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Full text of "Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft"

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Jahresbericht 
über  die 
Fortschritte 
der 

klassischen .., 


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JAHRESBERICHT 

Uber 

die  foitsßluitte  dei  classischen 

Altertliumswissenscliaft 

begründet 
von 

Conrad  Bursian, 

herausgegeben 
von 

Iwan  V.  Müller, 

ord.  öfTentl.  Prof.  der  classischen  Philologie  aa  der  Universität  Erlaagen. 


EiiiidflfebemUster  Biid. 

Zwanzigster  Jahrgang.  1892. 

Bnte  Abtheüang. 

GRIECHISCHE  KLASSIKER. 


BERLIN  1893. 
VERLAG~VON  S.  C.\LVARY  &  Col 
W.  Unter  den  Linden  21. 

.  kju,^  cd  by  Googl 


(RECAP) 


^1 


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Inhal  ts-Verzeichniss 

des  eiDuodsiebpozigateu  Bandes. 


Die  Benchte  über  Homer  von  Dr.  Weck  in  Metz  und  Rektor 
Dr.  A.  Gemoll  ,n  Stnegau;  über  Hesiod  und  Homeriden 
von  Prof.  Dr  A^Rzach  in  Prag:  über  griechische  Lyriker 
einschliesslich  Herondaa  von  Prof.  Dr.  J.  Sitzler  in 
Baden- Baden  folgen  später. 

Jahresbericht  über  Pindar  1891.   Von  Dr.  L.  Bornemann 

^^'"^"^S   268-291 

Bericht  über  die  die  griechischen  Tragiker  betreffende 
Litteratur  der  Jahre  1889-1891.   Von  Dr.  N.  Weckiein 

Gymurisiul. Rektor  in  München    175—267 

^"gemeinet  175.  -  Aeschyrus  188.  -  Prometbeus  1%.  -  P^r. 

non  201.  -  Cho.  ptioroi  203.  —  Etimonides;  Fragmeuto  °04  - 
»^Trtroüfc»  200.  -  Ams'Jiö.  -  Electra  218.  -  Qedipus  n>x^ 
—ePTh,.u.>s  Coloneus  -  AnfRono  228  -  Trachiniae  2:u. 

-  Pluloku  ies  -zön.  -  Fragmente  235.  -  Euripides  236.  -  AI- 
ct--.tis  244.  —  Andromarbe:  Bacchac  245.  —  Hecuba  247.  — 
fiTtvua,  Electra;  Heraclides ;  lieracles  246  -  Ilikctidp.s  '2.^.0.  — 
Hlppoiyias  251.  -  Iphigeiiia  Aul.  252.  -  Iphigenia  Taur  2.5.H. 
~  -   Medea  256.   -  Orestes;  Kbesus  257 

—  Troades;  Pboenitiijae ;  hragmentf  258^ 

Bericht  über  die  auf  die  griechische  Komoedie  bezüg- 
liche Litteratur  von  1881-1891.  Von  Professor  Dr.  Kon- 
rad Zacher  in  Breslau  1— 128h 

1.  Handschriften  und  Scholfen  1.  —  Scholien  67.  —  H  Aus- 
gaben und  üebersetzungen  126.  —  Uebersetzungen  128«. 
Jahresbericht  über  Herodot  für  1888-1891.   Von  Professor 

Dr.  J.  Sitz] er  in  Maden-Baden  129—174 

Ausgaben  129.  -  Erläuterungssohriften  140.  -  Sprachliches 
Hü  -  Sachliches  153.  -  Geographisches  162.  -  Leben  und 
Werke  166.  


1 


IV 


lohalts  -  Yeneidmits. 


Die  Berichte  über  Thukydides  von  Or.  Georg  Meyer  in 
Ilfeld;  andere  griechische  Hietoriker  von  Profeespr  0r. 
Fr.  Krebe  in  Eichatatt;  griechiBche  Redner  von  Dr.  W. 
Graehoff  in  Stendal;  griecbiBOhe  Rhetoren  nnd  spätere 
Sophisten  von  G]nnn.-Prof.  C.  Bammer  in  München;  vor- 
sokratische  Philosophen  von  Prof.  Dr.  F.  Lortzing  in 
Berlin;  Xenopbon  von  Dr.  H? eissenbor n  in  Mttblhaasen; 
Plate  von  Prof.  Dr.  G«  Schneider  in  Gera;  AristoteleB 
von  Prof.  Dr.  F.  Susemihl  in  Greifswald;  spätere  Pbi* 
loaophen  von  Prof.  Dr.  L.  Haas  in  Passau;  Plotarcb  von 
Gymn.-Dir.  Dr.  M.  Treu  iti  Breblau;  griechisclie  Gramma- 
tiker von  Prof.  Dr.  EgenoHf  in  Schlierbach- Heidelberg; 
Erotiker  von  Oberschulrath  l'iof.  Dr.  A.  Eberhard  in 
PraoiJbcbwijg,  und  über  die  Byzantiner  von  Prof.  l>r. 
Krumbacher  werden  später  geliefert. 


Beriebt  äber  die  auf  die  giiecbiscbe  Komoedie 
bezüglicbe  Litteratur  von  1881  bis  1891. 

Professor  Dr.  Konrad  Zacher 

in  Brealau. 


Erster  Teil. 

Da  dieser  Bericht  sich  Uber  einen  Zeitraum  von  elf  Jahren,  inner- 
halb dessen  auf  diesem  Gebiete  eine  sehr  rege  Thätigkeit  stattgefandea 
bat,  erstreckt,  und  zom  Teil  Aber  das  Jabr  1880  nocb  Bnrftckzugreifen 
genötigt  ist,  so  ist  es  sweckmftllBig  eraebienea  ibn  auf  mehrere  Jahrgänge 
za  verteilen.  Der  vorliegende  Teil  besebränkt  sieb  darauf  sonächst  über 
die  Arbeiten  tu  berichten,  die  sich  mit  den  Omndlagen  fttr  die  Ttxtesconsti* 
taftion  des  Aristophanes,  den  Handschriften  nnd  Scholien,  be8chftitigen,iiDd 
dann  Aber  die  Ausgaben  nnd  Übersetinngen ;  im  nfldisten  Jahrgang  soll  der 
Bericht  ttber  die  Arbeiten  litterarhistorischen,  grammatischen,  metrischen 
nnd  antiquarischen  Inhalts  folgen,  die  sich  mit  der  Komoedie  beschäftigen, 
sowie  Ober  die  Fragmentlitteratur;  zuletzt  gedenke  ich  eine  möglichst 
YOllstAndige  Zusammenstellang  der  einzelnen  Beiträge  zur  Emendation 
nnd  Erklärung,  die  sich  in  Zeitschriften  und  Monographien  verstreut 
finden,  nach  den  Komoedien  und  der  Versfolge  geordnet,  2U  geben. 

I.  Die  Handsehrifteu  und  Scholien. 

Die  iiaiiiischriftliche  Überlieferung  des  Aristüpiiuncs  ist 
zum  Gegenstand  ernster  und  gründlicher  wissenschaftlicher  Untersuchung 
«rtt  spät  gemacht  geworden-  Eine  kurze  Übersicht  Ober  die  Handsehrif' 
tan  mit  dftrftigen  Wertbestimmnngen  gab  Oindorf  in  der  Vorrede  sum 
m.  Bande  seiner  Oxforder  Ausgabe  1887,  eine  Untersoehnng  ttber  die 
Baadsehriften  der  Lysistrata  nnd  ihr  Terliiltnis  su  einander  Enger  in 
der  praebtio  seiner  Ausgabe  der  Lysistrata  1844.  Im  Zusammenhang 
■bar  und  eingehend  sind  die  Fragen  nach  dem  Wert  der  elnxelnen  Hand- 
ichriften,  ihrem  Verhältnis  zu  einander  nnd  der  Qttte  der  gesamten  band- 
BchrifUiehen  Überlieferung  erst  in  der  Mitte  der  sechziger  Jahre  behau- 

lifcmliiiUlil  Or  AlMthuBMMMHchkft.  LXJU.  B4.  (18V.  1 


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2 


AristophMiei. 


delt  worden,  und  swar  von  swei  Seiten  nnabhflngig  ron  einander,  von 
Ton  Bamberg  und  von  Velsen;  von  da  ab  erst  ist  die  Frage  in 
einem  selbstindii^  wissenechafUiciien  Problem  geworden.  In  eigent- 
lichen Flufs  ist  sie  freilich  erst  seit  Mitte  der  siebziger  Jahre  nnd  na- 
mentlich im  letzten  Decennium  geraten.  Es  erscheint  mir  daher  sweck- 
mäfsig,  mich  mit  meinem  Bericht  nicht  auf  die  Litteratnr  der  letzten 
sehn  Jahre  zu  beschränken,  sondern  von  den  Schriften  v.  Bamberg's 
und  V.  Velsen 's  ausgehend  auch  Uber  das  wenige,  was  in  der  Zwischen- 
zeit von  diesen  an  bis  1880  auf  diesem  Gebiete  geleistet  worden  ist, 
kurz  zu  referieren  und  auf  diese  Weise  ein  zusammenhangendes  Bild 
der  gesamten  Entwicklung  dieser  Frage  za  zeichnen. 

Im  Jahre  1866  erschien  die  Bonner  Inangoraldissertation  von 

Albert  von  liumberg:  De  Kavcunate  et  Veneto  Aristo- 
phanis  codicibus.    (Lipsiae  in  aed.  Teubn.)    38  S.  8. 

Der  Verfasser,  ein  Schüler  Otto  Jahns,  hatte  von  diesem  die 
Bekkerschen  Gollationen  zur  Benutzung  erhalten,  was  wesentlich  war, 
da  die  Bekkersche  Londoner  Ausgabe  sehr  Üuclitig  gearbeitet  und  in 
der  Angabe  der  liandschriftlicheu  Lesarten  weder  vollständig  noch  zu- 
verlässig ist. 

Aof  gruud  dieser  Gollationen  ging  er  an  die  Untersncbung  der 
Frage  nach  dem  Wert  des  Ravennas  und  des  Yenetus,  ihrem  Yerhältnis 
unter  einander  und  in  den  Obrigen  Handschriften.  Der  Gang  nnd  die 
Resultate  dieser  Untersuchung  sind  folgende : 

1.  Hat  Hermann  Reobt  sn  sagen  (praef.  Nnb.  p.  IX.):  »Venetns 
ita  in  plerieqne  rebus  omnibus  cum  Ravennata  consentit,  ut  non  videatur 
dubitari  posae  quin  ex  eodem  ambo  fönte  fluzerint?€  Um  auf  diese 
Frage  Antwort  geben  zu  kOnnen,  mufs  untersucht  werden,  ob  V  und  R 
den  anderen  Handeehriften  gegenftber  gemeinsame  Fehler  haben.  Und 
es  zeigt  sieb  allerdings,  dab  dies  stattfindet  (nachgewiesen  fUr  Equites 
Nubes  Vespae  Pax  Aves  Ranae  Plutus).  V  und  B  sind  also  in  der  That 
aus  einer,  von  der  der  anderen  Handschriften  verschiedenen  Quelle  ge- 
flossen. Und  da  solcher  gemeinschaftlichen  Fehler  ziemlich  wenige  sind, 
so  mufs  dieser  Archetypus  sehr  gut  gewesen  sein. 

2.  Welche  von  den  beiden  Handschriften  steht  dem  Archetypus 
näher,  wie  bestimmt  sich  al-o  dadurch  ihr  WertV  Es  zeigt  sich,  dafs 
dirs  für  verschiedene  Stücke  verschieden  ist,  dafs  aber  im  allgcraeineu 
K  ein  treueres  Bild  des  Archetypus  giebt,  während  V  mannigfaltige  Beein- 
flussung von  andersher  erkenueu  iäfst.  In  den  Equites  hat  V  vn  lc  Feh- 
ler, von  denen  11  frei  ist,  die  sich  aber  in  den  deteriores  wieder  nudeu. 
Der  Venetus  ist  also  aus  der  Quelle  von  R  und  der  Quelle  der  dete- 
riores  contanimiert.  Das  gleiche  zeigt  sich,  wenn  auch  selten,  in  Nubes 
Vesp.  Pax,  etwas  öfter  in  Aves  Ranae  Plutus.  Nun  hat  V  aber  auch 
siugaiäre  LesaiLeü,  i.  B.  Ei^.  473  7tf/o(meawv^  Vesp.  67ö  ouipofoftouaiv^ 


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HiadMhnlUD. 


8 


702  iXatov,  Pax  1.H17  xdnt)fopeu£ty,  Ran.  753  xdxp.oXu\>o}xat  u.  a.  Dafs 
dies  Ändeningen  des  Schreibers  seieu,  ist  unwahrscheinlich,  namentlich 
da  anderes  der  Art  mit  jf)  beipefögt  ist,  oder  der  singalären  Lesart  die 
der  anderen  Handschriften  iiiit  yp  hinzugefügt  wird.  Dies  weist  also  auf 
eine  dritte  Quelle  für  den  Venetna.  Oder  vietmehr  eine  dritte  und  vierte» 
die  eine  Torzttglich  und  beaser  ale  der  Arehe^ns  des  Baveunte,  die 
andere  infimi  geneiis.  So  ergiebt  sich  für  Bamberg  folgendes  ver- 
wickelte Stemna: 


des  Bav.  weit  gröfser  als  die  des  Ven.,  in  den  Nubes  derselben  gleich, 
in  ?ax  Av.  Rao.  Plut.  ist  der  Yen.  etwas  besser,  in  Vesp.  viel  besser 
als  Rav. 

In  dem  zweiten  Teil  der  Dis^^ertation,  anf  den  wir  liier  nicht  n.'ihcr 
einzugehen  braucJicn,  wird  eine  Anzahl  einzelner  Stellen  besprochen,  rait 
schönen  Bemerkungen  und  Untersuchungen  über  den  metrischen  and 
Spracbgebranoh  des  Aristophanes. 

Zu  wesentlich  anderen  Ergebnissen  als  v.  Üuiaberg  kam  kurz  darauf 

Adolf  von  Velsen  in  einem  Anfsatz  im  Philologus  XXIY  (1866) 
&  184 — 152,  der  zwar  als  Jahresbericht  ttber  BKritik  und  Inter- 
pretation des  Aristophanes« 

aaftritt  nnd  eine  Besprechung  der  Ais^ben  von  Dindorf,  Bergk,  Het> 
neke,  Fritiscbe.  Enger,  Richter,  Hirschig,  Kock,  Müller,  Ribbeck  nebst 
einigen  anderen  Werken  in  Aussicht  stellt,  factisch  aber  nnr  eine  Unter- 
suchung Ober  das  Uandsehriftenverhftltnis  bietet. 

Er  geht  allerdings  von  der  Oxforder  Ausgabe  Dindorfs  aus,  aber 
nur,  um  zu  constatieren,  dafs  Dindorfs  Angaben  über  die  Lesarten  der 
drei  Haupthandschriften  V  R  und  A  (Parisinus)  unvollstiindig  und  un- 
genau sind,  da  er  keine  neuen  Collationen  hatte,  sondern  die  Angaben 
über  R  und  \  ih  r  Londoner  Ausgabe  Im.  Bekkers  uud  die  über  A  der 
Ausgabe  lirurn  k<  (.  iituunuiien  hat  Nun  beabsichtigte  Brunck  gar 
keine  Vollständi;^keit  in  der  Angabe  <ler  handschriftlichen  liesarten,  die 
Londoner  Ausgabe  aber  ibl  ganz  unzuverlflüsig.  Das  zeigt  namentlich 
eine  Vergleichung  mit  den  von  Hirschig  in  der  Ausgabe  der  Wespeu 
mitgeteOten  GoUationea  Gobets  (an  810  SteUen  stimmen  Gobet  nnd 


Ans  dem  Einflnfe  von  d.  h.  dem 
guten  verlorenen  Godex,  erklären  sich 
eine  Anzahl  vortrefflicher  iingnlirer 
Lesarten  in  Eq.  und  namentlich  in 
Vesp.  In  Pax  Av.  Ran.  Plut.  halten 
sich  die  vier  Quellen  so  ziemlich  die 
Wage;  in  Eq.  überwiegt  der  Einflufs 
der  deteriores,  in  Nnb.  des  Arche- 


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AriitöpliAOM. 


Bekker,  an  275  fehlt  bei  Bekker  eine  Angabe  gänzlich,  an  14  stehen 
Cobet«?  nnd  Bekkers  Angaben  einander  entgegen).  Nachdem  v.  Velsen 
an  i  in  r  grofscn  Zahl  von  Beispielen  gezeigt,  hat,  wie  unvollständig  und 
unzuverlässig  die  Angaben  aller  neueren  kritischen  Ausgaben,  neben 
Dindorf  auch  Enger  und  Ricliter,  über  die  hainl.'^chriftlichcn  I.esarten 
sind,  da  sie  alle  auf  die  unzureichenden  CoUaLiunen  von  Brunck  inver- 
nizzi  Bekker  zurückgehen,  kommt  er  zu  dem  Schlufs:  »dafs  eine  der 
ersten  Aufgaben  auf  dem  Gebiete  der  Kritik  des  Aristopha- 
nes  ist,  fUr  eiue  vollständige  und  zuverlässige  Darlegung 
der  handschriftlichen  Überlieferung  Sorge  zu  tragen.«  »Eine 
derartige  OolUtion  aber  mflfete  unter  sorgsamer  Berttck- 
sichtignng  der  Torhandenen  Collationen  gemacht  werden 
und  so  erBichtlioh  den  Eindruck  der  Znverlftesigkeit  gewftli> 
ren,  dafs  dadurch  jede  Rttcksieht  auf  die  Torhandenen  Colla- 
tionen auflgeschlossen  würde.« 

Obwohl  erst  von  einer  solchen  Collation  sichere  Besnltate  aber 
den  Wert  nnd  das  Terhftttnis  der  einielnen  Handschriften  zu  erwarten 
seien,  will  Velsen  es  trotzdem  mit  dem  vorhandenen  mangelhaften  Ma- 
teriale  versuchen,  für  Yögel,  Frieden  und  Lysistrata  vorläufige  Resultate 
zu  gewinnen.  Er  thut  es  aber  in  diesem  Anfisats  nur  für  Vögel  und 
Frieden.    Das  Resultat  ist  folgendes: 

R  hat  verhältnismäfsig  selten  allein  die  richtige  Lesart  oder  doch 
die  deutliche  Spur  derselben  erhalten,  viel  gröfser  ist  die  Zahl  der 
Stellen,  wo  R  allein  die  entschieden  falsche  Lesart  hat  (danmter  aller- 
dincrs  ^ohr  viel  Schreib-  und  Nachlässigkeitsfehler,  aber  auch  viele 
schlimme  Corruptelen ,  z.  B.  Eindringen  von  Glossemen  etc.)-  Von  V 
und  A  sind  die  Lesarten  nicht  genügend  bekannt,  um  ein  sicheres  Ur- 
teil über  sie  zu  erlauben.  Doch  zeigt  sich,  dafs  jeder  von  ihnen  au 
einer  Anzahl  von  Stellen  allein  da»  richtige  bietet,  dafs  aber  auch  jeder 
eigentümliche  Corruptelen  hat,  dafs  sie  also  von  einander  unabhängig 
sind;  und  da  sie  eine  Anzahl  falscher  I^esarten  des  R  nicht  haben,  so 
sind  sie  auch  von  R  unabhängig.  Die  drei  Handschiitttn  sind  also 
nebeneinander  zur  Textconstitution  heranzuziehen  *).  Sie  stammen  un- 
abhängig von  einander  aus  einem  Archetypus,  derselbe  war  aber,  da  die 
weit  ftberwiegende  Anzahl  von  Corruptelen  aller  Art  allen  drd  Hss. 


*)  Daneben  scheint  t.  Velsen  auch  der  VaUcsno-DrbioM  einen  selb- 
ständigen Wert  so  verdienen,  soweit  aas  den  spftrliebeD  Angsbeo  bei  Küster 
sn  ersehso  sei.  Wenn  Velsen  hiosoaetst:  >fOr  die  Achsmtr  giebt  freilich 
einer  der  neuesten  Heraasgeber  dieses  Siftokes,  Albert  Müller,  Hannover.  1863, 

ein  ungOnstiges  Resultat  über  den  Vaticanas  an,  s  prapf  pa^.  IV«.  so  war  er 
beim  Schreiben  dieser  Worte  in  einem  Irrtum  befangen,  den  er  selber  natür- 
lich später  eingesehen  hat,  der  aber  doch  hier  ausdrücklich  berichtigt  werdeo 
möge.  MuUer  spricht  an  der  angetührten  Stelle  nicht  vom  VaUcauo^Urbioas, 
sondern  im.  Vatieano-FalaUnus  07. 


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HuididiriAaa. 


5 


gemeinsam  ist,  selbst  schon  im  höchsten  Grade  mit  Corruptelen  jeder 
Gattnng  erfallt.  (AaCzähluug  solcher  gemeioschafUichen  Corruptelen 
S.  143—146). 

Aas  dieser  Sachlage  sieht  v.  Velsen  nnn  folgende  Schlüsse  für  die 
praktische  Handhabung  der  Kritik  bei  Arietophanes.  »So  sind  wir,  was 
die  bandschriftUehe  ÜberliefertiDg  betrifft,  im  Aristophanes  traurig  genug 
geelellt,  «od,  wenn  bei  irgend  einem  Schriftsteller,  ist  beim  Aristophanes 
das  Pochen  anf  die  Autorität  der  Hss.  ttbel  angebracht,  ein  Sata, 
in  dem  Cobet  Novae  leett  p.  263  f.  auch  gekommen  ist«  Es  sei  also 
in  grofsem  Um&ng  Conjectnralkritik  zu  flben  naoh  Art  von  Bentlej, 
Dobree,  Gebet,  Hamaker,  Meineke,  doch  sei  dabei  noch  ein  Punkt  be- 
sonders zu  bemeksichtigen,  »nämlich  dafs  die  Handschriften  des  Komi« 
kers  voll  von  interpolierten  Versen  sind,  die  zum  grdfoten  Teile  von 
schlechten  Versificatoreu  aus  der  Zahl  der  Grammatiker  angefertigt  sindt, 
wie  dies  Leutsch  im  Philologus,  Suppl-Bd.  I  p.  122,  und  Velsen  selbst 
in  mehrerpii  Aufsätzen  nachgewiesen  habe. 

Zum  Öchlufs  unterzieht  v.  Velsen  noch  die  nanibergsche  Disser- 
tation, die  ihm  erst  nach  Abschlufs  seines  Aufsatzes  ziiireKangen  sei, 
einer  Beurteilung-  Als  von  Bamberg  erwiesene  Thatsache  bezeichnet  er 
»dafs  der  Venetus  zwei  von  einander  unabhängige  Quellen  in  sich  ver- 
einigt: 1.  dasselbe  Archetypum,  welches  auch  dem  Ravennas  zu  Grunde 
liegt;  2.  eine  von  jenem  Archetypum  unabhängige,  teilweise  vortrcflfliche 
Quelle«.  »Bezeichnende  Steilen  fttr  den  Wert  dieser  zweiten  Quelle  des 
Yenetas  sind:  Ran.  118.  Pac  1317.  Vesp.  384.  864.  507.  676.  702.  785.« 
Alle  weitergehenden  Folgerungen  Bambergs  seien  hinfiUlig,  hauptsächlich 
wegen  der  Unzulänglichkeit  des  Materials,  welches  das  Substrat  seiner 
Untersuchung  bilde.  Die  von  ihm  benutzte  Bekkersebe  Gollation  könne 
katun  viel  genauer  gewesen  sein  als  die  unter  der  Bekkerschen  Aus- 
gabe befindlichen  Koten;  das  zeige  ein  Verlieh  mit  Cobets  CoUa^ 
tiooen  zu  den  Wespen  bei  Hirsebig.  Was  die  übrigen  Hss.  betreffe, 
so  gehe  Bamberg  von  der  falschen  Meinung  aus,  als  ob  in  Dindorfs 
Oxforder  Ausgabe  die  Angabe  der  Lesarten  derselben  ziemlich  voll- 
st&ndig  sei,  und  dafs  in  den  Worten  Dindorfs  vuigo  oder  kgebatur  eine 
genaue  Angabe  fUr  die  Übereinstimmung  aller  betreffenden  Codices  ent- 
halten sei.  Ferner  werfe  er  alle  übrigen  Handschriften  aufser  R  und  V 
ohne  weiteres  in  deuselbeu  Topf,  unter  der  Bezeichnung  dtteriorot^  wäh- 
rend doch  rninflc'stens  A  selbständige  Bedeutung  habe.  Aber  auch  noch 
andere  Gründe  boien  daran  schuld,  dafs  seine  Ausführungen  nicht  über- 
zeugend seien.  Oft  bgr  er  einzelnen  Lesarten  eine  Bedeutung  für 
die  zu  beweisende  Selbständigkeit  einer  Hs.  bei  ,  während  nur  ein 
einfacher  Schreibfehler  oder  ein  vom  Rande  in  den  Text  gelangtes 
Glossem  vorliegt;  »so  ist  Vesp.  702  das  dX£.ofwv  in  R  statt  dea  ncli- 
tigen  ISoiov  in  V  durch  das  d^youvrojv  eines  Glossems  (.vgl.  die  Scholien) 
iD  den  Text  gekomiaen.  £beDso  intxshOea»  in  Poe.  1317;  Ran.  768  ist 


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6 


ArUtophAnea. 


ixfj.oX'jvofLat  Glossem«  etc.  Dies  sucht  v.  Velsen  an  einer  ganzen  An- 
zahl einzelner  Stellen  nachzuweisea,  ebenso,  dafs  es  oft  nur  gani  sal^ek- 
tives  Urteil  sei,  wean  Bamberg  sich  Dir  die  VorzQglichkeit  dieser  oder 
jener  Lesart  entscheide. 

»Nachdem  ich  somit,  schlie&t  Velsen,  die  Unsioberbeit  und  anm 
Teil  Haltloiigkelt  der  Gmodlagen  nadigewiesen  habe,  aaf  denen  ein 
grofser  Teil  von  Bambergs  Folgerungen  beruht,  mufs  ich  ihr  jetst  um 
so  mehr  darauf  Tersichten,  selbst  positive  Bestimmungen  aber  das 
Verhiltttis  der  einaelnen  Hss.  anianstellen ,  als  ich,  wie  ich  oben  be- 
merkte, dorai  ii^e  genauere  Bestimmungen  bei  der  Beschaffenheit  der  vor^ 
bandenen  CoUationoD  für  unmöglich  halte.  Eine  Reise  nach  Italien, 
welche  ich  im  Herbste  dieses  Jahres  zn  unternehmen  gedenke,  wird  zn 
ihrem  Hauptzwecke  die  Beschaffung  pincs  genauen  und  suverlässigen 
bandschriftUchen  Materials  f&r  den  Aribtophanes  haben.« 

Diese  hier  angekOndigte  Reise  unternahm  v.  Velsen  vom  Herbst 
1866  bis  tarn  Herbst  1867.  Sie  ist  fbr  die  Textkritik  des  Aristophanea 
epochemachend  geworden,  denn  von  ihr  brachte  er  jene  peinlich  sorg- 
iUtigen  Collationen  mit,  die  gana  seiner  eigenen  Forderung  entsprechend 

»so  ersichtlich  den  Eindruck  der  Zuverlässigkeit  gewähren,  dafs  dadurch 
jede  Rücksicht  auf  die  früher  vorhandenen  Collatiouen  ausgeschlossen 
wird«,  und  deren  Zuverlässigkeit  in  der  That  auch  durch  jeden,  der  Go- 
legenheit  gehabt  hat,  sie  nachauprttfen,  bestätigt  worden  ist 

Auf  grund  dieser  Collationen  ging  Velsen  nun  an  die  Ausarbei- 
tung einer  neuen  kritischen  Ausgabe  des  Aristophanea  und  liers  als 
erstes  Heft  derselben  im  Jahre  186d  die  Equites  erscheinen,  deren 
Text  constitniert  war  auf  grund  genauer  Veigleicbung  von  acht  Hand- 
schriften, nftmlich  aufser  V  R  und  A  noch  drei  Lanrentiani  ri9J,  einem 
Vaticano-Palatinus  P  und  einem  Ambrosianus  M,  von  dem  Velsen  sagt: 
»is  Uber,  diligentissime  pictus,  gravissimi  in  constituendis  poetae  verbis 
est  momenti:  utpote  qui  genuinam  Ariatophanis  manum  saepe  servaverit 
solus  cum  Ravennate,  interdum  quamvis  raro  solus. «  Die  Aasgabe 
wurde  allerseits  freudig  und  anerkennend  begrtifst,  und  wenn  man  auch 
uamcntlicli  an  ihrer  äufseren  (iestaltuug  manches  auszusetzen  hatte,  so 
wurde  doch  allgemein  anerkannt,  dn^  nnn  erst  ein  sicheres  Fundament 
für  die  Textkritik  —  zunächst  dieses  einen  Stückes  —  geschaffen  sei. 

Unter  den  Recensionen,  welche  die  Ausgabe  rrfnhr,  ist  hervor- 
zuheben die  von  Rudolf  Schöll  in  den  Göttinger  Gelehrten  An- 
zeigen 1871,  Stück  13.  Schöll  giebt  aus  seinen  eignen  Collationen  von 
"RFS  Nachträge,  welche  sich  raeist  aul  imbedcutendc  Kleinigkeiten  be- 
ziehen, und  durch  welche  nach  Schölls  eignem  Ausdruck,  »die  grofse 
Sorgfalt  V.S  in  Wiedergabe  der  Discrepanz  seiner  Hss.  wie  nur  Je  eine 
Regel  durch  die  Ausnahmen  bestfttigt  wirdc;  er  macht  dann  Vorschläge 
in  Bezug  auf  praktischere  Gestaltung  der  Ausgabe  —  Vorschlags, 


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Haadachrift«!!. 


7 


demvx  Yeteeii  in  d«i  Bpfttervn  Ausgaben  sam  Teil  Folge  gegeben  hat  — , 
und  spricht  dann  Aber  die  Oestaltang  des  Textes  dnreh  Aufnahme  band* 
sebriftlieber  Lesarten  und  Coiiieetaren.  Uns  interessiert  hier,  was  er 
Aber  das  YerhAltnis  der  Hss.  sagt  Nach  seiner  Heinnng  hat  »anch 
die  neue  Ausgabe  die  ganz  überwiegende  Tonflgliebkeit  des  Barennas 
▼er  allen  übrigen  Codices,  nnbeschadet  sablreieher  Fehler  und  Verderb- 
nisse, gerade  in  diesem  Stflck  nur  bestfttigt.  Erst  longo  intenrallo  proximns 
ist  der  Venetns,  der  jenem  gegenüber  sich  hier  oft  als  der  ansgexelch- 
n  eiste  Vertreter  einer  bereits  willkürlich  entstellten  Vulgata  erweist 
Selbst  in  seinen  Fehlem  ist  R  ursprünglicher.«  Noch  viel  geringer  aber 
sei  der  Wert  der  übrigen  Hss.  »Sie  tragen  alle  Anzeichen  der  Compi- 
lation  und  Depravation  und  '■chlicfsen  sich  mit  ihrpn  Fohlrrn  bald  näher 
an  R.  bnld  näher  au  V  an.  Keiner  unter  ilinrn  ragt  souderüch  unter 
den  anilcrf  n  hervor:  weder  nimmt  der  Parismus  A  die  StelluDg  ein,  wel- 
che mau  früher  geneicrt  war  ihm  neben  R  uud  V  anzuweisen,  noch  scheint 
mir  das  vom  Herausgeber  seinem  Ambrosianus  M  gespendete  Lob,  so- 
weit sich  ;illf'iii  ans  dieser  Koiti  Mlic  urteilen  lafst,  hiniängiich  verdient. o 
Der  Lauieiituiuus  J  eudlicii  sei  ganz  jung  und  unzuverlässig,  und  künue 
ohne  Schaden  ganz  ignoriert  werden. 

Zn  smn  Teil  sehr  wesentlich  verschiedenen  Besnltaten  Icommt  die 
Sehiilt  von 

Rudolf  Schnee,  De  Aristophanis  codicibns  capita  dao. 
Balis  8ax.  1876.  46  S.  & 

Im  ersten  Capitel  untersncbt  Schnee  das  Handschriftenver- 
hältnis in  den  Rittern  auf  gmnd  der  Velsensehen  Ausgabe.  Seine 

Ergebnisse  sind  folgende: 

Y  und  R  haben  so  gut  wie  gar  nichts  eigentümliches  gemeinsam. 
V  stammt  nicht  aus  R,  denn  er  vermeidet  die  vielen  Fehler  von  R; 
aber  auch  nicht  ans  dem  Archetj^ius  von  R,  denn  die  eiprentümlichen 
Lesarten  von  R  sind  zum  Teil  schon  ziemlich  alt,  wie  sich  daraus  er- 
giebt,  dafs  sich  viele  bei  Suidas  oder  m  den  Scholien  wiedtriin  lt  u,  wie 
o  j-epcuv  71,  Iff^'jziv  182,  (To^cu^  196,  innrcujv  357,  u.  s.  w.  [Schnee 
übersieht  dabei,  daTs  sich  eine  Anzahl  derselben  auch  in  anderen  Ilss. 
finden,  z.  B.  aofwz  196  in  MA;  xaraandcavTei  856  in  /*'  M*;  iao^cu 
1256  in  M aörui;  1277  in  >P /'*].  Also  war  der  Archetypus  von  V 
sehr  \  erschieden  von  dem  von  ß.  Die  einzige  Ähnlichkeit  zeigen  beide 
Hss.  in  V.  346,  wo  beide  haben  5nep  nemiv94»m  /loi*  Aber  dies  ist  offenbar 
uralte  Verderbnis,  und  das  o  not  mnovßiyat  der  anderen  Handschriften 
eine  Corrector  derselben. 

Ton  den  anderen  Handschriften  bilden  AAFS  eine  Classe,  die 
Sdioee  z  nennt  Er  weist  dies  nach  an  einer  Anzahl  von  Stellen,  wo  diese 
Hn.  gegenflber  TR  entweder  gemeinsame  Fehler  haben  oder  gemeinsam 
das  fiditige  erhalten  haben.  Der  ArchetTpus  dieser  Classe  war  mit  R 


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8 


Arlttopluneg. 


nidit  verwandt;  die  einzige  Übereiostimmung  zwischen  R  und  x,  novr^pbv 
V.  1804,  erklärt  sieh  so,  dafs  sowohl  in  der  Vorlage  von  R  als  in  der 

Ton  X  die  Glosse  rovr^fjov  über  fw^dtjpöv  stand.  Dagegen  zeigt  x  an 
einer  ganzen  Anzahl  von  Stellen  Übereinstimmung  mit  V  gegen  R.  Aus 
V  bclbst  kann  x  nicht  stammen,  weil  es  e!!iin:e  Fehler  von  V  nicht  bat 
Somit  geben  V  und  x  auf  eine  Quelle  zu  nick 

P  stimmt  meist  mit  Vx  gegen  R,  entbebrl  aber  der  eigentüniiichen 
Fehler  sowohl  von  x  ah  von  V,  muh  also  aas  einer  dem  Archetypus  von 
Vx  ähnlichen  Hs.  abgeschrieben  sein. 

M  wird  von  Velsen  ftlr  gan7  vorzüglich  erklärt.  Aber  wenn  M 
allein  (mit  Suidas)  in  v.  673  da»  richtige  inuz-uj  im  Text,  darüber  yp 
ipnirui  hat,  so  ist  das  ein  Schreiberversehen  oder  eine  Schreibercorrectur 

fftr  ein  iftnirut  des  Archetypus  (wie  in  der  That  f  hat:  ifmiuu\ 

Schnee  vergleicht  v.  902  it6vi^p9  0,  matoopyE  IVL),  Schreiberoorreo- 
tor  echeint  ancb  686  xP^i^t  npwxa^  wie  denn  aach  eonzt  io  H  sich 
die  Hand  eines  metriUnindigen  Correctors  zeigt  Vergleicht  man  H 
mit  den  flbrigen  Hss.,  bo  sieht  man,  daTs  zwei  Recensionen  contar 
miniert  sind.  Er  Btimmt  teils  mit  R,  teils  mit  Tx,  manchmal  mit 
X  allein.  Die  Contamination  tritt  an  einigen  Stellen  anch  in  Correetu^ 
ren  hervor. 

Es  ergiebt  sieh  folgender  Stammbaam  der  Handschriften: 


«  (fort  aaee.  Iii) 


Für  die  Textconstitntion  gebt  daraas  Folgendes  hervor: 
H  hat  für  die  Textconstitntion  gar  Iteinen  Wert,  x  kann  wohl  gute 
Lesarten  haben,  aber  die  Lesarten  der  einzelnen  Handschriften  dieser 
Classe  sind  als  solche  wertlos;  P  wird  auch  nur  selten  Hilfe  erweisen,  da 
ältere  aus  derselben  Qnelle  stammende  Handschriften  vorhanden  sind.  Ans 


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flandachnftoa. 


9 


iV  niiÄV  ist  der   Archetjpns  der  einen  Recension  ß  zu  r»  r'^nstniier^n, 
d\e  audevt*   Receu:-ion  wxrA  durch  K  vertreten,  dann  sjii  1  tuiiic  ^t'fjen- 
tm&ader  abzuwägen.     \W\  tlieser  Verpleicbung  zeigt  sich,  dafs  Ii  ao 
\3  Stellen  gegeu  ß  ilas  richtige  giebt.  aber  ß  an  80  Stellen  das  richtige 
segen  R.    Der  Ravennas  verdient  also  keineswegs  den  Vorrang,  den  m«ui 
ihm  eingeräuuii  hat. 

Dies  "wird  noch  weiter  ausgeführt  durch  Besprechung  einer  Anzahl 
Too  Stellen,  wo  dem  Rav.  bisher  zu  viel  Autorität  beigemessen  wordeo 
oder  man  sich  dnrcb  seine  Lesarten  zu  oDufttzea  Coi^eetitreD  hat 
▼erleitan  laaaen. 

Iii  deai  s weiten  Capitel  nntersvcbt  Schnee  das  Handschriften* 
verhftltnia  in  den  Wolken,  anf  Grund  eigner  GoUation  desVeoetos, 
des  Amlyroeianns  M,  der  Laorentiani  B  und  J. 

Ee  seigt  sich,  dafs  in  den  WoUcen  das  Verhiltnis  von  V  und  B 
dB  gnnz  anderes  ist  als  in  den  Rittern.  Hatten  sie  dort  gar  nichts  mit 
einander  in  tbun,  so  sind  sie  in  den  Wolken  eng  verwandt;  sie  haben 
sehr  viel  eigeutüroliche  Lesarten,  namentlich  Fehler,  gemein.  Aber  der 
Ten.  stammt  nicht  aus  R,  denn  dieser  strotzt  von  singnlären  Fehlem, 
die  Y  nicht  hat  und  deren  Verbesserong  durch  den  Schreiber  von  V 
nicht  anranehmen  ist.  Ebensowenig  wahrscheinlich  ist  die  Annahme, 
dafs  V  aus  verschiedenen  Hss.  contaminiert  wäre.  V  und  R  geben  also 
anf  die'-elbe  Quelle  zurtlck,  die  von  der  der  anderen  Hss.  verschieden 
war.  I  >i  in  scheinen  drei  Stcllpn  zu  widersprechen,  wo  V  gegen  R  ndor 
R  gegen  V  mit  den  sogenannten  deteriores  stimmt:  aber  hier  sind  für  den 
aU£n  Hss.  vi  gründe  liegenden  Archetypas  Glossen  anzunehmen: 

S26  ovftmQ  880  xcooßh»  1418  vsooff 
Dies  erste  Resultat  Schnees  ist  nnsweifeDiaft  richtig  und  wird 
lach  nicht  beeintricfatigt  durch  drei  Thatsaehen:  dafs  er  mangels  einer 
onrerlissigen  GoUation  von  R  Öfter  Obereiostimmung  von  T  und  R  an- 
niamt,  wo  sie  nicht  vorhanden  ist:  dats  seine  eigene  GoUation  von  V 
entweder  sehr  flüchtig  gemacht,  oder  von  ihm  sehr  nachlässig  verwertet 
worden  ist:  dafs  endlich  die  ganze  Schrift,  gerade  aber  dieser  Teil  be» 
sondert,  von  Druckfehlern  strotzt.  Die  Folge  dieser  drei  Thatsaehen 
ist,  dafs  von  seinen  Angaben  ttber  20  Procent  falsch  oder  ungenau  sind. 
Von  den  74  Stellen,  an  denen  V  und  R  allein  ftbereinstimmen  sollen 
(S*  25 f.),  sind  folgende  zu  berichtigen: 

307  rrpu8u}xo(,  nicht  rfädo/xat  j  452  nicht  xaXohai  in  VR,  sondern 
MaÄjoüa  R  xaÄouatv  V  [  676  nicht  Öe:'^  VR,  sondern  H'j'a  R  Öu/a  V  j  707 
nicht  ärraTTat  YH,  sondern  drra-aiR  o'-aTa;'\  \  901  nicht  di/a<rr/0£f>a>,  son- 
dern dvaarpiipw  968  (nicht  'jf.6) niclit  £vrtfva/-/.£V)jv. sondern  ivTvvafidvr)c  \ 
I0O2  o'j  nicht  VR  sondern  nur  V;  R  hat  ouv  1081  (nicht  1084)  ^ttwv 
hinter  ^u^acxöjv  Betzen  nicht  VR,  auiicitiii  nur  V  |  1100  om.  VR,  nicht 
1160  j  1106  nörepa^  mcht  noT&fja  \  lUO  olov^  nicht  UOl  1  ii7ö  6r^  fehlt 


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10 


AristopiiaoGa, 


nur  in  y  1 1360  naCftrlioh  nieht  tb,  sondern  ri^  1 1888  (nkbt  1892)  nicht 
Mk^  Bondern  M£¥  |  1420  xtBtle^  nicht  1420  rctfi^  1 1407  in^pen  nur  R, 
iits^pan  T  1 1470  Arm»  hat  nicht  nnr     sondern  anch  R. 

In  der  Anmerkung  so  8.  26  heschwert  sich  Schnee  Aher  die  Un- 
sttTorlftssigkeit  der  Dindorfschen  CoUationen,  and  giebt  ftr  18  Stellen 
die  angeblich  richtige  Lesart  des  Ven.  Von  diesen  18  Angaben  sind 
falsch  fi^nde:  296  »6»^}  [sie]  non  [sic]t.  In  meiner  und  in  v.  Vel- 
sens GoUation  steht  aosdrücklich  angemerkt  o?f3k.  |  v.  391  »V  naaiaiuamd$ 
Idem  qnod  R.<  In  v.  391  bat  V  nananä^^  R  iianä^'\  in  890  V  nand$^ 
R  TrarrarraTraf  (  592  trCu*.  vielmehr  fehlt  rCu  nach  meiner  und  v.  Velsens 
coli,  i  695  (nicht  592)  tdtte  [sie]  awzf  0otße  transponit.«  Es  steht  da 
äva^  w)ze  folße  nach  Vels.  Zach.  |  Aufserdem  eine  Anzahl  Verszahlen 
falsch.  654  mufs  heifsen  656;  761  mufs  heifsen  750;  worauf  sich  bezieht 
»V.  693  om.  ye*  weifs  ich  nicht.  Druckfehler:  490  suHimg  st.  £f)BiatQ\ 
848  *oin.  xakCoi;  ö£«  st.  om.  xaho^  ys.  Zweifelhaft  ist  die  erste  Be- 
merkung: »V.  215  Vcnetus  recte  liabpf  rrrlvj  (non  ndktv)*.  Ich  habe  in 
meiner  Collatmu  (nach  Bergk)  ausdrückiich  augemerkt  ndvu^  v.  Velsen 
ebenso  bestimmt  nd^tv. 

Darauf  wendet  sich  Schnee  zu  den  anderen  Ilaudschriften.  Er 
giebt  zunächst  eine  CoUation  von  J^M.  Ich  h;ibc  dieselbe  für  J  an 
der  Hand  meiner  eigenen  CoUatiun,  für  6»  au  der  iiand  der  v.  Velsen- 
scheu  (fttr  M  stand  mir  keine  Collation  zu  geböte)  bis  v.  250  controliert, 
und,  wenn  man  anch  auf  die  ErUtmog  Schnees,  dafs  er  quisqoilias  ad 
orthographiam  pertinentes  weggelassen  habe,  Rücksicht  nimmt,  folgendes 
in  ergftnsen  resp.  za  corrigieren  gefunden:  19  j'p  Tva  y¥&  |  88  «ti- 
i^X*  8m  Ende"^  des  Verses  J  |  88  /ui^ie*  9  |  86  ivexetpdüMßat  0^  das 
sweite  a  in  Basar  |  87  nicht  d^o^^of  rcf  sondern  i'^iwpxog  xtg  A  \ 
V.  66  Unter  67  Yon  mit  a  /9  die  richtige  Beihenfol|p»  beseicfanet  | 
61  auch  A  |  62  ra5r*  (ohne  ^)  A^  rod^nv^e»      in  marg.  I 

89  A  2y       dazwischen  von      eingeschoben  ir*  (  01       9^  vw  y* 
MÜtf  f      o^y      in  marg.  |  121  S^rpav  J  |  122  yp  atKn^p6pa/s  0*  in 
roarg.  |  180  cxtvSa^ou;  0\  d  über  /x  fügt  hinzu       \  135  ye  om. 
add*  ß^  1  147  roo  auch  ^  I  148  nw^  89jTa  twr*  fydtpi^       atip£  J*  in 
marg.  |  150  iveß^^v  Ji  |  157  ixet       \  168  xard  ffrop'  J  \  161 
Utitou         162  xarä  rooppomiyfou  J  i  169  ^^re  J>  i  175  ix^tQ  f  ijpTif 
ß^  3s  add.      I  176  rä  al<piT  ä  \  195  yp  mpnüxn  ß*  I  198  rP 
^iov  y'  aÖToTffc  fi*  \  199  äyav  y'  ictri  xpovov        SijTmu  ;j^/oovov  in 
marg.  |  203  nicht  dvaperpr^aBat,  sondern  dvapeT/f£^fTfifi'  fiJ  \  210  xixov- 
veie  und  o't  'pot  ß^  \  213  'v""'^        !  -14  r;oet       in  marp  \  216  »rdvM 
auch  J  I  217  v)j       spricht  nocli  der  Schüler,  Streps.  beginnt  mit  oipxif- 
^ealt'  in  ßJ  \       yp  p'  izpuftev  ß^  in.  marg.  |  244  nicht  ri»  sondern  rhv 
om.  ß  I  249  3^  moapio'.rf'.y  ß. 

Wie  luüü  sieht,  sind  auch  diese  Collationen  keineswegs  zuverlässig; 
immerhin  reichen  sie  aus,  um  ein  im  ganzen  richtiges  Bild  der  Über- 


.  ij  .  ..cd  by  Google 


fiEudiokrlftitti 


11 


heferung  in  diesen  Handschriften  zu  gewahren.  Schnee  kommt  zu  dem 
Schlufs,  dafs  J^M  eegeuüber  VK  eine  besondere  Handschrifteuclasse 
HIden,  zu  der  nach  dem.  was  von  seinen  Lesarten  bekannt  ist,  auch  der 
Parisinus  A  gehöre,  und  ^^^  Iche  er  x  nennt.  Er  tu  ^,pricht  dauu  noch 
besonders  M,  welche  Ilandächrift  für  die  Wolken  mclit  contaminiert  sei, 
sondern  die  Recension  x  reiß  zum  Ausdruck  hnuge,  und  die  auch  des- 
halb von  besonderem  Wert  sei,  weil  durch  sie  eine  Anzahl  wertvoller 
Sdiolien,  die  bis  dahin  nur  ans  der  Aldina  bekannt  waren,  ala  alt  legi- 
timiert werden  (Schnee  druckt  » mige  dieser  Scholien  ab  und  stellt  sie 
denen  der  Aldioa  gegeDüber),  und  femer  J.  Diesen  habe  v.  Velsen  ftr 
m  Apographom  von  0  gehalten  [ist  anriehtig;  Yelsen  sagt»  praef.  Eq. 
f.  VII:  »rediT«  videtiir  ad  eindem  fontem  ad  quem  LanrentiamiB  ^c]; 
dis  sei  nniDögUoli,  da  die  Fehler  von  0  in  J  Mk  nicht  finden;  niber 
steile  sieh  J  sa  M«  Mnne  aber  atich  ans  diesem  ans  demselben  Chrnode 
lieht  stammen,  sondern  gehe  mit  H  auf  denselben  Archetypus  znrilclt, 
m  aber  dnrcbgftngig  tou  einem  der  Metrik  knndigen  Gelehrten  inter> 
peliert  Übrigens  sei  so  bemeri[en,  »Lanrentiannm  J  ad  Aldinam  edi- 
tionem  nsarpatoixi  esse,  cf  t.  189.  818.  2S8  etc.«  Dies  letstere  mnfs 
■b  dMiso  bestreiten  wie  die  anf  S.  36  vorgebrachte  Behauptung  idili- 
(SDtissime  Ambroslanum  a  Mnsuro  ad  scholia  Aristophanis  coodenda  in 
vam  Yocatam  esse«  (worüber  weiter  unten  bei  den  Scholien  zu  sprechen 
no  wird) ;  im  übrigen  ist  die  Bemerkung  über  die  durch  metrische  Tlieorie 
veraala&te  Interpolation  des  Textes  in  J  richtig  *). 

Für  das  gesamte  HandschriftenTerhältois  in  den  Wölken  ergiebt 
fiefa  also  folgendes  Stemma: 


*)  Die  Stelleo,  auf  welche  Sehnee  sefaie  Bebaaptung  giAadet,  J  sei  fOr 
den  Test  der  Aldina  beontst  werde«,  beweisen  sbih  grOfeten  Teil  gar  nkhts, 
da  dta  betr.  Lineit  dem  ä  inlt  aaderen  jflngeten  Haadsdurifken  geoMin  ist.  Aber 


12 


Arisiopli&aes« 


'  AuB  diesem  Haadlebriftenverliilttiis  zieht  nun  Schnee  fttr  die  Tezt^ 
coEBtitation  einige  doch  wohl  etwas  so  fluchtige  nnd  mechanische  Folge- 
ningen* Da  V  und  R  ans  einen  Archetypus  ß  stammen,  so  IcOnnen  nnr 
diejenigen  Lesarten  als  Lesarten  von  ß  angesehen  werden,  welche  in  V 
nnd  R  sich  finden,  nicht  aber  solche,  die  nur  in  V  oder  R  ttberliefert 
sind,  ebensowenig  dttrfe,  was  ein  einselner  Vertreter  der  Classe  x  bietet, 
als  Lesart  des  Archetypus  dieser  Classe  betrachtet  werden.  Wenn  Y 
und  X  stimmen,  dagegen  R  eine  an  sich  gute  Lesart  bietet,  so  ist  doch 
die  Lesart  von  Yx  als  die  ursprüngliche  anzusehen  [dies  mufs  dann  also 
doch  auch  die  Lesart  von  ß  gewesen  sein!  Schnee  widerspricht  sieh 
also  selbst].  Das  letztere  wird  au  einer  Anzahl  von  Beispielen  erläu- 
tert 409  or.Twv'R  tunzLüv  Vx  Suid.  495  irrstr'  R  xarretr  '  Vx  (dies  x* 
falle  häuhg  ab,  additum  esse  sola  licentia,  uullo  quod  sciam  cxemplo 
confirmari  potest).  650  irMio\>b'  R  inaktv  Yx.  Dies  wird  durch 
den  Sinn  gtiordert,  den  Infinitiv  las  auch  der  Scholiast  von  R.  Das  a 
kurz  zu  brauchen  konnte  Aristophanes  sicli  wohl  erlauben.  887  rovro 
vuv  R  TouTo  yoov  Vx.  1073  xaj^aafjLiuv  R  xr^kia^iutv  Vx,  das  letzte  auch 
durch  scbol.  R  bestätigt.  1005  dnoBpi^et  R  xamdpi^et  Vx  Suid.  1233 
Bind  die  Worte  8»'  9»  xeleoom  ^fto  9t\  tvöc,  die  R  wegläfst,  nnanstOfsig, 
man  sieht  nicht  ein,  wie  sie  in  den  Text  gekommen  sein  sollten,  da- 
gegen  Iftfst  R  sehr  häufig  Worte  und  Versteile  aus;  endlich  ist  ein  sol* 
eher  Monometer,  wie  er  nach  Auslassung  dieser  Worte  entstehen  würde, 
mitten  im  Dialog  unter  lauter  Trimetern  unerhört 

Wo  VR  und  X  einander  gegentlber  stehen,  da  seigt  si^  der 
Archetypus  der  Classe  x  durehsdmittlich  durch  weniger  Fehler  ent^ 
stellt,  nnd  dem  ältesten  Archetypus  nfiher  stehend  als  der  Archetypus 
▼OD  VR.  iß  hat  88  Verderbnisse  gegen  0  in  x).    Die  Autorität  ?on 


auch  wo  die  Lesart  der  Aldiaa  bisher  nur  in  J  wiedergefundeo  ist,  wie  v.  868 

«Nfvra  raura,  v.  368  arjßeiots  iyat  a\  nofs  man  sich  hUteo,  vorschnell  zo  ur- 
teilen. Es  ist  uns  eben  über  die  Lesartei.  der  jüngeren  Handschriften  viel  zu 
wenig  genaueres  bekannt.  Ea  sei  mir  gestattet,  hier  vorläufig  einiges  mitzu- 
teilen, was  mir  aufgefullcD  ist.  I>ie  Aldina  bat  die  tbomanotnkliuianiscbeo 
SchoHen  aufgenommen  (vgl.  meine  »Cla&äeo  und  Uaudtichritieu  der  Aristo* 
phanesscbolisB«  &  661  ft),  sie  hat  die  triklinianisehen  «^pffa:  beides  kann 
sie  nur  tut  tbomanotrikUnianiicheo  Haodsohriflen  entnosomen  haben:  sollte 
de  nicht  sndi  für  den  T«»xt  soldie  banatst  haben?  Der  trikliniaidaehe  Text 
wird  uns  am  sichersten  in  dem  Vaticanus  1294  vorliegen  (vgl.  »Classen  und 
Handschriften«  S.  603  flf )  Leider  habe  ich  von  dem  Text  dieser  H'^  nur  we- 
niges (in  Plutus  und  Wolken)  verglichen,  dii's  stimmt  aber  fast  genau  mit 
der  Aldina.  Nun  ttimmt  aach  die  metrisch  corrigierte  Handschrift,  siem- 
lieb  genau  mit  der  Aldina:  sollte  diese  ÜbereinstünmoDg  sieb  nieht  daraus  er* 
klären,  dalb  eben  fiberall  der  trikünisnische  Text  so  gnmde  liegt?  Dies  ist 
sunicbst  nnr  eine  Vennntong,  welche  tiehtig  so  stellen  mir  jelat  noch  das 
Material  nttogsH. 


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HtadasbriftoL 


18 


TR  ist  al«io  weit  geringer  als  gewölinlicli  augeiiommeu  wird.  Daher 
i>t  auch  nicht  zu  billigen,  wenn  die  corrupteu  Lesarten  von  VR 
iura  Ausgangspunkt  von  Conjecturen  gemacht  werden,  wo  x  etwas  tadel- 
loses bietet,  wie  960,  wo  Kock  aus  dem  autotj  des  VR  Veranlassung 
genommen  hat  zu  schreiben  wjtoTj^  während  x  caoroii  bietet.  Wo  die 
Leaaiteo  beider  Ciasseo  gleich  gut  erBCheinen,  mufs  die  ratio  entschei- 
to.  Für  X  spridit  sieb  Schnee  noch  aus  1168  änSt  hafimx  dauBi 
ittßmß  r&v  u^iß  coo  VB.  1116  bjätf  x  a^rc  VB.  Andere»  Uftt  er 
»iifelliaft. 

Velsen  selbst  hatte  in  der  Praefatio  zu  den  Equites  p.  VI  eine  dispu- 
latiu  de  uuiversa  librorum  Aristophaniurum  ratiuue  für  spä- 
tere Zeit  in  Aussicht  gestellt.  Er  hat  diese  Absicht  leider  nicht  zur  Aus- 
fuiiruLj^'  gebracht.  Wohl  aber  erschien  von  ilini  Luid  nach  der  Ausgabe 
der  Ritter  eine  Abhandlung,  welche  über  die  handschriftliche  L  bcr- 
Iteferang  zweier  St&cke,  der  Lysistrata  und  der  Thesmopho- 
riftSQsen,  ein  nngealmtefl  Licht  verbreitete: 

Adolph    Velsen, Über  den  GodexUrbinas  derLysistrata 
nnd  der  Thesmophoriasnsen  des  Aristophanea.  Halle  1871. 

Die  TbeemophoTianisen  sind  nur  In  zwei  Hss.  erhalten,  dem  Aa- 

vennas  und  einem  Angustanus  (jetzt  Monacensis)  des  15.  Jahrb.,  wel* 
eben  schon  Enger  als  eine  directe  Abschrift  des  Rav.  erlumnt  bat.  Die 
Lysistrata  ist  in  denselben  beiden  fiss.  ttberliefert,  aufserdem  aber  in 
einer  Anzahl  anderer  Hss.  (Parisinns  A  und  B,  Vossianus,  Laur.  J,  Vat. 
Palai.),  die  jenen  gegenttber  eine  besondere  Classe  bilden.  Zu  der  durch 
Rav.  Mon.  vertretenen  Classe  glaubte  man  bis  zu  dieser  Schrift  Velsens 
roch  eine  dritte  Hs.  rechnen  zu  müssen,  nftmlicli  den  Ijrbinas,  aus  dem 
2nzit^  diebc  beiden  Stücke  zum  ersten  Mal  abdruckte,  und  den 

Tian  verloren  glaubte.  Jetzt  nun  wies  v.  Velsen  nach,  dafs  Juntas  TTr- 
biitas  eben  un'^er  jetziger  Ravennas  selbst  gewesen  ist,  der  also  emst- 
mals  zur  Biblioiijck  der  Herzöge  von  Urbino  gehört  haben  mufs.  Es 
finden  sich  naniiich  im  Rav.  aufser  den  Correcturea  de:»  Schreibers  selbst 
des  Schreibers  der  Scholien  in  der  Lysistrata  und  den  Thesmo- 
pboriazuseu  auch  Correctartü  von  einer  jüngeren  Hand  des  IG.  Jahrb.: 
vün  derselben  Uand  sind  an  Stelle  der  den  Personenwechsel  auzeigeudeu 
Linien  (  - )  und  Doppelpunkte  (:)  die  Personennamen  angeschrieben,  und 
eadtieb  Striche  and  arabische  Ziffern^  die  sieb  in  regelroäfsigen  Zwischen- 
rimnen  wiedeibolen.  Es  hat  sieh  nnn  gezeigt,  dafs  dies  alles  Druckaa* 
«efsangeD  sind,  von  Euphrosynus  Boninas  behufs  des  Dmcks  der  Jun- 
ttsa  in  die  Hs.  eingetragen,  die  dem  Setzer  selbst  als  Vorlage  ttbergeben 
wurde.  Die  arabisehen  Ziffern  beziehen  sich  anf  die  Seitenzahlen  der 
Jmüina,  doreb  sie  wnrde  dem  Setzer  angezeigt,  wo  eine  Seite  sehliefoen 
md  eine  neoe  begimien  solle;  die  Correcttiren  und  Personenbezeich- 
bat  die  Jnatina  gleicbfaOs  anlgenomraen;  in  allem  ttbrigen  ist  sie 


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14 


AxlitopluuMS. 


eine  getreue  Reproduction  des  Rav ,  und  stirnint  mit  demselben  viel  ge- 
nauer fibereiu  als  mau  ii  liher ,  bevor  mao  den  Rav.  genauer  kanote, 
glaubte. 

Fftr  altes  dies  fllhrt  v.  VetesD  den  Beweis  mit  selaer  bekamitei 
peiidielien  Genanigkeit  Er  yeneiclinet  sanächst  die  auf  die  Seiten  der 
Jnotinn  besQgUoben  Ton  Euphrosynos  Boninns  angeschriebenen  Striehe, 
Bnebstaben  nnd  ZÜTem  (s.  B.  so  248  -  q.  e  =  Joot  qnat  e  1,  sa  v. 
897  —  8  B  Junt.  qnat  e,  8  ete.),  dann  sihlt  er  die  Correetnren  des  Be- 
ninos  anf ,  stets  mit  Angabe  des  von  erster  Hand  in  R  gesobriebeDen, 
der  Corre<^ttren  von  der  SchoUenhand ,  der  Lesart  des  Augustanus  und 
der  Juntioa  (der  Aagostanas  ist  im  15.  Jahrb.  ans  dem  Rav.  abgeschrieben 
worden,  fand  denselben  also  noch  intakt  vor).  Darauf  folgt  ein  Ver- 
zeichnis der  Stellen,  in  denen  nach  Engers  Angabe  der  Ravennas  und 
die  Juntina  von  einander  abweichen,  wfihrend  die  genauere  Collation  des 
Rav.  ergebrn  hat,  dafs  sie  übereinstimmen.  Endlich  die  wenigen  wirk- 
lichen Abweichungen,  teils  einfache  Druckfehler  der  Juntiua,  teils  Zu- 
setzuug  von  Accenten  und  Spiritus,  falsche  AuHösung  von  Compendien, 
schliefsiich  auch  eine  AnzaJil  Corrpcturen  vermeintli^^her  Fehler,  welche 
noch  während  des  Druckes  Vürgenoimneu  wurden. 

Es  ist  somit  uacLgewiesen ,  dafs  die  Juntina  filr  die  Textconstitu- 
tion  wertlos  ist  Es  fällt  ferner  »ein  Lichtstrahl  in  das  hisiier  ganz 
dunkle  Geschick  des  Ravennas.«  Dei-selbe  habe,  meint  v.  Velsen, 
bis  zum  Jahre  1616  der  Vaticana  und  zwar  der  Abteilung  der  Urbinates 
angehört,  nnd  scheine  bis  1626  in  Florens  im  Besits  der  Jnnta  geblieben 
sa  sein,  da  die  sweite  Jnntina  von  1626  an  einer  Reibe  von  Stellen,  an 
denen  sie  von  der  ersten  Jnntina  abweicbt,  aus  dem  Rav.  corrigiert  ist. 
Wann  er  nach  Ravenna  gekommen  sei,  bat  v.  Velsen  vergeblieh  fesbni- 
stellen  gesncfat 

Mit  der  Oeschiobte  des  Ravennas  besdiftftigte  sieh  gleichzeitig  ein 

Anfsatz  eines  englischen  Gelehrten,  der  unabhängig  von  Velsen  gleichfalls 
zu  der  Erkenntnis  kam,  dafs  der  Ravennas  mit  dem  Urbinas  der  Jnntina 
identisch  ist, 

W.  6.  Clark,  The  history  of  the  Uiivtiina  Manuscript  of 
Aristopbanes.    Journal  of  Philolog>'  III.  1871.  S.  153-  160. 

Cl.giebt  zuerst  eine  kurze  Beschreibung  der  Handschrift.  Text  und  Scho- 
lien seien  von  derselben  Hand,  iniüdr^tfns  drei  Correctorenhände  zu  unter- 
scheiden, eine  zittrige  mit  dem  Schreiber  der  Hs.  ungefähr  gleichzeitige, 
eine  mit  schwärzerer  Tinte  aus  dem  H  oder  Anfang  des  15.  Jahrb., 
besonders  häufig  in  den  Wolken,  eine  oder  zwei  spätere  in  Lysistrata 
und  Thesmopboriazuseu.  Geschrieben  sei  die  Us.  wahrscheinlich  im 
letzten  Jahrhundert  der  Basilianischen  Dynastie,  welche  1067  aufhörte, 
und  unter  der  die  Mönche  sich  gans  weltlichem  Leben  nnd  weltlichen 
Liebhaberte  hingaben.  Das  Bvdi  gehdrt  jetit  der  Commnnalbihliothek 


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HMttdMhflftMi. 


1$ 


zn  RaTenna ,  früher  Elosterbibliothek  des  Camaldnlenserconvents  in 
Classe.  Wann  es  in  diese  Bibliothek  gekommen  ist,  darüber  sind  nur 
Vermutungen  mriclich.  Nach  piner  Tradition  der  Bihlinthekare  ist  es 
für  eine  geringe  Summe  von  einem  römischen  Buchhändler  [nach  Martin 
fS.  folg:.  Seite)  in  Pisa]  gekauft  worden ;  vielleicht  Anfang  des  vorigen 
Jalji  tiunderts  durch  den  Pater  Cannetti,  dessen  Bild  sieb  in  der  Biblio- 
thek I  t  tlndet  mit  einer  Inschrift,  welche  hervorhebt,  dafs  er  die  Bttcher- 
samiiilung  5r  kcüs  et  copiosissirois  codicibus  bereichert  habe. 

Dagegen  läfst  sich  Uber  seine  ältere  Geschichte  genaueres  ersehen. 
Jutta  benutzte  1616  eine  Handschrift  der  Bibliothek  Yon  Urbioo,  die 
ihm  offenbar,  vielleicht  durch  YerniittlaDg  des  Herzogs  Qinliaao  Medici, 
ans  denelben  geliehen  worden  war.  Da  in  demselben  Jahr  ürbino  von 
den  päpstlichen  Truppen  eingenommen,  Franeeaco  Maria  abgesetst  nnd 
an  seiner  Stelle  Loreato,  der  Neffe  des  Pabetes,  nun  Hersog  von  Ui^ 
Uno  eingesetst  wurde,  so  ist  anzunehmen,  dafs  das  Manuscript  flber- 
haopt  nicht  wieder  nach  Ürbino  surOokkam:  jedenfiüls  befand  es  sieh 
nicht  unter  den  166  griechischen  Hss. ,  welche  die  Urbinatische  Biblio- 
thek enthielt,  als  sie  1668  duich  Pabst  Alexander  VIL  in  den  YaUcaa 
fibergefhhrt  wnrde. 

Die  Bibliothek  von  ürbino  ist  gegründet  worden  von  Herzog  Fe- 
deripo  Vespasiano  in  seinem  um  1463  geschriebenen  Verzeichnisse  der 
von  5' oderigo  gesammelten  Bücher  erwähnt  keinen  Aristophanes :  bi=^  da- 
hin war  das  Buch  also  noch  nicht  gekauft.  Ks  ist  aber  überhaupt  niciit 
von  Federigo  Rekaiift  worden  srndern  von  seinem  ebenso  gelehrten  und 
des  Griechischen  kundigen  Nachfolger  Gnidobaldo  (denn  dafs  dessen  ju- 
gendlicher und  kriegeri^;cher  Nachfolger  Francesco  Maria  sich  viel  um 
Vermeiininu  der  Bibliothek  soktimmert  haben  solle,  ist  nicht  anznneh- 
menj,  umi  zwar  nach  HUö,  d.  h.  dem  Jahr  des  Erscheinens  der  Aldiiia. 
Denn  Aldus  war  mit  Guidobaldo  befreundet;  wäre  damals  der  Aristo- 
phanescodex  schon  in  dessen  Bibliothek  gewesen,  so  würde  Aldus  das  ge- 
wufst,  und  seinem  Jhwk  auch  die  Lysistrata  und  Thesmophoriazasen  bei- 
gegeben haben.  Somit  ist  die  Handschrift  gekauft  worden  swiscben  1498 
und  1608,  dem  Todesjahr  GuidolMÜdos. 

Dieser  ürbinas  aber  ist  identisch  mit  unserem  Bavennas,  wie  aus 
den  Strichen  und  Oorrecturen  in  der  Lys.  und  den  Thesm.  su  schlielkeB 
ist,  welche  Druckanweisungen  ftr  die  Juntina  waren.  Fraher  ist  aus  ihm 
der  Monacensis  abge9Chrie1>en,  wahrscheinlich  Ton  einem  Griechen,  einem 
Ton  denen,  die  im  16.  Jahrb.  ein  Geschäft  darans  machten,  Handschriften 
n  copieren. 

Es  erscheint  zweckmarbig,  hier,  mit  Durchbrecliung  der  chronolo- 
gischen Anordnung,  gleich  alles  folgen  2u  lassen,  was  seitdem 
ü  ber  den  Ravennas  oder  Uber  andere  einzelne  üandschrifteo 
aiä  solche  pubiiciert  worden  ist. 


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Aiislopkaoii. 


Die  Geschichte  des  RArennas  suchte  weiter  za  verfolgen 
Albert  Martin  in  der  Pr^face  seiner  später  ausführlicher  zu  bespre- 
chenden CoUation  der  Ravennasscholien  (Les  scolies  du  manuscrit 
d'Aristopharie  k  Ravciine.  Paris  1882).  Er  stpüt  fest,  dafs  die 
Hs.  sicli  in  der  Classeuse  noch  nicht  befand  September  1698,  da  damals 
Montlaucüii  die  handschriftlichen  Schätze  Kavennas  ausbeutete,  derselbe 
aber  weder  in  seinem  Diarium  Jialicum  noch  in  der  Bihlio'liecn  lUhlio- 
thecarum  der  Handschrift  Erwähnung  thut.  Die  erste  Erwähnung  des  Ra- 
vennas  findet  sich  bei  luvernizzi,  also  1794.  Was  aber  die  Zeit  der  Er- 
werbung für  die  Urbiuatische  Bibliothek  betreffe,  so  gebe  daraus,  dafs 
Aldus  keine  Handschrift  der  vollständigen  Lysistrata  und  der  Thesmo- 
phonazuseu  gekannt  habe,  keineswegs  hervor,  dals  die  Hs.  nicht  da- 
mals schon  im  Besitz  Guidobaidos  gewesen  wäre,  und  wenn  Vespasiano 
keine  Hb.  des  Aristcpbanes  iJs  im  Besitt  Federigos  erwähne,  eo  sei  da- 
rtaf  nicht  viel  zu  geben,  da  Yespasianos  ans  der  Erinnening  hergestelltes 
Veneiehnis  aaeh  sonst  anvollstindig  und  aDsnverlässig  sei.  Dagegen 
haben  wir  ein  Inventar  der  Bibliothek  Ton  ürbino  ans  dem  16.  Jahrb., 
verlafst  Yon  dem  Bibliothekar  derselben  Federigo  Veterano,  nnd  zwar 
aller  Wahrscheinlichkeit  naeh  noch  in  Lebzeiten  des  Herzogs  Federigo 
(pnbliciert  im  Oiomaie  storico  degli  archivi  Toscani  l$68  nnd  1868). 
Hier  werden  nnter  den  112  griechischen  Handschriften  angeftihrt  lAri- 
stophanis,  comedie  bis«.  Die  jetzige  Urbinatische  Bibliothek  im  Vatican 
enthält  zwei  Aristophaneshandschriften,  die  eine,  Nr.  141,  alt  und  gut, 
die  andere,  143,  eine  wertlose  Hs.  des  15.  Jahrh.  Da  wir  von  Federigo 
wissen,  dafs  er  besonderen  Wert  darauf  legte,  gute  und  alte  Hss.  za 
kaufen,  so  ist  es  wenig  glaublich,  dafs  diese  zweite  Hs.  von  ihm  gekauft 
sei;  sie  wird  unter  einem  seiner  Nachfolger  in  die  Bibliothek  gekommen 
sein,  und  unser  Raveunas  wird  die  zweite  der  von  Veterano  verzeichneten 
Hss.  gewesen  sein. 

Können  wir  die«?pn  Combiuationcn  Martins  das  Zeugnis  einer  ge« 
wissfii  Frobabilität  nicht  versagen,  (wenngleich  es  iiiuik  i  itiii  /.ieinlich 
auffällig  wäre,  wenn  Aldus  von  dem  Vorhandensein  eines  solchen  Manu- 
scripts  in  der  Bibliothek  von  Urbino  nichts  gewufst  hätte),  so  müssen 
wir  dagegen  bestminit  zurückweisen,  was  M.  über  das  Verschwinden  der 
Handschrift  aus  der  Bibliothek  vtrinulLl.  uainlich  dafs  sie  1502  bei  der 
Eroberung  und  Plünderung  Urbiuos  durch  Ccsarc  Borgia  abhanden  ge- 
kommen sei.  Bei  der  Vertreibung  Francesco  Marias  1515  habe  keine 
Planderong  stattgefonden,  sondern  derselbe  habe  seine  Bibliothek  nach 
Hantoa  mitgenommen.  Ja,  mnCi  dmn  der  Codex  nnbediugt  aus  der 
Bibliothek  gestohlen  worden  sein?  Und  wenn  er  schon  1602  gestohlen 
worden  wäre,  wie  könnte  Junta  1616  in  seinem  Vorwort  sagen:  »venit 
mi  Frandsce  ezspectata  dies  illa  in  ^a  ex  Urbin ati  bibliotheca 
aattqnissimum  Aristophanis  exemplar  nacti  snmnsc?  Im  Gegenteil  geht 
ans  diesen  Worten  hervor ,  dafs  der  Codex  damals  noch  in  der  BiUio-  \ 


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ÜADdacbrifteo. 


17 


thek  sich  befand»  und  Junta  ihn  aus  derselben  leihweise  erhielt,  uüd  es 
bleibt  die  grörste  Wahrscheinlichkeit  fUr  die  Vermatang  Clarks,  dab 
eben  die  Vertreibung  Francesco  Marias  nnd  seine  Übersiedelmig  nach 
Mantaa  der  Grund  war,  weshalb  die  Handsehrifb  nicht  wieder  in  die 
Bibüothelc  sarttck  Icam. 

Für  die  weitere  Geschichte  der  Handschrift  bringt  ein  nenes  Datum 
T.W.Ailen,TheRavennaAristophanes,  Academj  I889.N  899,8.69, 
indem  er  nachweist,  dafs  D*OrTiile  1726  die  Handschrift  in  der  Classensis 
in  Ravenna  vorgefunden  bat.  Sie  murs  also  zwischen  1608,  wo  Mont* 
fisncoD  in  Havanna  war,  und  1726  in  diese  Bibliothek  gekommen  sein, 
and  dadurch  wird  die  Vermutung,  dafs  sie  durch  den  Pater  Gannetti  für 
dieselbe  erworben  worden  ist,  bestätigt. 

Von  der  Handschrift  selbst  piebt  Martin  Pref.  S.  IXff.  eine 
sebr  eingehende  Beschreibung,  die  manches  interessante  bietet.  Aas 
der  Einfügung  von  einzelnen  Blättern  oder  Hlattpaaren  am  Ende  von 
Lage  9,  18  [und,  füge  icii  hinzu,  241,  ^^^^  Ende  der  Aves.  Acharner 
(und  Ekklesiazuson]  anfznnehmen,  geht  hervor,  dafs  die  Schreiber  der 
Hs.  sich  den  Stoff  in  Giupptn  teilten,  vou  denen  jede  mehrere  vollstän- 
dige Stücke  enthielt  resp.  euthalteu  sollte.  Unerklärt  bleibt  die  That- 
saehe,  dafs  aneh  mitten  in  der  Lysistrata  an  die  16.  Lage  ein  Blatt  (116) 
angeheftet  bt,  welches  auf  der  Rflcliseita  nicht  voll  beschrieben  Ist,  ohne 
dafe  doch  im  Texte  etwas  fehlte  116^  schliefet  mit  ?•  434,  S.  117' 
beginnt  mit  v.  466).  Wenn  Martin  einen  Znsammenhang  dieser  ünregel- 
mäfsigkeit  in  der  Schreibang  mit  dem  Umstand  vermutet,  dafs  die  Lysi* 
strata  in  vielen  Hss.  gan2  fehlt,  in  anderen  verstümmelt  ist,  so  ist  dies 
nicht  einmal  als  ein  Notbebelf  su  betrachten,  da  die  Lücken  der  einen 
Handschriftenfarailie  der  Lysistrata  sich  an  anderer  Stelle  befinden  und 
einfach  aus  dem  Verlast  einiger  Blätter  im  Archetypus  dieser  Glasse  er- 
klären (Vgl.  Bünger  in  der  unten  S.  33  f.  angezeigten  Schrift  S.  55)  Ge- 
schrieben ist  der  Ravennas  nach  Martin  nic  ht  im  10.,  sonflrrn  im  11.  Jahr- 
hundert, doch  die  Gründe,  welche  er  dafUr  auführl,  nämlicli  dafs  neben 
der  eckiupu  Form  des  Spiritus  sich  häutig  auch  die  runde  findet,  und 
dafs  unter  die  Minuskeln  sich  auch  häufig  genug  Uncialen,  namentlich 
I'  U  K  A  y  mischen,  sind  für  diesen  Ansatz  doch  nii:hL  zureichend;  die 
von  ihm  selb<;t  ( S.  XVII)  festgestellte  Thatsache ,  dafs  der  Rav.  das 
tachygrajihische  Zeichen  ^  sowohl  für  jjk  als  für  e.iv  und  fv,  das  Zeichen  ' 
für  Eli,  das  Zeichen     mit  Vorliebe  für  e:;«  mitunter  aber  auch 

lllr  brancht,  spricht  vielmehr  dafllr  anzunehmen  dals  die  Handschrift 
gegen  Ende  des  10.  Jahrhunderts  geschrieben  ist  (TgL  Vitelli,  Huseo 
Italiano  I,  S.  169  n.  2.,  und  T.  W.  Allen,  Notes  on  Abbreviations  in 
Greek  Hanuscripts,  S.  11  iE.).  Ebensowenig  kann  ich  Martin  beistimmen, 
wenn  er  meint,  das  Original,  ans  dem  der  Bavennas  abgeschrieben  sei, 
mlksse  sehr  alt  gewesen  sein.  Denn  die  Yerwechslang  von  o  und  w, 
aas  der  neugriechischen  Aassprache  entstanden,  ist  eine  anck  sonst  hi 

jAbffwbenclit  fiir  AltenliaiiirmMiMcbaft  LXXI.  Bd.  (IMS.  I.)  2 


Digrtizeij  Ly  <jOOgIe 


18 


Aristophanes. 


griechischen  üandächrifteu  sehr  häufige;  die  Schreibung  nostv  für  notecu 
findet  sich  ebenso  im  Yenetus  des  Aristopbanes  lud  im  Lanrentiauus 
des  fiopboldes  nod  scheint  Ahr  die  attischen  Dramatiker  von  den  bysan- 
tinisehen  Grammatikern  dieser  Zeit  ansdrOcklich  angenommen  worden 
zu  sein  (TgU  Et  magn.  p.  679,  26 f.)«  was  dem  Triklinios  Veranlassung 
giebt,  dagegen  xu  polemisieren  (in  dem  Traktat  ntpi  atffuüitv  tt^  km' 
1^  mtlkaf^y  Dllbn.  Prolegomena  de  comoedia  p.  XXXI:  ßUrm  yAp 

rb  muTv  ypd^ttv  meh>  diiaSwQ^  und  sonst  in  seinem  Coinmentar  passim, 
s.  B.  in  Plut.  V.  14).  £s  bleibt  nur  die  Schreibung  oitx\  welche  fttr 
das  Alter  der  Vorlage  von  R  beweiskräftig  kaum  sein  dürfte,  übrigens 
auch  in  V  vorkommt.  Ich  selbst  habe  in  meinem  gleich  zu  erwähnenden 
Buche  S.  642  vielinf'hr  au  zahlreichen  Schreibfehlern,  die  sich  durch 
Verwechslung  tachygrapiiischer  Abkürzyngeii  erklären,  nachgewiesen,  dats 
die  Vorlage  von  R  wenig  älter  als  dieser  gewesen  ist 

Richtig  ist  dann  aber,  was  Martin  über  die  Hftnde  im  Ravennas 
sagt,  und  hierdurch  werden  Velsens  Angaben  berichtigt.  Dieser  sagt 
Pra«jf.  Plut.:  »i abulas  Aristophanias,  quae  quidem  aetatem  lulerunt,  con- 
tinet  integras  et  scholia  scripta  manu  diversa.  H.aec  rnauus,  fcre  &uppar 
aetate  primae  maoui,  mnltis  lods  correctricis  munere  functa  estt.  In 
der  That  ist  der  ganze  Text  von  ein  und  derselben  Hand  in  Hüni^ln 
geschrieben;  dieselbe  Hand  hat  in  Majuskeln  die  Scholien  au  Plat. 
Knb.  Ban.  At.  Pax  hinsugefftgt;  die  Scholien  zu  den  übrigen  Stücken 
lind  von  anderer  Hand,  gleichialls  in  Miguskeln,  aber  viel  weniger  sorg> 
ftltig  geschrieben. 

Noch  vor  dem  Erseheinen  des  Hartinschen  Buches  hatte  ich  in 
einem  AufBats  im  Philologus  genaue  Bechensehaft  gegeben  über  den 
Tenetns: 

Eonrad  Zacher,  Die  Schreibung  der  Aristopbanesscho- 
lien  im  Cod.  Ven.  474.    Philologus  Bd.  XLI  (1881)  S.  U— 63 

Den  Hauptbestandteil  dieser  Abhandlung  habe  ich  dann,  wesentlich 
berichtigt  und  vermeiirt,  aufgenommen  in  die  Schhft: 

Konrad  Zacher,  Die  Handschriften  und  Classen  der  Ari- 
stopbanes seh  ollen.  Leipzig  1888  (Separatabdmck  ans  dem  XVL 
Snpplementband  der  Jahrb.  t  dass.  Phüol.  S.  SOl— 746), 

in  weicher  auch  die  meisten  anderen  wichtigeren  liaudschrifteu  des  Ari- 
stopbanes mehr  oder  weniger  eingehend  behandelt  sind.  Mit  Weglassung 
allös  spedeQ  anf  die  Scholien  bezüglichen,  von  dem  unten  die  Bede  sein 
wkd,  berichte  ich  hier  ftber  die  Besultate,  welche  sich  mir  in  Besag  anf 
die  Handschriften  als  solche  ergeben  haben. 

G  (Venetns  476)  ist  von  I>indorf  (Ptaef.  seiner  Scholienansgftbe) 
mit  einem  pithtur  als  Abschrift  von  V  beseichnet  worden;  dafs  er  in  der 


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HandichrilUo. 


19 


That  eine  in  ßessarions  Auftrag  hergestellte  Abschrift  von  V  ist,  weise 
idi  ie  dem  Aafsatz  im  Philologus  eingehend  durch  Confrontiening  einer 
grofsen  Anzahl  von  Stellen  nach,  nnd  charakterisiere  die  Art  und  Weise, 

wie  der  Schrei  bor  seine  Vorlage  benutzt  hat  Allerdings  sind  aucli  einige 
Zusätze  dazu  gekommen  (jedocli  lüp  von  Dindorf  als  solche  bezeichneten 
Bemerkimsfn  zum  Plntiis  und  Aves  stehen  auch  in  V);  die  Excerpte  ix 
rüjv  llAuzwuar/  liüden  sich  in  den  thomanotriklinianischen  Handschriften 
wieder,  das  Schol.  zu  liau.  218  in  den  Tzetzianischen;  in  wie  weit  der 
Schreiber  solche  junge  Handschriften  sonst  noch  herangezogen  hat, 
bleibt  zu  lintersuchen,  doch  dürfte  für  alle  seine  Zusätze  die  Quelle 
sieb  anderweitig  nachweisen  lassen,  sodafs  sein  Wert  auf  Null  reduciert 
will  tvttrde« 

Was  deDYenetOB  (474)  betrifft*),  so  ergiebt  eine  auf  die  Äusser- 
üehkeiteii  der  Schreibung,  Tinte,  Correctnren  etc.  gegründete  sehr  ein- 
gebende nnd  spinöse  Untersnehong,  deren  Gang  wir  hier  nicht  wieder- 
geben können,  folgende  Resoltate: 

Die  Handschrift  ist  in  ihrer  Haoptmasse  von  zwei  Händen  ge- 
sdirieben.  Von  der  ersten,  einer  feinen  ausgeschriebenen  Hand,  mit 
grünlicher  Tinte,  sind  die  ersten  ftinf  Lagen  (Plutus  und  Wolken  ent- 
haltend) beschrieben,  von  der  zweiten  kräftigeren  und  kalligraphischeren 
aber  weniger  ausgeschriebenen,  mit  rotbrauner  Tinte  in  verschiedenen 
Nuancen,  alles  vom  Beginn  der  siebenten  Lage  (v.  471  der  Fr5>che)  an. 
Wenn  v  Wlsen  und  Augsberger  behaupten,  mit  Blatt  61^  =  Ran.  v. 
1008  beginne  diese  zweite  Hand,  so  ist  dies  entschieden  unrichtig:  hier 
begiant  nur  eine  neue  Tinlennuance.  Zv, rili  Iliaft  bin  icli  dagegen,  ob 
ich  auf  der  letzten  Seite  der  fünften  und  der  ganzen  scch-sten  Lage 
(Hypotheses  und  Anfang  der  Frösche  bis  v  470)  noch  "die  Hand  des 
ersten  Schreibers  oder  die  eines  dritten  erkennen  soll.  Jedenfalls  haben 
diese  HAnde  jedesmal  alles ,  d  h.  Text  und  sftmtlicbe  dazu  gehörige 
Scholien  in  der  Weise  gleichzeitig  geschrieben,  dafs  sie  zuerst  ein 
grösseres  Stttck  Text  schrieben  (der  erste  Schreiber,  von  dem  Plotus 
nnd  Wolken  herrühren,  mehrere  Seiten,  der  zweite,  der  mit  Ran.  471 
•nfilngt,  jedesmal  eine  ganze  Lage)  nnd  dann  zu  diesem  Stttck  die  Scho* 
lien  hinter  einander  wegschreibend  hinzuftgten.  In  dem  zweiten  Hanpt- 
tefl  der  Handschrift  (ob  anch  im  ersten,  kann  ich  jetzt  nicht  sagen)  tritt 
hinzn  eine  Correctorhand  (nicht,  wie  Velsen  an^ebti  drei)  welche  aber 
nicht  nnr  Text  und  Scholien  später  durehrevidiert,  undeutliches  aufge- 
firischt,  unklare  Compendien  aufgelöst,  ausgelassenes  nachgetragen,  falsches 
radiert  nnd  corrigiert  liat,  sondern  anch  von  Zeit  zu  Zeit  den  eigentr 


*)  Übsr  diesen  hatte  schon  einiges  zur  fiericfatigong  der  Telsenschen 
Aagsben  beigebracht  Angsberger  »Die  Arisiophaaesücholieu  ottd 
der  Codex  Venetus  A.c  MüDcben  1877  (Stparatabdnick  aus  d.  SiuungS- 
bcriehten  des  philos.  ph.  Gl.  der  Ak.  d.  W.  Bd.  I,  Uefi  8). 

3* 


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20 


Aii8topban<>s. 


liehen  Schreiber  einfach  ablöst,  und  zwar  so,  dafs  man  sieht  der  Schrei- 
ber arbeitete  unter  steter  Aufsicht,  Cüutrole  und  Leitung  eben  dieses 
Correctors. 

Sämtlichen  Schreibern,  die  an  der  Herstellung  des  Yenetos  be- 
teiligt waren,  lag  eio  und  dasselbe  Exemplar  vor,  welches  dieselben 
sieben  Stftcke  in  derselben  Beihenfolge,  in  derselben  Weise  auf  die  La- 
gen verteilt,  mit  fast  genau  derselben  Seitenabteünng  enthielt,  in  wel- 
chem dieselben  Scholien  und  Glossen  schon  ebenso  auf  die  Ränder  Ter- 
teilt  und  ebenso  mit  Lemmaten  oder  Verweisnngszeichen  versehen  waren. 
Der  Venetns  ist  von  dieser  Vorlage  eine  ganz  mechanische  Gopie,  und 
nur  der  Corrector  hat  die  völlige  Treue  derselben  mitunter  verhindert. 
Dafs  diese  Vorlage  nur  wenig  älter  gewe^^cn  sr^in  kann,  war  mir  von 
Anfang  an  unzweifelhaft;  erwiesen  hat  dies  für  den  Frieden  K.  v.  Hol• 
zinc!^r,  »Beitrage  zur  Kenntnis  der  Venetosscbolien  zu  Aristophanes« 
Wiener  Studien  V,  S.  223. 

Dafs  übrigens  auch  diese  Vorlage  b;  lb-t  t'ine  ebenso  na- ciianische 
Abschrift  ihrer  eigenen  Vorlage  war,  ja,  dah  noch  eine  ganze  Anzahl 
früherer  Glieder  des  Stammbaumes  im  wesentlichen  dasselbe  äufsere  Ge- 
sicht zeigten,  habe  ich  wahrscheinlich  zu  machen  gesucht  im  Philul.  a.a  U. 
S.  42— 44.  Handschr.  u.  Cl.  S.  522f.  528. 

Ein  ganz  ähnliches  Resultat  ergiebt  die  Untei*suchung  des  Ra- 
vennas  (S.  529—643).  Nach  einer  genauen  Beschreibung  des  Inhalts 
und  seiner  Yerteilnng  auf  die  Seiten  und  Lagen  werden  liartins  (s.  oben 
S.  17)  Bemerkungen  Aber  die  Schreibung  der  Handschrift  in  Abteilungen 
ergänat  und  dahin  berichtigt,  dab  dieselbe  in  folgenden  Absätien  ge- 
schrieben ist: 

Qnat  1-4:  Plntns,  Wolken. 

(^at.  6—9  und  die  aus  8  Blättern  bestehende  Supplementärlage  10: 

Frösche,  YOgeL 
Quat.  11—15  nnd  Supplementblatt  116:  Bitter,  Friede,  Lysi- 

strata  bis  v.  434. 
Quat  16 — 18  und  die  beiden  der  19.  f.as^e  vorgehefteten  Blätter: 

Rest  von  Lysistrata  und  Acharner. 
Lage  19  ohne  die  beiden  vorgehefteten  Blfttter,  Quat.  20 — 24  und 
das  an  Quat.  24  angeheftete  Blatt:  Wespen,  Thesmophoria- 
zusen,  Ekklesiazusen. 
Es  zeigt  sich  also  die  ganz  offenbare  Tendenz,  jedesmal  zwei  oder 
drei  Stücke  zu  einem  Heft«  zusammenzufassen,  welches  aus  einer  An- 
zahl voller  Quatemioncü  besteht,  denen,  wenn  die  Berechnung  nicht 
genau  zutrifft,  noch  einige  einzelne  Blätter  zugegeben  werden  können.  (Die* 
selbe  Tendens  liegt  flbrigens  auch  der  Schreibung  des  Venetns  su  Grunde, 
nur  dafs  bei  diesem  eigentümlicher  Weise  die  Hefte  jedesmal  mit  Text 
und  Scholien  des  ersten  Stückes  beginnen,  während  die  Hypotbeses  sa 
demselben  das  letate  Blatt  oder  die  letzte  Seite  des  Torhergehendeii 


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Hanüichrifteo. 


21 


Heftes  etonehmen.  Unter  Berflcketehtigang  dieser  Eigenlftmliehkeit  sind 
im  Venetiis  folgende  Gruppen  so  erkennen:  1.  Qnnt  1— S:  Plntne, 
Wolken.  2.  Qnat  6—16:  Frttscbe,  Bitter,  Vögel.  8.  Qoat.  16—21 : 

Friede,  Wespen).  Für  die  Unregelmftfsigkeit  in  der  Schreiboog  der 
LfsiBtrata  weifs  noch  ich  keine  Erklärung,  weise  aber  darauf  hin,  dtfe 
ae  mit  rinpr  anderen  Uuregeltnäfsigkeit,  welche  die  Hände  betrifft,  zu- 
samni.  liliäugt.  Daf«;  ein  und  dieselbe  elegante  und  sorgfältige  Hand  den 
Text  sÄmtlichcr  Siiicke  und  die  Scholien  zu  Piut.Nuh.Ran.  Av.  Pax  geschrie- 
ben !iat,  eine  zwoitf  frröbere  und  nach!fl?sigcre  die  Scholien  zu  den  an- 
deren Stücken  hin/,uizetU«rt  hat,  ist  von  Martin  richtig  bemerkt;  nicht  hin- 
gewiesen aber  hat  er  auf  die  eigeuLüudiche  Art,  wie  die  beiden  Scholien - 
schrt  iber  einander  ablösen  Iis  hat  nicht  etwa  der  eine  alle  Scholien 
bis  zu  einem  i'uukt  geschrieben,  der  andere  von  da  ab  alle  bis  2U  Ende, 
sondern  Schul.  I  schreibt  die  Scholien  zu  Plut  Wolken  Fröschen  Vögeln 
kistereinander;  dann  seist  auf  einmal,  mit  Beginn  einer  neuen  Lage  und 
eines  nenen  Heftes,  Sckot.  II  ein  und  scbreibt  die  Scholien  za  den 
Bittem,  aber  nnr  bis  t.  3H,  Ton  wo  ab  die  Ränder  der  Ritter  leer  blei- 
ben; darauf  schreibt  die  erste  Hand  die  Scholien  xum  Frieden«  aber 
nnr  bis  v  1038,  der  Rest  des  Stttckes  bleibt  wiederum  ohne  Scholien; 
mit  der  Lysistrata  seist  die  zweite  Sdiolienhand  wieder  ein,  nm  nun* 
mehr  die  Scholien  für  den  ganzen  Rest  der  Handschrift  zn  schreiben. 
Alle  diese  Unregelmäfsigkeiten  finden  also  in  dem  3.  Hefte  statt,  an  wel* 
che«  das  wunderliche  Supplementblatt  116  angeheftet  ist. 

Ebensowenig  hat  Martin  bemerkt,  dafs  der  zweite  Schreiber  alles 
rom  ersten  geschriebene,  suwuhl  Text  als  Scholien,  'l-irchcorri giert  hat, 
und  dafs  d^r  erste  Schreiber  eine  solche  Revision  zu  » i  wartpn  schien, 
da  er  mituuier  etwas  leer  gelassen  hat,  was  dann  vom  zweiten  ausge- 
füllt ist  So  wird  dieser  zweite  Schreiber  wühl  auch  der  intellektuelle 
Urheber  der  eigentümlichen  Schreibung  des  dritten  Heftes  sein  und  für 
den  Rav.  dieselbe  Kolie  gespielt  haben,  wie  der  »Correcturt  für  den 
Venetus. 

Was  das  Yerhftltois  zur  Vorlage  betrifft,  so  Ist  es  dasselbe  wie 
beim  Tenetns.  Beiden  Schreibern  bat  ein  nnd  dasselbe  Exemplar  vor- 
gelegen, das  sie  getreulieh  copiert  haben,  nnr  mit  etwas  gr(Vfserer  oder 
geringerer  Sorgfalt  in  kalligraphischen  Bingen,  im  ganzen  aber  recht 
mechanisch  und  gedankenlos.  JDie  Vorlage  hat  Seite  ftlr  Seite  last  ebenso 
aasgesehen  wie  unser  Bavennas  selbst,  und  ist,  wie  aus  sahireichen 
Schreibfehlern  mit  Sicherheit  zn  schliefsen  ist,  wenig  älter  gewesen 
als  dieser  rvgl.  oben  S.  i7f.). 

AuTser  G  V  R  behandle  ich  noch  ausftihrlicher  die  Lanrentiani  ß 
nnd  r,  und  die  Aldina. 

Der  Laurent ianus  ^  bomb.  saec.  XTY  enthalt  Plut.  Nub.  Eq. 
Ran.  von  zwei  Händen  (nicht  drei,  wie  v.  Velsen  sagt,  der  sich  auch 
hier  wieder  durch  eine  Xiutennuaace  hat  t&uschen  lassen),  welche  gleich- 


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89 


ArittopluuiM. 


zeitig  T«zt  und  Sebolien  geschrieben  haben.  Die  zweite  beginnt  mit 
8.  84^  (Knb.  V.  1170).  Spflter  haben  flUif  vemhiedeue  Hftnde  Glossen 
daznge schrieben,  Gorrecturen  und  Nachträge  gemacht. 

Der  Laurentianus  T  bomb,  sacc  XIV  enthielt  früher  laut  einer 
alten  Inhaltsangabe  auf  dem  Vorsetzblatt  Acharuer,  Ekklesiazusen,  Ritter, 
Vögel,  Lysistrata,  Wespen,  Frieden ;  jetzt  fehlt  das  Ende  der  Vögel  und 
die  Lysistrata;  aber  dies  Stück  ist  mit  Verlust  eines  Blattes  in  Leiden 
erhalten  als  Vossianus  Gr.  F.  52  (olim  Vossianiis  77  et  rjl).  Das  hat 
pclion  Velsen  vermutet  (Üb.  den  cod.  Urbinas  S.  53),  es  ist  von  mir  im 
eiüzeluen  nachgewieseu  worden.  Der  Laurentianus  und  der  Vossia- 
nus sind  also  als  eine  Handschrift  zu  betrachten.  Auch  diese  ist  in 
Heften  geschrieben,  deren  Umfang  sich  aber  nur  zum  Teil  erkennen 
lüfbt.  Ein  Heft  bilden  Acharner  und  Ekklesiazusen ,  nrsprünglich  wühl 
sogar  als  zwei  Hefte  gedacht,  denn  die  Acharner  schlagen  nur  mit  den 
letzten  vier  Terzen  anf  die  erzte  Seite  der  Lage  ttber,  mit  der  die 
Ekklesiazneen  beginnen.  Beide  Sttteke  sind  aber  zusammenhftngend  von 
derselben  Hand  geschrieben,  von  einer  zweiten  Hand  die  Scholien,  von 
zwei  anderen  Binden  in  den  Achamern  zahhreiche  Kachtrige  nnd 
Gorrecturen,  die  ans  einer  anderen  Vorlage  stammen.  Dann  bilden 
wieder  ein  Heft  Ritter,  Vögel,  Lysistrata.  Von  ein  nnd  derselben  Hand, 
die  von  den  Hftnden  des  ersten  Heftes  verschieden  ist,  ist  der  Text  von 
Bittem,  Vdgeln  und  Lys.  bis  v.  866  (wo  ursprünglich  ein  Qnaternio 
schlofs)  geschrieben,  von  einer  anderen  Hand  der  letzte  Quaternio,  der 
den  Rest  der  Lysistrata  enthält.  Wieder  von  anderer  Hand  die  Scho- 
lien; und  dann  sind  noch  drei  Correctorenhände  zu  unterscheiden,  die 
zum  Teil  vieles  nachgetragen  haben,  nnd  eine  andere  Vorlage  benutzt 
haben  als  die  ersten  Hände.  Einfacher  ist  die  Sehrribung  von  Wespen 
und  Frieden.  Hier  sind  Tpxt  und  Scliulien  von  einer  Hand  (die  iden- 
tisch scboint  mit  der  Scholienhand  der  .\charnerl.  dazu  Correctureu  und 
Nachträge  von  einer  der  ILinde  die  in  Eq.  Av.  corrigiert  haben.  Text  und 
Scholien  dieses  Heftes  sind  mechanisch  aus  der  Vorlage  abgeschrieben, 
die  sehr  lückenhaft  war:  auch  unser  Heft  selbst  ist  verstümmelt,  die 
Heftnng  unklar. 

Die  Handschrift  ist  interessant  als  ein  Denkmal  gemeinschaftlicher 
Thfttigkeit  einer  Anzahl  gelehrter  Schreiber,  welche  in  der  glttcklicben 
Lage  waren,  mehrere  conunentierte  Aristophanesexemplare  als  Vorhkge 
benutzen  zn  kOnnen;  freilich  wird  uns  die  Benutzung  ihrer  gemeinsamen 
Arbeit  eben  durch  ihre  Zahl  nicht  eben  zu  leicht  gemacht 

Der  Ambrosianus  M  bomb*  saec.  XIV,  welcher  Plut.  Nub.  Ran. 
Eq.  Av.  enthält,  ist  nur  kurz  and  nicht  ganz  vollständig  beschrieben, 
bietet  auch  als  Handschrift  an  sich  kein  Interesse. 

Wichtiger  sind  einige  Ergebnisse,  zu  welchen  eine  Betrachtung 
der  Aldina  führt,  die  durchaus  die  Stelle  einer  Handschrift  ein- 
nimmt, und  geradezu  wie  eine  solche  zn  behandeln  und  zu  unter- 


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Handschiiften. 


23 


gachen  ist  Manehe  Änfserlielikeiteit  erlauben  aneb  bier  einen  SeUaHi 
auf  die  Vorlage,  wenngleicb  der  Natnr  der  Sacbe  naob  in  geringerem 
Grade  als  bei  einer  Handschrift.  Das  Prindp,  jedes  Stttek  in  einem 
Heft  abzuschliersen,  ist  bier  consequent  durchgefthrt,  dadureb  wird  es 

Ternrsacht,  dafs  die  Lagen  am  Ende  der  Stflcke  sehr  ▼erscbieden  grofs 
sind.    So  fbllt  der  Plutas  drei  Quaternionen  und  einen  Quinio,  die 
Nabes  sechs  Quaternionen,  wobei  aber  die  letzten  drei  Seiten  leer  blei- 
ben, die  Ranar  vier  Quaternionen  und  einrn  Qninio,  die  Eqnites  fünf 
Qnatcrnionpn  und  einen  Ternio  u.  s  w.    Die  Aldiiia  entlullt  neun  Ko- 
moedien,  nflmlich  PInt.  Nub,  Ran.  Tv).  Ach   Vp<ip,  Av.  Pax  Eccl. ;  von 
der  Lysistrata  sagt  Aldus  in  dnr  Voiredo;  »Nam  decimani  Lysisfratf  n 
ideo  praetormisimus,  quia  uix  diniidiata  haberi  a  nobis  potuit«.  Aber 
auch  Tax  und  Ekklcsiazusen  sind  ihm  rrst  zu  Hundt n  gekommen,  als 
die  ersten  sieben  Stücke  schon  gedruckt  waren.    Denn  ain  Ende  der 
Vögel  findet  sich  eine  Subcripüo  des  Musnrus,  welche  aogiebt,  dafs  hier 
das  Ende  des  Oansen  sei.  Daraus  folgt  also,  dafs  Mnsunts  znm  mind^ 
sten  swet  Handschriften  benntxt  haben  mnfs,  nnd  dafs  die  Beihenfolge 
dsr  Stocke,  speciell  die  Reibenfolge  Aves  Pax  Ekklesiaznsen  nicht  eine 
Ten  ihn  ans  den  Verweisungen  der  Scholien  erschlossene  ist,  (wie 
0.  Scheider  de  vet  in  Ar.  sehol.  font.  p.  46  vennntete),  sondern  die  m- 
ftUig  durch  seine  Handschriften  gegebene.  Über  seine  Vorlagen  bemerkt 
er  selbst  in  der  Snbscriptio  5  Sij  <mopd3rjy  iv  dy7tYfm<poi;  xs/^va  Sta^ 
pot;;  xa}  ntfopiiivw^^  miwiXuital  re  xa:  wg  olov  r'  fjv  intpzXiarara 
duoffBatrat  nnpdi  Mapxou  Mouaobpoit  voTt  Kpr^röf*     Dies  besieht  sich 
aber  ausdrQcklich  nur  auf  die  Scholien,  wie  Masnrus  denn  auch  in  sei- 
ner Vorrede   sagt :   r'-);*  i^ryijffEtQ  nvvstns'v  fjpyolaßr^ffnjisv  r£<pur)pivai; 
Tsoic  tw,"  Tars  'ou  xa}  auzoi.    p]s  fragt  sich,  was  er  damit  meint.  Nun 
zpitrt  sich,  dafs  in  der  Aldina  aitr  Scholien  und  thomnnntriklinianische 
Terbunden  sind,  die  in  den  Handschriften  immer  getrennt  propagiert 
«ind;  er  niufs  al<o  mindestens  für  jedes  der  Stücke,  zu  denen  es  üher- 
haujit  ihüiiianotrikünianische  'Erklärungen  giebt,  je  eine  Handschrift  mit 
alten  Scholien  und  eine  thuinanotnklinianische  benutzt  haben.  Eine  der 
Ton  ihm  benutzten  Handschriften  aufzufinden,  ist  bis  jetzt  nicht  gelun- 
gen, ftr  den  Frieden  aber  Iftfst  sich  zeigen,  d&&  er  dnen  Gemellus  von 
r  dnihcb  abgedmdtt  hat  [Eine  Handschrift,  welche  in  Husums 
Besitse  war,  nnd  Plut  Nnb.  Ban.  Eq.  Av.  Ach.  mit  reichlichen 
ilten  Scholien  enthftlt,  habe  ich  vor  einigen  Jahren  in  Modena  gefnn« 
den  (cod.  Bibl.  Estens.  HI  D  8  bombyc-  saee.  XIV;  eine  knne  Notix 
Aber  de  habe  ich  gegeben  Berlin.  Phil.  Wschr.  1800,  8.  69),  aber  ihr 
Vsrhiltnis  zur  Aldina  noch  nicht  oonstatieren  kdnnen.  *)] 

•)  D«f»  diese  HaDclschrift  in  der  Tbat  bei  Herstellung  der  Aldina  be» 
aoUt  worden  sei,  behauptet  ueuerdiogs  Zuretti  \u  dem  mir  erst  w&hrend  des 
Drucket  sogegaogenen  Boche  »Analecta  Aristophaneac,  auf  das  ich 
SBicB  «ttfOckkomnwn  werde. 


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24 


AriBtophaoM. 


Über  ein  im  Fu\>üm  gefuudcnes  Pcrgameutfragment,  enthal- 
tend ein  Stuck  der  Parabase  der  Vögel,  hat  H.  Weil  berichtet  (leider 
ohne  einen  vollständigen  Abdruck  zu  geben)  in  der  Bevue  de  philologie, 
Honv*  Ste*  VI  (1882)  S.  179—166.  Was  das  Äubere  des  Fragments 
betriilt,  so  entnehme  ich  aus  Wells  nicht  sehr  klarer  Beschreibung  fol- 
gendes. Von  einem  auf  der  Seite  41—42  Zeilen  Text  enthaltenden,  spt- 
testent  im  Tl.  Jahrhundert  geschriebenen  Pergamentblatt  ist  zunSchst 
durch  irgend  welche  Ursache  das  oberste  Viertel  abgetrennt  worden  Von 
dem  Best  ist  ein  vom  unteren  Aufseren  nach  dem  oberen  inneren  Winkel 
gehender  diagonaler  Ausschnitt  erhalten.  Daher  recto  zunächst  nur  die 
Anflöge  der  Verse  erhalten,  dann  immer  mehr,  zuletzt  aber  die  Anfänge 
mehr  und  mehr  YerstQmmelt.  Yerso  natfirlich  umgekehrt  Mehr  oder 
weniger  fragmentarisch  erhalten  sind  v.  1067  —  1085  und  1101  — 1V27. 
Die  Schrift  ist  Unciale,  ohne  Worttrennung,  aber  mit  Accenten  und  Apo- 
strophen ,  die  Verse  in  Rcfolgiinj:  der  Heliodoriscben  Poctrin  nach 
der  Länge  eingerückt  odtT  ausgorückt.  Eine  An/alil  FeliltT  unserer 
Hss.  finden  sich  auch  hier  schon,  s<>  dif  Form  iUifft^iratixt^ ,  die  Cor- 
mptel  von  v.  Iü70  u.  a. ;  dagogen  liest  man  li»78  ^wvr*  dmiydyr^^  v.  lOSA 
fehlt  näai\  v.  lüG9  btaud  zwischen  oöxcTa  und  offaneo  etwas  nicht  mehr 
lesbares;  in  v.  1066  bietet  das  Fragment  e^.'C^/isvjVx,  was  nach  Weil  zu 
lesen  ist  i^r^u/iei'' (7  ( neutr.  plur. Auf  dem  flufseren  Rand  stehen 
Scholien^  aber  fast  völlig  verblichen  und  unleserlich.  Weil  teilt  eine 
Bemerkung  zu  v.  1113  mit:  rrpo^o^oe,  jf  riov  dfmHmv  (ffipu^^  wodurch  das 
Ttpoko^oQ  unserer  Scholienbandschriften  und  des  Suidas,  wofttr  die  Edi- 
toren npoXoßoQ  eiusetsen,  bestfttigt  wird. 

Ein  rescribiertes  Perj? ameutblati  einer  alten  Aristo- 
phaneshandschrift  hat  B.Keil  in  einer  Aristideshandschrift  der  Lau- 
renziana  gefunden  und  im  Uernif  s  XXVI,  S.  128—1^6  publiciert.  Die 
Schrift  ist  Minuskel  vom  Ende  des  X.  oder  Anfang  dos  XI  Jahrh  ,  das 
Blatt  enthält  Aves  1393  —  1453  mit  reichlichen  Scholien.  Der  Text 
bietet  keine  neue  Lesarten,  und  steht  Überhaupt  zwischen  VR  und  der 
Vulgata;  die  Scholien  stellen  sich  näher  xu  Y  als  su  R,  sind  aber  etwas 
reichhaltiger  als  jene. 

Von  den  sop;.  codd.  dcteriores  habe  ich  einige  he^])rucheu, 
Handgcbr.  u.  Classeu  S.  580  t  Anil)rosianus  C.  222  inl  bomb  saec.  XIII 
cont  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  init),  ö8a  (T  rbiu  ub  l  4  l  bonib.  saec.  XIV  coui 
Plut  Nub.  Ran.  Av.  ,  603  (Vaticanus  l  2^4  bumb.  saec.  XIV  cont.  Plut. 
Nub.  Ran.  Eq.),  627  (Paris.  2821  chart  saec.  XIV  cont.  Plut  Nub.  Ran.), 
045  (TaurinensisB  V  84*)  chart.  saec  XVI  cont.  excerpta  cx  scholiis 
Yeteribns),  über  welche  unten  bei  Gelegenheit  der  Scholien  zu  reden  sein 


•)  Dies  ibt  die  jetrige  Signatur,  ich  habn  sie  i%lscblicb  als  die  trübere, 
und  die  frühere  BII  19  als  die  jetzige  aogegebeu. 


HaadMhriften. 


85 


wird.  Ein  Cremonensis  (12229  L  6  28)  ist  beschrieben  von  Fr.  No* 
Tat!  »Delle  Nabi  dl  Aristofane  seeondo  un  eodiee  Cremo* 
nesec,  ToriDO*Boiiia  1879  (Estratto  dalla  l^vista  dl  filologia  VI),  und 
sehr  usAhriich,  ja  xu  ansfUhrlich  für  eine  Handsclirift  Ton  so  unter- 
geordnetem Wert,  TOS  C.  0.  Znretti,  >  ScoHi  al  Pluto  ed  alle  Rane 
d* Ariel ofane  dal  codice  Teneto  472  e  dal  Codioe  Cremoiiese  18229 
L  6  28«,  S- 13  -  20.  Es  ist  eine  Papierbandsehrift  ans  dem  Ende  des 
14  oder  Anfang  des  15.  Jahrb.,  schlecht  erhalten  und  mit  zahlreichen 
Sopplementblättern  von  jflngerer  Iland,  namentlich  zu  Anfatiti  und  zu 
Endew  Sie  enthält  Plutus  Nubes  Ranac,  von  einer  Hand,  die  Text 
Glossen  und  Scholien  geschrieben  hat;  eine  zweite  Hand  bat  andere 
Scholien  und  Glossen  hinzugefügt,  von  (iencn  die  erstcren  sich  auch 
durch  den  Ort  ihrer  Sclircibung  kennzeichnen,  da  sie  nicht  wir  «He  Scho- 
lien erster  Hand  neben  dem  Vers,  sondern  in  einer  Art  zweiter  Columne 
mehr  neben  dem  Rande  stehen.  Novati  nennt  die  von  erster  Hand  ge- 
schriebenen Scholien  und  Glossen  di  1*  Serie,  die  andere  di  ll^*  Serie. 
Auf  den  Supplenientblättern  ist  kein  Unterschied  in  der  Schreibung  der 
Scholien;  Zuretti  versucht  nachzuweisen,  dafs  dem  Schreiber  dieser 
BUUter  nicht  eine  andere  Handschrift  vorlag,  sondern  die  beschädigten 
Bluter  selbst,  an  deren  Stelle  sein  Blacbwerk  treten  sollte.  Von  diesem  Co- 
dex giebt  Novati  eine  Collation  des  Textes  der  Wolken  nach  dem 
Texte  Ton  Ck>en-Teoffel  (1868),  und  Collation  der  Scholien  di  I»  Serie  nach 
Pnbner,  resp*  Abdruck  eines  Teils  der  bei  Dfibner  fehlenden;  von  den  Scho- 
lien und  Glossen  di  II*  Serie,  welche  bei  Ddbner  sftmtlicb  fehlen,  giebt  er, 
da  sie  meist  wertlos  seien,  nur  eine  Auswahl.  Eine  Collation  des 
Textes  der-Fröscbe  nach  der  Meinekeschen  Ausgabe  hat  E.  Picco- 
lomini  gegeben  in  den  von  ihm  herausgegebenen  Studi  d)  filoiogia 
Greca  VoL  I.  Torino  1882,  S  19 — 26,  mit  Hinzufügung  einiger  bei 
Dfibner  nicht  vorhandener  Scholien  Zuretti  beschreibt  in  seinem  oben 
genannten  Buch  aufser  dem  Cremonensis  noch  einen  Veuetus  472 
Chart,  saee  XIV  eont.  l'lut.  Nub.  Ran.  cum  schnliis  et  plossis:  einen 
T-i  II  r  i  n  e  ij  ^ :  ^  B  \1  18,  chart.  saec  XY  niiscell.,  uuter  anderem  auch  den 
Piuius  ohne  Scholien  enthaltend:  und  giebt  Nachtrfts?e  zu  meiner  Beschrei- 
bung des  Taur.  B  V  34.  Dann  folgt  eine  Collation  des  PiuLus  in 
jenen  drei  Hss..  der  Wolken  und  Frösche  im  Venetus  allein;  die  Coli, 
von  Plut.  und  Ran.  uai^h  Velsens  Text,  von  Nub.  uach  Bergks;  dann  eine 
ünlenmchuog  über  das  Verhältnis  der  Hss.  unter  einander  und  su 
BVAÜ;  ferner  eine  Probe  der  Glossen  und  ein  voHstAndiger  Abdruck 
der  SehoBen  an  Plutus  und  FrOschen.  Auf  diesen  Teil  des  Buchs  komme 
ich  unten  aurOck. 

Ein  Yerseichnis  sftmtlicber  ihm  bekannt  gewordener 
Handschriften  des  Aristophanes  mit  Angabe  des  Inhalts  und  mm 
Teil  auch  Beschreibung  giebt  Blayd es  in  seiner  Textausgabe  Yol.  1  (HaUe 


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26 


Aristopbaoes. 


1886),  S.  LXV — LXXV.  Dies  Verzeichnis  ist  uacii  Blaydesscher  Weise 
gemacht;  die  Handschrifteu  sind  uadi  di^i  zufälligen  Sigle  alphäbeiisch 
geordnet  (and  diese  Sigleo  sind  zum  Teil  gar  nicht  einmal  die  recipier- 
teo),  die  Besehreibnog  ongleiehraAfeig,  unklar,  ungenau  und  unsaTer* 
Iflssig,  das  VeneidiDis  anch  gar  nicht  einmal  voUstftndig.  Vgl.  0.  Bach- 
nann,  Berl.  phil.  Vochensobr.  1886  N.  81/92  (81.  Juli)  8.868—989. 

Oanz  nenerdiogs  ist  uns  eine  sehr  schfttabare  Bereicherung  un- 
serer Kenntnis  der  handschriftlichen  Oberlieferang  zu  teil  geworden  in 
einem  Boche,  welches  ich  eben  wegen  der  Bedeutnng  dieser  Mitteilungen 
hier  mit  bespreche,  obwohl  es  erst  1892  erschienen  ist,  also  eigentlich 
nicht  mehr  in  den  Bahmen  dieses  Berichtes  fUlt,  nnd  obwohl  ich  nicht 
mehr  die  Zeit  gehabt  habe  es  dnrchgttngig  genaa  zu  prüfen: 

C«O.Zaretti,  Analecta  Aristophanea.  Turin  1892. 162  8.8. 

Herr  Zurctti  gicbt  nämlich  im  ersten  Teil  dieses  Buches  eine 
Aufzählung  und  Beschreibung  sämtlicher  ihm  bekannt  ge- 
wordenen Aristophaneshandschriften  in  Italien,  sum  weitaus 
grOfirten  Teil  auf  graad  eigner  Anschanung.  Es  sind  109  Nummern; 
nnd  wenn  wir  auch  sieben  Handschriften  abrechnen,  welche  nur  Scho- 
lien, und  flinf,  welche  nur  AnsxQge  enthalten,  so  bleibt  doch  eine  Zahl, 
welche  mehr  als  dreimal  so  groft  ist  als  die  der  von  Blaydes  au%e- 
lihlten  itaUeoisefaen  Handschriften  (Blaydes  fthrt  im  Ganten  82  aa^ 
darunter  aber  die  drei  Terscholleaen  Bekkerschen  Mutinenses  und  Din- 
doris  Poggiaaus),  und  es  giebt  damoter  viel  interessantes. 

Die  Handschriften  sind  nach  den  Bibliotheken  geordnet  auijieiählt, 
und  swar  sind  folgende  Bibliotheken  vertreten:  Ambrostana  in  Mafland 
(12  Hss.),  Marciana  in  Venedig  (7),  Laurenziana  in  Florenz  (15), 
Estense  in  Modena  (8),  Vaticana  in  Rom  (84),  Biblioteca  nazionale  in 
Keapcl  (6),  Biblioteca  universitaria  in  Ferrara  (3),  Bibliuteca  Riccardisma 
in  Florenz  (4),  Bibl.  Marucelliana  in  Florenz  (1),  Bibi.  comunale  in 
Penicrja  (3),  Bibl.  Barberina  in  Rom  (7),  Bibl.  Valicelliana  in  Rom  (1), 
Ärchivio  di  S.  Pictro  iu  Rom  (l),  Hibl.  capitolare  in  Verona  U)j  Bibl. 
nazionale  in  Turin  kV).  Bibl.  comunale  in  Cremona  (1),  Bibl.  Claaseose 
iü  Raveuna  (l),  liibl.  uuiver&itaria  iu  Messina  (1). 

Von  diesen  in  Summa  109  Handschriften  enthalten: 
Nur  den  Plutus  13  Handschriften,  nur  die  Wolken  drei,  uui  die 
Frösche  zwei.   In  einer  Miscellauhaudschrift  (in  der  Valicelliana)  finden 
sich  einige  hundert  Verse  der  Achamer  (t.  661—893),  ein  Handschriften* 
Uatt  der  Laurenziana  enthilt  ein  Stftck  der  Vögel  (s.  oben  S.  24). 

Zwei  Komoedicn  eiilhaltcn  29  Usü.,  und  zwar  2-i  Plutus  und  Nubes, 
2  Flatus  und  Ranae,  2  Nubes  und  Ranae  (doch  von  der  Hs.  No.  82  Zur., 
Flor.  Bad.  2718,  behanptet  Blaydes  p.  LXX,  der  ihn  accuratissime  in 


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Handschriften. 


27 


tribas  fabulis  verglichen  haben  will,  dafs  er  Plut.  Nub.  Ran.  enthalte), 
endlich  eine  (No.  Ol  Zur.,  in  Perugia)  Ranae  und  Ekklesiazusen. 

Sehr  grofs  ist  die  Zahl  der  Hss  ,  welche  die  drei  byzantinischen 
Stücke  Plut.  Xiib.  Ran,  enthalten,  ii.lmlicb  24;  eine  Iis.  (No.  97  Zur., 
in  der  Barberina)  enthält  Acharner  Ekklesiazusen  Ritter. 

Vier  Komoedien:  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  in  No.  5.  8.  20.  21.  64 
(Vat.  1294,  s.  meine  *Hss.  und  Classeni  S.  603 ff.}.  —  Plut.  Nub.  Eq.  Ran. 
io  No.  31.  33  <Laur.  &)  86.  99.  —  Plut.  Ran.  Eq.  Nub.  in  No.  66.  —  Plut 
Nub.  Ran.  Av.  in  No.  75  (Urb.  I4l;  s.  »Hs.  u.  Cl.«  S.  683 f.)  —  Ran.  Eq. 
Av.  Ach.  in  No.  42.  —  Eq.  Ach.  Vesp.  Av.  in  No.  61  (Pal.  128). 

Fünf  Stücke:  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  Av.  in  No.  7  (Ambr.  M). 

Sechs  Stucke:  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  Av.  Ach.  in  No.  9  (Ambr.  L  41 
sup.),  No.  41  (Estens.  III  D  8);  —  Ach.  Eccl.  Eq.  Av.  Vesp.  Pac.  in 
No.  22  (Laur  T». 

Sieben  Stücke:  Phit.  Nub.  Ran.  Eg.  Av.  Pac.  Vesp.  in  No.  15.  16 
(den  beiden  Veneti  474  u.  475,  s.  oben  S.  18 f.). 

Acht:  Plut.  Nub.  Eg.  Ran.  Ach.  Av.  Vesp.  Lys.*)  No.  23  (Laur.  J). 

Neun:  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  Ach.  Vesp.  Av.  Pac.  Lys.  No.  59. 
(Vat  Pal.  67);  —  Plut.  Nub.  Ran.  Eq.  Ach.  Vesp.  Av.  Pac.  Eccl.  No.  72 
(Ottobonianus  307). 

Elf:  der  Raveiinas. 

Die  grofse  Mehrzahl  der  Hss.  stammt  aus  dem  15.  Jahrb.,  nach 

Zuretti  63  (von  denen  ich  aber  den  Estensis  III  D  8  für  das  14  Jahrb. 
reclamieren  mnfs,  dem  er  nach  Material  —  Uornbvcin  und  Schrift 
unzweifelhaft  au{;eh5rt).  Ins  14  Jahrb.  versetzt  Zur,  ful^^nde  Hand- 
schriften: 7  =  Ambr.  M;  13  ^  Marc  472;  14  _  Marc.  473;  18  =  Marc, 
class.  IX  cod.  XIV;  22  =  Laur.  /';  25  =  Laur.  pl.  31,  22;  32  =  Laur. 
Abbat  2715 ;  33  =  Laur.  ^;  44  =  Vat  57 ;  47  =  Vat.  61 ;  49  =  Vat  918; 
77  =  Neap.  II  F  22;  82  =  Neap.  IIF27:  66  ^  Rice.  1 14,  3G ;  ins  13  Jahr- 
hundert den  Venetus  474  (der  gewölinlich  in  das  12.  Jahrhundert  ge» 
setzt  wird),  den  Ambr.  C  222,  den  Vat.  920  (No.  51)  und  den  Barber. 
I,  4  (No.  94).  Keine  Altersangaben  finden  sich  für  No.  9.  19.  20.  21. 
38.  54.  55.  75.  92.  103-  104.  105.  106.  108.  109 

Von  jeder  Hs.  ist  ^enau  der  Inhalt  angegeben,  auch,  was  sehr 
nfitzlich  ist,  welche  Prolegomena  de  cumoedia  und  welche  Uypotheses 
sie  entbfilt,  ob  sie  Scholien  oder  Glossen  hat,  und  zu  welcher  Gattung 
dieselben  gehören.  So  ist  wenigstens  eine  Grundlage  für  eine  Glassifi- 
cierung  gegeben,  auf  die  der  Herr  Verf.,  obwohl  er  dies  als  das  eigent- 
liche Endziel  seiner  Studien  bezeichnet,  für  jetzt  leider  verzichtet  hat. 
Ich  möchte  glauben,  dafs  es  für  ihn  ein  leichtes  gewesen  wäre,  bei  sei- 
ner systematischen  Durchsuchung  der  italienischen  Bibliotheken  die  Ari- 
stophanesh.mdschriften  in  ähnlicher  Weise  in  j^roFse  Familien  zu  rubri- 


*)  Die  letztere  hat  Zur.  vergesseD  aufzuzählen. 


28 


Arigtopbanes. 


oferen,  wie  es  T.  Hommsen  mit  den  Piodarhandschrilten  gemacht  Iiat 
und  dadurch  «ikrde  den  Mitlorscbero,  welche  dae  Matena]  nicht  so  be* 
qoem  lur  Hand  haben,  ihre  Aufgabe  sehr  erleichtert  worden  sein.  Aber 
er  scheint  es  eilig  gehabt  zu  haben,  seine  Sammlungen  vor  das  Publi- 
inini  zu  bringen,  und  von  dieser  Eilfertigkeit  >ler  Arbeit  trBgt  das  Ver- 
zeichnis auch  so  wie  es  vorliegt,  unerfreolicbe  Spuren.  Zuretti  hat  sich 
nicht  dip  Zeit  genoromrn.  seine  Notizen  sauber  und  übersichtlich  für  den 
Druck  herzurichten:  die  Ueschreibungen  sim!  nicht  mich  eiiilieitlichpm 
Plan  gemacht .  so  steht  /.  Ii  die  Angabe  des  Alters  der  Us.  bald  zu 
Allfang  bald  zu  Ende:  welche  ^^tücke  die  Iis.  enthfilt  ist  nicht  klar  und 
deutlich  liervorgehoben  und  nuifs  oft  geradezu  geruthcn  werden,  indem 
nur  der  Anfang  der  Hjpüthesis  des  Stückes  angegebeu  ist;  also  z.  B. 
unter  No.  28.  »H.  90^":  "Avurog  xat  MiXnoQ,  Dübner,  Vlll.t ,  das  soll 
heifseu:  auf  ful.  9(V  heginnen  die  Wolken,  denen  die  Hypothesis  VIII 
Dbn.  vorausgeschickt  ist.  Ähnlich  No.  73-  78  u.  a.  Die  liaudschriften, 
welche  weiterhin  im  Buche  besprochen  sind,  werden  im  ersten  Teil  nur 
au^efUhit  unter  Yerweisung  auf  *altra  parte  del  iavoro««  wo  der  Be» 
nutzer  auf  über  100  Seiten  zu  suchen  hat,  bei  andern  heifst  es:  tdi  esso 
ho  parlato  altrove«  (No.  18);  der  Leser  mufs  wissen,  dafs  dies  in  der 
(oben  S.  26  erwähnten)  Schrift  Aber  die  Scholien  war;  die  Siglen, 
welche  Znr.  dort  einigen  jüngeren  Hss.  gegeben  hat,  werden  als  bekannt 
vorausgesetzt;  auch  andere  von  Zur.  selbst  oder  mir  oder  Novati  an- 
derswo schon  ausführlicher  beschriebene  Hss.  werden  nur  notiert  unter 
Terwds  auf  jene  liesciireibung,  was  zum  niiudesten  unbequem  ist;  bei 
den  Ifingst  schon  bekannten  Hss.  wird  nicht  angegeben,  welches  die 
übliche  Siglc  ist,  also  z.  Ii.  dafs  No.  7  =  Ambr.  M,  No.  22  =  Lanr.  T, 
No.  23  Laur.  J  ist,  etc.  So  sind  die  Beschreibungen  unübei*sichtlich 
und  oft  unklar  (ganz  unklar  geblieben  ist  mir  z.  B.  No.  21  hinsichtlich 
der  Frösche;  unklar  ist  aucli  die  Angabe  über  83  in  Ferrara,  über  den 
T.  W.  Allen.  Notes  ou  üreek  Mauuscripts  in  Italian  libraries  p.  VII  klar 
und  bestininil  berichtet:  »113  N.  A.  4.  chart.  two  books  bouud  in  oue, 
each  containing  Ar  Plut.  Nub.«).  Leider  aber  hat  Zurettis  Eilfertigkeit 
auch  Yersehen  in  den  üactischen  Angaben  zur  Folge  gehabt  So  unter 
Ko.  28  (Laur.  /*)  >fl.  188'  Usistrata  dal  v.  421«  wfthrend  die  I^sistrata, 
die  ursprünglich  in  dieser  Hs.  stand,  bekanntlich  in  Leiden  ist,  was  Zur. 
übrigens  dann  selbst  am  Ende  des  Artikels  sagt  (der  ganse  Artikel  ist 
flüchtig;  meine  ansflihrliche  Beschreibung  der  Hs.  hat  Zur.  gar  nicht 
bertlcksicht^,  sonst  hätte  er  nicht  die  Frage  vorgebracht,  tcone  si 
coroportava  Tarchetipo  del  /'?«);  unter  Ho.  23  (=  Laur.  J)  sind  nur 
sieben  Komoedien  als  in  der  Hs.  enthalten  aufgezählt,  und  die  Lysistrata 
(vgl.  Velsen  praef.  Eq.)  vergessen;  am  Ende  des  Artikels  aber  heiüBt  es 
sei  comcdie! 

Trotz  solchen  Mängeln  und  Versehen  ist  die?  Handschriftpnvpr- 
zeicbnis  selur  verdienstlich  und  liat  Herr  Zuretti  sich  dadurch  den  i>&nk 


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! 


Baadiehriftto.  39 

•fier  Aristophanesforscher  erworben.  Ich  möchte  folgeades  hemrhebon, 
was  mir  bei  der  Durchsicht  aa^e£aUen  ist 

Eine  noch  nnbekanute  nean  Komocdien  enthaltende  Hs.  ist  der 
Ottubtiiiianus  (Zur.  72».  derselbe  scheint  Herrn  Zur.  aber  eine  Abschrift 
der  AKlina.  t'ber  den  gleichfalls  nenn  Stücke  cuthalteinien  Palatinus  67 
urteilt  Zur.  (No.  59)  geringscbJitzig,  er  sagt  von  ihm:  »6  la  riunione  »lel 
les>to  dl  vari  codici,  fatta  premetteudo  a  ciascuua  comedia  una  sola  ipo- 
tesi.  äistematicameiitc« .     Eine  Handschrift  mit  Auszttgeu  aus  den  Scho- 
lien m  neun  Stücken  <also  vermutlich  den  alten  Scholien)  ist  Vat.  960 
iZur.  03).   Noch  unbekannte  Hss.  mit  sechs  Stücken  sind  der  Estensis  HI 
D  8  (vgl  oben  S.  23)  and  ein  AmbrosiaDos  (Zur.  9),  welche  beide  Zur.  im 
weiteren  Teil  seines  Bvehes  genauer  bespricht.   Die  Ekkletiazasen  er- 
selieiDeD  in  einer  Handschrift  Yon  Perugia  und  einer  der  Barberiniana 
(Zur.  91  und  97);  die  letztere  enthftU  auch  die  Acfaamer,  von  denen 
aafserdem  ein  Fragment  in  einer  Hs.  der  ValiceUiana  enthalten  ist  Den 
Tsticani»  67  bomb.  saee.  XIV.  (Znr.  44)  beaeiehoet  Zoretti  als  »oodtce 
nolto  üaportante  e  degno  di  molto  studio«,  ohne  den  Ghmod  filr  solche 
Wf^rtschätznng  anzageben«  Von  dem  yaticanos  930  (Zar.  No.  61)  saec. 
IIH  vel  XIV  ineunt.,  cont.  Plut.  Nah.  Ran.,  sagt  er:   »II  piü  antico 
cb'io  sappia  della  redazione  tomaniaoa,  e  ad  esso  si  deve  ridorre  anche 
il  Vaticaoo  1294;  il  foglio  81  *"  porta:  ut  ZP^<rTi^  ßoijßet  (kot  tm  <t<7;  o-- 
xsToc  Sr^/xijrpüu  Tva  ypdipa/  xa'/mQ  O'.ä  To>f  iXsoo  aty)  ixzydXo'j.  Merita 
nm  stadio  attento  e  complctoa.    Eine  Prüfnnjx  wird  ihm  nach  solchen 
Auslassungen  Zuretti-?  wohl  zu  teil  werden  müssen;  aber  woher  weifs 
dieser,  dafs  die  Hs.  dem  Vat.  rJ94,  dem  ältesten  mir  bisher  bekannten 
Vertreter  der  thomann t r  i k Ii  n i a n i s c  ii  e n  Recension,  zu  gründe  gelegen 
hat?    Dic?er  hat  vier  Komoedien  und  zu  den  drei  ersten  die  charakte- 
ristischen trikiitnauischea  Scholien;  der  Vat.  92ü  hat  nur  drei  Stücke, 
nsd  —  falls  Zur.  nicht  versehen  hat,  das  zu  bemerken  —  gar  keine 
ScboUeo.    Auf  die  Scholien  hin  wird  noch  za  antersuchen  sein  Zur. 
No.  37  (Lanr.  pl.  31,  35),  der  vielleicht  HoschopoJeisches  enthält  Inter- 
essant sind  zwei  Vaticani  Palatini  116  und  82$  (Zur.  No.  60.  63),  weil 
tie  am  Ende  der  Wolken  (obwohl  sie  auch  die  Frösche  enthalten)  die  Sab* 
leriptio  haben:  xtxmhimm  (xm^l^ro«  Pal.  U6)  in  t^c  $^o^«u|potf,  «nyM- 
jfypttKvm  ^  ix  rwv  {t^g  Pal.  116)  fosofou  xo2  aoftfid}[oo  xäi  äAkvv  Ttväiß, 
Eidlich  erwähne  ich  noch  die  Handschrift  der  Capitelsbibliothek  in  Ve- 
rona, weil  diese  nn-  wahrscheinlich  eine  Handhabe  bieten  wird.  Ober 
iea  Verbleib  der  drei  von  Bekker  in  Paris  benutzten  Mutinenses  klar 
m  werden,  denn  diese  Hs.  trägt  den  Stempel  der  Ribliotb^qne  nationale 
in  Paris  und  da«  Wappen  der  £ste,  und  hatte  in  der  Esteosis  die  Sig^ 
aatar  III  C  5. 

Der  wichtitr^te  Fund  scheint  der  des  Estensis  III  D  8.  Dieser 
Codex  i$t  nach  Zur.    35  icaruceo  di  carte  236  non  nomerate,  di  bella 


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80 


Aiifttophaoat. 


e  cbiara  scrittura  della  prima  meta  del  secolo  XV<  Nach  den  Auf- 
zeichnungen, die  ich  mir  vur  vier  Jahren  in  Modeaa  gemacht  habe,  ist 
er  luuiibycinus  saec.  XIV,  nnd  auch  T.  W.  Allen,  Notes  on  Greek  Mss. 
iu  italy  S  14  setzt  ihn  ins  XI?,  Jahrhundert.  Er  enthält  Plut.  Nub. 
Ran.  Eq.  Av.  Aoti.  mit  reichlichen  alten  Scholien,  und  vur  den  Stücken  des 
Aristophanes Prolegomenade  comoedia  in  einer  Vollständigkeit,  wie  siekeine 
andere  bekannte  Aristophaneihandwhrift  aniweist,  darunter  einige  Stficke, 
welcbe  bisher  nor  ans  der  Aldina  bekannt  waren  (III  nnd  VIII  Dbn., 
ferner  I  II  Bbn^  welche  aneh  Im  Yen.  G  stehen,  nnd  deren  Vorhandensein 
im  Vat  1294  ich  festgestellt  habe  Hs.  n.  Cl.  S.  605).  Nun  trigt  die  Hs. 
anf  dem  Vorsetsblatt  zn  oberst  die  Besitserinschrift  i>«  mt««r  Marco 
mu9uro.  Es  ist  erkUrlicb,  dafs  man  sofort  daran  denkt,  hier  eine  Hs. 
Tor  sieh  sn  haben,  welche  Mnsnrus  flir  die  Aldina  benntit  oder  gar 
derselben  sn  gmnde  gelegt  hat  Das  war  auch  mein  erster  Qedanke,  aU 
ich  die  Hindscbrift  in  die  Hand  bekam,  aber  schon  in  den  wenigen 
Stunden,  welche  mir  meine  damals  knapp  zugemessene  Zeit  zur  Prnfüng 
der  Hs.  erlaubte,  gewann  ich  den  Eindruck,  dafs  Musurus,  wenn  er 
dieselbe  überhaupt  fUr  die  Aasgabe  benutzt  hat,  doch  nur  einen  be- 
schränkten Gebrauch  von  ihr  gemacht  hat.  Anderer  Meinung  ist  Herr 
Zuretti.  Er  glaubt  in  dem  Estonsis  die  einzige  Quelle  gefunden  zu 
haben,  welche  Musurus  für  den  Text  der  sechs  Komoedien  be- 
nutzte; er  findet  hinsichtlich  des  Textes  eine  vera  e  comph'fa  fgung- 
lifsnzn  fra  ü  codice  Eateuse  e  1' Aldina,  und  erklfirt  die  Abweichungen  der 
Aldina  vom  Esten«5is  als  correzioni^  Ii  lir  .Musurus  udla  sua  qualüh  di 
edüore  vorgeiiummeu  habe,  ma  le  corrt~i->i,i  hdh  snuo  tali  da  für  supiwrre 
od  ommfttere  V  usn  alqunnln  ftleso  di  nltni  innnniit:ri(Ui  u  di  allri  munngcritti . 

Ich  habe  diese  Behauptung  nur  für  die  ersten  200  Verse  des  I'lu- 
tus  zu  prüfen  Zeit  gefunden  (auf  Grund  der  Mitteilungen,  welche  Zur. 
S.  37  Uber  die  Lesarten  des  Estensis  macht)  und  bin  da  zu  einem  we- 
sentlich verschiedenen  Ergebnis  gekommen.  Herr  Zuretti  bat  sich  die 
Sache  etwas  leicht  gemacht  Er  grtlndet  seine  ganze  Untersuchung  anf 
die  Vergleichnng  des  Estensis  mit  der  Aldina  und  fthrt  die  Divergenzen 
zwischen  beiden  an.  Er  hAtte  aber  doch  vor  allen  Dingen  nachsehen 
müssen,  wie  die  beiden,  und  namentlich  die  Aldina,  um  die  es  sich  han- 
delt, sich  zn  den  anderen  Handschriften  stellen,  also  speciell  im  Plntus 
zn  den  von  Velsen  zn  gründe  gelegten  RVAU.  Wenn  man  das  thnt,  so 
stellt  sich  die  Sache  folgendermafsen. 

In  den  ersten  200  Versen  des  Plutas  zeigen  die  vier  von  Velsen 
benntsten  Hss.  an  etwa  7  o  Stellen  stärkere  Divergenzen  unter  einander 
(von  untergeordneten  Accent-  und  Spiritusfehlern  und  dergleichen  abge- 
sehen). In  diesen  Fällen  geht  die  Aldiua  fast  stets  mit  U;  an  zehn 
Stellen  mit  V  (v.  4.  11.  69.  136.  147.  167.  166.  169.  184.  189),  an  vieren 
mit  A  (V.  80  not  pers«,  v.  96  itpovoH  statt  itp6  toS,  v.  181  updfiiMt' 


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Handaehrifteo. 


81 


gegen  zpay^iara  VIT,  v.  188  yiyov'  st.  yiyov^v  der  anderen),  au  einer 
mit  R,  ?.  118  (pers.  not.  oni.),  und  uü  einer  mit  dem  Lemma  des  Schol.  R, 
V.  17  Ypü  st  Ypo.  Der  Estensis  stimmt  (die  Zuverlässigkeit  der  Angaben 
Zurettis  voraosgesetzt)  an  allen  Stellen  mit  Aid.  aafiwr  den  folgenden  14 
(ich  rechne  nicht  mit  die  Differenz  in  der  Personenbezeichnnng  xq^/om» 
oder  Bep&m¥,  56.  56. 6S.  168,  wo  Editorentfttigkdt  des  Mnsnrae  ohne 
weiteres  snxogehen  ist),  von  denen  ich  die  var.  lect  Tollstftndig  angebe, 
nnd  den  Estensis  nach  Vorgang  Znrettis  mit  Es,  die  Aldina  mit  Pr 
(prineepB)  bezeichne: 

?.  4.  rawtaPrVR  roirA  EsA  r'oardU  1  v.  17  r/^;;  Pr  lemm.8eh.B 
Xp'j  EsTRAV  I  67.  iau  ^ioiwraPrVAU  i-^r  v  J,  ^eWora  Es  e<ntv 
iiartora  rorr.  ex  eotiv  uj  ^ioTrora'R  ]  v.  73.  ipj-f^aea^e  VrHAV^  ipyd- 
tf«F*ovEsU>  i/ö/'o<y3y<T^>£;vV  I  ib.  d^aer&VrV^  d<pyjatxov  \ 
?.80.  Kap.Vv  9^  A  del.not.pers.V  om.EsRU  1  v.  112  Xpt.  PrVAUR» 
om.EsR*  I  V.  118.  [pers.not.  om.PrR  Kap  V  6?«  Aü  |  v.  119  ip\  Pr 
fyi'  €l  RVAÜ  irrr,  Es  superscr.  U  1  v.  166  6  Sk  PrVRÜ  o,^  Sk  EsA  1 
V.  174  ou/cVtYAU  OS  o'jx\  Es  o£  R  '  v.  175  ö'ow^iPrVAU  dk 
oy;pf  Es  ö£  w/j^f  R  |  v.  176  ApY^pioQ  Vr  tifj^uf^/nog  \J  dyvppioe  EsRA. 
dyup'.ügy  I  V.  181  .Yo  Pr  Xp&y  (fep  Es  Aa/ T^R  |  v.  184.  hup.  Vt\ 
R  A>£  Es  A>  R '  om.  AU  I  v.  188  r^yuv  PrA  ji^-üvsv  EsRVU  | 
V.  18ö  iart  ndvTcuv  PrVA  ndvro}v  i<rrt  EsRU. 

Die  Übereiostimmung  der  Aldioa  mit  den  Hss.,  welche  die  Ton  Es 
fersefaiedeoe  Lesart  darbieten,  dArfte  wenigstens  an  den  Steilen  v.  67. 
78.  80.  112.  119.  176.  189  Ittnm  auf  nifiUliges  Zosammentrelfen  einer 
Correctiir  des  Hosoms  mit  der  Lesart  jener  Hss.  znrQckgefllhrt  werden 
können;  eher  m6gUch,  wenn  anch  nnwahrseheinlich  ist  dies  bei  den 
Obereinstimmnngen  in  der  Personenbeseichnang  in  v.  181.  184;  bewei- 
send Ist  aber  die  Personenbeseiehnong  in  v.  iii.  112.  Hier  hat  die 
Aldina: 

nX.  pä  6"^  dXX*  ärra^drravTte,  Xp*  o^/iM^  ftau^. 

Xp.  au  8^  oi<:  Slv  eiof^i  xrA. 

Statt  des  ersten  Xp.  haben  die  Hss.  J(a.  oder  ßtp.^  das  zweite  Xp, 
ist  weggelassen  in  R  und  Es.  Zuretti  raeint,  dieses  zweite  Xp.  sei  un 
remedio  di  Miuuro.  Das  Wäre  ein  merkwürdiges  remetiio!  Im  Gegenteil 
ist  es  ein  Beweis,  wie  gedankenlos  er  seine  Ilandschritl  abdrucken  liefs, 
die  natürlich  an  erster  Stelle  ha  hatte,  an  /weiter  A'^£.  I>urch  Druck- 
fehler ist  dies  Xpe  auch  an  erste  Stelle  p;r kommen,  und  Musurus,  dem 
das  Corrigieren  nach  eignem  Geständnis  eine  (^ual  war,  hat  den  Fehler 
einfach  stehen  lassen.  Für  diese  Stelle  und  die  vorher  angeführten  hat 
Masurus  also  eine  andere  Us.  benutzt  als  Es. 

Koch  schlagender  wird  die  Hinfälligkeit  der  Zurettischen  Belianp- 
tnng,  dafs  Es  die  einzige  Quelle  Mnsnms'  gewesen  sei,  erwiesen  doreh 
BetracfatQog  der  Stellen,  an  denen  die  Aldina  mit  keiner  Jener  vier 
Bandsehriften  stimmt,  sondern  eine  eigenttlmliehe  Lesart  zeigt  Solclier 


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32 


Aristopbaoes. 


SteUeo  sind  io  den  ersten  200  Versen  des  Plutus  22,  aber  uur  an 
dreien  denellieQ  stimmt  Es  mit  der  Aldina,  an  den  19  abrigen  bat  er 
eine  andere  Lesart  Es  sind  folgende  Stellen: 

T.  48.  iftmnhvVr  i/AoormEaVKkV  |  T.  77  JPr  {vEsVBAÜi 
V.  101  IfoiBtf^  PrEs  (?)  ^o^uaBaTBUiü  |  v.  III  JCp,  Pr  Aa^EsV 
tf^RAU  I  117  ür<^.Pr  ^eEsTRAÜ  f  v.  126.  r'^  r'om.EB7RAU  | 
V.  189.  Xp,  ante  vers.  Pr.  om.E8RYAU  |  t.  150  fo^v  PrEsi?)  mt- 
/wvYBAÜ  1  164  om.  PrEs<?)  hab.YRAU  |  v.  166.  o  Kvaptuei 
«cPr  -com.  Es  V  /  PW  TfcRAÜ  |  v.  171  Pr  om-EsYRAU  | 
V.  172  A>Pr  ^£^EsA  xapfV  om.  VR.  Und  von  da  ab  bis  v.  180, 
also  an  9  Stellen,  hat  Pr  A>,  wo  EsAU  (rosp.  xap)  baben,  nnd  Kap 
wo  jene  Xpe  haben    v.  I80.  noietvPr  7ro£?w  EsVRAU. 

Von  den  drei  Stollen,  wo  Es  nach  Zuretti  mit  Fr  stimmt,  ist  lOl 
irrelovant,  auch  in  164  läfst  sich  leicht  zufHlli^e  Fcblergcrncinschaft  an- 
nehmen. Aber  ich  hege  den  Verdacbt,  dafs  Herr  Ziirotti  an  diesen 
Stellen  eben  nur  vergessen  hat,  die  von  Pr  abweichende  Lesart  des  Es 
zu  i.utieren;  auch  in  seinen  Mitteilungen  aus  den  Eq..  die  ich  an  meiner 
eignen  CüUation  controlieren  kann,  finden  sich  in  den  ersten  100  Versen 
vier  Abwcichuiigeu  des  Es  von  Pr  nicht  erwähnt,  und  in  den  Angaben 
ans  dem  Plntus  sind  auch  sonst  wunderliche  Flüchtigkeiten,  wie  der 
Satz:  «1U7  i\  fx.  k  del  medesimo  inchiostro  piü  nero  ii  quäle  cunipare 
per  il  f  di  nel  verso  precedente  e  comc  il  u  di  iXaüvezat  del  lüü«. 
Welebes  ß?  nnd  welehes  Hu&vmi?  Im  ganzen  Aristophanes  kommt  die 
Form  iXa&umc  nicbt  vor. 

Doch  wie  dem  auch  sei:  wie  erUAreo  sich  die  19  Abweichangen 
der  Pr  von  Es  in  singniären  Lesarten?  Sollen  das  wirklich,  wie  Zuretti 
meint»  nnr  Gorrectnren  des  Musnms  oder  Dmolcfehler  sein?  Dab  sie  es 
nicht  sind|  icann  ich  beweisen.  Denn  die  meisten  dieser  eigen- 
tümlichen Lesarten  der  Aldina  finden  sich  im  Vat  1204  wie- 
der, nftmlich  die  von  v.  77.  126  166.  186  nnd  die  Personenverteilung 
von  V.  117  und  v.  171-179.  Da  ist  es  wohl  auch  nicht  zuftllig,  dafs 
auch  von  den  oben  besprochenen  Lesarten,  wo  Pr  mit  anderen  Hss.  ge- 
gen Es  stimmt,  die  meisten  sich  im  Vat.  finden,  nftrolich  in  v.  4.  67«  73. 
112.  118.  119.  166.  174.  175. 

Es  ist  also  sicher,  dafs  Musurus  für  den  Text  des  Plutus,  wenn 
er  den  Estensis  tiberhaupt  benutzt  hat,  doch  nocli  eine  Handschrift  von 
der  Classe  des  Vat.  1294  daneben  benutzt  hat,  wie  ich  dies  schon  oben 
S.  12  Amn.  ausgesprochen  hatte. 

Wie  beim  Plutus  wird  wahrschi  inlich  auch  bei  Wolken  und 
Fröschen  stehen.  Die  Frage  nmls  noch  einmal  rnit  Zugrundelepunjj  von 
uiiiLiiif^reichereni  und  zuverläf^igem  Maieriai  untersucht  werden;  durch 
Henu  Zuretti  ist  sie  nicht  gelöst. 


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UaDdscbriften. 


SS 


Kehren  wir  nun  zu  deu  Untersuchungen  über  das  VerhAltnis  der 
-  Haadsehriften  turadc 

Seioer  Ausgabe  der  Bitter  hatte  t.  Velsen  1878  als  Programm 
des  Gymnaaiiims  zu  Saarbrücken  die  Ausgabe  der  Thesmophoria- 
tasen  folgen  lassen.  Anf  diese  beiden  Ausgaben  und  die  von  Velsen 
in  seiner  Schrift  «Über  den  Codex  Urbinast  gemachten  Hitteilnngen  Uber  die 
fiberliefernng  der  Lysistrata  gestatzt,  unternahm  ein  junger  Strafsburger 
Gelehrter  mne  Untersuchung  Uber  das  VerUUtnis  des  Su Idas  zu  onserer 
handschriftlichen  Tradition  des  Aristophanes: 

Ge«>rj7iii^  Bttnger,  De  Aristophauis  Equitiim  Lysistratae 
The'^mophoria'/u  sarnm  apud  Suidam  reliquiis.  Argentor.  1878. 

100  S.    8.    {=  Dissortat.  Aigentorat.  I,  S  1-15  — 245). 

Das  Ergebnis  der  riitersuchuiig  ist  folgendes: 

Keinen  anderen  Autor  citiert  Suidas  so  oft  als  Aristui  lianes  ler 
nennt  ihn  3401  Mal,  und  citiert  aus  ihm  über  ÖOOO  Verse;  der  nfichste 
an  Zahl  ist  erst  Sophokles  mit  793  Citaten).  Und  zwar  hat  er  den 
Aristophanes  selbst  gelesen  und  excerpiert,  aber  nur  die  elf  Koraoedien, 
welche  auch  uns  erhalten  sind.  Dies  geht  aus  dem,  was  er  selbst  in  dem 
Artikel  'Afturro^dyr^i  sagt  {opdfiara  Sk  a'izoh  fiS'.  anep  8k  nsTipd^aiiev 
'Aptaro^pavou^  Spauara^  raerrnt,  und  es  folgen  die  Titel  unserer  elf  Ko* 
moedien,  alphabetisch  geordnet),  femer  aus  der  Art  und  Weise,  wie  er 
die  Inteijectionen  bei  Aristophanes  in  dem  Artikel  hwnot  aniRihrt»  und 
ans  anderen  Einzelheiten  hervor.  Wenn  Bttnger  behauptet,  Suidas  habe 
einen  die  elf  Komoedien  enthaltenden  Codex  benutzt,  so  ist  das  frei* 
lieh  nicht  zn  beweisen,  und  nach  der  Art  und  Weise,  wie  Aristophanes 
in  Heften  geschrieben  wurde  (s.  oben  8. 17.  20.  221)  sogar  kaum  wahr^ 
scheinlich;  sieher  aber  war  seine  Hs.  oder  waren  seine  Hss.  älter  als 
die  ältesten  uns  erhaltenen. 

Die  Ritter  sind  von  allen  Komoedien  des  Arist.  die  am  häufig- 
sten von  ihm  citierte  (er  citiert  daraus  nicht  weniger  als  607  Verse). 
Eine  Vergleicluint;  dieser  Citate  mit  unseren  Handschriften  ergiebt,  dafs 
die  II«;  d^s  JSuida>  schnn  /iini  grofsen  Teil  die  Verderbnisse  enthielt, 
dir-  alle  unsere  Handschrilteu  bieten,  dafs  er  aber  der  besonderen  Fehler 
sowohl  von  VPA/'^J  einerseits  als  von  R  anderf^rvfits  entbehrt  (mit 
wenigen  Ausnahmen,  welche  als  zufällige  Überein-i luiinung  erscheinen), 
alsu  vou  diesen  beiden  Handschriftenclassen  unabhan^if?  ist.  Dagegen 
stimmt  er  vielfa«:h  mit  M,  sowohl  in  den  M  allein  eigeutiiiiilicheu  Cor- 
rupteleu,  als  au  solchen  Stellen,  wo  M  allein  das  richtige  erhalten  hat. 
Diesen  Nachweis,  und  den  Beweis,  dafs  M  nicht,  wie  Schnee  annahm 
(s.  oben  S.  8),  aus  V  und  R  contaminiert,  sondern,  wie  Velsen  be- 
hauptete, eine  selbständige  und  besonders  reine  Quelle  der  Überliefern ng 
ist,  bildet  den  wichtigsten  und  interessantesten  Teil  dieser  Untersuchung. 
Dm  VerUUtniB  ?on  Suidas  zu  M  wird  im  Einzelnen  dargelegt,  auch  die 

Jikntb«rlebC  flr  AltwttaoMvtwmMlnft.  LXXI.  Bd.  om,  I.)  9 


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84 


Ariitopbaoes. 


singuUFen  Fehler  einerseits  der  Handschrift,  andererseits  des  Lexiko- 
graphen aufgezählt  und  gevttrdigt.  Die  letzteren  sind  dreierlei  Art: 
viel&ch  will  Saidas  gar  nicht  genau  eitleren,  da  es  ihm  nor  auf  ein 
Wort  oder  anf  den  Sinn  ankommt,  oder  er  hat  beim  Abschreiben  Yer^ 
sehen  begangen,  durch  Aufnahme  ?on  Glossen,  oder  Yerweehslnng  von 
Worten  u.  dgl.,  oder  die  Cormptelen  unserer  Suidashandschriften  ISülon 
den  Schreibern  zur  Last.  Hier  scheint  mir  auf  einen  Punkt  nicht  ge- 
nügend Bücicsicht  genommen,  nämlich  in  wie  weit  Suidas  solche  Corrup- 
telen  schon  in  seiner  Hs.  vorfand.  Doch  das  Hauptresultat  scheint 
ricbtlR,  dafs  Suidas  und  M  eine  dritte  Handschriftenclasse  repräsentieren, 
wclclip  7wi>chen  R  einerseits,  VPA/'if^  andererseits  steht,  und  oft  aliein 
die  urspi iniL^!i':'h'^  Lesart  erhalten  hat. 

Viel  eiiitacher  liegt  die  Sache  für  die  Thesmophoriazusen,  da 
hier  neben  Suuln-  nur  R  in  Betracht  kommt,  nachdem  Velsen  (s.  oben 
S.  13  f.)  nachgewiesen  hat,  dafs  Augustanus  und  Juutiua  aus  R  stammen. 
Bfinger  stellt  die  Varianten  neben  einander  und  kommt  nach  Bespre- 
chung einer  Anzahl  einzelner  Stellen  zu  dem  Resultat,  dafs  Suidas  au 
tiber  40  Stellen  allein  das  richtige  hat.  oft  die  Lesart  des  H  bestätigt, 
und  auch  da,  wo  er  fehlerhaftes  bietet,  doch  häutig  dut  t-clite  durch- 
schimmern  läfst. 

Fttr  die  Lysistrata  stehen  sich  zwei  Handschriftenclassen  ge- 
genflber,  einerseits  B,  andererseits  BCLD,  welche,  von  den  Terwandten 
Lesarten  abgesehen,  schon  dadurch  sich  als  Geschwister  erweisen,  dafs 
sie  dieselben  Lücken  haben.  Diese  ericlären  sich,  wie  Büngers  Lehrer 
Stndemnnd  sah,  daraus,  dafs  in  dem  Arcbetypus  dieser  Classe,  welcher 
68-^70  Verse  auf  dem  Blatte  hatte,  fünf  Blätter  verloren  gegangen  wa- 
ren. Die  Handschrift  des  Suidas  hatte  diese  Lftcken  nicht;  ob  eine 
Verwandtschaft  mit  R  sich  darin  zeigt,  dafs  Saidas  aus  v.  367 — HB  nichts 
dtiert,  wäbrend  in  R  zu  v.  876—408  die  Scholien  fehlen,  ist  zweifelhalt, 
da  ähnliches  Ausbleiben  der  Citate  fttr  längere  Partien  sich  bei  Suidas 
Öfter  findet.  Was  die  Lesarten  betrifft,  so  steht  Suidas  zwischen  beiden 
Gassen:  die  Übereinstimmungen  mit  beiden  werden  aufgeführt.  Mit  der 
Classe  BCLD  teilt  er  die  Neigung,  die  Dorismen  durch  attische  For- 
men zu  ersetzen.  Häufiger  sind  seine  Abweichungen  von  beiden  Classen. 
Doch  führt  Bünger  nur  die  Abweichungen  von  R  an  den  Stellen  auf,  wo 
die  andere  Handschriftenclasse  Lücken  hat;  eine  vollständige  Aufzählung 
der  Stellen,  wo  Suidas  von  allen  Iis.  abweist,  lehnt  er  ab  mit  fifr  Be- 
merkting ,  dafs  es  sehr  schwer  sei  zu  erkennen,  welche  Cormptelen  den 
einzelnen  Schreibern  der  Suidashandschriften,  welche  ihrem  Archetypus, 
welche  endlich  der  von  Suidas  excerpiorten  Hs  angehörten.  Er  bespricht 
nur  einige  Stelleu,  wo  Suidas  Glossenie  uufgenümmen  hat,  und  führt 
dann  vier  Stellen  an,  von  denen  drei  allein  die  richtige  Lesart  erhalten 
haben ,  die  vierte  im  wesentlichen  mit  R  stimmt.  So  ermangelt  die 
Untersuchung  über  die  Lysistratot  der  Sorgiuli,  welche  die  der  beiden 


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BAndsdiriflait 


35 


andpren  Stücke  zeigte;  das  Hauptresultat,  daTs  auch  hier  Stiidas  eine 
selb^-lAndige  Stellung  zwischen  beiden  Haud-rhriftenclasscn  einnimmt,  ist 
zwar  ui!7wpifrlhnft  richtig,  aber  wenn  Btiugcr  S.  G'J  behauptet,  dafs  »in 
Lysibtrata  Sui  lauae  lectinnes  propius  a  R«>  quam  a  BCLJ  absiDt««  80 
habe  ich  eiuen  Beweis  liafür  vergebens  gesucht. 

Der  zweite  Teil  der  Schrift  beschäftigt  sich  mit  den  Scholien  und 
wird  unten  besprochen  werden. 

Büngers  Kesultatc  sind  zum  Teil  beanstandet  worden  von  P.  Ege- 
Dolff  in  diesem  Jahresbericht  Bd.  XYIl,  S.  182  f.,  nach  dessen  Ansicht 
ans  den  von  Bflager  angezogenen  Stellen  keineswegs  mit  Sicherheit  her- 
vorgeht, dafe  Suidas  selbst  den  Aristophanes  gelesen  nnd  excerpiert  hat, 
und  es  ebensowenig  erwiesen  ist,  dafs  dem  Exeerptor  nor  eine  Hand- 
sdirift  vorgelegen  babe;  vielmebr  sei  die  Zahl  der  DifTerensen  iwischen 
Suidas  nnd  M  so  grofs.  daTs  die  Annahme  einer  Ansscfardbong  Tersehie- 
dener  Quellen  doch  nahe  liege  nnd  daher  hätte  erwogen  und  mit  Grün- 
den znrflchgewiesen  werden  mflssen. 

Dieser  Widersprach  hat  auch  Bünger  selbst  unsicher  gemacht 
Dies  leigt  rieh  in  seiner  folgenden  Pablication: 

G.  Bfinger^  Aristophanis  Ranarum  apud  Suidam  reli- 
quias  coMegit  et  diäposuit.  ISeilage  zum  Programm  des  Grofsh. 
Gjmu.  in  i-  reiburgi.  B.  1881.    24  S.  4. 

Hier  sagt  Btlnger  in  der  Pracfatio,  mit  Bezugnahme  auf  Egenolff: 
•Nec  iiegaverim,  mo  uisi  tentaudo  hanc  de  rodice  Ambrosiano  senten- 
tiam  nun  prutulis^e;  e>t  einm  die  Über  ita  coinparatus.  ut  ab  uno  vel 
compluribus  viri>  linguae  graecae  satis  peritis  tractatus  *.it  qui  nec  ab- 
horr»d)ant  a  prupriis  coniecturis  et  ex  aliis  codicibus,  quuLquot  ipsis  inno- 
tuerunt.  scripturas  huic  libro  adscripserunt  ingenuisque  substituerunt. 
tjuo  factum  est,  ut  huius»  libri  forma  admodum  varia  appareat.  Atqui 
similem  varietatem  Suidae  fragmenta  Aristophanica  prae  se  ferunt;  ergo 
ea  rimili  modo  tractata  esse  snspicaberis,  nt  non  solom  Ubmm  mann- 
scriptom  Ri  et  Ho  similem  adhibuerit  compilator  sed  etiam  ex  commen- 
tario  continno  aliis  codicibus  nitente  assumpserit  qnidqnid  utile  ribi 
fideretnr.  En  vestis  illa  versicolor  et  quasi  variis  pannis  consnta,  qua 
indutns  incedit  lexicographus.«  ünd  ohne  diese  plOtsliche  Sinnesänderung 
XU  motivieren  oder  seine  etwas  dunklen  Worte  näher  zu  erläutern,  fährt  er 
fort:  da  die  Frage  nur  durch  eine  Untersuchung  sämtlicher  Stücke  des  Ari- 
stophanes in  ihrem  Verhältnis  zu  Suidas  entschieden  werden  kOnne,  so  be- 
gnOge  er  sich  jetzt,  den  Suidas  einfach  für  die  Frösche  zu  excerpieren.  Die- 
ses Excerpt  aus  Suidas  bildet  denn  auch  den  Inhalt  des  Programms  Alles, 
wa«  sich  in  dein  Lexicon  aus  den  Fröschen  oder  den  Scholien  dazu 
citirri  tindet,  ist  nach  der  Versfolge  des  Sttlckes  ahrrfdruckt,  darunter 
die  hauptsachlichste  varietas  lectiunis  (ftir  Suidas  aus  Bernhardy,  für  den 
Text  des  Aristophanes  aus  Velsens  Aosgabe,  iar  die  Scholien  aus  der 


Digrtizeij  Ly  <jOOgle 


86 


Artetoplmet. 


Dubnersch'  11  eotnommeü)  und  kurze  Anmerkungen  Büngors,  auf  das  Ver- 
hältnis du  Siiidanischen  Überlieferung  zu  der  haadschriftlichcn  bezüglich. 

Die  idee  ist  gut  und  von  dem  Verfasser  der  eben  besprochenea 
Dissertation  hätte  roau  eine  tüchtige  und  zweckdienliche  Ausführung  der- 
selben erwartet.  Leider  wird  man  bei  auch  nur  flüchtiger  Nachprüfung 
sehr  enttÄuscht.  Das  Programm  ist  offenbar  in  Eile  fertig  gestellt  wor- 
den, daher  ermangelt  sowohl  die  Wiedergabe  des  Suidanischen  Textes 
als  die  varia  Icctio  der  Accuratesse,  welche  man  erwarten  durfte  und 
verlangen  kann,  und  die  Anmerkungen  sind  uugieichinü,r.sig,  oberflächlich 
uud  uuausgereift. 

Die  Belege  fftr  dies  Urteil  nehme  ich,  wie  sie  sich  bieten,  von 
einigen  zn&llig  herausgegriffenen  Seiten. 

Auf  8.  4  ist  xanftchst  der  oberste  Artilrel  (zu  v.  84)  wiUlcarlieh 
redigiert  Davon  später.  Es  folgt  der  ArtiJcel  86.  *Ai9ffToc*  SttßoxH^g 
6  KapMÜßoo  iMotfitpSäero  xvL  Dastt  unten  die  Anmerlcang:  »8.  3a»oxJßje^ 
SAH  SVüc.  Worauf  beziehen  sich  die  Siglen  AMYU?  anf  den 
Text  oder  das  Scholion?  nnd  was  bat  denn  nnn  Suidas  (S)?  In  der 

That  haben  im  Text  Es,vox}.ir^g  RVU  SsvoxXt'Q  A  asvoHkir^i  M.  Im 
Schöll on  hat  Lemma  f>  ok  ^evoxXiijg  R,  oline  Lemma  otog  xannlvou  6 
^Evuxlr^q  V  tnii<:  xapxivo'j  ^evox).^?  S.  S  U  i  d  a  h  hat  nur  E&mKkr^i.  — 
Der  folgende  Artikel  lautet  bei  BUuger  folgen dermafsen: 

89.  90.  (s.  gl.  nXeiv)  dvvl  zou  nkiov  ^kuapu76f>a,  äti  inl  dpofiow 

tlh*  ioT*  MdJ^  ixetpaxokha 
TpayipdiaQ  notowßra  islätv  ^  fuipca,t 

»irJlerW  9  *>TaB(<p  kaXimpa  EupenfSou.* 

Dazu  in  der  Anmerkung:  »12.  £7£//  libri.  15  Ejpi-'ootf  ante  rr^srw 
ponendum  est.a  Das  sieht  nun  jeder  ohne  weiteres  selbst,  der  den  Ari- 
stophanes  im  Kopfe  oder  zur  liand  hat;  wenn  dies  aber  tlberhaupt  er- 
wähnt wurde,  so  mufste  anch  angemerlct  werden,  daTs  die  libri  ivraUBa 
haben,  und  noch  nötiger  war  es  anzumerken,  dafs  bei  Suidas  Ebpatähje 
steht.  Schlimmer  aber  ist  die  Fassung,  welche  Btinger  dem  Saidasartikel 
selbst  gegeben  hat.  Wer  den  Snidas  nicht  selbst  aufschlftgt,  wird  sich 
wundem,  dafs  die  Erfclftrung  des  i^ltty  ^  ütqSu^  XoMartpa  statt  hinter 
V.  91  hier  vor  v.  80  steht,  nnd  könnte  sich  dadurch  ?ersucht  fahlen, 
anf  die  Vorlage  des  Lexikographen  allerlei  Schlüsse  zu  ziehen,  wAhrend 
diese  Erklftrung  in  der  That  bei  Suidas  an  ihrer  richtigen  Stelle  steht. 
Herr  Bflnger  hat  sich  gemttfsigt  gesehen,  die  beiden  Abschnitte  des  Ar> 
tikels  9ith(VM  umzusetzen,  der  Ordnung  der  Verse  bei  Aristophanes  ent- 
sprechend, ohne  uns  in  der  Adnotatio  über  diese  Trnnsposition  aufzu* 
klären,  und  ohne  zu  bedenken,  dafs  für  Suidas  und  in  Folge  dessen 
auch  für  den  Saidasforscher  die  Hauptsache  nicht  der  Text  des  Aristo- 


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HMutachriftMi. 


87 


phaues  ist,  sondern  die  Erklärungen  zu  demselben.  —  In  dem  Artikel 
T*ifmx£x'.'i^Srj,'z(ßfiivov  citiert  Suidas  v.  102  folgondermaTsen:  yktÜTrav 
ö'  i':ofjx/^o<i<Tav  Wa  ^  avsu  ri^c  <fpzv6i.  Dazu  bemerkt  B. :  »5.  I8t^  ^ 
avca  S.  a\^Eo  tSr'a  WM  av-'j  R;  vides  compiiatori  utramque  scriptaram 
foisse  Uütam,  utriusque  igitur  libroruiu  generis  exemplaria  ad  commcu- 
Uriom  illum  adhibitos  [sic!J  esse,  quem  Suidas  excerpsit.«  Erstens  haben 
VUM  nicht  dfveu  Wta,  sondern  mtr  Wül,  zweitens  geht  der  Schlnfs  zn 

weit:  konnte  nicht  in  des  Suidas  Exemplar  stehen  wie  in  A /^/a?  -  Zu 
V.  103  macht  Bünger  die  Anmerkung:  »15.  ßd?J.d  SRV  xal  fxdXa  UAM. 
ifin^n  t.Xt-v  Snidae  BE).«  Aber  R  iiat  fidka^  V  //a/xa;  die  Lesart  der 
Hss.  de^  SüKias  ist  weder  aus  Gaisford  noch  aus  Bernhardy  deutlich  zu 
ersehen;  [x'  dkAa  nXeiy  scheint  A  zu  haben;  ^idka  -nX^v  ist  für  B  ange- 
geben; ob  //.  r.Xijv  VE  Gaisf.  Beruh,  {idkld  nkr^v  oder  fidXa  nkrjv  be- 
deuten Süll,  kann  zweifelhaft  sein,  doch  ist  nach  dem  Znsammenhang 
der  Anmerkung  in  beiden  Ausgaben  anzunehmen,  dafs  diese  üandschrilten 
/f4iM  nk^v  haben. 

Kehmen  wir  eine  andere  Seite,  8.  Bier  ist  gleich  bei  dem  ersten 
Artücel  die  Verszahl  falseh;  es  mafs  heifsen  804  statt  46  (ebenso  in  der 
Adootalio  zar  zweiten  Spalte  29  statt  21,  20  statt  19,  24  statt  28,  27 
statt  26).  Dann  liest  man  in  der  Anmerkung  zu  diesem  Artikel  »10. 

aitbt^  SR  falso,  n^)H:^  a)  S\V  dpzuug  A  a'jiHiQ  au  M.«    Was  hat  denn 
nun  Suidas?    Das  zweite  S  ist  zu  streichen.   —   Zu  v.  355:  »7.  xaBa- 
p&MH  SVA  corr.  ex  -  ^  R  — e<  U  e<  M.«  Ist  zum  Mindesten  ungeschickt  und 

M 

anklar  fhr:  xaBapsüoi  8  VA  ex  xaMapedn^  eorr.R  xaSmpe&st  V  xa0apt6tt  M. 

—  Zn  V.  370:  »9.  x^P"^  8RUAM  — «  V.«  Vielmehr  hat  hier  A  ;jfo- 
f/o'ff:v,  alle  übrigen  /t^ioec.  —  Den  Text  des  Suidas  zwischen  v.  355  and 
370  giebt  Bflnger  so:  9dvre  rou  ix^topetv,  Mai  <w^(ff,«  und  macht  dazu 
die  Bemerkung:  »duri  rou  delev.  Kaster.,  alioqain  lacuna  «^tatuenda 
p«t.«  Mir  unverst.lndlich.  •'ivr?  rov  kxytttnslv  ist  Interlinearglosse  zu 
MfiqtaraffHa:  v.  354,  uud  steht  auch  im  Vossianus  und  der  Mediolanensis 
am  Ende  dieses  Verses  hinter  yoptnmv^  was  Bünger  anzumerken  vergifst. 
--  S  [!>  beginnt  mit  der  erateii  Zeile  das  Scholiou  zu  363  Hujpuxt'wv^ 
daraut  folgt  von  Z.  10  an  Schol.  36i  uaxmfxara.  Hierzu  unter  der  Seite 
zuerst  eine  allgemeine  Bemerkung  über  Schol.  363,  merkwürdiger  Weise 
nicht  auf  Z.  1,  sondern  auf  Z.  5  verwiesen;  dann:  »12.  rpr^/^a  abest  a 
scholiis,  restituendum.  13.  {ot  Sk  ort  (delev.  Beruh.)  dvrl  rou  rbv  Bop, 
Snidae  edd.  VBE,  absnnt  a  codice  A).i  Man  sacht  vergebens  in  Z.  13, 
woranf  sich  dies  bezieht»  und  findet  nach  einigem  Sueben,  dafs  die  Be« 
merkung  zn  Z.  5  gehört.  Bei  Bembardy  aber  steht  die  betreffende 
Notiz  unter  Z.  14  seines  Textes,  die  Zahl  14  ist  aber  in  der  Adnotetio 
so  gestellt,  dafs  man  sie  leicht  flbersehen  und  die  Notiz  auf  die  vorher^ 
gehende  Zahl  18  beziehen  kann.  In  Folge  gedankenlosen  oder  hastigen 


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38 


Ariatopluuiet. 


Arbeitens  hat  Biinger  dies  in  der  That  gethan,  die  Zahl  13  abeo^rhrie- 
ben  und  iu  seine  Adnotatio  aufgenommen  statt  der  fftr  diese  richtigen  5; 
diese  hat  er  zwar  stehen  gelassen,  aher  an  falscher  Stelle;  die  Bemer- 
kung, welche  zu  seiner  Zeile  1  gehörte,  bringt  er  unter  5,  und  die  Be- 
merkung, die  zu  seiner  Zeile  5  gehörte,  unter  13  hinter  eine  zu  einem 
ganz  anderen  Artikel  gehörige  Notiz! 

Die  Sorgfalt  der  Arbeit  wird  durch  diese  von  drei  Seiten  her- 
genommenen  Belege  genügend  gekennzeichnet;  jetzt  einiges  zur  Charakte* 
risiemng  der  «nf  das  Yerhftltnis  des  Saidas  xu  seiner  Vorlage  bezüglichen 
Bemerkungen  (einige  derselben  habe  ich  ja  schon  besprodien). 

Weil  Snidas  s.  nuppt^ii  den  t.  168  nicht  vollständig  auf* 
fttarti  sondern  in  der  verstttnunelten  Form  mjyy^^^v  fyaH  r^v  Ktyt^uu^ 
glanbi  Banger  <8«  6  adn.  5)  scfalielsen  in  mfissen  »Suidae  scriptnra  re- 
ferenda  Tidetnr  ad  schol.  adnotationero:  re^c  Sk  oö  ypa^m  röv 
zo->^  deoust  ori^ov^  dXX'  d^atpoömv  aurou  xai  rhv  l^c  oSnu  ypdnipwß^ 
fj  -nuppt'yjjv  rtg  ifiaHe  rijv  Ktwijoiott;  a  l  ir^  quod  S  v.  152  non  alfert.« 
Dies  bedarf  keiner  Widerlegung.  —  Weil  in  dem  Artikel  xsonßnrr;^ 
(V.  230)  anch  die  F^rklärung  zu  xa^aju<Jj«?^oyj'a  (v.  23 U  angeschlossen  ist, 
meint  B.  (S.  7  adn  5):  »hae  duarnm  vocum  xspoßarr^Q  et  xa^a/io<fBn-)'ya 
sub  nna  glossa  copulatac  explicationos  continuo  nimirum  conimentario 
debentui.a  Nein,  sondern  nnr  einer  Handschrift,  auf  deren  Rändern 
die  Scholien  schon  m  ähnlicher  Weise  wie  in  den  unseren  aneinander- 
geschlossen  waren.  —  Zu  dem  Artikel:  r^firrouaa  <ppo(i8ri  <fr.E.peT.ftf)f):anev 
*Aptcrn(frivrc'  oot  Sk  S.  u77.  dvr:  roti  nuppög  iyevETo  bemerkt  B.  (S.  8  Adn.  18): 
•l^pnojaa  ypotjorj  leninia  est  subsequentis  scholii  in  commentario  illo 
quem  Suidas  exccrpsit.«  Er  hätte  sagen  müssen:  ^pTzo'jaa  ^pouSr^  war 
in  Suidas'  Vorlage  Lemma  eines  verlorenen  Schol.  zu  v.  305,  mit  welchem 
das  Sehol.  808  so  znsammengeschrieben  war,  dafs  der  dieses  excerpie- 
rende  Suidas  gedankenlos  das  Lemma  l^ftm  fy».  vor  sein  Excerpt  setste 
(oder  Tielleicht  nimmt  man  besser  au.  dafs  der  erste  Teil  des  Artikels, 
das  eigentliche  Schol.  zu  v.  808,  durch  einen  Zufall  in  dem  Archetypus 
unserer  Suidashandscbriften  verloren  gegangen  ist).  —  Zu  fym  fik» 
(V.  1298)  bemerict  B.:  »versus  turbatus  non  e  contextu  comid  floxit, 
verum  commentario  debetur  sulfiragante  forma  ^vsyxa  (pro  ^i^e^xov  co- 
dicum)  cum  nostris  scholiis  communi.«  Eine  merkwürdig  selbstverständ- 
liche Bemerkung!  Jeder  Mensch  sieht  doch,  dafs  Snidas  hier  eben  nur 
das  Scholien  abgeschrieben  hat. 

Allzu  grofs  ist  übrigens  die  Zahl  solcher  Anmerkungen  nicht,  da- 
gegen fehlen  sie,  wo  sie  am  Platze  waren.  Z.  B.  zu  v.  405  ist  nichts 
über  das  wunderliche  (to}  yix^j  oioöapsv  gesagt  (steckt  darin  etwa  ein 
uTtodij pa^  als  gl.  zu  (Tovna^iaxo)^?),  nichts  davon,  dafs  die  I^uidasglosse 
sich  um  den  Unterschied  von  e'iri^S'.a  nnd  s')T£Ä!'a  dreht,  dafs  durch 
dieselbe  die  Glosse  von  YR  {npo^-  tu  s-j7£}.e:i>)  emendiert  wird,  und  dafs 
VR  im  Text  xdTreuTeAt^  haben.  —  Zu  v  3 18  ff.  gehören  bei  Suidas  drei 


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Hudaehriftfla. 


39 


Artikel  s.  v.  Sr^fmytuYet,  tnrivfjQ  und  ^paar^ptQ,  In  den  beiden  letzten 
Artikeln  wird  das  Wortspiel  mit  den  oi)uvTs<:  <pna<nrj>sg  erwähnt,  im 
ersten  nicht.  Ist  es  ein  Zufall,  dafs  in  den  beiden  letzten  Artikeln 
der  betreffende  Vers  eitiert  wird  irrrcVr^,"  wv  'Ap^^sorjfnK  ifooz  (fttd- 
ro/oaff,  also  mit  Einfügung  des  Namrjiv  luid  Wnylassung  des  Relativums 
selbständig  und  zum  trochäi&chen  lelrameter  gemacht,  im  ersten  in 
seiner  richtigen  P'orm  smirif^i  oux  itfoas.  ippdrofm^'^  oder  ist  das 
ein  Zeichen,  dafs  Saidas  die  Artikel  aus  verschiedenen  Quellen  geschöpft 
hat?    Bünger  macht  nicht  einmal  auf  die  Thatsuche  aufmerksam. 

Indessen  das  Fehlen  solcher  Anmerkungen  oder  die  Hinzufügung 
UDOtltser  oder  tinflberlegter,  wie  die  oben  charakt^sierten,  «ftrden  den 
Wert  der  ZasunmeüSteUnDg  selber  wenig  beeinträchtigen,  wenn  sie  nnr 
snTerlisBiger  nnd  sauberer  gearbeitet  wftre.  Aber  dafs  man  sie  fort* 
wibrend  doieb  Bernbardy  nnd  Velsen  controlieren  oinfs,  erschwert  ihre 
Benotaong  nnd  Termindert  ihre  Brauehbariceit  filr  die  Mitforscher  er- 
hebiich* 

Bflngers  eben  besprochene  Arbeit  setzt  schon  die  Ausgabe  der 

Rauae  Ton  v.  Velsen  voraus,  die  1881  erschien.  Den  Fröschen  liefs 
V.  Velsen  noch  im  selben  Jahr  den  Plutus  folgen,  und  an  diese  Aus- 
gabe des  Plotus  schliefst  sich  an  die  Untersuchung  von  Bamberg: 

Albertus  de  Bamberg,  Exercitationes  criticae  in  Ari- 
stophanis  Plutnm  no?ae.  Progr.  des  herzogl*  Oymnas.  zu  Gotha. 
1885.  24  S.  4. 

Im  Jahr  1869  hatte  Bamberg  als  Programm  des  Joaobimsthal* 
sehen  Gymnasiums  zu  Berlin  Exercitationes  criticae  in  Aristo- 
pbanis  Plutum  erscbeineu  lassen,  in  denen  er  namentlich  den  Wert 
der  Überlieferung  in  V  und  R  für  eine  grofse  Anzahl  von  Stellen  ge- 
prüft und  gezeigt  hatte,  dafs  die  Kritiker  gar  zu  oft  Lesarten,  welche 
nur  diesen  beiden  Handschriften  oder  nur  einer  von  ihnen  verdankt 
werden,  zu  Unrecht  vorziehen.  Daran  hnite  sich  eine  Besprechung  von 
Stellen  geschlossen,  wo  die  neueren  Kritiker  zu  Unrecht  Lücken  oder 
Interpolationen  oder  Trauspositiouen  annehmen .  in  der  Personenvertei- 
lunp  nnd  Interpunktion  ändern,  und  dergl.  mehr,  und  schliefslich  hatte 
V.  Bamberg  eine  Anzahl  eigner  Conjecturen  vorgetragen.  Dies  alles 
war  gestützt  auf  eine  aufsergewöhnliche  Kenntnis  des  Aristophanisciitu 
Sprachgel  aauchs. 

Jetzt,  nach  16  Jahren,  unternimmt  v.  Bamberg  eine  RetractaUo 
desselben  Gegenstandes,  nun  gestatst  auf  das  sidiere  Fundament  der 
Velsenschen  Ausgabe. 

Die  Schrift  giebt  sich  nur  als  eine  Üntersuchong  ttber  das  Hand« 
sehrifteuTerhiltnis,  nnd  deshalb  ist  sie  an  dieser  Stelle  zu  besprechen; 
dies  Thema  erweitert  sich  aber  zu  einer  grflndlichen  kritischen  Durch- 
iibeitnng  der  ganzen  Komoedie,  mit  zahhreichen  feinen  und  auf  genaue- 
ster Kenntnis  beruhenden  Bemerkungen  ttber  Sprachgebranch  und  Me- 


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40 


Aristophanea. 


trik  *),  sodafs  es  kaum  moglicli  ist,  über  die  reiche  Fülle  ihres  Inhaltes 
auf  knappem  Raum  aucli  nur  tuiigermarseu  erschöpfend  Rechenschaft 
zu  geben  und  wir  auch  in  anderen  Abschnitten  unseres  Berichtes  auf 
diese  Schrift  werden  zurückkommen  mtlssen.  Hier  folge  zonicbst  ein 
möglichst  gedrftDgter  Abrifii  ihres  Inhaltes. 

Der  T.  VeteeDsehe  Text  des  Flatus  ist  constitniert  auf  gntnd  von 
vier  Handschriften,  dem  Yenetns  (V),  Ravennas  (R),  Parisinas  (▲)  und 
Urbinas  (U).  Es  aelgt  sich  anf  den  ersten  Blick,  dafs  dieselben  sich 
in  zwei  Gmppen  sondern;  aaf  der  einen  Seite  steht  YR,  auf  der  an* 
deren  UA.  Keine  von  beiden  Glassen  ist  die  absolut  bessere,  sondern 
bald  hat  die  eine,  bald  die  andere  das  arsprttogliche  erhalten.  Die 
Lesart  von  YR  hat  Yelsen  nach  Bambergs  Urteil  mit  Recht  in  den  Text 
gesetzt  in  84  Stellen  (v.  89.  187.  147.  224.  244.  291.  392.  432.  450.  462. 
453.  472.  505.  507.  526.  527.  640.  583.  662.  688.  707.  736.  738.  777. 
778.  785.  806.  886.  912.  920.  1037  1147.  1182.  1207),  die  von  AU  an 
23  Stellen  (III  IfVJ  ir,7.  172  •_'89.  301  312.  325.  401.  428.  432.  488. 
516.  576.  683.  68T.  614.  681.  708.  721.  766.  1088.  1096).  Dagegen 
billigt  Bamberg  es  nicht,  dafs  Velsen  AU  den  Vorzug  giebt  in  v.  815 
(d.  Ii.  Wegliissung  von  Ysyov'^  mit  Aufnahme  der  Hentleyschen  Conjectnr 
??ro?,  was  Ulizulässig  ist,  weil  i^anivr^g  nicht  ohne  Verbum  stehen  kann 
und  die  Form  kvuc  durch  Athenaeiis  für  diesen  Vpis  vcrhiirgt  ist)  und 
166  (yua^e'j£(  AV  xva^£Ü£iB,V.  Das  letztere  die  attisciic  Form,  daher 
mit  Dindorf  zu  lesen  6  Se  x^afe'jst).  In  v.  llüü  hat  Velsen  aus  A 
allein  aufgenommen  o  haonuv  (dt  xa/nMu\R  xaf/{ujv\]  lo  add.  U*).  zu 
Unrecht,  da  der  Nominativ  mit  ü  statt  des  Vocativs  bei  den  Komikern 
immer  vor  den  Satz  gestellt,  nicht  ciiiRPscliübeu  werde.  Von  den  Fällen, 
wo  V.  Velsen  die  Lesart  von  \R  aulgenoramen  hat,  stimmt  Bamberg 
nicht  mit  ihm  öberein  im  v.  573  (über  das  Neutrum  d/i£tvov  spricht  er 
8.  15),  348  {vi  TooQ  *£owc  VR,  fiä  robg  ^£«tif  AU),  465  (da  für  xattoy 
ipYdCeoBot  rivt  kein  genügender  Beleg  geliefert  werden  könne),  485  (wo 
ans  der  Lesart  von  AU  mit  Wecklein  das  nrsprikngliche  nftärrwr*  fj  rt 
ä»  herzustellen  ist),  281  (der  nicht,  weil  er  in  YR  fehlt,  als  unechte 
Wiederholung  von  v.  280  zu  streichen  ist;  wohl  aher  ist  ?.  280  auf 
grund  der  Lesart  von  AU  folgendermafsen  zu  ftiidem:  Srw»  ««u  jf^c 
i  Ssandnig  b  oh^  Mexhjxf¥  $/iap).  In  v.  367  ist  die  Lesart  von  AU  ez^i 
{ix^is'ELY)  aufzunehmen,  nidit  mit  Velsen  die  Glosse  in  V  fiiuBt  (vgl. 
Bamb.  8.  17).  Das  Zahlenveriiftltnis  stellt  sich  also  nach  Bamb.  so,  dafs 
VR  in  37,  AU  in  30  Stellen  die  bessere  Lesart  geben. 

Nun  liegt  die  Sache  aber  nicht  immer  so  einfach,  dafs  wir  nur 
zwischen  der  Lesart  von  V  R  und  der  von  A  U  zu  wählen  haben,  es 
kommen  Discrepanzen  der  verschiedensteu  Art  vor,  und  diese  zu  unter- 

*)  Hier  berührt  sieb  Bamberg  unt  ü  BaebmaoD,  dessen  bcliritt  Con* 
jectoramm  observationunque  Aristephaniarum  Bpeeinen  1.  Qotting.  1878  er 
oft  heiaaiiebt. 


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BaodMhrifteB. 


41 


suchen.  ^telU  Fi'cli  Bainberg  znr  Hauptaufgabe.  Für  diese  Aufgabe  stellt 
er  zu\ur  ciiio  Nonn  auf.  Da  VR  und  AU  zwei  Classeu  repräsentiereo, 
so  ist  der  Stammbaum  tülgeuder: 


a  (Archetypoe). 


Es  ist  also  bei  allen  l)jscrepanzen  <ler  l-fs^irten,  bei  denen  nicht  VR 
nnd  Aü  einfach  einander  gegenüber  stehen,  zuerst  festzustellen,  was  in  a 
und  ß  geschrieben  stand,  dann,  welches  die  Lesart  des  Archetypus  a  war, 
scUiefslich  obdiese  Lr>art  auch  wirklich  die  des  Aristophanes  selbst  darstellt. 

Zanftehst  behandelt  Baroberg  eine  Anzahl  Stellen,  an  denen  VR  aoter 
einander  und  von  AU  abweichen :  517  vov  ^^R  vSv  V  w)4AV\  der  Sinn  ver- 
langt das  Ton  Velsen  recipierte  vuv  oder  vielmehr  richtiger  wv  ^  (für 
dessen  Bedeutuns  moth*  llelege  gebracht  werden).  ^  701. /icv  recR  /ii» 
r^V  fiiv  TtcAV.  Das  letzte  hat  Velsen  mit  Recht  in  den  Text  gesetzt;  fd¥ 
yi  Ttf  ist  wegen  des  proceieosmaticus  Aristophanes  nicht  znzotraaen;  ßid¥ 
inaMoXouBewf*  wie  nach  Reisig  meist  geschrieben  wird,  hatte  Hamb, 
schon  Ex  crit.p.  4  abgewiesen.  Das  ist  in  a  hinzugekommen.  —  845  /tiuv 
htixuT^bT^i  R  fiwv  ifi'/r^t*r^;  V  fxM¥  otfv  ifiuf^Br^;  AU  Die  La.  des  R  nehmen 
ßergk  Dind.  Velsen  auf,  mit  ITnrecht,  denn  bei  den  mit  iv  componierten 
Vrrbei)  wird  der  zu  h  gehörige  Dativ  zugedacht,  nicht  wie  hier  iv  aurai 
zuge.s  0  t  /  t  Das  fiu>\'  ouv  von  AT'  tiiidr«t  sich  auch  sonst  und  ist  aufzuneh- 
men, in  a  ist  das  />w  ausgefallen,  in  H  unter  dem  Eintturs  dos  ivefjfu'jruia^  des 
folgenden  Versp-.  iivtijih^  -  in  i\>£}vjrjiir^i  geändert  worden.  1005.  änauH' 
'jTTTjiaHfev  R  ar<y>ra  y  T^aHtzv  \  anavzft  xan^ffßieAV.  Aus  Athcnarus  ist 
ib  t  Bergk  Din<iorf  ar.avr'  inr^ni^izv  aufzunehmen,  <ias  Verbum  proprium 
fftr  die  Durch  Schreibfehler  ist  die  La  von  Ii,  durch  Correctur  die 

von  V  und  AU  entstanden  —  1 1 73.  Der  Vers  ist  von  Velsen  mit  Recht 
als  Wiederholung  von  v.  968  ausgeschieden.  Die  Verschiedenheil  der 
Oberlieferang  Ist  so  zu  erklären.  Im  Archetypus  a  stand: 

<j^'  oh  ynff  o  Hzo^  ohzog  ^p^"To  ßAiretv 
Die  Glosse  z/M'trng  kam  in  ,3  an  Stelle  von  bEÖ^^  in  «  an  Stelle  von  ^söf 
"''Tfc;  in  V  wurde  dann  die  Wortstellunj;^  ^reSndf»rt  —  98.  nach  iw/^ixa 
lugen  R  -Ol  V  nou  ein.  Velsen  schreibt  mit  Bergk  eöfjax'  iyw.  Baro- 
berg war  schon  Ex.  crit.  p.  5  für  das  von  Dindorf  u.  a.  hergestellte 
iopaxd  nw  eingetreteu  und  führt  jetzt  fttr  oünw  mit  Zeitbestimmung  im 


Digrtlzeij  Ly  <jOOgle 


42 


Ariatopliaiies. 


Genetiv  ein'  n  neuen  Beleg  auf  {oZttw  tto^^äv  irätv  Plat.  Gorg.  448  A). 
—  702.  Bauib.  tritt  unter  Verweisung  auf  Ex.  crit.  p.  16  fftr  '/TTr^f/Oi^r^iaas 
eiu.  —  iü42.  IJicr  stimmen  VAU  in  •:( (fr^mv  überein,  R  umi  A  in  Zu- 
fÜgung  des  ai.  Dafs  aber  Ari^tojthancs  geschrif'ben  habe,  wie  Velsen 
in  den  Text  setzt,  dü7:dOt/^i^'^  a^-  doya-'a  (f'ATj,  ist  unglaublich 

wegen  der  Verteilung  der  zwei  Kürzeu  des  Anapaest  unter  zwei  Per- 
sonen; es  ist  anzunehmen,  dafs  im  Archetypus  a  stand  dtmdCofAat,  xi 
^r^aiy;  dp^ata  fpih^  (aus  einem  ursprünglichen  flii^atav  ^tk^¥^  wie  B.  Bdion 
Ex.  crit.  p.  1 1  IL  vermutet  hatte,  ?erderbt)  und  dab  io  R  und  A  unabhängig 
von  einander     von  einem  Corrector  eingesetzt  ist. 

Dies  leitet  bioftber  zu  einer  anderen  Art  von  Discffepansen,  wenn 
nimlicb  BA  gegen  VU  oder  RTJ  gegen  VA  stimmen.  Diese  FftUe  be- 
bandelt B.  siemlich  kurs  und  meist  ohne  die  Eutstebung  desselben 
Fehlers  in  zwei  Handschriften  verschiedener  Classen  zu  erklftren.  Es 
stimmen  in  Fehlem  Qberein:  B  A  an  8  Stellen  (v.  182.  274.  510.  646. 
849.  1140.  607.  766,  welchen  Ters  B.  nicht  mehr,  wie  Ex.  crit.  p.  2,  fltr 
unecht  hält«  da  er  seitdem  Belege  für  ix  Stxaido  ohne  Artikel  gefonden 
hat);  VU  an  12  Stellen  (V.  61.  73.  278.  327.  441  562.  854.  901.  008. 
070.  1067.  1196);  VA  an  14  Stellen  (v.  145.  204.  206.  348.  607.  519. 
581.  683.  764.  838.  868.  966.  993.  1022);  RU  an  5  Stellen  (v.  167.  189. 
391.  431.  666).  An  all  diesen  Stellen  stimmt  B.  mit  Velsen  überein  mit 
Ausnahme  von  607,  wo  RA  dWjstv,  V  rivvrrsiv,  ü  dvoretv  bietet,  Velsen 
dvOetv  schreibt,  während  als  Altische  Formen  nur  dvöeiv  und  dvinscu  be- 
zeugt sind,  ferner  157,  wo  Velsen  l'nrccht  tbut,  die  I  p'^art  von  RU 
f^r^ne'ntxoi')^  vorzuziehen  (für  das  fem.  werden  ans  Xenophou  und  Arrian 
Belege  gebracht),  und  979,  wo  nicht,  wie  es  Velsen  gethan  bat,  mit 
Holden  und  Hauow  aus  der  Lesart  von  RA  za'trn  rav^V  hprzn>tellen  ist 
ah  za  7:dvß\  sondern  mit  Bergk  Dobree  die  Lesart  von  VU  Tiduza 
rauH'  zu  gründe  zu  legen  und  zu  lesen  ist  JT«vr'  dvt^uirr^fteTouv.  In 
V.  391  könnte  man  aus  dem  imiorj  tov  nXo'trf»^  von  RÜ  wohl  auf  ein 
ursprüngliches  iriStStf  zurnou  schliefsen,  wodurch  die  Aut  wort  frage  des 
Blepsidemos  besser  motiviert  wäre,  doch  hudct  sich  auch  Ran.  1230  in 
RUA  die  Verderbnis  von  stisi  in  inetSr^^  sodafs  wohl  auch  hier  das  imt 
von  VA  die  Lesart  des  Archetypus  seio  wird. 

Es  bleiben  die  Fftlle  übrig,  wo  drei  Handschrifteu  gegen  eine 
stehen.  Im  allgemeinen  ist  dann  natürlich  aosunehmeD,  dafs  das  von 
den  dreien  gebotene  anch  die  Lesart  des  Archetypus  war,  doch  könnt 
es  auch  nicht  gans  selten  vor,  dafs  nur  die  eine  das  ursprüngliche  er- 
halten hat. 

1.  RVA  haben  denselben  Fehler  gegen  U  v.  166.  462.  488.  6U. 
660.  678.  691.  686.  678.  694. 788.  878. 1044.  1116.  Dagegen  hat  Velsen  sn 
Unrecht  die  Lesart  von  U  aufgenommen  v.  461,  wo  ixnofKO>ftsy  gnt 
und  Aristophanisch  ist,  und  dynB6v  als  prftdicaUve  Bestimmung  zu  tooxo 
in  V.  460  aufsuiassen  ist,  und  v.  1 168,  wo  kein  Grund  vorliegt,  die  Wort* 


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Haadiehrifteii, 


4a 


-steiluDg  von  RVA  zu  ilDdern.  In  v.  578.  wo  Velsen  aus  KVA  aufuiramt 
iart  otxaiov,  liegt  eine  tiefere  Verderbnis  vor;  Bamb.  conjiciert  iariv 
ixstw  (sc  7o  tb^povth). 

Unter  den  in  U  von  zweiter  oder  dritter  Uaud  beif^eschriebenen 
variae  iectioueis  siud  zu  erwähnen  585  daxrjTuiv  (wie  in  K)  und  1051 
zä:  ^TtSai,  welches  einen  besseren  Sinn  giebt  als  der  sonst  ttberlieferte 
GeoetiT  imd  BabanetameD  sein  dttrfte.  In  beideo  FflUea  batte  der  Arche- 
typus die  eine  LeBart  als  Glosse. 

2.  RYU  haben  denselben  Fetaler  gegen  A  in  188.  816.  897. 
441.  668.  679.  886.  967.  IUI.  Zn  ünrecht  hat  Velsen  mit  Meineke  A 
Torgeiogen  in  y.  186  (ayux/poi';  vgl.  Bamb.  S.  t  Anm.  8)  und  927  (denn 
die  Stellung  ndCm  rauta  ist  sieben  Mal  belegt);  die  Lesart  von  RVÜ 
bat  er  mit  Unrecht  zq  grnnde  gelegt  v.  168  (denn  die  Aristophanische 
Form  ist  vaÖTÖv)  592  (hi'T  .  wie  v.  586  ist  nach  dem  Attiseben  Spracb- 
gehrandi  nnd  den  Inschriften  der  Genitiv  xtniyoo  einzusetzen,  nicht  mit 
Porson  ein  neues  A^jeetiv  xortviu  zu  bilden)  and  197,  wo  keine  der  bis- 
faerigen  Herstellungen  zulässig  ist,  weil  bei  Aristophanes  die  Negation 
immer  vor  (fr-tu  steht  Nach  Bamberg  niufs  man  daher  die  Lesart  von  A 
ißtwrov  zu  gründe  legen,  aber  Hm-tnllrn  äßtoßrov^  und  die  Lesart 
von  YRU  als  aus  (ilusse  entstanden  aubeheu: 

O'JM  tivat  ßuttxm 

Ansfthrlicher  behandelt  v.  Bamberg  die  FflUe,  in  denen  RAU  ge- 
gen  T,  oder  YAU  gegen  R  stehen. 
8.  RAU  gegen  V. 

Zunächst  zählt  0.  alle  Fälle  auf,  wo  V  allein  Ck>rruptel  zeigt,  Aus* 
husungeOt  Zusätze,  Uuistellungen,  Schreibfehler  etc.  Die  Zahl  solcher 
(^ormptelen  ist  sehr  grofs.  Daraus  ergiebt  sich,  dafs  die  Autorität  von 
V  gegenüber  tlrni  Coiisens  der  anderen  Hss.  gering  i^^t.  worin  deren  T.r'snrt 
an  sich  keinen  An>-t(i[s  bietet  Deshalb  ist  die  Lesart  von  V  /nruakzu- 
weipen  v.  933  (^75,  ).  1190  {iAfiojv).  im  {cujäyEiv.  von  \'flsen  autgenom- 
men». 448  (oeo'.o-s,.  von  Velsen  allein  aufgt  noninu'ii.  der  auch  im  Vers 
vorher  ohne  Grund  ärLoXmuvTBg  statt  des  (iherlieferten  dmiXmuvrt  liest). 
452.  878  (wo  Velsen  ohne  Grund  das  ooro,  bemängelt;  an  der  zweiten 
Stelle  ist  vielmehr  icit*  '  zu  tilgen).  lo78  iBaniberg  hält  an  seiner  frü- 
heren Conjectur  iniroerMv  ay  fest).  1148  (das  von  Velsen  und  anderen 
aufgenommene  iuMoe  des  V  ist  jedenfalls  Correctur;  mit  zu  Grande-* 
legung  der  Lesart  von  RAU  ist  sn  emendieren:  ttxtr'  dmitnutv  r&v  Jt" 
hvaatBot  /ievetg ;) 

Dagegen  hat  nach  Bamberg  der  Venetns  gegen  RAU  das  nrsprOng- 
liehe  erhalten  in  v.  266.  286.  307.  840.  621.  707.  716.  781.  948.  076. 
1087.  1116.  1181.  1205,  und,  wo  RAU  nicht  völlig  nuti^r  einander  Qberein- 
stEOiinen,  842. 1 122.  Auch  203  haben  die  Herausgeber  mit  Recht  ans  T 
ittJieiraToy  aufgenommen;  dasselbe  hätte  geschehen  mOssen  mit 
V*  807  nnd  IvtJra  v.  988.   In  v»  1189  ist  aus  Stm     RAU  nnd  onuw 


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44 


Arittopbanes. 


Tt  V (Velsen)  mit  Mnnekc  herzustellen  oTtore  ye;  v.  993  scheint  zwar 
die  von  Velsen  aufgenommene  Lesart  des  Ven.  dW  ob^i  vhv  d  ßSs- 
Xupdc  £rt  rov  voitv  i/et  besser,  aber  es  ist  wohl  aus  der  des  R  {zoivuv) 
herzustellen  dX/.'  ob^t  xat  vDv  6  ßSe/.uiiii-  ritv  wr>k  i/cf.  t'ber  v.  271 
urteilt  B.  jetzt  anders  als  Ex.  crit.  i>.  23.  Im  Archetypus  habe  in  Folge 
Eindringens  der  Glosse  ^jua^r  in  den  Text  gestanden  itM¥  d^toU  ^e^^i' 
aas  ^/cac  Ätctr'  dmt^/aj^Mu;  um  das  Hetnim  hennstellen,  sei  in  V  dns 
Pronomen,  in  RAU  das  foctr*  aasgelassen  worden  (B.  scheint  also  nicht 
mit  Heioeke  Velsen  tt  Inrn-*,  sondern  nnr  Insir*  lesen  so  wollen). 

Znletzt  bespricht  B.  eine  Ansahl  von  Lesarten,  die  in  Y  mit 
beigefügt  sind,  und  ans  Olosseraen  in  a  oder  gar  schon  im  Archetypus 
stammen.  So  60.  yp  yi»$t  xojt  ZP^^  Text  im),  696  itpoodystv  {dmh 
itifmttu),  696  dvenauofv^v  (dvtnaXXäfiiigu)^  871  jyg^tara  {i^ayfiata),  811 
ßovTei  ifj»  Hßüipizv)^  uio  yiv$xai  {riiivtroi).  Dagegen  sind  die  mit  yp  eiu- 
geftthrteu  variae  lectiones  von  V  zu  v.  581.780. 1098.  106  mera  intcrpretar 
mentA.  Auch  v.  367  dürfte  pivtt  (das  Velsen  aufgenommen  hat)  Glossem 
sein.  Sinnlos  ist  das  yp  Zztyfa  des  V  zu  v.  186,  sowie  yp  ßamrwv  Xiyste  v.896. 

4.  VAU  gegen  R. 

Zunüilist  z.lhlt  B.  die  von  allen  Editoren  zugestandenen  Fehler, 
Auslassungen,  Zusfitzf  etc  auf,  die  R  allein  hat.  Dazu  kommen  aber 
nach  seiner  Mfinung  noch  eine  gauzc  Anzahl  Stellen,  an  denen  die 
Herausgeber,  unil  speciell  Velsen,  die  Lesart  von  R  zu  uurecht  auf- 
nehmen, nämlich;  v.  1010  (wu  das  der  anderen  Hss.  beizubehalten  ist, 
weil  diese  Partikel  in  der  Formel  xal  yr^  Ata  yc  ständig  ist).  765  (R  läfst 
iv  weg.  Dies  ist  aber  nap*  ünovotav  gesagt  und  an  das  S^acu  iv  $üXti> 
gedacht).  10;>0  (die  Wortstellung  in  VAU  ist  ebenso  zulftssig,  wenn  man 
SUatog  liest,  doch  scheint  der  Vers  (Iberiianpt  ausgeworfen  werden  zn 
müssen).*  1088  (gegen  das       M  f  obxin  o&rae,  wie  nach  dem 

Ausweis  von  VAU  der  Archetypus  hatte,  ist  nichts  einsuwenden). 
17  {dtnoxpevopdvou  VAU  war  die  Lesart  des  Archetypus,  und  nach  Ex. 
crit  p.  7  f.  auch  die  des  Aristophanes  selbst).  82  (da  das  &g  von  TAU 
metrisch  zulässig  ist,  so  darf  es  nicht  durch  das  Tfpos  von  R  ersetzt 
werden.  Bachmanns  Belege  beweisen  nichts).  56  (Velsen  giebt  mit  RV 
n6Tepo)ß,  mit  R  allein  fpua&ig.  Aus  nporepov  AÜR*  und  fpdttw  VAU 
ergiebt  sich  aber  dies  als  l.e8art  des  Archetypus,  und  sie  läfst  sich 
auch  als  die  Aristophanische  verteidigeu  )•  186  (ra^Tfr  ^iv  R  allein. 
Aber  die  Elision  des  s.  der  Optativendung  -tte.  findet  sich  nicht  vor 
Diphihis.  Somit  ist  die  Lesart  des  Arcbetyjtus  nnd  von  VAU:  Tiwjffstsv^ 
tl  ßuij/.oiTo^  raüz*  äv.  ///.  ort  rt  6r-  auch  als  dir  des  Aristophanes  an- 
zusehen). 162  (VAT  haben  a;»'  to'/tov,  nur  R  ig  toutov,  was  Velsen 
aufnimmt,  wohl  dureli  Bachmann  bestimmt.  \\  (  klirr  Icnpnet,  dafs  tu?  hei 
den  Attikern  in  locaJem  Sinne  gebraucht  werde.  Dieser  (iebrauch  wn 
lü»  findet  sich  aber  aneh  Fac  174  und  Araros  fr.  1).  18.5  (uovoc  VAU 
ist  richtig  wegeu  des  £<V       v.  186*    Velaeus  Coi^ectur  povoi  ist  abzu- 


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HaiididirifltoD. 


45 


weisen  wegen  <les  vorher|2:elionden  kxdnTors).  277  iS(xd^s.i  RTelsen 
Kii's.r^  VAU.  Das  letztere  ist  dein  Siuue  nach  das  eiu/ig  Richtige;  die 
ötructur  durch  Bachiimuu  S.  ö5  erliiiitcrt).  354  tr«r£  avR  -ü  -'  VAU. 
Meineke  will  die  La.  von  H  halten  und  im  vorhergehenden  \  töts  statt 
rö  re  schreiben.  Das  puf^t  aber  iiielit  zum  Sinn  der  Stelle).  414  (xai  Sif 
ßaBt^w  VAU  xat  fiifU  ß(x6:^uj  Ii  Bgk.  Mein.  Vels. ;  aber  xac  ist  in  solcher 
Verbindung  ganz  Aristophanisch).  464  (vo/i/^croi/  VAU  vu^t^^srs  R  Bgk. 
Mi^  Yelsen.  Da  der  Dual  metrisch  zulässig  ist,  mufs  man  VAU  folgen). 
696  {mooet  taur'  ßXi^r^  VAU  gegen  Bambergs  eigne  frfthere  Meinung 
Ez.  erit  p.  lo  an^aekmes).  695  (a'^r^c  R  aSh^  VAU  von  Herwerdea  ohaa 
Grand  besweilelt).  1088  (oSc  l^fiwVÄU  aic  fy^^  ^^^b.,  aber  Aristo« 
phanes  scheint  nur  Stmip  fywy  nicht  4k  ixw  gesagt  zu  haben). 

Es  folgen  die  Stellen,  wo  R  allein  nach  Bambergs  Meinung  das 
Richtige  erhalten  hat  Zuerst  die  onbeaweifelten,  t.  42.  178.  810.  298. 
443.  572.  585.  670.  768.  800.  876.  999.  1037.  1046.  IUI.  1140.  Dann 
werden  noch  einige  besonders  besprochen.  1041  hat  R  allein  nach 
Velsen  «rrefwfvooc  (was  Vels.  aufnimmt),  nach  Herwerdeo  aber*)  crreyawoK 
Aber  auch  wenn  dies  im  Archetypus  gestanden  hfttte,  so  mafste  doch  an- 
irenoramen  werden,  dafs  Aristophanes  selber  trre^uou^  schrieb,  da  oft 
genug  von  mehreren  Krftnzen  die  Rede  ist,  und  der  Jt\ngling  auch  v.  lOBO 
crrcyravof/;' hat .  531.  dronouvTa^  Y  W  firroffO^/VTa  R  dnoftouvTt  \a\ck.  Mein. 
Vels.,  noch  besser  Wold  d-npn')vrf}t'^  Wvck].  S 3 0.  (hi^fuog  \ A\j  Vels. 
)fio^-  R,  was  aufzunehmen  nach  Eq.  139  und  Dind.  zu  Soph.  El.  849.  Umge- 
kehrt ist  /oma^,  was  iiui-  R  hat,  v.  1020,  dem  //oodc  von  VAU  vorzuziehen, 
weil  jene  Form  bei  Ar.  durch  dai^  Metrum  dreimal  gefordert  wird,  nie  ausge- 
schlossen ist.  67.  dicrr.o-a  VAU  ninTTora  ex  w  osn-ora  corr.  R.  »Non  hoc 
sed  SearMTu  in  archetypo  fuisse  cuutido,  sed  qui  Ilavennatem  scripsit  for- 
tasse  postquaro  errans  veram  lectionem  restitait  eandem  rorsus  delevit  ut 
T.  449  inXots  quod  in  archetypo  scriptum  fiiit,  rasura  ex  SnXotatv,  quod 
venia  est,  correxit«  Denn  bei  Aristophanes  ist  die  Regel  «5  Uonora*, 
ohne  cv  ist  dicnoru  aufser  an  dieser  Stelle  nur  Pac.  877  flberliefert.  So 
auch  in  den  Rittern  immer     dr^fu  anfser  1207. 

Dies  ist  in  nnce  der  wesentliche  Inhalt  der  Schrift  Daiu  kommt 
noch  ein  reicher  Stoff  (namentlich  sprachlicher  nnd  metrischer  Nator) 
in  den  Anmerkungen  Das  Resultat  für  die  Handschriflenfrage  (wetehes 
n  aiehea  Bamberg  seinen  Lesern  ttberl&fet)  ist  das  folgende. 

*)  In  der  Appendix  zo  Minen  Stndia  eritiet  iu  poet.  seen  Oraec.  p.  75. 
In  seinem  Collationtexemplar  hat  v.  Velsen  angemerkt  »apertissime  habet  «rt» 
fd*«n,  non  9tifa»w€,  nnd  sn     1082,  «o  nadi  Herwerdea  in  R  dttanKUm^ 

pei^i  stehen  «oll  »itsa7:ex/i.uj;xii>T)  sine  (  subcr. ,  sie  R  distinctec.  Zn  v.  721 
bat  weder  Velfcn  noch  Schöll  xarinaasv  als  Lej^art  von  R  angemerkt ;  ?.  152 
hat  R  nicht  elg.  wie  Herwcrdeu  behauptet,  sondern  ic-  Dagegen  ist  es  richtig, 
wenn  llerwenim  ai  Lu  bt,  diUü  v.  201  über  dsanoTrjg  gescbriebeo  ist  i/'«^ar^«, 
aber  deutlich  aia  imerliuearglosse  gekennseicbnet,  vergL  die  CoUationea  der 
Scholien  von  Marthi  und  Bolsbiger. 


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46 


Aiutopbaoei. 


Die  beiden  Classen  RV  und  AT  stehen  sich  an  Gute  fast  gleich. 
Oft  aber  ist  das  ursprüugliclie  entweder  durch  zwei  Handschriften  ver- 
schiedener Classen.  also  entweder  RA  oder  RU  oder  VA  oder  VU  erhalten, 
oder  durch  eine  einzige  Handschrift.  Daher  IjaL  Velsen  rnit  seinem 
eklektisclieu  Verfahren  recht,  er  hätte  aber  nicht  so  oft  die  Lesart  ein- 
zelner Handschriften,  namentlich  nicht  so  oft  die  von  R  vorziehen  sollen. 
Nach  Bamberg  nimmt  Velsen  su  Unrecht  in  den  Text  Lesarten  von  Ü 
und  A  in  Je  iwei  FiUen,  von  T  an  5,  von  R  an  18  Stellen. 

Dies  Resultat  wird  im  wesentlichen  richtig  sein,  und  es  ist  nap 
mcntUch  als  Terdienst  Bambergs  hervorzuheben,  dars  er  die  Bevorsn* 
gang  der  Lesarten  welche  nur  durch  eine  Handschrift  flberliefert  wer- 
den möglichst  einzuschrflnicen  sucht  und  besonders  der  Überschätzung 
des  R  mit  triftigen  GrOnden  entgegentritt.  Aber  als  abscbliefsend  kann 
seine  Untersuchung  nicht  betrachtet  werden.  Er  geht  einerseits  nicht 
streng  methodisch  genug  vor,  andererseits  hat  er  Fragen  ganz  bei  Seite 
liegen  lassen,  deren  Erörterung  unbedingt  notwendig  war. 

Wie  oben  erwftbnt,  stellt  Bamberg  S.  4  selbst  den  Grundsatz  auf, 
dafs  immer  zuerst  zu  eruieren  sei,  was  in  o  und  in  ß,  dann  was  im 
Archetypus  gestanden  habe,  und  dafs  dann  erst  gefragt  werden  dürfe, 
welches  die  Lesart  des  Aristophanes  selbst  gewesen  sei  In  der  i)rak- 
tischen  Durchführung  aber  vergifst  er  diesen  Grundsatz  sehr  oft,  be- 
gnügt sicli  mit  einem  abgekürzten  Verfahren,  tiberspringt  die  Frage  nach 
der  Lesart  des  Arclietypus  und  dnssfMi  Verhältnis  zu  den  Lesarten  un- 
serer Handschriften,  und  stellt  gleich  die  eine  oder  die  andere  Lesart 
als  die  Aristophanische  hin.  Auf  jene  Frage  yeht  er  meist  nur  da  ein, 
wo  es  sich  für  ihn  darum  handelt,  eine  von  Velsen  oder  anderen  auf- 
genommene Lesart  als  falscli  zu  erweisen;  er  hat  ;il  >  immer  den  prak- 
tischen Zweck  der  Textcunstitution  im  Auge,  walirenti  eine  Untersuchung 
über  das  Handschriftenverhältnis  au  sich  mit  diesem  Gesichtspunkt  gar 
nicht  IM  rechnen  hat. 

Hiermit  hängt  nun  die  andere  Unterlassungssünde  eng  zusammen. 
Kadi  Bambergs  eignem  Uiteil  bietet  RV  an  37,  AU  an  80  Stellen  die 
bessere  Lesart;  dagegen  stimmen  RA  gegen  VU  an  20,  VA  gegen  RU 
an  19  Stellen;  an  14  Stellen  haben  RVA,  an  12  RVU,  an  21  RAU,  an 
21  VAU  denselben  Fehler.  Demnach  ist  das  Richtige  durch  eine  der 
beiden  Classen  überliefert  in  67  Fällen,  dagegen  stimmen  Handschriften 
verschiedener  Classen  in  Fehlern  ttberein  an  107  Stellen.  Das  ist  fast 
das  doppelte  jener  Zahl!  Sollte  das  ttberall  reiner  Zufall  sein?  Das 
mufste  doch  untersucht  werden!  Aber  Bamberg  begnflgt  sich  für  10  ?on 
jenen  107  Stellen  danach  au  fragen,  wie  die  Corruptel  wohl  entstanden  sei 
und  was  im  Archetypus  gestaudenhabeo  möge  (v.  1042  S.  7,  v,  39 1  S.  8,  v.  1051 
S.IO,  T.  197  S.ll,  V.1205  S.  15,  V  607  S.  15,  v.27l  S.  16,  v.3llS.l7,  v.  J04I 
und  V.  67  S.  23).  Der  Gedanke,  dafs  die  nur  durch  eine  Handschrift 
vertretene  gute  Lesart  wohl  in  dieser  selbst  erst  durch  Correctur  ent- 


ÜMdsdihfteo. 


47 


sUoden  sein  möge,  kommt  ihm  nur  einmal,  und  zwar  ganz  am  Ende, 
S.  23,  uud  die  so  nahe  liegeude  Frage,  ob  vuu  der  grofseu  Menge  der 
Dfcereiiwtimmungen  zwischen  Handschriften  verschiedener  Classen  nicht 
ein  Teil  (nameullich  wo  RA  and  YU,  resp.  RU  and  TA  dnnnder  ge* 
genflber  stehen)  aich  durch  Interpolation  einer  Handschrift  der  einen 
Oasse  ans  einer  flaodschrift  der  anderen  erldären  lasse,  hat  er  gar 
nicht  angeworfen.  Was  er  in  dieser  Hinsicht  in  seiner  Dissertation 
(s.  oben  S.  S  £)  sn  viel,  hat  er  hier  zu  wenig  getban. 

Ich  habe  den  Gegenstand  auf  die  angedeuteten  Gesiehtsponkte  hin 
einer  Untersuchung  untersogen,  die  ich  eigentlich  diesem  Berichte  ein» 
verleiben  wollte,  die  aber  so  nmfangreich  geworden  ist,  dafs  ich  sie  an 
einem  anderen  Orte  veröffentlichen  werde.  Ich  begnüge  mich,  hier  die 
Hauptresultate  anzugeben,  die  mich  selbst  höchlichst  überrascht  haben. 
Demnach  ist  von  den  vier  Handschriften  diejenige,  welche  sich  in  Folge 
irillkörlicher  Correctnren  am  weitesten  vom  Archetypu'^  entfernt,  R; 
zugleich  liegt  der  dringende  Verdacht  vor.  dafs  R  ans  eini  ni  Vorgänger 
von  A  interpoliert  ist,  während  A  selbst  Beeintiussuug  von  V  zeigt.  Die 
reinste  Überlieferung  geben  also  V  und  U.  Zur  Erlangung  dieser  Re- 
«altate  leistete  gute  Dienste  Suidas,  den  Bamberg  sowohl  als  Velsen 
ganz  aufser  acht  lassen,  obwohl  er  doch  für  die  Textcoustitution  des 
Aristophanes  so  wuchtig  ist. 

Zum  Schlafs  roufs  ich  noch  za  meinem  Bedauern  constatieren,  dafs 
die  sonst  so  saubere  Arbeit  Bambergs  dnrdi  eine  Menge  grober  Druck- 
fehler entstellt  ist.  die  ich  im  Interesse  der  Benutzer  der  Schrift  hier 
aiitteile:  8. 2  Z.  4  v.  a.  28S]  lies  286;  ib.  T04]  lies  746;  S.  8  Z.  20  ?.  o.  toü- 
täte}  lies  dif0p«mis;  8. 4  Z.  18  o.  lies  hinter  dem  ersten  AUM  dvajra' 
ftoß-,  S.  4  Z.  13  V.  u.  KaTdU$ae]  1.  Marili$ac\  S.  6  Z.  12.  v.  u.  p.  88] 
L  p.  80;  S.  7  Z.  20  v.  o.  Eidem]  1.  Eosdem;  S.  8  Z.  H  v.  o.  858] 
l  864;  Ibid.  Z.  19  v.  u.  1032]  1.  1022;  ibid.  Z.  li  v.  u.  BJE-]  1.  BAE,; 
ibid.  Z.  10  V.  u.  BdelyrusJ  l.  Blepsideraus;  8.  10  Z.  9  v.  u.  VA]  1.  Vü; 
ibid.  Z.  6  V.  u.  YovacKs]  1.  pjvaixa;  S.  12  Z.  15  v.  u.  377]  1.  373;  ibid. 

1  V.  u  20]  1.  23;  S.  16  Z.  12  v.  o-  R  of]  1.  R  5f;  ibid.  Z.  17 
V.  0.  die  Lesart  von  V  ist  nicht  dx6^nrr-f>-  'Sondern  dxoXaardv,  S.  17  Z.  8 
V.  0*  die  Lesart  von  VR  pr.  m.  ist  nicht  uyertaudfxr^v  sondern  dtfenaXXo- 
;ujv;  ibid.  Z.  10  v.  o.  35]  1.  3;  S.  l\)  Z.  18  v.  o.  1070]  1.  1030;  ibid. 
Z.  28  V.  ü.  videturj  1.  videulur;  ibid.  Z.  11  uud  12  v.  u.  Chemylusl  1. 
Chremylus;  S.  20  Z.  25  v.  o.  Rav.|  1.  Ran.;  S.  22  Z.  19  v.  o.  78]  1.  178. 

Die  Recensiunen  der  Bambergschen  Schrift  von  0.  Bachmann 
(Zur  Kritik  der  Kotnnedien  des  Aristo^jliuncs,  Philulügus  Supplbd.  V 
S.  236 ff.)  uud  Otto  ivuhler  (Wocheuscbr.  f.  class.  Phil.  Bd.  III,  188G, 
No.  8»  t lagen  zur  Uundschriftenfrage  nichts  bei,  sondern  beschftftigen 
sich  mit  der  Textconstittttion  resp.  Emendation  einielner  Stellen  und 
werden  deshalb  in  dem  letzten  Hauptabschnitt  dieses  Berichtes  berück« 
slahtigt  «erden. 


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48 


Aribtophaues. 


Ein  Jahr  Daeb  dem  Bambergsehen  Prügramm  ersehieneii  swei  andere 
anf  das  HaadacbrifteiiTerhftltnis  in  ArietophaniAchen  StAcken  bezaglicbe 
Arbeiten,  von  Kttbne  aber  fikJcleeiaEusen  und  LysiBtrata,  ▼on 
Scbnee  fiber  Aves  nnd  Ranae. 

Cnrolus  Ktihnf,  l>e  codicihns  qiii  Aristophanis  EccIp- 
siazusas  et  Lysistratam  exhibent  Diss.  iuaug  üai>  Sa&.  1886. 
50  S.  8. 

Diese  dem  der  Wissenschaft  an  früh  entrissenen  E.  Hiller  gewid- 
mete nnd  offenbar  von  ihm  angeregte  Dissertation  bildet  eiu  inter- 
essantes Gegenstück  zu  dem  Programm  von  Bamberg.  Sie  ist  fleifsig 
und  sorgfältig  gearbeitet  (allerdings  in  der  Disposition  und  ganzen  Be- 
handlungsart nicht  recht  geschickt  und  durchsichtig)  und  behandelt  die 
eigentliche  Handschriftonfragn  als  solche  zwar  etwas  zu  umstftndlich, 
aber  methodisch  und  im  ganzen  crscliöpftMid;  an  Fülle  der  Resultate 
und  Anrr?nngen  für  die  praktische  Textkritik  kann  sie  sich  freilich  mit 
Bamberg  lucht  messen. 

Der  Verf.  behandelt  im  1.  Capitel  dir  Handschriften  der 
Ekklesiazu^on  auf  Grund  der  lö83  erschuMieneu  Ausgabe  v.  Velsens. 

Die  Ekklesiazusen  sind  erhalten  in  fUnf  Handschriften,  dem  ßa- 
vennas  dem  Parisinus  2712  (A),  dem  Paris.  2715  (B),  dem  Floren- 
tinus  pl.  31,  15  (/')  und  dem  Munacensis  137  (N),  welche  sämtlich  von 
Velsen  benutzt  und  zur  Textcüu&titutiüu  herangezogen  sind.  Über  das 
Verhältuis  dieser  HssS.  zu  einander  sagt  Velsen  praef.  p.  VII  sq.:  »lam  ex 
discrepantia  scripturae  apparet,  ex  duobus  fontibns  diversis  hinc  R  et  N, 
illinc  B  et  /'  Codices  fluxisse.  Monaeensem  (ü)  autem  ex  Ravennate  (R) 
non  transcriptam  esse  pro  certo  affinnari  potest.  Videtnr  antem,  quan- 
tnm  ex  Blaydesii  editione  coUigere  possnm,  Ipsa  enim  Aldina  mihi  non 
praesto  est,  Aldina  ex  codice  fluxisse,  qni  Monacensi  simillimus  eratc 
Es  ist  befremdlich,  dafs  Kflhne  von  diesen  Worten  Velsens  nicht  die 
mindeste  Notiz  genommen  hat;  er  hat  es  auch  unterlassen,  die  Aldina, 
auf  welche  Velsen  doch  ausdrücklich  als  auf  eine  den  Hss.  ebenbürtige 
Quelle  der  Überlieferung  hinweist,  sur  Vergleicbung  beranxuxieben,  ob- 
wohl die  UniversitAtsbibliothek  in  Halle  meines  Wissens  ein  Exemplar 
der  Aldina  besitzt  Er  beschränkt  sich  auf  die  Vergleicbung  jener  fünf 
Handschriften,  und  das  Resultat  derselben  ist  das  folgende. 

*)  Wie  richtig  v.  Velsen  über  die  Aldma  geurteili  hat ,  mögen  fol- 
gende Aogabpo  beweisen,  die  sich  mir  bei  einer  an  vercbiedenen  Stelleu  vor- 
genommeaen  stichprobeasrtigen  Vergleichung  derselben  ergeben  hftben:  Nur 
in  N  und  Aid.  fioden  sieh  t.  B.  folgende  Lemiten:  622  6)ra/>$«t,  630  Itfvra, 

867  irptu  jr*  dnsi'tixijf,  660  Snuts;  ferner  die  PersonenbeseichDung  v.  7ö6  sp«<- 
imAös  N  ^et.  Aid.,  Sß.'i  xr}pu$  N  Au  Aid.,  85«  />  fiij  xara&eit  ^Vfi.  Aid.,  u. 
80  im  folgenden  Sehr  charakteri»li8cb  ist  v.  1130,  wo  N  nach  Velsen  für  na- 
TSfias  hat  npäaav,    in  der  Aldina  steht  npa^  ^also  in  beiden  Verlesung  der 


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HMdiehriflfliL 


49 


Die  Handschriften  zerfallen  in  zwei  Classen;  die  eine  wird  nur 
durch  R,  die  andere  durch  AB  FS  vertreten,  von  denen  die  älteste,  A, 
nur  bis  v.  282  erhalten  ist. 

Unter  don  Hss.  dieser  (  1  isse  zeigt  sich  zunächst  engste  Vcrwandt- 
scliaft  zwischen  H  und  l\  denen  eine  ^ofse  Anzahl  von  Lücken  Schreib- 
fehlern, Znfügungen,  Umstellungen  etc.  allein  gemeinsam  sind.  Aufser- 
deui  zeigt  B  eine  Menge  eiueutümliclier  Fehler,  wie  schon  Keisig  be- 
merkt hat;  sie  entspniiu^t  n  lianptsaehlich  aus  dera  Bestreben  die  Fehler 
vuü  /  zu  verbesseru;  t->  >.iiui  meisten^  nieU  isclie  oder  graiiiniatisiche  Correc- 
toren,  meiät  aber  Vcrächlimmbesserungen  (z.  B.  v.  ö27  wacht  B  aus 
tfKT^,  das  aas  otam^  entstanden  war,  <^  xal  t^).  Mitanter  trifft  B  mit 
sollen  Oorrecturen  das  aller  Wahrscheinliolikeit  oaeh  liehtige  und  nr- 
gprflngliebe,  sodafs  er  zum  Teil  allein  die  echte  Lesart  bietet  <v.  89 
Tuf/dvij^  ?.  161  ifiwUtujv  fUv  äv  iT€pw.  376*  S46. 864«  366. 664. 681. 611. 
658.  768  drtofp^tet»,  882.  867  npiv  f  dmv^x^ff.  862  xmlhmat,  897  ric> 
971  ^  987.  1067.  1088.  t084.  1086.  1108  t^J»),  zum  Teil  in  der  ricb- 
ti9»n  Lesart  mit  anderen  Handschriften  fkbereinstimmt,  wfthrend  V  allein 
oder  mit  A  fehlerhaft  ist  (t.  11.  37.  64.  184.  197.  286.  277.  486.  487 
bis.  445.  540.  553.  613  bis.  649.  678.  791.  1013.  1047).  An  allen  diesen 
Stellen  liegt  nach  Kühne  in  B  nur  spontane  Correctur  vor,  vorgenommen, 
nachdem  der  Text  aus  /'  abgeschrieben  war.  Die  Hs.  ß  hat  also  nach 
ihm  fQr  die  Textconstitation  gar  keinen  Wert  und  scheidet  für  die  wei- 
tere Untersuchung  aus. 

R  hat  an  24  Stellen  allein  die  richtige  Lesart  [hiervon  ist  abzu- 
ziehen V.  639,  wo  R  mit  N  genau  stimmt,  und  v.  543  xara  ~t  ^ 
xaTia^  ^  N  xdffTt  j^ij  B  xacrr:  ^  /';  wo  oÜenbar  N  und  R  gegenüber 
den  anderen  Hss.  zusanrinenstehenj,  an  12  Stellen  (abgesehen  von  den 
zahlreielten  k  wa  vitia)  die  falsche  Lesart  gegentiher  A  /'N.  An  einer  An- 
zahl Stellen  aber,  welche  S.  1 1  ff.  ausführlich  besprochen  werden,  stehen  KN 
gegen  A/';  an  den  meisten  derselben  sind  beide  Classen  corruj)t  (v.  202. 
287.  448.  468.  496.  881.  1086.  1117),  an  einigen  geben  BN  die  bessere 
Lesart  (t.  801  881),  an  anderen  bleibt  das  Urteil  zweifelhaft  (t.  116. 
881).  Fftr  die  bsl*  Lesart  gegen  die  Emendationsversnche  der  Her- 
Msgeber  tritt  K.  ein  v.  468  Snam  r  f,  t.  496  finvc  RN,  v.  881  nspf 
Mfioi/i*  BN. 


Üigle  ^pas).  Dies  (ebenso  wie  das  sinnlose  xop^oufii»'o*>'  v.  10)  kann  auch 
alt  Beleg  dafOr  gelten,  wie  medumisch  nnd  gedankenlos  Mnaams  seine  H&nd- 
idirift  abdradcen  lieb,  nod  dsdnrch  gewfainea  die  Stellen  Gewicht,  wo  die 

Aldina  von  N  abweicht,  ond  entweder  mit  anderen  Hss  <;timmt,  wie  z.  B. 
V.  9  -Ir^aiov  (irie  A),  V.  26  %  ^atßärta  (wie  AB/')  od»  r  siuguläre  Lesarten  dar- 
bietet wie  V.  32  iYpyjYop&^  v.  36  xviaßa,  v.  40  aoro-j  kaßuiv^  v.  031  i^r^iiuTtx^ 
^  r^wfiy),  V  633  ifißddt  etmj  Solcher  t«ingulftrer  Lesarten  wegen  war 
die  Aldioa  also  notwendig  mit  zu  berücksicbtigen. 

JsÜBcsbcrä^  Ar  Altat]iansirin«iiflcb»n.  LXXI.  Bd.  (ISOa  I.)  4 


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ArifttophAoes. 


Gegenüber  R  stellen  AT  eine  Classe  dar,  wie  aus  zahlreichen  Be- 
legen hervor^n  lit.  Sie  ist  nicht  aus  R  abgeleitet,  da  sie  inaiicho  Fehler 
von  Ii  nicht  hat.  Die  jüngere  Hs.  /'  stammt  uicht  direct  aus  der  älteren 
A,  da  ihr  eine  Anzahl  Fehler,  die  A  bat,  abgehen;  dagegen  hat  /' 
eine  grofse  Zahl  eigentflmlicher  ConupteleD.  In  «inigeii  wenigen  Fällen 
stimmt  eine  der  beiden  Hss.  in  feblerbafter  Lesart  mit  R  oder  N,  wobei 
es  zweifelhaft  bleibt,  ob  flir  die  flbereinstimmenden  Handschriften  zu- 
fällige Feblergemeinschaft,  oder  ftlr  die  das  richtige  bietende  glflekliche 
Gorrectar  ansnnehmen  ist  (t  9  ithitriof  /*N  nhfoiutc  R  fihrfO&^  A;  v.  t2 
xarwEüOom  AN  xaTa»€dot  R  xaraifeomu  T;  ?.  276  Mai  RA  om«/'N). 

N  stimmt  mit  AI*  vielfach  nicht  nur  in  Erhaltung  der  guten  Les- 
art, sondern  auch  in  Cormptelen  gegen  R.  Da  die  Zahl  der  Fälle,  in 
denen  NA/' übereinstimmen,  Uber  I3o  beträgt,  so  giebt  Kühne  nur  eine 
Auswahl.  Daraus  ergiebt  sich,  dais  N  und  Af  auf  denselben  Arche- 
typus zurückgehen .  und  zwar  steht  N  näher  zu  A  als  zu  f.  Aber  an 
mehr  als  210  Stellen  stimmt  N  mit  R  ^egen  A/',  und  zwar  meistens  in 
den  bep«;eren  Lesarten.  Das  erklärt  sich,  wie  Kühne  meint,  am  bnctoji 
durch  die  Annahme,  dafs  N  und  A  /'  aus  einem  Archetypus  stammen, 
welcher  noch  viel  weniger  corrupt  war,  und  der  rrhandschrift,  aus  wel- 
cher auch  R  geflossen  ist,  noch  ziemlich  nahe  stand.  Die  Corruptelen, 
in  welchen  solche  Übereinstimmung  zwischen  N  uud  R  stattfindet  (Kühne 
zählt  zehn  Stellen  auf,  S.  19)  sind  levioris  momenti,  und  lassen  sich 
durch  zufällige  Fehlerübereinsümmung ,  oder  durch  Correctur  iu  A  /* 
erklären. 

Es  ergiebt  sich  also  für  Ktthue  folgendes  ätemma: 


i 

B 

Erst  jetzt  geht  er  auf  Suidas  ein,  und  stellt  fest,  dafs  dieser, 
abgesehen  von  den  Fehlern,  welche  er  mit  allen  Handschriften  gemein 
hat,  sehr  viel  singulare  Fehler  zeigt,  welche  wohl  meist  den  Abschrei- 
bern der  Suidashandschril'ten   zur  Last  fallen ,   dufb   er  sehr  selten 


Dig'itizeij  Ly  <j 


Handtcluriflea. 


51 


allein  die  gute  Lesart  bietet  (v.  78  ixemov.  v.  175  ßapiws  init. 
vers.  *)  V.  235  i^dtrov.  473  rot.  611  ßo'jXrjTae.  650  imzdvBrj.  1002 
wvrr't^sH'  äv),  im  Obrif?pn  bald  mit  /'  bald  mit  R  stimmt,  mit  dem  letz- 
tereu  öfter,  und  meij?t  in  den  gut^n  Lesarten,  vvfilireiid  er  eine  ganze 
Anzahl  der  Fehler  von  R  vermeidet.  In  Folj^c  dessen  schliefst  Kühne 
»Saidam  cum  Ravcnuate  arclius  cohaerere  quam  cum  libro  T.t 

Die  in)  Vorstellenden  wiedergppicbpne  Deduction  ist  an  drei  Punkten 
Ugreifbar,  und,  wie  mir  scheinen  will,  direct  falsch. 

1.  Dafs  B  eine  durch  willkürliche  Correcturen  eines  ziemlich 
späten  byzantiuischeu  Gelehrten  frech  interitolierte  Recensiun  darstellt, 
ist  zwar  unzweifelhaft.  Dafs  der>elbe  aber  an  20  Stellen  zufällig  die 
Lesart  gutrotten  haben  sollte,  welche  U  und  iS  bieten,  ist  ganz  unglaub- 
lich. Wir  müssen  deshalb  annehmen,  dafs  B  hier  entweder  aus  einer 
üaudachrift  der  anderen  Clause  interpoliert  ist,  oder  dals  er  mit  /'  aus 
detnselbeo  Archetypus  geflossen  ist,  der  diese  Fehler  von  /'  noch  nicht 
hfCte.  Das  letsten  ist  dfts  wahrselieiDliehere.  Id  Folge  dessen  gewinnt 
B  andi  fttr  die  guten  Lesarten,  welche  er  allein  bietet,  an  Aactorit&t 
aod  ist  somit  fftr  die  Textconstitntion  keineswegs  ganz  anfser  Acht 
sa  lassen. 

8.  Was  N  betrifft,  so  wflrde  man  EObne  in  seiner  Rubridemng 
desselben  beistimmen  können,  wenn  er  nicht  diejenigen  Übereinstimmnn* 
gen  mit  B  anfser  Acht  gelassen  hatte,  die  er  bei  der  Betrachtnog  dieser 
flandsehrift  S.  llffl  bebandelt  hatte.  Es  sind  das  &st  lauter  Übereinstim- 
mnagen  in  schweren  Gormptelen,  denen  gegenüber  sich  die  Lesarten 
der  anderen  Bss.  nicht  als  Correctnren  darstellen.  Dies  lärst  sich  in 
Verbindang  mit  der  häufigen  Übereinstimmnng  von  RN  auch  in  gnten 
Lesarten  nur  so  erklären,  dafs  N  zwar  der  anderen  Classe  angehört,  aber 
aas  R  interpoliert  ist 

8.  Per  auf  Snidas  besttgliche  Schlufs  ist  falsch.  Oerade  da 
Saidas  mit  T  öfter  in  Fehlern  Qbereinstimmt  (v.  84.  284.  689.  1086. 
noi.  1119),  steht  er  f  näher  als  R.  Wenn  er  mit  R  meist  in  guten 
Lesarten  übereinstimmt,  (die  Übereinstimmungen  in  schlechten  Lesarten 
lassen  sich  meist  so  erklären,  dafs  in  /'  Correctur  vorliegt),  so  ist  das 
nur  ein  Beweis,  dafs  er  dem  Archetypus  n&her  steht  als 


*]  Da-  ist  nicht  ganz  nVhtig,  Saidas  hat  da.  wo  er  d^'n  Vers  vollstän- 
dig anführt,  s.  v.  fi$Td,  die  Wort3t»»!Inng  ßaniotq  rrpayfiaza,  wie  KN  {Trpäy- 
finra  ßa^datf  ABf) ;  an  der  anderen  Stelle,  8.  v.  Ttpotrrärrjt,  steht  aiierdinga 
ßapcwi  am  AnfADg  des  Verses,  aber  dieser  ist  Oberhaupt  in  eorropter  Ge- 
ttah  wiedergegeben,  mit  Auslassnog  von  drei  Silben:  ßapins  tä  rj«  it6iMui 

4» 


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52 


Ariilopbanes 


Das  btemuia  Kühueb  ist  also  folgeudermafsen  zu  äaderu: 


Es  möge  hier  erwähnt  sein,  dafs  auch  Bamberg  über  das  Hand- 
schriftenverhftltnis  in  den  Ekklesiazusen  Ähnlich  urteilt  (Lit.  Centralbl. 
1885  S.  lB2f.  uud  Exerc.  crit,  iu  l'luL  novao  S.  15  Anni.  6):  B  und  /' 
gehen  auf  eine  Vorlage  zurück,  welche  mit  A  aus  derselben  Quelle 
stammt.  N  stellt  sich  näher  zu  ABT  als  m  R,  wie  aus  einer  Anzahl 
Stdlen  «1  erselMii  ist»  an  den»  AB/'N  denselben  Fehler  haben,  R  aber 
intakt  ist 

Das  zweite  Capitel  der  Kflbneschen  Schrift  handelt  Ton  den 
Handschriften  der  Lysistrate. 

In  Betracht  kommen  folgende  Handschriften:  der  Ravennas  (R), 
der  Vossianns  Leidensis  eaec  XIV  (L),  der  Parishias  3717  saec  XVI 
<C),  der  Parisinns  2715  saec.  XVI  (B),  der  Palatinns  67  saec.  XV  (P>, 
der  Medicens  81,  16  saec.  XV  lel  XVI  (J).  UnberOcksichtigt  kann 
bleiben  der  Honacensie  498  (N),  der  von  Velsen  als  einfache  Abschrift 
des  Ravennas  erwiesen  ist  (8.  oben  8.  18). 

Über  die  Lesarten  des  R  sind  wir  durch  Velsens  Schrift  ttber  den 
Oodez  Urbinas  (oben  8. 18  f.)  genau  unterrichtet  Die  Lesarten  des  Lei- 
densis  hat  Eohne  aus  der  ihm  von  Velsen  mitgeteilten  CoUation  des- 
selben kennen  gelernt  und  llberdies  die  Hs.  auch  selbst  Terglichen.  FOr 
die  ttbrigen  Handschriften  war  er  auf  die  Angaben  der  bisherigen  Her- 
ansgeber, namentlich  Blaydes,  angewiesen.  Blajdes  sagt  (8.  VI)  sex  bis 
ipse  verbatim  et  accnrate  contuli  B  (cum  ed.  Dind.  1886),  C  (paene  ver^ 
batiro  cum  eadem),  N  (cum  ed.  Bergk  1859),  R  (cum  eadem),  J  (cum 
eadem)«.  Aufserdem  bringt  Blaydes  mitunter  Angaben  über  Lesarten 
von  P,  der  bisher  nur  aus  den  wenigen  Mitteilangen  bekannt  war,  die 
Küster  aus  ihm  gegeben  hat.  Wober  Blaydes  die  nicht  bei  Küster  zu 
findenden  Angaben  genommen  hat,  giebt  er  nicht  an;  Kühne  vermutet, 
aus  dem  jetzt  in  Leiden  betiudlichen  Kxemphir  der  Ausgabe  des  Partus, 
in  die  Küster  eine  Anzahl  Lesarten  des  P  eingetragen  hat.  Übrigens 
hat  eine  VergbMchung  mit  der  Velsenschen  Collation  des  P  mir  erpt  beu, 
dafs  die  Angaben  von  Blaydes  Uber  die  Lesarten  dieser  Hs.  meistens 


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Handachriften 


53 


richtig  sind  fEfllme  S.  26;  fdseh  sind  Blaydes'  Angaben  ttber  v.  46.  20. 
319.  516). 

Kttfane  giebt  snnftchst  eine  BeschreilraDg  des  L,  der,  wie  wir  wissen, 
ein  snfftllig  nach  Leiden  verschlagenes  Stttck  des  Medicens  F  ist  (s.  oben 
S.  22).  Der  Text  der  Lysistrata  ist  von  swei  Händen  gesclirieben,  auch 
die  Scholien  von  verschiedenen  Hftnden;  der  Schreiber  der  Interlinear- 
glossen  bat  im  Texte  Correcturen  angebracht  (L*).  Dann  giebt  K.  eine 
Answahl  der  wichtigsten  Lesarten  von  L,  und  wendet  sich  sodann  zu  der 
üntersacfanng  Aber  den  Wert  der  einzelnen  Handschriften  und  ihr  Ver- 
hältnis zu  einander. 

Die  Codices  sondern  sich.  >\'ie  schon  En<3:er  erkannt  hat,  auch  bei 
der  Lysistrata  wie  bei  den  Ekklesiaznsen  in  zwei  Chissen.  von  denen  die 
eine  nur  diireh  R,  die  andere  durcb  sämtliche  übritjen  Handschriften 
\ertrpten  wird  Das  ergiebt  sich  teils  aus  den  pempinscliaftlichen  Lücken 
der  Ilaudsschrifteu  der  zweiten  Classe  (vgl.  lUinger,  üben  34),  teils  ans 
einer  ganzen  Anzahl  von  einzelnen  Stellen,  die  Kühne  aufführt,  an  denen 
die  eine  Lesart  nur  in  R,  die  andere  in  BJLC  sich  tindet. 

Es  liaudelt  sich  nun  zuerst  darum ,  das  Verhältnis  der  Hand- 
schriften der  anderen  Classe  unter  einander  festzustellen.  Es  sei  hier  vor- 
weg beoierktt  dafs  diese  Untersnchnng  Kfthnes  sehr  erheblieb  dnrch  den 
Umstand  beeintrichtigt  wird,  dafs  ihm  ftr  die  Hss.  BJC  nicht  znver« 
lässige  CoUationen  sn  geböte  standen.  Blaydes  behauptet  zwar,  sie  ver* 
batsm  et  aecnrate  verglichen  an  haben;  ans  den  in  meinen  Hftnden  be- 
findlichen Yelsenschen  Gollationen  von  C  und  J  (B  hat  Velsen  flkr  Lys. 
nicht  verglichen)  geht  aber  hervor,  dafs  Blaydes  .hftnfig  die  Lesarten  die- 
ser Handschriften  nicht  angiebt,  also  durch  sein  Stillschweigen  täuscht, 
und  an  anderen  Stellen  falsche  Angaben  macht.  Daher  stellen  sich  die 
Zahlenverhaitnisse,  wie  wir  sehen  werden,  wesentlich  anders,  als  sie  aus 
den  Zusammenstellungen  Ktthnes  hervorgehen  würden. 

Zunächst  unterzieht  Kühne  die  Hss.  B  und  J  der  Betrachtung. 
Dieselben  <=ind  eng  verwandt  und  weichen  an  c.  130  Stellen  von  LC  ab. 
[Tn  der  Aufzahlung  der  wichtigsten  Discrepanzen  S.  32  f.  ist  zu  ver- 
bessern: V.  281  o^'rw      GL  ouTuig  J.  v.  281  o/icwc  CL  xatnep  J.  v.  524 

dn^  pa  C  (tä  dt  L  ftä  iP  «b^  J.  v.  1001  »tmrdMwi»  C  haadxmv  ex 
dMixw»  corr.  L>  «bweExMV  Jj.    Ein  grofeer  Teil  dieser  B  nnd  J  ge- 

neinsaraen  eigentümlichen  Lesarten  ist,  wie  schon  Reisig  erkannte,  und 
Enger  (praef.  Lys.  S.  XIII)  weiter  ausgeführt  hat,  dnrch  wilUfürlicba 
Correctnr  entstanden.  B  kann  nicht  aus  J  stammen,  da  er  eine  Anzahl 
Fehler  dieser  Hs.  nicht  teilt,  also  gehen  BJ  auf  eine  Vorlage  zurttck. 

Es  fragt  sich,  ob  sif^  aus  L  abgeleitet  sein  können.  Die  That- 
<^qebp.  dafs  L  mit  v.  I034  abbricht,  steht  dem  nicht  entgegen,  dpn?i  dies 
isi  nur  eine  späte  mechanisclie  Verstümmelung  der  Hs.,  die  mit  ihrer 
2erreissuog  in  den  Leidensis  und  den  Florentinus  zusammeobäugt.  Aber 


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54 


AtiatoplAoei. 


Bä  weichen  von  L  in  einer  Anzahl  von  Stellen  ab,  wo  sie  die  vef^ 
mutlich  ricbtigf*  Lesart  allein  darbieten.  Es  sind  14  Stellen,  die  Kühne 
aufzählt,  V.  167.  281.  362.  389.  42ü.  508.  542.  592.  635.  674.  754  911. 
981.  1017  [davon  scheidet  aber  aus  281,  da  J  hier  die  singulare  Ij  -art 
xai-ep  hat*)].  Ferner  stimmen  B  J  in  riner  Anzahl  von  Lesartm  imt 
anderen  Handschriften,  nainenüich  U,  lm  l'pu  L.  Kühne  zfthlt  27  Sielieu 
auf  [vou  denen  aber  sechs  wegfallen,  weil  an  ihnen  iu  der  Thal  B  J  mit 
L  stimmen,  nämlich  v.  162  /pr^  xaxa  xaxvi^.  426  zi.  577  rowc  om.  658 
TÖ  T^pä-^ji  .  809  rt^.  1019  vuv  d' ouu^  und  eine,  weil  hier  die  Lesart 
von  BJ  ganz  singulär  ist:  v.  24  vi}  rttv  8ca  r.aj^u\  alle  aadereu  ILss.  ha- 
l>eii  xa2  S(a  na/^].  Aber  an  all  diesen  Stellen  glaubt  Kühne  die  An- 
nahme nachen  zu  dflrfen,  daTs  die  Lesart  von  B  J  anf  spontaner  Correctur 
bemht,  und  seblierst:  tQuamquam  autem  coneedtmns,  . . .  banc  quae- 
sUonem,  utntm  BJ  nati  sint  a  L  necne  ad  liquidara  perdnci  nnnc  quidem 
non  posse,  tarnen  me  ostendisse  puto,  verisimillimnni  illnd  videri«. 

Ich  mnfs  gegen  diesen  Schiurs  sofort  entschiedenen  Protest  ein* 
legen.  Es  ist  durchaus  unwahrscheinlich,  dals  ein  Corrector  in  20  Stellen 
zufUlig  die  Lesart  trifft,  welche  in  den  übrigen  Hss.  fiberliefert  ist, 
ebenso  unwahrscheinlich  wie  hinsichtlich  der  Hs.  B  in  den  Ekklesia- 
zusen  (vgl.  oben  S.  51);  solche  Übereinstimmung  läfst  sich  nur  durch 
Interpolation  aus  der  anderen  Handschriftenclasse  oder  durch  nähere 
Verwandtschaft  mit  dem  Archetypus  erklären.  Was  von  beiden  wahr- 
scheinlicher ist,  werden  wir  nachher  sehen. 

In  ähnlichem  Verhältnis  wie  B  J  steht  C  zw  L  einerseits,  zu  R  anderer- 
seits. An  einer  Ar7a}il  Stellen  (aufgezählt  S  37tl.)  stimmt  C  mit  L  allein  ge- 
gen RBJ  [auszuscheiiieii  323,  wo  alle  IIss.  I)ai)cn  r^efiupuar^rw^  und  nur  J  it&- 
pi^offütuvac]^  au  einer  Anzahl  anderer  gegen  L  mit  allen  anderen.  Vou  die- 
sen führt  Kühne  23  Stellen  auf,  davon  scheiden  aber  neun  aus,  weil  an  ihnen 
C  in  der  That  mit  L  stimmt,  Inamlich  v.  316  npaadios.'.;  R  truvtnasig 
LJC.  367  TTVSüp.o.'as  R  TxXioyLOva;:  BJ  zkifiova^  LC.  126  ~ol  11  -i  LJC 
465  ive.tvau  RJ  eivai  LC.  559  R  om.  LCJ.  577  7oui  R  om.  LCJ. 
649  fwt  R  LCJ.  709  nocsei*  R  notit  GJ  noef  /i*  L.  809  rts  }v 
R  ^  TIC  LCJ]  und  eine  Stelle,  an  der  alle  Hss.  Qbereinstimmen  [v.  11 
veuopifffiE^  RLC  J;  Kfibne  giebt  als  La.  von  L  an  iyo/iea/xr^9a\  dies  hat 
er  ans  Blaydes  entnommen;  in  der  Yelsenschen  Collation  finde  ich  da* 
von  nichts],  es  sind  also  in  der  That  13  Stellen,  an  denen  C  mit  R  ge- 
gen L  stimmt^  und  zwar  stets  in  der  besseren  Lesart  Kttbne  sieht  den 
Schlafs:  »Itaque  com  in  C  plures  leetiones  inveniantnr,  quae  vix  ex 
Leidensi  manamnt,  in  duas  sententias  discedi  potest:  auf  CL  ab  nno 
patre  nati  sunt,  aut  libro  C  ex  L  exarato  non  nullae  leetiones  ex  fönte 


*)  Auf  einem  Versehen  beruht  Kühuos  Angabe  (iber  ?  911.  Hier  ha- 
beu  BJ  die  richtige  Lesart  Toii^\  alle  anderen  übs.  rotir«.  Kühne  giebt  es 
umgekelirt  an. 


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ÜaiuUdmfteii. 


55 


Kavennati  simiUs  erat,  adcriptae  sont.  lloc  mihi  probabiiiu.  vidotur«. 

Pte  die  Textxecension  habe  C  jedenfalls  keineu  Werl,  uufser  da,  wo  L 

OD  Hude  des  Stückes  verstümmelt  ist. 

P  ist,  nmcb  den  wenigen  Angaben  bei  Blaydes  zu  schliefsen,  mit 
C  eng  Temandt  iwas  ich  anf  GraDd  der  Yelsenschen  CoUation  bestätigen 
kiBB)  and  gleichfalls  thr  die  Teztrecensioa  wertlos. 

Der  Bavennas  hat,  wenn  nur  die  wichtigeren  Lesarten  in  Betracht 
gftogen  werden,  allein  das  richtige  erhalten  an  21  Stellen,  die  Spur  des 
ricbUgen  an  elf  Stellen  (v.  62d  tritt  K.  Ihr  Beihehaltnng  des  Goignnctivs 
Mbn0rar3D£9*  ein,  982  für  die  Bentleysche  Änderong  tfu  ft6rtp\ 
Digvgen  seigt  er  allein  schwerere  Oorroptelen  an  86  Stellen.  Davon  ist 
eine  Anzahl  (y.  801.  505.  681.  740.  774.  1027)  durch  Correctur  enU 
standen.  Wenn  auch  die  unbedeutenderen  Discrepaozen  mitgerechnet 
woden,  hat  R  im  ganxen  an  c.  lOO  StelK  ii  allein  die  Lesart  des  Arche- 
t}-pQ>  erhalten,  an  c.  160  Stellen  die  falsclie  Losart.  Somit  haben  Din- 
dori  und  Enger  mit  recht  geurteilt,  dafs  in  der  Lysistrata  die  Ciasse  des 
L  besser  sei  als  R. 

Was  nun  L  selbst  betrifft,  so  zeigt  er  im  ganzen  12  singulare  Les- 
arten [dahin  zu  berichtipm.  dafs  an  zwei  dirser  Stpllen  T,  mit  C  stimmt, 
naailicli  v.  405  Eivm  bb'l  rrvt-^aij  ;  an  einer  teils  mit  (".  teils  ntit  JR,  nftnthch 
V.  628  dXk  ij  tftk  osojiai  o'josv  c^cu^'  L  o'idk  nzufi    iß'jnz>  C  dÄA  ou 

osofi'  if'/ok'u  i'?<'>/'£  H  J],  die  zwar  mit  Ausnahme  einer  ein/iizen  falsch 
sind,  aber  da  die  vitia  dieses  Codex  »raro  mnguam  pravitatciii  et  tiu- 
pitndinein  prodant«,  s>ü  sei  zu  schliefsen,  dafs  er  als  priucepa  der  zweiten 
Cias«^  tpandem  fere  vira  et  auctoritatem  exhibet  atqne  Ravenaa»«. 

Zum  Scblufs  behandelt  K  eine  Anzahl  Stellen,  wu  es  zweifelhaft 
ist,  ob  U  oder  L  das  richtige  bietet,  ohne  sonderlich  ncucis  und  uriieb- 
hehes  beizabriogen  (hier  tritt  namentlich  der  Unterschied  zwischen  dieser 
ArheH  und  der  eines  Meisters  und  Kenners  wie  Bamberg  hervor),  und 
stellt  dann  folgenden  Stammbaum  auf: 


Soidas  in  Betracht  zu  ziehen,  lehnt  K.  ab,  da  dies  sclion  durch 
Banker  geschehen  sei.    Aber  zu  einem  vollständigen  Bild  der  hand- 
^       icLriftiicben  Überlieferung  gehört  Suidas  notwendig,  und  so  hätte  K.  ent- 
veder  ßöugers  Resultate  einfach  referieren  nnd  in  seine  Darstellung  ein- 
ikgen  oder  ^if  corripieren  und  ergänzen  müssen,  wozu,  wie  wir  oben 
ahen  <S.  34/0»  Gelegenheit  genug  gewesen  wftre. 


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56 


Aristopbaaes 


Was  dis  GesarottMOltat  KQbnes  betrifft,  so  unterliegt  dasselbe 
auch  hier  erbeblichen  Bedenken.  Weshalb  seine  Bestimmong  der  Stel- 
lung von  B4  nicht  angenommen  werden  kann,  habe  ich  oben  angedeutet. 
Aber  ebenso  fraglich  ist  es,  ob  die  Stellung  Ton  CP  richtig  bestimmt 
ist  Bei  beiden  Handschriftengrappen  liegt  die  Frage  ganz  gleich:  sie 
stimmen  in  der  Hauptsache  mit  L,  aber  in  vielen  Lesarten  mit  R;  dies 
letstere  kaun  nicht  als  zufUlige  durch  Schreibfehler  oder  Correctur  ent- 
standene Übereinstimmung  angesehen  werden,  sondern  wir  mflssen  an- 
nehmen ,  dars  die  mit  R  Übereinstimmenden  Lesarten  entweder  mis  R 
durch  Interpolation  in  diese  Handschriften  geicommen  sind,  oder  dafs 
sie  die  des  Archetypus  waren,  dafs  also  diese  Hss  dem  Archetypus 
näher  stehen  als  L.  Das  letztere  für  beide  IIatidschrifton£?ruppen  an- 
zunehmen ist  aber  unmöglich,  da  nicht  dioselbm  Lesarten  dos  U  in  BJ 
und  in  CP  erscheinen,  sondern  im  Gnpenteii  au  einer  ganzen  Anzahl  von 
Stellen  BJ  und  CP  einander  so  gegentiher  stehen,  dafs  wo  BJ  mit  L 
stimmt,  CP  die  Lesart  von  R  hat  und  umgekelirt  Entweder  ist  also 
ftlr  beide  Classen  von  einander  unabhängige  Interpolation  au>  R  anzu- 
nehmen, oder  fllr  die  eine  dies,  fl\r  die  andere  Ursprung  aus  einer  dem 
Archetypus  näher  liegenden  Vorstufe  von  L.  Es  ist  nun  st-hr  schwer 
hier  zu  entscheiden,  da  die  Übereinstimmungen  beider  Gruppeu  mit  R 
fast  nur  auf  gute  Lesarten  sich  beschränken  (RJ  gegen  LCP  20  gute 
und  6  schlechte  Lesarten,  RGP  gegen  LJ  10  gute  Lesarten  und  4 
schlechte).  Ausschlaggebend  scheint  mir  zu  sein,  Mi  v.  903  in  d 
fehlt,  in  B  und  R  am  Rande  nachgetragen  ist,  während  er  in  LCP  an 
richtiger  Stelle  sich  befindet  Danach  scheint  Interpolation  von  BJ  aus 
R  ausgeschlossen,  und  wahrscheinlich,  dafs  dieser  Vers  schon  im  Arche- 
typus am  Rande  nachgetragen  war,  und  sich  dadurch  das  verschiedene 
Verhalten  der  Hss.  erklärt.  Wenn  dem  so  ist,  so  wären  BJ  aus  einem 
vor  L  liegenden  Gliede  dieses  Zweiges  des  Stammbaums  abgeleitet  und 
die  Übereinstimmungen  mit  R  auf  diese  Weise  zu  erklären;  somit  Wör- 
den auch  die  singulären  Lesarten  dieser  Handschriften  an  Gewicht  ge- 
winnen gegentlber  L,  der  durch  fast  keine  einzige  gute  singuläre  Lesart 
sich  au-^zf  ichnet.  Ihre  Stellung  zu  L  würde  ganz  genau  der  entsprechen, 
welche  B  uns  in  den  Eitklesiazusen  zu  /'einzunehmen  schien. 

Ich  glaube  also,  dafs  KUhues  Stemma  folgeiidermafsen  zu  ändern  ist> 


m 


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HandBohrifttn. 


57 


Wesentlich  verschieden  in  ihrem  Charakter  von  dir  kühueschen 
Dissertation  ist  die  in  demselben  Jahre  erschienene  Program mabhandluug 
von  Schnee: 

Rsdolfas  Schnee,  De  Aristopfaanis  manoBcriptis  qnibos 
Rtoae  etAves  tradnntnr.  Wissenflchaftliche  Beigabe  mm  Oster- 
prograniD  des  Withelmgymnasiuiiis  in  Hamborg  1886.  18  S  4. 

Diese  Schrift  bat  zwei  Recensionen  erfahren,  von  B.  Kühler,  in 
der  Berliner  Philologischen  Wochenschrift  1887  No.  80/31 ,  und  von 
0.  Baehmana  in  dem  Philol.  Anzeiger  XYII  No.  6,  B.  348—858,  wel- 
che beide  Besprechungen  ich  hier  gleich  mit  berttcksicbtige. 

Schnee  geht  von  der  Thatsache  aus,  dafs  der  RaTenoas  nnd  Ve- 
oetas  keineswegs  in  allen  Stocken  des  Aristophanes  in  gleichem  Vei^ 
hftltois  XU  einander  stehen.  In  den  Nahes  sind  sie  so  eng  verwandt, 
dafs  sie  gegenflber  den  anderen  Hss.  eine  Glasse  bilden,  in  den  Eqnites 
steht  V  mit  den  andern  Hss.  gegen  R  (vgl.  oben  S.  7  ff.).  In  den  Ranae 
nun  zeigt  sich,  dafs  V  and  R  dieselhe  Stcllang  2tt  einander  einnehmen 
wie  in  den  Nubes,  also  aus  einer  Quelle  stammen,  aber  nur  für  den 
ersten  Teil  der  Komoedie,  bis  v.  1008  (der  Verf.  bringt  zehn  Belege, 

V  33  77.  83.  199.  300.  307  [Druckfehler;  mufs  heifsen  329J.  455.  426. 
907  97  1.  Davon  ist  33  zu  tilfjon,  denn  iyaty"  u^tx  haboii  alle  Hand- 
schriften. Noch  17  Stellen  mehr  hatte  sehon  von  nanibtT^»  K\.  crit.  in 
PI.  uov.  S.  4  angeführt,  um  zu  zeigen,  «in  Ranis  Ravennalis  Vpn*'ti*iue 
et  Parisini  Vaticanifinc  eandem  cognationem  esse,  quae  in  Pluto  appa- 
ruitf  :  drei  andere,  v  18.  57.  159  fügt  Bachmanii  hinzu).  Von  v.  luOB 
ab  » no  unum  «luidern  at^"er(>  pnt('ri>  exfriipluni .  si  ncglcpiis  levissiuiü 
accentu^  nieuda,  undf  nihil  peti  potent  arguiiienti,  «luu  aliqua  inter  R  et 

V  cognatiü  demoustraii  queatj.  Vielmehr  zeige  hier  V  engste  Ver- 
wandtschaft mit  den  Hss  AM  gegen  R.  Hierfhr  werden  15  Belegstellen 
aufgeführt,  v.  1010  bis.  1082.  1086.  1054.  1243.  1830.  1342.  1417.  1420. 
1428.  1428.  1432.  1450.  1617.  (Bachmann  fttgt  hinzu  1009.  1010.  1015. 
1448  1477.  1629.  1580;  Kühler  sagt:  »Um  su  seigen,  dafs  im  Schlafs  . 
der  Frösehe  der  Ravennas  eine  selbstAndige  Haltung  gegenüber  VAH 
eianebine,  führt  S.  15  Stellen  an;  wir  haben  deren  48  gefunden,  dasu 
nodi  14  andere,  an  denen  der  Ravennas  seine  selbständige  Lesart  mit 

U  teilt,  also  im  ganzen  57  Stellent).  Hier  liegt  das  Handschriftenver- 
hältuis  also  wie  in  den  im  Ven.  auf  die  Ranae  folgenden  Eqailes,  und 
in  den  in  dieser  Us.  auf  die  Eqnites  folgenden  Aves  ist  es  ebenso,  »nus- 
quam  enim  (de  v.  847  infra  agetur)  Venetum  cum  Ravennate  consen- 
tientem  deprehondirnns;  multa  autem  crrata  Veneto  cum  ceteris  libris  — 
inprimis  Parisinum  A  dico  —  cuinniunia  sunt«.  Für  solche  Feblerge- 
fneinschaft  werden  15  Belege  angeführt,  v.  l'i'j.  242.  364.  431.  481.  491. 
548.  599.  993.  92Q.  951.  1043.  1212.  1506.  1588.  [davon  sind  auszu- 


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58 


Aristophanes. 


scheiden  242,  wo  ARüM»,  V  äoMf  bat:  864,  wo  iilM  io  AYR  steht: 
599,  weil  V  von  erster  Hand  np&Ttpa¥  bat,  das  erst  Ton  zweiter  in  fipa- 
TBpot  gettndert  ist,  nnd  1048,  wo  AR  in  otatn^  mrotu^mt  stimmen,  und 
das  0«»  mpm  ro  ro^ot  des  Y  singulftr  ist].  Kein  Beweis  gegen  das  be- 
hauptete Handschriftenverhftltois  werde  geliefert  Ar  den  ersten  Teil  der 
Ranae  durch  v.  fi84.  wo  R  xs?.f/puZet^  V  mit  den  anderen  Hss.  xeXaSet 
bietet,  nnd  für  die  Vögel  durch  v.  377,  wo  V  und  R  in  eödOc  ttberein- 
stiromeD,  während  die  anderen  Hss.  fVßtoc  haben.  Denn  im  ersteren 
Falle  sei  anzunehmen,  dafs  im  Archetypus  zwei  verschiedene  Interlinear- 
giossen  zur  Auswahl  über  das  eigentliche,  jetzt  nicht  mehr  vorhandene 
Wort  geschriebeu  waren,  im  zweiten  stand  im  Archetypus  wahrschein- 

lieh  yp.  B^6g  [sie!].  »Et  baesito  an  odr«  ir*  sit  praeferendum,  quin  tbßoc 
interpretamentum  voeis  odr^'  quae  sequitur  esse  per  se  verisimile  est«. 

Nun  setzt  aber  im  Venetns  mit  Ran.  1008  eine  nene  Hand  ein 
(woher  er  das  weifs,  sagt  Schnee  nicht;  jedenfalls  entnimmt  er  die  — 

wie  wir  sehen  werden,  falsche  —  Angabe  aus  der  praefatio  von  Velsen); 
also  hat  der  zweite  Schreiber  des  Venetus  eine  andere  Vorlage  gehabt 
als  der  erste.  Die  Vorlage  des  ersten  war  mit  der  des  Ravennas  verwandt, 
die  dos  zweiten  mit  den  anderen  Hss.  Daraus  ergiebt  sich  als  für  die 
Kritik  ?.u  befolgender  Grundsatz,  dafs  für  den  von  erster  Hand  geschrie- 
benen Teil  des  V,  also  Plut  Nub.  l\an.  I  —1008.  wenn  V  gegen  R  mit 
den  anderen  Hss.  stimmt,  die  Lesart  des  K  verdächtig  ist,  für  den  von 
zweiter  Hand  geschriebenen,  also  Ran.  von  1008  an.  Eq.  Av.  und  ver- 
mutlich auch  Fax  Vesp ,  wenn  V  und  R  stimmen,  die  Lesart  der  anderen 
Hss.  im  Verdacht  der  rorruptol  sieht. 

Schnee  Reht  dann  i^u  den  Codices  deteriores  über,  und  bezeichnet 
zunächst  BCJ,  <la  sin  von  einem  mttriachen  Coneeiur  willkürlich  inter- 
poliert seien,  als  abiciendos.  Für  solche  aus  metrischen  Gründen  vor- 
genommene Interpolation  fuhrt  er  24  Belege  auf.  Bei  weitem  besser  sei 
A,  den  Schnee  selbst  verglichen  hat:  »NuUum  usquam  interpolatlonis 
vestigium  in  eo  deprehendimus,  saepissime  cum  BV  consentire  enm  in- 
venimusc.  Von  solcher  Obereinstimmung  zwischen  RVA  in  den  Aves 
werden  46  Beispiele  anfgezfthlt.  (Bachmann  »vermifst  darunter  Av.  882, 
wo  nach  Blaydes*  ausdrücklicher  Versicherung  der  R  nicht  xm,  wie 
Bekker  angah,  sondern  xdno  wie  VA  bieten  soll,  wonach  Kocks  Ver- 
mutung xat  rt  ihre  Stütze  verlöre«.  R  hat  nach  R.  Schölls  und  v.  Vel- 
sens CoUation  xardv).  Dnrch  Fehlergemeinschaft  zeigt  sich  A  verwandt 
in  der  zweiten  Hälftt>  des  Ranae  und  den  Aves  mit  V  (wie  schon  oben 
ausgeführt),  und  durch  die  ganzen  Ranae  hindurch  mit  M  (der  aber  an- 
dererseits manche  Fehler  von  A  vermeidet). 

Es  ergeben  sich  zwei  verschiedene  Stemmata: 


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UandsdiriftoiL 


59 


Plnt  Knb.  Ran.  1-  1008. 


Ran.  1008  —  fin.  Eq.  Ar. 


M 


Ab  einer  Anzahl  Stellen  bat  A  allein  die  richtige  Lesart  erhalten, 
nftmlieh  Av.  y.  106  r'  wpvea  164  mBwfuaif^  842  xlmatt  890  itap^  aSyctf» 
543  in  ifiot  71  t  ■-:x7et\t  1250  fyvt^  1820  dfißpoauu  1393  r.STeivwv 
1610  opv::;  wabrscheiolich  auch  454  on  /i^  napop^g  1390  zvoalat 
ßiaio'.Q  (st.  ßacTj)^)  931  er  ^Mjj  r.'  rof^rwv  (st.  Tovra;)  SovzEi.  Auf  die 
Spur  des  richtigen  leitet  A  Av.  v.  459  ao  3' o  (st.  <tv  fU)  rooh'  op^^ 
(Mpin.  aiß  8k  rouB'  o'todc  =  o  opag)  und  v.  1438.  wo  das  ro.v  mit  Com- 
pendium  so  geschrieben  ist,  dafs  es  fast  wie  yäp  aussieht,  bchnec  ver- 
mutet deshalb,  dafs  überhaupt  das  b$l.  Uberlieferte  rois  aus  yd^  ver- 
lesen sei. 

Somit  wird  hinsichtlich  A  für  die  Kritik  folgender  Grundsatz  zu 
befolgen  sein:  wenn  A  und  R  gegen  V  stimmen,  so  ist  V  suspect,  wenn 
aber  in  dem  Teil  nach  Ran.  1008  A  mit  V  übereinstimmt,  so  ist  R  ver- 
dächtig. Daher  haben  Ran.  v.  10 10  die  Herausgeber  zu  Unrecht  aus 
dem  jjM^&r^pozipou:  des  V  ^o/f^rjfordrouQ  gemacht,  wfthrend  aus  p-ox^t^ 
potK  BA  xn  entnehmen  war  naiiixij/^br^poüi.  Umgekehrt  war  es  Unrecht, 
Bao.  1019  das  yivwäotfQ  des  R  dem  Mftstoug  ?on  VAU  vorzasiehen« 
Ebenso  ist  Av.  1212  das  xohudp^oüg  des  R  Cormptel,  und  xoJ^otou^ 
VA/*  richtig,  doch  kann  npoai^iieQ  nicht  gehalten  werden.  Schnee 
scfaUgt  vor:  nSig  rob^  xoXotaug  yAfß  napi^ABegj  ou  Hy^s;  Es  folgt  eine 
Besprechung  ?on  Stelleu,  wo  alle  alten  Hss.  dieselbe  Cormptel  zeigen, 
und  die  Herausgi  bor  den  Interpolati  gefolgt  sind;  Schnee  versucht  die 
Corruptelen,  auf  die  La.  der  alten  Hss.  gestutzt,  anders  zu  heilen,  in- 
dem er  als  Anlafs  zur  Corruptel  zum  Teil  Glossen  annimmt  (mehr  Bei- 
spiele von  Entstellung  des  Textes  durch  Eindringen  von  Glossen  bringt 
Bacbntann  bei,  S.  350);  und  zum  Schhifs  folgt  noch  ein  Appendix  von 
Vermutungen  zu  verschiedenen  SteHen.  t'bcr  diesen  Teil  der  Schrift 
werden  wir  an  anderer  Stelle  berichten;  es  gentige  hier  üaclimanns  Ur- 
teil anznffihren.  S.  352:  ȟberhaupt  ist  Schnee  iu  seinen  Coi^ecturen 
nicht  eben  glücklich«. 

Was  den  auf  Klarstellung  des  liunUbchriftenverhcIltnisses  beztlg- 
licben  Teil  der  Schrift  betrifft,  so  ist  vor  allem  hervorzuheben,  dafs  das 
Material,  welches  Schnee  beibringt,  ganz  unzulänglich  ist.  »Ein  sicheres 
Urteil,  sagt  Kabler  mit  Recht,  läfst  sich  auf  Grund  des  von  ihm  beige- 


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60 


Aristopbaoes. 


brachten  Materials  nicht  Wien,  denn  dnrchgftngig  hat  er  es  verschmäht, 
itor  seine  Aufstellungen  hinreichende  Beweise  su  erbringen,  sodaCb  man 
gewöhnlich,  wenn  man  bei  der  LectOre  der  Schrift  zu  einem  Resultate 
gelangt,  erstaunt  sich  fragt,  wie  der  Verfasser  dazu  gekommen  aei  und 
worauf  sich  das  Ergebnis  begründe  c  Dazu  kommt,  dafs  die  ein- 
schlägigen Fragen  gar  nicht  zur  Genttge  erwogen  sind;  dazu  kommt 
schlicfslich  Unzuverlftssigkeit  der  Behauptungen  Ober  die  factische  Sacli- 
lage.  Auf  S.  3  sagt  Schnee  kuhnlich  >a  versa  1008  ne  unum  quidem 
aifere  poteris  excmplum,  si  negleges  levissima  accentas  menda  .  •  quo 
aliqua  inter  R  et  V  cognatio  demonstrari  queatt.  Aber  wir  finden: 
V.  1039  yeRM  tsV  TOiAV.  1045  o')Sk  ranB.M\  o',  yäpAi:.  1051 
vetv  RMV  msh  AV.  10fi6  TZEotzt/.h't^ivoz  R  zepükkofieyoQ  \  rrEpcEthj/isvog 
AV  r:E(H£.du6iiemg  M-  10G7  hzivsfSs  RV  fjTrevef/Bsv  AUM.  1070  iysTfjol'e 
RVA  dverpiips  UM.  1073  ftoirraTzai  Ii  fifrnnanat  V  punrarai  ü  puTTandi  A 
ponanai'hl.  1077  iat  RV  iaitv  AUM.  11 12  o/f  oijx  eaH'  R  obx^  taB'  V 
ati  oüx  iH'  A  obxib'  M  lui  ouxizc  V.  Also  neun  Stellen  in  100  Ver- 
sen, an  denen  VR  übereinstimmen,  düi  unter  vier  Übereinstimmungen  in 
offeubareu  Fehlern,  die  nicht  levissima  accentus  meuda  sind!  Anderer- 
seits ist  es  auch  im  ersten  Teil  der  Ranae  nicht  so  selten,  dafs  ent- 
weder R  oder  V  allein  den  Qbrigcn  Hss.  gegenaber  steht  Ans  den 
ersten  200  Versen  sei  folgendes  bemerkt:  R  allein:  v.  7  iice^'om.  v.  27 
Svoc  (oSiroc  vel  o&voQ  eett).  v.  78  (f  cett).  v.  102  äimtt  cett). 
v.  152  xa2  si  (xe/  cett).  v.  152  fya^w  {ifta^B).  v.  154  ttept&mit  {nipitiot). 
v.  172  n&c  dTTa  {n^tr*  ärea).  V  allein:  v.  56  notoc  rtc  {n^e  tiq),  v.  05 
Itav0d»^  (fMvBdyat).  v.  80  6  /u»  {6  fidv  v.  108  Stonsp  {wvn^i),  v.  112 
TüUToti  iznuTou^),  V.  127  jroTdtvr^  xeä  rpa^tta»  (rpa;|f<i(](V  xo)  »avd»Ti^y 
V.  187  eli  {int),  v.  138  «Äff  {nwc  ye)»  V.  146  dnoffrpii/'eic  (dnorpiipetQ), 
V.  147  Tjdt'xrjxe  {^otxr^fTs:).  v.  155  (t£).  v.  161  äna^aTta»  {aita^dnavB^. 
V.  178  ot^xuiCerat  (o^ctf^itar).  v.  104  rot  {ttou).  Es  mag  ja  sein,  daCs 
jene  Übereinstimmungen  im  zweiten  Teil,  die  Discrepanzen  im  ersten 
sich  mit  der  Behauptunp  Schnees  vereinigen  las'^en  ,  aber  das  war  zu 
beweisen,  durch  vollständige  Vorlegung  des  Materials,  und  durch  Un- 
tersuchung darüber,  was  zufällige  Fehlergemeinschaft,  was  Correctur  sein 
kann,  u.  dgl.  ni.  Unter  den  15  Belegstellen,  welche  Schnee  för  seine 
Behauptung  aufführt,  dafs  von  v.  1008  an  V  mit  AM  gegen  R  stimme, 
sind  6,  au  denen  R  >icher  fehlerhaft  ist,  5,  an  denen  er  sicher  das 
richtige  bietet;  die  sind  doch  nicht  gleich  zu  behandeln  und  zu  beur- 
teilen! Und  mufs  es  denn  V  sein,  der  hier  auf  einmal  eine  andere  Vor- 
lage benutzt  hat?  kann  es  nicht  ebensogut  von  R  angeuommen  werden? 
Das  war  doch  zu  untersuchen.  Aber  freilich,  in  V  beginnt  mit  v.  1008 
eine  neue  Hand,  das  ergab  eine  so  httbsche  Combinationt  Indessen  ge- 
gen diese  Behauptung  v.  Velsens  habe  ieh  schon  1881,  in  meinem  Auf» 
satJE  Aber  die  Schreibung  der  Aristophanes-Sdiolien  im  cod.  Yen.  474, 
Phtlol.  XU  8.  22  proteatiert  (wiederholt  Hss.  und  Glaaaen  8.  607,  vgl. 


üiyiiizüu  by  GoOgle 


QudichriCItMi, 


61 


oben  S.  19);  und  wenn  ich  bemerke,  daf^  ich  den  Venetus  ein  volles 
halbes  Jahr  lang  lagtäglich  ant  das  eingehendste  studif^rt  und  nament- 
lich auf  ailfca  was  die  Schreibuns  betrifft  ilie  peinlichste  Aufmerksamkeit 
gericlitet  habe,  so  hoffe  ich  mit  ineiueii  Angaben  Glauben  zu  finden.  Die 
liand,  welche  den  ganzen  zweiten  Teil  der  Iis.  geschrieben  liat,  beginnt 
mit  V.  471  der  Frösche;  innerlialb  des  von  dieser  Hand  geschriebenen 
wechseil  die  Tintennuance  öfter,  und  ein  solcher  besonders  auffälliger 
Wechsel  tritt  mit  v.  1008  ein.  Aufserdem  habe  ich  nachgewiesen,  dafs 
der  gesamte  Yenetus  ganz  mechanisch  aus  einer  ihm  wie  ein  Ei  dem 
«utern  IhnelndeM  Handsebrift  abgeschrieben  ist 

Falls  also  SdiDee  mit  seiner  Beobachtiug  und  mit  der  daraas  ge- 
zogenen Sdünfofolgerung  recbt  hat,  so  hat  der  Wechsel  der  Schreiber 
des  Ten.  damit  gar  nichts  zn  thnn.  Eine  Contanünation  ans  Terschie- 
denen  Handschriften  hfttte  schon  in  einem  früheren  GUede  des  Stamm- 
baumes stattgefnnden  haben  mOssen.  In  Folge  dessen  wftren  wir  auch 
nicht  gerade  an  den  Yers  1008  gebonden,  die  Naht  kAnnte  s*  B.  bei  t.  971 
sein,  aas  dem  Schnee  den  letzten  Beleg  Ar  die  Obereinstimmnng  von  RV 
im  ersten  Teil  der  Frösche  citiert. 

Indessen  es  fragt  sich  noch  ob  Schnee  überhaupt  recht  bat  £r 
hat  ein  interessantes  Problem  angestorsen,  aber  das  ist  auch  sein  ganzes 
Verdienst.  Die  Frage  verdient  nnn  eine  grttndliche  nnd  erschöpfende 
Behandlung. 

Nachdem  ich  die  Schneesche  Arbeit  an  dem  einen  grundlegenden 
Teil  cliaraklerisiert  lialx:*,  erscheint  es  ttbertlüssig,  auf  seine  weiter«-Mi 
Behauptungen  und  bciilusse  einzugeiien;  überall  zeigen  sich  dieselben 
Mängel,  und  die  sämtlichen  von  ilim  aufgewurienen  Fragen  bind  neu  und 
gründlicher  zu  untersuchen.  Ks  genüL'e  zu  bemerken,  dafs  eine  Ver- 
gleichuüg  der  von  Schnee  aus  A  mitgeLeiltcn  Lesarten  mit  der  v.  Vel- 
senschen  Coiiatiou  die  Schnceschcu  Angaben  meist  in  der  Hauptsache 
(d.  b.  mit  Ausnahme  der  zahlreich  in  ihnen  sich  findenden  »ievissima 
accentns  meada«,  a.  B.  S.  4  v.  548  dAAä  W,  nidit  dXXdrt,  8.  6  v.  28i 
/t£»  dore,  nicht  /liv  iSra,  824  ipaavae^  nicht  ipwnäg  etc.  etc.)  bestätigt 
hat  Zn  berichtigen  ist  von  gröberen  Versehen:  S.  6:  v.  9  nor  (nicht  mö). 
V.  269  qaater  detipo  (nicht  qninqnies).  S.  8  v.  1806  ftahgv  corr.  I  ex  fiie^ 
IKMp  (nicht  ßwuh^),  Dab  die  Schrift  dnrch  viele  Druckfehler  entstellt  ist, 
bat  bemerkt«  der  S.  868  die  stftrendsten  an&fthlt 

Mit  der  handschriftlidien  Überlieferung  der  Wolken  beschlftigt 
rieh  die  üntersncfanng  von: 

Otto  Kähler,  Über  cod.  Parisinus  A  und  ood.  Floren- 
tinus  J  der  Wolken  des  Aristophanes. 

(Abschnitt  II  (S.  202  -  20G)  des  kritischen  Anhangs  zu  der  von 
O.  Kahler  besorgten  zweiten  AuHage  der  Teuffelschen  Ausgabe  der 
Wolken  mit  deutschem  Commeutar.  I^ipzig  1887.) 


Digiiizixi  by  CüOgle 


62 


AriitopbftiiM. 


Auf  grund  der  von  Blaydes  in  seiner  Ausgabe  der  Wolken  vom 
Jahr  1873  gemachten  Angahen  und  von  Mittoilnngon.  wolche  ich  ihm 
aus  den  Velsciischen  und  ineinen  Coilationen  über  Lesarten  von  V  und 
K  (diese  Iiat  er  im  Abschnitt  III  des  Anhanges,  S.  206 — 208,  vollständig 
abgedruckt»  «j'^fitncht  habe,  untersucht  hier  Kählor  das  Verhältnis  von 
A  und  J  zu  Mi  und  unter  einander.  Er  zieht  ?5uerNt  die  Fehler  dar 
Haudschrift en  in  betracht.  Was  Auslassungen  von  Versen  und 
Versversptzungen  betrifft,  to  sind  Übereinstimmungeu  zwischen  meh- 
reren Handschriften  selten  (eigentlich  nur  v.  114.  1100  om.  VR,  v.  712. 
713  trans]).  VR);  in  Auslassung  einzelner  Worte  ist  Cbereinstim- 
niuug  mehrerer  IIss.  häufiger,  aber  meist  auf  unbedeutende  Worte,  wie 
yrf  dfv  U.S.W,  beschränkt;  ARV  stimmen  viermal,  JRV  einmal  (1308  rr), 
AR,  AV,  JR,  JY  je  einmal  [AV  nicht  zweimal,  denn  v.  1409  fehlt  ae 
in  Y  nicht],  dagegen  A  mit  J  achtmal.  In  WortnmBctzungen 
stimmen  ABV  zweimal  (661.  1384);  je  einmal  AV  887  [richtiger  AJY; 
denn  anch  J  bat  diese  UmstellnngJ  und  JR  638;  viermal  AJ.  In  Zu- 
sätzen einzelner  Worte  stimmen  ARY  ftnfinal  [vielmehr  sechsmal, 
denn  v.  844  hahen  ARY  Sd  A JY  zweimal.  AR  zweimal  [richtiger  ein<< 
mal,  da,  wie  eben  bemerkt,  in  v.  844  auch  Y  zusetzt],  J  mit  RY 
einmal  [unrichtig,  denn  auch  in  A  steht  ifM^]^  dagegen  A  mit  J  acht- 
mal. In  sonstigen  fehlerhaften  Abweichungen  stimmen:  RYA85, 
RYJ  7,  RA J  7,  VAJ  21,  RY  99,  RA  33,  RJ  5,  VA  17,  VJ  4,  AJ  47mal. 
»Aufser  den  schon  angeführten  Stelleu  haben  RV  141  gemeinsame  Fehler, 
RA  75,  RJ  19,  VA  73,  VJ  32,  AJ  75;  also  ist  die  Verwandtschaft  zwi- 
schen R  and  J  sowie  zwischen  V  und  J  am  schwächsten,  am  nächsten 
aber  die  von  A  und  J«.  Allerdings  stimmen  trotzdem  die  verschiedenen 
Hss.  in  auffälligen  Fehlern  überein,  namentlich  RVA  (130  axtvMiioix;^ 
77B  dTxoarpiipai^y  728  izz'torjxiog^  838  xatahtuet^  924  nnvSshn'o'/c  \ht 
zu  streichen,  denn  V  iiat  rravnshzca^'].  1046  osdorarov^  1458  urav  vtvd) 
und  TA  (18*j  ro~vr'  £>.',  271  (ffv^e^.aai^  887  ztntxo  youv^  771  da- 
gegen kaum  RA.    Häufig  stimmen  VAJ,  sehr  hflufig  AJ  allein. 

»Die  Zusammenstelhing  zeigt,  dafs  A  und  J  die  F^inwirknng 
einer  interpuliertcn  oder  corrigierten  Iis.  erfahren  hal)en^ 
aber  in  verschiedenem  Grade,  wie  dies  durch  einzelne  nur  in  J 
befindliche  Abweichungen  bestätigt  wird«,  welche  Krthler  dann  aufzählt. 
■Eine  Anzahl  von  Correcturen  in  J  scheinen  auf  den  cod.  Ven.  Marc  473 
hinzudeuten«,  über  den  bonst  nichts  weiter  bekannt  ist*). 

»In  den  Fehlern  von  A  läfst  sich  eine  gewisse  Regelmftfsig- 

*)  Ich  habe  ihn  nur  atit  die  Scholien  hin  ang»\^ehen  und  mir  folgendes 
darüber  bemerkt:  »Die  ilaudücliolien  sind  eiu  Aufzug  aus  Tbumaü  uad  deo 
nalaiä.  Die  Interliaearglossen  (roih>  sind  oin  Gemisch,  dessen  UauptbeHtaod- 
tflii  thomanisch  ist;  anderes  findet  sich  bei  Taetses  oder  in  M  wieder  Es  Ist 
aber  alles  barbarisch  Terstflmmelt  nnd  lerderbt,  das  gaose  wertlose. 


Huidsebriftflo. 


68 


keit  erkennen«,  in  der  Accentuation  der  Formeu  von  slva',  der  Srt/ung 
oder  Weglaasnng  des  v  ephelk.,  dem  Gr-branch  der  Krasis,  Veruach- 
Iftssigung  des  Apos.truphs.  Zusammensclirobunt^  von  Würteni  wie  mkn^rrov, 
Formen  von  abzog  statt  der  aspirierten,  -oelv  st.  zotecv.  Dat.  -ma'.  st. 
-or»,  falschen  Accenten.  Verwechslung  v.>n  c  ae  rj  et  [alle  diese  Fehler  sind 
iddlt  A  e^otftmlicii ;  doch  sind  Zusamnicustelluugeu  der  Art  immer 
dankeoswertj.  Seltener  als  in  J  stehen  in  A  stärkere  Interpolationen 
QDd  Erkllnuigen  im  Text.  Aus  all  diesen  Eigentümlichkeiten  der  Iis. 
ergiebt  sich,  «daTs  A  oder  seine  Torlage  von  Orammatikern 
naeh  gewissen  Grnndsälien  darchcorrigiert,  und  sweitens, 
dafs  er  flftchtig  oder  aus  einem  schwer  lesbaren  Texte  co- 
piert  ist€. 

Käfaler  wendet  sich  nnn  zu  der  Ausbeute  an  guten  Lesarten 
und  findet  folgende  Zahlen:  BVA  20,  RVJ  21,  RAJ  26,  VAJ  21,  [RY 
ist  nicht  angezahlt],  RA  12,  RJ  15,  VA  5,  VJ  17,  AJ  68,  R  89,  V  20, 

A  84,  J  89.  «Dies  überraschende  Resultat  wird  freilich  nur  dadurch 
gewonnen,  dafs  alle  die  Stellen,  an  welchen  die  Lesart  der  betreflfendcn 
Codices  zweifelhaft  ist,  weggelassen  sind,  und  dafs  AJ  besser  bekannt 
ist  als  RV  .  .  .  .  Es  wird  angezeigt  sein  für  R  etwa  80—100,  für  V 
70—80  allein  in  A!i-])rneh  zn  nehmen.  Immerhin  bleibt  für  AJ  noch 
eine  stattliche  Anzahl  allerdings  oft  unbedeutender  Verbesseningon.  von 
denen  einige  namhaft  gemacht  sein  mö^pun.  Kühler  zählt  nun  21  Stellen 
auf  au  denen  AJ,  16  an  denen  A.  und  '22  an  denen  J  das  richtige 
bieten  sollen,  und  schlieist  dann:  «Dafs  diese  grüfstenteils  evidenten 
Verbesserungen  Correctoren  zu  verdanken  seien,  ist  mir  nicht  glaublich; 
wahrscheinlich  rühren  sie  aus  einer  reineren  Quelle  her,  die  nur  durch 
Einfügung  von  Änderungen  aus  einer  oder  mehrereu  Abschriften  für  uns 
getrOibt  ist«.  Man  müsse  flberhanpt,  auch  für  UV,  im  Auge  behalten, 
dab  bei  den  drei  byzantinischen  Stücken  Plnt  Nnb.  Ran.  vielfacher 
Anstansch  von  Lesarten  zwischen  den  verschiedenen  Classen  stattge- 
fänden  zn  haben  scheine;  deshalb  dürfe  der  Kreis  der  fbr  die  Wolken 
ma&gebenden  Hss.  nicht  zu  eng  gezogen  werden;  A  und  selbständig  neben 
Ihm  J  dürften  keinesfalls  übersehen  werdeo. 

Ein  recht  klares  Resultat  kommt,  wie  man  sieht,  bei  dieser  Unter- 
nehnng  nicht  heraus,  das  liegt  einmal  an  der  Skizzenhaftigkeit  der  Be- 
handlung und  dann  an  der  Mangelhaftigkeit  des  Materials.  Kflhler  hat 
den  Fehler  begangen,  für  J  die  Angaben  von  Blaydes  zn  gründe  zu  legen 
statt  der  von  Schnee  in  seiner  Dissertation  de  Ar.  codic.  (oben  S.  9 f.) 
beigebrachten.  Er  hat  sich  durch  die  7.ahlreichen  Druckfehler  di^r 
Dissertation  abschrecken  lassen,  was  begreiflich  ist;  aber  wie  unzuver- 
lässig Blaydes'  Apparatus  criticus  ist,  konnte  er  damals  schon  wissen. 
Mich  hat  eine  selbst  vurgenümmene  Collation  der  ersten  400  Verse  von 
J  belehrt,  dafs  Schnees  Angaben  im  ganzen  richtig,  die  von  lilaydes  ganz 
nnvoUst&ndig  and  ungenau  sind.  Ein  zweiter  Fehler  war  es,  dafs  Kähler  die 


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64 


Ariatopbaoes. 


mit  AJ  eug  verwandten  Hss.  ^M,  von  denen  Schnee  ja  auch  die  Colla- 
tion  mitteilt,  bei  seiner  Untersuchung  nicht  mit  berücksichtigt  hat.  loh 
lyin  anfserdem  noch  im  Besitz  einer  CoUation  der  beiden  Yalicani  U 
und  P  (des  letzteren  nnr  bis  v.  625),  welche  ich  der  Gftte  T.  W.  Allens 
verdanke.  Eine  Vergleichung  nun  dieser  sechs  Handschriften  unter  eiu- 
ander  zeigt,  dafs  die  meisten  Lesarten,  in  denen  AJ  oder  einer  von  bei- 
den von  VR  im  guten  oder  schlechten  abweicht,  entweder  in  allen  Hand- 
schriften der  zweiten  Clasze  oder  einigen  von  ihnen  wiedericehren;  dabei 
stellt  sich  A  nflber  zu  U,  J  nflher  zu  P.  Dies  bezieht  sich  namentlich 
auf  die  von  Kühler  8. 806  anfgezUhlten  guten  Lesarten.  DaTs  aber  diese 
zweite  Classe  der  durch  RY  repritoentierten  im  Werte  mindestens  gleich, 
wo  nicht  ttberlegen  ist,  hat  schon  Schnee  gesehen. 

Aber  allerdings  verbleiben  filr  J  eine  Anzahl  singulärer  guter  Les- 
arten: 664  ir'  ifiou,  69G  ehef*  ys.  ^ptj,  788  'fiarzdfießa,  855  'm) 
BouQ  irSiV^  924  nay^EXz-ei'oui ^  1036  xdt  ut^m  mxkut  y\  1157  ipydnacaff', 
1228  fiä  rov  1231  u  yap  äW  ai/,  1401  tov  voüu  fiovfj  (nach  Bl. ; 

nach  Schnee  fiovj^  zöu  ^(yju  jWM).  K>  fragt  sich  also,  oh  für  J  in  den 
Wolken  eine  Stellung  wie  in  der  Lysi>trate  (s.  oben  S.  50)  anzunelsmfMi 
ist,  oder  ub  es  wahrselieinlicher  ist,  dafs  diese  guten  Lesarten  aut"  Cor- 
rectur  durch  einen  GranHiiat  ki^r  hfinhen.  Das  letztere  hat  Schnee  ange- 
nommen, und  auch  ich  nuige  nucii,  wu  ich  schon  oben  S.  11  gesagt  habe, 
dieser  Anuaiune  zu  wegen  der  Übereinstimmung,  welche  J  vielfach  in 
corrupten  Lesarten  mit  dem  Vaticanus  1294  zeigt,  der  die  Recension  des 
TrilLlinius  enthält.  Der  (iegenstaud  mufs  noch  naher  unterbUcht  w  t  iden. 

Darin  aber  stimme  ich  uiit  Kühler  völlig  überein,  dafs  für 
die  drei  Stücke  Plut.  Nub.  Ran.  die  sogenannten  Codices 
deteriures  oder  interpolati  einer  eingehenderen  Untersu- 
chung und  Prüfung  zu  unterzieheu  sind,  als  dies  bisher  ge« 
schehen  ist 

Eine  solche  Dntersuchung  dürfte  aber  nicht  in  so  isolierter  Art 
geflihrt  werden,  wie  es  Kfthler  gemacht  hat,  und  wie  es  auch  die  we- 
nigen anderen  gemacht  haben,  die  sich  bisher  mit  solchen  Handschriften 
abgegeben  haben.  Zu  nennen  sind  in  dieser  Beziehung  noch: 

A.  V.  V  e  1  s  p  n ,  Mitteilungen  aus  e  i  n  e  r  T  z  e  t  z  e  s  -  H  a  u  d  s  c  h  i  1 1 1 
vom  Plutus  des  Aristoplianes.  Philol.  XXXV  (1876)  S.  696—703. 
Giebt  CoUation  von  v.  1--206  des  Plutus  aus  eiueui  i  arisinus 
(Suppl.  655),  unter  Vergleichung  mit  RVAU,  und  kommt  zu  dem  iakuni- 
sehen  Resultat:  »dafs  wir  für  die  Gestaltung  des  Textes  von  den  Tzetzes- 
Handschriften  nichts  zu  hoflcn  haben«. 

Fr.  Novati,  Delle  Nnbi  di  Aristofane  secondu  uu  codice 
Cremonese  (s.  oben  8.  25). 

Nach  Mitteilung  der  Collation  handelt  l^ovati  auf  S.  13-15  von 
dem  YerhAltnis  des  Cremonensis  zu  E  und  V;  er  hat  manches  mit  K 


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Bndicbiilln. 


es 


aUein,  intBclies  mit  V  aUein,  iMUichM  mit  beiden  genefn,  hat  aber  Tiel 
singnlire  Lesarten,  die  eich  meist  als  Cdrmptelen  darttellen. 

Guil.  Studemund,  Ad  Aristopbanem  Tzetziannm,  in  sei- 
nen Anecdota  varia  Graeca  et  Latina,  Berol.  1886,  S.  248-260. 

Gibt,  als  Beleg  daf&r,  quam  ?ere  Ad.  von  Velsen  dixerit  ex  Ari- 
gtophanis  codicibas  Tzetzianis  nullum  frnctum  ad  Aristophanis  emenda- 
lionem  redire,  CoUaüon  des  Ambrosianos  C  282  za  Nub.  v.  1—660, 
Raa.  ?.  1—86. 

C.  0.  Znretti,  SeoUi  al  Pinto  ed  alle  Bane  d'Aristofane 
dal  codiee  Veneto  472  e  dal  Oodiee  Cremoneee  12229  L0  28. 
Torino  1890.  161  S.  8.  (s.  oben  8.  25). 

Znretti  neant  den  Yenetas  T,  den  Cremoaensis  Cr,  einen  Tauri- 
oensis  B  VI  18,  der  nur  den  Platns  entbält,  Tr.  Nachdem  die  GoUa- 
tioncn  mitgeteilt,  nnd  an  den  Peraonenbeseichnnngen  nnd  Gtloisen  die 
nahe  Yerwandtachalt  von  T  nnd  Gr  vorlinfig  gezeigt  ist|  werden  3. 79  iL 
die  Lesarten  der  drei  Hss.  snm  PIntns  mit  RTAU  confrontiert;  es  seigt 
sich»  daEs  sie  am  nächsten  Terwaadt  sind  mit  A,  aber  beeinflnJBtt  dnrch 
den  ArcheC^ns  von  VR. 

Den  Tersttch,  eine  grdfsere  ZaU  von  Handschriften  sn  elassificieren, 
macht  Zoietti  in  origineUer  Weise  in  seinem  neuesten  Bach: 

C.  0.  Znretti,  Analecta  Aristopbanea,  Torino  1892*  162 S«  6« 
(s.  oben  S.  26). 

Schon  in  den  tScolii  al  Plotoc  S.  47  ff.  hatte  Znr*  darauf  hbige- 
wiesen,  dafs  zu  864  des  Plntos  im  liav.  die  Personenbezeichnun^ 
steht  irepo^  dätxoc  owtof^dn^,  im  Cremonensis  und  einer  Anzahl  an- 
derer Deteriores  irepoe  aoxo^dvn^e^  dafs  im  Index  personamm  des  Crem, 
steht:  'Av^p  SexauoQ.  ^Ertpo^.  Mvjjo  mjKOffivrrjt;^  in  der  Aldina  Jc'xaio^ 
dki^.  "Erspog  dvrn  'lotxoi.  2luxo^dvTriQ,  dafs  endlich  der  Cremouensis  zu 
v.8»)l  das  Scholion  hat  napSTTi^pa^ij  ivTa'/Ba  Zti  eide  ö  Aoeu'jXo^  irepov 
a'jxo^dvTTv,  und  hatte  daraus  mit  Recht  geschlossen,  dafs  manche  Gelehrte 
in  der  Sykophanif'iu,cene  ein  Sprechen  von  zwei  Sjkophanten  annahmen. 
In  den  Analeota  imnint  er  nun  (S.  84 — 103)  Gelegenheit  sämtliche  von  ihm 
beschriebent  Haudschriften  auf  diesen  i'unkt  hin  zu  uulersuchen.  Diese 
Untersuchung  ist  an  und  für  sich  interessant,  aber  in  der  von  Zuretti 
beliebten  Form  ftufserst  ermüdend  und  nnitbersichtlich.  £r  hätte  den 
Lesern  durch  bessere  Gruppierung  der  Thatsaehen  nnd  Weglassung  von 
•berHossigen  Yeimatongen  die  Sache  sehr  erleichtert  Die  Sache  ist 
aBerdiags  sehr  splaOs.  Hinsichtlioh  der  Personenbeseichnnngen  im  StAdc 
seibat  slhli  Znretti  17  Yarietlten  anf  (tabellarisch  nsammengestellt 

JtomtMicl»  fSr  AhenhiiitwiMwwdwft.  LXXL  Bd.  <l8n.  L)  ^ 


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66 


Ariato^banat. 


3.  98.  99),  binsichtlicb  der  Indices  personarum  20,  die  sieb  allerdings 

auf  einige  Hanptarton  rediicieren  lassen. 

In  don  Indices  pnsonarum  linden  wir  lianptsachlich  folgende  Spiel- 
arten :  r)txa:o^\  aocxo,-;  —  ^^^tf  ^'f^t^C-  i^^^f)  (y'jyf>(ffivvr^i\  —  ot'xaiifQ. 
(Vjxotfdvzr^g.  adtxuQ\  —  dv^p  dtxmog.  izspog  dvr^fj  auxo^d\tTrj^  (auch  SO 
geschrieben:  IrepoQ.  dvh^p  auxoifdvrr^i)\  —  dt'xato;  dvr^n.  irspoQ  dvijp  doi' 
xoc.  «Tüxo^iTijc;  —  dv^^p  ot'xntnQ.  (DxfHpdvxTjQ.  irepog  a'jxu^dvxr^i\  —  dv^p 
dixatoQ.  auxwfdvTHi  Tjyouv  ädcxo,.  di'ijf)  irzpui  d^ixog. 

Wie  man  sieht,  kommt  es  hier  namentlich  auf  die  Stellung  und 
Reden Luiig  von  i-repoQ  an.  Zuretti  erörtert  dies  sehr  umständlich.  Wenn 
dasteht  Stxatoq  dvr^p.  iTSpoi;  dvr^p  äSixog,  so  bezieht  sich  dies  irspo^ 
natürlich  nur  auf  d^p,  der  als  SStxo^  dem  itHomg  entgegengestellt 
wird;  heifst  es  aber  onxo<pdyrTj<:.  irspog  auxofdimsc^  so  ist  ein  zweiter 
Sykophant  dem  ersten  gegenüber  gestellt  Eine  andre  Ansdmcksweise 
itlr  die  Zwelheit  der  Sykophanten  seheint  dann  ^/xcuoc*  cuno^pditv^c, 
Sdtxoc.  Die  Zahl  der  Handschriften,  welche  in  einer  dieser  Weisen  im 
Index  Zwelheit  der  Sykophanten  annehmen,  ist  nicht  gerade  grofs,  es 
sind  19. 

Was  die  Personenbezeicbnungen  im  Text  betrifft,  so  finden  wir 
Handschriften,  welche  stets  mir  das  einfache  auxofpdimfQ  haben  (es  ist 
die  Mehrzabl;  xn  ibnen  gehört  Y),  andere,  welche  nur  v.  864  einen  irepoQ 

üvxo(fdvzrji  auftreten  lassen  (eine  ziemlich  gror>e  Anzahl,  darunter  aber 
keine  der  bekannten),  wieder  andere,  wo  aufser  bei  v.  864  auch  bei 
V.  886  wieder  ein  IrtpoQ  rnttofdamig  oder  ddtxo;  auftritt  (zu  ihnen  ge- 
hört R),  dann  solche,  welche  nur  an  der  zweiten  Stelle  äStxo^  iripof  haben 
(A),  oder  gar  solche,  die  schon  v  H5n  einen  irBpnc  mxoipdvTi^g  auf- 
treten lassen,  (Innü  aber  immer  beim  einfachen  aux  bleiben  (eine  kleine 
Gruppe,  zu  der  ti  und  zwei  andre  Ijaurenziani  gehören;  fälschlich  rechnet 
Zur.  dazu  S  9:}.  97  die  Harberiniani ,  wenn  seine  Angaben  Über  diese 
S.  86  riclilig  sindv  Nun  konmn n  aber  dazu  noch  andre  Unterschiede, 
nämlich  zwischen  dem  Gebrauch  ticr  Siglen  auxo<fu>T7j;  und  an/xoc.  Man- 
che haben  jene  allein,  keiner  diese  allein,  wohl  aber  zeigt  sich  mannig- 
faltiger Wechsel  zwischen  beiden. 

Vergleici;i  auui  uuu  diese  Thatsachen,  so  zeigt  sich  zunächst  (d.  h. 
Herr  Zuretli  hat  diese  Folgerung  nicht  gezogen),  dafs  von  dea  iü  Codd., 
die  im  Ind.  pers.  eine  Zwciheit  der  Sykophanten  annehmen,  zwölf  auch 
im  Text  vor  864  irepog  auxo^dvrr^s  haben  (anter  ihnen  kein  einsiger 
bisher  bekannterer;  R  ftlllt  aafser  Betracht,  da  er  eines  Ind.  pers.  er- 
mangelt), wibrend  die  übrigen  zn  diesem  Yers  simtlich  ein  blobes  0ux. 
(einer  dStKo^')  hininscbreiben.  Die  Personenbezeichnnng  irepoc  cumo» 
fptfyri^c  bei  v.  864  findet  sich  aber  nocb  in  elf  anderen  Hss.,  die  Im  Ind. 
pers.  das  Wort  i-uffoc  entweder  garnicht  oder  In  der  Yerbindnng  in- 
poc  di^  üoxofdimie  haben.  Die  Obereinstimmong  iwischen  Text  nnd 
Ind.  pers.  ist  also  nnr  eine  teilweise. 


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Handichrifkeft  und  Scholien. 


er 


Aber  der  Ind.  pers.  kann  ja  vielfach  sjiüier  zugesetzt  sein.  Des- 
halb beschräuki  sich  Zuretti  auf  die  Vergleichung  der  Personeubezeich- 
nungen  im  Text,  und  classificiert  danach  die  Handschriften  in  einem 
nicht  sehr  geschickt  eingerichteten  Stemma,  welches  ich  eben  deshalb 
nicht  reproduciere,  weil  es  nur  für  den  verständlich  ist,  der  ZureUis 
▼oransgehenden  umständlichen  Auseinandersetzungen  aufmerksamst  ge» 
folgt  ist 

Herr  Zuretti  sagt  selbst  S.  101,  dab  dies  mir  ein  cmmo  einer 
datißeagi&ite  ist,  dafs  la  ehfifieanane  dSeve  avere  ban  pik  lar^s,  Immei^ 
hin  können  dergleichen  Bemerkungen  einen  Anhalt  geben,  anf  dem 
fofsend  man  die  Yergleichnng  des  Textes  behnfa  der  Classification  vor- 
nehmen kann,  denn  dies  bleibt  sdiliefslieh  doeh  das  Anssddaggebende. 
Aber  dieser  Yersneh  Znrettis  läfst  auch  die  Thatsache  klar  hervor- 
treten, da&  eine  auf  die  Classification  der  Handschriften,  namentlich 
der  Deteriores,  hinsichtlich  des  Textes  gerichtete üntersochung  aus« 
zugehen  hat  von  denjenigen  Bestandteilen  der  Hss.,  an  denen  die  ThA- 
tigkeit  der  byzantinischen  Grammatiker  sich  am  deutlichsten  zeigt,  von 
den  Scholien.  Nacbdem  ich  in  dem  mehrerwähnten  Buche  »Hand- 
schriften uud  ClascpH  der  Ar.  St  li  tlien«  die  hauptsächlichsten  Classen 
der  Scholien  gesondert  und  charakterisiert  habe,  wird  es  darauf  an- 
kommen, nachzxiseben,  ob  die  Haudschriften  mit  rein  thomanischen,  die 
mit  thomanü-tnklioianischeu,  die  mit  tzetzianisohen  etc.  Scholien  auch 
im  Text  gewisse  Clnssenmerkmale  zeigen;  dann  wird  man  erst  sehen,  in- 
wiefern diese  Graiuaiatiker  den  Text  veran  iert  uud  aus  welchen  älteren 
Quellen  sie  ihn  entlehnt  habeii,  und  welchen  relativen  Wert  jede  dieser 
Classen  hat  Zuretti  hat  diesen  Gesichtspunkt  wohl  erkannt,  »Scolii 
del  Plvtot  8. 8,  nnd  dedmlb  siebt  er  in  diesem  Buche  bei  der  Betraiditung 
der  drei  Hss.  Cr  T  nnd  Tr  namentlich  auch  die  Scholien  in  Betracht 
(sogar  in  solchem  Habe^  dafe  die  Vergleichung  von  Text  nnd  Scholien 
immer  durcheinander  geht  nnd  man  oft  kanm  weifs  nm  was  es  sich 
handelt);  aber  eine  solche  Üntersnchnng  mnfs  In  gri)&erem  Ifaftstabe 
vorgenommen  werden. 


Ganz  unwillkürlich  sind  wir  vom  Text  auf  die  Scholien  gekom- 
men. Und  in  der  That  schliefst  sich  an  die  Betrachtung  der  Geschichte 

des  Tf^xtes  ganz  naturgemäfs  die  der  Geschichte  der  Scholien  an.  Denn 
Text  und  Scholien  sind  gemeinsam  überliefert,  sind  untrennbar,  bei 
keinpm  Schriftsteller  in  höherem  Grade  als  bei  Aristophanes.  Deshalb 
folgt  jetzt  eine  Übersicht  über  die  Arbeiten,  weiche  sich  mit 
den  Scholien  zu  Aristophanes  beschäftigen. 

Fttr  die  Aristophanesscholien  war  das  Jahr  1838  epochemachend. 
In  diesem  Jahr  erschien  ü.  Schneiders  Abhandlung  De  veterum  in 
Aristophanem  schoiiorum  ioiiiibuä  und  G.üiudurfä  Oxforder 


Digiiizixi  by  CüOgle 


68 


Ausgabe  der  AristophanesschoUeo.  Schneiden  aurserordentlich 
scharfeiuuige  gelehrte  und  gründliche  Untersoefaaiig  bertdita  noch  anf 
den  aonireicbeodeo  frQberen  Poblikationeo  und  ein  Teil  ihrer  Reenlteto 
wurde  dnreh  die  DindorfBehe  Ansgabe  ohne  weiteres  hinflUÜg;  ihr  Hanpt* 
resolut,  oftmlicb  dafs  unsere  Scholien  (abgesehen  von  gans  geringen 
jnngen  Zuthateo)  weiter  nichts  ab  Bxeerpte  ans  dem  unofun^fta  des  Syoi* 
machos  seien  und  anf  keine  andere  Qnelle  sur&ckgingen  (während  dies 
MfUrtjfM  des  Symmachos  selbst  aus  den  &ffo/ftM^ra  der  Vorgänger 
compiliert  gewesen  sei),  wurde  sofort  heftig  und  mit  triftigen  GrQnden 
bekämpft  von  Dindorf  selbst  in  deu  1839  geschriebenen  Supplementa 
aonotationum  ad  scholia  (Aristoph  Ox.  IV,  3,  p.  3ö7ff.)  und  von  Enj^er 
in  der  Zeitschrift  f.  Altertumswissensch.  1811  No.  112  -115,  hat  auch 
später  in  Bornhardy  und  Gerhard  Gegner  ppfumiei),  und  ist  im  allge- 
meinen dahin  berichtigt  worden,  dafs  der  Commcntar  des  Symmachos 
eine  Fiauptquellp  der  Scholien,  aber  nur  eins  der  ü7ro/xvjj/t«ra  war,  die 
in  dens!  Hm  II  \  luibeitet  sind;  aber  die  Schritt  bat  doch  aufserordentlich 
anregend  gewirkt  uud  ihr  Studium  ist  noch  heut  für  jeden,  der  sich  mit 
der  Geschichte  der  Aristophanesscholien  beschäiiigl,  unerläfsiich.  Din- 
üurfs  Ausgabe  aber  (die  1842  in  der  Didotsehen  Sammlung  von  Dübner 
in  handlicherer  Form  und  mit  Zusätxen  aus  Pariser  Uandscbriftea  Ter- 
nehrt  wiederiioit  wurde)  verwertete  tum  ersten  Mal  systematisch  die 
beiden  ältesten  Handschriften,  den  Ravennas  und  Yenetns,  sog  auch 
andere  Handschriften  heran  und  machte  den  Eindruck  einer  anyerlässigen 
und  im  ganaen  absehliersenden  diplomatischen  Bearbeitung  des  Stoffes. 
8o  schien  nun  eine  sichere  Grundlage  vorhanden  zu  sein  fttr  Weiter- 
ihhmng  der  von  Schneider  angeregten  Quellenforschung,  und  auf  diesem 
Gebiete  bewegte  sich  denn  auch  die  Beschäftigung  mit  den  Aristophanes- 
scholien in  den  nächsten  Decennlen.  Es  genügt  zu  erinnern  an  die  be- 
treffenden Abschnitte  in  Naucks  Aristopbanes  Byzantius  (1848)  und  die 
diesem  Buche  angehängte  Abhandlung  von  R.  Schmidt  De  Callistrato, 
an  0.  Gerhard,  De  Aristarcho  Aristopbanis  interprete  Bonn  1850,  Schmidts 
Didymi  Chaicenteri  frugment;i  (1854)  und  C.  Thieinanua  Heüodori  coio- 
metriae  Aristophaneae  quantum  superest  Halle  16G9. 

Aber  man  merkte  alhnähiich.  dafs  diese  Grundlage  doch  nicht 
uus!  (  irlite,  dafs  einorspjis  Dindorfs  Mitteilungen  Ober  V  und  II  keines- 
wegs /uverläösig  seien  und  dafs  eiue  genauere  Kenntnis  auch  der  anderen 
Haudöchriften  erwünscht  sei,  dafs  man  bei  Dindorf  überhaupt  viellach 
im  tinsteren  tappe,  uud  dafs  andererseits  eine  eingehende  uud  gründliche 
Emendations-  und  Sichtungsarbeit  an  den  Scholien  erforderlich  sei,  um 
dieselbtn  in  wirklich  flrachtbarer  Weise  ausnutsen  so  kOnnen. 

Auf  die  Bedeutung  des  Arabrosianus  M  auch  fär  die  Scholien 
machte,  wie  schon  oben  8.  II  erwähnt,  Schnee  außnerksam  in  sdner 
Dissertation  Do  Aristoph.  oodidbns  Halle  1876;  wie  ungenau  Dindorft 
Angaben  ftber  den  Vanotns  sind,  seigte 


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SeboKen. 


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Jos.  Augsberger,  Dio  Ariülopbane&scholien  uuti  der 
Codex  Venetus  A.  Sitzungsberichte  der  philosoph. •  pbilol.  Classe 
d«r  bayr.  Akad.  d.  Wissensch.  Bd.  I,  Heft  3  (Sitzung  vom  S.  Kov. 
1877).  12  8.  8. 

Augsberger  glebt  zunächst  einiges  Über  den  Codex  selbst  und  über 
die  Schreibung  der  Scholien  an  und  macht  ganz  gute  und  richtige  Be- 
merkungen öber  den  ünterscliie(i  zwischen  der  fortlaufenden  Ma^^se  der 
Scholien  und  deu  einzelnen  Glossen,  die  über  oder  neben  den  Zeilen 
ildien.  Leider  sind  diese  Bemerkungen  zu  allgemein  gehalten  und  eine 
scharfe  Charakteiisierang  nicht  erstrebt 

Es  werden  dann  Dindorfs  Angaben  sum  Anfang  der  Ritter  bis 
T.  196  eontroliert.  Es  zeigt  sich,  dab  in  acht  Fftllen  ein  SchoKon.  das 
nach  Dindorf  in  V  fehlt,  in  der  That  in  der  Hs  vorbanden  ist  Häufig 
ist  als  Lesart  der  Aldina  angegeben,  was  in  der  That  Lesart  des  Y  ist 
Eine  ganze  Anzahl  harzer  Glossen  des  Yen.  sind  einfach  weggelassen. 
Hoch  grötser  ist  die  Ungenauigkeit  bei  Dübncr.  der  die  Dindorfsche 
Ausgabe  mitunter  so  flflchtig  angesehen  hat,  dafs  ihm  richtige  Angaben 
derselben  entgingen. 

Man  wurde  dann  ferner  auf  den  Wert  des  Suidas  für  die  Con- 
stitution des  Scholientextes  aufmerksam.  Schon  Bcrnbardy  hatte  dem 
Sujdas  den  Wert  einer  dritten  Handschrift  neben  V  und  K  vindieiert 
Ipracf  in  Snid.  p.  XLVIII),  und  auch  Dindorf  war  die  Bedeutung  des 
Lexicographen  für  die  Scholien  natürlich  nicht  catgaiigen  (praef.  p.  VI); 
doch  hat  er  ihn  nicht  geuüpond  ausgenutzt.  Eine  speciellc  Untersuchung 
über  das  Verhältnis  des  Suidüs  zu  den  Scholien  wurde  nun  geboten  in 
der  schon  oben  S.  33tif.  zum  Teil  besprocheueu  Schrift: 

Georgias  Bttnger,  De  Aristopbanis  Equitum  Lysi« 
Btratae  Thesroophoriasnsarnm  apnd  Suidam  reliquiis.  Ar> 
gentor.  1878. 

Den  Scholien  ist  der  Uber  posterior  dieser  Abhandtang  ge- 
iridmet,  S.  214— 246  (70—101). 

Bauger  schickt  eine  unbewiesene  Behauptung  vorauf,  für  die  er 
sieb  zwar  anf  Geibard  beruft,  doch  habe  ich  bei  diesem  vergeblich  nach 
etwas  derartigem  gesucht  Nämlich:  die  Excerpte  aus  den  alten  Com- 
mentaren,  welche  in  den  Scholien  als  rd  urto/ivi^fiaTa  citiert  werden, 
Uttten  noch  in  byzantinischer  Zeit  existiert.  In  dieser  Zeit  seien  sie  wieder 
in  verschiedener  Weise  excerpiert  und  diese  Excerpte  contaminiert,  zu- 
gleich aber  mit  Zusätzen  eigner  byzantinischer  Gelehrsamkeit  vor^^hen 
worden;  ihinc  ineptiae  illae  ac  iudicii  pcrversitate  iii^igiip»  adauLatiun- 
colae.  quae  Byzantinorum  doctrinam  redolentes  in  nmnibu.s  quorum  no- 
titiam  haheraus  codicibus  rcperiuntur  praeter  Ravennatera,  qiii  a  librario 
quodam  exaratus  videtur  esse,  qui  com  de  sua  doctrioa  quicquam  adicere 


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70 


Aristopbanea. 


nollet,  sola  ea,  quae  in  commentariis  supra  memoralis  eolleeta  inTenit, 
in  Ifbrom  smuii  traosliiliU.  Auch  S.  S6  f.  spricht  «r  so,  als  ob  im  Bav. 
»integrior  «t  vetiistior  sebolioram  nncletiB«  erhalten  sei.  Wie  falsch  diese 
HeinvttK  ist,  werden  wir  spiter  sehen* 

Es  handle  sieh  nun  um  die  Frage,  ob  die  von  Suidas  bennteten 
Scholien  frei  von  solchen  bysantimschen  Zusfttsen  waren,  wie  viel  er 
von  den  alten  Scholienschats  aufbewahrt,  in  wieweit  er  in  der  Form 
von  nnseren  SchoUcnhandschriften  abweicht,  and  ob  Bemhardy  recht 
hat  mit  der  Behanptnng,  Saidas  habe  die  Scholien  in  einem  reineren  und 
VOUstfindigeren  Exemplare  gelesen. 

Dars  Suidas  ein  Exemplar  des  Aristophanes  mit  Scholien  bf'nutit 
hat,  geht  hervor  aas  dem  2/o  im  Artikel  Bki^^^vta^  aus  dem  Eindriogen 
von  Interlin  eargloRsen  in  die«  von  Suidas  citierten  Textworie,  und  daraus, 
dafs  sich  an  die  letzteren  Erklärungen  anzuschliefsen  pflegen,  welche 
genau  mit  unseren  Marginalscholien  stimmen.  Aber  Suidas  verfahrt  bei 
seinem  Excerpirrnn  planlo«  nnii  inconsequent,  bringt  oft  Verse  oder  Er- 
klärungen die  \i;av  iiiclit  /um  Leniina  gehören,  häuft  nicht  zu  einander 
gehörige  Scholien  unter  einem  Lemma  auf,  bringt  dann  auch  wieder 
Verse  ohne  Erklärung,  sodafs  man  von  dpm  Sc^holienbestand  seines  £xem- 
plares  sich  eine  klare  Vorstellung  nicht  macheu  kann. 

Bevor  liuiiger  zur  Vergleichung  des  Suidas  mit  unseren  Scholien* 
handscbriften  übergeht,  bespricht  er  sein  Verhältnis  zu  den  anderen 
Lexicographen,  soweit  es  sich  auf  Aristophanesglossen  bezieht  Er  weist 
zunächst  TiUmanns  Behauptung,  dafs  Suidas  mit  Zonaras  aus  derselben 
Quelle  geschöpft  habe  und  später  aus  Zonaras  interpoliert  worden  sei, 
surttck,  und  zeigt,  dalb  vielmehr  Zonaras  aus  Suidas  schöpfte;  er  ver- 
sucht dann  gegen  Naber,  welcher  behauptet  hatte  Suidas  habe  seine 
Komikererklirungen  aus  Pbotius  entnommen,  nachzuweisen,  dafs  Suidas 
und  Photins  ans  einer  Quelle  schdpfsn  (der  Beweis  ist  nach  Egenolff  in 
diesem  Jabresber.  XVII,  8.  186  nicht  erbracht;  Qbrigens  ist  Aber  die 
Ftage  nach  dem  Verhältnis  des  Suidas  su  Pbotius  jetst  su  vergleichen 
die  IMssertation  von  P.  Boellig,  Quae  ratio  inter  Photti  et  Snidae  lexica 
int«rcedat,  Dissertationes  philol.  Halenses  VIII,  1887).  Mit  Hesychius 
und  den  Lexica  Segnieriana  bat  Suidas  keine  nAhere  Beziehung. 

Die  Vergleichung  des  Suidas  mit  den  Aristophanesscholien  zeigt,  dafs 
er  verschiedene  Stücke  verschieden  stark  berücksichtigt  bat.  Sclir  reich  ist 
er  an  Scholien  za£quites  und  Pax,  fast  gar  keine  bietet  er  zu  den  Wespen, 
wenige  und  kurze  zu  Ekklesiazusen  Tbesmophoriazusen  und  Lysistrata, 
zu  denen  uns  auch  in  den  Handschriften  nur  dürftige  Scholien  erhalten 
sind.  Gänzlich  fehlen  bei  Suidas  metrische  Scholien,  selten  sind  sceno- 
graphische.  Sehr  erklärlich,  weil  beide  Art  von  Kotizen  zwar  in  einen 
Commeatar,  aber  nicht  in  ein  Lexicon  passen.  Die  übrigen  Scholien 
zerfallen  in  Erldflmng  schwieriger  Worte  und  in  sachliche  Erklärungen. 
Als  Giossograph  liat  buidas  vornehmlich  jene  Classe  von  Bemerkungen 


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8eholi<B. 


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io%iMMMiinieii,  namentlich  auch  eine  ganxe  Aosahl  einielDer  Worterklä- 
ruDgen,  onprOoglicher  Interlineargloasen ,  die  oft  in  unseren  Hand- 
schrifteD  gans  fehlen  oder  weniger  gut  erhalten  sind.  Besonders  zu  den 
Thesmopboriazosen  und  Lysistrata  wird  misfr  ^rhnliVmcorpus  durch 
solche  Glossen  des  Suidas  wesentlich  bertichert.  Suida?*  hatte  also  eine 
Handschrift,  welche  hinsichtlich  di  r  Scliulieii  und  oamentlicli  Interlinear- 
glossen  vollständiger  war  als  die  uns  erhaltenen. 

Im  Qbrigen  zeigt  sich,  dafh  die  ftir  die  Thesmophuria  / u  ^  cn  von 
ihm  benutzte  Handschritt  ein  üemellus  von  R  war,  wie  schun  i-'ritzsche 
und  Küger  gesehen  haben;  die  Discrepanzen  sind  von  Enger  notiert, 
Bänger  ftijrf  eine  (ad  v.  300,  h'o'jooroö^u^  8uid.)  liinzu.  In  der  Lysi- 
strata  >tiiiiiiil  Suidas  mit  K  gegen  hieidensis)  und  Bar(occianus),  gielji 
aber,  wie  schon  bemerkt,  zum  Teil  etwas  mehr  als  R  (Intcrlinearglossen). 
Ancfa  hier  hat  Enger  schon  das  wesentliche  zusammengestellt. 

Kicfat  80  ^fiich  liegt  die  Sache  hei  den  Rittern,  denn  hier  stimmt 
Siridas  teils  mit  R,  teite  mit  Dies  wird  durch  Zosammenstellongen 
im  einzelnen  gezeigt,  indem  zuerst  eine  Anzahl  Steilen  aufgezählt  wer* 
den  an  denen  Saidas  mit  R  gegen  T  6^,  dann  solche  an  denen  er  mitT0 
gegen  R  stimmt;  wo  und  V  dilferieren,  stellt  sich  Saidas  zu  ß.  öfter 
ist  ein  Scholien  bei  Suidas  voIlstAndig  erhalten,  von  dem  R  nur  den 
einen,  nur  den  anderen  Teil  gehen.  Kndlii  h  hat  er  auch  eine  An- 
zahl Scholien  in  singulärer  t'orm,  sodaTs  dadurch  unsere  handschrift- 
liche Überlieferung  ergänzt  und  verbessert  werden  Irai^n  Bünger  zahlt 
in  §  29  und  30  eine  Anzahl  Beispiele  derart  auf,  vvül)ei  aber  zu  be- 
merken ist.  dafs  dieselben  sämtlich  dem  Teil  der  Ritter  nach  v.  214  ent- 
Aummeu  sind,  mit  >Yelci)em  Vers  die  Scholien  des  Raveunas  aufhören. 

Es  ergibt  sich  aNo,  dafs  die  Scholien  deb  Suidas  weder  mit  R 
noch  mit  V  gehen,  sondern  eine  besondere  Classe  repräsentieren, 
welche  freilich  zum  Teil  »adventiciis  et  recentioribns  adnotationil  i- 
miÜter  atqiie  Codices  VN  aucta  et  inquinata  r^tu  aber  docli  »conipliinbus 
locis  integriorem  scbolii  formam  cum  Raveuuatc,  haud  raro  sola  ücrvavitt, 
und  deshalb  mufs  Suidas  zur  Ergänzung  des  Scholiencorpus  herange- 
zogen werden. 

Das  Gesamtresnltat  der  Untersuchung  ist  ein  ziemlich  dürftiges 
und  muls  es  sein,  weil  erstens  das  handschriftliche  Material  nicht  ge- 
nügend vorlag  und  zweitens  der  Verfasser  sich  unnötiger  Weise  auch 
hinsichtlich  der  Scholien  auf  die  drei  StOdce  heschrflnkte»  auf  die  er 
sich  mit  der  Teztvergleichung  ja  freilich  beschrftnken  mnfste.  Für 
Thesm.  und  Ljs.  konnte  er  neues  nicht  helbriogen;  so  ist  es  eigentlich 
nur  eine  tJntersnchung  Ober  das  Verhältnis  von  Suidas  zu  RV^  in  den 
Scholien  von  Eq.  1 — 214.  Dafs  dabei  nicht  viel  herauskommen  konnte, 
ist  Idar. 

Was  die  Einzelheiten  betrifft,  so  ist  zu  vergleichen  Egenolff  in  die- 
sem Jahresber.  XVII,  S.  X87. 


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72 


AflstepluMiit. 


Bebon  ob«n  8.  80  ist  bciiclitet  Aber  deaselban  YerfMsera  ?ro- 
gnnm: 

G.  Bünger,  Ari st r  ph ;i rii s  E an arum  apud  Suidam  reliq uias 
collegit  et  disposuit.  Freiburg  i.  Ii.  1881. 

Da  ich  dort  auch  schon  von  der  Behandlung  der  Schnüpn  in  diespr 
Scbrift  gesprochen  habe,  so  habe  ich  hier  weiter  nichts  darüber  za  be- 
Berken  und  verweise  auf  das  dort  Gesagte  zurück. 

Mit  Soidas  und  seinem  Wert  für  die  AristopbanesscboUen  beschäftigt 
sich  ftuch  zum  gro&en  Teil  die  Schrift  von: 

Budolf  Schnee,  Ein  Beitrag  mr  Kritik  der  Aristoph«- 
»esseholien.  Berlin  1879.  46  8.  8. 

Diese  Schrift  trägt  einen  ähnlichen  Charakter  wie  das  oben  8. 5711 
besproebeoe  Programm.  Es  sind  bttbidie  Gedanken  darin,  die  Ansftb- 
rong  aber  Ist  flttcbtig  nnd  oberBicblieh,  Aueh  von  Dmckfeblem  wlmmeH 
das  8chriftdien. 

Der  erste  Teil  besisfaftftigt  sieb  mit  Saidas,  als  Hilfsmittel  fttr 
Emendiernng  und  YerTollständigang  der  Schollen.  Dindorf 
habe  Saidas  za  sehr  TemacbJftssigt.  Oft  verde  von  ihm  dem  Bav.  eine 
gute  Lesart  zcgeschrieben,  welche  sich  ebenso  im  Saidas  finde;  oft  aber 
habe  Saidas  allein  die  richtige  Lesart  erhalten,  ohne  dars  die  Heraas- 
geber  dies  bisher  beachtet  hatten.  Schnee  bringt  hierfür  Beispiele  aas 
den  Scholien  zu  Acharn.  92  {zaui'  umucouffTdi).  888  {Stä  ik  ro  äyav . . . 
^p^ffdat  iSoxet  xpoT£(ffßat).  398  {emwv  yäp  *6  vouq  fuv  i$<u€  irti^veyxtv 
ahröc  Sk  ivSov).  609  (ixiroc  st.  oixirn.c).  525  ieußah'jVTS!:  oho>,  e/f  ray- 
nyv  dnb  u^'oug  ippi'nzoov).  724  (ob  /jte/zvjyraO-  989  o't  ijöcn-rr;  xa}  ini- 
XOP^C  icTt),  1101  ß  TTPoikofißd^ei  st.  OTEo  lafjLßdvei).  1109  {arjkot  roTj 
Uipou  T^v  Bijxrjv).  1167  (rpo(mocou}JL£voQ  fiavtav).  Eccles.  983  (991)*) 
{ioTt  8k  dtepptuyoQ  st  loTf  dk  Sc'  ipujxo^). 

Aber  nicht  nur  zur  Emehdatioii ,  sondern  auch  zur  Vervollständi- 
gung unserer  Scholien  ist  Suidaa  lierauzuziehen.  Zwar  bat  er  die  Scho- 
lien manchmal  nur  excerpiert,  meist  aber  hat  er  sie  vollätäadig  aufge- 
nommen, und  sogar  die  nnbedentendsten  nnd  kleinsten  Bemerkungeo 
nicht  Terscbmftbt  (s.  B.  Acb.  1014  hmaxdIim)9*dmf>ü(Ta^  Z<^mp§i  n.  ä.). 
WiUkürticfae  Erweitemngen  bat  Schnee  nirgends  entdecken  kennen*  Das 
Verdienst  des  Saidas  ist  es  vielmehr,  bftnfig  die  einzelnen  Scholien  in 
der  nrsprünglichen  Oestalt  erhalten  in  haben,  nnd  bisweilen  ?erdanken 
irir  ihm  die  ivertToUsten  Znsätse.  Schnee  weist  das  nach  an  den  Scho- 
lien zn  Ach  am.  t.  18.  86.  68.  72.  278.  818.  888.  469.  674«  684.  617. 
688.  640.  600.  090.  828.  060.  966.  984.  1024. 1060.  Scholien  die  nnseren 


*)  Schnee  citiert  nach  der  Oxforder  Aasgabe.  Ich  setze  in  Klammeni 
die  Zahl  der  Pariaer  Ansgslte  (nnd  der  Diadoriicfaen  Taataaigabe)  daneben. 


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SehoBta. 


73 


EudschrifteD  gans  feUen ,  lut  BMu  zu  Aeharn.  B80.  488.  491.  937. 
1188.  Eeeles.  69*  176  (178).  188  (189).  818  (919).  236.  490.  464.  617 
(616).  630  (634).  674  (679).  782  (787).  816  (820).  954.  994  (1002).  1088 
(1090).  Die  BenotzoDg  dieser  ZusaiDmenstelluDg,  die  sich  Qhrigens  jeder 
mit  leichter  Mühe  aus  Bemhardy  Suid.  II,  2,  1931  herstellen  konnte, 
wird  sehr  erschwert  durch  ihre  Unübersichtlichkeit  und  Nachlässigkeit 
Häufig  sind  die  Lemmata  des  Saidas  gamicbt  angegeben,  sodais  man  erst 
lange  suchen  murs. 

Schnee  wendet  sich  dann  im  zw'eiten  Teil  '^finer  iSchntt  zu  den 
Sch o!  ie  n  h audsc hri f  t e  n.  Hmsichüich  der  di  plurnatisc  hen  Kritik 
sei  zu  bemerken,  dafs  der  Rav^'nnas  bei  weitem  ungenauer  ist 
als  der  Venetus.  Das  sei  zwar  ^u  eudent,  dafs  es  nicht  erst  zu  be- 
weisen sei,  doch  habe  Dindorf  sich  öfter  durch  das  Alter  des  Rav. 
täuschen  lassen.  Schnee  begründet  dies  aus  den  Wespen  [zu  denen  R 
freilich  ganz  besonders  dürftige  Scholien  bietet].  Häuüg  fehlen  in  Ii  die 
Seholien  überhaupt,  oder  von  mehreren  Erklärungen  m  einer  Stelle  ist 
Dor  eine  aniigenoninien,  oder  das  Scbolion  ist  wiUkttrlich  gekttrzt  Trots- 
dem  werden  solche  Anssfige  von  Bindorf  als  besondere  Scholien  abge* 
drackt  Dies  wird  an  einigen  Beispielen  gezeigt  nnd  dann  der  Schlafs 
gesogen,  dafs  die  diplomatische  Kritik  an  den  Aristophanes- 
schollen  anders  als  bisher  zu  handhaben  isc 

Der  Gedanke  ist  gnt  nnd  richtig,  nnr  gar  m  flüchtig  ausgefhhrt, 
eigentlich  nur  angedeutet. 

Aber  auch  für  die  Conjecturalkritik  sei  noch  ein  reiches  Feld 
der  Arbeit  vorbanden.  Dies  zeigt  Schnee  an  einer  ganzen  Anzahl  von 
Stellen  ans  den  Scholien  so  den  Yögein  and  Fröschen,  wo  er  Ver* 
betsernngsvorschäge  macht. 

Unter  diesen  sind  einige  unzweifelhaft  gute  und  richtige  Verbesse- 
rungen, nämlich:  Av.  57  ou  mHavov  <pr^atv^  int  ocxtacv*..  xah'v.  Hinter 
fr^atv  ist  der  Isarae  des  Grammatikers  ansgefallen.  —  Av.  BIO  xaxibi 
xat  TouTo  xtL  lies  xtikatg  x.  r.  —  Av.  1297  v  fJ-S^  Jcyj/io^  ouratc  6  8e 
^Afxixiuv lo i  wT-Bf]  xtX.  dele  fik.  —  Av.  1461.  r/jo/og  ug  fxdartyt  SsftO' 
ßsvo;  (TTfji<pera:.  lies  oiujxöiisvni:  (cf.  Suid.  s.  V.  ßsfißrj$).  —  Av.  1490 
oTi  dya^iv  ydfjLuv  ^eiyLUiVü ^  u  i>tf/,  öioujai.  lies  ozi  dyadov  xaköv 
r£  fiovog  6  Beö:  SiSmffi.  —  Av.  1528  xaz'  iXAsiipiv  e(rrt  ro5  'AtioX' 
XtttvoQ.  lies  raS  *AitoXX«»¥,  —  Av.  1581.  atX^mi  tUSug  ßordvi^s  fjSooe' 
fiou,  xai  fidXtata  th  xupijvaixw,  lies  xdXXtffTov.  Ct  schol.  Eq.  890 
xaXJÜirvj  Se  ^  xoptp^aik^.  —  Av.  1702  «uro»;  di  ßwkBxm  Xijtoß  lies 
ouxos  SL  Thesmoph.  169  (162)  ort  obx  in&toXaCt  rä  fiiXi^.  *AX» 
xaioo  reo  MtBap^w  xrX.  lies  fiiXi^,  dXX*  'AXxaioo  xvX.  (diese 
Emtndation  war  allerdings  schon  von  0.  Schneider  gemacht,  De  vet  in 
Ar.  schol.  font  p.  17  nnd  ist  von  Dftbner  angenommen). 

Dagegen  liegt  unseres  firaebtens  kein  Grond  nur  Andenmg  vor  an 
folgendeii  Stellen: 


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74 


Arittopliftiiei. 


Ran.  68  dXA*  od  üuxefpavrijTia  tä  rütaSza  eodd.;  nur  B  bat 
^oxo^avtBtTai  8i^¥\  Dindorf  emeDdiert  auKOfa^n^  {v.  Schnee  läftt 
sich  dnrcb  die  Lesart  des  R  zu  der  Goojeetur  cuKOfavrtTe^at  $mT 
Terleiten.  Aber  die  Lesart  des  R  ist  ja  offenbar  nur  dureb  drei  grobe 
Sebreibfehler  aus  der  der  anderen  Haodscbriften  entstanden: 

CVKOCDÄNTHT6AHN 
CVKÜOxNNTeiTMZ^HN 

Die  Emendation  Diiidüils  ist  zweifellos  richtig. 

Ran  575  (567).  ok  up  KaAXt(nf}dTu)  yi^paTnai  -olx:  ^l'naHou^^ 
xnt  ort  (TZfn^fietiurat  roOro,  ozi  tioßzvtxa»^  s'ts.  Schnee  nimmt  Anstofs 
(iuraii.  Hnfs  bei  aearjAeiiurac  das  ra»  ^  fdilt,  und  dafs  Kallistratos  hier- 
nach «das  /  wegen  fcminin<»!lpn  Gebrauclis  von  ipiado^  erklärt  hübe«. 
Denn:  »wir  wissen,  dafs  die  kritischen  Zf>iclien  erst  nach  Kallistrafns 
von  Aristojihiines  besonders  angewandt  sind.«  Wohur  mag  Schnee  diese 
Wissenschalt  haben?  Gewöhnlich  verlöfst  man  sich  auf  die  Nachricht 
des  Athenaeus  I  21  C,  VI  263  E  und  des  Scholiasten  zu  Thesm.  917 
(924),  wonach  Kailistratos  Schüler  des  Aristophanes  war.  Und  als 
solcher  erscheint  er  auch  hier:  er  erklärt  die  Seraeiose  seines  Lehrers 
(vgl.  Schräder,  de  uotatione  critica  a  veterib.  gramm.  in  poet  scaen. 
adbib.  p.  56);  deshalb  ist  das  erste  ort  nicht  mit  Dindorf  zu  tilgen,  and 
noch  weniger  daf&r  mit  Schnee  zu  setzen  Der  Sinn  ist  tKalli* 

Stratos  bemerkt,  dafs  in  seinem  Text  (d.  h.  dem  von  Aristophanes  Byz. 
besorgten)  stehe  roug  (/'taf^ouf^  aber  mit  einem  kritischen  Zeichen  ver- 
sehen, weil  etc.« 

Ran.  1287  (1206).  Apj[eXdw  awnf  iariv  f  vpx^*  ^  ipeoBmQ.  ab 
yäp  fipttat  xxX.  tSchon  der  Anfang  ist  verdorben;  kein  Mensch  sagt 
doch:  dieser  Ters  ist  aus  dem  Anfang  des  Archelaos»  wie  man  falscb 
annimmt,  sondern:  er  ist  nicht  aus  dem  Archelaos,  wie  man  irrtttmlich 
meint«.  Schnee  emendiert  also  A{fxt)^dou  oo^  nuzr^  itnw  etc.  Unwahr- 
scheinlich wegen  der  St>  Iluug  des  oöx.  Es  ist  nichts  tu  ändern,  soQ' 
dem  nur  zu  interpungieren:  'Ap/eXdo'j  aijzrj  i(Trtv  jj  cf/^j;.  rtvEQ  (}'e^J' 
Smg.  00  ydp  xrX.  oder  rtvfc»  ^euSoe*  od  yäp  xrA.  vgl.  schol.  Av*  998. 
Ganz  Didynieisch  im  Ausdruck. 

Av  557.  Dafs  in  der  Dindorfschen  und  Dubnerschen  Ausgabe 
zwei  Erkläninj?f»n  zu  einer  verbunden  sind,  bat  Sebnee  richtig  erkannt. 
Es  i<t  aber  t'iilseb,  wenn  er  die  /weite  mit  ^-cy-ov^/fX'  ok  oüo  mXsjiot  be- 
ginnen lälst,  davor  ein  aHuu  i>o<tuliert,  und  das  nt  streicht.  Denn  im  Hav. 
fehlt  iv  £v/of>  rv)v  ins  H£Ör:(jjij:og  iv  zw  xi' ,  und  im  Venetus  ist 

gerade  dies  im  Rav.  feldende  unter  dem  Lemma  knl>>  -ÜAe/iov  das 
Hauptscholion ,  wahrend  die  bei  Dindorf  und  Dübucr  vorausgehenden 
und  auch  im  Rav.  betindlichen  Worte  Uooc  Trö^euoc  iyausro  bis  izdl^Bvzo 
Aaxgfiatfu'mot  vom  Corrector  extramar{j,iiiai  nachgetragen  sind.  Diese 
mechauibche  Trennung  iu  den  llss.  entspricht  aber  auch  dem  Sinn.  Das 


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Scholien. 


75 


Hftoptscliolioii  begiiint  mit  i»  Miuf:  x&v  tmtfiv.  \  das  bei  Diodorf  und 
DAbner  Torbergiiliende  ist  ein  Anasag  darans. 

Anderes  ist  disentabel,  worauf  ich  anderen  Ortes  gelegentlich  so- 
rflckkommen  werde. 

Ißt  Beeht  macht  Schnee  widerholentlich  daranf  anftnerlcsani,  dafs 
in  vielen  scheinbar  snsammenhängenden  ErkUmngen  unseres  Scholien- 
koipns  awei  verschiedene  Scholien  in  eins  verschmolzen  sind  nnd  msobt 
den  Versuch,  diese  Bestandteile  wieder  zu  sondern.  Dafs  ihm  das  nicht 
immer  richtig  gelangen  ist,  sahen  wir  an  Schol.  Av.  557.  Auch  mit 
seiner  Behandlung  von  Schol.  Av.  963  kann  ich  mich  nicht  einverstanden 
eriüAren.  Er  will  auch  hier  zwei  Scholien  erkennen  und  statt  »vro/? 
lesen  ij  oanw?  als  Anfang  des  zweiten  SchoHnn.  Mir  scheint  vielmehr 
l:'ß'jÄAa(  bis  ]4pxd^  (Z.  2—6),  oder  bis  xahaorrjv  SouTOf  Z.  10,  das  wört- 
lich aus  Philetas  anpeführtp.  zu  dessen  Einleitung  gesagt  ist:  »Es  giebt 
drei  Bakis,  wie  Philetas  mit  folgenden  Worten  {outw:}  auseinandersetzt«. 
Vgl  Sch  Pac  1071. 

Die  dritte  Abteilung  der  Arbeit  bescliilfti^t  sich  mit  dem  Ver- 
hältnis des  Symmachus  zu  Didymus,  aber  su,  als  ob  noch  kein 
Meubch  diese  Flage  schon  behandelt  hätte.  Gleich  zu  Anfaug  des  Ca- 
pitels  wird  S.  3i  die  Vermutung  aufgestellt,  unter  den  in  den  Subscrip- 
tionen  tu  Av.  nnd  Nub.  als  beantzt  genannten  äXXot  xwU  sei  nament> 
lieh  Didynras  gemeint  Doch  man  könnte,  sagt  Schnee  sehr  naiv» 
nicht  ohne  Sehein  einwenden,  jene  Citate  ausDidymns  seien  nicht  direct, 
aondern  nnr  vermittelt  etwa  (t)  dnroh  Synunacbns  anf  uns  gekommen«. 
Bai  Schnee  wirklich  von  Schneiden  Schrift  keine  Kenntnis  genonunen, 
welche  darin  gipfelt,  dafo  alles  von  alter  Gelehrsamkeit»  also  auch  die 
Didjmea  in  unsere  Scholien  nnr  durch  Symmachus  gekommen  ist?  Und 
hat  er  von  der  durch  diese  Behauptung  entfachten  Polemik  nie  etwas 
gehört?  Oder  glaubte  er  dies  einfach  ignorieren  zu  dürfen?  Auf  seinen 
Selbsteinwurf  antwortet  er :  »Um  dies  zu  entkräften,  müssen  wir  auf  die 
einzelnen  Fälle  selbst  eingehen.«  Und  er  geht  denn  auch  -  auf  einen 
Fall  ein!  nümlich  Schol.  Av.  1273  zu  uj  xaraxdhomiv.  Und  was  sagt 
er  darüber?  »Die  Art  un<!  Weise,  wie  die  Erklanmp  des  Symmachus 
angeführt  wird,  ist  doch  ganz  dieselbe  wie  bei  der  des  Pidyraus.  Wenn 
aber  der  Rp'lacteur  unseres  Scholiencodex  jene  aus  dem  Werke  des 
Symmachus  bt-lbst  gesch<)])ft  hat.  warum  sollte  es  bei  der  des  Didymus 
nicht  auch  der  Fall  sein?  Denn  es  ist  nicht  glaublich,  dafs  er  die  Worte 
des  Didymus  aus  dem  Commentar  des  Symmachus  herausgeschält  und 
als  eignes  Citat  hingestellt  hätte.«  Das  ist  der  ganze  Beweis!  Es  folgt 
noch  ein  Satz:  iGaos  dieselbe  directe  Benutzung  zeigen  nachfolgende 
Didymosscholien  Av.  877.  1002.  1283.  1204.  1297.  1362.  1680«.  Das 
nennt  Schnee  anf  die  einseinen  FUle  selbst  eingehen  1  Und  nunmehr  ist 
fto  ihn  die  Fkage  erledigt;  er  geht  jetzt  dazu  aber  »die  QueUen  des 
des  Sjnmachns  festzustellen«.  In  der  That  stellt  er  aber  durch  Paral- 


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7« 


Ailstophaoeft. 


lelisieruiig  der  mit  dem  Namen  Symmacbus  und  Didymus  überlieferten 
läiklftrungen  nur  fest,  was  lingst  bekanot  war,  dafo  SymmaeliiM  den 
DidymoB  benutit  hat,  ODd  dehnt  das  dano  weiter  ans  auch  anf  solehe 
Fülle  doppelter  ErklAroog,  wo  nur  einer  der  beiden  Namen  oder  gar 
kein  Name  genannt  ist  Dazwischen  kommt  verschiedentlich  die  Idee, 
dafs  die  Scholien  den  Didymns  selbst  neben  Syramachns  benntst  haben, 
wieder  sam  Vorschein;  mit  Bestimmtheit  nnd  Schärfe  wird  aber  dieser 
Frage  nicht  auf  den  Leib  gegangen.  Neu,  oder  wenigstens  in  diesem 
Umf;)iig  noch  nicht  angewendet,  ist  die  Verwendung  des  ans  sicher 
Didym eischen  Scholien  zu  entnehmenden  Spracbgebraocbes ,  nm  nicht 
namentlich  bezeichnete  Erklärungen  als  Didymeisch  zu  erkennen,  so 
fLTjnore  [was  aber  nicht  »also«  bedeutet,  sondern  »offenbar«  »doch 
wohl«,  als  limiHorte  Aftirmation],  a^iav6r^7ov\  icnier  die  Eigenart  des 
Didymos,  dafs  er,  üachdern  er  die  Meinungen  anderer  Erklärer  citiert 
hat,  mit  einem  einzigen  Worte  sein  Urteil  hinzuzusetzen  pücgt,  z.  B. 
Xotiüc.  otjx  £>.  y<7xd>-.  Zum  Schlufs  werden  als  letzter  Beweis  für  die 
Benutzung  des  Didyinus  durch  Symmacbus  eine  Anzahl  Glossen  des  He- 
sychius  angeführt;  ein  Beweismittel,  welches  in  gröfserem  Umfang  schon 
Schmidt  Didymus  S.  298  f.  zur  Auwendung  gebracht  hatte. 

Die  Schritt  Schnees  bat  eine  ausführliche  Besprechung  erfahren 
durch  C.  Uuizinger: 

Ein  Beitrag  snr  Kritik  der  Aristophanesscholien  von 
Dr.  R.  Schnee.  Angezeigt  von  Dr.  Carl  Holxinger.  Separat- 
abdruck aus  der  Zeitschrift  für  die  Osterr.  Gymnasien  i880>  VlU.  nnd  • 
IX.  Heft,  S.  603—606. 

Was  Snidas  hetriilt,  so  meint  H.,  dab  man  sich  bei  der  Revision 
des  Seholientextes  anf  einen  conservativeren  Standpunkt  steUen  müsse 
als  Schnee.  Denn  Saidas  gehöre  za  der  Classe  der  refiectierenden  Ab- 
schreiber. Dafllr  werden  einige  Belege  gegeben:  Ach.  1109  ist  twv  Xöf^ 
nnanstöfsig,  weil  allgemein  gesprochen,  während  1120  von  dem  einen 
Speere  des  Lamachos  die  Rede  ist.  Ebenso  Schol.  Eccl.  983  r//  rr^t- 
ßoXatov  Twv  xo^t\to)t.  Ach.  989  ist  das  von  Schnee  geforderte  im^^api^ 
im  Bav.  vorbanden;  statt  xat  ort  m  setzen  ^  deswegen  nicht 

richtig,  weil  das  Scholien  sich  ja  gar  nicht  auf  das  einzelne  Wort  SiaX- 
Ao/ij,  sondern  auf  den  ganzen  Vers  bezieht,  {yä/ioc  —  Kurptoi,  inr^apt^ 
—  Xopia^).  Das  ^  ort  des  Snidas  beruht  auf  einem  Mifsverständnis. 
Eccl.  901  ist  das  Si£ppujpj<:  des  Suidas  ganz  unpa«:«''nd.  Das  Scholion 
gibt  nur  rudcra  eiiifr  voUst.lndigeren  Erklärung,  welche  H.  mit  Zuhilfe- 
nahme der  Glosse  xnr^atpa  im  Et.  magn.  beispielsweise  folgendermafscu 
recüustruiert :  xpr^<tipnv\  xuptuiQ  xo  nsptßoXaiov  t<u\>  xo^cvujv.  ivrmSa  Sk 
xazä  {i&-a<f!opav  glpr^zai  xai  iara-at  y^Xuiu^c^  wc  ^T^oi^  Ar.oAAwvto: .  xu)- 
fi^ttrat  ^Ap  ^  xpaui  we  xpi^cipa  ohaa  St^  eputros^  roaxiariv  iv  xf^  ao- 


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Scholien. 


77 


vo^jafa  xzA.  Suula^  ist  mit  dem  Scholion  ganz  subjectiv  umgesprungen*), 
lüiicm  er  die  Befiieikuiigen  desselbeu  durch  den  Vers  trennte,  und  dann 
Toovo  3k  Xdyet  für  toüto  ouv  setzte;  hat  er  wirklich  Seeppajyö^-  ge- 
sebrieben,  so  iat  dies  eiie  wUlbfiriidie  Ändemng  von  seiner  Hand. 
[Holzinger  tränt  bier  dem  Saidas  so  viel  Intelligenz  nnd  Subjectivitftt 
tn;  die  Stellong  des  letsten  Satses  erklärt  sieb  einfacb  so,  dafa  reUto 
me  npoQ  ypaii¥  in  dem  Arcbetypns,  welcher  sowobl  unseren  Hss.  ab 
Snidas  sa  grande  lag,  eine  Intarlinearglosse  war,  die  bier  doieb  H  Jisj-se, 
dort  dnreb  od»  mit  dem  vorbeiigebendea  Terbnapft  ist  Die  Aldina  bal 
nur  rooro  iijo^  ypaS».  Das  i^ppoffuQ  ist  natftrlich  eine  dnrcb  einen 
Scbreibfebler  veranlafste  Schlimmbesserang  irgend  eines  Schreibers]. 

Von  Schnees  Conjectnren  im  zweilen  Teil  billigt  H.  die  zu  Ran. 
1237  'Apxt^doo  ou^  o^T^,  und  wendet  sich  dann  zu  der  Behandlung  des 
berühmten  Scholion  zu  Ran.  lOCO  (I028),  sowie  der  betreffenden 
Stelle  des  Textes  selbst.  Dies  macht  den  Uanptteil  des  Hoisingersehen 
Aafeatzcs  ans. 

Schnee  hatte  richtig  erkannt  (Ö.  20t".)  »dafs  unser  ganzes  Scholion 
za  V.  lOfiO  zwei  Versionen  ein  nnd  dprselben  Erklftning  eines  alten  Ge- 
lehrten enthält,  von  Utnen  du  i.iiif  \i:A  aAAcug  beginnt«.  Man  kann  noch 
bestimmter  sagen,  das  zweite  Sciiulion  i<!t  ein  Auszug  aus  dem  ersten, 
der  nicht  nur  verstfUnmelt  soudern  auch  verderbt  ist.  Einen  Teil  dieser 
Verderbnisse  sucht  Schnee  dadurch  zu  heileu,  dafs  er  in  den  Wurten 
Ttvsg  dk  ypdtpouai  dapet'oo  roü  Sep^oOy  oi  ds  uxt  tuiq  xufjiot^  xr/l.,  die 
der  ErtUftruog  des  Cbairis  im  ersten  Scholion  entsprechen,  ol  dk  streicht, 
nnd  hinter  äopdoo  einschiebt  i»tk  (dieselbe  Emendakion  hatte  schon 
Fritssche  vorgeschlagen  in  seiner  Ausgabe  der  Frösche,  S.  888). 

Holsingeraignmentiert  folgendermaßen:  Die  Erklämng  des  Cbairis: 

TQts  rwv  narifm»  dv^iam  jy^Bm  (oder  in  der  anderen  Fassung  Btt 
ToSs  xvpimQ  eb^  tn»  mxrpwwfwcwv  «^//»^vrcu) kann  nur  bedeuten:  »Ja- 
pthu  steht  fbr3^o^;  es  ist  nSmlicb  gewöhnlicher  Sprachgebrauch  der 

Dichter,  statt  des  Patronymikons  den  Namen  des  Vaters  (im  Genitiv 
der  Zugehörigkeit)  zu  setzen  (also  6  mu  Aapsioo  statt  Eip^):  Folglich 
mafs  Chairis  einen  Text  vor  sich  gehabt  haben,  in  welchem  er  den  Ge- 
nitiv  Jap£tou  so  verstehen  konnte.  Das  ^vtx*  ^xouffa  unseres  Textes  ist 
sicher  verderbt,  weil  metrisch  falsch;  es  ist  jedoufalls  eine  in  den  Text 
eingedrungene  Glosse,  die  das  Ursprüngliche  verdrängt  hat.  Dies  mufs 
ein  Verbum  des  Sagens  gewesen  sein,  denn  Didynius  polemisiert  gegen 
Chairis  nicht  so,  dafs  er  sagt;  Xerxes  erscheint  ja  am  Ende  des  Stockes 
selbst,  sondern  s^o^r      itruv  sinetv  ou  iv      dpäfmn  Xs/erai'  Sip^i^ 


*)  Es  lautot  bei  ihm:  hpr^aipa:  rh  7:tptß6Xaiov  Tw^  r.offivwv.  iari  dk 


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78 


Aristopbanes. 


/ji^v  adröc  C^,  und  zu  Anfaug  sagt  er  oure  äapetou  BdvaroQ  ditayyiX' 
Xtrat*  Knn  heifst  es  aber  am  Ende  des  zweiten  Scbolions:  xat  $n  6 
3£p^^  oi  dkt  Brt  tVtwkov  daptiou  ff^iyytrau  Es  wird  abo  im  Text 
gestanden  haben  f&exYoiiivott\  nnd  der  ganse  Vers  wird  nrsprQng- 
lieb  gelaatet  haben: 

Dies  verstand  Aristophanes  selbst  Yon  dem  c^omIov  des  Darias:  lidi  fireate 
mich,  als  der  alte,  Iftngst  verstorbene  Darios  auf  einmal  zu  sprechen  an^ 
finge ;  Ghairis  verstand  es  von  dem  Jammern  des  Xerxes,  des  Sohnes  des 

Darios.  Bann  wurde  es  verderbt  in 

nnd  so  las  es  Didymus,  der*  deshalb  sagt  iv  roT?  ^tpofiivoiQ  Ah/O^oo 
[lipffatQ  trjTE  Jap£>'o'j  HdvaroQ  dTtaYyiXXtra'.  xrL.  und  wahrscheinlich  auch 
üerodikos.  Erst  nach  Didymus  kam  die  Bandglosse  '  9x004m  in  den 
Text  an  Stelle  von  fl^Efyojxivou  rou. 

So  erklärt  sich  nun  für  Holzinger  das  ganze  zweite  Scholien  so 
(rnt,  dafs  nicht  das  geringste  daran  tu  /indem  sei;  er  übersetzt  und  er- 
läutert es  folcenderniafsen :  «Didymos  bemerkt  zu  der  Stelle,  dafs  die 
IJipaac  ütü  Tod  des  Darias  nicht  enthalten.  Deswegen  sprechen  einige 
von  einer  doppelte  Receusion  der  Perser,  von  denen  die  eine  nicht  er- 
halten sei.  Einige  aber  (nämlich  Chairis)  schreiben  la  ihrem  Coromen- 
tare  {^pd^ouai):  Japgiow  roS  Sip^oo^  d.h.  der  Genetiv  von  Darias  be« 
deutet  im  Verse  des  Aristopbanes  den  Xenes*  Letztere  aber  (of  ^i,  lu 
ergänzen:  thnn  dies),  weil  es  etwas  ganz  gewöhnliches  ist,  dafs  man 
statt  eines  Patronymikons  einen  Eigennamen  (nflmlich  den  des  Vaters 
im  GeneÜv)  setzt  nnd  weil  Xerxes,  die  anderen  aber  wieder,  weil  der 
Oeist  des  Darins  dort  spricht»  des  toten  Darios  natllrlieht. 

Diese  Deduktion  ist  Bcbar&innig,  aber  kttnstlicb  und  nicht  ttber- 
zengend.  In  der  Herstellung  des  Verses,  wie  ihn  Aristopbanes  ge- 
schrieben liaben  soll ,  ist  das  rptv  unwabrscbdnlich;  noch  viel  un- 
wahrscheinlicher ist  aber,  dafs  Chairis  diesen  Vers  so  verstanden 
haben  sollte,  wie  Holzinger  es  ihm  zutraut.  Dafs  die  Erklärung 
des  Chairis  r«  äapttou  dvz\  tou  Sip^oo  die  Bedeutung  haben  mü'^se, 
die  Ho]7irip:nr  ihr  unterlegt,  ist  auch  keineswegs  sicher.  Was  dann 
die  Erklärung  des  zweiten  Scholions  anbelangt,  so  bedeutet  ypdfotjüi 
nicht  »schreiben  in  ihrem  Commentar<» ,  und  wie  Hohinfjor  das  erste 
Oi  ok  tibersetzen  kann  »letztere  abero  ist  mir  gar  mit  1  tindiicb.  bo 
zusauimengewürtelte  und  unsorgfältig  überlieferte  frii^tula,  wie  sie 
unser  SchoÜencorpus  bilden,  vertragen  so  gesuchte  Interpretation  nicht, 
sondern  bedflrfen  viel  eher  einer  auf  genauer  Kenntnis  des  Sprach- 
gebrauches und  der  Propagauunsart  der  Scholien  gegrondeteu  Emeu- 
dation. 

Die  Frage  nach  dem  Verhältnis  des  Symmacbas  zu  Didymus  maehi 
spedeil  zum  Gagenstand  seiner  Untersuchung: 


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SehoHtn. 


79 


Adolphus  Schauenburg,  De  Symroachi  in  Aristophanis 

Interpretation e  subsidiis.    Diss.  inaug  Halens.  1881.      S.  8. 

Diese  fleifsige  und  sorgfältige  Schrift  untorscheidet  sich  von  der 
eben  besprochenen  Schnees  vorteillialt  dadurch,  dafs  sie  die  frühere 
Litteratur  gewissenhaft  herheizieht:  freilich  ist  sie  in  Foitre  dessen  manch- 
mal nicht  viel  mehr  als  ein  Rnferat  Uber  deu  Thatbestand. 

In  §  l  werden  die  PurallcUchulien,  welche  ausdrücklich  mit  den 
Kamen  Didjmas  und  Symmachus  überliefert  sind«  neben  einander  gestellt 
nun  Beweis,  dafs  jener  von  diesem  ausgeschrieben  sei,  was  ja  niemand 
mehr  besweilelt.  Im  einzelnen  ist  hier  zn  bemerken:  ScfaoL  Av.  1706 
ist  die  Bemerknng  des  Symmachus  richtig  eroendiert  itp6f  r6  i^oc^  Zte 
o&  ftsrA  rw¥  äXXw)^  aitXdj^^^  mvX.^  und  za  dem  Schol.  des  Didymos 
bemerkt,  daTs  dasselbe  nach  Schol.  Pac.  1060  nnd  Pkt.  Jlio  anf  Kalli- 
stiatos  snrlkckgeht  ^  Schol  Ar.  1368  behauptet  Sehaueobarg  zo  ün- 
recfat,  d«rs  eaedem  sententiae  panlnm  matatis  verbis  repetuntnr.  Es 
sind  im  Gegenteil  einander  ganz  entgegei^esetzte  Erklärungen.  Nach 
Symmachus  gibt  Pei^thetairos  dem  r.azpahAag  Flügel,  Sporn,  II;ihnen- 
kamm,  welche  Schild,  Schwert,  Helm  bedeuten  sollen;  nach  Didyrons 
gibt  er  ihm  die  Waffen  selbst  statt  Findel  etc.  —  Schol.  Av.  1297 
5  ah  Jidußo^  o")To>^-  Gegen  Dindorf  wiinl  mit  Kecht,  unter  Hinweis 
auf  den  Sprach;!*  brauch,  das  folgende  dem  Didymus  vindiciert;  wenn 
Schauenburg  aber  sagt  »Praeterea  illud  o7tTw:,  (juc)  ad  hMiinni  re.sj)icitiir, 
ad  Didymum  nos  ducit«.  und  auf  die  Homerscholion  verweist,  so  ist  das 
ganz  verfelilt.  Denn  jenes  dort  so  häutige  oyrtw»  wird  von  Didymus 
selbst  gesprochen,  und  bezieht  sich  auf  das  vorausgehende  Lemma, 
insofern  dieses  ein  bestimmtes,  von  Äristarch  so  kritisch  hergestelltes 
Wort  des  Textes  wiedergiebt;  hier  sagt  der  Scholiast  0  fitv  Jc8'j/xo^ 
«Stw^  mit  Bezug  auf  den  Wortlaut  des  folgenden  ans  Didymos  ge- 
oommenen  erklärenden  Scholion.  Ob  in  der  ErkUrung  des  Sym« 
aadins  das  tnp}  eh  npot^fn^t  richtiger  mit  Schanenbnrg  and  Schnee 
dem  Scholiasten  als  mit  Sehneider  dem  Symmachus  selbst  in  den  Mund 
gelegt  wird,  ist  wohl  kaum  zn  entscheiden.  —  ScboL  At.  094.  »Scho- 
ttmn  haut  dnbie  cormptnm  est  Ad  aptum  sensom  ex  hoc  loco  exen* 
tiendom  eqnidem  operam  atqne  olenm  perdidi.  Sed  esse  manifestom 
mihi  lidetar  scholiastam  aliqnem  hic  indicare,  in  Symmachi  commentario 
explicationem  Didymi  iterura  se  legisse.«  Dies  ist  ein  recht  anschan- 
licher  Beleg  daftr,  wie  die  Dindorf- Dahnersche  Ausgabe  einen  nicht 
pnz  aufmerksamen  Rcnntzer  irre  führen  kann,  auch  wenn  sie  alles 
wesentliche  richtig  augibt.  Die  handschriftliche  Überliefernng  ist,  wie 
ans  Dindorf-Dobner  zu  ersehen  war,  folgende: 

[Tc^  ^  imvuta:  xat]  Jtdufiog  otJroiC       TVc  ö  xö&opvoi:  oiov^  rt  br:o' 

rtV  ianv  ^  irtcvota  r^c  odoü;  VR       /^'V^'»'  ~/'"»  ünodiäeTOi 
otüir  7t  u7to6^adfU¥os  näpttf  Y  rd)  äs^t^;  Aid. 


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80 


Ariatophaoes. 


Vergleichen  wir  damit  Suidas:  K6Bnpvn;\  iir.öor^ixa  d^KporepoSi^tov. 
'Aptaroifdw^Q '  7".'V  o  xoHupvoQ  rr.g  odoh ;  oloi^-  r/  'j-odfjadfieyoi  Tidpei^  — 
SO  ergiebt  sich  als  die  Erklaiuiig  des  Didyraus:  npoQ  ri  ')7ii>i)i'j~-:'t.t 
{uTiodiBeaat?)  zo  dfifoTspode^tov  (bnudr^/jta) ;  —  als  die  des  S)  iniiiach  us: 
rf  bitodi}ffdjxs¥oe  ndptt  {thv  xo^opww?).  Bddes  schmeckt  nach  Para- 
phrase, jedenfalb  aber  sipd  beide  ErklSrongen  von  dnander  nnab- 
bftngig. 

In  §  2  seigt  Sehauenbarg,  dafo  auch  Ton  dea  nur  unter  dem  Ka- 
men des  Symmachns  flberlieferten  Scholien  die  meisten  anf  Didymns  la- 
rOdcgehen,  wie  sieb  aus  dem  Spracfagebranch  (/u^nore,  neniayi^^  od 
ydp  iavt  ntfiavov^  ^vsrat^  iotxt^  mtvtj[^  ele.),  sowie  daraus  ergibt, 
dafs  die  citierten  Schriftsteller  meist  solche  sind,  mit  denen  sieb  Didy- 
mus  nachweislich  besonders  beschäftigt  hat.  (Hier  ist  zu  bemerken 
Behandlung  von  Schol.  Pac.  831  iuStaeptauepcvT^^^ezou: ^  S.  12  Anm.  37, 
und  SchoL  Ban.  745  fmk'  inortz^uetv  doxiTt^  S.  16).  Der  3.  §  bebandelt 
die  Übereinstimmungen  der  Symmachusscholien  mit  Uesych,  wodurch 
wiederum  Didymus  als  Quelle  erwiesen  wird 

In  §  4  kehrt  Schauenhiirg  zu  den  in  §  1  behandelten  Scholien  zu- 
rück, in  denen  zwei  fast  gleiche  Erklärungen,  die  eine  mit  dem  Namen 
des  Didymus,  die  andere  mit  dem  des  Symmachus  bezeichnet,  verbunden 
sind.  Dals  beide  aus  dtm  Commentar  des  Symoiachus  entnommen  seien, 
sei  unwalirscLeinlich  »Nam  euodem  iiiterpretem  i.  e.  Symmacbum  ean- 
dem  fcre  interprutaiiout,  tn  in  libro  suo  bis  attulisse,  quo  facto  ipso  sese 
ut  cxcerptorem  et  compilatorem  prodidisset,  incredibile  est.«  (p.  6).  Es 
fragt  sich  nun,  *num  haec  bina  interpretamenta,  quae  ad  eundem  fontem 
i.  e.  Didymi  commentarinm  redennt,  iam  in  arcbetypo,  ut  ita  dicam, 
sdioliomm  codice  eoninneüm  exstiterint  an  e  diversis  codieibus  deriTata 
demum  gliscente  tempore  in  unum  coacervata  sint«.  Schauenburg  ent- 
scheidet sich  ftr  das  erstero,  »quod  pleraeque  earum  expoeitionum  in 
ploribns  optimisque  codidbus  inveniuntnr«.  Daraus  folgt,  dafe  der,  qui 
prima  fundamenta  nostrae  scholiorum  collectionis  iecit,  zwei  Commentare 
benutst  habe,  die  beide  auf  Didymus  zurackgehen,  den  des  Symmachus 
und  einen  anderen  [ein  sehr  unsicherer  Schlufsl  er  konnte  ebensogut 
zwei  oder  mehr  verschiedene  AuszQge  aus  Symmachus  benutzen,  von 
denen  einer  consequent  den  Namen  des  Symmachus  verschwieg,  aber 
die  älteren  berühmteren  Namen  mitteilte;  vgl.  Schneider  de  Schol.  in 
Ar.  funt.  p.  61.  63].  Nicht  den  Commentar  des  Didymns  selbst.  Denn 
dann  hätte  die  Benutzung  des  Symmachus  daneben  gar  keinen  Zweck 
gehabt;  dann  wnn»  ;iuch  nicht  zu  verstehen,  wpshalb  öfter  die  Didy- 
meische  Erkiärun;:  nur  unter  dem  Namen  des  Syaimachus  citiert  wird. 
Auch  zeigt  sich  oll  r,  dafs  die  Symmachusscholien  das  Didymeische 
richtiger  und  vollständiger  geben  als  die  mit  dem  Namen  des  Didymus 
bezeichneten.  Hätte  ferner  der  Kedactor  unserer  SchoUeusammiuug  den 


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Scholien. 


81 


Didyraas  selbst  benotst,  so  wfirde  er  es  nieht  nnterlasseii  haben,  den 
Namen  dieses  berlkbniten  Grammatikers  in  den  Snbscriptionen  sa  er* 
wibnen,  and  wttrde  viel  reichlieber  Scholien  von  ihm  mitteilen.  Es  war 
also  nur  ein  Eicerpt  ans  Didymns,  das  ihm  neben  Symmachns  vorlag, 
von  einem  der  £Uor  nwf'c  verfisTst.  Natürlich  stammen  aus  diesem  Ex- 
cerpt  auch  viele  namenlose  Scholien «  uud  nameutlich  solche  Scholien 
werden  aus  demselben  stammen,  welche  die  mit  Symmachos  Nameo  be- 
leiehriete  Bemerkung  in  wenig  anderer  Fassung  wiedergeben«  Die  Scholien 
dieser  Art  werden  aufgez&hlt  8.  25—29. 

§  5.  Nun  finden  sich  aber  ParallelcrklflrungeM  des  Didymus  und 
Svinruaclius,  die  nicht  Übereinstimmen.  Hier  ist  entweder  Didymus  von 
Symmachu-^  nur  citiert,  während  dieser  eine  andere  auch  schon  von 
Didymus  vcrzeiclinete ,  aber  verworfene  Erklärung  vorzieht,  oder  man 
htit  anzunehmen,  dais  die  von  8ymmachus  abweichende  Erklärung  des 
Didyinus  nicht  ans  dessen  AristophaDescommenlar,  sondern  entweder  aus 
der  xiuixixr^  oder  dem  Buch  nsfA  otzff  lfofjtjia^  Xilno^  stammt  uud 

dem  Schüliasten  durcJj  die  äk'Aoi  Tivi^  bekannt  geworden  ist  (Schauen- 
burg sagt  dies  nicht  expressis  verbis,  ich  glaube  ihn  aber  so  verstehen 
sa  mttssen).  Dab  Symmacbus  selbst  andere  Quelleu  als  den  Ck>mmeotar 
des  Didymus  benntst  habe,  lafst  sich  nicht  nachweisen. 

Dies  ist  das  Schlnrsresnltat  der  Schrift  Ob  demselben  nnbedingt 
ininstimmen  ist,  machte  ich  dahingestellt  sein  lassen.  Erstens  scheint 
mir  der  Beweis  nicht  geliefert,  dafs  nicht  alles  Didymeische  Ont  ans 
Symmaebns  stammt,  und  sweitens  scheint  mir  Symmachns  naterschätit 
Aber  freOieh,  diese  Fragen  werden  kaum  Jemals  mit  einiger  Sicherheit 
beantwortet  werden  können;  die  Untersuchungen  darüber  rechnen  zu 
wenig  mit  der  Trttmroerbaftigkeit  unseres  Materials.  Die  Vorstellung 
die  sich  Schauenburg  von  dem  Rcdactor  unseres  Scholiencorpns  nnd  sei- 
nen Hilfsquellen  macht,  ist  viel  zu  optimistisch. 

Wesentlich  verschieden  von  den  bisher  besprochenenen  Scholien- 
anlersucbungeu  ist  die  Schrift  von 

Fridericus  Clausen,  De  schollis  veteribns  In  Aves  Ari- 
stophanis  compositis.  Diss.  inang.  Kiel  1881.  V.  78  8.  8. 

Die  Absicht  und  den  Zweck  seiner  Arbeit  gibt  der  Verf.  selbst 
S.  IV  folgendermafsen  an:  »Sed  eiusmodi  quacstiones  de  origine  scho- 
Horum  habitae  ilifnciles  essp  videntur  et  plus  laboris  quam  iructus  ha- 
bent.  Quamobreni  neglecta  scholiorum  origine  unius  fabulae  schuliis  iu 
quaestionem  vocatis  ita  rem  iostituam,  ut  similia  componam  itaque  de* 
monstrare  stndeam,  in  singnüs  interpretatioois  partibus  quid  perfecerint, 
qpanta  fides  Iis  habenda  sit«  Dieser  Plan  wird  nnn  folgendermafsen 
tesgefthrt: 

Iahr»bericht  Air  AltcrthumswiueBicluift.  LXZI.  IUI'  flSU.  \A  et 


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82 


AriitophuiM. 


Pirs  I  handelt  De  scboliastarnm  ingenii  acumine  in  vier  Para- 
graphen. §  l  De  scholiastarum  studiis  criticis.  Hier  zeige  sich  gäoz- 
liehe  Unfähigkeit  Die  Scholiasten  führen  die  variae  lectiones  raeist 
nur  auf,  ohne  sie  zu  beurteilen,  ihre  Conjecturen  sind  mr^ht  schlecht, 
lind  nmgekchrt  «suchen  sie  sicher  verderbte  Stellen  zu  erklilreii,  statt  sie 
zu  rTrt'-^iKiierf'ii.  ^  '2  Qua  ratiouo  interpretos  veterf-^  res  in  scena  actas 
enarraverint.  Die  Anq;al)<'n  der  Scliüliasten  über  die  Gesten,  das  CostQm, 
das  Auf-  und  Abtreten  der  Schau^iiieler,  die  Bemerkunfren  Uber  scenische 
Kunstgrit^e  des  Dichters  sind  vielfach  richtig  und  gut,  aber  ps  fiudeu 
sich  doch  aucii  arge,  auf  Mifsver-^tilndnis  bpruliende  Verstuise  in  der 
Erklärung.  §  3.  Qua  ratione  in  parodias  schuliasiue  inquisiverint.  Die 
Scholiasten  begnügen  sich  in  der  Regel,  den  parodierten  Vers  aufzu- 
finden und  mitzuteilen,  enthalten  sich  aber  einer  Auseinandersetzung 
des  in  der  l'arodie  liegenden  Witzes.  »Quae  cum  ita  sint,  scho« 
liastae  parodiae  vim  atque  uaturain  mihi  videntar  omniiio  ignorare. 
Nihil  mpicimit  nisi  rerborom  simiUtadinemt.  Deshalb  htben  sie  öfter 
auch  fftlschlich  Paroilie  aagenonuDen,  wo  nur  raf^llig  Gloichlaut  vorlag. 
§  4.  Quomodo  ioca  ac  fiMetias  explicaveriot  scholiastae.  Meist  wissen 
die  Seholiasten  die  Witze  des  Dichters  richtig  aufzufassen  and  gut  zu 
erklären.  »£o  magis  mirabimur»  si  alias  inveniemus  explicationes,  quae 
perversissimae  et  plenae  sint  ineptiarumt,  wofür  eine  Anzahl  Belege  ge- 
bracht werden. 

Pars  U.  De  scholiastaram  rerum  scientia,  in  drei  Paragraphen. 
§  5.  Qaa  ratione  ac  fide  honiioes  ab  Aristophane  nominatos  descripserint 
scholiastae.  Dafs  es  schon  zu  Lebzeiten  des  Aristophanes  Aufzeich* 
nuugen  über  die  in  seinen  Komödien  vorkommenden  Personen  gegeben 
habe,  wie  Stöcker  annimmt,  bestreitet  Clausen.  Was  die  Scholiasten 
von  persönlichem  beibringen ,  beziehe  sich  entweder  auf  hervorragende 
Leute,  (leren  niemoriam  a  veteribus  scriptoribus  posteritati  propagatara 
esse  aut  niniiiffstnm  sit  aut  vori^^imile.  dies  sei  also  ans  Geschichts- 
werken entnouiiiien;  aber  dies  sei  liocli  ziemlich  selten  der  Fall,  viel- 
mehr sehe  man.  iiiterprete«?  vetere^  ph'rurTKiue  non  nisi  coacto«  libros 
hibluncos  in  auxilium  vocavisse  |!J;  oder  es  sei  nur  aus  Aiistopbanes 
selbst  uad  der  Erwähnung  derselben  Leute  bei  anderen  Komikern  er- 
schlossen, und  dies  sei  das  gewöhnliche.  N.ittirlieh  »^eien  in  Folge 
dessen  auch  vielfach  MirsverRtiiiidnisse  und  Irrtümer  untergelaufen.  Mau 
müsse  daher  diesen  Angaben  gegenüber  vorsichtiger  sein,  als  es  bisher 
der  Fall  war.  §  6.  De  rebus  quas  ex  historia  graeca  ad  fabulam  illu;>tran- 
dam  scholiastae  suppeditaverint.  Zuerst  Aufzählung  der  Historiker, 
Periegeten  etc.,  welche  in  den  Schol.  zu  At.  citiert  werden.  Dann  Auf- 
zfthlnng  der  richtigen  und  guten  historischen  Notizen  in  den  Scholien. 
Es  geht  daraus  hervor,  dafe  die  Scholiasten  sich  largum  doctrinae  the* 
sanrum  erworben  haben,  und  dafs  minime  Uli  recte  statnere  ridentur,  qui 
in  scholiis  nostris  nihil  inesse  credunt  nisi  nugas  ineptiasque  hominum 


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Sdioliio. 


83 


idneiiuuitiiim  [wer  sind  diese  illi?]-  Aber  freilich  findet  sich  neben  dem 
gnten  Erz  in  den  Scholien  auch  viel  taubes  Gestein,  welches  auszuson- 
dem  Aufgabe  der  Kritik  ist.  Manche  irrtümliche  Angaben  sind  durch 
Schreibfehler  veranlasst,  andere  gehen  auf  Gedächtnisfehler  zurück,  oder 
anf  flOchtige  Benutzung  der  Quellon.  manchn  sind  direct  coniecturae 
temere  factae.  §  7.  Quae  ex  historia  littcraria  ad  poetae  verba  illu- 
*>traDda  scholiastac  attulerint.  In  diesem  Paragraphen  werden  zuerst  die 
in  den  Scholien  behufs  Erlüuterung  des  Aristophanes  citierten  ^Steilen 
anderer  Schriftsteller  aufgezählt,  woraus  sich  ergebe,  «lass  die  veteres 
interpreles  —  die  sine  dubio  in  minieru  liabfiidi  suut  vetoruni  fframraali- 
curiim,  qui  Alexandriae  litteris  operam  navabant  —  in  j/ufUniiii  locis, 
qui  ad  verba  Aristophauis  illustraada  idouei  esseut ,  colligendis  multum 
operae  laborisque  consumpserunt.  Doch  auch  von  diesen  Citatcu  seien 
manche  nicht  ans  der  Quelle  geschöpft,  sondern  nur  aus  zweiter  Hand 
entnommen.  Zum  Sdilar«  wird  zusammengestellt,  was  von  literaridsto« 
risehen  Notizen  der  Scholien  ans  literarhistorischen  Arbeiten  Gelehrter 
entnommen  sei,  wie  Aristoteles  Didaskalien  u.  i.  Auch  hier  ist  das  Er- 
gehnis  wieder,  dass  von  den  Angaben  der  Seholiasten  vieles  richtig  und 
gnt,  manches  aber  falsch  ist 

Wie  dieser  kurze  Überblick  zeigt,  ist  die  Schrift  im  wesentlichen 
weiter  nichts  als  eine  Znsanunenstellung  und  Oruppiemng  der  hattp^ 
sächlichsten  Erklärungen  der  Scholien  (die  WorterUftrangen  sind,  um 
die  Dissertation  nicht  zu  umfiLnglich  werden  zu  lassen,  nicht  mit  he- 
rficksichtigt,  S.  29)  unter  den  angegebenen  Gesichtspunkten.  Man  fragt 
sieh  erstaunt,  cui  bono? 

Daf?  die  Kritik  nicht  die  Stärke  der  Aristophanesscholien  ist,  dafs 
die  erklärenden  Anmerkungen  zum  Teil  äusserst  wertvoll  und  aus  vor- 
trpfflichen  Quellen  geschöpft,  zum  Teil  ine{tt  und  aus  der  Luft  gegriffen 
sind,  das  war  doch  längst  bekannt.  \Vo/.u  also  diese  Zusammenstel- 
lung, wenn  aus  ihr  keine  weiteren  Schlüsse  gezogen  werden  sollten  oder 
konnten?  Solche  Schlüsse  zu  ziehen  aber  hat  aich  der  Verfasser  selbst 
so  gut  wie  unmöglich  gemacht,  da  er  die  Frage  de  origine  scholiorum 
grundsätzlich  ausschliesst,  und  deshalb  immer  nur  in  bausch  und  bogen 
von  den  »scholiastae«  spricht,  und  fast  nie  einen  Versuch  macht,  die 
ins  ttberlieferten  Scholien  in  ihre  Bestandteile  zu  zerlegen  und  auf  ihre 
Ürheber  zurttckzuftkhren.  Wenn  er  es  doch  einmal  versucht  solche 
Schiftsse  zu  machen,  dann  kommen  Sachen  heraus  wie  auf  S.  28,  wo 
aas  der  Thatsacbe,  dass  znfftllig  eine  Anzahl  verkehrter  Erklärungen 
von  Witsen  unter  dem  Namen  des  Didymns  fiberliefert  werden,  ge- 
schlossen wird:  Haec  tarn  perversa  sunt,  ot,  cum  omnium  consensn  Didy- 
BUS  in  numero  prindpum  in  civitate  litteraria  habeatur,  credere  ooga- 
ranr,  eum  comoediarum  studia  leviter  tantum  attigissel  Die 
gänzliche  Unbekanntheit  des  Verf.  mit  der  auf  die  Entstehung  unserer 
Scholien  bezüglichen  Literatur  zeigt  sich  auch  sonst  noch  oft.  Dafs 


Digrtizeij  Ly  <jOOgle 


84 


Ariilopbaiifs. 


damit  eine  notwendige  Vorbedingung  für  eine  methodische  und  Erfolg 
verii'  il  «  nde  Lotersachung  fehlte,  hat  er  sich  otteobar  gar  nicht  klar 
gemacht. 

Doch  versuchen  wir  es  uns  auf  Acn  Standpunkt  des  Verfassen?  zu 
stellen,  der  nur  die  Arbeitsweise  und  Ziiverlas>i^:keit  der  Scholiasten  im 
ullgt^meiueii  uuch  gev^ia&eu  Gt'sichtspuukteu  charakterisieren  wollte: 
hat  er  diese  Absicht  erreicht?  Mit  Ausnahme  des  ersten  Paragraphen 
Ist  das  Bcsnltat  iminer  das  gleiche:  «iaTeil  der  SeholiastanangabeD  ist 
gut,  ein  Teil  ist  scblecht.  Nor  der  Prozentsatz  ist  in  den  ?erscliiedeneB 
Kategorien  verschieden,  und  es  scheint  demnach  als  Resultat  her?ona- 
gehea,  dass  die  Scholiasten  gewisse  GegenstlUide  mit  grösserer  Sorgfalt 
and  besserem  Verständnis  behandelt  hfttten  als  andere.  Sieht  man  sich 
nan  aber  diese  Oegenstftnde  genauer  an,  so  zeigen  sich  wunderliche 
Widerspruche.  Dieselben  Scholiasten,  welche  die  Witze  des  Aristo- 
pbanes  so  vorzttglich  verstehen  und  erkUüren  (§4),  sollen  von  dem 
Wesen  der  Parodie  gar  keine  Ahnung  babpii  und  hier  nur  nach 
Wortanklängen  jagen  (§  3);  dieselben  Scholiasten  benutzen  für  die  Ge- 
schichte  und  Altertümer  einen  reichen  Schutz  von  Quellen,  na* 
mentlich  historisclien  Werkm.  sorgsam  und  eifrig  (§  9),  aber  was  Per- 
sonen hutriflt,  non  nisi  coacti  iibros  liistoricos  in  auxilium  vocaverunt 
(§5)!  Sollte  sich  da  Clausen  nicht  in  der  Abwägung  von  gut  und  schlecht 
etwas  verseilen  haben?  Sollten  nicht  von  den  gerügten  MSiiReln  manche 
erst  den  späteren  Compüatoren  zur  Last  fallen,  die  sich  beispielsweise 
für  Thatsachen  der  grobbeu  Geschichte  und  der  Altertümer  mehr  inter- 
essieren als  für  die  obscnren  von  Aristophanes  verspotteten  Personen? 
Und  sollte  nicht  manches  hurte  Urteil  Clausens  entweder  auf  ^lisver- 
Btändnis  der  Scholien  beruhen  oder  dadurch  veranlasst  sein,  dass  er  dem 
traurigen  Zustand,  in  welchem  diese  Trammer  alter  Gelehrsamkeit  auf 
ans  gekommen  sind,  nicht  genügend  Rechnung  getragen  hat? 

Unrecht  bat  Clausen  z.  B.,  wenn  er  behauptet  (S.  I6if.)i  dab  die 
Scholiasten  linani  verbornm  similitudine  deceptif  Parodie  annfthmen 
in  V.  848  xal  dou^at  pf^jx*^  fopfiav  aus  Euripides  Andromeda  ix^äSfot 
Mi^ut  fopß&v  (wo  schon  das  metrum  beweisend  ist;  vgl.  ZiaUnski,  Glie- 
derung der  Kom.  S.  97),  v.  1237  Jto;  luuUJJi^  itS»  Amarpiipet  Jixrj  aus 
Sopbokl.  xptfojj  f/baxiX}]^  Zr^vo^  i^uvaarpa<pi  (denn  es  ist  falsch  zu  be- 
haupten «nostro  versui  cum  illis  Sophoclis  verbis  nihil  commune  est 
ni  i  vox  fiaxiAhj  pro  voce  x^tcmoi  usnrpata«;  die  ganze  Redensart  ist 
gleich:  Zr^voc  —  J;oc,  i^avaarpa^fj  —  fivaürpiipet ^  und  vermutlich  hat 
bei  Sophokles  auch  J-'xr^  nicht  gefehlt)  und  v  275  i^tSpov  ^iupav  i^wv 
aus  den  gleichen  Worte  n  in  Soph.  Tyro  (denn  liucks  Bemerkung  bezieht 
sich  nur  auf  das  Wort  i^iopog^  nicht  auf  die  Yerbiuduog  der  drei 
Worte). 

Hinsichtlich  der  Krklilruug  ist  den  Scholiasten  Unrecht  gethan 
u.  a.  S.  6  zu  v.  1680,  wo  die  von  Clausen  mit  Ausrutungazeichen  ver- 


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Scholien. 


85 


sehen«  ErkUrung  ovr<w  ik  «5rJ  ^r^<T:  ßapßdpwi  xtX,  unzweifelhaft  den 
orsprüugUcheD  Sinn  der  compten  Aristophanesstelle  trifft  (vgl.  Schneider 
de  vet.  in  Ar.  eehol.  font.  p.  69);  S.  25  xa  v.  1646,  wo  die  Beziehung 
Ton  dm»Bptut^oits»  auf  dmoßbpwit^oiiM»  nur  auf  einem  Einfall  Kocks 
beruht;  S.  83  zu  v.  521,  denn  weshalb  das  hier  aber  Lampon  gesagte 
ad  Terha  versus  621  non  pertineat,  vermag  ich  nicht  einzusehen.  S.  47 
zu  V.  189  schliefst  Clausen  aus  den  Worten  des  Schol.  ttvi^  ^aat  fu^ntS» 
BuB&ö^  xtu  Sfmx^f  eJvat  Bouur-av  aBoeotiam  igitur  inter  Delphos  et 
Atticam  sitam  esse  uon  ipse  scivit  scboUastes  sed  ab  aliis  didicitf.  Der 
anne  Scholiast!  ob  seiner  Unkenntnis  so  nugereclit  getadelt  zu  werdeni 
Denn  ich  nehme  an,  dafs  Clausen  unter  »scholiastes«  den  Urheber 
difsrr  Notiz  ver«tfht.  Das  rfv/j  tfant  bcdentot  aber  natürlich  nur:  »in 
einigen  hrouvr^jia'a  steht  folgende  £rkillruQgc,  und  gehört  einem  Com- 
pilator  an. 

Solch"  \  ollige  Verk^-miunj:  der  Eigenart  unserer  Scholien  und  der 
Art  ihrer  PJiit^tehnng,  Zusarnmenset/.ung  un<i  Überlieferung  führt  natür- 
lich zu  vielen  andirfn  falschen  Urteilen.  Scholien,  denen  man  es  auf 
den  ersten  Blick  ansieht,  dafs  sie  in  traurigster  Weise  entstellt  sind, 
niQssen  zu  ungtlnstigeu  Urteilen  über  die  »scholiastae«  die  Grundlage 
abgeben,  wie  z.  B.  schol.  18  ü*»x  ra>v  dftviatv  CS.  23),  17  SappiXtGtoo 
(S.  35 f.),  879  'j^T^Xä  xii^  (S.  47;  das  Scholion  bezieht  sich  natArlieh 
anf  die  sicilische  Expedition,  ist  aber  traurig  verderbt),  149  Ainptou 
($.  48);  namentlich  aber  schol  v.  997  J^ratv  (S.  82),  wo  die  blofee  Ver- 
gleiehung  der  Dindorfschen  Adnotatio  mit  Saidas  zeigen  mufste,  dafs 
uns  ein  wftstes  im  einzelnen  arg  verderbtes  Conglomerat  von  Excerpten 
vorliegt. 

Dafs  die  Schrift  als  ganzes  keinen  besonderen  wissenschaftlichen 
Wert  hat,  dttrfte  aus  dem  Vorhergesagten  zur  genüge  hervorgehen.  Da^ 
gegen  raufs  anerkannt  werden,  dafs  sie  zur  allgemeinen  Orientierung 
über  die  in  dr  n  Scholien  behandelten  Gegenstände  und  die  Art  ihrer 
Behandlung  wohl  geeiern"t  i^t.  un»l  im  oinzclnfn  f<)r  Erklärung  und 
Emendation  der  Scholien  manches  beachtenswerte  bringt.  Nampntlieh 
in  §  6  sind  eine  Anzahl  von  Scholien,  die  sich  auf  attische  Altertümer 
beziehen,  ausmhrlich  und  verständig  besprochen,  wenn  anrh  mit  mehr 
Intere-se  und  Frucht  fttr  die  sachhchen  als  für  die  litterarhistorischen 
Fragen;  unter  den  vorgeschlagenen  Emendationen  hebe  ich  hervor 
Sch.  765  (S.  61)  Tivsc:  rpirrf/v  /zyourn  statt  orjartya^  t/jcttuv  äz/s:; 
Schol.  31  tS.  67)  TtaafiivCi  st.  'J':aafiz>6^\  Sch.  281  tS.  71)  leyovam  8k 
0eXoxAeig  öOo  rpayiuoiutv  izotr^za:.  tig  /xkv  o  (^0d(mslBouQ  üidff,  iref/oi  Sky 
0tXoxJl£ooe  dnuj'o>oi.  ixBimt  fiiv^ufi  uio^  MdpatjLüf  toovou  Sk  *Ainv9d' 

^icjc.  irriL  Einiges  ist  auch  zur  Erklärung  des  Textes  beigebiaeht;  gut 
ist  {S,  25 if.)  die  Behandlang  von  v.  281  ff.,  wo  darauf  hingewiesen  ist, 
dab  PhUokles  wahrscheinlich  auf  dem  Scbttdel  ein  Gewftchs  gehabt  hat, 


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86 


Arlttdphao«!. 


das  zur  Vergleichiuig  mit  dem  ino^  und  nopMg  berechtigte;  dagegeD 
halte  ich  f&r  verfehlt  die  Erklärung  von  t.  821  (S.  24)  to  ^UfponQ  t»- 
i&Kiß  tnoii  sunt  eomm  opes  in  Nabicoetilia,  sed  vcrisimilius  est  eas  esse 
in  campo  Phlrgraeot,  denn  aus  v.  826  geht  hervor,  dafs  ro  0Xsyp.  nsS. 
sich  auf  die  Ms^Jioxoxxuyia  selbst  bezieht  Auch  dafs  ^tXOffivuv  h'cvr^acau 
V.  1378  per  iocum  pro  ftiioktipov  Kofr/rtav  gesagt  sei  (S.  26),  erscheint 
mir  nicht  glaublich. 

Die  von  Clausen  ganz  abgowiesonc  Frage  nncl:  »Im  Quellen  der 
ScholieD  bildet  wiedeniin  das  Thema  einer  Abhandluug  des  bekannten 
italienischen  Philologen: 

Francesco  Novati,  Saggio  sulle  glosse  Aristofanesche 
del  lessico  d*Esichio.  (Stodi  di  filologia  Greca  pubbl.  da  E.  Picco- 
lomini.  Toi.  I,  Torino  1882,  S.  69— 105). 

Mit  Recht  hat  Nuvati  seiuen  Aufsatz  ein  Saggio  genannt.  Denn 
die  F  rage  nach  dem  Verhältnis  des  Hesych  zu  den  Scholien  wird  keines- 
wegs erschöpfend  behandelt;  erstens  beschränkt  sich  Novati  auf  drei 
Stucke,  Plutus  Nubes  Ranae ;  zweitens  aber  gibt  er  auch  für  diese  nicht 
eine  ToUstandige  Confitmtation  der  eDteprechenden  Scholien  und  Hesych- 
gloseen;  nnd  zu  einem  bestimmten  klaren  Resultat  kommt  er  auch  nicht. 
Trotzdem  ist  der  in  seiner  Essayhaftigkeit  an  Schnee  erinnernde  nnd 
offenbar  anch  durch  diesen  angeregte  Aufsatz  interessant  und  lebTieieb. 

No?ati  bespricht  zuerst  diejenigen  Glossen,  welche  sich  mit  er- 
haltenen Aristophanesscholien  mehr  oder  weniger  decken,  dann  diejenigen, 
weiche  zu  einer  Stelle  des  Aristophanes  eine  andere  Erklärung  geben 
als  die  uns  in  den  Scholien  erhaltene,  endlich  die  auf  Stellen  bezOgliche* 
zu  denen  gar  keine  Scbolienerklämng  erhalten  ist.  Die  Glossen  der 
beiden  letzten  Kategorien  sind  nahezu  vollständig  aufgeführt  (es  fehlt 
z.  B.  o$o^  ^^TjTTtov  —  Plut.  V.  720),  von  der  ersten  Kategorie  nur  eine 
Auswahl  von  besonders  instructivcn ,  bei  denen  durch  Vergleichung  des 
Äristopbanesscholions  mit  Hesych,  unter  Uerbeiziehuug  von  Photius, 
Suida-,  Eustathins,  den  Parocniiographen,  der  Versuch  gemacht  wird, 
die  ur;>prüngliche  Form  des  Scbolinn,  resp.  der  Didymci^chon  Beme-r- 
kung  ZD  recoüstruieren.  Das  ist  in  gcschicklor  und  interessanter  Weise 
durchgeführt,  und  hierin  sehe  ich  den  Hauptwert  des  Aufsatzes,  wenn- 
gleich ich  keineswegs  mit  allen  Einzelheiten  einverstanden  bin.  Lobens- 
wert ist  auch  das  Bestreben,  ilie  verschiedene  l'herlirfernn^  in  ver- 
schiedenen Handschriften  zur  Sonderung  der  Schülieubestaiidteile  zu 
verwerten,  doch  wird  Novati  hier  zum  Teil  irregeführt  durch  Misver- 
ständnis  oder  Üüchtigc  Benutzung  der  Dindort- Dübnerschen  Adnotatio. 
So  hat  Dttbner  in  Schol.  Nub.  552  die  Worte  avu  roö  xarä  xukon  z'inTouni 
nicht  attenendosi  a  Soida  an  den  Kopf  des  Scbolion  gesetzt,  son- 
dern aus  seiner  Anmerkung  «legebatnr  xari  raS  xoXw  tmwatM  (die 
er  ans  Dindorf  &bernommen  hat)  war  zu  entnehmen,  dafs  diese  Worte 


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SeboHen. 


87 


selioii  in  dem  vordindoifsdien  Scholienkorpas,  d.  h.  dem  der  Aldina  ftn 

dieser  Stelle  standen,  und  su  ist  es  auch  in  der  That.  Das  Seholion  za 
Ran.  186  teilt  Novati  S.  80 f.  in  einer  Form  mit,  von  der  er  versichert, 
dafs  es  in  derselben  «^i  Ip^jc;?  nrl  cod.  Laur.  2779  {6)^  neW  Amhr* 
L  39  (J/),  e  nnir  Aldina.  In  der  That  aber  gebt  aus  Dindorf-Dtibncrs 
MittpiluDg  hervor,  tlafs  nur  Aid.  die  Seholion  so  bietet,  während  in  J/^ 
grofse  Stücke  tehieii  und  der  Anfang  anders  laul^t.  und  wenn  man  dazu 
noch  die  verschiedene  Ordniinir,  iu  welcher  dio  Kinzelljc^landteile  des  in 
unseren  Ausgaben  zusanimcnhangend  fort!anfen<ifn  Scholions  iu  den  ver- 
schiedeoeu  Hss.  erschtinen.  mit  in  bot  nicht  zieht,  so  zeigt  sich,  dafs 
die  chiareEza  e  Tordine,  durch  welche  Herrn  Novati  das  Seholion  der 
Alaiiiu  lüipuniert,  nicht  ursprünglich  sondern  das  Werk  eines  Ordners 
ist  (mag  dies  nun  Musurus  gewesen  sein  oder  der  Urheber  der  von 
diesem  benaUten  Handschrift),  der  vier  oder  fttnf  Einzelscholien  mit  ein- 
ander verband.  Dies  ansfllbrUcher  hier  darzulegen,  gestattet  mir  die 
Rücksicht  auf  den  mir  zugemessenen  Raum  nicht.  In  anderen  Fflllen 
konnte  Novati  nicht  wissen,  dafs  ein  von  ihm  verwendetes  Scholien  min- 
denrertig  ist  Das  ist  der  Fall  mit  dem  Scbol.  0  zu  Ntib.  28,  welches 
Novati  S.  86  f.  unter  Benutzung  der  Glosse  nok^un^fna,  des  Hesych 
sowie  Photius  zur  Reconstruction  der  verrontlich  ältesten  Form  des  Seho- 
lion benutzt  Aber  ^  enthält  neben  alten  Scholien  auch  thomanische 
(was  erst  spater  ich  erkannt  habe),  und  gerade  dies  von  Novati  herbei- 
gezogene Seholion  geliört,  wie  die  Vergleichung  anderer  Handschriften 
ergiebt,  zu  den  thomauischen.  Dadurch  wird  die  ganze  Combioation 
hinü&llig- 

Von  solchen  Einzolhritcn  abgesehen  ist  dio  Untor.--nchung  der 
einzelnen  Scholien  und  ihre  V»  rgleichung  mit  fJrtyrli  und  den  anderen 
Lexicographen  mefhodisrh  uud  verstfinditz  durehücnihri  und  bildet,  wie 
schon  gesagt,  den  Hauplwert  des  Auf^^ltze^.  Denn  als  Ganzes  hat  der- 
selbe den  Zweck,  den  er  nach  des  Verfassers  eigner  Aussage  haben  soll, 
vtrfelilt.  Die  Vergleichung  « j)(irf?er}\  nnovi  atK'umenti  a  provare  la  deri- 
vazione  dtgli  scolii  aristotauebchi  da  varii  antichi  commentatori,  e  non 
da  un  solo  'ur^u^ivt^fia,  come  h  stato  sostenuto«  (S.  63).  Partnriunt 
montes;  und  scUie&lidi  läuft  es  darauf  hinaus«  dafs  unter  diesen  varii 
commentatori  nur  verschiedene  Compilatoren  des  Didymns  geroeint  sind, 
welche  von  diesein  reinere  und  zuverlässigere  Auszflge  als  Symmachus 
gegeben  hätten.  Einen  zwingenden  Deweis  dafikr  vermisse  ich  ebenso 
wie  bei  Schnee  und  Schauenburg. 

Als  prindpale  fönte  ihr  die  Scholien  ergeben  sich  also  fflr  Novati 

(S  63)  gli  '}  ro/zvjj/iar'/  'A/Jittro^di^ou^  e  la  Aff^ff  xaf/ux:^  di  Didimo  (S.  88). 
Beide V  und  beide  auch  für  Hesych?  oder  nur  die  eine  für  die  Scholien, 
die  andere  für  Hesych?  Das  Iflf  t  X  vati  ganz  im  Unklaren.  Ja  er  geht 
in  der  Unklarheit  soweit,  dafs  er  S.  76  spricht  von  »scolii,  passati  dagli 
imffunifMTa  di  Didimo  in  queUi  di  Teone,  da  queste  in  Simmaco«,  also 


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88 


AristopbiiiM. 


anzunehmen  scheint,  dafs  Symmachiis  srinr  Erklärungen  zu  Aristophanes 
nicht  aus  dem  Commontar  des  Did>'iDus,  sondern  aus  der  Xi^tc  Mwfuxiij 
des  Theon  -zo-i  höpft  habe. 

Diese  UukiarhtMt  i-t,  wie  Ilolzinger  in  >eiuer  Kecension  des 
AnfsaUes  (Zschr.  f.  österr.  Gymn.  XXXIV,  1883,  S.  599flf.)  mit  Recht 
hervorhebt,  der  Hauptfehler  (irsöclben.  Dafs  Didymus  die  Hanptquelle 
sowohl  dnr  Scholien  als  (für  die  Komikerglossen)  des  Hesychius  isi  luui 
dafs  Didymus  in  seiner  xwficxij  Xd^ts  seine  Komikcrcommentare  selbst 
ausgeschrieben  hat,  iet  Ungst  enie  uerkaiuite  Thatsache ;  Aufgabe  einer 
Btterarhistorischen  Untersncbung  wftre  es  gewesen,  dnreh  Vergleiebnng 
▼on  Hesydi  und  den  AristopbanesBCholien  das  Yerbftltnis  des  tmofivrjfxa. 
sn  der  M$tt  nnd  die  Art  and  Weise  der  Bennteang  beider  hier  nnd 
dort  genauer  zu  untersncben,  also  t.  B.  die  von  Schmidt  Didym.  fir. 
8.  VOfll  angestossene  Frage  naeh  der  Benutzong  der  U^tc  mw/uk^  des 
Didymus  durch  die  Scholien  weiter  zu  verfolgen  nnd  andererseits  zs 
untersuchen,  ob  etwa  bei  Uesych  sieh  Spuren  directer  Benutsong  des 
onofivilHa  finden-  Welche  Consequeuzen  für  diese  Frage  würde  es  z.  B. 
haben«  wenn  Novati  mit  Recht  (was  ich  allerdings  nach  dem  auf  d.  vor. 
Seite  gesagten  nicht  glaube)  aus  der  Vergleicbung  von  Schol.  Ran.  iö6 
und  Hesych  r^vno  rtoxm  «chliefst,  dafs  das  Lemma  bei  Hesych  verstttinmelt 
sei  aus  to  Ai^Hr-^  r.tdcov  xa:  itvtm  Ttoxml 

Auf  die  Wichtigkeit  der  Lemmata  für  diese  ganze  Frau'i  macht 
Holzin  crer  a.  a.  0.  mit  Recht  aufmerksam.  (Nur  miif<  In  merkt  wer- 
den, dafs  Ujrselben  ungleich  wichtiger  sind  fiir  die  alpliabeti-cli  geord- 
neten Lexica  als  tür  die  Ücholieu,  deren  Lemmata  zum  grofseu  Teil 
sogai  nachweislich  nicht  einmal  alt  siud ).  Derselbe  behandelt  dann 
nocli  die  Glosse  des  Hesych  axivSdXano;  unter  Vergltichuug  von  Schol. 
Nub.  130.  855.  Ran.  819,  Photius  und  Suidas,  und  zeigt,  dafs  Suidas 
am  vollständigsten,  Photius  daraus  ein  Auszug  ist,  von  der  Glosse  des 
Hesych  der  grOfste  Teil  ganz  anderen  Ursprungs  ist 

Weiter  zurückliegende  Quellen  unserer  Scholien  behandeln  die  drei 
folgenden  Dissertationen: 

Augustns  Hlau,  De  Aristarcbi  discipulis.    Diss.  inaug. 
Jena  1883.  76  S.  8. 

Von  den  Schülern  Aristarchs,  die  fhr  Aristophanes  in  Betracht 
konnnenp  werden  folgende  behandelt. 

Ammonius  Älexandrinus,  Aristarchs  Nachfolger  als  Schulhaupt, 
der  aber  keinen  eigentlichen  Commentar  zu  Aristophanes,  sondern  nur 

ffSpi  jtwfitpSofjfisvujv  schrieb  (S.  12). 

Demetrius  Ixion.    Kurze  Notiz  S.  '20. 

Apollonius.  S.  50—05.  Blau  ptticlitct  der  Meinung  Schmidts 
(Didym.  fr.  p.  285)  bei.  dafs  der  namentlicii  in  den  Scholien  zu  Rau. 
Öfter  citiertc  Apollonius  nicht  Apollonius  lUiodius  sondern  ein  ScbUier 


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Sdiolieii. 


89 


Aristarchs  ist,  und  sucht  das  durch  p*'naiiere  Betrachtung  der  Frag- 
mente weiter  zu  begründen.  Aui^erdem  ist  an  drei  Stellen  Apollo- 
nias Dyscolus  gemeint,  uud  vun  einigen  anderen  Erklärangen  bleibt 
es  zweifelhaft,  ob  nicht  Apollonius  Chaeridis  verstanden  ist,  ttber 
den  Blau  in  einer  langen  Anmerkung  S.  55  57  handelt.  Au'^führlicher 
werden  besprochen  und  zum  Teil  emeadiert  Schul.  Av.  1242.  Kuu.  357. 
Rao.  1437.  Tesp.  1239. 

Cbaeris.  Naeli  BJan  ein  direeter  Schüler  des  ArisUrcb.  Über 
seine  Aristophanesstadien  S.  61.  62.  Ausführlich  behandelt  wird  das 
8cfaoL  Ban.  1208  (vgl.  oben  8. 77). 

Den  Sehlofo  des  Scbolion  will  er  folgendermafoen  lesen:  roßäf  9k 
^^tdfooat  votä  S^oü^  nS       ort  roi^  xop&uc  cb»rl  rarv  iw^pmwfuxwv 

»habeamas  ita  primum  eos,  qui  etiam  loDgias  quam  Cbaeris  progressi 
ToS  Ssp$out  quod  ilie  subaudiebat,  in  textum  etiam  receperint.  dein 
ipsnm  Chaeridem,  postremn  eos  qui  Jaosfou  Tei%£u)To<;  nil  nisi  Darii 
umbram  sibi  Teile  monuerint«.  Über  die  Meinung  des  Ghaeris  selbst 
sagt  Blau  »vix  possnm  satis  mirari  Chaeridis  teineritatem ,  quae  haud 
facile  dixe^itii  ntnim  gravior  videatur  in  inejtta  hac  opinione  qua  ipsis 
nomiuibus  propriis  pro  palrünvmicis  uti  licere  poetis  docuerit,  an  in  eo, 
quod  Xerxis  mortem  Aeschyli  Persis  ausus  sit  imputare«.  Demselben 
Cbaeris  hatte  er  verlier  bezüglich  seiner  Lpi^fungen  auf  dem  (jebiete 
der  Humerkritik  uud  Grammatik  nachgertihmt  »nee  scaevi  fuiss^  homi- 
nem  ingenii  ucc  parvae  aiictoritatis«,  und  von  seiner  auf  Piudar  bezüg- 
lichen kritischen  Thfttigkcit  beifst  es  S.  63:  »tarn  sano  iudicio  eoquc 
acumiue  rem  suam  gessit  ut  etc.« 

Enpbronios.  6.67  -  77.  Ober  dieseu  Commentator  des  Aristo- 
phanes,  der  in  den  Scholien  27 mal  eitiert  wird,  sind  wir  sehr  schlecht 
nnterricbtet  und  die  Meinungen  der  Gelehrten  geben  sehr  auseinander. 
Für  junger  als  Didymus  halten  ihn  Schneider,  Grftfenhan,  Gerhard,  Diu* 
dorf,  wSlurend  ihn  Rad.  Schmidt  unter  Beistimmung  Nancks  mit  Euphro- 
nidas,  dem  Lehrer  des  Aristoph*  Byz.  indentifidert.  Auch  M.  Schmidt 
(Did.  8.  294)  hält  Euphronios  für  Alter  nicht  nnr  als  Didymus  sondern 
auch  als  Aristarch  Callimachus  und  Galllstratus.  Blau  polemisiert  gegen 
Schmidt.  Aus  der  Thatsache,  dafs  meist  £uphronius  und  Callistratus 
zusammen  genannt  werden ,  folge  keineswegs ,  dats  Euphronius  von 
Callistratus  eitiert  worden  sei;  man  könne  ebensogut  das  umgekehrte 
schliefsen.  Ebensowenig  gehe  aus  Schol.  Av.  765  KaXkt'imxog  o'ix  äwi- 
ypojifii  hervur.  dafs  Gallimachus  in  seinem  Vogelbucb  gegen  Euj^hronius 
polemisiert  liabf:  diese  Notiz  könne  von  irgend  einem  späteren  her- 
rühren. Dagegen  schliefst  Hlau  au<  Schol.  Av,  «73,  dafs  Euphronius 
den  Callimachus  citierte,  und  aus  Schül.  Vesp.  696  at(r^}ittw<rba(  (pr^ot^ 
womit  nur  die  aristarchische  htnXr^  gemeint  sein  könne,  dafs  er  nach 
Aristarch  lebte.    Pagegen  habe  Schmidt  uiizweifelhait  erwiesen,  dafs 


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90 


▲riitopbaoes. 


Didjmus  den  Euphronius  benutzte.  Dieser  lebte  also  zwischen  Aristarcb 
und  DidyniiiB.  Vwnit  sUfflmt,  diife  er  meist  in  Yerbindang  mit  Leuten 
dieser  Zeit  genannt  wird;  wenn  in  Schol.  Av.  266  der  Panuloxograph 
Andreas,  der  um  Ol.  160  lebte,  mit  einer  von  Eupbronins  abweichenden 
Meinung  erscheint,  so  folgt  daraus  nicht,  dafs  jener  gegen  diesen  pole- 
misiert habe. 

Cuphronius  war  also  wohl  Schiller  Aristarchs,  und  wenn  öfter  ver- 
scbiedene  Erfclftrnngen  des  Euphronius  und  des  Callistratus  oder  Arte- 
midor  citiert  werden,  so  läfst  das  auf  einen  Widerstreit  der  Aristarcheer 
und  der  Aristophaneer  schliefsen.  Er  widmete  seine  Interpretentbfltig- 
keil  nicht  nur  dem  Aristophanes  sondern  auch  andnren  Komikern;  sie 
erstreckte  sich  hauptsftcblich  auf  Wort-  und  SacherklAmng,  wobei  er 
aber  oft  in  Irrtümer  verfiel. 

Schol.  Vpsp  096  wird  S.  75  folgendonnafseii  emnndirrt:  ix  ßo^ob 

Trangott  Staesche,  De  Bemetrio  Ixione  grammatico. 
Diss.  inaug.  Hai.  188S.  S9  S.  8. 

Verf.  bestimmt  zunächst  die  Lebenszeit  des  Demetrius.  In  dem 
Artikel  des  Saidas  ist  ein  Widerspruch,  indem  es  einmal  hcifst,  daf.s  er 
zur  Zeit  des  August  lebte,  und  dann,  dar.^  er  ein  Schüler  Aristarchs 
gewesen  sei.  Staesche  zeigt,  dafs  die  erste  Angabe  auf  Irrtum  beruht, 
dafs  Demetrius  in  der  Tbat  ein  Schiller  Aristarchs  war,  dann  aber  zur 
Pcrgameniscben  Schule  Oberging. 

Über  seine  Beschäftigung  mit  Aristophanes  handelt  Verf.  S.  25  ff. 
Einmal  werden  in  den  Aristophanesscholien  seine  '/frrtxae  ^'feic  erwähnt ; 
anderes  unter  seinem  Namen  citiertes  aber  ist  derart«  dafs  es  einem 
Commentar  zu  Ar.  entnommen  sein  mufs.  Und  zwar  stammt  aas  diesem 
Gommentar  alles,  was  mit  dem  blofsen  Namen  Jr^iaftpiog  ohne  Beinamen 
(wie  0a^pttoQ  etc  k  citiert  wird.  Er  polemisiert  öfter  gegen  Aristarch. 

Die  Fragmente  aus  den  Aristuphanesscholien  sind  ziisamnicngrstflll 
und  besprochen,  zum  Teil  mit  Kmf  ndalionsversuchen,  f^.  52—56.  Es  sind 
Schol.  Ran.  79.  1Ö4.  191.  308.  970.  990.  1196.  Vesp.  240. 

Carolus  Strecker,  De  Lycophrone  Euphronio  Erato- 
sthene  coroicornm  interpretibus.  Diss.  inang.  Gryphisw.  1884. 
89  8.  8. 

Den  Hauptbestandteil  dieser  Abhandlung  bildet  eine  Sauaiilaug 
der  auf  die  Komiker  bezüglichen  Fragment*'  der  genannten  drei  Gram- 
matiker. Und  zwar  sind  nicht  nur  die  ausdrücklich  unter  ihrem  Namen 
überlieferten  Bemerkungen  zusamiaeugestellt,  boudcrii  auch  die  aus  inne- 
ren Gründen  ihnen  zuzuschreibeudeu.  Welches  diese  inneren  Gründe 
sind,  ist  im  ersten  Teil,  8. 1—22,  auseinandergesetzt,  wo  im  allgemeinen 


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SchoUen. 


91 


Uber  fUft  drei  Männer  und  ihre  Leistuogcn  für  die  Komödie  geliandelt 
wird.  Aristoteles  und  die  Perip«tetiker  hAtten  sieli  nnr  in  rebus  bisto- 
rids  et  6€enids  trectandis  bewegt,  mit  Kritik  nnd  Interpretation  aber 
Dicht  abgegeben.  Mit  der  letzteren  habe  den  Anfang  gemacht  Lyfco« 
pbrott,  aber  noch  in  ganx  planloser  Weise,  ohne  grttndlicbe  Stndien, 
sondern  vielfach  rein  ins  Blane  hinein  ratend.  Daher  werden  ihm  aUe 
gmnx  sinnlosen  Erklftmngen  snsnsohreiben  sein.  Anf  ihn  folgt  Enphro- 
nitts,  den  Strecker  mit  Schmidt  vor  Aristophanes  von  Byzanz  setzt 
Seine  Argumentation  ist  folgende:  Bei  Hephaestion  p.  106  Gaisf.*  und 
den  Hephaestionscholien  p.  64  Gaisf^  erscheint  ein  Euphorien  Gher- 
sonesita  als  Grammatiker,  Lehrer  des  Ari«;tnicli  uik)  Aristophanes  and 
Dichter  von  Priapeen;  bei  Strabo  findet  sich  VIII  382  ein  rä  npidneta 
7:otr^aa:  /'hfpov.oc;  als  von  einigrn  zu  dfr  tragischrn  PIrias  gerechnet 
wird  ein  f]ii  ]i  hmuios  genannt  in  dnn  Scholien  /u  Hephaf  tion  p.  57; 
endlich  j?f  uiit  "^[iidas  als  Lehrer  des  Aristophanes  einen  Enphn  nidas 
aus  Kurintli  oder  Sikyon.  Folglich  —  ist  das  alles  ein  und  dieselbe 
Person,  und  mit  dem  Aristophanesrrkiftrer  Euphtonios  identisch!  Die 
Schrift  Blaus  hat  Str.  erst  während  de«  Druckes  kenueu  gelernt;  den 
Schlufs,  den  dieser  aus  dem  lu<j4ffjü\^ioi  ilk  xat  aiar^fiEtwaihii  ift^ai  in 
Schol.  Vesp.  GOG  zieht  (s.  oben  S.  89).  fertigt  er  mit  der  Bemerkung 
ab,  das  könne  auch  bedeuten:  »Euphronius  dicit  locum  a  se  signo 
notaturo  esse,  quia  e.  c.  t.t  Somit  gebOtt  also  KupLronius  nach  Strecker 
noch  unter  die  Anfänger  der  Interpretationsthftti^^eit  nnd  so  erkiftrt  es 
sieb,  dafs  er  vielfach  ebenso  verkehrte  und  ans  der  Laft  gegriffene  Er- 
Uirungen  gibt  wie  Lykophron;  aber  er  hat  sich  doch  schon  etwas 
besser  umgesehen;  freilich  mnfs  er  hftufig  bei  den  Homererktftrern  Hilfe 
»neben  (weshalb  ein  grofser  Teil  der  ans  den  Homercommentaren  ge* 
schöpften  Erkl&mngen  der  Aristophanesscholien  anf  Enphronlns  su- 
itd^ben  wird),  aber  er  hat  sich  Mflhe  gegeben,  den  Witzen  und  Paro- 
dien bei  den  Komikern  auf  den  Grund  zu  kommen  und  zu  dem  Zweck 
die  tragischen  und  lyrischen  Dichter  studiert,  er  hat  sich  namentlich 
ancb  mit  dem  dorischen  Dialekt  besch&ftigt.  Die  richtige  Methode  hat 
aber  er:>t  Ph  atosthenes  in  die  Sache  gebracht,  der  in  seinem  umfang- 
reichen Werke  rs^n  dp^aiaQ  xioixwSfa^  alle  Arten  der  Kritik  und  Exe- 
gese meisterhaft  anwendete.  Er  studierte  zu  diesem  Zwecke  die  Werke 
d*»r  Historiker,  die  littcrarhistorischen  Werke  der  Tcripatetiker ,  die 
alten  Dichter.  Er  trieb  sowohl  Textkritik  auf  grund  von  Handschriften- 
vergleichung, als  höhere  Ivntik,  iudein  er.  L'^stlUzt  auf  Observation  des 
attischen  Sprachgebrauchs,  über  Echtheit  oder  ünechtheit  der  einzelnen 
Dicbtcrn  zugeschriebenen  Komödien  urteilte.  Wir  wis^-eu  das  :>peciell  von 
PhereKrates,  aber  es  ist  mit  Meineke  zu  vermuten,  dafs  auch  was  von 
anderen  Dichtern  ttber  Zweifel  au  der  Echtheit  mitgeteilt  wird,  auf 
Eratostbenes  zurückgeht.  Zu  dem  Zwecke  studiciu  Eratosthcnes  eifrig 
die  DidaskalicD  und  die  Pinakes  des  Kalliraacbus.   Was  die  Interpre- 


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92 


Aristophftnes. 


tation  angeht  so  war  sie  sowohl  sprachlich  als  sachlich.  Auf  dem  sach- 
lichen Grbiet  hat  er  am  meisten  für  (leschichte  und  Chronograpliic  ge- 
leistet, wahrend  ihm  iu  drr  Erkiaiuiig  attischer  Altertümer  von  dem 
Periegeten  Polenio  zahlreiclic  Irrtüiuer  nachgewiesen  wurden  Mnd;  vor- 
züglich war  er  in  der  Worterklärung,  der  Worte  des  gcwöhnlicliea  Le- 
bens, der  scltcoeo,  der  n^ugebildeten  Worte,  der  Wortwitze  und  der 
Eigenheiten  des  attischen  Dialektes,  anter  vergleichender  Herbeiziehung 
seines  beimisehen  cyrenaeisehen  Dialektes.  Sein  Werk  wurde  eine 
reiehe  Fundgrube  fttr  seine  Nachfolger,  eh  ist  vielfach  compiliert  wor- 
den, am  ausgiebigsten  von  Didymus. 

Ob  diese  Darstellnng  richtig  ist  nnd  ob  die  darauf  gestfltzte  Zu- 
weisung namenloser  Bemerkungen  an  einen  der  dreie  gebilligt  werden 
kann,  ob  z.  B.  Lykophron  mit  recht  als  Prügeljunge  fungiert  und  flir 
alle  namenlosen  Dummheiten  verantwortlich  gemacht  wird,  und  nicht 
vielleicht  seine  Nachfolger  ihm  manches  Gute  verdanken  was  unter  deren 
Namen  geht  (einmal  ist  bei  einer  soldien  ErklAning  sein  Name  neben 
dem  des  Eratosthenes  erhalten,  Schol.  Vesp.  704  =  fr.  48  Str.)  wfthrend 
unter  seinem  Namen  nur  das  auf  uns  gekommen  ist,  wogegen  jene 
polemisierten,  ~  diese  und  andere  Fragen  in  beantworten  ist  nicht 
unsere  An^be.  Fflr  uns  ist  es  nur  von  Interesse,  dass  fBr  die  152  Frag- 
mente nicht  weniger  als  168  Stellen  der  Aristophanesscholien  herbeige- 
zogen sind,  wo  erforderlich,  mit  der  Parallelflberliefernng  confrontiert, 
mit  Commentar  verseben  und  emendiert.  Der  Commentar  ist  freilich 
ziemlich  dürftig  und  besteht  meist  aus  Verweisungen;  man  mufs  Bern- 
hard y>  Eratosthenica  und  Schmidts  Didymus  daneben  benutsen. 

Die  Emendationsvorschläge  sind  meist  verständig  und  probabel; 
als  besonders  gelungen  hebe  ich  hervor:  Nub.  967  </>/avm/oc  adrit^  toü- 
700  TOfj  ^afx.  fxvTjfi.  Vesp.  1005  t«  ok  Xomä  iaoTw(^ixaazovy  xufii'^^etv 
Tt/bc  xArfBivvac.  Pac.  199,9  rov  xürtapuv.  l'i  ix  fAeyd^tov  Ttofjrjviuv. 
Av.  266  nQpipyio^*  (Joq  tt«/«'  Inruövaxny.  hat  fiijy.  Av.  299.  E'jtppo^ 
VWC  ^401  Tobg  JwpteTc  Hyttv  (^napo^oz ti)fio  ^  Stä  roo  ^  xr^pokov^ 

rou  S tipBoyyotM  to5  ii  nponapo^orövwcy  xet'fj'j^ov.  Av.  1714  Xaßußv 
yäp  rijv  rafitay  roy  xtpa')vnn  xai  ahrbf  äy€t,  Thesm.  667  a»?  rit  nAo- 
xdSs^\  Ran.  194  Lücke  hinter  rrap^  Sv. 

Anderes  ist  bedenklich  oder  sicher  falsch  So  die  Heliaiidhing 
von  Scliol.  Eq.  276.  Nnb.  1264.  Vesp.  604.  Ich  gehe  genauer  ein  auf 
Schol.  Av.  122  und  Nub.  72,  weil  sicli  hier  zeipt .  auf  wie  schwarlipu 
Füfisen  manchmal  die  Kriterien  stehen,  aut  ^rund  deren  eine  Erklilruug 
einem  bestimmten  Manu  zugewiesen  wird  (diese  beiden  dem  Erato- 
sthenes als  fr.  125.  34).  in  dem  Avesscholion  ist  (liberlieterl :  xat  rpt- 
TT^v  7:fwakfxfißdi>ojai  (nn'/n^r^y  01  xara  /ItßOr^^  zr>  ix  rtt/v  xujonuv.  rh  dfi- 
r.tj^oviov  xaku(ß}i£vuy.  Das  letzte  will  Strecker  tulgendermalsen  enien- 
dierea  to  ix  zwy  xwcmv  jjuzzopsvoy  djxre^ovtov  zo  yuüwav  xa/oo»- 


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SeboII«ii. 


93 


fuißov^  unter  Berofoog  auf  dos  Schol.  Pkt  p.406  Bekk.,  wo  radi  Em* 
tostbenes  dtiert  wird,  und  es  am  Ende  heilst  maupMy  Sk  ro  h  töiv 
Mmim  ptax6fut¥w  dif»n6x6¥W¥y  S  yabyvav  ^paat,  Nan  der  Schlnts  anf 
Schol.  Nnb.  72.  Hier  haben  R  (in  Y  ist  kein  Schol.  vorbanden)  ood  Aid. 

das  Schol.  ot^l^spav  ivr^fxfieyo; :  dvrc  too  i.'dzdvftdyoC'  notfisvixov  -rapt» 
ß6J(aw¥  ^  Biif  Bifxt^  und  6'Reg.  haben  die  Glosse  y<>'>v%>av.  >Docet  Liby- 
com  vocabuluoi  ab  Eratosthene  allatum  fr.  125  frustulum  Erato^tbenis 
observatioDts  exstare«.  Die  Worte  o  yn'iwav  ^aai  in  dem  Platoscholion 
.«ind  aber  schon  von  Schmidt,  Bidymus  p.  Ü2,  unter  Verweisung  auf 
Zouar.  II  c.  1645  Titlm.  und  Moschopul  //.  nyin.^  als  junger  Zusatz 
aasgescbieden  wonlen:  die  Glossen  in  ^  und  Heg  sintl  sicher  jung  by- 
zantinisch, und  dafs  yt>u)fya  ein  jungb  y  a  n  ti  nisches  VV  o  rt  ist,  lehrt 
auch  ein  Hlick  in  den  Du  Gange.  Die  libysche  Form,  welche  Era- 
tüstheiiea  herbeizog,  war,  wie  bei  genauerer  Betrachtung  des  Aves- 
schulions  sich  ganz  klar  ergibt,  die  mit  dem  Vy  ataitpva.  Davon  ist 
aber  in  dem  Schol.  zu  Nub.  nichts  zu  finden. 

Es  ist  dies  nur  ein  Beibpiel  für  die  ohnehin  klar  daliegende  That- 
sacbe ,  dafs  Untersnebungeu  dieser  Art  eines  gesicherten  haud- 
sehrift ticken  Fandanientes  bedürfen,  und  dafs  ein  solobes  fttr  die 
Aristophanesflckolien  damals  nocb  nickt  vorlag,  wie  es  auch  jetzt  noch 
nicht  vorliegt 

Wohl  aber  waren  schon  damals  Anfinge  gemacht  worden,  diesem 
Mangel  abzahelfen.  Gerade  das  klar  empfundene  Bedttrfiais  nach  einer 
inverUssigen  Feststellang  des  Thatbestandes  der  handschriftlichen  Über- 
liefernng  unserer  Scholien  veranlafste  zu  Aniang  der  80  er  Jahre  meh- 
rere junge  Gelehrte,  die  italienischen  Handschriften  des  Aristophanes 
auf  diesen  Gesichtspunkt  hin  zu  studieren,  und  das  Ergebnis  dieser 
Studien  waren  die  deran&chst  zu  besprechenden  Arbeiten. 

Albert  Martin,  Les  scolies  du  manuscrit  d*Aristophane 
k  Ra Venne.  Iltude  et  collation.  Paris  1882.  (Biblioth^que  des 
öcoles  fran^ses  d*Ath%nes  et  de  Rome,  fascicule  vingt-septi&me). 
XXYIII.  327  8.  8. 

Carl  V.  Holzinger,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Ravennas» 
schollen  zu  Aristophanes.  Wiener  Studien,  IV.  1882.  8. 1^82. 
Eine  Ergänzung  zu  beiden  hat  gegeben: 

Rudolf  Schöll,  Mitteilungen  aus  Handschriften.  Sitzungs- 
berichte der  phUo8.-phiIol.  u.  histor.  Glasse  der  k.  bayer.  Akad.  d. 
Wiss.  188«,  Bd.  II,  Heft  1,  S.  89-46, 

welche  Mitteilung  ich,  obwuhl  sie  erst  sieben  Jahr  später  erschienen  ist, 
des  stofflichen  Zusammenhanges  wegen  hier  gleich  mit  berücksichtige. 

Sowohl  Martin  als  Holzlager  geben  eine  Collation  sftmtlicker  Scho- 
lien des  RaYonnas,  Martin  nach  Dttbner,  Holzinger  gleichfalls  nach  Düb- 
ner,  aber  mit  Berücksichtigung  auch  der  Oxforder  Ausgabe  Dindorfe. 


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94 


ArliAophuiM. 


Das  Ergebnis  dieser  Collationen  wird  ihre  Anfertiger  selbst  ebenso  ent- 
täuscht haben,  wie  viele  m  ]  i  c,  welche  von  der  berfihmtea  Haupthandschrift 
noch  eine  Ausbeute  ungehobener  Sch.ltze  erwarteten.  Von  bisher  noch 
unbekannten  Scholien  bietet  R  so  p^iit  wie  nichts:  ntwa  ein  Schock  kurzer 
raeist  interlinearer  Bemerkungen,  zum  gröl'sten  Teil  von  der  Sorte  wie; 
Plut.  38  rti  lo;  dvr)  roJj  r/r/o;  xecrai.  ib.  217  nvr}  ro*;  xa':  iyot.  ib.  222 
irr.'  ToD  dvhaat.  ib.  415  rjiftd^i)z(>\'  n.  d^'I.  ni.  Als  etwas  beachtenswerter 
vsaren  allenfalls  zu  verzeichueu:  PluL  8;i4  ypä^erat  aus  'ore  ^  rore 
(V  hat  im  Text  rüre  statt  rioj^).  Nub,  69  njo«;  rro/icu:  npo^  rjjv  «x/>«- 
voXtv^  /.£:t:zc  ös  rö  B'izn^ijauß.  ib.  STTi  x*iAtu^svae  xat  r/to^  dkkrjka^  arpz- 
(f  ünEvm,  ib  G02  TOfta  to  'Ofir^pixop  »at/eS'  iyo  ja^  iv  X^^c'*  i^^-  ^  447). 
Ran.  482  aroyytdv]  n^*jr6vwt  'ATzixot.  ib.  1318  iq  /^cyeueiaf  KrtpimSou 
(Ipb.  Tftor.  487?).  Pac  81S  rttv  xdttoBev  Kipßepnv:  r»v  KXiatvn  kvfz:, 
r^v  yap  dfiotfaMivv.  Lysistr.  1174  «i^  »rs/ifwo?  ikiya  xozpr^afOßTat  (=//  299). 
Acluini.  904  *Ejr<L8a  rotvuv'  tuia^  f^i^^^  ^<  i^raoBa  nXtayexrgT  ro  rtav 
ouMOfpawS»  Y^oQ^  80tv  im  koißdtv  xol  ä^ome  do^^aUw^  Snnttp  Mepapov 
i^Y€,  Tesp.  578  xa2  upfWMH  ÜfaxqtdCowo  (L.  Cohn  in  seiner 

Recension  Martins  verweist  aof  Lex.  rliet  Bekk.  286,18  SoMißaCovrat  dk 
xat  m  kf*  ^Aut{ag  ^fravo/,  dwa^rat  rä  narp^  napä.  twv  iniTp£nmv 
dnoXa/ißdvetv),  ib.  1228  dnoXtt  djf»a  xaraßotifuvog ,  tlg  xei^xn^y  r^v 
Kidmva*  ib.  1509  tlBoi  ][urpac  omp  kunäitov  xaXoutnv,  Thestn.  566 
xamyekdasi  /xoo  C^^pia^.  r.potxa  yäp  zXtyuv  r^v  C'J/^f'i'J'. 

Das  wiclitigste  Ergebnis  der  Collationen  ist,  dafs  Dindorfs  Angaben 
über  den  Bestand  des  Ravennas  berichtigt  werden,  und  wir  nun  wi«:sen, 
dafs  eine  ganze  Menge  von  Scholien  oder  ScholieustUcken,  welche  nach 
Dindorf  im  Ravennas  tehlten,  in  der  That  in  deniFelbeii  voiliandeit  >ind, 
während  umgekehrt  vieles  in  ilim  fehlt,  was  man  auf  grund  der  Din- 
dorfschen  An«irabp  aN  in  ilim  enthalten  anzunehmen  berechtigt  war. 
Dazu  kommt  naturlieli  eine  statt liciie  Anzahl  von  Berichtigungen 

der  adnotatio  Dindori^  liiiisichtlicli  einzelner  Lesarten. 

VYa»  die  Sorgfalt  und  Zuverlässigkeit  der  Collationen  hitriöt,  so 
glaubte  einer  der  Recensenten,  Job.  Wagner  in  der  Philolog.  Wochen- 
schrift 1803,  N.  "10  aus  der  Vergleicliuiig  der  beiden  den  Schlufs  ziehen 
zu  müssen,  dafs  die  Ilolzingersche  weit  ungenauer  sei.  Dies  ist  nicht 
richtig  Auf  den  ersten  Blick  macht  Martins  Arbeit  allerdings  den  Ein* 
druck  weit  gröfserer  VoUstftndigkeit  und  Correetbeit,  das  ist  aber  haupt- 
sächlich die  Folge  der  verschiedenen  Einrichtung  der  beiden  Publi- 
cationen,  worauf  ich  gleich  kommen  werde.  Mir  hat  eine  Tergleiehung 
beider  Collationen  mit  meiner  eigenen  fllr  etwa  20  Seiten  der  Hand* 
schrilt  ans  6  KomOdien  das  Resultat  ergeben,  dafs,  was  das  materielle, 
d.  h.  den  Wortlaut  und  Bestand  der  Scholien  (abgesehen  Tom  Lemma, 
welches  Holcinger  nnr  gelegentlich  berflcksichtigt)  betrifft  beide  Colla- 
tionen im  grofsen  und  ganzen  gleichwertig  sind.  Beide  sind  fleirsig, 
sauber  und  sorgfiUtig  gemacht,  aber,  wie  es  bei  einer  so  mOfa^amen  Ar- 


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Sehotitn. 


95 


bek  wie  SdioliencolUtionen  fiwt  anvermeidlich  ist,  emftdet  bald  der 
eine  bald  der  andere  einmal  und  ttbersieht  dies  oder  jenes.  Mancbmal 
ist  der  ProeentsatK  der  Verseben  stärker  bei  dem  einen,  manchmal  bei 
dem  anderen :  wenn  man  alles  siisammen  rechnet,  so  :^cheint  der  franzö- 
sische Gelehrte  den  deutschen  allerdings  in  Genauigkeit  etwas  zu  fiber^ 
treffen.  Jedenfalls  ergänzen  sich  beide  Collationen  in  wünschenswerter 
Weise  ;  nur  selten  habe  ich  FAIie  gefunden,  wo  beide  etwas  ftberseben 
haben. 

Nur  für  oine  Seite  der  Handschrift  ist  Holzingers  Collatioii  ganz 
anzureichend,  nämlich  dir  »^rste,  welclie  den  Anfang  des  Piutus  (bis  v.  40) 
enthält.  Diese  Seite  »ist  durch  Schmiit?:  und  Feuchtigkeit  übel  zuge- 
richtet, und  namentlich  die  Schrift  der  auf  diu  Künde r  verteilten  oder 
zwischen  den  Zeilen  eingestreuten  Scholien  oft  bis  zur  Unleserlicbkeit 
entstellt«  i,Scliulit.  Dindorf  raufs,  wie  sich  jetzt  zeigt,  eine  ganz  unge- 
nügende Collatiou  dieser  Seite  gehabt  haben.  Auch  durch  Hulzinger 
werden  seine  Angaben  nur  wenig  berichtigt.  Dagegen  giebt  uns  Martin 
ein  liemlich  getreues  Bild  der  ganzen  Seite,  indem  er  alles,  was  er  hat 
etttsUrem  kennen,  genau  abdruckt,  Zeile  fltr  Zeile  so  wie  es  ia  der 
Handschrift  steht  und  auf  die  Rinder  verteilt  ist  Dem  gaasen  Plane 
seiner  Arbeit  entsprechend  hat  er  nichts  hiningethan  und  keinen  Ver* 
such  der  Sonderung  der  Scholien  und  ihrer  Herstellung  gemacht  Dies 
that  Schill,  der  auf  grund  einer  vor  mehr  als  swansig  Jabren  ge- 
nommenen Abschrift  den  Text  dieser  Scholien  mitteilt,  aber  nach  den 
Versen  geordnet,  mit  Auflösung  der  AbkOrsungen,  Hinsnfügaog  der 
Aceente  und  Interpunktion  und  Emendation  der  Fehler.  Schöll  hat 
einiges  mehr,  manches  richtiger  gelesen  als  Martin;  hin  und  wieder 
bleibt  die  Lesung  zweifelhaft  Es  ergeben  sich  eine  Anzahl  neuer  (aller- 
dings unbedeutender)  Scholien,  manches,  was  Dindorf  als  unleshar  be- 
zeichnol»^.  ist  entziffert,  und  seine  Angaben  über  Lesarten  und  IJestand 
der  Ravennasscholien  werden  an  einer  grofseu  Anzahl  von  Stellen  corri- 
giert.  Am  frappantesten  ist,  dafs  das  t^rorse  Scholiou  zu  v.  9  über  den 
rpirj*>Ji  in  R  fast  wörtlich  mit  V  übereinstimmt. 

Aufser  diesem  Abdruck  der  Scholien  des  Kav.  zu  Plut.  I — 39  gibt 
Scholl  a.  a.  0.  noch  einige  tiSütizen  über  andere  bislifr  nur  lückenhaft 
mitgeteilte  oder  ganz  übersehene  Scholien  aii>  K«,  uamlich  zu  Piutus 
57.  <iO.  30b  .S55.  :}r)8.  .5.59.  ;it>3.  404  530.  «47.  800.  I0G3.  Ran.  1074. 
Av.  1143.  114Ö.  Pac.  I5a.  Eq.  78-  79  141. 

Die  beiden  Collationen  ron  Hohsinger  und  Martin  habe  ich  hin« 
sichtlich  des  materiellen  als  ungefähr  gleichwertig  bezeichnet  Sehrwe- 
sentlich  nntersc beiden  sie  sich  aber  hinsichtlich  ihrer  Form«  ihrer  Ein- 
richtung und  ihres  Planes.  Dies  tritt  scbon  in  dem  Um&ng  der  beiden 
PnblicatioDeo  hervor.  Die  Holsingersche  bat  auf  32  Seiten  Kaum,  wAh- 
rend  die  des  fransOsischen  Gelehrten  sich  stattlich  auf  228  Octavseiten 
prisentiert    Holzinger  will  eben  ganz  bescheiden  nur  Nachträge  zu 


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96 


AriitophiDM. 


Dindorf-Dübner  geben,  die  jeder  sich  in  sein  Exemplar  i  iiitragen  kann; 
er  notiert  jpde  falsche  Anefibe  über  (h-n  Text  der  Scliuiien;  die  Hypn- 
theseis  berücksic !iti^;t  er  gar  iii<  ht,  die  Lemmata  nur  ausnahmsweise;  wie 
die  Sclioiieii  getrennt  oder  zii>ainmen  gesclirieli'Ui  sind,  wie  sie  auf  den 
Raum  df's  Blatte-  verteilt  sind,  kümmert  ihn  nicht.  Nur  mitunter  eine 
Bemerkung  darübi;r,  dafb  dieser  oder  jener  Passus  nicht  hinter  dem- 
jenigen anderen  stehe,  wo  er  bei  Dindorf  erscheint.  Ganz  anders  Martin- 
Er  will  uns  zugleich  ein  Bild  der  Handschrift  vorführen.  Er  ordnet 
daher  die  Stocke  nicht,  wie  Holzinger,  chronologisch,  sondern  folgt  der 
Handschrift,  Seite  fdr  Seite*  Zuerst  jedesmal  als  Obersehrift  die  Pagi- 
niarongsnlil  and  die  Zahl  des  Verses  mit  dem  der  Text  aaf  der  Seite 
beginnt,  dann  sftmtliobe  Scholien,  die  auf  der  Seite  stehen,  in  der  Weise 
verseicfanet,  dafs  jede  in  der  Bs.  selbständig  erscheinende  Bemerkung 
mit  nener  Zeile  beginnt,  vorausgeht  die  Verszahl,  dann  folgt  das  Lemma, 
Ms  die  Hs.  ein  solches  hat,  darauf  die  Anfangs-  and  SchlnAworte 
(kürzere  Scholien  sind  gans  abgedruckt)  dann  die  Abweichungen  von 
Dflbners  Text  resp.  Anmerkungen,  soweit  sie  nicht  ans  dem  wörtlich 
Abgedruckten  sich  von  selbst  ergeben.  In  diesem  sind  die  wichtigsten 
Abweichungen  von  Uübner  gesperrt  gedruckt  ;  die  Interlinearglosseri 
sind  petit  gedi*uckt,  bei  den  Übrigen  Scholien  ist  Jedesmal  angegeben, 
ob  sie  auf  dem  oberen,  äufseren,  unteren  oder  inneren  Rande  stehen 
oder  intermarginal  ?ind. 

Man  kann  zweifelhaft  s«'in  welche  von  beiden  Einrichtungen  man 
vorziehen  soll.  Hie  Martin^  ist  im  irrnizen  gewifs  tibersichtlicher,  aber 
für  fiie  Vergicichuug  mit  den  Ausgaben  nicht  ?o  einfach  zu  benutzen  als 
die  Hülziugers,  namentlich  da  sie  nicht  ausdrücklich,  wie  diese,  angiebt, 
was  von  dem  nach  I  •iii  lorr-Dübner  als  Eigentum  des  Ravennas  erschei- 
nniLitii  ia  dieser  Hauil>chrift  thatsflchlieh  nicht  vorhanden  ist,  sondern 
SU  eingerichtet  ist,  dafs  man  aus  ihrem  Schweigen  schliefsen  mufs. 
»Toute  scolie,  tout  passage  qui  n'est  pas  dans  le  niauu^crit  iie  sc  truuve 
pas  dans  notre  coUatiom  (pr^f.  p.  XXVI).  Man  mufs  überhaupt  eine 
vollständige  Collation  der  Dübnerschen  Ausgabe  mit  dieser  iColla- 
tiont  vornehmen,  welche  in  der  That  zor  Hftlfte  ein  Abdruck  des  Ra- 
vennas  ist,  und  entschieden  handlicher  zur  Benutzung  geworden  sein 
würde,  wenn  Martin  sich  entschlossen  hätte  ftberhaupt  einen  Abdruck 
der  gesamten  Scholien  des  Rav.  zu  geben,  wodurch  das  Buch  höchstens 
um  die  Hälfte  geschwollen  wäre. 

Indes  die  angedeuteten  Übelstände  sind  doch  gering  im  Vergleich 
mit  den  Vorteilen,  welche  die  Martinscbe  Art  der  Publication  ftkr  die 
eigentliche  Scholienforschung  bietet,  und  deren  die  Arbeit  Holzingers 
entbehrt  Denn  für  denjenigen,  welcher,  von  dem  jetzigen  Zustande  der 
Scholien  ausgebend,  durch  methodische  Forschung  erkennen  will,  wie 
diese  jetzige  Form  entstanden  ist  und  was  ihr  schliefslich  zu  gründe 
liegt,  ist  es  die  erste  Aufgabe,  die  scheinbare  Einheit,  in  welcher  sich 


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ScboüeD. 


Tiele  Scholien  in  unseren  Ausgaben  darstellen,  in  iUre  Bestandteile  aof- 
nUösen  und  dann  nachzusehen,  ob  sich  diese  Bestandteile  nach  irgeud 
welchen  Gesicbtsptmkteii  in  ClasseD  sondern  lassen.  Dafftr  aber  ist 
Kenntnis  der  Sebreibnng  der  Handschriften,  wie  sie  JimcUn  ans  bieleti 
ein  onerlissliehes  Erfordernis.  Wie  wiUkttrlich  und  konstlich  nirecbt- 
gestnlst  die  Scholien  uns  im  Brack  ▼erliegen,  seigt  s.  B.  SchoL  Ban.  216. 
Dies  erscheint  bei  Nindorf  als  znaanunenhftngendes  Ganses,  hat  aber 
als  solches  nie  existiert;  sondern  verdankt  seine  Existenz  nur  Dindorfii 
Gnaden,  der  das  Scholion  der  Aldina  durch  Terschiedene  Einzelbemer^ 
knngen  der  Hss.  RV^  interpoliert  hat.  In  R  stehen,  wie  aus  Martin 
zn  ersehen,  an  Stelle  dieses  einen  Dindorfschen  Scholion  fftnf  einzelne 
Bemerkungen.  Diese  Thatsache  gewinnt  an  Gewicht,  wenn  man  sie  mit 
den  anderen  Thatsachen  zusammenhält,  die  ich  meinen  C Dilationen  ent« 
nehme,  dafs  von  diesen  ftinf  Einzelbemerkungen  vier  ebenfalls  als  Ein- 
zelbemerkungen in  V  wiederkoJirP!),  nur  eine,  nftnilioli  die  umfangreichste 
«iwö  TU)V  kauTofV  ~  r^yov  ioorä^  2 Iii,  36 — 41,  in  ^.  daf-J  ahrr  aufser 
ihnen  V  eine,  N  zwei  Einzelbemerkungen  hat.  Dieser  Tliatbi  staud  mufs 
w-  itr  r  n  üntersuchungen  zu  gründe  gelegt  werden,  von  Dindorlä  Zusam- 
mentassuDg  dürfen  sie  nicht  ausgehen. 

Was  nun  die  Souderuug  der  handschriftlich  tiberiiefcrten  Einzel- 
bemerkungeii  in  Classen  betrifft,  so  kann  auch  liierfür  die  Schreibung 
in  den  Handschnlieu  von  Wichtigkeit  sein,  jedenfalls  mufs  sie  bei  der 
Untersuchung  berücksichtigt  werden.  Deswegen  ist  es  nötig,  dafs  in  der 
Collation,  wie  Martin  es  gethan  hat,  angegeben  werde,  ob  die  bsl.  Ein- 
aelbemerknng  ein  Lemma  bat  oder  nicht,  und  welches  —  denn  es  wire 
ja  mOglicb,  dafs  nur  eine  bestimmte  Classe  von  Bemericungen  mit  Lemma 
aasgestattet  wAre,  und  der  Wortlaut  des  I^mmas  kann  auf  die  Zeit 
sehlieCsen  lassen,  wann  dasselbe  hinzngefBgt  wurde.  Deswegen  ist  es 
ferner  nOtig,  genau  anzumerken,  ob  das  Scholion  interlinear,  intrsmar- 
ginal  oder  auf  einem  der  Ränder  und  zwar  auf  welchem  derselben  ge- 
schrieben ist,  wie  wir  es  bei  Martin  gethan  finden.  Aber  namentlich 
das  letztere  ist  den  Recensenten  tlbcrüttssig  erschienen.  Ulrich  von 
Wilamowitz  in  der  Deutschen  Litt.-Ztg.  1883,  No.  2  sagt:  »zunächst 
ergiebt  sich  sofort,  dafs  auf  die  Stellung  der  Scholien  oben  oder  unten, 
rechts  oder  links,  nichts  ankommt«,  und  noch  stärker  äufsert  sich 
Leop.  Cohn  im  Piiilolog.  Anzeiger  XIV  (1884)  No.  8.  9:  »Eine  der- 
artige Aii;.'al>e  ist  ganz  übprfliissig;  denn  auf  die  Stelle  eines  Scholiens 
kommt  gar  nichts  an,  der  vorhandene  Raum  wurde  ganz  unterschiedslos 
und  willklirlich  von  den  Schreibern  verwendet«.  Die  letztere  Behaup- 
tung zunächst  ist  einfach  falsch,  wie  sich  gleich  zeigen  wird:  wcaa  aber 
Wilamowitz  und  Cohn  beide  behaupten,  auf  die  Stellung  der  Scholien 
kümmt-  liiclit^.  an,  so  fragt  es  sich,  für  wen?  1  ur  denjenigen,  der  die 
Scholien  nur  benutzt  behufs  Lösung  von  literarhistorischen  und  anderen 

Jabcesbericht  fiir  AltecÜiuauwiMenaebaft.  LXXI.  ßd.  (iStt.  I.>  7 


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98 


Anatophaoes. 


aufserhalb  der  Scholien  selbst  liegenden  Fragen  vielleicht  mcbts; 
für  deu  aber  der  sich  mit  den  Scholien  als  solcbcu  beschäftigt  und 
als  Endziel  die  möglichst  emiclibiUL  Reconstruction  ihrer  ursprüng- 
lichen Form  im  Auge  hat,  sicher  sehr  viel.  Dies  hat  Martin  richtig 
gefohlt,  er  ist  sich  aber  der  principiellen  Wichtigkeit  der  Sache  offenbar 
nicht  reclit  bewufst  geworden,  hat  keine  specielle  Untcrsuchnng  über  deu 
Gegenstand  angestellt  und  dalier  erscheinen  seine  Notizen  hierüber  zu 
mechanisch  und  äufserlich.  Immerhin  hat  auch  der  Tadler  Cohn  nicht 
ombingekonnt ,  unter  den  Ergebnissen  der  Maxtinschen  CoUation  auch 
dfti  herronubeben,  dars  die  Parepigraphe,  weleke  Dindorf  in  Scholion  8 
der  Wolken  einadialtet,  in  B  am  Anfang  des  Stackes  stobt,  wo  sie  Mn- 
gebArt 

Wie  wichtig  die  Berttcksicbtiguug  der  bandscbriftlichen  Scbreibnng 
fikr  diese  Studien  ist  nnd  welche  Gesichtspunkte  dabei  in  Betracht  kom- 
men, hatte  ich  schon  vor  Erscheinen  der  beiden  Oollationen  su  zeigen 
▼ersucht  in  einem  Au&atz,  der  den  Verfassern  derselben  noch  unbekannt 
geblieben  war: 

K.  Zacher,  Die  Schreibung  der  AristophanesschoUen 
im  cod.  Veu.  474.   Philologus  XLI  (1831),  S.  11—68. 

Das  wesentliche  ist  hier,  dafs  ich  die  Befolgung  eines  be- 
stimmten  Principe  in  der  Schreibung  der  Scholien  nach- 
weise,  aas  dem  sich  ergiebt,  dafs  die  Schreiber  mitBewufstsein  ver- 
schiedene Arten  Yon  Scholien  unterschieden  und  durch  die 
Art  der  Schreibnag  nnd  den  Ort  den  sie  ihnen  anwiesen  kenntlicfa 
machten  (woraus  sieb  die  Unrichtigkeit  der  vorhin  erwflhnten  Behaup- 
tung Cohns,  der  vorhandene  Raum  sei  von  den  Schreibern  gans  unter- 
schiedslos und  willkfirlich  verwendet  worden,  von  selbst  ergiebt). 

Ich  unterscheide  Scholien  und  Glossen*  Scholien  nenne  ich 
alle  diejenigen  Bemerkungen,  welche  auf  die  durch  Liniiernng  ausdrftck- 
Ueh  abgetrennten  Scholienräume  in  derselben  Reilienfolge  wie  die  Verse 
zu  denen  sie  gehören  nach  bestimmten  Principien  und  in  bestimmter 
Ordnung  hinter  einander  weg  geschrieben  und  in  einer  bestimmten  Weise 
gleichmäfsig  auf  den  jedesmal  zugehörigen  Vers  verwiesen  sind,  und 
durch  diese  einheitliche  Schreibung  sich  als  ein  einheitliches  Corpus 
offenbaren.  Das  Princip  wechselt  freilich  mehrmals  in  der  Hs<  In  den 
Wolken  z.  B.  sind  die  Scholien  auf  den  Text  mit  Zahlen  verwiesen,  die 
immer  von  «  bis  p~  durchgehen  und  dann  wieder  von  5  anfangen,  und 
in  die  Scbolienrüume  sind  sie  so  verteilt,  dafs  sie  in  der  Regel  auf  dem 
oberen  Rande  beginnen  und  dann  wechselnd  von  dem  einen  Seitenrand 
auf  den  anderen  übergehen,  soflafs  also  etwa  z.  B.  ä  auf  dem  oberen 
Rande  steht,  ß  7  ^uf  dem  äufseren,  o  i  auf  dem  inneren,  c  C  wieder  niif 
dem  äiifseren  n  s.  f.  In  den  Rittern  dagegen  sind  die  Scliolien  mit 
Iiemma  auf  den  Text  verwiesen  und  so  geschrieben,  dafs  sie  gewöhnlich 


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Sdiolieo 


99 


zuerst  den  oberen  Scholienraum  einnehmen,  dann  den  ganzen  einen 
Seitenranm,  darauf  mit  dem  anderen  Seitenraum  beginnen  und  sich  zu< 
letst  aaf  den  onteren  ziehen.  In  anderen  Teilen  der  Haadschria  wer- 
den die  Scholien  mit  Zeichen  auf  den  Text  veririesen,  oder  mit  Zahlen, 
die  nur  für  einige  Seiten  durchgehen,  oder  es  wechseln  die  verschiedenen 
Yemeisnngsarten  (worttber  ich  genauer  berichtet  habe  Hs.  n.  CL  S  6 16  ff). 
Aber  wie  noch  die  Schreibongs-  und  Verweisungsart  in  Terscbiedenen 
Teilen  der  Hs.  wechseln  mag,  überall  wird  durch  dieselbe  ein  eigent- 
liches Scholienkorpus  in  ganz  klarer  Weise  von  den  flottierenden  Be- 
merlcungen  (die  an  Zahl  sogar  überwiegen  können)  unterschieden.  Alle 
diese  nicht  in  jenes  zusammenhangende  Scholienkorpus  eingereihten  Be- 
merkungen nenne  ich  Glossen.  Ohne  weiteres  kennxpiihnen  sich  ah 
solche  diejenigen,  welche,  meist  mit  kleinerer  Schrift,  aufserhalb  der 
Scholienrjiume  c?e*ichripben  sind,  also  entweder  zwi^efipn  die  Zeilen  des 
Texten  (  Int  erl  ni  eargl  OS  SP  11 )  oder  zwischen  Text  unii  Scholienraura 
(Intram  arginalglossen)  oder  aufserhalb  der  Srhoii- iiritnTnp  fKxt ra- 
marginal flössen).  Aber  auch  auf  den  Scholieuräumen  seihst  tinden 
sich  Btmerlvu Ilgen,  deren  Schreibung  erkennen  läfst,  dafs  sie  nicht  zu 
dem  eigentlichen  Scholienkorpus  gerechnet  werden;  diese  nenne  ich 
Marginalglos seu.  Sie  unterscheiden  sich  von  den  Scholien  erstens 
dadurch ,  dafs  sie  an  der  einheitlichen  Bezeicbnungsweise  derselben 
(Lemma  oder  Zahl  oder  Terweisangszeicben)  nicht  teflnehmen,  zweitens 
dafs  Ar  sie  hüulig  ein  besonderer  Teil  eines  Bandes  bestimmt  ist,  mei* 
stens  des  inneren.  Sie  sind  aber  mit  den  Scholien  zu  gleicher  Zeit  von 
derselben  Hand  geschrieben  worden,  ein  Beweis,  dafs  der  Schreiber  sie 
mit  Bewufstsein  schied  und  diese  Unterscheidung  ans  seiner  Vorlage 
entnahm* 

Ich  belege  dies  durch  eine  Beihe  von  Beispielen  aus  Frieden  und 
Wespen  (weitere  Belege,  auch  fQr  Nub.  Eq.  Av.,  in  Hs.  u.  Gl.  S>  ÜlSi 
523ff.)«  zeige,  dafs  die  Marginalglossen  als  mit  den  interlinear-  und  Intra- 
marginalglossen  gleichwertig  empfunden  wurden,  (was  sich  z.  B.  daraus 
ergiebt,  dafs  eine  Glosse  intramarginal  begonnen  ist,  dann  aber  auf  den 
Rand  übergeht,  die  Reihe  der  Scholien  unterbrechend),  und  weise  nach, 
dafs  dif'^»'  Unterscheidung  in  der  Schreibung  zwischen  Scholien  und 
Glossen  nicht  nur  in  dor  Vorlage  von  V  ebenso  vorhanden  war,  sondern 
schon  in  früheren  Glii  ili  t  u  des  Staiuinbaums  (vgl.  oben  S.  20).  Schliefs- 
Ikb  mache  ich  auf  die  eigentümliche  Thatsache  aufmerksam,  dafs  die 
in  ■  t  risch  en  Scholien,  weiche  auf  He  liodors  Kolometrie  znrtickgphen, 
und  deren  rrovenit  nz  durch  die  Subscriptio  xsxJjhff-rai  ix  rwv  Ha  ooujf^ou 
resp.  xExwXicnat  rroo^  rot  ' Uktttdiijpuu  sicher  gestellt  ist,  im  Venetus  in 
der  Regel  nicht  in  das  Scbolienkorpus  aufgenommen  sind,  sondern  als 
Glossen  erscheinen,  und  zwar  meist  nicht  in  der  Znsunmenfassung  für 
gröfsere  Partien  wie  bei  Dindorf,  sondern  als  Einzelglossen  neben  den 
einzelnen  Versen,  mit  denen  die  ünterabteilnngen  heginnen.   Indem  ich 

7» 


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100 


Aristophuss. 


dies  mit  der  Thatsache  combiniere,  dafs  in  der  Schreibang  des  Textes 
sich  noch  vielfache  Spuren  der  Heliodorischen  Kolometrie  finden,  in- 
sofern liingere  Verse  ausgerückt,  kürzere  eingerückt  sind  (ixßcaii  und 
eTeBtütg)^  komme  ich  zu  dem  Schlufs,  dafs,  wie  diese  Schreibung  des 
Textes,  so  auch  die  der  sie  erläuterndeu  Glossen  und  die  deutliche 
Sonderung  dieser  Ton  den  erkUrenden  (ans  3ynaiAchos  und  Phaeinos 
entnommenen)  Scholien  anf  den  anonymen  Urheber  unserer  SehoUen- 
recension  selbst,  von  dem  die  Subscriptionen  herrBhren,  surQckgeht,  und 
uns  »die  Schreibung  von  Text  und  metrischen  Glossen  auf  manchen 
Seiten  Ton  V  ein,  immerhiu  ferblafstes,  Bild  der  Heliodorischen  ESzem* 
plare  (t^  *ff3lio9wpw)  giebt,  in  denen  der  Text  nach  des  Meisters  Vor- 
schriften geschrieben  und  von  denselben  begleitet  war*)  und  Ton  denen 
eins  dem  Anonymus  vorgelegen  zu  haben  scheinta. 

Die  Ausfuhrungen  dieses  Aufsatzes  sind  nicht  oboe  £influfs  ge- 
blieben auf  die  nAchste  Publication  Holzingers: 

Karl  V.  Holziuger,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Venetus- 
scholieu  zu  Ar istophanes.  Wiener  Studien  V,  1883,  S.  205— 223. 

Holzinger  giebt  hier  eine  CoUation  der  Scholien  des  Ve- 
ne tus  zum  Frieden.  Sie  unterscheidet  sich  von  seiner  Collation  des 
Rav.  zunächst  dadurch,  dafs  er  die  Wiclitigkeit  der  Rücksichtnahme  auf 
die  Lemmata  und  die  Schreibung  anerkennt.  Statt  aber  die  praktische 
und  übersichtliche  Einrichtung  Martins  naclizuahmcu,  führt  er  zunächst 
sämtliche  Lemmata  auf,  dann  giebt  er  an,  welche  Bemerkungen  inter- 
linear geschrieben  seien,  und  darauf  folgt  die  Collation,  ebenso  einge- 
richtet wie  die  des  Rav.;  nur  in  einem  ist  eine  Änderung  getroffen,  die 
aber  hOehst  unerfreulich  und  unpraktisch  ist:  die  Abweichungen  von 
Dindorls  Text  und  Adnotatio  sind  nicht  unter  den  Yerssahleo,  sondern 
unter  den  Seiten-  und  Zeilensahlen  der  Oxforder  Ausgabe  an^cfllhrt 

Die  AufsAhluDg  der  Lemmata  hätte  gerade  bei  diesem  Stfidc,  wo 
die  Lemmata  nur  von  Zeit  sn  Zeit  auftreten  und  das  ganie  Schrelbungs* 
priucip  der  Scholien  ein  sehr  mannigfaltig  wechselndes  ist,  wie  aus 
meinem  Aufoatx  S.  26  ff.  zu  ersehen  war,  nur  dann  einen  recliten  Zweck 
gehabt,  wenn  sie  mit  Angabe  der  Seitentrennnng  und  der  Terweisungsait 
der  anderen  Scholien  verbunden  worden  wäre.  Übrigens  sind  Holsingera 
Angaben  über  die  Lemmata  sehr  ungenau.  In  den  Scholien  zu  den  ersten 
400  Versen  zfthlt  er  31  Lemmata  auf  und  hat  neun  übersehen,  also  Uber 
20  Procent.  Weiterbin  wird  der  Procentsatz  fikr  ihn  gOnstiger. 


*)  Otto  Herne  in  seinen  Beltodorisehen  üotemncbongfni  S.  Uff.  hatte 

die  Behauptung  aufgestellt,  mit  rd  'HXioSmpou  seien  Textaus  gaben  ge> 

meint,  in  denen  der  Text  narh  den  Anweisungen  Heliodorn  c^osrhriohcn  war; 
der  roetrische  Commcntar  Ueiiodors  habe  Anonyotn  m  einem  Auszog 
de«  Phaeinos  vorgelegen.   Dies  habe  ich  widerlegt  S.  46 ä. 


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Scholien. 


101 


Noch  weniger  Zweck  hat  die  Aufzflblung  der  Interlinearglossen, 
da  sich  «wischen  Interlinear-  und  Intraniarguialglosscn  ,  ja  Ran'lglosscn 
gar  keine  scharfen  Grenzeu  ziehen  lassen,  und  es  in  der  Thal  ganz  zu- 
fällig ist ,  ob  eine  Glosse  interlinear  oder  iutramarginal  geschrieben  ist, 
wie  ich  das  in  meinem  Auftatz  glelchfiiUs  dargelegt  hatte.  Dabei  ist 
Holsingers  Anftählnng  hier  noch  weniger  vollständig.  Er  zählt  61  Inter* 
lineaigloaeen  in  dem  gunten  Stock:  ich  habe  in  meiner  GoUation  noch 
49  andere  als  interlinear  angemerkt. 

Was  die  ZoTerlässigkeit  der  CoUation  in  materieller  Hinsicht  be- 
tiifit,  80  habe  ich  sie  fllr  die  ersten  100  Verse  genau  geprüft  und  das 
£iiisebni8  ist  das  folgende:  üokinger  giebt  07  Ergänzungen  nnd  Berich- 
tigungen zu  Dindorfs  Aasgabe.  Davon  sind  lo  derart,  dafs  sie  eigent- 
lich Torweg  als  orthographische  Eigentum  liebkeiten  herausgenommen 
werden  mnlsten,  nämlich  die  Gepflogenheit  des  Schreibers,  dvrl  rou  mit 

der  einfachen  Sigle  av  (statt  aw)  zu  bezeichnen,  und  statt  f  <,frjai)  zu 
« 

schreiben  ^.  Ich  habe  das  in  meiner  Gollation  schliefslich  gar  nicht 
mehr  angemerkt.  Es  bleiben  also  nur  57  eigentliche  nerichtigiingen; 
aber  von  diesen  «lud  drei  ungenau,  und  24  Stellen  wo  Dindorf  zu  be« 
richtigen  war.  hat  Holzinger  übersehen,  endlich  hat  er  drei  liiterlinear- 
giosseu  übersehen,  die  bei  Dind.  nicht  stehen. 

Es  Siind  das  zwar  meist  ziemlich  unwesentliche  Kleinigkeileu ;  aber 
Ilolzinger  legt  sclb^t  bni  seinen  Mitteilungen  auf  die  kleinsten  Kleinig- 
keiten Wert  (wie  o  tur  tu,  X  fi\r  U  u.  dergl.),  und  der  Procentsatz  des 
Übersehenen  (etwa  33  "'o)  hi  denn  doch  etwas  zu  grofs,  sodafs  diese 
Coliatiou  au  Genauigkeit  hinter  der  des  Raveunab  erheblich  zurücksteht. 
Zur  Entschuldigung  ist  zu  sagen,  dafs  die  Scholien  des  Yen.  unvergleich» 
lieh  viel  mühsamer  zu  lesen  sind  als  die  des  Rar.,  und  ein  geübtes  Ange 
und  peinlichste  Anfinmrksankeit  erfordern:  auch  meine  eigene  CoUation, 
die  kh  Tomahm,  als  ich  mich  schon  ein  Vierteljahr  lang  in  die  Hs. 
eingdesen  hatte,  wird  dorch  Holsinger  in  den  ersten  100  Versen  an 
16  Stellen  ergänzt,  nnd  jedenfalls  ist  die  Zahl  der  Ergänzungen  und 
Berichtigungen,  die  H.  zu  Dindorf  beibringt,  eine  aufserordentlich  grofse, 
nnd  seine  Arbeit  verdient  daher  unseren  vollen  Dank.  Nachträge  und 
Eigiaznngen  zu  ihr  zu  bringen  behalte  ich  mir  ftlr  einen  anderen 
Ort  vor. 

Ober  den  Zweck  und  den  Ertrag  seiner  Arbeit  spricht  Holzinger 
sich  zum  Schufs  selbst  folgendermafsen  aus:  »Die  Hauptstärke  dieser 
NachtragscoUation  liegt  selbstverständlich  in  der  Nach  Weisung  von 
46  Scholienbemerkungen  im  Cod.  V,  welche  bei  Dindorf  ent- 
weder gar  nicht,  oder  wenigstens  nicht  als  Scholien  dieser 
Handschrift  verzeichnet  sind,  wJihrend  er  141  Scholienbe- 
merkungen  mit  V  bezeichnet,  ohne  dafs  sie  in  diesem  Codex 


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102 


AriitophaoM. 


za  finden  wären.  Indessen  geht  auch  die  Kmendatioa  des  Scho- 
lientextes  bei  dieser  Nachlese  nicht  ganz  leer  aus.  Die  eigentliche 
Absicht  jedoch,  die  ich  mit  der  Publicierung  der  vielen  scheinbar  un- 
vrrwnidljarr'n  La.  des  Codex  verbinde.  be<?tpht  darin,  zn  zeigen,  dafs 
dir  unmittelbare  V  o  r  1  a  fz  e  des  Codex  \  ein  ganz  ähnlich  u  i .  i 
njit  denselben  ( grofsenteils  tachygraphi>chen )  Abkürzungen  ge- 
schriebener Scboiieutext  war.  Nur  bei  dieser  Annahme  iSfst  es 
sich  erklären,  dafs  sich  gar  so  viele  Fehler  gerade  in  den  Eudbilben 
finden,  dafs  ferner  tuf  ne/n  und  xai  Tiapä,  a/.h»^-  und  ipr^ah  und 

tfaüh^  livüv  {ly)  und  ^i*,  oi  und  und  x«;,  ui  und  oVr^  i n  und 
TtveV  und  dieses  wieder  mit  yan,  (>»^i^  und  o  Hstmrrwu,  ozoc  und  6  noir^- 
Tijc,  oder,  wir»  ich  (zu  Dind.  pag.  87,  11.  Scliul.  ü96i  nachgewics>en  zu 
haben  glaube,  rpönog  mit  dem  ZahJ/eichen  ß  verwechselt  worden  sind. 
Diese  Beobachtungen  sind  sonach  dazu  bestimmt,  das  Bild,  das  Konrad 
Zacher  in  seiner  vortrefltliehen  Abhandlung  »Die  Schreibung  -i  Aristo- 
phanesscholien  im  Cod.  V(  n.  474«  von  dieser  Handschrift  entNvii  ll,  zu  ver- 
vollständigen und  die  von  ihm  uns  der  Anordnung  der  Scholien  gezogenen 
Schlüsfee  dahin  zu  ergänzen,  dafs  das  letzte  der  zwischen  dem 
Yenetus  und  dem  gemeinschaftlichen  Archetype  von  V  und  R 
gelegenen  Glieder,  also  die  unmittelbare  Vorlage  fttr  Codex V, 
nur  imbetr&cbtlicb  älter  gewesen  sein  dürfte,  als  diesen. 

Die  Handflcbriftettitiulien,  deren  Ergebnis  die  besprochenen  Schu- 
Uencollationen  waren,  baben  Holsinger  auch  noch  weiter  geführt  und  su 
einer  interessanten  nnd  scbarfsinnigen  Untersacbung  Uber  das  Wesen 
der  Parepigraphae  veranlarst,  welche  etwa  gleichzeitig  mit  der  CoUaticu 
der  Tenetosaeholien  som  Frieden  erschien,  und  hier  am  sweckmifetgsten 
l^eich  mit  besprochen  wird: 

Karl  V.  Hoizinger,  Über  die  Parepigraphae  zu  Aristo- 
phanes.  Eine  Scholienstodie.  Wien  188a.  61  S.  gr.  8. 

Der  Verfasser  geht  ans  von  dem  nur  in  der  Aldina  überlieferten 
aber  sidier  seinem  Kerne  nach  Heliodorischen  metrischen  Scholion  snm 
Anfiing  der  Achamer.  Die  Zahlenangabeii  desselben  stimmen  nicht  mit 
unserem  Texte,  und  man  hat  auf  verschiedene  Weise  versucht  das  zu 
eikliren  oder  eine  Übereinstimmung  herbeizuführen.  Holzinger  recon* 
struiert  auf  grund  einer  Bcharüsinnigen  Deduction,  die  aber  zn  compU- 
eiert  ist,  um  hier  auch  nur  auszugsweise  wiedergegeben  werden  zu  kön- 
nen, die  ursprüngliche  Heliodorische  Form  des  Scholions  in  überzeu- 
gender Weise  folgendermafsen :  ol  8k  axr/^oi  ehiv  iajxßtxot  aa\  wv  re- 
Xeovatog^  ^Eyw  6k  ^(t^i^uu  )%  toug  'A)iapviag,  h  dk  pita'  r.€,vBrjficp.epr^i,  perä 
rby  ftß'  axi^ov  xwAäpeov  fortßtxbv  IXdaaovoQ^  furä  Sä  tov  xwXoy 
dvanaiffTiMov  Sipierpov  xarakT^xrexov,  i^oupiiüBatüav  xai  at  naptntYpa^at. 
Heliodor  fand  demnach  die  Bemerkungen  dva^soti  und  imveOet  (zu  v.  114 
und  liß)  in  seinem  Texte  wie  Verse  geschrieben  vor  (wie  sie  auch  in 


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Scholien. 


108 


B  gMCbrieben  sind)  und  hielt  es  fOr  nötig  ausdrücklich  anzumerken, 
dafs  sie  naptm/pa^  von  der  Yemählung  auszuschliofsen  seien. 
MH  dem  Wort  Parepigraphae  werden  also  von  ihm  alte  Interlinearbe* 
merknngen  soenisehen  labalts  bezeichnet,  niebt,  wie  snm  Teil  bebanptet 
worden  ist,  die  Textworte  so  denen  diese  Bemerkungen  gehOren.  Soleher 
Ittterlinearbemerkungen  sind  ans  im  Text  des  Aristophanes  anfser  diesen 
beiden  noch  ftof  erhalten:  Ran.  Aber  v.  812  a^UT  xiq  ivSoBt»,  und  über 
T.  1264  Stauhont  i^iMoJlMt,  Av.  hinter  V*  222  aöJie?,  Tbesm.  Aber  v.  180 
i^XO^ee  und  hinter  V.  276  dioAuCtHJtrt  ts-  tepov  w^ecrat.  Da  diese  Par- 
epigrapbae  als  Verse  propagiert  sind,  und  da  sie  in  der  Mehrzahl  der 
F&Ile  (Ach.  114,  Ran.  1264,  Av.  222  und  an  beiden  Stellen  des  Thes- 
mophoriazusen )  ptwas  angehen,  wa«  aus  den  Textworten  nicht  oder 
nicht  wohl  erschlossen  werden  konnte,  so  mfissen  sie  sehr  alt  sein  und 
aus  der  Zeit  der  Aufführung  der  Konioedien  selbst  stammen,  wenngleich 
kaum  mit  Fritzsche  anzunehmen  ist,  dafs  sie  von  des  Dichters  eigener 
Hand  herrtihren.  Aber  einzelne  Verehrer  der  Aristophanischen  Muse 
mögen  sich  solche  Notizen  in  ihre  Exeniplarc  eingetragen  haben  >  dir- 
dann  bt  i  der  Ver\ieiiiUtigung  mit  abgeschrieben  und  namentlich  wenn 
sie  zufällig  metrische  Form  hatten  vom  Text  nicht  mehr  unterscbioden 
wurden.  »Gelangten  nun  derartig  ausgestattete  Exemplare  auch  in  die 
Hand  der  ersten  Alexaudrinischen  Gelehrten,  so  mufsten  ihnen  einerseits 
diese  in  Parepigraphae  erstarrten  Bohnentraditionen  als  ein  nnsehfttz- 
barer  Beitrag  fUr  ihre  eigenen  Commentare  erscheinen,  andererseits  aber 
das  Bestreben  nabe  legen,  den  Text  selbst  von  diesen  Eindringlingen 
n  reinigen.  So  sehen  [?]  wir  also  die  Parepigraphae  ans  dem  VerS" 
texte  der  |fingeren  kritischen  Becensionen  [?]  verschwinden  und  in  die 
Scholien  Übergeben €,  Nicbt  gans  nnwabrscheinlicbe  Hypothese,  aber 
—  Hypothese. 

Holzinger  wendet  sich  nun  zur  Betrachtung  deijenigen  Stellen  un< 
serer  Scholien,  wo  von  kr^iypoL^  die  Rede  ist.  Zuerst  drei  Stellen, 
welche  sowohl  im  Kav.  als  im  Ven.  erhalten  seien.  Bei  Nub.  3  zeigt 
er,  dars  die  Worte  itapsrnfpof^  -~  istptßXi^iiatoi^  welche  bei  DUbner 
7  4  2—44  als  Teil  eines  grösseren  Scholien  u.  d.  Lemma  drdpaxov  er- 
scbeinf^n,  in  R  [beiläufig  bemerke  ich,  dar«5  die!?e  Worte  im  Ven.  fehlen, 
wa«:  weder  Dind.  noch  Diibn.  angemerkt  haben]  als  besonderes  Scholion 
an  einer  anderen  Stelle  des  Randes  stehen  und  erkMrt  diese  Schreibung 
und  nlu  i  Ij  iupt  die  Entstehung  und  Fassnng  dieser  Bemerkung  so:  im 
Archetypus  habe  über  v.  3  die  Parepigraphe  gestanden  ix  zo'j  unvou 
iyeumpia'yui  dvaKaXurrrerai.  Daraus  wollte  nun  jemaTid  eine  Randnotiz 
machen,  vervollständigte  jene  interlineare  Notiz  also  raii  leichter  Muhe 
ans  eignem  und  schrieb  diese  ausfühilichcre  Bemerkung  au  den  Rand, 
indem  er  sie  mit  Zeichen  auf  die  eigentliche  Parepigraphe  verwies  nnd 
aniwrdein  davor  schrieb  napemYpafrj^  womit  er  meinte,  »die  iwiscben 
iwei  Yeraen  siebende  Bemerkung  gehOrt  nicht  snm  Text,  sondern  ist 


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lOi  AriBtophines. 

nur  eine  Parepigraphe ;  ihr  Inhalt  aber  besagt  etc.«  Die  eigentUehe 
PirepigrAplie  selbst  aber  war  tum  tberfltkssig  geworden  und  warde  da- 
her Ton  einem  späteren  Sebreiber  weggelassen.  Ebenso  sei  es  mit  den 
parepigraphischen  Notizen  su  Nnb.  1240  und  Paz  250  gegangen,  nur 
dafs  diese  später  in  die  Sebolien  zu  foBr^it  nnd  SttuKa  hinter  das 
Lemma  geraten  seien.  Darauf  gebt  Hohinger  die  24  parepigraphischen 
Notizen  durch,  welche  nnr  ans  R  oder  aus  T  nachzuweisen  seien,  be- 
hauptet Ihr  alle  gleiche  Entstehung  und  reeonstruiert  die  urspiflnglichen 
eigentlichen  Tuiptntypatpat^  welche  tiber  dem  Verse  gestanden  hfttten.  Er 
Irgt  dabei  wiederholt  einen  Nachdruck  darauf,  dafe  nicht  etwa  das 
Xextwort,  welches  I.emma  fungiert,  oder  der  Vers,  zu  dem  die  Be- 
merkung gehört,  als  Parepigraphe  bezeichnet  werde,  oder  gar  das  Wort 
TfiptTtyptufii  als  Bezeichnung  einer  rhetorischen  Figur  gebraucht  w5re 
(brzüpiirh  auf  Schol.  Eq.  v.  373  T^aptr-d-fpruptf  ro  (T/r^fia,  wa«:  er  nicht  übel 
erklärt  S.  44:  das  was  zwischen  den  Zeilen  steht,  zeigt  an,  was  der 
Schauspieler  tbut),  was  erst  bei  Tzetzes  zu  belegen  sei.  Sonderu  es  sei 
unter  -rapemypa^cr^  übnra)]  die  (jetzt  verschwundene)  sccuisciie  Inter- 
linearnotiz selbst  gemeint,  ubwohl  eiuige  ötelicn  »uns  die  Vermutung 
nahe  legten,  dafs,  sowie  sich  im  12.  Jahrhundert  Tzetzes  des  Wortes 
naptr.tyfKiif  in  eiiitm  dem  Sprachgel  rauche  des  gesamten  Altertums 
fremdartigen  Sinne  bediente,  so  auch  die  Schreiber  der  Codices  R 
und  V  sich  hinsichtlich  dieses  Ausdruckes  in  Unklarheit  oder  geradezu 
in  nachweislichem  Irrtum  befandenf .  (S.  öO). 

Zum  Sehlufe  werden  noch  «in  Kttrze  jene  16  Stellen  besprochen, 
welche  durch  keinen  der  beiden  Haoptcodiees  überliefert  sind»  sondern 
deren  Kenntnis  wir  nur  jttngeren  Handschriften  verdanken  t.  (Barunter 
interessant  und  ansprechend  die  Behandlung  der  Reliodoriscben  Notiz 
zu  mi¥^  «nei^9  Pac.  1104.  welche  Holzinger  folgeadermaTsen  reoon- 
etmiert,  S.  57:  ol  k^g  pa  SaxtoXtxol  i$äfjLBrpott  i^c  To6Tiuy  mpna^ 
fpof^  iu  iiadiaei  xutXou  StartovSet'ofj  MaH  ^fjg  x&kw  SfUMW  in  anoV' 
Stiatv*  ol  i^ig  Sixa  SaxToXcxo}  k^dftstpot  xxX.), 

Indem  ich  mir  eine  ausführlichere  Erörterung  der  Frage  an  an- 
derer Stelle  vorbehalte,  deute  ich  hier  nur  meine  Hanptbedeoken  gegen 
die  Holzingerschen  Ausführungen  an. 

1.  Die  als  Teil  des  Textes  überlieferten  Parepigrapbae  werden 
sämtlich  von  Heliodor  berücksichtigt  mit  Ausnahme  der  beiden  in  den 
Thesmoph.,  zu  denen  Heliodorische  Bemerkungen  überhaupt  nicht  erhalten 
sind.  Von  den  43  parp'yugraphiscben  Notizen  der  Scholien  findet  sich 
bei  Heliodüf  (mit  Ausnahuie  von  Pac.  1104i  keine  Spur,  obwohl  zu  14 
dieser  Stelleu  die  Heüüdoriscbcn  Scholien  erhalten  sind.  Folglich  bat 
Heliodor  diese  Parepigrapbae  in  seinem  Texte  nicht  gelesen. 

2«  Die  im  Text  erhaltenen  Parepigrapbae  sind  fiberwiegend  der 
Art,  dab  sie  aus  den  Textworten  nicht  erschlossen  sein  können.  IMe 


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SoboliM. 


105 


Parepigraphae  der  Scholien  sagen  fast  sämtlich  weiter  nichts,  als  was 
sich  jeder  aus  dem  Text  des  Ar.  selbst  entnehmen  kann. 

3.  Die  Üblichste  Form  der  parepigraphischen  Bemerkungen  der 
Scholien  t  rrapsmyoui^  .  *»  ycif/  trspog  rwv  nlxtrüiv  ro  rtnoarayf^kM 
r.>jcd>i>  xrL  u  a.)  läfst  Ilolzinpers  Erkläning  der  Entstehung  dieser  No- 
tizen ullerdingä  zu;  wir  linden  aber  andere  Formen,  wie  Pac*  30  S^Xo¥ 
Si  8n  vum  napsmypof^  iatt^  ans  denen  hervorgeht,  dafe  ihr  Ter- 
fuwr  mir  au  den  Teztworten  Teramtet,  hier  sei  eine  Parepigraphe, 
und  wenn  wir  dann  lesen  sn  Nnb.  82  xo^  i^law  Sn  miptntxpfx^  th 
l3c6^so  werden  wir  aldit  leugnen  können,  dafs  die  Verftmer  dieser 
und  Abnlielier  Scholien  mit  dem  Worte  naptmj^pa^  in  der  Tbat  den 
Begriff  Terbanden,  den  Holsinger  perhoiresdert:  Text  wort  oder  Tezt- 
stelle»  welche  mit  scenischen  Anmerkungen  su  erlftntern  ist  Und  aooh 
B.  giebt  dies  ja,  wie  wk  sahen,  saghaft  sn,  er  verschanst  sich  dabei 
aber  hinter  die  Schreiber.  Das  hätte  ein  Mann,  der  sich  so  eingehend 
mit  den  Aristophaneshandschriften  beschäftigt  bat,  nicht  thun  sollen: 
wie  geistlos  nnd  mechanisch  die  Schreiber  des  Raveunas  sowohl  wie  des 
Venetus  ihre  Tbfttigkeit  ausgefibt  haben,  hat  er  ja  selbst  anerkannt,  und 
bei  ihren  Vorgängern  war  es  grade  so.  Unsere  Scholien  sahen  in  allem 
wesentlichen  schon  im  9.  Jahrhundert  so  aus  win  jetzt;  was  also  Hol- 
zioger  den  Schreibern  zuschiebt,  ist  Schuld  trüfi<^rer,  selbständicerer. 
Wann  und  wie  der  Übergani?  von  der  ursprliiii^licheu ,  von  Hoizmger 
zweiltilüs  ncliljg  erkannten  Bedeutuni,'  des  \Vt)rtes  napsTttypaKp^  zu  dieser 
spateren  sici»  vollzogen  habe,  das  zu  untersuchen  ist  nicht  dieses  Ortes. 

PJine  bloCse  Collationspublication  ibt  wiederum  da&  Programm 
Augb  bergers: 

Joseph  Aogsberger,  Die  Scholien  zu  Aristophanes* 
Fröschen  im  Cod*  Venetus  A.  Programm  des  KOnigl.  Ludwigs- 
Gymnasiums.  München  1886. 

Diese  Publieation  steht  in  der  Art  und  Weise,  wie  die  An^be 
aufgefiabt  ist,  etwa  in  der  Mitte  s wischen  Marün  und  Holzinger.  Wie 
wichtig  die  Beachtung  der  Schreibung  der  SohoUen  sei,  hatte  Augsberger 
sehon  1877  gesehen  und  in  der  kleinen,  oben  8.  69  erwfthntea  Schrift 

betont.    Er  wurde  in  seiner  Ansicht  durch  Martin  und  mich  bestärkt, 

und  bat  denn  auch  in  der  Publieation  dieser  schon  1878  angefertigten 
CoUation  Bedacht  darauf  genommen,  vielfach  tiiber  die  Schreibung  der 
Handschrift  zu  berichten;  aber  leider  ist  er  darin  nicht  consequent  ge- 
nug.   Er  giebt  Seite  für  Seite  der  Haudschritt  an,  welche  Verse  darauf 

stehen,  und  w-lrfic  Abweichungen  die  Scholien  von  Dtlbners  Text  oder 
Anmerkungen  aufweisen,  aber  nicht,  weli'hr-  Scholion  dtf*  Seite  überhaupt 
enthält;  er  merkt  getreulich  an,  welche  Htmrrkungen  bei  geschrieben 
oder  übergeschrieben  sind,  und  giebt  mituoler  an,  dafs  etwas  Rand- 
schoiion  sei,  aber  wie  die  Kandächoiien  auf  die  Ränder  verteilt  sind,  sagt 


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106 


Aristophaoei. 


er  nichts  und  sondert  dir  Raridscholien  nicht  von  den  Ramlglossen, 
die  in  dem  gr^fsten  Teil  des  Stückes  durch  die  Schreibung  sehr  scharf 
von  jenen  geschieden  sind;  er  erwähnt  wied<'rholentl!ch.  dafs  das  Lemma 
fehle,  und  erweckt  dadurch  den  Glauben,  dafs  Uborall  da,  wo  er  nichts 
bemerkt,  die  Hs.  das  vun  Dllbner  ani^'t  ^dx-ne  Lemma  habe,  während  zu 
einem  grofsen  Teil  des  Stückes  die  Scholien  überhaupt  keine  Lemmata 
haben,  in  anderen  Teilen  das  Schreibungsprincip  verschiedentlich  wech- 
selt (vgl.  m.  »Hs.  a<  Cl.c  8.  51 5  ff.).  Somit  ermangelt  seine  Arbeit  der 
Klarheit,  welche  die  Martins  aosseicbnet.  Nur  von  der  ersten  Seite  des 
Stockes  gieht  er  ein  leidlich  YoUstandiges  und  klares  Bild.  Wm  das 
materielle  der  Collation  betrifft,  so  leidet  auch  sie,  wie  die  Holzinger- 
sche,  an  sahlrefehen  Ungenauigkelten.  Zu  den  ersten  SOO  Versen  habe 
kh  in  meiner  Bespreehnng  der  Schriit,  Berl.  pbil.  Wochenschr.  1889, 
Ho.  S9.  40,  aus  meiner  eigenen  CoUatioo  gegen  100  Kaehtrige  und 
Yerbesserungen  gegeben.  Dafs  Dindorf*Dflbners  Angaben  durch  Augs- 
bergers  CoUation  wiederum  sehr  wesentlich  corrigiert  nnd  YervoUstAn« 
digt  werden,  versteht  sich.  Als  interessant  habe  ich  in  der  erwihnten 
Anseige  folgendes  hervorgehoben:  Bindorf  giebt  su  67,  46  an,  in  der 
Hs.  stehe  äkxfialm  ito^a^  nnd  daraus  schliefst  er,  es  sei  zu  emen* 
dieren  ^AAxfiaimva  rov  Utk  Mop/vBoo,  »Schade  um  die  schOne  Gon- 
jeotnr«  sagt  Angsberger  mit  Recht.  Denn  in  der  That  ist  dto  nur  die 
Personenbeseichnung  Jt6wü»f)  xu  v.  70,  an  welche  infUlig  das 
Ende  der  Zeile  dJij^am  nahe  herankommt,  während  die  folgende  Zeile 
mit  va  beginnt.  Im  Seholion  ist  also  einfach  zn  lesen  'AXxfiatatva, 
Litterarhistorisch  wichtig  ist  auch,  dafs  es  in  Schol.  872  nicht  heifit  to 
äXXo  /i«rd  To5  wie  bei  Dttbner  in  der  Adn.  zn 

lesen,  sondern  rh  aXko  fiipog  rw  jroo^v.  Bemerkenswert  erscheint 
965,  52  ikdyviji  b  fxayi'VfiiTog ^  1087,  4  6  t^c  XafinaSog  8k  dydv  rptrov 
'AByjvr^mv  tjeto.  Auch  die  Lesart  der  didaskalischen  Notiz  in  Hypoth.  I 
nputrog  ^pmi^oQ.  Uidtwv  z^nzn;  KXeo^tovrt  verdient  bemerkt  zu  wer- 
den, obwohl  sie  sicher  cormpt  ist  nnd  auch  aus  Velsens  Ausgabe  schon 
ersehen  werden  konnte. 

Die  bisher  besprochenen  Collationspublicationen  machten  den  An- 
spruch, vollständig  SU  sein.  Nur  eine  Auswahl  dagegen  giebt 

R.  Schnee,  Die  Aristophauesscholieu  im  Codex  Ambro- 
sianus.   Zeit3chr.  f.  österr.  Gyran.  XXXV  (1884)  S.  805-815. 

Wie  wir  uns  eiinnorn.  hatte  Schnee  schon  im  Jahro  l87n  auf  tion 
Wert  der  Scholien  in  dem  Ainbrnvjanus  M  (T,  3n  sup.)  iiufmcrksam  ge- 
macht. (S.  oben  S.  11  und  6ö).  Kr  hat  dai  lut  1879  spino  Sommer- 
ferien dazu  benutzt,  um  sich  ft\r  die  lütter  ( me  Collation  der  Scholien 
in  M  (leider  mit  der  Oxfurder  Au«p:ab'\  weshalb  die  Benutzung  fflr  den 
Besitzer  der  Dtlbnerschen ,  der  verschiedenen  Vers-  und  Zeilenzahlen 
wegen,  sehr  unbequem  ist)  anzutertigeu,  und  iwili  nun  im  folgenden  an 


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SchoUflo. 


]07 


der  Hand  dieser  Collation  untrrstichrn,  ob  und  iu  wie  weit  sich  aus 
dein  Ambro«:iami5  unser  Scholientext  verbessern  oder  erweitern  läfnt.« 
Es  i€i;:e  sich  zunächst  »im  aiigemcinen  mit  voller  Sicherheit,  dafs 
Interpolatiouen ,  von  deoeu  die  Aldiua  wimmelt ,  dieser  Handschrift 
dnrchao«  fremd  sind.  fFttr  die  Ritter  richtig,  zu  den  Wolken  enthält 
M  aber  neben  diii  aliPD  Scholien  noch  zaiiheiche  jiingbyzautinischej. 
SoB5t  wäre  übeibaupt  zweciiios,  sich  mit  dem  Ainbrosianus  zu  be- 
H-hiÜiigeii.  [Ist  iu  die-rr  allgemeinen  Fassung  nicht  zuzugeben;  die 
Sebolien  M  zu  den  Wolken  sind  trotz  der  Contamination  mit  jungen 
Scholien  sehr  wertvoll].  Auch  willkürliche  Erweiterungen  alter  Scholien 
kann  man  im  M  nicht  nachv^  eisen«  [wäre  noch  zu  untersuchen].  Im 
(ieg'-Lteil  fehlen  viele  alte  Scholien  in  demselben,  andre  sind  stark  ver- 
i>tämme!t.  Schnee  (?iebl  nun  eine  Anfz:ililuiig  I)  von  171  Dindorfschen 
Si-hoUen.  die  in  M  ganz  fehlen,  'J)  vou  Stellen,  wo  von  mehreren 
r'diuiieu  zu  ein  und  demselben  Worte  eins  oder  einige  in  M  ausgefallen 
iiad.  3)  von  148  Scholien,  die  in  M  zusammen^'ezugen  und  verkUrzt 
5iüd.  Diese  Zusammenslelluugeu  sind,  wie  ich  auf  grund  einer  1883 
Yvo  mir  vorgenommenen  Collation  der  Handschrift  sagen  kann,  gans  tm- 
ToU&t&odig  und  aDzaverlAssig  (wovon  manches  allerdings  durch  Druck« 
Mir  Tenebnidet  seia  kann,  die  auch  in  dieser  PnbUettion  Schnees 
«kder  eebr  zahlreich  sind),  ütiter  1 }  sind  manchmal  ganie  Partien  als 
ieUend  angegeben.  Bichtig  ist  86—89.  Aber  slatt  109  120  mafote 
et  heilisen  109. 120;  denn  Seh.  112.  IIS.  114.  IIS.  118. 119  sind  vorhanden. 
Statt  608--618  war  au  schreiben  608  616,  denn  8ch.618  ist  lur  Bilfie 
mhaaden.  Ebenso:  688—687,  sehr.  686;  710—712,  sehr.  711;  1032  bis 
1088,  aber  das  lange  Schoiion  lo87  ist  zum  gröfsten  Teil  vorhanden; 
1086—1068,  aber  1067.  1068  sind  in  abgekOrater  Gestalt  in  der  Hs. 
in  lesen;  1104—1118,  aber  nur  Sch.  1104  fehlt,  voUsttndig  sind  da 
1106.  1107.  1118,  in  Terstflmmelter  Gestalt  1108.  Um  mich  mit  der 
Prftfluig  seiner  ftbrigen  Angaben  anf  die  ersten  800  Terse  an  beschrto* 
hen,  so  sind  hier  vergessen  ab  fehlend  anaogeben  Sch.  10.  64.  69«  74. 
80.  124.  188.  142.  292.  228.  254;  dagegen  sind  fiUschlich  als  fehlend 
heacidinet  Sch.  4.  6.  6.  16.  49.  68.  186  (1.  186).  156.  288,  welche,  aller- 
£ngs  anm  Teil  in  verstllBunelter  Gestalt  nnd  als  Interlinearglossen,  vor- 
handen sind.  Koch  sdilimmer  steht  es  mit  Schnees  Angaben  zu  2)  nnd  8). 
Unter  2)  ftüirt  er  an  den  ersten  800  Versen  an  Sch.  55.  68.  74  (L  70). 
84  247.  262.  282.  295.  £s  waren  aber  noch  zu  erwAhnen  Sch.  2.  22. 
27.  81.  51.  78.  91.  108.  128.  196.  248.  269.  270.  271.  272.  281.  Gar 
unter  3)  giebt  Schnee  nur  eine  gana  willkürliche  Auswahl;  auch  unter 
der  Besdurinkong ,  welche  er  S.  808  nacht  »abgesehen  habe  ich  von 
Anslassungen  einzelner  unwichtiger  Worte  uud ....  Abweichungen  hin* 
■ehthcb  der  Wortstellungt,  hätte  er  mindestens  noch  einmal  so  viel  ver- 
Mamielte  Scholien  aufzählen  müssen. 

Dieser  erste  Teil  der  Mitteilungen  Schnees  ist  also  so  gut  wie 


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lOB 


AriatopbAass. 


wertlos,  da  er  ein  einigermafscn  klares  und  zuverlässiges  Bild  von  dem 
Bestand  der  Hs.  nicht  giebt.  Besser  steht  es  hinsichtlich  des  zweiten 
Teils,  der  sein  eigentliches  Thema  behandelt,  in  wieweit  sich  aus  M 
uüscr  Scliulientext  verbessern  oder  erweitern  lasse.  Zunächst  stellt  er 
»die  Scholien  zu  den  Ritten],  wo  wir  unseren  Text  aus  dem  Ambiu-iaim» 
verbessern  können,  zusamment.  Ks  sind  23,  darunter  einige ,  wo  man 
zweifeln  kann,  ob  die  Lesart  des  M  besser  ist,  während  noch  manches 
andere  als  mindestens  erwähnenswert  hätte  hinzugefügt  werden  können, 
S.  fi.  236  o/iüfpov^asre  st  6fw^tuvi^<reTa,  255  fin.  ^kakL  9i  iMaXtfro^ 
9tä  th  imaifywiß  air^v  [aötb  Tulg.)  that  xai  tai^  r«?  fil^u  Hp9a9a* 
{M  iUifi  naBiltßa^  vulg.)  rob^  üwtX0dmc  itxaevde,  264  mi^e  st. 
iiajpedCet,  tiBd  dann  statt  rootunt  p.wpbc  xd  ed^^i^c  die  Worte  • 
to/mw  itxTfV  dfiuu'j,  an  die  flidi  das  folgende  vA.  fäp  npußaxa  mtX»  besser 
aniuscbUefsen  scheint  876  T^veiiXoc  st  r^vt^Uoc  ik»  277  Mh  J^trav 
iftirtp^v  TO  kpfidBtov  (reyoyitfriov  Siiid.)  rwriattv  ijfxerifßa  vrxj^. 
n.  a.  m. 

Es  folgt  dann  eine  An&lblnng  »der  Stellen,  wo  unser  Scbolien- 
tezt  ans  dem  Ambrosianns  entweder  vervollständigt  oder  erweitert  wird«. 
Es  sind  26,  unter  ihnen  hervonuheben  namentlich  ein  noch  unbekanntes 
Heliodorisches  Scbolion  sn  v.  882:  üvrtxw  infoouot  (so  Scbnee;  ich 
babe  abgescbrieben  iad^roooi)  rou  /d^oS  loftßtKhv  rerpd/it'tfm  MtroJI^x- 
rtxdiß.  i$fc  imwrat  ati/ot  Söo  ofimot  hfißot  TarpdftMTpot  xamliixTtxel  Xß\ 

Auch  XU  dieser  Aafzäblong  liefse  sieb  noeb  einiges  binxnlbgen.  So 
bat  M  auber  dem  Heliod.  Scboi.  zn  v.  882  noch  zwei,  allerdings  kurse, 
beliodorische  Notizen,  die  den  anderen  Hss.  fehlen,  nämlich  sn  v.  242 
ini][0t  rpo)[aiJiok  MarakjxrtMoi  i,  und  ZU  v*  880  toSto  iaii  To  napari" 
üstftov  fiovofurpuv.  Zu  V.  61  bat  M  noch  die  Bemerkong  9 
Xfnjqiw¥  ivBifom^»  ij  üißuXXa  yäp  j^pijüiiwdof  fv.  Zn  v.  108:  dijfuooic 
Xijfwtat  ^  Ttuv  ixpaypdTWf  dfo^ptatc  u.  a.  m* 

Nachdem  Schnee  noch  constatiert  hat,  dafs  »die  Zahl  der  Fälle,  WO 
wir  allein  auf  das  Zeugnis  des  Ambrosianus  hin  die  Überlieferung  des 
Saidas  oder  der  Aldina  in  unsere  Scholiensammlung  aufnehmen,  eine 
nur  geringe  ist«,  kommt  er  zu  dem  Scbiufsurteil:  »so  erfüllen  die 
im  Ambr.  zu  den  Rittern  erhaltenen  Scholien  zwar  nicht  die 
Erwartung,  die  wir  von  ihnen  hegen  zu  müssen  glaubten, 
bieten  aber  für  die  Kritik  des  Scholientextes  und  für  die 
Herstellung  oder  Vervollständigung  mancher  in  anderen 
Handschriften  durch  die  Nachlässigkeit  der  Abschreiber 
verstüuimeiter  Scholien  einiges  gute«. 

Das  Resultat  wtirde  ein  günstigeres  gewesen  sein,  wenn  Schnee 
sich  seiner  Aufgabe  weniger  oberflflchlich  entledigt  hätte,  wenn  die 
Untersuchiinfj;  prründlicher  und  methodisch  seführt  wordeu  wäre.  Es  ist 
betremdiich,  dals  er  keine  systematische  \  « rgleichung  mit  den  anderen 
Handschriften  VR^,  der  Aldina  und  Suidaä  angestellt  hat,  belremddich, 


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ScboiiMi« 


109 


dafs  er  die  Scholien,  welche  zwar  nicht  mehr  und  nicht  weniger  geben 
als  die  der  Dindorf*;chen  Ausgabe,  aber  eine  ganz  andere  Fassung  haben, 
so  gut  wie  earnicht  herücksichtijrt  Hätte  er  das  getban,  so  würde  er 
zu  der  Krk'  nntnis  ^rrkuiiinien  sein,  daJs  M  eine  besondere  Kecension 
repräsentiti  t  weiche  oft  auch  von  Saidas  wiedergegeben  wird,  also  schon 
seiir  alt  sein  muh. 

Aber  es  ist  überhaupt  befremdlich,  dafs  keiner  der  bisher  er- 
Hahiilea  ^cholienforscher  auf  die  Idee  gekommen  ist,  die  Handschriften 
mit  einander  zu  confrontieren,  um  zu  sehen,  ob  nicht  verschiedene  Hand> 
whiiften  verschiedene  Recentionen  oder  CUssen  von  Scho- 
lien enthalten,  welche  nicht  anf  einfache  Schreiherthltigkeit  lorQckgehen. 

Dafs  dies  die  notwendige  Vorbedingung  ftr  erspriefsliche  kritische 
Behandlung  nnserer  Scholien  sei»  wnrde  mir  Uar,  als  ich  mich  1860/81 
ein  Jahr  lang  in  Italien  aufhielt,  nm  fftr  eine  neue  kritische  Ausgabe 
der  Aristophanesscholien  das  Material  sn  sammeln.  Ich  ericannte  bald, 
dmb  es  für  diesen  Zweck  nicht  genüge,  eine  nene  Gollation  der  bisher 
als  ^opthandschriften  geltenden  Codices  VR^^  in  machen,  sondern  da& 
wo  mSgiich  sämtliche  Aristophaneshandschriften ,  welche  Scholien  ent- 
halten, zu  untersuchen  und  auszubeuten  seien.  Zur  Beschaffoag  dieses 
ungemein  weitschichtigen  Materials  reichte  ein  Jahr  nicht  aus;  was  ich 
in  diesem  Jahre  gesammelt  hatte,  habe  ich  auf  späteren  italienischen 
Reisen  und  durch  das  Studium  von  Handschriften,  die  mir  durch  Ver- 
mittelung  der  Königl.  preussischeii  Regieninsr  nach  Breslau  gesandt  wur- 
den, ergänzt  und  vermehrt;  aber  es  vpr^inLif  ii  Jahre,  bis  ich  das  Ma- 
terial in  genügender  Voihtflndigkeit  zusammen  hatte  um  rinen  klaren 
Überblick  über  dasselhe  zu  gewinnen  und  die  Untersuciiungen  anzu- 
stellen, deren  Resultate  ich  dann  veröffentiicht  habe  in  dem  Buche: 

Konrad  Zacher,  Die  Handschriften  und  Glassen  der  Ari- 
stopbanesscholien.  Mitteilungen  und  Untersncbnngen.  (Besonderer 
Abdruck  ans  dem  XVI.  Supplbd.  der  Jahrb.  f.  d.  Phil.)  Leipzig  1888. 
246  8.  8. 

Das  Bneh  zerOIlt  in  drei  Teile.  Der  erste  Teil  (S.  605--666) 
behandelt  die  Handschriften  der  alten  Scholien.  Über  ihn  ist, 
sowmt  es  sich  um  die  bloHse  Handschriltenbeschreibnng  und  die  daraus 
getogenen  Scfalfisse  handelt,  schon  oben  S.  l8flP.  berichtet.  Hier  ist  nur 
das  speciell  anf  die  Scholien  bezftgliche  naohntragen.  Die  Untersn- 
changen  nämlich  über  das  Schreibungsprincip  der  Scholien,  die  ich  in 
dem  Auftats  im  Plulologus  (oben  S.  98 f.)  begonnen  hatte,  sind  hier  fftr 
den  Yenetus  weiter  geführt  und  auch  auf  den  Ravennas  ausgedehnt  wor- 
den. In  diesem  unterscheidet  weniptens  die  erste  Hand  deutlich  Scho- 
llen und  Glossen;  die  Scholien  haben  immer  Lemma  und  stehen  auf 
dem  oberen  finfseren  unteren  Eande,  die  Glossen  habrn  kein  Lemma 
md  stehen  interlinear^  intramargioal  oder  anf  dem  inneren  Rande.  £s 


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110 


AristopliaiieB. 


zeigt  sich  also,  daFs  Martin  ganz  recht  gehabt  hat,  anzumerken,  auf 
welchnni  Rande  eine  Bemerkiinjz  stehe  (s.  üben  S.  97).  Natürlich  ist 
das  Princip  niclit  so  strict  durchgefülirt,  daPs  nirht  mitunter  Scholien  mit 
Lemma  auf  dem  inneren,  Glossen  ohne  Lemma  auf  dem  äufsereu  Rande 
sich  &nden,  doeh  das  sind  Ausnahmen. 

Der  zweite  Teil  ( Cap.  IV)  berichtet  ülier  Byzantinische 
Scholien  und  Mischhandschriften.  Wa>>  hier  geboten  wird,  ist 
fast  alles  vollständig  neu.  Dafs  in  unseren  Scholienausgaben  mit  sicher 
alteu  Scholien  auch  innere  verbunden  sind,  war  ja  olienkuudig,  aber  man 
wufste  weder  mit  Sicherheit  die>e  jungen  Bestandteile  abzusondern  noch 
sie  auf  ihre  IVheber  zurtickzuftihren.  Wenii  man  im  allgeraeiuen  Joh. 
Tzetzes,  Tliumas  Magister.  Moschopulos,  Triklinios  zu  nennen  pflegte, 
so  war  das  reine  Vermutung.  Iiier  hat  nun  die  Untersuchung  der  Hand- 
schriften wenn  auch  niclit  volles  Lichl  gebracht,  so  doch  das  weseut- 
licbste  deutlich  hervortreten  lassen.  Diese  Untersuchung  wurde  durch 
den  Umstand  vvebcutiich  erleichtert,  dafs  die  verschiedenen  Scholien- 
classen  meist  für  sich  Überliefert  sind,  also  eine  Handschrift  in  der 
Regel  nur  alte  Scholien,  oder  nar  Scholien  der  einen  oder  der  anderen 
bysantiiiischen  Classe  enthftlt,  und  auch  in  Mischhandschriften  die  ver- 
sehiedenen  Glassen  oft  durch  die  Sdireibnng  deutlich  getrennt  sind.  Die 
Classen  der  byaantinischen  Scholien,  die  ich  habe  erkennen  können,  sind 
die  folgenden: 

1«  Die  Tzetx es  Scholien.  Mir  bekannt  ans  dem  bertthroten 
Ambrosianna  C  222  inf.  und  dem  Urb.  141 ;  ein  Stack  (zn  Plat.  t.  1—88) 
ans  einem  Paris.  Sappl.  6fi8  hatte  v.  Velsen  pabliciert  Phüol.  XXXV, 
8.  690  f«*)  Ich  drad[e  aus  Anibr.  und  Urb.  ab  SchoL  Nah.  1 — 28  und 
Schol.  Raa.  l— 08.  Der  Comroentar  zeigt  die  bekannte  geschwätzige 
selbstgeftllige  Art  des  Joh.  Tzetzes;  er  hat  die  alten  Scholien  benutzt, 
aber  in  ganz  freier  Weise,  oft  polemisierend,  ist  daher  als  Hilfsmittel 
ftlr  die  Herstellung  derselben  nur  mit  Vorsicht  zn  benutzen.  Denselben 
Charakter  trftgt  der  Pariser  Commentar  zum  Plutus;  der  im  Urbinaa 
dagegen  (an  dessen  Spitze  ausdrttcklioh  steht  Tw  oo^tdxw  rCirCou 
i^^niW^  ^  ^  ^tato^pdyi^v)  ist  ein  im  ganzen  wortgetrener  und  ziem- 
lich ausftkhrlicher  Auszug  aus  den  alten  Scholien,  dem  nur  hin  und 
wieder  eine  eigene  Bemerkung  des  Tzetzes  zngefbgt  ist.  —  Von  den 
Tzetzesscholien  ist  in  unser  Scholiencorpus  nichts  übergegangen. 

2.  Die  thomani sehen  und  thomaDotriklinianischen  Scho- 
lien. Ich  gehe  aus  von  dem  Vaticanns  1294  und  drucke  aus  ihm  als  Probe 
die  Scholien  und  Glossen  zu  den  je  ersten  100  Versen  von  Nub.  und 


*)  TcetzesBchoIicD  sind  auch  die  mir  durch  M.  Treu  freundlichst  mit» 

geteilten,  in  den  'Avsx^ora  'FJ.lr^vtrn  der  S^aunoyon^drstoq  ßißXiot^Tjxtj  1884 sqq., 
S.  106—12:'  von  P&padopulos  Kerameus  aus  einer  Hs.  des  XV.  Jabrh. 
herausgegebenen  2^aA<a       ükoüxov  xal  iStfiAas  ^Aptcr ofävou^. 


kj  .^L.^  Ly  Googl 


III 


Ran.  ab.  Die  Scholien  sind  dreierlei  Art,  metrische,  welche  sich  sofort 
als  triklinianisch  kennzeichnen  (wie  denn  unter  den  Prolegomena  sich 
tJer  Tractat  des  Denielrius  Triklinius  Dbn.  prol.  XVII  Hndet),  erklärende 
mit  der  Beiachrift  Tjihi-.u'^  (das  sind  Auszüjxe  aus  den  allen  Scliolien) 
uad  andere  erkltr^^nde  Anmerkungen  uhne  Beifügung  von  TinXatov.  Die 
letzte  Classe  von  bcholien  tindel  sich  in  vielen  IIss.  allein,  und  in  einigen 
von  ihnen  mit  der  Überschrift  ^w\i.a  roO  fiayioTf^ou,  Wir  würden  sie 
aho  ohne  weiteres  dem  Th^tmas  Matrister  zuschreiben,  wenn  sie  nicht 
die  stilistischen  Eigentümlichkeiten  zeigten.  ^V(  Ictie  Lchrs  lu  ^rinem 
Buche  über  die  Piudarscholicn  als  die  des  Triklinius  erwiesen  /n  hnLia  ge- 
daubt  wird.  Aber  es  zeigt  sich,  dafs  Lehrs  bei  seiner  sonst  bu  luLeieabanten 
sprachlich  stilistischen  rntersuchun^  einen  methudibchen  Fehler  gemacht 
hat  indem  er  von  den  Soiiliokle.>sciioUeü  ausging  statt  von  den  Aeschy- 
lasbchulien  des  vun  Iiiklinius  eigener  Hand  geschriebenen  Cod.  Farne- 
sianus,  in  dem  dieser  sein  Eigentum  ausdrücklich  bezeichnet  und  von 
dem  des  Thomas  uutorsv  heidet.  Wenn  man  diese  zu  gründe  let^t,  so  er- 
giebt  sich.  <lafs  gerade  das,  was  Lehrs  als  triklinianisch  au^iflii,  Jeiu 
Tbumas  gehört,  und  dafs  des  Thomas  Name  zu  recht  sowohl  in  (Uii 
betr.  Ari-tophaneshss.  steht  als  in  den  Pindarbss.  über  die  Lehrs  spriuhl, 
and  in  denen  seiner  Meinung  nach  Thomas  Magister  fälschlich  als  Autor 
4er  Scholien  genannt  ist 

Unter  YergleichiiDg  der  Art  und  Weise,  wie  TrikUniiu  seine  Qtm- 
aentare  zu  Aesd^lns  und  Pindar  geariieitet  hat,  ergiebt  sieh  üolgeiides. 
Es  gab  eioen  Comaientar  des  Thomas  sn  Flatus  Nobes  Banaa^  der  vni 
fielfMsb  rein  erbalten  ist,  eine  dürftige  Scbalexegese,  meist  anf  ErfclA- 
raag  des  Gedankenganges  bedacht  Diesen  Oommentar  hat  Triklinios 
ia  wesentlichen  vollständig,  doch  mitunter  auch  etwas  verindert  in  den 
seinigen  aufgenommen;  hinaogefügt  hat  er  Anszfige  aus  den  alten  Scho- 
ben ond  Ton  eignem  Tor  allem  die  metrischen  Scbolien,  aber  anch  an- 
deres. Das  bleibt  im  einzelnen  nocb  zu  untersuchen  —  wenn  es  der 
Ifibe  lobnL  Das  wichtigste  sind  die  Auszüge  ans  den  alten  Scholien, 
die  iBunerbin  von  subsidiflrem  Wert  Ar  die  Herstellung  dieser  selbst 
scia  können. 

Die  thomanotrikUaianiscben  Scholien  sind  die  eigentlichen  Yulgata« 
scbolien  des  ausgebenden  14.  und  des  16.  Jahrb.;  deshalb  bat  Husums 
sie  in  der  Aldina  mit  den  alten  Scbolien  contaminiert,  und  so  sind  sie 
in  unsere  Ausgaben  gekommen,  von  deren  Seholiencorpus  zu  Flatus 
Nubes  Banae  sie  einen  sehr  erheblichen  Bestandteil  bilden.  Sie  vor 
aDem  auszuscheiden  wird  Aufgabe  einer  kritischen  Ausgabe  sein.  Zu 
den  ftbfigen  Stttcken  existiert  ntehts  thomaniscbes;  zu  den  Rittern  ent- 
bilt  der  Tat  1294  einen  Commentar,  der  im  wesentUcben  ein  Auszug 
aus  den  alten  Scholien  ist,  denen  Triklinius  nur  seine  metrischen  Be- 
merkungen binzugefügt  bat 

}.  Die  Scholien  Q,  erhalten  im  Cod.  Paris.  2821  (den  icb  nach 


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112 


AfiHoplMiifs. 


Studeniunds  Vorgang  Q  rieniie;  Dübner,  der  aus  ilim  in  der  Adnotatio 
allerlei  mitteilt,  nnrint  ihn  Reg.,  odor.  mit  falscher  Ziffer,  Reg.  1821),  niid 
im  Auszug  in  emeni  i  aurinensis  (Sign.  BV  34).  ans  dem  Dübuer  gleich- 
falls in  der  Adnotatio  ailerhaud  mitteilt,  ohne  ihn  niihor  zu  bezeichnen 
oder  über  sein  Verhältnis  zum  Reg.  aufzuklären  (die  aus  dem  Taur. 
mitgeteilten  ."^clii  lien  finden  sich  sämtlich  aucli  im  Reg.,  und  zwar  besser 
erhalten).  *  niilu-h  vull.'^tändig.  wie  icli  erst  spüter  gefunden  habe,  in 
einem  Estensis  (Sign.  III  G  14).  Diese  Scholien,  welche  als  geschlossenes 
Corpus  erscheinen,  sind  ftir  den  Plutus  ein  (iemisch  vuu  thomanischen 
Scholien  und  erklärenden  Bemerkungen  schcdographischer  Natur,  welche 
stark  an  die  Manier  des  Moschopulos  erinnern,  für  Nub.  und  Raii.  ein 
wunderliches  Conglomerat  aus  tzetzianischen  und  thomanischen  Bestand- 
teilen, Bemerkungen  Moschopuleischcr  Art,  Auszügen  aus  den  alten 
Scholien,  Taiaphrase  und  metrischen  Bemerkungen.  Die  Paraphrase  ist 
meist  zerpflückt;  wo  sie  im  Zusammenhang  erhalten  ist,  zu  den  Fröschen, 
zeigt  sie  dieselbe  Manier  wie  die  Paraphrase  des  Triklinius  zu  Äschylus. 
Da  in  diese  Pftraphrase  die  erkUreDden  ooUe  Tanorani  eingewebt  sind, 
und  da  anfserdem  reicbttclie  metrische  Scholien  in  den  CammenUr  etn- 
gef&gt  sind,  so  habe  ieb  die  Vennutung  aufgestellt,  dafs  wir  es  hier 
mit  einem  anderen  Gommentur  des  Xrildinios  su  thun  haben  als  dem 
vulgat  gewordenen,  und  swar  einem  früheren.  Denn  die  metrischen 
SchoUen  zeigen  viel  gering^e  metrische  Kenntnisse;  wird  in  ihnen  doch 
der  Daktylus  dipodisch  gemessen!  Es  wQrde  dies  also  ein  Jagendwerk 
des  Triklinius  sein,  an  dessen  Stelle  er  dann,  als  er  ein  yollständigeres 
Exemplar  der  alten  Scholien  mit  den  Heliodorischen  metrischen  Be- 
merkungen erlangt  und  den  Hephaestion- studiert  hatte,  einen  neuen  setzte, 
in  den  er  die  beliebte  thomanische  Schulexegese  fut  vollständig  her- 
ttbemahm,  und  der  also  gewissermafsen  nur  als  eine  verbesserte  Auf- 
lage des  thomanischen  Gommentars  erschien.  Der  ältere  Comraentar  Ist 
im  erklärenden  Teil  reicher  an  Besten  alter  und  guter  Gelehrsamkeit 
als  der  jüngere.  In  unsere  Ausgaben  ist  von  jenem  (abgesehen  von  Dflb* 
ners  Mitteilungen  in  der  Adnotatio)  nur  ein  kleiner  Bruchteil  fiherge- 
gangen,  nämlich  was  die  Jnntina  aus  ihm  aufgenommen  hat;  meist  gram- 
matische Bemerkungen  Moschopuleischen  Oharacters 

4.  Die  Scholien  M.  In  dem  Amhrosianus  M  finden  sich  neben 
den  alten  Scholien,  und  von  diesen  deutlich  durch  die  Schreibung  ge- 
trennt, SU  Plot.  Nub.  Ran.  junge  Scholien,  welche  mit  keiner  der  bisher 
besprochenen  drei  (.'lassen  etwas  zu  thun  haben,  und  die  ich  auch  in 
keiner  anderen  Hs.  des  Aristoph.  wieder  gefunden  habe  (ein  Teil  stand 
unter  anderes  gemischt  in  dem  verschollenen  Darmstadinus,  abgedruckt 
von  Sturz  hinter  dem  Et.  Gud.  S.  644).  Ich  teile  diese  Scholien  voll- 
ständig mit  zu  den  Wolken,  mit  einer  Adnotatio,  in  der  sämtliche  Parallel« 
stellen  aas  den  alten  Lexicographen  angegeben  sind  Denn  diese  Scholien 
äittd  meist  lexicalischer,  synonymischer  oder  homonymischer  Natur,  so- 


u  kjui^cü  L/y  Google 


Scboiien. 


113 


dafs  die  Vermutung  nahe  liegt«  sie  seien  nur  eine  späte  CompUatioa 
aus  den  gangbaren  lexikalischen  Handbllclieni.  Diese  Veraratmig  er- 
giebt  sich  aber  als  irrig;  es  zeigt  sich,  dafs  weder  Anmioiiiiis  noch  eins 
der  ans  erhaltenen  Lexika  direct  benutzt  ist;  am  meisten  Verdacht  hin- 
sichtlich der  Autorschaft  fftUt  auf  Eustathius  und  Moschopulus,  doch 
schien  mir  dies  durch  den  ganz  verschiedenen  Cbaralcter  der  sicher  von 
diesen  berrOhrenden  Gommentare  ausgeschlossen,  und  da  Tzetzes  gegen 
eine  Erkl&rnng  zu  v.  2,  welche  sich  nur  in  diesen  Scholien  H  findet, 
polemisiert^  so  habe  ich  geglaubt  schliefsen  tu  mOssen,  dafs  der  Com- 
mentar  von  einem  byzantinischen  Gelehrten  vor  Tzetses  berrtthrt,  der 
anfser  den  alten  Scholien  eine  gute  alte  uns  nicht  mehr  erhaltene  Quelle 
benutzt  hat,  vielleicht  ein  Lexikon,  welches  den  Sprachgebrauch  der 
Attiker  io  ähnlicher  Weise  behandelte  wie  Apion  den  des  Homer.  Jetzt 
bin  ich  mehr  geneigt,  doch  Moschopulus  als  den  Verfasser  des  Com- 
mcntars  anzusehen,  da  derselbe  ganz  den  Charakter  tr.lgt  wie  die  Mo- 
schnjnilusscholien  m  Sophokles  und  Euripides  (vgl.  Dindorf  Schol.  Soph.  II, 
p.  400.  Schol.  Eurip.  1,  p.  XVIi;  meine  Anmerkung  Berl.  Phil.  Wschr. 
I8d0,  S.  44). 

[5.  Nur  im  Nachtrag  S.  740  habe  ich  gesprochen  über  die  Soho- 
lien  des  Cod.  Crem o neu s i s,  der  durch  Novati  in  der  oben  S.  25.  04 
schon  erwähnten  Schritt  bekannt  gemacht  worden  ist.  Sie  scheiden  sich 
durch  die  Schreibung  in  zwei  Corpora,  das  eine,  welches  Novati  »di 
i.  Serie«  nennt,  ist  rein  thomanisch,  das  andere,  »di  II.  Serie«  nach  No- 
vati ^  ist  mir  anderswoher  nicht  bekannt,  erinnert  aber  an  die  Scholien 
H  ond  ist  vielleicht  Hoschopuleisch]. 

Im  Znsammenhang  mit  diesen  Mitteilungen  Qber  die  Handschriften 
und  dassen  der  byzantinischen  Scholien  berichte  ich  dann  über  eine 
zwar  junge  (XVI.  Jahrb.)  aber  interessante  Hiscellanbandscbrift,  den 
schon  genannten  Tanrinensis  BV84.  Dies  ist  ein  GoUectaneenbnch 
eines  Humanisten,  der  zu  rerscbtedener  Zeit  nach  und  nach  allerhand 
Excetpte  eingetragen  hat,  namentlich  auch  aus  den  Aristopbanesscholien, 
und  zwar  aus  verschiedenen  Handschriften.  Es  sind  zum  Teil  Auszüge 
aus  guten  Handschriften  der  alten  Scholien,  zum  Teil  aus  einer  Hb*  der 
Classe  Q. 

Kacbdem  nun  die  jungen  Scholien ,  soweit  mein  Material  reichte, 
^Kennzeichnet  und  classificiert  sind,  und  somit  festgestellt  ist,  was  von 

der  gesamten  uns  handschriftlich  überlieferten  Scholicnmassc  als  nicht 
zu  dein  alten  Scholiencor]Mi^  gehörend  zu  betrachten  ist,  wende  ich 
mich  ini  dritten  Teile  des  Buches  wir  der  diesem  zu,  um  zu  sehen, 
in  wie  weit  uns  die  handschriftliche  t'beriulerung  für  dieses  Handhaben 
bietet,  Classe n  oder  Receusiouen  zu  sclieiden  und  ihr  Verhältnis  zu 
einander  und  ihre  Vorgeschichte  zu  erkennen. 

Diese  Untersuchung  ist  zunächst  in  detailliertester  Weise  ausgc- 

labrcilicrichft  lUr  iUtai«huMwiiMM«1mft  LXXI.  BA.  OmH.  U)  8 


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lU 


AiiatopIttDM. 


führt  für  die  Wolken.  Als  Grundlage  dient  vor  allem  oin  diplomatisch 
getreuer  Abdruck  der  Scholien  zu  v.  1—50  nach  VK^M,  der  Aldina 
und  Suidas  (auf  diese  Verse  beschränkt,  weil  die  Scholien  der  wichtigen 
Hs.  0  mit  V.  50  abbrechen,  um  erst  gegen  Ende  des  Sttu  ki  s  wieder  zu 
beginnen),  die  Untersuchung  ist  über  auch  auf  den  übrigen  Teil  der 
Komoedie  ausgedehnt.  Es  ergicbt  sicli  nun  ohne  weiteres,  dafs  fc^MAld. 
einer  Recension  angehören,  die  ich  b  nenne.  Ihr  vollständigster  und 
bester  Vertreter  ist  die  Aldimu  Es  wird  gezeigt,  dab  dieselbe  oicli 
Abscheidnng  der  tltomanotrildiQlaDiBChea  SohoUen  ond  weniger  eigenen 
Znsfttse  des  Masunis  nur  alte  Scliolien  dieser  Classe  giebt.  Der  un- 
vollständigste Vertreter  dieser  Recension  ist  M,  steht  aber  immerhin 
dem  Archetypus  derselben  manchmal  nfiher  als  0  und  Aid.  Gegenüber 
^  stellen  sich  V  nnd  R  niher  zusammen:  io  einer  grofsen  Zahl  ?on 
Scholien  stimmen  sie  wOrtlich  oder  differieren  nur  in  Kleinigkeiten,  in 
anderen  Fällen  stimmen  sie  in  einzelnen  Lesarten  gegen  ^.  Anderer* 
seits  aber  zeigen  sie  doch  auch  vielfach  sehr  starke  Differenzen  unter« 
einander,  so  dafs  sie  keineswegs  in  der  Weise  eng  verwandt  scheinen 
wie  ^MAid.  Diese  Differenzen  erklären  sich  so,  dafs  die  Scholien  des 
Archetypus,  aus  dem  beide  geflossen  sind,  in  ihnen  in  sehr  verschiedener 
Weise  epitomiert,  contaminiert  oder  willkürlich  geändert  sind. 

Die  Epitoinierung  (welche  in  R  eine  viel  stärlcnrc  ist  als  in  V) 
zeigt  sich  erstpn^  daran,  dafs  bald  der  einen  bald  der  anderen  Hand- 
schrift ganze  iScholien  fehlen,  welche  durch  b  als  zum  alten  Bestände 
gehörig  bezeugt  werden.  Zweitens  daran,  dafs  von  einem  Scholion,  wel- 
ches die  eine  Haudbchrift  voUstilndig  darbietet,  die  andere  ein  Stück 
wegliifst.  Hier  ist  wieder  ein  Unterschied  zu  machen.  Manchmal  ist 
das  weggelassene  Stück  ein  für  den  Utilauki  ugang  unentbehrlicher  Be- 
standteil {so  läfat  z.  B.  R  in  Sch.  18  die  Worte  weg  raDra  r.dvra  zapsy- 
xoxXi^fiaxd  sht  xal  nofttmypaipa^  ohne  welche  das  folgende  Bs.i  y^P 
verstftndlieh  ist) ;  dann  liegt  nur  strftflicbe  Nachlässigkeit  vor.  Oder  es 
zeigt  sich,  dafs  das  in  der  einen  Handschrift  fehlende  elgentUidi  eine 
selbständige  Bemerkung  ist,  nnd  wir  kOnnen  daraus  schliersen,  dafs 
sie  es  auch  im  Archetypus  war,  und  dafs  die  Verbindung  mit 
einer  anderen  Bemerkung  zu  einem  Scholion  erst  spftter  stattge* 
fiinden  hat.  Für  die  Erkenntnis  der  Schreibung  des  Arche^us  ist 
dann  besonders  wichtig  die  Vergleichung  von  R  und  V  hinsichtlich  der 
Unterscheidung  von  Scholien  und  Glossen  (interlin.  intram.  und  marg. 
nach  den  oben  S.  99  angegebenen  Kriterien).  Es  ergiebt  sich,  dab 
nicbt  weniger  als  92  Bemerkungen  in  beiden  Handschriften  als  Glossen 
geschrieben  sind,  also  auch  im  Archetypus  so  geschrieben  waren.  Die 
Glossen,  welche  nur  in  einer  der  beiden  Hbs.  stehen  (in  R  etwa  drei 
oder  vier  Mal  mehr  als  in  Y),  werden  gleichfalls  im  Archetypus  als 
Glossen  geschrieben  gewesen  sein,  da  sich  so  ihr  Verlorengehen  in  der 
anderen  Handschrift  am  leichtesten  erklärt.    Wenn  dagegen  in  einer 


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SeboHftii. 


115 


Handschrift  der  wesentliche  Inlnlt  dessen,  was  die  andere  als  SchoUon 
bietet,  ia  eine  kurze  Glosse  zusammengedrängt  ist  (wie  häufig  in  R),  so 
kiim  nan  zwdfelu,  ob  hier  ein  Auszug  aus  dem  Scholien  des  Arche- 
typus Toriiegt,  oder  ob  dieser  etwa  beides  nebeneinander  enthielt,  was 
mituuter  sicher  nachzuweisen  ist.  Endlicli  finden  wir  auch  häufig  den 
Fall,  dafs  in  der  einen  Hs.  als  Glosse  erscheint,  was  in  der  anderen 
Teil  eines  auch  in  jener  vorhandenen  Scholiens  ist.  Das  wahrscheinliche 
ist  auch  hier  in  den  meisten  Füllen,  dafs  die  Schreibung  als  Glosse  das 
ursprüngliclje,  die  Zusammenfassung  mit  einem  Schoiion  das  spätere  ist. 
Für  dit  Art  solcher  späterer  Zusammfassung  ist  recht  charakieribtisch 
Schol.  130.  wo  die  ursprüngliclie  Glosse  kenrokoytai,  die  mit  der  aus- 
föhrlicbeu  gelehrten  Erklärung  nichts  zu  thun  hat,  in  V  an  den  Anfang, 
iu  \i  an  das  Ende  derselben  gesetzt  und  so  mit  ihr  veibuiiiieü  ist. 
Solche  Zusuiiiiiit^iiiassung  ist  aber  viel  seiteuer  in  ß  als  in  V,  der  die 
offenbare  Tendenz  zeigt,  aus  den  verstreaten  Bemerkungen  ein  SchoUen- 
corpus,  wenngleich  häufig  in  recht  ftufserlicher  Weise,  hersnsteUen.  Im 
Archetypus  waren  die  einxelnen  Bemerkungen  offenbar  noch  mehr  g0> 
trennt  nnd  vereinzelt  geschrieben  als  in  R,  obwohl  Y  and  R  auch  oft 
10  der  (auch  fehlerhaften)  Zusammenfassung  mehrerer  Bemerkungen  so 
ftbereinstimmen,  dafs  dieselbe  auch  im  Archetypus  angenommen  wer- 
den mufs. 

Sioen  tTnterschied  von  Scholien  und  Glossen  scheint  also  nach 
der  Archetypus  gemacht  su  haben,  aber  noch  nicht  so  scharf  durchge- 
führt wie  in  unseren  Hss.,  und  die  Zahl  der  kleinen  Einzelbemerkungen, 
die  interlinear,  intramarginal  und  als  verstreute  Glossen  auf  die  Ränder 
geschrieben  waren,  ist  erheblich  gröfser  gewesen.  Der  materielle  Bestand 
an  Anmerkungen  war  aber  derselbe,  der  durch  Y  und  R  überliefert  ist; 
dazugekommen  ist  in  diesen  nichts. 

Aus  einer  Beobachtung  Martins,  dafs  in  R  gerade  ara  Anfang  oder 
Ende  von  Seiten  häutig  Scholien  fehlen,  oder  statt  ihrer  nur  Glossen 
vorhanden  sind,  unter  Combination  mit  der  licmerkung,  dafs  iu  V  solches 
Ftiiieu  von  Scholien  zu  mehreren  Versen  auch  wiederholt  vorkommt, 
aber  nicht  da,  wo  in  V,  sondern  wo  in  U  eine  Seite  anfängt  oder 
schlieret,  ziehe  ich  den  Schlufs,  dafs  der  Archetypus  die  Seiteneinteilung 
Tüll  U  halt«. 

Dieser  Archetyi)us  nun  von  V  und  R,  den  ich  v  nenne  ,  geht  mit 

9  wiederum  auf  eiueu  gemeiuschaftlichen  Archetypus  2"  zurück,  welcher 

10  Scholien  reicher  war  als  jeder  von  deu  beiden,  und  in  dem  die  ein- 
vSm  Bemerkungen  noch  weniger  verbunden  waren,  als  in  v,  wie  dch 
daraus  ergiebt,  dafs  ihre  ZusammenCassung  in  B  meist  eine  andere  ist 
ib  in  V.  Von  der  ürhandichrift  entfernt  sich  $  mehr  als  YB  dadurch, 
dab  die  Tendenz  zur  Herstellung  eines  zusammenhängenden  Corpus 
Uer  noch  stftrker  ist  als  in  V,  weshalb  die  Qlossen  fast  ganz  verschwon- 


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116 


ArlitophaiiM. 


den,  teils  einfach  weggelassen,  teib  ia  die  sasanunenbangendeii  Scholien 

aufgenommen  worden  sind. 

Zwischen  diesen  beiden  Hauptrecensionen  steht  Suidas  (S)  so,  dafs 
er  näher  mit  VK  verwandt  ist,  und  zwar  in  der  Weise,  dafs  v  und  die 
von  Suidas  benutzte  Uä.  beide  aas  einer  Quelle  stammen,  die  direct  aus 
2!  geflossen  ist. 

Es  ergiebt  sich  also  ftlr  die  Scholien  zu  den  Wolken  folgender 
StaniiiitKium  {vf,d.  den  oben  S.  11  mitgeteilten,  von  Schnee  aus  der  Ver- 
gleichuüg  den  Textes  erschlossenen): 


V 


In  denolben  Weise,  aber  kOrzer,  werden  im  ?I.  Cap.  die  Scholien 

zu  den  Fröschen,  Rittern,  Frieden  nntersucht.  Das  Resultat  ist,  was 
die  Form  der  Urhandschrift,  auf  die  auch  hier  alle  Recensionen  zurtick- 
gehen,  betrifft,  das  gleiche  wie  für  die  Wolken ;  aber  das  Verhältnis  der 
Handschriften  ist  hinsichtlich  der  durch  sie  repräsentierten  Recensionen 
ein  verschiedenes.  Vor  allem  zeigt  sich  bei  keinem  dieser  Stücke  eine 
nähere  Verwandtschaft  zwischen  R  und  V,  sondern  U  (der  übrigens  zu 
diesen  Stücken  eine  auch  dürftigere  Epitomr«  bietet  als  zu  Nub  '»  steht 
entweder  ganz  allein,  wie  zu  den  Ran.,  (Mi- i  \*'M('i  mit  Suid.  eine  Re- 
cen'iion,  wie  in  E(i.  Pac;  auf  der  anderen  Seite  sleJien  bei  den  Ran. 
V  und  >f  («yMAld.),  im  Frieden  V  und  /'Aid.,  bei  den  Rittern  VAld.  und 
f/,  während  M  hier  eine  Mittelstellung  zwischen  den  beiden  liauptrecen- 
sionen  cmnnnnit.    Die  Stammbäume  sind  die  folgenden: 

Ranae:  (vgl.  oben  S.  59)  Equites:  (vgl.  oben  S.  7) 


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SchDlien. 


117 


Pas: 


V 


Kachdem  es  erwiesen  ist,  dafs  zum  mindesten  für  die  untersacbten 

Tier  Stücke  (und  bei  den  anderen  wird  es  nicht  anders  sein)  nosere 
sämtlicben  Handschriften  der  alten  Scholien  mit  Sicherheit  auf  eine 
zieoiUcb  geoan  reconstruierbare  Urhandschrift  zurückgehen,  fragt  es 
sieh  nur,  welcher  Zeit  dieselbe  angehört  haben  mag.  Dor  torminus  ante 
quem  wird  durch  Suidas  (gegeben,  dessen  U^.  ja  aucli  auf  dieselbe  Urbs, 
znrfickgeht.  Den  terininiis  post  qnpm  '^wchv  ich  durch  Betrachtung  der 
allen  IIss  j;eiiK'iiisaincn  Scbrr ihfeliler  zu  gewiiim-n.  Daraus  ergicbt  sich, 
dafs  die  l  rbaiidschrift  in  Miiiuskf  Iii  und  mit  zaliliu  icliPii  tachygraphischcu 
Abktirzun^on  gesehriebeü  war,  und  das  flibrt  auf  den  Anfang  des  X.  Jahrb. 
£ä  war  offenbar  ein  Sammelcodex,  dor  seine  Kntstelmiiii  jener  Tendenz 
zur  Herstellung  von  Collectivwerken  \( ni.inktc,  welche  vua  den  eisten 
Kaisern  des  macedonischeu  Hauses,  liuiiinntlicb  Konstantin  Porphyiü- 
gL'iiUetos,  gepflegt  wurde,  und  es  ist  in  ihm  alles  zusaninieugetrageu  wor- 
den, dessen  man  von  Aristophanescrklärung  habhaft  werden  konnte.  Na- 
Mrlieb  stammte  dies  selbst  wieder  zam  gröfsten  Teil  ans  ein  nnd  der- 
selben Quelle,  nnd  so  kam  es,  dafs  in  diesem  Sammelcodex  bftniig  von 
ein  und  derselben  Bemerkung  mebrere  verscbiedene  Recensionen  neben 
einander  standen,  oder  dafs  aufser  dem  vollständigen  Scbolion  noch  ein 
Teil  desselben  als  Glosse  gescbrieben  war  u.  dgl.  m. 

Nack  Herstellung  dieses  Codex  ging  es  wie  mit  anderen  Samm* 
langen  der  Art;  der  früheren  Commentare  glaubte  man  nicht  mehr 
zu  bedürfen,  sie  gingen  verloren,  man  hielt  sich  an  die  neue  Sarorolnng 
und  es  begann  eine  Zeit  eifrigen  Abscbreibens  und  Epitomierens,  der  wir 
die  Entstehung  unserer  Handschriften  —  oder  richtiger  Recensionen 
der  alten  Scholien  verdanken. 

Dies  das  bescheidene  Resultat  der  umfangreichen  Untersuchung. 
Aber  es  scheint  mir  mit  ihm  doch  schon  viel  gewonnen.  »Als  das  wich- 
tigste von  den  Ergebnissen  der  T'nt ersuchung  möchte  ich  bezeichnen, 
erstens,  dafs  die  byzantinischen  Commentare  klar  erkannt  sind  uud 


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118 


AriitopbaiMi. 


Bicli  nunmehr  too  den  alten  Scholien  reinlich  sondern  lassen ,  zweitens, 
dafs  die  Thfttigkeit  der  Schreiber  bei  Herstellung  der  nos  erhaltenen 
Hss.  der  alten  Scholien  als  eine  rein  mechanische  erkannt  ist,  drittens, 
dafe  von  diesen  Hss.,  insofern  sie  Vertreter  von  Recension^  der  alten 
Scholien  sind,  der  BavenDas  verhältnismftfsig  geringen  Wert  hat,  weil 
nar  ^ne  dflrftige  tind  willkftrliche  Epitorae  bietend,  während  er  aller* 
dings  seines  Alters  wegen  im  eins  einen  von  manchen  Cormptelen  frei 
ist  (die  Bflogersche  Legende  von  dem  integrier  et  vetustior  scboUomm 
nuclens,  den  die  Scholien  K  repräsentierten,  s.  oben  S.  69f.,  erweist 
sich  also  als  ganz  hinftUig);  dafs  V  nicht  nur  wegen  seiner  Vollstän- 
diglceit  von  Wert  ist,  sondern  auch  weil  er  in  der  Schreibung  der  ein- 
zelnen Bemerkungen  und  der  Fassung  ihres  Wortlautes  viel  nrsprttng- 
licbes  beibehalten  hat,  dafs  aber  in  der  ersten  Beziehung  andere  Hss. 
nnd  namentlich  die  Aldina  ihm  ebenbürtig  und  nicht  selten  überlegen 
sind.  Wichtig  ist  vor  allem  viertens,  dars  die  verscli irdenen  Recensionen 
der  alten  Scholien  sich  als  einfache  AuszOge  aus  dem  Scholieubestand 
einer  Sammelhandschrifb  des  10.  Jalirh.  gezeigt  haben,  in  denen  zwar 
die  einzelnen  Bestandteile  dieser  Urhaudscbrift  in  verschiedener  Weise 
verbunden,  excerpiert  und  zum  Teil  redigiert  sind,  aber  nichts  neue«;  hin- 
zugekommen ist.  sodafs  sich  durch  Vergleichung  der  Recensionen  die 
IJrhandsehrift  ziemlich  genau  reconstruieren  Ittfst.  Din  Wiederherstellung 
dieser  ürhandschrift  ist  nun  zur:V!i  t  Aufgabe  der  Kritik  ;  ob  es  für  eine 
Ausgabe  geraten  wäre,  darüber  hinau«;zngehen,  will  ich  dahin  gestellt 
sein  las-^nn;  jedenfalls  aber  wird  üirf  Wie(lt'rher?:tellnng  ein  sicheres 
i  undament  für  alle  weitereu  Forschungen  bieten«.  (Aus  meiner  Selbst- 
anzeige, Rerl.  Phil.  Wochenschr.  1890,  No.  1 — 3). 

Meuip  T^nter<:nchuDgen  sind,  was  die  jungen  Scholien  betrifft,  fort- 
gesetzt worden  von 

C.  0.  Znretti,  Scolii  al  Pluto  ed  alle  Rane  d*Aristofane 
dal  Godice  Veneto  412  e  dal  Godice  Cremonese  12229  L,  6,  28.  Tn* 
rin  1890.  151  S.  8. 

Hier  sind  auf  S.  90  -151  die  rein  thomauischen  Scholien 
zu  Plutus  und  Ranae  aus  den  beiden  auf  dem  Titel  bezeichneten 
Handschriften  zum  ersten  Mal  vulLsiändig  abgedruckt.  Dazu  kommen, 
durch  Klammern  kenntlich  gemacht,  die  Scolii  di  II.  Serie  des  Cre- 
monensis  (vgl.  oben  S.  113).  i)ieser  Abdruck  ist  der  Schwerpunkl  und 
der  verdienstlichste  Teil  der  Publication;  der  raisonnierende  Teil  leidet 
an  nianclicn  Scbwacheu,  die  den  Anfänger  verraten:  die  llandschriftcn- 
bcsciircibting  ist  allzu  weitschweitig  (s.  oben  S.  25),  die  Untersuchung 
über  das  Verhältnis  der  Hss.,  was  Text  und  Scholien  aubelangt,  schlecht 
disponiert,  umstfindlich  und  undurchsichtig:  Zuerst  wird  gehandelt  über 
die  Per&onenbeseicbnungen  in  der  Sykophantenscene,  vgl.  oben  S.  65, 
dann  fiber  Personenbei  eicbnnng  in  einigen  anderen  Scenen,  daon  folgen 


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SchoHen. 


119 


Proben  der  Qlossen,  darauf  eine  Zusammenstellnng  der  Übereinstim* 
orangen  im  Text  mit  RYAU  in  den  rerscbiedenen  Combinatiooen,  nnd 
die  daraas  gezogene  Scblursfolgemng  (vgl.  oben  S.  65),  dann  endliGb 
Ton  S.  81  an  ist  ttber  die  Scbolien  gesproeben.  Hier  giebt  Znretd  von 
S.  88  an  einen  im  wesentlichen  richtigen  Anssog  aus  dem  betr.  Teil 
meines  Buches,  vorher  aber  fällt  er  in  irK^n  wundprlichen  Irrtum«  in- 
dem er  S.  81  bebaaptet,  dafs  seine  beiden  Hss.  mit  dem  Paris.  2821, 
also  meinem  Q,  zusammen  eine  Classe  bildeten,  während  er  S.  88  ganz 
richtig  sagt,  dafs  die  Übereinstimmung  mit  Q  sich  nur  auf  den  thoma- 
ni^^cheii  Bestandteil  desselben  beschränkt,  wflhrend  Crem  und  Von.  viel- 
mehr mit  dem  Parisinns  2827  (F),  der  Hauplhandsclirift  der  mir  bekannt 
trewordeucn  rein  thomnn!'=clien,  genau  übereinstimmen.  Bemerkenswert  ist 
nocli.  was  S.  76  und  ö7  Uber  die  kurzen  metrischen  Glossen  des  Crem, 
gesagt  ist 

Die  Frucht  weiter  ausgedehnter  Studien  auf  diesem  Gebiete  ist 
dann  Zurettis  neuste  Publication: 

CO.Znretti,  Analecta  Aristopbanea.  Turin  1892.  162  8.  8. 

Über  dies  Huch  kann  ich  hier  nur  ganz  kurz  berichteu.  Von  dem 
Teil,  welcher  die  itulieuiächcu  Handschriften  des  Ar.  aufzählt  und  dann 
den  Estensis  III  D  8  als  einzige  Quelle  des  Mnsunis  fUr  den  Text  von 
Plnt.  Nttb.  Ran.  Eq.  Av.  Acb.  zu  erweisen  sucht,  ist  oben  S.  26 ff.  die 
Rede  gewesen,  desgl.  über  die  aus  der  Personenverteilnng  in  der  Syke- 
pbantenscene  des  Plntus  auf  die  Handschriftenelassificierung  gezogenen 
ScUtlsse  oben  S.  66. 

Ton  S.  39  bis  84  bandelt  Znr.  von  den  Quellen  die  Husums 
ffir  die  Scbolien  benutzt  bat,  und  sucht  nachzuweisen,  dafs  dies 
der  Estensis  III  I)  8  nnd  der  Ambrosia nus  L  41  sup.  gewesen 
sind,  aufser  denen  er  nur  subsidiAr  nocb  andere  benutzt  habe.  Dieser 
Nachweis  scheint  mir  ebenso  mislungen,  wie  der  hinsichtlich  des  Textes 
der  Aldina,  doch  habe  ich  weder  jetzt  dir  Zeit  nocb  hier  den  Raum, 
dies  eingehender  darzulegen  und  mnfs  mir  die  Behandlung  der  Frage  fttr 
eine  andere  Gelegenheit  vorbehalten. 

S.  104  teilt  Zuretti  mit,  dafs  der  von  Novati  (Herrn.  XIV,  S.  461  ff.) 
an^  dem  Ambr.  M  mitgeteilte  Index  der  Komoedien  dos  Aristo- 
phanes  sich  auch  im  cod.  Vat.  918  vorfindet,  allerdings  versttlmmplt, 
und  schliclst  daraus,  dafs  ahn  liehe  Verstümmelungen  vielleicht  schon  in 
der  gemeinsamen  Vorlage  von  M  nnd  Vat.  vorhandon  gewesen  seien, 
und  «ich  so  die  Differenz  der  Zahlangabcn  vo'  und  erkläre,  nämlich 
durch  das  Verschwinden  einer  » indicazione  di  spurie  e  genuine*  wie  sie 
$e  to^itn  in  notizic  di  tal  rjenere*. 

Von  S.  lOB  ab  liandclt  Zur.  von  den  Tzetzesscholien.  Nach- 
dem er  aus  dem  Ambrobianua  die  ilypotheses  zu  Plutus  Equites  und 
Aves  mitgeteilt  hat  (die  zu  den  Nu,b.  hatte  ich  Hs.  u.  GL  8.  681  f.  ab- 


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120  ÄhitophADM. 


gedruckt )  werden,  ohue  recht  erkennbare  Disposition  durcheinander- 
gehcnd,  Untcrsiichnngen  angestellt  (\bcr  die  Qn<»Ilcn  des  Tzctzrs  uud 
das  Vorhältnis  der  in  den  verscl)ied(Mieu  Uss.  erhaltenen  Reofuj^ioncn, 
mit  ermüdendor  Weitschweitigkeit ,  und  ohne  ftJr  jenes  zu  einem  neuen, 
für  dieses  zu  einem  überzeugeiidon  Resultate  zu  kommen.  Denn  als  die 
Hauptquelle  des  Tzetzes  werden  Uif  alten  Scholien  in  älterer  und  besserer 
Fassung  als  sie  uns  erhalten  sind,  hingestellt,  was  ich  schon  gesagt  hatte 
Hs.  u.  Gl-  S.  601;  was  die  verschiiHlenen  Kicensionen  betrifft,  so  sieht 
Zur.  darin  zu  verschiedener  Zeit  von  Tzetzes  angefertigte  Ci>nimentarü, 
was  ich  für  den  Plntus  aiu  h  amuiiuu  la.  a.  0.  S.  602),  für  die  anderen 
Stücke  nicht  als  wahrscheinlich  erachten  kann,  da  die  Divergenzen  der 
Hss.  sich  ganz  wohl  dnrch  Schreilu'rthiitigkeit  erklären  lassen  Zum 
Scblufs  druckt  Zur.  einige  Proben  der  Scholien  ab,  aus  dem  Ambr.  zu 
PluL  1—40,  Ran.  1479-1533,  aus  dem  Urb.  zu  Plut.  1—39,  Ran.  1479. 
Av.  186.  189.  299.  1764.  Eine  vollständige  Ausgabe  der  Tzetzesscholien 
Steht  YOti  ihm  in  Aussicht,  was  freudig  zu  begrüfsen  ist,  nur  wllre  ku 
wttnseben,  dftfi  er  vorher  seine  Abschrift  noch  einmal  mit  den  Hss.  ver- 
gliche, nm  Lesefehler  zu  vermeiden,  wie  sie  in  dem  hier  abgedruckten 
nur  zu  bftttfig  vorkommen  (z.  B.  Hyp.  Av.  v.  20  mnotim^  unverständlich 
und  in  den  Yers  nicht  passend,  statt  des  hsl.  ubatmiet,  v.  48  ätonotg 
BopOßotc  st.  dTTtxott  Bop.  Dergleichen  ist  hei  dem  schwer  lesbaren 
Ambr.  zu  verzeihen,  es  findet  sich  aber  auch  in  den  aus  dem  gut  ge- 
schriebenen Urbinas  abgedruckten  Stücken ,  z.  B.  Schol.  Nub.  8  76/ 
i^^ow  Tü^avwc  Zur.,  rjjrow  rvyx^^V  ^^^*  ^     ^^<Sc  iaivovn 

vooToi^  fpmwwTt  Zur*,  die  Hs.  hat  Idvovrt  roc/riirr«,  ebenso  in  der 
folgenden  Zeile  rooritm  st  ro&rot^  Zur.;  Schol.  9  dtaraxrtxlty  efircv 
Mal  foe^Zut*  unverstftndlich  und  unrichtig,  die  Hs.  bietet  das  tadellose 
Btüraxrtx&i  e^m»  »«u^  faithf*\  Schol.  9  bis  rm  dyop^ucavrog  Znr» 
st  Tüo  dfopdenvroQ  u.  dgl.  m.). 

Der  Untersuchung  Ober  die  Tzetzesscholien  hat  Zur.  S.  140—144 
eine  Digression  fiber  die  jüngeren  metrischen  Scholien  eingefügt,  welche 
meine  Angaben  Aber  den  Taur.  dahin  ergänzt,  dafs  derselbe  nicht  nur 
für  die  Wolken,  sondern  auch  t^t  Plut.  und  Ran.  Auszüge  aus  Schol.  Q 
giebt,  und  uns  eine  neue  Handschrift  der  Schol.  Q  in  dem  Estensis  III 
C  14  kennen  lehrt. 

Von  SchoUenarbeiten  der  letzten  Jahre  sind  ferner  noch  zu  nennen: 

Gnil.  Meiner s ,  Quaestiones  ad  scholia  Aristophanea 
bistorica  pertinentcs.  Dissertatioues  philologicae  Haienses  Vol. XI, 
1890,  S.  217—401. 

Verf.  beschränkt  sich  mit  seiner  Untersuchung  auf  die  Scholien, 
welche  sich  auf  geschichtliche  Ereignisse  beziehen,  schliefst  aus  die  auf 
mythisches  oder  Altertümer  bezüglichen. 


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19t  • 


In  Gapnt  I  sucht  er  zn  erweisen,  dafs  diese  historischen  Scholien 
fast  fämtliili  v(H!  Didvimis  herrühren.    Vor  Didynuis  hätten  sich  die 
Grammatiker  nur  u  Il'i  dninpen  zur  Ilerbeiziehung  der  Geschichte  ver- 
anlafst  gefühlt,  wt^ini  t  in  duoklcr  Punkt  im  Text  anfznklÄren  war;  der 
erste  von  dem  eine  historische  ErklärunL'  oline  solche  Veranlassung  er- 
wähnt wird,  sei  Demetrius  Ixion  im  Seh olioii  Vesp.  240.    Des  Didymus 
Eigentum  werde  erkannt,  aufser  wo  er  ausdrucklich  genannt  wird,  aus 
dem  Sprachgebruucii  {jxr^7:or£,  oyrtuf,  vgl.  oben  S.  76.  79),  aus  der  Über- 
einstimmung mit  Hesychius  und  den  Paroeniiographeu  (die  ja  zum  Teil 
anf  Didymns  nep}  napotfin^  zurückgeben) ,  ans  der  Benutzung  entlege- 
nerer Qoelleo,  wie  Timocreon  Rhodins,  Cratenis,  EratoBtlteiies*  Vkupma' 
Ruca^,  Epborus,  Hellanicas,  Aiistarch,  KallistratQs,  Deinetrias  Izioa.  Auf 
diese  Weise  gewinnt  M.  52  Didymeisciie  EridArangen,  und  glaubt  sich  nun 
ZD  der  Beliaoptnng  l>ereebtigt  *ot  seliolia  iiistorica  in  nniTersnm  dicere 
lieeat  ex  eodem  fönte,  Didynii  eommentario  floxisse«.  Er  mnfs  aber  gleich 
gesteben,  es  ftnden  sieb  andererseits  aucb  Scholien,  welche  sicher  nicht 
von  Didymns  herrühren  (er  sftblt  selbst  11  solche  auf);  und  wenn  es 
aach  richtig  sein  mag,  dafs  die  meisten  historischen  (wie  überhaopt  die 
meisten  wertvollen)  Scholien  auf  Didymus  zurflckgehen,  so  ist  damit 
noch  nicht  bewiesen,  dafs  dieser  sie  nicht  schon  aus  einem  Vorgftnger 
entnommen  hfttte,  sondern  »uberins  huic  studio  inservisse  primus  videtur« 
(p.  224). 

Unter  die  Quellen  der  bisturischen  Scholien  ist  in  erster  Linie 
Aristophanes  selbst  zu  rechnen.  Driin  sehr  viele  dieser  Scholien  sind 
aus  doli  Textesworten  einfach  erschlossen.  Solche  Erklärungen  sind  zum 
T«'i]  dul)itanter  vorgetragen,  woraus  sich  anf  Didvimis  •^rhliefsen  läfst, 
zum  Teil  aber  ganz  kccklich,  was  auf  spätere  Tut  tdiuüg  oder  Redac- 
tion  hinweist.  Nur  aus  Aristophanes  und  den  Konioedien  seiner  Zeit- 
genossen ist  namentlich  fast  alles  erschlossen,  was  Uber  die  von  ihm 
verspottoien  Personen  gesagt  wird  (wie  schon  Clausen  behauptet  hatte, 
s.  oben  S.  82),  und  zwar  ist,  da  die  derartigen  Notizen  bei  den  früheren 
Grammatikern  dürftig  sind  und  sich  nui  auf  litterarisch  oder  sonstwie 
bekanntere  Persönlichkeiten  beziehen,  der  Urheber  der  Scholien  »quibus 
de  Aristopbanis  aequalibus  a  poeta  derisis,  8ed  ceteroqnin  obscnris, 
sgatnrc,  IMdymns.  Auch  diese  Behanptong  erregt  Bedenken;  daTs  ?or 
Bidymaa  schon  Ammonius,  Apollonius  Chaeridis  und  Herodicus  lupi  xw^tp- 
9eofU¥wv  geschrielien  haben,  zeigt  0.  Schneider  de  Ar.  SchoL  fontib.  p.  92  ff. 

Ea  werden  dann  die  abrigen  Quellen  durchgegangen  und  mit  den 
Scholien  confrontiert:  Herodot,  Thucydides,  Xenophon,  Ephoms^  Theo- 
psrnpus,  Hellanicus,  Androtion,  Philochorus,  der  19  Mal  genannt  wird, 
auf  den  aber  aus  inneren  Orfinden  noch  neun  Scholien  znrttekauflihren 
sind,  Ci-atems  (pr^iftajidrwv  auvayojyr^^  Aristoteles,  Eratosthenes,  Polemo* 
Zom  Schlttfii  einige  historische  Scholien,  die  sich  auf  einen  bestimmten 
fiewftbrsmaan  nicht  xnrQcfcfthren  lassen. 


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123 


Ariatophanfli. 


Attf  diesen  Haupttoil  der  Abbaudlnnsi  naher  einzugehen  ist  mir 
jetzt  nicht  möglich.  Es  genüge  hervorzuheben,  daf?;  die  Scholien,  wplche 
zur  Besprechung  kommen  (es  sind  im  Ganzen  387),  nacli  allen  Seiten 
bin  sehr  soiT?fältig  und  gründlich  hphandelt  und  untersucht  sind,  wie 
denn  die  Schrift  an  Fleifs,  Sorgfalt,  Bebcrrscbung  der  sehr  umfangreichen 
einschlägigen  Literatur  und  verständigem  Urteil  alle  anderen  bisiier  be- 
sprocbeuen  Quellenuutersuchungen  weit  überragt  und  als  eine  vortreff- 
liche Leistung  zu  bezeichuen  ist. 

Scholia  in  Aristopbanis  Lysistratani  edidit,  prolego- 
mena  de  fontibns  schoHorum  scripsit  Gnstavas  Stein.  Got- 
tiogae  1891.  XXII,  47  8.  8. 

Ob  eine  Sonderausgabe  der  Scholien  zur  LysistraU  ein  dringendes 
Bedürfnis  war,  kann  mau  bezweifeln,  da  gerade  diese  Scholien  von  Dübner 
verhftltnismäfsig  recht  gut  herausgegeben  sind.  Die  neue  Ausgabe  ba- 
siert allerdings  ausschliefslich  auf  handschriftlicher  Grundlage,  während 
Dttbner  wie  sonst  so  auch  hier  die  Vulgata,  d.  b.  die  Princeps,  zu  Grande 
legte  und  aus  den  Hss.  ergänzte  und  corrigierte.  Aber  die  Princeps  Ist 
bier  nicbt  ein  z  wie  die  Aldina,  sondern  sie  ist  ans  den  noch  erbaltenen 
Hss.  L  nnd  Bar.  von  Knster  snsammeugestellt,  wosn  dann  Pindorf  den  B, 
Dttbner  die  von  Pnteanns  seinem  Ezempkir  der  Ed.  Frobeniana  beige- 
sfibrlebenen  Scholien  (Pnt.)  fügte.  Andere  Quellen  haben  ancb  Stein 
nicht  ni  Gebote  gestanden«  aufser  den  Collationen  des  R  von  Martin 
nnd  HoUdnger  nnd  einer  eigenen  CoUation  des  L.  Daher  sieht  sein 
Text  auch  nicht  wesentlich  anders  aus  als  der  Dttbnersche.  Die  Grund- 
sätie,  denen  er  in  derTextrecension  gefolgt  ist,  setzt  er  praef.  p.XXViT. 
auseinander.  Die  lu  Grunde  sn  legenden  Hss.  sind  L  und  R.  L  ist 
der  reichere,  R  der  correctere.  Die  Scholien  des  Pnteanns  sind  aus 
einem  mit  R  eng  verwandten  Codex  entnommen,  aber  mit  jungen  Glossen 
venniscbt,  die  Stein  nicht  aufgenommen  hat  Der  Barocdanus,  der  Stein 
nur  aus  Enster  und  der  Albertischen  CoUation  (in  den  Observationes 
Amstelodamenses  Vll  126 sqq.)  bekannt  ist,  reprftsentirt  von  v.  89$  ab 
die  Reeension  L,  und  tritt  daher  von  v.  1082  ab,  wo  L  abbricht,  an 
deiSMi  Stelle;  in  dem  ersten  Teil  bis  Sch.  815  (die  Scholien  sn  v.  818 
bis  889  fehlen  hier  wie  in  L)  stimmt  er  mit  R.  Stein  hat  daher  den  Bar. 
nur  l&r  den  Teil  von  v.  1032  ab,  den  PuL  gar  nicht  (mit  verschwindenden 
Ausnahmen)  zur  Textconstitutton  herangesogen  und  im  Apparat  berttck- 
sichtigt  Suidas  bat  er  nur  so  verwendet,  »ut  quaecunque  lectiones  eins 
Codices  L  et  R  corrigere  mihi  videbantur,  in  editionem  reciperem,  cete» 
ramm  autem  differentiamm  graviores  ponerem  in  adnotationem,  leviores, 
quae  nullius  essent  momenti,  omnino  omitterem.« 

Ich  kann  mich  mit  diesen  Principieu  der  Textrccension  nicht 
durchweg  einverstanden  erklären.  Dafs  L  und  R  zu  Grunde  zu  legen 
seien,  und  Bar.  aufser  für  v.  103211.  unberOcksichtigt  bleiben  konnte. 


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128 


ist  ja  klar;  aber  die  Glosseo  des  Put,  welche  in  den  anderen  Hss. 
nieht  stehen,  einfach  wegzulassen,  war  nicht  richtig:,  auch  wenn  dieselben 
mUiim  Teteris  doctrinae  Signum  ferunt.  Denn  auch  R  und  L  enthalten 
eine  Menge  derartiger  Glossen  die  zweifellos  byzantinische  Schnlerkl^ 
nmg  darstellen ;  natQrlich  aus  der  Zeit  Tor  Tzetses,  und  derselben  Zeit 
werden  auch  die  Gl.  Put.  angehören ;  von  jtkngerer  Scholiastentbätigkeit 
tn  Lys.  wissen  wir  nichts,  niui  sie  ist  auch  nicht  anzunehmen.  Eben- 
sogut also,  wie  wir  das  Corpus  von  R  und  L  vollständig  abdrucken, 
müssen  wir  auch  die  Gl.  Put.  mit  hinzufügen.  Ein  zweiter  principiellcr 
Mangel  der  Textrecension  ist  die  ungenügende  Verwertung  von  Suidas. 

Das  Geschäft  der  Rccensio  war  bei  diesen  Scholien  ein  ziemlich 
einfache-;;  das»  Schwergewicht  fällt  also  auf  die  Kmendatio.  Hier  ist 
nun  allerdings  ziemlich  viel  geleistet,  durch  richtige  Interpunktion,  Son- 
derjng  der  einzelneu  Scholienteile  und  Emendation  verderbter  Worte. 
D  -r  gröfste  Teil  dieser  Emendationen  rührt  von  Steins  Lehrer  v  Wila- 
rijuvsitz  her:  sie  sind  meistenteils  der  Art,  dafs  sie  bflbstvcrstäudlich 
erscheinen  —  aber  r<  hat  sie  doch  vorher  niemand  gemacht.  Hierin 
sehe  ich  <len  Ilauptwt  ri  der  Schrift.  Verdienstlich  sind  die  Nachwei>uiiL''^n 
der  Paralleluberlieferung,  die  Verf.  gröfstenteiU  einem  Handexemplar 
M.  i]aupt>  eutooninien  hat. 

Vorausgeschickt  ist  eine  Untersuchung  ühcr  die  t^uellen  der  Scho- 
lien. Verf.  steht,  wie  Wiiamowitz  (Herakl.  I  S.  180),  auf  dem  Schnei- 
äerijcheu  Staudpunkt,  dafs  Symmacbus,  wenige  ZusRtze,  z.  B.  aus  He- 
üodor,  ausgenommen,  einzige  Quelle  unserer  Scholien  sei.  Er  geht  zuerst 
die  historischen  Scholien  durch,  nicht  mit  der  Grtindlichkeit  wie  Mei- 
ners ivgl.  z.  B.  die  Behaiidl  iiiL:  von  Sch.  619.  1144  bei  beiden),  aber 
doch  denselben  in  einigen  I'unkten  ergänzend,  indLin  er  Sch.  59  und 
409.  \Z\  auf  Pliilochorus  zuruckfuLit;  dann  die  auf  attische  Alter- 
ttimer  bezüglichen,  als  deren  Quelle  Ltrus  Mrr.'xwv  afmiyur^rj  erwiesen 
wird;  darauf  die  von  mythischem  und  Cultusaltertümern  handelnden,  die 
aaf  Apollodor  zurückgehen.  Die  Notizen  über  die  verspotteten  Personen 
fthrt  Stein  teils  mit  Maass  (Pbilol.  Uut.  III  S.  130 ff.)  auf  eine  Schrift 
%ipi  oiuavOiiujVt  teils  anf  Schriften  wie  des  Herodikos  7tsp\  xu^»M8oih 
ft^v»  lorttek;  anf  einen  besseren  nnd  ToDstflndigeren  Text  von  Theo- 
phrastB  bist  plant  weist  znrttck  Sehol.  649.  SchtielUieh  wird  noch  Schol 
728  anf  Eratosthenes,  Sdiol.  485  anf  Demetrias  Ixion,  Schol.  1164  anf 
KaDistratos,  Schol.  477  anf  Apion  znrackgeftthrt. 

Einseibeiträge  znr  Kritik  nnd  Erkl&rang  der  Scholien: 

0.  ririch,  Argumenta  Nubium  Aristophanis  (Tirocinium 
pkUologum  äodaiium  seminarii  Bonnensis,  BeroL  1883,  S.  27) 

«Ol  Arg.  Knb.  III,  8  Dbn.  lesen  Mal  itofmta^i^e  b  äiaioQ  upbc  rov 
Mto¥  Xifov  ¥iMf  xal  napaJiaßdfV  mtL  und  in  Arg.  X,  48  ara2  vfxi^oag 

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184 


AriitophMMi. 


fso  steht  in  drr  That  in  Ql  ')  antxog,  und  Z.  43  xai  del.  [(^  hat  in  Z.  42 
napa^ofifiavei,  wodurch  xa;  lu  Z.  43  gerechtfertigt  wirdj. 

K.  Zacher«  Znr  Hypotheftis  von  Aristopbanes*  Wespen, 
Jahrli.  f.  Phil.  1888  S.  466-468. 

Will  lesen  Z.  6  Dbn.  napaxEt/iivi^g  st  itpoxctjiivrjQ ^  Z.  14  unepo- 
iptag  st.  lmo*lftas^  Z*  80  aov^Batc  st,  «fVMi/aif,  Z.  22  roS 
ptKoo  npo^wnoü  sL  ix  roS  noi^nxoe»  9^0ui4io(i  (mit  lAngerer  Ansein- 
andenetznog  Ober  den  in  den  Scholien  bänfi|^n  Ansdrock  6  Xoyo:  ix 
oder  dffi  rou  x^P^  oder  to5  noc^roS),  Z.  24  racV  JHijitxatc  ifi^- 
Sptuo¥  vaturi  bL  TOfjp  d/irofc  i^^Sp€uov, 

P.  Bccharmc,  Les  scolies  d'Aristophane  et  la  biblia- 
thiqne  d'Apollodore  (Revne  de  philologie  1884  8.129—181) 

weist  gegen  Robert  (De  ApoUodori  Bibl.  8.  47)  nach,  dars  in  einigen 
Aristophanesscholien,  nämlich  zn  Nnb.  1063  und  Ran.  1288  in  der  That 
ApoUodor  selbst  benutzt  ist,  und  zwar  in  einer  wesentlich  anderen  Ge- 
stalt als  wir  ihn  besitzen,  aber  erst  io  ziemlich  sp&ter  Zeit,  da  die  betr. 
Abschnitte  in  V  nnd  R  fehlen. 

K.  Zaciier,  Zu  Aristo pbanes'  Wespen,  (Jahrb.  f.  cl.  Phil. 
1887,  S.  531—534) 

bebandelt  die  in  8chol.  608  ttberlieferten  Erklärungen  des  Kallistratos 
nnd  EnphronioB  von  itpwjeroc  Xourpou  mptyifvopMvoc^  und  emendiert  die 
letztere  we  tixatac  a&roh  xal.fkatatag  4winfc  ntptepyia^, 

G.  Rutherford,  Notes  on  the  scholia  of  the  Plutus  (The 
classical  Review  I,  1887,  S.  78  und  242,  und  III,  1889,  8.  109). 

I,  78.  Hypoth.  lY  Dbn.:  r^Xtwtüia»  H  itSäiat  ri^¥  xmp,  .  ,  .  . 
Koi  rov  tAhuß  a&roe»  *ApapuTa  rnnm^nu  i^aur^c  roSg  beatme  ßwMßtvoc 
mtX»  (statt  StddSoQ  und  St*  autije\  sehr  nnwahrscheinlich).  Scholien  88 
ist  in  R  sehr  schlecht  lesbar,  nnd  von  Martin  mit  viel  Likcken  wieder- 
gegeben. Ruth,  versucht  eine  Reconstmction,  aus  der  bervortuhehen 
ist:  yvfpmpoxtg  iv  nuxT/qt  xarä  itpobeüt»  iv  ddvTotc  xttftiv^ 
arefdvtp  re  dpifptiaavrsc  napiÜmxav  rat  pavvmuXtpy  ottrog  9k  xrJL 
Diese  Yemmtungen  siod  durch  den  SchOllschen  Abdruck  des  Rav.  (s.  oben 
8.  06)  hinfällig  geworden. 

I,  242.  Schol.  8  beziehe  sich  natürlich  nicht  auf  ^v,  sondern  auf 
p^  Späy^  nnd  statt  xai  toüto  f&p  dyrunp.  xrX,  Z.  19  Dbn.  sei  zu  lesen: 
TO  x'  TOÜTO  yAp  dvT{cTpofpo¥  dij[sxai'  iffu  yhp  to  havrtw  9pa»,  Das 
Zeichen  des  Aristarch  habe  sich  also  auf  die  Bedeutung  des  ^  BpS»  be- 
zogen. Dagegen  erweist  Meiners  a.  a.  0.  (s.  oben  8.  ISO)  S.808  Anm.  Ober* 
zeugend,  dafs  die  Aristarchische  Semeiose  sich  auf  ra^ttd^  wie  er  v.  4  statt 


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Scholien. 


Tvm  lesen  wollte,  besieht.  Rntherford  will  dann  noch  an  einer  Ansahl  an- 
derer Stellen  Aristarchisehe  Semeiose  erkennen,  mit  Einsetinng  von  w/: 
Seh.  $6  &n  oo  t^oc  ftävov  xrX.^  Sch.  78  ort  aj^ii^fiart  dySpoQ  jcri., 
8cb.  137  ^tt 

KzJLy  Seb.  155  ort  dpasvcxtös  o  nopvoQ  xtL  Aber  in  Seh.  78  und  151  ist 
essehr  zweifelhaft,  ob  ou  diese  Bedeutung  hat,  in  Scb.  151  überdies  nicht 
ht  4M  fjuivov  sondern  u't  fiovov  ozi  fiberliefert.  Und  weshalb  diese  Se- 
■eiosen  gerade  auf  Aristarch  (der  nach  gewöhnlicher  Annahme  das 
Zeichen  x  {überhaupt  gar  nicht  gebraucht  hat)  zurück^! lu-n  sollen,  ist 
nicht  gesagt.  Auch  die  Erklärung  von  Sch.  149  dtjXoi  fi^^  .tiit<)u^ 
>he  (the  master)  explains  how  it  comes  from  Lais«  ist  unwahrscheinlich; 
«s  ist  wobl  fQr  di^Jlat  einzusetzen  örjJiuv.  Schol.  9  des  Rav.  will  Ruth, 
so  herstellen:  irufioXoyEt  Heanuftdstv  napä  tu  xarä  rjyv  Bifiiv 
IxiT  rdff  fia^rctiag  ^deiv  »he  (the  master)  gives  as  the  derivation  of  Bi- 
er.fujö£Tv  that  at  Delphi  he  (Apollo)  chants  his  prophecies  in  accord 
with  justice«.  In  der  Hs.  steht  aber  nach  Schöll  deutlich  r'^iaXoyEtiza:, 
and  hinter  rjiph.  ist  einfach  rö  zu  ergänzen  (wie  so  lijiutig  d\>r\  statt 
fivrr  ToZ  steht,  vcl  oben  ö.  101).  Ganz  unwahrsclieinlich,  und  offeubar 
nur  um  das  Wort  irtfaeiov  anzubringen,  emendiert  Ruth,  das  Schol.  151 
folgendcrmarsen :  aifyn7nv  r^r^-  yjvutxu^  {si.  aroTTo^  ok  Tr^\^  yitvalxa) 
tit  ifirpoaHey  fioptoy^  iruGZio)^,  u'j  {>,{.  iriai U t )  afii dpa  dk  dae/xvov  xtX. 

III.  109.  Schol.  277  wird  in  seine  Bestandteile  zerlegt  iwie  ich  es 
H-J.  u.  Cl.  mit  einer  ganzen  Anzalil  von  Scliolien  zu  N'ub.  K(|.  Pac.  ge- 
üikn  halle),  und  einige  Eniendationen  empfohlen:  Z.  41)  Dhn.  ou  iazty 
*%  x>Tp0g  0(xdC£<v  ae.  Z.  3  .  .  «  .  toü  x'  als  Interpolation  aus- 
ztLächeiden. 

J.  V.  Leenwen  fil.,  Ad  schol.  Ach.     12  (Hnenosyne  XTIII, 
1890,  8.  108.) 

Statt  Sotanw  volg.,  ivüoatw  Ba?.8ei  zu  lesen  dEtüttarow^  statt 
if^jK^tii^Q  TO  oyofta  fpdZiiffß  yielmehr  ^wx,  rb  ffro/ia  (.tr^i  ya* 
erpiß^y  ypdtm¥y  mit  Bezug  auf  Thnc  II,  49,  3;  >i.  e.  etiam  Thucy- 
dides  hac  traoslatione  asns  est  ut  vocabulnm  xttpiia  de  ore  ventrieuli 
isarparet.c 

K.  PeppmQller,  Zur  vierten  Hypothesis  des  Aristopha- 
aiseben  Plntns.  (Pbiiologns  L,  N.  F.  IV»  S.  682) 
viD  die  nmstrittenen  Worte  xak  töv  u^v  tätroü  erufft^imt  *Apapdra  8t' 
«ftr^p  toüp  ßmxrm^  ßouXoiievoc  dadurch  heilen,  dafs  er  St'  aÖTW¥ 
selteibt:  »da  Ar.  diese  Komoedie  —  den  Plutos  —  als  letzte  unter 
senen  Namen  aufgeführt  hatte  nnd  nan  seinen  Sohn  Araros  dadurch 
itm  rheaterpublikum  vorstellen  wollte ,  so  liefs  er  seine  beiden  letzten 
Dnaaen,  Kofcaloa  und  Aiolosikon,  durch  jenen  in  Scene  gehnc. 


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1S6 


AriatophaiiM. 


II.  Die  Ausgaben  and  ÜbenetKungeii* 

Das  letzte  Decennium  steht  unter  dem  Zeichen  zweier  grofs  ange- 
legter Ausgaben,  der  von  Adolf  von  Velsen  und  der  von  Frederick 
H.  M.  Blaydes.  Da  beide  in  einzelnen  Heften  bezw.  Bünden  rrsehienen 
sind,  so  haben  sie  eine  su  grofhe  Zahl  von  Besprechungen  i  rlahren,  dafs 
eine  Aufzählung  derselben  allzuviel  Kaum  erfordern  würde*).  Ks  wird 
aber  den  Lesern  dieses  Berichtes,  wie  ich  glaube,  willkotnmen  hiiii, 
wenn  ich  hier  die  von  der  Kritik  abgegebenen  l'rtoile  in  einer  kurzen 
Übersicht  zusammenfasse  und  dabei  auch  raeine  Stellung  dazu  mitteile. 

Ton  derv.  Telsenachen  Ausgabe  sind  bisher  folgende  Hefte 
erschienen:  Equites  1869;  Thesmopboriasnsae  1878  als  Beilage 
sum  Programm  des  Gymnasiums  von  SaarbrOcken,  dann  in  zweiter  Auf- 
lage (was  auf  dem  Titel  nicht  vermerkt  ist)  wiederholt,  auf  Grund  von 
Nachvergleichungcn  und  mit  erheblicher  Änderung  der  Textconstitntion, 
1883  bei  Teubner;  Ranae  1881;  Plutus  1881;  Ecclesiaznsae  1883. 

Damit  geriet  die  Ausgabe  ins  Stocken.  Schon  lange  war  v.  Velsen 
körperlich  leidend  gewesen ;  dies  Leiden  steigerte  sich  so,  dafs  er  auf 
die  Vollendung  seiner  Lebensaufgabe  verzichten  mufste.  In  selbst- 
losester Hingabe  ttberliefs  er  seine  kostbaren  CoUationen  der  Firma 
B.  G.  Teubner,  und  diese  vertraute  dieselben  mir  an  mit  dem  Auftrage, 
die  Ausgabe  zu  Ende  zu  fCkhren.  Schon  früher  begonnene  oder  Ober- 
nommene  Arbeiten,  zu  denett  auch  dieser  Bericht  gehört,  haben  mich 
bis  jetzt  nicht  dazu  kommen  lassen,  diesen  Auftrag  auszuführen,  ich 
gedenke  jedoch  jetzt  unverweilt  daran  zu  gehen  und  hoffe  die  Weiter- 
ftlhrung  der  Arbeit  schnell  fördern  zu  können. 

Die  Ausgaben  von  Velsen  sind  bekanntlich  so  eingerichtet,  dafs 
für  jedes  Stück  eine  mäfsige  Zahl  von  IIand>clirilten  (für  die  Kitter  8, 
für  Ran.  uii  !  Kcci.  je  5,  für  IMnt.  1,  tiir  Tliesm.  2)  zu  Grunde  gelegt 
sind,  deien  iScripturae  <li^creitaiitiaa  unter  d(>iii  Texte  angegeben  ist. 
Zwischen  dieser  und  dem  Text  ist  noch  in  einer  besonderen  Rubrik 
»Aduotatiu  eritica«  angegeben,  von  wem  die  in  den  Text  aufgenommenen 
Conjecturen  herrühren,  und  werden  Kmendationsvorschläge  des  Heraus- 
gebers und  anderer  mitgeteilt,  zum  Teil  mit  knapper  Motivierung 

Ganz  allgemein  und  unbedingt  ist  das  I.ob  über  die  Zuverlässigkeit 
der  in  der  »Scripturae  discre  pantia«  roitgeteilteu  häl.  Lesarten. 


♦j  Diejenigen  von  diesen  AuzeigCD,  welche  selbst&ndige  Beiträge  snr 
Kritik  und  Interpretation  beibringen»  werden  ao  (h  r  betreffenden  Stelle  dieses 
Berichtes  berücksichtigt  werden;  hier  sei  nur  beuierki,  dafä  wertvolle  Bemer- 
kuogeo  Ober  das  Baodscbrifieo?erhftUnis  is  den  Wolken  ^cb  finden 
in  der  Besprecbang  0.  Kftblers  von  Blaydes*  Teziansgabe,  Woehenachr.  f. 
Cl.  Phil.  1860.  Ko.  48. 


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Xacb  aUgemelnem  Urteil  beruht  hierauf  der  hohe  Wert  der  Ausgabe, 
die  hiermit  zum  ersten  Mal  ein  sicheres  Fundament  für  die  Aristophanes- 
kritik  giebt.  Doch  werden  Atisstellnngen,  oder  richtiger  Wflnsche  laut. 
Warum  beschränkt  '^ich  v,  Velsen  goradp  niif  diese  Handschriften? 
Wanirn  hat  er  /..  Ii.  tür  den  Plutns  weder  H  benutzt,  noch  den  in  der 
l'raef.  Eq.  so  gepriesenen  und  auch  zur  Textconstitution  der  Ranae  her- 
beigezogenen Anibr.  M?  (Martin  Rev.  er.  1882,  No.  41).  Man  traut 
T.  Velsen  ja  zu,  dafs  er  mit  richtigem  Blick  in  jedem  Falle  die  mafs- 
gebendeu  Handschriften  ausgewählt  hat,  aber  man  wünscht  eine  Rechen- 
scbaftsablegung,  wie  er  sie  in  der  Praef.  Eq.  versprochen  hat,  ohne  aber 
dies  Versprechen  zu  erfüllen  ^Mariui  Rev.  er.  1884,  No.  18),  worau  ihn 
jedenfalls  sein  körperliches  Leiden  verhindert  hat.  Es  ist  femer  von 
Tersdiiedenen  Seiten  bemängelt  worden,  dafs  Velsen  seinen  Apparat  un- 
ufttt  out  der  Angabe  von  gans  kleinen  mibedeiitenden  Varianten,  wie 
fiUschen  Aoeenten,  Spiritos  nnd  dergl.  ttberlaate,  and  der  Wunsch  ans- 
gesproeben  worden,  er  m<^e  lieber  in  der  Praefatio  die  orthographischen 
ESgent&mlichkeiten  der  einzelnen  Hss.  ein  Ar  allemal  xosammenstellen 
(Bamberg  B.  Lit.  Zt  1681,  No.  80.  Martin  Rev.  crit.  1882,  No.  27,  1884, 
Now  18^  Baehmann  Phil  Anzeig.  1882,  No.  9,  S*  469).  Ich  halte  diesen 
Wanseb  fbr  ganz  gerechtfertigt,  namentlidi  da  Velsens  Angaben  aber 
solche  Kleinigkeiten  gar  nicht  so  vollständig  sind,  wie  man  glaubt,  in 
ihrer  Auswahl  ein  festes  Princip  niclit  erkennen  lassen,  und  daher  auch 
fikr  die  Bestimmung  des  Handschriftenverhältnisses  nicht  den  Wert  haben, 
den  man  ihnen  wohl  beilegt  So  sagt  Velsen  zu  Plut.  282,  also  an 
einer  ganz  zufälligen  Stellet  »o'jix'  ut  ubique  fere,  id  quod  non  adnotavi 
neque  adnotabo  R«.  Dafs  R  auch  o'j)r'  zu  schreiben  pflegt  ist  nirgend 
erwähnt,  und  ebenso  wenig,  dafs  AU  conscquent  o'j/'  schreiben,  aber 
oux,  ■wplfhe  Tbatsache  deswegen  interessant  ist,  Wfi!  sie  uns  zeigt,  dafs 
in  der  Keceusion  AU  bestimmte  grammatische  Theorien  {ou-/  wubl  als 
Abkürzung  von  o«/f'  aufgelafst)  durchgeführt  sind.  luconse(iuent  sind 
die  Angaben  Uber  das  Iota  subscriptum  in  R.  So  steht  zu  Plut.  559 
angegeben  r.afiarw  R,  zu  v.  560  jaarpmSetQ  R.  Natürlich  hat  die  Hs., 
wie  überall,  so  auch  in  naijarCut  das  Iota  adscnpiuiii.  Dafs  dagegen  in 
AU  das  Iota  subscr.  consequeut  fehlt,  ist  aus  den  Anmerkuugeu  um  so 
weniger  zu  ersehen,  als  dieses  Fehlen  mitunter  ausdrücklich  erwähnt  wird, 
z.  B.  zn  Plnt  687:  »to6t^]  xoüto  RV  (rovroi  AU)c.  Wenn  dergleichen 
Sachen  nach  dem  Wunsche  der  genannten  Gelehrten  in  der  Praefatio 
zasammengesteUt  würden,  so  würde  allerdings  die  Scriptnrae  discrepaatia 
entlastet  und  nnser  Bild  von  den  einzelnen  Hss.  in  mancher  Beziehung 
klarer  werden. 

Weit  weniger  Anklang  als  die  Scriptnrae  discrepaatia  hat  v.  Vel- 
sens Teatconstitution  gefunden.  Hau  traut  in  der  That  kaum  seinen 
Aogen,  wenn  man  den  peinlich  sorgfältigen  Erforscher  der  bandschrift- 
liehen  Oberlieferunghier  auf  einmal  zu  einem  verwegenen  Gonjectnralkritiker 


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128 


AnatoikhaneB. 


werden  siebt  und  hat  das  Gefühl,  dem  Bamberg  (DLZ  1882,  No.  18) 
Wf»rte  geliehen  hat,  dafs  sieb  hier  bei  dem  Herausgeber  eiue  uiiwül- 
kUriicbe  Reaction  gegen  die  entsagungsvolle  Arbeit  au  der  Scripturae 
discrepantia  geltend  gemacht  luibe.  Von  der  Ansicht  ausgehend,  dafs 
unser  Text  des  Aristojdianes  aucli  in  den  besten  IIss.  in  stark  verderbter 
Form  vorliege,  hat  Velseu  zablrelche  Verse  athetiert,  sehr  iiäutig  Um- 
stellung von  Versen  und  Änderung  in  der  Personenverleilung  vorgenom- 
nieu  und  an  vielen  Stellen  die  Worte  des  Textes  durch  andere  ersetzt. 
Fast  die  Hälfte  dieser  Conjectureu  rührt  von  ihm  selbst  her.  Die  Mehr- 
zahl derselben  ist  von  der  Kritik  abgelehnt  worden  (es  möge  hier  er- 
wähnt sein,  dafs  sich  bau])tsäclilicb  gegen  Velsens  Atheteseii  und  Con- 
jectureu in  den  Ranac  das  Programm  von  Vablen  richtet,  Ind.  lect. 
Berol.  hiem.  1884/5),  eine  Minderzahl  als  scharfsinnig  und  glUcklicli  au- 
erkannt.  Aber  von  der  gröfseren  oder  geringeren  Probabilitftt  dieser 
Textänderiingcn  ganz  abgesehen,  ist  eine  so  gewaltsame  Textgestaltuiig 
prindpiell  als  mit  dem  Charakter  gerade  dieser  Ausgabe  unvereinbar 
sa  tadeln.  >Le  mdrite  de  VMition  Velsen  est,  pour  ainsi  dire,  imper- 
sonnel;  eile  vant  snrtont  parceqo'elle  nons  fait  oonnaltre,  d^une  ia^on 
aussi  pr^se  que  possible,  la  tradition  dn  texte  d^Aristophane«  sagt 
Martin  mit  Recht  in  seiner  Recension  von  Blaydes*  Fax,  Rev.  crit  1884, 
No.  10.  Diese  UapersOnlichkeit  setzt  man  ganz  natOrlicb  zanäcbst  aach 
von  dem  Text  der  Aasgabe  voraus,  und  so  kommt  es,  dafs  häufig  der 
Velsensche  Text  unbesehen  Ar  den  best  bezeugten  gehalten  und  mit 
ihm  als  solchem  operiert  wird.  Das  ist  namentlich  fllr  grammatische 
Untersuchungen  sehr  gefthrlich.  Unseres  Eraehtens  ist  es  die  Aufgabe 
des  Verfassers  einer  solchen  Ausgabe,  auch  hinsiehtiiGh  der  Textgestal- 
tung  Entsagung  zu  ttben  und  sich  im  wesentlichen  auf  eine  Recensio  zu 
beschränken,  etwa  wie  Wecklein  und  Kirchhoff  in  ihren  Ausgaben  des 
Aescbylus.  Damit  ist  natürlich  nicht  gesagt,  dafs  der  Herausgeber  auf 
die  Emendatio  verzichten  mQsse.  Aber  für  seine  eigenen  Vorschläge  und 
seine  Urteile  Uber  diejenigen  anderer  ist  ja  die  Rubrik  »Aduotatio 
criticat  da,  welche  nach  Ansicht  verschiedener  Kritiker  Überhaupt  eino 
Erweiterung,  namentlich  durch  reichlichere  Aufnahme  gelunjgener  Emen- 
dationsvorschläge  anderer  Gelehrter,  erfahren  könnte. 

Ich  habe  hiermit  zugleich  angedeutet,  in  welchem  Sinne  die  v.  Vel- 
sensche Ausgabe  in  den  späteren  Heften  zu  modificieren  sein  dttrfte, 
ohne  dafs  ihrem  Grundcharakter  dadurch  Abbruch  getan  würde,  und  kann 
mich  nun  zu  den  Ausgaben  von  Blaydes  wenden. 

Schon  1842  hatte  Blaydes  eine  Ausgabe  der  Aves,  dann  1845 
eine  der  Acbarner  mit  reichem  kritischen  und  exegetischen  Commentar 
erscheinen  lassen.  Erst  seit  dem  Anfang  der  70  er  Jahre  hat  er  diese 
Herausgeberthätigkeit  fortgesetzt.  In  Selbstverlag,  wie  es  scheint,  er- 
schienen 1874  die  Nubes,  1876  die  Equites,  1877  die  Banae,  1878 


die  Vespae,  alle  vier  Stücke  mit  roichlichom  kritischen  Commentar. 
Diese  vier  Einzelausgaben  sind  dann,  zusammetigciieftet  und  mit  einem 
kurzen  Vorwort  versehen,  als  ein  Rand  in  den  Buchhandel  gekommen, 
uni  dem  GeneMiltitcIr  Aristophaui^  quatuor  fabulae,  Eijuites 
Xubes  Vespae  Hauae,  ad  plurium  codicum  niss.  fidem  i  f  c.  et 
copiosa  aDnotatioae  crit.  instruxit  Fred.  Blaydes,  Lund.  ap. 
Ds?«  Nntt,  Stnnd.  1682. 

iDdaesen  hatte  Blaydes  scIiod  «ine  atdrt  aar  mit  kritis ehern, 
soadern  ancb  mit  exegetischem  Commentar  Tenehene  Gesamt- 
tnsfabe  besoniMn,  die  in  einielnen  Binden  in  der  Wttisenhaasbaeh* 
handlnng  sn  Halle  erschienen  Ist  (anter  dem  Geeamttitel:  Arlstophanis 
comoedine.  Annotattone  eritica,  eommentario  exegetico,  et 
seholtls  Oraeois  Insttnxit  Fred.  Alaydes.)  in  folgender  Beihen- 
fsli»:  1880  Thesmophoriasnsae,  Lysistrata,  1881  Eeelesiazosae,  1888 
Ares,  1883  Pax,  1886  Plntas,  1887  Achamenses,  1889  Banae,  1890 
Nahes,  1892  Equites;  die  Stocke  sind  in  dieser  Reihenfolge  als  Pars  I— X 
bezeichnet;  Pars  XI  Vespae  ist  im  Druck.  Dazu  kommt  als  Pars  XO 
der  Band,  welcher  die  Fragmente  enthält  ond  1885  erschienen  ist. 

Noch  vor  VoUendiiDg  dieser  grofsen  Ausgabe  hat  Btaydes  eine 
Tex t ausgäbe  erscheinen  lassen,  Arist ophani«;  comici  quae  super* 
«.unt  opera  rec.  Fred.  Blaydf^,  Halle  1886,  in  zwei  Banden,  ton 
denen  jedoch  dr>r  zweite,  die  Fragmeute  enthaltende,  mit  Pars  XII  der 
grofsen  Ausgabe  identisch  ist. 

Uns  interessiert  iiattirlicli  vor  allein  die  grolse  Au^u''abe*).  Ihre 
EinricliLung  ist  bekanntlich,  folgende :  Jedem  Stocke  ist  vorausgeschickt 
eine  literarhistorisclie  Einleitung,  ein  Verzeichnis  der  Hss.,  in  denen  das 
Stück  erhalten  ist,  und  der  Separataiisgaben,  ein  Verzeichnis  der  »praeci- 
puae  editiones  Aristophanis«  und  der  »scboliorum  Graecoruin  m  Aristo- 
phaoem  eodieee  manascripti«.  Dann  die  Hypotheseis  und  Ind.  pers.  Es 
Mgt  der  Text  and  nnCer  demselben  die  Annotatio  critiea.  In  dieser 
sind  dfe  Lesarlen  der  Hss.  nnd  der  früheren  Ansgaben  mitgeteilt,  femer 
Bedenken  nnd  Coqjectnren  anderer  and  eigene,  diese  hinfig  doreh  reich- 
Ikhe  Belegstellen  nnterstfttst  Hinter  dm  Text  folgt  der  erkürende 
Cenuneotar,  in  der  Hanptsaehe  Sns  Notae  rariomm  nnd  den  ans  der 
Mbnerschen  Aasgabe  abgedraefcten  Scholen  bestehend,  doch  hat  Blandes 
aneh  eignes  hiniageftgt,  namenlHeh  nmfiuigreiche  Sammlattgen  Aber  den 
a^tichgsbmnch  der  Seeniker.  Jeder  Band  pflegt  geechlossen  sn  werden 
doreh  mehrere  Bogen  Addenda  et  corrigenda,  In  denen  Bl.  vor  allem 
nene  Ce^lectoren  bringt  oder  vorher  gemachte  sarOcknimmt,  aber  aneh 
manches  andere  naehtrfigt. 

Der  Plan  der  Ansgabe  ist>  wie  man  sieht,  nicht  ttbel,  leider  aber 


•)  Über  die  T^xtaus^abp  vgl.  O.  Baebmann,  Berl.  phil.  Wochenschr. 
1886,  No.  31/32,  t)  Kahler,  Wüchenschr.  f.  cl.  Phil   1880,  No.  47-  48. 
Jalir«ab«rMit  flU-  AlunbumtwiMiitiiaebAft.  LXXL  B«l.   (1892.  L)  8* 


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128b 


AriitopbMiM. 


ist  er  ohne  jede  Accuratesse  und  Methode  aasgeführt.  Das  hat  die 
Kritik  von  Anno  fio  an  Herrn  Blaydes  in  allen  Tonarten  gesungen,  auch 
die  seiner  Landsleute\  von  denen  ^^iiur.  Merry,  in  der  Classical  Review 
1890,  No.  10  sogar  das  harte  ^Vu^t  .^ipshod  imrk  »lüderliche  ArbeiU 
braucht.  Herr  Blaydes  hat  sich  dadurdi  nicht  beirren  lassen.  Seine 
späteren  Ausgaben  gleichen  den  früheren  wie  ein  Ei  dem  anderen.  Die 
Kritik  hat  in  Folge  dessen  später  zum  Teil  einen  gereizten  Ton  ange- 
schlagen, weil  Herr  Iii.  keine  Belehrung  auiuhmen  wolle;  mit  Unrecht: 
sie  hätte  das  alte  Sprichwort  bedenken  sollen  »Was  Hänschcn  nicht 
lernt  etc.«  i^eider  ist  sie  aber  in  Folge  dieser  Gereiztheit  aiu  Ii  (  ii  un- 
gerecht geworden  und  hui  das  wirklich  gute  der  Ausgabe  mchl  genügend 
anerkannt. 

Die  Vorwürfe,  welche  Blaydes  gemacht  werden,  sind  allerdings 
alle  verdient.  Von  kritischer  Methode  hat  er  keine  Ahnung.  Er  colla- 
tioniert  einige  Handschriften  nach  zufälliger  Aaswahl,  darunter  ganz 
wertlose,  »verbatim  et  accoratec,  andere,  darunter  die  wichtigsten, 
»passim,  non  tarnen  verbatimc,  wodarch  die  GoUation  so  gut  wie  wertlos 
wird.  Aber  anoh  wo  er  genau  collatloniert  zu  baben  behauptet,  sind 
seine  Angaben  Yielfkeb  ganz  falsch  und  ungenau,  wie  von  Tersehiedenen 
constatiert  worden  ist  und  auch  ieh  selbst  babe  constatieren  können 
(mitunter  wiederum  sind  die  Collationen  gauz  gut,  wie  des  R  für  Lys., 
was  Martin  Rev.  crit  1881,  Ko.  19  anerkennt,  oder  des  P  filr  dasselbe 
Stftck,  wie  ick  oben  S.  62  anerkannt  habe).  Somit  sind  seine  Angaben 
Ober  die  scripturae  discrepantia  unvollstftndig  uod  unsuTerlttssig.  Sie 
sind  aber  auch  ungeordnet  und  unQhersichtUch ;  die  Hss.  in  Glassen  an 
soudem,  macht  Bl.  auch  nicht  einmal  den  Versuch,  sondern  flherlfifiit  dies 
den  editores  futuri  (Praef.  zur  Teztausg.  p.  XIII),  in  dem  richtigen  Ge* 
fbhl,  daTs  er  selbst  doch  nicht  dazu  im  Stande  sein  wflrde.  Was  die 
Gotgecturalkritik  betrifft,  so  hat  den  Zorn  seiner  Recensenten  nament- 
lich sein  »Pruritus  emendandit  (Martin  Rev.  crit  1888,  No.  11)  erweckt, 
in  Folge  dessen  er,  »nimis  amator  ingenii  sui<  (Verrall,  Glass.  Rev.  1889, 
No.  6)  die  Coojecturen,  oder  vielmehr  die  Einfftlle,  welche  ihm  im  Laufe 
der  Jahre  zu  einzelnen  Stellen  gekommen  sind,  Sitfi  ^jUEx^  auszu« 
schatten  pflegt,  um  dann  oft  zuletzt  zu  sagen:  *sed  nihil  temere  mutan- 
dum« ,  oder  um  in  dem  exegetischen  Gommeatar  oder  in  den  Addenda 
die  Vermutungen  des  kritischen  Commentars  zurückzunehmen  bezw. 
durch  andere  zu  ersetzen.  Allgemein  getadelt  wird  die  NachlAssigkeit 
in  der  Ausarbeitung  des  Werkes,  die  zahlreichen  Ungenauigkeiten,  Wider- 
sprflcbe,  Wiederholungen,  Weitschweifigkeiten,  auch  im  erklärenden 
Commentar,  wo  z.  B.  sehr  oft  die  Note  eines  früheren  Herausgebers  in 
der  Hauptsache  das  Scholien  reproduciert,  das  Blaydes  nachher  trotzdem 
noch  einmal  in  extenso  abdruckt.  Ein  weiterer  Vorwurf  ist  der  der  Un- 
kenntnis der  neueren  Litteratur,  d.  h.  derjenigen  der  letzten  20  —  30  Jahre, 
sowohl  auf  dem  Gebiet  der  Textkritik  als  der  Litteraturgeschichte  und 


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Auigabeii. 


128e 


der  Grammatik,  namentlich  des  attischen  und  dor  anderen  Dialekte;  die 
SainnHungrn,  welche  Blaydes  beibringt,  werden  zwar  im  allgemeinen  als 
verdienstlich  anerkannt,  aber  daran  bemängelt,  dafs  sie  planlo?  und  un- 
geordnet sind  und  viel  tini^otiL'  s  (xler  doch  allgemein  bekanntes  bringen 
«vor  Ulaydcs'  Behauptungen  hinsichtlich  des  Aristophanischen  Sprach- 
gebrauches warnt  Kahler.  Wochenschr.  f-  cl.  Phil.  1887,  Nü.  47).  An 
dem  erklärenden  Commentar  wini  ausgesetzt,  dafs  die  Erklärung  zu 
einseitig  das  bpruchliche  berücksichtigt,  während  das  sachliche  vernach- 
lässigt ist  Aus  derselben  Geistesrichtung  erklärt  es  sich,  dafs  auch  die 
fitterarhistoriseben  Efnleitongen  ganz  angenügend  siod. 

Bas  wäre  knn  in  seinen  Hauptpunkten  ausammengefafet,  das 
Sfladenragister,  welches  Herrn  Blaydes  vorgebalten  wird.  Und  es  Iftfet 
sich,  wie  gesagt^  nicht  leugnen:  die  Tadler  haben  recht.  Es  fragt  sich 
nur,  ob  die  gerOgten  Fehler  wirklich  alle  so  schwer  ins  Gewicht  fallen, 
und  ob  sie  nicht  darch  YorzOge  aufgewogen  werden.  Der  letzteren  Mei- 
nung scheint  wenigstens  das  kaufende  Pnblikuni  zu  sein.  Denn  wie  mir 
auf  meine  Anfrage  von  der  Verlagsbnchhandlnng  mitgeteilt  worden  ist, 
hat  das  Werk  trotz  seines  hoben  Preises  (es  wird  vollendet  fast  100  Mark 
kosten)  einen  entschiedenen  buchhändlerischen  Erfolg  errungen.  Und 
als  Käufer  ein"*;  olchen  Buches  haben  wir  uns  doch  wohl  zum  grOfsten 
Teil  urteilsfähige  Gelehrte  TOrznsteUeo,  die  ihr  Geld  nicht  wegwerfen 
wollen. 

In  der  That  hat  die  Blaydessche  Ausgabe  ihr»'  eigentfimlichen 
Vorzöge,  die  /um  Teil  von  ^clh^i  so  sehr  in  die  .\ngen  springen,  dafs 
eben  in  F-  L'!  i- -sen  von  (I  n  Kritikern  niemand  daran  gedacht  hat, 
>ie  ausdrücklich  hervorzuheben,  di»^  ai>er  j)raktisch  sehr  ins  (iewicht 
fallen.  Die  Ausgabe  kann  am  kinzcbten  so  charakterisiert  werden,  dafs 
man  sie  als  Sammelausgabe  mit  Blaydcsschen  Zuthaten  bezeichnet.  Als 
Saramelausgabe  aber  kommt  sie  einem  allgemeinen  Bedürfnis  ent- 
gegen. Man  findet  hier  —  im  l'rincip  —  alles  vereinigt,  und  in  be- 
quemer Form,  nAmlich  fUr  jedes  Stück  einzeln  in  einem  Bande,  ver- 
einigt, was  bisher  fttr  die  Kritik  und  Exegese  des  Aristopbanes  geleistet 
und  was  an  Hilfiradtteln  dafllr  vorhanden  ist.  Im  Princip;  —  da(^  die 
Ausführung  mangelhaft  ist,  soll  nicht  geleugnet  werden.  Dazu  kommen 
die  Zuthaten  des  Herrn  Blaydes  selbst.  Die  Verdienstlichkeit  der 
sprach  liehen  Sammlungen  Ist  auch  von  den  erbittertsten  Kritikern 
anerkamit  worden.  Die  Bemühungen  des  Heransgebers  um  Feststellung 
der  bandachriftlichen  Lesarten  haben  in  Folge  seiner  nngenOgen- 
den  methodischen  Schulung  keinen  im  Terbftitnis  zu  seiner  MOhe  stehen- 
den Ertrag  geliefert :  sein  Apparat  ist  in  der  That,  wie  ein  Kritiker  sich 
aasdrOckt,  wftst  Aber  wir  haben  doch  wenigstens^  hier  die  Lesarten 
einer  grofsen  Menge  von  Deteriores,  die  zu  kennen  für  viele  Fragen 
Ton  Wert  ist;  und  wenn  die  Hss.  nicht  classificiert  sind,  so  macht  das 
wohl  die  Benutzung  unbequemer,  aber  ob  durch  eine  solche  Classificie- 

8»» 


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ArutopbaoM. 


rung  för  die  Textconstitutioii  viel  gewonnen  sein  würde,  ist  doch  noch 
sehr  die  Frage.   Sehen  wir  doch,  dafs  auch  auf  Grund  des  VelseMcben 
Apparates  für  diejenigeu  Komucdien,  die  in  mehreren  Haudscbrifteii« 
dassen  ttberliefert  sind,  ein  eklektisches  Veifabren  diesen  gegeuQber  sich 
als  geboten  heraoagestellt  bat  Was  endlich  die  Conjectnralkritik 
betrifft,  so  Ist  erstens  ?on  allen  Seiten  anerkannt  worden,  da&  Blaydes 
seinem  »praritns  emendandic  auf  die  Teztconstitntion  selbst  keinen 
£inflnb  gestattet  bat;  sein  Text  wird  durchweg  als  besonnen  nnd  mit 
geUntertem  Geschmack  ausgewfthlt  bezeichnet  nnd  dem  Velsenscben  vor» 
gesogen;  wenn  er  in  den  Anmerkungen  seiner  inaturwOcbsigen  Pro* 
ductionsbist«  (Bamberg  in  der  D.  Litt  Z.  1880,  No.  1)  die  ZQgel  schiefsen 
läfst,  80  schädigt  das  Niemand,  «obl  aber  finden  sich  unter  der  Menge 
hingeworfener  £inflUle  sehr  viele  recht  hübsche,  die  auch  z.  B.  von  Velsen 
vielfach  aufgenommen  worden  sind,  und  jedenfalls  hat  Blaydes  sich  durch 
jahrzehntelange  liebeYoUe  Beschäftigung  mit  seinem  Autor  ein  so  feines 
Gefühl  ftlr  das  diesem  gemäfse  erworben,  dafs  jeder  Zweifel,  den  er  an 
der  überliefprten  Lrsart  erhebt,  die  snrpffiUigste  Piüfniig  erfordert  und 
sein  kritischer  Commentar  daher  eine  Fuile  von  Anrcguugen  bietet  (dies 
ist  auch  anerkannt  von  dem  sonst  scharf  lad*  Inj ea  Kflhler  Phil.  Rund- 
schau 1884,  No.  28.  1886,  No.  20).    Vor  allcni  aber  erfreut  die  jagend- 
lich friÄiche  warme  Hingabe  an  den  Stoflf  und  läfit  über  die  methodi- 
schen MiUigel  tiinwegsehen:  wenu  iiian  bedenkt,  wie  namentlich  bei  uns 
in  Deutschland  bia  zum  überdrufs  auf  dem  (Jaul  »Methodet  Schule  ge- 
ritLeu  wird,  ao  ist  es  eiue  wahre  Erquickung  einen  urwüchsigen  Keiter  zu 
sehen,  der  sein  Bofs  auf  freier  Bahn  tummelt  und  wahrlich  fest  genug 
im  Sattel  flitzt. 

Hinsicbtlicb  der  ttbrigen  in  dieser  Zeit  erschienenen  Ausgaben  kann 
ich  nieb  kun  fossen. 

Theodor  Kock  hat  1881  die  FrOsche,  1882  die  Bitter  in 
dritter  Auflage  erscheinen  lassen,  beide  im  einsebien  Tieliacb  geändert 
und  verbessert  Der  Gesamtcbarakter  der  vortrefflichen  Ausgnbe  Ist  na* 
tfirlicb  nnverindert  geblieben. 

T  e  n  f  f  e  1  s  Ausgabe  der  Wolken  mit  deutschen  Anmerkungen 
(Leipzig  1867)  ist  in  zweiter  Auflage  neu  bearbeitet  worden  von  O.K&bler, 
Leipzig  1887.  Der  Bearbeiter  hat  nach  dem  Urteil  der  einen  zu  viel, 
nach  dem  der  anderen  zu  wenig  Pietät  gegen  TeufTel  bewiesen:  im  all- 
gemeinen wird  seine  Leistung  als  tttchtig  anerkanimt.  Vgl.  meine  Recen- 
sion  in  der  Wschr.  f.  cl.  phil.  VI  No.  36.  37,  Bachmann  Berl  PhiL  Wschr. 
IX  No.  29/30.  Spiro  Deutsche  J.itt.  Zt.  1888  Ko.  43. 

Von  aufserhalb  Deutschlands  erschienenen  Ausgaben  sind  nameut- 
die  von  W.  W.Merry  zu  erwähnen:  The  Frogs  1884,  The  Knigbts 
und  The  Acharuians  1887,  The  Birds  und  The  Clouds  1889,  Ox- 
ford, Clarendon  Press  (nicht  zu  Gesicht  gekommen  sind  mir  die  in  Lon- 


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Aotgabeo  und  Übttnetenngtii. 


138« 


don  bei  Frowde  erschienenen  Aefaamiaas  1868  und  CUmä»  1890).  Et  sind 
jedesmal  zwei  Bündchen,  das  eratfl  eine  historiscb-litterarhistorische  Eis- 
leitang  oad  den  Text,  das  zweite  erUArenda  Anmerkungen  in  englischer 
Sprache  enthaltend.  Der  Text  ist  besonnen  und  conservativ  constituiert, 
aber  leider  in  usnm  Delpbini  castriert,  wobei  es  nicht  ohne  VergewalU- 
gting  des  stehen  gebliebenen  an  den  Schnittstellen  abgeht;  der  Com- 
mentar  ist  eine  verständige  Compilation  mit  eigenen  Zuthaten;  da?  gram- 
matische kommt  schlecht  weg,  metrische  Erklärungen  fehlen  fabt  ganz- 
Kch.  Das  Niveau,  welches  bei  den  Benutzern  vorausgesetzt  wird,  int  ein 
niedriy^erti»  als  bei  Kock.  »In  Deut^rhland  wird  sich  für  die  Au-gabe 
^ohi  kaum  ein  Publikum  tjudcn«  (Boiziuger  Z.  f.  öst.  Cvjmn.  XXXVill, 
S.  826). 

Die  Ausgabe  der  Cloudb  von  Iluniphreys,  Boston  lööö,  be- 
zeichnet sich  selbst  auf  dem  Titel  als  »edited  on  the  basis  of  Kocks 
eiMtion«.  Koc)i3  Einleitung  ist  einfaeh  ttbersetzt,  Kocks  Teti  mit  geringen 
Indenuigen  uigenomnien,  die  lytieohen  Pttrtieen  naeb  J-  H.  H.  Seimidt 
MÜninatifllert  pie  erkUrenden  Anmeitaigeii  sind  hnnpteicldioli  an« 
Kode  nnd  Teoisl  uMammengestelU;  daa  Tmusgesetate  Niveau  ist  meb 
hier  etwas  geringer  als  bei  Kock. 

The  PUtns  witb  introdnetion  and  notes  by  H.  T.  QninBi  Lond. 
I08f  ist  mir  nickt  in  Gesicht  gekonunen. 

In  Frankreich  sind  nur  K^itralts  nnd  Morceanx  choisis  er- 
schienen (von  P.  Girard,  Quentier  und  Siraond),  welche  fllr  eine 
ganz  niedere  Slnfe  besünuit  sind  and  anf  wissenschafttichen  Wert  gar 
kttiiieo  Awprneb  machen. 

Überaetzungen. 

Aristopbnnes*  Werke.  1.  Pte  Wo)ken.  —  Pie  Frdsche. 
Übtrs.  mit  Eii)I,  n.  Aw&erlr«  Top  Jacob  Vibly.  Stuttgart  i.  Oerlin 

(1885). 

Diese  Übersetzung  wird  von  Lübke  in  der  Berl.  Phil.  \YQGhlSch^ 
ldS5,  Ko.  33  sehr  gelobt,  und  nur  die  Verwendung  einiger  Provinzia- 
ÜsBien  bepi&ngelt  Ich  kann  nicht  so  unbedingt  anerkennend  urteilen. 
Denn  wenn  de«  Übeneteer  «ach  sein  olfonbaree  Bestreben,  seine  Vor* 
g^Uiger  in  Worttrene  an  ttbertreifen,  ohne  dafs  die  poetische  Farbe  nnd 
Krall  des  Orginals  verloren  geht,  im  Ganten  wohl  gelungen  ist»  und  er 
schwier^  Probleme  kühner  Wortbildungen  nnd  Wortspiele  manchmal 
recht  geschickt  lOst  (s.  fi.  Nnb»  t.  118  >awei  Recepte  der  Bedeknnst«, 
?•  888  »ich  schweif*  in  Ltkften  nnd  nehme  der  Sonne  Bahn  in  Acht  Str. 
Tom  Korb  aus  also  erfclirst  Bn  die  Götter  in  Bann  und  Acbtf ;  v  292 
»mg^ich  mit  dem  göttlichen  DonnergebrlU)e« ;  recht  htlbsch  ist  die  Über- 
setnng  der  beiden  Chorlieder  v.  3^6 It  und  399  if.  mit  Ausnahme  des 
innig  geschmaekvoUen  »Mädchen,  Tom  Beg?n  gescb wellt und  der 


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mt 


Aiistophapw. 


Dithyrambenparodieen  v.  382 ff.,  wo  nnr  in  der  Übersetzung  von  v.  339 
»Prachtstücke  des  herrlichsten  köstlichsten  ^alms  und  Gcpflügclpastetc 
von  Rebhuhn«  der  parodische  Hauch  des  Originals  verloren  geht) ,  so 
finden  sich  doch  auch  viel  ungenaue,  ^(  hipfn  und  unrichtige  Übersetzun- 
gen, Mifspriffe  in  der  Wahl  des  deutschfii  Wortes  und  Verstofse  ge{?en 
den  Ton  des  Original«5.  Auch  die  feine  Gedankenverbindung,  welche  im 
OijL'inal  durch  Verwendung  von  Coi^unctionen  erzielt  ist,  läfst  die  Über- 
setzung vielfach  vermissen.  Ich  führe  nur  einige  Heispiele  aus  der  ersten 
Hälfte  der  Wolken  an.  V.  8  »der  saubere  Junge«,  v.  57  »warum  auch 
sollte  der  ölgauch  brennen c  iss  »sie  forschen  nach  dem  Unterirdi- 
echen«  (darauf  kann  Str.  nicht  erwidern  »also  wohl  nach  TrOJeln«). 
197  »eins  meiner  Oesehichtehenf .  206  »populftre  Kunst«.  Der  Sinn  ist 
vielmehr  »eine  volksfrenndliche  Idee«.  S22  »Eintagsotenseh«.  8S1  »so* 
lern  es  existiert«.  Diesen  Zweifel  kann  Str.  jetst  noch  gamicht  hegen. 
2ßO  »ein  geriehenes  Hanl«.  265  »0  Wolken,  ihr  Ueirgen  des  Donner^ 
geblltzes«.  29t  »die  zotigen  kotigen  Hanswurste«  (ol  rpu^oSaiftovsc)* 
323  »dort  wallen  sie  ruhigen  Flnges  hernieder,  ich  seh^s« 
0/Mtf  xarwuaag  ^<fv^^  aurdg).  328  »wie  erhaben  und  hehr«  (a>  nokori» 
liTjrot).  365  »jetzt,  wo  sie  KleisUienes'  Treiben  gesehn«  (vyv  ^'  ort 
KXetaBivT)  etdov^  ttp^g).  359  »haarspaltenden  Faseins«  (UTtroTdriuv 
Xfjfiwv).  361  »als  eben  dem  Prodikos«.  Nicht  getroffen  ist  der  Ton 
der  Parabasr ,  in  weiche  Ausdrücke  wie  »von  der  Leber  weg«  (ihttßi- 
p(og)^  »zum  zweiten  Mal  serviere«  {dvaj^eLKrat) ^  »Hüpel«  {dvdps^  ifopri- 
xot)y  »niederschlampt«  {xaBec'fxevov) ^  »hopst  im  Kankan«  (xofjoa//  eU' 
xu(T£v)  nirht  passen.  —  Der  Übersetzung  ist  eine  ziemlich  confuse  und 
phraiienbaitc  acstiietisierende  Einleitung  vorausgeschickt,  die  nichts  neues 
bietet 

Die  Wespen  des  Aristophanes  Inden  Versmafsen  der  Urschrift 
ühersetst  von  Dr.  II.  Lang.  Schaffhausen  1890«  (Progr.)  141  S*  8. 

Der  Verfasser  macht  im  Vorwort  seinen  Vorgftngem  swäeriei  cum 
Vorwurf:  erstens  »die  Mifsgeborten  von  Wortbildungen  neben  ganz  ver^ 
alteten,  heute  oft  völlig  unverstAndlich  gewordenen  Ausdrikcken«,  sowie 
willkürliche  Zuf&gung  oder  Auslassung  des  stummen  e,  schlechten  Satt* 
bau  etc.;  sweitens  schlechte  Betonung  der  Worte  (s*  B.  seltsim,  hinteren) 
und  Zulassung  dreisilbiger  FUfse  im  Trimeter.  Er  will  beide  MAngel 
venneiden. 

Nun  ist  erstens  die  Verwendung  der  dreisilbigen  Fttise  im  Tri* 

meter  nicht  nur  nicht  ein  Fehler,  sondern  durchaus  notwendig,  wenn 
der  leichte  Bau  der  Aristophanischen  Verse  eiuigermatiMa  nachgeahmt 
werden  soll  (natflU'lich  ist  im  Deutschen  nicht,  wie  Lang  wunderlicher 

Weise  annimmt,  von  Auflösung  der  Arsis,  sondern  nur  vom  Anapaest 
statt  Jambus  die  Rede).  I.anR«:  rein  jambische  Trimeter  dagegen  klappern 
wie  die  bchrecklicbsten  Alexandriner.  Zweitens  ist  es  wohl  richtig,  von 


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ÜbMMlsiiiigaL 


finer  Übersetzung  zu  verlangen,  dafs  sie  sprachliclif»  Abpfpsdiinackthoiten 
vermeide:  aber  muh  sie  deswej?en  auch  gleich  zur  platten  Prosa  herab- 
sinken, W5>  bei  Lang?  Seiner  Übersetzung  fehlt  Kraft  und  Saft;  an 
Stelle  charakteristischer  und  mit  feiner  Berechnung  f^f  wüiilter  Ausdrücke 
der  Vorlage  wird  schwächliche  Paraphrase  gesetzt,  von  dichterischem 
Schwung  ist  nichts  zu  merken  Und  was  die  Betonung  betrifft,  so  fin- 
den wir  auch  hier  Sachen  wie:  d6rt  ist  6s,  fliegt  denadcli,  hOrt  die 
Sidie  ünd  erMM  kein  eölch  Geschrei.  SehlieMeli  ist  bei  «Hein  Be- 
streben w<»rtgetreu  zu  sein  an  sehr  vielen  Stellen  der  Sinn  der  Vorlage 
nicht  richtig  oder  nicht  charikteristiseh  genug  wiedergegeben.  —  Es  ist 
keine  FVende,  diese  Übersetiung  va  lesen. 

Die  schönsten  Lustspiele  der  Griechen  und  Römer,  zur 
Kinftkbrung  in  die  antike  Knmoedie  nacherzählt  und  erlAutert  von  Dr. 
Arthur  Fr&nkel.   Halle  1888,  866  S.  8. 

Dies  Buch  ist  bestimmt  fttr  reifere  Gymnasiasten,  jüngere  Stu- 
denten der  Philologie,  sowie  fftr  Laien,  die  sich  fttr  das  Altertum  inter- 
essieren, Sur  Einfttbning  in  den  Geist  der  alten  Komoedie,  und  es  er- 
scheint zur  Erreichung  dieses  Zweckes  auch  im  ganzen  wohl  geeignet. 

Id  den  ersten  vier  Capiteln  ist  in  gefilUiger  Form  und  im  wesentlichen 
richtig  eine  knappe  Skizze  gegeben  von  der  Entwickelung  der  griechi- 
schen Komoedie,  dem  attischen  Theaterwesen  und  den  bauptsfichlichsten 
attischen  StaatsaltertOmern,  es  folgen  in  sechs  Capiteln  hübsch  und  ge- 
schickt erzählt  Inhaltsanfrnben  der  Equites  Vospae  A\e»  Xnbo'^  Ranae 
£ccleäiazusae,  mit  ?]instreuung  freier  metrischer  Übertragungen  einz*  Iiicr 
Parlieen,  welche  im  Ganzen  gelunpfen  sind,  und  mit  Hinzufügung  der 
nötigsten  Erlflnterungon;  im  elften  Capitel  wird  der  Übergang  von  der 
alten  zur  neuen  Komoedie  und  die  Anpassung  der  letzteren  an  die 
röniinchen  Vei lial! nisse  skizziert  ,  und  dann  folgt  Inhaltsangabe  von 
Plautus  Meuatchiiu  und  Auiulana,  Terenz  Adelphi  Phorniio  Andria. 
Die  ObscoenitAten  sind  der  Bestimmung  des  Buches  entsprechend  weg- 
gelassen; consequenter  Weise  hAtten  die  Ecdesiasusen  ganz  weggelassen 
werden  mttssen,  da  die  Idee  der  Weihergemeinschaft  und  die  praktischen 
Folgerungen  die  aus  derselben  gezogen  werden,  einen  constitnierenden 
Teil  der  komischen  Wirbung  des  Stuckes  ausmachen,  welches  ohne  dies 
als  Toiao  erscheint.  —  Einen  Anspruch  auf  wissenschaftliehe  Bedeutung 
madit  das  Buch  nicht. 

Übersetzungen  in  andere  Sprachen  werden  das  deutsche  phi- 
lologische Publikum  im  allgemeinen  nur  dann  interessieren,  wenn  sie  mit 

Zothaten  von  selbständigem  wi«jsenschaftlichcn  Wert  versehen  sind.  Eine 
Übersetzung  der  Art  ist  die  italienische  von  Eranchetti,  Lp  Nn- 
vole,  Florenz  1881,  Eo  Rane,  Cittii  di  Castello  wpgpn  der  von 

Dom.  Comparetti  heigesteuerten  Anmerkungen  und  Kiuieituugeu.  Die 


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elfteren  siüd  spärlich,  aber  in  der  Hauptsache  genfigend,  tmd,  was  fdr 

uns  wesentlich  ist,  ebenso  wie  die  leicht  hingeworfenen  es<;ayart!?fen  Ein- 
leitnugen,  selbständig,  und  wio  alles,  was  von  Comparetti  kommt,  geist- 
reich ond  anregend,  w'iin  auch  oft  7vm  Widerspruch.  Im  Gep:pn«:atz 
zo  diesen  Übor'^etzungen  ist  die  der  Kanae  von  Castellani  (DoUigua 
1880)  in  ihren  reichen  Anmerkangen  und  der  sehr  nrnfaimliclien  ¥An- 
leitUDg  int  weseiitlicheu  <  ine  fleifsige  und  verct?tii'lifj:e  Coinpilatioii  nus 
Fritzsche  Kock  Merry  (wie  der  L  IxTscizer  >elbst  m  der  Avverleuza  an- 
giebt).  Die  Übersetzung  selbst  ist  bei  (jast^ilani  wortgetreuer,  bei  Fran- 
cbetti  schwungvoller  und  poetisclier. 

Von  englischen  llbersetzungea  ist  mir  nur  die  der  Acharn  er 
von  Tyrrell,  Dublin  und  London  1883,  zu  Gesicht  gekomnien,  welche, 
soweit  ich  es  beurteilen  kann,  den  Ion  ies  Originals  recht  geschickt 
wiedergiebt  und  mit  spärlichen  aber  beachtenswerten  die  Übersetzung 
rechtfertigenden  kritisclien  und  erklärenden  Noten  ausgestattet  ist. 

Die  frauzusischüu  Übersetzungen  sind  meines  Wissens  sämtlich 
in  Prosa  und  ohne  wissenschaftlichen  Wert. 


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Jahresbericht  über  Herodot  für  1888 — 1891. 

Von 

ProfeMor  Dr.  J.  Sitiler 


'flpoooro'j  IffToptai.  praesertim  in  nsum  scholarum  recognovit 
et  brevi  annotatione  instruxit  H.  vau  Ilerwerden.  Vol.  I  continens 
libr.  I  et  II:  XXIV  und  306  S.  8.  YoL  II  continens  Ubr.  HI,  IV,  V: 
X  nod  347  S.  8.  VoL  III  contiDens  Ubr.  VI  et  TU:  Till  und  858  S.  8. 
Yol.  lY  continens  libr.  YIII  et  IX  et  indieem  renim;  XIII  und  884  8.  8. 
Dazu  noch:  Appendix  crittca  od  ?ol.  I:  XX  8.  Utrecht,  Kenink  n.  Sohn 
(ohne  Jahmröhl). 

Der  Hrsg.  tritt  in  der  Beiirtpilnng  des  Codex  R  der  Ansiebt  Cobets 
bei;  er  glaubt,  dafs  derselbe  aus  umvi-  reiuereu  Quelle  geflossen  sei  als 
die  viel  älteren  Codices  ABC;  jedoch  rühre  er  von  einem  unwissenden 
und  mgleieh  leichtsinnigen  Abschreiber  her,  so  dafs  Cohet  Ihn  mit 
Becbt  zugleich  den  besten  und  schlechtesten  Zeugen  des  nrsprttnglichen 
Textes  genannt  habe.  Daher  sei  in  der  Benlltning  desselben  die  grOlltte 
Torsicht  geboten. 

Die  Ausgabe  H.  ist  im  wesentlichen  eine  kritische;  sie  will  einen 
mOfl^chst  reinen  nnd  fehlerfreien  Text  bieten.  Diesem  Zwecke  dient  die 
am  Fnfse  jeder  Seite  beigegebene  annotatio  eritica;  jedoch  vennifot  man 
In  dieser  die  wünschenswerte  Rücksichtnahme  auf  die  Leistungen  an- 
derer, die  den  Hrsg.  hei  seiner  Arbeit  vielfsch  hfttte  fördern  ktanen. 
Die  appendix  eritica  zum  ersten  Band  trägt  hier  manches  nach.  Des 
Hrsg/s  eigene  kritische  Thätigkeit  ist  besonders  darauf  gerichtet,  den 
Text  ?on  den  späteren  Interpolationen  zu  säubern.  Wie  schwierig  diese 
Aufgabe  ist,  liegt  auf  der  Hand;  in  vielen  Fällen  wird  eine  sichere  Ent- 
scheidung überhaupt  nicht  möglich  '^oin.  Daher  ist  hier  groTse  Vorsicht 
nötig,  und  diese  hat  der  Hrsg.  nicht  immer  brohachtet.  Man  bekommt 
den  Eindruck .  als  ob  er  eben  alles,  was  ihm  unnötig  und  überflüssig 
erschien,  gestricheu  habe.  Irulrs  bemerkt  er  in  der  Vorrede  zum  vierten 
Band,  dafs  die  Klammere  «neu  tarn  daronandi  quam  dubitandi  signa« 

JaluMb«ndu  für  AlunbumswiMcucbart.  LXXi.  bd.   (ISSOt.  l.>  9 


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ISO 


Btrodol 


seien.  Hätten  sie  aber  in  diesem  Fall  iu  den  Text  gesetzt  werden  dür- 
fen? Auch  die  Behandlung  des  Dialekts  ist  k'^inp  einheitliche.  Der 
Hrsg.  erklärt  dies  am  a.  0.  als  die  Folge  des  !•  ortschrittes  seiner  Ar- 
heit;  anfangs  habe  er  sich  an  Dindorf  angeschlossen;  bald  aber  habe  er 
sich  davon  überzeugt,  dafs  H.  Stein  in  vielen  Punkten  richtiger  nrteile, 
und  sich  diesoni  genähert ;  jedoch  habe  iha  die  Bücksicht  auf  die  iu- 
Schriften  gehindert,  ihm  ganz  zu  folgen. 

Was  die  Konjekturen  des  Hrsg.  betrifft,  so  glaube  ich  mich  auf 
den  letzten  Band,  der  Ruch  VHI  und  IX  enthält,  beschränken  zu  dürfen, 
einmal  weil  diese  genügen,  ein  Bild  von  der  Arbeitsweise  des  Hrsg.  zu 
geben,  und  dann  auch  weil  die  der  früheren  Bände  schon  in  neuere 
Ausgaben  übergegangen  sind  und  so  als  bekannt  vorausgesetzt  werden 
dürfen.  Dies  gilt  auch  von  den  in  Mnemosyne  XIII  veröffentlichten 
Vorschlägen  tlcs  Hrsg.,  die  ich  lui  vorigen  Jahresbericht  Band  XLIII, 
S.  245  noch  anführen  zu  müssen  glaubte.  Jetzt  sehe  ich,  dafs  dies  un- 
nötig ist,  und  so  werden  nur  die  neuen  Koi^ekturen  des  Hrsg.  hier  eine 
Stelle  finden. 

VIII.  6:  [tcuv  Xomwv]  ijanatpB  iioovoi.  —  7:  ZnoiQ  av  /x^  otfi^etyjaav 
St.  uis  Siv  fii}  xtX.;  ohne  Grund.  —  Ebenda:  H  ä»rhjs  st.  ii  havrajc; 
aber  Herodot  gebrtndit  i¥a»t^  nebto  daniog,  —  9:  /urä  Si  froSroJ, 
und  80  immer  in  dieser  Formel;  warum?  —  19:  itntbv  yän  [^/>^/Aa]. 

—  18:  dmUd'/^^aa»  st.  dnr^Ud^^Brjarxv^  da  dXldurast»  mcht  augraentiert 
werde.  —  19:  iir^  r^v  BaXamrav  [TauTi^u];  die  Lesart  von  Rs  Ta&Tj^ 
sebeint  richtig  m  sein.  —  SO:  roorotm  ^  oudhf  ktü  st  ro^votat  oder 
rowraun  9i,  —  22:  rff  horepatj)  [r^fiipj^\\  ob  nötig?  —  Ebenda:  tfiftf- 
üToxlhig  9k  xmm  hixpaipb  st.  iypa(^6\  nnnOtig.  —  SO:  o^tc  SatoBev 
(fffe)  fyaaay;  kuam  nötig.  —  82:  nstfiiiniv  in*  adr^c  St.  Hetfiivrj  ht* 
iain^\  aber  nicht  zu  xatä  Niami  nökv^  sondern  za  tou  H,  xopu^^ 
verbmgt  der  Znsammenbang  einen  Zusats;  nnd  dann  was  soll  die  Be- 
merkung KK^wjv  in*  odf^?  —  Ebenda:  dv^¥€txa¥TQ  <rc  nävray  nai 
nach  9, 6.  —  88:  xol  wi^  in  Im  //»^«rr^iov  st  wv  in  oder  wiv  i^m\ 
kaum  richtig,  da  in  diesen  Verbindungen  das  Verb.  regelmA&ig  nnr  ein- 
mal gesetst  wird,  —  86:  ßaunXit  [iS^j^];  wohl  richtig.  —  37:  intfrs 
dk  d^pv  l^aa»  st  int}  itk  äfxw»  rc  oder  ^aa»\  fthnlich  weiter 
unten:  hmfn  yhp  ^  xth  st.  iiaik  yäp  xri.;  soll  damit  in$/  dem 
Herodot  abgesprochen  werden?  —  Ebenda:  roo  nph^  /cvo/tcvoci  [ri/o«oc]. 

—  42:  dnteVe  3k  st  inai  iiy  Tgl.  Kap.  87.  44:  ink^fiifia»  ijA  to&tou 
''liüvtQ  St.  dnh  ToOrott;  ohne  Grnnd.  —  49:  noXtopx^aomoi  [iv  yi^fvU 
mit  Unrecht;  iv  yijetp  gehört  zu  nohopxijaovTat  und  daran  schliefst  sich 
an:  Tva  xr^.,  wflhrend  h  ^aAapIvt  nur  mit  iÖ¥Tst  su  verbinden  ist  und 
den  Gegensati  zu  npÖQ  8k  r^'ioBfi^  bildet.  —  51:  xpr^tTfCyBrov  [xarä 
rk  imvr^tov\\  warum?  —  53:  ftjy  xori  rig  [xarA  raSraJ  dvaßati^\  aber 
trotz  des  vorhergehenden  rfj  ist  xara  raura  hier  nicht  anstöfsig,  da  es 
In  einem  vom  zweiten  Satzglied  abh&ngigen  Finalsato  steht  -  Ebenda: 


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Herodot 


181 


hzhE  di  a<pt  ndvrsc  st.  ir£?  oi,  vgl.  Kap.  37.  —  57:  THt  [xal]  netpeo; 
aber  tBe  ist  hier  nicht  Aufforderungswort,  süiidcrn  wirklicher  Imperativ. 

—  60,  7  f.  fortasse  verius  scrip'^pri^  :t.'%  et  rrc^ofievo^.  —  Ebenda  27: 
5>  8s  ye  ^T"^-  —  61-  '''^^i  oftat  iioa:  rrsnA.  st.  (t^i]  ob  nötig? 
--  54  r  attro^sv  usv  [ix  J^aXauTvn^  ]:  kaum  richtitj.  —  f^5  :  (fijh::  os  xal 
rnf/a  M.  st.  fc  mit  Berufung  auf  ivap.  79,  2;  unnötig.  —  Ebenda:  IoeIv 
U  <npE.ag  XOVUW7IJV  xrL  unter  Tilguug  v(>ii  (7(piaQ  nach  dnoßwfidCecy  t«. 

—  67:  irre/re  wv  druxaro  st.  ir,£t  und  so  imnirr,  vgl.  Kap.  37.  —  72:  'Ap- 
xdos^  [watvrs?];  aber  findet  ndvreg  nicht  seine  Erkl.truug  in  VII  202? 
Ebenda  bemerkt  der  Hrsg.:  fortasse  I^exuwvco:  et  Jooy^vcui  hic  et  alibi 
scripsit  noster.  —  74:  'AäjjvaTot  de  rz  xal  Aiyr^r^rat  st.  Ai^rjvatot  ^«  oder 
TS.  —  76:  Mo^jviyjrjg  und  80  auch  sonst.  —  80:  aurä  xaura  wnoTvrrjQ 
YZ'r6^£>o^'  St.  fx-jzo^  n'ßToTTrrji; ;  warum?  —  92:  ^Afisrnr^Q  (Ju)  Ilakkr/veOQ 
"»effen  des  vorhergehenden  Efjfjdvr^g  t£  ö  Avajrupdato{.  —  94;  tov  h'o- 
pabtü^  [ariiarfjyüv]'^  ist  ebenso  unnötig  wie  die  Änderung  in  KoptvBc'ujv. 

—  96;  [70V  /ofjffpov  zuv  re  dÄÄoy  .  .  .  xai  xac]  oder  .  .  .  zä  raurr^ 
i^iititibivra\\  warum?  —  97:  inefir.z  £»  Jldpcra^  (^d-ps^M^y  djye^eovra;, 
Aber  vgl.  I  67,  12.  IV  161,  4.  VI  52,  19.  135,  ö.  I  85,  5,  wo  der  Hrsg. 
zum  Teil  allerdinga  auch  geändert  hat.  —  98:  rov  npoxee'pevov  [auT<p] 
ip6fio)f;  unnötig,  da  aOro'c  auch  sonst  ähnlich  gebraucht  ist.  —  99:  xai 
[airroi]  r^oav  iv  i^uatj^dc;  aber  aurui'  ist  als  Gegensatz  zu  dem  Vorher- 
gehenden: raV  re  68ou:  /x.  ndaas  iaropeaa»  *tX.  durchaus  notwendig. 

—  Ebenda:  iv  ^aXcr^t  st  ^wfSgifi.  100:  ifts  H  rot  ^pi^ 
'BJMa  xtL  8t  9i  üot  \  gut  —  10t:  mg  H  ifio9h6eaxo  st  ißwMtTo\ 
Üriseh,  da  a»c  ißooUum  die  Zeit  bezeichnet,  wahrend  der  das  Folgende: 
Ü^H  und  utc  dnUtro  n.  s.  w.  stattfindet  ~  106:  tvE  <re>  riMva  xar 
njv  Y^jyätxa.  —  107:  i^s  i^r.uuo'j  raunjc,  rawrac  iSo^  st  r^t  T^neepou 
TVtffff  oder  rwrae;  ich  liehe  Kallenbergs  rat/r^  vor.  —  108, 6:  verba 
?M»  Sip^MüP  sine  damno  abesse  poterant  —  llO:  8tdoyp.evoc  ^htu  [00- 
ifi;]  i<fd)>r^\  mir  seheiat  oo^q  kaum  entbehrlich.  —  xai  rnJUap* 
jtim  iofias^  i$atpi^ffet;  ob  nötig?  —  Ebenda:  xa/roi  KopoüTÜttai  j9 
^j9efua  st  oMv',  unnötig.  118:  iipwtooe  fdv  tobe  fwpmoc  IlipcaQ 
lasiTBc  st  Xinti  pupimtg  Oipms  oder  robc  lUpaag  »dvrac«  —  116: 
[f»  9upog\  'Po9&mi¥\  warum?  —  118:  xak  Sip^  [J^^m»]  daccuaam 
rarza  «Znoe.  —  120:  «»c  d^«^  ^\  mu^^tig.  —  121:  a^ötn 
[ii  £aJafii¥a}  st  a&tou  ic  2*.;  doch  ist  mir  a&r<^ac  anstOfsig.  —  124: 
a»4i^  f  £^Mfv}  iM^pvirraToc;  ohne  Gmnd.  —  126:  xtä  p&Uov  in  yt' 
wf9o/uißoe  st  ya^fuyoe;  warum  soll  aber  Herodot  nicht  in  seinem  Be- 
ficht Y§¥^/uyoc  sagen  können?  —  127:  Bott/9aia¥  st  novßcua»,  — 
lS8:/i4  wifuC»£m  efMu  [^x<ctfva^]|  doch  wohl  nicht  nötig.  —  129: 
itm  li¥  Tg  OaU3jvj^}\  aber  diese  Verbindungen  finden  sich  bei  Herodot 
Mter.  —  181:  XaptXäou  9t»  XtxptUou  oder  Xapc2ou;  ist  da  nicht  XaptXea» 
forsusiehen?  —  182:  ouroi  8rj  oi  ^ocnol  [i$  idyng}.  —  Ebenda: 
niato  [J^J;  aber  ?gl.  dnofo^M  Ao/iy»  I  129,  9  und  dazu  Stein. 


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1B2 


Herodot 


Überdies  liegt  an  unserer  Stelle  der  Nachdruck  gerade  auf  oy^r^  und 
r^ru(r:iaxo  allein  genügt  dem  Sinne  nicht.  —  Ebenda:  ^i^  ro^iiäv  [xara] 
itkaiaat  xarappoiSijxoTac'^  wahrscheinlich.  —  Ebenda:  [^^pi^t^övratv  ranf 
AcW];  aber  dieses  konzessive  Particip.  ist  hier  nicht  zu  entbehren.  ^ 
188:  Ste  pd»  (yuv)  ßouXöfievog  xtX.;  ob  nOtig?  ~  184:  [dntMÖ/isvo:  itA 
rb  XP^ar^ptov];  ich  mdebte  Mrb  xPV(rc^peo¥  haMfin*  —  184:  dtä  roM 
wv  oöx  i^oTt  sU  ftivi  gegen  Herodots  Sprachgebranch  beim  Übergang. 
186:  fyw  ßvofta  tb  tou  ^i^ftponixopOQ  8t  xh  ifvofta  rb  oder  rou  ß»;  ich 
balte  r6  ^myia  tou  ß,  ftr  richtig.  —  Ebenda:  pvvwxovra  efht  mB^ 
paxa  8t  of<;  kanai  n(ttig.  —  187:  [{m  H  rd  ndUm  • . .  fi6¥0¥  6 
9ffiüc]\  Stein  [od  ft6vmß  b  ^ijüttoc];  aber  wamm  soll  Herodot  diese  Worte 
nicht  selbst  zur  Erklftmng  der  auffallenden  Erscheinung,  dafe  die  Te- 
meniden  Lohndienste  verrichten,  beigefügt  haben?  —  138:  ^  mbv  v6^ 
[ixe/wuw  0  veußzaroQ],  —  140,  1:  ouTUß  8t  Jf^f  und  140,  4:  lüSe  flt. 
oZrmi  ohne  Grund.  —  140,  23:  äveu  86Xou  ts  xal  dnarr^^  st  av£!>  re 
döXiM  xa)  dn.;  etwa  wegen  der  Stellang  von  rs,  die  doch  ganz  gewöhn- 
lich ist  vgl.  I  69,  9.  IX  7,  10?  —  140,  29:  yäp  ivwpeov  [too-o  iu 
bfiTv];  warum?  —  142,  10:  äveu  st  äkkujg  oder  [xourwv  aT:dvr(i)v\\  mir 
scheint  dXX  in  äkXoiQ  aus  Dittoeraphie  der  letzten  Buchstaben  von 
'EAAaöa  entstamlpn  zu  sein,  und  diese  Verderbnis  zog  dann  die  weitere 
nach;  ich  lese  lialier:  uans  ourw  ij(6vT(ov  ah/ou^  xvX.  —  Ebenda: 
iitayyiAXovzai  {^uvalxf/LQ  rs  xai\\  unnötig.  —  144,  26:  nialim  iitct^äv 
nuf^igrat  Tfi^tara  (st.  i-nziori)/  rdytara  nüßr^rac)  propter  nostri  scribendi 
morem;  aber  vgl.  IV  134.  I  27.  III  7.  69  u.  s.  w.;  dagegen  ist  inetödv  an- 
biüibig  und  wohl  imäv  zu  lesen. 

IX.  4:  [xal  iouarji  Jo^  un'  iwuT^]\  ohne  Grund.  —  6:  xqmp^ 
aovra  a^ht  und  taa  öfkn  bmiaj^STo^  beidemal  st  aft\  ob  nOtig?  — 
9:  itplv  <^>  ri  äkht\  aber  vgL  s.  B.  YIII  144:  npih  naptSmt  4xcilwv 
ittk»  ~  12:  h»(rt  imlSwTO  xd^tata  st  int/r«  xd^t^xa  MBovro;  t^. 
was  ich  cn  YIII  144,  26  bemericte.  —  Ebenda:  r«7<w  M  Dipyelot]  pij 
fldx  i$»  —  18:  itphf  fihß  yAp  ^  imBioBat  st  ^phf  puS»  vw\  aber  yop  pafst 
nicht  —  14:  iv  [xf\  b8^  Uytt  mit  Bemfang  anf  Thnc  II  18;  trotsdem 
Iftfst  sieh  auch  h  rfj  bd^  «anf  dem  Wege«  halten,  nm  so  mehr,  als  er 
hier  im  Torhergehenden  genan  angegeben  ist  —  15:  ftsrä  bk  [ram], 
vgt  snYin  9.  —  Ebenda:  ßomxapxot  st  ßomxd(>j^m\  aber  Tgl.  PoUnx 
1,  128;  anch  Thuc.  hat  überall  ßomrdpxrj^.  —  16:  napaaxeuaadiMfOQ 
fieyaXMffTi  st  pzyaktoc;  er  hätte  sich  dafür  auf  VI  70  berufen  können; 
doch  genügt  wohl  auch  fi^ydXiuQ.  ■—  Ebenda:  'Epxf>pzv(ou  et  'Epxopev^ 
(st.  Vp^oiieviou  et  Vp^ofiEvip)  suadent  tituli.  —  Ebenda:  inet  vw  ofio- 
rpaz^Zog  ri  fioi  xrL  st.  irre:  v^v;  f!'r'gen  Herodots  Sprachgebrauch,  wie 
es  scheint.  —  Ebenda:  malim  i(TT/> a roneSeutuvo) v  (st.  ffzparozEdeoo^ 
ps'MDv),  licet  perfectum  nusfiuani  hodie  reperiatur  apud  Herodotum; 
ebeiibo  auch  sonst  überall;  ohne  Grund,  da  atpaTorredeueoßac  »sich  la- 
gern« und  tlagern     im  Lager  seine  bedeutet  —   17»  6  axfiav^b^ 


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^'Ap^oxuSr^^];  warum?  —  19,  7;  nolui  scribere  ixakXtpec  et  xaUipfjffdv- 
ru»,  qiiia  tituli  Jonici  rriTi^anter  habent  :i.jjo^  sim.  et,  cum  idcm  sae- 
pius  in  codd.  repenaiui ,  valde  dubium  est  au  H.  fui  lua  contracta  usus 
Sit  —  26:  TTjg  T€  xprjvi^Q  [r^»-  lapya^eijc].  —  27,  23:  vDv  [^v  eUv] 
d/uofOimc.  —  2S:  To(tuuv  3k  [etxovra]'EmSauptanß  dteroKÖffioe  und  später: 
roCrm  H  [i;rofi£>oc]  0ludamt  ][Eßiot.  —  Ebenda:  napä  H  ro&noc 
[irdaaovTü]  Mq-apituv  rp.  —  80:  Metta  /luptäSse  [l^<Tav].  Alle  diese 
AoflscUiessongen  ohne  Not  ^  38:  [Ttioaf»eiHM>]  jctavr^y.  —  Ebenda: 
6  ii  jvoue  TSTpoftfdMwc  0fs<v  obdk  «Sc  itt  fy'i  xtJL  st  oöd*  oSvw; 
gegen  Herodots  Spracbgebiimdit  bei  dem  <uc  nie  ein  Yorbergehendes 
PartidiHam  aofnimmt  —  36:  iyu77<iy»9<iisii'ra»»  dk  Mot  votDra  [twir  2mtp» 
n^TCow];  unnötig.  —  41:  xoinmv  ^teSoßdvouc  p.ijiiv  st  ebne 
Gmnd.  —  46:  hidms  jik»  XP^^  l"^^  *A$iij¥auHfc\,  —  Ebenda: 
Mhm  Tourä  zdrep  st  Ta&nt;  nicht  notwendig.  —  48:  ^etSj-ovrd^  <t«> 
xa}  ardatv  ixXzmovtai.  —  Ebenda:  im\  (oder  i-rMr^ep)  SsSoiaxTBe  st. 
iwrs;  aber  ineere  ist  doch  auch  kausal  vgl.  Bredow  de  dial.  Herod. 
p.  40.  —  55:  ^  di  ftatu6p.e)/6v  (re)  xal  ou  ^psvi^pea;  gut.  —  66:  «Op 
Trjpri<r}Uvooi  st.  xarT^prtiTfiiviui  \  wahrscheinlich.  —  69:  r^^lamov  in  ab- 
roug  [touc  Truroug];  aber  so  verliert  der  Relativs.  ruiv  Inndp^et  xrX. 
«einen  Stützpunkt.  -  71:  <^tö>  d^?.io  jukv  o'/osvt  xt/.;  mir  gefällt  besser 
(^d/A  y  a).Xti}  ftkv  o'joevi  oder  aAAut  pevroc  oüoev^,  vorausgesetzt  dafs  über- 
haupt eine  Änderung  nötig  ist.  —  Ebenda:  xazd  yvtapajv  x^v  i^szepav 
St.  xarä  fvöjpa^  za^  Y^/xsTzpag:  aber  vgl  IV  53.  —  Ebenda:  'ApLOfi- 
^dpszo^  {l-raiizrrjrr^Q],  das  allerdings  unhaltbar  ist.  —  77,4:  aut  d^toog 
reqniro  aut  a(ftti\  non  Tiecessarium  est  fortasse  ZrjpiouaHat^  das  der  Hrsg. 
früher  vermutete.  Ist  es  nicht  einfacher  a^ias  zu  streichen?  —  80: 
XP^<^H*  '^ol  dpfupip.  —  Ebenda  Z.  7:  an  a^oug^  quae  est  vetnstior 
Tods  forma?  —  88:  ixoooü,{iMt6vzat\  pouvo^uiag\  im  ftbiigen  mit  Stein. 
<— >  86:  od  flouloitM»mß  tk  [r&v  yrjßaiutv];  ohne  Not.  —  88,  6:  xPVf^^' 
inanoSunaß  atoB^oBai  mit  Cobet,  nisi  forte  mavis  itmmüBat  addito  n^w 
oM^i^i  T^y  »hf9u¥0¥  sinuleve  qnid.  —  89:  fl«0«v  d^n^^tm»  [vm  ^fi»- 
liwy];  aber  wie  soUte  dieser  Znsatx  in  den  Text  kommen?  —  98: 

fvlojK^y  xamutotiiIaü»va[\  wamm?  —  94:  ro^roiv  9k  \ffi\  in^PtH 
iic*  —  95:  iufv  mug  [toü  iü&^y^«»»];  wohl  richtig.  —  99:  vpoaüx^vrtg 
\xäe  vioi]  dn£ßr^av\  aber  vgl.  Enrip.  Orest  369:  npom'a'/ojv  -p^^pa» 
und  aoTserdem  iax'^  thie  viae  V  38  und  xaviax^t»  viac  VI  101« 
YII  59.  VUI  40.  —  101,3:  expedtßB  napä  A^jftsjrpoe  xzX.;  scriberen  cum 
Dobreo  ndpa^  si  mihi  constaret  faanc  pzaep*  apnd  H.  postponi  posse.  — 
106:  rd  iireTtXoa  SmnAa)  i^aoT/navTag  st.  ip.mpia  oder  lpn6Xta\  mir 
unverständlich.  —  108:  yuvatxöe  (ßpatv^  hnettauzo\  ob  nötig V  —  III: 
pr^xizc  mtvoixti  st.  pT,\  unnötig.  —  113:  hiat  st.  hoim,  —  118:  ii  ttuv 
9<^^  [xaxo^];  aber  vgl.  KObner,  gr.  Gram.  II  p.  238.  Krüger  47,  10,  8. 


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134 


Herodo  t. 


Harodots  xveites  Buch  mit  sachlichen  Erläuterungen. 
Herausgegeben  von  A.  Wie  de  mann.  Leipzig,  B.  G.  Teobner.  ladO. 
VI,  624  8.  8. 

In  der  Eiiileitniig  spricht  der  Hrsg.  ansfllbrlicli  Ober  Herodot« 
Leben,  Werke,  HandschrilUii ,  Ausgaben  samt  Erläntenmgssebriften 

sachlicher  nnd  sprachlicher  Natur.  Besondere  ErwAhnnng  verdient  die 
Ansicht  des  Hrsg.,  dars  Herodot  in  Pella  gestorben  sei;  denn  »der 
Mangel  yon  Gründen,  die  die  Erfindung  r  ino'  ies  in  Pella  veran- 
lassen konnten,  spricht  entschieden  dafiir,  dafs  er  hier  thatsächlich  statt- 
fand«. Aber  lassen  sich  mit  diesem  Grund  nicht  alle  Paradoxa  recht- 
fertigen"'' Sichrrlicli  fjeht  diese  Notiz  des  Saidas  entweder  auf  eine 
Verwechselung  niit  irgend  einer  anderen  Persönlichkeit  zurück  — 
W.  Christ  denkt  an  Ilekatäos  oder  sie  ist  die  I  uIl^  •  eines  Schreib- 
fehlers, wofür  die  Lesart  h  st.  ei*  Ue/j.r^  spricht.  Auch  darin 
kann  ich  dem  Hrsg.  nicht  beistimmen,  dafs  er  meint,  Herodot  habe  sein 
Werk  selbst  in  die  neun  Bücher  eingeteilt,  die  uns  jetzt  noch  vorliegen. 
Auf  keinen  Fall  folgt  dies  aus  den  Worten  V  36:  tuf  öEOr^XujTai  fxtn 
xw  Ti/jwTü}  Toju  Ä6yuj\'\  vgl.  über  Xoyoi  J.  Schweighäuser  lexic.  s.  v.  3. 

Der  Text  ist  fast  durchweg  der  Stein'scbe.  Der  diesem  beige- 
fügte kritische  Apparat  beschränkt  sich  auf  die  Varianten  der  Hds.,  bes« 
die  modernen  Konjekturen,  welche  fttr  die  Feststellung  des  Sinnes  nnd 
die  Schreibung  der  Eigennamen  von  Belang  erschienen;  dialektis<die  nnd 
sonstige  Abweichungen  wurden  übergangen.  Unter  den  mitgeteilten 
Koigektoren  befindet  sich  eine  Anzahl  neuer,  die  H.  Stein  dem  Hrsg. 
znr  Yerftlgnng  stellte.  Es  sind,  soviel  ich  sehe,  folgende:  28,  18:  [6 
YpoßfimTiüt^}^  indem  er  mit  Rd  o&roc  ^9  liest  —  85,  11:  {rw 
itkämH  von  dem  Hrsg.  angenommen.  —  80,  28:  a&rm  st  ootot,  — 
81,  4:  Ifiiit  3k  inb  iandpi^  ve  xal  ijXtou  ^(Mr/iiwv],  von  dem  Hrsg.  aof- 
genommen.  ~  86,  4:  s^vdc  (r^  «ZjUj^v)  namv  x^W^  ^^n  dem  Hrsg. 
an^ienommen.  ^  48,  9:  [\4fji^iTpuü}v  xat  /iXx/ju^vij]^  von  dem  Hrsg.  auf- 
genommen. —  44,  6:  ^  8s  Ofiapdydou  ^t'ßou  käfinovroQ  rä^  vüxrat  /i^ 
yaBoQ;  ausgefallen  ist  die  Angabe  der  Gröfse  oder  auch  nur  etwa:  (to- 
aauTTj  i<nl  rby  luyaBo?.  —  51,  12:  [xal  nnpa  roitnuv  lafioHpr;cx£c  ra 
^pyta  rtnpaXapßdvrt'jai].  von  dem  Hrsg.  anfgenommen.  —  61,  16:  [ra 
Tütat  i\>  I.  ß.  deor/.iurat].  —  52,  8:  f//£ra  '/pövo)/]\  sollte  sich  dies  aber 
nicht  in  der  Bedeutung  »nach  einiger  Zeitt  halten  lassen?  —  75,  11 : 
ic  "T^v  iaßo),rjM  ravrr^v  t^^"  ^.  st.  raurtj^.  —  90,  6:  [rä  otnijyga  ^uXa], 
—  100,  11:  xdXiofxaav  [oi  /ifvj  Aiytinu'iuv.  —  114,  9:  dvoata  ipyaapdvuv 
^ecvov  st.  ipya(T}xi\>og  oder  iitpyaapivo^.  —  118,  17:  riv  aurftv  Xuyov 
[rip  7:poT£p(o],  von  dem  Hrsg.  aufgenommen.  —  118,  18:  [rw  Äöyw  r<p 
Tipütrw],  llerwerden;  [ra>  Xüytp  ripiÖTip  ol  "EXh^vBf].  ■—  120,  7:  xrv- 
Suveuetv  [ißouXovro].  —  121,  37:  ndya:  \i:poard^au]  ip-jfd<Ta(xBai.  — 
121, 120:  itpox€HplffBat  (jju^ty^^  von  dem  Hrsg.  aufgenommen.  -  122,  9: 


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Herodot 


135 


ipipoQ  Sk  (ßtvy  abrijixe.pov  xr^.,  sprachlich  anstöfsip  wpcren  des  Folgen- 
den Jr«r'  ft»k  idr^aav  und  inhaltlich  nicht  gnrechtfcitigt,  da  hier  nur  ein 
Torgang  ans  der  Feier  des  Festes  herau&gegrifTen  wird.  —  124,  23: 
irnpü^a  (ix^  Ttw  NtiXouj  wohl  richtig.  —  125,  8:  [in'  äkh^i  m'^y^*}- 
—  128,  i:  nach  rauTa  eine  Lücke,  in  der  etwa  stand  (fiv  rA  irta 
npoinSivfeQ  taeüt  nevx^wta  roo  XsonoQ^»  —  128,  8:  {wdc  Ü  ßaat' 
iim^  fotffovc,  von  dem  Hrsg.  anlgenommeo.  —  184,  17:  Lflcke  nach 
ksm.  in  der  der  Anlab  der  norw^  stehen  mnfs,  etwa  ästHh»t  Intb 
Tw)f  deXfp&v  oder  i¥  JeXfpdSiK.  —  185,  11:  {ftvig/üiioy  immije  iv 
'EXXoHt  xarahm4r9cu\,  —  149,  24:  in*  f/i^oj^  ixdffrjj  st.  in*  iflVV^ 
ixdoTTjV,  wohl  richtig.  -—  152,  16:  [dvayxeUij]  xareXaße.  154,  17: 
[xal  ra  Zanpov].  —  155,  1:  ro5  iv  BouToe  st.  Tod  iv  Atyunrw:  unwahr^ 
scbeinlich.  —  162,  23:  ärMrafuh  [npooräJ^ail,  —  170,  6:  {xa\  Ipyao- 
fi£VT^]  eux6xXw.  —  l7l,  2:  [ra  xaXiouai  fiuffv^pta].  —  178,  4:  olxeeev 
a^oö^  (jiouvo^y  Sk  vauTcXXofiiv(j((Ti-,  kaum  nötig,  da  aittoii  vmxiXkut^at 
wohl  die  Bedeutung:  «hier  Schitfahrt  treiben«  hat. 

Aufserdem  stand  dorn  Hrsg.  bei  seiner  Arbeit  ein  Kollegif^nhoft 
A.  V.  Gutschmids  zur  Vcrftigung.  das  aufser  einer  Einleitung  Ober  Hero- 
dots  Leben  und  Werke  tiae  Erklärung  der  Kap.  I — 63  enthielt.  Darin 
betiudeu  sich  folgende  neue  Konjekturen:  5,  4:  xai  (ij)  xä  xaruTtepBe^ 
da  r^c  rtsfßt  nicht  auf  k/fivtjc  gehen  kann  und  bei  fehlendem  ^  nichts 
hat,  auf  das  es  sich  beziehen  kann.  Aber  es  schwebt  ja  noch  der  Begriff 
AtpjTTzo;  vor.  6,  4:  touzo'j  azo  vel  raurrj^  p-d^pr,  besser  Kallenberg: 
Tovrij  uJv;  dno  fehlt  in  der  llds.-Klas.sc  ß.  —  19,  8:  toÖtwv  wu  nepi 
ottSsvoi  st  :dpt\  unpassend,  da  sich  Herodot  nur  uacb  einer  Seite  er« 
kandigt;  rourm  bezieht  sieh  anf  rä$9  inrOck.  — «  19,  9:  [napa  tw¥ 
Ai}ftt^iuy\,  wohl  richtig.  —  22,  6:  npotw/»  st  xonrnv  (oder  f)iu)v)  der 
Hds.;  im  ttbrigen  mit  Stein,  nur  dafs  er  (in&t)  vor  Mp{  einsehaltet, 
da  das  Fehlen  jeden  Überganges  nngrieehisch  sei.  —  24,  7:  d^ordro» 
nicht  so  gut  als  Steins  n  jj,  —  80,  11:  Ivp^m  st  *Aaaofi{m.  — 
88,  14:  [ri^  roH  Eö$e^ou  n^ynou].  —  88, 1:  fyatMC  ^Enafpov  ioUwu 
st  Tw>  *E!nifw\  nnnOtig.  —  46,  11:  xa2  rocfmv  oi  aikl  nwAot  st  ^  a2- 
noXot:  »nnd  tod  diesen  geniefsen  jedesmal  die  Jungen  die  gröfseren 
Ehren«.  Aber  ob  oi  ttwXoi  von  jungen  Ziegen  gebraucht  wird?  Und 
wenn  dies  der  FaU,  wie  pabt  an  unserer  Stelle  «kUC^  -  46,  15:  ipi<f' 
yno*  d»afa¥dbv  rovro  xrX.;  unmöglich  wegen  der  Stellung  dva^avSov 
rodro  xrX.  —  50,  1:  rd  ouvopaza  [ratv  deutv]^  da  sich  an?  dem  Zu- 
sammenhang ergicbt.  dafs  unter  ra  o^tw'tiara  die  Götternamen  gemeint 
sind.  Aber  dieser  Grund  genfigt  nicht.  —  98,  3:  Tuniro  (doch  romTÖ)  st 
roüTf/;  unnötig. 

Von  dem  Hrsg.  selbst  bemerkte  ich  lolgeude  Vermutungen :  29,17: 
hinter  ixS;ooi  etwa  mufs  eine  Zeitangabe  ausgefallen  sein,  welche  ver- 
merkte, wie  lange  man  von  Tachompso  zur  Durchfahrt  durch  den  See 
und  bis  an  die  Steile  brauchte,  wo  man  das  Schif  verliefs.  —  d3,  15: 


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136 


Herodot 


'hriiia^ui  mit  Eust.  DioD.  828  st.  7<rr/>/jjw  o<;  unmöglich  wegen  Form 
und  Wortstellung.  —  150:  der  Schluß  de?  Kapitels  leidet  an  grofser 
Unklarheit;  unter  diesen  Umständen  liegt  es  nahe  anzunehmen,  dafs  die 
Worte  von  toioutov  irepov  bis  zum  Schlüsse  nicht  von  Herodot  her- 
rühren, sondern  Zusatz  eines  wenig  einsichtigen  Lesers  sind.  Wenig 
wahrscheinlich. 

Was  endlieh  den  Komnientar  lietriflt,  so  ist  derselbe  fut  aus- 
eehUebUeli  eaehlicb.  Der  Hrg.  maelit  die  aenereii  Entdecicangen  Im 
Nütbal  für  Herodot  frachtbar  und  behandelt  damit  zugleich  auch  die 
auf  Ägypten  bezüglichen  Angaben  des  Oiodor,  Strabo,  Plntarch  n.  a. 
Er  zeigt,  »wie  ungerechtfertigt  das  neuerdings  beliebte  wegwerfende  Ur- 
teil über  die  klassische  Litteratur  Ober  das  Nilthal  ist,  wie  riele  ihrer 
Angaben  durch  die  Monumente  bestätigt  und  wie  oft  durch  die  Denk- 
mftler  traglich  gelassene  Punkte  durch  die  Griechen  und  ROraer  auf- 
gehellt werden.  Besonders  für  Herodot  erweist  es  sich  als  sicheres  Be- 
sultat,  dafs  seine  Angaben  und  Urteile  zwar  oft  einseitig  und  unvoU- 
ständig,  dafür  aber  last  durchweg  suverlftssig  und  in  kulturhistorischen 
Dingen  richtig  sind.c  Der  Verf.  hat  sich  mit  seiner  gediegenen  Arbeit 
In  gleicher  Weise  den  Dank  der  Historiker  und  Philologen  verdient. 

Herodotos  erklärt  von  H.  Stein.  4.  Bd.  Buch  VII.  Mit  drei 
Kfirtchrn  von  II.  Kiepert.  5.  verbesserte  Aufl.  i^erliu,  Weidmann- 
sehe  Buchhandlung.  I88d.  223  S.  6. 

Die  Anmerkungen  der  neuen  Aufl.  haben  nur  geringe  Ände- 
rungen erfahren;  dagegen  bringt  der  Text  eine  ganze  Reibe  neuer  Ver- 
mutungen: 6,  26:  9^pooM^9T4  (pt^;  gut.  9  ft  Ii  Lücke  nach  m&» 
ifofuu^  in  der  xtftwp^öfievo;  oder  ähnliches  stand ;  unnötig.  —  9^5: 
(/tofy  oi  vtxatvrs^;  unwahrscheinlich  wegen  nefA  Sk  rwy  itraoufUvtov  xrX. 
—  22,  10:  olxtofumf  Onä  dvBpam»¥  st.  oixtjffdvoif;  gut.  —  23,  7:  cbi/- 
xotvo  st  Mxovro.  —  32,  8:  TÖre  (jS^y.  —  36,  6:  fmo  Sk  7i)v  kzipr^v 
<T^v  TtfM  rou  'FMr^tmövTouy.  —  39,  13:  [iJläawit  Sä  doch 
wohl  zur  VerroIIstAndigung  des  Vorhergehenden  unentbehrlich.  40, 8: 
ix  IJspmtov  dno^eXs/fjJvnt  st.  ix  «Mcvro/w;  unnötig.  —  40,  16:  Sncat^e  Si 
aörou  (sc.  rou  fipfiarog)  einero  neC^  xtA.  st.  oriaße  Sk  (od.  8k  ao)  rfi» 
Trmojv;  ob  dies  sachlich  möglich  ist?  —  60,  4:  ir:i  rw  aUl  npoatptpo- 
pevtf)  npr^Yfiari  st.  ir,£(T^spops)f(f}\  wohl  richtig.  —  52,  8:  iyÜe^av  st. 
iviSfoxnv;  mtifste  doch  wohl  ivede^avro  heifsen,  wie  van  Herwerden 
schreibt.  —  56,  2:  ^;£Sr  ok  \o  (rrparog  «yror)];  rnüfste  es  dann  aber 
nicht  heifsen:  u  8k  oc3^irl  02,  6:  Sep^tj  Sk  fij'/voirroj  dvet/ftoi;  genügt 
nicht.  —  83,  2:  rou  aujimv^ro^  <rr/>«ro'/  (jou)  neZoo.  —  83,  11:  ^tapts 
ok  /p'jffov  ^<pHovf>v  i^ovres;  gut.  —  96,4:  rtraypivotm  [oÄrÄvJ  iTT^ffav, 
Wühl  richtig.  —  103,  28:  eIöI  yao  [Ihnaiujv]  rmv  ifimv,  —  104,  20: 
bTTepSetpa/voufft  st.  ünoSetpou'vouai;  ob  nör\i!''  —  107,  14:  röw  {zs}  /p>j^ 
abv  änmrra  xtA.  ;  gut  —  109,12:  [<»a»ij  rpcijxouTa  aradtw^;  nicht  lieber 


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Herodoi 


187 


ne  rnnrxovTn  xr?..,  vgl.  7,  ^07  —  134,6:  fierä  Sij  raoza  st  Bd\  warum? 

—  134.  8:  toOto  o  ir:?  ypoMov  auyvhv  rv  n^t  (j!v6iiEvov)\  gut  — 
189,7:  xard  (js)  r^v  t^dkaaaav\  ohne  Gruud.  —  145,15:  ynovriü'iurc; 
St.  ^povi^avzss;  unnötig.  ™  148,  24:  rr-v  <r«tfav)  ^ysfiovtr^v.  153,9; 
[kvoi  T£'J  Tttiv  rimy6vu}y\  ,  weil  r<Lv  zfjoyoviov  auffällig  sei  st.  wjrv>,'\  ob 
dieser  Grund  genügt?    —    153,  16:  irr'  w  re  (aijTog  re  xa?);  tiuuuLig. 

—  164,  9:  aouf^Sse  \io'jffav].    —    17G,  28:  To7m  ok  l^E^Xr^ai]  auzti  6p- 
Bwcmac  XTA.  —    184,  31  :  htn'/.iü)^  <i>>  Tu'jruiai.  —  187,  7:  ohSsv  fiot 
Bwfia  [TtafiaraTat]]  mit  Unreolit.  —  187,  14:  Lückü  nach  xuat\  es  fehlt 
etwa  rä  8t9^/ufa  oder  Saa  HÜmo.  —  194,  8:  ivstnabpiow  i<trv  ne&v 
ß,  SexaaHat¥  a  JSauSdtxi^s  xtL  —  196,  6:  Tnntuv,  r^^  <r£>  iamttß  dno- 
netpwfttvüc  x^^M  ohne  Grand;  denn  Ibrwi^  rut¥  iwurou  gehört  zunflcbst 
zn  dmTtstpwfisvo^]  der  ganze  Znsatz  aher  Sbnw  rcuv  laMtroB  dmmip^ 
fiE¥oc  Kot  T^c  ^.  Sncoci  bildet  erBt  die  Ergftnxnng  zu     0,  /itkv  SfuXXaof 
isoiT^(fäfavoc*  ^  208,  8:  a&roBsv  st.  a'jTor;  Icanin  nötig.   —   209,  11: 
{tffijypaTu]  rauva,  —  212,  0:  LOdce  nach  dXfyvw  iuMTutv;  es  fehlt  rm» 
'EXl^vortf  oder  imvrfwv;  kaoni  nOtig.  —  216,8:  ix  T60OO  ^9;  besser  ix 
T^aoo  Si.    —    216,  7:  xai  [xarä]  K^pxmnmv  i8paf\  wohl  richtig.  — 
217, 10  brro  ra»v  elpijftsywv;  besser  mit  Rsv.:  un*      e^^rar.  —  220,6; 
Ta^»f]|^  xoi  a'^T«?  ri^v  y>wprjv  st.  xa?  /laJUov;  gowaltsam  und  unpassend. 

—  220,  26:  arroTripi/'ac  rofi;  eonnd^oug  (^Soxdwy  ^äkkov  xzl.\  recht 
passend.  —  223,  12:  Lücke  nach  iqta  rm»  üretmv  wegen  des  Subjekts- 
wechsels. —  225.  2 :  Lücke  nach  nanouat  ftaj[6fitvot*  —  281, 2:  dnovo- 
ari^aae  ok  {mv};  oh  nftti^? 

Zu  diesen  in  den  Text  autupnommenon  Kuiijekturen  kommen  noch 
folgende  Vorschl;it'e .  dio  sich  im  Kommentar  tindon:  6,  25:  vor  s^affcv 
ff'hlt  wohl  a//r,v;  kaum  nötig.  —  24,  3:  bei  düvfifiiv  fehlt  wohl  r^v 
£fjuzo'j\  aber  vgl.  das  fols;  ayrnom/va  Xa:iaHat.  —  37,  3:  «vct  rJji- 
nAr^Tu;  xzL\  es  fehlt  wohl  ^l'äjiiurj.  —  4'J,  20:  Xd^u*  r^v  ywprfV  (abrrjv) 
TtXeTjva.  —  77,  4:  bei  Eipaza  fehlt  das  Attribut  {rMtxika  oder  ä.).  — 
97,  8  wird  vom  letzten  Satz  benieikt,  er  stehe  hier  wohl  nicht  au  sei- 
ner Stelle.  —  121, 14:  /ler'  •  •  •  5e>^];»  ständen  richtiger  Z.  U  hinter 
vatnexoK  —  168,  19:  roS  druxyrä^Toe  ^  rw  &ntvrio^;  aber  findet  sich 
änafräy  so  gebraucht?  —  161, 11:  vor  Mur^  fehlt  wohl  «joa«^?  r^f ; 
denn  ^j^e/iovcrjg  zn  ergänzen  geht  wegen  i^z^*^  ^^^^  ^*  ~  191,  6: 
in^j^i  St.  /oi^t;  unwahrscheinlich.  —  208,  14:  mtruiß  M  xp^w^v  st 
&;  difä  //M»yov  »zuletzt«.  —  210,  4:  foav  or;  vielmehr  iJi96v 
wanim? 

Herodoti  IJistoriae.  liccogn.  Vict.  Pn n t  011  i.  Liber  I.  1887. 
IV,  122  S.  8.  Liber  IL  1889.  V,  101  S.  8.  Liber  V.  1890.  iV,  64  S.  8. 
Florenz,  G.  C.  Sansoni. 

Die  fllr  den  Schulgebraucli  !>■  ar])*^itete  Tcxtaasgabe  bringt  folgende 
atne  Yermatnngen:  I  82:  [äm^osl  i<nrl  $k  äoßooao^  dtna^i^  [xaxafvj, 


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138 


Herodot. 


«Sffifluc  eUt8T^e  \  aber  xoxcvv  ist  nicht  zu  entbehreti,  und  anch  änaifiOQ 
8t.  SmtfMfs  ist  ganz  passend.  —  Ebenda:  ounoc  ix^ßoe  th¥  O^tccc, 
IfJiftiOQ  xexXr/r9ae  £$toQf  iari',  dagegen  spricht  die  Stellung  von  ^<FTI.  — 
61 :  ruhf  ^puai^  im/d/panvat^  Aaacedatftüv/wv  foftiwov  thnu  difd^j^ta^ 
oÖM  ipdSg  [jUT^yrec];  genttgt  nicht.  —  62:  tu  xal  [dfi/f^EfM]  ic 
ifti\  kaum  nötig.  —  67:  SxuXdx^  [ntXaaywu]  olxiiirdvtwv,  —  74:  Sta- 
fpepotßfft  8^  <npt  mit  Billigung  von  Herolds  [iv  8k  xa\  uoxTOfw/hjv  ziva 
(hiotijmt»To\.  Warooi?  92:  tä  8'  i^anoXwXz  -wv  dvadi^ftdrojv^  rä  J;^ 
i¥  ßpoYXtSr^fft;  genttgt  nicht.  -  126:  [iarc  Sk  lUpffiwv  ....  ZaydpTioi]', 
wenig  wahrscheinlich,  da  Herodot  solche  Zusätze  liebt.  —  138:  [xat 
TOff  keuxäg  ireptffrepaic];  gentigt  nicht.  —  140:  ante  payoug  fikv  yäp 
nonnnlla  intcreidissp  puto.  -  146:  [zouSs  eTvexa  5«...  üWoU$oit  ***]; 
desiderantur  nonnulla  post  truvotxeov. 

II.  5:  \7tp(UTa  pkv  npotm^iwv  ....  rr^i  yr^ig  ioü(rav]\  kaam  richtig. 
—  8:  \t(i  f;' iwr9£vrcv  .  .  .  .Ir^-^irrTO^'  iar:]:  unwahrscheinlich.  —  9:  [o'jrot 
auv^EiiEvot  .  .  .  kqaxta'iüdOi]\  aber  wie  .sollen  diese  Worte  in  den  Text 
gckoniinen  sein?  —  25:  [xat  dvs/jnui^  (l<uj(p(uv].  —  127:  [oJrs  yäp  ur- 
etnt  .  .  .  xeiffßac  Xiona];  genügt  nicht.  150:  [rr/iyv  oO  vuxrog  .  .  .  r.w.s'j' 
pevov]\  ohne  Gnmd.  —  178:  wnou  cum  nlxietu  coniunxi;  dz  \^<jiuzik- 
kopivotat  delevi;  aber  wie  sollen  die  Worte  dk  ißuuTtXXopivotat  herein- 
gekommen sein? 

Y.  9:  [auTf^v^  dXXä  . , ,  xal  änstpos];  ob  mit  Recht?  ~  Ebenda: 
M^tt  8k,  Laounam  suspicor  ante  haec  verba.  —  42 :  napä  <rov)  tnrro- 
p6v7  van  Herwerden:  nap^  (^toutw  norapov*  Ich  glaube,  dafs 
man  napä  Kivwta  notapoy  unter  Ausschluls  des  Olossems  ie  K^nma  zu 
lesen  hat  —  Ebenda:  [xak  Aiß6i»v\;  wohl  richtig.  —  52:  mrapoi  8k 
XT^.  scripsi,  libromm  ordinem  secutus;  sed  verba  noTOfiol . . .  t/mi^xo- 
aiae  separavi,  quippe  quae  ad  Marti^v^  y^v  pertinentia  huc  fortuito 
irrepserunt.  Kaum  nötig;  solche  Abschweifungen  liebt  Herodot  —  69: 
TOTB  im.vTiuv***\  laounam  suspic.  sum;  aber  sollte  naanwQ  st  ndvrwß 
nicht  genügen?  ^  77:  Yl8own  touq  Botmtaoe\. 

Den  fiedfirfiaissen  der  Schüler  and  Anftnger  sind  auch  folgende 
Ausgaben  angepaßt: 

IT  e  r  0  d  0  t  0  s  VI  r  a  t  o  with  intruduction  notes  and  uiajjb  by 
E.  S.  Shuckburgh.  Cambridge,  University  Press.  1889.  kl.  8.  XUIl 
und  264  Ö. 

Her  odotos  V  Terp  sichere  with  introduction  notes  and  map 
by  E.  S.  Shuckburgh.  Cambridge,  University  Press.  1890.  kl.  8. 
XXXY  und  266  S. 

V  69  schlägt  der  Hrsg.  vor:  roVc  Trdvrmv  (^inijßoXovy  npog  rr^v 
kiuuTou  lt.  XT/.  unter  Hinweis  auf  die  Glosse  in  A:  ndvTojv  xüptov^  Meine 
Ansicht  iiubu  ich  oben  au^gesprocheu. 


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Hflndot 


189 


Herodotus  book  VI.  Edited  with  an  Introdnotion ,  noto<;  and 
ntps  hy  J.  Stracban.  LoodoD,  llacmillaa  A  Co.  1891.  LX.VU  und 
»»  &  kl.  8. 

Herodotus  book  III.  EtitPtl  .sitii  introduction  and  notc^  by 
G.  C.  Macanlay.  Londou,  Macmillau  &  Co.  1890.  kl.  ti.  XXIIl 
und  192.  S. 

Berod otas  VII  with  notes  by  Agnata  F.  Butler.  Loadoo, 
IfaemülaA  A  Co.  1891.  kl.  8.  XVI  und  803  S. 

Herodotus  book  VI  with  introduction,  nutxb  etc.  Mabon  aud 
Fearenside.  London,  Clive.  1890.  320  S.  12. 

Herodotns  book  VI.  A  rocabulaiy  and  lest  papen.  London, 
CBto.  1890.  SO  S.  18. 

Morceaux  choisis  d'Herodote.  Expliqucs  littöralement. 
par  F.  de  Parnajo«.  Traduits  par  P.  Giguet  Paris,  llachette. 
1891.  12.  708  S. 

An  neuen  Auflagen  liegen  vor: 

Herodoti  opera  ed.  by  J.  W.  Blakesley.  2  vols.  London, 
Wbittaker.  1889. 

TTcrodoti  histor iarutn  eclogae  curantibus  H.  Ottino  et 
J.  Bassi.  Editio  altera  emendatior.  Torino,  Paravia.  1889.  16.  V 
and  196  S. 

Herodots  Fei  serkriegc.  Ciriochischer  Text  mit  erklärenden 
Anmerkungen  von  V.  Ilintuer.  II.  Teil:  Anmerkungen.  2.  verb. 
AnfL  Wien,  Hölder.  1889.  III  und  74  S.  8. 

Herodots  Persrrkriege.  Griechischer  Text  mit  erklärenden 
Anmerkungen  von  V.  Ilintner.  I.  Teil:  Text  8*  verb.  Aufl. 
Wien,  Hölder.  1890.  XVI  und  116  S.  8. 

H^rodote.  Morceaux  choisis,  publi^s  et  annot^s  par 
E  Tournier.  4.  Edition,  revue  et  corrigde  avec  la  collaboration 
de  A«  Besrousseaux.  Paris,  Hachette.  1891«  XL! V  und  898  8.  16. 

Aead^mie  des  Insoriptions  et  Belles-Lettres.  1888.8.648. 

»M.  Desrousseaux,  hellteiste  et  palöograpbe  distingn^,  s'est  KTr6 
i  Texamen  le  plus  attentif  des  onse  manuserits  qni  sont  le  fondement 
4c  TMition  d*B6rodot6  donn6e  par  M.  Stein.  II  a  oompar^  les  le^ns 
et  les  Tariantes;  il  s'est  efforc^  de  reconnattre  les  proo^d^  et  les  qua- 
Blte  personneOes  des  copistes  afin  de  restituer  les  le^ons  d^fectueuses 
tt  de  eonstitoer  le  raellleur  texte.  11  conclut  k  ce  rösaltat  que  les  ma- 


140 


Herodot 


nugcrits  Maimenl  importants  sont  seulement  an  nombre  de  six,  formant 
deux  tuniillos,  et  qiie  ccs  dtiix  familles  doivent  Atre  consult^es  con- 
curreraent,  chacuue  d"clles  a>aiji  son  propre  merite.«  Vgl.  uuchS.  ö07f. 
Die  Studie  selbst  aber  ist  iiucli  nicht  veröffeutliclit. 

E.  Schwartz,  QuaestioneB  Herodoteae.  Index  lectionam. 
RoBtodc.  1B90.  19  S.  4. 

I  57  weist  der  Verf.  die  Lesart  des  Dionys.  Halic.  (I  29)  KpoTutva 
st  KpvjOTwva  surQek;  Topar^vm  itoh»  hält  er  far  deu  Zusatz  eines 
Hannes,  der  unter  Kp/i^mva  Cortona  in  Etmrien  ▼erstand;  er  selbst 
schreibt:  ütXaffjw»  rwv  unkp  (^Moydovoji  x^p^j^y  Kpi^atwva  «ri.,  indem 
er  TU  184  vergleicht  Kanm  vahrscheiolich.  In  demselben  Kapitel 
sdireibt  er  mit  Dionys.  Halic.  I  29  p.  77:  xal  jr^  oun  [of|  h'pi^- 
tnwväjrat . . .  ourc  [ot]  Hkuu^vol  «r^.,  obgleich  der  Artikel  uoanstOlsig 
ist,  da  die  Namen  schon  zuvor  erwähnt  sind.  —  in.  186  schlagt  der 
Terf.  vor:  Mauva  Sk  ix^pi^aitwxoQ  Ji^x^^coc  'trA.,  nidit  genOgoid, 
da  so  das  EioversUlndnis  zwisdien  Demokedes  und  Aristopbilides  nicht 
znm  Ausdruck  kommt;  ich  vermute:  iv&auta  9k  ixSpr^vac  j^prjcCovTog  ä* 
nxh  —  I  147  liest  der  Verf.:  £Tf  rdwenlmeg^  oaot  dn  'A^r^vituv 
ytyoy^am^  xat  'Anaroupia  äyouai  bprrjv.  Aber  was  soll  hier  ixt  de,  fftr 
das  die  Hds.  ehe  od  bieten?  Ich  halte  die  Überlieferung  für  richtig.  — 
IX  106  vermutet  der  Verf.:  xat  outcj  8^  2ap/o'j^  re  xat  AYocij  xat  Aect- 
ßw'jg  xat  robg  aXhrjQ  (^xat  r^r^tipoiraQ  xat)  vr^rrtiuraif  oi  eru^ov  xr^.,  da 
sonst  nur  über  die  Hälfte  der  Jouier,  nicht  ttber  alle  gesprochen  werde. 
Dasselbe  k^'hinte  man  leichter  durch  Ausschlufs  von  vr^atibzat  erreichen: 
Toui  uAAo'j^  Würde  dann  alle  auderu  umfassen.  Doch  ist  eine  Änderung 
unnötig.  Die  Athener  wahren  sich  das  liecht,  selbstAudig  über  ihre 
KoUnien  bestimmen  zu  dürfen,  und  die  Spartaner  geben  nach.  Darin 
liegt  zugleich  der  Hinweis  daiaut,  dafs  sie  nun  auch  wirklich  für  ihre 
Kolonien  sorgten,  und  es  wird  nur  noch  beigefügt,  dafs  sie  in  den  mit 
ihnen  abgeschlossenen  Bund  auch  noch  LesboSf  Samos  u.  s.  w.  auf> 
nahmen.  —  Im  letzten  Abschnitt  spricht  der  Verf.,  von  Berod.  IV  45 
ausgehend,  über  die  Sagen  von  Europa  und  Kadmos  und  deren  Deutung, 
ohne  die  Sache  jedoch  zu  Ende  zu  führen. 

Th.  Berndt,  Kritische  Bemerkungen  zu  griechischen  und 
römischen  Schriftstellern.  Festschrift  zur  850jAhrigen  Jubelfeier 
des  Gymn.  zu  Herford.  1890. 

Der  Verf.  schiigt  IX  66  xar^/csvov  vor,  das  sich  auf  *Afu»i»ipd(ttxw 
beziehe,  was  doch  wegen  der  Stellung  kaum  angeht.  —  IX  67  weist  er 
nacht  dafs  Abichts  Beziehung  von  lipuydvw  auf  Uxm»  unrichtig  ist;  aber 
dies  ist  schon  langst  von  andern  erkannt. 


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flwodot 


141 


W.  Dittenlierger,  ObservationeB  de  HerodoU  loco  ad 
antiqnitates  sacras  spectante-  Index  sefaolaniiii.  Halle.  1891. 
10  8.  4. 

Der  Verf.  bebandelt  Vll  132,  wo  die  Erklärung  von  ösxareuaae 
bisher  Schwierigkeit  verursachte.  Er  zeigt,  dafs  dieses  Verb,  die  Be- 
deuteng  haben  mah  »ToUstftndig  vernichten  c,  wie  es  auch  die  Alten 
fähten,  SsxMufOß  belTst  nämlich  eigentlich  »den  Zehnten  weihen« ;  die 
Griechen  weihen  also  den  Zehnten,  erkliren  aber  gerade  dadnreh,  dafs 
sie  das  ganze  Volk  mit  Habe  nnd  Stadt  dem  Verderben  weihen;  denn 
der  Zehnte  der  Bente  gehörte  immer  den  Göttern;  wer  also  den  Zehnten 
einer  ganzen  Stadt  oder  eines  ganzen  Staates  den  Göttern  weihte,  deu- 
tete gerade  dadurch  an,  dafs  er  die  ganze  Stadt  oder  den  ganzen  Staat 
als  Beate  besitze  nnd  behandle. 

£.  G.  Sihler,  Gritical  notes.  American  Journal  of  Philology 
IX.  1888.  S.  340. 

Der  Yerf.  schreibt  VIII  124:  {dvSpayadtrjiy  Eu/JußidSg;  schon  Cobet 
bat  ans  Plot.  Them.  17  vermatet:  (jiifdpi^t  /iiv>. 

H.  Usener,  Variae  leetionis  specimen  primnm.  N.  Jahrb. 
ftlr  Philol.  1889.  S.  876. 

Yer  Verf.  vermutet  I  67 :  oi  de  dj'aUaefiyo''  tojv  (TtaTutv  st. 
Tut¥  a<rrä>v,  vgl.  liekker  Anecd.  p.  305,  20:  (ttutuj^  anyjrjrii;  sim  napa- 
nir^atav  sj^ovtss  rotg  dj'ai^oepj'oci  dp^r^v,  Hesych.  aTurur  <ip/rj  u^. 

Jg.  Tk4d,  Zn  Herodot  III  14.  Ztschr.  f.  d.  Österreich.  Qymn. 
40.  Jahrg.  1880.  8.  716  t 

Der  Yerf.  schlägt  an  der  vielbebandelten  Stelle  III  14  tot  zu  lesen: 
xa}  vom  wQ  dnemj^Bit/ra  inüBamo  (t^  ro5  Kaußüffew),  t$  ioxUw  a(pi 
ttpr^a^au  Anfserdem  verlangt  er  V  8d  dpx&t»  st  äp^BoHat  {rou  i:p6c 
Afyan^tae  mUfuto). 

E.  J.  Liebhold,  Zu  Herodotos.  N.  Jahrb.  für  Philol.  1891. 
S.  176. 

Der  Verf.  liest  in  19:  ^ovtcc  ^ft  Mm  Kunpau  af£aQ  ahxous  flip' 
<rrjm  mvtatparaüww  In'  ATp^nrov  st.  iarpanua^rOf  da  die  Kyprier  den 
Feldzng  gegen  Ägypten  nicht  allein  unternahmen,  sondern  in  Gemein- 
schaft mit  den  übrigen. 

F.  D.  A 11  e  u.  Harvard  Studies  in  Classicui  pbiluiug>  1.  iöiio. 
S.  190  f. 

Der  Verf.  streicht  VI  57  die  Worte:  rplrr^v  os  rr;v  icjuTwv,  sie 
seien  die  Folge  eines  Misverst&ndnisses,  das  dadurch  entstand,  dafs 


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142 


Herodot 


num  §60  (frr^^ou:;  nf^eiiivo'jc  mit  za  nuv  ßaadicuv  yipBa  in  Beziehung 
brachte  und  glaubte,  die  yipEu  bustäudeu  eben  iu  der  Abgabe  der  zwei 
Stimmen  j  yipa^  bedeute  hier  nur  »Stimmrecht«  und  die  zwei  Stitamen 
seien  die  eigene  und  die  fükr  den  König. 

H.  Kallenberg,  Herodot  Jahresberichte  d.  phaoMTereins  XVII 
a  198  f. 

Der  Verf.  vermutet  IV  123:  twv  Boodivujv  [j^dtpr^v]  oder  Iq 

Twv  &0UO1VUJU  TY^v  yußffi^v.  —  VI!  40:  untaße  Sk  w^tmv  {tTmiuy].  —  VIII 
97:  iz^iiTTs  llzuaa^  (j'^^)  (^yYs.Xiuvra\  aber  vgl.  was  ich  oben  zu 
dieser  bLelie  bemerkte. 

A.  Platt,  Note  od  Herod.  II.  22.  Glaseical  Review  lY.  8.48f. 

Der  Tert  ist  der  Ansieht,  dafs  Herod.  II  22:  roiv  rä  mXM,  iort 
dvdpe  ye  XoyiQsffBm  xrX,  in  dem  Artikel  xd  das  Subst  TsxfiTjpia  Ter- 
borgen  sei;  rwv  sei  in  dem  arsprAnglichen  Texte  nicht  gestanden.  Garn 
genau  freilich  kOnne  der  Text  zwischen  i^xP^^^  noXM  iort  nicht 
mehr  hergestellt  werden. 

R.  Froctor,  üerodot  V  77.   Classical  Review  IV  S.  319. 

Der  Verf.  hält  es  fOr  wahrscheinlich,  dab  die  Herod.  Y  77  erwfthnten 
Propyläen  die  des  Kimon  seien,  eine  Vermutung,  die  nicht  neo  ist,  son* 
dem  jetzt  allgemein  angenommen  zn  sein  scheint 

H  LindemauD,  De  dialecto  louica  recentioro.  Disseri. 
inaug.  Kiel.  I88*J.    96  S.  8. 

Der  Verf.  behandelt  den  lonismus  in  den  ersten  Jahrhunderten 
n.  Chr.  in  seinem  Verhältnis  zu  Herodot,  und  so  kommt  er  auch  auf 
unsern  Schriftsteller  zu  sprechen  Er  huldigt  der  jetzt  weitverbreiteten 
Ansicht,  dafs  sieh  der  wahre  Dialekt  lirroduts  ans  den  Inschriften  er- 
kennen lasse,  eine  Ansicht,  die  ich  nicht  teilen  kann,  vgl.  den  vorigen 
Jahresbericht  lid.  LVIII,  S.  248.  Komme  es  nun  vor,  dafs  der  herodo- 
tische  Text  und  der  spätere  lonismus  von  den  Inschriften  abweichen, 
aber  unter  sich  übereinstimmen,  so  werde  dadiircli  bewiesen,  dafs  die 
späteren  lonisten  den  iierodotischen  Text  schon  verändert  vorfandeu. 
Solcher  Textesänderuugen  unterscheidet  der  Verf.  nun  nach  dem  Vor- 
gange anderer  zwei,  eine,  die  jüngere  Formen  ohne  bestimmten  Plan 
einfhhrte,  und  eine  andere,  die,  von  Grammatikern  herrührend,  eine 
^stematisdie  Korrektur  des  ganzen  Herodot- Textes  zur  Folge  halte. 
Beide  verlegt  er  in  die  Zeit  vor  Arrian  und  Lueian.  Dann  geht  er  zur 
Betrachtung  der  einzehien  Formen  Aber.  Er  glaubt,  dafs  Herodot 
flberall  es,  ist  und  ^9  kontrahiert  habe.  Schlierslich  ist  auch  noch  er- 
wähnenswert, dafs  sich  bei  den  späteren  lonisten  ebenso,  wie  bei  Ue- 


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Herodot. 


143 


rodot.  Formen  wie  vocm  uud  voHaot,  duofuiCtii^  aad  ouvo^jm  u.  s.  w.  neben 
einander  finden. 

0.  Diener,  De  sermone  Tbucydidis  quatenns  cam  Hero- 
doto  coDgrnens  differat  a  scriptoribns  Attieis.  Diss.  inang. 
Leipsig.  1889.  79  S.  8. 

Auch  diese  Abhaudliing  bezieht  sich  nur  mittelbar  auf  llcrodot, 
ist  aber  trotzdem  für  die  Kritik  desselben  von  Wichtigkeit.  Der  Verf. 
stellt  nämliüh  darin  die  Wörter  ond  Konstruktionen  zusammen,  die  Thu- 
Igrdides,  von  den  andern  Attikera  abweichend,  mit  seinem  Torgänger 
gemeinsam  bat,  nnd  zwar  nach  folgenden  Kapiteln:  1)  Verbalformen, 
2)  Auswabl  der  Worte,  3)  Qebraucb  der  Worte,  4)  Satskonstmktlonen 
und  5)  Wortstellnng.  -  Dazu  ftgt  er  noch,  was  ebenfalls  sehr  erwflnseht 
ist,  Belege  ans  Hippokrates.  Mancbe  Zweifel  und  Bedenken,  die  man 
bei  Herodot  erhoben  hat,  finden  dadurch  ihre  Erledigung. 

II.  Kallenberg,  Der  Artikel  bei  Namen  von  Ländern, 
Stüdten  und  Meeren  in  der  griechisciien  Prosa.  Piiilologas 
XUX  {ü.  F.  m)  a  616—647. 

H.  Kallenberg,  Studien  Über  den  griechischen  ArtikeL 
II.  Progr.  des  Friedrieh-Werderscben  Oymn.  su  Berlin.  1891.  26  S.  4. 

Der  Verf.  macht  in  diesen  fleissigen  und  ergebnisreichen  Abhand- 
lungen den  Versuch,  ein  bis  jetJit  noch  xicmhch  dunkles  Gebiet  im  Ge- 
brauche des  Arükel<>  aufzuklären.  Kr  geht  dabei  überall,  wie  billig,  von 
Uerodüt  aus.  Uiusichtlich  der  Läuderaamcn  weiist  er  darauf  hin,  dafs 
;(wpa  und  )^  nur  zu  solchen  Namen  treten  können,  die  als  Acyektiva 
betrachtet  sind  und  auch  Yon  ans  noch  als  solche  zu  erkennen  sind. 
Die  lAndernamen  teilt  er  nun  in  folgende  Klassen:  l)  die  auf  tfc,  däog, 
2)  die  auf  fg,  üog,  3)  die  auf  m^.  4}  die  auf  &rts  iX/rtg)^  trce^  ärrtg 
(ovif).  6)  die  auf  ai^,  r^v^^  6)  die  auf  wenn  sie  a)  Stadtgebiete 
bezeichnen  und  gleich  der  weiblichen  Form  des  Namens  der  Bewohner 
sind  C4pT^i  'ApyseiK^  4  *Apftia.),  b)  die  weibliche  Form  des  vom  Namen 
der  Bevölkerung  gebildeten  Adjektivs  sind  {Botwro/,  BouitrtoQ^  f  Bmm^ 

c)  die  weibliche  Form  des  Namens  des  Volkes  sind,  der  zugleich 
als  Adjektiv  dient  i^Aaauptot^  ^  'Aao'jfjta),  In  1  -  6a  ist  der  Artikel  ste- 
hend, in  6  b  und  c  dagegen  tritt  schon  bei  Herodot  eine  eigentümliche 
Ungleichheit  in  der  Behandlung  der  einzelnen  Namen  auf.  Auch  *Aa{a 
und  Ebpwmi  verlangen  immer  den  Artikel,  nicht  aber  Jcßijtr^\  sie  sind 
In  der  Prosa  nirgends  mit  yr^  oder  X"^P^  verbunden;  der  Artikel  kann 
nur  fehlen,  wenn  die  Namen  der  drei  Eniteile  oder  wenigstens  die  von 
zweien  zusammen  genannt  werden.  Was  den  chorographischen  Genetiv 
betritft,  so  steht  er  bei  Herodot  manchmal  ohne  Artikel,  jedoch,  wie  es 
scheint,  nur  wenn  er  vorausgeht;  daher  ist  I  162  mit  Krüger  fPuacatj^ 


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144 


Herodot. 


^r^c)  'lojvc'r^i  zu  schreiben;  der  Ortsnamp  bekommt  den  Artikel,  wenn 
Pf  ihn  auch  ohnp  zuETPsetzton  cborograpliischon  Genetiv  haben  müfste. 
Auch  der  Sprachgebraucii  hat  sich  b«^i  Ifprodot  noch  iiiclit  gefestigt, 
dafs  beim  partitiven  Genetiv  von  Ländei  namen  der  Artikel  nur  dann  fehlt, 
wenn  der  Genetiv  dem  regierenden  Namen  vorausgelit.  Im  übrigen  ist 
noch  zu  b(  iiK  I keil,  dafs  man  deu  Artikel  bei  Ländernamen  gerne  weg- 
liefs,  1)  WLiiii  der  Name  mit  einer  Präposition  zwischen  ein  anderes 
Nomen  um!  dessen  Artikel  eingeschoben  oder  mit  dem  Artikel  jenes 
Nomens  nachgestellt  wurde,  und  *J)  nach  der  PräpuMliun  im'  c.  Gen.  bei 
Yerbis  der  Bewegung,  nicht  selten  auch  bei  Sid  c.  Genet 

Inbetreti  des  Artikels  bei  Städtenamon  stellt  der  Verf.  für  Herodot 
folgendes  fest.  Vereinzelt  vorkommende  Namenerscheinen  ohne  Artikel; 
wiederholt  an  derselben  Stelle  vorkommende  erscheinen  das  erste  Mal 
in  der  Regel  ohne  Artikel,  im  Folgenden  können  sie  ihn  dann  hüben. 
Erscheint  der  Name  einer  Stadt  gleich  das  erste  Mal  mit  Artikel,  so 
ist  gewöhnlich  schon  im  Vorhergehenden  vou  ihren  Btwuliiiern  oder 
ihrem  Gebiete  die  Rede,  oder  es  liegt  eine  Beziehung  auf  eine  in  Rede 
stehende  Person  vor,  oder  endlich  sie  soll  als  bekannt  und  beiuhnU 
hingestellt  werden.  Demnach  ist  IX  lA:  i>  r<ic  f^r/ßag  zu  streichen. 
Zur  Erklärung  steht  bei  Städtenamen,  besonders  bei  fremden,  «o/^v; 
dies  bleibt  aber  weg:  l)  wenn  der  Artikel  zu  dem  Städtenamen  hinzu- 
tritt, 2)  bei  Siftdteu,  die  allgemein  in  Griechenland  bekannt  waren, 
8)  wenn  der  St&dtenamen  mit  einer  Präposition  zwischen  einem  anderen 
Nomen  nnd  dessen  Artiicel  steht,  4)  wenn  derselbe  Namen  Jsm  hinter 
einander  wiederkehrt.  Dasselbe  gilt  ftr  noraiiug  und  opo^. 

Von  den  Namen  der  Meere  und  Meeresteilen  erhfllt  IUvtoq  immer 
den  Artikel;  IV  99  ist  ig  itomv  (st  7/dvtov)  zq  schreiben.  In  Ver- 
bindnng  mit  eu^stvog  heifst  es  entweder  &  ß$$etyoe  nöwog  oder  6  Bo^ 
^gtyog  i  nmtrog,  zuweilen  auch  6  ßj^ttwc  allein;  danach  ist  Herod.  I  76 
zu  korrigieren.  MmStTtc  und  HpanovHe  haben  stets  den  Artikel.  Das 
igUscbe  Meer  heifst  t6  AlyaTotf  nHx^oQ  oder  6  AfyaSaQ  Kovroe  oder  rb 
Afyalw,  RegelmAfslg  heiltet  es  mit  dem  Artikel  ^  Vf^/i/oc  (ASpS^)^  ^ 
26pttQ  oder  ai  S6p'nts,  Bei  ^EX^mso^g  schwankt  der  Gebrauch;  bei 
Herodot  fehlt  der  Artikel  niemals  beim  Genet  und  Accus.,  immer  nach 
iTti  c.  Genet,  nach  itd  und  i^,  endlich  nach  iv,  wenn  der  Name 
mit  dieser  Präposition  eingeschoben  oder  einem  anderen  Nomen  mit 
dessen  Artikel  nachgestellt  ist  Ähnlich  scheint  es  auch  bei  Qxta»^  und 
BöanopoQ  gewesen  zu  sein. 

Dies  der  Inhalt  der  Abhandlung  im  Pbilologus;  das  Programm  be- 
handelt im  ersten  Teil  die  Flufsnamen.  Ein  an  sich  unbekannter  Flufs 
wird  bei  Herodot  zunächst  ohne  Artikel  eingeführt;  ist  dann  in  dem- 
selben Abschnitt  wieder  von  ihm  die  Rede,  so  hat  er  den  Artikel.  Von 
vornherein  kann  denselben  nur  ein  allgemein  bekannter  Flnfs  haben. 
Der  Zusatz  von  mm/ide  ist  bei  einem  unbekannten  Flofs  notwendig, 


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Herodot 


14» 


weBB  aieht  sehon  ans  dem  Znmmmenhang  zu  erkennen  ist,  dab  von 
einem  Flnsse  die  Rede  ist  lY,  124  scheint  die  fiesdireibnng  der  Steppe 
oberhalb  des  Landes  der  Bndinen  and  Tbyssageten  nachtrigUeh  in  die 
Erslhlang  eingeschoben  sn  sein.  V,  52  sdieint  t^weise  wörtlich  einer 
schiiftUcben  Qnelle  entnommen  zu  sein  (?).  Auch  I,  180  scheint  ein 
naehtrlgiicher  Znsats  Torsuliegen.  n,  103  schliellA  der  Verf.  mpl  0aja» 
«ora/wy  ab  Ikberflflssigen  Znsata  ans.  Der  Name  mit  dem  Artikel  und 
aot«yi«c  tritt  ein  1)  bei  an  sich  wenig  bekannten  Flttssen,  wenn  sie 
schon  vorher  genannt  sind,  2)  bei  einer  Anzahl  Flüssen  gleich  bei  der 
ersten  Erzählon^  wie  "Ahn^  A^tog^  ^<Tu>7roc,  "Epfwi,  Kij^taoQ^  flaxrwXu^^ 
und  Irpofiwv.  Diese  bilden  gleichsam  die  Mittelstufe  zwischen  den  als 
wenig  oder  gar  nicht  bekannt  angenommenen  und  den  als  allgemein  be- 
kannt vurausgeselzton  Übrigens  sind  Schwankungen  des  Schriftstellers 
nicht  ausgeschlossen.  III.  36  röv  (st.  aOrov)  'Apäcsn  Torafiov?  Mit  dem 
Artikel  ohne  Trorrtfiui  können  btrlien  1)  au  sich  wenig  bekannte  Flüsse, 
wenn  sie  vorher  ohne  den  Artiiiei  mit  nuTafiui;  eingeführt  sind,  2)  be- 
kanntere, die  vüiiier  mit  dem  Artikel  und  -ujafioi  gesetzt  sind,  3")  die 
grofsen  Ströme  Borysthenes,  Ister,  Nil;  aufserdefn  Skaniiindur  und  die 
Quellen  haaraXtr^  und  Evvzdxuo'jvo^  \  dagegen  immer  ^  xfjr^vr^  ^  ra^ya' 
Ohne  Artikel  endlich  stehen  alle  Flufsnamen,  seien  sie  bekannt 
oder  unbekannt,  1)  in  der  Autzäblung,  2)  in  Verbindung  mit  ntAbK, 
8)  in  Verbindung  mit  Piflpositionen,  wenn  sie  swiscben  ein  Nomen  nnd 
dessen  Artikel  eingesehoben  oder  mit  dem  Artikel  des  Nomnis  nachge* 
stellt  sind;  VII,  76  wird  obtiwrts  <r^w)  htl  JSrpu/iovt  Tsrmntet;  4)  bei 
Angabe  Ton  Entlemangen,  wenn  mit  dnd . . .  4f ,  inT  nnd  f»^[pt  An&ng 
nnd  £ndpnnkt  einander  gegenttbergesteilt  werden;  ebenso  bei  der  geo- 
graphischen Bestimmung  eines  Ortes  nach  einem  Flors  nnd  einer  Stadt 
oder  nach  zwei  Flüssen,  6)  wenn  der  Name  des  Flnsses  mit  Nachdruck 
an  der  Spitze  des  Satzes  steht,  0)  wenn  eine  Apposition  mit  dem  Ar- 
tikel folgt.  IV,  53  ist  fierd  7ot/üov  entweder  fremder  Zusatz  oder  nach- 
trägliche Bemerkung  Herodots;  ebenda  einige  Zeilen  weiter  unten: 

Der  zweite  Abschnitt  beschäftigt  sich  mit  dem  Artikel  bei  Gebirgs- 
nameu.  Diese  tinden  sich  ohup  Artikel  und  ohne  den  Zusatz  von  upo^ 
ziemlich  unter  denselben  Bedingungen  wie  die  Flufsnamen.  VII,  ist 
Nifllpicht  nep]  ^AHiov  zu  streichen  Unbekannte  Gebirge  führt  Herodot, 
wenn  er  nicht  xrxASiabau  oder  eUvab  Ahnliches  anwendet,  mit  opos  ohne 
Artikel  ein.  Bekanntere  Namen  stehen  mit  opoQ  ohne  Artikel  in  den- 
selben Fällen  wie  Flufsnamen.  Zwischen  Artikel  und  opog  steht  der 
Name  nur,  wenn  er  eigentlich  Adjektiv  um  ist.  Aber  diese  Namen  kön- 
nen auch  substantivisch  ohne  opus  stehen;  ebenso  ist  es  mit  denen  auf 
bei  denen  es  Herodot  übrigens  vorzieht,  den  Namen  mit  dem  Artikel 
aaf  ipog  folgen  zu  lassen,  vgl.  ^m»^  v6  MoKtiowtQV  VII,  181.  In 
denelben  Stellung  tritt       su  Substantiven;  daher  erregt  I,  48  ig 


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U6 


Berodot. 


VXufinov  8poi  Bedenken.  Mit  dem  Artikel  allein  ohne  opo^  finden 
sieh  sehr  hiofig  Athos,  Pamnes  und  Eithflron;  ferner  Hämos,  Ida,  Eno- 
kaBOB,  OthryS)  öta,  Ossa,  Taygetos  nnd  Hymessos. 

R.  Sagawe,  Über  den  Gebrauch  des  Pronomens  ixauTo^ 
bei  Herodot.  Programm  des  Magdalenen - Gymn.  Breslau.  1891. 
17  &  4. 

Der  Verf.  stellt  znnSehst  die  BedenUing  des  Plurals  von  ixanoc 
fest;  txtmot  beseichnet  die  einxelnen  je  eine  Mebrbeit  von  Individnen 
omfiusenden  Teile  eines  Gänsen,  also  Ixaazot  r&v  'ßXX^m  =  ol  ixda^ 
TOtf  iihsog  Tw¥  *EU^um.  Das  Keatmm  ixa/ffra  bat,  ancb  wo  der  abh. 
Genetiv  ein  Nomen  ist  oder  vertritt,  niemals  Beziebnngen  an  diesem, 
sondern  man  mnfs  sieb  ein  Snbstantiv  gans  allgemeiner  Art,  wie  Ding, 
Saiibe«  Terbältnis,  Umstand,  erginsen;  also  ixana  rmv  fttfan^pUv»  »die 
Einaelbeiten,  die  einseinen  Verhältnisse  der  Mysterien«.  IV,  XOi  ver- 
mutet der  Verf.  ftaButv  (routmy  oder  (^aur&^y  Ixomi,  da  aueb  sonst 
immer  der  Genetiv  eines  Pronomens  bei  Ixaot«  stehe;  unnötig. 

Nacb  der  Feststellung  der  Bedeutung  gebt  der  Verf.  zur  Be- 
sprecbnng  des  substantivischen  Gebrauchs  von  Sxaavot  Uber.  Dabei  be- 
spricht er  VI,  79,  6.  II,  63,  6,  wo  ich  st.  ixaarot  vorschlage  5f  ^cuft 
Vgl.  II,  60,  16.  III,  18,  3.  Vill,  19,  10,  wo  mir  a;f  rd^^oi  in  kxdtrxouc 
zu  stecken  scheint,  VII,  184,  4  und  90,  9,  wo  der  Verf.  ro/v  i&viwu 
streicht;  es  läfst  sich  aber  wohl  halten,  wenn  man  an  die  i&vsa  eines 
jeden  Teiles  des  Seeheeres  denkt,  also  der  Phönicier,  Syrier,  Ägypter 
und  Kjrprier,  von  denen  fünf  iBvea  aufgezählt  werden ,  vgl.  VII,  89  f. 

I,  196,  3,  wo  der  Verf.  ixdorag  tilgen  oder  kxdarotm  schreiben  will;  zu 
dem  letzteren  liefse  sich  IV,  62  vergleichen;  doch  gcRlUt  mir  besser  i$ 
oLrUiv.  Der  Plural  von  Ixaam:  bo7Pichnet  fast  immer  Menschen,  mir 
IT,  65  nnd  93  Tiere  und  VII,  luü  Schiffe;  daher  vermutet  d^r  Verf.  an 
letzterer  Stelle  kxdaxouQ  mit  persönlicher  Beziehung.  Doch  genügt  dieser 
Grund  aicbt. 

Auf  das  allein  stehende  ixatrro^  IftTst  der  Verf.  das  mit  einem 
abh.  GeueUv  verbundene  folgen.    Der  Genetiv  ist  immer  positiv  aufser 

II,  148,  14;  hier  ist  mit  Schweigbäuser  und  Krüger  Ttevraxönm  xa}  yiha 
kxdxepa  zu  schrf  ilrii;  doch  scheint  mir  der  Znsfitz  Tisvraxoatujv  xi/;  y. 
ixd-TEfja  verdächtig.  Aufserdem  ist  der  Genetiv  stets  dem  ixaarot  gleich- 
artig, d.  h.  man  kann  überall  den  Genetiv  in  den  Kasus  von  ixaaroQ 
und  dieses  appositiv  oder  attributiv  setzen,  aufser  IV,  62,  2.  Die  Worte 
roÜTMV  ixaa-6v  ian  II,  155.  14  streicht  der  Verf,  mit  Stein;  doch  liegt 
TouTtuv  inacrrvi  iffrt  mit  Bezieiiung  auf  ror/o^  nahe.  Der  abh.  Genetiv 
steht  in  der  Regel  unmittelbar  bei  ixaazoc:  getrennt  ist  er  durch 

I,  132,  II,  140,  IV,  134,  iVli,  (Imch  r/u  VIT,  135,  durch       und  xarä  iv 

II,  128,  I,  9;  emscliüeidender  II,  36,  I,  123,  II,  137,  IX,  16,  I,  48;  an 
letzterer  älelie  verlangt  der  Verf.  ohne  Not  Umstellung.   Übrigens  er* 


Heroiiot. 


147 


Ulli  sich  ixdmnf  rm  <ru^pafjifxdra>v  ebenso,  wie  I,  47,  6:  Imu&tol  tSw 
IfjT^arr^ptatv^  BUS  deo  Worten:  dmmtpSxo  t<»v  jiavniimrmtBhß^'Skk^ 
xai  To5  hß  Acßo]ß\  es  flind  die  einxelneD  einer  jeden  Qmppe. 

Nach  dem  snbsUntivischen  betrachtet  der  Yerf.  den  appoBitiven 
Oebranch  von  firotfrec,  der  sieb  im  Singular  nnd  Plnral  In  allen  Kaans 
findet.  Im  Nominati?  Sing.,  bezw.  AcensatiT  Sing,  mit  Snlijektsbesie- 
bnng  bringt  txaaroQ»  wenn  es  aaf  ein  Nomen,  besw.  Pronomen  Im  Plnral 
bosogan  wird,  zum  Verb,  stets  eine  nibere  Bestimmung,  die  durob  eine 
bestfiDBinte  oder  unbestimmte  Zahl  oder  durch  ein  Reflexivpronomen  mit 
oder  ohne  Zubehör  ausgedruckt  ist.  Ebendasselbe  gilt  von  dem  in 
gleichem  Numeros  appositiv  beigefügten  Ixamc.  lY,  62,  2  streicht  der 
VerL  kxdffroKTt  riuv  dp^n^iwv  als  Glossem  aus  Z.  8:  dp^auo^  kxdff" 
Totat.  Nach  ixaaroi  setzt  Herodot  das  Prädikat  nicht  in  den  Plural; 
dabei  verbreitet  sich  der  Verfasser  überhaupt  über  die  Konstruk- 
tion  xarä  ams,aiv  bei  Herodot.  VIII,  98,8  tilgt  er  a  rw;  ich  ziehe  die 
Korrektur  ixdarai  vor.  II,  121  e,  7  vermutet  er  enlweder  rai/ra  <^t. 
TuivTac  oder  aorocc  st.  «vra»  oder  ^Ixatrrov)  nach  Xiyetv  oder  [aurtü]; 
doch  ist  keine  Äudening  nötig,  da  der  Übergang  vom  Plural  zum  bm- 
gular  durch  den  Sinn  hinreichend  gerechtfertigt  ist. 

Der  dritte  Ai)3chuitt  beschäftigt  sich  mit  dem  atUibutiv  gebrauchLea 
ixauTTos.  Der  Singular  findet  sich  mit  dem  Nomen  ohne  Artikel  bei 
Herodot  65  mal;  dabei  stebt  htmmo^  stets  unmittelbar  neben  dem  No- 
man  auEser  IX,  29,  8,  wo  der  Yerf.  dW/tw  tilgen  oder  umstellen 
mOebte.  Nicht  selten  ist  doppeltes  txaitroQ  in  einem  Satse:  I,  196,  4, 
n.  S7,  16.  60,  8.  137, 9.  168,  9.  IV,  66,  1.  106,  8,  IX,  16,  9.  (II  177,6) 
etwas  anders  II,  111,  28.  84,  m,  88,  6.  6.  IT,  86,  9.  I,  60,  6,  VIU, 
123,  6.  6;  bedenklieb  Y,  88,  6  und  I,  106,  8.  An  der  letsteren  Stelle 
mochte  er  mit  Abicht  x^H'^  Aberdies  noch  iita/mog  beseitigen. 

III,  117,  8  streicht  der  Yerf.  mit  Recht  kxdurn^,  Aneb  das  ist  ricbtig, 
dafs  I,  216,  2  fäa»  vermifst  wird;  doch  ist  dieses  nicbt  nach  ixaaroe 
beizufügen,  sondern  st.  fiiv,  bezw.  nach  fxiv  zu  setzen.  Beim  Nomen 
mit  Artikel  steht  ixaarog  bei  Herodot  17  mal,  13  mal  nach  und  4  mal 
vor  dem  Nomen.  Der  Plural  von  ixaaroi  findet  sich  6  mal  so  gebraucht; 
jedoch  ist  der  Verf.  bereit,  alle  diese  Stellen  wegzuemendieren ;  mit  Un- 
recht. III,  18,  4  liest  er  mit  Gomperz  ixdarure;  wenn  er  aber  glaubt, 
dafs  för  diese  Änderung  schon  die  Stellung  von  kxaazoug  spreche,  so 
kann  icli  die  Ansicht  nicht  teilen;  ebensowenig  spricht  die  Stellung  ge« 
gen  a(f'.  VI,  57,  14.  V,  88,  6  streicht  der  Verf.  mit  Krüger  napä  ofiüt 
nnd  mit  Stein  Ixt  rooe  notr^aat  und  fafst  kxaripotat  appositiv  zu  rotüt 
'Apyti'oiat  xat  rolcn  Atp;  unnötig;  es  genügt  die  Anderuug  voü  xai  vor 
r:pof  rabru  m  ^aat^  also:  Tolai  ok  l'ifj/.  xai  roTat  Aiyti^r^Tjjac  <pam  nphq 
rahra  in  rode  noc^aai  vofiou  ehat'  napä  aflat  kxaxipotat  xxX,\  irt  ist 
temporal  »noch,  immer  noch«;  napä  a^tüi  mxX,  giebt  die  Erklftrung  zu 
TÜU  mdfaoi,  Yn,  184,  8  nnd  m,  12,  2  wiU  er  v&¥  imxwfi£u¥  imflo' 


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US 


Herodot 


rifov  und  ratv  iv  rfj  fi.  raJjTfi  tttaovxoiv  von  kxdattuv^  bezw.  ixaz^wv 
abhängen  lassen.  lY,  33, 4  erklärt  er  ixdoTous  als  Glossem  zu  aist;  aber 
eben«)  steht  II,  124,  ll  ixdav^  bei  a2t/: 

Fr.  ätonrai,  Über  den  Gebrauch  dee  Genitivos  bei 
Herodot  Programm  des  Obergynin.  zn  Olmflts.  I8d8.  20  S.  1889. 
28  ä  8* 

Der  Terf.  behandelt  in  den  beiden  vorliegenden  Programmen  die 
qualitative  Bestimmung  des  Regens  durch  den  Genetiv.  Dabei  unter* 
scheidet  er  1)  Substantiva,  die  Verwandtschaftsverhältnisse  beseichnen, 
2)  solche,  die  Erde,  Land,  Ebene,  Berg,  Wasser,  See  n.  s.  w.  aua- 
dmcfcen,  und  8)  solche,  wdche  Gebäude,  Niederlassungen  u.  s.  w.  und  Teile 
derselben  bedeuten.  Die  Sammlungen  sind  anfserordentlich  fleilSrig,  und 
die  Untersuchung  wird  in  den  Hauptabschnitten  und  in  den  sorgfältig  abge- 
grenzten Unterabteilungen  mitKenntnis  und  Umsicht  geführt.  Die  Resultate 
sind  jeweils  am  Ende  zusammengestellt.  Dafs  dabei  auch  manches  fflr 
die  Kritik  abfällt,  ist  natürlich.  So  ist  der  Verf.  z.  B.  für  die  Stellung 
dvdpujv  oder  dvBpumuiV  yBueac,  trotzdem  diese  nur  4  mal  und  von  dem 
Orakelspruch  VI,  86  13  abgesehen  nie  ohne  Variante  vorkommt,  wäli- 
reud  yevcal  dvdpatv  oder  dvbpiöruuv  sich  5  mal  ohne  Variante  findet, 
»weil  Herodot  im  Ganzen  die  Stellung  des  Genitivs  vor  dem  Substantiv 
bevorzugta.  VTI,  82,  7  liest  er  mit  a:  MToatn^g  re  xdi  ^lapsfoo^  weil 
das  Hauptgewicht  auf  Atossa  beruhe,  der  Masistes  seine  Stellung  ver- 
danke. Ebenso  hält  er  II,  56;  Ipov  Jtug  und  II,  42:  Jf«c  rw/aAfjLa 
mit  a  för  richtig;  denn  »der  Name  des  Gottes  geht  allemal  voran,  wenn 
von  üemuiii  AILar  zum  ersten  Mal  die  Rede  ist;  lieruacii,  wenn  die 
Sache  zum  zweiten  Mal  erwähnt  wird,  ist  die  Stellung  der  Worte  eine 
umgekehrte,  c 

R.  Th  Rodemeyer,  Das  Präsens  historicum  bei  Herodot 
und  Tbttkydides.  Inaog.-Dis8.  Basel.  1889.  70 S.  8. 

Der  Verl  ist  der  Ansichti  dafs  die  gewöhnliche  ErkUmng  filr  das 
PrAsens  historicum,  wonach  es  dazu  dient,  Vergangenes  in  der  Leb- 
haftigkeit der  Darstellung  als  Gegenwärtiges  zu  ideeller  Anschauung  zxl 
bringen,  oder  die  Sache  so  darstellt,  dab  man  etwas  Vergangenes  wie 
auf  einem  Bilde  oder  auf  der  Bühne  vor  sich  sieht,  zwar  fttr  die  deut* 
sehe  Sprache  zutreffend  sei,  aber  für  das  Griechische  kaum  passe.  Da- 
her sieht  er  sich  nach  einer  anderen  Erklärung  um.  Zu  diesem  Zwecke 
prtlfi  er  alle  einschlägigen  Stellen  aus  Herodot  und  Thuk}dides.  Das 
Ergebnis  ist,  dafs  das  Präsens  historicum  eine  Handlung  bezeichnet,  die 
gleichzeitig  mit  einer  anderen  oder  gleich  nach  derselben  geschieht.  Da 
aller  ilt  i  Grieche  zum  Ausdruck  dieses  Verhältnisses  auch  noch  andere 
Wendungen,  wie  ä^,  Mus  u.  8.  v.,  besitzt,  so  handelt  es  sich  darum 


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Herodot 


149 


festzustellen,  wie  sieb  das  Präsens  historicum  von  diesem  nntprscheidet. 
Unter  Hinweis  auf  die  Bedeutung  des  Präsens  in  Verbindung  mit  dem 
Futurum  nimmt  der  Verf  an,  dafs  das  Präsens  historicum  nur  die  That- 
sache  eines  Vorganges  in  eiiif  ni  \  orher  angegebenen  Zeitpunkt  bezeichnet, 
während  bei  ä}x'i,  sbBOg  u.  s.  w.  auch  andere  Umstände,  wie  Dauer, 
Entwicklung  u.  s.  w.,  in  Betracht  kommen  können.  Diese  Erklärung 
halte  ich.  was  die  Entstehung  der  Ausdrucksweise  anlangt,  fllr  recht 
beachtenswert  ,  allein  der  Verf.  bat  unterlassen,  sich  die  Frage  vorzu- 
legen, wie  man  zu  einer  solchen  Ausdrucksweise  überhaupt  kam;  aufser- 
dem  hat  er  ttbersehen,  dafs  der  ursprüngliche  Gebranch  des  Prtsene 
iüstorieiUD  bei  Herodot  und  Thukydldee  nicht  melir  vorliegt.  Die  KnnBt 
hat  sieh  auch  dieses  Mittels  schon  bemftchtigt,  um  damit  besondere 
Zwecke  in  der  Darstellnng  so  erreichen.  Die  Folge  davon  ist,  dab  der 
YerC  nicht  imstande  ist,  alle  vorkommenden  FftUe  nntersobringen  nnd 
sa  erkiftren,  sondern  bei  manchen  zu  der  Yerlegenheitsansrede  greifen 
mufs,  sie  bezeichnen  fllr  die  Erzftblong  nebensächliche  Vorgänge  nnd  seien 
deshalb  durch  das  Fräsens  ausgedruckt 

K.  Reisert,  Zur  Attraktion  der  iielati vsfttze  in  der  grie- 
chischen Prosa.  Ein  Beitrag  zur  historischen  Syntax  der  griechi- 
schen Sprache.  I.  Allgemeines.  Herodot  und  Thukydides. 
Inaug.-Diss.  Würzburg.  1889.  78  S.  8. 

Die  fleifsige  und  sorgfältige  Abhandlung  ist  ein  wertvoller  Beitrag 
zur  Kenntnis  der  historischen  Grammatik  der  Griechen.  Der  Verf.  ver- 
fährt bei  seiner  Untersuchung  so,  dafs  er  zuerst  den  Herodot  und  dann 
unter  steter  Vergleichung  mit  diesem  den  Thnkydid*  ^  l  ehandelt.  So 
hat  man  nicht  nur  die  bei  jedem  Schriftsteller  vorkommenden  Fülle  uber- 
sicLiJich  zusanimeugestellt,  sondern  sieht  auch  sofort,  in  welchen  Fällen 
Thukydides  über  Herodot  hinausgeht.  Die  Disposition  innerhalb  der  Ab- 
schnitte ist  derart,  dafs  die  Betrachtung  der  Attraktion  von  5g  (und 
ooTtep)  im  Accus,  den  Anfang  macht,  wobei  zunächst  eine  allgemeine 
Übersicht  über  Anwendung,  bczw.  Unterlassung  der  Attraktion,  nach 
Genas,  Numerus  und  Kasus  geordnet,  gegeben  wird.  Dann  folgt  die 
fiinzelbetrachtong  der  Stellen;  dabei  wird  auf  Abhängigkeit  und  Stellung 
der  Sfttze,  auf  den  Umfang  derselben,  auf  Yerbnm  und  Terbalfotmen, 
auf  Erweiterungen  des  Rehitivpronomeos,  knrz  auf  alles,  was  als  Omni 
ihr  Anwendung  oder  Unterlassung  der  Attraktion  geltend  gemacht  wer- 
den kann,  Rflcksicht  genommen,  Oberall  mit  scharfer  Scheidung  zwischen 
adjektivischen  und  substantivisdien  Sstsen,  d.  h.  solchen  Sfttzen,  die  ftlr 
ein  Adljektiv,  und  solchen,  die  fbr  ein  Substantiv  stehen.  An  die  Be> 
trachtung  des  Accosativs  reiht  sich  die  der  anderen  Kasus  des  Relativs  ; 
dann  folgt  die  Attraktion  bei  otog  und  Saog,  ferner  bei  den  mit  und 
o'jy  verbundenen  Relativen  und  endlich  die  attractio  inversa  oder  die 
Attraktion  des  Nomens.  Bei  Herodot  stehen  69  FAUe  der  Anwendung 


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der  Attraktion  hei  oc  42  Fällen  der  Unterlassung  gegenüber;  jedoch 
kommen  von  den  ersteren  30  auf  rduv  ^fiei^  io/isi'j  Anwendang  und  Un- 
terlassung steht  also  bei  Herodot  noch  ziemlich  gleich.  Aufserdem  ist 
zu  bemerken,  dafs  die  Attraktion  beim  Neutrum  häuhger  als  bei  den 
beiden  andern  Geschlechtern,  beim  substantivischen  Relativsatz  häufiger 
als  beim  ac^ektivischen  ist. 

M.  Wehmann,  De  &üxb  partienlae  qbu  Herodoteo 
thvcydideo  Xenophont eo.  DIss.  inang.  StraTBbnrg.  1891. 
60  S.  8. 

Der  Verf.  giebt  zuerst  eine  Übersicht  über  Hxjzz  bei  Homer  und 
den  Tragikern.  Er  unterscheidet  ein  doppeltes  ujave  ,  ein  finales  und 
konsekatiTeB.  Dann  geht  er  zu  Herodot  ttber  8.  9  f.  Bei  diesem  findet 
ridi  fira  mit  Infiiilttv  75  aud,  &m  mit  einem  bestimmten  Modaa 
6t  mal.  Die  Infinitive  sind  in  der  Regel  Infinitiv  prftsentis  und  aoristi, 
je  84  mal,  beide  mit  einander  verbunden  8  mal;  der  Infinitiv  Futuri 
kommt  2  mal  vor,  der  Infinitiv  perfecti  und  prftsentis  mit  je  einmal. 
Yon  den  Modi  ist  am  häufigsten  Indicativ  aoristi  16  mal,  Indicativ 
prflsentis  und  imperfeeti  je  18  mal,  Indicativ  futuri  5  mal,  Indicativ 
perfecti  8  mal,  Optativ  prAsentis  und  Imperfeeti  mit  äv  je  8  mal  und 
Plusquamperfect,  Optativ  aoristi  mit  äv  und  Imperativ  präsentis  je  1  mal. 
Bei  finalem  Surre,  steht  nur  der  Infinitiv;  es  findet  sich  bei  Herodot 
nach  den  Verbis  efficiendi,  decernendi,  commovendi,  prohibendi  und 
paciseendi;  aufserdem  HI,  15,  II,  168  und  IV,  46.  Da^  konsekutive 
Start  verbindet  sich  mit  dem  Indicativ,  bezw.  einem  anderen  Modus  and 
mit  dem  Infinitiv,  mit  dem  Irtztcron  nnch  don  Verben  des  Ge^cbphens, 
nach  negativem  Satz,  nach  Komparativ  mit  r^.  nach  kondicionaiem  Satz, 
in  indirekter  Rede  und  um  die  Mfiglichkeit  der  Folge  zu  bezeichnen. 
Zum  Schlufs  betrachtet  er  a;<Tre  mit  Particip.  Nach  finalem  Sioze  steht 
kein  Infinitiv  futuri,  der  übrigens  auch  bei  koubekutivem  sehr  selten 
ist,  bei  Herodot  I,  189  und  VIII,  106;  ebenso  kann  zu  tiaakra  uiare 
kein  äv  treten.  III,  36:  oi  ok  HEfjdnovreQ  xaraxpönrouai  rbv  Kpolaav 
xrX.  erklärt  er:  »in  der  Absicht,  als  ob  sie  sicher  bekommen  würden, 
(aDdemfaUs  aber)  ihn  zu  töten.«  Der  Indicativ  futuri  steht  bei  kon- 
sekutivem «wPTt  ftst  nur,  wo  kein  Demonstrativum  vorhergeht,  ausgenom- 
nen  Herodot  m,  36,  1,  199,  YII,  16  y.  III,  12 ;  ebenso  fehlt  gewdhulieli 
das  Demonstrativum  beim  Optativ  mit  ä»,  immer  beim  Imperativ.  Beim 
Imperfeet  und  Aorist  Indicativ  mit  «6>  gebt  dem  &m  nie,  dem  iSrc 
immer  das  Demonstrativum  voraus.  Dies  sind  die  Hanptresultate  der 
fieifsigen  Abb.,  die  verdienstUoh  ist,  auch  wenn  man  die  Unterscheidung 
swisdien  finalem  und  konsekutivem  «lors  nicht  billigt;  mir  scheint  der 
Yeti  die  finale  Auflassung  aus  dem  Deutschen  in  das  Oriechisohe  hinein- 
getragen m  haben. 


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151 


N.  Papaue  0  rtii  u,  nsf):  r^c  int  nfjoö eaeuf^  nap*  'üpodor^, 
laaug.-Diss.  von  Lriaugen.    Athen.  1889.  40  S.  8. 

Der  Verf.  scheint  4ie  Stellen  ziemlich  vollständig  gesammelt  zu 
haben;  jedoch  nimmt  er  auf  die  Varianten  keine  Rtlcksicht.  Die  Ein- 
teilung geht  bisweilen  zu  weit;  auch  sind  die  angegebenen  Unterschiede 
nicht  immer  richtig,  vgl.  irrt  mit  Genetiv  und  Accir^ntiv  bei  Verben  der 
Bewegung.  Bei  der  Benutzung  stört  der  schlechte  IiMii  k  auf  schlech- 
tem Papier  iü  Verbindung  mit  einer  Masse  DruckfeiUer  und  falscher 
CiUte. 

P.  EUber«  Die  Rhetorik  bei  Herodot  Progr.  Löweoberg  i. 
ScbL  1889.  27  S.  4. 

P.  Kleber,  De  generc  dicendi  Herodoteo  quaestiones 
selectae.  Diss.  ijiaug.  Erlaugensis.  Löweuberg  i.  ScU.,  P.  Müller. 
1890.  25  8.  4. 

Der  Verf.  stellt  in  der  1.  Abh.  die  Ansicht  auf,  dals  Herodots 
Stil  nicht  naiv,  sondern  künstlerisch  gestaltet  sei;  dabei  habe  der  Ge« 

schichts«;chreiber  nicht  nur  vom  Epos,  sondern  auch  von  den  ftltesten 
Sophisten  und  Khetoren  wirksame  Anregung  empfangen.  Zum  Beweise 
da^r  stellt  er  1)  Eigentttmlichkoiton  im  Ausdruck  zusammen;  unter  den 
rira^  X&Yoiieva  jedoch  sind  är.poaiiiKroQ  vgl  Die  C.  38,  49.  detvaoQ  und 
oftaTTenji  zu  streichen,  2)  poetis>che  Wörter  und  Ausdrücke,  3)  Tropen, 
4)  Pleonasmen,  5)  Ellipsen,  6)  epanaleptische  Wendungen,  7)  Beispiele 
der  /^fr»  £!pofiivij  und  8)  Auakoluthe.  die  er  immer  (?)  für  beabsichtigt 
erklärt.  Die  Zusammenstellungen  sind  recht  dankbar;  jedoch  genügen 
sie  zum  Beweise  für  des  Verf  Ansicht  nicht,  da  so  ziemlich  alles  Vor- 
gebrachte teils  poetisch,  teils  volkstümlich  ist,  teils  auch  von  selbst 
nch  darbot 

Deoselben  Zweck  verfolgt  die  2.  Abh.  »Herodottu  geDus  eeribendi 
quam  nazime  ex  iogenio  ipse  genuit  ae  formaviti  attamen  ooneentaneiim 
est  eam  etiam  ex  aeqvaliiim  homiBom  consnetadioe  et  ex  praeoeptomm 
disdplina  nonnulla  accepisee«.  Den  Kachweis  daDttr  soll  eine  Betraeh- 
tnng  der  Wortstellang  erbringen,  die  das  Resultat  liefert,  daft  Herodote 
Streben  darauf  ging,  die  Rede  ans  einander  su  reileen,  sowie  eine  Über- 
sicht über  die  sogenannten  rhetorischen  Figuren,  deren  Ergebnis  der 
Verf.  S.  25  folgendermafsen  zusammenfast:  non  est  concedendum  Gice- 
roni  Herodotmn  adeo  longissime  a  talibns  deliciis  non  afnisse,  nt  eamm 
studiosissiinus  recedensqae  ab  indole  sua  aetatis  suae  consuetudini  in- 
dnlserit,  praesertim  cum  ipsi  ad  orationis  vim  venustatemque  augendam 
nihil  magis  idonenm  videretor  qoam  ügurarum  et  orDA&Uuin  et  ificitau- 
tiom  usus  crebexrimus. 

Dagegen  wendet  sich 


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A.  Nieschke,  De  figuraru ra  4uae  vocauLur  ayr^^iara  l'op- 
^Uta,  apud  Herodotam  usu.   Progr.  Münden.  1891.  34  S  8. 

Nach  einer  kurzen  Einleitung  über  Abfassung  des  herodotiscbcn 
Gesclüchtswerkes,  worin  er  A.  Kircbhoff  beistimmt,  stellt  sich  der  Verf. 
die  Frage:  stammen  die  Figuren  bei  Herodot  aus  der  Schule  der  So- 
phisten ?  Er  geht  von  den  Urteilen  der  alten  Kunstrichter  aus,  die  dem 
HerodüL  keine  gorgianiscben  Figuren  zusj)rachen.  Die  neueren  Gelehrtjen 
sind  verschiedener  Ansicht,  lierodots  GeschichLswerk  selbst  weist  gor- 
gianische  Figuren  auf,  so  die  dweSeatSi  naptauim^  und  napo^wlmais^  d.  h. 
impo\ßOfia.ma,  S/unatiXtuva  und  nttpi^^i^<rt{.  Allein  diese  Figuren  koflinieQ 
aneh  liei  Homer  und  allen  andern  Diditem  in  gleicher  Weise  vor,  wie 
der  Yerf.  zeigt  Daher  kann  man  nicht  sagen,  dafe  Herodot  sie  von  den 
Sophisten  ftbemommen  habe;  sie  stammen  vielmehr  aus  den  Diehtem, 
wie  auch  vieles  andere  bei  Herodot 

H.  BlUmiier,  Die  Metapher  bei  Herodotos.    N.  Jahrb.  f. 
Philol.  und  Pädag.  1B91.  S.  9—52. 

Der  Verf.  unterscheidet  mit  H.  Curtias  Grundzüge  *  S.  112  zwi- 
schen dem  nnbewurst  sich  aufdrängenden  Bilde,  das  ftlr  das  naive 
Spracbgefiilil  die  natttrliche  Bezeichnung  der  Sache  ist,  und  zwischen 
dem  mit  Absicht  gewählten,  das  der  Schriftsteller  anwendet,  damit 
sich  in  ihm  das  zu  Bezeichnende  spiegle.  Ähnlich  teilt  M.  Müller  in 
spiiipn  Vorlr-^nngen  über  die  Wissenschaft  der  Sprache  II,  S,  5.'^5  die 
Metapherji  in  r;uiikale  und  poetische.  Als  seine  Aufgabe  bezeiclmet  der 
Verf.,  im  Yr  i  gleich  mit  der  poetischen  Litteratiir  vor  und  zur  Zeit  Herodots 
iestzustellf  n .  weiche  Metaphern  bei  Herodot  der  ersten  uud  welche  der 
zweiten  Gattung  angehören. 

Was  nun  die  Untersucliung  selbst  betriflFt,  so  hat  der  Verf.  mit 
au  fs  r  rordentlichem  Fleifse  und  grofser  Sachkenntnis  die  einschlägigen 
Beispiele  bei  Herodot  gesammelt  und  übersichtlich  geordnet;  aufserdem 
hat  er  überall  das  Nötige  zur  richtigen  Beurteilung  beigefügt,  so  daCs 
man  ans  der  Abb.  dn  klares  Bild  von  dem  Gebraneh  der  Metapher  bei 
Herodot  erhUt  Nicht  riofatig  scheint  es,  wenn  er  den  metaphorischen 
Oebranch  von  iitmfpst»  in  der  Prosa  anf  Herodot  beschrftok^  will;  er 
findet  sidi  andi  bei  Thnkydides,  Piaton  n.  s.  w.  Herodot  VIH,  187 
verbindet  er  ftlschlieh  roo  i^ou  mit  riv  xohmt  und  vermutet  dann  in 
der  Anmerkung  x6Mhw  st  x6Xno»;  roo  ^Hw  ist  aber  Genetiv  pnrtit, 
aUi*  von  dpo&ä/iMifoe, 

Das  Resultat  fafst  der  Verf.  folgendermafsen  zusammen:  »sehen 
wir  von  dem  Metaphern  ab,  die  snr  Zeit  Herodot«^  Oemeingut  der  Sprache 
waren,  so  treüsn  wir  auf  eine  zwar  nicht  grofse,  ai  rr  im  Verhältnis  zur 
späteren  Prosa  immerhin  nicht  unbeträchtliche  Zahl  poetischer,  zumal 
homeiischer  Metaphern,  die  für  den  Stil  des  Historikers  nicht  ohne  Be- 


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Herodot. 


158 


^^ntang  «;ind.  Namentlich  treten  dieselben  in  den  eingeflochtenen  Reden 

h'  rv Ar .  denen  sie  einen  gewissen  Schwung  verleihen.  Vergleicht  man 
damit  die  Spraciie  des  Thukydides,  so  wird  man  staunen,  wie  gering  hei 
djpvpm  Historiker  gepentlher  dem  Vater  der  Geschichtsschreibung  die 
Anzahl  der  Metaplioni,  wie  grofs  vor  allem  der  Mangel  an  eit?f^ntlichen 
poetischen  Metaphern  ist-  Kin  Unterschied  zwischen  Erzählung  und  Rede, 
so  sehr  dieselben  son'«t  stilistisch  von  einander  abweichen,  tindet  in  dieser 
Hinsicht  bei  Ihuiiydides  nicht  stutt  < 

J.  Sauser,  Analyse  berodotischer  Reden.  Progr.  Salzburg. 
1889.  15  &  8. 

In  der  Einleitnng  weist  der  Terf.  daraof  hin,  wie  gut  es  Herodot 
Tersteht,  seine  Reden  den  sprechenden  Persönlichkeiten  anzupassen.  Den 
Beweis  dafltr  erbringt  der  Haaptteil,  der  die  rhetorische  Analyse  meh- 
rerer Reden  enthalt,  nimlich  I,  89.  III,  80  -  82.  Y,  98.  106.  VI,  86.  VII, 
8.  0.  10  Tm,  144.  IX,  2t. 

E.  Möllmann,   Herodots   Darst  el  Inn  c?   dor  Geschichte 
von  Cyrenp    Frogr.  des  Kneiphöfischen  Stadt -(iymn.  Königsberg. 

188'J.    24  S.  4. 

Die  Abh.  zerfällt  in  swei  Teile.  Der  erste  behandelt  Herodots 
Darstellung  der  Gründung  von  Cyrene  (IV,  150  -158).  Der  Verf.  kommt 
au  dem  Resultate,  dafs  die  beiden  der  -  herodotischen  Darstellung  zn 
Gnmde  liegenden  Rericbte.  der  theräische  und  kyrenäische,  sagenhaft 
sind  und  hervorheben,  dafs  die  (irHndung  Cyrenes  auf  den  wiederholten 
Befehl  Apollos  erfolgt  sei.  Der  theräibche  Bericht  behandle  mehr  die 
Verbältnisse  der  Mntterstadt  und  die  Vorbereitungen  der  Aussendung 
und  zeige  das  Streben,  Cyrene  als  regelrecht  ausgesandte  Kolonie  Theras 
darzustellt-i; ;  der  kyrenfli^^che  dagegen  beschäftige  sich  vornehndich  mit 
der  Per.Hiu  des  Gründers  und  erwähne  den  schliefslich  gegen  die  Aus- 
wanderer geübten  Zwang  (Busolt,  S.  343,  A  J).  So  ergänzen  und  er- 
klären bich  beide  Überlieferungen  gegenseitig  und  lassen  als  Thatsachcu 
mit  Wahrscheinlichkeit  folgendes  erkennen.  In  Thera  entbrennt  Partei' 
hader;  das  Orakel  rflt  den  Anhängern  des  Battns  auszuwandern;  der 
Kampf  wird  dennoch  fortgesetst;  Battus  unterliegt  undmub  samt  seinen 
Parteigenossen  die  Insel  verlassen.  Sie  besetzen  zuerst  Plaiea  an  der 
Gliben  Koste.  Tor  oder  nach  dieser  Zeit  wird  ein  ▼ergeblieher  Ver- 
such gemacht,  die  Aufnahme  in  die  Mutterstadt  mit  Waffengewalt  zu 
enwingen.  Das  Orakel  wird  nochmals  beiragt  und  rftt  von  der  Heim- 
kehr ah.  Die  Auswanderer  lassen  sieh  an  der  Kttste  in  Aziris  nieder; 
von  hier  ziehen  sie  westwärts  und  grAnden  endlich  QTrene. 

Der  zweite  Abschnitt  untersucht,  aus  welcher  Quelle  Herodot 
baaptsftcblich  seine  Nachrichten  tiber  die  kyrenäische  Geschichte  ge- 
schöpft hat  £r  richtet  sich  besonders  gegen  Bauer.   Herodots  Dar- 


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154 


Herodot. 


Stellung  der  Gescliichte  von  Cyrene  zeigt  —  mit  Ausnahme  des  iakedä- 
monisch-t herrischen  Teiles  (146 — 160),  welcher  von  der  Gründung  der 
Mutter^ladi  iiaiidelt  —  durchweg  Spuren  einer  einheitlichen,  festge- 
schlossenen Überlieferuug,  deren  charaliteristisches  Merkmal  stetige  Au- 
lebnimg  an  delphische  Orakelsprttche  ist.  Sicher  ist,  dafs  diese  aus  Cy- 
rene selbst  stammt,  wo  sie  wahrscbeinfieh  von  den  Orakelbewahreni  der 
Stadt  zusammengefttgt  war.  Ebenso  sicher  ist,  dafs  Herodot  sie  in  Cy* 
rene  selbst  kennen  lernte.  Er  war  hier  aber  spftter  als  in  Ägypten; 
also  ist  dieser  ganze  Absehnitt  seines  Werkes  erst  nach  der  Ägyptischen 
Beise  ver&bt. 

P.  Knapp,  Korobios  von  Itanos.  Philoiogas  48.  1889.  S. 498 
bis  604. 

Korobios,  ein  Pnrpnrfiseber  su  Itanos  in  Kreta,  erscheint  in  der 
therüsohen  GrOndongssage  von  Kyrene  (vgl.  Herodot  IV,  150-  153)  als 
Ptthrer.  Eine  genaue  PrUfang  der  Sage  crgiebt  dem  Veri  die  Ungo- 
schichtlichkeit  der  Überlieferung.  Er  legt  sich  nun  die  Frage  vor,  wie 
es  komme,  dafs  Itanos  in  die  Gründungssage  von  Kyrene  verflochten 
wurde.  In  Itanos  verehrte  man  einen  tischschwänzigen  Meergott,  und 
eben  dieser  scheint  -iefi  ihm  hinter  dem  Fischer  Korobios,  vermensch- 
licht und  rationalistisch  umiPstaltet ,  zu  verstecken.  Daraus  erklSrt  er 
auch  den  Namen;  Kofiöß'.o^-  besteht  aus  Köpoi  und  ß(oz\  denn  die  Meer- 
gottheiten, bes.  ülaukus,  lassen  stete  Klagen  ertöueu,  dafs  sie  nicht 
sterben  können;  sie  sehnen  sich  nach  deu»  Tode,  nach  endlicher  Ruhe. 
hn  Anschhifs  daran  vermutet  er,  tdafs  der  bei  Herodot  erhaltenen  the- 
räischen  Überlieferuug  über  die  Graudung  li^renes  eine  dichterische  Be- 
arbeitung zu  Grunde  liegt,  die  ein  mit  dieser  Gründung  verkntkpftes  sagen* 
baftes,  besw.  anf  Knltbeziehungen  beruhendes  Element,  die  Beihttlie  des 
in  Itanos  verehrten  Meergottes,  in  freier  Weise  und  in  rationalistischem 
Sinne  umgestaltet,  mit  diesem  Meergott  gewissermafsen  die  umgekehrte 
Metamorphose  vorgenommen  hat,  die  sich  bei  Glankos,  dem  orspr&ng- 
lichen  Fischer,  vollzogen  hatt.  Mir  seheint  diese  Deutung  wenig  walir^ 
Bcheinlich  und  ich  neige  mehr  der  Ansicht  E.  Mollmanns  zu,  der  Koro- 
Mos  von  Itanos  ftr  eine  historische  Persönlichkeit  hält,  trotzdem  er  zur 
giebt,  dafs  seine  Schicksale  nicht  so  gewesen  sein  können,  wie  sie  Herodot 
schildert. 

R.  Schubert,  Uerodots  Darstellung  der  Cyrussage.  Bres- 
lau, W.  KÖbner  1890.  85  S.  8. 

Der  Verf.  hält  die  Cyrussage  in  der  Form,  wir  =^ir  bei  lustinus 
vorliegt,  für  älter  als  die  von  Herodot  berichtete,  die  ihn»  rationalistisch 
gefärbt  und  umgestaltet  erscheint.  In  der  Ift/tern  erkennt  er  zunäcb«;! 
die  alte  allen  indogermanischen  Volkern  gemeinsame  Aussetzungssage, 
die  auf  den  Namen  Cyrus  Ubertragen  wurde.    Dabei  wurde  sie  gleich 


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155 


von  Tornherein  mit  einigen  Angaben  über  die  persönlielien  YerhUtniBSe 
des  Cyrus  ausgestattet  und  dann  hinterher  Doch  mit  einer  selbettta- 
digen  Erzfthlimg  tod  dem  Kampf  des  Cyras  gegen  Astyages  verschmolzen. 
Bevor  aber  der  so  entstandene  Bericht  zur  Kenntnis  des  Herodot  ge- 
langte, nahm  er  als  dritten  Bestandteil  noch  eine  Reihe  von  Angaben 
ober  die  Verdienste  des  Harpagns  nm  Cyrub  in  <i''h  auf,  wofür  jedoch 
der  Verf.  meiner  Ansicht  nach  den  Beweis  nicht  erbracht  hat.  Daher 
kann  ich  auch  seinem  Resultat  nicht  volhtäntlig  heistimmeii .  dafs  näm- 
lich Ileru  lot  --  nie  Darstellung  der  Cyrussage  den  Nachkommen  des 
H&rpagus  verdanke.  Dagegen  scheint  mir  der  Verf.  mit  Recht  die  An- 
nahme Bauers  und  Evers  (  vgl.  vorigen  Jahresber.  LVIIl.  Bd.,  6.  2öu; 
zurückzuweisen,  als  ob  eine  delphische  Quelle  vorliege. 

Am.  Hanvette,  H6rodote  et  les  loniens.  Revne  des  Stades 
grecqaes.  18B8.  8.267-296. 

Der  Verf.  stellt  sieh  die  Aufgabe,  Herodots  Berichte  Aber  die 
looler  la  ontersachen  und  auf  ihren  wahren  Wert  zu  prüfen.  Im  ersten 
Abschnitt  betrachtet  er  die  frlkhere  Geschichte  der  ionischen  Kolonien 
I,  142—148,  die  Eiaffthrang  der  ionischen  FrauenUeidung  in  Athen  V, 
88-86  und  die  herodotische  Auifassung  der  politischen  Th&tigi[eit  des 
Kleisthenes  V,  66.  69.  Überall  seigt  sich  hier  seiner  Meinung  nach 
eine  den  lonieru  feindliche  Gesinnung,  die  nicht  dem  Herodot  eigen,  son* 
dem  athenisch  ist  und  in  Athen  zuerst  von  ihm  wahrgenommen  wurde. 
Kno  erbebt  sich  die  Frage,  ob  die  Darstellung  der  Geschichte  der  lonier 
bei  Herodot  unter  dieser  Gesinnung  gelitten  habe.  Damit  beschäftigt 
sich  Abschnitt  2-5.  Das  Ergebnis  fafst  er  im  sechsten  Abschnitt  zu- 
sammen: »nous  croyons  avoir  montr^  qu'  Tli^rudote  a  trop  souvent  suivi 
dfs  tratlition«:  döfavorables  on  hostilcs  aux  loniens,  pour  que  son  temoi- 
gnage  puisse  toujours  6tre  acceptö  sans  reservec  Daraus  ergiebt  sich 
die  Xotwendigkeit .  die  Berichte  mehr  zu  Gunsten  der  lonier  zu  deuten 
und  vor  allem  immer  darauf  zu  sehen,  welchen  Anteil  Athen  an  ihnen 
hat.  Dafs  auch  Herodot  selbst  wenig  Sympathie  für  die  lonier  hat,  geht, 
wie  der  Verf.  glaubt,  schon  daraus  hervor,  dufs  er  Halikarnass  eine 
dorische  Stadt  nennt,  ohne  die  lonier  zu  erwähnen,  natürlich  nur  in  der 
Absicht,  um  nicht  selbst  als  lonier  zu  gelten  (V!).  Zu  der  Bewunderung 
Athens  Icomnit  aber  bei  Herodot  als  zweites  Moment  noch  die  Achtung 
Tor  Delphi.  »Delpbes  et  Äthanes«  voiU  les  deux  noms  qui  dominent 
lldstoire  dH6rodote,  voili  la  double  infiuence  qui  donne  k  cetto  oeuvre 
i  taat  d'dgards  ionienne,  une  couleur  si  franchement  hell^nique  et  atti- 
qne«.  Diesem  Resultat  des  Verf.  kann  ich  beistimmeOt  wenn  ich  auch 
nicht  in  der  Lage  bin,  seine  Ansichten  Uber  eine  Feindschaft  der  Athe- 
ner mit  den  loniem,  aber  Herodote  Abneigung  gegen  die  lonier  und 
tber  seine  BcTonugung  von  Berichten,  die  den  loniern  ungünstg  waren, 
SU  teilen. 


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156 


Htrodot 


E.  Meyer,  Herodot  über  die  lonier.  Philologus  48.  1889. 
S.  268-275. 

Der  Vei*f.  behandelt  zum  Teil  dieselben  Fragen,  wie  Am.  Hauvette, 
jedoch  in  anderra  Sinne.  Er  weist  darauf  hin,  wie  vielen  Mifsverständ- 
nissen  Herodot  ausgesetzt  ist.  So  bezeichne  z.  B.  TV.  95  avfftnrri:;^  von 
Pythagoras  gebrauclit,  keine  Geringscliätzung;  denn  wie  1,  29  zeige,  sei 
bei  Herodot  aoftariji  —  a<np6i\  ebensowenig  htyorjnÖQ^  von  Hekatäos 
gebraucht;  denn  zu  Herodots  Zeiten  sei  di^^  der  ganz  korrekte,  allge- 
mein übliche  Ausdruck  für  jeden  p:p\vf>sen,  der  küyoiß^  nom;  so  auch  für 
Äsop  II,  134.  Das  Wort  Auyoi  heiise  nie  etwas  anderes  als  Erzählung, 
wobei  bald  der  Inhalt ,  bald  die  Form  stärker  betont  werde  Mit  der 
Bemeikuiig,  Thaies  sei  seiner  Abstammung  nach  ein  Phoniker  (I,  170) 
habe  er  diesen  ebensowenig  herabsetzen  wollen  wie  die  dorischen  Könige, 
von  denen  er  VI,  63 f.  das«?elbe  berichte,  llalikarnass  nenne  er  eine 
dorische  Stadt,  weil  sie  eben  trotz  ihrer  ionischen  Sprache  eine  solche 
war,  nicht  aber  deshalb  weil  er  nicht  Gefahr  laufen  wollte,  als  lonier 
zu  gelten.  Aus  I,  143  habe  man  ganz  allgemein  gefolgert,  es  sei  im 
5.  Jahrh.  eine  Schande  gewesen,  lonier  zu  sein  —  ein  nngeheuerlicher 
Gedanke.  In  Wahrheit  sei  Herodots  Problem  folgendes;  lonier  sind  die 
Nachkommen  Ions,  also  an  erster  Stelle  die  Athener;  aber  im  gewöhn- 
lichen Leben  bezeichnet  dieiie  niemand  ^o,  sondern  nur  die  Kolonisten 
in  Kleinasien,  die  dort  nicht  einmal  reiner  Abstammung  seien.  Woher 
kommt  dies?  Die  Athener  und  andere  verschmähen  den  Namen  aus 
irgend  einer  Idiosynkrasie;  sie  schämen  sich  seiner,  während  die  lonier 
der  nvülf  Städte  ihn  fast  widerredillieli  usurpiert  haben.  Der  Satx  be- 
sage also  genau  das  Gegenteil  von  dem,  was  man  aus  ihm  herauslese. 
Übrigens  sei  diese  Ldsung  des  Problems  nur  eine  Folge  der  genealo- 
gischen ÜberUeferuog,  unter  deren  Banne  Herodot  stehe.  In  Wirklich- 
keit sei  der  loniemame  nach  der  ionischen  Wanderung  in  lonien  ent- 
standen, wo  er  auch  immer  lebendig  gewesen  sei;  hier  habe  sich  der 
ionische  Dialekt  entwickelt,  hier  sei  der  Stammbaum  der  lonier  aufge- 
stellt worden  und  von  hier  habe  sich  auch  der  Name  verbreitet 

G.  M,  Coluraba,  Studi  di  filologia  e  di  storia  Vol.  II,  parte  I. 
Le  relazioni  poiitiche  tra  la  Persia  e  gU  stati  greci.  Pa- 
lermo. 1889.  VIII  und  128$.  8. 

Der  Verf.  teilt  die  politischen  Beziehungen  zwischen  Persien  und 
Griechenland  in  zwei  Perioden;  die  erste  reicht  von  Kyros  bis  zur 
Schlacht  am  Enrymedon,  die  zweite  von  der  Schlacht  am  Eurymedoti 
bis  auf  Alexander  den  Grossen;  jenes  ist  die  wahre  Periode  des  Medis- 
mus,  dieses  die  Periode  diplomatischer  Beziehungen.  Die  Hauptguelle 
ffkr  die  erste  Periode  ist  Herodot;  aber  bei  ihm  ist  die  Tradition  durch 
religiöse  und  politische  Tendenzen,  durch  £inflttsse  von  Personen  und 


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Hflrodot 


157 


Familien,  sowie  durch  die  Vorliehe  für  Anekdoten  entstellt   Daher  ist 

seine  Benötznng  schwierig,  nm  so  mehr,  als  die  gleichzeitigen  Schrift- 
steller verloren  sind.  Der  Verf.  macht  nun  den  Versuch,  auf  Grund 
des  herodotischen  Berichts  die  Beziehungen  zwischen  Persien  und  Grie- 
fheulaivl  darzustellen.  Der  erste  Abschnitt  ])ehaudoit  die  Hellenen  des 
«.»rient-  uud  Lydien,  der  zweite  Polykrates  und  Kyrene,  der  dritte  die 
medischeu  Bestrebungen  iu  Griechenland  selbst,  der  vierte  den  ionischen 
Aufstand,  d^-r  fünfte  den  Zug  des  Mardonius.  dif  Alkmäoniden  und 
PLilaideu,  der  sechste  in  der  er-tcii  Abteilung  Kiii  ni-üi^s  Unterneh- 
mcugt-n  Liegen  die  Persertreunde  la  Agina  und  Si)artu^  schwank  [nie 
Politik,  in  der  zweiten  den  Zug  des  Datis  und  Artaphrenes,  der  siebente 
den  Zog  de-  Xerxes,  der  achte  Xerxes  in  Griechenland  und  der  neunte 
Mardonius  und  die  Athener  und  die  persische  Partei  in  Theben.  Dazu 
kommen  noch  verschiedene  Anbänge,  der  erste  über  das  Schildsignal 
uach  der  Schlacht  bei  Marathon,  hinsichtlich  dessen  der  Verf.  Duncker 
beistimmt,  der  zweite  über  den  Medismus  der  Argiver,  wobei  er  zu  dem 
Resultat  kommt,  dafs  alle  drei  Berichte  uicht  bistorisch  sind,  und  ddi^ 
die  Orakelverse  aus  späterer  Zeit,  etwa  um  470  v.  Chr.,  staniuien,  der 
dritte  tlber  den  Medismus  der  Thebaner,  der  vierte  über  das  Psephisma 
gegen  Arthmios  von  Zeleia  und  der  fttnfte  über  den  delphischen  Aiu- 
pidktyoneDbeschlaiB.  Die  Untersachongen  sind  unter  Benutzung  der 
cinsehlägigen  Litterfttur  mit  Umsicht  und  Besonnenheit  gef&hrt,  und  be- 
•ooders  angenehm  bertthrt,  dab  Herodot  eine  gerechtere  Wflrdigung  er- 
fthrt,  als  in  vielen  anderen  Uotersncbungen  der  Art. 

H.  Welzhofer,  Z  ur  Geschichte  der  Perserkriege.  N.  Jahrb. 
ftr  Plul.  n.  Pftdag.  1891.  S.  145—159. 

Der  erste  Abschnitt  handelt  Uber  den  Kiiegszng  des  Hardonios, 
der  Herodot  YI,  48  t  eizäUt  ist  Dieser  war  nach  der  Ansicht  des 
Teil  keine  Untenehmong  des  Perserkönigs  Dareios  gegen  Griechenland, 
vie  schon  darans  hervorgehe,  dafs  ao  die  Griechen  nicht  die  gewfthn- 
fidie  Anibrdemng  gerichtet  wurde,  dem  König  Erde  und  Wasser  als 
Zeichen  der  Unterwerfung  zn  geben.  Aber  erklftrt  sich  dies  nicht  daraus, 
dab  der  Zog  gar  nicht  an  die  Grenzen  Griechenlands  kam?  Hardontos 
soQte  nach  dem  Verf.  znnftchst  den  ionischen  Anstand,  der  schon  meh- 
rere Jahre  dauerte,  Tollends  niederwerfen.  Da  aber  dies  bei  seiner  An- 
kunft schon  durch  den  Statthatte  Artaphrenes  geschehen  war,  so  begab 
er  tkh  mit  dem  Heere  an  den  HeOespont,  nach  dem  Verf.  ein  zweiter 
Beweis,  dafs  an  einen  Feldsug  gegen  das  eigentliche  Griechenland  gar 
asefat  gedacht  wurde;  denn  sonst  hntte  Mardonios  sein  Heer  an  einer 
sndem  Stelle  zusammengezogen.  Der  Einwand,  dafs  auch  Xerxes  die- 
ses Weg  gemacht  habe,  will  er  bei  einer  späteren  Gelegenheit  besei- 
tig». Mardonios  wollte  die  Nordktlste  des  flgftischen  Meeres,  die  wfth- 
md  des  ioniBchen  Anfatandes  erschüttert  worden  war,  wieder  beruhigen, 


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158 


Heiodot 


dann  Tbnldeii  und  Hakedamen  wieder  gewinnen.  Fttr  die  AnffisBnng 
der  spftteren  Griechen,  Mardonios  habe  tchi  Makedonien  ans  nach  Sttden 
Tordringen  wollen,  giebt  es  gar  keinen  Anhaltopnnkt;  auch  hören  wir 

nicht,  dafs  in  Griechenland  Rüstnngen  zur  Abwehr  getroffen  wurden. 
Ünd  die  Züchtigung  der  Athener  fftr  die  üntersttitzang  der  lonier?  Za 
Bistungen  war  keine  Veranlassung,  da  Mardonios  gar  nicht  so  nahe 
kam.  Von  dem  Berichte  des  Herodot  selbst  meint  der  Verf.,  dafs  er 
auf  einer  den  Persern  ungünstigen  Überlieferung  beruhe;  denn  in  Wirk- 
lichkeit habe  Mardonios  alles  erreicht ,  was  er  bei  seiner  Aussendung 
hoffen  konnte;  auch  sei  er  nachfif^r,  wie  Ilcrodot  VII,  5  zeige,  der  ein- 
flufsreichste  Mann  am  Hofe  d  ^  Königs  gewesen. 

Der  zweite  Abschiiut  besch.'iftigt  sich  mit  den  angeblichen  Rü- 
stungen des  Dareios  und  Xerxes  gegen  (irucheniand.  Diese  seien  spä- 
tere Übertreibungen:  i'  im  die  damaligen  Verhältnisse  des  Perserreiches 
machen  eine  mehrjährige  Kusiuiiu;  zu  einem  griechischen  Feldzug  ganz 
unwahrscheinlich.  Mufsten  aber  nicht  die  Erfahrungen,  die  man  beim 
Zug  des  Mardonios  und  dann  des  Datis  und  Artaphrenes  gemadit  halte, 
zu  einer  solchen  raten?  Wenn  der  Verf.  weiter  meint,  die  Überlieferong 
von  einem  Eriegszuge  der  Perser  gegen  ganz  Griechenland  statt  gegen 
Athen  stehe  im  Widerspruch  mit  den  thatsftchlichen  Verhältnissen,  so 
ttbersieht  er  VI,  48»  wo  von  allen  Griechen  Erde  und  Wasser  verlangt 
wird.  Dafs  der  ägyptische  Aufstand  nur  geringe  Macht  und  kurze  Zeit 
erfordere,  konnte  man  cum  Toraas  nicht  wissen;  dann  folgte  aber  der 
Thronwechsel,  der  den  Krieg  naturgem&fs  ▼mflgerte  und  auch  die  neaen 
RftStungen  erklärt.  Wenig  Gewicht  hat  auch  der  Hinwei«;  darauf,  dafs 
niemand  in  Griechenland  an  Gegenrttstungen  gedacht  habe,  was  doch 
hei  6  jährigen  ROstongea  der  Ferser  der  Fall  gewesen  wäre.  Die  Grie- 
chen unternehmen  auch  nichts  gegen  die  Anlage  von  Magazinen  und  die 
Brücke  über  den  StTymi-^n,  obgleich  es  ihnen  doch  nicht  schwer  gewesen 
wäre,  wie  der  Verf.  splb<:t  bemerkt,  diese  zu  zerstören.  Ich  kann  al>o 
dem  Verf.  nicht  l>f'istiin;iii  n,  wenn  er  meint,  bis  gcgon  das  Ende  des 
Jahres  4dl  hatten  m  Persien  keine  Kriegsrtistnngen  gegen  Griechen- 
land stattgefunden,  sondern  halte,  von  einzelnen  Übertreibungen  und  Aus- 
schmückungen abgesehen,  die  Überlieferung  im  Wesentlichen  für  erklärbar 
und  richtig. 

J.  Beloch,  Das  griechische  Heer  bei  Platää.  N.  Jahrb.  Ar 
Philol  U.  Pftdag.  1888.  8.824—^328. 

Wie  mirslich  es  mil  den  Zahlangaben ,  die  sich  bei  Herodot  tin- 
den,  bestellt  ist,  liat  der  Verf.  in  seinen  Historischen  Beiträgen  zur  Be- 
völkemngslehre,  Leipzig  1886,  dargethan.  A.  Bauer  hat  in  den  Wiener 
Studien  IX,  1887,  S.  222  f.  versucht,  die  Grundlagen  zu  erschtlttem,  auf 
denen  seine  Kritik  der  Angaben  Herodots  aber  die  Starke  des  griechi* 


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Herodot. 


169 


■eben  Heens  bei  Platää  beruht   Dagegen  verteidigt  sieh  der  Verf.  in 
dem  vorliegenden  Anftntt. 

Er  hält  dann  fest,  dafs  Herodote  Veneicfanis  der  griediiBehen 
Streitkiifte  bei  Platfli  anf  Grundlage  des  platfligehen  Siegesdenkmale 
nsammeiigestellt  sei,  wie  die  genaae  Übereinstimmung  der  Namen  beweise. 
Dals  Pale  auf  dem  Denitmal  feblt,  erklärt  er  durch  die  TftlUg  unwahr^ 
seheinUehe  Annahme,  Herodot  habe  statt  faXttot  BaJä&u.  gelesen  und 
dann  statt  dessen  IküS^s  geschrieben.  Kroton  sei  nicht  genannt,  weil 
die  Triere  nicht  vom  Staate,  sondern  von  dem  Krotoniaten  PhayUos 
gestellt  worden  sei.  Seriphos  habe  entweder  nicht  mitgekämpft  oder  sei 
vergesspn,  und  die  opnntischcn  Lokrer  werden  nach  der  Schlacht  bei 
den  Thermüpylen  zu  df^n  Parsern  übergegangen  sein.  Nicht  glücklicher 
ist  der  Verf.  in  der  Erklärung  der  Vpr«rliiedenheit.  die  hinsichtlich  der 
Reihenfolge  zwischen  d^m  Siegesdeniiinal  und  Herodot  besteht.  Dort 
st&nden  die  bladte  im  ersten  Teil  wenigstens  nach  ihrer  Bedeutung",  bei 
Herodot  nähmen  die  Lakedämonier  und  Athonor  der  Sitte  gemäfs  die 
FICkgel  ein,  und  die  Tegeaten  stünden  neben  jenen,  wie  die  Platäer  ne- 
ben diesen;  die  übrigen  aber  seien  geographisch  geordnet,  was  nicht 
zutrifft.  Die  wahren  Zahlen  habe  Herodot  nicht  wissen  können ;  er  liabe 
sie  aus  eigener  Schätzung  beigefügt;  doch  giebt  er  zu,  dafs  für  die 
Stirke  einselner  Kontingente  eine  mehr  oder  weniger  suverltssige  Über- 
lieferung vorliegen  mochte.  Bei  der  Schätzung  sei  bis  zu  einem  gewissen  * 
Grad  die  Folge  der  Namen  auf  dem  delphischen  Siegesdenkmal  mab- 
gebend  gewesen;  jedoch  sei  die  Zahl  fbr  die  Lakedftmonier,  Korinthler, 
M egarer,  Sikyonier  nnd  Platfter  zu  hoch  gegriffen.  Die  Oesamtzahl  be- 
rechnet er  anf  rund  asooo  Hopliten  statt  38700,  mit  Leichtbewafiieten 
and  Heloten  anf  etwas  fkber  60000  Mann.  Ist  es  nicht  wunderbar,  dafs 
sich  Herodot  in  der  Beurteilung  griechischer  Verhältnisse  so  sehr  geirrt 
haben  soU? 

E.  Meyer,  Die  Pelasger  in  Attika  und  auf  Lemoos.  Philo- 
logus  48.  1889.  S.  466—486. 

Pelasger  haben  nach  den  Ausführungen  des  Vert  nie  in  Attika 
gewohnt  Die  Sage  kommt  zuerst  bei  HekatAos  vor,  um  den  Namen 
der  alten  Bnigmauer  von  Athen  zu  erklären,  die  man  gewöhnlich  rb 
lltXaaytxhv  reT^oc  nannte,  die  aber  in  Athen  nur  Pelasgikon  hiefs  und 
nichts  mit  den  Pelasgcrn  zu  thun  hat.  sondern  wryhl  »Storchnestf  be- 
deutet. Die  Athener  nahmen  die  Sage  an,  änderten  sie  aber  iti  doppelter 
Weise  ab;  einerseits  rrklärten  sie,  die  i*elasger  seien  wpp;rii  ifires  vielen 
Wanderns  //e/wr  "MOrche«  genannt  worden;  andererseits  bezeichueteu 
sie  —  gleichsam  m  stillem  Gegensatz  zu  der  Sage  —  die  Pelasger  als 
Tyrsener,  die  erst  in  Attika  in  Pelasger,  bezw.  Pelarger  umgenannt  wor- 
den seien.   Der  Name  Tyrsener  ist  nach  dem  Verf.  von  den  Bewohnern 


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160 


Herodut 


der  Insel  Lemnos  entlehnt,  deren  Besetnmg  durch  AnsBendung  des  Mü* 
tiades  als  Kolimistenf&brer  durch  die  Peisistratiden,  nicht  erst  spftter  in 
Folge  des  Orakels,  wie  man  gewöhnlich  annimmt,  erfolgt  sei.  Daher 
sei  es  gekommen,  dafs  man  die  beiden  Kamen,  Pelasger  und  Tyrsener, 
einander  gleichsetate  und  von  tyrseniscfaen  Pelasgern  redete.  Da  nun 
aber  spater  keine  Pelasger  in  Attika  mehr  ans&rsig  waren  und  da  man 
snc^eksh  auch  ermittehi  muTste,  woher  die  Bewohner  von  Lemnos  ge- 
kommen waren,  nachdem  die  seit  der  Argonantenseit  nach  allgemeiner 
Überlieferung  dort  anslibigen  Uinyer  nach  Sparta  und  Thera  ausge- 
wandert waren,  so  liefe  man,  wie  der  Yert  annimmt,  die  attischen  Pe- 
lasger dahin  auswandern.  Damit  habe  sich  dann  der  Name  Pelasger 
auf  alle  Tyrsener,  auch  die  in  Italien  ausgedehnt  Na«h  Herodot  I,  57 
sprachen  die  Pelasger  dieselbe  Sprache,  wie  die  Pelasger,  welche  ober* 
halb  der  Etrusker  die  Stadt  Gortona  bewohnen;  denn  Kpov&va  und  Kptf 
rwu^voc  sei  mit  Dionys.  Halic.  statt  Kff^wva  und  Kfn^wvtr^rai  zu 
lesen;  Kp^avanm  und  XfnjaratviijTat  sei  gelehrte  Korrektur  auf  Grund 
von  Thnk.  IV,  109;  vgl.  dazu  oben  E.  Schwartz,  quaestiones  Herodoteae. 
Ob  die  Angabe  richtig  sei,  bleibe  dahin  gestellt;  wenn  man  ihr  glaube, 
mttsse  man  folgern,  dafs  die  Tyrsener  in  Lemnos,  Plakia  u.  s.  w.  ctrus* 
kisch  redeten,  was  eine  auf  Lemnos  gefundene  Inschrift  aus  der  1.  Hälfte 
des  6.  Jahrb.  zu  beweisen  scheine.  Auf  die  Herkunft  der  Etrusker 
werfe  dies  Resultat  kein  Licht;  vielleicht  seien  es  etruskische  Ansiedler^ 
die  auf  Baubfahrten  in  das  ägäische  Meer  kamen  und  die  von  den 
Griechen  nicht  bewohnten  Inseln  besetzten.  Die  ganze  Hypothese  ist 
wenig  glaublich;  weich  merkwOrdige  Bolle  spielen  z.  B.  die  Athener 
dabei? 

A- Kirch  hoff,  Zu  Hprodot  V,  77.  Sitzungsbericht  der  Akademie 
der  Wissenschaften.   Berlm  1887.  S.  III— 114. 

Sitsnngsberichte  1809  8. 409  sprach  steh  der  Terf.  auf  Grund  von 
CIA,  884  dahin  aus,  dafs  das  Herodot  V,  77  erwähnte  Weibgeschenk 
ursprttnglich  nur  in  den  eisernen  Fesseln  bestanden  habe,  während  das 
Viergespann  erst  um  die  Mitte  des  5.  Jahrb.  mit  der  Inschrift  auf  der 
Basis  aufstellt  worden  sei.  Nun  wurde  aber  eine  neue  insclirift  auf- 
gefunden, welche  die  Verse  nicht  in  der  bei  Uerodot  überlieferten,  son- 
dern in  folgender  Reihenfolge  giebt:  3.  2.  1.  4.  Daraus  schlierst  jetat 
der  Verf.,  dafs  Viergespann  und  Fesseln  zu  gleicher  Zeit  geweiht  wor* 
den  seien,  uAmlich  £nde  des  6.  Jahrb.  Im  Jahre  480  sei  das  arsprang- 
liehe  Viergespann  verschwunden  und  später  ein  neues  an  seiner  Statt 
aufgestellt  worden,  das  dieselben  Verse,  aber  anders  geordnet  als  Auf- 
schrift trug.  Von  dem  ersten  sei  die  jetzt  aufgefundene  Inschrift,  von 
dem  zweiten  die  frühere  und  bei  Uerodot  erhaltene. 


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Herodot 


161 


G.  Hirschfeld,  Zu  den  InscliiifLen  von  Xaukratis.  Zur 
Urgeschichte  des  ionischen  Alphabets.  GrUndungszeit  von  Naukratis. 
Rhein.  Maseiim  44.    1889.   8.  461—467. 

Rhein.  Museum  42,  S.  209—226  setzte  der  Verf.  nach  den  in  Nau- 
kratis gefundenen  Inschriften  die  Gründung  der  ijriechischen  Stadtge- 
meinde daselbst  in  die  Zeit  des  Königs  Aniasis  um  570  v.  Chr ,  ein  An- 
satz, mit  dem  Herodot  II,  178  einzig  zu  stimmen  schien.  Darin  traf  er 
mit  A.  Kirchhoff  zusainmeu;  aber  Gardner  und  PeLne,  die  die  Funde 
von  Naukratis  machten  und  herausgaben,  widersprachen.  In  Folge  des 
sich  daran  knüpfenden  wissenschaftlichen  Streites  giebt  jetzt  der  Verf. 
Zö,  dafs  Griechen  (Milesier)  schon  im  7.  Jahrh.  an  der  Stelle  von  Nau- 
kratis aüsäfsig  gewesen  sind,  lieiudol  alellt  demnach  als  Woiiltliat  dar, 
was  mit  einer  thatbilchUcben  Beschränkung  verbunden  war;  denn  wäh- 
rend die  Griechen  mvor  wohl  überall  in  Ägypten  landen  durften,  be- 
aeliFiidcte  AmasiB  diese  IVeizflgigkeit,  gab  ihnen  aber  in  einer  Stadt 
Woharechte,  die  sie  bis  dahin  vielleicht  gar  nicht  oder  die  nur  die  Mi- 
lesier gehabt  hatten*  So  «flrde  sich  auch  die  Überlieferung  erklären, 
welche  Milet  als  Mutterstadt  von  Nankratis  nennt  Vgl.  auch  Wiedemann 
in  seiner  Ausgabe  Ton  Herodot  n,  8. 606. 

D.  Iconomopoolos,  Les  jeux  gymniques  de  Panopolis. 
Bevne  des  Stüdes  grecqnes  Ii.  I88d.  S.  164—168. 

Herodot  II,  91  berichtet  ttber  gymnische  Spiele,  die  in  Ghemniis 
(Panopolis)  au  Ehren  des  Persens  gefeiert  wurden.  Der  Yerf.  war  so  glttck- 
licbf  daselbst  tun  moreeau  de  peau  de  vean  tannöec  in  finden  mit  der 
Inschrift:  Up^  ehtlaartMbQ  ohtwftmxhc  d^iofinioc  Iltpaim^  obpn^ 
tthn  T&v  fisfdilmv  Bminv  in  Majuskeln  der  Kaiserzeit  Zur  Erklärung 
fügt  er  bei,  dalb  der  Agon  heifst,  bei  dem  der  Preis  in  einem 
Kianse  besteht,  also  »  oT9^in)<:^  <poXXh^  hn  Gegensatse  in 
/»rnyc  und  Be/iarixoc;  ehekafruxu^^  heifst  er,  weil  er  dem  Sieger  das 
Becht  verleibt,  im  Triumph  in  sein  Vaterland  zurttcksukebren  (Plin. 
epist  ad  Tr^j.  118.  119).  Da  ferner  Athleten  von  &berallber  zngelassen 
worden,  wird  er  ohoofisvixd;  genannt  und  /iXo/into?,  weil  dabei  alle 
Arten  von  Wettkämpfen  vorkamen,  wie  in  Olympia  (Paus.  V,  9,  3). 
Das  Fundötttck  ist  entweder  »une  p^p^ce  d'avis  aftichö  ä  i'effet  d'an- 
noncer  les  jenx  qni  allaieut  ötre  cel6br^s  ä  Poccasion  de  la  föte  dea 
Grands  Paneiat  oder  »une  ^tiquette  d6tach6e  d'iin  des  ohjets  douu4s 
en  prix  aux  athl^tes  vainqueurs«.  Perseus  entspricht  dem  Pahrisu 
(Läufer),  einem  Beinamen  des  Gottes  Min,  den  die  Chemmiten  ver> 
«hrten. 

JaJu«ftb«ricltt  für  AlMfüiitiuwUsauchaft  LXXI.  bd  I.)  J 1 


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162 


Herodot. 


L.  Hugnes,  L*Afric8  secondo  Erodoto.  Türin,  E.  Lflaeher. 
1890.  71 8.  8. 

"Oer  Verf.  beschränkt  sich  nnter  Ausscliliir?  der  <  thnographischen 
B'ragcn  auf  die  Geographie  im  engeren  Sinn;  er  will  eine  kurze  Über- 
sicht über  Herodot«;  Besch leibuni^  von  Afrika  geben,  und  dies  ist  ihm 
auch  trefflich  gelungen.  Nach  einem  kurzen  Hinweis  auf  llerodots 
Reisen  und  Anschauung  von  der  Erde  im  allgemeinen  spricht  er  im 
1.  Kapitel  zunächst  von  der  Umschiflfung  Afrikas,  welche  die  Phöniker 
im  Auftrag  des  ägyptischen  Königs  Necho  uuteruahmen.  Er  hält  diese 
für  walirscheinlich  und  weist  darauf  hin,  dafs  schon  die  Karte  des  Ma- 
rino Sanudu  vom  Jahre  1821,  also  lauge  vor  Vasco  di  Gama,  die  Ver- 
bindung des  indischen  und  atlantischen  Meeres  zeige.  Herodots  Schil- 
derung von  Ägypten  ist  genau  bis  zum  Lande  der  Automoloi,  die  der 
Verf.  zwischen  den  Weifsen  und  Blauen  Flufs  versetzt.  Was  den  wei- 
teren Lauf  des  Nil  betrifft,  so  sagt  Herodüt,  dafs  er  von  Westen  nach 
Osten  fliefse.  Daraus  schliefst  der  Verf.,  dafs  unser  Geschichtsschreiber 
eine  dunkle  Kunde  vuu  dem  grofseii  1  lufs  des  westlichen  Sudan  hatte; 
doch  iudeiitincicrt  er  diesen  nicht  mit  dem  Nigir,  sundcni  dem  Vargla. 
Die  Reise  der  fünf  Nasamonen  läfst  der  Verf.  in  die  Länder  südlich 
vom  Atlas  stattfinden,  die  den  Übergang  von  den  verhältnismäfsig  be- 
völkerten Gegenden  der  Berberei  zur  Wüste  bilden.  Eine  kurze  Betrach- 
tung Äthiopiens  Bckliefst  das  1.  Kapitel  ab. 

Das  2.  Kapitel  beschäftigt  sich  mit  der  NordkQste  Lübens.  Der 
Verf.  unterscheidet  zwei  Teile,  den  von  Herodot  besuchten  vom  NU  bis 
Karthago  und  den  von  hier  bis  zum  atlantisehen  Meer,  den  er  nur  aus 
den  Berichten  der  Kyrenter  kannte.  Das  Gebirgsland  von  Theben  bis 
zu  den  Sftulen  dee  Herakles  findet  er  in  der  Reihe  der  SandhUgel  wie- 
der, die  sich  von  Osten  nach  Westen  durch  die  ganze  Wttste  hinziehen. 
Dafs  die  Kabalen  und  Qiligamen  spftter  nicht  genannt  werden,  eridftrt 
er  damit,  dafs  sie  woU  mit  ihren  mlchügem  Nachbarstaaten  ver- 
schmolzen. Die  Oaramanten  versetzt  er  in  das  Innere.  Der  See  Tri- 
tonis  ist  nach  ihm  der  Golf  der  kleinen  Syrte  oder  hesser  das  sttdOat- 
licfae  Ende  dieses  Golfes  und  die  Insel  Kyranis  Kerkenah  am  Nordein- 
gang dieser  Syrte.  Das  Goldland  der  Karthager  dagegen  ist  am  Senegal 
und  Gambia  zu  suchen. 

Das  8.  Kapitel  behandelt  die  Ydlkerschaften,  die  in  dem  Gebirgs- 
land  von  Theben  bis  zu  den  SAalen  des  Herakles  wohnen.  Der  Ver^ 
bezeichnet  es  als  einen  Irrtum  Herodots,  dars  er  die  Völkerschaften  je 
zehn  Tagereisen  von  einander  wohnen  Iftfst  Mit  Recht  betont  er,  dab 
die  Atlanten  nicht  in  das  Atlasgebirge  versetzt  werden  dUrfen.  Im  letzten 
Kapitel  zieht  der  Verf.  das  Resultat  aus  seiner  Untersuchung;  er  sagt, 
dafs  Herodot  nicht  nur  weit  aber  die  lonier  und  seine  Vorgänger  in  der 


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Uerodot. 


163 


Geogra|ihie  hinausgehe,  sondern  in  mancher  Hinsicht  auch  die  Aiezan- 
dxüier  rad  ROnior  llboitnflb« 

E.  Sparig,  Herodotfi  Angaben  ttbcr  die  Nillftnder  ober- 
halb Syenes.  Inavg^Diss.  Halle.  1889.  46  ä.  8. 

Der  Verf.  weist  darauf  bin,  dab  Herodot  biniiehtlieh  der  Nill&n- 
der  oberhalb  Syenes  hanptsflcblich  auf  nillDdHche  Bwichte  angewiesea 
geweten  sei;  diesen  fallen  aoeh  etwaige  Versehen  zor  Last  Das  l.Ki^ 
pitel  beseblUftigt  sieb  mit  der  Topographie.  Die  Insel  Tacbompso  ist 
Dterar  sUdlieb  ?oa  Dakkeb;  allerdings  ist  hier  kein  See;  aber  die  Naob* 
rieht  von  einem  solchen  beruht  auch  nur  auf  einem  Irrtum,  der  seinen 
Grund  in  den  Verbreiterungen  und  Windungen  des  Nils  an  dieser  Stelle 
hat.  Meroe  liegt  am  Berge  Barkai ,  wo  jetzt  noch  ein  Ort  Merawi  ist. 
Der  Ausgangspunkt  der  Reise  nach  Meroe  ist  Wadi  Haifa,  das  Ende 
wohl  die  Stelle,  wo  die  von  Khartura  kommende  Karawanenstrafse  den 
Nil  trifft.  Für  diose  Strecke  von  etwa  l3ü  doutöchen  Meilen  werden 
4i>  1  ageraarsche  angegeben.  Aufserdem  erwähnt  Herodot  noch  zwölf  Tage- 
fährteo.  Da  nun  diese  Zahl  für  die  Strecke  von  der  Karawanenstraüse 
bis  Meroe,  ttwa  zwölf  deutsche  Meilen,  zu  grofs  ist,  so  glaubt  der  Verf., 
dafs  sie  sich  auch  noch  auf  die  Strecke  von  Tachompso  bis  \Va,di  Halla, 
rusd  3ö  deutsche  Meilen,  beziehe.  Die  zwölf  Tagefahrtea  sind  also 
fäner  Ansicht  nach  nicht  als  seitlich  Ganzes  sn  betrachten,  sondern  aus 
Beim  Tagelsiirten  von  Taebompeo  bis  Wadi  HaUk  and  drei  Tigefohrten 
f«a  der  Kanwaneostrafse  bis  Meroe  insammengesetzt,  anf  die  Tage- 
fiibrt  4— 4>/i  deutsehe  Meilen  gerecbnet  Zum  Schlafo  wirft  der  Verl 
Bocb  die  Furage  anf,  was  den  Herodot  venudafste,  ein  Nilknie  aosa- 
nehmeii  und  so  den  KU  von  Westen  nach  Orten  dnrcb  Mittelafrika 
flielSnn  tu  lassen.  Er  findet  den  Grund  in  der  Eniblung  von  der 
Beise  der  Nnsnmonen-JOnglinge»  sowie  in  der  Vergleiebong  des  Nils  mit 
der  Donao. 

Das  2.  Kapitel  behandelt  Klima  und  Erzeugnisse,  das  8.  das 

Ethnographische.  Die  Zwergäthiopen,  die  sich  jetzt  nur  noch  im  Innern 
des  Äquatorialen  Afrika  finden,  waren  früher  weiter  nach  Norden  ver- 
breitet. In  den  Höhleuätbiopen  erkennt  der  Verf.  die  Tibbu  in  Fessan. 
Die  Lange  Lebensdauer  der  Makrobicr  erklärt  er  daraus,  dafs  bei  ihnen 
das  Jabr  kürzer  gewesen  sei.  Übcrluiuiit  diufe  man  unter  der  Beseicb- 
BUig  Äthiopen  bei  Uerodot  keine  bestimmte  Basse  verstehen. 

C.  Beiebardt«  Landeskunde  von  Skytbien  naeb  Herodot 
Insng.*Bis8.  Helle.  1889.  1348.  8. 

Der  Verf.  erklärt  Herodots  Bericht  Ober  Skythien,  wenn  er  auch 
aur  in  grof^^eii  Zügen  abgefafst  ibt,  duch  far  wichtig,  weil  er  die  erste 
Schildemug  einea  Augenzeugen  giebt  und  reich  au  wertvollen  Einsel» 
sagaben  ist.  Er  bezeichnet  es  als  seine  Aufgabe  Herodots  Mitteilungen 

II* 


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164 


Herodot. 


über  diese  Länderstrecken  zu  sammeln,  zu  prüfen  und  mit  den  heutigen 
VerliiÜtnissen  jener  Gegenden  zu  vergleichen.  Dabei  schliefst  er  die 
Ethnographie  vollständig  aus;  auch  den  Karawanenweg  nach  Osten  will 
er  nur  kurv  berühren.  Dagegen  will  er  sich  eingehend  mit  der  Her- 
kuütt  und  Natur  der  von  Herodot  verwerteten  Nachrichten,  mit  den 
topographischen  Grandanscbauungen,  die  ihn  bei  der  Verbindung  und 
Wiedergabe  denelbeu  beherrschten,  mit  der  Flora  und  Fauna  Skythiens, 
sowie  mit  den  daraus  la  eifdArenden  IroltareUen  Verhältnissen  des  Lan- 
des beseb&ftigen,  um  so  eine  richtige  Erkonntnis  von  seiner  Nstor  zn 
Herodots  Zeit  la  gewinnen  und  dnrdi  einen  Teif  leieb  mit  den  heutigen 
Zuständen  jener  Landstriche  in  seigen,  wie  die  physische  nnd  Uima- 
tische  Eigenart  eines  Landes  Jahrtausende  hindurch  gleichmäTsig  auf 
Vegetation  nnd  Tierwelt,  auf  die  wechselnden  menschlichen  Bewohner 
und  deren  Kultur  einwhrkt 

Dieser  Absicht  entsprechend  enthält  der  1.  Abschnitt  die  Pmlung 
der  Quellen,  der  2.  die  Betrachtung  von  Heer  und  Koste,  der  8.  Yon 
Land,  Grensen,  Bodengestaltung  und  Mineralien,  der  4.  die  Obersicht 
Uber  die  Flufesysteme  und  Sitte  der  skythischen  Stämme,  der  ä.  die 
Schilderung  des  Klimas,  der  6.  der  Pflanzenwelt  und  Bodenkultur,  d«r 
7.  der  Tierwelt  und  Viehzucht,  der  8.  der  Bevölkerung  und  der  9.  die 
Ohersicht  Uber  die  griechischen  Niederlassungen.  Die  Untersuchung 
fthrt  der  Verf.  überall  mit  Fleifs  und  Besonnenheit  unter  ständiger  Be* 
rftcksichtigung  seiner  Vorgänger;  nur  in  dem  Anhang,  der  Ober  Herodota 
Ausmessung  des  Pontos  handelt,  ist  es  ihm  entgangen,  dafs  schon  Kruse 
und  MiUr  dieselben  Erklärungen  geben.  Einiges  erscheint  zweifelhaft, 
so  z.  B.  dafs  Herodot  seine  Erkundigungen  aber  den  Ister  und  dessen 
Nebenflüsse  in  Istria  eingezogen  habe,  dafs  er  IV  48  itä  ftdmv  to6raw 
^io¥nc  oder  lövrec  geschrieben  habe,  weil  er  von  diesen  kleinpren 
FIfissen  erst  spflter  Kunde  erhalten  und  nun  geglaubt  habe,  sie  fliefsen 
zwischen  Pyretos  und  Tiarantos.  IV,  53  vermutet  der  Verf.  ivSexa 
f^tpivav  statt  in}  8ixa  i^fiEfdwv  vgl.  IV,  18.  IV,  68  liält  er  fttr  ein 
Einschiebsel.  Die  Bezeichnung  Liman  leitet  er  von  il^u^,  nicht  iU/c^v  ab. 

C.  Kl  au  Iii,  Das  Skythenland  nach  üeiodot.   N.  Jahrb.  fttr 
Philol.  u.  Pädag.  1890.  S.  1—25. 

Der  Verf  belmndeit  sein  Thema  m  drei  Abschnitten;  (irr  erste 
spricht  über  Grenzen,  Bodonbeschaffenheit,  Fltisse,  Klima,  Flora  und 
Fauna,  der  zweite  über  das  Volk  und  der  dritte  tlber  die  Wechselwir- 
kung zwischen  Landesnatur  und  Volk.  Man  sieht,  wie  zahlreich  die 
BertÜirungspunkte  zwischen  ihm  und  C.  Reichardt  sind.  Die  Darstel- 
lung ist  tlbersichtüch  und  klar.  Nicht  billigen  künn  ich  seine  Ansicht 
über  den  Dun;  er  meint  nämlich,  Herodot  habe  aich  den  Lauf  dieses 
Flusses  nord- südlich  vorgestellt,  während  er  doch  in  seiiiiMn  Unterlauf 
fast  ost  westlich  flieise;  daher  hätten  die  Völker,  die  er  jenseits  des  Don 


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Htndot. 


165 


Ton  Soden  nach  Norden  wohnen  lasse,  in  Wirklichkeit  sttdlich  bis  nun 
Kaakasiis  gewohnt.  Die  Wohnsitze  der  Hyperboreer  verlegt  er  drmge- 
mlTs  jenseits  des  Kaukasn«  in  Jas  Land  der  Grusier  und  Mingrelon, 
den  kaspiscbeu  See  hält  er  für  das  »andere  Meer«  und  den  Manytschsee 
für  den  See  im  Budinenland.  Interessant  wäre  p«  zu  boren,  wie  er  sich 
da  den  Zag  des  Dareios  ins  Sk^tbeoland  voräteili  und  erklärt. 

D^Arbois  de  InbainviUe,  La  soiiroe  du  Dannbe  ehei 
Hirodote.  Revue  «rch^ologique  1888.  8.  61—66  nnd  Aeadenüe  des 
Inseriptioiia  1888.  8. 198  i 

Der  Yerf.  ffthrt  ans,  dars  Anaximander  von  MUet,  der  die  erste 
geographisebe  Karte  entworfen  bnbe,  die  Bonaaqnelle  in  die  Rhiptt- 
sdien  Berge  za  den  Hyperboreern  verlegt  habe,  jenseits  deren  sieb  das 
»andere  Meer«  befinde,  in  dem  die  Kasdteriden  lagen.  Diese  Kenntnis 
bitten  die  lonier  offenbar  durch  die  Yennittlnng  der  Phöniker  gehabt 
Herodot  dagegen  stelle  die  Rhiplisehen  Berge,  die  Hyperboreer  nnd  das 
»andere  Heer«  in  Abrede.  Infolgedessen  verlege  er  die  Donanqnelle  in 
die  Pyrenäen  nnd  bezeichne  insofern  einen  Rttoksehritt  in  der  Geogra- 
pbie,  als  er  die  richtigem  Kenntnisse  seiner  Torginger  gegen  nnricbti- 
gere  anlgegen  habe. 

Dagegen  wendet  sich 

A.  Hauvette,  Academie  des  Inscriptions  1ÖÖ8   S.  458f. 

Er  hntont,  dafs  Herodot  nur  Thatsachen  aufnehmen  wollte,  die 
von  glaubwürdigen  Zeugen  bpstätigt  waren.  Daher  schlofs  er  alle  Fabeln 
und  Märchen  ans.  die  eine  Vorgänger  noch  gelten  liefsen.  £r  bezeichne 
also  einen  Fort-^clintt.  keiueu  Rückschritt. 

Auf  dieselbe  Sache  kommt  er  ausfohrücher  zurück  in 

A.  Hanvette,  La  g^ographie  d*H^rodote.  Bcvne  de  philo* 
logie  1889.  S*  1—24. 

Der  Verf.  will  nicht  sowohl  die  geographischen  Kenntnisse  Hero* 
doCs  darlegen,  als  vielmehr  seinen  Wert  als  Geograph  bestimnen;  er 
will  seine  Metbode  nnd  seine  Stellung  in  der  Oescbicbte  der  alten  Geo- 
graphie erforsehen.  Daher  nntersuebt  er  Herodots  Terbiltnis  n  seinen 
Yoigiageiii,  den  loniem,  indem  er  sieb  folgende  Fragen  vorlegt:  1)  Wie 
BteflcD  sich  die  lonier  nnd  er  die  Erde  im  Weltall  vor.  8)  Welche 
iafeoreii  GrmiMB  geben  sie  der  bewohnten  Erde?  8)  Welche  Elntei- 
Img  der  Kontinente  nehmen  sie  an?  4)  Welches  sind  die  Hauptlinien 
ihrer  Karten  nnd  die  Ilauptzige  ihrer  physischen  Geographie?  Der 
Verf.  weist  nach,  dafs  Herodot  noch  ganz  auf  dem  Boden  der  lonier 
steht  Daher  mifsbilligt  er  es  auch  mit  Recbt,  dar$  H.  Berger  in  seiner 
Geschichte  der  wissenschaftlichen  Erdkunde  der  Griechen  ihm  eine, 
wenn  anch  nnsichere,  Kenntnis  der  pythagoreischen  Ansichten  von  der 


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166 


Erde  beimifst  Seine  Methode  ist,  nur  dann  eine  Thatsache  zuzulassen, 
wenn  ein  glaubwürdiges  Zeugnis  darüber  vcrlirgt;  was  nicht  auf  dieso 
Weise  gestützt  ist,  weist  er  i'nrück.  Daher  ruliren  seine  ZLihlrcichen 
Widersprüchn  j^^ppen  dir  lonier  und  '^einc  AbwpichnnppD  von  denselben, 
wie  auch  in  betreff  der  Rhip.len  und  der  Hyperboreer.  Diese  hat  keiner 
der  alten  Schriftsteller  in  den  Westen  verlegt;  dies  haben  erst  spätere 
gethan;  die  lonier  wuTsten  pbeosowenig,  win  Herodot,  woher  die  I>onau 
konimp.  Herodut  vn  h  t,'t  ihren  Ursprung  aber  nicht  in  die  Pyrenäen, 
sondern  in  die  Nähe  der  Stadt  Pyrcnäa  in  das  Land  der  Kelten,  die 
nach  d'Arbüis  de  Jnbainvüle  am  mittleren  Rhein  oder  an  den  Ufern 
des  Oberlaufs  der  Donau  wohnen.  Herodot  bat  also  in  der  Hauptsache 
Recht,  wenn  auch  der  Name  PyrenÄa  dunkel  bleibt.  Diese  Methode 
Herodots  rechtfertigt  sich  durch  die  dadurch  erzielten  Erfolge.  Seine 
Reaktion  gegen  die  Mheren  Geographen  war  nützlich,  da  sie  mit  einem 
System  brach,  das  keinen  Fortschritt  zulicls.  Herodot  verdient  daher 
einen  Ehrenplatz  in  der  Geschichte  der  Geographie. 

Hierher  gehören  auch 

R.  Fröhlieh,  Herodots  Naehriehten  Uber  den  Pootue. 
Budapest   18S9.  Progr.  und 

K.  Fröhlich,  Herodots  Eeisen  im  Orient.  Budapest.  1890. 
Progr.  SOS.  8. 

ttiter  die  idi,  da  sie  nngarfsch  geschrieben  sind,  nicht  berichten  kann. 

£.  Ammer,  Über  die  Reihenfolge  und  Zeit  der  Abfas- 
sung des  herodotisehen  Gesohichtswerkes.  Progr.  Stianbiiig. 
1869.  48  8.  8. 

Der  Yerf.  ist  ein  Anhinger  A.  KirehhoiTs,  nn  Gegner  A.  Bauers, 
gegen  den  er  schon  1881  seine  Dissertation  geschrieben  hat  In  der  vor- 
liegenden Abh.  sammelt  er  als  weitere  Beweise  ftr  seine  Ansicht  Stellen 
ans  Herodot,  die  Torhergehende  Partien  beim  Leser  als  bekannt  voraus* 
setsen,  obwohl  dies  nicht  mit  auBdrftcUichen  Worten  gesagt  ist  Das 
Ergebnis  fsTst  er  anf  8*  84  dahin  susaromen,  dafs  man  unrecht  thue, 
wenn  man  annehme,  Herodots  Geschichtsbücher  hätten  nrsprttnglich  in 
anderer  Form  existiert  oder  seien  in  anderer  Reihenfolge  entstanden 
als  in  der  uns  vorliegenden,  und  dafs  Kirchhoff  gans  im  Rechte  ist, 
wenn  er  sagt,  Herodots  Werk  sei  sichtlich  von  vornherein  nach  einem 
festen  Plan  und  einer  sorgflUtigen,  anch  die  Verteilung  und  Anordnung 
des  massenhaften  in  den  Episoden  untergebrachten  Stoffes  berficksich- 
tigenden  Disposition  angelegt  und  ausgearbeitet  worden. 

Ich  kann  diese  Beweisführung  nicht  als  richtig  anerkennen.  Aus 
Verweisen  nach  vorwärts  und  rückwärts  und  aus  gegenseitiger  Bezug- 
nahme von  Stellen  auf  einander  folgt  an  sich  noch  nichts  ftar  die  Reihen- 


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Berotfot 


167 


folg^  4er  Abfassung  iretnil  rinn?  Werkes;  denn  diese  können  bei  einer 
späteren  Überarbeitung  und  Zusammenfttgung  der  einzelnen  Teile  zu 
einem  Ganzen  beigefögt  sein.  Ja,  aus  den  von  dem  Verf.  beigebrachten 
Ver\veibeii  auf  spätere  Teile  des  Werkes  könnte  man  sogar  den  SchluF« 
7ie)i>  n,  dafs  die  (Gegner,  die  Verf.  bekämpfen  will,  Recht  haben-  Richtig 
dürfte  sein,  dafs  Herodot,  bevor  er  an  die  Abfassung  des  Werkes  schritt^ 
den  Plan  im  ganzen  schon  entworfen  hatte;  ob  auch  bis  in  alle  Einzel- 
heiten, wie  der  Verf.  meint,  möchte  ich  bezweifeln  So  konnte  er  bei 
der  AMttsiing  dieses  oder  jenes  Teiles  auf  einen  andern  Bezug  nehmen, 
aaeh  wenii  cUeser  nodi  niolit  anigearbflitet  war.  Äbnllcli  ist  es  ja  auch 
heote  aoch. 

Was  die  AbÜMsangsseit  betrifft,  so  möchte  sie  der  Verf.  nicht  zn 
fiühe  ansetzen,  sondern  raehr  in  die  letzten  Jahre  des  Gescbichtssehrei- 
bers  verlegen.  Dafür  spricht  nach  dem  Verf.  snnftehst  der  ganze  Cha« 
nAter  des  Weilras,  dann  der  Besuch  ilgyptens,  der  erst  nach  465 

ttatt&ad,  vor  den  aber  der  Beginn  der  Arbeit  uicht  gesetzt  werden 
kaim,  da  sich  seine  Spuren  in  allen  Abschnitten  des  Werkes  finden, 
ferner  die  Übersiedlung  nach  Italien,  nach  der  die  Ausarbeitung  erst 
begonnen  wurde,  und  endlich  der  nicht  abgeschlossene  Zustand  des  gan- 
zen Werkes. 

y.  Costanzi,  Eicercbe  su  alcnne  pnnti  controversi  in- 
torno  alla  Tita  e  all'  opera  storica  di  Erodoto.  Ifemoria 
letta  al  R.  Istitato  Lombarde  nelU  sedota  del  giomo  80  aprile  1891. 
&  181—289.  4. 

Der  Verf.  behandelt  in  eingehender  Weise  eine  Reihe  von  Fragen, 
die  das  Leben  und  die  Werke  llerodots  betreffen.  An  dem  von  Pam- 
phila  angegebenen  Geburt^ahre  hält  er  fest,  wenn  es  vielleicht  auch 
nicht  ganz  genau  ist.  ebenso  an  der  Verwandtschafft  mit  Panyassis  und 
an  der  Beteiligung  an  dem  Aufstand  gegen  Lygdamis.  Herodots  Rllck- 
kehr  nach  Halihamass  und  die  Abneigung  seiner  Mitbürger  gegen  ihn 
ist  glaalihaft  and  erkUrbar.  Wahrend  des  Aafenthalts  in  Samos  be* 
suchte  Herodot  wahrscheinlich  die  Stftdte  und  Inseln  Kleinasiens.  Die 
Beize  nach  Babylon  fiUlt  in  die  Zwischenzeit  zwischen  seinem  zweiten 
Aufenthalt  in  Halikamass  nnd  dem  Jahre  449,  die  nach  Ägypten  lange 
nach  449;  anch  darf  man  keine  zwei  Reisen  nach  dem  letzteren  Lande 
annehmen.  Hinsichtlich  der  Abfassungsfrage  erklärt  sich  der  Verf.  gegen 
Banor  und  Christ,  er  stimmt  mit  Kirchhoff  darin  tiberein,  dafs  das 
Werk  die  Ausführung  eines  seit  langer  Zeit  gefafstcn  nnd  gereiften 
Planes  sei,  stellt  aber  in  Abrede,  dafs  die  zwei  ersten  Bücher  und  ein 
Teil  des  dritten  in  Athen  abgefafst  sind.  Der  Bedim  der  Abfassung 
fällt  in  die  letzten  Jahre  des  Aufenthalts  in  Tliuni  nach  der  agypti m  1h  n 
Reise.  Von  Thurii  kehrte  Herodot  nach  432  wieder  nach  Athen  zurück, 
wo  er  um  429  starb;  allerdings  hat  sich  der  Yert.  den  üeweis  für  diese 


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168 


Heiodot. 


BehaaptuDg  und  die  Widerlegung  der  gegenseitigen  Ansichten  sa  leicht 
gemacht;  ich  kann  mich  seinen  Ansfthningen  nicht  anacUiefiMn.  Du 
Geechichtswerk  des  Herodot  erklärt  er  für  nnYoUstSndig,  obgleich  er  et 
nicht  filr  wahrscheinlich  hllt,  dafs  der  Gesebichtsscbreiber  Aber  die 
Einnahme  von  Sestos  habe  binansgehen  wollen.  Die  YerMfentlichmig 
erfblgte  erst  nach  dem  Tode  Herodots;  während  seines  Lebens  wnrde 
er  dorch  die  öffentlichen  Yorlesnngen  bekannt,  unter  denen  man  der  in 
Athen  den  Glauben  nicht  versagen  darf.  Was  die  'AaaOptoi  Aoyoi  be- 
trifft, 80  spricht  nach  dem  Verf.  die  Wahrscheinlichkeit  dafür,  dafs  ihre 
Abfassung  ein  Wunsch  des  Geschiohtschreibers  war,  der  nicht  cor  Aus- 
Ibhmng  kam. 

L.  Leynardi,  La  mente  di  Erodoto  d^Alicaruasso.  Note 
Storicbe-critiche.   Oenova,  R.  Institute  Sordo-muti.  1889.  75  8.  8. 

Der  Verf.  ist  der  Ansicht,  dafs  die  Litteraturgeschichten,  die  sieb 
in  den  Händen  der  Schüler  befinden,  Ilerodot  zu  kurz  behandeln,  die 
Resultate  der  mündlichen  Darlegungen  aber,  wie  sie  in  der  Schule  ge- 
et  ben  werden,  etwas  unsicher  seien.  Daher  hat  er  sich  entschlossen, 
in  dem  vorliegenden  Aufsatze  das  Nötige  über  das  Leben,  den  Bildungs- 
gang und  die  religiösen  und  pulitischeu  Absichten  Herodots  zusammen- 
zustellen. Der  erste  Abschnitt  behandelt  die  Ausbildung  Herodots,  der 
sweite  seine  politischen  Ansichten,  der  dritte  Zweck  nnd  Ziel  seiner 
Gesdiiclite,  der  vierte  seine  relif^Osen  Anschauungen  nnd  der  ftnfte 
sein  Werk  nnd  dessen  Stü.  Beigegeben  sind  noch  zwei  Anhinge,  von 
denen  der  erste  sich  mit  Herodots  Reisen,  der  sweite  mit  dessen 
Sprache  beschsftigt.  Im  ganxen  ist  der  Aaftata  swei^entspreehend; 
doch  ist  auch  manches  weniger  zu  Billigende  oder  Unrichtige  mit  nnter- 
gelanfen,  so  besonders  in  dem  Abschnitte  ttber  die  Logographen. 

D.Kovacs,  Herodots  religiöse  und  sittliche  Anschauun- 
gen. Szekely.  1890.  Prog.  IIS.  8.  Ungarisch. 

J.W  H.  Uaclaren,  Stndia  Herodotea.  Dies,  inang;  Rostock. 
1888.  86  B.  8. 

Der  Verf.  will  nachweisen,  dafs  Herodot  drei  Arten  von  Kampf 
in  seinem  Werke  dargelegt  habe:  1)  den  Kampf  der  nnnmschrftnkten 
Monarchie  mit  der  Republik,  2)  den  Kampf  der  unbegrensten  Herr- 
schirft  mit  der  Freiheit  und  8)  den  Kampf  der  Natorreligion  mit  dem 
antropomorphischen  Polytheismus.  Zu  diesem  Zweck  legt  er  sieh  fol- 
gende Fragen  vor:  1)  welches  waren  die  Schranken  der  Königsherrsehaft 
bei  den  Persern?  2)  trachteten  die  Perser  nach  einer  nnbegreaiten 
Herrschaft?  8)  Welches  war  die  wahre  Religion  der  Perser?  Was  die 
erste  Frage  betrifft,  so  schwebte  nach  dem  Verf.  dem  Geiste  Herodots 
das  Bild  einer  absoluten  Monarchie  in  Persien  vor;  trotzdem,  lasse  sic|i 


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Hcrodot. 


169 


ans  seinem  Werke  erkennen,  dafs  dieselbe  eingeschränkt  war  in  der 
KöDig&burg  durch  die  Macht  der  Königinnen  und  durch  den  Einflufs 
der  Eanuchen,  aofserbalb  der  Königsburg  durch  die  königlichen  Richter, 
den  Adel,  den  Staatsrat  und  die  Magier.  Hinsichtlich  der  zweiten  Frage 
weist  er  darauf  hin,  dafs  die  Perser  in  ihrer  Ilerrschgier  sich  durch 
keine  Vftlkergrenze  selirecken  liefsen;  die  Hauptgrttnde  fikr  die  Kriege 
gegen  GriecheolaDd  seien  gewesen  die  Notwendigkeit,  den  Forderungen 
der  Vomebmen  nachzugeben,  die  Hoifeong,  den  Erdkreis  eq  nnterwerfiNi 
nod  erst  mn  dritter  Stelle  der  Wunsch,  Bache  sn  nehmen.  Bei  Beantp 
wwtnag  der  dritten  Frage  wendet  er  sich  besonders  gegen  Bawlinson, 
der  behaoptet,  der  Knlt  der  froheren  aehimenischen  Könige  sei  ein 
reiner  Dnalisnins  ohne  eine  Spur  von  Katarreligion  gewesen ;  als  aber 
die  Perser  die  westlichen  Völker  angriffen,  seien  sie  so  von  den  seinem 
trsprung  nach  shythiscben  Hagisrous  ergrilfen  worden,  dafs  darans  eine 
gemischte  Religion  entstanden  sei.  Den  reinen  Dualismus  bestreitet 
der  Veil  ebenso,  wie  den  skythischen  T>sprung  der  Magier.  Auch  die 
Auffassung  Herodots,  der  die  persisch  Holigion  fbr  eine  reine  Natur- 
religion hielt,  kann  er  nicht  teilen;  denn  Herodot  selbst  bringt  davon 
Abweichendes  vor.  So  ist  er  der  Ansicht,  dafs  die  persische  Religion 
TOD  Anfang  an  aus  l^aturreligion  ood  Dualismus  gemischt  gewesen  sei* 

A.  Groiset,  La  vöracit^  d*H4rodote.  Reyae  des  dtudes  greo 
qoes  1888.  S»  164— 162. 

Der  Verf.  wendet  sich  gegen  A  H.  Sayce  und  dessen  bekannte 
Angriffe  auf  die  Wahrheitsliebe  Herodot«  in  dem  Buche:  Tlit  ancient 
empires  of  ihe  East,  Ilerodotus  1  III  etc.  Er  greift  die  Behauptungen 
Sajce's,  dafs  Herodot  trotz  seiner  Versichernng  nicht  in  Babylon  und 
ElephaatiBe  gewesen  sei,  heraus,  nn  daran  Sa7oe*s  Gründe  an  prüfen. 
Der  Gnmd  Unsiditliefa  des  Weges  nach  Snsa  ist  nicht  stichhaltig,  da 
hier  die  OberGefening  bei  Herodot  Terdorhen  ist  Ebensowenig  ist  der 
Grand  inbetreff  des  Tempels  dos  Beins  durchschlagend,  da  nur  Arrian, 
lad  twar  in  einer  beilinfigen  Notis,  GewAhrsmana  Ihr  die  gegenteilige 
Ansicht  ist;  steht  aber  Herodot  gegen  Arrian,  so  ist  Herodot  wahr- 
seheiaü^r.  Auch  die  Elephantine  betreffenden  Grttnde  sind  ebenso 
hinftllig;  dies  wird  auch  von  Strabon,  Arrian  und  andern  eine  Stadt 
genannt. 

Mit  demselben  Gegenstand  besehftftigt  sich  auch 

J.  Uppert,  Academie  des  inscriptions  et  Beiles -Lettres.  1888. 
S.  82  f. 

Er  weist  darauf  bin,  daf^  der  Belus-Turm  und  Belus-Tempel  zwei 
ganz  verschiedene  GebftnHp  sind;  der  erstere  stand  in  Borsippa  im  Süd- 
osten YOD  Babylon,  der  letstere  i7  Kilometer  davon  auf  dem  andern 


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170 


B«rodot. 


Ufer  des  Enphrat  Den  Belus»Tempel  zerstdrte  Xerxes,  nicht  tber  den 
Belus^Turm,  den  Herodot  noch  sah. 

F.  Dftmmler,  Äkadetnika.  Beitrige  tor  littemtiirgMebiebte 
der  sokratiBchen  Sclmleii.  Giefsen,  Ricker'scbe  Bnchhandlimg.  1889. 
XV  a.  296  S.  8. 

Der  Verf.  wendet  sich  ftof  8.  247  f.  gegen  E.  Maafs,  der  fOar  He- 
rodot  in,  80^82  eine  eebriftUche  Qaelle,  die  uaxaßiXlmT&e  dee  Pro- 
tagons, annahm,  vgl  vorigen  Jabresber.  Bd.  LYIII,  8.  268.  Beiner 
Meinang  nach  liegt  nicht  der  geringste  Qmnd  vor,  diese  ErOrtemng 
nicht  ftr  original-herodoliscb  in  halten,  so  sehr  anch  ihre  icIm»  ron 
Zeller  hervorgehobene  Yerwandtschalt  mit  den  Bestrobnngen  der  8o> 
phisten  auf  der  Hand  liegt  Soweit  bin  ich  mit  dem  Verf.  einverstan- 
den;  dagegen  kann  ich  ihm  nicht  folgen,  wenn  er  Herodot  III,  38  auf 
den  Eleer  Hippias  als  Quelle  zurückfuhren  will.  Warum  soll  hier  nicht  eine 
selbständige  Beobachtung  Hcrodots  vorliegen?  Was  bat  ferner  die  Stelle 
des  Anonymus  SiaXi^eci:  2,  MiiHach  I,  8  646:  otfiat  S' dv  uc  rot  xaXä 
xtX.  mit  der  herodotischen  gemein  -'  Und  selbst  den  innern  Zusammen- 
hang zuL^rpeben,  kann  sie  nicht  auf  eine  Quelle  zurückgehen,  die,  an 
Herodot  anknüpfend,  die  Sache  selb'^tändiff  weiter  ausführte?  Icden- 
folls  ist  die  Vei^chiedenheit  zwischen  der  Herodotstelle  uud  der  Lrhre 
des  Hippias,  wie  sie  Plat.  Protag.  p.  387,  c.  vorliegt,  so  grofs,  dafs 
an  eine  Benützung  des  letzteren  durch  den  erstem  nicht  gedacht  wer- 
den  kann. 

R.  Issherner,  Inter  Scylacem  Caryandeasem  et  B«ro- 
dotnm  qnae  Sit  ratio.  Diss.  inang.  BerUn.  1888.  428.  8. 

Der  Verf.  will  zeigen,  dab  Herodot  die  Enihlimg  der  indiaehen 
Geschichte  ans  Skylax  entnommen  hat,  dessen  8paron  seiner  Meinang 
nach  sich  anch  im  6.  Bache  seigen.  ^nichst  spricht  er  nun  aber  den 
Hann  selbst.  Herodot  erwfthnt  einen  Skylax,  der  Indien  beschrieben 
hat;  dieser  ist  nach  dem  Verf.  Skylax  ans  Caryanda,  der  unter  Darelos 
Hystaspes  lebte.  Vergleicht  man  ihn  mit  Herodot,  so  ist  bd  beideo 
nmr  die  Beseiohnong  IMc  mrafiae  gleich;  aber  dies  schreckt  den  Verf. 
nicht  ab,  ihn  durch  Herodot  benntat  sein  zu  lassen ;  denn  was  Herodot 
aus  Skylax  entnommen  bat,  ist  eben  aufiUlig  nicht  in  Fragmenten  er- 
halten. Darüber  staunt  man  noch  um  so  mehr,  wenn  man  8.  21  liest, 
dafs  Ktesias  mit  Skylax  IxidnoSeg^  lUrö},txi>oi  und  '  EvortxTovree  gemein- 
sam hat.  di'ps  aber  so  wenig  sei,  »tit  persuadere  nobis  nemo  possit  unum 
ex  altpro  pendere^  Man  sollte  doch  meinen,  was  piiiem  gerecht  ist, 
ist  dem  andern  billig.  Daun  forscht  der  Verf.  im  einzeiuen  Herodot  HI, 
98—106  durch.  Er  »rklärt,  dafs  Ifprodot  die  Sage  von  den  guldgra- 
benden  Ameisen  nur  vun  einem  Manne  habeu  könne,  der  in  Indien  ge- 
wesen sei  (?!);  dafs  dies  aber  äkylax  sei,  sehe  jeder.   Aber  Herodot 


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H«ffodot  171 

nennt  doch  zweimal  die  Perser  als  Gewährsmänner!  Auch  dafür  weifs 
der  Verf.  Rat.  Skylax  blieb  nämlich  als  Leiter  des  Schiffes  bei  dem- 
selben zurttck,  während  die  ihn  begleitenden  Pener  ia  das  Land  gin- 
gen; nach  der  Rückkehr  fragte  er  dann  jene,  was  sie  gesehen  und 
stützte  seine  Erzählung  durch  ihr  Zeugnis;  so  gingen  die  Worte  ok 
yerae  'mo  fJspaecjv  auch  in  Herodots  Erzflblunfr  über.  Warum  sollen 
denn  aber  jene  begleitenden  Perser  ihre  Erlebnissr  nicht  auch  zu  Hause 
erzählt  und  so  verbreite?  haben,  um  von  al!  n  iindprn  Möglichkeiten, 
wie  jene  Sage  nach  Persien  gekommen  sein  kaiiu,  zu  schweigen?  Aber 
der  Verf.  versichert,  ein  Grieche  mtksse  nach  der  ganzen  Art  der  Er- 
zählung der  Gewährsmann  Herodots  gewesen  sein.  Was  er  aber  zum 
Beweise  dafttr  anführt,  kann  ebensowohl  von  Herodot  selbst  herrOhren. 
Kanm  besser  begründet  ist  die  Ansicht,  Saidas  s.  v.  £xoXa$  habe  dieses 
Werk  des  Skylax  anter  dem  Titel  mpMloue  tw¥  intv^  tmv  Ißpaxiiiouc 
anjAanß  au^eftlhrt;  denn  das  Eiythrtische  Meer,  d.  h.  das  Sttdneer,  sei 
nach  der  Meiaiing  der  Alten  ein  Teil  des  Heeres  aufserkälb  der  Sinlen 
des  HeraUes  gewesen. 

Aber  nidit  blofs  diese  Sehrift  des  Skylax  habe  Herodot  benfltit, 
sondern  auch  npeh  die  weitere  rä  toS  *HpaMJi$»9ov  tod  Mulamhf  ßaurt' 

die  man  gewöbnlieb  dem  Skylax  abspricht,  die  der  Terf.  ihm  aber 
belibt,  da  das  Thema  nicht  anrser  den]  Bereich  der  Logographie  liege. 
Dieser  Schrift  hat  Herodot  nach  dem  Verf.  einen  Teil  von  V,  37.  121* 
117  —  122  entnommen.  Aach  fUr  diese  Behaoptong  genOgen  die  aoge- 
fhhrten  Beweise  nicht. 

P.  Trantwein,  Die  Memoiren  des  Dikäos.  Eine  Quelle  des 
Herodoteischen  Gescbichtswerkes.  Hermes  25.  8. 527-  666. 

Der  Verf.  führt  hier  ein  Hypothesengebfiude  aut.  so  luftig  und 
windig,  als  man  es  nur  wünschen  kann.  Herodot  sagt  \  III.  65:  i^r^  Sk 
J/xaiog  u  tftoxu8toQ  xtX.  Dieses  ijfjj  bezieht  der  Verl  unter  Verweis 
anf  IV,  13,  wo  aber  noch  rundtuv  inea  dabei  >ieht  auf  eine  schriftliche 
Qoeile.  So  hat  er  einen  Geschichtsschreiber  Dikäos  fertig.  Er  erzählt 
uu  nno  im  Anscklnfs  an  die  Herodotstelle  nnd  unter  Zohüfenahme  der 
eigenen  Erfindungsgabe  seine  Schicksale;  ancb  den  Titel  seiner  Schrift 
weid  er  mitsnteilen;  er  sehrieb  Memoiren  ans  der  Z^t  des  Perser- 
kriflges,  dk  Herodot  ausgiebig  verwertete.  Ans  ibr  schöpfte  er  mUer 
Vin,  05  alle  seine  Mitteilungen  ttber  Demaratos;  natttrüch  geht  ancb 
Vü,  Z:  WC  i  fAttQ  fuu  gj[gi  anf  diese  sehriftliebe  Quelle.  Anfserdem 
ist  ihr  entnommen  die  Aufzählung  der  einxelnen  Völkerschaften  des 
grofsen  Heeres  VJI,  61  f.,  die  Eskorte  des  Königs  auf  dem  Marsch  VII, 
40.  41,  die  Geschichte  des  Pytheas,  die  Bestrafung  des  Hellespont  durch 
Xerxes,  der  Übergang  aber  die  Schiffbrücke  VU,  54.  55,  und  auTser 
diesen  sichern  Stellen  möglicherweise  noch  die  den  Xerxes  -  Zug  be- 
treffenden geographischen  Angaben»  auch  Yli,  209.  209.  238.  VUl,  64  66. 


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172 


Befodot. 


Das  Memoirfc  n\\  (  rk  des  Dikäos  endigte  mit  der  Schlacht  bei  Salamis 
oder  mit  Erzablungen  aus  den  letzten  Tagen  vor  der  Schlacht.  Etwas 
erstaunt  ist  man,  vom  Verf.  zu  hören,  dafs  über  DikäOb  weiteres  Schicksal 
uid  sein  Buch  nichts  bekannt  sei.  Eiuigermafseu  entschädigt  uns  dafür 
die  Mitteilung,  der  Zweck  des  Werkes  sei  gewesen,  unter  dem  Scheine 
objektiTer  DarsteUoag  seine  and  des  Demanten  Ynterlnndsliebe  nach- 
diftcklich  hernusiastreiehen ,  um  sieh  von  dem  Yorworf  des  /ujSe'^  sn 
befreien.  Daher  sei  anch  die  Yerdffentlichang  der  Schrill  tweifellos; 
aUerdingB  habe  dieser  Zweck  den  historischen  Wert  beeintriebtigt 

H.  Ball,  Die  Bekanntschaft  römischer  Schriftstr  1 1  nr 
mit  Herodot  Progr-  des  Joachimsthalschen  Qymn.  Berlin.  1890. 
24  8.  4. 

Der  Yerf.  will  untersnchen,  ob  und  inwieweit  die  erhaltenen  römi- 
schen Schriftsteller  eine  direkte  Bekanntschaft  mit  dem  Oeschichtsweric 
des  Herodot  verraten.  Zu  diesem  Zweck  will  er  alle  Scliriftsteller  von 
Fabius  Pictor  an  bis  herab  auf  Isidorus  von  Sevilla  durchforschen.  Die 
vorliegende  Arbeit  beschftftigt  sich  mit  den  Prosaikern  bis  herab  auf 
Cicero  und  Varro.  Das  Resultat  der  fleifsigen  und  eingehenden  Abb. 
ist,  dafs  sich  nirgends,  auch  nicht  bei  Cicero,  eine  direkte  Benützung 
Herodots  nachweisen  lasse;  für  Varro  läfst  der  Verf.  mit  Rücksicht  auf 
die  ärmlichen  Überreste  seiner  Schriften  das  Urteil  ausgesetzt. 

An  Übersetsnngen  liegen  vor 

Herodot  wortgetreu  nach  Ii-  R.  Mecklenburgs  GrundsÄtzeu  ttber- 
setzt  von  U.  Dill.  Buch  V.  Vill.   Berlin,  Mecklenburg. 

Hörodote,  Traduction  de  Laroher,  revae  et  corrigte  per 
£.  Pessonneaai.  Paris,  Carpentier.  lY  u.  609,  S.  18. 

The  history  of  Herodotus,  Translated  by  G.  C.  Macanlay. 
2  vols.  London,  Macmillan.  7öO  S.  8. 

Herodotns  book  YI.  A  translation  by  Hasom  and  Fearenside. 
London,  Glive.  68  8.  12. 

Herodotus  books  V.  VI.  A  literal  translation  by  J  Oibson. 
London.  Cornist   108  S.  12. 

Herodotus  literally  translated  by  H.  Gary  (Bohns  Glassical  Li- 
brary). London,  Bell. 

Herodotus  literally  translated  from  the  text  of  Bähr.  With  a 
geographica!  and  gerieral  index  by  H.  Gary-  (Sir  John  Lubbocks 
Huodred  Books).  London,  Boutledge.  612  S.  8. 


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HirodoC. 


17a 


Herodotus.  Istorie  tradotte  da  A.  Mustoxidi.  Napoli,  Chiu- 
TWaL   Ui  S.  32. 

Th.  Misehtsehenko,  HerodotftberseUungi  2.  Aufl.  HoBkao, 
Potapowa.    1868.  169  S.  6. 

Herodüti  historia  oversat  af  F,  Falkeastjeroe.  1 — 3.  Heft. 
Kopenhageii,  Erslev.  k  48  S. 

Nachtrag. 

W.  Maller,  Die  ümsegelung  Afrikat  durch  phünizische 
Schiffer  am  das  Jahr  600  t.  Chr.  Rathenow,  M.  fiabensieo.  0.  J. 
IIOS.  8. 

Der  Teii  behandell  die  Frage,  ob  die  tod  Herodpt  berichtete  üm- 
segeloQg  Afrikas  durch  Phönirier  im  Anftrage  des  Königs  Keebo  von 
ügjpten  als  historische  Thatsache  angesehen  werden  dflrfe.  Eine  ein- 
gehende Prüfung  des  gesamten  einschlägigen  Materials  ftthrt  ihn  su  dem 
Ergebnis,  dafs  kein  triftiger  Grund  vorliege,  an  dem  Berichte  Herodots 
so  Bweifeln.  Diesem  Ergebnis  stamme  nach  ich  bei. 

R  Adam,  De  Herodoti  ratione  historica  quaestioncs  se- 
lectae  sive  de  pugna  Salamitüa  atque  Platueeusi.  Diss.  luaug. 
Berlin.  1890.  Heinrich  u.  Kemke.  56  S.  8. 

Der  Verf.  untpfsucbt  einige  Abschnitte  aus  dem  letzten  Te'ih  des 
herodotischen  ütM  Inchtswerkcs,  um  ans  den  etwa  vorhandenen  Wider- 
sprüchen und  Rissen  io  der  Erzählung  auf  die  von  dem  Gescbichts- 
scliFf  iber  benutzten  Quellen  zu  schliefsen  und  so  einen  Einblick  in  dessen 
Kompositionsweise  in  den  letzten  Büchern  zu  geben.  Das  1.  Kapitel 
behandelt  die  Beratung  der  Führer  vur  der  Schkchl  bei  Salamis;  der 
Verf.  glaubt,  daTs  hier  dem  Themistokles  freundliche  und  feindliche  Be- 
richte mit  einander  verschmolzen  sind.  In  ähnlicher  Weise  unterscheidet 
er  in  der  Eraihlnng  von  der  Umzinglung  der  griechischen  Flotte  dnrdi 
die  Perser  vor  der  Schlacht  bei  Salamis»  die  den  Gegenstand  des  2.  Ka- 
pitela  bildet,  eine  hafikamassiscbe  oad  eine  athenische  Quelle;  aus  jener 
stammen  nadi  ihm  die  Nachrichten  Aber  Artemisia  nnd  die  Perser,  ans 
dieser  die  tber  die  Qriechen  nnd  Aristides.  Das  8.  Kapitel  beschllftigt 
sieh  mit  der  ScUacht  bei  PlatU,  sn  deren  Schildemng  Herodot  nach 
dem  Yert  spartanische  nnd  athenische  Quellen  verwandt  hat  Soweit 
bin  ich  im  ganzen  mit  dem  Verf.  einTerstanden,  wenn  er  mir  auch  in 
nancfaen  Einaelbeiten  zu  weit  sn  gehen  scheint;  nicht  beistimmen  kanu 
ich  ihm  dagegen  in  dem,  was  er  im  4.  Kapitel  nachzuweisen  sucht,  dafs 
nftmlicb  Herodot  die  Verteilung  der  griechischen  Streitkräfte  auf  die 
einxelnen  Staaten  anigmnd  der  Gesamtzahl  nach  eigenem  Ermessen  yor- 


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174 


Herodot. 


gmmam  lube.  Msitisr  Übeneogims  naeh  lagen  dem  Schriftsteller 
andi  Uer  bestfamiite  EioselbeiiQhte  vor. 

J.  V.  Prasek,  Medien  und  das  Haue  des  Kyaxares.  Berlin. 
Catvaiy.  1890.  110  S.  d. 

Der  Terf.  behandelt  die  Geschiebte  Mediens  bis  snm  Jahre  650, 
wo  es  seine  Selbständigkeit  an  Persien  verlor.  Er  wendet  sich  dabei 
baaptsiehlich  gegen  A.  BeUttre,  der  sich  in  seiner  Schrift:  Le  penple 
et  Tempire  des  HMes  Jnsqn'i  la  fin  dn  r^e  de  Cyazare  besonders 
anl  das  nnhistoriaehe  Buch  Judith  als  Quelle  stOtste.  Den  herodoti- 
schen  Berieht  teilt  er  in  swei  Teile,  in  einen  den  Hedem  gOnstigeren 
1, 96—128  und  in  einen  ihnen  weniger  günstigen  1, 12S--160|  die  er  aof 
verschiedene  Quellen  sorttcfcftlhrt.  Dasn  liegt  meiner  Meinung  nach  Icein 
Omnd  vor;  denn  auch  der  Widerspruch,  dafs  1, 180  die  Dauer  der  Me- 
derherrschaft  auf  128  Jahre  angegeben  wird,  während  die  Addicrung  der 
Regiemng^ahre  der  vier  Könige  150  Jahre  crgiebt,  kann  auf  einem  Ver- 
sehen der  Abschreiber  oder  des  Herodot  selbst  beruhen.  Der  Verf.  hält 
die  Zahl  128  fnr  richtig  und  setzt  demgemäre,  da  Astyages  550  v.  Chr. 
gestürzt  wurde,  die  Gründung  des  medischen  Reiches  in  das  Jahr  677  v.  Chr. 
Für  den  Orftuder  hält  er  aufgrund  assyrischer  Inschriften  Matimiarsu; 
D^okes  dagegen,  wohl  der  auf  Inschriften  genannte  Dajaukka,  der  Zeit- 
genosse Sargons  (713),  dem  die  Tradition  die  Gründung  des  Reiches  zu- 
schreibe, sei  nur  der  Gründer  der  Dynastie  gewesen.  Den  Phraortes, 
den  Nachfolger  des  Dejokes.  hält  der  Verf.  ftir  ein  und  dieselbe  Person 
rait  Astyages ,  dem  Bundesgenossen  Nabopolassars ;  er  glaubt ,  dafs 
Pbranrtos  der  Familien-,  Antrages  der  Kegenteniiame  frf^wrsen  sei.  Die 
28  j  itirige  Skythenherrschaft  während  der  Kegicruni^  h  s  Kyaxares  war 
nach  ihm  keine  eigentliche  Herrschaft,  ^ond^rn  vi  Inn  In  eine  Reihe  von 
Raubzügen  jVnes  Volksstammes  in  das  medische  Reich,  die  vormutlicb 
mit  den  Wanderungen  der  Armeuipr  und  Kappadokier  in  ihre  späteren 
Wohnsitze  im  Zusammenhang  standen;  ja,  es  sei  sogar  möglich,  dafs 
da's(  Vt)lkt  r^rhaften  geradezu  als  Skythen,  die  in  Kleinasien  vordrangen, 
bezticlinct  wurden  seien.  SchliefsUch  erwähne  ich  ans  der  gediegenen 
Abhandlung  noch,  dafs  der  Verf-  die  Eroberung  Niuives  um  608 — 605 
ansetzt 


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Bericht  über  die  die  griechiseben  Tragiker  be- 
treffende Litteratar  der  Jahre  1889 — 1891. 

Von 

Dr.  N.  Weekiein, 
Kektor  in  Manchen. 


Griechische  Tragiker. 

Her  werden,  De  locis  nonniiUie  tragieorom  epistola  critiea  td 
NittcUtim.  MhemosTne  N.  8.  XTII  p.  243—274. 

r»  J>  ßanaßaa/AEiog ,  Kptrmaik  napar^^aetc  tfe  toqc  r/JUpMou:. 
Mtpßa  U  (1690)  p.  249  -  267  und  886. 

UeptxA^S  MeXiayfjog ,  Kptxixä  imivopSiojiaTa.  Athen  1 89 1 
(p.  1-8  ZU  Äschylos,  Sophokles,  Euripides). 

*ABig¥ä  Iii  (1891)  p.  177-196. 

£.  B.  Koster,  Stadia  tragico-Homerica.  DisBertation  too  Leyden. 
Daventriae  1891.  94  8.  8. 

Anton  Schubert,  De  temporis  inter  verbum  tiuitum  et  parLici- 
pinm  aoristi  aeqnalitate  apud  Graecomm  poelas  tragicos.  Programm 
von  Bamberg  1889.  688.  8. 

Ph.  Weber,  Die  Nonnnalparataxpn  bei  den  griechischen  Tragi- 
kern.   Commentationes  Woeiftiiniauae.  Leipzig  1891.  S.  97— 106. 

Ernst  Haase,  Über  den  Dual  hei  den  attischen  Dramatikern. 
6jraui.^Progr.  von  Bartenstein  1891.  26  8.  4. 

Sigmund  Raiehenbergar,  Die  Entwiddong  des  mato^ynUaehen 
Qebrancha  Ton  Göttemamen  In  der  grieehiBcfaen  Poesie  bis  lun  Ende 
dea  Alexandrimscben  Zeitaltera.  Karlamhe  1891.  1188.  8. 

£.  B.  Clapp,  Conditional  Sentences  in  the  Oreek  Tragediaas. 
Tnmaaationa  of  tiie  Amerlean  Pbüological  Aasoelation.  Tot.  XUI 
(1881),  8.  Bl— 92. 


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176 


OriMbische  Tragiker. 


Tragicorum  Graecorum  fragmenta  rec.  Augustus  Nauck.  EüiUo 
secunda.    Leipzig  1689.    XXVI  uud  i022S.  8. 

N.  Wecklein,  Dramatisches  und  Kritisches  zu  den  Pragmentea 
der  griechischen  Tragiker.  Sitzungsb.  der  pbUo8.-philol.  n.  bist.  CL  der 
Akademie  d.  W.  zu  MOncben  1890.  S.  1^67. 

Job.  Stile,  Eine  Studie  Aber  den  Philoktetes  des  Isehylos,  Eon- 
pides  a.  Sophokles.  Progr.  von  Nen-BydioT  1888.  16  S.  8. 

Karl  PilUng,  Zur  Heraklidensage*  Progr.  Ton  Namabarc^ a.  S. 
1880.  20  3.  4. 

Paal  Oirard,  Thetpie  et  lee  d^bots  de  la  tragMie.  Revae  de» 
Mndes  grecques  IV  (1891)  p.  169-170. 

0.  Weifsf  nfels,  Die  Eotwickluug  derTragrödie  bei  den  (iriechen. 
Gütersloh  1891.  86  8.  8. 

Aagnat  Rosikat,  Über  das  Wesen  der  ScbicksaUlnigOdie. 
f.  TeiL  Programm  des  stidt  Bealgymnasiania  m  Königsberg  i  Pr. 
1891.  MS.  4. 

N.  Wecklein,  Über  die  Stufte  uud  die  Wirkung  der  griechischen 
Tragödie.    München  1891.  48  S.  4. 

J.  J.  Oeri,  Das  episobe  Element  in  der  griecbiscben  Tragödie. 
Aaraa  1889.  20  S.  8. 

Rudolf  Glaser  ,  KlytSmnestra  in  der  griecbiscben  Dichtung. 
6ymn.*Progr.  ton  Bödingen  1890.  28  S.  4. 

E.  Dogit,  Oreste  et  Hamlet.  Annales  de  reuseignement  aap^ 
rieur  de  Grenoble.  I,  1  p.  143—86. 

M.  H.  Daniel,  A  fiitare  lifo  as  represeated  by  tbe  Greek  trage- 
dians.  Gassical  Review  IT  (1890)  p.  80—95. 

Hermann  Ilarries,  Tragici  Graeci  qua  arte  usi  siut  in  descri- 
benda  insania.   Diss.  von  Kiel  1891.  51  S.  8. 

Jobann  Lors,  Beitrag  zur  Erkllmng  der  griecbiscben  Farben- 
bezeidmnngen,  bauptsftchlicb  ans  dem  Gebiete  der  I^rik  and  des 
Dramas.  Progr.  von  Leitmeritt  1890.  87  S.  8 

Ober  die  EntsCebong  der  Trilogie  vgl.  meine  unter  Ischylos  (Frag* 
mente)  angeftbrte  Abbaadlong. 

Ein  BmebstOdt  einer  nnbekaanten  Tragödie  (einer  Iphigeaeia  io 
AaUs?)  verOfentHcbt  Habaffy  in  den  Canningbam  Memoirs  No.  YIII 


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Qriediitefae  Tragiker. 


177 


(1891).  Das  Papvrusstück  i'^t  mit  don  l'apyri,  welche  mur'  Fragmente 
der  Anfiope  enthalteu  (s.  unter  Euripides),  gefunden  worden.  Mahftfi^ 
hat  Folgendes  entziffert: 

ap   w   ywßm  xA 

}iaXXov  n 
oda  .  .  pos  TjSrj  r 
iuuq7  t 

fie»  te.  Impo 
xmJisnß  »tottioe  xa 
AyofiSfivov  oo  yap 
xw8wog  i^fu»  w 

akk  ttaaxooütt  ^ 

xat  tov  Aoxpmv  ap](\ovra 

Von  eiaem  weiteren  Fragmente,  welches  ebd.  auf  Taf.  IV  unter  2 
gegeben  wird,  sind  so  spftrliche  Reste  llbrig,  dafa  sich  nicht  feststellen 
UTst,  ob  es  einer  Tragödie  oder  Komödie  angehört  hat 

Von  den  Conjecturen  Herwerdens  sind  wenige  brauchbar.  Gans 
Ungeeignetes  lasse  icli  bei  Seite  und  erwähne  Folgendes:  Aesch. 
fragm.  99,  2  rniovtT  ijxk  Zeug,  8  ixaprdpi^ffa,  xoöx  apoup\  16  'i^///^ 
pi)  ^^  ^Aoiu)^^  22  1.  -rf^o  zt'  üI^jou  jx^vet  (oder  r^rt'  ine^fxfi/j^d/j^).  ^ 
Kflura  rMiaa^  ix^iw  npoQ  ippart^  127  äpxz£tog.  Sophokl.  Ai.  a05 
Zcr^v  dn*  abrwv  üßpof  ixTSiaeur*  huv,,  610  f.  viog  rpo^dtoc  (neprfieii, 
667  f.  üpy  v«fi€<v  pat  ,  .  /<i^fV*  XEtv<p  571  /ujr'  dywvapxof  r<vtff 
^ifoooat  (oder  Bwt*  pijti  Au/uwv  fybe  (Xdßj^,  716  xMk»  dum» 

poToy,  741  ipxtSm»  drdpjgt  905  rime  m$*  {a»^')  ^a$9i  929  oö- 
Xioeffi¥  nd^Eüt^  1018  tinf  ix  U^oiK  Y^jwta  ßapßdpw^  1019  tk  fpi¥ 
xrtwv/icuoc,  1021  delet,  1043  1090  und  1109  c?ip  rdpoug  («och 

Aristopb.  Frö.  423  iv  nSp  'sdpoiat)^  1091  ywupiae  ab  xopi^t&mte^  1186 
n»hfm»0ä¥^  1206  i»iofnoQ  oder  fielmehr  äpufya/nos^  1227  «w^*  dvoi- 
<r;]r(^)rrafp,  1848  S^r  in^iß^vai  (und  mit  Leeuwen)  pM  xp^\  1849  ]4r;0£/^9, 
Är*  iprj^mm»^  Oid.  Tyr.  12  Sstaaurec  f  BapffodvTSi,  05  vmwe»  ßplCmwi, 
152  dpTierd<:,  335  xdreM^  de^  i^^^^i  579  'rijc  ra;'^^;  «rov,  603  iXey^^ov 
ms  Adfye^  605  rot'jrji^  ^'  iav,  943 sq.  delet,  1463  otv  oudE-rutnor*  itnddig 
ftopie  <«r^>,  1466  Toüvoi¥  (oder  oi«  /um)  piktoBat^  1492  di^^  r$c  ^/ci^ 

J«krMb«kltt  aiT  AUctUmaMriMMMhaft.  LXXI.  Ba.  (1881.  L)  ]2 


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178  Orifditidie  TnglHr. 

9ta^^  Oid.  Kol.  1646  ^/ifrawref  drrraxr},  Ant.  698  wv  yäfj  ia^arov 
BdXo^  ptZoQ  t  riraTo  ^doc,  873  xpdro:  S'  ortf)  ^^/xjjv)  fii^tt^  691  wird 
nach  693  eingesetzt,  785  iXXo^eu&t,  974  oXdsv  für  dka6¥y  Phil.  101  ^iya» 
a'  iy^  BoJ^  (tou  ävSpa  Sbiv^  Xaßetv,  236  f.  <u  tsxvov^  trs  itphi  (^ßeiuvy 
TiptKTTj-jfaYev  XP^^j  inia^ot  fiij  (^onx  ixstüsy  vauaroABtv^  359  obzo^ 
fLkv  oyv,  370  TUfi'  (^Aj^tXHoiQ  Yovouy^  601  f.  ihwv  ä/et  ij  yifitatQ^  691  att- 
roupyoi  ^  oox  i^iuv  Xdrptv^  794  delet,  959  rstauß^  xXart^)^,  983  rJ^/ijyi" 
nXiwi^  1141  ^Hovspäg  i^cTurai  yXüiaffa^  ui^nvä ,  1171  <p€'ßtna  raiv  7:p!v 
iXTrßojv,   1286   x-ft-ofUjati;  y\    1449  —  51  .  ,  Ttpu/xvTjV)  delet, 

Fragni.  12')  iidatiAr^ra  ocrovov .    150  itihfra'  offr^  ipnur^xi  ant,  178 

wKoi^ev  ykiuaar^^  t'  uz  .  .  o(T<ffjzaHa:  Aöyi't ,  '210  -.nn-o^B  psytlXe  ^  t'jos 
as  xXdo/i€>.  2.'^6  otx<noQ  (oder  üixatuji\  622,4  xr^ozfuxjv  rdlec.  Eiirip. 
fragm.  112  /a/o,-  ns^uxw^  ouS'  ip(urt7>atv  Xiyei^  114  dirrepaevTa  ye 
viLra  Btipptuowj'  aldipoi  a^vac,  220  xaXws  ^povo^ßVTSC  •  .  urvT^pezeev 
i'^Xl  (ph^i*  7^^'*M-ß)t  225  dp.aBtav  ^ei\>oQ  zps^ecv^  455  irr'  u^Biq^  603 
iar^  Tiv  fjLsv  rc  621   ra  <5'  ^k^£k5*,  635  iv  fxsaw  yf/e^-sn/,  738 

rr>/Jo<  yäp  ovref,  740,  4  intaxtd  r'  d^rrj^.  917  rov  vo5i/  i^ovra^  für 

fOüi'ra;'.  Kritias  1,  39  rnv  Saifim^  txyixai\  iv  xri.,  Chaerem.  9 
^ipo^  nipt^,  Mosch.  9,  4  fititojv,  Lykophr.  2,  :J  dXeizr^peo^^  Sosith. 
2,6  —  8  äpzo'j^-  rpscg  ZXouq  otj^otv.xou^  (oder  7p:)[0!vtxou?  oder  ix^oatt' 
xir>i^)  .  .  xa.Xa)Q  fiEzpr^aai  ivoexd/i^opoi»  r:rHnv.  Adesp.  124  <ro^o}  fikv 
dAAa  .  .  i  jTU^E!^  ,  ibti  c~££  üc  Aafiizä^-  .  .  i^Xtou^  458,  7  zis  fiot 
zoü'  dp'  izoXfUfjiTt  .  .  nipnstv; 

Von  den  gröfstentcils  bolaugloseu  Kunjfkturen  von  Papabasi- 
leios  Süllen  folgende  eiwäluit  werden:  Soph.  Pliil.  576  ixnXeuffov  tvjzou 
^XXaßuiVy  fr.  159  yXotaar^i  iiiXiOoa  ar^i  xazeppu^xi  zt^^  Eur.  fr.  112 
idXo^  ydp  ioTt  xobx  {XdXog  ydp  und  xoux  schon  andere),  220  ypottouifrec 
«ü,  BdXoua*  üm^pezeiv  ru^iß. 

Yen  den  Koiyektaren  von  MeleagroB  k(ftnnen  folgende  enHÜmt 
werden:  Aesch.  Cbo.  488  hloLg  dr/fMK  rh»  ävSpa^  Soph.  0.  T.  748 
d^sazTjxet,  1074  dJila  jyi^j^,  Eor.  Bakch.  1164  utp,  aTfiart^  Heh  868 
ä€p)'\  Jon  1469  i9wx*» 

Lakon  Teniiiitet  Aesch.  Pers.  926  «Aptßdtat  yäp  und  1078  yaooB* 
üabfHßdtaiy  Soph.  0.  K.  1646 f.  doxpoipot  (oder  dürpirrtl)  Sk  (ftnd  mit 
Nanck  atef^ovrec),  1426  XPi^  ^^^^  ^X*  4^^^  ^vi^,  Phil. 

426  f/M>S^oc,  a&  nauartß  y^w^,  Eitr.  Jon*  2  oAwv,  ht  Ttravidmv*  An- 
deres ist  teils  wertlos,  teils  nicht  neu. 

Koster  verfolgt  den  Bedentongswechsel  Homerischer  Ansdriloke 
bei  Sophokles,  Äschylos,  Enripides,  Pindar  Er  behandelt  die  Verba  dea 
TOnens  nnd  Sprechens,  des  Gehens  nnd  der  Bewegung,  des  Sehens,  des 
Sorgens  und  Besorgens,  iva/pBt¥,  iyapiZ»¥,  dpwodttt,  äyaXpa^  ^P^t 
äm^^  d\tdaaüt^  dotddc,  ^jjfoc,  i^tfta,  ^ätpog^  9iptuf,  i6fiott  n.  s.  f.  Kebeii* 
bei  nnd  in  einem  Anhang  gibt  er  eine  Reihe  von  VerbessemngsTor- 
schligen,  gans  in  hoUftndisdier  Manier,  ohne  sich  dämm  zu  kOmmeni^ 


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GiiMliiiche  Tnglktr. 


179 


las  andere  rermatet  haben,  ja  ohne  nur  die  Stelle  selbst  geniOAr  an- 
nsefaeo  wie  S.60  zn  Hek.  70:  >r/  amr*  afxifi'  Ivw/oc  Ssinaat;  (an  le> 
gendum  ivvo/oec?)«-  leh  erwfthne  hier  Aeacb.  Eom.  19d  niXse^  (tragici 
in  diverbiis  plerumqne  ntttntnr  activa  forma  itdUtv)^  Soph.  Ai.  1367 
tiiöy  für  roXu,  Oed.  T.  105  yi  ttoo,  6S4  &  Tai»,  ftpo6ti^9i^  olo»  iart 
ffitiMi¥,  0.  K.  84  npwTKTz'  iv  'j/jl7v,  1486  ottpav^  Ant  57  xaTetpydtravTo 
voiefuot¥  XH^i  211  <Tt»  zaura  pt^stiy  1126  dradec,  El  636  dvd$to, 
878  f^M»  /äp  iXncSa^ ,  Trach.  94  f.  ä^fan^o/dya  tcxrei ,  xaTSuvaCet 
r'  iwxpe^fUiwiß,  887  a^rt  fllr  f^aa/uiTt,  Pbil.  538  nidov  für  ri^w 
£ai»,  818  <r  n  ^i}  nauh^  fipei  (warum  nicht  lieber  Tra^/Utv?),  £ar.  Alk* 
588  «vr«C  Ärro»  ^<TrfC,  Or.  1658  im^  nor'  f^'vgaaQ  (Nauck  xarjjvfiTai'). 

Sehabert  stellt  aas  den  Tragikern  bezeichnende  F&Ue  des  Ge- 
brauchs vor  Participien  zuflammeQ,  nm  den  Satz  zu  erweisen,  dafs  auch 
das  Particip  des  Aor.  nnr  die  eintretende  Handlung  bezeichnet,  oder 
besser  gesagt  er  nimmt  mit  dieser  Theorie  der  neueren  Grammatik  an 
ver«<*hi*^ denen  Stellen  die  Überlieferung  in  Schutz,  an  denen  mau  den 
Text  ändern  wollte,  z.  B.  Soph.  O.  K.  90  oixrjaavza^  Aesch.  Cho  582  dpBui- 
OQTfTt.  Ag  1274  ix-pd^ag ,  Eur.  llek.  711  Tv'  o  yipoiv  nari^f)  H^sro  v:v 
Kffj^xL;.  Aber  an  den  beiden  Stellen  des  Äschylos  versteht  man  doch 
nicht,  warum  nicht  der  Dichter  die  Absicht  durch  das  Futurum  ausge- 
druckt bat. 

Weber  stellt  die  bei  den  Tragikern  vorkommenden  Fälle  der  ver- 
sf  üiedeueu  Formen  der  Nominalparataxe  zusaitiTurn  (  i.  die  normale  Pro- 
oominalparataxe  von  äXXo^  uud  izspoc.  2.  die  iormelliafte  Substantiv- 
parataxe wie  ^söc  ff£wv  O'fy  'troTTTr^ffaiuu  -j^uAuv^  .'5.  die  genealogische 
F'aruiaxe.  die  sicli  vorziiy-swei^f»  bei  Euripides  findet,  liäutig  zur  Be- 
Zt-ichnun'j  lier  Übereinstimmung  von  Eltern  und  Kindern  in  einer  Cha- 
raktereigenschaft dienend  wie  s'jyivr^;  dir'  eoyzyimii^  4.  die  Steigerungs- 
par&liixe,  welche  zur  Elatiun  des  substantivischen  Begriffs  dient  wie  5s'- 
<R:<*ra  oefTTtoräv^  5.  die  rhetorisch-figürliche  Parataxe,  die  Epizeuxis,  die 
vorrngiüweise  von  Euripides  gepflegt  wird  wie  oTa  p.'  ddövi^  oia  p^  ddüviq^ 
daä  TMjkÜ7Z7oj7ü\f  wlc  Tjunov  8k  TipoQ  iKJtpovxag ^  das  ö^^^fM*  izupoÄoytxöv 
wie  futfpw  pLOßpt'av  itipXtaxoMiu). 

Die  nützliche  und  sorgfältige  Abhandlung  von  Hasse  über  den 
Dual  stellt  zunächst  folgende  SätZ'  auf:  l.  Wie  Homer  vermeiilen 
Äscbjlus  und  FJuripides  die  Formen  ->i,  ra.i^,  gebrauchen  aber  auch  nie- 
B^s  Tai,  -oh  als  P'eminina.  2.  Aschylus  setzt  als  Fem.  nur  ah^m  und 
tv'na»  {yfjvuTxe)  [TtoSe  Cho.  206  mit  neptypaipd]^  Sophokles  -tode  und 
tavTo/  {xaöiyvrjrmy  natSe)  neben  zdde  und  abrd  (x6pa\  Aristophanes  nnr 
tmara  {x6pa\  während  sich  bei  den  beiden  letzteren  neben  ro»  auch  rd, 
aber  nur  reuv  nnd  die  damit  zusammenhängenden  Demonstrativa,  niemals 
^  als  Fem.,  aaffinden  lassen  [tspcV  fOim»  0,  T.  1472  soll  nftmlich  nentr. 
leio,  was  als  nmiiöglich  ersekeint  Eber  mOTste  man  rotv  fun  tikvai» 
^hreibenj.   3.  Als  Femininformen  des  Relativpronomens  gebraucht  So- 


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ISO 


Grieebische  Tragiker. 


phokles  nur  St^  o^v,  vom  Possess.  Euripides  ifiM^  beide  jedoch  nur 
ifiacv  und  (ralv.  —  In  Betreff  der  Participia  wird  Folgendes  bestimmt: 
1.  Wie  Homer  vermeiden  Äschylus  und  Euripides  auch  die  Partieipiai* 
formen  auf  a,  aiv.  2.  Es  ist  ein  T^nterschied  zwischen  rä  xo^wva^  rd 
fJepmxd  und  rüß  /e</oe,  rw  rrs/jfjj  s,  rtif  TtXdartYyg.  Wie  ferner  die  For- 
men Tcü,  ro)de.  'lurtii  -ftüTco  neben  r«,  rdi^E,  aörd^  ra'jza  nicht  willkür- 
licli  sondern  nach  enier  bestimmten  Art,  Frauenpaarc  zu  bezeichnen: 
rtu  t^Boj^  TtüOE  Tut  xafnyvijTui^  zui  nacoe  rufSs^  rä  yn/m  räoz.  a^jrd^  n'tf* 
yvwiTxz  .  .  xaaiyvrjza  .  .  rnftrw  .  .  aöroj  tff'brancht  werdüü,  so  gibt  /öovre 
xai  na&oüaa  O.  K.  1076  die  Erklärung  iur  die  Anwendung  der  Parti- 
cipia im  Yerse.  Denn  dort  sind  Beo:^  Xfjurt'yvr^Tog ^  naue  gen.  com.,  und 
von  YovacxE  stphpn  die  znrnckweisenden  Pronomina  ziemlich  weit  ent- 
fernt, hier  entscheidet  das  Metrum  oder  eine  auch  sonst  in  der  Gram- 
matik geltende  Regel  (constr.  ad  seusum).  —  In  betreff  des  Gebrauchs 
von  Stßo  wird  berechnet,  dafs  Sfjo  mit  dem  Dual  bei  den  vier  attischeu 
Dichtern  60,  mit  dem  Plural  31  mal  steht.  —  Die  Regel  von  Elmsley 
(Acharn.  733,  Med.  1041),  dafs  die  zweite  Person  in  den  histor.  Zeit^ 
formen  ebenso  auf  t^^u  t  iuiigte  wie  die  dritte,  verwirft  der  Verf.  Er 
wtlrde  vielleicht  vorsichtiger  geurteilt  haben,  wenn  er  beachtet  hätte 
dafs  Stellen  vorkommen,  wo  to>  in  tjjv,  nicht  aber  solche,  wo  djv  in  rov 
verbessert  werden  raufs.  So  steht  Ag.  1206  die  Emendation  r/Msnjy 
bfioü  fest.  Überhaupt  fehlt  den  Aufstellungeu  des  Verfassers  die  kritische 
Vorsicht. 

Reichenberger  verfolgt  die  Entwicklung  des  metonymischen 
Gebrancbs  von  GOtteroamen  durch  das  ganze  Oebiet  der  griechischen 
Poede.  Er  weist  nach,  wie  sich  der  Kreis  der  metonymischen  Beden- 
tnogen  eines  Namens  erweitert,  wie  i.B.  ''Apr^Q  bei  Homer  nur  »Kampf«, 
»Kriegt  (doch  vgl.  P  210),  später  anch  »Waffenc,  »Heeresmachtc  be- 
deutet,  femer  wie  die  Namen  der  einzelnen  Götter  hei  diesem  Gebraneh 
variert  werden,  die  Tragiker  i.  B.  flbr  'Aippodcrrj  bei  metonymischem  Ge- 
brauch Konpt^  Toniehen,  endlich  wie  mit  der  Zeit  immer  mehr  Namen 
in  den  Kreis  des  metonymischen  Gebrauchs  gezogen  werden.  Am  allge- 
meinsten ist  dieser  Gehranch  bei  "Ap/^^  ^^pmarog^  *Afpoilaj  (ifuf^ic), 
MiAaay  "MifQ.  Äschylus,  welcher  die  zwischen  persönlicher  und  meto- 
nymischer Bedeutung  schillernde  Anwendung  des  Namens  "Af»^  liebt, 
hat  Tier  Gebrauchsweisen:  Kampf,  Krieg  —  Kraft,  Mut,  —  Heeresmacht 
—  Mord  nnd  Mörder.  Bei  Sophokles  fehlt  die  Bedeutung  »Heeres- 
machtc, bei  Euripides  aber  ist  sie  ziemlich  häufig.  Aaiftm  schwankt 
hei  Äschylus  zwischen  der  persönlichen  und  appellativen  Bedeutung,  bei 
Sophokles  steht  an  mehreren  Stellen  die  Bedeutung  »Schicksal«  fest. 
Von  dem  metonymischen  Gebrauch  des  Wortes  *Epe¥(K  findet  sich  hei 
Homer  ein  Fall,  bei  Äschylos  kommt  keine  Stelle  vor,  die  zu  metony- 
mischer Auiliusung  nötigte;  auch  bei  Sophokles  wiegt  meist  die  persön- 


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Griechische  TragiiLer. 


181 


liehe  Bedeutung  vor;  doch  finden  Bich  auch  andere  Stellen  (Ant.  608 
fpgvwv  Epivo!;).  —  Eur.  Tro.  384  f.  werden  als  unecht  erklärt. 

Clapp,  der  schon  früher  über  die  Gonditionals&tze  bei  Äschylos 
gebandelt  hat  (vgl.  Jabresb.  für  1887/88  Bd.  68  S.  404),  gibt  ^ne  stati- 
Btisehe  Zusammenstellung  der  CondltionalsAtze  bei  den  drei  Tragikern. 
Damaeh  kommen  bei  Sophokles  108  bypotbetiBebe  Ansdmdcsweisen  auf 
1000  Verse,  bei  Äscbylos  60,  bei  Enripides  70.  Der  Veifuser  des 
Bbesos  steht  in  dieser  Hinsicht  Äschylos  am  nichsten.  Clapp  tritt  wie- 
der flir  die  Möglichkeit,  dafs  beim  Potentiolis  fehle,  ein.  Aber  ab- 
gesehen Ton  dem  Gebranch  bei  ohx  iavw  Arne,  ohx  iavw  Snatf  wider- 
strebt der  Potentialis  ohne  dem  Spracfagefllhle  und  die  wenigen  Fälle 
wie  Hipp.  1186,  Androm.  929  werden  za  emendieren  sein,  wie  sie  be- 
reits emendiert  worden  sind.  Ag.  1088  neiBot'  av,  £^  mt'Bot'-  Aneibotrjg 
T(T(o(  gehört  ebensowenig  hierher  wie  0.  T.  937  ^jdoto  /*€v,  nwi  S'  wjx 
ov;  daydUote  S'  taw^.  Bei  Ag  1162  vtayvo^  dvBpa)noi)t  iidBot  hat  Clapp 
aarser  Acht  (gelassen,  daTs  auch  die  Responsion  die  Unrichtigkeit  der 
Überlieferung  erweist. 

Die  neue  Autlage  der  Fragmentensammlung  von  Nauck  ist  mehr 
als  eine  neue  Autiage,  sie  ist  ein  neues  Werk,  welche?^  mer  Aufgabe  in 
tnusterbailer  Weise  gerecht  wird.  Da  jede  Behandhing  der  Fragmente 
von  diesem  Buehe  ausgehen  mufs,  wäre  es  tiberÜüssig  hier  die  neuen 
Emendationen  namhaft  zu  machen  oder  auf  einzelne  Beobachtungen  ein- 
zagebeu.  Ich  verweise  auf' die  Besprechung  von  II.  Dicls,  Deutsche 
Litzt.  18ti9  S.  1079-81,  ü.  Crusius  Gott.  Gel.  Anz.  1890  S.  687— 704, 
TOD  H.  StadtmfiUer  im  lit.  Gentraiblatt  1889  S.  1812f.  und  in  der 
Wochenschrift  f.  kl.  Philol.  VC,  S.269-Hi8  nnd  286^98,  von  J.  Herzer 
in  den  Bl.  f.  d.  b.  Gymnasialschnlw.  1891  S.  31—34,  nnd  von  mir  in 
der  Berl.  Philo).  Wochenschrift  1890  S.  868-68.  Hoffentlich  wird  man 
anomehr  auch  zn  einer  Einheit  im  Gitieren  der  Fragmente  kommen  nnd 
nicht  dieselben  einmal  nach  Hermann,  ein  andermal  nach  Dindorf,  ein 
drittesmal  nach  Nanck  anfthren.  Von  den  Koi^ekturen,  welche  Nanck 
gelegentlich  za  den  erhaltenen  Stücken  der  Tragiker  bietet,  erwähne  ich 
folgende :  Pers.  744  ^kk^fpexm^  Enr.  Hipp.  297  t(  f^c»  ti  et^fe; 

Biels  vermutet  nnter  anderem  Äsch.  fr.  199,  3  Xt^l^,  206,  2  xou 
8txa  Ca^jjff,  Soph.  122,  3  äJUBurov  ?  xoupetoy .  noR  antZ'  ar'  oZa\  852 
»aAfuv  (dann  wohl  ndvrtuv  xdXußv,  vgl.  Eur.  Med.  278),  Eur.  292,  5 
dÄ^  ^  v6/Mftt  298,  If.  idv  rtg  ^y^iojj  Bdfxuotg  iXdag^  472,  11 

ZaypimQ  ßoutag,  495,  6  Xo^ataof  indyovTMQ  ^vov,  781,  iL  iv  vexpotg 

0.  C  rusius  gibt  eine  Reihe  von  Ergänzungen  und  Berichtigungen. 
Ich  erwähne  hior  einige  Verbesserungen:  Äsch.  fr.  275  ffx^y^'Sf,  391 
}[at  aoipoh  aoffiurzpn^^  Soph.  299  2o^ox/^ff  oluvBt^  665  XofoxX^g  ^fW£f, 
Enr.  656  nXi^aaa  Xai^ov^  432,  2  Clem.  Alex.  Strom.  VI  p.  471  Eopt^ 


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Oriecbische  Tragiker. 


nßou  pik»  hf  ß'  Tr^/iivoi  fttr  iv  Krtiiiy<p,  966  ßio^  ytfiovto^^  Adesp.  384 
p.  912  xcMoT»  f^emvTo^. 

H.  Stadtmflller  scUftgt  vor  Äscb.  fr.  l  atTmttf  Xdßr,^,  Suph. 
fr.  82  1}  X^w'  aMiß  IfvTOt  187  Xoyouy  324«  2  rpd^m^,  844  x&xila» 
htrnnm^  866  ^i'  9*  d/xniJiott,  458  }  dtt  ^tm^at,  466  »pi/Moic 
^Müi  Y^^t  491,  7  /i^y^v,  624,  10  ek  d»M^  Tel  dvail^^  SwfiaTa, 
581  #V9t4k  f&vhpf^  664  2(0fpex^9c  ii>  7(oyAirj|7,  750  06«  iia/twct^  859 
or  rXrjfxov,  869  ^«Tj^ei««  rroiw,  Eur.  fr.  21 'mxriw/ie^,  87,2  ^e^jp  «y*c^V, 
177  EupimorjQ  h  A^yn^  270  äXpfiftg  JucijCt  282,  20  cnttpmv^  822 
^T'^'sv^,  7:e<pux^  oSs^  882  ro'>j  <5*  Ixrrzöovrag^  339  üxatov  zt  Sr/  rejfMgj^a, 
395,  3  rorc  eoxr:^ /xoffc  509  r/'  <5*  a^^to  ^a;;  /'ij  xaf  ^xid,  544  lÜ^^ 
Äi,  580  Ofiofi  (oder  o/ioic)  rAvn;,  759,  4  mifißdXX&tv  ^pioQ^  804 
7tp£(jß')77j  Tixjinp^  ^^ßojanv  oart^ ,  953  »vr'  (y^.ffv  ayapot  odor)  ^  v-avfc- 
Fr.  950  ist  vor  5üO  anzusetzen  und  die  fr.  959  uod  967  gehören  derselben 
Strophe  oder  doch  demselben  Cborliede  an. 

J.  Herzer  vermutet  Soph  fr.  588  ou/poi^o^  xaxo^j  i^Hovog,  indem 
er  don  folg.  V.  mit  Bernhardy  tilgt,  (ion  f^'>ßu^  iv^eu^^Hsic  bp^  Eur.  fr. 
4  odurdpa  narpty  25,  2  rr/^v  (poXoi,  62  ifv'QTOi^,  pinei  ountonoT  eis 
xa'ßxiv  xu^i^s  200,  4  rtao'  ^JC^'^!^- 

Ich  habe  Folgendes  bemerkt:  Soph.  148  ist  xsxiüns'jrai  arparng^ 
445  x&^i^Xeujiai  noSag,  966  näv  jir^kov  Bi^putvra  als  Citat  aus  Sophokles 
zu  betrachten.  Ebd.  469  ist  wolil  -j^Bma  Ktfxyhw  zu  schreiben,  553  ob^ 
ififfv  mätVy  665  ^vtr  (flkr  A^tf),  870»  8  0otßoi>  1«  hiW  «$in»K,  978  M- 
a/^ükoQ  ftr  SofoxXrjQ^  Ear.  44  xPi-*  Neophr.  8  p-  781  äpoffßat,  Adesp.  84 
^fingi^  Mafinaes  nohnX6xots  nXainuv  6S6iß,  96         pat/iivtrav  f6vou. 

Meine  Abhandlung  in  den  Fragmenten  der  Tragiker  beschäftigt 
sich  zunächst  mit  dem  Gang  der  Handlang  in  der  AÜj^  des  Enripides 
(Monolog  der  Amme,  Zwiegespräch  der  Amme  und  der  Ange.  Hanger 
und  Pest  bedrängt  das  Land.  Entdeckung  des  Frevels  der  Auge.  Das 
Kind  wird  im  Parthenischen  Gebirg  aasgesetzt,  Auge  zum  Tode  verur- 
teilt Herakles,  welcher  das  Kind  gefanden  und  an  einem  Schmuckge* 
genstande  als  das  seinige  erkannt  Ii  it,  rettet  die  Auge)*  —  Zu  dem 
Stück  'Epe/ßeöq  wird  dargethan,  dafs  Erechtheus  zuerst  dem  vom  Orakel 
geforderten  Tode  der  Tochter  widerstrebt.  Fr.  362  spricht  Erechtheus 
beim  Abschied,  da  er  zum  Kampfe  auszieht.  —  Zu  dem  Otveut  wird 
festgestellt,  dafs  der  Handlung  nur  drr  Kriogszug  gegen  Theben  voraus- 
liegt Diomedes  tritTt  mit  Oneus  zusammen.  Fr  5(51  (rpi^nvTa  ro^o^ 
iyoj  Tpifvo)  spricht  Öneus  fUr  meiner  Arbeit  nacbgeht  (5t>3)  ()neu> 
erzählt  doni  Diompdes  seine  iSchicksale.  Fr.  564,  1  sclrlofs  sich  nii  *  nun 
Satz  wie  xdvzaül^'  i^fävbr^  zour*  o  yt)v£<THac  füs?  an.  Diumedes  erkennt 
au  dem  Erzähler  den  Vater  und  gibt  sich  ihm  zu  erkennen  (565).  — 
Die  £xofj{()!  waren  ein  Drama,  welches  an  Stelle  eines  Satyrspiels  stand 
(Fr.  682).  Ade?]).  9  gehörte  den  l'xijp;o:  des  Euripule?  au  und  Fr.  888 
i&t  dazu  die  Fortsetzung.       Fr  953  ist  nach  dem  vulgären  Ton,  uacU 


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Griechische  Tragiker. 


183 


dem  Ausdrucke  7^)0^  r^c  '  Eartag^  nach  der  Elision  netpdaofi  (44), 
besonders  aber  nacb  dem  Ausdruck  tu^ov  (9)  einer  Komödie  zuzuweisen. 
Zu  den  Fragmenten  des  Äsehylos  werden  foli^ende  YonchUge 
gemacht:  28  xupi$et¥  mot*  upjdv^  daamoc  i*  hmpf&Q  npom^dijoeTm 
83  ixafiipz^  t6$w  Sc  rtc  ivte/fttw,  liefpo»»  npht  ^  napm  re^  Satfxovm  rh 
iuupm  idet$$»  adr^  99,  20  t  /19  rt  poipfwrfi        di^cnto^  ^päajj^  117 

rtioot  /isy  äyyaT^^  .  .  Xixywv  dtys&ütoie^  254  «5  nodc«  d^aw  a\  304,  9 
/AMIS«  TÄn  ijT*  dvBputnotc  Tdnttf»^  362,  2  €<  //o^ja.  —  Zu  den  Frag- 
menten des  Sophokles:  38  ra  yaupa  (die  Ausdrücke  fiu\>Sui^  jirBa 
=  ^Säcaha,  äfiaijzi^v  =  dxoXouBsTv  werden  auf  falsche  Schreibweise  zu- 
rackgeführt),  86,  3  (ip/txi^>  iSpav  und  11  novtp  Si  ;f^/£<v  xdv  yofftov  iu» 
vo'ja:^^  132  flävsi'  (nicht  2'<^)jvc»/),  H2  «  Ztavfos  nrxrijp  .  .  iv  aot  rAvra. 
xofj  pjrjTpoQ  noatt^  226,  2  fitV  'J''  opMvra,   257  ;j<£^yvj^ff,  283  vgl. 

Athen.  XIY  p.  622  C  (in  der  Stelle  des  Pratinas  Athen.  624  F  wird 
rdv  fjLdaav  yew\^  dpuopav  in  ro:y  ßitrav  rspujv  apoupav  verbessert),  2i>7 
iv  Jfc's"  xdnoli  SpsTTS/rßaf  /ioOvov  dvSpbg  dXßtott^  315  dvHwnnu^iyi^attv  (die 
Orduuug  der  Fragmente  .313  —  15  boi  Nauck  ist  nicht  richtig),  461  el8ov 
trroAuv,  481,  6  f^wvah  T.potfinrzfKi;^  483  ivSorr^pia^  AußJjv^  532,  2 
ä  ar^ofta,  663  ««^  /JtJJ  V?  zÄsuu  ypüvo'^  ^X'-^  Sufr<fr^p:<iv ,  (379  ^  rrpog  ^fß- 
pat{jj„^  7ü7  scheint  der  üehchreibung  anzugeluiren ,  die  Thescus  in  der 
Phädra  von  der  Unterwelt  gab  (625),  804  impp^opdvwu  xepxtoog  upvcuv^ 
812  fyd»  p»T^  aitTb¥  —  i^ip^opat,  -  Zu  den  Fragmenten  des  Bari* 
pides:  27  Bd^varan  tftzöpaTa^  52,  5  i^fttoa»»  (oder  i^itpoaev)^  laeb 
68  wurde  die  Errettung  der  Alkroene  in  einer  d}7<^«^  pr^ütQ  berichtet 
(nach  89  begann  das  Stück  mit  dem  Auftreten  des  Amphilryon),  97 
ohfuaBat  dk  ^nm/oS^'  i^,  weil  Aüaaene  die  Worte  sprechen  mufs, 
213  inroijptiiMttKt  328  XttMw  Jitmu»  dpat^^ov  9baohs  fÜwp^  282,  16  Biag 
X^pi»,  292,  3  ßUw¥T*  dxttüBat,  806,  6  o6jc  iorw  äJÜb^v  und  10  äXJlm 
mp*  äAXußv^  382,  1 1  £u  oieoraHfot,  418,  4  iy  Jeaxoie  Zptut^  426,  2  ipa' 
üT^MO¥  To^/i*'  ouxe  yäp  xrl.,  466  nrrfymc  (oder  &&ou)  da»d»ta^  482 
i^c#/tavrec>STo,  511  doöXuiv  yäp^  578,  6f.  nntcftv  r£  r^i»  ^vf^axavTa  .  .  td' 
$ea>ra  Xsatuy»  606  rod  B'  iaxdrou  rooS'  o  ßaupanifv  ßporote  \  .  * 
d^XtwxEpov.  I  ♦  "jhp  •♦♦♦♦♦♦*  ^pswv  I  noXeig  re  TtopBetv  xal  xa» 
Taxrav£(y  ^tkottc,  ntTo:;-  (foßo:;  xri.,  606,  2  aoTotg  voaouat^  626,  3  dvSpa 
nr^uayojy/» .  629  scheint  sich  in  der  Form  npog  rwna  xai  xdraiBe  xri. 
au  627  augeschlossen  zu  haben.  697  d/xrrpt^  ^ßpetog^  736  wv  i//>^v 
katv ^  806,  l  dXXip  ßpn-rCu'^  nnd  3 f.  r^h  äv  xar'  oaauiv  ipTritTr^  pika^ 
axoroi-  .  .  ptj  Tfixwwi/,  0I6,  6  iyi^ut^'  o  rXi^potv  und  10  rou  (oder  rivv) 
xdrat  o'  dzecpe^^  861  Aaofic  t'  iffa/aa^  874  scheint  dem  h'peff^ovv^c  an- 
zugehören. 877  ZfiMf  o  dvdpütmng  ovopdCsTat^  901  to'>c  ;*iv  drr*  'T^^co»; 
xazanemoyTag  Toiß  nporipou^  royf  xt£.  ,  917,  3  "zav  voov  e^j^oKra^,  9^47 


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1S4 


Oriechische  Tragiker. 


npoc  oUizag,  943  TroXuxa/Ar.si  o/rjm,  966  jSc'o^  ßcou  yäfj,  1028  ruv  TS  napfj- 
xovt\  1054,  3  vateiv  ^iXet;  Phryuich.  23  p.  725  N.  Ilesych.  trefieh)  (1.  ^t>- 
fUhr^)  .  .  nafiä  $k  Upattvf,  ioprr^  nach  Athen.  XIV  p.  617  C,  Jon  22  p.  736 
mLku^pdrmv  tffuwv dotdcS<p , .  Hoapr^aare^  Chaerem.  10  p.  764  iarpanttmaß^ 
h  ¥dmaig^  Dionys.  5  p.  795  d^BaJi/thc  iüxta4^dwp  XeOaow  itpoüwntp,  Kar- 
kin»  8  p.  800  kmoov  ytip  iart  xr^pa^  MoBChion  6  p.  818  V.  14  ßo- 
pai  Sk  capxoßpätmQ  äAlij^oxTdym  and  24  Ji^iu^pog  dxrjf,  9  p.  818  Y.  5 
Kyijm»  ob  ßißatnvt  Sosith.  8  p.  828  ^  d*  6  iufMtoaae  dv^^  Tcpuv^ao 
t/c  äJÜioe  d»0'  UpaxXimtQi  Äscb.  Alex.  1  p.  824  iwnopztv^  Zopyr.  1 
p.  882  fywtoQ^  9uxaipt¥  Adesp.  18  atj'^g-  atami^  MH.t  113,  4  Mt» 
8o^  odtvrc  mHdff  (und  &tave*  i¥^$avo  in  8  mit  Valdreoaer),  101  flBsv 
hxbc  fwpfoc  (der  Gebrancli  des  ü^^fuM.  JJtv9aptx4v  ist  ein  sehr  be- 
sefarSnkter),  820  rtM/unw  ^ptm  xdüwv  fiooXeuerae  gehOrt  einem  Ko- 
miker ani  884  fpikaiv  phrat  xxr^g^  807  M*  Irt  9&paw  f(kn  flatx- 
jlfdbu,  520  fyfia  nop$piSoQ  irxdfpog» 

Die  czecbisch  geschriebene  Abbandlung  von  Sole  kenne  ich  aas 
der  Besprechnng  in  der  Zeitschr.  f.  d.  Ost  6.  1880,  8.  856  nnd  1891, 
8.  84 f.  Danach  ist  dieselbe  »eine  solide  Bearbeitong  des  oft  behan- 
delten Themas«.  »Nene  Momente  wesentlicher  Bedeatnng  liefert  das 
Sdiriftchen  für  diese  Frage  nicht«. 

Pilling  verfolgt  die  Entwicklung  der  Heraklidensage  bis  auf 
Enripides  herab  und  entwickelt  das  Verhältnis  dieses  Dichters  zu  seinen 
Vorgängern  in  den  Herakliden.  Als  eine  Neuerung  dos  Euripides  wird 
die  Schonung  des  Euiystheus  im  Kampfe  beseicbnet'  »Der  Umstand, 
daTs  Euripides  das  Motiv  des  Jongfrauenopfors  nicht  mehr  ausntttste, 
macht  es  wahrscheinlich,  dafs  er  es  schon  bei  Äschylos  vorfand«. 

Oirard  ftthrt  aus,  wie  Thespis  mit  der  Aufft^hrung  nationaler 
Dramen  wie  'Htßeot  die  Politik  des  Peisistratos  unterstützte.  Seine  Er- 
findung der  weifsen  Maske  zur  Unterscheidung  von  Mann  und  Frau 
bringt  Girard  in  Verbindung  mit  dem  Maler  Etimares,  der  unter  ägypti- 
schem Einflnfs  nut  den  Gedanken  gekommen,  den  Frauen  eine  hellere 
Gesichtsfarbe  zu  geben. 

In  der  Schrift  von  Wr'ifspnfels  Find  für  die  Schule  die  Forl- 
schritte der  dramatischen  Kunst  bfi  don  drei  Tragikern  entwickelt.  Die 
Darstellung  ist  gut,  wenn  auch  nicht  irci  von  Ungenauigkeiten.  Es  findet 
sich  darin  manche  schöne  Bemerkung.  T'ber  Äschylos  wird  gesagt: 
»Man  kann  r  laräumeu,  da^  die  schwindelerregende  ürolsartigkeit  seiner 
Schöpfungen  nicht  ihresgleichen  hat.  Aber  es  ist  engherzig,  in  seiner 
naiv-religösen  Tragödie  die  einzig  echte  und  die  vollkommeubte  Form 
der  Tragödie  zu  erblicken«.  Der  Tadel  des  Sophokles,  welcher  in  den 
Worten  liegt:  »Seine  Helden  leiden  im  Verbäimis  zu  ihrer  Schuld  zu 
stark,  aber  sie  büfsen  nicht  sowohl  eine  Schuld  als  einen  Irrtume,  ist 
bedenklicher  Art.    Über  die  Sentenzen  |des  Euripides  heifst  es:  »im 


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OriMlttoGbe  Tragiker. 


185 


ganzen  überblickt  bind  Kiiripides'  Sentenzen  echte,  herrlich  geschliffene 
Ldelsteiue.  Der  Mehrzahl  nach  stimmen  sie  zur  dargestellten  Situation 
und  zum  Charakter  dessen,  dem  >ie  iu  den  Muud  gelugt  werden.  Fehler- 
haft aber  sind  sie  da,  wo  sie  durch  ihren  satirisch -skeptischen  Charakter 
wie  eine  fressende  Siture  den  poetischen  lilanz  des  zum  Draiau  verar- 
beiteten Mythus  zerstören  und ,  wie  das  bei  Euripides  allerdings  nicht 
selten  ist,  zu  einer  Kritik  der  irrationalen,  aus  dem  stets  wunderÄhn- 
lichen  Mythus  nicht  zu  entfernenden  Bestandteile  werdenc.  Endlich  du 
gQsammeDfiuseDde  Urteil  Aber  Euripides:  »Seine  Kompositioiisweise  ist 
dem  Tsdel  niclii  onzugänglich.  Gleichwohl  mafs  er  su  den  grofsen 
Ofenbareni  menschlicher  Eigentflmlichkeit  gerechnet  werden.  Besitzt 
er  anch  weder  die  religiöse  Harmonie  des  Äschylos  noch  die  gleicfa- 
sehwebende,  keine  Aufgabe  des  Dichters  weder  Uber  das  Mafs  bevor- 
sagende noch  vemachlftsstgende  Gestaltungskraft  des  Sopholdes,  so  fiber* 
ragt  er  doch  seine  Vorginger  durch  lebensvoUe  Mannigfaltigkett  des 
Charaktenierens  und  durch  die  grössere  Gewalt  in  der  Schildemng 
menschlicher  Leidenschaft.  Bahnbrechende  Geister  können  sich  nie  ganz 
von  Übertreibungen  frei  halten.  So  ist  auch  er,  an  den  engen  Fesseln, 
welche  der  griechischen  Tragödie  angelegt  waren,  rüttelnd  oft  genug 
Ober  das  Mafs  des  Erlaubten  hinausgegangen.  In  dem  Bestreben  seine 
Charaktere  menschlicher  zu  gestalten  liat  er  sie  oft  genug  zu  menschlich 
gestaltet;  in  dem  Bestreben  der  Handlung  mehr  Breite  zu  geben  hat  er 
sie  oft  iiberladen;  in  dem  Bestreben  (\ber  die  ideale  Ruhe  seiner  Vor- 
gÄH'jer  hiimuszugehen  und  das  Sturm  es  brausen  stark  bewegter  Emphn- 
duiig  euUf— eltcr  ] .eidenschalt  vrrnflimen  zu  lassen,  hat  er  oft  jene 
klugen  ErwaguugLii  des  gestalt  u  li  ti  Kimstlcrs,  durch  welche  sich  das 
Einzelne  zu  einein  tadellosen  Ganzen  zusammenfügt,  auiser  Acht  ge- 
lassen«- 

KuMkat  eifert  zunächst  gegen  die  Auffassung,  nach  welcher  die 
antike  1  lagudit-  als  Schicksalstragödie,  die  moderne  als  Charaktertragödic 
bezeichnet  wird.  Er  Hndet  den  Ursprung  des  Begriffs  Schicksalstra- 
gödie in  den  1771  verfafsten,  1774  herausgegebenen  »Anmerkungen 
abers  Theater«  von  .Lenz.  Nach  Lenz  sei  SchicksalstragOdie  diejenige, 
in  welcher  Thon  und  Leiden  aller  Personen  durch  ein  blindes  Schicksal 
beatimmt  ist.  In  der  Folgezeit  habe  man  dies  auf  das  Thun  nnd  Leiden 
des  Helden  beschränkt.  Im  dritten  Abschnitt  t  Einiges  Aber  das  Tra- 
gische und  Aber  die  Tragödie  im  aligemeineh«  werden  als  Merkmale 
des  Tragischen  dargelegt:  das  Tragische  ist  leidvoU;  es  stellt  sich  dar 
als  Kontrast  zwischen  Erstrebtem  und  Eireichtem;  es  tritt  in  die  Er- 
scheinung als  Folge  des  Thuns  und  Lassens  der  handelnden  Fersmi. 

In  meinem  Tortrag  aber  die  Stoffe  und  die  Wirkung  der  Tra. 
gödie  gehe  ich  aus  von  der  Bemeriiung,  dab  die  Stoffe  der  griecliischen 
Tragödie  auf  den  Mythus,  später  auf  gewisse  Kreise  des  Mythus  be- 
schränkt waren  und  dafs  bei  der  vielfachen  Behandlung  der  gleichen 


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18G 


Griechische  Tragiker. 


Stoffe  das  Interesse  der  Zusebaner  auf  die  Art  der  Schflnnng  and  Lö- 
sung gerichtet,  also  ein  vorzugsweise  Ästhetisches  war.  Dies  wird  be- 
leuchtet mit  dea  Philolcteten  der  drei  Tragiker.  Dana  wird  festgestellt, 
dafs  frJ;^»?  in  der  belcannten  Definition  der  Tragödie  it^  iXiov  xai  5m»- 
ßoo  ttepa^owra  ri^v  raiv  roio&Tmv  naB^ftdtanß  xd^opm^  and  Oberhaupt 
bei  Aristoteles  nur  die  Furcht  filr  sich  (und  die  Seinigen)  bedeutet- 
Aristoteles  will  sagen:  »Die  Tragödie  erzielt  als  Nachahmxing  durch  die 
Erregung  ?on  Furcht  und  Hitleid  das  mit  der  Befreiung  von  diesen 
AiTekten  verbundene  Wohlgefhblt.  Die  Befreiung  wird  bewirkt  durch 
die  unmittelbare  Wahrnehmung  der  Kachahmung  d.  h.  der  Niohtwirk- 
lichkeit  des  Furcht*  und  Hitleiderweckenden  (vgl.  Hör.  epist  II  I,  210 
bis  212)  und  die  daraus  sich  entwickelnde  Verstandesthfttigkeit,  die  Re- 
flexion, die  Erinnerung  und  Betrachtung,  welche  sich  mit. der  sprach- 
lichen und  sachlichen  Behandlung  des  Stoffes,  mit  der  Hotivierung  der 
Handlung,  mit  der  Yerk<*ttung  von  Ursache  und  Wirkung,  Schuld  und 
Folge,  mit  der  »moralischen  Zweckmäfsigkeit« ,  überhaupt  mit  dem 
Kunstmär^igen  und  Philosophisclien  des  Dramas  beschäftigt.  Diese  Ver- 
standesthdtigkeit  wirkt  der  Illusion  und  der  die  Seele  einnehmenden 
Befangenheit  entgegen,  verscheucht  die  Wolken  des  Grams,  welche  sich 
um  das  Gemüt  lagern,  und  läfst  uns  in  der  fortgesetzten  Aufhebung 
eines  Drucks,  in  der  fortgesetzten  Gemütserleichterung  ein  fortgesetztes 
Wohlgefühl  empfinden.  Das  Tragische  der  Kunst  unterscheidet  sich  also 
von  dem  Tragischen  des  Lebens  durch  den  Schein  nnd  das  T^nterrichtendc- 
Das  T'nt»M  riclitende  üpgt  darin,  dafs  der  Umschlag  von  Glück  in  T^n- 
glttck .  woranf  das  oigentlicli  Tragische  beruht,  nicht  zufällig  ist,  son- 
dern eine  innere  Begründung  liat  Das  Tragiscbo  an  und  für  sich  er- 
fordert krin»^  Schuld.  Aber  das  Tragische  der  Kunst  darf  nicht  das 
sittliciie  Uetühl,  den  gerechten  nnd  humanon  Sinn  des  Zuschauers  ver- 
letzen. Für  die  Motivierung  also,  welche  das  sittliche  Gefühl  und  die 
Reflexion  wohlthätig  anregt,  nicht  für  das  eigentlich^  Ergebnis  der 
Handlung  kommt  die  sittliche  Idee  in  Betracht.  —  Nebenbei  wird  Hör. 
a.  p-  128  proprie  cunimunia  dictre  mit  koivuv  kÜYov  (die  Homerische 
Form  des  Mythus)  f<?/<MC  Myitv  orklärt. 

Aus  dem  Vortrag  von  Oeri  hebe  ich  einige  Getlankeu  aus.  Er 
glaubt,  dafs  Euripides  mit  seinen  Prulogen  eine  Form  der  voräschylei- 
schen  Tragödie  wieder  aufgefrischt  habe.  —  Von  Sophokles  sollen  zwei 
Tragödien  in  ihrem  ganzen  Verlaute  auf  eine  dvaywiü/i:ai£  hinzielen, 
nämlich  neben  dem  Öd.  Tyr.  die  Trach.,  bei  denen  es  sich  um  die  Er- 
kenntnis eines  allgemeinen  Gesetzes  des  Menschenschicksals  handle  [eine 
merkwOfdige  Auffassung!].  —  Der  Rhesos,  bei  dem  sich  auf  engem 
Räume  so  vieles  in  guter  Ordnung  abspiele,  wird  gerahmt«  -  Als  eine 
Lichtseite  der  Euripideisehen  Tragödie  werden  die  Botenscenen  hervop- 
gehohen,  deren  Ursprung  gleichfalls  aus  der  vorischyleisehen  Tragödie 
hergeleitet  wird.  —   bIu  Wahrheit  gibt  es  ein  einziges  StAck,  wo  das 


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Grieebltdi«  Tragiker. 


187 


göttliche  Einprri^n  nicht  vermirst  werden  kann;  (Jas  ist  der  Hij»i>(  i\- 
tos  .  .  Sonst  iial  man  o>  überall  mit  Schwierigkeiten  zu  tlimi,  welche 
die  Dichtf  r  "^ich  absichtlich  erst  /u  dem  Zwecke  schufen  das  Erscheinen 
de?  Gott's  zu  motivieren  [Die>  habe  ich  seihst  in  meiner  Ausgabe  df-r 
Taur.  Iph.  für  dieses  Stück  angenommen;  möchte  es  aber  z.  B.  für  den 
Fhiloktet  nicht  gelten  lassen]. 

Glaser  legt  in  umsichtiger  und  geschmackvoller  Weise  die  Wand- 
Inngeu  dar,  welche  d«M  t  haiakfer  der  Klytämestra  von  H<»mer  bis  zu 
den  Tragikern  erfahren  hat.     »Als  die  Einlage  des  Nekyia  iu  das 
Kirkeabenteuer  (10.  u.  12  Ges.)  stattfand,  hatte  die  Sage  von  der  Gatten- 
ndrderin  bereits  eine  völlige  Umbildung  erfahren     Und  was  nun  die 
Aadenteogen  in  der  2.  Nekyia  anlangt,  so  ist  bekanntlich  der  ganie 
Abseknitt  TOD  o»  1—204  schon  tod  Aristarch  athetirt  wordan  und  er- 
weist sidi  auch  dem  anbefangeoen  Auge  sofort  als  eine  spitere  Ein- 
lage. Deshalb  dürfen  wir  wobl  ancb  fbr  den  kleineren  Teil  von  o»,  der 
ein  der  alten  Klytflmestrasage  entgegenstehendes  Geprftge  trägt,  ein 
jtngeres  Alter  fltglich  iu  Ansprach  nehmen  •>    »Die  ganze  Orettestri- 
logie  des  Äschjlos  ist  durch  die  Neoemng  des  Stesichoros  im  Keime 
▼orgebildet«.   »Ich  kann  als  einzig  treibendes  Motiv  fttr  die  Frevelthat 
der  Äschyleischen  Kl.  nur  die  Opferang  Iphigeniens  erblicken,  wenige 
■tens  deutet  im  Agamemnon  kein  Wort  darauf  hin,  dafs  noch  andere 
Beweggründe  mitgewirkt  oder  gar  in  erster  Linie  mafsgebend  gewesen 
saad,  so  dafs  das  Rachemotiv  in  der  Verieidlgnug  der  Kl.  nur  als  ein 
Bescbönignngsgrund  erscheinen  könntet.  Gewife  richtig;  mit  Recht  auch 
wird  besonders  auf  Ag.  1888  ff.  hingewiesen  (diese  Wonne  der  Kl.  wQrde 
psjrehologisch  nicht  erkftriich  sein,  wenn  die  That  ehebrecherischer  Liebe 
entsprungen  wire);  dafs  aber  der  Dichter  die  Verletzung  der  ehelichen 
Treue  im  Agamemnon  nicht  ganz  in  den  Hintergrund  treten  läfst,  zeigen 
Steilen  wie  'J7f,  6liff,  847 fif.,  880ff.,  1223f.,  1626 f.     »Bei  Sophokles 
hi  das  ehebrecherische  Verhältnis  in  Ägisthos  das  eigentliche  Motiv«. 
»Bei  Euripides  ist  Kl  wohl  ein  schwaches,  zu  einem  nachdrücklichen 
Widerstand  gegen  Ägisths  harte  Mafsuahmen  nicht  geschatl'enes  Wi  ib, 
aber  doch  nicht  ohne  Gftie  und  Zuneigung  zu  ihrer  Tochter  Clektra. 
»Euripides  holte,  indem  er  auf  die  altepische  Darstellung  der  Kl.  zu- 
räckging,  die  mildere  Fassung  der  Sage  wieder  hervor.   Sophokles  aber 
wollte  eine  Thatsache  der  Sage  —  und  das  war  der  auf  Befehl  der  Gott- 
heil vollzogene  Racheakt  des  Orest       gegen  die  Kritik  des  £uripid68 
sicher  stellen  und  ihr  dichterische  Wahrheit  verleih*'»  « 

D'-r  (^Gedankengang  der  Ahliundlung  von  Dugit  ist  in  der  Berl. 
Pliilül   Wochonssciirift  iB'.tO  S.  1445  skizziert. 

r>aniel  stellt  die  VorstHhtngcn  der  drei  Tiatriker  ühpr  das  Lehen 
niirlj  den)  Tod*»  zusammen  nach  den  vier  Gesichtspunkten:  Vergeltung 
im  iükünftig*'!!  Lehen  mit  ihrem  Finflnfs  auf  das  Verhalten  des  Men- 
ieheo,  die  Fortdauer  der  Deziehuu|$cu  zu  den  Angehörigen  iu  der  Ober- 


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188 


GriecbiftcJie  Tragiker. 


weit,  Verkehr  zwischen  den  Toten  und  Lebenden,  die  Lage  der  Abge- 
geschiedeneu  im  allgemeinen.  Zum  .'^clihirs  spricht  er  von  dem  Po- 
saunenton des  letzten  Gerichts  bei  Äschylos,  von  den  zarteren  Worten 
deb  Sophokles  über  Ruhe  und  Wiedervereinigung,  von  dem  unruhigen 
Fragen,  dem  skeptischen  Stillschweigen  und  der  halbveräcbtlicben  Ruhe 
des  Euripidcs. 

Harri  es  unterscheidet  den  aktiven  Wahnsinn  des  Aias  und  He- 
rakles and  den  passiven  des  Orestes  und  der  Jo  und  spricht  zuerst  über 
die  drainatiache  Behaadlong  des  Wahnsinns  bei  den  einseinen  Dichtem, 
dann  Uber  die  Barstellnng  des  Wahnsinns.  Die  Yeigleichang  des  Aias 
und  Herakles  fthrt  zn  der  Bemerkang,  dafs  Sophokles  die  gante  Hand- 
lung aus  dem  Bewufetsein  einer  verhängnisvollen  That  ableitete,  wih* 
rend  Euripides  durch  den  Umschlag  von  Glttck  in  Unglück,  welcher  Im 
Hause  des  Herakles  durch  den  Wahnsinn  des  Helden  herbelgeftihrt 
wurde,  erschttttem  wollte.  Die  Vergleichnng  der  Darstellung  des  Euri- 
pides mit  Stellen  des  Hippokrates  zeigt  den  Realismus  des  Dichten, 
wAhrend  die  Jo  des  Äschylos  ganz  vernünftig  ist  und  nur  von  ihrem 
Wahnsinn  spricht  —  Ein  falscher  Schlufs  ist  es,  wenn  ans  Eur.  fr.  799 

ix*(v  dMvaro»  die  Vorstellung  abgeleitet  wird,  animi  affectns  ex  corporo 
totes  pendere  indeque  provenire. 

Die  Abhandlung  von  Lorz  schHefst  sich  an  Veckenstedt,  Ge- 
schichte der  griechischen  Farbenlehre.  Paderborn  1888  an  und  erör- 
tert die  Bezeichnungen  ykuypoQ  (grün),  ipuBpöf  (»dieses  Wort  scheint 
poetisch  durchaus  unbeliebt  zu  sein«),  fpofv/xeoc,  Ttt^tfupsoQ,  äJundp^opoff^ 
otvtuTTo^,  otvwi/}  (das  bräunliche  Rot,  das  die  Wangen  schOner  mannbarer 
Jtlnglinge  ziert,  Bakch.  236),  ^avBu^,  aWcuv,  aWotf'  (feurig),  xwiueoc 
(tiefes  Dunkelblau,  bei  Dichtf  rn  schwarz),  /"«toxoV  (hellblau,  grtinblau, 
auch  yAaoxrj  iXfxia:  »das  Grün  dieses  Baumes  ist  grilner,  weifslicher  als 
bei  den  meisten  anderen  Bfluraen  .  .  Es  könnte  dem  Dichterange  ge- 
stattet sein  ,  im  Konstra^t  einen  leisen  Schein  jenes  Hellblau  zu  sehen, 
das  sonst  mit  ykauxog  bezeichnet  wird«).  TroMu^.  fiiXac^  x£?.acv6g  u.a. 

Adesp  322  hf^wv  rcov  T.oh)-/p''j(Tu)'^  betrachtet  wohl  mit  Recht 
M.  Dim  N.  Jahrb.  i.  Pbilol.  1890  S.  282  als  eine  Reminiscenz  an  £ur. 
Bakcb.  1.1. 

Adesp.  546,  il  uÖTuiv  ve  ßouffwv  A.  Nauclv  Herrn.  24  S.  461  f. 
Aber  OTiav  fijouaatv  fieXog  ist  s.  v.  a-  änaaufv  ^uaufv  fUlu^, 

Äachyloa. 

Atffj^OXou  SpofMTa  aqt^ofigva  xai  dmXtoköttov  dnocmdafiara  fxerä 
i^rj^Tcxw¥  MptTtim»  üJjfietutaeutv  rfj  auvepyaai^  Euyevtou  Zat/xa- 
pf9ou  ix^iiSßUva  M  N.  Wecklein.  T6ft,  I  ngpä^wv  ytvtxijjv  ilaa» 
yüjyr^v^  llipaas  xal  'lüM  liA  Sr^ßag,  1891.  XVI  u.  662  S.  gr.  8. 


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Asebjloi. 


189 


F  W.  Npwraan,  Comments  of  the  text  of  Är»«ichy1us.  London 
1884.  X  und  HB  S.  (davon  siad  8.  145—148  Nachtrflge  aus  jOagster 
Zeit). 

J.  Mfthly,  Zu  Äach.  Bl.  t  d.  b.  Oynraaaislseholw.  1889*  S.  S80 
Ins  m 

.-fvaöT.  /.  ZdxaQ^   Kprtxal  xcu  ipftrjvsurtxal  naparTjprjü^ti  eh 

a,  AiaxuX»Q.  '£v  A^mtg  1890.  ^  u.  288  S.  8. 

Ed.  K  a eek ,  Stadia  nuudine  critioa  in  Aesohylnm  et  seholia  Aescbjli 
Medicea.  Dias,  yod  GOttingmt  1890.  46  S.  8. 

U. Y 0 n  Wilam o witz- M öllcodorff,  Die Überlieferong der  Aiscby- 
los^olien.  Hermes  25  (1890)  3.161— 170. 

Walter  Headlam,  Notes  on  thc  seholia  of  Aescbylos.  Journal 
of  Philologe  ?ol.  XIX  No.  38  p.  2Ö6  sq. 

Charles  Edward  Bisbop,  De  adiectivoram  rerbaliani  — roc 
tennmatioiie  insignlum  van  Aescbyleo.  Dissert.  von  Leipsig.  1889. 
8t&  8. 

E.  Genniges,  De  compositis  Aescbyleis.    Diss.  von  Halle  a.  S. 

1890.  32  S.  8. 

C.  Th.  Ulimann,  Proprietates  sermonis  Aeschylei  «laatenns  e 
fiferbio  pervpeetae  sunt  ennmeravit  et  indicavit.  Altera  pars.  Progr. 
TQO  Donaneschittgen  1890.  16  S.  4.  Tertia  pars.  Ebd.  1891.  17  S.  4. 

W  Ilamelbeck,  Die  rhvtbinisclien  Verhältnisse  in  den  Ivriseheii 
CDd  cLorischen  Dichtungen  der  Griechen.  I.  Teil.  Die  rhythmischen 
Verhältnisse  in  den  daktylischen  Parlieen  der  Chorlieder  des  Aischylos. 
Progranua  des  Frogymu.  in  überehnheim.  1890.  43  S.  4. 

Emil  Wegen  er,  De  Aescbyli  et  Sopboelis  fabnlis  ad  Hercnlem 
«pectantibns.  Diss.  von  Halle  a.  S.   1889.  88  S.  8. 

P.  Richter,  Die  Tragödien  des  Äschylus  nach  Inhalt  und  Wir- 
kung beleuchtet.   Zugleich  ein  Wort  der  Kritik  über  das  Werk  von 

G.  Günther:  GnindzOge  der  tragischen  Kunst  1.  Teil.  Gymn.-Progr. 
TOD  Breslau  1891.  39  8.  4. 

Die  Tragödien  des  Äsehylos.   Yerdentseht  von  B.  Todt.  Wien 

1891.  IX  n.  414  S.  8. 

J.  van  Leeuwen,  De  Aescbyli  itineribus  Siculis.  Mnemosyne 

H.  8.  vol.  Xym  p.  68-75. 


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190 


Griecbiflcbe  Tragiker, 


Vitelli  Spicilegio  Fiorentino  p.  311  sq.  gibt  Kunde  von  einer 
Handsclirift  dor  Bibliothek  Vitturio  Emanucle  in  Horn,  welciie  den  Aga- 
iiiürnnou  entliuit,  deren  Lesarten  aber  mit  Lesarten  des  cod.  Laur.  31,  8 
(f)  indentisch  sind. 

Den  Au  balz  von  B.  Todt  »Noch  einmal  die  Btthne  des  Äscbylos« 
Philol.  Bd.  48  (1889)  S  505-541  überlassen  wir  dem  Jahresbericht  über 
die  sceniscben  Altertümer  (unter  fjzdyug  dpyatov  Pers.  \.\?,  versteht  Todt 
das  Grabdenkmal  des  Darius),  ebenso  den  Aufsatz  von  Wiesele  r  »Platz 
der  HandluDg  in  Äscbylos*  Persern  und  Platz  der  Grabmäler  in  den  er- 
haltenen Tragödien«  (»das  ariYui  d/jj^atav  an  der  Mitte  der  Hiuterwand 
der  Bobne  war  das  Batbans«)  und  tÜber  die  verschiedene  Beziehung 
and  Bedeutung  des  Logeion  und  der  Orcbe^,  aoeli  ftber  die  Dekora- 
tion des  ersteren  in  den  FAllen,  dafs  die  Handlang  mit  einem  Heiligtoio 
mit  oder  ohne  Tempel  dann  vor  sich  geht«  in  den  Nachrichten  d.  K.  G. 
d.  W.  m  Göttingen  1890  No.  6  (Eum.  195  vermntet  Wieseler  iv  Totadm 
Khatmm  oder  *)iMhnn)*  —  Fflr  die  Bedentang  Äscbyleiseber  Ausdracke 
ist  von  Wert  die  Erlanger  Dissertation  von  Robert  Thomas»  Zar 
historischen  Entwicklung  der  Metapher  im  Griechischen  1891.  In  der* 
selben  werden  88  Wörter  (nomina  und  verba)  in  Bezug  auf  die  Ent* 
Wicklung  ihrer  metaphorischen  Bedeutung  von  Homer  bis  Äscbylos  ver- 
folgt, Pers.  885  wird  itdnXoov  MaBimaa»  s  dt^^ayw  erklArt,  doch 
auch  die  Möglichkeit  zugelassen,  dafs  ^tafrjiooc  Adjektiv  ist  (»sie  machten 
Oberfabrend«).  Hik.  395  wird  fswftw  mit  der  Erklärung  »du  mufst  dich 
nach  den  bei  dir  zuhause  ubUchen  Gesetzen  verteidigen  (aus  ihnen  den 
Beweis  erbringen)«  in  Schutz  genommen. 

In  seinem  Aufsatz  »Frahiings  Anfangt  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1890, 
S.  158iC  kommt  0.  F.  Unger.  S  167  auf  Prom.  474  und  fr.  304  zu 
sprechen.  »Aus  der  Stelle  des  Prometheus  will  Holzapfel  Beitr.  zur 
Griecb.  Gesch.  S.  59  folgern,  dafs  Aischylos  den  Früblung  mit  Arkturs 
Sp&taufgang  begonnen  habe;  der  Dichter  kann  aber  ebensogut  den  Früh- 
aufgang des  Widders  gemeint  haben«  lu  dem  erw&hnten  Fragment 
verlangt  Unger  ?v  xaTa^a\>^f^. 

Meine  im  Auftrage  des  Hellenikos  Syllogos  Philologikos  in  Kon- 
stantinopel  und  mit  Unterstützung  von  Zomarides  veranstaltete  Aus- 
gabe des  Aschyios  soll  in  Kritik  und  Krklarung  das  Bedeutendste,  was 
bislicr  geleistet  ist,  zusammenfassen  und  das  Verständnis  des  Dichters 
fördern.  I>if^  allgemeine  Einleitung  gibt  zum  Bio^-  Aia/'jÄou  und  zum 
Artikel  des  Suidas  die  anderweitigen  den  Dichter  betretieuden  Notizen, 
dann  eine  dieses  Material  verwertende  Abhandlung  über  das  Leben  und 
die  Dichtung  des  Äsciiylos.  Aufserdem  enthält  der  erste  Band  die  Per- 
spr  und  die  Sieben  g.  Th.  mit  Kommentar  und  kritischem  und  metri- 
schem Anhang.  Da  ich  auf  einzelnes  nicht  eingehen  kann  (vgl.  die  Be- 
sprechung von  Rhaugab6  in  "Aaru  löSl,  tip.  369.  S.  3  und  von 
H.  Stadtmüller  Lit.  Ceutralbl.  1892,  S.  607    609),  erwähne  ich  hier 


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I9J 


nur  einige  Verbessernngrsvorschläge:  Pers.  Hypoth.  xtviTrat  für  ytverat^ 
T.  232  yr^^i  (pika^  285  f  oaot^        .  .  ia^gBov^  318  scheint  unecht,  452 

akfw^i  irr.  967  i\>  a/fir^  l'uAafLivtdut^  990  /iyoj,  Sept.  20  ntaroh^  (iptpty^ 
Y'iu-)-  T£>.  88  iioä  ''ZEi»  Tsr/i(vv  ist  Glossfm  m  zoTtzTat  (84),  104  ened' 
tO€  r.öAtv,  272  ray^fipoHwi»  Aoyiuv ,  ;i32  afrrr^ ,  350  xaivoTrr^/Aovei  ki^og 
(rrf^o0}ii)forj<j'.>y  ar/  aaMotttv^  520  a;'^;*  für  av-Jj/i,  968  tjt^'  i^et^a;  ?V  ^'y- 
j'«;.  1002  r£dn;-)f//'r".  indpm  dieser  V.  nach  998  ge.set/f  nnii  looof.  ge- 
tilgt werden.  Die  Vorrede  ijandeli  über  du'  Ge<?chiclite  des  TrxteN  uud 
Vmerkt,  dafs  uns  bei  Asel»} los  uud  Sophokles  nur  die  Überlieferung  zu 
Gebote  steht,  welche  auf  die  mit  Scholien  ausgestattete  Ausgabe  von  je 
sieben  Tragödien  der  drei  Tragiker  zurückgeht  (bei  Enripides  waren 
den  sieben  Tragödien  noch  die  Alkestis  und  der  Rhe-os  b^  igetiebeii), 
während  uns  die  zweite  Quelle  der  Überlieferuug  fehlt,  weldn'  wir  bei 
Euii|iides  haben  und  welche  aus  der  alphabetisch  geordneten  alexau- 
drini?-chen  Geöanjluusgabe  stammt  Vgl.  Berl.  Philologische  Wochea- 
schrift,  1892. 

SladtmüUer  bietet  am  a.  0.  sehr  beachtenswerte  Textverbesse- 
rungen: Pers.  9  noXu^km^  166  iiiytii  aroXog,  432  Kkr^Sov'  für  r.Xrjbo^^ 
462  xovrtas  688  ropuff  fÖT  rdfuo^  Sept.  238  oftx  ^Hupov; 

atx^  oux  dyaff^r^aj^,  426  iv  ^eaiv  für  d^Spdan^  489  nuXatg  dfjr^yujv^  538 
mroSs  xemaftVm.  xao^r^imatv^  640  w  ^pevuiiavsg,  666 /To^fM^otfC  äusQ^ 
758  ^vpatoi^  796  r^vaipovr^  afot. 

Das  Buch  von  New  man,  das  mir  erst  jetzt  zugekommen,  bietet 
sater  der  endlosen  Masse  meist  gans  wiUkttrlieher,  abstraaer  and  wider- 
sinniger Textftndemngen  und  Erklftmngen  wenig  Braocfabares.  Man 
kann  erwftbnen  Hik.  64  amb  /o/vrwv,  706  alafpoun  ripd^^  Siel».  73S  xä^* 
impla  xoM^y  Cho.  607  rtpi^aa^  y6o¥  und  ans  dem  Anhang  zu  Sophokles 
and  Enripides  Iph.  T.  1242  XtmBüa  BoarAxfoinf  xparfjp*  (was  von  der 
3iipi¥r^  rpox^*^  gesagt  sein  soll!),  1262  ^t^v,  1270  fxvsioff  (ftr  ix 
J<oC),  fr.  472,  1  foemxofwig  luä,  6  ff.  ot(  tABijrtvijc  Xaiußwv  mJdxu 
tyi^^fAM  ioxwQ  mtpixit  ffv€Ya»ooe  xal  TWßpf*divip  xoUjf  xpaB^*  äp' 
poüQ  drptxdg  x&Ttaptaaoc,  14  (Stämuc  ipfy^y  xaik  Kwp^aw^  17  ff.  yi" 
Mü6f  TB  ßpaTw¥  T*  hpup^jo^v  ßp&ooß  i8€&T&u  xoi  vexpo^^xij^  oif 
arcJfcsMPC  mfuiofpm, 

Ton  den  Konjekturen  von  Mähly  verdienen  wenige  Beachtung, 
etwa  Prem.  49  SumvB'  undpxBt  ^taSitt  nX^  xb  xoipavta»^  854  npäypa 
&S»  nkaagtdxQW^  929  f  ifiaXarrropivac  .  .  ttovov^  Hik.  676  ff.  xat  nskd- 
^oiat  .  .  jr£p6vrw¥  BupiXat  ^Xeovrwv,  Gut  ist  die  Verbessernng  in  dem 
SeboL  zu  Prem.  91 1  <f'6klä  Ujm. 

Aus  der  grofsen  Masse  von  Konjekturen ,  welche  Zakas  zu 
.\<icbylos  bietet,  kann  man  etwa  folgende  erwfthnen:  Prem.  441  rpoa^' 
h'  dikov^  778  ?;  fivffsro»;,  808  dxtpdüjji  tplXotji,  Pers.  62  oZi  mp 
»MO  x^^^  'Aatävt^  Tiipipaffa  noBw  ariveraty  197 f.  ivrr^         •  .  ^ovap^ 

iffpov^  810  rp^iupy  221  -zdüBkä^  448  fiiim,  516  tar'  d^0;. 


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192 


Qnecbüicbc  Tragiker. 


Sieb.  217  nstfuuiiivou^ ,  575  xExr^^mQ  .  .  im  ^Bovo;.  040  oj  ßeofi'ursc, 
758  irai  für  Bsot\  Hik.  477  xa)  ^r^v  fit^f^  ye^  536  xai  yj^aixiov,  976 
r/Vac  TcDv,  1054  £t'  dvfac,  Ag.  357  niXot  fittr  /xo^of,  188B  Zr^ui  rpcrou  ffutr^ 
/wof,  1466Tttiv9e  mX\  iXo^uB*  Cho.  866  BoupoQ  'Opean^s^  fr.  258 
ippomda^v,  Sopb.  0.  K.  1688  ^yo^iweir  Wjcmt«*.  In  Betreff  des  Wertes 
der  anderen  Kollektoren  vgl.  die  Besprechnng  Ton  H.  StadtnüUer 
im  lit  Centralbl.  8. 1626  and  die  meinige  in  der  Barl.  Philol.  Wochen- 
flchrift  1892,  S.  266 f.    StadtmtkUar  yarmatet  Hik.  790  d/inöral^Bh 

En  eck  gibt  snnficbst  erklirenda  Bemerkungen  und  Koiilektaran 
in  einigen  Stetten:  Sept.  649  d/t^tA6y4»Cy  EQk.  226  J^ptt^  89*  äUloc, 
Ag.  686  MhHuv  (fUr  ititMwv),  Cbo,  762  sl  kftbe  ^  ^\  tht.  Dann  han- 
delt er  ttber  die  Weglaesang  des  Augments  {ofpÜMv  Pers.  917  ist  Aber- 
Beben).  —  In  einem  weiteren  Abschnitt  sucht  er  alexandriniacbe  und 
byzantinische  Scholien  zu  scheiden.  £ndlic]i  gibt  er  Verbesserungen 
an  den  Mediceischea  Scholien:  Prora.  678  cjq  irt ,  Sieb.  49  rtipmiv 
pvijpE^a.  Ag.  196  nepiaaeuet  ro  rtvd  u.  a.  Mit  Recht  wird  zum  SchoK 
Eum.  66  bemerkt,  dars  in  Phot.  r:pi(l<ai-  ofiotwnat  an  die  intransitive 
Bedeutung  von  oiiotvjaat  gedacht  werden  müsse,  die  Konjektur  zoiif'Eis:)* 
Ag.  1327  also  falsch  sei.  Das  Schol.  zu  Eum.  756  xav  "laat  yiviuy^Tai 
dl  ipT^^oi,  o  xarr^yopoupevos  yixa  wird  wegen  seiner  Form  aut  744  xS> 
laoipTj^Os  xptfifj  bezogen.  Es  ist  tlbcrschen,  dafs  die  l?'orm  einer  Itemi- 
niscenz  au  Aristoph.  Frö.  685  entstammt. 

Wilamowitz  kommt  auf  den  Gedanken  von  Ueimsöth  zurück, 
dafs  Schol.  A  nicht  aus  dem  Med.  stamme,  vielmehr  volhtftndiger  sei 
al^  Schol.  M.  Das  Verhältnis  der  Scholien  wird  auch  aui  den  Text 
übertragen.  Der  Verf.  kennt  nicht,  was  ich  iu  meinen  Studien  zu 
Äschylus  S.  44  f.  hierüber  dargethan  habe.  Auch  die  von  dem  Verf. 
citierten  Stellen  beweisen  das  Gleiehe,  nur  mufs  man  etwas  genauer  an- 
sehen.  Z.  B.  haben  wir  an  Prom.  684  ouxoo¥  dv  ix^O^ot  ys.  rr^v  nenpw' 
fuvr^v  in  H  das  Schol.  i^9oa¥afut¥$t  ipwra  ßinSog  nnd  an  686  roSr 
ob*  o5¥  n&9oto  pr^di  Jimäfist  das  SohoL  et  xpari^au  sks  /u}.  Der 
£rkUta'er  beseiehnet  als  das  Verhängnis  fbr  Zens  die  Liebe  aar  Thetis 
und  nach  dem  V.  686  tt  jräp  ninpayrat  Zuptl  ds2  xparw  eriflnterte 
er  Touto  mit  d  Mfiot^t  sfre  /t^  (d.  i.  »ob  er  immerfort  Herrscher 
bleiben  wirdc).  Ist  nicht  alles  ToUstftndig  und  klar?  Der  Scbol.  A 
bringt  die  beiden  Bemerkungen  in  verkehrte  Beziehung:  rc  ouv  dstdxtt-^ 
nu  T9»  df(\  ohibf  äXko  ^  zb  dei  ap^etv.  ^rjatv  ouv  o  lIpopa^Bsbs  ms  sff^ 
xpan^aBtev  tTcB  /ij^,  oi/dapiu:  pdBotQ  i^v  ipuo-  pjjSe  Ttapaxdiu 
bnkp  Tourou-  T:pawafw¥ti  Sk  Xik^Bortiii  rbv  BiriSoQ  ipwra  und 

Wilamowitz  ruft  aus:  »Hier  die  vortreffliche  zusammenhängende  Para- 
phrase, dort  ein  paar  Fetzen  davon:  wo  ist  das  Original?«  Man  sollte 
meinen,  dafs  gerade  djrcrq  Scliolion  es  jedem  Unbefangenen  sonnenklar 
machte,  wo  mehr  Originalität  zu  tinden  ist   Mit  dem  Verfahren,  wel- 


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Ascbyloi. 


193 


ekea  IHlamovrits  beliebt,  kOimte  man  ancb  die  ScböUen  des  Thomas 
Magister  als  Aleiandrinlsch  erweisen.  Ich  gebe  gerne  so,  dafs  sich  das 
Terhiknis  der  SeboKen  auch  anf  den  Text  abertragen  Iftfst,  insofern  uns 
die  Lesarten  der  bysanünischen  Handschriften  in  schwierigeren  Ftilen  in 
der  Regel  in  die  Irre  fthren.  Sehol.  M.  sn  Prom.  666  dtaywj^  {Bt^ 
y^mß}  diia»  thwbt  ist  die  richtige  ErldAmng  zu  «tf/«v  rptßpf 

fytt.  Den  Yerf.  verleitet  das  Scfaol.  A,  den  Text  in  ^««twj^v  Ht^y^wg 

fyti  ixt«  zu  verderben.  Was  soll  eine  itaxwyi^  Bojjf^w^  sein? 

Die  YerbesserangeD  von  Headlara  sind  schon  von  anderen  vor- 
weggenommen. In  dem  Schol.  zu  Sept.  66  ist,  wie  andere  Scholien  zei- 
gen, xatpoo  zu  belassen.  In  dem  jttngeren  Seholion  zo  Prom.  807  ed. 
Dind.  ist  ätpimta  für  ^st'tmra  zu  setzen. 

Bishop  stellt  zunächst  die  Verbaladjektiva  in  -roc  zusammen^ 
welche  passive  Bedeutung  Laben,  und  zwar  erstens  diejenigen,  welche 
Bezug  auf  die  Vergangenheit,  dann  soche,  welche  Bezug  auf  die  Gegen- 
wart bab^n.  An  zweiter  Stelle  werden  diejenigen  behandelt,  welche  ak- 
tive Bedeutung  haben  und  teils  intransitiv  (^or-jv  dyi^affzog),  teils  tran- 
sitiv sind.  Nach  der  Beobachtung  iJisliops  werden  diesp  letzten,  die 
aktiven  und  transitiven,  nur  mit  Abstrakten  oder  gegeusländ liehen  Sub- 
stauüveu,  uiemalä  mit  Personen  verbunden.  Deshalb  müsse  a/- c  ./.exroc 
i'-IrpEit^  (Lv)  Ag.  1585  passivisch  (cum  in  contro\>  r-iain  vocaretur 
de  regiiö  ^cil  a  Thyeste),  nicht  akliviscii  (litigans)  aufgefafst  werden. 
Nebenbei  werden  einige  Textänderungeu  in  Vurschlag  gebracht,  die  ohne 
Belang  sind. 

Oenniges  steDt  die  Komposita  aus  der  Orestie  und  den  Uik.  in 
systematischer  Ordnung  zusammen  (A.  Non  motata.  I.Membrum  poste- 
rius est  snfastantivnm,  n.  adiectivnm,  III.  nomen  primarinm.  B.  Hntata, 
L  MeCaphorica.  Membmm  posterins  est  snbstantivom  et  a)  sine  termi* 
nalionis  mntatione,  b)  cum  terminaüonis  mutatione.  II.  Membmm  poste* 
rins  regitnr  priore).  Im  einzehien  erwfthne  ich  Folgendes:  In  hrp^- 
fmwrtg  hat  iatpoc  die  Hanptbedentnng.  ßiatftoMaatpt^at  Enm.  968  ist 
in  der  gew6hnlicfaen  Bedentnng  »Schwester  der  Hattert  anfzn&ssen  und 
aas  einer  von  Hesiod  abweidienden  Genealogie  za  erkliren.  äAnSov  hat 
Äschylos  mit  langer  erster  Silbe  gebraucht ,  weil  er  das  Prftfix  Ha  mit 
3ä  =  7'a  verwechselte.  Wie  noXönXayxroi  bei  Homer,  so  ist  vuxTcnXaYtt- 
ro^  bei  Äscfa.  bald  transitiv,  bald  intransitiv  gebraucht.  MufifuxXatßvoQ 
Ag.  748  soll  a  nymphis  defleta  bedeuten.  Unrichtig  wird  auch  jrdyxot- 
vt*c  Cho.  466  erkUrt:  eandem  sortem  habeos  sc*  qnam  Orestes  et  Electra. 
Es  heifst  vielmehr:  »unsere  ganze  Schar  znsamment.  In  fr.  44,  7  ver- 
matet  der  Verf.  7:av atnoc^. 

Im  zweitr^n  Teile  (vgl.  Jahresb.  XXX  S.  115)  stellt  Ullmann  die 
Eigentümliclikeiten  des  Ä«chylf^ischen  Sprachgebrauchs  in  Bezug  auf  Ad- 
jektiv und  Pronomen  zusammen.   Die  Jborm  xoXjir^azaTt  Soph.  Phil.  984 

Jihwrimkht  filt  Akcwluiwwriwmrtna.  IXXL  Bd.  Lj  19 


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194 


OritebiMfce  Tragflrar. 


wird  mit  Bmipiden  ms  Aach.  Sappl.  1011,  Prom.  1024,  Soph.  O.T- 1279, 

Trach.  308  in  Schutz  genommen.  Der  dritte  Teil  behandelt  die  Formen 
der  Zahlwörter,  Adverbia  und  Verba.  Die  Bemerkung  zn  TmJiMo/Asyae 
Prom-  G72  »öü  diphthongus  restituenda  est«  kann  oieht  gebilligt  werden. 
Fttr  speciell  Homerische  Wörter  ist  eine  Ausnahme  suzulassen. 

Die  Abhandlung  von  Hamelbeck  Uberlassen  wir  dem  Jahres- 
bericht über  Metrik  und  bemerken  hier  daraus  nur  Folgendes.  Aus- 
gehend von  dem  Satze ,  dafs  alle  daktylischen  Verse ,  welche  über  den 
Umfang  des  Hexameters  hinausgehen,  dipodisch  gemessen  werden  müssen, 
nimmt  der  Verf.  für  Vera.  865  eine  Ergänzung  wie  notixdvopa;  in  An- 
spruch und  schreibt  857  ff.  itavrapx^j^-  dxdxa^  äfia/u;:  re  xai  tii/nisu^ 
ßaaihui  äap£iog  xrL  Seiir  uuglücklicli  ist  der  Gedanke  über  ilus  /jj- 
xuHtov  und  über  den  Refrain  /ay,  xanov  o<j  -rs/AHei^  in  df/wydv  bei  Ari- 
stophanes  (»o  weh,  willst  Du  nicht  einen  Akkord  heranbewegen,  um  mir 
/u  helfen«  bedeutet  der  V.  ebenso  wenig  als  »schlagab wehrende  üiUfe 
versagst  Du?«). 

Weg  euer  handelt  über  die  Dantellung  der  Heraklessage  in  der 
Prometheustrilogie  und  in  den  Traohtnierinnen. 

Riehter  gibt,  am  Gttnther*8  Aufatelluttgeu  (vgl.  Jahreab.  IHr  1886/6 
Bd.  46  8  209)  suraekiiiweiBen,  eine  Analyse  des  Inhalts  nnd  der  Wir- 
kung der  einseinen  Tragödien,  hier  sunlchst  der  Sieben  g.  Th.  und  des 
Prometheus*  In  Bezug  auf  das  erstere  Stück  wird  bemeikt:  tDie  mo- 
ralische Wirkung  raubte  eine  verschiedene  sein  je  nach  der  persönlichen 
Überzeugung  des  einzelnen;  der  eine  mochte  in  der  Zwietracht  und  der 
Bachsttcht,  die  in  den  Brttdem  zu  Tage  trat,  eine  heilsame  Warnung 
fkir  sich  mit  nach  Hause  tragen,  der  andere  sich  in  Demut  beugen  vor 
der  unsichtbaren  Macht,  die  hier  ihre  furchtbare  Gewalt  aufwies,  mochte 
er  in  ihr  eine  göttliche  Weisheit  und  Gerechtigkeit  oder  Verkettung  der 
Verhältnisse  oder  Verhängnis  oder  Notwendigkeit  oder  Schicksal  er- 
blicken. Die  tragische  Wirkung  steht  ganz  auber  Frage.  Das  Schicksal 
d^r  Helden  erschüttert  uns  aufs  tiefste;  zu^eicb  aber  hat  der  Dichter 
durch  die  Charakterisierung  des  Helden,  wenn  er  auch  keineswegs  eine 
psychologische  Entwickung  des  Charakters  gegeben  hat,  dafür  gesorgt, 
dafs  wir  Sympathie  für  ihn  hegen  und  einiges  Mitleid  empfinden.«  Von 
der  Fortsetzung  des  Prometheus  im  kuo^vo^  hält  der  Verf.  nicht  viel; 
er  verzichtet  auf  die  Aufstellung  einer  Grundidee  und  beschränkt  sich 
auf  die  Meinung,  dafs  Äschylos  ia  der  Promethie  einen  Sagenstoff  dra- 
matisch bearbeitet  liat,  der  ihm  einen  Helden  von  gewaltiger,  titanen- 
hafter Gröfse  bot,  dessen  Los  vorzüglich  geeignet  schien  zur  Erzielung 
recht  tragischer  und  echt  künstlerischer  Wirkung.  Die  Auffassung  des 
Verf.  scheint  nicht  sehr  in  die  Tiefe  zu  gehen,  z.  B.  gleich  im  Anfang, 
wo  das  iiilegische  und  das  Tragische  vermengt  wird. 

Die  Übersetzung  von  To  dt  hat  in  der  Sprache  die  Färbung  des 


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Äachjlot. 


195 


Ongiuais;  doch  finden  sich  namentlich  in  den  Chorgesängen  allerlei  Mifs- 
verständnisse.  Der  Anhang  gibt  eine  Reibe  von  Konjekturen,  von  denen 
fiele  willkührlich  und  unwahrscheinlich  sind.  Wir  erwähnen  hier  fol- 
gende: Proni.  35  lielet,  G60  ffoyriQ,  929  dXar.aZo^vav^  1090  au^jj,  Pers.  571 
novTOfiopoto,  747 — 750  werden  geordnet:  747.  760.  749.  748  ,  754  dv* 
Bpwiuuv,  1046  of,  itaUphy  r6S*  oiX^oSt  Sieb.  g.  Th.  222  iSog^  389 f.  ^i- 
patk  Bimnt . .  xcv^  nUw»^  426  ßpotoSe^  62S  dff^fMvrog^  692  dvoaiois^ 
709  kittfuyot  yiupov^  930  yanilim^t^  HÜL  88  tSiwn  9m6q,  198  rmv^ 

vußfJLi^Q  fjLttxQ^  Ag.  192  ßtouctf  225  dfj^ouQ 

ftr  6fjy§i,  868  -  877  werden  nach  886  ,  988  wird  nach  966  umgestellt, 
1130  TifjifMtt,  1179  Mßpog  9\  CI10.S6  ^fiam^  74  äftj^mv^loo^  462  %ia 
tvicrl^,  680  ^/i^^y  (1.  Si^t^pow)  tir  ii^  mfhtty  967 ff.  x^jjSM  cd- 
npotfioMiiq*  xoh^  xh  w  I9ew  npwjWßüc  furofxme  M/muv  «»«Mfi'rac  niiUy, 
978  o&^tfTDi»  Ar  d^iU^f»,  Eam.  68  totmv  SUm»  Stofiaom,  84  wird  nadi 
66  gestellt,  119  fovel .  .  ifiot,  271  r<y'  düsßmy  delet  (man  mftfote 
dann  xal  roxias  schreiben),  298  rt^um  /E¥iff$at,  438  d$tav  dn*  di£»¥f 
464  ^^^aam,  478  djiwtfc  für  ofia>c»  484  n^ate»  r*  dmqiuivTtus^  dfin^j^ävtuQ 
ix^i^  536  Suaruxtae  fxkv  oßptg  toxde^  641  nwn^  ^jfMjVi  904 
^10«'  p^  xaxYjS  iiUmean^       937  fisyaXauj^ouvT',  964  /'cveoff 

TtXiüt^^  lOOOf.  ^iXotQ  tö^povouvroc  iv  Bpovift,  1007  xal  (rnovSujv. 
Vgl.  die  Besprechung  von  R.  Peppmüller  in  der  Wochenschr.  f.  kL 
Philol.  VII  S.  1280—85,  von  F.  Seiler  in  der  Zeitschr.  f.  das  Gym- 
nasial-Wcsen  1891  S.  46-  66  onddie  jueinige  in  der  Berl.  Philol*  Wochen- 

Schrift  1892  S.  101—103. 

Lee u wen  handelt  über  dip  sicilischen  Keinen  und  die  Todesart  des 
Äschylos  und  bringt  dabei  manches  vor,  was  schon  von  anderen  festge- 
stellt wurden  ist  (vgl.  Mnemosyne  ebd.  8.  202).  Er  nimmt  drei  Reisen  an 
(476,  zwischen  472  und  467,  458),  läfst  aber  dit  Muglichkeit  offen,  dafs 
Äschylos  noch  öfter  den  Ilof  des  Hiero  besucht  habe,  z.  B.  im  J.  479/8 
beim  Ausbruch  des  Ätna.  Wir  wollen  hier  die  Gründe  nicht  entwickeln, 
warum  wir  aar  au  zwei  Reisen  glauben.  Gut  wird  die  Erzählung  i'lu- 
tarcbä  Kim.  c.  8  auf  ein  Mifsverständuis  des  Ausdrucks  perä  r^v  ht'pio- 
yog  xphw  zurttckgeftlhrt,  indem  darunter  das  Urteil  des  Kimon  über 
Äaehylos  and  Sophokles  verstanden  wurde,  wAhrend  damit  die  Verban- 
nung des  Kimon  .gemeint  gewesen  sei,  weiche  den  JLschylos  im  J.  468 
bestinimt  habe  Atben  zn  verlassen.  Mit  geringerer  Wahrsdieialiefakeit 
wird  die  Nachricht  im  Bios*,  iv  ra>  elc  todc  JHapa$w>t  rdlM^xow  iü«- 
ftitß  i^ai^Bdg  £tfuüvt3jj  darauf  rarfickgef&hrt,  dafe  Simonides  im  J.  477/6, 
ein  Jahr  vor  der  ersten  sicilischen  Reise  des  Äschylos,  dvSam  x^pf 
siegte,  nnd  darauf  dafe  Simonides  gleichseitig  mit  Isclqrlos  nach  Sici- 
Gen  kam. 

18» 


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196 


Griechische  Tragiker. 


Prometheus. 

The  Prometheus  bomid  of  Aeschylos  and  the  fragments  of  the  Pro- 
metiiMS  nnboond  with  iatrodactioii  aod  aotes  by  N.  Weeklein,  troos- 
lated  by  F.  D.  Alien.  Boston  and  London  1891.  178 S.  8. 

Diese  Übersetzuni;  meiner  Ausgabe  von  1878  ist  an  verschiedenen 
Stellen  verbessert,  da  der  Übersetzer  einige  Äuderuugeu,  die  ich  ihm 
angabf  aufnahm  und  selber  mehrere  Gitate  berichtigte. 

Richard  Schneider,  Der  Promethens  des  Äscbylos.  Jahresb. 
von  Duisburg  1889.  4.  8. 1—4. 

Dieser  Vortrag  führt  aus,  dafs  nach  der  Aaflhssnng  des  Äschylos 
Zeus  die  Menschen  nicht  vertilgen  wollte,  wohl  aber  die  Yorteile  einer 
höheren  Gesittung  ihnen  lange  Zeit  vorenthielt,  vielleicht  ihr  inuner  vor- 
enthalten woUte.  Dieser  Absicht  des  Zeus  liege  nach  des  Isohylos  Mei- 
nung eine  fthnliche  Vorstellnng  zugrunde  •  wie  sie  Rousseau  von  der 
Kultur  als  einer  Ablcehr  von  der  Natur  hatte,  dars  verfeinerter  Lebens* 
gennfs  keineswep  notwendig  mit  innerem  Frieden  und  wahrem  Olflelc 
verbunden  sei.  Aus  diesem  Gronde  habe  Zeus  den  Menschen  das  Feuer 
vorenthalten  und  mit  ihm  alle  Möglichkeit,  das  Leben  durch  Kunst- 
fertigkeit und  Erfindung  angenehmer  an  gestalten.  Die  Frage,  wie  bei 
solchem  Gedanken  Prometheus  dtarwaae  T^vog  nä»  i^tfiifin»  äkXa  fpc* 
Tuaut  \fiti»  (S48)  sagen  kann«  wird  von  dem  Verf.  nicht  beantwortet 

B.  To  dt,  Bemerkujugea  zu  Äsch.  PrometUeuä.  Pbilol.  4^.  Bd. 
(1890)  6.  376  f. 

vermutet  982  ^yMßhc  MUtopa»  u.  a.  (s.  oben  S.  195). 

J.  Oberdick,  Wochenschr.  f.  klass.  Piniol.  VII  S.  445 f.  hält  an 
der  Annahme  fe^t,  dulb  im  Prologe  des  Prometheus  vier  Schauspieler 
verwendet  worUeu  seien. 

Die  Gründe  Oberdicks  werden  ebd.  S.  930 — 34  von  B.  Todt  zu- 
rückgewiesen, welcher  annimmt,  dafs  die  Puppe  des  Prometheus  aus 
Leder  und  Leiuwaud  gebildet  gewesen  sei.  Eine  Diaskeuase  des  Pro- 
metheus leugnet  Todt  nicht,  nimmt  aber  an,  dafs  sich  dieselbe  auf  die 
Verkürzung  und  rhythmische  Umarbeitung  der  Chorgesange  beschränkt 
habe.  Den  vom  Gebrauch  des  Wortes  ffo^tffr^g  62  hergenomnienen  Be- 
weis verwirft  Todt,  weil  ao^taz^s  dort  nichts  anderes  als  »weiser  Meister, 
Künstlerc  bedeute. 

Heinrich  Dttntser,  Ober  den  Prometheus  nup^dpoi  des  Aischylos. 
N.  Jahrb.  f.  Philol.  1891  S.  760. 

Düntzer  tritt  fllr  die  Welcker'scbe  Auffassung,  nach  welcher  der 
UfioikT^^ti^  nufßföftu^  das  AnfaDgabtUck  der  Trilogie  war,  ein  gegen 


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AfthjlM. 


197 


Westphal.  der  difM-  Stück  an  das  Ende  setzt.  Schon  der  Name  spreche 
daför.  da  Ts  der  Entschlufs  den  Menschen  das  Feuer  zu  bringen  den  In- 
halt gebildet  habe.  Die  Angabe  des  ScJiol.  Prom.  94  iv  yao  zw  rrup- 
ffüpui  IlpoftTjBEl  y'  fiofnädai  ipt^m  dsozaba;  a'>-ü^  k{*nne  einer  Rode  der 
Themis  entnommen  sein,  die  ihren  Sohn  warnen  wollte  und  die  Daner 
der  ihm  bestimmten  langen  Strafzeit  weissagte.  Dieser  Rede  habe  viel- 
leicht auch  der  V.  des  Up.  nop^.  ai^iov  onou  SbT  xa}  Xe/tuv  rä  xaipta 
angehört,  hei  wetehen  der  Ton  auf  dem  Schweigen  ruhe,  die  Wieder- 
holQog  der  TonMugehendeD  Handlnog  »ia  breiteater  EnihlDog«  sei  eine 
reine  EinhUdung  Weatphals.  Das  erste  Stade  spiele  anf  Lemnos,  der 
Chor  bestehe  ans  den  Schmieden  des  Fenergottes.  In  der  ersten  Soene 
sei  ein  Gesprich  des  Prometbens  nnd  seiner  Mntter  ansnnebmen^  in  der 
Mittelscene  sei  Hephaistos,  in  der  Schlnfscene  Athen«  erschienen,  in 
der  Schlnftscene  dee  ib^uevoc  Zens  selbst 

ttipüau 

Jean  Staurides,  Quelques  remarques  critiques  sur  les  Perses 

d*Escbyie.    Paris  1890.  32  S.  8. 

Der  Verf.  tilgt  95  f.  und  in  101  f.  die  Worto  '>r.kp  Bvarhv  dh'j^avra^ 
dann  168—170  als  den  Zusammenhaut;  störend  und  entstanden  durch 
die  falsche  Auslegung,  dafs  Atossa  um  den  Reichtum  des  Hauses  fiirrbte 
(Vgl.  Nia  llfiipa  1890  Ko.  814),  ferner  556,  560,  604f.,  «78,  indem  er 
im  folgenden  Verse  rAiia  .  .  dtayoav  schreibt,  842 — 84  },  (  ndlich  die  drei 
letzten  Verse  des  Stucka.  Aufserdem  vermutet  er  '280  r.Aayxroii  iv  nt- 
>dx£aaiv  unter  Hinweis  auf  Horn.  Od.  12.  61  und  66flf.,  ferner  603 
Ttdvra  xufxcuvstv^  t>u7  ifaimuatv  u.  a>  {^bo^ü^w^  328  ist  fehlerhaft). 

B.Todt,  Bemerkungen  zn  Äschylos  Persem.  PbUol  Bd.49(l$00) 
8. 666 — 667  Termntet  780  voxmxbg  arohtg  n.  a.  S.  oben  S.  196. 

H.  Gravenhorst,  Über  die  Perser  des  Äschylos.  Ein  Beitrag 
zum  Verständnisse  und  zur  Wt^rdigung  dieser  Tragödie.  Leipzig  1891. 
22  S.  8. 

Die  Perser  des  Isefaylos.  Eine  Tragödie.  In  ii«ier  deutscher  Kach- 
bUdnng  von  H. Gravenhorst  Leipzig.  1S9L  18  S.  4. 

Die  beiden  Arbeiten  haben  ftr  uns  Ininen  Wert 

280  nXayxTois  dEersva  idjtsoüi»  A.  Palm  er.  Hermatbeaa  No.  16 
(1690)  p.  216. 

734  ovoE  TIC  rtdpi  Gomperz  Beitr.  z,  Krit.  u.  Erkl.  gr.  Sehr« 
Sitzuugsb.  d.  Ak.  in  Wien.  JBd.  CXXII  (1890)  S.  1. 

617  imaxtv  S.  L.  Owynn,  Classicai  Review  III  p.  872. 


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198 


OritcbiMbe  Tr«gik«r. 


*Envä  im  ßijßa^ 

Ric  Bethge,  De  Septem  advenns  Tbebas  fobnlae  Aescbyteae 
eiiisodio  altera  WiesensehafUiehe  Beilage  zam  Programni  der  vierten 
städtiechen  höheren  Bürgerschule  sn  Berlin  1890.  28  8.  4. 

Der  Verf.  handelt  über  die  Symmetrie  der  sieben  Redenpaare, 
nimmt  nach  363  deu  Ausfall  von  zwei  Versen  des  Eteokles  an,  verwirft 
mit  Ritsehl  502  und  504—607,  stellt  588  in  der  Form  arr^»  dfjoü/mc 
Bdvarov  axxaunouixi^^ot;:  nach  590,  fügt  nach  618  einen  Vers  ein,  ebenso 
nach  621,  stellt  mit  Kirclihoff  534 — 536  nach  524  u.  s  w.  Das  Ergebnis 
ist  folgendes:  20  :  20  Str.  1,  15  :  15  Antistr.  1,  15  :  15  Str.  2,  15  :  15 
Antistr.  2,  24  :  24  Str.  3.  29  :  29  Antistr.  3,  24  :  24.  Die  Abhandlung 
ist  ohne  Wert.    Vgl.  Berl.  Philol.  Wochenschrift  1891  S.  74lf. 

T,  0.  Tucker,  Notes  on  ibe  Septem  contra  Thebae  in  The  Claaaical 
Beview  vol.  III  (1889)  S.  102--106  nnd  486 

vermutet  unter  anderem  180  ßeß^az-ai,  271  tÜQ  hnä  rti^wK  i^Aiou^j 
389  dvr/a  riv/,  484  evSfi'  dpyog^  502  rotdSe  ftkv  t4mW,  1018  »may  oot 
X^tputfuna  mean  slaves?«,  1026  rdpyot  (Geier)  8k  adpxag  Mi  ^xoe 
[gegen  dieee  Änderung  spricht  die  Stellung  der  Worte;  man  würde  aap- 
xae  Sk  rSpyot  Mk  xtL  erwarten],  1028  rdpov  fäp  adrot». 

B.  To  dt,  Über  das  erste  Standlied  des  Chors  in  den  Sieben  ge- 
gen Theben  des  Äschylos  V.  274—355.  Philol.  Bd.  50  (1891)  S.  248 
bis  261  und  Zu  Äschylos*  Sieben  gegen  Theben.  Ebd.  S.  507—528. 

Die  bedeutenderen  von  den  Koiqekturen,  welche  Todt  in  diesen 
beiden  Aufeltsen  begründet,  sind  bereits  oben  S.  196  angegeben.  An 
mehren  Stellen  findet  er  die  Hand  eines  Redaktors,  ja  er  schliefst  auf 
mehrere  Bearbeiter,  mindestens  noch  einen  neben  jenem,  der  den  Schlura 

vom  Auftreten  des  Herolds  hinzufügte.  Zu  der  grofsen  Botenscene  läfat 

er  den  Eteokles  mit  den  sechs  Helden  auf  die  Bühne  kommen  und  nach 
jeder  Rede  des  Königs  einen  Helden  abgehen.  Jeder  Held  soll  noch 
ein  oopotpnprjpa  bei  sich  gehabt  haben  und  so  eine  Art  Nebenchor  von 
swOlf  auf  der  Buhne  erschienen  sein  (wie  die  kojfitm  des  Ägisthos  im 
Agamemnon  und  die  Areopagiten  in  den  Eumeniden).  —  Unter  opxdurj 
383  versteht  Todt  ein  Gehege  zur  Aufnahme  und  ßergiin;^  der  Beute, 
indem  er  mpyioTtc  in  navaypijQ  rtg  verwandelt.  —  Zu  690  wird  die  Er- 
klärung gegeben:  »Die  Götter  haben  uns  (Nachkommen  des  Laios)  wohl 
schon  aufser  Acht  gelassen  (fallen  lassen);  ein  Geschenk  (eine  Opfer- 
gabe) von  uns,  den  verlorenen,  erregt  Bewunderung  (Befremden  bei  den 
Göttern)«.  Diese  Erklärung  ist  nnrichtig.  Das  Hauptgewicht  des  Ge- 
dankens liegt  in  d/opevojv.  —  Bei  der  Schilderung  der  Greuel  einer  er- 
oberten Stadt,  wie  sie  das  erste  Staaimon  gibt,  habe  der  Dichter,  meint 


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AbCbjlM. 


199 


Todt,  nach  der  Natar  gezeichnet,  da  im  Jahre  vor  der  Aufführung,  also 
während  der  Abfassungszeit  des  Stückes.  Mykenä  von  den  Argivern  er- 
obert Qod  zerstört  wurde;  er  habe  seinem  Mitgefühl  (ibor  das  Schicksal 
der  w-pjyta  nüki^  Ausdruck  gegeben. 

Die  Sieben  gegen  Theben  berfibrt  sehr  nahe  die  Abhandlung  von 

U.  V.  Wilamovs  itz  -  MöUeudorli,  i>ie  sieben  Thore  Thebens. 
Hermes  26  (1891)  S.  191—242. 

Die  Hypothese  lautet:  iDie  Periegese  des  Pausanias  kennt  nur 
drei  Thore,  das  elektrische,  prötidische,  neitische,  wie  das  heutige  The- 
ben auch  nur  die  drei  Aasgflnge  hat.  Der  Verkehr  und  das  Terrain 
fordert  diese  drei  Zugänge  heute  wie  zu  Amphions  Zeit.  An  keiner 
vierten  Steile  ist  ein  Thor  im  entferntesten  indiciert.  Die  k-nrdnoXog 
Sr^ßrj  ist  nicht  geschichtlich,  sondern  gehört  nur  der  Sage  und  den 
Dichtern  an.  Wenn  Pausanias  drei  Thore  durchschritten  hatte,  war 
sein  Gewissen  genug  beruhigt,  um  die  Existenz  von  allen  sieben  zu  be- 
zeugen. Die  sieben  Thore  hat  der  Dichter  der  Tliebais  erfunden.  In 
denselben  schuf  er  sich  das  belebende  Motiv,  unbekümmert  natürlich 
um  die  Lage  Thebens.  Wider  den  Angriff  von  Osten  konnten  die  The- 
baner  nur  aus  den  Thoren  nach  dieser  Seite  ausmarschieren;  dann 
lagen  eben  die  sieben  Thore  nach  Osten.«  An  einer  Stelle  sagt  der 
▼erluser:  «Es  gehört  viel  Hnt  dasn,  an  die  Fortezistenx  der  sieben 
Thore  zu  glaubenc  Wir  meinen,  es  gehört  viel  Mut  dasu,  sich  Uber 
die  Zeugnisse  des  Altertums  hinwegzusetzen  und  nicht  blob  Pausanias, 
sondern  auch  den  Thebanischen  Dichter  Pindar  Lllgen  za  strafen.  Rat 
freilich  weifs  man  Qberall:  »Wenn  der  Thebaner  Pindaros  so  oft  htzd- 
mthm  B^ßat  sagt,  mag  er  die  Grofsstadt  in  berechtigtem  Stolze  haben 
beieicfanen  wollen«.  —  Die  Konjektur  zu  Phoen.  837  ist  Iftogst  ?on 
a  Schenk!  verOffentUcht 

Hiketides. 

The  Supplices  of  Aescbylus.  A  revised  text  with  introduction, 
critical  notes,  commentar>'  and  traoslation  by  T.  G.  Tucker.  London 
18d9.  XXXyU  u.  2289.  8. 

YoiideDzahUoBen,teilweiBe  sebrwiUkQrlichenTextflndemngen  erwfthne 
ich  folgende:  df.  äagf^  *$o90TaC^t¥(Hi  67  xp^mt  rtg  i»  ft/dxtt^  62  ämUioQ 
oixrpäe  dji^jfoci,  88  f^fnjrae  leefog^  91  nefvr*  aln^  ^jle^e^et,  115  Sedyoutv 
die^,  127  Jlevofffir er  (schon  Bttcbeler),  147  atfUfäe  fie  BditaptoQ^  224 
&a*Toc  *Mjiüw^  -285  puiTato^  ah(p»^  238  roitdi  vh»  npo^^  248  t6  wcu», 
251  rtf^eir  tt,  268  Ao^nwv,  346  Motmvog  ^,  406  n  xdXimov  ru^ot,  414 
^fyttv  itjU»c»/icw»,  426  npadoug^  490  xXdBwg  roiourmQ^  628  8tdd$m, 
•14  f  Apatit V  fpiva^  640  e^xTvm  rdJ^^  926  ^^waac  fa¥9t,  1077  xa* 


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200 


Oriechiache  Tragiker, 


Tdütamv^  Cho.  730  ^  xpaTonaa  rov  ariywQ^  Scholion  ZU  Prom.  756  nw- 
Xwiia.  Vgl.  die  Besprechung  von  Ty  rrell  Hermatheua  No.  16,  S. 231—238. 

B.  Todt,  Zur  ErUArang  und  Kritik  Ton  Isehjlos'  Schutzflehen* 
den.  Pbilol.  48.  Bd.  (1889)  8. 20—66 

▼ernratet  410f.  £V  dxveli  u.  a.  S.  oben  S.  195.  —  Zu  988  ff.  giebt 
er  die  Deutung:  tStellt  euch  in  derselben  Ordnung,  wie  wir  uns  steilen« 
und  SU  1066,  welchen  V.  er  einer  Danaide  gibt:  »Du  bemühst  dich  ver- 
gebens mich  mit  dem  Gedanken  an  die  Ehe  zu  versöhnen,  ich  bleibe 
bei  meiner  Geeinnung.« 

59  vermutet  C.  H&berlin  PhiloL  1689  S.  234  irratos  <iff>  oU- 
TO¥  dtaw  u.  a. 

Nacli  688  «m  G.  Hftberlin  PhiloL  Bd.  48  (1880)  S.  66  fr.  38t 
in  der  Form  mQ  Xfyet  yipov  ^afia  einfbgen. 

888  hjfioütv  ai^  nph  yo^  ^^omo^c  C.  J.  Brennnn  GlaMieal  Review 
1891  p.  388. 

909  betrachtet  R.  EUis  Joum.  of  Philol.  vol.  XIX  No.  88  p.  176 
die  rfttselbafte  Endung  von  ioMoadx  als  ägyptisch. 

£■  Maafs,  De  Aeschyli  äuppUcibus.  Ind.  iecU  bib.  1890/91  GreiU- 
walde.  38  S.  4. 

Der  Verf.  will  nicht  nach  315  eine  Lttcke  annehmen,  sondern  S16 
ausscheiden,  weil  in  Widerspruch  mit  anderen  Stellen  die  Erzeugung  des 
Epaphos  erst  in  Äg>'pten  stattfinde  und  auf  die  Berttbmng  des  Zeus 
snrückgeftthrt  werde.   Aus  dem  letzteren  Grunde  tilgt  er  mit  Elmsley 

auch  Prom.  875.  Gegen  diese  Ansicht  erbebt  sich  das  Bedenken,  dafs  wenn 
316  fehlt,  der  V.  318  seine  Beziehung  verliert,  wie  Prom.  876  ohne  875 
unverständlich  ist.  Auch  weist  Prom.  763  f.  auf  eine  spätere  Zeit  der 
Erzeugung  bin.  Gut  wird  bemerkt,  dafs  wegen  äXkov  320  vorher  schon 
ein  Bruder  des  Dolos,  n.^mlicb  Agenor  (Apullod.,  Tlygin,  Schol.  Eur. 
Phoen.  5),  genannt,  also  zwei  Verse  nn^Erefallen  sein  müssen.  Den  Aus- 
fall eines  Verses  nach  214  läfst  Maals  nicht  gelten,  weil  bei  2lö  erst 
das  Gebet  beginne.  Ebenso  erklärt  er  sich  gegen  weitere  Änderungen 
in  dieser  Partie.  Im  übrigen  verleat  die  gelehrte  Abhandlung  den  ur- 
sprünglichen Schauplatz  der  Epaphossage  nach  Euböa ;  die  Identität  von 
Epaphos  und  (Herod.  II  153,  III  2R)  wird  verworfen,  Zebg^^Ena^oQ 
als  Geburtshelfer  nachgewiesen,  die  Gt  talt  der  Fabel,  wie  sie  bei  Apol- 
lodor  und  Hygin  erscheint,  auf  die  Hesiodischen  kazdXoyoi  zurückge- 
fftbrt.  Aucb  werden  die  Abweichungen  des  Äschylos  von  Elesiod  dar- 
getban.  Z.  B.  hat  Äschylos  den  Meineid  des  Zeus  beiseite  gelassen  und 
die  Verwandlung  der  Jo  auf  Hera  tibertragen.  Nebenbei  werden  die 
'TBpo^opot^  der  Chor  der  2£/ie/a^,  als  Geburtshelferinnen 


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Aicbjlm. 


201 


erklArtt  welehe  Wasser  bringen  zum  Bade  des  neugeborenen 
Dionysos. 

'OfiiaTsia. 

Esehjle  l'Orestie.  Tradnction  d'Alexis  Pienron  a?ec  nne  prdface 
par  Jnles  Lemaitre.  ]>e8sin8  de  Rocbegrosse  gravfe  äTean-forte 
par  CbanpoUion.  Paris  1889.  336  8.  13. 

Obne  Wert  für  nns. 

Georg  Finster,  Die  Orestie  des  Aiscbylos.  Progr.  des  Gymn. 
in  Bern  1890.  64  8.  4. 

Von  der  Torflscbyleischen  Orestessage  sncbt  der  Terf.  gesttttst  auf 
Leist*s  altarisebes  ins  gentium  darzothno,  dafs  sie  altbellenisdi  sei,  dafs 
sie  an  doriseben  Orten  niebt  Torlcomme,  dafs  die  Version  von  Megalo- 
pdlis  (Paus.  Yin  84,  1,  2)  eine  Rechtsanschauang  zeige«  die  älter  sei 
als  dasHomeriscbe  Recht,  dab  dem  Dichter  der  Odyssee  die  Sage  vom 
Muttennorde  wobl  bekannt  gewesen  sei,  dafs  er  aber  den  Nestor  dem 
Telemaeh  gegenüber  nicht  gerne  davon  habe  reden  lassen.  Die  Be- 
sprechung der  Orestie  führt  zu  dem  Ergebnisse,  dafs  die  groTse  Gcistes- 
that  des  Äschylos  wesentlich  in  der  Überwindung  des  Schicksalsbegriffs 
und  der  Vorstellung  vom  Geschlechtsfiache  bestehe.  Vgl.  dagegen  Berl. 
Pbüol.  Wochenschrift  1890  S.  1360 f. 

Bei  Besprechung  meiner  Ausgabe  der  Orestie  in  den  Bl.  f.  d.  b. 
Gymnasialschulw.  1890  S.  170  ö2  widerspricht  K.  Fleisch  mann  mei- 
ner Aufiassuug  des  Charakters  der  Klytilmestra.  Weuu  ich  der  homeri- 
schen Klytaraestra  einen  harmloseren  Charakter  zugesprochen  habe,  so 
ist  dabei  nicht  ?erkannt,  sondern  ansdrtleklich  betont  worden,  dafs  wir 
bei  Homer  zwei  Klytämestren  zu  unterscheiden  haben,  die  harmlosere 
der  älteren,  die  schlimmere  der  jüngeren  Dichtung  Vgl.  oben  S.  187 
unter  Glaser. 

Agamemnon. 

The  Agamemnon  of  Aeschylus  with  an  introduction ,  commentary 
and  translation  by  A.  W.  Verrall.  London  1889.  LXl  u.  272  S.  8. 

Von  dieser  Ausgabe  kann  das  Qleicbe  gesagt  werdeo  wie  von  der 
Bearbeitung  der  Sieben  (Jahresb.  8B.  Bd.  8. 408),  dafs  sie  viel  Neues  in 
Kritä  und  Erlüärung  bietet,  daDs  aber  weniges  sich  als  brauchbar  cr^ 
weist  Aus  der  Einleitung  hebe  ich  die  Annahme  von  Nebenchören  her- 
vor, die  durch  das  Gefolge  der  Klytämestra  (868,  506f.,  618-21,  631  f., 
1622f.)  und  des  Ägisthos  (1650,  1663)  gebildet  werden  sollen.  Vgl.  dazu 
den  Nachtrag  in  the  Classical  Review  IV,  p.  8—6,  wo  das  Zeugnis  des 
PolL  IV  109  fOr  diese  Ansicht  verwertet  wird.   Von  den  ziemlich  zahl- 


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202 


Grieehisch«  Trtgiktr. 


reichen  kritischen  Versuchen  sind  vielleicht  folgende  zu  erwähnen:  504 
ditoariytUt  1029  napdiTrafffi'-x^  1294  rroUa  ayEHpa.  Zu  3  xotfiw/isvoQ 
(TTiyatg  äyxaBev  wird  die  Krklärung  goppben :  »in  der  Umarmung  des 
Daches«,  zu  49 f.  »geplagt  von  Buben  in  tlrr  Kinsamkeit  wo  sie  (die 
Adler)  am  höchsten  nisten«,  zu  183  Z^wa  .  .  nfwtfpövo)^  tTuvixta  xXd- 
Zojv  »dem  Zeus  in  Voraussicht  Siegestitel  gebendt,  zu  287  ouö^  wpav^ 
»auch  nicht  die  sichtbare  Beseitigung  des  Traumes«.  Unter  oouajv  npo^r^rat 
werden  die  Seher  vpr'itfinil''ii,  welche  der  Helena  und  dem  Paris  angaben 
was  in  ArgOS  vorging,  nevHsm  4,S8  ^^ini  kiii^wuinari  gedeutet,  npoSixo^ 
457  litigious,  499  soll  der  durhlige  btaub  sich  auf  die  trockene  östliche, 
der  Kot  sich  auf  die  feuchte  westliche  Seite  von  Argoli.^  beziehen.  Vgl. 
die  Besprechung  von  Tyrrell  in  Hermatheiia  No.  16,  S.  215  -230,  von 
Campbell  in  Classical  Review  IV  \).  299—306,  von  dem  Ref.  iu  der 
Berl.  Philol.  Wochenschrift  1891  S.  1541—44. 

Eine  nachdrückliche,  jedoch  nicht  aDgerechtfertigte  Abweisung  der 
Hypothesen  Ton  Verrall  gibt 

Walter  Headlam,  On  editiug  Aescbylus.  A  criticism.  London 
1891.  162  S.  8. 

Nicht  ohne  Wert  ist  die  Sammlung  von  Paraltelstellen  zu  ver- 
schiedenen Stellen.    Nebenbei  vermutet  Headlam  Sieb.  566  <pipEt 
994  ivba  für  Sitou,  Enrip  Hik.  903  mkk*  dan^^uputv  aofd^  Med.  246 
f(kmv  .  .  iiktxiuv^  ix,  402,  2  nUioxo/s  tpif€t¥. 

Belanglos  ist  die  Erwideiung  auf  diese  Schrift  von 

A.  W.  Verrall,  »On  ediUng  Aescbyius«,  a  reply.  London  1898. 
28  S.  8. 

Über  die  Fenersignale  im  Agamemnon  nnd  Aber  die  Frage,  ob 
das  Feuerseicben  vom  Atbos  anf  Euböa  sichtbar  war,  bandeln  J.  O. 
Classical  Review  V  8.  220,  W.  R.  Paton  ebd.  8.  288,  A.  W.  Yerrall 
ebd.  8.  269. 

In  69  71  soll  nach  R.  Ellis  ebend.  III  p.  132  riiir  An-pio- 
lung  enthalten  sein  auf  die  (von  Dionys,  v.  Hai.  I  4^  eizälilte  i  Aus- 
schliefsung  des  Äneas  von  gewissen  Opfern.  Ich  sehe  die  Möglichkeit 
nicht  ein. 

Ober  /SpSc  M  yh»99^  86  bandelt  J.  v.  Leenwen  MnemosTue 
N.  &  vol.  XVni  p.  49—81.  Er  will  ß<m  von  dem  xi^idb?  Ter- 
Bteben,  dem  Tbttrriemen.  Ich  halte  das  nicht  fikr  möglich,  wie  ich 
aneb  nicht  angeben  kann,  dafs  der  Wftchter  ein  Krieger,  kein  Sklave 
sei.  Er  ist  ein  Diener  des  Hanses. 


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AidijlM. 


808 


Bernhard  Eisberg,  De  nooBiiilis locis  AgamcmnoDis  Aeschylcae 
schbendis  et  inteipretandis.  Goiiim«itatio  aeademica.  UpMÜA  1891. 
70  8.  8. 

126  soll  96o  QloMem  in  9toüo6g  sein  and  ein  anderes  Wort  ver- 
drlngl  haben,  367  wird  rdrd  toOtotm»  erUirt:  qnod  attinet  ad  id,  qnod 
Becundam  iUa  (sdl.  mactationem)  facta  sunt  (id  anten  bellnm  erat 
Troiannm),  298  wird  hmfnt}!^  von  ünepTiUtu  abgeleitet:  supra  surgene 
(eminens),  357  und  359  soll  mit  e!  =  xal  el  ein  doppelter  Yordersatz 
gegeben  werden  wie  Soph.  El.  582 f.,  418  wird  dofituv  rtpofi^t  erkJärt: 
qni  proferunt  domus  (i.  e.  Meaelai  in  domo  versantis)  sensus,  507  wird 
dxapm'av  hergestellt,  664  vermutet  der  Verf.  'Aj[tue$v  oux  dfu^vtTw¥ 
Beo?:,  1415  uic  o(j,  1649  SoxeTg  rdS'y  ipSsiv  xae  Xifsiu  yvuiOjj  Stj(a.  Be- 
sprochen von  K.  Frey  in  der  N.  Philo!.  Rundschau  1892  S.  117—120. 
Frey  betrachtet  /x^x^  r  in  V.  2  als  eine  unkorrekte  Appo&ition  za  novwv 
wie  bytetuQf  ixiyfi  oujpr^jxa  ßpoxott. 

1312f.  v,ill  W.  Gilbert  Comment.  Fleckeis.  1B90  p.  1—8  nach 
1316  stellen,  walireiid  er  1316 — 25  oder  auch  1316- 2y  als  Schauspieler- 
interpolaüon  betrachtet.  In  I44s  schreibt  er  mit  Pauw  «vvjj  und  er- 
klärt: sed  mihi,  non  sibi  eam  addaxit  ad  lectum,  ut  meae  libidiiii 
(nlciscendi),  non  ut  suae  libidini  (vel  Veueri  vel  superbiae)  alit^uid  ac- 
cedeiet. 

368  vermutet  xTEaTetp'/tpa;  J.  B.  Bury  Hcrmathena  No.  15  (1889) 
S.  106.  Die  übii<?pn  dort  (S.  105 — 108)  vorgebracbteu  Vermutungen 
können  unerwähnt  bleiben« 

385  nifami  9*  ixyown^  worin  nifpeawti  wie  Hoin.  E  681  stehen 
toll  (»sind  tot«)  S.  J.  Warren  Glassieal  Review  IV  p.  183. 

562  ovo'  d/oovTe:  E.  A.  L.  M.  in  Cla&sicai  Review  1891  p.  388 
{üüx  d^ouvrei  schon  C  G.  Haupt). 

641  Bbf^YYhQ  (oder  ntfA^oirev)  ^fMp  A.  Nanclc  Hermes 
24  p.  447t 

Aiscbylos  Agamemuon.  Öfversättniog  af  Bernhard  Risberg. 
Upsala  1890.  XVI  u.  64  S.  8. 

Dieser  Übersetzung  ins  Schwedische  folgen  Anmerkungen,  denen 
ich  die  Yermntung  za  1430  <r'  dr/erov  ivi  xpi  entnehme. 

J.K.  Fleisehnann,  Das  Charakterbild  derElektra  beiÄsehylos. 
N.  Jahrb.  i  PhOoI.  1889  a  483-444. 

Inhetreff  der  Einffthmng  der  Rolle  der  Elektra  bemerkt  Fleiseh- 
snana,  dafs  sie  Im  Interesse  der  dramatischen  Handlung  gelegen  sei,  in- 


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204 


OriechiMlM  Tnciker. 


dem  die  vergangene  Schuld  in  einer  noch  gegenwärtigen  fortwirke,  wel- 
che die  leidenschaftliche  Erregung  des  Trä^(n>.  der  Uandlung  steigere. 
Auch  f^t Winne  der  Dichter  in  der  FjiL^wcklung  des  Charakters  der 
Elektra  Gelegenheit  die  Wirkung  auseinanderzusetzen,  welche  die  Frevel- 
thaten  der  Klytämestra  auf  ein  weibliches  Gemüt  ausüben.  Endlich 
Btefie  der  Dieliter  mit  der  Rolle  der  Elektra  der  Zeichnang  eines  dä- 
raoDiscben  den  finsteren  Hlchten  verfftUenen  Weihes,  der  Kijtämestra 
im  Agamemnon,  das  Bild  einer  weiblichen  Seele  entgegen,  deren  Leiden- 
eebaft  voUbereehtigt  sei  nnd  welche  dennoch  sich  bestrebe  das  Über- 
maTs  derselben  sn  meiden  Vgl.  Cho.  140  f.  Diese  leiste  Beobachtung 
bringt  den  Verf.  dazn,  sich  gegen  die  tron  mir  festgestellte  Anordnung 
des  grofsen  Kommos  der  Choephoren  sn  erUftren,  nach  welcher  die 
T.  417-21  der  Elektra  snfidlen.  Aber  diese  Anordnung,  ^ube  ich, 
mufs  als  feststehend  gelten. 

103  hält  Arthur  Lud  wich  N.  Rhein.  Mus.  46  U891)  S.  139—144 
die  Konjektur  von  Pauw  opa  .  .  xapita  ae^ev  fftr  richtig.  Der  folgende 
Satz  soll  nicht  allL'emein  sein  und  soll  heifsen:  »i)enn  deine  schlafende 
f/rjjjv  wird  durcii  Augen  erhellt  d.  h.  du  siehst,  obwohl  du  schläfst«.  In 
105  vermutet  er  dv^ixopog  Sk  jioipa  TipoaxöriOtg  jßfjozutu  (»so  grausam  ist 
das  Los  der  Menschenwftchterc). 

704  x*^P*^c  t€  pti^a  H.Usener  N.  Jahrb.  f.  Pbilol.  1889  8.870. 

Fragmente. 

Neup  Bruchstücke  Imt  H.  Reitzeustein  Ind.  lect.  hib.  Rostoch. 
1890'9l  aus  zwei  Handschritten  des  echten  Ftym  M.  Laur.  S.  Marci 
304  und  Vatic.  1818  «^owin  nus  Scholien  zu  dem  Glos^iar  Av^  Kyrillos. 
die  in  einigen  HainiM  luiiten  erhalten  sind,  veröffentlicht  und  zwar  zu- 
nächst aus  dem  Et>ni.  M.  s.  v.  avajrrrrc  ein  Fragment  des  Phineus:  Alaju- 
^oc  iv  (Pi)f£i-  »ävr^azig  rt'  o*jx  dr.uffraret  ^oo?« ,  s.  v.  dndpyßara;  ot* 
ok  xal  iytoovTo  rou  atfiaTo^-  xa\  dziTT-nwv  A^^fiXoc  iv  racs  fl Sffoaiß:'a:v 
'unopeT  xai  iv  /lattf),  Würaus  sich  ergibt,  dafs  fr.  354  entweder  deu 
neppaifii'thc  oder  dem  jlätoc  angehört,  s.  v.  düaXrj^  -  o  dfpowutroe  }  ^ 

^c  BgoBev  ftavüt  Reitsenstein,  vgl.  fr.  319),  s.  v.  dfUh^dararw  .  .  xo} 

X 

TO  dtpboviarepa  ocov  »opa  <re  xpr^vr^c  d^bovioTEpa  Xtßam  {ttupouae  xpi^ 
VTfi  d^Boviarspov  hßdc*  ' Hhdmv  Reitzen«t»nn .  vicllpicht  »ippsi  ze  xpr^^ 
yj^i  d^Hovinripa  hßd<;«  'If/.tdfri,  vgl.  fr.  72),  an«-  ( iuer  Handschrift  des 
Kyrillosglossars  qup^opd'  auvtoyta'  xai  irA  dyahv'j  rdao^TQi  iitg  HOp* 
Alo^y^      haßs^ote  xai  irre  xaxob  itapä  Zo^uxAsi. 


Digitizod  by  C<.jv.'^. 


Äscbjloe. 


205 


242,  2  JÜKvpuw  dfu(3ii^  Gomperi  Bdtr.  z.  Er.  it.  Erkl«  gr.  Sehr. 
Sitiungsb.  d.  Ak.  Wien  GXXTI.  S.  1. 

N.  Weck  lein.  Ober  eine  Trilogie  des  Äschylos  und  über  die 
Trilogie  überhaopt.  Sitzungsb.  der  philo8.-pliüoi.  Q.  hiftt.  Kl.  d.  bayr* 
Ak.  d.  Wissensch.  1891  S.  327— 386. 

Diese  AbhaiidliiDg  erörtert  die  Trilogie  MoppMvtc  fhipäSit^  0(^6^ 
ytg,  weist  nach,  dab  die  EpinansimBche  des  AceiaB  ebenso  wie  Heetoris 
liUira  des  Ennius  den  Stoif  der  gansen  Trilogie  des  Iscfaylos  mnfEkfirte^ 
dafs  dagegen  die  Murmidones  des  Aocins  sich  mit  Palamedes  beschäf- 
tigten und  einen  von  den  Mop/uioytc  des  Äschylos  ganz  verschiedenen 
Stoff  hatten,  beseitigt  ferner  die  auf  jüngere  Scholien  gcsttttste  An- 
nahme, dafs  im  ersten  Teil  der  Myrmidonen  nach  dem  Vorgang  des 
neunten  Gesanges  der  Ilias  eine  Gesandtschaft  an  Achilleus  abgeschickt 
worden  sei,  legt  dann  dar,  dafs  in  diesem  Teile  der  Myrmidonen  Pa- 
troklfts  ^^eine  Vorwürfe  und  Bitten  mit  den  Vorwürfen  und  Bitten  der 
Myrmidonen  vereinigt  und  den  Achilleus  bestimmt,  wei^^t  endlich  das  für 
den  Schlufs  der  Myrmidonen  angenommene  Anfti'  ten  der  Thetis  zurück. 
Adesp.  509  wird  in  dieses  Stück  gesetzt.  —  In  den  W^pstfieg  tritt  nach 
deiii  frologe  (Achilleus  an  der  Leiche  des  Patroklos)  Thetis  mit  den 
Nf  reideii  auf;  sie  sucht  ihren  Sohn  vom  Kairipfe  zurückzuhalten ,  dann 
geht  sie  fort  uni  Waffen  för  Achilleus  zu  holen  Fr.  l'o^l  wird  in  tet^ 
xdfmxo<:  yXui^iya  oixpouv  verbessert.  —  In  dem  Fragment  der  ^poycQ 
263  haben  wir  verächtliche  Worte,  die  Achilleus  im  Anfang  des  Prologs 
an  Hermes  spricht,  welcher  den  Priamos  hergeleitet  hat 

Im  zweiten  Teile  der  Abbandhuig  wird  inbetreff  der  bekannten 
Notit  des  Snidas  xor  odtd;  r^p^e  roS  3pä/j.a  nphg  Späfta  dyatWf^oBau  Mti, 
featgesteUt,  daTs  damit  nur  die  Anffbbning  von  EinseltragOdien  geroeint 
sein  luum;  es  wird  femer  bemerkt,  dafs  in  den  Hypotheseis,  in  denen 
didaskaliscbe  Notixen  erhalten  sind,  immer  die  Dramen,  die  mit  dem 
betreffenden  Stücke  sosammengegeben  worden,  anfgeafthlt  werden,  dab 
also  die  Hypotheseis,  in  welchen  blofe  Ein  Stock  genannt  wird,  als 
Zengnisse  Är  die  Anffttbrnng  von  EiaseltragOdien  su  betrachten  sind. 
Die  Trilogie  ist  nicht  als  das  Produkt  einer  organischen  Entwicklung, 
sondern  als  eine  künstliche  Einrichtung  zu  betrachten,  welche  den  Zweck 
hatte,  die  Festesfeier  zu  erhöhen;  sie  erscheint  als  eine  Einrichtung  des 
J.  472  oder  genauer  gesagt,  sie  ging  aus  den  organisatorischen  Bestim- 
mungen  hervor,  welche  in  den  siebziger  Jahren  des  5.  Jahrb.  den  tra- 
gischen Agon  der  grofsen  Dionysien  ordneten  Innerlich  zusammen- 
hängende Trilowien  hat  Äschylos  verfafst  und  ihm  haben  sich  einige 
geringere  Tragiker  angeschlossen ;  aber  auch  bei  Aschylo';  !«t  die  Ver- 
bindung des  Mythus  und  der  Handlung,  wie  die  erste  Trilogie  (die  Per- 
ser) zeigt,  nicht  von  Anfang  an  herrschende  Kunstform  gewesen* 


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206 


Qriechiscbe  Tragiker. 


Sophokles. 

H.  Otte,  Jahresbericht  über  Sophokles  1885— 1889.  Jahresberichte 
det  philologieGheii  Vereins  sn  Berlin.  XTI  S.  826  -  418. 

A.  MetlikovitZ)  De  Sopboclis  codice  Laorentiano  plut.  31,  10 
in  Dissert.  pbilol.  Vindob.  II  p.  213—302. 

C.  Meifert,  De  Sophoclis  eodioibns,  Dissert.  ?on  Balle  a.  8. 1891. 
74  8.  8. 

J.  Mähly,  Sophokleisches.  Einladungsschrift  z.  F.  d.  300 jährigen 
Bestandes  des  Gymn.  Basel.  1889.  4.  S.  22—44.  und  Bl.  f.  d.  b.  Gym- 
nasialschuiw.  iöti9  S.  233—236. 

Friedrich  Schubert»  Beiträge  tor  Textkritik  des  Sophokles. 
Zeitschr.  f.  d.  fletenr.  Gymn.  1889  S.  198—199. 

Caesar  Cristofolioi,  Schedolae  criticae.  Rivista  di  Fiiol(^(ia 
XVII  (1889)  p.  5428q.  n.  XIX  (1891)  p.  279—283  u.  613—628. 

Albert  Grflnberg,  Kritische  Benerkangen  sn  Sophokles.  Progr. 
von  Plön  1890.  27  S.  4. 

Adolf  Römer,  Zur  Kritik  u.  Exegese  des  Sophokles.  Bl. d.d.  b. 
Gymoasialschnlw.  XXVI  S.  148—166  a.  461  -  468. 

Hermann  Schütz,  Sopiiokleisclie  Studien.  Kritisch-exegetische 
Untersuchungen  der  schwierigeren  Stellen  in  den  Tragödien  des  So- 
phokles. Potsdam  1890.  450  8.  8. 

'AvaffT.  f.  Zdxag^  Kfjtrtxat  xaik  ipfii^Murauä  m/ju-n^pr^aetc  £?c 
Aiox&^v,  lotpoxUa^  Auaia^^  UUxmMQ^  JuMOupfW  xai  ä^fiiOaBiifi^¥* 
MipoQ  ß'  £ofoxi^,  Athen  1891.  406  8.  8. 

Karl  Meiser,  Textkritisches  zu  Sophokles.  Abhandlungen  .  . 
W.  von  Christ  .  .  dargebracht  von  seinen  Schülern.  München  1891. 
&  9—11. 

Anton  Schwarz,  BeitrSge  zur  Kritik  und  Erklftmng  des  So- 
I^okles.  67nin.-Progr.  Ton  Horn  1891.  87  8.  8. 

A.  E.  Bous  man,  Sophodea.  Journal  of  Philoiogy  vol.  XX  No.  89 
(1891)  p.  26-48. 

B.  Y.  Tyrrell,  Sophoclea.  Hennathena  No.  XVII  S.  84  88. 


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Sophokles. 


207 


A.  Nauck,  De  scboliis  in  Sopboclis  tragoedias  a  Petro  N.  Papa- 
georgio  editis.  St.>Peter8burg  1890.  (Mölaoges  Gr^co-Romains  tirte 
du  BanetiD  de  TAc.  Imp.  d.  sc.  d.  St  P.  t  VI  p.  81—51). 

Hermann  Rackwitz,  De  geneiivi  nstt  Sopbodeo  para  prima. 
DiSB.  von  Halle  a.  S.  1887.  51  8.  8. 

J.  Kobylan'ski,  De  enujitiatorum  tinalium  apud  Sophociein  usu 
ac  ratiune.  Progr.  von  Suczawa  1889.  32  S.  8. 

J*  Sprotte,  Die  Syntax  def;  Infinitivs  bei  Sophokles.  Teil  II.  Die 
Weiterentwicklung  des  Infinitivs  auf  verbalem  Gebtete.  Progr.  des 
Gjrmo.  zu  Glatz  1891.  9»  S.  4. 

Camillu  liuemer.  Die  Genesis  des  Entschlusses  in  den  Tra- 
gödien des  Euripides  uud  Sophokles  oder  Uber  den  objektiven  Cha* 
rakter  der  griechiscben  Tragödie.  Leipzig  1889.  76  S.  6. 

Ferdinand  Gregar,  Der  Charakter  des  Kreon  nach  den  drei 
tbebanischen  Tragödien  des  Sopbokles.  Progr.  von  MAhr.  -  Trttbau. 
1891.  19  S.  8. 

Sophokles  -  Ch  öre.  Eia  Fuhrer  durch  die  Trugodieu  des  Dichters 
von  II.  Draheim.  Eiseiiacb  1889.  75  8.  8. 

Julius  Zimmermann,  Freie  Übertragung  der  Ghorlieder  aus 
dem  König  ödipus,  dem  Ödipus  auf  Kolonos  und  der  Antigene  des 
Sopbokles.  Progr.  von  Zeits  1889.  18  S.  4. 

lübetreff  der  Scholien  des  Süijliukles  sucht  R.  Reitzenstein 
Ind.  lect.  hib.  Rostock.  1890/yi  p.  16  sqq.  zu  erweiben,  dafs  dieselben 
vorzugsweise  aus  zwei  Kommentaren  stammen,  von  denen  der  eine  Pios, 
der  andere  Sallastios,  der  die  Scholien  des  Pios  benatzte,  zum  Ver« 
fuser  bat 

Zum  fi&tc  £ofoMX£ouc  und  su  den  in  der  Elektra- Ausgabe  von 
Jabn*Mldiae]i8  angefbgten  Notizen  gibt  J.  Mftbly  Philol.  Bd.  48  (1889) 
S.  665^57  einige  kritische  Bemerkungen.  Ich  erwähne  nur  mpl  rpd' 
natov  naM»cC!»vro»y  in  §  8  und  die  Beseitigung  des  von  Hermann  nach 
xaXats  eingesetzten  in  den  Versen  des  KomOdiendicbters  Phiyniehos 
auf  Sophokles. 

K.  Schenk  1,  De  gnomologto  quod  est  in  codice  Mareiano  graeco 
DVa.  Wiener  Studien  XI  S.  309-314,  macht  Mitteilungen  aus  einer 

Gnomensammlung,  aus  welcher  bereits  0.  Hense  Lesarten  von  curipi- 
driscben  Stocken  bekannt  gegeben  hat  (vgl.  Jahresb.  für  1876.  I  S.  69). 
Scbenkl  verzeichnet  die  vorkommenden  Verse  und  abweichenden  Les- 
arten der  acht  euripideischen  (Hek.,  Gr.,  Phön.,  Hipp ,  Med.,  Androm., 
Alk.,  Bhes.)  und  drei  sophokleiscben  Stacke  (Ai.,  £L,  Öd.  Tjrr.).  Ich 


208 


Griecbisdie  Tragiker. 


MnrthM  Alk.  60t  rh  yap  eöj'S¥he  td^tt^  alS^rm.  kxfiptrtu  nphq  alBm^ 
WO  die  ErkUbmng  ehytsfi^g  aBtSvat  fo  den  Text  gekommen  ist  Sopli.  EU. 
893  gibt  die  Handschrift  od  ^ujihQ  für  o&/i^c. 

Ans  dem  sehr  ansfllhrlicben  Jahresbericht  von  Otte  erwfthne  ich 
die  Erkiftning  zn  0.  T.  tSS7f.  »was  kann  ich  noch  ansehen  oder  lieben 
oder  anreden  nnd  anhOren  mit  Lnitc  {ftpoa^i^Hint  ist  passivisch  zu 
fiusen  nnd  ^ov|f  nicht  blor^  auf  das  letite  Glied  zu  beziehen),  die  Ver- 
mutung zu  Ai.  923  otos  ctfi»  4^  Tujrxdvete,  zu  0.  K.  10821.  itupaa^\ 
Twv  dywvoiv  Biq.  rdp^fa^  roufiov  Sfifia^  Tracb.  530  jr^jB^v  fdip^  ojio/ 
y\  oixer',  767  ^xe  rptaraXag  oder  Tpa^tvo^. 

Metlikovitz  gibt  von  der  Handschrift  Lb  oder  1  eine  genaue  Kolla- 
tion und  sucht  fcstzustellon,  dafs  sie  nicht  direkt  aus  La  stamme.  Kr 
entwirft  folgendes  Stemma: 


Ä  B 


e 

I 

l 


Vgl.  die  Besprechung  von  Schubert  in  der  Wochenschrift  f.  kl. 
Philol.  VII  S.  iSlOf.  und  von  H.  Müller  in  der  N.  Philol.  Rundschau 
1890  S.  806  f. 

Zu  einem  anderen  Ergebnis  kommt  die  gründliche  Untersuchung 
von  Meifert,  welche  sehr  entschieden  für  die  Cobet-Dindorf'sche  An- 
sicht eintritt,  dafs  cod-  La  die  einzige  niafsgebende  Handschrift  «•ei 
Unter  den  apographa  räumt  rr  nn  Alter  nnd  Güte  den  ersten  Hlatz  dem 
Paris.  A,  den  zweiten  dem  i.aur.  G  ein.  Er  unti  i  scheidet  drei  Klassen* 
solche  weiche  dem  La  ara  nächsten  stehen:  1*"  11=*  K  1  Pal.  G  J  MM*, 
solche  welche  die  Rp^ension  eines  ungenannten  (wahrsch.  Thomas  Ma- 
gibler)  und  des  Tnkliuios  geben,  B,  Vat. ,  V*,  Aug.  b,  E— T,  Farn., 
Dresd  a,  solche  w»  Iche  mit  dem  Paris.  A  in  Verbindung  stehen: 
R  E  0  H  Harl.  Vat  a.  Vgl.  meine  Besprechung  in  der  Berl.  Philo!. 
Wochenschrift  1892  S.  Iü7f.,  wo  ich  eine  schwache  Überlieferung  uebeo 
der  von  La  nachzuweisen  versucht  habe. 

Von  MAhly*s  zahlreichen  Koi^ektnrea,  die  meistenteils  belanglos, 
teilweise  auch  fehlerhaft  sind  (wie  Ant  459  ohn  IfttUa»  .  .  Jv  #soArv 
StK^  ^0Siy,  EL  1882  naXau jpoXdeo«ifv^  rjv  ä»  M^V  h  tdfwts,  I3S9 


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SopMIat. 


209 


^u¥ivv  //'  iXriBEQ  ouS"  ifat\*iq  (t\  dXM  fts) ,  kennen  folgende  erwähnt 
"werden:  0.  T.  520  pinet,  Aiit.  190  ^o'  iff-r:  va^jg  mj^o'ißa^  287  ßpirr^ 
r*  ipEt'ipuiv,  344  dfifißaXwv  dyptt  (schon  Nauckj,  667  trit  rr^vns  pivrnt 
fUj  Xdye,  606  ndvr^  d/peutuv,  613  ac/rttf  ip7:£c  H\>artöv  ßtozov  r.dpzohjv,  884 
tl  ^p&rrj ,  /.iyuji^^  1272  f^zöc  r?,'  äßa  rote,  El.  198  Senxiv  OcfUtZ»,"  rnhj- 
r.z'faavTE.;  po7pav,  lieo^  eo*  uov,  337  zunihza  «/is,  xa;  o-i:,  435  r.voatQ 
dö^  ,  436  £vi')'£^,  534  rcD  ydptv  r/vtüv,  1030  dxpoi  zu  x.[»lvai,  1236  c:T)jjl- 
r^tjp£T\  ee3e0\  I  Jü*)  Ti,  owx  dva^tav^  1314  ijrtf  /ira  ff  YjpifXji^ 
1346  xoi  'a  fu^  xaXd^  Liach.  56  f.  er  roxee  (mit  Oeri)  i>£p.ot  .  .  npüff- 

Schubert  vermutet  Oed.  Tyr,  360  oh^i  ^ovijxaQ  npoaBev^  jj 
*K7up^  Xdyo:;  wenn  nicht  Tielmehr  9  'it^^tp^  Xd^oo;  genüge,  579  ixsfvji 
vmu»'  &  f  ioTt  i«</mvv,  858  f^tt  dixijc  ic  6pB6v  nach  Traeh,  848  f., 
1088  U/9t  — ,  sdl.  TÄf  airiv  thm  [diese  Art  der  UDterbrechimg  nod 
Eigäasang  kommt  bei  den  griecbischen  Tragikern  nicht  Yor],  1167  }y 
^riyjjc  dEffo,  Ant.  288  6c,  «t^i  796  i^sSpoc  äpxSd  wozu  <od>  ndpeBpoQ 
h  ^/oTc  Erldflning  sei,  1007  ^U|^i'  in  itmo  n^ca,  1166 f.  tAc 
^Smßäe  Uro»  «990^9»  Mpoc 

Von  den  Koi^elrtoren  Cristofolinis,  die  teilweise  felüerhaft  sind 
(das  Porson'scbe  Gesets  fOr  den  Ausgang  des  Trimeters  ist  dem  Verf. 
nnbekannt),  kennen  etwa  folgende  erwähnt  werden:  Oed.  T.476iF.  ^ivf 
6*  äp*  ,  .  rdipac  oloßtuTae  [Metrum Oed.  K.  813  papvvpt^iat  twg 
41106c  TTpo^rrdtae,  ^pOiaoQy  Ant.  575  "Ator^Q  0  itauüiU¥  rouaSe  muSl  tkmic 
ydftoo^^  607  odx  SftOTOv  BiovreQ^  1b1  ßMet  Xiy&tv  zi,  xd  Uytüv  pijdh 
XiyttQ,  Trach.  146  ;)f«u^c  <v'  o£rr*  od  j[e{/uiT\  od,  986  äküüaa^  1018  fut- 
Cov  ivsyxitv. 

Den  Textänderungcn  von  A.  Grüiiberg  kann  der  Vorwurf  der 
Siun-  und  Gescbniacklosigkeit  nicht  erspart  werden.  Zum  Beweise  ge- 
nOcrt  es  den  neuru  Text  von  0.  T.  473 ff.  anzuführen:  z/m/k^s  yäp  }<pt 
•  ivzu^*  <fdpa^  »zov  dTO>tVT'  tyvc'jsev'.a  (fona  hrnpujf^taM  okav^  dvdnaVT* 
dxa  nep^  iöpwpo^,  piX£u:  .  ,  j^r^peutuy^  xapiaop.f  dkub^  dnovoa^iQutv 
fUxvTcTa'  rä      dei  ün'jvra  ntptnoräxat. 

Römer  vermutet  El.  57  ro>tphv  uj^  azsyE:  diua^\,  Phil,  rt  00  mit 
der  ersten  Haud  des  Eaur..  erklärt  Ant.  221  jr.'  iXrJdujv  »verführt  von 
des  Aussichten  auf  Erfolg,  auf  das  Gelingen  der  Thut»  un- 
ter Berufung  auf  Thuk.  III  45  ihtSit  imupdiuvm  xti>dow6owrt  ^  tritt 
ebd.  820  Ar  äAijpLa  ein  nach  dem  Schol.,  verbessert  Schot.  El.  210 
itoiyr^  Xd/eTOi  itd  r^c  inl  /wv^  xaraßoXrjg  ^prjp.dxm.  Weiter  spricht 
SOnier  Uber  einen  ftstketiscken  Kommentar  der  Alten,  der  beim  Um- 
schreiben  an  die  Handschriften  verkflrst,  entstellt  und  verzettett  worden 
•ei,  SO  dab  nur  kümmerliche  Beste  davon  erscheinen,  so  Sebol.  El.  660, 
1098  nnd  1117. 

Die  »Sophokleischen  Stadien«  von  Hermann  Schttts  enthalten 
manche  gnte  Bemerkung,  welche  fftr  die  eine  oder  andere  Lesart  in  die 

lahwbwtcte  fik  AUmliiimfiriMMMehiak.  LXZI.  Bd.  ClStt;  M  14 


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210 


Qriecbiacl»  Trafiker. 


Wagschale  fHllt  Auch  für  die  Erklärung  ergibt  sich  einiger  Gewinn ; 
ebenso  sind  von  den  zahlreichen  Konjekturen  etliche  brauchbar.  Aber 
vieles  ist  verfehlt  und  verkehrt.  Vgl.  Beri.  Phiiol.  Wochenschrift  1890 
S.  1613  — 16.  Ich  erwähne  hier  Folgendes:  Ai.  177  ehe  für  ij  j^a,  208 
roi£  ä^£(jcoi£,  ü7ü  irrffTx  oTTov  =  ifopov  (Teukros  selbst  ist  imaKonoQ 
TTjQ  ärrj^y  weil  er  eben  dir  Leiche  au^icLitig  geworden;  dies  persönliche 
Epitheton  ist  auf  ixeXog  übertrageu),  iiüü  Ioj  räv  EuouEor^  Tfwiav,  Oed. 
T.  66  Znvou^  696  xcä  vov  8'  eonofim^  yevoto^  741  i/ü>v  i<pü,  8G2  r.pri- 
^atfievj  1062  ouS'  iä»  ^¥  in  rpirr^^^  1262  nuxvä  für  xoclia,  1457  fit}  ou^ 
1496  iart  Air  iorat  (mit  Brunck),  1524  tmit  ß^ßi):  ivotxot  redet  der 
Chor  das  ans  der  Stadt  herbeigeströmte  Volk  am ,  Oed.  K,  n  i$  be- 
deatet  in  i^tdptßoov  wie  in  i^opfuoftevw  80  »von  der  Straß»  abbiegend«, 
48  tlntv  (und  vorher  MdJi*  (u^),  76  od  /i^  <r^a^^C,  166  nipa  {nipa¥y 
yäp  ntpfCj  161  röv,  ^ivt^  Lfleke  nach  608,  689  ifwti  ineexetv  /im, 
888  d^'  tt  t«jlw,  Zcdc  toSr'  ^  9ldeaij,  937  d^*  Ifyet:,  1016  /ihf 
i^r^pmxaßimt^  1021  mit  ffutpv  versichert  Thesens,  dafs  er  die  vom  Ycter 
tiBter  seinen  SchntK  gestellten  Kinder  als  die  seinigen  ansehe,  12S8 
dvantf^vjlt  1248  pani  sind  die  Strahlen,  Pfeile  der  Sonne,  1270  änth- 
foph^  1289  i\  1661  /x^re  nitfvf»,  1684  rhv  dc2  xflyiarov,  1661  f*  ^ec- 
M»tf  weist  aaf  die  Erscheinang  des  Hermes  nnd  der  Enmeniden 
hin,  1714  mii  /mv,  Ant  861  hmw  ifi^tat  df»fk  Xofw  Ctty^i  ^ 
fUMK  dmff>m¥f  606  xor^tv  oder  xarArjfor,  648  fi^  vuv  hf*  ^9o¥^  mr*^ 
<5  HO?,  r<ic  fpifwc,  884  ^ow  ^^eit^jta,  1188  m^ff^  a\  1140  yM^inny 
ätbc  nal,  1166  «qMM»0'ii',  Elektr.  21  imDte  /li»  obx  l<rr*  Ir*  dxi«r^« 
743  inetz  i^htw^  846  9reV$e<  a  rifty  ffsi^M/tfi'Oi',  1076  Ba^nam. 

Ar  ^«fAoKa,  1086  i^  xMv  dfoTUtaaaa  ,  ,  fipets^  1148  »ich  war 
thatsächlicb  deine  Wärterin,  wenn  ich  auch  stets  von  dir  Schwester  an- 
geredet wurde«,  1200  ßpor&v  taB\  1289  dlX*  obK^A/yrMfU»  täv  M 
dBfiijra»^  1894  veoppavrw  aljuit  1418  f.  <tf  itmSc  rdJiaiva^  mß  üot  fwtjpa  .  . 
f^m»  fuvw^  Philokt.  43  iitl  9opß^  (wamm  nicht  ypty)»^?),  519  Bpa 
Toe,  ft^  vüv  fikv  eh^ep^i  ^^V^t  liOO  XtuitovoQ  dm/xovoQ  adrög  ru  xd- 
xtov  eT^oo^  1153  dW  dveSrjv  Sie  /ai^^c  (mit  Porson)  ikauvofuu  (oder 
iAauvercu),  1218  f.  uewe  neXag  —  el  fiij  bßou^  1465  äfidfinratg  bat 
passiven  Sinn:  »entlasse  mich  so,  dafs  ich  dir  keinen  Vorwurf  zu  machen 
habe«,  Trach.  114  xö/iar'  (5v  £^/>£>;  230  ipjw  XP^i*'^  (oder  xipSog)^  844 
oozi  rpooißaXe  » sie  erwartete  ein  Licbesmittel  und  das  hat  sie  dem 
Gatten  nicht  beigebracht;  dagegen  beklagt  sie  u.  s.w.«,  911  h  rh  kotn 
ipr^fuae,  1007—1009  werden  nach  1017,  1024 — 26  nach  1030  um- 
gestellt. 1046  uf  r,o)Jd  r'  ipyu)  ßofiia  xai  Xoyw  xaxd.  Vgl.  auch  die 
Besprechung  von  Ä.  Oldenberg  in  der  Wochenschr.  f.  klass.  Phiiol. 
VII  S.  370  -  73,  von  J.  liilborg  in  der  Zeitsch.  f.  österr.  G.  1890  S. 498 
bis  501,  welcher  Phil.  29  n^v  orißou  ouoe}^  zvizo?  vermutet,  von 
Heinrich  Mttller  in  der  N.  Phiiol  Bundscbau  1890  S.  267— 260,  wel- 
cher 0.  T.  1214  öixa^e  verlangt 


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Sophokles. 


211 


Aus  der  tuillosen  Menge  teilweise  wertloser  oder  fehlerhafter  Kon- 
jektureo  von  Zakas  hebe  ich  folgeude  hervor:  Aias  135  dfifidhrn,  256 
loftTtpag  yap  od*  ix  flrrfiooyrijc,  263  xdpza  ji\  26u  ürw^xcad'  fijJLiö;^  289 
nyv^e  vyxr«?,  338  Ä'jzzcaßa:  zwu ,  379  Tiäv  ^/jo>wv,  476  rou  jitj  xav&a- 
54ti  veoa^^ay^  rotovoc,  636  ix  narpi/ttov  oTxwv  ^eveag,  686  ys-viaBat 
f&r  r&kätcBat^  808  xdx  r$c  itajmuäi  ^ap/wv^g  ßeßXr^fiivr^  ^  809  9iXo¥rog 
äy8p*  de  aneu8j^^  868  ta/<c*  /xi;;  1018  rbv  ix  Yipwg^  1044  r(e  9* 
iart»  8v  mtt'xovra^  Elekt  4T  Spxoue^  78  d^pjjfduoirAooraii^  rd»  xaraardmjv 
iopufv,  114  dntfratff  cdv^c,  829  Bpoodüa,  ^pmetg,  887  roeaSra  $*  aurijVy 
478  3i«^/iaif«ff,  538  dtx^  owmSIb»^  884  ^  ipipooaa^  708  dTAjtov 
xorof ,  818  iiivoixoe  i^dwt  848  rdv  iy  ßMtt^  876  ib^'ec  o&x  li*«^/ 
T«c,  886  .  .  moTov;  1892  f^yot»  /Ap^  1856  s^tf^^^^c,  1461 
fäp  npbe  i^w^  0  ed.  T.  97  [Ua^ta  /cu/»ac  itpoartrptfijtivw,  144  ^JUov . . 
Ä^»o(Ci^Tw  (sdl.  ^  x^uf),  Schol.  264  htoMÜtofiivoo  roS  nifiit€tv . .  e/ip 
^  üijfttim  /MOrnM^,  627  oö^'  iiT«n»v<ni»M,  7081.  oSmx'  otite  aot . . 
/MVTun}!'  yivoe  728  xaJ  ravra  jp^juw,  766  Trapstatv,  792  dffrAonW, 

1076  T^v  cfre/^iy;*,  1210  ^aXopr^noktp  noaet,  1437  ^vjjtäv  ^^epoufiai^  1528 
cji»  r«^tfT«i/av  ooov  r^iiipav  r*,  Oed.  K.  43  >l£a>?  aw,  63  ^uvowrif,  ktStv^  107 
Ira«  fieytffTijg  unter  Tilgung  des  folg.  V.,  243  unkp  rdvo/i/idroo^  405 
/z;^«?'  iw  ünwtoo  xparstv^  415  £tV  M/^¥  noh»^  499  ra^'  ivruvouaav^ 
602  6^ij^roy  rrvof,  Schol.  698  a><rr£  To7ff  y^^jyva/of,-,  773  xa?  j^v  sie  t6 
rav,  989  aikv  iy/h'si^,  lOiTf  [Judtatatv  Xafindaiv^  1135  rotg  yäp  ix  yi- 
yotjQ  ßpoTwv,  1157  r.uaar.zntWra  rto,  1164  iX&eiv  BiXovr* ^  1190  ojaos.- 
/fe<rrdrcuc,  1204  ßapetav  TrrjxovrjVy  1230  E'jtfpnßdvac,  1510  Steyvcog 
roh  pjopou  7£xiii}piov\  1604  e/;|f'  ipturoif  1643 f.  6»  x'jncoi;  \  -rrjg  y^g  napi- 
crru}^  1645  f  d7tv£u(rr\  5k  am  rmg  T.apbivoig  acywureg^  1648  a?^''  inetdo- 
fi£v^  1665  £i  o  ufjui'  ooxtü,  1675  -apai'xa/iev,  1751  ^yere  ßpr^viui>,  Tr&ch. 
1  Schol  im  ^aw  oexazr/av  (zr^orna"^  rvjzoügy^  27  Scliol-  rr;  risi  .  . 
d)-uj>idv^  175  tuVr'  £x  },i/oui^  203  au/oiV,  Schol.  286  avsxrixcörarov,  339 
ö-ra<T.'v.  554  Xurf^ptov  aripyi^pa^  781  xalvo;  oi,  910  r^?  dnacdog  .  .  olxtag^ 
1074  ioTTwjirju,  1178  ixmu^ovza^  1270  iB' Sp^^  Philokt  43  fopßS^ 
xr94riv,  125  d;ro<rre(^ov,  148  /e?^'  «hro/ttyMuv,  258  x^^^  <^;^oSvt«c> 
896  j'*  df,  920  rd  7/9o/ac  Sdneia^  948  ^^/o^  ^o/^cüv,  Fragraent 
Sl  üoüpbv  olfjLov^  79  ^^tb  .  .  pr^itaxw»  in  ardmc;  298  ^farfl^Stfac 
«M«ra,  844  xuxlcr  8k  naS8ae  chtetm  nofunXijd/a^  479  /i^ivofv  r^c 
xar'»  511  }  novroMEUTCu  «amjiate/7o<  ßpormv^  oTc  0u  7«  ^of'*''^ 
4v  ^^w»y  irAoSrok,  584,  8  viat  fih  mpH»ot^  588  Hesycb.  cb«- 
fi»C'  dvf^rajl/tsMtfc,  666»  6  paaxtft  polü^  rbv  fi&w,  821  f/er  ^  f^j^v, 
864,  2  0t/iff  ^mdtt»  tßi^  r«r/><w/iiKoc,  919  dno^ayaitrat  .  .  xara> 
^ra^ae.  die  Bespreehnag  von  H.  Stadtmttller  im  Ut.  Centralbl. 
1891  S,  1798f.,  welcher  0.  K.  415  IJu&oug  niSov,  670  ßpaxia  kti- 
ntoBat,  759  däcjp  oripn     dp,  1681  ^(/ii^c  itlr  «rtjvroc  vermatet 

Meiser  vermutet  Ai.  13Uf.  ?  Kpr^cffrjg  onkp  yuvaexbg  utoZ  rou 
bfiatp»9og  idjfia  [Was  soll  hier  kifo»  hedenten?]  nod  verbessert  meh- 


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212 


Griechische  Tragiker 


rere  Sdiolien  lo  vortrefflicher  Weise  (Ai.  898  x6  &fuptm¥  dvBpi»' 
nm,  483  ärtfug  MXkufiauy  487  xaXonot^m  oder  duSpaya^ffat,  807  oSm» 
A&tc  iSk,  918  aSnjfpa  (Hat  opt^f^t  1118  xaxijyoptai  ^  1186  «Srooy  oder 
^oov  Ip'  iou«^  1381  xa2  odr^c,  EL  73  ttüpw»^  414  ni)^  ^jl^v,  589 
Mk  üü/t^ttwät,  660  xaxofiouhc  gehört  zu  äßooXoe  546,  ebd.  668  ee^r« 
9txa£o»c  dn  9txa/<»Q^  1498  .  .  aÜjreff^Mu  gehOrt  so  rdd*  149S, 
O.  Tyr.  884  nyineiv  oder  nifttlnu  —  ds  ^mS). 

Schwarz  gibt  eine  lange  Beihe  textkritlseher  Versaehe  zti  So- 
phokles, von  denen  etwa  folgende  erwfthnt  werden  kOnnen:  Ant  718 
c7x£        1012—1083  werden  so  geordnet:  1013  (^/^/vovr  da^m  xti.)« 

1016—8,  1012,  1019-89,  1015  In  1066  SOll  äfuUtjrtjpae  —  tkirotpQ  6fu 
sein:  »dafs  die  Wettrenner  des  Helios  nur  wenige  Läufe  vollenden  wor- 
dene, 1164  ivSov  Sk  BdXXiüv,  Oed.  Tyr.  297  iv»dS'  itrctv,  360  i  ^ xnep^ 
XdyoQy  508  Ofakzfxt  yäfi  ir'  ahrw,  795  äarpoii  xeXeu^ov,  Oed.  Kol.  41 

Tc  vuv  (warum  nicht  n'  wk?)  r«  aefivhv  ovofx  äv  Eh^acfir^v  xaX<av\  (*a- 
Xiäv  schon  Herwerden),  447  nayou  t' doeioit  xat  bipo')^  i-rapxefffv.  658 
noXXot  ö'dnstpot^  755  as  vuv  .  .  xpui/fov,  1142  ßapoi^  -oh'  y^aäc  (oder 
tppiv  f)fuv)  .  .  e^et  (warum  nicht  ^pdv  f^adc?),  l!70  a/./'  w)  .  .  i^a- 
vayxd^et  axoneiv^  1378  si  rauzou  TtarpoQ^  liyu  r^vzzp  aovTu^iijv  unea/^u- 
p.fjv^  1645  ^(ovyjaavTo:;  at?  ^jxouaofuv^  $u/xnavT£c  dtTrevaxri  xcum  jscyi^s« 
vojsT  arivovTsg  iop.afjTO'jfjLev  oder  iuftnaifTee  tug  rd^iaxa  rauft  natp^dvot^ 

Unter  den  Konjekturen  von  Housman  sind  mehrere  beachtens- 
wert: Ai.  784  8uap.opov  Xe^og^  790  p-ijS'  iäv  d^etfiivov^  801  f.  xaB* 
fXtov  tbv  ¥U¥  9ci  1811  f.  tj  r^f  ar^Q  ydXut  (unter  Tilgung  von  unep  .  . 
ofAaifiovof),  1380  nopsiv,  1398  iydt  Sk  räUefnwTa  nopoww^  £1.  468  /oa?c 
inifw^z>\  469  xäxBiiHp  /ttrtfv,  476  &  npop.aBtg^  640 f.  Bvjjaxetv  mipoQ 
(mit  Nanck)  ix  fiijTpbc  Ifmac^  709  itdan9C  S*  d$*  &fw>öc,  981  vfibc  rä- 
fMiff  oder  vielmehr  npoa^pam  oder  ancb  npö^faxw  xxspurpaxa^  1387 
ntfti^  H^,  1466  Mopxa  d^tfÜ/t'  (oder  mf^/n'}^  Oed.  T.  817 
^tM€  6n^r^,  488  ^lav  xotoAr^  r^v  Xtfiiva,  rbv  doßotf^  698 
t6  yäp  rtf;)re<V  tfotf,  rotiB*  Antv,  608  ^pow  ro^',  1876  jootfun  rnyMSiwue 
fiXifopa^  1849 «Kfloftf*  3<rnff  ijv,  difi'  iypias  nidac  fiovdi*  3c  ini  mfoc 
iXaßs,  1505  /u?  3])  napfjf^  Ant  70  4^o5  /-*  d»  iXtw  opipi^^  439  duUA 
räXla  ndvB'  ^oaat^  548  hhcfifti^^  746  «t»  ftäpfW  i^oCt  1081  o^' 

^Diw'  •  •  ßeßpiuxüB\  Tracb.  145  ^(u^totQ^  Tu'  oux  adyauviv,  235  ^}uitp6¥ 
re  xa}  BdXXovra  (nach  Hes«  /Xtupov  rs  xal  ßXinovra)^  676  f.  r^c  'ifp«* 
jcic/off,  ft^  rfv'  dmdüty  nore  arsp^j^y  Phil.  83  £iV  ovecSo^^  349  /uij  vevau- 
«rro^i^x/i/ar ,  425  ^pouSo^^  ov  ons^gi,  yovoQ^  608  SöXoic  (oder  ^o;{^o(c) 
OSuffaeu^  etXe,  761  duanowov  noMoy  ^pamig^  984  T6Xfu^  TtpaCt  1048  2v 
äpxiow  k.iyiov. 

Tyrrell  vermutet  U,  Kol.  547  xc^x'  dXaos  iy^oveonu  xat  u^Xeaa^ 
702  f.  o'j8z  yr^ffäc  ffi/}pdvriup,  709  Trioov  für  ^Bovog,  936  x^vko  opoiut^^ 
1036  tuv  (schon  Ref.  in  der  Wunder'schen  Ausgabe.  Für  das  Hyper- 
baton verweist  Tyrrell  auf  1428  f.  und  die  vonJebb  zu  dieser  Stelle  an- 


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SopbokkN. 


213 


geführten  Beispiele),  1464  innL'^  /ikv  irspa,  Antig.  343  dypB?  (schon  an- 
dere). 966 f.  nctpä  8s  huweah  T.e/Ahet  8iSußac  äXui  dxracc  Boano- 
f/iataiv  oder  rraoa  8k  Koaveauv  r:B)Af^Bi  o:oj/xag  i),of  dxraTc  Botrr.o- 
ptautctf  oder  r-.apä  ok  h'ja^£a7v  r.E/dlhov  ai8up.<x^  a/j»^  dxra:^  ßoaTiupiut'rf 

Dank  seinem  Sc)iHrf;>inn  luui  seiner  umfangreichen  Gelehrcainkt it 
war  Nauck  in  der  La^e,  zu  der  Ausgabe  der  Scholien  von  l  apugeorg 
eine  Reihe  von  NacLüägeu  und  Berichtigungen  zu  geben.  Zunächst  be- 
dauert er,  dafs  die  jüngeren  Sophokleshandschriften  nicht  zur  Bereiche- 
rang  der  Scholiensammlang  verglichen  sind.  Dann  gibt  er  treffliehe 
EmendadoDen  zu  den  Scholien,  von  denen  wir  hier  nur  folgende  an- 
ftbren:  149  Mi»  i^fupbv  siimc,  205  im»vtf/u»  i][<uv  ndBog,  191  Uw¥ 
Twv  912  da*  äAk^g  4^/9^1  El.  60  rhv  h  ^atxßt  dmrpa^ivra 

rä  O&Bm,  1805  rint  wt*  oI^tüu  o^vöfU¥w  [vielmehr  vb¥  bfotvoftawu] 
SdJio»^  O.  T.  80  hte  ran  arnn^poft  xu^JI  [^a/ti;»^],  Ant.  7S1  H  ipS» 
nloooiouc  ^«  xai  f  nofiQifuoj  Tracb.  484  voaoüwt  ivri  txw  yoaooffju 
^iTot)  [viebndir  vomuyn  9k  d»vl  toö  voöouajj,  vaaoüajj  iMt\  InA  ZfiXoru' 
neae*  dpowexiSK  9k  ehtsv  Tv'  l  xtL,  708  ijc  vrro:  St' i^v^  Phil.  94  i^a- 
mtT&»  x6¥  &ß9pa  kmtuxfü^y  O.  K.  1600  ivBa  or^XoTnat  Sri  xat  j^o^e 
^Jitta  .  .  dusrat^  otttw  9k  Ttfiarat  ^ort  imfxeXetraty  r^;  rufv  xapnufv 
Z^^^/i'  Nebenbei  werden  ntat  Texte  des  Sophokles  folgende  Konjek- 
turen geboten:  Ai.  381  xaxwv  ipydvrj ,  0.  T.  80 f.  d  yäp  im  xh^^  .  . 
(fatöphz  ujoizcp  Sppart^  500  las  der  Schol.  TtDv  an'  i/^ac,  Ant.  282  Ar^- 
ptti  yoip^  Trach.  188  ßat/ßorw  (oder  ßo'ivofuo).  Die  Entstehung  von 
fSo'jßepeT  wird  nach  Eustath.  II.  222,  20  npog  ok  vb  tTotoßorov  aüfxecrai 
y^f'  (t  ßooßozog  Xsi/uov  xar  a')ra  os  tzwc  xat  ro  ßspBtßozov  auvTeBetzat 
au»  der  Überschrift  yp.  bspEi  (d.  i.  Hepetßortu)  abgeleitet.  Zu  Trach. 
614  wird  bemerkt:  omnino  mihi  placeret  talis  dicendi  forma:  xeivo^ 
ofifi  int  ü^paycSoQ  ipxet  rwSe  SeW  fiaß^ffsrai^  modo  ne  longius  a  tra- 
ditio verbis  discederet.  Enr.  Hei.  425  wird  rraVrLwi/  in  r.oHuii^  ver- 
bessert. In  dem  Schol.  zu  Ai.  380  rravoupye  xat  nept&pyz  wird  eine  Be- 
steigung für  die  Verbesserung  ndvra  Spwv^  in  elvat  ebd.  799  für  xopstv^ 
Ib  2i>  xw¥  96o  mi^aat  (so  Nauck  Ar  noi^ae)  0.  T.  640  lUr  ^dr$po¥ 
^cporl'  xoMotv  gefunden.  Bemerkt  wird,  dafs  die  hftoiigen  Fälle  des  Po- 
tontialis  ohne  &  verbieten,  in  den  Scholien  im  Widersprach  mit  der 
Oberfiefemog  S»  einsnillgen. 

Rackwitz  stellt  in  dem  vorliegenden  ersten  Teile  seiner  Disser- 
tatioB  die  Fälle  des  attribnten  Gen.  zusammen.  Die  AoffiwBnng  der  ein- 
sefaieB  Fälle  erscheint  nicht  immer  als  richtig.  So  darf  z.  B.  l&pav  kn^ 
oToXaff  welches  einem  Ujvuc  itumXXMw  entspricht,  nicht  als  qualitativer 
Genetiv  betrachtet  werden. 

Ans  der  Abhaadlnng  von  Kobylai^ski  fähre  ich  an,  dafs  er  i'oc 
Tc  ^e$ofxeif  0.  K.  1722  mit  Bronck  als  Finalsatz  auffaTst  Aber  mit  Fut. 
wMe  das  finale  6t6  nnr  an  der  einen  Stelle  vorkommen,  während  der 
eansalen  Aofisssong  von  ^  gar  nichts  im  Wege  steht 


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214 


Qrieehiicli«  Tragiker. 


Sprotte  behandelt  im  zweiten  Teile  seiner  Abhandlung  Uber  den 
Inüuitiv  (vgl.  Jaliresb.  für  1887/88  Bd.  58  S.  420)  zunächst  als  Über- 
gangsstuff  den  lutiuitiv  bei  Verben,  welche  einen  Begriti"  des  Strebens 
enthalten,  dann  den  Infinitiv  als  blol'sen  Verbalbegriff,  endlich  den  Über- 
gang zum  substantivierten  Inhuitiv.  Nebenbei  werden  verschiedene  Ver- 
besseruagsvorschlflgc  gegeben  wie  El  459  oJfiat  fxh  o^j'^  kxerjuv  o')x 
dftv^^fwva y  0.  T.  193  növrhac^  640  omoxptvac  xaxä  unter  Tilgung 

des  folgenden  V.,  1091  fmzifj^  ah^eh^  0.  K.  3G7  «vr^rf  r^v  Shg,  540 f. 
ou)f)uv  '()  jirjuor^  df»/,  w  r u/uy.r'ii)dt<ti  ^T^»*^  noXsos  äv  r^HiArja'  i^^ifff^at,  570 
ßpa^i'  ahstaöaiy  Aul.  1279  ist  zu  beseitigen,  Trach.  548 f  rr^v  ok 
^Btvowjav^  rd^'  ixrpiTtet  ffooa,  999  ist  xaraotp^Hr^vai  zu  beseitigen, 
1115  (tpyiiv  xaraff^tiiv  ^  1176  xoi  /jij^  navohpyov  Tuufiov  ixp^vcu  aToiMy 
Pliü.  1099  eiiTS  ye,  izapbv  ^op^am  nlUovof  ix  iatfiovog  r^boQ  rb  xdxtoif 
fSbti.  Diese  Vorschläge  sind  zweifelhaft,  in  den  V.  0.  K.  1488  ist  mit  vt 
9*  ä»  BiXotQ  rb  morbv  eii<pput¥  ahieat  ein  Fehler  gebracht  und  in  0.  K. 
1164  4fo2  ^paahf  odr^  ie  Xoyous  /xoXdvra  vt»  ist  das  nnnlltie  abrfi  nnd 
das  noch  nnnfltzere  anstofirig. 

Hnemer  ik&t  seine  Betrachtaogen  Uber  die  Genesis  des  Ent- 
soblnsses  in  den  Tragödien  des  Enripides  nnd  Sophokles  in  folgende 
Sätee  zusammen:  »Sophokles  war  wie  Euripides  innerhalb  jener  Sebranp 
ken  festgebannt,  welche  dss  Yorwalton  des  objektiven  Moments  der  grie- 
chischen Tragödie  zog;  wfthrend  aber  dieser  an  dem  Yersnohe  diese 
Schranken  zn  dnrcfabrecfaen  scheiterte,  lag  die  Grftbe  jenes  Tornehmlich 
anch  darin,  dafs  er  innerhalb  der  genannten  Sehranken  zur  möglichsten 
VoUendnng  zn  gelangen  d.  h.  alles,  was  sich  hier  bot,  bis  sor  reinsten 
Ausbüdnng  zn  Tenrollkommnen,  nnd  alles,  was  hier  nnr  mangelhaft  ge- 
deihen konnte,  in  den  Hintergrund  zu  dringen,  womöglich  dorch  an* 
deres,  Zngftni^icheres  zn  ersetzen  bestrebt  war;  was  für  den  einen 
Schritt  für  Schritt  die  Ursache  mannig&cher  isthetischer  Gebrechen 
wurde,  das  vermochte  den  anderen  nnr  selten  zn  hindern,  den  Anforde- 
rungen höchster  Kunst  gerecht  zu  werdenc.  An  Euripides  wird  geta- 
delt, dars  er  die  Motive  nur  ihrer  Bedeutnng,  ihrem  Gehalte  nach,  nicht 
aber  in  ihrrm  Treiben  als  wirksame  Faktoren  im  Oemtttsleben  der  Hel- 
den YOrzuftIhren  vermag,  weshalb  ihm  auch  das  sog.  Intrignenstück  nicht 
gelungen  sei.  Vgl.  die  Besprechung  von  H.  Stadtmüller  im  Lit.  Cen- 
tralbl.  1889  S  925 f.,  die  unsrige  in  der  Berliner  Philol.  Wochenschrift 
und  die  von  Otte  in  der  Wocbenschr.  f.  klass.  Philol.  1889,  No.  31 
S.  836—89 ,  welcher  sich  bei  dieser  Gelegenheit  fOr  die  Streichung  von 
Phil,  112—119  erklärt. 

Gregar  legt  neuerdings  die  vr r^rliicdone  Charakteristik  des  Kreon 
in  den  drei  Thebauischen  TraLv  lien  dar  und  entwickelt  aus  der  Hand- 
lung der  drei  Sttlcke  die  Gründe,  die  zu  der  abweichenden  Zeichnung 
des  Charakters  geführt  haben. 

Die  Übersetzung  der  Chorgesaoge  von  Draheim  ist  ziemlich  be- 


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215 


langlos.  Vgl.  Berl.  Pliilol.  Wochenschr.  1890  S.  1361.  Die  schiefe  Be- 
merkung zum  Aias:  »Themistokles  war  es.  der  Held  von  Salamis,  um 
dessen  Begräbnis  im  Vaterlande  die  Athener  stritten.  Er  hatte  gegen 
Griechenland  gewirkt  und  nach  seiner  Verblendung  den  Tod  durch 
Seibstroord  gefunden.  Aber  Spartas  Widerspruch  murste  verstummen 
und  er  fiind  seia  Ehreugrab«  scheint  wiedo*  Aias  tnm  Symbol  von  The* 
mislokles  sn  m&chsQ. 

Um  Ton  der  immerbia  eleganten  Obersetsnng  Zimmermanns 
eine  VonteUiiDg  zu  geben,  teile  icb  die  erste  Strophe  von  dem  Preislied 
anf  Kolonos  mit:  »Du  lenktest,  Fremdling,  deinen  Schritt  Zn  nnsres 
lindes  schönsten  Ganen,  Hier,  wo  erdrOhnt  der  Rosse  Tritt,  Magst  dn 
Kolonos'  Prachthain  schauen.  Die  Nachtigall  Ihr  Nest  hier  bant,  Mit 
sHTsem  Sehall  Sie  klaget  laut.  Sie  singt  ihr  Lied  in  gräner  Schlncht, 
Weilt,  wo  in  Epheus  dunklen  Ranken  Beschattet  reift  des  Bakchos  Fracht» 
Wo  nie  im  Sturm  die  Zweige  schwanken.  Der  Weingott  schwMrmt  Hier 
immerdar,  Froh  ihn  nmlirmt  Der  Nymphen  Schar.« 

AIaQ. 

Sophokles*  Aias.  Für  den  Sohnlgebranch  erklftrt  von  R.  PA  hier. 
Gotha  188».  VIII  n.  112  8.  8. 

Der  Verf.  vermutet  199  ßap'iaA/r^roiy^  784  SuaiLopojv  yivoi  uud 
tilgt  die  V.  263-281  uud  das  Wort  dfievjjvov  890.  Der  Kommentar 
bietet  manches  Neue.  Zu  1217  wird  die  Möglichkeit  bei  der  Fahrt  um 
Snnion  die  Laazenspitze  der  Athena  Promachos  anf  der  Akropolis  in 
der  Sonne  schimmern  zn  sehen  (Paas.  I  28,  2).  in  Abrede  gestellt  Der 
Anblick  des  Tempels  der  Athena  anf  der  Hobe  von  Snnion  habe  die 
Seeiahrer  an  die  Stadt  der  Göttin  gemahnt  Doch  vgl.  meine  Be- 
aprechnng  in  der  Berl.  Philol.  Wochensehr.  1891  S.  677  f. 

Sophokles  Aias.  Für  den  Schulppbrauch  erklärt  von  Friedrich 
Schubert.  Zweite,  verbesserte  Auflage.  Mit  6  Abbildungen.  Leipzig 
1891.    Vm  u.  74  S.  8. 

Der  Verf.  hat  seiner  »früher  erschienenen  und  an  yerschiedenen 
Stellen  getndprten  Textausgabe  für  den  Schulgebrauch  eine  Vorbemer- 
kung über  die  Fabel  und  eine  Disposition  des  Ganges  der  Handlung  vor- 
ausgeschickt und  dem  Text  eine  Übersicht  über  den  Bau  und  die  Metra 
der  Tragödie  sowie  einen  kurzen  Anhang  über  das  Theaterwesen  folgen 
lassen.  Die  Änderung  von  rfje  ^jijS  1311  in  ^^«rr^f  ist  zweifelhaft 

Sophodfe  Aiax.  Clin  YerUs  ac  litteris  oodids  optimi  atqne  anti- 
quissimi.  In  scholamm  nsnm  edidit  J.  Holnb»  Freiwaldan  1891. 66  8. 8. 

Wertlos  1 


216 


Griechische  Tragiker- 


'EAiü0,  TptavT.  Kou^rjg^  Ir^iieubrnts  x/wrixa2  xo?  ipfx^tunxat 
c/c  ASotvra  Iwpoxkioti^*  *A^\m  ITI  (1S91)  8. 197-211. 

Auf  die  Keuutiussp  dieses  lüitikers  wirft  ein  grelles  Licht  die 
»Verbesserung«  zu  338,  wo  am  Schlüsse  eiiR's  irimeters  XuneierBat  na- 
pwv  in  hmemß^  ävcaputg  geäudert  wird.  Alles  was  er  aufserdem  bringt, 
ist  wertlos  und  teilweise  fehlerhaft 

Jo.  Behme,  De  Ute  sepulerali  in  SophocUs  fitbiila  quae  Yocatttr 
Aiaz.  DisB.  von  Marburg  1884.  70  8.  8. 

Den  Verdäclitigungeu  des  zweiten  Teiles  des  Aias  gegenüber  urteilt 
der  Verf.:  clarissimum  poetae  ingenium,  sollertia  et  artificium  mire  emi- 
nent, ut  scaenas  sepulcrales  novas  atque  ingeniosissimas  appellare  possis. 
Die  Abhandlung  ist  nicht  frei  von  Terfcehrten  Annahmen,  z.  B.  dafs 
1810—1318  an  Menelaos  gerichtet  seien  (der  doch  gar  nicht  gegen- 
wirtig  ist). 

Ad.  M.  A.  Schmidt,  Über  das  Homerische  in  Sopboldes*  Aias 
(in  sachlicher  Hinsicht).  Programm  des  n.  0.  Landes-Realgymnaslnma 
in  Waidhofen  an  der  Thaya.  1890.  62  8.  8. 

Der  Verf.  weist  die  Homerischen  Zflge  im  SagenstolF  des  Aias  nach» 
in  den  Charaktem,  in  den  Scenen,  in  der  8timmung,  welche  in  dem 
Stftdce  herrscht,  in  den  lofseren  Umstftnden  nnf  in  den  8entenzen. 

Bronislaus  Dobrzanski,  Über  den  Inhalt  und  die  Disposition 
der  sopholüeischen  Tragödie  Aias.  Progr*  von  Zlociow  1889.  43  8.  8. 

Diese  polnisch  geschriebene  Abhandlung  Icenne  ich  nur  aus  der  Be- 
sprechung in  der  Ztschr.  f.  d.  österr.  G.  1890  8.  1047 f.,  nach  welcher 
dieselbe  im  ganzen  nichts  Neues  enthftlt. 

1 12  x^{pa)\f  Mdvf.  rcUÄ  i/u>y '  ü^/tfutt  A.  Goodwin  CUassical  Re- 
view m  p.  372. 

477  oöx  äv  TtBe^pigy  oödw^  oder  rielmehr  oöx  zpia/pi^v  o^S* 
ivbe  B.  Peppmftller  N.  Jahrb.  f.  PhiloL  1890  8.  568.  Vgl  Aristoph. 
Frie.  1128. 

1167  rd^ov  ijpwov  re  xaBi^st  (tind  vorher  mit  Toumier  ßporoiow 
deifun^os)  A.  Naucli  Herrn.  24  p.  448. 

Über  ßa^f^  nc3r;poc  65 1  handeln  F.  B.  T  a  r  b  e  1 1 ,  G.  E.  M a  r  i  n  d  i  n , 
R.  Wbitelaw  Classical  Review  IV  (1890)  S.  371,  S.  397 f.,  Y  S.  06f.,  186, 
230.  Whitelaw  verweist  aui  den  Artikel  iron  in  der  Encyclopaedia  Bri- 
tannica,  wo  es  heifst :  The  aunealiug  may  be  performed  bjr 


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Sophoktos. 


217 


ailowinp:  the  fluid  in  which  the  article  \n  slowly  heatcd  iip  to 
cool  dowü  again  spontaneousl y  when  ibe  requisite  terapc- 
raiure  is  attained  nnd  various  fusible  alloys  mj^  be  ased,  a  series 
of  such  being  placcd  in  thp  annealing  bath. 

Eine  sehr  eingeliende  und  umsichtige  Erörterung  dieser  Stelle  ent- 
hält das  Programm  des  Gymn.  zu  Mainz  vom  J.  1890  in  der  Abband- 
lang  soü 

Sehlenger  »Erklärende  Bemerkungen  nnd  VerbesBeninesvorschlftge 
m  einigen  Stellen  nnserer  Sebnlklassikerc  S.  1—9. 

Scfalenger  versteht  ßa^r^  von  einer  besonderen  jetzt  vielleieht  nicht 
bekannten  Technik,  «eiche  dnreh  Eintauchen  des  Eisens  in  siedendes  Ol 
nnd  nebenhergehender  Bearbeitung  mit  dem  Hammer  neben  einem  hohen 
Grad  von  WiderstandsfiLhigkeit  zugleich  Biegsamkeit  nnd  Elastizität  er- 
ziele; diese  Biegsamkeit  und  Elastizität  werde  durch  ^ku^taHat  be- 
zeichaet.  »Die  bis  jetzt  durch  keine  Kachahmung  völlig  erreichte  Ela- 
stizität der  Damascenerklingen  neben  ihrer  vorzüglichen  Härte  nnd 
Sdmeide  hat  ihren  Grund  hauptsächlich  darin ,  dafs  der  bei  ihnen  ver- 
wendete Stahl  eine  sehr  bedeutende  Menge  Kohlenstoff  cntbält,  mehr  als 
man  ihm  bisher  bis  jetzt  in  Europa  zu  geben  imstande  war.  Nun  ent- 
hält aber  gerade  das  Öl  eine  aurserordentlich  reiche  Menge  von  Kohlen- 
stoff, und  dieser  dürfte  durch  das  Eintauchen  des  glühenden  oder  lieifsen 
Eisens  oder  Stahles  in  ^dasselbe  sich  zum  Teil  mit  diesem  verbinden 
and  das  in  um  so  höherem  Mafse,  wenn  es  bei  wiederholtem  Eintauchen 
oitpr  geschieht  u.  s.  w.«  Schienger  nimmt  an,  dafs  die  Zuhörer  von 
dieser  Art  der  Technik  wufsten,  ohne  deshalb  in  die  Einzelheiten  des 
Verfahrens  eingeweiht  zu  ^^ein.  Gegen  diese  Erklärung  von  Schienger 
polemisiert  Pähler  in  dem  eben  (1892)  erschienenen  Programm  von 
Wiesbaden  »Kritische  und  erklärende  Bemerkungen  zu  Suphukles'  Aias« 
S.  1  — Ji.  Derselbe  bestreitet,  dafs  BT^h'}veaBat  die  Elastizität  bezeichne, 
indeni  er  besonders  auf  des  Stoikers  Herakleitos  rUXr^yopiai  '0/ii)pcxat 
C.  09  (Fleckeisens  Jahrb.  1887  S.  459)  rb  nup^  or'  otfiat  mSrjpou  xpa- 
tmoripa^  üuvdpeutQ  /levedrj^ös^  ebxokwt  xijv  ix9&oo  tneppön^ra  i^ij^/ytt 
verweist  Im  übrigen  hält  er  an  seinen  Aufstellungen  fest,  dafs  von 
einem  Ölbad  keine  Bede  sein  könne  und  dafe  nur  die  Änderung  von 
ßa^^  in  ßoLuvjj  den  Sophokles  vor  Sinnlosigkdt  scbtttse. 

Für  einen  nicht  Sachkundigen  ist  es  schwer,  in  dieser  technischen 
Frage  an  einem  sicheren  Urteil  zu  gelangen.  Nur  soviel  kann  feststehen, 
dafe  an  eine  Änderung  von  ßof^  nicht  gedacht  werden  darf.  Pähler 
macht  zwar  die  von  mir  angenommene  Beiiehung  auf  das  Thränenbad 
lächerlich:  »In  ihren  Thränen  kann  Tekmessa  wohl  sich  selber,  nicht 
den  Aias  badenc ;  aber  dieser  Einwand  verdient  gar  keine  Widerlegung. 
Ist  also  eine  Änderung  notwendig,  so  kann  man  daran  denken,  ßa^j 
0i9ijpoe  ans  fia/foi  Ai;jfajUof  d.  h.  ßafod&t  xaXxÖ€  (vgl.  ßafdc 


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218 


Griechische  Tragiker. 


Ag.  617)  abzideiten*  DeBO,  wie  PSiiter  8.  6  bemerkt,  wird  die  Bronze« 
wenn  man  sie  glQfaend  macht  und  dann  in  Wasser  ablöscht,  so  weich, 
dafs  man  sie  ganz  leicht  verarbeiten  kann.  Aber  sowohl  der  Erklärungs- 
versuch Scblengers  als  auch  die  oben  angeflihrte  Stelle  aus  der  Encrd* 
Brit.  zeigt,  dats  man  an  der  Überlieferung  noch  nicht  verzweifeln  dart 
Sohle tiger  macht  aufserdem  zu  V»  660  dU*  oM  ¥^  .  .  x^tw 
die  Bemerkung,  dafs  fbr  den  Zuhörer  in  den  Worten  ein  Doppelsinn 
liege,  indem  dieser  nicht  blofs  a^to,  sondern  durch  Verbindung  von 
oltTo  mit  dem  v  des  folgenden  vuf  ein  atjvi^  höre  und  dieses  aurov  auf 
Aias  beziehe.  Diese  Deutung  erscheint  mir,  so  scharfsinnig  sie  ist,  doch 
als  zweifelhaft,  weil  der  zweite  Fufs  den  Spondeus  {ai)rh¥  nicht 
verträgt- 

Ich  erwähne  hier  gleich  auch  die  weiteren  Bemerkungen,  welche 
Pähl  er  zu  Stollen  des  Äia>  gibt.  Zu  257f.  wird  die  Hermann'^^cho  Er- 
klärung verworfen,  weil  ea  faNch  sei,  dafs  der  Südwind  in  Griechenland 
rasch  aufhöre,  wenn  er  ohne  Blitz  und  Donner  losbreche,  und  im  an- 
deren Fall  länger  anhalte.  Der  Südwind  beginne  überhaupt  fast  nie- 
mals mit  Gewitterer^  Ii (1  Hungen,  während  diese  sich  gegen  sein  Ende 
gewühulicb  zeigten.  I'ahier  erwartet  einen  Gedanken  wie  kofinpä^  yäp 
ftno  fTTEpnr.ä:  -o.  irrHs';^-  oz'j^-  vort/, ,  ohne  einen  bestimmten  Anderunp- 
vorsclilag  /.II  niaciieii  Zü  1216  ff.  wird  die  schon  früher  vorgetragene 
Ansicht,  dafs  die  Angabe  des  Paus.  I  28,  2  nicht  richtig  äei,  weiter  aus- 
geführt. Erst  wenn  mau  Kap  Kavuras  umsegle,  komme  die  athenische 
Burg  in  Sicht  Zu  141 1  f.  wird  ein  Brief  R.  Tirchows  mitgeteilt,  in  welchem 
es  heifst:  iDie  Gerinnung  des  Blutes  tritt  bei  verschiedenen  Individuen 
verschieden  frah  oder  spät  ein.  Sie  kann  sich  bis  auf  acht  Tage  ver> 
zOgem.  Aber  von  diesen  allerdings  ezceptioneUen  Fällen  abgesehen  er- 
folgt die  Gerinnung  Überhaupt  nicht  in  allen  Teilen  des  Körpers.  Ins- 
besondere bleibt  das  Kapillarblut  flfissig  und  es  kann  dieses  bei  verän- 
derter Lage  des  KOrpers  sich  nach  anderen  Teilen  des  Körpert  senken, 
auch  durch  inneren  Druck  und  Spannungsverhältnisse  zum  Ausstoben 
aus  einer  Wunde  kommen.  Die  Wunden  verzögern  die  Gerinoung. 
Dafs  aber  Va — V<  Stunde  in  inneren  Teilen  des  Körpers  die  Wärme 
fortbestehen  kann,  selbst  wenn  sie  änfserlich  schon  nachgelassen  hat,  ist 
zweifellose. 

Elektra. 

Sopboclis  tragodiae  scholamm  in  usum  edidit  Josephns  Kr 41. 
ni.  Electra.  Prag.  1889.  68  S.  8. 

Tragoedie  Sofokleovy  vydal  a  ku  potirebe  skolni  Poznämkami  opatfil 
Josef  Kr&l.   III.  Elektra.  Prag  1889.  132  S.  8. 

Von  den  TextÄnderungen ,  welche  Kräl  in  Yorschll^  bringt,  er- 
wähne ich  folgende;   122  rtl'  dee  xdxst  a   wö   dxüp&a-:'  o^tw^d  ^uacii 


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SophoU«. 


219 


dem  Vorgänge  von  Kvicala  und  Mekler),  497  riXet»  567  naTÖ*!^,  758 
jjfOibt^  liiyiarov  detXaiag  <mo$ob  ßdpog^  818  /Mmw  qmotxo;^  893  ine\  9Nt* 
xp^w  ^iSw  dpj^aiou  rdpov  (non  de  Agamemnonis,  sed  de  Pelopidaram 

communi  sepnlcro  bic  sermo  est),  1009  o/iou  (unter  Tilgung  von  im 
folgenden  V.)  für  ro  rrav,  1145  {ir^rpaQ  mt  y  r^aBa  fmV.ov  ^  I^^Xrjfi  i/i6v 
1148  a^ia  für  as:\  llQl  Toy6>'  o'j^eatjiiJ^vaQ^  1285  s.'oct'  ea^sd'  1265  roc 
noffog  iffpaaa-  '/'ifttv  unspTspav  (nach  dem  Vorgang  von  Gleditsch),  1433 f. 
oaov  Tä/c(rr'  so  xat  rd8e  Br^aofitvot  ndXiv  (unter  Tilgung  des  einen  fpßtvst 
in  V.  UH),  U58  aa/ifiiii  für  nv^oc. 

Sopbodis  Electra.  In  scholaram  nsam  edidit  J.  Hol  ab.  Prag 
189a  608.  8. 

WerllOB!  Ebenso  der  Kommentar,  welcben  das  Programm  von 
Weidenau  1890  S.  1—81  gibt.  In  diesem  wird  anch  eine  Abhandlung 
erwähnt:  »Koeh  dreirsig  doppelsinnige  Stellen  in  der  Elektra  des 
SophoUes«  Prag«  Neugebaner  1890. 

Sophokles'  Elektra.  Für  den  Schulgebrauch  herausgegeben  von 
Friedrich  Schubert.  Zweite,  verbesserte  Auflage.  Mit  sechs  Abbil- 
dungen.   Wien  und  Prag  1891.  X  und  75  8.  8. 

Über  die  Ausstattnnjr  flin^^rr  Ausgabe  s.  oben  S.  216«  Die  Ände- 
rung iLUov  601  kann  ich  nij:ht  für  richtig  halten. 

Ferd.  Weck,  Zn  Sophokles  Elektra.  N.  Jahrb.  f  Pbilol.  1889. 
S.  254-  56. 

Die  an  4661  nnd  1485 f.  gegebenen  Erklämngen  sind  sprachlich 
anmOgUch. 

14151  betrachtet  Adolf  Thimme  Philol.  Bd.  48  (1889)  S.  758 
bis  755  die  Worte  der  Klyt  nnd  die  der  Elektra  als  zusammengehörig: 
Kl.  «Weh,  ich  bin  getroffen,  nnd  nochmals  (sage  ich)  Wehe«.  £1.  ■  Schlage, 
wenn  du  kannst,  einen  zweiten  Schlag,  wenn  dn  nftmlich  zugleich  dem 
ügisthos  diesen  zweiten  Schlag  zufügen  kannst«.  Damit  wird  die  Be- 
dentang von  ü  ydp  verkannt  nnd  ^'  anfser  Acht  gelassen. 

W.  Watkifb  Lloyd,  On  Ihe  Electra  and  Antigoue  of  Sophocles. 
Journal  of  Hellenic  studies.  X  (1889)  p.  134-146. 

Diese  Abhandlung  bietet  kantn  etwas  Neues  oder  Bemerkenswertes. 

Theodor  Plttfs,  Die  Eröffnungsscene  der  Elektra  des  Sophokles. 
Einladnngsschrift  zu  d.  F.  d.  dOOj.  Bestandes  des  Gymn.  Basel  1889. 
S.46— 60.  4. 

Theodor  PUfs,  Sophokles  Elektra.  Eine  Auslegung.  Loipiig 
I89I.  189  8.  8. 

Der  Diditer  soll  in  der  ErOflhungsscene  darstellen,  twie  der  alte 
Diener  seuien  jungen  Herrn,  der  am  Ort  nnd  hn  Augenblick  des  Han- 


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220 


delns  mutlos  scheint,  zur  Erfüllung  seinor  Pflicht  antreibt  und  zu  rascher 
Entschliefsuncr  nnd  cntsclilossencin  Handeln  di-.lngt,  in  der  Meinung,  es 
gelte  einen  of^'eneti  Kampf;  wie  nua  der  junge  Held  voll  Scham  und 
Unmut  den  Getreuen  zum  Zenpen  dafür  nimmt,  dafs  das  Gebot  dess 
Gottes  ihm  unheldenhafte  List  und  Heimlichkeit  vorschreibe,  und  wie  er 
in  schwerem  Kampf  gegen  das  eigene  Ehrgefühl  und  gegen  die  Furcht 
vor  Schmach  und  Schande  die  Köllen  zum  heimlichen  Handeln  verteilt, 
und  mit  FasBimg  sich  anschickt,  den  listigen  Plan  so  auszuf&hren,  wie 
er  ihn  im  Sinne  des  Gottes  meint  entwoifen  zu  haben;  wie  endlich  die 
beiden  anf  einen  neuen  Winlc  des  Schidcsals  die  eigenen  Wunsche  und 
Gedanlcen  dem  Willen  der  Gottheit  vollständig  unterwerfen«.  So  soll 
die  Scene  die  Aufgabe  haben,  die  Handlung  als  Handlung  einsoleiten 
and  einen  Kampf  von  Willen  und  Leidenschaft  gegen  Welt  und  Schick- 
sal zu  eröffnen.  Wie  diese  Erklärung,  so  verirrt  sich  auch  in  der 
an  zweiter  Stelle  genannten  Schrift,  in  der  zn  Anfang  eine  von  viel- 
fachen Misverständnissen  nicht  freie  Überaetznng  (in  Prosa)  gege* 
ben  wird,  die  Analyse  der  Handlung  und  die  Darlegnag  der  Kompo- 
f,\iUm  in  künstliche  Auslegungen  nnd  abstruse  Auffassungen-  Das 
Bild  der  ganzen  Handlung  wird  am  Schlufs  in  folgenden  Worten  ge- 
zeichnet: »Eine  Heroentochter,  unter  der  selbstgewfthlten  Lebensauf- 
gabe, ihren  Vater  an  ihrer  Mutter  und  dem  Verführer  derselben  zo 
r.lchen,  körperlich  fast  zusaniniengehrochen  nnd  innerlich  vnn  dieser 
rpbr>nslcidensciiaft  wie  vergiftet,  kämpft  den  letzten  Kampf  um  ihr  Ziel 
im  Widerstreit  mit  dem  Willen  des  Schicksals  mit  überreiztem  Eigen- 
willen, leidet  im  Kampfe  Unsägliches  durch  eigene  Mafslosigkeit  und 
göttliches  Verhängnis  und  erreicht  ihr  Ziel  mit  der  höchsten  Kraft  des 
Willens  und  dem  höchsten  Mafs  des  Leidenso.  Gut  haben  mir  zwei  Be- 
merkungen gefallen.  Über  Elektra  wird  gesagt:  «Bei  aller  Innigkeit  des 
FamiliengefQhls  ist  auch  das  Blut  der  Atriden  in  ihr,  welches  in  Aufwal- 
lung gegen  verwandtes  Blut  am  heifsesten  ist«  und  iubetretf  der  Charak- 
teristik heifst  es:  »Im  allgemeinen  machen  die  Charaktere  den  Eindruck, 
als  seien  sie  um  der  Handlung  willen  und  nicht  die  Handlung  ihret- 
wegen da,  als  wolle  der  Dichter  nicht  vollständige  Charakterbilder,  son- 
dern mit  Charakter  handelnde  Personen  darstellen«.  Bei  der  Obe^ 
setiung  werden  eine  Reibe  von  Textänderungen  mitgeteilt,  von  denen 
viele  unbrauchbar,  andere  aber  zwtär  mdstens  anch  ohne  Belang,  aber 
doch  erwähnenswert  sind:  114  opät'  9,  S76  xodr^y,  413  ro^e,  iS8  i/- 
BpSe  oov  ymwxucog^  696  i^icv*  tüO¥^  671  napä  fpfioo  mfim»,  786  ^ivv 
Tt¥\  797  nöU*  ouv  .  .  ä^tog  ^M¥,  840  xcu  v5v  9\  941  06«  8r" 
ehiov^  1022  ndvr'  3p*  äv,  1071  vooei  jrik  1189  Xim^  o\  1186  &r*  w*^ 
1289  du*  od  TÄv  äei  d8i»3^tw  *Apr^u»^  1260  r/c  o^x,  1806  v»;pero(- 
/cev,  1312  xanet  oi  etSov,  1322  atya»  ü\  1386  Jathferou,  1857  ^tX' 
täta^  ftkv  jfc^Ci  1449  tui¥  i/iMy  ye  ^thdrw¥^  1496  &e  i¥WßT'  aäv^ 


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SophoktM. 


221 


0dvi^j  1499  ra  ovt\  Vgl.  die  Besprecüuug  von  E.  Brulin  in  der 
Detttscben  Litteraturz.  1892  S.  688-690. 

Gort  Fulda,  Der  sweite  KominoB  der  Elektra  des  Sophokles. 
Pirogr.  von  Herford  1890.  32  S.  4. 

Der  Verf.  erörtert  in  eingehender  Weise  den  Siuu  der  einzelnen 
SteUen  und  deo  ZnsaimneQhaug  der  Gedanken.  Die  Auffassung  von 
828 ft  »Wo  bleiben  denn  da,  ich  bitte  dich  doch,  die  Btitie  des  Zens, 
wo  der  gULnxende  Helios,  wenn  sie  wirklich  —  wie  du  fiUschlicfa  meinst 
^  diese  Frerelthat  ruhig  geschehen  lassen?«  scheint  nicht  entsprechend. 
Zq  8S7ff.  wird  bemerkt:  »Wie  für  Amphiaraos,  so  wird  auch  f&r  Aga- 
tnemnon  —  das  ist  der  Kernpunkt  des  Vergleichs  —  nach  der  Zeit  der 
Ermedrignag  wieder  eine  Zeit  der  Erhöhung  komment.  In  848  ver- 
mutet der  Verf.  rMi  n^v^,  gewiT«  unnötig.  V.  849  wird  er- 
kUUi:  »Schon  in  ünglftck  gerfttst  du  in  Unglück«.  In  861  wird  der 
Vorschlag  von  Kvicala  in  folgender  Weise  modificiert:  Tvivtpjpzo^,  tto^- 
fujiHit¥  ffOiLUm»  dsivwv  ffmyyiüv  a  a^atv,  »ist  mir  doch  ein  Leben 
beschieden,  welches  gleichsam  ein  reifsender  Strom  -  unaaflialtsam 
mit  sieh  schleppt  ununterbrochene,  zahlreiche,  grausige  Leiden«. 

Fr.  Kraus,  Utruin  Sophoclis  an  Kuripidis  Electra  aetate  prior 
Sit  quaeritur.  Progr.  von  Passau  18»0.  86  S.  8. 

Der  Verf.  stellt  verschiedene  Punkte  zusammen,  welche  die  Prio- 
rität der  sophokleischen  Elektra  erwei>en  (z.  ii  die  Elektra  des  Kuri- 
pnIfN  ersdieiTit  ein  Protest  gegen  die  Darstellnnfr  des  Sophokles), 
und  widerlegt  emi^felieud  die  Gründe,  welclie  Wilamowit/.  und  Bruhn 
fdT  die  gegenteilige  Ansicht  vorgebracht  haben.  Die  gleiche  Frage  he- 
handelt 

C.  0.  Zuretti,  Appnnti  sulle  due  Elettre  in  Rivista  di  Filologia 
XIX  (1891)  p.  841-862, 

welcher  nach  Erwägung  der  Orftnde  und  Gegengründe  mit  einem  non  li- 

qaet  schliefst. 

Erledigt  ist  die  Frage  und  die  Priorität  der  sophokleischen  Elektra 
erwiesen  von 

J.  Vahle n,  Zu  Sophokles  und  Euripides  Elektra.    Hermes  26 
(1891)  S.  861^6. 

Während  bei  Sophokles  KlytAmestra  ihre  Rechtfertigung  allein  auf 
Tötung  der  Iphigenie  grAndet  und  Elektra  davon  Aolafs  nimmt,  ihr  den 
schandYollen  Bund  mit  dem  Feinde  Agamemnons,  mit  dem  sie  zuvor 
üiren  Cbtten  umgebracht)  sum  Vorwurf  su  machen  (586 — ^94),  so  kommt 
in  Euripides'  Drama  Klytiroestra  solchen  Vorwürfen  zuvor  und  schneidet 
lie  ab  durch  die  Erklärung,  nicht  die  Opferung  Iphigeniens  sei  der  An- 


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222 


Griechische  Tngiker. 


lafs  zu  der  Verbindung  mit  Agisthos  geworden,  ja  nicht  einmal  sie  allein 
der  Anlafs  zur  Ermoniung  Agamemnons,  sondern  ein  anderer  Frevel, 
der  zu  jenem  hiuzugekoninien,  sei  der  Anlafs  für  beides  geworden.  Und 
diese  Gedankenentwicklung  der  Euripideischen  Klytilmestra  trifft  so  gut 
atif  Elektras  Rede  bei  Sophokles  zu,  dafs  der  Gedanke  sich  üufdränj^, 
Euripides'  Klytärnei^tra  verteidige  sich  im  voraus  gegen  Angriffe,  die 
Elektra  dort  gegen  ihre  Mutter  erhoben  hat.  Hält  man  insbesondere 
Elektras  Vorwurf  o'j  yäp  xaXov  i Spoci  yajietaBai  t^c  Buyarpbi 
dißvta  Sophokles  Elektra  693  mit  Klytämestras  Worten  Earipides 
Elektrm  1049  itexMß**  hpi^Br^v  r^vnep  nopeuötjioy  Tipbs  rouc  ixttvtp 
noJiMfxeoue  Mvi»  wummm,  so  ergibt  ^cb  nieht  blob  Schute  ftr  den 
angefoehtenen  V.  des  Sophokles  694,  sondern  ancb  ein  sprechendes 
Indicitun  daftr,  dafs  Enripides,  die  Bede  der  Elektra  bei  Sophokles  vor 
Aagen,  in  bewnrster  Absicht  seiner  Kljtämestra  eine  Yerteidignog  in 
den  Mnnd  gelegt  hat,  mit  welcher  er  die  Bede  der  Sophokleiscben  Klyt, 
die  so  leicht  m  widerlegen  war,  zn  übertreffen  gedachte.  —  INe  ans 
der  Ennordnng  Agamemnons  nnd  Klytftmestras  Verbindung  mit  Agisthos 
erwachsene  ungltickliche  Lage  der  beiden  Kinder  Agamemnons  ist  bei 
beiden  Dichtem  za  einem  Moment  der  Anklage  gemacht,  in  einfiscbem 
und  natOrlichem  Ansdmck  nnd  Zusammenhang  bei  Sophokles  (597—608), 
gekünstelt  nnd  ontriert  bei  Euripides  (1087^98).  —  Beide  Beden  tra- 
gen auch  an  der  Stelle,  die  sie  bei  Eoripides  einnehmen,  zur  Charakte- 
ristik beider  Personen  einiges  bei;  aber  der  dramatische  Gewinn  scheint 
ein  so  geringer,  dafs  der  Hauptanstofs,  ein  solches  Bedenpaar  seinem 
Drama  einzuverleiben,  in  Sophokles  und  dem  Wunsche  diesen  zu  flber- 
bieten  zu  suchen  sein  wird.  Neben  dieser  Abhandlung  ist  ohne  beson- 
dere Bedeutung  die  Jenaer  Dissertation  von 

Rieh.  Wolterstor  ff,  Sophoclis  et  £uripidis  Electrae  quo  ordiue 
sint  composit4ie.  1891.  66  S., 

welcher  zum  Bchlufs  der  Ansicht  von  L.  Fischer  (Innsbruck  1876)  bei- 
pflichtet: »Die  Gestalten  (der  Euripideischen  Elektra)  sind  nur  Zerr- 
bilder der  Äsch^leischen  nnd  insbesondere  der  Sophokleiscben  Elektra«  • 

F.  Hintner,  Der  Pflichtenstreit  der  Atramemnonskinder  in  So- 
phokles* Elektra  und  seine  Lösung.    Prugramm  von  Laibach  lödl. 

84  a  8. 

Der  Verf  handrlt  vnn  dem  Widerstreit  der  KindespHicht  und  der 
Verpflichtung  zur  Kache  bei  Elektra.  Orestes  und  Chrysotliemis.  Die 
Stelle  1425  ]1rio},?uüv  et  xaXvj^  i^damasv  wird  als  die  einzige  bezeichnet, 
wo  ein  Kamjtt  der  beiden  Pflichten  an  Orest»»^'  Person  zu  bemerken  sei. 
Von  Chrysolh*  Ulis  heifst  es:  »Der  Scluni  i  /  um  iI«  n  verlorenen  Vater,  die 
Liebe  zur  Schwester  uml  das  warme  Interesse  au  deren  Los  treten  zu- 
rück, und  im  Augeabiicii,  wo  sich  der  Sieg  in  unserem  Drama  auf  die 


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Sophoklcf. 


Seite  des  HAcht<:  t-a  neigen  beginnt,  saizt  sich  Cbrysothenjis  von  Elektra, 
der  Uauptvertrctcriii  desselben,  thatsäcbiicb  los«.  Wir  haltf^n  diese 
Aa^soog  Dicht  für  ganz  richtig.   Der  AbschluTs  der  Abhaadiuog  soll 

Zu  l— 10  bemerkt  Psichari  Revue  de  Pbilol.  XV  2  S.  155  f. 
»Ce  voyage  de  I)lusieu^^  kilonn'tres  dans  l'espace  de  dix  senaires  iam- 
biqiies  s'exjilique  par  la  dispositiou  materielle  de  la  scene  grecque  qui, 
comme  on  sait,  eiait  tout  eii  lüDgueur  Quelques  pas  faiU  par  les  ac- 
teurs  reüdaient  facile  rillusion  du  depiacenient«.  Zu  V,  159  erklärt  er 
d^dmy  r^ßr^  wie  äarptuv  £i>fp6vr^  (19)  jeunesse  inalbeureuse. 

S46  raSr'  c/te2  IL  Mehl  er  MnemoB.  N.  S.  XVII  p.  100. 

SophoMes'  KOnig  Oidipns.  Für  den  Scholgebraoch  herausgegebea 
Ton  Friedrich  Schubert  Zweite  verbesserte  Auflage.  Mit  sieben 
AbbUdoogen.  Leipxig  Freytag  1800.  XTI  o.  708.  8. 

Diese  Ausgabe  bat  die  gleichen  Beigaben  wie  die  des  Aias  (S.  215). 
Die  neuen  Koi^ekturen  230  ix  ntm^i  ^^ovoV,  328  ra/jt'  i^svi/xa*^  579 
twS$^  S  y  kork  mü  ve/<uiv,  640  xox^v  datoxptvag  duoty^  853  JiJt^c  ^ 
1167  exiyrfQ  Sko^  1464  rpansC*  Am  iv,  1477  ^t/  ix^ti,  rMat  kOnnen 
sdnrerlich  gebilligt  werden.  Die  Änderungen  1040  mi/je^v  ^,  1002  od^' 
ih  Tp-rr;  iyili  'x  (80  schos  Gu.  Wolff)  siud  mOgUcb.  Vgl  die  Be- 
spveehang  von  S.  Reiter  in  der  Zeitschr.  f.  d.  Ost.  Q.  1890  S.  707  —709 
iid  von  J.  Herser  in  den  Bl.  f.  d.  bayr.  Gymoasialscbir.  1891  S.  568 
bii  671 ,  welcher  1062  iä»  xpiv^i  yer^  1^7?  9  ^*  ^X^^ 
Wflingt- 

Jobann  Becker,  Die  Überarbeitung  des  ursprünglichen  Ödipus 
von  Sopboldea.  Programm  des  K.  6;^nasiiiius  in  Cleve.  1891.  26  S.  4. 

Der  Verf.  macht  aus  dem  O^hwa  xitpaanfOQ  und  dem  OUfnottg  hA 
Mmimj^  ein  einsiges  Stock  von  424  Versen,  welches  das  Mittelstttek 
fliMr  Tfilogie  gebildet  haben  soll.  Wert  kann  ich  der  AnsfOhrung  nicht 

Fr.  Giesiap,  Der  Ausgang  des  Königs  Ödipus  von  Soplioiiies  und 
Uie  aristotelische  Katbarsis.    Oommentat.  Fleckeis.  1890.  S.  9  -  36. 

»Katharsis  ist  die  Bembiguag  oder  erleichternde  Abspannung  der 
emgtea  Affekte  durch  die  Mittel  des  versöhnenden  Schlnssesc.  Drum 
kaan  nicht,  wie  Schneidewin  gemeint  hat,  der  Ödipus  ursprünglich  mit 
der  Terbannung  des  Ödipus  geschlossen  haben.  »An  der  Stelle  gerade 
setzt  die  Abspannung  der  Affekte  ein,  von  der  ab  man  den  SchUiTs  ftlr 
lüiwbt  erklArt  hat«*  Die  Polemik  gegen  Schneidewin  und  Graffunder 


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224 


Griecbiscbe  Tragiker. 


(vgl.  Jabresb.  f.  1885/86  Bd.  46  S.  253)  ist  Qberzeugender  als  die  posi- 
tive Beweiaflihnmg.  In  V.  1446  soll  xai  im  Sinne  too  nahm  mdgfi" 
MX  werden. 

422  Brav  xarataBfj  rov  ktfiiva  zov  ivdov  aic  bat  mir  vor  meh' 
reren  Jabren  Ferdinand  Schön  tag  mitgeteilt.  Ähnlich  Hoosman, 
s.  oben  S.  212. 

499  xi:m)a^nHMwv^  ipovia  E.  Mehler  Mnemos.  N.  S.  XTII  p.  lOT. 

Zu  846  bestreitet  G.  Young  Journal  of  Pbilol.  No.  39  (1891) 
p.  Ulf.  die  Erklftmng  Ton  uldCwvoe  bei  Jebb  »allein  wandernd«.  Aller- 
dings bedeutet  otoCwvog  nichts  anderes  als  ohi ,  aber  durch  die  Zu- 
sammensetzung mit  dem  auf  den  Wanderer  hinweisenden  Wort  Cbvv?  ist 
das  abstrakte  cilog  anschaulich  geworden. 

1266  schreibt  M.  Schanx  N.  Rh.  Mns.  44  (1889)  8.  806  ^ccvA 
d^v  (—  di)  Diadort;  weleher  Htyä  ^  ?enniitete,  hat  nicht  ohne 
Grand  an  ii)     Anstofs  genommen. 

1427 f.  unatBpov  ourat  Setxvuvat,  ro  firjre  fii}  wy'vro»  Isoo; 
(oder  /i^  TJXfxyo:;  hpuv)  A.  Nauck  Herm.  24  p.  449.  Eine  Änderung 
ist  unnötig,  wenn  die  Verse  sich  als  unecht  herausstellen. 

H.  H.  Vetter,  Über  den  Gharakter  des  EOnig  ödipns  in  der 
gleichnamigen  Tragödie  des  Sophokles,  II.  Teil.  Gymn.  Progr.  m 
FVeiberg  1889.  82  8.  4. 

Die  schon  im  ersten  Teil  (vgl.  Jabresb.  1887/88.  Bd.  58  S.  428) 
dargelegte  Charakterschuld  des  (Küpus  wird  vseiter  ausgefälirt  und  der 
Ideengehalt  des  Sttickes  in  der  Darstellung  des  auf  eigene  Einsicht  und 
Kraft  sich  stellenden  und  pochenden  Menseben  gefunden.  »Gerade  der 
Gegensatz,  in  welchem  der  Dichter  beide  Ödipe  so  geflissentlich  setzt, 
Iftfst  es  doch  ganz  unmirsverstäudlich  als  seine  Absicht  erkennen  an 
zeigen,  wodurch  ödipns  sein  Leiden  wenn  nicht  verdient,  so  doch  sieher 
Terschnldet  hat«  (0.  K  1196 ff.).  »Sophokles  hat,  indem  er  die  von 
ÄsehyloB  mühsam  erkämpften  sittlichen  Grundwahrheiten  aufnahm,  den 
Geschlechtsflncb  aber  als  dramatisches  Motiv  gans  aufgab  und  die  Quelle 
der  tragischen  Konflikte  lediglich  in  die  Seele  der  Handelnden  legte  und 
ihre  Geschicke  mit  feinster  Psychologie  ans  Ihrem  Charakter  motivierte, 
einen  weiteren  grofsen  Fortschritt  gegen  Aschylos  gemacht«. 

Jobannes  Klein,  Die  Mythopöie  des  Sophokles  in  seinen  The- 
banischen  Tragödien.  I.  Teil:  König  Odipus.  Frogr.  vuu  Eberswalde 
1890.  S5S.  4. 

»Man  wird  sich  hüten  müssen,  unsere  moderne  Schuldtheorie  oder 
gar  die  Forderung,  dafs  Schuld  und  Strafe  einander  adftquat  sein  soUeUi 


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Sopbok'eB 


225 


ein«  Theorie,  die  leider  in  neuester  Zeit  wieder  ihre  Vertreter  gefanden 
hat,  zom  Harsstabe  fOr  die  Kritik  der  SophoUeischen  Tragödie  zn 
maehen.«  üra  die  verkehrten  Ansichten  über  die  Sehicksalsirage  und 
über  die  Schuld  des  Odipus  nnd  der  Antigone  zn  berichtigen,  will  der 
Yerfi  die  Abweichnngen  des  Sophokles  von  seinen  Torgängem  oder  Zeit- 
genossen aufspüren  und  die  Gi  Unde  filr  die  Yerflndernngen,  weldtö  er 
mit  dem  ihm  Torliegenden  Stoffe  vorgenommen  hat,  ans  seinen  tragischen 
Absichten  erklAren. 

II.  Muther,  Über  die  Tiresiasscene  in  Sophokles'  König  Odipus. 
Gymn.  Progr.  von  Coburg  1 890.  24  S.  4. 

»Utlipu'^  glaubt  nicht  an  »las  geheimnisvolle  Walten  des  Gottes 
Phöbus  und  an  «eine  Verbindunj?  mit  dem  blinden  Greise  Tiresias,  und 
gerade  die>er  uufromm  ^inn  wird  Cur  ihn  verhängnisvoll«.  Diesen  un- 
frommen Silin  hat  auch  der  tVümme  Chor  4ÜÖÜ".  Die  leidenschaftliche 
Aufwallung  und  uuerbiLlliche  (irausanikeit,  in  welcher  Schmelzer  den 
Tiresias  erscheinen  läfst.  wird  mit  Recht  zurückgewiesen.  Aber  man 
darf  auch  nicht  jede  Erregung  leugnen.  Tiresius  ist  eutrUötet,  ebenso 
wie  Ödipus,  und  die  Entrüstung  beider  ist  eine  gerechte;  von  einer 
Schnld  des  Odipus  kann  keine  Bede  sein,  wenn  aneh  die  Heftigkeit 
seines  Wesens  ihm  verderblich  wird.  Gnt  bemerkt  der  Verf.:  »Die  dra- 
matische Handlung  erhSlt  durch  die  Tiresiasscene  plötslich  einen  tragi- 
schen Charakter;  die  Znschaner  werden  auf  einmal  in  eine  tragische 
Stimmung  versetzt,  die  sie  bis  zum  Endo  der  Tragödie  kaum  einen 
Augenblick  verlftfst«.  Die  Konjekturen,  welche  der  Verf.  nebenbei  bringt, 
287  i^^tywg^  817  xomw^,  B87  <R/^v  fytgfn^^  360  §  *ienEipf  «ri/Vfi^,  422 
Szt  Boftatg^  424  it^BoQ  «ov,  die  Annahme  einer  Lflcke  nach  448,  können 
ebensowenig  gebilligt  werden  wie  die  Erklärung  zu  328 f.:  »Wie  ich  auch 
das,  was  ich  weifs,  aussprechen  mag,  werde  ich  gewiCs  niemals  dein  Un- 
glftek  nicht  enthflUen«. 

Sophokles.     In  modernen  Versmafsen  neu  übertragen  von 
W*.  Kleemann.    I.  König  Odipus.  Ilildburghausen  1889.  59  8.  8 

Der  Verf.  will  »eine  der  grofsen  gebildeten  nnd  lifprari«;eh  ange- 
regten Lf'^ewelt  forniiiereehte  geläufige  tibertragung  bieten,  welche  dem 
Gf dankoidtihalt  voll  Rrchnun!?  trflcrt  und  ihren  Hauptzweck  darin  findet, 
die  asthetibche  Wirkung  deh  Orit^inals  möglichst  vollkommen  zu  er- 
reichen« Wir  liehen  zu.  dafs  die  Übertragung  einem  gröTseren  Publi- 
kum peiüutin:  ist.  weuii  auch  Ansdrückn  wie  »mit  dem  Lorbeerzweig  sitzt 
auf  dem  Markt  das  andere  rJewimmcU  nieruaudcn  ansprechen  werden; 
aber  die  Wirkung  desUiiginaU  wird  in  keiner  Weise  erreicht:  vielmehr 
hat  der  Ton  sowohl  in  den  Dialogpartien  als  namentlich  in  den  Chor- 
gesäogen  etwas  Fremdartiges  und  dem  Original  Femliegendes.  Ich  führe 
zum  Beweise  die  Übersetzung  von  873 if.  an:  »Hochmut,  in  Tborbeit 

Jfthmbcricltt  «ür  AIlcnhmnmriswaMlwft.  LXX2.  Bd.  (ISSS.  LJ  16 


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226 


Oiiechitehe  Tnglker. 


ftufgeschwellt,  kann  wohl  die  EVeiheit  töten,  Doch  tsAtaßt  er  sellnt  skli 
nicbt  Gewinn  Kocb  Hilf  ans  Sorg  nnd  Noten.  Und  wenn  die  Höhe  er 

eiUomm,  Stürzt  er  herab  vom  jfthen  Band,  Wo  schwankend  tastend 
noch  kein  Fufs  Den  Raum  zu  festem  Tritte  fand.  Lafs,  Gott,  eicht 
weichen  frommen  Sinn  Des  Landes  Hort  nnd  Segen,  Es  sei  mir  alieaeit 
Apoll  i\Ioin  Sclifttzer  allerwegeni.  Hiervon  steht  eigentlich  gar  nielito 
bei  Sophokles. 

Köuig  Oidipus,  Trauerspiel  des  Sophokles,  übersetzt  von  Dr.  Kudoii 
Meyer-Krämer,  Berlin  1891.  82 S.  8. 

Die  Übersetzung  ist  nicht  frei  von  Hörten  und  Mifsverständnissen 
des  Textes.  Der  Anhang  bietet  verschiedene  Konjekturen,  die  gröfsten- 
teils  wertlos  sind.  Unter  anderem  verlangt  der  Verf.  441  aip^irnQ^  697 
Eonoftzo::  eil^'  omto,  IM  ß)Aarrj^ ^  815  ifrrtv  für  v5v  itn\  894  dpxiast 
ip'jj^fXQ  dfX'ivetv^  1030  no^j  yu),  rixvnv,  1350  iv(tS:a;\  1390  oi^vscv^  1424 
ala^dvsffbi  ri,  14ü3  r^or^  für  r^/it)^  1494  roti  YäfiotQ  für  ro:^  ifiolg,  1526 
int7ti)d-iiju.  Diu  V.  1406  -  1408  und  1496—1501  werden  dem  gleichen 
Interpolator,  der  1524 — 30  angetückt  liabcn  soll,  zugewiesen.  Vgl.  die 
Besprechung  von  Morsch  in  der  Wochenschrift  f.  kl.  Pbilol.  1892- 
S.  100—102. 

Oldtiroug  ini  Ko^atu^, 

Sophoclis  tragoediae  recensnit  et  explanavit  Ed  Wunder,  Vol  1. 
Sect.  III.  Contioeus  Üedipum  Coloneuni.  Editio  quarta  «luam  ca- 
ravit  N.  Wecklein.    Leipzig  1889.  160  S.  8. 

Von  neuen  Vermutungen,  wrlclie  in  der  vierten  Auflage  vorgebracht 
werden,  sind  folgende  zu  nennen:  92  f^/fxsfravray  424  xdna'-'nnorjvTat, 
Schol.  zu  489  Oed  rma  eäfr^ftfav^  763  xa:  81 3  f.  «'"c  «rc»  -rno'jat' 
XetQ  .  .  dvznfxei't/'yj ,  1036  oju  insig,  1043  Tij)oBt}^{a^ ^  1110  f-  r.a\>dhXta 
ra'Jdjv,  1171  Totvd\  1180  ist  unecht,  1273  aij  o'  für  ottS\  nach  1298 
scheint  ein  Vers  wie  rä  Tttm/fiar*  aurä  xai  aov  aixuTfioy  axor.m 
ausgefallen  zu  sein ,  T  h  e  o  g  n.  423  xaTaxecfievov  eu8ov  {für  ivSov) 
äjieevov. 

Bei  seiner  Bespi  eclmng  der  Ausgabe  la  der  Bcrl.  Pliilol.  Wochen- 
schrift 18ÜÜ  S.  1453—66  verlangt  P.  Dettweiler  288  fiocfjac^  nmitaB' 
iv  fir^daiiais.  Aber  ixijSafiats  wttfde  den  Sinn  geben:  »achtet  die  GOtter 
nißhtc ,  wahrend  der  Gedanke:  »labt  es  nicht  dahin  kommen,  dafo  ihr, 
während  ihr  die  GOtter  ehret,  dann  diese  selben  GOtter  anfser  Acht  lasset« 
QudafMtQ  erfordert  Vgl.  andi  die  Besprechang  von  Herrmanowski  in 
der  Wochenechriit  f.  U.  PhUol.  TU  S.  816-16  und  843-46  nnd  H.  Otte 
ebd.  794—97. 


Digitizcd  by  Coo^lt 


Sophoblei, 


C.  Krauth,  De  versibus  de  interpolatione  sospectis  in  Oedipo 
Coloneo  Sophocüs.   Diss.  tob  Halle  s.  S.  1885*  61  8.  8. 

In  dieser  (froher  flbersefaenen)  Abhandlung  sneht  der  Verl  die 
Frage  der  Interpolation  von  bestimmten  Gesichtspunkten  ans  (spraeh- 
liehe  Form,  Ökonomie  der  Handlang,  Charakteristik  der  Personen)  sn 
behandeln.  Doch  werden  zur  Yerteidigung  der  Echtheit  öfters  Punkte 
(riHracbt,  welche  die  eigentlichen  Verdachtsgrande  nicht  bertthren,  und 
feUt  die  Sicherheit  der  Methode.  So  sollen  die  Fftlle  des  6fiounÜMtnw^ 
welche  msanimengestellt  werden,  71  fioiot  und  1488  fy»fv/  rechtfertigen 
mid  wird  dann  pdlot  in  fwXm  {&e  upbg  rii  ilifov,  oic  xanprOom  ftöMu) 
od  fp^  in  ^p€¥Ög  (^c^mk  ^ppnföc)  yerändert.  Die  Echtheit  von 
199^807  wird  durch  die  Erklärung,  dafs  aieBifrat  301  •crrätc  bedeute, 
in  Schnts  genommen.  Wie  paTst  dazu  ovoßa  und  der  folgende  Vers? 
Und  wird  der  ADstofs  in  306  durch  /Sa^v  euSse  beseitigt?  Wo  kommt 
bei  einem  Tragiker  eine  solche  Ellipse  vor?  Zu  1370 f.  werden  die  Kon- 
jekturen von  Sehrwald  und  Piderit  elaop^  fuv  Otdhaw  aoTix'  sehr 
empfohlen,  was  aber  /liv  bedeuten  soll,  wird  nicht  gesagt  Als  unecht 
liCst  der  Verl.  nur  337—341  (Meineke  wollte  337  343  tilgen;  in  342 
wird  <Tfo*,  <S  T£xv'  geschrieben),  769  1716,  1747,  1758  gelten.  Die 
KoBjekturen  zu  946  rixvotc.  1060  aiimmti^'  wp'  dipiidxmv  (und  1058 
tw  ipußdxa»)  u.  a.  sind  ohne  Belang. 

Albert  Mayr.  Über  Tendenz  und  Abfassungszeit  des  Sophoklei- 
sehen  Ödipos  auf  Kolonos.  Gommentationes  Monaceuses  1801.  S.  160 
Us  176. 

Der  Versuch,  den  von  Diod.  XIII  72 f.  berichteten,  von  Agis  im 
Jahre  407  von  Dekelea  aus  übernommenen  Überfall  Athens,  bei  welchem 
sich  900  böotisoht'  Reiter  beteiligten,  mit  dem  vaticinium  post  eventum 
644ft.,  605,  021  f.  in  Verbindung  zu  bringen,  iiat  ein  zweifelhaftes  Er- 
gebnis, da  die  Beziehung  zum  Grabmahl  des  Ödipus  fehlt.  Agis  lagerte 
damals  bei  der  Akademie,  weshalb  der  Verf.  702  auf  Archidamos 
und  seinen  Sohn  Agis  bezieht  Diese  Annahme  hat  mehr  Wahrschein- 
fidkkfit. 

•11  cn^ex-  ix/JLadecVy  1206  iotw  ä'  utd'  Snajs  A.  Nauck  Rulletin 
de  l  Ac.  Imp.  de  St  Pötersbourg  t.  V  p  298.  Derselbe  tritt  ebend. 
8>  2d9f.  ftir  die  Schreibung  AUurcu/x^^rr^  und  'Insppi^pa  ein* 

8801  vermutet  C.  L.  Rossetti  Bivista  di  EUoL  XIX  p.  27^—79 
omr*  ^^ipYOQ  oi  r6  KaSpeAuv  itüfw  xipfj  Kai^i$o¥  9  •  •  ßß<P'  Un- 
bmchbar! 

454  ^iTuaev^  1204  vixf}V  ßapecav^  la  rsxvov,  wxdre,  1210  C«'»' 
ta^'  £.  Mehler  Mnemos.  N.  S.  XVII  p.  107 sq. 

1818  SehoL  e&v  Staci^pLt(m¥  Kontos  Athen»  I  (1888)  8.806. 

18» 


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228 


GrlMbfiidie  Tmfflier. 


Sopliokles'  Antigone.  Für  den  Schu  Ige  brauch  herausgegeben  voo 
Friedrich  Schubert  Zweite  verbesserte  Auflage.  Mit  7  Abbildun- 
gen. Wien  1889.  64  S.  8. 

Über  diese  Auscrnbr-  s.  oben  S.  215.  Ein  Verzeichnis  bpmrrkens» 
werter  Anderunpen  der  hand-cbriftlichen  Cberlieforiing  ist  in  der  Zeit- 
schrift für  dip  österreichischen  Gymnasien  40  (1889)  S.  482  -484  ge- 
geben. Die  Verbossening  xuxas  ßd^sti  1305  ist  gut,  ich  weifs  nicht, 
ob  neu.  Die  V.  Il70f.  sind  eingeschlossen.  Vgl.  die  Besprechung  von 
Otte  in  der  Wochenschrift  l  klass  Philol.  1889  S  1220—22,  welcher 
7 18  ä^^'  Btxt  xnt  m  /lot^  fisrdfframv  vermutet,  von  S  Reiter  iu  der 
Zeitschr.  f.  d.  öst  ü.  40  S  720—25,  von  Herz  er  in  den  üi.  f.  d.  Gym- 
nasialschulw.  28  S.  304  -  306. 

Sophokles'  AutigODe.  Mit  Eioleitnng  und  Anmerkungen  fnr  des 
Schulgebrauch  herausgegeben  YOn  J.  Rappold.  1.  Teil:  Einleitoi^{ 
und  Text.  2.  Teil:  Anmerkaogen.  Wien  1890.  76  nnd  60  S.  8. 

Von  fefalerbaften  oder  ganz  nnbntnchbren  Änderungen  des  Textes 
zu  Bchweigen,  können  die  Koiuektnren  va  231  dn*  iJInßanf,  694  AaßSo' 
xi9a»  vowy  opwfMu^  613  M£v*  fyngtv  Bvorm»  fiforoy  näftstoim  ixt^c 
ätag,  861  it*  owr*  iv  ßfwtaSe,  oÖMir*  ouaa  und  870  xofftpfT^zs  Ttfuüv 
xuflijaaVf  866  «u  rcxvov,  rsxvov,  1085  d&ftaxroc  o/i7v  dlji*  *  fynu  S'  umt 
yivo'j^^  1166  TTpoSof  Sat/i  dvü/joQ  wenig  Beifall  finden.  Ansprechender 
ist  dn<ptX6^t$t  V  0»Y<v  (vorher  «rrrov  (})r/j.ds^£Tat)  851.  Auch  die  erklären- 
den Anmerkungen  bieten  viel  Fehlerhaftes  ,  nichts  Bemerkenswertes. 
Vgl.  meine  Besprechung  in  der  Berl.  Philol.  Wochenschrift  1891  S.  709f 
und  die  von  S  Reiter  in  der  Zeitschr.  f.  fb  'V^terr.  Gymn.  1891  S.  721 
bis  724,  von  H  e  r  z  e  r  in  den  Bl.  f.  d.  Gymnasialscbulweseu  28  S.  306 
bis  809. 

Die  Tragödien  des  Sophokles  mm  Schnlgebranche  mit  erklftrendett 
Anmerkongen  versehen  von  K.  Weck  lein.  Erstes  Bindchen:  Anti- 
gone. Dritte  Auflage.  Mflnehen  1889.  lOl  S.  8. 

Aus  der  neuen  Auflage  führe  ich  die  Änderung  von  xrxxoc^  in  ßpo' 
Xoit  1076  an.  Damit  ist  das  bezeichncDde  Wort  an  die  Stelle  eines 
nichtssagenden  gesetzt  Ich  erwAhne  dies,  weil  P.  De  tt  weil  er  in  seiner 
Besprechung  der  Ausgabe  Berl.  Philol.  Wochenschrift  1898  8.  S97~t01 
die  Aoderang  als  unnötig  erklärt  Vgl.  auch  die  Besprechung  too 
W.  Fox  in  der  N.  PhiloU  Randschan  1891  S.  867 — 69  und  von  Herser 
in  den  Bl.  f.  d.  Gynmasialschnlw.  28  S.  809—11. 


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Sophokles. 


229 


The  Antigone  of  Sophoeles.  With  an  introdoction,  notes,  and 
appeadix  for  the  nse  of  stndenta  in  Colleges  by  Milton  W.  Hum- 
phreys.  New  York  1891  LYIII  mid  2$eS.  8. 

Diese  sorgtuUig  ausgearbeiteu-  und  gui  ausgestattete  Schulausgabe 
zeichnet  sich  durch  besonnene  Kritik  und  geschmackvolle  Exegese  aus. 
Neues  bietet  dieselbe  wenig.  Auf  die  Eoigektur  x^^^  r'  ^f^^ 
wis  eine  Art  Acc.  de«  inneren  Objekte  sein  soll,  legt  der  Terf.  mit 
Beebt  kein  Gewicht  Eher  Ufst  sich  der  Vorschlag  hOren,  1298  rä»  9* 
imtea  an  schreiben.  Die  Einleitung  handelt  snnflcbst  aber  Leben  und 
IHchtnng  des  Sophokles,  dann  aber  die  Antigone  (Mythus,  Handlung, 
Handsebriften  und  Ausgaben,  Metra). 

SopbocUs  Antigona.  Edidit  Gast  Kassai.  BudapeAtiai  1891. 
78  S.  8. 

Der  Verf.  schreibt  269  ot^  fttr  ^c,  1035  npbQ  S'  wi  t»ö  fimti  und 
1097  äxj^  Topd^tu  MOpdtav  Setvorepd  ye.  Die  letzte  »Verbesserung«  stellt 
dieser  neuen  Ausgabe  des  Sophokles  trotz  der  Bemerkung  »de  mea 
eoniectura,  quae  et  linguae  usui  et  metro  et  loci  sententiae  egregie  con- 
venitc  keine  gOnstige  Prognose. 

A.  Schwarz,  Beiträge  zur  Kritik  und  Erldftrung  des  Sophokles* 
Antigone.  ZeiUchr.  t  die  österr.  Gymn.  1889  8.  877—84,  976—88, 
1977-80. 

Von  den  zahlreichen  textkritischen  und  exegetischen  Bemerkungen 
kann  etwa  der  Vorschlag,  459  (fößr^jxa  ftlr  ffj6\>rjfxa  zu  lesen,  erwähnt 
werden.  V.  455  soll  interpoliert  sein  (454  Tafpanra). 

C.  Cristofolini,  Sopra  un  passe  controTerso  neU*»Antigone< 
di  Sofode.  Progr.  von  Triest  1888.  58  S.  8. 

Der  Verf.  handelt  Uber  die  Echtheit  der  V.  891—928  und  nimmt 
lach  906-  912  in  Schuta.  Das  Unlogische  rechtfertigt  er  mit  der  Be- 
merkung, dafs  der  Schmers  seine  eigene  Logik  habe.  Vgl  die  Be- 
sprechung von  H.  St.  Sedlmayer  in  der  Zeitschr.  t  d.  Ostenr.  Gymn. 
1890  a  681  f. 

Heuwes,  Beiträge  zur  Würdi^iiag  der  Opitzschen  Übersetzung 
der  Sophokleiscben  Antigone.  Progr.  von  Warendorf  1880.  21  S.  4. 

Der  Vert  gibt  suerst  einen  kurzen  Überblick  über  den  Entwick- 
lungsgang der  deutschen  Übersetzungskunst  bis  auf  Opita,  spricht  über 
Opitsens  Stellung  zur  klassischen  Philologie  Oberhaupt  sowie  zur  Über- 
setzungskunst  insbesondere  und  geht  dann  über  zu  seiner  Übersetzung 
der  Antigone.  Das  zweite  Kapitel  handelt  über  die  Veranlassung  zur 
Wahl  der  Antigone,  Ober  die  HOlfsmittel  der  Übersetzung  und  Ober  die 


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230 


OiiMhiMlie  Tragiker. 


Art  und  den  Umfang  der  Benatzang,  das  dritte  vei:gleicht  die  Opitssche 
»Aatigonec  mit  dem  Originale. 

4  oödh  räp  o$r'  dnj^  oiSr'  anjf  a^zp  G.  B.  Classieal  Baview 
17  p.  4yf. 

23  führt  für  S{x7)  8:xaia  G.  Weymann  Bl.  f.  d.  b.  Gymnasialschulw. 
1889  S.  80  aus  den  Akten  des  Karpas,  Papylus  und  der  Agathoaike 
§  8  die  Worte  äüaj  yäp  dtMtUa  iaxdß  an. 

580  vermutet  G.  II.  Müller  Hermes  1>5  (1S90)  S.465f.  wäre  nov- 
7tag  C^Arji.   Uogcru  vermifst  man  in  der  Strophe  die  Anakrusis. 

847  will  A.  Frederking  K.  Rhein.  Mob.  46  (1691)  8.  144f.  ola 
für  o&  lesen. 

Friedrich  Seiler,  Die  Rnhandlung  des  sililichen  Problems  io 
Schillers  »Kampf  mit  dem  Dra(  hen«,  der  Erzählung  bei  Livius  VUI  7, 
Kleiäts  »Prinz  von  Ilomburgc  und  Sophokles'  »Antigooe«.  Progr.  von 
Eisenberg  1890.  25  S.  4. 

Über  die  Antigene  bemerkt  der  Verfasser:  »Antigone  verstOfst  in 
Erfüllung  einer  frommen  Pflicht  gegen  ein  Staatsgesetz;  dafür  trifft  sie 
der  Tod.  Und  doch  konnte  sie  nicht  anders  handeln,  ohne  ihre  sittliche 
ppffinlirbkoit  aufzugeben;  sie  hatte  also  mir  die  traurige  Wahl  zwischen 
Bruch  mit  ihrem  Gewissen  und  Tod,  In  diese  schlimme  I.apo  hatte  sie 
sich  nicht  selbst  versetzt,  sondern  die  Verhältnisse,  das  Los  ihres  Hauses, 
das  Schick*^al  Insofern  ist  die  Antigone  eine  Srhicksalstragödie ,  aber 
in  diesem  Sinne  ist  es  jede  Tragödie.  "Denn  ohne  die  Verhältnis'^e.  die 
Umstände,  die  ganze  Lage,  in  die  der  Held  ohne  sein  Zuthun  t:e>t(  11t 
worden  ist,  käme  es  nirgen  ds  zur  Entwicklung  des  tragischen  Kon- 
fliktes .  .  Dais  diese  Wirks  iinkeit  des  Verhängnisses  etwas  ganz  an- 
deres ist  als  die  unabwendbare  Schicksalsbestimmung,  die  den  Ödipus 
schon  vor  der  Geburt  zu  furchtbaren  Verbrechen  vorherbestimmt,  liegt 
auf  dir  IJand.  Antigone  hatte  die  Wahl.  Sie  konnte  das  Leben  wäh- 
len ;  dafs  sie  dem  Gesetze  in  ihrer  Brust  folgend  den  Tod  vorzog,  war 
nicht  Schicksalsbestimmung,  sondern  ihre  freie  sittliche  Entscheidung. 
Dals  der  Tod  sie  nun,  nachdem  sie  sich  so  5  iiLschiedeu,  wirklich  trifft^ 
kann  unser  Gerechtigkeitsgefühl  nicht  verletzen«. 

F.  Seiler,  Die  Katastrophe  in  Sophokles  Antigone.  N.  Jahrb.  f. 
PhüoL  1890  S.  104-106 

bemüht  sich  den  Tadel  zurückzuweisen,  welchen  Bellermann  im  »Ruck- 
blick« seiner  Schulansgabe  gegen  die  Darstellung  li^r  Katastrophe  aus- 
gesprochen hat,  bei  welcher  die  letzte  F^ntscheiduiit:  an  einer  zufälligen 
Verkehrtheit  des  augenblicklichen  Urteils  hänge.    Kr  iiihrt  Folgendes 


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äopbokles. 


23t 


aus:  1)  Der  Eintritt  dpr  Katastrophe  hängt  nicht  von  dem  zufälligen 
Zaspätkommen  Kreons  ab,  sondern  ist  schon  beim  Anftrnton  des  Teire- 
sias  uovermeidlicli.  Die  Kata<;trophe  ist  also  unal>h:iiitii^'  von  einer  /.u- 
Lüügen  Verkehrtheit  des  Urteils.  2)  Teiresias  will  in  seiner  ersten 
Rede  (998  1032!  nicht  die  Möglichkeit  eines  ^'lücUlichen  Ausgaugus>  als 
L'jch  vorhanden  hinateileu,  er  will  nur  das  Begräbnis  des  Leichnams 
aurchaetzeu,  damit  die  Vorzeichen  wieder  besser  werden.  3)  Dafs  Kreon 
nierst  zu  Poljneikes  und  dann  erst  zur  Äntigonc  gebt,  ist  zwar  sub- 
jektiv aus  dem  Sinne  der  bändelnden  Person  nicht  hinreichend  sn  er* 
klären,  wohl  aber  oI^^Üt  am  dorn  Bedtlrfnli  der  Diebtung.  4)  Der 
Mangel  an  aasreichender  Motiviernng  in  diesem  Pnoltte  ist  obne  Belang; 
denn  Kreons  Handlimgsweise  ist  fftr  den  Ausgang  gleichgültig. 

Dagegen  lUirt  B.  Nake  ebd.  S.  669—574  mit  Recht  ans,  dafs 
die  Katastrophe  durch  Teiresias'  erste  Rede  noch  abgewendet  werden 
»n,  in  seiner  sweiten  in  natnrgemftfser  Weise  vorausgesagt  wird,  dafs 
aaf  ihr  schliefsliches  Eintreten  die  Reihenfolge  von  Kreons  Sllhnehand- 
hmgeo  voD  Einfiofe  und  diese  Reihenfolge  sowohl  in  des  Königs  Cha* 
rskter  wie  in  seiner  Lage  begründet  ist,  nnd  dafs  dieses  MoUy  die 
Sebald  Kreons  in  das  rechte  Licht  setzt  und  Ton  erschflttemder  Wir- 
kang  ist  —  In  ihren  Repliken  ebd.  8. 849—850  bleiben  beide  bei  ihren 
Behaaptnngen  stehen.  Es  bitte  vor  allem  betont  werden  sollen,  dafs 
ür  Eintritt  der  Katastrophe  in  erster  Linie  davon  abhängig  ist,  dab 
iatigooe  ihrem  Leben  vonteitig  ein  Ende  macht.  Ob  die  Katastrophe 
eingetreten  sein  würde ,  wenn  Kreon  sofort  bei  dem  Auftreten  des 
Sehers  klein  betgegeben  hätte,  hat  man  bei  einer  Dichtung  nicht  zu 
za  untersuchen. 

# 

Tpa^htaL 

Sophoclis  tragoediae  rec  et  ezpl.  Ed.  Wunder.  Vol.  IL  Sect.  HL 
eontinens  Trachinias.  Editio  tertia  quam  euravit  N.  Wecklein. 
Leipog  1890.  lies.  6. 

Vgl.  die  Besprechung  von  S.  Reiter  in  der  Zeitschr.  f.  d.  österr. 
G.  1891  S.  720f.,  von  Fr.  Schubert  in  der  N.  rhiiol.  Rundschau  1891 
S.  193-96.  Neue  Vermutiiiigen  werden  in  der  3.  Auflage  folgende  ge- 
boten: 313  ist  nncciit,  331  ro.v  o'^triv  r^ur^  r^puaipazo)/  AÜTzr^)/  Xdßoc^  383  f. 
Werden  auch  der  Dejanira  zugeteilt,  528  ro  8zlvuv  dii^Livet^ 
561  r.en  etpafAut^  Schol.  zu  688  fiaUat  fUr  fiakXov^  782  aifiazoo^ay^y 
aas  adXoany  SchoL  856  feü  ttjs  ^^lipaQ  (fUr  ^eo  xt^q  ^^TX^^^->  t^^' 
#ov9a,  1012  Spla  xvwSetA*  dliatpwv^  1131  8iä  aa^atv  iiianiaac,  1256 
iptiaBt,  Hes.  fr.  150  K.  dm^ouL  In  der  Einleitung  wird  die  2Seit 
der  Aafthrung  in  Blldnicht  auf  Enr,  ffipp.  646—58  und  nadi  V.  798 
a  BAcksicfat  auf  Eur.  Med.  798  vor  der  Auffhhrung  des  Hippolytos  und 


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232 


Griechische  Tragiker. 


nach  der  Aaffttbinog  der  Hedea  d.  h.  430  oder  429  vor  Chr.  aogesetit 
Gegen  dieses  Batnm  der  AuiibhninK  erhebt  Einsprach 

A.  Dieterich,  Scblafsceneu  auf  der  attischen  Btthne.  K.  Eheiu. 
Mus.  46  (1891)  S.  26—46, 

welcher  in  der  Schhi&cene  der  Trach.  eine  Nachahmang  der  Schlafecene 
des  Euripideiscfaen  Herakles  findet  und  den  Herakles  nach  »sabjectiTer 

Anschauung«  422  oder  421,  die  Trach.  bald  nachher,  etwa  419,  aufge- 
führt sein  Iftfst.    Dafs  Ilt  lakles  zuerst  scliliift,  dann  erwacht,  dann  sich 

der  vorhergehenden  Ereignisse  eiinnert,  ist  etwas  so  Ungewöhnliches, 
dafs  CS  Sophokles  nicht  selbst  erfunden,  sondern  von  Euripides  entlehnt 
ha))f'n  mufs.  Aber  die  Schlafsccne  des  Hrrakles  i-t  organisch,  die  des 
Sophokles  augenschpinliche  Nacliahinung.  Ist  etwa  aus  der  Schlafscene 
der  Plan  den  Herakles  auf  die  Oübne  zu  bringen,  nicht  umgekehrt  aus 
diesem  Plan  die  Schlafscene  hervorgegangen?  Noch  einmal  soll  So- 
phokles die  Erfindung  des  Euripides  verwertet  liabeu:  »auch  Pliiloklet 
schlaft  auf  der  Btihne«.  xVber  er  bat  auch  bei  Äschylos  gcschlal'eu  uud 
in  den  Enmeniden  schlafen  die  Erinyen  auch  auf  der  Bühne.  Ja  die 
Erinyeii  erwachen  nicht  blofs,  sondern  geraten  ebenso  in  Wut  wie  dti 
Herakles  des  Euripides  und  Sophokles. 

Nicht  zum  Vorteil  für  seine  Ausgabe  hat  Nanck  dieser  windigen 
Hypothese  Aufnahme  gewährt  iu 

Sophokles  erklärt  von  Schneidewin.  Sechstes  BAndobea: 
Traohi nierinnen.  Sechste  Auflage  besorgt  von  A.  Kanclc.  Berlin 
1891.   166  8.  8. 

Ton  den  neuen  TextSndemngen  Naacks  erwähnen  wir  folgende: 
4  9k  nÖTfiov^  7  ycovic  JlXBtßpmt^  179  6fw  itup*  äy8pa^  890 
navvbe  xaliov  hx^ivrog^  864  foou  fbr  o&roei,  1185  j  <ppoveTg,  1169 
j^vw  nepwvTt  (oder  xgf^m)  rdv  nap6vTa  vSm,  1181  X'^'P^  ie^tac  »- 

Eng.  Eckardt,  De  temporum  ratione  quae  Trachiniis  fabulae 
Süpii  cleae  subest  et  de  eiusdem  fabulae  parodi  contextu.  Gymn.- 
Progr.  von  Salzwedcl  Ostern  1889.  12  S.  4. 

Eckardt  erörtert  zunächst  die  Zeitbestimmung  in  den  Trachinie- 
rinnen.  Während  des  zwölften  Jalires,  nicht  nach  demselben  habe  das 
Podonäische  Orakel  die  X6mQ  /loySwv  angesetzt.  So  erklftre  sich  ooo- 
xacözxtitirjvov  648  und  darum  heifse  es  lG4f  r/j.'/jtjjvov  .  .  xauiaOffing^  yieW 
sich  T(po£  z(lv  ^f'övto  166  mir  nni  ivia-jotu^  beziehen  solle.  Mit  dem  letzteren 
können  wir  keineswegs  tiiivtrstanden  sein.  Auch  läfst  sich  rtXeouT^voQ 
824  nur  auf  die  Vollendung  des  zwölften  Jahres  beziehen;  aber  das  ist 
richtig,  dafs  die  Bürger,  wenn  sie  von  dem  zwölften  Jahre  überhaupt  gehört 
hatten,  das  ganze  Jahr  über  auf  die  Uückkehr  des  Uerakks  warten  konnten; 


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Sophokles. 


2d3 


so  braucht  ouoxaio£xä(jjLi^vo'^)  nicht  als  runde  Zahl  gedeutet  zu  werden. 
Im  i' weiten  Teile  vergleicht  Eckardt  ßdvr'  iniovra  t  115  mit  dem 
Honierischeü  ßr^  d'  Uvat  und  fafst  imovxa  als  Erlfluterung  m  ßdvxa  auf. 
Fär  1 1 7  billigt  er  die  Änderung  von  Biaydes  rpifai  xe  xa^jqet,  die  schon 
der  Krasis  halber  bedenklich  ist  (»des  Lebens  Not  zieht  ihn  grofs«). 
Endlich  weist  er  die  Umstellung  der  zweiten  Strophe  uud  Äutistrophe 
zurilck. 

C.  Hagemann,  Quaestiones  critieae  in  Trachimanim  Sophocleae 
parodam.  Festschrift  von  Herford  1890  6.  Artikel.  16  S.  6* 

In  94  deutet  der  Verf.  a!ü}a  •faelldankel,  dämmerige »  zn  116  f.  gibt 
er  die  EiklAraog:  >ita  Cadmigenam  tenent  —  id  vero  aaget  (seil  Cad- 
migenam  i.  e»  gloriam  eins)  —  vitae  laboresc  In  106  soll  dÜoMfi&tm 
ßUfdpav^  gen.  abs.  sein,  was  als  unmöglich  erscheint.  Ohne  Belang 
siad  die  Textverbessernngen,  welche  der  Verf.  versucht:  94  nspmaao' 
IttfOf  108  mBotiifav  ^,  112  Surr*  divroCi  I22f>  €^  hä  ftt/tfoftiva  ff* 
iltOfd,  180  dAX*  int  7r^fta$*  ai  /cy^«/,  133  iiivet  ob*  de2  roec 
ßporahoß  Our«  i&Io&toc,  188  &  xoi      judv  und  mit  Gilbert  Smoo*  Iv 

477  Sifjbs,  608  (TTaheK^,  682  t^eafiwv  oudiv'  E.  Mebler  Maemos. 
N.  S.  XVII  p.  109  uud  100. 

505  dfi^fyooc  wiU  L.  H.  &  in  Classical  Review  1891  p.  889  mit 
Leaf  im  Sinne  von  »elastisch«  erfclftren. 

Pbiloktetea. 

Die  Tragödien  des  Sophokles  zum  Schulgebrauche  mit  er- 
klärenden Anmerknngen  versehen  von  N.  Wecklein  Sechstes  B&nd- 
cben;  PhüolUetes.   Zweite  Auflage.   Mttuchen  1889.  88  8.  8. 

Sophocles,  The  plays  and  fragments  with  critical  notes,  com- 
mentar>-,  and  translation  in  english  prose.  by  B.  G.  Jebb.  Part  IT. 
The  Philoctetes.   Crambridge  1890.  LXTII  und  267  S.  8. 

Sophokles'  Philoktetes.  Mit  Einlcitunf^:  und  Anmerkungen  für  den 
Schulgebraach  herausgegeben  von  J.  Kappold.  Wien  1891.  IV  und 
123  S.  8. 

Aus  der  neuen  Auflage  meiner  Ausgabe  erwähne  ich  folgende 
Koigektnren:  559  amp  xar^^ac,  781  fyetg,  751-54  sind  ein  späterer 
Zusati,  762  eat/iazog  för  <rou,  1431  ßilmjg  fttr  ffxpaxou.  Vgl.  die  Be- 
sprechung von  W.  Fox  in  der  N.  Philol.  Rundschau  1891  S.  257^59, 
von  Herzer  in  den  Bl.  f.  d.  Gvmnasiahchulw.  28 S.  311—313, 

Aus  der  Bearbeitung  von  Jebb  führe  ich  folgende  TeztAnderungen 


üriedbiache  Tragiker. 


ah:  147  oStrr^^  röivo'  o'jx  p.£?.diipwv,  222  rrota^  r.oXetuQ  3v,  491  datfMio' 
i<£  supoov,  728  nMBet  r.arpoz  f^etip  7:^1^  'fxft^a^:^  752  rro  .'£?",  782 
dXX*  Sxyoe^  ut  nal,  firj  driXtar'  e^XTi'  t^^Z^'^  "^^2  niXetat  o'  ävw,  1099 f. 
mfhv  Wf^ffot  Xfpovoi  Satfiovoe,  1125  i^ys/-^  X^P'f  ^^^^f*  fir^xzt^  d-' 
a^Uwv  ffoYqi  7:r^SäT\  1163  dAA*  dvsäijtßf  6  Sk  x**^pog  äp  ohiUxt  ^ß^roQ^ 
oifxi^ '  iftnere*  Gegen  die  Anlfossung  vod  rä  vwv  ieax9¥m  49t  = 
qnod  est  nuDtiornm  wird  berrorgeboben,  dafs  in  diesem  Sinoe  der  Sin- 
gular t6  stehen  mttfste.  Vgl.  die  Bespreebnng  von  A.  8.  in  Glassical 
Beview  Y  S.  147~149,  von  Kaibel  in  der  dentscben  Ltzt.  1891 
8.  lOSSf.,  welcher  die  Ändenmgen  von  Jebb  verwirft  nnd  meint«  dafe 
1099  cd  i*  alS^mc  ä»m  genttge,  von  Heinr.  MftUer  in  der  N.  PhÜoL 
Bnndscbau  189l  S.  193-^196,  weicher  161  ^poptt¥^  98e  dei  för  ßai^^ 
862  eü8e:  für  opqt  ßXinUy  927  ^tifp  für  ffS/»,  10B8  ndkiu  filr  rdia»^  1093 
au^inat  mit  Bergk  uud  1094  y^lmai  fi\  1149  f  c^C^  vermutet. 

Id  der  Ausgabe  von  Rappold  finden  sich  wieder  (vgl.  oben  S.  228  ) 
fehlerhafte  (auzwe  ^Atog  1330  als  Aasgang  eines  Triroeters,  £;  neUidSec 
1092  cdoi'fifi'^  od  vfv)  oder  unverstandliche  (ro  m;  (p'jvr^hst  dpBo^  etti' 
iß(K  804)  Konjekturen  im  Text.  Auch  die  übrigen  Änderungen  des 
Textes  (187  s/wv  fsdaEc .  286  xädsi  dt'aizav  '^ö',  421  ri\  ^dtg  naXaib^t 
429  iarcv  hHiaV  oijfV  Iva,  655  to.~^t\  o'j  yrip  d'Ak\  dAX'  iad'  S,  760 
Su<m^>ö-aTa  utj ,  yoo  d/xrj/.o'j/xsvw  ^  847  f.  ndvrttfj*  .  •  Xst/ffoet ,  1220 
^Oduaaia  (foizwvra)  können  schwerlich  berücksichtigt  werden.  Von  man- 
cher schiefen  oder  irrigen  Erklärung  abgesehen  In  t  t  der  Kommentar 
nichts  Bemerkenswertes.  Als  neu  fiel  mir  die  Deutung  von  683  o?**' 
ip^aQ  Tiv'  ouTi.  vo<j<ft<ja^  auf,  was  sicli  auf  Ixion  beziehen  soll,  der  sei- 
nen Schwiegervater  »einsperrte«,  weil  er  ihn  in  eine  mit  P'euer  gefüllte 
Grabe  Bt&rste,  und  dem  Zeus  die  Gattin  rauben  wollte.  Wenn  der  Dichter 
diesen  Sinn  beabsichtigt  bAtte,  wflrde  er  wobl  ohx  fy^ae  rof*  Mk 
voofieag  gesclirieben  haben. 

Sophoclis  Philoctetes.  In  scbohumm  nsnot  edidit  J.  Bolnb.  Prag 
1889.  62  S.  8. 

Sophokles.  III.  Philolctetes.   Erklftrt  von  J.  Holub.  Mit  einer 
Abbildung.   Prag  1889.   39  8.  8. 

Der  Text  ist  unbrauchbar,  der  Kommentar  wertlos.  Vgl.  die  Be- 
spreebnng von  Uilbcrg  in  der  Zeitscbr.  f.  d.  Obterr.  Gym.  1889.  S.  109  f. 

Nitssch,  Übersetzung  des  Sophokleischen  Pbiloictet  Teil  I.  Gynm.- 
Frogr.  von  Bielefeld.  168.  4. 

Diese  Übersetzung,  welche  bis  V.  826  rrichi,  sucht  das  Original 
möglichst  treu  wiederzugeben.  An  einigen  Stellen  kotiiint  mir  die  Auf- 
fassung als  nicht  ganz  entsprechend  vor,  z.  B.  258  »spotten  mein  im 
Stilleu  nach  wie  vor«,  405  «wir  stimmen  zu  einanderc,  486  »ob  auch 


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SopboklM. 


235 


mein  kranker  Fnrs  die  Kraft  versagt  ,  ich  Diildor  falle  dir  zu  Füfson*, 
-on  rmein  letzter  Trost  ist  deioe  Botschaft,  dein  Geleit«.  Die  bittere 
Kode   !•  "  Odysseus  379  ohx  ^aB'  tv'  '2//"  ar^r^nh'  ^v'       <t'  zözi 

ist  mit  *du  wärest  nicltt,  wo  wir,  wo's  nicht  gebührte,  lerut  schwach 
ud  £ut  tmverst&ndlich  wiedergegeben. 

80  rmoS^'  bfotvtw,  S24  aou  f  1282  r^v  ftt^  E.  Mehler 
Maemce.  N.  S.  XVII  p.  100. 

344  aifrof  r'  VSüaasvg^  849  ra/of  A.  PalliB  Classical  Befiew 
in  ^  872. 

758  eTxst  -jräp  auri^  Siä  ^pövou  voaog ,  nXdvtDV  nach  Heine  de  ra- 
tione  quac  Flatoni  cum  poetis  Graecorom  intercedat.  Breslau  1680, 
welcher  (thes.  VI)  sUu  ydip  cujnj  Siä  ^p6voü  ftdh»  uoeos  vorgeschlagen 
Iwfty  imd  1888  ^^eAmv  /a6vov  M.  Schans  N.  Rhein.  Mus.  44  (1880) 
S.  47111: 

1383  aJax^fyott'  cor,  &  fOi\  wf9kmv\  K.  Hac&icol  Clasucal  Be* 
Tiew  lY  p.  48. 

FragmoDte. 

Ein  neues  Bruchstück  hat  Reitzenstein  (8.  oben  S.  204)  einer 
üandscbrift  des  Kyriliosglossars  entnommen:  ^iiaukov  ofiÖKonov,  mf^' 

Ein  weiteres  Fragment  und  zwar  des  Jnma^og  lernen  wir  aus 
Ij'S  scholies  üenevoises  de  Tlliade  pubiiees  par  Jul Nicole.  Tome  1. 
il.  Genl've  1891  (vgl.  Diels  in  Ber.  der  Berl.  Akad.  d.  W.  1B91  S.  575ff., 
C  Wachsmuth  Neue  Bruchstücke  aus  den  Schriften  des  Grammatikers 
Krates  N.  Rhein.  Mus.  40  S.  652 ff.)  kennen;  in  einem  Schol.  zu  0  282 
ttei^t  es:  hpä-zr^s  »eU^ivr'  iv  Ttorap-wu  .  .  6  dt  SofuxAr^s  iv  daiSdXip 
eiXtufi&v  etaw  rovd*  d^aXxetjtif)  r.iojj. 

Cod.  iXXi^nsvr^ffo} ^  EcXy^ao^iv  ae  Nicole,  eiXw/isv  etam  Dieh.  Für 
r/tvfi'  oLji^aXxeurü}  gibt  die  Handschrift  xdvä^  ia  /aAxcur^  d.  i.  zoifds 

Zu  den  'tz^yo^^n:  bestätigt  0.  Immisch  Philo!  48  (1889)  8.  554 
äU5  der  Stelle  des  Philodemus  repl  pouacxr^^  I  30  Keiiik.  die  Yermutang 
Wekkers,  da£5  'Emjfwot  und  'tiptfük^  das  gleiche  Sttlck  sind. 

H.  Weil,  Sur  quelques  fragmeDts  de  Sophode.  Beyoe  des  Stades 
grecqnee  III  (1800)  p.  889  —848 

vermutet  85.  3  deolatv  dy/laTTV^  140.  4  rjor^povou p.&v ^  142  ivor^?.o^  iv 
90t  navza^oü  xpuTVZog  rjnijf)  ^  174  <hiht;:  dvoiag ^  221  *Ep:o'jvu)'j  ^ 
WTtfidartov  ia;[eße  xoupovy  344,  3  ßpÖTuu  xaTfxardCüVTa  [es  ist  wohl 


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236  Griecbische  Trmgiker. 

der  Dativ  nspauvfoi  ßporm  nötig],  376  (jSporwvy  a/in^(fo^,  5S2  /i/*  iSei$e 
.  .  ^fj.äi  ap}iuyä  roui  tAvzu^^  598,  5  ff.  arAauuaa  .  .  :z6vw\/  tSfj,  rrxta^ 
etSwküV  ouyaaBica  aYp6v^  xoopäs  .  .  ipoßr^s  .  ,  ota  /iOpsTat,  6/2  ndi 
itpoawviu  dtj  TÖv  (npo(yrjp.^\>a)ff^\  oSoug  (Sdtv  ndXivy  ezpi^ovra  xumXou 
ijl&Ht^  768  ipprj^drr^v  ie  xpcfia  ^raXKiaty  SkXiov^  788  äfjatv&a&trai^  864  ib0> 

765  evauXa  xatMuro-mv ,  o')  ?jjpa,  tptla  A.  Wagener  Revas  de 
rinBtractiou  publique  en  Belgique  XXXU  (1889)  p>  171  sq. 

£  u  r  i  p  i  d  e  s. 

J.  Rassow,  Analecta  Earipidea.  Pro|sr.  Ton  OreifowaUU  1889. 
89  8.  4. 

J.  Mäbly,  Zu  finripides.    Bl.  f.  d.  b.  Gymnschlw.  1889  S.  23&f. 

Ji;/c  X,  XsiitriAoc^  ätofi^tuiä  ^  E&pmtiigy*  BnUetin  de 
Corresp.  HeU^niqne  XIII  (1889)  8.  1—48. 

Friedrich  Wieseler,  Verbosserungsvorsehläge  zu  Euripides. 
Nachrichten  der  K.  Ges.  d.  Wies,  zu  GöUingeu.  1890  S.66 — 76. 

Friedrieh  Polle,  Bessemogs-  and  ErUftmogsrerBaobe  n  Euri- 
pides. Comment  Fleckeis.  1890  8.87—68. 

Scholia  io  Euripidem  collegit  receusuit  edidit  Ed.  Schwartz. 
Vol.  II.  Scholia  iu  Hippolytum  Medeam  Alcestio  Andromacbam  Rhe- 
sum  Troades.   Borliu  1891. 

Oh.  Ball jr,  De  Enripidis  tragoedismm  partibuB  lyrieis  quaestiiiii- 
GQlae.  Dies,  von  Berlin  1889.  58  8.  8. 

Albr.  Gr  Appel,  De  Euripidis  vergibos  logaoedids*  Diss.  von 
Leipzig  1890.  96  S.  8. 

Elimar  Schwartz,  De  numeromm  neu  Euripideo  capita  seleeta. 
Pftre  prior.  Oyronasielprogr.  von  Klei  1891.  248.  4. 

Paulus  Stoppe),  T rxici  Euripidei  spocimeu  Dovum  quo  conti- 
ueiitur  literae  U  vocabuk  i — r^(uf¥.  Gyiim.>PrQgr.  von  Wismar  1891. 
24  S.  4. 

Karl  R.  von  Reichenbach,  Die  Batyrpoesie  des  Eniipides. 
Gymnasialprogramm  von  Znaim  1889  19  8.  8. 

Rudolf  BLirtols,  Beziehungen  zu  Athen  und  seiner  Geschichte 
in  den  Dramen  des  £uripides<  Progr.  von  Berlin  1869.  20  S.  4. 


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EaripidM. 


Decharme.  Kuripide  et  Anaxagore.  Kevae  des  Stüdes  grecques. 
Ii  (1Ö89)  p.  235—244. 

Jacob  Oeri,  Götter  and  MenBchen  bei  Euripides.  Einladimgs- 
scbrift  s.  F.  d.  SOOj.  Bestendes  des  Gymoftsioms  Basel  1889.  S.  84 
bis  t47.  4. 

Johannes  Schmidt,  Der  Sklavp  bei  Euripides.  Festschrift  der 
F&rsten-  und  Landeschuie  Grimma  iö91  S.  93— -100. 

Jamei  T*  Lees,  ätxwßutbg  Uyos  in  Euripides.  Diss.  lanooln, 
1891.  42  S.  8. 

Ferd.  Noack,  Iliupersis.  Dp  Kuripitlis  et  Poly^noH  qiiae  ad  Troiae 
excidium  spectant  fabulis.  Diss.  von  (iiesseu  1890.  100  S.  8. 

DrameQ  des  Enripides.  In  den  Versmafsen  der  Urscbrift  ins 
Beoteelie  abersetet  von  Carl  Braeb.  Zweiter  nnd  dritter  Band.  Min- 
den i.  W.  366  nnd  364  S.  8. 

C.  0.  Ztirettlf  Qui  iü  antiquitate  Euripidem  imitati  sint.  Turin 
1890.  51  ö.  8. 

F.  J.  Krick,  J.  Redners  Verhflitnis  zn  Euripides.  Zweiter  Teil. 
6ymn.-Progr.  Ton  Aachen  1890.  46  S.  4. 

In  der  'j£pofToJ'//itT(xi)  IhßMoHr^xr^  I  (1891)  p.  108-112  veröffont- 
licht  A.  Papad Up u  lo  s- K  e ram n  u  s  gonauere  Anf^aben  über  d»'n  von 
C.  Tischendorf  Anecdota  Sacra  et  F'rofana  I.ip«?.  1861  p.  222f.  beschrie- 
benen Jenisalemer  Paliiupsest  des  Euripides  unter  Beigabe  von  sechs 
phutfjgraphijsclien  Tafeln.  Nach  dief?en  Angaben  ist  die  Handschrift  um 
das  Ende  des  10.  Jahrh.  geschrieben,  enthält  grössere  Partien  des  Or., 
des  Hipp.,  der  Med.,  der  Phoen ,  der  Hek.  und  der  Androni.  nnd  steht 
am  nii'bsten  dem  cod.  B  (Vat.  969),  mit  dem  sie  ancb  die  Umstellung 
von  365  nnd  866  gemein  bat  Als  besondere  Lesarten  sfthlt  Papado- 
pnloB  folgende  anf:  Or.  176  iwhMnoywv  (fikr  itokm6vwi¥)t  566  BdpawQ 
nnd  686  ^4ft99Q^  fytX  wq  ^  MO/ttaS^s  ieti^a,  578  dttowa  Sat/tdTW¥^  598 
«ot  rte  Aß  f¥  in  f*ipn,  609  iAHh  Ar  i$$kdtiy^  746  Bomovt^  in*4aTm¥y 
1163  aruftioBat^  1156  dh/B^  {me  iL  üofp^  fp.  xtä  ahjB^  bietet),  1159 
«ojB^  iftov  ftr  xwiwonf  ifMoi<i  1169  itfjfev*  Sv,  1867  ixßaim  ij^pimv 
^ptty&v^  1610  MevdJiMunß  fimjSpof»^,  Hipp.  332  o>jx  Jv,  347  fehlt 
473  fpe¥W¥  xuxmv,  600  fehlt  rdit\  Med.  162  ivSoaatuvig^  177  xaä  /u- 
Btaj  ^pa  <fp£vwv^  228  izdvza  pyvtuaxttv,  Phoen.  840  iv  anoud^^  896 
avrov,  1639  äbiroti  für  dßXioic^  1643  Tupavvov  für  xo{f><L\>ny ,  1674  r.oi 
fe(%  yup  b  Uioq.  Androro.  806  Bwüm  (B  YP'  Bavslv)^  933  ^/oc,  941 
pnjoioug  pisty  948  o^v,  961  fiiuac         tptpstw  iy*  dr',  1045  0pufm¥ 


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m 


Grwcbitehe  Tragjkcr. 


Yiv  rrooc,  1064  ofifirxT*.  Vüii  diesen  Lesarten  sind  die  meisten  fehler- 
hatt;  keine  hat  Wert;  denn  bei  den  vielen  Fehlern  der  Handschrift  wird 
niemand  dnövra  Sw/xtiriuv  Or.  573  gelten  lassen  wollen.  Das  Or.  1510 
an  und  für  sich  mögliche  }fzvsXewv  wird  durch  das  folgeode  aoi  itäv  ouv 
als  gleichfalls  verfehlt  erwiesen. 

Über  die  Iluucischntieiitrage  vgl.  aufserdem  Vitelli  unter  Medea. 

C.  Robert,  Homerische  Becher,  im  50.  Programm  zum  Wiuckei- 
mannsfcät  der  arcliäolugischen  Gesellschaft  zu  Berlin  1890,  behandelt 
8.  51  —  58  eine  Reliefdarstellunj?  mit  der  Inschrift  Euptm'dou  J^tyeveeaCy 
welche  eine  fortlaufende  IllusUatiuu  zur  Aulischen  Iphigenie  gibt  und 
nicht  ohne  Interesse  fi\r  den  Text,  besonders  für  die  Frage  der  luter- 
polation  ist.  Die  Inschriften  haben  die  Namensfuini  hÄ'jzaqir^azfja  und 
Robert  bemerkt  dazu:  »Auch  Kretzschmer  erkennt  jetzt  die  Richtigkeit 
dieser  Naroensform  an,  die  er  Zeitschr.  f.  Sprachwissenschaft  N.  F.  IX 
S.  441  noch  in  Abrede  gestellt  hatte«.  Weiter  bespricht  Robert  S.  59 
bis  61  das  Fragment  eines  Bechers,  der  eine  lUnstrstion  sa  den  PhO. 
nissen  enthielt  Das  erhaltene  Stttck  betrifft  die  V.  1480—1766.  Dann 
S.  78-76  eine  Ülustralion  au  Hek.  668-  67.  Endlich  wird  8.  77ff.  der 
Nachweis  geliefert,  daCs  der  Grundstodc  der  beiden  Hygiofabeln  66  nnd 
67  auf  den  Ödipus  des  Enripides  snrtlckgeht 

Für  bildliche  Darstellungen  Enripideischer  Sagenformen  ist  «ich  anf 
I  rilievi  delle  üme  Etnische  vol.  II  parte  prima  pnbblicata  da  6.  Kdrte 
Berlin  1890  zu  verweisen. 

Rassow  verteidigt  Alit.  SO  f.,  68  66  -69,  74-76,  141-44,  148e., 
188f.,  197f ,  288—48,  880f.,  626f.,  7l9f.,  1061-63,  1104—7  gegen  die 
Yerdflchtigung  ihrer  Echtheit  Er  selbst  erklftrt  als  nnecht  in  288 f.  die 
Worte  aoS*  —  iwp*  iv,  in  828f.  die  Worte  fii^  tpiaj^g  —  *^X^^y 
61  Bf.  die  Worte  k(A  xaxä  x^oyb^  —  om/m,  dann  die  V.  689  und  64 !• 
indem  er  in  638  fi^irijp  «r*  ircxre  und  in  640  St'  ei  [fehlerhaft!]  schreibt, 
fügt  ferner  661  f.  vor  666  ein  und  tilgt  666.  Nebenbei  werden  folgende 
Text&ndemngen  in  der  Alkestis  vorgeschlagen:  59  SXotvrd  otf  [ein 
sehr  anpassender  FluchlJ,  65  aUo-  [verkehrt!],  69  r^vaixa  rouSs ,  143 
ftpovujTzrjS  ioTiv  ic  (ffrj}(opf>n-  rr^  [unnütz!],  658  a»f  dztpd'^m  rd  aou  xod 
rXäc  BaveTv  npoüBmxd  a\  676  i^uov  i^auvetv^  1060 f.  xai  r^c  HavoGarj^- 
d^uoi  üi  wv  aißuv  TtoXX^v  rtpovotav  See  r/r  v.  Der  zweite  Abschnitt 
handelt  von  der  freieren  Stellung  der  Partikeln  ri,  xac,  oudi,  ou-ce.  So 
soll  Or.  8y7  ut  äv  Bmr^tai^  -röXeo;  iu  r  dp^atacv  jj  geschrieben  werden 
d.  h.  r.ohng  von  dpimatv  abhängig  s^  in  Wir  kftnnen  darin  nnr  einen 
Beweis  sehen,  dafs  die  Verse  895— ü7  mit  Kncht  von  Dindorf  als  unecht 
erklärt  worden  sind.  Au  Stellen  wie  Herc.  244,  Hipp  39H,  Androm.  866, 
El.  1176  erscheint  die  Auffassung  des  Verf.  nicht  als  richtig.  So  schwebt 
bei  'o  k'a\>  o-^r'  ixzlv  infjveaa  A?)drom.  8Gü  o'jre  {i-r^eaa  oder 
ir.atuüJi  vur,  wofür  eine  genauere  Aiisluhiung  out  an  rh  vhv  aou  deTfi 
h  diifiat¥t,ti  dfav  eiutritt  Ebensowenig  kann  £1.  609  die  interpimküon 


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Earipid««. 


289 


Mähly  vermutet  unter  anderem  Bakch.  759  Bax^wv  xfira^  Herc* 
1022  Mot'pat^,  1338  Sv  3v  rmwmv.  Hipp.  78 ff.  om>fC  8  izaxröv  .  .  tom- 
To«c  Spi-neabat^  to?c  xaxoiat  6  ou^  ^dfit£^  637  rdyai^dv  ry>  duoro^si,  Jon 
402  «*^/'  i«v  /pTj<m^pt   sixoc,  sc  xrk. 

Unter  den  zahlreichen  Konjekturen  von  Semitelos  verdienen 
etwa  folgende  Erwähnung:  Hek.  96  a?:'  i/xac  <irr'  i/za?  oyv  roiJi:  r.atöog 
(mit  Rothe)  nefxipat^  8ou/i6v,  rr'  fxsref/to,  ^/oy^c  hfiatg^  El.  1  (u  ^ijc 
IhXaffyivv^  44  fifjjfß  ^üvet/i'i/k'  [lieber  iayzv  aüvemov\,  96  r^<7o'  r^vjy 
*xßaXutv  zoSoi  (oder  wctii^v),  208  Züsiae  naiaag^  545  f  äA/'  rij  wjtü'j^  .  . 
^  *x  rr^aS*  tiaxumwg  ßaXiov  )(Bov6g^  564  «fr«  tu/v  Svtwv^  566  >i£- 
/■«fC,  Ä06  TO  ^^/i«,  Hipp.  663  ripf  i*  ciQ  p-t  ToXpij^-  t$opac,  1091  oiSa 
fik»  ntivT^t  Ipb.  A.  500  nleowt^id»  hfftfidtwv,  047  Svopa  ncuSa  aijv^ 
1110  ffac^  /'^'o*  1168f*  Tva  i^lSj^  xaUoo  ji^wtc  •  «  dntivhj^  rärva, 
1880ff*  fpitfC  re  /c«il^0a4raep  fttvat^iv^  optaat  ßdpßapot  /u^jcs^' 
^^^KCerv  iwvrap  lyidc  /9rav  *£ü^i]i^oc,  täv  *Ekivi^^  r/<ravrec 
aJi£Bp0¥y  fjvitep  .  .  Doptet  1S60  iäxptfe  npöirBev  dppdtw»^  1602 
T^ifJ«  poah»^  1506  Sltivff  t«  ^S/a'  iH^*  el^n6v  tc  ffjbSv  .  .  ViUiMi 
'ffi  m^/tt/Mi,  Ipb.  T.  16  «hrjlo^  Tcpfujbiwv  od  rtt7;;)rdMtfy,  113  rptflAfitw 
Miv  iviftß,  120  od  ^ndjp  TO  poj[Bttu  y',  226  dxrai/,  352  roToir  äwnoj^eaze- 
potc,  452fl.  x<ü  ij)^tipotg  iSdijv  i»  i^unff .  .  dTro^^ac^e^v,  529  roor*  Ir' 
dyepioHai,  558  r;^v  Öixrjv  dpo6p.Evog ^  687  T<i/M*i  oer  /x'  a(^£<v  xoxd, 
781  i^oi  $k  rapßw  p^  noSa  artjoa^  ^Hovo^^  819  otS''  el  yap^  857  Xix* 
Tpov  SoXtov^  914  ^e2a  ydp  iffrc  rdu  yivsi  (oder  TdyyBvr^^  935  atpa^ 
TT^pov  ipßaXtty  piamC  ipot\  1246  axiepäv  xar'  aj'a/xof  e^^t^Aiow  od<pvav^ 
Med.  708  xdpra  ^psvt  8k  ßo'jXsrat^  857 f.  ^swa  rsxMmc  (tsHev  xanStav 
oTzXt^et^   Orest.   147  c'     riror^^oflsv  <finw,   249   etV  i/'nyov,  277 

ytfr.jfa  Xs'jffrtu».  398  küaa  r  iia/.nTTa  o;^,  904  ivv^vaapevog^  IQ^Ü  aitru^^tp 
<7W,  Phoen.  22  nrjjpäi  ßonfoo;. 

Wieselor  verrautct  Herakles  862  xEfi'vtvmj  olarpog  o)^  ot- 
va^  rvs'cüj',  bü4I.  xai  xarapprj^uj  iiz/.aHpa  xd:  vnaou:;  (oder  xar  yuaoti) 
a*p^  irtspßaXw  zexv'  dnoxTStvety  ztjjjuxrov,  8f)G  'i^ty,  867  liax^ioMV  voptp 
(oder  Tp4-o\>),  868  <r/>l>la,  906  r;'  oor^  <t'  und  908  r£//r:£:  [aber  vgl.  999], 
Med.  159  vj  peydXe  Zsrj  irorvtd  r'  u/  Hipi  oder  i»  fizyu/.^  Zs^j  xa:  zot- 
ifiAs  Sipt,  2ö4  7ouo£  Setypara^  336  ^^^o  <y'  cdroupai,  338  ixsreuffd  <r' 
«MTw;f«rv,  330  «bra^iktiro««  XP^'^^t  ^23  /xoO  //iu  (i/ülo^}  =  i/i*JJv),  737  xarA 
htStv  dM^oTo^,  788  a^yjXo^  yiuot^  äiß  Mdmxi^puxetj/iam  rd^'  (oder  Ir') 
S»  n^to,  780  Toeotüi'  sypiffa^  1077  efue  moc  ßJmi»^  1131  n«y»a- 
MSofff,  1168  xdfv^/Mz,  1181  d!iß%X»m¥t  1187  fetc«  1205  npoaeA9v^v  deipa^  1206 
y^ff  offd  xpOfpi^wUf  1868  wxi^asv  itöpo¥, 

YoD  den  Koigektnren  Polle*8  kAnnen  vieUeicbt  folgende  aoge- 
fkdurt  werden:  Bakcb.  200  M*  9»  dof^So^uoBa^  808  Xdpmra^  426 
Sm^y  ao^¥     dadx^w . .  mptao&c         jpwto»!',  478  odx  4^  1^9- 


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240 


GriMbisdie  Tragiker. 


trov,  824  terrae  auf^tg  xa>'  rrc  £f  -rnhv  awpoQ^  829  f^ia<;  r^c  MatydZioVy 
916  coT}  r'  o^loo  xazdaxozo-,  Ipii.  T  574  ^"r'  o'^x  d<fp(uv  rte  wv  ßeojv 
TTBtffBees  koyotQ.  654  r.6z£ftog  otj  t^/iujv:  754  a//'  :^o?Vr  riTrrzf  xeivog, 
866  und  867  sind  umzustellen.  938  /'r^-''>  ^  ^r/^-y^TCov,  1066  f^ai^slv  fii- 
V£t,  1072  ij  zig  otJ  ifsXei;  Med.  128  oyoiy,  182  yff'-^a  rnvffan^  aZna.  2^4 
334  rff/V/yc  T£/v<vfJLEßa^  Phocn.  202 ff.  »seit  dem  sicilisclicii  KrirL^o 
lag  es  den  Aih.  iirrn  weit  näher  an  Karthago  zu  deuken  bei  dem  Namen 
0<)'!vtxs^^  ab  an  Piiuniziene  (Hartuugi.  Polle  versteht  0om'<jaa;;  anh 
vaaau  von  Sicilien .  665 ff.  Siag  o'  und  mit  Kauchenstein  iStxev,  1013 f. 
und  1104 — 40  werden  ausgeschieden,  1654  xal  vüv  ddckftp  r^v  Btxi^v 
rujfaa^iru). 

Das  verdienstliche  Werk  von  Ed.  Schwartz  (vgl.  Jahresb.  für 
1887/88  58.  Bd  S.  437)  ist  mit  dem  vorliegenden  zweiten  Bande,  dem 
ein  reichhaltiger  Index  beigegeben  ist,  abgeschlossen. 

Die  Abhandlung  von  Bally,  welcher  die  Einheit  des  Versmafses 
in  den  Chorgesängen  einer  Tragödie  naebzoweisen  Tenncht,  fiberhusen 
wir  dem  Jahresbericht  ttber  Metrik.  Erwähnt  seien  die  Thesen,  dafs 
die  y.  Enr.  Hik.  018-24  naish  886  umzustellen  seien,  dafs  die  Weise 
der  Baktylo-Epitriten  im  Rhesos  den  Gebrauch  der  späteren  Zeit  ver- 
rate, endlich  dafs  das  Versmafs  in  Soph.  O.K. 216— 28  die  Manier  des 
Earipides  snr  Schau  trage. 

Groppel  behandelt  in  sehr  eingehender  Weise  die  logaOdischen 
Verse  des  Euripides,  worttber  gleichfalls  der  metrische  Jahresbericht 
genauere  Auskunft  geben  wird  (Tgl.  die  Besprechung  von  H.  Gleditsch 
in  der  Wochenschrift  f.  kl.  Philol.  VII  S  877—79),  und  bringt  nebenbei 
verschiedene  Eoiyekturen  vor.  Ich  erwähne  hier  folgende:  Alk.  229 
nHmß  ^  ittffijpf  ßpoxH»*  1008  8*  iarl  ftduap  do^v,  Androm.  1210 
nb  xdp^  *iuHi^m)fiai,  Hei.  1310  Bi^m^  Sn  Ct^T'*"^^  Ce**$Affac  f^sSf  aoxf- 
va¥  .  .  iisx^XBo¥  (oder  fur^^)  MUmitg,  1476  /lotr^tw  r'  ütv  IdfioiQ 
«oroef,  1498  o?  Xafurpwv  anzpmtß  im*  ddXJiiatmf  vaitv*  olpdoftot  (und  in  der 
Strophe  mit  Hermann  ofißpov  yeiiiipio¥  Atno'jtmt)^  El.  719  /puaiac  atpvbc 
xaru  Xo/oe  &ui(Tzou ,  Herakl.  769  ^nm'j^  nai/inveg  «woo/ioO  ^ivofüvtae, 
Kykl.  49  if"jzz\  o'j  Tf8\  ob  ryÄe  vsjut,  m\  i^nduvr^fisig,  Iph.  T.  1 133 
nXarav  poßmcs  ßrjtrst  as  1148  J^hdäc  ^'  dßpmiXo'jzoto  ^  Jon  467  xamy- 
vT^zai  0otßoo  aäfLvozazn:.  Tro  285  ndvr*  ixetSeu  ivddSe  (^azpiftey^ 
ävTenaA'  aoßtc  inetas^  frgm.  304,  V.  1  HvazoT;,  V.  2  ^oaj£at  ftkv  muai 
ropov  7n>oae  xaß'  aXiov  ßivßo^^  V.  5  uE^inzag.  Vgl.  uttserc  Besprechung 
in  der  Berl.  Pliilol.  Wochenschrift  1892  S.  103 f. 

El  Schwartz  sucht  an  Etiripides  darzuthun,  wie  die  griechischen 
Ir.iiiiker  das  Prosaisclio  iiini  Nüchterne  von  Zahlenangaben  abzu- 
sctnv;i(  Iir  n  riflf  r  /u  veniicidcn  surlitcn.  Sic  thaton  es  durch  den  Ge- 
brauch ruiiili  r  /alilnii.  worauf  der  Verf.  dio  Zahl  der  Nnreidon  (.')0)  zu- 
rückführt, oder  dadurch,  dafs  sie  aus  der  Zahl  und  dem  Gegenstand, 
dessen  Zahl  angegeben  werden  soU,  ein  zusammengesetates  Adjektiv 


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241 


Mdeten.  Vgl,  meine  Besprechune;  in  der  Berl.  Phil.  Wochenschrift  1892 
S.  71  f.,  wü  icli  den  Gebrauch  von  öo  als  allgemeiner  Zahl  (Haui.  Od. 20, 49) 
anf  die  ursprüngliche  Zäblweise  {ne/xndCecv)  zorückgeftlhrt  habe. 

Stoppel  gibt  eioe  neue  Probe  seines  lexicon  Euiipideum.  V0. 
Jahresbericht  für  1885/86  Bd.  46  S.  284.  Die  Behandlung  von  ^  rcou 
(n^  forte,  nicht  num  forte)  halte  ich  nicht  für  richtig.  An  den  meisten 
Stellen  ist  mu  hergestellt  Vgl.  meine  Ausgabe  der  Med.  Anh.  m 
69S  der  2.  Anilage.  Auch  Hek.  775,  Or.  486,  Tro.  161  ist  wohl  o5 
nou  m  setsen.  Die  lumdscfariftlielien  Angaben  sind  nicht  gans  eni- 
8|ireehend  and  was  in  der  Vorrede  gesagt  wird:  In  signia  codionm  indi- 
ouidis  Prinsinm  secntns  snm  (Ssscod.  archetypna  deperditas  libromm; 
L=  cod.  Laar.  S2,  2  o.  s.  w.},  bemfat  aal  oder  fllhrt  in  einem  MifsYer- 
«tlndaisse:  soll  8  den  Aichetgrpns  aller  Enr.  Handschriften  beieiehnen? 
Warum  steht  8.  . 15,  wo  Ale.  aosgefiOlen,  471  fßgL  vif  (vtf« 

viou  PL),  nicht  via  viou  8?  Zu  Dan.  fr.  322  (so  nach  der  swdten 
Aaflage),  5  i>  roTg  S' fyooow  nijpo)[*  58e  wird  in  Kiammeni  be> 

merkt:  Nauckius  locum  corruptum  putans  edruxT^c  coniecit  Gilt  das 
als  blofse  Ansicht  von  Nauck,  nicht  als  absolute  Sicherheit,  dafs  ^r^c 
metrisch  fehlerhaft  ist  ?  Seine  Konjektur  euruxijs  hat  Nauck  in  der  zweiten 
Aaflage  unterdrückt  und  dafllr  Besseres  von  anderen  angeführt. 

Reiche nbacb  Ififst  als  Satyrdramen  des  Euripides  aufser  dem 
Kyklops  noch  sieben  gelten :  IxtpmVy^^uk&ü^^  tteptatai^  Houfj^fn^.  FAmf/rHeij^^ 
Itarj^o^,  A'jrnhjxng^  von  dem  er  geneigt  ist  zwei  Bearbeitung'  ii  zuzugeben, 
indem  er  .\then.  X  p.  413  C  iv  rat  Tipmrtp  Autoäuxoj  lieber  in  iv  t(7i  ttoo- 
ripift  als  in  i>  zut  ö-arfyv.'xo)  verwandeln  will.  Er  erklärt  sich  gegen  die  Iden- 
tificicrunj<  von  lohog  und  t^epitna/  und  weist  die  yspcarat  dem  Lityerses- 
iiivUiUs  zu.  Zum  Schlufs  wird  bemerkt,  dafs  Euripides  in  seinen  Satyr- 
dramen mit  besonderer  Vorliebe  gewaltigen  Kiesen  und  Unholden  die 
Hauptrolle  zuteilte,  denen  die  Satyrn  äamt  dem  Sileu  solange  dienen 
nftssen,  bis  irgend  ein  Held,  meistens  Herakles,  kommt,  den  Riesen  er- 
schlägt und  dann  dem  Silen  und  den  Satyrn  die  Freiheit  sohenkt. 

Bartels  bebandelt  znntehst  die  lolmlpatriotischen  Besiehnogen 
bei  Enripides,  die  lobenden  Epitheta  von  Athen  {Xmafio/  hat  unter  den 
Tngikeni  nnr  Euripides),  die  Erwfthnung  attischer  Sagen,  Gebriaehe, 
Kalte,  Heiligtttmer  n.  s.  w.  Zn  zaUreiohen  Stocken  des  Enripidea  haben 
itttscbe  Lokabagen  den  Stoff  geboten.  Dieser  Dichter  hat  damit  ge- 
radeta  die  attischen  Mythen  nmgestaltet  nnd  ihnen  die  Form  gegeben, 
die  dann  in  späterer  Zeit,  namentlich  auch  in  den  Darstellnngen  der 
Knut,  die  herrschende  blieb.  Überhaupt  gibt  es  nur  swei  Stücke,  in 
denen  die  Zuschauer  nicht  irgendwie  an  ihre  Heimat  erinnert  wurden, 
die  Andromache  und  die  Bakchen,  die  beide  sunSohst  nicht  für  Athen 
verfafst  waren.  Die  versteckten  Anspielungen  auf  geschichtliche  Ereig- 
nisse und  Persönlichiteiten,  die  man  da  und  dort  gefunden  bat,  lAfst 

Jmlii*iirrti  m  iOtmthmmmtumUh.  IXKL  ua»  <l8tt.  LI  16 


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242 


Griechische  Trauer. 


Btrtels  aicbt  gelten.  Dagegen  gibt  er  gerne  zu,  dafs  sich  an  einigen 
Stetten  gldehaam  ein  Niederseblag  yon  persönlichen  Erlebnissen  des 
Diebters  oder  von  Ereignissen,  die  ihm  wie  allen  ftbrigen  Athenern  dne 
bestimmte  Gedanlcenriehtaiig  nahe  legten ,  zu  erkennen  gibt.  —  Ifaocfae 
Bemerkangen  verraten  eine  nntichtige  Aofliusang,  z.  B.  »OdTssens  wiB 
den  Polyphem  mflde  stimmen  nnd  versichert  deswegen,  er  habe  nirgends 
HeüigtQraer  seines  Vaters  Poseidon  verletct«.  Odyssens  sagt  nmr,  daCs 
die  Griechen  die  heUenfschen  Hefligtfimer  gegen  die  Angriffe  der  Bar* 
baren  sieher  gesteift  haben. 

Decharme  bebandelt  die  Frage,  ob  Enripides  ein  Schaler  des 
Anaxagoras  genannt  werden  könne.  Er  findet  nur  in  fr.  88d  eine  An- 
sieht des  Anaxagoras  wieder.  Aber  da  stimme  Euripides  nur  in  einer 
untergeordneten  Fri^e  mit  dem  Pliiloeopben  tiberein,  während  er  in  den 
wichtigsten  Fragen  anderer  Meinung  sei.  Die  Anspielung  Alk.  904  läfst 
er  nicht  gelten,  eher  noch  die  Med.  298 ff.,  womit  aber  nicht  bewiesen 
sei,  dars  Euripides  don  Unterricht  des  Anaxagoras  genossen  habe.  Ein 
freundschaftliches  Verhältnis  könne  immerhin  zwischen  beiden  bestanden 
haben.  Mit  dem  Citat  aus  dem  Plmothon  //oüusa  ßwloi^  welcher  Aus- 
druck bei  Diog.  L.  II  10  auf  Anaxagoras  als  Lehrer  des  Euripides  zu- 
rückgeführt wird,  weifs  D<ocharmc  nichts  Kechles  anzufangen  Er  hätte 
das  Citat  als  eme  falsch  L«  sart  zu  fr.  771,3  ipuaif  ßtit^t  fUju  (filr 
■jffitHiiq.  ßdUet  fkoyt)  erklären  können. 

Oeri  gibt  eine  umfassende  Zusammenstellung  der  Ansichten  des 
Euripides  über  die  Götter  und  die  Menschen  (der  Kampf  um  das  Gluck, 
Lebensverhältnisse,  Geniessen  und  Scheinen,  der  Staat,  Kigeuschaflen 
des  Menschen,  der  Tod).  Es  fehlt  die  genaue  Sichtung  dessen,  was  die 
Personen  der  Dramen  ihrer  Lage  entsprechend  äussern,  und  dessmi. 
was  als  Auffassang  des  Dichters  erscheint.  Auch  die  leitenden  nnd  m* 
sammeafossenden  Gesichtspunkte  werden  ?ermifiit  Nach  der  iinstcht 
des  Verl  soU  in  der  Helena  der  lojährige  trojanische  Krieg  den  lOjlh« 
rigen  arcbidamiscben  Krieg  bedeuten  und  soll  der  Umstand,  daüB  nicht 
die  echte  Helena  Ursache  des  Krieges  ist,  andeuten,  daÜB  die  Zeilge* 
nossen  des  Dichters  all  das  Entsetaliche  um  ein  blofses  Schein-  und 
Trugbild  von  Ehre  nnd  Hacbt  gethan  hfttten.  Die  Angabe  im  SchoL 
AristopL  FrO.  68  und  Thesm.  1012,  dafs  die  Helena  mit  der  Andromed« 
im  J.  41:2  auigeibhft  worden  sei,  wagt  der  T«f.  sn  ?enrerfen.  Er  ver- 
mutet daflir  nach  El.  I280ff.,  dafs  Helena  nnd  Elektra  susammengehdreii 
und  nach  134717.  zu  schliefsen,  im  J.  414  aufgeführt  worden  seien. 

Johannes  Schmidt  will  durch  einen  Vergleich  mit  den  beiden 
anderen  gro£Ben  Tragikern  zeigen,  dafs  Euripides  allein  oder  doch  znerst 
dem  Sklaven  eine  menschenwürdige  Stellung  angewiesen  hat.  Bei  Äscbylas 
tritt  eine  edlere  Haltung  der  Sklaveucharaktere  zu  tage,  aber  es  wird 
noch  nicht  folgerichtig  ihr  Wert  und  ihre  menschliche  Gleichstellung 
anerkannt   Auch  bei  Sophokles  bleibt  der  Widersprach  zwischen  der 


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248 


gedrückten  socialen  Stellung  und  der  Gesinnungstüchtigkeit  mancher 
Sklaven  häufig  noch  ungelöst  und  findet  eigentlich  erst  bei  Euripides 
einen  v^^r>^ohnenden  Ausgleich,  der  zwar  bei  seinem  plulosophischen 
Doktnnaribifius  bisweilen  von  des  Gedaiikf  ns  Blässe  angekränkelt  ist, 
jedoch  seinen  weitherzigen  Sinn  für  Hantanitat  rülimlirh  bekundet.  Die 
uahtie  Austuhrung  über  Euripides  suii  demaaciist  fulgen  (jetzt  erschienen 
als  wissenschaftliche  Beilage  zum  Jahresberichte  der  FUrsten>  und  Lan« 
desscbule  zu  Grimma  1892). 

Lees  behandelt  die  rhetorische  Anordnung  der  p-fjtrtt;  bei  Euri- 
pides und  gibt  eine  Analyse  zuerst  von  Xoyoi  oixfxytxoi\  duuu  von  X.  St- 
xaifixol  xal  a'j/ißo'jÄBuzixoi\  zuletzt  werden  noch  ein  ä6)o^  (Tufißou^eou- 
x<K  Hei.  866—1029,  ein  l  irudgtXTUcos  Tro.  353  —  405,  zwei  ko/oc  hu* 
rdftot  Hik.  867—917,  Tro.  1166—1206  Teneicbnet  Bann  folgt  nooh 
eine  Übersiebt  der  Gttedenmg  der  bedeutendsten  fi/^rntQ  und  ein  Yer> 
seichnis  Ton  rbetoriseben  Figuren,  die  sieb  bei  Euripides  finden. 

Noack  sncbt  zn  erweisen,  dnfs  Enripides  in  der  Helinbe  die 
Opferung  der  Polyxena  ans  der  ßohiw^  des  Sopbokles  entnommen  nnd 
damit  die  Sagen  von  dem  Untergang  des  Polydor,  von  der  Freundschaft 
dee  Polymestor  und  der  Griechen,  von  der  Verwandlung  der  Hekabe 
m  eine  Httndin,  welebe  Sagen  teilweise  auf  die  attiscben  Kolonisten  des 
Obersones  zurflekxuführen  seien,  Terbunden  babe.  Die  Darstellung  des 
Untergangs  Trojas,  wie  sie  in  der  Hekabe  und  in  deo  Troades  sowie 
an  anderen  Stellen  gegeben  werde,  gehe  vorzugsweise  auf  die  V^^^c  fit- 
xpä  zurück,  welche  Enripides  schon  deshalb  beTorzugt  habe,  weil  darin 
die  attiscben  Heroen,  die  Söhne  des  Theseus,  gefeiert  worden  seien. 
Vgl.  die  Besprechung  von  C.  Häberlin  in  der  Wochenschr.  f.  kl.  Pbilol. 
VII  S.  946--61  und  von  dem  Ref.  in  der  Berl.  Pbilol.  Wochenschr.  1892 
S.  331  f. 

Df^r  zweite  Rand  der  Übersetznng  des  Euripides  von  Bruch  ent- 
halt die  sechs  Stücke  Hekabe,  die  Schutzfleheuden,  Herakles,  Andro- 
mache,  F-lektra,  Helena,  der  dritte  Oro^tfc.  die  Phön.,  die  Rakchen,  die 
Troerinneu,  die  Ilerakliden,  den  Kyklups.  Uber  den  ersten  Band  s. 
Jabresb.  XXXVIII  S.  162  Auch  an  dem  zweiten  und  dritten  Bande  ist 
die  schöne  Sprache,  die  Gewandtheit  und  Klarheit  des  Ausdrucks  zu 
rühmen.  Die  Treue  dem  Originale  gegenüber  ist  gröfser  als  beim  ersten, 
doch  fehlt  es  nicht  an  Mifsverständuissen  und  irrigen  Aufifassuugeu.  VgL 
Berl.  Pbilol.  Wochenschr.  1892  S.  421f. 

Zuretti  spricht  in  ziemlich  oberflächlicher  Weise  von  den  Nach- 
ahmern des  Euripides,  Ton  Aristopbanes,  Sophokles,  Tbeodeictes,  Cfaftre- 
mon,  Hoscbion,  den  Komikern,  von  Lirius  Andronicns  u.  a.  Eine  inter^ 
essaate  Beobaditung  ist  uns  nickt  anfgestoben. 

Kr  ick  bebandelt  im  sweiten  Teile  (s.  Jabresb.  1888/84  Bd.  88 
S.  162)  das  Verbaitnis  von  Bacine's  Andromaque  sur  Andromache  des 
Euripides.    Bas  Ergebnis  der  Uchtvollen  Abhandlung  ist  folgendes: 

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244 


Oriecbische  Tragiker. 


»Racine  verdankt  dem  Stück  des  Euripides  viel  mehr  als  er  in  der  Vor- 
rede zugesteht,  und  7war  die  GrmMlziujp  dpr  ganzen  Fabel  und  die 
Hauptthatsachen,  soweit  sie  das  öchick^al  des  Pyrrhus  und  das  Ver- 
Ijältnis  der  Andromache  und  Uermione  betreffen,  die  Grund/iiun^  «le» 
Charakters  aller  Personen ,  die  Einfacheit  der  scenischen  Gestaltuug, 
manche  Einzelheiten  der  Situationen  und  der  sprachlichen  Darstellung. 
In  allem  Übrigen  aber  hat  Racine  von  den  antiken  Überlieferungen  den 
allerfreiesten  Gebrauch  gemacht  und  mit  vollster  Orij^nalit&t ,  wie  sie 
dem  dichterischen  Genius  eigen,  treschaltet.  Er  hat  mit  bewunderungs- 
würdigem Geschick  die  schwici  iu'ü  Autgaht  i^'elöst,  ein  griechisches  Kunst- 
werk so  umzugestalten,  dafs  es  seinem  Volke,  seiner  Zeit,  dem  Hofe  Lud- 
wigs XIV.  im  höchsten  Grade  interessant  und  versändlich  wurde«. 

Alkestis. 

Euripide  Alceste  texte  grec  avec  un  commentaire  critiquc  et 
explicatif  et  une  notice  par  Henri  Weil.  Paris  18dl.  66  S.  gr.  8. 

Ans  dieser  für  die  kritiscbe  Behandlung  and  AnffiMBUOg  einselner 
Stellen  beachtenswerten  Ausgabe  erwfthne  ich  folgende  Kot^ektaren:  Mk* 
j(€t  JiifyWt  108  ftM^^  nkvft^  146  wv  filr  /lii»»  227  iafUtfmQ  ^c,  884  na- 
pb¥  821  iv^¥  pjOi  ftt^^,  866  i$dpatfitf  469  vtpripotat  xmn^ 
487  <hrtM»<V  /i^v,  62T  riBwjx'  ^  jdXkm  9mdru  oöx  iar*  In,  695 
ndvTtw  9*  doiav  in*  dKxd»,  666  rfjde  /t^,  667  xtivou  /c*  ip^  724 
powt,  789  re^ttMüv,  827  xai  npoawBev^  877  TtpöawTTov  fidvav  d^twuß^ 
997  dmrexvog  für  drexvoi:  a>v,  992  ^tAok  ii  xai  iv  Bavoüaiv^  Iph.  T.  1116 
ßaifio6c  T*  eö  fngJio&ävoug.  Von  den  erklärenden  Anmerkungen  hebe  ich 
die  Kote  zu  450  hervor:  Der  Dichter  weist  auf  sein  eigenes  Drama  hin, 
mit  dkltpois  sind  also  Lieder,  welche  zur  Flöte  gesungen  werden,  be- 
zeichnet In  V.  498  wird  niAnjQ  äva^  von  dem  TrÄger  des  Schildes, 
nicht  von  dem  Beherrscher  von  Peltasten  verstanden  und  zu  740  wird 
an!  den  Widerspruch  aufmerksam  gemacht,  der  zwischen  608  und  740 
einerseits  and  865  67  und  998  andererseits  besteht  Da  Alkestis  wie- 
der lebend  vorgeführt  wurde,  konnte  sie  nicht  verbrannt  sein.  Vgl. 
meine  Besprechung  in  der  Berl.  Philol.  Wochenschrift  1892,  wo  ich  den 
Widerspruch  damit  entschuldige,  dafs  bei  iv  rcup^  Hu)}lbv  vsxpuv  nur 
allgemein  an  die  Bestattung  gedacht  und  bei  der  scherzhaften  l/^sung 
derselbe  nicht  em])funden  wird.  In  51  habe  ich  i^**»  Ao;t>i>  t^^  lipo- 
&upäKis^  247  dvH'  oco'j  havelv  vermutet. 

Bei  Bc  ^,prcchung  der  Ausgabe  von  Bau  er- Wecklein  (1888)  in  dem 
Korrespondenzbl.  f.  d.  gel.  Sch.  Württembergs  36  S.  468  —  470  macht 
P.  Weizsäcker  die  Benierkung,  dafs  von  Humor  «in  dem  ganzen 
Stuck  nicht  die  mindeste  äpurt  zu  entdecken  sei.  Also  auch  in  der 
Scene  747  ff.  nicht? 


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Eiiri|ild«t. 


245 


Carl  R.  V.  Holzinger,  Exegetische  nnd  kritische  Bemerkungen 
SU  Euripides'  Alkestis.  Sitzungsb.  d.  Ak.  d.  W.  zu  Wien.  Phiios.-kiäl. 
Cl.  Bd.  CXXIV  (1891).  50  S. 

Holzinger  behandelt  eine  Reihe  von  Stellen  in  sehr  grfindÜcber 
Weise.  Er  schreibt  15  f.  ra'vrac  •  •  SieSeXButu^  ^iXoui  naripa  yspatav 
xri..  4'.f  ^pf/  (nicht  mit  Fragezeichen).  Zu  86  fF.  wird  die  Verteilung  an 
Halbchöre,  wie  sie  Arnold  nach  dem  Vorgänge  von  Scidler  ff^*^t!7e stellt 
hat,  bestätigt  (der  eine  Halbchor  nimmt  durchaus  an,  dafs  die  Fürstin 
noch  lebt,  der  andere  hebt  unter  allen  Umständen  die  ungünstigsten  und 
traurigsten  Momente  hervor),  nur  wird  die  zweite  Strophe  112  —  121  dem 
Halbchor  a  gegeben.  Ferner  vermutet  der  Verf.  119 ff.  Hs,a)v  S'  in' 
i<r]^dpai  vwv  izt  n'vac  iyoß  pr^XoBurag  nopsuBw;  122  olu^  yaft  und  125 
IjkB*  Siv,  235f.  oj  (I^iuaoMv  ala  [ wcnu  man  die  Strophe  als  richtig  an- 
nimmt, hat  man  roo8e  nicht  von  ndpog.  sondern  von  dem  zu  ergänzen- 
den /ii;/<wtfy  abhängig  zu  machenj,  402  (u:  ae}  itMtßfMOi.  Zu  306  t 
wird  ErldSrang  gegebeo:  »Gib  den  Kindern  keine  sdcbe  Stiefmatter, 
welche  ein  weniger  gutes  Weib  ist  als  ichc,  so  daTs  eine  nene  Hdrit 
üiGht  llberbaupt  ausgeschlossen  wird,  zu  818:  9xop£u^öet  besieht  sich 
auf  den  Eintritt  der  JnngfrftQliehkeitt. 

19f.        .  .  (f'u^opnayoofrau ,   136  orra^wv  yäp  Hoptov^  484  ilts( 

i»v]^M¥  H.  Useuer  N.  Jahrb.  1.  PhiloL  1889  S.  369  und  371. 
Anfserdem  s.  oben  8*  288  unter  Bassow. 

Andromache. 

398  loftCopat  für  loyß^fipM  Verlangt  B.  Ellis  Journal  of  PhiloL 
vol.  XUL  No.  88  p.  182. 

1214—1217  setzt  nach  1225  A.  Kirchhoff  Sitzungsb.  der  Bert 
Ak.  d.  W.  1889  S.  945—50,  weil  die  jeUige  Stellung  derselben  eine 
Ansnahme  von  der  Regel  bildet,  dafs  jede  Antlstrophe  auf  ihre  Strophe 
entweder  unmittelbar  folgt  oder  mittelbar  in  der  Weise,  dafs  jeder  der 
Yortragenden  mit  einer  neuen  Strophe  nicht  eher  einsetzt,  als  nachdem 
er  die  Antlstrophe  der  vorhergehenden  von  ihm  gesungenen  Strophe  su 
Geb^  gebracht  hat 

Ausgewählte  Tragödien  des  Euripide«:.  Erstes  Bändchen.  Dritte 
Auflage.  £rkl&rt  von  Ewald  Bruhn.  1891,  150  S.  8. 

In  der  Einleitung  sucht  der  Terf.  zu  erweisen,  dafs  Euripides  den 
Anschauungen,  welche  er  als  Mann  vertreten,  als  Greis  treu  geblieben 


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246 


Griecliische  Tragiker. 


sei  mid  wie  anderswo  in  dem  Rabmen  des  Kunstwerks  gegen  eben  den 
Stoff,  den  er  kttnstlerisdi  damsteilen  baUe ,  protestiert  habe.  Hit 
WiUmowitz  sebreibt  der  Veit  606  S  998  in),  116af.  x^P' 

«fum  ardCotMraof  mptßoMß  tixvwt  Lflcke  von  zwei  Trimetem  nacb  1183, 
1190  itA  rM^t  mit  Blafs  986  M  a^potai.  Der  Kommenter  bietet  man- 
ehes  Nene,  daranter  aber  manches  Bedenkliche.  Vgl.  die  Besproebong 
in  der  Berliner  Philolog.  Wochenschrift  1892,  wo  ich  68  ^^otf^s,  789 
Ind^MW^oc,  1212  dpdaBw,  677  dj^tüal*  äjfwv^  1167  ^poonrov  %dav  ver- 
mutet habe,  und  die  von  K.  Bosch e  in  der  Wocbenschr.  f.  Id.  Pbilol. 
1892  S.  117--121. 

188  intAe^afteB'  üe</t  Housman  Journal  of  Philol.  No. 
p.  26. 

286 £  e8o«ytoy  x6fai¥  fa:m$tiQ^  260—62  jifwu^  fäp  oöm  üytkc 
oM¥  ifüldaw  (unter  Tilgung  von  261),  270  iuiforbe  itoKoiioptt^  aooe* 
^  jf  A.  Goodwin  Glassical  Review  III  p.  872. 

4u7  vf  rtritt  die  Konjektur  von  Meursius  Uwxdno'j  Oberhummer, 
Studien  zur  alten  Geograph,  von  Kypros,  iu  den  AbhuiiJluugen  .  , 
Christ  .  .  dargebracht  von  seinen  Schülern.  München  1891  S.  9'2ff., 
indem  er  einen  Flufs  BwxapoQ  in  der  Nähe  von  Paphus  nachweist,  ixa- 
roarofiot  mit  Wilamowite  auf  die  Zerteilung  des  Flufslaufes  an  der 
Mttndnng  nirttckfllbrt  und  avo^ißpot  aus  Plin.  N.  H.  H  210,  Tac.  bist  U  S 
erklärt 

606  oöi'  ipfe^obvos^  Tic  el  J.  B.  Bury  Glassical  Beview  Y 
p.  127. 

664  fioh^  xP^aumi,  tüßdoautv  H.  Usener  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1889 
8.  872. 

634  ToxpoxdrooQ  BtHvtt  E.  Möhler  Mnemosyne  N.  8.  XVIl 
p.  106. 

1167  vdfil^r^xd  t  ini  <nu/i'  'Aida  N.  Macuicol  Glassical  Review 
UI  p.  72. 

A.  Bischof f,  Die  RoUenTerteilung  in  den  Bacchen  des  Enripides« 
Abbandlungen  . .  Christ . .  dargebracht  ?on  seinen  Scfattlero.  HHachen 
1891  8.  409—413 

hUt  es  fiar  zulftssig  von  der  Annahme,  dafe  Pentheos  der  tragische  Heid 
sein  mfisse,  abiagehen  and  verteilt  die  Rollen  in  folgender  Weise:  Pro- 
tagonist: Dionysos,  Tiresias,  Denteragonist:  Penthens,  Agaue,  Tritago- 
nist:  Eadmofl,  Diener,  Bote. 


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H7 


Hekabe. 

Enripide  Hteobe.  Texte  grec  aecompigDÖ  d*ime  notiee,  d*iui  ar- 
gnient  analytique,  de  notes  en  francais  et  conforme  a  TeditioD  des 
scpt  tragödies  d'Enripide.  Pabü6e  par  H.  Weil.  Paris  1889.  91  8. 18. 

Diese  kkine  Schnlaiisgabe,  welche  in  Text  und  in  den  Intnen  Er- 
künuigen  von  der  grdfseren  Aasgabe  nicht  abweicht  (sogar  x'Vomt6iß  918 
Iflt  stehen  geblieben),  bietet  ans  nichts  Bemerkenswertes. 

596  äiSpommQ  dc<  F.  Haverfield  Glassical  Beview  III  p.418. 

£.  Maafs,  Zur  Hekabe  des  £uripides.  Hermes  24  S.  609—619. 

Haafs  widerlegt  die  Hypothese  von  Bassow  (vgl.  Jahresb.  für 
1887/88  Bd.  58  S.  442).  Achilleus  hat  nach  98 f  unbcstioimt  das  Opfer 
einer  Troerin  verlangt;  dars  dies  nnr  Polyxena  sein  könne,  stand  den 
Griechen  von  vornherein  fest  (116  — 148),  ebenso  dem  Schatten  des 
Polydor.  Dafs  einsig  die  Mutter  das  nunmehr  nnvermeidliche  Schicksal 
ihres  Lieblings  nicht  sofort  begriff  (92  -97),  ist  psychologische  Wahr^ 
heit.  -  Aus  der  stark  sophistischen  Rede  der  Hekabe  25 1  ff.  sind  keine 
Widersprüche  abzuleiten.  —  Das  angenommene  Gesetz  der  lediglich 
pajciven  Beteiligung  de?  Chors  an  der  Entwicklung  der  Euripideischrn 
Tragödien  wird  durch  den  Jon  widerlegt.  Die  verlosten  Frauen,  aus 
denen  der  Chor  besteht,  wohnen  von  ihi'em  Herrn  getrennt  in  beson- 
deren Zelten.  Allerdings  komme  Hekabe  52  f.  aus  Agamemnons  Zelt, 
aber  nur  weil  sie  Kasandra  dort  gesucht  habe  [sehr  fraglich!  Vgl.  54 
und  72]  Dip  Fiauen,  die  nur  verlost  sind,  könnpn  an  andere  Herren 
verkauft  werden  yKrr^Hztaa  449).  Die  V.  444  ff.  bti  h  'ii  also  nicht  in 
Widerspruch  mit  der  Angabe  98  ff.,  dafs  die  Troerinuen  bereits  an  be- 
itiffimte  Helden  verlost  sind. 

K  Busche,  Zar  Hekabe  des  Euripides.  N.  Jahrb.  f.  Philo!.  1891 
&  518—528. 

Der  Verf.  erklärt  240:  »Und  soweit  man  dem  Augenschein  nach 
nrteilen  konnte .  träufelten  in  Folge  emer  gefährlichen  Verwundung 
Trrpfen  dein  Kinn  herab«,  tilgt  270,  ergänzt  398  oUa  {otiws  =  dafs), 
uäo  alb  unmöglich  erscheint,  schreibt  457  ucast^  für  otxoic,  537  dxpat^- 
vo5;,  572  oe  fuv  ^eöSuiy  rijv  Bavooffav,  642  aufxfofjd  re  tioXXwv,  685  ff. 
xazdp/ofiat  joov  .  .  dnrtfmBrj^'  vo/iov^  702 ff.  aJ/ior,  alae^  SfxaBov  oixixazwv 
'^fv  ivr/rv.vyv,  xo-j  r.aüiß*i  fi£  (f<iap.a  ^eXavoizTBfJov  xrfi. ,  746  /jloXöcv 
fpimq,  tilgt  S'JO — -3,  'Jüi  -rj.ü-jv  TtoBohvtag  ?^au^ov,  958  ^opouac  b^rä 
^lo':.  1045  w  Br^dZ'i  xüf/aii,  so  dafs  xofjaci  mit  ktfirrpov  verbunden  wer- 
ücu  küm,  l;ii5  xanytp  d'  äafjfiov  (»uukenullichf )  curro,  1270  ixnX^ffio. 


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248 


Ghechiache  Tragiker. 


rode.  Aufserdem  werden  ao  einigen  Stellen  die  überlieferten  Lesarten 
in  Schatz  genommen. 

299  xo}  Tb  n&ft.*  H.  Macnaglitea  GlasBical  Review  III  p.  72 
(MacanUy  Mt2  tb  ßjp&ft*  itnhß  mxp^.  Es  ist  wohl  zu  sehreibea  uai 
rb  nJto6eto¥  mxp6¥), 

mintpa. 

Ch.  H.  Kcene,  Scholia  ou  Electra  of  Euripides.  Classical  Re- 
view V  p.  432  f. 

Keene  teilt  einige  Scholien  aas  dem  cod.  Flor.  32,  2  mit  Ich 
erwähne  das  zu  44  yp.  ^c/wv'  iveovrj  d.  i.  f^cf/''^^  eöv^.  Im  Text 
biotPt  die  Handschrift  976  xai  ftr^v  mit  der  Überschrift  /u}  von  zwei- 
ter Hand. 

609  008*  iJÜlMiahna'  iiatOa^  797  tk  /äm  Ufw  Gh.  H.  Keene 
Classieal  Review  IV  |i.  270  and  Y  p.  127. 

1019  i^vr^axetv  o^ig  iystvd fir^v  iya),  1091  TdX?6rnt\  Alytabou  yd- 
jtaue  £.  Holzner  Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  42  (1891)  S.  294f. 

227  tilgt  H.  Usener  N.  Jahrb.  t.  Philol.  1889  8.371. 

281  MA*  iffri  xpt(aüm  nÜ^  ht**Apt9(oig  nMth  CHäberlin  ebd. 
1600  &  26. 

'HpaxX^q, 

Euiipidet,  Herakles  erklärt  von  U.  v.  Wilamowitz-Möllen- 
dorff.  Band  I:  Einleitung  in  die  attische  Tragödie.  Bd.  11:  Text  and 

Komuientar.  Berlin  188ü.  X,  388,  308  S.  8. 

Die  sechs  Abschnitte  des  ersten  Bandes  behandeln  das  Leben  des 
Euripides.  die  Frage  »was  ist  eine  attische  Tragödie?«,  die  Geschichte 
des  Tragikertextes,  Wege  und  Ziele  dor  nitdn  nnn  Trapikerkritik ,  den 
Herakles  der  Sage,  den  lierakit  ^^  du.^  I.iii  i]  idf-.  «Iioppelbearbeitungen 
hat  es  ni(  hl  gegeben,  aufser  dafs  die  Aiiatuphaneserklärer  von  solchen 
fabeln,  wenn  sie  ein  Citat  nicht  veriticifreu  können.  Der  erhaltene 
llipliol.  ist  eine  völlig  neue  Bearbeitung  desselben  Stoffesc.  »Eine  atti- 
sche Tragödie  ist  ein  in  sich  abgeschlossenes  Stück  der  Heldensage, 
poetisch  bearbeitet  in  erhabenem  Stile  für  die  Darstellung  durch  eiueu 


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fioripldet. 


248 


attischen  Bürgerchor  und  zwei  bis  drei  Schauspieler,  und  bestimmt  als 
Teil  des  öffeiitlichen  Gottesdienstes  im  liciligtume  des  Dionysos  aufge- 
führt tu  werden«.  »Es  ist  durchaus  nicht  anzunehmeii,  dafs  die  Sänger 
(4X 12,  später  4X 15)  Dor  in  einem  der  ChOre  auftreten.  In  den  Hlke* 
tiden  des  Aischylos  besteht  der  Chor  ms  den  DansostAchtem  nnd  ihrem 
Gefolge,  also»  wie  wir  zvl  rechnen  durch  das  Stttck  selbst  yeraala&t 
werden,  ans  60 +  z-  Es  ist  eine  zn  starke  Zomntnng  sich  diese  Zahl 
durch  swOlf  Tänser  vorstellen  su  lassen«.  »Aischylos  hat  den  Sprecher 
snm  Sflnger  gemacht,  so  dafs  das  Aolische  Lied  neben  die  jonische  Re- 
citatiott  nnd  den  dorischen  Ghorgesang  trat«.  »Sophokles  Schrift  Aber 
den  Chor  ist  eine  Fiktion«.  Bas  Stflck  Herakles  soll  iwischen  421  nnd 
416  aufj^eftlhrt  nnd  Sophokles  soU  durch  dasselbe  zu  den  Trachinierinnen 
angeregt  worden  sein  (?gL  oben  8.  2Slf.  und  meine  Rez.  in  der  Berl. 
FbUot  Wochenschrift  1890  S.  932—41).  In  der  pessimistischen  Rede 
des  Herakles  1340  ff.  soll  ungefthr  die  Tendenz  des  Stückes  liegen.  Dem 
Protagonisten  wird  Amphitrjon,  dem  Deuteragonisten  Megara,  Lyssa, 
Thesens,  dem  Tritagonisten  Lykus,  Herakles,  Iris  zn^eteilt.  «Ein  ciniger- 
mafseu  denkender  Leser  der  Orestie  kann  nicht  darüber  schwanken, 
dafs  in  ihr  der  erste  Schauspieler  Ka'-anita  und  Orestes  gibt,  der 
zweite  Kiyt,  Elektra^  Kilissa,  Pythias,  Aiiieiia,  der  dritt  -  den  Rpst  der 
Rollen«.  —  Der  Text  beruht  auf  einer  neuen  Kollation  der  ij^i  Ii n  Hand- 
schriften und  l^t  mit  einer  endlosen  Zahl  von  Änderungti»  ausgestattet. 
Wir  können  davon  nur  eiuige  hervorheben.  V.  4  iaj^uy^  95  yt^fO'.t  ht 
o">Tw,  büya-ztp^  \1?>  ytpöi^  149  inor/iovit  -ix^oo^  177  xepauvbv  r^pü/xr^v 
(ohne  n  oder  r  ).  193  f.  vor  191  umgestellt,  205  Tra^earturcuv, 
Lücke  nach  319,  361  ßüpffa,  4ü2  ya^avecav ,  422  dpL^ißaX'  iöv^  rov, 
438  TTfjoTTopiiTTav,  458  i-exofiev,  502  wird  zwischen  497  und  498  ein- 
gesetzt, 588-92  delet,  649  jpBo¥ep6¥,  757  r/f  Beoug,  794  r^ioi, 
861  iäßpots^  866  delet,  888  aitxot  Uotva(^  894  a^ä^/xar',  921 
rii^woQ  X9  9898q.  delet,  955f.  iu^xm  r*  . .  nh^^  967 

9*  iv  fAovf^  ßf^X^^  Xf^^^9  96 Ii  int*  aMc  abtoo  .  .  t^Mnxnm^  1079 
ifuUti  i^^dis»  (verkehrter  Siool),  1108  delet,  1177  mu  rt  (ftr  rt 
noo),  1218  üi^fioiksti  fupc¥^  1241  Statt  xa«  vBpaa^^  1291—93  and  1299 f. 
delet,  1802  dvoaiot^  1867  *q.\  T<xa»k,  1422  duaxo/uar*  äx^'  Nebenbei 
wird  Tro.  426  swischen  424  und  425  gestellt,  nufserdem  vermutet 
der  Verf.  Hipp.  1459  'Adijfwi>  lleXonta;  hpiayjxta  (ist  fUXonia  eine 
Stadt?),  Iph.  A.  789  fi'jßeoetv^  Eur.  firgm.  667  ffxoKooifTos  (ein  Mifsver- 
stAndnisl).  Dm  neo  gefundene  Fragment  953  wird  dem  Euripides 
abgesprochen.  Isch.  Eum.  408  soll  Schauspielerinterpolation,  Soph. 
EI.  1412  sollen  die  Worte  ouW  6  ytwr^aai;  izarijp  unecht  sein.  Der 
Kommentar  bietet  viel  Gutes,  aber  auch  eine  Reihe  falscher  Erklärungen. 
Besonders  häutig  ist  die  angenommene  Wortbcdeutnüs^  /u  beanstanden 
(V^t  ouam  887f  ixnfxoü^vuyau  889,  äJiaffvog  911,  d^tuv  1229). 


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350 


Oriecbitcbe  Tngikar. 


Bei  seiner  Besprechung  dieses  Werkes  in  der  deutschen  Literatorz. 

1890  S.  503-  506  vermutet  A.  Nauck  338  ro  S'  <%ü^'  iffB'  i^iuv 
p.uvou^  543  wjruytov  ej^et  xf^droCy  ö98  Btar^X&oy  noAtv^  1301  xi  dr^xa 
Sei  fi£  C^f. 

Der  Rez.  in  der  Wochenschr.  f.  kl.  Philol.  1890  S.  917-  22  und 
988-~48  vernintet  1142  }  xci  üuv^pa^*  ^bm  in  ßax^eufidxwß^  1218  «9. 
fiaivjj  f6ßovy  1228  fifMt  rmv  Btim  /civ  ohS*  [fehlerhafter  Gebrauch 
von  iiiv\\  1288  xivtpoun»  ixiovo6fi9vot. 

Eine  sehr  ansfllhrlidie  Beeprecfaung  bat  H.  Weil  dem  Werk  io  dem 
Jonmal  des  Savanto  1890  S.  48— 58  itnd  201  —219  gewidmet.  Derselbe  ver^ 
breitet  sich  Uber  die  Definition  der  Tragödie,  in  welcher  er  besonders  das 
Merkmal  des  näBoc  vermibt  In  der  Ar  die  Qescbidite  der  Tragödie  wich- 
tigen Stelle  des  Snidas  unter  'Apicuv  verbessert  er  nach  dem  Schol.  zu 
Aristoph.Vö.  1403  und  Herod.  I  28  ^opov  arr^aati^xuxXtovyKok  9tB6papßov 
dtdd^at  (fttr  ^(Tat).  Den  Prometheus,  welcher  noch  der  Skenographie  ent- 
behre und  zu  welchem  wahrscheinlich  Äschylos  den  Gedanken  infolge  der 
Dichtung  dr^^  Satyrdramas  Prometheus  gefatst  habe,  läfst  er  zwischen 
472  und  467  (es  wird  eine  Beziehung  von  ?,u]i'(vov  dp^acov  <ni^^  in  der 
Sphinx  auf  den  gelösten  Promethnr-  anj^enommen)  abgefafst  sein.  Die 
Hypothese  über  die  Bühue  des  Äschylos  wird  von  Weil  ebenso  wie  von 
Todt  (s.  oben  S.  190)  verworfen.  In  V  1104  vermutet  Weil  au  JtTuov 
onSk^  1240  MfTTS  xfju  xparetv.  Die  von  Weil  und  anderen  gerühmte 
Verbesserung  von  1351  iyxapxsp^aw  ßioxov  hndet  sich  bereits  in  meiner 
Ausgabe  des  Herakles  1877. 

649  noh6¥  re  yijpae  £.  Hebler  Mnemos.  N.  S.  XVII  p.  110. 

Zu  650f  bemerkt  Bernhard  Schmidt  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1891 
S.  562:  «Olicnbar  sind  die  Wort  xara  xufidrafv  eppot  ein  volkstümlicher 
Fluch,  welcher  bereits  so  zur  Formel  erstarrt  war.  dafs  man  sich  bei 
Auwendung  desselben  kaum  noch  der  zugrunde  litgeaden  Vorstellung 
bewufst  ward,  soudein  mehr  nur  den  allgemeinen  Begriff  der  Verwün- 
schung damit  verband«. 

F.  Giles,  Political  allusions  in  the  Supplices  of  Euripides  Classical 
Review  IV  p  96—98. 

Giles  findet  mit  Musgrave  in  dpr  Be«5chreibung  der  sieben  Helden 
charakteristische  Züge  besLiMiiiitei  Athener.  In  Kapaneus  sieht  er  Ni- 
kias,  in  Eteoklos  Lamachos,  in  Uippomedon  Demoätheaes,  iu  Partbeno- 
paios  Alkibiades,  in  Tydeus  Lacbes. 


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EuripidM. 


251 


Kayfier  bat  662  f.  nach  659  eingesetzt,  wo  er  napakoog  i<TToÄ!a/i&- 
vov-  oooi  verbesserte.  Wiiamowitz  Herrn.  26  S.  233  schreibt  IJapd- 
MM'ä  iaruÄsafxivou,-  nom  und  stellt  blofs  G62  liuch  65U,  iudem  er  in  660 
xpij^^v  nufj  wjxT^y  •'^s.o^-i  iTmÖTT^v  o'  oj^kov  schreibt. 

Hippoiytos. 

The  Hipiiolytus  of  F^uripides  with  introductiou  and  notes  hy 
W.  S.  Hadley.  Cambridge  Vi  und  132  S.  d. 

Die  kleine  Schulansgabe  ist  mit  doem  Ininen  gescliinaekvoUen 
KoBinentar  versehen,  bietet  aber  nichts  besonders  Bemeritenswerthes.  In 

136  will  d-  r  Verf.  raW  '  ffxdc  (mit  ReUike)  d/»ftpooiou  (oder  äßpoxärou,  Ver- 
r&ll  dßfHvrou)  lesen,  indem  er  dxx^c  S^ioc^  wie  o/yav^i^c  ^4*^1  ^  d*^^ 
erkiArt   S64-387  werden  getilgt  und  388—890  nach  402  umgestellt 

Ferner  vermutet  der  Verf.  116  Xiyovm  ourwg        ripinet  dwkoos  rt 
öfi,  441  ouM  äp  dywu  Si}  To:g  if>(j>at  vwv  iiiyaq^  469  dxptßwaat::  aw,  491 
SßSpog-  ojg  rd^og  ok  TTitariov,  671  koeiv  ipayou^  678  ßtw^  7 15  f.  2»' 
^ptM/B^  ziTM^ta'  ipw.  e^jpTfpLa  8^  n,  809  ixJ^n,  BdXoftov  we  Bat  Suniat. 
fteno,  1195  T^wmmiot  dfpäpr^Hu, 

Euripi'i  1-  Hippoiytua.    (Tnechiseii  imd  deutsch  von  Ulrich 
von  >\  lUmowilz-Möllendürff.  Berlin  1891.  245 S.  8. 

WertToU  sind  an  dieser  Ausgabe  die  gewandte  und  sehr  lesbare, 
Venn  andi  nicht  von  MifsverstSndnissen  freie  Obersetsnng,  Httteilnngen 
aas  Baadschriflen  und  einzelne  Koi^ekturen,  von  welchen  ich  folgende 
anführe:  42  S^t^w  Si  Bijoiafs  natdi^  xdMfpa»i^Tat ^  172  wird  nach  180 
gestellt,  274  8k  für  rs,  678  rxprxv  ( unverständlich! ),  773  rV  fttr  r', 
795sq.  delet,  840  rtva  xXuw  7u)[ay  noBev  Bawim fing,  8C3  oTde  ftlr  rr^aSs^ 
675  delet,  880  ypa^a?^^  für  iv  ypaipalq,  1007  tUv  für  xaX  8i),  1028  ^  ^*lr 

1069  Sofiwv  fQr  xaxwv,  1218  o&tou^  1277 f.  ipuatv  r  .  .  ax6ß' 
9m  V,  1279  a:ß6p£)^oi  ahog^  1374  r^pocanoXkur'  dnokkure,  1881  oöSk  fU* 
1382  8'  für  T  ,  1388  {UXatv"  dvdyxa.  Zu  169  wird  eine  Vermutung 
von  Bmhn  '»te pr.n^ioun^  mitgeteilt.  Im  fibrigen  vgl.  meine  Be- 
sprechang  iu  der  Berl.  Phiiol.  Wochenschrift  1892  S.  389  —  394  und  die 
voü  C.  Häberliü  iu  der  Wocheuschr.  f.  Kiass.  Philol.  1892  S.  323—29, 
welcher  903  '  w  ndvu  ariveiQ  vermutet,  die  von  H.  Stadlmüiler  in 
den  Bl.  l  d.  G>n)nasial8chulw.  28  S.  3ia~317. 

32  ipuih  ixr/ko)^  J.  B.  Bury  Classical  Review  III  p.  2^0. 

1018f  <t^'  •  •        roitfit  0wfpp0ai¥  fMtara-  tte/iii  räc  xti.  H.  Use« 
ner  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1889  8.87). 


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352 


OriMbiseln  Tragiker. 


'/^tyiveta  ^  iv  Adlidu 

The  Iphigpneia  at  Aulls  of  Euripides  with  introduction  aod 
notob  by  Clinton  £.  S.  Headlam.  Cambridge  1889.  XXVUl  uad 
140  S.  8. 

The  Iphigeneia  at  Anlis  of  Earipides  edited  with  introdBCtioa  and 
Griücal  and  ezplanatory  notes  by  £.  B.  England.  London  1891. 
XXXII  und  168  8.  8. 

Die  Ausgabe  von  Headlam  steht  zwar  in  der  Kntilc  nicht  auf 
der  Höhe  der  Wiüspuscliait ,  bietet  aber  in  der  Erklärung  Uas  Nötige, 
80  dafs  sie  als  eine  brauciibare  Schulausgabe  bezeichnet  werden  kann. 
In  V.  28  will  der  Verf.  Ximtj  lesen,  1310  ovo//a  iiäv  ^ipovra  äavatiatg^ 
ü(yoi  Küf)^  (mit  xupqL  soll  Iphigenie  sich  selbst  meinen). 

Die  vorzugsweise  kritische  Ausgabe  Ton  £ngland  bietet  aaf 
Grund  einer  neuen  Kollation  des  cod.  Palatinns  eine  gründliche  nnd  me- 
thodische Bearbeitung  des  Textes  nnd  eine  Reihe  beachtenswerter  Koiuelc- 
tnren:  84  Jvjtra  (mitVitelli)  arpan^i^  xifLk^  141  /19  vov  «M^tvJfffCi  149 
xX]j0pa»f  It*  i$öpfu>ic  (mit  Weil)  1^  rate  nofumtc  d^T^ffj^i  ntfüiv  Spfu^ao»^ 
284  luUfpw*  äSoydv^  258  m^mov,  802  ou/xXifiTou  mpCofuit  orpaxe&iMtoc^ 
'816  fysi  mit  Tilgung  des  folgenden  Verses,  860  f  jl0<  ma^t^c  Mc, 
869  f.  Jtol  nXoov .  .  äofuuo^  delet,  408  xaAätc  3*  fy^t  «s,  454 — 469  und 
462— '46?  cUftoi  .  .  ahS,  rbv  delet,  470  d¥dpw¥  rupdmov  üuftpopäe^ 
484  delet,  664  KttM  r\  670  xpwnd»  t\  nach  676  ist  der  Text  Itteken- 
haft,  ebenso  wird  swisdien  681  und  682  dne  Lacke  angenommen,  681  f. 
werden  nach  684  gesetzt  und  hiemach  eine  Ltteke  angesetst,  686—680 
aber  als  unecht  bezeichnet,  661  sq.  delet,  654  dauvera  /i^y,  667  Mjitt» 
Y9  TO  fuhftiV*  obx  ^xwv  dXYÖ¥oixat,  665  elc  raurov,  ut  (jtaT,  trufi^opä^^ 
IjxttCf  674  no/ots  $uv  UpoTg;  el  tv$*  tÖMßke,  678 f.  img'  d^&^voi  mS^ 
patc  mxpoy  (oder  vielmehr  aia/P^^)'  ^'^W^^  delet,  684 

ifOTtc  diacffaet,  693  delet,  694  aur^  rip  XP^vtp  (besonders  wenn  693  bei- 
behalten wird),  736  i^optkr^aai^  796  fiij^^^taa  nrafii^^  (nach  Porson), 
806 ff.  o?  ftev  yäp  iapkv  äZuysQ  y^/my  y&¥W¥  r'  rjr.atosc,  o?  S' 

ijpn^m  eöviSat,  otMOttQ  .  .  ivOdde  daaaooaiv  oürut  xtI.,  816  }[pi^  röv 
"ii^ou  ar^ioif,  867  xttapßi^xoi  xaket^  865  eis  peUovta  vsuatt^  884  6  äi 
ydpov  Ttv*  et^e  nfih^nmy^  uq  (nach  Hennig  und  Monk),  9 14  f.  xdnk  .  . 
Mlwmv  delet,  920  -  927  sind  zu  beseitigen,  vor  928  aber  ist  eine  Lücke 
anzunehmen,  952  54  delet,  971  xrp?Mt\>  atiiarojaofiEv ,  078  delet,  990 
€?)  ök  Tj/Mxaj^tj^  lOüB  <Tu\>£'/io;  hat  das  ursprüngliche  Wort  (0 '  o!jrof  oder 
xat  au)  verdrängt,  1011  zaauv  p&taobiiy  1028  yjtyxajfo^*  ou  j^piag,  iU43 
xoooao'tffat,  1049—53  und  1071  —  75  delet,  1070  IXirloa  -r^jpwaojv,  1078 
Sr^pf^oo^     i&€ffa¥  wTw'aff,  UOlSQ.  und  1114  delet,  1157  ou  <J^,  1165 


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Knripidas. 


258 


rifvS'  otfv  fitäg^  1169  dnoreitretQ  rearva,  1177 — 79  delet,  1185  f^'HfetQ 
Ol  r.aJo^  ■  i'^rauBa^  1189  ou  rufju  «T'^vertüf,  1249  vucr^ui  Xiyiuv^ 
1257f.  zo~j7o  zo?.fir^mit  ,  .  rwjra  yao,  1297  —  99  dolet,  1311  der  Text  ist 
löckenbaft,  1321  rdvo'  bIs  uoixou^,  1329  delet,  i(T7iv  dvstjpelv,  1337 

Siebt  verdächtig  aus,  1339  8k  othf)'  iAr^X'>i^£\>.  1341  7Ö\ßd  idnha\  IZAA 
ipyoy  Tv'  dfjLuvatfxeBa  ^  1346  ßowat^  1348  kJ.  toiioc  xourtg  dwedCerat; 
1383  xarßaiftHHr'  äp'  ouro/xat,  1388  delet,  1391  xal  n' 
«low  s^ofAev  dmttrcthf  &ro^;  1396  ei  8*  ißoukrjßrj  Si{iai  roS'  ''Aprefit: 
iafigof  Ofa/fj,  1417  ist  aus  der  Beischrift  10,  Xsyet  rdSe  eut- 
standen,  1436  nauüoU  fxe  Br^h'ßvouaa^  1444  ri  S\  ti  rsBvrj^sti,  1466  ws 
609;  r  1  &'JxapSt<uc,  1487  0&  9dMpoa,  Orest  806  «<V  dvrjfj.  Im  Vor- 
stebeoden  haben  wir  nur  erwfthnt,  welche  Terse  der  Yerf  nüadi  elngener 
TerrnntoBK  als  onecht  beselcfanet.  Es  ist  aber  wohl  zn  bemerken,  dab 
rin  Baaptwert  der  Ausgabe  in  der  sorgfältigen  Behandinng  der  anf  die 
höhere  Kritik  sieh  beziehenden  Fragen  nnd  in  der  Scheidung  des  Echten 
und  Unechten  liegt  Per  Prolog  erhftlt  folgende  Gestalt:  49-  63,  [64. 
65],  66-82,  [83],  84—93,  [98],  94—109,  [110—114],  Lflcke,  1-83, 
[34— 43),  Likcke,  48— 48,  Lflcke,  117.  118.  116.  116.  119-168. 

H.  Stadtmüller,  Zur  Kritik  der  Iphigenia  Aul.  des  Eur. 
(T.  1011—1030)  in  den  Bl.  für  das  bayer.  Gymnschw.  Ibö9  S.  168—177, 

vermutet  lOll  rs^'  si^  tsxv*  aidrf,  1012  xdntg  tig  iart,  tilgt  1016  und 
schreibt  1019  t^o^  <n6h>Vy  1022f.  xaJiMQdk  x/navBiv&'  w8'  i/iou  ^ui» 
pte  rd8e  aoi  r'  2v  yivoiro  xa\  fiXoig  nphg  ^SovtjI/^  weiche  beiden 
Verse  zwischen  1018  und  1019  eingefügt  werden  sollen,  wenn  sie  nicht 
Tielmehr  unecht  seien,  1026  r^>v  Sijra  <t'  ^'/tfiEaHa.  Mit  Recht  wird 
dargelegt,  dafs  sich  die  V.  1024  ff.  nicht  unmittelbar  an  1010  auscliliefsen 
können.  Aber  die  Echtheit  von  1017 — 21  ist  trotz'iem  sehr  zweifelhaft. 
Die  Worte  et  yap  rh  ypf^^ov  irTiBero  könne  nicht  iMinjudes  angehören, 
der  eher  yäp  -{ftr^  zu  Xfl,*^^'^  (aurov)  geschrieben  haben  würde,  und 
Uio-jrtofidvoc  erscheint,  wie  icli  anderswo  bemerkt  habe,  als  ein  dem 
laterpolator  der  AoL  Iphigenie  eigentümliches  Wort. 

R.  Scbmidtmayer,  Schillers  Iphigenie  in  Aulis  und  ihr  Ver- 
.htitais  zum  gleichnamigen  Drama  des  Enripides.  Progr.  von  Badweis 
1890  und  1891.  27  S.  nnd  S.  38—66.  8. 

Diese  Ähhaiuilung,  von  welcher  der  Schlui's  noch  fehlt,  betrifft  nur 
Schiller,  nicht  Euripides. 

Euripi  1p~  Iphigenia  amung  the  Tauriauä  edited  by  Isaac  Flagg. 
Boston  aiid  London  1889.  197  S.  8. 

Diese  Au^Lralje  bietet  in  der  i-iinleitung  und  im  Küininentar  alles 
fir  SchOler  Wissenswerte  und  kennzeichnet  sich  auch  durch  die  Vor' 


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254 


Griechiaehe  TrAgikor. 


sieht,  welche  bei  Aufnahme  von  Te.vtänderuQgen  geübt  ist^  als  eine  recht 
brauchbare  Schulausgabe.  la  181  schreibt  der  Verf.  Sitmotv*  dirre^aw 
ddaut^  658  rj^^e,  1247  äfi^sne»  <tf  /ta»räSa¥  xJlMiybv  ][06¥tov,  1262  C<^ZP^ 
amf  ftr  CaBsufv^  1309  ifpaaxe». 

Enripides  Iphigenie  in  Taarien*  FOr  den  Sehnlgebmuch  eridftrt 
TOn  Siegfried  Hekler.  Gotha  1891.  XII  and  74  8.  a. 

Von  den  laUreidien  Koi^ektni^n,  welche  in  den  Text  aude- 
nommen  sind,  können  hier  erwAbnt  werden:  8!  oh^atty  58  ßa^wü^y  118 
Ytiatp  rpt^Xi/futv  xiitwft'  iv6vt  181  J»  3ianiK¥\  i^oMam,  208 IL  hA  aoi 
9a^uo¥  ioaSa^Jutrtß,  /u»  da^uiw  .  .  ntlmf^  888  fwptaw  yap 

eu^epm^  888  xiißTpotm^  486 f*  Jlcux^y  dirrdf  ^A^tX^oQ  Spöfutvff  MaAhanr 
Hove  t\  444  «rfluUgftf^SiBt  491  xodx  dlutnco/uv^  ftf>8  jfov  ^*  diTMrreA«, 
680f.  fov^ooc  '  .  fi^nf^h  811  iisyo/uv*  äxoat  .  .  ^BUttTpa^  819  d  ;^/(oC 
^^Üo?  an»,  876  dn^  ireiexew»-,  880  ^curdirac,  904  ii^favrs,  948f.  Im 
)Eio<  snf^a  UrdU^  *ABijvags^  j  p.\  988  drexr^vai^r*  ^*  i^syxTov,  1083 
duyarfxxfovoo^  1134  tfdv  i^n^M»<c,  1267  f«)9aC0V  1896  naji^ui^MyiV  * 

Itfr/'*  o?  d'  iMOptipow, 

Egon  Schunck,  Goethes  » Iphigenie  auf  Taui  i  <  und  das  gleich- 
namige Kuripidcische  Stück.  Gymaas.  Progr.  vuu  i'aderborii  18dl. 
28  S.  4. 

Der  vorliec'ntdp  rr^to  Teil  handelt  Uber  das  St&ck  des  Euripides. 
Hier  ist  nichts  weiter  darüber  zu  sagen. 

B.  Lalcon,  h'ptrtMol  m/paT^p^ets  t^v  Ettp.  If,  h  T,  /f^^ 
ni  (1891)  p.  601—608 

vermutet  284  ßoiji'  xW  ayinav .  llukdSrj^  Ödoofjxas  ri^vde;  340  rou  fia- 
vBvB^  [so  schon  Fr.  KählerJ,  744  rrjvSe  Bikrov  aws  ^tkotg  [fehlerhaft!], 
1467  Taupunukov  upvrjaum  rou  Xomou  i^eäv. 

101  verlangt  i*ß^$te  H.  Usener  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1889  S.  878. 

740  pdratov  (schon  Ref.  in  seiner  Ausgabe),  1478  rt  j-äp;  ,  <xB£- 
vovras  Tutti  £.  Mehl  er  Mnemos^ne      S.  XVIII  p.  101. 

Bei  Besprechung  meiner  Ausgabe  (Leipzig  1888)  in  den  BlSttern 
für  das  berliner  Gjonasiakchnlwesen  1890  8.880  -  84  bietet  H.  Stadt- 
mttUer  folgende  VerbesserangBTorschläge :  81  ou  d^*  d»daan^  64 
pMXUHMf*  03paAet¥^  189  ithttt  r&v  thöJifim  ^Apyet^  886  &  ^t&ßiy  üoe 
§aßä  (oder  S*  ioaUBt^  ro(d^\      veÄ«e,  aot,  296  i>c  alSoO-' 

pMmt^  848  d*  M4i*  f/Mijp  fima  fpovrtoüftg»  a&,  868 f.  rourtv 
g^wx^ordpots  a&ToHe  .  .  npd^nß^  698  neia^tjfn*  nSaxt  .  .  iaßt&ß^ 
697  pv^       fyod  yiiHHv*  Jfv,  964  ftwjif^,  1010  f.  delet,  1088 


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EuripidML 


255 


*/)x  ayf  abiyot}iB\>^  1151  (^(y^'ivy  icrxia^ov,  1478  Tt'  yäp  npoQ  .  .  an'J- 
AÖaÜ'xt  T,X£ov\  Bei  gleicher  Gelegenheit  (Berliner  Philol.  Wochenschi ift 
1889  S.  1165  67)  vermutet  C.  Busche  \Vi  qIuv  ze.  j^etawy  xptfkt^^iuv 
ujutu  xCM/v,  754  dÄÄ'  auxU*  ig  t6  xotvo¥. 

Jon, 

The  Jon  of  Euripides  with  an  introductioü  and  nofces  bj  M.  A.  Bay- 
field.  Loudou  188'J.  XJIVI  und  172  S.  8. 

Der  Yerf.  sefareibt  98  draöei\  285  ia/fiuuv  für  IJOBeoe,  288  t^* 
tf  futi'et;  434  npoai^xet  ahüv^  710  rOftawo^  jJ  ftXa  if'liv,  755  V0tftf, 
1082  Sr^pr^tHi,  1093  d&ifxtroc,  1099  mit  Verfall  Ms  äib^  ek^  1106  *t^- 
Mtr.  1251  /h0iiov,  1428  f  für  (j^  rexv'  ikr/w^em  ^a;),  1489  di  fuw 
Ar  ^'  i/Aoc,  1603  ^Sg  fOr  cf> 

Bei  der  Besprechung  der  Ausgabe  in  der  Berliner  Philol.  Wooben- 
schrift  1889  6.  846  babe  icb  766  dJU'  ^  rt  SeanoTatm  ^tofdxm  ¥oütt 
fcnuitet. 

The  Jon  of  Euripides  with  a  transiation  into  English  verse  and 
an  iutrüducliün  aud  notes  by  A.  W.  Verrall.  Cambridge  1890.  LXII 
und  131  S.  8. 

Die  Einleitung  handelt  Ober  Götter  und  Maschinen  (die  Tendenz 
des  Dramas  soll  ein  Angriff  auf  Delphi  sein),  dann  Uber  den  Omphalos 
in  Delphi,  die  Einheit  der  Zeit  und  das  Auftreten  des  Chors.  In  V.  464 
vermutet  der  Verf.  dxfidv,  602  rwv  S'  au  loyo}  re  ^pwfidvwVy  1236  auji^ 
f*üoa'.  1424  roS'  (rao')  i'^ßaaag  ab  (pdajiab'  utQ  ti/ptCtX4iftM¥,  ¥•  1171 
and  1211  soll  r.piaßijQ  Abgesandter  bedeuten. 

Vgl.  dif  Besprechung  von  Heinr.  Müller  in  der  i^eri.  Philol. 
Wicbenscbritt  1891  S.  1413  16,  welcher  390  d//'  idv  dr,paxxa  )^fn^^ 
51^4  iiyjiv  h'  ii}koii*tg  xnhozv  wv  vorschlflgt,  Und  voo  dem  Bef.  ia  der 
Wocheuschr.  l  kl.  Philol.  1892  S.  If. 

888  ytvwxwtijfTOQ  xak  £.  Hehler  Mnemoe.  N.  S.  XYII  p.  99 sq. 

Kyklops. 

Eoriiiides  Cyclops  edited  with  introdaction  and  notes  by  W.E.Long. 
Oxford  1891.  59  und  44  %.  8. 

Diese  Schulausgabe  hat  keinen  besuiideren  Wert  und  kaum  eine 
wissenschaftliche  Bedeutung.  Die  Vermutuug,  dals  449  doXtoe  ^  'nißookta 
20  ie»ea  äei,  ist  der  Form  halber  bedenklich. 


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256 


OriecbiMbe  TragiJcer. 


Aii8g«wihlte  TragOdiea  des  Euripides.  Für  den  Schulgebraneb 
erklftrt  von  K.  Weckleio.  Erstes  Btadcheo:  Medea.  Mit  einer 
lithograpliisehen  Tafel.  Dritte  Auflage.  Leipzig  1891.  163  S.  8. 

Aus  der  neuen  Auflage,  der  eine  AbbiKlung  des  neu  aufgefundenen 
und  vou  Urlichs  veröffentlichen  Medea-Sarkophags  beigegeben  ist ,  hebe 
icb  folgende  neuen  Konjekturen  hervor:  106 ff.  Sr^kov  8'  ä/^g  .  .  uqxwjrf^i' 
.  .  dv^L^ei  pLec^ovt  Hufiijj,  317  ßouUuei:^  511  xal  xeSvdv^  827  ipopßoM 
Httr  mnpiav^  976  xoupai  C<>«Ct  1186  f.  rexraM'  nap^^Be  .  .  ow  iMTpk  xoi 
SmpouK  pufAfptxobc  Sofioug^  1146  ito$9i»a¥  ftr  npoBufiov^  1870  n/rvet  t* 
ftr  nfeißmßT*, 

pafog,  Athen  1891*  9'  und  188  S.  8. 

Der  Verf.,  welcher  nicht  gans  auf  der  HOhe  seiner  Aufgabe  steht, 
behandelt  verschiedene  Fragen,  z.  B.  in  der  Einleitung  das  Verhaltais 
snr  Hedea  des  Keopbron,  und  macht  allerlei  Bemerkungen  zur  Kritik 
und  Erklärung  einzelner  Stellen.  VgL  dazu  seine  xptttxai  xo.}  ippa^vmt' 
nxal  vofwei^fi^OBef  e/c  EuperUSou  Mifittav  Pamassos  XIII  p.  209 --8 15. 
Hier  ist  davon  kaum  etwas  zu  erwfthnen.  Die  Textflndemngen  sind 
zwar  ziemlich  zahlreich,  aber  selten  brauchbar.  So  wird  gleich  in  V.  13 
mit  oör^  r«  der  ganze  Sinn  verdorben.  Wer  kann  rov,^  pht  06  do/zo/v 
OTTO  216  verstehen?  Beachtung  verdient  vielleicht  rcf^  dö;io\>  360,  <^/Eic^> 
ßtffda:  xaxme  890,  ^öt^  Si(ux<ov  xmXw  1181 1  wodurch  freilich  die  Satz* 
Verbindung  wegftllt,  i^ifuivs  1286. 

A.  E.  Housman,  Go^jectural  emeadations  in  the  Medea.  Classical 
Review  IV  p.  8*-ll. 

Housman  vermutet  unter  anderem  25  SaxpOoic  xp6a^  127  f.  rä 
hnepßdkXovr^  nppwtrra  ßporoti  (und  Soph.  El.  1071  r«  pev  ix  Soputu 
dppwarec),        auurafkoaropo:: ,  339  t(  Bal^  882  vn^aßatvouaa^  789  cdx 
diftiBsio^  1317  xdva/io^keüett;  r:dj'ag. 

511  betrachtet  rrtaTov^  das  sowohl  von  z£:\^oj  wie  von  r.'V«>  abge- 
leitet werden  könne,  als  doppelsinnig  J  B.  Btiry  Classical  Review  III 
p.  220.    Was  soll  niazdi  hier  bei  der  Ableitung  von  nivot  bedeuten? 

697  ippa  diopamv  H.  Useuer  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1889  8.  370. 
Derselbe  tilgt  ebd.  S.  371  ff.  V.  500  f.  und  7iO  als  Zusätze  von  Schau- 
spielern iumI  versteht  iunpuaonnoq  ixßaat^  279  von  der  Leiter,  die  inao 
anlegen  mufs,  um  aus  der  Tiefe  des  Unglücks  heraufzusteigen. 

G.  Vitelli  gibt  im  Spicilegio  Fiorentino  p.  287—300  genaue  An- 
gaben 8ber  die  Stellen,  in  denen  die  Handschriften  P  (Pal.  287)  und  L 


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Euripides. 


257 


(Laar.  82,  2)  in  der  Madea  von  einander  abweichen,  und  weist  nach, 
dnft  P,  wenigstens  fOr  dieses  Stück,  Ton  L  abhängig  ist  nnd  dafs  seine 
abweichenden  I«esarten  entweder  mit  Lesarten  der  anderen  Handsehriften- 
famiUe  tnsaamenfiidlen  oder  wertlos  sind,  dafe  er  also  ans  einer  Hand- 
Schrift  stammt,  wetehe  ans  L  abgeschrieben  nnd  nach  Handschriften  der 
anderen  Famitil  korrigiert  war.  Nebenbei  wird  mitgeteilt,  dab  B  (Vat. 
909)  den  ?.  94S  der  Medea  gibt,  also  die  Verbesserung  von  Barthold 
bflrtiligt 

In  diesem  Vortrag  wird  der  Gedanke  des  Stückes  in  der  Veran- 
sehanliehang  gefunden,  »wie  dnrch  die  Gegensitse  des  Vaterlandes  nnd 
des  Volkstoms  anf  der  einen  nnd  durch  die  sich  Uber  alles  hinweg- 
setzende Gesehlecbtsliebe  anf  der  anderen  Seite  unlösbare  Konflikte  ent- 
stehen, Konflikte,  bei  denen  Liebe  sich  in  globenden  Hafs  verwandelt, 
and  wie  dann  die  Gefühle  des  Hasses  und  der  Rache,  indem  sie  trinm- 
phieren,  in  Selbstreraehtung  endigenc.  Hierin  scheint  teilweise  das 
Mittel  nun  Zweck  gemacht  zu  sein.  Nebenbei  wird  es  als  ein  Milsgriff 
von  Grillparzer  bezeichnet,  dafs  die  Kinder  der  Bfedea  sich  vor  der 
Mutter  flochten. 

620  xai  pi//  ivHdd'  ijjLTicxoov,  904  ohx  ^ApyeTo;  j^v,  ^xcw/xevoff,  906 
mBavo^  bzaxzous  A.  Goodwin  Classical  Review  lU  p.  417 sq. 

6881  $jr«f  ydp  dvSp&¥  auftfidxat¥  njrwftevog  unter  Tilgung 
▼  on  689  A.  Nanck  Herrn.  24  S.  460. 

K  Sehe  1  der,  Die  Medea  des  Euripides.  Jahresb.  von  Duisburg 
1880.    S.  4— 9.  4. 

^F^  ao  Q. 

Leop.  Eysert,  Rhesus  im  Lichte  des  Enripideischen  Sprach- 
gebrancfaes.  Programm  des  K.  K.  Staatsgymuasiums  in  B6bm.  Leipa. 
1891.  86  S.  8. 

Der  Verf.  sucht  durch  Zusammenstellung  und  Veigleichung  der 
Sni  ^Kjr^ftgm,  der  voees  Enripideae  xor'  i^oj^i^v,  der  Tragodnmena  d.  b. 
»der  Wörter,  die  von  den  Tragikern  entweder  nengebildet  wurden  und 
daan  in  das  Gemeingut  der  Sprache  ttbergingen  oder  aus  dem  vorhan- 
denen Sprachschätze  der  Prosa  zuerst  Aufnahme  in  die  tragische  Sprache 
fanden  nnd  daselbst  nur  einmal  gelesen  werden«,  der  Nachahmungen  des 
Homer  und  der  Kompilationen,  die  sich  der  Verf.  des  Rhesos  gestattet 
haben  soll,  nachzuweisen,  dab  die  bisher  vornehmlich  im  Rhesos  beob- 
aahtetea  und  betonten  Eigentamhchkcftea  des  Sprachgebraifcbs  allen 

JalMibcrichi  für  Ajmthiiiwtmiiicluift.  LXXI.  Bd.  (IStt.  LI  |7 


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258 


GrieelibdM  Tngiker. 


EuripideliclieQ  Dramea  in  £ast  gleiehem  Mabe  zakommea  und  somit  die 

Annahme  von  der  Unechtheit  dieser  Tragödie  nicht  suatfttzen  vermögen. 
Der  Nachweis  ist  in  gewissem  Sinne  gelungen;  wenigstens  sind  verschie- 
dene Angriffe,  welche  nach  Valckenaer,  Hermann  und  anderen  besonders 
Hagenbach  (de  Bheso  trag.  Basel  1863)  auf  Grund  der  sprachlichen 
Eigenheiten  gegen  die  Echtheit  dieses  Stückes  gerichtet* hat,  erfolgreicli 
zurückgewiesen.  Die  Echtheit  ist  damit  nicht  dargethan.  Auch  bleiben 
noch  manche  Eigentümlichkeiten  der  Sprache  übrig,  die  auffallend  er- 
scheinen. Vgl.  meine  fiesprechung  in  der  Üerl.  Philol.  Wochenschrift 
1891  S.  1618f. 

160  Hkg  r6<nff  ri^ifxac  (Elmsley  n^ttxaie),  247  SO^etvefiov  iv 
wMyety  890  ßpi/ioßv  arpar^  A.  Kftuek  Hera.  24  8.  46t. 

633  dXy^  yäp  ouSiv^  rtov  xaxwv  iaßtj  fievo^^  698  Tpotac  P^Y^- 
OTtjv  uf^iXyjciVy  eTnore,  918  ro??  (ToTtrt  rafi^  loahaz^  ahidfiara^  961 
B)f^axotii^  hacn:jfAi}<:  A.  T.  Pearsoii  Classical  Review  IV  p.  426.  Die 
Y.  486 — 48  eridärt  er  mit  Tyrrell  als  unechten  Zusatz. 

0olvtüüau 

471  i^^t  yäp  aJM  xupo^  A.  Nauck  Herrn.  24  p.  462. 

8M  6f  noTff  dut^  S.  Thelwall  Classical  Beview  IT  p.  183. 

Fragmente. 

H.  Wri],  Ob^prvations  sur  les  fiagments  d*£uripide.  Revue  des 

audrs  Grecques  U  ClÖö9)  p.  322—342. 

Weil  macht  zunächst  einige  Bemerkungen  sam  Phaethon.  Unter 
w^Qtiyt  mp  irtuXip  fr.  781 ,  20  ist  Hymen  =  Hymenftos  zu  verstehen, 
▼on  welehem  es  bei  ProkL  in  Phot.  bibl.  p  321  a  21  Bekk.  heirst:  ov 
fam  yyifiMßra  di^avr^  jevittBat.  Als  Braut  des  Phaethon  vermutet  Weil 
eine  der  Heliaden.  In  demselben  Bruckstück  V.  46  will  Weil  äijat^» 
i$ußßev  S*  ijrw  schreiben.  —  Der  zweite  Abschnitt  handelt  von  der 
Antigene.  Ansprechend  ist  die  Vermutungs,  dafs  der  zweite  V.  von 
fr.  176  späterer  Zusatz  sei.  Daf^pcren  ist  die  Änderung  ebd.  Vers  5  ei 
fii^S'  äv  aic&dvoiyro  fast  fehlerhaft  zu  nennen.  —  In  der  Aiitiope  weist 
Weil  den  Prolog  wieder  einer  Gottheit  zu.  Inbezog  nnf  fr.  224  vor- 
wirft er  die  Ansicht  von  Nauck,  weil  Amphion  König  von  Theben 
werden  müsse.  Die  neugefundenen  Fragmente  geben  Weil  Recht.  In 
fr.  215  vermutet  er  iai^Äatv  dn  dXoxatv.  Aber  die  Verbiii  luiig  iafiXtuv 
dAoxwv  sciieint  unmöglich.   In  fr.  228  wird  gut  Srav  ävot  ergänzt. 


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EoripidM. 


—  In  der  Danae  bezieht  Weil  fir.  329  darauf,  dars  der  Köaig  den  klei- 
nen Perseus  allein  dem  Untergang  bestimmte  und  Danae  das  Schicksal 
ihres  Kindes  teilen  wollte.  In  fr.  325  verbessert  Weil:  rtX^v^  et  r^c, 
SffTci  olnoi  ieniv.  —  Fr.  900,  1  schreibt  Weil  xd^kog  npoa^v 
$(jva6p<ü^  ?f.  7:ä(Ta  yap  dyaHai  yrjv^  dvnpi  (TuvriTr^Kzv  ^Ttc,  4 
6?roray  iv  ye  rouB'  urAn^jj^  x<2v,  6  zo  xfrvnv  ifTT:v  dunpa^^  7  ^pij 
ooxecv  x&v  fiTj  ^iyr  IktoveTv.  Fr.  953  (und  öüO)  will  Weil  immer 
noch  den  Ti^fASvioac  zuweisen,  ohne  die  gegen  seine  Ansicht  vorgebrachten 
Bedenken  zu  heben.  Dabei  gibt  Weil  au,  d&h  Gr  Bcrnardakis  in 
einer  Schrift  ro  vewot)  sopB&kv  dnufmatTfia  rob  Edptncüou  xau  r,  rjjayuj- 
S:a  £fV  ^i»  dva^Bp&rac  fr.  953  in  die  Andromeda  setzt.  —  In  fr.  543 
trennt  Weil  den  ersten  Vers  von  den  übrigen  und  schreibt  in  V.  4 f.  lus 
fwvjji  -ätv  xr7)fidTutv  ri  xpsxaaov^  in  fr.  360,  41  vermutet  er  ouxow 
SnaifTa  tüS»  y'  ifioi  nopBr^attmr  «ß^mt»  äkXot^  789,  fi  xA  roü  . .  it^kß 
xp6m*  Adesp.  408  weist  Weil  nicht  ohne  Wahracheinliclikeit  der 
Mifiota  zo,  Eur.  fr.  911  den  Kprjtgi,  920  dem  A!okoc> 

Ober  das  Drama  Kpea^ovrr^St  das  nach  dem  Vorbilde  der  Orestie 
gedichtet  (Poljpbontes  sei  ein  s  weiter  Igistb,  Merope  habe  die  Zttge 
der  KlTttmestra  und  zngleicfa  der  Elektra)  nnd  die  Grundlage  der  messe- 
nisehen  Gesefaichte  geworden  sei,  handelt  B*  Niese  Hermes  20  S.  loi 

Heae  Fragmente  der  Antiope  sind  von  Flinders  Petrie 
za  Knrob  (Fayoam)  in  einem  Mamienkasten  mit  griechischen  Papieren 
ans  den  J.  968 — 22fi     Chr.  snsammen  gefunden  und  Ton  Hahaffy 
unter  Beihille  von  Sayce,  Bury  und  Weil  in  Hermathena  No.  17 
p.  38-51,  genauer  mit  ausführlichen  Erklärungen  in  Cunningham  Me- 
moir»  No.  VIII  (1891)  »On  tlie  Flinders  Petrie  Papyri«  (With  Auto- 
types  I.  to  XXX.)  veröffentlicht  worden.  Von  den  drei  Blättern  hat  das 
ansehnlichste  ( III )  zwei  Spalten ,  die  eine  von  36 ,  die  andere  von 
37  Zeilen;  ein  zweites  (11)  das  untere  Stück  von  zwei  Spalten,  das 
dritte  ih  dir  obere  Partie  einer  tünfton  8]ialtp.    Ans  dnra  3.  Jahrh  v. 
Chr.  staraniend  stellen  sie  die  älteste  erhaltene  Klassikerhandschritt  dar. 
Vgl.  H.  Diels  Dentschc  Ltzt.  1891  S.  334 f.,  Fr.  Blafs  Lit.  Central- 
blatt  1891  S.  1201  —  1204.    Beiträge  zur  Herstellung  des  Textes,  be- 
ziehungsweise zur  Ergänzung  der  Lücken  haben  geliefert  H.  Weil  in 
der  Revue  des  Stüdes  grecques  III  p.  480-85  und  im  Journal  des  Sa- 
vaals  1891  p.  528    40,  W  G.  Rutherford  und  L.  Cauipbell  Classicai 
Review  V  S.  124—126  und  Academy  No.  985  S,  283,  W.  Headlam, 
J.  £.  Sandys  und  R.  Grauett  ebd.  S.  185,  Mahaffy  ebd.  S.  187, 
M.  B.  James  ebd.  S.  232,  R.  EUis  American  Journal  of  Fhilol.  XII 
p.  481—486.  Die  nenen  Fragmente  geben  AnfBchlufs  über  die  Partie 
des  Dramas,  welche  anf  die  Scfaleifong  der  Dirke  fdgite.  Die  Brfider 
sind  mit  ihrer  Mutter  snm  Qehdfte  des  Hirten  znrttckgekehrt.  Der 
Sftnig  Lykos  erscheint  Wahrscheinlich  ist  ihm  die  Nacbrieht  von  der 
Oefiuigennahme  and  der  beabsichtigten  ßestrafang  der  Antiope  »ige- 


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Griechiiehft  Tngfliftr. 


gangen  (Schol.  Apoll.  Kh.  IV  1090).  Er  kommt,  nm  sich  an  der  Qoal 
der  Antiope  zu  weiden  und  fällt  in  den  Hinterhalt  (eine  Peripetie).  An- 
tiope  will  dessen  Ankunft  nicht  abwartt  n  und  l  at  zur  Flucht  Einer 
der  Brüder,  wahrscheinlich  Ampluon  (Mahatiy  gibt  die  />vt',"  dem  Zethos), 
erklärt  sich  dagegen  (I).  Da  der  Chor  den  Konig  nur  au  den  Zeichen 
seiner  Würde  erkennt,  so  schliefst  Mahaffy,  dafs  der  Chor  aus  Buotischeu 
Landbewohnern  bestehe.  Dem  widerspricht  die  Angabe  im  Schol.  Hipp. 
67,  nach  welcher  er  ^Tjßauov  jenw^ziu^  bestand.  Weil  wiU  dafür  'ABij' 
vamv  /epovTüju  schreiben  und  lafbL  Attici,  welches  Orelli  in  Astici  ver- 
wandelt hat,  als  Bezeichnung  des  Chors  in  der  Autiopa  des  Pacuvius 
gelten.  Wie  aber,  wenn  Lykos  seine  Besideoi  in  Hysi&  bat?  Dann 
ftUt  diese  Schwierigkeit  weg.  Da  I^kne  neek  Antiope  fragt,  so  mah 
lie  sieh  wborgen  haben.  Daram  habe  ich  in  1  ndrpatQ  rmäit  (etna 
xpuijfov  otaot^)  ergftost.  Die  beiden  Brflder  aber  sind  noch  sngegen. 
Der  König  spricht  mit  Amphion  nnd  Zethos  in  IIa  und  wohl  anch  in 
Üb  ttber  Amphion  nnd  2tethos  (nicht  mit  dem  Hirten,  wie  Weil  an- 
nimmt). Ton  den  SObnen  der  Antiope  hat  er  entweder  schon  vorher 
oder  erat  jetst  Kunde  erhalten.  Amphion  gibt  dieselben  als  tot  ans. 
I^kos  wird  Teranlafst,  seine  militärische  Begleitung  sn  entlassen.  Er 
tritt  in  die  Grotte,  um  dort  Antiope  zu  ergreifen.  Dort  wird  er  loa 
Amphion  und  Zethos,  die  ihm  folgen,  Überwältigt.  Die  Erwartung  dieser 
Rache  spricht  der  Chor  im  Anfimg  von  lU  aus,  bei  V.  hftrt  man 
das  Wehegeschrei  des  Lykos  ans  dem  Innern;  bei  16  kommen  sie  in- 
sammen  aus  dem  Innern  heraus.  Da  eben  Lykos  sterben  soll,  erscheint 
Hermes  (V.  14).  Er  gebietet  Einhalt  und  befiehlt,  dafs  die  Überreste 
der  Dirke  gesammelt  nnd  verbrannt  und  die  Asche  in  die  Aresquelle 
geworfen  werde,  deren  Abflufs  ihren  Namen  führen  soll.  Amphion  wird 
König  von  Theben.  Der  Jäger  Zethos  soll  die  Feinde  ab\vehren.  Am- 
phion aber  mit  seiner  Leier  die  Mauern  Thebens  bauen.  Die  Tochter 
des  Tantalos  wird  dem  Amphion  zur  Gemahlin  lu  stmimt.  So  erhält  der 
Vertreter  der  Musen,  welcher  sich  ebenso  Lhatkräftig  im  Handeln  wie 
klug  im  Urteilen  gezeigt  hat,  seinen  Lohn,  während  der  äaowroi  Zethos 
in  den  Hintergrund  tritt.  Lykos  erklärt  sich  schliefsHch  mit  allem  ein- 
verstanden. Bis  zum  Schlüsse  des  Dramas  lehleu  jedenfalls  nur  we- 
nige Verse. 

L 

sTnep  yäp  j5//]aff  [Zsu]:  iyiwi^mv  mr^p, 

a<o(T]eiy  pe&'  ^wv  t'  i^Bpov  avSpa  retaerat. 

^]xTat  Sk  rravTfuf?]       roaovSe  ffufi^opaCy 

aKTjr'  ouo'  w  ixfüyoip&y  et  ßouXotfie&a  b 

dl\p{x\rjg  veoßpic  aipa  pi)  8oovai  8(xi^v. 


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261 


i^ot]  rpomua  noXs/ilw¥  cr^oai  ^ij^. 

aif  dpa<r]o¥  afhu»,  fi^rept  i$aiM  nf^c  10 

ak     de  r]i  MxfJLitpöv  alBipac  va&iQ  niSw, 

am^wyta}  ^  dvat  0oi\:  xixmc  [dM»]f[f|il9* 

xJl&ots]  fif^  aypa»  T<e)  tlfTOxl^  ^rJfV»  1^ 

ATK.  n>5  9  at  närpa» 

spofffuiSe  0  • .  .  S9  uoe  90 

t6me        vatioa  ipSnßrmr  ix  miaQ 

ffijiiav  .  .  r  .  Sota  nitfiOiS 
Setvov    vopi'Cojv    attrSe    oux  dttfidaa^. 

In  deo  Tier  lolgenden  Zeilen  ist  uichts  mehr  lesbar.  Die  Er- 
günznngen  sind  von  Bury  in  2  {Zeoi),  5,  6,  8,  9,  I3,  14,  16  (t^rc//^  9<%), 
von  Weil  in  2  {strsp  yäp  ijpLOQ),  8,  7,  11,  12,  15  {ndfrjv)y  16-18.  Weil 
hat  auch  in  3  t'  für  y\  in  4  -rAvrw::  (Bury  ndvr^  ouy^  für  rovriov  ge- 
setzt. In  1  habe  ich  r^izpatai  za'ane  (Weil  (Txiij'ai  ok  rjjoe,  neuerdings 
ßou?r^^  e)rou  \  pdXtaxa  t^<T/)sV  ]u  4  r^iizat  (Bury  Ixtiu)^  in  10  ab  opäaov 
(andere  xa)  üo\  ph,  Weil  OEÖoypeu'),  in  15  xhjni?  (Bury  auioov  de,  Weil 
ndpiffBi)  geschrieben.  In  7  &naot  ßlafs  (bei  Mahaffy),  xreevaac  oder 
xravouat  EUis.  In  8  ergänzt  Weil  xa)^^  (Ellis  war'  J),  in  14  oj  aui 
xakov.  In  15  ,  wo  der  PapjTtis  Ehrw/Ju^  en^  .  .  .  ,  tjv  gibt,  schreibt 
er  kftiT'j;(ws  1  vielleicht  hat  es  ^jruxaa&tn^c  rAyr^v  geheifsen  (nach 
Hesych.  euruxaCoW  euruxov  £^£ ,  irotpov).  Die  Eigänzuugcu  in  10 
hat  auch  Campbell,  die  in  10—12  auch  Headlam  vorgeschlagen.  In  11  f. 
ergänit  Blab  «o^  ^  8?  t^A  and  JHyt»  voawrov.  In  18  sieht  Ratherford 
jngpoym  YOr,  In  16  schreibt  er  29<  Xapnpoi^  dypo»  t*  thrv^r,  Bea^g 
i/i^.    In  16  696v  Bory.    In  IT  ergänzt  Mabaif^  cUi'  adti^. 

CaiDpbell  erginzt  ia  i  p^  dtwooö  in  8  9i  Ufst  sirisohen  0  and 
10  einen  Yen  ansge&Uen  sein  {npbQ  naxipa  i\  ti  XP^  mrip^  äygt»  9e 
iuifdftäfc  I  fyjftfv  oSrm  pa](vip\  i^auM  räSt*  |  de      •  •  ndßw^  \ 

Toaoinoiß  xrL)  indem  er  gtanht,  dnCii  die  Bede  too  Amphion 
an  Zethos  gerichtet  sei;  in  19—23  erkühnt  er  sich  zu  folgender  Er* 
^gnsongs 

rßmc  Sk  vaütoa*  SvteQ  ix  noiae  ndhymc; 
4Hj/tnam  xh¥  dhatS*  *Ap9a  t/  npdaottw\ 

in  90  gltobt  Mehaity  ümKjifm  vor  voq  in  lesen. 


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262 


Griechische  Tragiker. 


na. 

—  To^iv  r/M*]  SXhfif  9  i^utt»  0T<i^t(v  [^tftti;  6 

In  den  folgenden  Linien  der  Unken  Spalte  ist  nur  wenig  erkennbar: 
6  xal  Ttpcv  ocxutj/i^  7  tous  ^evoug  eojv  //[swcJV,  8  oop'j<^üpo'jls]  e^cu,  9  vra« 
vat  .  .  .  oev  10  ^]£tQ  xat  au  HrjfTOfieu  xaXios,  11  nX]^B6c  Blatv  ot  $&' 
Wtf  12  oöx  fyouetv  iy  /£jOorv,  13  f  \poupotxe,  nepißoktv  nirpa^^  14  vt&q 
xa»  TIC  ix  ,  ,  ,  .  ijt  SdfuuVf  15  Se  naiia»  .  .  .  .  ^  i/x^,  16  xal  ^etpt  xa2 

Hb. 

Ebenso  ist  in  der  rechten  Spalte  wenig  lesbar.  In  Z.  1  inar^ 

&k  robCf  10  9'  dxo6eev,  11  ix^wra  &5mu. 

In  a  Z.  I  ergftnst  Bury  xoxwv  ix^,  Z.  14  xA»  tv^  ixnfmj^  dd/uuy. 
In  Z.  1  ergAnst  Campbell  dkc  Toeaurtzc  ^^ofiat  xaimv  fyw  nnd  von 
6  an  wagt  er  folgende  Herttellnng: 

iv  olavep  fjpstQ  xal  nplv  otxoupsv,  ^ive. 

Lyk.  rtüc  ouv  rd^taz^  3v  roue  ^ivoug  idocp'  iyw\ 
Amph.  ei  roüaS'  d^e^c  Sopufpdpoue  i^m  aripjg» 

Lyk.      9*  o&v  dfsbfTotf  xak  fiivu»  due$¥  mipa, 
Amph.  ta  ^atnä  9*  ^/läSe  xtä  m»  B^aofie^  xaXwc* 

Lyk.  ii6eov  rt  nX^Bog  thtw  ol  $dvot;  Xeys, 

Amph.  na7>po(  yE-  xohx  ij^ouaiv  iv  ^spolv  ßiki^. 

I^k*  op&iQ  äv  ouv  <fpoupotze  navra/fi  nizpat 
ixTÖQ  pdvovreg  xäv  rc  xaivov  jj  döfuuif, 

Amph.   iyu}  Sk  r.aTda  i\uxTewc  ipfj  ^ept 

pap^tu'  ait  d'  äv  dd^oto'  xai  xd^'  euretai. 

In  b,  worin  Campbell  ein  Gesprich  der  Amme  mit  dem  Chor  er- 
blickt, ergänzt  er  Z.  6  <n[pvbv  oder  nröv]^  Z.  9  Z[ijv6c  yt  nmc  rpfyttc^ 
yuvai].  Wertlos  ist  die  von  Mahal^  (Cunningham  Memoirs  a.  Q.)  mit- 
geteilte Herstellung  ?on  Wilamowitz,  der  dieses  Fragment  (IIa  und  b) 
in  die  Erkennnngsscene  setzt  Gedanken  wie 

^pete  xat  üb  $i^eo/tt»  xaXSfQ, 
Sp^e  ydp,  dX{yov  nXr^Boc  thw  ai  (iwn, 


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Mpidei.  263 

J&3coe     ^  ^poupot  re  n6»ree  nitpac 
haben  dsrt  nirgends  eine  Stelle. 

XO.  fVwaQ  U  r«öc  9av6\mc      jtdapf  ^oytult 
iHavov  xodsci  Sk  ff'j]/jLftdxooi  dvw^ehT^ 
tobe  CöifTa;'  ivrof  r^c  ^<3^y']Jyc,  2v  Beh^ 

Tutv  dXtTi;j]pcu}v  aBevoQ  ßpoj^otai  xato-  • 
nXixooüiv  ^£o/*]  ßportuv      oa  ri;)^MKC 

XO.]  dJiaUiCeT*  [w  fä]ra  ßo^  [r']  >eoc  [rx\iü  fidkoc- 

AY.  oi\  fdia  hao[fiou  x]dt  7t6?\{a]fi'  Aaumtxdv. 

XU.\  xAÜet  a\  bp^  T^^pdxrmn]  dlnaropcKV  (pößenhg 

(Ufiaxog.  äi[xa  ro«,  J/xa]  j^povioQ,  <iAV  op.mg  ine<rev 
iXaßev,  ora^^  [i'/r;,  Ti]v{a)  dffsßrj  3n,>7MV.  W 

AT.]  oTpot,  Bavoufiat  npöc  Suoti'  daüppLaj^os. 

AM,}  ri^  d'  iv  vtxpwmv  od  tnivBtg  Sdiiopta  4/^; 

AM.]  SXxotf      raoptiotm  Sta^^apoofUmi, 

Ji  .]  7:pi>g  7ou;  npoQ  w/ioiv;  rofko  yhp  BiXm  fiaMf,  ^ 

AM.]  iYjj.a)fBd\'":i  iv  tug  a/[i.u]M,s]  /juujv  Zm. 
AT.  dX\A   ^  xi[vmv  i:]t<püxab^   utv  oüx  oIS*  iyiu; 
AM.}  xi  towt'  ipeuv[a]ig\  iv  vexpotg  TCKuati  ^wv* 
EP.  nauoat  x£>^]£u(ü  [^6v](ov  i^opfitupsvooc 

'EppS^s  iipofm&  mKtp6q} 
In  den  folgenden  10  Zeilen  sind  nnr  einzelne  Bacbstaben  oder 
Wörter  sa  lesen,  in  27  ^epujv^  in  28  üTtpwn.ost  in  2»  ilnanvr^ajj 
rdU,  in  80  aJÜiüv  S  . .  09ro,  in  82  oxa,  in  88  ^la  in  84  v  Svvac 
ir  J«fe,  in  85  Off  ptovapzcav,  in  80  x}afyt€foic  äiw$.  In  der  reohten 
Spelte  aetft  äeli  die  Bede  des  Hermes  also  fort: 

8fay      $dnrji^  äXozov  tk  mtpä»  rtBek,  ^ 

mpxm  iBpolame       ta}aim»pw  f^Hfw^ 

6aHa  nopmaac  'ApioQ  ^  xp^  fioMß^ 

WC  9»      äi'pxrjg  gvop*  htmopoi^  hSfi^  ^ 

xpr^y^i^g  \M]ppwg  ig  divm  äartMe 


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264  OrieobiMlM  Tngiktr. 

Tce^/a  t[ä  Oi^ßy^e  uSaatv  i^d^/Siuu  det\ 

ufietg  8*  [ine]iouv  oatog  jj  Kddfxuu  nökig^ 

/(upeerie),  [ävaxTe\£^  dtnu  8{s)  'ia^voü  näpa 

knrda[Tofi\ov  7ntXaim{v\  i^o^rwere.  45 

all  fitj  [xaixüü\  TO  r,v£Öfi[d]  noXeatwv  ?,aß<uv^ 

Zrjl^\  toi  [xuvrj]}'wy  ^<7y[^^J  o'  An^io^i 

XOpav  i\natyi\ut  i[tä'\  )^spatv  ujnXtt^vov 

/idXneof  9bou[c  fü\da^<j[t\u'  i<povrat  di  aot 

id^pat  Te[pa]/ivat  fioumx^  xijXoußtW»  60 

Sivlipij]  re  prjxpbi  iYxXi7i\6\yB*\  kdatita^ 

&ar*  ßdp[äpeta]v  rtxröuw  ^iJ<Te«<ff>  x^'- 

Zcdff  r^l*^  n/^i  ^  ^'  4^  dtSüffx:  aoi^ 

f^mtp  t69*  c^^ft'  i^sCf  ivaf. 

xcä  Xixrpia)  6  piv  ßj^flaSa  [hj^jitvau  jufuov^ 

6  8'  ix  0pujrtov  xdUctrzov  fed]wMmgi|Mot», 
ri}v  TavzdXou  tojuS''  dJU*  [oa]o\/  rd^ana 

AT,]  &  nöJiX'  dMAma  Zs6ff  rt(hk  xa»*  i^pipa» 
üScif*  J^xa^poof]  rdaS*  dßwXktc  ipäc 
iQ  ^ppd/npas  SoxoUvrac  odx  ihat  ätöe^ 

Tidpeare  xau  «5||oe  /nywur^c  ^povoi 

^Wji9tQ  pJkv  l^p&Sy  Oif><i^  8k  yajrip'  euru^^.  66 

Trs  vuv,  xpar&vtT*  dan  dpuou  r^aSs  -(Uovoe 

Xaßdvre  KdSpoo  axijrrpa'  Tijy  yäp  d^lav 

^Epp^/l'^        ritfpnv  8^  "^Aoe^oq  £;V  xo^^vj^v  ßaXut 

Yuvdixa  i^d^'ag^  r^<r[o   oru^c  x]oiVauaa  70 

vaapjolat  rtxyjj  neoca  H^ßaiag  j^Bovog 

äfpxTj  npbg  dv[dp^u}V  ucrrifxov  xsxXi^pivij, 

Xöiü  8k  ygixr^f  xai  tri  Tzpiv  ner^paypiva  .  . 

Die  ErgäDzongen  io  den  7  ersten  Zeilen,  welche  Weil  gegeben  hat, 
sind  natOrlicb  ganz  unsicher. 

Noch  unsicherer  nnd  teilweise  fehlerhaft  ist  die  Ergänxong  ?on 
Wüamowiti: 

t^x*  ^  padBote  dnojvTOC  ^  pMnjv  X6/aȴ 
xaJitSle  dmtAalip  eujppdxotßQ  cbwfMicÜp. 
oSc  i'  «Ax  Gk»$ae  C9v]4ii>  i^ths 

fo^fhts  /taxa]pim  Muteg  fipd^oun  xartf 
Sit  zbv  äiätxwl,  fipotm  S*  aS  t^wuc 
Hg  fyuf9¥  #e]^y; 


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Di  eis  (bei  Mahafiy)  ergänzt  in  5  ^]pem  und  in  7  in9ff]o¥.  In  9 
"^hlbTt  Blafs  xat  rrpog  ipytJJ^  Biels  xai  Si)  npodijXot  vor.  In  10  denkt 
iliihatfy  an  [6fjctfji6i']z£g.  Wilamowitz  iL  nphg  Beutv  j%po)^rs;.  In  II  hat 
yteiWioso;  für  ^Ao^w^  gesetzt.  Vgl.  unten  V.  39.  Wilamowitz  d^aht- 
'sra:  yLSya  ßo^  dauaaipw  /x£/«,%  BiaTs  dXaXdCe'a:  otj  yä^  ßnif.  riu-.zda 
,^tä  fiihg.    Unter  r.öhcrp   'Aaw-^txov  12  versteht  Weil  \  die  Ke- 

?ideDZ  des  Lyküs.  lu  13  ist  dlaa-zuiiocj^  welches  Weil  zu  It^en  plaubt, 
zwtiieliiaft.  Mabaffy  fand  Xa}£t.r.£poiv.  In  14  sielit  Headlain  n-.xa  rot 
in  aqmroc.  Sayce  hat  erkannt,  dafs  die  V.  I4f.  zusamuieuiaiien  mit 
dem  Citat  bei  Stob.  Ecl.  I  3,  26  p.  57,  2  (fr.  223)  Jcxa  rof,  J/xa  /po- 
vu/^,  dik'  ofLutQ  unoTTSffo^ff'  eXaßev^  o~av  z^jj  ziy  datßrj  ßporixAt.  Die 
Abweichung  ist  sehr  autfällig.  Das  Versmafs  erweist  beide  Lesarten  ah 
maugelhaft.  Es  sind  wohl  folgende  Dochmien  herzustellen:  dixa  rot^ 
Aixa  dXX'  o/icu^  •jr.üzzauija  i/aSev^  ilaßev^  üre  xOxjji  dazßr^ 

ßporwv.  Auf  das  neue  Wort  dffüp^a/us  in  16  macht  Mahaffy  aufmerk- 
Mm.  In  19  bietet  der  Papyrus  raupetounv  Sea^spoufisvvj.  Die  Ergän- 
lOQg  in  211.  btammt  von  Mahaily.  Gomperz  (bei  Mabaffy)  ergänzt: 

ijjjuxvßdvotg  äv  vu:  i^ei  rwv  aibv  uno. 

Wilamowitz:  iYp.a)fBdvoti  cu/,  ujv  yoväg  €Öm  cM*  äno  [was  SOU 
itw^  Sr^,  rhutv  le^xo^'  «&y  oöx  oB*        In  22  gibl  der  Papyms 
nfOMot.   Die  Ergänzungen  in  24—26  tOhren  von  Weil  her*  Campbell 
«agt  folgende  Ergtniung  von  2i— 86: 

euwvufjLov  xiXeuBov  i^pfuafiivou^ 
i^jiiv  a\  äva^  "Afiftov^  utS\  ^pae  os  aot 
C^pa»      eig  narpwav  iareav  TtSTTpojpivia, 
roiyap  vov  üpcTg,  Zr^de  xdp^iwv  dva^y 

<l*£tjo7^  ök  Ädffxetv  o,-  d>  dzapvi^ar]  rdSe. 

Tmnzoc  opuju  TipoaBev  iqr^yyjaaro 
dpSTTj^  ixa-i:  xat  ipu^g  Wa-jrsvo^c 
re/xb'  vexpou  de  rouS '  dxauam  Aect^^ava 
dtSeov  eig  Ttbv8*  üxpikfjjxa  yr^nnnujv 
ßtiBpoiQ  ßpi)^oüaa  roug  k>ou~as  ix  ätdc^ 
5?      ady  i^etc  TmvreXwQ  povap^iav^ 
ovTw  ou  pJkv  xkxkqoo  ha6p£{oti  äva$. 

Mir  in  der  Sinn  dieser  Verse  nioht  immer  klar.    In  24  ergAnst 

Gemperx  ßXaardvovraie  Itt  88  kann  m^xoiv  f)uatv  nicht  mit 

2P«fTo^  tbttSrj  ipdaiy  verteidigt  werden.  Es  mafs  wohl  jj^c^r^v  heifsen, 
Iis  VitelH  und  Starkie  gesehen  liaben.  Gamett  verlangt  t^y  xahd- 


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266 


GfieehiMhe  Tngjkut, 


nwfjov  (foadv.  V.  41  zeigt,  dafs  die  Dirke  durch  Theben  flofs.  In  14 
gibt  Mahatty  mit  Wilamowitz  /wpeize  Traidei  und  la/ir^v6vy  Weil  ■/<>>- 
peer^  ävaxrei,  Diels  ^ojpeTr^  ig  ayxoQ.  Rutherford  si  tzt  ^Infirjvw  ndpu. 
Iii  46 f.  ist  die  Weil'sche  Ergäuzuug  sehr  zweifelhaft:  -»eTjpa.  ),aßs.h  soll 
die  Bedeutung  pn  ndie  le  vent  haben.  Campbell  rät  auf  m)  p.kv  r.kootß 
To/fvso^a  r.oÄifxuuy  Aaßwv.    Die  Entzifferung  von  47  ist  aehi  schwer. 

JMahiiffy  hat  gelesen:   Z!WiI(  fWX.Xcr  ,  .  \JA}f<P/Oi\/. 

Diels  <Tu  fJiiv  fpf^opuv  tu  -nvt'ßpa  TtoASfuwv  Xaßwv^  \  Zr^b\  cji  nplv ^  ij^s 
TtovoVj  ffvSrjV  8'  'Apuftoviy  Goraperz  ab  fikv  puae^oveufia  noXefitwv  Aa- 
ß<ov^  1  Z^B*  OK  rd^tar'  dm^epSt  auv  8*  *Ap^tova^  Starkie  ab  p£u 

fiSfm  noXefuuAt  XaßwVy  Zrfi\  npiv^  ixnovTjaov^  iv  8'  'A/i^icvt  Xö- 
pav  xoAdbmv  Stä  xri.^  Blafs  cd  phß  ffäxous  TÜpvtupA  mX^inhoß  l»ßtu¥^ 
ZfjB\  ctff  itif>m  a^'  rdv  d*  "Apifion  kupa».  In  48  ist  der  Bitchstabe 
nftoh  l&pa»  fidiwer  lesbir.  Mahaffy  x[e^et>]a;,  was  wegen  *Aitfiwt  nicht 
angebt.  In  60  schreibt  Weil  Tsirpai  r£  itpujivaJ,  wflhrend  er  zuerst  ni^ 
Tpae  0ilißftMt  setsen  wollte,  Blafs  nirpat  rc  ipupvai.  An  ripapyrn  {vi- 
ptlüßat)  haben  verschiedene  gedacht,  Mahal^jr,  Rutherford  {ozip£p)m\ 
James,  Campbell  u.  a.  Die  WeiPsche  und  Blafs'sehe  Herstellung  von 
61  grOndet  sich  auf  die  Buchstaben  J£iV,  welche  sich  am  Anfange  des 
Verses  gut  erkennen  lassen,  in  denen  Staride  Bivip^  gefhnden  hat. 
Weil  denkt  an  das  Hols,  welehcB  man  fbr  das  Fundament  der  Mauern 
nötig  hatte  (Horn.  II.  12,  29).  Die  Unsicherheit  der  Herstellung  er- 
gibt sich  daraus,  dab  der  Papyrus  /i9r/9dc  i  .  .  .  ooaa  Üh^kut  bietet. 
Diels  schiigt  vor:  ^MfUBha  {oder  iipooa^  9  ftp^auat^  Mtwir*  iSw^ 
kta  £uT£;(\^o^  otov  rexrdwuv  #9<psi  XV^*  Starkie  86poui  rs  fi:^tp6c 
eha  Af(t>'t(T'  kdiüXta  aavEiuQ  neXojSutv  rexT6vaa¥  xrk*  oder  Sivopr^  rs-  /juy- 
rpdc  eha  Mouc^  kdotka  artp  ßporetw)^  rexrovai»  xH,  Was  Campbell 
vorschlägt:  8ipac  Sk  l^phg  eis  vsoupy'  iSwkia  ](pu<jEt6x&nitw  rtMxdiHinf 
f^ijaet  x^P^y  ist  kaum  verständlich.  In  68  hat  der  Papyrus  vauarfptov. 
In  62  rtlhrt  die  Ergänzung  dxaepouc  von  mir  her.  Weil  dkouaas.  Aach 
setzt  er  tjJvo'  für  Tda8\  aber  mit  xad'  ijpipaat  (61)  vgl.  xar'  dpap  Soph. 
0.  K.  1079.  Mahaffy  liest  iozt^ag  auf  dem  Papyrus:  Blafs  iStt^aQ  eig 
ypüif,  Diels  i8£t^ae  ipytp^  Gomperz  i8et^e  n^vSe^  Starkie  iSet^ac  d^i. 
In  63  gibt  der  Papyrus  eaofpa  Weil  incfpdCopac  mit  der  Bedeutung 
verkennen«  (Horn.  Od.  18,  94).  Gomperz  ia^r^hv,  Blafs  if  (t^oj  /xanju» 

ei(  ippäxiipa^.  In  ß4  verlangt  Kutherford  r.epteare.  Nachher  hat 
der  Papyrus  Z/7'.  Wie  MalKitTy  bemerkt,  kann  t  cJJ.PC  ebensogut  iifzpe 
als  tupB  bedeuten;  Weil  erinnert,  dafs  euvr^ecu,  wie  der  Papyrus  65 
gibt,  nicht  zu  shps  passt.  Drum  ist  doch  wohl  a'>pB  und  sbru^r^  zu 
schreiben.    66  E1H<;  "r'  In  69  habe  ich  rif  av  S'  ergänzt.  Weil 

schreibt  eyojye  (oder  iyuj  dk)  abv  Jii  Fj>fif^  tb  /ujpwv^  ^ApEoSt  Sandys 
^yuj  dk  auv  Je:  f'^ppfj  niBopevog  ^  Wilamowitz  fy}if^  ok  neiaBetg.  Diels 
xskeuoBeiSy  Blafs  Epp^  r'  irrei^äv,  Ellis  Eppf^  o'  bnecxojv.  Starkie  Xee- 
^ay\    In  70  führen  die  von  Mahaf^  entzifferten  Buchstaben  aui  xoe- 


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£iiri]»idM. 


267 


vo^iaa ,  welches  in  der  ungewöhnlichm  Bedeutung  »Teil  habendi  stehen 
rnüfste.  Rutherford  Tv  ouffa  y^c,  Weil  rr^no'  o-rrojg  ^uvouaa  y^i,  Sandys 
TT^ao'  oTiuji  Tipiv  uuaa  7^*,  Campbell  r^oo'  othu^  ivounn  j^g  oder  indem 
er  34  hierherzieht  yuvalxa  Bdipa^,  ttjoS*  otsuj^  jxuvtwaa  yr^Q  yua^ ,  rpi- 
<fvuoa  rou^  ivovraQ  ix  Jfoc,  Wilamowitz  rrjirS*  Snwi  Baofoutm  /ijc,  Diele 
and  Gomperz  xpacvooca,  Starkie  Uynaho'xm. 

"Was  die  Orthograpliie  dieser  Bruclistücke  anbelangt,  so  linden  wir 
neben  rjLuatt  III  23  dTopvTjojj  III  29,  ferner  irstaaxo  I  3,  ifu/^Bij  II 
20,      X^P^  ^        ^  Elision  ist  öfters  Teinacb- 

lissigt  Schreibfehler  sind  ^uitt^  III  65,  Ta»TdXkatß  III  69.  Die  Aspira- 
tion fehlt  m  22  9zcf9iyxar'     und  auch  III  64,  wenn       fhp%  richtig  ist 

Anf  einem  anderen  Papymsstllckc,  welches  einer  Antiiologie  ange- 
hörte, sind  Best«  von  fr.  198  gefunden  worden,  welche  die  Emendation 
▼OD  Kock  in  V.  2  ^päotxat  bestitigen  (in  Y.  4  will  Weil  9i8a^vw 
aehrsiben,  ich  halte  an  M^itam  fest). 

Mit  164  verbindet  fr.  1047  Bruno  Keil  Hermes  24  p.  301. 

299  itphQ  rifv  dv&pr^  tiiXV^      ietWy  dotfcv^.Hoasman  Jonmal 
of  PhiloL  No.  S9  p.  27. 

42ß,  2  TOÄfJLOfat  vtxäv ,  608  €v  rottrc  fisv  8e(w7o(v  natpcd&ii  ftkut 
E.  Holzner  Zeitschr.  f.  d.  österr.  G.  42  (1891)  S.  2d4f. 

676,  6  nafidrmv  fiirpov  A.  E.  Housman  (briefliche  Hitteilang). 

806,  4  TipoQ  xixvwv  rtfiuifuvov  A.  Skias  Berk  Philol.  Wochen- 
schrift S.  812  (80  schon  StadtmflUer). 

Zn  96S  weist  Tb.  Kock  N.  Rhein.  Mos.  46  (1891)  S.  299—310 
die  ?<m  Wilamowitz  Herakles  1 8.  42  gegen  den  Enripideischen  Ursprung 
vorgebrachten  (jriknde  snrOok.  IMe  oben  S.  t83f.  angeAhrten  Orttnde 
sind  nicht  widerlegt;  freilich  will  Kock  ra/'  tgwQ  Ihr  roxbv  fira« 
T.  9  schreiben  und  t6x*  S»  ürwc  mit  dem  Partidpinm  verbinden,  was 
ab  geiwnngen  erscheint.  In  82  vermutet  Kock  ndxtp  in  Aij^, 


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Jahresbericht  über  Pindar  1891. 

Dr.  L  B«rneiiitii]i 

10  HMDborg. 


Meinen  die^fthngen  Berioht  muh  ich  wiederum  mit  der  dankbaren 
Erinnemog  an  swei  verdiente  Gelehrte  eröffiien,  die  der  Tod  nne  ent- 
rissen hat:  Eduard  Hiller  nnd  Leopold  Schmidt;  Jener  mein  Torgänger 
In  den  Jahresberichten,  dieser  mein  erster  philologischer  Lehrer,  dessen 
Weife  Ober  Pindars  Leben  nnd  Dichtung  ich  viel  verdanke. 

Sodann  die  Notii,  dah  die  Dmcklegnng  mdnes  im  Eingange  des 
vorigen  Berichtes  erwähnten  Anbaues  Uber  P  XI  sich  versOgert  hat, 
aber  ihre  YerOffentUchung  im  Philologns  demnächst  sa  erwarten  steht, 
dals  dagegen  ein  anderer  Anfeats 

Bornemann,  Piodars  sechste  pytbiscbe  Ode,  im  laufenden  Jahr- 
gänge des  Philologns  S.  311  319 

gedruckt  ist,  worüber  ich  nicht  weiter  referiere. 

Endlich  die  immer  wiederholte  freundliche  Bitte,  zur  Vermeidung 
grofser  Weitläufigkeiten  die  Verszahlen  nach  Tycho  Mommsen  zu  citirrrn 
wonach  in  diesen  Jahresberichten  auch  die  Citate  anderer  Verfais'^c  i  ura- 
pr.lndcrt  sind;  dagegen  die  Scholien  nach  Boeckh,  die  Frngmente  nach 
Bergk  mit  eventueller  Hinzufügung  der  Boeckhschen  Zahlen. 

1)  A.B. Drachmann,  (De recentiomm  interpretatione Pindarica*) 
Moderne  Pindarfbrtolkning.  Kritiske  og  positive  BIdrag.  Aficedit  ar» 
gnmentom  laUne  conscriptnm.  Udgivet  med  Understottelse  af  Mini* 
Sterlet  for  Kirke  =  og  UndervisningsvsBsenet.  Kopenhagen  1891,  Qad. 
820  S.  8. 

In  der  Philol.  Wochonscbrift  1892  Sp.  581 --586  habe  ich  bereits 
die  Tendenz  dieses  Buches  gezeichnet  und  im  Allgemeinen  meine  An- 
sicht darüber  geäuTsert.  Die  »Einheitstheorie«,  d.  h.  die  seit  Boeckh 
durchweg  festgehaltene  exegetische  Überzeugung,  dafs  jedes  Piudarische 
Gedicht  einheitlich  sei,  ist  nach  Drachmann  verkehrt.  Vielmehr  mache 
einerseits  der  bunte  ätoll,  wulchen  der  Dichter  jedesmal  lü.  verarbeiten 


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FMur. 


kitte«  eine  wiridiehe  Einheit  der  Kompositioii  nnmOgÜdi;  ftiidm«neit8 
bemerke  man  öfters  wesentliche  HAngel  der  »geistigen  Konstitntiont  des 
IHchters  selbst  Drittens  sei  der  Mythus,  ein  anentbehrliehes  Stfiek  des 
Gottesdienstes,  nnr  so  äurserlich  in  das  fremdartige  Oebiet  der  Epi- 
Dikieo  hinfibergenomen.  Indem  ieh  diese  Hauptpunkte  wiederhole  und 
im  flbrigen  auf  jene  Recension  verweise,  gebe  ieh  nnf  «Uerlei  Einsei- 
heiten  ein,  die  sich  dort  nicht  erledigen  liefsen. 

Ich  beginne  mit  dem  ersten  Kapitel  des  dritten  Abschnittes  S.  256 
— 2«i:  »Wie  ftit?t  der  Dichter  die  mythischen  Partieen  in  seine  Lieder 
ein?«  In  einzelnen  Gedichten  (0  6.  7.  10  13.  P  4.  5.  9.  N  4.  9.  J  4.  6.  8) 
giebt  Pindar  einen  Grund  für  die  Wahl  des  Mythus,  nemlich  pinnn  Grund 
äufserÜcher  Art  an;  meistens  aber  knüpft  er  ihn  ohne  weiteres,  ge- 
Viohiiliüh  relativisch.  an  ein  einzelnes  Wort:  »spruuffbaft,  ohne  logische 
Verbindung«.  Ähnlich  am  Schlüsse  der  mythischen  Partie,  wo  sich  bis- 
weilen auch  allgemeine  Sentenzen  oder  persönliche  Äufserungeu  unver- 
mittelt anschliefsen.  Einen  tieferen  Zusaintnenhang,  eine  innere  Bezie- 
hung der  mythischen  Partieen  (Parallele  zur  Wirklichkeit)  giebt  Drach- 
maan  nicht  zu,  höchstens  in  den  kurz  gehaltenen  Vergleichungen  0  lo, 
16fL  I04ff.  P  1,  94ff.  2,  15ff.  64ff.  78f.  8,  I12ff.  N  2,  14f.  9,  39f.  J  3, 
58f.  6, 82 ir.  44f.  Inden  Finder  denr  Mytiras  ral&fot,  h&lt  er  nach  dem 
Ter!  lediglich  eine  traditioneUe  Knnatform  ein,  die  ans  religiösen  liie- 
ren staaunt. 

Aber  wie  steht  es  mit  der  Ausnahme,  die  schon  das  Jngendgedieht 
P  TT  bfldet?  wirft  Brachmann  selber  ein.  Bereits  p.  ie9ff.  hat  er  in 
Anlehnung  an  Boeckh  ezpl.  p.  297  f on  dem  Ort  der  Anffhhmng  dieses 
Uedes  gesprochen,  mit  dem  Znsatse,  dafs  die  unsichere  OhefÜefemng 
Ten  TB.  46  und  60  sowie  die  »schwülstige  und  nnhJare«  (?!)  Ausdrucks- 
weise  des  Eingänge  die  Untersuchung  erschwere,  dafs  jedoch  die  Auf- 
fiUirang  in  Delphi  sofort  nach  dem  Siege,  in  einem  engeren  Kreis  Ton 
▼ertranten,  wahrscheinlich  sei,  weil  die  Verherrlichung  des  Sohnes  an* 
stau  des  Siegers  (?)  weder  für  das  Siegesfest  in  Akragas  noch  für  das 
väterliche  Symposion  sich  geschickt  hätte,  —  ein  Grund,  der  mir  nicht 
Terstflndlich  ist,  f&r  den  Verfasser  aber  ausreicht,  um  alle  aus  diesem 
Liede  etwa  zu  ziehenden  Folgeninp:pn  über  die  mythischen  Parallelen 
abriiwpi=;pn  Obgleich  nun  der  M\thus  vorn  und  hinten  ausdrücklich  nh 
Parallele  zur  Wirklichkeit  eingeführt  wprdp.  so  bemerke  man  doch  auch 
hier  jene  Selbstftndigkeit  der  mythischen  Prutiein.  die  sich  einem  inneren 
Zusammenhang,  selbst  »wo  er  wirklich  vorliegt«,  nicht  unierordnen 
Wüllen:  denn  in  wiefern  hätte  Tharsybulus  seine  Pietät  gegen  den 
Vater  durch  einen  besonderen  Akt  bewiesen?  Ich  denke,  hier  hat  die 
Überlieferung  Recht,  dafs  der  siegreiche  Sohn  den  Vater  statt  sein  i  hai 
in  die  Siegerlisten  eintragen  lassen,  und  dies  genügt  Vermutlich  enthielt 
TB.  19f.  diese  Angaben  mit  den  Worten  au  rot  a^i&wv  vtv  (i.  e.  victo« 
lim)  kudMl^  ^ttpbi  dpM^  dfi)i  ifTjfioaOvWf  opuw  8»  fnrrt  fpa^ri 


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370 


Pfodu'. 


Siebe  meinen  gleichzeitigen  Aufsatz  im  Pbilologas  S.  311  ff.  Bei  Dracb- 
mann  freilich  stellt  sich  die  Sache  ganz  anders:  »Pindar  kann  es  eben 
nicht  lassen,  sobald  er  das  Gebiet  des  Mythus  betreten  hat,  sich  frei 
und  unabhängig  zu  ergehen;  deshalb  führt  er  ruhig  und  gcmflchUch 
seinen  Stoft"  aus,  ohne  sich  um  dessen  Zusammenhang  mit  dem  Rest  zu 
kümmern«.   Ob  wirklich  jemand  Drachmanns  Beweis  für  zwingend  hält? 

Auch  über  P  2  (vergl,  raeioeu  vorigen  Bericht  2vo.  30)  bnugt  Drach- 
mann p.  276 f.  nichts  Stichhaltiges  vor.  indem  er  nachzuweisen  versucht, 
dars  die  Sentenz  vs.  49  ff.  dem  voraufgcgaugenen  Mythus  hinteunawsh  ein 
ganz  anderes  Gesicht  aufsetze,  als  die  vorher  ausdrücklich  ausgesprocheue 
Parallelisierung  verlange,  dafs  aisu  auch  hier  der  Mythus  mit  seiner 
traditionellen  Selbständigkeit  sich  emanzipiere  und  von  Einheitlichkeit 
nieht  die  Bede  sein  kOnne.  Vielmelir:  der  Satz  »Gott  benotet  die  eige- 
nen Wfinsche  der  Menscben,  nm  seine  Zwecke  tu  enreiehen«  enthftU  die 
dentUchste  Besieliang  su  ant.  zumal  wenn  wir  doti  norütoUw  U&f^ 
lesen;  and  die  Behaoptong  Dracbmanns,  die  Anwendnng  der  erster  Per^ 
son  in  vs.  52  sei  ein  Beweis,  dafs  mit  diesem  Verse  etwas  gans  neoes 
beginne,  ist  hinfiUlig,  weil  das  f&'ftt»  idnoQ  dStvov  »axaifopta»  dem  in 
m  34  positiY  ansgegirochenen  Gedanken  entspricht 

In  dem  Liede  J  1  erUSrt  Drachmam  p.  276  den  Vers  16  )  iE>^ 
<nopt(tfi  9  YoJkbc*  ivapfi6$a{  vt9  u/iv^  für  einen  »bei  all  seiner  Unklar- 
heit klaren  Ausdruck  für  die  Stellung  der  kürzeren  Mythen c.  Piadsr 
combiniere  die  Verherrlichung  des  Herodots  mit  einem  Lied  zu  Ebm 
der  Dioskuren ;  allerdings  deute  er  an,  dafs  eine  Parallele  gezogen  wer- 
den solle,  doch  falle  er  sofort  ans  der  Rolle,  indem  er  vs.  22  die  Aus- 
zeichnung der  Heroeo  in  anderen  Kampfarten  erwähne:  also  auch  hier 
Emancipation  des  Mythus!  Das  kann  natürlich  nur  gegen  diejenige 
Exegese  ins  Gewicht  fallen,  welche  zu  jedem  einzelnen  Zuge  des  Mythus 
einen  parallelen  Zug  in  der  vorliegenden  Gelegenheit  aufzuspüren  sucht; 
und  was  berechtigt  DrachmauD,  das  Verb  ivopfw^at  so  zu  pressen,  wie 
er  es  thut? 

Gegen  die  Herakles-Parallele  in  J  8 — 4  laufen  die  Einwendungen 
des  Verfassers  p.  272 f.  wesentlich  darauf  hinaus,  dafs  Unsterblichkeit 
und  ewiger  Ruhm  mit  dem  höheren  Erbteil  des  Herakles  sich  nicht  ver* 
gleiclieii  lasse.  Gesetzt,  man  wülitc  diese  Behauptung  zugeben,  wie  will 
Drachmaun  beweisen,  welche  Stufe  künftiger  Vollendung  Pindar  Ar  die 
von  ihm  besungenen  Helden  sosnsagen  dogmatisch  in  Anssieht  stellte? 
vgl.  N  1  ep.  i'  und  N  7  ant  a'. 

Hinsichtlich  des  Mythus  von  P  6  (Drachmaun  8.  271  f.)  verweise 
ich  auf  meine  AnsfÜhniDgen  im  Philol.  N.  F.  lY  S.  280 ff.,  wo  gerade 
auch  die  Beziehung  zum  Epigonenzug  zu  ihrem  Bechte  kommen. 

Pies  smd  die  von  Drachmann  behandelten  mythischen  Partieen, 
die  er  nicht  als  Parallelen  gelten  tossen  will,  wiewohl  der  Diditer  es 
ansdrncUieh  nahelegt.   Bei  anderen,  wo  Pindar  dies  unterUbt,  nennt 


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Hndar. 


371 


Dnehmaon  jeden  Versuch  einer  Parallelisiening  eine  TrUlHiiig  der  klaren 
echtgriechischen  Einheit  von  luhalt  und  Form.  Aber  warum  in  aller 
Welt  soll  der  Dichter  jedesmal  hinzusetzen:  »Aufgepafst,  lieben  Juente, 
jetzt  kommt  ein  Vergleich  mit  dem  Sieger«  ?  Auch  die  speciellen,  gegen 
die  Stellung  bezw.  Einftlhrung  des  Mythus  in  0  10.  P  3.  12.  N  9.  J  8 
erhobenen  Einwendinigen  des  Verfassers  p.  258 — 265  lassen  sich  leicht 
beseitigen:  ich  möchte  dies  aber  auf  einen  anderen  Ort  versparen,  um 
es  eingehend  zu  thun.  — 

Unter  der  Überschrift  »Ulogiske  torbiadelser«  folgt  ein  neues  Ka- 
pitel S.  281—295.  Hier  spielt  die  vorhin  erwähnte  str.  y'  von  P  2 
wieder  eine  Rolle,  indem  Draclünuan  lolgenden  Gedanken(nn)gang  suppo- 
niert:  ich  will  nichts  Böses  aui  meine  Gegner  sagen,  denn  Archilochos 
fiel  in  Armut;  Reichtum  mit  Weisheit  ist  das  Beste  ,  Hieron  besitzt  es. 
Hier  hat  Drachmann  nicht  blofs  die  Gegner  des  Dichtern,  sondern  auch 
Armnt  nnd  BeicbUmi  hineininterpretiert,  um  dem  Dichter  den  Yorwnrf 
m  machen«  dafs  er  Aber  das  Einzelne  den  Zusammenhang  des  Oansen 
vefgene.  Einwandfrei  ist  demgegenttber  folgender  Fortschritt  der  Ge- 
danken: »man  hflte  sich  vor  Afterreden,  denn  Arcfailochns  ging  es  ttbel; 
reioh  sein  an  Weisheit  ist  im  Glück  die  schönste  Gabe  des  Schicksals, 
HieroD  besitzt  sie*« 

Was  O  %  fiSff.  betrÜR  (Drachmaan  p.  291  ff.),  so  sollte  man  sich 
hflten,  ans  einer  nahesn  einstimmig  fttr  Terderbt  erklärten  Biehterstolle 
einen  Mangel  an  Logik  des  Dichters  ableiten  zu  wollen.  Inwiefern  0  7,  9  f. 
hierher  gehört,  fssse  ich  nicht  recht;  dagegen  0  10,  85 ff.  erledigt  sich 
gewifs  mit  der  Übersetzung  »das  Lied  kam  spät  (weil  Agesidamus  zu- 
JÜchst  Miserfolge  hatte),  aber  es  kam  wie  ein  spätgeborenes  Kind  dem 
greisen  Vater  ersehnt  kommt  und  seinen  Sinn  erwärmte  N  10,  19-21 
hätte  der  Dichter  nach  Drachmanns  Ansicht  ganz  leicht  einen  befriedi- 
genden Übergang  herstellen  können,  aber  er  drückt  sich  mit  dem  diXV 
ofuuQ  so  schief  nn^,  dal'^  man  einem  »Mangel  in  seiner  geistigen  Con- 
stitationt  aniuliiaLn  inul^.  Diesen  Vorwurf  wird  niemand  begreifen, 
ohne  Drachinanns  Au-tuhi miofen  S.  287 — 289  zu  lesen  und  zu  billigen. 
Etwas  anders  liept  die  scheinbar  ähnliche  Stelle  P  1,  82 ft',  deren  Ge- 
dankengang foigcuder  ist:  »Durch  geschickte  BehauUluag  (die  Haupt- 
sache kurz  zusammendrängend)  hält  der  Dichter  den  /xcDjuoc  dvHpwTiwv 
fem;  denn  der  xopn^^  ist  ein  i^chädliches  und  unangenehmes  Ding,  das 
den  (fhiy^og  {fxöjfxo:)  weckt.  Und  doch  —  lieber  ^Buvü^  als  ulxzLp}i6^\ 
also  auch  ferner  immerfort  nach  dem  Höchsten  gestrebt!  Lafs,  o  König, 
Gerechtigkeit  nnd  Wahrheit  walten,  spare  kein  Opfer  filr  grorse  Zwecke, 
and  halte,  lubeirrt  durch  Augenblickserfulge  {xipdtffty  c&r^oom^jlo/c)»  das 
Urteil  der  Kachwelt  im  AngeU  Dem  Dichter  hier  Mangel  an  Logik 
Tocnwerfen,  Hegt  doch,  soweit  ich  sehoi  gar  kein  Gmnd  vor;  verlangt 
Drachmann  statt  eines  Oedankenfortschrittes  eine  Drehung  im 
Kreise? 


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272 


Auf  P  9  komme  ich  unten  in  suaamienhäDgeiider  Erörterung  zu- 
rück;  bleibt  N  8,  wo  dem  Verfasser  p.  281-284  nicht  blofs  der  Ein- 
gaag  des  Liedes,  sondern  aoeh  die  Haoptpaitie  vs.  19-42  nieht  recht 
verständlich  ist  und  er  trotzdem  (»wohinaus  auch  die  Betrachtungen  des 
Dichters  gehen  mögent)  den  Vorwarf  unlogischer  GedankenTerbiodang 
sm  erheben  wagt  — 

Aus  dem  dritten  Kapitel  dieses  Abschnitts  (Analyse  afP  V;  S.  295 
— 312)  verdienen  zunächst  einige  Einzelheiten  Erwähnung.  Ansprechend 
schlägt  Dracbmann  vs.  13  ip^o/ievo^  vor;  auch  die  Erklärung  der  von 
Mommsen  ausgelassenen  Partikol  xrxi  vs.  66,  nemlic}i  »wie  den  Battos«, 
ist  gefällig;  Drachraaiins  Bedenken  betreffs  H'jatatrrt  und  das  Prftsnn«? 
SixoMTac  vs.  80  würden  sich  meines  Erachlcns  erlodii?Pti  lassen  durch  die 
Andening  osxovr'  iiuataiffi.  Dagegen  sieht  Drachmann  nn  Ganzpn 
und  Grofsen  des  Liedes,  bei  aller  Anerkennung  poetischer  Feinheiten, 
doch  nur  ein  Spiniifipwebe  willkürlicher  Ideenassociation,  wie  das  über- 
haupt die  K  l;  !  bei  der  pindarischen  Composilion  sei;  nur  mit  ifix- 
faxerier«  koimtf  man  eine  Einheit  gewinnen.  Gleich  im  Eingange  dos 
Liedes  lasse  sich  der  Faden  nicht  festhalten  —  natürlich!  so  lange  mau 
nemlich  mit  Drachmann  als  dessen  V  orwurf  die  getrennten  Stücke  tzäoutoc 
und  a{j£Td  ansieht  und  nicht  vielmehr  das  Hauptgewicht  auf  dpsra. 
(Sieg)  vs.  2  legt.  Hauptsächlich  aber  stört  den  Verfasser  die  Gedanken- 
folge Battos  —  ApoUon  —  dorische  Wanderungen  Sparta  —  Tlu  ra 
—  Kameen  —  Kyrene  —  Antenoriden  —  Battos  —  Arkesilai  ^.  Nun 
geht  aber  bekanntlich  Findar  in  seiner  plastischen  Lyrik  nicht  gerade- 
wegs der  epischen  Reihenfolge  der  Ereignisse  nach;  z.  B.  in  den  Kyre- 
Däeroden  bei  Schilderung  der  Ehe  von  Apollo  mit  Kyrene  P  9:  er  setzt 
die  Hauptsache  fest,  um  nachher  allerlei  Züge,  ohne  chronologische  Folge 
nachzutragen  und  zur  Hauptsache  toracksokehren;  wenn  also  in  P  5  Battos 
die  Hauptperson  ist,  so  folgen  sinngemifs  auf  einander  die  Gedanlien: 
»das  Glück  des  Bittoac,  saeine  FOhrung  durch  Apollc,  »leine  AufiialuDie 
In  KTrene«,  »seine  Herrlichkeitc  Alles  aber  ordnet  sich  einheitlich  ni* 
sammen,  wenn,  wie  mir  scheint,  Battca  in  diesem  liede  als  mythisehea 
Gegenbild  des  Arkesilaos  selbst  gefafst  wird.  Die  an  sich  anffsUende 
Hervorhebong  der  trojanischen  Ansiedelung  entspricht  der  aasdrOckUehen 
Besekfannng  des  Telesücrates  als  ^ivoc  fiSTwx^aatc  in  P  9  (siehe  nnten) ; 
in  der  bnnt  gemischten  und  angeregten  BevOlkernng  von  Kjrene  war 
die  BerttcksicbtigQog  der  anderen  BerOlkerangsschiehCen  aar  angemessen, 
snmal  wenn,  wie  Stndniska  (No.  6)  vermutet,  der  siegreiche  Schwager 
Karrhotos  ans  diesen  Kreisen  stammte.  — 

Ich  wende  mich  nnn  so  den  ersten  Teilen  des  Drachmannschea 
Buches;  doch  wird  Ar  den  Leser  meiner  frftheren,  oben  angefhhrteo  • 
Becension  nur  noch  meine  Stettungnahme  sa  den  in  Abschnitt  II,  Ka> 
pitel  1  —  3  (p.  167-236)  vorgetragenen  Einielheiten  Ton  Interesse  sein. 

Aus  der  Zahl  der  vier  Gedichte  0  4.  6*  11.  P    welche  nach  der 


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I 


PiudAT.  278 

der  Meinung  früherer  Forscher  sofort  am  Orte  des  Sieges  gesuQgen  sein 
sollen,  läfst  Drachmann  nur  P  6  stehu,  indom  er  betreffs  0  11  zu  der 
seltsamen  AauaUme  flüchtet,  Pindar  habe  dies  kleine  Lied  als  ersten 
Entwurf  gedichtet,  über  nicht  abgesandt,  sondern  durch  0  10  rrsetzt. 
Ich  meinerseits  wüfstc  keine  Ode  zu  nennen,  deren  AuffuliruuK  am  Ort 
des  Sieges  irgend  wahrscheinlich  wäre.  Über  0  1 1  siehe  den  vorigen 
Bericht  No.  80  c;  Aber  P  6  meinen  Aufsatz  im  Philologus.  — 

£a  folgt  dfe  Frage,  ob  einige  Liete  längere  Zeit  nach  dem  Siege 
gedichtet  Beien,  p.  I76ft 

Mit  N  8  kommt  Drachmann  in  keinem  Resnltat;  meioendti  irird 
anf  den  vorigen  Bericht  No.  26  nad  anf  die  Besprechnng  des  Emst 
gdmudtachen  Programmes  in  vorliegendem  Bericht  No.  10  verwiesen.  — 
Ava  N  9,  61  mi  folgt  meines  Erachtens  nar  dies»  daCs  Ohromios  he* 
reits  froher  einen  ersten  Sieg  in  Sikyon  davongetragen  hatte,  womit 
ich  rnfcb  der  hergebrachten  Beatang  freilich  entgegenstelle.  Siehe  oater 
Nr  2.  INes  entspricht  dnrchans  der  gewühnlichen  ErklAraag  von  N 10, 25 
wvtd,  wekhe  aacfa  der  Verfasser  p.  178  festhält. 

Drachmann  beschränkt  sich  aaf  diese  drei  FäUe ;  Über  die  beliebte 
Aasflocht«  für  andere  Oden,  deren  Datierung  schwierig  ist,  eine  Anf- 
ftihmng  bei  einer  Wiederholungsfeier  des  Sieges  zu  statuieren,  spricht 
er  hier  nicht.  Für  mich  ist  der  Beweis  nicht  erbracht,  da£a  eine  Ode 
post  festnra  gedichtet  sei. 

Dals  die  Lieder  durchweg  sofort  bei  dem  Einzog  des  Siegers  in 
die  Heimat  aufgeführt  seien,  findet  Drachmann  wenig  wahrscheinlich, 
weil  die  Mitteilung  an  den  in  Theben  verweilenden  (?)  Dichter  und  die 
Einstadierung  des  Liedes  zu  viel  Zeit  erfordert  habe.  Ferner  versucht 
er  meistens  in  Anlehnung  an  Boeckh,  mehrere  Lieder  dem  Festgelage 
rtLzuweiseu,  giebt  aber  zu,  mit  der  Annahme,  dafs  die  Lieder  iii  privatem 
jLreise  gesunken  seien,  komme  man  nicht  sehr  weit. 

Ks  bleiben  (aui^er  N  11)  einige  Lieder  besonderer  Art  übrig,  wo- 
hin Drachmann  J  2,  P  2  und  P  3  rechnet.  Über  J  2  und  P  2  habe 
ach  im  vorigen  Bericht  p.  14 f.  und  19 ff.  mich  geäufäert;  tiber  P  3  wagt 
Drachmann  keine  positive  Aufstellung.  — 

Es  folut  das  Kapitel  von  der  Bestellung  und  Bezahlung  der  Epi- 
Dikien  p.  iyj— *08.  (Vgl.  meine  Deutung  von  J  2,  1  ff.  im  vorigen  Be- 
richt S.  14  und  Vüu  i'  Ii,  4iü.  demnächst  im  Philulugus.  Da  Drachmann 
unter  Anziehung  des  Scholiens  zu  J  1,  85  anuinimt.  die  Lieder  seien 
nach  der  Zahl  der  Triaden  honoriert,  so  kommt  er  aucn  zu  der  Bebaup- 
ta&g,  einzelne  Lieder  seien  nach  bestimmtem  Längenmafs  bestellt:  J  i,  co  ff. 
B  4.  69C  J  5.  65fL  0  18,  90.  Ob  Pindar  wohl,  so  fragt  Drachmann, 
ftr  P  4  eine  Bestellang  anf  swOlf  Triaden  erhalten  hatte,  aber  ^nach 
fs.  M?)  eine  dreizehnte  zngab?!  Anf  Bestellung  soll  gehen  xtXeuets 
K  4,  79;  bestellt  sollen  sein  die  Diosknren  N  10;  bestellt  soU  sein  der 
aageUidi  uipassende  Herakles  N  1. 

ft^iliwirhi  mr  Amrth—Miwimmrtwe  LXZI.  Bd.  (UMl  I.)  18 


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274 


Piodar. 


Aus  dem  folgenden  Kapitel  p.  208  —  236  ist  uur  der  eine  Punkt 
erwäbnenswert,  dafs  Pindar  so  Oberaus  mafshaltend  mit  dem  direkten 
Lob  des  Siegen  ist.  DrachmanQ  wundert  sich  daraber,  um  so  mebr, 
da  er  ja  die  mythischen  Paitieen  nicht  als  ParaUeien  znr  Wirklichkeit 
ansehen  will;  ich  denke,  unsere  modernen  Gelegenheits-Bedner,  spectett 
in  Leichenreden,  soUten  sich  diese  keusche  Art  des  hellenischen  Dich«- 
ters  zum  Hoster  nehmen.  Im  Übrigen  bewegt  sich  der  Verfasser  in 
Wiederholung  seiner  nnzulftnglich  begründeten  Behauptung,  da&  es  dem 
Dichter  nicht  gelungen  sei«  die  bunten  VerhAltnisse  der  gegebenen  Wiik- 
lichkeit  in  einheitlichen  Rahmen  zu  fassen.  — 

Schliefslich  die  im  Abschnitt  I  Kapitel  6  p.  115—146  nebst  p.  806 
und  284ff.  bebandelte  nennte  pythische  Ode.  Sie  ist  fQr  Drachmann 
das  Mnsterbeispiel,  an  welchem  die  Eioheitstbeorie  ad  absurdum  geführt 
werden  soll  Gerade  diese  Ode  zu  wählen  bat  er  ganz  guten  Grand, 
weil  die  ziemlich  aÜRemeine  Übemnstimmung  der  Pindarforscher  (Be- 
ziehung der  Mythen  auf  die  Eiie  des  Siegers)  in  der  That  »ein  seltenes 
Phäiiomon«  ist  Freilich  mit  dem  Mittelstück  v<?.  76  —  96  hat  keiner 
etwas  Rechtps  anzufangon  ui  ^Mifst;  doshalb  läfsl  Drachmanu  diese  Partie 
zunflchst  aulsenvor.  Die  fiirektLii  Amieutungen  des  vorliegondeu  Sach- 
verhaltes sind  höchst  unbedeutend,  kaum  merklich;  die  erwähnte  Hypo- 
these von  der  Hochzeit  des  Siegers  hat  man  hauptsächlich  aus  den  my- 
thischen Partieeu  erschloissen.  Aber  —  so  fragt  Drachiiiaan  waiuna 
wird  dieser  Umstand,  der  allen  Zuhörern  bekannt  war  und  angeblich 
als  Mittelpunkt  des  Siegesliedes  sich  von  selbst  bot,  nicht  mit  einem 
einzigen  Worte  direkt  erwähnt?  Diese  HeimlichkeitskTinierei  bei  einem 
Dichter,  der  sich  selber  guBoj-Jimaiaof  nennt,  der  seine  Widersacher  ndt 
so  dentiichen  AusflUlen  beehrt  (0  2)  und  eine  ganse  Ode  (N  7)  benotst, 
um  sich  gegen  Torllegende  Anschuldigungen  su  verteidigen,  der  auch 
sonst  Dinge  hervorkehrt,  die  seinen  Zuhörern  gamicbt  passen  konnten 
—  der  soll  eine  Ode  von  125  Versen  geschrieben  haben,  ohne  ein  ein* 
siges  Wort  Aber  die  thatsftchlich  vorliegenden  VerhAltnisse  zu  sagen? 
Femer:  soll  dieses  Mannweib  Kyrene  das  Gegenbild  der  Braut  sein? 
und  wozu  die  ausführliche  Episode  von  Cheiron?  Endlich:  läfst  nicht 
die  Einheitstheorie  bei  Erklärung  des  schwierigsten  Abschnitts  vs.  To  ff. 
vOUig  sich  selber  im  Stich,  gerade  so  wie  in  P  S,  5Gf.?  Was  soll  (bei 
Mezger)  der  Gemeinplatz  vom  xaipöe  als  Grundgedanke?  wo  solche  Er- 
mahnungen, z.  B.  politischer  Art,  wirklich  vorliegen  (wie  in  P  11),  führen 
sie  wirklich  zu  einer  einheitlichen  Komposition?  Wenn  Gelehrte  von 
den  »keineswegs  verächtlichen  Qualitäten«  Mezgers  zu  einem  solchen 
»Sammensurium  von  WillkUrlichkeit  und  Geschmacklosigkeit«  kommen,  wo 
bleibt  denn  das  Ende  der  Einheitstheorie? 

Zerpflücken  wir  diesen  Kranz  der  Drachmannschen  Anklageschrift! 
Zuvörderst  lehne  ich  die  sämtlichen  Verweise  auf  andere  Oden  (0  2: 
7.  P  8.  P  11)  ab;  ich  habe  mich  damit  au  Öfters  erwaiiuteu  Orten  be- 


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975 


sdiAftigt,  und  «^f'lb«!  wenn  die  von  mir  dabei  vorgetragenen  Ansichten 
im  Ganzen  nicht  stichhaltig  ?ein  sollten,  so  thut  doch  die  Benifun)?  auf 
durch  aus  fragliche  und  anerkannt  «chwierige  andere  Stellen  cnrnichts 
zur  Sache.  Wenn  ferner  Mezger  einen  unpassenden  Grundgedanken 
heraushebt,  so  thut  das  garnichts  gegen  die  Einheitstheorie.  Somit  ver- 
flflcbtigt  sieb  der  Drachmann  seht'  Gc  daiikeulauf  zu  folgenden  zwei  Sätzen: 
l.  Warum  sagt  Pindar  nicht  ausdrücklich  etwas,  was  »allen  Zuhörern 
bekannt  war«?  2.  Die  »Episode«  von  Cheirou  und  die  schwierige  Stelle 
vs.  7ü  Ü.  bleibt  nnerkittrt.  Ich  denke,  die  Frage  ad  1.  beantwortet 
sich  selbst;  wozu  erst  noch  pathetisch  ^agen,  was  allen  bekannt  ist? 
Was  4iber  Punkt  2.  betrifft ,  so  könnte  man  sich  begnügen  zu  erwidern, 
a)  die  Person  des  Cheiron  sei  nadi  Art  der  bomerisdien  Vorglddie  zur 
Anseelunflckung  hereingezogen,  und  b)  was  man  bisher  niclil  erklftren 
liünne,  das  nttsse  man  eben  mit  Ansdäner  solange  ontersnefaen,  bis 
mao  den  SehlQssel  gefiinden  habe;  beides  aber,  weder  Cheiron  noch 
Jolaoa  n.  s.  w.,  dürfe  der  Einheitstheorie  nicht  in  die  Schnhe  geschoben 
weiden. 

Indessen  ich  will  bei  dieser  rein  formellen  Abweisung  der  restie» 
renden  Hauptpunkte  nicht  stehen  bleiben.  Vielmehr  gebe  ich  einerseits 
zu,  dars  Cheiron  eine  su  wichtige  Rolle  im  Liede  spielt,  nm  Völlig  bei 
Seite ' gesetzt  zu  werden,  und  hoffe  andererseits  durch  eine  geringfügige 
Korrektur  der  Boeckhscben  Hypothese  den  schwierigen  Jolaos-Abschnitt 
befriedigend  zu  deuten. 

Ich  wende  mich  zuerst  zu  letzterem.  Joiaos  ist  nach  meiner  Auf- 
fassung =  Telesikrates.  Ihn  grüfste  (0  6,  07.  0  10,  1.  J  2,  23)  die  Stadt 
Theben  (  =  Kyrene),  die  er  verherrlicht  hatte  i  sc.  f^rßac)^  und  bestattete 
ihn  unter  dem  Grabmal  dos  Amphitryon,  seines  druisvaters,  des  zugewan- 
derten Gastfreundes  der  alt  ii  Thebaner,  welchem  (lies  rsxsv  ^)  die  auch 
mit  Zeus  verbundene  Alkaiino  zwei  lleldensöhae  gebar.  (Auch  Telesi- 
krates, den  jetzt  die  Kyrenäer  preisen,  ist  kein  Eingeborner;  möglich, 
daf?  gerade  auch  sein  Grofsvater  zugewandert  war.)  Stumm  mufb  der 
sein,  welcher  den  Namen  des  Herakles  zwar  {lies  fxiv  statt  fn^)  in  den 
Mnnd  nimmt,  aber  nicht  togleich  (lies  Sfxa)  Thebens  (Kyrenes)  gedenkt, 
daa  ihn  mit  seinem  Bmder  aufgezogen  hat;  Theben  (Kyrene)  will  ich^ 
des  Erfolges  froh,  preisen.  Möchte  meine  SiegesUinfbahn  nicht  jfth  ab> 
brechen.  In  Aegioa  nnd  Megara  habe  ich  diese  Stadt  (Kyrene)  dreimal 
verherrlicht;  deshalb  soll  ein  Fteond  iPindar),  wenn  er  meine  Mitbflrger 
triflb  tv»Ma»  j^tJioe  dtn&iß  cf  diftdti)  meine  für  die  VerhorrUchong 
der  Stadt  geleisteten  Thaten  nicht  verschweigen.  —  So  beschäftigt  sich 
dies  vierte  System  mit  der  Stadt  Kyrene,  welche  den  Sieger  anferzog, 
Ihr  welche  er  fcftmpfite,  welche  ihn  jetzt  ehrt,  wahrend  das  fünfte  System 
zurückkehrt  zu  Fraoenhnld  und  LiehesglQck,  welches  der  Sieger  an  der 
Hand  einer  Kyrenäerin  erntet. 

Dagegen  hat  sich  das  «wette  and  dritte  Qystei»  wesentlich  milder 

18^ 


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276 


Piodar. 


PersOolicbkeit  des  Cbeiron  im  Mythus  beschäftigt.  Dies  ist,  wie  mir 
scheiot,  niebts  anderes  als  das  Gegenbild  des  Dichters  selbst,  der 
sich  auch  J  6  mit  den  Worten  des  Herakles  und  N  l  als  Teiresias  ein- 
fbhrt  So  baben  wir  im  ersten  System  ApoUons  Liebe  aar  Kyieie 
(Telesiicrates  und  dessen  l^yrenftiscbe  Braut),  im  «weiten  nnd  dritten  Gbei> 
rons  (Pindars)  Wahrspmcb,  im  vierten  die  Stellnag  der  Stadt  Kjreie 
inm  sngewanderten  Gescbleebt,  im  ftlnften  des  Siegers  Tbat  nnd  ihr 
Lohn.  Gesängen  ist  das  Lied  in  Kyrene;  der  Gebraneb  des  Fatnromi 
oi^exat  Ts.  78  entepricbt  ledigUcb  dem  sonstigen  pindariscben  Gebraoe^ 
des  Futurums,  das  —  flbnlicb  misverstenden  —  auch  vs.  89  in  jr«/id- 
tfü/UM  vorliegt. 

Ich  weirs  sehr  wobi,  dafs  diese  Imappen  Andeutungen  nicht  blors 
eingebender  Begründung,  sondern  vor  allem  sorgsamer  Ausfübmng  be- 
dürfen, nm  allen  poetischen  Schönheiten  des  Liedes  gerecht  zu  werden; 
aber  dns  echt  über  den  Rahmen  dieser  »Jahresberichte«  weit  hinaus. 
Immerhin  auch  i«t  das  Vorgetragene  eine  neue  Hypothnsr»  zu  den 
alten;  aher  i(  Ii  IjotTe,  dafs  Einsichtige  wenigstens  dies  mir  zugeben,  dals 
jedenfalls  die  Möglichkeit  vorliegt,  aus  d^m  Labyrinthe  der  in  den  pin- 
dansf  hen  Oden  auftauchenden  Srhwifnu'lw  it<  n  einen  anderen  Ausweg  zu 
finden  als  den  von  Draciiniaua  uus  peitinpLunscii  auferlegten  Verzicht 
auf  jeeliche  Einheit  der  Kumposition,  zumal  bei  einem  Dichter,  dem 
auch  Draclmiann  nicht  absprechen  wird,  dafs  er  au  ungezählten  uod 
ohne  MQhe  verständlichen  Stellen  in  Gedanken  und  Ausdruck  so  Tiefes 
und  Grofsartiges  geleistet  liat  leb  raeinerseito  werde  fortfahren  an  den 
Biebter  den  bOchsten  Mafsstab  an  legen;  Dniebmann  aber  soll  mir  ein 
willkommener  Mitforscber  sein,  indem  er  auf  allerlei  aalEsUende  Wen- 
dungen und  Znsamraenhftiige  den  Finger  legt,  almr  von  ?oreiligen  aUge* 
meinen  AnfsteUnngen  sich  fenibilt 

2)  Ed.  Boehmer,  Pindars  sicilischü  Oden  nebst  den  epi/.ephyri- 
sehen.  Mit  ProsaUbersetsung  und  Eriauteroogeu.  Bonn  1891.  ZX 
und  115  S.  8. 

Diese  Bearbeitung  ist  hervorgep:nnq:en  aus  der  liebevollen  Be- 
schäftigung mit  dem  Dichter  im  Laufe  eines  langen  Lebens;  ihre  Ver- 
ikffentUchung  ist  durcb  BQcheler  veranlafst.  Schon  der  Vater  des  Ver- 
fassers hat,  wie  wir  aus  dem  Vorworte  erfahren,  fUr  die  LektOre  pin- 
darischer  Oden  als  «leichtüberschaulicher  Kunstganzent  auf  der  Ober- 
stufe der  Gymnasien  plädiert;  von  demselben  Streben  ist  offenbar  der 
Sobu  erfüllt,  und  auch  Referent  teilt  diesen  ernstlichen  Wunsch,  dafs 
es  bald  dabin  kommen  möge,  den  Dichter  Primauern  mit  Elrfolg  und 
Genufs  und  guleui  Gewissen  in  die  Hand  zu  geben. 

In  dem  vorausgeschi«'kten  Abschnitt  über  » bilbenrhythmus« ,  in 
welchem  Boehmer  zuerst  die  iogaoedischen  und  die  epitritischen  Oden 
(ungetrenntl)  burucksichügt,  verwirft  er  die  Annahme,  dafs  sUlL  dt;s 


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277 


Tribrachys  ein  Trochäus  rintreten  könne.  In  der  That  ist  N  7,  36  der 
einzige  Beleg;  Boehmcr  will  deshalb  dm  Kicrnnamen  stets  Af-^rrrfUe/xoc 
schreiben,  anders  der  Atisweg  des  Kelereuten  i^hil.  45,  604.  L>ie  Auf- 
lösung der  Daktylusthesis  wird  richtig  als  uur  in  Eigennamen  gesichert 
bezeichnet;  Über  P  11,  41  und  67  bandle  ich  a.  0.  im  Philologus. 
Desgleichen  ist  die  Auflösung  des  Spondeus  (nicht  im  Epitrit)  unzu- 
lissig ,  aucli  tritt  nicht  Spondeus  für  Daktylus  ein.  Dafs  für  eine  ge- 
dehnte Thesis  Tribrachys  eintreten  könnte,  sehe  ich  nicht;  Boehraer 
nennt  0  l,  19  und  39.  Von  der  Erzänzung  rhythmischer  LQcken  durch 
hBtnuMntelBiiisik  halte  ieh  nkhts.  Die  Dehnung  einer  Kttne  kraft  dar 
Thesis  lengne  ich  mit  Boehmer.   Ein  9*  im  Yersaafaiige  ist  mir  sehr 

Die  Hypothese  Boehmers  tther  Orchestik  ttbergebe  idi;  solange 
wir  nicht  Aber  die  Bl^ythmisierung  der  Oden  eine  gewisse  Sicherheit  he- 
Mhtft  haben,  sehwebt  alles  Weitere  in  der  Luft. 

Die  Teztbehandlnng  sowie  die  Exegese  und  Übersetsong  ist  nfleh- 

tera  und  verständig;  doch  kann  ich  mich  nicht  auf  den  konservativen 
Standpunkt  Boehmers  stellen.  Ich  denke,  wir  können  den  Schwierige 
keiteo  nnd  scheinbaren  Wunderlichkeiten  energischer  za  Leibe  geben, 
selbst  wenn  wir  bisweilen  damit  nur  den  Anstofs  zu  einer  grttndlichm  und 
sorgsam  eingehenden  Verteidigung  der  Überlieferung  geben  dürften,  und 
sollten  uns  keinesweg  mit  der  Position  des  Verfassers  beruhigen.  Über 
einzelne  Oden  (0  0,  P  6.  J  2),  die  Boehmers  Heft  f'nthfilt,  habe  ich  mich, 
ohne  specieli  Boehmer  7u  bfrlicksichtigen,  riiiij;ilirud  ausgelassen,  so 
dafs  unsere  Meinuni/sviM-chiedpiihfit  zu  Tage  liegt;  an  dieser  Stelle 
mag,  in  engem  Ansculuh  an  Boehmer  selbst,  eine  Erörterung  von  luud9 
folgen,  den  beiden  Oden  auf  XfiofjJo^  (Accent!). 

Zu  N  1  (Boehmer  p.  84ff )  zuerst  enir  Reihe  von  Einzelheiten, 
meist  kritischer  Art.  Vs.  4  x'iaiyvr^ra:  iiacli  handschriftlichen  Spuren 
vermute  ich  xaaiyvr^rov^  so  werden  die  innerlich  zusammenhängenden 
Sticke  S^tw  */lprifjuoog  und  JtfÜee  xaotyvijTe»  ZBsammengefafst,  und 
wir  erhalten  insgesamt  drei  das  Gedicht  eröffnende  Anreden  wie  bei  P  3. 

—  Vs.  7  /kfiJa  0*  ipYiutawi  cod.  B  etc.  ipfiaaiv.  Ich  denke  Ikfuae 
ftaa»  —  denn  ipy/iaaw  iHxa^opotc  ist  floskelhaft,  die  Yerbindang  ßppa 
Xpoiiwu  fift/tda  0'  anilUlig.  ripfM  ▼ermnie  ich  auch  J  1,  2S  and  fr.  88  (19). 

—  Ys.  Sit:  Boehmer  erinnert  richtig,  dafs  «Vit^  wepw  (Qnindlage 
end  First)  in  das  mit  ßißh^mt  angefangene  Büd  vom  Bau  gehören; 
aber  auch  er  ftbersetst  das  viellsch  angefochtene  ^mSv  mit  tvon  den 
Göttern«,  erklärt  cw  dpmxe  dnrch  lindem  sie  die  Tugenden  schenkten«, 

•  nnd  ssgt  nicht  ausdrücklich,  ob  er  unter  thruxta  den  neraeischen  Sieg 
versteht  Meines  Erac^tens  ist  reywiv  nnd  ir'  euru^ttf  (vgl.  z.  B.  D.  2, 259) 
n  schreiben:  die  Grundlage  des  Hauses  sind  die  früheren  Auszeich- 
Bongen  des  Cbromios,  darauf  erhebt  sich  die  SAule  des  jetzigen  Sie- 
ges, nnd  hleranf  wiedemm  raht  der  First  des  AUmhms,  den  die  Mose 


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278 


PindM'. 


baut.  —  Vs.  13  OTteipd  uuv  dyXatav  uva  vdau):  sollte  nicht  dva  vä<Tov 
richtiger  sein?  —  Vs.  14:  Boehmer  verfährt  mit  or*  seltsam,  vrI.  vs.  68 
und  61.  —  Vs.  18:  Da  P  1,81  xatpov  mUco>  von  ^Hiy^fxm  abhänprt,  ist 
es  hier  wohi  von  ßa^wv  abhängig  zu  machen  und  Six£X;a\>  als  Objekt 
von  iTizßa\>  zu  nehmen.  Woher  nimmt  Boehmer,  dafs  der  Dichter  die 
ßicilischea  Hellenen  rühmen  will,  »um  die  Einigkeit  unter  diesen  zu 
stärkt  Ii«?  —  Vs.  24  i«^t  eine  verzweifelte  Stelle;  Boehmer:  »er  hat  er- 
langt, dafs  den  Tadlern  gegenüber  Edle  Wasser  wider  den  liauch  brin- 
gen«. Sowohl  der  acc.  c.  Inf.  als  besonders  der  Dativ  fiefi^ofievoes  ist 
auffällig,  auch  ist  der  Zusammenhang  der  Gedanken  nicht  erkennbar, 
leb  vermate  XiXoj^*  ^*  ineu^ofiivou^^  eis  ouc  53wp  »anvip  fipt¥  darrfwi 
die  i^Dde  wllnseheo  ibra  Heil,  ^sen  er  geholfem  <?gt.  vs.  — 
Ys.  aeff.  konstroiert  Boehmer  mit  Ranebenstein  und  Mezger;  dagegen 
erhalt  man  eine  klare  und  darchsiehtige  SatsbildiiDg»  wenn  knan  npMt» 
liest  —  Vs.  81:  Mingarellts  ipaaat  empfiehlt  sich  wegen  des  nach- 
folgenden iym  d*  sowie  snr  Yerknflpfung  mit  dem  Torhergehenden.  Des- 
halb aneh  M*  statt  «d«?  —  Vs.  88 f.:  6Tp6wu¥  »weckend«?  es  könnte 
doch  höchstens  »beseblennigendc  heifeen;  und  wamm  <ivrc/cyiai  dr^v- 
Mtfv?  Vielleicht  'HpajiUoff  Mi)[Of»at  ....  ^/atou  axfmtou  k&fw* 
Ys.  86  «Die  Wehen  meidendf ;  in  welchem  Sinne  steht  hier  frev/wK? 

—  Vs.  87:  Boehmer  verschmäht  die  Besserang  Stn*  od  Jia$w¥  zp*^^ 
Bp^yoo  Vlfni^'  und  IftCst  (mit  Bttcheler)  den  Nachsats  vs.  41  beginnen.  — 
V8.88  iyxarißa:  »als  es  sich  in  dieVtTindeln  gelegte,  Boeckb  »iogressas 
est«.  Ist  das  wirklich  die  Absicht  des  Dichters?  and  wird  die  That  des 
Neageborenen  gegen  die  Drachen  nicht  verkleinert,  wenn  er  schon  selber 
in  die  Windeln  »gehen«  konnte?   Also  ehsßdfij?  auch  frgm.  198  nah- 

—  Ys.  64f.:  Boehmer  setzt  ein  Komma  nach  diopoSixac,  ein  Kolon  nach 
<TT£^)(ovra  —  und  tibersetzt:  »auch  einen,  der  in  tückischem  Widerwillen 

gegen  die  Menschen  einherschreitet;  das  verhafsteste  Ende,  verhiefs  er, 
werde  dieser  geben«.  Ich  würde  in  dieser  von  Bücheler  angegebenen 
Richtung  m>opm\'  von  ri\>d  abhängig  machen  nnd  tyHtHt-drM  .  .  ,  popoj 
setzen,  dabei  rj^  relativisch  fass^rni.  Ferner  trägt  I^ii'  h<  ler  bei  die  Be- 
ziehung des  i/f^püzarog  auf  das  iiinde  des  Antäus,  »nemlich  in  die  Höhe 
gehoben  und  erdrückt  zu  werden  wie  eiiip  Isiase«.  —  Vs.  68  /«r'^c  mit 
Bergk  und  Härtung;  »wcrile  durch  seiner  (i(  >clios^e  Würfe  der  Gaia 
das  glänzende  Haar  befleckt  werdei)^  —  Vs.  7'2  vujwy  als  Subjekts- 
akkusativ ( Bticheler ).  -  Die  Buehtnersche  Zerlegung  der  Epoden 
in  acht  Verse  ist  meines  Erachtens  weniger  glücklich  als  die  Boeckb- 
Bche  (44.  44.  24  4.  44);  nur  ist  der  SchlaTb  des  ersten  Verses  wohl 
_vv  _ww  _ww_  zu  konstituieren,  was  mich  für  ep.  8'  auf  die  Ände- 
rung iu  eipTjv^  TÖv  anavTa  ^povov  areozä  führt. 

In  aller  Kürze  mufs  ich  noch  aul  Zeit,  Ort,  Zweck,  Gedankengang 
des  Liedes  eingeben.   Boehmer  setzt  Sieg  und  Lied  (wie  auch  ich  im 


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Pindar. 


279 


vorigen  Bericht  getban)  Ol.  77,  2  —  offeDbar  weil  er  voraussetzt,  es 
müsse  in  die  Zeit  von  Pindars  längerem  Aufenthalt  in  Sicilien  fallen. 
Es  sei  in  Syrakus  aufgcluhrl,  wo  Chromios  gewohnt  habe  ,  seit  Deino- 
■fliies  König  von  Ätna  geworden  —  also  Deiuoinciies  ist  für  ßoehmer 
der  K«clifQ]ger  des  Chromios.  Nach  vs.  7  sei  Chromios  gewifs  nicht 
persfialicb  in  Nemea  gewesen  (?).  Pindar  sei  der  nette  Telredaa»  und 
Herskies  werde  gesclüldert ,  weil  anch  Chromios  frahzeitig  Kraftproben 
abgelegt.  Letaterem  Satse  stimme  ich  su,  bin  aber  fiber  die  Datienug 
jetzt  ganz  anderer  Heinnng.  Ist  nemlicb  die  Ode  fbr  die  Hochzeit  des 
Chromios  und  der  Tochter  Gelons  gedichtet,  fthnlich  wie  P  9,  so  kann 
sie  nicht  nach  OL  75,  3  foUen.  Jene  Annahme  aber  liegt  lediglich  in 
der  Konseqnenz  der  von  L.  Schmidt  S.  462  und  Hezger  8.  III  gege* 
beneo  Winke  (Alpbeios-Artemis,  Herakles-Hebe,  Persephona  und  Sici- 
Üen)  und  wird,  wie  mir  scheint,  durch  den  Ausdruck  äpfioStov  SetTtvw 
YS.  21  f.  aasdrücklich  bestätigt,  der  wohl  mit  »Verniühlungsmahlc  zu 
übersetzen  ist  und  dann  freilich  fot  statt  /xot  vs.  21  fordert  Ebendabin 
w&rde  auch  das  oben  zu  vs.  24  vermutete  rrrr'i^o/ic'vov;'  gehören.  Vor 
Ol.  75,  2  und  somit  vor  die  Schla'"}it  von  fiimera  möchte  ich  das  Lied 
wegen  des  bis  zum  höchsten  gesteigerteu  Preises  des  Uerakles-Chromios 
aat  c^'  nicht  setzen. 

In  ähnlicher  Ktirze  will  ich  auf  Boebmcrs  Behandluner  von  N  9 
eingehen.  Vs.  2:  Boehmers  Übersetzung  »wo  der  Sieg  aulgethau  die 
Thür  för  die  Fremden«  ist  unzulässig.  —  Vs.  3:  nodcraerai  aus  D  er- 
seheint nur  richtiger,  um  sofort  das  Subjekt  Xfnß}L:og  für  avaßat'yio'^  fest- 
zuhalten. —  Vs.  4:  fxavÜE:  »kündet  an«,  die  lierkömmliclie  Deutung, 
wobei  auodu  =  »Liedc  sein  soll.  Ich  lese  atjzäv  fiavuety  nemlicb  das 
aeogegrttndete  und  bisher  unbekannte  Ätna*  fxavÖBt»  stets  vom  Verbor- 
geaenen.  Unbekannten;  Ähnlich  Sf^pae¥9 . .  nah»  von  den  neuen  Spielen 
ia  Silcyon,  die  mythische  Parallele  zu  Cliromios  und  Ätna.  Also  that- 
sicUich  »das  erste  Siegesfestspiel  in  der  neuen  Stadt«  (Boehmer  p.  85), 
mithin  vor  P  1  und  Beinomenes  Bagierung.  Eben  darauf  geht  auch 
dis  TS.  6f.  angefahrte  Sprichwort  (entsprechend  unserem  Sprichwort  ?om 
Lieht  unterm  Scheiel)  vgl.  Bergk,  Addenda  8.  486*  eine  Art  Entsohul- 
dtgimg  dtflbr,  dafs  ein  sikyoniseher  Sieg  so  grofsartig  gefeiert  wird.  — 
Vs.  7:  Boehmer  beruhigt  sich  bei  der  Übersetzung  »Sagenruhmes  gött- 
heher  Sang  frommt«.  Fttr  mich  steckt  der  Ungst  und  oft  gesuchte 
Fehler  der  Überlieferung  in  Tip6aipopoq\  lesen  wir  npocipopd^  so  ehalten 
wir  den  Satz:  »gottgewollte  Vermehrung  des  Ruhms  ist  Sagensange.  — 
Vs.  8:  irr'  ahrüjv  ist  eine  annehmbare  Verbesserung  Burys  für  das  irr- 
tümlich überlieferte  i-r  nhrov.  Vs.  14:  rjirpwujv  oTxu)v  zieht  Boehmer 
zu  ardciv.  Richtiger  woh!  bisher  zu  dnu  r'  "Apyeo;:,  wie  0  1,38.  N  8,  46- 
JT,  1.  -  Vs.  15ff.:  Boehmer  verrat  nicht  ausdrücklich,  wer  dpv.n  eigent- 
lich Subjekt  zu  taaav  pzyiirot  ist,  setzt  aber  richtig;  lim/u:  »Ahnlich 
standen  jetzt  wieder  Akragas  and  Syrakus  zusammen.«  Also  ein  Doppel- 


üigiiizea  by  LiüOgle 


280 


Pindar. 


Subjekt  wird  verlangt,  nnd  in  dieselbe  Richtanj?  weist  uns  das  über- 
lieferte r*  nach  dudfjuöd^av.  Also  eUva  xanzauaßv:  »Der  Sieger,  der 
den  vorigcD  Bccbtshandel  niederschlug,  und  sie,  die  dem  Sohne  des 
Oikles  dia  mannerbindaiule  Eriphyle  zum  Weibe  gaben,  wmii  (fosamoeii) 
die  grdfsten  der  Banaerc  —  Vs.  18:  Den  Fehler  in  den  Haodschriften 
will  Boehmer  durch  iffJt^  h  hmat&JiooQ  ▼erbenem,  doeb  dflrfte  der 
pindariscbe  Oebranch  des  Wortes  icUe  dem  entgegen  sein.  Ich  Temnite 
bnan^Xouf  mXuy  if  B^ßag,  —  Ve.  27  dtufurvioiffiz  Doefa  wohl  niebt 
»dämonisebc,  sondern  agottgewollt,  gottgesnndt«.  —  Ts.  S8  ^eutxttöto- 
Xunn  Bllcheler  nnd  Boehmer  bleiben  (trots  Mezger)  bei  der  alten  Scbrei- 
bong  mit  grofsem  An&ng»bncbstaben  nnd  erkiftren:  »Experiment  einer 
Sehlacht  mit  den  anf  Sidlien  gelandeten  (-<rro^)  Phoinikern.c  - 
Ys.  32:  FOr  das  metrisch  nnznlässige  i¥tt  rot  hat  man  seit  Boeckh 
meistens  eltriv  rot  geschrieben.  Warum  nicht  ivrtfwt?  —  Vs.  43: 
Boehmer  beruhigt  sich  bei  ly^ovt'ijf.  ^ipffm.  Ich  denke,  h  axoX'ä 
d.  i.  Sicilien.  In  demselben  Verse  för  faaoym  (Boehmer:  »-will  ich  ein 
andermal  besingen«  )  wohl  ürdaniiat  wie  N  ß,  16.  —  Vs.  47  ist  Boehmers 
Vermuiunj!  npoawHev  Bvaröv  an^^prechend.  —  Vs.  48 f.;  iDer  alte  Sieg 
erbfilt  neues  Leben«  Boehmer,  das  Gedicht  soll  nach  ihm  zu  einer  an- 
geblichen sugenannlen  Ernuierung^feier  gcdiciilet  sein.  Die  Deutung  ist 
willkürlich;  buchstäblich  sagt  der  Text  doch  das  Gegenteil:  »der  neuer- 
blQhte  Sieg«,  nemlich  im  Gegensatz  zu  dem  vs.  62  erwflhnten  früheren. 

Mit  der  letzten  Bemerkung  treten  wir  ans  dem  Rahmen  der  kriti- 
schen Einzelfrageo  iu  die  Unterbucbung  der  dem  Gedichte  za  Grande 
liegenden  Situation  ein.  Schon  zn  vs.  4  erkannten  wir  an,  dab  die 
Ode  bald  nach  der  Orttndnng  Itnas  d.  h.  bald  nach  OL  76, 1  gedichtet 
ist  Dies  stimmt  snm  ersten  Teil  des  Mythus;  denn  in  demselben  Mfs  j 
wnrde  der  Zwist  zwischen  Syrakus  nnd  Akragas  durch  die  Yerfaeintang  | 
Hierons  mit  der  Tochter  des  Xenokrates  (sr  Eriphyle)  beigelegt  Es  fragt 
sich  dagegen,  ob  wir  mit  Boehmer,  wie  auch  Ich  es  im  vorigen  Berichte 
getban,  bis  nach  der  Schlacht  Yon  Kyme  hinabgehen  mftssen.  Diese 
Annahme  gründet  sich  anf  die  Schreibung  0vm»uoxi)itH»  mit  grofsem 
Anfangsbuchstaben,  sowie  auf  die  Überlielbrong,  dafs  die  Karthager  den 
Etruskern  Hülfe  gesandt  hAtteu  nach  Kyme.  Wie  trttbselig  morsten 
die  Verhältnisse  auf  Sicilien  gewesen  sein,  wenn  der  Dichter  einen  Krieg 
gegen  den  kflrzlich  bei  llimera  besiegten  Erbfeind  widerraten  zu  mOssen 
glaubte!  Ich  denke,  es  liegt  umgekehrt:  einen  inneren  Kampf  zwischen 
den  griechischen  Gewalthabern  anf  Sicilien  fürchtet  Pindar,  wie  er  denn 
nach  Therons  Tod,  sofort  im  Jahre  nach  der  Schlacht  von  Kyme,  aus- 
gebrochen ist.  Wir  stehen  also  meiner  Meinung  nach  vor  der  Schlacht 
von  Kyrae.  und  es  liegt  dem  Dichter  daran,  die  durch  üneinigkeit 
nahezu  zersplitterten  Kräfte  Sicilieus  gegen  den  Öufseren  Feind,  die 
Etrusker,  zu  sammeln.  Und  dies  steht,  wie  mir  scheint,  ausdrücklich 
iu  den  bisher  anders  verstandenen  Versen  d7ff.  Boehmer  ttbersetat  sie: 


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Plndir. 


981 


»Wenige  sind  an  Händen  and  Seele  fUiig  Rat  lo  schaffen,  dafs  die 
Walke  des  Blutbades  zn  FOfsen  gewendet  werde  zu  der  feindseliges 
Männer  E'  ihen«  und  giebt  in  der  Anmerkung  die  davon  durchaus  ab- 
weichende Notiz:  »Die  Wolke  des  Blutdanipfs  der  am  Boden  Liegendenc, 
Oder  soll  Letzteres  nicht  als  Übersetzung  des  bei  Pindar  in  ganz  ande- 
rem Sinne  gebrauchten  znf>7:,>n'Mrt  gölten?  Vielmehr:  •  Wenige  sind  nach 
Arm  und  Seele  imstnüde  Rat  zu  -ehaffen  (otlrr  ist  ßo'jAeuzat  zu  schrei- 
bpH,  mit  Vermeidung  des  doppelten  Infinitivs.  dah  die  Wolke  des 
nahen  ( heimischen  Blutbades  auf  die  Reihen  der  P'eimie  gewendet 
werde«.  Wenn  das  Scholion  zu  vs.  93  Rerht  hat,  su  sind  am  Heloros 
—  etwa  402,  zur  Zeit  des  ersten  Perst  izuges  ~  auch  die  Karthager 
besiegt.  Daher  der  tiberlieferte,  allerdiugs  angefochtene  Lokaluame 
^Apeta^  r.opog:  Schlichtung  des  Zwistes  (mit  Syrakus);  daher  der  Ver- 
gleich mit  Hektor,  nach  Hesycbios  phrygisch  =  6  fpoytiyioq.  M(^e  kein 
Brnderkampf  entbrennen,  wie  der  vor  Theben,  sondern  die  (dem  Ghro- 
siM  =  Hektor  eigentOmUche)  otfoic  siegen,  vor  der  alles  Partikalar* 
iotmsa«  (xf^doc)  xorttcktritt,  dieselbe  welche  s.  B«  Caesar  bei 

Salhut  Cat  51  an  den  Rftmem  rahmt  oder  welche  beim  Schiasse  des 
Krieges  tod  1866  angesichts  der  fransösiachen  Geiahr  die  deutsche  Po- 
litik bestimmte.  Im  Gefolge  des  Chromios  (ts.  34  If.)  wendet  man  die 
Kriegsgefahr  ab,  weil  ihn  die  il^c  treibt  das  Verderben  des  Enyalios 
durch  einen  Krieg  gegen  den  ftalberen  Feind  ferosabaltea.  (oSvsxev  vs  .96 
kann  nur  »weilt  bedeuten;  der  Irrealis  inv8.S6  sowie  die  Wiederhol uug 
des  xec  durch  av  ist  auffällig,  also  etwa  ixpitttwtatq  xivSumov  d^&t'oQ 
dox&sA  Diese  i^/ca  (ruhige  Uaitung  des  Gemütes)  rühmt  der  Dichter 
▼8.  48  an  Chromios  im  Gegensatz  zn  den  Herrn  von  Nimmersatt  vs.  47 
und  fleht  mit  erhobener  Schale  zu  Zeus  vs.  53ff ,  diese  Tugend  rühmen 
zu  dürfen  und  über  viele  Siege  {rroVäv  .  .  vtxäv)  zu  erheben  mit  dem 
Bogpn<^rhurs  seines  Liedes  {Aoyotc  'i>fov-%oyv)  —  (TXf>7T«ov  ay/ccTTa  Motaäv^ 
an  der  Seite  der  Muspn  als  Selm  im  i  iiin^^n  (cf.  djMi'."i(7'  affTfjvofiot^ 
vs.  31).  Das  ganze  Lied  alier  i-t  dauii  ciü  Preis  der  acoivg  gegenüber  dem 
xertooc;  PS  hat  iu  der  That,  wie  L.  Schmidt  gefehlt  hat,  eine  grofse  Äbn- 
lichktil  mit  dem  Preis  der  äpfiüvia  P  l. 

Ich  hoffe,  dafs  diese  kurzen  Bemerkungen,  welche  sich  auf  zwei  Oden 
beschränken,  aubrtichend  sind,  um  nicht  blos  zu  lehren,  wie  schwierig 
es  bei  der  Gesamtlage  der  Pindar  -  Kniik  und  Exegese  ist,  zu  der 
Boefanefsehen  Arbeit  Stellung  zn  nehmen,  die  auf  etwa  100  Seiten 
IT  Oden  behandelt,  sondern  »gleich,  um  immer  Ton  neuem  so  energi- 
aeber  Mitarbeit  an  den  sahireichen  kleinen  nnd  grofsen  Problemen  auf- 
lofordem.  Jn  diesem  Sinne  zu  den  »Fortschritten  der  klassischen  Alter* 
tomswissenscbaftenc  beizutragen,  ist  das  Bestreben  des  Referenten; 
flberall  abgeschlossene  Erkenntnisse  zu  bieten  redet  er  sich  nicht  ein, 
ist  vielmehr  jedesmal  seinerseits  dankbar  filr  allerlei  Anregungen,  wie 
alt  die  Boehmersclie  Ausgabe  ihm  geboten  kat. 


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282 


Piod&r. 


S)  Fraccaroli,  Per  U  cronologia  delle  odi  di  Pindaro.  Estratto 
dal  Hnseo  Italiaoo  vol.  III  1890.  84  Spalten.  4. 

Während  der  italienische  Gelehrte  in  der  Erklärung  der  Oden  auf 
anderem  Boden  steht  als  ich,  habe  icli  die  P'nnide,  dafs  die  vorliegende 
ausführliche  Erürterunp:  Uber  die  wichtige  Frage  der  Pythiadenrechnung 
in  sehr  vielen  Punkten  auf  dieselben  Resultate  hiiiaubkuHirat,  wie  meine 
etwa  gleichzeitige  Arbeit  im  Philol.  N.  ¥.  IV  und  der  vorige  Jahres- 
bericht. Ich  bin  uicht  ohne  weiteres  geneigt,  diese  Übereinstimmung 
als  Beweis  der  Richtigkeit  unserer  Ansetzungen  zu  proclamiereD ;  aber 
es  ist  doch  in  der  Kardinalfrage ,  ob  die  Pythiaden  von  OL  48, 8  oder 
Hiebt  vielmehr  von  Ol.  49, 8  ab  zo  rechnen  seien,  in  Fraccaroli  mir  ein 
sehr  erwQnschter  Bundesgenosse  entstanden,  snmal  da  der  italienisebe 
Kitforscber,  wie  es  scbeint,  meine  Ansicht  nnr  ans  den  kurzen  Anden- 
tnogen  meines  ersten  Berichts  1885  I  p.  78  kannte.  Abgeschlosssen  ist 
die  verwickelte  nnd  weitverzweigte  Frage  damit  indessen  noch  nicht. 

Ich  obergebe  Abschnitt  I,  der  sich  nabesn  mit  Philol.  a.  0.  sab  11) 
and  8)  deckt  Desgleichen  gehe  ich  auf  Abschnitt  VI,  Pindars  Geburts- 
jahr betreffend,  nicht  ein,  weil  meines  Erachtens  dazu  die  vom  Yer- 
fosser  nicht  beUebte  Wiederanfhahme  des  Verlahrens  tber  Pindars  Todes- 
jahr, speciell  gegen  Corsini,  nötig  wftre.  Aoch  aus  Abschnitt  IV,  wo 
Aschylus  herangezogen  wird,  ohne  jedoch  zu  durchschlagenden  Resul- 
taten zu  dienen,  will  ich  nur  erwähnen,  dafs  Fraccaroli  sich  mit  dem 
Scholien  zu  P  3  Boeckh  8.  897  ein  wenig  anders  abfindet  als  ich  Im 
Philol.  a.  0.  sub  6). 

£s  bleiben  also  zur  Besprechung  die  Datierungen  von  0  1—3. 
0  6.  P  1—8.  N  1  und  9.  J  2  in  Abschnitt  II  un^i  III,  sowie  von  0  9. 12. 
p  und  11  in  Abschnitt  Y.  Zunächst  die  letzteren.  Auch  hierbei 
lasse  ich  die  ziemlich  irrelevanten  politischen  Untersuchungen  zu  0  9. 
P8  und  11  beiseite,  betreffs  P  11  auf  meine  Abhandlung  verweisend. 
Für  0  y  und  11  vertritt  Fraccaroli  gegen  L  Schmidt  denselben  Stand- 
punkt wie  ich  a.  0.  sub  7)  und  8);  P  6  ist  ftlr  die  ganze  Frage  ohne 
Belant?;  desgleichen  die  verwirrte  Überlieferung  betreffs  der  siebenten 
pythl^che^  Ode.  die  Fraccaroli  und  ich  Ol.  76,  3  setzen,  woraus  sich 
(wenn  die^  iipmiicb  feststünde)  ergeben  wttrde,  dafs  Hieron  (P  1)  nicht 
Ol.  76,  3  gesiegt  haben  kann. 

Ich  komme  m  Abschnitt  II  und  III  und  hebe  vorläufig  einige 
nebensächliche  Stücke  heraus ,  die  mir  fraglich  erscheinen.  Daimi  ge- 
hört das  Moment  der  friedlichen  Stimmung  von  N  l  und  P  1 ,  weshalb 
sie  vor  N  9  und  P  3  zu  setzen  seien;  daiui  die  Anschauung,  dafs  J  2 
an  Thrasybulus  ubersandt  sei,  vielleicht  von  Syrakus  aus;  endlich  die 
Annahme,  ein  Lied  (nemlich  P  3)  sei  bei  Gelegenheit  der  .angeblichen) 
Wiederholung  einer  Siegesfeier  gedichtet.    Auch  ist  p.  24  Bergks 


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Findir. 


888 


Meiaang  Uber  Cliroiiiios  und  DeinomeDe8  Begentschaft  irrig  wieder» 
gegeben* 

Kuomebr  stelle  ich  —  ähnlich  wie  im  vorigen  Bericht  S.  9  — 
Fraccarolis  Chronologie  der  sicilischen  Gedichte  zusammen.  Er  setzt 
O  72,  3:  P  6  und  12  Zwischen  0  75,  4  und  0  76,  2:  P  2.  0  76,  1: 
0  2  3  6.  0  76,  3:  P  3.  0  77,  l:  N  9.  0  I.  Ol,  77,2:  J  2.  N  l.  Ol  77,3: 
P  1.  0  12.  Pindars  Aufenhalt  auf  Sicilien  Ol.  77,  1  -  Ol.  77,  3;  die  vor- 
hergehenden Lirder  sind  nach  Fraccaroli  sämtlich  aus  Griechenland 
übersandt.  Wie  man  sieht,  liegt  die  Differenz  zwischen  uns  in  den 
Fraccarolischen  Daten  von  0  76,  1  bis  3;  denn  Fraccarolis  Datierung 
von  P  2  hängt  gAnzlich  von  P  3  ab.  Es  handelt  sich  zwischen  uns  also 
um  die  Gedichte  0  2  3.  G  P  3. 

Für  0  6  will  Fraccaroli  die  persönliche  Bt  kauiUschaft  Pindars  mit 
HieroQ  niclit  zugeben,  bezieht  vielmehr  den  Schlufs  des  Liedes  auf  die 
Anftoge  von  Hierons  Regierang  niid  Priestertnm.  Das  vertrftgt  sieb  mit 
meiner  Auslegung  dieser  Ode  natflrllcb  nicbt;  siebe  Pbilol.  F.  I  SSeft 
—  Ffir  0  2  nnd  8  babe  icb  Pbilol.  Woebeoscbr.  1890  S.  866  Christs 
GrOnden  nacbgegeben;  flberzeagt  wird  freilich  nar  sein,  wer  mit  mir 
die  Übersendung  voo  Epinikien  gmndsfttslich  bestreitet  Dies  fbbrt  uns 
auf  einen  besonders  wicbtigen  Punkt  der  Controyerse.  Sind  wirklieh, 
wie  auch  Fraccaroli  annimmt,  P  6  (und  12)  sowie  P  2  nnd  8  ans  Grie- 
chenland übersandt?  FQr  P  6  verweise  icb  auf  meinen  An&ata  im  Pbi- 
lologns  von  1802;  das  {kv  ¥deac)  iifwaot^ofievot  ist  ebenso  bildlich  zu 
fassen  wie  die  Wagcnfnhrt  nach  Pitana  0  6>  Ffir  P  2,  67f  erscheinen 
meine  im  vorigen  Bericht  8.  21  vorgetragenen,  dorcb  anderweitige 
Schwierigkeiten  des  Liedes  veranlafsten  Thesen  mir  auch  fttr  die  vor- 
liegende Frage  zureichend;  der  Dichter  will  sagen:  «Dies  Lied  ist  auf 
einen  überseeischen  <  syrakusanischen )  Sieg  gesungen,  nun  aucfi  aus 
Griechenland  mutig  einen  neuen  Kranz  und  ein  Lied  geholt!«  Endlich 
für  P  o,  welches  ich  mit  P  1  gleichzeitig  setze,  erledigen  sich  die  schein- 
baren Schwierigkeiten  vs.  63 ff  etwa  so:  »Wenn  Cheiron  noch  lebte, 
würde  ich  ihn  um  ärztliche  Hülfe  angegangen  und  mit  der  ärztlichen 
Hülfe  herübergeeilt  sein.  Und  wenn  ich  so  doppelte  Freude,  nemlich 
Gesundheit  uud  den  pytbischen  Sieg  (der  die  alten  Siege  mit  neuem 
Suüiieuglauze  beleuchtet)  gebracht  hätte,  dann  wäre  ich  mit  hellerem 
Licht  als  dab  Hiinmelsgestiru  übers  tiefe  Meer  gekommen.« 

Indem  ich  beilftufig  erwähne,  dafs  Fraccaroli  auf  die  superlativische 
Verherrlicbnng  des  Hieron  nnd  der  Deioomeniden  in  0 1  nnd  P  l  auf- 
merfcsam  maeht,  um  die  Datierung  dieser  Lieder  nacb  Tberons  Tod  sn 
stlktsen,  ist  noch  ein  Wort  über  den  umlog  Pberenikos  bei  Balccbylides 
fr.  6  sn  sagen.  Es  erseheint  mir  gewagt,  aus  dem  Irorzeo  Fragment 
mit  FMccaroli  Seblflsse  liehen  su  woUen,  auch  der  Ahnlieben  pindari- 
sehen  Stelle  0  1,  20—28  die  seitlicbe  Priorität  absnsprecben,  weil  sie 
großartiger  sei;  lunn  nicbt  Bakcb^üdes,  wenn  er  den  Sieg  Ton  Ol.  76 


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884 


Ptodar. 


an  Pinfl:irs  Statt  besang,  recht  wohl  von  einem  der  früheren  Siege  |^ 
sagt  haben:  »Da  sah  er  Phcrenikos  sciion  als  niukoc  siegen«? 

Meine  abweichende  Ansicht  über  die  Abfassting  der  beiden  Oden 
auf  Chromios  N  1  und  9  habe  ich  soeben  im  Referat  Über  Boehraers 
sicilische  Oden  andeutend  begründet.  Fraccaroli  bleibt  für  N  9  bei 
Ol.  77,  1  und  für  N  1  bei  Ol.  77,  2  stehen,  wie  auch  ich  es  im  vorigen 
Berichte  tbat.  Dabei  gilt  der  Kampf  mit  Thrasydaios  and  dessen  Unter^ 
gang  schon  als  ToUeodeto  Thatowdie,  and  der  dem  UaM  enUogene 
Amphinraos  ist  Tberon.  Wenn  idi  einwerfen  wollte,  dab  der  Dichter 
in  N  9  offenbar  vor  dem  Bmderluunpf  (von  Theben)  warnt,  dieser  also 
noch  nicht  ausgebrochen,  geschweigo  denn  entschieden  sein  kann,  so 
wird  Fraccaroli  aal  seine  Änrsemng  verweisen,  der  Mijthas  brauche 
dnichaos  nicht  qnadrare  a  Capelle  eon  la  storia  presente.  Gewib,  eine 
bnchstibliche  Besiehnng  aller  Eioaelbeitea  des  Mythus  auf  die  Wirk- 
lichkeit  behaupte  auch  ich  nicht;  aber  wenn  die  beiden  Haupteile  des 
Mythus,  nemiich  erstens  die  Beilegung  eines  Zwistes  durch  eine  Heirat 
und  zweitens  der  unglückselige  Bruderkampf  so  gans  ungesncht  mit  den 
neuesten  Ereignissen  übereinstimmen,  ist  es  dann  möglich  eine  direkte 
Beziehung  abzulehnen?  Wie  gesagt,  für  mich  liegt  der  Bruderkampf 
K  9  Tioch  in  der  Zukunft.  -  Betreffs  N  1  kommt  Fraccaroli  mcht  über 
allgemeine  ilaisonncmcnt^  hinaus- 

Tch  Rchliefse  meine  BemerkunE!;en,  indem  ich  die  ausführlichen  Er- 
örtern ngiii  des  Verfassers  den  Mitforschern  empfehle.  Es  ist  dringend 
erwtlnscht,  dafs  wir  auf  diesem  Boden  endlich  zu  einer  gewissen  Sicher- 
heit  der  Meinung  gelangen. 

4)  von  Christ,  Beiträge  sum  Dialekte  Pindars.  In  den  Sitxnnga- 
berichten  der  philosophisch-philologischen  und  historischen  Klasse  der 
Königl  bayer.  Akademie  der  Wissenschaften  su  München  l$91  Heft  i, 
8.  25—86. 

1.  Neue  Formen  des  pindarischen  Dialekts.  J  1, 28  st 
)y.  Auch  sonst  su  setzen?  Christ  schwankt.  —  0  l,  48  rs  statt 
doch  ist  nach  dem  Verfasser  in  Liedern  spiter  als  Ol.  77, 1  diese  Keben- 
form  nicht  zusulassen.  Dagegen  schreibe  man  ti»,  auch  0  10, 8.  P  8, 6^ 
6, 19.  Sehwerlich  ttberaU  tw,  s.  B.  nicht  P  4, 870. 

2.  Spuren  des  Digamma  bei  Pindar.  Heimers  Zahlen  wer- 
den S.  33  unrichtig  wiedergegeben.  Über  das  Digamma  bei  fot  etc.  Yg^, 
meine  Recension  von  Heimer  in  der  Berliner  Philologischen  Wochen- 
schrift 1885  S.  1478. 

3.  Spuren  eines  h  in  dem  Pindartext.  N  7,  83  habe  ur- 
sprüglich HEMEFA  gestanden,  =  ijfiipiji.  SfiepoQ  sei  eine  unrichti>p  Form, 
einzig  zu  billigen  die  Ableitung  von  Curtius  Grondzfige  *878,  wie  auch 
für  ijffuj^oe. 


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PiMUr. 


9S6 


Es  sei  (ä}j.ap  und)  dfispa  ZQ  schreiben,  cf.  iTräfxspog.  0  l,  6  df/^m^ 
0     133  d^ipm,  P  4,  130  iv  r'  dfiipat^  in  mehreren  Handschriften. 

Fernpr  schreibe  äyio^xai^  d/efnvv  etc.  Endlich  P2,  11  dpiiaza. 

4.  Vukaldebnung  oder  Konsonantverduppeluug.  Der  Ver- 
fasser ist  der  Ansicht,  Pindar  habe  AMEl,  KIf,  EMEiX,  SEiXOl^  u.  s.  w. 
gescbiiebeii  uiid  dem  Leser  je  nach  seiner  Ilerkuaft  die  dorische  oder 
ftolische  Aussprache  freigesteUt   Ebenso  0AENO£,  EXE/JE,  EMAJOZ 

6.  Zur  Deklination.  GentliT  auf  «u,  gesdnieben  0;  Akkusativ 
tue,  gesebTiebea  Ol,  und  dreimal  verkOrst:  0  9^  71.  N  8, 89.  10,  62.  — 
Eiaigea  über  den  Akkusativ  ok  and  o<c.  —  äutpajQ  P  i,  66. 

6.  Zur  KonjngatioB.  Infinitiv  -w  nicht  sn  billigen;  ob  •91»  oder 
-<i»9  Pindar  BN.  —  Schreibe  stets  fyßw»  Beigk  sn  P  4»  180.  — 
Wohl  immer  -r«  statt  wie  J  8, 9.  •  Sind  -«m  nnd  •waw  streng  su 
adwidMi? 

7.  Poppelformen.  Stets  l^tsroy,  ntnvi',  yki^papw^  ow/ut!  i/x^v 
ond  ififumt^  nicht  ect^cu!  iv£rxa;,  3sxo/iat^  aletl  —  rd/xuuf  neben  riftva»^ 
auch  r^a^Ko  nnd  ^pd^mt  liMxd  ond  m^tfi.  vor  Vokalen,  vor  Kon- 
senaoten? 

8.  Falsches  ü  und     in  unsern  Texten,    a  in  der  ersten 

Deklination,  in  den  Verben  mit  themati^ehfTn  e;  Verbalendiingen  -/tov 
imd  -^Hav.  Adverbien  auf  «^ov,  Nomina  auf  «ra^  -rarof  und  -ri^  »rtpog. 
Im  ftbrmt  n  schwankend. 

9.  Welchen  Dialekt  schrieb  Pindar?  Nicht  böotiscb,  öber- 
haupt  keinen  Lokaidmlekt,  sondern  eine  Kunstsprache.  Zu  den  äolisch- 
dorisch  gemeinsamen  Formen  treten  Elemente  der  äolischen  und  der 
dorischen  Voigäugtr,  sowie  homerisch-epische  Bestandteile,  bisweilen  der 
Tonart  entsprechend.  Das  Gaaze  ist  vom  Dichter  mit  Absicht  durch  die 
Schrift  verschleiert,  um  seine  universellen  Ideen  auszudrücken. 

5)  The  Isthmian  Odos  of  Pindar,  ed.  by  Bnry.   London  1898. 
JLSXmi  nnd  194  &  a 

Siehe  meinen  vorigen  Bericht  nnter  No.  18)  nnd  Fraoearolis  mit 
der  neinigen  in  den  meisten  Punkten  sieh  deckende,  aasffthrliche  Be* 
eension  der  nemeischen  Oden  von  B017  in  der  Bivista  di  Filologia  XIX 
10—13  (88  pp ),  sowie  meine  Besprecliang  dieses  sweiten  Bandes  in  der 
BerBner  Phild.  Wochenschrift  von  1898. 

6)  Studniczka,  Kyrcne.  eine  altgriechische  Göttin.  Archäologische 
und  mythologische  üntersuciiungen.  Leipzig  I8ü0.  X  u.  225  S.  8. 

Die  Erklärung  von  P  4.  5.  9  wird  aus  dieser  Schrift  manche  An- 
regung schöpfen.  Unmittelbar  freilich  gehören  die  »archäologischen  und 
mytholngischen  Untersuchungen«  nicht  in  len  Rahmen  dieses  Berichts, 
aber  clLfD  Abschnitt  »War  Pindar  ein  Aig  le  . «  dürfen  wir  nicht  aus  dem 
Wege  gehen.    Zu  dieser  Frage  verweise  ich  auf  diese  Jahresberichte 


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286 


Fiiidar. 


1885  S.  ]05f  und  1891  S.  18f.  Es  liegt  ein  Gewirr  von  Nachrichten 
und  Ansichten  vor,  das  bei  jeder  neuen  Durchforschung  einem  bange 
machen  kann;  Rffcrent  bat  sich  dadurch  an  der  zweiten  der  angeführten 
Stellen  zu  einem  Zugeständnis  verleiten  lassen,  das  ihm  jetzt  unlieb  ist. 
Studniczka  leugnet  ebenfalls  den  Zusammenbang  des  Dichters  mit  den 
Aegiden  und  steht  in  den  allgemeinen,  sachlichen  Resultaten  ähnlich, 
wie  der  Referent  ursprunglich  und  jetzt,,  doch  versucht  er  es  mit  einer 
meines  Erachtens  unzulässigen  Deutung  der  wichtigsten  Stelle,  nemlich 
P  5,  68 iE  Er  will  wieder  den  kyreuäischen  Chor,  nicht  den  Dichter 
als  das  Subjekt  des  e/i&i'  und  ütßcCofie¥  anselieD;  der  JHditer  sei  pr- 
Hiebt  anwesend,  wefl  P  4  aus  Grieehenland  dnreii  Damophilos  flberbradit 
werde,  ond  die  ganse  Einnisehnng  des  Dichters  habe  keinen  Zweck. 
Hiergegen  brachte  ich  bereits  im  vorigen  Bericht  S.  18  allerlei  vor,  ver- 
weise aber  nunmehr  auch  auf  die  ohne  Zweifel  die  ganse  Sachlage  sehr 
nahe  berfthrende  Stelle  0  6»  Mf.  /unpofudrwp  i/tA  J'rv/ifMiJUct  s^>^ 
Mtvwna^  KH^amav  A  ^rffia»  inxtg»^  tSc  iparstimiß  üiwp  natftau  Auch 
hier  »mischt  sieb  der  Dichter  persönlich  ein«,  und  doch  —  hat  je- 
mand infolgedessen  etwa  behauptet,  Pindars  Grofsmntter  habe  Metopa 
geheifsen? 

Die  Meinung  S.  83  f.,  Pindar  habe  »sieh  für  gutes  Qeld  zu  manehesi 

hefgegeben,  was  von  einem  echten  Edelmann  schwerlich  so  erreichen  ^ 
wcsea  wäre«,  bin  ich  schon  vielerwärts  entgegentreten;  auch  die  S  lü9f. 
aus  P  4,  48  ff.  gezogenen  Folpfrungen  kann  ich  nicht  mitmachen.  Dagegen 
versteht  Studniczka  gewifs  richtig  unter  dem  Seo^  otorMXo;  P  4,  28  den 
»schafeweidendena  Aristaios,  nicht  einen  (welchen?)  »allpinschweifenden« 
Gott;  ferner  P  ü,  53  unter  Buiiiaa-v  wohl  richtig  einen  Tempel  der  Ky- 
rene;  endlich  S.  131  f.  vermutet  er  Beziehuni^f  n  des  Karrhotos  zu  deo 
Antenoriden,  worüber  ich  bei  Gelegenheit  des  Drachmaunscheo  Baches 
(No.  1)  gesprochen  habe. 

7)  Ernst  Graf,  Pindars  logaoedische  Strophen.  Marburg^  1892- 
48  8.  8. 

Im  aUgemeioen  erkennt  man  die  Anschauung  des  Yeriassers  an 
einigen  Sitzen,  die  er  S.  16  und  18  Aber  P  10  und  P  6  sowie  O  l  vof^ 
trägt :  »Pindar  scheint  es  selbst  empfunden  su  haben«  dafs  ein  Strophen- 
ban  wie  der  der  sehnten  und  sechsten  pytbischen  Ode  fisst  die  AuCserste 
Grenze  des  Baffinements  erreicht,  und  kehrt  in  seiner  reiferen  Zeit  sieht- 
lieb  zu  ein£scherer  Formgebung  surfick-  Diese  allein  konnte  es  mOglich 
machen,  dem  rythmisehen  Ethos  wieder  zu  seinem  Rechte  zu  verhelfen, 
und  davon  finden  sich  bei  Pindar  vereinzelte  Spuren,  die  eben  als  solche 
nm  so  mehr  aullallen «  —  »Wenn  der  Eindmek  richtig  ist,  dal^  Pindar 
es  sich  angelegen  sein  liefs,  in  0  1  ein  Heisterstfick  zu  schaffen  —  man 
beachte  die  raffinierte  Kunst,  mit  der  eine  Reihe  von  Gedanken  und 


.  ij  .  ..cd  by  Google 


287 


AnsdrQcken  in  den  ganzen  boidcn  den  Pelopsmythus  eiasohliersendeii 
Partieen  anUthetiscli  wiederkehren: 

%  itae^dmt   116  itpifavtov 

6  fir^xirt  üxSmt  ...  114  fir^xirc  ndnvmvf 

10  äpÖ¥09  naüSa,  .  .  •  III  Kpouwv 

1 1  *Jip(tfvog   1 07  *lip<ov 

18  f.  äptmov /U¥  KOfw  ^äc    104  xtM¥  re  fßpty  Mal  dÜHMfu» 
dperäv  äno  ncuTOV'  x^Hmt^Mtiß 

atxäi  iv  dutrSi  .  .  . 

17  Jwpcw  (puftpiyya  .  .     102  Alo/.r^tdi  fwXn^ 

18  0Bpe\>:xoo  j^dpc^  .  .     101  imzeiu*  vojXip 

23 f.  Xd^na  de  foe  xkiog   93  ff*  ro  de  xUoq  vtjXoUev  Siif^Kt 
iv  Uikonos  amtxtf  iu  3p6^e  üikomQ 

(in  anderen  Oden  beselirftnken  sich  diese  Antithesen  nnr  auf  vereinselte 
Anklinge)  -  ;  wenn  somit  die  alten  Erklarer  io  seinem  Sinne  bandelten, 
indem  sie  dieses  Gedicht  als  weitleuchtende  Probe  seiner  Kanst  (die  in 
dem  soeben  Mitgeteilten  an  EQnsteiei  streift)  voranstellten,  so  können 
wir  darin,  dafs  Pindar  für  eine  so  sorgfältig  angelegte  Schöpfung  einen 
60  Tie!  ein  fächeren  rythmischen  Bau  als  den  der  knrz  vorher  gedichteten 
zweiten  pytbischen  Ode  bevorzugt,  den  Ausdruck  seiner  künstlerischen 
Überzeugung  von  dem  geringeren  Wert  seiner  früheren  Manier  sehen«. 

Ich  darf  das  Bekenntnis  nicht  zurückhalten,  dafs  ich  weder  in 
diesen  Thespn  noch  in  der  Grafschen  Charakterisierung  der  einzelnen 
Oden  irsrmlwrlrhe  sichere  Erkenntnis  oder  einen  Fortschritt  unserer 
Beobachtungen  sehen  kann.  Wie  ich  mir  die  Anbahnung  des  rhythmischen 
Verständnisses  einer  logaödischen  Ode  denke,  ist  aus  meinem  Aufsatze 
über  P  6  im  Philologus  von  1892  ersichtlich. 

8)  J.  M.  Stahl,  De  Pindari  cannine  Pythieo  primo.   Ind.  lect 
Mftnster  1891.  16  8.  4 

faeliandelt  einige  Stellen  aas  P  1. 

Ys.  12  xTfloL .  . .  fpiws  parenthetisch,  also  fiergks  vorgeschlagene 
Umstellung  unnötig. 

Ys.  84  mit  Moscbopnlos  xov.  Vergleiche  indessen  Uber  0  7,  26 
PhiloL  45,  608  A. 

Ys.  46 iL  xcyifliritfv  im'Xaaoß  nupdffx^^  I  M*^"^*  dfi»ämttv  t&ug 
dy  wJdfkoto  iBergk)  /td/atc  |  rJiaium  ^^4^  itapifist¥\  Sanj^*  sup/iaxQtto 
(Thom.  Tricl.)  itaXdfimg  t^mV  .  .  .  Stahls  Änderung  ist  willkfir- 
lich;  auch  ist  nicht  abznsehen,  warum  die  Erinnerung  an  herrliche 
Theten  verwünscht  werden  sollte.  Zu  Bergks  Verbesserung  vgl.  0,  2,  48 
(44^  Der  Optativ  tlipiaMuti»  ist  schwerlich  zulässig,  da  die  ttfiä  nicht 


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288 


Pindar. 


mehrmals  emngen  wurde;  mir  selUlt  immer  noch  Boeekba  erete  Ter* 
mntODg  £upt0Me¥  naX&iuMn  ^m^v  am  besten.  Dagegen  verstebe  ich  die 
gamte  Stelle  folgendermaßen:  »Ich  will  einen  kranken  König  preisen; 
und  doch,  ich  werde  nicht  fehlscfaiefsen.  Denn  wenn  das  Glltek  ihn 
fernerhin  also  scheint  und  sein  Leiden  geheilt  wird,  dann  wird  er 
(Hieron)  die  Erinnemog  seiner  frttheren  Thaten  wecken,  d.  h.  dann 
wird  das  Heldenbild  dieses  R&nigs  wieder  Yor  aller  Angen  stehen.  Jetit 
treilicb  ist  er  wie  ein  Philoktetc  Genau  ebenso  i^vaatv  P  11,  13  von 
dem  Herde  des  Vaters,  darch  dessen  Tod  Jammer  hereingebrochen  ist 
(Tgl.  meinen  Aufsatz  über  P  11).  Aucb  N  7,  98  ist  das  tl  ydp  wohl  nicht 
durch  utinam  zu  abersetzen,  sondern  der  Nachsats  in  vs,  loo  mit  naii»» 
XB  ZU  beginnen. 

Vs.  50  ff.  Die  Tor^eschiagene  Änderung  nimmt  der  Verfasser  is 
einer  handschriftlich  nachgefüsrten  Notiz  zurück. 

Vs.  56  o'jruf  soll  nach  Stahl  auf  das  et  yäp  etc  zurückgeben.  Frei- 
lich Botckhs  Ergänzung  ut  Pbilocteta  quamvis  invalidus  Troiara  cepil 
ist  niclit  zuhlssig,  wenn  ich  vs.  50 ff.  Recht  habe  mit  der  Übersetzung: 
»jetzt  ist  liieron  wie  eiu  Philoktet  ausgezoj?en  und  hat  als  Kranker  den 
pythischen  Sieg  errungen«.  Aber  warum  mcUt  zu  uutw  ergäuzeu  ul  i'hi- 
locteta  postea  sanatui»  est? 

Ys.  68  xa/  soll  auf  die  Feier  des  (roheren  Sieges  P  2  in  Syrakus 
geben,  nnd  notvdv  im  folgenden  Verse  soll  nicht  Lob  des  Siegers,  son« 
dem  Lohn  filr  den  Sieg  bedeuten,  welcher  Lohn  nemlich  mit  äy*  £n«r' 
(igitor?!)  folge. 

Vs.67f.  Um  die  Boeckbsche  ErUftrnng  von  itaxpimiß  sa  stAlsea, 
verweist  Stahl  aof  P  8, 84  ixpt»^. 

Ys.  60  soll  inpd$mt*  besser  als  Uti^vt'  ausdrücken,  dafs  der  ZimQ 
verdient  war. 

Ys.  92  soll  xipita  Betrag  nnd  Erwerbsacht  umfesaen.  Siehe  unter 
No.  1  (Drachmann). 

9)  Reichenberger ,  Die  Entwicklung  des  metonymischen  Ge- 
brauchs von  Gfttternanicii  ui  der  gru  caisclien  Poesie  bis  zum  Ende  des 
alexandrinischen  Zeitalters     Karlsruhe  1891.  118S.  8 

kommt  S  45—55  auf  etwa  50  Pindarstellen  za  sprechen,  ohne  irgend 
Wesentliches  beizutragen. 

10)  Ernst  Schmidt,  De  Pindari  earmine  Nemeoram  tertio.  ^ 
Programm  des  Gymnasinms  zn  Seehansen  i.  d.  A.  1891.  27  8.  4. 

Nachdem  die  Ktihe  der  Pindarforscher  iu  den  letzten  Jahren  »o 
sehr  gelichtet  ist ,  bpRrür>e  icli  jeden  neuen  Namen  auf  diesem  Gebiete 
mit  besonderer  Freude,  iu  der  Hoffnung,  von  dem  neuen  Bundesgenossen 
das  Verständnis  des  Dichters  einen  tttchtigen  Schritt  gefördert  zu  sehen. 


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Pindar. 


289 


Schmidts  Arbeit  hat  mich  enttäuscht;  sie  erhebt  ans  nirgends  über  die 
Schwierigkeiten,  in  denen  wir  stecken. 

Zuerst  die  ^  au  gewählten)  variae  lectioues.  Die  kritischen  Be- 
gründungen sind  unzureichend  oder  unsicher,  vor  allem  aber  sind  viele 
thatsächliche  Angaben  unrichtig  oder  ungenau.  Ich  führe  zum  Beweise 
einige  Notizen  Si-hmidts  an,  deren  Unrichtigkeit  eine  Vergleichung  der 
MommsenscbeD  Ausgabe  sofort  eigiebt.  Ys.  7:  antea  hie  legebatur  dtB- 
Xoyaeeac;  qnm  tarnen  genetiTum  . .  Sefamid . .  saBtsUt.  Vs.  21  (rect.  SO): 
HonDftiiii  .  .  aeripsH  ex  scholiomm  expUcatione  mpatviput,  qua»  con- 
jeetm,  nt  difficiiltafteB  toUit,  ita  io  Pindari  canninibos  aoa  inveoitiir. 
Ts.  29:  iüX6¥  tiBO  codiee  denonstratnio.  Ys.  38:  dhti»  Codices  exbi- 
beiil  Y.  38  et  39.  Ebenda:  Heyne  pro  /wr'  dhtäv  v.  38  scripsit  sab" 
miesias  /icr*  o^jif/t^v*  rectios  Boeckh  . .  reonmpsit  88  d}jqtäiß  traditam 
nuDoribns  libris  mannBcriptts.  Ys.  41:  äXh  t*  £Uo  nvt'ani  (ähiUicbe 
Dnidkfebler  Öfters).  Ys.  46 :  /i^^^  TrieUnins  soripsit  pro  Yekennn  oo- 
dieam  lectione  h  i^Xß-  Codices  Yeteres  inter  se  conspirantes 

aatfiara  daßfxa'vowa  tradidenut  Ys.  56  dij^knoMOfiim  Christ  posnit* 
Ebenda:  Boeckh  .  .  primum  dyXnoxpavoy  in  metrum  peccans  scnpseiiti 
Ys.  54  (auch  falsche  Versfolge):  i^&tvat  r  Vdmuv  Codices.  Vs.  58:  onus 
ex  codicibns  habet  äzhaXUv  yt,  Ys  68:  Colon  post  Uyip  positum 
Heyne  de  Pauw  ingeniöse  admonente  sustulit.  Vs.  80:  r.oravoTg  pro 
TTeravot"-  quam  scripturam  omnes  praeter  unum  Codices  exhibeiit  Christ 
usurpavit.  —  Eine  drrartige  adnotatio  critica  ist  wertlos;  auch  wird  man 
daran  schon  gemerkt  haben  ,  dafs  der  lateinische  Stil  des  Verfassers  zu 
wünschen  übrig  läfst.  Dazu  kommen  die  beiden  selbständigen  Ansichten 
des  Verfassers,  die  ich  fin  i-  ;  xac  \s.  34  in  arsi  positum  sie  producitur, 
nt  majore  cum  vi  prijiiunciandum  sit  —  und  tvs.  56)  postremum  est,  ut 
voce  (kjhiuxu^vo^  utaraur  .  .  .  si  modo  )iap\^ov  metathesi  ex  xpauov  ex- 
orttim  pro  xpyjvoyt  sumitur. 

In  den  exegetischen  Eiuzelbemerkungen  linde  ich  durchweg  eine 
Auswahl  von  ÄnsicLtiu  früherer  Gelehrten,  ohne  dafs  den  Schwierig- 
keiten auf  den  Grund  gegangen  wird.  So  ist  auch  die  deutsche  Über* 
Setzung  Schritt  vor  Schritt  anfechtbar.  In  der  Gesamtanffisssung  lebnt 
sieh  Scbmidt  an  Meiger  an,  seineneits  das  Ued  als  JubiUiunsode  (sive 
ad  qninquagesiDiiim  post  viiÄoriam  partam  annum  sive  ad  dedmnm  quem- 
q«e  annnm)  für  den  alten  AristocUdes  binsteUend«  dem  sn  Ehren  besonders 
die  Weisbeit  des  Cbeiron  gemalt  werde.  Meine»  an  Dissen  aascbliebende 
AttfiMsong  babe  icb  im  vorigen  Bericbte  8. 17  angedeutet 

11)  Fraccaroli,  Le  due  Odi  di  Pindaro  per  Trasibulo  d'Agri- 
gento  (Pitia  VI  ed  Istmica  Ii).  Tonno  1886  49  S.  8.  rivista  di 
tüologia  XV  296—842) 

ist  mir  dnrcb  die  Güte  des  Yertoers  nacbtrSi^cb  zugegangen.  Über- 
setsang,  Disposition  nacb  der  Nomostbeoiie,  Charalrtenstik  des  Liedes 

likwtekhi  ab  AÜHthuMrfMDidMft.  LXXI.  Bd.  (ML)  19 


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290 


und  Behandlung  einzelner  Stellen,  wobei  der  Verfasser  durchweg  an  der 
ftltoren  hergebrachten  Autfassung  festhält.  Über  meine  Stellung  vgl.  den 
vongeu  Bericht  unter  No.  21  und  Philol.  von  1892. 

It)  FrftCCftroll,L*odeNeinea  VII  di  Pindaro.  Messioa  1892.348.8. 
(Aus  den  Atti  della  B.  AcademU  Peloritana  VU.) 

TeHIwser  tatst  tnf  der  Überliefemng  von  der  angebliehen  SefamA- 
hnng  des  Neoptolemos  in  einem  IVOberen  Liede;  »tntto  U  resto  ö  abban- 
donato  aUe  ipotesi;  ve  n*  iia  pennria;  ma  il  Tagliarle  tatte,  ee  pa6 
essere  im  bnon  esercizio  di  eritioa  nella  senola,  oondnrrebbe  nel  libro 
a  aproporsionata  Innghessa  e  a  tedio  infinite.  Esaminiamo  dnnqne 
pinttoeto  1*  ode  passo  per  paseo,  e  delle  altre  opinioni  dei  oonmentatorj, 
enriamocene  solo  per  dik  ehe  Ii  al  eaeo  nostrot.  Er  findet  in  der  Ode  1) 
die  Verteidigung  in  Saefaen  Neoptolemos;  S)  den  Anedruck  des  dichte- 
rischen Berufes,  verdienten  Rohm  sn  gewfthren;  8)  die  Verheirliobuig 
des  Sogenes. 

Die  Arbeit  ist  nach  meinem  Aufiaats  im  Phil.  45  erschienen.  Wie 
aus  einer  Bemerkung  p.  28  hervorzngehen  scheint  und  an  sieb  nicht 
verwunderlich  ist,  ist  dem  italienischen  Gelehrten  das  Verständnis  des 
deutschen  Ausdrucks  bei  diesem  schweren  Stoffe  manchmal  schwer  ge- 
fallen, doch  geht  er  öfters  auf  einzelne  meiner  Ansichten  ein. 

Bezüglich  des  xpsa^y  ">r:ef>  vs.  42  sagt  Fraccaroli:  tl' interpretazione 
dello  scoliaste  t  nel  legittijuu  pussesso  del  suo  dirittu,  e  non  ne  puö 
venire  spogliata  tmo  a  che  non  si  i)rovi  che  effcttivamente  essa  6  erro- 
uea«.  Das  richtet  sich  gegen  die  Anmerkung  6)  meines  Aufsatzes  über 
N  7  im  Philol.  45.  Ich  gebe  meinen  Irrtum  zu;  denn  mag  man  Znen 
auch  lokal  su  fassen  vorziehen,  der  Sinn  der  Stelle  bleibt  doch,  was 
fr.  52  sagt,  dafs  ein  Streit  am  das  Opfer  (das  Neoptolem  natOrliob  ver- 
teidigte) mit  den  Piiestem  entstand.  Doch  hatte  ieh  das  von  Sobneider 
statt  fu>pt&ß  eingesetste  ongebrAoohliebe  notpO»  anch  dem  Sinne  nach 
aieht  ihr  passend,  weil  das  Opfer  nieht  von  der  fioijpa  suerkaont  wird. 
Vielmehr  molk  es  wohl  xü^mm  heifeen. 

Gegen  meine  Vemratnng  vs.  49  ^M$in  wendet  F^oearoli  mit 
Becht  ein,  dafe  die  Kormptel  f^S^  &  nieht  reeht  erklArt  werde.  Leichter 
ist  wohl,  was  ieh  Jetst  nachtrage,  ig  ibta»  tp(m  Im  imfotiaK  ob  ^frsv- 

ju>i  etc.:  »Bei  wahrhaftigem  (cf.  eoHe  ta  Sixa  X  10,  12)  Recht  werden 
swei  Worte  geniigen.  Jener  Schiedsnohter  (Neoptolem)  steht  den  Thaten 
snr  Seite«. 

Für  vs.  89  macht  FraccaroU  darauf  aufmerksam,  dafs  sich  die 
Übersetzung  igewfihren«  für  aus^etv  schwerlich  halten  läfst;  er  Über- 
setzt »produrrec.  äoUte  man  nicht  vielmehr  auf  e^cx/ac  dve/ftfiv  Odyss* 
19,  III  zurückgreifen? 

Hierher  gehört  aoch 


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13)  Fcdde.  Der  Fünfkampf  der  Hellenen.  Programm  des  Gym- 
nasiams  zu  St.  Elisabet,  BreslAU  Ostern  1888.  40  S.  4, 

idfern  er  8.  l7-:-19  die  bertlbmte  Stelle  N  7,  70  ff.  bebandelt  Er  bietet 
die  neue  ErkUrang;  »ich  werfe  nicht  das  Hai  überschreitend  den  Speer, 
der  (so  regelwidrig  gevrcrfen)  den  Nacken  von  den  Ringkämpfen  enthebt, 
d.  t  Ton  der  weiteren  Teilnahme  anSBchliefstc  Die  relativische  An- 
knOpfang  eines  solchen  Gedankens  erscheint  anzniässig  hart  und  das 
Gaue  als  unnützer  Zusatz  zu  dem  durchaus  fertigen  Bilde  des  Haupt» 
sattes;  auch  ist  i^imyu^  die  besser  begiaabigte  Lesart 

14)  G.  II.  Förster,  Die  oljrmpischen  Sieger  bis  zum  Ende  des 
vierten  Jahrhunderts  Gbr.  —  Programm  des  GynuiiriBms  tn  Zwidia 
Ostern  1891.  80  8.  4. 

Der  Wert  dieser  sorgsainon  und  nützlichen  Zusaniraenstellung  wird, 
was  das  pmdarische  Material  betritit,  durch  die  Unsicherheit  der  bis- 
herigen Aufstellungen  beeinträchtigt.  So  bat  Förster  selbst  im  Programm 
von  1892,  welches  die  Fortsetzung  bis  zum  Ende  der  olympischen  Feiern 
liefert,  für  die  Nummern  81.  193.  197.  198.  199.  210  dos  ersten  Pro- 
grammcs  Nachträge  gegeben.  Indessen  sind  noch  einige  l'La^ezeichen 
mehr  biozuzusetsen.  No.  186  Agesidamos:  Ob  beide  Lieder,  0  10 
md  11  sieb  anf  diesen  Sieg  bezieben,  ist  fraglich.  Vgl.  u.  a.  meinen 
vorigen  Beriebt  8.  32.  Bei  Förster  feblt  der  in  cod.  F  ftberiieferte  Sieg 
des  Agesidamos  Ol.  82  (Bergk  irrig  OL  72),  wo  freiiieb  der  Zasats  xihpti 
ZwetÜBl  an  der  gansen  Notis  wecken  könnte.  Aneb  ist  die  Notis  im 
scbol  Vrat.,  die  von  einem  Siege  OL  76  spricbt,  yon  Bergk  nicbt  ab- 
getban,  wenn  anders  Pindar  OL  77,  nicbt  OL  76  in  Sidlien  war.  No.  206 
Ergotelea:  OL  78, 8  ist  wobl  ein  Sebreibfebler  statt  OL  77, 8.  lob  yoi^ 
weise  auf  PbiL  K.  F.  IV,  246.  Über  meinen  von  FOrater  veigeblicb  ge« 
sackten  Atdbati  über  P  ll  siebe  den  Eingang  dieses  Beriebtes. 


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Orook  von  Martin  Oldenbonrff, 
Adler-StTMae  5. 


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JAHRESBERICHT 


über 


die  Fortscliiitte  der  classisclien 

Altertliumswissenscliaft 


begründet 


von 


Conrad  Bursian, 

herausgegeben 


von 


Iwan  V.  Müller, 

o*d.  öffentl.  Prof.  der  classisehen  Philologie  an  der  Universität  Erkngeo. 


Zweiandsiebeuzigsier  Baiiü. 

Zwanzigster  Jahrgang.  1802. 

Zweite  Abtheilong. 

LATEINISCHE  KLASSIKER. 


BERLIN  1893. 
VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 
W.  Unter  den  Linden  2L 


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Inhal  ts-Y  er  zeich  niss 

de»  sweiandaiebensigiten  Bsiidcs. 


Die  Litteraturberichte  über  Plautus  von  Prof.  Dr.  O.  Seyf- 
fert  io  Berlin:  Terentius  und  die  übrigen  scenischen 
Dichter  von  Gymnasiallehrer  Dr.  F.  Schlee  in  Berlin; 
römische  £piker  nach  Vergilias  von  Prof.  Dr.  Jeep  in 
Königsberg;  Lucretins  von  Oberlehrer  Dr.  Brieger  in 
Halle;  Lndliae  von  Prof.  Dr.  J.  Stowasser  in  Wien;  Ovi- 
diue  nnd  lateioiBche  Anthologie  von  Prof.  Dr.  R.  Ehwald 
in  Gotha;  Vergilius  Ton  Oberlehrer  Dr.  Gäthling  in  Lieg- 
nitz nnd  Horatins  TOn  Ph>f.  Dr.  L.  Häuasner  in  Karls- 
rnhe  folgen  später. 

Bericht  über  die  Litteratur  der  römischen  Satiriker 
(ausser  Lucilius  und  Horaz)  von  1886  — 1891  einschliess- 
lich.   Von  Prof.  D.  L.  Friedländer  in  Strassborg    161—  188 

I  Petronius.  Ausgaben  161.  —  Verschiedenes  1G2.  —  Textkritik 
nnd  Exegese  164.  —  II  Perslus.  Handschriften  und  Ausgaben 
IßB  —  Ver&chiedeü*'ö  lt>B.  -  Textkritik  uud  l'xpgcse  170.  — 
Scholien  172.  —  III.  MartiaU  Verschiedenes  i74.  —  Textkritik 
und  Exegese  177.  —  Elnseloe  Stellen  181. 

Jahresbericht  über  die  Litteratur  des  luven  al  in  der  Zeit 
von  1886—1891.  Von  Dr.  Ludwig  Friedländer»  Pro- 
fessor in  Strassburg  189^217 

1.  Leben  189.  —  2.  Ueberlieferung  193.  —  3.  Ausgaben  195.  — 
4.  Sprache  200.  —  5  Komposition.  Fragen  der  höheren  Kritik 
202.  —  6.  Textkritik  und  Exegese  205.  —  Einzelne  Stelleo  207. 
—  7.  Scholien  213  —  8.  iitvenal  im  Mittelalter  214. 

Die  Berichte  über  Catull,  TibuU  und  Properz  von  Professor 
Dr.  Hugo  Magnus  in  Berlin;  Phaedrus  und  AvianttS  Ton 
Oberlehrer  Dr.  H.  Draheim  in  Berlin;  Caesar  von  Dr. 
H.  J.Heller  in  Berlin;  Sallustius,  Livius  von  Gymnasial- 
lehrer Dr.  W.  Heraens  in  Offenbach,  und  Gnrtitts  von 
Dir.  Prof.  Dr.  Hedicke  in  Sorna  erscheinen  später. 


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IV 


Inhalte -VcneicbBin. 


Bericht  über  die  Coroelias  Nepos  betreffende  Litteratur 
der  Jahre  — 189L  Von  Professor  Dr.  Rudolf  Bi- 
tschofsky  in  Wien  75-m 

Einleitung  7."  —  Ausgaben  76.  —  Fragmente  89.  —  Höhere 
Kritik  90  -  Beiträge  zur  Kritiic  und  Ericlärung  102.  —  Quellen; 
historische  Kritik  113  —  Wörterbüoher  118.  —  Ueb«rt«tzua- 

gen  121. 

Bericht  über  die  Litteratur  zu  C.  Velleius  Paterculus  für 
die  Jahre  1878—1892.    Von  K.  v.  Morawski,  Prof.  der 

klass.  Philologie  in  Krakau  218—233 

I.  AllgemeTnes  219.  —  II.  QuePpn  und  Glaubwürdigkeit  - 
III.  Spraohliohes  222.  —  IV.  Texticritik  224.  —  V.  ForUeben 
des  Velleius  230  —  Nachtrag  232 

Die  Beliebte  über  \  aleriu^  Maximus  vou  Dir.  Dr.  Keiiipi  in 
Berliu,  sowie  über  die  hcriptores  hist.  Augustae  von  Üir. 
Prot.  Ptter  in  Meissen  folgen  im  nächsten  Jahrgang. 
Bericht  über  die  Litteratur  zu  späteren  römischen  Ge- 
schicbtschreibern  bis  einschiefüUch  1890.     Von  Dr. 
Michael  Petschenig,  Gymnasialprofessor  in  Graz    .  1^74 
Ammianus  Marcellinua.  Allgomeines  und  Sachliches  l.  —  Sprache 
7.  —  T'  Xtkritik  1*2   —  T"«  l»>  r^Mzungcn   18.  —  Excerpta  Vale- 
siana.  Ampelius  II».  —  Eutropius  20.  —  Aii^tjibeu  21  Florus 
S4.  —  Sprache  35,  —  Kritik  37.  —  lordanes  40.  —  lustinus  .'»1. 
—  Granlua  Uolnlanua.  Oroslua  61.  —  Aurellus  Viotor.  A.  Caa- 
•aret  63.  —  Textkritik  65.  —  B.  Virl  llluatrta  66.  —  C.  Origo 
sentit  Romans«  72. 

Jahresbericht  über  Tacitus.  1890—189]*  Von  Gymnasial- 
Professor  Dr.  Georg  Helm  reich  in  Augsburg  .   .  124—160 
Allgameiaas  124.  —  8prsoii||ebrauoli  127.  —  Mslogus  198.  — 
Agrlools  141.  —  Germaala  U4.  —  Hlatorien  148.  —  Annalan 
161.  —  Zeratreute  Konjakturen  156. 

Die  Berichte  über  Cicero  von  Dr.  Ströbel  in  Nürnberg, 
Dr.  J.  H.  Schmalz  in  Tanberbischofsheim  und  Biblio- 
thekar Dr.  P.  Schwenke  in  Göttingeu;  über  die  römi- 
schen Rhetoren  und  Plioius  den  Jüngern  Ton  Dr.  K.  Im. 
Burkhard  in  Wien;  Seneca  Rhetor  von  Prof.  Dr.  H.  J. 
Hüller  in  Berlin;  Quintilian  von  Rektor  Dr.  F.  Becher 
in  Halle;  Plinius  nat.  hist.  von  Dr.  Urlich.s  in  MiiuchtJii; 
lattiiiisclic  Grammatiker  von  Prof.  Dr.  G.  Götz  in  Jena; 
Patristiker  von  Dr.  C.  Wey  man  in  München,  und  spätere 
lateinische  Schriftsteller  von  Dr.  VV.  i\aib  iu  Nürnberg 
werden  später  erscheinen. 


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Bericht 

über  die  Litteratur  zu  späteren  römUchen  Ge- 

scbicbtschreibem  bis  einscblieCslich  1890. 

Von 

Dr.  Michael  Petsclienig, 

Gynmasialprofeasor  in  Graz. 


Anunianas  MareelUiias. 

Allgemeines  und  öachiiches. 

J.  0!Biftiaae,  Anmdeo  MareeHm,  aa  fie  et  son  oeovre.  These. 
Bovdeflm  188»,  488S.  8. 

ist  mir  nicht  zugegangen. 

H.  Michael:  Die  verlorenen  Bücher  des  Ammianus  Marcellinus. 
£io  fieiing  nr  r<>iDischeii  Uteratorgetchichle.  Breslaa  1880.  82  8.8. 

Ree  Phil.  Rundschau  I,  741. 

Am  häufigsten  weist  Ainmiaii  auf  jene  Stellen  der  verlorenen  Bücher 
1—13  hin,  wo  die  Geschichte  der  Zeit  von  Constantins  Tod  an  (337—353) 
erzählt  worden  war.  So  wird  20.  i,  i  eine  Expedition  des  Constans  er- 
wähnt, die  342  vorfiel.  Aus  27,  H,  4  erfahren  wir,  dafs  in  die  Darstel- 
lung der  Geschichte  des  Constans  zwei  t.x Kurse  verwebt  gewesen  waren, 
einer  über  Ebbe  und  Flut,  der  andere  über  die  Geographie  BrittÄnniens. 
Diese  Exkurse  bringt  Michael  mit  der  nnbedentenden  Expedition  in  Zu- 
saoimeDhang  nnd  zieht  daraus  den  Schlufä ,  es  sei  dieses  geringfügige 
Ereignis  sehr  ausführlich  dargestellt  gewesen. 

Das  Gleiche  nimmt  er  TOm  Perserkriege  noch  dem  Tode  Conslau- 
tin  tu.  Es  wird  nämlieh  Beeug  genonmieii  auf  Kimpfe  bei  Bileia  und 
Singara  attd  anf  die  Belagerung  von  Singaia  nnd  Niaibis.  Darans  wird 
gNcUeeaea,  dafe  eadi  jene  Eretgoiase  mit  denelben  Aaeftfarliehkeii  er^ 
itiüt  wordea  seien,  wie  die  Belagemngen  in  den  eihaltenen  Biebern 
(ther  Uer  wir  Anmian  ttberali  seibat  nebe  nnd  snm  Teil  Angensenge; 
te  erkilrl  die  umstftndliehe  Breite  nnd  hätte  Ton  Michael  nicht  flbersehen 

)»1iwrtwtrhl  ni  aiwnbiiwrfwiMiich«».   LXXD.  Bd.  (ISia  IL)  1 


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2 


werden  sollen).  Zwei  Exkurse,  auf  die  14,  7,  l]  und  23,  6,  60  ange- 
spielt wird,  werden  ebenfalls  mit  diesem  Kriege  in  Zusammeaha n ge- 
bracht, aber  ohne  ausreichende  Gtüude.  Dafs  Anamian  die  uäheren 
UmHtlnde  beim  Tode  des  Constaus  augegeben  habe,  ist  nach  15,  5,  16 
möglich,  dafs  dieselben  aber  ausführlich  dargestellt  worden  seien,  geht 
aus  der  Stelle  nicht  hervor.  Was  wiv  lu  den  erhaltenen  Bflchern  über 
Magoentius  und  Decentius,  über  die  Schlacht  bei  Mursa,  den  Verrat  des 
SflfiBiu  Q.  a.  erCihreii,  bowaitt  nur,  dafsAmmian  diese  Ereignisse  aus- 
fllhrlicher  dargestellt  hat  als  die  uns  erhaltenen  Ezcerptoren,  keineswegs 
aber  dafs  die  AusflIhrUehkeit  ebenso  grofs  war  wie  In  den  erhaltenen 
Bttehem.  Wir  kOnnen  also  den  Schlnft  nicht  gelten  lassen,  den  Kichael 
ans  seinen  Dednctionen  sieht  und  so  fonnnliert:  Die  Qeschidite  der 
letzten  26  Jahre  verteitt  sieh  anf  16  Bocher;  demnach  mnbten  die 
15*^16  Jahre  von  887 — 868  etwa  18  Allen.  Da  nun  für  die  941  Jahre 
von  Nerra  bis  Constantins  Tod  höchstens  noch  ein  knapper  Ranm  ttbrig 
bleibt,  SOS  zahlreichen  Anführungen  Ammians  aber  hervorgeht,  dafs  er 
auch  in  der  Geschichte  jener  Zeit  oft  wenig  bedeutende  EiM:^i  Iiiriten  ge* 
bracht  und  daher  kein  Excerpt,  sondern  eine  wirkliche  Geschichte  ge- 
liefert hat,  so  bleibt  nor  die  Annahme  ttbrig,  dafs  Ammian  nach  dem 
Vorgang  des  Tacitns  sein  Geschichtswerk  in  zwei  Hauptteilen  herausgab. 
Der  erste,  wahrscheinlich  die  Zeit  bis  zum  Tode  Constantins  behandelnd, 
ist  vollständig  verloren,  vom  zweiten,  den  rerum  gestarnm  iibri,  d.  i.  der 
Geschichte  seiner  Zeit,  fehlen  uns  die  ersten  18  die  Jahie  337  -  353  um- 
fassenden Bücher. 

Wir  halten,  wie  schon  gesagt,  diesen  Schlufs  fttr  trügerisch.  Uns 
beweisen  die  häutigen  Rttckverweisungen  Ammians  selbst  auf  Eleinig* 
keiten  durchaus  nicht,  dafs  sein  Geschichtswerk  in  allen  seinen  Teilen 
gleich  umfangreich  angelegt  war,  sondeia  wir  sehen  in  denselben  ledig- 
lich eine  Eigentümlichkeit  oder  Liebhaberei  des  Schriftstellers,  der  sich 
darin  geflUh,  schon  Ersflhltes  in  wiederholen  oder  wenigstens  anf  daa» 
selbe  hinsndenten,  wo  ihn  sein  Oedftchtnis  gerade  daran  erinnerte.  Zu- 
dem  beliehen  sieh  diese  Wiederholangen  nnd  Terweisnngen  snm  Teil 
aal  LieblingsgegenstAnde  unseres  Autors.  Dasu  ist  s.  6.  Alles  m  rech- 
nen, was  den  von  ihm  besser  als  von  iigend  einem  anderen  gekannten 
Orient  betrifit  Wie  nahe  kg  da  für  ihn  die  Yersuehuttg,  gerade  Dinge, 
die  anderen  gans  unwichtig  schienen,  zu  besprechen,  dagegen  das  schon 
von  anderen  Gebrachte  nur  zu  berühren  oder  zu  übergehen.  Es  ist 
also  ganz  wohl  möglich,  dafs  trotz  aller  Details,  die  in  den  verlorenen 
Bachem  entluüten  waren,  dieselben  doch  nur  eine  summarische,  gegen 
Ende  ausführlicher  werdende  Übersicht  über  die  Jahre  97 — 352  ent- 
hielten. Wir  wissen,  dafs  es  Brauch  war.  die  ältere  Geschichte  kiirz, 
die  npnrre  eingehender  zu  behaiifieln.  Warum  sollten  wir  dies  bei  Am- 
uwdu  Dicht  g(  Iten  lassen  und  lieber  annehmen«  dafs  ein  grofses  Geschichts- 
ikerk  über  die  iiaiäerzeit  von  iierva  bis  Coustautiü  spurlos  verschwunden 


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sein  sollte?  Man  berücksichtige  auch  noch  folgendes.  Ammian  hat  die 
15  Jahre  von  364 — 378  in  6  Büchern  (an  den  Ausfall  eines  Buches  zwi- 
schen 30  und  31  glauben  wir  nicht),  dagegen  die  vorausgehenden  elf 
Jahre  in  elf  Bnch  rii  dargestellt,  in  der  Finleituug  zu  Buch  26  deutet 
er  selbst  an,  er  wi nie  sich  von  nun  an  kürzer  fassen,  und  habe  daher 
den  Tadel  der  Zeilgenossen  zu  erwarten,  die  Mancherlei  vermissen  wür- 
den. Der  Grund  der  nun  kürzer  werdenden  Darstellung  liegt  aber,  was 
Michael  übersehen  hat,  ganz  unzweifelhaft  darin,  dafs  Aiiinuua  nach  der 
Rückkehr  vom  persischen  Feldzuge  den  Abschied  genommen  hallo  und 
DUO  nicht  mehr  in  der  Lage  war,  Selbsterlebtes  zu  schildern.  Wenn  er 
also  scboo  die  Zeitereignisse  kOner  behaadelt,  sobald  er  selbst  nicht 
inehr  unter  dea  HithiDdeUideii  ist,  so  nftsstii  nimm  so  ober  onnehiBeii, 
daii  dasjenige,  was  ?or  seinw  Lsbensgeit  lig,  in  seinea  Aogeo  nooh  Tiel 
weniger  eine  nniasseiide  JOarstelliiog  verdiente.  Das  31.  findi  omfiiü'ft 
einen  Zeitraom  von  drei  Jahren.  Nehmen  wir  Ar  die  Geeohiobte  von 
Constantins  Tod  an  bis  868  die  gleiche  vollfconnnen  ansreiebende  Ans- 
Abrlichkait  an,  so  benötigten  diese  Jahre  ftnf  Bfloher,  nnd  es  Ueiben 
flkr  die  Zeit  von  Nerva  Ms  887  immer  noeb  acht  oder  gute  80O  Selten 
der  Gerdtbansenscbea  Ausgabe,  ein  Raum,  der  Ar  eine  gedfingte  Dar- 
stellnng  als  genflgend  erachtet  werden  rnnfa. 

L  Jeep,  Die  verlorenen  Btlcher  des  Ammianus  MarceUinas.  Rhein. 
Mus.  43  (1888),  S.  60—72. 

Die  Stelle  XXII,  15,  1  st  riet  im  res  Aegyptiacae  tangantnr,  quar 
rom  notitiam  in  actibus  Hadriani  et  Severi  principum  digessimus  late, 
Visa  pleraqne  narrantes  bildete  eine  Hauptsttitze  der  Ilypothese  Michaels. 
Wenn  dieser  »strictim«  gehaltene  Exkurs  schon  zehn  Seiten  füllt,  wie 
laDg  miif*^  ov^i  jene  napixßaatg  »latet  digesta  in  der  Geschichte  des 
Hadrian  und  Se  rus  gewesen  sein?  Aber  Jeep  zeigt  durch  reichliche 
und  gnt  ppwfthlte  Beispiele,  dafs  die  Ausdrücke  strictim  carptim  und 
hiüwipdoruiii  late  und  fthnliche  bei  Ammian  zur  reinen  Manier  zu  rech- 
nen sind  und  nicht  entfernt  jene  Beweiskraft  haben,  die  ihnen  Michael 
zuschreibt.  Dazu  kommt  hier  noch  etwas  andere».  XIV,  7,  21  kündigt 
Ammian  einen  geographischen  Exkurs  über  den  Osten  an,  jeduch  abs- 
que  Mesopütamia  idui  digesta,  cum  bella  Parthica  diccreutur,  et  Aegypto. 
qaam  necessario  aliud  reieci  ad  tempus.  Sollte  Ammian  hier  vergessen 
haben,  dafs  er  Ägypten  bereits  ansilihrlicb  bebandelt  bat,  wahrend  er 
neb  deeb  des  Exkurses  Uber  Mesopotamien  gans  wohl  erinnert?  Dn 
dliea  wobl  nicht  gnt  mOglieb  Ist,  bleibt  nichts  flbrig  als  die  Worte  visa 
pleraqne  narrantes  XXII,  16,  1  richtig  zu  deuten.  Dies  ist  Jeep  nach 
meiner  Ansiebt  gelungen.  In  den  frttberen  Exkursen  hat  Ammian  nur 
das  Aber  Igyptcn  vorgebracht,  was  er  selbst  gesehen  bntte..  Dafs 
dies  nicht  eben  viel  gewesen  sein  konnte,  beweist  die  Darstdlnng  XXII, 
15,  die,  wie  Qardtbausen  nachgewiesen  bat,  nur  auf  litterarischen  Stii« 


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AmiPiMii 


dien  beruht.  Somit  ist  es  mehr  als  wahrscheinlich,  dafs  die  vorheiije- 
henden  Bemerkungen  über  Ägypten  nicht  ausführiicii  gewesen  sind. 

Ein  weiterer  Beweis  gegen  Michael  l&fst  sich  aus  den  RUckrer- 
weisangen  auf  erhaltene  Stellen  gewinnen.  Jeep  weist  an  vielen  Fällen 
dieser  Art  nach,  dals  durt,  wo  die  Rückverweisung  eine  ausftlhrliche 
Mitteilung  au  der  vorhergeiieuden  Stelle  erwarten  iälst,  dies  trützdera 
fast  nie  der  Fall  ist.  Daraus  sieht  er  mit  Recht  den  Schlufs,  dafs  es 
sich  mit  den  Stelleo  der  verlorenen  Bücher  genau  m  verhalten  bmbett 
wird.  Feraer  bat  Bfichael  selbst  eingosfllien,  da,k  seine  AmiBlime,  die 
OesGhiehte  von  Keira  bis  ConstantiBs  Tod  sei  gleicb  aasflOrlieh  bebau- 
delt  gewesen  wie  der  erbalteno  Teil,  ein  Biesenwerk  von  etwa  160  Bn- 
chem  voranssetit,  und  daher  im  Verlaufe  der  üntersnebitag  seine  nr- 
spfünglifihe  Aufstellung  elngesebnakt  Damit  ist  die  Uahaltbarkeit  seiner 
Ansieht  indirekt  von  ihm  selbst  lugestanden  worden.  —  Wie  Anmian 
in  den  Terlorenen  18  Bttcbem  yoigegangen  sein  wird,  seigt  Zosimns. 
Auch  er  verscbmlbt  es  idebt,  trotsdem  sein  erstes  Bnoh  sebr  eompen- 
dite  ist,  cqp.  67  f.  einen  Exkurs  Aber  Pslmjra  elnsnihgen.  Daan  Ist 
Anuaian  gegen  Ihn  im  Yortel],  da  er  erst  mit  Nerra  begann. 

H.  Michael:  Beiträge  zur  Charakteristik  des  Ämmianns  Mar- 
ceDinus,  in  »Phü.  Abhandlungen  t  M.  Hertec,  8.  821^289. 

I.  Ammians  Werk  zerMt  in  drei  Teile,  die  Bttcher  1—14, 16--S6, 
ft6-SI.  Ber  letzte  Teil  trägt  deutUeb  die  Merkmale  der  Elle  an  sieb. 
Bies  zeigen  namentllcb  auch  die  Exkurse,  von  denen  der  Verfasser 
drei  Arten  unterscheidet:  solebe,  wo  Ammian  ToUständig  von  den 
Quellen  abhängt,  solefae,  die  neben  der  Benutzung  von  Quellen  auf 
eigener  Er&hrung  und  eigenem  Wissen  beruhen,  endlich  solche,  die 
ganz  sein  Eigentum  sind.  Nun  zeigt  der  dritte  Teil  mit  Ausnahme 
von  zweien  nur  Exkurse  der  dritten  Gattung,  die  also  alle  In  Eile  ab- 
ge&liit  sind.  Auch  der  Absehlufs  des  Werkes  ist  etwas  pldtzHch  und 
anffiUIig. 

2.  In  der  Benutzung  seiner  Quellen  ist  Ammian  sehr  nachlässig 
und  wUlkttrlich.  Gedftchtnisfehler  und  Leichtfertigkeiten  in  den  historischen 
Exkursen  lassen  sich  häufig  nachweisen.  Ganz  unverantwortlich  sind  die 
beständigen  Wiederholungen,  sehr  einförmig  die  Vergleiche,  zu  denen  haupt- 
sächlich Tiere  herbeigezogen  werden.  Aus  der  leichtfertigen  Art,  mit 
der  er  seine  mannigfache  Lektüre  verwertet  hat,  ergiebt  sich,  dafs  er 
nicht  mit  Jean  Panischen  Zettelkästen  gearbeitet  haben  konnte,  wie 
M.  Hertz  wollte.  Dies  ist  gewifs  richtig.  Im  übrigen  darf  man  die 
schwachen  Seiten  des  Historikers  nicht  allzu  hart  beurteilen.  Für  jene 
Zeit  bleibt  er  immerhin  eine  Gröfse.  Seine  Untugenden  aber  beruhen 
hauptsächlich  darauf,  dafs  er  kein  trockenes  Geschichtsbuch  liefern,  son- 
dern seine  Leser  auch  unterhalten  wollte. 


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5 


M.  Schuffner:  Ammiai:u=;  Marcellinus  in  rerura  gestarum  libris 
quae  de  sedibiif?  ac  niünbus  complurium  gentium  scripsorit,  quibus 
rebus  diüeiaut  ab  aliis  scriptoribus,  quibus  cum  iis  cougruaut  expo- 
nitur.   Prog.  Meiningen  1877.  19  S.  4. 

Die  Untersnehang  bescbrinkt  sidi  auf  dio  drei  Exkurse  AmmiMiB 
ttber  die  Sanusenen  14,  4,  2--6,  Aber  die  Provinsen  des  Orients  14,  8 
und  ttber  das  persische  Reich  28,  6.  —  14,  4,  2  giebt  Ammian  an,  dafs 
die  Wohnsitze  der  Saracenen  sich  von  Assyrien  bis  nach  den  Kilkata« 
rakten  und  zu  den  Blemroyem  erstreckten.  Dagegen  werden  22,  16,  2 
und  23,  6,  13  die  Scenitae  Arabes,  quos  Sarracenos  nunc  appellamiis, 
richtig  auf  den  Ostrand  des  rothen  Meeres  beschränkt.  Schuffner  meint 
nun,  dafs  auch  14,  4,  2—6  nur  von  den  Scenitae  die  Rede  sei,  und 
will  den  Widerspruch  durch  die  Annahme  lösen,  dafs  Ammian  irrtümlich 
die  Trojylodyten  am  Westufer  dr*«  rnth^n  Meeres  mit  den  Arabern  ver- 
wechselt habe.  Ich  kann  aber  rim  ii  Widerspruch  nicht  finden.  Die 
frfiher  ^xr^vi-ai  genannten  Araber  geborten  zu  Ainmian?  Zeit  unter  die 
Saracenen  und  hiefsen  so,  aber  sie  bildeteu  nur  einen  Zweig  des  ganzen 
Volkrs;  ein  anderer  Zweig  sind  z.  B.  die  Bundesgenossen  der  Perser 
gegen  Julian,  die  Saraceni  Assanitae  24,  2,  4.  In  seiner  Scliildcrung 
14,  4,  1—6  fafst  nun  Ammian  alle  nomadischen  Stimme  vom  Euphrat 
bis  zum  Oaliande  des  Niltbals  unter  dem  Gesaratnamen  Saraceni  zu- 
sammen, wie  aus  seinen  Worten  apud  has  gentes  14,  4,  3  hervorgeht. 
Hätte  er  nur  die  Scenitae  gemeint,  so  würde  er  geschrieben  haben 
spnd  banc  gentem»  Zu  den  geograpbis^en  Eikorsen  ttber  die  Ost- 
provinaen  ond  ttber  Persien  ist  nicbts  zn  bemerken;  sie  leisten,  was  der 
Titel  Teispridit.  Kenes  scheint  der  Verfasser,  der  sich  im  ganzen  an 
Gtaidtbansen  aaichliefiit,  darin  nicht  Torznbringen- 

Tb.  Hommsen,  Ammians  Geographica,  Hermes  XVI  (1861)  8. 602 
Ua  686. 

Dafs  Ammians  geographische  Exkurse  gröTstenteils  auf  Scbritt- 
qoellen  beruhen,  hat  Gardtbausen  richtig  erkannt,  ohne  dafs  jedoch  seine 
Unters uc Lungen  abscbliefsend  genannt  werden  krumf  q.  Im  Gegensatz 
zu  diesem  Gülelirten,  der  eine  schematische  Erdbeschreibung  als  Quelle 
der  Exkurse  annimmt,  meint  Mommseu,  Ammian  habe  sich  sein  Schema 
seihst  angestellt  und  seine  Angaben  mehreren  chorographisch  angelegten 
BOftbOchem  entnommen.  Als  solche  werden  nnn  autseftthrt  1)  das  bre- 
riarinm  des  Bnfins  Festas.  Ans  diesem  stammen  die  bistorkcben  No- 
tisen ttber  KiliUen  und  Isanrien  14,  8,  4,  Syrien  ond  Palistina  14,  8, 
10  and  12,  Kypros  14,  8,  16,  Ägypten  nebst  Eyrene  22,  16,  24  und 
ThrakieB  27, 4, 4;  10—12,  nnd  zwar  sohfiefit  sich  Ammian  seiner  QaeUe 
nidit  nnr  sachlich,  sondern  auch  wOrdich  aotti  engste  an.  Die  fcan^  ge- 
ringfttgigen  Znsfllie  sind  entweder  nachweisbar  anderswoher  genommeii 


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AmmUn. 


oder  bloÜB  MBsehmfiekender  Art.  2)  Ein  TeneiehDis  d«r  ReidisproviiuMi 
und  Reichsgemeinden.  3)  Für  die  niditrömiacben  Gebiete  ist  die  Geo- 
graphie des  Ptolemftas  ausgezogen,  nnd  swar  onmittelbar,  nicht,  wie 
Gardtbansen  annahm,  mitteibar.  4)  Der  «n/^/irilociff  imtfi^  Baldamfc  oder 
eine  andere  Schrift  des  Timagenes*  6)  Die  pliniscfa-solinischen  Memo- 
rabiUen. 

0.  Seeck,  Die  Reihe  der  Stadtpräfecten  bei  Ammi&ous  Marcelliniu, 
Hermes  XVIII  (1883)  S.  289— 303. 

Die  römische  Geschichtschreibuug  ist  von  der  bladtchronik  aus- 
gegangen und  verläugnt  t  iliesen  ihren  Ursprung  auch  bei  Amniiau  nicht. 
Während  er  Konstantmopel  nur  erwähnt,  wo  es  notwendig  ist,  und  nicht 
einmal  die  Konsuln  stetig  anführt,  erscheinen  die  StadtprÄfekten  in  bO 
grofser  Zahl,  dafs  man  die  Frage  aiüwtilen  kann,  ob  dabei  nicht  Voll- 
ständigkeit erstrebt  ist.  Die  Liste  Ammians  beginnt  mit  Orfitus  (353) 
und  sebliefst  mit  Glandios  (874).  Da  Ammian  die  Geschichte  des  Occi- 
dents  mit  Valentinians  Tod  (87$)  abbricht,  so  konnte  Olandios  der  letste 
sein,  den  dieser  Kaiser  ernannt  liatte,  also  anch  der  ietste  der  Ar  Am- 
mian in  Betracht  Icam.  In  seiner  Liste  finden  sich  swei  sichere  Lflcken« 
Die  erste  fUlt  zwischen  Ampelins  nnd  Ciaodins,  wo  die  Gesetse  des  cod. 
Tbeodosianos  drei  Namen  nennen,  Bappo  37S,  Principitts  878,  Enpraxios 
Febr.  874.  Ihre  Namen  sind  in  der  grofsen  JAcke  des  39.  Baches  (6, 1) 
Terloren  gegangen.  Die  zweite  Lücke  ist  zwischen  Orfitns  und  Leontius, 
da  eine  Inschrift  unter  dem  18.  Mai  866  einen  Fabius  Felix  Pasiplülns 
Paolinus  nennt.  Aber  die  Verwaltung  dieses  Präfekten  war  so  Itnrs, 
dafo  sie  Ammian  leicht  übergehen  konnte.  Die  weiteren  Namen,  welche 
in  Corsinis  series  praefcctorum  urbis  stehen  oder  inschriftlich  erhalten 
sind,  gehören  gröfstenteils  in  andere  Zeiten,  ein  paur  sind  anderswo  mit 
einem  anderen  Namen  genannt  als  bei  Ammian.  Somit  fehlt  bei  diesem, 
abgesehen  von  d^r  handschriftlichen  Lücke,  nnr  ein  einziger  Stadtpräfekt. 
und  unser  Historiker  ist  auf  ilieisem  Gebiete  ein  fast  ebenso  zuverlässi- 
ger Zeuge  wie  der  Chronograph  vom  Jahre  354.  Der  fehlenden  genauen 
Datierung  der  einzelnen  PrÄfekten  läfst  sich  zum  Teil  durch  die  Ur- 
kunden abhelfen.  Seeck  gicbt  zum  Schhifs  das  restituierte  Register  und 
fügt  die  Daten  nebst  Liiäuteruugeu  iiiuzu. 

W.  Sohle ursn er,  Progr.  von  Bannen  1886, 

gehört  insofern  bloriier,  als  8.  84—26  in  sechs  Abschnitten  Stellen  ans 
Ammian  ausgesogen  sind:  L  de  Rbeno  et  Dannvio  flumioibus.  8.  de 
gentium  loeommque  nomfnibus.  8.  de  moribns  nonnnUis  qnl  ad  pngnam 
pettinent  4.  de  comis.  6.  de  sale.  6.  de  planstris  Scythamm. 

Fr.  Reiche,  Chronologie  der  sechs  letzten  Bttcher  des  Ammianus 
Marcellinus,  Diss.  von  Jena  1889,  76  S.  8. 

iAili  dem  Berichterstatter  Uber  römische  (ieschichte  zu. 


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Aiumian. 


7 


Nicht  zugekommen  ist  mir: 

Christophe,  G^ognpliie  d*Ammieo  MarcelUa.  Asle  centrale; 
AneieoDe  Ganle;  Egjrpte.  Lyon  1880.  117  S.  u.  S  Karten. 

E.  Schneider:  Quaestiones  Ammianeae.   Diss.  Berlin  1879. 
6ü  S.  8. 

Bec.  Kevue  criUqne  1880,  409. 

Der  grOfste  TeU  der  Abhandlang,  8. 1~44,  enthftlt  Beitrige  snr 
Textkritik,  darunter  aber  auch  Angaben  Ober  Entlehnungen  aas  Valerias 
Mazimus.  Es  folgt  S.  44-60  eine  Übersicht  der  Stellen,  die  auf  Hero- 
dian  ab  Quelle  SDrftckznfiUuren  sind. 

G.  Landgraf,  Jahrb.  f.  class.  Phil.  125  (1882),  421 

weist  15,  12,  5  (levi)  sudore  sub  imperium  (venere)  Eomanom  als  £ntp 
lebnung  aus  Cic.  pro  Font  5,  12  nach. 

H.  W  i  r  s ,  Anmiaans  Beziehungen  m  seinen  Vorbildern  Cicerot 
Sallnstins,  Linns,  Tadtos,  Philo!.  86  (1877),  8.  627 1F. 

weist  Anklänge  und  Entlehnungen  Ammians  aus  den  genannten  Auturen 
nach  und  fttgt  einige  YermutuDgcn  zum  Texte  bei. 

Sprache. 

Dederichs,  QnaesUones Ammianeae  granraaticae  et  critieae .  Diss. 
Mflnster  1878. 

Die  Arbeit,  welche  ich  selbst  nicht  gesehen  habe,  bchaadcil  im 
ersten  TeU  die  Bediuguugbsätze,  im  zweiten  die  Eigentümlichkeiten  der 
Modi  ttaeh  Konjunktionen;  der  dritte  bietet  Beiträge  zur  Textkritik 

G.  Reinhardt,  De  praepositionnm  usu  apud  Anuaiannm.  Diss. 
V.  Halle.  Kothen  1886.  62  8.  8. 

Den  grOfstea  Teil  der  SchtÜt  (8.  1—48)  ftllt  die  angemein  ans- 
fUirliefae  Besprechung  der  Präposition  per,  deren  Gebraacli  allerdings 
bei  Ammian  ein  sehr  aosgedebnter  ist.  Znnfldist  wird  der  lokale  Qe* 
brauch  nntersncbt,  wobei  vier  Kategorien  nntersehieden  werden:  Die  ur- 
aprüngiiche  Bedentang,  die  Yerwendnag  in  dem  Sinne  einer  Ansdehnnng 
Uber  etwas  hin,  die  Ersetzung  des  in,  die  tropische  Verwendung.  Sehr 
dankenswert  ist  hier  die  AufiAhlung  jener  Verba,  bei  denen  per  in  dem 
Sinne  der  Verbreitung  über  einen  Kaum  bin  verwendet  wird.  Bedeu- 
tend eingeschränkter  als  der  lokale  Gebrauch  ist  der  temporale  in  der 
Bedeutung  »wfibrend,  hindnrdi,  innerhalb.«  Ganz  vereinzelt  würde  30, 
4,  13  per  in  dem  Sinne  von  post  verwendet  sein ;  aber  ohne  Zweifel  hat 
Comelissen  hier  richtig  post  geändert  Im  übertragenen  Sinne  endlich 


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S  Ammian. 

eneheiBt  per  instromental,  modal  und  kansal  gebraucht.  Anhangsweise 
werden  die  mit  per  zusammeagesetsten  transitiven  Yerba  der  Bewegung 
und  jene  Komposita  aufgezählt,  die  sich  zuerst  bei  Ammian  finden.  Hier 
vermirste  ich  pervolare  I6,  g,  6  und  peragrare  17, 18,  27.  Die  flbrigen 
Präpositionen  sind  nidit  vollständig,  sondern  nur  io  soweit  besprochen, 
als  ihr  Gebranch  bei  Ammian  von  der  Klassicität  abweicht  Hier  muts 
penes  in  Wegfall  gebracht  werden,  das  man  nur  18,  g,  2  auf  die  Auto- 
rität alter  Ausgaben  hin  liest«  Überliefert  ist  paene,  welches  mit  deti- 
nebant  verbunden  einen  ganz  passenden  Sinn  giebt;  denn  wirklich  zu- 
rtickgfhaltfn  wiirdr  T'rsicinus  von  den  Provincialen  ninht.  —  Der  Wert 
der  sorgfältigen  Arbeit  beruht  hauptsächlich  auf  der  Vollständigkeit,  mit 
d^r  dio  Prftposition  per  besprochen  ist  Der  Verfa^'-f^r  geht  aber  auch 
kritischen  Erörterungen  nicht  aus  dem  Wege  und  bekundet  in  denselben 
ein  gesundes  Urteil.  So  wird  S.  27  die  unglaubliche  Konjektur  Gut- 
schmids  22,  16,  22  lesns  sermonum  amplitudiue  lovis  aemulus  mit 
vollem  Rechte  zurückgewiesen;  nur  hätte  hinzugefügt  werden  kouuen, 
dafs  des  Yalesius  Platou  durch  den  Ausdruck  ampiiiudu  Piatouis  30,  4,  3 
bestätigt  wird. 

H.  fihrismanu.  De  temporum  et  modorum  nsu  Ammiaaeo*  Dias. 
Strasburg  1886.  78  &  g. 

Ree.  Arch.  f.  Lezikogr.  u.  Gramm.  III,  S79.  WSchr.  t  klass.  Philol. 
y  (1888),  248.  Berl.  phU.  WSehr.  Ym,  848. 

Ab  Ergebnis  wird  schon  S.  8  aagekUndigt:  Ammian  habe  aU 
Grieche  und  Soldat  griechische  Strukturen  verwendet  und  dieselben  mit 
vulgären  gemischt;  bald  richte  er  sich  nach  den  besten  Mastern,  bald 
habe  er  sich  besondere  Normen  und  unpassende  Freiheiten  selbst  ge> 
stattet  oder  sie  von  seinem  Lateinlehrer  (!)  Übernommen.  Diese  Ansicht 
von  dem  Charakter  der  Sprache  Ammians  ist  entschieden  zurückzuwei- 
sen ;  sie  beruht  lediglich  darauf,  dafs  der  Verfasser  das  Spätlatein  nicht 
kennt  und  daher  aus  den  Spracherscheinnngen  bei  Ammian  allerhand 
Gesetze  herausgekünstelt  hat .  din  in  Wahrheit  nicht  vorhanden  sind. 
Sonach  mufs  zwischen  den  sprachlichen  Thatsachen,  welchr-  iln  filirif^ens 
sehr  sorgfältige  Arbeit  vorführt,  und  den  aus  ihnen  gezogenen  Folge- 
rungen wohl  unterschieden  werden.  So  sicher  die  ersteren  sind,  so  un- 
richtig sind  in  der  Regel  die  letzteren.  Ammian  bat  vier  erzählende 
Tempora:  Perfekt,  Präsens,  Plusquamperfekt,  Imperfekt.  Diese  gebraucht 
er  neben  einander,  ohne  dafs  irgend  ein  Unterschied  in  der  linltnitung 
errichtlifih  wäre.  Nach  Ebrismaiin  hingegen  würde  er  z.  B.  das  Perfekt 
statt  des  Plusquamperfekts  setien,  ut  res  praeteritas  taniquam  per  re- 
praesentaAionem  mutato  tempore  anirao  nostro  proponeret  (S.  7).  Fttr 
die  Ersetzung  des  historischen  Perfekts  durch  das  Imperfekt  werden 
swd  Gründe  gefunden;  einmal  war  es  eleganter,  die  susammengesetstoa 
Passivfennen  sn  meiden,  dann  ersielte  man  durch  die  Abwechslung  eine 


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9 


rhetorische  Wirkung.  Der  wirkliche  Gmnd  für  alle  diese  Erscheinangon 
liegt  aber  vielmehr  darin,  dafs  dif>  Bedeutnngsniiancen  der  Präterita  zu 
jener  Zeit  uicht  mehr  gefühlt  >vurden  und  es  demuacb  für  das  Verständ- 
nis des  Lesers  gleich'jütij  war,  wplfbes  Tempus  man  setzte.  Die  auf- 
fällige, viermal  vorkummende  Verbindung  des  temporalen  cum  mit  dem 
ind.  praes.  will  E.  nicht  gelten  lassen,  sondern  überall  aulf-rn.  Er 
übersah  aber,  dafs  V  auch  20,  4.  G  cum  urpuet  bietet.  Daun  kann  man 
auf  Vict.  Vit.  I,  31  uud  auf  Lucifer  verweisen;  vgl.  Härtel,  Lucifer 
Vüii  Caglian  und  sein  Latein  S.  53.  Die  Gesetze,  welche  S.  18  Ü  über 
possit  und  jtosset  in  kousecutiven  and  finalen  Sätzen  aufgostelU  werden, 
können  schon  darum  nicht  richtig  sein,  weil  sie  Änderungen  in  der 
Überlieferung  erfordern;  aufserdem  kann  der  Sprachgebrauch  Gassians, 
Lndfers  und  Victors  von  Vita  verglichen  werden.  Zur  Yerwendung  des 
Peilekto  für  das  Plusquamperfekt,  nameatlidi  in  BdttkiVBitieu  (S.  31), 
findeii  sieb  genug  Belege  bei  KirdienscbiiftiteUeni,  sa  bei  Yiet.  Vit  I, 
9»  II,  25,  III,  48,  und  es  ist  datier  dorcbaus  unriditig,  bieria  den  Ein* 
flnlk  dee  Griechischen  erkennen  zu  wollen.  9. 46  mit  £.  an  swei  Stetten 
ein  adfersativeB  dam  erkennen  und  dasselbe  zn  cum  ändern;  es  ist  je- 
dodi  beidemale  temporal  aafsnÜsssen.  ScUieMeh  ist  die  sdion  Ton 
Eallenberg  anifeestellte  Begel,  daJ^  bei  Ammian  der  Koiyunktiv  nach 
qnod  a>  ^re  aar  nach  voraasgehendem  Pritteritnm  miHsüdi  sei,  daranf 
zurflckzuf&hren,  dafs  Ammian  an  der  weitaus  gröfsten  Zahl  von  Stellen 
eben  ein  Prdteritmn  yor  quod  bat  and  es  daher  lediglieh  ein  Zufall  ist, 
dafo  wir  an  d  n  wenigen  Stellen,  wo  ein  Haupttempus  vorangeht,  durch- 
wegs den  Indikativ  lesen,  den  er  ja  auffallend  bevorzugt.  Diese  unsere 
Aidbssung  wird  durch  den  Sprachgebrauch  Gassians,  dessen  Syntax  in 
den  Hauptzttgen  durchaus  mit  jener  Ammians  übereinstimmt,  bestätigt, 
indem  er  ohne  weiteres  auch  auf  ein  Haupttemptis  quod  mit  dem  coni. 
folgen  läfst.  -  Abgesehen  von  den  verfehlten  Schlüssen  des  Verfassers 
ist  seine  Arbeit  durchaus  brauchbar  und  der  Fleifs,  mit  dem  das  um- 
langreiche  und  schwierige  Thema  behandelt  ist,  aUer  Anerkeunuug  wert. 

A.  Reiter,  De  Ammiaui  Marcellini  usu  orationis  obliquae.  Wtlrz- 
burger  Diss.  Amberg  1887.  78  S.  8. 

Ree.  KphR  1888,  61.  BphWSch  YIQ,  848.  Areh.  f.  Lex.  IT,  642. 

Von  der  Untersuchung  ausgeschlossen  sind  die  indirekten  Frage- 
sätze sowie  alle  von  verbis  dicendi  abhängigen  Sätze,  denen  keine  an- 
deren angegliedert  sind.  Nach  einer  Aufzählung  aller  bei  Ammian  vor- 
kmunendeo  verba  regentia  werden  zunächst  die  Pronomina  besprochen. 
Herrortnbeben  ist  hier  die  häufige  Auslassung  von  se,  im  zweiten  Teile, 
der  das  Terbnm  bebandelt,  die  Ersetsong  des  acc.  c  inf.  dnroh  quod 
und  die  Veradsehnng  beider  Konstrakti<Hien.  Hiasiebtlidi  des  Modas 
nach  qnod  koamt  Reiter  an  dem  Ergebnis:  Der  Indikativ  steht,  wenn 


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10 


Anniaii. 


der  Inhalt  des  Satzes  dem  Redenden  als  Thalsache  vorschwebt,  der 
Konjunktiv  hingegen,  wenn  eine  Sache  als  zweifelhaft  oder  erdichtet  hin- 
gestellt wird.  Indessen  wollen  nicht  alle  Bt^ispiele  zu  dieser  Regel. stim- 
men. Ziemlich  viel  Freiheit  herrscht  in  dem  Gebrauch  des  Indikaüvs 
in  den  NebensAtzen  der  oratio  obliqua,  während  in  den  Koig'unktivsfttzen 
die  Konoekotio  willkürlich  behüidelt  ist.  —  Die  Abfaiodlung  ist  einge- 
hend nnd  gründlich,  nur  ist  die  Übersicht  dnrdi  eine  sn  weitgehende 
Teihing  ersdiweft.  Überflüssig  sind  einige  Anmerkangen  (z.  B.  S.  85  Uber 
den  Poeitiv  vor  quam)  nnd  Gitate  aus  grammatischen  Schriften. 

Fr.  Liesenberg:  Die  Sprache  des  Ammianus  Marcellinn'^.  I  Kap. 
Der  WortscJiat/.  II.  Kap.  Syntax  und  Stil.  Drei  Jabresberidite  von 
Blankenburg  am  üarz  1838—1890.  33,  21,  17  8.  4. 

M.  Hertz  nannte  Ammian  novator  verbomni  und  for  prisconim 

verborum.  Dagegen  macht  Liesenberg  in  der  Einleitong  zu  seiner  ersten 
Abhuidlung  mit  Recht  geltend,  dars  die  Wortbildung  in  der  nachklasai* 
sehen  Zeit  sich  überhaupt  sehr  gesteigert  hat  und  die  Sprache  der  letz* 
ten  Periode  des  lateinischen  Schrifttums  das  Gepräge  der  bunten  Ge- 
raischtheit  der  Sprache  aller  vorhergehenden  Perioden  in  lexikalischer 
wie  in  grammatischer  Beziehung  an  sich  trägt.    Demnach  gehören  die 
besonders  stark  hervortretenden  Eigentümlichkeiten  in  der  Sprache  Am- 
mians  zum  grofsen  Teil  nicht  ihm,  sondern  seinpm  Zeitalter  an.  Die 
am  meisten  vurheri seilenden  Substantiva  teilt  Liesenherg  in  drei  Grup{)^n. 
Die  erste  umfafst  die  vcrbalia  auf  tor,  sor  und  trix,  die  zweite  die  kon- 
kreten Neutra  auf  incu,  mentnm,  buhim.  cuhim,  ium,  die  dritte  die  Ab- 
strakta  auf  io,  tas,  us,  tudo,  ura,  go,  ela.    Mitaufgeführt  werden  auch 
die  in  der  klassischen  und  silbernen  LatiuitAt  gebräuchlichen  Wörter; 
die  selteneren  sind  in  ihrer  Anwendung  und  Bedeutung  durch  eine  oder 
mehrere  Btellen  beleaehtet,  die  nur  oder  laerst  bei  Ammian  rorkonmien- 
den  durch  ein  Sternchen  hervorgehoben.  Letstere  sind  nicht  allsu  zahl- 
reich, im  ganzen  etwa  46;  proculcatores  37,  lO,  10  ist  sehr  zwelfelhnft, 
Gelenins  liest  procnrsatores.    Unter  den  Adjektiven  sind  die  auf  bilis 
und  ilis  besonders  häufig  nnd  haben  oft  aktive  Bedeutung;  seltener  kern* 
men  die  auf  uns  und  nndus  vor  (27,  S,  1  liest  L.  mit  Recht  longne  ftlr 
ingenuae).  Am  Schlufs  der  ersten  Abhandlung  giebt  L*  einige  Nachtrftge 
und  bemerkt,  dafs  absolute  Vollständigkeit  ohne  einen  Index  schwer  er- 
reichbar ist.    Der  zweite  Aufsatz  behandelt  zuerst  die  Verba.  Hervor- 
suheben  sind  die  intensiva,  iterativa  nnd  inchoativ a.    Nicht  selten  sind 
bemerkenswerte  Konstruktionen  und  auffällige  Verbindungen  beigesetzt. 
Unter  den  Adverbien  sind  am  zahlreichsten  die  auf  iter  und  ter  aus  dem 
part.  prae«^  .  häutig  auch  die  vom  part.  perf  i»ass.  abgeleiteten.  Es  folgen 
die  Deniimitiva,  w^lchr  zum  gröfsten  Teil  Substantiva  sind,  dann  die 
zahlreichen  Komposita  und  Fremdwörter.  An  letzteren  hat  Ammian  gegen 
170  und  iast  nur  griechische,  darunter  viele  wisseutichatUich  oder  ge- 


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Anmiaa. 


n 


seUscbaftlich  recipierte  Ausdrücke.  Hinin  hat  er  also  die  Sprnchp  so 
reu  erhalten  wie  nur  irgend  ein  Nationaler.  —  Soweit  die  beiden  ersten 
Programme,  die  als  \sert volle  Ürigiualarbeiteu  trotz  nicht  gewfthrl*  iateter 
Vollständigkeit  hochwillkommen  und  auch  darum  sehr  brauchbar  sind, 
weil  der  Verfasser,  wo  es  nötig  war,  den  Wörtern  die  entsprechende 
deutsche  Bedeutung  beigefügt  hat,  die  der  Leser  Ainuiiaub  in  den  Wör- 
terbücheru  nicht  immer  oder  auch  wohl  unrichtig  angegeben  findet.  Da- 
gegen ist  der  2weite,  die  Syntax  behandelnde  Teil,  dessen  Schlafs  noch 
aussiebt,  gröfstenteils  eine  Kompilation ,  indem  die  Kasuslehre  und  die 
A^Jektim  nach  Hsssenstein,  die  Pronomina  nach  Reiter,  die  Prftpositio- 
nen,  mit  denen  die  Arbeit  vorläufig  abschlierst,  nach  Reinhardt  bear- 
beitet sind.  In  der  Vorbemerlning  giebt  L.  als  die  beiden  Haupteigen- 
tlkmlichkeiten  der  Santax  Aramiaos  an:  l)  Übereinstimmung  mit  der  sil- 
bernen Latinitftt,  besonders  mit  Uvins,  Tacitns  und  Plinins,  2)  ausge- 
dehnten Binflnfs  des  GiiechlBchen.  DemgemlTs  werden  auch  in  der 
Abbaadluttg  selbst  die  beiden  genannten  Punkte  stets  besonders  betont 
Es  ist  schade,  dars  L.  hieria  seinen  Vorgängern,  besonders  Hassenstein, 
gefolgt  ist.  Nicht  Schriftsteller  der  silbernen  Latinität,  sondern  Spät- 
lateiner hatten  verglichen  werden  sollen.  Dann  würde  es  sich  auch  her- 
ausgestellt haben,  dafs  der  angeblich  > ausgedehnte«  Einflufs  des  Griechi- 
schen ein  verschwindend  geringer  ist.  So  kann  z.  B.  die  Substantivie- 
rung des  neutralen  Adjektivs  nicht  auf  den  griechischen  Gebranch  zn- 
rückgeführt  werden  iS.  3),  weil  sie  echt  lateinisch  ist  und  bei  Ammians 
jOngerem  Zeitgenossen  Cassian  eljf^nso  hflnfiL»  erscheint.  Wie  unrichtig 
ferner  die  Verwendung  des  Komiuuativ^  tiir  den  Positiv  S  5  als  »eine 
förmliche  Amniianeische  Manier«  bezeichuft  wird,  weifs  jeder  der  das 
Spätlatein  kennt.  8  7  wird  die  Setzung  des  ReHexivs  für  is  besprochen; 
es  fehlt  der  umgekehrte  Fall  17,  8,  ö  legalis  sub  obtutihns  eins  pacem 
tribuit.  Ebendort:  sui  statt  suus  ist  nicht  griechisch,  sumlern  p  ühit io- 
nisch. S.  0:  Nachgestellt  ist  inxta  18,  6,  22,  nicht  28.  ü,  2-,  iltr  ati- 
\erbiale  Gebrauch  wird  nicht  erwähnt.  Unter  usque  (S  lü)  fehleu  us- 
que  in  16,  11,  12,  quo  usque  18,  6,  23,  illuc  usque  19,  6,  10.  Ob 
Amnrian  zuerst  nunc  usque  verwendet  hat,  ist  sehr  fraglich.  Sein  jün- 
gerer Zeitgenosse  Cassian  hat  diese  Verbindung  oft,  einmal  auch  usque 
nuBC.  Sie  mub  also  in  Jener  Zeit  gebrftuchlich  gewesen  sein.  S.  16 
wird  der  Gebrauch  von  de  im  instrumentalen  Sinne  als  »auffUligc  be- 
zeichnet, obschon  er  seit  TertuUian  ganz  gewöhnlich  ist.  -  Sieht  man 
von  diesen  und  Ahnlichen  kleinen  MftngelD  ab,  die  übrigens  nur  im 
sweiten  Teile  vorhanden  sind,  so  kann  man  diese  erste  zusammenfassende 
OaisteUung  der  Sprache  Ammians  als  ein  vorzflgliches  Hilfsmittel  bei  dem 
StodfuBi  des  schwierigen  Autors  bezeichnen. 


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12 


M.  Petscbeoig,  Zu  Ammiauub  Marcellinus,  Ärcb.  f.  Lex. 71,268. 

Die  rein  indefinite  ^Vrwendung  von  quidun  im  Spätlatein  l&Tst  sich 
auch  bei  Ämmian  aus  der  ÜberlieFerong  erweisen.  Zu  den  a.  0.  citierteu 
Stellen  kommt  nachträglich  noch  24,  4,  22,  wo  V  nach  Eysscnhardt 
bietet:  nec  quodmii  lutrinsecus  obstisteote.  Aach  qai&quesquisquis  war 
81,  1,  2  nicht  zu  ändern. 

F.  Vogel,  Zu  Ammiauus  Marcelliuus,  Jahrb.  f.  Phil.  127,  S.  865 

weist  nach,  dafs  Ammian  höchst  wahncheinlicb  ttbenll  die  Form  den- 
sere,  nicht  desMre,  gebraucht  hat 

Beiträge  sur  Kritik  des  Textes. 

1)  Ammiani  Marcellini  fragmenta  Marburgensia  ed.  H.  Nisten» 
aooedit  tabula  photolithograpbica.    Berlin  1876.  82  S.  4. 

Bec.  LC  1876,  UM.  Jahrb.  f.  kl.  PbiL  118,  790. 

Anf  UmscbUgen  Yon  Alrten  des  Schlosses  Friedewald  bei  Hersfeld 
fand  man  sechs  Blitter  einer  Anmianhaadschrift,  die  unsweifeUiaft  mit 
dem  berOhmten  Hersfeldensis  des  Gelenins  identisch  ist.  Auf  denselben 
sind  folgende  Beste  erhalten:  XXIII,  6,  87-46.  XXYIII,  4,  81-89; 
4,  80—88;  4,  84—6,  8;  6,  11—6,  6.  XXX,  8,  6-4,  2.  Nissen  hat  sie 
gans  genau  abdrucken  lassen,  mit  den  Varianten  des  Vaticanus  und  den 
Lesarten  der  Ansgaben  von  Erasmus,  Accursius  und  Gelenins  begleitet 
nnd  mit  Kommentaren  versehen,  in  denen  ihre  Auffindung,  ihr  Alter 
und  ihr  Verhältnis  zum  Vaticanus  wie  zu  den  Ausgaben  des  Accursius 
und  Gelenius  besprochen  wird.  Wenn  ein  Urteil  nach  dem  beigefügten 
Lichtdruck  ge  tattet  ist,  war  die  Handschrift  im  zehnten  Jahrhundert 
geschrieben  worden  (Wattenbach  setzt  sie  «ogar  iii  das  zwölfte).  Nissen 
aber  vereetzt  sie  auf  Grund  von  Urteilen  anderer  in  das  neunte  und 
macht  den  Ver?nch,  den  Vaticanus  als  eine  Abschrift  des  Hersfeldensis 
zu  erweisen.  Dafs  ihm  dies  nicht  gelungen  ist,  hat  F.  Mhl  in  seiner 
Anzeige  Jahrb.  f.  kl.  Phil.  US,  790  bis  zur  Evidenz  dargethan.  Leider 
enthalten  die  Biuchstücke  keine  jener  Stellen,  an  denen  Gelenius  eine 
Lücke  des  V  ausfüllt,  so  dafs  in  dieser  Hinsicht  kein  neues  Licht  Uber 
das  Verfahren  des  Gelenius  verbreitet  wird. 

2)  H.  Wirs,  Philologns  XXXVI,  686  1 

8)  E.  Schneider,  Qnaestiones  Aramianeae;  s.  oben* 

4)  C.  Zangeni  r  1  ^ter,  l'np:edruckte  Emendationen  R.  Bcntleys 
SU  Nonius  und  Aminianus  Marcelimus,  Rhein.  Mus.  XXXIH,  468—477. 

6)  P.  Schröder,  Bentleys  Handexemplar  des  Ammianas  Mar» 
eellinuB,  Rhein.  Mus.  XXXV,  886—848. 


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18 


•)  Tlk  Mommsen,  Hemes  XV,  a4i— M6,XVU,  16»,  XXIV,  im. 

7)  M.  Herts,  Jftbrb.  f.  kl.  Flui.  188,  764. 

8)  Fr.  Vügel,  Jahrb.  f.  kl.  Phil.  127,  865. 

9)  L.  Xranbe,  Yam  übamenta  eritica,  Mönchen  1888,  S.  11—16. 

10)  B.  Ellis,  Jonrn.  of  Phflology  1866,  7a 

11)  R.  Novak,  Listy  tilüiügicke  XU,  3^0 3'j6,  XIII,  341— 340. 

12)  J  Cornelissen,  Ad  Ammiaaum  Marceilinam  ad?ersana  cri- 
Uca,  Mnemosyae  XIY,  284—604. 

18)  Th.  Stangl,  Phüologns  XLYI,  97. 

14)  0.  Oflather,  QnaestioBes  Ammianeae  eriticae,  Göttingen  1888. 

Bec  DLZ  1888,  1782.    NphilRundsch.  iö89,  70.  WSchr.  f.  kl. 

Phil.  VI,  1062. 

16)  J.      Madvig,  Adveisaria  eritica  III  (1689). 

16)  Dreclisler,  ZettBohr.  t  Ott  Gynrn.  XXXIX,  994. 

17)  M.  Pet8chenig,  Philologns  XLVIU,  722,  NphüRtmdsch. 
1889,  70. 

Unter  den  ftofsert  zahlreichen  kritischen  Beitrftgen  sind  die  von 
Zangemeister  and  Schröder  aas  Bentleys  Handexemplar  veröflfentlichten 
in  erster  Linie  zu  nennen.  Bentleys  glänzendes  kritisches  Talent  hat 
sich  aoch  hier  wieder  bewahrt,  indem  er  nicht  nur  eine  Anzahl  sicherer 
Verbesserungen  den  neueren  Kritikern  vorweg  genommen,  sondern  auch 
solche  bielien  verbessert  hat,  an  denen  bisher  alle  Versuche  scheiterten. 
Neben  ihm  haben  besonders  Corneli. -sen  und  Günther  zahlreiche  Stellen 
be^ftrochen,  aber  mit  weniger  Gluck.  Alle  Vorschläge  aufzuführen  wäre 
zwecklos.  Ich  teile  daher  zumeist  nur  solche  mit,  die  ich  für  gelangen 
oder  wenigstens  für  nicht  ganz  unwahrscheinlich  halte,  uud  bezeichne 
die  ersteren  mit  einem  Sternchen.  Der  Raumersparnis  halber  ist  Bentley 
mit  B,  Cornelissen  mit  C,  Günther  mit  G  bezeichnet  Zugrunde  gelegt 
ist  Gardthausens  Text. 

Lib.  XIV.  1,  1  Constantiani  B.  1,  2  dicentes  B.  1,6  morigcranter 
B  (=  Kiefsling)  quicquid]  si  quicquam  ß  —  posticam  B.  1,  8  scru- 
tauda  B  Horkel)  —  arcana  (für  erga)  scrutandi  C.  1, 10  evertenda 
B  —  opposita  B  (=  Gardthausen).  2,  2  vlis]  antris  B  —  eensün]  eine* 
modi  B  ^  [sensim]  Novak  —  velnt  lüee]  *  Tel  ntiles  B  (»  nee).  %  6 
deeeendmit  B.  9,  7  et . . .  oedant]  *  nt . . .  oedant  B.  9,  9  horrorem  B. 
2,  10  altftndiBe  B  -  eftue,  kgiones  B  —  loeatie]  colUitte  B.  2, 11  ar» 
tahm  makam]  parttboe  miliCnm  B.  9,  18  ita]  ntfll  B.  4,  1  rapadtata  B 
— >  *  deepmriai  B  —  ant  nM]  atqne  ei  8. 4,  6  procnl  inde  edneat  No- 
Tak.  6|  1  tnaolentiaftl  incidfntwm  B*  6, 4  aeeendebint .  •  ieperltatem  B 


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14 


iracundiae  (dat.)  .  .  quantitate  (abl.  c«usae)  C  ~  periditetnr]  proditor 
B.  5,  6  coluber  quidam  sub  vulpe  lateiis  B  —  temporibus  notaiu  inus- 
serit  sempiteruani  B.  5,  7  i)i  olectare  B.  5,8  *  rector  B  {—  Ernst).  6,  1 
intentum]  inceusum  B.  6,  8  raultos  <se  inferiores)  B.  6,  9  cinciilisl  *  iu- 
gulis  B  —  expandentes] *  explicantes  B.  6,  Ii  dmturnum)  diutui ii  (a  iu- 
t€riLur)um  G,  interituruui  WilainuwiLz  ^bei  G).  diuiunuiiu  (ob)  absen- 
tiam  W.  Meyer  (bei  G).  6,  13  totidem  defueris  [tempusj  B  —  eras  iu- 
terrogatus;  ei  ai  lüde  niiser  NoTik  —  «t  quo  tandem  miser]  aut  an  no- 
tiun  yisuros  Scbaeider.  6, 10  algoatis]  ferratls  B  —  caldbiis  B  —  ea^ 
tibas]  *  carpentis  B  (s  Haupt).  6, 17  suspensae]  sna*  penaa  ttadvig  ^ 
desinentes  B.  6»  18  sona  vel  flabiii  tianitaTe  C.  6,  20  ter  iam  nuns] 
triom  iam  ins  B  —  nixns]  niiis  ins  Hommsen  ^  iaetare  moUiter  cirros 
B.  6,  28  oantioribiu  B.  7»  8  vetitis]  initiB  B»  editis  0.  7,  8  diffldUsqne] 
disainulesqoe  B  —  dedit  id)  dedidit  B  Madvig.  7,  7  eipresse]  praesagiis 
C  —  *oaataai  G.  7,  U  snbiratos]  sabitarins  Q  und  6.  Wentsel,  Genetli- 
lia«on  Oottingense  (1888),  8.  I79.  —  7,  12  Afer  B  (=  Eie&ling).  7,  18 
res  extremas  C.  7,  16  saepe]  Semper  C.  7,  18  diiancinantium  B(8Blia. 
denbrog),  dilaniantinm  Vogel  —  armorum*  <vim>  B.  8,  2  intcrneciTe 
B.  8,  7  Hierapoli  vetere,  Nino  B.  8,  9  nominum]  hominum  Wirz.  9.  l 
certaminaj  *  examina  Schneider.  9,  6  *  incusari  B.  10,  3  *  amendabat  B. 
10,  9  auspiciis  B.  10,  10  via]  vox  B  (aber  vgl.  29,  2,  9  und  5,  45).  10,  12 
ratio]  ratiocinari  Madvig.  10,  13  veritatis  enim  absolutio  Semper  aperta 
est  et  simplox  Madvig.  10,  14  abesse  (liomanis)  G.  11,  4  tum]  diu  G  11,8 
quam]  umquam  Schneider,  perquam  C  —  levem]  saevuro  C.  11.  is  su- 
biectus]  abiectis  B.  11,  26  decremt nt  i  iniique  B  —  mentium]  soutium  B 
—  praetendere]  prehendere  C.  11,  34  sci  utari  ^posse)  Novak. 

Lib.  XV.  3,  G  ut  B  (=  C.  F.  W.  Müller).  4,  8  <imprii>v]vi  ix. 
5,  12*  acriter  inquiri  B  -  fastidissent]  *  asbedissent  Madvig.  r>,  16  co- 
gebatur]  *  c  lu  it.ii  atur  C.  5,  lü  extinguendum  <incendium)  G.  5.  25 
flexibilis  h.  5,  31  accensus  W.  Meyer  bei  G  —  teiideus  G.  5,  36  artiusj 
acrius  W.  Meyer  bei  G.  6,  4  temporis]  imperatoris  C.  7,  1  *  damnauduna 
B  (=  Erfiirdt).  7,  3  *  recta  B.  8,  12"^  anctam  gloriam  meam  B  G  Mad- 
vig —  qui]  qoia  Madvig  —  ittstias  B  G  Madvig  *  sappari  G.  8,  18 
gnavis  B.  8,  16  saaidciebaDt  B.  9,  8  Seriem]  *  areaaa  Dreebsler.  10,  5 
latnerint  <aut)  montanis  B.  10, 8  Brigantiam  B*  10, 9  barumj  Gruarom 
B.  10, 11  in  soUdam]  iasolidis  Madvig.  11, 17  rerom]  aqaanun  G. 

üb.  XVi.  1,  2  singnlas  B.  1,  8  lex.]  lux  B  G.  1,  8  adflixit]  ad* 
siriiixit  B.  2,  4  teaebris]  *  nemoribos  Novaic  2,  8  traditos]  tardatot 
ttapidos  C.  2,  10  arraa]  agmina  B.  4, 1  prodeätibot]  priuBODeDtibas  C 
4, 6  adtelsa  G.  6,  7  medioeriter  <eniditiu>  Schneider*  6, 9  correxsrit  6 
(ss  Eyssenhardt).  6,  17  abscessemnt]  arcentor  G.  8,  8  principalls  G  -- 
*quae  res  B  Haupt).  8,  18  Anicii,  ad  quorum  aemalationem  Mad* 
vig.  .  10,  4  eo]  eom  B  G.  10,  6  alterna]  aetheria  G,  aeterna  Novak.  10,  8 
pwanati  G  (aber  vgl  £2LV,  1, 12).  12, 8  <8oeio>  peiionli  Madvig,  p.  <aöcift> 


15 


6.  12,  14  *putabit  B  (==  Keilerbauer).  12,  18  vigore  C.  12,  29  <in> 
caotior  C.  12,  37  quidem  B  —  alfiusj  ulterius  C.  12,  88  labente  C.  12,39 
peodentis]  pont  ntis  C.  12,  46  affiatu  B.  12,  (ii  suij  suis  G. 

Lab.  XVII.  3,  3  contrnsisse  B.  4,  6  labra)  *  delubra  C.  4,  16  di- 
eestisqne  per  circulnm  Mfidvig  —  iu  perarduura  inaoe  Madvig,  ut  per 
ardua  in  inane  Schneider.  4,  2Ü  C"*^  (noXov)  -j^povoy  ü.  4,  22  öeduApr^/Aat 
mn  xf^iru^  G.  4,  23  ijjrdmjtTev  B  -  {xat}  cu^x^j/i^ig  G  —  ßaatXgiav  G. 
S,  4  alwoliite  B.  5,  6  *recta  ratio  B  {am  Erflirdt).  6,  II  fondendiim 
Bfits.  5,  la  *i]i8ipieii8  B  Haapt)  —  *C0DtniBl  B  Haupt).  7,  2 
ealigini  G.  7,  4  *  necesutadines  B  Hanpt).  7,  It  qua  snbnpaeimt 
hmiBm  B,  [umidij  C.  7, 12  trenom  B.  7, 18  limis  B.  7, 14  oonaidenti- 
bDB  (oodd.)  Sclioeider  und  Togel.  8, 1  in  iasaniMo]  iDBanam  B  —  mar* 
BÜNifi  B  C.  8,  2  taadem]  tatnm  Schneider  —  solom]  aolidnm  B  —  XVII 
(statt  XX)  B;  y^.  9,  2.  8,  5  repedantea  B.  10, 3  ita  gnavitar  <itar>  C. 
10,  6  armatonun]  morarum  C.  11,  2  qaosqna  B.  12,  9  iiand  parvi]  ardai 
Novak.  12,  11  potior]  pariter  C.  13,  3  dolose  C.  13,  6  niigrantesj  morantee 
Nofak.  13,  9  exercitus]  percitus  C.  13,  13  fructuque]  fastuque  C.  13,  23 
motari  B.  13,  26  *gratior  ea  Novak.  13,27  *  oitari  C.  18,82  <8i>  in« 
tegra  B  {=  Hanpt). 

Lib  XVIII.  1,3  <alia>  acta  B  Madvig.  l,  t  *  vi  quis  B  (codd.). 
2,  7  contiugit  B.  2,  11  cum  sudibusj  succinctius  ^<  luieider.  2,  12  perru- 
pere  B.  2,  17  *  viriumque  B  Schneider  (codd.).  2,  lü  destinafuni  C  3,  1 
fecerej  lunx^  re  Novak.  3,  7  Nt  teris  C  Schneider.  4,  1  praesagiti  ujci  C, 
praescitiones  B.  4,  7  *  Samosata  B.  6,  3  conti  ariiis  B.  5,  5  *  vegelus  C. 
5,  8  ardentemj  tardantera  G.  6,  6  reus  <ut>  pruditor  B,  reu8  proditae 
C.  6.  7  agitatis  itaque  latiouibus  H  6,  n  +  afuit  B  (=  C  F.  W.  Müller). 

7,  6  qiiit  <^pa)iüiü  G.  7,  7  *  praeiiuiiiiauLia  U.  7,  Ö  prorogatione  utili 
B.  7,  9  daritia  et  fiducia  ß.  7,  10  erectus  B.  8,  2  tractus  B.  8,  4  *  Sa- 
Boaata  B  (V).  8,  8  solet  C.  8, 18  *  agebat  Madvig.  9,  2  ubere  C.  10,  2 
dagredi  C.  10, 8  *ad  naqne  B  (BQronof). 

üb.  XYini.  1,  11  Adomdi  B.  2, 8  et  fixae  C.  2, 18  ezarebanA  B 
Sehscider  —  enim  tenentiuin  andique  Schneider.  2,  16  fhutrati  cnram 
oimia  intentam  aolntia  Petaehenig  (anlmis  sa  animabns  wie  XXI,  14,  8, 
XXVI,  7,'  9).  8,  8  destinabatnr  B.  6,  8  netantibnsqne  B  C.  8,  8  onraal 
ifaa  6.  8»  4  ttt  retantataa  B.  8, 7  interinmo  C.  8, 8  le?iter  procedentiiun 
Hertz.  6,  9  concureatioDi  B*  8,  12  *  campidoctoribns  C.  8,  2  perfecit 
W.  Jfejer  bei  G.  8,  8  aspecto  B.  8,  8  [qui  per]  puteoque  iniectus  C  — 
orebamor  ß  C  Gruter.  —  9,  8  qnibus  *coDtextis  C.  11,  2  aniroabatur 
B.  11.  11  vermtis,  iam  propinqua  pemicie  externis  B.  11,  12  solo  B  C. 
12,  2  adfiogendo  C.  12.  9  [lata]  C.  12,  11  posteaf  poeta  C  —  semper 
et]  semet  B,  aemper  se  C.  12,  12  sed  ß       Hermann).  12,  17  repre* 
ätadel  C. 

Lib.  XX.  2,  4  ♦  tarnen  <ea)  est  C  —  maeretj  haeret  B.  4,  5  en  t  tis 
^.  4,  8  prociursarej  properare  G.  4,  13  iure]  sccure  U.  5,  ü  ingeutibus, 


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16 


cancti  si  B.  7,  2  certis]  crebris  B.  8,  9  liberi  C.  8,  10  coniectAns  B, 
contemplaus  C.  8,  12  <ut>  ntilia  G.  11,  10  iactuque  C.  11,  19  diruptis 
B  (=  Gardthausen).  11,  23  caünanim  igniqne  correptis  G  —  (reliqua 
et)  iam  6. 11, 28  oritur,  radiorum  spleDdorem  concipiens,  ostendit  M&dvig. 
11,  82  aerumnosa  perpessus  vnlnera  et  C. 

Lib,  XXI.  1,  6  ems]  spes  Madvig,  acrius  G.  1,  7  acccdere  B  — 
potueriL  Madvig.  1,8  bis]  signis  Madvig.  i,  10  fatidici  C.  1,  11  uucuin] 
soricum  B.  1,  12  fallerentur  interdum,  quae  B  Madvig.  5,  1  clariusj  ela- 
tius  B.  6,  11  detestabili  Kovak.  6,  l  tempora  Madvig.  6,  3  committeretur 
G.  6,  7  contmo]  eonatricto  B.  8,  2  incertusj  perdtas  B,  9,  6  ex  pro- 
pinquis  ezdii  B.  10, 2  ezlünc  C.  11,  2  aberem]  ntilem  G.  12, 6  spen- 
bator  B  (»  GtrdtbaoBen).  12, 9  valide  B.  12, 10  iterom]  Interim  B.  12, 11 
licet  B  (sB  Keflerbouer).  12,  18  propugnaenlam  B.  12,  28  adflagranti] 
ilagitaiiti  B.  14, 4  üufmapamaTtSB.  1«,  8  XXXYm  und  XUT  B  (sWt0- 
ner).  18,  6  probationes]  profaesiones  B.  18,  8  amaro  tnüiietro]  marem 
Iniese  Petscbenig.  18, 10  *ficta  B  (=  Henmum)- 18, 19  edita]  nitida  B  G— 
genifl]  «dentibiu  Madvig.  18^21  *  ministrabantar  G. 

Lib.  XXn.  2, 8  mmifl]  moris  B.  8,  7  eesserat  B  (eodd.).  4,  5  nan- 
qne  abandantiB  G.  8, 8  emicta]  *  tum  et  B.  8, 18  in  boTem  ad]  inde  ns- 
qne  ad  B,  in  vaccam  nsqae  ad  Madvig.  8,  14  *  Htus  B  Gardthausen). 
8,  16  arduae]  duae  B.  8,  29  extremum]  Euzinnm  B.  8,43  potissima  B. 
8,  44  *  litus  B  (=  Gardthausen).  8,  46  glebasqne  B  (=  Wagner).  9,  1 1 
pedicnloso  B.  10,  6  protectorum  Madvig.  12,  6  *  concedendis  B  (=  Wag- 
ner). 14,  S  laetabatur  Schneider  (codd. ).  14,5  ut  prudentes  definiunt 
Madvig.  14,  7  expressis  B.  7,14  necatur  propago;  par  enim  ei  bos  fe- 
mina  invt  nta  Madvig.  15,  6  abundanter  B.  15,  11  aquis]  spatiis  B.  15,  21 
bifidi  caudaque  B.  15,  32  separaraus  Madvig.  16.  6  regio  iure  reiritur  ö. 
16,  8  aer  ipse  Madvig.  16, 14  ♦amoenus  B  (=  C.  F.  W.  MtlUer).  16,  15 
regionum  B  (codd  ). 

Lib.  XXIII.  1,  2  ♦diffiindens  B  —  Hierosolyma  B.  i,  6  *  mon- 
strabat  B.  1,  7  remittentem  vigoris  Madvig.  2,  5  *usui  B  Kiefsling). 
3,  7  oportuiiitate  C,  Wirz.  4,  2  hac]  hic  B.  4,  8  *  cedentis  B  (=  Gardt* 
hausen).  5,  3  exacenantia]  exuberantia  Madvig,  exacervaiida  G.  5,  17 
clarente]  relabente  Novak.  5,  18  recensj  species  B.  6,  12  *Carinaniae  B 
(a  Gardtbausen).  6,  17  plagis  B  —  eieeseit,  ei  in  latnm  ante  quam  sa- 
bUnütts  Madvig.  6,  80  edont]  dant  B.  8, 81  abnndat  *itaqae  Madvig  — 
[ditibos]  Novak.  8,  88  post]  proprio  B.  8,  70  deieetibns  Madvig.  8, 78  sed 
Batira  Scbneider. 

Lib.  XXini.  1, 1  exaeU  G.  2, 18  dirigebant  G.  2, 14  *  aeqni  vi- 
gores  G.  2, 18  sed]  sie  G.  2, 17  tectos  B  Wagner).  4,  18  infraogi- 
biiinm  B.  4,  16  flexn  *  atrictiore  B  —  dnxisaent]  direxissent  G.  4,  18 
anoatia]  aalmatiB  G.  4, 80  adflata  semastos  G.  6, 1  pnbe]  nbere  G.  8,  li 
*sonans  classicnm  iam  invaret  B.  8,  12  ^avenorom  B  G  Madvig.  8,  7 
diu]  Sic  G. 


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17 


Lib.  XXV.  1,  2  proppmntcr  B  —  proterens  B,  proterrens  C  l,  8 
iDoixi  und  tutius  G.  1,  12  deusi^  IuMimini<il  *  densias  B.  2,  3  prostratus 
C.  2,  6  halitus  B.  3,  2  armaj  agrmua  IL  4,  l  ♦accedentps  B  (=  Wagner). 
4,  8*rerum  omniom  B.  4,  25  bellorumj  ff  rvurum  Petsciieuig.  6,  1  ^caesis^ 
extisqae  C.  7,  1  variis  Ii.  8,  I  inaccrati  B.  8,  14  velut]  uel  B.  9,  1  extolit 
sub  <lime^,  migiatiouera  C.  10,  3  degrcdi  B. 

Üb.  XXVL  2,  5  propere  ß  (=  Pricaeus).  3,  1  crebresccbant  B  — 
ipertbt  B.  4,  t  nestias]  destines  C.  i,  8  diii  volTens  C,  Wirz.  6,  3  sero] 
Terbo  Uadvig,  iteram  Schneider.  6,  10  ketanter  C.  6,  11  ardenti]  aa- 
<lendi  B.  6, 16  aalaeom  vei  macbinationem  Madvig,  a.  vel  infimam  caw 
tioBem  Stangl.  6, 17  ita  timidins  G.  6,  20  ^Adramytenas  O  —  degener 
C  -  eonfoasas  est  <et>  6. 7, 10  saontm]  eignonun  G.  8,  S  inrisiTe  eom- 
paUabator  [ot]  Novak.  8,  6  rectorie]  diaetae  Hadvig.  8,  0  cobaeren- 
ttr  TogaL  8,  11  bao  arte  O.  9,  S  Statine  B.  9,  11  aed  B  ilyasen- 
bardi). 

Lib.  XXYn.  8, 8.  IHe  foii  Gelenins  ergftuten  Worte  et  ambitiöse 
ponte  exoltat  atque  firmisaimo  qnem  werden  durch  eine  rOmiscbe  In* 
Schrift  bestfttigt;  sie  alaiidea  also  im  Hersfeldensis:  Mommsen.  d,  10 
exordieos  B.  4,  3  agroruroque  latitadinc  C.  4,  5  ^  densitatae  6.  5,  6 
evagatis  C.  6.  6  *augustum  C.  6,  7  *  vobis  IS  n.  a  concinentem  (parcius 
invidiae  motu  dicitur)  Madvig.  7.  4  celatum  C.  7,  6  [id  est  divinitati  ac- 
ceptos]  B.  7,  9  velint,  effici  maxiniae  p.  e.  virtutis  Madvig.  0,  4  libere 
C.  9.  7  avia  nior;!!nm  saxaque  quae  C.  10,  6  intentioribus  C.  10,  10  quo 
•ita  ut  placuit  Novak.  11,  2  <mnitum)  potuit  G,  poleus  W.  Meyer  — 
se  cotburno  erigere  tragico  C  —  omni]  comicu  C.  U,  4  *ille  G.  12,5 
magister  <alter>  B. 

Lib.  XXVIII.  l,  7  reginienta  (in  jitiirum)  B.  1.  12  acriores  C  1,33 
rotae]  molis  C.  1,  45  post  adiiiiui.sli  alioiirm  adcptam  G,  prr  administra- 
tiooem  W.  Meyer,  l,  .50  stupro  G.  l,  51  auci:u  J  jualignus  SchuciJor. 
2.3  conlidebaiitur  C.  2,  12  eventus  C.  2,  14  iiiütuj  nutu  C.  3,  9  ValentisJ 
*  ut  lenU  Mommsen.  4,  8  arma]  agmina  B.  4,  9  Cleopatram  B.  4«  12  cq- 
moedüa  facetiaa  B.  4, 17  fratrem  interficere]  pbrynen  inteniipere  Schnei* 
der.  4, 20  extomm]  astrorom  G.  4, 82  anra  mobilioretn  C  —  defervnerlt 
C.  4, 88  et  indidbns]  a  indicibns  O.  6,  7  incosabit  <ut)  G. 

Lib.  XXVUn.  1,  9  praeatabilem  G.  1,  81  qaidem  C  —  praesa- 
gitionnD  C  ~  initiatua  C  —  recinentibas  EUis.  1,  48  forensi]  oria  G. 
%  3  alüqoe]  invalidiqoe  G.  2,  24  lentua  6,  2,  25  nrnlta]  ultima  Gw  8,  1 
bis]  hic  Madvig.  3,  9  ezoptana  similea  editunun  atrages  B.  0, 11  conanmp- 
tam  a  0, 14  ancta  G.  B,  16  *iii8to  B,  Schneider. 

Lib.  XXX.  1,  18  ioexpiabile  C*  4,  6  coaditae  G  —  qoi  loeoa 
in  Eaboea  est  verteidigt  Schneider.  4,  0  ancnpantes  G.  4«  18  per]  *  post 
C.  4,  19  fistula  <sola>  Schneider.  6,  8  caratins  B.  5, 14  coacto]  concito 
0-  6,  19  dispuUaset  C.  7,  6  ut  arces  prope  flumina  sitas  et  tnrbines  bar* 
barorum  frenantes  defenderet,  Gallias        Mommsen.  7,  10  voracesj  pro^ 

JalHcsbeiklu  fir  AlieitliiintirfMmciiaft.  UCXU.  Bd.  (18B1.  H.) 


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18 


caces  C  —  rerntn  Seriem  B.  8,1  hcne  merita]  *praecipua  Novak.  8,8  post] 
•per  W.  Meyer.  8,  4  exercitavit  G.  8,  10  *individuam  C. 

Lib.  XXXI.  1,  4  *  vaccula  B  (=  Haupt),  l,  5  arpioipSivTai  B.  2,  9 
*destricto  comminus  B.  2,  18  civitates]  caritates  B.  5,  9  *  intentus  B 
(=  Gardtbausen).  6,  12  de  habitu]  *adbibita  prndentia  Madvig.  6, 5  enecati 
Sehneider.  7,  6  eonfisi]  *  eontle  C.  7,  15  *  quicquam  remittebant  G.  8,  5 
acatios]  totins  Schneider.  9,  8  eongregatusqne  Ö.  9,  4  incentore  C.  10,  8 
etenim  Lentienses  O  —  (emptabant  G.  10«  8  Romanamni  B,  Madvig,*renim 
B  (»Haupt).  10,11  adfolsisset  B.  11»  4*incedente  B  (« J^yssenhardt). 

ObersetzuDgen. 

Auszüge  aus  Ammianns  Marcellmus  übersetzt  von  Dr.  D.  C  o  s  t  e. 
Leipzig  (ohne  Jahr).  118  8.  8.  (=  Gesehichtachreiber  der  deutschen 
Vorzeit,  Band  3). 

Bec  LiL  CentraLbiatt  1880,  1030. 

Die  Einleitung  unterrichtet  in  KOrze  über  Ammiana  Leben  nnd 

Schriften.  Die  Übersetzung  giebt  die  einschlägigen  Stellen  Sn  ihrer 
Beihenfolge,  auf  Wiedergabe  oder  Nachahmung  des  Stils  wird  verzichtet. 
Die  technischen  Bezeiclinungen,  namentlich  die  AmtsUtel .  sind  unQber- 
setzt  gelassen,  um  das  Verstflndnis  nicht  zu  erschvireren.  Welcher  Text 
zugrunde  gelegt  ist,  wird  nicht  gesagt  An  der  Übertragung  selbst  ist 
mauchcs  zu  tadeln.  Gleich  zu  Anfang,  XIIII,  10,  1,  sind  die  Worte  caeli 
reserato  tepore  weggelasepn  und  das  Jahr  des  siebenten  Consulats  des 
Constantiiis  (354)  ist  niclit  bezeichnet;  dieser  heifst  seltsamer  Weise 
Constantin.  10,  2  ist  der  Cäsar  Gallus  irrtümlich  mit  »die  Galliert  über- 
setzt. 10,  5  wird  auruiii  secum  perferens  durch  »mit  hinreichenden  Geld- 
mittolna  wiedergegeben,  oocultius  aber  weggelassen.  10,  6  wird  statt 
Rauracum  eingesetzt  Augustu  Rauracorura.  XV,  4,  8  sind  die  Worte 
biiie  parsimoniu  übersehen  und  semitas  wird  mit  »Fufsstegent  übersetzt. 
Ebendort  bietet  der  Text  periculoque  praesidio  tenebrosae  noctis  ex- 
tracti,  was  bedeuten  soll  »unter  dem  immerhin  bedenklichen  (!)  Scbntie 
der  dimitlen  Nacht«  XVI,  2,  l  mnros  spatiosi  t^uidem  ambitus  »deren 
Hanero  swar  stattlich  aussahen«.  XXXI,  8,  l  fehlt  beliicosissiml.  8,  8 
magnoram  dlscriminnm  metnm  volnntaria  morte  sedavit  »zog  er  es  vor, 
dnreh  freiwilligen  Tod  dem  Zusammenbrach  seines  Reiches  zuTorzukom- 
men«.  i,0  homines  maculosi  »ausgesuchte  Schufte«;  dan  Hauptwort  hätte 
genfigt.  4, 10  insidiatrix  afiditas  »schamlose  Habgier« ;  richtig  »lauernde«. 
4,11  duces  invisissimi  »jene  Lumpe  von  Generalen«;  vielmehr  »jene  all- 
gemein  verhaften  Generale«.  —  Nach  diesen  Proben  wird  niemand  die 
Übertragung  für  getreu  und  fehlerlos  ansehen.  Wer  ohne  Kenntnis  des 
Lateins  sich  aus  diesem  Buclie  über  die  Germanenkriege  jener  Zeit  un- 
terrichten wiU,  wird  ein  ungefähres  Bild  der  Tbatsachen  erhalten;  eine 
Übersetzung  im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes  bietet  es  nicht 


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ABMlft>» 


19 


Eine  dänische  Übersetzung  in  drei  Bänden,  besorgt Ton  Y. Ülimann, 
erschien  bei  Schönberg  in  Kopenhagen  1877—1881. 

Exeerpta  Yalesiana. 

£.  KUbfi,  BasYaleBische  BracbstOck  sor  GMchkhte  Oomtaotins, 
Philologns  47  (1888)»  8. 68—80. 

Kacb  Klebs  ist  ueih  r  dt  r  A(  nonymus)  von  Orosias  abhänclfr  noch 
umgekehrt  Ori  ^jus  von  A,  sondern  das  Bruchstück  ist  von  oiiieni  christ- 
lichen Fanatiker  ans  Orosius  interpoliert  worden.  Die  Paragrapbe  20, 
29,  33,  34,  35  entnahm  derselbe  wörtlich  dem  Orosius.  Zu  den  Worten 
§  8  in  supplicium  persecutionis  iniquissimae  gab  wohl  Orosius  Anlafs 
and  Stoff-  Aufscrdem  hat  der  Interpoiator  einige  profane  Notizen  dazu- 
gegeben und  manches  verkttnt  und  zerrfittet,  wie  in  den  §§  6  ~  1 1.  Die 
Beweise,  dafs  das  Bmehattt^  ta  dieser  Art  gefälscht  warde,  sind  teils 
saddiehe,  teils  sprachliche.  Der  Verfasser  kehrt  sonst  nirgends  einen 
christfiehen  Standpunkt  hervor;  die  Worte  zu  An&og,  divi  Clandii  op- 
tini  prindpla  nepos,  könne  nor  ein  Heide  geschrieben  haben.  Im  §  90 
ist  ipsnm  ▼6Uig  sinnlos  and  dem  Orosius  gedankenlos  nachgeschrieben, 
bd  dem  es  (VII,  28,  18)  seine  Berechtigung  hat  Als  dttrftiges  An- 
ksttpfungsmittel  dient  dem  Interpoiator  item,  das  der  Verfiuser  des  Bruch* 
Stückes  nie  verwendet  (§  2fl  ist  idem  su  schreiben).  —  Das  Fragment 
stammt  in  seiner  ursprünglichen  Gestalt  wahrscheinlich  ans  einer  bio- 
graphisch angelegten  Kaisergeschicbte ,  deren  Verfasser  wie  Ammian 
Heide  war.  Das  Latein  gehört  nach  den  von  Klebs  gegebenen  Nach- 
weisen dem  vierten  Jahrhundert  an.  —  Nach  meiner  Ansicht  hat  ein 
Onist  in  der  Absicht,  den  ersten  christlichen  Kaiser  zu  verherrlichen, 
ein  uns  unbekanntes  heidnisch  oder  indifferent  gehaltenes  Geschichtswerk 
mit  den  für  seine  Zwecke  passenden  Abschnitten  aus  Orosius  in  rein 
mechanischer  Weise  zusammengescbweifst.  Dieses  Geschichtswerk  war, 
wie  C.  Wagfner  im  Philologns  45  (  1886),  S.  545  ff.  annimmt,  eine 
Familiengeschichte  Constantins,  die  von  '293  —  360  reichte  und  aufser 
vom  Anonymus  auch  von  Eutropius  und  Aureliiu  Victor  ausgeschrieben 
wurde. 

Ampelios. 

J.  R.  Wijga,  Uber  de  viris  iUnstribns  nrbis  Bomae  (aieho  anter 
Victor),  S.  187 

nimmt  46,  6  hinter  den  Worten  Nero  Asdrabalem  excepit  et  ingenti 
proelio  vicit  eine  iAcke  an. 


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£ii(ro|iiu. 


Eatrojpiug. 

W.  B.  Hering,  Stlmmea  ans  dem  Altertum.  III.  Entrop.  Gdr- 
lito  1880 

ist  mir  nicht  sngelconimeni 

P.  Ebelin g:  Qaaestioaes  Eatropianae.  Diu.  Halle  1881.  68 S.  4. 
Ree.  Phil.  Bnndadi.  1881,  »84. 

Der  Verf.  hol  sieh  die  Angabe  geetellt,  die  Qnellen  Eotropa  ftr 
die  Zeit  fon  Caesar  bis  Carinns  zn  ermitteln,  nnd  serlegt  diesen  Zeil* 
ranm  in  drei  Teile,  deren  erster  bis  Domitian  reicht,  mit  dem  Sneton 
abschließt  Es  wird  snnAchst  nntersncht,  ob  nnd  welche  Übereinstini» 
mnng  zwischen  Entrop  nnd  Sneton  herrscht  Über  Caesar  nnd  Angnstns 
giebt  Eutrop  eine  Menge  Nachrichten,  die  sich  bei  Sueton  nicht  finden, 
wahrend  sich  in  der  Geschichte  der  Kaiser  von  Tiberins  bis  Domitiaii 
nnr  weniges  nachweisen  läfst,  was  nicht  auch  bei  Sueton  steht  Daraus 
ergiebt  sich:  Entweder  ist  Sueton  direkt  und  daneben  eine  andere  Quelle 
benutzt,  oder  ein  verlorenes  Geschichtswerk  allein,  in  welchem  Sueton 
schon  anH?p70gen  war.  r^ptztprrr  Meinung  neigt  sich  Khelinf^  zu  und 
denkt  an  Cordus.  Aber  mun  weifs  nicht  einmal,  wo  dieser  bri^'ano,  ob 
mit  Nerva  oder  mit  Caesar.  Dio  und  Tacitus  sind  als  Quelle  ausge- 
schlossen. —  Für  die  Zeit  von  Nerva  bis  Üecins  kdinnir  n  hauptöäcblich 
Marius  Maximas  uud  Cordus  in  Betracht  Erziel  er  ist  von  Eutrop  ftUr 
Nerva  und  iiijiiu  benutzt,  weiterhin  sei  überall  Cordus  als  Quelle  an- 
zunehmen, da  bpartianus  und  Capitolinus  mit  Eutrop  mehrfach  nicht 
tlbereinstiramcD.  —  Für  die  dritte  Periode,  die  Zeit  von  Decius  bis 
Carinus,  gewinnt  Ebeling  das  rein  negative  Ergebnis,  dafs  Pollio,  Vo- 
piscus  und  Dexippas  nicht  ausgebeutet  sind.  ->  Die  Arbeit  stiltst  sich, 
wem  man  vom  Nachweis  der  Ohereittstinimnng  swisehen  Entrop  nnd 
Sneton  absieht,  vielfach  anf  Hypothesen,  die  von  andern  aafiiestellt  sind. 
Hit  dissen  steht  oder  fillt  anch  die  Cordnsfrafe* 

G.  Wagener,  Jahresbericht  Aber  Eutrop  III,  Philologns  45  (1886), 
8.  609—661, 

bespricht  anf  Ornnd  eigener  nnd  fremder  Studien  die  Qoellenfrage  bei 
Entrop.   Ich  verzeichne  nnr  die  Ergebnisse. 

FOr  die  Zeit  der  Könige  nnd  der  Republik  lag  die  von  C.  Zaage- 
meister  nachgewiesene  Epitome  aus  Livius  zu  Grunde. 

Als  Nebenquelle  diente  das  nämliche  Werli,  wekhes  Floras,  Am* 
pelius  und  der  auctor  de  viris  illnstribus  auszogen. 

Für  die  Kaiserzeit  ist  Snptons  Werk  nicht  benutzt. 

In  der  Geschichte  Caesars  und  Augustus  sind  zu  unterscheiden 
1)  als  Hanptqaelle  ein  Unbekannter,  der  Sueton  ausschrieb  und  mit  Zn- 
stttzeu  versah,  2)  die  Liviusepitome. 


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EotrapiM.  21 


Für  die  Zeit  vou  Iibenuä  hm  Domitian  ist  der  erweiterte  Saeton 
die  Hauptqaelle. 

Die  Zeit  von  Kerva  bis  Diocletian  ist  nach  der  von  Luoiaita  nach- 
gewieseDen  Torloreiieii  Kaisergeachidite  bearbeitet 

FOr  die  Jahre  S9a— 860  war  eine  Famfliengeschiclite  des  copstan- 
tinischen  Baiiaee  die  Quelle. 

Die  EreignisBe  der  Jahre  861  -  864  hat  Entrop  ans  Eigenem  hin- 
sngefllgt 

M.  Manitius,  Beiträge  zur  Geschichte  der  römischen  Prosaiker 
im  lütteUher.  X.  Eotroplas.  Rhein.  Mos.  46,  6.  191—198, 

giebt  Daten  Uber  die  Benntsang  Eatrops  im  Hittehdter. 

J.  Schorn:  Der  Sprachgebrauch  des  Eutropins  I.  Progr.  von  Hall 
im  Tirol,  Innsbrack  1688.  46  8.  8.  —  Ii.  Progr.  Ton  Laibach  1889. 

80  a  8. 

Ree-  Areh.  f.  Lexikogr.  VI,  690.  Zeitscbr.  f.  Ost  Qjmn.  40,  656. 
41,  471. 

Im  ersten  Teile  werden  besprochen  die  synt  coovenieatiae,  synt. 
caannm,  der  Oebraneh  des  Sahst  und  A4j«;  der  iweite  behandelt  die 
Pronomina,  Adverbia,  Primpositionen,  Coiünnctionen,  Tempora  nad  Modi, 
die  sobordinierten  Sitse  and  die  Partieipiea.  Anhangsweise  sind  Be- 
merknngen  ober  den  Stil  beigefllgt  —  Die  flbrigens  recht  fletliUge  Ar- 
beit leidet  an  dem  Grandfehler  des  Zaviel.  Es  werden  nicht  nur  gans 
gewöhnliche  nnd  selbstverständliche  Dinge  vorgebracht  (z.  B.^  dafs  Etttny 
bei  nnbo  consulo  invideo  auch  den  Dativ  setzt !),  sondern  die  Darstellung 
wird  auch  häufig  durch  die  Heranziehung  von  Ungehörigem  störend  beein- 
flafst  So  fehlt  die  Übersichtlichkeit,  nnd  gerade  das  was  man  zu  er- 
fahren gewünscht  hätte,  die  Eigenart  der  Diction,  tritt  nicht  hervor  Der 
Textkritik  pi^ht  der  Verf.  zwar  nicht  aus  dem  Wege,  aber  sie  wird  auch 
nicht  gefördert.  Unter  den  mancherlei  Versehen  ist  vielleicht  das  wun- 
derücb'^te  IT,  S.  21,  wo  promittere  mit  dem  Gerundiv  für  auffällig  befun- 
den wird.  Dem  Verf.  war  offenbar  das  Gerundiv  als  Ersatz  des  inf-  fut. 
pass.  im  Späiiatein  unbekannt 

Aaagaben. 

1)  Eutropi  breviarium  ab  urbe  condita  cum  versionibus  Graecis  et 
Pauli  Laüdulfi(jue  additamcntis  recensuit  et  adnotavit  H.  D  r  o  y  s  e  n 
(Mon-  Germ.  auct.  ant'.  tom.  II).   Berlin  1879.  LXXII  u.  428  S.  4. 

Ree.  Jenaer  Lit -Zeitung  1879,  321.  LC  1879,  1617.  Zeitschr.  f. 
Ast  Gjmn.  1880,  838.  Phil.  Anzeiger  X,  i8. 


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22 


Eutropiuä. 


a)  Entropi  brevUuriniD  ab  nrbe  coadita  ed  C.  Wagener.  Leipzig 
1884.  Tin  n.  90  S.  8. 

Ree.  BpiiWSchr.  IV,  1409.  Blätter  f.  (1.  bayer.  fi}  mn.-Wesen 
XX,  501.  Phil.  Rundsch.  1885,  459.  LC  1885,  1043.  Zeitschr.  f.  d. 
Gymu.-Wesen  39,  427.  Zeitschr.  f.  öst.  Gymn.  36,  367.  Phil.  Ans. 
XV,  612.  Ceotralorgan  f.  d.  Realschulwescn  XV,  480. 

8)  Eatropi  breTiariam  ab  urbe  ooadlta  raeogn.  F.  Ruebl.  Leipiig 
188T.  XIX  n.  90  8.  8* 

Reo.  Zeitsehr.  f.  Ost.  Gymn.  38,  848.  WSchr.  f.  U.  PUL  V,  242. 
BiTista  di  filologla  XVI.  238.  LC  1888,  1582. 

Droysen  teilt  iti  dem  prooemium  S.  II  ff.  die  Handschriftea  des 
Eutropius  in  drei  Klassen  ein.  Zur  ersten,  von  ihm  mit  A  bezeichne- 
ten, gehören  der  Gothanus  (G)  saec.  IX  und  der  verlorene  Fuldensis 
(F)  Sylburgs.  Die  zweite  (B>  ist  vertreten  durch  einen  Leidensis  (L) 
saec.  X  und  einen  ßertinianus  (0)  saec.  X— XI,  die  dritte  (C)  durch 
einen  Vaticanus  (D)  vom  Jahre  1313  und  durch  die  Handschriften  des 
Paulas  Diaconns  (P).  Einer  Mischklasse,  welche  Lesarten  aller  drei 
Familien  bietet,  gehören  zwei  Ezeerpten-Handschrifken  an,  unter  denen 
der  Petropolitanns  im  9.,  der  Palatlnns  zn  Anfang  des  18.  Jahrhunderts 
geschrieben  ist  Ganz  beiseite  gelassen  hat  Droysen  einen  Lincolniensis 
nnd  den  Parisinns  5802,  beide  ans  dem  12.  Jahrhundert  Auf  dem- 
selben Handschriftenapparat  beruht  auch  die  Ausgabe  Wageners.  Da^ 
gegen  hat  Bohl  nicht  nur  den  Petropolitanus  ( J),  Lincolniensis  (jI)  und 
Parisinus  6802  (ir)  berücksichtigt  sondern  auch  noch  zwei  weitere  Hand* 
tcbriftrn.  drn  PaHsinus  T240  saec  X— XI  (//)  und  einen  Harleianna 
saec.  XII  (II)  herangezogen.  Neben  den  Handschriften  des  Eutropius 
und  Paulus  kommen  für  die  Herstellung  des  Textes  zwei  griechische 
Übersetinngen  in  Betracht,  und  zwar  weniger  die  spätere  des  Capito, 
von  der  übrigens  nur  mehr  Bnirhstflcke  ^vorhanden  sind .  als  die  des 
Pftanius,  eines  jüncrnrpn  Zeitgenossen  des  Eutrop.  Obwohl  frei  gehalten, 
ist  diese  Übersetzung  doch  tiberall  dort  von  hohem  Werte,  wo  mit 
Sicherheit  ermittelt  werden  kann,  was  in  dem  Exemplar  des  Päaniub  ge- 
standen  bat. 

In  der  Wertschätzung  und  Benutzung  der  aufgezählten  Hilfsmittel 
nimmt  jeder  der  drei  Herausgeber  seinen  eigenen  Standpunkt  ein.  Droysen 
baut  seinen  Text  im  wesentlichen  auf  dem  Gothanus  auf  und  weicht  vou 
der  Klaase  A  nur  aus  zwingenden  Grtlndea  ab  Wagener  stellt  den  Ful- 
densis am  höchsten  und  berttcksicbtigt  aufserdem  in  mehr  FSUen  als 
Droysen  die  Klasse  B  nnd  C  sowie  die  Übersetzung  des  Pftanius;  im 
ganzen  jedoch  entfernt  sich  seine  Becension  Ton  der  0roy8en*scben  nidit 
weit  Bohl  dagegen  befolgt  den  Grundsatz,  in  jenen  Fftllen,  wo  der 
Petropolitanus  mit  A  nicht  Obereinstimmt  nnd  aufserdem  BC  allein  oder 


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Eulropiufl. 


98 


in  Yerbindimg  mit  dem  Lfncoln.  n.  Paris.  78i0  oder  andi  nur  B  lu  Yer- 
biodong  mit  A  n  Ton  A  sich  eatfernen,  die  Lesart  der  ersten  Klasse 
sn  Terwerfes.  Anfserdeni  Iftfst  er  auch  weit  mehr  Koqjelctiiren  im  Texte 
lo*  Um  non  das  Verhältnis  der  drei  Ausgaben  sn  einander  Idar  und 
anschanlicfa  danalegen,  verzeichnen  wir  nachstehend  alle  Abweichungen 
Wageners  (— W)  und  R&bls  (»R)  von  Droysen  (»Br.)  mit  Ausnahme 
jener,  die  sich  auf  die  Orthographie  bezieben. 

Praef.  Yalenti  {Gothico)  maximo  R  mit  B. 

Lib.  I.  2,  2  <tuiD,)  cum  R  gegen  A;  doch  Tgl.  II,  18,  2,  wo  A 
ebenfalls  tum  nicht  hat,  die  Übrigen  Handschriften  aber,  denen  R  folgt« 
es  einschieben.  —  2,  2  vicinas  urbi  R  aus  Koiy.,  urbis  codd.  Dr  W; 
vgl.  I,  19.  -  2,  2  ad  deos  transisse  creditus  est  <et  consecratus)  W  R; 
ora.  A  Dr.  Der  Zusatz  ist  offenbar  echt;  vgl.  Paean.  xadiEnwßr,.  — 
2,  3  annus  unus  R  gegen  6.  —  5  apnd  ostium  Tiberis  civitatem  R  nach 
Paean.;  sehr  wahrscheinlich.  —  8.  2  lunior  filius  eni=;  et  ipse  Tarquinius 
W,  ülius  ein?  et  ipse  Tarquinius  iunior  R  codd.,  [muior]  Dr.;  ich  stimme 
Droysen  bt-i.  —  8,  2  will  Ii  ea  (juidem  schreiben  und  fuisset  streichen; 
nicht  nötig.  —  9,  2  anno  primo  <ab>  expulsis  regibus  R  aus  Konj.;  nicht 
nötig.  —    10.  3  vermutet  R  nach  Paean.  primus  <consulum)  annus.  — 

11,  3  bis  W  R  codd.,  is  Dr.    Hier  wie  sonst  tiberall  ist  las  richtig.  — 

12,  2  Augustui»  Octavianus  R  mit  B,  Paean.  und  den  Mischcodices,  Oc- 
taTias  Dr  W;  vgl.  VII,  i;  an  beiden  Stellen  hat  sicher  A  das  Richtige. 
—  12, 8  <r>  Lareins  W  R  naeb  Enfeaer  —  18  tribunos  plebis  R  mit 
P  U  ä  A  Paean.;  vgl.  praefecturam  nrbi  VIU,  16  und  weiteres  bei 
Sebom«  Sprachgebranch  des  Eutropius  I,  S.  24.  —  14  sequente  W  nach 

01  F;  so  0^  noeh  III,  16^  8»  IV,  9,  1.  Dagegen  —  i  I,  17,  1.  II,  19, 
1.  IV,  26,  8.  —  14  Volsd  <eontra  Bemanos)  bellum  reparaTerunt  W  B 
nach  A  C,  mit  Recht  —  16,  2  oppugnatnrus  patriam  {8uam>  R  mit 
B  C  J;  nicht  nötig.  —  16,  3  unus  omnino  superfnit  R  gegen  A;  aber 
das  gewftbltere  snperavit  ist  sicher  willkftrlich  sn  superfbit  geändert 
worden;  vgl.  Schorn  I,  8.  16*  —  17  sequenti  <tamen>  anno  W  R  naoh 
G  (6);  wohl  richtig.  —  17  forme  R  nach  B  C  —  18  militarat  R  nach 
einer  Vermutung  Droysens;  vgl.  jedoch  II,  14,  1,  IV.  8,  l,  V,  9,  1,  welche 
Stellen  militabat  hinlänglich  schützen.  —  18  will  R  ganz  ohne  Not 
egressns  nach  G  schreiben.  —  20,  1  post  viginti  ^deinde)  annos  W  B 
gegen  Ä.  -  20,  2—3.  Die  Worte  accepto  auro,  ne  Capitolium  obside- 
rent,  recesscnint.  sed  stellt  R  hinter  laborarent  im  §  2;  dafs  sie  ab^r 
an  der  richtigen  Stelle  überliefert  sind,  beweist  Paeanius.  Aufserdem 
vgl.  Mommsens  Anmerkung  bei  Droysen. 

Lib.  II.  1  Sutrinorum  easque  omnibus  W,  S.  atque  omnes  R.  - 
<occi)pavit  et)  \VK  codd.,  mit  Hecht;  im  übrigen  halte  ich  die  Cberlie- 
feniQg  für  erträglich ,  da  nur  eine  ungeschickte  Stilisierung  vorliegt.  — 

2  ipsnm  Pracneste  R  mit  //  ./  //  (die  Vermutung  ipsumqne  zerstört  das 
dreigliederige  Abyudeton);  ipsam  ist  schon  wegen  des  voriiergehenden 


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Eutropiiu. 


octo  dviUtes  tu  halten.  —  8,  2  praesumpseniiit  W  R  nach  A  C  mit 
Recht  '  8«  2  triennio  W  R  mit  G*  B  C,  richtig.  —  Vor  rarras  will 
R  tun  einschiehen;  vgl  ohen  za  I,  8,  2.  6,  l  <L.>  HanUtis  W  R 
nach  A  0  (B),  mit  Recht  -  6»  8  idero  [conrus]  W  mit  GM  aher  die 
Wtederhdnng  des  Sobstaativs  nach  idem  ist  echt  spfttiatelnisch  und  z.  B. 
bei  Aramiaa  sehr  hAofig.  ->  interfectns,  {Corvns^  W  R  nach  Dnncker; 
notwendig.  —  8, 1  medii  snnt  hiter  Picennm,  Campaniam  {et^  ApnUam 
R  nach  B  C;  vgl.  jedoch  12,  1  Samnitibos  Lucanis  Brittiis,  III,  12,  2 
per  Äpuliam  Calabriam  Brittios,  IV,  12,  2  Sieiliae  Italiae  Africae,  VI,  18 
Syria  Phoenice  Sophaneno,  VII,  3,  3  Äsiam  Pontum  Orientem,  9  Aegyp- 
tum  Ciintabriam  Dalmatiam,  VIII,  8,  2  Arfneniam  Assyriam  Mesopota- 
tniam,  6,  2  de  Assyria  Mesopotamia  Armonia.  8,  2  rediret  WR  mit 
Puncker  gegen  die  codd-  —  9,  2  Papirius  <i)rimus)  de  Samnitibus 
triumi  havit  R  nach  Duncker.  -  9,  8  cum  pater  ei  Fabius  Maximus  le- 
gatus  <datus>  fuisset  W  R  nach  G*  0  (B):  vgl.  IV,  4,  1.  wo  W  R  oon- 
siili  leffatus  <datus>  mit  Dnncker  schreiben.  Ich  halte  an  beiden  btelleu 
datus  tur  überflüssig.  ~  9,  3  will  R  ohne  Grund  ambo  streichen.  — 
11,  1  Pyrrum  <in>  auxilium  poposcerunt  R  mit  Sylburg  und  EuTsner. 
"Wenn  auch  poscere  mit  doppeltem  Accus,  nur  hier  vorkommt,  so  ist 
dies  doch  kein  Grund,  die  Konstruktion  zu  verwerfen.  —  13,  1  reraan- 
daturaque  R  mit  B;  ich  sehe  keinen  Grund,  das  Asyndeton  aufzugeben. 

—  18,  1  <est)  a  seaatn  W  R  richtig  nach  der  besten  Überlieferung.  — 

18,  2  quod  armati  capi  potnissent  W  R  nach  6*C;  die  Richtigkeit  die- 
ser Lesnng  wird  gewährleistet  dnrch  III»  11,  1  qoi  cnm  armati  essent, 
capi  potnissent  —  18,  4  Dedns  <Mqs>  R  nach  G*;  aber  es  fehlt  Mna 
bei  Panlns  undPaeanins.  —  14,1  qni  prins' solHcitari  non  potent  WR 
bach  G  OL  Das  Imperfekt  ist  ohne  Zweifel  richtig;  vgl.  oben  sn  1,  18. 

—  16  -Ptolomaeo  (nnd  so  immer  mit  o  nach  der  besten  Überliefernng) 
W  R.  -  16  ArhniDnm  R  nach  Schonhoven;  aber  >f/>7ifvo^  hat  aach 
PaeaniuB,  Mofrontiacus  steht  IX,  9,  I  als  Femininum  (freilich  fQgt  R 
civilatem  mit  Eufsner  hinzn),  und  pulcherrima  Mediolanus  steht  bei 
Paulin.  Petrocor.  I,  259.  —  17  lulio  Libone  R  nach  C  (in  der  Praef. 
nicht  erwähnt).  —  19,  l  Otacilio  {Crasso)  WR  mit  Schulze  nach  Paea- 
nius      -    Ebendort  hchrnibt  R  Vcilriio       Marco  ohiip  Brtjründung 

19,  2  Hieronera  <regera  ^Si  iiloruni)  W  K  nach  A  nut  Hecht.  19,  *2 
<'is)  W  R  mitO:  sehr  zweifelhaft.  —  20,1  quiiitn  aaiio  primi  belli  W  R 
nach  Düucker  (t«*/  nfforipou  irpö^^A^pouc  noki^uu  Paean  ).  Punici  codd. 
Dr.;  aber  II,  27,  1  sagt  Eutrop  vom  pr5;tpn  Kriege  auch  nur  anno  belli 
Punici  vicf  simo  et  tertio  und  III,  I  huilo  Punico  hello.  20,  2  tri- 
ginta  et  uaam  liuves  K  luiL  B  (eine  augenfällige  grammatische  Korrektur 
für  navem).  -  20,  3  multa  milia  inde  captivorum  abduxit  R  mit  Schon* 
hoTen,  addnit  codd.  Dr  W;  ich  halte  ^e  Oberliefemng  Ar  richtig,  vgl. 
21, 2  rednxit  —  21,  2  mnitls  {castellis)  yastatis  R  nach  Enfsner.  Dem 
siehe  ich  noch  Zingerle*s  nnd  8chom*8  cnltis  fattatis  vor;  doch  seibat  m» 


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BQtvophn« 


25 


den  Wortpn  des  Paoaniiis  läfst  sich  raultis  vastatis  rechtfertigen,  indem 
er  etwas  frei  üb  r=pt?te,  multin  durch  näv  o  ütr^AÜo^,  vastatin  durch  ix- 
mktopxijffavreg ^  wobei  er  den  weiteren  Befrriff  der  Zerst;^rmif:  zu  enge 
fafste  und  auf  die  Eroberung  verteidigter  Ortschaften  he^cliräukte.  — 
21,  4  ex  omui  ^Romano)  exercitu  11  mit  B  C.  vielleicht  richtig,  da 
Entrop  es  liebt,  sich  möglichst  deutlich  auszudrücken.  --  22,  3  <lan« 
tiiBi>  ootogiiito  R  nach  Paesn*  {jk&vai)  \  vieUelofat  ist  blofs  'vix  binter  ba- 
vibas  MugefmUeu  —  24  com  tantas  etejAantonim  nomeras  omnia  itioeni 
confderet  W  mit  Q*<,  eam  tCXXX]  eleph.  Dr  R  nach  Härtel.  Aber  die 
ZaU  ecbeiiit  echt  m  sein;  denn  sie  steht  in  B  C,  and  wenn  A  cum  tri* 
ginta  Hest.  so  ist  dies  eritlärlieh,  da  eentnm  hinter  enm  leicht  anstellen 
konnte.  —  26, 1  <8e>  tanti  non  esse  R  mit  B;  aber  tanti  non  esse  lifot 
lieh  trots  YII,  17,  8  rechtfertigen,  weil  propter  nnnn  se  et  pancos 
folgt  -  26,  1  L.  lunio  R  (in  der  Praef.  nicht  erwähnt).  C.  lanio  B  C 
Dr  W,  /üä»c  Paean. ;  R  hat  hier  nicht  den  Schriftsteller,  sondern  seinen 
Intnm  verbessert  -  27,  4  <eos>  dari  W  R  nach  G  C  (B),  richtig. 

Lib.  III.  1  bellum  ei  (ei  om  G)  W  R  mit  B  C,  riclitig.  -  gra- 
tias  Romanis  egit  auxilia  [a  RomanisJ  non  accepit  Dr  W  R  ge^en  G  V> 
J  J  (//):  das  von  Eutrop  in  erster  Linie  befolgte  Princip  unzweideuti- 
ger Klarheit  spricht  für  die  Echtheit  der  getilgten,  bestens  überlii  ferten 
Worte;  vgl.  zu  V,  6,  l.  —  Hieran  W  mit  F  ti.  ebenso  2,  1,  aber  hier 
ohnp  Gewehr.  2,  2  Carliiaginienses  tameu  R  codd. ,  C  tum  Dr  W 
nach  Viiietus;  die  leichte  Konjektur  (tum  -  lam)  i^t  niciit  zu  entbehren, 
taoien  auch  wegen  des  folgenden  venit  ta?nen  unnii)glich  7,  3  data 
<sunt>  W  R  nach  A  C,  mit  Recht.  —  8,  1.  Der  Satz  bellum  Carthagi- 
Diensibuä  iüdictum  est  wird  von  R  nach  Duncker  (F^aeaii.)  au  das  Ende 
des  7.  Kapitels  gerückt;  wahrscheinlich  hat  Pueauiu:^  die  Umstellung 
selbst  yorgenoremen.  nicht  aber  in  seinem  Exemplare  gefunden:  —  8«  2 
Alpes  adhne  ea  parte  invias  R  mit  86honbo?en  nach  B  G  (adhuc  tnm); 
aber  tnm  in  A  wird  darcli  tto  bei  Paean.  empfohlen.  —  8,  8  traiedt 
R  nach  B  C,  transvexit  A  i7wlDr  W;  traiedt  ist  Eorrehtnr,  weil  es  das 
Gewöhnlichere  ist  10,  1  Fabioqne  saccodnnt»  qui  abiens  W  R  mit 
PIrogoff  nach  Paean.  x^C^vog  rwv  npaifUrm^  qoi  Fabius  codd.  Dr; 
die  Koi^-  ist  höchst  bestechend;  doch  ygl.  TU.  15, 1  enm  qnaereretor  ad 
poenam,  quae  poena  erat  talis.  -  10,  I  callidnm  et  inpalientem  ducem 
H  mit  6^  B  0,  calidum  F  G »  /7  Dr  W.  calidnm  pafst  viel  besser  in  den 
Zasammenhang;  auch  Capito  las  so  (ro  dxpat^vki  xai  dxd&exrov 
Too  'Awißw  foma^Q}.  1 0,  3  nuUo  tamen  ^roelio)  Punico  hello  Ro- 
mani  gravius  accepti  sunt  R  aus  Konj.;  aber  hello  ist  hier  im  Sinne 
von  »Kämpft  sa  nehmen.  —  10,  4  consulares  aut  praetorii  XX  R  mit  B  C 
et  :\  I'r  W.  —  11,  1  eo^^  cives  non  (esse)  necessarios  K  mit  Sehonhnvon. 

Klüp^e  /war  hart,  aber  niclit  unerhört;  vgl.  über  dio  Ellij  ^'  von 
esse  im  aligeineiuen  Schorn  I,  S.  7,  ~  11,4  capiuntur  X  milia,  occiduntu 
JLZV  ^ milia)  R  nach  B;  nicht  wahrscheinlich.   —   13,  2  stellt  R  mit 


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26 


£atropias. 


Eufsner  cum  eo  Unter  capti;  vielleicht  ist  cum  eo  zu  streichen —  14,  i 
postquam  <Haii]iilMl^  in  Italiam  Tenerat . . .  Hannibal  R  mit  B  C;  in 
6  fehlt  anfeer  Haniübal  aaota  in.  —  14, 1  <usque)  ad  portam  W  B  mit 
6  G ;  ich  halte  die  Lesart  von  G  ad  portam  usqne  für  richtig,  weil  diese 
Stellnng  noch  soast  bei  Späteren,  nicht  selten  bei  Ammian,  vorkommt. 

—  An  derselben  Stelle  nimmt  R  die  sweifellos  wilikfirliche  ÄDdemng 
venientiom  ftr  venientun  anf.  —  14,  s  a  fratre  <eins>  Hasdrnbale  R 
mit  Sylbnrg,  unnötig.  —  14,  5  enm  <qae>  R  mit  Schonhoven  (eher  iat 
der  Ansiall  von  et  hinter  cepit  ansonebmen).  —  nobilissimis  W  R  mit 
C  Paean.,  schwerlieh  richtig.  —  14,  6  [Macedonia  fracta]  R  nach 
Dnncker.  —  15,  5  omnes  fere  Hispani  R  (fere  B  C,  Hispaniae  ü  ii), 
omn'^s  Hispaniae  DrW;  vgl.  VI,  I.  3  omnes  prope  Hispaniae.  —  16,  l 
<Q  )  Fabius  Mazimus  R  nach  B.  —  17  profectus  fuerat  W  R  nach 
G  C,  mit  Recht.  —  18,  2  relatum  <e8t>  B  mit  B  C,  nicht  richtig.  — 
posthac  W  mit  F  G,  was  ich  hillige.  —  20,  1  bene  in  Hispania  ege- 
rat  R  mit  B  C,  in  Hisp.  beue  G  (F).  Für  B  C  spricht  V,  3,  3  bene 
contra  eos  pugnatuni  est ;  freilich  ist  dies  nicht  entscheidend.  —  20,  3 
interficlt  (/7  /f)  . .  .  capit  {B  C)  W  R;  ich  finde  den  Wechsel  vou  Prä- 
sens und  Perfekt  bei  Eutrop  so  wenig  auffallend  wie  bei  Ammian 
(Paean.  wechselt  hier  zwischen  Praes.  u.  Aor.).  —  21,  2  <his>  indu- 
tiae  datae  sunt  K  mit  B  C,  vielleicht  richtig.  —  22,  2  capti  sunt,  sed 
dimissi  K  nach  Duucker,  et  cudd.  Dr  W;  Paeanius  ist  für  sed  uiciit 
beweiskräftig;  denn  IV,  7,  2  schreibt  er  xcu,  wo  Eutrop  sed  bat.  — 
28,  2  octoginta  W  R  nach  G  B  Paean.,  richtig  (hier  war  nach  0  super- 
lectüis  anfennehmen).  — 

lib.  IV.  2,  1  Flamininns  W  R  mit  Sylburg;  vgl.  IV,  6,  3  und  2t. 

—  adversnm  Philippnm  <regem  missus)  rem  prospere  gessit  R  mit  Harte! 
nach  Paeao.  —  2. 2  nt  et  captivos  W  ans  Koig.  (et  nt  B),  nt  captivoa 
R  mit  C,  captivos  A  Dr;  ich  stimme  Droysen  bei.  ^  2, 8  ingenti  gloria 
<trinmphavit)  W  R  nach  C  Paean.  -  Armenen  R  mit  il  (B),  nidit  un- 
wahrscheinlich; vgl.  Schorn  I,  S.  14.  —  4,  I  legatns  <datus>  W  R  mit 
Duncker;  vgl.  oben  zu  II,  9,  8.  «  drea  Sipylum  (apud)  Magnesiam 
WR  nach  Wageners  Konj.;  ganz  gut.  —  4,3  petit  W  R  codd.,  richtig. 

—  6,  1  Marcio  R  nach  Schonhoven  gegen  die  codd.  und  Paean.  (Map^ 
xou\  wohl  nur  die  Korrektur  eines  Irrtums  von  Seiten  Eutrops.  —  6,  2 
Cotnm  W  mit  C  (A).  —  6.  3  contra  Perseum  R  au«^  Konj.,  contra  eum 
codd.  DrW;  wie  die  Konj.  unnötig  ist,  so  ist  ihre  Begründung  seltsam; 
denn  n',7w  bei  Paean.  bezielit  sich  auf  IloußXtos  Atxivviu^.  —  6,  4  trater 
quoque  W  R  mit  B  C.  fruterque  Dr  mit  A;  icli  stimme  Droyson  hei. 
Bezeichnend  aber  ist.  dafs  K  VI,  17,  3  mit  einer  ppringereii  Handschrift 
quoque  verwirft  und  -que  schreibt.  —  7,  1  interfugit  W  mit  A  C,  wenig 
wahrscheinlich,  da  ans  Paean.  nichts  zu  erschliefsen  ist  und  integer  so- 
wohl dem  Sinne  nach  pafst  als  auch  durch  Liv  4  i,  42,  l  bestätigt  wird ; 
zudem  ist  die  Vcrschreibung  inter  f&r  integer  nicht  selten.  ^  7,  3 


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ßatropiof. 


27 


[Aemilius  Paulus]  consul  R  nach  B.  wpIcIip  Familie  auch  consul  weg- 
UTst;  ganz  unwahrscheinlich.  —  8,  i  rebf  llarant  R  mit  Schonhoven; 
▼gl.  oben  zn  I,  18.  —  8.  4  attuleraut  R  nm  ii,  es  ist  dies  eine  rein 
grammatische  Verbesserung  für  das  im  Spatlatein  häufig  statt  des  Plus- 
quamperfekts auftretende  Perfekt.  —  10.  1  und  überall  schreihL  R  sex- 
ceai.  statt  sescent. ,  als  ob  letzteres  nicht  die  richtigere  Form  wäre.  — 
10,  3  tuDC  R  mit  B  C,  nicht  richtig.  —  1 1  quadraginta  [etj  quattuor 
B  mit  fi  0,  nicht  richtig.  —  16,  8  imperatores  R  siit  B  C;  aber  für 
impeimtorem  (A)  spricht  auch  v^v  ijyouiiMww  bei  Paeaa.  —  19,  1  mos 
^etiam^  B  mit  B  G  {xak  ßpovtoe  ie  Paeaa*);  mos  ist  »hernacbf  und  etiam 
daher  nicht  wahrscheinlich;  vgl.  zu  VI,  88, 1.  —  20, 1  bellnm  (est)  W  B  mit 
6  C,  richtig.  —  20,  2  Perperna  R  nach  Paean.  gegen  die  codd.  (Per- 
pennae  anch  Aramian.  26, 9,  0) —  21,  1  {eo>  snnt  W  mit  B  (6),  snnt  eo  B 
mit  0A\  ersteres  ist  als  besser  bexengt  vorsnsiehen.  —  22  dedit  codd. 
W  B  richtig,  dedidit  Dr.  •  28,  2  [annoqne]  post  0  Paean.  W,  wohl 
richtig.  —  25,  1  altemm  ex  Thracia  hinter  altemm  ex  Sardinia  R  mit 
Sylburg  nach  Paean.  —  26,  2  improbata  R  mit  B  C,  reprobata  A  Dr  Wi 
was  ich  billige.  —  27,  1  missus  ^est)  W  R  nach  G,  mit  Recht.  —  27, 2 
exercitum  {a  prioribas  dncibus  corruptam)  und  [correctum]  R  mit  Piro» 
goff,  viel  m  gewaltsam.  —  27.  3  elephantes  R  mit  G  B,  mit  Recht.  — 
^in  deditionem  ac)cepit  R  mit  Sy Iburg;  aber  wenn  es  im  §  4  von  Ma- 
riu>i  heifst  aliquaiita  et  ipse  nppida  Nnmidiae  cepit,  so  mufste  Eutrop 
vorher  von  Meteüus  dasselbe  gesagt  haben.  —  '27,  4  [qui  pro  eo  ante 
pugnaverat]  R;  dafs  früher  schon  gesagt  ist  qui  auxiiium  lugurtbae  ferre 
coeperat,  begründet  tlie  Streichung  nicht.  —  27,  5 — 6  subacti.  <Acti> 
sunt  R  nach  B  <  subacti  sunt),  nicht  unwahrscheinlich.  —  27,  6  stran- 
gulatus  (est)  R  gegen  G. 

Lib.  V.  1,1  Teutonis  W  mit  A  C,  richtig.  —  {etj  ingenti  inter- 
nicione  R  nicht  unwahrscheinlich.  —  1,  2  Haunibalis  tempore  [Punicis 
bellis]  R  nach  Droysen,  sicher  richtig.  —  venireni  Ii  iiaL  ii  U,  uichL 
gut,  da  iterum  redire  ganz  gewöhnlich  ist  —  1,  3  Teutonas  R  mit  B  C. 
—  4  profeclas  (est)  R  gegen  G  G;  nicht  zu  billigen;  vgl.  IV,  27,  6.  ^• 
5,  1  responsnm  O^i^bridati  est^  W  B  nach  Q-  Q  Paean. ,  gewi&  richtig. 
»  5,  2  pulsis  [ex  eaj  regibns  B;  ex  ea  Icann  allerdings  ans  dem  Tor- 
hergehenden  Satze  wiederholt  sein  und  ist  nicht  passend.  —  6,  2  ipsas 
<qne>  W  nach  F  (wenn  Sylbnrg  sich  nicht  geirrt  hat!).  —  7,  4  <et) 
primo  proelio  B  mit  B  G.  —  tnm  W  mit  G.  —  sex  {milia^  cepit  R  mit  B; 
▼gl.  oben  an  III,  11,  4.  —  8,  2  ^exercitilms  B;  dennoch  dttrite  diese 
Lesart  von  G  richtig  sein,  wenn  man  qnem  exercitibns  praefecerat  in 
dem  Sinne  anffafet  »den  er  als  Heerflkhrer  verwendetei.  —  9, 1  Hiardam 
B  (in  der  Praef.  ist  tkber  die  Änderung  nichts  gesagt).  —  0,  2  consnmpse- 
rast  [antem]  R  mit  U  (in  der  Praef.  nicht  erwähnt). 

Lib.  VI.  I,  3  solus  (Metellus)  R  mit  B  G.  -  3  <is>  CUiciam 
snbegit  B  mit  B  C;  vgl.  zu  II,  19,  2.  —  Phaselidam  W  codd.,  gewib 


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28 


Boferopiiii» 


richtig.  —  [Cüiciae].  Isauros  R  mit  Gruner;  Ciiiciae  Isauros  verbiadet 
W.  —  in  dicionem  redegit  R  mit  Schonhoven,  ad  Dr  W  codd.;  Eutrop 
schrieb  sich  erad.  —  6,  2  Chalcedotiain  W  nach  A ;  siehe  obeu  zu  Cap.  8. 

—  6,  3  [adj  centum  fere  milia  Ii  mit  B.  eine  uagorechtfertigte  Korrek- 
tor. —  7,  2  septuagiDta  euim  <et)  quatiuoi  U  mit  B  C,  nicht  nötig;  vgl.  m 
IV,  1 1.  -  9, 1  Tigraois  [qni Armeniis  imperabat]  R  nach  Duncker ;  4er  «Ue^ 
dingt  nicht  lOtige  Zmti  dient  dem  Principe  der  DentUehkeit.  —  Arsanenw 
R  mit  Tinetus  -,  Arunenam  nneh  Ammian.  XXV,  7, 9.  —  10  nsque  <ad> 
W  R  mit  B  C;  da  ns^ne  weh  bei  nnderen  späten  SehrHUteUen  als 
Praep.  steht,  Inuia  es  Entrop  gleiebfalls  ?erwe&det  haben.  ^  Danohiim 
R  mit  6  B  richtig;  vgl.  Till,  2,  3.  ~  II,  2  Appionls  W R  codd.  Pasca., 
richtig.  —  12, 3  contra  [regem]  Mithridaten  et  Tigraaen  R  nach  Peesa., 
wohl  richte  —  12,  S  periit  <aatem>  R  mit  BG,  nicht  gut;  doch  inte^ 
pnngiert  R  besser.  —  18  dedit  W  mit  A  B  C«  gewilk  richtig;  vgl.  oben 
SD  IV,  22.  —  sex  milia  talentomm  aigenti  <indicta>  R;  die  Ändemng 
beseitigt  unnötiger  Weise  ein  einfaches  Zeagma.  —  14,  2  transgressns 
(est}  W  R  mit  G  C  richtig.  —  Hierosoljmam  W  mit  den  codd.,  offenbar 
richtig,  da  die  Singaiarform  neben  dem  Plural  auch  anderwärts  hfiufi? 
genug  ist.  —  15  anno  ab  urbe  condita  R  mit  B  ü  A;  aber  Gap  t6, 17 
und  18,  1  folgt  urbrs  conditae.  -  est  interfectus  R  mit  G  (?)  B;  wenn 
est  wirklich  in  ü  steht,  ist  es  aufzunehmen.  —  16  <et>  auri  R  mit  C  17 .1: 
ich  billige  das  Asyndeton.  —  17,  2  primn«?  vicit  Helvetio«:  K  mit  B 
Paean.  —  17,  3  eosque  R  mit  J,  ganz  unnötig.  —  Stipendium  K  mit 
Duncker  für  sestertiura.  —  20,  3  regressus  R  mit  B  C.  —  21,  2  tum  W  R 
mit  Harte!  nach  Capito  (tütc)  fftr  tarnen;  vgl.  oben  zu  III,  2,  2.  — 
21,  8  <etiam>  lacrimas  fudisse  WR  mit  G  C;  richtig.  —  22,  1  mox 
[etiamj  R  mit  B  C;  auch  hier  kann  etiam  aus  dem  vorhergehenden  Satze 
eingedrungen  sein ;  vgl.  zu  V,  5,  2.  —  ii4  rt vocaUa  R  nach  Härtel  für 
reparatis,  wenig  wahi^clieinlich.  —  ex  Pompei  filiis  W  R  mit  B  C,  et 
Pompei  filins  Dr  mit  A ;  ersteres  ist  wohl  richtig.  —  25  ^et)  C.  Cassioa 
R  nach  6  C. 

Lib^  VII.  1  cirilibns  bellls  R  mit  B  G,  schwerlich  richtig.  —  Oe- 
tarianas  W  R  mit  B  C;  vgl.  so  I,  12,  2.  ->  qni  profecti  W  R  necfa 
R&hls  Konj.,  quare  p.  Dr  codd.  —  2,  t  Gaesari  magister  eqnitimi  R  mit 
fichonhoTen,  Oaesaris  codd.  Dr  W;  die  Überlieilsmng  war  in  belnBieB. 

—  8,  1  occopaverant  W  R  nach  B  C;  siehe  oben  tn  IV,  8«  4.  —  pco> 
fecti  <SQnt>  igitnr  R  mit  B  0,  nicht  richtig.  —  8,  8  Hispaaiaa  Galüai 
<et>  Italiam  R  mit  B  C;  vgl.  sn  n,  8,  1.  —  4  Pompei  <Magni>  R  ge- 
gen G.  —  6,  1  Asiam  et  Orientem  W  R  mit  B  C,  Orientem  et  Asiam 
Dr  mit  A;  ich  stimme  Dr  bei.  —  7  [regina  Aegypti]  R  nach  Duncker, 
nicht  richtig;  vgl.  zu  I.  u.  II,  19,  2;  21,  4.  III,  1;  14,  1.  IV,  7,  2  V, 
5,  1.  VI,  8,  1.  —  C.  Cornelius  Gallus  R  mit  0  Paean.  -  8,  2  doo- 
decim  annis  W  R  codd.,  richtig.      8,  4  sepultus  <est)  W  R  mit  F  (?)  C. 

—  8  tnno  R  mit  B  C  (in  der  Vorrede  nicht  erwAhat);  tnm  ist  richtig. 


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Entnapfag, 


9» 


—  <TmiItis>  proeliia  W  R  mit  Eorsner;  kaum  zu  «DtbelmD.  —  Pmo» 
nicum,  quo  hello  R  nach  Schräder;  ich  glaube  nicht  ao  eine  LUcke.  — 
10,  3  [a  rpiro  Inba]  W;  in  Mauritania  a  rege  luba,  et  in  Palae- 
stina,  quae  nunc  urbs  est  claris?imaj  R  mit  Härtel.  Ich  nehme  ein 
Zeugma  an  (in  Mauritania  cuudita  est  civitas  a  rege  luha)  und  halte 
die  Ötelle  für  echt.  Paeanius,  der  hier  ktJr/t,  mufs  die  Worte  gelesen 
haben,  denn  sonst  hätte  er  mciit  solneibtn  küaneu  ö^ev  irt  xa)  vuv 
eIc:v  hatadpetai.  —  l\,  i  ^Sed>  Tibenus  R  mit  ./  corr. ;  aus  dpra 
dX/M.  bei  Paeau.  darf  so  wenig  ein  Schlafs  gezogen  werden  wie  aus  xal 
Cap.  12,  !.  —  Ii,  2  ad  se  per  blauditias  W  R  nach  B  C,  per  blüud. 
ad  se  A  Dr,  dem  ich  beistuuuie.  —  ii,  2  lu  quis  W  mit  1  G,  vgl.  X, 
15,  2;  qais  fllr  quibus  hat  auch  Ammian.  —  12,  a  tiliam  ugnovit  R  mit 
Henüa;  als  ob  man  seitdeni  nicht  gelernt  hätte ,  dafs  die  Spätlateiner 
eogBosoere  tmd  agnoeeere  Yerweehseln.  12,  4  die  <qae>  R  odt  B  0, 
iewifo  Dielit  richtig;  y^^.  22,  1.  YIII,  6,  2;  7,  8*  -  13,  1  [cttias  et  Ca^ 
Kgiil«  nepo«  erat]  R  mit  Duekw.  —  is,  2  Brittaais  intalit  beUun  R 
mit  B  G,  uuMig.  Aafserdem  Terimitet  B,  es  sei  geatem  hinter  quam 
einsiiBcliiebeD«  wenn  man  nieht  mit  Viaetus  Brittaniae  Bchreiben  will, 
kh  liehe  die  stOiatisdie  KachllBaigkeit  Tor«  —  18,  4  mnlta  egragie  fo- 
eerat  R  mit  B  C;  doch  vgL  X,  14,  2  molta  egregia  gesta  sont,  wo  & 
fltilUehweigend  egregie  lehreibt  —  14,  1  [io]  oalidia  et  frigidis  la- 
taret  R  mit  Sehoohoven,  als  ob  es  kein  instrumentales  in  im  Spätlatein 
gäbe.  —  14,  8  <8orore>  W  R  mit  Duncker  nach  Paean.,  jedenliaUa  rieb* 
tig.  —  15,  1  in  suburbano  se  liberti  sui,  quod  inter .  .  .  .  miliarium 
est,  interfecit  R;  diese  Lösnug  der  bandschr.  Schwierigkeiten  erscheint 
als  die  einfachste.  —  15,  2  ^is>  R  mit  B,  nicht  zu  billigen;  vgl.  zu  II, 
19,  2.  VI,  3.  17,  1  [L  ]  Othü  R  mit  B,  nicht  richtig.  —  17,  2  Neroni 
ÜBmiliaris  W  R  mit  !^  Neronis  Dr  mit  C  (A  fehlt  hier);        zu  VII,  2,  I. 

—  17,  a  [et]  petentibus  Ii  mit  B  C;  ist  keine  Verbesserung.  —  ib,  3 
se])t»,rii  <iniiia>  avium  W  mit  AT  iB).  mit  Recht.  —  18,  4  interfecto 
priu^  [in  urbe]  Sabino  R  mit  S} Iburg,  nieht  richtig  —  19,  2  avidior 
fuit,  i(a  (Lanitri)  R  mit  DietscU;  vgl.  Vlll,  ö,  l  qui  merito  Numae  Pom- 
pilio  confer.itut,  ita  ut  Romulo  Traianus  aequetur.  —  pnniret  R  nach  B 
(in  der  Vorrede  nicht  erwähut),  ganz  unnötig.  -  20,  l  offensarum  <et> 
uiimicitiarum  W  R  mit  C  //  nicht  nötig.  —  leniter  R  mit  Verhejk 
statt  leviter;  nicht  zu  billigen.  —  20,  2  seiiaLui  [et]  populo  R  mit  B  C 
(obwohl  er  kurz  vorher  20,  1  das  Asyndeton  mirsbilligte).  annam 
ageos  <aetati8>  R  mit  B  P;  nicht  sn  billigen.  —  21,  2  punierit  R  mit 
Härtel ;  vgL  Scbotn  U,  &  10.  —  adTenam  se  [se]  R  mit  B    siebt  riehtig» 

[et]  dimiserit  vel  (vel  Härtel)  R,  et  dimiserit  et  Dr  W  mit  F;  d» 
aBe  tbrigen  Handsebriften  das  erste  et  aicbt  haben,  wird  man  naob 
Paeaik  <i|psfl«/  r«  «aI  Maraptßfir^aat)  dimiserit  et . . .  luibiierit  schreiben. 
Mnnaa  —  22,  l  post  bienainm  ^et^  oieasea  oeto  R  codd.,  riebtig.  — 
Idb.  Vin.  2»  1  Galliis  R  mit  B  i7  A,  aicbt  nfttig.  —  2,  1  lasaeii 


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80 


W  R  das  von  Härtel  eingeschaltete  vir  hinfrr  praeferatur  mit  Recht  weg. 

—  3,  1  interpuogiert  il  biuter  Babylonem,  was  entschieden  besser  ist. 

—  6,  1  qualein  .  .  .  imperatorem  W  aus  Konj.,  nicht  üotweudig.  —  5,  2 
solu8<que)  R  mit  //  pewiFs  nicht  ricLlig.  —  7.  3  et<si>  R  mit 
Dietseb,  nicht  nötig.  —  9,  t  tumque  R  mit  Ii  C  (dagegen  wurde  VII,  9 
tuuc  mit  B  C  vorgezogen).  —  usque  ad  eos  R  mit  G*  (in  der  Vorrede 
nicht  erwftfant),  ganz  unnötig.  —  10,  l  coniancli  R  gegen  0,  aber  ioneti 
iet  gaof  taddlos.  ^  10,  2  dvces  <8aos>  W  E  mit  0  C;  sa  Wnigen.  - 
12,  1  per  <Sextnm>  Cbaeronensem  B  mit  Yinetos.  —  elatus  <est)  R  mit 
B  G,  onoOtig.  12»  2  voiversus  exercitos  Bomanomm  perierat  W 
nach  F;  ich  halte  Sylbnrgs  Angabe  hier  flir  falsch.  —  16  [eaepe]  diini- 
cavit  R  mit  C;  Tg).  OroB.  VII,  16,  2.  —  pntaretnr  R  mit  B,  nicht  gnt 

—  16  grandaevas  <iam>  B  mit  B  (des  Paean.  ^  beweist  nichts).  — 
18,  1  imperii  snmmam  admiaistrationem  W  nach  F;  G  bat  somni;  viel- 
leicht las  der  Archetyp  von  F  6  summi.  ^  12,  2  <Kam)  filios  duos 
SQCcessores  reliquit  R  codd.  richtig;  nam  tilgte  Henmann.  —  80,  1  la- 
vacra  (F),  quae  Antoniniana  appellantur  W;  lavacri,  quae  ^thermae)  An- 
toninianae  appellantur  R.  Die  Überlieferung  ist  richtig;  Antoninianae  ist 
durch  die  Ellipse  substantiviert  und  qoae  ganz  regelrecht  auf  das  Prft- 
dikatssubstautiv  hezocrr>t). 

Lib.  IX.  2,  2  i*ersas  W  R  nach  B  C  l'aean.;  aber  vcrl.  7  in 
Mesopotamia  a  Sapore,  Persaruin  rege,  siiporatus  cs-t,  mo\  'nam  captus 
apud  Parthos  consenuit  und  dazu  Paean.  Uipaatq  ua/r  ,li£vo?  h-nb 
£ditußpoQ  TOM  llepadiv  ßaatAitog  idÄuj  xat  xaTty^pa/nv  iv  (xt^/iakcuacqi, 

—  2,  3  Euphratae  W  R  codd.  richtig.  -  3  pater  ac  filius  W,  nicht 
nötig.  4  meruerunt  W  nach  S>iburg,  senior  nieruit  B  Ü.  —  7  in  Kaetia 
et  Norico  *  agens  Ü ;  weshalb,  weifs  ich  nicht.  —  8,  l  et  Hegalliaao  W 
nach  Salmasius«  et  -j-  Trebelliano  R.  —  8,  2  amissa  [est]  R  mit  B  C. 

—  9, 1  iam  desperatis  rebus  W  B  mit  Eufsner  nach  Paean.  {^Sij),  tum 
Ihr  mit  A  B ;  vgl.  zu  VIII,  16.  ^  0, 1  Ifogontiacnm  <ciTitatem)  B  nach 
Eufsner;  vgl.  Schorn  I,  8.  10.  ~  L.  Aeliano  W,  zweifelhaft.  ~  11,  I 
Mediolano  W  mit  F,  nicht  richtig*  —  18,  1  propensioris  B  mit  Härtel, 
nicht  nötig.  —  14  interemptor  Yf  mit  F,  vielleicht  richtig,  da  intertor 
in  Q  aus  interitor  erklftrt  werden  kann.  —  16,  1  est  {in>  dextra  Da* 
nnbio  B  mit  Sylburg;  trots  in  iaev»  Ist  der  blofoe  Ahl.  zu  halten.  — 
17,  8  interfectus  tarnen  <est>  B  mit  B  C.  —  18,  1  urbes  nobilissimas 
W  B  mit  B,  aber  wie  sollte  darans  notissimas  in  A  C  geworden  sein? 
Das  gewöhnlichere  nobilissimas  ist  Korrektur.  —  18,  2  deductis  B  mit 
B  C;  aber  die  Bettvorliänge  wurden  doch  wohl  auseioandergezogen.  — 
20,  2  <aut)  certe  R  mit  Härtel,  nicht  notwendig.  —  21  Carausius  [qai] 
R  nach  Duncker;  ich  kann  darin  keine  Verbesserung  finden-  —  23  in 
murum  funibus  tolleretur:  II  setzt  zur  Lesart  von  A  -  J  colligerftiir 
ein  »fortasse  recte«.  Dafs  iu  der  That  colü;^  retur  richtig  ist,  wird  in 
der  Besprechung  von  W^ga's  Ausgabe  des  Uber  de  vlris  illustribus  zu 


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31 


1»  8  bewiesen-  —  24  adversas  R  mit  B  C  (in  der  Vorrede  nicht  er- 
wlhiity  —  tote  Tehiculum  Wmit  F;  da  aber  diese  Handschrift  ad  and 
ante  hatte,  die  übrigen  sftmtlich  ad  lesen,  so  war  ante  offenbar  eine 
darüber  gsechriebene  Glosse  oder  Konjektur.  —  25,  1  ultimas  regni  R 
nach  B  (G);  richtig.  —  a  Diocletiauo  . .  .  morante  R  richtig.  —  26  sab- 
tilis  ingenü  R  mit  Doch  dies  ist  unzweifelhaft  eine  blofse  Konj.  des 
überlieferten  ingenio;  27,  1  beweist  nur,  dafs  der  Autor  wechselt.  — 
26,  inveiit  .  .  .  iussit  W,  invexerit  .  .  .  iusserit  Ii.  Jede  Änderung  ist 
abzuweisen.  —  27,  1  in  omnibus  et  W  mit  G,  in  omnibus  est  R  mit  A  B; 
letzteres  ist  richtig.  —  severioribus  WR  mit  B;  ich  zieh'  die  Lesart 
von  A  C  saevioribus  vor.  —  27,  2  concesserunt  tarnen  R  rmt  den  codd., 
tum  Schouhoven.  Ich  verstehe  nicht,  wie  Röhl,  der  doch  VI,  21,  2  tum 
für  tarnen  einsetzt,  hier  und  III,  2,  2  sich  zu  der  notwendigen  Änderung 
nicht  entschliefsen  konnte.  —  28  H.  s  Vermutung  consenuit  für  senuit 
verwerfe  ich. 

Lib.  X.  2,  1  duos  WR  gegen  G, 'secundum  usum  loquendi  £u- 
tropi',  fügt  W  binza;  aber  der  Schriftsteller  kann  wechseln.  —  Maxi- 
minimi  R  mit  «r,  wobl  mit  Recht;  vgl.  4,  2  n.  4.  —  moratas  R  wSX  B, 
nicht  richtig.  —  2,  8  hrrisas  W  R  nach  Schnlze,  xartyHan  Paean.; 
trotzdem  kann  inritas  habuit  richtig  sein.  ft,  2  captis^qne)  R  mit 
Sefaonhoven,  nnnötig.  —  nnntiaverat  R  mit  6  C,  nicht  mit  Recht  — 
4,  1  strennis  laboribns  R  mit  untergeordneten  Handschriften,  strenous 
A  B  C;  vgl  m  IX)  26.  —  5  ae  primo  R  mit  B  C,  unnötig.  ^  6, 1  bella 
<iBesta>  R  aus  Koi^J.,  ganz  Uberfllissig.  —  7, 1  ad  poatremnm  R  mit  B  P 
(in  der  Yorrede  nicht  erwähnt).  —  7,  2  ab  omnibus  sibi  W  R  mit 
Recht  —  8,  g  <eam>  Graeci  W  R  mit  B  C;  nicht  gerechtfertigt  ~  9, 1 
[et]  Constantio  R  aus  Konj.,  nicht  notwendig.  10,  1  apud  Singaram 
W  codd  ri  litiL';  vgl.  Ammian  XVIII,  5,  7  u.  s.  W.  —  10,  2  liberalium 
artium  W  R  nach  n  /l,  liberalium  ABC,  litterarum  Mommsen.  Es  ist 
wohl  liberalia  liberales  artes  substantiriert  zu  nehmen.  —  elementa 
prima  litterarum  W  R  mit  Schonhoven;  e.  primarnm  litterarum  A  C  »r 
Ich  halte  das  letztere  —  einen  pleonastischen  Ausdruck  für  elementa 
litt  —  für  richtig.  —  ll,  i  compulsus  <est>  W  gegen  A,  nicht  rich- 
tig. —  11,  *2  rircumlatum  <  est  >  R  mit  B  C,  nicht  richtig. 
12,  2  frater  qiirxiiie  eius  <Decentius>  Senoni<bu>s  R  nach  Zangemei- 
stpr  unfi  Cellai  iiis,  frater  quoque  eius  Senonis  Dr  W  mit  der  Überliefe- 
rung, an  der  nichts  zu  ändern  ist.  —  13  solusque  [inj  iuipeno  Romano 
R  mit  B  C,  nicht  richtig.  —  14,  2  multa  egregic  gesta  sunt  K  still- 
schweigend; vrI.  ohen  zu  VII.  13,  4.  —  15,  2  quis  rebus  cognitis  W  mit 
A,  qui  i.  c  11  mit  B  C,  qui  iis  Dr  aus  Koiy.;  quis  ist  richtig;  vgl.  zu 
VII,  II,  2.  —  tamen  propensior,  si  R  unl  Schonhoven;  aber  tum.,  si 
lÄfst  sich  rechtfertigen.  —  16,  3  lesen  Dr  \V  Ii  facundia  ingenti  et 
prompta,  memoriae  tenacissimae.  Da  nun  A  et  wegläfst  und  promtae 
Rest«  vermutet  R  faeundiae  iugentis  et  promptae.  Aber  das  Richtige  ist 
ohne  ZwtSM  fMsandte  ingenti,  promptae  memorite  ^et>  tenaeissbni».  ^ 


h 


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$2 


16,  8  scbreibt  Dr  mit  6  richtig  aerari,  während  W  R,  die  soust  den 
Genetiv  anf  i  in  Eigennamen  bevorziicrnn.  hier  aerarii  schreiben.  — 
R  schreibt  augeblich  nach  G  C  religiouiä  Christianae  <(nimius)  insectator 
nud  setzt  hinzu  »quid  verum  sit,  nescioc.  Nach  Dr  aber  steht  in  G  C 
nünius  vor  religionis.  Ich  halte  nimins  nach  Ammian.  XXII,  10,  T  und 
XXV,  4,  20  fyr  richtig.  -  17,  S  itaque  R  mit  SchoaboTen,  IkberflOssig. 
~  18»  3  18  R  mit  fi  C  gegen  hie  (A);  letsteres  ist,  ab  auf  die  Zeit 
Etttrops  Besag  nehmend«  unbedingt  richtig.  —  Schliefslich  darf  ich  nicht 
nnerwftbnt  lassen,  dafo  sich  in  RUiIb  Aasgabe  einige  Lesarten  finden, 
die  ?on  keinem  der  drei  Heraasgeber  aaf  eine  handschriftliche  Gewihr 
sarttckgefflhrt  werden,  so  dafs  ich  sie  mir  nicht  erkUren  kann>  Bs  sind 
folgende:  IV,  7»  3  et  [in]  convivii  apparatu  elegantem  esse,  VI,  6,  1 
bellum  civile  (civile  bellum  Dr  W),  VI,  28,  8  socer  Pompei  ^Magni^ 
fuerat,  VI,  25  antea  (ante  Dr  W),  ebcndort  ac  paene  (et  paene  Dr  W), 
VIT,  9  res  Romana  (K.  res  Dr  W),  VII,  12,  3  ex  nna  etiam  [natam], 
Vll,  23,  6  <cum>  ingenti  dedecore,  VIII,  15  extr.  humani  generis  ig.  h. 
Dr  W).  IX  12  praeponendirs  (praeferemius  Dr  VV),  ebeadort  die  imperü 
(imp.  die  DrW),  X,  1,1  fialliam  iGaliias  Dr  W). 

Droyspns  bahnbrechende  Arbeit  ist  durch  die  beiden  nachfülgen- 
deu  Ausgaben  in  Eiuzelliciten  unzweifelhaft  teils  gcfoniert  teils  berich- 
tigt worden ,  aber  in  der  Hauptsache  bleibt  alles  beim  Alten.  Mit 
Droysen  und  Wagener  halte  ich  A  ftir  die  unverrückbare  Grundlage  des 
Textes,  vou  der  nur  iu  den  seltensten  Fällen  und  nie  uhne  Not  abge- 
wichen werden  darf.  Der  Versuch  Hühls,  durch  iiei  auziehung  von  wei- 
terem Eandschriftenmaterial  und  durch  ein  eklektisches  Verfahren  dem 
Texte  eine  ferbesserte  Gestalt  sn  geben,  ist  als  geseheitert  sa  be- 
trachten. Er  hat  sich  damit  aof  eine  schiefe  Ebene  begeben,  aaf  der  es 
schliefslich  Iceinen  Anhalt  mehr  giebt  Hingegen  sind  seine  neuen  Mit- 
teilungen aas  Handschriften  an  sich  als  eine  Bereicherung  der  Geschichte 
der  Überlieferung  scbfttsbar,  und  einzelne  Stellen  sind  bei  ihm  entschie- 
den besser  behandelt  als  bei  seinen  Vorgängern. 


C.  Wagener,  Jahresbericht  Uber  die  Litteratur  zu  Entropius, 
Ph!k>logU8  42,  S.  879  (f.,  61 1  ff.,  44,  8.  300  ff. 
bespricht  iu  sehr  eingehender  Weise  die  Handschriftenfrage,  Paianios,  Ca- 
pito  sowie  alle  die  Textkritik  betreffenden  Schriften.  Da  die  Ergebnisse 
sich  mit  den  Abweichungen  von  Droysen,  die  Wageners  eben  besprochene 
Ausgabe  aufvreist,  im  Wesentlichen  decken,  gehe  ich  auf  den  Inhalt  des 
Berichts  hier  nicht  ein. 

C.  Schräder,  Jahrb.  f.  class.  Phil.  117  (1878)  S.  218  schreibt  VII,  1 
annos  X  et  Villi. 

H.  Haupt,  Jahrb.  119  (1879),  S.  104,  schreibt  IV,  16,  2  Scipio 
itir  üaepio. 


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IBatropIm. 


38 


B.  Dnneker«  Zu  £atropitts,  Jahrb.  119,  8.641-656« 

leb  veixeidine  nur  die  oben  nicht  enrtlintea  beaefalenftirertaii  Vei^ 
matimgen.  I,  20  [diu],  m,  14^  2  virtate]  temeritate.  IV,  4«  1  [qai  cum 
Antioebo  erat].  V,  6,  1  Atfaenae  ciTitas  [Achaiae].  VI,  23,  2  [Saliae  dio- 
tatoris  fillns).  YD,  8,  2  [dnodeeim  aania].  VII,  9  exceptis]  excepta  est 
Vni,  7,  3  exigeret,  et  ditersi  senatoree  panlnm  resieterent  IX,  18,  1 
baberet]  Uncent 

Ii.  Duücker,  De  Paeanio  Eutropii  interprete,  ijrciffenberg  1880. 

Die  textkritischen  Ausfilhrangen  sind,  soweit  ibnen  VITagener  und 
fiAbl  folgen,  oben  erwikbnt. 

C  Wagener,  Zn  Entropius,  Pbilologns  89  (1880),  S.  178-180. 

Isidor  hat  den  Eutrop  benutzt.  Daher  mufs  VII,  20,  1  offensarum 
^et^  inimicitiaram  iuineraor  geschrieben  werden,  weil  offensarum  bei 
Isidor  als  Substantiv  erscheint  [aber  das  Asyn  ieton  ist  doch  wohl  auch 
möglich]  IX,  2,  2  sei  nach  Isidor  und  Patiinius  zu  schreiben  Persis 
(St.  Parthis;  beüum  iuluiit  [mcbt  in  die  Ausgabe  aufgeoommenj. 

K.  J.  Kenmann,  Rhein.  Mns.  86  (1880),  S.  485 

scbätit  Eutrop  Vm,  19  diaos  appeUatns  est.  nam  filios  dnos  snoeessocea 
leliquit  dnrcli  Herodian  IV,  2, 1  iBo^  ydp  ioxt  'Pwfia/otc  ix^ndCetv  ^ 
9iUm  TOtfC  i>d  muak  tiMj^mQ  tvilevt^vroc*  Ob  nnn  Entrop  den 
Herodian  benotst  bat  oder  nicht  (erateres  nimmt  Nenmann  an,  letiteres 
Ebeling,  Qnaest  Entrop.  p.  44  Dqq.),  so  viel  ist  sicher,  dafs  nam  dnreh 
fAp  ganx  anfser  Zweifel  gestellt  wird.  Denn  was  firöher  nnerklirlioh  war, 
ist  jetit  verstindlieh  geworden. 

C.  Schräder,  Zo  Entropins,  Jahrb.  f.  d.  Phil.  129  (1884), 
8.  216-220.  ^ 

Festns  ist  nicht  ohne  Ertrag  ftr  die  Kritik  des  Entrop.  VII,  5, 2 
sei  mit  Festns  gegen  die  Handschriften  de  Persis  zn  schreiben,  VI,  14, 2 
locus . . .  lod  (so  Dr  W  R)  wegen  Festns  c  16,  VI,  18,  2  Persas  (so 
Dr  W  R)  nach  Festns  C  17,  VIII,  lo,  2  quadringentis  (Dr  W  R)  nach 
Festus  c.  21.  VII,  23,  6,  wo  Festus  fehlt,  i^ei  das  überlieferte  tricesimo 
mch  Hieronjrmus,  Prosper  und  Cassiodorins  richtig  [Dr  W  R  schreiben 
Dach  Paeanius  qnadrs^esimo].  VII,  9  (Festus  fehlt)  ist  quadr^inta  nach 
Paeanins  zu  lesen  (as  Dr  W  R).  i,  12,  2  and  VII,  1  will  Schräder  mit 
Du&cker  Octa^ianns. 

A.  Zingerle,  Kleine  philologlscho  Abhandinngen  IV  (1887),  8.  68 

vermutet  IV,  4,  1  circa  Sipyleiam  Magnesiam  Asiae  civitatem.  Diese 
Lösung  wäre  paläographisch  die  annehmbarste,  aber  das  seltene  und 


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Batrapioi.  tiatm. 


nur  poetisdie  Adjektiv  errogt  Bedenken.  —  Derselbe  Termatet  (Zeit- 
idir.  t  daU  GymB.  16117,  849)  IT,  21.  2  cultisqae  vastatis  nach  Lir. 
y,  6,  2  culta  emtata  sunt  hello.  Dieselbe  Vematong  findet  sich  bei 
Sohom  I,  8.  4e. 

Epipbaiiio  Dias  (Lissabon),  Kritische  Bemerkuogea  zu  Eutrop, 
Berl.  phil.  Wochenschr.  X  (1890),  S.  778  f. 

n,  18,  2  will  Dias  lesen  nec  « 1  i  t  e  r  eoe  ad  veterem  statnm  re- 
Terti,  qaani  si  binoram  hostium  occisornm  spoUa  retulissent,  weil  er  von 

der  nnrichtigen  VoraussetzuDg  ausgeht,  nec  ante  .  .  .  qaam  si  sei  nicht 
lateinisch.  Noch  schlimmer  ergeht  es  ihm  an  der  Stelle  V,  f>,  1,  wo  er 
fore  ut  für  quod  vermutet,  weil  quod  pateretur  nur  lieifsen  könne  »dafs 
er  littt,  nicht  aber  »dafs  er  leiden  werde a.  Eutrops  Zeitgenosse  Am- 
mian  macht  diese  Voraassetzang  zu  mchte.  Dagegen  stimme  ich  ihm 
dann  bei,  dafs  III,  22  et  vor  iubeate  beizubehaltea  ist.^ 

.  An  Obersetsungen  sind  an  Teneichnen: 

Eutrope,  Abr6g6  de  Thistoire  romaine,  tradait  par  N  A.  Dubois 
(zugleich  mit  der  Übersetzung  des  Nepos  vuu  A.  Pommier)  Paris  löäi. 
Garnier  frdres.  XXIV,  465  p. 

Storia  romana  per  Eotropio  e  Vamefrido,  versione  ttaliaaa  di 
L.  Bellone,  Borna  1884.  Peiino. 

Horns. 

AUgemeioea. 

O.  F.  Ungcr.  Die  vier  Zeitalter  des  Florus,  Pbilologus  XLIIl 
(1884),  S.  429-443. 

Unger  will  die  Entstehung  der  Zahlenfehler  ira  prooemium  §  r>-7 
erklären.  Dafs  die  Dauer  der  Königszeit  mit  400  Jahren  an^t  f^ebeu  ist, 
beruhe  auf  eineiii  Versehen,  indem  aus  CCXX  die  fal^fhe  Zahl  CCCC 
entstandpn  sf>i.  Demgemäfs  habe  ein  Späterer,  um  bis  Au^mstus  die 
richtige  Summe  von  DCC  Jahren  herauszubringen,  die  Jahreszahl  der 
beiden  Perioden  der  republikanischen  Zeit,  CCXL,  in  CL  geändert  — 
Diese  Erklärung  kommt  mir  nicht  besonders  wahrscheinlich  vor,  wäh- 
rend Ungers  ebendort  vorgetragene  Ansicht  über  den  Historiker  und 
seine  Zeit  annebrobar  ist  Florus  rechnet  von  Augustos  bis  zu  seiner 
Zeit  nicht  viel  weniger  als  900  Jabre.  Er  schrieb  also  nach  Hadrian 
lad  Aatoninns  Pins  entweder  während  des  parthischen  Rriegea  oder 
gleich  nach  dessen  Beendigung,  und  kann  demnadi  mit  dem  Dichter  und 
dem  Bhetor  nicht  identivch  sein. 


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Florus.  Spndie. 


35 


0.  E.  Schmidt,  Jahrb.  f.  claas.  Vhil  131  U8Ö6,),  S.  80 1  f. 

verwirft  den  Versuch  Uügers,  die  irrigen  Zahlen  im  prooemium  zu  er- 
klären. Die  richtigen  Zahlen  wären  CCL,  CCL,  CC.  Dafür  ist  über- 
liefert CCCC,  CL,  CL  Mprkwürdißpr  Weise  ist  nicht  nur  die  Summe 
der  falschen  Zahlen  richtig,  sondern  auch  dir  Anzahl  der  C-  und  L#- 
Zeichen  bei  Florus  dieselbe  wie  lu  den  ricliiigen  Zahlen.  l>ieb  erklärt 
Schmidt  so:  Ein  Schreiber  setzte  die  Zahlen  als  Sunirnariurn  an  den 
Rand:  ein  Spätererer  hielt  das  Suramarium  für  eine  Korrektur  des  Textes 
und  verteilte  die  Zahlen  nach  seinem  Gutdünken  auf  die  drei  Perioden, 
wobei  er  die  vier  gleichartigeu  C  zusammeDDabm  und  der  Künigszeit 
zuteilte.  "  Auch  diese  BIrkl&rung  bat  die  Wahrscheinlichkeit  nicht 
ftr  sieb. 

£.  Westerburg,  »Locan,  Hon»  nnd  Pseudo-yictor«,  Ehein. 
Mos.  S7  (1863),  8.  85  ff. 

weist  die  Beniitsiiiig  Lacans  dnreh  Ftoras  nacb  end  leigl  an  mehrereii 
Beistpielen,  dab  sich  ans  Lncan  einiges  sor  Verbesserang  des  Textes  bei 
Flonis  efgiebt. 

A.  Riese,  Über  die  Glaubwürdigkeit  des  Florus,  Koixespondenz* 
Blatt  der  westd.  Zeitschrift  IX,  3.  219— 218 

war  mir  nicbt  sogiaglich. 

Sprache. 

T  h  0  m  6 ,  De  Flori  rerom  seriptoris  eloentione*  Particola  L  Progr. 
Fraakenstein  1881.  SS  8.  4. 

Bec.  PbiL  Wochenschr.  1881,  172.  PbiL  Ans.  XI,  465.  Phil. 
Boadseb.  1883,  1080. 

Jii  der  Vorrede  schliefst  sich  Thom^  jenen  an,  die  den  Geschicht- 
scbreiber,  den  Rhetor  und  den  Dichter  für  eine  und  dieselbe  Persoa- 
Uchkeit  halten,  und  sucht  die  Identität  der  beiden  ersten  durch  Zusam- 
nenstellung  sprachlicher  Jlhnlicbkeiten  zu  erweisen.  Doch  von  dem 
Torgebracbten  ist  abrasiehen:  Der  Aee.  bdLftndemamen  aal  die  Frage 
wohin,  spectacolum,  per  diversa  tenramm,  rarsns  redire,  ecce  iam,  id 
est  Was  ftbrig  bleibt,  beweist  nichts.  Hau  sollte  doch  anch  die  Yer» 
seUedenheiten  herrorheben  nnd  namentlicb  so  Auffallendes  wie  mann 
altemtnuD  tenentes  (pag.  106, 18  Halm)  nicht  abersehen.  Die  Abhand* 
tnng  enthalt  1)  die  partes  orationes:  SnbstantiT,  Adjektiv  (anifiUlend  viele 
dnbelantiviemngen),  Pronomen,  Adverbiura  (2, 6, 10  steht  edmodnm  nicht 
f&T  adhnc,  sondern  in  seiner  gewObalicben  Bedeutung,  aber  piaetextatoa 
abertragen  =  adulescens),  Yerbum,  2)  die  einfachen  Sätze:  Congruenz 
des  Pr&dikats,  Ellipse  des  ?rädikat8  (sehr  häufig  und  dem  rhetorischen 
Oiarakter  der  Sprache  gem&fa),  Tempora  und  Modi,  Casus,  Präpositio- 


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Tkm,  Sprüh«. 


nen,  Attribut  —  Dts  Alles  ist  skizzenhaft  fsbalten  und  tob  YoUsUn* 
digkeit  keine  Bede;  maoehmal  wird  Drftger  ergtost 

A.  EceiK  De  Floro  historico  elocutionis  Taciteae  imitatore.  Disi 
MlUlster  i.  W.  1882.    49  S.  8. 

Ree.  Phil.  Anz.  1882,  394.  Phil.  Rundsch.  1883,  960. 

Während  Wölfflin  (Philol.  XXIX.  r>57)  unter  den  Nachahmern  des 
Tacitus  den  Florus  nennt,  wollte  Wiedemann  (Phil.  XXXI,  ö57)  narh- 
weisen,  dafs  die  sprachlichen  und  stilistischon  Ähnli»  hkeiten  zwischen 
den  b*  kIpu  Schriftstellern  lediglich  auf  gemeinsamer  Nachahmung  des  Li- 
vius  beruhen.  Egen  schliefst  sich  Wölfflin  an  und  iinteruiiuuit ,  indem 
er  Dräf^ers  Schrift  über  die  SyTitax  nnd  den  Stil  des  Tacitus  m  t^runde 
legi  und  zu  je  einem  Beispiel  aus  Tacilus  säüiüiche  uub  Flurus  hiü2u- 
f&gt,  den  Kachweis  der  Nachahmung.  Nach  meiuer  Ansicht  geht  er 
Aber  im  Verfolg  seiner  vorgefofsten  Meinung  viel  zu  weit,  ja  es  gescUehl 
ihm,  dafo  er  nnwillktlrlich  auf  Livius  Unweisen  niiils  nnd  so  in^rdrt 
sieh  selbst  widerspricht;  dies  ist  nnter  anderem  der  Fall  mit  dem  sttrt- 
bütiven  Oebranche  der  Adverbien  (8.  12),  mit  dem  Dat  Ihr  den  Geäst. 
(8»  18)  nnd  mit  dem  Gen.  part  bei  Affektiven  (8. 19).  Wer  sollte  feroer 
sich  Obertevgen  lassen,  dafo  die  Plnrale  excidia  otia  Tociferationes  u.  s. 
(8. 10)  dem  TadtQs  entnommen  sind?  18, 4  (8. 16)  ist  insoltars  nicht 
mit  dem  Accus,  verbunden,  sondern  absolnt  gebraucht  III,  16,  6  C8|nt 
percussoribns  anro  repensatnra  ist  percnssoribns  nicht  fhr  a  p.  gesetil» 
sondern  Dat.  comm.  (ygl.  Bieligk  S.  32  u.  35).  —  Die  Syntax  des  Floros 
ist  eben  die  der  silbernen  Latinitftt  und  muTs  daher  vielfach  mit  der 
Taciteischen  Qbereinstimmen,  ohne  daTs  darum  eine  bewnCste  Nachabamsg 
erweisbar  wftre. 

£.  Bieligk,  De  casuum  syutaxi  a  Floro  hiblorico  usurpata.  Diu* 
Halle  1888.  87  S.  8. 

Bec  Arefa.  t  Lezlkogr.  I,  310. 

Im  Gegensatz  zu  Et?en  tritt  Bieligk  der  Meinunj?  Wiedemanns  bei 
und  erweist  durch  eine  Anzahl  von  Beispielen,  daf^  Morus  in  seiner 
Diktion  vielfach  von  seinen  Quellen  abhängt,  also  uuTser  von  Livius  auch 
von  Sallust  und  I.ucan.  In  wenigen  Fällen  ist  seine  Übereinstimmung 
mit  TaciLus  wühl  nur  eine  ganz  zufällige,  aus  den  Zeitvtihältnissen  er- 
klärliche. Innerhalb  der  engeren  Grenzen,  die  sich  Bieligk  gesteckt  iiat, 
arbeitet  er  mit  Gründlichkeit  und  Fleifs.  Das  rein  Klassische  wird  bei 
Seite  gelassen,  was  durchaus  su  billige u  ist.  Die  Hinweise  auf  Tacttas 
ergeben  vielfhch  einen  Unterschied,  wfthrend  Obereinstimmung  mit  U* 
vins  herrscht;  vgl.  8.  87  Incarrere,  S.  39  pronus  in»  8.  46  uti  etc^  8. 49 
taUdns,  8.  68  deicere,  emergere.  Mehrfkch  berichtigt  der  Verfasser  Irr- 
tttmer  seiner  Vorgänger;  so  wird  II,  12,  7  alia . . .  alia  richtig  als  Ab- 
latiT  mit  Ergänzung  von  via  erklärt  (8.  19).  Freilich  fehlt  es  nach  bei 


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Floras.  Sprache.  Kritik. 


S7 


Bwligk  nicht  an  Inrtüraern.  So  wird  I,  22,  45  (Halm)  inquam  als  trans- 
ftivuDi  aufgefaTst,  während  ohne  Zweifel  rcstitisse  zu  deos  aus  dem  vor- 
hergehenden Satze  zu  ergänzen  ist.  Falsch  ist  cum  I,  31,  13  und  33, 
18  in  famsaleiD  Sinne  aafgefafst  iS.  60);  das  aus  Livius  44,  5,  1  citierte 
Beispiel  ist  gm  «aderer  Art  Die  8.  56  anfgeflOurten  Ablative  sind 
dnrcbwegg  lüebt  temporal.  I,  (8.  58)  gehört  OabSs  natArUch  su 
reeepto  und  steht  keiaeswegs  anf  die  FVage  «woher?«. 

Die  texrkritisehen  Erörterungen,  welche  sich  in  den  drei  bespro- 
chenen Schriften  Torfinden,  werden  im  Znsammenhaag  mit  den  übrigen 
Beitrigen  nnten  Erwihnnng  finden. 

£■  Wölffliu,  Die  ersten  Si>uren  dea  afrikanisehen  Lateins,  Archiv 
f.  Lexikogr.  VI  (1889),  S.  1—7 

hAlt  wie  Tbom^  den  Historiker  filr  dieselbe  Person  wie  den  Rhctor  und 
Dichter,  und  demgeniftfs  für  einen  Afrikaner.  Dafs  aber  in  dem  Geschichts- 
werke sieb  so  wenige  Spuren  der  Afncitas  finden,  wird  aas  der  firtthaei« 
tigen  Entfernung  von  der  Heimat  erkl&rU 

Kritik. 

1)  Th.  Opitz,  »Zur  Kritik  des  Flurus«,  Jahrb.  f.  dass.  Philologie 

181  (1880),  S.  203—216- 

Pie  mafsgebeoden  Handschriften  des  Jordanes  (1)  stellen  sich  sflmt- 
lieh  auf  die  Seite  des  N(azariaims).  Tn  vielen  Fällen  erb&lt  die  Lesart 
von  IN  auch  noch  eine  besondere  Stutze  durch  den  Sprachgebrauch  des 
Floros  [aber  die  angeblichen  Accusative  plurali-  auf  is  ^in  l  nur  Schroib- 
fehler].  durch  den  Oeiiaukenzusaunaenhang  oder  durch  V  ergleichung  mit 
anderen  Berichten.  Wenn  also  die  Lesart  von  IN  als  die  verschiedener 
Klassen  öfters  am  )i  durch  andere  Gründe  empfohlen  wird, so  kann  man  wei- 
ter gehen  ußd  behaupltü,  liafs  IN  auch  dort  den  Vorzug  vcrdieDt,  wo  kein 
besonderes  Argument  dafür  spricht  (?).  Hinsichtlich  der  Eigennamen 
sei  Jahn  Recht  zu  geben,  wenn  er  sich  jedesmal  ftr  die  griechische  En- 
doog  entacfaeide,  gleichviel  ob  sie  in  B  oder  in  N  steht  An  weiteren 
Beispielen  leigt  der  VerCuser,  da&  eine  Lesart  bald  aus  B  bald  ans  N 
n  nehmen  sei  und  demnach  an  dem  hoben  Wert  des  19  nnd  an  dessen 
Gleiehbereebtlgviii  mit  B,  der  in  der  ersten  Freude  Aber  seine  Anffin- 
dang  nberscbfttzt  worden  sei,  nicht  gesweifelt  werden  dürfe.  -  Wo  Opits 
von  Halm  abweicht,  werde  ich  seine  Meinung  anffihren. 

2)  Th.  Opitz.  In  lulio  Floro  spicUegium  criticum,  Progr.  des  kgl» 
Gymn.  in  Dresden  1884.  24  S.  4. 

Cap.  1.  Orosiüs  benutzte  eine  Horusbandschrift,  die  N  näher  stand 
als  B.  Dadurch  ist  das  hohe  Alter  der  Klasse  N  bezeugt  und  mit  N 
Oros.  IT.  18,  2  per  annos  XIIII,  IV,  12,  6  adflictos  humi,  IV,  12,  bo  XV 
miUam  foasa  zu  schreiben,  I,  18,  6  aber  mit  H.  J.  Mttller  zn  iuterpon» 


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38 


Floroi.  KriÜk. 


glerai  nitri  terr»«  yiri«  equis,  armis  addito.  An  drd  SteUen,  wo  rnnt 
Olosseme  annehmen  wollte,  Terbietet  es  wieder  der  WorÜiot  des  Oro- 
aioB.  Noch  mehr  bietet  lordaaes,  ans  dem  (nach  Mommsens  Ausgabe) 
manches  bei  Floms  zu  berichtigen  ist,  sogar  in  den  Formen.  So  hat 
Tbom6  (I  pag.  9)  mit  Unrecht  überall  synkopierte  Formen  wie  petierat 
herstellen  wollen ,  da  diese  mit  den  vollen  abwechseln.  Selbst  in  der 
Orthographie  stimmt  I  manchmal  mit  K  [aber  B  bietet  I,  20  richtig 
inclito,  II,  6,  27  revivescentis].  —  Cap.  II.  b  ist  die  ursprüngliche  Les- 
art in  B,  v.olche  der  Schreiber  selbst  sofort  verbesserte  Nfich  Opitz 
ist  sie  ^'t  gen  BN  überall  falsch.  Auch  die  Übereinstimmung  von  b  mit 
scblfchteren  lordanesbandscbriften  bietet  nicht  das  Richtige.  Anders 
steht  die  Sache,  wenii  b  mit  guten  I  stimmt;  hat  aber  N  dasselbe  wie  b, 
dann  haben  wir  den  Archetypus.  Cap.  III.  Au  einigen  Stellen  sind 
Halm  und  Jahn  mit  Unrecht  von  BN  abgewichen-  Sie  haben  auch  bald 
B,  bald  N,  besonders  letztere  Handschrift,  nicht  mit  Recht  hintangesetzt. 
Cap.  IV  bietet  texlkritiscbe  Erörterungen  und  Vermutungeix  zu  einzel- 
nen Stellen. 

Die  Abhandlung  ist  wie  die  vorhergehende  als  Beitrag  zur  Würdi- 
gung der  Überttefimuig  des  Floms  schätzenswert  Die  efmelnen  von 
Opita  bebandelten  Stellen  bringen  wir  nnten  im  Zusammenbang  mit  den 
ftbrigen  kritischen  Beitragen. 

8)  G.  Meiser,  Jahrb.  f.  class.  Phil.  121  (1880),  S.  216. 

4)  H  J  Müller,  Festechrift  des  Friedrich -Werderschen  Gymna- 
siums zu  Beriin  1881,  S.  37  -39. 

6)  E.  Westerburg,  Rhein.  Mus.  37  {1882>,  8.  86 ff. 

6)  J.  P.  Binsteid.  Festschrift  des  königl.  Gjmn.  zu  Cobleas  1882, 
S.  14-16. 

7)  L.  Tranhe.  Varia  libamenta  critica.  Manchen  1883,  S.  9  10; 
Rhein.  Mus.  lO  UBöö),  S.  163—154. 

8)  A.  Teuber,  Jahrb.  127  (1883),  S.  48. 

9)  A  Eufsner,  Jahrb.  127,  486. 

10)  F.  Btthl,  Jahrb.  127,  748. 

11)  G.  F.  Ungar,  Pbflologns  42  (1684),  &  118. 

12)  J.  J.  G  o  r  n  e  1  i  B  8  e  n,  Spicilegittm  eritieom  ad  Flori  epitomas. 
Mnemosyne  ZU  (1884),  a  288—245. 

18)  E.  Schwartz,  Ck>niectanea,  Ind.  lect  von  Bestock,  Sominer- 
semeater  1889,  8.  2—4. 

14)  K.  8chrader,  Jahrb.  189  (1889),  8.  481. 

16)  J.  R.  Wijga,  Liber  de  vir.  ill.  I8öü,  p  laö. 

Die  Citate  in  der  nachstehenden  Besprechung  der  kritischen  Bei- 
trfige  sind  nach  der  ialteu  Ülicijerzäiiluiig  gegebeu.  Zugrunde  liegt 
Balms  Teit 


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Ftorat.  Kritik« 


99 


Prooem.  §  3  rerum  diversitas  aciem  inteotioBis  abmmpit]  obtand^ 
CorneUsseD,  sehr  überflüssig. 

Lib.  I.  1,  2  iactatus]  abiectus  Opitz  nach  IN  und  (^mnt.  III,  7,  5, 
Tir.  iil.  1,  2.  Aber  iactatus  ist  gewählter  und  seltener  uod  war  daher 
leichter  der  Änderung  ausgesetzt  als  abiectus.  1,  6  Tulturiosj  vultures 
Opitz  IN.  Auch  hier  spricht  die  ratio  für  vulturios.  Aufserdem  will 
Opitz  prior  mit  N,  aber  prius  und  postea  entsprechen  besser.  —  1,  8 
caias  dum  angustias  Remus  increpat  saltu]  c.  d.  a.  R.  ^iundet  atque)  su- 
perat  salta  CorneUsseQ;  als  ob  man  Floros  keine  kühnen  rhetorischen 
Weodnngen  gestetten  dürfte.  ^  1, 11  Gaaninensioin  eaptam  ao  direptnn 
est  oppidnm]  dinitiiin  Opitz  naeb  N  nnd  Gros.  II,  4,  7,  wobl  richtig.  — 
1,  12  petierat  Opiti  mit  I;  aber  bei  dem  ScbwankeB  der  Handselirilleii 
fwischeD  den  ToUen  nnd  Idlneren  Formen  ist  es  geratener,  B  tn  folgen* 

—  1, 18  hine  templam  et  Stator  Inppiter:  Opits  sieht  hie  mit  B^H  ?or. 

—  1, 15  qni  ex  auctoritate  patres,  ob  aetatem  senatns  vocabantorj  to- 
cabatnr  Opitz  mit  BI.  —  2,  1  ob  inclitam  viri  religionemj  vitae  Come- 
Hssen,  schlecht.  —  2,  2  fastos  dies  nefastosque  diseripsit  Opitz  mit  IN, 
ebenso  Bieligk  S.  47 ;  richtig.  —  3,4  Da  ß '  N  poterat  lesen,  will  Opitz 
prout  <quisque)  seqai  poterat;  ich  billige  die  Änderung  nicht.  —  8«  6 
hunc  tam  inmaturnm  amorem  virginis  ultus  est  ferro)  maerorem  Come- 
jissen;  aber  amorem  heifst  »Liebesausbruch«.  —  3,  5  citavere  leges 
öefas,  sed  abstuiit  virtus  parricidium.  Opitz  verteidigt  das  Überlieferte 
parricidain  Aber  Halms  Konjektur  ist  durch  den  rhetorischen  Gegen- 
satz geradezu  geboten.  —  3,  r>  nec  diu  in  tide  Albanus  man  <(sit).  Fi- 
deü&ie  etc.  H.  J.  Müller,  sehr  zweitelhaft.  —  3,  7  quasi  <^ipse)  man- 
dasset  Opitz  mit  N;  möglich.  -  4.  I  Ancus  Marcios  . .  .  raro  iugenio] 
navo  Comelissen,  wozu?  —  7,  3  supra  cruentum  patrem  equos  exegit] 
egit  Opitz  mit  N.  Aber  exegit  ist  viel  bezeichnender:  sie  trieb  die 
Pferde  vollständig  über  ihren  Vater  hinweg.  —  7,  5  oppida  ^in)  Latio 
Opitz  nach  N  und  Oros.  II,  4,  12,  richtig.  —  7,  7  Gabüs  receptoj  6a- 
bioe  Opits  mit  —  7, 10  donec  aderat  libido  Egen  8.  39  mit  B.  Aber 
tamdin  .  .  donec  (=  so  lange  als)  finden  sich  auch  sonst  verbanden. 
Wenn  donec  ibis«  hiefiM,  würde  Floms  wohl  nicht  aderat,  sondern  ao* 
cessit  gaschrieben  haben.  -  9,  3  [se]  debere  Opits  mit  B,  richtig. 

9,  3  caperent  nnd  dimisserent  Opitz  mit  IN;  aber  die  Stellen  I,  9, 
7^8  ond  I,  18,  4  sind  anderer  Art.  —  9,  7  qnippe  cnm  Opitz  mit 
BIN,  richtig.  —  10,  7  ne  qni  sexns  a  lande  cessaret]  ne  seqnlor 
sezns  Traube,  kaum  nötig*  —  10,  7  elapsa  custodiam  Egen  S.  16 
mit  K  (auch  Sanppe  zog  dies  vor).  Aber  Tac  Ann  Y,  lo  steht  eben* 
falls  elapsom  cnstodiac.  —  11,2  ut  iropetu  peteretnr  Traube.  —  11,10 
sed  bic  numerus  illis  initiis  navaie  bellum  fuit]  intulit  Comelissen,  der 
hier  den  Rhetor  wieder  nicht  verstanden  bat.  —  13,  7  non  temere  foe- 
dior  clades.  Gegen  Zangemeisters  non  Cremerae  (vgl.  Oros.  II,  19,  6) 
macht  Opitz  mit  Becht  den  Sprachgebrauch  des  Fiorus  geltend,  wonach 


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40 


Rofin.  Kiillk. 


HOB  temere  beirst  »nicht  leicbtt.   Aber  wenn  Opitz  blols  auf  I  gestatzt 
hier  den  Nominativ  cladis  eiosetsien  will,  so  geht  er  zu  weit.  —  13,  14 
ne  qiiis  snbesset  dolus.  Opitz  will  mit  N  qui,  schwerlich  mit  Recht,  da 
weit  eher  qui  aus  quis  ectstand  als  umgekehrt.  —  13,  19  traheret  Opitz 
mit  B*N,  richtig.  —  13,  20  iosidente  galeae  sacra  alite  admtus.  Statt 
Sacra  will  Traube  nach  Oros.  III,  6,  2  corvo;  die  gemeinsame  Quelle 
des  Florus  uud  Orosius  sei  hier  die  £pitome  des  Livius  gewesen.  Zu- 
gegeben! Aber  ist  damit  auch  bewiesen,  dafs  Florus  deu  Raben  nicht 
durch  Sacra  alite  umschreiben  konnte?   Orosius  freilich  mufste  für  sein 
Publikum  deu  Vogel  beim  Namen  nennen.*)  —  tulit  spolia]  retulit  Opitz 
mit  nf.   Da  aus  Florus  selbst  hier  nichts  bewiesen  werden  kann,  ist 
es  geratliener  B  zu  folgen.  —  13,  21  und  II,  17,  9  tritt  Opits  tBat  ^ 
Sebreibnog  aliqnod  (B^N)  statt  aUqaot  ein.  —  qui]  mit  Reebt  ent- 
seheidet  eieb  Opits  fbr  qoae,  das  sacUicb  allein  raOgUeb  und  anfser  Ton 
BN  auch  von  den  besten  I  geboten  wird.  14,  l  schreibt  Schwarte  aemn- 
iatione  imperü  incensos  (nicht  nötig)  nnd  cum  ins  civitatis,  partem 
imperii  <N)  et  magistntnnm  (N)  poscerent  ab  iis,  qnibtiscnm  prins 
nnmqnam  congredi  anderent  —  16»  S  nihii  moUins  caelo:  deniqne 
bis  fioribns  vemat.  Fflr  deniqne  liest  Cornelissen  leninsque.  Dafs  aber 
deniquc  hier  die  Bedeutung  »demgemäfst  hat  und  sonach  völlig  an  sei- 
nem Platze  ist,  beweist  die  folgende  Gegenttberstellung  nihil  nberins 
solo:  ideo  Liberi  Cererisque  certamen  dicitur.  —   16,  12  ante  pugnam 
farit]  acriter  pugnam  snmit  Cornelissen,  der  nicht  sah  dafs  ante  pugnam 
Gcpcn-atz  zu  in  congressu  ist.   -     17,  I  Samnitium  reiiqui]  reliquiae 
Eufsner  mit  Belegstellen,  die  aber  nicht  zwingender  Natur  sind.    17,  8 
terruit]  tenuit  Cornolisson  ohne  Not.  —  17,  4  quin  explorat  Opitz  mit 
N;  aber  das  steigernde  quin  ist  nicht  passend.  —  18,  1  verwirft  Opitz 
iis  (B*)  zugunsten  von  bis.   —    18,  3  calamiiatiumj  calamitatum  Opitz 
mit  IN-    Dafs  die  letzteren  Handschriften  grammatisch  korrigiert  sind, 
ist  handgreiflich.  —   18,  6  ex  Lacedaemoniis  conditoribus  verteidigt 
Opitz  gegen  H.  J.  MOller  duich  Oros.  IV,  i,  ü,  desgleichen  iucognitis 
in  id  tempus  elephantis  gegen  Freudenberg  durch  Oros.  1.  c.;  beides  mit 
Beeht«  —  18,  9  proboBdde]  promuscide  Opits  mit  B*K,  fraglich.  — 
18,  12  eis  B,  bis  IN  Opitz;  siehe  sn  18,  1.  —  18,  27  fimttius  Opits 
mit  B^N,  richtig.  —  20  Sallentini  Picentibas  additi  caputque  regionis 
Bmndisinm.  IN  lesen  bis  regionibus,  was  Opits  für  möglich  hSlt,  wäh- 
rend ich  es  weder  als  Dativ  noch  als  AbL  lod  erUirlich  finden  kann. 

22,  1  viruit  et  quodam  flore  virtntis  exarsit]  vigoit  et  quodam  car 
lore  iuventutis  e.  Cornelissen,  ganz  unnötig.  —  24,  1  deoemviratos  Ii» 
bido]  decemviralis  CSomeUssen;  als  ob  der  Gebran«^  des  Abstractum  fftr 
decemvimm  verboten  gewesen  wftre! 


*)  Ammiia.  XXIY,  4»  6  fodit  Gallom  a  1  i  t  i  s  propugnatiooe  Talerios 
poitea  oogaomeato  Gorvinos. 


Flonn.  Kritik. 


il 


Lib.  II.   2,  1  ad  fretmn  usqae].   Opitz  will  ad  mit  K  weglasseB. 

—  2,  2  coQtinentem  snam:  snnm  Opitz  mit  N;  ich  stimme  nicht  bei.  — 
2,  5  illam  ipsam  ruentis  aestus  violentiam.  Opitz  entscheidet  sich  mit 
IN  för  ipsam  illain.  Da  die  zwf^i  Pronomina  in  ihrer  Aufeinrinderfolge 
auch  »^onst  wechseln,  ist  dir  Gpwahr  hier  gleich.  Wer  B  höher  stellt, 
wird  sich,  wie  so  oft,  für  diese  Handschrift  entscheidon.  —  2,  13  (non} 
iDsessum  ab  hostibus  tumulum  occupavit  Opitz.  Aber  non  mifsfÄllt; 
Florus  wtirde  sich  wohl  aaders  ausgedruckt  haben.  Es  lieert  offoubar 
eine  Ungetiauigkeit  vor,  oder  es  sollte  die  That  des  Tribunen  la  noch 
glänzenderem  Lichte  erscheinen.  —  2, 13  atque  moratus  hostes  est,  dum. 
Opitz  schreibt  mit  IN  adeoque,  nach  den  heigefftgten  Belegstellen  recht 
wahrscheinlich.  —  2,  16  omni  terra  et  mari  Poeuu.s  purgavit]  omnis  .  . . 
repurgarit  Opitz  mit  N.  Ich  halte  beide  Lesarten  ftlr  gleich  möglich, 
aber  Corneliflsei»  Yennatung  omni  . . .  repulsavit  ftlr  verfehlt  —  2,  91 
ipsam  Caput  belli  Carthaginem.  H.J. Maller  schrieb  mit  einem  I  ipsam; 
dagegen  macht  Opitz  mit  Beeht  den  Sprachgebrauch  geltend.  —  2,  28 
panhilnm]  panlnm  Opits  mit  N,  gewifs  nicht  richtig.  —  2, 2S  ille  quidem 
par  tantae  calanritati  fhit  IN  lesen  calamitatis,  wem  Opiti  bemerkt: 
nlde  dnbito,  nnm  *par%  cnm  significat  »gewachsene  com  geneH?o  eon< 
ioogi  poesit  Far  sp&tere  Sehriftsteller  gilt  der  Zweifel  nicht.  Vgl.  0aB8ian> 
Inst  V,  12,  2  se  parem  virtatis  eorum  probaTerit  (ihrer  Kraft  gewach- 
sen). Coli.  XXIIII.  8,  5  quorum  si  constantiae  atqne  virtotis  pares  esse 
▼OS  cemitis.  Freilich  entscheidet  dies  fttr  Florus  nicht.  —  2,  24  liostis 
aandaverat]  hostes  BiN,  mandaverant  N.  Demnach  will  Opitz  mit 
Docker  hostes  mandaverant  lesen.  Aber  N  ist  interpoliert  Der  Ab- 
schreiber wuTste  nicht,  dafs  hostes  die  Geltung  von  hostis  hat,  und  Än- 
derte darum  den  Numerus  des  Verbums.  —  2,  24  ne  pax  fieret,  ne 
commutatio  captivorum  reciperetur.  nec  commutatio  Opitz  mit  HI  (N), 
gewifs  richtig.  —  2,  '25  victor  de  victoribus  atque  etiam  de  fortuna  tri- 
umj)havit.  Egen  S.  30  liest  mit  N  victus.  Aber  viel  schöner  ist  der 
Gedanke  »Sieger  trotz  seiner  Besiiü;(T«.  —  2,  29  lesen  B'N  pr-iecipi- 
tare  pullos  iusserat,  was  Opitz  aufnehmen  will;  aber  e  und  i  werden  in 
BN  oft  vertauscht.  —  2,  30  wül  Opitz  mit  N  classem  hostium  und  Aegi- 
raurum  iam.  —  2,  32  magna  clades,  sed  non  sine  aiiqua  prineipis  po- 
puli  diguitate.  Comelisseu  schreibt  indignitate,  wodnrcli  die  Stelle  ge- 
radezu sinnlos  wird.  —  2,  35  Romana  classis  ....  quudam  genere  ca- 
etreuis  ad  similitndinem  pugnae  equestris  sie  remis  quasi  babenis  age« 
batnr.  Fftr  castrensis  schreibt  Comelissen  constmctionis,  offenbar  ohne 
Ahnung,  dafs  quodam  genere=quodam  modo  ist  nnd  castrensis  m  dassis 
gehört.  —  a,  2  snb  Alpibns,  id  est  snb  ipsis  ItaUae  fkticibns«  Opits 
wül  mit  K  desnb;  aber  dies  ist  offenbar  dittographisdi  su  erklären  ans 
id9  <de>  sab.  ^  8,  8  ttrodnia  miütom  inbnerant]  tirocinio  militem 
Enfsner.  —  6  igne]  igni  OpiUe  mit  IN.  —  6»  14  eqnitnm  virommqne 
discnrras]  eqnormn  Heiser,  nicht  swingend.  —  6,  16  qnod  eums  ab 


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42 


Flonai.  Kritik. 


Oriente  seniper  quasi  ex  constitato,  ita  instruxit  aciem,  ut  Romanis  ad- 
versus  haec  omnia  obvcrsis  seciindnm  caelum  tenens  vpnto  pulvere  et 
sole  pugiiarcl.         haben  ad  coubUtutum,  was  Opitz  vor^u'lit    Aber  für 
ex  c.  sprechen  ex  more,  ex  ordine,  ex  improviso  bei  Florus.    Für  ab 
Oriente  schrieb  Comelissen  oboriens,  dann  ad  statt  adversus  und  <ipsp> 
secundum.  Keine  dieser  Äudeiungen  ist  einleuchtend.  —  6,  26  adversus 
hostem  tarn  callidum  uon  virtute  tantuni,  sed  suis  etiam  puguare  coo&i- 
liis  oportebat  suis  d.  i.  ipsius  consiliis  »mit  klugen  Vorkehningen  nach 
seiner  ArU.   Daher  ist  Comeliisens  «mis  unoOlig.  —  6,  27  nt  ita 
dlierim.  Opitz  will  mit  N  sie  leteo,  weil  ita  Id  dieser  Plirase  nur  Idar 
▼orkommt  Aber  Florus  wechselt  aneh  sonst,  und  indem  macht  sich 
Opitz  einer  Ineonseqaens  zu  Ungunsten  von  B  schuldig«  Indem  sr  hier 
dessen  slngulAres  ita  tilgen,  dagegen  oben  8, 2  das  weit  seltenere  desab 
mit  N  einsetzen  will.  —  6,28  nt,  qnia]  nt,  qui  H.  J.  Mttller  mit  N.  — 
6^  84  Uli]  inclitus  Comelissen;  aber  longe  gehört  zu  celehntos.  —  nisi 
qnod]  quid,  nisi  Comelissen.  —  6,  86  [sed]  nihil  Opitz  mit  IN;  aller- 
dings ist  sed  kaum  zu  erklären.  —  saevitum  in  urbes  nrbemqne  urbiun 
Caraiim :  fOr  nrbemqne  sehreibt  Comelissen  ganz  annötig  und  nnwah^ 
scbeinlich  capntqne.  —  gcns  coutumax  vilisque  mortis]  facilisque  mofli 
Comelissen;  die  Überlieferung  ist  weitaus  besser.  —     36  wird  zurflck- 
weisendes  illi  von  Comelissen  ohne  Not  zu  illic  geändert.  —  6,  41  hacc 
in  (livf  rsa  terraruni  populus  Romanus]  inter,  wie  Opitz  nach  N  schreiben 
will,  briugt  keine  Abhilfe.    Dem  Schriftsteller  schwebte  offenbar  Irr  (ie- 
danke  vor  » diese  I3efrciung«?ver8uche  machte  das  römische  Volk  iiai  h 
verschiedenen  Ländern  hin«.  —  6,  45  will  Opitz  mit  li  ii  HandschnlLen 
lest  n  hiistem  summuveri  .  .  .  videretnr.    Uci  der  lläurigkeit  der  Vertau- 
schuüg  von  e  und  i  ist  es  nicht  geraten,  den  acc  c  inf.  bei  videor  in 
den  Florustext  einzuführen.  —  6,  46  <ita(juo>  fiigit  Opitz  mit  IN;  wir- 
kungsvoller ist  das  AsyiidLtüii.   —   6,  6ü  actum  erat  procul  dubio  (de 
Romano  imperio),  si  vir  ille  se  cum  fratre  iunxisset  Kühl;  die  Ergfto- 
zimg  ist  nicht  erforderlich.  —  6,  68  duo  omnium  et  antea  et  postea 
dneum  mazime  dnees.   H.  J.  Müller  sehreibt  nach  Livins  XXX,  30,  1 
mazimi,  sieher  richtig.  —  et  ante  et  postea  Opitz  mit  IN,  da  an- 
tea nnd  post  nur  an  je  einer  Stelle  vorkommen.  —  [et]  steteraat 
Opitz  mit  IN.  —  7,  1  ststim  Africam  secntae  sunt  gentes:  ftr  gentes 
sohroibt  Comelissen  unnötiger  Weise  oerte;  denn  es  folgt  hinter  den 
Lindernamen  primI  omninm  Hecedones.      7, 9  (volnem)  nltra  mortem 
patebant,  d.  h.  die  Wunden  klafften  über  die  todtbringende  Weite  hin- 
aus. Diese  rhetorische  Bracbylogie  leuchtete  Comelissen  nicht  ein,  wes- 
halb er  sie  durch  ein  plattes  ultra  modum  ersetzte.  —  8,  €  si  Aslae 
viribus  usus  foisset  imperator  Hannibal.  Die  Handschriften  bieten  miser 
Statt  imperator,  weshalb  Meiser  Afer  vermutete.  Jedenfalls  ist  dies  weit 
besser,  obschon  uafer  (uccf  ^  mif)  den  Schriftzttgen  eher  entsprechen 
wttrde.  -   8,  12  schiebt  Opitz  nach  N  igitur  vor  dnce  ein.  ~  10,  8 


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Flonii.  Kritik. 


4S 


com  crapula  et  capitis  errore  iapsaretj  fervore  Cornelissen,  unnfttig.  — 
Ii,  2  dubium;  [at]  certe  Opitz  mit  N  oacb  dem  Spracbge brauch  des 
Florus.  —  16,  3  parasset  Opitz  mit  B>N,  richtig.  —  15,  10  und 
18»  III,  3,  21  uüd  10,  13  will  Opitz  mit  B  pote  est  schreiben.  Nach 
meiner  Ansicht  kann  diese  Schreibung  auch  im  frühen  Mittelalter  ein- 
ged mögen  sein;  sie  Indet  sidi  nieht  selten  auch  in  Kircbenyäterhaod- 
sehriften,  die  sonst  nicbt  dnroli  Gttte  hervorragen.  —  16,  12  at  quam 
urbem  ooaoasserat  a?iis  nepos  [eius]  everteret  Opits,  vortrefflich.  Die 
IKttographie  ei*en  ist  gaoi  klar.  —  15,  16  trigioU  8e[xJ  milia  viromm 
|se]  dedidemnt  Opits.  —  18,  8  per  aanos  nndeeim]  XI  III  Opits  mit  N 
und  Gros.  V,  7,  8.  —  18,  8  excidiura]  ezddia  Opits  mit  N.  —  19,  6 
qnae  etsil  qoae  si  Opita  nach  den  Handschtiften,  vielleicht  richtig. 

Lib.  III.  1,  8  qoonini  in  fide  et  [in]  clientela  H.  J.  Maller  nach 
N*  —  1,7  rex,  expertas  fortius  adversus  Romanos  aurum  esse  quam 
fermm  Opitz  verteidigt  umsonst  das  hdscbr.  peritus,  dessen  Entstehung 
aus  rex  [ex]  per<i>tu8  sich  sehr  leicht  erklÄi  t.  —  1,9.  Opitz  schreibt  ge- 
gen potiretur;  aber  I,  1,  1.  18  haben  R'N  ebenfalls  poteretur.  —  1,  17 
opertuni  cateiiis]  oneratuni  Comelissen;  weshalb  docli  "-'  —  3,  14  schreibt 
Teuber  mit  /Zuhilfenahme  von  N  venere  illi  —  quanta  et  in  barbari« 
gnimi  alti  vestigia.  —  3,  15  aere  repercusso]  ac  repercussn  Opitz  mit 
N,  richtig.  —  4,  9  coii  «  iitifbat  B.  Opitz  verteidigt  mit  liecht  cousen- 
tiebant  gigen  Halms  Bemerkimg  praef.  p.  Xill  -XIV.  —  6,  9  urbem 
Romam  regius  terror  adflabat]  furor  adfectabat  Coruelissen,  nur  ver- 
schlechternd. —  5,  16  vidi  utibas]  visentibus  Thiclmanii  lact.  sem.  Er- 
lang. II,  1081,  p.  140)  nach  P>untiu.  siiut.  III,  .13,  ü-  -  6,  23  tilgt 
Opitz  dea  nach  N.  —  5,  27  captis  [in]  ipso  capite  gentis  ArtaxaUs 
sopplicem  Opitz  nieh  N.  —  5,  S9  nec  non  <et)  Opits  mit  K.  —  6,  80 
vidit  inpiae  gentis  arcanum  patens,  sub  aurea  vite  ciUnm]  arcannm  pene- 
trans  sab  aurea  vite  in  cellam  Gomelisseo.  ^  6,  8  a  spolUs  Opits 
mit  N.  Da  ISO  Stellen  mit  a  nnr  wenige  zweifelhafte  mit  ab  gegen- 
überstehen,  sieht  Opitz  den  ScUurs,  dats  Florus  vor  Koosonanten  nnr 
a  gebranchte  (?).  6,  ö  Isanrid  cognomen  adamavit]  adoptavit  Ck)rne- 
liaaeii,  tberflüsslg.  —  6,  lo  qnasi  portam  <obice>  obseravit  Enfsner.  — 
7,  6  misisset  Octaviun.  In  aliena  provineia  Gomelisseo.  —  8, 9  homines 
silvestres  mireris  ausos  a  scopnlis  suis  saltem  maria  prospioere.  Fttr 
sattem  will  Cornelissen  ganz  unnötig  alte.  Aufserdem  setzt  er  hinter 
prospicere  ein  Komma  und  ändert  §  3  terruere  zu  terrere  —  8,  5  per- 
cossit  Opitz  mit  B*N,  mit  Recht.  —  9,  2  insulam  iCyprum)  veteribus 
divitiis  abundantem  et  ob  hoc  Veneri  sacram  Ptolemaens  regebat.  Für 
ob  hoc  -ftzf  Meiser  Papbon  ein.  —  9,  5  (^uap  rrs  latius  aerarium  iin- 
plevit  largius  CornelisseD,  übertiüssig.  —  lO,  l  )  cinitra  Germanos  iliius 
pugna.  Für  illius  vermutet  Cornelissen  seltsamer  Wcim  inita.  —  lO,  ll 
quae  ^et  quanta)  erat  Äriovisti  regis  supcrbia  Opitz,  nicht  wahrschein- 
hch,  —  10,  14  t^nm  |>avori&  i^cussit  iutra  ripam  subita  Kumana  vis; 


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44 


Florm.  Kritik. 


Coraelissen  venmitpt  (snam)  subita,  Meiser  subito  (so  codd.)  Romanus 
Visus.  Isocb  enifiiciKi  y,i}rr  ^ubitü  Komana  vis  <visa>,  aber  subita  hat 
ohne  Zweifel  prägnante  Bedeutung  ^plüt/.llch  auttretend«-  —  10,  16  quippe 
qui  tertia  vigilia  [cum]  Morino  [runij  solvisset  a  portu  Opitz,  weniu' 
■wahrscheinlich.  —  10,  23  Avaricum  ^cnm)  quadragiiiu  milibus  pro- 
pugnautiuni  äu&tulit  Cornelisseu,  eine  beachtenswerte  Lösung  der  Schwie* 
rigkeiU  —  10,  24  abrupUs  [ripis]  Opitz  mit  N,  vielleicht  richtig.  — 
11,8  tiibnBaB  plebi  Ateios]  Hetellaf  Westerburg  mit  den  Haodsebrifiteii. 
Floms  babe  sieb  duivb  Lucan.  III,  136  f.  Crassumque  In  belle  eeoitae 
eaeva  tribanidae  voTemnt  proeBa  dirae  irreftbren  lasBen«  Die  tribuaK 
€iae  dirae  besieben  sieb  anf  Ateins,  Floms  aber  besog  sie  saf  den  re- 
dend eingeftbrten  Tribnn  Metellas.  Diese  ESridftmng  ist  gans  annebm- 
bar.  —  18, 1  fa?orem  agrarils  fimmentariis  {ac)  iodidariis  legibus  anea^ 
pabatnr  Opits  ndt  B,  wobl  riebtig.  Im  Spfitlatein  gilt  die  Regel  vom 
dreigliedrigen  Asyndeton  nicht  mehr.  —  14,  7  weist  Opits  <a>  condtato 
(80  B 1)  gegen  Halm  ^raef.  p.  XIV  mit  Recht  zurück.  —  16, 1  will  Opits 
mit  Mommsen  tauturo  viro  Marius  dabat  spei  (dann  wäre  wohl  qui  zu 
tilgen).  —  adoptarat  Opitz  mit  lipsius ;  das  von  Späteren  frei  gebraaebte 
Imperfekt  ist  nicht  anzutasten.  -  17,  2  verteidigt  Opits  prima  flamm* 
sustineri  nicht  mit  Recht.  —  17,  9  nec  ideo  minus  ....  <non>  desie- 
runt  H.  J.  Müller.  Cornelissen  ändert  nur  desiernnt  zu  destinarunt. 
—  18,  12  Schwärt/,  schreibt  nam  ipse  Rutilius  consul  (so  Ruch 
Freinsheim  und  neuerdings  Cornelissen)  exercitu  amisso  cum  in  ur- 
bem  cruentus  relerretur  niiserabili  funere  (vulnere  Cornelissen),  me- 
diaro  urbem  praeficani  (.Sauppe)  fecit.  Aufirni' m  will  Sciiwartz 
noch  ditiiuliam.    Aber  schon  in  den  Digesta  ist  medius  =  dimidius.  — 

18,  14  Strabo  vero  Pompeius  Opitz  mit  N,  nicht  unwahrscheinlich.  — 

19,  4  fauaticü  fiiit  re  simulatoj  stimulatus  Cornelisseu,  nicht  richtig-  — 
19,  12  inter  rixautiuui  manus  praeda  lacerata  est]  m.  foede  laceratus 
est  Cornelissen,  indem  er  den  rhetorischen  Ausdruck  in  nüchterne  Prosa 
ttbertrigt.  —  SO,  4—6  will  Opitz  die  Lesart  von  B  dnrcb  folgende  Inter- 
punktion retten:  inde  alla  eastra,  Tareniana,  eastra  deinceps  Tborani 
Lieber  möchte  ich  mit  ibm  alia  streichen  [für  bidiviso,  wie  B  liest,  ist 
nieht  mit  Frendenberg  invento,  sondern  naeh  der  gUnsenden  Verbees^ 
rang  Binsfelds  im  Rhein.  Hns.  XXII,  8. 810  inde  viso  zn  lesen].  —  90, 9 
empfiehlt  Bieligk  8. 74  imperatoriis  ezseqaiis  nach  N  statt  uaperatoram 
(B);  aber  seine  Oründe  ond  Beispiele  sind  nicht  ttbersengend.  —  80,  0 
verteidigt  Opitz  munerarius  fecisset  mit  vollem  Rechte.  —  80,  10  pei^ 
ceddit  Opits  mit  14;  vgl.  IV,  12,  7.  —  20,  12  eniro]  enixe  ComelisseB« 
vollkommen  überflüssig.  —  20,  13  virgultis]  vinculis  Cornelissen. 

81,  10  rediit  ab  Africa  Marius  clade  maior]  inmanior  (!)  Cornelisseu; 
anch  seine  Yerrnntong  fiiga  exilium  ^eum)  borrificaveraut  iudignitate 
ißt  zurückzuweisen.  —  21,  21  quantum  <inde)  funerum  Opitz,  nicbl 
wahrBcheittiich.  —  81,  .  28  sponte  <fie>  Opits  nach  B;  vgL  1,  12,  4.  — 


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Flenn.  Kritik. 


45 


Sl,  M  longon  referro.  Statt  longnm  will  OpitE  mit  N  piget;  aber  dies 
ist  angemebeinlich  eine  wiUkQrliche  Änderung.  —  28,  8  capidm  <nii»- 
qae>  Opitz  mit  N;  vgl.  oben  in  II,  g,  46.  — 

Lib.  IV.  If  4  nisi  Opitz  mit  N,  weil  ni  sonst  nirgends  vorkommt. 
2,  9  detrectare  Pompeium  Opitz  mit  N,  ebenso  ßieligk  S.  13.  Ick 
halte  den  selteneren  Dativ  für  richtig,  der  wie  bei  detrahere  steht 
2,  13  decem  annos  traxit  ista  dominatio  ^non)  ex  fide,  ^sed)  quia  ma- 
tun  mptu  tenebantur  Westerburg  nach  Lucan.  I,  98  f.  temporis  angusti 
niausit  concordia  discors,  paxque  fuit  non  spontr»  ducurn.  —  2,  87  re- 
bcta  Hrundisiü  Opitz  mit  N  statt  Rnindisii,  min  )tig,  —  2,  39.  Opitz 
terteidiet  quae  .  .  .  vallo  gegen  Irialms  Konj  quibu^  .  .  .  vallum.  —  2,42 
sie  .  .  .  usque  dum]  sie  will  Opitz  zu  simul  et  andern,  weil  N  &inml  ut 
bietet;  vgl.  jedoch  oben  zu  II,  2,  13,  wo  Opitz  sich  gerade  des  Sprach- 
gebrauchs wegen  für  adeo  .  .  .  dum  entscheidet.  —  2,  43  praecipitan- 
tibus  fata  We^-leibuig  nach  Lucan.  VII,  51  »ua  quisque  ac  publica  taU 
praecipitare  cupit;  nicht  notwendig.  —  2,  48  eftusius  a  corau]  fusas 
soper  eomna  Westerburg  nach  Lnean.  VII,  365  soperftisie  comibna  nnd 
506  f.  ~  2,  66  quaej  qaod  mit  Besag  anf  odinm  Wijga.  —  2,  61  ^lane> 
qnnai  Opits  mit  N,  nach  dem  Sprachgebrauch  nicht  onwahrscheinlich.  — 
2,  64  hie  .  .  .  expolerat]  hoc  Opita  mit  N;  aber  dies  ist  tob  einem 
grunmaticas  eingesetxt.  —  2,  70  Teint  [ij  altera  Opitz  mit  N,  da  Floms 
sonst  nie  velnti  vor  mnem  Yoktl  setst  —  8,  76  furorem  civinm]  civi> 
com  Opits  mit  N;  vgl.  oben  ko  III,  20,  9.  —  2,  77  obsidumem  arbinm] 
obsidioaes  Opitz  mit  N;  Tgl.  oben  an  II,  18,  8.  —  miserae]  mediae 
Comelissen,  völlig  überflüssig.  ~  8,  9  vario  ingenio]  varins  Opitz  mit  K« 

—  4,  4  obsidione]  obsidio  Opitz  mit  N.  —  6,  2  arma  cierat|  in  arma 
ierat  Opitz  mit  M.  —  7,  2  [e]  curia  . .  confugerant  Opitz  mit  N,  nicht 
flberzengend.  —  7,  4  publici  doloris  <auetores)  oculos  ferirent  Corne- 
lissen.  —  7,  5  Caesar  in  Cassium  Brutumque  succingiturj  accingitur 
Cornplissen,  wozn'-*  —  7.  6  iiec  tum  oraina  inminentis  cladis  laluenmt] 
nec  tum  destinatae  (oder  inniitimti;,)  cladis  signa  latueruut  Opitz,  nicht 
wahrscheinlich,  da  gleich  signis  folgt.  Egen  p.  18  will  die  Lesart  von  B 
itiniiuentia  destinatae  cla<iis  durch  Tac.  A.  V,  4  imminentium  oblitus  in- 
certa  pavet  schützen.  Aber  hier  steht  imminentia  in  eineai  ganz  an- 
deren Sinn  und  Zusamiaeuhaug.  —  7,  11  victoriam  illi  proelio  error[e] 
dedit  Thom6.  —  7,  13  cum  speculator  tardius  <re>  nuntiaret  Opitz  mit 
edd.  vet.,  unnötig.  —  8,  d  anulis  in  mare  abiectis]  armis  (!)  Comelissen. 

—  10,  6  peterentqne  montis;  die  Form  montis  (B*)  verwirft  Opitz. 
10^  6  argoentibas  telis]  ingmenttbas  Comelissen,  gans  nnnflts.  —  10,  7 
deiode  Opitz  mit  N,  da  Floms  sonst  nie  dein  hat  —  il,  8  animo]  bar 
btta  Comelissen*  —  Testis  obstrieta  gemmis]  obtecta'  Comelissen. 
11,  10  in  maosoleam  se  [sepnlchra  regnm  sie  Tocant]  recepit  Com»- 
ßsseo.  —  12,  7  snbratns  mnltitndine]  obratns  Comelissen;  Tgl.  oben 
7,  6.  —   12,  11  bos  (Delmatas)  postea  Asioins  PoUio  gregihns  ärmis 


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46 


Florot.  Kritik. 


•gris  nraltaverat,  bie  sectmdas  orator,  d.  h.  ein  Redner,  der  bierin  Er- 
folg hatte.  Dagegen  meint  Comeliesen,  seenndne  sei  aus  facondus  ent- 
standen, und  streicht  die  drei  Worte  als  ursprOogliche  Randbemerkang 

eines  Lesers.  —  12,  12  videatur  Opitz  mit  B*N,  richtig.  —  12,  36  in- 
tolerabiliua]  intolerantius  Opitz  mit  N.  -  12,  37  aliis  oculos,  aliis  mar 
ans  amputabaot.  Das  harte  Zeugma  suchten  Binsfeld  und  Cornelissen 
wegzuschaffen.  Letzterer  ergänzte  oculos  ^effodiebant),  ersterer  schrieb 
alii«  nculi  »'li^i,  aliis  mamis  arnputatae.  —  12,  44  Donn'^'^,  quem  rex 
Artaxatis  Parthis  praefecerat  Opitz.  —  12,  49  VindiuiiiJ  \  iiinium  Opitz 
mit  N  nach  Oros  VI,  21,  5.  —  12,  50  decern  et  octoj  XV  Opitz  mit  N 
und  Oro«.  VI,  21,  7.  —  12,  50  [a]  captivitate  vmdicaverunl  und  12,56 
[a]  quibus  praenionitus  Opit;5  mit  B,  wohl  richtig.  —  12,  64  aut  pax 
fuit  aut  fatiRatio.  B  hat  pactio,  N  fatio.  Danach  schreibt  Egen  p.  5 
satias;  aber  es  müiste  doch  wohl  satias  belli  heifsen.  —  12,  65  dictus 
Imperator]  dictus  dictator  Schräder,  dictator  Wijga  mit  BN  nach  ?ir.  ill. 
79,  7  dictator  in  perpetaum  iactus  a  senatn. 

P.  Anoiua  Florna,  Virgilius  orator  an  poeta. 

A.  KiiTsnrr,  Philologus  43,  S.  661  schreibt  pag  106,  10  Halm 
si  tameu  &pecimiui  nostro  adfuisti,  und  pag.  107,  14  nec  invitus  ^ut^ 
priorum  recordabor.  Derselbe  vermutet  Phil.  44,  182,  dafs  pag.  106,  1 
zu  lesen  sei  Cajiif^nti  mihi  in  templo  <fovis  temperiem)  et  saucium  vi- 
gilia  Caput .  .  .  recreauti.  —  In  den  Blätt.  f.  d.  bayer.  Gymn.  Wesen  XXIV, 
S.  78  {f.  weist  £ufsDer  zahlreiche  Anklänge  au  Dichtersteüen  in  dem 
Bruchstücke  nach. 

Der  VoUstAndigkeit  wegen  verzeichne  ich  zwei  ältere,  jetzt  erst 
nach  Handschriften  edierte  italienische  Übersetznngen  des  Florus 

P.  Annius  Florus.  CoTTipendio  di  storia  romana,  volgarizzamento 
inedito  secoudo  un  codice  dell'  Ambrosiana,  publicato  per  cura  di 
A.  Geruti.  Bolugua  1881. 

Floms,  £pitome  della  storia  romana  da  Rumolo  aino  a  Cesare 

Augusto;  antico  volgarizzamento  anoniroo  tratto  da  un  manoscritto 
inedito  e  pubblicato  per  cara  di  L.  Calori.  Bologna  1883. 

lordanes. 
Auagaban. 

1)  lordanis  Romana  et  Getica  rec.  Th.  Mommsen  (Mon.  Germ, 
bist  auct.  aut.  tomi  V  pars  prior).  Berlin  1882,  Weidmanu.  LXXUI 
u.  200  S.  4. 

Ree.  DLZ  1882,1420.  LC  1883,  1060.  Lit  Blatt  f.  germ.  n.  rom- 
Phflologie  1883,  83.  Arch.  f.  ält  dentscfae  Geschichte  VIII,  36$. 
Gotting,  gel  Ans.  1880,  689. 


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lofdftaet. 


47 


lofdanes,  wie  der  Name  nach  den  maftgebeDden  Haodschriftei 

richtig  lantet,  war  ein  gans  fnrn.  Gothen  gewordener  Alane.  Znent 

Notar  in  Mösien,  wurde  er  später  Mönch  nnd  schrieb  als  solcher  zuerst 
die  Getica,  dann  die  Romana  innerhalb  einer  sehr  kurzen  ^it.  Beide 
Werke  wurden  551  herausgegeben.  Mommsen  sucht  zu  erweisen,  dalli 
dieselben  in  MOsien  geschrieben  worden  seien.  Denn  der  Autor  bertick- 
sichtige  die  unteren  Donaugogenden  ganz  auffallnnd  und  gehe  darüber 
charakteri^'tiscbe  Details,  währoni  nr,  je  weiter  ein  Ort  von  Mösien  ent- 
fernt «;ei,  desto  unsicherer  in  -i  inen  Angaben  worde.  Indessen  ist  die 
Beweisführung  nicht  ubn ugend  [vgl.  C.  Scliirrrti,  DLZ  1882,  1420]. 
Der  Grundgedanke,  der  sn  Ii  durch  die  beidt-n  (ieschichtswerke  zieht,  ist 
folgend*  I  :  Vom  Kaiser  häugi  die  Welt  ah,  das  Heil  des  Kaisers  von  der 
Gesinnung  der  Gothen.  So  erscheint  die  ganze  Ge  liichtschreibang  des 
im  oströmi<;chpn  Reiche  lebenden  Autors  als  im  Zusauniit^nhang  iiiit  der 
Politik  von  Bv/:au/,  nnt  der  officiellen  AutTassung  der  Ereignisse.  Ostruna 
steht  in  erster  Linie,  wegen  desselben  und  durch  es  sind  die  Gothen 
grofs.  —  Nachdem  Mommsen  des  weiteren  die  Titel  der  Bücher  festge* 
stellt  liat»  fergleicht  er  die  Zeitreehnang  des  lordanea  mit  anderweitlgea 
Angaben  und  entwirft  die  Disposition  der  Getioa,  worauf  deren  Chrono- 
logie besproehen  wird.  Ungemein  eingehend  sind  dleQneilen  behandelt. 
Für  die  Bomana  kommen  vor  altera  Floms  nnd  Rn6ns  Festns  in  Betracht 
Ersterer  wird  in  nmfossendster  Weise  nnd  ram  Teil  wOrtllch  ?on  lor- 
<ianes  benntst,  so  dafs  hier  der  lordanestext  den  Wert  einer  TonOf- 
lichen  Floma-Handschrift  erhalt  Die  Getica  bieten  im  gansen  eine  ver- 
worrene Epitome  ans  dem  grofoen  Werke  des  Gassiodorins,  welches  aas- 
fhhrlich  besprochen  wird»  Die  zahlreichen  Handschriften,  welohe  Sftait- 
bch  auf  einen  Archetypus  in  schottischer  Schrift  ohne  Worttrennnng 
znrtlckg'^hpn  ,  zerfallen  in  drei  Klassen.  Die  erste,  weitaus  ftlteste  nnd 
beste,  enthftJt  die  Romana  und  Getica  Zu  ihr  gehören,  abgesehen  von 
den  Excerpten  des  Frechulfus,  folgende  Codices:  1)  H(eidelbergensis)  s. 
VIII  —  IX ,  in  anglosflchsischer  Schrift.  Er  hat  die  Orthographie  des 
Archetypus  am  getreuesten  bewahrt.  Seihe  Sj)eciallesarten  treten  jfdnch 
gegen  die  Übereinstimmung  der  übrigen  seiner  Klasse  zurück;  auch  fehlt 
es  nicht  an  Llickfn.  2)  P(alatinns>  s.  IX  stellt  bis  auf  die  Orthogra- 
phie den  Archetyp  am  getreuesten  dar.  3)  V(alencicunensis)  s.  IX  ent- 
hält schon  specielle  Irrtümer,  grammatische  Verbesserungen  und  In- 
terpolationen. 4)  L(aurentianus)  s.  XI  hat  weitere  Interpolationen. 
Ohne  Wert  ist  5)  Aimbrosianus)  s.  XI  —  XII.  Die  zweite  Klasse 
enthält  jetzt  nur  die  Getica ,  hatte  aber  ursprünglich  auch  die  Ro- 
mana. Sie  charakterisiert  sich  durch  die  gemeinsamen  Fehler  nnd 
Lttcken,  bietet  aber  im  Verein  mit  der  dritten  Ktossc  raltnnter  daa 
Bichtige  gegen  die  erste.  Zn  ihr  gehören  nebst  einigen  Excerpten  ein 
Ottoboniaans  s.  X  nnd  ein  Breslavieasia  s.  XL  Die  dritte  Klasse  tat 
tfnroli  die  gemeinsame  Oberschrift  der  Getica,  die  sie  allein  bat,  gekenn» 


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Beiobnet.  Hauptvertreter  sind  ein  verschollener  Atrebaterisis.  ein  Canta- 
brigiensis  und  ßerolincnsis.  Eine  Menpo  scblechtprer  Handschriften  aller 
drei  Klassen  bat  Moinrnsen  nur  im  Prooemium  bfbprocheu,  im  Texte 
aber  mit  Recht  uuberucksichtigt  gelassen.  ^ällUilche  Lesarten  werden 
nur  von  H  mitgptpilt.  darunter  manche  mit  beitjesetztem  Fragezeichen. 
Da  die  Handscbiilt  bekanntlich  verbrannt  ist,  könnte  an  diesen  Stellen 
nur  durch  die  Mitteilung  der  KollaLiun  A.  Holders  sicherer  Aufschlufs 
gügcbcu  werden.  Vuü  allen  übrigen  Handschriften  sind  die  rein  ortho- 
graphischen Varianten  weggelassen. 

In  der  Oettaltang  des  Textee  verfährt  Mommsen  so,  dafs  er  keiner 
Klasee  der  HaDdachrifteii  die  Fttbmng  zugesteht,  wodem  naoh  eigeaen 
kritischen  Ermessen  entscheidet,  wobei  jedoch  die  Begel  gilt,  dafs  die 
Übereinstimmung  zweier  Klassen  gegen  die  dritte  den  Yorzng  verdient 
Eine  Ausnahme  macht  nur  die  Behandlung  der  Sprache.  Da  nftolich 
und  allein  in  grammatischer  Hinsicht  nicht  interpoliert  sind,  das 
heifst  die  barbarische  Lattnitflt  des  Archetypus  am  reiasten  bewahrt 
haben,  mufs  ihnen  hierin  die  Fabmug  verbleiben.  Es  ist  nun  geradem 
bewundernswert,  mit  welcher  Sicherheit  der  Herausgeber,  gestatzt  auf 
eine  hervorragende  Kenntnis  des  Lateins  jener  Übergangszeit,  die  Sprache 
des  lordanes  behandelt  hat  Bis  auf  einige  wenige  Stellen,  an  denen 
die  beste  Überlieferung  wohl  nicht  mit  Recht  fallen  gelassen  ist,  mafs 
sein  Verfahren  durchwegs  gebilligt  werden.  Solche  Stellen  sind:  p.  8, 
21—22  Matusala  FV;  vgl.  8,  18  Notus.  4,  20  Asseria;  vgl.  8,  19  Pa- 
resatis,  39,  15  primicyrius  HP.  8,  19  bieten  HFVS  rainmon;  lordanes 
wird  Mnimon  geschrieben  haben  wie  9,  7  Filomitor.  11,  34  simulad 
HPV  12,  20  lies  mit  allen  Handschriften  possit,  17,  16  mit  HPV, 
ebenso  24,  16;  32,  30.  Dagegen  war  12,  20  coeperat  in  ceperat  zu  än- 
dern nach  21,  12  u.  29;  26,  10;  31.  14  —  12,  30  überliefert  H  clarem, 
PV  clareim,  Mommsen  schreibt  darum.  Doch  ist  hier  wie  in  ähnlichen 
Fallen  ohne  Zweifel  ein  Übergang  des  Nomens  aus  der  zweiten  in  die 
dritte  Deklination  anzunehmen;  vgl.  14,  iu  iibeiis  pupuli  die  rass,  19,  3S 
Thessales,  22,  32  lUyres  u.  Liburues,  27,  o  Ceitiberes,  27,  25  Daccs, 
74,  7  expertes  =  expertos.  14,  27  lacescentibus  HPVS.  17,  21  Gaieta 
HPV(L),  62,  13  nertigosos  HPVLiA),  17,  27  crassantem  die  mss,  91,  10 
crassatorem  HPYLOB.  —  18,  l  cladis  (Nom.)  die  mss,  nnd  so  schreibt 
Hommsen  27«  9.  ~  36,  1  omnem  litus  HPV.  88,  84  lesen  wir  oppne* 
mens;  es  sollte  daher  88, 24  praenignom  nach  HPV  >,  88.  28  praeuignam 
aaeh  HP  angenommen  sein.  87,  lO  in  Moesiam  res  nonas  motiebaUir 
HPVL.  89,  18  exereito  HP.  Wie  anf  dem  Oebiete  der  Orthographie 
Vkd  Sprache,  so  giebt  es  auch  in  der  Gestaltung  des  Textes  nnr  we- 
niges sn  beanstanden.  11,  7  ist  mir  misera  zweifellos  ein  Schreibfehler 
für  mira,  ebenso  19,  32  uidisset  statt  nidisses,  wie  schon  das  unmittelbar 
darauf  folgende  aspiceres  beweist.  25,  21  war  restituerit  mit  allen  Hand? 
sohriften,      26  praeceperit  nach  HVL  zn  schreiben.  43,  19  bietet  ? 


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lordaoes. 


49 


ad  sna  regna  recessit,  die  übrigen  secesstt,  was  MoramseQ  aufiiahm.  Dem- 
gemACs  sollte  es  84,  3  heifsen  in  Hemi  partibus  secessit  (HPVLA), 
96,  9  in  üallii  secesserat  (HPVLA).  Die  Richtigkeit  vou  secedere  be- 
weist auch  das  Substantiv  secessus  84,  3  und  114,  3.  —  46,  13  war 
nach  78,  18  petit  =  petiit  aufzujiehtneü.  47,  23  ist  die  Veriimtimg 
coacta  nicht  überzeugend;  nach  dem  bandschriftlicbcn  cumau  dürfte  com- 
Uiula  Ciuüi  manu  zu  schreiben  seiu.  56,  ü  trage  ich  kein  Bedenken,  mit 
HPV  ut  fert  Libius  zu  schreiben,  da  fene  =  referre  im  bpäüatem  häufig 
Torkommt  56, 10  hat  lordanes  sicher  triqoaetram  ^HF)  nach  Mela  ge- 
sduicben,  wie  64,  1 1  triquadram  BMb  Orostiia.  95, 9  ist  Tielleicht  an- 
tlqnos  etiam  eantus  nach  H  richtig  und  der  AccaMtiv  instinmental  am 
erküren;  vgl.  den  Index  S.  178t  —  68^  18  bieten  HPV  eontingent,  wo- 
lans  Gontingens  hersnstellen  ist;  znr  Koostniktion  giebt  der  Index  S.  I9S 
Baispiele,  zur  Verschreibung  die  Note  zu  p.  88,  10,  wo  H  qaaeritaat 
statt  qnaerltans  bietet.  81, 9  ist  nt  pntaatt  (HPYt)  richtige  Aach  81, 12 
war  das  historische  Prisens  prodncit  (HPVLA)  nicht  m  verwerfen,  da  es 
I.  B.  91, 11  steht  Wamm  88,  84  ad  nastandnin  Moesiam  gegen  HPVLA 
aafgenemmeo  ist,  die  nastandara  tosen,  ist  mir  unverständlich,  besonders 
da  das  Qerandiam  nar  an  dieser  einsigen  Stelle  voric&me,  wie  aas  dem 
Index  8. 189  geschlossen  werden  kann.  88,  2  war  mit  HPVLA  qui  in- 
tranerant  an  lesen;  vgl.  98,  14  unde  iam  transierant*  98,  6  lesen  HPVL 
qnidnain  de  se  propter  genteoi  Hunnomm  deliberare,  amliigebant,  wäh- 
rend Mommsen  mit  den  zwei  anderen  Klassen  deliberarent  aufnahm. 
Doch  lüfst  sich  der  Infinitiv  wohl  durch  ähnliche  spfttlateinische  Wen- 
dungen, wie  nihil  babeo  quud  dicere  oder  uoQ  dubitantes  quod  proficere 
(Vict.  Vit.  III,  14),  nescit  «ino  flectere  puppern  (Coripp.  Job.  I,  273), 
quae  ferre  magistro,  mente  feruut  dubia  ^Coripp.  Job.  U,  193)  recht- 
fertigen. 

Eine  Zierde  des  Buches  bilden  die  vier  Indices.  Das  Persoueu- 
verzeichnis  zerfÄlIt  in  drei  Abteilungen.  Die  erste  enthält  die  römischen 
Kaiser,  die  zweite  die  Könige  der  Ost-  und  Westgothen  nebst  einer 
Stammtafel,  die  dritte  Götter-  und  Menscheunanu  n.  Die  germanischen 
Nuraen  sind  von  Mulltuhutl  erläutert;  zu  deu  uuLiureu  giebt  Moramsea 
reichhaltige  Anmerkungeu  aus  griechischen  und  römischen  Autoren  Es 
folgi  tili  Index  lucorum  mit  Erläuterungen  von  MQllenhoff  nnd  Notisen 
von  Mommsen,  dann  Ortbographica.  Die  besten  Handschriften  repri* 
sentieren,  wo  de  ooostant  bleiben,  die  Orthograj^e  des  lordanes;  dies 
beweisen  die  sicheren  Inschriften  de»  6.  Jahrhunderts.  Mommsen  hat 
ram  Vergleiche  christUohe  Qrabinschriften  ans  Rom  von  den  Jahren  618 
Ins  686  nach  Rossi  herangesogen.  Schliefstich  erhalten  wir  ein  Ver- 
aeichnis  der  lexica  et  grammatica.  Vieles  hat  lordane«  allerdings  mit 
besser  schreibenden  Spätlateinem  gemein,  besonders  mit  Kurchenvfttem; 
so  aetnsi  adcommodos,  adesse  »  esse,  die  Bnbstantivieroag  von  Adjek- 
tiven, adimplere  —  nelle  nnd  morigerari,  adoiuere,  agere  absolut,  aU- 

lAnAvUbx  fiir  AitcnbuawwiuoMhBik.  UULIL  B4.  iMS.  a>  4 


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60 


lordaiMt. 


qnanti  ^  aliquot,  ab  alterutro,  nun  ante-nisi,  anterior  von  der  Zt^it  ar- 
ripere  iter,  cani,  Caritas,  de  cetero  &c.  &c.  Doch  dies  alles  gehört 
rar  lexis.  In  rein  grammatischer  Hiasicht  dagegen,  sowie  in  der  Satz- 
koDstruktion  ist  er  ganz  Barbar.  Dies  zeigt  sich  namentlich  in  der 
Vertauschung  des  AkkubaLivi  und  Ablativs,  in  der  Verwendung  des  ab- 
soluten Akkusativs,  in  der  Verwechselung  der  KoujugaLionen,  Deklina- 
tionen, Kasns  (Gen.,  Dat,  Abi.)  and  Genera.  —  Nachzntragen  ist  auch 
Ider  nur  sehr  wesiges.  Im  Ortsvenetelmis  fehlt  Atria  28,  S6.  Statt  aoeer- 
tere  war  aceerslre  dosasetsen;  Tgl.  den  Index  sn  Caasian.  Es  feUt 
beUmn  proelium,  i.  B.  III»  IS,  elidere  70,  U;  106, 16,  perfidia  aan* 
eine  93,  13.  babendns  104, 8  hat  wohl  die  Oeltnng  Ton  anendna,  indem 
an  den  drei  angefahrten  Stellen  ohne  Zweifel  die  von  item,  nerecnndia» 
ignominia  findet  sieh  aneh  67,  8. 

2)  lordanis  de  origine  actihu?que  Getamm  ed.  A.  Holder  (Ger- 
manischer Bücherschatz  5.).    Freibiirg  und  Tübingen  1882.  83  8.  8. 
Ree.  DLZ  I8ä2,  1420.  LC  1883,  1263.  Phil.  Kuudschau  1883, 
502.  Blätter  f.  d.  bayr.  Gymn.-We^eu  XVIU,  368.  Gotting,  gel,  Anx. 
1886,  No.  17.   Bist.  Zeitschr.  ibbö,  513. 

Laut  der  Ankündigung  auf  dem  Umschlag  (eine  Vorrede  fehlt) 

ist  der  Text  auf  diplomatischer  Grandlage  neu  hergestellt;  aufser  dem 
Heidelbergensis  sind  besonders  die  Pariser  Handschriften  zu  Rathe  ge- 
zogen worden  In  ler  That  zeigt  die  Ausgabe  gegen  die  Cioss'sche  einen 
bedeutenden  Fortschritt  und  fflllt  ihren  Platz  in  der  Sammlung  pranz  gut 
aus.  Ein  Verglrich  mit  Mommsens  epochemachender  Leistung  isl  oa- 
tOrlich  unzul'Usig,  da  Holder  nur  einen  leicht  lesbaren  Text  herstellen 
wollte  und  kritische  Noten  fehlen.  Der  Index  nomlnum  enthält  keine 
Erklärungen,  sondern  beschränkt  sich  auf  die  Angabe  der  Stellen. 

8)  lordanis  de  CMamm  Bive  Oothomm  origine  et  rehvi  gcatia  lee* 
0.  A.GI08S.  Editio  tertia.  Bentlingen  1888.  8888.  8, 

ist  eine  blofse  Titelausgabe  der  ersten  Auflage  vom  Jahre  1861.  Das 
seinerzeit  recht  TerdieusÜiche  Buch  ist  jetzt  veraltet,  der  Text  wertlos. 

Übersetzungen. 

lordanes  Gothengeschichte  nebst  Auszügen  aus  seiner  römischen 
Geschichte,  tibersetzt  von  Dr.  W.  Mertens  (Geschichtschreiber  der 
deutschen  Vorzeit,  Band  V).  Leipzig,  ohne  Jahr.  ViU  n.  184  8.  8. 

In  der  Einleitung,  die  Oher  den  Antor  nnd  seine  Werke  bandelt, 
schliefet  sich  Mertens  jenen  an,  die  lordanes  ihr  den  Bischof  Yon  Kre- 
ton halten,  der  sich  651  mit  dem  Papste  Ti^ins  in  Konstantinopel  be- 
find, wo  er  auch  seine  beiden  Werke  geschrieben  habe.  Die  Über- 
•etcnng  sehliefst  sich  an  Mommsens  Text  an,  ist  im  ganten  getiem  nnd 


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lofdast«.  Ivitioos. 


61 


liest  sich  leicht  und  preftllig.  Anmerkangen  and  ein  Yeneidmia  der 
Personennamen  erleichtern  das  Verstflndnis. 

Die  französische  Obersetzaog  von  A.  Sa?agner,  Pari»  1883,  ist 
mir  nicht  zu  Gesichte  gekommen. 

lustinus. 

O.N eil  haus,  Die  Qaellen  des  Trogas  Pompigua  in  der  persischen 
.  Gesduchte  (Fortsetsnng),  Progr.  des  Gymn.  tu  Hohenstein  in  Ost- 
prenften,  Osterode  1886,  89  8.  4., 

goKhrt  in  einen  nnderen  Bericht 

M.  laniani  iTistini  epitoma  hlstoriarum  Pbilippicamm  Pompei 
Trogi  ei  rec.  Fr.  Ruehl.  Accedunt  prologi  in  Pompeium  Tropum  ab 
A.  de  Gutscbnid  recenaiti.  Leipzig  1886  (Bibl.  Teabn.).  LXli  a. 
315  S.  8. 

Rec.  DLZ  1886,  1266.  Blfdbayer.  Gymn. -Wesen  XXII,  474. 
BphWSchr.  VI,  1399.  NphRnndsch.  I,  309.  WSchfklPhU.  III,  1385. 
Zeitsdlr.  i  öst  Gymn.  1887, 440. 

Die  Überlieferang  des  Instinns  ist  in  swei  Recensionen  erhalten. 
Die  eine  ist  reprftsentiert  durch  einen  ehemaligen  Gasinas,  jetst  Lanren- 
tjamis  saec.  XI  (G),  die  andere  durch  drei  Familien,  die  Rahl  als  I(ta>- 
Uca),  Tcransalpina)  und  ff  beseichnet  Letstere,  die  in  der  Schrift  »Die 
Textesqnellen  des  lustinas«  noch  nicht  zur  Besprechung  kommen  konnte, 
beruht  anf  einem  Petropolitanus  sacc.  IX  und  auf  drei  jOngcren  Hand- 
schriften. C  enthält  nur  XVI-  XXVI,  1,8  und  XXX,  2,  8— XLIV,  4,  S. 
In  diesen  Teilen  des  Werltes  entscheidet  die  ratio,  ob  eine  Lesart  yon 
C  gegen  die  Übereinstimmung  von  ITH  den  Vorzug  verdient  oder  nicht. 
Wo  C  fehlt,  hat  in  der  Regel  die  Übereinstimmung  zweier  Klassen  ge- 
gen die  dritte  die  richtige  Lesart.  Wegen  der  ^ahlrr  icbon  tmd  oft  weit- 
gehenden Diskrepanzen,  die  zwischen  den  einzcliKn  t'amilien  hervor- 
treten, ist  die  Arbeit  des  Herausgehfr"?  überaus  schwierig.  Es  ist  dem- 
nach nur  natürlich  .  dafs  Kühl  auf  ciiesen  ersten  Wurf  hin  nicht  alles 
gelungen  sein  kann.  Als  sein  bleibendes  Verdienst  aber  ist  die  mög- 
lichst vollständige  Sammlung  des  handschriftlichen  Materials  hervorzu- 
beben  und  voll  anzaerkennen.  Zu  einzelnen  Stellen  bemerke  ich  Nach- 
stehendes. I,  S,  6  lesen  T//  se  recepit,  ubi .  .  .  fiattit,  1,  8,  8  opprirait 
omnesque  interfecit.  Zu  diesem  bei  lustin  sehr  häufigen  Tempuswechsel 
vgl.  I,  9,  1  —  2,  3  —  4.  9,  9  occupat  .  .  .  cque)  subiecit  II,  7,  11  —  12. 
JL^fll,  3,  19.  XYIII,  4,  14 --15.  6,  6—7.  XXI,  5,  2  tradidit  .  .  .  (que) 
profidsdtnr  IT/7.  XXIV,  i,  6  conseetantur  .  .  .  <qae)  Terteront  IT/7. 
ZXYU,  3, 12  redemit . .  (que)  iungit  T/7.  XXX,  1,  4.  XXXVIII,  1, 10  inter- 
Hdt . . .  tndidit  IT/7.  6.  XXXiX,  3,  8  adeniit . . .  (que)  iohet  IT/7. 
I«4,4  lesen  T/7  ÜHam  suam  tradidit,  wahrend  Bflbl  mit  I  snam  freg- 


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52 


iQitinin. 


läfst;  vgl.  I,  5,  6.  7,  l.  XXIV,  2,  1.  XXXIV,  2.  3.  -  T,  5,  2  fehlt  die 
Kopula  beim  Perf.  Pass.  Demnach  ist  6.  1  zu  schreiben  iussiis  et  prao« 
monitus  (IT//),  V,  8,  3  deliboratuin  (T//),  XIV,  1,  7  protectus  (ITH).  — 
I,  10,  15  lesen  T//  regi  inopinanti  se  offert;  vgl.  II,  4,  19.  5,  5.  B,  3. 
—  IT,  4,  22  ist  excitac  (IT)  dem  excitatae  von  //vorzuziehen.  —  II,  B,  4 
war  der  Dativ  eodem  mit  IT//  zu  halten,  ebenso  XII,  16,  6  der  Geuetiv 
altcrae  mit  !//.  —  II,  6,  13  halten  wir  die  Lesart  von  I  E^Ml^ina  für 
richtig;  vgl.  13,  5,  V,  4,  1.  —  II,  8,  1  isl  luiaLi  belli  et  deserti  richtig; 
vgl.  12,  19.  —  in,  6,  10  ist  das  überlieferte  ut  richtig;  um  den  The- 
banern  die  Vorherrschaft  iu  Böotien  wieder  zu  verschaffen,  verabreden 
die  Lacedämonier  mit  ihoeo,  sie  sollten  den  Krieg  gegen  Atlien  Ober- 
nehmen.  —  IV,  i,  i  w«r  diremptamqne  anfennehmeii.  —  IV,  i,  9  fit 
die  Koiuektar  alibi  fftr  alias  verfehlt,  da  letiteres  eben  die  Bedeiitnng 
Yon  alibi  im  Spftüatein  hat  IV,  8,  S  fichreibe  ieh  mit  TB  poet  quem 
ftr  postquam  ond  eetie  hinter  foit  einen  Punkt.  IT,  8,  6  ist  nnper 
idem  in  [  ohne  Zweifel  ans  non  pridem  entstanden  und  so  m  schreiben; 
▼gl.  non  ita  pridem  XXX,  4,  18.  —  Weshalb  Y,  2,  18  obterendam  an* 
riehtlg  sein  soll,  vermag  ich  auf  keine  Weise  einzusehen.  —  V,  10, 5  vei^ 
matet  Rfthl  viam  ingressi  statt  viam  adgressi;  vgl  Gassian,  Coli.  84, 88,  l 
Tiam  . . .  adgressi ,  Hilarius  ed.  Zingerle  VoL  I,  p.  406,  6  senutam  ad- 
gredL  Ob  VII,  3,  4  die  Einschiebnng  von  Persis  vor  petulantiiis  eon- 
trectantibus  erforderlich  ist,  zumal  Persas  unmittelbar  vorhergeht,  er- 
scheint mir  sehr  fraglich;  vgl.  Ylil,  6,  10  verentibus  —  VIII,  4,  7  wird 
etiam  nunc  mit  Sebisius  in  etiam  tunc  geändert;  allein  in  ähnlicher 
Weise  steht  nunc  für  tunc  auch  V,  6,  8.  VIII,  4,  9.  XXIII,  3,  12  - 
IX,  3,  6  ist  wohl  communem  hostem  pctant  zu  schreiben;  vgl.  XI.  6,  1 
bestem  peteus.  —  X.  3,  3  bieton  die  Handschriften  proces-sisset,  was 
richtig  ist,  wenn  cum  als  Konjunktion  und  favore  in  dem  Sinne  von  cum 
favore  aufgefalst  wird;  dafs  letzteres  angeht,  beweist  die  Überlieferung 
XXXVIIl,  2,  7  und  XXXIX,  3,  II.  —  XI,  7,  10  war  regem  discordiis 
opus  esse  nicht  zu  rege  in  zu  ündem.  —  XII,  16,  9  war  nuncuparit 
nach  konsekutivem  ut  mit  IT  zu  lesen;  desgleichen  halte  ich  XIII,  1,  10 
sed  nec  d//)  für  richtig.  —  XITI,  1,  15  wird  mit  Bongars  gelesen  multos 
Macedonia  pro  u  n  o  Alexaudrus  liabnisset,  während  provincia  überlie- 
fert ist;  aber  provincia  ist  hier  =  terra,  wie  nicht  selten,  z.  B.  XXVI,  1,  4 
inter  hunc  turbatarum  provinciarum  motum  und  sonst  bei  Späteren.  — 
XIII,  6,  14  ist  mit  TO  obvii  fnere  sn  schreiben;  vgl.  XXVIU,  3,  2. 
XXXYin,  8,  8.  XIV,  3,  2  ist  cum  (»indem,  dadurch  dafs«) .  •  oon- 
temnunt  richtig.  —  XIY,  4, 16^17  steht  in  den  Handsehrilten  sequitnr 
ezercitus ....  tradentes,  was  wegen  des  Xollektivums  keineswegs  aaf- 
fiülig  und  durch  noch  weitergehende  Freiheiten  des  Spitlaleins  vOlUg 
gerechtfertigt  ist.  —  Weshalb  XIY,  4,  81  adsignari  custodibus  »WSchleni 
suweisen«  unpassend  sein  sollte,  vermag  niemand  einzosehen;  Scheflbra 
«dservari  verschlechtert  nur.  —  XYI,  8,  1  lesen  T/7  totis  Hacedoniat 


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loatisni. 


53 


regni  viribn«;.  I  Macedonici,  wii-  Rühl  aufnahm.  Aber  zwei  Genetive 
bei  einem  Substantiv  liebt  lustinus  und  XVII,  2.  5  steht  ebenfalls  reg- 
üüiii  Macedoniae.  —  XVI,  4,  18  empfiehlt  sich  deleretur  und  conversum 
esse  (IT//)  durch  die  Thatsache.  dafs  auch  bei  andern  Spfltlateinern 
qaod  und  der  acc  c.  Inf.  neben  eiuauder  stehen;  C  ist  hier  grammatisch 
Terbessert.  —  XVIII,  3,  14  ist  quantum  (T/7)       quanto  spStlateinisch. 

—  XVIII,  6,  12  war  das  überlieferte  provüi;aL  gegen  Orosius  zu  halten, 
dessen  provocaret  keineswegs  beweist,  dafs  auch  sein  Exemplar  so  las. 

—  XVIII,  7,  16  halte  ich  die  Überlieferung  auctoribus  miserorum  ci- 
Tioffl  iniuriosi  exüü  dämm  filr  richtig,  weil,  wie  schon  erwfthnt,  zwei 
OenetiTe  b«i  doem  Sobstantiv  nicht  selten  sind;  vgl.  XXIX,  3,  8  Mace- 
doonm  devicti  Orientis  gloria  et  Philippus  studio  Alezandri  aenrala- 
tionis  incensns.  —  XXIV»  6,  12  ist  die  Lesart  unns  de  Hacedonnm 
{TSÜ)  prineipibos  dem  Macedoniae  des  C  schon  deshalb  vorzniiehen,  weil 
gleich  darauf  Macedoniam  folgt  —  XXY,  1,  8  siehe  ich  eztoUentes 
{YtOt  dem  an^senomnienen  extollnnt  (C)  weitaus  vor;  auch  XXY,  4,  S 
ist  enim  (C)  eine  Yerschleehterung.  »  XXTII,  2, 10  erscheint  mir  Qnt- 
sehmids  implorantis  als  annfttig.  —  XXTII,  8,  10  schreibt  man  am 
besten  nach  Vossius  non  {tam^  amiei  debito  quam  hostis  functus.  — 
XXX,  8,  8  wird  dehinc  fichtig  sein;  vgl.  2,  1.  —  XXXI,  2,  4  habebat 
ibi  navem  cum  remigibus ;  erat  et  graodis  in  eo  agro  peeunia  praeparata, 
nt  oec  facultas  lugam  +  nec  inopia  moraretur.   Ich  schreibe  vacoltas 
hl  dem  Sinne  von  »das  Alleinstehea,  der  Mangel  an  Begleitern«.  — 
XXX!,  3.  2  ist  invasit  {IT fl)  besser  als  oppressit  (C),  weil  vorausgeht 
velut  vacua  rur^u^  pn^sf^sionc;  vgl.  XXXVI,  4.  6.  XXX YII.  4.  3.  — 
XXX!,  4,  1  lesen  IT//  sehr  gut  qui  in  bellum  cupidos  hortctur;  df>r 
Emendator  der  Klasse  C  verband  thörichter  Weise  in  bellum  mit  cupi- 
dos und  änderte  daher  belli.  —  XXXT,  7.  7  ist  schwerlich  korru|  i  son- 
dern eher  nam  in  abgeschwächter  Bedeutung  (=  autem)  zu  nehmen.  — 
XXXIV,  1,  ö  wird  obsequium  {\TJJ)  ebenso  richtig  sein  wie  XXXVII,  3,  7 
piatiilationem.  —  XXX Vi,  3,  2  schreibt  Röhl  mit  C  vallis,  quae  mon- 
tibua  velut  miuü  quodam  ad  instar  hortorum  clauditur,  während  uffen- 
bar  castrorum  (IT/7)  richtig  ist.*)  —  XXXVI,  4,  2  ist  scelestam  (IT//) 
violentiae  rabiem  der  LA  von  C  scelestae  vorzuziehen.  —  XXXVI,  4,  7 
lesen  IT/7  tradere  se  ei  dem  nolebant,  und  so  steht  idem  tlr  is 
XZXIX,  1,  9.  4,  5.  XLUI,  2,  9.  —  XXXVI,  4,  9  -  II  haben  die  Hand* 
schrillen  die  Form  Perpenna  wie  die  Codices  bei  Entropios  und  Am- 
miaaus.  —  Weiterhin  seheinen  mir  folgende  Lesarten  von  IT/7  richtig 
SU  sein:  XXXVII,  1,  2  occiderat,  XXXVIII,  4,  6  restitisse,  4,  16  etsi, 
8^  S  manabant«  8,  15  lacera,  10,  10  advexerat,  XXXIX,  8,  2  [nxorem], 
4,  8  territne,  ft,  4  arteta,  XLII,  1,  8  vicarü,  2,  10  inbet,  4,  12  mittere. 

Nach  dieser  erneuten  eingehenden  Prflfnng  der  Überlieferung  und 


*)  Vgl.  Ammiaa.  XZV,  6^  6  castia  telut  murali  ambito  circumdania. 


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54 


Initinai. 


nachdem  ich  die  \mipn  zu  besprechende  Arbeit  von  ßenesch  kenaea 
gelernt  habe,  mufs  ich  bei  der  Ansicht,  die  ich  gelegentlich  der  Be- 
sprechung des  Buches  in  der  Zeitschr.  f.  öst.  Gymn.  äufserte,  verharren : 

C  ist  von  Rühl  offenbar  ttbnrschätzt  worden;  njindestcns  sind  ziemlich 
viele  T.p«3rteii  aus  dieser  einen  Handschrift  gegen  IT//  aufgenommen 
worden,  von  denen  sich  in  keiner  Weise  beweisen  Ift^t.  dafs  sie  besser 
sind.  In  solchen  Fällen  aber  einen  und  noch  dazu  wegen  seiner  vielen 
Verderbnisse  nicht  unverdächtigen  Zeugen  gegen  eine  Reihe  älterer 
Handschriften  zu  bevorzngen,  erscheint  mir  nicht  als  die  richtige  kri- 
tische ratio.  Übrigens  werden  hierin  die  zu  erwartenden  sprachlichen 
Untersuchungen  das  entscheidende  Wort  zu  reden  haben,  als  deren  not- 
wendiges Substrat  die  angektlndigte  grofse  Ausgabe  mit  kritischem  Apparat 
recht  bald  erschemeu  möge. 

J.  Ben  es  eh:  De  castram  obliquomm  apud  H.  laniannm  lostiiitiffi 
vsa.  Diss.  Wien  1889.  78  S.  8. 

Ree.  Arch.  f.  Lexikogr.  VI,  584.  DLZ  1800,  89.  NphilBondsch« 
1890,  44.  Zeitschr.  f.  öst.  Gymn.  41,  805. 

Der  Verfasser  behandelt  hauptsächlich  die  Abweichnngen  ▼on 
klassischen  Sprachgebraucbe  und  bemüht  sich  insbesondere,  die  von 
Instin  aus  dem  sermo  valgaris  genommenen  Konstruktionen  nadisn- 
weisen.  Daher  zieht  er  häufig  andere  späte  und  vulgäre  Schriften  zum 
Vergleiche  herbei  und  bringt  über  einzelne  Seltenheiten  recht  httbsdlie 
Exkurse,  wie  S.  6—7  liber  transitives  persuadere,  8-  7 — 8  Ober  transi- 
tives noeere.  S  31  über  den  gen.  obiect.  sui.  üemerkenssvert  istS.  25ff. 
der  Nachweis  zahlreicher  Stellen,  wo  ein  Substantiv  mit  dem  Genetiv 
eine?  Synonyrnum  steht,  weil  man  gewöhnlich  annimmt,  dies  sei  eine 
EigeuUinilii  likeit  des  sogenannten  afrikanischen  Lateins.  An  nicht  we- 
nigen Stellen  wahrt  Benesch  auf  Grund  seiner  Beobachtungeu  die  Auto- 
rität der  Handschriften  und  geräth  so  in  Widerspruch  mit  Rühl,  dessen 
Recension  eine  gewisse  Gleichmäfsigkeit  im  Sprachg-  hr  iuche  anstrebt 
Aber  lustin  liebt  wie  Florus  die  Abwechselung,  was  an  zahlreichen  Bei- 
spielen nachgewiesen  wird.  Wir  sind  auf  Grund  von  eingehenden  Beob» 
achtUDgen  im  Spätlatein  mit  diesem  Standpunkte  durchaus  einverstanden. 
Eb  ist  verfehlt,  nach  besseren  Mustern  der  silbernen  Latinität  auf  die 
Sprtcbe  des  Instin  zu  scbliersen  und  Seltenes  oder  Singuläres  gegen 
die  Handschriften  zn  ftndem.  Die  von  Benesch  besprochenen  SteUca 
vendchnen  vir  im  nichsten  Abschnitt 

Zur  Kritil^  einzelner  Steilen 
lieferten  Beiträge: 

J.  Benesch  (s.  oben>, 

F.  BQhl,  Jahrb.  f.  hl.  Phil.  18S  (1886),  866-868, 

R.  Sprenger,  Wochenschr.  f.  hl.  Phil.  III  (1886),  1886. 


lostinus. 


56 


Lib.  I.  1,  4.  Benesch  verteidigt  S.  45  das  überlieferte  avitain 
gentibns  morem  mit  Recht  gegen  die  Konj.  von  Crusius  nativum.  —  5,  6 
imd  XXXV,  1,  2  schützt  derselbe  8.  46  die  Überlieferung  infestns  unter 
ffinweis  auf  XVI,  5,  2  iiod  XXXTIII,  8«  a. 

Lib.  II.  t»  14  liest  Benescb  S.  26  mit  den  Haodsehriften  ntriiisqiie 
ptiDordü  origine  and  vergletcht  XX,  2,  8;  XXII,  1,  2.  —  6,  6  iriU 
Beneseh  8.  65  -66  glandem  veaeentibiie  nach  7/7  und  XLIV,  4,  II  ex 
igresti  dbo  mitiora  vesel  homines  coegit  nach  den  Bandscbriften;  beides 
wohl  mit  Beeht  —  7,  11.  Benesch  yerteidigt  8.  46  Insolitis  sibi  ?er- 
tibns  gegen  BeilTerseheid's  Eoq|.  ibL  —  14, 6  lesen  TD  (CI  fehlen  hier) 
castra  referta  regalis  opnlentiae,  woran  Benesch  S.  88  mit  Beeht  gegen 
die  Konj.  des  Asulanus  regali  opulentia  festhält. 

Lib.  III.  5,  8  liest  Benesch  S.  64  mit  Tü  detrimenta  eivitali  in- 
fonderent  gegen  iuiungerent  (Vorstius)  und  infligerent  (I). 

Lib.  V.  1,  1  will  Benesch  S.  27  mit  den  Handschriften  lesen  in- 
simulatur  mysteria  Cereris  initiorum  sacra  enuntiavisse.  Allein  ROhl  hat 
das  Glossem  initiorum  sacra  mit  Recht  getilgt.  —  8,  6  vermutet  Sprenger 
insueta  genti  statt  insita  g. 

Lib.  YI,  1.  Rtihl  vermutet  den  Ausfall  einiger  Worte  hinter  §  l, 
in  itaen  von  Thibron  die  Rede  gewesen  sei,  und  stellt  die  Wdite  vir 
et  mdustria  potior  et  militibus  Cyri  quondam  regis  instructior  aus  dem 
§  3  in  den  §  2  hinter  electus. 

Lib.  VIII.  2,  7  schreibt  Benesch  S.  47  mit  den  Handschriften  a 
diis  proximus  gegeu  die  Vulgata,  die  a  tilgt.  —  3,  7  schreibt  Sprenger 
ad  abolendam  pecuniae  infamiam  [besser  vermutete  Wopkens  avaritiae 
Cunam]. 

Lib.  IX.  8,  4  schreibt  Benesch  8.  47  mit  den  Handschriften  »rmo- 
ram  quam  convivioram  appmtibns  stndiosior  gegen  Wopkens,  der  apjMh 
rstibns  tilgte. 

Lib.  XI.  2,  2;  7,  1  und  XII,  14,  1  hftlt  Benesch  8.  84  an  dem 
flbsilieferten  Aleinnder  Ijncestanim  fest  [vgl.  Donatus  Cirthaginis  bei 
Optains,  Paulinus  Petrieordiae,  Latroniamis  proviociae  Hispaniae  bei 
Hieron.  de  vir.  ilL  c  122;  ein  Geneti?  bei  einem  Stadtnamon  ist  s.  B.  drca 
GergoTiam  Arremomm  Flor.  IH,  10, 24].  —  4, 9  schreibt  Benesch  S.  26 
mit  der  Tnlgata  portas.refiigiis  (so  YQ)  profiigoruro  apemere.  Rftbl 
nahm  mit  den  übrigen  Handsehrifteo  refogis  auf  und  tilgte  profogomm 
(ob  aber  refuga  oder  refugns  jemals  in  dem  Sinne  von  profogos  vor- 
kommt» ist  mir  nicht  bekannt;  ao&erdem  ygl.  refugia  salutis  suae  XIV, 
2,  8].  —  6,  8  vermutet  Sprenger  utrum  sit  admirabilius  <quod>  vicerit 
an  adgredi  ansns  fuerit.  —  18,  2  lesen  die  Handschriften  quaerontibus 
somni  causas  omnibus  inter  pericula,  cum  etiam  in  otio  sempcr  parcior 
fcerit,  wahrend  Rühl  nach  Asulanus  cuius  aufnahm.  Benesch  hält  S.  39 
unter  Verglcichung  von  XLiI,  2,  8  an  der  Überlieferung  fest.  —  16.  2 
schreibt  Sprenger  indicantibufi  für  iudicanübus,  wie  ich  glaube  ohne  Not. 


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56 


Lib.  XII.  1,  4  schreibt  Benesch  S-  78  mit  allen  Handschriften 
gegen  Z  (saec.  XIV)  epislulae  Macedonia  ei  redduritur  [souacli  wird  man 
ancb  XXXVII,  3,  4  mit  ITP  regno  profectus  gegen  die  Lesart  in  C  a 
regoo  profectQS  zu  schreiben  haben].  —  3,  11  ändert  Sprenger  gewalt^ 
B«m  adlcit,  <et>  De  ieian«  et  destituta  (I)  luxuria  videretar,  conTifiom 
Indie  exoniat  ^  16, 1  verteidigt  Beneseh  S.  87  die  Oberlieferuag  agno- 
Bcere  se  fiitiim  doraus  maiorum  soonim.  Rflhl  ftnderte  gewaltsam  do- 
mm  anae  [maiomm  snornm].  —  16,  11  will  Sprenger  lesen  ambitione 
volitantinin*(vQ]gi  tacitiim  die  mss)  faTorem  railitom  qnaenut 

Lib.  XIII.  1,  6  qnae  in  eaptivitatem  redaeta  vitae  non  paenitnerat 
IT/Z,  quam . . .  redactam  Bongars  und  Bttbl.  Benesch  verteidigt  8. 42  die 
persönliche  Konstmktion  mit  Recht;  vgl.  XXXI,  6, 6,  XXXVIII,  0, 4;10,  II. 

Lib.  XVI.  5,  11  schreibt  Benesch  S.  17  mit  CT//  deos  inludat, 
wilirend  Rübl  nach  I  deis  aufnahm.  DaTs  der  Dativ  XTIII,  7,  14  nichts 
gegen  die  bessere  Überlieferung  beweist,  hat  Benesch  aus  dem  Sprach- 
gebrauch des  Cicero  und  Tacitus  mit  Recht  gefolgert.  Aber  auch  späte 
Schriftsteller  zeigen  in  der  Konstruktion  denselben  Wechsel.  So  bevor' 
lugt  Cassian  den  Dativ,  Claudianus  Mamertus  den  Akkusativ. 

Lib.  XVFII.  2,  2  schützt  Benesch  S.  63  die  Überlieferung  externe 
hoste  oppugnarentur  gegen  Fahers  Konj.  ab  e.  h,  [vgl.  I,  2.  8,  wo  die 
mss  AVQR  lesen  adquisitos  viro  rogni  tenninosj.  —  4,  13  schrieb  Rt\hl 
mit  C  tunc  flens  ipsa  lugnbrique  voce  Acherbam  ciet,  während  Bin-  -ch 
S.  14  die  LA  von  ITZP  <lr flens  mit  Recht  festhalten  will  [vgl.  Cassian. 
Coli.  XXIII,  7,  2  de  oratioue  deäemus,  Apul.  Met.  IV,  35  Psychen  in 
ipso  scopuli  vertice  deflentem]. 

Lib.  XX.  2,  7  schreibt  Sprenger  btatuas  inusitatae  maf^nitudinis 
statt  iustae  ra.  [Aber  da  das  folgende  modica  nach  spulluuinischem 
Gebrauche  für  parva  steht,  ist  iustae  m.  »in  Leben^gröfse€  gauz  richtig]. 

Lib.  XXV.  4,  3  liest  Rtihl  mit  C  devictis  adquisitisque  celeriter 
excidebat,  worin  ihm  Benesch  S.  76  beistimmt,  die  ttbrigeu  Handschriften 
earebat.  Ich  wttlste  jedoch  nicht,  was  gegen  die  letstere  Iiesart  spre- 
chen könnte.*) 

lib.  XXVL   1,  8  schreibt  Sprenger  pignemm  flir  pigneris. 

Lib.  XXX.  1,  8  liest  Benesch  mit  IP  omnem  magnitudinem  obli- 
tas,  wohl  mit  Recht. 

Lib.  XXXL  2,  4  will  Sprenger  fiscultas  in  dem  Sinne  von  diffi- 
cnltas  halten,  was  nach  meiner  Ansicht  nicht  angeht  —  4,  9  vermutet 
SptwgiST  expertnmqne  totius  consilii  [et]  veluti  hostem  proditoremqne 
snnm  odisse  coepit  Aber  dann  mttfste  omnlnm  consiliomm  stehen.  — 
7,  8  will  Sprenger  ut  Asiam  Romanis  oederet  (Asia  die  mss);  unnötig. 
—  8,  9  will  Benesch  8.  40  mit  TP  lesen  mnneris  Romani  aptiorem 


*)  Greg.  T^.  de  mirscnlis  8.  Martini  I,  9:  laaguoren,  quo  camerat 
(»verloren  hattet)»  iterato  iocorrit. 


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InitlBttff. 


57 


Asiam  quam  po«^sp<;siones  voluptarias  iTidicantp? ;  das  soll  hnrsoii  RomaTii 
aptius  esse  puiaverunt  Asiam  alii  cuidam  munen  dare  quam  regione  lam 
vohiptaria  sibi  ipsis  reservat  corrumpi*  Aber  dies  ist  unmöglich  der 
SiüQ  der  verderbten  Worte. 

Lib.  XXXII-  4,  7  wird  von  Benesch  die  Lesart  von  Uli  hosti 
victüfiam  cesserunt  mit  Recht  festgehalten.  —  4,  10  schreibt  derselbe 
ebenfalls  richtig  mit  IIP  cum  Komano  tooantcm  beiio  Italia  contremuit 
(S.  12). 

Lib.  XXXVIII.  l,  8  bieten  die  liandäcliriften  incertum  belli  ti- 
mens,  was  Benesch  S.  35  mit  vollstem  Rechte  gegen  Rtthls  Konii.  incer- 
tum belli  <exitum)  ttmens  schfltst  — -  Derselbe  verteidigt  8.  68  die 
Überliefoniiig  contnmeHa  2,  7  gegen  BttUs  <cam)  coDtomelia  [daher  ist 
midi  XXXIX,  8,  11  ezecratione  and  X,  8,  8  favore  richtig]. 

lib.  XXXIX.  8,  6  wiü  Benesch  S.  17  mit  ITP  in  regnnm  iiiva- 
serit,  wihresd  Rfthl  mit  0  in  regnnm  innnpeerit  sehrieb. 

lib.  XLI.  Im  ersten  Kiq>itel  will  Rtlhl  folgendes  geindert  haben. 
Anf  §  2  sollen  sofort  die  §§  10—13  folgen,  hierauf  §  8  nnd  die  wette- 
ren, jedoch  mit  Weglassang  von  hi  vor  et  ABsjrriomm.  Vielleicht  sei 
ancb  §  9  ohne  Ändemng  In  der  Wortstellung  zwischen  §  18  nnd  §  8 
an  steUen. 

Üb.  XLIV.  3,  4  schreibt  Beneseb  8.  38  mit  i  n  Handschriften 
regio  enm  aeris  ac  plnmbi  aberrima,  tum  et  minio.  Die  verschiedenen 
Kasns  eilüftren  sich  durch  das  stndium  variandi.  —  4,  2  vermutet 
Sprenger  ad  postremum  ad  regnnm  tot  pericnlorum  miratione  (misera- 
tione  codd.)  pervenit.  Ob  dies  eine  Verbesserong  wäre,  steht  dahin. 
Ich  finde  den  Ausdruck  »die  Qefshren  liatten  Erbarmen  mit  ihmc  ganz 
passend. 

Die  vorstehenden  Hi  htp  wurden  niedergr5:cliT  k  t)pn .  bevor  die 
neueste  Abhandlung  zur  Kritik  des  lustinuä  in  meine  ü&nde  gelangt 
war.   Es  ist  dies  die  Doctor-Dissertation  von 

A*  Brnening»  De  M.  Jnniaai  Instiai  codidbns,  MQaster  in  West- 
fiden  1890.  64  8.  8. 

Die  Schrift  zerfällt  in  zwei  Teile.  Im  i  rsten  bespricht  der  Ver- 
fasser den  Laurentianus  C  und  stellt  ihn  nach  dem  Werte  wie  nach 
dem  Alter  seiner  tSfberlieferung  aber  IT//.  Ausgegangen  wird  von  der 
Tbalsache,  dafs  G  an  mehreren  Stetten  mit  Oroeins  gegen  IT//,  letztere 
nie  mit  Orosios  gegen  C  stimmen.  Aber  so  unbedingt  richtig  ist  dies 
nicht  Denn  XVIII,  7,  l,  wo  C  aversis  numinibns  bietet,  was  aUerdings 
mit  dem  Texte  des  Orosius  IT,  6, 6  stimmt,  hat  die  ftlteste  Handschrift 
des  Orosius«  der  Lanrentiaaus,  von  erster  Hand  adversis,  welches  bei 
HaTerkamp  im  Texte  steht,  nnd  adversis  lesen  IT/Z.  XXI,  6,  7  hat 
«enigstetts  T,  d.  i.  die  Utesten  Instinnshindschriften,  lacennn  mit  Oroslns; 
C  ist  hier  wie  UZkormpt  Wenn  femer  auch  C  XXXII,  8,  7  wie  Orosins 


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58 


InaUflos. 


VII,  2,  9  Persen  liest,  so  ist  doch  der  Scblurs,  dafs  C  mit  Orosius  gegen 
IT/y  stimmt,  falsch.  Die  Sache  steht  vielmehr  so:  Orosius  hat  eiü 
einziges  Mal  im  Akkusativ  Fersen,  sonst  Pässeum  Perseo  u.  s.  w.  Damit 
stimmen  ITH  genau  ttberein,  indem  sie  nur  XXXIII,  2,  6  Persen,  sonst 
die  Formen  der  O-DeUination  Meten.  Die  konsequente  Scbreibang 
Perses  In  C  ist  eine  grammatiBehe  Korrektur.  Am»  der  Oberein- 
stininrang  dee  C  mit  Orosins  in  wenigen  Stellea  lieht  nnn  Bmening  den 
fibereilten  Scblafs,  dafs  diese  Handsobrift  eine  weit  ältere  Überliefe- 
rang  vertrete  als  ITA  Diese  Annahme  ist  genau  so  gewagt,  wie  wenn 
Jemand  in  Besng  anf  die  Überliefernog  des  Floras  den  Sali  anftteUte: 
Der  Nazarianus  stimmt  einige  Male  mit  Orosins  gegen  den  Bambergensis, 
felgUch  ist  die  Überlieferung  der  ersteren  Handschrift  weit  älter.  Doch 
lassen  wir  das  Alter  beiseite  und  fragen  wir  nach  der  Güte  der  mit 
Orosius  stimmenden  Lesarten  des  G.  Auch  hier  mufs  einiges  in  Abzng 
gebracht  werden.  XXII,  6,  6  schreibt  Rtlhl  trotz  duobus  bei  Orosius 
mit  IT//  tria.  XXII,  7,  7  und  7,  9  haben  IT/7  richtig  B(V)omilcar 
g(  gpn  r  und  Orosius.  XXX,  4,  6  beweist  des  Orosius  Bactrianos  absolut 
nichts  gegen  die  Lesart  Bactros  in  IT//.  XXXVI,  2.  11  ist  C  inter- 
poliert, und  es  bezeugt  nur  ein  maugeihattes  Urteilen,  wenn  Bruening 
mit  C  filius  autem  losepho  Moses  fuit  blofs  darum  schreiben  will,  weil 
Orosius  eins  durch  loseph  ersetzt  Scbliefslich  ist  XXXVI,  2,  10  wahr- 
scheinlich responsa  <dari)  mit  IT  zu  schreiben.  Denn  wie  Orosius  aus- 
schreibt, zeigt  gerade  dieses  längere  Citat  recht  schlagend.  Er  ättilt 
sterilitatem  agrorum  um,  interpoliert  futuram  prospiciens  fruges  congre- 

gasset  and  Ullst  dafür  perissetque  inseisset  weg. 

Weiterhin  weist  Bmeniog  an  einer  Reihe  von  Stellen  nach ,  dalb 
die  Leearten  von  C  teSe  ans  saehliehen  GrOndeni  teils  wegen  des  Sprach- 
gebranehs  sehr  oft  der  Üherliefemng  Ton  IT//  vonoaiehen  sind.  Seine 
Avsflihmagen  decken  sieh  ihrem  Inhalte  nach  in  ganiea  mit  dem«  was 
Bfihl  in  den  »Teztesqnellen«  nnd  in  der  Vorrede  an  seiner  Ausgabe 
Torgebraebt  hat  Da  nnn  nach  RQhl  niemand  an  der  Yortrefflichkdt 
und  Unentbehrlichkeit  des  C  gesweifelt  hat,  liegt  kein  Anlafs  vor,  anf 
die  ErOrtemngen  Bruenings  einzugehen.  Nur  seine  Voreingenommenheit 
möge  an  einem  Beispiele  belenehtet  werden.  Er  schreibt  (S.  14) 
XXXIV,  I,  5  mit  C  ad  obsequia  cogerentur  und  gibt  dazu  folgende  Be- 
gründung: lectionem  huius  codicis  »obsequia«  scripturae  IT/7  »obsequiumc 
praevalcrc  ostendit  luce  cl ari us  lustini  mos  loquendi,  quo  secundum 
poetarum  usum  aliquoties  plnrnlem  numcrum  posuit,  ubi  singularem 
exspectamus.  Diese  Argumentation  hat  ur  schon  S.  19  voUst&udig  ver- 
gessen. indtiFi  er  es  vorzieht,  XXXVIII,  2,  6  mit  C  ad  solaciura  eius 
zu  schreibe  II,  wahrend  IT//  solacia  bieten.  Gilt  denn  das  »luce  clarius« 
blofs  dnnii,  wenn  C  in  Betracht  kommt?  Sonach  ist  mau  auch  nicht 
überraseht,  wenn  Bruening  in  seinem  Urteil  iaber  den  Wert  des  C  weit 
Ober  Rühi  hinausgeht.    Er  fordert,  üals  alle  halbwegs  auuehiubaren 


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Lesarten  dieser  Handschrift  IT/7  vorcrnToppn  werdea  sollen,  und  will 
selbst  aus  den  Korniptflfn  ilcr^elben  mitunter  mehr  Gewinn  erhoffen 
als  au-  (it^r  richtigen  Überlieferung  von  IT/7  oder  eineai  Teile  dieser 
Handschriften.  Trotzdem  sind  die  wenigen  über  Rühl  hinausgehenden 
Ergehnisso,  die  ich  hier  verzeichne,  mit  einer  einzigen  Ausnahme  durch- 
Ans  ini-i«  her.  XXII,  8.  II  reverterat  e  Sicilia.  XXXI,  5,  2  disserta- 
turuni.  XXXI,  7,  7  dixit  [aber  bei  lustiii  ist  der  Wechsel  des  Tempus 
sehr  beliebt].  XXXI,  8,  9  wird  nach  C  vermutet  muneri  Romano 
aptiorem  Asiam  quam  possessioni  (possessione  0)  iadicaotea.  XXXII,  4, 7 
«oscesfiere  [di«  Stellt  iit  dnndi  BeiiMflh  erledigt].  XXXIY,  1,  6  schrieb 
BHU  ntt  Iii  quo  facOioe  ad  obseqnia  cogerentiir,  et,  si  qnae  urbes 
eoiitmnaces  essent,  fraogerentar.  Dagegen  will  Brnening  mit  G  fatlgtr 
rentar.  Docb  die  EntMheidoDg  darftber,  ob  eootnnaees  frangm  oder 
6.  &tigare  ricbtiger  gesagt  ist,  kann  nicbt  schwierig  seia.  Die  drei  ao- 
gefthtten  Belegstellen  beweben  nichts,  da  dort  iweimal  bellis,  dnmal 
cladibm  fiit^are  steht  XXX?n,  3,  6  lesen  lT/7  ezqnisitis  tatioribas 
remedäs,  0  exquisiU  sortibns  remediis.  Ans  dieser  Korruptel  will 
Brnening  exquisitis  fortibns  remediis  gewinnen.  Aber  der  Komptrati? 
ist  hier  unbedingt  nötig,  da  jn  die  Antidota  stärker  waren  als  das  ge- 
ftlrchtrte  Gift,  so  zwar,  nt  ne  volens  quidem  senez  veneno  mori  potuerit. 
XXXVIIi,  5,  3  ademerunt  (demerunt  C)  und  5,  4  iusserunt;  vielmehr 
ist  der  Koiyunktiv  an  beiden  Stellen  richtig.  XXXVIII,  9,  5  Babylonam. 
XXXYHIl,  3,  1  et  utrum  (utri  C)  illa  ex  filiis  elegisset;  sehr  unwahr- 
scheinlich. XLi,  ],  7  noD  tantum,  vernm  etiam  (schon  RQiÜ  sagt 
»taatum«  fortasse  recte)-    XLI,  1,  10  öparnos;  richtig. 

Im  zweiten  Teil  der  Abhandlung  wird  das  Verhältnis  zwischen 
den  \  *  rwandteu  Handsrhrifteiitamilien  I,  T  und  //  erörtert.  Rflhl  hatte 
eine  engere  Vprv.  andtichafl  zwischen  T  und  //  angenommen  und  diesen 
zwei  Familien  die  dritte  I  in  der  Weise  gegenübergestellt,  dafs  er  bei 
Abweichungen  in  den  Lesarten  in  der  Regel  I  bevorzugte.  Dagegen 
läugiiet  Bruening  ein  engeres  Verhältnis  zwischen  T  und  //.  Vielmehr 
seien  I  und  T  durch  gemeinsame  Lücken  und  Interpolationen  mit  ein- 
ander verbunden,  während  H  wohl  aus  demselben  Archetyp  mit.  T  ge« 
üossen,  aber  nach  einer  Handschrift  der  Klasse  G  korrigiert  worden  sei. 
Ob  dies  ricbtig  ist,  mag  dahin  gestellt  bleiben.  Dagegen  bin  ich  mit  der 
Ansteht  Bntenings,  dafs  I  gegenttber  der  Übereinstimmung  ?on  T/7  nicht 
ohne  weiteres  den  Vorsog  f  erdiene,  völlig  ein?erstanden.  ebenso  mit  der 
allgemeinen  Regel,  dafs  In  jenen  BOchem,  wo  G  fehlt,  der  Text  bei  di- 
▼ergierender  Lesart  ans  der  Übereinstimmung  sweier  Klassen,  IT,  IH, 
Ti7,  hersnstellen  ist.  Ich  Terzeichne  nachstehend  sämtliche  Stellen,  an 
denen  Brnening  eine  andere  Lesart  als  BAhl  fbr  richtig  hllt,  and  be- 
zeichne diejenigen,  an  denen  Benesch  und  ich  an  demselben  Ergebnis 
gekommen  sind,  mit  einem  Sternchen. 

Praet  6  nt  et  TüT. 


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eo 


luttaiM. 


Lib.  I.  2,  1  patienter  ?iro  (?).  3,  5  *  recepit  T/7.  4,  4  *filiam 
suam  TU.  6,  1  sed  T/7.  6»  4  esse  TU.  7,  10  brevi  post  tempore  177. 
8,  8  *interfecit  TU.  9,  18  dein  TU,  10,  lö  uasam,  aures  TU.  10,  15 
*mopinanti  T/7. 

Lib.  II.  2,  10  ibidem  TU.  6,  1  verbisj  urbis  T.  6,  ö  *glandem 
T/7.  9.  4  nisij  quam  TU.  9,  18  suppressae  T/7.  9,  18  tarn  TD.  lo.  6 
[ita]  T/7.  10,  11  tarn  T/7.  12,  28  primos  T  (?).  16,  7  Atbeois  mar 
tunri  T/7. 

lib.  IIL  1,  2  vespeH  T/7.  2,  9  firmaTit  T/7  (?).  2,  10  adsidna 
T/7.  8, 5  pennissmn  T/7.  4, 4  jln]  beUi6  T.  8, 2  oaptae  dvitotls  T/7. 
8,  8  dimicatori  videbantar  T//.  5,  «  fiisiis  T/7  (?).  6,  10  dextro  T/7. 

7,  4  Peridis  T/7.  7,  14  rmnpebaiit  TI7. 

Lib.  IV.  1.  10  bic . . . .  illie  T/7.  1.  18  faerant  T/7.  2,  8  *poat 
qnem  TU.  3,  6  pridem  T//.  4,  4  *  mocato  TU. 

I  ii)  V.  4,7  terrestris  belli  TU.  4,  10  velutl  ut  TU.  4,  10  con- 
toentur  TU.  6,  10  [ex  eo]  TU.  7,  ll  ruinae.  8,  8  ♦deliberatum  [est] 
T/7.  Ebenso  ist  I,  8,  l  und  XIV,  i,  7  die  Kopula  zu  tilgen.  XI,  7,  8 
ist  percontatusque  verbum  finitnm  und  Bnienings  Vermatunf?  pcrconta- 
turqiip  abznwpisen.  8,  4  not^anint  TU  8,  6  [in]  Piraeum  ver&ua  TX7. 
10,  3  Admonet ....  sacrorum,  tum  vetusti  TU. 

Lib.  VI.   2,  8  incessn  TU.   2,  10  fueront  TU.   2,  11  regis  T/7. 

8,  8  vulneratus  T. 

Lib.  VIL  l,  2  ita  [et]  TU.  2,  4  mutaverit  TU.  2,  14  conten* 
derit  TU.   6,  2  cui  T/7. 

Lib.  VIII.  2,  2  timuerunt  TU.  2,  6  debuii  Iii.  2,  lu  aguutiiue 
T/7.    6,  6  in  spe  regni  TU. 

Lib.  IX.   3,  6  putant  TU.   8,  12  aperte]  vi  /7. 

Üb.  XI.  1,  10  *  quo  ÜBM^  T//.  3,  5  increpatis  T/7.  4,  5  geniti . . . 
Hereolis  and  aetae  pneiitiae  T/7.  4,  ll  ne  [baec]  cogantnr  T//.  6,  4 
aras  deonuD  T/7.  6,  6  petitae  T/7.  8,  6  electos  T/7.  9,  10  sexagiata 
nimm  T/7,  lo,  12  adplicato  T/7,  ll,  i  GUidamqoe  T/7.  12.  18  ad- 
Toniu  T/7. 

Lib.  XU.  9,  7  ac]  et  T/7.  2,  10  Mpdterant  T/7.  8,  7  nbi]  at 
T/7.  4,  10  alitar  eaatra  T/7.  6«  4  interdmn  T//.  8, 8  Macedoniam  T/7. 
8,  12  Tauaim  T/7.  8,  18  morte  TU.  7,  8  mos]  modas  T/7.  7.  8  ab 

argentei-  rlypris  T//.    15,  2  perire  TU. 

Lib.  Xlil.  1,  1  Babylone  TU.  2,  U  gerprct]  teneret  TU.  3,  2 
Meleagrum  mittunt  TU.  4,  4  agebant  T//.  4,  24  [Cum]  T//.  5,  2  mi- 
serat]  scripserat  TU.  5,  14  *obvü  T//.  8,  8  eoque]  eodem  T/7.  8,  2 
ex  adrogantia]  adrogantiae  T/7. 

Lib.  XIV.  1,  13  [niilites]  T//.  2,  12  primum  T//.  8,  4  qoi  [et] 
T/7.   4,  16  de  se  ipse  TU. 

Lib.  XV.  2,  2  recepit  T/7.  2,  8  et  ut  TU.  2,  16  locum  coeundi  //. 


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Imtioiit.  Gnuniot  Lieiiiamn.  Oroiioi. 


61 


3,  11  quosdam  TU.   3,  11  corsiis  T/7.  3,  18  desiUens  [ex]  equo  T/7. 

4,  4  ab  eo]  a  deo  T/7. 

Lib.  XVI.    1,  19  Demetnuraj  cum  T/7.    3,  l  [adversus  Deme- 
trima]  T//.    4,  2  flagitarent  T/7.    5,  11  *deo8  TB. 
Lib  XVIII.    7,  I  infeliciter  CI/7. 
Lib.  XXI.   4,  7  *lacerum  T. 

Lib.  XXVL   1,  9  conprebenderet  T/7,  i,  9  liberaudae  T//. 
Üb.  ZXm  %  12  *iuQgit  T/7.  9,  8  Qti  T/7< 
Lib.  XXYin.  8,  7  [et]  ezternis  Tü. 

Lib.  XXIX.  1,  6  BuffBcennt  T/7,  4  in  vindiekam  sni]  inviela 
el  T/7. 

Lib.  XXXn.  8,  8  innozla  T/7, 
üb.  XXXm.  8,  6  qoi  dubia  TI7. 
Üb.  XXXV.   1,  8  *  infestoB  CTi7. 
lib.  XXXIX.  8,  8  eqnidem  TI7. 

Wenn  ich  auch  bei  weitem  niebt  allen  Ergebnissen  dieser  Abband- 
long  mstiiDmen  kann  nnd  dieselbe  niebt  nur  binsicbUicb  der  Wertacbi^ 
mng  von  C  über  das  Ziel  blnansacbiefet,  sondern  auch  die  ÜbereinatiiD* 
mang  Ton  T/7  gegenftber  I  vielfocb  nnr  in  rein  mecbaniacber  Weise  ebne 
eine  sacblicbe  oder  spraoblicbe  Besrttndung  bevorsogt,  so  ist  docb  die 
fleifsigv  Prilfnog  des  vorliegenden,  allerdings  mangelhaften  bandschrift- 
liehen  Materials  recht  nutslich  gewesen*  fiSs  steht  nunmehr  fest,  dafs  I 
nidit  gleich  mit  T/7  oder  gar  höher  steht,  sondern  dafs  jede  der  drei 
Familien  nngeftbr  denselben  Wert  besitit  Hit  der  einschneidenden 
Koi^ektoralkritik  Rtthls  ist  der  Verfasser  ebenfalls  nicht  einTerstanden 
nnd  stellt  eine  eingehende  Prüfung  derselben  in  Aussicht.  Hoffentlich 
erscheint  sie  in  besserem  lateinischen  Gewände.  Denn  Sitae  wie  Quid 
nimmun  causae  est,  cur  non  indicativum  receperit,  ego  plane  non  Video 
<S.  44)  abersteigen  das  MaTs  des  Znlftssigen. 

Onnlni  Llciiiianiia. 

L.  Tranbe«  Bbein.  Mns.  40  (1886)  8. 166,  vermntet,  dafs  pag.83, 18 
der  Bonner  Aasgabe  an  schreiben  sei  primo^die)  fngati  Pontad  et  Arche 
<laui>  filins  (oder  privigans)  oocisns.  debil<itat>i  et  snppressi  se  noctn 
<ia  o)peribns  continebant.  postridie  oeins  etc. 

Orosius. 

Pauli  Orosii  Uttoriamm  adversum  paganos  libri  VII.  Accedit 
eiusdem  Uber  iqtologeticus.  Bec  et  commentario  critico  instimit 
C.  Zangemeister  Gorp.  soript  eocles.  Lat  toL  T)  Wien  1688. 
XXXYUn  n.  819  8.  8. 


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es 


Oroiiiis. 


Ree  PUL  Rundsob.  1888,  289.  LC  1882, 888.  Lit  Haadwdser 
1888,  40.  Rem  eritiqae  1888, 441.  TheoL  lat-Zeitaog  1882,  294. 
Gotting,  gel.  Ans.  1888,  886.  DLZ  1882,  1210.  Ut  Randadm 
1888,  No.  7.  AthentiiiD  1882,  868.  Herl  phfl.  WSchr.  1888,  1418. 
Eist  Zeitwhr.  1888,  472.  Zeitsehr.  t  Ost  Gymn.  1888,  S.  104- 

•Die  ältesten  unter  den  zahlreichen  HandschrifLen  des  ürosias  zer- 
fallen in  zwei  Familien.  Die  Haaptvertreter  der  ersten  sind  der  Lau- 
reotianns  aaec.  VI  und  der  Bonaoaschingeasis  saec  YIII;  ihnen  gegen- 
über ftehen  dar  Palalinna  a.  VIII  und  der  Rehdigeranna  aaae.  Villi— X. 
Wo  die  beiden  Familien  flbereinstinimen,  haben  wir  den  Archetypus;  wo 
sie  aich  trennen  oder  aneh  D  von  L  venebieden  iat,  wird  die  Entschei- 
dung mitunter  ersebwert  In  solchen  Fillen  hat  Zangenieister  eine  be- 
triefalUche  Zahl  jüngerer  Handschriften  subsidiariaeh  Terwendet  Nicht 
aelten  ist  auch  der  ausgeschriebene  Aotor  ftr  eine  Lesart  mafsgebend. 
Damit  sind  freilich  nur  die  allgemeinsten  Gesicbtspnnkte  bes«ichnet, 
Bach  denen  Z.  seinen  Text  aufbaut;  ich  kann  mich  jedoch  in  Weiterea 
nicht  einlassen  und  will  nur  auf  Grund  einer  genauen  Durchsicht  des 
aiebenten  Buches  meiner  Überzeugung  Ausdruck  geben,  dafo  das  Ver^ 
fahren  des  Herausgebers  richtig  ist  und  nur  selten  zu  einem  Zweifel 
Anlafs  bietet.  Wenn  VII,  2,  16  geschrieben  wird  satis  etiam  me  ^non^ 
proferente  compertum  haberi,  so  kann  non  nur  als  selbstverstäDdliche 
Ergänzung  eines  gescheidten  Abschreibers  oder  Lesers  in  Betracht 
kommen  und  läfst  immerhin  noch  die  Frage  offen,  ob  nicht  proferente 
aus  pretere<u>nte  entstanden  ist.  6,  Ö  ist  ostentare  <se)  princippm 
durchaus  unnötig,  9,  15  die  Wortstellung  in  PR  luctu  omnium  wohl 
vorzuziehen.  Dieselben  Handschriften  bieten  13,  2  wohl  richtig  Äristiden, 
39f  3  repperit.  26,  3  war  es  geratbener,  das  anakuluthische  accendens 
beizubehalten  (geschieht  in  der  kleineren  Ausgabe],  als  mit  cod.  Peri- 
zoiiii  (?)  accendiL  zu  schreiben.  35,  12  ist  culto  wohl  Dnickfehler  für 
culLu.  Liitur  den  Konjekturen  ist  i,  ö  m  quid  ganz  eulschiedeu  falsch; 
das  überlieferte  ut  quid  entspricht  Tva  ti  und  ist  im  Kirchenlateiii  oft 
▼erwendet  worden.  —  Der  Inritisdie  Apiiarat  li^  an  mfmitiOser  Oe> 
nauigkeit  nichts  zu  irtnschen  ttbrig.  Mit  gleicher  Sorgfalt  sind  die 
^StaUoi  der  auctores  und  eipUatores  unter  dem  Texte  Terseichnet.  Als 
Beigabe  erhalten  wir  ftlnf  Indices:  1)  auctomm  ab  Orosto  laudatorani, 
8)  seriptorum  quibus  Orosius  usus  est,  8)  seriptonuu  qui  Orosto  aal 
sunt,  4)  nominum  et  rerum  (hOchst  wertroU  und  eingehend),  5)  vocar 
buiorom  notabilinm.  Der  letzte  entspricht  nicht  gaas  denjenigen,  was 
die  Hbrigen  Bflnde  des  Corpus  bieten.  Wir  erhalten  nAmttch  durch  ihn 
durchaus  kein  sulreftandea  Bild  von  der  Latinitftt  des  Otktaius,  wenn 
auch  zuzugeben  ist,  dafs  dieselbe  in  Beiug  auf  die  toü  Zangameister 
banptsächlich  berücksichtigte  lezi«  am  interessantesten  ist.  In  allem 
Übrigen  kann  ich  der  Bearbeitung  nur  das  bOchste  Lob  erteiien. 


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OnäoL  Aimttiii  Vtetor. 


418 


Pauli  Orosii  "historiarum  adversiim  paganos  libri  VII  ex  recogn. 
C.  Zaagem  eiste r.  Xjpsiae  1888  (Bibl.  Xeabn.).  XXI,  d7l  S.  8. 

Bec  LG  1890, 669.  Berl.  pbfl.  WSebr.  1890, 886.  DLZ 1890, 7V7. 

Aaber  BerlditigungeD  und  Nachtrigen  ni  der  gröfstren  Ausgabe, 
polemisdieii  Bemerkungen  und  rinigen  Mitteilungen  Guteehmids  Uber 
geographische  Namen  enthält  die  Vorrede  das  Veraeichnis  jener  wenigen 
Stellen,  an  denen  Z.  von  der  kritischen  Ausgabe  abgeivichen  ist  Es 
sind  folgende.  I,  2,  98  Mauretania  habet  (codd.  opt«).  I,  4^  1;  6,  1; 
T,  1  und  8  ante  annos  urbis  conditae  (oodd.).  I,  6,  7  per  opportuna 
(eodd.).  I,  19,  10  nihil  (gegen  D).  I,  81  (nicht  20),  S  diu  lata  gegen 
L.  n,  7,  3  <primuin)  gegen  L.  II,  15,  6  [in  Mediam]  nach  Qoidbaoher; 
aber  sind  die  Worte  in  der  Tbat  ein  Glossem?  III,  18,  9  sese  gegen 
L.  III,  16,  5  tina  gegen  L.  III,  22,  14  <etiam)  gegen  L.  IV,  8,  3  murale 
(eodd.).  IV,  21,  1  tribTinus  statt  miles  (?).  V,  24,  17  [diutumoj  VI,  lo,  4 
intro  (codd.).  VII,  25,  3  accendcns  (codd  ).  VII,  26,  9  exceptos  (codd.). 
VII.  40,  8  Palentinis  (codd.).  Auf  den  Text,  dem  kritiscbe  Noten  nicht 
beigrpebpn  sind,  folgen  die  Capitula  des  cod.  Sangalleiisis  und  ein  Index 
Dominam.  Yermif^t  werden  die  Fundorte  der  bei  Orosin«  vorkommenden 
Cifate.  Als  Handausgabe  ist  das  Riicb  besonders  dem  Historiker  zu 
empfehlen;  ftir  philologische  Arbeiten  wird  man  auch  femerhio  die  kri- 
tische Ausgabe  nicht  entbeiiren  können. 


Aurelius  Victor. 
A.  Caesarea. 

Arth.  Cohn:  Quibus  ex  föntibus  8.  Aurelii  Yietoris  et  librf  de 
üactaribua  et  epiteoieB  undedm  eapita  priora  fluxerint  Berlin  1884. 
106  8.  8. 

Bec.  DLZ  1885,  84.   Plul.  Rundsch.  1884,  1557.    BerL  pbil. 
WSchr.  V,  919. 

Cohn  bekämpft  die  Ansicht  von  Opitz  nnd  Wölfflin,  dafs  die  Cae- 
sares  ein  Excerpt  seien.  Ein  solches  ist  die  Epitome,  die  in  den  ersten 
elf  Kapiteln  drei  Lestandteile  zeigt.  Zugrunde  liegt  Victor;  dazukommt 
Soetonius  und  ein  dritter  unbekannter  Schriftsteller,  aus  dem  Sueton  er- 
weitert worden  ist.  Diese  Erweitern ngeu  stammea  aus  derselben  Quelle, 
weiche  auch  facitu»  und  Dio  vorlag.  Diesen  Suetonius  auctus  hat  ne- 
ben dem  Epitomator  auch  Eutrop  benutzt.  Aurelius  Victor  dagegen 
benuttte  in  den  Caesarea  den  Sueton  und  die  gemeinsame  Quelle  des 
Tftdtus  ond  Dio.  Ich  flige  Cohns  Stemma  bei. 


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64 


AareUui  Victor. 


Urquolto 


addi-  SattOD  Dio 
tamenta 


XMitu 


Cae8ar«s 


Etttrop 


EpittM&a 


« 


Von  Wichtigkeit  ist  die  Appendix,  S.  70—104.  Wir  erhalten  hier 
die  genaue  Beschreibang  des  Oxouiensis  bibl.  Bodl.  131  s.  XV,  der  mit 
dem  ßruxellensis  verwandt  ist  und  auf  denselben  Archetyp  wie  dieser 
zurückgeht  Cohn  bat  den  Text  der  Schrift  de  Caesaribus  mit  der  Aus- 
gabe des  Schottns  verglichen  und  teilt  die  Ergebnisse  am  Schlüsse  sei* 
ner  verdienstlichen  Schrift  mit. 

R.  Armstedt:  Quae  ratio  intercedat  inter  nndpcim  capUa  priora 
Sext.  Aurpüi  Victoris  et  libri  de  Caesaribus  et  epitomes  quae  dicitur. 
Progr.  BUckeburg  1885.  SO  S.  i. 

Tb.  Opiti  hntte  snerst  die  Ansicht  «nfgestellt«  dab  die  Cninms 
ond  die  ersten  elf  Kapitel  der  Epltome  ans  einer  verloren  gegangenen 
Kaisergescbichte  des  AnreUns  Tietor  ausgesogen  seien.  Armstedt  sefaUelrt 
sich  ihm  an  und  bekämpft  die  abweichenden  Meinungen  Jeeps,  Enmanns 
und  Cohns.  Im  Hauptteil  der  Abhandln ng  hemUht  er  sich  nachsuwelsen, 
dafs  Wölfflins  Annahme  (Rhein.  Mus.  XXIX,  282),  die  Kapitel  l  — 11  der 
Epitome  seien  durch  Zusfttzc  aus  Sueton  erweitert,  unrichtig  ist  Der 
Epitomator  habe  nicht  aus  Sueton  geschöpft,  sondern  derartige  an  die- 
sen  anklingende  Stellen  gehörten  dem  grossen  Geschichtswerke  des 
Anrelius  Victor  an.  Dies  wird  an  dem  Kapitel  tlber  Augustus  ausführ» 
lieh,  an  den  übrigen  zehn  nur  in  Kürze  dargethan  Dabei  wird  überall 
daranf  hingew u  sen,  dafs  im  untergegangenen  grofsen  Werke  nach  lad- 
tus  benutzt  gewesen  sei. 


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Victor,  Caes. 


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Beiträge  zum  Texte. 

J.  Freudenberg,  Zu  des  Aurelius  Victor  yiri  illttstres  and  Cae- 
sures,  Hermes  XI  (1876)  S.  489-497. 

Pie  Vennutuugen  m  den  viri  illustres  sind  im  Kommentar  der  Am* 
gäbe  Wijgas,  die  unten  zu  besprechen  sein  wird,  an  Ort  und  Stelle  er- 
«Ihnt  und  erledigt.  Die  Vorschläge  zu  den  Caesarea  sind:  1,  5  pater 
patriae  ob  clementiam  vocatus  tribuniciam  potr«;tatem  perpetuo  habuit 
nach  Kpit.  1.  3  und  30.  3.  11  Iiirniiia  (nominari).  3,  18  mittun*  ^qui> 
ocius  ausum  opprimeret.  4.9  prot"ecto<eo> ,  dann  viderotur  und 
[vinim}  5.  5  dote  dicta.  5,  7  pariiim]  marium.  5,  9  invaserunt  vitia 
nec  quidijuam  verecundiae  est.  externis  satiata  immanius  excitatur  pec- 
candi  Cüusuetudo.  5,  11  perversa]  praevcnta.  7,  2  qui]  qua:  diese  Les- 
art steht  im  Oxoniensis  - —  praecognitis  niüribu>J  praeeorruptis  militibus 
oder  cohortibus.  12,2  prospoxitj  perspexit.  13.  10  extremis  <(aerumnis> 
—  militiam]  Italiam.  15,  4  <esse)  expertem.  15,  6  üiiae  viri  {virtnte). 
16.  8  salate  <et)  und  metiebantur.  20,  G  eduxerit  (=  Oxon.)  tarnen 
quaadoque  ad  celsa,  suos  habet.  16,  26  quo  metu  cum  (s=Oxon.)  tan- 
tornm  <populorum)  victor  exercitns  atratns  hnmi  veniam  precaretor. 
20,  38  BomamJ  orationem.  20,  84  fin.  cui  memoriae  magister  non  erat. 
24, 1 1  infimis  -  institationeqne.  88, 8  vis  tnne  aeque]  Rbaetiam 
(oder  yindelieiam)  atqne.  88,18  vigebant  militia  patrocinaretnr. 
85, 11  neefs  {nnntins)  —  stimnio]  simnlationi.  88, 1  Caros  {creatus); 
das  Riehtige  Cams  . .  -  aognsto  habitn  indoitttr  steht  im  Oxon.  89,11 
igeret]  regeret.  89, 20  civis]  civitatis.  89, 26  hamanitate  —  ntris] 
iarls,  dann  imbnti  satis,  optimi.  89,  30  qnasi  partito]  qnadripartitO' 
39,  32  ageret]  adigeret.  40, 17  aetate  <e88et>  —  milites  <tirones>  — 
babeietnr]  haberent  40,  28  <l<x»^>  locis. 

Th.  Opita,  Znr  Kritik  der  Caesarea  des  Sextus  Anrelins  Victor, 
Jahrb.  f.  class.  Phil.  117  (1878)  S.  650—857. 

Opitz  vermutet:  3,  1  Claudio  [an  Tibcrio]  insidiis  oppresso.  4,  9 
ati  <eo>  animi  —  [vimm]  viro  nach  Epit  4, 7.  —  8, 8  summae  rei  reo- 
tori.  10,3  insserit  (s  Oxon.)  —  conmiitteret  11,7  vitae  anno  mit 
dem  Rmx.  <ood  Ozon.)*  15, 1  <UndeX  Anrelio.  24, 1  Caesareae  et  Arcae 
levideot,  da  Oxon.  arthe  liest).  36, 1  snmmae  (potestatis>  potitis  (summe 
Oxon.).  82,  l  <ilico>  Lidnio  Taleriaoo.  84,  8  snbditis  est  86,  5  impe- 
fiam  (=  Oxon.)  ^  correctnram  <ab  eo  obtinnit).  88, 1  praetorio.  89.15 
aenoriam  ^neris^  hnmani  (nmani  Oxon.).  40, 28  cnm]  dorn.  41,  24 
hainscemodi  (»  Oxon.). 

Tb.  Opitz,  Sallustius  und  Aurelius  Victor,  Jahrb.  f.  class.  Phil. 
127  (1888)  S.  217—222. 

Opitz  «TL'.lnzt  die  Nachweise  Wölfflius  (Rhein.  Mus.  29,  285)  über 
die  NacLuiliUiUug  Sallusl*s  durch  Victor.    Dieselbe  beschraukl  sich  nicht, 
J>ib^nUii6M  fiir  AUccthttmwimBMhaft.  UCXII.  Bd.  (tSM.  IL)  ^ 


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Vietor,  Caet. 


wie  Wölfflin  glaubte,  auf  die  ersten  elf  Kapitel  der  Gaesares.  Victor 
kann  daher  hie  und  da  für  die  Kritik  des  Sallust  nutzbar  werden,  wie 
sieb  umgekebrt  aus  der  Nadiahmimg  Sallust's  einiges  fQr  Victor's  Text 
gewinnen  läfst.    Letzteres  erweist  Opitz  durch  folgende  Beispiele.    3,  16 

protractato  mit  Brnx.,  weil  der  Autor  wie  Sallnst  eine  Vorliebe  für  die 
frequentativn  hat.  34,  1  subigunt  mit  Schott,  denn  subigere  c.  int"  steht 
fünfmal  bei  Sallust.  89,  15  wird  die  oben  erwähnte  Konj.  auch  durch 
Sali.  Hist.  I,  41  D.  bestiitigt.  41,  12  sei  formitandisque  zu  schreiben 
(Üxon.  hat  fonnainliMiue).  41,  24:  auch  Saüust  hat  immer  huiuscemodi. 
42,  7  et  oder  atqiK  cadaveribus  (aut  Brüx..  Oxon.). 

In  den  Jahrb.  f.  class.  Phil.  133  (1886)  S.  140  144  bespudit 
Opitz  den  Oxoniensis  der  Caesares,  dessen  Kollation  Cohn  (s  obeni 
jHiLgeteiU  hallt',  und  stellt  ihn  über  den  Bruxellensis.  Viele  Koiyektureu 
werden  durch  ihn  bestätigt  [Für  die  Schrift  de  vir.  ill  scheint  mir  der 
Bruxellensis  wertvoller  zu  sein]. 

E.  Klebs,  laatns  und  Aurelius  Victor  Caes.   10,  6,  Arcb.  f.  Lex. 

VII,  438—440 

weist  nach,  dafs  in  den  Worten  amphitbeatri  perfecto  opere  lautusque 
das  letzte  der  Genetiv  eines  Substantivs  lautus,  us  ist  und  dafs  damit 
die  Thermen  des  Titus  gemeint  sind.  Der  Nachweis  ist  nach  meiner 
Ansicht  vollkommen  gelungen,  auch  sprachlich,  da  Victor  grundsätzlich 
Fremdwörter,  darunter  thermao,  vermeidet  und  eine  ausgesprochene  Vor- 
liebe für  verbale  Substantiva  der  u-Dekliuation  hat. 

H.  Picblmayr,  Blltt  f.  d.  bayer.  Gymn.Wesen  XXIV,  8.  80 
schreibt  Caes.  13,3  Dacorum  piieatis  capillatisque  uatiuuibus. 

B.  Tiri  illustres. 

H.  Haupt,   De  auctoris  de  vir.  ill.  libro  quaestiones  historicae. 
Biss.  V.  Würzburg.  FiaiiktuiL  a.  M.  1876.    46  S.  8. 

Die  Abhandlung  zerfällt  in  zwei  Teile,  deren  erster  die  Quellen- 
fragp  zum  Gegenstande  hat.  Der  Verf.  vertritt  folgende  Ansichten:  Da 
der  gröfsere  Teil  der  vir.  ill.,  bis  cap.  82  reichend,  mit  wenigen  Aus- 
nahmen mit  Ampelius  stimmt,  müsse  beiden  dieselbe  Quelle  vorgelegen 
haben.  Diese  ist  ein  biographibches  Werk,  aber  nicht,  wie  Wölfflin  an- 
nahm, Hygin,  sondern  eine  Epitome  des  Nepos  Neben  dieser  Haapt- 
quelle  ist  auch  Livius  benutzt,  während  die  Übereinstimmung  des  Ver- 
fassers der  vir.  ill.  mit  Florus  auf  gemeinsame  Benutzung  des  Li\ius 
und  einer  anderen  Quelle  zurückzuführen  ist.  -  Im  zweiten  Teile  ist 
besoudi TS  die  Aufzflblung  aller  jener  Stellen  bervorznbeben ,  wo  sich 
Nachrichten  finden,  die  wir  den  vir.  ill.  allein  Terdanken.  Im  gSDaen 
ist  die  Glatt  bwnrdigkeit  des  unbekannten  Yerftssers  midit  grofs,  mn 
IrrtOmern  und  Verwecbselangen  mangelt  es  nicht. 


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AonL  Viefc.  vir.  ill.  67 

Ganz  ähnlich  augelegt,  wenn  auch  in  ihrem  Ergebnisse  durdians 
«bweichend  ist  die  AbhaDdlting  von 

Hirsch  Hiidesheimer,  De  libro  qui  inscribitur  de  viris  ülustri- 
bns  urbis  Romae  qnaesUones  bistoricae.  Berlin  1880.  80  S.  8. 

RfH  LC  1880,  1858.  Phil.  Anz.  X,  402.  Blätt.  f.  d.  bayer- 
Gymn.- Wesen  XVI,  429.  Phil  Rundsch.  1,67.  Jahrb.  f.  kl.  Phü. 
123,  202.  ZeiUchr.  f.  d.  Gynm.-WeBen  85,  646. 

Der  Terf.  verwirft  Hanpt's  AnftteUung,  die  zn  unsicher  sei  [dies 
ist  auch  die  Meinung  des  Ref.].  Von  allen  ROmern,  die  de  vir.  ill. 
'sehrieben,  könne  nur  Hygin  (nach  Wölfflin)  in  Betracht  kommen.  Da 
DUO  Pseudo-Vietor  und  Anpelins  ans  derselben  biographischen  Quelle 
schöpfen,  beide  aber  auch  mit  Floms  vielfSsch  flbereinstimmen,  so  kommt 
Hilti  h  imer  zu  dem  Ergebnis,  dafs  die  gemeinsame  Quelle  eine  mit  Zu* 
hüfeaabme  des  Florus  gemachte  Umarbeitung  der  Biographien  Hygius 
gewesen  sei.  Die  mehrfache  Übereinstimmung  mit  den  erhaltenen  Ele- 
gien erklärt  sich  daraus,  dafs  ihr  Verfasser  die  gieirbe  QueUe,  den  ura- 
gearheiteten  Hygin,  ausschrieb.  Ebenso  ist  in  jenen  Fallen,  wo  Pseudo- 
Victor mit  Valerius  Maximus  oder  mit  Froiitin  stimmt,  Hygin  als  die 
gemeinsame  Quelle  anzusphen.  nomfrK-'Mi  svert  sind  die  Ausführungen 
des  Verfassers  im  zweitoii  Teil  der  Abhandlung.  Wie  Am])elius  beweist, 
bat  Pseudo  -  Victor  nicht  alle  vitae  aufgenommen.  Da  seine  Schrift  ein 
Schulbuch  war,  wurde  sie  naturgemäfs  interpoliert  Dennoch  ist  er  nicht 
unwichtig,  weil  wir  so  manche  Nachricht  ihm  allein  verdanken;  einiges 
wird  durch  andere  Schriftsteller  indirekt  als  richtig  bestittigt.  Aber 
andererseits  verwechselt  er  Zeiten  und  Namen,  weit  öfter  irrt  er  in  den 
Thatsachen.  Docii  mufs  »cliun  die  Quelle  Falscheb  euthalteu  haben,  da 
Ampeliub  einige  Irrtümer  mit  iiim  teilt. 

Job.  Rosenhaner:  Symbolae  ad  ([uaestionem  de  fontibufl  libri 
qui  inscribitur  de  vir.  iU.  urbis  Romae.  Kempten  1882.  61  S.  8. 

Ree.  Phil.  Anz.  XIII,  884. 

Nachdem  Unger  (»Der  so^'enanntc  Cornelius  Xe]»o««,  Abh.  der 
bayer.  Akad.  XVI,  1)  die  Hypothese  aufgestellt  hatte,  der  Verfasser  des 
hber  de  exceilentibus  ducibus  exterarum  gentium  sei  nicht  Nepüs,  son- 
dern Hygin,  schien  Ilildesheiuiers  Ansicht  über  die  pjitbtehung  des  über 
de  vir.  ill.  eine  gewisse  Grundlage  erhalten  zu  haben.  Doch  hat  Rosen- 
hauer in  einer  ausführlichen  Anzeige  (Phil.  Anz.  Xlil,  733)  die  Unger- 
sche  Schrift  widerlegt  und  namentlich  die  sprachliche  Übereinstimmung 
des  Uber  de  ezcell.  dnc  mit  den  zweifellos  echten  Resten  des  Kepos  als 
Beweis  fttr  die  Identität  des  Verfassers  geltend  gemacht.  Im  ersten 
Teile  der  vorliegenden  Schrift  wendet  er  sich  gegen  Haupt  and  Hildes^ 

helmer,  denen  er  die  Benuteung  von  vitae,  sei  es  des  Nepos  oder  Hyginus, 

5» 


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Aarel  Viet  vir.  iU. 


zugesteht,  wfthrend  er  zugleich  nachweist,  dafs  aufser  Lebensbeschrei» 
bungen  auch  ein  Geschichtswerk  za  grnnde  gelegen  haben  mUsse.  Der 
Autor  beginnt  nämlich  einzelne  vitae  so,  wie  es  ein  Biograph  nicht  za 
thnn  pflegt.  In  andern  Kapiteln  ist  wiederum  keine  oder  keine  voll- 
sUindigc  Lebensbeschreibung  f^pgcben;  wieder  andere,  wie  13  (Cloelia), 
46  (Claudia),  86  (Clcojiatra)  können  an  sich  nicht  aus  einem  biographi- 
schen Werke  geschöpft  sein.  Da/u  kommen  nfu-h  Widersprüche  und 
manches  andere,  was  auf  die  Benutzung  eines  Guschichtbwerkes  hinweist. 
Nach  dieser  Darlegung  giebt  der  Verfasser  eine  Übersicht  der  tiberein- 
stimmenden Stellen  des  Florus  und  Pseudo-Aurelius  und  weist  nacUdrUck- 
üch  darauf  hin,  dafs  Florus  keine  Biographen  benutzt  habe,  da  sein 
Werk  sich  wenig  mit  dem  Wirken  einzelner  Römer,  sondern  mit  der  Ver 
herrlichuDg  des  Volkes  im  allgenuinen  befasse.  Eine  Übereinstimmung 
des  Pseudo-Aurelius  mit  Florus  in  solchen  Kapiteln,  wo  ersterem  eine 
biographische  Qaelle  vorlagt  läfst  sich  nicht  mit  Sicherheit  nachweisen; 
somit  gehören  die  vorhandenen  Ähnlichkeiten  der  gleichen  historischen 
Qaelle  an.  Benutzt  hat  weder  Florus  den  Pseudo-Aurelins  noch  dieser 
den  ersteren.  Dieselbe  historische  Qaelle  hat  auch  Ampelias  ausgezogen. 
Die  Übereinstimmung  mit  Valerius  Maximus  erkiftrt  Rosenhaner  aus  der 
Benutzung  des  gleichen  Uber  exeroploruro.  —  Der  zweite  Teil  der  Schrift 
▼ersucht  zunächst  den  Nachweis  zu  erbringen,  dafs  Livins  nicht  benutzt 
worden  ist.  Dann  werden  als  Quellen  des  ausgezogenen  Oeschichts- 
Werkes  angeführt  Piso,  Valerius  Antlas,  Quadrigarius  (?),  Ennius, 
Sallost,  Varro. 

C  J.  Vinkesteyn,  De  foutibus  ex  quibus  scriptor  Hbri  de  viris 
illustribus  urbis  Romae  hau^isse  videtur.    Leyden  1886.    95  S.  Ö. 

Kec.  Revue  critique  1888,  88. 

In  der  ersten  Hälfte  seiner  Abhandlung  l)e.sch<'iftigt  sicli  d^r  Verf. 
damit,  die  Aufstellungen  aller  seiner  Vornänger  7u  hekiimpten.  Wir 
können  aber  hierauf  nnniugiich  eingehen  und  verzeichnen  nur  das  End- 
ergebnis: Pseudo-Victor  und  Ampelius  tolgcu  einer  gemeinsamen  Quelle ; 
ihre  Abweichung  von  einander  beruht  oft  nur  auf  Nachlässigkeit  im  Aus- 
ziehen ,  an  drei  Stellen  ist  bei  näherem  Zusehen  ktine  Verschiedenheit 
vorhanden.  Diese  Quelle  ist  ein  Geschichtswerk,  das  die  Geschichte  der 
Königszeit  und  Republik  in  biographischer  Forin  darstellte.  Die  Epitome 
des  Psendo-Victor  ist  fttr  Scholsweeke  abgefafst  und  verorsacbte  darum 
den  Untergang  des  gröfseren  Werkes.  Die  Quellen  des  letzteren  waren 
nicht  blofs  Biographen;  aber  welche  Schriftsteller  benutzt  waren,  lAfst 
sich  nicht  mehr  ganz  sicher  feststellen.  Der  Verfasser  begnttgt  sich  einst* 
weilen  damit,  den  Inhalt  der  ersten  34  Kapitel,  welche  dieselbe  Zeit  wie 
die  Bacher  I— X  des  Lirius  umfossen,  mit  der  anderweitigen  Überliefe* 
rung  zu  vergleichen  und  ftberall  die  glaubwflrdigen  Angaben  von  den 
unglaubwürdigen  zu  scheiden.  Es  ergiebt  sich,  dafs  der  unbekannte  6e- 


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Aurel.  Vict.  vir.  ill 


69 


Schichtschreiber  gute  und  schlechte  Quellen  hatte;  oft  zeigen  sich  die 
Sparen  voq  Schrifteu,  die  auch  Livius  vorgelegen  haben  müssen.  Die 
ftbrigen  Kapitel  will  der  Verfasser  ein  andermal  in  derselben  Weise  be- 
baodelo. 

I.  R.  Wijga,  Liber  de  viris  illustribus  urbis  Romac  apparatu  cri- 
tico  et  adnotationibus  instructus.  Dias  Groningen  1890.  140  S.  gr.  8. 

Ree.  W..Schr.  f  kl.  Phil.  1890.  1256.   N.  phil.  Rnndsch.  1890, 
398.   Arcb.  f.  Lex.  VII,  463. 

Die  Schrift  de  viris  illustribus  ist  durch  swei  Handschriftenklassen 
überliefert  Zur  ersten  {A)  gehören  ein  Bruzellensis  in)  nnd  ein  Oxo- 
nien^i^  iß),  beide  ans  saec.  XV  {ß  ist  chart.,  a  nach  Wijga  ebenfalls, 
nach  Sepp  niembr.)  Sie  enihalten  in  nachstehender  Ordnung  die 
Schriften  Origo  gentis  Romanae,  de  viris  illiistrihus.  Cacares.  Nach 
dem  Kapitel  über  Pompeius  der  Schrift  de  vir.  ill  (c.  77)  imben  sie  noch 
neun  Kapitel,  die  in  den  Handschriften  der  zweiten  Klasse  (B)  fehlen. 
B  zerfHllt  wieder  in  zwei  Abteiltingon.  die  besi^ere  und  schlechtere.  Ver- 
treter der  besseren  >ind  zwei  Florentiiii  und  ein  liOndiniensis ;  sie  schlief^en 
cap.  77.  9  mit  den  Worfo!i  ad  Ptoleinaenm  Alexaudriae.  Wijtra  bezeich- 
net sie  mit  C.  Die  ütiritien  schlechteren  (=  D)  vollenden  das  Kaititel, 
aber  anders  als  \.  Die  Handschriften  der  Familie  I)  sind  ebenso  zahl- 
reich als  wertlos  und  teilen  sich  wieder  in  zvvei  nachweisbare  Zweige. 

Für  die  bisherige  Verderbtheit  des  Textes  der  Schrift  Pseudo- 
Viclürs  zählt  W.  S.  4  drei  Gründe  auf:  1)  Die  Ausgaben  vor  Schottus 
beruhen  auf  D  und  haben  ihre  Verderbnisse  bis  in  die  Gegenwart  fort- 
gepflanzt. 2)  Schott  hat  a  zwar  benutzt,  aber  recht  nachlässig.  3)  Die 
Lesarten  bei  Arntsen,  anf  denen  der  Text  bisher  grofsenteils  ftifste,  sind 
wertlos.  A  ist  weitaus  am  besten  und  mufs  sugrunde  gelegt  werden; 
doch  kann  man  B  nicht  entbehren.  Denn  in  A  fehlen  die  Kapitel  1  und 
18,  nnd  aufserdem  leidet  diese  Klasse  an  Interpolationen,  Lflcken  nnd 
rerderbtea  Lesarten.  Die  Interpolationen  stammen  zumeist  aus  der 
historia  miscella  (nach  Opitz,  act.  soc  phil  Lips«  II,  207),  andere  aus 
Gntrop  und  Orosins.  Soweit  die  Vorrede.  Bs  folgt  8.  9—64  der  Text, 
den  Rest  des  Buches  füllen  die  Anmerkungen  nebst  dem  kriUscfaen 
Appiraie. 

Auf  Grundlage  seiner  Handschriften  hat  W.  einen  Text  hergestellt, 
der  sich  von  dem  bisherigen  sehr  vorteilhaft  unterscheidet.  Freilich  geht 
er  nicht  entschieden  genug  zu  Werke  und  schwankt  vielfach  in  der  Be- 
urteilung der  Überlieferung  unsicher  hin  und  her.  Besonders  oft  ist  die 
gesamte  oder  die  beste  Überlieferung  ohne  zwingende  (iriitide  aufgegeben 
worden.  Um  dies  zu  zeigen  und  zugleich  nachzuweisen,  dal's  der  künf- 
fi?e  Herausgeber  sich  noch  mehr  an  A  (a)  wird  anschliefsen  müssen, 
be-preche  ich  einige  Stellen.  1,  1  ist  filiam  illius  nach  den  meisten  mss 
nditig,  nicht  tiliam  eius,  und  4,  13  mit  A  iussu  eius  st  i.  ipsius  zu 


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TO 


Aurel.  Vict.  fir.  lU. 


schreiben.  —  1,  3  ist  collectos  =  sublatos  und  W.'s  cnn«;pectos  zurück- 
zuweisen. Vgl.  lust.  32,  2.  L'  I  itus  corpore  collecto  luagnas  strages 
edidit.  3 — 4  gladius  decidii  .  .  .  rccollectoqno  gladio.  Frontin.  Mratog. 
IV,  5,  17  prolapsus  cum  se  recollegisset.  Augustiu.  contra  Crtscou.  III, 
43,  47:  ein  Ehepaar  hebt  einen  Herabgestürzten  auf  aliquid  lucelU  spe- 
ra&do,  cum  sive  yiyas  sive  laortuus,  coUectUB  tarnen  nostris  ostende* 
retur.  Bei  Eutrop.  IX«  23  ist  nach  dem  Gotbanus  and  Futdensis  sn 
schreiben nt dansis  portis  in  roamm  funibns  colligeretur,  BC  bieten 
tolleretnr.  —  2, 1  petit  A  (»  petiit)  nnd  so  ist  durchweg  za  sehreiben: 
2,  6;  e,  2;  12,  1;  22,  8  (AO  n.  a.);  26,  1  (AC);  87,  6;  49, 19;  59,  l; 
64,  6  (C);  81,2;  84, 1.  -  2,8  institntnm  est  nt  iteretnr  A  mit  der 
freien  Consecntio  des  Spfltlateins«  —  2,  8  nnd  9  tun  mit  aC.  -  8, 1 
<a>  Cnribns  accitns  a;  vgl  48, 1  <e>  Pessinnnte  arcessita  o,  85,  6  in 
Alezandriam  regressns,  86, 1.  —  5,  8  oportnnam  a,  81, 2  oportunitate  A. 

8,  4  coninnz  a.  ^  7,  4  cnmqne  adolevisset  a;  vgl.  19, 4  cumque  üeo- 
teretur,  85,  4  cumque  videret  8,  1  Superbas  cognoraen  <ex)  moribos 
memit  a;  vgl.  49,  1  Scipio  ex  virtnte  Africanus  dictus.  —  9.  i  {ex> 
sorore  genitus  A;  10,  1  liat  Isidor  ex  sorore.  9,  1  ita  equis  Romam 
petunt  AC.  —  9,  1  in  convivio  vel  lusu  AC  (vel  =  et).  —  9,  4  postero 
die  die  TnHstrn  m«;?.  10,  1  fortunam  fin]  qnani  frain'  incidnrat  AC; 
inciderr«  r.  acc.  ist  spätlateinisch.  —  lo.  i  unde  Brutus  dictus  <est>  A, 
17,  l  (lictator  dictus  <'»  st)  A,  5  dictator  dictus  <est>  «,  23  7  Alliensis 
dictus  (est)  A,  29,  2  Corvinus  dictus  (e«;!)  A,  35,  11  sepnltnm  <est>  Ä, 
40,  4  regressus  "(»  st)  A.  4  h  G  Corculum  dictus  <est>  A,  46,  1  cogoitum 
<est)  A,  49,  1  creditus  <«'st>  «,  50,  I  condemnatus  <est>  a,  57,  3  reus 
factus  <est>  A,  58,  10  elatus  <est>  A,  66,  5  professus  <est>  A,  71,  4  noa 
<est>  probata  A,  73,  11  interfpctu«;  <est>  A,  81,  6  relatum  <est>  a.  — 
10,  5  <eo)  quod  A ,  ebenso  G2,  4  und  83,  3,  im  Spätlatein  gewöhnlich 
und  in  der  Origo  gcntis  Honianac  häutig.  —  11,  1  war  uatfirlich  mit  AB 
zu  schreiben  cum  quo  (ponte)  in  Tiberim  decidit  —  12,  1  ab  ea  exi> 
gens  mit  A;  von  einer  rea  steht  bei  Tal.  Max.  nichts,  sondern  nnr 
perosns.  —  13, 1  nobilem  virginem  AB;  vgl.  86, 1  nobile  oppidnm.  — 
14,  8  delapsi  et  oceisi  usquc.  ad  nnnm  periemnt  A  richtig.  -  16,  3 
aliqnid  tale  A.  —  18,  8  commnnl  titnio  <aedera^  dedicavit  W.  mit 
Hachanens.  Im  Archetyp  stand  wohl  titulo  ededicavit,  woraus  dedicavH 
wurde.  Zu  schreiben  ist  aedem  dicavit.  —  17,  1  ad  Volscos  auiogit 
und  88,  8  poenam  eruds  anfiigit  o,  spfttlateinisch.  —  17,  l — 2  in  AJgido 
monte  <cnm  exercito>  und  a  Minucio  et  exereitu  eiua  a.  —  18, 2  cre* 
derent  otiosnm  A.  -  20,  i  cuius  <tom>  vir  A.  —  20,  i  alia  (»  altem) 
A,  echt  spätlateinisch.  —  22,  2  horrendus  nach  A.  —  22,  2  constipavit 
mit  A;  des  Yal.  Max.  in  orbem  est  convolutus  ist  Ar  conspiravit  nicht 
beweisend.  —  22,  3  mollitiam  maris  (A)  ist  eben  —  malaciam.  —  23, 1 
hat  A  richtig  ad  sr  ad  eum),  weil  enm  folgt;  54,  i  steht  a  maioribas 
suis  st  eins  und  73,  9  ist  mit  a  Mummium  competitorem  suum  st  eins 


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Aurel.  ?ict.  ?ir.  ill. 


71 


zu  schreiben.  Gerade  solche  grammatische  Nachläs<5igkeiten  des  Spftt- 
laieiüs  beweisen  auf  da'i  scblagendstc  die  Cbcrlcgciiheit  von  a;  diese 
Haodschrift  hat  am  wenigsten  durch  Korrektur  gelitten.  —  23,  1  isdem 
naeh  A  (hisdem).  -  30,  3  schreibe  ich  festinatio  brevius  eligi  <coegit). 

—  81,  3  dein  o,  ancb  sonst  im  Spfttlatein  nicht  selten;  vgl.  36,  i.  64,  5. 
Demnach  ist  es  noch  hennstellen  42,  6;  64,  6;  66,  lO;  7i,  l ;  83,  3,  ttber- 
all  mit  «u  --  82,  3  ^albis)  eqois  A.  —  88,  5  ist  quater  dena  die  beste 
Überlieferung-  —  88, 7  war  Samnitnm  (AB>  an&nnebmen.  -  87,  6  hisqoe 
nach  A.  —  89,  3  {sab^  dnce  Hamilcare  A;  vgl.  68,  4  snb  T.  Manilio 
imperatore.  —  40, 2  coningi  eins  liberisqne  A,  dagegen  42, 6  conftigit 
et  enm  a;  vgl.  die  Anm.  za  48, 2.  —  40, 4  clavis  introrsum  [ad]  actis 
mit  A.  — >  41,  8  <ab>  fiispania  abstinerent  A.  —  42,  1  war  nndedm  fest- 
anhalten.  -  42,  6  cni  inscriptum  est  A.  —  44,  4  Dalmatarum  mit  AB. 

—  46,  1  accersita  AB  u.  so  hat  ¥al.  Max  VIII,  15,  3  in  derselben  £r^ 
zftblung  accersitara.  -  47,  3  tribunus  militum  (factus)  A.  -  47.  4  quod 
ille  iossit  A  richtig;  vgl.  Val.  Max*  II,  9,  3.  Auch  Paris  hat  II,  9,  3  quod 
percussit,  das  Gertz  zu  percussissct  »emcndicrt«  hat.  Ferner  liest 
«  47,  4  in  Galliam  spectacuinm,  »1.  i  in  Gallia  in  spcctacnlum ;  vgl  73.  12 
in  ludibrium  circumtuiit  —  48,  1  stelle  mit  a  um  Hannibalis  frater, 
69,  3  se  ipse  con<«nlem.  —  49,  11  Massinissam,  77,  2  Massinissae  a.  — 
49,  17  lies  mit  a  hac  die  Tarthaginem  quoniam  büuum  factum,  in 
Capitoliuni  eaiuus.  —  50,  1  tarnen  A  nchlig.  53,  l  lies  Sipulum  nach 
A,  desgleichen  57,  4  absuluiu^.  Et  cum  -  60,  l  adversum  A;  vgl.  71,  I. 

—  Hf),  ;3  trib.  plebi  A,  ebensu  66,  4;  73,  5  und  9;  83,  4.  66,  10  in 
invidiaiu  <de)veuit  «  richtig,  ebenso  11  domi  relatus;  vgl.  Cassian. 
Collat.  24,  13,  3  domi  iutulit  luci  ura.  73,  6  aquam  et  ignem  interdixit 
ei  A;  weshalb  ist  diese  Lesart  zu  verwerfen?  -  76,  11  potestntem  <im>  — 
ndanlt  A.  -  76,  6  quod  com  tardins  ebiberet  A;  zu  schreiben  ist  tar- 
dins  <ä>aeui[be]ret.  -  77  primns  in  Hyrcannm  . . .  nsqne  AB.  Nnr 
wer  das  Spfttiatdn  nicht  kennt,  kann  hier  ad  schreiben. 

Seine  eigenen  Vermntangen  hat  WQga  sameist  in  den  Anmerkungen 
Yorgebraoht  und  nur  wenige  in  den  Text  gesetst.  In  den  Noten  leigt 
er  sich  mit  der  litteratnr  Uber  seinen  Autor  wobl  vertraut.  Ist  auch 
seine  Leistung  nicht  absehliefsend,  so  verdient  sie  doch  hohes  Lob;  fhr 
die  Sammlung  und  Sichtung  der  Handschriften  hat  er  geradezu  bahn- 
brechend gewirkt,  die  Reinigung  des  verwahrlosten  Textes  aber  wenig> 
fliens  begoiinett. 

Fr.  Helmreich  giebt  im  Philologus  39  (18801  S.  161  u.  549,  dann 
40  nR8n  S  H'.7  die  Kollation  eines  Wirceburgensis  der  Stadtbibliothek. 
Der  Kodex,  auf  Papier  1466  geschrieben,  stimmt  an  sehr  vielen  Stellen 
mit  I^ur.  »>8.  29  überein,  ohne  eine  Abschrift  desselben  zu  sein.  Bei 
Wyga  ist  er  mit  A  bezeichnet  und  der  Familie  D  beigezählt. 


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72 


Origo. 


C»  Origo  gentls  Ronanae. 

Incerti  auctoris  iiber  de  originc  genti>  iiomanae  ad  fidem  cod. 
Brüx,  demio  rec.    B.  Sepp.  Eichstädt  1885.  XV  u.  48  S.  8. 

Ree.  Phil.  KuDdsch.  1885,  1389.    LG  1885,  1751. 

Im  Titel  sind  die  Worte  qtii  exstat  unicus  zn  streichen^  nachdem 
darch  Hildesheimer  und  Cohn  der  Oxouiensis  bekannt  geworden  ist.  In 
der  Vorrede  wird  ausführlich  über  die  Handschrift  und  die  Ausgaben 
gesprochen.  Zu  viel  Lob  wird  Schottus  erteilt;  er  hat  sehr  vieles  ohne 
Not  geändert.  Die  Bearbeitung  des  Textes  verdient  im  panzen  Zu- 
stimmung, wenn  auch  einige  Korrolitiiren  teils  aus  sachlichen,  teils  aus 
sprachlichen  Gründen  zurückzuweisen  sind.  Sn  i<it  die  Kin^chiebung  von 
Veratii  7,  1  und  22,  2  (nach  Jordan>  nicht  zu  billi*,'* n  lo,  i  ist  Ciniba- 
rionis  als  Verschreibung  statt  KtfjL^ifuov  nicht  denkbar  umi  daher  Sepp's 
Küiyektur  abzuweisen.  10,  2:  Piso  und  Acilius  sind  nicht  verschiedene 
Personen,  so  wenig  als  Vergilius  und  Maro.  Ebenso  werden  16,  4  der 
Gaius  Caesar  und  Sextus  üellius  richtig  sein,  18.  5  der  lulius  Caesar, 
17,  5  annalium  pontificalium.  Wie  der  Autor  sachlich  der  Öchwiudel- 
litteratnr  angehört,  so  sprachlich  dem  Späüatein.  So  lesen  wir  14,  1  ac 
vor  einem  Vokal,  14,  2  etiam  quoque  und  Phisqnainperf.  neben  Perf., 
14,  8  dein  post,  21,  4  fnöixr^  s  virtoB.  Demnach  hätte  16,  6  qnod  mit 
folgendem  Acc.  a.  Inf.  beibehalten  werden  sollen.  Im  Einzelnen  ver- 
zeichnen wir  noch:  1,  6  kann  idem  snpradictus  Tergilius  richtig  sein, 
oder  man  wird,  statt  snpradictns  mit  Schott  aassnwerfen  (vgl.  2, 3y, 
lieber  schreiben  quidem  [idem].  3, 7  sind  die  Worte  ac  subinde:  lani- 
enlmn  huic,  illi  ft^nil  ^ombi  nomen  (Aen.  vni,  068)  kein  Glossem 
(vgl.  12, 1  post  snbinde);  das  Gleiche  gilt  von  6,  3  n.  lo,  i.  —  11,  2 
ist  quam  richtig;  man  darf  doch  diesem  Autor  ein  Anakoluth  zutrauen! 
11,  12  und  12,  5  hätte  penatum  beibehalten  werden  sollen. 

Im  Anhang  finden  sich  abgedruckt  I)  epistola  Schotti,  2)  pars 
praefationis  ed.  princ.  Antverpiae  1679,  3)  epistola  Joaunis  Metelli  Se- 
quani  ad  Pigbium,  4)  ein  Verzeichnis  der  Ausgaben,  6)  index  auctorum. 

Th.  Mommsen,  Zur  Origo  gentis  Roroanae,  Hermes  XII  (1877) 
8.  401--408. 

Eine  Vergleichuu};  der  Origo  mit  den  Nachrichten  über  die  römi- 
sche Urgeschichte,  die  >ich  bei  Paulus  Diaconus  und  Landnlfus  Sagax 
finden,  führt  zu  folgenden  Ergebnissen.  Dem  Paulus  und  seinem  Fort- 
setzer la«  die  Origo  in  einer  weit  vollständigeren  Fassiinfi;  vor,  die  aufser- 
dem  bis  zum  Tode  des  Ilomulus  reichte.  Der  Zusanimensteller  des  vic- 
torianischen  Corpus  hat  von  der  ursprünglichen  Schrift  vieles  weggelassen 
und  den  Schluß  der  Origo  wie  dts  erste  Kapitel  der  viri  illustres  ge- 
striehen. Die  Urschrift  ging  in  der  Hauptsache  auf  die  Kommentare  der 


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Origo. 


73 


Aeneis  zunick.  Vielleicht  lag  die  Ongo  des  Paulus  auch  schon  dem 
Hieronymus  vor;  die  falschtii  Autoritäten,  au  denen  dir  Schrift  so  reich 
ist.  konnten  ebenso  gut  schon  vor  liieronyinus  wie  zur  Zeit  des  Fulgen- 
lius  erfunden  worden  sein. 

£.  Bfthrens,  »Zur  Origo  gentis  Romanaec,  Jabrb.  f.  dass.  Philo- 
logie 135  (1887)  S.  769  -781. 

Bfthrens  stellt  sich  in  direkten  Gegensats  zu  Jordans  AusflihniDgen 
Aber  die  Origo  und  deren  Verfasser.  Für  die  Rekonstmktion  der  Aeneas- 
sage  in  Catos  Origines  nittsse  die  Origo  zu  gründe  gelegt  werden,  die 
Cato  als  Gew&hrsmann  nennt;  aus  Servins  sei  nur  ein  der  gesamten 
alten  Tradition  widersprechender  nnd  in  sich  unglaublicher  Bericht  zn 
gewinnen.  Aber  die  Citate,  sagt  man,  sind  eben  FAlschnngen.  Bährens 
versucht  den  Gegenbeweis.  15,  4  seien  die  Worte  nt  docet  Aulus  PostU' 
nins  in  eo  volumine,  quod  de  adventn  Aeneae  conscripsit  atque  edidit 
nicht  aus  Serv.  zu  Aen.  IX.  710  genommen.  Aber  edidit  sei  falsch; 
denn  da  die  Handschrift  dedit  bietet,  sei  etwa  atque  ^Gatoni)  dedit  d.  h. 
inscripsit  das  Richtige.  15,  5  stamme  die  Erklärung  des  Namens  lulus 
ans  Cato.  Der  Bomitius  12,1;  12,3  und  18,4  sei  der  Consul  des 
Jahres  54  L.  Üomitiu>  Ahenobarbus,  der  als  Oppositionsmann  und  Geg- 
ner Caesars  die  Aeneassace  in  ihrer  recipierten  Form  Ificherlir)]  machen 
%volltt',  weshalb  auf  Caesars  Veranla-xsuug  Castor  und  L.  Caesar  gegen 
ihn  schrieben.  16,  4  »ei  der  Sextus  Gellius  niemand  anderer  als  der 
Scsiin 'S  Gallus  bei  Cic.  pro  Mil.  31,  86  und  demnach  ein  anständiger  Ge- 
währ>!iiann.  I)aniit  meint  Hälireii-  l  ewiesen  zu  haben,  dafs  die  Citate 
des  unbekannten  Vcria>sers  echt  sind.  Auch  Jordans  weitere  Gründe 
liefsen  sich  widerle^ien  In  Wahrheit  sei  die  Origo  für  die  Details  der 
Aeneassage  von  unsehätzbareni  Werte.  Da  der  Verfasser  keine  Rück- 
sicht auf  Vergil  nimmt  und  namenllieh  die  Dido  vollständig  ignoriert, 
müsse  mindestens  ein  Zeitgenosse  des  Livius  und  Dionysios  wenigstens 
diese  Paitie  abgeCafst  haben.  Denn  die  spätere  Zeit  habe  für  die 
Altere  Gestaltung  der  Aeneassage  kein  Interesse  mehr  gehabt  (V), 
nnd  zudem  werde  irgend  ein  nach  Vergil  lebender  Schriftsteller  flberhaupt 
nicht  citiert  [dieser  Umstand  beweist  nichts].  In  der  nns  yorliegenden 
Form  sei  die  Origo  allerdings  spateren  Ursprungs,  ein  nach  880  ange- 
legter Auszug  aus  Terrins  Flaceus.  Dieser  Auszug  war  bestimmt «  die 
Geschichte  Roms,  wie  sie  uns  in  den  viri  illustres  und  in  dem  Auszuge 
ans  dem  grofseu  Werke  des  Aurelius  Victor  über  die  Caesares  vorliegt, 
einzuleiten. 

Kach  dieser  Darlegung  seiner  Hypothese  wendet  sich  Bährens,  wie 

nicht  anders  zu  erwarten,  der  Textkritik  zu  and  bringt  eine  stattliche 
Zahl  von  VenDUtangen,  wobei  er  sich  auf  die  von  seinem  Schüler  Wgga 
gemachten  Kollationen  des  Oruxellensis  und  Oxoniensis  stützt.  Wir  ver- 
zeichnen seine  Yorschiftge  nachstehend,    l,  5  idemj  ostendit.  1, 6  in  com- 


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74 


Origo. 


niputatione,  quam  occopimn«?  scribprp  (cognita  ox]  libro.    I,  7  nunc 
<quoque>  »primus«  ex       [quotiue]  sipüiticatinne  est;  ttbertlüssig.  — 
egrediebantur  (?).    2,  4  <ium>  cum;  ganz  unnötig.    3,  3  induxerat]  intu- 
lerat   -   <in)  viLaui  m  rps(iuo  .  .  .  insinuans  se.    4.  G  Inuum  deum] 
Inuuni  de  ioitn  —  [vei  i'anj.    5,  2  ducta  essent.    6,  4  partim)  patriis 
—  antea]  a  matre  —  fruj»es  <aeque>  in  Graecia.    6,  2  ^caudis)  aversas. 
6«  3  cuiusqae  roodt.   8,  G  quam  metu  iam  pietatetn  —  eiasnodi]  eius 
loci.    9,  1  tanta]  tantnin.   9,  i  degressum  (ttberflassig).   9,  6  ibi  [quej 
mit  der  MoUvieroog,  dars  darch  qae  alle  Konstraktion  zo  grande  gebe ; 
gewirs,  wenn  die  Origo  ein  Anssug  aus  Vernas  Flaceas  ist.  10,  1—3: 
die  Worte  Procbytani  . . .  reliqoerat  werden  gewaltsam  hinter  repperit- 
qae  im  §  2  Tersetst.   10, 2  Vnlcatias  [et]  Acilins  et  Piso.  11, 1-2  fore, 
{omnes  laetabnndos  dis  gratias  egisse,  confirmasse  antem  omen>  scrofam 
etiam  indlientem;  {quam)  cum  e  navi  produxisset,  ut  [eam]  immolaret, 
et  ^ea)  se.    II,  3  postqne  Lavinium  dixissel  qua  post  Lavinium  duxit  (!). 
12,  2  idemque.    12,  4  eum  sc  lavisse  (weU  auch  hier,  ähnlich  wie  9,  6, 
durch  cum  se  lavisset  alle  Konstruktion  zu  gründe  geht).    14,  1  raemores 
15,  l  arcisj  arri  vicinum  —  teneretur]  premcrptur  oder  terrerftur.    15,  2 
ediccrct  —  Latitii  <iam>.    16,2  eij  regi.    16,  3  <iii>  inquirendum    17.  2 
rursus;  quao  rflata  —  nescio  quatenus]  serata  protenus  idcntidernj 
itidfiii.    19,  'j    ;{  cli^a-rct.  <et  cum)  Nundtor.    19.4  no]  si.    19,7  subdi 
inssiähu  (ganz  übertlüssig).    20,3  exierat]  enixa  erat  (!)  —  levandorum) 
laiubendorum  (!).    20,  4  [iudej       arbon  ni  quoquej  arburemque.    21,  2 
haej  eae    22,  3  iunctas  <^maüibus  singulis).    23,  1  euudemquel  electum 
"  appellaretj  appellari. 


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Bericht  über  die  OonieKas  Nepos  betreifende 

Litteratur  der  Jahre  1878—1891. 

Von 

Professor  Dr.  Ridolf  Bitschofsky 

in  Wien. 


Dov  ur->j>niiij;lich  mit  dem  Borichtp  liicriihi«!-  iH'traiitc,  auf  dem  Ge- 
biete der  römischen  Historiker  bestens  bekaniiti'  Kritiker  Prof-'ssor  Adam 
Eufsner  in  Wtirzburg,  wurde  leider  vor  VuUendung  seines  Üoi  iclit*  >.  der 
die  Jahre  1878  1888  umfassen  sollte,  am  24.  October  188y  der  Wihseii- 
scbaft  durch  den  Tod  entrissen,  nachdem  er  die  lctztwilli{re  Anordnung 
getroffen  hatte,  alle  seine  MaDuscripte  zu  verbrennen.  So  sab  sich  Re- 
ferent, der  auf  den  Wunsch  der  geehrten  Redaction  die  wissenschaftlich 
bedeutsamen  Erscheinungen  auf  diesem  Felde  wfthrend  des  oben  bezeich- 
neten  Zeitraumes  (mit  Ausschlufs  der  nur  Scholzweclien  dienenden 
Schriften)  zu  besprechen  unternommen  hat,  Teranlarstf  die  Arbeit  von 
vorne  in  Angriff  zu  nehmen.  Einer  strenge  Scheidung  zwischen  dem, 
was  fikr  die  Wissenschaft  und  dem,  was  nur  fftr  die  Schule  von  Wert 
ist,  liefs  sich  nun  freilich  nicht  dnrchfOhren.  Sind  doch  die  Ausgaben 
und  Wörterbücher,  wie  schon  ihr  Titel  besagt,  fast  ohne  Ansnahme  für 
den  Gebrauch  in  der  Schule  bestimmt,  durften  aber  dämm  nicht  alle 
ohne  weiteres  ausgeschlossen  werden.  Uni  nun  aus  der  erstaunlich  ange- 
wachsenen Schullitteratur,  die  mir  gar  nicht  vollständig  vorgelegen  hat, 
boifipielsweise  nur  einiges  anzuführen,  dessen  nähern  Besprechnnp  nntrr- 
bleiben  konnte,  nenne  ieh  die  deutschen  Ausgaben  und  Hearboitunf,'on 
von  Englmann.  Krbe,  Hinzpeter.  Mnrten^.  Meingast.  Nipperdey  (kleinere 
Ausjrabe).  Ortniann  (dessen  Verdienste  L'el'-?entlieh  berührt  sind).  Siebelis- 
Jancoviiis,  Völker Crecelius,  Vogel')  und  Weiduer,  die  schwedischen  von 


1)  Ad  dieser  Stelle  nöge  die  Beinerkuog  gestattet  .sein,  dufs  die  mit 
B.  6.  geseicbopte  Besprfdmng  der  3.  Aufl.  des  ^epos  plenior  io  den  Bi&ttern 
f.  die  bftjer  Qymn.  16  (1879),  S.  4IS— 415  vom  Referenten  herrtthrt  Die 
BedaetioD  der  Zeitschr.  f.  d.  Obterr.  Gyno  nämlich,  welche  sich  vou  ihm 
»ein«  ksrse  Anseigec  jenes  Boches  erbeten  hatte,  verweigerte  nachträglich, 
da  ihr  von  anderer  Seite  eine  unrtfanpüche  Besprechung  zukam,  trotz  noch- 
aaligeo  £rtaclieos  die  Aufnahme  der  gewiuuchten  Auseige.   Ket.  wendete  sich 


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76 


Goroelitxa  Nepoi  von  Nipperdej. 


Listov  (1883),  und  von  Rönström  (1890),  dir  schön  ausgestattete  eng- 
lische von  Browning -InfiP  fl888i,  welche  die  geschichtlichen  Irrtttmer 
des  Com.  Nepos  und  du  Abweichungen  vom  classischcu  Sprachgebraucljc 
verzeichnet,  die  italieuiscbcn  von  Firmani  (1885)  und  Fumagalli  (2.  Aufl. 
1888),  die  französisch-belgische  von  Bauwens  (1886),  welche  die  neneste 
Litteratw  ferwettet  hat,  die  spraehUchen  Eigentamlichkeiten  und  die 
faifitorisdien  YerstOfse  des  Schriftstellers  znsammensteltt  nnd  mit  einem 
focabulaire  versehen  ist,  und  die  von  Dewalque  (1879),  die  in  Paris  er- 
schienenen von  Dllbner  (1880)  und  von  Roqoes,  die  vOUig  veraltete  spa- 
nische von  Quirn;  femer  die  Erlänterongssehriften  von  Bodthius  (Ord- 
fftrteckning  tili  Cornelius  Nepos.  Stockholm.  1889),  Kleist  (die  Phraseo- 
logie des  Nepos  und  Caesar  nach  Verben  geordnet  1884),  Kühler  (der 
Sprachgebrauch  des  Com.  Nep.  in  der  Kasussyntax.  1888:  Stellt  fest, 
welche  Regeln  der  Grammatik  fbr  den  Schüler  die  wichtigeren,  welche 
die  unwesentlichen  oder  überfltlssigen  sind),  Schäfer- Ort matin  (Nopos- 
Vocabular.  1889),  Stange  (Anleitung  zur  Vorbereitung  auf  Gorn.  Nep.  1889). 

Nach  diesen  Vorbemerkungen  gehe  ich  an  die  Besprechung  der- 
jenigen Bücher,  Abhandlungen  und  Aufsfttse,  die  ein  wissenschaftliches 
Interesse  beanspruchen. 

Ausgaben. 

1)  Cornelius  Nepos,  erklfirt  von  Dr.  Karl  Nipper dey.  Der 
grOCseren  Ausgabe  zweite  Aufläget  besorgt  von  Dr.  Bernhard  Lupus. 
Berlin.  1879.  XLII  u.  262  S.  8^. 

Ree.  von  Gemss,  Jahresber.  VII  (1881),  S.  270-276. 

Das  Blieb  PTith  ilt  im  Anhange:  I.  Die  Abweichungen  von  der 
letzten  1  exlcoiif-tituierung  Nipperdeys  in  dessen  sechster  Anflafie  der 
kleineren  Aii>gahe.  II.  Excurs  I — VII  laus  Nipp/s  Spicilegium  alterum 
in  Cornelio  Nepote,  Jena  1868  1871)  zu  Lys.  4,3.  Thras.  1,2  4. '2. 
Timoth.  1,2.  3,  4.  Ag.  3,  4.  Hann.  7,  4.  III.  Ein  Register  m  den  Au 
merkungeu. 

An  folgenden  Stellen  scheint  mir  die  handschriftliche  Überlieferung 
mit  Unrecht  in  Zweifel  gezogen  oder  ganz  aufgegeben:  Them.  6,  5  cum 
satis  altitudo  muri  exstructa  videretur.  9,  4  ea  autem  rogo.  Ar.  2,  1 
quo  Hardonitts  fhsus  barbarommque  exereitns  interfectus  est.  Ale.  6,  6 
Asiae.  (Zu  verweisen  war  auf  Timoth.  4,  2  in  eis.)  8, 8  vielleicht  doch 
deducere  (Vgl  Georges  im  Wörterb.  s.  v )  Dat.  8,  8  quem.  Ep.  2,  2 
dimiserit  und  Ham.  2,  8  impetrarint  (Vgl.  Milt  6,  5.)  Ep.  8,  4  fide. 


oun,  um  die  mühevolle  Arbeit  wenigstens  nicht  umsonst  gethan  su  hsbeD,  an 

die  Redactiou  der  Mür  Ii  i  er  Zeitschrift,  und  der  damalige  Redacteur  Wolf 

Baner  erklärte  sich  sofort  zur  Aufuahniä  dt-r  Recension  hereit,  unter  der  Be- 
dmguog  jedocb,  dafs  sie  anonym  erscheine,  damit  iu  dem  Organ  des 
bayer.  Gymuasiallcbrer- Vereines  nicht  »du  Auswärtigere  bevorzugt  erscheine. 


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ComtlioB  NepoB  ?oii  Nipperdtj. 


77 


Pel.  2,  2  cum  est  visum.  (Vgl.  Iph.  2,  4  cum  —  Toluit.)  —  Lys.  4,  8 
wird  zu  lesen  sein  Hinc  (=  ex  Asia)  Lys?inf!f>r ,  wie  almlirh  Ton.  4,2. 

Brispielp  fiir  dvu  (aufser  hei  coeptum  und  liesitum  est)  si  ltenen 
Gebraiu  h  des  unpersönlichen  Passivs  im  Infin.  (Milt.  4.  5)  bringt  J.  Goliiug: 
Zeilschr.  f.  d.  ö.  Gymn.  38  (1887),  S.  786-  Them.  2,  4  ff.  braucht 
kein  Anakoluth  aiigünommcn  zu  werden.  Zu  Taus.  3,  5  eorum  konnte 
auch  angeffthrt  werden  Timoth  2,  1  mare  illud.  Ale.  9,  2  Hefs  sich 
för  iaiso.  N.iiii  besser  verweisen  aal  Cic.  de  off.  III  18,  74.  Die  Erklä- 
rung von  et  11,  l  wird  zu  berichtigen  sein  nach  Unger  S-  53.  —  Eine 
sehr  bezeichneDde  Parallele  zu  illi  (Con.  3,  3)  fi&det  sieh  Dat  8,  2;  hinc 
iGon.  4,  2)  bedarf  der  ErkUmDg.  —  In  der  Bemerknng  ni  Timoth.  i,  i 
ist  Soerates  zu  Terbessem  in  Isocrates ;  2,  2  de#  in  der  Eirene.  —  Dat. 
4,  1  durfte  hic  temporal  sein.  Gemss  flbersetit  »nnnmebr«.  FAlle  von 
Wiederholung  (wie  6, 6)  sind  aneh  Gon  8, 3  and  8«  1  neqae  vero  non 
fnit  apertom  nnd  neque  $d  -  erat  apertnm.  Dat»  6, 1  f.  pervenire,  pep- 
veniret,  perrenit  Timol.  8, 1  f.  initto.  8,  5  f.  bene?olentia.  —  Über 
Ep.  1, 4  ist  SD  Tgl.  Lippelt,  qnaest  biogr.  p.  41.  Für  die  Erklftmng 
von  nt  (2, 1)  verweist  GoUing  a.  a.  0.  anf  B.  Dahl,  Partikel  nt  S.  197  f. 
Gegen  die  Abtrennung  von  ntiqne  olim  (2,  8)  durch  Beistriche  spricht 
Gemss  z.  d.  St.  Über  ante  se  (8,  8)  vgl.  Iph.  3,  4.  Att.  16,  4.  —  PeL 
1,  1  wird  bei  medebor  kein  Zeugma  vorliegen.  2,  1  bedarf  einer  Erldft- 
mng.  Vgl.  ünger  S.  64  f  A.  i.  Die  Worte  Leuctrica  pugna  (2,  4) 
werden  mit  concidit  zu  verbinden  sein.  So  auch  Gemss.  Zu  2,  5  konnte 
noch  angefahrt  werden  Dat.  5,  i  perveniret,  qno  erat  profectus.  —  Zu 
Ag.  8,2  annomro  vgl.  auch  Att.  17,  1;  eodemque  wird  sich  wohl  auf 
vestitu  beziehen.  —  Phoc.  4,  1  übersetze  ich  mit  anderer  Construction 
so:  »Da  er  altcrshalber  nicht  mehr  gut  zufnfse  war  nnd  -ich  fahren 
liefs,  entstand  bei  seiner  Ankunft  daselbst  ein  grofser  Autiauf,  indem 
einige  seines  ehemaligen  Kuhraes  gedachten  und  Mitleid  mit  seiuem  Alter 
hatten,  die  meisten  aber  von  Rachgier  aufgestachelt  wurden«.  Zur  Wort- 
stellung 4,  2  läThi  sich  auch  verweisen  auf  Con.  2.  1.  Timoth.  1,1. 
Timol.  1,  6.  Hann.  4,  4.  Timol.  1,  4  wird  mit  den  Worten  per  harus- 
picem  commuiitmque  affinem  nur  eine  einzige  Person  gemeint  sein.  So 
arteilt  auch  Gemss.  So  wie  1,  3  regnum  von  der  tyrannis  gebraucht  ist, 
bedeute l  5  ceteri  reges  die  ührigeu  Tyrannen,  oder  man  rnufa  au- 
nehnicD,  dafs  das  Substantiv  appobitiv  steht,  wie  Nipperd.  Chabr.  1,  2 
reliquam  pbalangem  und  Eum.  7, 1  alii  Macedouum  erkl&rt  —  Ähnlich 
wie  in  den  so  Harn,  8  bemerkten  Fftllen,  heifst  es  Cato  1,  1  und  2, 1 
L.  Yaterins  Flaccus;  2,  8  blofs  Flaccus;  2,  2  P.  Sdpfo  Africanns  und 
korz  darauf  Sdpio.  8, 2  wird  genero  (mit  Gemss)  als  Ablativ  zu  fassen 
sein.  ^  Die  Bemerkung  zu  Hann.  8, 1:  >bio  steht  nur  hier  hinter  dem 
zttgehörigen  Worte  (vgl.  Lupus  Sprachgebr.  S.  118  A.**)  ist  zu  berich- 
tigen mit  BOcksiebt  auf  Pel.  1,  4  Pelopldas  hic,  de  quo  scribere  ezorsi 
srnmiB.  —  Fttr  die  Erkllmng  von  Att  3, 3  kommt  ünger  S.  36  f.  in  Be* 


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78 


Coroeiius  Nepoi  TOD  C.  0.  Cobet.  Alfred  Mongioot 


tracht.  In  der  Bemerkung  zu  15,  2  ist  die  Stelle  1,  4  conauetndine  sua 
sQi)  ftberseben.  (S.  Mayr:  Stinunt  der  Cato  n.  a.  w.  S.  9)  21,  1  itl 
indigaisset  ist  das  Plusiiuampf.  (nach  M.  Wetzel,  Beitr.  z.  Lehre  v.  d. 
cona.  teinpp.  S.  8)  gesetzt  mit  Bezug  aof  die  Zelt  des  Hauptsatzes. 
(Golling  a.  a.  0.)* 

2)  Cornelii  Nepotis  vitae  excellentium  imperatorum.  In  usum 
schoiarum  textiim  coastitait  G.  G.  Gebet.   Lugduni  Batavomm  188t. 

XU  U.  142  S.  8". 

Rrc:  Pliil.  Woclienschr.  I  (1881).  S.  45—50  v.  G.  Andresen. 

-  Deutsch.-  Litteratiirztf;.  II  (1881),  S   I656f.  v.  H.  J.  Müller.  — 

—  Pbil.  liuiidscliau  II  (l88Li),  S.  16—26  v.  üemss.  -  Phil.  Anz. 
XI  U883),  S.  461— 4ti3.  Jahrcsber  d.  phil.  Ver-  IX  (1883),  S. 
360—378  V.  Geniss. 

In  engem  Zusammenhange  mit  Cobets  Ausgabe  stehen  die  dro- 
fivjjfioveufLara  Giiilolmi  Goorgii  Pluygers  im  VIII.  und  annotationes  ad 
Cornelii  Nepotis  (piae  supersunt  scr.  C.  G.  Cobet  sowie  Kan'>  epist- 
crit.  im  IX.  Bande  der  Miiomosyne  aus  den  Jahren  1880  und  i/^bl.  Die 
Vorschlage  der  genannten  hullftndischnn  Gelehrteu  hat  namentlich  Gein>s 
in  seinem  oben  ervvälmlen  Berichte  einer  so  eingehenden,  an!  f/enaucater 
Kenntnis  des  Schriftstellers  und  der  eins(  hlflgjgen  Litteratnr  beruhenden 
Würdigung  unterzogen,  dafs  an  die>cr  Stelle  von  einer  nenerliclien  Be- 
sprechung, die  einen  viel  zu  breiten  Kaum  in  Ausprucli  nelunen  würde, 
wohl  abgesehen  werden  darf.  Gemss  bringt  auch  (S.  3G4)  ein  Verzeichnis 
jener  Stellen,  an  denen  Ortroann  in  seiner  bekannten,  von  Cobet  völlig 
ignorierten  Ausgabe  mit  seinen  Änderungen  jenem  zuvorgekommen  ist. 
Man  wird  ohne  weiteres  dem  Urteile  beistimmen  mfissen,  dafs  jene  bei- 
den Gelehrten  in  ihrem  Streben,  einen  lesbaren  Text  herzustellen,  viel- 
fach zu  weit  gegangen  sind  und  nicht  die  Überlieferung,  soudem  den 
SchriftsteUer  verbessert  haben. 

3)  Cornelius  Xopos.  Texte  Latin  publik  d'apr^s  les  travaux 
les  plus  r^ceiites  de  la  phiittl(v[ri«"  avec  nn  cornmentaire  critiqne  et 
cxplicatif  et  nn»>  introduetiou  par  Alfred  Monginot.  Deuxieme 
editiou  revue  et  currigec.  Paris,  üachette  et  Cie.  1882.  XLiV  uud 
361  S.  80. 

Ree:  Phil.  Wocheuschr.  Hl  (1883),  S.  I555f.  v.  Georg  Andresen. 

Der  erste  Teil  der  Einleitung  (p.  I  IV),  welcher  Leben  und 
Schriften  des  Corn.  Nepos  behandelt,  bringt  meist  veraltete  Annahmen 
Im  7weiten  Teile  (p.  IV  XVII)  wird  in  eingehender  Weise  die  Frage 
nach  dem  inn*  rf'n  Werte  und  der  Tentleiiz  der  "rStnltenen  vitae  erörtert. 
Corn.  Nepos  habe  tür  die  Geschichte  da-,  leisten  wull  ii.  was  sein  Freund 
Cicero  für  die  Philosophie  leistete.  Er  habe  durch  V  ortuhrung  iler  Thateo 
uud  Tugenden  der  griech.  Helden  den  absterbeudeu  Patriotismus  ueu  zu 


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Cornelias  Nepoa  von  Alfred  MonginoU 


79 


beleben  gesucht.  Mau  dürfe  ihm  nicht  alles  Talent  zum  BioKraphen  ab- 
sprechen. Nach  der  Ansicht  Monginots  leiden  die  Lebeiiabeschreibungea 
des  Tbem.,  £p.,  Eom.  nur  darcb  den  Vergleich  mit  Plutarcb,  der  bei 
Dat  den  Eindraek  niebt  beeintrftcbtige.  Im  dritten  Abschnitte  (bis  p. 
IXVII)  weist  M.  im  Gegensatse  tu  Riack  (prol.  ad  Aemil.  Prob.)  auf 
die  dem  goldenen  Zeitalter  znxnweisende  Sprache  deg  C.  N.  ond  auf 
Lieberkikbns  einschligtge  Untersuchungen  aus  dem  Jahre  1844  hin,  ohne 
lieb  der  Einsiebt  sn  verscbUefsen,  daJis  der  Stil  des  Schriftstellers  aneh 
Schwiehen  anfznweisen  habe.  Im  Weiteren  wird  die  Qnellenfirage  er- 
örtert C.  N.  sei  bAnfig  nicht  dem  Thncydides,  sondern  dem  Ephoros, 
Theopompoe  nnd  Timaios  gefolgt,  indem  offenbar  das  rhetorische 
Element  in  deren  Schriften  seinem  Geschmacke  mehr  entsprach. 
Man  müsse  dem  G.  N.  einerseits  Flflchtigkeit  oder  NachlAssigkeiti  ande- 
rerseits Übertreibangssucht  vorwerfen.  Letztere  erkläre  sich  aus  dem 
Bestreben  des  Autors,  seine  Helden  in  möglichst  günstigem  Lichte 
erscheinen  zu  lassen.  C.  N.  sei  zwar  kein  genialer  Schriftsteller, 
nehme  aber  immerhin  einen  ebreuvoUeu  Platz  nach  den  ersten  Gröfsen 
ein.  Im  vierten  Abschnitte  ( —  p.  XL)  widerlegt  M.  die  Hypothese 
Biock's  von  der  Autorschaft  des  sogen.  Aemiiius  Probus  Auch  die 
Griinde  dir  man  zugunsten  der  Annahme  einer  Überarbeiluug  des  ur- 
sjinni^'licben  Werkes  vurf^ebrarht  habr-  (Nissen),  seien  nicht  stichhaltig. 
Jni  fünften  Teil»'  ondlici)  cliaraktensiert  der  Herausgeber  die  früheren 
Ausgaben  des  Sciiriftsleilers  sowie  sein  eigenes  Verfuhren.  Besonderen 
Wert  will  er  auf  die  Angabe  der  griechischen  Originale  und  den  Ver- 
gleich ihrer  Berichte  gelegt  haben.  Die  Kiuleituug  ist  datiert  vom  l.  De- 
zember IÖ6Ö. 

Die  Ausgabe  kanu  bei  weitem  nicht  den  Anspiuch  erheben,  die 
bisherigen  Leistungen  auf  diesem  Gebiete  zusammengefaTst  oder  gar  selb- 
stindig  Neues  beigebracht  su  haben.  Der  Conunentar,  der  allein  in  Be- 
tracht kommen  kann,  bietet  einerseits  ttberflftssige  Bemerkungen  mitunter 
ganz  elementarer  Art,  und  läfst  andererseits  bei  schwierigen  Stellen,  wo 
eine  AnfklAning  dringend  notwendig  wäre,  ganz  im  Stich.  Der  Text 
aber  ist^  obwohl  ehiigemale  die  Namen  Fleckeisen,  HaUn,  Nipperdej  und 
Siebeiis  genannt  werden,  ganz  veraltet.  Zum  Beweise  dessen  brauche 
ich  nur  einige  Lesarten  anzuführen:  praef.  4  ad  ecenaro.  8  und  sonst 
wiederholt  fom  -  tum.  MUt  6,3  acie  «  regione  instrncta,  nova  arte, 
vi  summa praelium  commiserunt.  Tbem.  2.  8  Salaminam  u.  so  immer. 
£bd.  Troezenam.  10,  8  Myuntcuit.  Paus.  1,  2  manu  Graeda  (als  Ad- 
ject)  und  ahnlich  Ale.  7,4-  reg.  1,  1.  (Vgl.  Nipperd  opusc  p.  41  sq.) 
Paus.  4,  6  sibi  H  ist  wohl  Druckfehler.  Lys.  3,  i  decemviralem  so  am 
potestatem  suL  4,  2  librum  grat^em.  Ale.  6,  3  coronis  nureis  a«f*eisque. 
Cou.  1,  6  diligens  eratimperltf.  Pel.  2,  5  devenerunt.  4,  1  liberondarum. 
Ag.  8,  4  praeter  vituHna.    Timol.  l,  1  nescio  an  alli 

Die  kritischen  Grundsätze  Mangiaots  sind  eigeutUmlich.  Er  scheint 


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80 


Cornelias  Nepo«  von  Michael  Gitlbaner. 


mr  eine  quantitative  Wertschätzung  der  Handscilriften  zu  kennen.  Dat. 
6,  4  wollten  Lambin  und  mehrere  andere  Kritiker  et  in  sed  ändern: 
»Mais  ia  plus  grand  nombre  des  manuscrits  donncnt  et.  Ganz  gleich 
lautet  die  Formel  zu  6,6  persequitur  tantum:  qui  dum  und  zu  Timol. 
4,  i  geri.  Eine  Lesart,  die  nur  in  einer  einzigen  Handschrift  steht,  ist 
zu  verwerfen.  Vgl.  zu  Ar.  l,  2  quem  quidem.  Ale  10,  2  irrita  futura. 
Pel.  5,  4  digressus.  Gegen  das,  was  in  allen  Handschriften  steht,  giebt 
es  keine  Auflehnung:  Cim.  2,  5  sessores  est  donnö  par  tons  le  mann- 
scrits;  il  fiuit  donc  renoncer  k  le  ehanger.  Att  22,  2  La  co^jecture  (id, 
ad  quod)  est  ingenieuse,  inais  eUe  n*a  pas  pour  eile  Tantorit^  des  mann- 
serits.  ÄhDliehe  Beraerkungen  stehen  Ale.  2,  1  reminisei.  Pel.  3, 2 
severis.  Enm.  Ii,  3  deateretnr  und  sonst  Es  ist  nar  gut,  dafs  der 
Herausgeber  hin  nnd  wieder  doch  diesem  Grundsätze  untreu  wurde  und 
z.  B.  Paus.  S,  6  nach  Lambin  {dei)  Delphid  aufnahm. 

Eine  Benutzung  der  kritischen  Ausgabe  Halms  vom  Jahre  1871 
sowie  der  grOfseren  Ausgabe  Ntpperdey's  tritt  nirgends  zutage. 

4)  Cornelii  Nepotis  vitac.  In  usurn  srholnrtiTTi  reccnsuit  et  ver- 
borum  iudicem  addidit  Michael  G  i  1 1  b  a  u  e  r .  Friburgi  lirisgoviae,  sump- 
tibus  Herder.    1883.    VIII  u.  189  S.  \2^. 

Ree:  Gymn.  I  (I8ö3).  S.  589  f  v.  Gemss.      Phil  Wochenschr. 
III.  11883),  S.  1159    IHM  v.  Georg  Audreseu.    Derselbe  sucht  Paus. 
1,  3  <id>  donum  als  richtig  zu  erweisen  durch  Tac.  ann  II  22  ea 
monimenta.  —  Litt.  Haudw.  v.  J.  1863,  S.  535  f.  v.  H.  Aisterrnann. 
—  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.  20  (1884),  S.  51  f.  v.  A.  Eussncr.  S. 
221-223  V.  G  Hcimreich.     -    Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gymn   35  (1884), 
S.  108—113  V,  J.  M.  Stowasser.    Der  Kccensent  bringt  selbständige 
Vermutungen:  Milt.  3,  l  sei  ii^harum  eiu  Glussem  ^)sarum)  zu  sin- 
gulis.  8,  3  nam^que  in)  Chersoncso.   Tbras.  1,  2  wäre  namque  sehr 
ansprechend,  allein  Kepos  gebrauche  es  gewöhnlich  nur  vor  Tocalen, 
vor  Consonanten  oam.  Cbabr.  3,  3  neque  <enim)  animo  aequo  pau- 
peres  alienam  opulentiam  intuentur  <et)  fortunam.   Vielleicht  sei 
das  letzte  Wort  als  Glossem  zu  beseitigen.  Dat  e,  3  pacem  ami- 
dtiam^ve  {Datami  petiit  eumque)  hortatus  est   Ep.  3, 6  vielleicht 
quonim  separatim  {facta)  multis  roilibns  versnum  completis  scrip- 
tores  ante  nos  explicarunt    Pel.  2,  5  cum  Athenis  interdum 
exüssent  <nt  neroini  notabile  videretur,  mane  diel  eonstitntae)  ut 
vesperascente.    Ag.  6,  1  divinaret,  {excusavit  valetudinem  atque) 
ezire  noluit.    Ähnlich  schon  Halm.    Ham  2,  2  adversns  Romanos 
<in  armis)  fuernnt     Att   ?,  i  iure  consulti  (icti?)       Phil.  Rund- 
schau IV  (1884),  S.  77ti— 78Ö  v.  €(arl)  W(ageuer).    Bringt  Belege  für 
ingrat/j».    Dat.  1,  2  sei  der  Zusammenhang:  »Der  Krieg  war  anfangs 
von  den  köuigiichcn  Trujipen  mit  grof^^em  \'eriuste  geführt  und  er 
Würde  noch  nnglücklicher  abgelaufen  sein,  wenn  nicht  Datames 


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Giwotlini  Nepot. 


81 


dabei  gewesen  wäre«.   Kuni.  11,  5  sei  viellnicht  yw  «schreiben:  utinam 
quidem  <inquit).    Ep.   3,  6  i^ei   die  l'mstelluug  nicht  nötig.  Sie 
widen^preche  auch  den  Exc.  Patav.  ed.  Roth  p.  197,33;  priusquam 
sei  =  »ohne  zuvor«  wie  itptv  z.  B.  Lys.  Eratosth.  17. 
Die  editiü  alt  er a  erschien  1885.   Ree:  Wochenschr.  f.  klass.  Phil. 
II  (1885),  S.  820  V.  Georg  Andresen.  —  Blätter  f.  d.  bayor.  Gymn.  21 
(1885),  S.  454.  —  Phil,  llundscbau  V  (1885),  S.  1406 f.  —  Beil.  phil. 
Wochenschr.  V  (1885),  S.  1583  v.  Gemss.  —  Korrespoudenzblatt  f.  wUrtt. 
Schulen  33  (1886),  S.  101  ?.  S.  H. 

INe  editio  tertia  denuo  reeognita  J.  1689  iit  rec:  Zeitscbr.  f. 
d.  Gymnasialw.  48  (1889),  8.  467--459  H.  Erohn.  ~  öaterr.  Mittel- 
fidrale  III  (1889),  8.  317  f.  v.  R.  Bitschofsby.  —  Zeitscfar.  f.  d.  0.  OpnD. 
40  (1889),  8.  896 f.  ?•  Jg.  Pnmmer.  —  Woeheaschr.  f.  klass.  Phil  VI 
(1889),  8. 1007— lOtl  K.  Jahr.  -  Blfttter  f.  d.  bajar.  Gymn.  26  (1890), 
8.  325-32?  V.  Ftieadt  ~  Berl.  phü.  Woeheosehr.  X  (1890),  8.  1398 
—1400  V.  Gemss.  Neue  phil.  Rnndsch.  t.  J.  1891,  8.  167—170  von 
E.  Köhler. 

Gitlhaoers  Ausgabe,  die  etgeatlieh  Schnlzwecken  dieneo  soll,  koniint 
hier  bauptsflchlich  deslialb  in  Betittcht,  weil  der  Verfasser  neben  einer 
Reihe  Cobet'scher  Emendationen  eine  stattliche  Anzahl  eigener  Ver- 
mutungen in  den  Text  aofgenommen  hat.  Leider  ist  das  praef.  VIII  ge- 
gebene Versprechen  qnae  ita  tcmptavi  quibus  ductus  rationibus  tempta- 
verim  propediera  me  spero  (die  Vorrede  ist  datiert  a.  d.  III.  Kai.  Mar- 
tias  HDCCCLXXXIII )  data  occasione  docturum  bis  jetzt  nicht  erftült 
worden.  Es  ist  dies  um  soniehr  zu  bedauern .  als  G.  nicht  einmal  ein 
nacktos  Verzeichnis  seiner  Vorschlüge  oder  der  Abweichungen  von  Halm 
(wie  z.  H.  Andresen  und  Fleckeiseu)  zusammengestellt  hat.  Diese  T'^nter- 
lassung  macht  sich  bt>i  dem  MauL^el  einer  Ausgabe,  aus  der  man  die 
bisherigen  Leistungen  (I^t  Kritik  enlnelinien  könnte,  doppelt  nnange- 
nelim  fühlbar.  IJei  dei  folgenden  Aufzählung  von  G.'s  Änderuiigen  er- 
hebe ich  nicht  den  Anspruch  auf  absolute  Vollständigkeit,  bemerke  aber, 
dsfs  bin  und  wieder  eine  Vermutung,  die  man  auf  ihn  zurttckg^fuJirt  liat, 
aus  anderer  Quelle  stainiiil  und  daher  uuci  waimt  bleibeii  inul..  Herück- 
sicbtigl  wurde  nur  die  dritte  Ausgabe,  deren  Text  sich  von  den  beiden 
vorangegangenen,  mit  einander  übereinstimmenden,  mehrfach  unterscheidet. 
Gitlbaner  liest  MUt  3,  l  quibus  siugulis  Singular  um.  3,  5  ut  nihil 
paiaret.  8,3  Ita  in  Chersoneso.  —  Them.  2,8  ist  [que]  nach  pauois 
getilgt  Ar.  2,  l  quo  fiisus  barbarorum  exercitus  Blardoniusqne  inter» 
feclQB  est.  —  Fans.  3,  7  [et]  exspectandom.  6,  6  eratns  est  atque  eodem 
lo60  sepnltns.  —  Cim.  3, 3  <verbis  quam  armis)  cont«ndere.  —  Lys. 
1, 1 1  Athenienses  [enim  Peloponn.]  sexto  et  vicesimo  anno  bellnm  gerentes 
eonfedsse.  Apparat,  id  qna  ratione  conseentas  Sit  et  arte.  2, 2  iidem 
non  (In  dieser  Stellung).  —  Ale  4, 6  id  quod  inusitatam  erat.  7, 8 
magistratibnsque  elatus.  —  Thras.  1,  2  namque  mnlti.  —  Con*  3,4 

IJalMwbwichi  für  AbwtlMiatwiaMiMelwft.  LXXH  Bd.  (SStt).  U.)  g 


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82 


Coradioi  Mepoi. 


[huicj  volebat.  —  Dion  9,  2  qua  fiigeret  Zannlcn.  —  Iph.  1,  3  [postea] 
pedites  appellabantur.  1,  4  Idcm  loricas  pro  sertis.  3,  4  inerito 
(inquit].  —  Chabr.  2,8  [aj  quibas.  —  Timoth.  3,5  ctenim  potcntiae 
(=  Personen  in  einflufsreicber  Stellung).  -  Dat.  6,  5  j)ersequitur  [tan- 
tum].  7,  1  ad  rpgpnif(jne  iransiit].  8,5  pacem  <iniecit)  Datamenque 
hortatus  est.  Ep.  3,  ö  priusquain  acciperet  pecuniam  nach  quaerebat 
gestellt,  ra  res  getilgt.  4,  6  [vitam]  excellentium  virorum  complere 
conciliurn  statuimus,  qnumm  separatim  <vitas).  7,  l  deducta  illa 
mililiu.  ö,  3  ausus  [fuitj.  —  Pel.  2,  4  [porculsaj  coucidit.  2,  6  [cum] . . . 

exierunt  [exienint].  —  Ag.  3,  4  regiones  Persidis  occupaturos. 

6,  1  [ne  proficisceretnr].  —  Enni.  1,  1  atqae  <est)  etiam.  1,  2  neqne  . . . 
stirps  getilgt,  dann  <Damque).  3,  3  quod  [et].  3,  6  [atque]  tenait  6, 5 
[iamenCa].  11,  6  non  .  .  .  deeidit  vor  neqne  id  ent  falsnm  gestellt, 
[nam  . . .  veniistaj.  18, 2  qaod  <quoniin>  Demo.  —  Timol.  8, 8  nod  6 
Synensis  getilgt«  Hiid.  2, 2  advenas  Romanos  /acerant.  —  Hann. 
1, 1  dnbitavit»  popali  Romanl  omnes  geotes  virtate  snperaH.  7,  4  [et 
kagonem].  8, 1  ad  bellum  <incitarentar>  Antiochi  spe  fidodaqae.  8,  4 
conflliit:  eumqne.  —  Att  3, 1  qaod  noo  illum  latebat  amitCi.  4«  4 
[eius]  pericnlis.  4,  6  [RomanisJ.  6,  5  neqne  <agi>.  8.  1  [secntura  est 
illnd  tempus].  0, 1  casibus  eoncutitur.  9,  4  vadimonium .  sed  Atti- 
cus.  9,  5  simulqtin  apparere.  9,  7  scilicet  a  nonnullis.  12,  8  aberat 
habebatque.  15,  2  idem  in  tenendo.  18,  I  magistratas  eaarravit* 
20,  1  Attico  nuntiaret.    21.  6  deliortando  cu nctemini. 

Die  aufgez.lhlten  Vermutungen  von  ungleichem  Wert«  ,  oinige 
(Lys.  1,  1  f .  Dion  9,2.  Ag.  3,  4)  crsciieineii  günzlich  verfehlt  Em  rich- 
tiges Urteil  in  jedem  einzelnen  Falle  wird  sich  erst  dann  gewinnen  lassen, 
wenn  die  angekündigte  nilhere  Begründung  vorliegen  wird.  Übrigens 
kommen  einige  Stellen  (Ar.  2,  1.  Pel.  2»5  u.  a)  bei  anderer  Gelegen- 
heit in  diesem  Berichte  zur  Sprache. 

6)  Gor nelil  Kep Otis  Titae.  Edidlt  Georgias  Andre sen.  Pragae, 
F.  Tempsky.  1884.  XIII  o.  0»  8.  8«. 

Ree:  Berlin,  phil.  Wochenscbr.  IV  (1881),  S.  747  —  750  von 
Gemss.  Audresen  sei  an  vielen  Stellen  von  dem  günstigen  Urteile,  das  er 
früher  (1881)  Uber  eine  Anzahl  der  Cobet>Pluygers'scbeu  Conjecturen 
fUIte,  inrftdcgekommen  and  habe  die  alte  Lesart  beibehalten.  Der  Re- 
censent  wendet  sieb  auch  gegen  A.'8  Bebaaptang,  dafs  es  die  Aufgabe 
der  Neposicritik  sein  mflsse,  Aberall  den  ein&chen  and  correcten  Aas- 
drack  benastellen,  der  dem  rechten  Gornel  ohne  Zweifel  in  hohem  Grade 
eigen  gewesen  sei.  Dat  8,  6  sei  die  Einfligang  Ton  memorans  so  ver> 
werfen,  da  Taeiteischer  Sprachgebraneh  Ar  Comel  nicht  roarsgebend  sein 
könne.  Betreffs  der  Einschaltung  von  sicut  Dion  8,  1  bemerkt  Gemss, 
dafo  die  Anitthmng  eines  Beispiels  auch  durch  asyndetische  Anreihung 


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des  Beispiels  geschehe,  wie  wir  sie  Ep.  5,  2  finden,  und  weist  darauf 
hin,  dafs  stilistische  HaudbOcher  dies  als  etwas  ganz  Gewöhnliches  an- 
führen. Er  wendet  sich  auch  gcgnn  die  Einsetzung  von  ille  an  Stellen, 
wo  kein  betontes  Pronomen  durch  den  Gegensatz  gefordert  wird.  Der 
Wechsel  des  Sulijektes  gehöre  doch  eben  zu  den  Eigentümlichkeiten 
Cunu'ls.  —  Phil.  Rundschau  IV  (1884),  S.  913- 919  v.  C(arl)  W(agencr). 
Auch  W.  erwähnt  den  Wandel  in  der  Kritik  des  Nepos  hei  Andre.'^en 
gegenüber  Cobet.  Cim.  3.  3  f^ei  kein  Zusatz  nötig:  satius  existimare  wird 
als  Ausdruck  der  Vulgärsprache  eikl.irt.  bei  dem  der  Begriff  des  Com- 
parativs  verloren  gegangen  sei.  Als  Subject  der  Worte  virtute  vicissent 
Hanl.  1.4  betrachtet  W. :  Carthaginienses.  Auch  er  mirshilligt  die  er- 
wähnte Einfttguug  vüu  ille.  —  Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gymn.  3r>  (1885),  8.  35 
—37  V.  J.  M.  Stowasser.  Der  Ree-  spricht  sich  gegen  die  Einsetzung 
von  ille  an  Tier  Stellen  aas.  Dion  i,  2  sage  das  auxerat  der  Hand- 
schriften: »Et  besafs  ein  Vemiögen,  das  an  sich  groFs  als  Erbschaft, 
noch  durch  Geschenke  des  D.  gewachsen  war«.  Dion  8,  2  wird  Ter- 
rantet  quod  inlmici^s)  eins  dtssidentes  snos  sensns  apertnri  foreot.  Dissi- 
dere  wAre  absolut  gebraucht  wie  dissentire  bell.  Afr.  19.  Hisp.  87.  — 
Bat.  10, 1  wird  Torgeschlagen  si  e$  (fftr)  ei  . . .  pemütteret  . . .  fidem- 
qme  •  •  •  dedisset  Die  Streichuog  Ton  amici  nnd  qnae  Ep.  8,  6  werde 
durch  die  exec  Patav.  empfohlen.  Ag*  8,  2  sei  et  beizubehalten  nnd 
hinter  demselben  ein  Wort  ausgefalleni  etwa  muDüsent  Eum.  l,  8  habe 
Tielletcht  za  lauten  etst  ^enim^  ille.  —  Blätter  f.  d.  bayer.  Oymn.  21 
(1886),  S.  65  f.  T.  G.  Helmreicb.  Dieser  bemerkt  mit  Beziehung  auf 
qnamTis  Milt  2,  8  n.  Att.  20,  l :  »Da  Celsus,  der  doch  nur  einige  Jahr- 
zehnte später  schrieb  und  zwar  in  classischem  Latein,  qnanivis  mit  In- 
dicatiT  21  mal,  nur  7  mal  mit  dem  Conjunctiv  und  nur  1  mal  quamquam 
and  zwar  mit  dem  Conjunktiv  gebraucht,  also  letzteres  absichtlich  ge- 
mieden hat,  so  ist  es  nicht  unwahrscheinlich,  dafs  qnamvis  und  quam- 
quam in  der  Umgangssprache  ohne  Unterschied  gebraucht  wurden,  und 
PS  liegt  '^omit  krin  'j-ffiilgcniier  Grund  vor,  bei  Nepos,  dessen  Sjirache 
doch  manches  vulgare  Klement  hat,  zn  corrigieren«.  Weiter  folgen  Bei- 
spiele aus  Celsus  für  die  Anhangung  von  que  an  einsilbige  Präpositionen. 
—  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  11  (1885),  S  50 f  v.  A.  Ivissnt  r.  Nach 
E  bieten  die  meisten  Vor.scbl.'i[j:e  eine  wiiklicJie  Verbesserung,  freilich 
zuweilen  nicht  nur  des  uberlieferten  Textes,  sondern  auch  des  ursprüng- 
lichen. E.  verwirft  gleichtali?.  die  Kiutuguug  von  ille.  Seine  eigenen 
Vorschläge  sind:  Them.  1,3  setzt  er  nach  rei  i)ublicae  einen  Punkt  und 
zieht  sen'iens  zu  versabatur.  Ar.  2,  2  [et  aequitatisj.  Paus  3,  1  non 
^iQ)callida.  3,  2  Beistrich  nach  Persarum.  3,  3  conveniundi  ^veniam). 
Ale  1,8  werden  die  Worte  cum  tempus  posceret,  laboriosas,  patiens 
swiacben  serriens  nnd  idem  eingefügt,  lo,  5  transiAill  wie  K.  E.  Georges. 
Thras.  1,  4  ad  Tices  {fortunae).  l,  5  [quarej  iUud.  Dion  2,  6  aegr» 
snmpto.  6,  4  qnae  igies.  V,  8  wird  der  RelatiTsatz  quorum-laudibus 

8» 


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84 


ConeÜBi  Nepot. 


zwischf'n  voluntate  und  liberius  eingeschoben.  8,  2  sollen  dip  Worte 
populi  und  militum  ihren  Platz  vertauschen.  Cbabr.  3,  3  alienam  opu- 
lentiam  infnoantur  forluaam<que).  Eum.  4.  3  duce  altero.  5,7  licuit 
(f.  voluit).  b,  l  [hiematura].  13,  4  fuueraverunt.  -  Korrespondenz- 
blatt f.  württ.  Schulen  33  (1886),  S.  101  V.  S.  H.  —  Ceiitralorgau  f.  d. 
Realsch.  XV  (1887).  S.  066  v.  G.  H. 

A.  bat  bei  der  Constituierung  des  Textes  Halms  Auagabe  v.  J  1881 
zugrunde  gelegt,  ist  aber  an  sebr  vielen  Stellen  davon  abgewichen,  nicht 
um  den  Schriftsteller  schulgerecht  zu  macheu,  sondern  um  den  ursprüng- 
lichen Wortlaut  wiedertienoBteUen :  praef.  p.  Y.  Wie  erwUuit,  wurden 
die  VorBclilAge  der  HoUftnder  besonders  berflcksichtigt  Es  ist  sehr 
dankenswert,  dafo  A.  seine  eigenen  Änderungen,  hie  und  da  mit  kurzer 
Begrttndung,  zusammengestellt  bat,  woran  sich  p.  IX— XIII  ein  Ver- 
zeichnis deijenigen  Stellen  schliefst,  deren  Wortlaut  dem  Heransgeber 
bedenklich  und  einer  Yerbesserung  oder  Bemerkung  bedftrfUg  erschien. 
Die  Änderung  oder  der  Zweifel  an  der  Richtigkeit  des  Überlieferten  ist 
in  manchen  Fällen  (z.  B.  Milt.  4,  3.  Hann.  8,  4.  12,  5  Eum.  1,  6)  un- 
begrttndet.  Einiges  wurde  bei  Gelegenheit  der  Besprechung  der  erschie- 
nenen Recensionen  erwähnt ;  hier  mögen  noch  einige  Bemerkungen  folgen. 
Zu  Milt.  2,  4  ist  zu  berichtigen,  dafs  Cobet  den  Satz  cum  .  .  .  pervenisset 
nicht  tilgt.  Wenn  A.  Thera.  7,  6  und  Cato  3,  4  (vgl.  auch  Att.  3,  l) 
aus  Verlegenheit  das  eincmal  einen  ganzen  Satz,  das  anderemal  mehrere 
Worte  ausgelassen  hat,  so  verst()fst  dies  gegen  seinen  oben  erwähnten 
Grundsatz  Paus  5,  4  ist  die  verlangte  Umstellung  nicht  gebnten  Das 
Pronomen  hie  weist  passender  auf  den  vorau<?gegangenen  Eigennamen 
zurück.  Die  Einfügung  von  oppido  Timoth.  1,  2  findet  sich  bereits  in 
der  Ausgabe  von  laxEUiioi',nü')Xoi,  deren  Vorrede  vom  Juli  1882  datiert 
ist.  Dat.  10,  1  ist  ei  mit  Unrecht  in  sibi  geändert.  Ich  verweise  anf 
Milt.  4,  5  de  eoruni  virtute.  Thcm.  8,  2  eins  virtutes.  Hann.  9,  4  in- 
scieutibus  iis,  welche  Stelle  nicht  zu  verdächtigen  war.  Das  Ubject  er- 
gänzt sich  dort  so  leicht  wie  etwa  Phoc.  1,3  bei  accipere  oder  Att.  4,  2 
bei  dimitteret  £p  i,  2  darf  omnia,  von  zwei  Dingen  gesagt,  ebenso 
wenig  bezweifelt  werden  als  z.  B.  ubique  seript.  b.  A.  XXV  12,  i.  XXVI 
32, 4.  (Paus.  9, 8  hat  couTeniundi  seine  Richtigkeit).  Die  Bedeutung 
Yon  humaverunt  =  extulemnt  Eum.  13,  4  ist  auch  von  Nipperdey  con- 
statiert.  Wegen  des  Asyndetons  Uam.  1,  2  verweise  ich  auf  Andresena 
Bemerkung  zu  Dien  8, 1  (p.  VII)  und  auf  Unger  8.  81  A.  1.  Hann.  13,4 
ist  qni  «  utri  gebraucht  wie  in  der  spSteren  Latlnitit  Att.  3,  1  wendet 
sich  A-  mit  Recht  gegen  die  Annahme  eines  Glossems.  9,  7  ist  sui  in- 
dicii  gesichert  durch  17,  1.  Harn.  3,  I.  Cato  I,  2.  Nipperdey  zu  Ag* 
8,  2.  £ine  ähnliche  Wortstellung  wie  Att  12,  4  findet  sich  20,  4  minus 
absens  litteris  colebatur. 

Im  Anliange  der  an  Anregungen  reichen  Ausgabe  befindet  sich  ein 
iudeiL  uominura. 


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Corotlios  Nepot. 


85 


6)  Coruelii  Nepotis  vitae.  Post  Carolum  Halmium  recognovit 
Alfredus  Fleckeisen.  Lipsiae  in  aedibus  B.  G.  Teobueri.  1884'). 
Vn  Q.  118  S.  9^, 

Ree:  Berl.  phil.  WocLenschr.  V  (1885),  S.  1501  f.  v.  Gemss. 
—  Phil.  Kiiüdscliau  V  (1885),  S.  1542— 1544  v  A.  Weidner.  Derselbe 
meint,  Att.  15,  3  sei  pütcrtt  herzustellen  nach  20,  5.  Timol.  5,  3  sei 
das  Richtige  de  qao<libet  quod)  vellet  impune  dicere.  Ep.  9,  1  magna 
caede  nroltis  {ntriin)qae  ocdsis.  In  den  Verbindungen  in  odiuin  per- 
venire  (Lys.  1,3.  Phoc.  2, 1)  und  ad  desperationem  pervenissent 
(Harn.  2,  8)  widerspreche  per  dem  latein.  Spracbgebranch.  Clin.  6, 2 
sei  die  Überliefemng  durch  ein  erklärendes  Glossem  zn  cum  aliqnem 
offendisset  minns  bene  Testitom  entstanden.  Ale.  6, 4  sei  fems  (f.  fer- 
reos)  unpassend,  da  es  sich  nicht  tun  ein  mitescere,  sondern  um  das 
cemmoTeri  (fllacrimare)  handle.  Paus.  4, 4  wird  Termutet  si  quis 
ooUoqneretur  (Hdschr.  eumi  oder  quol»)  cum  Argilio:  man  suche 
quis  qnid  sonst  bei  Nepos  TergebUcb,  und  das  Sprechen  von  irgend 
einer  Sache  sei  es  nicht,  was  hier  hervorgehoben  werden  solle,  son- 
dern der  mandliche  Verkehr,  die  ganze  Unterhaltung,  die  jemand  mit 
dem  ArgiUer  fllhren  werde.  Auch  die  excerpta  Pat.  193,  22  bieten 
colloquentes.  —  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.  22  (188G),  S.  472 f. 
Phil.  Anz.  XVII  (1887),  S.  644  -646  v.  K.  J.  N.  Der  Receosent  Tor^ 
mutet  Ep.  9,  1  multis[que]  unter  Hinweis  auf  Eum.  4,  1. 

Das  Urteil  ttber  diese  Ausgabe  mufs  längst  als  abgeschlossen  be- 
trachtet werden.  Der  schon  vor  Decennien  auf  diesem  Gebiete  tbätige 
(man  darf  wobl  sagen)  Senior  unter  den  Neposkritikem  hat,  ausgerastet 
mit  feinem  Sprachgefühle  und  gründlicher  Kenntnis  des  Autors,  eine 
sorgfältige  Auswahl  aus  eigenen  und  fremden  Vermutungen  getroffen  und 
für  (l^n  Text  verwertet.  Wenn  man  die  in  der  discrejinnlia  scripturae 
flalmjanae  p.  III — VII  aufgezählten  Besserungen  auf  ihre  Urheber  prüft, 
findet  man  folgende  Namen  vertreten:  Andresen,  Anspach,  Arnold,  Bergk, 
Bo5ius,  Brfmi,  Tob  et -P 1  iiy  cre  rs ,  Dietscli,  Eberhard,  Eussner,  Fleck- 
eisen. 1"  reudeuberg.  (jeuiaa,  (jillbuuei  ,  (irasberger,  Halm,  lleerwagen, 
Heinrich,  Kan,  Kellerbauer.  Klufsmanu,  Lambin,  Laubmanu,  Lupus,  van 
der  Mey,  Nipperdey,  Ortmann,  Polle,  Reichenhart,  Fr.  Richter,  Riede- 
nauer, Weidner,  Wolftlm  Mauclie  Änderung  beruht  auf  hanilscbrift- 
licber  Gniudlage  oder  i^i  auf  einen  alUn  Druck  zurückzuftihren.  Bei- 
spielsweise liest  Fleckeisen  Dion  2,  4  (nach  u  am  Rande)  quo  cum  gra- 
vi^ns)  conflictaretur.  Dagegen  bemerkt  Edmund  Hauler  (Zeitschr.  f.  d. 
4.  Gymn.  34  (1883),  S.  639):  iln  dieser  und  fihnlichen  Verbindungen 
indel  sieb  wenigstens  in  classisefaer  Prosa  nur  das  AcijeotlVi  so  gravi 

t)  Seither  siod,  nie  ieh  einer  geOUigen  Mitteilung  der  Terlagsbudihiad- 
loug  eAtnehne,  nur  anvcrlnderlo  Abdrdcke  eisofaienan. 


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86 


Coroelius  Mepos. 


etiam  pestilentia  conflictati  Caes.  b.  c.  II  22,  1.  (ffravi  aunona  auct.  b. 
Afr.  24,  3).  vgl.  b.  c.  I  52.  3.  Cic  ad  Att.  X  4,  4.  auct  a*l  Hereiin.  II  24,  37 
u.  s.  w.a  Vielkicht  dait  mau  zu  gunsten  voa  gravi  auch  hinweisen  auf 
10,  l  ceieri  rumore  dilato. 

YoD  einer  näheren  Besprechung  von  Einselbeiteo,  Unsichtlich  deren 
min  anderer  Meinung  sein  kann,  sehe  ich  ab. 

7)  Cornelius  Nepos.  FAr  den  Schulgebrauch  mit  erklärenden 
Anmerkangen,  herausgegeben  von  Dr.  Gustav  Gemss.  Paderborn. 
F.  Schöningh.  1864.  XI  u.  197  S.  8. 

Ree:  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  I  (1884),  S.  530—534  v.  Dra- 
heiin.  —  Gymn.  II  (1884),  S.  291-294  v.  Heinrichs.  -  Phil.  Rund- 
schau IV  (1884),  S.  625—630  von  C(arl)  W(agener).  —  Rerl.  phil. 
Wochenschr.  IV  (1884),  S.  I062f.  v.  P.  Hirt  -  Zeitschr.  f.  d. 
Gymnasiahv.  38  (18B4),  S.  547  f.  v.  W.  Hiiizp.  —  Zeitscbr.  f.  d.  ö. 
Gynm.  36  (1885),  S.  34f.  v.  J.  M.  Stowasser.  —  Blätter  f.  d.  bayer. 
Gymn.  21  (1885),  8.  319f.  v  Gg.  llclmreich.  Der  Recensent  bringt 
Belegstellen  für  in  praesentia  aus  Scribon.  Larg.  Epist.  p.  5  (Rhod.), 
comp.  162.  Lactnnt.  inst.  div.  I  2;  und  verweist  zunj  Schutze  der 
Überlieferung  (JUabr.  3,  3  auf  Gels.  II  7  init-,  Ibras.  1,  4  auf 
Geis.  III  1. 

Die  Ausgabe  ist  nach  ihrer  ganzen  Aidage  eigentlich  für  die 
Schule  bestimmt.  Die  iuuige  Vertrautheit  aber  mit  der  Spracbo  des 
Corn.  Nepos ,  welche  der  gewissenhafte  Verfasser  der  einscblägifjen 
Jahresberichte  des  ßtiliner  philol  Vereines  bekundete,  mufste  von  voiu- 
hercin  ein  allgemeineres  Interesse  für  dieselbe  erwecken.  Tbatsächlich 
sind  in  dem  Buche  nicht  nur  die  bi<>hcrigea  Erruugeuschafteu  auf  dem 
Gebiete  der  Kritik  und  Erklärung  des  Schriftstellers  angemessen  ver- 
wertet, sondern  es  enthilt  aneh  manche  beaditenswerte  neue  Anregung. 
Der  yerf.  hat  selbst  im  Anbang  III.  S.  196  f.  die  Abweichungen  von 
der  Hahnschen  Teztausgabe  1881  susammengestellt  Einige  derselben 
beruhen  auf  handschriftlicher  Grundlage  oder  auf  der  ed.  Ultraj.«  eine 
betrichtliche  Ansabl  rührt  von  Cobet-Plnygers  und  von  Fleckeisen  her. 
Als  eigene  Yennntnngen  fUirt  6.  folgende  auf:  Milt  8,  I  nimlam. 
Paus.  2,  6  (petit].  Ale.  2,  8  in  odioso.  8,  5  <ne  iuxta)  rQhrt  von  Rie- 
denaner  her  nach  Nip])erdey-Lup.  z.  d.  St.  11,  2  [natus]  esset.  Tbras. 
1,  4  <a>  fortuua.  So  MR  und  die  vulg.  vor  Lambin.  Vgl.  van  Staveren 
z.  d.  St.  Dion  9,  6  quooci.  So  aucli  Andresen.  Tiraoth.  2,  3  <statua). 
Schon  Nipperdey  bemerkt:  »Es  wäre  also  bosser  statua  hinzugefügt« 
Ep.  4,  6  <vitas>  deutet  Nipperdey  an.  6,  2  [qui].  Ag.  6,  2  [et]  se 
quoque.  Die  Tilgung  von  et  rührt  von  Fleckeif^cn  her,  se  quoqne  id 
bietet  die  cd.  Vulpiann  Fum.  1,  5  <munus)  auch  Andresen  praef. 
p.  XII.  Phoc.  2.  4  [iiopulij.  Timol.  3,  4  obtiuere  <p0S8e>t.  reg.  1,  2 
doroinatum  <cum>  imperio.  Att.  6,  4  voluit.  8,  1  couvertisset.  Schon  eiae 


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Gontlitii  Nepot. 


87 


alte  (  uDjectur  nach  Lup.  kl.  Ausg.  9.  Auti.  S.  190.  So  liest  auch 
Fieckeisen.  8,  4  se  (f.  sed.)  hat  bprnits  Lupus  Sprachgebr.  S.  3  und 
Uiiger  S.  60  A.  3  vorgeschlagen.  Ilemiichs  fügt  noch  an  [plurimonun] 
Thras-  1,  5. 

Ich  füge  ein  paar  Bemerkungen  Uber  die  Noten  bei.  Them. 
7,  2  wird  sich  die  von  Anspach  vorgcbchlagenc  stärkere  loterpunction 
(nach  viderctuD  empfehlen.  —  Ar.  1,  1  wird  Themistocli  als  Dativ  ge- 
fafst,  im  Wörterbuch  (s.  v.  aequalis)  als  Geuetiv.  l,  2  ergänzt  G.:  quem 
(sie  appellatnm  esse).  Zugunsten  dieser  Erklärung  spricht  Dat.  9,  4. 
Ep.  2,  1.  4,  5.  Hann.  7,  3.  —  Paus.  1,  1  helfet  es:  obrntos  »nieder  ge- 
drOekU.  Seine  FeUer  liefeen  ihn  nicht  vor  Ent&Itung  seiner  hervor* 
ragenden  Eigeneehaften  kommen.  Für  die  ÜberBetrang  »verdnniceltc 
spricht  2.  B.  nox  obrnit  caligine  terrae  bei  Lueret  V  660.  Unverstftnd- 
lieh  bleibt  mir  die  Anm.  1,  8:  »praeda  AbLt  Im  Texte  fehlt  ex  vor 
diesem  Worte.  —  Cim.  I,  l  wird  der  Begriff  der  adnlascentia  bis  «m 
M.  Leben^ahre  avsgedebnt,  Thnoth.  4,  2  nnd  im  WOrterb.  (s.  t.  adnp 
leecentia  n.  —  ulus)  bis  snm  40*  Lebenqahre.  fi,  8  bezieht  G.  wohl  mit 
Recht  primvm  an  imperator  »  tun  erstenmale  Oberbefehlshaber.  — 
Lys.  1,  1  lasse  ich  apparet  unpersönlich.  NlH^rd.  an  Milt  8,  4.  So 
der  Verf.  selbst  in  seinem  Wörterb.  s.  v.  appareo.  —  Ale.  2,  1  fingere 
»hervorbringen»  aoalaade  bringenc  =  conciliare.  4,  6  (vgl.  6,  3)  qnod 
usa  veuerat  »was  dnrob  den  Gebrauch  so  gekommen  war  d.  h.  was  ge* 
br&oehlicb  geworden  war«.  Warum  nicht  >was  wirklich  eingetreten  wart 
wie  Hann.  12,  3  (u.  Ag.  8,  2)?  6,  1  exspectatio  »der  Wunsch«.  Scheint 
tiberflüssig  ,  ist  auch  nicht  ins  Wörterbuch  aufgenommen.  6,  3  ist  von 
goldenen  Kränzen  die  "Rede,  im  Texte  heifst  es  aber  coronis  laureis. 
10,  1  persequi  »aus  dem  We^ir  räumen«.  Belege  dafür?  Im  Wörter- 
buch auch:  jemand  (auf)  der  Flucht  verfolcrfn.  11,  I  gravis  »hervor- 
ragend«, im  Wörterbuch:  »sehr  bedeutende  G*  ^(  hi(  htsschreiber.  Es 
ist  unser  »gewicliiig«.  Die  Erklärung  von  et  ist  nach  Lager  unhaltbar. 
—  Dafs  Cou.  1,  1  Peloponnesio  mit  Kachdruck  vorangestellt  sei,  glaube 
ich  nicht  Diese  Stellung  erscheint  als  die  gewöhnliche:  1,  2.  Ibras. 
1,  3.  Pel.  1,  3.  Andererseits  wechselt  auch  in  der  Verbindung  pugna 
Leuctrie«  die  Stellung  ohne  irfferuhvekhc  Änderung  der  Betonung.  2,  1 
unde  »wie«,  scheint  im  Wörterbuch  aatgegebea.  2,  4  ist  sais  trotl  S^* 
oer  Stellung  unbetont.  Ich  verweise  auf  üngers  Darlegungen.  Wenn 
man  3,  2  sine  hoc  als  masc  fafst,  wird  der  Wechsel  im  Pronomen 
(buic  aie)  auffälliger,  wiewohl  derselbe  gerade  bei  Nepos  mehrfach 
-begegnet.  —  Dion  8,  1  acatns  »angespitzt,  d.  h.  (von  Natnr)  beanlagt« ; 
▼ergL  anser  »angeschnitten«.  8,  4  halte  ich  die  Interpunktion  res 
mnltis  oonsciis,  quae  ageretor,  elata  nicht  ffkr  empfehlenswert.  —  Ohabr. 
1,  2  wird  scnto  als  Abi.  Instr.  abhfingig  von  obnixo  erkl&rl,  im  WOrter- 
bnch  s.  obnitor  (mit  IHpperd.)  als  Daüf .  —  Die  Ergftnznng  ?on  esse 
Timoth.  8,  8  ist  nnn8tlg.  —  Dat.  5,  8  erkUit  6.  Datami  als  Dativ 


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88 


Cornelius  Nepos. 


(Nipperd.  als  Gen.)  8,4  vermirst  man  eher  ein  Pronomen  beim  Particip. 
Eine  darauf  hinweisende  Bemerkung  wäre  schon  3,  4  am  Platze  ge- 
wesen. —  PeL  1,  l  sunuiiaa  (res)  »die  obersten«,  d.  h.  übertiächiicli. 
4,  2  namque  »zum  Beispiel«.  Vgl.  Ep.  1,  2  cnim;  3,  5  nam.  —  Phoc. 
1,  8  konnte  bemerkt  werden,  dafs  unter  liberi  nur  Phocions  Sohn  Pho- 
CDS  10  ventebea  ml  4, 1  Coustnietioii?  -  -  TimoL  1, 4  wird  wohl  mit 
Recht  geaefalosBeo,  dafs  der  haruspez  niid  der  commiiniB  affinis  nur 
eine  Person  sind;  in  praesidio  »im  Lagere  s,  1  regionis  »ganxe  Land- 
striche«* Warum  nicht  »das  offene  Land?«  8,  4  durfte  invitis  nach 
I,  8  eher  Dativ  sein.  4,  8  ist  suas  nicht  betont  Tgl.  4,  4  snae  domi 
nnd  Con.  2>  4.  —  reg.  1,  2  wird  Spartani  als  A^jecti?  erklirt  mit  Er- 
gftntang  von  reges.  Es  ist  wohl  ebenso  Substantiv  wie  Pel.  2,  4  und 
ebenso  wie  dort  der  Abwechslung  halber  gehraocht  Diese  Ansicht  ver^ 
tritt  anch  Q.  in  seinem  Wörterbuch.  Zu  der  letzteren  Stelle  heifst  ea, 
Spartanas  sei  als  Substantiv  sonst  ungebräuchlich ,  während  an  der  er* 
steren  bemerkt  wird,  dafs  es  bei  den  besten  Scbriftstellem  niemals  Sub- 
stantiv sei.  —  Cato  8,  1  probabilis  »tüchtig«.  Eher  »ganz  annehm- 
lich, leidlich«.  Das  Wort  scheint  nach  Cic.  Brut.  76,  203  einen  min- 
deren Grad  zu  bezeichnen  als  probatus.  Soll  bf^i  dem  Worte  princi- 
patus  wirklich  auch  daran  zu  denken  sein,  dafs  Scipio  princeps  se- 
natus  war? 

Im  Anschlufs  an  die  Ausgabe  mit  erklärenden  Anmerkungen  ist  des- 
selben Verfassers  Textausgabe  zu  nennen: 

8)  Cornclii  Nepotis  vitae.  Edidit  Gustavns  Gemss.  Pader- 
bornae  et  Muuaäterii.  Suiuptibus  et  typis  Ferd.  Schöniugh.  iötiö. 
III  S.  8. 

Ree:  Berl.  phil.  Wochenschr.  VI  (1886),  S.  139f.  v.  Helmreicb. 
Derselbe  berichtigt  einige  Druckfehler.  —  Neuer  phii.  Anz.  I  (1886). 

5.  28  V.  A.  Weinert.  Korrespondenzblatt  f.  wlirtt.  Schulen  33 
(1886),  S.  101  V.  S.  Ii.  —  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  III  (1886), 
8.  297  f.  V.  H.  B.  Auch  hier  werden  Druckfehler  berichtigt  — 
Zeitschr.  f.  d.  o.  Gymn.  88  (1887),  S.  185-  187  v.J.  Golling.  Der- 
selbe bemerkt  S.  844  bezüglich  der  Stelle  Paus.  3,  3,  dafs  sich  adi- 
tus  in  der  besten  Latinität  für  potestas  finde,  und  verweist  auf 
Gaes.  b.  O.  I  48,  6.  V  41,  7.  Cic.  &m.  VI  10,  2.  In  der  Anm. 
wird  Lnpns  Sprachgebrauch  S.  21  dtiert,  welcher  jedoch  die  Er- 
klflmng  Nipperdeys  festhalte.  Zum  Sehutse  von  cum  (nach  Gae- 
sare)  Att.  8,  1  wird  angefnhrt  Cic.  p.  Rose.  com.  12, 88.  Gaes.  h.' 

6.  YI  24. 

Dem  Texte,  der  mit  dem  der  gröfsercn  xVu&gabe  übereinstimmt,  ist 
ein  index  nominum  et  geographicub  beigegehen. 


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Cornelios  Nepw. 


89 


U>  Cüruelii  Nepotis  vitae  excelleütium  imperatorum.  Kop' 
¥Jjktou  \i TTüjzog  ßt'oi  ix8obivr£Q  otm  1\  h.  laxekkaponoo kao . 
*aiß  ^AB^tHUf.  ix  TÜv  Maraamidzutv  'Avopiwj  h'opo/iii^Jla,  1884.  c  und 
85  8.  8  ♦) 

In  d'  iii  \om  Juli  (iatiprtrn  rrnoXop»^  iiiebt  der  Herausgeber 

die  Abweithin:L:f'n  von  der  iialiiisclK!)  Tf-xlaiisgabe  v.  J.  1881  an.  Er 
zählt  die  vuii  ihm  verwerteten  Verb« '^»m  rungeii  Cobets  und  anderer  Kri- 
triker  auf.  higene  Vermutungen  dcsbilbeu  sind  Timoth.  1,  2  in  quo 
<[oppido>  oppuguandü,  worin  er  AuUresen  zuvurgekomuHMi  ist  E)).  3,  i 
sed  ei«  (L  fide):  vgl.  'Aßj^vaiou  xfi.  10  oL  402.  Pel.  3,  2  ab  Ai'  iiia,  uno 
ex  bierophantis,  Archiae,  qui  tum:  ib.  400.  Diese  Vermutungen  stehen 
im  Texte,  nicht  aber  die  ib.  408  vorgetragene  Euin.  11,  8  dulciter 
nteretor  <f.  d^ateretnr). 


Über  die  erUftrende  Ausgabe  von  Oiaeonio  Gortese  (Torino  1884) 
arteilt  GemBS  in  der  Berl  pblL  Wocbeoschr.  V  (1885),  S.  1582f.,  dafs 
sie  eiae  Fitlle  von  treffeaden  Bemerkuagea  eathalte.  Die  Cobetecbea 
Voracblftge  worden  nicht  benatzt. 

Ober  die  Aasgabe  von  A.  Faveraani  (le  vite  commentate.  Merate. 
1888}  habe  ich  kein  Urteil. 

Fragmente. 

Cor  lese  Qiacomo,  Un  nnovo  franunento  di  Cornelio  Nipote.  (RIt. 
dl  fiL  Xn  (1884),  S.  398  -  409). 

Cortese  entdeckte  »sulla  guardia«  einer  alten  Ausgabe  von  Ovids 
Metam.  ein  Blatt  eines  ?alimj)ä?estes,  in  dessen  uiileier  Schriftlage  er 
ein  Fragment  aus  Cornelius  Nepf^s  erkennen  will.  Er  teilt  dessen  Wort- 
laut mit  und  vertritt  die  Ansicht ,  dafs»  das  bei  Gell.  n.  A.  XI  8  erhal- 
tene Stück  ans  dem  13.  Buche  de  vir.  iUustr.  die  Fortsetzung  davon  sei. 
Daran  aebliei^t  sich  ein  sprachlich -geschichtlicher  Commentar,  in  welchem 
snerst  zum  Beweise  der  IdentiUlt  des  Verfassers  zu  den  einzelnen  Ans- 
drSeken  Pandlelen  ans  Nepos  beigebracht,  dann  der  in  dem  Bmchstttcke 
berOhrte  Kampf  gegen  das  Eindringen  griechischer  Cnltur  erörtert,  end- 
lich Leben,  Charakter  nnd  Werke  des  Albinas,  Consnls  i.J.  608  (151), 


*")  Herr  ünlversitÄtsprofessor  S.  K.  Xaxtlkapönoukoq  in  AtbeD  hatte  die 
beiondere  Güte,  mir  auf  mein  Ersuchen  ein  Exemplar  seiner  Ausgabe  zu  über* 
Maden  aad  jene  ätelien  noch  besonders  hervorzuheben ,  die  in  aeineo  «i«a- 
««■•  soi  dtop^hntuc  Aax&9ut  mtyjrpa^te  im  oben  beieichneten  Baode  des 
*J^»aie»  p.400  -  406  behaadelt  werden.  Ich  benntie  die  Oelegeaheit,  ihn  an 
dieser  Stelle  hiefHr  den  TsrUadlicbsten  Dank  ausinsprechen. 


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90 


Corndios  NepoB. 


von  dem  eben  dort  die  Rede  ist^  sowie  seine  und  des  Cato  Beiielmiigfn 

SU  Ennius  besprochen  werden.    Beigegeben  ist  ein  Facsimile. 

Die  durch  Beisi»iele  erlftutcrte  Bemerkung  S.  398  f  .  dafs  Corn. 
Nepos  seine  Sätze  mit  besonderer  Vorliebe  durch  ein  Pronomen  ein!Hfr', 
ist  nicht  neu.  Vgl.  Lupus,  Sprachgebr  S.  115.  Betreffs  des  »immer 
wiederholten  bicc  verweise  ich  auf  Jordan,  Kritisclie  Beitr.  z.  Gesch.  d. 
lat  Spr.  323. 

Gegen  die  Autorschaft  des  Corn.  Nep.  hat  sich  F(ranz)  B(uechpler) 
ausgesprochen  in  den  coniectanpa  IV:  Rhein.  Mus.  39  (1884),  S-  623, 
indem  er  bemerkt:  non  derccta  est  eo  cursu  oratio  qui  ad  vitam  eoar- 
laiidam  tenetur  sed  conversa  ac  pressa  potius.  late  Nepos  exposuerat 
quae  hic  strictim  dicuntur  accusationes  adversarioruiu.  liemerkungen  wie 
scimus  (cumpcrimus,  nou  iguoraraus)  und  narrat  ptiegtcu  Erklärer  ein« 
zufttgen,  wie  Cicero,  der  die  Rede  des  Cato  (Tnsc.  I  3)  oder  jene,  wel- 
che die  Redea  des  Cicero  historisdi  erkUrten,  prae  ceteris,  das  absolut 
gesettte  audire  und  einiges  andere  sei  der  Latinität  des  Com.  Kep.  odsr 
jener  Zelt  fremd.  Bneclieler  meint:  seripsit  annaliun  non  volgarinn 
lecüone  imbutns  aliquis  Granins. 

Dessau  H.«  Ein  ttbersehenes  BmchstQck  des  Com.  Kep.  (Hernss 
25  (1890),  S.  4*71  f.) 

Dasseibe  jst  erhalten  bei  Augustin,  contra  secundam  Juliani  re- 
sponsionem  in)i)erfectura  opus  iV  43  f.  Es  erzählt  die  Kynogamie  des 
Grates  und  seiner  Gattin  Hipparcbia  oder  ilipparchis  ausführlicher,  als 
sie  sonst  berichtet  wird:  das  Citat  entstanime  wohl  sicherlich  dem  Werke 
de  viris  illustribus;  eine  Abteilung  desselben  de  philosophis  Graecis  dürfe 
jetzt  wohl  als  gesichert  betrachtet  werden. 

Höhere  Kritik. 

ünger  fJrnrc!  Friedrich,  Der  sogenannte  Cornelius  Nepos.  (Au^^ 
den  Abhandlungen  der  k.  bayer.  Akademie  der  Wiss.  I.  Gl.  XVI.  13d. 
I.  Abth.)  München  1881.  100  S.  4. 

Ree:  Lit.  Centralblatt  1882,  S.  156-  157  v.  A(dam)  Eaifsner). 

—  Deutsche  Litteraturzeitung  III  (1882),  S.  278  v.  H.  J.  Müller. 

-  Phil.  Rundschau  II  (1882\  S.  907-912  v.  G(arl  W(agener).  — 
Jahrb.  f.  Phil.  125.  Bd.  (1882),  S-  379—401  v.  B.  Lupus-  —  Phil. 
Anz.  XIII.  Suppl.  1  (1888),  ö.  733—759  v.  H.  Rosenbauer.  —  Riv. 
di  fil.  XI  (1883),  S.  5G4— 572  v.  K.  Sabbadini.  —  Gymn.  I  (1883), 
S.  516—518  V.  Gpm=s.  -  Jahresber.  d.  phii.  Yer.  IX  (1883),  8.884 
bis  397  V.  G.  Gemss. 

Hieher  gehört  auch: 


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ConieliDB  Ncpoi. 


91 


Msyr  ADton,  Stimmt  der  Cato  und  Atticus  des  Gonieliiis  Nepos 
in  Sprache  und  Stil  mit  den  demselben  Schriftsteller  sogeschriehenen 
VitAe  aberein  oder  nicht?  (Programm  des  k.  k.  Stoats-Gymnasioms  in 
GUli.  1888.)  S.  6—22.  8. 

Bec.:  Arch.  f.  lat.  Lex.  I  (1884),  S.  806f.  v.  Edm.  Hanler.  — 
Phil.  Bondschan  IV  (1684),  S.  1105  f.  v.  Karl  Riedel. 

Uneers  Schrift  über  Com  Ncpos  ist  unstreitij»  die  bedeutendsLe 
Krs<  lif  Hii  ii'j  auf  diesem  Gebiete  wäbreud  des  ganzen  Zeitraumes.  Die- 
ser L  rn.siarid  w  ird  es  vollauf  rechtfertigen,  wenn  im  Folgenden  der  Ver- 
such gemacht  wird,  dem  Gange  der  TTntersuchung,  soweit  es  notwendig 
ist,  näher  za  folgen  und  damit  an  den  entsprechenden  Stellen  die  Be- 
denken und  Einwendungen  zu  verweben,  welche  vouseiteu  der  Kritik 
(Gemss,  Lupus,  Rosenbauer,  Mayr)  gegen  gewisse  Teile  der  Beweis- 
führung erhüben  worden  sind  oder  noch  aufserdem  sich  geltend  machen 
lassen. 

Ü.  handelt  zuerst  von  dem  sogen.  Aemilins  Prohns  und  der  snb- 
scriptio  des  Heldenhnches,  dessen  Abfossnng  nach  allgemeiner  Annahme 
in  die  Zeit  des  Aufkommens  der  Kaiserherrschaft  falle.  Die  drei  Grttnde, 
welcbe  Kipperdey  ingnnsten  der  Urheberschaft  des  Com.  Nepos  bei- 
bringt,  hfltten  keine  Beweiskraft  (S.  8-8).  Als  Gehnrtsort  des  G.  N* 
nimmt  IJ.  Hediolannm  an,  als  Zeit  seiner  Geburt  ungefUir  646/109,  ftlr 
welche  Berechnung  besonders  Plin.  h.  n.  IX  187  verwertet  wird.  Zor 
Erfclftnittg  der  Thatsache,  dafs  G.  N.  in  der  Tita  des  Atticus  diesen 
oberall  wie  einen  Gestorbenen  behandelt  und  von  seinen  Eigenschaften, 
Gewohnheiten  und  Einrichtangen  immer  im  Tempus  der  Vergangenheit 
spricht,  mmmi  U  ,  indem  er  Att  19,  1  hactenns  Attico  vivo  hacc  dicta 
sunt  liest,  an,  C.  N.  habe  den  Fall  ins  Auge  gefafst,  dafs  die  Heraus- 
gabe des  Buches  (von  den  latein.  Historikern)  erst  nach  seinem  und  des 
Atticus  Tode  erfolgen  werde.  Ferner  wird  die  chronologische  Reihen- 
folge der  vier  Hauptwerke  des  C.  N.  bestimmt  (8.  8-12).  Es  beginnt 
nun  die  eigentliche  T^nter?«nchung. 

1.  Der  Atticus  des  Vorwortes  habe  mit  dem  Freunde  des 
Cicero  und  Nepos  nichts  zu  schaffen.  Er  werde  niclit  nur  im  Hann.  13,  1 
wie  ein  Fremder  mit  dem  kahlen  Nameu  Atticus  augeiiihri,  souderu  aus 
dem  Ausdruck  »in  annali  suo  scriptum  reliijuit«  gehe  auch  in  unwider- 
sprechlicher  Weise  hervor,  dafs  er  bereits  der  Welt  durch  den  Tod  ent- 
rückt war.  Letzteres  Bedenken  hatte  bereits  J.  Asbach  in  den  analecta 
histor.  et  epigr.  Latina  (Bonnae  1878,  p.  34)  ge.lufsort  (S.  12  t.).  —  Dem 
gegenfiber  niinnU  Rosenh.  S.  735  f.  eine  zweimalige  Herausgabe  des  Feld- 
hcrrubuches  an,  eine  erste  zu  Lebzeiten  des  Atticus  und  eine  zweite  mit 
Zusfltzeo  versehene  nach  dessen  Ableben,  in  der  jedoch  die  Widmung  in 
ihrer  erstmaligen  Gestalt  unverändert  beibehalten  wurde.  Zur  Besei- 
tigung der  l^ten  Zweifel  wird  das  WolfeubUtteler  Fragment  herbeige- 


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92 


ConeUos  Kepoi. 


zogen.  Auch  Lupus  meint  S.  397,  man  könne  annehmen,  dafs,  wie  etwas 
Ähnliches  bei  der  \ita  des  Attit'us  der  Fall  war,  (vj^I.  auch  Roseuh. 
S.  736  Anm.)  das  Feldhc nnbuch  auch  zuerst  ohne,  dann  mit  den  drei 
letzten  Abschnitten  de  reg,  -  Hann.  (u.  Timoth.  4,  5  —  Dat  )  erschienen 
sei.  In  der  pracfatio  wenigstens  sei,  wie  auch  de  reg.  1,  l,  nur  von 
Griechen  die  Rede. 

Im  2.  Abschnitte  (»der  Plan  des  Gesammtwerks«)  wird  die 
SchwierigkeU  betont,  welehe  die  von  OoU.  XI  8  ttberlieferte  nngende 
and  hohe  Bacbzahl  XIII  (für  die  rOm.  Historiicer)  der  Annahme  der 
Identität  des  C.  N.  u.  des  Verfassers  des  Hetdenbnches  bereitet  Nippe^ 
deys  Entwurf  eines  Planes  des  ganzen  Werkes  scheitere  von  vornherein 
an  der  Thatsache,  dafs  das  Bach  von  den  griech.  Gesehiehtschreihern 
laat  Dion  8,  2  den  Feldhermbftchem  vorausgegangen  sei  <8.  iS—iS). 

—  Rosenh.  S.  7B8f.  meint,  es  lasse  sich  bei  nicht  successirer  Edie- 
rung des  Werkes  wohl  denken,  daOs  Nepos  Im  8.  Buche  schrieb,  über 
Phiiistus  sei  mehr  gesagt  im  13  Bach.  Das  Feldherrnbuch  sei  gleich- 
zeitig mit  dem  Historikerbuch  im  Jahre  35  herausgegeben  worden.  Viel- 
leicht habe  Nepos  das  Historikerbucb  in  der  That  vor  dem  Feldhenn* 
buche  geschrieben,  bei  der  Herausgabe  des  Gesamtwerkes  aber  die  ein- 
aelnen  Bflcher  nicht  nach  der  zeitlichen  Folge  ihrer  Entstehung  geordnet. 

—  Auch  die  Kpdnpr,  f.thrt  U.  fort,  liabe  der  Verf.  des  Heldenbuches 
erst  in  einem  spateren  als  dem  13.  Buche  behandelt  Hätte  Nepos  vor- 
her schon  die  Redner  geschildert,  so  würde  er  den  erhaltenen  Auszug 
aus  der  ausführlichen  Lebensbeschreibung  des  Cato  dort  und  nicht  bei 
den  Historikern  angebracht  luiben.  Auch  C.  Gracchus  sei  ja  in  dem 
Buche  von  den  latein.  Historikern  behandelt  gewesen.  Ebenso  veraalte 
es  sich  mit  den  zwei  den  Philosophen  gewidmeten  Büchern.  Die  Kate- 
gorie der  Keehtsgclehrieü  aber  verdanke  nur  der  Verlegenheit  ihre  Ent- 
stehung. Eiue  Änderung  der  Zahl  Xül  in  VIII  oder  IUI  beseitige  die 
Schwierigkeiten  nicht  Auf  Gruod  des  Parallelen-  oder  Kategorienprincips 
lasse  sich  die  Zahl  von  16  oder  mehr  Bflchem  des  Hepos  überhaupt  nidit 
begreifen.  Die  BQcher  von  den  Juristen,  den  Rednern,  Philosophen, 
Gramraatikem  und  Königen  seien  zu  strdchen  (S.  16—18).  —  Lap> 
8.  808  bestreitet,  dafs  Cato  schon  unter  den  Rednern  bfttte  bebandelt 
werden  mfissen,  wogegen  C.  Gracchus  lediglich  als  ausgeseicfaneter  Red- 
ner bekannt  gewesen  sei.  Er  empfiehlt  die  Zahl  XII,  Rosenh.  S.  787 
sucht  XIIII  wahrscheinlich  au  machen  und  meint  S.  740,  dafs  die  Gründe 
Ungers  ftr  die  Nicbtexistens  jener  Kategorien  kaum  beweisend  seien. 
Er  entwirft  einen  AbSnderungsvorschlag  zu  Nipperdeys  Plan.  Nach  dem 
von  Dessau  entdeckten  Bruchstttcke  (s.  o.)  ist  auch  ein  Abschnitt  de 
philüsophis  Graecis  i^icher.  —  Nach  U.  hat  Nepos  seinem  Werlte  de  viris 
illustiibus  schwerlich  eine  systematische  Einteilung  nach  Berufskatego- 
rien gegeben.   Die  Fragmente  des  biographischen  Gesamtwerkes  und 


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Coineliiis  Nepoi. 


93 


der  exempla  bezögen  sich  nur  auf  Römrr  nnil  römische  StofFr,  Plntarch 
citiere  ihn  nur  in  den  Lfbensbeschreibungen  römischer  t'uldherren. 
Wahrscheinlich  habe  das  Werk  sämtliche  biographi^^chn  Schriften  des 
Nepus  in  ein  nicht  systematisch  angelegtes  Ganzes  zii^>ainuiengefarst.  Unger 
piebt  hierauf  eine  Zusammcnstelluug  der  nach  seiner  Meinung  von  C.  N. 
daiiii  i»ehandeiten  berühmten  Männer.  Jener  habe  hauptsächlich  solche 
Stoffe  gewählt,  über  welche  er  auf  üruud  selbständiger  Nachfoi  schungen 
und  Stadien  Neues  zu  bringen  in  der  Lage  war  (S.  18 — 20).  —  Treffend 
verweist  Roeenb.  8.  789  f.  zum  Beweise  der  parallelistischen  Anlage  des 
Werkes  des  C.  N.  auf  das  frOber  erwähnte  Wolfenbfltteler  Fragment  Er 
betont,  dafs  dar  von  U.  entworfene  Plan  aller  Wahrscheinlichkeit  entbehre ; 
Ar  eine  solche  Gliedemng  werde  sich  aus  der  alten  Litteratur  keine 
Parallele  finden  lassen. 

An  8.  und  4.  Stelle  werden  die  Anachronismen  und  Ver- 
wechslungen sowie  die  geographischen  Fehler,  die  der  Verl 
des  Heldenbaches  sich  hat  zuschulden  kommen  lassen ,  zusammenge- 
stellt Dabei  giebt  U.  der  Überzeugung  Ausdruck,  dafs  Hann.  6,  1 
durch  die  jetzt  allgemein  angenommene  Einfügung  der  Worte  (filium 
eins  Sdpionis)  nicht  der  Text,  sondern  der  Schriftsteller  corrigiert  werde^ 
welcher  durch  die  Beigabe  von  ipse  und  durch  die  ausführliche  Angabe 
der  drei  sämtlich  früher  schon  genannten  Schlachten  genugsam  anzeige, 
daf^  rr  den  Sieger  von  Zania  mit  dem  dreimal  früher  Besiegten  für  eine 
Person  halte.  Kine  derartige  Unwissenheit  in  histürischen  und  geogra- 
phischen l)iugeu  könne  man  dem  C.  N.  nicht  zutrauen  (S.  jo— 25). 
—  Dagegen  läfst  sich  zunächst  einwenden,  dafs  in  einem  Falle  der 
schwere  Vorwurf,  den  man  gegen  den  Verf.  des  Heldenbuches  (wegen 
Ale.  5,  6)  erhebt,  ganz  entfällt,  wenn  man  Nipperdeys  Anmerkung  zu 
Timoth.  4.  2  in  Vergleich  zieht.  So  wenig  dort  mit  den  Worten  in  eis 
der  Tyrann  Jason  unter  die  privati  hüspites  gezahlt  wird,  so  wenig  wird 
an  der  früheren  Stelle  durch  die  Worte  in  bis  ßyzantium  diese  Stadt 
als  asiatische  bezeichnet  Übrigens  begegnen  historisolie  Irrtflmer  auch 
bei  anderen  römischen  Schriftstellern.  Oemss  S.  880  erwfthnt,  daÜ^ 
Cicero  de  rep.  I  8,  &  entgegen  der  geschichtlichen  Wahrheit  den  MiL- 
tiades  an  einer  in  der  Schlacht  bei  Marathon  erhaltenen  Wunde  und 
zwar  im  Oe£lngnis  sterben  l&fst.  Pars  wir  aber  dergleichen  anck 
den  C.  N.  zutrauen  dttrfen,  ftüirt  Lupus  S.  899  in  flberzeigender  Welse 
nftber  aus. 

Der  5.  Abschnitt  »Geschichtliche  Angabenc  beginnt  mit  der 

Erwähnung  der  Thatsache,  dafs  eine  bei  Flut.  Marcell.  compar.  1  auf 
Kepos  lorftckgeführtc  Notiz  Ober  Niederlagen,  welche  Hannibal  durch 
Marcellus  erlitt,  in  Widerspruch  stehe  mit  den  Angaben  in  der  vita  des 
Haonibal,  wonach  dieser  in  Italien  unbesiegt  blieb  Ein  weiteres  Ver- 
gleichungsmaterial bieten  Ampelius  und  der  sogen.  Aurelius  Victor.  Man 
iiabe  mit  Wahrscheinlichkeit  angenommen,  dafs  Ampelius,  der  für  die 


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94 


Cornelius  Mepo«. 


ausvv  irtin-en  Feldherren  den  falschen  Aemilius  Probas  benatzt  hat,  der- 
selben (Quelle  auch  hei  <len  römischen  Feldherren  folge,  was  dadurch 
bestätigt  werde,  dafs  gewisse  schriftstellerische  Eigentümlichkeiten  des 
Probus  auch  der  für  die  berühmten  Römer  von  jenen  beiden  ausge-  ♦ 
schriebenen  Quelle  anhaften.  Dadnreh  ergeben  sich  weitere  Versohie- 
denbeiteii  in  den  Berichten  «wischen  G.  N.  und  dem  Verf.  des  Helden- 
bnches.  Ein  paar  Übereinstimmnngen  erklären  sich  nach  Unger  darane, 
dafs  der  von  jenen  beiden  ansgesehriebene  Biograph  neben  Yarro,  seiner 
HanptqneUe,  ancb  den  Kepos  benutzt  habe  (S.  26-27).  —  Bosenh. 
S.  742—745  macht  darauf  aufmerksam,  dafs  auch  in  dem  uns  erhaltenen 
^FeMhembnch  sich  widersprechende  Angaben  zu  finden  seien  (v^^. 
Nipperd.  zu  Tbem.  6,  2.  Cim.  1,  1.  Ghabr.  2«  8.  lg.  4,  4  Hann  13,  i) 
und  dafs,  wie  wir  aus  Ampelius  entnehmen  können,  auch  der  Verf.  des 
Feldherrnbuches  von  einer  Niederlage  des  Hannibal  durch  Marcellus 
gesprochen  hat,  mithin  in  Widerspruch  mit  seinen  früheren  Angaben 
getreten  sei.  Ferner  liabc  Tseudouiirelius  neben  Biographien  in  noch 
umfangreicherer  Weise  ein^n  grschichtlichen  Äbrifs  benutzt,  woraus  ■/.  B. 
dir'  Caj)itel  über  Maiilius  und  Ocluvianus  sowie  über  Uuuaibal  getiossen 
seien.  Was  aber  die  üher  Scipio  Aincanii'?  und  LuctiUus  handelnden 
Capitel  betreffe,  sei  einmal  durch  iiiehts  erwiesen,  dafb  der  Bericht  des 
Gelliüs  Ober  den  Scipionenprocers  wirklich  aus  Nepos  stamme,  und  im 
zweiten  Falle  sei  der  Beweis  niclit  erüraclit,  dafs  ein  anderer  als  Nepos 
Quelle  sei. 

Der  6.  Abschnitt  bandelt  Ober  die  römischen  Quellen  des 
Verfassers.  Der  im  Hannibal  ciUerte  Sulpieius  (Blito  =  der  Fade) 
sei  Sulpieius  Qalba,  der  Grofsvater  des  Kaisers,  dessen  Prfltnr  um  7S0/24 
falle  und  der  sein  Werk  wahrscheinlich  erst  nach  Bekleidung  dieser 
Stelle  Teriyffentlicbt  habe.  Von  rdmischen  Quellen  habe  Prohns  nur  das 
chronologische  Compendium  des  AtUcus  und  die  historia  moltiplex  die- 
ses Sulpieius  benutzt.  Annalisten  habe  er  keinen  eingesehen.  Genau 
dieselbe  Eigentflmlichkeit  zeige  der  von  Ampelius  und  Aurelias  ansge- 
sehriebene Biograph.  Diese  Thatsache  bilde  einen  schlagenden  Beweis 
gegen  die  Annahme  der  Identität  des  Probus  mit  Hepos  (S.  27—30).  — 
Rosenh.  S.  745—747  glaubt,  dafs  Atticus  allein  ausgeschrieben  ist  und 
dafs  Sulpieius  Blitho  sowie  Polybius  bereits  von  diesem  erwähnt  waren. 
Blitho  sei  ein  griechischer  Sclavennauie,  der  Name  eines  Freigelassenen 
des  mit  Atticus  verwandten  Zweiges  der  Sulpicier.  llaehnel  (die  Quellen 
des  C.  N  im  Leben  Haaiiiljals  S.  3  f.  und  41)  meint,  dafs  dif  Bezeich- 
nung des  Minucius  als  raagister  equitum  pari  ac  dictator  impenu  ö,  3 
sicher  von  römischen  Annalisten  herstamme.  C.  N.  inufs  darum  aller- 
dings nicht  direct  den  Valerius  Antias  benutzt  haben. 

7.  Der  politische  Standpunkt.  Nepos  sei  Aristokrat,  l'robus 
conservativ  oder  noch  genauer  gesagt  repubiicaniscb,  fteiheitlich  gesinnt 
Stärker  unterscheiden  sie  sich  in  der  Ansiebt  tou  dem  Ifafse  der 


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Corneliiis  Nepos. 


95 


Pflichten  des  Staatsbürgers.  Dem  Nopos  pentige  schon  dio  gute  Ge- 
siimuug,  Probus  wolle  aucli  Thateu  sehen.  Da«?  Ileldenbach  stelle 
Kampfesliebe  uud  GeriTit^achtung  des  Menschenlebens  in  den  Vorder- 
gmnd,  dem  Nepo^  m  j  der  Güter  höchstes  das  Treben.  Solche  Verschie- 
denheiten kuiuu'  iiiun  nicht  für  Widersprüche  eines  und  desselben  Ver- 
fassers mit  sich  selbst  erklären  (S.  30-32).  —  Nach  Lupus  S-  4ü0 
rühren  die  feinen  Nüancen,  welche  U.  bei  ^'epos-Prübu^  findet,  haupt- 
sftchlich  von  dem  verschiedenartigen  Stoffe  her,  van  dem  der  Verf.,  mehr 
Ckfühls-  als  Verstandesmensch,  abhängig  war.  Er  bemerkt  S.  401,  dafs 
Bieh  mit  der  bewundernden  Freindsehaft  ftr  ehieD  Atticns  reclit  gnt  die 
dem  llberzeogungstreaen  Heldenmot  gewidmeten  Phrasen  des  Helden« 
bnehs  vertragen. 

8.  Stand  ond  Bernf.  Nepos  babe  snr  Tornehmen  Welt  gehört, 
Prohns  habe,  wie  ans  scimns  Ep.  1,  2  geschlossen  werden  müsse,  nicht 
den  höheren  Stftnden  angehört,  er  habe  ein  Hilfsbach  fftr  Schüler  oder  fhr 
das  lernende  Pnbliknm  geschrieben,  er  sei  Termutlicb  Grammatiker  ge- 
wesen (S.83f.).  -  Der  ans  dem  Gebranche  von  scimns  gezogene  Schlafs 
(gebilligt  Ton  Sabbadini  p.  667)  scheint  mir  nicht  richtig,  wie  ich  in  der 
Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gymn.  84  (1883),  S.  900  näher  erörtert  habe.  Auch 
Rosenh.  bemerkt  S.  749  f.,  dafs  nnter  scimus  nach  dem  Zusammenhange 
der  Stelle  eigentlich  die  Leser  gemeint  seien,  ümfjekehrt  lasse  die 
despectierh'che  Rezeichnung  der  scribae  als  Taglfthner  Eum.  1,  5  in  dem 
Verf.  einen  freigeborenen  Römer  von  Stande  vermuthen.  Die  Schrift 
sei  auch  kein  Schulbnch  'j'^wesen .  wenigstens  nicht  nach  der  Intention 
des  Verf    Er  verweist  bezüglich  dieser  Frage  auf  Lieherkühn. 

Ein  breiter  Ranm  ist  dem  H  Hauptteile  der  Schrift,  der  ver- 
gleichenden En^rterung  des  Sprachgebrauches,  gewidmet.  Dieser 
Teil,  dem  besonders  Lupus  und  Mayr  (iu  der  erwähnten  Schrift)  ein- 
gehende Aufmerksamke  it  gewidmet  imben,  zerfällt  wieder  in  drei  Ab- 
schnitte. Der  erste  derselben  iS  35— i5)  bespricht  die  lexikalischen 
Verschiedenheiten  d.  i-  Verschiedenheiten  im  Gebrauche  und  der 
Bedeutung  einer  Anzahl  von  Substantiven,  Adjectiven,  Verben  und  ge- 
wissen Wendungen.  BeillgUeh  dieser  Partie  liefert  der  Verf.  des  Buches 
Ober  den  Sprachgebrauch  des  C.  K.  S.  881—886  den  genauen  Nachweis, 
dals,  von  einigen  Fällen  abgesehen,  nur  ganz  wenige  lexikalische  Ab- 
weichungen des  Nepos  ?on  Prohns  ohne  weiteres  zuzugestehen  seien. 
Zutreffend  Ist  die  Bemerkung  S.  882,  dafs  in  verh&ltnism&tsig  grOfseren 
Partien  das  eine  oder  andere  Lieblingswort  vorherrsche.  Wenn  U. 
(S.  86 f.)  behauptet,  dafs  Probus  (im  AIcibiades)  zum  Unterschiede  von 
Nepos  (im  Atticns)  die  Geburt  in  einer  Grofsstadt  nicht  als  Glttcks-, 
sondern  als  Xaturgabe  bezeichne,  so  tibersieht  er,  wie  Lupus  richtig  er- 
kannt bat,  dafs  schon  Eumenes  1,  1—3  die  Herkunft  und  der  Geburtsort 
gerade  wie  Attic.  3,  3  der  Fortuna  unterstellt  wird.  U.  meint  ferner, 
der  Verf.  letzterer  Steile  könne  nicht  auch  TimoL  l,  1  geschrieben  ha- 


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96 


Cornelius  Nepos. 


ben.  Dort  bezeichne  patria  die  Staatsangehörigkeit  durch  das  Bürger- 
recht, die  politische  Heimatberecbtigung,  domas  dieselbe  aaf  Grand  der 
Geburt  und  AbstammuDg,  die  Heimat  im  eigentlidien,  natttrlicbeo  Sinne: 
an  letiterer  Stelle  eei  patria  die  Geburtsbeimat.  Hingegen  meint  Lupus, 
dars  man  mit  patria  den  Ort  oder  die  Gegend  der  Geburt  beieiebnete, 
mit  domuB  den  Wohnsiti.  Bei  der  Annahme  von  Ungers  Bedeutung, 
meint  derselbe  weiter,  wQrde  man  et  domum  et  patriam  erwarten  oder 
cum  p.  tum  domum.  Die  beiden  Stelleo  stünden  Im  Einklänge  mit  Cic. 
de  leg.  n  2,  6.  Nichts  sei  eharakteristischer  fllr  den  Stil  aller  vitae  als 
die  antithetische  Verbindung  von  Begriffen  selbst  auf  Kosten  der  rediten 
Gedankencontinuität  Man  wird  wohl  Ungers  Auffassung  der  Stelle  aus 
dem  Attic.  billigen  können,  ohne  deswegen  im  Timol.  einen  Widerspruch 
damit  zu  erkennon.  Hier  durch  den  Zusatz  in  qua  erat  natus  jedes 
MifsverstAnduis  in  Bezug  auf  die  Bedeutung  von  patria  ausgeschlossen. 
Dafs  übrigens  das  Frldeii  oder  seltene  Vorkornmeu  eines  Ausdrucks 
auch  auf  Zufall  beruheu  ioiQU,  giebt  U.  b.  44  selbst  zu.  (Yergl.  auch 
Ua^r  S.  19—22). 

Im  2.  Abschnitte  (S.  46  -61)  werden  die  grarninatischeu  Vlt- 
schie  dr  n  fi  eiten  (betreffend  gewisse  Fälle  der  Woitslelluug  sowie  den 
Gebrauch  gewisser  Pronomina,  Advcrbia,  Präpositionen  und  Conjunküo- 
nen)  zusammeugefafst.  Da  mufs  zunächst  die  Thatsacbe  festgestellt  wer- 
den, dafs  auch  nach  Ungers  genauen  Darlegungen  nicht  in  allen  Fftllen 
eine  consequente  Verschiedenheit  des  Gebrauchs  su  Tage  tritt,  so  nicht 
in  Bezug  auf  das  Vorausgehen  oder  Nachfolgen  der  gemeinsamen  Aus- 
drücke in  der  disjunctiven  oder  negativen  Gorresponsion  8.47  (vgL  die 
ergänzenden  Berichtigungen  von  Lupus  S.  887  f.),  im  Gebrauche  von 
onlltts-non  und  ähnlichen  Doppelnegationen  (Lup.  S.  888),  in  Bexug  auf 
atque  an  der  Spitze  eines  Gedankens  S.  56 f.  (Lup.  S.  890),  den  Ge. 
brauch  von  quoque  S.  57  f.  und  von  quidem  S.  59  f.  (Lup*  S.  391).  An- 
dere Punkte  bedürfen  einer  f>gäDZung  oder  Berichtigung,  wobei  auch 
noch  zu  bedenken  ist,  dais  das  seltenere  Vorkommen  des  einen  und  des 
anderen  Ausdruckes  zum  Teile  gewifs  auf  Zufall  beruht.  Bei  der  üälfte 
der  von  Unger  angeführten  Beispiele  von  Betonung  de«?  dem  Substan- 
tivum  nachgestellten  possessivum  bei  •  Probus«  hat,  wie  Lup.  S.  387 
richtig  betont,  das  Abweiclieii  von  der  Regel  rhetorische  Gründe.  Att. 
15,  2  aber  erscheint  in  den  Worten  suani-t-xistiniationem  das  Substantiv 
betont.  -  An  zwei  Stellen  (Tiinoth.  4,  6  und  Dat.  9,  1)  mufs  U.  selbst 
S.  49  {für  plerique)  die  Bedeutung  «die  uieisteu«  zugeben.  Bezüglich 
Them.  9,  1  aber  verweise  ich  auf  die  unten  angefahrte  Beniurkuug  von 
GOthe  (die  Quellen  Cornels  zur  Griech.  Gesch.  S.  6).  Andererseits  kann 
das  nämliche  Wort  in  Fragment  46  nur  bedeuten  »sehr  vieiec.  Dies 
lehrt  unwiderleglich  der  im  Folgenden  von  Hepos  gehrauchte  Ausdruck 
magnam  partem.  (Vgl.  auch  Lup.  S.  888 f.)  Gewaltsam  ist  es,  wenn 
U-  (S.  49.  A.  2)  Ep.  4,  6  pUrima  B  »sehr  vieles  mit  Rlicksicht  auf 


Com.  NflpM. 


»7 


praef.  8  in  plnra  ändern  will.  —  S.  51  constatiert  U.  selbst,  dafs  wir 
bei  Nepos  an  den  wenigen  Stelleu,  welche  von  Schlachten  sprechen,  auch 
nur  apud  fiudeii.  Wenn  er  dann  für  ad  =  bei  auf  Att.  22,  4  ad  quiu- 
tum  lapidem  verweist,  so  mufs  man  billig  fragen,  ob  in  Verbindung  mit 
lapis  (Wie  mit  roiliariuin )  die  Präposition  apnd  ebenso  gebräoohlich  war 
wie  ad*  ileh  verweise  aveb  auf  Lup.  S.  389).  Att  10,  2  ad  (adventam) 
bedeutet  nach  Hayr  S.  1 1  gegen  hin,  nnmittelbar  ▼or.  —  Yon  einem  Zeit- 
raum, während  dessen  gaaser  Dauer  ein  gewisses  Ereignis  nicht  einge- 
treten ist  (S.  61),  spricht  noch  der  Terf.  des  Heldenbnches  im  Molken 
Ablatir:  Barn.  2,  5.  Hieher  gehört  auch  £p.  6,  6,  nur  dab  hier  Tis 
die  Stelle  der  Negation  vertritt.  —  Et  etiam  bei  Nepos  scheint  nn- 
sieher.  Lnp.  8.  890.  —  Ein  Unterschied  der  Bedentnng  von  igitnr  Ag. 
8,  8  n*  Att.  12,  1  (S.  59)  leuchtet  schwer  ein.  Übrigens  rooTs  bemerkt 
werden,  dafs  auch  der  verschiedene  Inhalt  der  beiden  von  U.  mit  ein- 
ander verglichenmi  Partien  das  häufigere  oder  seltenere  Yorkoromen 
manches  Wortes  zu  erklären  imstande  ist.  Nach  U.  (S.  60)  hat  Probus 
taber«  (sed)  im  positiven  Gegensatz  in  60— öl  Fällen.  Nppo-?  nur  !-2 
mal  in  Atticus.  Dies  erklärt  sich,  wie  IT.  selbst  beifügt,  zum  reil  daraus, 
dafs  die  verschlirnmerade  Bedeutung,  welche  im  Heldenbuch  nicht  selten 
mit  diesem  ^ed  verbunden  ist,  in  der  Biographie  des  Att!cii»>  wegen 
stfines  glücklichen  Lebenslaufes  wenig  zur  Anwendung  koinnn  n  konnte. 

Im  8  Abschnitte  (8.  üi— 66)  kommen  die  stilistisclien  Ver- 
schiedenheiten zur  Sprache.  Unter  den  veralteten  Nebenformen  und 
Coüitructiuneu,  welche  dem  sonstigen  Gebrauch  des  Probus  widei  »Lreiteu, 
wird  S.  63  u.  a.  Eum.  3,  4  qui  summam  imperii  poUrentur  angeführt 
Diese  handschriftliche  Form  dürfte  aber  denn  doch  nicht  mehr  in  be- 
deuten haben  als  Salaminam  Them.  2, 8  und  an  den  von  Halm  dort  an- 
gelllhrten  Stellen  und  Troexenam  ebendort  Auch  hegreift  man  nicht, 
wie  sich  s.  B.  die  Verwendung  des  Pron.  quisque  statt  quicnnque  Pel. 
2,  t  daraus  erklftren  soll,  dafs  der  Schriftsteller  in  dieser  Biographie 
•warm  werde  und  in  Schwung  gerathec  (8.  66).  Vfenn  U.  auf  die  ab- 
weichende Disposition  der  beiden  vitae  des  Gato  und  des  Atticus  hin> 
weist,  so  mufs  man,  wie  Lup.  S.  393  bemerkt,  bedenken,  wie  verschieden 
haben  und  drttben  der  Stoff  ist  Andererseits  seien  auch  in  den  ersten 
vitae  Ansätze  zu  einer  Disposition,  wie  sie  jene  beiden  haben. 

Wertvoll  für  die  Beurteilung  des  zweiten  Teiles  der  Unger'schen 

Schrift  ist  die  nach  Capiteln  geordnete  vergleichende  Gegenüberstellung 

der  sprachlichen  Übereinstimmungen  des  Cato  und  Atticus  mit 

dem  Foldherrnbuche  bei  Rosenh.  S.  753 — 758,  woran  sich  eine  Zu- 

sammeu-tpllung  gleicher  Gedanken  reiht.    Sehr  von  Bedeutung  ist  auch 

das,  'iv  i,  Gemss  als  Ergänzung  zu  den  die  sprachliche  Seite  ins  Auge 

fa-s^euden  Darlegungen  von  Lupus  beibringt.    Nachdem  er  S.  890—895 

des  Näheren  erörtert  hat,  dafs  Nepos  dieselben  Eigenthümlichkeiten  in 

der  geschichtlichen  Duiateiiuug  aufzuweisen  habe,  wie  der  Verf.  des 
late^bttidtt  für  AhMihiiMwiiMBKhaft.  LXXIL  M.  {VUL  H.)  7 


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98 


Coro.  Nepos. 


Heldenbuches,  die  Idealisierung  seiner  Helden,  die  geringe  Sorgfalt  in 
der  Benutzung  seiner  Quellen,  die  Irrthttmer  in  der  zeitlichen  Folge  der 
Ereignisse,  macht  er  anf  die  weitere,  im  Feldhermbache  wiederholt  sich 
findende  Eigenthflmlichkeit  anfinerksam,  dafs  an  das  Entferntere  ange- 
knttpft,  das  zunächst  Vorangegangene  aber  ganz  anfseracht  gelassen  ist. 
(YgL  anch  Mayr  8.  10). 

B.  Pretseh  erwlhnt  in  seiner  noch  zn  besprechenden  Abhandlnng 
(Zur  Stilistik  des  C.  N.  8.  7),  daft  auch  hinsichtlieh  der  Yerwendnng 
rhetorischer  Kunstmittel  ein  Unterschied  zwischen  dem  Feldherm» 
buch  und  jenen  beiden  vitae  nicht  nachzuweisen  sei,  ein  Umstand,  der 
«benCalls  gegen  die  Unger*8che  Hypothese  spr<M  ))p 

Zum  Gegenstande  einer  besonderen  riitt  rsuchung  hat  die  sprach- 
liche Seite  der  Frap'^  Anton  Mnyr  geniaclit  in  dem  oben  genannten 
Progrnr?!nianfsiit/(',  der  durch  Ungcrs  Sclirift  veraulafst  wurde.  Der  Verf. 
wollte  »im  tSpcciellen  die  grammatisclien  und  stiiistisehen  MomiMite,  welche 
die  beiden  Schriftstücke  (?)  verbinden,  lirrvorbeben  und  gelegentlich  die 
Unterschiede  io  ihrer  Bcdcntuiiü:  wurdigeu,  welche  U.  in  seiner  Abhand- 
lung aufstelltf.  S.  6.  Ks  ist  « iue  recht  tleiTsige  Arbeit.  Mau  gewinnt 
iu  der  Tliat  durch  die  Zusamuienstelluug  der  vielen  Gemeinsamkeiten 
und  durch  die  Erklärung  oder  Rechtfertigung  gewisser  Verschiedenheiten 
den  Eindraek»  dab  keiu  priucipielier  Unterschied  in  Sprache  nnd  Stil 
zwischen  den  beiden  von  U.  getrennten  Theilen  besteht  Von  Interesse 
Ist  die  Bemerkung  8.  U:  »Wichtiger  als  derartige  ZuAUigkeiten  ist  für 
die  Beurteilung  des  comelianischen  Stils  die  st&ndige  Vemachlftssigang 
der  Wiederholung  der  Präp.  bei  den  copnl«  Goigunctionen  et,  qae,  ae«, 
worauf  die  Belegstellen  folgen.  Beachtenswert  ist  auch  das  Aber  die 
Wortstellung  S.  14—15  Gesagte.  Wenn  es  S.  5  heiÜBt,  U.  behaupte, 
dafs  das  Heldenbueh  nicht  von  Nepos  herrühre,  sondern  einen  gewissen 
(?)  Hyginus  zum  Verf.  habe  und  dies  eine  keineswegs  neue  Behauptung 
genannt  wird,  so  ist  letzteres  doch  nur  für  den  ersten  Teil  richtig. 
Denn  vor  U.  hat  Niemand  an  Hyginus  gedacht  In  Betreff  der  Stelle 
Att  2,  4,  von  der  S.  10  die  K<  de  i>t,  ist  zu  bemerken,  dafs  Lup.  S  387 
zugesteht,  er  habe  dort  den  adversativen  Chiasmus  von  suis  opibii^  nnd 
inopiam  eorura  publicani  übersehen .  verleitt  t  durch  das  vürhergeheiide 
praeter  gratiam,  wozu  doch  auch  buani  zu  eriiiinzcn  >ei  Ein  analuger 
Fall  findet  sich  I.ys.  1,2  sui  cxercitus  und  modestia — adversariorum. 

Übrigens  ibl  dieser  Teil  der  Uulerbuchung  trotz  der  fleifsigen  Vor- 
arbeiten im  Einzelnen  noch  mancher  Ergäuzuug  fähig.  Es  liefse  sich 
nicht  nur  vom  Gesichtspunkte  der  Übereinstimmung  aus  noch  Verschie- 
denes nachtragen,  sondern  auch  noch  nfther  ausftkhren,  dafs  die  einzelnen 
Teile  des  Heldenbuches  selbst  untereinander  sprachliche  Differenzen  auf- 
zuweisen haben. 

Um  nun  im  III  Hanptteile  der  Schrift  den  wahren  Y erlas ser 
au  ermitteln,  geht  U.  von  einer  auf  Sueton  beruhenden  Notiz  des  Hiero- 


Com,  NepM. 


99 


nymns  im  Yorwoit  rar  Schrift  de  Tins  illnstr.  m  (S.  67  f)  und  fthrt 

(S.  68—72)  deo  indirecten  Nachweis,  d&h  von  den  dort  aofgezfthl- 
ten  vier  Literarbistorikorn  aufser  Nepos  aacb  Varro  and  Santra  fUr  die 

vorliegende  Frage  nicht  in  Betracht  kämen,  somit  nur  Hyginus  übrig 
bleibe,  drr  in  meinem  Werke  de  viris  illustr.  auch  Römer  behnndoit  babe« 

—  So  bestechend  nun  Ungers  Bewpisftlhninf;:  i<^t,  ebenso  notwendig  wird 
man  zugestehen  müssen  :  Je  mehr  sich  gegen  Hygin  wird  geltend  machen 
lassen,  desto  mehr  nuifs  die  Wahrscheinlichkeit  gerade  für  Nepos  steigen. 

—  Der  Atticus  des  Vorworts  ist  nach  U.  (S.  72f.)  entweder  der 
Freund  des  Ovid,  an  den  dieser  zwei  Gedichte  gerichtet  hat,  oder  dpr 
Rhetor  M.  Vi])sanius  Agrijtpa,  der  ursprünglich  den  Namen  Dionysios 
von  Pergamon  führend  durch  Vermittlung  des  Ägrippa  das  römische 
Bürgerrecht  bekam  und  in  dieser  seiner  neuen  Eigenschaft  die  >iameu 
seines  Gönners  nnd  Patrons  mit  seinem  bisherigen  Beinamen  Atticus  Tcr> 
band.  VieUeicbt  sei  aber  dieser  Atticns  mit  dem  Freunde  des  Orid  iden^ 
tisch.  Der  Biograph  des  Ampelius  und  Aurelius  sei  eben  Qyginas. 
Bei  jeder  anderen  Annahme  erg&beo  sich  nnlüsbare  Widerspräche  und 
Schwierigkeiten  (S.  73—76).  Gegen  diejenigen*  die  den  Hygin  als  Quelle 
des  Psendoanrelius  ansehen  (mit  ihnen  U.)  und  ihre  Ansicht  auf  die  mit 
Hygin  (bei  Gell.  VI  l)  fibereinstimmende  Erzählung  des  Psendoanrelins 
über  die  Wunder  ans  dem  Leben  d  ^  ü Heren  Sdpio  stützen,  bemerkt 
Rosenhauer  (8.  744),  dafs  sich  dieselbe  Erzählung  nach  der  ausdrück* 
liehen  Bemerkung  des  Gellius  auch  bei  anderen  Biographen  des  Scipio 
fand  und  also  bei  Nepos  ebenso  lauten  konnte;  auch  aus  der  Construc- 
tioQ  »latrare  aliquem«  könne  nicht  mit  Sicherheit  auf  directe  Benutzung 
geschlossen  werden,  da  dieselbe  nicht  dem  Hygiu  eigentümlich,  son- 
dern archai-ch  sei  nnd  auf  die  annalistische  Darstellung  zurückgehe,  aus 
der  sie  iu  die  Darstellung  auch  anderer  Biographen  tibergehcu  konnte. 
Für  Nepos  spreche  wohl  anch  das  Capitel  über  Hrutu>,  dessen  Worte 
hui  einen  r('{)iiblicanis(  heii ,  dem  Cäsar  feindlichen  <^uenenschriftsteller 
deuten  Im  folgenden  Abschnitte  (»Verhältnis  zu  den  Annalisten; 
Qnelleocitate«)  S.  76 f.  wird  nachgewiesen,  dafs  Hygiu  nicht  auf  die 
Annalisten  surttckgeht,  dafs  er  ans  späten,  abgeleiteten  Quellen  schöpft 
Er  zeige  auch  dieselbe  Neigung  zu  citieren  wie  Probus.  Es  folgen  zwei 
Abschnitte  ttber  die  Nachahmung  des  Cornelius  Nepos  (8*  76—78) 
und  ttber  die  Nationalität  des  Verfassers  (S.  78—88).  Die  »Nacb- 
ahmnagent  führen  aber,  wie  Lup.  8.  893 f.  bemerkt,  beim  Zusammen- 
sebnunpfen  der  Unger*schen  Verschiedenheiten  viel  näher  zur  Identität, 
als  dafs  wir  uns  geneigt  >iShen,  Nicht>Identität  des  Autors  anzunehmen. 
Die  Verwechslung  der  Scipionen,  von  der  früher  die  Rede  war,  wäre 
nach  U.  bei  einem  wissenschaftlich  gebildeten  und  literarisch  thätigen 
Nationalrömer  kaum  erklfirlich.  Dafs  die  Ausdrücke  fama  fernntur  und 
habiti  bunt  (Eum.  3,  4)  es  ungewifs  lassen,  ob  der  hohe  Ruf  römischer 
Tapferkeit  als  einer  unUbertrefiOichen  iu  den  Tbatsacheu  begründet  und 

7» 


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100 


Corn.  Nepos. 


Bicbt  yielleicht  «nf  Beehnung  des  Glückes  sa  setzen  sei,  dab  mithin  ein 
Fremder  ras  der  Stelle  spreche,  kann  nicht  zngegeben  werden.  Ich  ver- 
weise der  Eüne  halber  auf  Att.  13,  l  bonns  pater  famtlias  habitns 
est  (nach  Billerbeek  =  fnit),  raf  Ale.  11,6  baberetnrqiie  carissimus 
nnd  Phoe.  3,  9  existimabantar.  Die  fast  romfeindliche  Stimmang  und 
Färbung  des  Ham.  u.  Hann,  erklärt  Rosenh.  S.  750  mit  Recht  als  Folge 
des  schon  erwähnten  charakteristischen  Bestrebens,  die  Lichtseiten  des 
Jedesmaligen  Helden  in  übertriebenen  Lobsprüchen  hervorzuheben.  Um- 
gekehrt liege  ein  unzweideutiges  Zeugnis  für  das  Römertum  des  Ver^ 
fassers  darin,  dafs  derselbe  durchweg  griechische  Sitte  als  die  fremdlfiü- 
dische  der  römischen  als  seiner  v^itrrländischeii  entgegensetze.  (Vgl.  auch 
Lnp.  S.  399)  Auch  manche  Sonderbarkeiten  der  Sprache  fthren  U.  zu 
der  Vermutung,  dafs  das  RömertiiTn  df^m  Verf.  nicht  im  lilute  liegt. 
Hygin  sei  beiner  Erziehung  und  Bildung  nach  ein  Grieche  gewesen,  der 
griech.  Schriften  übertrug  und  verarbeitete;  dazu  passe  es,  dafs  der 
falsche  Probuä  eine  achtbare  Kenntnis  der  griechischen,  aber  eine  dürf- 
tige der  latcin.  Historiker  zeige.  Daher  das  Vorkommen  von  Grftcismen, 
die  Unrichtigkeiten  im  Gebranch  der  Tempora  and  modi,  die  Yermen* 
gung  von  si  und  coro,  die  Anwendung  von  esset  mit  Foturbedentung 
(Phoc  1,  S).  -  Dagegen  ISfst  sich  onn  (mit  Lnp.  S.  394)  geltend  machen, 
dafs  wir  raf  Gr&cismen  bei  allen  Römern  stofsen,  welche  nach  griechi- 
schen Torbitdem  oder  nach  griech.  Qnellen  arbeiten.  Ob  die  Terwen> 
dnng  des  Indicativs  in  Nebensfttzen  der  abhängigen  Bede,  die  Übrigens 
anch  bei  andern  Prosaikern  vorkommt,  als  Grftdsmns  zu  bezeichnen  ist, 
erscheint  fraglich.  Cum  quidera  (Hann.  2,  6)  ist,  worauf  Lup.  S.  395  auf- 
merksam macht,  zu  beachten  gegenüber  Liv.  35,  19,  6.  Derselbe  meint 
auch,  dafs  jenes  esset  einem  sit  der  directen  Rede  entsprechen  könne. 
Der  7  Abschnitt  (S.  83 — 87)  behandelt  Stand  un<!  Beruf  nnd  die 
geographischen  Kenntnisse  des  Hyginus  Unger  betrachtet  diesen 
als  blofsen  Oompilator.  Nach  Gemss  iS.  'A9r>)  spricht  gegen  üngers  Hy- 
pothese auch  der  Urnstaii  l.  dafs  der  Firklärer  des  Vergil,  der  gelehrte 
Grammatiker,  der  in  seinem  Horner  doch  sicherlich  Bescheid  wufste,  sich 
schwerlich  einen  solchen  Fehler  liätte  zuschulden  kommen  lassen,  wie 
den,  dafs  er  Dat.  2,  2  erzählt,  Pylämeues  sei  von  Patroklus  (statt  von 
Menelatis)  getödtet  worden.  Bei  Nepos  sei  ein  solcher  Fehler  nicht  auf- 
fallend, begehe  doch  Cicero  selbst  ähnliche.  Den  gleichen  Standpunkt 
nimmt  anch  Rosenh.  (S.  741  f.)  ein,  der  noch  beifUgt,  dafe  von  Hygin 
nie  mit  Geringschätzung  gebrochen  werde,  Aber  die  Mehrsahl  der  Werke 
des  Kepos  aber  tadelnde  Urteile  von  den  Alten  gefällt  werden.  Indem 
ü.  im  folgenden  (S.  87—91)  den  Sprachgebranch  der  Hyginus- 
fragmente  erOrtert,  betont  er  zunächst,  dafs  der  als  Verf.  des  Helden- 
bnches  angenommene  Hyginus  von  dem  unter  Tr^an  lebenden  Gramma- 
tiker sowie  von  dem  Verf  der  fabulae  und  der  astronomia  zu  unter- 
scheiden sei.  Bezüglich  der  aufgezählten  sprachlichen  Übereinstimmungen 


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Com.  l)»e|HM. 


101 


bemerkt  Liip.  S.  395.  Nppc»  h;Ut'  nicht  latpini'irh  schreiben  dnrfni, 
wenn  er  fast  alle  jfiie  hatte  veinieiJ'  ii  \v(»ii(Mi.  Der  Gebrauch  griechi- 
scher Fremdwörter  ist  bei  Hygin  uur  liiirch  petra  /u  belegen.  Interessant 
ist  auch  die  von  Lup.  S.  30«  constatierte  Thataache,  dafs  Hyginus  die 
VüU  U  angeführten  abbunderlichen  Ausdrücke,  die  einem  hüheren  üe- 
dankenäuge  ihre  Entstehung  verdanken  sollen,  gerade  iu  den  alleruttcb- 
terosten  Anseinandenetzuugen  gebraucht  Wie  im  9.  AbscbuiUe  (»Per* 
sönliehest  S  91—96)  aasgefbhrt  wird,  wurde  der  alsSoho  eines  8pa> 
Diere  in  Alexaodria  geborene  Hygions  noch  als  Knabe  von  Ciaar  nach 
Bom  gebracht,  wo  er  durch  Augostus  die  Freiheit  wieder  erlangte  und 
tnm  Vorstände  der  paUtinischen  Bibliothek  ernannt  wurde.  Die  onbe- 
daclit(  II  freiheitlichen  lusseraogen.  welche  er  tbeils  im  Heldenbach  ge> 
tban  habe,  theils  schon  frtther  gethan  su  haben  erklftre,  hfttten  ihn  in 
üngnade  bei  Augustus  und  dadtir  Ii  in  Not  und  Elend  gebracht,  weshalb 
er  genötigt  worden  sei,  seinen  Unterhalt  mit  ünterrichtgeben  zu  ver- 
dienen. Wie  käme  aber,  fragt  Rosenh.  S.  748,  er,  ein  Grammatiker,  zu 
ih  n  lieftigsten  Anu'riffen  gegen  die  bestehenden  Verhfl!tnis'>o,  unter  denen 
er  grofs  geworden,  tiir  die  verlorene  politische  Freiheit  der  Könn  r.  die 
fiir  ihn  als  Ausländer  wenig  Interesse  haben  konnte,  gegen  seinen  Pa- 
tronus,  dem  rr  Amt  und  Frriheit  verdankte?  Zur  Erklärung  der  Schick» 
salswenduug  läge,  wie  derselbe  im  Auschlulse  daran  au&führt,  die  An- 
nahme viel  näher,  dafs  Hygin  als  vertrauter  Frennd  des  Ovid  mit  in 
dessen  Sturz  verwickelt  wurde.  —  Hygins  Geburt  fällt  nach  U.  frühestens 
in  das  Jahr  690/64,  seine  Wirksamkeit  als  Grammatiker  um  Christi  Ge* 
bnrt,  das  biographische  Werk  vor  752/2.  Der  leUte  Abschnitt  (S.  97 
bis  100)  endlich  führt  den  Titel  »Hyginus  de  viris  illustribus». 
Nach  Ungers  Darlegungen  handelten  2  Bfleher  von  den  Oeachicbtschrei- 
bem,  2  von  den  KOnigen,  2  von  den  Feldherren  und  eines  von  den  im 
Frieden  berühmten  Männern.  Das  6.  Buch  falle  zwischen  734/20  und 
76V2,  das  von  den  griechischen  Feldherrn  kaum  vor  784/20,  wohl  um 
739/15.  ~  Nach  Lup.  8.  401  fttbren  die  Stellen  Eum.  6,  1.  Thr.  2,  4 
und  vielleicht  4,  1.  Ag.  4.  2  in  die  Übergangsseit  von  der  Republik  in 
die  Monarchie,  wo  alles  in  der  Gewalt  der  souveränen  Heerffthrer  und 
der  unbotmäfsigen  Soldatesca  stand,  in  die  Zeit  des  Cornelius  Nepos. 
Ähnlich  urteilt  Gemss  S  397;  die  angeführten  Stellen  könnten  nur  zur 
Zeit  der  bürgerlichen  Unruhen  geschrieben  '^pin  und  >elilüssen  jeden  Ge- 
danken  an  eine  Abfassung  während  der  ruhigen  Heftierunßszeit  iles 
Augustus  ans.  Kosenli  >  75!  f.  erinnert  auch  daran,  dal^  Meh  die  Klage 
über  die  derzeitige  Maiblosigkeit  de»  rümi--chen  Volkes  in  Ehrenbezei- 
gungen (Milt.  ö)  besser  für  die  Zeit  der  liepuhlik  und  einen  republica- 
nisch  gesinnten  Verf.  verstehe  als  für  die  Regieruugszeit  des  Augustus 
und  für  Hygin,  den  Freigelassenen  desselben- 

Wenn  im  Vorausgehenden  diejenigen  Momente  in  gedrängter  Über« 
»ieht  zttsammengefafst  wurden,  welche  gegen  Ungers  Hypothese  su 


102 


Com.  Nepoi. 


sprechen  scheinen,  darf  andererseits  nicht  vrrliohlt  werden,  daf«;  dieselbe 
von  anderen  Seiten  namentlich  in  ihrem  ni-cativen  Teile  volle  Zustimmung 
gefunden  hat  So  laFst  Ciarl)  \V(aneuer)  sein  l'rteil  in  die  Worte  zu- 
sammen: »Das  scheint  uns  der  Verfasser  klar  bewiesen  /u  haben,  dafs 
Nepus  das  uai»  erhaltene  Buch  de  excell.  ducibus  exterarum  gentium 
nicht  geschrieben  hat«,  und  A(dam)  £(ussner)  bemerkt:  >0as  Problem 
der  Neposfrage  sehemt  dareh.Ungers  glfta£enden  Schariiiinn  nnd  glftck- 
liefae  Combinaüon  gelöst«. 

Die  Beorteilnng  der  auf  umfassender  Gelehrsamkeit  benihenden 
und  mit  methodischer  Gründlichkeit  ins  Detail  ausgearbeiteten  Stndie 
wäre  eine  einseitige,  würde  man  nicht  auch  ihren  Wert  für  die  Kritik 
nnd  Erklärung  des  C.  N.  uoch  besonders  hervorheben.  Ich  verweise  in 
dieser  Beziehung  auf  die  Erklärung  der  Stelle  praef.  8  S.  15  u.  Att  3,  3 
8.  86 f.  —  S.  41  A.  2  wird  iucidere  Att.  20,  6  gerechtfertigt;  S.  43  A.  1 
omnium  Ep.  1,  4  gegen  die  Yermutun?  animi  geschützt;  S.  50  A.  1  das 
Fehlen  von  quam  vor  plurimis  beL'rntnit>t  Treffend  ist  das  S.  53  zu 
Ale.  11.  1  u.  Eum.  1,  4  über  et  im  letzten  Gliede  einer  usyndetisch  be- 
gonnenen Copulation  Bemerkte ;  beachtenswert  die  Verteidipnn»?  von 
itaque  Eum.  3,  6  S.  57  A.  1;  zutreffend  auch  das»  über  die  Stellung  von 
quoque  Aor.  6,  2  u.  Att.  18,  5  S.  57  A  4  u.  S.  58  A.  1  Gesagte  S  58 
A.  2  wird  ij)se  quo([ue  Att.  22,  2  in  Schutz  genommen;  S.  5".«  A.  l  quin 
etiam  .  .  .  instituit  Att.  1 1,  2  gegen  den  Conj.  bei  Nipperdey.  S.  60  A.  ü  u. 
3  wird  Lys.  3,  5  sed  in  sie  verbessert;  Att.  8,4  dab  handschriftliche  sed 
in  se  zu  Andern  vorgeschlagen.  S.  64  rechtfertigt  U.  die  Verbindung 
tum  iUis  temporibus,  Thras.  2,  4 ;  S.  78  A.  1  die  Überlieferung  namque 
Tersibus,  qul  .  .  .  Att  18,$* 

Die  Zahlen  in  den  Oitaten  bedürfen  mehrfach  der  Beriehtigong. 

Sonstige  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung. 

Sprachgebraueh. 

1)  Osthclder  Georg.  Beitrüge  sur  Texteskritik  des  Cornelius 
Nepos.  (Programm  der  K.  Stndienanstalt  Kaiserslautem  für  das  Schul- 
jahr 1878/79).    44  S.  8°. 

Der  Verf.  macht  Verbesserungsvorschläge  zu  10  Stellen:  1»  Ale. 
2,1  neque  plura  bona  nanci sei  2)  Ale.  6,  4  ut  nemo  tum  (oder  i am) 
fere  fnerit.  3)  Thras  1,4  ad  vires  animo^que.  Im  Fclppnden  wird 
hi.*  beibehalten  tnid  n]<  rihlntivus  limif  i  lidn:!  —  derartixe  Erfolge 
im  Kriege  anbelangt.  4)  Kum  5,1  tam»Mi  v  i  ni  niiiiuebant  i  rxlcr  noch 
lieber  vim  in hibebant).  5)  Harn  1.4  (loiiicuni  aut  iiiteriis>et.  G)  llam. 
1,5  ut  succumbente<m  pro)  patria  ipse  etc.  7)  Cato  2,3  et  mnltas 
[res]  novas  (d.  i.  neue  Straten).  8)  Att.  12,5  quod  in  (absente)  jirae- 
sertim.  9)  Att.  17,  3  quamquam  <nou>  omnes  ci  paremus.  lO)  Atl. 
19,  3  Caesarem  uuum  est  consecuta.  Vgl.  Gemss,  Jahresber-  VII  (1881 
8.  279-  282. 


Com.  Kepos. 


103 


Idi  kann  nicht  behaupten,  von  der  Richtigkeit  der  ausfllhrlicb 
begraiidetett  Vorschtege  ttberzeagt  za  sein,  da  ich  llberhaopt  deren 
Notwendigkeit  nur  teilweise  (wie  in  No.  8  nnd  10)  anerkenne. 

2)  Schmidt  W.,  Zu  Coruelii  Nepotis  viia   I  hrasybuli  I,  4  und 
II,  4.  (Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.  XVI  (1880),  S.  i8  16). 

Mit  ermüdender  Breite  sucht  S.  für  die  erstere  Stelle  scinn  ('on- 
jectur  seqne  his  plus  valuisse  <et  plus)  »iuüm  ducis  prudentiam  zu  bo- 
grOuden  und  will  an  der  zweiten  übersetzen:  »Denn  schon  damals  (»wie 
in  uuscrer  Zeit«,  denkt  sich  Cornel  dabei)  pflegten  in  Zeiten,  wie 
Jene  waren,  die  Patrioten  tapferer  für  die  Freiheit  zu  sprechen  ais  zn 
kftmpfenc. 

(Plnygers'  dnnfx\>r^ixo\f.,  Gobets  annotationes  nnd  Kans  epist. 
crit.  wurden  bereits  bei  der  Besprecbnng  von  Gobets  Aasgabe  erwähnt). 

3)  Kolisch  A  ,  Zu  Nep.  Dat.  8,  4f.  (Zeitschr.  f.  d.  Gyumaöiaiw. 

35  (1881).  S.  679) 

Terimitpt  Datamen  (für  pacem  oder  ad  pacem)  hortatus  est,  ut  cum 
rege  in  gratiam  amicitiamque  rediret. 

4>  V.  d.  Mey  H  W.,  (Mnemos.  N.  S.  IX  (I88U,  S.  266) 
verlangt  Att  13,4  a  K.  die  Umstellung:  et  potius  industria  quam  pretio 
parare  non  mediocris  est  diligentiae  (nach  Gemss,  Jahresber.  IX  (1683), 
S.  878). 

6)  Bitschofsky  R.,  Zu  Com.  Nep.  Ar.  2, 1  (Wiener  Stod.  IV 
(1882),  8.  827f.) 

sacht  nnter  Hinweis  auf  den  Sprachgebrauch  und  auf  eine  anatoge  Stelle 
bei  Appian  Gelt  2  (p.  46,  lOif  M.)  die  Haltbarkdt  der  fiberlieferten 
Worte  qoo  Mardonius  fiisos  barbarorumqne  ezercitns  interfectus  est  zu 
erweisen. 

6)  Kraffert,  Beitrage  zur  Kritik  und  Erklftrong  lateinischer 
Autoren  (Programm,  Aurich  1882,  S.  92 f.) 

erklftrt  sieb  £p.  8,  2  flkr  Halms  La.  sepulcro,  streicht  Eum.  II,  8 
imperii  nach  summa  und  Att.  3,  3  est  nach  natus  Ebd.  1,  2  liest  er 
elegant!  statt  diligenti.  Eine  Rückkehr  zu  aulgegebenen  Lesarten  em- 
pfiehlt er  Ep.  2,  2  dimiserit  und  Pel.  2,  4  quo  principes.  Phoc.  2,  5 
scheint  ihm  die  Umstellung  des  Satzes  sine  quo  .  .  .  possunt  nach  Piraeo 
est  potitus  notwendig.   (Kach  Gemss  a.  a.  0.  S.  860). 

7)  Reicbenhart  E.,  Zu  Gorn.  Nepos.  (BIfttter  f.  d.  bayer.  Oymn. 
XVm  (1882),  S.  895-397) 

Termatet  Hann.  8,4  <In>  quo,  was  Gemss  in  den  Text  aufgenommen 
bat  —  praef.  4  ad  lenam  oder  ad  lenonero.  Die  erstere  Termutnag 
rfthrt  von  Heusinger  her.  Sie  widerstreitet,  wie  Billerbeck  bemerkt, 
den  bpartanischen  Sitten.  —  Phoc.  4^  3  obvins  ei  fnit  Eupbiletns  keifst: 


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104 


Com.  Nepoa. 


»£.  Uli  ihoi  in  iva  Wege.  —  Cim.  2, 8  idem  <pnketor>  ist  nur  eine 
Modifikation  ▼on  Freodonberg^s  Toracblag,  der  imperator  einfligen  will. 
^  Att  12, 1  eondido  gibt  man  am  passendsten  mit  »Partie«. 

8)  Dr.  Schwenke  R.,  Über  das  Gpriiiidium  und  Gerunrlivum  bei 
Cäsar  und  Cornelius  Nepos.  (Beilage  zum  Osterprogramm  der  Real- 
schule 11.  0.  zu  Frankenberpr  i  S.    1882K    36  S.  4«. 

Die  Arbeit  verdient  Erwähnung,  weil  sie  einen  srcwissen  statisti- 
schen Wert  besitzt.  Der  erste  Teil  behandelt  das  Gerundium  als  I'rä- 
dicat  (S.  4—12),  der  zweite,  bis  zum  Schlüsse  reichende,  in  welchem 
die  Beselelinung  der  einzelnen  Abschnitte  ?erwirrt  erscheint^  das  Qemn- 
dinm  nnd  GemndiTnm  als  Attribut«  nach  den  Gasns  geordnet  Das  Yei^ 
hftltnis,  naoli  welchem  sich  die  aufgezählten  Qebranchsweisen  anf  das 
beU.  GaU.  (denn  nnr  diese  Schrift  Gisars  ist  snm  Yergleiche  heran- 
gelogen  worden)  nnd  aof  Nepos  verteilen,  ist  jedesmal  dnrch  Zahlen 
aasgedrUckt.   Simtiiche  Belegstellen  sind  ins  Deutsche  ttbersetst. 

Ree:  Pbil.  Rundschau  II!  (1888),  8.  304  -  800  Yon  Max  Hey- 
nachcr.  Leider  fehle  dem  Verf.  die  Kenntnis  der  Literatur  Ober 
seinen  Gegenstand.  Der  Ablativ  gratia  komme  bei  Nepos  nicht  nnr 
mit  dem  Gerundivum  vor  (p.  22):  Dion  10,  1.  Den  Ablativen  in- 
strumenti  (p.  33)  sei  hinzuzufügen  Cim.  4,  2;  den  mit  de  verbun- 
denen Gerundiven  (p.  34)  Them.  10, 4. 

9)  Bitschofsky  R.  (Zeitschr.  l  d,  6,  Gymn.  84  (1888)^  8.  000) 

tncht  dnreh  Belege  ans  Porphyrios  Gommentar  m  HoraUus  nachin- 
weisen,  dab  man  ans  den  Worten  des  Com.  Ncp.  Ep.  1,2  scimns 
mosicen  nostris  moribus  abesse  a  prindpis  persona  nicht  (wie  6.  F. 
ünger)  scfaliefiien  dftrfe,  » Prohns  t  habe  den  höheren  Standen  niclit 
angehört 

10)  Cipolla  Francesco.  Comelio  Nepote  e  le  scienze  natural!  (Riv. 

di  fil.  XI  (1883)  S.  372  -377) 

bespricht  mach  einer  allgemeinen  Einleitung  über  die  chrouica)  die  in 
der  Naturgeschichte  des  Plinius  erhalteueii  Stelleu  des  Corn.  Nepos, 
welche  Ober  die  Fischarteu  lupus  und  asellus,  tlher  die  verscliiedenen 
Sorten  von  Purpur,  über  Drosseln,  Storche  und  Kraniche,  über  deu 
afrikaniiehen  Lotos  und  Ober  den  onyx  handeln,  endlich  eine  bei  Jor- 
danis  sieh  findende  Notis  Ober  Britannien,  die  gleichfalls  auf  Com.  Nepos 
nrückgeht  Halm  bat  in  seiner  kritischen  Ausgabe  v.  X  1871  die  ersteren 
Stellen  unter  No.  16-20  den  PVagmenten  ans  den  exempla  einverleibt, 
der  Verf.  weist  sie  ohne  weiteres  den  chronica  an.  Deren  Inhalt  wird 
nicht  80  bunt  gewesen  sein,  wie  es  nach  den  Bemerkungen  auf  8  378 
seheinen  mnfs.  Die  Citate  bei  Plutarch  und  Pomponins  Mela  ent- 
stammen eher  dem  Buche  de  viris  illnstribus  nnd  einem  geographischen 
Werke  des  Schriftstellers. 


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Cofii.  Nepos, 


105 


11)  Cornelissen  J  J.  (Mnemos.  N.  S.  XI  (1883),  S.  232—236) 

bringt  aU  Ergebnis  einer  kritischen  Nachlese  za  Cob»'ts  Ausgabe  lüigende 
Vermutungen:  Praof.  8  sed  (de)  bis.  —  Milt.  7,  3  ab  oi)puguatis  (f.  oppi- 
danis).  —  Theiii.  K3  nisi  (f.  sine)  sumraa  indiistria.  8,3  gentis  (f. 
eius)  priocipes.  -  Ale.  ü,  4  ferreus  (f.  feriis)  i.  e.  duriis  et  immiseri- 
cors  Ist  auch  von  Iwan  Müller  vorgeschlagen  (nach  Gemss,  Jahresber. 
VII  (1881),  S.  280).  —  Thr.  2, 1  capnt  (i.  e.  fons  et  origo  f.  robur) 
Ubertatis.  -  Dion  7,  2  averteret  (f.  amHteret)  optimales.  —  Timoth. 
8,5inobiIi8  ae  versatiUB,  invidus  etiam,  <ubi>  opulentia  in  crimen 
Yocabatur.  —  Dat.  10,3  nt  inimicuni  (f.  infioitum).  —  Ep.  3,2  <et> 
swisehen  eelana  und  qnod,  ferner  [ex  hoc  . . .  arbilrabatur J  getilgt  8, 2 
<at>  in  iudtcinm  venit  —  Pel.  2, 4  (ab  boc  initio  percalsa]  als  Wieder- 
hoinng  ans  dem  frttbereu  getilgt,  femer  neqne  <id>;  4, 1  ceterae  Toro. 
4:  3  (secunda].  —  Ag.  8, 1  mal  ig n am  (i.  e.  nimis  parcam  et  invidam  f. 
maieficam,  des  Gegensatzes  halber).  —  Enm.  8,6  arcte  <f.  atque)  tennit. 
8,1  {hiematnro]  das  erstemal  zu  tilgen,  ebenso  Att.  22,2  das  erstemal 
[qooque]-  —  Timol.  3,  5  ceteri  [reges]  imperio  petieront  (f.  potuerunt). 
—  Hann.  3,4  inga  (f.  loca)  patefecit.  5,2  dispalatwin  ^misit  (f.  dispa- 
latam  immi&it);  9,3  domi  statait  (I.  abiicit).  —  Att  13,2  plus  moUs 
(f.  salis). 

12)  Lohr  Friedrich,  Zur  Schlacht  bei  Marathon  (Jahrb.  f.  Phil. 
127.  Bd.  (1883),  S.  522  —  626). 

Es  handelt  sich  um  die  bekannte  Stelle  Milt.  5, 3.  Nach  Lohr 
soll  in  dem  eingeschobrnen  Satze  namque  arbores  miiltis  locis  erant 
rarae  gar  nicht  gesagt  sein,  dafs  nur  hie  und  da  ein  lianm  stand,  son- 
dern <lie  arbores  seien  rarae  genannt  im  Gegensatz  zu  dem  dicliteu  (rc- 
sti  iipjpp  das  sich  die  Hügel  hinanzog  Da,  wu  der  fette  Hoden  der  Ebene 
beginne,  vsuchsen  fruehtbringende  Hänme,  und  solche  stünden  natnrgemftfs 
in  kleinen  Abstfinden  von  einander.  Fasse  man  das  Adjectivnni  in  die- 
sem Sinne,  so  verliere  auch  der  Zusatz  multis  locis  alles  Aiistörsige. 
Weiter  betont  L  gegenüber  Duuckcr ,  dafs  man  nicht  notwendig  anzu- 
nehmen brauche,  Nepos  lasse  die  Perser  angreifen.  Es  habe  gewifs 
weder  Epboros  noch  Nepos  berichten  wollen,  dafs  die  HSlfte  des  persi- 
schen Heeres  vor  Beginn  der  Sehlacht  eingeschifft  gewesen  sei.  Ferner 
wird  von  der  Teileahme  der  Reiterei  an  der  Schlacht  gehandelt  Datis 
habe  die  Athener  zn  reizen  versucht,  indem  er  einen  grofsen  Teil  seiner 
gefhfditeten  Reiterei  einschiifte. 

18)  Georges  K.  E.  (Jahrb.  f.  Phfl.  129.  Bd.  (1884).  8.  368) 
schätzt  flanmae  vim  tr&nUit  (übersprang)  Ale.  i  u,  5  durch  Firmic.  math. 
8,  6  S.  217  P.  qni  saltu  quadrigas  transeat  (G.  hatte  sich  Philol.  82, 91 
für  transilnit  erUftrt). 

14)  Madvig  J.  N.,  adversaria  critica,  vol.  III.   Hauniae  1884, 
p.  S07; 

Cim.  4, 1  eis  rebus.  Diuu  9,  6  iilyrici  cubtodes.  5  [dictum  est]. 


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106 


Oorn.  Nepos. 


Chabr.  1,2  fidentem  <videns>.  —  Timoth.  3,  5  ob  eamque  rem  nobili- 
baa  advemrius,  invidiis  etiam  potentiaa  (eorum,  qui>  oder  blcfs  <qui> 
—  Eum.  3,  4  mmmi  ioiperii.  —  Hann.  5,  4  satis  erit  dicte.  —  Att  8, 8 
haberet  et  dorn  in  am.  Die  Worte  in  §  1  qnod  nonnulli  ita  interpre- 
tantur  cet  seien  echt.  9,  6  simulqae  apparere. 

lö)  Polle  Friedrich  (Jahrb  f.  Pbil.  131.  Bd.  (1885).  S  560) 
verlangt  Paus  3,  1  non  »tolida  (f.  callida)  srd  drmcnti  ratione  =  nicht 
blofs  iu  thOrichtpr,  sondern  in  wnlin^^iuniKor  Wei-f\    Diese  Vermutung 
bat  Flpckei^pn  in  den  Text  anfcenommeii.    (ihngeus  ist  zu  vergleichen 
Lupus,  Sprachgebr.  S.  200,  und  üstheider,  Beitr.  S.  7. 

16)  Radtke  Gustav,  (ebd.  8.  804) 

tritt  in  eingehender  Begründung  flir  ezire  (et.  exiret)  Ep.  4,  4  ein.  Wie 
Fleckeisen  anmerkt,  steht  diese  Emendation  bereits  in  mehreren  alten 
und  neuen  Ausgaben.  Vgl.  aber  Nipperd.  za  d.  St.,  n.  Hann.  7,  2. 

17)  .IiireuKa  H-,  Zu  Coro.  Nep.  Milt  5,3  (Wiener  Stud.  Yiil 

(188«),  S.  löyf.) 

meint,  daf>  allf  Fehler  der  Stcdle  sich  mit  einem  Schlage  beseitigeu 
lassen,  wenn  man  annelimo.  dafs  proelium  coinmiserunt  ein  uugehori^'er 
Zusatz  sei,  welchen  ein  Leser  den  Worten  6.  3  narnqtip  huic  Miltiadi  .  .  . 
isquc  hortaretur  milites  proeliuraque  committeret  zulieb  iu  ,deu  Text 
gesetzt  habe.  Er  vermutet  demnach:  Dein  postero  die  aciem  regiune 
instruxerunt  non  apertissima.  (Zugunsten  der  Überlieferung  Iftfst 
sich  auf  Att.  2,  l  namque  Anida  .  .  .  verweisen). 

18)  Maebly  J.,  Zur  Kritik  lateinischer  Texte.    Basel  188& 

42  8.  4«. 

Die  Schrift  enthält  8.  Uf.  folgende  Vermutungen  su  Corn.  Nepos: 
Them.  7,  6  ^quia)  aliter  illos  nunquam  in  patriam  essent  recepturi.  Doch 
vgl.  Tanger  S.  80.  —  Paus.  3.  1  ibi  non  (modo  nnn)  callide  (occuluit) 
sed  dementi  ratione  cogitata  patrfecit.  Vgl  das  oben  Bemerkte  Ale. 
2,  3  in  quorum  amore,  quoad  licitum  est  <in  re)  odiosa.  So  hatte  be- 
reits Bergk  (Philol,  XVI  624)  vermutet.  Halms  Interpunction  und  Er- 
]durung  vordient  alle  Beacbtung.  Thras  4,  2  uam  jiarva  munera  diu- 
tina,  lücupletia  non  prospera  (glückbringend)  esse  consuerunt.  Zugun^^ten 
des  überlieferten  prüj>na  sprechen  Verbindungen  wie  proprium  ac  per- 
petuum  (Cic  imp  Cu.  Pomp.  16,  48),  pereune  ac  proprium  (p,  red.  in 
sen.  4,  9).  —  Cou.  2,  2  hunc  adversus  Pbarnabasns  habitus  quidem  est 
Imperator,  re  {autem^  vera  exercitui  praefuit  Conon.  Die  adversative 
Bedeutung  von  quidem  ist  vOlIig  gesichert  durch  Phoc.  8,  8  und  Hann. 
2,  6.  ^  Eine  Umstellung  wird  auch  vorgenommen  Ag.  6,  2  se  quoque 
id  fieri  (so  bereits  die  ed.  Vulpiana  n.  Gemss)  oder  vielleicht  se  quoque 
fieri  id  debere  animadvertisse.    Ich  verweise  aber  auf  Dnger  S.  87 


Coro«  NspoB. 


107 


A.  4.  —  Ap.  1.  3  horura  <unnm)  ex  altora  in  alteriiis  familiao  lociim 
fi^ri  nou  licebat.  -  Euni.  2,  2  data  c^t  Etimeui  Ca|»pa<l(M  ia  >ive  potius 
dicata.  —  Eum.  9,2  nam  quod  diebuss  quinque  hosti^  ti  ansegisso 
(zustande  gebracht  haben)  posset.  Timol.  3,  5  nam  quod  crteri  reges 
iroperio  optinuerunt,  hic  benevolentia  tenuit.  —  AU.  9,  7  sui  <vir> 
kdicii.   Vgl.  Nipperd.  zn  Ag.  8,  2. 

19)  Anspach  Eduard,  Zu  Com.  Nepos  (Jahrb.  f.  Phil.  185.  Bd. 
(1887),  S.  568-666  und  187.  Bd.  (1888),  S.  706-709). 

Milt.  5,  8  werden  die  Worte  proelinm  coromiserant  gleieh  nach 
postero  die  gestellt,  nach  altitiidine  wird  ipsi  eingeschoben.  —  Them. 
3,  8  wird  vermutet  Graii  (st  hic)  etsi.  —  £p.  10,  1  inaleqne  enm  ille 
eo,  wodtni  ))  eine  m  gro&e  Häufung  von  Pronom.  entsteht,  während  das 
(iberlieferte  in  en  echt  comelianiscb  ist.  Die  Bemerkung  gegen  die  ver- 
suchte Umstellung  des  Satzes  qnod  .  .  relioqueret  ist  vollkommen  richtig. 

-  Der  Vorschlag  Timol.  I,  3  ^ipse)  posset  esse  steht  bei  Fleckeisen  im 
Texte  —  Att.  5,  4  talium  virorum  copulaf/o.  P.  4  ^e^^e  neque  oder  se 
autem  Tipque.    Für  das  asyndetische  se  tritt  auch  Unger  ein  S.  60  A.  3. 

-  Th  iij  7,2  soll  nach  haberetiir  Pnnkt.  nach  pxplorarent  Komma  ge- 
setzt ucrdnn.  So  sei  es  nicht  ?i()ti^.  den  Satz  «jiiilui»  tides  liahf^rHur 
Pinzuklairinieni.  Im  Foltzonden  s\in\  nach  liandx'hrit'rlichen  Spuren  her- 
gestellt interea  se  fnlei  praedeni  retinerent  unter  Hinweis  auf  Diod. 
XI  40.  Cim.  2,5  l»uiu^  (st.  bis)  ex  munubiis.  Vj^l.  aber  Nipperd. 
zn  Dat.  9,  3  und  zu  Att.  15,  2.  Gemss  zu  Con.  4,  l  id  (=  eins  rei)  ar- 
bitrinm.  Aneh  wftre  die  Beziehung  des  Gen.  anklar.  -  Ep.  a,  %  Mmi- 
cOTHQi  ferens  ininrias  nnd  commode  taeens  (st  commissa  Celans).  Zn- 
treffend  ist  das  gegen  quod<qne>  oder  <et)  quod  Bemerkto:  Die  ganze 
Satzbilduttg  spreche  dagegen.  —  8.  5  nro  amici  nnbüis  filia  (st  qnae) 
.  .  .  coUocari  non  posset.  ~  8,  6  ad  qnem  aera  perveniebattt  (st  oa 
res  —  bat)  —  4,  6  quomm  separataro-  ~  9,  1  magna  <facta>  caede, 
nach  Lambin.  ^  Pel.  6<,  I  conflictatas  antem  est  multum  (st  com)  ad- 
versa  fortuna.  Aber  einerseits  ist  cum  durch  die  von  Nipperd.  ange- 
ffthrten  Beispiele  gesichert,  andererseits  wechselt  die  Constmction  auch 
bei  anderen  Verben,  wie  detraho,  implicor,  infero.  Nipperd.  zu  Timol. 
5,  r^.  Luidi^.  Sprachgebr.  S.  40 f.  --  Ag.  3,  4  .Tam  (st.  hnic)  cum  tempus 
esset  Visum.  5.  2  illa  mnltitutlirie  sei  als  Ablativ  drs  Preises  zu  fassen: 
».lene  hinfremnrdete  Mpiiti*^-  hatte  der  Preis  sein  können  für  die  Bestra- 
fung der  Per;>erB.       Eum.  1,1  fuis>et  (st.  huius). 

Them.  2.  4  bella  coguitura  est  Persarum.  cum  (st  Persico.  nam 
cum)  mit  peandcrter  Interpunction  So  hatte  man  frliber  allgemein  in- 
terpuügiert,  aber  zugleich  nam  g*  tilgt,  was  nicht  ^^auz  di  r  handschrift- 
licben  Grundlage  entbehrt.  —  10,3  in  quo  est  mortuus  (st.  sepultus). 

-  Ale.  8,  2  si  vellent  <s  e  recipere)  oder  noch  besser  si  <recipere  se> 
veUent,  se  eoactomm  spopoudit    11,5  ^lorum  (st  Aorum)  siciniitatnm 


108 


Coro.  Nepof. 


oonsnetadinem.  Ebenso  sei  das  Pronomen  zu  indem  £p.  5,  5  at  hic 
(st.  Ule)  tdesine«  inqnit  Indes  ist  gerade  der  Weehsel  von  liie  n.  iUe 
flkr  Nepus  cfaarakterietiseh.  Man  vergleiche  Pans.  1,  If.  4, 2  f.  4,4.  Ale. 
1,1.  6,8.  Con.  a,8.  Pel.  8,1  f.  Phoc.  1,8  f.  Timol.  6,1  f.  Hann.  9,8.  — 
Eom.  6, 1  hnnc  (8t  hic)  qui  desemerant  d.  h.  diejenigen,  welche  den  Anti- 
pater  im  Stiche  gelassen  hatten.  -  Thras.  1,  4  abit  res  a  consilio  {dncnm) 
ad  viees  (ohne  reruro)  ?imque  pagnantinm  =  die  Schlaeht  hftngt  nicht  mehr 
ab  von  der  Einsieht  des  Feldherrn,  sondern  es  Icommt  nnn  an  anf  die 
Wechsel  nnd  den  Ansturm  der  Kämpfenden.  Die  Vermutung  vices  » 
partes,  munus  rührt  von  Claud.  Puteanns  her.  Vgl.  van  Staveren  und 
Billerbock  z.  d.  St.  Für  die  Weglassung  von  rcnim  spricht  sich  auch 
J.  M.  Sto\va<;ser  ans  Zeilschr.  f.  d.  ö.  Gymn.  36  (1885),  S.  36  -  Dion 
9,  4  at  illuffi  <st.  illi);  9,6  namiinc  illiiis  ipsins  cn««to(ips  (st.  illiip>i); 
ipsius  hatto  ^chon  LIalm  vermutet.  Quod  wird  gegen  Aiulresons  quoad 
in  Schutz  genoraiuen.  --  Au  3.  3  in  ^variis)  exercitatiouuin  geueribus. 
Ahnlich  Andresen  in  rxorc  gen.  (onuiibus);  ö,  2  bostium  ^Lacedaeinouii) 
Agesilaij  duce  cecidisserit  —  als  die  Lacedämonier  unter  Anführung  des 
Agesilaus  zehntausend  Feinde  nieiiergehauen  hatten.  —  Timotli.  2.  a  ea 
(st.  sie)  iuxta  po^ita^  nämlich  filii  statua  iuxta  patris  statuam.  4.  a  '(uam) 
patriae»  wo  Fleckeisen  enim  eintUgt.  —  £p.  5,3  quo  (st.  quod)  eos  a 
hello  avocas  =  du  tauschest  deine  Mitbürger  mit  dem  Worte  (SaUe). 
mit  dem  du  sie  vom  Kriege  abrufst.  -  Iph.  i,  4  idem  genus  lorieamm 
mutans  pro  sertis  atqoe  aSneis  linteas  dedit. 

20)  Böhme  Wilhelm,  Zu  Cum.  ^epos  (Jahrb.  f.  Pbü.  135.  Bd. 

(1887).  S.  566—572). 

Them.  4.  1  sei  captum  hinter  idque  tu!  r  nacli  defeudentibus  ein 
zuschieben.  6,  5  cum  satis  in  altitudineni  rniiri  exstructi  vider^ntTir, 
teilweise  nach  Tlepi  wa^en.  —  8,  n  Naxum  <de)ferrelur.  -  10,  l  omne 
id  (St.  illud)  tenipus.  —  Ar  *2,  2  seien  die  Worte  et  aequitaüs  ein 
Glossem.  Ebenso  urteilt  A.  Russner  Wocbenschr.  1-  klass.  Phil.  II  O^^^^ 
S.  60.  —  Paus.  2, 6  accusatu^  (proditionis)  capitis  ahsolvitur.  -  Lys. 
4,  1  die  Worte  deque  ea  re  accurate  scriberet  seien  zu  tilgen.  —  Ale 
7,  3  wird  der  Satz  ne  .  .  .  concupisceret  als  Glossem  betrachtet.  9,  3 
soll  vectigalis  getilgt  und  au  dessen  Stelle  quotannis  eingeftkgt  werden. 
Der  flberlieferte  Ausdrut^k  wird  gestfitst  durch  Con.  4, 6.  Timoth.  1,  2.  — 
10,6  wird  muliebri  getilgt,  ebenso  Thras.  1,6  plurimornm  rso  auch  bei 
Oemss)  und  Dion  6, 6  quae  .  .  .  potestate.  -  Iph.  2, 4  quemadmodnm 
qnondam  Fahiani  milites  (rohur  oder  robora  populi)  Romani  appellati 
sunt.  ~  Ghahr.  3«4  carebat  (st  aberat»  Äthenis.  Über  den  Gebrauch 
gleicher  Wortformen  hei  Nepos  handelt  Nipperd.  su  Dat  5,6. 

21)  Dr.  Gemss  Gustav,  Zur  Reform  der  Textkritik  des  (3onielius 
Nepos.  (Wissenschaftliche  Beilage  xum  Programm  des  Königlichen 
Luisen^Gymnasiums  au  Berlin.   Ostern  1888).  80  S.  4^ 

Eine  sehr  verdienstliche  Untersuchung.  Der  Yert  nimmt  die  nett 


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Cknn.  N«poa. 


109 


Liügerem  vernachlässigte  B'iage  nach  dem  Werte  und  ge^enseitigeu  Ver- 
hältnisse der  verschiedenen  Handschriften  und  Drucke  wieder  auf.  Da- 
bei geiaugt  er  zu  folgenden  Grundsätzen  fUr  die  Kritik  dei  Textes  S.  25  f: 
1 )  P  ist  unbedingt  die  wichtigste  Handschrift ;  sie  stellt  die  älteste  nach- 
weisiwre  Oberliefemngsflchfeht  dar.  2)  Die  UltrajfCtiiia  kommt  denelben 
am  oichsteiL,  nftber  als  A.  8)  Zur  Herstellong  der  richtigeD  La.  ist 
neben  ABR  die  H-Classe  als  gleichberechtigt  heranzuziehen;  aber  auch 
die  anderen  Handschriften  und  eisten  Ausgaben  sind  zu  berQcksichtigen. 
4)  Schon  der  Archetypus,  ebenso  auch  ihr  sich  die  den  einseinen  Recensio- 
nen  zngrande  liegenden  Handschriften  haben  Erweiterungen  erfahren,  in» 
dem  Randbemerkungen  und  zwar  nicht  blofs  Erklärungen,  sondern  auch 
Inhaltsangaben  und  andere  Recensionen  in  den  Text  eindrangen. 

Auf  Grund  dessen  werden  folgende  Stellen  behandelt:  Ale.  7»  8.  10,  2. 
Cliabr.  3,3.  Timoth.  3,4.  Dat.  8,5.  Ep.  7,1.  Them.  8,2.  Paus.  3,1. 
Eam.  11.3  Ham.  1,4.  Die  Annahme  der  von  dem  Verfasser  entwickel- 
ten Grundsfitze  =;tpl1t  den  äufserst  verlockenden  Vorteil  pines  bei  weitem 
glatteren,  veremlai  hten  Textes  in  Aufsicht,  läfst  uli'  i  aiulcrerseits  eine 
gewisse  ünsicherlieit  d^r  Entsclieiduni:;  im  einT^elnen  Falle  befürchten, 
indem  sowohl  das  ekit*ktiselie  Verfahren  wie  aucii  die  ausgedehnte  An- 
nahme von  luterpolatiinu  n  dem  subjektiven  Frinessen  des  Einzelnen  ziem- 
lich freien  Spielraum  gewährt.  Diese  Gefahr  wird  dort  noch  vergröfsert, 
wo  die  Einstimmigkeit  der  haudschriftiichcn  Überlieferung  keinen  festen 
Anhalt  bietet.  Ich  wähle  als  Beispiel  Ep.  7, 1.  Der  Verf.  recoastruiert 
folgenden  Wortlaut  der  Stelle:  cuins  errore  eo  esset  dedncta  res  nt  etc. ; 
wie  in  der  That  auch  andere  Kritiker  gans  fthnlich  schon  Iftngst  gefoi^ 
dert  haben.  BaCi  aber  zur  nftheren  Erklärung  dieses  im  Lateinischen 
so  geläufigen,  ohnehin  leicht  verständlichen  Ausdruckes  ao  den  Rand  sei 
geschrieben  worden  illa  militum  oder  gar  illa  multitudo  militum,  das 
dann  in  den  Text  kam,  snm  Teil  unter  Verdrängung  des  Ursprung» 
liehen,  scheint  mir  der  inoeren  Wahrscheinlichkeit  zu  entbehren.  Eber 
deuten  die  verschiedenen  Lesarten  der  Handschriften  folgenden  Stufen- 
gang der  Corruptel  an: 

illa  multitudo  militum  (Dan.  P  )  und  mit  umgekehrter  Wort- 
I  stcllunf?  mil.  mult.  im  Leid. 

iU&  muiitum  (A),  eutstaudeu  durch  »Zusammenscbreibung«. 

r 

^res)  illa  militum  (BRM  u.  die  gesamte  andere  Überlieferung) 

mit  Einfügung  eines  Substantivs  der  allge- 
meinsten Bedeutung, 
res  milituni  ^Ultr.  und  ed.  Oxon.)  mit  Tilgung  des  nicht  zu 

rechtfertigenden  Pronomens. 
Der  biedurch  als  ursprünglich  sich  ergebende  Wortlaut  der  Stelle: 
cuius errore  eo  esset  deducta  illa  multitudo  militum,  ut  omnes 
de  Salute  pertimescerent  erhält  seine  StQtze  durch  Ham.  2, 4  is  noa 
lolnm  ho  st  es  a  muris  Garthagims  remoTit,  cnm  amplius  centnm  milia 


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110 


Corn.  Nepos. 


facta  esseiit  armatorun].,  sed  ctiam  eo  codi  pullt,  ut  locurum  aDgustiis 
clausi  plures  fame  quam  ferro  interirent  Der  Uaterschied  besteht 
nur  darin,  dab  im  ersten  Falle  (wohl  ans  stilistischen  Gründen)  die 
passive  Gonstruction  gewählt  ist. 

Es  wftre  lebhaft  zn  wünschen,  dafs  derartigen  Untersacbvngen  eine 
gröfsere  Anfinerksamkeit  sagewendet  würde. 

22)  Bitschofsky  R.  (Zeitschr.  f.  d.  0.  Gymn.  40  (1889),  S.  493 

bis  495) 

sucht  für  zwei  Stellen  die  Richtigkeit  der  Überlieferung  darzuthun.  Zum 
Schutze  von  Theni.  G,  5  cum  satis  altittido  muri  pxstructa  videretur  wird 
namentlich  auf  Valer.  Maxim.  VH  0.  ö  verwipseu.  Die  viel  angefochteue 
Stelle  Tel  'j.  5  wird  auf  Grund  andt  icr  Cunstruction  übersetzt:  »Jene 
zwölf  also,  dtren  Führor  Prluiiida««  war,  giengen,  um  bei  anbrechoudem 
Abend  nach  Theben  g(dany:en  /u  koinieu,  wenn  hie  bei  Tage  von  Athen 
weggegangen  wären,  mit  Jagdliuudeu  weg,  wobei  sie  Netze  trugen  und 
ländliche  Kleidung,  um  unterwegs  weniger  Verdaclii  zu  erweckenc.  Zum 
Schlüsse  wird  darauf  hingewiesen,  dafs  die  vorliegende  Anordnung  und 
Verbindung  der  einzelneu  Sätze  fUr  die  vitae  des  Corn.  Nepus  besonders 
charakteristisch  ist. 

23)  Derselbe  vermutet  Att.  9,7  eins  (rei  causa)  reprehendeba- 
tur.  Der  gleiche  Anlaut  macht  den  Ausfall  der  eingeklammerten  Worte 
leicht  erklärlich.  (Vgl.  Horn.  Nepotis  vitae  selectae.  In  usum  schoia- 
mm  ed.  R.  Bitscbofäky.   Viudob.  1889.   Praef.  p.  III.) 

24)  Gern  SS,  Eine  neue  Handschriftenklasse  des  Com.  Nepos  (BerL 
pbil.  Wochenschr.  XI  (1889).  S.  801—804) 

führt  die  wichtigsten  Lesarten  zweier  Handschriften  anf,  welche  die  vitae 
in  einer  von  der  gewöhnlichen  abweichenden  Reihenfolge  bringen,  nim- 
lich  des  mit  £  bezeichneten  cod.  Strozzianus,  einer  Pergamenthandsehrift 
aus  dem  16.  Jahrh.,  und  des  Vindobonensis  8159  (V),  einer  Papierfaand» 
Schrift  desselben  Jahrhunderts,  deren  Text  auf  eine  R  nahef^tehende  Be> 
cension  hinweist,  mit  Hinzuziehung  einer  Pergamenthandsehrift  Man.  laL 
71  der  kgl.  Bibliothek  in  Berlin  in  Octavformat,  mit  a  bezeichnet  Gemss 
behauptet  keine  directe  Abstammung  von  V  aus  2\  sondern  begnügt  sich 
damit,  die  enge  Verwandtschaft  beider  Handschriften  zu  betonen.  Dann 
erörtert  er  kurz  die  Frage,  ob  V  Ja  von  irgend  welcher  Bedeutung  für 
(lio  Texte?constituiening  seien,  und  ob  wir  jene  beiden  Handschriften  als 
interpolierte  anzusehen  haben.  Es  sei  kein  Grund  vorhanden .  von  der 
2-klasse  ah  einer  interf)<>lierten  Handschriltenklasse  zu  sprechen.  Kr 
trage  kein  liedeuken.  gewisse  Lesarten  derselben  in  den  Text  aufzu- 
nehmen. Jedenfalls  sei  sie  für  die  Geschichte  des  Textes  wichtig.  Eine 
T'ntersuchnng  über  ihren  Zusammenhang  mil  den  Excerpta  i'ataviua  be* 
ixait  sich  Geniäs  vor. 


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Com.  Nepoa. 


III 


25)  Michaelis  H.  C.  (Mnemos.  N.  S.  XVII  (1889),  S.  171) 

vermutet  Ep.  5,6  ego  contra  cum  (st.  ea,  suocessiv  entstanden  aus  cü, 
ca,  ea)  una  urbe  nostra. 

S6)  Sysnenberg  Textkritische  Bemerkniigen  ta.  Com.  Nep., 
au  Fmska  Vetenskaps— Societetens  FOrhandlingar,  B.  XXXI  (1889). 
Sonderabdrack  Helsingfors  1889. 

Hierüber  verweise  ich  auf  Gerass,  Jahresber.  XVIIl  (1892),  S.  109  f. 

27)  Gercke  (vgl.  den  Bericht  über  die  Verhandlungen  derareUo- 
logischen  Gesellschaft  in  Berlin,  Barl.  phil.  Wochenscbr.  X  (1890), 
S.  1127  f.) 

▼enontet  Att  8,2  ipsi  et  Fidei  (fftr  FIdiae,  wie  in  dem  allein  maTs^ 
gebenden  cod.  Gndianus  166  ftberliefert  sei.)  »Denn  der  ans  Darstellun- 
gen nnd  Inschriften  auch  sonst  belouinten  GOttin  der  Treue,  der  Pistis, 
hatten  die  Athener  allen  Grund,  dal&r  dankbar  zu  sein,  dafs  Atticus  der 
Stadt  seine  Zeit  (4,3)  und  sein  Geld  (2, 4-— 6)  zufnite  kommen  liefs, 
weshalb  sie  ihm  auch  wie  einem  hvhvn  Beamten  (vgl.  4,2),  als  er  end- 
lich von  Athen  schied  (4,  6),  das  Geleit  gabnnf .  Dir  gleiche  Vermutung 
hat  bereits  Lipsius  ausgesprochen.   Vgl.  Biilerbeck  2.  d.  St  u.  laxeJÜiap, 

28)  Peters  Joannes  bringt  in  den  seiner  Dissertation  De  C.  Ya- 
lerii  Flacci  vita  et  earmine  (Regimonti  1890)  angehängten  theses  die 
Yennntnng:  Ep.  3, 4  caruit  facnltatibns,  sed  (st.  fide)  ad  alios  snblevan- 
dos  saepe  sie  usus  est.   Ähnlich  bereits  SaMsAlap.:  sed  eis. 

29)  P  ramm  er  Zur  Kritik  und  Erklärung  des  Com.  Nepos 
(Zeitschr.  f.  d.  ö.  G>ma.  41  (1890),  S.  887-391) 

teilt  aunAchst  einige  ihm  beachtenswert  erscheinende  Lesarten  des  bereits 
von  Gemss  yergUcbenen  und  mit  V  bezeichneten  Wiener  codex  8155  mit: 
Them.  2,  4  cum  tantis  copiis  ^veuit).  (Bemerkt  schon  Halm  als  Lesart 
der  <lett.):  7,3  [utj  ne  —  Ale  G,  2  aniij^sum  (iraperium).  —  Dion  1,4 
teffebai  (st.  der  Vulgata  leniebat)  80  bereits  n  nnd  Fleckeisen.  — 
Chabr.  1 .  2  catervis  <retarflavit>  So  bpreit*^  Roth.  —  Timol.  2,  l  Syra- 
cusarum  ^tyrannide);  5,3  so  voti  esse  compotPin  (st.  damnatuni). 
auch  MR.  —  Att.  17,1  cum<es8et)  So  auch  BIl  —  Vnm  2,4  will 
P.  mit  Weidner  fac  mittas  schrcibon  oder  face  ganz  streichen.  —  Es 
folgen  Bemerkunt^on  aber  die  cDtid.  254  und  867. 

Eigene  Vermutungen  Pramnurs  sind:  Müt.  8,3  quos<ibi>.  Vgl. 
aber  Them.  8,  l.  —  Them.  8,3  [eiusj.  Schon  Halm  bemerkt:  spurium 
videtur.  —  Ar.  3,  l  ibi  (st.  id).  —  Cini.  3,  4  soll  umgestellt  werden 
ueque  ita  multo  post    Öo  Weidner.  —  Dion  9, 3  iutromissi  (a  custo- 


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112 


Com.  Mepos. 


dibus  Dionis).  —  Chabr.  4.2  cetera©  (naves).  Deutet  Nipperdey  z.  d. 
St.  an.  —  Timoth.  2,  3  tilii  (statua).  So  bereits  üemss  uach  eiuer  Be- 
merkung von  Nipperdey.  —  Pel.  l,  2  [privato].  —  Eum.  3,  .'i  <iara>  Irans* 
isse;  7,2  (magna)  nmltitado.  —  Timol.  5,2  [homiiieft  od.  omoes].  — 
reg.  1, 2  ^cum)  imperio  und  (in)  seneciate.  Ersteres  stBomit  tod  Qemss. 
—  HaoD.  IS,  4  midtitadiDe  (miUtORi^.  —  Gato  8,  2  <iam)  senior —  Att. 
10,  5  praesidio  faü  [neque  .  .  .  conraDCti]  <iU>;  18,6  entweder  [popnli 
Romani]  oder  wahrscbeinlicher  (prindpes)  praeBütenint 

Den  Schlufs  bilden  Bemerkungen  aber  die  Erldärong  einiger  Stellen 
nnd  noch  ein  paar  eigene  Yerrontangen.  Att  id,  6  wird  splendidas  mit 
»etandesgemäfs«  (als  Ritter)  flbersetat,  »denn  die  eqnites  fthrten  offideli 
den  Titel  splendidns  (sumeiet  im  Snperlati?).«  Einige  der  obigen  Ter- 
rontnngen  trflgt  ttbrigens  Brammer  bier  schon  zum  sweiteamale  ror.  Tgl. 
den  40.  Jahrg.  der  genannten  Zeitachr.  8.  890  f. 

301  Dr.  Fretscli  Bsrnhard,  Zur  Stilistik  des  Com.  Nep.  (Wissen- 
scliutüichc  Beilage  zum  Jalireb-Bericht  des  städtischen  Gymnasiums  zu 
Spandau.    1890).    47  S.  8*. 

Der  Verf.  beliandelt  I.  d i p  A 1  Ii 1 1  e r at  i o n  ,  in  der  systematischen 
Anordnung  sich  an  W.  Ebrard  (die  Allitter,  in  der  latein.  Sprache,  Bay- 
reuth 1882,  Programm)  aiischliffsend,  S.  5  -  32.  Daran  reihen  sich  Ver- 
bindungen synonymer  Wörter,  welche  nicht  allitterieren.  8.  .12 f..  endlich 
folgen  vier  Gruppen  vou  Beispielen,  wofür  bei  Ebrard  keine  Belege  zu 
finden  waren,  S.  33  38.  Die  Abschnitte  II  bis  IV  sind  dem  Reime, 
dem  Wortspiele  und  der  fignra  etymologiea  gewidmet,  wobei  die 
entsprechenden  Begriife  in  weiterer  Anedehnung  gefafet  werden.  Als 
Endergebnis  der  üntersachung  wird  8.  4  hingestellt,  dafs  das  Rheto- 
rische in  der  Stilistik  des  Com.  Nep.  eine  siemlich  grofse  Bolle 
spiele.  Der  Verf.  betrachtet  daher  dieselbe  als  eine  Ergänzung  der 
Lippeltschen  Darlegungen  ton  der  rein  sprachlichen  Seite  (8.  6).  Die 
Ungers  Hypothese  betreffende  Bemerkung  wurde  oben  angefllhrt 

31)  Schöne  Alfred  Erdmann,  (Jahrb.  f.  Phil.  141.  Bd.  (1890), 
S.  360), 

vermutet  Dat.  8, 4  pacem  (pacf  >  «  pacem  paetus. 

32)  Meiser  K.  (Blätter  f.  d.  bayer.  Gymn.  27  (1891),  S.  176), 

will  Con.  3,  3  an  Stelle  der  Worte  cditis  mandatis  lesen:  si  litteris  man- 
duris,  d;i  d^ire  oder  edere  niandata  gerade  von  mündlichen  Aufträgen  und 
Erklärungen  gebraucht  werde. 

$8)  Togel  Fr.  (ebd.  S.  181—188)  liest  Iph.  2, 4  Furiani  (st.  Far 
biaai)  milites  (nach  Camillns  benannt),  als  Wortspiel  =  die  Wothenden; 
Cim.  4,4  suis  cara  (st.  secnra);  Chabr.  8,8  regnis  (st  in  magnis) 


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.  CofiwIlBt  Nepot. 


113 


b*berisqne  dvitetibas,  und  sdilltEt  Lyi.  t,  1  die  ftWliefertea  Worte  id 
qua  ntiooe  consecatus  sit  latet  durch  die  Erklaning:  »Lysander  hinter- 
liers  einen  grorsea  Namen,  den  er  jedoch  mehr  seinem  Qlttck  als  seiner 
Tfichtigkeit  verdankte:  dars  er  den  Athenern  einen  vernichtenden  Schlag 
beibrachte,  das  ist  bekannt:  Wie  (leicht)  ihm  aber  dies  gelungen  ist, 
das  entzieht  sich  der  Kenntnis  (des  grofsen  Publikums).  Also  nur  des- 
halb wird  L.  unter  die  grofsen  Feldherrn  gezählt,  weil  man  nicht  weifs, 
nie  wenig  verdienstvoll  sein  allgemein  bekannter  Sieg  am  Ziegenäufs 
wart. 

Heaaelmeyer,  Za  Coro.  Kepos  (Korrespondensblatt  f.  wArtterab* 
Scholen  v.  J.  1891.  Mai-Jnniheft) 

ist  mhr  bis  jetzt  nicht  zugekommen. 

Untersuchangea  über  die  Quellen.  Historische  Kritik. 

1)  Dr.  Göthe,  die  Quellen  Cornols  aar  Griechischen  Geschichte 
(Miltiades  bis  Alcibiades  inclus.).  (Programm  des  Königlichen  Evan- 
gelischen Gymnasiums  in  Grors-Giogao.  1078).  26  S.  4t^.  Vgl.  Gemaa, 
Jabresber.  VII  (18di),  S.  277f. 


011  Ergebnis  der  Untersnchnng  lATat  aiob  am  besten  dnreh  eine 
Udne  Tabelle  veranaehaulicben: 


Biographie: 

Quelle: 

Them.  \ 
Paus.  J 

Epborust  dessen  rationalisierende  und  moderni- 
sierende Art  dem  Gomel  in  hohem  Grade  lu- 
sagte  (S.  4f.)»  daneben  Tbocydides. 

Hat  ] 

Ar.  i 
Lye.  j 

Ephoros. 

Cim.  \ 
Ale.  ) 

i 

Theopornj),  dessen  })aneg)*rische  Dcirstellung  dem 
C  am  meisten  zusagte  (S.  14),  daneben  für  Ein- 
zelnes  im  Cimon:  Ephorus. 

Die  Ansicht  Albrachts  (de  Themistoclis  Plut.  font.  Goett.  1873) 
fon  der  Benutzung  des  Tbeopomp  in  der  idta  des  Them.  weist  der  Verf. 
xorflek.  Er  bestreitet,  dars  Thucydides  n.  Timäns  ftr  Ale.  die  GewShrs- 
minner  waren.  Es  erscbeint  ihm  von  Tomberein  als  das  Wahrseheinlicbste, 
dl/s  C.  gewohnlieb  nur  einen  Scbrifksteller  excerpierte.  Die  Abhand- 
Inng  enthalt  Oberbanpt  manche  charakteristisehe  Bemerkung  über  das 
kritische  Yerfabren  und  die  Darstellungsweise  des  Autors.  S.  6:  C.  unter* 

JaknRh«rlclil  ftr  A1torth«iiifl«I^B«ehalt.  LXXn.  Bd.  (ISm  H.)  8 


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lU 


ziehe  sich  nicht  der  Mühe,  die  zerstreuten  Nachrichten  des  Thucyd.  zu- 
sammenzustellen und  folge  dann  liehcr  einem  andern  Gewährsmann.  — 
jtPlerique  dicunt,  of  Trhlaroc  ^syoufr:  ist  eine  sehr  gewöhnliche  Art  der 
Alten,  die  Hauptquelle  zu  verftcinveigen  und  zu  bezeicbnen«.  S.  7;  »Aus 
der  Anordnung  der  Gedanken  und  der  Composition  darf  man  bei  Cornel 
nicht  auf  einen  Weclisel  der  Quellen  schliefsen.  Man  mufs  sich  nur  ver- 
gegenwärtigen, wie  derselbe  arbeitet  ....  Die  einzelnen  Stücke  ver- 
bindet der  Biograph  nicht  immer  gewandt  zu  einem  Ganzem.  S.  20: 
Die  Charakterschilderung  des  Ale.  im  Eingang  der  Biographie  ist  etwas 
Ganzes  und  ZnsamnieBbftngendes  und  macht  den  Elndrwdc  einer  xiem- 
lieh  vollständigen  Übersetzungc 

2)  Mohr  M.,  Die  Quellen  des  Plutarchischen  und  Nepotischen 
»Themistoklesc  sowie  die  entspvecbeuden  Abschnitte  des  Diodor  nnd 
Jnslia  antersucht.   Berlin  ia7d.  67  S. 

war  mir  nicht  zogftngUch.  Über 

8)  Schäfer  A.,  Zu  den  Bericliten  Ober  den  Themistokleischen  Bau 
der  Mauorn  Athens  (Rhein.  Mus.  lö7ü  S.  616)  vgl.  Gemss,  Jahresber.  VIII 
(1861),  Ö.  278. 

4)  Fin&czy  E.,  Nepos  luteless^ge  Cimon  ^letrajzÄban  (Über  die 
Glaubwürdigkeit  des  Nepos  in  der  Biographie  des  Cimon)  Egyet.  PhiloU 
közlöny  IV  (1880)»  S.  649—6691). 

Als  gemeinsame  Quelle  des  PlnUurch  nnd  Comelliis  Kepos  beseieh- 
net  der  Terf.  den  Theopompus  [in  Übereinstimmiing  mit  Nipperd^ 
(zu  Cira.  8,  8  und  4)  und  Göthe].  Eine  kritische  UnterBnohang  der 
einzelnen  Capitel  ergibt  Folgendes:  Im  1.  Cap.  hat  Kepoi  gegen  seine 
(Gewohnheit  neben  Theopompns,  wenn  nicht  den  Epborns,  wie  ROhl 
[und  auch  Göthe]  annimmt,  so  doch  irgend  einen  anderen  Schriftsteller 
benutzt.  Elpinice  war  Cimons  von  derselben  Mutter  stammende  Halb- 
schwester. Das  Wort  gormanam  nnd  der  Satz  namque  Atheniensibus 
licet  —  ducere  sind  mit  Petrus  Daniel  als  zwei  in  Vorbindung  stehende 
Interpolationen  yn  befrachten.  [Vgl.  dagegen  Nipp^^rd.  zu  praef.  4  und 
Cim.  1,  2].  Die  Worte  oppidum  Amphipolim  constituit  (2,  2)  enthalten 
eine  historische  Unrichtigkeit.  Ferner  verwechselt  der  Schriftsteller  die 
Schlacht  am  Eurymedon  mit  der  bei  Mykale.   Die  Unteruehrauug  gegen 


1)  Der  Verfasser»  Herr  Dr.  £.  Finäczy,  derzeit  kgl.  ungar.  G>'inuasial- 
professor  in  Bndapeit«  stellte  mir  mit  seltener  BeraltwÜligkeit  eine  eigens  an 
diesem  Zwecke  auigearbeitele  deotsehe  ÜbeneUong  seiner  Arb^t  tnr  Ver* 

fOguDg.  Ich  habe  dies  der  freondlicben  Vemitthing  des  fiettn  Universit&u- 
Professors  Dr.  Emil  Thcwrewk  von  Ponor  in  Budapest  zu  verdanken. 
ßoj(i>  n  Oelehrten  spreche  ich  an  dieser  Stelle  nocbmals  meioen  Terbindlicbsten 
Dauk  aus. 


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115 


Scyras  fHllt  vor  jene  Schlacht.  Weiclies  Todes  Cimon  gestorben  sei, 
läfst  sieb  kaum  entscheide.  Der  wahre  Kern  der  Anekdoten  des  4.  Cap. 
ist.  dafs  Cimon  mit  Auiwaiid  aUer  Mittel  und  Wege  nach  Popularität 
habchte. 

Offenbar  ist  dem  Verf.  die  Neubearbeitung  der  gröfseren  Ausgabe 
Nipperdeys  v.  J.  1879  nicht  zu  Gebote  gestanden.  Darnach  wären  nicht 
nur  die  chronologischen  Angaben  im  einzelnen  sn  berichtigen  und  go- 
naner  zu  präciBieren  gewesen,  sondern  es  bitte  sich  die  Kritik  ancfa 
noch  anf  eine  Reihe  anderer  Punkte  (TermögensTerhUtnisse  des  M iltia* 
des,  Oefimgenscbaft  des  Cinonp  Stirke  der  phOnieiscben  Flotte,  Über^ 
irlltignng  der  Thasier,  kriegerische  Thfttigkeit  des  Oimon  auf  Cypen, 
Besehiftnkung  seiner  Freigebigkeit  und  Oastfireundsehaft  an!  seine  Demos* 
genossen  u.  dgL)  ausdehnen  lassen. 

Als  Erginsung  dient  Cobet  rapl  xtng^tooiiiy^  ynopkus  Mnemos. 
N*  8.  IX  (1881),  8. 47—60.   Vgl  Gemss,  Jakresber.  X  (1888),  &  879f. 

5)  Fr  icke  Gnsta^nis,  De  fontibos  Plutarchi  et  Nepotis  iü  vita 
Phociuuis.  (.Dissertatiü  mauguralis.   Halis  Saxonum,  1888).  38  S.  8®. 

Diese  Dissertation  handelt  von  S.  33  an  dp  vita  Phocionis  Corne- 
liana.  Der  Gedanke nu'ang  ist  folgender:  Corn.  Nepos  hat,  wie  schon 
Fr.  Krauer  erkannte,  für  die  vita  dos  Phocion  eine  andere  Quelle  be- 
nutzt alä  Plutarcli  Sein  Gewährsmann  ist  em  Anhänger  der  Volkspar- 
tei. Dem  Phucion  wird  es  als  Vorbrechen  angerechnet,  dafs  er  die 
Athener  veraulafste,  den  Demostheuus  und  andere  Patrioten  zu  ver- 
bannen. Durch  l'hocions  Verschulden  soll  Nicanor  in  den  BeMt/  des 
Piräus  gelangt  sein.  Wie  jener  Gewftliismaiiü  den  Phocion  vei  uiitiUe, 
so  war  er  ein  warmer  Verehrer  des  Demosthenes.  Das  Original  des 
Nepos  mofs  rhetorisch  gefärbt  gewesen  sein,  wenigstens  weist  das 
2.  Gap,  der  Biographie  einige  Antithese  aaf ;  auch  tritt  darin  eine  feind- 
Ucbe  Gesinnung  gegen  Demetrius  von  Phaleron  deutlieh  sutage.  Alle 
diese  Yoraussetaungen  treffen  nur  auf  des  Demosthenes  Neifen  Demo- 
ehares,  der  eine  rhetorisch  gehaltene  Zeitgeschichte  hinterilefs. 

Ich  glaube,  der  Umstand,  dafe  Nepoe  jenen  Namen  gar  nicht  kennt, 
mab  sehr  bedenklich  erscheinen.  Die  Thatsache,  dab  Nepos  mit  Cicero 
befreundet,  dieser  aber  im  Demochares  beleeen  war,  hilft  uns  ttber  jenes 
Bedenken  nicht  hinweg.  Antitiiesen  aber  sind  für  den  Stil  des  Nepos 
Oberhaupt  bezeichnend,  ich  verweise  auf  JBbeüngS  Ausgabe  (1871),  8. 
lS8lt  und  Lupus  Spracbgebr.  5.  200 f. 

6)  Cortese  G.,  Di  akuni  errori  storici  di  Gornelio  Nipote  (Gior- 
nale  di  filol.  class.  I  (1886),  p.  31-37. 

»Im  Eingang  der  Miltiadesbiograpbie  bezieht  Nepos  einen  Orakel- 
spruch auf  Miitiades,  Sohn  des  Cimon,  während  in  der  That  es  sich  um 
dessen  gleichnamigen  Oheim,  Solm  des  Cypselus  handelt.  Im  Them.  (2, 1) 

8* 


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U6 


Com.  ^epos. 


erzählt  l^epos  von  einem  Krieg  der  Athener  gegen  Corcyra  (st.  gegen 
die  Ägineten).  In  derselben  vita  ist  Leouidas'  Tud  falsch  wiedergegeben ; 
ferner  war  Evrybiades  nicht  res  Lteedfteiiioniorum  und  nicht  einmal  von 
königlichein  Blat.  Im  gansen  berichtigt  G.  nicht  weniger  als  19  facti- 
sehe  Irrtftmer  in  den  Schriften  des  genannten  Antorsc  (Berl.  phil. 
Wocbenschr.  VII  (1887),  8.  24).  Der  Artiliel  bringt  für  uns  nach  dem 
Urteile  von  H.  Ziemer,  Wocbenschr.  f.  Iilass.  Phil.  III  (1886),  S.  1466 
nichts  Nenes. 

7)  Haehnel  Georg,  Die  Quellen  des  Cornelius  Nepos  im  Leben 
Uaunibals.    ^Inaugurai-i^issertation.    Greifswald  iböö).  41  S.  8^. 

Corn.  Nepos  verrät,  wie  der  Verf.  zuvörderst  erörtert,  an  einigen 
Stellen  Bekanntschaft  mit  der  römischen  Tradition.  Er  citiert  selbst  den 
Atticus  und  Suipicius  Bütho.  und  nennt  den  Miniiciu>>  (5.  3)  magi'^trum  equi- 
tuni  pari  ac  dictatorem  imperio,  was  sicher  eine  Reniijiiscenz  aus  der  Lectlire 
roni.  Schriftisteller  ^ei.  I)af;>  er  sonst  überhaupt  keinen  röm.  Schriftsteller  zu 
Rate  gezogen  hat,  ergibtsicli  srlion  aus  der  ganzen  dem  Hannibal  freundlichen 
Tendenz.  Es  liegt  der  Gedani^e  nahe,  dafs  er  auch  keinen  lateinisch  sclirei- 
bendeii  Autor  beuutzte,  sondern  einer  griechischen  Quelle  folgte  (S.  16). 
So  erklären  sich  die  chronologischen  Fehler,  entstanden  durch  Um- 
rechnung der  Olympiaden  in  die  rOm.  Ära.   Zu  der  gleichen  Annahme 
f&hrt  die  grOfsere  Ühereinstimmang  Goraels  mit  denjenigen  Historikern, 
die  auch  hellenische  Autoren  benutzten.  Wirklich  Iftbt  sich  ftr  cwei 
Stellen  (1,8—2,6  und  18, 1)  Pol y bin s  als  (Quelle  nachweisen  (8.  28ir.), 
wahrend  im  Qbrigen  Sosilns  und  Silenns  zugrunde  liegen,  welche  auch 
Ton  Appian,  Diodor  und  Poljbius  benutzt  wurden  und  mancherlei  Nach- 
richten haben,  in  denen  sie  von  der  röm.  Oberlieferung  abweichen,  mit 
Nepos  aber  Übereinstimmen.   Dieser  citiert  selbst  beide  Schriftsteller 
13,3.   Ihre  ganze  Tendenz  steht  genau  in  Einklang  mit  der  seinigen* 
£r  hat  Details,  welche  einem  Autor  aus  der  Umgebung  Hannlbals  eat- 
nommen  sein  müssen  (S.  33  ff.)   Um  etwaigen  Einwänden  zu  hegten, 
fflhrt  der  Verfasser  aus,  dafs  die  Annahme  einer  Zwischentiuelle  ausge- 
schlossen und  an  andere  Gewährsmänner  (aufser  den  dreien)  nif^bt  m 
denken  sei,  endlich  dafs  Sosilus  und  Silenus  das  ganz»-  Lehen  Haunibals 
beschrieben    haben.     Hei    dieser   Gelegenheit    wird    tatt  der  hand- 
schriftlichen Worte  huiub  belli  (13,3)  vermutet  Hannibalis  (S.  38).  Ver- 
mutlich haben  jene  beiden  auch  die  chronologische  Verwirrung  4,4—5,3 
verschuldet,  indem  sie  einen  vermeintlichen  Fehler  ihres  Helden  zu  ver- 
tuschen suchten. 

8)  Lippelt  Ericus,  Quaestiones  biographicae.  Bonnae  1880. 
.  48  8.  8«. 

Diese  Doctordissertation  handelt  8.  8T— 48  de  Gomelii  Nepotis 


Coro.  Nepofl. 


in 


fontibus.  Der  Verf.  verficht  die  Ansicht,  dafs  Nepos  den  Thucydides, 
Ephorus  und  Theopompus  Überhaupt  nieht  eingesehen  habe.  Bei  ihm 
weise  alles  auf  einen  Rhctor  hin,  nicht  auf  einen  Gescbichtschreiber. 
Dies  wird  im  Einzelnen  näher  ausgellkhrt  Die  Qaeiten  des  Nepos  seien 
solche  gewesen,  wie  sie  auch  Cicero  gekannt  und  benntst  habe.  Ygh 
de  or.  II  84.  341.  Nepos  aber  habe  nngeftbr  das  gethan,  was  nach  dem 
Berichte  des  Saeton  (de  rhetor.  1)  die  Schiller  in  den  Schulen  lernten 
•interdnm  Graecorum  scripta  con?ertere  ac  viros  inlustres  laudarc  vel 
Tituperare«.  Überhaupt  dürfe  nach  des  Nepo^  Ansicht  die  Geschichte 
von  der  Beredsamkeit  nicht  getrennt  werden.  Vgl  Fragment  26  Halm. 
Anfverdem  seien  andere  benutzt  worden,  dif  entweder  T.ebensbe=^chITi- 
buDgen  berttbmtpr  Mftnncr  verfafst  hatten,  wie  Sutyrus,  oder  bemerkens- 
werte«; pxcerpiert  hatten,  z.  H.  Ep.  10.  So  komme  es,  daf^  an  vielen 
Stellen  Polyänu»  und  Frnnümis  dasselbe  überliefern  wie  Nepos  iTiiem. 
1,1.  10.  2.14.  6, 8j.  \Sn  tlurfen  nn?;  nicht  wundem,  dafs  wir  keine 
Lebensbeschreibung  eines  Aratus,  Cleonienei.,  Philopömen  bei  Nepos 
tiudeu.  Jene  Rhetoren  hätten  nur  solche  Männer  verherrlicht,  die  zur 
Zeit  der  griech.  Freiheit  lebten.  Notwendigerweise  seien  von  ihnen  die 
Athener  den  Spartanern  vorgezogen  worden.  Sie  hfttten  ja  entweder  in 
Athen  deelamiert  oder  in  den  asiatischen  Schulen  den  Isokrates,  Lysias 
und  Demostbenes  nachgeahmt  und  Athen  »rb  dunu*  xar'  i^o^iif  genannt 
—  Besonders  hervorheben  möchte  ich,  was  S.  39  Ober  Phocions  u.  Ci- 
moo»  angebliche  Armut  auseinander  gesetzt  wird,  und  das,  was  der  Verf. 
S.  41  zur  Erklftrang  der  eigentümlichen  Disposition  der  vita  des  Ep. 
sagt.  Der  Schriftsteller»  dem  Nepos  gefolgt  sei,  habe  die  vita  so  einge- 
teilt,  wie  Cicero  (de  or.  345)  und  Quintil.  (III  7)  vorgeschrieben.  Der 
in  den  rhetorischen  Vorscliriften  aber  nicht  bewanderte  Nepos  habe  nur 
soviel  gesehen,  dafs  die  Thaten  grofsenteils  ans  Ende  der  Lebensbeschrei- 
bung verlegt  seien. 

Die  mit  genauen  Citaten  versehenen  Ausführungen  des  Verfas^^ers 
verdienen  volle  Beachtunu'.  Fs  ist  jedenfalls  ein  richtiger  Gesichtspunkt, 
*iie  (^uellentrapf'  bei  N^pos  im  Zusammenhange  zu  erörtern,  statt  sie  bei 
jeder  vila  besonders  iu  Angriff  zu  nehmen.  Von  Interesse  ist,  dafs  auch 
Fricke  bei  Phoc.  eine  rhetorisch  geiürble  Quelle  anoimmt. 

An  dieser  Stelle  erwikhne  ich  endlich  auch: 

9)  Wagener      Zu  Corn.  Nepos  und  Pomponius  Mela  (aus  den 
eommentttiones  Woelfflinianae.  Leipzig,  Tenbner  1891). 

Es  liandelt  sich  um  die  beiden  Fragmente  47  u.  48  (Halm)  ex 
hbro,  ut  videtur,  geographico.  W.  kommt  S.  5  zu  dem  Ergebnisse,  dafs 
Mela  und  Plinius  den  Xepos  nicht  direct  benutzt  haben,  sondern  nur 
durch  Vermittelung  ihrer  Ilauptquelle,  in  welcher  bereits  die  beiden  Be- 
richte in  derselben  Form,  wie  wir  siQ  bei  beiden  lesen,  gestanden  haben. 


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118 


Oon.  Nepoi. 


Wörterbücher. 

Von  den  in  Deutschland  erachieneaen  WOrterbflchem  liegen  drei 
in  wiederliolteü  Auflagen  vor; 

1)  SefanlwOrterbueb  zo  den  LebemlMaehreibangen  des  Corn.  Nepos. 
Von  Otto  Eichert,  Dr.  phil.  Breslau.  J.  U.  Kern's  Terlag.  (Mtt 
Möller)  10.  verbesserte  Auflage  1880.  iL  Anfl.  1888.  12.  Aufl. mi. 

2)  Wrirtprbuch  zu  den  L.  des  Corn.  Nep.  Für  den  Scbulgebranch 
herausgegeben  von  Dr.  E.  Haacke.  Leipzig.   B.  Q.  Teubner. 

6.  Aufl.  1880.  Ree.:  Oemss,  Jahresber.  VII  (188t),  B*  87«. 
Phil.  Rundschau  I  (1881),  S.  1461  f.  ~  7.  Aufl.  1882.  Ree:  Blitter 
f.  d.  bayer.  Gymn.  20  (1884),  8.  52  von  A.  Enssner.  —  8.  Aufl. 
1884.  Ree:  Berl.  phil.  Wochenschr.  VT  (1886),  S.  53  von  Geras?. 
Centraiorgan  f.  d.  Realsch.  XV  (1887),  S.  481  v.  Matthiolus.  S.664 
V.  R.  Schneider.  —  9.  AuH.  1887.  Ree  :  Zeitschr.  f.  d.  ö.  GjTnn. 
39  (1888),  S.  466f.  v.  J.  Golling.  —  10.  Aufl.  1889.  Ree:  Berl. 
phil.  Wochenschr.  X  (1890),  S.  535 f  von  Gemss.  Derselbe  ver- 
mifst  Wörter,  die  jetzt  in  vielen  Texten,  namentlich  in  dem  von 
Fleckcisen,  Aufnahme  gefunden  haben,  z.  B.  Stolidas,  pi  --r^sor,  dis- 
cepto,  ango,  hoplita,  tantum  quod,  Eleusinius.  —  Ii.  Aufl  1891. 
Ree:  Wochenschr.  f.  Uass.  Phil.  YIII  (1891),  S.  1201  v.  K.  Jahr. 

8)  ErUftrendes  WOrterbu«k  zu  den  L.  des  Com.  Nepos.  Von  Dr. 
6.  A.  Koch.  Hannover.  Hahn.  4.,  berichtigte  und  Termehrte  Aef- 
läge,  besorgt  von  Dr.  ^.  H.  Kooh.  1860. 

Ree.:  Bursians  Jahresber.  Bd.  XXIII,  S.  406  von  K.  E.  Oeorgei. 

—  8.  Aufl.  unter  dem  Titel:  ToUstttudiges  W.  u.  s.  w.  Berichtigt 
und  vermehrt  v.  Dr.  K.  E.  Georges.  1886.  Ree.:  Phil.  Rundsch.  ? 

(1885)  ,  8.  186^188  von  C(arl)  W(agener).  Blätter  f.  d.  bnarer. 
Gymn.  21  (1885),  8.  520f.  von  vgl.  Gentraiorgan  f.  Realscb.  XID  ' 

(1886)  ,  8.  581 1  V.  G.  Hofiteann.  Zeitschr.  f.  d.  0.  Gymn.  88  (1885), 
8.  749f.  V.  Edm.  Hauler.  Berl.  phiL  Wodienschr.  YI  (1888),  8*  48 
bis  62  von  Gemss.  ~  6.  Aufl.  1888. 

Neu  hinsngekommen  ist: 

4)  Vollständiges  Schulwörterbuch  zu  den  L.  des  Com.  ^^epo8.  Hcr- 
ausgegebpn  von  Dr.  Gustav  GemsB.  Paderborn  u.  Münster.  Ferdi- 
nand Schöningh.  1886. 

Ree:  Berl.  phil.  Wochenschr.  VI  (1886),  8.  486 f.  von  P.  Hirt 

—  Gymn.  IV  (1886),  8.  884  f.  von  Schütt.  —  Wochenschr.  f.  klass. 
Phil.  HI  (1886),  8.  810—812  Von  H.  Ball.  —  Neue  phil.  Rnudsch.  I 


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Coro«  Nepos. 


IIB 


(1886),  S.  152-164  von  C.  Wftgentr.  —  Zeitsehr.  t  d.  6.  Gymn.  87 
(1886),  S.  854—856  Ton  H.  Kosiol  —  Korrespondeiitbltttt  f*  wttrtt. 
Scholen  84  (1887),  S.  77—79  ?oii  8.  H.  -  Blätter  t  d.  bayer. 
Gymii.  28  (1887),  8.  143. 

Im  Anschliisse  hieran  erwfthne  ich  gleich  die  Nachträge  und 
Beriehtigungeii  zn  den  SchulwOrterbfichern  sn  Com.  Nepos 
TOB  Prof.  J.  Tnroman  in  Belgrad:  Zeitschr.  f.  d.  0.  Oymn.  43  (1891), 
8.  648—546. 

Der  Yer&sser,  mit  der  Bearbeitnng  eines  serbischen  Spedalwörter- 
bncfaes  zu  Nepos  beschäftigt,  berichtigt  eine  Beihe  von  (Zitaten  in  den 
WOrterbOohem  von  Gemss  nnd  Koch-Georges. 

Zum  Teil  eine  Folge  des  bedenklich  unsicheren  Standes  der  Text- 
kritik dieses  Schriftstellers  ist  es,  dafs  zwei  nur  für  je  eine  ganz  bestimmte 
Ausgabe  berechnete  Wörterbficher  erscheinen  konnten,  n&mlich  das 

Schulwörterbuch  zu  G.  Andresens  Com.  Nepos  von  Karl  Jahr 
(mit  vielen  Abbildungen).  Prag  u.  Leipzig.  Tempsky  u.  Freytag.  1885. 

Ree:    Phil.  Rundschau  V  (18Ö5),  S.  1209— 1212  von  C(arl) 
W(agener).  —  Berl.  phil.  Wochcnschr.  VI  (1886),  S.  63 f.  von  Gemss. 

—  Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gymn.  37  (1886),  8.  854—856  von  H.  Komol. 

—  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  III  (1886),  8.  1658  f.  v.  H.  Braheim; 

ferner  das 

Schulwörterbuch  zu  A.  Weidners  Com.  Nepos  von  A.  Weidner. 
Leipiig.  Freytag.  1887. 

Bec:  Berl.  phil.  Wochensdir.  TU  (1887),  8.  947 f.  von  Gtmss« 

—  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  V  (1888),  8. 19  f.  von  Karl  Jahr.  — 
Gymn.  IX  (1891),  8.  749f.  von  R.  MoUweide. 

Der  Yollstindigkeit  halber  erwAhoe  ich'  das  italienische  Wor- 
terbuch von  8»  Piovano,  voeabnlario  per  le  vite  dl  (knmelio  Nipote 
(Turin.  1886)  und  das  lateinisch -russische  v.J.  Lebedinski  (5.  Anfl. 
Potersborg.  1887). 

Ein  wissenschaftliche  Zwoeko  verfolgendes  Wörterbuch,  das  die 
erwünschte  Ergänzung  zu  Lupub  Ruch  über  den  Sprachgebi  aiicli  dej> 
Com.  Nepos  und  zu  Ungors  Abh^m  lluag  zu  bilden  hätte,  felilL  leider. 
Von  den  vorhandenen  kommen  huuptsächlich  zwei  iubetracht,  das  von 
Gemss  und  das  von  Koch  Geuigcs.  Mit  Bezug  auf  diese  mögen  noch 
ein  paar  Bemerkungen  folgen,  die  sich  mir  nur  gelegentlich  ergaben, 
ohne  d&L  ich  die  beiden  Bttcher  einer  erschöpfenden  Durchsicht  unter* 
Zügen  hätte. 

In  dem  Worte  elassis  Them.  7, 6  scheint  die  allgeneraere  Bedeu- 
tung exercitus  durchzuschimmern.  —  FQr  den  Bedeutungsttbergaag  von 
cognosco  («lesent)  ist  wichtig  Paus.  4, 1.  -  Ate.  8, 8  verdient  das  hdschr. 


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120 


OonMlim  Napw. 


dadoco  Ikuclitnng.  —  Ftir  üogo  Al€.  2, 1  nimmt  6.  die  Bodeotnof 
»kervorbringen,  zustande  bringenc  an,  für  gener  Paus.  1,  2  »Schwagert, 
geiis  in  der  Bedeutung  »Gemeinde«  Milt  4, 2  fehlt,  ebenso  bioe  = 
tbierauf«  Timoth.  4,  3  (vgl.  im  Comment  z.  d.  St.)  —  U.  d.  W.  impero 
verweist  K.-G.  für  den  Dativ  der  Person  auf  Timol.  3,  4,  ii.  d.  W.  in- 
vitU8  aber  wird  abl  absol.  aDgeuominen.  —  Mancherlei  spricht  für  iiidico 
—  »ich  verurteile«  Paus.  3,  7.  Lvs.  3,  5.    Vgl.  Zeitschr.  f.  d.  ö.  Gyma.  32 
(1881),  S.  125.  —  Liberi  von  einem  Sohne  Phoc.  L  3.  —  Als  Beleg 
für  locus  =  tGelegeiilif'it«  febJt  bei  K.-G.  mit  Unrecht  Pe!  2,  1.  —  Mi- 
litia  übersetzt  G.  mit  »Kriegsdienst,  (Kriegs)-  Maiinsch  ift  '  uuti  bemerkt 
dazu:  La.  Ep.  7,  1.    Gitlbauer  aber,  von  dem  die  Verniulung  herrührt, 
gibt  in  seinem  Wörtervei/eichnisse  die  liedeutuüg  »Feldzug«  an.  —  Zu 
den  von  G.  angeführten  Stellen,  an  denen  namque  vor  Cousouanteu  steht, 
kommen  noch  hinza  PeL  4,2  (nach  der  Oberlieferung,  die  Nipperdey 
beibeliilt).  Ag.  2,  l.  reg.  3, 2.  Att.  18,  5  (nach  d..OberL)  -  Pans.  l,  l 
vitüs  obrntue  nach  K.-0.  »durch  Laster  ▼erdankelt«i  nach  Gr.  »?on  Lastern 
niedergedrOckt«.  —  Für  oppidmn  im  Sinne  von  Athenae  citiert  G.  die 
Stelle  Them.  10, 8,  au  welcher  im  Commentar  ausdrlkcklicfa  bemerkt  ist, 
dab  Magnesia  damit  gemeint  sei.  —  Wenn  peroro  in  allgemeinerer  Be» 
deutnng  b  »eine  Rede,  einen  Vortrag  halten«  feretanden  wird,  schlieben 
sich  die  Worte  et  dieendi  causam  Phoc  4, 2  passend  an.  —  Perseqaer 
erklärt  6.  snerst  »jem.  (auf  der  Flucht)  verfolgen«,  später  »aas  desi 
Wege  räumeuf  und  citiert  beidemale  Ale  10, 1.  —  Timol.  1,  4  in  prae- 
sidio  nach  K.*0.  »aaf  dem  Posten  (wo  die  Trabanten  standen)«,  nach 
G.  »im  Lager«.  —  Zu  praesum  wird  Con.  l,  1  einmal  als  Beleg  für  den 
Dativ,  das  zweitemal,  wie  es  scheint,  für  den  Ablativ  angeftlhrt.  -  Ep. 
3,  6  ist  priusquam  mit  C.  Wageucr  in  der  Bedeutung  »ohne  zuvor«  zu 
fassen.  —  Cato  3,  1  probabilis  nach  K.-G.  »löblich,  leidlich«,  nach  Gemss 
»tüchtig«.        Pol.  2,  1  ex  proxirao  nach  K.-G.  =  aus  nächster  Nähe, 
nach  G.  »demnächst«.  —  Con.  3,  2  sine  hoc  nach  K.-G.  ein  Neutrum, 
nach  G.  ein  Mascul.   —   Pel.  1,  1  summas  (res)  altiugere  nach  K  G 
»die  wichtigsten  Angelegenheiten  oder  Ereignisse«,  nach  G.  »oberd.Kii 
lieh  berühren«.  —  In  der  Verbindung  usu  venire  fafst  K.-G.  das  Substan- 
tiv als  Dativ,  G.  als  Ablativ.    Erstcrer  statuiert  Ale  4,  5  die  Bedeutung 
»es  tritt  ein«,  letzterer  »es  wird  gebräuchlich«.  —  Ale  10,4  vicinitas 
flbersetit  O.  an  d.  St  »die  Lente  in  der  Gegend«,  minder  passend  im 
Wtb.  »die  Kachbam«.  Es  sind  wohl  die  Bewohner  des  vicns. 

Schon  diese  kurze  Znsammenstellnng  dürfte  ergeben  haben,  da£s 
anch  bei  diesem  seit  langen  Jahren  in  der  Schale  gelesenen  Aator  mehr 
ab  eine  Frage  noch  nicht  spruchreif  ist  Manches  hieher  Gehörige 
wurde  bereits  frOber  lur  Sprache  gebracht 


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Cornelias  Nepos. 


121 


Übersetznn^en. 

1)  Cornelia?  Nepos.  Venleutsclit  von  Prof.  Dr.  Johannes  Sie- 
be Iis.  6.  Autlage.  Berlin.  Langenscheidt'sche  Verlagsbuchhandlung. 
(Ohne  Jahreszahl).    162  S. 

Ist,  nach  der  die  neueste  liiteratur  nicht  berücksichtigenden  Ein- 
leitong  iS.  l — 7)  zu  schliefsen,  ein  unveränderter  Abdruck  der  Über- 
setzung, wie  sie  aus  den  Hflnden  des  bereits  i  J.  18G7  verstorbenen 
verdienten  Erklärers  des  Com  Nep.  hervorging.  Dieselbe  ist  correct 
and  bei  möglichstem  AnschluTs  an  das  Original  geffillig  und  g«>wandt 
Hie  und  da  begegnet  ein  auffälliger  Ausdruck:  Paus.  3,  5  »Denn  nach 
den  ^spartanischen  Gesetzen  kann  das  jeder  Ephor  am  Könige  tluin«. 
Thras.  1,5  »Die  vonden Lacedämoni«  rn  vorgesetzte«  dreifsigTyrannent. 
Ep.  6,  i  »vernahm  dagegen  der  atli  ijsche  Gesandte?»  Ag.  4,2  »ge- 
horsamte  .  .  .  den  ßcfchlent.  4,8  »der  SchutzHehenden  an  denselbent. 
Kiu  störender  Druckfehler  ist  Milt.  d;6  »Feigheit«  st  »Freiheit«.  Paus.  1,2 
wird  gener  eher  » Schwager  c  bedeuten.  4,  t  ist  ahabe«  in  »hatte«  zu 
verbessern.  Ale.  9,8  »mit  goldenen  KrAnzenc  beruht  auf  der  jetst 
aufgegebenen  Lesung  aureis.  Iph.  8,  2  »und  wurde  durch  diese  Streite 
maeht  (eiusque  opibus)  vertheidigt«.  Pel.  2, 1  bedeutet  locus  nicht  »Orte, 
sondern  »Gelegenheit«,  wonach  die  ganze  Stelle  zu  berichtigen  ist.  2, 5 
»Angelangt  aber  genau  zu  der  Zeit,  wo  sie  es  gewollt  hatten«  scheint 
die  unrichtige  Beziehung  der  Worte  quo  studuerant  auf  tempore  voraus- 
zusetzen. 8,  8  sunt  interfecti  »waren  schon  niedergemacht«.  Euro.  1,6 
»oder  (et)  von  erprobter  Treue«. 

Zum  Schlüsse  tS.  161  f.)  sind  auch  einige  Hruchstücke  aus  den 
verioren  gegangenen  Schriften  des  Corn.  Nepos  abersetzt 

2)  Cornelius  Nepos' Lebensbeschreibungen.  Übersetzt  mit  Ein- 
leitung und  Anmerkungen  von  Dr.  R.  Zw  im  mann.  Stuttgart  Ver- 
lag von  W.  Spemann.    (Ohne  Jahreszahl).   281  S.  B^. 

Ree:  Phil.  ÜuimI  Llmn  IV  (1884\,  S.  l]5of.  v.  Karl  Scliirmer: 
Bei  allzu  flngstlichem  btreben  nach  wörtlicher  Ireue  werde  der  Aus- 
druck hin  und  wieder  steif. 

Die  Übersetzung,  welche  Benutzung  der  verbreitetsten  Conimentare 
erkennen  lafst,  ist  nicht  frei  von  Irrtümern,  Verschen  und  Ungenauig- 
keiteu.  Them.  9,3  ab  hostibus  circumiretur  »ihn  abzuschneiden«. 
Lys.  3.1  oninia  »alles  Mögliche«.  Ale.  3,  t  plure>  etiam  »mehrere 
auch«.  7,4  ist  die  Wiederholung  des  Subst.  n Ausbeutung«  umständ- 
lich. 8,  1  e.xhaustis  nicht  übersetzt.  10,  5  «eine  Waffe,  welche  sein  Freund 
anter  dem  Arme  trug«.  Thras.  1,4  »bei  jeuer  Gelegenheit  diic)  von 
grörscrem  Eiiiflufs  gewesen  zu  sein«.  Con.  3,  4  »da  ich  aus  einem  Lande 
gekommen  bin  (f.  »stamme«).   Dioo  5,3  »mit  200  Lastschiffen«  (st  2) 


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122 


Coni^tias  N«pos. 


ist  offenbar  Bracicfeliler.  7, 8  Don  fereDdum  nicht  ftbenetit  8«  1  »ein 
arglistiger  und  gans  gewissenloser  Menscht,  ungenan.  Iph.  8, 2  bedeutet 
fides  nicht  iRedlichlceitf,  sondern  »Trene«.  Die  Worte  et  Philippi  fehlen 
in  der  Übersetzung.  Chabr.  1,2  sumno  duce  nicht  »der  treffliche  Feld- 
herr«, sondern  »Oberfeldherr«.  8,4  waren  die  Schlnftworte  nicht  als 
selbständiger  Hauptsatz  su  fassen.  Dat.  1,  i  ist  Scythissa  nicht  »eine 
Skythin«,  sondern  Eigenname.  1.2  cum  »obgleich«?  4,5  ist  der  Satz 
quem  procul  .  .  .  dedidit  in  der  Übersetxung  ausgeblieben.  £p.  1,  l 
»Sohn  des  Polymniis«.  2.  i  ad  chordamm  sonum  und  10, 8  Lacedaemo* 
niorura  unübersetzt.  2,4  ad  eum  tinem,  quoad  »so  lange,  als«.  Ag.  3, 1 
sind  domicilia  nicht  «ILlii'^er«,  sondern  »Schlösser«,  »Paläste«.  Phoc  1,4 
qui  me  .  .  .  perduxit  nicht  ühcrsctzt.  Ehciiso  Timcl  3.  6  nniue  .  .  . 
pnideutia.  5, '2  homo  iagratus  »ein  unangene  hm  er  .Mensch«,  rpf?.  1.2 
privatiis  »ohne  ein  Staatsamt  hekh'idet  zu  haben«,  vif^hii'^hr  »ohne  aus 
k  iii  1:1  icher  Familie  zu  stammen«.  Hann.  3,  8  cum  omnibus  iucoli>  »mit 
EinwuhiierD  aller  Art«.  Cato  2,3  ]inllulare  »überhandnehmen« :  v^ie- 
belis  bezeichnender  »überwuchern«.  Zu  loben  ist,  dafs  der  Übersetzer 
namentlich  bei  eintretendem  Subjectswechsel  der  Denlichkeit  halber  die 
Eigeuuamcu  eingesetzt  hat:  Ale.  5,  3.  8,3.  Con.  3,1,  5,3.  Der  Gebrauch 
der  Fremdwörter  hätte  mehr  eingeschränkt  werden  sollen,  so  bezeichnend 
dieselben  auch  sind:  Paus.  3,  3  ein  grausames  Begiment  Ate.  9, 8 
eine  Rente  von  60  Talenten.  Iph.  8, 1  majest&tische  Qestalt,  ao 
dafs  er  imponierte.  Chabr.  1, 8  ihre  originellen  Stellungen.  Timoth. 
4,4  Generation.  4,6  Intelligenz.  Ag.  8,3  Waffenfabrikea.  8,  8 
Ex  er  zier  Übungen.  4,8  ReligiositAt.  7,8  Territorialherren.  Eum. 
4,2  mit  physischer  Anstrengung.  8,2  in  ihrer  traditionellen  Hof- 
&rt  Hann.  18,4  Beider  Kategorien. 

(Des  Cornelius  Nepos  Lebensläufe  hervorragender  Feldhenm. 
Wortgetreu  aus  dem  Lateinischen  tibersetzt  von  IL  R.  Mecklen- 
burg.   Herlin.    Verlag  v.  H.  R.  Mecklenburg-.   (Ohne  Jahreszahl) 

306  S.  lO». 

ist  fhr  Autodidakten  und  Gymnasiaischtller  bestimmt). 

Die  wortgetreue  Übersetzung  von  C.  G*  Rosse  (Aschen- 
leben. 1880)  ist  mir  nicht  zugekommen. 

Ferner  sind  zwei  italienische  Übersetzungen  erschienen: 

8)  Cornelio  Nipote.  Le  vite  degli  eccellenti  capitaoi  voltate 

in  lingua  italiana  e  corredate  di  note  storiche,  filotegiche,  geogfafiche 

e  mitologiche  da  Zeffirioo  Carini,  P.  Scolopio.  Terza  edisione.  1688. 

Bitta  G.  B.  Paravia  e  comp.  Roma     Torino  —  Milano  -  Fireuie. 

171  8.  12^ 

Die  Anmerkungen  unter  dem  Texte  enthaltea  besonders  auch  er* 
Ulrende  Umsdffeibungmi  der  in  der  Übersetzung  gewihlten  Worte  und 
Phrasen  und  Parallelen  dazu  aus  der  itaUenischen  Utteratur.  Hierans 


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Conieliiis  Nepoa. 


123 


und  aus  einer  Beni-  rkiing  S.  35  —  eine  Vorrede  fehlt  leider  -  möchte 
man  entnehmen.  dar>  die  Übersetzung  als  eine  Art  Lesebuch  für  die 
Schule  bestimmt  sei.  Dazu  Wörde  es  stimmen,  dafs  austOfsige  Stellen, 
wie  Ale,  2,  2— a  uiid  llüin.o,  2,  ausgeblieben  sind,  wiewohl  andererseits 
Dion  4,  4  und  Ep-  5,  5.  6,  2  belai>seu  ist. 

4)  Le  vite  degli  eccellenti  comandanti  di  Oomelio  Kipote  recate 
in  lingua  italiana  da  Pier  Domenico  Soresi,  ooo  note.  Milano,  casa 
editrice  Guigoni.   1886.   192  S.  12*. 

Das  Bflchleitt  gehört  einer  biblioteea  delle  famiglie  an.  Der  Über- 
setiang  voran  gehen  eenni  intomo  la  Tita  e  le  opere  di  Comelio  Nipote 
S.  6f.  und  eine  chronologische  Tabelle  8.  7— 14.  Aus  der  angehängten 
dicbiantfione  dc^  nonii  geografici  S.  186-192  hebe  ich  hervor:  Neon- 
tico  cittä  dell*  Etolia  (!)  und  Salami  na  c>  nell*  isola  di  Cipro  (von 
Com.  Nep-  gar  nicht  erw&hnt!) 

Beiden  Übersetzungen  liegt  ein  veralteter  Text  zagmnde,  wie  ein 
Vergleich  mit  dem  Originale  Milt  5,3-  Lys.  2,2.  8,  1.  4,2.  Ale.  6,3. 
Timoth.  3,5  lehrt.  Ar.  1,1  bedeutet  aequalis  nicht,  wie  C.  will,  eguale 
a  Teraistocle  per  mente  e  virtfi.  Die  gegebene  Begründung  ist  unhalt- 
bar. Paus.  4,1  übersetzt  C.  un  certo  giovinetto  di  nome  Areilin.  (ind 
Ähnlich  S.  mit  der  Bemerkung:  Comelio  scambio  qui  per  nome  proprio 
di  persona  un  pRtnMiiinico;  poicbe  Tnci<lide  dice  costui  giovane  argi- 
lio,  cioe  d'Argiiio,  lüogü  in  Tessaglia  (!)  —  Lys.  4,3  C:  l'ebber 
veduta,  S.  genauer:  1  ebber  letto.  Ebenso  Dat.  5,  6.  —  Ale.  1,  2  geben 
beide  os  mit  volto  wieder.  Cou.  2,3  C:  ducc  supremo,  S.:  gran  capi- 
tano,  und  Ahnlich  Cbabr.  1,2.  —  Con.  4,  1  (■.:  ad  amministrare  i 
danari  della  guerra,  S.  wörtlicher  per  distribuire  il  dauaro.  4,4  com- 
plures  übersetzt  C.  mit  molte  piü,  also  ss  plures,  S.:  molte.  Chabr. 
8,  3  lantet  bei  C.:  ni  di  baon  anino  i  poveri  vedono  la  fortuna  de' 
rieehi  dalla  loro  di  versa  (alienami)  Fei.  2,Q  C:  nel  tempo  appnnto 
ehe  stndiato  avevan  di  giungere  (a.  Ahnlich  S.)  setst  eine  unrichtige  Be- 
«drang  voraus.  Ag*  2,4  C:  eattolicamente  (snmma  fide)  rimase. 
Timol  1, 8  dentet  8.  mit  Recht  den  Snbjectsweehsel  an:  ed  egli  pe- 
tendo essere  a  parte  del  regno.  Oant  unrichtig  aber  Ikbersetst  er  2, 8 
poet  DionyiU  decessum  (dopo  la  partenza  di  Dionisio  nach  C)  mit 
den  Worten  fiovinato  Dionisio.  Uit  Unrecht  Isssen  beide  Übersetser 
Ham.  1,2  das  locaie  nbi  in  temporalem  Sinne. 

Hiebt  sngänglioh  waren  mir  die  beiden  französischen  Über* 
setiangen  von  £.  Sommer  (Paris.  Hachette.  1888  u  1891)  und  von 
A.  Pommier  (Pftris.  Garnier  frdres.   1884.  1891). 

Über  die  polnische  Übersetzung  von  Alfr.  8g.  (Krakow.  1881) 
sowie  über  die  angarische  von  Dr.  Boros  G&bor  (Pozsony,  ohne  Jahres- 
zahl), dereu  einzelnen  Capiteln  nach  Art  der  bekannten  Freund  bchen  Prä- 
parationen  ein  erkl&reoder  Abschnitt  folgt,  steht  mir  kein  Urteil  au. 


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Jahresbericht  über  Tacitns.  1890—1891. 


Von 

Gymnssialprofessor  Dr.  9eor|c  Helmreieh 

in  Aofpborf . 


Der  nachfolgende  JahFesberieht  umfafst  die  literarischen  Erschein 
DUDgen  der  Jahre  1890  und  1691,  so  weit  sie  dem  ReSerenten  zugäng- 
lich waren;  gelegentlich  ist  auch  die  Besprechung  einer  fraher  erschie- 
nenen Poblikation,  die  im  letzten  Berichte  ftbersehen  wurde,  nachgeholt 
Umfangreichere  Arbeiten  auf  dem  Gebiet  der  Kritik  und  Exegese  sind 
in  den  genannten  Jahren  nicht  erschienen;  das  nachfolgende  Referat  hat 
sich  deswegen  sum  gröfsten  Teil  mit  neuen  Ausgahen  einzelner  Wt^rke  des 
Tacitus  oder  neuen  Auflagen  bereits  bekannter  Ausgaben  su  besch&fttgen. 

Allgemeines. 

1)  Hochart,  P.,  de  rauthenticitö  des  annales  et  des  liistoircs  de 
Tacite.  Ouvrage  accompagn^  des  photographies  de  cinq  pages  des 
manuscrits  de  Florence  et  de  68  lettres  de  Poggio  Bracclolini.  Parisi 
Tborin.  1890.  XII  u.  320  S.  B^.  8  M. 

In  welchem  Irrtum  waren  doch  Philologeu  und  Historiker  bisher 
befongen,  wenn  sie  in  den  Annalen  nnd  Historien  des  Tacitus  Meister^ 
werke  antiker  Historiographie  an  besitzen  glaubten!  Sind  dieselben  doch, 
wie  der  Ter&sser  des  ▼erliegenden  820  Seiten  starken  Buches  nachzu- 
weisen sucht,  nicht  Werke  des  bertthmten  SchriftsteHers,  dessen  Namen 
sie  tragen,  sondern  eine  unerhörte  Fälschung  eines  Humanisten  des  16. 
Jahriranderts.  des  bekannten  Poggio  Bracdolini.  Schon  der  EngUtnder 
Boss  in  seinem  Buche  Tiici tue  and  Bracciolini,  The  Annais  for> 
ged  in  the  fiftecnth  Century,  London  1878,  hatte  die  gleiche  Be- 
hauptung inbetreff  der  Annalen  aufgestellt,  währ^^^vi  n-  die  Echtheit  der 
Historien  nicht  bezwolfelte.  Aber  er  hat  nach  Hocharts  Meinung  seine 
Ansicht  nicht  gehörig  begründet  nnd  mit  rmrrht  auf  die  Annalen  ein- 
geschrflnkt.  Was  sein  von  ihm  gerühmter  Vi  iir  iuger  und  Gesinnungs- 
genosse, der  leider  die  VpröffentlichnnR  seines  Werives  nicht  lauge  über- 
lebte, versäumt  hat,  will  11t  rhart,  der  zuerst  in  seiner  Schrift  Stüdes 
au  sujet  de  la  pers6cution  iles  chretiens  sous  N6ron  Paris  1885  das 
44.  Kapitel  des  15  Buches  der  Annalen  als  eine  spätere  Fälschung  zu 
erweisen  suchte,  allmählich  aber  sich  von  der  Uncchüieit  des  ganzen 
Werkes  ttberzeugte,  nachholen.  Mit  einer  ausführlichen  Darlegung  der 
angeblichen  Grflnde  ihr  die  Fftlschung  wollen  wir  die  Leser  dieser  Zeit- 
schrift verschonen  (die  meisten  sind  fiberdies  aus  Bofs  herahergenommen); 
wir  begnOgen  uns  mit  der  Bemerkung,  dafs  ein  auch  nur  einigermafsen 


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AUgemeiiiet. 


125 


befriedigender  Bewei'^  tur  die  aufgestellte  Reliaui>tnnrr  nicht  erbracht  ist, 
und  verweisen  alle  diejenigen,  die  >-ic}i  für  derartige  Kinfälle  interessieren, 
auf  das  Buch  selbst,  an  dem  das  Üeste  die  fünf  Photographien  aus  den 
beiden  Florentiner  Handschriften  sind. 

%)  Rdseh,  W.,  Der  Geßchiehtscbreiber  Cornelius  Tacitus.  (Samin- 
lang  gemeinTerstftndlicher  wisseDschafUicher  Vorträge  heraiug.  y,  R. 
Yirchow  und  W.  Wattenbacb.  Neue  Folge.  Fttnfte  Serie.  Heft  Ii 9). 
Hambarg  1891.  408.  8*. 

Dieser  anregende,  für  ein  grüfseres  PubUkom  berechnete  Vortrag 
bietet  begreiflicher  Weise  nichts  Heues,  ist  aber  dem  Zweclc,  dem  er 
dienen  soU,  entsprechend  wohl  geeignet,  das  Interesse  für  den  groften 
Gescbicbtschreiber  der  römischen  Kaiserseit  nnd  seine  Meisterwerke 
auch  in  weiteren  Kreisen  sn  wecken.  Der  Ver&sser  filhrt  zunftchst  die 
wichtigsten  Daten  aus  dem  Leben  des  Geschichtschreibers  vor,  schil- 
dert hierauf  die  socialen,  politischen,  Iitt«rarischen  und  religidsen  Ver- 
hältnisse des  ersten  nachchristlichen  Jahrhunderts  und  gibt  dann  eine 
eingehende,  das  Wesentliche  hervorhebende  Charakteristik  der  einzelnen 
Werke.  In  dem  abschliefsenden  Gesamturteil  über  Tacitus  als  Historiker 
schliefst  Bich  Röach  mit  Becht  an  Ranke  an. 

3)  Bellezza,  P.,  dei  fonti  letterari  di  Tacito  nelle  Storie  e  negli 
Annali.  Rendiconti  deir  Ist.  lombardo  ser.  II  vol.  XXI Y,  fasc.  13. 
8 17—880  S. 

handelt  Ober  die  litterarischen  (Quellen  des  Tacitus,  die  von  ihm  aus- 
drücltiich  genannt  werden:  über  Cluvius  Rufus,  Plinius  den  älteren,  die 
Kommentarien  der  jüngeren  A^rippina.  i  abius  Rusticus  und  Vipstanus 
Messalla.  Er  besprichl  uiui  beurteilt  die  hielier  gehörigen  Arbeiten  vuu 
Mommsen,  Nifsen,  Clasuu,  liirzel,  Puhl,  Lauge,  Kraufs,  lieckurts,  Lezius 
u.  a.,  ohne  neue  Argumente  vorzubringen. 

ESnen  Anspruch,  die  Quellenfrage  bei  Tadtas  durch  selbstlndige 
Untennchungen  'gefördert  zu  haben,  kann  die  im  wesentlichen  referie- 
rende Arbeit  nicht  erheben. 

4)  Klebs,  £.,  £ntl(Uinungen  aus  VeUeius.  Philol.  Bd.  49  8.  286 
bis  812. 

Ahrt  den  Nachweis,  dafe  anfser  bei  Sulpicins  Severus,  der  des  VelleiuB 
Werk  am  stirkstmi  benutst  hat,  auch  bei  Tacitus,  hauptsächlich  in  den 

Historien,  sich  mehrere  Entlehnungen  aus  VeUeius  finden.  Als  solche 
werden  bezeichnet:  bist.  1,  2  nobilitatns  cladibus  mutuis  Dacus.  Vell. 
2.  8,  3.  Cimbri  et  Teutoni  multis  mox  nostris  suisqne  cladibus  nobiles 
(cf.  2,  10a,  1).  hist.  1,74  mox  quasi  rixantes  stupra  ac  flagitia  obiecta- 
vere  neuter  falso.  Vell.  2,  33,  2  cum  Pompeius  Lucullo  infamiam  pecu- 
juae»  Lncnllus  Pompeio  interminatam  cupiditatem  obiceret  impcrü  neuter- 


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126 


Tacitus. 


que  ab  sdtero  quod  arguebat  mentitns  argui  posset.  hist  2, 86  pace  pessi« 
nras,  beUo  non  speraendos*  Yell.  2,  u,  l  quantum  bello  optimuB  Uati 
pace  pessimns.  bist  4, 27  illam  aactoreni  sceleris  hone  miniBtnuii  rocant. 
Vell.  2, 83, 1  obsceoissimarnm  rerum  et  aoctor  et  minister,  bist  4, 28  at 
Civilem  immensis  anctibus  universa  Germaaia  extollebat.  Vell.  2,  40,  4 
bniuB  Tiri  fastiginm  tantis  anctibas  fortuna  extnlit.  bist  4, 28  Ubü  per 
omne  id  belhun  meliore  usi  fide  quam  fortana*  Vell.  2, 18, 1  meliore  in 
omnia  ingeoio  animoqae  quam  fortuna  usus,  bist  1,  88  non  posse  prin- 
ci])atum  scelere  quaesitum  subita  modestia  et  prisca  gravitate  retineri. 
Vell.  2,57,1  ut  principatum  armis  quaesitum  armis  teneret.   hist.  1,52 

•  ipsa  vltia  pro  virtutibus  intcrpretabantur.  Vell.  2,  83,  2  idem  clemeDtiam 
Tictoris  pro  sua  virtute  iiitcrpretabatur.  Aufscr  diesen  8  uiizwcifelhafteo 
Entlehnungen  werden  noch  mehrere  Wortverbindungen  zusammengestellt, 
von  denen  möglicherweise  Tacitus  die  eine  oder  andere  unter  Velieius' 
Kintiufs  gebraucht  hat.  Anch  über  das  Verhältnis  zwischen  Tacitus  und 
Plularch  äufsert  sich  Klebs  im  weiteren  Verlauf  seines  Aufsatzes  und 
spricht  seiue  Meinung  dahin  aus.  dafs  Plutarch  Tacitus'  Ilistorien  ge- 
kannt und  jedenfalls  einiges  daraus  entnommen  hat. 

6)  Hirscbfeld,  0^  Zar  aonalistiscben  Anlage  des  Taciteiscben 
Gesebicbtswerkes.  Hermes  XXT,  S.  868 — 878. 

Dafs  Tacitus  teils  oifen,  teils  stillsebwcigendan  einseinen  SteUen  seiner 
Annalen,  namentlieb  in  der  s weiten  HUfte  derselben,  die  annalistisdie 
Fessel  gesprengt  und  die  Ereignisse  mehrerer  Jahre  an  einer  Stelle  su- 
sammengefiUst  hat,  ist  bekannt  Aus  dem  ersten  Teil  der  Annalen  bat 
man  bisher  nur  eine  Stelle  angeflkhrt,  an  der  der  Schriftsteller  sich  die 
gleiche  Freiheit  gestattet  hat,  nlUnlich  bei  dem  Bericht  ttber  den  Tod 
des  Arminius  (ann.  2, 88).  den  er  aus  Grflnden  der  künstlerischen  Kom- 
position unmittelbar  an  den  Tod  seines  rdmischen  Gegners  und  die 
Schilderung  der  diesem  erwiesenen  Ehren  anreiht  Aber  der  Verfasser 
dieses  Aufsatzes  macht  es  sehr  wahrscheinlich,  dafs  auch  die  wenige 
Kapitel  vorher  mit  den  Worten  ceterum  reccnti  adhnc  maestitia  soror 
Germanici  I.ivia,  nupta  üruso,  duos  virilis  sexus  simul  enixa  est  (c.  84) 
bericiitete  Geburt  der  Zwillingskinder  der  Livin,  des  Germauiciis  und 
Tiberius,  nicht  in  das  Jahr  19,  sondern  mindestens  m  das  nächstfolgende 
Jahr  fällt.    Der  eine  dieser  Zwillinge,  Tiberius,  war  bei  dem  Tode  sei- 

•  ues  Grofsvaters,  des  Kaisers  Tiberius.  noch  praetextatus  und  erhielt  erst 
durch  Gaius,  der  ihn  adoptierte  und  zum  princeps  iuventutis  ernaiiule, 
die  toga  virilis.  Da  die  Minimalgrenze  für  die  Aufnahme  unter  die  Zahl 
der  Erwachsenen  in  der  Kaiseneit  das  vollendete  14.,  die  Maximalgrenze 
das  vollendete  16.  Lebensjahr  gewesen  zu  sein  scheint,  so  wAre  in  der 
Niehtverleihung  des  Mftnnergewandes  an  einem  mehr  als  17jftbrigen 
JOngling  eine  ZumcksetEung  gelegen  gewesen,  ftr  die  wir  uns  keinen 
Grund  denken  können.  Also  ist  es  wahrscheinlich,  dafs  Tiberius  und 


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Sprvebgtbnndi. 


127 


sein  bereits  im  Jahre  23  gestorbener  Bruder  nicht  im  Jahre  19,  sondern 

im  Jahre  20  geboren  sind.  Ist  dies  der  Fall,  so  bat  der  Geschicht- 
schreiber auch  hier,  ohne  es  zu  erwähnen,  die  genaue  Zeitfolge  der  Er- 
eignisse zagttoateQ  der  kttostierischeu  Komposition  unberttcksichtigt  ge- 
lassen. 

6)  Egen,  Alf.,  Qnaestiones  Florianae.  Programm    Münster  1891. 
17  8.  4«. 

In  dem  ersten  Teil  dieser  Ar  die  Kritik  des  Floms  wohl  sn  be- 
aielitenden  Schrift  wendet  sich  Egen  gegen  Bieligk,  der  in  seiner  Disser- 
tation »De  casanm  syntaxi  a  Floro  bistorieo  nsnrpata,  Balle  I888f  die 
awisehen  der  Ansdmcfcsweise  des  Florus  nnd  Tadtns  nnverkennbare 
iÜuiliehkeit  ans  der  beiden  gemeinsamen  Benützung  des  Livins  abzn^ 
leiten  Yersnehte,  wfthrend  Egen  in  seiner  das  Jahr  snvor  erschienenen 
Arbeit  »De  Floro  historico  elocntionis  Tadteae  imitatorec  mit  Wölfflin 
eine  directe  Nachahmung  des  Tadtas  Ton  seiten  des  Florus  angenommen 
hatte.  Indem  Egen  die  Frage  aufs  neue  behandelt,  weist  er  überzeugend 
nach,  dafs  Florus  den  Tacitus  benutzt  und  viele  von  dessen  sprachlichen 
Eigentümlichkeiten  bewulst  und  unbewufst  sich  angeeignet  hat  Dafs 
nicht  alle  vom  Verfasser  angeführten  Parallelen  gleich  beweisend  sind, 
sei  nur  kurz  erwähnt  und  <iurch  ein  Beispiel  belegt.  S.  5  wird  einander 
gegenftber  «ipstellt  Tac.  ann.  4,  50,  2  aliis  mutuos  inter  se  ictus  paran- 
tihus  und  Flor.  4,  2,  33  mutuis  ictibus  inter  se  concurrunt.  Dem  letz- 
teren Ausdruck  ist  aber  weit  ähnlicher  die  Vollejauische  Wendung  2,  27 
sunt  qui  concurrentem  mutuis  ictibus  cum  minore  fratre  Xelesiui  .  .  . 
occuboisse  prodidermt. 

Spraehgeliraiieli. 

7)  Lexicon  Tacitenm  edidernnt  A.  Gerber  et  A.  Oreel, 
Fase  yin.  IX.  Lips.  Tenbn.  1890.  1891.  Lex.  8.  S.  817-1040. 

Mit  diesen  beiden  Heften,  die  nach  dem  Tode  seines  Mitarbeiters 
Ton  Greef  allein  bearbeitet  sind,  ist  der  Abschlnfe  des  Gänsen  nm  ein 
gntesStOeknAher  gerückt  Sie  reichen  von  meditatio  bis  orior.  Anchsiebe> 
wfthren  die  bereits  frOhergerOhmten  Yorallge.  Angestellte  Stichproben  haben 
in  keiner  Anfspttrung  eines  Mangels  geführt,  nur  einige  Druckfehler  sind 
dem  Befsrenten  anfgestofsen;  S.  879^-  Z.  14  t.  n.  lies  Angustam  st 
Angustum,  967^-  Z.  20  1.  non  st  n.  («=nondam),  969a.  Z.  16  1.  invidia 
st  invida,  988^'  Z.  31  1.  dispersas  st.  dispares.  Sonst  ergeben  sich  aus 
dem  Studium  der  beiden  Hefte  für  die  Sprache  des  Tacitos  etwa  folgende 
Beobachtungen.  Er  gebraucht  nicht  die  Wörter  obmutescere,  ohoriri, 
obrepere,  obsecrare,  also  auch  nicht  orare  et  obsecrare,  dafür  obtestari, 
obtorpescere,  occaecare,  ocius,  odiosus,  obessc,  opitulari,  die  beide  auch 
Caesar  nicht  verwendet;  opinari  findet  sich  nur  im  Dialog  und  einmal 
in  der  (Jermrinia,  offensa  nur  im  Dialog  und  in  den  Historien,  offensio  nur 
in  den  Aimalen,  notescere  in  den  Annalen,  innotescere  im  Dialog 


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128 


und  in  den  Historien,  occipere  nur  in  den  Hist.  und  Ann.;  miseria 
kommt  nur  im  Plural  vor,  bei  Cicero  dagegen  beide  Numeri; 
minari  findet  sich  nur  4  mal ,  minitari  24  mal ,  Cicero  kennt 
beides,  Cäsar  nur  minan;  nec  steht  vor  allen  ßucUstaben,  bei  Cäsar 
aufser  b.  g.  I,  41,  3  nicht  vor  Vokalen;  inox  gebraucht  Tacitus  sehr 
Ott  (es  füllt  9  Spalten  im  Lex.),  Cäsar  nie;  ebenso  steht  es  mit  olim. 
Über  die  Yerwenduug  von  nec  und  neqae  wird  8.  911  noch  bemerkt, 
dafa  nec  sich  viel  hftofiger  in  den  Icleineren  Sehriften,  Historien  nnd  den 
fittchem  11—16  der  Annalen  findet,  neque  dagegen  in  den  eecbs  ersten 
Bachern  der  Annalen,  wahrend  sie  sieb  im  16.  Boche  etwft  die  Wage 
halten. 

8)  Czyczki ewicz,  A.,  De  Tacitei  sermonis  proprietatibus  prae- 
cipue  quae  ad  poetarum  dicendi  geuus  pertineant  Pars  prior.  Brody 
1890.    42  S.  8».   1  M. 

Das  poetische  Kolorit  der  taciteiscben  Ausdrucicsweise  findet  der 
Verfasser  1.  in  der  Anwendung  der  verschiedeneu  Tropen  und  Figuren, 
'1.  in  ktihnen  synt-aktischen  Konstruktionen.  Über  die  ersteren  handelt 
er  S.  5-  8  sehr  unvollständig;  die  beiden  Programme  von  A.  Stitz,  die 
Metapher  bei  Tacitus,  und  das  Programm  von  F.  Meyer,  de  personifi- 
cationis  quae  dicitur  usu  Taciteo,  welche  dem  Verfasser  unbekannt  ge- 
blieben sind,  liefern  ein  ungleich  reichlicheres  Material  zur  Beurteilung 
dieser  Seite  des  taciteischen  Stils.  Von  den  Casus  werden  nur  Geni- 
tiv (S.  9  28)  und  Accus ativ  (S.  28  -  42)  behandelt;  die  Untersucliung 
Uber  die  anderen  Casus,  die  Tempora  und  Modi  und  den  Satzbau  wird 
anf  eine  andere  Gelegenheit  verschoben.  Hatte  sich  der  YeHasser  darauf 
besdirinitt,  Drägers  belcanntes  WerlE  über  Syntax  nnd  Stil  des  Tacitus 
durch  eigene  Sammlungen  su  erg&nzen,  so  hätte  er  sich  mit  seiner  Ar- 
beit grdi^eren  Dank  verdient  und  die  wissenschaftliche  Erkenntnis  mehr 
gefördert  als  dadurch,  daTs  er  das  Material  seines  Vorgängers  in  seine 
Arbeit  fast  vollständig  herftbergenoramen  und  doch  nirgends  Vollständige 
keit  erreicht  hat  Dazu  kommt,  dafs  er,  wie  schon  oben  erwähnt,  die 
neuere  Literatur  nur  sehr  unvollständig  kennt  und  daher  Dinge,  die  be- 
reits erschöpfend  behandelt  sind,  unnötigerweise  nochmals  erörtert,  wie 
S.  9-13  die  Verbindung  des  Neutrum  Singularis  oder  Pluralis  eines 
Adjectivs  mit  dem  Genitiv  eines  Substantivs,  wie  lubricum  iuventae, 
inculta  montium  u.  a.,  worüber  Th.  Panhoff,  de  neutrius  generis  adiec- 
tivorum  Substantive  usu  apud  Tacitum.  Halle  1883  zu  vergleichen  ist. 
Auch  das  ist  zu  tadeln,  dafs  die  Citate  vielfach  ungenau  sind;  es  ist 
doch  nicht  gleichgiltig,  oh  es  heifst  uraidum  paluduin  oder  umido  p., 
sccretum  loci  oder  sccreto  1-,  medium  Uiei  oder  medio  d.  oder  per  me- 
dium diei.  Manchmal  hat  der  Verfasser  nur  mit  den  Augen,  lucht  mit 
dem  Kopfe  gearbeitet,  wenn  er  z.  ß.  unter  der  Rubrik  Neutrum  PI. 
eines  Adjectivs  mit  dem  Qenit.  eines  Substantivs  citicrt  (S.  1 1):  aun.  4,  33 


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SprMhgtbrwiclk. 


129 


ob  via  renim,  während  der  Text  der  Stelle  lautet  obvi&  rcrum  similitu- 
dine  et  satietate,  oder  wenn  er  (S.  22)  imtcr  rudis  mit  dem  objectiveu 
Genitiv  als  Belegstelle  aufülirt  ann.  4,  8  (rüdem  adhuc  nepotum  et  ver- 
gentem  aetatera  suam!)  oder  S.  33  unter  personare  mit  Acc.  neben 
amoena  litorum  bist.  3,  76  auch  ann.  14,  15  (ii  dies  ac  noctes  plausibus) 
persouare  formam  priücipis  (voceroque  deum  vocabulis  appeiiantes).  Was 
soll  ferner  (S.  33)  circumponere  bist.  2,  59  Y;il(  ntem  et  Caecinam  curu- 
H  üuae,  aun.  14,  15  nemus.  quod  na\ali  istagnu  circumposuit  Augustus  iu 
derselben  Rubrik  mit  permeaie  pervagari  u.  a.  ?  oder  effuudere  spiritum 
(S.  37)  mit  egredi  moenia  oder  evincere,  destruere,  praetemptare,  prae> 
tezere,  praetendeie  n.  a.  mit  evadAra  Silvas  und  piaereoire  mortem? 

Wenn  man  dem  Terbaser  aach  die  AnerkenDung  nicht  versagen 
wird,  dab  er  sich  tun  eine  möglichst  voUständige  Sammlang  des  Sprache 
materials  und  der  Belegstellen  bemflhte  und  dafs  durch  seine  Arbeit 
Drfgers  Darstellnng  vielfoch  ergftnst  wird,  so  ist  doch  auch  ihm  noch 
manches  entgangen.  So  findet  sieb  pavere  mit  Acc  ancfa  bist  S,29, 
pavescere  bist  4,  84.  ann.  1,  4,  exhorrescere  bist  2,  70,  lamentari  ann. 
1,  66,  evehi  «an*  12,  36  fama  evecta  insnlas,  adventare  ann.  6,  44  pro- 
pinqaa  Selenciae  adventabat  wie  bei  Amm.  14, 10,  II  barbaricos  pagos 
adventans,  intervenire  ann.  8,  28,  interfluere  bist  3,  5.  ann.  8,  9,  anteire 
anch  diaL  ae.  bist.  3,  65.  ann.  12,  27.  18,  80.  15,  18,  autevenire  ann.  1,  63, 
praesidere  mit  Dativ  anch  ann.  12,  37.  praevenire  c.  Acc  auch  bist  4,  49, 
recens  als  Adverb  (S.  32)  aucb  bist.  1,  77. 

Da  Ts  die  Schrift  durch  viele  Drucktebler  entstellt  ist,  so  dafs  man 
gtD'  tigt  ist  fast  jedes  Citat  zu  kontroUiereo ,  macht  ihre  LektUre  zu 
keiner  augeaebmeu  Beschäftigung. 

9)  Csjreskiewics,  A^  quibns  poetids  vocabnlls  Cornelius  Tacitns 
sermonem  snum  omaverit.  Brody  1891.   16  S.  8<^.  0,60  Mk. 

Wenn  schon  die  eben  besprochene  Schrift  al^  tni  Bnichstöck  m 
bezeichnen  war,  weil  sie  ihr  TliLina  liur  zum  geriugeu  Teil  erschöpft, 
so  gilt  dies  noch  in  höherem  Grade  von  der  vorliegenden,  die  wohl 
einem  ftufsereo  AnlaTs  ihre  EntBtehnng  verdankt.  Da  BOtticher,  wie  all* 
gemein  bekannt,  in  seinem  Lexicon  Tadteum  den  Ansprachen,  welche 
die  Gegenwart  an  einen  Lezicograpben  zu  stellen  gewohnt  ist,  nur 
wenig  genügt,  so  stellt  sich  der  Ver&sser  die  Aufgabe,  aUe  poetischen 
Wörter  und  Redensarten,  die  BOtticher  abergangen  bat,  aufsufllhren,  be- 
sehrinkt  sich  aber  —  und  dadurch  verliert  seine  Arbeit  fiut  allen  Wert 
auf  die  letzten  sechs  BOcher  der  Annalen.  Was  Drfiger  in  seiner 
Ausgabe  als  poetisch  oder  vorzugsweise  poetisch  bezeichnet,  ordnet  der 
Terfasser  unter  die  Rubriken:  Substantive,  A<yektiva,  Pronomina,  Ad- 
verbia,  Verba,  geht  aber  aber  hie  und  da  zu  weit;  denn  abrogare,  ab- 
stillere,  dilaniare,  enitescere,  frigescere,  fungi,  inniti  u.  a.  kann  man 
schwerlich  als  dichterische  Verba  bezeichnen 


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ISO 


10)  Czyczkiewicz,  A.,  de  Tacitei  sermoiiis  proprietatihus  prae- 
cipue  ([uae  ad  poetarum  dicendi  genus  pertiueaut.  Fars  posterior. 
Programm  von  Brodj  1891.   44  S.  8®. 

Ohne  die  in  dem  ersten  Teile  begonnene  T'^ntorsuchung  über  die 
Syntax  der  Casus  zu  Ende  zu  führen,  bändelt  der  Verfasser  in  dem 
ersten  Kapitel  des  zweiten  Teiles  Uber  den  Gebraneh  der  Tempora  nnd 
Modi,  in  dem  zweiten  über  den  Satzbau.  Nur  wenige  der  hier  be- 
sprochenen sprachlichen  Erscheinuntren  sind  speziell  den  Dichtern  eigen; 
die  meisten  finden  sich  auch  bei  andern  Prosaikern  der  nachaugusteischen 
Zeit,  wie  z.  B.  der  Inf.  Perf.  statt  Praes.  (Alt.  3  non  iiigebit  compo- 
suisse),  die  liäuti^'e  Verweudunfr  des  Participiuuih,  auch  als  Subjekt,  der 
Gebrauch  des  ludicaiivä  impeiiccti  oder  Piusquamperfecti  in  irrealen 
Bedingungssätzen  u.  dergl.. 

It)  Knoke,  Der  Gebrancli  von  plares  bei  Tacitus.  Prograam 
Ton  Zerbst  1890.  18  8.  4«. 

Derselbe,  I  ber  den  Gebrauch  von  plures  bei  Q.  Curtius  Rufus. 
iieue  Jahrb.  f  Phii   löUl.  S.  267  -278. 

Während  complnres  bei  Cäsar  64  mal,  in  Ciceros  Reden  45  mal, 
in  dem  kleinen  Büchlein  des  Nepos  etwa  10  mal  vorkommt,  steht  es  bei 
Tacitus  nur  8  mal,  1  mal  in  der  Germania  (8,  10)  und  an  zwei  Stelleo 
der  Historien  (2,  4,  5.  2'_',  IG),  in  den  Annalen  fehlt  es  ganz.  Da<^  ist 
gHwiTs  nicht  zufällig,  sondern  Tucitus  hat  coniplures  mit  manchen  anderen 
CoHipositis  gemieden,  wie  er  z.  B.  auch  nur  pensare  st  compensare,  so- 
lari  st.  Cüusolari  gebraucht.  An  Stelle  des  Compositums  hat  er  nach 
allgemeiner  Annahme  (s.  Wolff,  Hi&t.  I,  1,6.  Herllus  11,4,  2.  W«>lfllin, 
Philol  25,  111)  das  Simplex  plures.  das  sicli  bei  Cäsar  und  Cicero 
nur  an  kuinpai  aliv t-ii  Sinne  findet,  ohne  kuiiiputalive  Bedeutung  verwen- 
det, und  in  Gerbers  Lex.  Tac.  S.  882  sq.  werden  34  Stellen  angeführt, 
an  denen  plures  für  complures  gebraucht  ist  Zu  dieser  Annahme  wird 
man  um  so  leichter  geneigt  sein,  wenn  man  siebt,  dafs  derselbe  Schrift- 
steller gleiebxeitig  aliquot  gar  nicht  und  nonnolli  an  einer  einiigen  Stelle 
verwendet  nnd  dars  bei  anderen  Antoren  der  nachklasBiselien  Latinitit 
die  gleiche  sprachliche  Erscheinong  sich  findet  Knoke  bestreitet  in  den 
oben  angeftlbrten  Abhandinngen  diesen  Gebrauch  von  plures  und  ancht 
nachsttweisen.  dars  dasselbe  bei  Tadtns  nnd  Curtius  an  allen  Stellen  die 
Bedeutung  eines  reinen  KomparatiTS  besitst  Auf  den  Au£sata  über 
plures  bei  Curtius  einzugehen,  Ist  hier  nicht  der  Ort,  weil  derselbe  Ton 
anderer  Seite  in  diesen  Blättern  gewürdigt  werden  wird  und  weil  bei 
Cuitius  die  Sache  insofern  anders  liegt,  als  er  complures  an  mehr  als 
einer  Stelle  gebraucht.  Was  nun  den  Taciteischen  Sprachgebrauch  be- 
trifft, so  konnte  es  Knoke  nicht  schwer  fallen,  Wolffs  Behauptung  (s.  Bist 
1»  1,  0),  plures  werde  selten  im  Sinne  eines  Komparativs  gebraucht, 


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Spradifebnocb. 


181 


aufgnmd  einer  reichen  Beispielsammlnng  zurückzuweisen;  aber  dem  End- 
ergebnis der  von  ihm  angestellten  Untersuchung,  Tacitus  habe  in  Über- 
eiBstimmiiog  mit  den  fibrigeu  kkssischeu  Schriftstellern  plures  liberbaupt 
nur  im  Sinne  eines  Komparativs  gebraucht,  vermag  ich  mich  nicht  an- 
zuschliefsen.  Es  ist  zwar  dem  V'erfasser  an  einer  Anzahl  von  Stellen, 
die  (ierber  als  Belege  für  die  abgeschwächte  Bedeutung  vou  plures  an- 
führt, der  Nachweis  eines  ifoinparativen  Verhältnisses  gelungen,  wie  G. 
6,7.  1,9.  bist  4,30  ann.  U,  44  1,4.  2,6.  14,14.  15,82;  es  bleibt 
aber  doch  noch  eine  Anzahl  vun  ötellen  übrig,  au  denen,  ohne  dem  Ge- 
danken Zwang  anzuthun,  ein  solches  Verhältnis  nicht  nachwi^isbar  ist,  au 
denen  also  i)lures  ohne  komparative  Bedeutung  gebraucht  ist  Solche 
Stellen  sind  u.  a. :  nun.  i,  36  |)luresque  ex  ea  liberos  habebat.  Was 
hier  Kuokes  Erklärung  »seinerseits  wieder  mehrere«  besagen  will,  ver- 
mag Ref.  nicht  einznseben.  bist.  4,  82  quem  procnl  Aiexaadria  plniinm 
diemra  itinere  .  .  detineii  band  ignorabat  Mit  der  ErkUmng  von  plnres 
«sr  »mehr  als  !•  ist  nichts  gewonnen;  denn  sie  iäfst  sieb  auf  jede  Stelle 
Biit  eomplnres  anwenden.  Aach  mit  der  Annahme  eines  Glossems,  sa 
der  Knoke  geneigt  ist,  kann  sieb  Ref.  nicht  einverstanden  eiküren;  die 
Worte  sind  anbedingt  nötig.  Dafs  aber  hier  plures  fÄr  eomplnres  steht, 
beweist  Cic  orat.  frigm.  B.  VI,  41  A.  YII,  65  HOUer)  ab  nrbe  diemm 
iter  alnernnt  eomplarinm.  Ebenso  steht  es  bist  1, 1.  aun.  6, 18. 4,  69  plnris 
per  dies  aodivit.  An  der  letzten  Stelle  gibt  Knoke  selbst  zn,  dafs  es 
zulässig  wäre,  plnris  per  dies  in  dem  Sinne  von  »mehrere  Tage  hin- 
durch c  w  fassen;  doch  die  Auffassung  »immer  mehr  Tage  hindurch« 
soll  einen  noch  besseren  Sinn  geben.  Ref.  kann  dem  nicht  beistimmen; 
es  ist  damit  nichts  weiter  gesagt,  als  mit  Cfl^!\rs  Worten  b.  g.  7,  32 
Caesar  Avarici  complures  dies  coramoratTis;  cf.  l'hn.  ep.  ad  Tralau.  21, 
venit  ad  me  et  complnribns  <li(>bus  fuit  mecura.  Auch  ann  '2.  S.  3,  33. 
:^4.  A^r.  2^  iäfst  bich  eine  komparative  Bedeutung  nicht  ungezwungen 
nachwel^en. 

Da  es  uun  fest  steht  (s.  Antibarbarus  v.  Krebs  -Schmalz),  dafs 
plnres  iu  der  nachklas.sischen  Prosa  seit  Livius  für  cuuiplures  gebraucht 
wird  (vgl.  Plin.  ep.  2.  lü,  1  bortaris  uL  uraliuncm  aniicis  pluribus  reci- 
tem.  5,  6,  23  circa  sipunculi  plures  miscent  iucuiidissitnuni  murmur. 
6,  33,  8  nam  et  copia  remm  et  arguta  divisioue  et  narratiunculis  pluri- 
bns  .  .  renovatnr.  Liv.  21,  26,  7  n.  a.),  so  hat  man  keinen  Gmnd,  den- 
selben Spracbgebrancb  bei  Tadtns  in  Abrede  zu  stellen  nnd  dorch  Icünst- 
liche  Erklirnngen  »hinweg  su  disputieren«. 

12)  Vnimaggi,  L.,  Tarcaismo  in  Tacito.    Studio  grammaticale* 
lessicographico.   Torino,  Bona.    1891.   22  3.  8<>. 

Dafs  sich  bei  Taeitas  eiuselne  Archaismen  linden,  ist  von  den  Er> 
klärern  längst  bemerkt  worden;  sie  sind  teils  eine  anwiltktlrliche  Folge 
des  Einflusses  des  SaUost  und  des  Studiums  der  Annalisten ,  wi«»  des 


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132 


Sisenna,  deren  Werke  Tacitus  ohne  Zweite!  gelesen  liat,  teils  hat  sie  der 
Schriftsteller  absichtlich  verwendet,  um  seinem  Stil  das  Gepräge  des 
Würdevolleu  und  Erhabeuen,  des  acfivov  nach  dem  Ausdruck  seines 
Freundes  Plinius,  zu  geben.  Doch  sind  dieser  altertümlichen  Ausdrucke 
IUI  guüzen  ujclii  viele;  von  dem,  was  Yalmaggi  als  hieher  gehörig  zu- 
sammenstellt, ist  gar  manches  zu  streichen  ond  man  wird  ihm  schwer* 
lieh  beistimmen,  wenn  er  in  Tacitus  einen,  wenn  auch  mafsvoUen,  Yoi^ 
Unfer  Frontos  sehen  will.  Der  Inhalt  seiner  Abbandlang  ist  kuri  fol- 
gender.  I.  Archaismen  in  der  Nominal-  nnd  Verbalflezion.  Hier  werden 
anfgeltkhrt:  a)  die  vereinzelten  Formen  saeTom,  donativom,  alvom,  cap- 
tivom,  pravom,  die  Genitive  Hercnli  (ann.  12, 18),  Persi,  ToltH^aesi,  der 
Akk.  £iycam,  die  Dative  senatn,  Inzn,  deenrsn,  num,  der  Oen.  plebi, 
das  A(yectivnm  inennos  mit  den  Formen  inennvm  und  inermos.  b)  Die 
bftnfige  Endung  der  S.  Siog.  Perf.  auf  ere,  die  2.  Sing.  Pass.  auf  re  in 
mereare,  vetere,  irascare,  adseqnare,  mirere,  die  Formen  ausim,  duint, 
potiundns,  gerundus,  composivere,  concibat,  ambibat,  ambibatur.  Alles 
dies  ist  aus  Sirkers  Taciteischer  Formenlehre  entnomraen ,  doch  ist  auf 
die  genaue  Wiedergabe  der  Belegstellen  nicht  genug  Sorgfalt  verwendet; 
so  wird  7.U  ausim  zuerst  bist.  2,  5,  dann  2.  50  angeführt,  während  doch 
nur  das  letzterp  Citat  richtig  ist;  ebenso  mufs  es  statt  ann.  2,  28  heifsen 

2,  Bl,  inermos  steht  nicht  bist.  3,  67,  sondern  3,  77,  luxu  nicht 
blos  bist.  2,  71,  sondern  auch  ann.  3,30.  34.  15,  48,  captivom  bist. 

3,  34.  nicht  ann.  II.  Archaismen  in  dci  SynUx.  Hier  ist  da.-?  Ergebnis 
der  Uuteräuchung  ganz  uubedculcud.  Aus  dem  Gebiete  der  Easussyntax 
werden  als  archaistisch  bezeichnet  die  Verbindungen  mantfestus  c.  Gen. 
wie  ann.  2,  85,  cupiens  mit  demselben  Kasus,  verbis  ac  minis  tempeni> 
baut,  id  aetatis,  idem  aetatis,  virile  mnliebre  seeus,  aocedere,  insidere, 
insultare,  antevenire  c  Aco.,  anf  dem  Gebiet  der  Syntax  der  Modi  und 
Tempora  die  Konstrulitionen  iubere  nt  (ann.  IS,  40),  esse  o.  Inf.  (G-  ß 
n.  a.>,  niti  und  eoniti  und  vielleicht  auch  temperare  c  Inf- (ann.  16,  68), 
ferner  der  Gebranch  des  Indic.  statt  des  Goi^jnnct.  in  Nebensitien 
(Dräger  §  151).  III.  Wortschatz.  Altertfimlicb  sind  die  Substantiva 
auf  tndo,  wie  claritudo,  necessitudo  für  necessitas,  auf  meutum,  wie  cog- 
nomentum,  vimentam,  eiectamentum,  meditamentum.  auf  edo  wie  torpedo 
für  torpor,  ferner  consultor,  mercimonium ,  perduellis,  ostentus,  satias. 
truculcntia,  der  Gebrauch  der  Verba  frequr  ntativa  wie  auctitare,  appelli- 
tarr«,  di'-'-ertare,  despectare,  defensare,  ductare,  über^rhpu  ist  agitare, 
cenieie  =  decernere,  bellum  patrare  Was  schliefslich  unter  der  Rubrik 
Stil  als  allertümlich  angeführt  wird,  wie  der  metonymische  Gebrauch  von 
coniugium,  servitium,  amicitia,  oder  reimende  Verbindungen  wie  nobi- 
lissimarum  lemmaruiu,  tristitia  vi  avaritia  u.  anderes,  wird  mit  Uurecht 
als  Archaismus  bezeichnet.  Zieht  man  das  Facit  aus  Valmaggis  etwas 
breitspuriger  Abhandlung,  so  wird  dadurch  nur  DrSgers  Urteil  Aber  das 
Vorhandensein  archaischer  Elemente  in  der  Taciteisoben  Diktion  bestft- 


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Dialogui. 


tigt.  der  §  258  sagt:  »In  dieser  Beziehung  erscheint  der  Stil  des  Taci- 
tas,  verglicliea  mit  dem  des  Gellius  und  Apuiejus,  sehr  korrekt«. 

IS)  Uhlig,  Die  conseeotio  tempomm  im  indirekten  Fragesatz  bei 
Tacitof.  Festsehrift  des  GyniuwiiimB  wa  Schneeberg.  p.  48—64. 
1891.  4<». 

Da  in  dem  bekannten  Werke  von  Dräger  über  Syotax  und  Stil 
des  Tacitus  ein  Abschniil  über  die  cuasecutio  temporum  fehlt,  ist  eine 
Uuttrsuchuug,  wie  die  von  Ühlig  über  die  Zeiteufulf^e  im  indirekten 
Fragesatz  angestellte  nicht  tiberflüssig,  im  allgemeineu  geht  daraus  her- 
vor, dafs  der  Sprachgebrauch  des  Tacitus  mit  dem  der  besten  Autoren 
QbereiDstimmt;  die  bemerkenswerteBten  Abveichitiigen  sind  1.  der  Coqj, 
Perf.  a)  nach  regierenden  Import  im  Hanptsats  wie  ann.  1, 61  refere» 
bant,  ttbi  infelici  dextera  et  suo  ictn  mortem  invenerit  und  ann.  1, 76. 
b)  nach  historischem  Perfekt  bist  8,  84.  4, 86.  ann.  6,  46  bist  2, 4t, 
ann.  2,78.  In  diesen  6  Fällen  liegt  eine  priignante  Konstmktion  vor, 
iodem  za  in  tncerto  fuit  m  ergftnsen  ist  atque  etiam  nunc  in  incerto 
est  9)  Der  Coqj.  Imperf.  nach  einem  Imperf.  oder  Praes.  bist  aach 
in  futnrischem  Sinne,  wie  bist  8, 12.  ann.  14,  13  bist,  l,  14.  Doch  sind 
alle  diese  Sfttze  von  einem  Ausdruck  der  Forcht  abhAngig  und  ent-  « 
sprechen  deshalb  dem  regebnAfoigen  Gebrauch« 

14)  Cornelii  Taciti  dialogus  de  oratoribus.  Erklärt  von  Dr.  Ed. 
Wolff.  1.  Abt.:  Text  34  ä.  8°.  2.  Abt:  Kommentar  68  S.  8^.  Gotha, 
Perthes  1890.    1,20  M. 

Da  der  Dialog  trotz  seines  lehrreichen  und  anziehenden  Inhaltes 
an  linderen  Gymnasien  nicht  eben  häufig  gelesen  wird,  ist  diese  Ausgabe 
auch  für  die  Privatlektüre  des  Primaners  und  Studenten  berechnet  und 
kann  zu  dipsera  Zwecke  in  jeder  Beziehung  bestens  empfohlen  werden. 
Der  Gestaltung  des  Textes  liegt  Halms  4.  Ausgabe  zu  gründe;  doch 
huldigt  Wolö  konservativeren  Grundsätzen  und  hat  deshalb  au  emer 
ziemlichen  Anzahl  von  Stellen  die  handschriftliche  Überlieferung  mit 
Recht  beibehalten,  wie  c.  6,12  orbis  gratia,  18  vulgata,  10,18  habest. 
Im  Kommentar  vermifst  man  eine  Bemerkung  über  diesen  von  der  klassi- 
schen Lalinität  abweichenden  Gebrauch  des  Konjunktivs;  was  daselbst 
S.  32  zu  veniat  bemerkt  wird,  hätte  schon  hier  seine  Stelle  finden  sollen. 
15, 16  istoKicetes,  17,  8  scripsit,  21,  33  non  solnm  tragoedfls  sed  etiam, 
22,  6  delectum,  23, 7  isti  qui,  16  animi  anxietate,  24,  6  ab  ipsis«  26,  26 
invieem  se,  26, 84  sed  plane,  84, 26  quam  suis.  Weniger  begründet  ist 
die  Beibehaitong  der  ttberlieferten  Lesart  an  folgenden  Stellen:  5,  8  ex- 
ensent,  24  nitro  ierat,  10,28  obnozinm  sit  offendere,  6, 17  cireamfnndi 


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134 


Tacituft. 


eoram,  14,  S  cnblcoloni  dos,  11, 11  nquid  in  nobis  notitiae  ac  nooiinis 
est  14,  5  et  caosae,  28, 10  et  his  propriis,  33,  8  primum  sntem  In 
S,  10  leges  tu,  quid  Mateimis  sibi  debnerit  ist  das  Pronomen  nicht  zn 
rechtfertigen«  wie  schon  Peter  bemerkt;  16, 24  IftTst  sich  die  Lesart  tre* 
centos  nicht  mit  dem  Bestreben  Apers  verteidigeu ,  die  Zeit  von  der 
BlOte  des  Demostbenes  bis  auf  die  Gegenwart  möglichst  kurz  erscheinen 
zu  lassen.  Den  Beweis,  dafs  29,  15  u.  40,  15  nee  .  .  quidetn  in  dem 
Sinnp  von  ac  ne  .  .  quidem  gebraucht  sei,  ist  Wolff  schuldig  geblieben; 
überdies  läfst  sich  diese  Erklärung  auf  Stellen  wie  nun.  4,  :^5,  8  quas 
nec  (so  M)  victor  qiiidpm  abolevit  oder  14,  35,  7  bist.  1,  66,  2  nicht  an- 
wenden; nec  ist  eben  ein  blofser  Schreibfehler  wie  im  Agr.  18,  51  nec 
B  (ne  A);  auch  dial.  40,  16  bietet  der  Vaticanus  das  richtice  ne.  — 
18,  18  wird  die  handschriftliche  Lesart  pro  (.atone  Apiüum  Caecum 
magis  mirarentur  durch  Annahme  eines  Anak«  luths  zu  erklären  gesucht, 
die  bei  dem  geringen  Umfaug  des  Satzes  kaum  zulässig  ist;  eher  kann 
man  sich  die  Rechtfertigung  zu  23,  10  fastidiunt  et  (so  nach  dem  Lei- 
densis)  odemnt  durch  den  Hinweis  anf  Hör.  Ep.  II,  l,  22  gefallen  lassen, 
weimgleieh  nicht  ro  verkennen  ist,  dafe  das  Fehlen  der  Konjunktion  in 
den  meisten  Handschriiten  ein  Glossem  m  Terraten  scheint  Derselben 
Antoritttt  ist  der  Heransgeber  gefolgt  86,  26  quin  immo  sibi  persnaserant, 
*  dagegen  hat  er  7, 14  die  Lesart  derselben  Handschrift  vacuos  statt  in- 
▼enes  der  flbrigen  Codices  nicht  aufgenommen.  Aus  den  Handschriften 
der  «weiten  Klasse  haben  folgende  Lesarten  Aufnahme  gefunden :  0,  21 
praecepta,  81,  9  baec  ipsa,  36,  l  nihil  humile,  nihil  abiectnm,  4t,  10  quo- 
modo  tarnen,  5,  2  probi  et  modesti,  34,  37  hodieque;  an  den  beiden 
letzten  Stellen  halte  ich  die  Lesarten  von  A  B  rooderati  und  hodie  qno- 
que  ftlr  richtj(?er,  dfigpgen  stimme  ich  dem  Herausgeber  bei,  dafs  er 
15,  1*2  die  Lesart  conquiro  bevorzuj-'t  hat.  und  füge  als  Parallele  noch 
Cic  Tim.  14,  51  priraas  cansas  conquirere  hinzu.  Aurh  35.  22  scheint 
Wolffs  Änderung  prosequantur  (A  B  prosequuntur,  C  per>equuntur)  durch 
die  Vergilstelle  Georg.  IIL  339  genügend  gestützt,  während  ich  88,  20 
sicut  oiiHiia  depacaverat  (so  A  R)  das  (Jonipositum  depacar*  trotz  Vahieus 
Verteidigung  für  bedenklich  halte.  Konjekturen  hat  Wulff  folgende  auf- 
genommen: von  Andresen  10,  11  natura  (ohne  sua)  19  altiorum,  14,  14 
et  sermo  iste  et  oratio,  27,  l  Parce,  28, 1  Tum  MessaUa,  31,  25  aequa- 
bflis,  82, 10  alinm,  SO,  25  ut  ipsi  quoque  qui  legcront  non  aliis  magis 
orationibns  accendantur«  von  Roth  1, 16  diversas  sed  easdem  (vgl.  da- 
gegen Jahresb.  1884  H.  S<  112),  von  Sehopen  2, 6  qnos  ego  ntrosqne 
non  in  indidis  modo,  12, 8  in  streintu  nrbis,  84,  28  nec  bene  nee  seeus, 
Ton  Wdbenbom  6, 18  apnd  te  coargnam,  von  Bfthrens  6,  20  derigenda, 
10, 88  videris  al^ne  elegtsse  (besser  John  et  el.),  28, 14  cellnla,  von  Bäh- 
rens und  John  21, 40  videmns  enim,  quam,  von  John  86, 0  reverentiae 
ut  in  quem  —  intrat,  von  Lipsius  15,  5  atque  id  eo,  27,  4  ante 
dhdsti,  von  Walther  11,  2  parantem  tnqnit  me,  von  MOUer  26,  9  qua 


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Dialogus. 


135 


quasi  cimiinafl  ntens  fatetor,  von  Meiser  26, 19  nervosior,  28, 16  ant  eli 
gebatnr,  von  AddaliQS  96.  29  praefenint,  Ton  MieliaeliB  96,  98  soUtos 
tovidere  et  livere,  von  Sehnrzfleiscb  27,  7  Apri  mei,  von  Helmreich  28,  6 
praemioniin,  von  Göbser  30,  27  orationis,  von  Haase  41,98  vitas  ac 
tempora  vestra.  Die  Konjekturen  von  Peter  8,  23  et  ipsis,  Knant  29, 4 
▼irides  statim  et  rodes,  Kleiber  17,  S  voletis  wflren  besser  nnbeacbtet 
fSebüebeo.  Von  den  eigenen  Yerrnntungen  des  Heraasgebers  ist  am 
wenigsten  bogrflndet  die  Änderung  5,  22  opem  olientibus,  denn  der  Hin- 
weis auf  Cic.  de  or.  I,  184  will  nichts  besagen:  alienis  ist  vielmehr  im 
Gegensatz  sn  araicis  ganz  am  Platz  und  wird  ann.  6,  7,  16  neque  dis- 
cerneres  alienos  a  couiunctin,  amicos  ab  ignotis  ebenso  gebraucht.  An- 
sprechender ist  9,  27  die  Umstellung  si  ita  res  familiaris  exigat  hinter 
pulchrum  id  quidem,  doch  ist  sie  nach  dem,  was  Peter  zur  Stelle  be- 
merkt, nicht  notwendig.  39,  13  wird  zwar  durch  die  ümstentiri!^  von 
pntronus  hintpr  alter  der  Satz  frequenter  —  indicit  von  einem  wutzrliö- 
ri^t'U  Eindringlinti;  befreit,  aber  im  folgenden  derselbe  wieder  an  tiiier 
Stelle  untergebraclit ,  wo  man  ilin  gar  nicht  vern)i[ht.  Die  Vermni  ung 
28,  5  inopia  praemiorum  babe  ich  schon  1874  in  den  Blättern  f.  d.  ba^er. 
Gymnasialschulwesen  S.  250  vorgeschlagen;  auch  40,5  kommt  Wolffs 
Vorschlag  populi  quoque  pronis,  ut  histriones,  auiihus  meiner  ebenda- 
selbst S.  254  puhlicierten  Vennotang  sehr  nahe.  Die  Koi^ektur  13,  15 
omni  adalatione  bat  sebon  Walther  Torgcschlagen,  ohne  Zastimmung  zu 
finden.  22, 24  schreibt  Wolff  obadeta  st  olentia;  man  wird  aber  letsteres 
wie  maneben  andern  nngewöbnlichen  Ansdrocli  in  dieser  Schrift  tolerieren 
oiQssen.  Auch  mit  der  Änderung  6, 11  qnia  te  nunc  st.  qnatenus  kann 
ich  mich  nicht  einverstanden  erklären;  qnatenns,  das  19,  l  nnd  sonst  in 
gleichem  Sinne  vorkommt  nnd  ganx  angemessen  ist,  darf  nicht  angetastet 
werden.  13,  20  ist  mir  der  Aasfall  eines  Substantivs  hinter  sacra  — 
idi  liabe  frahef  Jiemora  vorgeschlagen,  ebenso  Mfthly  ^  wahrscbeinlieher 
als  das  von  Wolff  vermutete  secreta  (st.  sacra).  Auch  die  Vermutung, 
dars  II,  9  ein  nrsprOnglicbes  A^jectivnm  enormem  et  in  das  unverstflnd- 
licbe  in  Neronem  corrumpiert  worden  sei,  ist  nicht  annehmbar;  ausser- 
dem  ist  die  potentia  Vatinii  durch  die  Attribute  improba  und  studiomm 
sacra  profanans  genügend  charakterisiert.  Drackfehler:  10,8  lies  bonos. 
40,3  Public,  22  dubio,  41,  13  quis  enim. 

Eine  Ergänzung  zu  der  eben  besprochenen  Schulausgabe  bildet  das 
Programm  desselben  Verfassers: 

15)  Des  Cornelius  Tadtus  Gespräch  Ober  die  Redner,  ttbersetat 
nnd  erkltrt  von  Oberlehrer  Dr.  Ed.  Wolff.  Frankfurt  1891.  44  8.  4*. 

In  einer  ausführlichen  Einleitung  (S.l -8)  werden  die  Fragen  nach 
dem  Verfasser  der  Schrift,  die  politischen,  litterarischen  und  sozialen 
Verhältnisse  des  ersten  Jahrhunderts  der  Kaiserzeit  erörtert  und  der 
Gang  des  Gespräches  skizziert   Die  Übersetzung,  fUr  welche  die  Roth- 


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136 


Tadtat. 


sehe  il8  Gnmdlage  gedient  la  haben  scheint,  Ist  korrekt  und  Meit  sich 
glatt. 

16)  Cornelius  Tacitus  dialogus  de  oratoribus.  t  ur  den  Schul- 
gebrauch erklärt  von  G.  Andresen.  3.  verb.  Autlage.  Leipzig«  Teub- 
ner  1891.   80  S.  B^. 

Das  Erscheinon  pinor  neuen  Auflape  dieser  mit  Kecht  geschfttzteu 
Schulau-pabe  ist  rin  ertr  ■iilirhor  Beweis  dafür,  dafs  das  Interesse  an 
dieser  in  nr  lir  ciiiei  Beziehung  lesenswerten  Solirift  nicht  abcrenommen 
bat.  In  der  Gestaltung  des  Textes  weicht  die  neue  Autiage  nur  au  einigen 
Stellen  von  der  vorhergehenden  ab.  Andresen  liest  jetzt:  1,  Iß  singnli 
diversas  sed  easdem  probabiles  causas  afferrent,  dum  (Roth),  während 
diese  Worte  früher  als  uneciit  eiugekiamuiert  waren,  2,  7  uou  in  iudiciis 
modo  utrosque  (Nipperdey),  6,  2  modesti  iudices,  17,  5  antiquis  potioe 
teoiiKvibaa  nach  dem  Lridearis,  25,  9  qua  quasi  eomninas  nfona  fotetor 
(Hfiller),  26, 13  freqnens  si  dis  placet  ezdamatio  (eigene  Termntiing), 
81, 12  et  intellectam  eonun  (früher  mit  Sohopen  et  habet  intelleetam), 
88, 20  omnia  depaca?erat  (nach  A  B),  89, 1  videatar  (Orelli).  An  der 
ersten  Stelle  ist  nach  meiner  Ansicht  mit  dem  TIndobonensis  sn  lesen 
diYersas  qnidem  sed  probabiles,  an  der  dritten  sehe  ich  nicht  ein,  warum 
die  Lesart  von  A  B,  denen  der  Herausgeber  doch  88,  20  selbst  in  der 
Aoftmhme  eines  sonst  nicht  bezengten  Wortes  gefolgt  ist,  aufgegeben 
wurde,  moderati  iudices  sind  besonnene,  von  keiner  Leidenschaft  oder 
persönlichen  Vorliebe  in  ihrem  Urteil  bestimmte  Richter;  dieses  Attribut 
scheint  mir  hier  ebenso  passend  als  das  von  den  geringeren  Hand^^rhriften 
r  Vj  fiberlieferte  modesti.  Dafs  31,  12  Schoppn'^  Krpfinzinifj;  Ii  übet  auf- 
gegeben ist,  kann  ich  nicht  billigen;  die  V?  i  binduntJ:  von  intr  Ib  rtiini  mit 
cognovit  ist  doch  zu  hart,  andrerseits  kuuute  das  Kornpeuiliuiii  für  habet 
leicht  ausfallen  und  wenn  sich  auch  für  die  Verbindung  intellectuui  habere 
in  dem  hier  notwendigen  Sinne  keine  Parallelstelle  fiudcn  sollte,  so  lÄfst 
sich  doch  das  Ciceronianische  iutellegeniiarn  habere  danüi  vergleichen. 
Mflllers  Vermutung  zu  25,  9  und  seinen  eigenen  Vorschlag  zu  26.  18 
wird  der  Heransgeber  selbst  nnr  als  einen  NotheheU^  um  die  Stelle  les> 
bar  sn  machen,  ansehen. 

Zahlreicher  sind  die  ibderongen  im  Kommentar  und  swar  ist  der- 
selbe nach  der  sprachlichen  Seite  bedeutend  erweitert  Eine  grorse  An- 
sahl  Ton  Parattelstellen  aus  Tadtns  selbst,  aus  Cicero,  Seneoa,  <)ninti- 
Uan  n-  a.  werden  beigebracht  und  das  Vorkommen  einselner  Wörter  und 
Ausdrttcke  sorgfUÜg  Terfolgt.  Besonders  beachtenswert  sind  die  in  der 
Einleitung  vorgenommenen  Änderungen.  In  betreff  der  Abfassungszeit 
der  Schrift  beifst  es  jetat  vorsichtiger  (S.  3):  »Sicherlich  ist  sie  nicht 
unter  Domitian  herausgegeben  f,  womit  also  die  Möglichkeit,  dafs  sie 
unter  Domitian  verfafst  wurde,  zugegeben  wird. 


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Dialogus. 


137 


17)  B  neb  holz,  H.,  VerbesseniDgsvorschlAge  zum  Dialogus  de  ora- 
toribns  des  Tacitos.  Programm  der  kgL  Stmdleiiaiistalt  Hof.  1891. 
25  8.  8<». 

Obwohl  es  im  Dialogns  bei  der  nngOnstigen  Cbf iliefeninf?  dessel- 
ben nicht  an  verderbten  Stellpn  fehlt,  der  Koiyekturalkritik  also  ein 
weites  Feld  geöffnet  ist.  ist  es  doch  nicht  leicht,  nachdem  sich  seit  ge- 
raumer Zeit  gerade  dieser  Schrift  die  Thätiffkeit  der  Philologtu  mit  be- 
sonderer Vorliebe  zugewendet  hat,  jetzt  noch  mit  neuen  und  gelungenen 
Yerbesserungsvorschlägen  hervorzutreten.  Wenn  man  daher  auch  dem 
vom  Yerfuser  dieses  Programms  aufgebotenen  Seharfelnn  und  dem  Stre- 
ben desselben  dorch  ein  tieferes  Eindringen  in  den  Inhalt  und  Znsammen- 
bang  die  Scbiden  der  Tradition  so  entdecken  und  zu  heilen  die  Aner- 
kennung nicht  versagen  wird,  so  wird  doch  scbwerlich  auch  nur  eine 
seiner  Konjekturen  Bei&U  finden.  Er  behandelt  nftmlich  teils  solche 
SteUen,  an  denen  es  bei  dem  Stande  der  Überlieferung  kaum  jemals  ge- 
lingen wird,  die  nrsprftnglichen  Worte  wiederherzustellen,  teils  sdche, 
die,  weil  intakt,  nicht  einer  Änderung,  sondern  einer  richtigen  Interpre- 
tation bedürfen.  An  den  ersteren  Stellen  sind  die  gemachten  Vorschläge 
auch  nicht  besser  als  die  Versuche  anderer,  teilweise  sogar  schlechter, 
wie  c.  7,  10  nec  (oder  non)  metallo  emitur  st.  si  non  in  alio  oritur, 
13,  14  cum  cotidie  aliquo  rogentur  ii  quibus  pracstant  indignantur  mit 
der  Erklärung:  »da  sie  täglich  irgend  wohin,  tu  piner  Mahlzeit,  einem 
Familienfe'^te  n.  dgl.,  eingeladen  werden,  ärgert  sich  jeder,  wenn  sie 
dieser  Einladung  folKPUfl;  praestant  =  praesto  sunt  oder  se  praestant, 
26.  !2  sed  tarnen  frequens  iam  (?)  et  usitata  exclamatio,  21,  17  sordes 
autera  et  rugae  illae  (oder  et  rugulae)  verborum,  was  sich  mit  Meisers 
Vorschlag  sordes  antem  et  raaculae  illae  nicht  messen  kann;  auch  hätte 
vor  allem  nachgewiesen  werden  mtissen,  dafs  ruga  metaphorisch  von  der 
Rede  gebraucht  wird.  37,  35  nam  quo  saepius  quis  stetcrit  taraquara 
in  ade  quoque  plures  et  intulerit  ictus  et  exceperit,  eo  maior  adversa- 
rius  est,  eo  aerior;  et  quo  plures  pugnas  slbi  ipse  is  (!)  desnmpserit, 
tanto  altior  et  excelsior  Ulis  nobilitatis  criminlbus  (»Anklagen  gegen  die 
Nobilltfttc)  in  ore  hominnm  agit,  quomm  ea  natura  est,  ut  securos  mar 
linU  22,  14  panci  sensus  compti  sunt  et  qs.  Die  Vorschlftge  zu  i,  9 
aut  de  studiis  si  indidis,  g,  IS  quae  in  publico,  quae  in  spatiis, 
qoae  in  indidis  veneratio,  89,  26  ut  ipsi  quoqoe  qui  egemnt  non  actis 
magis  oralionibus  censeantur,  4t,  *l  non  laedi  st.  qneri  sind  abzuweisen, 
weil  hier  die  Überlieferung  intakt  Ist.  An  der  ersten  Stelle  pafst  iudi- 
da  in  der  Bedeutung  »Cteschmackt,  die  dem  Worte  nicht  streitig  ge- 
macht werden  kann,  ganz  gut;  gegen  den  zweiten  Vorschlag  ist  zu  be* 
merken,  dafs  spatia  ohne  weitereu  Zusatz  unmöglich  von  »den  Säulen- 
gängen der  Fora,  der  Basiliken  und  anderer  Gebäude,  in  denen  damals 
Gericht  gehalten  wurdet  verstanden  werden  kann  und  an  der  letzten 


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138 


TftQitng. 


wird  man  lieber  qaeri  in  der  Bedeutung:  keine  Klage  anbringen,  weil 
jnan  keinen  Grand  zu  einer  Klage  hat,  nehmen  als  dafür  laedi  snbsti- 
tnieren,  von  dem  man  nicht  begreift,  wie  es  in  queri  verderbt  wnrde. 
Anob  2,  8  halte  ich  die  Überlieferung  sui  oblitns  Ar  heil  und  billige 
Andrcsens  ErklSrnng;  des  Verfassers  Änderung  obsequii  statt  sni  ist 
keine  Verbesserung.  Ganz  unbesonnen  erscheint  mir  die  Änderung  13,  15 
quod  luctati  cum  adulatione,  was  bedeuten  soll:  »wenn  sie  mit  der 
Schmeichelei  gerungen,  d.  i.  mit  Widerstreben  geschmeichelt  haben  * ; 
alligati  adulatione  ist  doch  ein  ganz  passender,  durch  mehrere  Analogien 
wie  alligatus  nietu  gerechtfertigter  Ausdruck;  für  cum  ist  allerdings  noch 
keine  probablr  Emendation  gefunden.  8,  13  sieht  Bucliliolz  in  den 
Worten  quoque  notabilior  ]ifiupprtas  «'t  angustiae  rerum  nasceutes  eos 
circumsteterunt  nur  eine  matte  Wult^rhuiung  des  bereits  durch  die  vor- 
hergehenden Worte  deutlich  und  kräftig  ausgedrückten  Gedaukcnb  und 
Iconjiciert  deshalb  pubcscrntes  für  uasctutes;  aber  das  erste  Satzglied 
bczielit  sich  auf  den  St  .uni  der  Eltern,  das  zweite  auf  die  Vermögeus- 
Verhältnisse  derselben,  Dinge,  die  bekanntlich  nicht  immer  gleich 
sind.  41,  3  will  liuchholz  lesen  quid  enim?  qais  homo,  weil  die  Eut> 
stehnng  der  handschHftlichen  t)b^ieferung  sich  schwer  erklären  lasse; 
man  hat  aber  langst  gesehen,  dafs  die  Lesart  von  AB  aus  einem  Olossem 
SU  quis  enim,  welches  idem  quod  nemo  lautete,  entstanden  ist  42,  6 
hat  das  für  cum  vorgeschlagene  puto  keine  Stelle;  dasselbe  sieht  ent- 
weder ironisch  oder  zum  Ansdrack  der  Bescheidenheit,  hier  dagegen 
mnfs  der  Gedanke  bestimmt  und  nadidrucksToll  ausgesprochen  werden; 
aufserdem  bat  es  geringe  palftographische  Wahrscheinlichkeit.  Wenn 
41,  28  vitae  vestrae  tempora  in  schreiben  empfohlen  wird,  finde  ich  das 
Pronomen  ebenso  ttberflOssig  wie  bei  Bekkers  oder  Haases  Koi^jektur, 
den  Plural  vitas  dagegen  ohne  allen  Anstofs.  Per  Vorschlag  zu  15,  6 
maligni  hominis  opinionem  hat  zwar  eine  gewisse  äufsere  Wahrschein- 
lichkeit ftlr  sich,  dieselbe  steht  aber  der  allgemein  angenommenen  Emen* 
datinn  von  Rhonanus  malignitatis  noch  mehr  zur  Seite.  Dazu  kommt,  dafs 
der  Ausdruck  hominis  ziemlich  farblos  ist  und  man  eher  ein  abstractes 
Substantiv  erwartet;  man  könnte  maligni  iudicii  vermuten  Auch  mit 
der  Behandlung  der  schwierigen  Stelle  3,  10  leges  tu  quid  Maternus 
sibi  debuerit  kann  ich  mich  nicht  einverstanden  erklären;  wenn  auch 
leges  tu  \ielleicht  nicht  zu  halten  ist,  so  ist  es  doch  gewifs  nicht  ans 
einem  von  Buchholz  vorgeschlagenen  scis  entstanden;  eher  kuimte  mau 
an  ueglegis  oder  ähnliches  denken. 

18)  Scholl,  R.,  Maternus  (in  den  Gommentationea  Woelfflinianae 
&  898—899). 

Den  Gegensund  dieses  Aufsatses  bilden  Apers  Worte  diaL  c.  8: 
Adeo  te  tragoediae  istae  non  satiant  —  id  est  nostras  quoque  historias 
et  Romana  nomina  Graeculornm  fabnlis  aggregans.  Gegen  Vahlen,  der 


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Dialogus. 


139 


(Ind.  lect  Berol.  1878/79)  den  Mangel  an  Folgerichtigkeit  des  Gedanken- 
ganges  in  diesen  Worten  ans  einer  gewissen  stitistiscben  Unreife  des 
Yer&ssers  erkUrte,  zeigt  Schöll,  dafs  dieser  Vorwurf  unbegründet  ist 
Tragoediae  istae  sind  nicht  die  Tragödien  überhaupt,  sondern  die  Grae- 
culonun  fiabnlae,  Stücke  wie  Medea  und  Thyestes.  die  den  bnndertmal 
abgehandelten  Fabelstoff  anfs  neue  bearbeiteten;  an  sie  sollte  nach  Apers 
Ansicht  ein  Matemus  nicht  abermals  seine  kostbare  Zeit  verschwenden. 
Anders  denkt  Aper  Ton  den  Römerdramen  Domitius  und  Gato;  von  die- 
sen Arbeiten,  in  denen  neuer  Geist,  originelle  Erfindung  sich  offenbart, 
spricht  er  mit  Achtang,  wenn  er  auch  bedauert,  dafs  sin  seinen  Freund 
der  forensischen  Thätigkeit  entziehen.  Zu  Stücken  wie  Modea,  die  der 
Autor  frei  nach  so  und  so  vielen  Vorgängern  dichtete,  hätten  am  Ende 
auch  die  Froistnuden  und  Gerichtsferien  ausgereicht .  während  ein  Do- 
mitius und  Cato  ungleich  gröfsorc  Opfer  an  Zeit  und  Arbeit  erforderten. 
Mit  modo-ecce  nunc  wird  nicht  auf  die  Gleichzeitigkeit  oder  Zeitfolge 
der  vier  genannten  Dramen  des  Maternus  hingewiesen,  vielmehr  ist  niodo- 
DUüc  wie  hist.  2,  51.  3,  85  eine  Variaute  für  modo-modo;  ecce  ist  hin- 
zugefügt, um  Apers  Überraschung,  der  von  dem  Thyestes  eben  erst  ge- 
hört hat,  zu  bezeichnen.  Novum  negotium  bezeichnet  nicht,  dafs  Ma- 
ternus sich  erst  neuerdings  mit  den  römischen  Stoffen  beschäftige,  son- 
dern steht  im  Gegensatz  zu  der  alten  Leier,  dem  abgegriffenen  Inventar 
jener  Griechenfabeln.  Neu  waren  die  Btoife  des  Maternus  insofern,  als 
sie  der  an  tragischen  Konflikten  und  Charakteren  reichen  Zeit  der 
Bnidorkriege  entnommen  waren  und  ihm  Gelegenheit  gaben,  den  Gegen- 
satz swischen  Fkviheit  und  Gewaltherrschaft,  der,  wenn  auch  abgeschwftcht, 
auch  noch  in  der  Kaiserzeit  fortlebte,  wirkungsvoll  darsnsteUeU'  Der 
hier  genannte  Domitius  ist  aber  nicht,  wie  die  meisten  Ausleger  annehmen, 
Cftsars  Gegner  L.  Domitius  Ahenobarbus,  der  Befehlshaber  in  Corfinium, 
der  nach  der  Schhicht  bei  Pharsalus  nm*s  Leben  kam  und  von  Lacan 
gefeiert  wird,  sondern  sein  Sohn  Cu.  Domitus  Ahenobarbus  (Gonsul  32), 
der  Anbänger  des  Bmtns  und  Gassi us  und  Parteigänger  des  Antonius, 
der  auch  in  Shakespeares  Drama  Antonius  und  Kieopatra  eine  Haupt- 
rolle spielt. 

Was  der  Verfasser  zur  Begründung  dieser  seiner  Ansicht  aniuhrt. 
ist  in  der  That  f^nleuchtend .  daCs  man  ihm  gerne  darin  beistinmirn 
wird,  dafs  dieser  Duniitias  zu  einem  tragischen  Helden  ungleich  geeig- 
neter war  als  sein  Vater. 

19)  Scheuer,  Fr,  De  Tacitei  de  oratoribns  dialogi  codicum  nexu 
et  fide.  (Breslauer  Pbilol.  Abhandlungen.  6  Bd.  t  H.).  Breslau, 
KObner  1891.  49  S.  8^ 

Über  das  Verwandtschafts-  und  Abhängigkeitsverhältnis  der  Hand- 
schriften des  Dialogs  hat  Michaelis  in  seiner  Ausgabe  grundlegend  ge- 
bandelt; nur  gegen  die  Klassifizierung  und  Beurteilung  des  cod.  £  hat 


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140 


Tacitus. 


Stendiog  in  mnm,  Wnnener  ProgmiiD  1878  begründetes  Einsprach  er- 
hoben. Weiter  dagegen  ist  BIhrene  in  seiner  Ausgabe  gegangen;  er  hat 
den  Hmdschriften  der  «weiten  Klasse  eine  grObere  Glanbwttrdic^t  an* 
gesprochen  als  denen  der  ersten  nnd  indem  er  anf  ihre  Antorität  seine 
Beoension  stützte,  einen  vielbch  abweichenden  Text  geliefert.  Sein  kri- 
tisches Verfahren  ist  von  verschiedenen  Seiten  getadelt  worden;  Binde 
in  seiner  Dissertation  (Glogan  1884),  Andresen  und  Referent  in  diesen 
Blättern  haben  seine  Aufstellungen  bekämpft  und  sind  für  die  Superio- 
rität  von  AB  eingetreten.  Scheuer  nimmt  die  Untersuchung  nochmals  auf  und 
zeigt  zunächst  unter  Hrranziclmiig  des  cod.  Vindobonensis  711  (-  Vj), 
daCs  E  nicht  aus  di  in  I  aruesiunus  C  abgeschrieben  sein  kann,  sondern 
mit  "Vj  aus  der  gleichen  Quelle  (yj)  geflossen  ist,  der  auch  der  sog. 
Hummelianus  fllr  die  Germania  entstammt  Sodann  wird  das  Verhältnis 
der  Handschriften  CJD  untrisiicht  und  dahiu  bestimmt,  dafs  ihnen  ein 
gemeinsamer  Archetypus  (y  .ji  zugrunde  liege.  Das  vierte  Kapitel  ver- 
sucht den  Nachweis,  dafs  D  nach  H  oder  seiner  Vorlage  durchkorrigiert 
worden  ist,  während  die  Obereinstimmung  von  B  n.  E  damnf  lorttck-  ' 
goftthrt  wird,  daTs  der  Archetypns  von  £»  nachdem  der  Vindobonensis 
daraus  abgeschrieben  war,  von  einer  gelehrten  Hand  corrigiert  nnd  nach 
der  Korrektur  von  Pontanns,  um  sein  Exemplar  von  gewissen  Fehlera 
sn  reinigen,  benutst  worden  sei.  Wichtiger  als  die  üntersnchnng  Uber 
die  gegenseitigen  Beiiehnogen  der  Handschriften  der  iweiten  Klasse,  bei 
der  nach  der  Lage  der  Dinge  manches  problematisch  bleiben  mufs,  ist 
der  im  folgenden  Kapitel  versuchte  Beweis,  dafs,  wie  Bährens  behauptet, 
den  Handschriften  der  zweiten  Klasse  (Y)  ein  höherer  Wert  zukomme, 
als  der  Überlieferung  in  X  (ss  AB).  £ef.  hält  diesen  Beweis  nicht  für 
erbracht.  Prtlft  man  die  Stellen,  an  denen  X  und  Y  von  einander  ab- 
weichen, so  ergibt  sich,  wenn  man  von  der  Verwechslung  der  Pronomina 
iste  und  ille  absieht,  ungefähr  die  gleiche  Anzahl  richtiger  Lesarten  in 
beiden  Familien;  erwägt  man  aber  die  zahlreichen  Fehler  in  den  ein- 
zelnen iiandschriften  der  zweiten  Kla^^so  und  hält  diesen  die  wesentlich 
korrektere  Überlieferung  in  AB  gegenüber,  erwägt  mau  ferner  die  Art 
der  Fehler  in  AB  sowie  die  Tradition  derselben  an  einzelnen  Stellen, 
au  denen  sie  einfach  wiedergeben,  was  in  ihrer  Vorlage  stand,  während 
Y  die  Hand  des  Korrektors  verrät,  so  wird  man  Scheuer  nicht  bei* 
stfnmen,  sondon  an  der  Usher  ihst  allgemein  geteilten  Ansieht  fest- 
halten, dals  in  AB  die  bessere  Überlieferung  vorliegt  Freilieh  kann 
man  ihoen  nicht  überall  folgen  und  der  Unterstützung  von  T  nicht  entr 
behren.  Es  wird  also  für  die  Kritik  auch  in  Zukunft  ein  mehr  oder 
minder  eklektisches  Verfahren  nicht  zu  umgehen  sein.  Dals  übrigens  an 
mehreren  von  den  Stellen,  an  welchen  es  nach  Scheuer  (S.  86  und  87) 
zweifelhaft  ist,  ob  in  X  oder  Y  die  richtige  Überlieferung  vorliegt,  man 
sich  für  X  entscheiden  mufs,  wnrde  schon  bei  fraheren  Anlftssen  vom 
Bef.  hervorgehoben.  So  ist  c.  92,  9  gewUs  mit  AB  iam  senior  zu  lesen; 


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Agrioola. 


141 


Tacitns  bat  diese  Wortstellung  noch  an  zwei  weiteren  Stellen:  ann.  3,  47 
lust  1, 49;  vielleicht  ist  sie  eine  anbewufste  Reminiscenz  aus  Yergil 
Aen.  6,  304.  Auch  81,  23  ist  pustulabit  richtig,  wie  Cic  or.  §  126  u. 
Quint  V,  12,  14  beweisen.  Dafs  31,  8  die  Stelluug  baec  enira  est  gegen- 
über haec  est  enim  den  Vorzug  verdient,  wurde  schon  Jahrcsb.  1884.  II. 
S.  III  nachgewiesen.  Die  anhangsweise  beigegebene  Gollaiiuu  des  Vin- 
dobonensis  ht  dankenswert  und  scheint  sehr  sorgfaltig  gemacht  zu  sein; 
nur  an  einigen  Stellen  bleibt  mau  über  die  Lesart  in  im  ungewissen, 
wie  26.  32  nunc,  30,  9  vobis,  33,  8  scierint,  86,  18  delegantur,  37,  8 
aatiquariorum,  41,  23  potest. 

Agrieola* 

20)  Cornelii  Taciti  de  vita  et  moribns  Jnlii  Agrioolae  über. 
17aeh  Text  and  Kommentar  getrennte  Ansgabe  tHr  den  Scfanlgebraneh 
Ton  Prot  Br.  K.  Knant  2S  und  43  8.  Gotba,  Perthes  1889.  8». 
0,80  M. 

Die  vorstehende  Sehidansgabe  war  dem  Beferenten  beim  Abschlob 
des  letsten  Jahresberichtes  noch  nicht  ngegangen;  es  folgt  deshalb  hier 
nachtrlglioh  eine  hurze  Bespreehnng  derselben.  —  Der  Verbsser  denkt 
sich  dieselbe  in  den  Händen  angehender  Prfananer,  die  durch  sie  in  die 
Lektflre  dieses  Autors  eingeführt  werden  sollen,  und  sie  ist  auch  für 
diesen  Zweck  sehr  wohl  geeignet.  Der  Text  ist  im  Ansciilufs  an  Halms 
vierte  Aasgabe  mit  möglichster  Schonung  der  bandschriftlichen  Überlie* 
femng  gestaltet;  wo  diese  unhaltbar  ist,  haben  im  Interesse  der  Schule 
teils  mehr,  teils  minder  probable  Konjekturen  Aufnahme  gefunden,  wie 
19,  10  emere  ultro  frumenta  auctiore  pretio  cogehantur  (Urlirh<).  15,  18 
plus  Impetus  superbis  (derselbe),  16,  11  ut  suae  quisque  iniuriae  ultor 
(Nipperdey),  44,  2  excessit  quarto  (Petavius),  1,  14  incusaturus.  Tarn 
saeva  (Wpx),  7,  2  Intimilios.  Eigene  Vermutnngen  des  ITeransgcbcrs 
linden  sich  i6,  9;  24,  1;  37,  15;  41,  14;  von  dipseu  ist  die  zweite  nova 
praesidia  transgressus  nicht  übel;  die  vierte  fonni  line  deteriorum  kommt 
zwar  der  Überlieferung  iialie,  gibt  aber  einen  luaLten  Gedanken;  bei  der 
dritten  appropiuquaveruut  nostri,  iam  primos  ist  nostri  ansprechend,  iam 
aber  ganz  ttberfl&ssig;  ich  wtlrde  in  einer  Schulausgabe  das  nnverstäud- 
liehe  item  der  Handschriften  mit  Nipperdey  einfseh  streichen,  ohne  nostri 
einsnsebalten  Aach  die  Koqjektnr  18, 9  tenentibns  arma  plerisqne  con- 
edentia  deihctionis.  Et  principem  ex  legato  timor  agitabat  halte  ich  fhr 
Temn^Odit,  da  nach  dem  Znsammenhang  nicht  von  einer  Foreht  des 
Kaisen  vor  dem  Legaten  die  Rede  sein  kann.  Abweichend  von  Halm 
hat  Knant  die  handschriftliche  Überliefemng  mit  Recht  beibehalten:  8, 7 
proeonsnlem,  9  proconsnl,  18, 17  onios  possessione  mit  Peter  n«  lYipperdej, 
19»  18  prozimis  hibemis,  21,  lo  discessum,  28,  8  ad  aqnam  (atqne  ntilia 
raptom),  88, 19  nnde  proximo  Britanniae  litore;  dagegen  ist  48, 7  nobis 


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142 


Tfteitas. 


nihil  comporti  adfinnare  atisim  eine  uncrtrügliche  Härte,  (iestricheu  sind 
mit  Wpx  die  Worte  24.  10  melius  und  30,  7  parva  scuta  et  enormes 
glutiiüs  gerejitilnis.  —  Der  Koimueutar  ist  zweckentsprechend  und  mhi 
zu  wenig  Ausstelluiigeu  Aulafs.  Aufgeialluu  ist  dem  Ref.  die  lukl.uaug 
zu  c.  II,  9  in  diversa  »nach  Norden  und  SQden;  je  weiter  nördlich, 
desto  unähnlicher  sind  die  Brilauaicr  den  Galliern.  Der  Himmelsstrich 
kann  einen  Teil  des  Volkes  den  benachbarten  GaUiero,  den  andern  Teil 
den  Germanen  Ihnlich  gemacht  babent .  £b  ist  doeh  nur  von  der  Äbn- 
liebkeit  swischen  Sttd-BritBiinierD  und  Nord-Galliero  die  Rede,  flkr  welche 
zwei  Gründe  angefUirt  werden,  gleiche  Abstammung  und  gleiche  geogra- 
pbische  Lage;  die  letztere  wird  mit  procarrentibns  in  diversa  terris  be- 
gründet. Was  soll  femer  c  16,  19  die  Bemerkung  zu  misereri;  »Die 
unpersönliche  Form  des  Deponens  ist  seltene.  Kann  misereri  nicht  der 
Infinitiv  des  persönlichen  Verbnms  misereor  sein?  Ungehörig  ist  auch 
die  Bemerkung  7ii  .'^1.  7  nata  servituti,  wo  von  dem  ausgedehnten  Oe- 
brauch  des  DiUlvs  bei  Tac.  gesprochen  und  auf  c.  16,  12  delictis  novus 
verwiesen  wird;  natus  alicui  rei  i:»t  aber  eine  klassische  Konstruktion, 
\gl.  Caes.  b.  g.  7,  37  imperio  natus.  Cic.  prov.  cons.  5,  10  nationes 
natae  servitati. 

31)  Gornelii  Taciti  de  vita  et  moribns  Cn.  Jolii  Agricotae  Uber. 
Erklärt  von  Dr.  K.  Tftcking.  8.  verbesserte  Auflage.  Paderborn. 
SchOningh  1890.   VI  u.  82  8.  8*.  0,80  M. 

Dem  Referenten  ist  von  dieser  Ausgabe  weder  die  erste  noch  die 
zweite  Auflage,  die  im  J.  1878  erschien,  zu  Gehicht  gekommen;  er  ibt 
also  nicht  im  Staude  zu  prüfen,  ob  und  inwieweit  sich  die  vorliegende 
mit  Recht  eine  verbesserte  nennt.  Zum  Gebranch  an  nnsem  Gymnasien 
ist  sie  jedenfalls  wohl  geeignet;  sie  unterscheidet  sich  bei  viel&cber  Über- 
einstimmung von  Drftgers  Schulansgabe  insofern  etwas,  als  letzterer  die 
sprachliche  Seite  der  Interpretation  mehr  betont  und  deshalb  mehr 
ParaUelsteUen  anführt,  Tüddng  dagegen  mehr  darauf  bedacht  ist,  die 
richtige  Auflassung  des  Gedankenzusammenhangs  anzubahnen  und  mehr 
Übersetznngshilfeu  bietet.  Bei  der  Feststellung  des  Textes,  der  sich  nur 
selten  von  der  handschriftlichen  Überlieferung  entfernt,  hat  sich  der 
Herausgeber  mehr  au  Andresen,  dem  er  auch  in  der  Krldärung  manches 
verdankt,  als  an  Ilalro  angeschlossen.  Kr  liest  mit  Andresen  abweichend 
von  Halm:  3,  12  pauci  et  ut  ita  dixerim  (so  auch  Müller).  G,  10  cou- 
Quisitione  fecit,  7,  2  liJtimilios,  10,  12  undc  et  in  uuiver>um  faiua  est: 
sed  trans^rcssis,  12,  3  studiis  trahuntur,  15,  7  alterius  manus  <-enturio- 
nes,  18  idus  illis  impetus,  17,  3  Brigantnm,  i<<.  IG  auctiore  inTtm,  16 
proxiniis  liibi  rnis,  33,  6  ex  quu  auspiciirs  iiüptin  Humani,  virtute  et  tide 
vestra  atqiic  uj)cra  nostra,  35,  7  bcilaudi,  3G,  5  Hatavüruni  cohortes  tres, 
7  [parva  acuta  et  euurmes  gladius  gureutibubj.  3ü,  17  minimeque  equeitris 
ei  pugnae  facies  erat,  37,  15  idem  primos,  20  persultare,  3d,  5  cuusilia 


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Agrieolft. 


148 


aliqua,  19  unde  proximo  Britanniae  latere  lecto  omni  redierat.  41,  14 
formidine  alioniiD,  42,  22  per  «bropta  enisi,  44,  2  eioessit  qtiarto  et, 
45.  ß  nos  Mauricum  Rusticumqae  divisimus,  46,  3  nosque  et,  18  fatna 
rerum  lohne  in).  Forner  hat  er  die  handschriftliche  Lesart  unverändert 
beibohalten:  5,  10  intersacpti,  10,  20  proinde,  18,  19  in  dubiis  consiiiis, 
21,  10  (lisccssum,  39,  10  et  cetera,  auch  28,  6  Tino  rpmiRante,  obwohl  es 
sich  nicht  erklären  läfst,  weil,  wie  iü  der  V'orretl*'  bemerkt  wird,  mit 
der  nahe  liegenden  Änderung  remigrante  nicht  viel  gewonnen  ist  und 
selbst  radikalere  Mittel  keine  unbedingt  «sichere  Heilung  bieten.  Aber 
wer,  abgesehen  von  anderen  oben  angeführten  Konjekturen,  13,  11  mit 
Puteolanus  ni  velox  ingenio,  mobiiis  paemientia,  34,  8  mit  Wex  pelii 
solent  schreibt,  durfte  auch  hier  im  Interesse  der  Schule  einem  wenn 
auch  nicht  sicheren,  $o  doch  annehmbaren  Terbessernngsvorschlag  wie 
renavigante  oder  besser  refugiente  Aofnahme  gewähren,  wie  anch  in  den 
unmittelbar  folgenden  gleichralls  korrupten  Worten  moz  ad  a^tuun  atqoe 
Qt  illa  raptis  secom  geschehen  ist,  welche  geändert  wurden  in  mox  cum 
aqoam  atque  ntilia  raptarent,  com.  Aach  S4,  10  Iftfst  sich  in  melias 
nicht  Qogeswnngen  als  nähere  Bestiminiuig  su  haud  ranltam  ansehen; 
die  Worte  sind  entweder  mit  Wex  sa  streichen  oder  es  ist  Hahns  Er> 
gäoxung  anfzuoehmen.  Warum  89,  2  die  Lesart  der  besseren  Hand- 
schrift A  ut  Domitiauo  rooris  erat  verschmäht  und  die  des  cod.  B  ut 
erat  Domitianus  gebilligt  wurde,  ist  dem  Referenten  nicht  verständlich, 
somal  da  im  Kommentar  die  Stelle  erklärt  wird:  iMan  erwartet  Domi- 
tianus, ut  ei  moris  erat,  .  .  .  excepit«.  Auch  44,  5  ist  Tücking  mit  Un- 
recht derselben  Handschrift  gefolgt;  hier  muh  man  sich  nach  meiner  An- 
sicht entweder  fiir  nihil  metns  oder  nihil  impctus  entscheiden;  die  Le>- 
art  von  Ii  nihil  metus  et  impetus  ist  nur  eiue  uuberecbtigte  Verquickuug 
zweier  Lesarten  des  Archetypus. 

23)  Das  Leben  des  Agricola  von  Tacitus.  Schtdausgabe  von 
A.  Draeger.   Fünfte  Aufl.  Leipsig,  Teubner  1891.  S^.  51  S. 

Die  ueur  Auiiage  stimmt  im  Text  und  Kommentar  V(dl>l.'indig  mit 
der  vorhergehenden  überein;  nur  im  sprachlichen  Register  zum  Kum- 
mentar  finden  sich  einige  Ergänzungen  (emunire,  insurgere,  mucro),  die 
anter  Benutzung  des  Jahresberichtes  von  Andresen  von  1887  nachgetra- 
gen worden.  Doch  fehlt  hier  noch  manches,  wie  adfundere  S6.  attollere 
2S.  colorati  ll.  decens  44.  novnsc. dat.  16.  nuroeri  18.  positio  caeli  II. 
veziUa  18.  Das  finale  in  findet  sich  anch  25,  5,  plerique  sehr  viele  auch 
16.  Störeode  Druckfehler  sind:  unter  &eies  10,  86.  88,  7  statt  la  86. 
88,  8,  unter  Hendiadys  48,  15  st  48, 16,  unter  instinctns  16,  85  st.  16.  25, 
unter  qno  minus  20,  27  sL  20.  27,  unter  revocare  18,  16  st.  18,  17,  ru- 
dimenta  8  st.  r.  5,  sublimis  43  st  44,  unter  tamquam  I6»  25  st.  16.  25, 
unter  vacuus  27  st.  37;  unter  epistulae  der  amtliche  Bericht  fehlt  die 
Angabe  des  Kapitels  89.  Die  Druckfehler  im  Text  und  Kommentar 


Dl 


144 


TftdtQi. 


lassf^n  sich  leicht  verbessern,  wie  S.  8  Leuet  st.  Leute.  S  15  conflictÄ- 
tibus  St.  contiictatus.  S.  36  acrios  st.  acrius  Dafs  im  kritisclK  n  .\iihang 
die  Abweichungen  von  Halms  vierler  Aufgabe  uur  uiivollbliiudig  ver- 
zeichnet sind,  wurde  schon  bei  Besprechung  der  4.  Auflage  (Jahresber. 
1884.  II.  S.  124)  bemerkt;  die  neue  Auflage  leidet  an  dem  gleichen 
Mangel.  Auch  sonst  wäre  uocb  zu  einigen  Änderungen  Anlafs  gegeben 
gewesen;  wenigstens  b&tte  die  Erklärang  10,  2  «cura  beseichuet  die  Dai> 
tteUungc ,  iiftc1id«Di  Ajuirvsea  uii4  Beferent  sie  beansUndet  hattea  vmi 
im  Lex.  Tac  p.  864  oora  richtig  mit  Btttdiwn  in  cogooscendis  rebtts  po- 
sitnm  erldirt  ist,  niebt  wiederl^ebrea  soUen. 

Germania. 

23)  Tacitus'  Germania.    Erklärt  von  U.  Zernial.    Mit  emer 
Karte  von  H.  Kiepert.    Berlin,  Weidmann  1890.  S.  101.  8<*.  1,40  M. 

Die  vorliegende  Ausgabe  kann  unbedenklich  als  die  beste  unter 
den  neneren  bezeichnet  werden  Sie  verdient  dieses  Lob  wegen  ihres 
in  sprachlicher  und  sachlicher  Beziehung  gleich  vorzüglichen  Koranipntars. 
Man  sieht,  dafs  der  Herausgeber  den  Stoff  wie  wenige  beherrscht  und 
PS  versteht,  die  Ergebnisse  der  bisherigen  ForschuDgen  zu  sichten  und 
für  die  Zwecke  der  luterpretution  mit  Geschick  und  verständigem  Urteil 
zu  verwerten.  Der  (n  staltunj;  ih'.-  Textes  ist  Halms  4.  Ausgabe  zutzi  unde 
gelegt.  Abweichungen  von  derselben  habe  ich  folgende  bemerkt.  Zer- 
nial liest:  2,  8  uisi  cui  patria  sit  mit  Sturm  (Köln,  1879  Programm  von 
St.  Marzellen),  indem  er  sich  auch  auf  M.  Haupts  Übersetzung  (abge- 
druckt iu  der  Berl.  philol.  Wochenschrift  1886  S.  103411.)  »aufser  wem 
es  Vaterland  istt  beruft,  mit  Haupt  und  MQllenhoff  nimmt  er  3,  12  aach 
nominatnmqne  eine  Ltteke  an,  in  welcher  der  gallische,  vorgermaaiaebe 
Name  von  Ascibargiam  ausgefallen  ist,  il,  3  liest  er  mit  Bb  pertrae- 
tentor,  ii,  10  at  tnrbae  placuit,  18, 8  ceteri,  indem  er  prinolpis  dign** 
tionem  mit  Orelli  und  Ranke  erklärt:  »eine  Wflrdignng,  Ansseiehnnng  von 
selten  des  Gefblgsfilbrers,  nftmlieh  die  Webrbaftmaebnngdnreb  die  und  bei  der 
damit  verbundenen  Aufnahme  ins  Gefolge  vor  der  gewöhnlichen  Alterastafe, 
in  welcher  jene  erfolgt«,  16, 14  abdita  et  defossa  mit  Moret,  18. 2  ac  probat 
mnnera  non  ad  mit  Haase,  17,  16  plurimis,  19,  7  pnblicatae  enim  vero  mit 
Uadvig,  26, 1  idque  st  ideoque  mit  Kraffert,  80,  1  ab  Hercynio  salta  in* 
cboant  .  .  .  durant,  siquidem,  30,  15  parare,  32,  2  accoluat  (so  auch 
Novdk),  36,  5  numina  superioris  sunt  (»sind  Titel  des  Überlegenen,  da 
Siegers,  während  sie  diesem  häufig  gar  nicht  zukommen,  aber  der  Be- 
siegte hat  immer  Unrecht,  auch  schon  nach  den  wenig  ehrenvollen  Namen, 
die  ilim  zu  teil  werden«),  37,  17  consularis  exercitus,  38,  13  comptius 
hostium  mit  Lachmann,  39,  1  vetustissimos  se  uobilissimosque,  doch 
scheint  liier  ein  Yerseheu  vorzuhegeuj  denn  in  der  Anmerkung  zu  me- 


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14$ 


morant  wird  richtig  bemerkt:  »nämlich  die  antiquarischen  Forschere, 
dann  ist  aber  so  im  Texte  zu  streichen;  39,  12  centum  pagis  habitant 
mit  Ernesli:  warum  aber  in  Broilers  Konjelitur  (c.  pagi  iis  habitantur) 
iis  anbedingt  uiclit  taciteisch  sein  soll,  sehe  ich  nicht  ein;  40,  14  tunc 
tautum  nota,  tnnc  amata  mit  Heräus,  40,  16  vchicuhim  et  vestis  auf  den 
Rat  Aüdreseiis  statt  des  unverstflndlichen  Plurals,  43,  8  vertices  inontium 
iiisederunt,  indem  iugumque  mit  Acidalius  geötricheu  wird,  12  Helvaeo- 
nas  und  Helisios  nach  Müllenhoff  (.'F^.otKz/tove^  Ptolemacus),  44,  13  iure 
imperandi  mit  i'assow,  45,  6  et  tama  vera,  46,  13  cubile,  23  IJellusios  et 
Etiünas  mit  MüUeuhotf.  Die  Interpunktion  ist  geändert  c.  13,  13  cui 
plorimi  et  acerrimi  comites:  haec  dignitas,  hae  vires;  mc^o  Semper 
eleetorom  inveDom  globo  drcomdari  in  pace  decas,  ia  bello  praesidimn 
a.  S8,  7  in  aliis  gentibns  seu  cognatione  aliqna  Saeboram  seu ,  quod 
saepe  aeddit,  iraitatione  rarnm  (nftmlich  est;  das  obliqnare  eriaem 
nodoqne  snbstringere  kommt  zwar  anch,  aber  doch  nur  selten  vor)  et 
intra  inventae  spatium:  apnd  Snebos  usqne  ad  oanitiem  hoxrentem  ca- 
pUlnm  retorqaent.  Aafserdem  iet  die  Kapiteleinteilnng  geftndert  an 
folgenden  zwei  Stellen.  Die  Worte  nihil  antem  —  ante  hoe  doraus  pars 
videntur,  mox  rei  pnblicae  des  Kapitels  13  werden  noch  an  dem  vorher- 
gehenden  Kapitel,  das  de  concilio  bandelt,  gezogen  und  das  folgende  mit 
insignis  nobilitas  begonnen.  Das  Kapitel  17  schliefst  mit  sed  et  proxima 
pars  pectoris  patet  und  das  folgende,  das  von  der  Ehe  und  dem  ehe- 
lichen lieben  handelt,  beginnt  mit  Quamquam  severa  UUc  matrimonia. 

Der  Kommentar  ist,  ohne  weitschweifig  zu  werden,  reichhaltiger 
als  irgend  ein  anderer  und  mit  Recht  kann  der  Verfasser  in  dem  Vor- 
worte von  seinnr  Arbfit  sagen  n  hotfe  nichts  von  dpm  ,  wa-  dif  Littc- 
ratiir  an  Wirljttü^em  für  das  sachliche  wie  sprar hliciic  Ycrstanllni^  die- 
libeilus  aureus  in  früheren  oder  den  letzten  Jahren  zu  Tage  geför- 
dert habe,  unberücksichtigt  gelassen  zu  haben.  Nur  an  ein  paar  Stellen 
ist  die  Fassung  des  Kommeutars  nicht  ganz  klar,  wie  8,  2  obiectu  pec- 
torum,  »indem  sie  sich  selber  preisgaben«  oder  10.  7  nulla  consultatio 
»während  man  in  Koni  durch  neue  Opfer  die  Götter  sofuit  neu  zu  er- 
forschen suchte«.  Eine  Bemerkung  sollte  nicht  fehlen  zu  dem  Superla- 
tiv plorimis  nnptiis  c.  lö  Qod  zu  der  ungewöhnlichen  Phrase  in  usuras 
extendere  e.  2«.  Schliefslich'  sei  noch  ans  der  Einleitung  ZemialB  An« 
sieht  Uber  den  litterarisohen  Charakter  der  Germania  mitgeteilt,  die  er 
&  4  also  foimnliert:  iDamm  schrieb  er  die  Germania,  welche  entweder 
im  Winter  9fl|/99  oder  zn  Anfiuig  99,  ohne  Zweifel  vor  Tr%|ans  Ankunft 
in  Born  erschien  nnd  die  wir  demnach  als  ein  StOck  TagesUtterator 
höherer  Art  zn  betrachten  haben,  das,  schnell  nnd  gleichzeitig  mit  den 
Ereignissen  selber  veröffentlicht,  das  römische  Publikum  ttber  das  Wicb^ 
tigste  belehren  und  aufkl&ren  sollte,  wie  es  Monographien  aller  Art  faen* 
tigen  Tages  auch  bei  uns  thun. 

|«hr««b«ricbt  fiir  AltenhuiiuimseiiKbaa.  LXXQ.  Bd.   (im  II.)  10 


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146 


Tadtoi. 


24)  Cornelio  Tacito.  La  Germania  commentaU  da  Alfrede 
Pais.  CoQ  una  carta.  lormo,  £rm.  Loescher  1890.  S.  XX  u.  80. 
1,20  L. 

Diese  Au'jgabe,  für  italienische  Schulen  bestimmt,  enthalt  eine 
kurze  Einlpituücr.  in  der  Über  das  Leben  und  den  Stil  des  Autors,  über 
die  Tendenz  seines  Werkes  und  die  handschriftliche  Überlieferung  des- 
selben gehandelt  wird.  Der  Text  ist  der  Halmsche;  eine  einzige  Ab- 
weichung von  demselben  ist  dem  Ref.  aufgestofsen  c.  4,  1,  wo  das  hand- 
schriftliche opiiiiüüibus  mit  Unrecht  in  der  Weise  erklärt  wird,  dafs 
durch  den  Plural  die  in  verschiedene  Zeit  fallende  Aufserung  der  Mei- 
nungen (?)  der  ei  bezeichnet  werden  soll  (nach  Schwdier-Sidler).  Der 
Kommentar  ist  selir  ausftkhrlieh  und  stellt  an  die  Kenntnisse  der  Schfller 
nicht  gerade  hohe  Anfordemngen;  der  Herausgeber  wollte,  am  dem  schade 
liehen  Gebrauch  Ton  Übersetanngen  Torznbengen,  in  der  sprachlichen 
Erlftntemng  lieber  etwas  zu  viel  als  an  wenig  bieten.  Bentttat  sind 
hauptsAchlieh  die  Ausgaben  Ton  Sehweiser* Sidler,  Baumstark,  Krits- 
ffirschfelder,  Prammer  und  Gantrelle,  auch  die  neueste  von  Zemial. 
Zu  Ausstellungen  gibt  der  Kommentar  nicht  viel  Anlafs;  falsch  ist  die 
Bemerkung  zu  2,  7  — 8,  nisi  si  sei  gleichbedeutend  mit  nisi  quod,  und 
39,  8— 9  hat  Pais  die  Note  Zernials  mifsver^^tanden;  superstitio  kann  nur 
bist.  2,  4  n.  5,  13  mit  Fanatisrnns  ftbersetzt  werden,  nicht  an  der  ange- 
fährten  Stelle  in  der  Germania. 

Der  Druck  ist  korrekt;  einige  Fehler  im  Text  und  Kommentar 
lassen  sich  leicht  verbessern.  An  den  Schulen,  ftlr  welche  sie  bestimmt 
ist,  kaian  die  Ausgabe  mit  Nutzen  gebraucht  werden. 

25)  Weinberger,  Tgn.,  Die  Frage  nach  Entstehung  und  Tendenz 
der  Taciteiscbea  Germania.  Programme  von  Olmütz  1890.  1891.  30 
und  36  S.  8^. 

Nach  dem  Muster  des  Programmes  von  Tl.  Vlbrich  (der  litterari- 
sehe  Streit  über  Tacitus'  A^ricola.  Melk  1884)  stellt  Weinberger  die 
verschiedenen  Ansichten  älti  i  e  r  iiiui  neuerer  Gelehrter  über  die  Tendenz 
des  Tacitus  bei  der  Abfassung  der  Germania  zusammen.  Seine  Arbeit 
beginnt  mit  dem  Jahre  1580,  in  welchem  von  dem  Augsburger  Gymna- 
siallehrer SiTiioii  FabriciüS  diese  Frage  zuerst  angeregt  wurde,  uud  reicht 
bis  auf  die  jüngste  Gegenwart  herab.  Da  die  verschiedenen  Ansichten 
meist  mit  den  eigenen  Worten  ihrer  Vertreter  kurz  wiedergegeben  wer- 
den, so  bieten  die  beiden  Programme  ein  willkommenes  Hilfsmittel,  um 
sich  mit  dem  EntwicUuDg&gang  dieeer  Utterarischen  ControTerse  schnell 
bekannt  sa  maehen. 


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GermaDia. 


U7 


2G)  Ilachtmann,  K.,  Zu  lacitas  Germania  c  2.  Neue  Jahrb.  f. 
Phil.  1891,  3  S.  209-214. 

Hachtniaim  bespricht  die  verschiedenen  Erklärungsversuche  der 
gchwierigen  Stelle:  ita  nationis  nomea,  uüu  geutis,  evaluisse  paulatim, 
ut  omnes  primum  a  victore  ob  metura,  mox  etiam  a  se  ipsis  invento 
nomine  Germani  vocarentor  und  entscheidet  sich  von  keinem  befriedigt 
ftr  die  Notwendigkeit  einer  Änderong.  Er  will  mit  Benfttznng  des  Yor- 
sehlags  tod  Jakob  Orimm  lesen  a  ?icto  ceterornm  ob  metnm  =  von 
dem  Besiegten  (d.  h.  den  Tertriebenen  Galliern)  ans  Furcht  vor  den 
«bdgen  (d.  h.  den  auf  der  rechten  Seite  des  Rheins  wohnenden  Ger- 
manen). Durch  den  Ausfidl  der  Buchstaben  er  Tor  er  in  dem  Worte 
ceterornm  nnd  durch  die  bei  dem  folgenden  ob  metum  immerhin  erklftr- 
liche  Auahusung  der  beiden  Endbuchstaben  um  habe  ans  a  victo  oete- 
romm  leidit  a  Victore  entstehen  können. 

27)  Holnb.  J  ,  Der  Name  Germani  in  Tacitns  Germania.  2.  Tungri, 
ein  gallischer  Stamm.  II.  Der  erste  Germane  wurde  auch  nach  dem 
Zeugnisse  des  Tacitus  aus  der  Esche  gebildet. 

Mit  Recht  polemisiert  Holub  gegon  den  eben  erwähnten  Änderungs- 
vorschlag von  Ilachtmann,  den  or  gewaltsam  und  unwührschcinlich  nennt 
und  der  trotzdem  die  ^Schwierigkeiten  der  Stelle  nicht  völlig  beseitigt. 
Seine  eigenen  Interpretations-  und  Emendationsvori^chlflgr»  werden  aber 
ebenso  wenig  Zustinifniiiig  rinden.  Er  konjiciert  kuhii:  quoniara  qui 
pinu  Rhenum  transgressi  Gallos  expulerint  ac  coniuncti  ingruen- 
tium  germani  ?ocati  sint,  ita  nationes  nomine  ingcntis  coaluisse 
pauUitim,  ut  omnes  primum  a  victore  obviam  eontium,  mos  a  se  ipsis 
invento  nomine  Germani  Tocarentnr.  Diese  Worte  werden,  da  die  Ter- 
bmdung  von  recens  et  nuper  additum  eine  anülsOende  Tautologie  ent- 
halte und  nuper  nicht  die  Bedeutung  »vor  150  Jahren c  haben  könne, 
von  et  nuper  additum  abh&ugig  gemacht  und  fibersetst:  •Neulich  be- 
merkte man  (betreffs  des  Namens  Germania)  noch  Folgendes:  Es  seien 
diejenigen,  welche  auf  Schiffen  Uber  den  Rhein  Übersetzten  und  die 
Gallier  vertrieben,  und  die  Verwandten  der  Hereinbrechenden  BrOder 
genannt  worden;  deshalb  wären  allmählich  unter  dem  einen  Namen  die 
nngcbeueren  Stämme  als  ein  Ganzes  zusammen  gefafst  worden  und  zwar 
?o,  dafs  alle  zuerst  von  dem  Besieger  der  ihm  entgegentretenden  Ger- 
mani trenannt  worden  wären;  bald  hätten  auch  sie  selbst  sich  mit  dem 
erfunilt  nnn  Namen  bezeichnet«. 

Ebenso  gewaltsam  nnd  willkürlich  und  nur  durch  einen  offenbaren 

Fehler  der  RtuttLMrter  Handschrift  gestützt  ist  die  Änderung,  durch 

welche  der  Vej  fa>!>er  zu  erweisen  sucht,  dafs  wie  nach  der  jüngeren  Edda 

so  auch  nach  Tacitus  der  erste  Germane  aus  einer  Esche  gebildet  wurde. 

Er  mutet  uns  nämlich  zu  zu  lesen:  celebrant  carminibus  antiquis,  quod 

unum  apud  illos  memoriae  et  annalium  genus  est,  Toisconem  deum  terra 

10» 


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148 


Tadtm. 


editam  et  filium  Manum:  originem  genUs  cftadicem  orni  hosqne 
Mm  d.  i.  der  Aakng  des  Tolkee  wir  ein  Esehenstanim  «ad  dkee 
<Taisco  uod  Hannite).  Die  niliere  BegrOnduDg  dieses  EioliUs  mag,  wer 
sieb  dafür  ioteresslert,  bei  Holnb  selbst  nacbleseD.  SefalieCalicb  sei  noch 
angeflkhrt,  dab  anhangsweise  sa  c.  16  die  yemmtniig  mitgeteilt  wird, 
es  sei  st.  colonun  zu  lesen  olorum,  also  qoaedam  loca  diHgentins  Uli* 
mat  terra  ita  inira  ae  splendeote,  nt  piotniam  ac  liniamenta  olomm 
imitetvr. 

28)  Cornelii  Taciti  historianim  über  tertius.  EMidit  Carolus 
Meiser.  Rernl.  Calvary  1891.  gr.  8.  S.  391—456  (s  yoI  II  fssc  VI 
der  zweiten  Auflage  der  Orelli-Baiterscheii  Ausgabe). 

Naehdem  nonmehr  das  dritte  Buch  der  Historien  in  der  neuen 
Bearbeitung  vorliegt,  steht  zu  hoffen,  dafo  in  nicht  allzu  ferner  Zeit  die 
von  den  Freunden  des  Tacitus  längst  ersehnte  Vollendung  des  zweiten 
Bandes  der  mit  Recht  beliebten  Orelli-Baiterschen  Ausgabe  erfolgen 
werde.  Das  vorliegende  Heft  ist  in  gleichem  Sinne  wie  die  beiden  vor- 
hergehenden (s.  Jahresbcr.  1884.  II.  8.  187—139  n  1888  Ii  S.  34—35) 
neu  hpftrbeitet.  Veralfptes  ist  gestrichen,  doch  mit  Umsicht  und  Scho- 
nung, und  durch  s  und  Richtigeres  ersetzt;  besonders  gefördert  ist 
die  sprachliche  Erklärung  durch  Aufübning  zahlreicher  Parallelstellen 
aus  Livius,  Curtius,  Seneca,  Vergil  u.  a.  und  Bezugnahme  auf  neuere 
Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der  lateinischen  Grammatik,  aber  dabei  wird 
die  sachliche  luterprctatioa  nicht  vernachlässigt,  wie  die  zahlreichen  Ver- 
weisungen auf  neuere  historische  und  antiquarische  Werke  bekunden. 
Die  Gestaltung  des  Textes  ist  ItonservatiT,  die  bandschrifüiehe  Lesart 
wird  womilglich  beibehalten  und  su  erldftren  versucbt,  wie  c.  6, 1  trans- 
mittere  in  Itallam  impune  mit  der  Erklttrung:  obiectnm  (militem  Tel 
ezercitum)  fiscOe  per  se  intellegitur,  16,  9  et  (Hahn  ex)  Britannia 
OalUaque  et  Hispania  auxilia  Titellius  aedverat,  immensam  beUi  Inem; 
der  nngewOhnliehe  Ausdruck  belli  Ines,  fir  welchen  die  meisten  Heraus» 
geber  die  allerdings  sehr  bestechende  Konjektur  des  Faemus  belli  molem 
gesetzt  haben,  wird  mit  pestis,  pemicies  bellica  erklärt  und  durch  die 
Parallele  aus  Silius  V,  107  gestützt,  wie  ich  glaube  mit  Recht,  da  der> 
selbe  Ausdruck  sich  noch  öfter  in  ähnlichem  Sinne  bei  diesem  Dichter 
findet,  wie  V,  390  incidit  attonitis  inopino  turbine  Poenis  Haud  secus 
improvisa  lucs  (vom  pliitzlichen  Angritf  des  römischen  Konsuls  Fla- 
minius  in  der  Schlacht  am  trasimenischen  See),  X,  603  in  patulis  illa 
horrida  campis  Sit  metueuda  Ines,  muros  haud  Iregerit  unquam 
(Hannibal  und  sein  Heer).  XII,  184.  XVI,  622.  Wie  an  diesen  Stellen, 
lues  im  übertragenen  Sinne  von  einem  verheerenden  Angriff  oder  Aus- 


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BiltoriMi. 


149 


&11  gebraucht  ist,  wird  man  es  aoeh  bei  Tadtus  von  den  aus  Germa- 
nien, Britannien,  Gallien  und  Spanien  aufgebotenen,  der  Ruhe  und  dem 
Wohlstand  Italiens  gefährlichen  Schaaren  des  Vitellius  verstehen  müssen. 
Ebenso  hat  Meiser  mit  Recht  die  Überlieferung  beibehalten  c.  24,  11 
infensns,  29,  4  testudine  (ohne  e),  43,  16  adfertiir,  41,  4  et  Britanniam, 
68,  19hic,  22  redit,  73,  18  contecti,  83,  13  semel  Cinna  84,  5  agpero«, 
62,  8  absurdus  ingenio  faniam  urbauitatis  per  lasciviam  petere.  Da  aber 
petere  eine  Correctur  (uacli  Meiser  allerdinL'-^  von  erster  Iland)  ans 
peteret  ist,  dürfte  die  Vermutung,  es  sei  nach  mgeuio  ausgefallen  sed 
qui  (üi  Halm,  cum  Nipperdey)  einiges  für  sich  haben.  Auf  jeden  Fall 
wäre  im  Kommentar  eine  Bemerkung  über  den  Infinitiv  nicht  UberHüssig 
gewesen.  Bedenklich  scheint  mir  die  handschriftliche  Lesart:  2,  5  ante 
se  egeriut.  Eutropius  (10,  15)  kann  derselben  nicht  als  Stütze  dienen; 
er  gebraucht  se  agere  nicht  blos  10,  15,  sondern  auch  6,  9;  hier  schütst 
also  die  eine  Stelle  die  andere,  wShrend  Tacitns  aufser  an  unserer  Stelle 
immer  einfaches  agere  mit  einem  Adverbium  verbindet,  also  liegt  wohl 
hier  eine  Corruptel  vor  und  es  ist  mit  Nipperdey  antea  egerint  zu  sehreiben. 
Auch  6,  10  ist  meines  Eracbtens  des  Bhenanus  Emendation  opposita 
notwendig  (cf.  68  ann.  8, 77.  Agr.  37),  ebenso  steht  es  mit  den  Stellen 
6»  S;  15,  16;  88,  17;  an  der  ersten  ist  mit  Lipsins  ei  su  lesen  (ef.  bist 
%  81.  ann.  12,  86),  an  der  zweiten  mit  Haase  cnreabant;  denn  Heisers 
ErUämng:  scripturam  Medice!  tuetur  c.  66  quae  cura  explorandi, 
est  igitur  longius  procedeodo  cura  sua  fongebantur  ist  nicht  zutreffend, 
da  c  56  von  der  Organisation  und  Leitung  des  Anfkl&mngsdienstes, 
TOD  der  Vitellius  nichts  verstand,  die  Rede  ist,  an  unserer  Steile  da- 
gegen von  den  Bewegungen  der  exploratores  selber;  es  kann  also  nach 
dem  vorausgegangenen  ip^^e  ...  ad  octavum  a  Bedriaco  progressus  nur 
l^ifsen:  exploratores,  ut  mos  est,  longius  cursabant.  An  der  dritten 
Stelle  sprechen  die  aus  den  Dichtern  angeführten  Parallelen  sehr  für 
die  Koujektur  ignem,  währoud  VVaitlier  mit  seiner  Behauptung  utrumque 
ßciiij-  dicendi  (in  igne,  in  ignem)  bonuro  est  ratione  pauium  diversa  den 
Beweis  schuldig  geblielfen  ist.  Auch  52.  7  (potiretur),  58,  14  (proinde) 
ist  die  Richtigkeit  der  Überlieferung  zweifelhaft;  eher  möchte  ich  mich 
für  dieselbe  entscheiden  c.  70,  23  cuius  nimius  ardor;  imparem  esse 
modestiam  suam;  freilich  ist  der  Mangel  einer  Verbindung  der  Sitae 
•ehr  hart  Gegen  die  von  den  meisten  Herausgebern  aufgenommene  Kon- 
joktnr  dea  Pnteolanns  durfte  die  lex  grammatica,  quae  cuius  nimio 
ardori  inpar  esset  modestia  sua  flagitat  nicht  geltend  gemacht 
werden,  da  Tadtus  auch  sonst  in  Nehensätien  der  oratio  obliqua  den 
InibitiT  setst  wie  hist  1,  17  u.  ann.  2,  88. 

Bei  der  aus  den  angeftlhrten  Beispielen  unTerfcenibaren  Hoch- 
schltmng  der  handschriftlichen  Tradition  ist  es  auffallend,  dalb  Meiser 
an  folgenden  Stellen  die  Lesart  des  Hediceus  aufgegeben  hat:  8,  9  gra- 
tior  (M.  gravior),  19,  6  in  piano  (M»  piano),  88,  3  in  vicino  (M.  vicino). 


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Tadtu. 


An  der  ersten  Stelle  ist  Orellis  Bemerkung  »iütolerabilis  enim  foret  am- 
biguitas  gr avior,  molestior.  ojaofjiatefioi*  ganz  unbegründet;  niemand, 
der  die  Stelle  unbefangen  und  im  Zusammenhange  liest,  wird  giüvior  in 
diesem  Sinne  verstehen,  sondern,  wie  eh  oft  genug  vorkommt,  in  dem 
Sinne  von  plus  auctoritatc  valens.  Wie  oratio  gravis  eine  bedeutsame, 
eindringliche,  die  Denk-  and  Handlangsweise  der  Hörer  bestimmende 
Rede  ist,  wie  exemplnm  grave  (Horat  cann.  lY,  u,  26)  ein  Beispiel 
genannt  wird,  das  bestimmend  anf  andere  einwirJct,  so  ist  hier  Antonios 
Primas,  der  aperte  descendisse  in  causam  videbatur,  seinen  Soldaten  eo 
graTior  cnlpae  vel  gloriae  socias.  Mit  Recht  wird  auch  yon  den  EiUä- 
rem  anf  den  Oegensats  hiesn  Ie?ior  viliorqae  bist  4,  60  hingewiesen. 
—  Die  Anfiiahme  ?on  Lesarten  ans  geringeren  Handsdiriften  wird  man 
billigen:  80,  10  pelluntur,  23,  l  labantom  (ebenso  Qerm.  8,  2),  25,  15 
placatos.  Andere,  meist  wahrscheinlichere  Koi^elcturen  als  Halm  hat 
Meiser  aufgenommen  an  folgenden  korrupten  Stellen:  1,  14  e  praesen- 
tibus,  ebenso  27,  9  e  proximis,  2,  1  belli  Goncitor,  4,  4  conctator,  15,  18 
miles  inbueretur,  65,  6  prave  iuvisse. 

Dagegen  halte  ich  die  Konjekturen  Agricolas  18,  6  forte  victuri 
(besser  TTenius  f.  recti)  und  Spengels  24,  3  cur  victa  sumpsisspiit  i  ln'sser 
Lipsius  cur  resumpsissent)  nicht  för  richtig.  Bei  der  Autnahme  eigener 
Konjekturen  des  Herausgebers  wäre  etwas  gröfsere  Zurilcklialtuug  am 
Platze  gewesen.  Im  Texte  finden  sich  folgende  Vermutungen:  c.  6,  9 
geub  fidei  conimilitiu  patientior,  7,  1  vulgato  in  victonam  mit  der  Note: 
non  erat  plena  ac  iusta  victoria,  sed  tamquam  victoria  parta  vnlgatum 
est  fortnnam  initio  belli  Flavianis  favisse,  16,  6  sequentiam  fugacissimns 
erat,  41,  11  a^dos  praemiorom,  44,  5  traditns  ergo  Yespasianom  lavor, 
4Y,  12  dassis  quoque  fi»ien  intnlit,  48,  18  ot  fractos  YiteUii  exercitns 
arbemqae,  56,  12  hians  aderat,  71,  18  fama,  flamma  nitentes  ac  pro- 
gresBOs  depnlerint  Vier  derselben  6,  9.  47,  12.  66,  12,  71,  18  worden 
schon  im  Jahresber.  1864  II  S.  141-144  gewürdigt;  von  den  nea  hin- 
zugekommenen  sind  16,  6.  41,  11  die  wahrscheinlichsten.  Unter  dem 
Texte  werden  folgende  Koiyektaren  des  Herausgebers  angefUirt:  2,  27 
iam  reseratam  Italiam,  iam  inpulsas  Vitellü  res,  6,  6  pabem  quoque 
et  vim  equitum,  6,  7  occupant  Aquileiam  ac  proxima  quaeque,  37,  5 
amicus  amicum  prodidisset,  38,  16  preces  lacrimasque  ait  attulisse,  62,  ö 
iu  desperationem  versi.  versii';  et  Flavianiis  exercitus,  66,  h  vitam  in 
libidine  ^ictoris,  67,  9  poBt  com  ferebatur,  72,  9  stetit  uimio,  ni  pro 
patria  bellavimus. 

29)  Gornelio  Tacito,  il  libro  primo  deUe  Storie  oon  introdoxione 
e  commento  di  Lnigi  Valmaggi.  Torino,  LOscher  1891.  XXXIX  n. 
168  S.  B<». 

Die  vorliegende  mit  einem  ausfUhriicheu  Kommeutar  versehene 
Ausgabe  verrlt  genaue  Bekanntschaft  mit  der  neuesten  Litteratur  und 
ist  anfgrond  der  besten  deatschen  Ausgaben  hergestellt  Der  Text  ist 


Anoaleo. 


151 


im  allgeroeincii  nach  Halms  vierter  Ausgabe  konstituiert;  an  einzelnen 
Stellen  wird  Meisers  oder  eines  anderen  Herausgebers  Lesart  bevorzugt 
So  liest  Yalmaggi  abweichend  von  Halm  mit  Meiser:  c.  2,  6  (H )  et 
stitim  missa,  7  mota  prope  etiam,  10  hanstae  aiit  obtutae  nrbes,  fecun- 
dissima  C.  ora,  10,  8  qnotiens  expedierat,  14,  7  acciri,  31,  20  inde  mrsos, 
38,  10  proinde,  35,  9  resisteos,  97,  24  Aegiali,  ftO,  4  redire,  alii  C. 
petere,  48,  12  truddatar,  48, 10  temerasset,  in  ipsis  prineipüs  staprom 
i&sa:  eriminis  hnins,  17  proconsnlato,  40,  2  prioriboB,  68,  6  inssH.  Cae- 
daa,  66,  13  Crispinus.  Sanguine  G.  se,  76,  10  manebat,  77, 17  Saevino 
Fontio,  83,  15  acrins  quam  consideratiiis,  86,  6  expedire,  14  instru- 
menta belli,  mit  Ernesti  3,  5  clarorum  virorum  necessitates  fortiter  tole- 
ratae,  mit  Madvig  10.  15  occulta  fati  vi  et  ostentis,  mit  W.  Heräus 
blanditia  et,  mit  K.  Heräus  23,3  [in  itinere],  mit  Walter  85,  1  oratio 
prompta  ad  perstringeiidos.  Ein  Glossem  sieht  Valmaggi  in  oneratnra 
6,  3,  ohne  genügenden  Grund.  16,  9  hätte  Hahns  Lesart  p  pnnnipihus, 
die  nichts  weiter  ist  als  ein  Druckfehler,  nicht  reproiiuciert  werden 
sollen.  42,  4  ist  die  handschriftliche  Lesart  conscicntia  nicht  zu  halten; 
Walthers  Erklärung,  der  sich  Valmaggi  anschliefst,  kann  nicht  befriedi- 
gen. -  Im  Kuiuintiiiar  ist  die  Ausgabe  von  Heräus  sehr  stark  bentitzt; 
auch  die  von  Wolff,  Prammer,  Meiner  u.  sind  zu  Rate  gezogen. 
Schlie&lich  soll  noch  bemerkt  werden,  dafs  in  dem  dem  Referenten  sa 
Gebote  stehenden  Exemplar  der  Bogen  7  fehlt,  während  Bogen  8  doppelt 
vorkommt;  daher  konnten  die  Kapitel  61 — 71  in  Torstehender  Besprechung 
meht  berftckalchtigt  werden. 

Annaleii. 

30)  Cornelii  Taciti  ab  excessn  divi  Angosti  libri  I-III.  Scho- 
lamm  in  nsnm  recensuit  Bobertns  Nov&k-  Pragae»  Kober  1800. 

112  8.  s: 

Die  Art  nnd  Weise,  wie  Nov&k  an  dem  ttberliefertea  Texte  des 
Tidtos  Kritik  ttbt,  wnrde  schon  im  lotsten  Jahrestwricht  bei  der  Be- 
sprechung seiner  Ansgabe  der  drei  kleineren  Schriften  gekennzdchnet 
Im  wesentlichen  die  gleichen  Orandsfttie  hat  er  auch  bei  der  Recension 
der  drei  ersten  Bttcber  der  Annalen  befolgt;  auch  hier  wird  die  Über- 
liefernng,  obwohl  sie  ungleich  besser  ist  als  in  den  kleineren  Schriften, 
nit  grofser  Freiheit  behandelt  Hier  wie  dort  scheint  dem  Herausgeber 
der  Text  durch  zahlreiche  Glossenie  entstellt  und  er  scheidet  deshalb 
im  Text  durch  eckige  Klammern  das  fremde  Gut  aus  odfr  verdächtigt 
in  der  Adnotatio  critica  einzelne  Worte  als  fremde  Zuthaien,  meist  ohne 
genügenden  Grund  wie  1,  72,  16  [esse];  denn  wenn  auch  beim  Gerun- 
divüm  esse  meist  fehlt,  so  finden  sich  doch  aufser  der  angeführten  noch 
mehrere  Stellen,  an  denen  es  nicht  angeht,  es  mit  Novdk  zu  entfernen; 
vgl  ann.  11,  25  patrem  senatus  apyellandum  esse  Claudium,  13,  i  aale- 
jionendum  esbe  .  .  virum,  14,  35  viuceudum  illa  acie  vel  cadendum  esse, 


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152 


TMttnt. 


S8  novQm  l«gatiiiii  opperiendom  esse,  dagegen  4,  66  opperiendnm  impe- 

ratorem  censuit,  14,  58  patiendom  esse  und  a&D.  2,  33  carendüm  esse, 
das  Noväk  freilicli  i:^Ieichfa1ISf  wenn  aacb  nur  in  der  Adnotatio,  ver- 
dächtigt. Dafs  die  l  berlieferuog  1,  72,  16  intakt  ist,  beweist  zu  allem 
Überflufs  auch  noch  Sueton.  Tib.  58,  der  in  der  gleichen  Sache  im  An- 
scblufs  an  Tacitus  berichtet:  consulente  praetore  an  iudicia  maiestatis 
cogi  iuberet,  exerconda^  osso  Icges  respondit.  Ebpti'^o  unberechtigt  ist 
die  Athetese  1,  67,  11  torlissirno  cuique  [bellatorij  tradit;  das  schon  von 
Livius  (8.  8.  9,  1)  und  Curtins  <9.  8.  23)  in  die  Prosa  ringeffthrte  Sub- 
stantivuDi  bcllator  gibt  an  unsertT  Stelle  einen  vorzüglichen  Sinn.  Auch 
2,  48  nec  dubium  habebat  sc  delectura  [»jui  Suriae  impoueretur]  ad  spes 
Germanici  coercendas  ist  der  Ausdruck  burtue  impoui  zu  charakteristisch 
als  dafs  er  von  einem  luterpolator  bcrrlibreu  könnte;  überdies  wird  de- 
ligere  oft  genug  mit  nachfolgendem  Relativsatz  verbanden,  vgl.  Lex.  Tac. 
S.         Ebenso  balte  iob  alle  folgenden  Athetesen  für  unbegrttndet: 

1,  5, 16  süDol,  8, 10  ant  cohortibns  civinm  Romanonim,  14, 12  Drasns, 
19,  6  prisds,  SS,  4  quo  pergerent»  80, 8  adversas  impios,  42, 28  infiscta 
sangoine  castra,  flumina,  48, 12  qnoqne,  53,  21  Tita  degeneraverat,  66, 8 
qnia  per  corpus  legati  enndnm  erat  8,  48,  20  et  vor  Plandnam,  46, 19 
et  ad  postremam  eieetiB  Bomanis,  87,  2  qnod  emptor  penderet.  8,  8,  8 
perferre  visu,  6,  II  qnanto  prima  fors  negavisset,  6,  1  fnit,  wohl  weil 
auch  6,  46  gnarum  boe  principi  die  CopaU  feblt ;  aber  warum  beifst  es 

2,  31  u.  46  responsnm  est  nnd  2.  03  responsnm?  53,  19  lapidum  causa. 
Aber  verliert  nicht,  wenn  man  diese  Worte  streicht,  die  ganze  Stelle  an 
Kraft  und  Nachdruck Bilden  niclit  lapides  und  pecnniae  einen  wirkungs- 
vollen Gegensatz?  56,  1  quod  iugruentis  accusatores  represscrat,  61,  4 
fet]  oleae  (vgl.  dagegen  Nipperdey  zu  1,  55,  8),  64,  7  et  dissimulata, 
66,  9  obprobrium  maiorum,  67,  9  eo  quod  ipse  crebprrime  iuterrogabat, 
71,  12  pontificis  arbitrio,  78,  6  quam  quod  desertor  et  praedo  hostium 
more  ageret  Früheren  Kritikern  oder  Editoren  hat  sich  Nov&k  in  der 
Annahme  eines  Glossems  angeschlossen  an  folgenden  Stellen:  1,  16,  6 
[aut  gaudiumj  Murct,  2,  lü,  6  [quam  imperatorj  Gitlbauer,  32  [dies] 
ÜBStns  derselbe,  33,  5  [erat  quippe  adhuc  frequens  senatoribus,  si  quid 
e  republica  crederent,  loco  sententiae  promere]  Nipperdey,  66,  9  [ob  id 
jnaiime]  Oitlbaner,  8,  42, 10  [adbnc]  Gitlbaner,  56, 10  [eeteri]  Gitlbauer. 
Nicbt  minder  zablreicb  sind  die  Stellen,  an  denen  Nov&k  im  kritisoben 
Anbang  einzelne  Worte  dnrcb  Bemerkungen,  wie  mibi  de  inteipolatione 
suspectum'  oder  additom  indioo  oder  abesse  velim  obne  Angabe  einet 
Grundes  verdflcbtigt,  wie  1,  18,  16  quia  dixerat,  17,  10  adbuc,  21,  13 
iam,  22, 8  qnos  in  exitium  miUtum  habet  atqne  armat,  86,  9  oriebatur, 
48,  2  0  vor  inprovidi  amici,  61,  9  ob  (vgl.  dagegen  G.  22,  9  de  reconci- 
liandis  invicem  ioimicis  et  iungendis  adfinitatibus  et  adsciscendis  princi* 
pibus,  de  pBce  denique  ac  hello),  73,  11  is  honor,  77,15  exilio,  81,  1  illo 
principe.  2,  7,  9  princeps  ipse,  9,  9  fratrem,  15»  3  Bomanos,  21,  9  ac- 


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AoiuleB. 


158 


eeptom  (cf.  Liv.  2,  22  recens  ad  BegiUnm  lacum  accepta  eltdes),  23,9 
omne  nach  mare,  29,  7  eius,  30, 8  vaua,  34,7doIori8oderes  ist  aDimi  dafür  zu 
schreiben,  63,  12  ei,  15  ostentabatur,  64,  3  et  vor  arcus,  77,  5  qui  legaU 
aiirt  ritatem  et  propria  mandata  acceperit,  84,  6  viro.  8,  2,  6  loci,  7,  6 
ut  dixi  (cf.  ann.  16,  14),  13,  11  in  vor  comites  (daP«  aber  die  Wieder- 
bolang  der  Präposition  am  Platze  ist,  beweist  auQ.  ö,  3,  15  aliis  a  pri- 
moribu«:  maxinieque  a  niagistratibus  trepidabatnr).  32.  8  paternas  fi 
angnstias,  42,  9  ob  id,  44,  9  viros,  53,  8  hoc,  11  antein  im  1  ebeiibu  73,  13 
mit  der  Bemerkung  pro  spario  habeo  neque  usquam  liac  particula  usum 
Tacitum  credo;  nach  diesem  Grundsau  uiüfste  es  dann  auch  noch  ge- 
strichen weiden  4,  28,  12,  6,  5,  7,  16,  17,  22,  bist  4.  32.  13.  Das  ist 
freilich,  wie  man  sieht,  ein  radikales  Verfahrenl  56,8  per  uomen  et 
elientelaa,  15  fiiit,  65.  1 3  servientium,  69,  8  de  Ulis,  70,  4  argenti.  73,  9 
iogeotibns,  74,  21  publica,  gans  mit  Unrecht;  denn  dafo  rem  pnbUcam 
gerere  ?on  den  Eriegstbaten  der  Feldherm  gesagt  wird,  lehrt  jedes 
Lexikon. 

Athetesen  anderer  KritilEer  werden  im  Anhang  erwflhnt  nnd  meist 
mit  einem  instimmenden  fortaese  recte  oder  reete  arbitior  gebilligt,  m 
1, 5,  IS  apnd  nrbem  Nolam  (Gitlbaner),  9, 11  qnae  neqne  parari  possent 
nei|ne  haberi  per  bonas  artes  (derselbe),  74, 17  qno  eeteris  eadem  necessi- 
tas  fieret  (Bitter)  S,  1, 4,  is  fnit  Vonones,  obses  Angusto  datns  a  Phraate 
(Gdtlbaner)  n.  a. 

Ebenso  unbedenklich,  als  von  dem  Herausgeber  nach  seiner  Mei- 
nnog  Unnötiges  und  Überflüssiges  gestrichen  wird,  werden  an  Stellen, 
wo  PS  ihm  nötig  scheint,  ergänzende  Zusätze  in  den  Text  aufgenommen, 
wie  1,22,  7  Blaesns  ingulavit,  obwohl  der  Name  von  jedem  Leser  mit 
Leichtigkeit  ergänzt  wird,  43,  7  offerentium  operam,  obwohl  aus  dem 
nachfolgenden  subvenisse  leicht  auxilium  als  Objekt  zu  offerentium  er- 
gänzt wridcu  kann,  58,  6  coTiducpre  videbam  oder  arbitrabar, 
2,63,9  ea  tili*  qua,  64,  11  reguni  d i v ersa  ingeuia,  74,21  imperato- 
res  conclamabautur,  obwohl  aus  dem  vorausgegangenen  id  quoque  Blaeso 
tribuit,  ut  imperator  a  legionibus  salutaretur  doch  deutlich  zu  er- 
sehen ist.  worin  die  conclamatio  bestuui].  Audi  au  der  schwierigen  Stelle 
2,  33,  iü  glaubt  N.  durch  einen  Zusatz  helfen  zu  können,  indem  er  liest: 
nt  qnomodo  locis  ordinibns  dignationibus  antistent,  ita  iis,  quae  ad 
leqoiem  aninü  ant  salnbritatem  eorponiro  parentor,  praecellant 
Wihrend  Halm  8,  7,  2  spe  nach  anirais  einschaltet,  ergänzt  N.  cupidina 
weniger  walirscheinlich,  ebenso  27, 6  apiseendi  cnpidine  ialidtos  hono- 
res,  weil  er  den  finalen  Gebraneh  des  (jenit  Oemnd.  nicht  anerkennen 
wilL  Eher  kann  man  sich  die  Ergftnsung  8, 4, 8,  4  at  noblBssimam 
Gallianim  snbolem,  liberalibns  stadüs  ibi  t^eratam,  c  aper  et  et  oder 
1, 85, 11  inopem  reqoiem  dar  et  gebUen  lassen.  Dagegen  sind  die  Zn- 
sttse  1,  28,  18  finis  erit,  41,  4  qnod  tam  triste  agmen  ttberflttssig. 


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154 


Tading. 


Wie  in  der  Annahme  von  Glossemen  ist  der  Herausgeber  auch  in 
der  Aufnahmo  eigener  un<^l  fremder  Konjekturen  viel  zu  weit  gegangen. 
Von  den  etwa  45  eigeneu  Vermutungen  des  Herausgebers  im  Texte  sind 
nur  wenige  ansprechend,  wie  1,  6,  10  credibile  est,  17,  21  ac ;ii)iant,  33,  9 
a  (st.  ab)  vor  Tiberii,  61,9  accisae  iam  copiae,  63,  10  (ii^ceasum,  2,  85, 
14  Hveherentur,  3,  66,  6  adeo  iufecta  adulatione  sordida  fuere.  andere 
giiudezu  unrichtig,  wie  1,  39,  21  recipit^ii*  (die  Überlieferung  recepitque 
wird  geschützt  durch  Stellen  wie  bist.  3,  iti  miscetur  lutulitque,  4,  83 
iubet  praecepitque  Liv.  37,  45,  4  petit  impelravitque),  1,  11,  6  ne  ad 
unum  (cf.  aun.  13,  51  non  ultra  annum  resamereut,  15,  6  nou  ultra  peri> 
eulom  faceret  und  Lex.  Tae.  968,  2  bb),  44,  12  ezsolTeret  (cf.  bist  8,  11), 
2,  17,  21  enisi  statt  nisi;  dieses  ist  aber  nicht  su  beanstanden,  wie  bist 
8,  71  und  Luc.  4,  87  miles  ropes  oneratns  in  altas  nititor  beweisen; 
20, 8  adflietabantor;  aber  dafs  conflictabantnr  richtig  ist,  seigt  eine  ihn* 
liebe  Stelle  bei  Amniian  26, 6, 16  metnentes  ne  a  oelsioribns  tectis  saxis 
vel  tegnburum  fragmentis  conflictarentor.  Die  meisten  Änderungen  sind 
unnötig,  wie  1,  7,  18  adeptus  prineipatnm,  11,  5  regendi  cuncta  munns 
(onus  ist  ja  =  munus  molestum),  20,  9  Ubens  ferret,  80,  8  non  frastra, 
82,  2  gladiis  centuriones  invadunt,  67,  1 1  pedes  hostem  invaderent,  42, 10 
eam  st  egregiaro,  51,  17  clamitat,  63,  7  auxerunt,  68,9  statim  st  cxim, 
77,  15  spectareut,  2,  31,  4  epulis  excitus,  35,  4  cum  absente,  5o,  4  adol- 
terii  teneretnr  3,  38,  postulaverat  ropetundarum  (es  müssen  also  um  eine 
ungew^^lmliche,  aber  bei  einem  Schriftsteller  wie  Tacitus  nicht  befremd- 
liche Konstruktion  zu  beseitigen,  gleich  zwei  Stelleu  korrigiert  werden; 
ein  solches  Verfahren  richtet  sich  selbst.  Überdies  wird  teneri  c.  Abi. 
gestützt  durch  ann.  3,  13  si  teneretnr  maioribus  flagitiis.),  8,  2,  3  supremo 
.  .  .  munere  fungereutur  (cf.  ann.  4,  38),  der  Acc.  ist  also  gar  nicht  2u 
beanstanden  —  hat  ja  auch  vesci  Agr.  28  dieselbe  Konstruktion  —  und 
auch  rnuiit  ra,  wofür  man  meist  mit  Ritter  muaia  achieibt,  wird  sich  durch 
den  Einflufb  Vergils  (Aen.  11,  2e  decorate  supremis  rouneribus)  erklären 
lassen.  6,  14  subesset,  45,  3  socii,  69,  7  viügarentur,  73,  13  ipso  autem 
dnce  (cf.  dagegen  8aIL  lug.  26  AdherbaUs  potiretur  74^  8  hestium  paa- 
coram  potiti),  1,  19,  20  a  st  ab  vor  sededm;  denn  ab  vor  s  findet  sich 
SU  oft  bei  Tadtns.  als  dafo  es  Überall  korrigiert  werden  dflrfte;  ebenso 
wenig  darf  der  finale  Genit  Gerund.  in  den  Dativ  geftndert  werden 
2,  59,  2  oognoscendae  antiquitati,  8, 27, 2  tnendae  libertati,  41, 9  osten> 
tandae  .  .  rirtati.  Auch  die  Änderung  1,  17,  14  dementiain  st  saevi- 
tiam  ist  unstatthaft,  da  redimere  in  dem  Sinne  »ein  Übel,  etwas  SchUmmes 
loskaufen,  d.  i.  von  sieb  abwehren,  abwenden«  nach  Ausweis  der  Lezica 
auch  sonst  vorkommt  Die  Konjektur  1,  32,  17  quod  non  disiecti  neqae 
paucomm  instinctu  gibt  swar  einen  guten  Sinn,  kann  aber  mit  der  Noltea 
nicht  konkurrieren;  ebenso  wird  man  3.  20,  Ii  Heids  Vorschlag  exeep- 
tat  dem  Nov6ks  excipit  vorziehen,  die  Bemerkung,  exceptat  sei  gegen 


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den  Sprachgebraach,  ist  ohne  Belang,  da  sich  auch  receptat  einmal  neben 

recipit  findet. 

Fremde  Konjekturen  hat  N.  in  den  Text  aufgenommen  an  folgen- 
den Stellen:  1.  7.  25  indtitam  (J.  Fr.  Gronov),  8,  11  ex  quis  nmxime 
insigüps  (Wopkens)  10,  8  abstulerit  (Pluygers),  28  deterrimi  (Muret) 
13,  8  sed  minorem  (Muret),  3o,  6  nun  cougregari  (Ritter),  49.  5  cuucta 
fors,  55,  14  inimicus  soccri  (Nipperdey),  59,  20  doiniuus  colunias  uova, 
7»,  13  eorum  (KiUci  j.  2,  ia,  21  inscctans  (Madvig)  54,  l7  exitura  (Eeräus), 
3,  9,  6  suspiciöui  (Picbeua)  50,  12  in  integro  sit  (Madvig),  65,9  reram 
potitos  est  (Gitlbauer). 

AnCierdem  hat  der  Herausgeber  in  der  Adnotatio  crittca  noch  eine 
Anzahl  eigener  Kollektoren  mitgeteilt,  die,  nm  ein  vollständiges  Bild 
seiner  Aasgahe  sn  geben,  kurz  angeführt  iverden  sollen,  während  die 
ebendaselbst  erwähnten  Yorsohläge  anderer  ftbergangen  werden.  Novtt 
Tennntet:  1,  S,  9  destinarique,  8,  8  qoinqniens  sestertinm,  10,  6  Pom- 
peianamm  partinm  gratiam ,  22, 6  reddet,  27,  2  occurrerat,  28,  2  daro 
caeb  repente,  18  et  si  qni  alii,  86, 17  rapnit  8t.  diripuit,  59, 14  incn- 
saturos,  67,  2  admonet,  72,  13  qoistqna,  2,  6,  8  i[uU  st.  stippr  quas, 
ir».  ^  pt  trnns  Albim,  55.  10  concessissent,  61,6  receptaculum ,  03.  13 
extollit,  71,  22  omissuros,  82,  1 1  silentinm,  3,  8,  duhitabatur,  26,  5  exui 
coeperat,  31,  14  certabant  34,  5  in  mitius,  44, 12  ut  soütus. 

81)  Taeitus  Annais  I.  With  introdnctions,  notes  etc.  by 
Masom  and  Fearenside.  London  1B90,  Glive.  XIX  nnd  118  nnd 
62  88.  6,40  H. 

Die  vorliegeude,  sehr  gut  ausgestattete  Ausgabe  des  ersten  Buches 
der  Annalea  ist  offenbar  für  englische  Scbulverhältnisse  berechnet.  Dem 
Text  geht  eine  korze  Einleitung  voraus,  Anmerkungen,  Yokabnlar  und 
Übersetzung  folgen  ihm.  Der  Text  selbst  ist  ein  einiiseher  Abdruck 
ans  Drftgers  Ausgabe  der  Annalen,  aneh  mit  den  Fehlern  derselben,  wie 
e.  8,  6  qnandoqne  snpremnm  diem  explevisset.  Wissenschaftlichen  Wert 
kann  demnach  die  Ausgabe  nicht  beanspruchen. 

32)  Schmidt  mayer,  R.,  Die  Rede  des  Kaisers  Claudius  über  daN 
ins  honorura  der  Gallier  bei  Taeitus  ann.  11,  24  und  die  wörtlich  ge- 
haltene Rede.   Zeitschr.  f.  d.  österr.  Gymn.  41,  S.  869—887. 

In  dem  augefthrten  Aufsatze  wird  die  auf  der  Lyoner  Tafel  er- 
haltene Rede  des  Kaisers  Claudius  bei  Gelegenheit  der  Verleihung  des 

ins  honorum  an  die  Gallier  mit  der  von  Taeitus  aus  dem  gleichen  An- 
lafs  demselben  in  den  Mund  gelegten  eingehend  nach  Form  und  Inhalt 
verglichen.  Der  Stil  beider  Rpfieü  ist  ganz  verschieden;  denn  in  der 
Rede  des  Taeitus  ist  der  Ausdruck  der  echten  von  Grund  aus  zerstört 
und  in  der  freiestcn  Weise  umgestaltet.  Der  Grund  hierfür  ist  in  dem 
Streben  des  Geschichtschreibers  zu  suchen,  die  Gleichheit  seiner  Dar- 


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156 


stellnngs-  und  Aasdrucksweise  in  allpn  Trilon  «meines  Werkes  zu  wahren, 
was  bei  der  Aufnahme  der  kaiserlichen  Rede  iu  ihrem  uuveräii^if  rtm 
Gewände  nicht  möglich  gewesen  wäre.  Wahrend  die  Anordnung  und 
Durchführung  der  einzelnen  Teile  der  echten  Rede  nicht  zweckmäfsig  er- 
scheint, da  dieselbe  auch  Dinge  enthält,  die  nicht  zur  Sache  gehören, 
und  der  Stil  steif  und  holprig  ist,  ist  die  Rede  bei  Tacitus  von  eminent 
rhetorischem  Charakter  sowohl  in  Hinsicht  aut  ihre  Disposition  als  auch 
in  Bezug  auf  ihren  Inhalt.  Aber  nicht  blos  die  l  orm  differiert,  auch 
mit  dem  Oedankeiiinhalt  ist  der  Geschichtschreiber  frei  verfiahrea,  iodem 
er  von  den  in  der  kaiserlichen  Bede  angefahrten  blstorieehen  Bel^lelen 
nur  jene  in  seine  Bede  herflber  nahm,  die  er  ftr  zutreffend  hielt,  ond 
alles  bei  Seite  liefe,  was  ihm  nicht  beweisend  genug  erschien. 

Femer  hat  der  Geschichtschreiber  auch  eigene  Gedanken  In  die 
Bede  angenommen  und  damit  swar  die  historische  Trene  im  strengen 
Sinne  verletst,  aber  die  Nfltslichkeit  der  geplanten  Mafsr^l  in  ein  nm 
80  helleres  Lieht  gestellt  nnd  die  etwa  dagegen  ^rechenden  Gründe  um 
so  krftftiger  widerlegt  und  damit  sn(^eioh  xnr  politischen  Belefamng  seiner 
Leser  beigetragen. 

TrotE  der  starken  Veränderung  aber,  die  Tacitus  mit  der  kaiser- 
lichen Rede  vorgenommen  hat,  klingt  doch  tkberall  der  Grundgedanke 
der  echten  durch;  Tacitus  hat  also  bei  der  Ausarbeitung  seiner  Rede 
dieselben  Grundsätze  wie  Thukydides  befolgt,  der  bei  der  Komposition 
seiner  ^rnrjoptnt  nur  den  Gesamtinhalt  der  von  berühmten  Personen  ge- 
haltenen Reden  bei  deren  Reproduktion  beibehielt,  im  übrigen  aber  ohne 
KiickHcht  auf  ihren  Wortlaut  diesen  Worte  in  den  Mund  legte,  die  sie 
uach  ihrem  Charakter,  ihrer  politischeu  Anschauung  und  dem  Zweck 
ihres  Auftretens  möglicherweise  hätte  sagen  können. 

83)  KiessHng,  A.,  Tacitus  ann.  IV,  48.  Hermes  XXVI  (1891) 
8.  684^885 

spricht  die  Ansicht  aus,  dafs  der  an  der  angeftthrten  Stelle  er- 
wfthnte  Volcacins  Moschus  der  von  Senec.  controv.  II,  5,  18  n.  X  praef. 
10  und  von  dem  Horaischoliasten  Porphyrio  ad  Horat  epp.  1,  5,  9  er- 
wlhnte  Bhetor  Moschus  aus  Pergamum  ist,  von  dem  Porphyrie  1 1.  sagt: 
Moschus  bic  Pergimenns  fuit  rhetor  notisshnus;  rens  veneficii  füll,  culus 
causam  ex  primis  tunc  oratores  egemnt,  Torquatos  hic,  de  quo  nunc 
didt  <sc.  Horatius),  cnius  extat  oratio,  et  Aslnlus  Polio. 

Zerstreute  fioiyekturen« 

A.  £.  Schdne,  Bhein.  Mus.  48.  Bd.  (1891)  S.  168—164 

veröffentlicht  folgende  Vorschläge:  bist.  2,  100  ist  zu  lesen  an  quod 
evenit  inter  malos,  ut  atsimiles  sibi,  eadem  illos  praritas  inpulerit. 


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Zwitrnite  Kollektoren. 


167 


Dasselbe  Adjecti?um  ist  herzustellen  Agr.  11  proximi  Oallis  atsimiles 
sunt  Agr.  6  ist  zu  verbessern  idem  praetürao  inerti  erat  silentiunif 
25  infesta  hostilis  exercitus  in  itiuei  e.  Die  drei  Konjekturen  zum 
Ai?ricola  finden  sich  schon  in  der  im  letzten  Jahresbericht  S.  242  be- 
sprochenen Ausgabe  Schönes  und  wurden  bereits  ebendaselbst  S.  243 
und  244  aufgeführt  und  beurteilt.  Au  Jeni  Vorschlag  zu  den  Historien 
mifsfäUt  das  überflüssige  sibi;  auch  ist  es  bedenklich,  ein  bei  Tacitus 
sonst  nicht  vorkommendes  Wort  durch  Konjektur  in  den  Text  zu  brin- 
gen. Die  Worte  nt  et  similes  sint  sind  wohl  als  Glossem  zu  streichen. 

Ebenderselbe,  PbUot  M.  F.  4.  Bd.  (1891)  a  184, 

kopjieiert  bist  2,  68  nec  ultrm  in  defnnetoram  res  ant  bona  .  » . 
saeTitom,  80  in  ipso  nibfl  taandam,  adrogmis  ant  ut  in  rebus  novis 
novnm  Init  nt  primnm  tan  dem  (st  tintae)  altitodinls  ete.  Aber  defaneti 
ist  kein  passender  Ansdradc  Ar  solche,  die  in  der  Schlacht  geiUlen  sind; 
ttberdies  mfifste  es  dann  auch  et  statt  ant  heifsen;  man  wird  also  das 
überlieferte  defectores  festhalten  müssen*  Die  zweite  nnd  dritte  Ände- 
rang  ist  nnnOtig. 

Ebenderselbe,  Philol.  49.  Bd.  (1890),  S.  312, 

will  hist.  1,  31  statt  rapit  signa  quam  quod  lesen  r.  s.  sive  qnod,  weil 

der  Med.  signas  bietet.  Aber  insidüs  et  siniulatione  steht  in  einem  un- 
verkennbaren Gegensatz  zu  forte  et  nnllo  consilio,  also  ist  nach  magis 
quam  erforderlich.  2,  6  soll  in  dem  übn  lieferten  et  parando  das  Kom- 
positum apparando  stecken;  aber  Tacitus  gebraucht  nur  parare  bellum, 
nicht  apparare;  vgl.  Lex.  Tac.  S.  138.  2,  12  ist  zu  schreiben  possessa 
super  mare  (»abgesehen  von  der  Herrschaft  zur  See«)  et  naves  et  maiore 
Italiae  parte.  Die  Änderung  ist  unnötig;  denn  die  Überlieferung  ist, 
von  et  vor  maiore  abgesehen,  intakt. 

W.  Gemoll,  Kritische  Bcmerknogen  sn  lat  Scbriftstellem  (Progr. 
T.  Uegnits  1890)  S.  16 

will  Qerm.  c  8  lesen:  in  nniversnra  aestimanti  plus  penes  peditem  roborls 
eoqoB  <e4nites>  mixti  prodiantnr.  Den  gleichen  .  Yorschlag  bat  schon 
Holtimann,  germanische  Altertttmer  S.  82  gemacht. 

K  Meiser,  Zu  lateinischen  Schriftstellern  in  den  Blättern  i  d. 
ha,yer.  Gymuasialschulweseu  1891  S.  176, 

hilt  den  Ansdnick  nnnm  iam  reBqaom  diem  ann.  l,  66  fikr  nnTerstiad* 

lieh.  Von  dem  heutigen  Tag  könne  nicht  die  Bede  sein;  denn  er  war 
bereits  sn  £nde;  es  mttfste  also  der  morgige  gemeint  sein,  aber  warum 
solle  nur  mehr  dieser  fibrig  sein?  £s  sei  also  zu  korrigieren:  et  tot 
in^tnhiniii  milibiis  null  um  iam  reliquum  diem  lamentabantur.  Ich  glaube, 
aoB  den  vorhergehenden  Worten  fonestas  tenebras  nnd  dem  ganzen  Zn* 


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158 


TacitDB. 


sammenbang  ist  ersichtlich,  dafs  nur  der  heutige  Tai::  (gemeint  sein  kann ; 
unum  iam  reiiqiium  diem  ist  also  gleichbedeutend  liut  hunc  dicm  extre- 
mum  und  mit  Recht  übersetzt  Roth:  »und  dafs  für  so  viele  tausend 
Menschen  nnr  noch  der  einzige  (d.  i.  nuunnhr  zu  Ende  gehende)  Tag 
geblieben  sei«.  —  Ebenderselbe  ändert  c.  73  das  IlbOTlieferte  dein 
repiessom  sit  in  dein  progressnm  sit,  ohne  iwingenden  Grund;  vgl. 
Nipperdey  s.  8t 

Nettleship,  H.,  Im  Journal  of  Philolog}-  vol.  XIX  Nr.  37  S.  110, 

will  gestutzt  auf  Verg.  Aen.  4, 581.  9, 276  im  Dialog  c  28,  27  arriperet 
in  aceiperet  liorrigieren;  dafs  aber  das  erstere  ganz  am  Platse  ist,  be- 
weisen die  von  den  Lexicis  s.  h.  v  aus  Cicero  nnd  Nepos  angefilbrtett 
Stellen.  Auch  der  Vorschlag  c.  31,  32  zu  lesen  neque  Stoicomm  sta- 
tnam  (st  civitatem  oder  artem)  ist  abzulehnen,  da  fflr  statoa  die  go* 
wflnschte  Bedeutung  »Ideal,  Moster«  nicht  nachgewiesen  ist 

Inge,  W.  R.,  Glassical  Review.  IV  8.  881, 

konjiciert  zu  dial.  10,  39  in  quilms  exorcendis  {st.  expressis)  si  qiiaudo 
nccessc  sit  pro  periclitaiite  aniico  potentiorutn  aures  offeudere;  aber  weim 
exercere  auch  ein  bei  iac.  beliebtes  Wort  ist,  pafst  es  doch  in  dieser 
Verbindung  nicht;  denn  controversias  exercere  könute  nur  von  der 
Durchführung  eigner  Streitigkeiten,  nicht  der  von  Freunden,  gesagt  sein. 
Ebenderselbe  will  der  sehwierigen  SteUe  c.  39,  25  nt  ipsi  quoque  qui 
egemnt  non  aliis  magis  orationibns  censeantar  durch  Einschaltung  von 
infelidter  vor  egerunt  aufhelfen. 

Mi  Chi,  A.,  Zu  Tacitus  ann.  1.27,6.  Germ.  21.   Zeitschr.  f.  d. 
österr.  Gymn.  41  (1890)  S.  197—200 

befürwortet  an  der  ersten  SteUe  Nipperdeys  frühere  Lesung  digredientem 
a  Gaesare  und  konjiciert  an  der  zweiten,  auf  Schweizer 'Sidlers  Anmer 
kung  zu  derselben  gestützt:   victus  in  ternos  dies  communis.  Dafs 
aber  daraus  die  Überlieferte  Lesart  entstanden  ist,  ist  wenig  wahr- 
scheinlich. 

Smith,  Gl.  L,  On  »egegium  publicum«  ^Tac  ann.  3,  70,  4). 
Harvard  Studies  I  p.  107— iio 

vermutet,  von  Nipperdeys  Erkl.lning  der  Stelle  nicht  befriedigt,  es  sei 
zu  schreiben  egregium  puhiico  locuni.  Aber  an  dem  ';ubstautiviscben 
Gebraucli  von  egregium  (s.  Lex.  Tac.  s.  h.  v )  ist  kein  Anstoss  zu 
nehmen,  ako  kein  genügender  Grund  zu  einer  Änderung  vorhanden. 

Nicht  zugänglich  waren  dem  Referenten  folgende  Ausgaben  und 
Abhandlungen. 

Tadti  histories  with  introductlon  and  notes  by  A.  D.  Godley. 
London,  Macmillan  1890.  e  H. 


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Zerttrente  Koiyektono. 


159 


Tadti  ab  mmmi  divi  Angnsti  Aunalium  libri  16.  Livre  1,  par 
J.  Naudet.  Paris,  Delagraye  1890. 

Taciti  vita  J.  Agricolae.  Edition  reyae  par  £.  Onpuy.  Paris, 
DelalaiQ  1890. 

Tadti  la  Germania.  Verona,  Tedeschi  1890. 

Tacitus.  The  annals,  I— TI,  with  notes  by  W.  F.  Allen.  Boston, 
Ginn  1890.  9  H. 

Tacitus  Agricolae  vita.  Texte  revu  par  l  abbe  Cliquen  nois.  Paris, 
Poussielgne  1890. 

Taciti  de  Germania  Uber,  teste  con  note  di  G.  Garino.  Toriao 

1890.  1  M. 

Tadtiis  bistories.  With  introdnction  by  W.  A.  Spooner.  London, 
MaonillaD  1891. 

Tacitus  Agricola  con  note  di  G.  Fnmagaili,  Verona,  Tedeschi 

1891.  1  M. 

Tacitus  de  vita  et  moribus  Jnlii  Ap;ncolai'  Uber.  Scbolarum  in 
usuni  rec.    C  Furaagalli,  Verona,  Tedeschi  1891. 

Tacitus.  Annales,  Book  II  by  W.  F.  Mason  &  T.  G.  Plai&towo. 
London,  Clive  1891. 

Tadtns  la  Germania  commeatata  da  A.  Manoni.  Milano,  Briola 
1891. 

Tadtns  Annais.  Edlted  with  introdaction  and  notes,  by  H.  Fnr* 
neanz.  Vol.  n.  Books  11—16.  Oxford  1891.  24  H. 

Tacitus  de  vita  et  raoribas  J.  Agricolae  par  E.  Jacob.  Paris, 
Hachette  \B9\. 

Peroutka,  K  ,  Über  Tacitus'  Schilderung  von  Tiberius  Charakter. 
(Böbmiscli).   Listy  ülologicke  XVI,  S.  4—17. 

Thewrewk,.£.,  Tadtns  Germ.  88  (Üngariscb).  Egyetemes  phil. 
köslöny.  XIV,  &  281  -282. 

KoT&k,  R.,  Tadtns  Dialog  de  oratoribns  (Böhmisch)  ViTien.  1890. 

Lichotinski,  b.,  Der  Gebrauch  des  Participiums  bei  Tacitus 
(Russisch)  Kiew.  1891. 

Valmaggi,  L.,  Per  il  cosi  detto  diaiogus  de  oratoribns.  Bivista 
di  filologia  XYUI  p.  246  -  249. 

Tannery,  F.,  La  question  de  Tadte.  Annales  de  la  Faenlt6  de 
lettre!  de  Bordeaux  1890,  1—8. 


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160 


TatiUu. 


The  Reign  of  Tibf  rius,  ont  of  thc  first  six  Annais  of  Tacitus; 
with  bis  accouiit  of  Gennaiiy  and  life  of  Agricola.  Translated  by  Tb. 
Gordon  and  edited  by  A.  Galton.   London,  W.  Scott    l  M.  20  Pf. 

Hochart,  P.,  Boccace  et  Tacite.  Auaaies  de  I&  FacuiU  des 
lettres  de  Bordeaux  IBüO.   N.  2.  3. 

Hochart,  F.,  Tacite  et  les  ApröiiM.  Aonales  de  Ui  Facttlt^  des 
lettres  de  Bordeaux  1891.  N.  2.  8. 

Leveghi,  L.,  Disposistone  e  eritica  del  IMalogus  de  oratoribus 
di  P.  Comelio  Tadto.  Trient  1890. 

Speyer,  J.  S.,  Tac.  aun.  3,  3b  extr.  corrigitur.  Observationes  et 
tmeudatioues.   Groniugeo,  Wolters.   2  M.  60  Pf. 


DigitlZCü  by  Go 


Bericht  über  die  Litteratur  der  römischen 
Satiriker  (ausser  Lucilius  und  Horaz)  von 
1886  bis  1891  einschliesslich. 

Von 

Prof.  Dr.  L  Friedlinder 

in  EAnigsberg. 


L  Abtheilnng» 

Petronius. 
1.  Ausgaben  und  Änderet. 

G.  A.  Gesareo,  Le  satire  di  Petronio  ArUtro.  Fireiue  1687.  8. 
LXV  und  818  S. 

Anzeige  von  Segebade,  Neue  philol  Rundschau  1888  No.  16 
8.  244. 

Das  Buch  hat  riiu  nicht  vorgelegen.  Nach  der  Anzeige  von  S. 
enthält  es>  als  Text  eiueu  wortgetreuen  Abdruck  von  Bttchelers  3.  Aus- 
gabe, eine  italieniscbe  Uebersetzuug,  ein  proemio  (Uber  dea  Antor.  den 
Romas,  Handschriften  und  Ansgabeo,  ein  blosses  Referat  ohne  eigenes 
Urthefl)  nod  eine  wiHlEttrlielie  Auswahl  ans  den  Anmerkungen  der  Bur» 
manDScben  Ausgabe.  Die  Sache  ist  in  keinem  Punkt  gefordert. 

Petronii  Cena  Trimalchionis.  Mit  deutscher  Uebersetzung  und 
erklArenden  Anmerkungen  von  Ludwig  Friedl&uder,  Professor  in 
Königsberg,    lödl.    klein  8.    327  S. 

Anzeigen:  Crusius  Litt  Ceutralbl.  1892  No.  2  S.  57  -59.  Archiv 
f.  lat.  Lexikographie  VII,  1892  S.  618  f.    C.  Wageuer,  Neue  philol. 
Rundschau    1892  No.  5   S    70.    R.  Ellis   Classical   Review  VI 
1892  March  p.  116— ii  H  und  Academy  1892  March.  £U.  Klebs  DLZ 
1892  No.  20  S.  657  -660  U.  a. 
Die  Einleitung  S.  3-68  enthält:  1.  Litterarhistorisches  S.  3  -16, 
worin  ich  naeiigewiescn  zu  haben  glaube,  dass  die  Zeit  des  Gastmahls 
des  Trimalchio  die  spätere  Zoit  des  Claudius  oder  die  erste  Neros  ist. 
2.  Einen  Bericht  von  l>eibinlz  über  eine  Auttiilii  ung  des  Gastmahls  am 
Hofe  von  Haunover  im  Carneval  1702  (ii  Madame  la  princessc  Louise 
de  HoheuzoUeni)  S.  15—18.    3.  Eine  Abhandlung  über  Stüdtewesen  io 

Italien  im  ersten  Jahrhundert*  S.  19-68.   Dann  folgt  Text  und  Ueber- 
J«Mb«tl«lrt  nt  AllMtlMMWtnmMteft.  UUUL  Bd.  OSM.  II.)  |1 


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162 


Fetroniiis. 


aetning  S.  78 — 197.  Der  Text  ist  im  WeBentUehen  dnrclitiis  der  der 
8.  Ausgabe  Btlehelers,  mit  nicht  lahlreichea  Abweiebongen.  la  der 
UeberaetzuDg  habe  ieh  mich  bemttbt  den  Ton  des  Originals  wiederzu- 
geben. Za  den  Anmerkiingen  8.  108 — 820  hat  Bftcheler  reichliche  so- 
wohl teztkritische  als  exegetische  Beiträge  geliefert;  ausserdem  enthalten 
sie  Beitrige  von  Gr5ber,  Hultsch  u*  a. 

Temliiedeiies. 

H.  W.  Haley,  Quaestiones  Petronianae.   Harvard  Stadies  in  classi- 
cal  pbilology.  8.   Vol  U  p.  1*— iO.  Boston  1891. 

Anzeige  Tom  Referenten:  Wochensehr.  f.  klass.  PhiloL  Till  1891 
No.  48  8.  1816—1817. 

Der  Terf.  sucht  zu  beweisen,  dass  die  Zeit  des  GastmaUs  des 
Trimalchio  etwa  das  Jahr  740  sei,  durchweg  mit  Grflnden,  die  schon 
mehrmals  (auch  von  Hommsen)  vorgebracht  sind»  aber  sftmmüich  nicht 
beweisen.  FOr  den  Ort  des  Gastmalüs  hftlt  er  Pnteoli,  wobei  er  an- 
nimmt, dass  colonia  (c  4i,  87,  77)  nicht  die  ganze  Stadt  bezeichne» 
sondern  nur  die  dortige  römische  Colonie,  oeben  welcher  das  vetus  oppi- 
dum  als  municipium  bis  auf  Nero  fortbestand.  Far  diese  Altstadt  b&lt 
er  die  urbs  Graeca  (c  81)  p.  37  f.  Aber  far  die  ADuabme,  dass  haec 
colonia  hier  ganz  ausnahmsweise  nur  einen  Theil  der  Stadt  bezeichne,  be- 
dürftr  OS  bestimmter  Aiiluiltspiinkto .  und  diese  fehlen  durchaus.  Für 
mich  ist  Mommseus  Beweis  (Hermes.  XIII  lOGtf.),  dass  Cumä  der  Ort 
des  Gastmahls  ist.  überzeugend.  Cumis  c.  -Id,  das  dann  allerdings  ein 
fremder  Zusatz  sein  muss,  kaim  sehr  wohl  von  Epitomator  herrühren, 
der  bei  i>eiueu  Kürzungen  auch  Aenderuugeu  voruulini  und  Cumis  an 
die  Stelle  etwa  eines  ursprünglichen  in  hac  colonia  setzte. 

Elimar  Klebs,  Zur  Composition  von  Petronius  Satirae.  Philologas 
N.FI  1869  0SS^85. 

Schon  Bucheler  hatte  darauf  hingewiesen,  dass  Priapus  iu  dem 
Roman  des  Petron  eine  bedeutende  Rolle  spielte;  Vergehungen  des 
Helden  gegen  ihn  und  Strafen  des  erzürnten  Gottes  waren  ein  wesent- 
liches Moment  der  Handlung;  Encolpios  klagt  selbst  c  199,  dass  ihn 
der  Zorn  des  Priapus  durch  Linder  und  Heere  verfolge.  Der  Verf. 
hat  scharfeinnig  erkannt,  dass  dieser  Zorn  das  leitende  Motiv  war,  das 
die  lose  snsammenhftngenden  Theüe  der  Ersahlung  zu  einem  Ganzen  ver- 
band;  der  Zorn  des  Priapus  bedeutete  für  Encolpios  Schicksale,  was 
Poseidons  Zorn  für  Odysseus'  (S.  629).  '  Die  Wendung  des  Motivs  ins 
Komische  und  die  travestirende  Behandlung  des  dem  Epos  und  der 
Tragödie  eignen  Pathos  ergab  sich  von  selbst  aus  dem  komischen  Grund- 
chanüLter  des  Ganzen*.  '  So  umschlang  die  lebensvollen  Schilderungen 


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Petrottiai. 


163 


der  WIridichkeit  ein  phantasliBclies  Band,  und  damit  word«  das  Game 
ans  der  Sphäre  der  gemeinen  WirltUcbkeit  in  die  ideale  der  Kanet  ent- 
rückt* (S.  680  n.  dSSf.)-  —  Aach  darin  stimme  ich  dem  Verf.  bei,  dass 
der  Zweck  des  Carmen  de  belle  cItiU  kein  andrer  ist,  eis  die  Yerwirk- 
liehnog  der  Forderang,  an  die  Stelle  der  ftngstlicb  genauen  Behandlnng 
der  Geeehichte  eine  freie  poetische  an  setien,  an  Stelle  der  pragmatisie- 
renden Behandlang  das  Eingreifen  göttlicher  Ifftchte  (deontm  ministeria)*. 
{6*  «31). 

0.  G.  Krohn,  Qoaestlones  ad  anthologiam  latinam  speetantes. 
L  De  Anthologiae  eanninibns  qnae  sab  Petronii  nomine  ferontor.  Halle 
1887.   DoctordisB.  8.  89  S. 

Anzeige  Ton  Segebade,  Nene  philoL  Bondschan  1888  No.  19 
S.  297f. 

Die  bisher  sehr  verschieden  beantwortete  Frage,  welche  Ton  den 
dem  Petronins  sngeschriebenen  Gedichten  ihm  wirklich  gehören,  ist  hier 
hl  Qberxengender  Weise  entschieden.  Von  29  Gedichten  (Riese  A.  1. 
650.  631.  464  -479.  690.  691.  218.  693  -699  »  Baehrens  Plm.  No.  120. 
121.  74 — 100),  von  welchen  nur  die  beiden  ersten  in  der  Handschrift  mit 
Petrons  Namen  bezeichnet  sind,  hatte  Scaliger  ihm  noch  16  aus  dem 
cod.  Voss,  Q.  86  (464-479  =  74—89)  zn^pschriebeu ;  Binet  1579  (nach 
einer  unzuverlässigen  Angabe  dos  cod.  Bellovac.)  auch  die  übrigen.  Kr. 
hat  es  mindestens  sehr  wahrscheinlich  ffemai-ht.  dass  die  von  Scaliger 
dem  PelroQ  beigelegten  18  Gedichte,  und  ausserdem  690  nach  dem  Citat 
dc&  t  ulfjientins,  ihm  wirklich  gehören,  die  übrigen  10  nicht.  Dafür  spricht 
ausser  der  bessern  iieglaubigung  der  erstem  deren  T'ebereinstimmung 
mit  den  unzweifelhaften  Gedicliteu  des  Pelron  in  Metrik  und  Prosodie 
(p.  14  -  29).  namentlich  in  der  IJehandlung  des  auslautenden  o  (bei  Verben 
Adverbien  ^Substantiven),  im  Vurkommeu  vou  Synalöpheu  au  verschiedeueu 
Versstellen  des  Hexameters  und  Pentameters  (iu  dessen  zweiter  HAlfte 
Petron  unr  qne  elidirt).  den  Hexameter^  und  Pentameterschlttssen  und 
den  Cftsaren.  Entlehnuageo  ans  Petron  finden  sich  bei  Martial  nnd 
Stalins  (Theb.  in  661  nnd  466,  1),  vieUeicht  schon  hei  Calpnmins  <p.  10 1). 
—  Nicht  minder  Übereinstimmend  als  die  Metrilc  ist  der  Sprachgebrauch 
in  den  19  Gedichten  und  den  unzweifelhaften  (p.  29—39),  namentlich  in 
sonst  seltenen  Ansdrttcken  (perluere  p.  32;  sive  —  seu  —  aat,  8i?e  — 
sen  —  ve  ib;  sepnltns  vino,  mero  p.  34).  Auch  hier  zeigt  sicli,  wie  in 
der  cena  Tr.  (meine  Ausgabe  p.  10,  1)  die  Neigung,  dieselben  Worte 
Wiederholt  anzuwenden  (attritns,  detritas  p.  86  calcare  p.  86). 

J.  A.  Cesareo,  De  Petronii  sermone.    Bomae  1887.  8.  66  8. 

Anzeige  von  Georges.  Berli"^«-  r^"i»i  Wn<^.]iAns<»^r^  YTfT  ift««  ^ 
S.  1216-1217. 

Der  Verf.,  dem  die  Arbeiten  von  Ludwig  Guericke  nnd  Segebade 
ttubdunnt  geblieben  find,  nnd  der  BOcheler  durch  Anfthrungen  aus 

V     l  r  II* 


Digrtizeij  Ly  <jOOgIe 


164 


Petronias. 


Wörterbüchern  belehrt,  dass  sein  sermonis  satirarum  specimen  Wörter 
enthälti  die  ftiidi  bei  andern  Mtoren  vorkommen,  giebt  ein  Terseidinbs 
von  Wörtern  nnd  Wertformen  der  Vulgärsprache  bei  Petron  mit  Belegen 
nnd  Erlclämngen  (p  16—44),  das  nach  Form  und  Inhalt  eine  ebenso 
geringe  philologische  Bildung  verrätb,  wie  seine  oben  besprochene  Aus- 
gabe. Der  einsäe  Werth  seiner  Arbeit  besteht  in  der  Anflkhmng  modern 
italienischer,  besonders  dialektischer  Wörter  und  Ausdrücke,  die  vnlgSr- 
lateinischen  bei  Petron  entsprechen  (wobei  es  allerdings  aaeh  nicht  an 
InrthOmern  fehlt);  ich  habe  sie  in  den  Anmerkungen  sn  metner  Ausgabe 
der  cena  Trimalchiotiis  benutzt 

9.  Textkritik  und  Bzogese. 

H.  Kraffert,  Neue  Beiträge  zur  Kritik  und  Erkl&rung  lateinischer 
Autoren.  Programm.   Verden  1888.  4.   8. 8  18. 

Kr.  glaubt  nicht,  dass  der  Verf.  des  seiner  Meinung  nach  unvoll- 
endet gebliebenen 'Satlricon  (so)  mit  dem  von  Taoitus  erwfthntAU  Petro- 
nius  identisch,  sondern  dass  der  Name  dieses  *  Wüstlings'  in  der  Weise 
wie  Ai>ii'!i!s  als  Titel  fjpwflhlt  worden  sei.  Den  Verf.  des  Romans  (der 
etwa  in  der  Zeit  der  Flavier  vorfasst  oder  doch  veröflfentlicht  sei),  hält 
er  für  einen  Gcistesverwandteu  luvenals  (!);  in  dem  Dichter  Euroolpos 
glaubt  fr  o\np  Karrikatur  -  Nero's  zu  sohen.  Von  seinen  zahlreichen 
Vorscliirigcn  /u  TextändrnmdPn  ist  crwähnenswerth.  dass  er  c  116  die 
Worte  i<l  est  soli  militar^^s  mit  Recht  als  Giussem  betraf^htet.  In  dem 
letzten  Distichüo  in  c  y<i  ist  Capsula  statt  pagina  beacliieu>Herth.  Alle« 
übrige  i.st  veriehlt.  Richtig  bemerkt  Kr,  die  Vorliebe  für  '^navis ,  Mia- 
viter  in  den  Reden  Trimalchios  (83.  89.  59.  Gl.  G4.  71.  75»  und  bellus., 
belle  (in  Reden  Trimalchios  57.  r,4.  68.  70  78,  in  Reden  Andrer  42. 
46.  ö7.  58).  Doch  die  Uebereinstimmuug  Trimalchios  und  seiner  Gäste 
leitet  er  seltsamerweise  davon  ab,  dass  die  letztern  sich  bemühen,  tcs 
auch  in  der  Sprache  ihrem  hohen  Patron  i^eichsuthun«  l  Endlieh  schliesst 
Kr.  daraus,  dass  gewisse  Dinge  ebensowohl  bei  Sueton  wie  bei  Petron 
vorkommen  (s.  B.  Vorliebe  für  Crocus,  Glaube  an  Astrologie,  Abneigung 
gegen  Philosophie),  dass  zwischen  beiden  Autoren  'ein  eigenthfimliches 
Verhftltniss  statt  zu  finden  scheine*.  Er  glaubt,  dass  dergleichen  zeigt, 
in  welcher  Richtung  sich  unsere  Studien  noch  zu  bewegen  haben,  *am 
wirklich  mehr  und  mehr  in  das  VerstAndniss  des  klassischen  Alterthama 
einzudringen*. 

Pischel,  Zu  Petron.  Sat.  62.    Phiiol.  Abhandlungen  für  Martin 
Hertz.    18Ö8.    S.  69  ÖO. 

P.  giebt  sehr  interessante  Aufschlüsse  über  die  Geschichte  Tom 
Werwoif  c.  62  und  Uber  den  darin,  sowie  c.  57  sich  zeigenden  Glauben 


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PelroDioa. 


165 


ao  die  bannende  Kraft  des  Unibarnens.  Zu  dem  letztern  weist  er  eine 
Parallele  ans  dem  indischen  Alterthura  nach  \  das  Umharnen  des  Knechts*). 
Die  ErznhluDg  vom  Werwolf  trägt  einen  sehr  altertliümliehen  Charakter. 
Es  liegt  ihr  die  Anschauung  zn  Grunde,  dass  die  ROckverwandlnng  von 
dem  Wiederfinden  der  Kleider  abhängt,  die  er  vor  der  Verwandlung  aus- 
gezogen hat  Dies  ist  der  Grund,  warum  er  sie  durch  Umharnen  fest- 
bannt. 

Georg  Götz,  Qnaeetionani  miseeUaneamiD  pars  III.  Ind.  gdiol. 
hibem.  Jenens.  1880/90.  4.  p.  III — ^VI. 

6.  behandelt  einige  Wörter  dos  Petron.  die  in  Glossare  übcrge- 
gaugen  ^iud,  wie  uumatium  (aus  l*  ulgt  iitius:  Rünsch  N.  Jahrbb.  CXXV 
1882  S.  424)  bisaccium  c.  31  (in  Glossaren  bisaccia)  u.  a.  I^agegen 
stammen,  wie  schon  Bfleheler  annahm,  die  beiden  in  den  Fragmenten 
(ed.  8  p.  tu)  nnter  XYII  angefahrten  Glossen  nicht  ans  Petron.  In 
die  Sammlung  des  Pithoens  sind  sie  aus  den  glossae  Isidor!  gekommen; 
m  beiden,  wie  zn  einer  dritten,  bat  Scaliger  den  Namen  Petronins  nicht 
auf  Gmnd  eines  Zengoisses  angeschrieben,  sondern  weil  er  glaubte,  dass 
sie  snr  ErUlmng  von  Stellen  des  Petron  Terwerthet  werden  können. 
Bei  der  Glosse  Snppes  supinipes,  id  est  supinis  pedibns  dachte  er  an 
supinas  manns  c.  17  n.  114;  bei  der  Glosse  TuUia,  media  vel  regio 
(?Medlum  medilullium  Media  regio  Götz)  an  in  medio  c.  29f.;  bei  der 
(von  Pithoeus  nicht  aufgenommenen)  Glosse  Percatapsat  valde  caedit 
wohl  an  eatomidiari  o.  182  (codd.  catorogare,  Scaliger  am  Bande:  cato- 
rygaie  Moratpufi  percidere  catalogare  catorigare). 

R.  El  Iis,  Journal  of  philology  XV  1886  Nr.  29,  1 

rermnthet  c.  30  (non  licebat  multaciam  considerare)  maltaeeam  (Fresco- 
malerei  auf  Stuck,  von  maltha  (Plin.  N.  h.  XXXYI  181). 

J.  Maehly,  Zur  Kritik  lat  in.  Schriftsteiler.   Gratulationsscbr.  f. 
d.  Ruperto-Caroiina  1886.    4.  b.  40  f. 

bespricht  nochmals  die  Bedenken  gegen  p.ovuxvr^iiov  c.  83  (so  wie  gegen 
Blümnpr*>  Vorschlag  p.ovf>xpir7::Sa:  Saudalenlöserin)  und  schlügt  iiavoxvi^- 
fiov  vor,  da  ßavoi:  voni  Fleisch  synonym  mit  iiaAaxog,  im  Gegensatz  zu 
Kux¥6st  ortpsoQ  gebraucht  werde. 

ünbefamnt  ist  mir  geblieben: 

Terrebasse,  Recherchen  bibli(^praphiques  (Uber  Übersetzungen  des 
Petron).   Lyon  1888.  8.  24  S. 


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166 


Penina 


Parsius. 
1.  HtndMhriftra  und  Anifl^tbe. 

A.  Pcrsii  Flacci  saturae  (zusaintneii  mit  luvcnal  luid  Sulpicia) 
recoß^nuvit  Otto  Jahü.  Editio  altera  curam  agente  Fraiicii»co  Bttcheier. 
Berolioi  1886.  S.  1-56. 

B  flehe  1er,  Der  Text  des  Persraa.  Bheia.  Mm.  Xli  1886.  8.  468 
bis  459. 

Jo.  Bieger,  De  A.  Persii  Flacci  codice  Pithoeaiio  C  recte  aesti- 
mandO'   Berolini  1890.    Doctordissertation.    8.  52  pp. 

Anzeige  von  . .  ^.  Berliner  pbilol.  Wochenschr.  VII  1890.  S.  11 52- 

Bei  der  Revision  des  Textes  hat  BQcheler  eine  neue  Collation  des 
cod.  B  (baec.  9?)  und  Beers  Coliatioü  von  C  (SpiciL  p.  18  sq.)  benatzt 
(praef.  p.  XII). 

Wo  aC  übereinstimmen,  Jiillt  Büclieler  (ausgenommen  1,  97  aC 
praegraudi  Porphyrio  vegrandi)  eine  VerbesseruDg  des  Textes  nirgend  für 
nöthifi',  ansspr  1.  III  und  2.  19,  wo  je  ein  Spondeus  ausgefallen  ist.  und 
in  den  beiden  metrisch  anstüssigcn  (vou  Bieger  p.  2  sq.  vergeblich  ver- 
tbeidigten)  Stellen  3,  6G  discite,  o  nüseri  (wohl  discite  et  o  miscri)  und 
5,  134  et  quid  agam?  rogas?  en  etc.  (wo  Bücheler  die  Kurzform  der 
IJmgaugssprache  rogan?  vermuthet).  In  der  Stelle  1,  22  versteht  Bücheler 
nach  brieflicher  j^Iitthciluug  »auricuUs  für  audituribus:  Leute,  deren  Bei- 
fall da  ablehnen  wurdest,  wenn  du  auch  in  die  Haut  hinein,  d.  b.  durch 
uid  durch  (moralisch)  verdorben  wlreat«.  Sollte  *  Obren'  flir  *  Beifall 
spendende  Znbörer'  nicht  anch  für  Persins  ein  zu  gewagter  Aasdmek 
sein?  Aach  8,  29  Censoremve  tuom  vel  qnod  trabeate  aalntas  kann 
haom  richtig  aein.  In  allen  andern  8.  487—469  angeführten  Stellen 
stimme  ich  Bttcheier  bei,  dass  die  Ueberlieferang  fest  zu  halten  ist,  be- 
zweifle aber,  dass  pallatis  nugis  5,  19  bedenten  kann  (mit  Dinte  ge- 
schrieben) und  halte  die  Erklärung  des  schol.:  pollatas  propter  tristes 
fkbulas  für  richtig;  6,  6  glaube  ich  aus  den  von  Bieger  p.  4  sq.  angege> 
benen  Gründen  senes  (5)  gegen  senex  (a  G)  festhalten  zu  mflssen. 

Wie  ist  die  Entscheidung  zu  treffen,  wo  «  und  C  diffcriren?  An 
437  Stellen,  wo  es  der  Fall  ist,  hat  Bücheler  207  Mal  für  C,  170  Mal 
für  a  entschieden;  doch  die  Bevorzugung  von  C  ist  nur  eine  scheinbare, 
denn  die  gros?;p  Mehrzahl  der  Differenzen  ist  ganz  unerheblich.  Wirk- 
liche Differenzen  zwischen  a  und  C  giebt  es  nur  102,  und  bei  diesen  bat 
Bücheler  GO  Mal  für  a,  nur  12  Mal  für  C  entschieden,  also  der  Recen- 
sion  des  Sahinus  den  Vorzug  gegeben  (Bieger  p.  7 ff.  11  ff.).  Dagegen 
hat  Bieger  durch  eine  äusserst  sorgfältige  Untersuchung  den  Beweis  ge- 
führt, dabs  G  die  bessere ,  von  erheblichen  Korrekturen  fa^t  gauic  freie 


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Penius. 


167 


Grundlage  des  Textes  bietet,  während  a  vielfach  korrigirt  ist.  Von  den 
60  Stellen,  an  denen  Büchelcr  von  C  abgewichen  ist,  betrachtet  Bieger 
8  als  solche,  an  denen  dessen  Lesarten  unzweifelhaft  den  Vorzug  ver- 
dienen fp.  21—27);  ich  erwähne  davon  3,  45  s.  grandia  — -  morituro  vcrba 
Catoni  dicere  (i.  e  consilium  Catoni  dare)  C,  morituri  verba  Catonis 
discere  «.  Ferner  U  als  solche,  wo  C  wahrscheinlich  das  Riclitige  hat 
oder  doch  daranf  hinweist:  wie  5,  150  seine  Lesart  peragant  suu  dare 
auf  pergant  sudare  (so  Jahn,  u  pergant  sudore)  p.  2ö — 42;  endlich  18 
als  solche,  wo  die  Lesarten  von  C  nicht  schiechter  sind  als  die  von  a 
p.  42--48;  z.  B.  2,  52  crateras  C  creterras  o.  Dagegen  an  20  Stellen, 
wo  C  Fehlerliaftes  hat,  ist  die  falsche  Lesart  theils  dorch  blosses  Ter- 
sehen  entstanden,  theils  durch  Olosseme  (wie  proL  14  melos  flkr  nectar 
5,  129  pectore  fXkt  jecore),  nnr  ansnahmsweise  dorch  Eorreictnren 
(5, 146  quam  Ar  qnod)  p-  48—60. 

Vietteieht  wird  man  einzelne  Stellen  anders  Idassifisiren  als  Bieger; 
im  Ganzen  aber  kann  ich  ihm  nur  durchweg  beistimmen.  Anch  seine 
eingehende  Behandlang  einer  grösseren  Anzahl  von  Stellen  zeigt  ftberall 
ebensoviel  Besonnenheit  als  SchArfe. 

Kubitschek,  Die  Persiushandschrift  der  Peterskirche  in  Rom. 
Wiener  Studien  VIII  1886.  S.  125—129. 

Die  für  Heinrich  und  seitdem  nicht  wieder  kollationirte  Hand- 
schrift (Jahn  ProU.  p.  CLXXV),  aus  dem  10.  oder  Anfang  des  11.  Saec, 
hat  K,  nochmals  verglichen,  und  das  durch  dir  fleinrichsche  Kollation 
gewonnene  Bild  in  allem  Wesontlichen  bestätigt  gefunden,  doch  Hessen 
sich  ziemlich  viele  kleinere  Versehen  richtig  stellen.  Die  sämmtlichen 
Stellen,  an  denen  seine  Kollation  von  der  üeiorichschen  Abweichendes 
ergiebt,  hat  K.  S.  127—129  mitgetheUt 

Morris  H.  Morgan,  Notes  on  PersioB.  Gass.  Rev.  III.  1889. 
p.  814. 

G.  R.  Scott,  The  Bodleian  Manuscript  of  Persius  Satt.  III.  Glass. 
Rev.  IV  1890  p.  17—19  und  241—248. 

Scott  bat  die  von  Moi^an  als  wtinschenswerth  bezeichnete  noch- 
malige Kollation  des  Jahn  nur  sehr  unvollkommen  beknnntpn  Rodleiamis 
(ß  Prüll,  p.  CCXI)  ausgeführt,  an-  ^^ordem  die  einer  Jahn  ganz  unbekannten, 
von  Conington  benutzten  Handschrift  in  Cambridge  (0.4.  10: o;)  Beide 
sind  in  England,  der  Text  der  erstem  bald  nach  1000,  die  Scholien  um 
die  Mitte  des  11.  saec  ,  der  Text  der  letzteren  Ende  d.  10.  saec,  die 
Glossen  c.  1000.  die  austuhrlichen  Randscholien  Ende  des  11.  saec.  ge- 
schrieben. Zu  den  ungenügenden  Angaben  über  die  lipsarten  von  a>, 
die  unter  Coningtons  Text  stehen,  giebt  Scott  Berichtigungen  und  Nach- 
träge.  Das  Resultat  seiner  äusserst  sorgfältigen  Kollation  von     uod  (u 


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168 


Persius. 


ist,  dass  entweder  u)  eine  sehr  genaue,  aber  verständnisslose,  ß  eine  mit 
Yerst&ndDiss  gemachte  Abschrift  desselben  Manuscripts,  oder  dass  ß  in 
der  Hauptsache  nach  o>  oder  einer  äusserst  genauen  Abschrift  von  ge- 
schrieben ist;  doch  hat  der  Schreiber  von  ß  noch  ein  anderes  Hanu- 
Script  benutzt  Auch  die  Scholien  der  beiden  codd.  zeigen  Spuren  eines 
Znsammenhanges;  in  einem  Fall  scheinen  beide  Schreiber  ein  gemein* 
sames  Original  kopiert  zu  haben. 

C.  Wotko  und  C.  Hosius  Persiusexcerpte.  Rhein.  Mus.  XLIII 
1888.  S  1^4—504. 

Mittheilungen  aus  6  Florilegien,  die  isflmmtlich  für  die  Textkritik 
kaum  in  Betracht  kommen,  l )  Zwei  Pariser  Handschriften  D  und  E  (vgl. 
die  Beschreibung  von  Meyncke  Die  Parispr  Tibullexcerpte  Rhein.  Mus. 
XXV  3^><^ff  und  Ilosius  apparat  crit.  ad  luvenalem  p.  3).  Sie  stammen 
aus  einer  Handschrift,  in  der  die  Sabinusrecension  mitderC-KhiM  vor- 
ßcbmolzen  war,  auf  die  jedoch  auch  c  eingewirkt  hat.  2)  Ein  Vaiicanus 
s.  XV,  der  ähnliche,  doch  viel  reichhaltigere  Excerpte  aus  einem  ähn- 
lich kontaminirten  Original  enthält.  3)  Imu  cod.  der  Nationalbibliothek 
zu  Paus,  der  nur  wenige  Verse  des  Persius  enthält,  4)  Ein  durch  seine 
Syrus-  und  Tibullexcerpte  bekannter  Mouaceusis  saec.  X/XI.  Er  scheint 
aus  einem  cod.  dor  Sabinusrecension  zu  einer  Zeit  geflossen  zu  sein, 
als  diese  noch  nicht  so  verderbt  war,  wie  sie  in  AB  (a)  vorliegt.  5)  Ein 
Monacensis  s.  X  (ans  der  Sabinusrecension).  6)  Ein  cod.  der  COber 
Dombibliothek  s.  XI.  Er  enthält  einige  Persiusverse,  deren  Lesarten 
fisst  durchweg  mit  c  stimmen.  (Andere  Persiusexcerpte:  Stephan,  Bhein. 
Mus.  XL  268iE.) 

Tenchiedenes» 

A-  Uouchini,  Le  satire  di  Persii  interpretate.  Parma  1889.  8.  X 
und  169  S. 

Tdi  kenne  das  Buch  nur  aus  einer  Anzeige  von  Lejay  Revue  cri- 
tique  ibüo  No.  27.  Nach  derselben  hat  dor  Verfas'^nr  in  seiner  Ueber- 
setzung  (der  ein  Text  nicht  beigefttgt  zu  sein  bcheinti.  versucht,  de 
retrouver  la  forme  du  dialogue  dans  les  satires  de  Persius  et  de  diminner 
aiüsi  leur  obscunte,  oit  mit  Erfolg  Die  erkliU*enden  Anmerkungen  sind 
weitschweifig  und  erstaunlich  elementar. 

Dr.  Joseph  Schlttter,  De  satirae  Persianae  natura  et  indole. 
Programm  des  Gymnasiums  zu  Andernach.  1885/80.  4.  p.  18—14. 
Anzeige  von  Joh.  Peters  Berlin,  philol.  Wochenschr.  VIII.  1887.  S.  4841 

üeber  diesen  Gegenstand  etwas  Keues  und  zugleich  Treffendes  zu 
sagen  dllifte  nachgerade  unmöglich  sein.  Der  Versuch  des  Yerf.  (der 
auf  Monti^s  Ansichten  über  Persius  grossen  Werth  legt),  die  chronolo- 


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Ptnias. 


169 


giscbe  Kcihenfoige  der  Satiren  zn  hp>timraen  (  1)  4.  2>  6  3)  2.  4)  5. 
5)  3.  6)  1 )  muss  der  Natur  der  Sache  nach  durchaus  li\  pothetisch 
bleiben  Da.>.s  Persius  Sophron  J^tiidirt  luit,  hi  /wi  ifelt  er  ohne  Grund. 
Der  Ver^iiich  ihn  gejren  den  Vorwurf  (h'r  Sc  huhveiäheit  und  vnUends  (nach 
Moutis  Vurguuge)  der  Dunkelheit  iu  Schutz  zu  nehmen,  ist  vorfehlt.  Hei 
der  Vertbeilung  der  Reden  unter  die  beiden  Träger  der  Dialoge  wird 
eine  EinigtiDg  mindestens  nicht  immer  zn  erzielen  sein.  In  Einigem 
stimme  ich  dem  Tert  bei:  so  wenn  er  aach  die  Yerse  1,  24/26  mit 
Oasanbonns  als  vom  Dichter  (natflrlich  ironisch)  gesprochene  betrachtet  • 
In  der  Stelle  8,  9  («o  bei  Bttcheler  die  Anfftbmngszeichen  bei  findor 
doch  nnr  aus  Verseben  weggeblieben  sind)  will  Sehl  statt  findor,  nt  nn- 
nötbiger  Weise  finditnr  lesen. 

8t.  Chaloupka.  De  Porsii  satirarum  fnrma  ilialoizica  a<ljoctis  nntis 
exegetico-criticis.  Programm  des  Stiftsobergymnasiums  von  iiraunau. 
1887. 

Ich  kenne  die  AbbanJhmg  nur  aus  der  An7pij»f»  von  Hanna.  Ztschr. 
f  ö«iterreich.  Gynina5;irn,  XXXIX  188H  S.  loi'.if.  Nnch  dnrselhen  ist 
sie  in  Bezug  auf  die  Vrrtheihmg  von  Kede  und  Cicgemedo  fast  dnrch- 
y><-'fi  von  Heinrich  abhängig;  auch  Toiiffels  Studien  und  Charakt••ri^^tikon 
sind  711  reichlich  benutzt.  Di<'  sogenannten  exegetisch- kritischen  IJe- 
uierkungeu  bringen  nichts  Neues.  liüchelers  Ausgabe  kennt  der  Verf. 
nicht. 

Josef  dorn,  Die  Sprache  des  Satirikers  Persins.  Programm  des 
k.  k.  Obergymnasioms  in  Laibaeh.  1890.  8.  88  8. 

leb  kenne  die  Abhandlnng  nnr  aus  den  Anzeigen  von  Hanna, 
Ztscbr.  f.  Osterreich,  Qjnn.  XUI  1892  8.  852  f.  und  Archiv  f.  latein. 
Lezikogr.  Vn  1892.  Nach  der  erstem  genügt  die  Darstellung,  die  der 
Verf.  im  ersten  Hanpttheil  Yon  der  Syntax  des  Persius  (in  einer  Bei- 
spielsammlong  zn  Drflger)  und  im  zweiten  Hanpttheil  von  seinem  Stil 
(Wort  nnd  Satzstellnng,  Metaphern,  das  vuIgAre  Element)  giebt,  den  An- 
forderungen an  Vollständigkeit  und  Grflndlichkeit  auch  nicht  entfernt, 
noch  Oberhaupt  billigen  Anforderungen.  Der  Verf.  sagt,  stloppus  sei  aus 
der  Raufspracbe  der  Bursche  (?),  oscito  ans  der  der  NachtschwArmer 
entlehnt;  maris  expers  6,  89  stellt  er  mit  äf*p€»of  oUku  ij[w¥  zusammen. 

AL  Bncciarelli,  Utrum  A.  Persius  I-luccus  doctrinae  stoicae  sit 
sectator  idem  et  interpres.  Accedunt  A.  P.  FI.  satirae  sex.  Bomae 
1888.   8.   68  8. 

Das  Buch  hat  mir  nicht  vorgelegen;  icli  gebe  den  wesentlichen  In- 
halt der  Anzeige  von  Hosius,  Üerl.  philol.  Wochenschr.  X  1890  S.  U6. 
Nach  derselben  koniüit  der  Verf.  in  wortreicher  Auseinandersetzung  zu 
dem  Kesoitat:  Persium  uou  perpetuum  stoicorum  luturprctem  exbiitisse, 


170 


Penios. 


sed  aliquaiido  et  fere  dicam  inconscium  in  oorum  sententias  ( ^se  delapsum. 
Dabei  muss  er  bd  sat.  3  und  5  den  stoischen  Ursprung  anerkennen,  kann 
den  stoischen  Eintiubs  im  (janzen  nicht  b'ugncn,  nnd  muss  auch  die  Mög- 
lichkeit des  Anschlusses  an  stoische  Quellen  zugeben.  Mehr  Berechti- 
gung haben  seine  Ausführungen  zu  2  und  6,  doch  sind  wir  nicht  befugt 
fttr  8  Piatos  Aldbiades  als  einzige  Quelle  anzusehn;  es  widersprechen 
mindeBtens  SteUen  wie  8  28,  41—51.  Weshalb  ein  Abdruck  des  Her- 
mannschen  Textes  angehftngt  ist,  siebt  man  nicht  ein. 

Textkritik  und  Exegese. 

Dr.  .1.  van  Wageninj^en,  Tersiana.   Progr.  d.  Gymoas.  z.  Gro- 
ningen Iö91/i^2.    Gr.  Ibül.    ö.    27  S. 

Die  Anmerkungen  des  Verf.  zu  allen  Satiren  des  Persius  enthalten 
manches,  was  bereits  gesagt  ist  (so  zu  1,4.  66-  2,  36  u.  a.)  und  manches, 
was  nicht  fjrsagt  zn  werden  braucht  (2,  54  n.  a. ;  ancb  die  Anführung 
von  (^MtiKtilian  VI  pr.  8  zu  2,  31  ist  überflüssig).  Von  seinen  Vorschlä- 
gen zu  1  extftnderungen  sind  nur  2,  65  vitintum  murice  st.  vitiato  und 
6,  90  vetabit  (mit  Heinrich)  st.  vetavit  beachtenswerth.  Die  tibiigen  sind 
duri-hweg  verfehlt:  1.  13  inclnsus  nuraeris  (mit  Maikland)  st.  inclusi, 
numeros  2,22  versiculis  quibus  edicat  cute  perditns  che!  2,67  etsi 
st  hive,  3,9  fingere  ut  Arcadiae  peeuai ia  guUure  dicas,  3,  27  censo- 
rem  vetulum  (mit  Heinrich)  st.  censoremve  tuum,  3,  43  intus  Calleat  st. 
Palleat,  5,  11  laxo  murmure  st  danso  m.  —  In  der  Stelle  i,  89  ver- 
steht der  Verf.  costa  ganz  falsch  als  Schiif,  was  es  weder  6,  81  (costa 
ratis  lacerae!)  noch  sonst  irgendwo  heisst  (wU  trekken  het  schip  op  het 
droge  aaa  den  Toet  der  lange  Apennüneny.  Eine  prosaische  üeber- 
Setzung  ins  HoUftndische  folgt  auf  die  Anmerkungen. 

Morris  H.  Morgan  (Harvard  university)  Notes  on  Persius.  Class. 
Rev.  III         p.  10  f. 

Zu  proL  12  bemerkt  M ,  dass  nnmmns  hier  nicht  Geld  überhaupt 
bedeutet,  sondern  eine  kleine  Münze  (a  red  cent).  In  der  Tbat  ist 
nummns  auch  hier  der  Sesterz,  und  der  Ausdruck  ähnlich  dem  in  unsrer 

Vulgärspracbe  gebranehten  '  Gro<^chcn'  fflr  Geld 

Zu  1,41  au  erit  qui  velle  recuset?  aa  bei  Ovid  in  direkter  Frage 
79  Mal,  bei  Persius  14  Mal 

1,  101  versteht  M  corymbis  richtig  von  Epheubüscheln,  wie  sie  oft 
an  den  Spitzen  \on  Thyrsnsstaben  zu  sehen  sind. 

2,  55  subiit  Das  Beispiel  fehlt  bei  Neue  und  Lachraaun  ad  Lucret. 
3,  1042. 

2,  69  will  M.  für  in  sancto  quid  tacit  aurum?  lesen  in  sacro,  mit 
Unredit  In  sancto  ist  nicht:  an  einem  heiligen  Ort  (so  auch  Georges), 
sondern:  bei  einer  heiligen  Sache,  und  das  ungenaue  Gitat  in  vit  Alex. 


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Persiiit. 


171 


Severi  44  in  sanctiB  q.  f.  a.?  beruht  auf  richtigein  Veratftndniss  des 

Srnnes. 

5,  103 f.  (pnonatus  arator  Luciferi  rudis).  Mit  der  Uciiauptung, 
dass  damals  nur  Sklaven  ptiügtpu,  sagt  M.  viel  zu  viel  In  einer  Zeit, 
in  der  die  Kleinwirthschaft  in  Italien  voilierrscheiul  war  (Sg.  I«  368f.), 
gingen  ohne  Zweifel  auch  Kleinpächter  und  Bauern  hinter  dem  Püiige. 
Doch  allerdings  ist  hier  von  einem  solchen,  nicht  von  einem  gentlenian 
fianner  die  Rede. 

6,  27  ast  vocat  officium.  M.,  der  darauf  hinweist,  dass  ast  in  der 
Kegel  vor  Yokalen  gebraucht  wird  (L.  HttUer  Bm.  p.  894  sq.)  veramtbet 
advoeat  officium,  unmöglich,  auch  abgesehen  von  Inrenal  8, 239  si  vocat 
offidnm.  Vielleicht  bat  der  Dichter,  wie  BQcfaeler  annimmt  (Kk.  Mob. 
XLI  458),  geflissentlich  die  Form  gewählt,  welche  einst  vielfach  nnd  noch 
damals  in  herkömmlichen  Formeln  (ast  tn  ita  fSeuds)  als  Gondieionalpar" 
tikel  diente. 

Sandford  Class.  Bev.  IV  1890  p.  272 

über  Fers.  1,  78  aerumnis  cor  luctificabile  fulta  übersetzt  mit  Hinweis 
auf  Piaat  Pseud.  776  Pers  12  (und  Propert.  I  8,  7):  with  her  woesome 
heart  overwhelmed  (bowed  down)  with  carc;.  Schwerlich  kann  prae- 
falcire  diese  Bedeutung  gehabt  haben;  ich  halte  Jahns  Erklärung  (poetice 
dictum,  de  eo  qui  nihil  habet  uode  sustentet  animum  saum,  niai  ipsas 
Boas  aerumnas)  für  die  riehtis^e. 

(Das,  berichtigt  S.  einen  Irrthum  der  englischen  Wörterbücher, 
in  denen  luvenal  2,  78  Cretice  perluces  Ubersetzt  ist:  you  wear  a  trans- 
parent Cretan  garment). 

Blflmner,  Nene  Jahrbb.  GXZXVII  1868  S.  298 

will  Pers.  1,  80  farrago  statt  sartago.  Aber  filr  Persins  bt  das  letstere 
nicht  sn  gesncht,  und  überdies  eine  Entstellang  eines  verständlichen 
Worts  zu  einem  minder  verstftndllchen  unwahrscheinlich. 

F.  D.  Morice,  Class.  Bev.  IV  p.  180 

bemerkt  richtig,  dass  die  Erklärung  des  schol.  von  nonaria  Pers.  i,  133 
(nonaria-dieta  est  meretrix,  quia  a  hora  nona  prostabant)  allem  Anschein 
nach  nur  auf  einem  Schlüsse  ans  dieser  Stelle  beruht  M.'s  Herleitung 
des  Wortes  ron  den  nonae  Caprotinae,  an  welchen  Kexiurfjajfiivou  kofinpSti 
^epanatvedec  nepi'taac  nat^ooaai  S;a  axto fifiaTuiv  el<:  robg 
<lra vro/wrac  (Plutarcb.  CamiU.  83,  11  Marquardt  Stv.  III  679)  ist  ge* 
wiss  die  richtige. 

Sandford,  Class.  Rev.  IV  p.  819f. 

nimmt  Pers.  1,  40s.  (pendens  laquearibus  eu>i^  Parpureas  subter  cervices 
terruit)  mit  Unrecht  an  subter  Anstoss  (er  meint  der  Siun  von  p.  s.  c. 


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172 


FeniQs. 


■wiinip  sein:  neck^  with  uii  undersliade  (»f  purple),  für  welches  pr  supra 
le»eu  will  mit  lliiiwf  is  auf  Horat.  C.  III  1,  17  destrictus  ensis  cui  super 
impia  Cei  vice  pendet. 

HouBiasn,  Okw8.  Rev.  III  1889  p.  199 

will  Pen.  8,  42  sq.  fBr  iiiltts  Palleftt  lesen  nlctts  Palleat,  und  ▼eitbeidigt 
diesen  Vorschlag  gegen  Postgate  (ih.  p.  275)  oad  Morgan  (ib.  p.  314) 
p.  816.  So  unsinnig,  genau  genommen,  intns  palleat  ist,  so  bin  ich  doch 
ttbenengt,  dass  Persins  es  geschrieben  hat. 

Bücheler,  Bhein.  Mas.  XLII  1887  S.  472 

begrflndet  seine  Interpunktion  Pers.  8, 176  ius  habet  ille  sni,  palpo  quem 
ducit  hiantcm  Cretata  ambitio?  gegeu  die  frniit  io  (Komma  nach  palpo) 
flberxeogend  durch  den  Hinweis  auf  das  Nichtvorkominen  eines  nomen 
palpo,  auf  die  Hauptc.l^Tir  und  den  folgenden  Satz:  palpo  horainem  am- 
bitio  percutit,  suis  blanditiis  ita  obstupefacit  ut  hiantp  ore  spciiiatur 
quo  illa  ducit.  Auch  dass  die  178  erwähnten  Floraliu  iiirlit  rinnischo. 
sondern  rntinicipalf  ^;in(l,  i'<t  nach  der  Inschrift  CIJ.  IX  3U47  (Alba 
Marboruin:  ein  (•ii)]!!!^  für  Jemanden  pro  suis  meritis  et  Floralibus)  und 
der  Spende  von  cicer  in  Canusium  üorat.  S.  II  3,181  mindestens  wahr- 
scheiulich. 

Scholien. 

Bache  1er,  Rhein.  Mus.  XLIII  1888  8.  296. 

Der  von  PithOns  zu  Pers.  1,  68  umgeschriebene  Vers  naj^eea 
yaori^  ou  Hxrst  vöau  steht  bei  Galen  und  Gregor.  Nasianzenus  und  der 
Spruch  senecttts  ipsa  morbus  est  schol.  Pers  2,  41,  bei  dem  B.  auf 
Seneca  Epp.  108,  29  senectus  insanabilis  morbus  est  verwiesen  hatte, 
stammt  ans  Terent.  Pborm.  576,  welche  Stelle  im  Schol.  luvenal.  10, 219 
angeiUirt  ist 

Dr.  E.  Kurz.  Die  Persinssclioiien  nach  den  Berner  Handschriften. 

II.  Die  Scbulicn  zu  h>at  II  und  III  nebst  dem  Text  von  Sat.  II  und 

III,  nach  cod.  Bern  257.  III.  Die  Schulien  zu  Sat.  IV  VI.  Mit  zwei 
Indices  zu  Sat  I — VI.  Zwei  Programme  des  Gymnasiums  zu  ßurg- 
dorf.  1888  (8.  S.  17—50)  und  1889  (8  56  S.). 

Anzeige:  Archiv  f.  lat.  Lexikogr.  V  605 f.  und  VI  581. 

Mit  dem  dritten  Theil  ist  die  Ausgabe  der  Persiusscholien  nach 
dem  in  Bern  voriiandcnen  Material,  deren  erster  Theil  (Scholien  zu  Sat.  I) 
ebenfalls  als  üurgdorfer  Programm  1875  erschienen  war  (vgl.  im  4.  Jahr- 
gang dieser  Jahresberichte  S.  206)  abgeschlossen.  Auf  Grund  der  seit 
1869  gewonnenen  genauem  Kenntoiss  des  handschriftliehen  Materials 
formalirt  der  Yerf.  seine  Ansicht  Ober  das  Goramentnra  in  Persium  fol- 


.  ly  j^cLj  L^y  Google 


Fersias. 


173 


geiidermasseu  (III  p.  VII ff.).  Es  bildete  ursprünglich  keinen  fortlaufenden 
Gommentar,  sondern  bestand  aus  einzelneu  Interlinear-  und  Marginal- 
sebolien,  die  erst  spftter  Yerbnnden  wurden.  Diese  Gompilation  findet 
sieh  in  den  ältesten  nod  wiclitigsten  Handscbriften  durchaus  anonym; 
erst  in  jflngem  heisst  sie  (Annaei)  Comuti  commentnm.  Zahlreiche,  in 
den  ältesten  Hdscbr.  fehlende  Ertdärungen  wurden  später  aus  verschie- 
denen Quellen  (besonders  Isidor)  hinzugefügt.  Es  giebt  von  dem  Gom- 
meutum  auch  in  den  jttngem  Hdscbr.  eine  längere  (s.  B.  mit  viel  mehr 
Citateo  Tersehcne)  und  eine  Icflrzere  Redaction.  Hiemach  ist  sowohl  die 
Ansicht  K.  F  Hermanns  als  die  Jahns  von  der  Abfassung  durch  einen 
Conmtns,  Schaler  des  Magister  Heiricus,  unhaltbar.  Vielmehr  wurde  im 
9*  saee.  aus  den  Mar^nal-  und  Interlinearscholien  das  Coinmentum  zu- 
sammengestellt, in  den  beiden  nächsten  Jahrhunderten  erbeblich  erwei- 
tert and  erhielt  im  12.  Jahrhundert  den  Namen  Comuti  Commen- 
tum.  Die  Erweiternngen  dauerten  in  den  folgenden  Jahrhundert m 
fort;  eine  Klügere  und  eine  kürzere  Fassung  gab  e^  jedoch  noch  vom 
13  bis  15  siaec ,  beide  Cornuti  coramontum  genannt,  wohl  im  Gegensatz 
zu  dem  in  10.  saec.  verfassten  Cuinmentar  Remigius».  Die  Verölfent- 
licliung  desselben  ii^t  wünscheuswerth ;  ausserdem  eine  Veröffentlichung 
der  Scholien  des  Viudobonensis  sowie  die  vollständige  Ausnutzung  der 
MQnchner  Handschriften. 

Die  p.  XI  niitgetheilte  Conjectur  Mählys  in  der  vita  Persii  iür 
tragicus  fuit  sectae  stoicae:  traditus  trifft  vielleicht  das  Richtige. 


M.  Manitius,  Beiträge  zur  Geschichte  römischer  Dichter  im 
Mittelalter,   l  Persias.   PbUot  XLVU  (1889)  B.  711—720. 

M.  erinnert  an  die  grosse  Zahl  der  Persius^Handschriften  und  be- 
merkt, dass  Persius,  vielfach  in  Verbindung  mit  luvenal,  seit  dem  10.  Jahr- 
hundert in  den  meisten  grosseren  Bibliotheken  vorhanden  war,  an  meh- 
reren Orten  mehrmals;  dass  er  als  Schulbuch  benutzt  wurde,  hält  er  f&r 
wenig  wahrscheinlich.  Von  den  Persins  citirendcn  Autoren  giebt  er  zu- 
erst eine  mit  Lactantius  iM  ginnende  Uebersicht  bis  auf  die  Karolingische 
Zeit,  wo  Raban  die  giösstf  Ausbeute  gewährt,  d  t  Persius  auch  direkt 
bennt/t  hat.  Von  da  ab  bis  zum  14.  Jahrhundert  folgen  die  Autoren 
der  einzelnen  Lftnder:  Deutschland  (S.  714-  716),  Frankreich  S.  716 
-718),  Gross-Britauuien  (718    719),  Italien  (719) 

r>en  Scbluss  machen  zwei  ludices  (scriptorum  und  rerum  et  ver- 
boruni  meuiurabiiium). 

Unbekannt  ist  mir  geblieben: 

La  satira  quinta  di  Persio  commentata  de  A.  Tambellini. 
Bimini  1886.   16.  65  pp. 


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174 


Martial. 
1.  Tenehiedeiies. 

Alb  recht  Dau,  De  M.  Valerii  Martialis  Iibcll(3ruiii  ratione  tem- 
poribusque.    Pars  I.    Rostochii  1887.    Doctordissertatioii.    ti.    90  pp 

Anzeißen:  Woclienschr.  f.  klass.  Philol.  V.  188Ö  Sp.  1068  —  1075 
(W.  Gilbert);  Berliner  philol.  Woclienschr.  IX  1880  Sp.  i2üi-  i2ü7 
(der  Ilefereut). 

Der  Verf.  suclit  zu  beweisen,  dass  der  grössere  Theil  der  Gedichte 
des  Uber  spcctaculonim  unter  Domitian  und  zwar  uut  die  iriuuiphal- 
schauspiele  nach  dem  deutächen  Kriege  (al^u  nach  89)  gedichtet,  ferner 
dabs  die  Epigramme  der  BUcher  XIII  und  XIV  allmählich  ia  der  Zeit 
von  84 — 92  entottndeo  seien.  Die  vOUige  Uobaltbarkeit  beider  Bebtnp- 
inngen  habe  ich  in  meiner  ol>en  angeführten  Anzeige  nachgewiesen.  So- 
dann hat  Dan  zu  beweisen  nntemommen,  dass  wir  die  Bacher  I— Vll 
in  einer  zweiten  Aasgabe  besitzen*  Sein  Hanptargunient  ist,  dass  das 
forum  Palladinm,  welches  im  J.  94/96  (Stat  Silv.  IV  1, 14 sq.)  noch  nen 
war,  bereits  1 2  erwftbnt  wird,  woraus  Dau  schliesst,  dass  dies  Gedicht 
nicht  vor  93/04  verfasst  sein  ItOnne,  während  die  Ausgabe  der  beiden 
ersten  Hucber  schon  85/80  erfolgt  war.  Sehr  möglich  ist  aber,  dass  da< 
mals  der  Bau  des  füriim  PalhiJiain  schon  begonnen  war,  dann  wieder 
ins  Stocken  gerieth  und  erst  92  93  energisch  gefördert  wurde.  Die  An- 
nahme einer  zweiten  Ausgabe  der  ersten  Bücher  bleibt  daher  hypothe- 
tisch. Zur  Gewissheit  w?ire  sie  nur  durch  den  Beweis  zu  eriieben,  dass 
manciie  Epigramme  dann  nachträglich  eingeschaltet  sind.  Dieser  Beweis 
i^^  aber  Dau  vollstfludig  rnisslungen,  wie  schon  Gilbert  in  der  angefülirten 
Anzeige  bemerkt  hat.  Ist  die  Ausgabe,  in  der  wir  I  ~VII  besitzen,  wirk- 
lich eine  zweite,  so  unter-,cliied  sie  sich  von  der  ersten  —  so  weit  wir 
urtheilen  können  -  nur  durch  die  lliuzul'ügung  der  beiden  Epigramme  I 
1  und  2:  von  diesen  abgesehen,  wird  keine  meiner  Datirungen  (Mart  I 
p.  50  ff.  S  6.  III  *  472 f.),  durch  diese  Annahme  berührt.  Endlich  ist  auch 
der  Yersuch  Dau*s,  die  auf  II  98  beruhende  Vermuthong  Borghesi*s  und 
8tobbe*s,  II  sei  vor  I  erschienen,  durch  1  III  zu  statzen,  misslungen. 
Unter  dem  dort  erwähnten  Buch  ist  wohl  auf  keinen  Fall  ein  Buch  Mar- 
tials  zu  Terstehen. 

Prof.  P.  Gebhard  Sj)iegel,  Zur  Charakteristik  ik^s  Epigramma- 
tikers M.  Valerius  Martialis  1.  Programm  des  k.  k.  Obergymnasiums 
der  Franziskaner  zu  Hall  1890/91.    Innsbruck  1891.    8.  41  S. 

Der  Verf.  glaubt  nochmals  auseinander  setzen  zu  sollen,  was  sich 
zur  Entschuldigung  Martials  wegen  seiner  dem  Domitian  und  seinen  Höf- 
nÜDgeu  dargebrachten  &chmeichlerischeQ  Huldigungen  sagen  Usst.  Wen 


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176 


dies  wirklicb  nöthig  war,  hätte  er  sich  doch  erheblich  kurzer  fassen 
können.  Bas  Epigramm  IX  79  betrachtet  er  als  das  einzige,  das  >iu  auf- 
&Oender  Weise  der  inneren  Ueberaengung  des  Dichters  zu  widersprechen 
scheint«  (8.  86)  Schade,  dass  Martial  dies  nicht  zn  lesen  bekommen 
bat,  es  würde  ihn  sicher  erheitert  haben.  Seine  Epigramme  sind  nach 
dem  Yert  »Geisteskinder  einer  Plebejematur»  eines  Volksdicbters  (?), 
der  aas  der  Plebs  hervorgegangen,  sidi  zeitlebens  in  die  traurige  Noth- 
wendigkeit  ▼ersetzt  sah,  die  Lebensbedingungen  and  Lebensverhältnisse 
mit  der  Plebs  zo  theilen«  u.  s.  w.  (8.  40).  Wenn  der  Yerf*  Dau^s  Be- 
weis, dass  Martial  Titus  nicht  habe  einen  Gott  nennen  können  (8*  16), 
und  dass  es  also  nicht  möglich  sei,  sämmtliche  Epigramme  des  Uber 
spectaculorum  auf  ihn  zu  beziehen  (S.  27  f.)  für  stichhaltig  ansieht,  so 
hat  er  wohl  meine  Anzeige  der  Dau'schen  Schrift  nicht  gelesen.  Einzelne 
Epigramme  hat  er  missverstanden,  am  meisten  V  5,  wo  fr  caelestia  car- 
niiiia  von  einem  Gedicht  vorsteht,  wo  nicht  der  Dichter,  sondern  der  Stoff 
caelestis  ist,  und  an  die  Gigautomachie  des  Julins  Cfrirtlis  denkt  (S  35 f.). 
Von  dem  Satz: ' luvenal  nennt  bekanntlich  keine  lebende  Person  mildem 
richtigen  Namen  ^S.  38,  1)  ist  gerade  das  üegeutheil  wahr. 

Karl  Paal  Schulze,  Martials  Catullstudien.  Fleckeisens  Jahr- 
bOcher  Bd.  GXXXV  1887  S.  687-640. 

Der  Verf.  gieht  ausser  zahlreichen,  sehr  dankenswerthen  Nach- 
trSgen  zu  den  von  Paukstadt  u.  a«  nachgewiesenen  Nachahmungen  des 
Catall,  den  Reminiszenzen  and  Ankiflngen  an  ihn  bei  Martial,  auch  einige 
Nachträge  zn  Martial*s  Reminiszenzen  an  Vergil,  Ovid»  Properz  und 
Tibull.  Sch.  bemerkt  richtig,  dass  allerdings  Vergil.  A.  T  400  ff.  die  Voi^ 
Stellung  des  Eryx  als  Fanstkämpfer  voranssetzt,  dass  also  bei  Martial  V 
65,  6  tusns  nicht  weniger  berechtigt  ist  als  fiisns;  dass  sed  in  der  Be- 
dentang 'und  zwar*  auch  bei  GatuU.  21,  13  vorkommt  (ne  finem  fiscias, 
sed  irramatus);  dass  Ladas  bei  Martial  II  86,  8  X  100,  6  doch  wohl  eher 
der  berOhmte  Olympionike  ist,  weil  er  anch  bei  Catall.  55,  26  vorkommt 
Sehr  ansprechend  ist  der  Vorschlag  Martial  VI  42,  1  u.  2  umzustellen, 
damit  das  Gedicht  mit  demselben  Verse  schliesst,  mit  dem  es  anfängt: 
freilich  ist  die  jetzige  Stellung  der  Verse  älter  als  der  Anfang  unsrer 
reberlieferung.  Eine  Vcrilingerung  wie  Caesarea  praestitit  Sp.  28,  10 
findet  sich  auch  bei  Vergil.  A  III  (464)  702  XII  646  (?)  Gossrau  p.  654. 
Der  Vorschlag  VII  46, 6  zu  lesen  paiiperihns  munera  piisca  dato  ist 
nicht  glücklich;  prisca  (=  pristina)  würde  zu  uobis  passen,  passt  aber 
nicht  zu  pauperibns. 

Catulls  Buch  war  auch  in  der  Anordnung  der  Gedichte  Martials 
Vorbild.  Auch  bei  ihm  werden  zwei  Gedichte  verwandten  Inhalts  ulL 
durch  ein  dazwischen  tretendes  von  anderem  Inhalt  getrennt  (I  114  +  116 
II  10  +  12  etc.);  mitunter  durch  zwei  (II  II  +  14  etc.);  bisweilea  stehu 
zwei  Gedichte  verwandten  Inhalts  bei  einander  (II  91  +  92  III  44  +  45 


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176 


Martiai. 


etc.).  Im  BdcIi  Ym  folgt  immer  aaf  ein  Gedicht  an  den  Kaiser  eines 
oder  mehrere  aber  ein  andere  Thema  (vgl.  die  epistnla). 

Aemilius  Stephani,  De  Martiale  verborum  novatoro  (Breslauer 
philol  Abhandl.  Bd.  VI  Heft  2).  Breslau  1889.  Doctordissertation. 
8.  dipp. 

Anzeigen:  Wölflflin,  Archiv  f.  lat.  Lexikogr.  VI  299 f.  Berliner 
philol.  Wüclionschr.  1890  No.  2  S.  50-52  (Gilbert).  Deutsche 
Litteraturzeitung  1890  No.  9  S.  304  (Schenk!)  Neue  philol.  Kund- 
schau 1890  No.  19  8  297 f.  (Plüss).  Wochenschr.  f.  klass.  Philol. 
1890  No.  29/30  S.  809-811  (der  Referent).  Academy  1890  No.  946 
p.  429. 

Eine  sehr  sorgfältige  ZusammenstelluiiR  der  bei  Martial  zuerst  vor- 
komninipuden  Wf'irler,  wobei  liberall  auf  den  (iebraueh  bei  den  frtihera 
und  spatern,  sowie  den  gleichzeitigen,  doch  in  anderm  Stil  schreibenden 
Dichtern  hingewiesen  wird;  endlich  eine  Uebersicht  Über  den  Einfluss 
der  iMetra  auf  die  Zahl  der  in  jedem  vurkunjuiL  udea  neuen  Wörter  (dit* 
meiilcii  in  dun  Chuliamben).  Ausser  diesen  reiehljaltigen  Beiträgen  zur 
Leukographie  und  Geschichte  der  Wortbildung  enthält  die  Abhandlung 
auch  einiges  Gute  zur  Textkritilc  und  Erklärung,  sowie  zu  Hartials  Re- 
miniszenzen an  Gatull  (p.  88,  2;  39,  1).  Mit  Recht  hebt  der  Verf.  Har- 
tials Neigung  zum  Gebrauch  der  A^jectiva  auf  osus  und  atus  (p.  64  f., 
63  -65)  hervor.  Richtig  ist  die  Lesung  Tarpel  statt  TarpSia  XIII  14,  1, 
wohl  auch  CondyU  statt  condyli  V  78,  80  Verfehlt  ist  die  Brlclärung 
von  VII  41,  die  Vertheidigung  von  siccoculus  XII  fi9,  6,  die  Erklftrung 
von  tropis  XII  82, 11  u.  a. 

Emil  Kenn,  Die  grit  (  laschen  Eigennajnen  bei  Martial.  Programm 

von  Landsliut.    I8öö/8ü.    8.  70  S. 

Die  Abhandlung  besteht  aus  einem  grammatischen  f7  40^  und 
einem  kritisc])  etegetiseh'n  Theil  (4i — (58).  Der  erslerc,  in  dem  die 
Nameu  naeh  den  Declmaiioueu  geordnet  sind,  giebt  zu  Bemerkungen 
wenig  Veranlassung  Wenn  R  glaubt  (33,  1),  nach  Gilbert  aei  inalehio 
'typisch  für  Mimiker',  so  hat  er  dessen  Worte  um  Index):  Malcliiu  ut 
videtur  persona  niiinica  (  hinc  Trin»alchio>,  typice  III  82,  ^2  in  selU>anier 
Weise  niissverstanden  Ob  es  einen  Naim  n  iuingon  (ai,  7)  gegeben  hat, 
ist  zweifelhaft ;  ich  glaube ,  dass  IX  50,  5  ÜUchelers  mir  brieflich  mit- 
geteilte Vermuthung  plangona  (s  nJiajjown^  Qc.  Att.  VI  I,  25  plan- 
gnnculae  matronarum)  das  Richtige  trifft.  Die  im  2*  Theil  behandelten, 
bei  M.  vorkommenden  Namen  oder  deren  Formen  sind  allerdings  bei  dem 
Schwanken  der  Ueberlieferung  zum  Theil  problematisch,  so  z.  B.  ist 
möglich,  dass  itlr  das  mehrfach  vorkommende  Papilus  Überall  Pamphilas 
zu  lesen  ist  ('fortasse*  Schneidewin  ed.  2  p.  XIV)  und  dergl.  mehr.  Aber 
Arrectnm  I  117,  13  ist  metrisch  unmöglich;  den  monströsen  Vorschlag 


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Pasceret  iam  nollam  Sp^  27, 2  p.  48  hat  B.  in  der  mitar  nntOB  aiige- 
leigteii  AbhancUiixig  p.  61  mit  einem  mindestens  nicht  empfeUeoswerthett 

Iam  tu  aleres  vertanscht.  Die  Erkl&rungen  schwieriger  EpigniüDie  IX  95 
(66)  X  99  (62L)  XI  9i  (M)  Sind  sSmmtUdi  veifeUt. 


M.  Manitins,  Bdfxige  rar  Gesehiclite  der  rOmiseben  Dichter  im 
Hittebatar«  Martialia.  Pbilolognfl.  1891  8.  560—664. 

BegreifUdier  Weise  sind  Gitato  ans  Martini  im  Mittelalter  Terliilt* 
aiasrnteig  selten;  überdies  werden  sie  meist  ans  abgeleiteten  QaeUen 
(nie  s.  B.  die  des  Hraban  and  Isidor)  oder  FloiUegien  stammen.  Yen 
diesen  jerwihnt  M.  nnr  den  ood.  Paris.  6069  (vgl  die  EinL  zn  meiner 
Aoagabe  I  p.  67C). 

Carl  Weymann,  Martial  and  Aicimos  A?itas.  Ehein.  Mos*  XLII 
S.  «37. 

Der  Vers  des  Alcimus  Avitus  c.  IV  499  p.  250  Peip. 

luter  se  tumidos  gaudet  committere  Ductus  ist  gebildet  nach 
Martiai  I  90,  7  Inter  se  geminos  gaudes  committere  coonos 
(falls  nicht  beide  nach  einem  dritten  gebildet  sind). 

2.  Textkritik  und  Kxegese. 

Walther  Gilbert,  Zar  Erklärung  von  Martials  Epigrammen. 
Fleckeisens  Jahrbacher  ÜXXXV  1887  S.  148—161. 

In  mehreren  der  hier  besprochenen  Stellen  stehe  ich  nicht  an  G.'s 
£rblftningen  Tor  den  meinigen  den  Vorzug  sn  geben:  so  II  8,  8  sed  tu 
noD  raeliora  facis:  du  schreibst  keine  bessere  Gedichte  (ebenso  Duff). 
VII  33,  1  Die  praetoricia  Corona  geliörte  gewis^  zum  Schmuck  des 
Prätors  ht  bloss  bei  den  Apollinarspiclen,  sondern  bei  allen.  IX  8,  7 
sind  die  Kraniche  als  Erfinder  aller  Buchstaben  gedacht  (so  auch  Cru- 
sins  Ehein.  Mus.  XLIV  i.'s).  IX  59,  3  kann  turbata  brevi  crystallina 
»itro  bedeuten :  reines  Krystallgla^  mit  einem  unreinen  Flecken.  IX  86 
habe  ich  ohne  genügenden  Grund  uiigenonimen,  dass  der  Sohn  des  Silius, 
Severus,  Dichter  war  (XI  57  ist  an  einen  andern  Severus  gunchtot;  die 
Beziehung  noch  anderer  Seven  aul  Silius  Severus  ist  fraglich).  X  l,  3 
ist  mit  G.  wobl  so  zu  verstehn,  dass  der  Leser  sich  bei  einem  Seiten- 
leUasB  ein  Ende  vor  dem  wirklichen  Ende  des  Bvd»  sehnte  sdL 
X  16|  7  wird  eogit  sieh  anf  die  dnrch  das  Fftrben  eintretende  Yerdieh- 
tong  der  Wolle  beiiehn.  X  21, 1.  Der  hier  genannte  Modestns  bianoht 
nicht  mehr  am  Leben  gewesen  in  sein  (eben  so  wenig  wie  Palaemon  nnd 
Prohns  bei  Abfiusnng  der  Epigramme  II  86  n.  III  2),  kann  folglich  der 
bekannte  Grammatiker  Jnlins  Modestos  sein.  X  62,  8  ist  delicatee  viel- 
leicht Ton  bnbscben  bei  Tafel  anfirairtenden  Knaben  zu  verstehn,  obwohl 
die  Nicbterwfthnnng  Ton  Sehnltischen  noch  kein  hinreichender  Qroind  ist» 

1  ahmbniobt  Ar  AltHitaMwiwMdwa.  UUUX.  nd.  (tülL  IL)  lg 


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um  sie  nicht  vorauszusetzen  und  auch  hier  daran  zu  denken.  XI  4,  3 
kann  auro  nunc  primum  aeterno  (nach  G.'s  Verbindung)  auf  eine  neue 
Inschrift  Nervas  am  Capitolinischc  n  Japitertempel  bezogen  werdeu,  der 
Martial  ewige  Dauer  voraus >aL;t.  X!  8,  7  longe  in  der  Entfernung,  weil 
in  der  Nähe  der  Duft  des  iitleruers  zu  siark  war.  XI  ib,  4  ist  uemus 
Dianae  zu  verstehen,  wie  nemus  Florae  X  92,  als  ein  auf  dem  Gut  be- 
findMier  Hain. 

In  andern  Fällen  habe  ich  mich  von  der  Riohti^eit  der  ErUänuigen 
0.*B  nicht  Oberzeugen  kOnnen.  I  68«  7  kann  Naeria  non  nna  est  nieht 
heltten:  Kaevia  iet  nicht  allein  anf  der  Welt  Den  von  Q.  angenomme- 
nen Doppelsinn  kann  ich  I  96  eben  so  wenig  anerkennen,  wie  II  72. 
Daas  M.  einem  GoU  (Attfs)  n  86, 4  das  PrftdJkat  Incalentos  (der  treff- 
liche) gegeben  haben  sollte,  halte  ich  nicht  fttr  möglich.  VI  4,  4  wird 
tot  deos  bedeuten:  so  viel  Götterstatuen.  IX  96  fehlt  bei  G/s  ErUSning 
die  Pointe,  und  auch  die  Anrede  Stulte  passt  kaum  ftlr  einen  ungehor- 
saTTinn  Kranken.  X  70,  7  kann  ad  luciferam  Dianam  schwerlich  heissen: 
bei  Mondschein.  Bei  der  römischen  Tageseintbeilang  können  Erledi- 
gungen Ton  Geschäften  in  späten  Tagesstunden  nur  in  seltenen  Aus* 
rahmefällen  vorgekommen  sein,  und  IX  87  >^pricht  durchaus  nicht  da- 
gepf  ii.  Uchrigens  möchtf^  ich  jetzt  nach  luvenal  S.  14*2  ffnlsas  signare 
tabellas  In  tcmplis)  glauben,  dass  man  zum  Besiegeln  von  Urkunden  in 
oder  bei  den  Tempeln  zusammenkam,  in  denen  sie  deponirt  werden 
sollten.  Den  X  77  genannten  Carus  für  den  Delator  Mettius  Carus  zu 
halten,  finde  ich  bei  dem  Fehlen  einer  Andeutung  seine«?  Gewerbes  zu 
gewagt,  und  die  Erklärung  des  zweiten  Distichons  zu  künstlich.  XI  19 
verstehe  ich  uicltL,  wie  M.  die  Frau,  die  ein  koirektes  eheliches  Verhalt- 
Diäü  fordert,  eine  beredte  nennen  kann.  Es  ist  vielmehr  ciue,  die  sich 
auf  ihre  korrekte  Redeweise  etwas  zn  Gute  thut  (wie  die  von  lavenal  6, 
445 ff.  geschilderte),  und  H.  giebt  in  qmiseher  Weise  sn  verstehen,  wie 
wenig  Werth  er  anf  dergl.  für  die  Ehe  lege.  XII  78,  2  fehlt  bei  G«*8 
Erklftrung:  ehe  fch  (einen  Meineid)  schwöre,  will  ich  lieber  SatisfiMStioa 
geben,  die  Pointe;  ebenso  XII  92, 4,  wenn  si  fias  tn  leo  nicht  als  Hohn 
gefiust  wird.  Die  Anwendung  des  Namens  Prisens  finde  ich  in  einem 
dem  Terentins  Priseus  gewidmeten  Buch  um  so  weniger  anlhllend,  ila 
es  mehrere  iltere  Gedichte  enthält  nnd  die  uns  Torliegende  Anhebe 
vielleicht  erst  nach  Martials  Tode  veranstaltet  Ist  (vgl.  meine  Anm.  zur 
Dedikationsepistel).  Dass  ager  XIII  1%  2  die  Bewohner  des  Landgnta 
beseichnen  kann,  glaube  ich  nieht 

Anton  Zingerle.  1)  Beiträge  zur  Kritik  und  Erklärung  ver- 
schiedener Schriftsteller.  Kleine  philolog.  Abhaadliingeu ,  Heft  IV 
(1887)  S.  38 — 40.  2)  Anzeige  von  Gilberts  Martial  in  der  Ztschr.  f. 
Oesterreich.  Gymnas.  1887  8.  84  f. 

1)  Z.  sucht  bei  Martial  V  16,  5  falciferi  —  Tonantis  zu  recbt- 
lerUgen  durch  Infernos  Tonans  für  Dispater  Stat.  Theb.  XI  20d  aad 


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seeptriferi  Toiuatas  ftr  Jopiter  und  Jaoo  Seneea  Med.  69:  doeh  durfte 
beides  schwerlich  hinrdchen,  zumal  da  Martial  gesnchte  Anadrftcke 
Didit  lieht  YH  47, 6  sehlftgt  Z.  filr  Tristiüa  et  laerimis  vor:  Triatitia 
«animia. 

2)  Sp.  15,  8  will  Z.  (wie  EUis,  Nachtifge  zu  meiner  Ausgabe  II  548) 
lesen  Praemia  cnm  laadum  ferret,  adhuc  poterat  Ffir  diese  Lesnng  der 
ersten  Yershälfte  lässt  sich  CIL  XI Y  3940,  9  anführen:  tot  praemia  lau- 
dom.  TI  85, 8  liest  Z.  qoarta  wie  Orater  (and  ich)  vermathete. 

0.  Cr  US  ins.  1)  Ad  poetas  latinos  exegeüca  Rhein.  Mm.  XLTV 
188»  8.  455  -458.  2)  Ad  scripUures  latinos  exegetica.  Daa.  XLTII 
1892.  S.  71-78. 

1^  Der  von  Martial  citirte  Ovidvers  Ride  si  sapis,  o  puella,  ride 
ist  wol  wi'rrtlich  angeführt;  denn  es  gab  von  Ovid  bendecasyllabi  (Quiii- 
tilian.  Xll  10,  75).  Ii  bezieht  sich  auf  das  Portrait  des  Dichters  auf 
der  ersten  Seite  des  Buchs  (vgl.  XIV  186).  ii  41,  10  weist  Cr.  zu  dem 
Namen  des  Kahlkopfs  Spanius  auf  aiwiKmhfm  und  den  Titel  einer 
l^Tsantinischen  Satire  &a»6z  mit  dem  Portrait  diesaa  EaUkopft  hin; 
smn  Inhalt  des  Epigramms  auf  Terwandte  Fabeln,  die  Martial  vorge» 
sehwebt  haben  konnten.  Blartials  Polemik  gegen  epische  Dichter  (s.  B. 
IV  60)  vergleicht  Gr.  mit  der  (nur  entfernt  yerwandten)  des  CaUimachna 
und  Theoerit  (Gercke  Alezandrin.  Studien  Rh.  M.  XLIV  I28f.);  aoch  die 
interessanten  üebereinstammnngen  von  M.  II  77  mit  Philemo  97  p.  508  K. 
nnd  M.  I  86  mit  Amphis  Ampehirg;  4  p.  987,  8  (Crasins  Philol.  XLVI 
615)  beruhen  schwerlich  auf  Reminiszenz.  V  77  eiklftrt  Gr.,  da  in  den 
Psalmen  Oel  für  Schmeichelei  gesagt  wird,  olcam  ore  ferre  von  Schmeicheln, 
Oleom  auricula  ferro  Ton  dem,  qui  perattente  alterum  audiendo  germaaam 
se  praestat  assentatorem  <?).  IX  13,  7  u.  XIII  75  ist,  wie  Gr.  bemerkt, 
nicht  von  der  Erfindung  eines  Buchstabens  (Y,  V)  sondern  aller  (nach 
den  von  den  Kranichen  im  Fluge  beschriebenen  Linien)  die  Rede. 

2)  Zu  IX  1  K  12  bemerkt  Cr.  richtig,  dass  die  syllaba  contumax, 
welche  die  Aufnahme  des  Namens  Earinos  iu  den  Vers  unmöglich  macht, 
nicht  der  Hendeca'^yllabn'^  ist,  «ondcrn  die  erste  Sylbe  des  Namens  (s), 
welche  die  Griechen,  quibus  nihil  negatum,  verlängern  können.  Wenn 
er  aber  I  61,  1  für  syllabas  lesen  will  syllabos  (sillybos,  sittybos  —  das 
letztere  vermuthete  Buehrens  CatuU  II  60)  i.  e.  indices,  so  iiiüchLe  ich 
nicht  zugeben,  dass  indices  poni  pro  libris  nihil  habet  miri,  wenigstens 
nicht  bei  Martial,  fUr  den  der  Ausdruck  zu  gesucht  ist. 

Mit  Recht  weist  Gr.  sodann  die  Aendemng  von  Isidor  Htlberg 
(Wiener  Stadien  XII  1890,  158)  XIU  84,  2  (Nil  afind  bulbns  quam 
satorein  potest  flir  das  Aberlieferte  Nil  alind  balbis  qnam  satnr  esse 
potes)  zarOck,  mit  zahlreichen  Belegen  daflkr,  dass  man  im  griechischen 
und  römischen  AlterÜmm  allerdings  von  Zwiebela  satt  werden  konnte. 

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Martialii. 


Emil  Renn,  Einige  Bemerkungen  zur  Uebersetzung  von  Mar- 
tials  Boch  der  Schauspiele.    Commentationes  WOlfilinianae  (I89i) 

In  der  viel  bebaudelien  Stelle  Sp.  4,  3  (zu  den  von  mir  angefahrten 
Vorschlägen  kommen  noch  Traducta  est  caculis  Schenkl  DLZ  1887  No.  6 
feruHs  Zingorlp  Ztschr.  f.  österr.  G.  1887  S.  34)  will  R.  (mit  Guttmann) 
lesen  Traducta  est  oculis.  Unter  den  bisherigen  Vorschlagen  erscheint 
mir  als  der  annelimbarste  der  von  Fr.  Leo  und  Dau  (1.  1.  p.  14,  13>: 
Traducta  est:  Getnla  excepit  harena  nocentes.  Zu  Sp.  23,  3  meint  R., 
da»  iwei  junge  stiere  zu  tragen  filr  Garpophomi  nicht  munögtioh  ge- 
weaen  sei;  die  ErUtomig  ?oti  ElUs  in  den  Naohtrigen  ra  meiner  Ans- 
ga)ie  (D  642)  ist  ihm  offenbar  anbekannt  geblieben«  Seine  Uebersetning 
▼«n  Sp.  S9, 6  lancee  donaqoe  *  Speis*  nnd  GeBchenke*  ist  ▼erfeiilt;  lances 
doniqne  fbr  lancee  et  alia  dona  ist  ebensowenig  anstOesig  «ie  Mgimot 
xa2  ifuipdrige  o.  d^  (Bemhardy  9ynt  d.  gr.  Spr.  S.  48f.  Amn.  Va, 
Kühner  An^Ührl*  Gramm,  d.  gr.  Spr.  II  *  1089,  Schaefer  ad  Lamb.  Boa 
EUips.  Gr.  p.  27:  Yid.  Davis,  ad  Cic.  Tose.  disp.  IV  6  nbi  exemplis 
docet,  eandem  ellipsin  apnd  scriptores  Romanos  solennem  esie). 

John  £.  B.  Mayor,  Notes  on  Martial  Book  III.  Journal  of  phi- 
lology  XVI  1887  p.  229-243. 

Dafs  Mayers  Nachträge  zur  Erklärung  dieses  Buchs  so  reichlich 
ausgefallen  sind,  hat  znm  Theil  darin  spinea  Grund,  dass  seine  und  meine 
Ansichten  de  officio  inter{>retis  ^'anz  verschieden  sind:  ich  theüe  durchaus 
die  meines  Lehrers  Gotttried  Herraaun  (Upuscula  VII  p.  101),  dass  die 
Erkliiruog  so  weit  als  möglich  alles  zum  vollen  Yerstandniss  des  Xext^ 
Erforderliche  enthalten  muss,  aber  nichts  mehr. 

in  19,  1  kann  nicht  von  einer  durch  Beschneiden  aus  Laub  her- 
gestellten Thierfigur  verstanden  werden,  sondern  mir  von  einer  Bronze- 
ßgur  (vipera  —  latebat  m  aere).  III  üi,  4.  Allerdings  werden,  wie  M. 
nachweist,  goldne  oder  vergoldete  Tische  von  Musonius  erwähnt  (aber 
nicht  yon  Martial  IX  28,  6  XIV  69),  doch  verdient  massa  (T  Q)  den  Vor^ 
ang  vor  mensa  {w)  wegen  der  bessern  Ueberlieferung  und  als  das  sehwie» 
ilgere  Wort  Dagegen  III  48, 4  verdient  allerdings  woU  nu^os  (PQEFo») 
den  Vomg  vor  magnnm  (T).  Unbedingt  gebe  ich  an,  dass  IL  daa  ▼am 
mir  auf  Grand  der  nicht  richtig  ge&ssten  Stelle,  Seneca  Ben.  in  16, 8, 
ndssYerstandene  Epigramm  richtig  erUirt  hat:  *  Meine  Fraa  Terlaagt« 
dass  ich  mir  einen  liebhaber  gebUen  lasse,  aber  bloss  einem  Soll 
ich  diesem  nicht  bloss  seine  swei  Augen  anskratien?  (falls  sich  hnlo 
nicht  aaf  oior  besieht).  Vgl  aach  die  Erfclirang  m  VI  90. 


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MartUlis. 


181 


Etaielne  Stellen. 

n  14, 12.  Havet  Rev.  de  philol.  XIV  1890  p.  70f. 

versteht  dnn  Nampn  de?  Bades  des  Lupus  Aeolia  als  einen  Rcberzhaften» 
von  dem  darin  berrschendeu  Zuge;  ebenso  Daff  mit  Verweisung  auf 
Anthol.  Gr.  IX  617. 

Y  17,  4.  0.  Hirsehfeld,  Zu  röniselieii  SohriftateUem.  HemiM 
XIY  1889  8.  loef. 

In  der  in  den  Ausgaben  lautenden  Stelle  nupsisti  Gellia  cistifero 
beruht  das  letzte  Wort  auf  der  Lesart  von  TP.  A'ABG  haben  cistibero. 
Dies  ist  uuzwejtelliaft  richtig.  Die  quinque  viri  eis  Tiberim  (bei  Pompon. 
Digg.  I  2,  2,  33  cistiberes;  Kaibel  Epigr.  589  fatutväe  8f  Kitntßtp  ^v) 
Belimeii  den  niedrigsten  Platz  in  der  magistratlsdieB  Bettie  ein  (Mommien 
8t&  n  *  612  n.  Xin).  Ihr  Fortbestehen  noch  ftr  die  Zeit  des  Com* 
nodm  beieogt  die  Inschrilt  CIL  VI  420.  Dasselbe  hat  anch  Mordtipaan 
Athen.  Mittb.  XYI  1891  8.  869  bemerkt  (wo  die  Bedaction  nf  Hiracb- 
idd  und  Kaibel  verweist). 

V  78,  31  und  32.  T.  B.  Greenougli  Harward  studies  I  1890 
p.  191    sciüfigt  vor  zu  lesen: 

Haee  est  oevula.  dandiam  sequeris. 

Quam  nobis  cupis  esse  tu  priorem? 
d.  fa.  du  wirst  neben  Claudia  (Petron.  181  secundum  invitantem  consedi) 
liegen.    Welches  Mädchen  soll  nach  deinem  Wunsch  über  mir  liegen 
(als  viertes  Mitglied  der  'partie  carr6e*)?  Pie  erste  £rldArung  dieser 
Stelle,  die  wenigstens  nicht  unmöglich  ist. 

YI  66,  4.  J.  P.  Postgate,  Jonrn.  of  philol  XI  1890  p.  882—886. 

Von  den  beiden  von  mir  znr  Wahl  gestellten  Erklärungen  des 
Verses  Parvo  cum  pretio  diu  liceret  ist  nur  die  erste  *al8  die  Sklavin 
lange  flir  einen  niedrigen  Preis  feil  stand'  möglich.  Eine  transitive  Be- 
deutung von  licere  läSbL  sich  nichL  naclnveisen  (bei  Plinius  N.  h.  XXXV 
88  liest  P.  wie  Sillig:  quanti  ücerent  opcra  e^fecta  sl.  liceret).  Liceri 
bfiisst  bieten.  VgL  Postgate  Etymolog-  studies  II  Liceo,  liceor.  Ameriean 
Jonnml  of  philol.  lY  Nr.  18. 

YIl  47,  6.  Boot  Analecta.  Mnemosjne  XVUI  1890  p.  864f. 

(dem  meine  Aosgabe  noch  ideht  bekannt  an  sein  aeheint)  scUigt  for: 
PhkUdennt  iam  Tota  metnm,  seeomqne  tnhebant 
TriBtia  eom  kuaimis,  jamqne  peraetns  «raa 

mehft  gMeUiefa.  Ygl.  oben  den  Yorsebhig  von  ZIngerle  IZ 108«  8. 

1)  Mir  nur  durch  eine  Mittheiiuog  von  Herrn  Dnff  bekannt. 


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182 


Martialis. 


Ghr.HneUen,  ZaMartiaL  BerL  iMol.  Woebensdir.IZ  1889  8. 68811 
Die  beiden  Uer  genannten  Sklaven  Hierns  und  Asylns  sind  die  Dedikaa- 
ten  der  Inschrift  CIL  TI  SSO  »  FahrM  Inscr.  ant  76,  76  HIEHYS 
ET  I  ASILYS  I  TL  d.  UTIANI  |  SEB.  HEBGVLI  |  D.D.  Ihr  Herr, 
TL  Clandina  Livianus,  praet  praetor,  sosammen  mit  licinias  Sur»  lOl 
—102,  unterhandelte  mit  DecebaloB  (Dio  LSYIIIf  CILYI  1604  Birseh- 
fiBld  TO.  S24).  Auch  er  gehörte  also  zu  den  vornehmen  Gönnern  Mar* 
Hals,  dessen  Epigramm  94  ver&sst  Ist;  die  beiden  Inschriften  CIL  VI 
280  und  718  (Alcimus  Ti.  Gl.  Uiiani  vilicas)  gehören  der  Wende  des 
Jahrhunderts  an.  (Die  Zusammenstellung  der  beiden  Namen  ist  natnr- 
lich  durch  die  häufige  Terbindang  Ispös  xal  äauXas  [Stepbanos  8.  cbvioc] 
Teranlasst). 

X  36,  6.  Boot  a.  a.  0  will  in  dem  unzweifelhaft  richtig  flbcrlieferten 
Verse  Testa  sit  aat  cellis  Setia  cara  suis  statt  Setia  lesen  seria. 

XI  8, 5.  Korseh,  Metrisehes  an  Hartial.  Bhein.  Mos.  XU  1886 
8.  166—167 

bemerkt,  dass  für  die  Lesung  jo  Satumalia  auch  der  vorhergehende  Vokal 
spricht,  mit  don  der  Anlaut  der  Inteijection  zu  einer  Art  Diphthong  zu- 
sammenschmilzt, dass  aber  in  den  von  Hnnro  angeführten  Stellen  (Plant 
Pseud.  706  Gas.  lY  6, 6  nnd  Aprissins  Bibbeck  Ck>m.  p.  878)  io  pyrrhi< 
ebiach  8<Hn  kann« 

Ferner  bemerkt  E.,  dass  Verlingerong  von  Kttraen  dorch  Arsb 
in  Pentameter,  namentlich  in  der  Penthemimeres  bei  Martlal  ebenso 
wenig  vorkommt,  nie  der  (von  Griechen  wie  Bömem  an  dieser  Steile  ver- 
miedene) Hiatus.  VI  61, 8  Meqne  Sinns  omnis,  ne  manne  omnis  habet 
Ist  Sinns  omnis  Plural  (wie  schon  Lachmann  bemerkt  hat).  IX  101,4 
Disce :  Libyn  domuit,  aurea  poma  tulit  ist  domuit  dadurch  gerechtfertigt, 
dass  die  Endung  it  nach  zwei  Kürzen  überhaupt  lang  ist  (Corssen  Ausspr. 
II  493  f  ).  XIV  77,  2  Lesbia  plorabat,  hic  habitare  polest,  wo  K.  zwei- 
felt, ob  ein  prosodischer  Archaismus  anzunehmen  oder  sie  zu  lesen  sei, 
hätte  ich  nach  VQF  plorabas  in  den  Text  setsen  sollen  (Tgl.  meine  Anm. 
und  die  I^achträge  II  S.  641  und  545). 

XII  8, 4.  Honsman,  Claas.  Bev.  III  1889  p.  900 

macht  mr  Hmtellung  des  Verses  Dat  patrios  manes  quac  (PQ  quod 
EXABCF)  mihi  terra  potens  den  sehr  annehmbaren  Vorschlag  zu  lesen : 
Aoriferi  de  geute  Tag!  tetrieiqne  Salonis, 
Dat  patrios  amnes  qnoe  mihi  terra  potens. 
F8r  die  Bichtigkeit  des  viel  emendierten  terra  potens  spricht  dta 
Vorkommen  desselben  Ausdrucks  Lucan.  X  684  und  Tergll  A  I  681 
Terra  antiqna  potens  armls  atqne  ubere  glebae.  Die  Yerwecbalnng  von 
anmes  und  manes  ist  häufig.    Dat  ähnlich  bei  Ovid.  Pont  IV  16^  48 
(Cotta)  Matemos  Cottas  coi  Hessallasque  patemos  Haxima  nobflitaa 
iageminata  dedit 


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183 


Xn59,9.  Renn,  DefiocohiSf  Arehiv  f.  1.  Lexicogr.  V  1S88  6.  808. 

Aus  dem  überlieferten  desioculns  oder  dexioculus  ist  schon  in  der  römi- 
schen Ausgabe  von  1473  defioculus  gemacht  und  Scriver  bat  es  beibe- 
halten. Aber  wenn  es  ein  solches  Wort  gab,  würde  M.  es  schwerlich 
gebraucht  haben.  R.  sagt:  'Die  Neubildung  dehuculus  (=  spätlat,  mono- 
culas)  darf  am  wenigsten  in  einem  so  vulgären  (?)  Gedicht  und  im  12.  Buch 
nach  längerer  Schaffeuspausc  (in  der  also  M.  wohl  sein  Latein  etwas  ver- 
lernt hatte?)  Anstoss  erregen'.  Aber  das  Wort  ist  schon  deshalb  hier 
nnmöglich,  weil  alle  anfgefthrten  Personen  solche  sind,  deren  Kttsse 
dnieh  ihre  sonstigen  Eigenschaften  besonders  nnangenehm  werden,  nnd 
tu  diesen  gehört  Einäugigkeit  nicht 

Zill  28,  1.  Boot  a.  a.  0  will  auch  hier  seria  fllr  Setia  lesen. 

Xni  84.  Isidor  Hilherg,  Wiener  Studien  XII 1890,  168. 
oben  nnter  Cmslns* 

Xnr  1, 7.  0.  Bibbeck,  Apinaa  tricaeqae.  Leipzig«  Stadien  IX 
887. 

Die  Heimath  des  den  Alten  unerklärlichen  Ausdrucks  apinae  tri- 
caeqae ist,  wie  R.  überzeugend  nachweist,  das  griechische  SQditalien  nnd 
SidUen,  wo  tk  'Afdvag  (d.  h.  nach  Utopien,  A^imt  wohl  =  rdsuc 
difavr^i)  verwiesen  wurde,  wer  etwas  sndite,  was  -nirgend  sn  finden  war. 
Sehr  nahe  liegt  die  Metonymie  bei  Apnlejns  a&nnae:  4eere  Anaflttchte*. 
Apina  bat  mit  *Aifpdya  bereits  Lobeck  Pafihol.  proL  244  not  ansanunen- 
giesteUt  Bei  Martial  bedentet  apinae  soviel  als  nngae  sowohl  I  118 
Qnaeomqne  Insi  tuTenls  et  pner  qnondam  Apinasqne  nostras  all  XIY 
1, 7  Snnt  apinae  tricaeqne  et  siqnid  vilins  istis  (nicht  die  wohlfeilen  Ge- 
schenke sind  hier  gemeint,  wie  B.  glanbt,  sondern  Martials  auf  sie  ge* 
dichtete  Distichen).  Heber  affannare  vgl.  Gröber  in  meiner  Ausgabe  der 
cena  Trimalchionis  p.  222-  Die  Eriüfimng  Yon  tricae  giebt  eine  Glosse 
in  den  Excerpta  des  Labbaeos:  tricae  TpixtufJ^ara.  *Kein  Zweifel,  dass 
trica  nichts  andres  ist  als  das  griechische  »V''^^  "^ie  so  oft  der  Accusa- 
tivfonn  entlehnt.  Also  stammt  auch  dieser  Ausdruck  ans  Unteritalien'. 
Die  Bedontuncren  ' Verwickhincron '  iiiul  '1  lausen'  erklären  sich  daraus 
befriedigend,  ebenso  die  Verba  intricare,  extricrtn  und  die  nomina 
trico,  tricosu?.  Die  sprichwörtliche  Zusammenstellung  apinae  tricaeque 
bat  Idartial  offenbar  der  Volkssprache  entnommen. 

XIV  77,  2.  8.  sa  XI  2,  6. 

XIV  221,  1.  Adolf  Mtiller,  Curvnsuncus  und  Composita.  Archiv 
111  1086  S.  122. 

Kara  tibi  curva  craticula  sudet  ofella. 
Spumeus  in  longa  cuspide  fumet  aper. 
MtÜier  mit  Heinsius  in  Ovid  F.  Ii  ü4ö  ^curto-testu)  curta,  woi  richtig. 


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184 


leh  bemitie  die  Gelegenheit,  um  einigei  üngedntckte  sn  TerOffsnU 

Hohen. 

Herr  Dr.  Mordtmann,  deutscher  Geoeralkonsiü  inSalonichi,  hat 
die  GOte  gehabt,  mir  Bemerkangcn  über  Martial  mitzatheilen,  weldie 
nach  einer  längeren  Pause  1879  in  Constantinopel  abgeschlossen  sind. 
Ausser  zablreichen  Nachträgen  zu  Martials  Selbstwiederholnngen  ent- 
halten sie  eine  "Rpiho  interessanter  Vnrsehl^ijre  zu  TextSnderungen 

8p.  7,2  (Proraethpu«^)  Adsiduam  iiirriKj  {)oct.are  pavit  avem,  M: 
nigro  risccre  (vgl.  die  von  mir  angeführten  Stellen  aus  Tibull  und  Ovid; 
älmlicb  schon  Eooy  Spicil.  p.  131,  von  Scbneidewin  nicht  angefOhrtV 
Dncb  der  Ausdruck  ist  nicht  nur  nicht  anstössig,  sondern  auch  ga&s  in 
Martials  Art. 

Ih.  5  M.  für  membris  stillantibus:  fibris  st.  unnöthig. 

I  41,  6  vendit  qui  madidura  cicer  coronae.  Heinsius  calidnm  M. 
tepidum.  In  der  That  scheint  sich  madidum  cicer  sonst  üiclit  zu  linden: 
cicer  tepidum  I  103,  10  fervens  cicer  V  78,  21  frictura  cicer  Plaut.  Baccb. 
767  ftricti  ciceris  Horat  A  p.  239  (cicio  &itto,  chlcbe-pois)  Aristoph.  Pae. 
1180  ff.  MpuxiOm  ToupeßtvBot».  GerOstete  Erbsen  (leblebidji)  sind  in 
CoBslinlinopel  ein  Volk^serieht:  *GOtldie  vldere  est  homines  otiosos 
qnl  totnm  diem  in  edendo  dcere  eonsnmnnt,  in  pUteis  eonslsteie,  tan 
gratnm  est  hie  eibns  ilUs:  Armemos  Graecolos  Toreas  LeYantinos  im- 
nani  dentinm  strepitn  eomedenles  andire  est*.  Doeh  bei  der  Einstimmig 
keit  der  Ueberliefemng  erscheint  die  Aenderong  Yon  madidnm  (Erbsen* 
brei)  sn  gewagt 

I  76,  11  Quid  tiU  enm  Girrha?  quid  cum  Pennesside  nnda?  M. 
lympha.  Doch  Pennesside  allein  anch  VIII  70t  ^»  >^wia  bedevteti  wie 
Postgate  bemerkt,  so  viel  als  ifnXi^/. 

l  108i  6  Sordidior  multo  post  hoc  toga,  paenola  pejor, 
Galceus  est  sarta  terque  quaterqae  toga* 
IL  mit  Heinsius  et,  vielleicht  richtig;  dagegen 

7  Deque  decem  phires  spinpur  servantur  olivae» 
Explicat  et  cenas  unica  mensa  duas 
ist  die  Ucbcrlieferung  nicht  anstössig,  wenn  auch  das  von  M.  vorge- 
schlagene tuas  einen  guten  Sinn  giebt  (X  48,  13  una  ponetur  cenula  measaj. 
Iii  44  Ad  ceoam  propero:  tenes  euntem. 

15  Ad  cenam  venio:  fugas  sedentem. 
Auch  hier  ist  die  Ueberliefemng  tadellos,  der  Vorschlag  M.s  ad 
scaenam  (d.  h.  in  Ihealrum)  also  nicht  zulässig. 

III  68,  22  Cingont  serenum  lactei  focum  vemae. 
M.  hllt  das  in  der  That  sehr  aoibUende  serenum  ftr  onmöglich 
nnd  scfal&gt  perennem  vor,  mit  Verweisung  anf  X  47,  4  (non  ingratns 
ager,  focns  perennis)  vnd  Stat  8  IV  6,  18  (pervigil-focus),  Tielleidil 
ilehtlg; 


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Martiaiit. 


185 


iV  25  Aeniula  Bajanis  Altini  littora  villis 
Et  Phaethontei  conscia  silva  rogi, 
Qnaeque  Antenoreo  Dryadnm  pulcheriima  i^auuo 
Nupsit  ad  Eoganeos  Sola  paella  laens. 
H.:  Quaque  tmd  sola,  mit  Yerweisang  auf  ähnliche  AokDflpfan- 
gen  mit  qoaqne  und  m  qua  Ovid  A.  a.  I  71—74  (Nec  tibi  vitetur  — 
portietis  ~  livia) 

Qnaqne  parare  neeem  nlseris  patnielibiu  ansäe 
Belides  et  stricto  stat  feras  ense  pater. 
Cotez  18»  16  (alTe  edncat  illnm  Arna  — ) 
Sea  decns  Asteriae  sen  qua  Paniasia  rnpes 

Hinc  atqne  hinc  patnla  praepandit  cornoa  fronte  eto. 
Martial  kanu  also  quaque  geschrieben  haben,  überliefert  ist  es 
nicht.  Noeh  weniger  können  wir  nnterscheiden,  ob  sola  oder  Sola  rich- 
tig ist. 

Y  49.  11  Geryonem.  M.  Geryonen,  da  der  Accusativ  von  Wörtern 
auf  es  sonst  immer  auf  r^n  endige,  nur  V  65,  1*2  Geryonem. 

YI  4,  4  Tot  "^pectacula,  tot  deos,  tot  urbos.  M.  arcus,  weniger 
gnt  als  die  UeberiieieraTig. 

Ylf  69,  2  Cujus  Cecropia  pectora  voce  madent.  M.  dote  (PQ, 
auch  vun  mir  als  vielleicht  richtig  bezeichnet)  mit  Verweisung  auf  Carm. 
in  Pison  147  felix  dies  —  quae  tibi  —  Gontulit  iunumeras  intra  toa 
pectora  dotes;  also  sehr  wahrscheinlich. 

IX  34,  2  Dum  videt  Augusti  Flavia  templa  poli.  M.:  mallem 
Aosonii;  Augostus  polus  vel  Augusti  polus  nihil!  est  (?). 

X  87, 16  Mirator  veterom  senez  avornm.  H.  laboram,  annöthig. 
XII  48,  8  ionctaqne  testa  viae.   M.  iactaque  testa  (eine  testa 

Tioaria)  iria*  Ygl.  aber  »eine  Anm. 

XIV  18, 1  Alea  parva  nnces  et  non  damnoaa  videtur.  M.  (mit 
Booy  Spieil.  118)  parca,  mit  Verweisung  auf  IV  66,  16  Alea  sed  paroae 
sola  Aiere  nnces;  lielldcht  riehtig. 

Ferner  kann  ich  folgende  Bemerkungen  von  üerrn  J.  D.  Daff  in 
Cambridge  mittheilen. 

1  III  41  Inserta  phialae  Mentoris  mann  ducta 

Lacerta  vivit  et  timetur  argentnm. 
D»  docta,  doch  genügen  wohl  Kommas  nach  phialae  und  dncta. 
.  III  67,  8  At  vos  tam  placidas  vagi  per  nndas 
Tuta  luditis  otium  carina. 
Non  nautas  puto  vos,  sed  Argonautas. 
D.  setzt  üommas  nach  vos  und  carina.  gewiss  richtig. 
VI  70,  7  At  nostri  bene  coniputentur  anni 
Et  quantum  tetricae  tulere  febres 
Aut  languor  gravis  aut  raali  dolores, 
10  A  vita  meiiore  ät^pareiitur: 


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166 


Martialis. 


D.  setst  du  Komina  naeb  aoni  und  liest  separetnr,  allerdings 
besser  als  der  Oberlielerte  Text,  in  weleben  aber  die  NaeUftssif^it  des 
Aasdracks  Ar  Martial  kaum  zu  gross  sein  durfte. 

VU  24, 8  Te  fingente  neias  Pybiden  odiaset  Orestes 

D.:  Te  fingente  (nefasi)  Pyladen  etc. 

sonst  sebr  gnt,  nur  ist  ein  Objelct  m  fingente  docb  wol  Icanm  m  ent- 
beliren. 

VD  32,  4  Ultoris  prima  Marfcis  in  aede  sedet: 

Jnre  madens  Tarioque  togae  limatus  in  nsn, 
Neu  lector  mens  bic,  Urbice,  sed  liber  est. 
D.  setzt  ein  Komma  naob  sedet,  einen  Punkt  nach  nsn,  jedenfaUis 
besser  als  meine  Interpunktion. 

VII  81,  1  'Triginta  toto  mala  sunt  cpigrammata  libro'. 

D.  versteht  quit*^  tbirty  (volle  dreissig),  was  der  Sinn  fordert:  von 
den  Stellen  aber,  die  er  lUr  den  adverbialen  Gebrauch  von  totus  antührt 
(IV  22,  4  VII  31,  12  und  53,9  VIII  30,  6  IX  32,  3  XIV  190,  2)  sind  die 
meisten  nicht  beweist  ml:  vgl.  meine  Anm.  zu  VIII  30,  6. 

VIII  15,  1  Durn  nova  Pannonici  uumeratur  gloria  belli.  D. 
raemoratur  wie  VIII  50,  l  Quanta  Gigantei  memoratur  mensa  triumpbi. 
Ich  halte  numeratur  für  richtig:  Der  siegreiche  Krieg  wird  \ue  ein 
Triumph  gezählt;  etwas  anders  Sp.  27,  Ii  Uerculeae  laudis  oumeretur 
gloria. 

Vm  20, 1  Com  ikcias  Tmos  nalla  non  Inoe  dncenos, 

Vare,  nihil  redtas.  Kon  sapis  atqne  sapis. 

D.  will  lesen  Yare,  nihil  recites,  non  aapis  aftque  sapis.  Ich  sdie 
keinen  Grand  20  ändern. 

YIII 66,  4  Nec  qnenqnam  tanta  beUa  sonare  tnba  D.  tonare  w^n 
TD  28,  enm  bella  tonanti  Ipse  dares  Latiae  plectra  second*  lyrae  and 

VIII  8, 14  Aspera  vel  paribus  bella  tonare  modts;  vielleicht  richtig,  doch 
vgl.  StaL  S.  IT  2, 66  Garn  modo  Oennanas  ades,  modo  Daca  sonantem 
Proelia  u.  a. 

VIII  61,  3  Non  iam  quod  orbe  cantor  et  legor  toto  D.  tarn.  Ich 
verstehe  iam  wie  ut  ante  (v.  1). 

VIII  75  nimmt  D.  nach  v.  12  den  Ausfall  eines  Distichons  an. 
Allerdings  hat  Martial  sich  hier  allzukurz  gefasst,  aber  doch  nicht  geirrt, 
wenn  er  annahm,  dass  die  Leser  das  Fehlende  ergänzen  würden  ;  denn 
meines  Wissens  hat  bisher  hier  Niemand  eine  Lücke  angenommen. 

IX  3.  14  Nam  tibi  quod  solvat,  non  habet  arca  Jovis.  Duff  quo 
gut,  aber  nicht  nöthig. 

IX  18  D.  bemerkt  richtig,  dass,  Martial  die  Versorgung  mit  Wasser 
nur  für  sein  Haus  in  der  Stadt,  nicht  auch  für  sein  Laiidu'ut  erbittet: 
nur  auf  jenes  beziehen  sich  v.  3  u.  4,  auf  dieses  5  uaü  0.  Die  in  der 
Nahe  des  liause»  in  der  Stadt  betindlichc  aqua  Marcia  erwähnt  M.  auch 

IX  96  (dadurch  erledigt  sich  der  Einwand  des  Gr.  Olsu^ew  gegen  die 


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Martialia. 


187 


Identifikation  des  rm  minimuin  IX  18.  2  mit  dem  Nomentanum,  an 
welchem  iet/:tei  n  die  aqua  Marcia  unmöglich  vorübergebn  konnte:  Sonny 
DLZ  l&'rz  No.  16  S.  440). 

IX  43,  5  Non  eBt  fama  recens  nec  nostri  gluria  caeii ; 
Nobile  Lysippi  manus  opusque  vide. 
In  enten  Vene  (einer  fast  wOrdidieii  Wiederholung  von  XIV  93)  iet 
oteh  B*  caelnm  eher  *Heis8er  als  Hinimebtrieh;  im  zweiten  oninns 
Leifttnng,  nicht  Gabe  (maniis  opnsqne  taum  est  Ovid  M.  VII  4S6). 

JX  92,  1  Qoae  mala  sunt  doniini,  qnae  servi  commoda,  nescis 
D.  sint  mit  P,  mit  Recht 

IX  101, 1  Appia,  quam  simili  venerandus  in  Hercole  Caesar 

Consecrat,  Äusoniae  maxiroa  fama  viae. 
D.  versteht  die  letzten  4  Worte  als  Apposition  zti  Appia  (most  famons 
of  Italian  ways),  and  in  der  That  ist  es  zweifelhaft  ob,  wie  ich  ange- 
nommen habe,  Äiisonia  via  für  Appia  via  gesagt  werden  konnte. 

X  7,  8  ist  mit  D.  7n  interpungiren 

Trajaüum  iiopulis  suis  et  urbi 
(Tbybris  te  dominus  rogat)  remitta«?. 
Wegen  der  vorausgehenden  Sätze  sic-feraris,  »ic-cas  kann  remittas  nicht 
von  rof?at  abhängen. 

X  24.  11  Post  Ii  Line  Nestora  nec  diem  rogabo. 
D  licilt  Post  hoc  (wie  auch  ich  irülier)  für  erforderlich,  nicht  bloss 
weil  ein  zweiter  Accusativ  bei  rogabo  erwünscht  sei,  sondern  auch  weil 
da  mtesig  langes  Leben  nicht  mit  hic  Nestor  bezeichnet  werden  könne» 
worin  er  wo!  Recht  hat 

X  65,  11  Nobis  filia  fortius  loqnetur. 

D.  Nobis  ilia  fortins  loquentar  (vgl.  meine  Anmerkung).  FOr  den 
Aasdmck  vergleicht  er  Seneca  Apocol.  4  illa  parte  qua  fiicilius  loqne- 
batar. 

XI  le,  7  Uda  pnella  legas. 

D.  k>?^^  wegen  der  Futnra  5  und  10,  wol  richtig. 

XII  43,  7  Praestent  et  taceant  quid  exoleti* 
D.  faciant,  mindestens  nnnötbig. 

XII  45,  1  Haec  quae  difficili  turget  paganica  pluma- 
D.  mnifiplici  schwerlich  richtig,  wenn  auch  difficili  nicht  befriedigend 
erkl&ri  ist. 

Ich  füge  noch  zwei  Bemerkungen  von  Herrn  X  C.  Postgate  hinza. 
Zu  V  S8, 8  Qoadringenta  seca,  qui  dicit,  mxa  jieptVa  bemeitt  er  rich- 
tig, dass  Hartial  auch  gesehrieben  haben  kann:  Quadringenta  seca,  qoi 
dids,  tfSxa  fUptCe* 

Zu  XI  7, 18  quotiens  placet  ire  fatntum:  *Das  einzige  Bdspiel 
eines  supinum  auf  nm  in  passivischer  Bedeutung.  Die  Fälle  bei  Ktthner 
L  Gr.  n  084  Aam.  %  sind  vorscbieden,  auch  pastum,  lavatom  ire,  da 


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188 


MartiftUt. 


die  Yerba  media  sind,  flehrieb  Maitiil  UntomVc  Ich  mMte  veiv 
stelm:  eo  Ire  nbi  fatauit 


Ferdinando  Gabotto  Appnnti  <;ul1a  fortaua  di  alcuni  autori 
Romani  nel  medio  evo.  Estratto  dalla  Biblioteca  delle  Scnole  Italiane 
(No.  13  e  segg.  Vol.  III).    Verona  1891.    8.    Marziale  p.  36-40. 

Der  Verf.,  düin  die  Arbeit  von  Manitins  fiind  auch  meine  Ausgabe 
des  Martial)  unbekaunt  geblieben  ist,  meint,  dass  das  Andenken  von 
Martial  hauptsächlich  in  Spanien  sich  erhielt,  die  Erweiterung  seiner  Be- 
rühmtheit im  Mittelalter  aber  der  Verwechslung  mit  dem  heiligen  Mar- 
tial, Bischof  von  Limoges  zuzusclireiben  sei.  Gereimte  Gedichte,  die 
dort  im  U.  Jahrhuudert  verfasst  sind,  lassen  eine  «m«  })r  fleissige  als  er- 
bauende! Leetüre  des  römischen  Epigramroatisten  annehmen.  Im  10.  Jahr- 
huudert zeigt  sich  Bekauntschaft  mit  Martial  ausser  bei  dem  schon  vuu 
Manitius  angeführten  Liutprand  von  Cremona  auch  bei  andern  itaUeni* 
eclien  Aotoren  (p.  39).  Den  Namen  Coqnm  leitet  G.  (wenig  wa]ineii^n> 
iidi)  von  dem  ganz  auf  die  KOcbe  bezüglichen  fnbalt  des  18.  Buefas  nb. 

Unbekannt  ist  mir  geblieben: 

Martini,  Seleetions  by  J.  K.  Morgan.  London  I8S9.  16.  182  pp. 


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Jahresbericht  über  die  Litteratur  des  lavenal 
in  der  Zeit  von  1886—1891. 

Von 

Dr.  LidwU  Friedl&nder 

Profanor  in  Kdnif  sbtrg. 
h  Leben 

Prof.  Dr.  Julius  Dttrr,  Das  Leben  luvenals.  Wissenschaftliche 
Beilage  zum  Programm  des  kgl.  Gymnasiums  in  Ulm.  1888.  4.  30  S. 

Anzeigen  von  Weidner,  Wochenschr.  f.  kl.  Philol.  VI  1889 
No.  32/33  8.  887—889.  Hubuer  das.  No.  49  S.  1340  -45.  Naguiewski, 
N.  philol.  Rundschau  1889  No.  21  S-  32.    Rothstein  DLZ  1889 
S.  1679—1681.  E.  0.  Hardy,  Ghus.  Re?.  IV  1890  p.  216. 
Der  Inhalt  ist  I.  Uebersicht  der  Quellen  und  Kritik  der  vitae 
S.  2 — 9.  II.  Das  Leben  luvenals  S.  9-21.  III.  Beilagen.    A.  Zusammcn- 
steUoBg  der  alten  vitae  S.  21—26.  B.  Versuch  einer  Rekonstruction 
der  allen  Biographie  S.  26.  G.  Proben  ans  dem  Gomntaa^Gommentar 
&  vrt  B.  Unedirte  Tita  des  codex  Barberinns  Till  18  S.  28—80. 

Diese  letztere  (in  einer  Invenalhandschrift  des  15  saee.  am  SeUoss 
von  anderer  Hand  naehgetragen)  cbarakterisirt  D.  selbst  als  eine  *mit 
tiel  Pbaatasie  nnd  WiUlcttr*  nach  Stellen  Invenale  nnd  einigen  leicht  zn- 
gingüdien  Qnellen  lareebt  gemachte  Dantellang  eines  Hnmanislen.  Als 
Probe  stehe  hier,  was  der  Autor  Ober  Invenals  angebliche  Lehrer  sagt 
Die  anf  diese  betOgliehen  Angaben  hat  er  sämmtlich,  meist  wörtlich,  aas 
Hieronymus  entnommen,  luvenals  angebliche  Beziehungen  zu  ihnen  Arei 
erfanden:  Sub  Berutio  Probo  grammatico  celeberrimo  profecit.  Ex  rheto- 
ribuB  maxime  frequentavit  M.  Antonium  Liberalem.  Distulit  Palaemonem 
«juia  cum  Antonio  maximas  exercuit  inimicitias.  Sub  Frontone  declamasse 
traditur,  quem  coluisset  unice,  si  intra  epycoreum  dogma  non  constiti'^setf!). 
De  Qüintiliaiio  nihil  consentio.  Nam  in  urbe  septimo  Domitiani  im- 
perii  anno  profiteh  coepit,  licet  longe  antea  a  Galba  fuisset  in  arbem 
addactos. 

1)  leb  bemerke*  dam  ieh  die  in  der  Abhaodloag  tChronologie  des  Le* 
bens  und  der  Satiren  Invenalac  (Darst  a.  d.  Sitteogescb.  Roms  Ill<  486—495) 
gegebenen  Datirungen,  nach  wie  vor  für  gesichert  beiw.  wahrscheinlich  halte. 

Bei  der  Besprechung  der  folgendeo  Arbeiteo  habe  ich  in  der  Regel  nicht  an- 
gegeben«  io  wieXern  ich  von  den  darin  gelUisserten  Antiehten  abweiche. 


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190 


Wenn  nun  in  einem  solchen  Machwerk  sich  einige  Angaben  ünden, 
von  denen  es  aiclit  ganz  ebenso  offenbar  ist,  dass  sie  erfunden  sind,  so  Ge- 
hört doch  zu  der  Annahme,  sie  seien  aas  gater  alter  Ueberlieferung  ge- 
schöpft, ein  starker  Olanbe.  Es  sind  folgende: 

Imiins  Invenalis  Aquinaa  Innio  luveiude  patre,  matre  Ten  Septa* 
maleja  ex  Aqninati  ramiidpio  Claudio  Kerone  et  L.  Antistio  coosulibiu 
(55  p.  G.)  natos  est  Sororem  haboit  Septnmalejam,  qvae  Fnaciiio  (lav. 
14, 1)  nuptüL  Wie  der  Aator  zu  der  Wahl  des  Gebarmahree  und  dem 
Kamen  Septumulcja  gekommen  ist,  wird  sich  vieUeidtt  nie  ermitteln 
lassen,  ist  aber  auch  fOHtg  gleichgOlUg.  Wäre  übrigens  lavenal  56  ge- 
boren genesen,  so  wäre  seine  media  aetas,  also  ancb  die  ersten  Satiren, 
in  die  Zeit  von  95  bis  106  zn  setxen;  nnd  man  mflsste  «wischen  dem 
1.  und  8.  Buch  eine  Pause  von  mindestens  10  Jahren  annehmen,  die  am 
80  unwahrscheinlicher  ist,  als  Ewischen  dem  2*  nnd  3.  höchstens  zwei, 
zwischen  dem  3.  und  4.  höchstens  drei  Jahre  liegen.  D.  setzt  S.  18  die 
Abfassung  der  1.  Satire  erst  in  die  Zeit  von  105  —  108,  hauptsflcblicb, 
weil  er  an  der  ganz  grundlosen  Annahme  festhalt,  dass  1,  33 ff.  eine  An- 
spielung auf  den  erst  105—  107  gestorbenen  M.  Aquilins  Regulas  ent- 
halte. Er  nimmt  an,  dass  luvenal  von  55 — 138  lebte,  mit  17  Jahren, 
also  72/73  als  petitor  niiiitiac  ins  Ileor  eintrat,  etwa  im  Jahre  80  die 
ersten  mnnicipalen  Aeiiiter  bekleidete,  etwa  82—84  als  tribunns  cohor- 
tis  I.  Delmatarum  nach  Britannien  gescliickt,  dort  mehrere  Jahro  blieb, 
nach  seiner  Rtlckkehr  in  Aquinuiii  quiaquennalis  und  flamen  D.  Vespa- 
siani  wurde  und  etwa  üO  zu  dauerndem  AufeulUalt  nach  Rom  übersie- 
delte. Seine  Satiren  verfasste  er  etwa  in  der  Zeit  von  106  bis  185*  Dann 
wnrde  er  von  Hadrian  als  80  jähriger  Oreis  unter  dem  Schein  eines  mili- 
tärischen Kommandos  (mehr  als  45  Jahre  nach  seinem  Anstritte  ans  dem 
Beert)  verbannt,  wol  nach  der  grossen  Oase,  »wo  er  die  Nenbearbei- 
tung  seiner  Satiren  fortgesetzt  haben  mag« ;  Jedenfalls  werde  in  dies« 
Zeit  wo  nicht  die  ganze  16.  Satire,  so  doch  die  Bemerkung  Ober  Aegypten 
T.  45  zu  setzen  sein. 

Herbert  A.  Strong,  The  euie  of  luvenal.  Class.  Rev.  Y  1891 
p.  297 

erinnert,  dass  der  Name  Scofi  in  der  vita  VI  bei  Jahn  statt  des  classi- 
sehen  Caledonii  für  Schotten  nicht  vor  dem  9./10.  Jahrhundert  gebräuch- 
lich war,  bis  dahin  nur  für  die  in  Schottland  eingewanderten  Iren. 

H.  J.  de  Dompierre  de  Chauffepi^.  De  titulo  J.  B.  N.  48U 
ad  luvenalem  poetam  perperam  relato.  Hagae  Comitls  1888.  Leydener 
Doctordissertation.  8.  72  ond  Y  pp. 

Der  Verf.  sucht  zu  beweisen,  dass  der  luvenal  der  Inschrift  von 
Aquinum  und  der  Autor  der  Satiren  zwei  verschiedene  Persoiu  n  gewesen 
seien:  der  Vater  des  erstem  habe  den  Vater  oder  Adopiiwaler  deä  leU- 


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Imoialit. 


191 


torn  freigelassen  (p.  15  und  l3).  Aber  ^nne  ArgtiTn^-nte  ?ind  durchaus 
hmfällig.  Die  Abstamnnin?  \  n  lupin  IVeicrolasseuea  war  weder  ein 
Hinderniss  für  die  Erlangung  des  Hitterstaiides  (p.  18  ff.)  noch  für  die 
Bekleidung  von  Municipalämtern  (p.  43—46).  Wenn  sich  auch  aus  den 
Satiren  die  Armath  ihre«;  Verfassers  (p.  27flf.)  er^be,  der  bereits  die 
Höbe  des  Lebens  überschritten  hatte  (I,  27),  so  wäre  daraus  noch  nicht 
ohne  Weiteres  zu  schliessen,  da.5  er  auch  vorher  ann  war:  aber  aus 
12.  Satire  ergiebt  sich,  dass  seine  Verhältnisse,  wenn  auch  bcschei- 
dene,  doch  kdaoiwegs  dflrftige  waren.  Dass  er  von  81—96  (oder  lOO) 
in  Born  lebte  (p.  Sl  n.  49),  Ist  tm  dn  Satfren  keioeswegs  zu  sehtiesseii. 

Nettleship,  Life  and  poema  of  lavenal.  Joomal  of  phüology 
XVI  1888  p.  41-66. 

N.  glaabt,  dass  die  ersten  7  oder  9  Satiren  In?enalB  unter  Doni- 
tian  iwar  nicht  TerOffentUcbt,  aber  geschrieben  sind.  Den  Anfang  seiner 
media  aetas  setzt  er  um  85,  seinen  Tod  etwa  127/8  (p.  8&)-  Der  Kaiser 
der  7.  Satire  ist  —  Domitian  (p.  65  ff  ).  Falls  Invenal  verbannt  wnrde, 

so  geschah  es  in  Domitians  letzten  Jahren,  nach 

Der  Hauptgrund  der  Ansetzung  der  frühem  Satiren  unter  Domi- 
tian ist  für  N.  der  nach  seiner  Ansicht  noch  nicht  gebührend  gewürdigte 
Umstand,  adass  Martial  und  luvenal  sich  nicht  bloss  als  Menschen  nahe 
standen,  «ondern  auch  als  Scliriftstcller.  dass  sie  in  ihren  litterarischen 
Anschauungen  sympathisirten  und  jeder  einen  grossen  Theil  der  schrift- 
stt  Ilenschen  Arbeit  des  andern  sah«.  Doch  die  Uebereinstinimung  bf  idrr 
in  Ansichten  und  ürtheilen,  besonders  aber  in  der  Wahl  der  GcgensLände 
und  Erwähnung  derselben  Personen  (nicht  alle  p.  52 f.  angeführte,  bei 
beiden  vorkommende  sind  wirklich  identisch)  erkl  irt  sich  auch  bei  völli- 
ger Unabhängigkeit  eines  jeden  der  beiden  vuin  andern  —  abgesehen  von 
einer  gewissen  Geistesverwandschaft  ~  namentlich  daraus,  dass  beide 
dieselben  Zost&nde  im  Auge  hatten  und  deren  sich  dem  Beobachter  am 
sliilBten  oder  am  häufigsten  aafilrangende  Erseheinnngen  gleich  an^ 
mofksam  beobachteten.  Ihre  üebereinstimmung  in  Worten  und  Wen- 
dangen  (p.  63  f.)  ist  grösstenteils  sufiLllig  und  natOrlich:  eine  absicht- 
Ueho  Besiefauag  möchte  ich  nur  bei  luvenal.  6, 147  auf  Martial  I  90, 4 

Wenn  ich  also  K.  in  fiezng  anf  die  Zeit  der  Abfassung  der  frohe- 
m  flaämi  nicht  bestimmen  kann,  so  ersdidttt  mir  dag^n  sein  ür» 
theil  Aber  luvenal  als  Autor  und  die  Zuverlässigkeit  seiner  Schilderun- 
gen in  allem  Wesentlichen  durchaus  treffend  Er  ist  immer  ganz  und 
gar  Rhetor,  dem  es  stets  nur  auf  die  augenblickliche  Wirkung  ankommt, 
und  den  der  Mangel  an  Üebereinstimmung  in  seinen  Aensserungcn  nicht 
kfisamert;  Moralist  ist  er  nur  halb.  Sein  Zorn  über  soziale  Missstände 
(improprieties)  ist  ein  ebenso  starkes  Element  seiner  Invective  als  fichter 
Zorn  gegen  das  Laster.  Er  ist  auch  kein  Humorist,  er  kann  nicht  lachen, 


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192 


laveoaUs. 


er  kann  keinen  Charakter  zeichnen.  Sein  Ausdruck  ist  Tortreäflich  inner- 
halb der  Grenzen  seiner  Ideen;  aber  seine  Ideen  and  die  Art,  wie  er  sie 
ordnet,  tiiid  die  des  poettschen  DeeUmaton,  nkht  des  Dielilei«.  Ee 
wflrde  schwer  sein,  eine  poetisdie  Zeile  ans  Invenal  ananfUiren.  Seine 
Anordnung  ist  oft  [last  immer]  schlecht;  ee  ist  seine  gUnxende  Sprache, 
die  die  Anfinerksamkeit  fesselt  Seine  nicht  in  nnfierschitsende  Bega^ 
hnng  besteht  in  einer  icbten  nnd  gUnzenden  Rhetorik,  die  beinahe  die 
Weise  der  Poesie  eireicht  Aber  wir  dürfen  kein  m  grosses  Veitnnea 
anf  einen  Antor  setsen,  »der  allerdings  ehrlich,  aber  dnreh  Annntli  (?) 
and  getAuschten  Ehrgeis  verbittert  war,  der  bei  wie  Tiel  Glanz  der  De* 
tailmalerei  auch  immer,  die  Grenzen  einer  etwas  engen  Erfahrung  nicht 
ftberscbreitet,  gerechten  Zorn  mit  viel  persönlicher  Gereiztheit  mischt, 
nnd  schliesslich  ein  ttbertriebenes  Bild  von  einer  besondem  Phase  des 
antiken  Lehens  giebtt. 

Karl  Rittweg  er,  Die  Terbannong  luvenals  und  die  Abfassongs- 
seit  seiner  7.  Satire.  Eine  liCterarhistorisehe  üntersnohnng.  Progr. 
d.  stftdt  Gymnasiums  zu  ßocham  1886/86.   Berlin  1886.  4.  83  8. 

Der  Verf.  hält  daran  fest,  dass  die  Verse  7,  90 — 93  der  Grund  von 
luvenals  Verbannunpr  waren.  Diese  sei  durch  1  rajan  unter  dem  Schein 
eines  ehrenvollen  militärischen  Auftrags  (wahiäciieinlich  nach  Britannien 
103/4)  erfolgt  iS.  31—33).  Kurz  zuvor  muss  die  7.  Satire  (,das  a.  Buch) 
edirt  sein,  deren  Caesar  also  nach  R.  Trojan  ist.  Die  Worte  Et  spes 
et  ratio  stadiomm  in  Caesars  tantnm  sind  nnn  aneh  als  Hinweis  anf  die 
Znknnit  (trotz  des  Perfectnm  respezit  8  nnd  der  Praesentia  90,  Si?> 
verstftndlich:  denn  bis  dahin  hatte  Tn^aa  sich  den  WeriLen  des  Frio- 
dens  nnr  wenig  widmen  ktonen.  Wenn  nnn  anch  Io?enal  wahrschein- 
lich bald  zorttckgerufen  wurde,  ist  es  doch  glanblich,  dass  er  unter  Tra» 
jan  weiter  nichts  edirt  hat:  »die  6.  Satire  kann  recht  wohl  erst  unter 
Hadrian  edirt  sein«  (8.  28  —  also  das  2.  Bach  spftter  als  das  dritte?) 
Nach  der  Ansicht  des  Verf.  steht  die  6.  Satire  nach  Ton  und  Anlage  in 
der  Mitte  zwischen  den  beiden  Gruppen  der  bald  nach  100  verfiusten 
Üücber  1  nnd  3  einerseits  und  den  nach  127  verfasten  Bacher  4  und  6 
andrerseits,  und  bildet  gewissermassen  ein  Bindeglied  zwischen  diesen 
beiden,  durch  einen  Zeitraum  von  etwa  20  Jahren  getrennten  Satiren- 
gruppen (S.  20).  Mit  der  ersten  Gruppe  (B.  l  u.  3)  hat  sie  nämlich  die 
gewaltige  sittliche  Kiitrü'^tun^  und  Empörung,  mit  der  zvveiten  oioe  ge- 
wisse Weitschweifigkeit  und  einen  meriibaren  Mangel  an  Abwechslung  (?) 
gemein. 

Unbekannt  ist  mir  geblieben: 

Gu^rin,  £tude  sur  luvenal  avec  une  traduction  compiete  eu  ?ers 
fran^s  et  des  notes.   Tuns  1887.  8.  347  pp. 

c 


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193 


2.  Ueberlieferung. 

Carolns  HoBius,  De  luvenalis  eodicnin  recengione  interpolata. 
Bonn  1888.  DisBerUtion.  8.  84  pp. 

CarolusUosius,  phil.  dr.,  Apparatus  chticus  ad  luveualem.  Bonoae 
1808.  8.  UBpp. 

Anzeige  von  A.  R.  LiU.  Centralbl.  1.  December  1888.  No.  49. 

S.  1681  1682. 

Zur  Kcconstruction  des  Textes  der  ^iicaeusrccensioü  hat  H.  die  wich- 
tigsten sieben  Repräsentanten  derselben  verglichen  oder  vertjleichen  lassen, 
darunter  drei  subscribirte  (Leidens,  bibl.  publ.  82,  Laurentiaa.  34,  43 
[theihveise]  Parisiu  9345)  ferner  zwei  Münchner  und  zwei  Vossiaui  j 
ausserdeiii  vier  Florilegien,  und  er  tbeilt  deren  Ȋnimtiiche  Lesarten 
mit  p  3  —  45. 

Schon  Beer  Spicil.  p.  47/99  hatte  angenommen,  dass  im  '■j.  Jahr- 
hundert von  dem  damals  bereits  den  Text  nur  bis  16,  60  enthaltenden, 
aber  noch  nicht  korrigirten  cod.  Pitiiöftuos  eine  Absclirift  gemacht,  und 
dann  dnnsli  Lesarten  der  sehlechtem  Klasse  interpolirt  worden  sei.  Von 
dieser  gab  es  nach  den  Snbscriptionen  im  9.  Jahrhundert  zwei,  wie  es 
scheint,  den  vollstftndigen  Text  enthaltende  Exemplare,  die  spftter  ver- 
loren gingen;  doch  ist  aus  irgend  einem  Grunde  die  Hinsufbgung  des 
Sehlnsses  (von  16, 61  ab)  unterblieben  (p.  51—68). 

Servius,  der  nach  der  Subscription  der  Lehrer  des  Nicaens  war, 
dtirt  nar  den  Text  der  bessern  Recension,  Priscian  neben  demselben 
aach  den  schlechtem.  Abweichungen  beruhen  bei  beiden  darauf,  dass 
sie  aus  dem  Gedächtniss  eitleren.  Servius  liann  seineu  Virgilcommentar 
abgefasst  haben,  bevor  Nicaeus  seine  Recension  vollendet  hatte  (p.  60). 
Bei  der  etwas  jUngern  Recension  des  £picarpius  und  Exsnperantius  ist 
die  des  Nicaeus  zur  Korrectur  eines  Exemplars  der  frecensiou  benutzt, 
oder  s^'lbst  nach  Gutdünken  des  Recensenten  korrif^irt  worden  (p.  63  f.). 
Die  Nicaeus-  und  Epicarpius-Recension  auseinander  zu  halten,  ist  nicht 
möglich  cp.  07). 

Veranlassungen  zu  Aenderuiigen  des  Originaltextes,  die  nicht  auf 
Rechnung  der  Willkür  oder  Nachlässigkeit  der  Abschreiber  (p.  72  —  76) 
zu  setzen,  alsu  dem  Nicaeus  zuzuschreiben  sind:  die  Absicht,  gramma- 
tische oder  metrische  Auitö^aü  zu  beseitigen,  das  Verständniss  zu  er- 
leichtern, besonders  aber  Reniiuiszenzen  aus  auderu  Dichtern  (Ovid 
Virgil  Statins  Martlal  Lucan  Horaz  p.  80-90),  in  denen  Nicaeus  wohl 
bewandert  war. 

Als  Lesarten,  die  den  Vorzug  vor  denen  in  P  verdienen,  betrach- 
tet H.  10, 869  dolores  <lftr  labores;  vgl.  Bttcheler,  Rhein.  Mus.  XXXT 

(fahmikeiiclit  tät  Altwtluimswisieaidwft.  UUUl.  Bd.  0m  II.)  18 


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194  lavenalis. 

398);  vielleicht  3,  158  juvenes  juvpnemqnc  lanistae  6,  285  e  crimine 
(mit  Jahn'  a  crimino  Biicholer)  15.  71  liest  II.  tcrgü  fugac  (so  cod.  Paris 
9345,  fugut  V  fu'ia  .lahn  Bücheler)  celeri  praestaot  instantibus  Ombis 
(ebenso  Hoiismau  Class.  Rpv.  III  201).  Endlich  8,  93  möge  die  Lesart 
von  P  Et  Capito  et  Numitur  viollfieht  durch  UetniDiszenz  an  Verf?.  A. 
ti,  768  et  Cap>a  et  Nnmitor  voi anluvt  sein  ida  mehrere  auf  ähnliche 
Art  entstandene  Irnuigeu  iiachweiabar  sind  p.  93);  während  oj  (riebst 
guten  Scholien)  Et  Capito  et  Tutor  haben  (Tutor  und  Numitor  sind  gleich 
unbekannt).  —  Dann  folgen  p  95  ff.  Proben  aus  den  Scholien  des  cod. 
LeidenB.  b.  p.  82,  die  vielheh  mit  PS  und  Prohns  VaUae  ttbereiintiiii^ 
men,  nun  Thefl  besser  nnd  ?olistAndiger  sind  als  PS;  6,  8  wo  sehol. 
P  etwas  gaos  ThOricbtes  bietet,  wird  richtig  der  sonst  im  ganzen  Mittel- 
alter venehoUene  CatuU  als  Verfasser  des  'todten  Sperlings*  genannt 
(Amicam  catulli  didt  ctyns  passerem  ezstinetam  eatuUns  quodam  opus- 
evlo  deflet),  nnd  9,  IdS  ein  belcanntes  Fragment  des  Galvns  (L.  Malier  16) 
(unter  dem  Namen  Martials)  angeführt.  Zuletzt  behandelt  H.  p.  102ff. 
die  Tier  Florilegien,  welche  sämmtlich  dem  Text  der  schlechtem  Recen- 
sion  folgen  p  108  und  aus  verschiedenen  Qnellen  stammen  p.  114.  Die 
der  beiden  Parisini  DE  (mit  Ueberschriften  versehen)  sind  nach  H.  aus 
einem  cod.  s.  10/11  vermittelt  nines  andern  Florilegiurn  aberol^Mtet. 
welches  mit  Glossen  und  Scholien  versehen  war;  der  /usammenhunjj;  mit 
P  ist  hier  noch  enger  aU  in  den  spatern  codd.  F  (Frising.)  ist  aus 
einem  bald  nach  P  geschriebenen  Finrilegium  vermittelt  eines  andern 
Florilegium  abgeleitet;  bei  C  (('olon.)  ist  die  Herkunft  ungewiss  Auch 
einige  Mflnchiier,  ein  Trierer  und  ein  Vaticaniscliet>  Florileg  (p.  117  f  ) 
haben  den  Text  der  schlechten  Receusioa. 

A.  Zingerle,  Ueber  eine  Innsbrudcer  luvenalbandsdhriflmit  Scho- 
lien.  Kleine  philologische  Abhandlungen  Heft  IV  1887  S.  1 — 18. 

Der  luvenaltext  der  auch  Persius  enthaltenden ,  wol  in  der  ersten 
Hllfte  des  14.  Jahrhunderts,  wahrscheinlich  in  Italien  geschriebenen  Hand- 
Schrift  gehört  swar  überwiegend  sur  Klasse  at,  stimmt  aber  mit  der  besse- 
ren üeberlteferung.  Die  ebenfalls  zur  zweiten  Klasse  gehörigen  Scholien 
enthalten  interessante  Erweiterungen  dnrch  Benutzung  der  in  der  Ueber^ 
gangszeit  nnd  im  Mittelalter  besonders  beliebten  Schriftsteller.  Oefter 
sind  Dichtersteilen  (Virgil,  Horaz,  Ovid,  Martial  und  lurenal  selbst)  zur 
Vergleichung  angeführt;  ausserdem  zahlreiche  wörtliche  Excerpte  aus 
Yarro,  Nonius,  Servius,  Solinus  und  andere  meist  mit  Angabe  der  Quelle 
binzugefOgt.  Im  Ganzen  sind  diese  Scholien  den  Persiusscholien  des 
Stiftes  Fiecht  (Zingerle,  Zu  den  rersinsvcliolien  Wien  1881.  Sitzungs- 
berichte der  kaiserl.  Alcademie  Baad  XCVIl  iä.  766  ff.)  sehr  ähnlich,  doch 
etwas  besser. 


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lovfiuüii. 


195 


G.  Ma^chka.  Osservazioni  sopra  alcuoi  luoghi  delle  satire  di  Gio- 
venale.    I  iugiaiiira  des  Gymuasiunis  zu  Rovereto  1887. 

Nach  der  Anzeifje  von  Hanna  (Zeitschr.  f.  östcr.  Gymn.  XXXIX 
66^5 f.'  ein  mit  ^jm^-^rm  Fleiss  und  Interesse  gemachter  Bprirlit  über  eine 
von  M  kollitiiMiii to  iiivenalhandschrift  in  Roveroto  aus  dem  14./15.  Jahr- 
hunderl (Ii!,  die  nicht  selten  mit  einer  Ausf^abe  von  1474  in  dor  dorti- 
gen Stadtbibliothek  stimmt.  Die  Abweichungen,  besonders  vnUkurhche 
ümstellunjren  von  Worten,  sind  nicht  erheblich.  An  einigen  Stellen  hat 
R  allein  oder  zusaniineu  mit  wenigen  interpolirteu  codd.  oder  mit  der 
ed.  1474  die  von  Beer  für  P  Wndizirten  Lesarten  (so  8,  156  ex  fornice). 

8.  Ausgaben. 

John  K  B.  Mayor,  Thirteen  satires  of  Inveual  with  a  commen- 
tarj'.  Vol.  I.  Fruii  tli  edition  revised.  LIV,  520  |>p.  Londoa.  1886. 
(Vol.  IJ.  Third  editiou  revised.  XX,  451  pp.  1881). 

Anzeigen  von  Nettleship  Class.  Rnv.  I  p.  15—27.  Willrins  Aca- 
domy  1H87  No.  770  p.  95 f.  Vorn  Kef  Berliner  philol.  Wuclienschr. 
VII  1887  No.  16  p.  618—821.  Weidner«  ^eue  philol.  Rundschau 
1889  No.  9  p.  66  f. 

Zu  der  zweiten  (von  mir  in  den  Jahresber.  XTV  [1878  IIJ  S.  174 
-  I8u>  angezeigten  Ausgabe  des  l.  Bandes  (die  dritte  haite  ic)i  nicht  ge- 
sehen) ist  hinzugekoinmen :  Das  Advertisemeut  p.  1 — LIV  und  am  Schluss 
1.  Dryden  über  Horaz  und  luveual  p.  331  f.  2.  Addenda  zu  den  Aumer- 
kungen  p.  331  und  333  466.  3.  Index  p.  467—525.  4.  Die  let/.te  un- 
ßunjerirte  Seite  (Lipsius  und  Oasaubouus  über  luveual).  Neu  sind  ferner 
Inhaltsangaben  der  ausführlichen  Anmerkungen  als  Ueberschriften  der 
Snten.  Im  Uebrigen  stimmen  beide  Aasgaben  genan  ttberein,  bis  auf  ver- 
einzelte in  der  vierten  binzugefftgte  fcnrze  Nachträge,  fasi  sftmmtlicb  Gitate, 
ohne  Veränderong  der  Seiten-  nnd  Zeilenzahl.  Solche  Nachträge  finden 
sieb  2.  B.  p.  168^194  dreizehn,  p.  137—165  nur  einer* 

In  dem  Advertissement  nimmt  M.  luTenals  ZuTerlässigkeit  als  Sehtt- 
derer  der  Schattenseiten  der  damaligen  Kultur  gegen  die  vielfach  unge- 
rechten und  grundlosen  Angriffe  G.  Boissiers  in  Schutz  (p.  XVII — ^XXIII)> 
and  weist  auf  zahlreiche  entsprechende  Erscheinungen  der  Gegenwart  hin, 
Ober  die  er  sich  mehr  oder  minder  ausführlich  verbreitet:  so  die  Zu- 
nahme des  Tafelluxus  in  England,  der  Vertrieb  unzüchtiger  Darstellun- 
gen nnd  vieles  andere,  was  man  hier  nicht  m  finden  erwartet.  Hierauf 
folgt  ein  kurzer  Bericht  über  das  ihm  eist  wahrend  des  Druckes  zuge- 
^ranpenp  Spioileginm  luvenalianuni  von  Heer  (]>.  XLIV -XLVI)  und  ein 
^Uatührlicherer  über  die  neue  Ausgabe  von  iiuciieler  p.  XLVII — LH.  Zu 
dessen  Abweisung  der  Annahme  von  Interpolationen  erklärt  M.  seine 
vüUe  Zustimiuuug  und  will  kuuitig  alle  Klammern  weglassen.  Ausser 

IS* 


196 


den  unzweifelhaften  Ergebnissen  der  neuen  Kollation  des  P  von  Be^r 
(3,  322;  7,99;  8.  105)  und  dps  Floril.  SO  von  Stephan  (8,  fnoilt 
M.  die  neuen  Lesarten  in  Btichelerr^  An  gäbe  iu  drei  Klassen:  A  reicher 
richtige,  47;  B  solche,  deren  Richtigkeit  ihm  zweifelhaft  erscheint,  43; 
C  unannehmbare  (nur  3:  1,  157  deducis  1,  159  despiciet  13,  28  nunc), 
welche  ich  alle,  eben:»u  wie  die  grosse  Mehrzahl  der  Ubrigeu  iur  rich- 
tig halte. 

Die  sehr  miifiuseiiden  Addenda  ssq  den  eiUlrendai  Anmerkungen 
(p.  883 — 466)  bringen  YenroUstftndiguagen  aller  Art:  Naidiweisimgea 
f^eieliartiger  oder  ftbniklier  Aosdrflcke,  AnsMirangen  der  exegetisehea 
Bemerkungen,  Grammatiscbes  nod  Antiquarisches.  Nicht  bloss  die  ein* 
scblSgigen  seit  1872  erschienenen  Arbeiten  sind  wah  fleissigste  benntit, 
sondern  auch  die  sonstige  auf  die  von  Invenal  geschilderte  Periode  be- 
sttgliche  Litteratnr.  Wenn  schon  in  der  2.  Aasgabe  sacUiche  Anmer- 
kungen zum  Tfaeil  m  Abhandlungen  angewachsen  waren  (TgL  Contents 
of  the  longer  notes  p.  LV  f.),  so  sind  sind  sie  jetzt  noch  verroUsttadigt 
oder  neue  hiimigefügt.  Der  Index  (p.  466  -525)  ist  kein  Wörterverzeich* 
niss  wie  der  Ton  Jahn  (dessen  mannigfache  Mängel  p.  Ylllf.  naoligewiesen 
werden),  sondern  eine  SanunluDg  von  Wortrerbindnogen.  Phrasen  nnd 
Ausdrücken. 

Die  bereits  begonnene  Erklärung  der  Satiitn  2.  6  9.  hofft  M.  in 
einem  drittnn  Hände  zu  veröffenfliclien  Die  Aeuderungen  des  2.  Bandes 
in  der  3.  AuÜage  gegen  die  zweite  sind  uuerheblicb. 

Persil  Ittvenalis  Snlpldae  satnrae  reeognovit  Otto  Jahn  Editio 
altera  euram  agente  Francisco  Bttc  b  e  1  e r.  BeroUni  apnd  Weidmannes. 
1886.  8  p.  67  -220. 

F.  B.    Eine  Verbesserung  luvenals.    Rhein.  Mus.  XJLI  1886. 
S.  634  -638. 

Derselbe  Cotijectanea  das.  XLIIl  1888.    S.  295f. 

Die  vortreffliche  Ueberlieferung  des  luvenaltextes  legt  dem  Heraus- 
geber eine  grosse  Zurückhaltung  auf.  Mit  Recht  ist  Bacheier  vielfach 
zu  den  von  Jahn  aufgegebenen  handschriftlichen  Lesarten  zurttckgekehrt 
So  10,  et  poenas  nietuit  quascuiique  tnariLi  Irati  debet  (Jahn  nietuet 
—  niaritis  iratis),  d.  h.  poenas  irati  quascunque  metuit  debet  (er  steht 
unter  dem  Druck  der  verdienten  StrafV-,  auch  wenn  sie  ihn  nicht  wirk- 
lich trifft).  Die  14.229  nicht  iiüiK'eiiuininene  Lesart  vun  P  con  ini'iicari 
hat  liücheler  nachträglich  als  riclitig  unerkannt,  da  in  der  Tluit  nach 
praecipere  der  lutinitiv  des  Passivums  häuhger  ist  als  der  des  Aktivums*). 
INur  un  zwei  Stellen,  wo  Jahn  den  Uaudschrittca  folgte,  ist  liücheler  von 

1)  Doch  6f828  bat  Jahn  nicht,  wie  B.  augiebt,  aequa  est,  soodern  das 
richtig  Qbt^rlif'ferle  aequat.  (Vgl.  die  von  K.  angefahrte  Stelle  C  in  PisoiL: 
12  at  lu  qui  tantia  animum  natalibus  aequaa/ 


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lavenaiU. 


197 


ihnen  abgewichen:  9,  106,  wo  B.  nach  Haupt  fac  eant  gesetzt  hat>  Jahn 
iaceant,  P  allerdings  taceant,  and  9,  109,  wo  B.  statt  des  ttberliefertcn 
libmiQS  nach  Hir8clifeld*8  evidenter  Emendation  libarius  gesetzt  hat.  Die 
glänzende  Yerbesseraog  8,  148  anfflamine  nrolio  consul  wird  dem  St 
Galler  Florfleginm  verdankt;  diese  Lesung  bestätigt  anch  das  Schol.  167 
qua  mnlio  est  qni  oonsnlitnr  (1.  etwa  consal  dieitor)  Epona  dea  andio- 
nsm  est,  und  ein  Orammatiker  bei  GLK  VI  p.  281, 6,  wo  nnter  den 
Beispielen  des  d  als  Endung  lateinischer  Nomina  angefllhrt  wird  lave- 
nalis  correpte  »molio  consal«.  Auch  dareh  diese  Entdecknng  also  wird 
ein  sehr  schonrndes  Verfahren  bei  Aendemngen  der  Ueberliefemng  em^ 
pfohlen  (Rh.  M.  XXXXI  687  t). 

So  gut  wie  der  Text  des  Persias  ist  nun  freilich  der  des  luvenal 
nicht  überliefert  Eine  Anzahl  von  Stellen  bleibt  problematisch  and  eine 
Einigung  wird  schwerlich  überall  zu  erzielen  sein.  Ich  führe  einige  von 
B.  in  den  Text  gesetzte  Lesarten  an,  denen  ich  nicht  zuzustimmen  ver- 
mag: 2,  150  et  pontum,  2,  168  uon  numquam,  6,  585  Indae,  7,  16  gallica 
7,  40  Maculoni«;.  7,  242  curas  et  n.  ü.  Doch  sollte  ich  pine  bereits  be- 
gonnene Ausgabe  des  lavenal  (mit  erklärenden  Anmerkungen)  vollenden 
koouen.  so  würde  sich  mein  Text  auf  keinen  FaU  erheblich  von  dem 
Bttcbeler's  onterscheiden. 

Was  die  Frage  der  Interpolation  betrifft,  so  stimme  ich  B.  ganz 
bei:  kein  Vers  des  uns  überlieferten  Textes  ist  in  überzeugender  Weise 
als  unecht  erwiesen;  auch  au  der  Echtheit  der  beiden  in  P  fehlenden 
6,  632.  633  kann  kein  Zweifel  sein.  Der  Vers  1, 1 16  wird  darch  die 
Annahme  ▼errtlndlieh,  dass  anf  dem  Teiiq»el  der  Concordia  ein  (ebenso 
wie  das  Rabennest  anf  dem  Gastor^Tempel  Plin.  N.h.  X  121)  allgemein 
bekanntes  Storehnest  war,  dessen  Bewohner  das  begrttssende  Geklapper 
eines  der  heranfliegenden  Ihrigen  ebenso  m  erwidern  pflegten. 

Bei  der  sehr  zweckmässigen  Answahl  der  unter  den  Text  gesetsten 
Sdiolien  hat  B.  Stephanie  Kollation  der  St.  Galler  Handschrift  870  be- 
nutzt. Anch  hier  ist  vielfach  gegenüber  verfehlten  Aendemngen  die 
Ueberliefemng  heigeetellt,  nnd  nicht  weniges  glftcklich  verbessert 

Thirteen  Satires  of  luvenal  edited  with  iutroduction  and  notes  by 
C.  H.  Pearson  and  Herbert  A.  Streng.  Oxford  iböT.  8.  Part.  I. 
Introducüou  Text  etc.  147 pp.  Part  II.  Notes  nebst  Index  to  the  notes 
162pp. 

Anzeigen  von  A.  S.  Wilkins  Academy  1887  No.  770  p.  95/96  von 
J.  D.  Dnff,  Class.  Rev.  I.  p.  154/165  P.  Lejay,  Rev.  crit.  1887  No.  24 
p.  462/468  vom  Referenten  Berliner  philol.  Wochenschrift  VII 
17.  September  1887  8.  1186—1188.  Saluiday  Review  1887  No.  1667 
p.  497. 

Das  Leben  lavenals  von  Pearson,  mit  dem  die  Einleitung  beginnt, 
beruht  auf  einer  Kombination  sehr  vager  Yermuthungeu.   luvenal  (48  ge- 


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m 


lUTVDalis. 


boren)  sei,  nicht  mehr  junc,  in  den  Militärdienst  getreten  und  für  seine 
Satiren  durch  ein  Koniniaiiilo  nacli  Biitaiiuitn  bestraft,  viel  später  von 
Hadrian  nach  Aegypten  verbannt  worden,  oder  vielleicht  freiwillig  dort- 
bin gegangen.  Die  2.,  3.,  4.  Satir«  kOnsen  unter  Domitiaii  gesehrieben 
Bein  und  wurden  unter  Nerva  veröffentlicht.  —  Der  Text  ist  im  Ganzen 
der  Jahns,  aber  mit  Abweichungen  in  der  Interpunktion  und  gelegentlichen 
Berichügungen  nach  Beer,  (n  den  teztkritisehen  Anmerkungen  beschrftn- 
ken  sich  die  Herausgeber  auf  knne  Berichte  ftber  die  verschiedenen  Vor- 
acblfige  und  Ansichten,  sum  Theil  ohne  sich  zu  entscheiden.  Die  fttr 
Schüler  und  Studenten  bestimmte  ErkUrnng  ist  knapp  gehalten  und 
ziemlich  elementarer  Natur.  Weidners  erste  Ausgabe  halten  P.  und  Str. 
für  ausgezeichnet  und  eine  der  ntitzlichsten,  und  haben  viel  aus  ihr  ent- 
lehnt (auch  die  puerile  Schrift  von  Dötsch,  Muvenal,  ein  Sittenrichter 
seiner  Zeit',  1874,  gilt  ihnnn  als  nützlich).  Auch  abgesehen  hiervon, 
/c  iL^t  äich  hier  und  da  eine  sehr  geringe  Kenntniss  der  römischen  Alter- 
thOmer. 

D.  Innfi  luTenalit  Saturae,  erkiirt  von  Andreas  Weidner.  Zweite 
umgearbeitete  Auflage.  Leipsig  1889.  XXXII,  818  S.  gr.  8. 

A.  Weidner,  Kmendationes luvenaUanae.  Dortmund  1687.  Progr. 
4,  80  ä. 

Derselbe,  Zu  luvenalls  Satiren.  Neue  Jahrbb.  t  Philol.GXXXV 
1887  S.  279/896. 

Aiiiicigeu  vüü  E.  Hübner,  Wochenschr.  f.  klass.  rhilologie  1889 
No.  49  und  51;  (8.  1340/1341  tt.  1395~U02).   M.  Bothstein  DLZ 

1889  Ko.  46  S.  1678.  Vom  Beferenten  Berl.  Phflol.  Wochenschr.  X 

1890  Ko.  16.  Von  P.  Lejay,  ReY.  critique  1890  Ko.  U  p.  204.  Von 
C.  Weyman,  Blättert  bayr.  Gymn  XXVI 1890 S.  256—358.  F.Hanna, 
Zeitschr.  f.  Osterr.  Gymn.  XLI  1890  S.  1080-1086.  E.  0.  Hardy, 
Glass.  Bev.  X  1891  p.  885—887. 

Wenn  auch  diese  zweite  Bearbeitung  des  luvenal  von  Weidner  sich 
▼on  der  ersten  Tortbeilhaft  unterscheidet,  so  ist  sie  doch  in  jeder  B«- 
ziehung  ungenügend.  In  dem  Versuch,  lurenals  Leben  zu  konstruiren, 
ist  W.  ebenMs  ftber  vage  Vennuthungen  und  willkftrliehe  Kombinationeik 
nicht  hinausgekommen.  Als  Gebnrt^ahr  luvenals  nimmt  er  das  Jahr  56 
an,  den  Caesar  der  7.  Satire  hält  er  fllr  Tr%|an;  an  der  Thatsache  der 
Verbannung  hält  er  (mit  Recht)  fest.  Auch  die  Kritik  des  Textes  ist  in 
keiner  Weise  gefördert  Anzuerkennen  ist  W.'s  Zurückhaltung  in  der 
Annahme  von  Interpolationen,  in  der  er  aber  immer  nocli  nicht  vorsieh« 
Ug  genug  gewesen  ist.  (So  2,  143—48  und  6,  400).  Von  den  sehr  zahl- 
reichen Aenderungen  des  Textes  sind  die  wenigsten  auch  nur  beachtens- 
werth,  die  überwiegende  Mehrzahl  übertittssig  oder  verfehlt,  zum  Theil 


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laveoalit. 


199 


EntsCelluigeii  des  Sinnes,  die  auf  Hissverständnissen  und  nnmOglidien 
Eriilirongen  benihen  und  sicli  auch  an  Steilen  finden,  wo  die  richtige  Er- 
kttrong  lingst  gegeben  war:  so  8, 186  and  282.  4,  110*  5,  141.  8,  289. 
14, 16  n.  a.  Aid  wenigsten  genOgen  dUe  erklärenden  Anmerkungen.  Bei- 
spiele schief  oder  falsch  aufgefasster  Wortbedeutungen  sind  keineswegs 
selten:  so  2,  17.  3,  88.  6,  800  und  589  u.  a.  lu  der  Sacherklärung  zeigt 
sich  durchweg  eine  äusserst  ungenUgpiido  Koimtniss  der  römischen  Alters 
thOmer,  ud<1  selbst  die  gangbarsten  Htklfsmittel  sind  sehr  nachlässig  oder 
gar  nicht  benutzt;  dagegen  hält  W.  den  alten  Kommentar  von  Rupert! 
wegen  <pint>r  Vollstflndigkcit  und  Hcichhultigkcit  noch  jetzt  fftr  unentbehr- 
lich. Kurz,  die  Mängel  dieser  Ausgabe  sind  von  der  Art,  dass  auch  von 
einer  neuen  Bearbeitung  ein  befriedigendes  Uesultal  nicht  erwartet  wer- 
den kann.  Auch  Anfängern  ist  üie  nicht  zu  empfehlen,  da  solche  sich 
daraus  neben  vielem  Richtigen  (was  durchaus  den  Arbeiteu  Anderer  ver- 
ilaiikiwud)  nicht  weniges  Unvollständige,  äcbieie,  Schwankende  und  Falsche 
aneignen  würden. 

lavenalis  Satirae  odited  by  T.  B.  Lindsay.  New- York  1890.  8. 
XVI  und  226  pp. 

Ich  kenne  das  Buch  nur  aus  der  Anzeige  von  Morris  Morgan, 
Claas.  Bot.  V  p.  826.  Es  enthält  nur  14  Satiren,  die  6.  und  9.  fehlen. 
In  den  (46)  Abweichungen  von  Bachelers  Text  ist  ein  Prinsip  nicht  sn 
erkennen.  Die  Angaben  des  knrsen  Kommentars  sind  im  Allgemeinen 
richtig.  Die  sprachUchen  Bemerkungen  sind  sehr  dflritig,  am  besten  die 
auf  Beaüen  bozäglushen.  Diese  sind  durch  etwa  100  Hobschnitta  ohne 
Quellenangabe  illostrirt;  viele  derselben  sind  aus  einem  amerikanischen 
Kachdruck  des  Guhl-Eoner*schen  Duclies  entnommen,  auch  moderne  Bilder 
sind  dannitcr  Im  Ganzen  vertritt  diese  Ausgabe  nach  M.'s  Urtheil  die 
amerikanische  Philologie  nicht  vortheilhaft. 

D.  luuii  iu\enalii>  Satira  Septima.  Texte  latin  publik  avec  uq  com- 
meutaire  critique,  explicatif  et  historique  par  J.  A.  Hild.  Paris  1890. 
8.  X  tt.  96  pp. 

Anzeigen  von  G.  Boissier,  Journal  des  Savants  1890  Novembre 
p.  726/727.  M.  0.  Litterar.  Centralbl.  IbUl  No.  21  S.  723  f.  P.  Lejay, 
Revue  critique  1891  No.  16  p.  293 f.  M.  Rothstein  DLZ  1891 
No.82  8. 116.  Vom  Kef.  Berliner  pbUol.  Wochenscfar.  1891  Ho.  46. 
Nettleship,  Class.  Rev.  V  1691  p.  429. 

Der  Text  dieser  aus  Vorlesungen  für  Studireude  entätaudcnen  und 
für  Studirende  bestimmten  Ausgabe  ist  der  von  Bttcheler  mit  folgenden, 
meist  zu  billigenden  Abweichungen:  15  equites  Bitbjrni,  24  (croceae  mem- 
brana  tabellae)  impletur,  40  maculosas,  88  largitus,  161  cum  perimit, 
169  laevae  parte  mamiUae.  Obwohl  Hild  Weidner  su  den  »Meistemc 
rechnet  und  erklArt,  dass  dessen  zweite  Ausgabe  ihm  von  grossem  Nutzen 


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200 


InreiuiKa. 


gewesen  sei,  ist  seine  Wort-  nnd  SaeherUaning  doeh  so  gnt  wie  doFCli- 
weg  treffend,  im  Gaasea  yob  InrÜittmem  und  MissversUndnissen  frei  and 
mit  guten  Belegen  ausgestattet,  ihrem  Zweck  also  in  jeder  Hinsicht  ent- 
sprechend.  Was  U.  über  die  Chronologie  der  Satiren  sagt^  ist  guas  un* 

genügend,  weil  er  hier  ganz  von  Weidner  abhAngjg  ist,  dessen  unbegrün- 
dete nehauptimpen  er  tthrijjens  selir  nachlässig  wiedcrgiebt.  Immerhin 
darf  man  der  seit  längerer  /pit  von  ihm  vorbereiteten  Gesammtausgabe 
des  luvenal  mit  den  besten  Erwartungen  entgegensehen. 

Invenal,  septidme  Satire,  texte  k  l'usage  des  candidats  k  U  Ucence 
et  k  Taggr^tion,  pobliö  d'aprte  les  travanx  les  plus  r^cents  arec  nue 
introduction,  des  argoments,  un  commentaire  pliflologiqtie  et  expli- 
catil  et  nn  appendice  critique  par  Isaac  Uri.  Paris  1890.  Id.  8. 
XXXVni,  49  8. 

Anieige  vom  Ref.  a*  a.  0. 

Der  Verfiwser  dieser  ebenfalls  für  Studirende  bestimmten  Ausgabe 
sagt,  dass  er  ans  den  dentseben  and  enj^isdien  Ausgaben  des  Imnal 
eine  Art  Extrakt  hergestellt  habe  (eondeosß  la  substance  de  ces  travanx). 
In  der  Tbat  ist  er  von  diesen  so  wie  Qberhaapt  von  den  Arbeiten  An- 
derer durchaus  abhängig  nnd  besebränkt  sich  xnm  Theil  darauf,  deren 
Ansichten  zu  referiren,  ohne  selbst  zn  urtheilen.  Der  Text  weicht  von 
dem  BOeheler's  nur  an  iwei  Stellen  ab  (129  laevae  219  (raagat).  Der 
Kommentar  hat  noch  nicht  die  HAlfte  des  Um&nges  des  von  Hild  gege- 
benen. Der  Verfasser  schöpfte  hier  mehrfach  aus  abgeleiteten  Quellen 
(besondors  dem  Dictionnaire  von  Rieh  und  dem  Ouhl-Koner'schen  Buch 
in  einer  französischen  Bearbeitung),  und  die  darin  gegebene  Belehrung 
ist  zum  Theil  eine  sehr  oberflächliche,  nicht  immer  richtige« 

Unbekannt  ist  mir  geblieben: 

Invenalis,  Satires  8, 10  and  13,  Edited  by  Att.  Allcroft  and  Burnet, 
Text  and  notes.  London  1891.   12.   University  Tutorial  Series. 

i»  Sprache* 

Hermann  Jattkowshi,  De  sermone  in  A.  Persii  Flaeci  et  D. 
lunU  Invenalis  satlris  figurata.  Pars  prior.  Programm  des  Gymna- 
sinms  von  AUenstein  1886.  4.  24  pp. 

enthält  Cap.  1  De  metaphoria.  Abschnitte  aber  Metonymie  und  Peri» 
phrase  sollen  folgen. 

M.  Wo! ff,  De  usu  com'unctionum  apud  luveoalem.  Amsterdam 
1888.  Diasertation.  8.  100  pp. 

Mir  nur  b^nnt  aus  der  Anselge  von  J.  H.  Sehmali,  Archiv  ff. 
lat.  liezikographie  Y  311  f.  Nach  derselben  enthält  die  Abhandlung  in 


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lofMialit.  201 

sit^beii  Abschniltcn  und  einem  Anhang  eine  Bestreitung  von  Lübberts 
Aufstellunp;  übpr  drn  Modiisgebraiich  nach  temporalpm  cum  und  giebt 
eine  neun  Erklärung  desselben,  wobei  sich  Unkeimtniss  der  einschlägigen 
Monographicen  und  der  Cicero-Kritik  zeigt.  Auch  sonst  ist  die  Abhand- 
lung vielfach  mangelhaft  und  enthält  unrichtige  Behauptungen;  die  Syntax 
von  Schmuiz  ist  darin  äehr  oberflächlich  benutzt. 

Matthias  Heitzmann,  De  substantivi  eiqae  attribnti  apad poetas 
satiricos  collocatione.  PaiHcala  It  Bonn  1687.  Dissertation,  8.  49  pp. 

Der  Verfasser  behandelt  die  Stellong  des  Attributs  (Affektiv,  Sub- 
stantiv, Particip,  Pronomen)  bei  seinem  Sabstantiv  in  den  Satiren  des 
Horas,  bei  Persins  nnd  Invenal  und  in  den  Hexametern  des  Ennius  nnd 
LncUins,  nnd  zwar  in  dem  ersten  hier  vorliegenden  Abschnitt  ohne  Rthsb- 
sicht  anf  den  Vers  nnd  dessen  verschiedene  Stellen;  im  »reiten  Ab- 
achnitt  soll  die  Stellnng  des  Attributs  im  yerhftltniss  zum  Metrum  be- 
handelt werden.  Er  giebt  eine  überaus  genaue  Statistik  der  sämmtlichen 
sehr  zahlreichen,  verschiedenen  Arten  der  Verbindung  eines  Substantivs 
mit  einem  nnd  mit  mehreren  Attributen,  sowie  eines  Attributs  mit  meh> 
reren  Substantiven,  sowohl  in  einem  als  in  zwei  Versen;  selbst  das  Ver- 
hältniss  der  einzelnen  Fälle  zu  der  Gcsammtzahl  der  Verse  jedes  Autors 
wird  augegeben  und  ausserdem  noch  durch  Tabellen  die  gewonnenen  Ke- 
soitate  in  übersicbtiicher  Weise  veranschaulicht. 

Joannes  Gehlen,  De  luvenale  TergiUi  Imitatore.  Erlanger  Disser- 
tation, Gottingen  1886.  8.  44  pp. 

Die  zahlreichen  Anklänge  und  Rerainisceuzen  aii  \  u  gil  bei  luvenal, 
bowie  die  zumTheil  parodireuden  Anführungen  aus  ihm  sind  vitlfach  schon 
von  den  Herausgebern  (namentlich  Mayor)  bemerkt  worden.  Der  Ver- 
fasser bringt  aber  auch  mehrere  bei  Mayor  fehlende:  so  luv.  3,  70  Samo 
hie  A.  I  16  p.  26;  luv.  8,  120  vgl.  A.  VIII  724  p.  27;  luv.  2, 149— 
152  vgl.  A.  VI  802  s.  p.  28  (schon  von  Henrich  angefthrt);  luv.  6,80 
longo  distendat  pectore  lancem  vgl.  G.  IV  164  liquide  distendant  neetare 
oellas  p.  41.  Aber  G.  fibhrt  ausserdem  eine  Menge  Stellen  beider  Dichter 
an,  deren  Uebereinstimmnng  in  nichts  anderem  besteht,  als  dass  hier  wie 
dort  dieselben  gangbaren  Worte  gebraucht  smd.  Kaum  kann  man  auch 
nur  die  Möglichkeit  einer  Reminiscenz  zugeben  luv.  6,  41  quid  fieri  non 
posse  putas,  si  iongitur  ulla  Ursidio?  an  Ed.  8,  26  quid  non  speramus 
amantes?  Jungentur  iam  grypes  equis  p.  11;  noch  weniger  luv.  7,  54 — 56 
qui  nihil  expositum  soleat  deducere  nec  qui  Communi  feriat  Carmen  tri- 
>iale  moneta  an  Ecl.  3,  26 — 27  non  tu  in  triviis,  indocte,  solebas  Stri- 
denti  miserum  stipnla  disperdere  Carmen  Ein  so  gewöhnlicher  Ausdruck 
wie  arbor  luv.  12,  32  ttlr  Mast  soll  durch  Erinnerung  au  A.  V,  504 
arbore  mali  veranlasst  sein,  bei  scrofa  alba  6,  177  soll  luvenal  an  sus 
alba  A.  III  d90-3V»2  gedacht  haben  p.  19  (Vgl.  Preller  K.  M.  325)* 


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202 


luTeoalis- 


Zwischen  den  Stellen  Verg.  G.  III  95flF.  und  luv.  10,  190 ff,  (p.  2St) 
ist  dem  Gcpen^5tande  nacli  eine  sehr  geringe,  dem  Ausdrm  k  nach  nicht 
die  geringste  Verwandtschaft,  und  dergleichen  könnte  noch  Mehreres  an- 
geführt werden.  Der  unerlaubte  Hiatus  luv.  lo,  54  soll  sein  Vorbild  in 
A.  XII  648  haben  p.  33 f.;  aber  in  beiden  Fällen  beruht  er  auf  falscher 
Ueberlieferung.  Der  Begriff  der  Parodie  scheint  dem  Verfiuser  nicht 
klar  m  sein.  Der  Vers  lav.  6,  7  tarbavit  nitidos  extioctus  passer  ocellos 
enthftlt  nicht  eine  Parodie  Gatuli*s  (p.  37«  38),  sondern  ein  Citat.  Die 
Worte  luv.  8, 89  magna  ad  iastigia  rerum  sind  ohne  Zweifel  eine  Remi- 
niscenz  an  A.  I  842  sed  summa  seqoar  fastigia  remm,  aber  dass  Inve- 
nal  illnd  hemistichinm  cnm  ironia  inseraerit  p.  89,  ist  eine  wanderliche 
Einbildung  des  Verfassers.  Höchst  seltsamer  Weise  glaubt  er,  lavenal 
habe  mit  solchen  angeblichen  Parodieen  in  übler  Absicht  *mala  fide*  (p.  44), 
auf  Vergil  angespielt.  Zu  der  scherzhaften  Anführung  von  Verg.  A.  IV 
328  siquis  mihi  parvolus  aula  Luderet  Aeneas  bei  luv.  5,  138  bemerkt 
G.  p.  42,  es  sei  nicht  wunderbar,  dass  luvenal  iisdem  fere  vocibus  cavil- 
latur  Vcrgiiium,  qiii  Didonem  felicem  ducat,  si  »Aeneas  parvulus«  natus 
Sit,  da  ja  bereits  Ov.  Her.  7,  135  die  Geburt  eines  Kindes  als  ein  Un- 
glück mehr  ftir  Dido  bezeichnet  habe.  Zum  Schluss  sagt  G.  p.  44:  negari 
nequit  luveaaieni  non  numquam  aefjuo  atrociti«;  et  vehementius  invectum 
esse  in  Vergilium.  Doch  sei  die  irrisio  et  cavillatio,  quibus  in  Optimum 
iüud  Vergilii  cxcmplum  conij)luribus  locis  acerbissime  invasit,  durch 
seine  Entrüstung  Uber  den  damaligen  Sittenverfall  zu  entschuldigen! 

5*  Kompositioiu  Fragen  der  höheren  Kritik« 

J.  Gylling,  1.  De  argnmenti  dispositione  in  satiris  I— VUl  Inve- 
nalis.  Dissertation.  Lund  1886.  8.  III  pp.  Derselbe  II.  De  argu- 
menti  dispositione  in  satiris  IX— XVI  luTenatis.  Lnnd  1889.  8.  150  pp. 

Anzeigen  von  M.  Rothstein  DLZ  1889  Ko.  46.   &  1648/1649. 
E.  Hfibner,  Wochenschrift  f.  klass.  Pbilol.  VI  51  8.  1897/1898. 

Der  Verfasser  weiät  durch  allzu  umständliche  Analysen  sämmt- 
iicher  Satiren  nochmals  nach,  dass  keiner  derselben  ein  gewisser  innerer 
Znsammenhang  fehlt,  mag  die  Komposition  anch  noch  so  mangelhaft  und 
die  Uebergänge  noch  so  nngeschickt  sein;  sodann,  dass  ihre  Ueberein> 
Stimmung  unter  einander  in  sahireichen  cbarakteristisehen  Eigenthflm- 
lichkeiten  einen  Zweifel  an  ihrer  Abfassung  durch  denselben  Autor  nicht 
aufkommen  Iftsst  Seine  Behauptung,  dass  zwischen  I  -  IX  und  X— XVI 
ein  so  grosser  Unterschied  sei,  dass  zwischen  diesen  beiden  Gn^pen  ein 
lAngeres  Intervall  angenommen  werden  mflsse  (II  391.),  halte  ich  ftlir 
grundlos.  Er  glaubt,  die  Satiren  7,  8,  9  seien  vor  der  Herausgabe  des 
zweiten  Buchs  (116)  geschrieben,  aber  zurückgehalten;  die  Satiren  X  — 
XVI  erst  nach  luveuais  Rückkehr  ans  der  Verbannung  (durch  Hadrian 


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208 


II  144)  verfassU  Die  Verse  4,  1—27  hält  ü.  mit  Recht  für  ein  Bruch- 
stflck  einer  nicht  vollendeten  Satire,  glaubt  aber  mit  Unrecht,  dass  die 
Terse  28—36  Dieht  von  lavenal  selbst,  sondern  von  einem  Heraasgeber 
binzugefügt  sind  (I  ist).  Hit  Recbt  bemerkt  er,  dass  wirkliche  Sparen 
einer  doppelten  Recension  eich  nirgend  finden  (II  22),  sowie  dass  man 
sdiwache  Verse  dem  Dichter  deshalb  nicht  absprechen  kann,  weil  die 
betrelfenden  Stellen  dnicb  ihre  Weglassung  gewinnen  wtirden  (II  107). 
Nichtsdestoweniger  hftlt  G.  eine  ziemlieh  grosse  Anzahl  von  Versen  Air 
imeebt,  so  1,  14.  3,  113.  5,  5t  u.  s.  w.,  9,  5  u«  79  sq.,  11,  99  o  161, 165 
^70  n.  8.  w.  Eine  Lttcke  nimmt  G.  9,  133  an  (vgl.  unten  Textkritik 
nnd  Exegese)  und  I  i,  229,  jedenfalls  mit  Unrecht.  Auch  die  Behand- 
lungen einiger  anderer  Stellen  sind  verfehlt;  so  3,218,  wo  G.  phao- 
casiaüDiutn  lesen  will;  10,  S76  (Interpunktion);  11,  148  immani  filr  in 
magno  u.  a. 

Georg  Hosengel,  Vindiciae  Invenalianae.  Erlanger  Dissertation. 
Leipzig  1887.  8.  72  pp. 

Im  Caj).  I  De  vebtigiis  quae  habentur  «lujtlicis  recensionis  p.  7  28 
erklui  L  31.  die  Annahme  einer  Ueberarbeituiij?  der  iSutiron  durch  hivenal 
sowie  doppelter  lieceusioiien  ia  demselben  mit  Recht  lui  gruudlui.  Kr 
unterschätzt  jedoch  luvenal's  Redseligkeit,  wenn  er  die  Verse  3,  U5 
(p.  15),  7, 181  (p.  21),  8,  7  (p.  24)  ihm  absprechen  zn  mflssen  glaubt 
Gap.  n  De  syntaxi  casunm  Invenaliana  p.  29—72  ergiebt  so  gut  wie  nir- 
gend etwas  ftlr  luvenal  Eigenthflmliches.  Die  Erklärung  von  8,  690 
ddphinommqae  coiumnas  i.  e.  columnas  specie  delphinornm  ist  irrig. 
Das  16,  20  vorgeschlagene  conourrentia  saxa  Cyanea  (so  schon  Heinrich 
statt  Pyaaeis)  pleno«  p.  47  bleibt  trota  8, 107  oocnlta  spolia  mindestens 
sehr  bedenklich  (Vgl.  L.  MftUer  r.  m.  320  und  zu  Martial.  Sp.  28, 10). 
Inaeqaales  bemllo  6,  88  verdient  den  Vorzug  vor  inaequales  berullos 
P  (ib.). 

Hugo  Sydow,  De  luvenalis  arte  compositionis.  Dissertation. 

Halle  1890.  8.  34  p. 

S.  führt  ebenfalls  richtig  aus,  dass  man  bei  luvenal  überHüs>ige 
und  gelbst  störende  Verse  nicht  für  unecht  oder  für  Zeichen  doppelter 
fiecension  halten  darfl 

Guiliel.  Scholz,  (^uaestiones  Invenalianae.  I  De  generequodam 
versunm  insitieiorum  quos  credunt.   Hermes  XXI  1886  p.  179-192. 

Für  Einschiebsel  haben  besonders  solche  Verse  gegolten,  in  denen 
luvenal  seiner  Gewohnheit  gemftss  rieh  in  der  Art  gehen  Ifisst,  dass  er 
einen  Oedanken  weiter  verfolgt  als  eigentlich  nach  dem  gesummten  Zu- 
sammenhange zuUtosig  ist,  und  eine  ihm  dadurch  nahe  gelegte,  obwohl 
nkht  zur  Sache  gehörige  Bemerkung  oder  Sentenz  einschaltet  Die  auf* 


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204 


lavenftlis. 


falieudste  dieser  den  Gedankengang  unterbrechendeu  Parenthesen  ist  viel- 
leicht 9,  5  nos  colapbnm  inciitimiis  lambenti  crustnla  servo.  Der  Sinn 
dieser  Parenthese  ist:  Wie  unschuldig  ist  dagegen  ein  beim  Naschen  er- 
tappter oder  geohrfeigter  Sklave!  Wie  in  allen  solchen  Fällen  schliesst 
sich  das  Folgende  nicht  an  die  Parenthese,  sondern  au  das,  was  ihr  vor- 
ausgeht, an.  Andere  Yoa  Sob.  dvrcbweg  rielitig  bemtheilte  Fälle  dsd 
10»  87  £  eed  videast  servi  ne  quis  neget  et  pavidom  in  ins  Cerviee  olh 
etricta  doniniim  trahat  (Worte  dea  Dichters) ;  14, 208 f.  hoe  monstraiit 
vetnlae  pnerb  repentibos  aseae,  Hoc  discant  omnes  ante  alpha  et  beta 
puellae  (bei  Jahn*  in  Klammem).  Znweilen  werden  wie  10, 87  die  den 
Znsammenhang  nnterbreehenden  Abscfaweifiingen  mit  eed  angeknüpft:  so 
2, 46—47,  8, 282  >  284;  4, 27  (sed  maiores  ^aUa  vendit);  14, 117  (eed 
crescnnt  qnoenn^ne  modo);  8, 04  (sed  quid  damnatio  oonfert?)  —  97; 
auch  mit  autem  8,  119  f.  Anders  angeknüpfte  Parenthesen  10,  183  (mi- 
tius  id  sane  etc.);  6,  90  (famam  contempserat  olim,  Coins  apnd  moUes 
minima  est  iactura  cathedras);  6,  188  (cum  sit  turpe  magis  nostris  nes- 
cire  Latine);  3,  HO  (de  moribus  ultima  fiet  Quaestio);  14,  126  (mox  ad- 
quirendi  docet  insatiabile  votum);  4,  98  fmide  fit  ut  malim  fratrrcula? 
esse  Gigaiiti?!  Opfter?  werden  solche  Parenthesen  mit  dem  Pronuiu. 
demonstrat.  angeknüpft  wie  10,  183  und  14,  208:  so  11,  165-170  oder 
mit  talis:  11,42.  2,91.  14,  150.  Auch  alle  sonstigen  Verdärhticungen 
erscheinen  dem  Verfasser,  wie  er  am  Scliluss  bemerkt,  durchweg  grundlos. 

Nicht  beistimmen  kann  ich  der  Erklärung  von  lo,  84 f.  (^uara  timeo 
victus  ne  poenas  exigat  Aiax  Ut  male  defensus.  Seh  sagt,  dass  diese 
Worte  apte  prorsus  dicunlur  ab  cudem  qni  Aiacis  dcclamatione  olim  rhe- 
torica  sive  a  Bruttidio  sive  ab  ipso  male  defcnsi  recordatur.  Ich  ver- 
stehe (mit  Heinrich  und  Lewis),  dass  der  Kaiser,  sieb  gegen  Sejan  ebenso 
ungerecht  rorttckgesetzt  flildend,  wie  Aiax  in  dem  Streit  nm  die  Wnffsn 
Achilles  gegen  Odysseus,  gleicb  diesem  in  der  Baserei  eine  furchtbare 
Metzelei  anriehten  wird,  weil  wir  nicht  energisch  genug  seine  Partei  ge- 
nommen bähen  (Ut  male  defensns).  Yictns  Aiax,  Ar  den  dnieh  Kiftn- 
knng  rasend  gewordenen,  ist  ein  ihnlicher  Anadmck  wie  7, 118  paUidns 
Aiax  Ihr  den  nm  den  Ansgnng  des  Piroieisea  besorgten  Redner. 

In  der  viel  behandelten  Stelle  7, 14-18  ist  ^eileicht  sn  lesen 
fodant  equites  Asiani 
16  Qnamqnam  et  Cappadoces,  faciant  eqnites  Bithyni  ei 
Altm,  qnos  nndo  tradncit  Gallia  talo. 

Es  ist  hier  von  vier  kleinasiatischen  Provinzen  die  Rede:  Aaia, 
Cappadocia,  Bithynia,  Galatia.  Wie  gering  man  sich  auch  luvenaTs 
Kenntniss  der  Geographie  vorstellen  will,  schwerlich  konnte  er  doch 
glauben,  dass  Bithyner  aus  Galatien  nach  Rom  kamen.  Die  Schwierig- 
keit fällt  fort,  wenn  man  (nach  dem  Vorschlage  eines  Mitgliedes  des  hie- 
sigen Seminars)  am  Schluss  von  Y.  16  et  zusetzt  (et  am  Ende  des  Verses 


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lOfMIB&l. 


905 


anch  2,  1461.  Et  mag  erst  verstellt  und  dfinn  q\m  daraus  gpmacht  wor- 
den «^ein,  aber  equitesque  Bithyni  (so  P)  weicht  von  der  sonstigen  Mo-suag 
ab  ao,  162  Bithyni  15,  1  Bithynice).  Das  (wie  6,  199)  aachgestelite 
quamqam  regirt  natarUch  l»eide  fadant. 

6.  Textkritik  und  £xg6se. 

John  E.  Hayor,  Notes  on  lavengl^  Jonrnal  of  Philologjr  XYI 
1888  p.  220—228  (und  XX  1892  p.  262-298). 

Abeimalige  NaehCrtge  la  dem  Eommentar  der  Satiren  1.  3.  4.  6. 

7.  (und  8):  ein  neuer  Beweis  eines  nnennfldlielieD,  sieii  nie  genug  thnen- 
den  Bienenfleiflsee. 

Nicolais  Hab,  Zur  Kritik  und  Erklärung  der  Satiren  luvenal's. 
Programm  der  KönigUcheo  Studienanstalt  Kaiserslautern.  1888/89« 
8.  35  pp. 

Anzeige  von  L.  BergmOller,  Blätter  f.  bayer.  Gymn.  XXVI  1890 
S.  86  und  Rprünrr  pliilol.  Wochenschrift  X  1890  S.  1009/1010. 

Der  Verf.  behandelt  die  wichtigeren  der  von  Beer  im  Spicileg. 
lovenal.  p.  59—76  aus  P  veröffentlichten  Lesarten:  1)  14  Stellen,  wo  die 

Lesarten  von  P  (wie  auch  Beer  zugesteht)  irrthümlich  sind  oder  mit  at 
tibereinstimmen  od^r  misichcr  oder  schwankend  sind;  2)  10  Stellen,  wo 
Bücbpler  die  Lesart-  u  von  P  nicht  aufgenommen  hat;  3)  9,  wo  P  un- 
nöt))i'j:r  Aenderuncrt Ml  hat;  4)  16,  wo  die  Lesarten  von  P  auf  unrichtiger 
Conjfktur  zu  beruhen  scheinen.  Es  braucht  kaum  gesagt  zu  werden, 
das^  dies  alles  nicht  zu  dem  Schluss  berechtigt,  p<o  verdiene  den  Vor- 
zag vor  P. 

Die  drei  ersten  Theile  geben  zu  Einwendungen  wenig  Veranlassung; 
doch  die  Behandlung  der  Stelle  i,  160  p.  10 f.,  wo  B.  lesen  will  si  verum 
dixerit.  üic  est  Secams  etc.  ist  verfehlt  (vgl.  meinen  Bericht  Uber  B.'s 
Programm  von  1874).  Im  vierten  Thdl  erkllit  sieb  B.  mit  Unrecht 

8,  628  gegen  nt  spargat  in  aede  (P);  er  liest  a  Meroe  portablt  aqaas,  nt 
spargat,  in  aedem  (o»).  Anch  9, 40  verdient  eompntat  et  ee?et  sicher 
den  Vorzug  vor  c  atqne  cavet  (p<w).  Aach  B.*s  Bedenken  gegen  anditor 
8, 821  p.  26 f.  reicht  nicht  hin,  nm  diese  Lesart  von  P  tu  verwerfen;  ni 
pndet  iUaa  bedentet:  wenn  die  Seiiren  sich  nicht  eines  bftaerlichen  Zn^ 
hörers  (statt  des  iHlheren  eleganten  Anditorinms  in  Born)  schimen.  Da- 
gegen verwirft  B.  p.  21  f.  mit  Recht  2, 149  et  pontnm  (PS);  doch  seine 
schon  frfiher  (a.  a.  0.)  mitgetheilte  Goidektttr  et  caenum  ist  nnbefriedi- 
gend,  das  wahrscheinlichste  et  contum  (p«»).  In  der  Steile  8, 18,  bei 
Bftcheler  qnanto  praesentins  esset  Kamen  aqois,  wo  B.  lesen  will  prae* 
stantins  —  aquae  p.  20f.,  halte  ich  praesentins  —  aquae  (Genetiv)  for  das 
Beste.  Aach  3,  131  dürfte  die  Lesart  von  P  divitis  hic  servo  cludit  latas 
ingennomm  Filius  kaum  zu  halten,  sondern  divitis  —  servi  zu  lesen  und 


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206 


mit  B.  p.  23  von  einem  rrichcn  Freicrolassenfn  711  vorstehen  sein.  Auch 
6,  605  ziehe  ich  dip  T/PsarL  von  p  «>  hos  tuvet  omnis  Iuvolvit<!Uf'  ^imi 
der  von  P  (omni)  vor  und  vprsfehe  mit  H.  p.  .30  unter  oninis  hos  ijuibiis 
Fortuna  adridet.  Auch  B.'s  Kiuwetiduugcn  gegen  die  Lesarten  von  P  2,  5 
perfectissimus  horuin  (B.  p.  19 f.  mit  p  w  herum  est);  e  corporibus  3,  -ü7 
(B.  p.  25  de  corporibus  mit  p  tu)  und  perit  7,  99  (B.  p.  30 f.  petit  mit 
<ü)  Terdienen  miiidestens  Beschtvng. 

Julius  Jessen,  Witz  und  fiamor  im  lavenal.  PhiloIogBB  XLVII 
1889  S.  820-827. 

Unter  den  hier  vorgeschlagenen  Textftndemngea  ist  keine,  der  ich 
xnsttmmen  kann.  Es  sind  folgende:  18, 44  filr  siccato  nectare  soceato 
(mit  Berainng  auf  Schölte  Obser?att.  critieae  in  Invenalem  1878  p.  91); 

qnaeqne  salutata  crepitat  Concordia  fico  (d.  h.  das  alte  Holzbild 
der  Concordia  bekommt  Bisse,  sobald  man  es  begrOsst) ;  7,  42  in  qnn 
soUicitos  imitator  ianna  porcos  statt  sollicitas  —  portas  (J.  erinnert  an 
Stat.  Th.  X  265  mugitns  portae);  10,  84  qnam  timeo,  victor  ne  poenas 
exigat  Aiax  statt  victus;  10,  108  f.  ad  iUum  Ad  soa  qni  domitos  deduxit 
Signa  Quirites?  statt  flagra  (J.  erinnert  an  Lucan.  V  369  militis  indo- 
miti  und  349  signa  —  Quirites);  2.  109  (quod)  Nostra  nrc  Actiaca  fi'cit 
Cleopatra  ruina  statt  nmrsta  (»bitter  ironisch«);  13,  184  nee  mite  Gra- 
tet is  Ingenium  statt  Thaletis  (J.  prinnert  an  die  Geduld  des  Cynikers 
Grates  bei  Diog.  Laert.  VI  7);  6,  237  ahditus  interea  latet  his  secretus 
adultpf  statt  vi  {.].  pfinnort  an  den  orstt-ii  (iesanc  von  Hyron's  Don  Juan) 
Auch  3,  4t>  kaun  ich  eine  Anspielung  auf  die  diebische  Unke  Hand 
(Catull.  47,  1)  uicht  finden. 

M.  J.  Uofmann,  Kritische  nnd  exegetische  Bemerkungen  so  den 
Satiren  luTenals.  Programm  des  Königlichen  Wtlhelm-Gymnasinms  ta 
Httncben.  1690.  8.  88  S. 

Anzeige  von  L.  BergmtlUer,  Berliner  philol.  Wochenschrift  XI 
1891  p.  688f. 

Der  Verf.  weist  zwar  mit  Recht  die  Mehrzahl  Ton  Weidner*s  Text- 
ändemngen  zurück,  stimmt  aber  doch  mit  Unrecht  einer  ganzen  Anzahl 
derselben  bei;  so  10,  84  qnam  timeo  victis,  ne  poenas  exigat  Aiax  statt 
Tictus;  10,  288  qna  statt  qnae  n.  a.  lo  der  Annahme  von  Interpolatio- 
nen, die,  wie  bemerkt,  nirgend  mit  Sicherheit  nachweisbar  sind  (anch 
nicht  8,  7  nnd  9,  5),  geht  H.  noch  viel  weiter  als  Weidner. 

Guido  Suster,  Miscellana  critica.  (iiuvenale  6,  329.  336  398.  413. 
10.82.  232.  12,  10.    Rivista  di  lilologia  XIX.   1891.  1-3  p.  85-91. 

Der  Verf.  hat  aus  der  Au'^j.jalic  de<;  luvpnal  von  Weidner  nnd  an- 
dern ik'UtschfMi  Arbeiten  den  F>iniiruck  i^'ewonnen.  dass  dir  laboriosi  Te- 
desclü  die  den  Italienern  durch  Vererbung  eigene  maggior  competens« 


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di  buon  gasto  e  di  vecchio  latino  im  Allgemeinen  nicht  besitzpn  Mit 
Recht  weist  er  Weidner's  Textftnderungen  6,  329.  399.  641.  10,  233.  12,  13 
znrftck.  Seinp  pi>P!)*^n  Conjekturen  6.  415  efferata  (aus  ecferata)  f&r  exo< 
rata  imd  10,  84  vivus  fur  victus  sind  verfehlt. 

Karl  Hofias,  Bemerfcangen  sü  laveiud*  Jahresbericht  des  König* 
liehen  Oymnasiams  sn  Wesel.  1891.  4.  8.  S-^IO. 

H.  erklärt  richtig  iu  der  Stelle  1,  146 — 148  nova  nee  tristis  per 
canctas  fabula  cenas  als  Opposition  zn  plaudtuiluwi  iraii>  amids  fumis 
und  schlicsst  die  ersteren  Worte  in  Konimas  ein.  Mit  Unrecht  unter- 
lässt  er  dagegen,  nach  senectus  zu  interpuugiren,  deuu  die  plötzlichen 
Todes&lle  alter,  ohne  Testament  sterbender  Leute  werden  als  Folge 
ihrer  nnTemfinftigen  Lebensweise  erwähnt,  nicht  als  Gegenstand  der 
Tischgespräche ;  dieser  letztere  wird  nnr  durch  ftinns  bezeichnet.  In  der 
Stelle  3,  68  Inetantar  pancae,  comednnt  colyphia  pancae  ist  nicht  mit 
H.  zn  übersetzen:  »zwar  ringen  Yereinzelte«  n.  s.  w.,  sondern:  wenn  es 
Fkwien  giebt,  die  ringen,  so  sind  es  doch  nnr  wenige^  Dass  7, 108  seges 
metaphorisch  Ihr  messis  gesagt  ist,  hat  nichts  AoflUlendes.  Die  Worte 
8,  97  fnror  est  post  omnia  perdere  nanlam  versteht  H.  riditig  von  dem 
Verluste  des  dem  Gharon  zn  zahlenden  Fahrgeldes;  ebenso  die  Worte 
11,  54 f.  morantur  panci  fugieotem  pudorem  richtig:  wenige  suchen  das 
fliehende  Ehrgefühl  zurückzuhalten  und  sich  zu  bewahren.  Rara  crates 
11,  82  kann  nicht  eine  gebogene  Weidengerte  sein,  sondern  nur  ein  Ge- 
flecht mit  grossen  Maschen,  und  nuda  effigies  11,  106  nur  eine  nackte 
Fiffur,  nicht  eine  Fipur  »ohne  jeden  künstlerischen  Schmuck«.  Die  Aen- 
derung  seguis  für  sanguis  12,  13  (laeta  scd  ostendcns  Clitumiii  pasicua 
sanguis)  ist  verfehlt;  sanguis  ist  »Uasscc,  auch  wir  sagen  ja  Vollblut  und 
Balbblut  von  dem  einzelnen  Thier. 

Unbekannt  ist  mir  geblieben 

Palmer,  luvenalia.    Hermathena  XVil.  i891.  p.  13— lö. 

Einzelne  Stellen. 

luv.  1,96.  Stephensoui  Difficnlties  in  lovenal.  Glass.  Rev.  I 
1687 

titidrt  die  Verschiedenheit  in  den  Angaben  Martial's  und  luvenal's  Uber 
die  Austheiiung  der  spüiiuia  (SGI  441)  unerklärlich.  Aber  1)  liegen 
zwischen  beiden  nicht  5  —  6  Jahre,  sondern  10  oder  mehr;  2)  ist  diese 
Verschiedenheit  nicht  auSkllender  als  zwischen  der  Aufhebung  der  Geld- 
sportula  im  Jahre  87  und  deren  Wiedereinführung  im  Jahre  88  (SGI 
489). 


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208 


luveiuüis. 


Iht.  1,166 ff.  Derselbe, Bifficulties in  J.GlMB.ReT.iy  1890  p.  829 

findet  es  uiii:l;inblicli,  1)  dass  die  Satirenscliriftstellerei  uoter  Trajan  ge- 
fährlich war,  Iii  dass  luvenal  sich  beguügeu  kouute,  bei  seinen  Schilde- 
rungen des  Lasters  als  Beispiele  längst  Veratorbene  (ghosts)  wie  TigeUi- 
nnB  anzufftbren.  Aber  Abgesehen  davon,  dut  ancb  nnter  Trejaa  der 
Tadel  nichtiger  and  einflnssreieber  Personen  ohne  Zweifel  sehr  unange- 
nehme Folgen  nach  sich  sieben  konnte,  ist  hier  nicht  in  Anschlag  gebracht, 
dass  Invenal  offenbar  lieber  auf  die  Aktnalitftt  seiner  Satiren  Tendcbten, 
als  den  Zorn  tob  Personen  erregen  wollte,  die  ihm  schaden  konnten. 
(Was  Earle  in  den  Transactions  of  the  Oxford  pliilol.  Society  1887/88 
p.  6—9  ttber  diese  Stelle  gesagt  hat,  ist  mir  anbekannt  geblieben). 

Tot.  2,78.    Die  Bemerkung  von  äandford  zu  dieser  Stelle  Class. 
Rev.  IV  1890  p.  272 

bezieht  sich  auf  ein  Missverstftadniss  in  einem  engitschen  WOrterbacb. 
des  Lateinisdieo. 

Inv.  8,297.  Haeckermann,  Philol.  XLVI  (1888)  p.  768 f. 

will  folgendermassen  lesen 

vadimoDia  deinde 
irali  iaciant:  libertas  paupuris  haec  est, 
d.  h.  mi^en  dann  die  Gemisshandelten  klagen:  darin  besteht  die  Frei- 
heit des  Armen.  Allerdings  wftre  dies,  wenn  Qberliefert,  tadellos;  aber 
das  wirklich  Ueberlieferte  ist  es  nicht  nar  ebenfeUs,  sondern  ansserdem 
viel  drastischer:  die  Misshandeloden  klagen  noch  obendrein,  und  die  Frei- 
heit des  Armen  besteht  darin,  dass  er  noch  einige  ZAhne  im  Mande  be- 
halten darf. 

J  Ii.  Mispoulet,  Le  turbot  (luv.  sat  IV).  Bevue  de  phüul.  XllI 
1889  p.  32—44 

giebt  in  wortreicher  Auseinandersetzung  Qber  die  Travestie  des  consilium 
principis  (SGI  I33f.)  in  der  4.  Satire  (von  der  er  p.  44  dahingestellt 

sein  lässt,  ob  sie  unter  Trajan  oder  Hadrian  erschienen  ist)  nichts  irgend 
Erhebliches,  wan  nicht  bereits  von  liorghcsi,  Hirschfold  u.  a  gesagt  wäre. 
Wenn,  wie  er  p.  32,  1  bemerkt,  alle  Autoren  annehmen .  dass  es  sich 
hier  um  das  consilium  jirincipis  handelt,  keiner  si .  Ii  aber  tlie  Muhe  ge- 
nommen hat,  eh  zu  bewt  isen,  so  rührt  dies  daher,  dass  es  für  keinen 
Kunüigeu  ciues  Beweises  bedarf. 

Im,  4,  67.  Mibly,  PhUot.  XLVIII  (1890)  p.  e42t 

will  statt  iam  quartanam  sperautibus  atgris  lesen  superautibus  oder  äper- 
nentibos.  Vielleiebt  hat  er  mit  dem  erstem  das  Bichtige  getroffen,  wenn 
ancb,  wie  er  bemerkt,  De  Vit  kein  Beispiel  Ibr  soperare  morbom  anAbrt. 


209 


fiiv.  4.  1-21.  0.  Hirschfeld,  Zu  rümischea  SchriftsteUern.  Hermes 
XXIV  18öä  S.  107 

will  5;tatt  pugnas  lesen  pagaos;  ich  sehe  keinen  Ornnd,  an  der  Richtig- 
keit der  Ueberliefemng  zn  sweifeln. 

luv.  5,  147.    Haeckermann,  Philol.  XLVI  1888  8.  176f. 

bemerkt  richtig,  (hss  auch  in  dieser  Stelle  (boletus  domino,  sed  qualem 
CJaudius  edit)  sed  und  zwar'  bedeutet. 

luv.  e,ll8S.  K.  Zaeher,  üeber  gHcchiaehe  Wortforachaiig  (Vei^ 
bandlangen  der  40.  FUIologen-Vecsaaunlnng  8.  59  Anm.) 

erklärt  in  den  Versen 

niurdeat  ante  aliqnis  quidquid  porrexerit  illa 
quae  peperit,  timidus  praegustet  pocula  papas 
uach  Varro  ap.  Non.  p.  81,  3  papas  ipappas)  als  den  Acc^  plor.  des 
Wortes  der  Kindersprache  ftir  Kindermna  (ital.  pappa,  deataeh  dialektiaeh 
Pappe  aeben  Panps).  Das  Subjekt  sei  aliquis:  einer  soll  die  harten 
Speisen  anbeiasen,  den  Trank  uad  daa  Moa  kosten.  Im  Rhein.  Mas.  XLT 
(1890)  8.  5S7— S40  benierkt  Z.:  wenn  aach  papas,  atis  (im  Sinne  von 
paedagogas)  im  4.  Jahrhundert  gebrftaehliish  gewesen  sei,  könne  es  laTe* 
nal  aoeb  nicht  so  gehrandit  haben.  Doch  die  Ton  Büchel  er  dort  aage- 
flihrte  Inschrift  Henien  6460  eines  kaiserlichen  Freigelassenen  Nareissns 
papas  Galeriae  (Aug.  libert)ae  Lysistrates  concubinae  divi  Pü,  beweist 
das  Gegentheil;  aller  Wahrscbeinlichkeit  nach  lebte  dieser  Nardssns  be- 
reits^  als  la?enal  jene  Stelle  schrieb. 

luv.  7,22  lautet  bei  Bücheler: 

siqua  aliiinde  putas  rerum  spectauda  tnarum  Praesidia 
nach  Pc«  bei  Jahn*  exspectauda  nach  tu. 

Honsman,  C^Iass.  Rev.  III  (1880)  p.  200& 

vermutbel  sperauda,  nicht  unwahrscheinlich. 

Inv.  7,  40,  wo  P  Macnlonis,  8  macalosas  hat,  Termathet  Bywater 
Joom.  of  Philol.  XTII  (1888)  p.  78  als  Lesart  der  Urhandscbrift  macu- 
lonsas. 

In  der  Stelle  laT.  7,  98 iF.  interpangirt  Havet  Re?.  de  philol.  XIV 
(1890)  p.  78  wol  richtig 

Vesier  porro  labor  fecundior,  hibioriarum 
scriptores?  petit  hic  plus  temporis  atqiie  olei  plus 
DoUo  iinppe  modo:  miliensima  pagina  sugit 
omuibui>  etc. 

iaiMiktfMI  Ar  AtüMhiianrliMMAteft.  fJKXIL  U.  OSBSl  Ü.)  14 


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210 


luv.  7,  213f: 

sed  Rnfuni  aujue  alios  caedit  sua  quemque  inveutus, 
Ruf  um,  quem  totious  Cicerouem  Allobrosa  dixit. 
J.  W.  Beck,  Archiv  VII  273 f.  Iiftlt  AUuhux  lur  einen  Spitznamen; 
J.  J.  Coriiclissen  Mnemosyue  XVII  lööü  p.  llSt  glaubt,  dass  Allobroga 
(Nominativ)  so  viel  sei  als  Gallia,  woftlr  er  in  dem  TersttUnindteD  Seho- 
lion  za  dieser  Stelle  und  in  dem  Scholion  zu  8,  234  Allobrogae  Oftiii  snnt 
AnhaltepnDkte  tu  finden  meint  Der  Sinn  ist  vielmehr,  dass  der  etwa 
aus  der  pulchra  Vienna  (Hart  VII  88)  stammende  Rhetor  Rnfiis  von 
seinen  ScIiQlem  Schlage  erhielt,  obwol  siö  ihm  doch  den  Ehrennamen  des 
AUobrogisehen  Cicero  gegeben  hatten. 

luv.  8,  90  ossa  vides  rerum  vacois  exocta  meduUis.  Haecker- 
mann,  PhiloL  XLVIIi  (1890)  S.  183 

vertheidigt  aach  hier  die  Lesart  von  a>  regnm:  »Gebein  von  Königen, 
bis  aufs  Hark  leer«,  was  wol  keiner  Widerlegnng  bedarf. 

luv.  8,  lS2f. 

quanti  sua  fonera  vendant, 

Quid  rofert? 

sua  funera,  was  iMadvii;  Opp.  II  p  182  mit  reliquias  mortuas  tanti  ge- 
neris  erklärt,  tibersetzt  W.  F.  Lendrum.  Class.  Rev.  IV  (1890)  p  "230: 
It  is  nu  excuse  (quid  refcrt),  that  it  was  to  avoid  execution  (quantii 
the  nobles  uiider  Nero  inade  Iraffic  (vendantj  uf  tbeir  suicide:  we  see 
them  fiiaking  ibe  ^ame  trafiic  under  Trajan  or  Hadrian  witbout  aoy  such 
fear  of  execution  «nullo  cogente  Nerone). 

luv.  8,199 

haec  ultra  quid  erit,  nisi  Indus?  et  illie 
Dedecns  urbis  habes. 
Haeck ermann  a.  a.  0.  übersetzt  ludus  (die  Gladiatorensdiule) 
mit  »Spiele  und  besieht  et  illie  auf  den  Circns,  als  wenn  dort  die  Gla- 
diatoren angetreten  wären. 

luv.  9,183f. 

altera  maior 

Spes  super e^t.  tu  tanturo  erucis  imprime  dentem. 

Auf  diesen  Vers  folgt  in  P 

gratus  eris:  tu  tantum  erucis  imprime  dentem. 

A.  £.  Housman,  Class.  Rev.  III  (1889)  p.  200f.  erklärt  dies  in 
annebnibarer  Weise  folgendermassen.  Die  Urhandschrift  enthielt  den  An- 
fang des  Veldes  1 34  in  doppelter  Fassung  (spes  snpprest  und  frratus  eris) ; 
das  Qbrige  in  einfacher  (tu  tantum  erucis  imprime  deutem).   Ein  Schrei* 


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211 


ber  machte  daraas  durch  Weglabäuog  der  zweiten  Fassang  des  Anfangs 
einen  Vers,  ein  «weiter  zwei,  indem  er  beide  Fassungen  beibeblelt  und 
den  Satz  tu-dentem  zu  jeder  binznflQgte«  Altera  maior  ist  verdorben  ans 
derit  amator;  aus  derit  wurde  zuerst  diter  (iter  ftr  deritOv.  Ibis  246  n.a.)i 
dann  alter*  Derit  amator  bildet  einen  passenden  Gegensatz  zu  180  nnm- 
quam  patbicns  tibi  derit  araicus.  Der  Sinn  ist:  die  patbici  werden  so 
sabireicb  zusammenströmen,  dass  es  an  amatores  mangeln  wird  (und  diese 
im  Preise  steigen  werden).  Umgekehrt  beist  es  2, 168  pueris  non  um- 
quam  derit  amator. 

luv.  10,  54f.    H.  Richards,  Class.  Rev.  II  (1888)  p.  326 

macht  den  annehmbaren  Vorsdilag,  diese  vielbesprochene  Stelle  so  zu 
lesen : 

ergo  supenacua  aut  vel  perniciosa  putentur, 
propter  tjuae  fas  est  geaua  incerare  deorum? 
oder  im  ersten  Verse  statt  aut  vei:  haec  aut. 

luT.  10fl78 

madidis  oantat  quae  Sostratns  alis. 
F.  F  Nash,  Bev.  de  philol.  X  (1686)  p.  164f.  hAlt  diesen  Sostra- 
tus  Ar  den  bei  Plutarcb  ire/»c  sapra/Müv  2,  1  als  Verfosser  einer  Schrift 
itepi  nomfiwif  erwAhnten  Sostratus,  und  zwar  sei  dieser  Dichter  gewesen, 
daher  alis  madidis  wegen  des  Gegenstands.  Eine  recht  unglAckliche 
Termuthung. 

luv.  10,  294  f. 

cuperet  Riitilae  Ver{2;inia  gibbum 
Accipere  atque  suum  Rutilif  dar<^ 
Büclif  ler,  Rhein.  Mus.  XLII  (iö«7)  ]i  47'2  versteht  unter  gib- 
bum suum  den  Busen  der  Yersinia  gil)buni  luaiiiinatutn  sei.  inlecebris 
Appique  hbidine  damnosum).  Mir  scheiut  dies  für  luvenal  zu  künst- 
lich; ich  halte  suaiu  iür  das  richtige,  dessen  Beziehung  auf  faciem  uu- 
austöäsig  isU 

lUT.  11,  121  f. 

putere  ▼Identor 

Unguenta  atque  rosae. 
Mayer,  Class.  Rev.  V  (1891)  p.  485  vergleicht  Cic  Acad.  fr,  H 
Maller:  quibus  etiam  alabaster  pieuus  ungueuU  putere  videtur. 

Inv.  11, 166f. 

nec  pupillares  defert  in  balnea  rancus  Testiculos. 
Uäberlin,  PhiloL  L  (itidl)  p.  506  will  mit  c  statt  rancus  lesen 
drancos  (mit  Verweisung  auf  6t3tl).  Doch  ist  wol  raucus  von  einem  in 
der  Periode  des  Stimmwechsels  befindlichen  Knaben  zu  verstehen. 

14* 


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212 


lovenalis.. 


lav.  12,65 

68  tuuc  adversis  urgueutibus  illuc 

54  reccidit,  ut  malum  ferro  summitteret,  ac  se 
explicat  angosttim. 

Hftberlin.  N.  Jahihb.  CXXXIX  (188'J>  p.  .'ißo  will  statt  angustui» 
lesen  augusto  (aus  der  Kleiunie).  Doch  ist  aiigustiun  im  Siune  von  »be- 
drftngt«  vielleicht  richtig,  wenn  auch  ohne  Beispiel. 

Iqy.  18, 168 

Pygmaeus  parvis  currit  beliator  in  armis. 

Bährens,  N.  Jahrbb.  GXXXV  (1887)  p.  484  will  stoU  parvis 
lesen  longis  w^en  PLH  IV  870,  8  longis  Pygmaens  in  annis.  Wenn 
dies  auch  eine  Reminiscena  an  die  Invenal- Stelle  sa  sein  scheint,  so 
konnte  doch  der  Verfasser  (falls  ihn  sein  Gedftchtniss  nicht  tauschte» 
sehr  wol  absichtlich  ein  Wort  indem. 

luv.  14,  24 

quem  rnire  adficiuut  iuscripta  ergastula  carcer? 

Richards,  Class.  Rev.  II  U888)  p.  326  will  lesen  insc-ripti,  erga- 
stula (vgl.  Mart.  VII  ü5,  Doch  ist  inscripta  ergastula  für  ergastula 
iuscriptorum  nicht  auA'allender  als  stoiatus  pudor.,  trigou  nudus,  iogeoiiae 
cruces  u.  dgl.  ^zu  Mart  I  15,  7). 

Inv.  14,20? 

206  illa  tuo  senteulia  Semper  in  ore 

206  versetnr  dis  atque  ipso  Jove  digna  poeta: 
•nnde  habeas,  qnaerit  nemo,  sed  oportet  habere«. 

Bttcheler  zu  Schol.  208  veiiimiiiet,  dass  v.  207  vou  Luciüus  sei. 
und  Bthrens  a*  a.  0.  fOgt  hinzu,  dass  diese  Worte  (dis  atque  ipsu  JoTe 
digna)  im  Ck>ndllam  deornm  von  Jupiter  selbst  gesprochen  sein  «erden, 
der  bei  dieser  Gelegenheit  auch  mit  dem  von  dem  Scholiasten  au  206 
angeftlhrten  Verse  nutrieola  sicca  vetusta  infantibus  monstrat  einen  Seiten- 
blick auf  die  schlechte  Ersiehung  geworfen  haben  könnte. 

luv.  16«  76 

terga  fnga  celen  praestantibus  omnibus  instans. 

Honsman,  Class.  Rev.  III  (1889)  p.  201  will  lesen 
terga  fugae  celeri  praestant  tnstantibas  Ombis 
mit  Verweisung  auf  Propert  IV  2,  54  turpi  terga  dedisse  fagae.  Vgl. 
Hositts  Apparat,  crit.  p.  93,  oben  S.  194. 


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218 


Seliolieii. 

Gailiel.  Uoehler,  Seholia  InvenaUana  inedita  I.  Programm  von 
Kenaongea  1889.  4.  15  pp.  II.  Programm  von  Euenheim  1890.  4* 
28  pp. 

Die  in  dem  ersteu,  mir  unbekannt  gebliebenen  Theil  gegebene  Aus- 
wahl nener  ScboUeii  aus  Handschriften  der  schlechtem  Klasse  enthalten 
keine  Namen  eines  Antors,  während  die  im  2.  Theil  edirten  den  Namen 
des  Comotus  tragen.  Nach  H.  wnrde  dieser  Name  (wie  Jahn  annahm, 
hald  naeh  Karl  dem  Kahlen)  diesen  neoen  Scholien  ehenso  vorgesetst 
wie  grammatischen  Bftebern  im  Hittelalter  der  des  Donat.  Der  Verfasser 
derselben  war  Christ  nnd  lebte  ausserhalb  Italiens.  Ausser  den  heidni- 
schen Autoren  ffthrt  er  sahireiche,  im  Hittelalter  viel  gelesene  christliche 
an.  Die  mitgetheilteo  Proben  ans  cod.  Laur.  plnt  63, 4  (L),  einem  Yossla- 
nns  (A),  einem  Yindobonensis  (C)  und  dem  Sangallensls  87t  (8)  sind: 
U  Cornuti  prucfatio  in  luvenalis  satyras  p.  6  sq.  2)  Scholien  zu  der  12. 
15.  nnd  16.  Satire  p.  8  -28.  Der  Werth  dieser  Scholien  ist  ein  äusserst 
geringer. 

Wilhelm  Sobulz,  Ad  scholia  iuveualiana  adnotatioiies  cnlicae. 
Hermes  XXIV  1889.    p.  481—497. 

Der  erste  Theil  dieser  Abhandlung  giebt  Kriterien  zur  rritorschpi» 
duug  der  später  zugesetzten  Scholien  von  dem  alt*^!!  ans  dein  i>nde  des 
4.  Jahrliiniderts  stammenden  Bestände  derselben.  Wenn  hinter  einrm 
alten  ScLolion  an  der  richtigen  Steile  für  einen  Naclitrag  nicht  mehr 
Platz  war,  wurde  er  zu  einem  Verse  !?esetzt,  auf  den  er  sich  nicht  be- 
zieht. Dahin  gehören  auch  einige  Scholien,  die  Bttcheler  als  zum  alten 
Bestände  gehörig  angesehen  hat  (S.  481—485).  An  zwei  Stellen  verräth 
sich  der  nachträgliche  Zusatz  durch  die  ungewöhnliche  Bezeichnung  des 
Verses  mit  dessen  erstem  und  letzten  Wort:  2, 106  Behriads.  Palati; 
8, 116  Qymnasia.  Ahollae  (S.  486).  Oefker  ergieht  sich  ans  dem  Sinn 
oder  dem  Aoadmek,  dass  ein  Seholion  nachtrftglich  hinzugefügt  ist  Niehl 
selten  stehen  solche  mit  den  voransgehenden,  anf  denselhen  Gegenstand 
besügliehen  in  Widerspruch.  ZnweÜen  hesiehen  sieh  die  jttngeren  Scho- 
lien anf  die  ilteren  (die  Scholien  an  7, 116  gohOren  schwerlich  hieher). 
Oefter  enthftlt  das  iltere  Sehdlion  eine  Erki6mng  der  gansen  Stelle,  das 
jttngere  nnr  die  eines  einielnen  Wortes  (so  4,  126);  Oberhaupt  schliesst 
sieh  der  ftltere  Kommentator  enger  an  den  Text  an.  Endlich  sind  die 
glteren  Scholien  ansihhrlich  und  mit  Belegen  versehen,  w&hrend  die  jüo- 
gero  meistens  aus  kursen,  von  einem  Leser  Ihr  Leser  bestimmten  Be- 
merkungen bestehen. 

Im  2.  Theil  8.  488—497  werden  einzelne  Stellen  der  Scholien  be- 
bandelt, und  der  ftberlieferte  Text  tbeils  gerechtfertigt  theiis  emendirt. 


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214 


Die  Eraendationen .  auf  eindringenden  Studien  der  Scholien  und  ihrer 
Sprache  beruhond.  ^ind  durobweg  scharfsinnig^  wenn  auch  nicht  durch- 
weg gleich  Überzeugend. 

KoDrad  Zacher,  Zu  den  Imoal-Seholien,  Rhein.  Hns.  XLY 
(1890)  S.  524—640. 

Z.  betont  mit  Recht,  dass  nftchst  der  Rekonstruktion  des  Arche- 
typus der  Scholien  von  PSA  and  ?alla  (V)  aneh  die  Emendationgthfttig- 
keit  ehenso  nnerlisstich  als  «nssichtsreieh  ist  Seine  Emendationen  von 
Sehdien,  hesw.  Gegenbemerlnngen  gegen  Schulz,  sind  hei  allem  darauf 
verwendeten  Scharfsinn  verschieden  ansgefallen  und  lassen,  wie  es  hei 
der  Schwierigkeit  des  Textes  erUIrlich  ist,  manchen  Zweifeln  ßawn. 
Sehr  gnt  ist  das  Seholion  6,  Ol  hehandelt,  anch  0,  8BV.  Das  Seholion 
des  Talla  zu  8, 07,  wo  der  Kommentator  reehedipna  las  (vel  est  reche- 
dipna,  nt  pntat  etiam  Prohns  Ipse  qui  coenam  fert),  hat  Z.  auf  die  Yer* 
mnthnni;  geführt,  dass  schon  zur  Zeit  der  Ahfassnng  dieses  Scholions 
ein  vnlgärlateinisches  recarn  al?  Substrat  des  gleichlautenden  italienischen 
Verhnms  üblich  gewesen  sei.  Mit  Unrecht  hält  Z.  die  Verse  3,  62 — 68 
ffSr  einen  von  luvenal  narliträglicli  einupschalteton  Znsatz.  Die  (übrigens 
nur  von  61—66  reichende)  Parenthese  ist  in  der  That  von  denen,  die 
Schulz  in  den  Quaestionos  Tuvonalianae  nach^PMnesen  hnt  (oben  S.  203  f.>, 
durchaus  nicht  verschieden  Ueber  Z.  8  Erklärung  der  Verse  6,  632  633 
(8.  537—540)  8.  oben  S.  209. 

8.  luTenal  im  Mittelalter. 

J.  A.  Hild,  Invenal  dans  le  moyen  Ige.  Bulletin  mensnel  de  ia 
facnlt^  de  lettres  de  Püiticrs.  t)  1890  Mai  p.  1 77 -189.  2)  1891 
F^er  p.  89—54.  8)  Avril  p.  106—132.   4)  Joillet  p.  286  -  262. 

Diese  auf  sehr  umfsssenden  und  grttndliehen  Studien  hembende 
Ahhandinng  beschränkt  sieb  auf  Invenals  Fortleben  in  der  mittelalter- 
lichen Litteratur  Frankreichs  (mit  Einschluss  Johann  von  Salisbnry^s). 
1.  Während  Invenal  bei  Minucius  Felix,  TertuUian,  Cyprian,  Arnobius 
ebenso  wenig  vorkommt  als  bei  Fronte,  Gellius  und  Apulejus,  wird  er 
bereits  von  Lactantius,  Hieronymus,  Augustinus,  Apollinaris  Sidonius  und 
Eunodins  viel  citirt  Im  Mittelalter  war  er  n.lchsf  Virgil  als  BEtliicus« 
neben  Horn^  der  gcicsenste  Autor  \n  der  Litteratur  vom  Anfang  des 
4.  bis  zum  Anfang  des  ]?,.  Jahi  Iminif  rt^^  hat  H.  500  Citate  au>  seinen 
Satiren  oder  Anspielungen  auf  diestlbin  gefunden,  die  meisten  im  11. 
und  12  Jahrhundert.  Hildebert  Cenonianensis  (von  Le  Maus),  Erzbischof 
von  Tours  (f  1134),  ein  Torlfliifer  der  Humanisten,  citirt  ihn  in  den 
72  Kapiteln  seiner  Mit.iIi-  j  hilosophia  de  honesto  et  utili  (eines  im 
12.  Jahrh.  beliebten,  ü£fenbur  m  Schulen  viel  gebrauchten  Buches)  36  Mal 
im  Gänsen  76  Verse  und  Verstheile  aus  12  batiren)    Jobann  v.  Salis> 


biiry,  Bischof  von  Chartrp?  (1110  —  1180),  führt  in  seinen  Briefen  und 
den  Abbandlungen  Polyrraticus  und  Mctalogicus  in  5!  Citaten  113  Verse 
aus  luvenai  an,  den  er  fast  immer  bloss  mit  Ethicus  bezeichnet,  and 
zwar  nach  dem  schloditeren  Text;  so  z.  B.  7.  214  qui  (pa>),  nicht  quem 
(P).    Die  Verse  3,  107  sq.  giebt  er  folgendermassen  wieder: 

aut  si  quid  fecit  amicus, 

Quüd  proferre  palam  nun  possit  lingua  modeste. 
Die  Stelle  9.  118-121  lautet  bei  ilim: 

vivciiduni  tt'cte  est,  cum  propter  plurirna  tum  de  bis 

praecipue  causis,  ut  linguas  mancipiorum 

contemnas. 

Pierre  de  Blois,  ebenfalls  ein  aofs  FesUand  flbergesiedelter  Eng- 
länder (t  gegen  1200)  Ohrt  in  seinen  188  Briefen  in  27  Citaten  68  Verse 
ans  lovenal  an,  allerdings  bauptsfichlieh  nach  Johann  von  Satisbniy;  doch 
empfiehlt  er  auch  die  von  diesem  nnr  aweimal  dtirte  6.  Satire  als  Mittel 
gegen  Heiratslnst  Pierre  le  Ghantre,  Eanonikas  von  Paris  gegen  Ende 
des  12.  Jahrhunderts,  der  in  seinem  Yerbum  abbreviatnm  68  luvenal* 
Verse  anftihrt,  ist  der  einzige  mittelalterliche  Autor,  der  ans  allen  Sati- 
ren (aosgenommen  der  12.  und  16.)  citirt.  2.  Dass  Virgil,  Horaz,  Lucan 
und  luvenal  vom  10.  bis  14.  Jahrhundert  in  Frankreich  weit  mehr  in 
den  Klosterschulen  gelesen  wurden  als  jetzt  in  Colleges  und  facultas, 
konnte  nicht  ohne  wesentlichen  Einfluss  auf  die  Poesie  bleiben.  Jean 
d'Aiinevillc  ^d'Anville),  Verfasser  des  Archithrenius  (Lamentationen  über 
das  Elrnd  und  die  Laster  der  M-^n-chheit)  in  4300  Hexametern  (im 
12.  Jahrhundert),  benutzt  luvenal  mit  Vorliebe;  am  meisten  Einfiruck 
scheint  auf  ihn  die  10.  Satire  gemacht  zu  habeu.  Alain  de  Tlsle,  ebt  n- 
falJ-s  im  12.  Jahrhundert,  verfasste  ein  Lehrgedicht  im  Sinne  der  scho- 
lastischen I'l)!li>^.üphic,  Anticlaudianus,  das  von  antiken  Namen  wimmelt. 
Der  von  luvenal  3,  203  genannte  Codrus  wird  hier  als  Repräsentant  der 
Äussersten  Annuth  dem  Croesus  gegenüber  gestellt  (wie  auch  ini  Archi- 
threnius»; er  wurde  im  Mittelalter  zu  einem  eben.su  allbekannten  Typus 
wie  Tartuffe  und  ähnliche  Figureu,  und  auch  Phalaris  und  Nero  sind  es 
vielleicht  durdi  Invenal  geworden.  8.  In  Frankreich  machte  le  besoin 
de  m^dire  Satiren  (in  Hexametern)  zu  den  beliebtesten  üebongen.  Aach 
der  ol^en  genannte  Hildebert  von  Tonrs  war  ein  (ftbrigens  ungeschickter) 
Nachahmer  Invenals.  Eins  seiner  kleinen  Gedichte  ist  betitelt:  Qnam 
Qociva  sint  sacris  hominibns  femina,  avaritia,  ambitio.  Marbod,  Bischof 
Ton  Rennes,  ebenblls  im  12.  Jahrhundert,  ist  in  seinem  profanen  Hanptp 
werk  Liber  decem  capltnlomm  (dessen  8.  Gesang  De  meretrice  eine  An- 
passung der  6.  Satire  an  die  christliche  Welt  ist)  nn  Invöaal  ^doleord, 
aüadi,  noyö  dans  beauconp  d^ean  ti^e;  auch  er  hat  die  10.  Satire  (sehr 
ungeschickt)  nachgeahmt  Uebrigens  hat  er  auch  ein  Epigramm  von  Har^ 
tial  (IX  88)  anter  die  seinigen  aufgenommen,  mit  der  Aendemng  in  8 
iocosns  amicus  statt  jncandus  amicis. 


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216 


lureoalii. 


Endlich  zeigt  sich  das  Interesse  fttr  Iinoual  in  der  Benatzting  tind 
Erweiterung  der  Scholien,  wobei  sich  >choii  in  dcu  iu  Ö  und  P  von 
erster  Uaad  (aku  iu  Karolingischer  Zeit)  geschriebenen  fast  unglaubliche 
Missverständnisse  zeigen;  bo  ist  ta  4,  133  patina  mit  Pothinus,  dem 
Namen  des  HOrden  des  Pompcjus,  confandirt  üebrigene  sind  gerade 
die  Scholien  lor  4.  Satire  vorwiegend  gute  und  am  wenigsten  darcb  ab- 
surde Znsfttse  vermelirt,  da  diese  Satire  im  Mittelalter  Cut  gans  igno* 
rirt  wurde« 

4.  Der  Verf.  sucht  hier  nachxnweisen,  dass  ebenso  wie  die  aas 
Karolingischer  Zeit  stammenden,  völlig  unglaubwürdigen  und  die  grObste 
Unkenntniss  verrathendcn  biographisehen  Nachrichten  Aber  Invenal  in 
den  Scholien  I  auch  die  Vitae  ganz  und  gar  auf  richtigen  oder  falschen 
Schlüssen  aus  den  Satiren  beruhen.  Nur  von  zwei  darin  angegebenen 
Thatsacben  gelte  das  nicht:  von  der  Erhebung  luveuals  in  den  Ritter* 
stand  und  von  soiner  Verbannunf;  Die  Annahmo  der  letztern  verdankt 
ihren  Ursprung  nach  H.  einer  willkürlichen  Interpi  t  tation  der  (gar  nicht 
auf  luvpnal  bezüßlichen)  Worte  des  Apollinaris  Sidonius  Irati  histriouis 
exul,  die  .sK'h  l  i  kanntlich  schon  bei  Malalas  findet,  also  zwischen  460 
und  550  entstanden  sei.  Doch  wie  wäre  man  in  jener  Zeit  auf  diese 
Interpretation  verfallen,  wenn  es  nicht  AnhalLspuukte  dafür  gegeben 
hätte?  Feruer  ist  offenbar,  dass  der  Anfang  der  Vitu  I.  luuius  luve- 
nalis,  libertim  locupletis  incertum  filius  an  alumnus,  ad  mediam  fere 
aetatem  deelamavit  anind  magis  causa  quam  quod  sebolae  se  aoi  foro 
praepararet  der  Form  wie  dem  Inhalt  nach  ans  guter  Zeit  stammt,  und 
dies  maeht  die  Annahme  einer  alten  Quelle  unerlftsslieh.  Auf  Anderes 
gehe  ich  hier  nicht  ein  und  bemerke  nur,  dass  die  Nichterwähnung  des 
Exils  bei  luvenal  am  allerwenigsten  einen  Zweifel  an  demselben  begrikn* 
den  kann. 

M.  Manitius,  Bpitrftf?e  zur  Geschichte  römischer  Dichter  im 
Mittelalter.  4.  iuvenalis.  Phiioi.  L  (1891)  S.  864-368. 

M.  giebt  zuerst  Erwähnungen  und  Nachahmungen  des  luvena]  aas 
der  Zeit  von  Lactantius  bis  Alcuin  (S.  354 — 366)  und  behandelt  von  der 
Karoliugj'^chpn  Zfit  ab  die  einzelnen  Länder  besonders.  Die  T'ebersicht 
der  Anführungen  aus  Tuveual  in  Deutschland  (8.  356 — 869)  beginnt  mit 
Raban,  der  aber  luvenal  wol  nur  aus  Priscian  und  Isidorus  kannte. 
Die  meisten  Stellen  auB  ihm  hat  Konrad  v.  Mure  im  Repertorium  voca- 
bul.  exquisit;  er  kannte  den  ganzen  luvenal,  nur  aus  der  16.  Satire 
kommt  bei  ihm  ebenso  wenig  wie  bei  einem  andern  Autor  de»  Mittel- 
alters ein  Citai  vor.  Auch  in  den  Carinina  liiiiana  ist  Invenal  benutzt. 
Aus  Frankreich  (S.  369-  863)  ftlbrt  M.  etwa  4ü  Schriftäteller  an,  die 
luvenal  bonntst  haben;  Jean  d*Anne?i]le  fehlt  darunter,  Ton  Alain  de 
risle  (der  unter  Englaad  anfgefUirt  ist)  sind  nur  die  Parabolae  und  die 
Distinetiones  distinotionum  theolog.  erwflhnt,  nicht  der  Anticlaadianas. 


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Iiifeiuüis. 


217 


Die  g^o^^tf'  Zahl  \onCitaten  ist  aus  Vinceutius  Bellovacensis  mitgetheilt, 
nächstdcm  au»  Hildebert  vou  Le  Maas  und  Pelms  Cantor.  Unter  den 
englischen  Autoreu  (S.  363—366)  sind  aasser  Joannes  Sarisberiensis  au 
luveual-Citateu  am  reichsten  Petrus  Blesenäis  (beide  von  üild  unter 
Frankreich  aafgefilhrt) ;  aach  Roger  Baco  giebt  eine  grössere  Anzahl  von 
Citaten.  DI«  Liste  der  itatteirieeben  Autoren,  die  Ittveul  eUiren  (8.  366 
—667)  reielit  von  dem  Mythogi  aphue  Vatieunu  III  bis  anf  Enea  SUvio. 

Ferdinande  Gabott o>  Äppunti  suUa  fortuna  di  alcuni  autori 
Romani  nel  medio  evo.    Estratto  dalia  Biblioteca  delle  Scuole  Italiane 
13  e  segg.  vol.  III).   Verona  1891.   8.  V.  Giovenale  p.  40 -54. 

Der  Yer&seer,  der  die  Arbeit  von  ICnnitins  nicht  gekannt  hat, 

giebt  natfirlich  vieles,  was  man  bei  diesem  findet,  doch  auch  manches 
dort  fehlende;  vgl  z.  B.  das  Gedicht  eines  Mönchs  •Veronat  aus  dem 
10.  oder  U-  Jahrhnndert,  wo  diese  Stadt  ein  Centrum  klassischer  Bil- 
dung gewesen  zu  sein  scheint  (p.  47);  femer  p.  40  die  Narbniimungen 
lavnnals  enthaltenden  Schriften  aus  dem  1*2.  Jahrhundert  (Carmen  df 
Laudibus  Bergomi,  Mediolanensium  iu  Compnses  bellum,  Gesta  Fride- 
rici  I.  in  Italia);  AnfQhrnng  zweier  Verse  des  luvenal  und  eines  des 
Persius  bei  dem  spanischen  Chronisten  Rodcrico  Ximenes,  Erzbischof 
von  Toledo  1208 — 1245  u.  s.  w.  Mit  Hecht  bemerkt  der  Verfasser,  dass 
zu  der  grossen  Verbreitnng  luvenuls  vor  allem  die  sittliche  Teatienz  sei- 
ner Satiren  beitrug ;  Alars  de  Cambray  sagt  m  dem  Roman  de  tous  les 
phUosoplies:  8i  onsimes  est  luvenax  Qui  molt  fu  cortois  et  loiax  (p.  52). 
Ohne  Zweifsl  wann  aber  aneh  die  Satiren  wegen  ihres  Reiditbiims  an 
Sentenien  sehr  beliebt,  die  gern  als  flores  angebracht  wurden  (p.  68). 
Ans  gaas  andein  Gründen  wurde  Invenal  tob  den  Goliarden  (Vaganten) 
gelesen,  in  denen  ja  auch  die  Verfissser  der  Carmina  Bnrana  gehören; 
von  ihnen  and  ibren  Geistesverwandten  sagt  ein  mittelalterlicher  Dichter: 

Magis  crednnt  Invenali 
qnam  doctrine  prophetali. 

(p.  66  nnd  66  t). 


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Bericht  über  die  Litteratur  zu  C.  Velleius 
Paterculas  för  die  Jahre  1878—1892. 


Von 

K.  ?.  Morawflki, 

Prof.  der  klasa.  Philologie  io  Krakau. 


L  AllgemeiB68. 

An  dpr  Si)itzo  unseres  lienchtes  müssen  wir  billigerweisc  der  Be- 
urteilung ji<  *lenk4»n,  welche  der  Altmeister  Ranke  in  seiner  Weltgeschichte 
(III,  2  Analekten  S,  265)  dem  Velleius  zu  Teil  werden  Hess.  Im  AU- 
gemciueu  ist  dieses  Urteil  ziemlich  günstig.  Rauke  erzählt  die  Lebens- 
umstände des  Velleius  und  behauptet,  dass  sein  Werk  eigeotlloh  in  die 
Kategorie  der  Denkwürdigkeiten  gehört;  er  schreibt  ihm  femer  »Geist 
und  Kunde«  m  und  mdnt,  dus  Tellelos  »elbst  fbr  die  Erforschang  der 
Thatsachen  bie  und  da  einen  nicht  zu  antersehltzenden  Werth  habe«, 
was  dann  an  einseinen  Beispielen  nachgewiesen  wird. 

Das  ürtheil  ?on  Scbans  (Geschichte  der  römischen  litteratnr 
II,  846)  ist  echftrfer  ausgeftUen.  Das  WesentUche  Aber  VeUeins  ist  hier 
gegeben;  wenn  übrigens  Scbans  unseren  Schriftsteller  einen  geistreichen 
Mann  nennt,  so  können  wir  diese  Ansicht  nicht  nnterschreiben.  Es  fehlte 
ihm  vor  allem  das  Unterscheidungsvenndgen  zwischen  wesentlichem  und 
unwesentitcbero,  die  nöthige  Rangordnung  der  Gedanken  und  dieser  Mangel 
ist  doch  stets  das  untrügliche  Anzeichen  eines  unbedeutenden  Kopfes. 

n.  Die  gellen  und  die  Glsuliwftrdigkett 

Paulus  Kaiser,  De  fontibus  Vellei  Paterculi.  Diss.,  Berlin  1884, 

47  S. 

In  dieser  fleissigen  AI  bnndlung  sucht  der  Verfasser  die  einzelnen 
chronologischen  Ansätze  bei  Velleius  zu  bestimmen  und  sein  System  in 
dieser  Hinsicht  darzustellen;  es  ist  dies  bekanntlich  eine  ziemlich  ver^ 
wickelte  Aufgabe,  da  der  Schriftsteller  in  seinen  chronologischen  Re'itim- 
mungcn  ohne  Konsequenz  verfahreu  ist  und  bald  nach  der  gewöhnlichen 
Varronischen  Aera  der  Annalen^  welche  vod  der  Chronologie  der  Fasten 
um  drei  Jahre  abweicht,  gezfthlt  hat,  bald  in  anderer  Weise  von  den 


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219 


Varronischen  Atisätzon  abgewichen  ist,  an  anderen  Stellen  endlich  die 
r.itonisrho  Arri  liofolfjt  habpn  scheint.  T)')^  KinT^elhriten  dieser  Aus- 
einandersetzung anzufuiiren  ist  an  diesem  Orte  niclit  thnulich.  Sic 
sollte  dpnt  Verfasser  nine  GmTid1{i[!e  liefern  zu  Folgerungen  über  die 
Quellen  de>  iScliriftslellers.  Diese  t  olgerungen  sind  aber  nattirlich  sehr 
hjrpothetisch  ausgefallen.  Vur  allem  macht  der  Verfasser  darauf  auf- 
merksam, dass  die  Partie  des  Vellciauischen  Werkes,  welche  II,  49  be- 
ginnt, von  der  vorhergehenden  Darstellung  dadurch  absticht,  dass  in  ihr 
wenige  chronologische  Ansätze  vorkommen,  die  sich  zudem,  was  das 
chronologische  System  anbetrifft,  von  den  vorhergehenden  unterscheiden. 
Mit  dem  Kapitel  49  des  zweiten  Boches  beginnt  Velleius  die  Dftrstellang 
des  Bfirgerlarieges  xwiaeheii  Caesar  und  Pompeios.  FOr  das  Vorhergehende 
glaubt  der  Verfasser  swei  Haoptqaetlen  der  Velleianischen  Enfthinng 
statoierea  ta  können.  Darin  stimDit  er  Sanppe  bei,  dass  Velleins  alles, 
was  der  Gründung  Roms  Yorausgeht,  möglicherweise  ans  der  Chronik 
des  Gomelins  Nepos  entnommen  haben  kann.  Fftr  die  römische  Ge- 
schichte bis  znm  Ansbrnch  des  Bttrgerkrieges  war  nach  Kaiser  vielleicht 
das  Handbncfa  des  Pomponios  Atticns  des  Velleius  hauptsftchlicbe  Quelle. 
Er  sucht  diese  Vermuthung  dadurch  xu  begründen,  dass  Atticus  in  seinem 
onnaHw  anf  genaue  Jahresbcstimmnngen  viel  Gewicht  gelegt  haben  soll, 
dass  er  ferner  die  Sehiiksale  {ontjiinem  heisst  es  bei  Com.  Nep.  Att.  18) 
verschiedener  Familien  geschildert  hat.  Beides  aber  tritt  öfter  in  den 
Vordergrund  bei  Velleius.  Mit  dem  Kapitel  49  des  zweiten  Buches  wird 
die  Erzählung  ausflUhrlichor:  die  litirgerkriege  bis  zur  Fntscheidunj?  bei 
Actium  und  die  unmittelbar  darauf  folgenden  Kämj)fe  reichen  bis  zu 
II.  90.  Für  diese  Partie  verinutot  Kaiser  eine  besondere  Quellf^,  welche 
die  Geschichte  der  Bürirerkri  enthalten  habe  Die  Fortsetzung  end- 
lich kann  Velleius  ohne  jedweden  Führer  vprfass;!  haben,  da  er  hier  Dinge 
erzählt,  die  er  selbst  fjescliaut  hat  oder  ut  uigstens  ans  Er7äh!unf?en  d*'r 
Zeitgenossen  gekannt  haben  kann  So  gestaltet  sich  die  Quellenfrage 
bei  Kaiser;  die  Resultate  seiner  Forschung  sind  ziemlich  winzig,  aber 
es  ist  fraglich,  ob  man  je  hier  weiter  wird  vordringen  können.  -  Es 
folgt  (S.  28fif.)  ein  Abschnitt  tlber  die  Reminiscenzen  aus  älteren  Autoren 
bei  Velleins.  Cicero,  Sallustius,  Livius  und  die  Dichter  werden  hier  vor- 
geführt; was  der  Verfasser  beibringt,  um  die  Vertrantheit  des  Velleius 
mit  Ciceronischen  Schriften  so  erweisen,  erweckt  noch  das  grOsste 
Interesse. 


Anhangsweise  wollen  wir  hier  einschalten,  dass  nach  der  Ansicht 
Mommsen*s  ÜCei  gestae  dm  Auguiti  (Berlin  1888)  p.  IX  Velleins  den  kaiser- 
lichen Bericht  gekannt  sn  haben  scheint.  Denn  das,  was  er  II,  61,  i 
über  das  Schalten  des  Antonius  und  die  ersten  Schritte  des  jungen  Octa- 
Tianus  erzfthlt,  stüamt  sogar  im  Ausdruck  mit  den  Anfkngsworten  der 
ancjFanischen  Inschrift  cf.  Mommsen  1.  c.  S.  8. 


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880 


Dr.  F.  A  brabam:  Vellerns  und  die  Parteien  in  Rom  unter  Tiberhis, 
Berlin  1886  iWiseensch.  Beilage  i.  Progr.  des  Falk-Realgymn.  Oslera). 
17  & 

Die  SteUnng  des  Yelleins  unter  den  anderen  Bistoriographen  seheiot 
nnt  in  diesem  Anfeats  richtig  bezeidinet  worden  sn  sein.  Einen  Ge- 
sdiiditslilsclier  kann  man  Yelleins  ohne  jedwede  Einsehrftnkung  nicht 
nennen.  Bewnsst  beriebtet  er  Unwahres  niebt,  wohl  aber  manchmal  halb- 
wahres.  »Seine  Konst«  sagt  der  Ter&sser  richtig,  besteht,  wie  bei  allen 
geicbiditen  Tendenz-  und  Parteischriftstellem  darin,  dass  er  das  Bttd 
der  Ereignisse  durch  Fortlassen  unliebsamer  Einselheiten.  stärkeres  Hei^ 
vortreten  anderer,  durch  künstliche  Grup]iierung  und  im  Nothfiall  dnreb 
doppelsinnige  Ausdrücke  fftlschte«.  VeUeius  ist  gewissermassen  der  offi- 
zielle Historiograph  des  Tiberius  und  hat  demnach  in  seine  Darstellnng 
öfter  die  ofißzielle  Version  aufgenommen,  wie  dies  der  Verfjicsor  an  ein- 
zelneu Stellen  nachzuweisen  vorsucht.  Seinem  allgemeinen  ürtlieii  stimme 
ich  gänzlich  hpj.  —  ]m  /wfiteii  Theil  der  Arbeit  bo{j;iebt  sich  Dr.  Abraham 
auf  einen  dunklen  und  schlüpfrigen  Bodi»n,  er  will  nämlich  aus  Velloiüs' 
Zeugnissen  und  Unterlassungen  Folgerungen  /iohen  für  dessen  Partei- 
standjjunkt  und  «Ion  Stand  der  Parteien  im  damaligen  Rom.  Die  Frage 
ibt  heikel,  da  wir  über  die  Parteiverliältnisse  unter  Tiberius  schlecht 
unterrichtet  sind  und  aus  der  Darstellung  des  Tacitus  nur  die  allgemeinen 
Umrisse  hervorleachten,  eine  nähere  Einsicht  aber  in  die  elnaelnen  Reibun- 
gen der  Gegner,  ihren  Einflnss  nnd  ihre  Bedeutung  sich  lianm  gewinnen 
Usst.  —  Abraham  versucht  nnn  gewisse  Parteischattimngen  in  das  rer- 
schwommene  politische  Bild  der  damaligen  Zeit  hineinsnbringen ,  indem 
er  sich  dabei  anf  die  Ersihlnng  des  VeUeius,  sein  Lob  nnd  seinen  Tadel 
stütst  Er  bemerkt  vor  allem,  dass  Yelleins  ein  Gegner  der  jnlisehen 
Partei  am  Hofe  gewesen  ist;  Agrippina,  die  Witwe  des  Germanicos  nnd 
ihre  Anhänger  werden  scliarf  bemteilt.  Ebenso  behandelt  VeUeius  die 
Reste  der  Partei  Livia*8  mit  einer  gewissen  Abneigung,  den  Anhlngem 
Seian's  stand  er,  wenn  nicht  feindlich,  doch  sicher  ziemlich  fremd  gegen- 
über. Mancher  wird  ferner  von  Yelleins  gepriesen,  dessen  Lob  wir  aus 
dem  Munde  eines  so  ergebenen  Anbftngers  des  Tiberius  nicht  erwartet 
hätten,  so  z.  B.  Asinius- Polio,  obgleich  sein  Sohn  Asiniti«  Gallus  dem 
Kaiser  stets  verhasst  gewesen  nnd,  als  VeUeius  sein  Werk  vorfasstc, 
schon  gestürzt  war.  Ks  wundert  ferner  bei  einem  kaiserlich  ge-iiiiiteii 
eine  sehr  auftailige  Voiliebt;  lüi  Brutus;  den  Antonius  hingegen  erwäbut 
VeUeius  stets  mit  grosser  Krbitterung.  Aus  diesen  und  anderen  Zügen 
folgert  liuii  Abraham,  dass  im  Uereich  der  Kaiserlichen  eine  besondere 
Gruppe  oder  Coterie  bestand,  die  ihre  besonderen  Sympathien  und  Anti- 
pathien hatte.  Nach  seiner  Meinung  stimmt  der  Parteistaadpnnkt  des 
VeUeius  genau  su  der  Parteistellnng,  welche  Hessalla  Corrinns  nnd  seine 
beiden  SObne  vertraten.  Messalla  bat  unter  anderem  Oenkwilrdigfceiten 


VttUmas. 


221 


verfasst  und  Abrahaiti  vermutet  nun ,  dass  liie  ganze  Partie  des  VeUe- 
iaoischen  Werkes,  welche  die  Zeit  von  4d — 31  behandelt,  aus  Messalla 
absaleiten  sei.  —  Die  fein  durcbgeführte  Arbeit  ist  jedenfalls  sehr  an- 
regend, ihre  Resultate  sind  aber  niehtsdestoweniger  ftnsserst  liypotbetisch. 
Denn,  wenn  die  Worte,  welche  vor  aooo  Jahren  niedergeschrieben  wor- 
den sind,  nicht  immer  mit  der  erwünschten  Yerstiladlichkeit  zn  nna  reden, 
so  ist  das  noch  mehr  beim  Stillschweigen  der  Fall.  Es  bleibt  immer  ein 
Wagstttck,  anf  Argumenten  ««  »iUniio,  anf  Zwischenseilen  bauen  za  wollen. 
Bei  dem  ofifisiösen  Htstoriographen  des  schweigsamen  Tiberins,  einem 
Schriftsteller,  der  nicht  einmal  es  wagt,  die  Agrippina  nnd  ihre  Sfthne 
bei  Kamen  zu  nennen,  ist  die  Sache  ebenso  verlodrend  als  gefthrlich. 

Franciscus  Faust:    De  Vellei  Paterculi  reruro  scriptoria  tide, 
Diss.  Gissae  1891.  pp.  70. 

Im  Anfang  dieser  Abhandlung  ergeht  sich  der  Verfasser  in  allge- 
nioinpn  Betrachtungen  llbrr  das  Wesen  des  velleianischen  Werkes  und 
nachdem  er  hervorgehohoii  hat,  dass  Velleins  mit  bepnndprem  Interesse 
die  handelnden  Persönlichkeiten  verfolgt,  fasst  er  sein  Schiussurteil  über 
VelU'ius  dahin,  der  Schriftsteller  habe  versucht,  die  berühmtesten  Per- 
söniichkeitefi  der  Vt  r^'  U);^» ulseit  seinem  Freunde  Vinicius  vorzuftthren  und 
die  Not\s  •  iuligkeit  und  iierechtityuns?  des  Principatö  darzuthuen.  Die 
Glaubwürdigkeit  des  Velleius  soll  (Uuu  an  einzelnen  Partien  seines  Werkes 
geprüft  weiden.  Der  Verfasser  beschränkt  sich  aber  hierin  auf  den  letzten 
Teil  des  zweiten  Ruches  (von  II,  lOl  an),  in  welchem  Velleius  Dinge 
erzfthlt»  die  er  selbst  gesehen  nnd  erlebt  hat.  Die  Tiberius-Frage  drängt 
sieh  hier  in  den  Vordergrund  nnd  der  Verfasser  sucht  (8.  11—48)  in 
dieser  Diseussion  Stellung  zu  nehmen.  Sein  Urteil  Iftult  hier  anf  eine 
beinahe  uneingesehrftnhte  Verteidigung  der  Velieianischen  Darstellung 
hinaus.  Seinem  Zengniss  gegenüber  werden  die  Erzfthlnngen  des  Tadtus, 
Suetonius  und  Dio  verdAchtIgt  und  der  Parteilichkeit  bezichtigt.  Nur  an 
manchen  Stellen  gesteht  der  VerCssser,  dass  Velleius  die  Farben  etwas 
dick  aufgetragen  hat,  sonst  acceptiert  er  sogar  die  rhetorisch  geftrbten 
Abschnitte,  in  welchen  Velleius  über  grosse  Freudenansbrüche  berichtet, 
die  im  Kreise  der  Bürger  oder  Soldaten  zu  Tage  getreten  sein  sollen, 
sobald  Tiberins  eine  Auszeichnung  seitens  des  Angustus  erfuhr.  Der 
Verfasser  ist  hier  ebenso  einseitig,  wie  Velleius.  Ein  besonnener  Forscher 
wird  doch  gestehen  müssen,  dass  Tiberius  auch  von  manchem  Fehler  be- 
haftet gewesen  sein  muss,  er  wird  die  Wahrheit  in  der  Mitte  zwischen 
den  Darstellungen  des  Tncitus  und  Velleins  suchen  und  Tacitus,  der  doch 
die  gruten  Seiten  des  Kui  ris  nicht  ganz  verschwiegen  hat,  wird  einpni 
solchen  turscher  mehr  Handhaben  zu  einer  gerechten  Charakteristik 
bieten,  als  Velleius,  dessen  Schilderuug  die  Wahrheit  fälscht,  weil  sie 
dieselbe  nicht  ganz  enthüllt.  Nicht  bewusste  Fälschung,  sondern  ein  be- 
schränkter Geäichtspuukl  uiugeu  dub  ver^ckuideL  hubeu.    jVIau  beweist 


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Velleias. 


dadurch ,  dass  nao  die  01anbwttrdigkeit  der  eiDMlneQ  Nachrichten  bei 
Velleitts  prttft  und  verteidigt,  wenig  sä  GoDsten  des  Velleias  and  Tibe^ 
rins.  Wenn  auch  die  Einzelheiten  die  Probe  bestehen,  das  Oes•m^ 
bild  bleibt  nichtsdestoweniger  ein  falsches.  Denn  die  Parteilichkeit  des 
VeUeius  liegt  nicht  so  sehr  in  dem,  was  er  berichtet«  sondern  in  dem, 
was  er  verschwiegen  hat  oder  vielleicht  einzusehen  nicht  im  stände  war. 
—  Trotsdem  wir  den  fleissigeo  Auseinandersetzungen  des  Yeriassers  mit 
vielem  Interesse  gefolgt  sind,  können  wir  nicht  sagen,  dass  dieser  Ver- 
such einer  »Rettungf  des  Tiberius  neue  und  bisher  onlietretene  Pfade 
der  Forschung  gewiesen  habe.  In  einem  Hauptpunkte  nur,  von  Einzel- 
heiten abgesehen,  scheint  uns  die  Glaubwürdigkeit  des  Velleius  entschie* 
den  dor  Taciteischeii  überlegen  /.u  sein,  in  der  Schilderung  des  Verhält- 
nisses zwischen  Tiberius  und  Gernianicus.  Des  Taoitus  Bericht  ist  hier 
nämlich  in  allen  Punkteu  durch  die  Legende  von  dem  »grundsätzlichen 
Misstrauen«  zwischen  beiden  Männern  beeinÜusst,  wie  dies  vor  kurzem 
Liebenani  in  aeiuem  Aufsatz  über  Germauicus.U-  Phil.  U3  J.  i&^l 
S.  717)  näher  ausgeiahrt  hat 

Faust's  Abhandlung  hat  als  Commentar  zum  Texte  des  Velleiu« 
einen  gewissen  Wert;  die  Fuigerungen  dos  Verfassers  haiton  /u:n 
Teil  ftlr  verfehlt,  zum  Teil  für  überl neben.  —  Die  Foi  in  niai<ciie> 
zu  wünschen  übrig.  S.  2  ist  videtur  wohl  ein  Druckfehler;  S  19  ist 
qua«  »ta  tunt  kein  Latein,  ebenso  S.  46  aUu»  TaeUum,  Auflkllend  ist 
der  stete  Gebrauch  oder  Missbranch  des  Zeitwortes  reäcUxe  im  Sinne  Ton 
nanran,  irodere.  Dasselbe  wird  einige  zwanzig  Mal  vom  Verfasser  in  dem 
bezeichneten  Sinne  gebraucht 


Die  Arbeit  von  Andriesseii:  De  ride  ei  auctoritate  scriptorum,  ex 
(jUibu?«  vlta  Tiherii  coguübcilur  disputatio  Haag  18ri3  ist  in  dieser  Zeit- 
schrift (Bd  3ß-37  (!8g4]  S.  500)  bereits  recensirt  worden  -  Die 
Rostocker  Dissertation  von  Hclbing:  Velleius  Paterculus  (1888»  ist  mir 
trotz  wiederholter  lientühuugen  nicht  zugänglich  gewesen. 

III.  Spraehliehes. 

Hans  Felix,  Quaestiones  grammaticae  in  Velleiam  Paterculum, 
Diss.,  Halle  1886.  60  S. 

Diese  Abhandlung  hätte  nicht  gedruckt,  oder  besser  nicht  geschrie- 
ben werden  sollen.  Nach  einer  in  wenig  geniessbarer  Sprache  vcrfassten 
Einleitung  über  den  Verfall  der  Bildung  uud  des  Stiles  zur  Zeit  der 
römischen  Kaiser,  in  welcher  lauter  Banalitäten  vorgetragen  werden, 
folgen  Quaestiones  grammaticae,  welche  nicht  viel  besser  aasgefallen  sind« 
Eine  ähnliche,  aber  werthvollere  Arbeit  von  Geoiges  wird  Iiier  fleissig 
ausgebeutet  (vgl.  z.  B.  Felix  p.  16  s.  v.  cognominis  und  tieorges  p.  26, 


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223 


Felix  p.  32  s.  v.  series  und  Georj^es  p.  15),  aber  nirj]feiids  citirt.  Der 
Verfasser  ist  in  der  Auftindung  von  Gr.lcismen  masslos.  <,cme  Bemer- 
koDgen  über  den  yfrmn  j>Mjeiu^  sind  sehr  mager.  Und  zur  Wertlosig- 
keit des  Inhaltes  konuai  noch  schliesslich  ein  erbärmlicher  Druck,  der 
von  Fehlern  aller  Art  wimmelt. 

Friderieiis  Milk  au.  De  Vellei  Paterculi  genere  dicendi  qnae- 
süones  Beleelae,  Diss.,  Regimonti  1888,  100  S. 

£s  ist  dies  eine  fleissige  und  gescheidte  Arbeit.  In  der  Einleitung 
be8pri«5ht  der  VerÜKser  unter  anderem  die  feMtmotio  des  Velleius  und 
macht  mit  Recht  darauf  aofmerkeani,  dass  die  rhetorische  AnssehinllckuQg 
des  Werkes  mit  dieser  Eilfertigkeit  schwer  so  vereinigen  ist  J^^/teto 
non  «Ml  quod  dub^t  sagt  Milkau  S.  10,  futii  futhaUo  iita  totimi»  com- 
wMiorala  magi»  de  opvit  imuUaU  et  brevüate,  ^ um»  de  tempore  urge$Ue  oo 
npienda  eit.  Dieser  Gedanke  ist  jedenfalls  ricbUg,  obgleich  etwas  unklar 
ansgedrflckt.  Velleius  musste  in  der  ErsAhlung  eilen,  weil  er  die  ganse 
römische  Oesehicbte  in  zwei  Bücher  einzwängen  wollte,  dies  aber  beweist 
nichts  für  grosse  Eilfertigkeit  beim  Niederschreiben.  Die  verschiedenen 
sprachlichen  Figuren,  welche  Milkau  S.  10—26  anführt,  erweisen  im 
Gegentheil  eine  gewisse  Feile,  welche  der  Schrift  seitens  des  Verfassers 
sn  Teil  geworden  ist.  Wir  finden  bei  ihm  zahlreiche  Paronomasieen, 
Wortspiole;  besonders  wird  aber  die  Allitteration  hänfig  verwendet.  Es 
tolgt  S.  '20  die  j>nrs  ffymnlogica.  Welche  dic  Morphologie  des  Velleius  ent- 
hält. Interessant  ist  die  Kemerknng  über  die  Steigerung  eines  Superla- 
tivs bei  Velleius  durch  j^mitusi  II,  27,  1  lesen  wir  nfindich:  vir  pmitus 
Humaiut  rioinini  iiijtsdxnnHus .  Die  angeführte  Analogie  aus  PVopertius 
1,  IG,  7  {Jiiiiuu  vel  doniinri  ptmäua  crudtlior  ipm)  ist  nicht  recht  pas^pnd. 
weil  dort  penitus  vielmehr  zu  domina  gehört.  —  Den  Bescldiiss  bildet 

\S.  lU  sqq  )  ein  Iudex,  vncabulorum  et  locutiununi  ftn-mn  vel  uodoiu  rruv/to- 

rabilt'um  IJier  wird  manches,  was  bei  Georges  im  falsclien  Li  lit  «  dar- 
gestellt wurde,  berichtigt,  mancher  Äasdrack,  welchen  George^  lut  Neue- 
rung des  Velleius  erklftrte,  bei  froheren  Autoren  erwiesen.  Trotzdem 
werden  wir  gestehen  müssen,  dass  die  Anzahl  der  Velleianischen  Neue- 
rungen in  Anbetracbt  des  kleinen  Umfanges  seines  Werkes  ziemlich  be» 
trfichtlieh  Ist  —  Von  teztkritiscben  Bemerkungen  des  Verfiusers  sind 
folgende  hervorzuheben:  S.  7  vertheidigt  er  gut  das  ftberlieferte  namen 
bei  Velleius  Ih  124,  S  gegen  die  Coiyektttr:  »titiMtt;  S.  67  vindidrt  er 
dem  Velleius  U,  76,  8  das  Ikberlieferte  praeparatm  statt  apparatue^ 
wie  $ylburg  verranthete.  Das  seltene  Wort  kommt  sonst  bei  GeUius 
X,  u,  7  vor.  S  90  will  er  I,  2,  1  mit  Krause  rixam  inidens  lesen,  was 
jedoch  nach  der  treffenden  AuseinanderseUung  Nov&k*s  zu  verwer* 
fen  ist. 


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224 


VeUeias. 


GasimiriiB  Horawski,  De  rhetoribus  latiois  observationea,  Cra- 
ooTiae  1893,  20  8. 

Referent  hat  in  den  Wiener  Studien  1882,  S.  167,  darauf  hinge- 
wiesen,  dass  die  Litteratur  der  Kaiserzeit  ihre  Phrasen  und  Floskeln 
vielfteh  aus  der  Rhetorenschnlo  hernahm;  in  der  vorliegenden  Arbeit 
wird  das  weiter  aoBgeftbrt  Die  Aeoesemiigeii  dee  VeUeins  Aber  Caesar, 
Pompeins,  Marius  und  Cicero  verraten  in  mancher  Hinsieht  den  Bin- 
flnss  der  rbetorisehen  Schale  and  Schnttraditioa. 

IV.  Textkritik. 

Ueber  die  Anfifindung  des  Textes  des  VeUeins  and  die  Editio 
princeps,  finden  wir  in  dem  Briefwechsel  des  Beatus  Bhenanns 
gesammelt  von  Dr.  Adalbert  Horawitz  und  Dr.  Karl  Hart- 
felder (Leipzig  1886)  mehrere  verstreute  Notizen,  aber  keine  neoen 
Aufschlösse.  S.  250  schreibt  Rbenanns  (J.  1680)  an  Amerbach,  dass 
der  Text  sehr  fehlerhaft  sei,  irie  dies  Amerbach  aus  seiner  Abschrift 
wissen  könne;  S.  260  (18.  Dec.  1520)  spricht  Albert  Burer  in  einem 
Briefe  un  Rhenanus  über  seine  Collation  des  Amerbacber  Ck>dex ;  S.  268 
(11.  Mftrz  1521)  beklagt  sich  Rhenanus  bei  der  Senduug  seiner  VeUeius- 
Ausgabe  an  Spalalin  über  die  Fehlerhaftigkeit  des  Druckes. 

Die  neuer!  ti  Arbeiten  und  Lcistunf?on  auf  dem  Gebiete  der  Text- 
kritik  woUeu  wir  nun  der  Reihe  nach  aufzählen  und  prttfen. 

Woruihlall,  Die  Wohnsitze  der  Marsen,  Ausibarier  und 
Chattuarier,  Gymn-rrugr.  Münster  1880, 

will  bei  Velleius  II.  105  das  überlieferte  apiul  caput  luliae,  das  man  in 
Lupiae  änderte,  aufrecht  erhalten,  indem  er  behauptet,  Velleius  habe 
hier  die  bei  Jöllenbeck,  Kreis  Bielefeld,  entspringende  Jolle  bezeich- 
nen wollen.  Nach  der  Aii^einaiKlei  setzung  von  Momin^oij,  Römische 
Geschichte  V,  S.  31  Aumerkuug  wird  mau  jedoch  wohl  Lupitm  schreiben 
müssen. 

Cobet  tlieilt  m  dü  M  ii e  mu s.)  u e  Vol.  IX  (1881)  mehrere  Con- 
jecturen  von  Wilhelm  Pluygers  mit  (Ö.  21— ^2 j.  i,  1,  3  pacin»  statt 
des  tlherlieferten  paetae,  l,  2,  1  soll  quorum  abatru»  fuerat  ein  Glossera 
sein.  1,  ^,  2  guad  enm  alU  /aekmtf  Iwn  iragki  /rtquenUttm^  statt  des 
ftberlieferten:  fuemfU,  tragiei  fregumünim  faekmt,  1,  4,  2  «mI  hk  diU- 
gmüor  statt  des  fiherlieferten  «Im.  I,  7,  1  Huhdm  dimmetu»  (flir  di^ 
Hmelmi)  ab  Hameri  octete  I«  12,  8  sollen  die  Namen  P.  AJHoemi  und 
L,  PoMtü  Olosseme  sein.  II,  10,  2  npiem .  , .  mvmem  (k.  DomäU  >We 
dnguH  mmt  fwnMm  gemU  statt  DmMm  , . .  tM^iib*  oemMo.    II,  11,1 


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235 


soll  die  überlieferte  Lesart  Marius  .  .  .  natus  equesttn  loco  riclitiu;  sein  ^) 
II,  17,  1  will  Cobet  schreiben:  Rovuiui  vidi  afjlictiquc  ipni  exaruuUmi  qitnm 
integri  universis  ...  II,  82,  6  schlagt  derselbe  vor:  scd  cum  in  aucturc  .  . . 
tum  ratio  etc.  il,  3ü,  2  liest  Pluygerä  in  suscepii  operis  «im  gmere  statt 
earmine.  II,  64,  1  vermutbet  Playgers:  Caaarem^  qw  üta  dederait  pm^ 
ditu*  U,  82,  2  cum  fortmam  tt««  mdmmm  miUatMt.  II,  114,  ^  tarn  kmc 
§oH  pertotum  statt  tarn  m  hoe  toUm  . . .  inporkUum  etc.  126,  4  optim 
fadmdo  tßl  ofHmu$  fadmdo. 

Dies  wären  die  wichtigsten  von  Plnjrgers  ^p.  Gol»et  Torgeschlsr 
genen  Aenderangen.  Wenige  von  ihnen  dttrften  anf  eine  beifiülige  Anf- 
nabme  rechnen;  Beachtung  verdieneii  die  Termntmigen  tu  II,  64,  1 
nnd  II,  83,  2* 

In  derselben  Mnemosyne  XI  <1888)  S.  411— 4S0  hat  Gorne- 
lissen  eine  ganze  Reihe  von  Yennnthnngen  veröffentlicht  l,  11,  6 
$aneut*  innocentesque  (für  acre»  etc).  1, 12,  S  Statt  dotibu*  soli  mit  Rohnken 

artibft^  goschrieben  werden,  nach  ttutUorum  soll  cultu  anagefallen  sein. 

I,  17,  5  recifUntin  statt  reccdenfä.  11,5,  1  statt  urhtmt}que  potitus  numm>, 
adilis  etc.  liest  er  urbiumque  poHfus^  imperio  additiv  etc.  II,  9,  6  »ensibui 
hebeitm  y  verbis  rudern^  sed  etc.  für  scnaibus  ceUbrem^  verbis  rudern  et  etc. 
Ii,  21.  3  tcctiHfpie  statt  sociisque.  11,24,  3  caeUntem  et  divinam  eins  memo- 
r^tiTit  ^Uiit  rrule.'^Um  fiuit  ritnm  et  wemoriam^  II,  24,  5  /?»  rmequendo  pro- 
r  'tthiin  statt  »n  e.rsrqu€Hdo  virum^  II,  26,  3  tntntsuetisKimo  tenwr  statt  dcS 
ubeilic'terleii  'ir  ittstigsimo  II,  29,  3  in  reconcüianda  gratin  cit  ilissimus 
StAtt  fuUliiiüimws^   II,  30,  1  mortem  peasittto  moturarit  t<ctUrc  statt  mictoravity 

II,  32,  1  honorißco  oruuiun  teatitnonio  statt  hi'U.  cicituti«  ttslimouio^  11,49,3 
dui  abiliora  statt  terrihilitrrn ,  11,52,4  quam  ut  omnes  pnrente«  diinitteret. 
Parentes  Süll  diejeuigen  bezeichnen  »qui  in  victarLs  Caesarin  Jideiu  »t  cl 
pote»tat«m  pmmwrwU*;  II,  60,  4  otnnia  präio  emptUata  statt  tempercUa^ 
II,  7<j,  5  muUvM  emOatwr  statt  tumvltuatur,  II,  88,  2  Attnc  vamlo^um 
Tiiiug  mittttw  «$t  statt  avuneuluiu,  II,  86,  1  ecprimen  vaUat  Statt  «XJM*. 
audeal^  II,  91,  3  Kderumqua  cenaeUnUa»  iiuutxiti  Statt  m>  cantdentia  in«r> 
«tu,  II,  101,  1  m  v€rtiee  exe&itüsima«  inndae  statt  iuvme  «eeeltutimo^  m 
insuta,  II,  106,  2  ntb  »igaU  statt  cum  Migttü^  II,  118,  2  «b  ttfiMre  futa» 
Viru  statt  U,  »UM  vire*^  II,  114,  4  hiems  ....  eormpit  statt  eanluUi^ 
II,  115,  2  illauit  mribw  statt  eaed»  viriä,  II,  119,  2  pahtdibusqite  mvü* 
statt  paludiöus^  insidiü^  II,  128,  l  nota»  imbtciUiteUü  statt  mohu  imbec, 
II,  124,  2  heiatiö  cwilüatU  statt  /itef.  civitatis,  II,  126,4  ond^rMa  oMre 
maUdt,  quam  timerc  exempio  pemieiow,  WO  Halm  lesen  WoUte:  andpUia 
sibi  maluit  teuert  (oder  andere),  quam  exempio  pemicioM,  11,125,5 
schreibt  er  endlich  perUia  rcctitsivM  statt  pidas  rcOunma» 


1'  Für  die  Konjektur:  (»freati  loco  tritt  tr^n^rdings  mit  triftigen  Grün- 
den i  iu  Herzog;  Geacbichte  und  System  der  römischen  iStaatsverfassaag 
1,  482  Aom.  2. 

|ftbr«ibcrictu  für  AlunbuiiuwiMMUcbiift.    LXXli.  Ud.  (tSitti.  U.)  |0 


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226 


VpIleitM. 


Am  dieser  Üebeniefat  kann  hmh  sich  ttborzeagen,  mit  welelier 
Freiheit,  ja  sogar  WiUlcör  Coroelisseo  deD  Text  des  Velleius  beliaiidelt. 
EtDige  von  seinen  Yerirnttangen  verdienen  jedoch  rolle  Beachtung,  ins- 
besondere  die  Aendemng  moMtMiiiMiiiM  II,  2S,  8  und  notat  II,  128,  i. 

Julius  Arnoldt  räth  in  den  Jahrbücheru  für  i'hiloi.  121, 
S.  248  in  der  Stelle  II,  48,  6  das  störende  fataH  als  Interpolation  in 
KlaniBierR  einzoscbliessen.  Jedenfalls  wäre  lUe  Aendemng  einfacher  als 
die  weniger  gelungene  l£adrig*s,  welcher  ans  dem  unmittelbar  vorher- 
gehenden praseipiiaitt,d\B  Worte  prtueipiii  ewüau  herauslesen  wollte. 

Mendelssohn  machte  im  Rhein.  Mus.  XXXVI,  S.  304  den 

Voisclilag,  iu  deu  Worteu  II,  17,  3  peteusgue  vonnulatum  pnene  offinum 
civium  suffragiui  /actus  est  am  Ende  naclus  einzusetzen-  So  eintach  und 
natürlich  die  Aenderung  ist,  scheint  sie  ans  doch  nicht  notwendig 
ni  sein. 

Otto  Hirschteld  wollte  in  den  Wiener  Studien  III,  S.  110 
die  Stelle  des  Velleius  II,  89,  2  aus  sachlichen  Gründen  anders  gestalten. 
In  der  Halmschen  Ausgabe  liest  man  der  Tradition  gemäss:  lUrux 

Augu^tiM  ....  paene  idetn  facta  Atyypto  stipendiuriu  (juanlum  paUcr  ciwi 
Gallus^  m  aerariwn  reditus  contulü.  —  Diese  Nachricht  widerspricht  ganz 
und  gar  den  Thatsaohen,  da  der  von  Caesar  GaUien  naf erlegte  Tribut 
jährlich  40  Millionen  Sestenen  betrug,  die  Abgaben  Aegyptens  aber 
auf  660  Hillionen  Sestenen  und  sogar  noch  mehr  angesefalageB  werden. 
Um  nun  dem  Thatbestand  näher  su  kommen,  rftth  Hirschleld  an  Stelle 
▼on  peau  idem,  pam«  vieit§  einsusetten,  wobei  noch  tanttm'  hinznsuftgen 
oder  hlnsusttdenken  wäre. 

Im  Philologus  XLII,  S.  598  schlägt  Eussner  vor  an  der  Stelle 
II,  7,  2  intereäpfv*  flir  inUrempiu»  so  lesen.  Er  begründet  das  durch 
den  Inhalt  der  Yelleianischen  Erzählung  und  die  Analogie  des  Livios 
XXIX,  18,  18.  —  Derselbe  will  ferner  II,  70,  2  für  das  Oberlieferte 
fade*  avi  nffna^  aeitn  aiä  »igna  lesen.  Weder  der  Inhalt  noch  die  Stelle 
des  Sallostins  lag.  49,  6  «(Mrf  atq^mt  signa  mUUaria  obteuraii)  venuOgen 
uns  zu  bestimmen,  um  an  der  üeherliefening  so  rätteln.  —  Ebenda- 
selbst S.  614  räth  er  in  der  Stelle  II,  86,  4  das  911«  von  damitantgue 
SU  streichen* 

Zangemeister  bespricht  im  Rhein.  Hos.  XLU,  S.  488  swei 
Stellen  des  Velleius.  1, 17,  6  will  er  lesen:  kuiv»  trffo  proudentü  in  tmwm 
»awthiM,  wo  imuin,  das  schon  Perisonins  vorgeschlagen  hat,  jedenfalls 
passender  ist,  als  dM  von  Sauppe  eingesetzte  quodque,  prucetUre  aber  im 
Sinne  von  hervortreten  gebraucht  sein  soll,  was  jedenfalls  weniger  ein- 
leuchtet —  II,  109,  1  schlagt  Zangemeister  eine  gewaltsame  Aenderung 
vor:  Corona  saltunm  custodilmn  {mprriurn^  ohne  nfther  zu  erörtern,  ob  das 
Folgende  zu  dieser  Lesart  eine  passende  Fortsetzung  abgebe. 


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Velleius. 


827 


Drechsler  aiuieii  in  der  Zeitschrift  für  österr.  ü}  miiasien 
J.  1868,  S  294  die  Les&rt  Amerbachs  ÜU  primt  aiUe  m  iUi  jjrüci  qui 
«iM,  was  deshalb  verwtfffich  eneheint,  weil  VeUeins  sonet  niemils  das 
Wort  jmteitB  ia  Besag  auf  Persoaen  gebraaeht  bat 

Mit  der  Konjektur  Mähly's,  welcher  im  Philologus  XLVIII, 
S.  644  bei  Velleius  II.  105,  1:  gens  tunc  etiam  m/rd/.N  ,  mox  nostm  dade 
nobiiü  schreibcD  wollte,  wird  sich  wohl  niemand  befreunden  köüucu. 

Boot  bespricht  in  der  Mnemosyne  XVIII,  S.  358  die  Stelle 
des  Velleius  U,  104,  2.  Er  nimmt  Anstoss  an  den  Worten  ante  trien- 
hium.  I)a  liier  über  die  im  Jahre  757  stattgefuudene  Adoption  des  Ti- 
ber  iu-  die  Ktnle  M.  Vinicius  aber  im  Jahre  724  gegen  <lie  Germanen 
gek;iMij  tL  bat,  so  will  Boot  statt  inennium  das  Wort  (ricennium  einsetzen 
utul  tnirdet  dem  Velleius  eine  Form  auf,  die  erst  bei  späteren  Juristen 
aullauciit. 

Derselbe  versucht  die  Lücke  II,  117,  1  divinatorisch  anszuftlllen 
und  vermutet,  da^'^  Velleius  dort  geschrieben  habe:  nc  occuimto  duce 
tottiujit  maium  ntf/r/nrft.  Das  nach  !<n(fein  in  lU  f  T ' i^bcrüetcrung  einge- 
schaltete tnnium  modo  soll  aos  tantuin  maium  verschriebaa  und  au  iaUche 
Steile  geraten  sein. 

Isidor  Hilberg  macht  in  der  Zeitschr.  für  österr.  Gymn. 
1891  (Zu  Horatius  und  Velleius  S.  197—200)  den  Vorschlag  II,  67,  3  zu 
schreiben :  vt  in  rotem  writajH cnfumque  »releris  statt  des  üb"rlieferten  do- 
lan.  Wir  glauben  jedech  kaum,  dass  Velleius  es  gewagt  hätte,  die  beiden 
Snbstantiva  so  nebeneinander  zu  stellen  ohne  die  ktthne  Metapher  durch 
ein  einleitendes  quasi  oder  tamquutu  einzuführen.  Dum  '  t/w/  der  editio 
Basil.  würde  schon  etwas  helfen,  üebrigeus  sind  Bothe  und  Boot  (Mne- 
Diosyne  V,  S.  172/  bereits  auf  dieselbe  Vermutung  verlaUen. 

Ludwig  Traube  machte  in  den  Commentationes  Wodjßinianae 
(Leipzig  1891)  S.  197  den  Vorschlag  die  verderbte  Stelle  des  Velleius 
über  Catullus  II,  36,  2  folgendennassen  zu  ändern;  staU  des  sinnlosen 
nofm  ullo  in  .<*nspecii  operis  ttiii  carmine  minoretn  der  UeberlieferUQg  schreibt 
er;  aetiue  uiLo  uui  guocincli  operis  voltmme  minorem, 

Robert  KoT&k,  6rammaiiek4,  lexikalni  a  krUiek&  poso- 
rov&nl  u  Velleia  Pateroula  (Grammatische,  lexikalische  and  kri- 
tische Bemerkungen  zu  Yelleias),  Äbhandhingen  der  czechischen  Aka- 
demie. Jahrg.  I,  Gh»8e  III,  Ko.  i,  Prag  1892,  a  106. 

Nachdem  dorch  mehrere  Arbdten  der  Velleiaiüsche  Wortvorrat 
ind  des  Scfarifkstellers  Schreibweise  genau  beleachtet  worden  sind,  konnte 
msa  auch  sn  bestimmen  suchen,  was  bei  Yelleias  nicht  su  finden  wftre 
and  daher  seinem  Text  nicht  wiUkttrlich  aufgedrftngt  werden  sollte.  In 
diesem  negativen  Yerfahren  besteht  das  Haaptverdienst  der  bedentenden 


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228 


Y«ll«iiu. 


Arbeit  Nov&ks.  Mit  viel  Glttck  und  einer  genauen  Eenntoiss  der  Teile- 
isniflchen  Sprache  bekämpft  er  viele  Koi^ektaren  der  neueren  Zeit  Sein 
Beweggrand  bei  der  Abweisung  mancher  Form,  welche  anf  dem  Wege 
der  Vermntnng  in  unseren  Text  gelangte,  ist  am  häufigsten  der,  dass 
eine  solche  Form  sich  sonst  bei  Velleius  nicht  nachweisen  lAsst  Das 
Princip  ist  gewiss  gesund,  nur  sollte  seine  Anwendung  nicht  auf  die 
Spitze  getrieben  werden.  Bei  der  Behandlung  neuerer  Koigekturen  dnd 
gewiss  derartige  Argumente  beinahe  durchschlagend,  obgleich  man  doch 
nicht  mit  absoluter  Zu  versieb  tlichkeit  behaupten  sollte,  dass  Velleius 
diese  oder  jene  Form  nicht  einmal  zugelassen  habeu  könnte.  Seine 
Schrift  ist  ja  so  kurz,  dass  sie  uns  für  lüduciionsbeweise  eine  spärliche 
Grandlage  bietet.   Aber,  wie  gesagt,  leistet  die  Methode  Koväk's  bei 
Besprechung  der  Konjekturen  häufig  treffliches.  Es  ist  aber  eine  Ueber- 
treibung,  auf  Grund  dieses  Princips  sogar  die  Tradition  corrigiren  zu 
wollen.    I,  0,  6  lesen  wir  bei  Velleius:  fuert  qni  Pauli  {triumphum)  im- 
p&dire  ohniierentur.    Da  die  Bedeutung  von  obniti  hier  wenii?pr  passt,  so 
schrieb  Hcinsiris:  oniffrentur.    Nun  sagt  aber  Nov4k,  dass  Velleius 
weder  mti  nocii  ^eiuc  GumposiU  je  mit  dem  Intinitivus  verbindet,  da^^ 
er  ferner  nüi  silt*  ii  gebraucht,  dessen  Composita  {inniti^  enüi)  nur  an 
zwei  Stellen.    Nuvak  will  daher  ein  dem  Velleius  geläufiges  Wort  hier 
einsetzen  und  schreibt:  eonarentur.  —  II,  45,  3  beseitigt  er  in  derselben 
Weise  verum,  weil  diese  Konjunktion  sich  sonst  bei  Velleius  nicht  nach- 
weisen lässt  unn  schreibt  dafür  sed.   Mir  scheint  ein  solches  Verfahren 
auf  tiner  ptiiUo  princi^ni  ZU  beruhen;  es  ist  deshalb  unzulässig.  - 
Wunderlich  bertthrt  es  dagegen,  dass  Noviih  II,  108,  2  das  bereits  von 
Hadfig  ans  sachlichen  Qrfinden  getilgte  propter,  obgleich  die  Priposition 
seither  von  Wdlffiin  in  seinem  Archiv  I,  168  als  nicht?elleiani8cfa  be* 
zeichnet  worden  ist,  trotzdem  zu  verteidigen  sucht.  Eine  Aenderung 
des  Wortes  rtfugen  würde  doch  sdne  sonstigen  Bedenken  beseitigen 
können.       Dies  hätten  wir  an  der  Arbeit  auszusetzen  und  ausserdem 
eine  manchmal  ttbertriebene  Kohnheit  der  Koigekturen.  Uebrigens  ent- 
hilt  sie  sehr  viele  wertvolle  und  belehrende  Beobachtungen.  Eine 
Menge  feiner,  allgemeiner  Bemerkungen  ist  über  verschiedene  Seiten 
verstreut.   Wir  wollen  her>'orheben,  was  Novdk  Uber  den  Chiasmus  bei 
Velleius  zusammenstellt  S.  24,  aber  die  Allitteration  S.  42.    Die  sprach- 
lichen Beobachtungen  dienen  hier  stets  der  Textkritik  und  begleiten  die- 
selbe fortwährend.    —    NovAk  glaubt  im  Texte  des  Velleius  mehrere 
Interpolationen  auf^T'  drf  kt  zu  haben,  die  als  spätere  Glosseme  beseitigt 
werden  sollten.    So  will  er  1,  2,  1  das  Wort  imprudaitfr ,  I,  15.  3  das 

überlieferte  in  dtviolifvdn ,  II,  5  iptippe  nnn  rtcufaudo,  II,  2,  8  omnibus 
statutn  COncupücefUibus  ^  11,  6,  4  Iriutnrirunt  ri<>7itin<i"'-r<>f  nnn  ^  II,  21,3  *o- 
ciisque,  II,  23,  3  das  poat  nach  deimk,  II,  27,  0  das  Wort  praetor^  II,  33,  3 
animo^  II,  67,  4  inter  exsecrationevi  civium,  Ii,  74,  2  das  Oberlieferte  iu^(t\ 
II,  67 1  2  a6  eodem  victum^  II,  116,  2  das  Wort  ipäbmidam  als  spätere 


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Velkii». 


229 


Interpolationen  aus  liem  Text  des  Velleius  ausmerzen.  Es  sind  das  zu- 
meist wunde  Stellen,  welche  beständig  den  Einfällen  .  .  .  der  Philologen 
ausgesetzt  sind  Novdks  Argumente  sind  mancbroal  sehr  zutreffend, 
manchmal  duitliaas  überzeugend.  Weniger  glücklich  war  er  beim  Auf- 
suchen vun  Lücken ;  was  er  zur  Begründung  meiner  diesbezüglichen  Ver- 
mutungen zu  I,  10,  1;  I,  12,  7  beibringt,  bat  uns  nicht  Überzeugt 
Schliesslich  wollen  wir  die  wichtigsten  Ergebnisse  dieser  Arbeit  nach  den 
Kapiteln  des  Velleins  sasammenstellen. 

1, 9, 1  verteidigt  NovAk  treffend  die  Koqjelctur  des  Acidalios:  /or«<. 

I,  14,  5  schreibt  er  tum  statt  des  ftberlieferten  tunc  —  ex  nsn 
VelleU. 

l)  17,  S  liest  er  m  poetarum  quidem^  weil  Velleias  nte^n»  quidem 
nicht  gebraacht 

I,  18,  a  hAlt  NoTfik  das  flberlieferte  etnUfaUa  was  viele  bereits 
durch  versdiiedene  Koqjehtarea  so  heilen  versuchten,  für  eine  Bitte- 
grapbie.  Hier  ist  das  wahrscheinlich;  sonst  aber  ist  der  VerfMser  znr 
Annabme  von  Dittographieen  nur  zu  geneigt. 

II,  5,  2  schreibt  er  mit  Umstellung:  urbm  nomine  ConirvMam,  weil 
das  die  stete  Wortfolge  bei  Velleius  sei. 

II.  6,  ()  streicht  er  eins  und  schreibt  dann  glndio  st  ipse  ^amßtii^ 
weil  dies  als  stete  Formel  bei  Velleius  wiederkehrt. 

II,  7,  3  schreibt  er  ilUu«  «oeviiiae.  Die  Konjektur  ütitu  ist  falsch, 
weil  Velleias  das  Wort  iste  con^etjuent  meidet. 

II,  9,  2  ändert  er  das  überlieferte  (/unm  jno/Tine  doqutntutr  unmine 
ctUbrioT  in  <innm  eloi/neiiilo  ct/tl/rior.  Eine  Marginalglosse proprio  nominn, 
welche  anf  die  hier  zubaniineiigeätellten  >4amca  hinwies,  bat  nach  seiner 
Meinung  den  Text  verunstaltet. 

ii,  11,  2  will  er  lesen  meritinn  virtut e  m\i  Auslassung  von  ex.  Aber 
die  angeftihrten  Parallelstellen  Oberzeugen  insofern  nicht,  weil  hier  eine 
passive  Form  gebraucht  ist. 

II,  22,  5  schreibt  er  JUr^  reu»,  eine  bedenkliehe  Konjektur. 

II,  23,  6  vennnthet  er:  panniem  per  omm'o. 

II,  24, 2  schreibt  er:  «M/Mramluin,  weil  dem  Velleias  zu  grosse  Nach* 
Iflssigkeiten  nicht  an^bftrdet  werden  dürfen. 

II,  2&,  8  vertheidigt  er  das  aberlieferte  imii$timo  imior  =  tmior 
quam  wtHitimnm  e»L  Diese  Deutung  scheint  uns  unzolftssig. 

II,  25,  4  schreibt  er  mit  gewaltsamer  Aenderong:  poH  vkieriam 
ptnrtam  pugna  qua  od  mortem  Ti/ata  . . .  e9neurrerat, 

II,  26,  3  bekämpft  er  mit  triftigen  Gründen  die  Aendening  Haupts: 

nunc  virtuU  feminae  proprio  patet.  Seine  Koqjektur  nunc  virtute  emmenU 
vitia  latent^  befriedigt  nicht.  Die  alte  Konjektur  von  Laurentius:  fiMiur 
viriuie  feminae  eminet^  proprio  lotet  giebt  noch  den  annehmharsten  Sinn. 

II.  28,  2  schreibt  er:  ut  in  mefu  desidtrasae ^  ita  tmUo  eo  iimuiite» 
Steckt  nicht  etwa  alioqui  in  dem  überlieferten  Tulio  quo^ 


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230 


Veileiut. 


II,  SB,  2  bekftapft  er  du  durch  Yermtilaiig  dngMetsto  otim^  w«il 
da»  Wort  bti  Velleius  fehlt. 

II,  29,  S  schreibt  er  nd  w  qua  diffmuti  eonttiuiiiaet  weil  Vetleins 
den  Abkt»  qoalitatis  nicht  gehrtucht  Ktant«  maa  nicht:  sed  «a,  guae 

digmlate  constat  lesen? 

II,  ;iO,  4  bekämpft  er  die  Konjektur  tine  re  rdiquerat.  VeUeins  \^'tirde 
einen  solchen  Missklang  nicht  zugeUusen  haben.  In  iure  ist  nach  Nov4k 
durch  Dittographie  entstanden. 

II,  35,  1  f5chrcibt  er:  in  (iliissimum  ehtaui  faslujium  illnminavit.  DftS 
Wort  cuimen,  welches  iVl advig  einsetzte,  kennt  Veüeius  sonst  nicht. 

II,  51,  3  ändert  er  gewaltsam  in:  quiötu  non  Rotnanm  in  HispanuM 
fuUus^  $ed  Ilitpauus. 

II,  86,  2  schreibt  er:  nec  t^uMi^uam  Mtertnn^tua  est  ni»t  ^ucut»iini^ 
hi  qut  .  .  .  suättritrt  h(. 

II,  99,  4  will  er  lesen:       trannmariuti«  pro/ec'ti  sutU  jirnvincias,  weil 

dies  die  gewühuliche  Stellung  des  Verburo  sub&t.  bei  Velleius  sei.  Ist 
aber  Oberhaupt  das  von  Halm  hier  eingesetzte  tunt  unentbehrlich?  Sind 
nicht  die  Worte  qni  pro  coasulibni  als  eine  Einheit  an  fesaen,  als  Um- 
schreibung flkr  proeottnUag? 

II,  loa,  B  Ändert  er  p^kmnmUr  repngnmtU  Nerome  in  ted  9e- 
hmmter  ete.  Fttr        kOnnte  man  idqu«  vermnthen. 

II,  109, 1  will  er  lesen:  «01^  9uum  ettUadAenHum  tutmenm. 

II,  117,  2  setat  er  immoHU»  statt  des  Oberlieferten  Miwoftt/jor,  weil 
Velleius  den  absoluten  Gebrancb  des  Comparativus  sonst  nicht  kennt 

Nicht  in  der  divinatorischen  Kritik  jedoch  liegt  die  Stärke  den 
Verfassers,  sondern  vielmehr  in  seinen  sprachlichen  Äuseinandersetson- 
gpn.  Von  seinen  Konjekturen  werden  viele  unannehmbar  erscheinen,  das 
übrige  behält  seinen  VS^ert.  Die  Schrift  Nov4ks  ist  jedenfalls  der  be- 
deutendste Beitrag  der  letzten  Jahre  zur  Kenntuiss  des  VelleiMs.  Dem 
wpitoren  Leserkreis  hat  der  Verfasser  seine  Arbeit  dadurch  zugänglich*  r 
gemacht,  dass  er  am  Schluss  eine  lateinisch  vorfasste  TTebersicht  der 
Resultate  beipegebeu  hat.  Die  ft-tthere  Arbeil  desselben  Verfassers, 
welche  in  den  Listy  filologickie  (XI,  S.  212,  1888)  erschienen  ist,  kenne 
ich  nur  aus  verstreuten  Angaben. 

V.  Fortleben  de»  Velleius. 

Elimar  Klebs,  Entlehnungen  ans  Velleius,  Philologns 
XLIX  (1890),  S.  286—812. 

»Eine  Anfhhrung  des  Grammatikers  Prisdan,  iwei  Erwihnungen 
in  den  Lncan-Scholien,  dies  ist  bekanntlich  alles,  was  uns  von  unmittel- 
baren Spuren  der  Eenntniss  und  Benuttnng  von  Velleius  historischem 
Abriss  aus  dem  Altertum  bewahrt  ist.  Auch  als  ungenannte  Quelle 
hat  er  keinem  der  Späteren,  die  uns  erhalten  sind,  gedienti.  Mit  diesoo 


Worten  beginnt  drr  Vrrtasspr  ^p'ine  schöne  Arbeit  und  glaubt  den  Grund 
jen'f  Erscheinung  dann  getunden  m  haben,  dass  Velleius  durch  das 
VerpÖnuagsurtheil,  welches  das  Andenken  seines  Beiden  Tiberius  belastet 
hat,  in  Mitleidenschaft  gezogen  worden  ist.  Es  folgt  dann  eine  ireiiende 
Charakteristik  der  Velleianischeu  Geschichtsauffassung  und  Schreibweise. 
In  ersterer  Hinsicht  wird  sein   Hang  zu  Reflexionen  hervorgehoben. 
•Das  G^chehene  interessirt  ihn  wesentlich  als  Stoff  geschichtlicher  und 
psychologischer  Betiachtang.c    Was  ferner  den  Stil  aabetrifft,  so  be- 
k&mpft  Klebs  mit  guten  Argtunenteo  die  verbreitete  Ansicht,  als  ob 
Telleitis  mit  grosser  Eilferti^sit  geseliriebeo  bftbe  und  daas  danuis 
viele  Eigeatllmlichkeiten  seiner  Sprache  abzoleiten  seien.    Er  bemerlct 
treiÜBnd.  dass  der  Sdniftsteiler  »die  bantsefaiUemdeo  Blamen  seiner  epi* 
grammatisciien  Weadongsn  nicht  mfihelos  wie  ans  einem  FtÜlhoro  Uber 
sein  Werk  verstreut  haben  kann«.  Wenn  der  Periodenban  Öfter  mangel- 
haft erscheint,  so  steht  Telleins  in  dieser  Hinsieht  unter  dem  Banne 
seiner  Zeit,  welcher  der  Sinn  Ar  die  hanaonisehe  Fttgnng  der  Perioden 
entschwunden  ist.   Kaeb  diesen  einleitenden  Worten  wendet  sieh  der 
Verfasser  an  sein  tigeDtlicbes  Thema,  in  welchem  er  Remiiuseen7.en  an 
Velleius  bei  späteren  Schriftstellern  nachzuweisen  sucht  —  Mit  der 
Chronik  des  Presbyter  Snipicius  Seoerm  hebt  die  Untersuchung  an.  Be- 
kanntlich waren  des  Sulpicius  Muster  vor  alleb)^  Sallustius  und  Tacitos ; 
daneben  aber  vcrräth  die  Chronik  eine  grosse  Vertrautheit  mit  Velleius. 
Die  Uebergehungsformeln  sind  durchwe«?  nach  Velleius  gestaltet,  ausser- 
dem sind  ans  ihm  mehrere  "Wendungen  tür  die  historische  Darstellung 
entlehnt.    Spärlicher  sind  hingegen  die  Spuren  des  Velleianischen  Fin- 
flusses  in  Severus  späteren  Schriften      Die  ritn  Martmt  und  die  Briefe 
kuiiiraen  hier  garnicht  in  Betracht,  weil  ihr  Stil  sich  mehr  der  vulgären 
und  kirchlichen  Sprache  nähert;   in  den  vom  ciceronischen  Geiste  an- 
gehauchten   Dialogen   sind  einige,  obgleich  schwache  Anklänge  an 
Velleius  nachweisbar.   Aus  den  Collectaiiea  des  Sulinus  hat  Klebs  nur 
zwei  Anklänge  an  Velleius  augefuhrt,  welche  jedoch  sehr  zweifelhaft 
sind.    Die  Phrase  Uber  Britannien  ist  ja  zu  einem  geflügelten  Worte 
beinaiie  geworden  und  ging,  wie  Klebs  selber  bemerkt»  von  Hand  rar 
Hand.    Die  TeUeianismen  in  der  Geschichte  des  jftdischen  Volkes  des 
sogen.  Hegesippns  wagt  der  Vertasser  auch  nidit  als  nnsweifelhafte 
KacbahmuDgen  in  bezeichnen.'  —  Hierauf  wendet  er  sich  zn  Tacitns. 
Zum  wenigsten  an  acht  Stellen  hat  nach  seiner  Meinung  Tacitns  Wen- 
dungen des  Velleins  verwerthet.   Alle  diese  Reminiscensen  mit  Aus- 
nahme einer  gehören  zu  den  (&r  Velleius  cbarakteriBtischen  Antithesen, 
alle  stehen  in  den  Historien,  in  welchen  nach  Klebs  »die  Antithese  sum 
herrschenden  Stilprincip  wirdc.  —  Dieser  Theil  der  Abhandlang  erweckt 
das  grösste  Interessse.  Bei  Ammian  und  Trogus  hält  er  sich  kürser 
auf,  weil  diese  Schriftsteller  wohl  nur  zufällige  Uebereinfitinimungen  mit 
Velleins  aufweisen,  Gurt  ins,  bei  dem  eine  Stelle  einen  Anklang  enthält 


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I 


232  Velieiui. 

»folgt  einer  vou  Yelleius  ganz  verschiedcucn  btilwcise«.  In  diese  Aus- 
einamlerseteuDgen  bat  der  Verfasser  eine  quellcDkritische  Uutersucliung 
ftber  Taeitos  Historien  verwoben,  in  welcher  er  nachzuweisen  socht,  daas 
Plntarcb  des  Taeitos  Historien  gekannt  haben  mnss.  Es  ist  nicht  hier 
der  Ort,  nm  auf  die  Einselheiten  dieses  anregenden  Abschnittes  einsn- 
gehen.  —  Die  gaose  Arbeit  ist  sehr  gediegen  vnd  wertvoll,  die 
eingestreuten  methodologischen  Warnungen  f&r  jeden  Philologen  be- 
heraigenswerth. 

M.  Maiiitiiis,  Rhein.  Museum  XLYII  (1892),  S.  465— 468:  Zn 

Curtius  uuJ  Velieiui». 

Der  Verfasser  will  in  diesem  Aufsatze  Velleianische  Reminiscenzen 
bei  Curtius  nachweisen.  Wir  gestehen  jedoch,  dass  uns  seine  Ausfüh- 
rung nicht  üherzeugt  hat.  Die  neun  angefülirtcii  Pnrüllelstellen  sind  in 
dieser  Hinsicht  von  keinem  Belang'.  ih<  Zusammentreffen  im  Ausdruck 
kann  auf  einem  Zufall  beruhen.  Kt  teicnt  wird  baldigst  an  einem  ande- 
ren Ort  seine  Ansicht  über  diese  Frage  entwickeln.  im  zweiten  Theil 
seines  Beitrags  hat  Manitius  die  Stellen  gesammelt,  an  welchen  Velleius 
andere  historische  Werke  in  Aussicht  stellt;  er  vermutet  rii  liiig,  tiuss 
diesen  Worten  keine  Thut  gefolgt  ist.  Denn  Vi  Heins  kargte  eben  nicht 
mit  solchen  Versprechibgcn,  welche  meistens  weitere  Lubpreisungea  des 
Tiberins  andeuteten.  Es  war  das  ein  bequemes  Mittel,  um  sich  in  Gunst 
bei  dem  Ifachthaber  au  setzen,  welcher  mit  der  römischen  Geschichte 
des  Yer&ssers  suirieden  sein  konnte 

Nachtrag. 

Die  oben  erwähnte  Dissertatiun  von 

ITelbing:  Velleius  Paterculus,  Ein  Beitrag  zur  Kritili 
seiner  historia  romana,  Rostock  1888,  88  S. 

ist  mir  nachträglich  zugeschickt  worden. 

Der  Verfasser  geht  von  dem  Urteil  Ranke's  aus  und  will  das  Werk 
des  Velleius  »von  historischer  Seite«  betrachten.  Zunächt  aber  sucht  er 
die  Entstehung  der  historia  romana  zu  beleuchten.  Velleius  hat  ursi)rüng- 
licb  die  Absicht  gehabt,  einen  au>tührlichen  Commentar  der  römischen 
Geschichte  seinem  Freunde  nud  Gönner  M.  Vinicius  zu  widmen  Als  er 
jedoeh  bedeutende  Materialieuhanunlungen  zu  diesem  ZwecUe  vt-ransstal- 
tete,  den  Entwurf  und  die  Einleitung  bereits  fertig  hatte,  wurde  er  in 
der  Mitte  des  Jahres  2<J  n.  Chr.  durch  die  Designation  des  Vinieius  zum 
Consul  gleichsam  überrascht  In  Folge  dessen  beschloss  er  in  der  Eile 
ein  kleineres  Werk  auszuarbeiten,  um  dem  Vinicins  beim  Antritt  des 
Consttlats  etwas  fertiges  verabreichen  zu  können.  Die  Einleitung  zu  dem 
grosseren  Werke  wurde  nun  in  das  kleinere  einverleibt,  die  chronologi- 


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238 


scbeo  Ansätze  nach  dem  Consulatsjahre  des  Vinidus  (80  n.  Chr.)  geän- 
dert. I,  8,  4  ist  aber  eine  andere  Datierung  stehen  geblieben ,  welche 
Yellcius  aus  Flüchtigkeit  aus  dem  grösseren  Werke  in  die  bistoria  romana 
mit  herübergenommcn  haben  soll.  Mag  auch  diese  Ausführung  im  all- 
gemeinen den  wahren  Sachverhalt  getroffen  haben,  so  will  uns  doch  das 
aus  I,  8,  4  geschöpfte  Argument  nicht  einleuchten.  Denn  die  Worte 
aad  iw.s  nmmff'i'i  kÖHiiPii  obne  Bedenken  auf  die  Consnln  des  Jahres  30 
bezogen  werdtn,  übngens  verdanken  wir  den  chrüüologischen  Ansatz 
an  dieser  Str  llt  einer  späteren  Emendation.  —  Es  folgt  dann  der  ?wpitD 
Abschnitt  über  das  historische  Verständnis  des  Velleius  in  der  Autiassung 
und  Beurteilung  der  Charaktere  und  Liüi^aisse.  Die  Darstellung  läuft 
luLT  auf  eine  Paraphrase  des  Textes  des  Velleius  hmau^,  wobei  seiner 
Glaubwürdigkeit  und  Unparteilichkeit  reichliches  Lob  gespendet  wird. 
Der  Verfiuser  hebt  mebiüuli  hsma^  dass  VeOefos  die  repablikanische 
Vergangenheit  Roms  obne  Vorurteile  gewürdigt  hat  Es  ist  das  aber 
ein  aUgemeiner  Zug  jener  Zeit,  einer  seltenen  Epoche,  in  weicber  die 
«da  nieht  rar  ma^'fira  hi^oria»  wurde  und  die  Geschiehtsobreiber  ihre 
freiheitlichen  Sympatien  ofien  aassprechen  durften.  Orthodoxe  Imperia* 
listen  gab  es  eben  damals  nicht,  weil  anch  die  Kaiser  selber  in  dieser 
Hinsicht  nicht  orthodos  waren  und  sich  als  Erben  und  Fortsetser  der 
republikanischen  Vergaogeoheit  After  gerierten.  —  Fttr  die  Zeitgeschichte 
wird  hiernach  Velleius  nach  Helbing  eine  Quelle  ersten  Ranges«  Helbing 
gesteht  zwar,  dass  Velleius  sich  manche  Verdecknng,  Auslassung,  ja  so* 
gar  kleine  FäUchnng  zu  Schulden  kommen  Hess  and  er  hat  auch  diesen 
Punkt  niher  ausgeführt  und  gut  beleuchtet;  er  verteidigt  jedoch  Velleios 
gegen  den  Vorwurf  der  Schmeichelei  und  bezeichnet  dessen  Standpunkt 
als  den  einer  hohen  Loyalität.  —  Eine  Rettung  des  Tiberius  schliefst 
sich  dem  an;  sie  eröffnet  keine  neuen  Gesichtspunkte  und  Streiftin  ihrem 
panegyrischen  Gehalt  beinahe  an  den  Ton  einer  Grabrede.  —  Im  letzten 
Teil  werden  schliesslich  mehrere  Einzelheiten  aus  der  bistoria  romana 
aul  ihren  Werl  gepruti  Wir  bemerken  hier  nur,  dass  in  dem  Exkurs 
über  die  Flucht  des  Marius  <his  beigezogene  Material  nicht  erschöpft 
ist;  es  hätten  nämlich  auch  Valerius  M&ximus,  Lucanus  und  Florus  in 
Betracht  gesogen  werden  sollen. 


Drechsler  bespricht  in  der  Zeitschrift  für  österr.  Gymnasien  1892 
(Mai)  S.  aoi  die  Stelle  des  Velleius  II,  38,  2  and  vermntet,  dass  ent- 
weder zwischen  den  Worten  primut  und  A/rieam  das  Wort  ^Urami  oder 
penMfüvü  ausgefallen  ist,  oder  anch,  dass  hinter  belU  das  Wort  «düt 
binsosnfllgeii  sei.  Parallelen  ans  Velleius  sollen  diese  Vemmtong  be- 
gründen* 


J«hmb«riebt  fOr  A.lt«rtliam«viM«aMli«fi.  LZXH.  Bd.  (ISM.  II.)  10 


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Berlin. 

Druok  TOD  Martin  Oldeaboarff, 
Adler -StrASsa  & 


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JAHRESBERICHT 

über 

die  foitscliiitte  der  classischeu 

Altertliiimswisseiiscliaft 

bq^ründet 
von 

Conrad  Bursian, 

herausgegeben 

vun 

Iwan  V.  Müller, 

ord.  öffenü.  Prof.  der  classischen  Philologie  an  der  Universität  Erlangea. 


DreimidsiebeDiigster  Band« 

Zwanzigster  Jahrgang.  1892. 
Mite  AbtiieUuig. 

ALTERTHUMSWISSENSCHAFT. 

Register  über  die  drei  Abtheilungen. 


BERLIN  1893. 

VERLAG  VON  S.  CAL\  ARV  &  CO- 
W.  Umer  den  Linden  21. 


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Inhalts -Verzeichnis 

d«t  dniundiiebeiirigsten  Bandea. 


Bericht  über  die  Litteratur  der  Jahre  iSöd  und  i890,  die 
«ich  anf  Eocyklopädie  UDd  Methodologie  der  klae- 
siecheD  Philologie,    Geschichte  der  Altertums- 
wissenschaft iiiul  Biblioßiraphie  bezieht.     Von  Dr. 
Karl  üartleider,  Gynmasialprolessor  in  Ueideiberg  114—209 

Metlioilik  114.  —  QetoMohts  der  Philologie  124.  ~  ßiographieo 
126  —  Humanismus  138.  ~  Celtis  14ß.  Mutianus  150.  — 
HeucbÜD  ITrö.  -  Aldus  Manutius  158  ~  Erasmus  IGO.  —  Zasios 
161  —  Glaroati  104.  —  Beatus  Kbeuanu«  165.  —  lluiten  182. 
—  Alelauciithou  186  —  Schöpflin  194  —  Schulmaauer  der  Neu- 
leit  Ilgeo,  Booitt,  Curtius  o.  a.  196.  —  BsohdruektiMeMeMe  909. 

Die  Berichte  über  Paläograpbie  von  Bibliothekar  Dr.  K.  Beer 
in  Wieo;  Ethnologie  von  Dr.  L.  Bürchner  vn  Amberg; 
alte  Geographie  von  Dr.  Atenstädt  in  Leipzig:  grie- 
chische und  römische  Chronographie  von  Dr.  Frick  in 
Höxter:  Topographie  von  Attika  von  Prof.  Dr.  Chr.  Belger 
in  Berlin:  Geographie  des  übrigen  Griechenlands  von  Prof. 
Dr.  Oberhttmmer  in  München;  Geographie  von  Unter- 
Italien  und  Sicilieo,  von  Mittel-  und  Ober-Italien  von  Dir. 
Dr.  Detlefsen  in  Glückstadt;  Topographie  der  Stadt  Rom 
▼on  Pft»f.  Dr.  0.  Bichter  in  Berlin;  griechische  Geschichte 
▼on  Prof.  Dr.  A.  Bauer  in  Graz;  römische  Geschichte  ^on 
Dr.  L.  Hüter  in  Giessen,  und  griechische  Utteratur- 
geschichte  von  Dr.  Häberlin  in  Halle  folgen  später. 

Jahresbericht  über  die  Geschichte  der  römischen  Litte- 
ratur 1881—1890.   Von  Eduard  Zarncke    .   .  277—351 

i.  Werke  sllgsmeiiien  lehsHs  977.  —  II.  Sehrlflsn  Ober  einzelne 
MeMungsii  S80.  —  Rtalsobe  Oiehtim^  m  —  T^s^ftdie  819.  - 


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IV 


Inhiltt  -  Veneiehnis 


Atellane317.  —  Satire  319.  —  Lehrgedicht  327.  —  Annalen  329. 

—  EiiiHnf«)  der  griechischen  Littemur  337.  —  Rhetorik  341. 

—  Coabolationes  347. 

Die  Berichte  über  Mythologie  von  Dr.  O.  Gruppe  in  Berlin, 
und  griechische  Staatsaltertnmer  fou  Dr.  Schult heee 
in  Fraaenfeld  erscheinen  im  nächsten  Jahrgang. 

Jahresbericht  üher  die  griechischen  Sakralaltertümer. 

Von  Dr.  A.  Mommsen  1—33 

Siebenlsr  Arllkel:  Argolis. 

Bericht  über  die  die  römischen  Privat-  und  Sacral- 
Altertümer  betreffende  Litteratur  der  Jahre  1888  bis 
einschliesslich  1891.  Von  Professor  Dr.  Max  Zoeller  in 
Mannheim  210—276 

I.  Schriften  allgemeinen  Inhalts  210.  -  II.  Schriften  über  Privat- 
altertiimer  und  Kulturgeschichte,    a)  ZusaiumeufaäBeodes  222. 

—  b)  BOmiacIie  Beebtnltertllffler  230.  —  IIL  Sdirtflsa  fibtr 
SskreMlaHOmsr  261. 

Bericht  über  Mafe  und  Gewicht,  Naturgeschichte  und 
Technik,  Handel  und  Verkehr.  Von  Gymnasiallehrer 
Dr.  Max  Schmidt  in  Berlin  84—113 

Antike  Qoellen  34.  —  Metrologie.  Mass  und  Gewicht  36  —  Zeit- 
oMss  46.  —  NelHrgeteMoMe.  Bergban  40.  —  Botanik  6S.  — 
Landwirthsehafl  67.  —  Zeelogie.  Jagd  64.  —  Fisehindit  68.  ~~ 
Hausthtere  70l  —  Katse  71.  —  Naturainn  dar  Alten  76.  —  Handel. 
Verk  hr  wf  u'P  _  Berusteinbandel  64.  —  eswertM.   Webefei  88. 

—  Seeweaen.  bchifiisbaa  92. 

Die  Berichte  über  antike  Mathematik  von  Oberlehrer  M. 
Cnrtze  in  Thorn;  Medidn  von  Prof.  Dr.  Th.  Puschmann 
in  Wien;  griechische  Epigraphik  Ton  Oberlehrer  Dr.  W. 
Larfeld  in  Remscheid;  römische  Epigraphik  ?on  Dir.  Dr. 
F.  Haug  in  Mannheim;  Geschichte  der  alten  Kunst  von 
Dr.  E.  Knoll  in  München:  vorgeschichtliche  Kunst,  Vasen- 
malerei etc.  von  Proiessor  1'.  Du  minier  in  Basel:  Bau- 
kunst von  Architekt  1*.  Koldewey  in  Humburg;  Numismatik 
von  Dr.  D rexler  in  Halle;  vergleichende  Sprachwissen- 
schaft von  Prof.  Dr.  Ii.  Ziemer  in  Colberg;  griechische 
Grammatik  von  Dir.  Prof.  B,  Gerth  in  Zwickau;  latemibche 
Grammatik  und  Etrubkisch  von  Dir.  Prof.  Dr.  W.  Deecke 


Iuhalt8  -  VerMichnia. 


V 


in  Mülhausen  i.  E. :  lateinische  Lexikographie  Ton  Prof. 
C.  Wagener  m  Bremen:  Vulgärlatein  von  Dr.  C.  Wey- 
man  in  München;  Metok  von  Prof.  Dr.  Gleditsch  in 
Berlin,  und  antike  Musik  von  Dr.  B.  Reim  an  n  io  Berlio 
worden  spater  encheiaeii. 


liegister   352—365 

1.  Register  über  Jie  besprochenen  hchrifteo  .  •  962 

Ii.  Register  der  b  hand fiten  SteUao; 

Griechische  Autoren  363 

Römische  Autoreu  364 


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Jahresbericht 
über  die  ghecbischen  Sakralaltertümen 

Voo 

Allgast  MtBBseiu 
T.Artikel:  ArgoUs. 

G.  F.  üoger,  Die  Zeit  der  nemelschen  Spiele  (Philologus  Band 
XXXTV  [1876]  8.  60—64).  —  J.  G.  Droyseu,  Die  Festspiele  der 
Nemeen  <Hermes  Band  XIV  [1879]  S.  I  -  24).  —  G.  F.  Unger,  Das 
Stratp|?pnjnhr  der  Achäer  (Sitzuncsberichte  der  Müncheoer  Akad.  1879 
8.  Nov.,  pbilos.-pbilol.  Klasse,  Uaiid  II,  S.  164 — 192). 

Da  flonmarlielie  Ketneen  unleugbar  sind,  bei  Pausanias  aber  Ne/ieta 
X^tfiepivd  vorkommen,  so  haben  viele  für  das  Neroeenfest,  welches  trie- 
terisch  war,  die  Doppelbestimmiing  von  zwei  m  zwei  Jahren  ahwoch^elod, 
das  eijic  Mnl  ?m  Sommpr,  dfis  andre  Mal  im  Winter  gefeiert  zu  werden 
vermutet  und  Wiiiternerncaiioii  neben  Sommernemenden  anf  die  Ge- 
schichte der  Helieiieii  ohne  Einschränkung  angewendet.  Dem  ist  I  nger 
1876  eolgegenRetreten ;  für  diejenigen  Zeilen  mit  Nvclclien  sich  die  Histo- 
riker beschälligen ,  statuiert  er  durchaus  nur  sommerliche  Nemeen,  die 
SifxBta  -^EtfiEfjivd  seien  eine  Neuerung  >pfttester  Zeit.  Einige  Jahre  da- 
nach, 1879,  erschien  eine  Replik  von  Droysen,  in  welcher  der  Versuch 
geaiacbt  wird,  winterliche  Neroeenfeste  des  lY.  ond  III.  Jahrhunderts 
Obr.  nacbiDweisen.  Der  vierte  Alraehnitt  von  Ungers  *Strategeqjahr\ 
weldies  bald  nach  Drojeeo^s  Darlegung,  noch  im  Jebre  1879,  erecbien, 
tat  als  Doplik  aDEmebeo.  In  der  Haupteacbe  mflaeeD  wir  dem  jOngerea 
Foracber  beipflicblen,  die  «interlieben  Nemeen  siod,  wie  scfaoa  Eefchel 
aodentele  (Droysen  8. 4),  nicbt  alt. 

Für  die  Kaleoderseit  der  Neneen  bieten  die  Piodarscbolieo  dreierlei 
'  Oletdinngeii.  A.  Tag  IS  des  Monate  Panemos.  Hypotbeeis  6  Piod.  Nem. 
p.  426  Böckh  xa\  iart  rpitr^,Q  {h  dyiuv  rwv  NefUutv),  zeXoufievoc  fJLv^vl 
Havifjup  iß' .  Die  Ziffer  iß'  findet  sich  nach  Abel  p.  18  in  den  Hand- 
schriften T  U  Z.  Wenn  also  Unger  Zeitr.  S.  603,  I  sagt,  Tag  18  («i?') 
werde  'jetzt  durch  sämtliche  Handschriften  Abels  bestätigt',  so  ist  er 
im  Irrtum;  er  mnfs  die  5.  Hypoth.  nhersohn  und  sich  aa  die 4*  gehalten 

Jabresberidu  für  Alten«mnmseiiscbaft.  LXXIII.  Bd.  (1983  lU).  1 


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2 


Oltedlfsche  SakraialtertQmer. 


habeo.  IHe  Pumllelstoll«  d«r  4*  lmt6t  bei  BOckh  p.  426  ebeDfaUs  anf 
den  swOlften:  Mitxdrjj.  B.  Tag  18  des  Hoo.  PaneinoB  »  JaUos,  SohoL 
Thoaiana-Triclin.  Frankt  Progr.  1667  von  Tyeho  Hommsen  p.  66:  iyto 
H  (TÄ  iV</Ma)  ÜaiUfUft  tij'  $€  i^rt»  To^jUor  (Unger  Phil,  8. 64).  Abel 
hat  an  den  beiden  anter  A  angeführten  Stellen  denselben  Monatstag; 
HypothesiB  4  liest  er  dMvwxmSatd'ni,  Hypoth.  6  die  Ziifor  An  dar 
ersten  Stelle  giebt  er  keine  Handschriften^Yariante,  wohl  aber  an  der 
zweiten;  s.  vorhin.  C.  Ncmeen  sechs  Tage  Tor  oder  nach  dem  24.  des  Moa. 
Gorpiäos,  Scbol.  Piod.  Ol.  VII  147,  wo  von  dem  bezQgliGhen  rhodischeii 
Feste  gesagt  wird:  veketrat  Ss  fii^vö^  Fopmacou  elxoarjj  reräp-n}  f^/^sp^ 
dnix^t  Sä  Twv  Nefiiwv  ^fiipacQ  i^.  —  ünger  betrachtet  d{»n  Panemos  als 
einen  Monat  nemelschen  Kalernirr?,  der  Gorpiäos  gilt  ihm  fm  rhodisch. 
Letzteres  ist  ein  Irrtum;  wir  kcuuen  die  Monatsnamen  der  Rbodier  voll- 
ständig. Der  Gorpiäos  pfhürt  unzweifelhaft  der  makedonischen  oder 
makedonisiorenden  Mcnolugie,  vgl.  Hermann  Monatsk.  S.  128,  ao,  und 
von  dem  Paiieuius  durfte  dasselbe  gelten,  s.  E.  Bischoff  De  Fastis  p.  87S. 
Unter  Anwendung  der  Gieichungstafel  bei  Hermann  a.  0.  gelangen  wir 
dahin,  dafs  die  in  B  überlieferte  Entsprechung:  Panemos  — Juli  auf  den 
makedonisierenden  Kalender  von  Antiochia  niraektnflBbren  ist.  Für  den 
Gorpiäos  crgiebt  der  Kalender  von  Antioebia  den  September.  Droysea 
findet,  dalSi  die  Monatsgleichnngen,  von  denen  eine  Jede  mit  den  beiden 
ftbrigen  in  Zwiespalt  ist,  kein  sicheres  Besaitet  geben,  nnd  allerdinga 
bringt  ans  die  Einsiebt,  dafs  Panemee  und  QorpiSoe  makedonisebe  Mo* 
natsnaraen  sind,  keineswegs  Uber  alle  weiteren  F^en  hinweg,  aber  ao 
viel  können  wir  doch  sagen:  die  Urheber  jener  drei  Gleiefanngen  lassen 
den  Memeenmonat  mit  Sommermonaten  korrespondieren,  von  winterliebea 
Memeen  haben  sie  nicbts  gewufst. 

Dafs  das  Sommerseoiester  der  julianischen  Schaltjahre,  welches  die 
Scheide  des  3  und  4.  Olympiadenjahres  einschliefst,  eine  Nemeenfeier 
brachte,  lti)rt  viue  Reihe  von  Fällen  die  wir  näher  kennen  aus  den 
Historikern;  nach  dw  Schlacht  bei  Sellasia  z.  B.  sind  sommerliche  Ne- 
meen  begangen  worden  im  Jahre  221  v.  Chr.,  welchem  ein  29tägiger 
Februar  zukommt.  Von  zwei  benachbarten  Nemeaden  ist  also  immer 
diejenige,  welche  in  ein  julianisches  Schaltjahr  fällt,  ihrem  Soaneustande 
nach  sicher  in^uwcit  als  sie  nicht  in  das  Wintersemester,  sondern  in  den 
Verlauf  der  warmen  und  trockenen  Munute  gehört  —  die  Lage  im 
Sommersemester  ist  damit  noch  nicht  gegeben. 

Da  die  Nemeade  des  jalianisehen  Schaltjahrs  unstreitig  dem 
Sommersemester  angebOrt,  so]  hat  man  die  IH^ta  x^ffJ^ptvd  einen  der 
mittleren  Winter  des  jalianisehen  Quadrienninms  angewiesen.  Dafs  aber 
anch  dem  «weiten  Jahre  nach  dem  julianischen  dobaiyabr  eine  Im  Sommer» 
Semester  ao  begehende  Nemeade  ankommt,  ersehen  wir  ans  einer  neuer- 
dings von  U.  Köhler  glfteklich  komponierten  Inschrift,  aal  die  Unger  mit 
Groad  Qewieht  legt. 


ArgoUi. 


8 


Das  attische  Dekret  zn  Ehren  des  Proxenos  Lapyris,  CIA  II  1 
p.  84  n  181,  datiert  vom  11.  Hek.  Aichon  Kephisodoros  Ol.  114,  2  :V2.3/2 
V.  Chr.,  fuhrt  dabin,  dafs  die  Zeit  der  Nemeen,  liii.  6  [r:]£oi  [utv]  A{£/st] 
6  d[fyxcBiwpo]^  6  [c]rV  ra  \[sß]£a  x\fi]:  /1[d]::'j[ptg]  6  7:[ptt^evo;]  r^ff 
T:<j/.ca>^^  dem  Ausstellungsdatum  nahegelegen  hat.  Droysen  hält  das  für 
unsicher;  er  bemerkt,  die  Inschrift  n.  181,  in  der  es  sich  um  Zahlungs- 
schwiengkeiieu  zwischen  dem  ungenannten  Architheoros  und  dem  i'ruxcuüS 
Lapyris  handelte,  von  welchen  ersterer  wobl  seine  heilige  Reise  schon 
binter  sich  habe,  aber  nicht  seine  Dechargc,  gestalte  nicht  zu  vermuten, 
ob  die  Feier  zu  Anfang  des  Ansatellungsjahres  114,  2  oder  um  Wochen, 
Hontle  frtther  im  YerUnfe  foo  lt4, 1  stattgefaDden  habe.  Die  Wahp> 
seheinUebkeit  spricbt  aber  doch  recht  sehr  daftlr,  dalb  wenig  Zeit  verfloft 
iwisebeD  den  Nemeeo  ond  der  Belobaog,  die  oboe  Zweifel  mit  Beiog 
auf  die  Nemeeo  erteilt  ward,  etwa  weil  der  Oa^tfreaad  Ar  gate  Qaartiere 
der  attischen  Besgcber  des  nahe  beforstehendea  oder  eben  gefeierten 
Nemeenfestes  gesorgt  liatte.  Uoger  also  entnimmt  ans  n.  181  eine  Feier, 
deren  Kalendertage  nicht  weit  ablagen  vom  11.  Hek.  Arch.  Kephisodoros, 
nebenher  bemerkend,  dals  U.  Köhler  denselben  Schlufs  aus  der  Inschrift 
gesogen  habe.  Um  die  Zeit  des  Amtswecbsels  also,  im  Sommersemester 
82S  T.  Chr.,  sind  die  Nemeen  der  Inschrift  gefeiert  worden.  Damit  ist 
die  vermutete  Alternation  von  Sommer-  und  Winternemeaden  beseitigt; 
dafs  die  juiiauischeu  Schaltjahre  325  und  321  Sommernemeuden  hatten 
steht  fest,  und  da  auch  das  Mitteljahr  zwischen  3'J5  und  321,  323,  eine 
Sommernemeade  hatte,  so  ist  das  Nationalfest  der  Nomcen  überhaupt  im 
Surnniersemester  begangen  worden  und  die  vermutete  Alternation  hat 
nicht  stattgefunden. 

Nach  Droysen  sprechen  ffir  winterliche  Nemeen  zwei  Fälle  aus  der 
Diadocbenzeit  and  einer  aus  dem  III.  Jahrhundert  n.  Chr.  Von  letzterem 
ist  hier  abzusehen,  weil  winterliche  Nemeen  unter  den  Kaisern  feststehen 
durch  Paosanias  and  nur  fraglich  bleibt,  seit  wann,  ob  schon  in  der 
Diadodienseit,  eine  Winterfder  statthatte.  Die  twei  den  TorcbrisUicfaen 
Jahrhunderten  angehörenden  FAUe  kommen  auf  Utttmafsangen  hinaus. 
Nach  Droysen  hAtten  die  Nemeen  des  Kassandros  (Diodor  XIZ  64)  im 
SpAtherbst  stattgefunden;  Diodor  habe  die  Thatsschen  falsch  angeordnet, 
man  dlirfe  ihm  nicht  folgen.  Der  SpAtherbst  beruht  auf  einer  rontmafs» 
liehen  RichtigsteUnng  dessen,  was  Qberliefert  ist.  FAr  die  Nemeeo  des 
Eleomeaes  (Plntarch  17)  mutmafot  Droysen  ebenfalls  den  SpAtherbst* 
Saine  hypothetischen  Konstruktionen  von  ThatbestAadeo  sind  nicht  geeig- 
net, den  aus  CIA  II  n.  161  gezogenen  Schlufs  so  entkräften.  Dafs  spAt- 
harbstliche  Nemeen  x^tpeptva  hiefsen,  konnte  man  vielleicht  zugeben. 

Einem  Wechsel  von  Sommer-  und  Winternemeaden  ist  auch  die 
triäterische  Bestimmung  des  Festes  ungünstig.  Zwischen  benachbarten 
TriAteriden  mnls  ein  Bienniom  verlaufen.  Durch  den  Wechsel  der  Jahres- 


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4 


GriMhiich»  Sakraialtertltaur. 


Zeiten  cntstchea  Intervalle,  die  mit  gleichem  Hecht  Jahre  und  Trieimien 
heifseo  könneo. 

Wir  werden  also  «iip  auf  spätem  Material  (Pausaoias  uod  ClGr. 
III  n.  4472)  beruhendeo  Winternemeaden  der  älteren  Zeit  abzusprechen 
haben,  so  dafü  bei  der  ii.rkiäruug  der  aogesehenercu  Autoren  durchaus 
nur  SommeroemeftdeQ  verwendliar  sind.  —  ünger  sieht  Hadrian  als  Ur- 
beber der  Wfnterfeier  an,  b.  S.  190  der  Duplik.  Alldo  es  kaoo  dieselbe 
auch  mabb&ngig  eDtstandeD  sein;  als  Argos  dem  alten  Festorte  Nemea 
die  Nationalspiele  entsog,  war  ein  Ersats  aogemessen,  Opbeltes  Grab 
durfte  docb  nieht  gans  ▼ernadilissigt  werden.  Hadrian  bat  dann  die 
Winterfeier  nicbt  znent  gestiftet,  wohl  aber  die  sebon  bestehende  so 
gefordert,  dafs  er  als  iweiter  Stifter,  als  NengrOnder,  betraohtet  wer> 
den  Ukbu. 

Der  Moodsstand,  welchen  Unger  fQr  da«;  sommerliche  Neroeenfest 
aufstellt,  beruht  auf  einer  F>örieriing  der  Gleichungen.     o.  S.  If.  Es 
wird  in  derselben  das  Fest  so  behandelt,  als  sei  es  eintägig  f^cwescn; 
ebenso  ünger.    Er  entscheidet  sich  für  Luna  XVIII  (GleichutiK  Ri  nnd 
verwirft  Lueia  XII  (A),  weil  die  dritte  Angabc  (C:  Nemeeu  6  Tage  vor 
oder  nach  Luna  XXIV)  nur  mit  Luna  XVIII  vereinbar  ist.    Dafs  24  — 
6=18,  mithin,  wenn  m  zu  rechnen,  B  und  C  einiK  sind  und  A  so  zu 
saßen  Uberstimmt  wird,  hat  seine  Richtigkeit,  aber  mehreres,  was  zur 
Beurteiluug  der  Gleichungen  dienlich  sein  dürfte,  ist  dabei  nicht  erwogen. 
Der  Inschrift  CIGr.  III  p.  220  n.  4472  zufolge  hat  ein  nemetacber  Agon 
stattgefunden  am  ao.  Desember  2i4  n.  Chr.,  Innarisch  Des.  29/ao.  Der 
Tag  entspricht  einer  Lnna  XI  oder  X,  so  dafs  der  folgende  oder  sweit- 
folgende  Tag,  Lnna  XII,  bocbfestUcb  gewesen  sein  kann;  Koi^anktioii 
Des.  18  Abends  B  Uhr  48  Mio.  korinthischer  Zeit,  also,  von  Lnna  I  = 
Des.  19/20  ab,  Luna  XI «  Des.  29/30  Agon,  XII  80/31  Hochfest;  oder, 
Ton  Lnna  I »  Des.  20/91  ab,  Lona  X  s  Des.  29/80  Agon,  XI  80/81  Agon, 
XII  Dez.  31/Jan.  1  Hochfest;  vgl.  ClOr.  p.  22L   Hat  also  die  Winter- 
feier den  zwölften  M  uitstag  eingeschlossen,  so  empfiehlt  es  sich,  der 
Sommerfeier  den  gleicbvielten  Mooatstag  sosnweisen,  mitbin  die  auf 
letztere  zu  beziehende  Gleichung  A  zu  acceptieren;  in  Betrefif  des  Monds- 
standes werden  sommerliche  und  wintorlicho  Nemeen  schwerlich  «ehr 
differiert  haben.    Kerner  ist  heranzuziehen  Hypnihesis  (3)  p.  10  Abel:  der 
Ortsname     A'efida  gehe  zurück  auf  Seleneus  uud  Zeus'  Tochter  (Nemea), 
iu)^oyua(TyLi\>fj  dnd  r^e  (seil  B'jyaziJÜ;;,  also  nicht  Nsfiia^^  oirt7uset2en)  2«- 
^^'r^Q  xa}  Jiog.    Die  Eponyiiiu-.  des  Ortes,  Nemea,  wüi  uhne  Zweifel, 
wie  Paudiu  (Ilymn.  Homer.  XXXII  15,  Bftckh  p.  425,  2),  eine  Voümouds- 
göttin.    Am  Nemeenfeste  also  ist  es  Yullniünd  gewesen,  l^uoa  XIV  oder 
XV  wsr  Neroeentag.   Die  dmdexdvf^  der  Gleichung  A  war  also  der  An- 
fuig  des  mehrtigigen  Festes.  Es  endete  wohl  in  der  VoUmondsseit; 
diese  nnd  die  vorangehenden  Mooatstage  boten  mondhelle  Abende  für 
den  Fall,  dal^  ein  Wettkampf  bei  Sonnenuntergang  noch  nicht  sn  £nde 


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AffoUa. 


5 


war,  Arch  Zeit.  XXXVI  S.  92  N.  147  uud  Pausao.  V  9,  8.  Eine  Er- 
streckurjy  der  Nemeeu  bis  Luna  XVIII  könnte  höchstens  als  Ausnahme 
lugelasseu  werden.  Der  Urheber  der  Gleichung  C,  welcher  vom  24.  auf- 
wärts gerechnet  zu  haben  scheint  bis  zum  Schlufstage  des  Nemeeiifestes, 
Wild  die  Distanz  uiciit  zu  6,  huiidern  zu  9  oder  lo  Tagen  angegeben 
haben,  das  handschriftliche  ig  also  verschrieben  sein. 

Unger  weist  die  sommerlioben  Nemeeo  dem  Hekatombäon  zu;  etwas 
iiDbeBtjiniiiter  Droyseo,  der  die  «Itisdie  Jebreetebeide  vonolillgt.  Beide 
heben  bei  ihren  Aufstellungen  ohne  Zweifel  den  nietonischen  Cyklus 
Dowdl'Idelers  im  Auge.  —  Nach  ünger  also  bat  sich  der  Memeenraonai 
mit  dem  Hehatombäon  Metons  gedeckt  Ein  zweites  Äqoitalent  statoiert 
er  nicht,  seine  Gleiebnng  gilt  ihm  mithin  fftr  absolut  Immer  und  in 
aUen  FAllen  hat  aber  Hetone  Hekatombfton  dem  Nemeenroonate  nur  dann 
entoprecheu  können,  wenn  der  19jfthrige  Qyklns  in  Kemea  eiogeflBhrt 
war.   Für  die  Zeit  vor  433  T.  Chr.,  als  man  sich  noch  allgemein  in 
Hellas  der  Oktagteris  und  zwar,  seit  Erfindung  des  leojfthrigen  Systems 
(s.  meine  Schrift:  Über  die  Zeit  der  Olympien,  Leipzig  1891),  der  durch 
dasselbe  geregelten  Oktaöteris  bediente  und  von  einem  19jfthrigen  Cyklus 
nichts  wufste,  fflllt  also  die  absolute  Geltung  der  Unger  schcn  Gleichung: 
Nemeeumonat  =  Uekatombäon  metonischen  Kalenders  von  selbst  wepf, 
AUviu  auch  nachmnls  wird  die  Hehf^rdp,  um  das  Natioualfest  der  Nemeon 
ai)zijbera?imeD.  an  dem  trüberen  Hetkumnien  lange  festgehalten,  ja  dasselbe 
njeiualb  aufgegeben  haben.    Ich  glaube  also,  dafs  wir  von  einer  absolut 
geltenden  nemeiscb- metonischen  Gleichung  überhaupt  absehen  mQsfien. 
Ein  alle  zwei  Jahre  wiederkehrender  Festtag  oktaeterischen  Kaieuders 
erhält  im  günstigsten  Falle  ij2  Tage  Spielraum;  die  metonischen  Spiel« 
räume  sind  von  Monatslänge.  Wir  haben  also  den  oktaOteriseh  gelenkten 
NnmeeD  mehr  als  einen  metonischen  Parallelmonat  in  geben,  Eäne  ne* 
aidiaeli-metoiiitche  Gleichung  genfigt  nicht  —  Drojsen,  der  die  Nemeen 
der  attischen  Jahresscbeide  anweist,  scheint  nicht  SUropborion  und 
Hekatombäon,  sondern  Skiiopborion  oder  Hekatombäon,  also  ebenfiille 
nnr  Ein  Äquivalent  (das  jedoch  nicht  sicher  bestimmbar)  im  Auge  in 
babeo.   Es  sind  aber  iwei  oder  drei  metonische  Äquivalente  nOtig,  wenn 
das  Nomeenfest  nach  der  Oktafiteris  reguliert  ward. 

Uoter  Anwendung  des  Mondsstandes  Luna  Xllfif.  Iftfst  sieb  aus 
dem  vom  Ii.  Hek.  datierten  Dekret  für  Lapyris,  s  oben  S  3,  schliefsen, 
dafs  die  Nemeen  des  Sommers  828  entweder  im  Skiropborion  oder  im 
Metageitnion  begangen  wurden.  Der  Architheoros  und  der  auf  den 
12.  Hek.  ins  Prytaneion  geladene  Gastfreuud  Lnpyris  aus  Kleonfl  rnnsson 
sich  in  der  zweiten  Woche  des  Hekatombäon  zu  Athen  aufgehallen  haben. 
Die  Feier  in  Nemea  also,  welche  des  Architheoros  Gegenwart  erforderte, 
kann  dem  Hekatombäon  nicht  zugewiesen  werden.  Vgl.  ünger  Philol. 
8.  63.  Aber  weit  ab  von  der  Ausstellungszeit  des  Dekrets  läfst  sie  sich 
aach  wiederum  nicht  denken.  So  miisseo  wir  denn  den  ^^emeeuvoUmoDd 


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6 


Griechische  S&kr&laltertQmer. 


im  Skiropborion  oder  im  Metageitoioo  srndiea.  Wie  des  Dekret  flh* 
Lapyrls,  so  flibrt  encb  die  Oleidwog  B:  NemeenmoDat » JaU  nmr  in 
eioeiD  Entweder-Oder,  Indem  Juli  einem  epAteo  Skirophorlon  «od 
einem  frohen  HeliatombiOD  entepriebt.  —  Dttrfen  wir  die  Oieiebangeo: 
Nemeenmonat  =  Panemos  und  »  GorpifiOB  Itombinieren  and  als  Stocke 
einer  in  antiocbeoiscbeo  Monaten,  a.  oboi  8>  2,  gegebeneo  Gesamt bestim- 
muDg  auffasseo,  so  IcOnnen  wir«  wenn  der  Kalender  Autiocbias  dekenaa4> 
teriscb  reguliert  war,  sagen,  aus  A  und  B:  Nemeenmonat  =  Paoemoe 
ersehe  mau  den  Frübstand,  aus  C:  Nemeenmonat  =  Gorpiäos  den  SpSt- 
staud,  und  die  Gesamtbcstimmiing  habe  auf  die  antiocheuischen  Monate 
Panemos  bis  Gorpiäu:»  als  Spielraum  des  Nemeenfestes  gelautet.  Das 
Fest  dnrcblief  also  die  Monate  Panemos  Loos  uik!  Gorpiäos,  julianisch, 
da  Panemos  =  Juli  (Gleichung  B),  Juli  August  und  September.  Dem 
julianiscben  i,>uartal  cntsprecben  in  Metons  Kalender  entweder  Skiropho- 
rion  Uekatombäcn  und  Metageitnion  oder  Hek.  Met.  und  Boedromioo, 
wonach  sieb  Hek.  and  Met  als  metonische  Äquivalente  beraossteUea. 
ünger'e  Gleiehnng:  Nemeenmonat  =  Hekatombfton  ist  also  richtig,  onr 
daÜB  lie  nicht  absolut  gilt  —  Wir  können  aneb  einen  andern  Weg  be- 
treten. Nach  Hypotb.  Find.  Nem.  haben  snerst  die  gen  Theben  lieben- 
den Sieben  das  Nemeenfest  gestiftet  als  epiuphischen  Agon  Ar  Arche* 
moros;  sweiter  Stifter  Ist  Heraklea  gewesen,  indem  er  som  Gediebtnla 
seiner  ersten  Arbeit,  der  Erlegong  des  Löwen,  den  epitaphischeo  Agon 
in  ein  Zensfest  verwandelte  nod  die  geltende  Festoidnang  schuf,  rä 
noXkä  dvopBwüdfuvoc  Hypoth.  4  und  6.  Herakles  ist  vortagsweise  Grün- 
der der  Olympien  Pisas,  und  wenn  die  Alten  die  su  Nemea  geltende 
Festordnung  auf  Herakles  zurUckfübrton,  so  gaben  sie  der  Übereinstim- 
mung nemel^cher  Ilcrki'^mmlicbkeiten  mit  olympischen  Ausdruck.  Nemea 
war  einigermalsen  ein  Klein  Olympia;  an  beiden  ürieu  ward  Zeus  in 
äbulicher  Weise,  durch  korperiiche  Agoueu,  und  bei  fast  demselben 
Mondsstande  verehrt.  Wir  müsseu  die  Übereinstimmung  auch  auf  ande- 
res erstrecken.  Wie  zu  Olympia,  so  wird  auch  zu  Neraea  die  alte  Zeit- 
recbnuLg  iOkiaeteris)  beibehalten  sein,  eine  Annahme,  die  sich  alleidiugs 
auch  an  sich,  wegen  des  sakraleu  Kouservatismus,  eroptiehlt,  s.  obeu  S.  5. 
Ferner  wird  die  lolariscbe  Bestimmnng  der  beiden  Zensfeste,  soweit  die 
Versebiedenbeit  der  Jahre  nnd  die  unglelohe  Wiederkehr  der  Feste  es 
gesutteten,  flbereingekommen  sein  in  der  Art,  dafs  der  nemeisohe  Zons 
als  Kalendeneit  die  der  kleinen  Olympien  erhielt;  Ar  die  Nemeen  wur^ 
den  Olympien-freie  Sommer  gewAblt  darum,  weil  man  den  der  Olympleii- 
feler  dienenden  Sommerabsehnitt,  die  Zeit  awischen  Kornernte  nnd  Kelter- 
traubenlese, anch  fftr  die  Nemeen  in  Aassiebt  nahm.  Führen  wir  die 
Tabelle  B  (8*  49  meiner  oben  erwähnten  Schrift)  auch  fttr  die  Nemeaden 
aus  und  xwar  nach  der  Schaltfolge  Böckhs  (zweite  Hypothese,  Stndieo 
S.  9),  so  ergeben  sich  fUr  Lnna  XV  der  im  olympischen  Anfangsmonat 
des  2.  und      OJympiadeiüahres  begangenen  Nemeen  and  kleinen 


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Argoüa. 


7 


Olyiopiwi  die  GroDioi  Jnli  99  und  Sapiember  18  (98  Ttge).  Wir  er- 
haltflii  also  audi  aof  diesmn  Wege  die  ?orliiD  aus  den  Oleiebongea  ge- 
woDoenen  ÄqniTaleste  Jolieo.  Eal.:  Joli  Angott  September*  Neeh  Aue- 
weis  der  Jebre  enl  die  eieb  Ttbelle  B  besiebt,  eind  der  metoniscbeii 
iLqniveleote  ebeefalls  drei,  HekatombloD  Metegeiuiioii  BoOdrwnloD, 
«odnreh  des  yorbio  eiretcbte  Resultat  (Heb.  Metag.)  verToUstiodigt  wird. 
Bei  weitem  die  meisteD  Nemeeofeste  fallen  ie  den  August  und  den  Me* 
tageitiiion.  —  Endlich  ist  noch  biuzQweiseo  auf  die  kalendarische  DeiH 
tang,  die  manche  der  an  Herakles*  Löwenjagd  anknüpfenden  Stiftungs- 
sage, 8.  vorhin,  gegeben  haben,  indem  sie  folgerteo,  dafs  das  Nemeenfest 
sich  unter  dem  Zeichen  des  Löwen  habe  vollziehen  mttssen.  Zu  der 
vorhin  crmittelleu  Lage  im  Sonnenjahr  stimmt  die  Deutung;  der  Zodiakal- 
moiiat  des  Löwen,  welcher  vou  Ende  Juli  bis  Ende  AujiiJ'^t  reicht,  ist 
die  frequenteste  Nemeenzeit.  Durchaus  zwingend  dürfte  die  kalenda> 
rische  Deutung  oicht  sein;  es  liefse  sieb  z.  B.  deukeu,  dafs  man  die 
pythiscbe  Stiftungslegeude  aachzubildeo  wünschte,  vgl.  Krause  'E^Aiijvtxd 
II  3  6.  116,  uud  dafs  die  in  Nemeas  Nähe  lokalisierte  Löwenjagd  des 
Herakles  diesem  Wunsche  entgegenkam.  Aber  widerlegbar  ist  die  Deu- 
tung iiicht.  Uüger  wenigsteiia  hat  bie  nicht  widerlegt.  Philol.  S.  60  be- 
merkt er,  wenn  die  Nemeeu  ihre  mythische  BegrQndung  in  der  Erlegung 
des  LAweD  betten,  mOsse  man  einen  Festmonat  erwarten,  in  welebem  der 
Löwe  machtlos  näd  oicbt  am  Regiment  sei,  etwa  deu  Boddromioo.  Allein 
Dach  popuUbrer  AulEsssung  —  nnd  auf  diese  kommt  es  an  »  regiert  im 
Ldwenmonat  oiebt  der  LOwe,  Bondera  der  grobe  Hund;  mit  dem  Früh- 
auigaiig  des  Hundssteros  bebt  der  LAweomonat  an,  BOckh  Sonneokr. 
8. 188,  der  Ldwe  ist  oosiebtbar  Tor  der  Soddo,  die  Somie  (Berakles)  be> 
wihigt  ibo. 

Die  örter  der  Nemeeofeier  aagebend  wird  von  Unger  Philol.  S*bHU 
bebaaptet:  wflhrend  die  Nationalspiele  der  Kemeen  in  Nemea  begaogaa 
seien,  habe  das  Winterfest  zu  Argos  stattgefunden;  Pausaaias  spreche 

II  16,  8  von  der  winterlichen  Panegyris  als  einer  zu  Argos  begangenen, 
auch  VI  16,  4  nenne  er  dieselbe  argivisch  und  der  zu  Argos  dem  nemel* 
schon  Zeus  angestellte  Agon,  II  24,  2,  gehöre  der  winterlichen  Panegyris 
an.  Droy^cn  hat  hier^,'Lgoü  mit  Recht  Einspruch  erhoben  uud  in  der 
Duplik  gelangt  denn  auch  Unper  teilweise  zu  richtigeren  Ansichten.  — 
i£s  wird  Ober  die  benutzten  Orter  Foigeu  les  festzustellen  sein.  Die 
Sonimernemeadcn  der  älteren  Zeit,  welche  noch  keioe  winterliche  Pane- 
gyria  neben  sich  hatten,  sind  ursprünglich  zu  Nemea  begangen  wordeo 
und  Nemea  ist  Jahrhunderte  lang  Festort  geblieben.  Später  ist  das 
sommerliche  Natioualfest  von  Nemea  nach  der  Stadt  Argos  verlegt  wor- 
den, daher  Nemea  verödete  uud  der  Tempel  verfiel;  vgl.  was  Unger  8. 16B 
io  der  Doplik  bemerkt.  Pansanias  giebt  ods  II  16,  8  keineswegs  n 
Argos  begangene  Winteraemeeii;  die  Worte  dmufM  iort  fitv  *Ofikvw 
rdfot  beiiebea  sieb  auf  Nemea,  sa  Nemea»  niebt  m  Argos,  war  Opbeltea 


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8 


Oriecbiscbe  Sakralaltertttmer. 


begraben;  folglieb  besiebt  sieb,  was,  die  winterUcbe  Feier  betreiaiid,  for- 
hergebl,  ebeo&lU  anf  Neraea,  die  winterUcbe  Feier  bet  su  Nemea  statt- 
gefooden,  8.  Droyeea  8. 6.  Weno  Paosaaias  sagt:  BOowrt  H  'AppSoe 
M  xai  h  r§  so  denkt  er  an  die  von  den  Argiveni  m  Arges  au» 

snricbtenden  NaiionalBpiele  der  Sommerseit;  der  Sinn  ist  also:  es  opfern 
die  Argiver  dem  2SeiiB  oiebt  blofe  bei  sich  in  Argos,  wenn  sie  die  somme^ 
liehen  Nemeeo  feiern,  sondern  auch  zu  Nemea  im  Winter.  Bei  Pans. 
VI  16,  4  ist  von  örtlicblceiten  überhaupt  nicht  die  Rede  and  der  zu  Arges 
dem  nemelschen  Zeus  ausgerichtete  Agon^  II  24,  2  ix^rau  8e  xb  <nddm 
iv  w  rbv  dfufva  rat  Nefiettf)  det  xat  rä  'Hpdia  äyoüotv^  ist  gewifs  nicht 
mit  Unger  Pbilol.  8.  59  für  die  Winterfeier  in  Ansprach  zu  nehmen;  «tatt 
zhv  dywva  rto  \'^>ts''(o  Jtt  xai  rä  'Hpaca  hätte  es  bei  Pausanias»  auch  rä 
Ni}JLEia  xai  rä  llpata  beifsen  können  (eine  aus  argivischen  Inschriften 
bekannte  ZusammeT!<itolIung,  C.  I.Gr,  n  n  22  'Hpdia  xai  Ndpeia,  \^\.  n  1 121), 
denn  gerneint  sind  die  gewöhnlichen  Nemeen,  das  damals  zu  Argos  be- 
gangene Nationalfest,  rä  Mfi&ia  iv  ''Apyet  C.I.  A.  III  1  p.  59  u.  129. 

Die  agonistischc  Leistung,  welche  iinter  dem  Nanien  Tmtog  bei 
Fausanias  und  uui  Inschriften  vorkommt,  huiten  Uuger  und  Droyseo  für 
ein  Pferderennen.  Dafä  sich  zu  Gunsten  dieser  Auffiassung  einiges  sagen 
Iftfet,  ist  niebt  su  leagnen,  s.  Krause  'EXhjvtxä  II  2  8. 187.  Aber  aas 
CI.Gr.  I  p.  708  n.  1616,  G.LA.  II  2  p.  884  D.  966,  p.  890  n.  968  erbeUt» 
dafs  der  Hippios  ein  gymniscbes  Spiel  war,  welcher  mit  Pferden  weiter 
nichts  gemein  batte  als  den  Namen. 

Wiewobl  also  Ungern  Ausflibmag  nicbt  frei  ist  ?on  IrrtAmern  md 
aoob  sonst  manche  Scbwloben  bat,  mttssen  wir  ibm  doch  dankbar  sein 
Sta  die  Beseitigung  des  lange  festgehaltenen,  aber  nnbaltbaren  Gedanbias 
als  habe  die  Feier  der  Nemeen  seit  alter  Zeit  in  beiden  stebenden  Jabres* 
seilen  stattgefnndea. 

6.  F.  Unger,  Der  Islbmieotag  und  die  Uyakiutbien.  (Philoiogns 
Band  XXXVII  [1877]  S.  1-42.) 

Mitteilungen  au«  dem  Inhalt.  Pindar  nennt  die  Isthmien  eine  Tri«- 
teris;  sie  wurden  also  nicht  jährlich,  sondern  nur  alle  zwei  Jabr  began- 
gen. Dafs  man  v.  Chr.  412,  390,  196  Isthmien  beging,  erhellt  au?  den 
Historikern;  man  überschlug  mithin  die  uüeben-'ahlii?en  Jahre  jubau. 
Kfileiiders.  —  Was  die  Zeit  im  Jahre  ansteht,  so  vermutete  Corsini  eine 
doppelte  Besfirrtrnung ,  indem  er  zwei  Islhmienjahreszeiten,  Lenz  und 
Sommer,  annuhni.  Die  Späteren  lehnten  mit  Grund  einen  Wechsel  zwi- 
schen Lenz  und  Sommer  ab  und  entschieden  sich  tiir  eine  einheitliche 
Bestimmung;  nnd  eine  solche  giebt  Hesych.  loBfudaat'  napot/Afoi  iiA  «OMe 
ßhtfi  hUißoeoQ  yäp  6  xatpÖQ  iv  ^  rd'M/ua  äymL  Die  Frag«  aber, 
welebe  Jabresseit  sn  wählen  sei,  ward  yon  den  SpAteren  Tersofaiedea 
beantwortet;  einige  (Qrote,  Cartins)  empfahlen  April  und  Mal,  aiid«e 
(ScbOmann,  Hermann)  die  attiscbe  Jahreswende.  Erstere  Meinuag  ist 


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ArgoUs.  9 

die  richtige,  da  die  bei  Thuk.  VIII  9  erwähnten  Istbmieo  offenbar  dem 
Lenz  des  Jahres  412  v  Clir. ,  verin.  dem  April,  aogebören.  —  Diesem 
vollwichtigen  Zeugnisse  gegenüber  ist  es  von  geringem  Belang,  dafs  eine 
Kombination  von  Plat  lim  p.  080  B  (epidanrfeeba  Asklepieea  vor  den 
Paoatbeofteo  begaogeD)  nod  Schol.  Find.  Nem.  III  186  {Istbmieii  9  Tage 
vor  doo  epidanr.  Asklepieen)  Anf«  Hekatombfton  als  SpatgreoEe  ergiebt, 
dafs  wir  a]80  die  bthmieD  nicht  oadi  Auf.  Hek.,  wohl  ab«r  in  einen  der 
vorangehenden  Lensnooate  setien  Ic8&nen.  -  Ifit  der  Leuliohkeit  des 
lithmienfeitee  vereinbar  und  ihr  recht  gftnstig  ist  auch  eine  Kombination 
der  Glosse  'iSvi^/udsMu,  s.  vorhin,  nnd  des  ans  Aristot.  ProbL  14,  27 
xi  rd  iap  xaik  rb  f^tv6nü)pov  voeiwd^;  an  eotnehmenden  Erlishr&ngssatzes 
von  der  Ungesundbeit  der  Übergangijabresseiteo —  Etwas  weiter  führen 
die  seegriechiscben  Bauernregeln  K.  41  iE.,  sie  warnen  nicht  vor  dem 
Frfiblingswetter  f^berbaupt,  sondern  vor  dem  des  beginnenden  Frühlings, 
indem  sie  auf  die  empfindliche  Kälte  des  Monats  März  (alten  Stils)  nnd 
anf  dip  Schärfe  der  Mürzsonne  hinweisen.  -  Auf  den  beginnenden  Früh- 
img führt  auch  das  Herkommen,  die  isthmischeu  Sieger  M)it  welkem 
Eppich  711  krän7en,  -  Zu  Gunsten  lenzlicher  Isthmien  kann  man  sagen, 
dafs  es  in  der  Zeit  der  wieder  beginnpndeii  Seefahrt  (April)  sehr  ange- 
messen wnr,  sich  der  Huld  und  Gnade  des  Poseidon  zu  empfehlen.  — 
Isthmienmonat  =  Munychiuu  att.  Kai.  Von  Gerflstos  in  Südeuhöa,  wo 
dem  i'östfiilüij  das  Fest  der  GerÄstien  ausgerichLot  ward  (Scboi.  Piud. 
Ol.  XIII  159),  sind  peloponnesische  Poäeiduuädieaste  ausgegangen.  Das 
m  den  TrOseaiern  im  Monat  Gertstios  gefeittte  Pest,  Athen.  XIV  44, 
moh  Gerästien  gebeiben  und  dem  im  sttdenböisehen  Oeristos  beimischen 
Poseidon  gegolten  haben.  £lo  aboliebes  Fest  ist  su  Sparta  wegen  des 
im  dortigen  Kalender  forkommenden  Monates  Gemstios,  Thnk.  IV  ii9, 
foraossQsetsea«  Aneb  anf  Tftnaron  feierte  man  dem  Poseidon  ein  £'est 
rä  Toßfäfim»  welches  von  GerAstos  ans  gegrfindet  sa  sein  scheint  and  am 
Orte  Gerftstia  geheiben  haben  wird.  Wie  diese  Feste  ans  Gerlstoa 
stammen,  so  aach  das  Fest  der  Isthmien;  daher  die  Übereinstimmung 
korinthischer  Ortsnamen  mit  sttdeubdischeu.  Die  Propagation  des  Fosei- 
donsdienstes  wurde  vermittelt  durch  einen  diesem  Gott  ergebenen  Volks- 
stamm, von  welchem  sich  ein  mythischer  Nachklang  in  den  Kyklopen  er- 
halten hat ;  im  isthmiscben  Heiligtum  gab  es  eine  OpferBtälte  der  Kyklo- 
pen. ist  aber  das  Isthmienfest  und  die  entsprechenden  Feste  der  Tröze* 
uier  und  Lakedämonier  desselben  Ursprungs,  so  dürfen  wir  annehmen, 
dafs  auch  die  Kalendeueil  dieselbe  war.  Nun  kennen  wir  aie  des  lake- 
damonischen  Festes,  der  Gerastios  korrespondierte  dem  attischen  Muny- 
cbion,  es  sind  mithin  auch  die  Isthmien  dum  Muuychion  zuzuweisen.  — 
Tag  der  l.sthmien  Luua  VHI.  Eine  Ügdoö  empfiehlt  sich  sowohl  mit 
Bezug  auf  atiisches  üerkornnjidu  al»  auch  darum,  weil  die  epidauriscben 
Asidepieen  dem  Monatstage  der  attischen  Epidaurien,  einer  Luna  XVIi, 
EBsoweisea  sind  und  Ton  Ltma  XVII  nenn  Tage  rOekw&rts  sn  Lnaa  VIII 


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10 


Oriftdiiäcbe  SftkraU  lUrtamer. 


f«lugl  «ird.  ^  Für  die  bei  Tlrak.  VIII  9f.  erwiboteii  IiBtkiiiie&  Anl> 
KleoltritM  Ol.  91, 4  ergiebt  sieb  Mm.  8  i6  Apiü  413;  nriMhen  dtn 
AbiendeD  der  drei  BiMtrUatischeo  Botschefter  naefa  Korioth  (Ei|».7X 
velebes  m  Anfaog  det  tbafcydidelseben  Sonunen  Ancbest.  4  v.  E. »  Mlit 
6  412  erfolgt«  eod  der  Istbinieofeier  liegen  also  40  Tage,  ein  ZeitapatiiuB, 
nelehes  den  a.  0.  berichteten  Vorgängen  genügt.  —  Die  reo  Agesiliei 
gestörten  Istbmien,  Xen.  Hellen.  IV  6,  1,  haben  nach  Anleitung  desselboi 
Tages  att.  Kai.  ebenfalls  im  April  stattgefonden.  Das  Jabr  ist  390  t.  Chr., 
aicbt  892.  Wir  erhalten  die  Gleichung:  Aroh.  Nikotelea  Ol.  97,  2  Moo. 
8  =  April  11  390.  Wenn  nach  Erwähnung  der  gestOrten,  dann  im\m- 
rierten  Isthmien  §  1  f.  gleich  §  3  f.  erzählt  wird,  Agesilaos  bahe  eine 
HeeresabteiluDg  auf  die  Berghöhen  gesendet  in  leichter  Kleiiung,  weil 
es  Sommer  gewesen,  «o  folgt  nicht,  dafs  die  Tstbmienfeier  von  39a  dem 
Sommer  in  unsprm  Sinne  angehört  bat.  Xenophoijs  ßipo^  hl  nach  Art 
des  thukydideiscben  die  irocknere  und  wärmere  Jahreshälfte,  urofafst 
also  den  Lenz  mit.  Auf  Lenz  deutet  die  Nachtkältc  und  der  liagel, 
§4.  —  Das  Istbmienfest ,  an  welchem  Flaraininus  Griechenlands  Freiheit 
verkündigte,  ist  vor  Anfang  April  begangen  worden  im  Eiaphebolion  der 
Athener,  dem  der  Isthmienmonai  vermöge  obwaltender  Kalenderootsr- 
schiede  mitunter  entsprochen  haben  mufs.  Unter  Festbaluiog  der  Ogdoä 
itabrt  das  bistorisch  Überlieferte  auf  ÜDlgende  Korrespondent:  Areb. 
Aobioa  Ol  140,  4  Elapb.  8  MOrs  99  190.  Gleich  aaeb  der  Feier  ward 
den  Botaebafkem  des  KOoigs  len  Syrien  seitens  der  BOmer  Andisns 
erteilt;  es  «ard  ihnen  aosgesproeben,  dab  der  KOoig  kein  Heer  aaeb 
Enropo  flkbreo  dOrfe.  Die  ROner  also  webten  noch  niebts  fon  desi 
Übergang  des  Antioehes  and  seiner  StreitliriUie  aeeh  dem  Chenonaes. 
0er  Übergang  war  an  AaCuig  des  FrOhJabrs;  initio  veris  Liv.  XXXIII 
88,  8,  erfolgt;  es  mufs  derselbe  mit  der  Feier  des  Isthmienfestes  koinsi* 
diert  haben.  Zu  demselben  Ergebnis  fOhrt  der  Bericht  über  die  Ver» 
bandlung  mit  Philipp,  welche  in  Tempe  bald  nach  den  Isthmieo  statt- 
hatte; Antiochos'  Einfall  in  Europa  war  den  Verhandelnden  noch  weiter 
nichts  als  eine  Eventualität,  a.  0.  35,  6.  —  Lunisolarbe«?tiinmung  der 
Istbmien:  Luiia  VJII  des  mit  oder  nach  dem  Frühiingsftfjuiijoktium  be- 
ginnenden Moiidmoiiats.  —  Auf  sommerliche  Istbmien  fuhrt  allerdmp^ 
Curtius  IV  6,  10 f.;  aber  Ciirtius  verwechselt  die  isthmisclieu  Spiele  mit 
dem  hellenischen  Synednon,  weiches  ebenda  wo  man  die  Spiele  zu  feiern 
hatte,  bei  Korjutb,  zusammentrat.  Diodor  17,  48  hat  das  Richtige.  — 
Abzusehen  ist  auch  von  dem  Schol.  Pind.  Ol.  IX  123,  welches  isthmieo 
und  Olympien  zusammenfallen  läfst;  ein  verm.  älteres  Scholien  erklärt 
Piadars  d^forepot  xpd-njaav  fuav  ipyov  dv '  äfupav  gaos  anders  nnd  eime 
Zweifel  riebtig.  —  Xeo.  Hellen.  IV  6  legt  die  Frage  nahe,  wie  grofe  des 
Intervall  swisehen  Istbmien  nnd  üyakiatblen  gewesen  sei.  Wir  aetaea 
es  anf  reieUicb  vier  Wochen,  aaaehmend,  dab  den  Mnn.  8  begaageiiso 
Isthmieo  an  7.  Tharg.  der  Haupttag  des  HjaUatbieiitetos  goft>lgt  ssL 


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Argolis. 


11 


Die  za  Grunde  Hegende  Legende,  oach  der  Apoll  den  schönen  Hyakin- 
tboi,  seinen  Geliebten,  tötet,  ist  nicht  auf  Ptlaozenwuchs  und  durch  die 
Glut  der  Sonne  zerstörte  Blflten  zu  beziehen.    Wäre  dies  der  Sinn,  so 
wfirde  eine  weibliche  Personifikation  gewfthlt  uio  wie  Kore.  Der  getötete 
jQngling  ist  eine  Hypostase  des  Gettes  der  ihn  liebt,  ein  ApoUon  Byakin* 
tbos,  Reprlseotant  der  LemtooBe;  der  ihn  tötet,  ist  ebenfiUs  Sonnengott, 
Aor  stärker,  indem  er  die  Sommerglnt  reprisentiert   Der  Sinn  des 
B(]r»kintblenfestfls  ist  also  der,  dab  der  FrfiliUng  endet  and  der  plcja- 
diicbe  Sommer  im  Mti  das  Regiment  Obemimmt,  ein  Vorgang;  der  sieb 
andt  als  Qebnrt  Apoilons,  des  Sommergottes,  anffusen  Uefs.  Delos  bat 
in  diesem  Sinne  den  7.  Tharg.  gefeiert  Es  wird  also  die  apollonisebe 
Hebdome  des  Thargelion  dem  am  höchsten  gefeierten  unter  den  Tagen 
des  Hyakinthienfestes  Spartas  entsprochen  haben.   In  Sparta  hiefs  der 
Eyakiotbienmonat  Hekatombeus,  woraus  nicht  folgt,  dafs  er  dem  Heka- 
tombtton  der  Athener  entsprach.    Wir  geben  also  fOr  den  Haupttag  des 
Festes  aus  von  der  Gleichung:  Hekatonnbeus  7  lakedämonisch  =  Tharg. 
7  attisch.  —  Athenäos  beschreibt  nns  die  Tiauertapp  des  Festes;  ihrer 
waren  (irei.    Diesem  ohne  Sang  uiiH  Kl.inp'  uud  ohne  Kränze  begangenen 
Tnduuni  scbiofscn  sich  Tage  heiteren  Charakters  au.   Das  ganze  Hyakio- 
tbienfest  hat,  wie  aus  Herod.  IX  7  f.  U  hervorgeht,  mindestens  elf  Tage 
gedauert  —   Die  Olympien  Ol.  76,  1  sind  im  Monat  Metageitnion ,  der 
am  5/6  August  480  anhob,  begangen  wordcu  vom   15.  August  ab,  und 
währeuii  des  Festes  haben  die  Kämpfe  bei  Thermopylä  und  Artemision 
Btattgefooden.  Sechs  Tage  nachher  war  die  persische  Land-  und  See- 
madit  in  Attlka  nm  Athen  sn  bereanok  Zebn  Monate  sptter,  als  man 
io  Sparta  die  Hyakintbien  feierte,  fiden  die  von  Mardonioe  befehligten 
Perser  in  Attiba  ein,  also,  da  das  Jahr  drdsebn  Monate  batte^  im  Thai^ 
gelioo  (Mai).  Wenn  die  Perser  nm  den  Sl.  Metag.  in  Attiba  anlangten, 
ao  verlanfen  bis  Tharg.  7  sehntebalb  Monate»  wonach  Herodot  sehn  Mo- 
nate angab.  —  Im  Jahre  421,  bald  nach  dem  Kikiasfrieden,  gingen  Sparta 
und  Athen  ein  Btndnis  ein,  Thnk.  V  Sö;  es  sollte  dasselbe  bestätigt 
werden  jlbrlieb,  im  einen  Jahre  an  den  Dionysien,  im  andern  an  den 
Hjrakiothien.   Der  Abschlurs  des  Bündnisses  kann  wohl  auf  Mun.  9  a 
April  24  gesetzt  werden.    Wenn  der  Haupttag  des  Hyakinthienfestes 
dem  7.  Tharg.  entsprach,  so  fand  die  Bestätigung  in  Sparta  einen  Monat 
nach  dem  Datum  des  Bündnisses  statf.  die  in  Athen  einen  Mon;it  vor 
demselben.  —  Ini  ersten  Leuz  420  fingen  die  Argiver  an  Isoliordiig  zu 
fürcljicD  und  sendeten  *  schleunigst*,  Thuk.  V  40,  3,  nach  Sparta  um  ein 
Bündnis  einzugehen.    Sie  fanden  geneigtes  Gehör  und  man  einigte  sich 
dahin,  dafs  die  Argiver,  nachdem  sie  daheim  die  Geueiimigung  des  Volks 
eiugebolt,  wieder  nach  Sparta  konnnen  sollten  zu  den  Hyakintbien,  um 
die  Abmac  hung  zu  bcschv,oi  eu.    Die  Wahrscheinlichkeit  spricht  dafür, 
dalb  die  HyakiüLliieü  aocb  im  Frtihliug  stattfanden.  —  In  dem  Feldznge 
391  verwüstete  Agesilaos  ganz  Argolis;  zur  Hyakinthienfeier  zog  ai  heimj 


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12 


Griechische  SakralaltertOmer. 


Xeo.  AgflB.  11  17 1  Diodor  XIV  97.  Uoter  den  YorwflstaDgsobjekteo  die 
Diodor  aemt,  fehlt  das  Getreide.  Bb  mnH  also  dai  Kora  aoeb  aidit 
reif  geweseo  seio.  Danach  eiad  die  Hyakinthien,  sa  deaeo  AgeailaoB 
wieder  daheiai  war,  spftteBteoe  im  Hai  begaagea  worden.  -  FOof  Tage 
aaeh  dea  Toa  Agesilaoe  veraastalteten  IstboiieB  ward  gemeldet»  dais  eia 
lakedlmooiscbes  Korps*  das  deo  sa  den  Hyakiatbien  bearlaBbteB  Aaiy^ 
klftora  das  Geleite  gegeben,  vom  Feinde,  den  Ath^Bera  unter  Iphikrates, 
vernichtet  sei;  Xen.  Heltea.  IV  6.  Da  die  Isthniien  zu  Aolang  des  Früh- 
lings  gefeiert  sind,  so  mAssea  wir  dieaicht  gar  ?iel  späteren  Hyakintbiea 
ebenfalls  dem  FrOblioge  soweisen;  sie  werden  der  ersten  Maib&Lite  aa- 
gebört  haben. 

Bemerkungen.  Der  Verf.  hat  sich  mit  Recht  denen  angeschlossen, 
die  dit^  Istbnnrnfesf  <jem  Lenz  zuwiesen  und  eine  zweite  Jahreszeit  da- 
neben ablehnten.  —  Dieber  Ansicht  gtinsüg  isl  Pindar  Ol.  VIII  46-62 
(vgl.  Dissen  p.  102);  Poseidon  fflhrt,  um  an  seinem  Feste  (den  Isthmien) 
teilzunehmen,  nach  dem  Isthmos,  wahrend  Apoll  dem  Ister  (und  den 
Hyperboreern,  Find.  Ol.  III  14 — 16)  zueilt  ;  die  Hyperboreer  aber  besucht 
Apoll  im  Lenz,  Diodor  II  47.  Zu  vgl.  Piud.  Pyth.  X  86  {ußpcv  dpßiav 
muMAuw)*  ^  Eine  lensUcbe  Feier  stimmt  aaeh  mit  dem  ümslaade,  daCb 
die  Hjaden  sieb  in  die  istbmisobe  Dogmatik  hineingezogen  finden,  ApoU. 
III  4,  8, 7;  Hermes  bringt  ihnen  das  Dionysoikiad,  sie  wobaen  sa  Nysa, 
siad  also  dea  Angea  der  Feieradea  entrttckt,  was  aaf  Hitte  April,  weoa 
die  Hyadea  ansichtbar  werden  (Böekb  Sonnenkr.  8. 410),  ta  betiehen 
sein  dftrfle.  —  Der  Ansiebt  des  Aristoteles,  dafs  iap  oad  fBanämiipw 
aogesand  seien,  kann  man  gegenttberstellen  Diog.  Lafirt.  VIII  l  (Pytha* 
goras)  19  §  26  8k  laofiotp^  (wenn  Wärme  und  Kälte  and  andere 
Gegensätze  sieb  ansgleichen),  rä  xdXXtara  ahtai  xoi»  itooQ^  ob  xb  iiJkv 
Bdkko¥  iap  byistvöv^  rb  Se  fBfvov  ^Bivonaipov  votrepöv.  Wenn  Herodot 
II  77  und  der  zu  der  Stelle  citierte  Hippokrates  den  Eintritt  der  Hitze 
mit  dem  im  Mai  beginnenden  Plejadensommer  und  den  Anfang  der  Rrrrpo- 
zeit  und  des  Plejadenwinters  eingangs  November  rmt  ihren  tLtTa,io/jcxi 
ribv  iopiiu)^  gemeint  haben,  so  ist  ihnen  das  eo^  keine  krankhcnht  iiigendo 
Zeit  gewcsoj.  Diog.  Laört.  a.  0.  lehrt  jedenfalls,  dafs  es  im  Altertum 
auch  Autunt.ltcn  gab,  denen  zufolge  der  Frühling  eine  gesunde  Jahres- 
zeit war.  \\  cijii  beide  Behauptungen  zutreffen,  so  ntufs  es  in  Hellas 
Gegenden  geben,  wo  der  Lenz  ungesund,  und  auch  solche,  wo  er  gesund 
ist,  nnd  es  wird  sich  fragen,  ob  die  Korinthia  zu  erstereo  oder  sa  lata» 
teren  gehöre.  Beatialage  will  man  das  dortige  Klima  ttberbaopt  aiebt 
loben;  die  'nDauffadrliehen  Zugwinde*,  £.  Cartios  Peloponn.  II  S.  689» 
lenkten  einst  ab  von  dem  Qedaahen,  dem  Jaogea  Königreich  Oriecfaea* 
land  eiae  isthmisebe  Hauptsudt  so  geben;  Nacfau  webt  es  'fast  immer' 
aas  Süden  anter  starkem  Tbaafiall,  daher  es  gefihrlieh  ist,  drangen  nntor 
freiem  Bimmel,  wie  es  in  Attika  vom  Hai  an  folksttblich,  sa  schlafen 
oder  wihrend  der  Nachtrahe  Thfirea  sa  OHbea,  die  aaeh  Soden  geheat 


Argolb. 


18 


Haxtpoj'Myfvr^Q,  Koptv9oQ  (Eu/jatnatxo-  'Enav:(TTr-  B'  224);  Ed.  Dodwell  II  1 
S.  302  (Sickler),  der  Ende  November  und  Anfang  Dezember  18U5  in  Ko- 
rioth  war,  bemerkt,  zur  Nachtzeit  schlage  die  Fciichti^^kpit  dicht  oieder 
nod  früh  morgens  sei  alles  so  nafs,  als  ob  es  dem  Hegen  ausgesetzt  ge- 
weseo  wÄre  —  eine  Plage  {xaxii  ßt'o?)  die  von  fremden  Seeleuten,  welche 
in  der  gateo  Jahreszeit  draufsen  zu  scbiufeu  gcwobot  waren,  ohne  Zweifel 
recht  sehr  empfundeu  ward.    Dafs  aber  der  isthmische  Lenz  besondere 
Goiahren  bringt,  berichtet  niemand.    Möglich  also,  dafs  Hesychios  Zu- 
rOekfUhrniig  des  ia&fÄidCeiv  auf  das  Fest,  rA  "Mfua^  oad  dia  Jabraaseit 
deaaelbaa  noiichtig  ist;  das  a  kann  ein  willkfirlielier  Einsdittb  sien  wie 
in  /e^/ooi>];4iMEGt(v  (I«obeok  Phryn.  p.  9%)  and  hBfuäCuv  so  viel  sein  wie 
•aaf  deo  Islhmos  verweilen*  und  anter  den  Plagen  des  dortigen  Elimas 
leiden.  —  Ans  der  mit  dem  Hooat  April  anbebenden  Ftoreseens  des 
Bppicbs  (▼.  Heldreiob  Griech.  Jabress.  S.  489)  wird  fom  Verf.  gefolgert, 
dafo  man  ?or  April,  am  die  Sieger  xa  bekrinsea,  sa  welkem  Gppieh 
babe  greifen  mOssen,  weil  Mseber  niobt  vorbanden  war,  dab  also  die 
oaserm  April  vorangehenden  Tage  Normalzeit  der  Istbmien  seien.  Allein 
so  lassen  sich  die  welken  Eppichkränze  keineswegs  erklären.   Vor  April 
ooseren  Kalenders  ist  kein  bitthender  Eppich  vorbanden,  frischer,  grüner 
Eppich  —  and  am  solchen,  nicht  um  blühenden  handelt  es  sich  —  ist 
▼or  Beginn  der  BIttte  und  auch  nachher  vorhanden.  —  Ob  das  Isthmien- 
fest.  uralt  win  es  ist  und  beruhend  nnf  dem  isthmischen  Weltmarkt,  von 
anderswoher  --  aus  Euböa  —  stammt,  mag  dahingestellt  bleiben.  Die 
Poseidonsdienste  von  Geräsfos.  Tr^tvn  und  Lnkonion  waren  ohne  Zweifel 
sowohl  unter  sich  als  mit  «ien  istiiinien  verwandt,  und  mit  Grund  setzt 
der  Verf.  Istbmienmonat  und  Gerastios  gleich    Aber  die  Anweminiii;  der 
Gleichung:  Islhmienmonat  —  Gerastios  auf  Thuk.  IV  Ii8f.  führt  zuwächst 
nicht  dahin,  dafs  der  Istbmienmonat  dem  Miinychion  entsprach  und  gar 
absolut  entsprach,  eine  Ansicht  die  der  Verf.  im  allgemeinen  wenigstens 
vertritt.  BOokh,  auf  den  er  sich  S.  19  beruft,  hat  allerdings  Monde.  S.  87 
Goraatlos  nnd  Hunycbion  gleichgesetzt,  allein  es  gilt  ikm  die  Oleiobung 
nicbt  als  eine  nnter  allen  Umständen  gültige.  Wie  wflre  das  aaefa  mög- 
lich, da  ja  bei  Thokydides  der  GerasUos  dem  Elapbebolion  entspricht 
Böekh  verwendet  swei  Gleiehnngen,  die  von  ihm  vermntete  nnd  die  ans 
Tbak.  IV  11  Bf.  Dab  der  Veri  letstere,  die  Qberlieferte,  ignoriert  nnd 
die  hypothetische  Gleichnog  Böckhs :  Gerastlos  =  HuDychion  ab  die  ein- 
zige,  abaolot  gültige  behandelt,  ist  nm  so  aotllliger,  als  er  filr  die  Istb- 
mlOD  Ol.  145, 4  sich  genötigt  !^eht,  die  tbnkydideische  Gleiehnng:  Ge- 
rastios  (Isthmienmonat)  =  Elapbebolion  ausnahmsweise  zuzulassen.  —  Aus 
Thak*  a>  O.  ersehen  wir  meines  Erachtens  dieses.  Im  Jahre  des  Archon 
Isarchos  424/3,  als  noch  die  OktaSteris  galt,  entsprach  der  Gerastios, 
mitbia   auch  der  Isthmienmonat,  dem  attischen  Elapbebolion,  welcher 
April  9/10  423  seinen  Anfang  nahm.    Isthniien  fanden  423  nicht  "-tatt, 
allein  wir  dürfen  glauben,  dafs  so  lange  die  Oktaöteris  in  Gebraach  war» 


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14 


Griecbiiche  S«kr«l«lt*rtamer. 


die  Gleidmog:  Isthmienaooat  s:  JEUpbebolioo  tiob  dorehios  bebaopteti. 
iirst  dttieh  Elofllhnuig  6m  metonisdieD  QjrkluB  kam  daneben  die 
GleicbaDg:  IstbrnieomeDat  a  HQqycfaion  mr  OeUnog.  —  Eine  Ogdofl 
irird  uoBtreiÜg  sehr  empfohleo  dnnsb  das  fieriBonnen  der  Alhenea,  die 
ein  besooden  nahes  Verfaftltois  la  den  Isthmien  hatten.  Aber  dafs  unter 
den  Tier  greisen  Agonen  der  isthmiscbe  *in  amtlichen  Urkanden  der 
Athener*  ab  erster  mkemme,  ist  elo  Irrtum;  Thuk.  V  18,  C.I.A.  I 
p.  189  n.  419,  III  I  p.  59  n.  129.  Von  [Dem.]  XVUI  90 f.  war  gioslieb 
abzusehen.  Dann  durften  noch  weitere  Tage  binzuzuDebmen  stia,  etnrn 
die  Hebdome  und  Enate.  Von  Luna  IZ  gelangen  wir  mit  neun  Tageo 
abwärts  zu  Luna  XVIII  <A^kleptcen,  s.  Jahresbericht  LX  1889  III  S.  243). 
Wenn  von  den  beiden  attischen  Asklepiosfeston  gesagt  wird,  das  eine 
heifse  Askiepieen,  das  andre  'dugegeo'  £pnlain  ien,  so  trifft  dieser  Unter- 
schied de?  Sprachgebrauchs  für  erstere  Benennung  nicht  zu.  beide  Feste 
biefseD  Askiepieen,  C  I  A.  II  2  p.  103  n.  741c  d.  —  Thuk.  YIIl  9f.  an- 
gebend, wird  die  isthraische  Ogdoö  allerdings  dem  15  April  412  ent- 
sprochen haben ;  dafs  aber  vom  Absenden  der  drei  Spariiaien  bis  zu  den 
Isthmien  fast  sechs  Wochen  verliefen,  ist  nicht  wahrscbeinlieh,  ein  Uei- 
aeree  latervall  angemessener.  Terf.  beginnt  das  Semester  an  frUu 
Er  legt  Gewicht  anf  das  Fehlen  too  Sfia  ^pt.  Der  Yatieanos  hat  indes 
Sfia  Sk  rSt  ^pu  Allein  auch  wenn  das  Fehlen  von  Spm.  Ijpi  sicher  wira, 
würde  daraas  nicht  mit  dem  Verf.  ein  prliqvinektialer  Semesteranfsag 
sn  folgern  sein.  Aach  gehört  die  Absendnng  der  drei  Spartiaten,  da  sie 
Eap.  7  beaendefs  motiviert  wird,  keineswegs  tu  den  anderen  frtthieitig 
stattfindenden  Eriegsvorbereitangen  (Kap.  S,  2  vi  rc  dUjU  xrX),  Beginnen 
wir  also  das  Semester  mit  Äquinoktium.  Das  Intervall  bis  za  den  Isth- 
mien, April  15  f.,  wird  dann  viel  iUeiner,  gem&fs  dem  eiligen  Gang  der 
Dinge.  ~  Dafs  die  Isthmien,  von  denen  Xen.  Hellen.  lY  5  spricht,  dem 
Lenz  angehörten,  nehme  ich  mit  dem  Verf.  an,  weil  durch  Thuk.  VITI 
9 f.  die  Jahreszeit  feststeht.  S.  unten  S  16 f  —  Der  Ausatz:  Istlimiea 
Elaph.  8  =  Marz  29  196  (Griechenlands  !■  reiheit  verkündigt  durch  Fla- 
mininus)  pafst  gut  zu  der  Geschichtserzäbiung  bei  Livius;  Mun.  8—  April 
üG/T  stimmt  weniger,  obschon  bei  der  Dehnbarkeit  des  Ausdruck!) :  initio 
verib  eiu  Zweifel  bleibt,  ob  April  27  entschieden  zurückzuweisen  sei. 
Durch  den  Ansatz:  Elaph.  S  =  Marz  29  wird  des  Verf.  Kegel,  der  L»th- 
mienmonat  beginne  *mit  oder  nach'  Äquinoktium,  umgestofsen.  Wenn 
er  die  Ursache  in  Ealeadernnterschiedea  sacht,  so  dfirfte  er  recht  haben, 
aar  bitte  er  die  Unterschiede  anseinandersetien  soHea.  Es  lil^t  siek 
folgendes  vermaten.  UrsprAaglich,  als  man  sich  fiberall  noch  der  Oktaft- 
teris  bedieate,  ist  der  Isthmieamoaat  mit  dem  laked.  Oerastios  and  dem 
attisebea  Eiaphebolion  sasammengefsllen,  s.  vorhin.  Terüsbren  wir  wie 
oben  8. 6  a.  E.,  so  hat  die  Lona  VIU  des  oktadterischen  IsthmieonuMiata 
ein  von  MArs  2g  bis  Mai  14  sich  erstreckendes  Spatiam  durdifamfra, 
5g  Tage,  grnppiert  am  die  Mitte  des  April,  wem  die  Hjaden  nnter» 


15 


gehen;  sie  hat  drei  raetonische  Äquivalente  gehabt,  die  Lüna  VIII  des 
Elaphobolion ,  die  des  Mnnychion  und  die  des  Thargelion.  Auf  dem 
Isthmos  ist  Docii  in  den  Juhreü  412  und  390,  als  Athen  schon  19jährig 
rechnete,  an  der  Oktaöteris  festgehalten  wordeii.    Das  mufs  sich  spater 

—  sagen  wir  im  III.  Jahrhundert  —  geändert  haben,  weil  Meloiis  Kalen- 
der einen  weiteren  Geltungsbereich  gewann;  im  Jahre  106  also  ist  der 
19jftbrige  Cyklas  auf  die  latbmieii  angewendet  «erden,  man  beging  sie 
n&äki  mehr  wie  ehedem  im  EHapbeholioo  ond  Im  Mnqyehion  und  Thar» 
gelion,  londern  aassehUeftlicfa  im  Elaphebolion.  —  Der  Verf.  sucht  aas 
der  Hyaidnthiettlegeode  ein  attisehes  Paralleldatom,  Tharg.  7,  in  eiv 
mittein.  Seine  Deatwig  ist  schwerlich  richtig.  Sehen  wir  ab  fon  einen 
Benage  aar  Vegetation,  so  bleibt  nichts  Abrig  was  einer  Gewaltllbnng 
ond  gar  einer  TOtnng  ferglelehbar  wSre;  die  meteorologisehen  Über- 
ginge der  Jahreszeiten  finden  sanft  and  allmählich  statt,  blofs  der  Win- 
ter tritt  oft  plOttUch,  mckweise,  unter  Konflikten  (Gewittern)  ein.  Viel» 
leicbt  ist  also  die  Legende  auf  Pflanzenwuchs  oder  eine  bestimmte  Pflaasa 
so  beziehen;  eine  männliche  Personifikation  möchte  zuzulassen  sein,  man 
erinnere  sich  an  Erichthonios  und  die  männlich  personifizierte  Gerste  des 
neugriechischen  Sprichwortes  (Jahresz.  8.  S9),  auch  an  Ampclos.  Aber 
die  Zeit  im  Jahre  läfst  sich  auch  vermittelst  dieser  Deutung  nicht  hin- 
reichend bestimmen.  Wenn  wir  uns.  was  wohl  das  beste,  dafür  entschei- 
den, daTs  Hyakiüthüs  nicht  eine  einzelne  Spezies  —  man  hat  verschie- 
dene Spezies  vorgeschlagen,  Fritzsche  zu  Theokr.  X  28  und  Fraas  S.  293  f- 

—  BOüdern  Oberhaupt  den  PHaozeuwuchs  bedeute,  so  bleibt  es  noch  frag- 
lich, ob  das  Maximum  des  Einschwindens  der  Flora  im  Mai,  der  auch 
den  meisten  Sodwest  (Zephyros)  bat,  ins  Auge  zu  fassen  ist,  oder  ob  wir 
ans  an  die  stärkste  Soooenglut.  also  an  die  Opora  so  halten  haben.  Ich 
glaobe  also,  dab  doreh  Dentoag  der  Legende  das  Kalenderdatam  der 
Byakiathieii  nfeht  gefanden  werden  kann.  —  Dal^  bei  Athen.  IV  17  le- 
diglieh Tranerhrtaehe  gesehildert  werden,  ist  dem  Terf.  keineswegs  s&- 
angebeo.  Die  nater  D  geschilderten  Brioehe  gelten  der  Traaer,  anter 
B  F  fioigen  Brinehe  der  entgegengeeetsten  Art.  In  den  Worten  rf)  dk 
ßtiaji  vSä»  xptä¥  ^fup&v  y^mrat  Ma  aeex/Sfa^  xvX  seheiat  der  Anfang  koi^ 
nmipiert  sa  sein,  da  der  Zasammenhaog  verlangt  'aa  dem  Tage  nach 
den  drei  Traaertagen'  Sk  futa  rAc  rptiQ  ijfiipgi.  Auch  des  Verf. 
Schlaftfolgerang  ans  Berod.  IX  7  f.  11  ist  nicht  plausibel.  —  Die  Hyakin- 
thieo  von  479  mOssen  wir  dem  Sommer  zuweisen.  Des  Verf.  (mit  Böckh 
Monde.  S.  74  Qbereinstimmender)  Kalenderentwurf  fflr  das  attische  Jahr 
480/79  ergiebt  Tharg.  7,  den  Haupttag  des  üyakinthienfestcs  nach  des 
Verf.  Ansicht,  =  Juni  3/4  479.  (Der  Verf.  läfst  —  wie  es  zngeht,  weife 
ich  nicht  —  den  Thargelion  immer  und  annh  in  diesem  Falle,  s.  PbiloU 
XXXVH  S.  14,  dem  Mai  entsprechen  )  Juni  3/4  ist  zu  früh.  Der  Verf. 
rechnet  Ucrodots  lO  Monate  von  cineiu  Tage  an,  der  dem  am  15.  August 
480  (Looa  XI)  beginnenden  Uiympienfeste  nahe  folgt,  und  zwar  vom 


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16 


Qhechiscbe  SakralaltertOmer. 


86.  Anglist  (Lm  XXI)  an,  welcher  Tag  das  Mittel  swisoheii  des  Verf. 
frühester  und  apätesCer  Beittemimg  ist.  —  Die  Olympieo  hat  der  Verf. 
gat  aogesetst,  aber  so  bald  oaeh  den  Olympieo  hat  das  Laodheer  niefat 
TOT  Athen  ereebeinen  kMen,  imd  fon  dem  Erseheinen  des  Landheen» 
dem  die  Bereaonog  Athens  oUag,  mftssen  wir  das  Eiodringen  in  Attika 
rechnen.  Dem  Herodot  snfoJge  hat  sich  die  peraisohe  Fiotte  sechs  Tage 
nach  den  Gefechten  bei  ArtemisioD  nnd  Thermopylft  vor  Pbaieron  befun- 
deo,  Vni  60.  Das  Landheer  durchsog  zunächst  Mittelgriechenland  und 
kann  danach  etliche  Wochen  später,  etwa  Mitte  September,  in  Attika 
angelangt  sein.  Wenn  Herodot  schon  VIII  66  von  den  vereinigten  Streit- 
kräften Pcr^iens,  der  Flotte  und  dem  Landheer,  spricht,  so  bat  er  die 
bevorstehende  Schlacht  bei  Salamis  im  Auge  und  das  dortige  Stärke- 
Verhältnis  der  Griechen  und  Perser,  s.  Stein  2a  der  St.  Die  von  Herodot 
genannten  Völker,  (iercn  Hin/ukornmen  nach  ihm  die  Verluste  deckte, 
waren  alle  nach  im  i  Much  annektiert  bei  dem  Durchzuge  durch  Mittel- 
griechenland, und  auch  mit  Sengen  uud  Plündern  hatten  die  Perser  sich 
anfgebalteu.  Zählen  wir  nun  von  Mitte  September  480,  etwa  vom  16. 
(Luoa  XITI),  10  Monate  weiter,  so  enden  die  10  Monate  am  8/9  Jnli 
(liuna  Xni)  und  die  ?orangehende  Hebdome  —  eine  Bebdome  schlössen 
die  Hyakiuthien  vermotUch  ein  —  kommt  anf  Jnli  2/8  einige  Tage 
nach  dem  lingsten.  Früher  können  die  Hyakinthien  von  479  nicht  ge- 
setst  werden.  Ein  8|»ftterer  Ansata  ist  möglich  mit  Besug  anf  Afamndoiig 
oder  späteren  Anfisng  der  Zehnmonatsseit  (Schlacht  bei  Salamis,  Okto- 
ber), a  Zeit  der  Olymp.  8.  88.  -  SeUen  wir  die  Hyakinthien  von  421 
in  den  Thargelioo,  so  liegen  zwischen  den  einzelnen  Bestätigungen  nicht 
volle  JabreslAngen.  Einer  Jahrlänge  noch  unähnlicher  werden  die  Zwir 
scbenzeiten,  wenn  wir  die  Hyakinthien  in  den  hoben  Sommer  setzen,  nach 
Anleituns?  der  Feier  von  470.  Daraus  folgt  nicht,  dafs  jener  Ansatz 
diesem  vorzuziehen  ist;  man  mochte  zufrieden  sein,  wenn  die  Bündnis- 
bestätigung tlberhaupt  nur  jährlich  stattfand.  —  Ehe  im  Jahre  420  der 
feierliche  Abscbiufs  au  deu  Uyukinthien  erfolgt  war.  konuten  die  beiden 
beteiligten  Mächte  sich  beruhigen  bei  dern  Bewufstsein,  tbatsächlich  einig 
zu  hem.  Die  Möglichkeit  eines  schon  vor  dem  feierlichen  Abscbiufs  er- 
folgendeu  Augriflfes  auf  Argos  war  auch  nach  des  Verf.  Ansatz  (T.Tharg.) 
nicht  ansgeschlossen.  -  Wenn  bei  Diodor  XIV  97  von  weggcnommeucni 
Eiorn  nicht  die  Rede  Ist,  so  wird  vielleicht  mancher  eine  Scblufsfolgerung 
Uberhanpt  abiebnen.  Aber  anch  wenn  anf  Diodors  Schweigen  Gewicht 
an  legen  sein  sollte,  ist  des  Verf.  Folgeroog  dnbiOs,  weil  mit  gleichem 
Becht  die  Zelt  nach  der  Ernte  gefolgert  werden  kann.  iWas  8. 18  go- 
sagt  wird,  es  habe  'im  Hai  grünes  Getreide  anf  den  Feldern'  von  Ar- 
golis  gestanden,  mikihte  su  besweifeln  sein;  die  attische  Saat  ergilbt 
schon  vor  Ende  April).  —  Die  bei  Xen.  Hellen.  IV  5  vorkomroeoden. 
Istbmien  setKt  der  Verf.  auf  Man.  8  =  April  11  390«  die  Hyakinthien, 
Hehihe  folgten,  in  die  *  erste  Hälfte  des  Mai'  (ans  ersterer  Gleiohon^ 


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Argolis. 


IT 


erhalten  wir  ftlr  Tfiar^^.  7  den  9.  oder  10.  Mai).  Aber  in  der  Reihe  der 
a.  0.  benchteteu  ThaUacheu  scheinen  gewisse  von  Xenophon  nicht  hin- 
reichend markierte  Uoterhrechuageo  eingetreten  zu  sein,  vermöge  welcher 
da»  iDtervcU  twiBdwi  Istbmien  und  Hjakinthien  langer  wird.  Die  Isth- 
mieo  der  Argiftr  httbea  wir  rochtseitig,  in  richtigeo  Monat  ood  am 
tkhÜgeD  Tage,  aosoiiebmeo.  Ibre  Feier  wurde  gestört,  bei  dem  £r- 
BcbeioeD  des  Agerilaos  lief  die  argifisebe  Istbmieiigemeiode  dam  aad 
AgesflaoB  wartele,  n€fMfyM»e¥  §  2,  bis  die  koriotbiscbeo  Terbanotea 
welebe  ra  ibm  bielten,  Opfer  und  Agoa  der  iBthmioo  snstaiide  gebraebt 
battea.  Die  StOroag  fand  statt  am  Opfertage,  jraiaiUfiJmc  «oi  rä  ndv- 
fiiva  xtX  §  l,  an  dem  es  also  ziemlich  wirr  und  wüst  herging.  Die  BUh 
riotbier  entschloBeeD  sich  wohl  kaum  dazu,  die  von  den  Argivern  begon- 
aeoen  Brftucbe  unmittelbar  weitenofObren  and  sieb  an  die  nicht  von 
Freundeshand  gedeckten  Tische  zu  setzen.  Sie  werden  alles  neu  zug&- 
rüstet  haben,  so  dafs  das  'Warten'  des  Agesilaos  auf  eine  gewisse  Zeit 
zu  erstrecken  ist.  Wenn  die  Korinthier  ganz  ceremoniös  verfuhren  und 
die  Instauration  des  Festes  aulschoben  bis  die  richtige  Luna  wieder  da 
war,  bc)  inufstcii  sie  sogar  einen  ganzen  Monat  verstreichen  lassen.  Da 
die  ibliiOiieü  der  Argiver  mit  dem  Verf.  in  <lie  or^^ti^  Apriihaifte  zu  setzen 
sein  dürften  und  wenige  Tage  nach  der  von  den  Verbannten  insiaurierten 
Feier  die  warme  Jahreszeit  da  ist ,  i/ui>T£;  oca  Si)  Bipoug  mtetpfa^  80 
mufs  zwischen  deu  Isthmieu  der  Argiver  und  der  Instauration  des  Festes 
durch  die  Verbannten  eine  ziemliche  Zeit  verflossen  sein.  Der  Verf.  sta- 
toiert  einen  solchen  Unterschied  Oberhaupt  nicht;  Xenopbons  ^ipoQ  um- 
fasse aocb  das  Frfibjabr  nnd  §  4  ergebe  Anbaltspunbte  fOr  Min-  nad 
April  Wetter.  Aber  Xeaopboo  sagt  ?on  Jabrestett  nicbts;  die  ins  Oebirg 
kommandierte  Ifora  bat  nacb  ibm  anter  der  dem  HöbenkUma  eigeaeo 
Kftlte  gelitten,  auch  war  es  ftbles  Wetter,  es  regnete  und  bagelte  abends. 
Wire  es  nocb  fimb  im  Jabre  gewesen,  so  würde  Xenophon  das  bemerken. 
Aas  dem  Umstände,  dafs  der  erfsbrene  Agesilaos  ssine  Leute  in  Idcbter 
Kleidong  aof  die  Berge  sebickte,  wird  jeder  Leser  anf  warme  Jabrestelt 
schliefsen,  also  nnter  BipoQ  frühestens  Mai  ▼erstehen.  Hageln  thnt  es 
auch  in  der  warmen  Jahreszeit  (Hagel  zu  Smyrna  am  22.  Mai  1868  uad 
1.  Juli  1846).  Dann  ist  hinzuweisen  auf  §  6.  Die  Kunde  von  deu  Er- 
folgen des  Agesilaos  hatte  sich  verbreitet  und  von  allen  Seiten  erschie- 
nen Gesandtschaften  die  um  Frieden  baten,  darunter  eine  böoti<?cbe.  So 
geschwind  wie  von  heute  auf  morgen  hat  die  Kunde  sich  nicht  verbreiten 
können  und  Gesaudi-rljaften  mufüteu  (iuch  erst  beantragt  und  beschlossen 
werden,  auch  die  Herreisen  veriaugtea  ein  paar  Tage.  ZwiM  hen  den 
Erfolgen  des  Agesilaos  und  dem  Abziehen  der  Am}  iilacr  zur  Hyakinthien« 
feier  mufs  also  eine  gewisse  Zeit  gelegen  haben.  Endlich  ist  klar,  dafs 
zwiJsciieu  dtm  Abzug  der  Beurlaubten  und  deu  Ilyai^iutijien  cbentalla  euiö 
gewisse  Zeit  liegen  mufste.  Ich  finde  also,  dafs  die  Setzung  der  von 
Xenophon  a.  0.  erwlbnten  Istbmien  in  die  erste  Frahlingshälfte  nicht 

JalHttberich»  Ar  AlMwwiiMMchaft.  JJCXHL  Bd.  OSm  HL)  g 


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18 


Qriecbiache  8iüiraUltert(lmer. 


uötigt,  vom  Hochsommer  abzugehen  fttr  die  nacbfoIgoDdeo  ^rakiDthitti. 
—  Der  herkömmlich  den  Amykiäera  ertoilto  HyakiDthieonrlaab  pthiß 
besser  in  Hochsommer  als  io  der  kflhleren,  Ar  kriegerische  AktioQ 
geeigneteren  Lenneit.  Za  vergleicben  Polyb.  lY  66,  7  (BnÜassoog  der 
Soldaten  aar  Opora).  —  FOr  den  rbodischen  Monat  Hjakiothioa  ergiebt 
eich  der  Hochsommer.  8.  Jahresber.  LX.  Bd.  1889  HI  S.  481  nnd  437. 

H,  Nisfen,  Über  Tempeloricntierung  (Rhein.  Mus.  XXVIII  [1873] 
S.  518.  XXIX  [1874]  8.  3Ü9,  XL  [löböj  S.  38  und  329,  XLU  [1887] 
S.  28)  und  Teinplum  Berlin  1869. 

Dem  Bericht  Uber  die  Ergebnisse  zu  welchen  in  Betreff  der  Herfteo 
und  Nemeen  Rhein.  Mus.  XL  S.  363  ff  ,  der  Asklepieen  und  Isthmien 
XLIi  S.  46  ff.  gelangt  wird,  schicke  ich  einiges  nicht  nnmittelbar  aof 
die  genannten  Feste  Bezügliche  voraus. 

Ans  den  Axeo  der  Tempel,  lehrt  der  Verf.,  ias«;en  sich  die  der 
TiriJ |if'l,m)t iheit  begangeueu  Feate  datenmäfsig  bestimmen,  indem  die 
Tempel,  sei  es  mit  ihrer  Längen-  oder  mit  ihrer  Qn^raxf,  auf  den  Punkt 
des  Horizonts  gerichtet  wurden,  wo  die  Phase  eines  gevvissen  Lichtkörper*, 
Sonnenaufgang  z.  B.,  stattfand;  durch  die  an  bestimmten  Puukten  des 
Horizonts  stattfindenden  Phasen  de»  Liciitkörpers  waren  bestimmte  Tage 
gegeben  und  diese  Tage  entsprachen  den  Tempelfesten.  Es  muffte  auf 
die  versammelte  Gemeinde  Eiudrnck  machen,  wenn  durch  die  geOfEhetea 
Pfortea  des  Heiligtums  der  erste  MorgeostFahl  das  Götterbild  grttfrte. 
Rnffioos  Bist.  ecd.  II  28  meldet  tod  dem  Serapistempel  sn  Alexaodria, 
dafs  an  dem  Tage  der  Hereintragoog  des  Somieiiidols  io  den  Tempel, 
durch  ein  entsprechend  angebrachtes  sehr  kleines  Fenster  ein  Sonnen- 
strahl einüel,  der  des  Serapis  Mond  nnd  Uppen  beschien,  so  dafe  vor 
den  Äugen  den  Tolkes  die  Sonne  den  Serapis  kOfste.  Rhein.  Mos.  ZX?III 
8.  628 1  —  Die  Ägypter  haben,  wie  aus  Urkunden  und  Bildwerken  erhellt, 
ihre  Tempel  sorgfältig  orientiert  mittelst  Beobachtung  am  Firmament; 
der  Zweck  war,  daDi  die  mit  der  Tempelgottheit  in  Bezug  zu  bringende 
Himmelserscheiuung  am  Hochfest  in  den  Tempel  hiaeinlenchtete.  Bi 
handelte  sich  den  Ägyptern  nicht  blofs  um  die  Sonne,  sondern  nneh, 
und  noch  öfter,  um  einen  der  groTsen  Fixsterne.  Rhein.  Mus.  XL 
S.  38-  66.  —  In  tinserm  Kultus  hat  man  die  Heiligtümer  nicht  nach 
Sternen,  sondern  nach  dem  Sonnenaufgaux  des  Festtages  orientiert.  So 
ergiebt  die  Queraxe  des  den  Heiligen  öimplicius  Faustiuus  Viatrii  ge- 
weihten Betliauscs  (Rum),  dessen  Reste  ueuerdings  ans  Licht  gekommen 
sind,  den  2M.  Juli,  wenn  wir  von  Juni  24  als  Öolstiz  au;>gehen;  und  am 
29.  Juli  wurden,  und  werdou  noch  jetzt,  die  genannten  Heiligen  verehrt. 
Rhein.  Mus.  XXIX  S.  3b0f.  Wenn  Kaiser  Koiirud  II  am  12.  Juli  1030 
bei  Sonnenaufgang  den  Grundstein  der  Klosterkirche  zu  Limburg  legte, 
10  entnehmen  wir  eine  Orientierung  nach  dem  Punkte  des  Horisonta  wo 
das  1  agc:>gc4tirn  erschien.  In  Westeompa  wir  solche  Oifentienuf  dnreh» 


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19 


aus  berk5mml!cli,  wie  sich  darin  zeitrt,  dafs  die  Richtangen  der  deutschen, 
englischen  uml  französischen  Kirrlien  if  n  ganzrMi  Höpen  ausfüllen,  welchen 
die  autgehende  Sonne  vom  kürzesten  bis  zum  längsten  Tage  am  Horizont 
beschreibt  A.  0.  S  370 f.  nach  H.  Otte.  Danac  h  werdeo  wir  anzunehmen 
haben,  dar«  die  HeiligtOrner  des  römischen  und  hellenischen  Altertums 
la  gleicher  Weise  orientiert  worden  sind»  die  heidnische  Orientierung 
mafs  Obergegangen  sein  ins  Cbristentum.  —  Dafs  die  Römer  ihre  Tempel 
nach  den  SoDoenaafgang  des  Orttndaogstages  orieDtierten,  nird  wahr» 
seheiolicfa  dareb  das  Altere  Herkommen  der  Feldmesser,  die  den  Deco* 
mao!»  nicht  wie  später  geschah,  nach  dem  ÄqmnoktialpDokte,  sondern 
nach  dem  BoonenaufgaDg  des  Tages  an  welchem  die  Messnng  statthatte, 
mitbin  nach  sehr  verschiedenen  Punkten  des  Horiionts  richteten,  eine 
Orientiernngf  die  ohne  Zweifel  sorflekgeht  auf  die  Dignität  welche  die 
Zelt  des  Sonnenaufgangs  vor  anderen  Tagesxeiten  im  Kultus  hatte,  Servins 
bemerkt  tu  Yirg.  Aen.  XII  172,  es  sei  ceremoniOse  Vorschrift,  dafs  der 
Beter  seinen  Blick  der  aufgehenden  Sonne  soweade.  Der  Grund  des 
Feldmessungsmodus  älterer  Zeit  war  also  ein  gottesdienstlicher,  daher 
wir  denn  fUr  die  gottesdieostlichen  Bauten  Roms  und  Italiens  Richtungs- 
linien voraussetzen  müssen,  die,  dem  älteren  Modus  gemäfs,  durch  den 
Sonnenaufgang  des  Gründungstages  und  damit  des  höchsten  Tempelfestes, 
Templum  S.  188,  an  die  Hand  gegeben  waren.  —  Äbnlicijos  ist  fttr 
Hellas  zu  vermuten  Von  nicht  weniger  aU  60  Tempeln  der  hellenischen 
Blütezeit,  die  genit-f-^en  wurden,  liegen  die  A\(mi  innerhalb  des  Bogens 
den  die  Sonnenaufgänge  am  Horizont  durchlaufen,  und  die  Axen  sind 
durchweg  nach  Osten  gerichtet.  Diese  Übereinstimmung  di  r  hellenischen 
Tempel  unter  sich  und  mit  den  christlichen  Gotteshäusern  kann  nicht 
auf  Zufall  beruhen,  die  Hellenen  sind  eben  der  religiösen  Vorschrill  ge- 
folgt, welche  gebot,  die  HeiligtOrner  nach  dem  Sonnenaufgang  der  Fest- 
tage an  richten.  Allerdings  wird  ein  hellenisches  Fest  nicht  doreh  die 
Sonne  allein,  sondern  anch  durch  den  Mond  bestimmt,  das  Kalender^ 
datnm  schwankt  im  Sonneqjahr  innerhalb  der  Daner  eines  Mondnmlaoft. 
Indes  wird  anch  in  solcher  Beschränkung  das  Ergebnis  seinen  Wert 
haben.  Rhein.  Hos.  XL  S.  829.  —  In  Athen  ist  man,  um  Tempel  an 
orientieren,  von  einer  allgemein  gültigen  Gleichang  des  Mondjahrs  mit 
dem  865V4tägigen  Jahr  ausgegangen.  Wir  entnehmen  dieselbe  beson- 
ders den  Angaben  des  Platareb;  *er  setzt  den  Neqjahrstag  oder  l.  Hek. 
=  1.  August'  a.  0.  S.  330.  Die  Axe  des  Parthenon  flkbrt  auf  eine  29- 
tSgige  Entfernung  von  Äquinoktium,  mitbin  auf  die  Sonnenaufgänge  des 
25.  April  und  1.  September  601  v.  Chr.,  im  Jahre  1  v.  Chr.  auf  die  des 
20.  April  und  27.  August.  Der  Pauathenäeutag  Hek.  3  vom  Ende  (im 
hohlen  Monat  Tag  27  vom  AnfanizD  entspricht,  wenn  Hek.  1  =  Aug.  1, 
dem  27.  August.  Eben  dieses  Datum  ergiebt  die  Axe  für  das  Jahr  1 
V.  Chr.  Es  ist  aUo  der  Parthenon  orientiert  worden  nach  dem  Sonoen- 
aufguug  der  hochfesilicben  r/o/rj;  jp^tVovro^  welchen  die  allgemein  glUlige 


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20 


Griechische  Sahralalteriamer. 


Glefebang  des  Moodijahrs  mit  dem  365V4tägigen  Jabr  an  die  Hand  gab. 
Das  AprildatoB  ist  auf  Atbeoti  (Mortatag  xa  battefaen,  fl&r  des  mit 
Uoreebt  Hek.  8  fom  Ende  gilt;  der  Ostgiebd  doa  PartfaMon  weist  aof 
ToUmosd  als  AtbesM  Oebnrtsieit  bio.  Nacb  Äoleitiiiig  der  allgemein 
goltigeo  Oltiehoog  erhallen  wir,  ? on  Heb.  1  Ang.  1  anNtrta  gebend, 
Ar  April  20  eine  YoUnondsaeit  and  iwar  die  des  EUpbeboIioa,  den 
Pandientag  (wir  erhalten  Lnnn  XTI;  ?gL  Hermann  G.A.  §  69,  6).  Ba 
ist  der  Pandientag  als  Geburtstag  der  Atheoa  angesehen  worden;  die 
dea  Borna  auf  republikanischen  MOnsen  Ähnelt  durchaos  der  Pallas 
Atbena;  man  gab  der  Stadt  Rom  die  Palilien  (21.  April)  als  Oebortstag 
mit  Bezug  auf  Athena,  die  nach  attischem  Kaieoder  am  Morgen  dieses 
Taf?ps  zur  Welt  gciiomraen  war.  So  siud  denn  beide  Daten,  das  dea 
Antust  und  das  des  April,  darcb  Atheoafeste  ausgeseichnet  gewesen. 
A.Ü.  S.  3 

Vürsleheudes  als  Einleitung,  uro  den  Leser  einigermafsen  zu  orieo- 
tiereo.  Ich  komme  nun  zu  den  Festen,  die  den  eigentlichen  Gegenstand 
dieses  Artikels  bilden.  Dan  Verl.  ii^rgebuisäe  lassen  sich  etwa  foigeuder- 
mulsen  skizzieren. 

Ueräen.  Die  Axeorichtnng  dea  H«ion  entopricbt  einem  Sonnen» 
anfgang  33  Tage  Ton  der  Winterwende,  ?.  Chr.  601  Jannar  98.  ond  No- 
fember  25.  Es  gab  im  Dienste  der  argifisebea  Hera  eine  doppelte  Feier, 
eine  sommerliche  nnd  eine  winterliche.  Jene^  fiekatombften  genannt»  fiel 
in  den  Aognst  Auf  diese  Zeit  im  Jabre  fbbrt  sanftcbst  die  Benennung 
(Hekatombion  att  Kai.  =  Augoat).  Dann  Iftfot  die  Ersiblnng  bei  Livins 
XXVII  SO  erkennen,  dalh  die  Herten  deo  Nemeen,  einem  Feste  des 
Aognst  (s*  bemaob),  nahe  vorangingen;  wir  kOnnen  sie  als  eine  Vorfeier 
der  am  12.  Panemoa  begangenen  Nemeen  anseheo  nnd  mit  Bezug  auf 
Pind.  Nem.  IV  SS,  wo  mit  vou/ujvt^  der  Uerftentag  gemeint  sein  wird, 
dem  1.  Panemos  zuweisen.  Von  den  beiden  Herafesten  ist  dies  das  ge- 
ringere. Das  Hochfest  des  Tempels  bezog  sich  auf  Heras  alljübrlich 
durcb  ein  Bad  wiederhergestellte  JungfrAulicbkeit  und  ibre  Verniahluog 
mit  Zeus  Es  fand  statt  im  Gamelion.  Diese  Kaien  lerzeit  geht  das 
Jauuardatum  welches  die  Axe  ergiebt,  an.  Demetrios  Poiiorketes  hat 
V.  Chr.  301  die  Heräen  und  zugleicb  seine  eigene  Hochzeit  gefeiert^ 
Plutarcb  und  ibt  nach  einigen  Zwibcbeuereigui^äen  iiu  Monat  Muuy- 
chion  zu  Athen  angelangt;  danach  lunn  das  winterliche  Hochfest  im 
Qamelion  angenommen  werden. 

Nemeen.  Über  das  Winteifeat  hat  Ungar  riebtig  geortet  Die, 
von  der  Kaiserseit  abgesehen,  darebaos  nur  Im  Sommer  gefeierten 
Nemeen  begannen  am  IS.  des  Honala  Panemoe;  nüt  Unrecht  hat  Abel 
in  seiner  Ausgabe  der  Pindaiscbolien  sich  fSr  die  anf  Lnoa  XVIII  Jan- 
tende  Scbreibong  entschieden.  Das  Fest  war  mebrtigig;  von  Lnnn  XII 
wird  es  bis  Vollmond  gedanert  haben.  SchOmann  hat  die  Nemeen  dem 
Aognst  angewiesen  ond  sein  Ansats  bewfthrt  sieb ;  wo  sie  gesebiebtUeli 


Argofis. 


21 


vorkommen,  genO^  der  genannte  Mooat  den  Thatsachen,  and  som  selben 
Resaltat  füLrl  die  AxeumessuDg;  sie  ergiebt  Mitte  Augnst.  Folgerung 
«18  Opheltes  Tod  su  Gunsten  des  Hochsonrimers.  Die  Feier  wani  anbr- 
numt  nach  doem  oktaeterischen  Cyklus;  von  den  beiden  Neuieaden, 
welche  in  dem  olympischen  Quadrieanioni  lo  begeben  waren,  fiel  die  eine 
mf  das  Ende  des  enten,  die  aadere  auf  das  Eade  des  dritten  olympi- 
echen  Jahres,  jene  18  Monate  nach,  diese  18  Monate  vor  den  Olympien. 
Im  Jahre  487  v.  Chr.  entspraeh  der  15.  Paoemos  dem  8.  Angust,  im 
Jahre  486  dem  18.  Angast 

Asklepieea  an  Athen  und  Epidanroe.  Der  atheniBChe  AsUepioe- 
tempel  ist  orientiert  nach  einem  der  Sonnenanfginge,  die  18  Tage  nach 
Qod  vor  Äquinoktium,  im  Jahre  601  v.  Chr.  am  8.  April  und  17.  Sep* 
tember,  600  Jahre  spftter  am  4.  April  and  13.  September  stattfanden. 
Dem  Asklepios  gehörte  Elaph.  8  nach  Äschines  III  67,  in  dessen  Zeit 
die  Axe  einem  Sonnenaufgang  des  6.  April  entsprach.  Nach  Plutarch*s 
Parallelen  des  atiischen  und  julianischen  Kalender«?  erhalten  wir  Elaph. 
4 — 8.  Wenn  die  Gleichung:  Paudientag  (den  der  Verf.,  wie  es  seheint, 
auf  Elaph.  16  setzte)  =  April  20.  siehe  vorhin,  nicht  stimmt  mit  der 
des  Aäkiepjostestes;  Elaph.  8  =  April  6,  so  kann  man  weiter  nichts  sai^en, 
als  dafs  'dci  f^lcichen  Ungenaaigkeiten  von  lunisolarer  Rechnung  uuzer- 
treiiüiicli'  öiiid,  a.  0.  S.  S41.  Von  einer  vorauszusetzenden  zweiten  Feier 
im  Metageituiou  ist  nichts  bekannt.  —  Die  zu  Kpidauros  dem  Asklepios 
begangene  Penteteris  fand  einige  Zeit  vor  den  Pnnatheuäen,  Plat.  Ion. 
p.  sao  A,  und  nenn  Tage  naeh  den  Istbmien,  Sehol.  Find.  Nero.  III  147, 
atatt,  einem  Feste,  das  im  Mhjahr  gefeiert  ward,  Thnk.  VIII  9.  Da* 
nach  sind  heide  Feile  im  FrOhling  vor  dem  dritten  Jahre  des  olympi- 
sehen  Qaedrienaiams,  im  sweiten  Jahre  also  begangen  worden.  Die  epi^ 
danrischen  AsUepiosiieUigtllmer  haben  gleiche  Biehtnng  und  es  beiielt 
dieselbe  einen  23  Tage  fon  der  Naehtgleiehe  entCsrnten  Sonnenaufgang, 
un  400  Chr.,  welcher  Zeit  der  Tempel  nagelUir  angehört,  den  des 
17.  April  oder  den  des  6.  September.  Für  die  Penteteris  ist  Apiil  17 
tn  wfthleo.  *In  Athen  wurden  die  Asklepieen  10  Tage  früher,  am 
8.  Elaph.  gefeiert'.  Rhein.  Mus.  XLII  8.  46.  Die  epidanrischen  Askle- 
pieen fielen  *aaf  oder  bald  nach  Vollmond'.  (Isthmien  verm.  am  8.,  nenn 
Tage  danach  epidaurische  Asklepieen.) 

Die  Isthmien  sind  im  Frühling  des  je  zweiten  Olympiadenjahrs 
begangen  worden,  nnd  da  sie  eifie  Trieteris  waren,  auch  ini  Frühimg 
des  je  vierten;  siehe  vorhin.  Mit  Rücksicht  auf  Schol.  Pind.  Nem.  III 
147  (epidaurische  Asklepieen  neuu  Tage  nach  den  Isthroieu)  und  die 
Entfernung  des  Sonnenaufgangs  von  Äquinoktium,  welche  die  Asklepios- 
beiligtfimer  zu  Epidaoros  ergeben  (23  Tage),  dürfen  wir  das  Axendatum 
fftr  die  Isthmien  'um  400  v.  Chr.  im  Mittel  auf  den  d.  April  fixieren' 
Von  den  bei  den  Hisiuiikern  vorkommenden  Isthmien  sind  die  TOn  411 
und  id6  bicher  dem  Lenz  zozuweiseo.    Auch  die  Feier  foa  988  leitet 


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22 


GriechiBcbe  bakraialteitümer. 


auf  den  Leu  hin,  und  waa  die  von  882  angeht,  so  ist  bei  OnrtiaB  nur 
die  Anknüpfung  iisdem  fere  diebns  nariehtig.  Schwierigkeiten  maahl 
Xeoopbone  anf  die  Istiiniien  von  SdO  besOgUcher  Bericht,  Hellen.  IV  5; 
es  mnfo  entweder  ?or  %  Z  iv  H  nzdfnjs  ifJtep^  im  Teit  ein  Stack  ana> 
gefidlea  sein  oder  der  Autor  hat  die  Thataachen  lückenhaft  ond  fiüsch 
dargestellt  Der  Hyakinthienmonat  entsprach  dem  HefcatonbAon  alt 
Kai.,  wie  ans  Berod.  IX  8  f.  her?orgeht  —  Die  Isthnüen  sind  im  Jahre 
426  anf  Min  22,  im  Jahre  424  auf  März  30  zu  setzen. 

Bemerkungen.  Dafs  die  Hellenen  die  Axe  ihrer  Tempel  nach  dem 
SoDDenaufgang  des  Tempelfesttages  richteten,  ist  ein  ansprechender  vnd 
durch  Analogien  sehr  empfohlener  Gedanke,  auf  den  man  eintreten  rnnfs. 
Auch  der  Gebrauch  einer  allgemein  gültigen  Gleichung  des  SGöV^tägigen, 
dem  jnliaiiischen  verwandten  Jahres  mit  dem  lunarischen,  welchen  der 
Vcrf  (jeii  Hpllrnen  —  den  Athenern  wenigstens  —  zuschreibt  bei  ihrer 
Tenijielürieütieruiig,  also  die  Aiiweijdung  von  Normal^taiiden.  die  uus 
repräsentiert  wei  len  durch  julianisciie  Daten,  ist  versuchsweise  zuzulassen, 
da  man  dem  normalen  Stande  des  Kalendertages  doch  einen  gewissen 
Vorzug  einzuräumen  hatte  und  mittelst  desselben  von  der  Festfeier  selbst 
in  den  mcisiüu  Juhren,  nur  in  dem  Normaljabr  und  den  entsprechenden 
Jahren  nicht,  unabhängig  wurde.  Aber  der  vom  Yert  nach  Plutarch 
Public  I4t  hier  als  NormaUtaad  des  1.  Hdc.  angewendete  1.  Anglist  ist 
absnlehnen;  der  einsig  annehmbare  Nonnalstand  des  1.  Hek.  ist  der  aas 
Plotarch  Snlla  U  sich  ergebende  Tag  des  Hnndsstemanfgangs,  so  dafs, 
nach  Aaleitnng  des  bildlichen  Festkalenders  an  der  Panagia  Gorgopiko^ 
der  LOwenmonat  dem  HekatombAon  entsprach.  Hat  es  einen  Nonnal- 
staod  gegeben,  so  hielt  man  sieh  an  Kalendeqahre,  deren  erster  Tag  dea 
Morgen  des  27.  <28.)  Jnli  ond  damit  das  Sichtbarwerden  des  Hnndssteras 
einschlofs,  and  betrachtete  die  diesem  Stande  des  1.  Hek.  verwandten 
Stände  vorher  und  nachher  als  die  mafsgebenden.  Ein  Jahr,  welches 
dieselben  darbietet,  ist  460  v.  Chr.  Wenn  man  nun  die  Gleichnngso 
von  460 :  Hek.  1  =:  Juli  26,  Hek.  2  =  Juli  27  u.  s.  w.  bevorzugt  und 
zur  GemeingQltigkeit  erhoben  hatte,  so  war  der  Sonnenaufgang  des 
2'A  August,  den  der  Panatheiiäentncr,  3  vom  Ende  eines  vollen  Hekatom- 
bäon  =  Hek.  28  vom  Aufaug  =  August  22/3.  eiDschlofs,  mafsgeben  i 
für  die  Orientierung  des  Parthenon.  Danach  hat,  falls  der  Bau  01.81,3  = 
454/3  V.  Chr.  begann  (Michaelis  Parthenon  8.  9),  der  Architekt  am 
23.  August,  als  dem  Nornialstand  des  Festes,  den  Sonneuäufgaug  beob- 
achtet und  die  Richtungslinie  bestimmt;  und  er  ist  iu  seiner  Arbeit  nicht 
gtjblört  worden  duich  das  Gedraugc  und  die  Unruhe  der  Festfeier,  indem 
die  Panathenäen,  nach  Anleitung  der  auf  Böckhs  Ziubrechnungeu  be- 
ruhenden Oktafiteris,  Ghroo.  S.  40,  schon  in  den  mittleren  Tageu  des 
Angttst  464  begangen  waren.  Der  Absfand  des  von  ihm  beobachteten 
Sonnenaufganges  ?om  Berbstflqniooktinm,  welches  im  Jahre  454  am 
29.  September  stattfand,  betrug  also  87  Tage.  Was  ans  diese  Betiadi- 


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Argolu. 


93 


taog  lebrt,  ist,  dafs  nach  Anl(>itung  des  mit  dem  Hundsstern  begionenden 
Normaljahrs  der  i'ai  ihenon  nicht  orientiert  sein  kuDii,  indem  der  bevor- 
zugte Stand  des  Pauathcnäentagcs,  August  22/3,  zur  Zeit  der  Erbauung 
des  Pcrthenoo  einen  Sooneoaufgang  einschliefst,  dessen  Abstand  von 
Iqoinofctinm  viel  mehr  als  29  Ttge  betragt.  Denn  aocli  wenn  der  Baa 
niehi  gerade  464,  sondern  etwas  froher  oder  spftter  begann«  so  steht  doeb 
die  Zeil  aoofthernd  fest  nad  ist  ?oo  den  Iquinoittialtagen  der  Mitte  des 
V.  Jahrhnnderts«  September  28  und  29,  nielit  lossolcoiainen.  Der  Yerf. 
freilich  gestattet  sich  das  Jahr  1  v.  Chr.  heraniosiehen,  hat  aber  sn  be» 
weisen  vergessen,  dafs  der  Parthenon  um  Christi  Gebart  erbant  worden 
ist^  (Aach  auf  sein  vermeintliches  Norma^ahr  vom  1.  Augost  h&tte  er 
den  Jabrpunkt  periklelscber  Zeit  anwenden  und  erkennen  müssen,  dafii 
aieh  mehr  als  29  Tage  Abstand  ergeben,  dars  also  die  Richtungslinie 
aus  einem  am  l.  August  beginnenden  Jahre  nicht  erklärbar  ist).  —  Von 
einem  bei  der  Orientierung  benutzten  Norroaljabr  mtlssen  wir  also  ab- 
sehn; die  Richtungslinie  kann  auch  am  Festniorp:en  selbst  bestimmt  worden 
sein.  Vielleicht  sah  man  die  Bestimmung  der  Linie  nicht  als  ein  Alltags- 
werk an,  sondern  als  eitien  heiligen  Akt,  der  passend  mit  der  Festfeier 
verbunden  ward,  Allerdif)ßs  mufstc  dafür  gesorgt  werden,  dafs  der  Tech- 
niker, welcher  die  MesMint:  auszuluhreu  und  wohl,  wie  der  Harpedonapt 
Ägyptens,  gleich  auf  den  iJaüprrund  zu  übertragen  hatte,  in  seiner  Arbeit 
nicht  gestört  wurde  durch  zudnuj^iiche  Festteilnchmer,  und  es  konnte 
dalüi  gesorgt  werden;  bei  den  Paualhenäen  niuchle  das  Gros  der  feiern- 
den Gemeinde  so  lange  unterhalb  der  Burg  bleiben,  bis  der  Techniker 
voUstAndig  fertig  war.  Wenn  es  inopportun  war,  die  penteteriscbe  Feier 
SQ  erwarten,  so  liefe  sich  die  in  den  Zwfscheqjabren  begangene  kleine 
Feier  wihlen.  Yersuchen  wir  also  die  Richtung  des  Parthenon  ohne 
Jtttckdcht  auf  einen  julianischen  Normalstami  ans  einer,  Mitte  des  V.  Jahr- 
hondert,  am  Morgen  des  8.  v.  E.  Hek.  angestellten  Beobachtong  in  er- 
klären. Zn  dem  Ende  haben  wir  nach  BOckhs  OktaMeris  etliche  Neu- 
jahre Ar  die  Mitte  des  T.  Jahrhonderts  festsosteUen,  weil  in  dieser  Zeit 
der  Baoanfang  des  Parthenon  sn  vermoteo  ist  Es  mnfi  sich  fbr  Hek«  a 
V.  £.  ein  Datum  ergeben,  welches  29  Tage  von  Iquinoktium  entfernt 
liegt.  Dieser  Anforderung  gentigt  das  Jahr  450  v.  Chr.  Wir  erhalten: 
Hek.  1  Ol.  82,  3  Arcb.  £utbydemo8  =  August  4/5  450,  so  dafs,  wenn 
der  Monat  hohl,  Hek.  3  v.  E.  =  August  30/1  wird.  Am  Morgen  de« 
31.  August  ist  dann  der  Sonnenaufgang  beobachtet  worden,  und  Aug.  31 
geht  dem  Äquinoktium,  September  29,  um  29  Tage  voran,  entspricht 
mithin  d*'r  I  i  jnpelaxe.  Im  Jahre  450  also  wird  dieselbe  bestimmt  worden 
sein.  —  Der  Verf.  hat  das  sommerliche  Axondatum  mit  Recht  aut  »iie 
Panatheuäen  bezu^en.  Wie  aber  werden  wir  über  das  lenzlicbe  Datum, 
29  Tage  nach  Äquinoktium,  urteilen?  war  es  ebenfalls  festlich  im  Athena- 
dienste,  wie  der  Verf.  glaubt?  Im  Jahre  450  ist  März  26/7  (Äqainok- 
tium  am  27.  März  gleich  nach  MiUeruacht,  Zeit  von  Alben)      29  sa 


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34  Qriechiscbe  SaknUiteitikmer. 

Mftre  66/6  =  April  24/5  =  Elapii.  17  OL  82,  2.  Arch.  Antidotes.  Der 
Verf.  dürfte  nach  seioen  Voraussetzungen  (Norma(jabr  vom  1.  August, 
Jabrpuukte  vod  1  v.  Chr.)  Elapb.  16  erhalten  haben;  allein  seine  Voraas 
Betzangen  sind  hinfällig  and  mit  denselben  fiUlt  Lnoa  XVL  SoUeo  wir 
DUO  Beine  Hypothese,  iwar  ablehoea  fbr  Lud«  ZTI,  uiDebiDeo  aber  fir 
Lnna  XVn,  also  den  17.  Elaph.  sn  den  paoBeleoiadien  Tagen,  Cbron. 
8.  66,  rediDen  und  für  den  Tag  der  Pandien  nnd  der  Gebort  Atbeiia*a 
nehmen?  Eine  rohige  Prafaog  wird  dabin  fbhren,  die  Fkage  so  tot» 
neinea.  Die  Hypothese,  Athena  sei  an  den  Panathenften  gebom  (Heorf. 
8.  63),  iat  allerdings  nnriehtig  (Delphika  S.  266).  Aber  ans  den  Eck- 
figoren  des  Helios  und  der  Selene  am  Ostgiebel  des  Parthaeon  eine  Voll- 
mondszeit for  Athena's  Geburt  an  erscfaliefsen,  wie  der  Verf.  will,  ist 
sehr  Diifälich,  weil  jene  Figuren  aas  Grfiadeo,  die  mit  der  Dogmatik  des 
Atbenadienstes  nichts  gemein  hatten,  so  angebracht  sein  mögen;  ein  Voll- 
mondsmorgeo  (Soone  im  Osten  aufgehend,  Mond  im  Westen  untergehend) 
ist  am  Osfpiebe!  nicht  kopiert,  da  8010110  au  der  nördlichen,  Helios  an 
der  südlichen  E  ke  angedeutet  ist.  Der  Kun'^tlor  wird  die  letzte  raorgeud- 
licbe  Sichtbarkeit,  den  3.  v.  E.,  gemeint  haben;  er  wfthlte  die  beiden  Ecken 
derSyiiirnotrie  wegen,  fürdieAudeutung  der  beiden  Nebenfiguren  reichte  der 
wenige  iiaum  gerade  noch  aus.  JJaon  ist  die  r^/nj  ^dtvovrog  b\s  Atheuas 
Geburtstag,  den  'die  Athenäer  feiern*,  Qberliefert,  An.  Bekk.  p.  304  rptvo^ 
/eyi^Ct  8u  fyevv^Bij  ^P^'^  fi^&ouzo:,  wg  xat  'Aäijvdiot  ayoutn^  vgl.  Cbron. 
8. 119.  Der  Verf.  wirft  dies  Zeugnis  leichthin  bei  Seite.  Vermutlich  ward 
Athena's  Gebort  Ende  Pyanepsion  angenommen  nnd  den  Apatnrieo  an* 
gelehnt;  an  diesem  Feste  hatten  Prometheus  nnd  Hepbistos  teil,  SchoL 
Demosth.  67,  48  (Sekkelion  im  Bnlletio  I  1877  p.  11),  einer  der  beiden 
wohl  mit  Bezng  anf  die  dem  Zons  geleistete  GebortshQlfe.  Die  Theo- 
gamien  des  Zons  nnd  der  Metis  fallen  hiemaoh  In  den  Gamelion.  Ferner 
steht  der  Hypothese  des  ?er&  entgegen,  dafs  die  Pandien,  an  denen  naeh 
ihm  Athena  geboren  sein  soll,  dorchans  gar  keinen  Beaog  inm  Athena- 
dienst  haben.  Auch  wäre  doch  erst  nooh  zu  erweisen,  dafs  das  VoU- 
mondsfest  der  Pandien  mehrere  Tage  nach  dem  richtigen  Vollmond  b^ 
gangen  ward.  Dafs  die  solarische  Bestimmung  der  Palilien,  eines  alten 
Hirtenfestes,  auf  dio  Afhonor  und  ihre  Stadtgöttin  zurückgehe,  ist  eine 
Annahme,  die  man  nicht  weit  goriug  wegwerfen  kann.  Im  April  treibt 
der  Hirt  in  die  Berge.  Das  alte  Stroh,  welches  don  Winter  über  ge- 
dient, wurde  verbraout,  woraus  sich  der  bekannte  Festbrauch.  Preller 
röm.  Myth.  •  I  S.  417,  bildete;  auch  Wahrzeichen  wurden  ctitnoramen. 
So  kitm  heutzutage  die  epirotiscben  Hirten  in  der  Zeil,  wo  sie  die 
Ebenen  verlassen,  den  St.  Georgstag,  April  23  a.  St.;  Griech.  Jahresz. 
8.  48.  Das  zweite  Axendatum  des  Partheoon,  im  Jahre  4&0  vor  Chr. 
April  24/5,  hat  sich  also  nicht  auf  eiu  Fest  bezogen.  —  Wie  in 
diesem  Falle,  so  hat  der  Verf.  überhaupt  immer  Ihr  beide  Daten 
Feste  vermotet,  flberaehend,  dafs  die  Feste  nicht  naeh  den  Sonnen» 


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Argollt. 


3$ 


aafgÄDgen,  sondern  diese  nach  jenen  bestimmt  worden;  es  könnten 
höchstens  durch  einen  seltenen  Zufall  7v,ei  am  selbiifen  Tempel  zu  be- 
gehende Feste,  das  eioe  dem  einen  Axeodatum,  das  andere  dem  andern 
entsprechen. 

Von  dem  was  der  Verf.  über  die  argivischen  Herafeste  sagt, 
iül  kaum  etwas  annehmbar.  Der  Agou,  bei  welchem  Schilde  als  Preis 
verteilt  worden,  d&rfte  in  der  gewAhoJichen  Jahresseit  der  körperlichen 
Wettkämpfe,  im  Sommer,  begaogeo  Mio;  ea  war  denetbe  in  PindarsZeit 
angesehen;  dab  er  oaebmals,  in  Folge  hiatoriscfaer  Macbtverschiebnng, 
an  Dignität  verlor  and  an  einer  Paraskeve  der  Nemeen  berabsnok,  kann 
man  vielleleht  ala  möglieh  lageben,  beweisen  Ufist  ea  aieb  nicht.  Aof 
PaaemoB  1  kOnaen  die  aommeriicbeo  Herten  nicht  gesetat  werden,  dem 
Neomond  pflegten  die  Hellenen  ihre  Feate  nicht  anzuweisen;  das  Ersobei- 
nen  des  Kenmonda  ist  nnsicfaer;  war  er  erschienen,  so  konnte  in  der 
alten  Zeit,  wo  alles  nach  Anschauung  ging,  der  Entfwnte  vom  Neumond 
ab  den  so  und  ao  vielten  Tag  durch  Zählung  bestimmen,  also  sich  recht- 
zeitig zum  Feste  einfinden,  und  auch  später,  als  es  weniger  nötig,  weil 
ein  brauchbarer  Kalender  zu  Gebote  stand,  scheint  man  dem  Herkommen 
der  Vorzeit  gefolgt  zu  sein  und  eine  Ansetzuug  von  Festen  auf  Nonmond 
gerairden  ?a\  hahon.  We&halb  wir  Pindar  Nem.  IV  3ö  voufju^viqi  auf  die 
HeräeiJ  bezieheü  holien,  erhellt  nicht.  Die  argivischen  Theogamieu  des 
Zeus  uud  der  Hera  in  den  Ganielion  zu  setzea  ist  mi/iilässig,  woil  Zeus, 
der  Legende  zufolge,  als  er  um  die  junge  Hera  warb,  die  Gestalt  eines 
Sommervogels,  des  Kuckucks,  annahm;  der  Kuckuck  kommt  nicht  im 
Januar  oder  Februar,  sondern  erst  nach  Äquinoktium.  Gnech.  Jahresz. 
S.  312.  —  Wir  kennen  den  argivischen  üeradieudl  viel  zu  wenig,  um 
Uber  die  Ergebnisse  der  Azenmessnng  and  über  den  heortologischen 
Bezng  eines  der  beiden  Daten  ein  begrOndetea  Urteil  au  fUlen.  £rwi- 
gung  verdient  vielleiebt  die  Frage,  ob  das  November* Datnm  mit  dem 
okuilterischen  Spfttataode  des  Neqjabrs,  welches  an  Argoe  mdglicber- 
weiae  dorcb  den  FrOhontergang  der  Plejaden  Anfang  November  begrenat 
ward,  nnd  einem  im  Yollmoade  des  argiviscben  Aofiaogsmonates  an  be- 
gebenden Henfsste  snsammenhftngt;  galt  die  Oktadteris,  ao  konnte  daa 
Neqjafar  bei  frohem  Stande  dem  1.  Pyanepsion  Metons,  vgl.  Bisehoff  de 
Fastis  p.  379,  bei  spiteoi  dem  i.  Mftmakterion  entaprecben. 

Die  Nemeen  angehend,  stimme  ich  in  mehreren  Stocken  mit  dem 
Verf.  fiberein.  Luna  XII  ist  ohne  Zweifel  die  richtige  Datierung,  8.oben 
S.  4.  Auch  die  Erstreckuog  des  Festes  bis  Vollmond  ist  sehr  ange- 
messen. Wenn  die  Axe  Mitte  August  ergiebt,  so  wird  das  nicht  Zufall 
sein,  sondern  damit  zusammenhängen,  dafs  die  Tage  der  Nemeen  sehr 
häufig  in  den  August  fielen.  —  Über  den  Tod  des  Kindes  Opheltes  wird 
Rhein.  Mus.  XL  S.  365  bemerkt,  dafs  wir  auf  den  Hochsommer  des  Sö- 
deiis,  die  Zeit  des  Maximums  der  KiudersierbijchktMr,  geführt  werden. 
Unser  Verf.  lilf&t  also  den  U^heltes  au  einer  liraukheit  sterben  —  die 


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26 


GriecbiadM  SftknbaurtOBtt. 


leichtsinnige  Hypsipyle  that  ihn  nämlich  von  sich  uud  legte  ihn  ins  Gm, 
und  da  erkältete  sich  der  Kleine,  es  war  sein  Tod?  nein,  so  ging  es 
doch  nicht  zu.  Der  Totenschein,  den  die  Sage  ihm  augätellt  lautet 
•Oders:  ij  Sk  (Tiptnokrj)  cupr^yriaato  culnotQ  (deo  geo  Theben  uebenden 
Sieben)  dg  tmx  mjp^v,  Maralmoöüa  th¥  fm<9a  i»  rw  Jiti/iiSvf  8y  Spdjunß 
ntpmhjBde  J  äfäh  dußtSltv,  Hypoth.  Find.  NenL,  woram  bOchsteiie 
folgt,  das  es  niebt  Winter  wer;  Im  Winter  sind  die  Seblasgen  eeblifrig. 
—  IKe  kalendarischen  Beetimmangen  des  Terf.  fAbren  in  einer  fahler^ 
haften  Oktafiteris.  Er  nimmt  an,  dafe  das  mit  dem  Olymptenmonal  aiH 
bebende  elympiscbe  Jahr  Im  leUten  Monat  die  Kemeen  brachte  nnd  dafr 
von  den  beiden  Nemeaden  des  olympischen  Quadrienninms  die  erste 
12  Monate  spftter  lag  ala  die  Olympien.  Danach  werden  die  Jahre  der 
Olympien  ISraonatlidi  nnd  es  entstehen  in  der  Oktafiteris  zwei  Triennien, 
deren  eines  36  monatlich  bleiben  mufs,  weil  nnr  noch  ein  Schaltmonat 
zn  Gebote  steht.  Die  später,  Rhein.  Mus.  XLII  S.  49  entworfene  Daten- 
fibersicht  dagegen  ergiebt  ein  ll  monatliches  Intervall  zwi-chen  den 
Olympien  und  der  ersten  Neraeade;  ausdrücklich  zurückgenommen  hat 
der  Verf.  indes  seine  Hegel  nicht.  Die  beiden  Nemeenvullmonde  (Luna 
XV)  sind  in  der  Datenübersicht  gut  angesetzt;  nur  ist  nicht  zuzugeben, 
dafs  es  die  letalen  Vollmonde  dt>  ulymiii-rhcn  Jolircs  waren  —  man 
beging  die  Nemeen  vielmehr  im  olympischen  Anfangsmonat  zogleicb  mit 
den  kleineu  Olympien,  s.  oben  S.  6. 

Der  Verf.  scheint  /m  den  das  attische  Asklepiosfest  (8.  Elaph.) 
angehenden  Ergebnissen  folgendermafseu  gelangt  zu  sein.  Die  Monats- 
gleiehnngen,  denen  er  f&r  den  Parthenon  gefolgt  war  (Hek.  l^Aog.  i, 
Piotarch  Pnblic  14),  wollten  ihm  hier,  bei  dem  Asklcpieion,  nicht  passen; 
er  wihlte  also  andere  (HeL  l «  Juli  26/7,  Plntaieh  Sulla  14),  setne 
Anth.  1  SS  Min  1/2  nnd  erhielt,  indem  er  dem  Anthesterion  29  Tage 
gab,  Elaph.  8  »  April  6/7.  Mit  April  6/7  begnOgte  er  sieb,  obwohl  der 
Morgen  des  6.  April  nicht  elngesddossen  ist.  Um  nnn  wenigstens  den 
7«  April  ihr  die  dreisehn  Tage  nach  Äquinoktium  in  erhalten,  wendete 
er  den  Mittelwert  der  fischineischen  Zeit  (868 — 860  v.  Chr.,  Äquinoktium 
Män  26  26  26  26)  an:  März  26  +  16  »  Märs  88  =  April  7.  —  Was 
soDftchst  auffällt,  ist  die  Einführung  eines  zweiten  allgemein  gflltigen 
Jahres.  Der  Verf  bemerkt  entschuldigend,  solche  Ungenauigkeiten  seien 
von  lunisolarer  Rechnung  nntrom  bar.  Aber  allgemein  gültige  Gleichun- 
gen der  lunarischen  nnd  solariscben  Daten  konnten  nur  in  der  Absicht 
aufgestellt  sein,  dem  fatalen  Schwankon  der  Kalendertage  im  Sonnenjahr 
auszuweichen  und  für  jeden  Kalendertag  einen  festen  Wert,  ein  Dalum 
des  365V4tftgigen  Jahres  darzuhieteni  halte  man  sich  dann  doch  noch 
wieder  zwischen  zwei  Normalwerteu  zu  entscheiden,  so  war  das  Schwan- 
ken nur  verringert,  nicht  gehoben.  Auch  die  vermittelnde  Annahme 
eines  variierenden  Normalstandes  würde,  wenn  die  Varianten,  wie  hier 
(Utik.  1  =  Juii  27  uud  =  August  1),  mehr  als  eiutÄgig  wären,  dem  An~ 


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27 


sehen  der  Norm  sehr  schaden  und  den  Zweifel  hegrUnden,  ob  Überhaupt 
Normalwerte  im  Gebrauch  waren.  —  Dann  fehlt  bei  dem  Verf.  der  Nach- 
weis, dafs  Jahiifunkte  des  IV.  Jahrhiindcru  anzuwenden  sind,  mit  anderen 
Würiec;  dafs  die  Atheuei  ihr  AsklcpieioQ  erst  im  IV.  Jahrhundert  erbaut 
haben.  März  25  dürfte  ein  zu  junges  Äquinpktium,  mithin  der  Ansatz: 
Min  85  +  18  SS  April  7  bb  l»eaoflt«ideD  Min.  Endlich  ist  des  Ycrf. 
ToranaMtzung ,  dab  dem  iweiten  Azendatam  ein  Fest  dee  Asklepios  in 
MetageiCiiioo  entsproobeii  babe,  wenig  wabraclieialieli.  Im  BoMromion» 
fermmlieh  am  18.,  gab  es  eine  grobe,  den  Mysterien  aagesehloeBeiie 
Aslrlepiosfeier;  dafs  Asldepios  erat  im  Metageitnion  und  dann  gleieh 
wieder  im  BoMromion  festlich  geehrt  wurde,  ist  eine  anpassende  An- 
nahme. 

Bei  den  epidauriscben  Asklepieen  hat  der  Verf.  die  Zeiten 
berücksichtigt,  'denen  der  Tempel  ungefähr  angehört'.  Das  ist  durchaus 
riebtig,  er  hätte,  statt  wie  z.B.  beim  Parthenon  das  Jahr  i  vor  Chr. 
heranzuziehen,  überall  so  verfahren  müssen;  es  würden  sich  dabei,  weil 
die  Erbauungszeit  sich  oft  nur  sehr  approximativ  feststellen  iäfst,  viel- 
fach minder  präcise,  dalUr  aber  einwandfreiere  Kesaltate  ergeben  haben. 
—  Da  das  Äquinoktium  401  -398  vor  Chr.  auf  März  25  26  2ö  2r>  fällt, 
80  war  der  Milteiwert,  März  26,  hier  anzuwenden;  danach  hätte  sich 
März  26  -f  23  =  Mflrz  49  =  April  18,  üicht  April  17,  ergeben.  Der 
Verf.  scheint  von  401  ausgegangen  zu  seip.  —  Wenn  mit  den  lo  Tagen, 
um  welche  Athen  den  Abklepios  eher  als  Epidauros  leiei  te,  Tage  des 
lunaiischen  Kalenders  gemeint  sein  sollten  (?),  so  setzt  der  Verf.,  da 
Athens  Asklepiostag  Luna  VIII  des  Elaphebolion  ist,  das  epidaurische 
Fest  anf  Lnna  XVIII,  worin  ich  ihm  beitrete  ^  die  nenn  Tage  nach 
den  btbmien  (Schol.  Find.  Nem.  III  U7)  mdgen  fom  mittmalUichen 
Schlttfstage,  Lnna  IX,  gesählt  sein,  s.  oben  8. 14.  Aber  wie  dann  ein 
Ansals  der  epidanrischen  Asklepieen  anf  Vollmond  möglich  sein  soll  — 
der  Yerf.  lAbt  den  VoUmond  dilemmatisch  ('anf  oder  bald  nach  YoU- 
fflond*)  so  —  ist  mir  nOTerstindlich. 

Endlich  von  den  Isthmieo.  Der  Verf.  stellt  nach  dem  SchoUon 
a.  0.  (Asklepieen  zu  Epidaoros  nenn  Innarische  Tage  nach  den  bthmien) 
nnd  dem  aus  der  Richtungslinie  des  epidauriscben  Asklepieion  gewönne* 
nen  April-Datum  fest,  dafs  die  Ricbtungslinie  des  istbmischen  Heiligtums 
Mm  Mittel'  den  9.  April  c.  400  bezielt  habe.  £r  scheint  von  Mftrs  20, 
dem  Mittelwert  des  Äquinoktiums  401  —  398,  ausgegangen  zu  sein,  so 
dafs  sich  ihm  März  26  -f  23  —  Mörz  49  =  April  18  und  April  18-=-9  = 
April  9  ergab.  Aus  dem  neuntägigeu  Abstände  der  lunarischen  Dateu 
folgerie  er  einen  gleichen  Abstand  im  Julian.  Kalender.  Dagegen  ist  zu 
protpstieren.  Der  lunarische  Abstand  hat  sich  mit  dem  julianiscben  ge- 
deckt, wenu  die  bezüglichen  Tempel  im  seibigeu  Jahre  begonnen  wurden 
oder  wenn  die  Monate  der  verschiedeneu  Jahre,  in  denen  mau  sie  zu 
bauen  anfing,  denselben  Stand  im  Julian.  Kalender  hatten  oder  wenn  ein 


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28 


Oriadüiehe  8ftknüalt«rUkiBtr. 


üüd  dasselbe  koriutbisch-epidaurischc  ISormaljahr  beoutzt  ward  —  lauter 
Voraussetzungen,  die  des  Anhalts  entbehren  und  nicht  gemacht  werden 
dürfen.  —  Der  Verf.  setzt  die  Istbinien  des  Jahres  426  auf  März  22,  die 
des  Jahres  424  auf  Mftrz  SO.  Er  stellt  diese  Ansätze  einfach  hin,  worauf 
sie  bernhen,  erfabreo  wir  nicht  Ich  tetie  di«  bthnien  Uterer  Zeit  in 
dco  Denoten  MoQftt  meiner  nach  BOcfch  entworfenen  OltUUtterii,  nlso  in 
den  oktafileriscben  EtojdieboUon,  nnd  danach  kommt  die  Ogdo§  der 
Isthmienfeier  von  424  anch  mir  anf  Ende  Min,  nnd  entspricht  der  Monat 
der  Feier  dein  Elaphebolion  Metons.  Fttr  die  bthmien  ?on  496  erbaltn 
ich  dagegen  April,  Metons  Mnnychion.  —  Über  fyovne  oh  ^  04pooc 
maipki  Xen.  Hellen.  IV  6,  4  urteile  ich  ebenso  wie  der  Verf.,  und  auch 
in  Betreff  der  Hochsommerlicbkeit  des  Hyakinthienfestes  stimme  ich  ihm 
bei.  S.  oben  S.  I7f.  -  So  viel  Ober  die  Feste,  die  für  den  7.  Artikel 
besonders  in  Betracht  kommen 

Ich  habe  bereits  oben  s.  22  henirrkt,  dafs  des  Verf.  Gedanke  die 
aus  der  RicbtuuR  der  Tempeiaxcn  hergeleiteten  Daten  mit  den  Tempel- 
festea  in  Mo/ug  zw  bringen,  beachtenswert  ist.  Aber  er  hat  seine  guten 
Ideen  nicht  so  ausgeführt,  wie  er  gesollt  und,  wenn  er  von  ihneu  weniger 
eingenommen  —  um  nicht  zu  sagen  berauscht  gewesen  wäre,  anch  ge- 
konnt hätte.  Man  kann  auch  zu  begeistert  beiu.  Die  iialiker,  als  sie 
noch  in  der  Po-Ebene  safsen,  sind,  dem  Verf.  zufolge,  Teroplum  S.  98  f., 
durch  diese  selbst  augclehrt  worden,  alles  nach  dem  Decnmanns  nnd 
Kardo  in  bestimmen;  die  Lombardei  stellte  sieh  als  ein  einziges  grofses 
Templom  dar,  limitiert  durch  den  Po  ab  Decnmanns  nnd  die  npennlni- 
sehen  nnd  alpinischen  Zoflüsse  als  Kardinea.  Also  der  Ür-Deenmanus 
ist  der  Poi  die  Natnr  selbBt  hat  den  Anwohnern  das  Limitationssystem 
beigebracht  Sollen  wir  nicht  auch  erörtern,  ob  etwa  schon  die  erstge- 
sehaffenen  Menschen  in  die  Geheimnisse  des  Decnmanns  und  Kardo  ein* 
geweiht  wnrdra  durch  die  vier  Eanptwasser  die  Gott  der  Herr  im  Garten 
Eden  nach  verschiedenen  Wehgegenden  stömen  liefs?  Wie  hier  ein 
Überschwang  den  Blick  trübte,  so  sind  auch  die  der  Messung  hellenischer 
Tempel  verdankten  Datpn  nicht  mit  der  Ruhe  und  BeRonuenheit  geprüft, 
die  in  wissenschaflliclien  Dmgen  geboten  ist.  Bei  unbefangener  Erwägung 
werden  wir  ihren  Wert  nicht  sehr  hoch  anschlagen  können.  Der  Verf. 
sucht  immer,  und  immer  ohne  Erfolg,  auch  dem  zweiten  Axendatum  ein 
Fest  zuzuweisen,  während  es  doch  keinem  Zweifel  unterliegt,  dafs  die 
Feste  nach  unuhliaugigen  Gcsichtspuuktea  angesetzt  wurden.  Eins  der 
beiden  Daten  ist  wertlos;  dasjenige  nun,  welches  sieb  auf  das  Tempel- 
fest bezieht,  vermögen  wir  nur  heranssokenneo,  wenn  anderweitige  Notisen 
ans  denen  die  Zeit  im  Jahre  hervorgeht,  nns  sn  Hülfe  kommen.  Wissen 
wUr  aber  schon  die  Zeit  im  Jahre  der  das  Tempelfest  angehört,  so  wird 
nnser  Wissen  durch  das  Axendatnm  nicht  eben  sehr  gemehrt.  Falb  es 
gelang,  die  Entfernung  vom  Jahrpnnkt,  ein  Datum  des  tropischen  Jahres, 
in  ein  Datum  des  jnlianiscfaeo  mnsnsetien,  so  wird  es  sich  wdter  fragen. 


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▲zgoUi. 


29 


welche  Lage  das  QOQfnehr  juliaDische  Datum  im  Spielraum  habe.  Auch 
diese  bei  dem  weiten  Umfang  hesooders  der  oktaeterischen  Spielräume 
wichtige  Frage  findet  nur  Antwort,  wenn  andere  Kunde  liinzukommt; 
fehlt  es  ao  solcher,  so  bat  das  juliaoische  Axendatam  aos  our  den  Wert 
6inM  ElnieUiÜB.  Eodlieh  bt  das  Gelingen  der  Redaktion  dos  tiopisohoi 
Batoms  auf  den  jQliao*  Kaleodor  davon  abhiogig,  in  wie  weit  sich  die 
Zeit  des  Tempelbans  foetstelleii  liTst;  nod  Dur  ia  selteoeren  PAUea  ist 
dieselbe  niber  belunint  AUerdiags  ist  einsoränaiea,  dafs,  anch  wo  nir 
Uber  die  Erbaaongsteit  wenig  instnuert  sind,  doeh  die  Aasahl  der  jniia- 
aisefaen  Tage,  iwiscfaen  denea  wir  sebwaakea  kftaaeo,  nicht  grofs»  die 
Axenmessang  also  doch  immer  ▼on  eiaigem  Natsen  ist;  wissea  wir  s*  B. 
weiter  nichts  ?on  der  Erbaoungsseit,  als  dars  sie  swischen  401  v.  Chr. 
nad  1  Chr.  liege,  so  ergeben  sich  nur  wenige  Tage,  zwischen  denea 
an  schwanken  ist  (Frublings-Äquinoktium  l  v  Chr.  März  22,  400  v.  Chr* 
M&rz  26).  Trotz  zahlreicher  Schwächen  der  Ausfttbrung  also  mflssen 
wir  lobend  anerkennen,  dafs  der  Verneinen  neuen  Weg  zur  Bestimmung 
heortologiscfier  Daten  p^ewieseii  hat.  —  Auch  dufs  man  sich  vom  Monde 
nnabhäügig  machte  und  eine  bestimmte  Lage  der  Kalendertage  im  adSV*- 
tägigen  Jahr  zur  Norm  erhob,  um  bei  Temp^Io  rientierunK'en  ->ich  der 
solarischen  Äquivaleute  zu  bedienen,  ist  aU  möglich  zuzugeben.  Aber 
in  dem  oben  ä.  22  erörterten  Falle  bewährt  sich  der  Gedanke  nicht,  und 
wenn  Plastikern  und  Dichtern,  Oberhaupt  dem  Publik uni,  Gleichungen  wie 
Heliatuinbäon  =  Löweumouat  willkommen  und  gelaulig  waren,  so  ist  doch 
nicht  gesagt,  dafs  bei  Bestimmoog  der  Richtungslinie  von  Tempeln  auf 
dieee  popniirea  Normalstiode  Radnlcht  geaomaieB  waid.  —  Eiae  aadera 
Hethode,  sich  vom  Moade  losznmaohea,  botea  die  dea  alten  Hellenen 
ab  Ersats  eines  ▼olkstamlicfaea  Sonnenilahrs  dienenden  (fihrigens  noch 
noch  heatsntage  nicht  ahgekommenen)  Sternphasen  dar.  Bei  Festeo, 
deren  solariscber  Spielraom  dareh  solche  bestimmt  ward,  konnte  snnichst 
die  Phase  des  beMiglichea  Sterns  am  aftehtllchea  Himmel  beobachtet, 
daoOt  sobald  die  Sonne  snm  Vorschein  gekommen«  nach  dieser  die  Rieb* 
laagslinie  des  Tempels  festgestellt  sein.  Wir  können  also  fragen,  ob  fttr 
die  anf  Mitte  September  hinweisende  Richtung  des  Zeustempels  za  Olym* 
pia  Arkturs  Frübaufgang,  der  das  ßewegnngsgebiet  der  grofsen  und 
kleinen  Olympien  begrenzte  (s.  Zeit  der  Olympien  S.  28,  2),  mafsgebend 
gewesen  sei.  Sind  die  frühereu  Messungen  falsch,  Rhein.  Mus.  XL  S.  361 
and  480,  die  jetzigen,  denen  der  Verf.  a.  0.  XLH  S.  38  folgt,  zuver- 
lässig, so  ergiebt  sich  für  den  Zeustempel  ein  Sonnenautgang  14  Tage 
Tor  dem  Herbstäquinoktium.  Da  der  Tempel,  wie  Piirgold  gezeigt  hat, 
Ol-  bl,  1  fertig  war,  so  mufs  der  Bau  in  den  siebziger  Olympiaden  be- 
gonnen babeo.  Das  Äqninokuuiu  des  Herbstes  fiel  damals  auf  Sept.  28 
und  29,  wonoch  das  Axeudatum  julianisch  Sept  US-i-ll  oder  2i>i-l4, 
also  &ept.  u  oder  16  wird.  Arkturs  FrUhauigaug  tiudet  im  V.  Jahr* 
hundert  t.  Chr.  in  den  Tagen  Sept.  15—19  (Hartwig)  statt;  nach  anderen 


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ao 


Qri«cfaiiehe  SAkrAlftlteftOiiier. 


Berechoutigen  ist  der  Fi ühauft/arirrstag  September  18  oder  19.    Es  könnte 
also  behauptet   werden,  die  xutaliige  Klarlieil  der  Lull  habe  gestaltet 
den  Arktur  scboo  am  15.  September  zo  sehen,  und  nach  der  bald  darauf 
encbeioenden  Somie  bal>e  »«Ii  die  Riebtuugsliaift  des  Zeostempels  be* 
stimmt;  aaf  Fest  vnd  VolImODd  sei  keine  RQeksiebt  genommeo  wordeo. 
Allein  man  erwäge  Felgendes.  Nadi  der  leojihrigea  Periode ,  die  ich 
ohne  Rfleksicht  auf  das  Axendatum  des  Zeustempels,  September  14  oder 
16,  nach  dem  vorhandenen  Material  konstroiert  habe,  sind  es  die  aieb- 
siger  Olympiaden,  io  denen  die  8pfttst&nde  der  groben  and  kleinen 
Olympieo  liegen.   Der  Haupttag  der  grofsen  Feier,  Lona  XV,  fällt  bäu^ 
io  den  September,  jedoch  vor  September  14;  es  genQgt  derselbe  mitbin 
nicht  fOr  das  Axendatum,  wohl  aber  genOgt  die  kleine  Feier  von  Ol.  78,  8. 
Nach  Anleitung  der  Böckbschen  Oktaöteris,  s.  Cbron.  S.  403,  wird  Luna  I 
des  Olympieiimonats  78,  3  =  September  1/2  466  v.  Chr.,  und  wenn  wir, 
was  möglich,  drn  Zusatztag  um  16  oder  noch  mehr  Jahre  vjifiter  eio- 
selüeu  al"^  ich  (Zrit  ler  Olympien  S.  50)  vorgeschlagen,  =  August  3 i/Septem- 
ber  1.    Aus  der  Gleichung:   Luna  I  =  Angnst  3l/Septembor  1  folgt 
Luna  XV  =  September  14/5.    Im  Jahre  466  kommt  als  Äquiuokualiag 
S  'i  lemher  29,  mithin  das  Axondatum  September  15  zur  Anwendung  Dea 
Mui  gen  dieses  Septembcrtugcs  schlicfät  Luua  XV  eiu.    Nach  dem  Soooeu- 
aufgauge  des  16.  September  466  v.  Chr.  wird  also  der  Zeustempel  zu 
Olympia  orientiert  sein.    Den  bei  der  grofsen  Feier  boehfestlicfaea 
16.  Moeatstag  mn&  die  kleine  Feier  ebenbUs  entbalten  haben.  Man 
hat  dann,  von  Torhereitnngen,  die  der  Tempelorientiemng  vorangehen 
mochten,  abgesehen,  sehn  Jahre  gebaut.  —  Die  an  einem  Festmorgen 
ansgeßihrte  Orientieraog  des  Zenstempels  bat  die  Analogie  des  Parthenon 
fiir  sich,  dessen  Ricbtungslinie  ebenfalls  an  einem  Festmorgen,  dem  dea 
9.  T.  E.  Hek.,  bestimmt  worden  ist»  s.  oben  8.  28. 

Sam.  Wide,  De  sacris  Troczeniorum  Herraionensium  £pidaarioram 
commeututio  academica.    üpsalae  1888.    93  S-  8. 

Aus  den  TrÖzen  angehenden  Partion  der  Schrift  sei  Polgeudes 
mitgeteilt.  Die  Trözenier,  h  hrt  der  Verf.,  haben  den  Zeus  weni^  ver- 
eint. —  Heradieust  ist  gar  nicht  nachweisbar.  Trözen  uiit  ltm  Im  il  aich 
dadtncli  s(  lir  von  den  Nachbarstfldtcn,  insonderheit  von  Argos.  wo  IJera 
hochgeteiert  war.  Der  Grund  liegt  darin,  dafs  zu  Tröxen  lonier  wohnten, 
der  Heradienst  aber  i)ropagiert  ward  durch  Dryoper,  die  ihn  von  Euböa 
üuch  Böotieu  und  von  da  nach  Argolis  braciiien.  —  Höchster  Gott  war 
den  TrOzeniern  Poseidon;  sie  verehrten  ihn  als  Phytalmios  aafserbalb 
der  Stadt,  wAhrend  Poseidon  Basileos,  den  wir  mit  Poseidon  Polinchoa 
so  identifisieren  haben,  zugleich  mit  Athene  Polias,  welche  naeh  Paosan. 
aneh  Sthenias  hieb,  seine  Stätte  anf  der  Barg  gebebt  haben  mub  wie 
an  Athen;  der  Besiu  des  Landes  ward  Ja  in  dem  darum  geehrten  Streit 
beiden  logesproehen.    Welckers  Ansiehten  verdienen  keinen  BeffaU. 


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Argolis. 


81 


Ans  dem  gerflstischen  Stamm  und  dem  Monate  Gerästios  dürfen  wir  auf 
eiD«n  KultDS  des  Poseidon  Gerüstios  (Eoböa)  scbliefseo.  Aoeh  die  Weih« 
stitten  ApoUs  Poseidone  wd  Demeten  auf  dem  Berge  Didymoi  (ifd- 
sdteii  Trösen  nnd  Hermiooe)  sind  woU  fttr  TrCteen  in  ADsprocIi  n  neh- 
meo,  denn  dieselben  G&tter  finden  sich  im  triopiseben  Dienste  vereinigt 
nnd  dieser  bildete  den  Mittelpunkt  der  doriseben  Heiapolis,  sn  welcher 
Innge  Zeit  eueh  Haliktmass,  eine  ?on  den  Tröseniem  im  Namen  det 
Poseidon  nnd  ApoUon  ansgeliihrte  Kolonie,  gehört  hat  —  Athena  Apa- 
taria  Ist  eiae  BestAttgnng  des  loaertoms  der  IVOsenier.  —  ApoUon 
Pytbaeus,  der  pjtbisebe  Apoll,  batto  seinen  Hauptsits  in  Argos;  nnter 
den  Tempeln  Trdzens  war  ihm  Iceincr  geweiht,  doch  verehrte  man  ihn 
nnter  anderem  Namen,  als  Thearios;  daher  Orests  Entsftndigang  beim 
Tempel  des  ApoUon  Thearios.  —  Mit  Rücksicht  auf  die  oonqqr^'*  Lieder 
im  Dienste  der  Artemis,  können  wir  vermuten,  dafs  es  zu  Trözen  eine 
Artemis  Upis  gab  —  Wie  in  Athen  unterhalb  der  Akropoiis  Isis  Aphro- 
dite nnd  Pau,  neben  Uernies  und  Nymphen,  verehrt  worden  sind,  so 
hahen  ^ucb  am  Abhänge  der  trözeniscben  Burg  Pau  Aphrodite  und  Isis 
Tenipei  gehabt.  Nach  der  haudschr.  Lesart  Paus.  II  32,  6  otaßa^;  8k 
xal  £f  TTjv  Tpoe^^rji'ta)/  vaiiv  dv  looii  ''laiOog  xat  UTtkp  (XÖTÖv  ^AfpoSlzr^z 
dxpaiaq  hätten  wir  freilich  die  Tempel  in  den  ümlanden  zu  suchen;  aber 
es  ist  oiaßdi/To:  zu  lesen  und  ^um  Vorigen  zu  ziehen.  Der  §  6  giebt 
dann  den  Sinn:  geht  man  von  da  (von  der  trOzeuischen  Burg)  hinab,  so 
kommt  man  an  ein  Heiligtum  des  befreienden  Pas,  der  den  Behörden 
der  Stadt  dnreb  Triome  anzeigte,  wie  der  Pest  zo  wehren  sei,  die  von 
Attika,  wo  sie  besonders  grassierte,  aneb  naeb  der  GegenkOste  bindber- 
gegangen  und  ins  Tröieniscbe  gedrnngen  war.  Aocb  —  [xa2]  vadv  *tX  — 
einen  Tempel  der  Isis  sieht  man  da,  femer  einen  Tempel  der  Aphrodite 
Akria.  Vor  Tbeseus*  Gebortssttttte,  deren  Name:  liMkw  auf  einen 
Poseidon  Oenethlios  (Lakedflmoo)  sorQcksufttfaren  sein  dürfte,  beiand  sieh 
ein  Arestempel;  Tbesens  hatte  dort  die  Amazonen  bekftmpft.  Ebenso 
sollten  io  Athen  die  Amazonen  auf  dem  Areshttgel  gelagert  haben.  — 
Wfthrend  sonst  nur  eine  Themis  vorkommt,  gab  es  zu  Trözen  einen  Altar 
der  Tbemiden  Paus.  II  31,  5,  eine  Mehrzahl  die  sich  erläutern  läfst  durch 
Paus  III  22,  2,  wo  nämlich  in  den  überlieferten  Worten:  dyalpa  0irtdos 
xcu  beäi  /Jpa$:8i'xac,  statt  ßitido^,  (fifiiSog  zu  setzen  ist.  —  Wie  in  Athen 
Orestes  sich  dem  Gerichte  des  Areopag  stellt,  so  ist  es  auch  in  Trözen  ein 
Richlerkolleginm ,  das  über  den  Verklagten  urteilt,  bestehend  aus  neun 
Kollegiaten,  deren  Nachkommen  an  bestimnUf  n  Tagen  zusammen  speisen. 
—  Die  Theseussage  ist  von  Trözen  nach  Alben  gekommen.  Nachdem 
aber  die  Athener  sie  ausgebildet,  hat  die  attische  Gestaltung  zurück- 
gewirkt; Athen  gab,  Trözen  eropßng. 

Bemerk  II  [1 cij.  Ans  dem  Mitgeteilten  wird  der  Leser  entnommen 
habeü,  üafs  die  Schrift  einiges  bietet,  was  Aufmerksamkeit  verdient.  Aber 
ihre  Vorzüge  werden  reichlich  aufgewogeu  durch  die  sowohl  in  deu  &U* 


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32 


Griechische  äakral&itertamer. 


gemeinen  Geeiehtepiinkteii  alt  eaeh  im  Einielnen  lieh  zeigenden  Sdiwlcken. 

Die  VerniohiAssiguog  dee  Zeos  engehend,  bemerlit  der  Yerf.»  daft 
sieh  ja  auch  die  Katholiken  lieber  ihren  Heiligen,  als  Gott  dem  Herrn 
anwenden.  Der  Yergldeh  hialrt;  nicht  blofe  der  Katholik,  eoadera  auch 
der  Proteetaot  meint  eines  Mittlers  find  Fftrsprecbers  an  bedürfen;  an 
den  anendlich  erhabenen  Lenker  dee  Weltalls  nnd  der  menschlichen  Ge« 
BChioke,  der  keineo  besonderD  Wohnsits  hat  nnd  keines  besonderen  Amtes 
waltet,  weil  er  aberall  wohnt  und  alles  verwalteti  traut  er  sich  oiebi  herao. 
So  abstrakt  und  erhaben  ist  Zeas  nicht,  er  hat  sein  Privatgemach  au! 
iirachoäon  und  anderen  Bergen,  da  ist  die  Stätte  seiner  speziellen  Wirk- 
samkeit unter  Donner  und  Blitz  die  Erde  zu  tränken.  So  wird  er  denn 
keineswegs  von  allen  Hellenen  verua<'a!äs5ip:t,  zu  Dodooa  und  ülyuipia 
haben  sie  ihn  auf  s  erustlichste  verehrt.  Eine  Vernachlässif^ung  des  Zeus 
findet  in  Ostjsrriechenland  statt,  weil  Gewitter  un<i  Kegeu  da  ebenso  selten 
{Tiokuotiliov  \ipYOQ)  wie  in  Epirus  und  Westgnecbeoland  häutig  sind;  in 
keiner  Gegend  Europas  blitzt  und  wettert  es  so  viel,  wie  in  Albanien. 
Erdbeben  aber  sind  in  vielen  Landschaften  von  Hellas  eine  gewöhnliche 
Erschein üiig,  auch  m  Argolis  —  der  Isthmos  von  Koriuth  und  die  Insel 
Hydra  gehören  zu  den  Bebecentren,  s.  Delphika  S.  6,  6.  So  ist  denn 
Poseidon  viel  gefOrchteter  als  der  dnreh  Gewitter  nnd  Regen  so  schwach 
besengte  Zens.  Unserm  bnchgelehrtefi  Verf.  scheinen  Natnr  und  Klima 
fremd  geblieben  sn  sein,  nnd  ohne  BOcksicht  aaf  Natnr  nnd  Klima  kann 
weder  die  bescheidene  fioUe,  welche  Zens  spielt,  noch  die  herrorrageode 
des  Poseidon  ihrem  Gmnde  nach  verstanden  werden.  ~  Der  YerC  wdst 
hinflg  hin  anf  andere  Landschaften,  deren  Gottesdienste  denen  gleichen 
oder  Ähneln,  die  den  Gegenstand  der  Schrift  aasmaehen.  Es  bleibt  aber 
nnsieher,  ob  solche  Koltnarerwandtscbaften  Qberall  auf  wirkliebem  Tei^ 
kehr  und  Austausch  beruhen.  Die  sicheren  VerhAltnisse  der  Art  —  nnd 
solcher  kommen  zwei  in  Betracht,  erstlich  Trösen  und  Athen  uud  dann 
TrOxen  und  Haliksmass  —  ?erdieaen  ernstlicher  als  die  hypothetischen 
ins  Auge  gefafst  zu  werden.  Athen  nuo  hat  der  Verf.  auch  eifrig  berQck- 
sichtigt  —  in  einem  gewissen  Falle  sogar  wohl  etwas  zu  eifrig,  wenn  er 
nitmlirh  p.  5  den  slÄdiischen  Zeus  Soter  der  Trözenier,  welchem,  wie  es 
scheint:  wcg<  11  Abwendung  einer  neun  Jahre  aiihaltendrn  Dün  e,  eiu  Heiligtum 
gebtiltel  ward,  Paus.  II  31,  10,  mit  dem  gleichnauiigen  Zeus  im  Piräus, 
Slrab.  IX  1,  15  p.  ß9R .  zu  identifizieren  geneigt  ist  —  die  trözeniscUe 
Küluuic  liaiikaiuasä  dagegen  recht  wenig  ins  Auge  gefafst.  —  Im  Ein- 
zelnen ist  gar  manches  zu  beanstanden-  Die  Fabel  von  Sarau  und  dem 
Hirsch  führt  der  Verf.  auf  Minos  und  Britomartis,  den  Ilippoljtos  auf 
Bellerophon  zurttck  und  die  Phädra  der  Üippoly tossage  soll  ursprQnglich 
Identisch  gewesen  sein  mit  Atbra  nnd  Pasiiihafl.  Er  bekftmpft  die  An- 
sidit  Otfr.  HttUer's,  der  Artemis  Saronis  sn  den  örtlich  benannten,  nicht 
mit  Apoll  verbundenen  Artemiden  rechnete.  Wenn  die  üfergegend,  «o 
ihr  Tempel  standf  auch  0otßaia  X^ivti  hiefs,  so  folgt  daraus  noch  nicht» 


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9 


dafs  Artemis  Sarouis  als  Schwester  Apolls  gedacht  ward.  Die  kretische 
Sage  von  Miüos  uud  Britoroarlis  hl  von  der  trözenischen ,  io  der  Saron 
einen  Hirsch  ins  Meer  verfolgend  ertniikt.  nicht  weni^  vorschieden,  da 
in  jener  nicht  der  Verfolger,  Minos,  sondtra  die  VeiluiK^^e,  Britoiiiai  Lia. 
in  deu  Fluten  umkommt.  Und  auch  wenn  die  trözeuische  Sage  eine  Ver- 
schiebung der  kretischen  sein  sollte,  dürfte  davon  auszugehen  sein,  dafs 
Artemis  8«roiiii  arsprttnglich  eine  onabh&ngige  OrtsgöttiD  gewesen  ist 
oDd  auf  deo  lokaloo  Stamm  oacbmals  Deoe  Yontellungen  gepfropft  imr- 
deo.  Ebenso  wenig  befriedigt  die  identifizierende  Bebaadloog,  welcho 
der  Yerf.  dem  HippolTtos  und  der  Phfldra  aagedeihen  Iftfst  —  Damia, 
meint  er,  sei  orsprünglich  nicht  Demeter;  wie  er  dennoch  behaupten 
liann,  der  Name  Damia  sei  eine  Verlrtlnong  des  Namens  Demeter,  ist 
schwer  an  begreifen.  —  Das  auf  langwieriges  Soeben  ni  besiehende 
Sprichwort:  fj  'A^a/a  (Demeter)  rj^v  'AC^atav  (Demeters  Tochter)  fier^kBev 
ericsftrt  er  damit,  dafs  dem  Dürrwerden  des  Getreides  (dCatveaBat)  die 
Ernte  (dfiäv)  nachfolgt.  Allerdings  wird  'ACrjCca  auf  dCae'vetv^  'A/iaua  auf 
dfiav  zurückgehen,  aber  zwischen  dem  Dürrwerden  (April)  und  der  Ernte 
(vom  Mai  an)  liegen  doch  nur  ein  paar  Wochen,  und  in  dem  Sprichwort 
ist  eine  peinlich  lango  Zeit  gemeint.  Das  Sprichwort  ist  erfunden  von 
solchen,  die  in  Amäa  Demeter,  in  Azesia  ihre  Tochter  salien.  —  Dafs 
Athena  Narkäa  zu  Olympia  einen  Tempel  hatte,  dafs  PersephcMu  Auf- 
stieg Gegenstand  der  attischen  Antbesterienfeier  gewesen  ist,  sind  bloCse 
Behauptungen. 


JahnibMidtt  (ur  AlfrtumwtMWMchaft.  LXXUL  M.  CMM  HL} 


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Bericht  über  Mafs  und  Gewicht,  Natur- 

geschichte  uad  Technik,  Handel  und  Verkehr. 

Von 

Gymoasiallebrer  Dr.  Max  Schmidt 
in  Berlin. 


Indem  wir  als  neuer  Berichterstatter  zum  ersten  Male  unsere  Arbeit 
veröffentlichen,  möchten  w  r  rmf  zwei  Eigoutümlicbkeiten  derselben  hin- 
weisen, auf  welche  wir  ein  besonderes  Gewicht  legen.  Zunächst  be- 
tooen  wir,  dafs  es  sich  in  diesen  Berieliteo  zwar  am  vergangene,  aber 
doeh  weientliob  bistoriache  Zeiteo  handelt,  m  denen  niebl  bot  Reste 
in  Stein  nnd  Hols,  sondern  auch  Worte  in  Vers  und  Prosa  su  ans  reden. 
Hier  spricht  nicht  nnr  der  Naturforscher  oder  Arehaeologe,  sondern  auch 
der  Philologe.  Mehr  also,  als  bisher  geschah,  «erden  wir  im  Foigendeo 
den  Ausgaben  der  einschlagenden  Litterator  nnd  den  Forschungen  Aber 
die  litterarhistorischen  Fragen  Platz  gönnen.  Don  Quelleo  des  Plinins, 
den  Handschriften  des  Colnmella,  den  Lesarten  des  Theophrast  gebfthrt 
dieselbe  RQcksicht,  wie  den  Goldgruben  des  römischen  Dacicns,  dem 
Natnrsinn  der  griechischen  Dichter,  der  Herkunft  homerischer  Bronce. 
Sodann  aber  legen  wir  hier  nicht  einzelne  Arbeiten  vor,  wie  es  in 
Wochen-  und  Zeitschriften  geschieht ;  die  Zugehörigkeit  7.n  derselben 
Wissenschaft  ist  ein  einigendes  Band  für  die  Schriften,  die  hier  be- 
sprochen wei  ilnn.  Deshalb  cfilf  ps  hior  nicht  blofs  den  Wert  des  Ein- 
zelnen zu  kennen,  sondern  seine  Stelie  im  ganzen  zu  lie«timmen.  So 
werden  wir  im  folgenden  nach  Kräften  versuchen,  über  das  bereits  Er- 
forschte oder  noch  zu  Erforschende,  wo  es  möglich  ist,  einen  Überblick 
lü  geben,  gewisse  Gruppen  von  Schriften  zusammenfassen  und  so  den 
Stand  der  Forschung  festzustellen. 

mcht  all  das  wird  man  gleich  beim  ersten  Hai«  vereinigt  fordern. 
Man  wird  sieh  begnttgen,  vorläufig  etwa  bei  der  landwirtschaftlichen 
Litterator  der  BOmer  oder  bei  der  Frage  nach  dem  Bau  der  antiken 
Schüfe  jene  beiden  Aufgaben  gelOet  an  finden.  Erst  im  Laufe  weiterer 
Berichte  vermag  der  Beferent  auf  allen  ihm  anvertrauton  Gebieten  diese 
nmfangreidie  Arbeit  tu  leisten.  Sollte  Ihm  dies  gelingen,  dann  darf  er 


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Plato's  Timaeus,  Eudoxos. 


35 


vielleiebt  boffea,  daÜs  man  seinen  Namen  nicht  gans  zu  Unrecht  denen 
seiner  vortrefflichen  Vorgänger  B.  Langkavel,  H.  BlOmner,  0.  Keller, 
S.  Gunther  angereiht  findet. 

Den  platonischen  Timaeus,  mit  dem  auch  Gunther  seinen  Beridit 
begann,  betreffen  drei  Schriften: 

1)  De  PlatoDis  Tiroaeo  quaestiones  cn'ticae.  Scripsit  Paulus 
Bawack.  Berlin  1888  (Mayer  u.  MftUer).  81  8. 

2)  Plato's  Timaeus,  ed.  by  R.  D.  Archer- Uiud.  Loudou  1888 
(MacmillaD). 

8)  Oo  the  Interpretation  of  Plato's  Timaeas.  Gritical  studies. 
With  special  reference  to  a  recent  edition.  Cook  Wilson.  London 
1890  (Natt). 

Rawack's  Dissertation  Tersncht  Feststellnng  oder  Verbesserang  des 
Textes  mit  Bftlfe  der  sahlreicben,  sorgfUtig  gesammelten  Yeteram  testi- 
mooia  in  Piatonis  Timaeum.  Die  Arbeit  steht  also  mit  anserer  Aufgabe 
in  geringem  Zosammenbange.  Das  Gleiche  gilt  von  den  beiden  engli- 
schen Werken.  Sie  wurden  der  Vollst&udigkeit  halber  erwfthnt. 

Zwei  Programme  haudelu  Ober  den  Eudoxos,  den  Schiller  des 
Archytas  nnd  des  Piato: 

4)  Der  Astronom,  Matbematilcer  und  Geograph  Eiuloxos  von  Knidos. 
Von  Hans  Künssberg.  Progr.  von  Diiikelsbühl.  l.  1888  (Leben, 
Astronomie,  Hippopede);  II.  1889  (Mathematik). 

Diese  Arbeiten  berücksichtigen  mit  Sorgfalt  die  Zeogoisso  der 
Alten  wie  die  Meinungen  der  Neueren.  Ihre  Behauptungen  sind  be- 
sonnen. So  ist  z.  B.  die  yf^^  zepiooo^^  welche  H.  Brandes  in  zwei  Schrif- 
ten dem  Kuidier  abgesprochen  hatte,  ihm  von  Künsshcig  mit  Hecht 
\nrieder  -'u entsprochen  worden.  Brandes  hatte  übrigens  noch  au  dritter 
btelle  heine  Au.sichi  vertreten  (Ree.  des  Uorrmann'schen  Leitfadens  zur 
Geisch.  d.  gr.  Litt,  in  den  Jahrbb.  f.  Phil.  u.  Püd.  1852,  S.  259-— 261). 
Soweit  dieselbe  den  Geminos  betrift't,  glauht  auch  der  Kef.  sie  widerlegt 
zu  Labtii  U'hil.  Deitr.  zu  gricch.  Math,  im  Philol.  XLII  Bd.  1,  S.  Ö2ff.). 
Waä  uns  aber  hier  angehen  könnte,  Inhalt  und  Sammlung  der  Frag- 
mente, ist  von  K.  idcht  wiederholt  worden.  Über  die  xhtjfudpa  und  die 
dpd}^)fT^  des  Eudoxos  macht  K.  einige  Bemerkungen,  zu  denen  eine  Arbeit 
Yon  G.  Bilfioger  (Die  Zeitmesser  der  antiken  Völker,  Pr.  von  Stuttgart 
1886)  lu  vergleichen  ist.  Angeblich  lehrte  Endoxos:  omnium  redire 
•asdem  viees  quadriennio  exacto,  non  ventomm  modo,  verum  et  reU- 
qnamm  tempestatum  magna  ex  parte  (Plin.  II  180).  In  der  Akustik 
scheint  er  die  Höhe  eines  Tons  von  der  Zahl  der  Schwingungen  abhängig 
gemacht  zn  haben  (Theo  Smyrn.  ed.  Hiller  p.  61).  Dies  etwa  sind  die 

a* 


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86 


Metrologie. 


durfugeü  MuUzeii,  die  aua  KUussbergä  reicheu  Programmeo  für  uuberea 
Zweck  voD  Bedeutung  sind. 

Wir  beginnen  unser  eigentliches  Thema  mit  dem  Bericht  öber 
Mafs>e,  MQdzcü,  Gewichte,  Zeiteinteilung  der  Alten,  eines  Wortes  von 
Nissen  eingedenk,  der  als  Ziel  der  antiken  Metrologie,  die  nicht  blofs 
dia  Gröfso  und  Art,  ftoch  die  £&totelittDg  eud  Wendenuig  der  BfaTse 
beiraehtet,  die  Getchiebte  des  aotilren  WeltbaodeU  beseichnet. 

5)  R.  Zehnpfund,  liubylonische  Weber -Rechnungen  aus  den 
Tem pel- Archiven  des  Königs  Nabu-Naid.  Inaug.-Dis8.  Leipzig  1890.  8. 
32  S. 

6)  A.  Aar^e,  Trait^  de  m^trologie  asByrienoe«  1891.  Paris, 
BotiiUoB.  8.  106  p.  avec  1  table. 

7)  Derselbe,  fetude  de  la  formatiun  des  mesures  itin^raires  et  des 
mesures  ugruires  daus  le  Systeme  uietrique  assyrieu.  Chalou  sur  Saöue, 
Harceau.   1891.  4.    lo  p. 

Zwei  Arbeiten  von  Äur^  hat  Gümher  (II  235)  besprochen.  Sie 
behandeln  'assyrische  Längen'  und  die  vom  Verf.  behaupteten  'fünf  ver- 
schiedenen Ilolilraafse'  der  Assyier.  Deu  Inhalt  der  neuen  Arbeiten 
kennen  wir  nicht.  —  Der  babylonische  Könif?  Nabu-Na'  id  regierte  von 
5ö5  -  538.  Aus  seiner  Zeit  stammen  eine  Auzahl  vuü  Contract-Tafelu, 
deren  einfachste  sieb  mit  Lieferung  vou  Weber-  und  Seiler- Arbeiten  be* 
fiMseo.  Sie  siod  schon  vou  Strafsmaier  besprochen;  doch  genügt  diese 
▼erdieostliehe  Arbeit  noch  ttidit  Ihre  ErIcUruug  erneuert  Zebopfiud 
som  Teil.  In  der  vorliegenden  Arbeit,  einem  Sonderabdnidc  ans  den 
Beitr.  s.  Assyriol.  11  492 — S23,  werden  18  solcher  Texte  besprochen; 
weitore  88  finden  sich  in  jenen  Beitr.  II  623—686.  Der  Wert  der  von 
Z.  ansgewAhlten  Thontafeln  ist  wesentlich  auf  lezikalischenx  Qebiete  su 
suchen,  tdr  den  Motrologen  bieten  sie  fast  nichts  als  Beispiele  für  die 
Anwendung  von  Mafsen ,  z.  B.  der  Mine  und  des  Sekel.  Wichtig  aber 
ist,  besonders  für  den  Streit  zwischen  Aur^s  und  Oppert,  die  Bemerkung 
Zehnpfunds  (S.  10):  'Die  Contracte  bewahrheiten  Oppert's  mit  seltenem 
Scharfblick  anfgeatellte  Malueicben  bis  in  alle  Einzelheiten*. 

8)  W.  DOrpf^d,  Der  rOmische  und  italische  Fnb.  Hermes  1887. 
XXII  79-86. 

9)  0.  Richter,  Der  capitoiinische  Jupitorteropel  und  der  italische 
FuCs.    Hermes  1887.   XXII  17—28. 

10)  L.  Holzapfel,  Der  capitoiinische  Jupitertempel  und  der  ita- 
lische Fufs.  Hermes  1888.  XXIU  477-479. 

11)  Erich  Pernice,  Galeni  de  ponderibus  et  mensuris  testimonia. 
Inang.-DiB8.  Bonn  1888.  67  8.  [I]. 


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Metrologie. 


37 


12)  Derselbe,  Ad  metrologicorum  scriptoram  reliqaias.  Rheio.  Mas. 
i889.    XLIV  4.  p.  568—674.  [UJ. 

131  Derselbe,  Altitaliscbes  Pfund.    Rhein.  Mus.  1891.  ILYI  3. 
p.  495f.  [III]. 

14)  Derselbe,  Italische  Mioe.    Rhein.  Mos.    1891.    XLVI  4. 
p.  626—682.  [IVJ. 

DOrpfelds  Alteren  metrologischeD  Arbeiten  etellte  sich  ein  Anfsats 
?on  Motnmsen  (Hermes  XXI.  1886)  eutgegen.  Gegen  diesen  richtet  sich 
die  erste  der  oben  genannten  Arbeiten.  Wo  in  den  Metrologen  (ed. 
Hnitseh)  ?on  'rOmiscfaen'  Mafsen  die  Rede  ist,  denitt  jeder  an  den  pes 
monetalis  von  0,296  m.  Wo  aber  von  *  italischen*  Malken  die  Rede  ist^ 
da  will  DOrpfeld  bei  Hero  stets,  bei  den  anderen  Metrologen  meist  einen 
Fußi  von  ca.  0,277  m  erkennen.  Diesen  'italischen'  Fnfo,  wie  ihn  D. 
mit  den  alten  Metrologen  nennt»  leitete  aus  den  Tabellen  des  Hero  schou 
Fenner  v.  Fenoeberg  (1858)  ab  und  nannte  ihn  ebenfalls 'italischen'  Fufs 
(s  B.  pag.  125).  Ibn  bestätigte  glänzend  ein  im  pbrygischcn  Flaviopolis 
gefundener  Mafsstab,  den  Böckh  schon  1854  besprach  (Fenneberg  126), 
Fenneberg  aber  (p.  6)  erst  nach  Yolleudung  seiner  Schrift  kennen  lernte. 
Ein  auf  diesem  italischen  Fufs  aufgebautes  Mn^'^y^tem  war  nach  D.'s 
Ansicht  auch  in  einem  Teile  Italiens,  ja  vor  der  Einführung  der  griechi- 
schen MaUe  auch  in  Rom  üblich.  Diese  Einführung  neuer  Mafse  denkt 
sich  D.  mit  Vorbehalt  etwa  208  v.  Chr.;  die  Benennung  des  alten  Mafses 
aber  als  des  'italischen"  stellt  er  sich,  ebenso  mit  Vorbehalt,  als  eine 
That  der  die  i)ergamenische  Schenkung  (la^i  v.  Chr.)  vermessenden  Römer 
vor,  die  den  dort  einheimischen  philetärischen  Fufs  beibehaltend  und  ein 
philetfirisches  Doppelplethrou  einem  römischen  lugerum  gleichsetzend  den 
ihnen  aus  Italien  bekannten  Fufs  von  0,277  m  erhielten.  —  Zwei  Be- 
merfcnngen  D.*s  fallen  aaf.  Zanflebst  bat  er  zwar  das  auf  dem  italischen 
FqIi  anfgebaate  Mafssystem  als  «ahrscbelnlieb  auch  in  Latinm  nnd  Rom 
Oblich  erwiesen,  den  Fnfs  selber  aber  anch  dort  (anfser  in  Canpanien) 
je  nachweisen  xu  können  sweifelt  er  bei  der  Jagend  römischer  Bauten; 
denn  *der  Unterbau  des  capltolioischen  Jnpitertempels  ist  so  sehr  ser* 
stOrt,  als  dafs  seine  Abmessnogen  su  metrologischen  Berechnongen  bc'* 
nntst  werden  könnten'  (84).  Dann  aber  bernft  sieh  D.  auf  Galenos  nnd 
sagt  von  ihm,  er  kenne  i82f.)  *  abgesehen  von  dem  rnmischen  Gewichts- 
pfunde, zwei  ( !)  metrische  Pfunde,  oAmlich  das  *  gewöhnliche '  Pfundhorn 
und  ein  kleineres  Horn,  das  'sogenannte  ölpfund';  jenes  enthielt  ein 
volles  Pfund  Wusser  (927  gr),  dieses  dagegen,  wie  Galenus  durch  eigene 
Messung  gefunden,  nur  V«  Pfund  Wasser  (272  gr)'.  Vom  Jupitcrtempel 
handeln  Richter  und  Holzapfel,  an  die  Galcnusstelle  knüpft  E.  Peruice  an. 

Richter  versuchte  schon   früher  (1H83)  die  von  Dionysius  IV  61 
f^berlieferlcD  Mafse  des  Jupitertempels,  u&mlicb  etwa  200  Fufs  fQr  jede 


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88 


Seite f  doch  so  dafs  die  Schmalseiten  fast  15  Fufs  kleiner  siüd  als  die 
Langsciteii  (Jordan:  2ü7Vt  und  193),  mit  dt-u  von  Jordan  und  Schup- 
maiin  (187r>)  konstatiorton  Dimensionen  des  uoch  vorhandenen  Unter- 
haus zu  vereinigen.  Nimmt  uiau  i93  mal  0,296  m,  so  wird  die  Schmal- 
seite wenig  liber  57  m  lang;  Jordan  mifst  aber  51  m,  ohne  die  ver- 
schwundene Verkleidung  (2  bis  3  m)  zu  berechnen  Nimmt  man  aber 
193  mal  0,278  m,  so  wird  die  Schmalseite  etwa  53,5  m  lang;  recboet 
mwi  duv  das  Mafs  der  Terkleidang,  so  stimmt  Jordati  nU  Dionysius. 
Eicbter  oabm  erst  jenen  Fufs  an  und  erklärte  die  Angabe  des  Dionysias 
als  *  nngefftbren  Scbfttiungswert'.  Dann  aber  nabm  er  den  «weiten  Fafs 
an  und  entdecicte  so  die  *  genaue  Oberoinstimniung*  der  Marsangaben. 
Diese  Obereinstimniaog  erklärte  Mommsen  f&r  ein 'blendendes  Zosammen- 
treflTen*.  Darauf  prüfte  Richter  die  Frage  von  neuem  und  fand,  dafs 
die  Schmalseite  nicht  51  m,  sondern  62,50  m  lang  sei.  Dann  vermutet 
er,  dars  beide  Seiten  nicht  in  einem  'so  völlig  irrationalen  Gr^rsenver- 
hÄltnisse'  wie  i03:207'/a  gestanden  haben;  nehme  man  l85Vf  :2oo  und 
multipliciere  185'/*  mit  0,296  m,  so  erhalte  man  54,9  m  für  die  Schmal- 
seite und  2,40  ra  oder  etwa  8  römische  FiiTs  zu  0,290  m  für  die  Verklei- 
dung. Hier  ist  also  der  Fufs  von  0.290  m  angewandt.  Der  Unterbau 
aber  hat  zwei  Aufsenmauern  zu  5,00  m  oder  20  X  0,278  m.  Hier  ist 
'aller  Wahrscheinlichkeit  nach'  der  italische  Fufs  angewandt,  wenn  er 
nnr  erst  anderweitig  in  Rom  oder  wenigstens  in  Latium  erwiesen  wäre. 
Und  diesen  Nachweis  bereitet  Richter  vor  durch  eine  Reihe  von  MaTsen, 
die  er  in  Italien,  meist  an  Städtemanern,  gewonnen  Wo  die  Höhe  der 
Quadern  konstant  ist,  liegt  ein  Normalmafs  zu  gründe.  Sie  beträgt  bei 
Falleri  0,60  m  oder  2  Fufs  von  o,2U6  m.  In  Anagni  ist  die  QuaderbOhe 
0,56  m  oder  wobl  2  Fnl^  von  mindestens  0,276  m.  Und  dieses  letstere 
Hafs  kehrt  wieder  in  Sora,  Ferentino,  Ardea,  Giviti  Lavigoa  und  vor 
allem  in  Rom.  ^  Bolzapfel  richtet  sieh  gegen  Richters  Ansicht  über 
den  Jnpitertempel.  Ihm  ist  auch  das  Verhftltnls  i86)/!i:  200  nicht  einfach 
genug.  Die  Angabe 'weniger  als  16  FM  kehrt  bei  Dionysius  wieder 
(II  34),  scheint  also  einer  gaosen  Anzahl  von  Fufs  des  ursprünglichen 
Mafises  zn  entsprechen.  Nun  konstatiert  Nissen  einen 'oskischen'  Fufs 
von  0,276  m.  Deren  16  geben  14,86  Fufs  (also 'weniger  als  15  Fuf»*) 
von  0,296  m.  Sind  nun  die  8  Pletbren  oder  800  Fufs  des  Dionysius 
genau,  so  ergicbt  sich  ive2:208  als  symmetrisches  Verhältnis'.  Freilich 
rechnet  dann  Dionys  nach  zwei  verschiedenen  Mafscn. 

Peroicf  s  Arbeiten  untersuchen  besonders  die  alten  Gewichte.  Seine 
Dissertation  handelt  von  Galenus.  Dessen  Bemerkungen  über  Mnr«.  und 
Gewicht  sammelte  und  besprach  schon  Ihiltsch  (iHOß),  aber  nach  Perrnce: 
unvollständig,  mit  ungenügendem  Texte,  mit  fälschlich  wegwerfendem 
Urteil.  >»eue  Collationcn  standen  V.  zu  Gebote-  So  stellt  er  zunächst 
Galens  Äuf&erungen  A.  de  pouderibns,  B.  de  mensuris  zusammen  und 
dtiert  C.  drei  Loci  von  allgemein  metrologischem  Interesse.  Daran 


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89 


schlierst  sich  ein  Conimcutarins,  dessen  wesentlicher  Inhalt  folgeuder  ist. 
Dörpfold's  nl)on  citierte  Worte  setzen  drei  Pfunde  voraus.    Es  gab  nur 
zwei:  ein  Gewichtspfund  von  327  gr  und  ein  Mefspfund  von  273  gr. 
Dieses  heifst  fxzrptx^  Xhfja  oder  ikacou  Xirfja  (ölpfuud),  war  aus  Horn, 
halte  12  Teilstriche  und  wog  Öl,  Essig  und  andere  Flüssigkeiten;  schon 
lioraz,  Sueton,  ColumeUa  und  andere  erwähnen  es  als  Ölmafs.  Jenes 
aber  biefs  Xkpa  araBfKxij^  war      der  Attischen  Mioe  tod  436  gr  und 
2erfiel  io  96  dpa^fiat  oder  12  UnseD.  Danach  hat  die  Uüm  8  I>rach]iMD> 
Wrao  sie  auch  sa  7 Vi  oad  7  gerechnet  wird,  ao  liegen  TerBchledeoe 
Bracbmen  in  gründe,  wie  Galenns  aneh  veraebiedene  Minen  nennt 
Oalen's  Quellen  fDr  die  Mafse  entstanden  swischen  —  300  nnd  +  60, 
sind  also  viel  ftlter,  als  er,  nnd  darum  wertvoll.  Die  hemina  Bonana 
ixorOhi)  hat  13  Mafs-  oder  10  Gewichts-Unsen,  d.  h.  278  gr.  Eine 
andere  xornXr^  von  9  Mnfs-Unzen,  also  206  gr,  hält  P.  fQr  die  nenere 
Attische  Ko^le.    Ihr  60  Teil  ist  3,41  gr.   So  grofs  ist  die  neuere  atti- 
sche Drachme  oder  der  Denar  des  Nero.    Diese  Drachme  aber  kennen, 
wie  P.  nachweist ,  sclion  lange  vor  Nero's  Zeit  die  griechischen  Ärzte. 
Am  Schlufs  handelt  P.  von  den  andfron  Mafsen,  bfsniidprs  dem  xuaBo: 
und  f-)^ößaipov.  —   Pernices  zweite  Arbeit  bringt  dreierlei:  1.  Hultsch' 
erste  Tabelle  de  medicorum  pondd.  ac  menss.  (p.  218  sqq.)  stammt  von 
Paulus  Aegioeta,  alöo  aus  dem  7.  Jahrli.  u.  Chr.    II.  Abdi  uck  und  Be- 
sprechung der  ungedmckten  (codd.  Laur.  u.  Uari.)  Mafstabollc  eines 
Diodoros.    III.  Einige  Correcturen  dt  i-  II idtsch'schen  Metroll,  nach  jcaen 
codd.  —  Weiter  weist  P.  (Iii)  aus  vitiiigen  alten  Gewichtsstücken  nach, 
dab  das  'aUitalische  Pfund'  von  273  gr  auch  fQr  feste  Gegenstände, 
wenn  nach  sehr  beschrAnkt»  in  Gebranob  war.  —  Die  letste  Arbeit  (IV) 
fogt  zn  Httltseh*  litterarisdien  Belegen  der  paA  *haMxi  von  491  gr  noch 
swei  neue,  ersetst  aber  dessen  6  Gewichtsstfteke  dieser  Mine  durch  eine 
Beihe  anderer  ans  Pompeji,  Bom  nnd  Aquil<ya.  ^ 

15)  0.  C.  Pell,  The  Identification  of  ancient  and  modern  woights 
and  tbe  origin  of  grains.  Arobaeol.  Beview  1889.  Iii  6.  6.  316—849. 

16)  Fr.  Hultsch,  Das  pbeidonische  Mafssystem  nach  Aristoteles. 
Jahrbb.  f.  kl.  Pbil.  1891.  GXLDI  4.  p.  262—264. 

Pell's  Arbeil  hat  Ref.  nicht  gesehen  HiiUsch  weist  darauf  hin, 
dafs  die  Stelln  des  Arist.  Polit.  10  das  eiue  sichere  Neue  lehrt,  dafs  die 
Pheidonischen  Ilolilmafse  kleiner  waren  als  die  Attischen.  Die  Erhöhung 
betrug  nach  des  Verl.'s  Ansicht  Via  des  alten  Mafses.  War  also  der 
Attische  Metretes  etwa  39,39  Liter,  so  war  das  alte  Mafs  etwa  36,26 
Liter.  Dies  ist  nichts  anderes  als  der  babylonische  epha  \on  36,37  bis 
36,45  Liter.  Lehmann  (vgl.  unten  No.  25  =  VT  525)  kann  sich  nicht 
davon  tlberzeugeu,  dafs  Solou's  Mafse  gröfscr  waren  als  Pheidons  und 


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40 


Metrologie. 


weist  danaf  hin,  dab  die  Teitworte  mi^ijats  uod  ficeCto  nach  dem  Fafisi- 
mile  palaeographiseli  mutebo'  «Ind. 

17)  G.  Oehmichen,  Metrologische  Bdtrftge.  SitEDOgeberichle  d. 
Ujt'  Akad.  d.  Wies.  1891.  Heft  U  S.  173->210. 

OelmiGhen  bdiandelt  nuAdm  die  LIngeo-  und  FHoheomarBe  nod 
eaelit  'dae  Tliatfllefaliche  feeUosteilen,  ohne  sieb  auf  Kombiaatioaen  eia- 
inkuseQ'.  l.  Das  Ideiae  oder  lieUeniaelie  lagerom.  Ein  solches  erweist 
0.  aas  Epiphanioe  <+  898)*  Es  hatte  genau  die  Oröfse,  die  Feuneheri^ 
and  Dörpfeld  in  Pergamon  voraassetsen,  bestftttgt  also  den  'italisoben 
Fob  von  0,877  m.  2.  Die  Plinthis  in  Kyreoe.  Hygin  nennt  so  ein 
Quadrat  von  6000  Fnls  (zu  0,308  m)  Seitenlänge.  0.  erw^st  sie  als  ein 
vor  den  BOmern  unter  den  Ptolemaern  übliches  Mafs  von  625  Aruren 
{i^MH^ou)  ZU  je  2  Medimoen  {jiidtiiva).  Diese  Arura  hatte  eine  Seite 
von  20  Ruteo  zu  6*/»  babylonischen  F'Uen.  3.  Meile  und  lugerum  in 
Syrien.  Eine  syrische  Quelle  aus  der  Zoit  nach  Dioclelian  spricht  von 
Meilen  und  lugera,  beide  durch  eine  Rute  jMjrtica)  von  ö  Ellen  ==  12  Fufs 
gemessen.  Die  Schwierigkeiten  der  InU  rpretation  \M\  0.  durch  die  An- 
nahme, der  spät  schreibeudu  Verf.  habe  die  Rute  seiner  Zeit  statt  der 
alten  von  lo  Fufs  gesetzt.  So  wird  die  syrische  Meile  und  das  syrische 
lugerum  mit  den  römischen  identisch.  4.  Die  römische  Meile.  Sie  ist 
nach  0.  die  einzige,  die  Überhaupt  existiert.  Die  Annahme  anderer 
Meilen  wird  als  willkOrUch  oder  irrtttmlich  su  widerlegen  gesucht  5.  Die 
Tabelle  Jolians  von  Askalon.  Sie  enthält  drei  Mafse:  das  grofse  (baby- 
lonische), das  geometrische  (philetärische),  das  eüifaehe  (phOnieische). 
Jenes  ist  das  babylonische  wegen  der  Sechsteilong  and  des  Verhältnisses 
von  10 : 9,  io  welchem  es  so  dem  philetärischen  steht  Das  ergiebt  eine 
babylonische  Elle  von  0«566  m* 

18)  H  Brugsch,  Das  älteste  Gewicht  Ztscbr.  f.  £üidoI.  1889. 
8.  1—9  und  88—48.  [Ij 

19)  Derselbe,  Die  Lösung  der  altägyptischen  Hfinsfrage.  Ztschr. 
f.  Aegypt  Spr.  n.  Altkde  1889.  Heft  1  (vom  7.  Mai).  Vorläufige  Be- 
richte erschienen  In:  a)  Deutsche  Rundschan,  Febr.  1889.  b)  Voss. 
Ztg.,  Sonntagsbeil.  7,  Febr.  1889.  [II] 

20)  C.  F.  Lehmann.  Wortbestini n  1111.,'  des  römi>chen  und  des 
ältesten  sog-  italischen  i^fuiides;  und  Herleitung  der  herrschenden 
Gewichts-  und  Munz-Systeme  aus  dem  aUbab}  louischen  Gewichts-  und 
DoppclwAhrungs- System.  Sitzungsberichte  der  Arch.  Ges.  zu  Berlin- 
188fe  (,ISu vember).  [l\ 

21)  Derselbe,  AltbabyloDisches  Hals  und  Gewicht  and  deren  Wen- 
derang.  Verb.  d.  fierl.  anthr.  Ges.  v.  l6.Märs  1889.  S.  246—838.  [II] 


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Me^logie  (Lehmann). 


41 


22)  Derselbe,  Das  Verhältnis  des  flieyptischen  oietriscbeo  Systems 
zum  bab^luDisclicn.  Verli.  d.  lierl.  autlir.  G^.  vom  19.  Ocl.  1889. 
S.  630— 648.  [III] 

23)  Derselbe,  Über  das  babylonische  metrische  System  und  dessen 
Verbreitung.  Verb.  d.  pbysik.  Ge8'  m  Berlin  vom  22.  Nov.  1889« 
S.  81-101.  [iVJ 

24)  Derselbe»  TerhttltDiB  des  ägyptisohea  metriscbeo  Systems  imn 
btbylooisGheD.  Yerb.  d.  Berl.  anthr.  Ges.  vom  18.  Jan.  1890.  8*  86 
bis  08.  [V] 

25)  Derselbe,  Metrolopische  Studien  im  britischen  Museum.  Vcrh. 
d.  Berl.  anthr.  Ges.  vom  20.  Juni  1891.   S.  515-532.  [VI] 

26)  W.  Dörpfeld,  Über  die  Ableitong  der  griechiscb-römisehen 
Mnfse  von  der  babylonischen  £lle.  Ztscbr.  f.  Ethnol.  1690.  S.  99 — 102. 

27)  Mor.  Alsberg,  Die  ältesten  Gewichte  und  Mafae.  Ausland 
1890,       19.    S.  364—368. 

28)  A.  Kiel,  Geschichte  der  absoluten  Mafseinheiteo.  6.«Pr.  Bonn 
1890.   24  S. 

Alsberg's  Arbeit  iät  eine  schlichte  Wiedergabe  der  Lebtnanii'scben 
Besoltate.  —  Dörpfeld  bringt  insbesondere  eiueu  Einwand  gegen  Leb- 
mann, auf  den  dieser  in  einem  Vortrage  der  Ges.  f.  Anthr.  sa  Berlin 
(Verb  414)  am  18.  April  1891  antwortete.  Dieser  Vortrag  ist  noch  nicht 
gedrockt ;  L.  hielt  darin  aber  seine  AusfQhrungen  sowohl  im  altgemeinen 
(II  286ff.)  als  auch  spesiell  was  den  ptolem&ischen  Fürs  betrifft  (II  301  f<) 
aufrecht.  —  Auch  Kiers  klar  geschriebenes  Programm  hat  flir  unsere 
Aufgabe  nnr  insofern  Bedeutung,  als  es  in  der  ^ Geschichte  der  Fnnda- 
mentaleinheiten'  mehrfach  auf  Lehmann  sn  sprechen  kommt.  —  Brug8ch*s 
System  endlich  wird  vun  Lebmann  bestritten.  —  So  drehen  sich  die  ge* 
nannten  Schriften  sämtlich  um  Lehmann,  einen  ruhrigen  und  frischen 
Forscher,  der  sämtliche  Mafssyslenie  der  alten  Welt  beherrscht,  vergleicht 
und  in  ihren  modernsten  Auslftufcrn  zu  verfolgen  stirbt.  Fs  operiert  mit 
kühnen  Combinationen  und  versteht  sie  mit  gtiton  (iriinden  zu  stützen. 
Seine  Grnndsätzp  sind  besonnen  und  verständig,  seine  Ausführungen  ge- 
lehrt und  umfasbcnd,  seine  Resultate  überraschend  und  blendend.  Von 
diesen  Grundsätzen  (A),  Ausfuhnitigeu  (B)  und  Resultaten  (C)  sei  nun 
kurz  die  Ilcde;  eine  genauere  Darlegung  des  grolseu  Materials  verbietet 
uns  der  knappe  Kaum. 

A.  1.  Die  Festsetzung  der  Mafsc  b»ut  auf  ein  Längenmafs  das 
Hohlmafs  und  das  Gewicht;  die  Erforschung  der  Mafse  mufs  umgekehrt 
vom  Gewicht  ausgehen;  denn  a)  hier  giebt's  greifbare,  von  der  gemesse- 
nen Materie  getiennte  und  unabbiUigige  Objekte  (Gewichte,  Münsen); 


42 


Metmlotsie  (Lehmtim). 


h)  hier  siod  beobachtete  Differenzen  dritte  Potenzen  der  Unterschiede 
Vüu  Lüiigenmafsen,  lassen  also  viel  subtilere  ünterscliei<iungen  in  diesen 
^omebmeo  (II  247 f.);  c)  liaiidelsinteresseu  fordern  eine  viel  genauere 
Beobachtung  und  Bewahrung  richtigen  Gewicfatea  nsd  Mfinzgehaltes,  ab 
riebiiger  Mafse,  die  ja  teilweise  dorcb  WAgen  eontroUierbar  sind  (II  286). 
2.  Die  Gewichte  siod  Nonnalge wichte  oder  Gebraucbsgewicbte;  jene  sied 
selten,  diese  meist  aogenao  justiert  oder  schlecht  erhalten;  die  MOosen 
in  GoJd,  Silber,  Elektron  stellen  slnitlich  bestimmte  Bmchleile  des  je 
gUItigen  Gewichtes  dar,  das  sie  begreiflicherweise  gewöhnlich  nicht  Ober* 
schreiten ;  ihr  Hazimalgcwicbt  steht  also  niclit  »bcr  dem  Normalgewicbt, 
dieses  ist  nicht  unter  jenem  anzusetzen;  also  beruhen  im  allgemeinen 
die 'Übermünzungen'  (II  248.  271.  280)  auf  Willkür.  3.  Nicht  minder 
ist  die  Annahme  willkürlicher  und  durch  handelspolitische  oder  staatsrecht- 
liche Erwägungen  unerklärlicher  Veränderungen  übernommeuer  Normal- 
beträge aw^  i\pT  Metrologie  /ii  bannen:  sie  bringen  Willkür  in  die  For- 
schung; vermutlich  steckt,  wenn  sich  die  reducierteu'  oder  erhöhten* 
Beträge  nicht  organisch  in  das  System  einfügen  lassen,  meist  in  der 
Aufstellung  d^  s  Systems  ein  Fehler  (II  255).  4.  Auch  die  Langenmafse  sind 
teils  Normalmaräc,  teils  Gebraucbäinafsstäbe;  beide  sind  spärlich  erhalten 
und  seigen  ein  Scbwanlcen;  in  Tielfacbeo  der  Lftogeneinhtit  sind  ferner 
die  Dimensionen,  die  Bausteine  (Quadern,  Ziegeln)  und  die  Manerstärke 
der  Bauten  angelegt;  auch  bei  ihnen  zeigt  sieb  ein  Schwanken;  bei  dieser 
Sachlage  ist  es  geboten,  wenigstens  bei  den  Gebranchsmafsen  neben  dem 
Durchschnitt  auch  das  Maximum  ansngeben»  da  in  der  Regel  schwerlich 
mit  SU  grofsem  Hafse  gemessen  wurde,  die  Norm  also  kaum  unter  dem 
Maximum  lag  (II  286  f.).  6.  Lftngenmarse  lassen  sich  auch  durch  Warzel- 
ziehung  aus  den  Gewichten  rekonstruieren;  da  aber  die  Alten  nicht 
destilliertes  Wasser  nahmen,  auch  die  Temperatur  von  4^  C.  kaum  beob- 
achteten, so  wird  das  so  rekonstruierte  Mafs  zu  klein  und  als  solches 
durch  den  Zusatz  mindestens*  zu  kennzeichnen  sein  (II  293). 

B.  Man  unterscheidet  in  Mesopotamien  schwere  und  leichte  Go- 
richte,  die  im  Verhältnis  von  2:  1  stehen.  Wohlerlialtene  Steiugewichte 
ergeben  die  Werte:  a)  982,4  (bis  985,8)  gr  für  die  schwere  Mine  (atti- 
sches Haudelsgewicht),  und  b)  491,2  (bis  492,9)  gr  für  die  leichte  Mine 
(Ptolcraäisch-ägypt.  System).  Dazu  stehen  zahlreiche  bekannte  Gewichte 
in  einlachen  Verhältnissen,  die  begrlindet  sind  in  dem  babylonischen 
sexagesimalen  Gewicbtssystem  und  dem  teilweise  durch  decimale  Modi- 
ficationen  daraus  entwickelten  babylonischen  Doppelwfthruugssystem.  So: 
c)  546,8  gr  leichte  Silbermine  (weit  verbreitetes  Handelsgewicht);  d)  656  gr 
älteste  att.  Handelsmine;  e)  827,45  gr  römisches  Pfund;  0  272,9  gr 
älteres  italisches  Pfund;  g)  486,6  gr  eubOische  Mine;  b)  16,87  gr  hebrfti- 
scber  Gotdschekel ;  i)  8,19  gr  lydischer  Goldstater;  etc.  Denn  es  ist 
c  —  *V« b;  d  =  V3  a ;  e  =  V's  a ;  f  =  Va c;  g  =  V»  c;  h  =  V«o  a;  i  =  V« b; 
etc.  (1.  II  255  ff.  IV  95  ff.).  Und  weiter  wog  das  fransösiacbe  Pfund  vor 


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Metrologie  (Lelmeitti}. 


48 


der  Revolution  489,50  gr;  das  hannoversche  i89,6  gr;  das  altholländische 
492,17  gr;  alle  drei  etwa  —  b  II  L^n-^ff.!  Ferner  ist  das  ägyptische 
Pfund  90,90  gr  =  V««  c  (II  258 ff.).  I  »  Gewicht  a  ist  aber  er^t  von  L. 
1P87  dnrch  WäguiiL'  effnnden.  Er  nennt  es  das  Gewicht  'gemeiner' 
Norm.  Als  einziges  babylonisches  Grundgewicht  kannte  man  bislier  nur 
das  'königliche*  Gewicht;  dessen  Norm  ist:  A'"  1010  gr  schwere  Ge- 
wicht<:mine;  B'"  505  gr  leichte  Gewichtsmine;  C  "  561  gr  leichte  Silber- 
mine.  in  Wahrheit  ist,  wie  L  aus  Maximalbcträgen  von  Münzen  und 
ans  deD  von  Brandes  und  Brugsch  hervorgehobenen  Angaben  ägyptischer 
Tribotlisteii  erwieseii  bat  (II  272.  276.  7  89  f.),  da« 'kOoij^iclie*  Gewiebt 
ein  aos  der  ^gemeiaeD*  Norm  darcb  ErbObuog  um  Vm  (sexagesimal)  ent* 
Wickeltes  Ausoabmegeviobt,  also  A'  1035  gr;  B'  512.6  gr;  0'  570  gr. 
Neben  dieser  ErbObtmg  existierte  vielleicbt  eine  sweite  ErhOhong  am  Vsot 
d.  b.  50/0  (decimal).  also:  A"  1082  gr;  B"  516  gr;  BIS  gr.  (Im  per- 
adolifhen  Gesprftcb  bat  L.  dem  Ref.  mitgeteilt,  dafs  weitere  Forschungen 
ihm  wahrscheinlich  gemacht  baben,  dafs  jene  Erhöhung  A',  B  ,  G'  ibre 
Entstehung  einer  Veränderung  im  WUrdernDgs?erhältnis  des  Silbers  zum 
Kupfer  (125 :  l  statt  120 :  1)  verdankt,  womit  die  bisherige  Annahme, 
dafs  das  >(>  ^  zniiSchst  für  das  Silber  entstandene  höhere  Gewicht 
dem  K(jni;,'e  zukam.  Mch  wohl  vereinen  lafsl.J  Die  bisher  bekannte  Form 
des  köniplicheii  Gewichts  <A'",  B"\  C")  stellt  sich  als  ein^  R'^diiktion 
auö  der  erhöhten  Form  (Abzug  von  1'^  0  für  den  Schlag^chatz  ?)  dar. 
Aus  ihr  liefsen  sich  manche  Beträge  und  mauche  Müiiiien  nur  mit  Gewalt 
(Reduktion,  Übermünzung)  ableiten.  Andere  Beträge  aber,  au  die  man 
zum  Teil  in  dieser  Verbindung  nie  gedacht  hat,  stimmen  mit  den  beiden 
babjlooiseben  Normen.  80  ist  alles  in  Zusammenhang  gebracbt.  Bei- 
spiele:  510  gr  altoOroberger  Pfd.  (etwa  sB);  3,41  gr  Nero*«  Silber- 
deoar  Vsoo  A");  453,50  gr  engl.  Avoir-dn-poids  Pfd.  */t  G');  560  gr 
bayr.  österr.  Pfd.  C"*)\  etc.  (II  270ff.).  -  Fufs  and  Elle  steben  wie 
2  20  8.  Aus  den  Ziegelo  ergiebt  sieb  ein  Fafs  von  etwa  880  mm,  also 
eine  Doppelelle  von  990  mm;  aus  dem  Haftstab  des  Gndea  aber  eine 
Doppelelle  vou  996  mm  (E).  Der  Fufs  von  mindestens  880  mm  (F)  xerfiel 
wahrscheinlich  in  120  Linien;  durch  Concession  an  das  Decimalsystem 
kann  man  sich  den  Fufs  von  100  Linien  entstanden  denken,  also  mindestens 
275  mm  (f).  also  eine  Doppelelle  von  mindestens  550  mm,  d.h.  die  zweifüfsigo 
•königliche'  oder  'grofse  Elle  (e).  Nisscn's  oskischer  Fufs  ist  mindestens 
275  mm  =  f.  König  Philetairos  Fufs  <283— 263  v.  Chr  )  ist  mindestens 
330  mm  —  F.  Rechnet  man  an-  den  verschiedenen  Werten  der  Mine 
den  entsprechenden  Betrag  des  Fufses  aus,  so  entdeckt  man,  dafs  dieser 
Fufs  iumier  da  gebraucht  war,  wo  die  Mine  in  Gebraucli  ist,  dafs  also 
Längenmafs  und  Gewicht  demselben  Mafsc  angehören.  Su  der  römische 
Fnfs  von  mindestens  207  mm  =b*/ioF,  d.  h.  genau  das  Verhältnis,  das 
die  Alten  ftr  den  rdmiscben  und  persiscben  Fn&  angeben;  biermit 
stimmt  gans  nabe  der  piede  Romano  (297,59  mm),  der  sebwediscbe  Fufs 


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44 


Metrologie  (LehoiMui). 


(296,80  mroj,  der  altaugsbnrgische  Fiifs  (296,17  iiim\  u.  s.  w.  Weiter  der 
ptolemähche  Fufs  von  mindestens  308  mm;  der  phönieische  von  minde- 
stens 35ii  iijiii;  der  olympische  von  raiudesteus  331  mm.  Der  letztere 
ergiebt  eine  Doppeletle  von  mindestens  993  mm  (=  £). 

G.  Die  Resultate  dieser  UntersuebaDgen,  voo  deoen  »ir  nur  einige 
Proben  gaben,  siad  etwa  folgende.  1.  Alle  jene  zahlreichen  Mafssjsteme 
des  Altertums  sind  Formeo  oder  Abwandlungen  eines  einsigon,  nioliefa 
des  babylonischen.  2.  Eine  grofse  Reihe  von  modemerea  Pfänden  und 
Gewichten  lassen  sich  ebenso  als  Abkömmlinge  jenes  babylonischen 
Systems  erkennen,  das  also  fftnf  JabrUasende  lang  lebendig  war.  8.  Die 
Babylonier  hatten  ein  nnserem  metrischen  im  wesentlichen  analoges 
System,  da  die  Kante  des  WQrfels.  der  Wasser  im  Gewichte  der  schwe« 
reo  Mine  fassen  soll,  sich  als  jenes  Mafs  von  6  Fingerbreiten  ergiebt, 
das  die  bäbyloniscbe  Löngeneiuheit  bildet,  nämlich  mindestens  99  mm. 
4.  Die  Länge  des  Sekundenpendels  für  den  31.  Grad  beträgt  992,36  m, 
also  fast  so  viel  wie  die  Doppelelle  der  Babylonier,  so  dafs  man  des 
Godankeii«i  sich  nicht  erwehren  kann,  auch  die  Kenntnis  des  Secundon- 
pendels  jenem  alten  Volke  zuznsciireiben  (IV  88ff.)-  -  Von  diesen  vier 
Punkten  halt  I..  den  ersten  und  dritten  für  erwiesen.  Den  ?vveiten  wird 
eine  genauere  Ueschichte  der  neueren  Malse  zu  bestätigen  und  zu  er- 
gänzen babeü.  Den  letzten  Punkt  giebt  L.  als  eine  sehr  wahrscheinliche 
Vermutung. 

Lehmann  fand  mehrfach  Widei^i»!  uch.  —  1.  Brugsch  (I)  hielt  ur- 
sprünglich das  ägyptische  Gewiclit  für  da>  Original  der  klassischen  üe- 
wichtssysteme,  hat  freilich  (11)  seine  Ansicla  auf  die  neue,  ungenügend 
bewiesene  Vorstellnng  bauen  mOssen,  das  Sexagesimalsystem  sei  ägypti- 
sche Erfindung  (Lehmann  II  268 ff.).  Die  Frage  nach  dem  Verbiltois 
des  ägyptischen  nnd  babylonischen  Systems  liefs  L.  erst  absichtlich  offen, 
nm  sie  dann  (III  und  T)  eingehender  su  erürtero.  Im  Yerlaaf  seiner 
Arbeiten  modiffcierte  Bmgseh  seine  Ansichten  nicht  nnweeentlich  (Leh- 
mann V  87  ff.).  ^  2.  DOrpfeld  viodiciert  dem  Zofall  eine  grOfsere  Bolle 
als  Lehmann;  er  hält  das  Verhältnis  von  10: 11  (kleine  flgypt  EUe  nnd 
bab.  Elle),  das  L.  (II  307)  *glatt*  und  *  schwerlich  anf  Zufall  berahend' 
nennt,  fär  *  keineswegs  einfach*;  endlich  sucht  er  am  ptolemäischen  Fufs 
zu  zeigen,  er  stamme  direkt  von  der  grofsen  clgyiitischen  EUe  und  bilde 
die  Grundlage  entsprechender  (Gewichte  und  Uohlmafse.  so  dafs  dabei 
'von  einer  Rücksichtnahme  auf  alte  babylonische  Mafse  und  Gewichte 
absolut  keine  Rede'  sei  (vgl.  oben).  —  3.  Kiel  tadelt  zwei  Punkte  von 
L.'s  System.  Einmal  hat  L.  im  babylonischen  Sexagesimalsystem  Ewei 
Reiben  von  Einheiten  aulgestellt,  die  er>ter  Classe  (216  000,  3600,  60, 
1,  Veo,  '/36i>o)  nnd  die  zweiter  Classc  i3ü  ooo,  »iOo.  10,  '/g,  V's'io,  V  j!»^<i.v.), 
es  ist  iliin  aber  nicht  gelungen  ,  «lio  wichtige  Zahl  3G0  unterzubnngcu. 
Dann  aber  meint  Kiel,  die  Eni*j( m  nig  der  Länge  des  Secundeupeudels 
sei  so  wichtig,  dais  sie  nicht  spuiios  hätte  verschwinden  köuueu;  dals 


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H«iro1ogie  (Dörpfeld). 


45 


diese  Länge  nnd  die  des  babylonischen  Längenmafses  sich  fast  decke» 
sei  einer  der  Zahille,  svic  sie  im  Leben  der  Völker  wie  der  Einzelnen 
eintreffe.  [Der  erste  dieser  Eiuwüude  trifft,  wie  L.  dem  Ref.  mitteilt, 
ein  Versehen  seinerseits;  es  hätte  II  247  von  vornherein  heifsen  sollen: 
'Nimmt  man  oun  von  einer  GrOfse  zweiter  Klasse  das  Sechzigfache,  von 
diesem  Seebzigfacben  aber  die  oftcbst  bdbere  Einheit  erster  Klasse,  so 
ist  die  so  gewonnene  Einheit  das  860  fische  der  Einheit,  von  der  ans« 
gegangen  war;  nnd  nrngel^ehrt'.  Dars  L.  Versehen,  die  ihm  passiert, 
gern  sngiebt,  beweist  er  auch  HI  642:  *  Verseben,  die  mir  snr  Last  Men*. 
—  Der  swette  Einwand  aber  ist  von  L.  besproehen  und  samt  anderen 
Eiowünden  gegen  seine  Anfistellongen  znrfldEgewiesen  worden  (IV  98).] 
In  seiner  letzten  Arbeit  endlich  (VI)  bespricht  L.  eine  Rdhe  von 
alten  Gewichten  oder  ^gewiebtsverdftchtigen*  Gegenstftnden,  in  denen  er 
snm  Teil  eiue  willkommene  Bestätigung  seiner  Ansichten  findet,  gleich- 
zeitig aber  einen  Beitrag  zd  den  Vorarbeiten  fttr  das  von  ihm  gew-Qnschte 
(II  326)  und  inzwischen  begonnene  Corpus  pondemm  liefern  will.  [Übri- 
gens erkennt  L.  an,  dafs  er  den  Kreis  gewichtsverdächtiger  Gegen- 
stände, besonders  was  VI  628  (Fig.  22)  betrifft,  etwas  enger  hätte  ziehen 
sollen.] 

29)  W.  Dorpfeld,  HetroL  Beiträge:  V.  Das  iginftiscfa- attische 
Mafo-System.  VI.  Das  griechische  Stadion.  Mitt  des  K.  D.  arcb.  Inst. 
Athen  1890.   XT  167—187. 

Dem  Sülonischen  Mafs-System  lag  der  griecliischc  Fufs  von  0,296  m 
zu  giuudc.  Neben  dem  neuen  Talent  blieb  das  filtere  Gewicht  in  Ge- 
brauch. Aber  war  aucLi  das  ihm  zu  Gt  uüJe  liegende  Läugenraafs  in 
Athen  gebräuchlich?  Und  welches  war  dies?  Erst  nahm  man  als  Grund- 
mab  der  athenischen  Bauten  einen  I^ngenfofo  von  o,808  m  an;  dann 
suchte  D.  zn  erweisen,  dafs  diese  Bauten  nach  dem  solonischen  oder 
griechisch-r6miscben  Fnfee  von  0,296  m  erbaut  seien;  jetst  aber  ergiebt 
sich  ihm  die  Länge  jenes  Ornndfofses  sn  0,828  m,  und  swar  ans  Messon* 
gen  am  Erechtheion,  verglichen  mit  den  Harsangaben  des  fiauberichta 
(G.I.A.  I  322).  Dieser  Fors  bildet  die  Grundlage  des  iginäischen  BCab- 
Systems;  das  VITassergewicht  seiaes  Kubus  ist  das  AgiDäisehe  Talent  von 
85,8  kgr.  8oIon*s  Talent  verhält  sich  dazu  wie  100:138,  wog  also 
25,6  kgr,  was  eine  Drachme  von  4,26  gr  und  einen  Fufs  von  0,295  m 
ergiebt.  B.'s  Messungen  weisen  jenen  Ful's  von  0,828  m  auch  sonst  nach, 
wo  äginäisches  System  herrscht.  Die  Elle  dazu  ist  0,492  m  grofs.  Die 
Geschichte  von  Pisistratos*  verkleideter  Athene  scheint  su  beweisen,  dafs 
Herodot  (I  60)  nach  dieser  Elle  rechnet,  die  er  fiirntnc  rrr^^rt^  nennt. 
Weiter  versucht  D.  den  Nachweis,  dafs  das  Stadion  gewöhnlich  500  Fufs, 
nicht  600  mafs,  dafs  500  X  0.3'2«  -  104  m  ein  Stadion  ergebe,  das  mit 
den  Mafsangabcu  Herodots,  des  Eratosthenes,  des  Thncydides  trefflich 
stimme.  Er  beruft  sich  auf  Paus.  V  16,  2,  auf  Ceusoria.  13;  er  vergleicht 


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46 


ZtÜintMiiiig. 


dieLtage  des  Saez-Eanals  (160  klm)  mit  Herodots  looo  Sudien  (IV  41), 
ebenso  ^yoid  (von  dpej-eev)  mit  passus  (von  pandere)  =  5  Fufs.  Er^ 
wiesen  bleibt  daneben  das  olympische  Stadion  von  600  Fufs  =  192  m, 
das  ptolemäische  von  210  m,  das  pbiletäriacbe  voo  200  ID|  das  römische 
TOQ  185  m,  das  des  Polybios  von  178  m. 

30)  Sch lieben,  Römische  Sonnenuhren  in  Wiesbaden  und  Cauu- 
Stadt.  Ann.  d.  Vereins  f.  Nasa.  Altertanisknnde  1688.  XX  816— S88. 

81)  Derselbe,  Römische  Reisenhren.  Anio.  d.  V.  f.  Nass.  Alt.  1891. 
XXXm  116—128. 

Schlieben  behandelte  1888  eine  in  Wiesbaden  (1867)  nnd  eine  bei 
Cannstadt  (1843)  gefundene  Sonuennhr.  Jene  ist  eine  von  Vitrav  nsile- 
jccVop  oder  niUMUi  benannte  Uhr,  roh  aus  einem  der  Steine  ausgehaaeo, 
wie  man  sie  im  Wiesbadener  Scbnlberge  findet,  nnd  durch  Ansprobieren 
fftr  Wiesbaden  konstruiert.  Diese  dagegen  ist  etwa  auf  die  PolhObe  von 
Bom  berechnet  oder  nach  dem  Vorbilde  einer  römischen  Schablone  ge- 
macht, wie  sich  Schlieben  überhaupt  in  grörseren  Städten  Gelehrte  als 
Hersteller  von  Modelleu  deukt,  nach  denen  die  Handwerker  arbeiteten; 
sie  ist  aus  (gestofsenem  Birastein  oder)  kretischer  Erde  und  stammt  aus 
dem  II.  nachchristlichen  Jahrhundert.  Die  rf>onric  i^zXhio  des  Homer 
(XV  404)  auf  Syros  erklitrt  Schlieben  als  Süuucuwende-Platz  von  Deios 
(.Ortygia)  aus  gesehen,  wie  solche  an  den  Sunuenlauf  anknüpfende  Nameu 
auch  in  den  Alpen  mehiiuch  sich  fin(ien.  —  Tragbar  sind  zwei  andere 
Uhren,  die  eine  aus  Uronce  mi  l  Ijl  i  i  urbach ,  die  andere  aus  Elfenbein 
und  bei  Maiu^  gefunden.  Zuäuinincn  mit  iluien  bespricht  Schlieben  zwei 
in  Österreich  gefundene  Uhren.  Am  Schlüsse  kumml  er  i\x  dem  Resultat, 
dab  die  yvotiiovei  der  Sonnenuhren  bei  den  Alten  senkrecht  standen,  und 
benntst  daxu  folgende  Stellen:  Plin.  h.  n.  II  18i2;  Vitr.  IX  5.  8;  Strab. 
p.  188;  Cleomed.  tbeor.  met.  I  10,  68  (ed.  Ziegler  p.  96;  ed.  Schmidt 
p.  41);  Mart  Cap.  VI  (ed.  Grote  p.  194).  -  In  diesen  beiden  Arbeiten 
erscb^ot  uns  Schlieben  anders  als  in  der  unten  besprochenen  Abband 
lung  Uber  das  Schwein :  als  ein  ernster  und  tüchtiger  Forscher  mit  mathe- 
matischer Schulung. 

32)  6.  B il f i n  K er,  atpa  =  Stunde  bei  Pytbeas.  Fleciceiseo's  Jabrbb. 
f.  kl  Phil.  1890.    CXLI  666—671. 

88)  C.  F.  Ungar,  FrOhüngs  Anfang.   Fleckeisen's  Jahrbb.  1890. 
CXLI  168—182.  87t— 404<  478-618. 

Des  Ref.  gleichnamige  Arbeit  (Fleckeisens  Jnhrbb.  1889,  S.  826 ff.), 
gegen  die  sich  iiiitinger  richtet,  ist  von  Güntlicr  (II  234)  besprochen, 
ßilüuger  glaubt,  iifja  sei  schon  vor  Hipparcb  (c.  -  140),  z.  ü.  von 
Timocharis  (c.  —  296)  und  besonders  von  Pytheas  ^c.  —  325)  im  tecb- 


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Zeitmessung. 


47 


üiscLen  Sinne  = 'Stunde'  gebraucht  worden.  Er  beruft  sich  auf  Ptol. 
Alm.  II  p.  21.  23.  24  26  ed.  Halma,  and  auf  Gemio.  Isag.  Cap.  V.  Diese 
letzte  Stelle  besprach  der  Befereot,  gegen  seine  Einwinde  verteidigi  sidi 
jetst  Büfinger.  Wir  mOssen  seinen  Gegengranden  togeben,  dati  sie 
unsere  AnfEMsang  io  manchem  Punkte  erschottem,  aber  nicht  ttbei^ 
winden*  Am  meisten  leuchtet  uns  das  ein,  was  B.  Ar  eine  Kleinigkeit 
ansgiebt:  das  /liv,  dem  kein  ii  entspricht  Wer  die  ünsicherheit  dea 
Textes  kennt,  wird  auch  hier  noch  forsichtig  sein,  bis  die  erwartete  nene 
Ansgabe  vorliegt;  und  wer  mit  Blafs  die  bagoge  fikr  eine  Epitome  ans 
Posidonios  hftll»  hat  for  dieses  /cii»  noch  andere  Erklftrong  bereit.  Im 
Übrigen  aber  haben  wir  vieles  einzuwenden.  1.  Sogar  in  der  Strabo- 
Stelle  (p.  75),  die  Tielleicbt,  meint  B.,  auch  in  den  Stundenangaben  ans 
Pjtheas  stammt,  setzt  Hipparch  loj^fieptvat  zu  tLpat,  wie  in  den  Almages^ 
stellen  stets.  Hat  sich  dieser  Sprachgebrauch  eingebürgert,  so  mag  der 
Zusatz  eher  fehlen  können.  2  Die  Sonnenuhr  von  Catina  einfach  nach 
Rom  versetzen  i'^t  ein  sonderbares  Manöver  der  Römer  od^v  des  Plinius ; 
in  dieser  Form  ist  die  Nachricht  unglaublich  oder  charaiiteristisch  und 
war  uns  um  dieser  Eigentünilichl\cit  willen  wohl  bekannt,  aber  in  jenem 
Zusammenhange  nicht  viel  wert,  :i.  Was  B.  über  die  nlteren  Khd'üdoac 
sagt,  bestätigt  deutlich  unsere  AuÖassuüg;  Maf-zaliliMi  tuiid  Pytheas  viel- 
leicht mit  ihnen,  aber  nicht  Stundenzahlen,  k  Wenn  die  Angabe  in 
Stunden  eine  spätere  Umrechnung  ist,  also  iiulij  und  halb  des  Geminos 
Angabe  wird,  so  pafst  anch  für  lim  der  Ausdruck  auvißatve  ydpy  und 
Pytheas  schrieb  schwerlich  nl^  y^iv  —  in^  od.  5.  Jedenfalls  gicbt  die 
Nacbtläuge  von  2  und  3  Stunden  eine  ziemlich  gcuauo  Circnze,  bis  zu 
der  Pjtheas  vorgedrungen  sein  mufs;  ihre  Unbestimmtheit  kann  für 
antike  Re^nungen  das  ioMSt  nicht  rechtfertigen;  dies  Wort  aber  auf 
den  LOgenmf  des  Pytheas  su  besiehen,  will  uns  nicht  einleuchten.  Noch 
ist  die  Frage  offen.  —  Bilfinger  handelte  von  den  Tageszeiten,  Unger 
Ton  den  Jabresseiten.  Oriechen  und  Römer  begannen  den  Sommer  Mitte 
Mai  (Frahaufgaog  der  Plcyaden),  den  Winter  Mitte  November  (Frflh* 
Untergang  der  Plejaden).  Den  Herbst  begannen  die  Griechen  Mitte 
September  (FrOhaufgang  des  Arkturos)»  die  ROmer  Mitte  August  (Früh- 
Untergang  der  Lyra).  Diese  drei  Jahreszeiten  also  haben  eine  feste 
£poche.  Für  den  Anfang  des  Frühlings  (und  des  Naturjahrcs)  aber 
finden  sich  die  verschiedensten  ausdrOcklichen  Angaben.  Wie  kommt 
das?  Alle  diese  AnsAtse  sind  Meinungen,  die  sich  weder  auf  dem  Klima 
des  Wohnorts  noch  aus  der  Verscbiedeuheit  des  Zeitalters  erklären,  son- 
dern Ausdruck  einer  persönlichen  Ansicht  sind.  Die  volkstümliche  Vor- 
stellung vom  Lenzanfang  erscheint  Uberall  als  bekannt  vorausgesetzt. 
Nach  ihr  fällt  die  Lenzepoche  wie  bei  uns  auf  die  Nachtgleichc.  Hier- 
für gicbt  es  nur  ein  einzige«;  ausdrückliches  Zeugnis  bei  üippokrates 
{rrepl  dtatrt^Q  III.  Ed.  Kühn  I  708).  Eine  sorgfältige  Prüfung  aber  von 
gelegeotlicheu,  uubeabsichtigteo  Bemerkungen  zahlreicher  Schriftsteller 


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48 


H|drostatMcbe  Wage,  Scb&tzuogsmalse. 


lehrt,  dafü  überall  der  heut  übliche  Frühliugsanfang  auch  im  klassischen 
Altertume  galt  uod  als  allgemein  üblich  angesehen  sein  nia^  Die 
Scbiffer  begaooen  in  der  Praxis  den  FrOhling  schon  einige  Woehen  vor 
der  Nacfatgleiche,  wenn  das  Meer  ofTen  wnrde.  Hesiod  bequemte  sich 
ihnen  an  nnd  gab  als  vielgelesener  Dichter  den  Anstofs  daso,  dafs  viele 
sich  neben  dem  popuUlren  Ansats  eine  solche  persönliche  Meinung  tu- 
recht  machten.  Ungers  PrOfong  ist  vorgenommen  an  Ober  40  griechi- 
schen Autoren  von  Homer  bis  Procop  nnd  an  etwa  80  römischen  Aatoren 
von  Cato  bis  Venantius  Fortnnattis.  Man  wird  keinesfalls  die  Liste  in 
klein  nennen  dürfen;  Unger  hat  das  Material  so  umfangreich,  wie  nur 
gewünsrlit  werden  konnte,  7:n«;ammenf?eHlt'llt ,  um  die  zweifellose  Volks- 
tümlichlceit  der  heutigen  Lenzepoche  iin  Altertume  iiacbzuweiseu.  Fiine 
Bestätigung  scheint  uns  z.  B.  auch  in  den  Worten  a  iWt;«.'«'  \f'jr'i'i  in 
quodiib't  irinimfi  (usiinnii  (Marc.  Emp.  25,  15),  die  Marcellus  uu^  irgeod 
einem  älteren  Autor  ahgeschrioben  hat,  zu  liegen.  Und  wenn  gegen 
Kolik  empfohlen  wird  die  XTl  }:<d.  A/^ril.  violas  mane  colUyi  (29,  25),  so 
ist  sicher  au  die  ersteu  Vedchcu  des  Frühlings  gedacht. 

34)  FI.  J-,  Zur  Geschichte  der  hydrostatischen  Wage.  Poslt6*8 
Ztschr.  L  phys.  o.  ehem.  Unterrieht  1801.  IV  147  f. 

Hatte  Gerland  (1877)  aus  den  Versen  des  Priscian  oder  Q.  Fannlas 
Rhemnius  Palaemon  (vgl.  des  Ref.  Bericht  in  der  phil.  W.-S.  1883.  III 
1224 ff.)  das  Araeometer  dem  Arcbimedes  abgesprochen,  so  hat  Bertbelot 
(C.  R.  III  935)  aus  derselben  Quelle  die  hydrostatische  Wage  dem  Archi- 
medes  zugesprochen.  —  Einiges  freilich,  was  üerland  gegen  die  Vater- 
schaft des  Archimedes  in  jenem  Falle  anführt,  liefse  sich  auch  hier  an- 
führen, vor  allem  dal's  auch  diese  Wage  völlig  verschollen  ist,  und  weder 
.Seneca,  noch  Plinius.  noch  Galeuus  sie  erwähnen.  Vielleicht  stammt 
auch  sie  erst  aub  der  Zeil  des  Iii.  bis  lY.  Jahrhunderts  wie  das  ver- 
wandte Araeometer. 

Wir  schliefsen  diesen  Abschnitt  über  die  Mafse  mit  einer  Bemer- 
kung Ober  ein  bisher  garnicht  behandeltes  uud  nur  uueigeutllch  so  zu 
benennendes  Mafs.  Wir  möchten  es 'Schätzungsmafs '  neanen,  da  es  nar 
roh  die  Oröfse  schfttst  Wir  reden  nimlicb  von  St&dten,  von  Gebirgeu, 
von  Sternen  erster»  sweiter,.n.  s.  w.  GrOIse.  Dem  Ref.  ist  ähnliches 
bisher  nur  spflriieh  im  klassischen  Altertum  begegnet.  Den  npafraytunft' 
tn^  oder  itmEpofurnffr^  der  griechischen  Theater  wird  niemand  hierher 
zählen  wollen.  Wohl  aber  gehdrt  hierher  der 'Tamms  secondae  magai- 
tudinis  mens'  des  Ourtius  Rufns  (VII  3»  20);  ferner  die  iniaijfAoe  noXets^ 
deuTspau  nohts,  rphat  Mete  der  Geogr.  des  Ptolemäus  (üb.  II  fin.); 
endlieh  die  dn^avett;  dazepEi  f^mrou  bis  Ixrnu  /tsysSouQ  des  Almagest 
(z.  B.  VJII  1  fiD).  Woher  stammt  diese  Art  der  Schätzung,  die  für  jeden 
Gegenstand  eine  Art  eigener  Einheit  verlangt?  Wie  alt  ht  diese  Manier, 
ungefähr  zu  schätzen?   Ob  dergleicbeu  auch  iu  Ägypten,  Assyrien  und 


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BergbM. 


49 


Bübylonien  vorkommt,  ist  dem  Ref.  völlig  unbekaaat.  Gerade  daruQI 
möchte  er  hier  einmal  darauf  hmgewiesea  haben. 

Wir  kommen  zu  den  drei  Naturreichen.  An  die  Mineralogie 
gchliefsen  sich  Geologie  und  Bergbau,  MetallufETio  und  Chemie  natur» 
gemäfs  an.  Doch  bittet  der  lief,  um  Entschuldigung,  wenu  er  diesmal 
gerfide  hier,  besonders  was  die  völlig  Biisgescblossenen  'anciens  alchi- 
mjate.<>  betrifft,  in  seiDem  Berichte  arge  LUcken  l&fst«  Er  holt  das  Ver- 
sftamte  nach. 

86)  A.  Platt,  Plate  and  geology*  Joara.  of  pliOol.  18B9,  Kr.  86> 
p.  184—159. 

36)  0.  Keller,  Der  Faden  der  Ariadoe.  Jahrbb.  f.  kl.  Phil  1887. 
CXXXV  51  f. 

87)  F.  0.  H.  Weadel,  Ober  die  Ja  altftgyptisefaeo  Testen  erwIluiteB 
Baa-  and  Bdebtdoe  and  deren  Beeehafttag,  Bearbeitaag  aad  VerweiH 
dang.  Inaag.*])iiB.  Skrabbnrg  1889.  8.  121  S. 

38)  ü.  Teglas,  Beiträge  zum  Goldbergbau  des  vorrömischeu 
Dacieos.    Uog.  Eevue  1889.   Heft  4  und  5.  IX  260-266.  323-334. 

89)  Friedr.  S.  Kranes,  Alte  rOmieebe  and  laebsisehe  Bergwerke 
ia  Boenieo.  Olobae  1891.  LX  8.  S.  48  f. 

40)  Ruelie,  La  Chrysopp^e  de  Psellos.  Key.  des  Stades  gr. 
II  7.  1890. 

41)  Fritz  Beather,  Das  Goldlaad  des  Piiaias.  8.*A.  ans  d. 
ZtBcb.  f.  Berg-,  Hotten-  a.  Salinen-Wesea.  Bd.  XXXtX. 

Von  diesen  Arbeiten  haben  wir  die  von  Platt  und  Ruelie  nicht  ge- 
seheu.  —  kelier  vergleicht  den  Ariadnefaden  mit  den  Seilen  der  ägyp- 
tischen Smaragdgruben  und  hält  alle  Labyrinthe  für  sagenhaft  ausge- 
sebmQckte  Bergwerke*  In  Kreta  fermisabte  sieb  biermit  der  Hbloeb- 
dlenst  —  Wendd  besprioht  die  Qraaitbrücbe  voa  Syene»  schon  wr 
6000  Jahrea  im  Gange  and  besonders  Rosengraatt  lieferad;  die  Diorit- 
brlkebe  von  Haaimani&t,  etliebe  Tagereisen  östlich  Ton  Koptos  gelegen, 
nach  Dioritbreccien ,  Porphyre  aad  Graaite  Ueferad  aad  schon  vor  6500 
Jahraa  bearbeitet;  die  Kidksteinbrflobe  von  Tnrah  (»  Tn^a,  cf.  Strab. 
p.  809;  Ptol.  TfHoacou  Ji/Bw  dpae)  sQdlieh  voa  Cairo,  wohl  seit  6000  Jahrea 
awsgenatst,  aad  aa  anderen  Stellen;  die  Sandsteinbrficbe  von  SilsUis 
nördlich  von  Ombos,  andere  nördlich  von  Silsilis,  wieder  andere  bei 
Ombos  selber,  endlich  die  der  Wttste  nordöstlich  von  Cairo  (Memnons- 
kolosse);  die  Alabasterbröche  von  Ebuub,  der  \ikaßd(TTpwv  n6ktQ  (Ptol.), 
sQdlicfa  von  Turah;  die  Brüche  des  Möns  Glaudianas  (Granit)  und  des 
Möns  Porphyritcs,  weit  östlich  vom  Nilthal  und  von  Antaeopolis,  welche 

Jahresbericht  für  Altert  uiasw»s«ascb«rt  LXXUI.  Bd.  (1S92  UI).  4 


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so 


Bergbau, 


in  der  Kaiserzeit  nach  Aristides  (-[-  147)  von  den'damriati  in  metallum* 
bearbeitet  wunleu  (vgl  auch  Diod.  III  12,  2).  Die  Steiiikunde  der 
Ägypter  war  nutnrlich  gering:  Härte.  Farbe,  Fundort,  Struktur,  auch  die 
Gewinnung  iu  grüfsereu  oder  kleineren  lüftcken  sind  Kriterien.  So  tindet 
sich  lia>ult  und  Diorit  gelegentlicti  unter  eineai  Namen  zusaramciigefafht. 
Die  HQlfsmittel  waren  nicht  besonderer  Art.  Gespreugt  wurde  mit  ange- 
feuchteten  Holskeileo  oder  mit  Feoer  (Agatbareliides  24  sq.  =  Diod.  HI 
11,  2sqq.);  transportiert  wurdeu  meist  erst  die  fertigen  Bilder  auf  OcbseO" 
scUitteo,  von  Menselieii  getogeneo  Wagen,  NtUcftboen  (PISn.  XXXVI 
67sqq.)>  *  FlascheDiflge  kannten  die  alten  Ägypter  wohl  nicht'  (vgl. 
Assmano,  Seewesen  1594).  Herodots  HebevorricbtungeD  (fugi/avo?  ^Jlm¥ 
ßpa][£w»  mma^iÄHu  II  124)  leagnet  Diodor  (jidnim  xSiv  fxij)^avüfv  e'jpij- 
/litfvctfv  I  68,  6),  der  beim  Bau  der  Pyramiden  an  das  Mittel  der  schiefen 
Ebene  denkt  (vgl.  Plin.  XXXVI  81  96).  Auch  Säcke  mit  Saud  sind 
erw&bnt.  Bearbeitet  wurdeu  die  Steine  mit  Spitzmeifsel  und  Schlägel, 
mit  Meifsel,  Spitzhammer,  Hodlnteifsel,  doch  nicht  mit  Drillbohrer  und 
Raspcl.  Zum  Polieren  nahm  mau  glatte  Steinchen,  Sand,  Schmirgel 
(sicher  seit  —  1600).  Die  Handwerkzeuge  bestanden  aus  Jaspis  oder 
Feuerstein,  aus  Rronce,  aus  Stahl  oder  Eisen  (!).  Unbekannt  sind  die 
Werkzeuge  für  die  Bearbeitnug  der  Edelsteine.  Nur  einige-^  heben  wir 
aus  der  Fülle  des  II.  Teiles  heraus,  der  die  einzelnen  Bau-  und  Edel- 
steine bespricht.  Dafs  Syenit  Mn  Ägypten  selbst  nirgends  vorkommt*, 
hebanptete  Blnmner  (T.  T.  III  14)  norichtig.  Unter  Mapis  thehaiens*  ver> 
ataoden  die  ROmer  nach  Dflimicben  nicht  den  Granit,  sondern  die  Diorite 
ood  Diorithreccien  von  Hammam&t  Der  ihm  Umelnde  /Ukts  kiBo^ 
(Diod.  I  64,  7.  vgl  Strab.  808)  oder  der  «basanitea*  des  Pitnius  (XXXYI 
68.  167)  oder  der  il/Voff  Al^temutdc  des  Herodot  (II  184)  sind  Basalte 
von  Assuan.  Des  Theophrast  (de  tap.  56)  xtHOfOQ  ffx6Bi^  hfllt  Verf.  für 
ächten  Lapislazuli  und  Achtes  Ultramarin,  den  xOnvo;  axeuaaxo^^  für 
blauen  Glastlufs;  seinen  aditfEtpos  (23.  37)  für  Lapislasalt  (vgl.  Plin. 
36,  120);  auch  des  Plinius  caeruleum  (36,  120.  33,  161  sqq.)  für  xüavoc\ 
die  •j^p'ianxu^.^a  wir  dnn  c''f'"^r:^  fT'ifXftrzyßn;:  (Theophrast  1.  25)  für 
Malachit;  den  avHfia^  —  cai  Imucuins  tiir  roten  Jaspis  und  roton  Feld- 
spath;  das  ffdoomv  des  Theophrast  und  Pliiiins  für  Karneol;  den  (j<f!Tr^^ 
des  Plinius  für  (schwarzen)  Serpentin.  Alle  diese  Hemcrkiingen  werden 
aus  den  ägyptischen  (Quellen  erläutert.  Einige  falsche  Citate  aus  klassi- 
schen Quellen  hal  der  Ket-  üben  stillschweigend  verbessert.  -  Teglas 
ist  *zu  der  festen  Überzeugung  gelangt,  dafs  der  in  Siebenbürgen  vor- 
kommende Bergban,  der  nach  bisheriger  Annahme  römischen  Ursprungs 
sein  sollte,  ans  verschiedenen  Zeltaitern  stammt  und  nicht  ansschlieÜBlich 
den  Rdmem  raaosehreiben  ist*.  Teils  sind  die  Gruben  ftlter  als  die  BOmer* 
aeit,  teils  sind  sie  mittelalterlich.  Noch  im  XVU.  Jahrh.  n.  Chr.  ist  die 
Metbode  des  Bergbans  im  wesentlichen  der  einer  alten  Zeit  gleich,  so  dad 
die  Forschung  höchst  vorsichtig  zu  schliefsen  hftt  Beklagenswert  ist. 


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BergbM, 


51 


dafs  das  moderne  BedOrfois  die  alten  Grubenaoshöh langen  echnell  zer- 
stört Teglas  bespricht  nun  den  Ursprung  dos  dakiscben  Bergbaus,  die 
Beweise  des  griechischen  Einfliis>cs,  den  rftmischen  Einflufs,  endlich  die 
Technik  und  Topographie  «i'^s  nraltnn  dakischcn  Bergbaus.  In  der 
phönizischen  Periode  war  der  (ioldbergbau  von  Thasos  das  Muster  lUr 
den  tbrniMS(rhen  und  maeedoriischeu  (Pangaeus!)  Hergbau;  von  Thasos 
au'^  kam  liil  iuiig  und  Handel  bis  Dacie  i  '  AyiiHunfToi  -j^fjuaofofwt  Herod. 
IV  1U4).  Die  griechische  Periode  beginnt  uilinahlich  vom  VIII.  Jahr- 
hundert an;  Harren,  Platten,  Cylinder  aus  IJronce,  ferner  Ringe  aus  Gold, 
seit  lif  III  IV.  Jahrb.  endlich  Münzen,  z.  Ii.  die  silbernen  Telradrachineu 
von  i'iiaj^üs,  bilden  das  Tauschmittel  und  sind  zahlreich  iu  Dacien  ge- 
funden; es  giebt  auch  Spuren  ( Bergwerkzeuge i  griechischen  Betriebes 
decischer  Goldwäschen.  Die  römische  Periode  meldet  sich  leise  schon 
im  III.  Jnbrh.  dnreli  ConsolAr-MllnseD  an;  sie  wird  doreh  Mfinsfonde  bis 
in  die  Zeit  des  Trojan  verfolgt  Die  alte  Technik  war  Terscbieden.  Eine 
schiefe,  mit  Loden  oder  Fell  bedeckte  Brettplatte  samt  Wassereimer 
oder  aber  Kanäle  und  Scbleosen,  wie  sie  Piinius  in  Spanien  Cind,  sind 
als  die  allerältestoo  Methoden  anch  in  Dacien  nachweisbar*  Die  ältesten 
<al8o  noch  nicht  römischen)  Stollen  findet  T.  in  den  riesigen  Einschnitten 
aof  Bergspitsen,  s.  B.  bei  Yerespatak,  wo  das  Fenarseta-  (noch  hent  im 
Nagyhäayaer  Bezirk  äblich)  und  Meifselverfahren  erkennbar  ist;  Umen- 
bestattnng  nod  MOnzfunde  beweisen,  dafs  man  som  Teil  hier  vorrOmische 
Arbeiten  Tor  sich  bat.  Die  Römer  okkupierten  einfach  die  vorgefun- 
denen Bergwerke.  Zu  diesen  älteren  Stücken  des  dacischeu  Bergbaus 
gehören  auch  die  zahlreich  gefundeneu  Steinmörser  zum  Zerbröckeln  des 
Erzes,  welche  denen  der  alten  Ägypter  ähnlich  sind.  —  Krausz  berichtet 
tiber  Hergbauspureu.  Hei  Srebrnica  am  linken  Drinufer  giebt  es  eine 
ganze  H^ihe  alter  Sehlackenhaufen.  Die  i^'undameute  der  alten  Schraelz- 
sliUiLu  vsurden  ibHö  blotsgelegt.  Dort  stand  das  römische  Municipinm 
Domavia,  dort  arbeiteten  s]>Üter  sjicbsische  Bergleute  in  venctianischeu 
Diensten.  In  den  römischen  Bergwerken  des  nordöstlichen  Kvarak  ^»iud 
Stullen  so  grufs,  dafs  Wagen  ein-  und  ausfahren  konnten.  Pfeiler  der 
Brücken,  die  über  breite  Tiefen  führten,  uui  <las  Erz  zur  Schmelzslätte 
bei  Cicovar  zu  führen,  stehen  noch.  —  Beulher  knüpft  an  die  Gründung 
modemer  üesellscbaften  zur  Ausbeute  der  nordwcstspanischen  Gold- 
gegeuden  an  und  warnt  vor  Überschätsnng  des  Wertes.  Besonders  soll 
man  sich  bäten,  die  Stelle  des  Piinius  (XXXIII  66—78)  als  Lockmittel 
nad  cor  Seibsttänscbung  zu  gebrauchen.  Wenn  selbst  die  Gruben  oder 
Wäschen  noch  so  ergiebig  sind,  wie  Piinius  sie  angiebt,  so  gehen  doch 
von  dem  Ertrag  heutzutage  die  beträchtlichen  Kosten  ab,  die  der  RO* 
mische  Staat  auf  dem  Wege  der  Sklavenarbeit  und  Kontribution  sparte« 
Die  Summen  des  Piinius  gehen  auch  auf  den  gansen  Distrikt,  geben  also 
keiner' der  einielnen  Gesellschaf^n  ein  Recht,  sie  für  ihr  besonderes 
Gebiet  an  beanspruchen.  Interessant  sind  einige  Einselheiten:  1.  Der 

4« 


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52  Brmiee. 

Hinweis  darauf,  dafs  die  RAmpr  in  Södspanien  aaf  mehrere  Hundert 
Meter  Tiefe  der  Wasser  Herr  geworden  sind;  2  die  Erklärung  der  ver- 
kehrLea  Vorstellung,  das  Gold  wachse,  durch  die  nuiurliche  Zerkleine- 
rung von  Quarzstöckchen,  also  erneutes  Freiwerden  von  eingeschlossenen 
üoiJtetlcheii ;  3.  die  Rettung  der  goldgi abendea  Ainei^iüu  und  Greife; 
jene  türmen  Sandkörner  zu  regelniäfsigen  Halden,  diese  sind  gröfsere 
Vögel,  die  sieh  in  lockenm  Saade  ia  paddeln  aod  dabei  den  leichtereo 
forltuweben  püegeu;  iat  also  der  Saad  goldkaltig,  lo  Msfaeiot  «t,  alt 
aaainelo  die  Tiere  Oold. 

42)  M.  H^lö oe,  Le  Broace  (Bibl.  des  Merveilles).  Paris,  Haeliette 
1800.   8.    286  p. 

43)  L.  Wils  er,  Der  Ursprung  der  Bronce.  Ausland  1890,  Heft  20. 
LXin  886-892. 

44)  Berthclnt,  Les  &gea  de  eoivre  etdebrooee.  Joorn.  desaaT. 
1888  (SepU)  p.  667—672. 

Das  Bfiebleia  Toa  Hdttae  bringt  ein  Oapitel  *Qn*est*Ge  qae  le 
Bronce?'  und  17  gescbicbtUehe  Oapitel  Ober  die  Bronoe.  in  jenem  aiad 
Herstellnng,  Hisehnngavefiiftltaisset  Terwendnng  der  Bronoe  km  an- 
gegeben. Wie  sie  aber  100  Prooent  Enpfer  nnd  noch  8  bis  1 1  Procent  Zinn 
enthalten  soll  (p.  10) ,  ist  nicht  sa  ?erstehen.  Irren  wir  nicht,  so  fehlt 
auch  die  Etymologie  des  Wortes.  Die  mit  vielen  Abbildungen  aaage* 
statteten  historischen  Oapitel  gehen  uns  hier  nichts  an.  —  Wilser  war 
der  erste,  der  (schon  1882)  die  Arier  Europa's  aus  Skandinavien  kommeo 
liefs  Jetzt  spricht  er  sich  auch  für  den  skandinavischen  Ursprung  der 
Bronce  aus.  Skandinavinn  bcpit?!  uralte  Kupfergruben  und  erhielt  seia 
Zinn  aus  dem  benachbarten  Üritaanien.  Plausible  Gründe  stützen  diese 
Ansicht,  die  Ansichten  anderer  Gelehrten  (Kaukasus,  Ägv'pten,  Italien  etc.) 
werden  sviderlegt.  Dafs  man  aber  in  der  iberischen  iialbiusel  das  Zinn 
nicht  gewonnen  habe,  ist  wohl  zu  viel  gesagt;  vgl.  G.  F.  Unger,  die 
Kassiteriden  und  Albion  (Rheiu.  Mus.  1883.  XXXVHI  157  ff.). 

Die  Botanik  folgt  der  Mineralogie  und  mit  ihr  Alle?,  was  Forst 
und  Feld,  Wiese  nnd  Garten  bptritft.  Zunächst  also  das  rem  Botanische, 
an  do';';cn  Spitze  wir  freilich  ein  Werk  stellen  müssen,  das  ebenso  die 
Zoologie  einzuleiten  bestimmt  ist 

4ö)  Imhoof-Blumer  nnd  O^tto  Keller,  Tier-  und  Pflanzenbilder 
auf  Manzen  und  Gemmen  des  klaas.  Altertoms.  XXVI  phototypische 
Tafeln  mit  1852  Abbildungen.   1889.  Leipzig,  B.  O.  Teoboer. 

48)  P*  de  Lagarde,  Die  Heimat  der  sahmen  Kastanie  und  des 
Ölbaums.    Nachr.  fon  d.  Ges.  d.  Wiss.  an  GOttaageo  1889  Ko.  11 
299-819. 


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Botanik. 


53 


47)  G.  Kaibel,  Scntentiarum  Uber  quintus.  Hermes  1890.  XXY  1. 
(No.  VII:  Gtnn«Q  de  berbit  Nietndro  ascriptum.  S.  108—109). 

48)  Möller,  Die  Rotanik  in  den  Fresken  der  Villa  der  LIvia. 
Arcb.  Inst  zn  Rom,  28.  M&rz  1890  (Mitt.  d«s  losl.  V  l,  S.  78—80). 

49)  J.  G.  Sprengel,  De  ratione  qaae  in  hittoria  plantaroni  inter 
Plinimn  et  Tlieophrastum  itttercedil.  Inaug.-Diss.  Marburg  1800.  8. 
63  8.   (Leipzig,  Foek.   1,60  M.) 

50)  J.  G.  Sprengel,  Die  Quellen  des  älteren  Plinius  jm  1*2.  und 
13.  Bucbe  der  Naturgescbicbte.  Kbein.  Mus.  1891.  XLVI  i,  S.  54-  70. 

81)  ,  Obsiv  GemttBe  eed  Blnmen  im  AltertaD.  Leips.  Ztg. 

1800.  Beil.  No.  148. 

52)  G.  Busch  an,  Zur  Kulturgeschichte  der  HOlseofrttchie.  Aus- 
laod  1891.  No.  15. 

68)  Derselbe,  Zur  Geschicbte  des  Hopfens.  AuslaDd  1891.  No.  81. 

54)  Derselbe,  Über  das  Alter  und  die  Heimat  der  Getreidearteu. 
Korr.-Bl.  d.  d.  U.  f.  Au  Ihr.  1890.  XXI  129  ff. 

66)  Derselbe,  Zar  Vorgescbicbte  der  Obatarten  der  alten  Wdt. 
Terb.  d.  Herl.  G.  f  Antbr.  vom  17.  Jan.  1891.  8.  97^109. 

56)  H.  D  res  sei,  Weiusorten  von  Titakazos.  Ztschr.  f.  Nuid.  XVll 
3.  4.    8.  285  f. 

67)  Panl  Wagler,  Die  Eicbe  in  alter  and  neuer  Zeit  Eine 
mytboIogiscb-kQltorgescbicfaÜiebe  Studie.  I.Teil:  1B91  Gymn.-Progr. 
Würzen  i.  8.  4.  41  S.  IL  Teil:  1891  BerL  Stadien  XIU  2.  Berlin, 
S.  Calv«7.  8.   128  & 

58)  M  e  i s s  u  e r ,  Babylonische  Pflanzeunuxnen.  ZlscLr.  f.  Assyriologie 
1891,    VI  3. 

\  Andel,  Die  Geschichte  des  Akaothusblattes.   Graz,  Beal- 
Progr.  1891.   8.    11  S. 

60)  M.  Wellmann,  Sextins  Niger,  eine  Qaellenuatersnchung  xn 
Dioseorides.  Hermes  1889.  XXIV  680—689. 

61)  V  Loret,  Le  c^ratier  dans  l'antiquit^.  Paris,  Leroux.  8. 
63  p.  avec  fig. 

Der  grofse  Atlas  der  Tier-  nnd  Pflanzenbilder  bietet  1352  AbbD- 
dnngen  anf  26  Tafeln.  Ihnen  voran  gebt  ein  erklärender  Text  samt  Re* 
gister.   Charakter  nnd  Inschrift,  Ort  der  Entstehung  wie  der  Aufbewah* 


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54 


Botanik. 


nuDg  V.  dgl.  ist  flbenll  angegeben.  Das  Ganse  Ist  fibersielitlieh,  giUnd- 
lieh  und  handlich.  Streng  genommen  erwiesen  ist  die  Bedeutoog  eines 
Tier-  oder  Pflanxennamens,  der  nns  t.  B.  bezftglicb  der  Mansen  dieser 
oder  jener  Stadt  fiberliefert  ist,  erst  dann,  wenn  wir  die  Abbilduug  haben 
nnd  mit  dem  Wesen  selbst  Tergleicben  können.    Eine  solche  sichere 
Ideotifisiemag  ermöglicht  dieser  Attas.     Er  leistet  aber  noch  einen 
anderen  Dienst;  denn  er  giebt  leicht  die  Möglichkeit,  die  sinnliche  Schürfe 
und  Beobachtung  der  Alton  zu  prüfen  und  bewundern  zu  lernen, 
ptwn^  geeignet,  den  Wahn  von  der  Mangelbatligkpit  antiker  Nat-irbcob- 
achtung  zu  zerstreuen,  so  ist  es  ein  Blick  auf  diese  HiMer  aus  der  Ptian- 
zenwelt  und  dem  Tierleben.  Die  Sammlung  ist  reiclilialtig,  die  Originale 
meist  gut  wiedergegeben;  wo  bei  der  Kleinheit  der  Objecte  oder  der 
Schwierigkeit  des  Abdrucks  das  Auge  die  Deutlichkeit  vermifst,  eut- 
scbuldigt  mau  es  mit  der  Vielheit  der  Faktoren,  die  znsammeDstiromeu 
mufsten,  um  das  Werk  zu  ermöglichen.   Man  freut  und  wundert  sieb, 
daTs  des  ündentlichen  so  wenig  ist.  Verhiltnismftfoig  selten  unterlassen 
die  Herausgeber  die  Identifisiemng  ganz  oder  lassen  sie  sweifelhaft.  Ob 
es  eine  Darstelinng  der  Roee,  die  wir  vermissen,  nicht  giebt,  können  wir 
selbst  nicht  angeben.  -  Lagarde*s  Abhandlung  ist  ans  anbekannt  ge- 
blieben. —  Kaibel  giebt  eine  Reihe  von  Yersen  ans  dem  nachchristlichen 
(III*  Jahrb.)»  den  Gedichten  des  Nicander  nicht  nnfthnlichen,  zuerst  von 
Baapt  (1873)  lesbar  edierten  Carmen  de  herbis.  —  Möller's  Miscelle 
sah  Ref.  nicht.  —  Die  beiden  Arbeiten  von  Sprengel  ergänzen  einander. 
Die  Dissertation  bringt  den  Nachweis,  dafs  Plinius  im  XII.  und  XIII. 
Buche  'He  arboribus  peregrinis"  wie  im  Autore!!vor7eirhnis  den  Theo- 
phrast  freilich  oennt,  aber  nicht  direkt  excerpiert  liat.    Die  Abhandlung 
TOflcht  glaubhaft,  dafs  alles  Wesentliche  aus  den  beiden  peograpbischen 
Werken  des  luba  stammt,  neben  dem  freilich  noch  Hyginus  und  das» 
SaUiCDbuch,  in  Einzelheiten  auch  andere  Kuwier,  in  dpr  Heilkunde  aber 
Sextius  Niger  bciiul/>l  ist.    Man  vergleiche  für  die  Grundidee,  dafs 
Plinius  Originale  citiert,  die  er  uur  aus  abgeleiteten  Quelleu  keuut,  z  B. 
VI  90  nnd  184.  So  spreltt  sich  Plinins  mit  2S  Namen  von  Aleiaader> 
Schriftstellern  1  die  er  nach  Spreugels  Nachweis  meist  sicherlich,  teils 
höchst  wahrscheinlich  nur  aus  luba's  Gitaten  kennt.  So  erwarb  er  den 
Ruhm  eines  ^aetatis  suae  doctissimus*  (Gell.  I  16,  1),  ohne  geradesu  den 
des  Plagiators  zu  erwerben,  da  den  Alten  der  Begriff  des  litterariscben 
Eigentums  fehlte  (vgl.  Ref.  in  der  W.-S.  f.  U.  Phil.  1889.  VI  463).  Auf 
eine  griechisch  geschriebene  Quelle  weisen  die  Adjectiva,  die  Plinius 
für  Nomina  propris  ansah,  s.  B.  äofwßiu^ov  (Plin.  XII  35.  Diese.  I  80). 
luba  II,  König  von  Mauretanien,  schrieb  Jtß>jxd^  d.  h.  einen  rspfrhiOQ 
ifs"  Aißt'jT^Q,  und  *de  expeditionc  Arabica',  ein  Werk,  das  sich  auf  den 
ganzen  O^ten  f  i-  Indien  bezog.   Er  schrieb  nach  Plinius  'proxunie  ,  war 
Botaniker  von  Fach,  citierte  die  Alexander- Schriftsteller,  fafstc  den  Be- 
griff der  Geographie  eucyclopädioch.  Das  war  der  rechte  Mann  für  den 


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Botauik. 


55 


PüDiiis,  der  in  seioen  beiden  Bncbern  auifollenderweise  eine  geogra- 
plitsche  Anordnong  einhielt.  Darnm  fehlt  hier  8j»nnien  nnd  Gallien,  die 
laba  nicht  behandelt  hatte.  Ans  laba  dtiert  Plinius  anch  den  Herodot 
—  Den  Anonymus  der  Leipziger  Zeitung  eitieren  wir  nnr  der  Vollstän- 
digkeit halber.  —  Georg  Baschan  ist  mit  einer* Arbeit  über  die  Heimat 
nnd  das  Alter  der  Gnlturpflanaen*  bescbiftigt  (Verb.  d.  Berl.  G.  f  Anthr. 
1889.  XXI  20).   Sie  soll  unter  dem  Titel  *  Prfthistorische  Botanik'  näch- 
stens erscheinen  (Gorr.-Bl.  f.  Äntbr.  1890.  8.  188).   Die  kleinen  Artikel 
der  leisten  Jahre  sind  vorläufige  Proben.  Es  sei  auf  sie  hier  einstweilen 
kurz  vernieseu.  Die  kleine  Sauboliue  der  stein-  und  Bronce  Zeit  scheint 
die  in  Itulien  noch  angebaute  *Faba  vulg.  Moencb  var.  minor'  zu  sein; 
aus  ihr  gingen  wahrscheinlich  die  heutigen  Formen  durch  Cukur  hervor. 
Auch  die  Erbsen  der  Vorzeit  sind  auffallend  klein;  ihre  Heimat  dürfte 
der  Nordrand  des  Mittclmeers  und  Ponlus  sein.    Auch  die  Linse  ist 
Glied  der  mediterranen  Flora;  dir  F'Mdlinse  mag  die  Stammpflanze  der 
kultivierten  Surten  >ein     Die  Gm  t nl^ohne  stammt  aus  Amerika,  die 
antike  Phaseolus  i-t  die  lieisbohn  ■     Auch  die  Feuerbohne  i^t  atnenka- 
iii>ch.    Der  Hopfen  laiicht  in  I>t ui-^chland,  auf  das  ü.  die  Uijler.suchung 
iin  lianzen  beschränkt,  erst  während  der  Vidkerwaiuierung  auf,  fällt  also 
räumlich  wie  zeitlich  nicht  in  unseren  Bereich.     Der  Weizen  kommt 
schon  in  der  ueolithischen  Zeit  vor  und  stammt  vermutlich  aus  den  Län- 
dern, die  jetzt  das  0!>tbeckoo  des  Mittelmeers  bedeckt.  Auch  die  Gerste 
findet  sich  schon  in  jener  Zeit,  doch  nicht  so  häufig;  ihre  Heimat  ist 
fielleicht  Ägypten.  Spät  tritt  der  Roggcu  auf,  und  zwar  in  der  Litte« 
ratnr  erst  bei  Plinius,  in  den  Funden  erst  enr  Bronceseit;  seine  Heimat 
scheint  Shdosteuropa  su  sein.  Auch  der  Hafer  seigt  sich  sum  ersten 
Haie  in  der  Bronceseit.   Der  Weiostock  ist  älter;  schon  in  der  Stein- 
seit  finden  sich  Kerne  von  Tranben,  ohne  dafs  aber  Sparen  einer  Kultur 
beobachtet  sind;  diese  ist  jünger,  die  Rebe  selbst  aber  enropftischen 
Ursprungs.    Die  Obstarten  sind  von  den  Pfahlbaaern  noch  wenig  ge- 
zOcbtet.   Ben  (Wild  )  Apfel  findet  man  schon  häufig  in  den  Pfahlbauten 
d^r  Schweiz  und  anderer  Gegeuden;  selten  die  (Holz*)  Birne  uud  die 
Meblbeere.    Zahlreich  sind  Kirschkerne  gefunden  worden,  so  dafs  die 
Tbat  des  Lucullus  wohl  nur  auf  eine  bestimmte  Art  (saure)  Kirschen 
sich  erstreckt  hat.   Weiter  finden  sich  die  Steine  von  Pflaumen,  Schlehen 
und  Traubenkirschen,  doch  nicht  von  Zwetsehypit  nnd  Felsenkirscheo. 
Den  Pfirjsich  erhielten  die  A!t<'!i  er>t  um  den  Beginn  unserer  Zeitrech- 
nung.   Interessant  ist,  daIV  nie  Kornelkii  sehe  der  Vorzeit  auf  NordiluJieu 
und  Österreich  besehrankt  ist.    Weiter  fand  man  die  linnbeere,  Brom- 
beere, Lrd-  uud  Heidelbeere,  Hagebutte  uud  Eberesche,  dt>ch  keine 
Preisseibeere.    Die  Olive  mag  wirklich,  wie  Plinius  erzählt,  etwa  ö3ü  v. 
Chr.  in  Italien  eingeführt  sein;  in  Griecbenland  ist  der  wilde  Ölbaum  von 
jeber  heimisch,  der  edle,  der  vou  ihm  htanimt,  ist  wobl  erst  später  aus 
Asien  eingeftthrt.  Die  Dattelpalnic  ibt  uocb  in  der  homerischen  Zeit  der 


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56 


BoLauik. 


griecbisebeo  Welt  m,  die  Sybomora  bleibt  enf  des  Pharaooenlud  be- 
schrAokt.  Bekannt  bt  die  Feige  den  GriecbeQ,  die  Teredelte  erat  in  den 
Zeiten  der  Odyssee.  Aneli  den  Granatapfel  kennt  schon  Homer.  Im 
Gänsen  steht  fast,  dafs  die  FrochtpArten  meist  schon  den  Pbblbanem 
und  den  ünterthanen  der  Pharaonen  bekannt  waren,  also  oen  last  nur 
die  durch  Zficktnng  nod  Veredelnag  enielten  Abarten  sind.  —  Unbekannt 
blieben  uos  die  Arbeiten  ?on  Drossel  und  Meirsoer.  -  Wagler's  Arbeit 
ftber  die  £icbe  zeugt  von  einer  erstaQDlicben  Beleseobeit  und  bietet  eine 
grofse  Folie  von  Stoff  nach  allen  nur  möglich  eu  Riebtangen.  Nach  einem 
^Überblick  Uber  die  auf  die  Eiche  bezüglichen  Realien  besonders  im 
Altertnm*  bebandelt  er  *Die  Eiche  in  der  Medicin',  ferner  'Die  Eiche 
im  sprachlichen  (^ftbrüuche',  endlich  'Die  Eiche  im  Kultus  und  in  dor 
Mythologie  des  Altertums  sowie  der  Germanen  und  ihrer  Nachbar^fattirne  . 
Es  ist  unmöglich,  hier  von  dem  Reichtum  des  Geboteuen  eine  aniiäherude 
Vorstellung  zu  geben.  Wir  verdanken  der  Schrift  Kenntnisse  tind  Än- 
ret^ungen  in  Menge.  —  Professor  Aüdel  in  Graz  giebt  einen  kurzen  und 
klaren  Abrifs  der  Geschichte  des  Akanthushlattes  *in  der  dekorativen 
Kon8t\  und  zwar  sowohl  des  A.  niullis  als  auch  des  A.  s|)nio-iis.  In  der 
Natur  lebt  die  Pflanze  vornehmlich  im  östlichen  Griecheulan. i  und  auf 
den  Inseln  des  ägäischen  Meeres,  In  der  Kunst  tritt  sie  schon  im  V« 
vorchristlichen  Jahrhundert  auf  and  macht  eine  Reihe  von  Wandlungen 
dnrcb,  die  besonders  dorch  die  trefflichen  Zeichnungen  deutlich  gemacht 
werden.  Auf  litterariscfae  Nachweise,  s.  B.  Terg.  £gI.  III  46;  Vitr.  lY 
1,  8  ?ersichtete  Andel  angenscheinlich  wegen  Hangels  an  Ranm.  Zorn 
Yergleich  terweisen  wir  anf  die  treffliche  Arbeit  tum  E.  Jaoobsthal, 
Araceenformen  in  der  Flora  des  Ornaments.  Berlin  1884.  —  Diosoortdea 
schrieb  sein  Werk  ntpi  ÜJl^g  larpat^  fast  in  derselben  Zeit,  wo  Plinios 
seine  Nat.  Hist  verfabte.  Plinios  nennt  ihn  nicht  Beider  wunderbare 
Oberehistimmnng  erklärt  sich  also  dorch  eine  gemeinsame  Quelle.  Sie 
war  eine  griechische  Schrift  des  I.  nachchristlichen  Jahrhunderts  (Plin. 
86,  145:  nuperrime).  Diese  Quelle  ist  Seitios  Niger  ('qui  graece  scripsit* 
nept  o^ijs:)t  ein  Asklepiadeer,  also  Vegetarianer.  Wellmann  bespricht  die 
Quellen»  aas  denen  wieder  dieser  Autor  schöpfte.  —  Loret's  Arbeit  bringt 
in  ihrer  gröfseren  ersten  Hälfte  gegenüber  V.  Hehn,  der  nicht  citiert 
wird,  nichts  wesentlich  Neues.  Sie  stellt  das  schon  Bekannte  übersicht- 
lich und  überzeugend  dar.  Man  weifs  längst,  da  Ts  der  citrus  die  Citronat- 
Citrone,  nicht  die  Limone  sei,  dafs  die  allen  Hesperiden-Äpfel  nicbtü 
mit  den  Citronen  zu  thun  haben,  dafa  Theophrast  mit  seificm  persischen 
oder  mediscbeu  Apiel  nicht  den  Pfirsich  meine.  Neu  ist  etwa  der  Nach- 
weis, wie  der  Name  citrus  die  Umschreibung  pfjXov  jxt^8!x6v  (rrepatxoy) 
verdrängte.  Beachtenswert  ist  auch  die  Behandlung  des  Baumes  Hadar, 
den  der  Leviticus  erwähnt.  Wichtiger  aber  ist  die  zweite  Hälfte  der 
Arbeit.  Sie  bebandell  in  Cap.  IX  bis  XI  den  Cedratbauui  lu  Ägyplcü. 
ZunAchst  verfolgt  der  Verf.  hier  die  Cultur  der  Cedrat  Citrone  bii>  ius 


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Cato  uod  Varro. 


57 


IV.,  ja  mit  Hilfe  des  Atheoaeus  bis  ins  II.  oachchristliche  Jahrtiandert 
sarack.  Veit«r  snclit  er  wahrsebehiUeb  m  macbeo,  dafs  «ilioii  die  Pba- 
nwoeD  den  GitroB  Jcenaten,  besonders  die  der  XVIII.  I)3rna8tie,  welebe 
maocbe  fremde  Pflanse  im  Nülaude  einbürgerten.  Endtieb  erweist  er  es 
als  glanblicb,  dab  das  Wort  Dharit  ägyptlseber  Papyri,  welcbes  eine 
saure  Baomfruebt  bedeutet,  das  Stammwort  des  koptisehen  Ketri  oder 
Obltre,  welches  cldras  helfet,  sei;  hier?on  stamme  auch  das  lateinische 
dtriom,  aus  dem  wieder  erst  das  griechische  x/vfuov  sich  gebildet  habe. 

Wir  gehen  nunmehr  zur  Landwirtschaft  des  römischen 
Volkes  über,  welcbes  bekanntlich* der  alte  Cato  mit  stolser  Bescheiden- 
heit als  ein  ecbtes  Banemvolk  au  charakterisieren  liebt'.  Von  den  11 
wichtigsten  Prosaikern  nennt  Colnmella  (R.  R.  I  1)  seine  8  Vorgänger: 
t.  Cato,  qnt  agricolationem  Latine  loqui  primns  instituit  (f  —  149. 
Gensor  184).  2.  Sasernae  pater  et  fillns.  qni  eam  diligentius  era- 
diemut.  8.  Cn.  Scrofa  TremelliuSf  qol  eam  eloquentem  reddidit 
(—69  Yiginlivir  ad  agros  dividendos  Gampanoe).  4.  Varro,  qni  (eam) 
expoli?it  (schrieb  —  86).  6*  Jnlins  Hyginus,  (Vergilil)  qnasi  paede» 
gogus  (kam  —  46  als  Knabe  nach  Rom).  Nachchristlich  sind:  7.  Julius 
Atticus  de  nna  specie  culturae  pertinentis  ad  vites  singularem  librum 
edidit  (Zeit  des  Tiberius).  8.  Julius  Graecinus,  (Attici)  veiut  disci- 
polns,  duo  Volumina  siniiiium  praeceptoram  de  vioeis  postcritati  tradenda 
curavit  (Zeit  des  Caligula).  -  Zu  diesen  von  Columella  genannten 
kommen  noch:  9.  Columella  seihst  (c.  +  65).  10.  Gargilins  Mar- 
tiuiis  (c. -f  230)  11.  Palladius  (c.  +  350?).  -  Die  Werke  dieser 
Autoren  sind  meist  verloren.  Über  '!ie  verlorouen  Schriften  handelte 
R.  ReitzcDbleiD.  de  scriptorum  rei  rusticae  qui  intercedunt  inter  Catonem 
et  Columellam  iibris  deperditis,  Berlin  1884.  Noch  vorhaiidpn  utjd  oft 
zusammen  gedruckt  sind  die  ßttcher  von  Cato,  Varro,  Columella, 
Palladius. 

Cato  und  Varro  müssen  zusanjnien  behandelt  werden.  Keils 
Ausgaben  liegen  nunmehr  vor: 

62)  H.  Porci  Catonis  de  agri  cultnra  Uber,  M.  Terenti  Varronis 
remm  mstlcamm  Ilbri  tres,  ex  reo  Henrici  Keilii.  Vol.  I:  fasc.  I 
Ctelo  1882;  fasc.  II  Varro  1884.  Vol.  II:  fasc.  1  fehlt  noch;  fasc.  II 
Ck)mment.  in  Vorr.  1891.  Leipsig,  Teubner.  —  Ree  L.  Centralbl. 
1891  No.  29  p.  986  f.  von  C.  W. 

63)  M.  Terenti  Varronis  rec.  rust.  1.  III,  recognovit  H.  Keil.  1889. 
Leipzig,  Teubner  (in  der  bekannten  SamniL  ?.  Teztaosgaben). 

Die  ältesten  Ausgaben  sind;  1.  Kd.  Veneta  des  (.  Merula  1472 
(bei  Nie.  Jerisonus).  2.  Kd.  Pononiensis  des  Phil.  Beroaidus  H  J  l  3.  Ed. 
Aldjna  des  lucundus  Veroiietisis  1514  (in  Venedig).  4.  Ed.  Inntiiia  des 
üic  Augelius  iblb  (in  Florenz),  ö.  Ed.  Basiieensis  16:^1.  6.  £d.  Lugdu> 


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58 


Cftto  und  Tarro. 


neos»  d«s  Pelr.  Yietorios  1541  (bd  Seb.  Gr>npbids).  7.  Ed.  CoouMliBiaaa 
des  Fr.  Sjrlborg  ]595.  8.  Ed.  J.  M.  Gesner,  Leipzig  1735.  9.  Ed.  J.  G. 
Scbneideri,  Leipzig  1793 ff.  .KcU  bat  Ar  seioe  Aiisgmbe  «Ue  die  ge* 
oflDDleD  tu  Bäte  gezogeo.  —  Die  Älteste  Hendscbrift  war  eio  cod.  Difi 
M ard  zu  Florenz.  Dieser  Harciantis,  eio  cod.  vetiisUssimiis,  eiiUiteU  dea 
Cato,  Yarro,  Colameila  und  Gargilios  Martialis,  war  aber  schoa  147S  so 
verstümmelt,  dafs  aofser  Cato  nur  nocb  Varro  bis  III  17,  4  Mitte  ar- 
baUeo  war.  Die  Lesarten  dieses  iDzuischeo  aoeb  verloreoea  Bmcbstücfcs 
kenoen  wir  durcL  Aug  Politiaiios  ood  Petr  Yictorius.  Jener  trng  sie 
in  -ein  Exemplar  der  ed.  Veueta,  weldies  je!?,t  in  Paris  liegt  und 
lööl  \oh  Keil  verglicben  ist  (P)  Die  Lesarten,  die  er  in  der  Veueta 
niibeaustandet  llef^,  bezeiclinet  Koil  mit  V.  Victorius  benutzte  den  Mar- 
cianus  1541  ftir  seine  Leydener  Ausgabe  und  citierte  ihn  oft  in  den 
1542  heiaui-gegf  b(  neu  ExpÜciitioijes  ^-uarum  in  Cat.  Vürr.  Col.  castiga- 
lionum  (Vict).  Alle  anderen  codd.  sind  aus  diesem  Marcianiis  abgescbries 
ben  und  kanjcii  nulit  in  betracbt,  wenn  jene  Collaiioneii  nach  unseren 
Begriflen  gentigltn.  Die  ^iilei^t(  ii  derselben  sind  Parisinos  6884  A  (XIII  S  ) 
und  Laurentianus  30.  10  {XIV.  S  u  Den  e^^teren  benulzien  Gesner  nnd 
Schnciflei ;  er  ist  vom  zweiter  Hand  koiripiert  (A  und  A*).  Den  letzteren 
kcillaiioiiierien  Politianus  auch  urn  Kaude  jenes  Pariser  Exemplars,  und 
Victonub;  beide  nennen  ilm  Medieeus,  Keil  ahmt  das  nach  (ro).  jQngere 
Abschriften  sind  der  Lauiciiliauus  51,  i  (B),  eine  sehr  sorgfältige  Wieder- 
gabe des  Originals;  ferner  die  Laurentiani  51,  l  (f)  und  51,  2  (b)  und 
der  Caesenas  bibl.  Mslatestioae  42,  2  (c),  vielfach  ioterpuliert  und  naeh- 
Iftssig  gcsebrieben.  Die  drei  letxten  beontzte  Keil  fOr  den  Cato;  wo  sie 

ÜberelDstimmeu,  bezeicbnet  er  sie  mit  R  Die  wiebtigeren  der  erscbie- 

oenen  Erktämngsscbriften  sind  folgende.  A.  Cato:  1.  Klotz,  Ober  die 
nrspr.  Gestalt  von  Porcius  Cato's  Sebrift  de  re  rustica.  1890.  2.  O. 
Schündorffer«  De  genuina  Gatonis  de  agricnitura  libri  forma.  Part  L 
De  q^ntaxi  Catonis.  Keg.  1886.  3.  P.  Weise,  Qoaest.  Catoniaoarun  cp. 
V.  Gott.  1886  (in  S.  GQotber^s  erstem  Bericble  p.  94  besprochen),  ß. 
Varro:  1.  Scbleieber,  Ueletemata  Varroniana.  Bonn  1846.  2.  L.  Merck« 
liu,  Quacstt.  Varr.  Dorpat  1852.  4.  3.  U.  Ketlner,  Varr.  Studien.  Halle 
1865.  4.  H.  Kettner,  Kritische  Bemerkangen  zu  Varro.  Progr.  v.  Rofs- 
leben  1868.  5.  Franz  Zahlfeldt,  Quaeslt.  crilt  in  Varr.  r.  r.  libros.  Berliu 
1881.  6.  II.  Jordan,  Über  d.  cod.  Laur.  30,  10.  Litt.-Ztg.  1882.  S.  1628- 
7.  Hugo  Ueiter,  Quaestt.  Varr.  grammatt.  Königsberg  1882.  Doch  hat 
Ref.  rdcht  alle  diese  Schritten  gesehen.  —  Keil  selbst  hat  durch  eine 
Reihe  soi j^M-'^lf igf^r  Vorarbeiten  seine  Ausgaben  vorbereitet  Dem  Ref. 
sind  davon  bekannt:  i.  Observatt  critt.  in  C.  et  V.  de  r.  r.  libros. 
Accedit  epimetrum  criticum  Halle  1849.  8.  2.  Obs.  critt.  iu  V.  r.  r. 
libros.  Halle  1883  (Ind.  Schol.).  3.  Emeudalt.  Varr.  Halle  1883  (I.  S.). 
4.  Eniendatt.  Varr.  Halle  1884  (I.  8  ).  Citiert  werden:  5.  De  fibr. 
M.  S.  Catonis  de  agri  cult.    Halle  1882-  4.    6.  De  agriculU  c.  Vi!  et 


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Columella. 


»9 


Yin  CDiii  Adoott  Halle  1881.  4.  Alle  diese  Arbeiten  sind  in  Keils 
Ansgabeo  verwertet.  Die  Abweichungen  der  beiden  Varro-Aufgebea  von 
eionoder  sind  so,  dafs  sie  das  ans  beschAftigende  sacbliehe  ICatorial 
wenig  berOhreo,  bier  also  ftbergaogen  werden  können.  Aneh  von  den 
Emendationes  ond  Observatiooes  sind  die  Ausgaben  zum  Teil  abweiebend; 
doch  auch  hier  treffen  die  Fragen  utcbt  die  Gegenstände,  welche  uns  an 
dieser  Stelle  vorliegen  VortreSflich  aber  ist  jede  Uemerkong  im  Gom- 
mentare,  jede  Conjectur  in  den  Texten,  alle  die  Zusammeustelltingen 
älterer  Lesarten.  Wo  auch  immer  penatiGrc  Prüfung  einsetzt,  trifft  sie 
jenen  Fleirs.  jene  Sorgfalt,  jenes  Urteil,  wie  sie  zu  einer  solchen  Arbeit 
gehören.  Selbst  wo  sich  die  oitzene  Meinung  str.lnhf.  ti<"»m  V'erf.  zu 
folgen,  kehrt  man  doch  nach  iungem  Erwögen,  Veratitiern,  Verwerfen 
scblier&lich  zu  dem  zurUck,  was  uns  der  Verf.  vorgelegt  bat. 

Was  dcu  Coiuniella  betriff,  so  erschieaen  aber  ihn  swei  Schriften: 

84)  Die  bandsehriftUcbe  Überliefemng  des  L.  lunius  Hoderatns 
Golnmella  (de  re  rnstica).  J.  HAussner.  Programm  von  Karlsruhe, 
1889.   88  8. 

65)  Colnmella  im  Mittelalter.  M.  Manitius.  Philol.  Bd.  XLVIII 
S.  666. 

Hftnssner's  Schrift  besteht  aus  drei  Teilen:  I.  Leben  ond  Werke 

Colnmella's.  II.  Die  handschriftliche  Überlieferung  (und  die  Ausgaben) 
ColomellaV  III.  Eine  kritische  Ausgabe  des  X.  Buches.  Am  Schlufs 
steht  ein  Index  Nominum  zu  No.  III  und  eine  Tafel,  die  das  fol.  104  a 
des  cod.  Sangermnnien'sis  in  Originalgröfse  wicdergiebt.  Columella 
stammt  aus  Gades  Ki  war  NeÖb  eines  Grofsgrundbesitzers  und  kam 
früh  nach  Rom.  Hier  wtirdo  er  nicht  Rhetor  oder  Advokat,  obgleich 
sein  Stil  gute  Bihiung  beweist.  Er  diente  im  Meere  in  Syrien  und 
Cilicien,  wie  die  Tarentinische  tit absein ifi  stliliurseu  lafst.  In  der  Nähe 
von  Rom  be^afs  er  mehrere  (jutor.  Von  siiiien  Werken  keuueu  wir 
nwei.  Das  erste  bestand  aus  mehreren  Büchern,  von  denen  nur  das  II. 
de  arboribns  et  halten  ist  und  als  üb.  XIII  dem  anderen  Werke  beigefagt 
wird.  Das  zweite  sind  die  XII  libri  de  re  rnstica,  die  wohl  eine  Um- 
arbeitnng  Jenes  ersten  Werkes  sind,  da  jener  Über  de  arboribns  hier  im 
III.,  IV..  V.  Bueh  fast  wörtlich  wiederkehrt.  VOllig  verloren  ist  ein 
drittes  Werk,  die  Übri  adversns  astrologos  (r.  r.  XI  1,  31).  Von  jenen 
Zll  Bocbern  ist  noch  zn  sagen,  dab  sie  den  Vergil  nachahmen,  dafs 
Boch  X  de  cultu  horiorum  in  Hezametern  geschrieben  ist,  dafs  Bn«  ti  III 
etwa  +  66  abgefafst  sein  mnfs.  ~  Die  wichtigsten  Ausgaben»  welche 
bi-Iier  existierten,  sind.  1.  Editio  princeps  Venetu  1472,  besorgt  von 
JMerula.  gedruckt  bei  Nicolaii<  lensonus.  2.  Kditio  Ürtischiana  in  Roßgio 
1482,  pedruckt  bei  Bartol.  Bruschi,  meist  mit  der  Veneta  stinnnend. 
3.  hjiiuw  Aldioa,  Yeüedig  1614,  besorgt   von  iucuodus  VeroueDsis. 


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60 


ColumelU. 


4.  Edilio  luntina,  Floreni  1015,  besorgt  von  NJoolaut  Angelios.  5.  Editiö 
Parisieosis  1688,  betorgi  tod  Bronlibiiys.  6*  Editio  Lugduoeosia  1541, 
besorgt  von  Petrus  VietoriuB,  gedruekt  bei  Gryphios  (1548  wiederholt?). 
?.  Editio  J.  M.  Gesneri,  Lefpiig  1786*  4*  Wiederholt  von  J.  A.  Elmesti 
Leipzig  1778.  Naebgedruckt  in  Mannheim  1781.  8.  Editio  Bipontliui 
1787.  0.  Editio  I.  G.  Schneideri,  Leipzig  ]703ft  Ein  Teil  dieser  Aus- 
gaben entlinli  alle  vier  Autoren,  z.  B.  die  Veneta  1472.  Eine  einzige 
Ausgabe  scheint  unvollständig  geblieben  zusein,  nämlich:  10.  Jo.  Heior. 
Ress,  Flensburg  1795,  Tomas  I,  enthält  Hb.  I  — V,  den  über  de  arboribus, 
den  Uber  de  cnltn  hnrtornm,  alles  mit  deutschen  Anmerkungen  unter 
dem  l>xte,  der  im  (JanztMi  der  (iesner'sche  ist.  Auch  11.  Wernsdorfs 
Text  des  X.  Buches  (  l'uelt.  lat.  min.  Helmstedt  1794  t.  VI  1)  beruht  auf 
Gesner's  Arbeit.  Citiert  werden  noch  andere  Ausgaben,  so  eine  Bono- 
niensis  (1504),  eine  Ä&ceusiuna  (1529),  eine  Hcrvagiuiia  (1534),  eine 
Veneliaiia  lieroaldi  (1497),  eine  Coloiiicnsis  (1536),  eine  Parisieusis  bei 
U.  Stephanus  (1543),  eine  ed.  Commelini  (1595),  eine  Amstelodamensis 
(Qoesii  eiun  notis  Riguitii  1674).  Die  HSussoer'sebe  Ausgabe  wird  alle 
diese  Editionen  veralten  lassen,  um  so  mehri  als  ne  oft  blofli  Abscbrifteo 
von  Abschriften  der  Lesarten  einselner  Handschriften  beautsen.  —  Er- 
hlftrende  Schriften  sind  wenig  erschienen,  besonders:  1.  Ph.  Beroaldi  in 
libr.  Xlil  Golumellae  annotationes,  Lugd.  1541.  2.  W.  Schröter,  De 
Columella  Vergilii  imitatore,  Jena  1882.  8.  Heiareich,  Über  die  allit. 
Verbindung  bei  Columella.  Bl.  f.  d.  bayr.  Gymn.  1882,  XVIII  198 f. 
4.  Fr  Prix,  Sprachliche  Untersuchungen  zum  Columella,  Baden  in  Öster- 
reicl»  1883.  5.  V.  Barberet,  De  Columellae  vita  et  scriptis,  Nantiaci 
1887.  Über  die  tarentinischo  Grabschrifi  hr^rif^elte:  6.  Grotefend,  Ztschr. 
f.  Alt.  1836.  S.  180.  Über  Leben  und  rüanzenkunde :  7  Krn^t  H.  F. 
Meyer,  Geschichte  der  Bofanik,  KAnipsberur  1855.  II  5Hff.  Textkritische 
•  Beiträge  lieferten  aufser  den  iienuisgebera  noch:  8.  ileubinger,  Emend. 
libr.  duo,  Goth.  1751.  9.  Schräder,  Emend.  lib.  X,  publiciert  von  Haupt 
im  Hermes  1871,  V  .{27.  10.  P.  Victorius,  Explic.  in  Cat.  Varr.  Col. 
castig.  Lugd.  I54ii  Stellen  des  Hb.  X).  11.  Chr.  Frid.  Matthaei, 
Lectiones  Mosquenses,  Lips.  1779;  vol.  I  91  fi.  (Verseichois  der  TarianCeii 
des  cod.  Mosqn.  snm  lib.  X).  12.  J.  G.  Schmitt,  De  cod.  Saagermanenal 
Columellae  de  re  rnst.  Festschrift  fllr  Urlichs  1880.  8. 189^182  (lib. 
1  1—8).  18.  Hadvig,  Advers.  crit.  II  51Bft  Einselheiten,  zum  Teil 
Korrekturen,  die  sich  als  Lesarten  der  Handschriften  herausgestellt 
haben,  boten  Ursini  (1587),  A. deBooy  (1771),  nenerdinga  aneb  H.Keil 
(1884)  in  den  Emendatt  p.  II,  pag.  VII  (sartor  und  sartio  bei  (3oU  II 
11.  12.  XI  3,  35).  Übersetzungen  endlich  werden  zwei  genannt: 
1.  M.  Herren,  Das  Ackerwerk  Lucii  Columellae  und  Palladii.  Strafsburg 
1538.  2.  M  Curtius,  Hamburg  1709.  Kino  dritte  metrische  Übersetzung 
des  X.  Buches  von  Friedr.  /irplpi  in  Peine  ist  verfafst,  aber  nie  pabli- 
cien  worden.  —  Wir  kommen  zur  Textkiilik. 


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Colonellft. 


61 


Der  älteste  codex  i.^t  der  Sangermanensis  aus  dem  IX.  (bis  X.) 
Jahrhundert  (8).  Er  bietet  Korrekturen  vou  zweiter  Hand  (also  ist  S* 
und  S*  zu  scheiden).  Frtther  lag  er  in  Corbie  in  der  Picardie,  jetzt  ist 
er  in  Petersborg  (Kais  Bibl.  u.  207),  von  wo  ihu  Hftussner  zum  Vergleich 
erhielt.  Der  Zweitälteste  codex  ist  d*  r  Ambrosianus  (A),  den  zuerst 
B&ouner  verglichen  hat.  Et  siamini  aus  dem  IX. —  X.  Juhibuiidert. 
Der  drittfllMste  iat  der  Mosqueosis  (M)  aus  dem  XIV.  Jahrhundert,  vou 
dem  bisher  nur  du  X.  Biidi  durch  Matthfti  verglichen  ist.  Daneben 
stehen  eine  Aosabl  Florentioer,  YaticeDiseher  and  anderer  Handsdirllten 
ans  dem  XV.  Jahrbandert,  mit  dem  Mosqoemie  flbereinstimmeod  ood  sa 
mit  ibm  eine  fieoension  (MB)  bildend.  Dieser  steht  die  lUtere  Beeeo- 
eioD  S  A  gegenliber,  welche  selbst  sofern  eiti  Ganses  bildet,  als  8>  nnd 
A  ans  einem  Arcbetypos  abgeschrieben  sind.  —  Was  bisher  ans  diesen 
Handschriften  kollationiert  wnrde,  ist  nngenao  nnd  onvoUständig«  wider- 
spricht sich  daher  nicht  selten.  Die  Kritik  hat  also  alle  alten  Kollationen 
so  verwerfen  und  neue  zu  machen.  Das  that  Hanssner  meist  selbst 
Nnr  ffir  drei  Handschriften  benutzte  er  die  Arbeiten  Anderer:  l)  Mos^ 
qnensis  (Mattbaei);  2)  Lipsiensis  (Gesner);  3)  Parisieusis  (0.  Keller).  — 
Einige  Bemerkungen  sind  noch  Uber  die  wichtige  Kollation  des  cod.  A 
nötig.  Poggio  Bracciolini  ( geb.  1380)  sagt,  er  habe  unter  anderen  den 
Cohimeüa  gefunden.  Aber  wo?  Voigt  meinte,  der  cod.  Sangermanensis  (S), 
der  Irülieif^  Corbniensis,  sei  das  Orif^inal  der  Poggio'schen  Abschrift, 
diese  aber  das  Onginul  der  Mediceischen  Handschriften.  Es  gieht  in 
der  -Mediceischen  Bibliothek  einen  Uber  Vog^ii  mit  iiandbemerkungea 
TOD  Poggio's  eigener  Hand,  aber  geradf  Jip  ^uten  Lesarten  von  S  hat 
er  nicht.  Poggio  sandte  die  Handschritt  un  Nüuiu  Niccoli  (geb.  1864)  m 
Florenz.  Der  schrieb  sie  gewissenhaft  ab.  Aus  dieser  Abschrift  stammen 
vermutlich  die  Florentiner  Handschriften.  Auch  sie  sind  mit  S  nicht 
verwandt.  Angelas  Politianus  (geb.  1454)  trug  in  sein  Exemplar  der  editio 
princeps  (Veneta  14  < 2)  die  Lesarten  sowohl  eines  vetustissiraus  Mediceus 
(a)  als  auch  der  Niccoli'scben  Abschrift  ein,  welche  letztere  von  ihrem 
Ürheber  der  bibltotheca  Divi  Mard  einverleibt  wer.  Dieses  Exemplar 
des  Politian  liegt  jeut  in  Paris.  Petrus  Victorias  (geb.  1489)  benutate  flir 
seine  Ausgabe  (1541)  dieselben  beiden  Handschriften»  doch  nach  eigenem 
Gestftndnis  weniger  erschöpfend  als  mOglieh.  Pontedera  (geb.  1688)  erklftrl, 
des  Victorios  Handschrift  sei  ans  der  Bibliothek  Diri  Marc!  verschwan- 
den, aber  in  einer  Abschrift  m  Oesena  erhalten.  Da  alle  sonst  benntsten 
Bandschriften  jftnger  sind,  so  haben  jene  Lesarten  des  Politian  nnd 
Vioiorins  die  vornehmste  Bedentong.  Verioren  also  scheint  das  Original 
des  Pnggio,  aus  welchem  die  Abschrift  des  Niccoli  sowie  ein  Teil  der 
Lesarten  des  Politian  nnd  Victorius  stammen.  Da  Politian  aber  nnr  18 
solche  Lesarten  nennt,  diese  Varianten  aber  sich  in  unseren  jfingeren 
Handschriften  finden,  so  ist  dieser  Verlust  zu  verschmerzen.  Verloren 
Sehlen  aber  femer  jener  alte  Medicens  (ood.  a),  ans  dem  PoUtian  nnd 


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PaUadiiu,  Geoponika. 


Victorius  den  anderen  Teil  ihrer  Lesarten  nahmen.  Diesen  cod.a  nao 
bat  Häussner  im  Ajirii  1887  in  iMailaad  gefunden  (L.  85  sop.  merobr. 
252  fol  ).  Er  stammt  ans  dem  IX.  X  Jahrb.  und  ist  identisch  mit  jenem 
cod.  Ambro^idiius  (A),  den  wir  oben  nannten.  Alle  ausdrOcklich  als  aas 
cod.  a  genommenen,  sowie  alle  oicbt  uAber  bezeicbneteu  Lesarten  des 
PolitiaD  sliDimeii  mit  «ttetem  Ambrosiaiios,  and  iwtr  mr  mit  dfesen, 
TOIlig  IlbereiD. 

Die  kleioe  Besierltung  von  Manitins  habeo  wir  geglaobt  ftbergeh« 
zn  dorfen,  da  sie  auf  daa  Mittelalter  ttbergrdft 

Endlicb  bleibt  Pa Iladias  ftbrig.  Eioe  Ausgabe  von  J.  C.  Schmitt 
io  Wflfsbnrg  ist  io  Aussiebt  gestellt  nud  konnte  nach  einer  biieflidm 
Mitteilung  des  Genannten  an  Hftnssner  sehen  1889*  in  niohster  Zeit' 
erwartet  werden.  Dafs  dem  Verf.  die  Arbeit  unter  der  Hand  wäehst 
die  Vollendung  darum  sieh  hinsieht,  ist  begreiflieh  und  verspricht  Grfiod- 
lichkeit.  Vorarbeiten  giebt's  nicht  viel,  unseres  Wissens  nicht  viel  mehr 
als  Scbmitt's  eigene:  1.  Ausgabe  des  lib.  I  (Wttrsbnrg  1876);  2.  Aesgsbe 
des  lib.  de  insitione  (Warsburg  1877). 

Über  Gartenbau  erschien  ein  Buch,  das  uns  unbekannt  gebüebes 
ist.  Wir  nennen  der  VollstAndigkeil  halber  den  Titel: 

66)  A.  Mangin,  Histoire  dos  jardius  auciens  et  modernes.  1889. 
Tours,  Manie.   8.    40ü  p. 

Die  Landwirtschaft  der  Griechen  endlich  ist  nur  mit  einer 
Arbeit  bedacht  worden,  die  «ich  gleich  den  auf  die  Römer  bezüglichen 
Arbeiten  tnit  der  philologischen  oder  bisioriacben  Seite  ihrer  Litteratar 
befafst.   £s  ist  dies: 

67)  Engen  Oder,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Laadwirtschift  bsi 
den  Griechen.  Bbein.  Mus.  1890.  XLV,  68—99.  812-aas. 

Der  genaue  Titel  der  sogenannten  Geoponika  (XX  Btteber)  ist 

v^ii  yzmpfi'aQ  ixXoyoi.  Der  Heransgeber  wohnte  in  Gonstaatinopel  airf 
nannte  Gonstaatinos  VII  Porphyrogennetos  (918—969)  als  intetlectaellen 
Urbeber  seiner  Oimpilation.  Vor  960  ist  das  vorausgescbiekte  Wid- 
mungsschreiben schwerlich  verfafst«  da  Constantin  erst  944  Alleinhemehcr 
wurde.  Es  handelt  sieh  hier  nm  die  Quellen  des  Compilators-  Wir 
haben  drei  Mittel,  um  sie  festtustellen:  1.  Lemmata  am  Rande;  2.  Citats 
im  Texte;  8.  Eine  syrische  Obersetzung.  —  Die  Lemmata  sisd 
30  Äutorennamea  im  Genetiv,  welche  sich  490  Mal  finden  Sie  standen 
im  Archetypus  und  stehen  im  Laurentianus  (LIX  32,  saec  XI)  am  Riads. 
Die  WidersprOche,  zum  Teil  auch  chronologischer  Art,  in  die  man  geriet, 
solange  rann  solche  Lemmata  für  zuverlässig  hielt,  haben  ihr  Ansefaea 
ailmähiich  sinken  lassen.  Sie  scheiden  also  zunftchst  aus  der  Unter- 
suchung aus.  —  Die  Citate  nennen  ebenfalls  30  Autorrn  an  120  bis 
180  Stellen  des  Textes.  Eine  grofse  Anzahl  dieser  CiUte  i&fst  sich  ai 


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G^ponik». 


63 


Wortlaute,  den  sie  bei  anderen  Autoren  haben,  prüfen.  Diese  Prüfung 
or^dh  fast  in  sämtlichen  Fällen  die  Richtigkeit,  in  keinem  Falle  die 
Unrichtigkeit  der  Citate.  Im  Gegensatze  alsu  zu  den  r.emmata  sind  sie 
auml.l-^sig.  —  Die  syrische  Übersetzung  ist  von  De  Lagarde  im 
britischen  Museum  entdeckt.  Sie  stammt  aus  dem  IX.  Jahi hundert,  ist 
also  keine  Übersetzung  der  uns  vorliegenden  Eclugcn.  DaLs  sie  ferner 
Heuige  und  uuwcäcutliche  Citate  bringt,  daCs  sie  aufserdem  am  Anfang 
und  Ende  TerstfimmeU  und  deshalb  ohne  Angabe  Ober  den  Übersetzer 
wie  Aber  das  griechische  Origioal  ist,  macht  sie  tarn  Ausgangspunkt  der 
QoeHeniintersuehung  unbraaehbar. 

Aas  dem  Gesagten  ergiebt  sieb,  dafs  Oder  sieb  einstweilen  nur  an 
die  Citate  hSlt.  Auf  grnnd  derselben  stellt  seine  sorgflUtige  Unter- 
socbnng  sunAcbst  fest,  dafs  Anatolios  und  Didymos  die  beiden  Ranpt- 
qnellen  des  Compilators  waren.  Als  gäbe  dieser  sich  unwillkOrlich  ein- 
mal selbst  von  seinem  Verfahren  Rechenschaft,  sagt  er  XIII  4^  6  6  9k 
^ämxohog  xa2  TopwntwQ  dw  ntpk  oiroßäXotf  xtA.,  was  nach  dem 
Sprachgebrauche  der  späteren  Gompilatoren  soviel  heifst  wie '  Tarentians 
(in  seinem  Boche  Ober  Getreidespeicher)  bei  Anatolios'.  Also  ist  §  1 — 4 
nicht  aus  Anatolios.  Dann  heifst  es  §  9  'Avaroktof  3s  tpr^at  .  .  .  .  iv 
ToT:  ^^Aa<ff,  «VC  o  Jtdntio^^  xal  aurot.  Also  ist  Didymos  Quelle,  wo  Ana- 
tolios es  nicht  ist.  Und  wie  hier,  wird  es  tiberall  sein,  wo  nicht  das 
Gegenteil  zu  erweisen  ist.  —  Genauer  wird  nun  von  diesen  beiden 
Autoren  pphaudelt. 

Aualolius  heifst  mit  vollem  Namen  Vindouios  (Vindanios)  Ana- 
tolios Ton  fiorytos,  schrieb  (rovayujyi^  YsatoyfxuiU  irrtTr-Ss'ififizau'  in 
12  Btkcheru  und  benutzte  den  (Pseudo-)  Deinukni,  Africanus,  Tarantiuus, 
Apuleius,  Florentius,  Valens,  Leo,  Pamphilus,  Diopbnues  (-fipdou^a);  so 
berichtet  Pbotius  (Hibl.  cod.  163  Bek).  Die  Geopouikn  beginnen  mit 
einem  Verzeichnis  der  benutzten  Autoreu,  dessen  erste  Hälfte  sichtlich 
die  Reihe  des  Photius  mit  geringen  Aliweichuiigen  wiedergiebt.  Die 
Schriftsteller  dici^er  ersten  Hälfte  also  kennt  der  Compilator  wohl  aus 
Auatolius.  Nachdem  diese  auf  ihre  Zeit,  ihren  Wert,  ihre  Art  hier  ge- 
prüft sind,  wird  die  Zeit  des  Anatolios  selbst  als  nicht  vor  dem  IV.  Jalir- 
hnndert  liegend  beselchnet  Dafs  er  der  oft  genannte  *praefectas  prae- 
torio  Illyrici*  (846 — 860)  oder  aber  der  'magister  offidomm*  und  Freund 
des  Inlian  (861—868)  sei,  wird  als  durebans  onbewiesen  hingestellt. 

Didymos  wird  von  Saidas  genannt;  er  stammt  ans  Alezandria 
und  sehrieb  r^atpj^xd  in  16  Büchern.  Ihn  identificiert  Oder  mit  dem 
ao^xaxoQ  dSh^^  dessen  Achtrollenbnch  {^tdroy^g  ßißkog)  nnter 
Anderen  Alezander  von  Tralles  (ed.  Poschmann  II  818)  citierte.  Es 
bandelte  freilich  Toa  Medicio;  aber  gerade  diese  Oombioation  von  hxptKd 
nnd  yt(o(jjrtxd  entsprach  dem  Geschmack  der  späteren  Zeit  des  Alter« 
tomes.  Didymos  der  Medicioer  nnd  Didymos  der  Landwirtsehafter  m6geil 
also  derselbe  ond  ein  Zeitgenosse  des  Anatolios  gewesen  sein. 


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64 


Zoologie. 


Als  das  dritte  Reich  der  Natar  schliefst  sich  die  Zoologie  und 

die  Jagd  an. 

68)  F.  Hoefer,  Histoire  de  la  zoologi«  depuis  les  temps  lesplas 
recal^s  jusqu'ä  nos  jonn.  Noav.  1890.  Paris,  Haehette.  18. 
416  p.  4  M. 

69)  Fr.  Jeschoonek,  De  nomioibus  quae  Graeci  pecudibus  do- 
mestieii  todldernot  UD.  Königsberg  1886.  65  S. 

70)  Carl  Rittweger,  D«  eqni  Toeabtüo  et  oognominatis.  L-D. 
Halle  1890.  66  a 

Ii)  Aug.  Otto,  Zur  Geeeliiebte  der  Alteateo  Haastiere,  fireslaa 
1890.  P)reDB8  a.  Jttnger.  78  S.  —  Ree.  BerL  phil.  Woohensclir.  1890. 
X  87.  8.  Il88ff.  (0.  Keller). 

72)  E.  Bussler,  l)a«=;  Qnellorivrrhflltnis  des  Timotheos  v.  Gaza  zu 
Oppianos  Kynegetikos.   Fieckoiseo  1889.   GXXXIX  128-128. 

78)  A.  Nauek,  Analekta  critica.  Hermes  1880.  XXIV  447ft  (sn 
Opplau's  Cynegetica  nod  Balleotika  p.  464). 

74)  L.  Dittmayer,  Kritische  Heitrilge  zur  Aristotelischen  Tier- 
geschichte.  Bl.  f.  d.  bajr.  Gjmo.-W.  1891.  XXVII  3.  4.  p.  222—227. 

75)  M.  Miller,  OppisDs  des  JttQgereo  Gedicht  voo  der  Jagd  in 
vier  BlldierD.  I.  Erstes  Bueh  metriaeh  flbersettt  Qod  aitt  erkt.  Ann. 
versehen.  O.-Pr.  Arnberg  1885-  61  S.  —  IL  Viertes  Bueh  etc.  Arn- 
berg 1886.  51  8.  —  III.  Zweites  Boeh  (1-877)  etc.  HsnebeD. 
Progr.  d.  Lttitpolt-Gymn.   1801.  40  8. 

76)  0.  Til'selmannn .  Zur  haiidscliriftlicliea  Überlieferung  von 
Oppiaos  Kyuegetica.   Gymo.  Progr.  Ilteid  lääo. 

77)  G.  FoBsy*  Setoes  de  cbasse  sur  des  vases  grecs  in^dits.  Rev. 
arch.  1801.   XVm  p.  868-370. 

Das  Hoefer'sche  Bnch  erschien  1873  zum  ersten  Male  mui  vmrde 
von  B.  Langkavel  (S.  694f.)  ziemlich  abtsprecheod  beurteilt.  Die  zweite 
Ausgabe  ist  uns  unbekannt  geblieben.  —  Die  Jeschüunek  äche  Arbeit 
stellt  in  einem  recht  tadeloswerleo  Latein  (empsisse,  optissimnoi),  aber 
mit  ebenso  lobenswerter  VoUstftodtgkeit  alle  die  Rnfhamen  zasammeo, 
mit  denen  die  Grieefaen  Hunde,  Pferde,  Manlesel,  BQliner,  Ziegen, 
Kälber,  Ochs  und  Esel  riefen.  Vorarbeiten  sind:  l.  Ellmar  Baecker,  De 
eanam  nominibns  Graeds.  IttaQg.-DisB.  Königsberg  1884.  Fehlen  elf 
Kamen.  2.  Keil,  AnaU-  epigr.  p.  I18ir.  Ohne  Anspmeh  auf  VoUstiodig- 
keit  aufgestellt.  8.  HerkUn  In  K0hler*8  Opoee.  vol.  III.  Nor  Pferde- 


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Hamtiere. 


65 


Dftmen;  unvoUttAndig.  4.  Röhl,  Inscr.  Gr.  Index;  nur  ein  Teil  der  Hundo- 
«od  PferdeDaroen.  Die  Namen  der  Obrigea  Tiere  sind  Mlt6D ,  zum  Teil 
vereinzelt;  die  der  Hunde  und  Pferde  aber  sind  überans  zahlreich  aut 
Inschriften,  auf  Vasen,  bei  Autoren  überliefert.  Verderbtes  sucht  der 
Verfasser  zu  befsern,  Dunkles  etymologisch  zu  erklären,  die  ganze  Masse 
nach  saclilichen  Gesichtspunkten  zu  ordnen.  Wie  bei  iin'^  «ind  die  Na- 
meu,  soweit  sie  durchsichtig  sind,  von  drr  Farbe,  Eiijcnrtrt,  Herkunft, 
Verwendung  der  Tiere  entlehnt.  Odev  ^ie  sind  Kosriiamen,  Personen- 
namen, mythologische  Ausdrücke  u.  dgl.  —  Die  I)r  sciiation  von  Ritt- 
weger  bespricht  nur  das  lateinische  Wort  equus  (und  equa)  und  dessen 
Beinamen  admissarius,  canterius,  caballus,  mannns,  veredus,  paiaveredus, 
parLippus,  iunientnm.  Mit  grofsem  Fleifs  sind  die  Stellen  zusammen* 
gelragcu  und  sorgsam  inierpretiert.  Mit  Recht  ist  z.  B.  gegea  Hude- 
mann, den  Geschichtsschreiber  des  Postwesens,  die  alte  Etymologie  von 
'Pferd' «Qs  'pemveredas ,  verteidigt  (vgl.  Härder,  Werden  tind  Wandern 
ODierer  Wörter,  8.  130).  —  Otto  teilt  seine  Abhandlung  in  swei  Teile, 
einen  allgemeinen  nnd  einen  besonderen.  I.  U  Niobt  nur  an  einer,  son- 
dern an  vielen  Stellen  sind  Hanstiere  soerst  domestieiert  worden;  also 
ist  die  Frage,  welches  Hanstier  als  das  erste  durch  Domestication  dem 
Menschen  dienstbar  wurde,  schief.  Den  Anlafo  daso  bot  oft  nieht  weit- 
ansschanende  Berechnung  oder  planmftTsige  Konst,  sondern  Znfall,  Spie« 
lerei,  Qeselligkeitstrieb.  Die  ZOchtnog  erfolgte  dnrcb  Angewöhnung 
mannigfacher  Bedürfnisse,  wie  sie  die  Geselligkeit  ermöglicht  und  schallt; 
Gesellschaftstrieb  der  Tiere  ist  also  die  Vorbedingung  jeder  Züchtung« 
2.  Gemeinsame  Wortstämme  für  die  Haustiere  in  den  arischen  Sprachen 
beweisen  nur,  dafs  die  Arier  diese  Tiere  kannten,  nicht  auch  dafs  sie 
sie  als  Haustiere  hcnntzten  (V.  Hehn).  .3.  Dafs  ferner  die  arische  Vef^ 
wandischaft  cbmso  wie  die  asiatische  Herkunft  aller  indogermanischen 
Völker  völlig  unbewiesen,  ja  widerleßlich  sei,  wird  dnrch  Kritik  aller 
der  Stützen  darzulegen  verbucht,  aut  1  rien  jener  Gedanke  ruht;  z.  B. 
a)  Nicht  die  Sprache  der  Veden  und  des  Zendavest,  sondern  europäische 
Sprachen  Irageu  deu  älteren  Typu-,  an  sich  (0.  Schräder);  b)  nicht  ein 
fremdes  Volk  beschenkte  Europa  mit  dem  geschlilfenen  Steinbeil,  sou- 
dern  geschlagene  (Feuerstein,  Obsidian)  uud  geschliffene  (Granit,  Ser- 
pentin) Steine  künueu  nebcneiuauder  vorkommen  und  gleichzeitig  sein, 
da  die  Technik  durch  das  Material  bedingt  ist;  c)  die  vielbcstrittenen 
NepbritbeUe  und  Jadeite  Europas  sind  auch  nicht  mehr  als  geborene 
Asiaten  anzusehen,  seitdem  man  in  Schlesien  endlich  Nephritlager  ent> 
deckt  hat  (H.  Traube);  d)  wo  die  Arier-Theorie  Dolichocephalen  erwarten 
IftfBt,  finden  sich  überraschend  viel  Bracbjcephaleo,  und  umgekehrt; 
e>  in  vorarisohen  Pfahlbanten  und  H5hlen  finden  sich  Knochen  unserer 
Haostiere,  dagegen  vermifst  man  bei  der  Ankauft  der  asiatischen  Arier 
In  Europa  die  rein  asiatischen  SAuger  Kamel  und  Esel.  4.  Wlre  aber 
auch  eine  arische  Einwanderung  mit  domesttderten  Haustieren  erfblgt, 

JatoBbcriclit  tät  AltnthnaswuMtiMlMft.  LXXm.  Bd.  OSHl  UX^  ^ 


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66 


Htostiere,  OppUin. 


so  brauchten  die  HanMiorn  auch  darum  noch  nicht  Asiaten  zu  seio,  da 
die  Verbreitung  von  Tieren  und  Pflanzen  eine  viel  gröfsere  ist  als  die 
eines  Menscbonvolkes.  5.  Entschieden  kann  al'^o  die  ganze  Frage  nichl 
historisch,  nicht  kuiluiiustürisch.  nicht  üngiualiM-h  werden,  sondern  allein 
zoologisch,  specieller  osteologisch.  Nur  die  komparative  Osteologie  lekn 
uns  die  wilden  Sfammeltern  unserer  Hanstiere  kennen.  Sie  fahrt  uns 
in  Zeiten,  die  aller  Geschichte  vorangehen,  i.  ß.  7000  v.  Chr.  (Begiuo 
der  Broncezeit  an  der  Saöne)  oder  7üüü  — 4700  v.  Chr.  (Steinzeit  w 
Genfer  See  mit  Koocbeo  von  Hund,  Schwein,  Ziege,  Schaf,  Rind)  öd<r 
4850  Chr.  (Pfablbaa  an  der  Zi«hl)  oder  filOO  v.  Ckr.  \  Kjökkenmöddiogi 
in  JtttlAod  mit  Sporen  vom  Hönde).  H.  ZosommensteUoDg  dessen,  wu 
Ober  die  eioselneo  HaosUere  geforscht  ist.  1.  Cuis  fnmiliaris:  *AUs 
Pallontologeii  finden  die  Urv&ter  onserer  Hönde  auf  heimischem  Bodeo*. 
2.  Bo8  tanros:  *Ein  Teil  unserer  Rinder  ist  nach  der  ObereiostimmendiD 
Heinnog  der  Fachgelehrten  sicher  eoropftischer,  ein  anderer  Teil  viel- 
leicht afrikanischer  Herkunft',  a  Ovis  aries  und  Capra  hireos:  Bb  *flUU 
jeder  Grond,  sie  fttr  speciell  asiatisch  zu  iialten*.  4.  Sos  domesticst: 
Es  'bleibt  immer  wahrscheinlich,  dafs  das  Torfeohwein  wild  in  Eorapi 
gelebt  hat  und  von  den  älteren  Pfahlbauern  gezähmt  worden  ist  '.  5-  Equm 
caballus:  Es  *  existieren  die  echten  Pferde  in  Europa  seit  der  Mamanip 
zeit'.  Ein  Anhang  weist  auf  die  eben  erschienenen  Aufsätze  von  Nebring, 
die  wir  unten  besprechen.  Was  Ref.  an  Ottos  durchdachter  und  klarer 
Darstellung  aussetzt,  ist  kurz  Folgendes:  A.  Ks  fehlt  die  Katze  it^rwähnt 
S.  IS),  deren  orientali'^rh'^r  Ursprung,  deren  =pfitp  Einwanderuag  nach 
Europa  höchst  wahrscheiniich  ist.  B.  Es  fehlt  der  Nachweis,  dafs  zwi- 
schen den  Pfahlbauten  der  Schweiz,  den  Höhlen  in  Belgien,  den  Speise- 
resten dänischer  Urhewohner  eine  ununterbrochene  Continuität  bis  zu 
den  Helvetiern  und  Beigem  des  Caesar  wie  zu  den  Gimbern  oder  Ara- 
bronen  des  Marius  führt.  C.  Ks  fehlen  hinter  den  Namen  der  Furscber 
die  Jahreszahlen,  welche  einen  schnellen  Überblick  Uber  die  Gieicb-» 
Vor-  oder  Nachzeitigkeit  der  Funde  und  Forschungen  ermöglichen.  — 
Die  Dittmayet'sohe  Arbeit  kennt  der  Ref.  nicht 

Wir  kommen  som  Oppian  und  Genossen.  Der  wahre  Oppin 
stammt  aus  CilieieD  und  schrieb  unmittelbar  vor  Athenaeos  (unt«r  Htre 
Anton  161^180)  die  erhaltenen  Halientica  in  fAnf  Bttchem  (v^v  ^i^V  ^ 
jjtuvv  yw6fu»w  ^Onmavbv  xAv  Kütxa  Athen.  18  b).  Ein  anderer  Dk±ter 
irar  der  Verf.  der  Kjrnegetica,  der  sich  selbst  einen  Syrer  nennt  (0  itl- 
151),  sein  Gedicht  dem  Caracalla  (211—219)  widmet  <I  8)  und  sehM 
Hymnen  auf  den  Bacchns  erwähnt  (I  27).  Hiller  nennt  ihn  stets 
jOngeren*  und  meint,  da  er  sichtlich  wiederholt  den  Utereo  nachgeshnl 
habe,  sei  vielleicht,  wie  Arrian  der  jOogere  Xenophon,  so  er  der  jnngan 
Oppian  benannt  worden,  sein  wahrer  Name  aber  verloren  gegangM 
(Miller  1  3).  Auch  die  Kynegetica  bestanden  aus  fünf  Büchern,  deren 
faoftes  verloren,  deren  viertes  aber  am  Schlufo  teils  (IT  426  ff.)  oieäi 


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Oppiaii. 


67 


mehr  völlig  ausgearbeitet,  teils  ve^stü^lIn^^!t  i^t  (Miller  II  4).  Ein  ge- 
wisser Euteknios  'aus  nnbestimiiiter  Zeit*  (W.  Christ,  Gr.  Litt. ^  4üi) 
Terfafste  eine  Paraphrase,  dercJi  Publikation  Töselmann  teils  begonoon 
teils  versprochen  hat.  Endlich  sind  aus  einem  Werke  des  Timotheos 
von  Gaza  (unter  Anastasios  I  491  ri\8)  iUfj:  ^iikou  Tsrpn-iniüjv  Excerpte 
erhalten  uud  aus  einem  cod.  Bodlcjanus  von  Ä.  Cramei  (Änecd.  Oxon.), 
aus  einem  cod.  Augustanus  von  M.  Haupt  (Hermes  III  1868)  publiciort; 
diese  Anszflge,  die  jetzt  im  cod.  Athous  vorliegen,  beweiseo  BAch  Haupt, 
dtb  Timotbeafl  den  OppiaD  beontste.  Dafs  dies  onwahneheiiiliGb  ist, 
versiiclit  Erieb  Bassler  so  erwefooi,  indem  er  dareb  Vergleich  dessen, 
was  beide  AntoreD  Aber  Hy&ne,  Bftrio,  Hirseb,  Focbs,  Sebakal,  Maal* 
Wurf,  Wiesel,  £ber,  Wolf,  Pardeltier  sagen,  deatlicb  nacht,  dafs  Timo« 
theas  meist  genaneres  nod  reicheres  Wissen  seigt  Yielleiebt  bemitsteo 
beide  eine  Qnelle,  Oppian  die  Form  diehteriseher  Aasscbmüchting,  Ti- 
motheos den  Stoif  gelehrter  Natorforschang  in  den  Vordergrond  seines 
Interesses  stellend.  -  Was  die  Textkritik  betrifft,  so  hat  Miller  (in  2) 
*  keinen  Ansprach  auf  das  Verdienst  einer  teztkritischen  Ausgabe*  ge- 
macht, Nanck  zwei  Stellen  der  Kf negctica  und  drei  der  Halieutica  durch 
Goojektur  geändert,  TOselmnnn  endlich  durch  Vergleichung  der  Hand- 
srbrifren  in  Florenz,  Mailand  und  Venedig  fOr  jenes  Werk  eine  neue 
Textgestaltung  angebahnt  und  an  einzelnen  Stellen  des  I.  und  IV.  Buches 
erörtert.  —  Die  Übersetzung  von  Miller  endlich  ist  meist  lesbar,  nie 
flach,  meist  glatt,  zuweilen  scliöti  Wenn  man  öfters  das  Ringen  mit 
dem  Ausdruck  merkt,  dnnkt  man  entschuldigend  an  die  Sciiwierigkeit 
des  Stoftes  ^mo  'i"-  Hi  \;iiiieiers.  Die  Bemerkungen  sind  klar  und  lehr- 
reich. Sie  heben  die  Uppian  eigentümlichen  Worte  oder  Wendungen, 
die  Anklänge  an  den  ftlteren  Oppian  und  Homer,  die  sachlich  treffenden 
oder  verfehlten  Notizen  des  Dichters  hervor;  wiederholt  macht  Miller 
eigene  Conjecturen  oder  wägt  die  Lesarten  anderer  gegen  eioainlci  ab. 
Mit  Wärme  verteidigt  er  den  Dichter  gegen  übertriebene  V'orwürle  oder 
schwächt  gerechte  durch  den  Hinweis  auf  den  Geschmack  seiner  Zeit  ab. 
Bichtlich  will  er  dem  Interessanten  Dichter  Freunde  werben.  Ungeoan 
IlbersetKt  ist  II  168:  hier  steht  di^  wie  aoeh  der  Sinn  *Doeh*  statt  'Denn* 
verlangt  Ungenau  gedrockt  aber  ist  der  Text  sehr  oft,  wie  TQselmann 
8.  4  nachweist.  —  Sorgttitig  ood  rielversprechend  ist  Tflselmann's  Pro- 
gramm. Anf  eine  knrse  Oescbicbte  der  Textkritik  nnd  der  Dnrcb- 
lorschnng  des  Spraehgebraocbs  folgt  eine  Beschreihnng  der  eodd.  Veneti 
Qod  Laorentiani,  die  der  Verf.  selbst  verglichen  hat,  eine  Darstellnng 
ihres  Veihlltnissea  in  einander,  eine  Besprechung  einer  Reihe  Ton 
Stellen,  endlich  der  Text  des  4.  Buches  der  Paraphrase  des  Euteknios. 
Ein  Vat.  und  zwei  Par.  werden  kurz  besprochen,  ihre  Gollatloo  als  drin- 
gendes Bedftrihis  verlaogt.  —  Die  Fossey'ache  Arbeit  kennen  wir  nicht 

0» 


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Scboeek^n,  Fische. 


76)  ScbiAffkftn8«o,  Die  Sofaneekeiiiaeht  d«r  Rfloier.  Bh«iii. 
Jabrbb.  90«  8.  soe— 811. 

79)  C.  Torr,  Tb«  sbArk  aod  tbe  wbale  by  AristoUo.  CIms.  Bot. 
1890.  lY  5  p.  234. 

80)  D.  W.  Tbomson,  Zoologieal  notes:  dpfu^,  KavSapof,  iiptniQ, 
ClasB.  Bot.  lOOO.  IV  7  p.  SSO. 

81)  Paulo?  Rhode.  Thynnorum  cuptura  liuanti  fuorit  apud  veteres 
momenti.   Fleckeisea's  Suppl-Bd.  XVUI.  3-78.  1890. 

82)  W.  Joost,  Über  den  Ursprung  des  Wortes  Caviar.  Verb.  d. 
Berl.  antbropol.  Ges.  tori  15.  Febr.  1890.  8.  810— S88. 

88)  F  Stengel,  Über  die  Wild-  nnd  Fiaebopfer  der  Qriecben. 
Herioes  1887.  XXII  94-100. 

84)  M.  Wellmann,  DoriOD.  Hermes  1868.  XXIII  179-108. 

86)  Tb>  Lobeda,  De  enimalibua  et  berbis  ed  cenas  Romanoroin 
praecipne  adbibitis.  Gymq.'Progr.  Bravosa  la  BObmea.  1891«  87  8. 

86)  Gabriel  de  Mortillet,  Originfts  de  la  chasse,  de  la  pt^che 
et  de  1  agriciilture.    I.  Chasse,  lYiclie,  Domestication.    Paris  1890. 

Über  die  SchneckeDtacht  der  BOmer  bericlitet  Varro  r.  r.  III  14 
und  Plin.  n.  b.  IX  178  sq.  Schaaffbausen  stellt  die  Fftlle  zasamtnen,  wo 
besonders  in  Deutschland  Spuren  römischen  Schneckenverbranch-^  gefun- 
den «ind  Am  meisten  ist  die  Weinbergsschiiecke  (H.  pomatia)  ver- 
trftrii.  SoL^Mf  die  mamillae  des  Varro  fand  man  in  Bonn  (1875).  Auch 
Austern  tl'iin.  IX  IBHsqq.)  und  Flufsüiuschelü  vvurden  vou  den  Kömera 
geßessen  und  sind  gefunden  wonlon.  —  Rhode's  Arbeit  bietet  eine  sehr 
soiglaltige  StofifRamnilung.  Das  Material  ist  überaus  reich  und  wird 
Übersichtlich  georduct.  Namen,  Wesen«  Wauderungen,  Faugweise,  gastro- 
Dombche  aad  mediciniscbe  ood  kttastleriscbe  VerweDdung  der  Thunfische 
kommea  rar  8praebe.  Bei  der  Fftlle  des  Oeboteoen  oad  der  SprOdig* 
keit  des  Aasrodmekeadea  Obersieht  maa  gera  sprachliehe  Härtea  (alln- 
dere  ad,  poseere  at,  exceptis  oris  =  neben  den  K.,  Inbabltare,  atriaiqQe 
sex)  oder  Ungeoani^eiten  der  Wortstellang  (oe  abstinent  qoideoi  p.  81). 
Ein  Teil  der  Arbeit  erschien  als  laaug.-Diss.  in  Königsberg.  —  Den 
Gaviar  eiwShat  tnerst  Diphilos  von  Sipbnos  (bei  Athen.  131),  «eloher 
nach  Athcnaeus  (51a)  ein  Zeitgenosse  des  Königs  Lysimachos  (e.  —300) 
war.  Die  nächste  Stelle  bringt  zwar  gleich  den  Namen  *caviare',  ist 
aber  etwa  1770  Jahre  jünger:  Barth.  Piatina,  de  honesta  voluptate; 
Art^cntor.  1470.  Es  folgt  Rabelais  (1533).  der  *caviart'  und  *boutargue ' 
äcbeideu    Beidemal  ist  uoter  Cavi&r  der  gesalzene,  gepreiste  und  ia 


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Fitdb». 


«9 


Tonnen  oder  KriiLre  \(rjiackte  Rogen  von  P^i^chnn  östlicher  Meere  ver- 
standen; ButarcLi  (—  lua  -dptya)  aber  ist  der  hi  Fibchblasen  oder  Wachs- 
htlUen  aufbewahrte  Rogen  dos  Miigil  Cephahis  der  westlicheu  Meere. 
Andere  Stellen  siud  bei  Paulus  luvius  aus  Gonio  ( 1531);  bei  J.  C.  Scaliger 
(1534),  der  nach  dem  unbckaunteo  Ursprung  des  Wortes  fragt  und  zu- 
gleich zuerst  den  Caviar  der  Juden,  d.h.  den  aus  beschuppten  Fischen 
(vgl.  III  Mose  U,  lOff  ,  falsch  verstanden  von  I  lui.  31,  95)  hergestellten 
roten  Caviar  erwähnt-  Audi  in  den  weitereu  Stellen  der  Renaissance 
ist  immer  wieder  der  Poutus,  besonders  das  Emporium  Tbeodosia  (Strsb. 
811}  oder  *Kftpba'  als  Heimat  des  Caviert  genanot  Tatarieeh  oder 
torkiteh  ist  das  Wort  nicht!  Am  Orte  eeioer  Oewinooog  umschreibt  man 
es.  Im  italienischen  begegnet  es  loerst.  Also  scheint  es  eine  italieni- 
sche Ableitung  von  *Kapha'  in  sein.  Hindier  benannten  es  nach  dem 
JBinkanisorte  und  brachten  das  Wort  in  der  Renaissaneeseil  in  die  ?er- 
kanfsgegenden,  xoerst  nach  Italien.  Kiepert  nennt  diese  Etymologie 
*eine  recht  hypothetische'«  Joest selbst* eine  eioigermafsen  gewagte*.  Doch 
stimmt  damit,  dafs  man  in  Kapha  tar  Zeit  der  genaesischen  Herrschaft, 
also  seit  dem  XIU.  Jahrb.  den  Astrachan •  Caviar  verlnd  (was  fireiiieh 
Joest  nicht  durch  Beweise  belegt),  daTs  weiter  der  genuesische  wie  die 
weichen  sQditaiienischeu  Dialekte  das  f  von  Cefa,  wie  die  Italiener,  oder 
von  KA0A,  wie  die  Russen  schrieben,  wohl  in  v  verwandeln  konnten 
(wogegen  eben  sprirht,  dafs  sie  Cafa  schriobeiiV  Durch  eine  Reihe  von 
Beispielen  zeigt  Joost,  dafs  viele  Produkte  nicht  nach  dem  Orte  der 
Erzeugung,  soiidern  der  letzten  Verschiffung  genannt  sind,  sodafs  seine 
Hypothese  "auch  in  dieser  Beziehung  als  durchaus  nicht  gewagt'  er- 
scheine. -  Selteu  bind  bei  (ien  Alten  Opfer  von  Wild  genannt  (Paus. 
Vll  18.  12.  X  32,  16.  Eur.  I.  A-  1587.  Porph.  d.  abst.  II  iö.  Deckers 
Anecd  p.  249.  Pbilostr.  imagg.  I  6.  Arr.  de  venat.  33);  nachweislich  sind 
es  daiiii  uicht  Speiseopfer,  mehrfach  auch  orientalische  Anklänge;  dio 
wenigen  bildlichen  Darstellungen  sind  höchst  zweifelhaft  und  unerklärt. 
Suidas  nennt  (s.  v.  Boaov  und  ßah;;  ißSofxo^)  überhaupt  weder  Wild  noch 
Fisch  als  Opfertiere.  FQr  Fische  bestätigt  dies  Plntarcb  (qn.  8}  mp.  VUI 
8,  3).  Aosnahmen,  wieder  keine  Speiseopfer,  berichtet  Attaenaeus  (297. 
284.  146.  866.  Vgl.  Ccrttttt.  rufj'i  ^Ltg,  0Mm  84,  p.  382).  Wie  erklärt 
sich  diese  Ansnahme?  Die  Gfltter  verlangen  das  Leben  des  Tieres; 
dieses  liegt  im  Blnt  Jagdwild  aber  yergieCit  sein  Blnt  schon  im  WaMe, 
Dicht  erst  am  Altare.  Und  Fische  haben  wenig  Blnt,  sind  auch  meist 
siefat  lebend  an  den  Altar  an  schaffen.  6es8hmtes  Wild  aber  hat  man 
schweriidi  sun  Verspeisen  gehalten.  —  Der  Flschkaulog  des  Athenaeos 
<1.  VU)  ist  alphabetisch;  seine  QaeUe  also  lexikalisch.  Wellmann  erweist 
als  diese  den  Pamphilos  von  Alexandria  nept  6vojidz(ov  xal  yXotaamv 
(I.  Jahrb.  n.  C),  als  dessen  Quelle  wiederum  das  Werk  des  Dorion  ntpl 
tyBuwv  (I.  Jahrh.  v.  C),  das  eine  Compilation  tkber  Namen,  Arten,  Wesen, 
Kochen  und  Braten  der  Fische  war  und  sicher  des  £ulbydemos  von  Atben 


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70 


Wietel,  Sohweio,  Bind. 


n&pl  xapt^wy  und  des  Epainetos  oi^^aprurcxa  (zwischen  —  130  und  — 60) 
beoaUte.  —  Lebeda  benutzt  den  Horaz,  Martial,  luveoal  nnd  Plinius. 
Er  b«8prieht  Eber,  Hasen,  Ziegen,  Bambirscb,  Hincb,  HaselmaQS,  Bock, 
Scbwein;  Hohn»  Gans  und  andere  Vögel;  Moraene,  Tbnofiseb  and  andere 
Fische;  Muselieln,  Sehneeken,  Krebse  n.  dgl.,  unter  den  Pflanzen  koramea 
in  betraeht  die  verschiedeoen  Arten  von  brassiea,  alUom  oder  pomun, 
lactnca,  ferner  Spargel,  Erdschwamm  o.  s.  w.  Die  Arbeit  ist  eine  Art 
von  *B6ttnng*  der  BOmer.  Uns  liefern  beide  Indien  die  Nahrung,  den 
Römern  aber,  was  Fleisch  und  Pflanze  betrifft,  im  Ganten  ihr  eigenes 
Heimatland.  —  Die  Mortillet'sche  Arbeit  ist  uns  bisher  nur  aus  dem 
Bericht  von  Schaaffhausen  (Arch  f  Antiir.  XX  294  302)  bekannt  ge?- 
vordcn.  Schon  aus  diesem  aber  Isl  eine  solche  Fülle  des  Inhalts  er- 
sichtlich, dars  wir  auf  dos  Werk  zurttckkommeo  müssen,  sobald  es  voll- 
st&ndig  vorliegt. 

87)  Tb.  Zielinski,  Das  Wiesel  als  Brant.  Rhein.  Mus.  1889. 
XLIT  1.   S.  168—168. 

88)  W.  Houghton,  Was  ihe  Camel  known  lo  ihe  Ancieut  Egyp- 
tians?  Proceedings  of  the  Society  of  Biblical  Archaeology  1890. 
XU  1—1 

89)  M.  MO  Her,  H.  Mac  Glure,  Haies,  Ridgeway,  Watkins,  and 
Lloyd;  vihy  was  the  horse  driven  before  H  was  ridden?  Academy 
1891,  No.  976,  40.  976,  66.  977,  91. 

90)  A.  Seblieben,  Das  Sehwein  in  der  Knltorgesebiehte.  Wies- 
baden 1890.  Berthold.  8.  68  8. 

91)  A.  Nebring,  Das  sogenannte  Torlschwein.  Verb.  d.  Berl. 
antbrop.  Ges.  vom  28.  April  1888.   b.  id  1—187. 

98)  Derselbe,  Bos  prinigenios,  insbesondere  Uber  seine  Goezistens 
mit  dem  Menschen.'  Yerh.  der  Berl.  anthr.  Ges.  vom  26.  Hai  1888. 
8.  282->281. 

Zielin^  vermiitet  vu/x^  (neugriedi.  vu/i^hCa)  als  einen  alten  Nar 
men  des  Wiesels  (neben  ya^^);  dies  Wort  habe  Anlafs  gegeben,  in  der 
bekannten  Äsopischen  Fabel  88  (Babrins  32)  gerade  das  Wiesel  snr 
Brant  so  machen.  Er  vergleicht  den  *  Gevatter  Tod,  da  t6tsoors, 
tote  sBs  Pathe  sei;  ferner  die  Fabel  von  der  Haubenlerche  (Aristoph.  Av. 
471  iL),  da  Xo^c  sowohl  Haobe  wie  Hagel  bedeute.  —  Die  eogUscbea 
Arbeiten  hat  Ref.  nicht  erhalten  können.  Über  das  Kamel  berichtete 
schon  0.  Keller  in  seinen  beiden  Berichten  (I  184.  II  80.  89).  —  Schlie- 
ben's  Arbeit  ist  gemütlich  zu  lesen  Lehrhaftes  und  Spafshaftes,  Ernst 
und  ^oherz,  "Wissenschaft  unfi  Anokfioto  gehen  durcheinander.  Vipj  hat 
der  Verf.  Ober  das  Schwein  geleseu  und  susamme&getragea,  wenn  er  es 


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Kataa. 


71 


auch  öften?  vergifst  und  vom  Esel  oder  Ro-^^^e  spricht.  Dabei  sind  wir 
bald  iij  Guinea,  bald  in  Mexico,  bald  bei  deu  Alten,  bei  don  Niiufren; 
denn  der  Verf  hat  nicht  gescbiebtliche,  sondern  sachliche  Moinenie  zum 
gründe  der  EiuloHiing  gewählt,  hoch  auch  das  ist  uicüt  streng  durch- 
gefthrt.  Gleicb  anfangs  z.  B  folgt  auf  das  prähistorische  Schwein  '  Das 
Scbwein  als  Nahraagsiiiittel'*  Die  Arbeit  ist  also  nieht  Htnug  wissen- 
schaftlich, also  anch  nicht  streng  in  beurteileo.  Man  liest,  lernt  ond 
lacht  sogleich.  -  Anders  steht  es  natHrlicb  mit  Nefaring,  der  die  tolle 
Wucht  seines  Wissens  nnd  Ernstes  in  seinen  beiden  Arbeiten  niederiegt 
Bier  spricht  nicfat  der  Major  a.  D.,  der  seine  Kenntnisse  gern  mit  Hnmor 
wftnen  mag,  sein  Tier  wohl  oft  selbst  gejagt,  sicher  gern  gegessen  bat, 
sondern  der  Gelehrte,  dem  die  Knochen  seiner  Tiere  lehrreicher  dünken 
als  sein  Fleisch.  Was  das  sogenannte  Torfschwein  der  prähistorischen 
FundstättoL  Europas  betrifft,  so  ist  er  auf  grund  der  Verkümmerungen, 
die  unser  genieiues  Wildschwein  noch  jetzt  bei  Herhstwürfeii  oder  in  Sau- 
pariis  erleidet,  zu  der  Überzeugung  gekommen,  auch  das  Tortschvveiii  sei 
nor  ein  KOroraerer  des  Wildschweins,  ein  Produkt  primitiver  Domesti- 
cierung.  Das  fast  vollständige  Skclet  eines  hos  jirimigenius  aber  lieferte 
ihm  die  Möglichkeit,  gewisse  Funde  von  Knochen  des  frühen  Mittelalters 
bestimmter  zu  beurteilen  und  es  höchbt  wahrscheinlich  zu  machen,  dafs 
der  Drstier  noch  in  dieser  Zeit  existierte.  Im  Auschlaft  daran  spricht 
er  die  Überzeugung  aus,  dafe  dieser  Urstier  die  Stammart  unseres  Ochsen, 
also  Europa  wenigstens  die  Hauptheimat  unserer  Hausrinder  sei. 

93)  K.  Sittl,  Nochmals  die  Hanskatzo.  Arch.  f.  lat.  Lexicogr. 
1889.  VI  p.  567.  [Il.J  Vgl.  K.  Sittl.  Zur  Geschichte  der  Uausicatze. 
Arch.  f.  1.  L.  1888.   V  I33f.    Ree.  Günther  II  251  [I]. 

94)  W.  H.  Couway,  The  cats  of  ancient  Egypt.  Engl  illustr. 
Magazine.   1889  Dec. 

96)  R.  Virchow,  Allägyptische  Hansiiatsen.  Verh.  d.  Berl  anthrop. 
Ges.  vom  18.  Mai  1889.  8.  468—462.  Diseussionen  bierftber:  a)  W. 
Scbwarts:  S.  462 f.  b)  R.  Virchow  u.  Hartraann:  20.  Juli  1889.  S.  668 
—668.   [I.]  -  Vorläufiger  Beriebt:  21.  Juli  1888.   S.  S92f. 

96)  A.  N  eh  ring.  Über  altägyptische  Katzen  von  Bubastis,  Beni- 
Hassan  und  Siut.  Verh.  d.  Berl.  anthrop.  Ges.  vom  20.  Juli  1889. 
S.  668—666.  Discnssion  hierüber:  R.  Virchow,  H  Brugscb,  Hartmano, 
W.  Reift,  Nebring,  Bartels:  S.  666-672.  [Il.J 

97)  R.  Virchow,  Überro-tp  vnii  Katzen  aus  Bubastis.  Verh.  d. 
Berl.  anthrop.  Ges.  vom  18.  Januar  i>,  i>  S.  118-121.  Discussion: 
Uartmann,  Nehring,  C.  F.  Lehmann,  Fntsch:  S.  121—126.  [III.] 

96)  Baglio,  Sur  rezisteoce  du  chat  domestique  cbez  les  anciens. 
Rev.  crit.  1890  Mo.  29.  (Acad.  des  Inscr.  11.  Juli.) 


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HerrorserofeD  Ut  diMe  pUttiKch  aofgMidiotMQe  Kattriitteratiir 
188d  nigiteieb  von  swei  Seiten  ans:  emmal  voo  philologiseben  Gesichte- 
punkte  ans  (SitU  I),  dann  aber  dnrcfa  die'Anregnog  voo  Vircbow's  Orieot- 
reise  und  ?on  Aoegrabungeo  Navilles  in  Babastis  (1888 — 89).  Bebandelt 
ist  die  Frage  scboo  seit  längerer  Zeit,  wie  die  älteren  Berichte  zeigen 
(Keller  I  186.  Vgl.  II  65).     Die  Saplio'sche  Arbeil   blieb  uns  ebnn<;o 
unzucflnglicb  wie  die  von  Couway.   Der  lohait  der  Übrigen  aber  ist  knn 
folgender.    I.  Die  griechisch-römische  Kunst  weist  wenige  Darstellungeu 
auf,  die  eine  Katze  vorzustellen  scheiueo.    Die  wichtigsten  sind:  1  Im- 
hoof-Blumer  und  0.  Keller  I  24:  Mflnze  von  .Segesta.    Wird  von  dem 
Verf.  selbst  als  Wiesel  bezeichnet.    2.  1.  1.  11  2:  Münze  von  Kyrene. 
*L.  M&ller  läfst  die  Wahl  zwischen  Fuchs,  Schakal  und  Frettchen  (Berod. 
IT  102  YaXiat)\  wabnebeinlieb  al»er  ist  es  die  in  der  Berberel  gewöhn- 
liebe  blasse  Ginsterlcatse'.  Das  Tier  liegt  Ober  einer  Silphinoifhidit, 
womit  Herodot  stimmt:  9h}     nai  ^aXiat  i»      atXfpftfi  ytv6fumu  Die 
Ginsterkatse  tilgt  aneh  beut  noch  in  der  Berberei  Miuse  und  lebt  aocb 
beut  noch  in  Spanien,  womit  wieder  Herodot  stimmt:  x%m  Tofiv^aa^ 
SfUHdrarat.    Das  maobt  jenes  Urteil  allerdings  ^wabrsobeioUeb'*  Ein 
eigenes  Urteil  läfst  die  undeutliche  Abbildung  nicht  zu.   Brehm  sagt 
freilich  (II  28):  ^Die  Alten  scheinen  unser  Thier  nicht  gekannt  zu  haben; 
wenigstens  ist  es  sehr  zweifelhaft,  ob  Oppian  unter  seinem  'kleinen  ge- 
pchrrkten  Panther'  sie  versteht'.    Brehm  aber  scheint  jene  Mönze  und 
jene  Uerodotstelle  nicht  gekannt  rn  h:iben     Keinesfalls  aber  liegt  hier 
ein  Bild  der  Hauskatze  vor;  die  Katzeti  von  Bubastis  nennt  Herodot 
auch  a'sXoupoug  (II  67);  den  starken  Zibetgeruch  der  Ginsterkatze,  der 
•für  europäische  Nasen  fast  zn  stark  ist'  (Brehm  II  27),  erwähnen  die 
Klassiker  uicht.       1.  1.  I  26:  Tarentinische  Münze.    'Alle  Mtlnzen  mit 
dieser  scheinbaren  Katze  gehören  Taras  und  Region  an  und  dem  Ende 
des  6.  Jabrh.  v.  Chr.  Die  Annahme  erscheiDt  daher  bereehtigt,  dafs  um 
diese  Zeit  in  Unteritalien  der  erst«  Versnob  gemaoht  wurde,  die  in  Mord* 
afrika  ?orbandeoe  gesfthmte  Katse  aocb  in  Europa  einsnbOrgern  oder 
dab  sie  doch,  wie  AITen  und  Kamele,  bisweilen  Qber's  Meer  gebracht 
wurde*.  Dagegen  Hehn  (i06):  *Aocb  die  Tierebeo  auf  firftben  tarenti- 
niscben  and  rheginiseben  Münzen,  die  von  Einigen  für  Katzen  genommen 
worden  sind,  können  bei  ihrer  Kleinheit  und  Unbestimmtheit  auf  jede 
andere  Art  gedeutet  werden'.  Die  Veri  jenes  Atlas  sind  selbst  onsiober: 
•mit  einer  aufspringenden  Katze,  wenn  nicht  vielmehr  einem  jutigen 
Pnrthfr'.    Sittl  (1  133):  'Die  Katze,  welche  vor  einigen  Jahren  ein 
Engländer  auf  einer  tarentinischen  Münze  entdeckt  haben  wollte,  dürfte 
sich,  wie  Herr  Dr  Riggauer  mir  nachweist,  bei  schärferer  Besichtigung 
als  knrzi  lii        und  lauggeschwäoztcr  Uuud  (Garrucci,  le  monele  dell' 
Italia  aiitia  1.92,  32)  entpuppen'.   Die  *  Katze '  ist  also  ein  bestrittenes 
Objekt.    Ihre  Identität  wird  durch  manche  Überlegung  unwahrscheinlich. 
An  den  Kosten  der  Berberei  bis  Kyrene  hin  fanden  wir  ja  eben  die 


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Kmitn, 


73 


blasse  Giosterkatze  nis  Mäusetilgerin.  Wie  sollten  ferner  Cato  und 
Varro,  wie  Uoraz  (Hehn  405)  niui  Columella  das  intoressantn  Wesen 
weder  kennen  noch  nennen!  Warum  sollte  endlich  die  1  iiil  ürgerung 
des  n&Ulicljen  Räabers  uuterbrucheu  oder  mirsglücki  sein?  4.  P>iede- 
ricbs- Wolters,  Gipsabgüsse  1012:  Grabstein  aus  Ägiua  (?).  'Das  gela- 
gerte Tier  ist  Dicht  ganz  khur  n  erkenneii,  doch  kann  es  kanin  etwas 
anderes  sein  als  eine  Eatse.  Alierdings  ist  diese  erst  viele  Jahrhonderte 
später  als  Hanstier  eingefllhrt  worden,  doch  müssen  schon  frOher  einselne 
Bsenpiare  von  Ägypten  gekommen  sein;  denn  sie  finden  sich  s.  B.  anf 
Tasenbildem  (Annali  1878  0.  Darembnrg  nnd  Saglio,  Diet  des  antiqa. 
689;  Tgl.  Blamner  in  K.  F.  Hermanns  Griech.  Antiq.*  IV  U8,  2)'.  Also 
Iii  eil!  klar  zu  erkennen!  Und  als  Haustier  viel  später  eingeführt!  Das 
heifst  dr>ch  soviel  wie  'schwerlich  eine  Hauskatze!'  Darom  schreibt  Sittl 
(II  567):  'Es  ist  vielleicht  besser,  doch  ausdrücklich  zu  sagen,  dafs  die 
Katzen,  wclclip  Arcbäologon  auf  antiken  Dcnkmfilern  zu  sehen  glauben 
(vffl.  Fiirtwaugler ,  Samml.  Sab.  zu  T.  «iS;  Fried. -Wolt.  Gip^abp.  1012. 
Daremberg,  Dict.  689),  zahme  Wiesel  <!tMi'.  Man  mufs  also  verneinen, 
dafs  die  zahme  Hauskatze  in  der  griechi-^cii-rornischen  Kunst  dargestellt 
sei.  Auch  fand  sich  in  Pompeji  keine  8pur  von  Resten  (Hohn  406).  — 
II.  Wie  steht  es  mit  der  klassischen  Littoratur?  Ganz  aiiniich!  Hehn 
(408 ft.)  hat  gezeigt,  dafs  aiXoufjui  und  mustela  mit  Hauskatze'  nirgends 
aberseut  werden  mOssen,  oft  aber  kaum  flbersetat  werden  können.  Wenn 
t.  B  Callimacfaiis  (Bymn.  VI  Iii)  den  Erysichtbon  im  Hei&haoger  alles, 
was  im  Hanse  ist,  ?erzebren  Iftfst,  snletst  anch  r^v  tukoopwt  rä»  irptfu 
BijpiBt  Mtxxdf  so  pafst  dies  Attribot  besser  anf  den  Härder.  Und  wenn 
der  Sdioliast  binsnfftgt  rint  ksfo^siw»  Kätroy,  so  ist  dies  eben  seine 
Deutung.  Dafs  felis  nicht' Hauskatse*  heifse,  lehren  deutlich  Varro  und 
Columella,  welche  Hasen  und  Enten  gegen  die  feles  schtttsen  lehren. 
Und  so  wird  es  auch  bei  Plinius  eher  die  Wildkatze  bedeuten.  Gekannt 
haben  die  Alten  freilich  den  Umstand,  dafs  die  Ägypter  eine  zahme 
Katze  besafsen  und  verehrten.  Sprechen  sie  davon ,  so  heifst  das  Tier 
allerdings  nUannog  (Diod.  I  83,  8.  PInt.  I.  u.  Os.  6;i.  IJerod.  II  60)  und 
felis  (Cic  de  nat.  d.  I  82).  Wann  sind  nun  zuerst  sicher  zahme  Katzen 
auf  klassi<;chem  Boden  erwähnt?  Hehn  meint  (407):  bei  Palladius'catos* 
oder  cattüs'.  Sittl  (I  133)  erweist  dius  als  Frettchen  (vgl.  Strab.  144  C), 
sodafs  man  mifstrauisch  wird,  ob  cattus  oder  catta  auch  sonst  Katse* 
bedeute,  amsomehr  ah  einmal  ansdrücklich  'das  Wort  catta  anefa  die 
wilde  Katse  {ivSpufwtf  xdTTcuc)  einschlofb*  (134).  Nun  folgt  Timotbeos 
fDB  Gaia  (Sittl  II  687)  om  600,  der  von  einer  Mibjsehen  Abart  des 
Panthers'  sagt:  V  aOmpog  6  Xsyö/uvo^  nap*  ^f»*¥  narä  auvijdtta»  'PwfMimf 
Mdmu  Eodlieh  ersihlt  (Sittl  I  184)  Johannes  Diso,  von  Qregor  d.  Gr. 
(am  800):  Nihil  in  mundo  babebat  praeter  noam  cattam,  quam  blandiens 
erebro  qnasi  oobabitatrioem  in  suis  gremiis  refovebat.  Im  Mittelalter 
sagte  man  für  cattus  oder  eatta  lieber  murilegns,  ransius,  mnsio.  Inter* 


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essaot  ist  noch  ein  Citat,  das  Ref.  Zielinskt  (Rhein.  Mas.  1889.  XLIV  157) 
verdankt;  dir  byzantinischen  Scbolieu  sagen  zu  Aristopb.  Nub.  169:  ri^v 
vofuptrCdv ,  9jv  xa)  fioxakr^y  (vgl.  Herod.  II  67)  fom^  ond  10  PlQt693: 

yaX^  fj  xdra,  jjLuya^       vy/ijp/rC«  (mss.  vj^^toc.,  Ziclioski   vci/ti^jj).  — 

III*  Eodlicb  die  Hatiskatie  in  Ägypten.  Eine  eingehende  Untersodiiing 
der  Reste  eng  Bubastis  bracbten  Yirehow  sn  der  Oberseogangt  &»Sa  hier 
*  mehrere  Arten  tod  Wildkatfen  vertreten  sind,  während  kein  einiigee 
oDiweifelbaftee  Exemplar  einer  eigentlichen  Hanskatse  sieh  findet'  (1 461). 
Er  onterscheidet  Zihmung  (als  Jagdtier  gleich  dem  Ichnenmon,  LOwen, 
Leoparden)  und  Domestication;  uimmt  man  in  Ägypten  nar  die  erster« 
an,  so  'verliert  die  Tbatsacbe.  dafs  die  Katse  im  Altertum  von  da  aus 
nach  keiner  Seite  als  Haustier  öbernommen  worden  ist.  ihr  Wunderbares' 
(I  462.  Vgl.  II  567).  Hartmann  leitet  die  aitägyptische  und  die  euro- 
päische Hauskatze  von  der  kleiiipföfisrpn  afrikanischen  Wildkatze  (felis 
maniculata)  ab,  welche  Brehm  Falbkatze  uenut,  und  führt  die  wiedi^rhult 
geäufserte  Ansicht  an,  dafs  andere  afrikanische  Wildkatzen  nur  Abarieu 
jener  seien  (I  552 f.);  die  europäische  Wildkatze  (felis  catus  ferus)  sehe 
heut  kaum  noch  ein  Forscher  für  die  Ahnfrau  unserer  Hauskatze  an 
(I  656).  Auch  die  ägyptischen  Bilder  bestätigen  jene  Abstammung 
(I  654 f.).  NehriDg  wiedernm  ist  der  Ansieht,  daili  unsere  Banskatsa, 
wie  Hand,  Schwein  und  Schaf,  *  nicht  einen  einheitliehen  Ursprung  hat, 
sondern  anf  mehrere  (einander  nahe  verwandte)  Stammarten  xnrllck- 
snfllhren  ist',  wie  er  schon  in  dem  Anfeatz  *Ober  Haus*  nnd  Wildkatsen* 
(Humboldt  1888  April)  aosgefffthrt  hatte  (H  668).  Virchow  hatte  die 
ägyptische  Herkunft  fbr  ^höchst  onsicher*  erklärt,  so  dsfs  wir  sie  viel- 
leicht *an  einer  ganz  anderen  Stelle,  s.  B.  in  Asien  oder  gar  in  Europa* 
suchen  mQfsten  (I  462)  Nehring  nun  scheidet  eine  sQdost- asiatische 
Stammart,  die  Ahnfrau  der  chinesischen  Katzen,  und  eine  nordost-afrika- 
nische  Stammart,  die  Ahnfrau  der  nfrikanischen  Hauskatzen.  Unsere 
Hauskatzen  aber  stammen  kleineren  Teils  ans  Asien,  gröfj^eren  Teils  aus 
Afrika,  haben  aber  besonders  in  Deutschland  'KreuzungeJi  mit  der  euro- 
päischen Wildkatze  erlitten'  (Il  568f.).  Den  Ägyptern  scheine  eine 
daueriiilc  Domesticierung  nur  hei  der  f.  maniculata  gelungen  zu  sein 
(II  559).  Dafs  diese  bei  den  viel  älteren  Exemplaren  von  liubaslis  noch 
nicht  durchgeführt  sei,  glaubt  Nebring  mit  Virchow;  die  Mebraahl  abmr 
der  einer  wesentlich  jüngeren  Zelt  angehflrigeu  KaUen  von  Beni-Hasaan 
und  Siut  hält  er  für  domesticiert  (II  562f.  III  124).  0aftlr  spricht  die 
ungehenre  Menge,  die  kräftige  Knocheaentwickeinng,  die  Variation  der 
Haarfarbe  und  der  Ohrenlinge  (II  668),  endlich  das  Jugendliche  Alter 
der  Tiere  (U  666).  Hartmann  betonte  spftter  (III  128),  dai^  gewisse 
Abbildungen  sowie  das  ungemein  sahireiche  Vorkommen  von  Katzen* 
momien  von  neuem  in  ihm  die  Überzeugung  'befestigten,  dafs  die  alten 
Ägypter  die  Katze,  d.  h.  den  Abkömmling  der  f.  maniculata,  nicht  blofs 
domesticiert,  sondern  als  wirkliches  Haustier  gehalten  und  gepflegt  haben'. 


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75 


Dafür  spreche  auch  der  Bericht  über  des  Karnbyses  Sieg  bei  Pelusiam 
(Berod.  III  5 ff.),  in  weichem  freilich  Herodot  die  Katzen  nicht  erwähnt! 
Kchring  endlich  weivt  darauf  hin,  dafs  für  die  Katze  die  strenge  Unter- 
scheidung zwischen  Zähmung  und  Domestication  nicht  durchführbar  sei, 
da  sie  noch  heut,  z.B.  bei  der  Paarung,  ein  halbwildes  Dasein  fahre 
(III  124),  was  Virchüw  erst  dann  iür  beweisend  hält,  wenn  nachwei^lich 
verwilderte  Hauskatzen  wieder  f.  maniculata  würden  ^III  125).  -  Die 
Frage  ist  uoch  nagetOst.  Za  lösen  ist  sie  einzig  und  allein,  wenn  die 
grofeen  MasBen  von  Kateenmomien,  welche  zm  Fabrikation  von  Goaoo 
exportiert  werden,  mor  einer  genauen  üncerBuchoog  nnteraogen  werdeo- 
Einstweilen  bat  Virebow  und  haben  seine  Gegner  Reeht;  der  eine  darin, 
dafs  es  onbegreiflidi  sei,  wie  ein  so  lange  und  so  massenhaft  domesti- 
ciertes  Tier  ?on  den  Römern  erst  so  spät  abemommen  worden  sei;  die 
anderen  darin,  dafs  man  nicht  glauben  könne,  jedes  eioxeloe  dieser  zahl- 
losen Tiere  sei  filr  sich  gelingen  und  tör  sich  gesAbmt  worden. 

99)  Max  Ihm,  Zur  Überliefernng  des  PeJagonius.   Rhein.  Mus. 
1891.    XLVI  371—377. 

100)  Derselbe,  Yegetias  mulomed.  III  60,  1.  Rhein.  Mns.  IBOI. 
XLTI  494f. 

Des  Yegetius  Mulomedicina  sive  ars  veterinaria  ist  unseres  Wissens 
snletst  vor  etwa  100  Jahren  behandelt  worden.  Sein  Vorgftnger  Pela- 
gonins  hat  wenigstens  noch  1848  einmal  wieder  Beachtung  gefunden. 
Jetzt  scheint  in  Ihm  ein  neuer  Bearbeiter  beider  Werke  Uber  Tierheil- 
kunde  su  entstehen,  der  auch  den  griechischen  Obersetsungen  in  den 
Hippiatrica  die  nötige  Aufmerksamkeit  widmet  —  In  der  obigen  Stelle 
des  Tegetius  schreibt  er  1.  soordiscum  fhr  coitltscum,  2.  nnaque  nocte 
Ar  una  qnoque  nocte,  8.  (per)curabitttr  fbr  palpabitur.  Vielleicht  ist 
saoabitur  vorsnsiehen.  —  Des  Pelagonina  ars  veterinaria  hat  ans  einem 
sehr  alten  cod.  sehr  sorgsam  A.  Politiaaus  1485  in  Florenz  abgeschrie- 
beo.  Dies  ist  der  cod.  Riccardianus  1179.  Aufserdem  giebt's  nur  noch 
etliche  Blätter  des  co<l.  rescr.  Vindob.  16.  Die  einzige  Ausgabe  (Florenz 
1826)  ist  schlecht  ur<  1  forderte  eine  Neuvergleichung.  Das  Original  des 
Pontianus  war  im  7.  oder  S.Jahrhundert  geschrieben,  die  Wiener  Pa- 
limpsestbläiter  stammen  aus  dem  5.  oder  6.  Jahrhundert.  —  Ihm  habi- 
litierte sich  übrigens  1891  an  der  Universität  zu  Halle  mit  der  Schrift: 
Prolegomena  in  novam  Pclagonii  artis  veterinariae  editionem.  Auch 
1892  —  in  diese-  Jahr  soll  unser  Hcricht  nicht  übergreifen  —  bat  Ihm 
die  Hippiatrica  behandelt  (Rhein.  Mus.  XL VII  312 tf.). 

Schon  die  durchwanderten  Gebiete  gaben  Anlafs,  den  Natursina 
der  Alten  zu  bemerken.  Wir  besprechen  im  Anschlufs  daran  die  Arbei- 
ten, die  sich  den  liatursinn  der  Alten  geradezu  zum  Thema  w&blen. 


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76 


Natunüw  der  Alten. 


101)  L.  W.  Straub,  Der  Natursino  der  alten  Griechen.  G.>Pr. 
Stuttgart  18B9.  4.  68  8. 

102)  Ed.  Voss,  Die  Natur  in  der  DiobtODg  des  Horas.  6.*Pr. 
MlUiBtereifel  1889.  i.  26  8. 

lOS)  Grosse,  Übar  die  Natoraosehaiiiiiig  der  alten  grieebisdieii 
und  rOmiaebeo  Dichter.  R.-G.*Pr.  Aschersleben  1800.  4.  18  S.  — 
See.  WoelieDsebr.  f.  Id.  Phil.  1891.   VIII  SOTff.  (A.  Biese). 

104)  J.  A.  Mouw,  Qttomodo  aatiqui  oaturam  mirati  sunt.  L-D. 
Leyden.    1890.   8.   Xlll  210 

105)  A.  Otto,  Landwirtschaft,  Jagd  und  Seeleben  im  Sprichwort. 
Archi?  l  tat  Lezicographie.  VI  1.  2.  p.  9-^24. 

Straub  bietet  die  zahlreichen  Proben  griechischer  Dichtuug ,  die 
seine  Arbeit  zieren ,  in  eigencii  gchöneu  Übertragungen.  Zwischen  dem 
Nattusinn  der  Alten  und  dem  der  Neuen  findet  er  nicht  einen  Unter» 
schied  der  Tiefe  oder  Innigkeit,  sondern  der  Bichtong  und  ÄaCMmng 
des  QefBhls,  also  lieinen  quantitativen,  sondern  einen  qualitativen  Untere 
schied.  Gegen  Biese  wendet  er  ein,  dafs  er  den  Begriff  der  Entwicke* 
long  und  das  Bestreben  eine  stetige  stufenweise  Verftndemng  des  Natar- 
geAbls  nachsnweisen  gerade  auf  dieses  Geffthl  nicht  gern  anwenden 
möchte.  Treffend  weist  er  darauf  hin,  dafs  die  Dichter  ftlr  die  genannte 
Frage  nur  echwer  und  vorsichtig  zu  benutzen  seien ,  zieht  aber  leider 
nicht  den  vom  Ref.  langst  ( Wochenschr.  f.  kl.  Phil.  1886.  III  1476)  gefor- 
derten und  von  Gtinthor  (1  120)  Rebilügteo  Schlufs.  daraufhin  einmal 
die  Prosaiker  vorzunehmen.  Curtius  ueunt  das  Rols  lam  pavidum  ad 
orania  animal  (VIII  ii,  23);  Pausanias  erwähnt  ein  xakktcrmv  osi^dou»/ 
äXaoQ  (I  21,  7)  oder  eine  nXdravoQ  £i>e(Srji  (VIII  23,  4).  lu  solchen  ge- 
legentlichen ÄuTseru Ilgen  so  prosaischer  oder  schlichler  Naturen  steckt 
mehr  Beweis  tUr  Naturgefuhl  als  in  ganzen  Bänden  voller  Gedichte. 
Wundervoll  sind  wieder  Straub's  Ausführungen  Uber  den  Gegensatz  sQd- 
Iftndischer  and  uordlftndischer  Natnranffiissung,  wie  Ober  die  Naturan- 
schauungen  der  griechischen  Götterlebre;  gut  ist  der  Nachwels,  dafs 
neben  der  Termenschlichung  der  NaturkrAfte  es  doch  auch  in  YoUer 
RealitAt  wtedergegebene  Naturbilder  giebt.  Ref.  rechnet  Stranb's  Arbeit 
tu  dem  Besten,  was  Ober  dieses  Thema  gesehrieben  Ist  Dennoch  ver- 
mibt  er  Manches  auch  hier.  Nach  seiner  Meinung  mttfiste  Jedes  antike 
Beispiel,  das  ein  modernes  Analogoo  findet,  neben  dieses  gestellt  und 
verglichen  werden,  z.  B.  Grillparzer's  unklarer,  sentimentaler,  mondschein* 
schwärmender  Phaon  (Sappho  HI  155)  neben  die  klaren,  schlichten,  be- 
trachtenden Worte  der  Sappho  über  den  Mond  (S.  37).  Ferner  fehlt 
eine,  v*enn  man  so  sagen  soll,  Geschichte  der  Bergbesteigungen  bei  den 
A  luu,  wie  sie  Ket.  ebenfalls  schon  lange  für  uOtig  hall  (Phil.  Wochenschr. 


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NAtonbrn  dtr  Ahm. 


77 


188d-  in  42.  782);  sie  würde  vermutlich  Auffallendes  lehren  (vsri.  8trab. 
538.  Gemin.  Isag.  14.  Liv.  IX  36.  XL  21  sq.  XLI  22  sq.  Flor.  I  12,8. 
lo.  Gr.  comm.  in  Arist  Meteor  p.  R'3,  '2.  Cleom.  I  56.  ÄHan.  h.  a.  IX  35. 
Opp.  Hai.  I  82  sq.  Plnt.  Arn.  15.  Seuec.  epp.  79,  2).  Del  dem  Capitel 
der  CJontraste  zwibtiita  Natur  und  Gemät  (S.  50)  fehlt  eine  Form  der 
homerischen  Naturempfindung,  die  unseres  Wissens  hartnackig  übergangen 
wird.  Liter  dem  Leichiiuni  des  l'atroclos  tobt  die  männermordeiide 
Schlacht,  der  aber  lag  still;  im  beüng>tigenden  Tiauui  sieht  Penelope 
den  Raabvogel  ihre  Gäose  zerfleischeu,  die  aber  fressen  ruhig.  Das 
Stille  ond  Friddlidie,  das  UobekOmmerte  und  Ünbewurste,  man  möchte 
sagen  das  Kindltclie  der  Natur  kann  njebt  nomitfcelbarer  warn  Aiudmck 
kommeOf  als  in  diesen  Stelleii.  Eadlieb  stOrt  uns  die  AafüMsimg  ?oin 
Baume  des  IHweidoD,  der  die'FicIite*  willig  trflgt  (S.  14).  Ist  das  eine 
Reminisoena  an  *  Poseidons  Fichtenhain'?  Poseidons  Baom  ist  wohl  ein- 
faeh  die  Strandkiefer  der  griechischen  Kftsten,  die  sich  von  Heere  nicht 
trennen  so  können  scheint  —  Voss  heschrflnkt  sich  ansdrflcklicb  anf 
Horas,  dessen  Katnrschildeningen  als  nicht  nm  ihrer  selbst  willen,  son- 
dern der  Reflexion  dienend  erwiesen  werden.  Die  Beispielsammlung  ist 
nrnfangreicb.  Aus  der  Arbeit  geht,  wenn  wir  nichts  übersehen,  nicht 
hervor,  ob  der  Verf.  die  von  Horaz  gesehenen  Orte  auc  h  seinerseits  ge* 
sehen  hat.  Es  will  uns  scheinen,  als  ob  persönliche  Anschauung  des 
Landes  nötig  sei,  um  den  Dichter  ganz  zu  verstehen.  Was  Voss  aber 
geboten  hat,  ist  übersichtlich  geordnet  und  richtig  beurteilt.  —  Grosse 
führt  von  rJrn  bekannten  Wortfü  bei  Schiller  und  Humboldt  ausgehend, 
in  Harniei  Sprache  uud  schlichter  Gedankenfolge  eine  Reihe  von  B  nirr- 
kungen  über  Nymphen,  Dryaden  und  andere  Naturpersonificationen,  ^owie 
von  Steiler)  aus  Homer,  den  Tragikern  und  den  Idyllendichtcrri,  endlich 
einipes  au.';  Vergil,  Horaz,  Tibull  uud  Ovid  au,  um  zu  zeigen,  dafs  die 
Alten  reges  Interesse  für  die  Natur,  lebhafte  Beobaciiiung  ihrer  Er^chei- 
nungeu,  reiches  Vermögen  sie  darzustellen  hatteu.  dafs  aber  diese  Guben 
beschränkt  sind,  sofern  ihnen  das  klmiatisch  Fremde  nordischer  Gegenden 
auch  ästhetisch  fremd  ist,  soferu  es  ihnen  au  Laudschaftssinn  und  Land- 
schaftsmalerei fehlt,  sofern  sie  sich  nicht  wehmütig  in  die  Natur  ver- 
senken. Die  Arbeit  Ist  anspruchslos  geschrieben  und  wendet  sich  angen- 
seheinllch  an  alle  gebildeten  Leser.  So  citiert  sie  keine  der  aahlreichen 
modernen  Arbeiten,  besehrftnkt  sieh  nnr  anf  einige  bedeutende  Erschei- 
nnngen  der  alten  Poesie,  eothftlt  sich  aller  genauerer  Unterscheidungen. 
Sie  erfüllt  ihren  Zweck  und  fordert  keine  schwere  Kritik  heraus. 
Honw's  Arbeit  an  erlangen  war  vergebliche  Mfihe.  —  Otto  stellt  die 
kteintscfaen  Sprichwörter  lusammen,  die  Landban,  Jagd  und  Seewesen 
betreflfon.  Interessant  ist  die  Deutung  des  Wortes:  oleum  et  operam 
perdldi  (8. 14),  welches  von  der  Olgewfainung  abgeleitet  wird ;  wurde  das 
Ol  rantig  oder  bitterf  so  hiels  es:  Arbeit  ond  öl  sind  dahin I  Solche 


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78 


Baodelsvege. 


Redensarteo  aus  der  Lebeosmiltelbereiiuug  hat  man  auch  sonst,  i.  B* 
Hopfen  nnd  Malz  ?erIorenI 

An  die  besprochenen  Naturreiche  und  ilire  Verwertung  im  Dienste 
des  Menschen  schliefsen  sich  nalurgem.irs  an:  Warenkunde  und 
Technik,  soweit  sie  bisher  noch  nicht  erwilhut  sind,  und  Handel  und 
Veritehr,  zunächst  nur,  soweit  sie  nicht  das  Seewesen  im  Besonderen 
betreffen.  £s  sind  dies  die  folgenden  Schriften  von  No.  106  bis  No.  133. 

106)  W.  Heibig,  8opra  le  relasioni  commerciali  degll  Ateniensi 
coli*  luüii.  Beodiconti  dell*  Acad.  dei  Ltnoei.  IV  Mrie,  V  vol.,  fiuc.  2. 
p.  99—93. 

107)  K.  Herfurth,  De  Aquileiae  commercio.  Inaug.-Diss.  Halle 
1889.    8.   39  S. 

108)  J*  Schneider,  Die  alten  Heer-  und  Handelswege  der  Ger- 
manen, Römer  und  Franken  im  deutschen  Reiche-  Heft  VI  1898,  VII 
1889,  Vai  n.  IX  1890.   DOaseldorf.  F.  Bagel. 

1(1,')  J.  Schneider,  Übersicht  der  Lokalforschungen  in  West- 
deutschland bis  2ur  Elbe  von  1841  bis  1891.  Düsseldorf  1891.  F. 
Bagel. 

Leider  kennen  wir  nur  die  Schneider' sehen  Arbeiten.  Diese  aber 
seichnen  sich  dnrcb  eine  enorme  FOlle  von  Detailkenntnissen  und  durch 
geseiiickte  Verwertung  der  Funde  aus.  Es  gehört  zu  solchen  Unter- 
sucbnngen  ein  eigenttlmliches  Geschick,  eine  Art  von  Findigkeit,  wie  sie 
der  Verf.  in  hohem  Grade  boMt-  t  Iiier  können  wir  unmöglich  Einzel- 
heiten  angehen.  Wir  wollen  nur  auf  zweierlei  hinweisen.  Erstens  auf 
die  *  Übersichtskarte  der  ältesten  Wege  im  nordwestlichen  Deutschland 
zwischen  Rhein  und  Elbe',  welche  dem  IX.  Heft  beigegeben  ist;  der 
Verf.  ist  'sich  all  der  Unvollkoininenheiten,  welche  solchen  Anfangsver- 
suchen anhaften,  sehr  wohl  bcwufsf;  doch  wird  seine  Karte  für  alle 
weiteren  Forschungen  die  Grundlage  bieten,  da  sie  genau  die  Torge- 
aebiehtlieben  und  die  römischen,  die  Heer»  und  die  Handels-Wege,  die 
▼ISllig  und  die  noch  nicht  vollständig  untersuchten  Wege  eu  seheideii 
sucht  Zweitens  auf  die  Ergebnisse,  die  der  Verf.  selber  in  den  Über- 
blick Ober  seine  fttnfsigjabrigen  Forschungen  susammengestellt  hat:  1.  den 
Nachweis  der  sahlreichen  Warten,  also  eines  römischen  Telegraphen- 
Wesens;  9.  den  Nachweis  des  Bömerlandes  «ur  Rechten  des  Niederrhoina 
(vgl.  die  civitates  im  Anhang  des  römischen  Provinienverzeicbnissee); 
8.  den  Nachweis,  dafs  in  den  Itinerarien  nicht  Strafsen.  sondern  Booten, 
die  auf  verschiedenen  Str&fsen  laufen,  angegeben  sind,  wodurch  *die 
bi'^her  so  wenip:  'stimmenden  Kntferniincr'^Hngaben  fast  sämtlich  ihre  rich- 
tige Deutung  erhalten'.  Der  rtthrige  Verf.  verspricht  noch  weitere  Yer- 


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WaiCDkoiid». 


79 


(yffentlicboDgeQ.  Mögeo  ihm  dMu  die  KrAfte  ood  die  Jfthre  besebie- 
den  teio! 

110)  A.  DeloamOf  Les  manieors  d'argeDt  k  Romo.  Etc.  etc. 
Etode  hist.   Paris,  Thorio.  1890. 

111)  E.  Ruhst  rnt,  Über  die  römischen  FlaDdlUQgsbevoUfDäcbUgteo* 
Ztscbr.  d.  Savigoy-SUfiuug  lödO.   Küui.  AbL  X  2. 

112)  J.  W.  Eabitscb,  Die  HoUpreise  des  Dioclelieiiieeheii  Maxi* 
malUrifs.   Hermes  1889.   XXIV  680-586. 

113)  Tb.  MommseD,  Das  DiocletiaoUcbe  Edict  aber  die  Wareo- 
preise.  Hermes  1890.  XXV  17—35. 

Ton  diesen  Abbandlaogeo  kwnt  Ref.  nur  die  beiden  leUtoo  Aber 

das  Edikt  des  Diocietiaa  (f  805).  Dieses  Edikt  de  fMreiUs  verum  venaltum 
(+301)  ist  zuletzt  1873  beraasgegebeu  (CLL.  aiSOIf  ).  Seitdem  siad 
so  den  alten  Bruchstücken  neue  gefondeo.  Mommseu  giebt  über  diese 
einen  Überblick  und  behandelt  dann,  was  aus  einigen  dieser  Bruchstücke 
über  1.  Purpurlinnen  und  2.  Das  Goldstück  und  den  diocle- 
tianischen  Denar  zu  lernen  ist.  Das  Gewand  jener  Zeit  bestand 
überwiegend  aus  Leinewand.  Dem  farblosen  Linnen  {äar^iioi  oHövr^)  stand 
das  Purpurliuuen  gegenüber,  das  nur  als  Streifen  {ciavm  ar^fxsiou)  auf- 
tritt, sei  er  nun  aufgenftht  {iutintus)  oder  als  geradliniges  {dof^ocrr^fio^) 
Muster  eintrewebt.  Wan  das  anrolianisch-diocletianische  Munzsystem  be- 
trifft, so  ruht  es  auf  dem  GoldpiunU  von  50  Ouo  Keclmunusdeiiaren ;  das 
Goldstück  betrug  Vsy  PI.  und  das  Kupferstflck  >/4o  des  (iui.l^iücks;  auf 
dieses  Kupferstück  kamen  'ioV«  Rechnung»(ienare  von  je  iVs  Pfennig  Im 
Werte.  Das  Feingold  hcifst  ^(puaoo  ßpüCr^.  Unaufgeklärt  bleibt,  ob 
^puabc  ivr^Yiiivog  Goldfäden  oder  durch  Schlämmen  gewonnene  Gold- 
Idumpen  beseicbno-  Gegen  leUteros  spricht  der  geriuge  Wert  von  V« 
des  Feingoldes.  Ist  ivdx&tv  vielleicht  in  der  Bedeutoog  von  itAfm  oder 
ifißdUeev  (Blflmner  T.  und  T.  I  129)  gebraacfat?  —  Kobitschek  inter» 
pretiert  einige  Stellen  des  Edikts;  besonders  bervorsnheben  ist  seine 
Dentnng  des  Ansdroelis  in  quadrom  quattoor  cnbitomni,  den  er  gegen 
Tmbrig  (Die  Waldwirtschaft  b.  d.  R.  Wien  1888)  mit  4  cobita  in*B 
Geviert  =  16  cob.*  fibersetst 

114)  V.  Pfannschmidt,  Eutwickeluug  des  Weltiiandels.  (Saotml. 
wkä.  Vortr.  von  V  irchuw  u.  Holtzeudorff.)    Hamburg  1^87. 

115)  W.  Götz,  Die  Verkehrswege  im  Dienste  des  Welthandels. 
Stuttgart  1888.  Encke.  806  S.   20  M. 

116)  F.  Quetsch,  Geschichte  des  Verkehrswesens  am  Mittelrheio. 
Ton  d,  Utesten  Zeiten  bis  snm  Ausgang  d*  18.  Jahrh.  Nach  d.  Quellen 
boarbettet.  Freiburg»  Herder.  8.       416  S.  mit  42  Abb.  7  U. 


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80 


ymfktkrmrait. 


117)  H.  de  B.  Gibbios,  The  bist,  of  commerce  in  Europe.  With 
map.   LoD<)oii,  Maomillao.  8.  246  p.  4  M. 

Die  Quetsch'sche  Arbeit  blieb  uns  unbekannt.  —  Der  Vortrag  von 
Pfanuschrjiidt  eilt  nach  kurzer  Erwähnung  des  nicsopntamisch-indischen 
Handels  uod  der  Kauffahrteo  der  Phöoicier  zum  MitielaUer.  —  Aach 
die  Arbeit  von  Gibbins  if5t  uns  nicht  zu  Gesicht  gckommeu.  —  Das  Buch 
von  Götz  euthält  ein  gevsaltiges  Mafs  von  Arbeit  und  Wissen,  welches 
völlig  zu  verstehen  und  zu  beurteilen  selbst  wieder  keiuc  Kleinigkeit  ist. 
Auf  eine 'Theoretisehe  ElnleitQug'  (1—32)  folgea:  I.  Periode  3000-650 
V,  Chr.  (8S— 138);  IL  Periode  850  -264  t.  Chr.  (189— Sil),  III.  Periode 
264  T.  -  400  n.  Chr.  (812  -  514).  Die  drei  folgeodeo  Perioden  (bb 
1493,  1819,  1887)  gebOQ  uns  hier  nichts  an.  Ein  «Scblnfswort*  (793f.), 
ein  Orts-  und  Sfcbregister,  ein  Personenregister,  eine  kartogmpbisefae 
'Isohenerenskine  von  Terliehrsmittelpankten  ran  360^300  t.  Chr.',  eine 
ehensolehe  ^Isobemeren  des  Gütertransportes  im  Römischen  Kaiserreiche 
mit  19  Ansgangspunicten',  eine  dritte  Äkr  das  12.— 14.  Jahrhundert  *mit 
29  Mittelpnnfcten*,  eine  vierte  ftr  das  18.  Jahrb.  *mit  28  Uittelpnnlttea*, 
endlich  eine  fünfte  fOr  die  Gegenwart 'mit  39  IßttelpOQkteu' besebliefssa 
das  Werk.  Die  Einleitung  fohrt  den  Batsel'schen  Gedanken  aa<^. 
mflsse  eine  ^Wissenschaft  der  Entfernungen*  geschaffen  werden,  be- 
sdirftniit  ihn  aber  auf  die  'I^ebre  von  den  Fortschritten  in  der  Über- 
windung geographischer  Entfernungen  (oder  von  der  Zunahme  der  prak- 
tischen gegenseitigen  Annfthnrung  rüumlich  distanter  Punkte  der  Effi- 
oberflachi^^  für  die  GlUnrgewiunung  und  Güterverteihing'.  Wir  roeinea 
freilich,  gemachte  Fortschritte  seien  nicht  Gegenstand  einer  Lehre,  son- 
dern der  Geschichte.  Alle  Gesetze  einer  solchen  l  ehre  werden  daran 
kranken ,  dafs  mit  Ausnahme  der  nlieraligefji ' m-tcn  und  selb^Lverstan*i- 
lichen  ihrer  keines  sich  wird  verfolgen  lassen,  aiau  bewahrheiten,  da  die 
Gestaltungen  und  Er^rcheiuungen  der  Erdoberfläche,  die  Anlagen  und 
Neigungen  der  Erdbewohner,  die  /ulallc  und  Verwickelungen  von  Ver- 
kehr und  Geschichte  so  manuigtach,  su  kurapliziert,  ja  teilweise  so  unbe- 
rechenbar sind,  dafs  sich  jene  Gesetze  überall  zahllos  und  seltsam  durch- 
krenzt,  nirgends  rein  nnd  nneotwirrt  zeigen  «erden.  So  unternimmt  denn 
auch  der  Verf.  nur  «eine  praktische  Ski«e'  davon  zu  liefern,  wie  Jsil 
Redoktion  der  Entfernungen  'im  Laufe  der  historischen  Zeiten  ?ott  4m 
TOlkem  bisher  durchgefbhrt  worden  sei*.  Bei  einer  solchen  OeediigMl 
statt  einer  Lehre  wird  es  wohl  auch  in  Zokunft  bleiben. 

Die  einsehien  Abschnitte  bieten  im  Ganzen  eine  ZweheBng  Ii 
^Yerkehrswege*  und  ■Verkehrsmittel',  wozu  gelegentlich  als  Drlttis 
sondere  Verkehrseiarichtnngen*  kommen.  Die  ftltesten  Zeiten  mitkiißkm 
uns  noch  in  schwankendem  Liebte.  So  mttssea  auch  die  BeobadltlbDg^ 
Uber  ihre  VerkehrsverbAltnisBe  unsicher  sein.  Den  PrieateiltOnig  (Mm 
setzt  Kattien  auf  'wenigsteBs'  2000,  Uommel  auf  3600  t,  Chr.  ao;  der 


I 

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Y«rkehnw«ge. 


81 


Bernstcinhanilel  und  seine  Bahnen  werden  nocli  immer  von  neaen  For- 
schciu  anders  als  bibher  beätimmt;  für  deu  Nameu  des  Roteu  Meeres 
giebt  es  nun  wohl  vier  bis  sechs  verschiedene  Deutungen;  das  Volk  der 
CbeU,  dessen  Name  vor  weDigen  Jahren  fast  das  filnxige  war,  daa  wir 
von  ihm  wofsten,  lebt  in  jedem  Jahre  frischer  vor  onsereD  Angeo  wieder 
aai  Kein  Wunder  also,  dafs  bei  solehen  Verschiebungen  und  Verschi»* 
denheiten  unseres  Wissens  und  unseres  Deutens  die  Sicherheit  und  Oreif- 
barkeit  den  Resultaten  fehlt,  die  Götz  dem  Studium  der  Ältesten  Perio- 
den abgewinnt.  Er  geht  mit  Vorsicht  zu  Werke  und  hat  das  Verdienst, 
die  Dinge  einmal  unter  dem  von  ibm  bestimmton  Gtsicbtspunkt  susanunen* 
gefafst  zu  haben.    Einiges  beben  wir  aus  der  Fülle  hervor.    1.  S.  48. 
Deo  Mti  'als  Kontinentsgrcuze'  betrachtet  wohl  nicht  'Arrian',  sondern 
'Aelian',  und  nicht  im  '3.\  sondern  '2.'  Jahrhundert.    2.  S.  49.  Land 
Punt  oder  Puualand  ist  nicht  die  Somaliküste  alloin,  sondern  das  zwei- 
seitige KOstcnß;ebiet  am  beiitigejj  Golfe  von  Aden';  dor)i   m.itr  in  die 
Schilderung  der  Naturgaben  mancher  Artikel  des  Ostens  emgetiosseu 
sein.    Anders  A.  Wiedeniann,  der  am  17.  Nuvember  18B9  in  einem  Briefe 
an  Virchow  auf  Grund  zweier  Texte  bei  Dümicheii  (Gesch.  Aeg.  120)  die 
Kurdgreiize  von  PunL  etwa  auf  den  Breitengrad  von  Theben,  die  SUd- 
grenze  'noch  innerhalb  des  arabisdicn  Meerbusens'  setzt  (Verb.  d.  Berl. 
Ges.  f.  Anthropol.  1890.  XXII  48).  3.  S.  60.  Erythrftisches  Heer  nadi 
der  roten  Hautfarbe  der  Puna  benaunt.  Fehlt  bei  Egli  (Nom.  geugr. 
267).  4.  8.  56.   Nubien  =  Goldiand.  Fehlt  bei  Egli.  6.  8. 87.  Kflhn 
ist  die  Vorstellung,  dafs* die  enge  Verbindung  des  Bosses  und  Poseidons 
im  griecbiaeben  Mythus'  darauf  hindeute,  dafs  die  PhOnieier  'auch  nach 
ihren  ältesten  Kolonien  am  figriiscben  Meere  zuerst  Pferde  verfrachtet 
haben'.   6.  8.  108.   ünger's  Verlegung  der  Zinninselo  nach  Nordwest» 
Spanien  erkennt  Verf.  'als  einleuchtend'  an  (vgl.  S.  268).    7.  S.  117. 
Dafs  'die  Aegypter  nicht  die  Lehrer,  sondern  doch  wohl  die  Schüler  der 
Fhüniker  in  der  Schiffahrt'  waren,  ist  doch  vielleicht  nicht  so  unbedingt 
sicher. 

Lichter  wird's  in  der  zweiten  Periode.  Hier  werden  Zahlenangaben 
über  Entfernnugeu  und  Marsch/eitcn  zahlreicher,  hier  giebt's  ofticieli  ge- 
messene oder  geschätzte  Distanzen  und  geregelten  Postverkehr,  hier 
hegen  iu  der  durchgearbeiteten  klassischen  Litteratur  bekannte  und  ge- 
klärte Quellen  vor.  Das  Beste  iu  diesem  Abschnitte  ist  zweifelloä  die 
sorgfältige  Relionstruktion  der  persischen  Reichspoststrasse  (165  ff.).  Das 
Sehwflchste  ist,  wie  ein  Vergleich  mit  unserem  spftter  folgenden  fieriehta 
darthun  wird,  der  Abschnitt  Aber  das  griechisclie  Seewesen,  in  welchem 
der  Verf.  Breusing  folgt  (252  ff.).  Diesen  nennt  er  auch  in  der  Vorrede 
iVIl)  unter  denen,  'die  ihn  mit  litterarischen  Hilfsmittelo  und  sachlichen 
Bmweisen  unterstützt  haben*.  Von  Aszmanu's  *  Seewesen*  bat  O0ts*im 
Januar  1888'  kaum  eine  Abunng  haben  können.  So  hat  er  sich  im 
Grunde  auf  Breusing  verlassen  mtissen    Es  zeigt  aber  dieses  Beispiel 

Jabmbancbt  fät  Alttitunswiucii»cb«ft.  UUUU.  Bd.  (Ittfi  HL}  6 


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82 


Verkehrswege. 


rocht  deaflieh,  irie  schwa<^  die  PMition  eines  Auton  leicht  da  wird,  wo 
er  mit  selLiindAreD  Qaellen  arheiteo  rnnb.  Die  anendlich  mUhseUge 
Arbeit,  sich  in  Grasers  Arbeiten  einsnleben,  hat  GOts  geleistet  (25S). 
Folgen  aber  mag  er  oicfat  ihm,  sondern  Breusing's  teilweise  brieflidieo 
AnseinanderseUoogen  (266).  Wie  viel  davon  ist  aber  wieder  durch  Asa* 
mann  bestritten!  So  schwankt  das  Urteil,  je  nachdem  die  Fachleate 
schwanken;  and  ein  Buch,  das  so  oft  und  so  ausgedehnt  auf  fremde 
Leistungen  gebaut  werden  mufs,  kann  nicht  anders  als  an  diesem  Scbwau- 
kendeo,  Unsicheren  Anteil  nehmen.  Ein  anders  geartetes  Beispiel  f&r 
dieselbe  Erscheinung  bietet  die  Umsetzung  der  Stadien  und  Parasangen 
in  Kilometer,  die  Götz  selbst  an  einer  Stelle  (1G9)  doppolt  vornehmen 
zu  müssen  gesteht:  a)  1  Par.  =  6,2  km  (Asien);  b)  1  l'ar.  ^- 30  alt. 
Stad.  =  5,56  1cm  (Kleiuasien).  Vergleichen  wir  damit  die  Stellen,  so 
stimmen  sie  nur  teilweise:  S.  160:42.5  Par.  =  rund  30  Ml.-,  137  Par  = 
96  Ml  ;  56,6  Par  =  40  Ml.;  also  l  Par.  =  5,25  bis  5,3  km.  —  S.  189: 
33  Par.  =  22  Ml.;  also  l  Par.  =  5,5  km.  —  S.  190:  7,5  Par.  =  6,6  Ml.; 
also  1  Par.  =  5,56  km.  (aber  Tarsus -Euphrat).  Vgl.  S.  183.  174.  — 
S.  147:  1  Stad.  =  150  ni  oder  (Hultsch-Xenophuii;  —  140—150  m  oder 
(Hultsch-Kratostheues)  =  151,5  ni  oder  gar  =  189  m.  —  S.  150:  60  km 
=  420  Stad.,  also  1  Stad.  —  fast  142  m.  —  S.  172:  1  Par  =  30  Stad.  » 
V*  Ml;  also  1  Stad.  =  V^o  Ml.  =  187,6  m.  Vgl.  8.  316.  228.  ~  S.  192; 
10  Par.  =  9,5  Ml.;  ist  wobt  nur  Druckfehler  OHr  7,6  Ml.  —  Wir  hellen 
weiter  ein  Paar  Kleinigkeiten  heraus.  1.  8.  98.  Ophir  liegt  'nOrdlleh 
oder  sOdöstlieh  von  Habesch*  oder  ist  ein 'Teil  von  Temen'.  Ein  ander 
Mal  (8.  218)  'gewinnt  die  Meinung  Liebleins,  Opbir  bedeute  die  sada- 
nesischen  Goldlftnder  und  das  Anland  der  Babelmandebstrasse  nnd  des 
Golfe  von  Aden,  noch  besonders  an  Wahrscheinlichkeit'.  2.  8.  286 ff. 
An  die  Nechofabrt  glaubt  68U  nicht.  Die  Schrift  von  Willi  Mttller,  der 
an  sie  glaubt,  dessen  Verleger  aber,  wie  konsequent  die  Mnsikrerleger 
thun,  die  Jahreszahl  des  Erscheinens  auf  dem  Titel  vergafs  (1889 
Rathenow,  Max  Babenzien),  ist  Götz  wobl  unbekannt  geblieben.  3.  S.  287. 
Man  verstand  ja  bis  in*s  spätere  Mittelalter  nicht,  gegen  den  Wind  so 
lavieren.'  Ist  von  Kopecky,  Aszmann  und  anderen  Kennera  bestritten. 
4.  S.  256.  llcrodot  bemannt  (VII  184)  die  persischen  Trieren  mit  je 
230,  nicht  je  200  Mann.  Doch  ist  fraglich,  ob  er  dabei  die  Rojer  nicht 
einrechnet.  5.  S.  270.  Pythras  fuhr  wohl  ein  Menschenalter  vor  300 
in  den  ücean  hinaus.  G.  b.  '2'.^^).  In  der  Stelle  Poiyb.  III  39,  7  schob 
Ref.  (de  Polybii  geogr.  p.  9f  i  emiL'e  Worte  ein,  welche  in  die  neueste 
Ausgabe  des  Polybius  aufgenomnieij  sein  sulieu. 

Die  dritte  Periode  bringt  uns  in  die  Römerzeit.  Die  günstige 
Lage  von  Rom,  die  Bauweise  der  trefflichen  Römerstrafsen,  die  enormen 
Wagenfahrten  z.  B.  des  Caesar,  die  römischen  Wftstenexpeditionen  in 
Nordafrika  (Ptol.  Geogr.  1.  I),  die  zahlreichen  Strafsen  des  Rheingebietes 
(vgl.  Schneiders  Heer-  und  liaudelswege)  uud  der  Douauländer,  einzelne 


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Verkehrswege. 


83 


wiebtige  HandeiflpUtie  wie  Bordeaux  nnd  Toulouse  oder  wie  Salona  und 
KoDstaDtinopel  oder  endlich  wie  Palmyra  nod  Damascos  und  Alexandria, 
das  Hafenleben  von  Puteoli  (vgl.  Sen.  epp.  77,  1 — S)  und  die  Handels- 
macht von  Bhodus  <rhodi8che9  Recht,  wie  später  Ittbisches  Recht,  vgl. 
Friedrichsen  8t;  Meridian  von  Rhodus  wie  später  von  Oreenwich),  die 
Monsnnfahrten  Aber  den  Indischen  Ocean  hin,  die  singalesische  Gesandt- 
schaft beim  Clandias,  die  des  Antoninus  Pins  in  China,  all  dieses  und 
unendlich  viel  mehr  kommt  zur  Sprache.  Was  uns  hier  besonders  fesselt, 
ist  die  Frage  nach  der  Fahrgeschwindigkeit  der  griechischen  und  römi- 
schen Schiffe,  welche  in  dieser  Periode  oatOriich  ihre  Höbe  erreicht 
(259ff.  276 ff.  468ff.  514).  Alle  jene  Fahrten,  welche  Götz  notiert,  sind 
schwer  kontrollierbar,  da  ilir  genauer  Curs  nicht  festzustellen  ist.  Sie 
ergeben  aber  nach  seinen  Kechnongen  1  bis  1,25  Meile  oder  4  bis  5  Kno- 
ten für  die  Stunde.  Selten  ist  die  Geschwindigkeit  1,4  Meile  d.  h. 
5,6  Knuten  (260);  einmal  gar  7  Knoten  (.2U0).  Daneben  erscheint  Götz 
(470)  die  Fahrt  de.s  Atticiis  (Tic.  Atl.  XV  '2,1 ,  B)  von  Brundisium  bis 
Acroceraunia  (in  5  St.  9,5  Meilen)  unglaublich;  sie  ergäbe  7,6  Knuten. 
Dem  gegenober  berechnet  Kopecky  (60)  aus  Formeln  die  uoniiale 
Schnelligkeit  der  Triere*  auf  6,2  Knoten,  die  sich  aber  bis  auf  etwa 
8  Knuten  steigern  lasse.  '  Aus  der  noch  von  Niemand  verwerteten  Stelle 
des  Livius  XLV,  41'  berechnet  Aszniann  (Seewesen  1623)  eine  Geschwin- 
digkeit von  7,8  Kiiülen.  Diese  Stelle  ist  die  beste,  Idaiatc,  unzweideu- 
tigste; PauUus  rühmt  sich:  profectus  ex  Italia  classem  a  Bruudisiü  sole 
orte  solvi,  nona  diei  hora  cum  omuibus  meis  uavibus  Corcyram  teoui. 
Das  ergiebt  genau  gerechnet  8,2  Knoten«  Denn  die  Fahrt  fand  Im  Som- 
mer statt,  wo  der  Parallel  von  Brindisi  einen  Tag  von  IS  Stunden,  also 
eine  Zeitstnnde  von  IV«  Äquinoktialstnnden  hat.  Also  dauert  die  Fahrt 
llV«  Stunden  (Assmann  llV40-  Und  man  darf  noch  abrechnen;  denn 
noch  sind  es  16  Tage  ?or  dem  22.  Juni  (Pydna);  auch  geht  die  Fahrt 
l>/f  Grad  (6  Miauten)  gegen  Osten;  sie  begann  auch  erst  orto  sole! 
Bachnen  «rir  jene  IVO  km  in  Ii  Stunden,  so  ergiebt  sich  eine  Geschwin- 
digkeit von  mindestens  8,2  Knoten.  —  Endlich  auch  hier  einige  Kleinig- 
keiten. 1.  8.  835.  Die  gewöhnliche  Form  ist  essednm,  nicht  esseda. 
2.  S.  434.  Freilich  ist  Plinius  auch  in  geographischen  Dingen  oft  unzu- 
verlässig. Aber  nicht 'die  Mode'  ist  Grund  ihn  so  oft  zu  eitleren,  sondern 
der  Umstand,  daTs  er  Quellen  nennt,  die  uns  sonst  verloren  sind.  Seine 
Fehler  aber  sind  sehr  oft  au  kontrollieren;  sie  richten  da  kein  Unheil 
an ,  wo  man  ihre  Entstehung  versteht.  3.  S.  444.  Der  daXatfuiy6g  und 
die  reoffopaxovzr^nTjQ  sind  verwechselt  (Athen.  203  sq.). 

Was  wir  im  Allgemeinen  vermissen,  ist  eine  eingehende  Erörterung 
flbcr  die  Zeitmesser  und  eine  zweite  tibcr  die  Steuermaunskunst  der 
Alfen.  Für  des  Verf.'.s  Zweck  müssen  die  Fragen,  wie  die  Alten  die 
Zeit  mafsen  und  ob  sie  kreuzen  konnten,  von  der  grul^teü  Bedeutung 
sein.   Trotz  all  dieser  Mängel  aber  bietet  das  Buch  von  Götz  eiue  er- 

e* 


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84 


Bernsteinbandel. 


staooliche  Menge  fon  Hiterial  nnd  ist  als  erster  Yersacli  dieser  Art 
dmebans  anerlreDnenswert. 

118)  J.  Valeton,  Über  den  Namen  Graeci  und  den  filtesteo  Bero- 
steinbaodel  der  HeUeoeo.  '£Uds  1889.  1  4  p.  266—285. 

119)  H.  Kolbe,  Die  Bernsteininselo  bei  Timaens.  Fleckeisen 
1890.   GXLI  184—186. 

120)  Olsbausen,  Der  alte  Berosteinhaudel  der  cimbriscben  Halb- 
insel und  seine  Beziehungen  zu  den  Goldfunden.  Verb.  d.  Berl.  Ges. 
f.  Antbr.  vom  19.  April  1890.  S.  270  —  297.  --  Discussion  darüber: 
Bartels,  Hartinaiu],  Vater,  Voss,  W.  Schwaris,  Minden,  Neubauss: 
S.  297—299. 

121)  Derselbe,  Zweite  Mitteilung  über  den  alten  Bemsteinhandel 
und  die  Goldfunde.  Verb.  d.  Berl.  Oes.  f.  Anthr.  vom  21.  Febr.  1891. 
8.  286—819. 

Valelou's  Arbeit  ist  dem  Ref.  nicht  bekannt  geworden.  —  Die 
kleine  Arboit  von  Ivothe  hält  sich  an  den  Pliuius  und  schliefst  etwa 
folgeudurrnuibcu.  Pytheas  ( —  330)  kam  sicher  nicht  bis  Samland.  wo 
man  auch  im  Altertum  den  Bernstein  vorzugsweise  fand.  Woher  hatte 
er  den  Beriisieiii?  Mttlleiihoff:  aus  westjütischeu  lusulu  ^Pliu.  XXXVII 
42).  Kothe:  aus  Samland  (Tue.  Germ.  45).  Während  MuüeuUoff  in 
den  bei  Plinius  (n.  b.  IV  94.  97.  XXXVU  35)  erhallonen  Notisen  des 
Timaens  Irrtümer  nnd  Übertrdbaogen  des  Plioius  suebt  und  die  berOefa' 
tigtcu  Gntones  in  Tentoni  verwandelt,  suebt  Kolbe  die  Worte  au  halten 
and  so  interpretieren:  Bmmania  ist  Bornholm;  die  Insel  Balda  des  Pli- 
nius oder  Ahaiu»  des  Pytheas  oder  Banlia  des  Timaens  ist  Fühter;  die 
Ouion«»  sind  die  Oautm  in  Schwedisidi  Gotland  (Ptol.  Geogr.  II  II  fin.: 
Tome).  So  bleiben  freilich  Schwierigkeiten.  Denn  l.  Plinins  rede  voa 
Inseln  mm  nommibtt»  und  solle  doch  Batmoma  nennen;  2.  Falster  ferner 
werde  au  einer  Insel  mmema»  magnitydiniM;  8.  auf  beiden  soll  dann  der 
Bernstein  gefunden  werden;  4.  endlich  liege  Falster  drei  Tagereisen  a 
lüore  Scytharum  entfernt.  Doch  erklärt  Kothe  diese  £ntstellangen: 
1.  durch  nachträgliche  Selbstkorrektur;  2.  durch  den  leicht  erweckten 
Schein,  als  seien  die  nur  durch  kleine  Strafsen  getrennten  dänischen 
Inseln  ein  Ganzes;  3.  durch  Verwechselung  des  Fundorts  mit  der  letzten 
Handelsstatiou  ('russischer'  Theo,  'englisches'  Gewürz):  4.  durch  die 
üngenauigkeit  solcher  von  Wind  und  Wetter  abhängigen  Mafse  oder  die 
Bezeichnung  Ilolsteins  mit  h'tu^  Srt/(harum.  Danach  gab  es  zwei  Wege 
für  den  samländisclien  Bernstein:  a)  (|uer  durch  Kuropa  zum  Po;  b)  über 
Bornholm  und  Falster  nach  Ilolsteiu  und  von  dort  durch  Gallien  nach 
Massilia.  Ganz  anders  geht  Olshausen  zu  Werke.  Er  läfst  die  Autoren 
bei  Seite  und  halt  sich  an  die  Funde.  Drei  Fundgebiete  sind  zu  trenoen: 


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Bernitoliiluuldet. 


85 


Ostbalticnm  (West-  nnd  Ostpreufsen),  Westbalticam  (Oder-  bis  Elbmttn- 
dnnf?,  Jüthnd,  Schwcdnn),  Britannien.    Von  Westhalticum  wcrdpn  die 
Fnnilo  i'ii  arnmengestellt,  besonders  des  Veif.'s  r^igcne  Ausgrahunfjon  auf 
Amrum.    Die  Resultate  sind:   1.  In  der  Broncezeit  sind  die  Fim  lr'  der 
cimbrischen  Halbinsel  hfinfi£7Pr,  als  nian  erwartete.   2.  Unbearbeitete  wie 
rohbearbeitete  Stücke  beweisen,  dafs  das  Produkt  eiubeimisch  ist   3.  Der 
Bernstein  ündet  sich  io  allen  Broncegräbern ,  in  den  filteren,  d.h.  den 
Skeletgrflbcrn  aber  um  so  seltener,  je  häufiger  jüngere  Broncen  und 
Goldspiiah  iijgt  werden.    4.   Dieser  Goldimport  beschränkt  sich  auf  die 
ältere  Zeit  der  Bronccpcriode,  der  Tausch  von  Bernstein  und  Goldriogen 
hört  also  lange  vor  Christus  (d.  b.  ~  900  nach  Montelius,  einige  Jahr- 
hoDciette  spftter  nach  ündset)  auf.  Wober  stanrot  das  Gold?  Ans  Irland 
schwerlich,  da  sieb  dort  goldene  Ringe  garoicht  finden.  Vielmehr  stam- 
men diese  Gold-Spiralen  ebenso  wie  die  goldenen  Noppen-  oder  Sebleifen* 
ringe  ans  österreicb-üngarn  iSiebenbOrgen  und  AlpenUnder),  von  wo  sie 
teils  nach  Norden  (rechtes  Elbufer  abwArts)  teils  nach  Sttden  (Spiralring 
in  der  Ältesten  Schicht  von  Olympia,  e.  —  800)  als  Tauschmittel  wan- 
derten. Umgekehrt  wie  das  Gold  nach  Korden,  ging  natttrlieh  der  Bern- 
stein nach  Soden.  So  erklftrt  Verf.  die  Elbe  fOr  den  vielberufenen  Eri- 
danns  der  Alten  und  meint ,  der  Handel  nach  Ostbalticum  sei  erheblich 
später  und  zum  Teil  denselben  Weg  gegangen  wie  der  nach  Westbaiti« 
cum.    Tacitas  kenne  nur  den  Handel  mit  Samland  (Germ.  45),  bewahre 
aber  in  dem  niederelbischen  glaesum'  (vgl.  glösen,  glosten)  die  unwill- 
körlirbc  Erinnerung  an  den  Flaiidel  mit  Jtttiaud.   Was  Verf.  weiter  fiher 
goldene  Gefässe  um!  Kinge  sagt,  gehört  m'<'bt  hierher.   Erwähnt  sei  nur 
noch,  dafs  Olsliausen  den  Anklang  von  altpr.  ausis,  litth.  auksas,  ;iltlat. 
ausnm  auf  Handelsbeziehuugeu  schiebt,  da  keiue  dor  arischen  Spracheu 
sonst  diesen  Stamm  zeige  (284),  dafs  dagegen  Minden  m  der  Diskussion 
(299)  die  gemeinschaftliche  Abstammung  aus  arischen  Urwurzeln  jener 
Entlehnung  vorziehen  zu  müssen  erklärte.    Ist  ausis  entlehnt,  sagt  üls- 
hausen,  so  muls  das  schon  vor  dem  11 1.  Jahrh.  v.  Clir  geschehen  sein,  da 
E.  Hübner  die  Wandlung  von  s  in  r  zwischen  zwei  Vokaieu  im  Latei- 
nischen für  bereits  in  jenem  Jahrhundert  vollendet  erklftrt. 

Olshansen's  zweite  Arbeit  dient  zur  Ergänzung  und  Erweiterung 
der  ersten.  Die  chemische  Untersuchung  stellte  fiast,  dafs  die  Haupt- 
masse des  SamlAndiscfaen  Bernsteins,  Snccinit  genannt,  sich  vor  allen 
anderen  Bemstein-Hanten  (Galizien  und  Rnminien  ausgenommen)  durch 
einen  erheblichen  Gehalt  an  Bernsteiusäure  auszeiehne,  dalk  daneben 
aber  auch  in  Samland  andere  Bernstein-Arten  mit  ganz  geringem  Gehalt 
dieser  Sfture  sich  finden.  Wurd  also  unter  prfthistoriscbeo  Dingen  Sncci- 
nit gefunden,  so  mufs  er  nordischer  Herkunft  sein;  wird  aber  im  Sttden 
anderer  Bernstein  gefanden,  was  bisher  selten  ist,  so  kann  er  sfldlicher 
Herkunft  sein;  Galizien  und  Rumänien  kommen  hier  nicht  in  Betracht, 
da  das  Altertum  (aufser  in  Liguiien)  keinen  gegrabenen,  nur  aosgewor- 


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86 


BenutoioiiAQdel. 


fenen  Bernstein  kennt.  Die  Untersuchungen  sind  noch  nicht  abgeschlossen, 
doch  ist  vorläutig  ersicbtlicL,  düfs  Capellini's  Ausicht,  iii  den  älLeslen 
Zeiten  habe  mao  in  Italien  nar  einheimischen  Bernsteio  verwendet,  im* 
haltbar  ist  Di6  Geringfügigkeit  der  Oetlicben  Fände  bewebt,  dafo  *der 
Bernstein  in  alter  Zeit  im  ganzen  Orient  Iceinenfails  eine  wesentliche 
BoUe  gespielt  hat*.  Im  Saden  findet  er  sieh  xnerst  in  der  Mykenae^Zeit, 
sowohl  der  filteren  Zeit  der  Schachtgrftber  (seit  etwa  — 1400),  als  aneb 
der  jüngeren  Zeit  der  Koppelgriber;  auch  in  Italien  in  den  Pfablbanten 
und  Terramaren  der  jünpten  Stein-  and  der  Brouce-Zeit,  deren  jttngste 
der  Zeit  der  Kn]){)elgraber  entspricht,  sowie  in  den  ältesten  griechischen 
Gräbern  Süditalieus,  dt  ren  Inhalt  den  Charakter  der  homerischen  Kunst 
zeigt.  Die  Ilellcncn  liebten  iho  iu  der  homeri«;rheii  und  römischen  Z<->il; 
in  der  klassischen  Zeit  fohlt  er  in  priechischen  üräbern  völlig.  Die 
Italiker  östlich  vom  Apennin  haben  ihn  reichlich  von  Anfang  an  bis  ins 
4.  Jahrhundert  hinein;  die  italiker  westlich  vom  Apennin  zeigt  er  sich 
erst  später  (7. — 6.  Jahrb.),  um  in  Zeiten  des  griechischen  Einflusses  (5. — 
2.  Jahrh.)  zu  verschwinden,  sodnfs  ihn  auch  Plautus,  Calo,  Tereiiz  nicht 
erwähnen.  Diese  Beobachluiigen  aui  iilassisclieiii  iJodeu  stammen  von 
Heibig.  Was  die  Wege  des  Bernsteiuhandels  betrifft,  so  hält  Olsbausen 
mit  Hftllenhoif  daran  fest,  dafs  die  Alten  den  cimbrisefaen  (teatooiscben) 
Bernstein,  nicht  den  samlftndiscfaen  einhandelten;  gegen  Kothe  bemerkt 
er  Tor  allem,  dafo  der  direkte  Verkehr  yon  Samland  nach  Holstein  sieh 
nioht  erweisen  lasse.  Ffir  den  dmbrisehen  Bemsteinbandel  giebt  es  drei 
Strafsen.  1.  Die  Oeeanfahrt  behanptete  Möllenhoff,  bestritt  Heibig,  be- 
streitet auch  Olsbausen.  2.  Die  Rhein-Rhone-StraCie  brachte  den  Bern« 
stein  {ijhxTpov,  auch  kyyvptov'^)  nach  Ligurien  (Diod.  V  23.  Strab.  202; 
vgl.  Theophr.  lapp-  28 sq.)  und  schon  in  der  Steinzeit  in  die  Schweizer 
Pfahlbauten;  auch  eine  Reihe  von  Funden  rheiuabwärts  kommen  zur 
Sprache.  8.  Den  Elbwet?  behauptete  Olshausen  schon  in  seiner  ersten 
Arbeit;  die  Elbe  ist  der  Eridanus  des  Hesiod  (Th.  338)  und  des  Uerodot 
tili  115);  das  Eibiand  reicht  von  Weser  bis  Oder,  wie  es  die  Verbrei- 
tung der  Goldspiralen  bestimmt;  auch  auf  diesem  Woge  (Sachsen, 
Böhmen,  Mähren,  Hallstadt)  werden  die  Funde  besproclien,  doch  fehlen 
solche  in  Österreich  und  Ungarn!  Endlich  bespricht  Olsbausen  noch 
einmal  die  Preufsen  und  die  Wörter  ausis  und  auksas,  deren  erst  von 
ihm  behanptete  Eotlehnnng  ihm  nun  zweifelhaft  scheint  Ebenso  offen 
läbt  er  die  Frage,  ob  unter  den  Ästiem  der  Bemsteinkttste  Prenfsen, 
Littaner,  Letten  (Ufillenboff)  oder  aber  Germanen  (Tacitns)  sn  ?erstehea 
seien.  Endlich  ist  es  durchaus  iweifeibafi,  ob  schon  vor  des  Plioios  Zeit 
von  Samland  nach  Sttden  ein  Handel  stattfisnd. 

122)  H.  Blümner,  Üeber  die  Farbenbezeichnungen  bei  den  römi- 
schen Dichtern.  1890.  Philol.  XLVIII.  (N.F.II)  142-167.  706—722. 

Die  vorliegenden  Teile  der  Abhandlung  besprechen:  L  Weifs: 


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FubeiibeMiduDngen. 


87 


I.  fiMw*;   2.  candidm',   3.  niveit.* .  hirtcust^  ehurncus  ^  marmoreus,  argenleus, 

II.  Schwarz:  1.  ntn-.    Bemerketiswert  ist  der  üoterschipd  des  Griechi- 
schen und  Deutschen  vom  Lateiiii^clspn  in  dem  Falle  I  8,  wo  dem  Römer 
die  einfache  Ableitung  genftgt ,  uns  aber  wie  dem  Griechen  die  Compo- 
sition,  2.  B.  rosenrot,  fleischfarben,  hoot'r/^nou^  vonnÖten  ist.  Lateinische 
Adjektiva  hüI  color  Mod  spätlateiaisch.   —   äIL»u  ist  etwa  scchbuial  so 
häutig  wie  albens^  daneben  erscheinen  nlbere.  und  albe9cere\  andere  Ablei- 
tungen und  Composita  sind  vereinselt.  Stammverwandt  ist  dX^og.  Die 
BedeutDDg  ist:  weib,  stnmpfweiti,  weifslicb,  gelbweifs,  granweibi  bell  im 
GegeDsats  so  Bchwan,  donkeUarbig.  Albm  und  oWuem^  steht  von  Haaren 
(öfter  eow),  ZAhnen,  Gebeinen,  BlAfse  der  Farcht  oder  Eraoldkeit, 
Tieren,  Schaum  der  Tiere  und  des  Meeres  (öfter  emmu),  Lilien  und 
anderen  Blumen,  Weifspappel  und  anderen  Bäumen,  Wolle  und  anderen 
Produkten,  Horgendlmmemng  und  Morgenstern,  festlieher  Tracht  Über* 
tragen  heibt  es:  günstig.  —  Candida  ist  etwa  vier-  bis  fünfinal  so  häufig 
wie  tandm»^  fast  siebenmal  so  häufig  wie  candor^  fast  28  mal  so  häufig 
wie  caniUre.    Andere  Ableitungen  sind  wieder  selten.    Die  Bedeutung 
ist:  glänzend  weifs,  weifsglänzend,  hellstrahlend.  Die  abgeleitete  Bedeu- 
tung 'glühen'  ist  häufig  bei  caudere^  sehr  selten  bei  candor^  völlig  unge- 
bräuchlich bei  candidu$.  In  jenen  Bedeuttingen  bezeichnet  dieser  Stamm 
den  Teint  der  Frauen.  Knaben.  JUngÜniio  (selten  camkns),  die  Schimmel, 
rlif  weifsen  Kinder,  Schafe,  Vögel,  die  Lilien  und  manche  Sträucher, 
Marmor  und  andere  Steine,  Sand,  Silber.  Schminke,  Klfenbein  und  andere 
tierische  Produkte,  Schnee  und  Eis,  Sonncnglanz  und  Licht,  Mond  und 
Sterne,  Leinewand  und  Priestertraeht.   Wenn  also  auch  die  Stämme  cami 
und  alb  vielfach  von  denselben  Gegenständen  gebraucht  werden,  z.  B. 
beide  von  Lilien,  Wolle,  Schaum,  Haaren  ausgesagt  sind,  so  hat  doch 
Servius  ad  Verg.  Georg.  III  82  im  Ganzen  recht :  aliud  est  canUidum^  id 
est  quadam  nücuti  luve  ^erj'usuiti  cnsc^  (Uittd  alöum,  quod  pallori  comtat  mm 
vicinum.   —  Niveu»,  sehr  selten  nivalis^  bedeutet  das  Schnoeweifs,  ist 
häufig  und  steht  in  jeuer  Bedeutung  meist  wie  cmdidiu,  s.  B.  vom  Teint, 
Schimmel,  Sehwan,  Perlen,  Marmor,  ESfenbein,  Festtracht,  Linnen ;  einige 
Male  steht  es  vom  Wasser  in  dem  Sinne:  krystallUar.  LaOtu»  steht 
Tom  Teint,  Toreinselt  auch  vom  Schwan,  Mohn,  Mond  u.  dgl.  E^umtm 
und  stehen  im  Gänsen  nur  vom  Teint.  Arg»ü«»9  ist  selten 
und  beseichnet  Schwan  und  Gans,  Ulis,  Mond  u.  dgL  ^  AUr  ist  Gegen- 
sata  uu  athuB^  wie  n»^  su  eamUAM,  heifst  also:  sehwars,  mattsehwart, 
schwänlich,  dunkel  Während  noch  allein  Silius  Italiens  das  Wort  etwa 
90  mal  gelHraucbt,  wird  es  gegen  Ende  der  heidnischen  Latinität  all- 
mählich von  nigtr  verdrängt,  so  dafs  die  Romanen  allein  dieses  kennen. 
Es  bezeichnet  Haut  und  Haare,  Blut  und  Galle,  Adern  und  Lunge;  ferner 
Tiere  (nur  einmal  den  Raben);  Laub,  Rufs,  Rauch,  Asche,  Fackeln, 
Feuer;  Schmutz,  Staub,  Sumpf;  Kleidung,  Tinte,  Pech;  Nacht,  Sturm, 
Meer,  Unterwelt.  Übertragen  bedeutet  es:  unselig»  unheilvoll.  Ans  all 


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88 


Walker. 


diesen  Fällen  erhellt,  dafe  aUr  nogeniein  oft  statt  der  Farbe  das  Bookle 
oder  das  UoheilvoUe  beteiehnet.  —  Neben  dem  Frnniv  eandidtu  des 
Horas  (C.  HI  7, 1)  fehlt  des  ColnmeUa  (R.  R.  X  78)  Canmw  Zephfnt 
(8. 166).  Dagegen  ist  wohl  bei  Colainella  (R.  R.  X  877)  keine  Pflaoie 
als  aier  beseicbnet,  sondern  sie  heifot  atripleje  (8.  716).  —  Inswiscbes  ist 
kOrslieh  Blttmner's  Arbeit  in  den  Berliner  Studien  ToHstftndig  erschienen. 
Wir  wollen  aber  bei  der  Ausdehnung,  die  anser  Bericht  hat,  diesmal 
nicht  in  das  neue  Jahr  flbergreifen. 

123)  Richard  Fisch,  Die  Walker  oder  Leben  und  Treiben  in 
altrömischen  Wäscbereieu.  Mit  einem  Exkurs:  Über  lautliche  Vor- 
gänge auf  dem  Gebiete  des  Vulgärlateins.  Berlin  1891.  K.  Gärtner. 
39  S.    1,20  M. 

Kurz,  aber  fast  volhtHndig  wird  in  7  Kapiteln  zusammengestellt, 
was  über  die  Kundschaft,  die  Werkstatt,  die  Arbeit,  den  Betrieb,  das 
Gewcrk,  den  Leumnnd,  den  Name«  der  juUones  erhalteu  ist.  Vergleicht 
man  die  Darstellung  mit  der  Blflmuer's  (T.  u.  T.  I  157),  so  ist  im  Ganzen 
neu,  was  sich  nicht  auf  Technik  bezieht,  also  Abschnitt  I  und  III— VII. 
Hier  ist  besonders  das  Phantasiegebilde  hübsch,  das  dou  anstrengende» 
Tag  eines  Walkereibesitzers  schildert  (15);  f,'e>türt  wird  es  nar  durch 
die  Episode  des  'Juden'  Meroab,  die  der  Sache  nach  für  römische  Ver- 
hältnisse, dem  Tone  nach  für  unsere  Zeiten  unpassend  ist.  Ebenso  ge- 
schmacklos ist  die  ^ StaatsafTäre  der  grofseu  Wäsche'  (4).  Angebrachter 
wäre  der  Hinweis  darauf,  dafs  bei  uns  Kleidung  und  Wäsche  su  schei- 
den ist,  bei  den  Alten  aber  gerade  die  Kleidung  es  ist,  die  der  WAsefae 
bedarf.  Dies  erkiftrt  am  meisten  die  Häufigkeit  der /«tfonee.  Trefflicfa 
ist  der  siebente  Teil,  jener  Exkurs,  der  fulh  ansyWMo  und  dieses  ans 
/hAhmio  erklärt.  Die  schon  bei  Blümner  behandelten  Abschnitte  II  uod 
III  lassen  den  Ausdruck  ftUhnium  vermissen,  fOr  den  BlQroner  (178, 6) 
nur  Amm.  Marc.  XIY  U,  81,  Georges  auch  noch  XXII  11,  4  uud  das 
Glösa.  Lab.  */if<Zonttiiii  yya^üov*  citiert.  Vollständigkeit  der  Terminologie 
hat  Fisch  augenscheinlich  nicht  angestrebt.  Ebenso  fehlen  tavator^  htor^ 
UUor  (BlUmner  159,  2),  wosu  Georges  wieder  citiert:  Gloss.  Lab.  109  d 
*lutor  nA&v^*.  Wird  Fisch,  wenn  er  die  versprochene  Abhandlung  Ober 
latro  und  praedo  bringt,  ebenso  den  pirata  flbergeheu,  weil  sein  Name 
nicht  auf  endet?  Zu  einer  solchen  Darstellung  gehört  auch  die  Ab- 
bildung erhaltener  Reste,  wie  sie  BlUmuer  giebt.  —  Einige  Einzelheiten 
sind  noch  hervorzuheben.  I.  S.  1.  Seltsam  ist  es,  dafs  die  Kleidung 
als  •wollen'  angegeben  wird,  gleich  das  erste  Citat  aber  ein  linUatHen 
lotmn  nennt.  2.  S.  '1.  Im  Plant.  Pseud.  780  ginge  ntcns  und  die  Vor- 
stellung Fisch's  vom  Eiusaugen  der  Farbe  durchs  Tuch,  wenn  für  dieses 
nicht  bibtre  (BItlmner  222)  sondern  jininre  üblich  wiire,  jucus  ala-r  in  die 
Hände  der  Walker  gehörte.  Man  mufs  j'ructux  halten  und  als  spottist  hen 
Ausdruck  für  'Geuufs,  S&fsigkeit'  u.dgl.  fassen.   Bei  paare  liegt  der 


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Webereien 


89 


Gedaukc  an  den  Inhalt  der  iuncta  feMa  vwc  (Marl.  XII  48,  8)  vor  den 
Walkereien  der  römischen  Derbheit  uicbt  «Ibu  fem!  3.  S.  23.  In  den 
Worten  des  Plinlus  (H.  N.  XXXV  143  pinxU  Simu»  tuventm  requieaeenttm^ 
ßUionis  quiuquatru»  eeltlrraniem)  sind  doch  wohl  awei  verschiedene 
GemUde  gemeint.  4.  S.  39.  Ist  «irklich  jvlh  der  LenchtWer?  Diesen 
beceicbnet  Plinius  (N.  H.  XI  98)  mit  iamfjfrii.  Die  otbae  guUa»  patsen 
auch  auf  den  Gerber  (Heloloutha  fblio).  5.  Hier  und  da  sind  Unge- 
naoigkeiten  in  den  Anmerknngen,  wie  pnvait  for  priwUu  (24),  ncs  fBr 
non  (?  31),  monopatio  (46)  neben  mmopohvm  (90),  842  und  et  (44)  neben 
836  nnd  est  (92). 

124)  G.  üuächan,  Die  Anfänge  und  Eutwidielang  der  Webereien 
der  Vorzeit  Verb.  d.  Berl.  Ges.  f.  Anthr.  von  16.  Mftrs  1889.  8.  287 
-240.  -  Kritik  von  Olsbansen:  S.  240—244. 

Klopfen  (von  bauinrinde),  (Jerboii,  Filzpn.  Flechten  liefern  die  alte- 
slen  Kleider.  Aus  dem  Flechten  eutstaud  das  Wehen.  Der  wagcieehte 
Webstuhl  scheint  der  ältere  zu  sein.  Doch  gehl  seine  Weiierent Wicke- 
lung mit  der  des  senkrechten  parallel.  Die  älteste  Form  des  Pfahl* 
bantenwehstihb  seigt  einen  unten  oSisnen  Babmeo;  Tbonkegel,  welche 
die  Ketten  Aden  straff  und  parallel  halten  solicn,  hat  man  mehrfach  ge- 
funden. Ueierii  (Die  Anfänge  der  Weberei;  Ans.  f.  Schweiz.  Altertums- 
künde  1887  No.  2  f.)  und  Busehan  selber  (S.  233)  geben  je  eine  Methode 
an,  beim  senkrechten  Webestuhl  das  Verfahren  des  Einschlagens  zu  ver* 
einfachen;  v.  Sebulenburg  (Verb.  d.  G.  f.  Anthr.  in  Berlin  1882  8*  88)  eine 
eben  solche  ftir  den  wugerechten  Webestahl  (Spreewald,  Schweden.  West- 
prcufsen),  die  einem  Verfahren  der  Bewohner  von  Buchara  ähnelt  (Knapp, 
Aasland  1888,  S.  807).  Mit  all  diesen  Rahmen  aber  läfst  sich  nur  lein- 
wandbindicres  (Towebr  orzeußcn;  also  ist  Taffet  'das  erste  und  cultur- 
geschichtlich  ültpsto  Ciowohe'  <S.  234)  und  das  einzige,  das  sich  in  den 
Pfahlbauten  fand.  Köiiorzeuge  treten  erst  in  der  mittleren  Eisenzeit 
auf  (Webestühl  bei  H'-ierli);  Atlas  oder  Sati!i  tiiKlet  sich  nicht  einmal 
unter  den  trniichristlirhen  Kirchengewandern.  Das  Material  der  nurdi- 
schen  Broncezeit  hi  Wedle,  das  älteste  Flachsgewebe  stammt  aus  dem 
3.  Jahrb.  n.  Chr.  Im  JStiden  aber,  besonders  in  der  Schweiz  und  Öster- 
reich, kennen  schon  die  Pfahlbauern  der  Steinzeit  Flnchsgewebe,  wohl 
ans  Ägypten,  wo  schon  fftr  das  4.  Jahrtausend  v.  Chr.  der  Flachsbau 
verborgt  ist.  Die  Untersuchung  ergab,  dals  ^die  Haarforbe  der  Schafe 
in  der  iltesten  prftbistorischen  Zeit  (vor  der  Eisenzeit)  des  nördlichen 
Deutschlands  durchweg  eine  dunkle  gewesen  ist*  (8.  238).  Schliefelich 
spricht  Boscbao  von  den  Ägyptischen  Gobelins  des  1.  Jahrb.  nach  Chr. 
und  ihrer  Fftrbung  mit  Purpur,  Indigo  oder  Waid,  Safran  oder  Wau.  — 
Olsbausen  bemerkt  zunächst,  dafs  es  doch  nordische  Leinenfnndo  ans  der 
Bronre/oit  ^ebe.  Auch  die  übrigen  Sätze  bestreitet  er,  sofern  Wolle  und 
Letuen  im  Korden  nnd  Stlden  zugleich  vorzukominen  scheinen,  Buschao's 


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90 


Webervieo,  Schlftiaer. 


TTntprsuchuiigeu  aber  'nicht  umfassend  genug'  oder  seine  Schlüfse  'ge- 
wagt' bind. 

125)  Th.  Bin,  De  yelto  lodaids.  Rhein.  Mos.  1890.  XLV  401 
bis  49S. 

^Wenn  Emuelieii  CodsiiId  verde»,  ist  aUes  möglieb;  dano  lebeD 
Delphine  in  Wildem,  wachsen  Frflchte  auf  dem  Meere;  dann  sehe  ich 
lebendig  die  Ausgeburten  einer  tollen  Phantasie:  Ion  codas  kommet 
hmeto»  et  qmdqmi  inomt  Nutrit  Judaici«  qme  pingitwr  India  velit,*  8o 
spottet  Clandianus  in  Eutrop.  I  850  sqq.  »  Was  sind  ludaka  vtiaf  Man 
schrieb  Niliaea.  UunOtser  Weise.  Es  gab  in  Alezandria  schon  seit 
Alexander  dem  GroFsen  viele  Juden,  die  Handel  und  Industrie  trieben. 
Zur  Ausschmückung  des  Tempels  von  Jerusalem  berief  man  sogar  alexan- 
drinische  Juden.  Solclic  Leute  waron  auch  Wobor  und  To)'pichmacher. 
Die  Erzeugui^^o  ihres  üewerblieifses  waren  dem  Alexandriner  Clandianus 
bekannt.  Durch  ihre  abenteuerlichen  Darstpl!un«t^n  niufsleu  sie  aber  das 
sensationsbedörftige  Volk  von  Korn  für  tsioh  gewinnen,  das  sich  die  Wun- 
dertiere lüUieos  wie  das  Einhorn  oder  das  Nashorn  gern  besah.  Zu  diesen 
auch  in  Rom  bekannten  Geweben  rechnet  Birt  die  von  Plautus  im 
Pseudolus  erwähnteu,  durch  ihre  Buntheit  autlalleuden  Alexandrina  büuaki 
conchuHatü  tapetia,  Claudianus  schrieb  gegen  den  Butropius  kurz  ?or 
+  400,  Plantus  aber  veröffentlichte  Jene  KoniOdie  bald  nach  —  200.  Es 
ist  also  wahrscheinlich,  dafs  jadische  Weber  mehr  als  500  Jahre  lang 
von  A]ffi[andria  ans  die  alte  Welt  mit  solchen  Geweben  ?oll  seltsamer 
Figuren  versorgt  haben. 

l'J«)  Ol s hausen,  Die  im  Kubiengebiet  der  Ostsee  gefundenen 
Mt^tizeii  auä  der  Zeit  vor  Kaiser  Augustus.   Ztschr.  f.  Ethu.  1891. 

S.  223—228. 

Die  in  Frage  stehenden  Funde  sind  so  gering  und  so  zweifelhaft, 
dafs  'die  MUnzen  ftlr  den  Nachweis  eines  irgend  erheblicheren  Verkehrs 
zwischen  Kord  und  Sad  vor  Christi  Geburt  gänzlich  bedeutungslos  sind 

127)  Joseph  Fink,  Der  Verschlufs  bei  den  Griechen  ond  Römern. 
Hit  swei  Tafeln.  Regensburg  1890.  58  S. 

Nach  kurzer  Besprechung  der  1  nm  folgen  die  Kapitel:  A.  Uolxr 
schlofs:  1.  Verschlufs  durch  einen  Balken  (z.  B.  in  der  Ilias);  2.  das 
homerische  Schlofs  (d.  h.  der  Odyssee);  3.  das  lakonische  Schlofs.  B.  He- 
tallschlob:  1.  Das  altrömische  Schlofs;  2.  das  Drebscblofs  oder  neu- 
römische  Schlofs.  Am  Schlufs  bespricht  Terf.  die  ^KastenschlöÜier*  und 
die  'Yorhingeschlöfser*.  Die  imifunftoi  CHom.  iir467)  deutet  er 
als  Siegel,  deren  einer  in  die  Schwelle,  der  andere  in  den  Stun  des 
Tbores  ging  (8.  9).  Plausibel  ist  Fink's  Deutung  des  Scblofses  der 
Odyssee  (S.  46),  das  er  sich  mit  Fallriegel  und  Querriegel  {xh^/Qy  lutj^koQ) 


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SeblOsaer,  Bier. 


91 


denkt,  so  üafs  der  Schlüssel  den  entereo  hebt  und  nun  erst  die  Öffnung 
des  letsteren  mit  Hülfe  des  Riemeas  ermöp:1icht  (S.  19).  Wo  mehrere 
Fallriegel  (ßdXaMot,  ]>essnli)  sind,  wird  dor  SrhlUssel  unten  gebogen  and 
erhält  soviel  Ziuken,  wie  Riegel  siod;  ist  er  T-föriiiig,  so  heifst  er  der 
Lakonische  SchlDrsel,  der  allerwärts,  z.  B.  in  römischen  Ansiedlungen  auf 
deutschem  Boden,  oft  gefunden  ist.  Er  ist  aus  Eisen  (Laconier!).  Das 
Wesentliche  des  altrömischeri  Schloi'ses  besteht  dariu,  dafs  der  Schlüfsel 
den  Riemen  erspart,  indem  mit  ihm  zugleich  die  Fallriegel  gehoben  und 
der  (^uerriegel  geschoben  werden  Mit  dem  Drehschlofs  endlich,  das 
zuerst  zwischen  Donutiau  und  Marc  Aurel  nachgewiesen  wird,  wird  der 
Fallricgcl  aufgegebeu.  Auf  Einzelheiten  der  ijorgfältigen  Untersuchung 
D&her  einzugehen,  wOrde  dem  Zwecke  dieses  Berichts  nicht  entsprechen. 
Die  Handelsfragc  ist  dazu  zu  wenig,  aacfa  die  Terminologie  nicht  voU- 
stftndig  berflelcsichtigt  (z.  B.  fehlt  vectia  Gic.  de  diy.  II  62.  Verg.  Aen. 
VII  600).  Der  Verf.  fabte  nachdrllcltlich  das  Technische  in's  Auge. 

128)  E.  Ecltsiein,  Das  Brot  im  Itlass.  Altertnm.  Vom  Fels  zum 
Meer.   1889  -  90  No.  10. 

120)  J.  Euaugelides,  Upay\xaTtta  -n^pt  aku'j  xa:  oij-uu  rjrac  nspt 
Tpo^TjS  napä  roci  dp^atocs''EX^0c.  I.-Diss.  Erlangen    1890.  8.  51  S. 

180)  6.  Bnseban,  Das  Bier  der  Alten.  Ausland  1691.  Heft  47. 

Von  diesen  Arbeiten  konnten  wir  iiur  die  letzte  erhalten.  Schon 
die  alten  Ägypter  brauten  Bier  aus  Gerste  (Athen.  447.  LIerod.  II  77. 
Theopbr.  d.  caus.  pl.  VI  12.  2.  Diod.  4,  2.  Strab.  821.  Dioscor.  II  109). 
AltAgyptische  Schriften  bestätigen  das.  Aach  die  Iberer  tranken  mefet 
Bier,  selten  Wein  (Strab.  155.  Flori  I  34,  12  =  II  18.  Plin.  XIV  149. 
XXII  164).  Ebenso  die  Lignrer  (Strab.  202),  die  Pbrygler  und  Tbracier 
schon  -  700  (Athen.  447),  die  Armenier  (Xen.  Anab.  IV  5,  26 sq.),  die 
Griechen  (Flin.  XVIII  7),  die  Kami>aoier  (Plin.  XVHI  17),  die  Kelten 
(Athen.  161),  die  Germanen  (Strab.  201.  Tac  Germ.  23).  Die  Kunst 
aber,  dem  Biere  durch  Znsats  von  Hopfen  Bitterkeit  su  Terleihen,  ist 
eine  specieUe  Erfindung  slavischer  Stftmme  (Ausland  1891,  No.  31). 

131)  Au g.  C.  Merriam,  Telegrapbiug  amoag  theancients.  Cam- 
bridge 1890.  32  8. 

132)  Fr.  Haass,  Entwickelung  der  Posten  vom  Altertum  bis  zur 
Neuseit.   Vortrag.  Stuttgart  1891.  8.   24  8. 

133)  L.  Maury,  I.es  postes  romaines.  (Extrait  de  la  Revne  des 
postes).   Paris  1890.    16.    112  p. 

Von  diesen  Arbeiten  kennt  Ref.  nur  die  beiden  ersten.  Merriam 
stellt  znnSchst  die  grofse  Zahl  von  (etwa  40)  Stellen  der  Alten  zusammen, 


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92 


Telegraphie,  Post,  Seewesen. 


au  decen  Leuchtfeuer-Signale  erwähnt  werden,  um  ihre  grofse  Verbrei- 
tung im  Altertume  iii's  rechte  Licht  zu  setzen;  bei  der  grofsen  Httlfe, 
welche  die  tablreicbeo  losetii  und  Berge  sowie  die  reine  Luft  grieebi- 
scher  Gegenden  einer  soldien  Telegraphie  bot,  glaubt  M.  jcue  meist  ge- 
legenUicbeo  Aufseningen  nur  für  vereinzelt  genannte  Beispiele  einer  weit 
verbreiteten  Einricbtoog  halten  su  dürfen.  Sodann  aber  kommt  er  aaf 
die  bekannte  Äsehylus-Stetle  im  AgamemDon  tn  spreeheo,  nm  in  seigen, 
dafe  bier  lanter  mOglicbe  Entfemangen  und  lauter  gehrftocfalicbe  Signal- 
punkte  angegeben  werden.  Unerwähnt  hätte  M.  dabei  lassen  soUeo,  dars 
der  Sehatten  des  Athos  aor  Zeit  der  Sommer-Sonnenweade  auf  den  Markt 
von  Lemnoa  fällt  (S.  26),  was  astronomisch  nicht  mOglich  ist.  ~  Haass 
berichtet  im  ersten  Teile  seines  Vortrages  kurz  aber  die  Posten  von 
Indien,  China,  Japan,  Ägypten,  Persien,  Rom  im  Altertume.  Doch  auch 
im  Folgenden  ist  Manches  höchst  fesselnd,  z.  B*  die  Elitwickelung  der 
Tharn  und  Taxis'schen  Regale.  Erst  1487  kommt  zum  ersten  Male  ur- 
kundlich das  Wort  'postes*  vor;  wie  soll  das  aber  unter  einem  'Carl  IV* 
(S.  12)  gewesen  sein? 

Was  das  Seewesen  und  den  Schiffsbau  der  Alten  betriHt,  so 
ist  die  Untersuchung  hierOber  seit  einigen  Jahren  durch  zwei  Männer  in 

frischen  Flufs  gekommen,  die  beide  nicht  Philologen  oder  Archäologen  voa 
Beruf  sind.  Ihre  zum  Teil  sich  grflndlich  widersprecbendeu  Arbeiten 
haben  auch  andere  Gelehrte  angeregt  und  so  das  Interesse  für  diese 
Dinge  in  weitere  Kreise  getragen.  Bei  der  Besprechung  der  hierher 
gehörigen  Schriften  bedienen  wir  uns  der  abkürzenden  Zeichen,  die  mr 
zu  den  Titeln  in  Klaniinerii  gesetzt  haben,  und  ausgiebig  der  wörtlichen 
Citate,  um  den  bei  diesen  Untersuchungen  oft  gelesenen  Vorwurf  der 
Mifsverstäüduisse  und  der  Eutsteliuugeu  möglichst  zu  vermeideu. 

184)  C.Voigt,  Das  System  der  Kiemen-Ausleger  im  klassischen 
Altertum.  Wassersport  VII  No.  5ö,  S.  632 f.  (Nov.  1889).  Abgedruckt 
in  der  Hansa  1889  Heft  24,  S.  202  ff.  IV.J 

1S5)  Emil  Lflbeek»  Das  System  der  Riemen- Ausleger  im  Uaasi- 
sehen  Altertom.  Wassersport  VII  Ko.  68,  S.  68Sf.  (Dec  1869).  (L  J 

136)  Rhd.  in  St.,  Zur  Frage  tlber  die  Kriegsschiffe  der  Alten. 
Korresp.-Bl.  f.  d.  wttrt.  Schulen  XXXVI  37 1  ff.    1889  [Rhd.J 

187)  H.  Droyseu,  Heerwesen  und  Kriegführung  der  Griechen. 
In  K.  Fr.  Hermann's  Lehrb.  d.  gr.  Antiquit ,  Bd.  U»  Abt.  2,  S.  271  -  809. 
Freibnrg  i.  B.  1889,  Hohr.   [D  ] 

138)  Josef  Kopecky,  Die  attischen  Trieren.  Leipsig  1890. 
Vm,  154  S.  [K.] 


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Seewesen. 


93 


139)  Emil  Lübeck,  Das  Seewesen  der  Griechen  und  Römer. 
Huabarg  1890  u.  1891  (zwei  Q.-Pr.  dea  JotMoneoms).  65  a.  48  8. 
[L I  Q.  L  IL] 

140)  Ernst  Aszmann,  Die  neueste  Erklärung  der  Triereo,  Pen- 
teren a.  s.  w.   Berl.  pli.  W.-S.  1890.   X  639  ff.  [A  Vil.j 

141)  Friedrich  Gilli,  Znm  Salemitaner  SebiiEffelief.  Jahrb.  d. 
kais.  d.  arch.  Inst  1890.  T  180  ff.   [G  ]. 

142)  Ernst  Aszmann,  Alte<^  und  Neues  im  Seewesen«  Wasser- 
sport 1890.    nU  No.  42,  S.  464  ff.    [A  VliL] 

143)  K.  Burescb,  die  Ergebnisse  der  neueren  Forschung  über 
die  alte  Triere,  I— IV.  Woehenscbr.  f.  hl.  Phil.  1891.  VIII,  Heft  1. 
3.  4.  1.    [Bu  II.] 

144)  Ernst  Aszmann,  Kritisches  in  Sachen  des  antiken  See- 
wesens. I  u.  II.  Berl.  phil.  Wocheuscbr.  1891.  XI,  üeft  36.  37. 
lAX.] 

Wir  wollen  im  Folgenden  die  Infsere  Geschichte  der  jüngsten 
Streitfragen  geben.  —  Der  Kampf  brach  1886  aus :  es  erschien  Brensiog's 
Nautik  [Hr  T]  und  Nautisches  tu  Homeros  in  Flcckeisen's  Jahrbb.  1886 
S.  81ff.  [BrllJ,  beide  schon  von  Günther  besprochen  (I  127ff),  sowie 
E.  Aszmann's,  Zu  den  Schiffsbildern  der  Dipylnn- Vasen  im  Jahrb.  d.  d. 
arrh.  Inst.  188G,  I  3ir)f  '  A  T  j.  —  Es  folgten  1887:  Ad.  Bauer  mit  den 
ürieclii!,<:hen  KriegsallcrtUnicrn  in  I.  v.  Mtiilers  Handbuch,  IV.  Band, 
1  Haltte,  S.  27r)  -  286.  §  13  4G  [Ha  J|;  ferner  Bnreschs  Anzeige  der 
Brensing'schen  Nautik  in  den  J.ilirbb.  f.  kl.  Phil.  S.  4'.»7  527  fBu  I]:  end- 
lich vor  allem  Äbzniauu  s  Seewesen  in  Bauniei>ter's  Deukmäleru  des  kl. 
Alt.  1593—1639  [A  Hj.  —  Das  Jahr  1888  brachte  Aszmann's  Artikel 
Zar  Nautik  des  Alt.  contra  Breusing  in  der  Berl.  ph.  Wochenschr.  VIII 
2eff.  und  58 ff.  [A  III]  und  seine  Reeension  ?on  Ba  I  ebenda  1058 f. 
[A  IV].  Jenen  Artikel  besprach  schon  Qfintber  II  268.  —  Es  folgen  die 
Schriften  von  1889:  Assmann,  ttber  die  Eotstehnngsseit  des  grofoen 
Reliefs  des  Palaxto  Spada,  in  den  Sitznngsber.  d.  arcb.  Oes.  so  Berlin 
No.  e,  a  aift  =  Wochenscbr.  fOr  kl.  Phil.  1889.  VI  418  [A  V];  Frans 
MMIer,  Thneydides  siebentes  Bnch,  Nachtrag  192  ff.  Paderborn  1889 
[M];  Assmann,  zur  Kenntnis  der  antiken  Schiffe,  Jahrb.  d.  d.  arch.  Inst. 
IV  91  104  [A  VIJ;  dann  D  und  Rhd;  Breusing's  Lösung  des  Trieren- 
rfttsels  [Brill],  schon  von  Güntlier  II  266  besprochen,  fand  eine  Beur- 
teilani?  dnndi  den  Redakteur  der  Hansa  (1889,  S.  202)  v.  Freeden  [F]; 
es  folgten  V  und  L.  —  Im  Jahre  1890  erschienen  zunächst  K  und  L  I; 
dann  Ad.  Hauer,  die  Kriegsschiffe  der  Alten  \\ia  11],  von  (iünther  II  2R7 
besprochen;  dann  A  Vll  und  Herbst s  Ree.  von  Brill  in  der  Wocheuscbr. 


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8eiw«MB. 


f.  kl.  Phil.  1890,  TU  786—700  [HJ;  weiter  G  und  Baaer's  Ree.  von  K 

und  von  AVII  [BalllJ;  eodlicfa  A  Vm.  —  Das  Jahr  1891  endlich 
brachte  Bu  II,  ferner  Aszraann'B  [AIX]  und  Burescb'  [Bu  IIIJ  Recen* 
sionen  von  K;  endlich  L  II  und  A  X.  —  lo  das  Jahr  1892  greift  unser 
Beriebt  absichtlich  nicht  über.  - 

Als  Aszmann  zum  ersten  Male  (1888)  gegen  Breu:<ing  schrieb  (A  III), 
konnte  er  (von  Bu  I  abgesehen )  bereits  Rcceusioneu  der  'Nautik' 
deaatlben,  z.  B.  von  Herbst  (.Herl.  pli.  Wochenscbr.  1886  Nu.  26,  8.  610 f.; 
vgl.  iir  III  1— HU),  von  Philippi  (Wochenscbr.  f.  kl.  Phil.  1886  No.  21), 
von  Förster  (D.  Litt -Z.  1887.  vom  25.  Juni),  von  Cartault  (revue  crif. 
1890,  Hüft  lü).  Sie  sind  uns  faat  ullo  unbekannt  und  darum  obeu  uicht 
erwähnt  Die  meisten  von  ihnen,  Herbst  und  Cartault  ausgenommeo, 
schefnen  an  eSoer  ÜberachAtiiiBg  der  BrensHig*tdien  Lditnng  m  leiden 
(A.  III  27).  In  der  'Naatik*  oehineo  die  Teile,  die  nicht  wesentlich  snr 
Nautik  geboren,  keinen  kleinen  Raum  ein.  Wer  nun  aoeb  diesen  Teil 
einmal  prttft,  findet  aoch  hier  Locken  oder  Mängel.  Man  liest  t.  B. 
'Ophirfahrer  d.  h.  Sttdrabrer*  (1 8),  was  doch  sehr  fraglich  ist.  Hippareh 
«fflJirte  in  die  griechische  Wissenschaft  die  Kreisteilung  ein*  (1 16),  was 
vielmehr,  soweit  unser  beutiges  Wissen  reicht,  Hypsicles  in  seinem 
'j^fofwptxöi  that.  FQr  den  berühmten  korinthischen  Scbleifhelgen  ist 
Strabo  p.  869  citiert  (I  27),  aber  nicht  p.  335,  wo  mehr  steht.  Die 
Ungenanigkeiten  der  Breitenbestimmungen  der  Alten,  z.  B.  des  Ptolcmaeus 
sind  hervorgehüben  (1  lyff  ),  von  den  Läugenbestinunungen  aber  ist  nichts 
gesagt;  und  doch  setzt  Ptoleniaeus  ausdrlicklich  Uhodus  und  Alexandria, 
die  etwa  zwei  Meridiaue  auseinaniici  liegen .  auf  deui»elben  Meridian  {& 
«wrc/>  iau  fieaTj/ißpcvu^  oiä  l'uoou  xai  WXe^avupetui  Alm.  V  3  =  ed.  Bas« 
p.  III);  und  ebenso  ausdrücklich  nennt  er  einer  Stunde  in  Lflngen- 
bestimmuugen  keinen  uciinenswerteu  i  ebler  {oydoov  fiiä-;  wftag^  oaov  xai 
nap*  oMf  rae  rrjpr^asts  ou  mxftddoqov  iarau  nktovdxtg  diaai&a&iv  Alm.  V 
10  =  ed.  Bas.  p.  121).  Dafs  auch  sonst  die  Vollständigkeit  der  'Nautik* 
nicht  SU  rttbmen  ist,  ist  erwiesen  und  wird  sieb  noch  seigen.  Auch 
Mailer  klagt,  dafs  Breusing  'Aber  verschiedene,  auch  fllr  Tbncydide« 
wichtige  Dinge  dem  Leser  ?8llig  im  Stich  läfst'  [M  198].  So  glaubten 
wir  Berichte  unerwähnt  lassen  tu  dttrfen,  die  gerade  nach  jener  Riehtuog 
bin  das  Breusing'sche  Buch  tadellos  finden  (A  III  27).  —  Ebenso  ist 
eine  filtere  Arbeit  von  Kopecky  übergangen  (listy  filologichö  1888,  Prag. 
XV  Heft  2),  da  im  Wesentlichen  ihr  Inhalt  in  das  neue  Buch  hinüber- 
genommen ist  [K  29.  150j.  Auch  eine  andere  Arbeit  Uber  die  Graser- 
sehe  Huderanordnnng  (Wchrzeitung  VIII  No.  31)  durft<^n  wir  hier  fort«? 
lassen,  weil  .sie  auf  eine  ältere  Construction  zurückgreift  [K  147].  End- 
lich sind  auch  die  Bemerkungen,  die  Bauer  Uber  die  Unerläfsltchkeit 
prakti.scher  Ruderversnche  machte  (N.  phil.  Edsch.  1890  No.  7)  in  seine 
neueste  Arbeit  [Ba  IIIJ  aufgenommen. 

Die  tonangebenden  Schriften  sind  Breusiug's  Nautik  [BrIj, 


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Seewesen. 


95 


Assmann's  Seewesen  [A  II],  Brensing^s  LOeung  [Brill] —  Wer 
aber  sehnell  io  die  Fragen  sieb  bineioleben  will,  der  lese  die  klar  nad 
fleifoig,  rabig  and  saehltch  gescbriebenen  Lflbeck*8chen  Programme 
(LI  nnd  LH).  —  Die  wicbtigsten  Bildwerke  sind:  1.  Das  Lenormaat- 
scfae  Belief  (Balll  828)  oder  die  Akropolis-Triere  (A  X  1147),  ein 
von  Leoormant  1852  auf  der  Aiiropolis  von  Athen  entdecktes  Flachrelief 
(All  lC26fr.  und  Fig.  1689;  K  29flf.  und  Fig.  15;  LH  45  und  I  Fig. 
Taf.  I  1);  altere  Abbildungen  sind  ungenau,  die  voo  Aszmann  legt 
BAiticber's  Gipsabgufs  im  Berliner  Museum  und  einen  ühr.  Belger'scben 
Original-Abklatsch  zu  ürumlc  (vgl.  AX  1147  gegen  null  27);  Hauer 
hält  sich  um  so  mehr  an  dies  Relief,  'als  ja  schlier^iich  der  Streit  in 
der  Triercnfraee  sich  immer  mehr  zu  einem  Streit  um  dies  Denkmal 
zuspitzt'  (Ba  Iii  328),  und  erklärt  das  Schiff  für  eine  Monere  (üa  Iii 
329);  Breusiug  nennt  es  keineswegs  eine  Moneic,  sondern  erst  recht 
eine  Triere',  auf  der  aber  'nur  eine  einzige  Beibe  von  Rnderern  arbeit 
tet*  (Brill  109);  dnrcb  dieselbe  Triere,  deren  Darstellang  er  einmal 
*nor  einen  geringen  Wert  beilegen  kann,  da  sie  onmöglieb  von  einem 
Kenner  berrttbren  könne*  (Brill 96),  findet  ein  andermal  seine  Ansiebt 
*ibre  glAnsendste  Bestätigung'  (Brill  108)1  Ancb  Barescb  hat  das  *Be* 
lief  im  Original  nnd  seitdem  nnermlidet  in  einer  vortrelfliebea  Photo- 
graphie stadiert'  (Bn  III  226).  Kopecky  geht  von  ihr  ans  und  nennt  sie 
die  * akropolische' (K  82).  2.  Die  Prora  von  Samothrako,  18 66  von 
Champoisenu  auf  der  Insel  entdeckt,  1878  in  den  Louvre  gebracht  und 
au«;  den  Marmorblöcken  zusammengesetzt,  1880  von  Conze  (Samothrake 
S.  83)  pobliciert  (A  II  1631  ff.  und  Fig.  1693 f.;  LI  44 ff.  und  II  Fig. 
Taf.  IV  2  3);  Aszmann  hält  sie  für  eine  Diere,  von  Dcmetrios  Potior« 
ketes  30»J  gesetzt,  ein  Abbild  des  Avisu  s,  der  die  biegesbotschafl  bringt 
(vgl.  P.  WuiLers,  die  Gipsabgiifse,  Berlin  1885.  S.  499ff.);  Breusings 
'befahrene  Seeleute'  sahen  darin  ein  Klavier,  ein  iSchreibpult,  eine  Wurst- 
mascbine,  einen  Schlittschuh  u.dgl.  (Br.  lU  9U);  ihm  selber  scheint  'jedes 
Schiffsbild  auf  einem  Neuruppiuer  Bilderbogen  ein  erhabenes  Kunstwerk 
im  Vergleich  mit  diesen  Stümper-  und  pfuscheriiaftea  Abbildungen  aus 
dem  Altertum*.  8.  Die  Triere  des  Poszo  (vgl.  Arcb.  Ztg.  N.  F. 
Bd.  VII  1674,  Tat  7  A),  eine  Prora,  nach  Aszmann  *ein  Weibgesebenk 
nach  irieditcher  Arbeit*  (All  1680  und  Fig.  1690);  mit  der  Akropolis- 
Triere  vielfiscb  verwandt,  aber  von  Bauer  ttbergangen  (Ba  DI  628 ff.). 
Ihren  Bug  bildet  auch  Kopecky  ab  (Fig.  10  bei  K  28).  Leider  ist  das 
Original,  nach  welchem  Pozso  zeichnete,  indessen  verloren.  4.  Das 
Torlonia-Relief,  auf  dem  Grundbesitz  des  Fürsten  Torlonia  im  alten 
Seehafen  des  rechten  Tiberufers  entdeckt,  1863  nach  Rom  gebracht,  1866 
von  A.  Guglielmotti  eingeliend  besprochen;  ein  Flaehrelief  in  Marmor, 
zwei  Kanffahrer  darstellend,  vielleicht  aus  dem  Fn<ie  des  II.  Jahrh.  n.  Chr.; 
Lobeck  (I  6)  und  selbst  Buresch  (1189)  nennen  es  'unschätzbar'  (All 
1636  und  Abb.  1688;  LI  6 f.  und  Abb.  Taf.  1  2);  Breusiog  kannte  das 


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96 


Seewesen. 


Relief  zaerst  nicht,  nachher  aber  erklärt  er  *  seine  Echtheit  für  sehr 
lirftglie]i\  vm  sich  gleich  darauf  m  *^aen'.  seioe  *  Behauptung  darch 
das  Torloola^Relief  bestätigt  tn  sehen'  (Illdo);  trotsdem  trägt  es  *die 
dentliehsteD  Sporen  moderaeo  ürsproogs'  (III  loo).  Das  Vorderteil  des 
Ilokeo  Schiffes  ist  besonders  besprochen  (A  VI  93  f.  and  Fig.  2).  5.  Die 
Beliefs  der  Trajaossäale:  s.  B.  ein  Hiotersefaiff  (AI!  1603  oad 
Fig.  1667),  ein  Vorderschiff  (A  VI  93f.  und  Fig.  1),  eine  Triremis  and 
awei  Biremes  (A  II  1618  o.  Fig.  1685);  gegenOber  anderen  Reliefs  *steht 
es  freilich  nicht  gans  so  scbliram'  mit  ihnen,  meint  Breasing,  'aber  aaf 
Znverltfsigkeit  k<ynnen  auch  sie  keinen  Anspruch  machen  *  (Br  III  101). 
Auch  Kopecky  benutzt  sie  (K  48),  macht  aber  aus  der  Säule  eine  Mroja- 
niscbe'  und  verwechselt  sie  mit  der  Biremis  der  villa  Palestriaa  (Ba  III 
204).  6.  Das  Diremeu-Relief  des  Palasso  Spada,  von  Aszniann 
zuerst  nach  Braon's  12  Basreliefs  Taf.  8  ungenau  (A  II  1634  ff.  und  Abb. 
1696),  dann  gensAier  nach  eigener  Bcsichtiguug  des  Originals  (A  VI  94  f. 
11.  Fig.  4)  publiciert  und  schon  vorher  in  der  Arch.  Ges.  in  Berlin  An- 
fang 1889  besprochen  (A  V).  Kine  Keplik  dieses  Reliefs  findet  sich  in 
der  Villa  Ludovisi  (A  V  22.  VI  '.i8).  Aszmann  führt  die  Reliefs  "auf 
griechisrhf  Vorbilder  etwa  aus  dem  dritten  Jahrb.  v.  Chr.'  zurück,  Robert 
verlegt  sie  ni  die  augusteische  Periuiie.  7.  Die  römische  N auuiachic 
auf  einem  Wandgemälde  des  iM^^tempels  von  Pompeji  (A  II  1636  u.  Abb. 
Taf.  1697);  die  sonderbaren  'Slülzgabcln  für  die  Rahe",  welche  BretHiiig 
'als  roiu  uumügliche  Dinge*  tadelte  (Bi  III  Ü6).  hat  Aszmanri  (A  VI  99) 
nach  Einsicht  des  im  Noapeler  Museum  befindlichen  ürigiuuls  als  Brassen 
(Taue)  erkannt  und  zugleich  zahlreiche  Gordings  (Taue)  (iber  die  vordere 
SegelflAcbe  zur  Raa  hiuauflaufcud  gefunden*.  8.  Die  Biremis  Prae- 
nestina  'oder  Palestrinische,  «efl  ans  der  vilta  Palestrina  stammende' 
Bireme  (Bu  III  204),  'ein  schweres  prunkendes  Kriegsschiff  (Bu  III  929). 
Abbildungen  bei  A  II  Fig.  1695  auf  Taf.  LX  und  bei  K  49,  Fig.  3S). 
Kopeclty  ferwi'rrt  sie  mit  den  Reliefs  der  TrajanssAule*  Asimann  be- 
spricht sie  mehrfisch»  s.  B.  wegen  der  *  angenagelten  Askome'  (II  16S&. 
III  60)  oder  der  Ausbauchung  der  Bordlinie  (II  1609);  und  giebt  an, 
das  Relief,  jetzt  im  Vatikan,  stamme  vom  Tempel  der  Fortuna,  den 
Augustus  nach  der  ScescbUcbt  von  Actium  erbaute  (II  1634).  -  Di« 
wichtigsten  der  zusammenbftngenden  Schriftstellen  endlich  sind: 
1.  Poll.  I  82—125,  ein  buntes  und  verschieden  wertiges  yerzeichnis  von 
allerlei  nautischen  Ausdrücken  (l>i.  7!  79ff.),  deren  manchem  eine  be- 
strittene Bedeutung  zugewiesen  wird.  2.  Die  Urkunden  Aber  das  See^ 
wesen  d.  alt.  Staates,  1834  an  der  Sudseite  des  Piraeus  entdeckt,  1886 
durch  neue  Funde  vermehrt,  1840  von  Üocckh  herausgegeben,  neuerdings 
vermehrt  und  verbessert  im  C.I.  A.  (II  789  ff.)  wieder  publiciert;  sie  tim- 
fassen die  50  Jahre  von  372  322.  3  Athen,  p.  i!03c  209 d,  die  ge- 
naue Besch leil) II nj?  dreier  Kolosse:  Tcssarakontere  des  Plolcmaios  Philo- 
pator,  Flufs-bchifi  {i^aAofir^jfu^)  desselben      11  IClä),  Kiesensdiitl  des 


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SMWflBfllL 


97 


Hiero  von  Syracas;  die  Tessarakontere  (vgl.  Plut.  Demelr.  42)  ist  oft 
behandelt  (AU  1637  u.  1612  mit  Fig.  1681;  A  VI  97;  K  61;  L  1  22; 
II  2.  7);  Breusing  freilich  'mufs  es  gerade  heran<^  sf\?(  n .  dnfs  er  die 
Beschreibung  der  Tessarakontere  des  Ptol.  Phil,  für  einen  biltereu  Hohn 
halte,  den  <^kh  Kallixenos  gegen  die  derzeitigen  Ausleger  der  Trieren 
u.  8.  w.  erlaubt  bat,  und  dfifs  man  dann  später  diesen  Spott  uicht  ver- 
standen, sondern  für  Erusi  genommen  hat*  (Br  I  Vorw.  IX);  aach  später 
reiiei  er  voü  'der  fabelhaften  Tessarakontere'  (lir  III  109);  Lübeck  uennt 
sie  {L  l  9)  'obwohl  durch  die  antike  Litteratur  sicher  bezeugt,  doch  ftlr 
unser  Verstfmduis  schwer  fafslich".  4.  Aristot.  Mech.  IV — VII,  eine  Reihe 
Bemerkungen  über  Ruder,  Steuer,  Segel,  von  denen  z.  B.  das  7.  Cap.  bei 
iir  i  60 ff.  und  K  107  f.  besprochen  wird.  5.  Apostelgescb,  27—28,  oioe 
Beschreibung  der  Seefahrt  des  Apostel  Paoliu,  von  Breadog  auf  tut 
eo  Sflittti  eingehend  erörtert  (Br  I  142—206).  6.  Horn.  Od.  V  384 sqq., 
die  *Q9uamtQ  cx^d^  behandelnd,  von  Brensing  als  *Block8oliiff*  (Br  I 
129—141),  TOD  Assmann  ab  *prabmartiger  Kahn  mit  plattem  Boden* 
(A  II  1696),  von  Kopec^  als  'Bau  eines  gewöhnlichen  Flofkes'  (K  187— 
148)  gedeutet  7.  Lncian's  Navigiom  {nhikiv  9  «bx^äy,  oft  von  Brensing 
(besonders  I  162t)  besprochen;  Tgl.  A  II  1618.  Brensing  sweifelt  an 
der  ^thatsftcblichen  Grondlage*  der  Sehildemng  (§  7—9)  nicht. 

Biinige  Bemerkungen,  deren  Besprechung  zugleich  die  betreffenden 
Arbeiten  oder  Autoren  kennzeichnen  wird,  glaubt  der  Ref.  auf  Grund 
eigener  Erfahrungen  hinsichtlich  dieser  stets  schwierigen  und  oft  undank- 
baren Untersuchungen  machen  zu  sollen,  obgleich  diese  Bemerkungen 
teils  nicht  alle  Forscher  treffen,  teils  schon  von  anderen  ansgesprocfion 
sind.  -  T,  Man  citiere  vollständig  und  wörtlich!  Breusing  druckt 
Polyaen.  btrat.  III  11,  14  ab  (Br  I  102),  unterdrückt  aber  die  Worte 
xarä  rÄ?  fipavirtSag  xo'jna^  (A  HI  «58),  die  er  für  seinen  Zweck  nicht 
für  'nötig*  hielt;  er  sei  nur  verpflichtet,  'nicht  ein  Iota  fortzulassen, 
welches  den  Sinn  der  Stelle  irgend  wie  beeinflufst  oder  wohl  gar  ver- 
ändert' (Br  III  42)  Wer  ist  aber  hierüber  Richter?  Hier  gilt  dasselbe 
Gesetz  wie  über  die  Veröffentlichung  von  Bildwerken,  über  deren  Abbil- 
dungen und  ihre  etwaigen  Korreklureu  Breusing  an  Aszmano  die  Fragen 
lichtet:  *Ist  das  nicht  wieder  Willkflr  und  zugleich  Bevormundung  des 
Forschers,  der  mit  eigenen  Augen  sehen  mOcfate?  Wer  bürgt  diesen 
daflkr,  dafs  das  richtige  getroffen  ist^  (Br  III  102).  Ein  andermal  druckt 
«r  die  Stelle  bei  Polyaen.  StratV  48  ab  (Brl  99),  Iftfet  wieder  den 
SchloDs  iftßo^iif  tihw  xavä  räe  upmvoQ  9paifiTt8ae  fort  (A  III  69) 

and  erklärt  das  spiter  damit,  dafs  er  diese  Worte  'für  eine  in  den  Text 
geratene  Bandglosse'  halte,  die  nur  *ein  mlirsiger,  flberflflftiger  Znsats* 
Bei  (Br  III  42).  Das  mufete  von  vorn  herein  gesagt  werden ,  damit  ein 
Bokhes  Urteil  der  Prttfong  philologischer  Leser  unterliege.  Wieder  ein 
andermal  schlug  Assmann  vor  'so  zu  schreiben,  wie  es  unsere  Marine- 
schriftsteller Werner,  von  Henk,  ülffers,  Kronenfels  u.a.  thun'  (A  III  00). 

Jaimtbenclu  Air  Altert«ifliswU$misch«ft   LXXUl.  B4.  (1^  UI)*  7 


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98 


Brcu^inp  cilierte  den  Satz,  liefs  aber  die  vier  Kamen  nn  einer  Stelle 
fort,  wü  es  dem  Redenden  gerade  um  Autoritflteo  zu  thun  war  (Br  III  44). 
Wer  will  sich  wundern,  wenn  mau  ihm  Scheu  vor  Gegenzeugen '  vorwirft 
(A  VII  BufGäcii  spMcht  \ou  'jenen  vielverdrebten  ürammatiker- 

worten'.  in  denen  es  Ueifst,  ,dafs  in  der  iriere  die  obersten  Rojer  etc.' 
(Bull  27).  Wo  stehen  diese  Worte?  Wie  heifsen  sie  griechisch?  Wer 
mit  UrteU  liest,  verlangt  as  solchen  Stallen  das  ¥ollsttndige  und  das 
wOrtliehe  CStat.  Wer  einwendet,  dafs  man  Ja  nachschlagen  kOnne,  der 
attfiite  wenigatens  die  Stellen  angeben,  brauchte  sie  aber  in  Übrigen 
garoicbt  ananucfareibeo;  anf  ihn  flbide  das  gleich  folgende  Urteil  Asi* 
marni's,  wenn  es  wirklich  fiber  Bren8iug*s  Nautik  gefiUIt  wftre,  gerechte 
Anweadang.  Es  ist  aber  nicht  Uber  Breosing*B  Naatik  geftUt,  obgleich 
es  von  Brewiflg  wiedernm  halb  oitiert  and  dadnrch  entstellt  wird.  Ass- 
mann  sagt:  *Eb  flOlt  mir  nicht  ein,  Br.  einen  Vorwurf  daraas  wa  machen, 
dafs  er  die  Yftter  der  einzelnen  Gedanken  nicht  stets  genannt  hat;  die 
vielen  Gitate  belasten  einen  Text  leicht  bis  snr  Ungeniefsbarkeit';  als 
solche  Väter  citiert  er  Grashof,  Smith,  Göll,  von  Henk,  Gartault,  Graser 
(A  III  60).  Breusing  aber  sagt:  *  Offenbar  ist  Aszmann  der  griechischen 
Sprache  nicht  so  weit  mächtig,  um  die  Scbriftstellen  ohne  fremde  Hülfe 
verstehen  zu  können,  und  so  erklärt  sich  sein  Satz:  Die  vielen  Cilate 
belästigen  (sie!)  einen  Text  leicht  bis  zur  Ungeinefsbarkcit '  (Br  III  41). 
—  IT.  Man  nenne  bei  allem  Wichtigen,  Be'^tritteüen,  Zweideutigen  'die 
Väter  der  einzelnen  Gedanken'!  Was  Aszniann  Breusing  erläfst,  mnfs 
Ref.  fordern.  Das  ist  jeder  Forscher  seinen  Vurgäugern,  denen  er  die 
Vorarbeiten  verdankt,  seinen  Leseru ,  die  Mein  und  Sein  so  gern  wie 
Mein  und  Dein  uiitcibcheiden,  seinen  Beurteilern,  die  nicht  für  jedes 
neue  Buch  die  ganze  einschlägige  iiitterator  wieder  durchlesen  können, 
schuldig.  Oder  was  ist  die  Folge,  z.  B.  im  vorliegenden  Falle?  Bnresch 
(Bn  I  AIS  ff.)  erdrterte  die  Bedeutung  des  Wortes  np6rovoi  (vgl.  Bn  n 
204  ff.)  und  flbersetste  es  mit  *Stagtaoe*,  die  den  Mast  von  vom  stfttseo; 
Asamann  findet  diese  Obersetsnng  schon  bei  Orasbof  (1684)  und  im 
Seiler*sehea  Wdrterbach  (AIII  60);  Ref.  findet  bei  Jaeobiti  and  Seiler 
(1846)  awei  i^6towm  beschrieben  'eines  naob  dem  Vorderteile,  das  andere 
nach  dem  Hinterteile  so',  bei  Retslaff  aber  (Yorschale  sn  Homer  1868 
S.  46)  *iwei  von  der  Hastspilze  nach  dem  Vorderbng  gehende  Taue*. 
Sopecky,  nm  ein  zweites  Beispiel  anzufahren,  betont,  dafs  er  *ziini 
Unterschiede  von  allen  anderen  Forschern  ein  solches  (Trierensystem) 
von  einem  bis  auf  unsere  Zeit  erhaltenen  Modell  ableite*  (K  29)  and 
nimmt  die  Höhe  der  Ruderer  und  die  Entfernung  zweier  Nachbardollea 
als  Grnndmarse  an  (K  34);  solcher  Versuche  aber,  sagt  Bauer,  giebl  es 
schon  sehr  zahlreiche;  'Admiral  Serre  hat  K.  sogar  schon  den  Gedanken 
vorweg  gonoiiinici) ,  die  Durchscbnittshöhe  der  Ruderer  und  die  Grofse 
des  Interbcalmiums  zur  Grundlage  einer  Rekonstruktion  zu  machen'  (.Ba 
JIl  880).    Nebenbei  fragt  man  wieder  vergeblich,  wo  das  alles  denn 


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Seemflea. 


99 


ftelie.    Soleher  FAlle  giebt's  in  der  vorliegeaden  Fülle  der  Unter- 
snchuDgen  genug.   Ihre  Erledigung  kostet  einen  groliroa  Teil  vOiUg  ver- 
nieidlieher  Arbeit,  bringt  in  die  Debatte  einen  nnnngenelun  argwöhni- 
schen Ton  und  verführt  vertrauensvolle  Kritiker  zu  ungenauen  Scblüfsen 
oder  unberechtigtem  Lob  und  Tadel.  —  III.  Mau  lasse  in  allen  tech- 
nischen Diugen  die  Vergleichungeu  und  Analogieeu  fort!    Sic  haben  in 
den  nautischen  Untersuchungen  nun  genügend  Unheil  angerichtet  und 
klare  oder  einfache  Begriffe  erst  verwickelt,  schwierige  oder  streitige 
Vorstelhuj^od  lorh  uusicherer  gemacht.   Mau  urteile  nach  Beispielen: 
1.  Breusing  schrieb  1886:  *Wer  sich  an  die  Erklärung  der  Trieren 
wagt,  der  sollte  sich  doch  erst  mit  den  Anfangsgründen  der  Lehre  von 
den  Pendelschwingungen  bekannt  machen,  uro  zu  wissen,  dafs  nur  Remen 
von  gleicher  Länge  Schlag  haken  können,  aber  nicht  die  laugen  Remen 
der  oberen  Reihen  mit  den  kürzeren  der  unteren'  (B  I,  Vorw.  IX).  Asz- 
mann  antwortete  1887  teils  direkt  teils  mit  einem  Tergleich:  ^Nun  lehrt 
aber  die  Physik,  da&  der  Biemen  gar  kein  Pendel,  sondern  ein  swei^ 
armiger  Hebel  ist,  und  die  tftgliche  Erfahrung  seit  Jahrhunderten,  dafs 
Bojer  mit  ungleiclien  Riemen  ausgezeichnet  Schlag  halten,  so  gnt  wie  im 
Bataillon  die  ungleichen  Bdne  tritt  halten'  <A  II  1610;  A  m  20).  Mehr 
ab  fünf  Seiten  braucht  Breusing  1869,  um  zu  beweisen,  dal^  man  ihn 
falicb  verstanden;  das  Pendel  sei  nur  ein  'anschaulicher  Vergleich*;  und 
*Bemen  und  Pendel  haben  ja  sonst  nichts  mit  einander  gemein*;  der 
Vergleich  mit  marschierenden  Soldaten  sei  'eine  Albernheit';  kleine 
Längendifferenzen  könnten  'durch  Muskelkraft  ausgeglichen  werden,  wie 
bei  den  Beinen  der  Soldaten';  die  langen  Ruder  seieü  aber  oft  dreimal 
80  lang  wie  die  kuraen;  es  handle  sich  also  'bei  den  Meuscbenbeinen 
daium,  ob  ein  Knabe  von  drei  Jahren  mit  einem  ausgewachsenen  Manne 
Schritt   halten  kann'  (Brill  82  — 88).    Schou  1888  verwunderte  sich 
Kopecky  über  das  'Pendel'  (listy  filolog.  XV  Heft  2),  was  er  1890  mit 
Berufung  auf  Arist.  Moch.  V      xiozy^  jw/loq  inriv)  wiederholte  (K  148). 
Auf  Kopecky  wieder  berief  sich  1890  Aszmann  (A  VII  642).    Bauer  ist 
eiijport  darüber,   dafs  Aszmann  die  falsche,  aber  von  Breusing  richtig 
gestellte  Deutung  seiner  Worte  dennoch  wiederholt,  und  will  ihm  'das 
Becht  verweigert*  wissen,  'auf  wissenschaftlichem  Gebiet  Genugthuuug 
geben  zu  können'  i^iia  III  332).    Aszmann  auUvüiLet  richtig.  daU  seine 
"Wiederholung  sich  nicht  gegen  das  Pendel,  sondern  gegen  die  Breusing- 
sehe  Behauptung  (Br  III  84)  richte,  kein  Mathematiker  oder  Nautiker 
habe  ihD  mifsverstanden  (AX  1178).  Assmann  führte  hiergegen  also 
eioeo  Nantiker  an,  nftmlich  den  Schiffskapitln  Kopecky.  Wir  wollen 
aum  Schlora  auch  den  Mathematiker  nennen,  nftmlich  unseren  Vorgftnger 
in  diesen  Berichten,  S.  Gfinther,  der  in  seinem  zweiten  Berichte  1890 
(8.  264)  eioen  solchen  Vergleich  zwischen  Rader  und  Pendel  'doch  nicht 
so  ganz  oDzuUfsig  nennt,  in  seioem  ersten  Berichte  1668  (S.  127)  aber 
von  Breuaing's  *  physikalischea  Gründen  (Gesetze  der  Pendelbewegang)' 


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100 


SeewoBen. 


spricht.  Gentttzt  haben  lireubmg's  unselige  PcüdeUchwiügaiigeü  sicher 
so  wenig  wie  Aszmann's  aoglelcbe  Soldateobeine.  2.  Assuuaaa  sprach 
einmal  Tom*HiaaeD  des  Ankers*  (A  II  1600)  and  gebrandite  an  anderer 
Stelle  den  Ansdrack  *das  Boder  hissen*  (A  n  1616).  Brensiog  ruft  ans: 
'Der  NichtseemaDn  hat  gar  keinen  Begriff  von  der  UnnOgliclikeit  dieser 
AnsdrUcke;  es  ist  als  ob  raan  dem  Soldaten  sagen  wollte,  er  mOge  seinen 
Säbel  laden  nnd  sein  Gewehr  ziehen'  (Br  III  46).  Wieder  ein  Vergleich! 
Wieder  ein  unklarer!  'Laden'  und  'ziehen'  sind  sachlich  und  von  Grand 
ans  verschieden,  *  hissen '  und  *  heben*  aber  bezeichnen  Terwandtes  und 
nur  sprachlich  GctrenntPs;  jene  Vorba  sind  durch  den  Sinn,  diese  nur 
durch  den  Sprachgebrauch  verschieden;  wer  den  Säbel  'laden'  will,  kennt 
die  Dinge  nicht,  wer  den  Ankpr'hiTst  ,  versündigt  sic!i  höchstens  gegen 
den  Ausdruck!  Und  weiter,  werden  wirlviich  biofs  Segel  gehifst?  Der 
Nautiker  des  Meyer'schen  K.-L.  hifst  'schwere  Lasten,  Scbiffsgüter,  Ge- 
schütze, Boote,  Segel,  1  laggeu  u.  s.  w.'  Der  Kapitän  Kopecky  läfst  die 
beiden  Steven  und  die  Spauten  'aufgebeifst  werden*  (K  11).  Und  Breu> 
sing  selbst?  Er  enählt,  dab  ^sie  die  Boote  bh  warn  Maitkopfe  auf- 
heirsten'  (BrI  YO),  oder  'man  heifste  an  der  Bahe  eine  schwere  Eiseo- 
oder  Bleimafse'  (Br  I  74).  Man  sieht,  wie  sieb  die  Köpfe  nicht  am 
Wesentlichen,  sondern  am  Kebensäcblichen  erhitsen.  So  spielt  auch 
Brensing's  geladener  Säbel  keine  glllekliche  Bolle.  8.  Anrian  sagt,  dalb 
Wasser  drang  nicht  nur  xarä  rAe  xaMoc»  sondern  auch  i/nkp  rät  nofM^»- 
pBffeae  ein.  Aszmann  Obersetzt  ra^e^ef/iea/a;  durch  *  Ruderkästen',  Breu* 
sing  durch  ^Back  und  Schanze',  d.  h.  Vorschiff  und  Hinterschiff,  und  setzt 
hinzu:  hiefse  r.  'Ruderkasten',  so  sei  das  'gerado  so,  als  wenn  Arrian 
gesagt  hätte:  Das  Wasser  ^ing  ihnen  nicht  blofs  an  den  Hals,  sondern 
sogar  bis  an  den  Rockkrat^^cii  (Br  III  31).  Nein!  Vielmehr  bis  Ober  die 
Köpfe.  Soweit  mufs  man  doch  im  gegebenen  Falle  die  Entfernung  des 
vTrif)  Ti  vom  xaru  zt  mindestens  ansetzen.  4.  Brensing  nennt  *die  Frage, 
ob  tlberhaupl  die  bildlichen  Darstellungen  auf  den  alten  Münzen  Zuver- 
läfsigkeit  beanspruchen  können,  eine  (schwierige'  und  meint,  sie  dflrfe 
'nicht  mit  einem  unbedingten  Ja  beantwortet  werden';  oder  Arcbfiologea 
bitten  dereinst  das  Beebt  sn  der  Annahme,  dalb  die  ansgestorbenen 
*  Adler  im  Dentschen  Beiche  nnr  einen,  aber  die  in  Österreich  swei 
KOpfe  gehabt  hätten*  (Br  III  97).  Wie  kann  man  eine  technische  Un- 
wahrscheinlicbkeit  mit  einer  physischen  Unglanblichkeit  vergleichen!  Wie 
darf  man  absichtsloses  Ungeschick  und  regellose  Willkür  antiker  Hand- 
werker oder  KfiDstler  mit  bewufster  Gestaltung  und  nach  Regeln  erfolgen- 
der Stilisierung  unserer  Hcraldiker  gleichsetzen!  5.  Man  warf  Breusing 
vor,  dafs  er  die  Trierenfrage  nicht  erledigt  hatte.  Kr  h.llt  sich  nicht 
-  für  verpflichtet  'dem  Graser'schen  Unsinn  etwas  positives  entgegen- 
zustellen; wenn  jemand  ein  perpctuuni  mobile  erfunden  haben  will  (!) 
und  ich  das  für  Unsinn  erkläre,  so  bin  icli  keineswegs  verpflichtet,  selbst 
eines  zu  erfinden'  (Br  III  il).    Natürlich  nicht!  Denn  ein  p.  m.  ist  ein 


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SeewMeii. 


101 


Unding.  Tricrcn  sind  das  aber  nicht,  also  sind  sie  auch  erklärbar;  hat 
doch  Breusing  selbst  eine  'Lösung  des  Trierctirätsels'  versucht,  die  er 
schwerlich  gern  mit  einem  p.  m.  vergleichen  möchte.  Es  macht  nach 
den  aufgeführten  Reis|)ielen  geradezu  den  Eindruck,  als  ob  immer,  wenn 
die  Ruhe  des  Urteils  in  der  Fljtze  der  Entgegnung  schwinden  will,  ein 
Gleichnis  geboren  wird,  als  müsse  man  also  immer,  wenn  eine  Ver- 
gleichung  kommt,  auf  besonderer  Hut  sein  und  logisches  Unheil  wittern. 
Also  furt  mit  den  ' Scliachfiguren'  (Br  III  3),  dem  'Tonnenreifen'  (Br  III 
27),  dem  'Zündloch  an  der  Kanone'  (Br  III  m),  dem  'Luftkissen'  unserer 
Stndenteo  (Brill  llO),  den  'Regeuschirmen'  der  Soldaten  (Brill  iio), 
dem  'GradBtock'  (Br  III  lOS);  fori  aocb  mit  Graser'a  ^Omnibos  und 
FeverwAgen*  (K  144).  —  IV.  Man  verEicbte  auf  den  allgemeineD  Appell 
«D  die  ErfahniDg  des  Seemanofl!  Wir  lesen  bei  Aszmann:  'Jeder  einiger- 
mafsen  Sebiifoknndige  weifs*  (A  III  28);  bei  Brensiag:  *  Hätte  ich  für 
Beelente  gesebrieben,  so  würde  ich  mir  jede  Anseioandersetsung  erspart 
haben'  (Br  III  88);  bei  Kopeeky:  'wer  nur  die  Anfangsgründe  des 
Schiffsbaus  kennt,  mufs  etc.'  (K  9)  oder:  'Jedermann,  der  einen  Begriff 
von  Schiffsbau  bat,  weifs'  (K  10).  Ganz  recht!  Wenn  aber  der  Laie 
findet,  dafs  in  manchen  dieser  Dinge,  die  jeder  Seekuiidigo  weifs,  immer 
der  nächste  Seekundige  dem  Vorg&nger  völlige  Unkunde  vorwirft,  so 
wird  er  unsicher  und  roifstrauisch  und  glaubt  zuletzt  an  die  ganze 
Marine-Weisheit  fiberbaupt  nicht  mehr.  Man  eitlere  statt  dirsfr  allcje- 
meinen  Berufungen  auf  alle  Fachleute  Oberhaupt  lieber  besiirninte  J ':it  h- 
schriften,  z.  ß.  die  staatlich  anerkannten  Lehrbücher  für  Zöglinge,  damit 
der  Laie  einem  sicheren  Führer  folgt  und  die  Behauptungen  der  See- 
fahrer, der  Schiffskapitäne,  der  Seefahrtschuldirektoren  kontrollieren 
kann.  Man  verzeihe  diese  wie  alle  seine  Forderungen  dem  Ref.,  der  sie 
lu  iaugei ,  oft  mühseliger  Beschäftigung  mit  dieseu  Fragen  sattsam  als 
notwendig  erkanut  hat. 

Schwierig  werden  die  Fragen  nach  der  Nautik  der  Alten  dnreh 
die  Beschaffenheit  unserer  Quellen.  —  i.  Die  Schriftsteller  sprechen 
nirgends  in  vollständigem  Znsammenhang  Ober  den  SchilEabaa  oder  die 
Seefahrt  In  den  gelegentlichen  Bemerkungen  werden  technische  Aus- 
drücke gebraucht,  deren  Sinn  sum  Teil  unsicher,  snm  Teil  von  den 
Bcbotien  gedeutet  ist.  Diese  Scholien  aber  stammen  sichtlidi  nicht  von 
Kennern  und  verfehlen  oft  nachweislich  das  Sichtige,  oder  aber  sie 
werfen  alle  Zeiten  und  Länder  bnnt  durcheinander.  In  diesem  Urteil 
sind  Breusing  und  Aszmann  einig;  nur  in  der  Entscheidang,  wo  gelegent- 
lich die  Grammatiker  zuverläfsig  sind,  WO  nicht,  gehen  sie  auseinander. 
—  2-  Die  Bildwerke  sind  überaus  zahlreich;  aber  oft  sind  sie  klein 
und  ungenau,  z.  B.  auf  MOnzen;  oft  spärlich  oder  fehlend  während  wich- 
tiger Perioden.  Um  sc  wertvoller  sind  die  seltneren  Fälle,  wo  die  Bilder 
klar  und  vollständig  alle  oder  gewi??^  Teile  des  Schiffes  wiedergeben. 
In  dieser  Wertschätaong  der  Abbildungen  steht  Aszmann  schroff  wider 


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108 


Breusing,  der  streng  genonmieu  sich  selber  widerspricht.  Wie  gerin tr  -  r 
über  gewisse  Bilder  sich  äufsert,  ist  schon  gesagt;  uud  auch  sunsi  ist  er 
den  Bildero  abhold,  was  bei  einem  Manne  nicht  unverständlich  ist,  der 
auf  alten  Vasen  zufällige  Kratzer  für  'Regentropfen'  erklärt  (Strichregen: 
BrI  05.  III  94f.  lOl).    So  kann  er  'nicht  genug  davor  warnen,  auf  die 
AbbiMangeo  aUzogroCses  Gewicht  za  legen'  und  wendet  sich  gegen  die 
FJsnroD  289  nod  293  bei  Göhl  ood  Eoner  (Br  I  Vorw.  S.  IX;  A  III  68; 
Tgl.  Brin  94  if.);  den  'wegwerfendeo  Vergleich  mit  eioem  Neuruppiner 
Bilderbogen'  gebmveht  er  mehrereo  Assmann^scheii  Abbildnogen  gegeo- 
Qber  (Br  III  101).  Und  dieser  selbe  Brensiog  Bchinllckt  seine  Nmncik 
mit  mehreren  Abbildongen  alter  Bildwerke  (Br  1 60.  68.  76.  88.  98.  119)» 
bei  denen  freilich  *fcein  Grand  vorlng,  aneh  nor  eine  einsige  der  drei 
Furagen  zu  Yemeinen',  die  er  stellen  sn  müssen  glaubt:  ist  das  Denkmal 
echtf  war  'der  Verfertiger  ein  Sachkundiger*,  ist  'die  Abbildong  tren 
kopiert'?  Nuu  stellt  s.  B.  das  vierte  jener  Bilder  ein  Schiff  dari  *  welches 
wohl  nur  der  Einbildungskraft  des  Malers  seine  Entstehung  verdankt* 
nnd  eine  ^befremdende  Segelfübrung'  aufweist  (Br  I  88).  Unerwähnt 
läfst  Breusing  den  Mangel  des  Steuers!  Dafs  die  Ruder  der  Gegenseite 
(bei  der  sichtlichen  Verwechselung  von  vorn  und  hinten  getraut  man  sich 
nicht  'Steuerbordseite'  zu  sagen:  Brill  95)  perspektivisch  falsch  ge- 
zeichnet sind,  trifft  die  rnalerisdie,  nicht  die  technische  Seite  des  Bildes 
und  findet  sich  auch  sonst  (  A  VI  104.  G  185).    Was  ferner  das  ^rsle 
jener  Bilder  betrifft,  so  steilen  es  auch  Aszraann  (All  1619)  und  Kopecky 
(K  84)  dar.    Da  ist  nun  schnurriger  Weise  bei  Breusing  (Br  I  50)  das 
Segel  ebenso  doppelt  wie  in  jeneoa  Bilde,  bei  Aszmann  und  Kopecky 
nicht.    Da  ist  ferner  ein  Aukerloch,  also  eine  Klüse  bei  Breusing  uod 
Kopecky,  bei  Aszraann  nicht.    Dafs  wieder  die  Wimpel  nach  verschie- 
denen Seiten  wehen,  mag  malerischer  Fehler  sein,  stimmt  aber  mit  jenen 
Tadel  der  Fig.  289  bei  Gobi  nnd  Koner  sdileoht,  der  Brensing  den 
*kindisohen  Widersprach'  vorwirft,  dafe  die  Segel  nach  hinten,  die  Flagge 
naeh  vom  weht  Sind  nnn  solche  Yerfertiger  Sacbknndige,  solche  Abbil- 
dungen tren?  —  9.  Dars  ägyptische  nnd  phdoieische  Vorbilder 
den  altgriecbiscben  Schiien  sn  Grande  liegen,  ist  an  sich  glaoblich. 
Ägypter  nnd  Phönicier  werden  ja  immer  mehr  als  Lehrmeister  der 
Griemen  erwiesen.  Waram  sollten  sie  es  nicht  aof  der  See  sein?  So 
wies  Assmann  anf  Dipybn-Vasen  s.  B.  den  ägyptischen  Segelbanm  nnd 
den  phOnicischeo  Hammsporn  nach  (A  I)  und  betoute  auch  später  noch 
diese  fremden  EiDflofse.CA  II  1693  ff ).  Breusing  tritt  auch  diesen  Quellen 
entgegen;  wer  auf  griechischen  Vasen  einen  Strichregen  annimmt  (Br  III 
94 f.),  kann  onmöglich  von  Bildwerken  etwas  verstehen  und  sie  als  Quellen 
achten.  Dazu  gehört  auch  historischer  Sinn,  historische  .Schulung.  Kaum 
aber  findet  Brriising  je  Zeit,  verschiedene  Zeiten  auseinander  zu  halten 
oder  die  Kntwu kehmg  eines  technischen  Gegenstandes  anzugeben.  — 
4.  Die  mitteialterlicheu  Galeeren  endlich  sind  'nur  mit  Vorsicht' 


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8«ew«MiL 


103 


als  Analoga  hcranzuzieben  (A  II  1593).  Besonders  wichtig  ist  nach  dieser 
RichtuDg  das  Buch  des  Conire  Admirals  L.  i  iucati  *Le  triremi'  (Rom 
1881),  welches  von  Kopecky  (K  6.  7.  9  etc )  Öfters  benutzt,  auch  voo 
Aszmann  wiederholt  citiert  (z.  B.  A  VII  641),  \üu  Breusing  aber  wieder 
Hiebt  in  gleichem  Sinne  gewürdigt  wird  (Br  III  86  ff.)-  Wichtig  ist  die 
Frage  beioiiders  f&r  die  Art,  wie  man  sich  die  Buderreihen  der  alten 
Triereo  aogeordnet  denken  aoll  (L  II  81  f.). 

Welche«  sind  nnn  die  wesentlichsten  Diiarenspnnkte  swischen 
Breusing  und  Assmann?  t  Das  Hyposom.  Die  wichtigsten  Stellen 
Ober  diese  Taue  (nftohst  den  Seenrkunden)  sind:  Plat.  Bep.  6ie  C 
tmoCufjiata  xwv  tpt^pmv,  Apoll.  Arg.  I  868  S^mom,  Thuc.  I  29 
Ciö^rec  vw)Q  (Scbol.  f^^yatfiOTa  und  CfZyfia  MiwK^  Polyb.  XZVII 
8,  8  MSKÜf  u7:o^(juwuetv,  Act  Apost.  27,  17  bnoZiovvuvres  t6  tXoiov.  App. 
b.  c.  V  91  otaZoiWofiivoui  ra  axdipi}.  Athen.  V  204  A  unoCio/mm.  Vict. 
Glosse  zu  Aristüpb.  Equ.  279  a^oma  Seff/jieuöfuva.  Schol.  ad  1.  1.  Ca^vs  j- 
fiara  ~  nTto^wiiaTa.  Hör.  Carm.  I  14  funes.  Vitr.  X  15,  6  funes.  Isid. 
Oripg  XIX  4,  4  tormentum.  Wichtige  Abbildungen  finden  sich  bei  A  II 
Fig.  1656-  1671.  1675.  A  VI  Fig.  8.  Die  bedeutendsten  Besprechungen 
endlich  liest  man  von  Boeckh  (Seeurkunden  S.  134  ff.).  Breusing  (I  170  ff. 
182}T  1!I  26f.),  Aszmann  (II  1594.  1614f.  VI  lOuf.},  Kopecky  (!18ff.), 
Lübeck  U  Slflf.)-  Über  die  Bedeutung  des  Wortes  yro'Cw/^«  giebt  es 
drei  Ansichten.  Die  eine  vertrat  gegen  Boeckh  Smith  (Über  den  Schiffs- 
bau und  die  nautischen  Leistungen  der  Griechen  und  ROmer  im  Altertum. 
Übers,  von  II.  Thiersch.  Marburg  185L  S.  30  ff.):  Die  Taue  *  wurden 
in  rechtem  Winkel  mit  dem  Schiffskiel  um  den  mittleren  Teil  des  Schiffs- 
iMiaehes  gelegt*.  Diese  Vorstellung  wird  dnrcb  den  Umstand  nnmOglicb, 
daib  Hyposome  schon  auf  dem  Helgen  omgeiegt  wnrden,  in  jener  Lage 
also  beim  StapeUanfe  dorchgescfannden  wären  (Br  I  172 f.)*  Boeckes 
Erklimng  geht  dabin:  Die  Tane  liefen  rnnd  um  das  Sebiif  ?om  Vorder* 
teil  bis  snm  Hinterteil  Breosing  aeceptierte  dies  mit  der  Modi6catioO| 
dafs  die  Tan*Enden  von  hinten  kommend  den  Bug  zweimal  nmglirteten, 
indem  das  eine  vom  Stenerbord  ans  durch  die  Backbordklüse,  das  andere 
vom  Backbord  aus  durch  die  Steuerbordklüse  nach  innen  fuhr.  In  dieser 
Form  ist  die  Sache  ondorchftthrbar,  «eil  die  Alten  keine  Klüsen ,  d.  b. 
Löcher  fftr  die  AnkertauOi  hatten,  wie  das  schon  Boeckh  (Seeurk.  S.  103) 
angenommen  und  Aszmann  erwiesen  hat  (AI  315);  die  d^HaXfiot  (Br  I 
36.  110  f.  172.  L  684.  A  I  315.  II  1613  und  z.  B.  Fig.  1658  A  VT  09. 
L  I  43.  52)  sind  gemalt  oder  modelliert,  nicht  bohl.  Aszmann  endlich 
schlingt  nach  dem  Vorbild  einer  ägyi  ti^chen  Barke  (A  II  Fig.  1656)  das 
Tao  nm  die  beiden  Steven  {uttö)  uü  I  tulirt  es  auf  Stützen  {Tza/taararat) 
oder  Lagern  {xifinaxa)  über  die  Mitteil  uio  dps  Verdecks  inid).  So  bildet 
es  einen  Schutz  gegen  die  Kielgebrecblichiteit,  wenn  z.  B.  die  Schiffsmitte 
in  der  Breite  anf  einem  Wellenberge  schwebte,  und  ersetzte  das  von 
AszmauD  auf  Bildwerken  erwiesene  Spreogwerk  {^ywfia),  d.  h.  die  beideu 


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104 


Seew«9«a. 


h>a!konzttge,  welche  Vor-  und  Hinterschiff  verb&Dden  und  zwischen  sich 
deü  .Scbacht  tar  den   uniKöiegleu  Mast  freiliefsen  (A  II  1602 f.  1605). 
Das  *  sonderbare'  Wort  'Spreogwerk'  (Bu  II  25)  ist  natürlich  Dicht  foo 
Arnum  orfimdeD,  soodarn  da  KnustftiisdnKik  der  Dadi*  oad  BrftckeB- 
koosCroktion.  Das  Wort  xififumt  deutete  Asimaoii  snrllcUiaUeod  (Berl. 
Fhtt.  Wocheoadir.  1689  No.  aif.)  auf  die  genannte  Weise.  Ebenso  das 
Wort  nofioordvae,  das  man  Torlier  (Br  I  47.  Ba  II  84.  Tgl.  Isid*  Origg. 
XIX  8, 11)  als  Haststfltsen  gedeutet  hatte  <A  II  1594.  1804.  1619.  VI 
601).  Lflheck  stellt  die  Oeschichte  dieser  Tan-Erkllrangen  in  gewohnter 
Weise  klar  nod  ToUständig  dar  and  erhisll  *foii  saebkondiger  Seite 
mehrfach  Qbereiostimmend  versichert'  (L  I  52),  Aszmaon's  Erklirang 
gebe  ein  fttr  den  Zweck  der  Taue  * wohigeeignetes  Mittel'.  —  n.  Der 
Riemenkasten  oder  die  nape^etpeata.  Siellen:  Thuc.  IV  12  (Plut.  glor. 
Ath.  3).    VII  34,  6.  vgl.  36  mit  40.    Polyäu.  III  11,  14.    Arr.  Peripl. 
Pont.  Eux.  5.    Die  Scholien  zu  jenen  Stellen  des  Thucydides  erklären 
nape^ewsata  als  die  beiden  Enden  des  Schiffes,  an  denen  keine  Rojer 
mehr  sitzen,  also  als  Back  und  Schanze.    So  nahm  das  auch  Breusiug 
an  und  blieb  auch  ferner  dabf^i  (Hr  I  39.  102    III  28 ff.).    Durch  das 
Studium  der  Prora  von  Samotljiak«  und  anderer  Bilder  des  Alterturas 
kam  nun  Aszmana  zu  der  Überzeugung,  dafs  die  Alten  flir  ihre  Kud  r 
ein  anfserhalb  der  Bordwand  liegendes  Autlager  konstruiert  und  so  eii  ei. 
beiderseits  über  sie  vorspringenden,  dem  'Klaviaturteil  emea  i'ianiüos' 
ähnlichen  Kasten  angebracht  hätten,  in  dessen  äufserer  Seitenwand  die 
Bnderpforten  lagen.    Für  diesen  'Riemenkasten'  nahm  Asiniann  den 
Kamen  nape^etpeaia  in  Anspruch,  da  er  m^pi^  der  9^ta(cu  Bnder- 
hlnke:  Polyb.  I  21,  2)  lag  (AU  1608f.).   Völlig  anabhängig  von  ihm 
kam  G.  Voigt,  ein  'Seemann  von  Beruf S  sn  derselben  Annahme;  aneh 
ihn  braebte  jene  Prora  anf  seinen  'Biemen-Aosleger*  (V  68St).  Erst 
Lübeck  (L  688  f.)  mnfote  ihn  auf  Assmann's  ErUimngen  animeiksam 
maehen.  Der  dritte  aber,  der  diesen  Ausleger  &st  nnwillkOrlich  kon- 
stmierte,  ist  der  Harindngenienr  Sälkow.  Voigt  weist  darauf  hin,  dafs 
dessen  Pentere  (Wassersport  1884  No.  17,  6. 197)  oben  eiserne  Ausleger 
trtgt,  als  'könnte  der  Konstrukteur  ihrer  nicht  entraten*.   Wieder  ist 
es  nun  Ltlbeck,  der  den  Zweck  und  das  Wesen  dieses  Ruderkastens 
trefflich  auseinandersetzt  (L  I  46).    Das  Vorhandensein  dieses  Gebildes 
ist  durch  die  alten  Bildwerke  sicher  gestellt.    Sein  Name  beruht  auf 
einer  Auiifitime,  die  natürlich,  wenn  sie  auch  noch  so  einleuchtet,  als 
eine  solche  immer  zweifelhaft  bleibt.  —  III.  Die  Rudersy?teme  der 
Trieren,   um   diese  als  verbreitetste  Schiffsgattung  zu  nennen.  Die 
Ruderer  der  drei  Kejheji  wurden  durch  die  Namen  Bpawrai,  t^uyiTfit^ 
f^aXaptzai  onterschieden  (vgl.  die  Stellen  K  41),  so  dafs  die  Thalamiten 
die  unterste  Reihe  bildeten.    Bei  Schiffen  mit  mehr  Reihen  scheint  die- 
selbe Rtilicufolge  wiederzukehren,  so  dafs  diese  drei  Gruppen  eine  Art 
System  gebildet  haben  (A  Vi  UG).  Nur  so  erklärt  es  sich,  wenn  Atbeoaeus 


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•SttWONO. 


105 


(203  F)  die  BpavtrixaQ  r<ic  fteyiara^  der  TessarakoDtere  erwÄhnt 

und  ihre  Länge  besonders  angiebt;  diese  Ruder  waren  die  der  39.  Rojer- 
Rcihe  oder  der  13.  Thraniten-Reilie.  und  es  kam  aar  daraui  uu,  wie  die 
Rojer  salsen,  um  die  Ruder  dieser  Tbraniten  läugcr  zu  gestalten  als  die 
der  40.,  also  Thalamiten-Reibe  (A  II  1610  f.  1637.  VI  97).  Wie  aber 
8«fs6D  diese  Reiben?  Die  AbUldangen  kommeo  ans,  soweit  wir  wiBUo, 
Der  bis  sam  Yierreifaer  in  Hülfe  (A  II  1611  nnd  F^.  1678).  Die  An- 
ordniiog  der  Reiben  ist  auf  alle  mögliche  Weise  versncfat  worden,  nm 
allen  inni  Teil  sieb  widersprechenden,  snm  Teil  an  sich  dnnkien  Stellea 
der  Alten  in  entsprechen.  In  Wort  nnd  Bild  hat  wieder  Lttbeek  (II) 
die  Entwickelnng  dieser  Versnche  klar  dargestellt.  Wir  wiederholen 
hier  nur  die  lotsten  ^  Utenngen  des  TrierenrMsels'.  Assmann  macht  den 
Yersoch,  ^das  jeweilige  BJemeosystem  aus  den  besseren  Bildern  von 
Diereo  und  Trieren  nach  induktiver  Methode  abzuleiten verzichtet  aber 
'auf  ein  allgemeines,  notwendigerweise  mit  aprioristiseben  Spekulationen 
durchsetztes  Programm'  (All  iHii).  Während  nun  bei  Moneren  (Ein- 
reihern) eine  Verschiedenheit  der  Anordnung  sich  weder  ergiebt  noch 
crfjphcn  kann,  ist  dip  Ordnung  der  Polyeren  (Mehrreiher)  sowohl  vor- 
bcliie  ien  denkbar  wie  uit  h  verschieden  nachweisbar.  Im  Ganzen  ergtbcn 
bich  drei  Möglichkeiten,  welche  Aszmann  benannt,  beschrieben  und  teil- 
weise nachgewiesen  hat.  a)  Hochpolyereu  neuut  er  solche,  welche  alle 
Ruderreihen  Ubcreiuunder  haben;  so  konstruierte  Graser  die  Tessara- 
kontere  des  Ptolemaeus  (II  1612.  1G37),  während  nach  Aszmnnn  'Ober- 
haupt kein  klassisches  Beispiel  reiner  Ilochpolyercn '  im  iiilde  voriianden 
ist  (II  1637);  eine  'quadriremis'  dieser  Art  aber  niufbto  dem  Cicero  'urbis 
instar'  (Verr.  V  89)  erscbeioeo.  b)  Breitpolyeren  nennt  Assraann  die, 
deren  Boderreihen  nehenefaiaadw,  also  swischen  Bord  und  MitleUlnie 
des  Scbüfes  liegen.  *  Dieses  System  liefe  sich  freilich  aus  praktisch- 
technischen  Gründen  nicht  Aber  die  quinqoeremis  hinaus  ausdehnen*  (A 
II  1610).  Sitien  alle  Enderer  auf  einer  horisontalen  Fliehe,  so  ist  die 
Breitpolyere  'flach*;  steigen  die  Reihen  nach  innen  schrftg  au,  so  ist  sie 
*ahgestoft*.  Je  nach  der  Lage  der  Rieroenpförten  gieht  es  hier  wiedemm 
▼ersdiiedene  Typen  (A  TI 98),  so  die  hiremis  Praenestina,  die  der  Tn^aos- 
säule  (A  VI  Fig.  1),  die  des  Palazzo  Spada.  Die  Biremis  des  Palazzo 
Spada  schien  nach  den  frftheren  Abbildungen  eine  flache  Breitpolyere 
zn  sein  (A  II  1634);  eine  neue  Besichtigung  des  Originals  erwies  sie  als 
^abgestuftes  Breitpolyerensystem '  (A  VI  96),  und  mit  sichtlicher  Genug- 
thuung  konstatierte  Aszmann:  'Somit  dürfte  es  zum  ersten  Male  gelungen 
sein,  ein  bestimmtes  Rieniensystem  als  thatsilchlich  im  Altertum  vorhan- 
den nachzuweisen  (A  VI  94).  Als  eine  solche  Breitpolyere  erklärt  er 
auch  die  Prora  von  Saimi^hrake  (  A  II  c)  Gemischte  Hochpolyeren 

endlich  sind  solche,  die  beide  by^leme  vereinen  Für  solche  Dreireihcr 
erklärt  Aszmann  die  Akropolistriere  und  die  'Friere  des  Pozzo,  in  denen 
*aaf  eiuer  schräg- gestellteo  Bank  uebeaeiuandcr  ihalamit  und  Zygil) 


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106 


Seewesen. 


letilmr  eiowftrte  lud  etwas  gegen  das  Hioterscbiff  bin  vorgerfickt'  saCseo 
(A  II  1629);  über  ibreo  Sdpfeii  siUt  der  Tliraiiit.  Ntcb  diaaen  Mmtflr 
eotnirft  er  daa  Sehama  einer  Dekare  so,  dafii  aiate  die  drei  Bojerartea 
abgeatoft  nabeoeinaDder  aitaaa  nnd  dieaea  SiyateiD  sich  mehrmals  Aber- 
eioaikdar  «iederboU  (A  VI  96,  Tgl.  L  II  Taf.  lY  4).  Aea  allen  diasca 
AoordnangaD,  deren  feste  Resnltate  Aatmann  (A  TI  96)  flberaiditliGli 
aoaammensteUte,  ergiebt  aieh,  daft  jedea  Bader  nnr  von  einem  Bq|er 
gehandbabt  worda  (VI  96),  dars  daa  OefQge  dieser  Rojer  ein  enges, 
genau  bemessenes,  auf  höchste  Übung  zugeschnittenes  war  (Cic.  Verr-  V 
133.  Polyb.  1  21,  lf.)i  dats  endlich  die  Rnderer  nicht  nur  in  Länge  und 
Höhe,  sondern  auch  in  ßreite  des  Schiffes  auseinander  safsen  (L  II  32). 
Was  setzte  nun  Breusing  an  die  Stelle  dieser  scheinbar  kompliziert  »r- 
sounenen.  in  Wahrheit  durch  ludncfion  uüd  Beobachtung  getundeoen 
Systeme.^  Kr  fand  die  'Lösung  des  Therenrätsels  in  d^r  Behauptung, 
die  Möglicbkoit  daf'^  Kernen  von  so  verschiedener  Länge  mit  einander 
Schlag  halten  können,  miisiC  verneint  werden;  und  weiter  in  dem  Schlufse. 
es  sei  also  stets  nur  eine  Reihe  der  Rojer  in  Thätigkeit  gewesen.  Jene 
Behauptung  ist  von  Fachleuten  bestritten  und  durch  Proben  widerlegt 
(A  VIJ  640ff.  L.  II  3lf.  36f.  F  201  f.  dagegen  Ba  III  :i3ü,  vgl.  A  X  1179); 
insbesüuderc  ist  der 'Schlagwinkel  ,  deo  das  Ruder  beim  Eintauchen  mit 
dem  Ruder  beim  Auftauchen  macht  (Brill  114),  von  Freeden  nur  bei 
den  Thalamiten  auf  60 angenommen  and  Breoaing'a  sehematiacbe  Figur 
danach  korrigiert  (vgl.  A  VII  642).  Jener  Scblnfs  aber,  den  BreoaiDg 
siebt,  ist  von  ihm  nnr  anf  die  Trieren  angewandt  nnd  Obrigena  dsrdi 
Abbildungen  (A  IV  2068)  wie  Scbriftatellen  ao  grOndlieb  erledigt,  dalk 
seibat  fianar  (Ba  IQ  380.  882)  nnd  Bnreseb  (Bu  U  107  ff.)  ihn  nicht 
anerJcennen.  Man  begreift  in  der  That  nicht,  wamm  die  sonst  ao  prak* 
tischen  Griechen  von  einer  Bojerreibe  alle  die  nnthfttigen  anderen  Reihen 
spazieren  fahren  liefsen  (A  VII  G43f.);  wozu  die  Griechen  so  viele  Reihen 
tlbereinander  setzten,  wenn  sie  blofs  fflr  verschieden  hohen  Seegang  vei^ 
schieden  hohe  Baderlöcher  haben  wollten  (A  VII  644,  H  788),  u.  s.  w. 
Im  Übrigen  ist  auch  jetzt  die  Trierenfrage  noch  nicht  erledigt.  Es 
scheint,  als  stehe  die  Veröffentlichung  noch  eines  Versuchs  bevor.  Seinen 
letzten,  mit  den  Worten  'Leipzig  im  Octobf^r  1800'  unter^chriebeueo 
Artikel  schliefst  Buresch  mit  dem  Satze:  '^^ein  Trierenbild  wili  der  Unter- 
zeichnete als  reif  erst  vorführen  wenn  die  von  ihm  veranlafste  noch* 
malige  Untersuchung  des  Tncrenreliefs  in  Athen  fertig  ist  (Bu  III  230). 
—  IV,  Von  den  Einzelheiten  heben  wir  nur  einige  hervor,  a)  vrnjor- 
ffiov  heifsl  'Sif?kissen'  der  Rojer  (A  II  IGlu)  oder  beweglicher  '  Kuder- 
sitz'  der  Zypiitou  (Bi  HI  luyt.)-  Breusing  vergleicht  die  Rojer  auf  dem 
*  Schaffell'  uiiL  einem  'mit  Regenschirmen  iu's  Feld  ziehenden  Kriegs- 
heer; ihm  scheint  die  Auslegung  ^lächerlich'.  Asamaan  aber  findet  sie 
von  Seeleoten  bestätigt  (A  VII  641.  L  II  8).  Anoh  Kopecky  dontet  de 
so  (K  182).  b)  4üdvdto¥  heifst  *Hintefateven*  (A  II  1601.  L  I  40). 


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Saevatoi. 


107 


Breusing  sagte:  'Für  den  Hinter-  oder  Achtersteven  haben  uns  die 
Grammatiker  das  Wort  nicht  erhalten'  (Br  I  29).    I'nd  ivHi/uov  hcITst 

*  Hinterbinnensteveri'  (A  II  1601.  LI  40)  oder  'Sieuerptiirht'  (Br  I  40). 
Endlich  o  hntrs/wu  'Stander',  d.  h.  eine  kleine  Flagge  ttber  dem  Mäste 
(Br  I  49),  oder  to  imaslnv  *Anfsatz  am  Ilißtersteven',  um  das  Aidustrc 
zu  tragen  (A  II  1601.  LI  41).  Buresch  deutet  die  Stelle  des  Poll.  I  90 
so:  dadvStov  (?)  Hinterdi  tk,  ivBi^iov  Steuerpflicht,  intaetwv  Hinterdeck- 
flagge  (Bu  II  80  f  ).  Wober  Buresch  weifs,  dafa  vom  'Hintordeek  jeden- 
falls die  Rede*  Ist,  bat  er  nicht  geäufsert  c)  datoßdBpa  und  xXtfM^  be- 
zeiebaen  den  Steg,  auf  dem  man  Tom  Bord  an's  Land  schritt.  Breosiog 
behauptete,  man  dürfe  x^/ta^  <wo  es  fbr  dnoßdl^oa  gebraucht  wird,  nie 
mit  Leiter  ttberseUen'  (Br  1 119).  Assmann  tbat  das  doch  in  der  Stelle 
Thuc.  IV  12  (Ä 11  1600)  und  iand  dafür  bei  Breusing  gerechten  Tadel 
(Br  III  29 f.  Bn  H  26f.).  Dafh  aber  xJSftai  nie  «Leiter*  beifsen  dürfe, 
ist  SU  viel  behauptet;  die  Abbildungen  seigen  ja  solche  Leitern  (Gubl 
und  Koner,  Fig.  298).  d)  dfiOax^i  sind  *die  ü-fOrmig  gekrümmten  Spanten* 
quer  auf  dem  Kiel  (A  II  1596.  LI  41).  Diese  Erklärung  setzte  schon 
Brrnsing  der  Alteren  als  der  *StapeIblOcke'  entgegen  (Hr  I  30 ff.).  Rets- 
laff  8.  B.  (Vorschule  zu  Homer  44)  nannte  sie  'die  Hölzer,  zwischen 
welchen  während  des  Baues  der  Schiffskiel  liegt  (?)*.  Mit  grofser  Sicher- 
heit, die  wieder  an  jeden  appelliert,  der  nur  die  Anfangsgrünin  des 
Schiffsbaues  kennt',  frischt  Kopecky  diese  alte  Ansicht  wieder  auf  (K  i*ff.). 
e)  oXxeeov  oder  bkxatov  nimmt  Hreusiiig  für  den  '  Ilintersteven'  in  An- 
spruch (Br  I  29).  Kopecky  hält  die  Deutung  des  Srholiasten  fest,  der 
einen  Teil  des  Kiels  daraus  macht  (K  13).  i<fokxta  aber  sind  Bote 
(A  II  1621.  L  II  25),  i<poXxaia  endlich  ein  Wort,  'von  dessen  Deutungen 
als  Steuer,  iiuoi  und  Leiter,  dTioßabpa^  die  letztere  als  annehmbarste 
empfohlen  sei'  (A  II  1596).  Diese  Bedeutungen  und  Worlformen  sind 
noch  uüsicher.  f)  6  xo/juiißoQ  oder  ra  x6f/onßa  scheint  Breusing  (I  42) 
als  Zier  des  Hinterstevens  zu  deuten.  Aszmann  sagt,  daCs  ^das  Horn 
am  Bog  Torn  *Spuf»ßoc  hiefs'  (AU  1595).  Bestätigt  wird  diese  Bedeu- 
tung durch  Iscbylus:  dno9pa&ae  nam  ^owharj^  vtuti  x6pu}ißa  (Pers. 
411).  g)  i^akoQ  war  der  gewöhnliche  Sporn,  ^aXoc  der  seltenere,  so 
behauptet  Assmaon  nach  den  Bildwerken  (A  II  1618.  III  28.  VI  98);  der 
ünterwasserspom  war  gefthrlioher  für  den  Gegner  {nkjfi  S$m^),  su- 
gleich  weniger  angreifend  für  den  TrSger,  da  ihn  das  Wasser  trog;  der 
Oberwasserspom  aber  liefs  schnellere  Wendungen  so,  schadete  beim 
Abbrechen  weniger  und  liefs  sich,  s.  B.  durch  Belastung  des  Vorscfaifb 
ie/i7:pwpoQ),  in  einen  Unterwassersporn  verwandeln.  Ob^eicb  nun  Serre, 
Da  Canale,  Kopecky  (K  19 ff.),  also  drei  Seeleute,  Aszmaon's  Deutung 
bestätigen  (A  X  1146),  'eilt'  Burescb  über  den  Oberwassersporn  als  ein 
'ganz  sonderbares  Krzeugnis  theoretischer  Seetaklik'  fort  (Bu  II  26). 
h)  nXaytfi^etv  'dem  Winde  die  Seite  bieten'.  Konnten  die  Alten  lavieren? 

*  Gegen  einen  Westwind  konnte  das  Schiff  (des  Paulus)  nicht  X^ordwest, 


106 


SeewiMB. 


sondern  hrch^^tens  Nord  steuern"  (Br  I  150);  vergeblich  sah  sich  Breusiug 
nach  einer  iStelle  iu  den  Alten  um,  die  das  Laviereu  bewiese  (I  152). 
AszmaDn  sagt:  'Mit  Unrecht  haben  Einige  die  Kunst  des  Aufkreuzeus, 
Lavierens  den  Alten  gänzlich  abgesprochen'  (Alf  1621).  Auch  Kopecky 
zweifelt  'nicht  im  Mindesten,  dafs  die  Alten  sechs  Striche  scharf  am 
Winde  segeln  konnten'  (K  112).  Die  Frage  ist  wohl  noch  offen,  i)  jxetraov 
urrip  Kpr^n^g  (Od.  XIV  800)  'mitten  durch  du  Meer  Aber  Kreta  hioaos* 
(Br  III  24).  Anieis  (1867):  'ftber  Kreta*,  nicht  (wie  Breanng  dtiert) 
^oberhalb  Kreta*.  Dieseo  Übersettongen  liegt  der  'Staadptiokt  des  Er- 
lihlerB  in  Ithaka*  (Br  III  26)  xn  Grunde.  Und  weiter:  hntnkt&miuv 
tijv  Konpw  (Ach.  Apost.  27,  4)  *an  der  Ostseite,  aho  in  Leh  oder  unter- 
halb der  Insel';  der  Westwind  weht,  also  ist  die  Westseite  (^perns 
'über'  dem  Winde,  jener  Ausdruck  also  ein  nautischer  (Br  I  155).  End- 
lich: ^  xaBunepde  Xtoto  .  .  .  ?^  univepde  Xtoto  (Od.  III  ITOff  )  'aussenum* 
und  * binnendurch',  von  dem  'auf  dem  Festland  stehenden  Beobachter* 
aus  gedacht  (Br  III  24).  Gegen  diese  Übersetzungen  l^ifst  sich  Hauches 
einwenden.  Erstens  berichtet  der  Erzfthler  der  ersten  Stelle,  wie  er  von 
Pbünicien  aus  //.  h.  Kp.  gefahren  sei,  legt  also  nicht  Ithaka,  sondern 
Phönicien  zu  Grunde.  Zweitens  nimmt  Breusing  in  allen  drei  Fällen 
einen  verschiedenen  Standpunkt  ein :  den  relativen  des  jeweiligen  Staud- 
ortes (Ithaka),  den  relativen  bezüglich  des  jeweiligen  Windes,  den  abso* 
Inten  des  Festlands.  Drittens  mflllBte  der  *eigentlieh  nautische*  Aosdrnck 
ttnip  =  *anf  der  Windseite*»  om  als  gans  gewOhnlleh  angeooranen  sa 
werden,  weiter  belegt  sein.  Die  richtige  Dentong  ist  wohl  'aussennm* 
und  *  binnendurch*  in  all  diesen  FAUen;  so  stimmen  /uoaw  und  Intip  gut 
fusammen.  k)  i^uyivav  xpmwuoBat  *rflckwärte  rudern*  rechnet  Brensing 
zu  dem,  ^WBs  beim  Einlaufen  in  einen  Hafen  stets  geschah'  (Br  DI  32. 
Vgl.  I  III.  122.  125f.).  Dafs  'das  Schiff  gewendet' wird,  bezeichnet  er 
als  'das  gebräuchliche  Verfahren'.  Gilli  weist  darauf  hin,  dafs  das 
Salernitaner  SchiflFsrelief  das  Gegenteil  aufweist  (G  184):  Bug  am  Lande, 
Steuer  die  droßähpa  vorn;  daunch   müssen  die  npopyi^ata.  (Be- 

festigungstaue,  Landfesten)  an  der  r.pojpa,  die  ayxopa  aber  am  Heck 
vorausgesetzt  werden.  Beides  kam  vor.  Das  Torloniarelief  und  das 
Marmorrelief  des  Torloniamusenms  No.  428  (A  VI  94  Fig.  3)  stimmeu 
mit  dem  Salenuiauer  Kelief:  sie  fahren  mit  dem  Bug  au's  Land.  Da> 
gegen  der  Segler  einer  Mosaik  im  Kapitolinischen  Huenm  (A  VI  101 
Fig.  9)  sowie  die  Kriegsschiife  in  ihren  Schuppen  auf  den  Neapeler 
Wandbildern  No.  8604  <A  VI  100  Fig.  ?)  seigen  die  vordere  Seite  dem 
Heere.  Des  Äschylus  Bruder  Kynegeiros  fiel  nach  der  Sehlacht  ?on 
Marathon,  als  er  das  i/phamw  ¥twf  am  Heek  fisethielt  (Herod.  VI  114). 
Lehrreich,  aber  allseitig  (soweit  wir  sehen)  Ubergaogeu  ist  die  Argo  am 
Himmel.  Aratu?  sagt:  otuBbw  ^iperat  reTpapptsvi^ ^  ofi»  xoi  aurat  vr^eg, 
or'  ijdj)  vaorat  imarpiiffiuat  xoptavijv  5ppov  iaep^uptvot  x.  r.  L  (344  ff.). 

Der  Scholiast  bestAtigt  den  Vorgang  in  lAngerer  Auseioandersetsnng  uud 


StMIfMO« 


109 


betont  mit  Recht:  8Bev  xal  7:p't}ivrima  8ta(ioüat.  Die  «/»«/xv^ffja  heifeu 
doch  von  der  izpöfiva.  Eratostheucs  sagt:  tli  Sk  r«  aarpa  '/nersf^r)  ro 
zXdiuXov  oo^  aXuv  odfT^Cy  ot  <?'  oTaxsQ  ilmv  ito^  to'j  tazo')  O'j)/  ro7^  Tzr^oa- 
yi<0(Ci  öntug  opatVTCQ  ot  vwtrtXt'(f  yijLopz'^oi  Ihiniiu)'':^  £7:1  rrj  ipyaata 
(Catast.  35).  Der  Anl  luk  des  Hinterteils  der  Aigü  luacbt  Mut,  denn 
es  erinnert  m  den  ilatou  iliobert  p.  174f.}>  So  sagt  auch  Cicero:  Sictd^ 
mm  coqitant  tuto*  conUngtßr«  pwtu»,  ObvtrtiuU  niwtm  magno  cum  pMäer« 
mmIm  Adiunamgut  ttakunl  optata  ad  Httora  pt^ita  (Arat  975  ff.).  DiS 
Breosing'sch«  VeriUiren  war  also  das  GewOhoUdie.  Der  YergUisGhe  Ters 
'Anoora  de  prora  iadtnr,  Staat  litore  pappes*  (Aeo.  III  mofs  Me- 
nuiriaiTers  werdeo.  Die  *8icco  snbdnetae  litore  pappes*  (Aea.  III  186) 
Biad  also  aicbt  als  pars  pro  toto,  sondoro  wörtlich  so  fiusen. 

Aogesicbts  dieser  and  vieler  aoderer  philologischer  Schwierigkeiteo 
tnufs  man  Breasing*B  Wansch  wiederholen,  'dab  dieser  Oegeostand  von 
philologischer  Seite  einmal  wieder  oeo  bearbeitet  werden  möchte'  (BrI 
48).  Dabei  kann  fOr  die  Litteratur  wie  für  die  Nautik  etwas  heraas- 
kommen.  Einige  Beispiele  mögen  das  lehren.  1  Die  Frage,  ob  /teVoc 
beim  Schiff  von  der  Mitte  in  Hinsicht  der  Breite  oder  Länge  gebraucht 
sei,  ist  sehr  schwierig  zu  beantworten  (Boeckh,  Seeurk.  117.  Vgl.  K 
41  ff.  Bu  III  203f.);  soweit  wir  sehen,  ist  dabei  nie  der  Stelle  des  Soloa 
gedacht:  7/<ro  fisar//  xarä  vr^a  x'j߀pvr^Tr^peov  spyov  e>jf^fJVo/v  (Plut.  Sol.  14). 
2.  Es  iät  ferner  streitig,  ub  die  Tbrauiteu  als  die  erfahrenen  Seeleute 
gelegentlich  oder  durchgängig  höheren  Sold  erhielten  als  Zygiteu  und 
vor  allem  Thalamiten  (Thuc.  VI  31,  3.  Schol.  zu  Aristoph.  Ran.  1106. 
Vgl.  H  789.  LH  28);  auch  hier  glauben  wir  uicht  zu  irren,  wenn  wir 
eine  Stelle  des  Äschjlus  für  übersehen  erachten:  ou  raura  ^wveTe  vepr^qi 
fipocnrjfievo:  xutnjj  xparü6vTmv  r&¥  isA  Coytp  8op6i\  (Agam.  18l7i). 
8.  Weiter  hat  maa  mehrfach  deo  Pliaias  als  ^Laadratte*  verspottet 
(Bai  602.  Ball  8),  obgleich  er  doch  Flottenadmiral  war  (AX  1179); 
aber  das  aaklare  and  darem  characterisUsche  Wort  des  Xeoophoo  ttber 
deo  StraaA  blieb  aoberftcksiebtigt:  t<uq  ntipo^w  cäjpoooa  &omp  iüv£^ 
j[pa^vif  (Aoab.  I  6, 8);  das  Segel  mufs,  weao  der  StraoHs  gegea  den 
Wind  eilt»  henraien,  oad  an  dea  slagalftrea  Fall»  dal^  der  Wind  von 
hinten  kommt,  hat  Xenophoo  schwerlich  gedacht.  Das  Rehdaoafsche 
Gitat  aas  Brehms  Tierleben  findet  Ref.  in  seiner  Ausgabe  anders,  wo 
nur  die  ^Erregung'  als  Ursache  des  Flttgelhebens  angeführt  ist  i  Überall 
ferner  heifst  das  wichtigste  Wort  fOr  'Bojer'  ättUmnoe  (L  II  25);  der 
wiederholt  gebrauchte  Ausdruck  TrpdtTxofTrot  ist  nirgends  hervorgehoben, 
steht  aber  z.  B.  bei  Tlmc.  T  lo,  i  und  beim  Ileliod.  Aeth.  5,  23  au  der 
von  Breusiüg  0<n  ciuorten  Stelle.  5.  Weiter  sei  es  erlaubt,  eine 
Stelle  ganz  herzusetzen,  die  um  ihre«?  entlegenen  Ortes  wegen  schwerlich 
weit  bekatiiit  ist.  Ptolomneus  zählt  im  Aimage^t  hui  der  Beschreibung 
der  Sternbilder  auch  die  4b  Sterne  der  Argo  aui  (ed.  Basil.  p.  197  f.) 
und  bespricht  das  Schiff  auch  bei  der  Darstellung  der  Milcbstrafse  (VIII 


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110 


2);  diese  Stelle  heifst:  fxerä  de  TauTa  oeä  rij?  ^Apyou^  fipsrau  yd^a. 
xat  o  fikv  ßufjBco;  xat  ^yoößcvo^  töjv  iv         dantdiaxjj  t^^*  npußjLvr^; 

xal  Ol  uTi  auTuv  ß  auve^ei^;  xal  b  iv  dp^^  roo  npog  7<p  7njdaA/w  xaza- 
ffTpio/xaroi  Xapi^)üi  xa2  tÄv  i»  rj^  rp&net  f  b  p4aoQ  puxpou  iiou<n¥ 
SnttüBaf  rr^i  auzi^c  nXeupäe,  6  ik  ßopgtoQ  ro»v  iv  rfj  caroooxjj  f  d^optCst 
ri^v  npöi  räi  dvatoJiäg  a^Za.  xat  6  ftkv  Im  tqi  dxpomXitp  Xafxrrpit^ 
htoe  iffTt  T^s  «Mjc  nJieop&e  M  tyi^/xarr,  6  ü  urA  ri)v  i»  Kvraatpm* 
fuiTt  htofiimiv  damäüfxijif  Xofitnpbg  ixvde  iort  t^c  odt^  füueopSic  Ttth» 

mipdtmrat  r^c  o^r^c  ithopäg.   et  ik  iv  rjH  air^  dnovo/ig    C  rffdfteiug 

i»TBd09¥  ik  i^tf  (Tuvanret  rb  ydXa  3tä  ratv  7io8m¥  Too  KtWüt^HUß  Cam^« 
xai  lar»  fikv  xat  ro^no  rh  Stä  rr^  *Apyoo^  ^bpa  {(r][^fta)  r^oipa  XerrroK 
nemxvmrat  St  aurou  päXXov  rä  nepl  doTttdtaxr^v  xat  ra  ntpi 
taroSojeipf  xat  rä  nepi  t^v  dnorop^v  r^f  rponecug.  Neu  siod  hier  die 
dtmtStaxai;  sichtlich  kennt  Ptolemaeos  keinen  besonderen  Namen  fQr 
Achterdeck  wie  Buresch's  rladvStov,  sonst  hätte  er  wie  andere  Schrift- 
steller 'seinen  Sondernameu  schwerlich  umgangen'  (Ä  X  1145);  auch 
denkt  er  sieb  sonst  wohl  das  Schiff  ohne  Verdeck,  so  dafs  niao  den 
*  Anfang  des  Steuei  Jecks'  unterscheiden  kann.  6.  Curtius  sagt:  Videmt^ 
ut  nactgia,  quuc  rttr.dnin  rj-rtdunt ^  rcgi  uequtantf  flV  11,  8).  Die  An- 
spielung auf  Iliero's  und  Ptolemueus'  Schiffe  ist  uuverküüubar.  7.  Die 
neugefundene  W^.  r.oX.  des  Aristoteles  nennt  TptrjpsiQ  ?  z6rpi)peti  (46). 
Tetrereu  kennen  die  Likuudeu  seit  330,  Penteren  seit  325  (L  I  17.  A  II 
1638).  Man  benutzt  die  Seeurkuuden  zur  Daiicruiig  dei  wiederauieisiau- 
deDeii  Schrift. 

Es  bleibt  noch  ttbrig,  einige  Worte  Aber  die  io  onBerem  Zeitrairai 
erschieneoen  Schriften  su  sageo.  Droysen*8  letzte  beide  Kapitel  hat 
AsnaaDo  *  einer  eingehenden  Durchsicht  unterzogen'  (D  VI).  Er  sdbst 
nennt  sich  'in  diesen  Dingen  Laie'  und  folgt  Astmann  'tum  Teil  nil 
wörtlicher  Entlehnung*»  giebt  aber  die  wichtigeren  der  von  ihm  abweichen- 
den Erklärungen  in  den  Anmerkungen  <D  288).  Dieses  Verikbren  ist 
verstftndig  und  praktisch.  Nach  seiner  Darstellung  sind  also  die  df^Baiptat 
nicht  Ankerklüsen,  sondern  gemalt  oder  geschnitzt  (388);  die  napzqetpeo^m 
ist  der  Riemenkasteu ,  Zöywpa  und  Imo^tufia  Sprengwerk  und  Längs- 
Gürtung,  Tpaarärat  vielleicht  gabelförmige  Stützen,  die  tn^ipioia  Kissen, 
die  Tessarakontere  kein  Spott;  an  jedem  Ruder  safs  nur  ein  Rojer;  alle 
Rojerreihen  arbeiten  zugleich:  es  scheinen  die  Rojer  nach  allen  drei 
Dimensionen  rerschicden  geordnet  gesessen  zu  Labcu.  ü.  s.  w.  —  Die 
Aibf.it  von  Rhd  hat  lief  nicht  gesehen.  —  Voigt's  Riemen-Ausleger  (V> 
wunlf  von  Lübeck  (L)  besprochen  und  einige  Kieiuigkeiteu ,  die  Voigt 
ouiviiupfte,  verbesaert.  —  Die  kurzo  Besprechung,  welche  v.  Freedtu, 
jaelb^t  ein  Seemami,  der  Breusing'schen  *  Lösung*  widmete  (F;,  ueoot 


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8061P6liD> 


III 


nicht  nur  die  Behauptung,  dafs  Ruder  von  ungleicher  Länge  nicht  Schlag 
halten  kdaiien,  'falsch',  sondern  auch  üh'  tihri^'OD  Vorausseizungen  Breu- 
sujg  s  'übertrieben'.  In  dem  kurzen  Nachwort,  das  derselbe  Freeden 
dem  Voigt'schen  Aufsatz  widmete,  meint  er  die  Prora  von  Sanioihralie 
für  eiti  Uegattu-Schiff  halten  zu  mttssen.  das  in  friedlichem  Wettkampfe 
gesiegt  habe  {a^XXa  rutv  nXoituv  A  II  1628).  -  Die  Programme  Lübeck's 
siDd  ein  Moster  Ton  Sorgfalt  und  Klarheit.  Burescb  oeunt  sie  'Heif^ig', 
weDii  aadi  'kritiklos'  (Boll  197).  Atoud  rttbrnt,  daTs  L&beck  'auch 
das  Geringste  sa  wttrdigen  trachtet*  (A  X  1146).  Referent  fand  oor 
swei  versebene  Gitate:  Cart.  X  l,  19  soll  Ibr  89  stehen  (L 1 17),  Seaeca*8 
Brief  ist  No.  77,  nicht  67  <L  I  81).  Sonst  ist  alles  ttberlegt,  Tollstäodig 
und-  ttbersichtlicfa.  Wir  empfehlen  diese  Programme  nachdraeklich  als 
Anfangsleetare  auf  diesem  Gebiete.  -  Das  Bach  Kopecky's  beschrftnkt 
sich  auf  die  attischen  'Trieren',  tritt  io  schroffen  Gegensatz  sn  Brensing's 
Nautik  und  kennt  manche  Schrifleo,  besonders  die  Aszmann'schen,  nicht 
Da  er  in  'Rutschuk  im  Januar  1890'  seine  Vorrede  schrieb,  ist  das 
letztere  ebenso  erkl&rlich,  wie  der  Umstand,  dafs  seine  neueste  Ari^ito- 
telesausgabe  aus  dem  Jahre  1600  stammt  (K  107).  EigentQmlich  sind 
diesem  Werke  die  italienischen  und  neugriechischen  Namen  aller  nauti- 
schen Gegeustäude.  ihre  Formen  aber  können  kein  Vertrauen  erweckeOf 
¥renn  man  die  zahllosen  Fehler  in  den  altgriechischen  Worten  sieht. 
Auch  im  Lateinischen  giebt  es  Mifsverständnisse  {naralium  statt  n«  -//' 
K  i)  und  Lunken  (rhvm  K  73).  Dafs  Kopecky  vielfach  sich  in  archäo- 
logischen und  philologischen  Diugcn  versah,  von  trojanischer  statt  Trajans- 
säule  sprach,  die  Querschnitte  von  Trieren  für  Münzbilder  ausgab,  in 
deu  Zahlen  sich  mehrfach  verrechnete,  alte  oder  schlechte  Abbilder  bot, 
das  alles  sind  grofäe,  aber  leicht  entdeckte  Fehler.  Seine  derbe  Art 
aber,  mit  Breusing  umzaspringeo,  macht  einen  unangenebmea  Eindruck; 
Borest  arant  ihn  *dareb  und  durch  Schaler  Breasings'  (III  202);  dies 
ist  s.  B.  bei  den  Kissen  der  Fall,  durch  welche  die  Hypocome  gehen 
sollten,  während  K.  auf  derselben  Seite  eine  auf  diese  Tane  gehende 
Behanptnng  Brensing's  *  nnseemännisch*  nennt  (K 121).  Manches  wiederum 
ist  TortreiFiich.  Wer  das  antike  Schtflswesen  in*s  Auge  fafet,  kann  eineii 
dreifachen  Standpunkt  wfthlen:  Geschichte  des  Seewesens,  Manöver  der 
Seefahrt,  Baotechnik  der  Schiffe.  Die  Geschichte  hat  allein  Aszmana 
berfkcksichtigt ;  Breusiog  dagegen  'setst  manches  Schiffsmanöver  in  breiter, 
oft  trefflicher  Weise  auseinander' (A  III  28)»  so  dafs  auch  Aszmann  Mie 
reifen  Abschnitte  wie  No.  1  Uber  Steuermannskunst'  als  'anzuerkennende 
Beiträge*  bezeichnet  (vgl.  auch  L  I  52);  Kopecky  aber  geht  auf  den 
Bauplatz  und  macht  über  da*;,  was  er  dort  siolit.  wertvolle  Bemorkiingeü 
(K  VI  6.  8.  15).  Auch  in  manchen  anderen  Dingen  ist  seine  Arbeit  zu 
rühmen.  Er  stellt  die  Akropolistriere  hocfi  und  sciiiitzt  ihre  Qröfsen- 
verhältnisse  als  richtig  (K  29tl.);  er  ordnet  die  Kuderreihen  gleich  Asz- 
isaDQ  'nach  allen  drei  DimensioneQ  (K  52.  64);  er  berichtet  von  fttuf 


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112 


8008t  Die  erwAboteu  Sleiaen  f&r  die  Befestigung  von  Ankern ,  die  man 
beim  Btggero  im  Piraena  fimd  (K  131);  er  bat  deo  FloHibMi  dee  (Mjiseas 
'beiser  als  je  savor  erlftnterl*  (A IX  84).  —  Die  drei  AssmAOD'Mben 
Arbeiten  sind  reicblicb  erwflbnt  worden.  Die  erste  <A  TU)  richtet  sicfa 
gegen  Brensing's  'LOsnng*,  die  lotste  (A  X)  gegen  Boresch  nnd  Buer. 
Dsxwiscben  erschien  eine  Icnappe  Darstellong  der  Aosbente,  die  eine 
englische  Reise  bot  (A  VIII),  wichtig  als  Beweis  dafür,  wie  Assmann  in 
Seeangelegenbeiten  Blick,  Lust  und  Erfshruog  des  Seemanns  bat,  sowie 
die  Recension  des  Buches  von  Kopecky.  —  Gilli,  ein  Kieler  Schiffs- 
ingeoieur  (f  1890) ,  gab  eiuc  Reihe  detaillierter  Bemerkuugen  schiffs- 
technisclier  Art  im  Aiischlufs  nn  dn-<  von  Aszniann  eutdeckte  und  publi- 
cierte  Keiiet  an  der  recLten  Krypta- Ireppe  der  Kathedrale  von  Salerno 
(A  VI  103f.).  Eine  Arbeit  über  das  Schiffsweson  bei  Homer  soll  er  fast 
vollendet  hinterlassen  haben.  —  Buresch  endlich,  gegen  den  sich  die 
letzte  Aszmaua'scbe  Arbeit  richtet,  Uberblickt  die  Ergebnisse  der  ueuerea 
Trierenforschong  aod  glebt  als  Fortsetzimg  einen  Bericht  Ober  das  Bach 
von  Kopecky.  Erledigtes  wie  die  Mast^  nnd  Segelfrage  tritt  er  breit. 
Wichtiges  wie  den  Oberwasserspom  berObrt  er  blob.  Er  liebt  das  Wort 
*sooderbar\  das  er  anf  den  Namen  SprengwerlL,  anf  den  Oberwasser- 
spom,  anf  den  Biemenfcasten  anwendet.  Er  vergifst  die  Diere  des  P»- 
lazzo  Spada,  betont  aber  die  Bedentnng  der  AlcropoUstriere.  Brenstng'a 
Lösung  verwirft  er,  Lübecks  Arbeiten  scheinen  ihm  zwecklos,  Aszmaan 
bat  durch  den  Tun  seiner  Polemik  seine  Sphftre  fSkr  ihn  'unbewohubar 
gemacht'  (Bu  II  108).  Dabei  erkennt  er  Aszmauo  ehrlicherweise  das 
'Verdienst  einer  tlberaus  tieifsigen  Sammlung  des  archäologischen  und 
einiges  sonstigen  Materials,  einer  geschickten  Benutzung  der  modernen 
Special litteratur  und  der  praktischen  Anordnung  in  seiner  Darstellung' 
zu  (Bu  II  25);  er  habe  das  Material  *im  Allgemeinen  auch  mit  gutem 
Urteil  benutzt  uud  verarbeitet'  (Bu  II  79). 

Bekanntlich  erlaubt  sich  Aristophanes  den  Witz,  der  Thrauit  nehme 
sich  dem  Thslamiten  gegenflber  das  i^otmapdä!^  sie  tfrSfia  herans. 
Diesen  Wits  nennt  Assmann  gamicht,  Breusing  'roh'  (III  91),  Bnresch 
'schweinisch*  (Boll  194),  Kopecky  *orl(omisch'  (K  144)1  - 

145)  J.  Fried  rieh  son,  Geschichte  der  .Schiffahrt    Bilder  ans 
dem  Seewesen.  Mit  Abb.  Hamburg  1890.  274  S. 

146)  Brflgelmann,  Die  Seeschiffahrt   Vechta  1890.   158  8. 

Beide  Arbeiten  wenden  sich  an  ein  gröfseres  Publikum.  Denn  die 
erste  giebt  mir  'Bilder  aus  dem  Seewesen',  die  zweite  bihlet  den  zweiten 
Teil  dnr  S.iir.mlung  'Die  von  dem  Mitteln!! er  zur  Nenz'^it  nherlpitenden 
Ereignisse,  betrachtet  in  ihren  weiter  nmgebtaltenden  Wirkungen  .  ileide 
Verfasser  (Fr.  ist  Schiffskapit.ln,  Br,  ist  Gymnasiallehrer)  gewähren  natür- 
lich dem  Altertum  uur  spärlichen  Üaum,  sodal's  uoser  Urteil  Uber  dieses 


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Seeweseo. 


118 


winzige  Stück  der  Bücher  ihLi  f  r.  f>twR  33,  bei  Br.  kaum  27  Seiten) 
nu  llt  auf  da55  Ganze  u  werden  darf.    Beider  Quellen  aber  für 

diesen  Teil  ihrer  Scbriftun  sind  sichtlich  so  unvollkommen  oder  unvoll- 
ständig, dafs  sie  schon  darum  dem  Altertumsforscher  eotbebrlicb  sein 
dQiUen.    Br.  keuut  wenigstens  die  Rrciisinp'schc  Nautik ;  Fr.  aber  citiert 
aufser  den  Klassikern  nur  Boeckh's  Urkutiden  (1840),  Eogelbrecht's 
Corpus  iuris  nautici  (1790)  und  Comitis'  Natalis  mythol.  (1619),  leULeres 
als  Quelle  fUr  die  Argonautenfahrt.    So  sind  denu  auch  Fr.'  Bilder  nur 
80  einander  gereihte  Eioxelbeiten.  Besooders  das  erste  Capitel  ist  baut. 
Uater  der  Üheisehrift  *0i6  alten  TUker'  ist  Allerlei  snstmiiengewQrfeU, 
s.  B.  aocl»  die  Spartaner,  obgleiob  das  sweite  Capitel  'Die  alten  Griechen* 
behandelt  Auch  Ungenaues  nnd  Unrichtiges  läuft  mit  unter:  Hanno's 
Fahrt  wird  860,  also  Über  100  Jahre  su  spit  aogesetst  (8.  21),  ein  Citat 
nie  *  Cicero  I  Gap.  SO'  ist  nnverstftndiich  (8. 26),  Paris  raubt  die  Helena 
nicht  ans  'Micenä'  (S.  27),  der  erste  Besitier  der  grofseo  Alezandria 
hieb  nicht  Hiro  (8. 82),  sondern  Hiero.    Viel  klarer  und  geordneter 
schreibt  Br.,  dem  es  mehr  auf  die  Mittel,  als  auf  die  Geschichte  der  See- 
fahrten ankommt.    Doch  spuk«  n  auch  hier  die  Ankerklüsen  (8.  14); 
Hauno^ä  Fahrt  wird  garoicht  datiert  (S.  48);  die  Leistungen  der  Römer 
sind  sehr  unterschätzt  (S.  49).    Beide  Bücher  also,  die  fflr  die  Zeit  des 
Mittelalters  und  der  Neuzeit  eine  grofse  Zahl  von  Daten  und  Notizen 
liefern .  sind  f&r  den  Aitertumsforscber  weder  geschrieben  noch  au  ge- 
brauchen. 

147)  L.  Arenhold,  Die  historische  Entwicklung  der  Schilbtypett 
vom  römischen  KriegssehiiT  bis  lur  Gegenwart.  Kiel  nnd  Leipsig  1891. 

Der  Verf.  ist  Lieutenant  zur  See  und  Marinemaler.  Sachkenntnis  und 
Geschmack  siud  also  in  diesem  Atlas  vereint.  Das  nordische  Ruderboot 
fährt  über  den  Waldsee  im  Mondenscheiu,  auf  freiem  Meere  tummelu  sich 
die  englischen  Kreuzfahrer;  das  ist  malerisches  Geschick.  Die  Zahl  solcher 
interessanter  Abbildougen  beträgt  30.  Ihnen  voran  geht  eine  kurze  Ein- 
leitung und  ein  erklArender  Text  Auch  hier  war  dem  Bef  manches 
neu,  s.  B.  dab  das  feste  Steuerruder  erst  um  1800  erfunden  ist,  dah 
man  aof  4  Strich  (statt  6;  beim  Winde  kreusen  kann,  n.  s.  w.  Das 
Altertom  kommt  schlecht  fort  Hier  ist  nur  ein  Bild  als  Beispiel  ge- 
wählt, ein  BOmerschiif  ans  Caesars  Zeit  Quelle  aber  für  den  Text  ist 
hier  sielitlich  mehr  Breusing  als  Assmann.  Hit  der  bekannten  Wendung 
^Jeder  der  nur  etwas  vom  Seewesen  versteht*  werden  die  Tesserakontere 
and  der  Thalamegos  unter  die  Fabeln  verwiesen.  Der  Unterwasserspom 
und  die  LOsnng  des  Trierenrfttsels  stammen  von  Breusing,  der  Biemen- 
kaateo  dAgegen  von  Assmann. 


Jahresbericht  für  AkcMhuju^wi^nschaü.    LXXUl   Bd.  lU.)  g 


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Bericht  über  die  Litteratur  der  Jahre 1889  iL  1890, 

die  sich  auf  Encyklopädie  und  Methodologie  der 
klassischen  Philologie,  Geschichte  der  Alter- 
tumswissenschaft und  Bibliographie  bezieht 

(nebst  einigen  JNachträgea  m  den  früheren  Jahren). 

Von 

DDr.  Karl  Hartfelder, 

GyauMBUlprofetior  in  Heidelberg. 


E.  Hfibaer,  Bibliographie  der  klassischen  Altertumswissenschaft. 
GrundnTs  zu  Vorlesungen  über  die  Geschichte  und  Encyklopädie  der 
klasKiiscben  Philologie.  Zweite  vcrm.  AuH.  Berlin.  Hertz  (Besser'sche 
Bachüaadlung).   1889.   8.  XIII  u.  434  S. 

Als  der  iGrundrirs«  im  Jahre  1876  zum  ersten  Meie  aeaging,  war 
er  ein  dünnes  Bucbf  blofo  dazu  bestimmt,  die  notwendigen  thats&chlichen 
Angaben  ftlr  die  Vorlesungen  des  Verfassers  tlber  Geschirhtf»  und  Ency- 
klopädie darzubieten  In  der  zweiten  Auflage  ist  pt  tu  oiuvm  stattlicheD 
Bande  geworden,  der  vielen  als  aützlicbes  Nachschlagebuch  willkommen 
sein  wird. 

Doch  will  das  Werk  auch  in  seiner  zweiteu  Auflage  nicht  in  erster 
Linie  bibliographisch  sein,  sondern  zunächst  dem  Unterricht  dieueu: 
»Wer  die  niühsamen  bibliographiächco  Atbciteu  uicht  um  ihrer  selbst 
willen,  sondern  zunächst  zu  eigner  Belehmng  uud  dann  für  den  ünte^ 
rieht  sieb  anferlegt,  wird  freilich  nicht  leieht  allen  Ansprüchen  gerecht 
werden  kftnnen.c  Anlher  deo  Titeln  tod  Bftchern  und  Anfsätsee  sind 
auch  Anseigen  nnd  Beorteilangen  verseicbnet:  »Es  gereicht  mir  snr 
Omingtbnnng,  eine  Falle  von  selbstAediger  Arbeit,  welche  in  der  Fiat 
der  Tagesprodnktloo  untergeht,  in  ihrer  Ntttdichiceit  für  schnelle  Kennt- 
nisnahme im  Gedächtnis  zu  erhalten.« 

Das  Buch  zerfällt  in  drei  Teile: 

1)  Einleitung:  Begriff,  Aufgabe,  Methode. 

2)  Die  Geschichte  der  Philologie. 

3^  Die  Encyklopädie  der  klassischen  Philologie. 
Jeder  dieser  Abschnitte,  besonders  No.  2  uod  3,  ist  wieder  in  viele 
Unterabteilungen  gegliedert. 


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ELHObntr,  Bibliographte. 


115 


Die  Geschiebte  der  Philologie  z.  B.  ist  in  folgenden  zehn  Ab- 
scbnitteo  bebaßdeii:  1)  Die  Griechen.  2)  Die  Römer.  3)  Mittelalter. 
4)  Die  Wiederbelebung  der  klassischen  Studien.  5)  Italien.  6)  Frank- 
reich. 7)  Die  Niederlande.  8)  £<oglaod.  9)  DeatscUand.  10)  Die 
Gegenwart. 

Der  Teil,  der  die  Encyklopädie  der  kh^si^chori  Philologie  behan- 
delt, zerfällt  wieder  in  folgende  Abschnitte:  I  i  ;  S)»rachc,  die  Grammatik, 
die  Litt  erat  Urgeschichte,  die  Religion,  die  Gotieriebre  (Mythologie),  der 
Gottesdienst,  der  Staat,  einzelne  Länder,  die  bildenden  Künste,  die 
Epigraphik,  das  häusliche  Leben. 

Es  braucht  wohl  kaum  hervoi>;cliubüii  zu  werden,  dafs  andere  Gelehrte 
auch  anders  gegliedert  haben.  FUr  den  Zweck  dieses  Buches,  das  keine 
Erliateroiig  seiner  Systematik,  sondern  blofs  die  Litteratur  giebt,  kommt 
das  aber  oiehl  in  Frage.  Wenn  die  Eiateilnng  fftr  den  Nadiscblagenden 
aberaicbtlieh  ist,  so  entspriciit  es  seinem  Zweck.  Die  Eigenschaft  der 
Übersichtlichkeit  aber  wird  niemand,  der  HQboera  Werk  mit  Hilfe  des 
▼orangestelltett  lohaltsTerxeichnlsses  henlltst,  io  Abrede  steUeo. 

Sehr  dienlich  -tnr  Elrleicbterang  der  Benfitsoag  ist  sodann  die  An- 
wendung versehiedeaer  Schriftarten.  Besonders  wichtige  Bflcber  sind 
außerdem  noch  mit  einem  Stern  versehen.  Ein  sehr  ansfthrliches  Na- 
menregister (S.  402 — 434),  das  auch  zuverlässig  ist,  wie  ich  mich  durch 
viele  Stichproben-  Oberzeugt  habe,  steigert  die  Brauchbarkeit  des  Buches 
erheblich. 

Keine  Aufnahme  hat  die  Litteratur  Aber  die  einzelnen  griechischen 
und  lateinischen  Schriftsteller  gefunden  und  zwar  wegen  ihres  üuifangs. 
Für  die  griechische  Syntax,  die  römibchc  Litteraturgeschichte  und  die 
lateinische  Grammatik  verweist  der  Verfasser  auf  seine  besonderen  Grund- 
risse, die,  wie  bekannt,  schon  lange  auch  von  solchen  beutttst  werden, 
die  nie  i^ei  Hühner  gehört  haben. 

Gegen  Ende  der  Vorrede  sagt  der  Veriitsser:  »Bei  der  zunehmen- 
den Zersplitterung  in  der  Tfaätigkeit  der  einzelnen,  die  sich  nicht  auf- 
halten lÄfst,  ist  es  mehr  wie  je  notwendig,  dafs  besonders  den  jQngern 
Fachgenossen  die  Möglichkeit  bleibt,  den  Blick  auf  das  Ganze  gerichtet 
zu  halten.  Aber  auch  wer  den  klassischen  Sludieu  ferner  steht,  wird 
sehen  aus  den  Titeln  von  Bachern  und  Abhandlungen  eine  Vorstellung 
gewinnen  von  der  ungeheuren  Summe  geistiger  Arbeit,  welche  seit  swei 
Jahrtausenden  an  dieses  Wissensgebiet  gesetit  wordeo  ist  und  sicher  nie 
aufhören  wird  immer  reichere  Früchte  su  trageu.c 

Nach  dem  oben  Gesagten  wftre  es  unrichtig,  ja  unbillig,  auf  ein- 
seine  BOcher  oder  Abhandlongen  aollnerksam  su  machen,  die  etwa  fehlen. 
Absolute  Vollständigkeit,  wie  sie  der  Bibliograph  von  Fadi  aostrebt,  hat 
sich  Haboer  nicht  zur  Anfjgabe  gemacht 

Jedenfalls  aber  mnls  hier  festgestellt  werden,  dafs  dieser  »Omod- 
rifo«  das  Ersengnls  eines  staunenswerten  FleifiMs  ist,  der  offenbar  Jahre 

8» 


116 


OMchkbt«  d«r  AltertoatirimiictufU 


lanff  mit  uuermüdiicher  Aasdauer  und  in  streng'  geregelter  OrdouDg  ge- 
sammelt hat  Besonders  die  EinfOguug  laal  zahlloser  RecensioDen,  die 
der  immer  grolser  werdeiiden  Fiut  von  Zeitschriften  und  Wochenblättern 
oütstammeo,  ist  die  Lcistuug  eines  Fieiiaeä,  der  selb&t  bei  iiibiiograpbeo 
von  Fach  nicht  häufig  sein  dürfte. 

Wilhelm  von  Härtel,  d.  Z.  Rektor  der  Wiener  UoivonitAI, 
Über  Aufgaben  und  Ziele  der  klassischen  Philologie.  Inaugurations* 
rede  gehalten  am  13.  Oktober  189n  im  Festsaale  der  Universität. 
Zweite  Auflage.  Prag— Wien —Leipzig.  F.  Tempsky.  1890.  8.  86  S. 

Der  Redner  erionorfc  in  kniM  Worten  an  die  Neogestaltang  des 

österreichischen  Unterrichtsweseilt,  wie  es  sich  seit  1846  unter  dem  Mi* 
nister  Leo  Thun  vollzog,  dessen  Berater  dabei  Exner  und  Benitz  waren. 

Damals  wurde  die  vierte,  die  philosophische  Fakultät  geschaffen,  welcher 
die  Aufgabe  wurde,  »die  Ptlegp  Hnr  allgemeiiien  Wissenschaften  um  ihrer 
selbst  willen  nach  ihrer  ganzen  Breite  und  Tiefet  zu  betreiben  und  ein  od 
tttchtigen  Lobrstand  uud  dadurch  ein  besseres  Material  für  die  üoch- 
schulen  heranzubilden.  Die  Uuiversitflts-  und  sonstigen  Einrichtungen 
des  höheren  Schulwesens  iu  Deutschland  wurden  dabei  zu  ürunde  gelegt, 
weil  diese  sich  schou  bewährt  hatten  und  der  in  Aussicht  genommeoe 
Wecbselverlielir  der  beiden  Linder,  Österreich  und  Deotachlend,  das  so 
fordern  Bchieo. 

Damit  wurde  ein  breiter  Strom  deutschen  Wissens  naeli  Osterreich 
geleitet,  das  bald  someksQgeben  begann,  was  es  empfangen  hatte.  »Das 
Ptiosip,  nnr  das  unmittelbar  NtttsUehe  in  kftrglichem  Ausmalt  sn  lehreo, 
das  wie  Mefalthan  das  Leben  der  Universitäten  entkräftet  hatte,  war  der 

Sonne  einer  neuen  Zeit  gewichen«.  So  wuchs  bald  eine  Schaar  wissen* 
schaftlich  geschulter  Arbeiter  heran,  welche  den  Bedarf  an  akademischen 
Lehrern  deckten  und  in  dem  Grofsbetrieb  der  Wissenschaft  durch  die 
Ausfährung  weitreichender  Aufgaben  ihre  Vollkraft  bewährte. 

Die  Österreicher  empfingen  die  klassische  Philologie  von  Deutsch- 
land uud  zwar  in  der  Form,  welche  dieselbe  in  der  Mitte  des  19.  Jahr- 
hunderts durch  den  Kampf  der  Formalisten  uud  Healiäteu,  d.  h.  der 
Schulen  G.  Hermanns  und  A.  Böckhs,  erbakca  hatte.  Dabei  bestanden  iu 
Österreich  lur  die  kla:>:^ische  Philologie  nicht  die  günstigen  Vorauaiiititziiugeu 
wie  in  Deutschland,  wo  die  klassische  Litteratur  (man  denke  an  Herder, 
Goethe,  Sebiller,  W.  von  Humboldt)  sich  an  den  Alten  genlhrt  hatte. 

Sodann  litt  die  Uassisehe  Philologie  unter  dem  Tororteil  dafs  sie 
in  einfach,  also  ihr  Erlemen  nicht  notwendig  sei.  Und  dooh  waren 
9000  Jahre  m  kon,  diese  Kunst  lu  erlernen.  Und  logleieh  war  diese  eine 
Notwendigkeit,  denn  kn  Laafe  der  Zeiten  waren  durch  mannigfache  Ur- 
sachen die  Schriftsteller  oft  aufs  Obelste  entstellt  worden.  Noch  im 
Anfang  unseres  Jahrhunderts  druckte  man  bei  Veranstaltong  von  neuen 
Ausgaben  oft  den  Xeit  der  letiteo  Ausgabe  einfach  ab.  Zog  man  weitere 


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W.  V.  Härtel,  Über  Aoffabao  elc 


117 


Quelleo  heran ,  so  zählte  mau  die  Zeagoisse,  aosUtt  sie  zu  wägeo  und 
zu  prüfen. 

Aber  nach  (iem  Vorgang  Im.  Bekkers  sind  die  Anforderungen  ao 
die  diplomatischo  Kritik  höhere  geworden.  Es  wird  verlangt  Aufsuchung 
und  Prüluüg  der  Handschriften,  Entziflferuug  der  Codices  Wort  fttr  Wort, 
Prüfung  der  Zeuguiüsc  etc.  «Die  Kollation  eines  Codex  darf  selbst 
oichtB  Geringes,  keioe  orthographische  Variante ,  keine  Korrektur  oder 
Basur  femicblissigeD.« 

Zagtoidi  erwachsflo  Aofgaben  für  den  Großbetrieb  der  Wissen- 
sehafteti,  welche  die  Kraft  nod  die  Mittel  des  eioseloeo  ObersdireiteD, 
s.  B.  in  der  Katalogisieroog  der  Handschriften  der  Bibliotheken.  Dieses 
Soebeii  nnd  Forschen  in  den  Handschriften  bat  anr  Entwickelnng  einer 
besonderen  Wissenschaft,  der  Palftographie,  geführt,  an  deren  Ausbau 
öeterreich  einen  rfibmlichen  Anteil  genommen  hat 

Die  klassische  Philologie  ist  noch  lange  nicht  am  Ende  ihres 
Sammelns  angekommen.  »Wer  sQcbt,  der  findet  noch  heute  noch  koet- 
bare  Reste  des  AltertnoiR.« 

Den  Wert  und  die  Bedeutung  der  philologischen  Methode  erkennt 
man  ferner  darau«;,  dafs  auch  Theologen,  Historiker  und  Juristen  mit  hin- 
gebender Ausdauer  solch  grundlegende  Arbeit  verrichten. 

Auffindurii/  f\pr  Handschriften  uud  Feststellung  der  besten  Zeug- 
imso  i«;t  Gnindia^'O  der  philologischen  Arbeit.  Dann  erst  beginrn u  Kritik 
umi  Hermeneutik.  Der  Fhiiüloge  mufs  die  Gabn  df»'«  Na(  lH  in[iHii(leiis  in 
sich  entfesseln  und  bilden.  «Diese  Gabe  kongeniaieii  Nachemptiudens  ist 
freilich  eine  Gunst  der  Natur,  ihre  Austtbung  eine  Kunstschöpfung,  dem 
Zeugungsakte  des  Werkes  selbst  vergleichbar.  Doch  iäfst  sie  sich  wecken 
und  durch  Übung  slaiken.«  Vor  Fehlgehen  bewahrt  uns  dabei  die  Ver- 
nehrnng  eines  gesicherten  Wissens  in  Sprache,  Religion,  Sitte,  Kunst, 
▼OD  allen  Öffentlichen  and  prifateo  Verhaltnissen  der  antiken  Welt 

Auch  der  Philologie  ist  die  Vergleichnng ,  das  belebende  Prindp 
aller  historischen  Forschung,  su  teil  geworden.  »Kein  Gebiet  historischer 
Forschung  leigt  deutlicher  den  durch  die  vergleichende  Methode  be- 
wirfcteo  Fortsehritt  als  das  sprachliche.«  Die  Terdienste  von  Bopp  nod 
Pott  werden  knn  gewürdigt 

Zum  Schieb  werden  sodann  noch  einige  Erweiterungen,  welche  filr 
die  heutige  wissenschaftliche  Bewegung  beseichnend  sind,  charakterisiert: 
die  griechische  Kunst  hat  unter  langdauemden  Einflüssen  von  Osten  her 
gestanden.  »Die  ersten  Ynrsuche  wissenschaftlichen  Thuns  und  Denkens, 
dir  Buchstabenschrift,  Mab,  Gewicht,  Zeitrechnung,  Kleidung  und  Tracht 
der  Griechen  verbnrp:en  anhaltenden  und  regen  Verkehr  mit  dem  Orient.« 
Und  für  die  spätere  Zeit  der  griechischen  und  römischen  Geschichte  ist 
das  Quellcnmaterial  ganz  aufserordentlich  gewachsen.  Boeckh  brachte 
1(HN)  griechische  luschi  ifteu  gusammen,  diese  Zahl  hat  sich  auf  das  Zehn- 


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118 


QMebichte  der  AUertum&wisseoftch&ft 


iMh«  erhöht;  die  Zahl  der  publiiierteD  rOmiiehen  loacfariftea  ist  UaH  anf 
100  000  gesüegeo. 

An  Aofgaben  fOr  österreieb  beteichoet  der  Verfasser  plaornftTsige 
AusgrabiingeD  bei  Wien,  Salona  und  an  sonstigen  Orten.  »Aneb  Mar 
wflre  ein  StOelt  GrofswisseDscbaft  am  Platte,  so  welcher  es  nieht  an  Ar- 
beitern, «Ohl  aber  an  dem  nötigen  Betriebskapital  mangelt,  das  aber 
nieht  lange  mehr  Staat  nnd  Länder  versagen  können.« 

Sodann  wird  beklagt«  dais  Österreich  nicht  wie  Deutschland  oder 
England  oder  Italien  in  einer  grofsen  Bibliothek  sich  eine  Ceutralsiätte 
des  wissenschaftlicheu  Verkolirs  bereitet  habe.  »Hier  gilt  es  rasch  und 
rüstig  zu  schaffen,  wenn  lang  Vor^flumtes  noch  uachgeholt  worden  kann, 
^ucb  Bücher,  die  keine  sib^iUuiächeo  sind,  lassen  sich  das  Zaudero 
zahlen.« 

Steht  es  damit  im  Zusammenhang,  dafs  wenige  Monate,  nachdem 
diese  Rede  gehalten,  Härtel  zum  Direktor  der  Wiener  Bibliutiiek  cr> 
nannt  worde? 

Otto  Willmann,  Didaktik  als  Bildungslehre  nach  ihren  Bezie- 
hungen zur  Socialforscbung  und  zur  Geschichte  der  Bildung.  Bd.  II. 
Brannschweig.  Vieweg  n.  Sohn.   I88d.  8.  XVIII  u.  644  S. 

Der  Bweite  Band  des  ansgeseicbneten  Werkes  erseheint  beirftebt- 
liebe  Zeit  naeh  dem  ersten,  weil  sich  der  Veriiuser  nach  sebftrferer  An* 
Spannung  seiner  Arbeitskraft  eine  Ruhepause  gönnen  mufste. 

Über  das  Verhältnis  zum  ersten  Band  sagt  der  Verfasser  selbst: 
»Die  vorliegenden  Untersuchungen  fufsten  auf  denen  des  ersten  [Randes  : 
sie  v^endeu  die  methodologischen  Bestimmungen  der  Einleitung  an  und 
bringt  II  die  aus  der  gescliichtlichen  Darstellung  erfliefsenden  Weisungen 
zui  Geltung.  Es  wird  aus  diesem  Msteniatischeu  Teile  ersichtlich  wer- 
den, wie  notwendig  die  historische  Orientierung  war:  in  i-  iu  S[  imni- 
batim  unseres  Bildungswesens  liegen  zugleich  dessen  Richlliuieu,  was 
äich  in  der  Vergangenheit  bewährt  hat,  verspricht  auch  fUr  die  Zukunft 
einen  festen  Gmnd  so  geben;  was  die  Last  der  Geschiehte  getragen  bat, 
mofs  in  der  Natnr  und  der  Bestimmung  des  Menschen  begrOndet  sein.« 

Der  Veriiuser  will  also  kein  neues  didaktisches  System  auisteUeo« 
sondern  nur  jene  Prinnpien  ernenern,  welche  den  idealen  Kern  des 
Bildnngswesens  ausmachen.  Da  das  historische  Element  am  meisten 
geeignet  ist,  Verständigung  aunbahnen,  so  geht  W.  von  diesem  und 
oicbt  von  philosophischen  Bestimmungen  aus. 

Der  reiche  Inhalt  des  Bandes  ist  in  folgende  Abschnitte  zerlegt : 
1)  Die  Bildungszwecke  '2'  Der  Bilduogsinhalt.  3)  Die  Bildungsarbeit. 
4)  T>»s  ßildun^Hwesen.  6}  Die  Bildungsarbeit  im  ganxen  der  mensch- 
lichen Lebensaufgaben. 

Willmanns  irenischer  Standpunkt  ist  bekannt.  Seiu  iiuch  wird  vou 
Vertretern  des  bumanistischeu  wie  des  realistischen  Prinzips  mit  gleichem 


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0.  Williatiui,  Didaktik. 


11» 


Interesse  und  mit  gleichem  Nntzen  gelesen  werden.  Nirgends  heftige 
Ausfalle  gegen  die  einen  oder  andern,  wie  sie  jetzt  auf  dem  grolsen 

und  lauten  Kampf{)latz  des  Schulstreites  üblich  sind.  Überall  ein  billiges 
und  gerechtes  Abwägen,  eine  nüchterne  Prüfung  der  VorschlAge,  ein  2iel- 
be^nfstes  Festhalten  der  erprobten  alten  Einrichtungen. 

Nicht  alle  Abschnitte  des  umfangreichen  Buches  sind  für  die  Zwecke 
des  >Jahresbenchtesc  von  gleicher  Wichtigkeit.  Es  kommen  hier  be- 
sonders in  Betracht  Abschnitte,  wie  der  Ober  alte  Sprachen  <§  50),  bei 
der  »Wechselbeziehung  der  Lehrfftchera  der  über  die  Veibiudurig  von 
Sprachbetrieb  und  sachlichem  Keuntniserwerb  (§  66),  über  die  organisch« 
genetische  Behandlung  der  Sprachkunde  (§  73),  ttber  das  Gymnasium 
(§  97)  0.  8.  w. 

In  dem  Kapitel  Aber  die  slten  Sprachen  als  Bestandteil  des  BU- 
dwigsinbaltes  bekennt  sich  der  Verfasser  als  warmen  Frennd  des  Latei- 
useben  und  Griechisefaen.  »Die  lateinische  and  die  griechische  Sprache 
sind  der  TorsOglichste  Stoff,  an  welchem  die  Kunst  des  Verstehens  geftbt 
werden  kann«  (S.  118).  Bei  ihnen  ist  ein  gerader  Weg  vom  Worte  tnm 
Sinn;  »sie  sind,  mit  den  neueren  verglichen,  einfach  und  treuhendg  Im 
Ausdruck,  bei  aller  Bieg«;amkeit  nicht  abgeschlifiisn,  bei  allem  Farben- 
reichtum nicht  schillemdf.    Sie  gewähren  sngleich  eine  vortreffliche 
Übung  im  Generalisieren  und  Spezialisieren.   Besonders  ist  die  imma* 
nente  Logik  des  Lateinischen  zu  betonen.    Auch  sind  die  klassischen 
Sprachen  zur  Umbildung  des  Sprachbewufstseins  besonders  geeignet,  weil 
sie  unseren  modernen  Sprachen  nnhe  genug  stehen,  »um  in  ein  auf  diesen 
erwachsenes  Sprachbewufstsein  eingreifen  zu  kö?inen,  und  doch  zugleich 
fern  genug  stehen,  um  eine  wirkliche  ümbiiduii^^  von  jenem  zu  veran- 
lassen«.   Die  Lektüre  der  Alten  gicbt  einen  der  Jupcinl  kongenialen 
Lebens-  und  Sachunterricht.    Bei  den  klassischen   '-sprachen  ist  der 
Bihi iJiigsertrag  der  Philologie  hinterlegt,  weil  die  Philologie  von  ihnen 
staiiiLüi.   Unser  ganzes  Wilsen  ist  bedingt  durch  das  klassische  Altertum. 
Zwar  liegt  jetzt  die  Sache  nicht  mehr  wie  in  den  Tagen  des  Erasmus, 
der  sagen  konnte:  »His  duabus  Unguis  omnia  ferme  sunt  prodita,  quae 
digna  oogaito  videantar«,  aber  doch  stehen  unsere  heutigen  Wtasen* 
Schäften  auch  noch  in  aÄherem  oder  feinerem  Zusammenhang  mit  den 
alten  Sprachen. 

Immerhin  aber  stehen  wir  dem  Latein  nfther  als  dem  Griechischen. 
Die  katholische  Kirche  kann  ohne  Latein  nicht  auskommen,  and  ebenso 
bliebe  das  Mittelalter  wie  der  Anfang  der  neuen  Zeit  ohne  Kenntnis  der 
ROmersprache  unverständlich.  Gleiches  kann  vom  Grieobischen  nicht 
geaagt  werden.  »Das  Griechische  ist  eine  edle,  nicht  mehr  zu  missende 
Zierpftaose,  das  Latein  gehltet  zn  unserer  Flora  und  sein  Anbau  hat  ans 
allererst  zu  Gärtnern  gemachte 

Das  Buch  ist  auch  in  anderer  Beziehung  noch  merkwürdig.  W. 
wird  von  vielen  fOr  ein  Mitglied  der  Herbartscbea  Schule  erklärt.  Kach 


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120 


G«8cliidite  der  AltertnmsiriflMinehAft. 


diesem  Buch  ist  dies  eigentlich  nicht  mehr  möglich.  W.  ist  von  Herbart 
ausgegangen  und  verdankt  ihm  sehr  viel,  aber  er  gebt  zu  häutig  seine 
eigeucQ  Wege,  als  dafs  man  ihn  kurzweg  unter  die  Anhänger  des  ge- 
nanoteo  Philosophen  verweiseo  dttrfla.  Man  vgl.  z.  B.  8.  61.  249. 
817.  886  Q.  sonst.  Dia  Abweichongen  beirefbo  nicht  oowesantliche 
Punkte  und  steigern  sich  manebmal  bis  sam  direicten  Qegensati. 

Einige  Aasstellnngea,  die  ieh  gegen  gesehiehtliehe  Bemerkungen 
W/s  nachte,  finden  sich  in  der  Berl.  philo!.  Wochenschrift  1892  No.  1. 

TieUeicht  eotschlierst  sieh  der  Verfasser  bei  einer  tweiten  Auflage 
des  ausgeseichneten  Werkes  die  Menge  von  Fremdwörtern  ro  beseitigen. 

Einige  Winke  zunt  Studium  der  klassischen  Philologie  von  einem 
Philologen.    Marburg.    Ehrhardt.    1889.    8.    16  S. 

Der  ungenannte  »Philologe«  dieser  Broschüre  i^t  trotz  alier  Jugend- 
lichkeit, die  ich  aus  mancherlei  Gründen  annehme,  ein  sehr  praktischer 
MaüLi.  Den  Spruch  des  Seueca:  »Non  scholae,  sed  vitae  discimus«  er- 
setzt er  zunächst  durch  den  Satz:  »Wir  lernen  für  das  Examen,  nnd  in 
der  Aneignung  der  hier  verlangten  Kenntnisse  mittelbar  auch  tur  das 
Leben.c  Er  stellt  also  an  die  Spitte  seiner  Untersuchung  einen  Rat 
Uber  die  Meldung  snm  prenrsiseben  Oberlebrerexamen.  Man  meide  sieb 
in  iwei  Hanptfllebem  fttr  alle  und  in  iwei  Nebeniftchern  Ar  mittlere 
Klassen. 

Jedenihlls  soll  sich  der  sukOoftige  Prüfiing  seinen  Hauptfikshem 
gleidi  Ton  Beginn  seiner  Studien  mit  gauer  Kraft  la  wenden. 

Als  nützlicher  Wegweiser  für  das  Studium  der  klassiseben  Philo- 
logie wird  hierauf  Freunds  Trienninm  philologicum  erwähnt.  Sodann 
wird  die  Frage  erörtert,  wie  man  ans  den  Vorlesungen  den  grörsten 
Nutzen  ziehen  könne.  Der  Verfasser  empfiehlt,  sich  auf  jede  einzelne 
Vorlesung  vorznhoreiten  und  dann  nur  das  Wesentliche  nachzuschreiben. 
Auch  höiv  mau  uicht  zu  viele  Vorlesungen,  um  sich  mehr  zu  zersplittern. 

Äut  die  BestiainjiiiJi^'  cioea  Kanons  der  zuhörenden  Vorlesungeo 
wird  verzichtet,  aber  der  Kat  erteilt,  über  die  Hauptdisziplinen  je  eine 
Vorlesuiig  zu  hören,  also  lateinische  und  griechische  Grammatik,  Litte- 
ratorgeschichte,  Metrik,  Altertümer,  sowie  mindesicus  je  eine  lateinische 
nnd  griechische  Interpretation.  Auch  versäume  man  nicht  die  Gelegen- 
heit, sich  mit  Archäologie  nnd  Epigrapbik  bekannt  in  machen. 

Das  sweite  Haupterfordemis  des  akademischen  Stadiums  ist  der 
hinsliche  Fleift.  Man  lese  von  vornherein  die  lateinischen  und  grieehi' 
sehen  Schriftsteller  nach  festem  Plan,  von  jeder  Hanptperiode  mindestena 
einen  Haaptvertreter.  Für  die  dabei  zu  machenden  Notisen  wird  die 
Verwendung  von  einzelnen  Zetteln  empfohlen. 

Das  Hauptziel  des  philologischeu  Studiums  ist  die  Fähigkeit,  selbst- 
stfindig  7.n  arbeiten.  Das  lernt  man  im  Seminar;  darum  möglichst  bald 
in  das  Proseminar  und  dann  in  das  Seminar.  Kein  Philologe,  dem  ea 


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Ebiige  Winke  sum  StadloB  ete. 


121 


erostlich  am  seio  Btodiom  zu  tbiiD  ist,  sollte  die  Gelegenheit  venftumen, 
solche  SeminarObüDgen  roitzumacben.  Zugleich  erhalte  man  aidi  dorch 
Leictüre  philologischer  Zeitschriften  auf  dem  Laufenden. 

Bezüglich  des  Gebrauchs  der  philologischen  Hilfsmittel  wird  der 
Rat  erteilt,  möglichst  selbst  auf  die  Quolfenschriftcn  zuröckzugreifen, 
sich  mit  den  grofsen  Lexika  von  Suidas,  Hesychius,  dem  Etymologicum 
niagmim  etc.,  die  in  den  Seminarbibliotheken  sich  überall  finden,  dtirch 
fleifsige  Benutzung  vertraut  zu  machen.  Der  gleiche  Uat  wird  bezüglich 
der  grofsen  Inschriftens^mmlungen  erteilt. 

Zu  dem  verständigen  Inijalt  der  Brochüre  ist  im  einzelnen  nicht 
viel  zu  bemerken.  E.s  ist  wohl  ein  Druckfehler,  dafs  der  bekannte  Phi- 
lologe Schweizer- Sidler  als  Siedler  geschrieben  wird.  Aber  eiu  sehr 
beacbtenswerter  Gedanke  ist  es,  das  Studium  der  klassischen  Philologie 
durch  ein  erstes  Examea  nach  etwa  drei  oder  ?ier  Semester  io  swei  Ab- 
teiloogen  sa  serlegeii.  Die  Erfahrungen,  welche  die  Theologen  mit  ihrem 
ersten  Examen  und  die  Mediziner  mit  dem  PbjsiJcum  gemaehl  haben, 
scheinen  in  der  Tbat  so  gttostlg,  dafs  der  Yersueh  in  der  klassiseben 
Philologie  wohl  lohnte.  In  dem  ersten  Examen  worden  dann  die 
Fftcfaer  der  sogenannten  allgemeinen  Bildung  und  die  mehr  elementaren 
Dissiplinen  erledigt  und  der  sweite  Teil  der  Studienaeit  anssehliefslicb 
den  streng  pbilologiscben  Studien  gewidmet.  Erwftgt  man  die  Sache 
vom  Standpunkt  der  Examinanden,  so  leuchtet  ihr  Nutzen  unwiderspr^b- 
lich  ein  Aber  auch  die  Lehrer  der  Idassiscben  Philologie  durften  dabei 
gute  Erfahrungen  machen. 

Dagegen  dOrfte  ein  Rat,  der  S.  14  gegeben  wird,  auf  entschiedene 
Bedenken  slofsen:  uEine  sehr  lohnende  Beschäftigung  ist  es  auch,  die 
itlteren  Jahrgfiuge  von  {)liilolügi>chen  Zeitschritten  in  beliebiger  Wahl 
liir(  hzulf^en.  Wer  sich  dieser  Mtlhe  unterzieht,  wird  finrch  eine  Aus- 
Ueuie  trefflicher  Anregungen  reichlich  dafflr  ent^chftd i;:t  wprden.«  Die 
Studenten  der  Philologie  dürften  besüer  daran  thun,  weun  siu  dm  etwa 
t)brige  Zeit  zur  Lektüre  oder  besser  zum  Studium  der  philoloL'ischpr! 
Klassiker  —  denn  solche  gieht  es  auch  —  verwundcü.  Anstatt  »Zeii- 
scbriften  beliebiger  Wahl«  greifen  sie  besser  zu  Schriften,  wie  Bentleys 
Bo'raa  und  Kritik  der  Pbalarisbriefe,  Wolfs  Prolegonicua  zu  Fiunier, 
Lacfamaans  Lnfcrei,  Madvip  Animadversiones  oder  Ausgabe  von  Ciceros 
De  finibns,  oder  auch  an  alteren  Werken,  wie  den  Adagia  und  CoUoqnia 
des  Desiderins  Erasmus«  der  ütopia  des  Thomas  Horns»  den  Dedama* 
tionen  Melanchthons,  den  Elegantiae  des  Laurentius  Talla,  den  Schriften 
dea  Miiret  n.  a.  Die  LektQre  solcher  Schriften  schaüi  gewifs  grOfseren 
Nntaen  und  bringt  grOfsere  Förderung  als  die  frtthseitige  Beschiftigung 
mit  dea  oft  nicht  allinwertvoHen  EinselanfsAtzeo  philologiseher  Zeit- 
acfariften,  besonders  wenn  noch  mit  »beliebiger  WabU  dabei  ver&hren 
werden  aoUtOr 


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]22 


OMcUdit«  der  AltertniuwiiMascIiBfl. 


Auch  Belgien  hat  sogut  wie  Deutschland  «einr  Exameufrage,  spezi^ 
seine  Doktorlrage,  wie  mao  aus  folgeuder  kieioeo  Schrift  siebt: 

Paul  Thomas,  Profeaseor  k  la  facoltö  de  Philosophie  et  lettres 
de  rnoiTersit^  de  Gand,  La  Qoestioo  du  Doctorat  en  phOoeophie  et 
lettres.  Gaod.  VaDderhaegkeo  1889.  8.  3S  S. 

In  der  anmutigen  nnd  lebendigen  Weise,  welche  von  französischer 
Darstellung  unzertrennlich  zu  sein  scheint,  setzt  der  Verfasser  ausein- 
ander, wie  ungeeignet  es  ist,  von  jemanden,  der  den  pbilosopbiscbeil 
Doktortitel  erwerben  will,  za  verlangen,  dafs  er  eine  ganze  Amahl  voo 
Fachern,  die  seioeia  eigentlicheo  Studiom  Yielleicht  siemlieb  fem  llegeo, 
oor  der  PrftfuDg  halber  niOhsam  studiert«  dabei  aber  die  Zeit  uod  MAg> 
Ifchkeit  einbafet,  sein  eigentliches  Fach  ra  stadieren.  Mach  der  Be- 
stimiDiuig  des  Gesetses  von  1876  werden  nftmlich  verlangt:  1)  von  histo- 
rischem Stoff:  Griechische  Altertllmer,  2)  von  philosophischem:  Geachiehte 
der  alten  nnd  neoen  Philosophie,  allgemeine  und  spesielle  Metiqihysik, 
8)  von  philologischem:  allgemeine  Grammatik,  Griechisch  und  Lateinisch, 
griechische  und  rdmiscbe  Litteraturgeschicbte,  vergleichende  Litteratnr- 
gesehichte  der  modernen  europäischen  Volker. 

Der  Verfasser,  welcher  mit  diesen  uuzweckmärsigen  Anforderungen 
sehr  wenig  einverstanden  ist,  die  nach  seiner  Meinung  keine  Ge- 
lehrten, sondern  nur  wandelnde  Conversationslexika  (eneyclopedie  ambu- 
lante) erzeugen,  giebt,  vielleicht  nur  ironisch,  ikn  Rat:  Nous  conseiiJoas 
de  vous  d^barasser  an  plus  töt  de  votre  examnn  pnnr  aller  comniencer 
S^rieusement  vo-;  örndes  ä  Paijs.  ä  Leyde.  a  iionn'-  on  h  ^na^homs  (p.  7). 

Thoula^  rat,  verschiedene  Arten  des  phil()*^it)i!iisLlien  Iioktors  her- 
zustellen, wie  n)an  solclie  beim  uaturwibseiischaftlicheu  Doktor  schon  hat 
und,  fügen  wir  hinisu,  wie  sie  z.  B.  auch  Deutschland  längst  hat.  Als 
Ergebnis  der  bisherigen  belgischen  Einrichtung  werden  angegeben; 
schwache  Leistungen  in  i'lulosophie  und  Philologie,  krilik-  und  methode- 
lose historische  Arbeiteu,  voUstäudige  Unfrachtbarkeit  auf  mehrereii 
wissenschaftlichen  Gebieten;  eine  wissenschaftliche  Tradition  in  Phik»* 
Sophie^  in  Geachiehte  nnd  Philologie  gebe  es  in  Belgien  nicht  mehr,  die 
Hochschulen  seien  beinahe  ohne  Einflnfs  auf  die  geistige  Bewegung  etc. 

Doch  giebt  der  Yerfasser  su,  dafo  es  in  Folge  seiner  sdion  ftuher 
gestellten  Forderungen  wenigstens  in  LOttich  und  Gent  schon  etwM 
besser  geworden  sei.  Er  schlftgt  sodann  ftlnf  Arten  der  Doktorpmfang 
vor  (8. 19-'21),  wodurch  den  Kandidaten  die  Mdglichkeit  grOfserer  Ver- 
tieftmg  uod  eingehenderer  Spesialstodien  gegeben  wflrde.  Auch  wird 
die  Nützlichkeit  der  Forderung  einer  Dissertation  hervorgehoben. 

Xu  S.  29  aber  sei  bemerkt,  dafs  die  Fälle,  wo  Doktordissertationeil 
oder  Prüfungsarbeiten  in  Deutschland  um  Geld  gekauft  worden,  so  aufser- 
ordeutlich  selten  sind,  dafs  dieser  schändliche  Mifsbrauch  nicht  als  ein 
beweisendes  Argument  verwendet  werden  kann.    Mit  Unrecht  scheint 


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P.  Tbomas,  L«  QaesUon  du  Dociorat. 


123 


Thomas  lu  glauben,  dafs  in  Deutschland  das  Anfertigen  genannter  Arbei- 
ten ein  nährendes  und  hünfiges  Amt  sei. 

Ebenfalls  eine  öchulfrnpo  behandelt  eine  kurze  Rede  des  früheren 
französischen  ünterrichtstnimsiers  Kd.  fjnkr  )\  ,  die  seiner  Zeit  das 
gröfste  Aufseben  machte,  und  von  der  auch  loigende  deutsche  Über- 
setzung erschienen  ist: 

Eduard  Lockroy,  franKOsisoher  üntorrichtsmiDtoter.  Ober  die 
Zukunft  des  cJassiseheii  Unterrichts  in  Frankreich.  Bede,  gehalten 
am  30.  Jnli  1888  an  der  Sorbonne  su  Paris.  Mit  Antorisation  des 
Verfassers  ans  dem  Französischen  Obersetst  von  J.  Singer.  Wien« 
Konegen.   1889.  8.   16  S. 

Der  Leser  der  Rede  gewinnt  den  Eindruck,  dafs  das  grofse  Auf- 
sehen nur  durch  die  Person  des  Redenden,  nicht  durch  den  Inhalt  der 
Rede  hervorgerufen  wurde.  Wer  die  deutsche,  gegen  den  Betrieb  der 
klassischen  Studien  gerichtete  Litteratur  kennt,  findet  hier  keinen  ein- 
sigen neuen  Gedanken.  Doch  mufs  hervorgehoben  werden,  dafs  entgegen 
dem  rhetorischen  Brauch  der  Franzosen  der  Redner  sich  mafsToUen  und 
nQcbterneu  Ausdrucks  beHeifsigt. 

T.ockroy  ist  kein  Gegner  der  altsprachlichen  Studien.  Besonders 
die  Griechen,  aber  a«ich  die  Römer  ernten  bei  ihm  reichliches  Lob:  »Ich 
bin  überzeugt,  dafs  nichts  in  der  Welt  sieh  mit  dem  Reize  vergleichen 
könne,  der  gewissen  Meisterwerken  des  Altertums  innewohnt.  Die  grie- 
chischen Dichter,  und  namcntlicii  die  ältesten  unter  ihnen,  bleiben  unsere 
unsterblichen  Meister  im  Ausdruck  der  Gefühle.  Sie  haben  die  ersten 
das  menschliche  Herz  ergründet  und  dessen  Regungen  mit  einer  sinn- 
lichen Wahrheit  wiedergegeben,  die  uns  mit  Bewunderung  erfüllt  etc.« 

Trotxdem  glaubt  der  französische  Minister,  dafs  man  den  Oeist  des 
Jahrhunderts,  der  den  klassischen  Studien  abgeneigt  sei,  nicht  unbeachtet 
lassen  dOrfe.  Ohnedem  hat  das  ursprüngliche  Programm  der  klassisehen 
ErsiehuDg  schon  bedeutende  Einbufsen  erfahren.  Auch  die  angebliche 
Gymnastik  des  Geistes,  welche  das  Studium  der  alten  Sprachen  hat, 
stdlst  manche  Knaben,  die  anders  veranlagt  sind,  xnrttck.  Femer  braucht 
man  nicht  unbedingt  dureh  langjähriges  Studium  in  den  Besits  des 
»SpraebschlOssels«  gekommen  su  sein,  um  die  in  der  antiken  Litteratur 
rubeoden  Schätze  erschliefsen  zu  können. 

Auch  der  patriotisch -nationale  Gesichtspunkt  ist  nicht  vergessen: 
»Die  Bewunderung  für  Griechenland  und  Rom  darf  uns  nicht  vergessen 
lassen ,  dafs  die  Erziehung  des  gegenwärtigen  Frankreichs  vor  allem  in 
französischem  Geiste  geschehen  müsse.« 

Zum  Schlüsse  versichert  der  Redner  nochmals,  er  wolle  den  alt- 
klassischen Studien  nicht  den  Gnadenstofs  geben,  aber  »die  klassischen 
Studien  bilden  nicht  mehr  die  einzige  Lösung  des  so  verwickelten  Problems 
der  modernen  Erziehun^.i 


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I 


124  Geichicbte  Uer  AitenumswUaeiucliaft. 

Zar  Geichiebte  der  Pbilologte  flkfart  hinOber: 

Dr.  Hermann  Hagen,  Über  litterarische  Fälschungen  Hamburg. 
T  erlagBaostalt  ood  Druckerei  A.-G.  (vorm.  J.  F.  Richter).  1689.  8.  80  S. 

Der  gelehrte  Verf.  bebaodek  lanAchst  eioige  HaodsebrifteiifiUflcfaDn- 
geo,  mit  dem  Hinweie  darauf,  daft  die  Filschimg  vod  Handschriften  durch 
Otto  MttllerB  »Klosterboft  und  Gustav  Freytags  *  Verlorene  Handsehnlt« 
Gegenstand  unserer  Romandicbtung  geworden     Kurz  werden  erlflutert 

die  versnchtP  Fälschung  Sanchuniattious  durch  WaRcnfeld,  die  Aescbylos- 
fÄlschunia:,  welche  Rilscbl  aufdeckte,  die  Täuschung  des  Wttrsburger  Pro- 
fessors Behriüger  (1726)  durch  seine  eigeneu  Zuhörer. 

Vergleicht  nian  das  vou  der  griecbiseheri  und  römischen  Litteralur 
Erhaltene  mit  dem  einst  Vorhandenen,  so  ist  der  Verlust  ganz  ungeheuer. 
Aber  auch  auf  das  Erhaltene  können  wir  uns  nicht  immer  verlassen. 
Unter  den  &pärlicheu  lU'ateu  der  griucliläch-röniischeu  Litteratur  ist  noch 
eine  Menge  sweifeJbafter  Produkte.  Die  angeblichen  Gedichte  des 
Ori»beiis  geboren  nicht  in  das  IB.«  sondern  höchstens  in  das  6.  Jabr- 
hnodert  Chr.  Ähnlich  verhält  es  sich  mit  den  Gedichten  des  lliisias, 
sodann  den  sog.  sibylliniscben  Orakeln»  deren  Weissagnngeo  auf  das 
Christentnm  sie  als  Enengnisse  der  christlichen  Zeitreohnang  erweisen. 
Im  Grunde  gehOren  auch  die  Homerischen  Gedichte  hierher,  insofern  sie 
als  Werke  eines  Dichters  tiberliefert  sind. 

Auf  schwachMi  FOfseo  steht  die  gesamte  griechische  Brieflitteratur. 
Bentleys  Untersuchungen  Ober  die  Briefe  des  Pbalaris  gegen  deren  gläu- 
bigen Herausgeber  Charles  Boyle  werden  eine  Musterleistung  der  Kritik 
auf  dif-^pm  Gehirte  genannt.  Ähnlich  wie  mit  den  Phnlarisbriefen  steht 
es  mit  den  Hrieien  des  Thcinistokles,  Sokrates,  Xeuupboa,  Platoo,  De* 
mostbenes  und  vieler  anderen. 

Auch  die  philosophische  LiUoiaLur  enthält  vielfach  unierge-scbübene 
Schriften.  Hier  wären  nun  die  schon  S.  17  geuanaten  »Sprüche  des 
Pythagoras«  besser  sn  erwähnen  gewesen. 

Bei  den  BOmern  liegt  die  Sache  nicht  anders  als  bei  den  Griechen. 
Insbesondere  erregen  alle  Schriften  Ober  die  ftiteste  Zeit  der  rOmisoben 
Geschichte  Bedenken.  So  waren  die  im  Jahre  181  v.  Chr.  tn  Rom  ge* 
fnndenen  Schriften  des  Numa  eine  FÜschflng.  Schon  die  Alten  erklirten 
nur  81  Stocke  des  Plantos  fOr  echt,  alle  anderen  fOr  nicht  von  ihm  her^ 
rOhrend.  Mehrere  Locken  {ilautinischer  Stocke  worden  von  Hennolans 
Barbams,  Codrus  Urceus  o.  a«  ansgefOilt  —  Die  Disticha  Catonis  rOhren 
nicht  vom  alten  Catu  her,  sondern  stammen  aus  der  letzten  Zeit  der 
römischen  Litteratur  u.  s.  w.  Wenn  aber  Hauen  das  achte  Buch  von 
Caesars  Commrntnrii  nn  dieser  Steile  mit  aufziihlt,  so  darf  man  wohl  zu 
bedenken  geben,  ob  das  nicht  dem  Xbema  »Litterariscbe  Fäiscbungeo« 
widerspricht 


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H.  Htgeii,  Littorariitcfa«  Fibdiiiiigtii.  125 

Der  pseudepijinrapben  Litteratur  des  kinssischen  Altertums  entspricht 
ein  äbniiches  Schrifientum  der  christlichen  Kirche.  Man  denke  an  das 
jetzt  freilich  nicht  mehr  vorhandene  Hebräerevangelium  der  Judenchristen 
und  ein  ähnlich  heschaflencs  Fetrusevnneelium.  Auch  in  den  nächsten 
Jahrhunderten  bis  herunter  auf  die  neue  Zeit  Itommen  solche  Fäischao- 
gen  vor. 

Als  eine  mildere  Art  von  Fälschung  sind  die  Auderungen  zu  be- 
trachteii,  welche  sich  Herausgeber  an  den  Schritten  anderer  gestatteten. 
So  verfuhren  schon  im  späteren  Altertum  die  dem  GraramatikorstaDd 
angebörigea  Recensoren.  Man  denke  au  die  beiden  Recensionen  des 
PlAQtQS  und  Terens.  Aocb  io  neuerer  Zeit  mangeU  es  dafftr  Dicht  an 
Beispielen:  so  hat  J.  H.  Vofs  die  Gedielite  «eines  verstorbenen  Frenndes 
HOl^  sehr  verlDden  heiaosgegebeu ,  wie  der  Cicerokrifciker  Halm  mit 
Hilfe  der  Höltjseben  Ortgio^iea  nachgewiesen  liat 

Besonders  hAnfig  waren  die  InscbriftenlUschongen.  Dadurch  haben 
Namen  wie  Annins  fon  Viterbo,  Ingbirami,  Jacobillos,  Petras  Ligorins, 
^rrbos,  Oooo,  Pomponins  Laetns  n.  a.  einen  ominOsen  Klang.  Beson* 
den  kedt  sind  die  Schwindeleien  von  Pittalris  aus  neuerer  Zeit. 

Zu  den  Beispielen  von  vmrftnderten  Inschriften,  welche  der  Ver- 
fasser S.  49  anführt,  konnte  besonders  der  Dreifufs  aus  der  Siegesbeute 
von  PlatA&  erwähnt  werden,  auf  den  suwst  Pausanias  seinen  Namen  als 
den  des  Gebers  hatte  einmeifsein  lassen,  und  der  nachher  auf  Staats- 
bescblnfs  entfernt  wurde. 

Nachdem  der  Verfasser  Fälschungen  aus  ältester  bis  in  die  neueste 
Zeit  7nsnnHncni:c-^!ellt  hat,  wendet  er  sich  zur  Besprechung  der  Mittel, 
mit  <1(  ti(  II  Iran  i'älschungen  erkennt.  Mauchmal  ist,  wie  Fälschungen 
aus  der  HiJiriaiii>tenzeit,  die  Aufdeckung  der  Fälschung  nicht  schwer,  da 
die  Männer  der  Renaissance  oft  fast  naiv  verfuhren.  Prüfung  ies  Mate- 
rials, worauf  das  gefälschte  Schriftstück  geschrieben,  führt  häutig  schon 
zur  EnLhü Illing,  oft  auch  die  Untersuchung  des  Inhalts.  Weniger  sicher 
ist  die  Beruiuüg  aut  die  Eompositioiisweise  einer  Schrift.  Auch  Sprach- 
gebranch, Metrum,  Stil  werden  gelegentlich  hier  zu  gebrauchen  sein. 

Die  häufigsten  Beweggründe  zu  Fftlschungen  sind  Gewinnsucht  und 
Eitelkeit,  sodann  die  Prachtliebe  der  Renaissance,  manchmal  auch 
falscher  Patriotismus;  seltener  Ist  die  eigentliche  Freude  am  Betrug. 
Wenn  sodann  als  weitere  Ursache  angefahrt  wird,  »die  Sucht,  sich  durch 
unerwartete  Entdeckungen  berflhmt  zu  machect,  so  scheint  mir  das  nur 
eine  besondere  Art  der  schon  erwAhnten  Eitelkeit  sa  sein. 

In  einem  letsten  Abschnitt  seigt  der  Verfosser,  dab  man  in  hyper^ 
kritischer  Weise  anch  seitweise  unbedingt  Echtes  für  unecht  angesehen 
bat;  so  hat  Ritsehl  den  Plantusherausgeber  Dionjsina  Lambinos  gegen 
den  Vorwarf  der  Fälschung  gerechtfertigt,  indem  er  zeigte,  dafs  er  wirk- 
lich seitdem  verschollene  Handschriften  des  Plantns  noch  benfttsen  konnte^ 


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126 


QMchichte  der  AUertumgwigaenscbtft. 


Hägens  Vortrag  leidet  an  einer  grorseo  Unklarheit  Aber  den  Begriflf 
Fälschung.  Jede  »Fälschung«  seut  die  Absicht  der  Täuschuug  voraus; 
bei  eioem  sehr  groben  Teil  der  von  Hagen  angeftUirteo  Tbatsadien  ist 
aber  oiefat  von  FUsebiing,  sondern  bdebatene  von  Irrtum  la  reden.  Yiele 
der  Scbriften,  die  hier  ab  »Littenurieehe  FUeehangenc  veneiebnet  wer- 
den, sind  swar  nnecbt,  d.  h.  sie  rttbren  oieht  von  dem  VeHksaer  her, 
dessen  Namen  sie  an  der  Spitse  filhrea,  aber  es  dürfte  oft  reebt  sebwer 
sein  so  beweisen,  dafs  die  reebten  Verfasser  •ftlsebenc  wollten.  Ein 
grofter  Teil  der  späteren  Brieflitteratur  (vgl.  z  B.  3.  21)  ist  gewifs  auf 
eine  sehr  harmlose  Weise  ent^^tanden,  durch  die  Übungen  in  den  Rhe* 
torenschulen,  und  schwerlich  hat  bei  ihrer  Entsfcebong  oft  oder  gar 
immer  die  Absicht  der  Täuschung  mitf^cwirkt. 

Manche  von  den  Beispielen  h.'Ute  I lugen  überhaupt  weglassen 
nitlssen.  Man  lese  z.  B.  S  39:  liK»)  wiirur  Ficlites  Kritik  aller  Offen- 
barnt)L',  znerst  anoftym  erschienen,  überal!  nl-  eine  Arbeit  Kants  b<  ti  u  )t- 
tet.o  Wie  kann  uiau  das  unter  den  lieKütf  »Litterarische  Fälschun- 
gen* bringen?  Fichte  wollte  doch  nicht  fälschen,  als  er  seine  Schrift 
ohne  Namen  erscheinen  licfb!  Was  konnte  Fichte  dafür,  dafs  man  seine 
Scbrift  Kant  aosdiriebl  Ganz  Abnüch  verhält  es  sich  mit  der  Schrift 
Scbellings,  die  in  den  Werlien  Hegels  stebt.  Hagen  bitte  aoch  den 
AnÜMts  »Lyltnrg  und  Solonc  anführen  Icönnen,  der  in  Schillers  Werken 
stebt  nnd  doch  von  einem  Ulmer  Sohulrektor  herrührt.  Kömer  hat 
dnrcb  ein  Milbverstandnis  diesen  Anftati  aufgenommen,  als  er  nach 
Schillers  Tode  eine  Gesamtausgabe  von  dessen  Werken  veranstaltete, 
aber  weder  er  noch  Schiller  haben  sich  damit  eine  Ffllscbung  tu  schuklett 
kommen  lassen. 

Auf  S.  74  nnd  75  wird  zwar  einmal  ein  Versuch  gemacht,  zwischen 
unechten  und  gefAlschten  Schriften  zu  unterscheiden,  abfr  über  den  An- 
lauf kommt  Hägen  nicht  hinaus.  Der  ganze  Vortrag  hätte  eine  andere 
Gestalt  bekommen,  nenn  der  Verfasser  scharf  zwischen  bloi'ser  Unechtheit 
und  Fälschung  unterschieden  hätte. 

Einen  Beitrag  sur  Geschiebte  der  lateinischen  Dichtung  des  Mittel- 
alters enthalt: 

A.  Pannen  borg,  Lambert  von  Hersfeld  der  Verfasser  des  Carmen 
de  hello  Saxonico.  Abwehr  und  Angriff.  Göttiugeu.  Vandenhoeck 
und  Buprechts  Verlag,    löü^.   8.    172  S. 

Zu  den  Oeschichtsqnellen  fftr  das  Leben  des  Kaisers  Heinrieb  IV 
gehört  ein  lateinisches  Gedicht  »Oesta  Heinriei  IV  regis  metricet ,  das 
seit  seiner  ersten  Au<;gabe  gewöhnlich  als  »Oarmen  de  hello  Saxonico« 
beeeichuet  wird.    Der  Verfasser  ist  nicht  genannt. 

lo  seiner  Kaisergeschichte  sprach  Wilhelm  von  Giesebrecht  den 
Gedanken  aas,  dafs  der  Verfasser  des  Gedichtes  der  Mönch  Lambert 


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O.  Scbepfi^  Cooiad.  HirtMgieiuii. 


127 


TOD  Hersfeid  sei,  dessen  lateinisches  Gesdiiohtsi,verk  eine  der  Haupt- 
qaellen  für  die  Geschii  htr»  (les  Kaisers  Heinrich  iV.  bis  /Aun  Jahre  1077 
ist.  Nach  aufängiicheni  üeifall  fand  die  Hypothese  Widerspruch,  und 
auch  der  Herausgeber  des  Gedichtes  in  den  Mouumenta  Germaoiae 
Histürica  ist  eiu  Gegner  der  Vermutung. 

Pannenborg,  der  bekanntlich  eine  ähnliche  Frage  Qber  ein  anderes 
lateioiacbea  Gedicht  jener  Zeit,  den  sogenannten  Ligorinos,  dareh  seine 
Foncfanngen  siegreidi  m  Ende  geführt  hat,  Dimmt  nun  <Ue  Hypothese 
Qiesehrechts  wieder  anf  und  sueht  sie  mit  sahlreiehen  neuen  Gründen, 
die  besonders  auch  aus  der  Sprache  des  Gedichtes  genomsoen  sind,  so 
stfltcen. 

£ine  wichtige  Bolle  spielt  dahei  die  AhhAngigkeit  des  Dichters 
von  den  klassischen  römischen  Schriftstellern,  s.  B.  toq  VergU,  Horas, 
SaUost  etc.  Oh  es  nötig  war,  der  Polemik  gegen  Goadlach,  den  Pannen- 
borg  haapUächlieh  hekämpft,  gerade  diese  Form  so  gehen,  die  der  Ver« 
fasser  gewfthlt  hat,  mag  hier  onerftrtert  hleihen. 

Den  Nadiweis,  dafs  der  berflhmte  Mjstiker  Bonaventora,  der  Doctor 
seraphicus,  der  Dichter  des  Hymnus  »Ave  regina  coetoram«  ist,  versucht 
folgende  Schrift: 

Prof.  D.  Nicola  de  Angel is,  S.  liunaventura  autore  dell'  anliloiia 
Ave  regiua  coelorum.    Foligno.  Stab  Giovanni  Tomassini  lööd.  14  S. 

Dr.  Georg  Schepfs,  k.  Stndienlehrer.  Conradi  Hirsangiensis 
dialogns  super  auctores  sive  didascalon.  Worsburg.  1889.  8.  84  S. 
(ProgrammbeiUige  des  kgl.  alten  Gymnasiums  so  Whrsborg  fftr  das 
Studiei^ahr  1888/89.)  —  Auch  mit  Separattitel  im  Verlag  von  Stuher 
in  Wflnborg  erschienen. 

Schepfs,  der  schon  mehrere  wertvolle  litterarische  Funde  genmcht 
bat,  eotdeckte  in  einer  Wttrsburger  Pergamenthandschrift  des  12.  Jahr- 
hunderts eine  Art  von  mittelalterlicher  Litteratorgeschichte.  Nachdem 
er  davon  öffentlich  Nachricht  gegeben  hatte,  tilgte  Stölsle  ans  Wanborg 
ergftnsend  biosn,  dafs  die  anonym  nberlieferte  Schrift  von  dem  Hirschaner 
Mönch  Konrad  bermbre,  den  Trithemius  in  seinem  Werke  «De  scripto- 
rihos  ecdesiasticis«  ond  auch  sonst  aofttbrt. 

Schepfs  setst  seine  Lebensseit  auf  nngefUir  1070  — 1160  an.  In 
den  Annales  Hifsaugienses  der  St  Gallener  Ausgabe  erscheint  bei  Er- 
wähnung einer  Ansahl  Hirsauer  Schriftsteller  Konrad  als  letster  mit  dem 
Fridikat  »doctor  acntasc 

Ein  anderes  Werk  desselben  Verfassers ,  das  gleichfalls  Trithemius 
erwflhnt,  das  »Speculum  vtrginam«,  bat  Stölzle  in  der  Würzburger  Hand- 
schrift Mp.  th.  f.  107  nachgewiosfn.  Sch^pT^  kann  noch  fünf  writpre 
Handschriften  dieses  Werkes  namhaft  machen.   Auch  andere  Schnfteo 


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128 


OMdiiehte  der  A  Itrrtnmfnriinmachaft 


des  Uirsauer  Abtes  werden  von  ScfaepCs  im  Drack  oder  io  d^  Hand- 
schrift nachgcwieseo. 

Koorads  »Dialogus  soper  auctoresc  ist  iosofern  eigeiiartig,  als  er 
tich  Hiebt,  «ie  maoebe  iholicbe  litterariscbe  Zusammeosiellimgen  derart 
anf  kireblicbe  Schriftsteller  besefarfUikt,  sooderD  auch  troti  seloer  Btreng 
kirehUefaeo  Richtoog  andere  Sehrifuieller,  wie  die  alten  Klasiiker, 
beraosiebt. 

Dai  weltlicbe  Wisiea  ersebeiot  ibm  aber  doeb  nur  als  eine  Vor- 
stufe ivr  geistliehen  Ansbildnng.  Weao  er  steh  aneb  tar  beidnisdwa 
Litteratar  der  Klassiker  «oblwolleud  verfallt»  so  betont  er  doeb  wieder» 
bolt,  »dalk  das  Oold  der  Heiden  nar  som  Scbmuck  des  JeboTabtempels 
diene«. 

YoD  deo  von  Konrad  benetzten  Quellen  sei  Isidor  erwibat,  dessen 
Origines  von  Sobep£s  ffir  die  Anmerkungen  besonders  häufig  berangezogea 
werden  mtiTsten.  Konrads  nächste  Quelle  war  der  mit  Scbniweisbeit  voll- 
gepfropfte Tbeodulkummentar  des  Beroardos  Tnuecteosis,  der  der  Haapt- 
sacke  nach  noch  ungedruckt  ht. 

Anfserdem  sind  noch  benutzt:  Augustinus.  Hieronymus.  Boethius, 
Servius,  Alkuin.  Rhabjinus  Manni'*.  Abälard  und  Konrad-^  Lehrer  Wilhelm. 

Die  Sprache  der  Schnü,  die  Trithemius  in  (tbertreibender  Weise 
mit  Tuiliana  eloquentia  bezeichnet,  entbehrt  nicht  »einer  gewissen  PVische 
und  freundlichen  Warme«.  Er  hat  eine  Anzahl  Lieblingsausdrttcko,  wie 
amodo,  appetitus,  calamus,  clavis.  defensare,  deviare,  dissuadere,  eqtii- 
dem,  geminus  etc.  »Gelegentliches  Abirren  von  den  klassischen  Uegela 
der  Deklination,  der  Casusrektion,  des  Tempusgebrauchs,  der  Wort* 
steUong,  allerlei  Unregelmarsigkeiteo  io  der  Anwendung  der  Prononiina 
sind  bei  einem  miitelalterlicfaen  Scbriftsteller  leicbt  so  entscboldigen.« 

Scbepfs  bat  weder  solche  abweicbendeo  Formen  korrigiert  noeb 
die  Ortbograpbie  im  gansen  verAudert,  selbst  wenn  die  Sebreibweise 
efaies  Wortes  auf  der  gleicben  Seite  sebwankte.  Doch  wurde  «  als 
Endung  des  Genltivs  in  der  ersten  Deklination  stets  in  o«  verwandelt 
und  noeb  einiges  der  Art,  weil  darch  Beibehaltung  des  Qberiiefeiten 
Textes  Störungen  des  VerstAndoisses  so  befttrcbten  gewesen  wAren. 

Der  Herausgeber  hat  mit  grofscm  Fleils  einen  doppelten  Apparat 
biniQgefttgt,  einen  spracblicben  und  sachlichen,  von  denen  besonders  der 
letste  reichliche  KrklArungen  und  Nachweise  bietel. 

Das  Oesprflch  wird  swischen  Lehrer  und  Schaler  gefQhrt.  Auf 
8.  20  und  21  erffilirt  man,  worüber  der  Lehrer  nach  dem  Wunsche  des 
Schtilers  sprechen  soll.  Nachdem  eine  An/nh!  allj^craeiner  Themata  be- 
sprochen sind,  wa«  7.  U.  Liher,  l'rosa,  Kihtmus  (sie).  .Mntrnm.  TitiiluN 
Prolopus  etc.  sind,  beginnt  S.  28  die  Auseinanderset ?utjp;  nhi  r  <iic  ><  h ritt- 
steiler, zuerst  Donat,  dann  Cato.  Aesop  (Uesopus),  Aviauus,  bedulius, 
Juvencus,  Prosper,  Theodnlus,  Arator,  Pradentios,  Cicero  (Tullios), 
Sallust,  Boethius,  Lucanus,  Uoraz  (Oraciua),  Juvenal,  Homer,  Statin^ 


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Sabbadini»  Toicftnellft. 


129 


y«rgil  etc.  Auch  Uber  TriTiuai  und  Quadriviam  findet  eise  ErklA- 
niDg  »tatt. 

Ein  \?ichtiger  Bestandteil  der  GescUdite  der  Philologie  ist  die 
Gescfaicbte  des  Hamanismus.  Dem  Gange,  den  die  Geschichte  selbst 
genommen  hat,  folgend,  beginnen  wir  mit  der  Gescbicbte  des  Humanismus 
in  Italien. 

Reroigio  Sabbadini  Giovanni  Toscauella  (Estrat to  dal  Gioruale 
Ligustico,  anno  XVII,  fasc.  III— IV.  [1890],  p.  1-19). 

Toscanella,  ungefähr  1395  geboren,  zog  zwischen  1410  und  1414 
nach  Florenz,  wo  er  der  Schüler  Girarinos  wurde.  Er  wählte  unter 
diesem  Einfliifs  nicht  eine  der  reichlich  nährenden  Wisseuschafteu,  son- 
dern wandte  sich  dem  Studium  der  Humaniora  zu:  »con  le  belle  lettere 
si  muore  di  fatne«. 

Im  Jahre  1425  finden  wir  ihn  in  Bologna,  wo  damaib  viele  huma- 
nislisch  gebildete  Männer  in  den  vcrschicdcustea  Stellungen  sicii  befan- 
den. Wahrscheinlich  hatte  ihn  der  Ruf  Aurispas  dahin  gelockt,  der  1424 
aus  Konstantinopel  gekommen  war.  1429  ist  Toscanella  wieder  in  Florenz. 
Ton  hier  dfirfte  ihn  1480  die  Pest  nach  Sarsana  vertrieben  haben. 

Im  Schuljahr  1480—1481  lehrte  er  sodann  in  Bologna,  aber  im 
gleichen  Jahre  1481  finden  wir  ihn  schon  wieder  in  Ferrara,  wo  ihm  der 
jonge  Borso,  der  Sohn  des  Markgrafen  ?on  Este,  tat  Erziehung  anver- 
traut wurde.  Hier  heiratete  er  und  erbat  sich  dazu  eine  Ausstattung 
vom  regierenden  Markgrafen  Leonello. 

Im  Jahre  1447  trat  er  in  den  Dienst  des  Papstes  Nikolaus  T. 
Damit  hören  die  genaueren  Nachrichten  aber  ihn  auf.  Doch  ist  gewifs, 
dafs  er  seine  letzte  Lebenszeit  im  pftpstlichen  Dienst  geblieben  ist  1461 
war  er  nicht  mehr  am  Leben 

Den  Scblufs  der  kleinen  Arbeit  bilden  ftlnf  Briefe  Toscanellas,  die 
Professor  Francesco  Novati  im  Cod.  Marcian.  XII  139  entdeckt  und 
Sabbadini  überlassen  hat.  Sie  fallen  zwischen  1410  und  1430.  Der 
vierte  ist  an  Poggio  gerielitet,  worin  er  diesen  berühmten  Humanisten 
um  seine  Freunds'chalt  hUu^i  und  ihm  zugleich  seine  in  Rom  lebenden 
Verwandten  empfiehlt,  ^^abbadini  hat  die  zahlreichen  Fehler  der  Hand- 
schrift durch  Konjekturen  zu  verbessern  gesucht. 

Dr.  Reinhard  Jonathan  Albrecht,  Zwei  Gedichte  des  Antonio 
Becoadelli  PanormiU  (Zeitschrift  f.  vergleich.  Litteraturgesch.  N.  F.  DI 
«61—804). 

In  den  von  Aldo  Haonzio  herausgegebenen  Gedichten  des  Tito 
Vespasiano  Strozza  findet  sich  ein  lateinisches  Tetradistiebon  mit  der 
Überaebrift  »De  villa  Panhormitaec,  das  aber  in  mehreren  Handschriften 
*Ad  Cl<anim)  Poetam  Antoniom  Panhormitam  responsio  pro  villa  suac 
llberacfariehen  ist,  was  gewib  das  Richtige  ist.  Dieses  Gedicht  bildet 

Jahnabokbl  ttr  Ah«tkuBm»i*MMch«ft.  LXXIU.  Bd.  (ISM.  ni^  0 


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Gctchicht«  der  AliertuiiHiriMwiaclaft. 


die  Antwort  auf  eiü  kleines  Gedicht,  das  iii  eiüem  Codpx  Laurentiaiius 
sich  erhalten  bat  md  von  Bandini  in  seioem  Katalog  der  Laureutiaü« 
mitgeteilt  wird. 

Das  zweite  Gedicht  »De  levitate  Nemesis«  bezieht  sich  auf  Struzzas 
kraukhalte  Liebe  zu  Aülbia,  wobei  auf  TibiLli&  bekiuiates  Liebesverbftlt- 
ois  angespielt  wird. 

Dr.  Theodor  Klette,  Bibliotheks-Coatoa,  Beilrige  znr  Gescbicfate 
und  Litteratur  der  Italienischeo  GelehrtooreiiiissMice^  U.  GreUiwikL 
Abel.   1889.  8.   V  u.  110  8. 

Der  sebon  durch  eine  frühere  Arbeit  »iif  dem  gleicheii  QeUele 
bekaDQte  Verftsaer  beseicboet  den  Inhalt  seioer  Sehrift  aaf  dem  Titel* 
blatt  in  folgender  Weise:  »Leonardi  Aretini  ad  Petnun  Paolnm  Iitram 
dialognsf .  Zorn  ersten  Male  vollstftndig  heraosgegeben.  Mit  £ia)eit«Dg 
ond  Atttiflgeo  ans  »Leooardi  Aretini  Laodatio  Floreotinae  nrbis«  nod 
deren  Gegenachrift  »Petri  Candidi  Beeembrii  de  laudibos  Mediolanensiaai 
paoegyricus « . 

Der  Dialog  des  Leonardo  Bruni  aus  Arezzo  ist  1586  aad  1734 
anter  der  nicht  urkundlieben  Bezeichnung  »Libellus  de  disputatioooai 
exercitationisque  studiorum  usu«  veröfientlicbt  worden.  Zum  Zwecke  der 

Ausgabe  wurden  neue  Handschriften  aus  deutschen  und  itaüenisclien 
Bibliotheken  verglichen»  von  denen  die  zu  Basel,  Manchen  und  Wien  die 
wichtigsten  sind. 

Der  Dialog,  weicher  in  jenen  Kreis  hochbedeutender  MenscheD 
führt,  die  um  die  Wende  des  14.  Jahrhundii  ts  im  schönen  Florenz  lebtea, 
—  genannt  werden  Coluccio  Salutati,  Leonardo  i3runi,  Nicolaus  Niocolit 
Robertus  Rossi  und  Petrus  Mini  — .  enthält  zwei  Gespräche,  in  weichen 
die  vortrefflichen  Eigenschaften  von  Kaule,  Petrarca  und  Boccaccio  be- 
handelt  weiden.  Gerade  der  in  seinen  Urteilen  so  scharfe  NicoUtos 
NiccoU,  der  anfangs  die  drei  Männer  angegriileu  hat,  übernimmt  schliefc- 
lieh  deren  Terteidiguog  und  Verherrlichung,  ohne  dafs  er  jedoch  Mint 
gegen  die  drei  grofsen  Florentiner  erhobenen  Vorwürfe  eigentlich 
widerlegte. 

Der  Dialog  ist  inBofern  ein  sehr  charakteristiadies  Erseagnis,  als 
er  aeigt»  wie  im  Gegensatz  sn  den  Alteren  Humanisten,  deren  Yertntar 
Salntati  ist,  die  neueren»  als  deren  Vertreter  Niecoli  ersoheint,  eiacr 
mehr  luritisebeii  Richtung  huldigen.  »Insofern  Spuren  der  alten  An- 
schaonngsweise  auch  noch  MAnnem,  irie  Dante,  Petrarca  und  Boccaccio 
anhaften,  Ünden  dieselben,  troCs  der  jenen  getollten  Bewooderong,  doch 
den  ihr  vor  dem  Forum  der  neuen  Richtung  gebührenden  Tadel«  (S.  96). 

Von  demselben  Bruni  rtthrt  die  bcgristerte  Lobrede  auf  Floren^ 
Laudatio  Floreotinae  urbis,  her,  welche  S.  28  ff.  besprochen  und  S.  84- 
105  im  Auszuge  mitgeteilt  wird.  Nach  des  Verfassers  dgenem  Geständnis 
ist  sie  eine  Nachbildung  des  Paoatheoaikas  von  Aristides,  im  Stile  des 


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Klette,  Beitragt.  II. 


181 


Panegyiikos ,  in  dem  es  nicht  anf  peinliche  Wahrheitstiebe  wie  in  der 

Geschichte  ankomme:  »Aliud  est  enim  historia,  aliud  laudatio.  Historia 
q Iii  dem  yeritatem  sequi  debet,  laudatio  vero  multa  supra  vehtatem 
extoUit.« 

Die  Schrift  Rniriis  voranlalste  l'etnis  Candidus  Decembrius  zu  seiner 
Schrift  »De  landitirjs  Mediolauensium  urbis  in  comparationem  Fiorentie 
paoegyricus« ,  welche  dem  Herzog  Galeazzo  Muna  Sforza  von  Mailaad 
gewidmet  ist,  uud  welche  Klette  S.  106  ff.  im  Auszuge  mitteilt. 

Der  Anfuug  des  »Dialogus«  mit  seiner  Verteidigung  der  Dispu- 
tationen ist  insofern  charakturi-sliscii,  ald  man  daraus  ersieht,  dafs  der 
Humanismus  diese  von  der  Scholastik  betriebenen  und  entwickelten  Übun- 
gen kelDeswegs  vmorfeo,  sondern  im  Gegenteil  eifrig  gepflegt  hat. 
Man  vgl.  t.  B.  die  Stelle:  Quid  est,  quod  ingeninn  roagis  acnat,  quid, 
qaod  illnd  callidlos  Tersntiosqae  reddit,  quam  disputatio,  cam  necesse 
ut,  nt  momento  tempoiis  ad  rem  se  applieet  iodeqae  se  refleetat,  disenr- 
rat,  eolligat,  eondudat,  nt  faciliter  intelligi  possit,  hac  exerdtatione  exd* 
tatnm  ad  eaetera  discemenda  fieri  Telodns?  (p.  44).  Gegen  diese  QrQnde 
konnte  denn  dodi  eingewendet  «erden,  dass  die  Sdilagfertigkeit  nicht 
die  einsige  und  Mehste  £igensdiaft  ist,  nack  der  man  in  der  Sdiole  sn 
streben  hat. 

Hoffen  wir,  dafs  der  Verfasser  seine  gehaltvollen  Studienhefte  Ober 
die  »Geschichte  und  Litteratur  der  italienischen  Gelehrtenrenaissaneei 
in  der  bisherigen  Weise  fortsetst 

Diese  Ansgabe  des  Bronlsdien  Dlakigs  kreoste  sidi  leider  mit  einer 
andern: 

Dr.  Karl  Wotke,  Leonardi  Bmni  Aretini  dialogus  de  tribus 
vatibus  Florentiois.    Wien.    F.  Tempsky.    1889.    8.    32  S. 

In  der  Einleitnnp  legt  Wotke  folgondes  dar: 

Der  Dialog  Brunis  aus  dem  Jahre  14U1,  dessen  Unterredoer  Sa- 
lutato.  Nirroli,  Roberto  Rossi  und  Bruni  sind,  war  bisher  nur  teilweise 
herausgegeben.  Voigt  bezeichnete  »eine  neue  und  voUstfiudige  Edition 
des  anziehenden  Werkchens  als  höchst  wünschenswertt. 

Was  die  Sprache  betrifft,  so  findet  der  Herausgeber  eine  stilistische 
Unheholfenheit  im  Baue  grOfserer  Perioden ,  besonders  am  Anfang  der 
zwei  BOcher;  aber  ancb  grammatische  Eioselbeiten  fordern  den  Tadel 
kerans.  Manches  ?ermag  uur  derjenige  richtig  za  verstefaen,  der  ttalie* 
niscb  kann.« 

Wotke  giebt  keinen  Apparatns  critiens,  da  dieser  bd  Humanisten* 
texten  oft  den  Text  an  Umfang  überragen  würde.  Bd  der  Wiedergabe 
des  Textes  wnrde  ein  Codex  (J.  VI  216)  ans  dem  15.  Jahrhundert  im 
Betitle  des  Fürsten  Cbigl  sn  Bora  sngmnde  gdegt.  Nabe  Terwandt  mit 
dieser  Handschrift  ist  Cod.  Vat.  üjb.  lie4  s.  XV.  Der  Codex  Chigianus 
reicht  nickt  ans,  weil  er  sehr  fiele  Versehreibnngen  hat 


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138  OMdiichte  der  Altertiimwriimiiehiit 

Die  Orthographie  wurde  nach  den  heute  gelteudea  Normen  om- 
gewaodelt. 

In  Folge  der  verschiedeaea  Uan  lsnbriften,  welche  Wntke  und 
Kielte  ihren  Ausgaben  zugrunde  gelegt  liahea,  weichen  die  Texte  be- 
trächtlich von  einander  ab.  Im  Durchschnitt  dürfte  auf  vier  his  fuuf 
Zeilen  eine  Abweichung  kommen,  wie  ich  mich  durch  Vergleich  uug  eines 
ziemlichen  Teiles  des  Textes  Oberzeugte.  Doch  haben  die  \  arianten, 
wie  es  scheint,  nur  formale  Bedeutung.  Erhebliche  Bachiicbe  Abweichungen 
ergaben  sich  nicht. 

C.  Wotke,  Beitrage  lo  Leominlo  Bmoi  ans  Aresso.  (Wiener 
Stodieo  XI  [1889]  &  291-808). 

LeoDardo  Brno!,  unter  deo  lltereo  Btimeoisteti  der  eifrigste  Über- 
setier  griecbiseher  Schriftsteller,  hat  eine  Obersettoog  des  Plate  und 

des  Aristoteles  verfafst.  Letztere  fand  viele  Gegner,  so  dafs  er  eine 
Verteidigung  derselben  schrieb,  die  Wotke  io  Codex  Urbinas  No.  1164 
aufgefunden  bat,  und  von  der  er  eine  kurze  Inhaltsangabe  mitteilt  Diese 
Schrift  »De  recta  interpretatione«  behandelte  zuerst  die  Aufgabe  eines 
Übersetzers,  dann  die  speziell  eines  Übersetzers  von  Aristoteles.  Bruni 
verteidigt  sein  Verfahren  bei  dem  Stagiriten.  »Vielleicht  niemals  wurde 
bei  der  Übersetzung  von  Prosawerken  der  formale  Teil  so  sehr  betont 
wie  hier,  wobei  sich  allerdings  auch  wieder  die  tei  den  älteren  liuma- 
Disten  gelauiige  Überschätzung  aristotelischer  Darsteüuugsweise  luif-crt-c 

Die  gleiche  Handschrift  enthält  auch  die  von  Voigt  als  vorhauden 
erwähnte  Invektive  des  Bruni  gegen  Niccolo  Niccoii  »In  oebalooem 
maledicum«.  Die  äufsere  Veranlassung  dieser  Schmähschrift  ist  die 
skandalöse  liehandiung,  die  Niccolis  Verwandte  dessen  Koukubiüe  aut 
öffentlicher  Strafse  authaten,  und  worüber  Bruni  trotz  seiner  bisherigen 
Freundschaft  fflr  Niccoii  seine  Freude  unverholen  äolserte.  Wotke  teilt 
DQQ  den  Inhalt  dw  Invektive  mit  Der  TerCuser  versichert  swar,  er 
wolle  Mob  die  Wahrheit  sagen,  aber  er  behauptet,  es  sei  licberiieh,  dab 
Niccoii,  qni  nnnqoam  nel  doo  siranl  nerba  latiae  oooioogere  seiiiit,  andere 
Leute  Ar  ungebildet  erkläre.  Abstammong  and  LebeosAhrnng  des 
Niccoii,  seine  Freude  an  Bachem  wie  sein  Wissen  werden  herabgeaetat 

Die  Invektive  mnCi  Aufrehen  gemacht  haben;  denn  Poggio  ancfat 
sie  in  seiner  Laudatio  funebris  auf  Nioooli  fast  Punkt  fär  Punkt  aa 
widerlegen. 

Ein  weiterer  Abschnitt  behandelt  die  Lobrede  Brunis  auf  Floreoa, 
»De  laudibus  Florentiae  urbis«,  die  ebenfalls  in  dem  Cod.  Vat  Urb.  1114 
steht.  Reine  Geschichte  ist  ein  solcher  Fanegyrilnis  nickt.  Wotke  giebi 
eine  kurae  Übersiebt  des  Inhalts. 

Fast  gleichseitig  mit  Wotkes  Arbeit  erschien  Heft  II  von  Theodor 
Klettes  »Beiträgen  lar  Geschichte  und  Litteratur  der  Italienischen  Ge- 
lebrtenrenaissance«  II,  worin  auf  8.  28ffl  von  der  gleichen  Laudatio  geha»- 


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Wolke,  L.  Bronl 


133 


delt  wird,  von  der  sodann  8.84-105  grörsere  Abschnitte  im  Abdruck 
mitgettilt  werden.  Vgl.  S.  tSO  und  181  oImo. 

Eine  Inbaltsangabe  der  noeb  aogedrackten  Schrift  Brunis  »Isego* 
gicoo  sive  introdnctlo  ad  morilem  philosophiam  ad  Oaleottum  Rteato- 
lanoffl«  beschKefet  die  leseDswerte  Studie. 

Karl  von  Reinhardstöttner.  Eine  dorn  Leouardo  Brun!  zu- 
geschriebene Sallostabersetzung  (Eomaoische  Forschungen  V,  i.  S.  284 
bis  240). 

Der  Cod.  ital.  169  der  königlichen  Hof-  und  StaatsbibUotbek  in 
München  entbftlt  oebeo  mebreren  Schriften  des  bekannten  Leonardo 
Bruni  aus  Arezzo,  der  sich  später  meist  Fioreutino  oaontef  auch  eine 
italienische  Übersetzuog  der  zwei  historischen  Monographien  des  Sallust. 

Der  Katalog  der  Handschriften  deutet  durch  ein  beigesetztes  Frage- 
leichen  au,  dafs  e&  nicht  unbedingt  feststeht,  ob  Hruni  dor  Thersetzer  ist. 

Die  Übersetzung,  die  jedenfalls  von  dem  gleichen  Verfasser  her- 
rühre, hält  sich  nicht  streng  au  das  Original.  Latinismen  vermeidet  er 
sichtlich. 

Aber  die  Sprache  stimmt  nicht  mit  der  von  Bruni  in  seinen  son- 
stigen Werken  gebrauchten.  Da  diese  Übersetzung  auch  in  den  Ver- 
zeichnissen  von  Brunis  Werken  fehlt,  so  spricht  ihm  Reinhardstöttner 
diese  Über^eUung  ab,  ohne  jeducix  deii  eigeuiiiciieu  Verfasser  angeben 
zu  können. 

Dr.  Theodor  Klette,  Gustos  der  K.  Universitäts-Bibliotbek  su 
Bonn,  Beiträge  cur  Geschichte  und  Litteratur  der  Italienischen  6e> 
lehrtcnrenaissance.  III.  Die  griechischen  Briefe  des  Franziskus  Phi- 
lelphus.  Nach  den  Handschriften  zu  Mailand  (Trivulziana)  und  Wolfen- 
bOttel.  Mit  ergänzenden  Notizen  zur  Biographie  Philelph's  und  der 
Grftoisteii  seiner  ^it.   Greifswald.  J.  Abel.   1890.  8.  181  8. 

Der  Yerfuier  beginnt  Mine  Eänleitnng  (S.  1— 2t)  mit  der  Be- 
scbreibnag  der  swd  von  ihm  bentttsten  Handediriften  mit  Pbileipbna* 
Briefen,  dem  Cod.  chart  Guelferbytanus  Aug.  10.  8.  in  4<>  und  dem  CSod. 
Chart  bibt.  Trivulzianae  Mediolanensis  in  fol.  No.  873,  welch  letzterer 
ans  der  Bibliotbeic  Philelphs  selbst  stammt,  unter  dessen  Aufsicht  er 
vielleicht  von  einem  Schreiber  abgeschrieben  ist.  Der  Trivulzianus  ist 
durch  gröfsere  Korrektheit,  Datierung  der  Briefe,  reicheren  Inhalt  etc. 
die  wichtigere  Handschrift. 

Obgleich  die  beiden  Handschriften  schon  durch  Rosmini  und  Voigt 
benutzt  wurden,  so  war  bis  jetzt  von  deren  Inhalt  dun})  diu  Druck 
fast  nichts  bekannt.  Eiue  neue  Behandlung  lohnt  sich  um  mehr,  als 
der  Briefwechsel  ein  für  jene  Zeit  fast  einzig  dastehendes  Beispiel  einer 
gröfseren,  nns  erhaltenen  griechischen  Gelehrtenkorrespondens 
darstellt. 


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134 


Oeschichte  der  AliertumswisBeascbaft. 


Durch  Peürftreas  Vorgang  war  bei  den  itaUeniadieo  HamanistMi  der 
Brief  Selbstsweek  geworden.  Er  diente  nielit  mehr  der  onprttnglieben 
Aufgabe  sachlicher  Milteilong,  sondern  er  wurde  das  Werkieug  der 
hnmanislisGhen  Ruhmbegierde.  Ans  Eitelkeit  sammelte  man  seine  eigene 

Korrespondenz  oder  liefe  sie  durch  einen  Freund  sammeln.  Dabei  trat 
der  Inhalt  hinter  der  Form  zarQck.  Aach  erlüart  es  sich  daraus,  dats 
häufig  Adresse  und  Datum  des  Briefes  weggelassen  wurde.  Trotzdem 
ergeben  die  Briefe  meist  ein  viel  anschaulicheres  Bild  der  Humanisten 
als  ihre  soDstip;rn  Schriften. 

Zu  den  bedeutenderen  Persönlichkeiten  der  italienischen  Reuaiasauce 
gehört  Franciscus  Philel])hus  (1398 — 1481),  t^csund  und  tbälig  bis  in 
sein  hohes  Älter,  ausgezeichnet  durch  einen  um  taugreichen,  fast  inter- 
iiationaleu  Briefwechsel  nai  den  bedeutendsten  Zeitgenossen.  Schon 
1410  bcgaiiu  er  mit  dem  Sammeln  seiner  Briefe.  Bereits  1450  existiert 
ein  Codex  epistolaris  toq  ihm.  Seine  langjährigen  Bemühungen  schufen 
den  Codex  Tri?nlsiaau8,  der  bis  ins  Jahr  147?  fortgesetst  ist  Bi  lai 
die  letste,  Ton  PhUelphos  noch  selbst  besorgte  Bedaktion. 

Doch  erlebte  er  den  ersten  Druck  seiner  Briefe  nicht  mehr.  Die 
erste  datierte  Ausgabe  seiner  Briefe  erschien  1486  an  Breseia  in 
16  B&ehem.  Später,  besonders  im  16.  Jahrhundert,  erschienen  dann 
noch  weitere  Ausgaben,  wie  Überhaupt  die  Wertschätzung  des  niildphos 
nach  seinem  Tode  nnd  hauptsächlich  im  16.  Jahrhundert  einen  objekti- 
veren Charakter  annahm.  Die  Philelphus- Briefe  erhalten  wegen  ihres 
feinen  und  eleganten  Stils  die  Bedeutuug  von  Lehr-  und  ÜbungsbOchprn, 
die  in  den  hunianistisch  geleiteten  Anstalten,  anrh  Deutschlands,  uberall 
gelesen  werden.  Für  uns  freilich  ist  jetzt  der  Inhalt  wichtiger  als  die 
früher  so  hoch  geschätzte  Form.  Die  griechischen  Briefe  insonderheit 
sind  ein  quellenmärsiger  Beitrag  des  gelehrten  Gräcismus  m  Italien 
während  des  16.  Jahrhunderts. 

Des  Philelphus  Giiecbiaclj,  aul  das  er  selbst  nicht  wenig  stolz  war» 
war  ein  freier  Atticismus,  den  er  teils  von  seinen  Lehrern  Johannes 
Chrysoloras  und  Chrysokokkas  und  seiner  ersten  Frau  Theodora  Chryso* 
lorioa,  teils  auch  von  anderen  während  seines  mehrjährigen  Aufonthaltes 
in  Bysaos  gelernt  hatte.  Die  Wolfenbtttteler  Bibliothek  besitst  eine 
griecbische  Grammatik  von  ihm,  welehe  eine  erweiternde  Umarbeitung 
der  Erotemata  des  GhiTsotoras  ist 

Der  zweite  Abschnitt  ist  überschrieben:  »Zar  Biographie  Phileipba 
und  der  Gräcisten  seiner  Zeit«  (S.  27-  97) 

Nach  den  Werken  von  Rosmini,  G.  Voigt  und  Franc.  Fioreotino 
(II  risorginiento  fllosofico  uel  quattrocento.  Napoii  1885)  erscheint  eine 
umfassende  Biographie  des  Philelphus  nicht  xeitgemäfs,  nnd  so  begnttgt 
sich  Klette  mit  einer  kleinen  Nachlese. 

Da  zu  den  am  wenigsten  aufgeb eilten  Abscbnitten  in  Philelphs 
Leben  seine  Florentiner  Zeit  gehört,  so  wird  zunächst  diese  behandelt 


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KloUe,  Beitdige.  IIL 


135 


und  zuerst  die  Frage  seiner  Berufung  nach  Florenz  untersucht.  Es  wird 
festgestellt,  dafs  die  im  September  1428  mit  Strozzi  getroffeneo  Ab- 
maehiiDgeo  kein  defiDitives  Eugagement  fraren,  und  dafs  auch  Ende  1 428 
die  TerhsiuIItugeD  Dodi  oidit  abgeschloBseii  waren.  Pliilelphiis  begann 
seine  Yorlesungen  1489  nnter  deu  glucUiehsten  Anspiiien  an  der  wieder 
anfgericliteteo  Florentiner  Sehnle.  Aber  bald  begannen  die  gröfeten 
Unannebmllefalteiten.  Schon  1483  macht  ihm  nicht  blob  die  Hifsgunat  der 
Neider  8chwierigi^elten,  sondern  offenbar  auch  alte  Sünden.  £r  wehrt 
sich  swar  wacker  seiner  Haut,  sieht  aber  sehliefsUeh  doch  den  Kurieren 
nnd  wandert  ins  Schnldgeflbignis.  Wieder  befireit»  setit  er  die  Streitig- 
keiten fort,  bis  er  Ende  1484  nach  Siena  entflieht,  wo  er  einen  MOrder 
gegen  seine  Florentiner  Gegner  gedungen  hat.  Aufo  heftigste  gegen  die 
Hedici  erbittert,  schreibt  er  gegen  dieselben  die  mafslosen  Invektiven 
»Orationes  Cosmianae«  (1436)  und  den  »Liber  de  exilio«  (1437).  Über 
die  letzte  Schrift,  die  nur  in  einer  einzigen  Florentiner  Handschrift  er« 
halten  zu  sein  scheint,  werden  einige  Mitteilungen  gemacht. 

Daran  schliefsen  sich  sodann  Ansahen  nzur  Riographic  ein- 
zelner Gräcistent,  wie:  Theodor  Gaza,  Georgius  Trapezuntius,  Johannes 
Argyropulos,  Demetrius  Castrenns,  Audronikus  CaUipoUtes  nnd  Audro- 
Qikas  Callistus  oder  Byzantius  (S.  56-98). 

Der  dritte  Teil  enthüll  den  Abdruck  von  110  griecliischen  Briefen, 
die  aber  nicht  alle  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  wiedergegeben  werden. 
Solche  Bride,  die  blofs  iiöÜiclikc2t^Ii^lrasen  enthalten,  werden  nur  teil- 
weise reproduziert.  Dagegen  werden  alle  sacljlii  hcii  Angaben  im  Wort- 
Jaulc  abgedruckt,  auch  wenn  sie  unbedeutende  Männer  betreffen,  als 
Ausgangspunkte  für  etwaige  weitere  Studien.  Drei  Register  (Verzeichnis 
der  Adressaten,  Teneiehnis  der  hi  den  Briefsn  erwähnten  Personen,  Re- 
gister m  der  Einleitung  und  den  Noten),  von  denen  das  iweite  und 
dritte  aar  grOÜMren  Bequemlichkeit  der  Beootser  in  eines  hätten  sa- 
sammengeiogen  werden  sollen,  schliefsen  das  ntttsliche  nnd  an  neuen 
Ergebnissen  reiche  Bach. 

Wie  die  beiden  ersten  Teile  dieser  »Beiträge«  seichnet  sich  auch 
der  dritte  Teil  duicb  besonnene  und  verständige  Kritik  und  durch  kennt- 
nisreiche Behandlung  des  Gegenstandes  aus. 

Nur  eine  kritische  Bemerknng  sei  hier  angefügt:  Rudolf  (warum 
schreibt  der  Verfissser  das  gotische  Rudolph?)  Agricola  war  nicht  der 
Lehrer  Melanchthons ,  wie  S.  67  behauptet  ist.  Denn  Agricola  starb 
schon  1485,  während  Melaocbtbon  erst  1497  geboren  wurde. 

Fatil   Trampp,  Sadolet  als  Pädagog.    Schweinfurt.    1890.  8. 
46  S.    i^ProgranirDbcilagc  der  kgl.  bayer.  Studienanstalt  Schweinfurt.) 

Jacobe  Sadoletti,  latinisiert  Jacobus  Sadoletus,  geb.  1477  zu  Mo- 
dena  als  dor  Sohn  eines  hervorragenden  Juristen,  studierte  zuerst  Latein, 
Griecbibch  und  Philosophie  unter  trefflichen  Lehrern  zu  Ferrara.  Als 


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136 


Gttcihidito  der  AltortaiaiwlMeiiicliiiL 


er  seine  Stadien  in  Rom  IbrUetste,  gewann  er  die  Goiifl  des  Kardinals 
Caraffa  und  des  Homanisteo  Pietro  Benbo,  der  spftter  nach  Kardinal 
wurde.  In  den  geistlichen  Stand  eingetreten,  wurde  er  von  Papst  Leo  X 

zum  apostolischen  Sekretär  ernannt,  der  die  Aufgabe  hatte,  die  amt- 
liclieii  ScbriftstOcke  des  Papstes  in  Ciceronisches  Latein  umsufornien. 

Obgleich  zum  Biscbof  von  Garpentras  bei  Avignon  ernannt,  blieb 
er  doch  in  Rom,  wo  er  einer  Versfthnung^politik  zwischen  Kaiser  und 
Pap«;t  das  Wort  redete,  eine  Aufgabe,  die  durcli  den  sacco  di  Roma  uud 
üeine  Hoheiten  (1527)  rerfit  schwierig  wurde. 

Unter  «loUMion  Einci nicken  und  unter  niiuicherlei  Anfechtungeü  ent- 
stand 1533  seine  pädagogisclie  Schrift:  »De  iibens  rede  iii-^tituendist. 
Seine  sonstigen  Schriften,  wie  »Do  üüio  Gurtio«,  »De  Laocooatiä  siaiua«, 
»De  laudibus  philosophiae«,  bewegen  sich  auf  mehr  philologischem  oder 
ar(  Ii  iologischem  Boden,  oder  sie  behandeln  thuulugische  Fraffen.  Papst 
i'aul  III.  ernannte  Sadolet  zum  Ka[  inKil.  Mit  den  Fragen  kirchlicher 
Reform  beschäftigt  starb  er  1547  zu  Korn 

Der  Verfasser  Trumpp  erkl&rt  sodano,  dafs  die  frOberen  Arbeiten 
Aber  Sadolet  von  Joly  (1866)  and  von  Pöricaud  (1649)  üun  unsugäng- 
lieb  waren  und  er  anf  sein  eigenes  KombiaatioiiB?emiögen  angewiesen 
blieb.  Oer  Leser  frftgt  freilieb  verwnndert:  Wesbalb?  Sollten  wirkfieh 
die  aagefllbrten  Sebriften  weder  durch  den  Bnchbandel  noch  durch  eine 
grOlsere  Bibliotbek  ra  beschafiso  gewesen  sein.  Mindestens  ist  eine 
solche  Art  der  Arbeit,  die  ?od  der  frllbenin  Litteratur  absieht,  sehr 
gewagt.  Ffir  seine  Darlegnngen  benfltite  er  die  Strarsbnrger  Ausgabe 
fom  Jahre  1635. 

Die  Schrift,  die  Gnlielmos  Bellaius  Lnn^eus  gewidmet  ist,  hat  die 
Form  eines  Dialogs  zwischen  Sadolet  und  seinem  Neffen  Paul  Sadolet, 
der  von  seinem  Obeim  darQber  belehrt  sein  will,  nach  welchen  Vor- 
schriften man  sich  zur  Tugend  bilden  soll. 

Über  den  Zweck  der  Erziehung  wird  nur  gelegentlich  gesprochen. 
Dabei  verfahrt  er  mit  einem  »gewissen  nivellierenden  Eklekticismus,  wie 
er  in  der  Rcnais-^ance  so  beliebt  war«.  Plato,  Aristoteles,  riutarch, 
Seneca  und  QuintiJian  sind  ilim  willküiamene  Raff^elier.  Au>  diesen 
konstruiert  er  sich  sein  Erziehungsideal,  »nach  urlcbem  die  Pädagogik 
als  eigentlichen  Zweck  verfolgt,  einen  Menschen  heranzubilden,  der  so- 
wohl dem  engeren  \aterlande  als  auch  schliefslich  der  Menschheit  /.ii 
Nutz  und  Zierde  gereicht,  einen  Menschen  volikuuinieu  zu  allem  guio 
Werke  geschickte.  Die  Erziehung  zerfällt  in  zwei  Teile,  in  sittliche 
und  wissenschaftliche  Erziehung. 

in  dem  ersten  Teil  wird  untersehiedeo  swisehen  ftufsertich  aner* 
zogener  und  aus  dem  Innern  quellender  Sittlichkeit:  Disdjilina  est 
assuescere  ad  alienae  virtutis  imperium ,  virtns  ad  snae,  wobei  Trumpp 
virtntis  durch  »rationist  ersettt  Wegen  des  Streiles  swisehen  Ver- 
nunft und  Leidenschaft  ist  fttr  die  Jugend  fremde  Unterweisung  und 


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Trumpp,  Sadolet. 


137 


Leitanf  nötig.  Usus  ond  diseipUna  befestigea  die  Bemehaft  des  gaten 
Priottps. 

Sadolet  glaubte,  daft  das  ?oo  ihm  erstrebte  Ziel,  das  im  Geiste 
des  HumaDismus  oniversell-mensebiicb  gedacht  ist,  seine  Wursel  in  der 
Beligioo  haben  mflsse.  Deno  »die  Fnrcht  Gottes  ist  die  wahre 
Weisheit!. 

Die  Erefehuiig  muFs  schon  in  früher  Jugend  angefangen  werden* 
Sadolet  wQnscbte  sich  am  liebsten  einen  Zögling  «aos  ehrbarem  Ge- 
schlecht» von  braven  Eltern,  wohlhabender  Familie,  ans  gesetslicher  Ehe 
hervorgegangen«. 

Begonnen  wird  die  Erziehung  durch  die  Eltern,  von  denen  Sadolet 
ein  Ideal  zeichnet,  und  deren  manni^'faltige  Aufgaben  er  im  einzeiuen 
bespricht.  Dabei  darf  auch  die  körperliche  Aiisbildutn?  des  Knaben  nicht 
2U  kurz  kommen:  Laufen,  Springen,  Spielen,  iiiuiniitlich  solche  Spiele, 
durch  die  der  Körjier  geübt  wird,  mitunter  ein  Tanz,  werden  -  tu ptuhlen. 
»Erlaubt  ist,  was  ^ich  ziemt.a  Körperliche  Ztkchtiguug  soll  uictit  auge> 
wandt  werdeu. 

Hat  der  Vater  nicht  die  erforderlichen  Eigenschutton ,  go  sehe  er 
hicii  iiaclt  einem  Erzieher  um.  Dieser  ist  der  »besleiltu  lugend  Wächter« 
des  Sohnes. 

Ebenso  wichtig  wie  die  hinslichen  Verhältnisse  fttr  die  Erziehung, 
sind  aneh  die  Olconomischeo.  Sadolet  hAIt  es  bierin  mit  dem  weisen 
König  Salome,  der  sn  Gott  gefleht  habe,  ihm  weder  Reichtum  noch 
Armat,  sondern  das  gerade  zum  Leben  Notwendige  sn  geben.  Reichtum 
lerreibt  alle  Kraft  zum  Guten. 

Den  Übergang  vom  ersten  zum  zweiten  Teil  bildet  ein  Exkurs 
ttber  den  Nutzen  der  Wahrheit  und  Wahrhaftigiceit. 

Was  die  wissenachaftliche  E«rziehnng  betrifll,  so  betont  Sadolet  zu 
Anfang  von  deren  Besprechung  nochmals,  dafs  die  Religion  fUr  alle 
Griind  und  Aufang  aller  Wahrheit  sei. 

Die  Darstellung  schliefst  sich  nun  an  folgende  Gesichtspunkte  an: 
Erster  Unterricht,  Schule  und  Lehrer,  wobei  sich  Sadolet  als 
Gegner  der  »Überbürdung«  erweist.  Man  soll  mehr  Zeit  fttr  Spiel  und 
-  Kurzweil  als  ftlr  Lernen  verwenden.  Ist  Lesen  und  Schreiben  hinläng- 
lich geübt  worden,  so  beginnt  der  ünlerrichf  if)  der  Grammatik, 
ans  dem  alles  auszuscheiden  ist,  was  dem  Fassungsvermögen  der  Jugend 
and  dem  praktischen  Bedürfnis  wicierbpricht. 

Sodann  kommt  die  Rhetorik.  Hier  ist  der  grofse  Cicero  das 
unerreichte  Muster.  Als  echter  Ciceronianer  preist  Sadolet  diesen  mit 
tiberschwäuglichen  Ausdrücken,  die  zum  i'eil  aus  Quintilian  stammen. 
Von  (Jen  Rednern  wird  nach  Cicero  zunächst  Domosthenes  empfohlen. 
Nur  kurz  verweilt  er  bei  den  Historikern.  Von  den  Dichtern  werden 
Homer  und  Vergil  am  Lüchäteu  gepriesen;  von  den  Dramutikeru  ernten 
der  elegante  Terenz  und  der  sprachschöpferische  Plautus  Anerkennung. 


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i8S  Geaehichte  der  Altertomswissfiuchaft. 

DaDeben  darf  aber  Oyrnnastik  and  Masik  aicht  veraaefalissigt 
werden.  Letztere  ist  aainOglieh  oboe  Kenntnis  der  Zabl;  so  acbliefst 
sieb  denn  notwendigerweise  die  Matbematik  als  weiteres  Fach  an. 

Das  Bedeoken  des  Neffen  wegen  der  allzugrofsen  Ausdehnung 
dieser  Wissenschaften  beseitigt  der  Verfasser  darch  einen  Hinweis  auf 
Männer  in  alter  und  neuer  Zeit,  die  einen  nniversalen  Kreis  von  Kennt- 
nissen beherrschten.  Von  den  Neueren  werden  genannt:  Petrus  Bembus, 
Hieronymus  Aleandnr.  Desiderius  Erasmas,  Andreas  Alciatus,  Gregorius 
Lilius,  Johannes  und  1  i auciscus  Picus. 

Aber  *iei  Krci-  (iesson,  was  «(Aerni  worden  muT';,  ist  noch  nicht 
erschöpft:  es  kommen  Inuzu  Astronomie,  Dialektik  oler  Logik. 

Trump])  vermifst  au  diesen  AnsfOhrungen  manchmal  die  feste  Um- 
grenzung, sodanti  die  Schärfe  und  «Koniinuität«  (was  heifst  das  in  diesem 
Zusammenhaiig  r  Duch  wohl  FolgenchLigkeit?).  Auerkunnl  werden  die 
sprachliche  Formgewandtbeit,  die  Meisterschaft  im  Wort,  die  geistige 
Selbständigkeit  nnd  Ftnehtbarkeit,  mit  der  eia  schon  vielfuih  behandelter 
Stoff  ooebaials  von  ihm  bebandelt  wnrde. 

Die  nütiliebe  Schrift  wlirde  noch  nfttdicher  sein,  wenn  Trumpp 
sieh  nicht  so  ausscbliefslich  auf  Sadolet  besebrinkt  bfttte.  Erst  dadnrcht 
dafii  die  Arbeiten  von  Vergerios,  Yegios,  Bmni  nnd  anderen,  die  vor 
Sadolet  den  gleichen  Stoff  bebandelten,  und  von  denen  er  oft  sehr  ab- 
hängig ist,  vergleichsweise  mit  herangezogen  wurden,  efgab  sich  ein 
billiges,  nicht  allsn  panegyrisches  Urteil  (kber  Sadoleu 

L'  umanesimo  in  Hülm  ed  in  Germania.   Studio  crilico  per  L  Avv. 
Emmanuele  Lombardo.  Modica.  T.  Avolio.   1890.  8.  31  u.  XV  S. 

Der  Verfasser  betrachtet  die  Eiitwickcinnp  des  Hnmanismus,  be- 
sonders in  Italien,  dem  Ueburts'iande  dieser  geisn^^n  Bewegung,  und  in 
Deutschland,  welchem  er  eine  aufrichtige  Anerkennung  entgegenbringt. 
Er  ist  mit  Recht  stolz  darauf,  dafs  seine  Nation  den  Anstofs  zu  der 
Bewegung  gegeben,  welche  die  Neuzeit  einleitet. 

Weniger  Beistimmung  findet  er  vielleicht,  wenn  er  die  Philologeo 
und  Grammatiker  anklagt,  daDi  sie  den  raschen  Verfall  der  Renaissance» 
bildung  versebaldet  hatten:  »L*  immobüitä,  poi  la  rapida  deeadensa  di 
qaesta  letteratura  esanime  e  U  monopolio  die  di  essa  feoero  i  filotogi  e 
i  grammatid,  come  nna  votta  in  Ateno  i  sofisti«  (p.  7). 

Im  Verfolg  macht  der  rhetorische  Verfissser  eiaen  heftigen  Angriff 
anf  die  Pedanterie  der  Enieher  and  Lehrer  ^  welche  natQrlidi  aacb  in 
Italien,  wie  anderwärts,  alles  Mögliche  und  Unmögliche  verschuldet  haben 
müssen :  »K^  dico  a  caso  pedantescamente ,  percb^  nltima  piaga  del 
Cinqoecento,  qoando  tutti  si  volle  divenire  dotti,  fu  certo  quella  sprege- 
vole  scbiera  di  letterati-pedagoghi  che,  col  doppio  emblema  della  gram- 
niatica  e  della  sferza,  tramandarono  il  loro  brutto  tipo  fino  ai  nostri 
giorui  ai  semijiari  e  alle  vecchie  scuole  private  etc.«    Der  Schreiber 


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Lombardo,  V  imuuieüiDO. 


139 


dieser  Worte  hat  wohl  selbst  üie  unterrichten  müssen;  sonst  würde  er 
seine  Worte  vermutlich  vorsichtiger  gewählt  haben.  Wena  ein  noch  so 
köstliches  Gut  zum  Lebrgut  wird  und  der  Lehrer  die  Pflicht  hat,  es 
seineo  Schflieni  ia  einer  wahrhaftigen  and  eroathafteo  Weise  so  ftber* 
liefern,  so  stellen  sich  Dinge  ein,  von  denen  ein  Ssthetisiereoder  Litterat 
keine  Abnang  hat  Das  Geschrei  Uber  Pedanterie  maeht  nnr  den  irre^ 
der  Ton  diesen  Dingen  nichts  versteht  ' 

Der  Verfasser  weist  der  Philosophie  der  Deotschen,  die  flir  ihn 
mit  Leibnits  beginnt,  eine  ehrenvolle  Stelle  in  dem  geistigen  Proaesse, 
den  er  schildern  will,  an.  Oberhaapt  berOhren  die  späteren  Abschnitte 
dieser  Studie  durcbans  angenehm.  Die  schtoe  Parallele  iwiscben  Italien 
und  Deutschland  besflglich  ihrer  geistigen  nnd  poHtisehen  Ziele  in  der 
Gegenwart  findet  gewifs  allgemeinen  Beifall. 

Von  den  Italienern  wenden  wir  nns  an  den  Fransosen: 

L  Gallois,  De  Oroutio  Fioaeo  üallico  Geographo.  Facultati 
Litterarum  Parisieusi  thosim  proponebat  L.  G.  scbolae  normalis  oHm 
alumnus.    Parisiis  Apud  E.  Leroux,  editorem.    1890.   8.  105. 

Der  Verfasser  dieser  Pariser  These  ist  derselbe,  wekli  r  durch 
seine  weiter  uuten  besprochene  Schrift  »Les  g^ographes  allemauds  de 
la  Renaissance«  sich  als  eiueu  Keuuer  der  eioschlägigeu  deutschen  Litte- 
ratur  ausgewiesen  hat. 

Seinen  Stoll  bat  er  in  folgende  Abschnitte  zerlegt: 

1)  De  Orontii  Finaei  vita  et  operibus. 

2)  Quid  Fujaeo  et  ejusdeiu  aetaUä  Gallicis  Mathematicis  Malhe- 
matica  Geographia  debuerit 

8)  De  depicto  ab  Orontio  Finaeo  orhe  terrarum. 

4)  De  Galliae  tabnla  ab  Oaontio  Finaeo  depicta. 
Die  Appendieee  enthalten: 

1)  Bibliographia  Orontiana. 

8)  Finaei  tabulae  longitodinnm  ac  latitudinom  cum  reoentioribns 
onmeris  eoUatae. 

5)  De  Orbis  sitn  ac  descriptione,  ad  re? ereodiss.  D.  Archiepiscopnm 
Panormitaniim,  Franeisd,  monachi  ordinis  Franeiscani,  epistola  sane 
quam  Inculenta. 

Da  der  latinisierte  Name  Finaeus  und  nicht  Finus  lautet,  so 
tummt  Gallois  an,  daTs  der  eigentliche  Name  Fin6  und  nicht  Fine  war. 
Von  ihm  rOhrt  die  erste  Karte  Galliens  her,  weshalb  eine  monographi- 
sche Behandlung  des  Gelehrten  von  französischem  Standpunkte  aus  wohl 
verstand  lieh  ist. 

Im  .Jahre  1494  iu  der  Dauphine  als  Sohn  eines  Arztes  geboren, 
wandte  er  sich  nach  dem  frühen  Tode  des  Vaters  nach  Paris,  wo  er 
zuerst  im  Coilcgiuin  Montaigu,  später  im  CoMegiurn  Navarrac  seine  Stu- 
dien machte.  In  leuterem  trat  er,  22  Jahre  aitj  seibbt  auch  als  Lehrer 


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140 


Geacbichte  der  Altertumswimenschaft. 


Mf.  Ibl  Jahre  1681  ist  er  Lehrer  der  Mathematik.  Seine  Lehrtbitig- 
keit  letste  er  bis  so  aeiaem  1S66  eiogetreteoeB  Tode  fort 

Sein  Lehramt  sebtttste  ihn  nicht  vor  Not.  Hehrere  Male  hatte 
er  deshalb  die  Abaieht,  seine  Stelle  aufsageben.  Ohnedem  hatte  das 
Stadium  der  Mathematik  viele  Gegner  in  den  >8opbiBten«,  d.  h.  den 
Scholastikern  (quaestionarii  et  rixosi  sophistae),  aber  aach  in  solchen 
Hnmanisten,  ivelclie  ganz  in  formellen  Streitigkeiten  aufgingen  (singula 
cribrantes  vocabula,  de  litterula,  permutatove  apicalo  ant  [si  velis]  de 
laue  caprina.  Semper  cum  fa^tu  disceptantes)  p.  14. 

T)or  Index  bibliographicus  (S.  71  —  81)  stellt  zuerst  dio  Arbpiten 
anderer  zusammen,  welche  Finacti«?  herausgegeben  hat.  Ans  deren  Zahl 
sei  hervorgehoben  di^  berühmte  Margarita  ])hiIosopbica  des  Karthäuser- 
pnors  Gregor  Reisch,  welche  vielleicht  schon  1523  in  Paris  erschienen 
ist.  So  wenigstens  nimmt  Gallois  an,  da  die  Vorrede  von  diesem  Jahre 
datiert  ist.  JcdcutalU  siud  zwei  Ausgubcu  dieses  Buches  von  1535  und 
1683  (beide  zu  Basel  erschieoeo)  su  erwähnen.  Aber  Finaeus  bat  auch 
das  Werk  eines  anderen  Dentsehen,  die  Theorieae  novae  planetanim  des 
Georgins  Penerbaeh,  swei  Mal  herausgegeben. 

För  die  Altertamswissensehaft  kommt  in  Betracht,  dalli  er  15S6  in 
Paris  aneh  den  £oklid  ediert  hat,  welcher  sodann  1644  nnd  iBöl  noch 
weitere  Anflagen  erlebte. 

Auf  8.  87  ist  als  dritte  Beilage  abgedruckt:  De  orbis  sito  ac 
descriptione  ad  reverendiss.  D.  Archiepiscopum  Panormitanum,  Fran- 
dscit  monacbi  ordinis  Franciscani,  epistola.  Dieser  Erzbiscbof  von  Pa- 
lermo ist  Joannes  Caroodeletus,  der  auch  ein  Gönner  und  Korrespondent 
des  berflhmten  Erasmus  war 

Das  bibliographische  Verzeichnis  der  Schriften  des  Finaeus  «rheint 
sorgfältig  gearbeitet  zu  sein.  Doch  bat  es  den  Anschein,  als  ob  man  es 
noch  aus  Huisson  Repertoire  des  ouvrages  pedagogiques  du  XVI.  siecle 
(Paris  lb86)  S.  28H  -289  vermehren  könnte,  wenn  man  sich  auf  die  An- 
gaben dieses  sonst  so  nützlichen  Buches  verlassen  könnte,  was  leider 
nicht  immer  der  Fall  ist. 

Aus  dieser  Schrift  kann  man  sehen,  wie  die  Renaissance  keines- 
wegs die  Realien  vernadilftssigt,  sondern  im  Gegenteil  deren  eifrige 
Pflege  empfohlen  hat 

Der  Humanismus  in  Italien,  Frankreich  und  Deutschland  bildet, 
wenigstens  zom  Teil,  den  Gegenstand  folgenden  Buches: 

Ludwig  Geiger,  yortrftgü  und  Versuche.  Beitrage  rar  Litte- 
raturgeschicbte.   Dresden.    18'j0.  8.  XVI  u.  318  S- 

Nur  Teil  I  dieses  aus  drei  Abteilungen  bestehenden  Buches  kommt 
fOr  den  Jahresbericht  in  Betracht.  Die  Überschriften  der  darin  losam* 
mengefafsteu  acht  Aufsätze  lauten: 

1)  £ine  geitlrstete  SchriftsteUenn,  Margaretha  von  Navarra. 


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L.  Geiger,  TorMge. 


141 


2)  Die  Renaissance  in  Frankreich  nnter  Karl  VIII. 

3)  Gel^'hrtp  Griecbea  iü  Europa  im  15.  uad  16.  Jahrhuadert 

4)  isota  Isogarola. 

5)  Der  Humanismus  au  der  Uinveräität  Ueideiberg. 
Krasmus  in  Italieo. 

7)  Ulrich  voo  Hutten. 

8)  Der  ftltaste  römische  Museualmanacb. 

in  der  Vorrede  ericUrt  der  Teffwaer,  daft  er  filr  lelne  SammluDg 
deo  Gbar«kter  der  EiDbeitUehkeit  beansproolie.  Der  Band  sei  nicht  eine 
Samnlmig  voo  willkarlieh  eotstandeneo  Skiiseo,  soDdero  eise  SamiDlaug, 
die  den  Stodieiigang  des  Verfassers  tren  wiederspiegle.  Als  Leser  seines 
Bitdies  wfinscht  sieh  Oeiger  Hftnoer  ohne  gelehrte  FachhUdoog,  aber 
mit  lehendigeoi  loteresse  fftr  litterarisebe  Dinge. 

Die  erste  Studie  Ober  Margaretha  von  Navarra.  die  Gemahlin 
Heinrichs  IV.  von  Frankreich  ist  durch  Lotheisseos  Buch  Uber  diese  be> 
rObrote  Frau  yeranlafst,  das  in  Berlin  1886  erschienen  ist  Die  Verfasserin 
des  Heptameron,  die  Nachahmerin  des  Boccaccio,  wird  als  Frau  und 
Scbriftstelien'n  kurz  charakterisiert  »Was  sie  verlangte  und  erstrebte, 
deutete  sie  in  dem  Sinnbild  unti  liei  Devise  an,  welclie  sie  wählte:  einer 
Ringeibiurne,  welche  sich  der  Suuue  zuwendet,  mit  der  Umschrift:  Non 
iaferiora  secutus*. 

Der  zweite  Aufsatz  schildert  im  AnschluCs  an  das  berfkhmte  Werk 
VOM  E.  Müntz  »La  Renaissance  en  Italic  et  en  France  k  r<^poque  de 
Charles  VIIU  die  verschiedenen  litterui  i^^cLeu  Strömungen  iu  I-  raukreicb 
am  Ende  des  15.  und  am  Anfang  des  16.  Jahrhunderts.  Zu  den  nam- 
baftestOD  Hnmaniston  Frankreichs  in  jener  Periode  gehörten  Oagoin  ond 
Faosto  Andreiini  ans  Forli  (1460^1618),  der  1488  nach  Paris  gekom* 
nen  war. 

Der  dritte  Aofsata  »Gelehrte  Griechen  in  Enropa  im  15.  vnd 
16.  Jahrhunderte  gründet  sich  anf  das  kostbare  ond .  gehaltvolle  Boob 
von  £niile  Legrand  »Bibliographie  bellönique  on  description  raisonnAe 
des  oQvragee  pnblids  en  grec  par  des  Grecs  aux  XV  et  XVI  sidcles«. 
Geiger  erkennt  die  grofsen  Vorzöge  dieses  wichtigen  Werkes  aOi  tadelt 
aber  die  Äufserlichkeit  der  Biographien  uud  den  unhöflichen,  groben 
Ton  der  Polemik.  »Die  Hötlichkeit,  die  man  sonst  den  Franiosen  auch 
in  der  Polemik  nachzurühmen  pflegt,  wird  völlig  vermifst.« 

Die  Litteratur  der  im  15.  Jahrhunderl  aus  ihrer  Heimat  vertrie- 
benen Griedieu  ist  weder  so  international  noch  so  reich  wie  die  ü:lf'u:h- 
zeitige  humanistische  Litteratur.  Sie  pHegt  hauptsächlich  Philologie, 
Pbiiusopi  IC  und  von  den  sogenaooteo  schooen  Wisseaschaften  deo  Bnet 
and  das  Kpigraiüm. 

Zu  diesen  Griechen,  die  besonders  das  UnionskonzU  von  Florenz 
Dach  Italien  fahrte,  gehören  Gemisthos  Plethon  (1855—1460),  Kardinal 
Bsssarioa  <14I>8— 1472) ,  Maooel  Cbrysokiras,  Demetrios  Ohalcondyles, 


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142 


GMebichte  dtr  Altertmntwimpicliftft. 


Markos  Musurus,  Janus  Laskaris.  Hinter  diesen  treten  die  Griechen 
des  16.  Jahrhunderts  bedeutend  zurOck,  wie  Manuel  Margunio55  (  1549  — 
1602),  hei  denen  das  theologische  Interesse  viel  stärker  ist  als  das  phi- 
lologische.  Geiger  hat  die  genannten  Gelehrten  alle  kurz  charakterisiert. 

Der  nächste  Anfeatz  behandelt  Isota  Nogarola  (H18  -1466),  die 
gelebne  Italieoerin,  deren  Sehriften  Engen  Abel  vor  einigen  Jahreo  ver* 
OffeoUicht  hat  Ausgezeielioet  dnrdi  Schdnheit,  Reiebtav  ood  SitlsMn- 
keit,  bStte  sie  gewifs  ebenso  wie  ibre  Sebwester  beiraten  kttnnen,  ver* 
scbaibte  aber  die  Ebe,  nm  gani  den  Wissenscbafken  m  leben.  Das 
Bedeutendste,  was  sie  gesebrieben  bat,  sind  ibre  Briefe.  Scbfttsensweri 
an  ibr  bleibt  der  Sinn  Ar  das  Ideale.  Sie  sebatzta,  wie  sie  selbst  wieder- 
bolt  sagte,  »Gold  nnd  Silber  geringer  als  die  Tagende 

Der  filnfte  Aufsatz  »Der  Humanismus  an  der  Universität  Heidel- 
bergt  wurde  zum  fanfbunderythrigen  Jubiläum  genannter  Hochschale 
geschrieben.  In  Kttrze  werden  geschildert  der  unstete  Peter  Lader,  der 
feinsinnige  Rudolf  Agricola,  der  froramo  Jurist  Adam  Wernher  von  Themar, 
der  in  der  Form  meisterhafte  Jakob  Micylltis  und  die  berühmte  Olympia 
Morata.  Die  Art,  wie  Geiger  deu  tüchtigen  Adam  Wernher  behandelt, 
ist  ungerecht  Der  Ausdruck  »Versifext  pafst  für  deu  ernsten  und  streb- 
samen Mann  durchaus  nicht.  Er  ist  einer  der  nicht  allzu  zahlreichen 
UunmiHsten,  die  es  zu  einer  geachteten  Stellung  gebracht  haben;  zugleich 
ist  er  stets  sittenrein,  bescheiden  und  ohne  Selbstüberhebung  geblieben. 
—  Sodann  aber  hätte  Wimpfeling,  der  viele  Jahre  die  Seele  des  huma- 
nistiscben  Kreises  in  Heidelberg  war,  eine  etwas  eingehendere  Gbarak- 
teristik  verdient. 

Naebdem  Piere  de  Holbac  in  seiner  Sebrift  tfirasme  en  Italiec  die 
tbatslehlicben  Angaben  Aber  den  dreQUirigen  Aufentbalt  des  Erasmus 
in  Italien  ausamniengestellt  bat,  siebt  Geiger  die  ScblOsse  aus  der  fleirai- 
gen  Arbeit  des  Fransosen.  Obgleicb  Humanist,  ist  Erasmus  doeb  kein 
Vertreter  der  Renaissance,  wie  es  deren  in  Italien  viele  gab.  Er  war 
eine  nordiscbe  und  in  sich  gekehrte  Natur,  kein  Schwärroer  für  Kunst- 
werke; seine  satirische  Ader  ist  stärker  als  die  anderen  Seiten  seioer 
geistigen  Begabung.  Das  schliefsliche  Ergebnis  seines  italienischen 
Aufenthaltes  waren  zwei  satirische  BUcber:  »Über  den  Tod  Jalius  IL« 
und  *das  Lob  der  Narrheit« 

Der  siebente  Aufsatz  über  «Ulrich  von  Hutten«  schildert  in  packen- 
der "Weise  das  Idealistische  und  Unpraktische,  ja  Romantische  in  dem 
Wesen  des  fräukiachen  Ritters.  Im  Gegensatz  zu  Reuchlin,  Erasmus 
und  Luther  ubersieht  er  die  realen  Mächte  des  Lebens.  Er  ist  kein 
Gelehrter,  wie  die  drei  anderen;  er  schreibt  keine  Folianten,  sondern 
kleine  lateinische  Büchlein.  Er  wendet  sich,  wie  ein  Journalist  von  heut- 
sutage,  an  ein  grofees  Publikum.  Das  uoterscbeidendste  aber  Ar  ihn 
ist  der  individuelle  Zug;  alles,  aneb  die  wiebtigsten  Fragen  werden  ftlr 
ibn  scfalielblieb  individuell.  Darum  die  lablreicben  persOnlieben  Streit- 


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L.  Geiger,  Kmie  ScbiUtoL 


143 


gcbriftt'ii  aus  seiner  Feder.  Später  aber  wurde  Hutten  der  ganzen  Nation 
als  ihr  guter  Geinus,  als  Gewissen  Deutschlands  vort^chulteii.  In  unserem 
Jalirbundert  feierte  der  grofse  Patriot  in  der  schönen  Biographie  von 
Straufs  uiid  io  der  mustergüUigeo  Ausgabe  seioer  Werke  dorcii  Böcking 
eine  Auferstehung 

Der  letzte  AufsaU,  «ilcr  filteste  römische  Musenalmanach^^,  behan- 
delt jene  umfangreiche  Sammlung,  die  uach  dem  lange  in  Rom  lebeudca 
Lozembarger  Göritz  (f  1627)  Coryciana  genannt  wurde.  Dieser  Mäcen 
der  EDnatler  nod  Dichter  hatte  ?od  Raphael  ein  Bild  des  Jesaia  und 
von  SanaoTioo  ein  plastisches  Werk,  die  Malier  Anna  aod  Maria  mit 
dem  Jesnahoabea  darstelleod,  aofertigeo  lassen.  Diese  Kanstwerke  ood 
die  freandliche  Art  von  Oorits  machten  sein  Hans  ond  seineo  Garten 
in  doem  Mittelpunkt  fttr  die  HomanisteD  in  Bom.  Neben  den  Römern 
stellten  sich  auch  gerade  aawesende  Deutsche  eia  und  wurden  bestens 
aufgenommen.  Das  Buch  mit  seinen  sahireichen  Gedichten  ist  ein  cha- 
rakteristisches Zeugnis  des  Geschmackes  ond  der  Bildung,  wie  sie  im 
Rom  von  Leo  X.  heimisch  waren.  Der  Sacco  di  Roma  von  1537  ser- 
streute  den  Human isteukreis  und  brachte  ihrem  Mittelpunkt,  dem  ehren- 
werten und  feinsinnigen  Gorydus,  ehi  trauriges  Ende. 

Eine  kritische  Übersicht  über  sabireiche  Arbeiten,  die  sich  anf  die 
Geschichte  der  Renaissance  und  des  Humanismus  In  Deutschland  be- 
sieheo  gibt  folgender  Anfoats: 

Ludwig  Geiger,  Neue  Schriften  zur  Geschichte  des  deutschen 
UuDianismus  (Zeitschrift  f.  vergleichende  Litteraturgeschicbte  und  Re> 
naiasance-Litlerator.  N.  F.  Bd.  UI,  S.  248—260). 

Besprochen  sind  unter  anderem:  S.  Riesler,  Geschichte  Bayerns. 
Bd.  III.  —  R.  von  Reinhardstöttner,  Martinns  Balticus,  ein  Hnma- 
nistenleben  ans  dem  16.  Jahrhundert.  —  Achilles  Burckhardt,  Briefe 
des  Thomas  Platter  an  seinen  Sohn  Felix.  —  Th.  B urckhardt-Bieder- 
mann,  Geschichte  des  Gymnasiums  su  Basel.  —  Hugo  Holstein,  Die 
Besiehnngen  des  Knrfllrsten  Johann  Cicero  und  Joachim  I.  von  Branden- 
burg zum  Humanismus.  —  G.  von  Crefs,  Über  die  Berufung  des 
Cochiäus  nach  Ntlrnberg.  —  Tb.  Kolde,  Wie  wurde  Cochläus  zum 
Gegner  Luthers?  —  L.  Sieber»  Das  Testament  des  Erasmus  vom 
22.  Januar  1527. 

Eine  Fortsetsung  dieser  Besprechung  ist: 

L.  Geiger,  Zur  Liiteratur  der  Kenaissance  in  Deutschland,  Frank- 
reich und  Italien  (Zeitschrift  f.  vergleichende  Litteraturgeschicbte  u. 
Benaissance-Litteratur.  N.  F.  Bd.  HI.  S.  888   404.  469—490). 

Hier  kommt  n.  a.  zur  Besprechung  eine  Anzahl  von  Artikeln  der 
AUgenseinen  Deutschen  Biographie.       Fr.  H.  von  Wegele, 


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144 


Ocfdiidita  der  AlttriuninrianiMlialL 


Johannes  Avenfin.  —  Karl  von  R  r  i  n h  a  rdst  ö 1 1  n er,  Zur  Geschiebte 
des  HuraaDisrnus  und  der  Gelehrsamkeit  in  München  unter  Albrecht  dem 
FQofteii  —  Max  Uerrmana,  Deutsche  Schriften  von  Albrecht  von 
Eyb.  —  Programm  der  »Lateinischen  Litterat urdenkmäler  de?  XV.  und 
XVL  Jahrhunderts«,  herauspegeben  von  Max  llct  riiiaiin  und  Siegfried 
SzamatüUki.  —  0.  F.  Fritz s che,  Glareau,  sein  Leben  und  seine 
Schriften.  —  Plitt-Kolde,  Die  Loci  communes  Philipp  Melanchtboos 
Iii  ihrer  OrgesUlt.  —  K.  Hartfelder,  Eine  detttsehe  Überaetsong  vm 
Cioeros  Cftto  aos  der  Hamanisteiiseit  —  KArbeni,  Yadianiselie  Brie(> 
uiminlQiig.  —  K.  Hart  fei  der,  Enielraog  aod  Uoterrieht  in  Zeilalter 
des  HninaiiiiiDiis.  ^M.  HerrmaDo,  Zar  fränliiBcheo  Sittengetdiiebte  im 
fUnfitehoteo  JabrhaDderl.  Jos.  Neff,  Ulricli  Zasins.  —  Fr.  ?on  Besold, 
Gescfaidite  der  deatsefaeo  Refonnatloa.  —  G.  Kaod,  Ans  der  Bibifotliek 
des  Beatus  Rhenaoiis  o.  a. 

Mit  der  Oesdiicbte  des  begiooeodeD  Haonantsmas  in  Deoteeblaod 
besebftfUgt  sich: 

Max  Hcrrraann,  Deutsche  Schriftrn  des  Albrecht  von  Ejb. 
IlerausgegebL'u  u.  eingeleitet.  Erster  Band.  Das  EhebflchleiD.  Zweiler 
Band.  Die  Dramenöbersctzungen.  Bacchides  Menaechmi.  Philogenia. 
Berlin.  Weidmann.  1800.  8.  LH  u  104  S.  —  XLIII  u.  156  S. 
(Heft  4  u.  6  der  von  Max  Eödiger  herausgegebenen  aSchriften  z.  ger- 
manischen Philüiugie«.) 

Albreeht  von  Eyb,  ein  Vertreter  der  deutschen  Frührenaissance, 
einer  der  besten  deutschen  Prosaist*  ji  vur  der  Reformationszeit,  ein  an- 
erkannter Übersetzer  und  Benutzer  klassischer  Schriftsteller,  erregt  eiu 
Interesse,  das  Bich  über  die  Kreise  der  Gcrnianisten  hinaus  erstreckt. 

Das  erste  Heft  hnugl  sein  »Fhebüchlein« ,  eines  »der  eraleo 
deutschen  Werke,  in  denen  die  Goldadern  des  neuerscblossenen  kla^i- 
scheu  Altertums  ausgebeutet  sind«^  das  von  1472 — 1640  zwOlfmal  gedrodrt 
warde.  In  der  Einleitung  werden  mit  grober  Sorgfalt  diese  Drucke  nnd 
fünf  Handschriften  behandelt  und  ein  Starombauni  derselben  aofgesteUt 
Da  die  Originalbandschrifi  verloren  scbeint.  so  wird  der  Ausgabe  eio 
höchst  wahrscheinlich  von  Koberger  herrUhreoder  Drnclc  (s.  I.  e.  a.)«  der 
vermutlich  14Y2  oder  I47S  eotsUoden  ist,  su  Grunde  gelegt,  doch  mit 
Yeraelcboung  aller  in  Betracht  kommenden  Varianten.  Ein  Namenver- 
seichnis  seigt,  dafs  Plautus,  Terens,  Cicero  und  Valeiius  Haximoa  die 
meistbenftuten  Klassiker  sind.  Daneben  erscheinen  auch  Laetant  und 
Petrarca. 

Im  zweiten  Hefte  erhalten  wir  zunächst  Angaben  Ober  die  Geschichte 
von  Eybs  »Spiegel  der  Sitten«  (speculum  mornm),  dem  als  Anhang  die 
drei  im  Titel  erwähnten  Dramenttbersetzungen  beigegeben  sind,  und  von 
denen  Herrmann  urteilt,  dafs  sie  »vielleicht  das  Hervorragendste«  sind, 
»was  der  Veriaaser  geleistet  bat«. 


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Benmaim,  Albredit  ton  Eyb. 


U5 


Eyhs  Käme  ist  imt  Kitacbls  UntersucfamigeD  (Ober  die  Kritik  des 
Plaatos,  Rhein.  Hin.  Bd.  IT  158  ff.  485  und  dann  wieder  oposc.  philol.  II, 
liL)  nichtig  fttr  die  Geschichte  der  Plaotus  Überlieferung.  Iq  dem  voa 
HerrmaDD  iu  Aussicht  genonuneoea  biographischen  Werk  Uber  Ejrb 
werden  gerade  über  diesen  PooJLt  wichtige  Aufschlüsse  io  Aussiebt  ge- 
stellt. Die  von  Ritsehl  verwendete  Angabe  von  der  Wiederauttodong 
eines  vollständigen  Plautus  während  des  Basler  Concils  soll  aas  dem 
Jahre  1518  stammen.  Herrmann  wird  zeigen,  fiafs  der  erste  Druck  des 
in  Frage  kommenden  Buches  schon  1511  erschienen  und  dafs  das  Komö- 
dien-Mauuskript  dazu  spätestens  schon  1474  abgeschlossen  vorlag,  i-  cr- 
ner  sagt  Herrroann:  »Ich  weise  iu  meiner  Monographie  nach,  dafs  Kyb 
die  Men.lchmen,  die  Bacchides  und  den  Poenulus,  also  drei  h  r  neuen 
Komödien,  bei  dem  Paveser  üniversitätsprofessor  Balthasar  Hasiiius  um 
das  Jahr  1455  studiert,  dafs  er  aber  sclion  vor  1452  Excerpte  aus  sämt- 
lichen 'cuiiiotdüs  nouiter  repertis'  besessen  hat,  welche  nicht  aus  dem 
Exemplar  des  Rasinus  entlehnt  sein  können  und  daher  auf  ein  früheres 
Plautusätudium,  vermutlich  zu  Bulogua  zwischen  1448  und  1451,  unter 
Anleitung  der  Humanisten  Johannes  Lamola,  Nicolaus  Vulpes  oder  Nico- 
laos Perotti  zurfickgeheo  mftssen.  In  dieser  Zeit  also  mars  E/b  too  der 
Baseler  Entdeckung  erfahren  haben  and  «war  ans  dem  Monde  eines 
italienischen  Hnnianisten,  der  zor  Zeit  der  Wideranffindong  des  Plaotns 
bereits  Universitätslehrer  war.  Auf  solche  Art  gewinnt  ESjrbs  Zeugnis 
doch  eine  gans  andere  Bedentong,  als  wenn  es  erst  im  Jahre  1618  nieder- 
geschrieben  w&re«  (8.  X). 

Bekanntlich  hat  die  AnfSndong  des  Codex  Taticanos  (D)  die  These 
besftglich  ^bs  hinfällig  erscheinen  lassen.  Aof  Gmnd  von  weiteren 
Daten,  die  Herrmann  S.  XI  snsammenstellt,  kommt  er  zu  der  Ansicht, 
dafi)  »irgend  etwas  Wahres  ao  der  im  Qronde  falschen  Nachricht«  ge- 
wesen sein  dürfte. 

Den  Eybschen  Plautustext  hat  Herrmann  in  dem  Cod.  126  der 
Augsburger  Kreis-  und  Stadtbibliothek  wieder  aufgefunden.  Er  ist  zum 
gröfsten  Teil  von  Eyb  selbst  geschrieben  und  enthält  aufser  den  Bacchi- 
des ,  Menaechmi  und  dem  Poenulus  auch  meiirere  neulateinische  Komö- 
dien, durunter  «das  packende,  realistisch-satirische  Sittenbild  Philogenia 
des  Ugolinns  Parmctisis  (Ugolino  Pisani)  und  die  lateinische  Fassang  der 
Marinauovelle,  die  Eyb  im  Ehebüchlein  verdeutscht  hat.t 

Eybs  Arbeit  ist  keine  Übersetzung,  sondern  eine  Übertragung. 
Oft  aber  erklart  sich  die  Abweichung  von  den  lateinischen  Texten  auch 
daraus,  dafs  der  Eybsche  Text  Versionen  aufweist,  die  in  keinem  der 
von  liitschl  ausgezogenen  Texte  stehen.  Alle  von  der  zweiten  AuHagc 
der  grofsen  Ritschlschen  Plautusausgabe  abweichenden  Lesarten  des 
Rasious-Eybscheo  Textes  und  alle  von  Eyb  eingetragenen  Scholien  und 
Qlosaen  werden  als  Fußnoten  beigefflgt 

Jahreibcrichc  fSr  AHenuaMirbMBfcliaft.  LXXUI.  Bd.  (1S82  III).  IQ 


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146 


QMehiehte  der  AltertwngiriMaiiaeliaft. 


Während  der  »Spiegel  der  Sitten«  von  1511  keine  weitere  Auflage 
erlebt  hat,  wurden  die  beigegebenen  Übersetzungen  noch  wiederholt  ge- 
druckt, so  1518  zu  Augsburg,  wahr'^chcinlich  bei  Marx  Würdung,  sodann 
1537  ebendaselbst  bei  Heinrich  Steyner,  als  Anhang  von  Paulis  »Sdiimpf 
und  Ernst«  zu  Frankfurt  1550  bei  Cyriacus  Jacobus  zum  Bock. 

Wilhelm  Scher  er  hat  die  Arbeit  E^bs  mit  trefifendem  Wort  als 
»Germanisierungv  bezeichnet. 

Der  Scblufs  der  Einleitung  bespricht  die  Benutzung  der  Eybscbeii 
Arbeit  durch  iiaus  Sachs,  dessen  >  (  omedi  Menechmot  (1548)  alt  illig 
beurteilt  wird,  durch  Bitner  (Strarshui Berger  1570),  der  liaiia  Sachs 
scharf  beurteilt,  aber  selbst  nur  eine  hülzcrue  und  trockene  Leistung 
hervorbrachte,  durch  Martin  Glaser,  der  die  Philogenia  in  ein  Fast- 
nachtsspiel annrandelte,  das  1552  erschienen  ist. 

Die  beiden  Hefte  machen  doreh  die  Art  der  Arbeit  einen  solch 
günstigen  Eindruck,  dafs  wir  der  in  Aassicfat  gestellten  Bfonographfe 
über  Eljrb  mit  gnten  Erwartnngen  entgegen  sehen. 

Zu  den  VUem  des  deutschen  Humanismus  gehört  der  berflhmte 
Dringenberg  in  Schlettetadt: 

Carl  SchQddekopf,  Ein  Gedicht  Ludwig  Dringenbergs  (Zeitaebr» 
£  vergleichende  Litteraturgesch.  u.  Renaissancc-Litteratur,  heransgsf* 
Yon  Max  Koch  u.  Ludw.  Geiger.   N.  F.  III  [1890]  S.  136—138). 

Ludwig  Dringenberg,  der  bertthmte  Rektor  der  Schlettstadter  La- 
teinschulc,  der  verehrte  Lehrer  zahlreicher  Humanisten,  hat  sich  tiiar 
durch  seine  Lehrgabe,  aber  nicht  durch  viele  litterarische  Leistangeo 
bekannt  gemacht  Um  so  dankenswerter  ist  die  Mitteilung  eines  am 
22  nexametcm  bestehenden  lateinischen  Gedichtes  von  Dringenberg,  das 
in  der  Handschrift  Additional  27  569  des  Britischen  Museums  sich  findet, 
und  das  ein  Zwiegespräch  zwischen  einem  Narren  und  einem  Löwen  mit 
moralischer  Nutzanwendung  enthält. 

Die  Littf^rntur  Ober  den  berflhmten  Celtis  ist  immer  noch  im 
Wachsen  begriffen: 

Bernhard  Hartmann,  Konrad  Celtis  in  Nttrnberg.  Ein  Beitng 
zur  Geschichte  des  Humanismns  in  Nflrnberg.  Himberg.  Schräg» 
1689.  8.  88  S. 

Der  Inhalt  des  kleinen,  gut  ausgestatteten  Buches  besteht  ans  fol- 
genden Abschnitten:  l)  Einleitung.  2)  Celtis  erster  Aufenhalt  in  Kim- 
berg.  a)  Humanismus  in  Nflrnberg  (1442—1498).  4)  Sebald  Schrejer. 
8)  Celtis  wiederholter  Aufenthalt  in  Nflrnberg.  Sixtus  Tucher.  Boawitha. 
6)  Celtis  Norimberga.  7)  CelUs  in  Ingolstadt  und  Wien.  Brieflicher 
Yerkehr  mit  Schreyer  und  Ulsen.  8)  Celtis  letster  Aufenthalt  in  Nfln- 
berg.  Druck  der  Roswitha  Werke.  9)  Celtis  Betiehungen  au  Albreeht 
DQrer  und  Johann  Werner.  10)  Briefwechsel  mit  Willibald  Pirkhefmer.  - 


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HartmftiiD,  Konrad  Cdtis. 


147 


Beilageo:  1)  Verträge  zwischen  Sebald  Schreyer  und  Peter  Danbauser. 
2)  Briefwechsel  zwischen  dem  Rut  und  Koarad  Geltis.  3)  Briefe  von 
Willibald  Pirkheim  er  an  Konrad  Celtis. 

Der  Verfasser  geht  vou  dem  Gedanken  aus,  dafs  zwar  die  grofsea 
Vertreter  des  deutschen  Humanismus,  wie  Reuchlin,  Hutten  und  Pirk- 
heimer,  biniauglicli  bekannt  bijj  l,  dafs  aber  den  Pionieren  der  hunia- 
nistischen  Wissenschaft  keine  Vulk:,tümlichkeit  zu  teil  geworden.  So  ist 
z.  B.  Kuiuad  Celtis,  dieser  suncrmlidete  Missionär  des  Klassizismusc,  ein 
Käme  in  der  Litteraturgeschichte,  um  den  man  sich  nicht  bekümmert. 

Und  doch  sullle  man  nicht  vergessen,  dafs  der  Dichter  Celti»  auch 
ein  grofser  Patriot  war,  einer  der  ersten,  welcher  dem  deutschen  Huma- 
aismus  das  nationale  Stiebwort  ausgegeben  hat  Um  Utterarisebe  Denk- 
mftler  der  deotscheo  Tergangeobeit  zu  finden,  durobforscbt  er  sablreiche 
Bibliotbeken.  So  findet  er  su  Regensborg  die  Werke  der  Roswitba  von 
Gandersbeim ,  zu  Ebrach  den  Ligorions,  welcher  Kaiser  FHedrich  dea 
Botbart  besingt.  Der  Plan  einer  Germania  iUmtrata  wurde  freUich  niebt 
vollendet. 

Zagleicb  ist  Celtis  eine  gewinnende,  mit  Tielfachen  TorsQgen  aas- 
gestattete Poetennatnr,  die  sich  flberall  die  Herzen  der  Mfinner  nad 
Frauen  erobert  So  auch  in  Nflmberg,  wohin  er  1487  lani  ersten  Hai 

kommt.  Zunächst  wurde  er  hier  den  18.  April  durch  Kaiser  Friedrich  IH. 
auf  Verwendung  des  KurfQrsten  Friedrich  des  Weisen  von  Sachsen  mit 
dem  Dichteriorbeer  geschmf^ckt.  In  der  kleinen  Schrift  Proseuticon 
sammelte  Celtis  die  auf  die  KrAnong  bezOglichen  Aktenstttcke  und  wid- 
mete das  Bächlein  dem  Herzog  Georg  von  Sachsen,  an  dessen  Hoch- 
schule Leipzig  er  schon  gelehrt  hatte. 

Celtis  scheint  nach  seiner  Krönung  nicht  lange  iti  Nürnberg  ge- 
blieben zu  sein,  obgleich  die  Stadt  schon  längere  Zeit  ein  Sitz  des  Huma- 
nismus war.  Gregor  von  Heimburg,  der  froilitli  später  ein  Gregner  der 
humanistischen  Wissenschaft  wurde,  war  Nürnberger  Stadt jiirist.  Sodann 
hatten  Rtfziomontan ,  uie  Arzte  Hartmann  Schede!.  Heinnclj  Geradewohl 
(Euticus).  Dietrich  ülsen  und  der  Jurist  Peter  i>anhauser  das  Interesse 
für  die  Wissenschaften  zu  unterhalten  gesucht.  Seit  1476  war  auch 
Johannes  Löllelliolz  (Codes),  Rechtskonsulent  der  Stadt,  in  dieser  Rich- 
tung thätig.  Die  Seele  dieses  Kreises  war  Sebald  Schreyer  (Clamosus), 
der  fttr  Wissenschaft  und  Kunst  wie  ein  fürstlicher  Mäcenas  seine  Mittel 
spendete. 

So  fand  Celtis  AnkoQpfangspnnkte  genug,  als  er  1491  wieder  nach 
Nürnberg  kam,  naebdero  er  in  Italien,  Polen  (Krakau)  nnd  Edbrnen  (Prag) 
gewesen.  Aber  trots  der  Unterstatzung  seiner  Freunde  gelang  es  ihm 
nicht,  eine  Scbuktelle  als  Poet  in  NOrnberg  an  erlangen.  Er  wandte  sich 
nach  Ingolstadt,  wo  er  an  Jobannes  Kanfniann,  Hieronymus  de  Croaria, 
Gabriel  Panmgartner  und  besonders  Sixtus  Tncher  wanne  Freunde  ga- 


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U8 


QascUdite  der  AltertaiMwiaieDwIitft 


wann.  Der  letzte  vermittelte  ihm  auch  eiue  Stelle  am  sogeoannten  alten 
Kollegium  zu  Ingolstadt. 

In  der  uächstea  Zeit  (die  Stolle  in  Ingolstadt  war  zunächst  nur 
fflr  ein  Jahr  verliehen  gewesen  mai  wurde  ihm  erst  1494  wieder  über- 
tragen) ist  Celli»  wiederholt  in  Nürnherg,  im  besten  Einvernehmen  mit 
seinen  Freunden,  von  denen  mehrere  den  ewig  iu  Geldnot  steckenden 
Dichter  mit  Geld  unterstützen. 

Im  Jahre  1495  konnte  Celtis  dem  Nürnberger  Rat  seine  Schrift 
Norimberga,  d.  b*  eine  Darstellaag  »Aber  Gelegenheit,  Wesen,  8tand  der 
in  aller  Weit  bertihmlen  Stadt  Nftrnbergc  ttberreichen.  Der  Losnngs- 
Schreiber  Georg  Alt,  welcher  schon  Hartmann  Schedels  Chronik  ins 
Deutsche  abertragen  hatte,  bekam  den  Anftrag,  die  kleine  tateinieche 
Schrift  za  Ubersetseo,  aber  seine  Arbeit  fand  des  Celtis  Beibll  nicht, 
der  sich  dafür  an  dem  Obersetser  durch  ein  beifsendes  Epigramm  rechte. 
Ebenso  wenig  war  der  Dichter  mit  der  Terehraog  von  acht  Goldgnlden 
zufrieden,  welche  ihm  der  Rat  überschickte,  die  aber  Celtis  ablehnte. 
Im  Jahre  1600  erhielt  er  endlich  20  Gulden,  nachdem  er  einige  Ver* 
bcsserungen  an  dem  Werke  vorgenommen  hatte.  In  dem  Inhalt  dieses 
Schriftchens  »gelangt  der  Humanismus,  die  rein  menschliche  Betrachtungs- 
weise des  Meu^rhlichcn,  in  der  unverfälschtesten  Weise  zum  Ausdruck«. 

Die  Norimberga  war  das  Gastgesrheük,  mit  dem  sich  Celtis  von 
seinen  Nürnberger  Freunden  verabschifi  te.  Doch  erlitt  der  brietliche 
(gelegentlich  auch  der  persönliche)  Verkehr  mit  den  Nürnbergern  durch 
seine  Übersiedelung  nach  Ingolstadt  keine  Störung.  Eine  Zeit  lang  hat 
er  sich  hier  mit  lieiratsgedanken  getragen,  ohne  dafs  wir  wtlfsteu,  wem 
seine  Neiguug  galt.  1496  verscheuchte  ihn  die  Pest  nach  Heidelberg, 
von  wo  er  erst  1497  zurückkehrte.  In  diesem  Jahre  siedelte  er  sodann 
nach  Wien  Ober,  wo  er  dorch  Krachenberger  eine  Professur  an  der  Hoch- 
schule erhalten  hatte. 

Auch  Yon  hier  Terkehrte  er  brieflich  fleifsig  mit  Sebald  Schr^er. 
In  den  Jahren  1601  und  1502  finden  wir  Celtis  wieder  in  Nnnberg. 
Er  betrieb  den  Druck  seines  Lndus  Dianae  und  der  Werke  der  Hroswitha. 
Zum  erstenmale  öffneten  sich  ihm  jetzt  die  gastlichen  und  schmucken 
Bäume  von  Pirkheimers  Haus,  der  Dichterherberge.  Auf  vielseitiges 
Drängen  seiner  Freunde  gab  sodann  Celtis  im  Jahre  ISOS  bei  Andreas 
Peippus  in  Nürnberg  eine  Anzahl  seiner  Schriften  heraus.  Die  Samm- 
lung enthielt  u.  a.  die  Amores  in  vier  Büchern,  den  Hymnus  auf  St.  Se- 
baldus,  eine  poetische  Einleitung  zu  einer  Beschreibung  Deutschlands. 
Um  diese  Zeit  entwickelte  sich  auch  ein  brieÜJchcr  und  persönlicher 
Verkehr  mit  der  frommen  Charitas  Pirkhcimcr.  der  Schwester  Willibalds- 

Bemerkuiigen  über  des  Celtis  Verkehr  mit  Albrecht  Dürer,  der 
mehrere  Illustrationen  für  seinen  dichteriacheu  Freund  entworfen  bat,  mit 
dem  Mathematiker  Jobann  Werner  uud  Willibald  Pirkiicimer  beächlietsea 
die  eigentliche  Darstellung. 


...... ^le 


Huifelder,  Ceitis  und  Tacber. 


U9 


Die  beigegcbeneo  Aktenstücke  siod  wertvolle  Urkonden  zur  Ge- 
schichte des  Hnataiiisiinis. 

Auf  einige  Verseben  der  fleifsigen  und  ansprechenden  Schrift  habe 
ich  in  einer  Besprechung  in  Sybels  Bist.  Zeitschrift  Jahrg.  1890  8.  478 
aufnerksam  gemacht. 

Karl  II  artfehl  er,  Konrad  Celtis  ond  Sixtus  Tucher  (Zeitschrift 
f.  vergleich.  JUtteraturgescb.  N.  F.  UI  S.  331-349). 

Celtis  war  ancb  darin  ein  echter  Humanist,  dafs  er  eine  entachie* 

dene  Freude  an  dem  brieflieben  Verkehr  mit  gleichgesinnten  Freunden 
hatte.  Der  Dichter  bat  viele  Briefe  geschrieben  und,  wie  es  scheint, 
noch  mehr  empfangen.  Die  an  ihn  errichteten  Briefe  haben  sich  in  dem 
xn  Wien  aufbewahrten  Codex  epistoJaris  ziemlich  zahlreich  erhalten  und 
sind  jetzt  der  Mehrzahl  nach  an  verschiedenen  Stellen  auch  gedruckt. 
Ein  weniger  fjfinstiges  Geschick  hat  über  des  Celtis  eigenen  Briefen  ge- 
waltet.   Nur  wenige  sind  auf  unsere  Zeit  gekommen. 

Ich  war  deshalb  nicht  wenig  erfreut,  als  ich  vor  einigen  Jahren 
bei  f  Uli  fn  Besuch  der  Mtlnchener  Universitätsbibliothek  durch  Herrn 
Bibhuthekar  Dr.  Kohler  auf  sechszehu  Origioalbriefe  des  Celtis  aufmerk- 
sam gemacht  wurde,  die  in  der  durligcu  Handscbriftensammiuug  aufbe- 
wahrt werden.  Sie  sind  sämtlich  an  Sixtus  Tücher,  einen  geborenen 
Nürnberger,  der  in  Ingolstadt  eine  juristische  Professur  hekleidete,  ge- 
richtet und  fallen  zwischen  1401  —  1497.  Die  Datierung  beruht  auf 
Schlüssen,  da  Celtis  in  seiner  ba:>tigen  Art  bie  nicht  datiert  hat.  Zur 
YerfoUstftudigung  fügte  ich  fünf  Briefe  des  Tucher  an  Celtis  aus  dem 
Codex  epistolaris  und  eine  sapphische  Ode  des  Dichters  an  Tucher  bei, 
deren  Torlage  ebenfalls  in  München  aufbewahrt  wird,  nnd  deren  Text 
sehr  wesentlich  von  dem  Druck  abweicht. 

Es  sind  helangreiche  AktenstQcke  Ar  das  Leben  des  Celtis,  die 
Geschichte  der  Studien  in  Ingolstadt  und  das  humanistische  Treiben 
überhaupt.  Znnftchst  sehen  wir,  dafs  Celtis  mit  dem  Gehalte  in  Ingol- 
stadt nidit  sufrieden  war.  Bei  seiner  erstmaligen  Anstellung  an  der 
Hochschule  bezog  er  jfthrlich  80  Gulden;  bei  der  Erneuerung  seines 
Oienstvertrages  hoffte  er  auf  loo  Gulden.  Mit  einer  nur  bei  einem 
Poeten  begreiflichen  Sorglosigkeit  unterbricht  er  gelegentlich  seine  Vor- 
lesungen, um  eine  Reise  nach  Regensburg  su  seinem  Freunde  Tolhopt 
(latinisiert  Tolophus)  zu  machen.  Ja,  er  dehnt  von  da  seine  Reisen  noch 
weiter  aus  bis  nach  Linz  (Lincia)  an  der  Donau,  wo  der  kaiserliche 
Hof  sich  aufhält,  isalatandorum  amicorum  in  curia  Imperatoris  nostri 
gratii«< 

Kme  solche  Art  vou  Ptiicbterlüllung  bot  denn  für  seine  Gegner  in 
Ingolstadt  einen  willkommenen  Anlafs,  gründlich  über  ihn  zu  lästern. 
Er  sieht  in  den  Gegnern  freilich  nach  italienischer  Art  nur  «bestiaet. 
Auch  scheut  er  sich  nicht,  einen  alten  Grammatiker  und  Kuiiugou,  der 


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150 


Geschichte  der  Altertumswissenschaft. 


Ihm  tu  der  UoiTersiUt  im  Wege  steht,  durch  Utteiniflche  Spottvefse  la 
▼efhOhiiMi. 

Für  seine  Arbeiten  leibt  er  gaos  anbefaogen  Bfleher  ans  der  Biblio- 
thelc  des  reichen  Tocfaer,  ohne  sich  sodann  mit  der  Rflckgabe  sa  beeilen. 
Anfser  Tücher  ist  noch  der  Jurist  Gabriel  Baumgartner  einer  seiner 
GOnner:  er  behanptet,  er  habe  diese  swei  Hftoner  stets  als  >patronos  et 
admiratores  remm  snammc  gehabt. 

Ton  besonderem  Werte  sind  die  Angaben  Aber  die  Werke  der 
Nonne  Boswitha  von  Gandersheim.  Er  hatte  die  Handschrift  mit  ihren 
dramatischen  DicbtuDgen  im  Kloster  St.  Emmeram  io  Regensburg  anf- 
gefunden  und  schickte  sie  auch  an  Tucher.  Als  dieser  Ober  das  Vater- 
land der  Nonne  Zweifel  hegte,  so  beruhigte  er  ihn  und  versicherte,  dafs 
er  auf  seinen  Wanderungen  selbst  in  das  Kloster  gekommen  sei,  das  nur 
zwei  Meilen  von  Hildcsheim  entfernt  liege,  und  als  Bcstäticung  füL^t  er 
hinzu:  »Et  adhuc  cano^i^se  et  tantum  nobiles  in  co  agunt.  cum  (luibus 
canonici  uno  choro  psallunt,  locusquc  adhuc  Gansbaim  dicitur,  a  qua 
soror  Gandeshamensem  se  scribit  etc.«  Bekanntlich  wurde  von  Aschbach 
die  Echtheit  diM  Werke  Roswithas  angezweifelt.  Kr  war  geneigt,  sie 
fOr  eine  Falscbung  des  Celtis  und  seiner  Freunde  anzusehen.  Diese 
bisher  unbekannte  Brietstelle  dürfte  ein  wichtiges  Zeugnis  für  die  Echt- 
heit sein,  da  (loch  wohl  nicht  anzunehmen  ist,  dafs  Celtis  sogar  seioeo 
vertrauten  Freund  und  WuLliliatcr  lauschen  wollte. 

Die  Briefe  Tuchers  zeigen,  dafs  der  Jurist  e^  mit  »des  Lebens 
ernstem  Führerw  genauer  genommen  hat  als  der  stets  wander»  und  lebens» 
lustige  Oeltis.  Er  macht  anch  den  Dichter  darauf  aafmerksam »  dift 
seine  Gegner  mit  ihren  Klagen  Ober  seine  lange  Abwesenheit  von  Ingol- 
stadt nicht  so  ganz  im  Unrecht  seien.  Trotsdem  onterstQtst  er  ihn  «noo 
modo  pro  mea  in  te  benevolentia,  tua  virtute  et  multa  doctrina  parta, 
sed  et  pro  gymnasii  nostri  omamento  ac  scholasticomm  fmcto« ,  wobei 
an  bemerken,  dafs  am  Ende  des  Mittelalters  gjrmnasium  sehr  gewObnlicb 
flkr  Universität  steht 

R.  von  Liliencrou,  Die  Chorgesänge  dos  lateinisch  -  deutscheu 
Schuldramas  im  XVI.  Jahrhundert  (Vierteljahrsschrift  f.  Musik- Wissen- 
schaft.   VI.  Jahrg.   1890.   No.  3  S.  309—387). 

Der  Verfasser  hat  bei  der  Massenhaftigiceit  des  Stoffes  nicht  alle 
lateinischen  nnd  deutschen  Schuldramen  untersuchen  können.    Doch  hat 

er  eine  genügend  grofsc  Anzahl  geprüft,  um  die  wesentlichen  Punkte, 
auf  die  es  bei  der  Frage  des  Chori?e>'anges  ankommt,  festzustellen 

Die  p*  ]i:ü[L*jn  Stücke  reichen  \on  1497—1620.  Aus  der  grofaeo 
Menge  mögen  nach  chronologischer  Ordnung  folgende  herforgehobeu  ^ein: 

1487.   Reuchlins  Progymnasmata  oder  Ueono. 

1501.   Celtis'  Lud  US  Dianae. 

1616.   Chelidouius,  Voiuptatis  cum  viriute  discepiatio. 


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GOIert,  Briefirccibtel  des  Mntlao. 


151 


1520.  Hegendorf,  Gomedia  nova ...  de  dnobas  adoleewotibiui. 

1522    Nikolaus  Manuel,  Fastnachtspiele  sa  Bero. 

1529.    üuil.  Gnapheus,  Acolastus. 

1532.   Sixt  Birk  (Xystus  Betulejus  oder  Betolios).   Hiatoiy  von 

der  fromen  GottesfQrchtigeD  frouwen  Susanna. 

1532.   Joh.  Kolros,  Spiel  von  fOnfferley  betrachtnusaen. 

1535.  Georg  Macropedius,  Rebelles  und  Alnta. 

1536.  Paul  Rebhun,  das  Spiel  von  der  fronimeü  Susaooa. 

1537.  Joh.  Ackermann,  Spiel  vom  verlorenen  Sohn. 

1538.  Thomas  Naogeorgus  (Kirchmair),  Pammachios. 

1539.  Sixt  Birck.  Beel  und  Judith. 

1539.    Macropedius,  Hecastus  und  Andrisca. 

1539.  Justus  Menius,  Vom  Bapstum,  eine  newe  seer  schöne 
Tragodia,  deutsche  Bearbeitung  des  Paromachios. 

1540,  Jasper  von  Geonep,  Homulns. 

1641.  Naogeorgns,  Incendia  sea  Pyrgopolinioes. 

1548.  Hieron.  Ziegler,  Isaae  immolatns. 

1546.  Jakob  Schoepper,  Vokptatis  ac  Yirtutis  pogna  o.  a.  w. 

Da  manche  Stücke  auch  keine  Chöre  haben,  ja  einielne  Dichter 
Stttcke  mit  und  ohne  GbOre  dichten,  so  ergibt  sich  daraus,  dafs  die 
Chöre  keine  »stüistisclic  Notwendigkeit«  sind.  Auch  ist  möglich,  dafa 
schon  in  der  ersten  Zeit  des  humanistischen  Dramas  die.  Chöre  mitunter 
gesprochen  und  nicht  gesangen  wurden. 

Zur  Verwendung  bei  den  Chorgesfingen  kamen  Horatianisehe  und 
andore  Slrophenformen,  auch  vierteilige  Strophen  in  jambischen  Dimetern, 
drill*  hcn  auch  stichisch  gebrauchte  Metren,  wie  Reihen  von  Anapästen, 
sapphische  Zeilen,  Glykoneen,  jambische  und  trochäische  Dimeter  etc. 

Die  Ergebnisse  in  musikalischer  Beziehung,  die  Liliencron  fest- 
stellt, können  au  dieser  Stelle  nicht  behunüelt  werden.^) 

Fine  Mittlerstelle  zwischen  den  früheren  und  späteren  Humanisten 
nimmt  der  bertthmte  Kanonikus  Muüan  in  Gotha  ein: 

Der  Briefwechsel  des  Conrad us  Mutlanus.  Oesammelt  und 
bearbeitet  toq  Dr.  Karl  Gillert,  wdland  Gymnasiallehrer  in  Barmen. 
Herausgegeben  von  der  Historischen  Commission  der  ProYins  Sachsen. 
Halle,  Hendel  1800.  Erste  Hflifte.  LXIT  u.  486  S.  -  Zweite  Hftlfte. 
872  8.  (Bd.  18  der  »Gescbichtsquellen  d.  Pronns  Sachsen  o.  angrea- 
lender  Gebiete«). 

Ober  dem  Erscheinen  dieses  stattlichen  Werkes  hat  ein  eigener 
Uostem  geschwebt  Nachdem  der  Text  in  den  Jahren  1884-1886  fertig 

1)  Vgl.  hieno  auch  R.  von  Liliencron,  Das  deutsche  Drama  im  sech- 
zehnten Jahrhundert  und  Prinz  Hamlet  aus  D&nemark  (Deutsche  ftundschao. 
XVlt  Jahrg.  [IdOOj,  Heft  3,  &  242-364). 


153 


OMcUchla  der 


gedruckt  war,  mofste  die  Herausgabe  fendiob«!  werden,  weil  Giilert 
die  Einleitang  mit  dem  Leben  Mutians  simichst  niehl  voUeadeo  kooote, 

ond  Bchiierslicb  raffte  der  Tod  den  Herausgeber  weg,  ehe  er  die  gröfsten» 
teils  Toliendete  Biographie  Mutians  abschliefseo  konnte.  Trotrdem  rer- 
dient  es  Beistimmung ,  dafs  dip  EommissioQ  dieses  Fragment  drucken 

lieCs,  wenn  ihm  auch  die  letzte  Feile  fehlt. 

Dio  Vorr''dr>  piht  Aufschlnfs  ftber  die  bandscbriftlicheo  Vorlagen, 
unter  rlf.-n  n  il'-r  auf  >i(  r  l""rfinkfurt»r  Stadtbibliothek  befindliche  Mutian- 
codex  iic  er  tt;  bteiif  eiuuiraml.  bie.-^er  wird  mit  Hilfe  vou  in  Basel 
bcfin  iiicheo  Briefen  als  von  Urban,  dem  Freunde  Mutians,  geschrieben 
erklärt. 

Weitere  Vorlafzen  lieferte  München,  Basel,  (joiha,  Meiuingen, 
Schlettstadt,  Weimar,  Marburg  und  Bremen. 

Sodann  folgt  eine  Biographie  Mutians.  Couradus  Mutianus  Rufns, 
geboren  den  15.  Oktober  1470  oder  1471  zu  Homberg  bei  Fritzlar  In 
Hessen,  ktm  frlUizeitig  auf  die  aosgeieichaete  Fratencbole  zu.  De?eDter, 
wo  Alexander  Hegins  uod  Heinrieb  von  Amerafoort  seine  haoptaiehlidi* 
st0O  Lofarer  wareo.  Im  Jahre  1486  worde  er  in  Erfnrt  immatrikiiliert, 
1488  Baccalanreas  nnd  1492  Magister. 

Als  Erfurter  Lelirer  Matians  werden  genannt  Konrad  Geltis  and 
Johann  Sömmeriag,  bei  welch  letsteren  er  den  Ennocben  des  Terens 
höfU*  Doch  seheiot  mir  die  Behauptong  besttglich  des  Geltis  an  der 
von  Gillert  selbst  berrorgehobeoea  chronologischen  Sehwierigkoit  m 
scheitern.  leb  glanbe,  die  Schwierigkeit  lOst  sich  einfach.  Die  Beleg- 
stelle lautet:  »Chunradom  Gelten,  preceptorem  olim  nostntm,  et  item 
Gresomondum  iuniorem  nobis,  dum  Mogunciaci  ageremns,  amicissi- 
mum«.  Der  Satz  mit  »dum«  bebt  die  Schwierigkeit:  Mutian  war  des 
Geltis  Schüler  bei  dessen  Aufenthalt  in  Mainz.  —  Lehrend  und  lernend 
warb  M.  zu  Erfurt  schon  einen  Freundeskreis,  zu  dem  Johann  Biermost, 
Maternus  Pistor,  Nikolaus  Marschalk,  ilartmauii  von  Kirchberg  u.  a.  ge- 
hörten. Ein  mehrjähriger  Aufenthalt  in  Italien,  am  längsten  wahrschein- 
lich in  Bolofyna,  «nh  srimr  Rildting  ihren  Abschlufs,  verschaffte  ihm 
litteraii&che  Beziehungen  und  seinem  Talente  Anerkennung.  Nach  kurzer 
Thätigkeit  im  hessischen  Dienst  wurde  er  Kaiioiiikus  am  Marienstift  zu 
Gotha.  Da  die  Goihaer  Kanoniker- Choi  heuen  nach  des  Augustinus 
Regel  lebten,  mufs  er  vorher  geistlich  geworden  sein.  Es  hat  den  An- 
schein, als  ob  das  uichL  aus  rein  äurserlichen  MuLivei;  geschehen  sei. 
Bezeichnend  ist,  dafs  er  das  Haus,  das  er  sich  iu  Gotha  kaufte,  Beala 
tranquillitas  nannte.  Über  der  TbUr  zu  den  unteren  Gemächern  stand: 
Bottis  coneta  pateant 

Da  sich  mit  den  nngebildeten  ond  teilweise  sittenlosen  Mitkano- 
nikern ein  frenndliches  Yerbftltnis  nicht  entwickelte,  so  sachte  Motiaa 
seine  Freunde  draulhen.  Einen  treuen  Freond  fand  er  an  Heinrieb  Fast» 
nadiV  genannt  ürban,  Oeconomns  im  nahen  Gistersienserkloster  Goocgeo- 


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GlUert,  BriefwBCkaftI  des  Motiiii. 


153 


thal.  Der  Verkehr  mit  diesem  daaerte  «ich  dann  noch  fort,  als  er  aa 
Leijnig  studierte  and  dann  Verwalter  des  Oeorgeothaler  filosterhofes  in 
Erfurt  wurde. 

Ein  weiterer  Freund  wurde  Georg  Spalatio,  eigeotlich  Burkard, 
geb.  1484  zu  Spalt  bei  Nfirnberg,  Schttler  der  Nürnberger  Sebald usschule 
und  dann  Studeot  zu  Erfurt.  Er  verschaffte  ihm  die  Stelle  eines  Lehrers 
im  Kloster  Georgenthal,  dann  die  eines  Hofpredigers  bei  Friedrich  dem 
Weisen.  Die  Freundschaft  zwischen  Mutiau  ood  dem  dankbareo  Spalatin 
dauerte  bis  zu  des  ersteren  Tode. 

Bald  gesellten  sich  weitere  diesem  Freundes-  und  Schülerkrei^  bei, 
unter  denen  besonders  hervortraten:  Herebrord  von  der  Marthen,  Eobanus 
Hessus.  Pctrejus  Eberbach  und  Crotus  Rubianus.  Deren  Charakter  und 
eigene  Art  wird  von  (üllert  einpehond  geschildert.  Dabei  .sei  beson- 
ders hervorgehoben.  dal>  Mntiaa  sehr  ernsthaft  in  allen  sittlichen  Fragen 
dachte,  seine  jungen  Freunde  bestftndig  zu  sittlichem  Thun  anspornte 
und  von  seineu  i  amuli  strenge  Keuschheit  veriaiigie. 

Am  kurtürstlich  sitchsiseluMi  umi  nium/ischeu  Hofe  wurde  er  hoch- 
angesehene  Vertrauensperson,  und  die  ersten  Männer  unter  den  deutscheo 
Gelehrten  brachten  in  Wort  und  Schrift  dem  stillen  Kanonikus  von  Gotha 
ihre  Huldigung  dar. 

Obgleich  durchaus  friedlich,  kämpfte  er  doch  eifrig  gegen  die 
Scholastik  uud  was  damit  sosammenbiug,  s.  ß.  dio  akademischen  Orade. 
In  deu  mit  den  letsteren  zusammeohftngeDden  altademischen  Disputur 
tionen  sah  er  nur  Blendwerk  und  Possen. 

Deu  Einflufs  Mutiaos  auf  die  Abfassung  der  Dookelmftnnerbriefe 
erwähnt  Giliert  blofs,  weil  das  eine  vielfach  dargestellte  Sache  sei.  Nach 
diesem  schweren  und  gut  vorbereiteten  Schlag  gegen  die  Scholastiker 
ging  die  Leitung  der  Humaoisteosehaar  von  Mutian  auf  den  jovialen 
Dichter  Eobanus  Hessus  Ober,  der,  Mutians  AussprQchen  folgend,  einen 
wahren  Erasmus-Kultus  in  Erfurt  aufrichtete. 

Trotz  wiederholter  Aufforderungen  durch  die  Freunde  hat  Mutian 
nichts  veröffentlicht  (auch  Sokrates  und  Christus  hätten  nichts  geschrie- 
ben), und  so  besitzen  wir  nichts  mehr  von  ihm  aufser  «meinen  ßriefen  uud 
den  darin  eingeschlossenen  Gedichten.  Obgleich  er  dem  Neuplalonismus 
huldigte,  darf  man  doch  kein  durchdadites  System  bei  ihm  suchen.  lu 
Sachen  des  Glaubeos  schwankte  er  beständig  zwischen  Glauben  und 
Zweifel. 

Damit  bricht  Gillerts  Darstellung  ab  und  für  den  Rest  seines 
Lebens  müssen  wir  die  Krau^esche  Biographie  Mutians  benutzen,  die 
übrigens  auch  fOr  die  von  Giliert  noch  behandelte  Lebenszeit  Mutians 
vielerlei  Eigentümliches  und  Beachtenswertes  hat. 

Die  chrouülügisch  geordnete  Briefsamrnluug  zahlt  638  Nummern, 
wobei  öfters  mehrere  Stücke  zu  Einer  NuHiiaer  zusammengefufst  sind 
und  am  Ende  das  Grabgedicht  des  Eobanus  Hessus  und  das  Epi- 


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154 


OMcUehie  d«r  iUtortomiwinenMliaft 


tapbiom  das  Stigelias  aaf  Mgtian  beigefügt  sind.  Dann  folgt  ein  Nach* 
trag  No.  639—645,  worunter  auch  wieder  ein  Gedicht  des  Camerarias 
auf  Mutian  ist.  Es  schliefseu  sieb  ferner  au  das  »V^erzeicbnis  der  Brief- 
Schreiber  in  alphabetischer  Reihenfolge«  (wobei  Briefscbreiber  im  allge- 
nieinsteu  Sinuc  Hns  Wortes  zu  nehmen  istr,  dann  ein  »Namenregisterc 
(in  dem  leider  die  Namen  von  Klassikern  und  Kirchenvätern  nur  dann 
aufgenommen  sind,  woun  es  sich  um  Druckfi  oder  Handschriften  handelt), 
sodann  vlierichtigungen  des  BriefteKtesa  und  scliliefslich  »Berichtigungen 
und  Nachträge  zu  den  Beij^aben  des  Brieftextes«,  in  welchen  zwei  letzten 
Abschnitten  Gillert  offenbar  die  Krausesche  Ausgabe  der  Mutiaubriefe 
für  seine  Arbeit  verwertet  hat 

Über  jedem  Brief  steht  aufser  dem  Briefschreiber  oebst  Adressaten 
daa  oft  aebr  schwer  feBtanstelleDda  Dalum  und  eine  kurze  Inhatoapgabe, 
Der  Text  ist  begleitet  voo  Fafaooteo,  welche  nach  Erftften  die  oft  nicht 
leicht  Terstandlicbeo  Schriftstflcke  au  erklAreo  aocheo. 

ünaer  Buch  bat  ntui  ein  seltsaneB  Sehickaal  gehabt  Unabbftogig 
von  einander  hatten  sich  awel  Gelehrte  an  die  Bearbeitiing  des  Motian- 
sehen  Briefwechsels  gemacht,  neben  GiUert  auch  noch  Karl  Kraasa  in 
Zerbst,  rühmlich  bekannt  als  Verfasser  der  grOndlichen  Biographie  des 
Helius  Eobanus  Hessus  und  anderer  Arbeiten  aar  Geschichte  des  Huma- 
nismns.  Als  jeder  der  beiden  Gelehrten  von  dem  ünternehmen  des 
andern  erfuhr,  waren  die  Arbeiten  schon  so  weit  vorgerückt,  dafs  eine 
Vereinigung  zu  gemeinsamer  Arbeit  nicht  mehr  zustande  kam.  Da  nun 
Krause  seine  Edition  schon  1885  (Kassel,  Commissionsveriag  von  A.  Frey- 
schniidt)  ver^lfTenf lichte .  so  hesitzen  wir  jetzt  zwei  Ausgaben  des  Brief- 
Wechsels,  von  denen  jede  ihre  eigenen  Vorzüge  hat. 

Krauses  Arbeit  empfiehlt  sich  durch  die  Vollständigkeit  der  bei- 
gegebenen Mutiaubiographie  nnd  durch  sehr  gute  Anmerkungen,  die 
vielfach  f]igcnlüniliches  haben,  das  bei  (iillert  fehlt.  Die  Gillertsche 
Arbeit  hat  den  Vorzug,  dafs  sie  sämtliche  Briefe  Mutians  in  extenso 
wiedergibt,  während  Krause  von  vielen  schon  gedruckten  Briefen  nur 
Begasten  nnd  Nachweise  enthftlt  Aofserdem  hatte  er  als  der  Spitera 
den  Vorteil ,  seinen  Yorgftnger  ftlr  seine  Arbeit  ausbeuten  in  können, 
waa,  wie  man  an  den  »Berichtigongan  nnd  Nachtrilgenc  sieht,  in  sua- 
giebigem  Mafse  geschehen  ist 

Die  beiden  Arbeiten  unterscheiden  sieb  auch  vielfach  durch  die 
versudite  Datierung  der  undatierten  Briefe.  Es  mn£i  das  einer  beson- 
deren Untersuchung  überlassen  bleiben,  festzustellen,  wer  da  im  einzelnen 
Recht  hat.  Freilich  hat  GiUert  in  manchen  Punkten  seine  Ansicht  fest- 
gehalten, obgleich  Krause  seine  entgegengesetzte  Ansicht  begründet  hat. 
Ich  verweise  z.  B.  auf  den  Zasiusbrief  (II  255),  welclien  Gülert  auf  den 
I.Dezember  1510  setzt,  wäfirerid  Krause —  vermutlich  mit  itecht —  iiin 
auf  den  13.  Dezember  1519  datiert. 


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Bol«teui,  Eeucblins  Gedichte. 


155 


Feruer  unterscheiden  sich  die  beiden  Briefsamniliingen  auch  da- 
durcb,  dafs  Krause  dcD  Text  nach  heutiger  Orthographie  umgestaltet, 
während  Gillerl  die  Orthographie  der  Vorlagen  beibehält 

Im  eioseloen  Uefee  Bidi  ao  der  Gillertsclieo  Arbeil  noch  mandie 
Ausstellung  machen.  Zu  der  Angabe  s.  E  Aber  den  von  Melanchtbon 
heraasgegebenen  Dialog  »Osd  et  YolBcic  (II  101)  sei  bemerkt»  dab  diese 
Ausgabe  in  der  Edition  der  HelanchthoDbriefe  erwihnt  wird,  and  dafs 
im  Gorpos  Reformatorum  I  16  die  tod  Melaocbthon  herrührende  Wtd^ 
moDgsepistel  an  diesen  Schriftoben  abgedroclit  ist. 

Femer  sind  mir  eine  ziemliche  Anzahl  von  Druckfehlern  aufge- 
fallen, die  b^"onders  störend  sind,  wenn  sie  Jahreszahlen  betreffen.  So 
ist  »1553c  auf  S.  XVI  in  der  Anmerliung  jedenfalls  unrichtig;  auf  S.  XVIII 
Anm.  3  mufs  gelo^f^n  wT>rden:  »comite  tle  Honsteiu« ;  S.  XXXIV  ist 
Merschalk  verdruckt  für  Marschalk,  in  TT  2GG  i'^t  »inveni«  otTenbar 
Druckfehler  für  »iuveiii«  .  1586  Druckfehler  für  »i486«;  II  '283  ist  die 
Jabre>zahl  )'1512«  zu  verändern  in  »1521t;  unverstihidlich  ist  II  349  das 
»H  42G.  494  554«,  unverstaiidlieli ,  auch  wenu  mau  es  mit  dem  zwe^ 
Zeilen  späteren  »oheukircbeti«  vereinigen  wollte. 

Diese  Ausstellunpten,  die  sich  uuch  beträchtlich  vermehren  lasseu, 
hallen  mich  aber  nicht  ab,  den  Manen  Gillerts  für  das  stattliche  Werk 
dankbar  zu  sein.  Tielleicbt  entschliersen  sich  die  Leiter  der  »Hlsto- 
rischen  (Immission  der  Provioa  Sachsen«  nns  noch  einige  weitere  Brief- 
«eebsel  der  Art  so  schenken.  Es  vftre  für  die  deutsche  Koltorgescbichte 
von  höchstem  Werte,  wenn  wir  z.  B.  solche  Brielsammlongen  von  Eobanos 
Hessns,  Spalatin,  Johannes  Lange,  Eberbach,  Camerarins,  Grotns  Rubia- 
nuB,  Euricius  Gordus,  Menius  etc.  besftrsen,  laoter  Aufgaben,  die  inner- 
halb des  Arbeitsrahmens  gedachter  Commissioo  notersabringen  wftren. 

Ein  ernsterer  Geist  als  Motian  ist  der  Pforzheimer  Renchlin. 

Hugo  Holstein,  Reuchlius  Gedichte  (Zeitschrift  f.  vergleichende 
Litteraturceschichfe  u.  Henaissance-Litteratnr,  hrsgeg.  von  Max  Koch 
and  Ludwig  Geiger.    N.  F,    III  (1890)  S.  128  —  136). 

Der  berlihmte  Johannes  Reuchliu  war  kein  grofser  Dichter,  aber 
er  machte  gelegentlich,  wie  viele  Humanisten,  auch  lateinische  Gedichte. 
Aus  einem  Briefe  an  seinen  Freund  Leontorius  erfahren  wir,  dafs  er  ein 
ganzes  Buch  nicht  erhaltener  Epigianiino  verfafste,  was  freilich  nicht 
grofs  gewesen  zu  sein  braucht.  Im  ^Muzen  haben  sich  15  Gedichte 
Reochlins  erhalten.  Die  meisten  hat  Geiger  .-^chon  bekannt  gemacht. 
Holstein  verxeichoet  sie  und  fügt  einige  aus  seltenen  Drucken  und  einige 
bisher  ungedrockte  bei. 

Zu  den  letsteren  geboren: 

I)  Zwei  Gedichte  so  einem  verloren  gegangenen  Werke  Tritheims 
»De  miserüs  prelatornm  danstralinm« ,  zu  dem  aooh  Eoorad  Celtis  und 
Jakob  Wimpfeling  Gedichte  verfafst  haben. 


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156 


Geschichte  der  Altertumswiaieiiscbafl. 


2)  EiD  ao8  dem  Jabre  1496  fitamineDilfls  Gedieht  an  Hainricii  von 
Bfloav,  den  equea  anratus  and  ?ir  considtiasiiiias,  »in  oaaigio  Olnstriisiiiii 
domini  Joanais  Cameraiii  Dalbargü  antistiüs  Wonnadeosis  ez  profeo 
tioae  Cmaoa«.  Die  Profeetio  Cusaaa  iat  eine  Reise  tia«li  Goes  an  der 
Mosel,  wo  die  Bibliotliek  des  feratorbenen  Kardinals  Nilcolaas  Ton  Cosa 
von  der  Homanistongesellscbaft  besiebtigt  worde.  Das  Gedieht  ist  aem- 
lieh  lascif,  wie  man  es  sonst  an  Beochlia  nicht  gewohnt  ist. 

3)  Ein  Gedicht,  das  Reucblin  uod  Vigilius  gemeinsam  an  Jakob 
Wimpfeling  ?or  der  Abreise  Reuchlios  nach  Rom  (22.  Janaar  1499)  rieh* 
teten.  Zu  dem  b^igeffigteo  Gedichte  des  Dracontius  an  Erasmus  Rese 
sei  bemerkt,  dafs  Mttckeolocb  ein  Dorf  vier  Stoaden  von  Heidelberg  ist 

Theodor  i > i ^ t e  1 ,  Eine  Rcuchiiüiibersetzung  aus  dem  Eude  Juli 
1406.  Lucians  XII  Todtengespräcb,  auch  Nachrichten  Ober  Yer- 
dentschnog  einer  DemostbenisebeQ  Rede  (Zeitsohrlft  f.  vergleiehende 
jUtteratorgescb.  N.  F.  III,  360  o.  861). 

Im  königi.  sSchsischen  Hauptarchiv  zu  Drosflen  befiüdet  sich  eine 
Übersetzung  eiues  der  Lucianischeii  Totengespiäche  ius  Deutsche  von 
dem  beröhmteu  Johann  lieuchlin.  Beigegeben  ist  ein  Begleitschreiben 
des  Übersetzers  an  den  Herzog  Eberhard  d.  ft.  von  Württemberg,  das 
Glückwünsche  zu  der  kürzlich  erlangten  Ikrzogswürde  enthüll. 

Im  gleichen  Archive  befindet  sich  auch  eine  von  Keuchiiu  her- 
rflbrende  Übersetzung  der  ersten  olynthischen  Rede  des  Demosthenes, 
gleichfalls  mit  einem  Schreiben  an  Eberhard  versehen. 

Der  Finder  dieser  Sehriftstacke  stellt  die  Heransgabe  der  betdeo 
Übersetsnngen  in  Aossicht. 

Übrigens  sei  darauf  hingewiesen,  dafs  die  von  Distel  gewiUte 
Überschrift  »Reucblinfibersetsnog«  falsch  ist  Eine  »Reuehiiaabersetsaagc 
kann  nor  die  ÜberseUnng  eines  von  Reoehlin  verfafsten  Werkes  beden- 
ten.  Eine  Homerflbersetznng  ist  eine  Übersetsang  des  Homer,  eine 
Shakespeare-Übersetzung  ist  eine  Übersetsnng  des  Shakespeare,  nicht 
eine  von  Homer  oder  Shakespeare  angefertigte  Übersetsnng.  Es  war 
also  zu  sagen:  leine  Reacblinscbe  Übersetzungc  oder  »eine  von  Reoehlin 
herrührende  Übersetzungc.  —  Ebenso  bedenklich  ist  der  von  Distel  ge* 
brauchte  Ausdruck  »das  Schw&biscb-Deatschec ,  was  wenigstens  kors  er- 
wfthnt  sei. 

Karl  Hartfelder,  Der  Karthäuserprior  Gregor  Reisch,  Verfasser 
der  Margariu  pbilosophioa  (Zeilschrift  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins.  Bd.  Y. 
Heft  2  [Bd.  44  der  gansen  Reihel,  S.  170—200). 

In  den  ersten  Jahrzehnten  des  ]r>.  Jahrhunderts  wurde  an  den 
Hochschulen  ein  encyklopädisches  Werk,  das  den  Titel  Margarita  philo- 
sophica  führte,  viel  gebraucht.  Es  erlebte  zahlreiche  Auflagen  uod  wurde 
auch  ins  Italienische  übertragen. 


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Lienen,  Henoaiui  Ten  de«  BudM. 


157 


Der  Verfasser  des  Buches  ist  Gregor  Reisch  aus  Balingen  (in 
Württemberg),  der  1487  an  fi'^r  Hnchschulo  Freiburg  immatrikuliert 
wurde.  In  das  bei  Freiburg  gelegene  Kurrh,l!iserklo«ter  eintretem!.  wurdo 
er  Mönch  und  später  Prior.  Nach  einem  kurzen  Auteiunalie  lu  der 
Kartbause  zu  Klein-Basci  kehrte  er  als  Prior  wieder  in  das  Freiburger 
Kloster  zurück,  wo  er  auch  uiitteo  iu  deu  ächreckeu  des  Üauerukrieges 
gestorben  ist. 

Obgleich  giftubiger  Theologe,  hat  er  doch  eiueo  ansgedebnteo 
Freandeskreis  oDter  den  bunanietiech  gebildeten  Mftnnern,  woio  n.  a. 
Dietrich  Ulsen,  Adam  Werner  von  Themar,  Paul  Tob,  Desideriue  Eras- 
mus, Jakob  Wimpfeling,  Matthias  Ringmann,  genannt  Philesias,  Beatas 
Bbenanos,  Ulrleh  Zasios,  Jakob  Locher,  genannt  Philomnsos,  Otto  Brnn- 
fsls,  Johann  Eck,  Konrad  PeUicanus  gehören. 

Sein  Werk  kann  als  klassisch  fQr  jene  humanistische  Richtnng  be* 
leichnet  werden,  die  mit  der  Kirche  und  Theologie  im  Frieden  lebte. 
In  encykiopädiscber  Weise  enthftlt  es  alles,  was  mau  io  der  theologischen 
Qttd  artistischen  <d.  h.  philosophischen)  Fakultät  damaliger  Zeit  so 
lernen  hatte. 

Der  Aobaog  verzeichnet  elf  Ausgaben  des  Buches,  eine  Zahl,  die 
sich  ?ermutlich  noch  vermebreo  läfst. 

Oberlehrer  Dr.  Hermann  Joseph  Liessem,  Bibliographisches 
Teraeicbnis  der  Schriften  Hermanns  van  dem  Busche.  IIL  Köln  1889. 
4.  8.  23 — 88.  (Programmbeilage  des  Kaiser  Wilbelm*6ymnasioms  so 
Kdln.    1889.  No.  407.) 

Die  Fortsetzung  einer  Arbeit,  dereu  erste  Abschnitte  schon  früher 
im  »Jahresbericht«  besprochen  wurden. 

Die  Anfsftfalung  der  Schriften  Boschs  beginnt  in  diesem  Veneichnia 
mit  No.  XXX:  In  artem  Donati  de  octo  partibos  orationis  Oommentarioa 
ei  Prisdano,  Diomede,  Semio,  Gapro  Agretio  Phoca,  darissimis  gramma- 
ticts,  cora  et  labore  non  mediocri  ad  poblicam  iuuentutis  otilitatem 
institotionemqne  coUectos  (KOln  1609),  wovon  elf  Ausgaben  nachgewiesen 
nnd  beschrifdien  werden. 

XXXI.  Ein  aus  einem  Tetrastiebon  bestehendes  Epigramm  zu: 
Articuli  siae  propositioncs  de  iudaico  fauore  nimis  sospecte  ex  libello 
theotonico  domini  loannis  Reuchlin  etc.  (1512). 

XXXII.  Zwei  Epigramme,  aus  je  lO  und  16  Distichen  bestehend, 
su:  Grammaticae  opus  nouum  mira  quadam  arte  et  compendiosa  excus- 
som,  d.  h.  einem  Nachdruck  des  Grammaticaie  bellum  ?oo  Andreas 
Guarna  aus  Saleruo. 

XXXin,  Succinctta  (sie)  et  compeiidiaria  rieuece  vita  (1512/13), 
eine  Beigabe  zu  einer  Ausgabe  von  Senecas  Briefen,  die  bei  dem  Kölner 
i>rucker  Kornelius  aus  Zienkzeu  erschienen  ist. 


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158 


GtMUchte  der  AlterlmniwiiMiiidiafL 


XXXIY.  Preleetio  io  £tbict  Amtotelis  Cdoiue  freqnenti  Aodi- 
torio  habita. 

XXXV.  Eine  von  Busch  auf  einer  Kölner  Synode  gehaltene  Rede 
an  f\oT]  Klerus;  contioeDS  accuratam  exbortatiooem  ad  stadiam  sacre 

scripture. 

XXXVI.  Sir"hnn  lateinische  Distichen  zu:  Phitarcbi  Chaeronensis 
de  tueoda  booa  uaieiudine  precepla  Erasmo  Roterodamo  isferprete. 
Colon.  1614. 

XXXVII.  Ein  Epigramm  zu  des  Murmeliius  Pappa  puerorum  aesui 
atque  usui  percocta. 

XXXVIII.  Ciaüdiani  Proserpinae  raplus,  cum  Uenaanui  Buschij 
Pa.siphili  commentario.  1514. 

XLI.  Loblieder  auf  den  Frieden  {ijrxiu/uov  pacis),  enlhalten  in 
einem  Draek  mit  der  Qiierela  |»ada  des  Eratmos. 

Panl  de  Nolbftc,  Lea  Oorrespondants  d'AIde  Maniioe»  lCat£- 
rianx  aonveanx  d*  bistoire  litt^aire  (148S— 1614).  Scndi  e  docu- 
menti  di  etoria  e  diritto  YIII  (1887)  S.  247— m  IX  (1888)  S.  soa 
bii  248. 

Aldns  Hanuctos  ist  der  grörste  anter  den  italienisdien  Drucken, 
der  ScbOpfer  der  griecbiscben  Typographie  in  Europa.  Seine  Biographie 
ist  nach  der  Meinung  Nolbacs  noch  sa  sehreiben;  denn  das  Werls  von 
Firmin-Didot  (Aide  Manuce  et  rHellteisme  k  Venise,  Paris  1876)  sei 
gftnilieb  ungenOgend.  Das  Solideste  Ober  den  grofsen  Teaetianischen 
Drucker  sind  die  »Annales  de  l'imprimerie  des  Aldet,  die  jetzt  durch 
Giaeomo  Haozoni  umgearbeitet  werden  sollen. 

Die  Drucke  der  Aldinischen  Druckerei  sind  binlAnglich  untersucht. 
Eine  Bereicherung  unseres  Wissens  Uber  den  berühmten  Drucker  war 
also  nur  durch  Aufsuchung  von  handschriftlichen  Quellen  zu  erreichen* 
Dieser  Aufgabe  hat  sich  Nolhac  mit  gutem  Erfolge  unterzogen. 

In  seiner  Arbeit  veröffentlicht  Nolhac  nur  die  ungedruckteu  Doku- 
wento,  zählt  aber  die  auf,  weiche  in  dem  !>nrh  von  Jul.  SchQck  (Aldus 
Manutius  und  seine  Zeitgenossen  in  Italien  und  Deutschland)  vergessen 
oder  nach  demselben  erst  erschienen  sind. 

Der  Inhalt  ist  nach  Sprache  und  Gegenstand  höchst  \  (  r-cljieden.  Zu- 
nächst erfahren  wir  eine  Menge  von  Angaben,  die  sich  uul  das  Lehen 
des  Manutius  und  seine  Thätigkeit  beziehen.  Aber  auch  für  das  Lcbea 
zahlreicher  Humanisten  kommen  belangreiche  Angaben  zum  Vorschein: 
»Lc  personel  litl6raire  du  temps  de  Jules  II  defilera  devant  nous,  daas 
les  lettres  Werltes  de  Rome  k  Aide  et  ä  ses  amis.  Nous  salaerous  au 
passage  les  patriciens  de  Venise,  protectenrs  intelligents  et  t^l^  du 
grand  Imprimeur,  et  les  refogi^s  grecs,  accoeillis  par  loi  et  traasformte 
en  coUaboratears  de  son  oeovre;  rnniversit^  de  Padone  neos  präsenten 


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Nolhac,  lies  Comaponduta  d'Alde  Manneo. 


159 


p!o8  d*iin  ^colier  deveira  plus  tard  c^ldbre;  une  looguc  6p!tre  d*Aleandro 
nous  racontera  avec  une  rare  pr^cisioo  les  d6boto  de  reoseignemeots  da 

grec  dans  Tuniversit^  de  Paris.« 

Dabei  ist  zu  bedenken,  dafs  um  diese  Zeit  die  Druckerei  des 
Aldos  für  eiüige  Jahre  in  Wahrheit  das  geistige  Centrum  Europas  ist. 
Nicht  blofs  Italien,  auch  Frankreich.  Deutschland.  Polen  und  Ungarn 
zehrten  von  den  geistigen  LeistuDgen  der  berühmten  veoetianiscben 
Druckerei. 

Die  Korrespondenten  sind  nach  der  Reihenfolge  der  Briefe  folgende: 
(iiainbattista  Scita,  Marsilius  Ficiiuis,  Pietro  Ricci  (Criuitus),  Girolamo 
Gradco  (Varadeus).  Albertus  Pius,  Fürst  von  Carpi,  Jobannes  Reuchlin, 
Daniel  Clai)  (Clarius),  Filippo  ßeroaldo  juiuoi ,  Sigismund  Thurzo,  Jo- 
hannes Laskaris,  Candidus  Romanus,  Johann  Spiefshaimer  (so  und  nicht 
SpiefshAoimer  war  der  auch  nnter  dem  Namen  Guspinian  bekannte  Uu- 
maaist  zn  schreiben)^  GiovannS-OioTiaoo  Pootano,  Girolamo  BolognU  Jo- 
haiiiies  CoUanrias,  F.  V.  Bodiano  (Fracantianiia),  Sdpioae  Fortiguerra 
(Kartoromacbos) ,  Pietro  Sammonte,  Jodocus  Gallus »  Girolamo  Aleaodro 
(HierooTmns  Aleander),  Jakob  Spiegel  (Speeolaris),  J.  SylTios  Amatoa, 
Joliaon  Haller,  Johann  Lubranski,  L.  Podacethann,  Johann  Fruticenns, 
A.  M.  d*  Acqoariva,  Constantios  GancellariaB,  Lasams  Bonamicns»  Marcos 
Mnsaros,  Paolaa  Bombasios  o.  a. 

Der  Wert  dieser  Veröffentlichung  ist  hoch  ansnschlagen:  es  sind 
wichtige  AktenstQcke,  die  von  dem  zukünftigen  Bearbeiter  der  Geschichte 
der  Renaissance  nicht  übersehen  werden  dürfen. 

Die  Anmerkungen  hätten  etwas  reichlicher  sein  dttrfen.  Viele 
wichtige  Dinge  bleiben  nnerörtert. 

Ergänzend  sei  zu  Aleanders  Brief  aus  Paris  (IX  214)  bemerkt, 
dafs  sich  anschauliche  Schilderungen  tihcr  die  Lehrerfolge  des  Aleander 
in  Paris  und  Orleans  bei  Horawitz  M.  Huniinelhcrger  (Berlin  1875)  in 
dem  Anbang  sich  tinden.  Vgl.  da/.u  die  Bemerkungen  im  Historischen 
Taschenbuch.    Sechste  Folge.  IV.  Jahrp.  8.  lolff. 

Auf  S.  207  wird  behauptet,  dafs  Joducus  Gallus  aus  Auffach  stamme. 
Dafür  ist  vielmehr  »Ruffach«  (im  Elsafa)  zu  setzen. 

Über  den  auf  der  gleichen  Seite  stehenden  Joannes  Cono  Norim- 
bergensis  kann  in  den  Arbeiten  von  Horawitz  über  Beatus  Kheuanus 
DOcii  manche  wertvolle  Angabe  gefunden  werden. 

Der  Brief  Jakob  Spiegels  an  Manucius  (S.  217)  ist  eine  dankens- 
werte Bereichernng  des  Spiegeischen  Briefwechsels.  Doch  war  in  den 
Anamknngen  auf  G.  Knods  Sehlettstadter  Programme  (Jakob  Spiegel 
ans  Schlettstadt)  1884  ond  1886  zn  verweisen. 

Einem  leider  früh  verstorbenen  Gelehrten,  einem  trefflichen  Kenoer 
des  Erasmus,  verdanken  wir  folgende  zwei  Arbeiten: 


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160 


GMcUebl«  der  AttartmiwiMtmehift 


Ludwig  Sieber,  Das  Testameot  des  Erasmus  Tom  22.  Januar 
1527.  Nach  Amerbachs  Copie  in  der  Universit&ts-Bibliothek  zq  Basel 
herausgegeben,    ßasel.   Sehweighauser  1889.    8.  28  S. 

Die  kleine,  mit  Vignetten  und  Randleisten  im  Geschmack  der  Re. 
oaissaiice  hübsch  ausgestattete  Schrift  ist  meines  Wissens  als  Manuskript 
gedruckt,  obgleich  sie  gewirs  die  Kritik  in  keiner  Weise  zu  scheuen  hat 
Es  ist  eine  Jubiläumsschrift,  dem  Gymnasium  in  Basel  dargebracht,  zn 
der  Feier  seiner  EröffDung  am  24.  Oktober  1589. 

Das  im  Abdruck  mitgeteilte  Testament  iles  Erasmus  vom  22.  Januar 
1527  ist  das  erste  von  dreien.  Der  immer  kranke  Gelehrte  beschäftigte 
sich  wiederbolt  mit  dem  Gedanken  an  seinen  Tod  und  suchte  das 
Schicksal  seiner  Hinterlassen'it'liaft  zu  sichern 

Als  Haiipterbc  und  Te^lulnentsvüllst^ecker  (heres  seu  tidei  commis- 
sarius)  erscheint  ßonifaz  Anierbach,  als  exequutores  Beatus  Rhenanus, 
Basilius  Amerbach  und  Hieronymus  Frohen.  Alle  diese  werden  aus  dem 
reichen  Nachlasse  mit  Geld  oder  Kostbarkeiten  bedacht,  ebenso  Ueuricus 
Glareanus,  Ludovicus  Berus,  Johannes  Frohen,  Sigismund  Geleoias, 
Jühauü  von  Botzheim  und  Konrad  Gocleuius. 

Die  Hauptsorge  des  Erasmus  ist  die  Herstellung  einer  Gesamt- 
ausgabe seiner  Werke  nach  seioero  Tode.  Darüber  sind  genaue  Be- 
stimnotigen  getroffeo  oud  betrAcbtliche  Geldmittel  auagesetit.  An  tteb- 
sten  liAtte  er  es  geseheo»  weon  Proben  die  Ausgabe  herstellte.  Den 
Korrektoren  wurde  ausdrücklich  verboten  ^  ihre  eigenen  Einfiüte  in  den 
Text  des  Erasmus  su  setzen,  »tantum  emendent  errores  typographonun 
ioenria  eommissos  aut  etiam  meac.  Zugleich  wQascbt  er  mOgliehst  we- 
nige Korrektoren  bei  dieser  Arbeit,  höchstens  drei  oder  vier.  Für  die 
20  Freiexemplare,  welche  der  Buchhändler  liefern  mnfs,  werden  die 
Empftager  genau  festgesetzt. 

Wenn  schliefslich  nach  Herstellung  der  Gesamtausgabe  noch  etwas 
abrig  bleibt,  so  soll  es  fhr  talentvolle  arme  Jttngliage  und  zur  Aussteuer 
sittsamer  Mädchen  verwendet  werden.  . 

Sein  Leichenbegängnis  wOnscfat  er  weder  kärglich  noch  luxuriös 
und  »ritu  ecclesiastico,  sie  ut  nemo  queri  possit». 

Beigegeben  sind  als  Beilagen  die  Testierbewilligung  des  Basler 
Stadtgerichts  (24.  Jan.  1626)  und  des  Papstes  Clemens  VII.  (8.  Juli  1526). 

Ludwig  Sieber,  Inventarium  Über  die  Hinterlassenschaft  des 
Erasmus  vom  22.  Juli  1536-    Basel.   Sehweighauser  1889.   8.    19  S 

Diese  gleichfalls  im  Geschmack  Holbeinscher  Rilcberornamenuk 
ausgestaltete  kleine  Schrift  gibt  den  Abdruck  dca  luveulara,  das  nach 
dem  Tode  des  Erasmus  über  seine  Habe  aufgesiellt  wurde.  Sie  bestand 
aus  Hausrat,  Kleider,  Silbergeschirr  und  goldenen  und  silbernen  Münzen. 

Ton  besonderem  Interesse  ist  die  Stelle  über  des  Erasams  Biblio- 
thek: »Item  ein  schöne  Bibliothee  mit  eim  register,  in  dem  alle  btteher 


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J.  Keff,  Ulrich  Zauns. 


161 


ordeolich  bezeichnet  ynd  durch  D.  Erasmus  selijjen  diener  vor  langisi 
vffpreschriben  sind,  für  welche  bUcher  der  heri  von  Lasko,  sovorr  er  die 
will  iiabcn,  zwey  hundert  guldiii  schuldig  wirt  ze  geben  t  Lasko  zahlte 
diese  Summe,  nachdem  er  schon  vorher  200  Gulden  angezahlt  hatte. 

Dieses  Akteostück  beweist  unwidersprechlich,  dafs  Erasmas  gegen 
Ende  seines  Lebens  in  sehr  gnt«D  TerhflltDfesen  gewesen  ist. 

In  dem  groiafn  Freundeskreis  des  Erasmus  nimmt  der  Jurist  Zasius 
eme  der  ersteu  Ölellen  ein: 

Joseph  Neff,  Professor  am  Grobb.  Gymnasiain  zu  Freibwrg, 
Udalricus  Zasius.  Ein  Beitrag  zar  Geschichte  des  Humanismus  am 
OberrbeiD.  I.  Teil.  Freiborg  i.  B.  1890.  4.  86  S.  (Programmbeil.) 

Im  dem  Vorwort  berichtet  der  Terfosser  kurz  Ober  den  »Stand 
der  Forsebiingc  nnd  die  von  ihm  benutzten  Quellen,  deren  jetit  eiaiga 
weitere  fliefsen  als  den  früheren  Monographen  des  Zaains,  nftmlich  Hein- 
rich Schreiber  und  Stintzing.  Im  Gagansatz  zu  diesen  boiden  will  Meff 
mehr  dem  Humanisten  Zasius  gerecht  werden.  »Mit  Httlfe  des  neuen 
Materials  uud  einer  giündlicheren  Ausbeute  des  älteren,  nameotlich  des 
Briefwechsels,  war  es  möglich,  dem  Humanisten  Zasius  und  seiner  Zeit 
die  eingehende  Behandlang  aogedeihen  zu  lassen,  welche  der  Jurist  bereits 
gefunden  hatte«  (S.  4). 

Der  1461  zu  Konstanz  geborene  Zäsi  (=  Zasius)  studierte,  nach- 
dem er  in  der  Vaterstadt  die  Schule  durcl  laufeu  hatte,  hauptsächlich  in 
Freiburg.  Nach  Hause  ziirnckgokehrt,  erhielt  er  das  Amt  eines  bischöf- 
lichen Notars,  in  welcher  Stellung  er  sich  bereits  die  Anerkennung  der 
Eidgeno<j>pn  orwarb.  149G  tibernalwn  er  die  Leitung  der  Fi eit)urj^'er 
Lateinschule  und  trieb  nebenbei  noch  eifrige  Studien.  Zum  L>oiitor  iegum 
promoviert,  wurde  er  1501  juristischer  Lehrer  an  der  Freiburger  Uni- 
versität und  nebenbei  noch  Lehrer  ftlr  Rhetorik  uud  Poesie. 

Über  sejiie  ausgezeichnete  Lehrbefähigung,  die  er  vortrelilich  vor- 
bereitet begann,  herrscht  nur  eine  Stimme  der  Anerkennung.  Die  zahl- 
reichen Briefe  dankbarer  Schüler,  die  sich  erhalten  haben,  sind  die 
besten  Beweise  dafür.  Seine  Bttcher  verbreiteten  sich  auch  nach  Italien, 
dam  damals  klassischen  Land  dar  Rechtsgelehrsamkeit,  and  fanden  dort 
groben  Beifall.  Das  Gebeironis  seines  grofsen  Lehrerfolges  bernbia 
besonders  auf  seinem  Scharfsinn  und  seiner  tttcbtigen  bomanistiscben 
Bildung. 

Der  zweite  Abschnitt  behandelt  die  Beziebangen  des  Zasius  zu  den 
oberrheinischen  Humanisten  (8. 16^25).  Nach  Hnmanistenart  verkehrte 
Zasius  freundlich  mit  Sebastian  Braut,  Heinrich  Bebel,  Koorad  Geltis, 
Jobann  Faber,  dem  späteren  Bischof  von  Wien,  dem  kaiserlichen  Leib- 
arzt Paul  Ridus,  Erasmus,  Beatus  Rhenanus,  Werner  von  Themar,  Jakob 
Locher,  mit  dem  er  sich  spfttar  allerdhigs  entzweite,  u.a.  Nicht  alle 
diese  Männer  hat  der  Freibnrger  Jurist  persönlich  gekannt,  aber  einig 

Jahmbeticht  für  AlteituMwÜMaiclMa.  LXXm.  Bd.  (ISU  UL)  1| 


Geschichte  der  Ältertumswissensciiatt. 


war  er  mit  der  Hebnabl  in  ihm  cteatscfapAtriotischen  Oesinnong.  Bei 
der  SchUdernog  dieser  Verbftltolsse  h&lte  Neff  Doch  weitere  Angaben 
aas  der  Arbeit  L.  Boschkiels  (NationalgefQhl  and  Vaterlandsliebe  im 
älteren  dentsoben  Homaolsmos,  CbemniUer  Progr«  1887)  gewinnen  kftnnen. 
Aach  sollten  in  diesem  Abscboitt  die  sogenannten  »oberrheinischen  Huma- 
nisten«, dereo  geistige  Häupter  Wimpfeling  nod  Braut  waren,  schärfer 
geschieden  werden  von  Männern,  wie  Paul  Hicius«  Erasmus  etc.»  die 
einer  jQngeren  Generation  mit  etwas  anderen  Zielen  angehören. 

Den  Nichtdcutschcn  gpgcnllber  rühmte  man  sich  der  Erfindungen 
der  BuchdruckerkuüSt  und  dos  Schiefspulvcrs.  Mau  ting  an,  seine  Aus- 
bildung blofs  auf  ileutschcn  Hocliscliulcii  zu  suchen.  Auch  Zasius  erwähnt 
niil  Stolz,  dafs  er  sein  ganzes  Wissen  au-schliei'slicli  auf  deutschen  Schu- 
lau gesammelt  habe.  Zugleich  waren  viele  Ilumauisten  eifrig  bemüht, 
die  Vergangenheit  des  deutschen  Volkes  mit  der  Fackel  der  Wissenschaft 
zu  beleuchten  und  aus  der  Geschichte  Gründe  gegen  die  Verächter 
Deutächlauds  zu  gewiuucu. 

Der  dritte  Abschnitt,  »ReformatloD  und  Banemkriegc  (S.  26-35), 
zeigt,  wie  Zasins,  ursprünglich  ein  warmer  Freund  Luthers,  seit  der 
Leipziger  Disputation  immer  Yorsichtiger  wurde,  bis  scbliefsUch  der 
Bauernlirieg,  Är  den  er,  äbrigens  sehr  mit  Unrecht,  ausscbliefsUch  Luther 
ferantwortlich  machte,  seine  Loslöenng  von  den  Evangelischen  vollstän- 
dig machte. 

Gans  richtig  stellt  Neff  auf  8.  26ff.  dar,  wie  Zasins  und  seine 
Freunde  zwar  einen  reformatorischen  Zug  hatten,  aber  doch  keineswegs 
mit  Luther  in  den  wichtigsten  Fragen  snsammenstimmten  Statt  einer 
Reformation  an  Haupt  und  Gliedern  wollten  sie  blofs  eine  Reforma- 
tion der  Glieder,  vor  allen  Dingfen  keine  Trennunf;  von  Rom,  keine  Ver- 
letzung der  Kirchenlehre,  keine  Verwerfung  der  Tradition  Hier  machte 
sich  besonders  auch  der  Gegensatz  zwischen  dem  Theologen  Luther 
und  dem  Juristen  Zasius  geltend.  In  diesem  Sinne  schrieb  er  auch 
an  Luther,  ohne  freilich  Eindruck  zu  machen. 

Auch  bei  der  Bauernbewegung  war  Zasius  eine  nicht  unwichtige 
Rolle  zugefallen.  Freiburg  war  von  den  liiiutuihaufen  überwältigt  worden 
und  hatte  bich  mit  ihnen  verbünden  müssen.  Zaisius  beeilte  sich,  jeden- 
falls im  Auftrage  des  Stadtrates,  diese  Sache  als  möglichst  harmlos  bei 
der  Osterreichischen  Regierung  in  Ensisheim  darausteilen:  seine  und  des 
Bates  Verteidigung  hatte  auch  Erfolg  bei  den  mafsgebenden  Gewalten. 

Als  Htterarisohe  Erstlingsfrucbt  des  Verfassers  hat  die  Arbeit 
mehrere  Druckfehler:  auf  8.  4  steht  swei  Mal  Analakten  statt  Analekten. 
^  Das  S*  7  citierte  Programm  Lenders  Uber  die  Konstanser  Schulen 
kann  unmöglich  18^3  erschienen  sein.  —  Das  Gitat  V  100.  122.  aus  den 
Epigrammen  des  Geltes  S.  18  Anm.  84  ist  unmöglich,  da  das  fünfte  Buch 
der  Epigramme  des  Geltes  Uberhaupt  nur  92  Nummern  sAhlt.  —  Auf 
S.  3i  unten  ist  das  >bexeichnetet  in  »bexeichneud«  zu  Andern. 


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J.  Neff,  Ulrich  Zasioa. 


168 


Der  Verfasser  besiUt  eioe  gote  Eeontois  der  einschlägigeo  Litte- 
rator.  Id  maDcbeD  Pnnktea  hat  er  die  froheren  Darsteller  in  dankens- 
werter Weise  bereicitert.  Besonders  darf  anf  8.  28  anfiDserksam  gemaebt 
werden.  Diese  Znsammenstellnog  von  wissenscbaftlicben  Leistongen  der 
Hamanisten  seigt,  «ie  nnverst&ndig  der  nenerdings  wiederholt  erhobene 
Vorwurf  ist,  dafs  die  Humanisten  nndentseh,  sehleehte  Patrioten  seien. 
Gerade  das  Gegenteil  ist  der  Fall. 

Von  Einzelheiten  sei  noch  erwähnt,  dafs  der  Verfasser  iu  seinem 
Vorwort,  wo  er  die  seit  Schreiber  und  Stintzing  neu  erschienenen  Quellen 
susammeostellt,  bei  Horawitz  in  erster  Linie  dessen  Publikatiou  der 
Briefe  des  Cantiuncula  und  Zasius  hätte  nennen  sollen,  die  der  Verfasser 
ja  recht  gut  kennt,  wie  man  aus  Anm  76  sieht.  —  Ob  der  von  Schreiber 
gegen  Zasius  erhobene  Vorwurf  der  Intoleranz  (S.  31  uad  32)  nicht  doch 
berechtigt  ist,  wollen  wir  hier  nicht  erörtern. 

Im  äbrigen  haben  wir  die  iStudie  des  Verfassers  mit  Vergnügen 
gelesen.  Hoffentlich  setzt  er  seine  Bemühungen  auf  diesem  noch  lange 
Dicht  erschöpflcu  Felde  wissenschaftlicher  Arbeit  auch  lu  Zukuuti  lurt 

Joseph  Neff,  Ulrich  Zasius.  Ein  Freiburger  Homanist  (Zeitschr. 
d.  Gesellschaft  f.  Beförderung  der  Geschichts-,  Altertums»  nnd  Volks« 
konde  von  Freiburg,  dem  Breisgau  etc.  IX  S.  1—37). 

In  etwas  popuUrerer  Form  als  in  seinen  zwei  Programmbellagen, 
aber  doch  unter  Beigabe  gelehrter  Verweise,  enählt  Neff  das  Leben  des 
Freiborger  Humanisten.  Überall  nimmt  er  fioeksicht  auf  die  ZeitverhUt^ 
oisse.  So  ist  8.  Off.  der  warme  Patriotismus  der  deutschen  Humanisten 
geschildert.  Diese  Männer  »stehen  bei  der  herannahenden  Gefahr  treu 
na  Kaiser  und  Reich,  mahnen  die  Fürsten  an  ihre  Ptiicht,  sehen  andrer- 
seits mit  Stolz  auf  die  Errungenschaften  des  deutschen  Geistes,  verbinden 
mit  dem  Eifer  fUr  klassische  Studien  die  Begeisterung  fOr  das  deutsche 
Altertum.« 

Die  Bedeutung  des  Zasius  als  akademischer  Lehrer  wird  mit  den 
"Worten  beiner  Grabrede  geschildert:  »Es  gab  keine  Kunst  im  Unter- 
richten, die  er  nicht  gekannt  oder  angewandt.  Er  war  eiu  tüchtiger 
Grammatiker,  ein  feiuer  Dialektiker  und  ein  nie  verlegener  Redner.  Mit 
den  Philosophen  Aristoteles  und  i'liUo  vertraut,  verstand  er  es  wohl, 
jedes  Ding  nach  seinem  Werte  zu  bcurteiieu.  Seiu  Vortrag  war  klar, 
gewürzt  mit  den  schönsten  Aussprüchen  heiliger  und  profaner  Schrift- 
steller, die  er  ja  wie  kein  sweiter  stets  im  Herzen  ond  anf  der  Zunge 
hatte.c 

Einen  weiteren  Freund  des  Erasmus,  dem  gröfsten  der  Schweizer 
Humanisten,  Heinrich  Loriti  aus  MoUis  bei  Glams  (weshalb  gewöhnlich 
Glareanus  genannt),  ist  eine  tüchtige,  anf  grOndlichen  Stadien  berohende 
Arbeit  gewidmet: 

11» 


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164 


GMcbidite  der  Aiteifum&wbseuscbaft. 


Otto  Fridolin  Fritssehe,  Glarean,  sein  Leben  uod  seine 
Schrifleo.  Mit  eiDem  Portrit  Gltreans.  Fraoeofeld.  Haber  1890.  8. 
VI  u.  186  8. 

Heinrich  Schreiber  hatte  in  seinem  Freibnrger  ÜDiversitatspro- 

gramm  vom  Jahre  1837  dem  verdienten  Humanisten  ein  ivUrdiges  biogra- 
phisches Denkmal  errichtet.  Seitdr-m  hat  sich  dus  Material  über  den- 
selben nicht  onbeträchtlicb  vermehrt,  und  besonders  mit  Hilfe  von  Briefen 
aus  der  Zeit  hat  Fritzsche  ein  wesentlich  voUat&ndigeres,  besiebnngs- 
reicheres  BiUl  gezeichnet. 

Der  8tofr  ?orffillt  in  die  zwei  Hnnptabschuitte:  l)  Glareans  Leben. 
2)  Glareans  Srhntteii.  Das  erste  Kaintel  ist  sodann  weiter  gegliedert 
in  a)  Lehrjahre,  h)  W.anfVnf\hre,  c)  Professor  in  Freiburg. 

In  den  Lehrjahren  wiul  erzählt,  wie  der  wohlhabende  Banemsobn 
an  Rubelliis  (Rötllin)  in  Hott  weil  einen  tüchtigen  Lehrer  findet.  Hier 
dürfte  vielleicht  erklärend  noch  beigefügt  werden,  dafs  das  jetzt  wUrttem- 
bergische  Städtchen  Rottweil  damals  zum  Bunde  der  Eidgenossen  ge- 
hörte. Lehrend  nnd  lernend  verweilt  er  sodann  in  KOln,  Basel  nnd 
Poris»  wflhrend  welcher  Zeit  er  besonders  in  Basel  den  kecken  tPoeten« 
spielte.  In  Basel  nnd  Paris  leitete  er  eine  sogenannte  Burse,  ein  Pen- 
sionat lllr  junge  Leute.  Auch  in  seinem  Leben  spielt  die  Einrichtung 
fransOsiseher  Pensionen  eine  betrichtliche  Rolle. 

Olareanus  war  frttber  Rencblinist,  dann  ein  eifriger  Anhinger  von 
Luther,  wie  er  anch  mit  Zwiogli  innig  bef^renndet  war.  Aber  seine  Ver- 
bindung mit  Erasmns,  der  in  den  zwanziger  Jahren  des  16.  Jahrhunderts 
seinen  dauernden  Aufenthalt  in  Basel  hatte,  sowie  die  laute  Art  mancher 
Reform Ircnnile  veranlafsten  ihn,  wie  manche  andere  Humanisten,  sieh  von 
der  Reformation  verstimmt  zurückzuziehen.  Da  Ba^^el  7m  Rpformation 
Ubertrat,  so  nahm  Glarean  15*29  die  mit  42  (iiihlnü  dotierte  i'rofessur 
der  Dichtkunst  an  der  Iloch^-'^lmle  Frcihnrfj;  au.  iü^rasmus  folgte  ihm 
bald  dahin  nach,  von  Bouifaz  Amcrbach  hepleitet. 

Während  die  Anwesenheit  Glareans  einer  der  Hauptgründe  für  des 
Erasmus  Rückkehr  nach  Basel  (lö3»3)  wurde,  fand  Glarean  eine  dauernde 
und  geachtete  Stellung  an  der  breisgauischeu  Hochschule.  Er  hatte 
viele  Zohörer,  und  von  seinen  80  Schriften  sind  22  in  Freiburg  geschrie- 
ben. Einem  Rufe  nach  der  Sehwels  hat  er  niebt  entspnMshen,  doch 
wiederholt  katholischen  Kantonen  Ratschlage  erteilt  Troti  seiner  streng 
katholischen  CMnnnng  mufete  er  den  Schmers  erleben,  dafo  er  im  Jahre 
1669  auf  dem  von  Papst  Panl  IT.  erlassenen  Index  stand.  Fast  76  Jabre 
alt,  starb  er  in  der  Nacht  vom  27./28.  Htrs  1668.  Sein  KOrper  vrarde 
in  dem  Dominikanerkloster  beigesetst,  der  Orabstdo  von  da  später  nach 
dem  Münster  übergeführt,  wo  er  sich  jetzt  noch  befindet. 

Der  zweite  Hauptabschnitt  behandelt  iGlareans  Schriftenc  (S.  88  — 
i96).  So  sehr  sich  Ql  als  gekrönter  Dichter  f&blte,  so  wandte  er  sich 


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£nch80ü,  B.  Rhenanus. 


165 


doch  als  Schriftsteller  bald  ausscliliorslich  der  Prosa  zu.  Sein  Stil  ist 
gut  humanistisch ,  abtr  uichl  Cicerouiauiäch,  wie  das  boi  einem  Schrift- 
steller, der  auch  Ober  Mathematik  ood  Musik  schrieb,  au  sich  BchoD 
tmniOglieh  war. 

Das  Verseich&is  seiner  Schriften  nmfafst  30  Hummern,  daronter 
solche,  welche  oftmals  neu  aufgelegt  wurden.  Nar  doige  mOgen  hier 
henrorgeboben  sein:  eine  Helvetiae  descriptio  in  Hexametern  (Basel 
iSlft),  eine  ans  alten  Sehriftstellera  geaogene  Isagoge  in  mosieen  (Basel 
1616),  De  ratione  syllabamm  brevis  isagoge  (Basel  1616),  ein  kleiner 
Kommentar  zu  Taeitns'  Germania  (Basel  1519),  eine  Ohronologia  zu 
Livius  (Basel  153 H,  Annotationes  zu  Livius  (Basel  1540),  welch  beide 
Schriften  in  viele  Ausgabeu  des  Livius  Qbergegaugen  sind,  eine  Horaz- 
ausgabe  mit  Anmerkungen  (Freiburg  i.  B.  1533),  Anmerkungen  zu  Ovids 
Metamorphosen  (Basel  1534),  eine  Bearhoitung  dos  Donatus  (Froib'ir;» 
1535),  L'iue  Ausgabe  von  Casars  Comraentarien  (Freiburg  i.  B.  1533), 
Beiträge  zur  Boethius-Ausgabe  (Basel  1546),  einige  Anmerkungen  zur 
Batrachomyomachie  (Freiburg  i.  B.  1547),  Aiimerkuugen  zu  [^ucans  Phar- 
salica  (Basel  1550),  Aiunerkuugen  zu  Kutiup  (1553),  eine  Suetouausgabe 
(Basel  15G0),  Aumerkuugen  zu  Justiii  (Basel  1562). 

Vielleicht  hätte  der  Verfasser  noch  mehr  Wichtiges  und  Unwich- 
tiges scheiden,  das  Letste  sodann  in  die  Anmerkungen  verweisen  kftanen. 
Aoch  ein  Naroensregtster  wftre  dankenswert  gewesen.  Sin  Citat  wie 
»Oecol.  Zwingliof  (8.  47)  dürfte  doch  au  allgemein  sein.  Eine  Ansahl 
weiterer  Ausstellungen  habe  ich  in  einer  Besprechung  in  der  Zeitschrift 
f.  deutsches  Altertum  1890  8.  178  snsammengestellt* 

Im  übrigen  aber  verdient  der  Verfasser  for  seine  tüchtige  Leistung, 
die  hoffentlich  nicht  die  letste  auf  diesem  Gebiete  ist,  alle  Anerkennung. 

Erasmos  hatte  keinen  lieberen  Freund  als  Beatus  Rhenanas  von 
Sehlettstadt: 

A.  Erichson,  Em  neues  Dokument  über  Beatus  Rheoanus  (Brie> 
gers  Zeitschrift  f.  Kircbengeschichte  1890,  Heft  3,  S.  190). 

Den  sehr  unitangreichen  Briefwechsel  des  Beatus  Rheuanus,  des 
berühmten  Ilumam'steu ,  habe  ich  gemeinsam  mit  Adalbert  Horawitz  ge- 
sammelt und  1880  bei  Teuliin  r  herausgegeben.  Erichson  druckt  einen 
Brief  ab,  den  Sain  lus  uu  den  beiiannteu  Martin  But/^er  den  3.  August 
1626  geschrieben  hat,  und  worin  eine  Äufserung  des  Rhenanub  über  die 
Reformation  enthalten  ist.  Sie  zeigt,  dafs  er  im  wesentlichen  den  Stand- 
punkt des  Erasmos  einnahm.  Trotz  aller  Sympathie  für  die  Kirchen- 
Verbesserung  konnte  er  sich  doch  der  reformatorischen  Partei  nidit  an* 
schliefen.  Er  (and,  dafo  die  reformatorischen  Männer  denselben  Fehler 
machten,  den  aie  an  Erasmus  tadelten,  d.  h.  den  Mensche  Rechnung 
trügen :  repraehendnnt  in  Erasmo  atque  aliis  optimis  viris,  qui  Evangelioo 
negotio  non  minus  prospeetnm  esse  cupiunt  quam  ipsi,  prodentiam  hnnui- 


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166 


QMehiohte  der  Altertamiwiaunscbftft. 


Dam,  rntiüuem  et  vires  humanas  ceteraque  id  genas,  qaum  ipsi  taroeo 
nulla  aiia  ope  magis  nitantur  etc. 

Jos.  64oy  and  Gast  Kood,  Die  8todt- Bibliothek  zu  Schielt- 
Stadt.  Festschrift  zur  Einweihung  des  neuen  Bibliotbeksgebäudes  am 
6.  Juli  1889.  Strafsbarg.  1889.  8.  VU  a.  76.  —  XI  a.  109  8.  (In 
KomffiiBUon  bei  HarasBOwits  in  Leipzig.) 

Za  dieser  hobscb  ansgestitteteo  Festschrift,  deren  Teraninsswig 
aaf  dem  Titelblatt  togegeben  ist,  Tereioigten  sich  G607  als  Bibliothekar 
der  wertToUen  Bhenana  und  Knod  als  deren  trelflicher  Kenner. 

Der  von  G6ny  berrOhrende  erste  Teil  ist  eine  Geschichte  der 
Bibliothek.  Schon  im  Mittelalter  hatte  die  elsässische  Reichsstadt  Biblio- 
theken in  den  Klöstern,  so  in  der  Propstei  St.  Fides,  von  der  ein  aus 
dem  Jahre  1296  herrührender  Katalog  mitgeteilt  ist,  im  Johanniterklostcr, 
wo  anrh  eine  gute  Lateinschule  war,  in  den  Klöstern  der  Dominikaner, 
woselb-^t  Kr.T^nnis  warme  Verelirer  hatte,  und  bei  den  Dominikanerinnen. 

Eme  öüentliche  Bibliothek  erhielt  Schlettstadt  erst  im  15.  Jahr- 
hundert, in  dem  es  mächtig  emporblühte,  besonders  seitdem  es  1477  freie 
Reichsstadt  geworden.  Ub  übrigens  die  Einrichtung  der  Bibliothek  mit 
dem  Emporbltlhen  der  städtisch nn  Lateinschule,  die  ungefähr  1440  ent- 
standen sein  soll,  in  Verbiudung  /.u  setzen,  scheint  mir  fraglich.  Den 
Grund  zur  Bibliothek  legte  der  Stadtpfarrer  Johann  von  .Westhansen 
dnrcb  letstwillige  Schenkniig  seiner  Bacher  im  Jahre  1442.  Nach  den 
noch  vorhandenen  BSnden  durfte  dieselbe  fest  nnr  Theologien  entbalteo 
haben. 

Einen  weiteren  Znwaohs  erhielt  diese  in  einem  an  die  Kirehe  an- 
gebauten Baume  aofgestellte  Bibliothek  durch  die  Stiftungen  von  Johano 
Fabri  und  Dietrich  Heister.  Datn  kamen  die  Bücher  Dringenbergs 
(t  1477),  von  denen  jetzt  noch  einige  in  der  Schlettstadter  Bibliothek 
sind.  Die  Vermutung  6. 's,  dafs  Schlettstadter  Studiengeoosseo,  mit 
denen  Dringenberg  in  Heidelberg  bekannt  wnrde,  dr^n  Aulais  zu  seiner 
Berufung  an  die  Lateinsclnile  in  Schlettsiadt  gegeben  haben,  ist  an- 
sprechend. Kinipp  nncber  schenkte  fudann  auch  Jakob  Wiii]i)feling, 
Dringenbergs  ^>chüli'i  r  1528),  der  Pfarrbibliothek  seiner  Vaterstadt,  Wie 
aus  den  Eintrügen  der  noch  vorhandenen  Srlirifff  ii  hervorir<  ht. 

Den  wertvollsten  Teil  der  Pfarrbibliut  In  k  bildeten  die  Bucher  des 
Pfari-rektors  Martin  J^rgersheim  von  Sclileltsutdt .  eines  feingebihieten 
Mannes,  der  auch  in  dem  Kreise  der  fSchlellstadtcr  iiijnianisten  zu  acuuen 
ist,  und  von  dessen  Bibliothek  noch  etwa  70  Werke  vorhaudeu  sind. 

Den  Hauptschatf  der  Stadtbibliotbek  bildet  der  BQcherschats 
des  Beatus  Bhenanus,  worober  Knod  im  zweiten  Teil  eingebend  handelt. 
In  der  Fortsetzung  wird  sodann  gezeigt,  wie  die  alte  Pfarrbibliothek  mit 
der  Stadtbibliothek  vereinigt  und  wie  sahlreiehe  Bflcfaer,  besonders  der 
Bhenana  verschleudert  wurden.    Die  Geschichte  dieser  swar  kleinen« 


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Otoy  and  Knod,  SUdkbibliotbek. 


167 


aber  ft)r  die  Wisscnscliaft  so  wicbtigeu  Bibliothek  ist  bis  sur  neuesten 
Gegeowart  fortgesetzt. 

Der  zweite,  von  Gustav  Knod  herrührende  Teil  »Aus  der  Biblio- 
thek des  Beatus  Rhenuims«  zertaüt  in  zwei  Abschnitte:  1)  Die  Lehrjahre 
des  Beatus  Hlu  iiiimis  in  Schlettstadt  un<i  Paris  (1485  -  1507).  2)  Die 
Bibliothek  des  Beatus  Rhenauus  iu  deu  Jahreu  1500—  1507. 

Der  eigentliche  Name  des  Rbenanus,  desseo  Familie  von  Rheinau 
(daher  Rhenanos)  uach  Schlettstadt  übersiedelt  war,  ist  Bild.  Der  be- 
rtlhmte  Beatns  wurde  1485  als  der  dritte  Sohn  des  Hetzgers  ÄDtoniaa 
Bild  in  ScbletUtadt  geboren*  Frttbseitig  der  Matter  beraubt,  wurde  der 
Ueioe  Beatus  dem  Stadinm  bestimmt 

Die  Stadtschule,  ursprflnglicb  geistlichen  Ursprungs,  war  unter 
Leitung  des  Westfalen  Dringenberg  (1441 --1477)  sn  hoher  Blllte  gelangt. 
Neben  der  Grammatik  (Donatus  und  Aleiand«-)  wurde  fleiftig  Schrift- 
stellerlektQre  getrieben.  Auf  Dringenberg  folgte  Graft  Hofmann  ans 
Utenbeim,  welcher  auch  der  Lehrer  unseres  Rhenanns  wurde*  Aus  den 
handschriftlich  erhaltenen  Scholheften  von  Scbttlern  ergibt  sich,  dafs 
schon  unter  Hofmann  neben  deu  lateinischen  Psalmen  auch  klassische 
Schriftsteller  gelesen  wurden:  Saüust  De  Catilinae  coniuratione,  Tercnz, 
die  lateinische  Übersetsung  von  Isokrates  Epistola  ad  Demonicum,  Ovids 
Fasti,  Vergils  Eklogen  und  Gcorgika.  Übrigens  dürfte  auch  Martial 
gelesen  worden  sein,  da  sich  auch  dieser  in  dem  Schulhefte  des  Rhenanus 
Hudet.  Wurde  ja  durch  den  frommen  Werner  von  Themar  Persius 
und  Juvenal  vor  den  Artisten  der  Heidelberger  Fakultftt  erklärt  und  doch 
\\:\rcn  die  Artisten  in  vielen  t  iillen  auch  nicht  weiter  gefördert  als  die 
Schüler  der  üh-^r^ten  Klasse  einer  t^ntf^u  T-ateinschule. 

Unter  Huiiiiaiins  Naclifolger,  iiieronymu??  Gebwiler,  machte  Rhc- 
nanos  solche  Fori>cliritfp,  dafs  er  l)al(l  iiU  Locatus  einer  Abteilung  vor- 
gesetzt wurde.  Dem  Ii»  i^piele  vieler  Mitschüler  und  seines  Lehrers 
Oebwiler,  der  auch  in  Paris  studiert  hatte,  begab  sich  Rh.  löOd  uach 
dieser  damals  hochberühmten  Schule. 

Knod  entwirft  luui  in  Kiuze  ein  lehrreiches  Bild  des  Studienkurses 
in  der  Artistenfakultät  ( Baccalaureats-  und  Magisterexamen).  Nach 
Budiuskj  hätte  Rhenanns  1503  den  Grad  eines  Baccalaureus  nnd  1604 
den  eines  Licentiatos  erworben,  Angaben,  welche  Knod  besweifelt.  Daflkr 
wird  als  Vermutung  ausgesprochen,  dab  Rhenauus  160S  nach  Paris  ge- 
kommen, 1606  (Fastenseit)  Baccalaureus  und  1607  Licentiat  geworden, 
worauf  er  in  die  Heimat  surOckkehrt. 

Frtthseitig  scheint  Rhenanns  in  nahe  Beiiehungen  an  Faber  Sta^ 
puleneis,  dem  berühmten  Aristoteliker,  getreten  lo  sein.  Zahlreiche 
Werke  desselben  hat  er  grandlich  studiert,  wie  die  erhaltenen  Hand- 
exemplare  beweisen«  In  dieser  Zeit  macht  er  Fabers  Ansichten,  s.  B. 
aber  den  Wert  der  Alten,  ganz  zu  den  seinen.  YoUzUilig  liegen  auch 
in  seiner  Bibliothek  aus  dieser  Periode  die  Werke  des  Erasmus  und  des 


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168 


Geschichte  der  AltertumsviBseiwcbaft 


Publius  Fau&tuä  Audreliuus  vor,  die  freilii:h  nicht  imuiei  dem  btieug 
moraliscfaeo  MafsBUb  Fabers  eat sprechen. 

Neben  Faber  bat  Rbemmos  auch  dessea  Schaler  CUchtoTeus  und 
wabnebeinlicb  ancb  Bovillns  gebört.  Griecbisdi  bat  er  bei  dem  8par^ 
taoer  Georgioe  Heniioojmiis  gebört,  ober  den  er  ttbrigens  oicbt  sebr 
gfinstig  nrteihe. 

üoter  den  SCndeoteo«  die  gleicbxeitig  mit  Bbeoaniu  in  Paris  sUi- 
dierten,  seien  lierrorgeboben  Beatus  Amealdos  aas  Seblettstadt,  Bobertu 
Fortnnatns  ans  Meebeln,  besonders  aber  Micbael  Hommelberg  aas  BaTeas- 
Inirg,  mit  dem  er  schon  160d  im  Herbst  bekannt  wurde.  Die  Fkvond- 
sehafl  mit  dem  stillen  sebwftbiseben  Gelehrten  hat  bis  n  deesen  Tode 
gedauert. 

Vorübergehend  war  Bh.  anch  als  Korrektor  in  der  Druckerei  des 
Heoriotts  Stephanus  thitig.  Mit  dem  gelehrten  Baehdmcfcer  Jodocns 
Badius  Ascensius  wurde  er  ebenfalls  bekannt. 

Nachdem  er  1607  in  die  Heimat  zurückgekehrt  war,  fährte  er  zuerst 
ein  Wanderleben  zwischen  Seblettstadt,  Strafsburg  und  Basel.  Letztere 
Stadt  zog  ihn  wegen  des  Johannes  Cono  (Kuhn)  an,  von  dem  er  tüchtig 
Griechisch  lernte.   Später  trat  ein  gröfsercr  an  dessen  Steile  Erasmus. 

Der  zweite  Teil  der  Koüdscbeu  Arbeit  behandelt  zunächst  die 
Bibliothek  des  Rhenanus  von  1500 — 1507.  Nach  den  von  Kh.  selbst 
herrührenden  Eintrnj^en  in  den  Büchern  kann  man  in  der  ReRcl  geoaa 
bestimmen,  in  welchem  Jahr  die  Üücher  in  seiueji  Besitz  kamen.  Inner- 
halb der  Jahre  sind  die  Bücher  alphabetisch  geordnet.  Au  Grammatiken 
ist  kein  Mangel:  neben  Alexander  de  Villa  dei  in  verschiedener  Bear- 
beitung finden  sich  Bücher  von  Mancinelltjs,  Franciscus  Niger,  NikuUii^ 
Perottus  etc.  Zahlreiche  Klassikerausgabeu,  wie  Seneca,  Plautns,  Tercnz, 
Yergil,  Suetoo  u.  s.  w.  beweisen  den  grofseu  ümiang  der  Lektüre  von 
Bbenanos. 

In  dem  Anhang  na  diesem  Abschnitt  sind  die  Btteber  veneiehnet, 
welche  Bh.  von  seinen  EVennden  Michael  Hommelberg,  Job.  Kiether, 
Jodocos  Badins  Aseensins,  Jaoobus  Faber  Stapulensis. 

Ein  sweiter  Teil  behandelt  >Heri(wOrdigkeiten  nir  Geschichte  des 
fransOeisehen  Hnmanismnst  (S.  87—109),  woselbst  von  Pvblias  Faastos 
Aodrelinns,  Hieropymns  Balbos  nnd  QnileUnns  Tardivns  gehandelt  wird. 
Die  Bhenana  hat  nftmüch  eine  Aniahl  von  bibliographischen  Settenhoiteo, 
welche  eine  wesentliche  Bereicherung  sn  Geigers  DarsteUong  der  soge- 
nannten fransOsischen  Homanisten  errnftglicben. 

Balbns  und  Tardivns  hatten  einen  Streit,  d^en  Anfang  bis  U85 
mrfiekgeht,  wenn  wir  Bnlaens  glaaben  dürfen.  Balbos  hatte  in  der 
Grammatik  des  letsteren  schwere  Irrtftmer  nachweisen  wollen,  was  ihm 
aber  nicht  gelungen  war,  und  wofür  er  dann  Öffentliche  Kirchenbufse 
leisten  mofste.  Kood  veneichnet  die  genanen,  lum  teiJ  bisher  onbekanat 


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ArbMiB,  VadlaDiscbQ  BriefiMniBlnDK. 


169 


gebliebeoen  Titel  der  ScbrifteD,  welche  iu  diesem  Streite  gewechselt 
worden.    Das  Ende  des  Streites  ist  nicht  bekannt. 

Ärgerlicher  noch  waron  die  Streitigkeiten,  welche  Baibus  mit  seinem 
Landsmann,  dem  Poeten  Publius  Faustus  Andrelinus  (eigentlich  Public 
Fausto  Audrelini  aus  Forli)  hatte,  der  ebenfalls  in  Paris  lehrte  und  der 
Lehrer  des  Rheiianns  war. 

Der  Beginn  des  Streites,  der  aus  »Rivaliiät«  hervuiguig,  fällt  iii 
das  Jahr  1491.  Da  Andreliuus  nach  Toulouse  und  Poitiers  ging,  so 
scheint  ßalbus  zunächst  gesiegt  zu  haben.  Wieder  nach  Paris  zurück- 
gekehrt, scbeiDt  aber  AadroUniu  Sieger  geworden  zu  sein;  denn  jetzt 
geht  Balbos  weg  nach  England  ond  BOhmeo. 

Von  Faustus  Andrelinos  besitst  die  Rhenaaa  14  Schriften,  welche 
Knod  8. 108  ff.  beschreibt. 

Mdcbten  uns  die  beiden  Gelehrten  noch  weitere  ähnliche  Gaben 
ans  der  eiougartigen  Rhenaoa  scbenicen.  Des  Dankes  der  mitstrebenden 
Gelehrten  dürfen  sie  Yersichert  sein. 

Die  ElsAsser  Humanisten  standen  in  reger  Verbindung  mit  den 
Scbweisem,  sn  denen  o.  a.  auch  Vadian  gehört: 

Die  Vadianische  Briefsani  ml  ung  der  Stadtbibliotliek  St.  Gallen. 
l.  Ueraii'igegeben  von  Emil  Arbenz,  Professor.  (Separatabdruck  auü 
Bd.  24  der  »Mitteilungenc  d-  Histor.  Vereins  von  8t.  Gallen.) 

Die  Bibliotheca  Vadiaua  in  St.  Galleu  besitzt  in  der  mehrere  Tau- 
send Briefe  umfassenden  Korrespondenz  des  Humanisten  und  Reformators 

Vadian  einen  köstlichen  handschriftlichen  Schatz,  der  trotz  vielfacher 
Benutzung  noch  lange  nicht  ausgebeutet  ist.  Wir  begrüfsen  es  daher 
mit  Freuden,  dafs  der  historische  Vorein  von  St.  Gallen  durch  Emil 
Arbenz  eine  Gesftmtveröffcutlicbuug  dieses  Briefwechsels  in  Angriff  ge« 
uomoien  hat. 

Die  Briefe  er.sclieinen  in  chronologischer  Folge  geordnet;  ein  An- 
hang mit  21  Nummern  enthält  die  Dedikationsepistelii  aus  den  Vadian- 
scben  Publikationen  der  Jahre  1510  —  1518.  Nur  sieht  man  nicht  ein, 
warum  dieselben  nicht  ebenfalls  chronologisch  üiui^ereiht  sind. 

Die  Briefe  sind  in  der  Weise  ediert,  dafs  die  Dülen  aut  unseren 
Kalender  reduziert  und  die  einzelnen  Briefe  mit  kurzer  Inhaltsangabe 
Tcrsehen  wurden.  Die  Orthographie  ist  naich  Brambach  und  Wagener 
der  jeut  herrschenden  angefthnlieht;  vielleicht  dörfte  hier  der  Heraus- 
geber in  Znkuuft  noch  durchgreifender  verfebren.  Schwierigkeiten  sind 
nnter  dem  Text  erkUrt.  Ein  Terseichnis  der  Briefechreiber  und  ein 
Register  der  Personen  und  Ortsnamen  schliefsen  die  gut  ausgestattete 
Sehrift  ab. 

Da  der  Briefwechsel  vorerst  nur  bis  1518  reicht,  so  ist  er  rein 
bumanistiseh:  die  Befermation  wird  sich  erst  in  der  Fortsetiung  bemerk- 
lieb machen.  Die  meisten  Briefschreiber  gehOren  sn  dem  süddeutschen 


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170 


O08cbichte  der  AltertamswisienBohaft. 


Uumanistcokreis,  fUr  welcbcn  Wien  der  Mittelpunkt  war.  Aach  die  Be- 
ziehungen zu  Krakau  und  Ungarn  machen  sioli  ?ielfach  geltend. 

Neben  manchen  unbedeutenden  Namen  finden  sich  auch  bekanntere 
Vertreter  der  humaniBttacben  Bewegung,  wie  der  Historiker  and  Philo- 
loge Johannes  Guspinianus,  der  nachher  dem  Erfurter  Kreis  sich  an« 
schliefsende  Peter  Eberbach,  der  spfttere  Reformator  Urbanus  Regips, 
damals  noch  Lehrer  in  Ingolstadt,  der  Schlettstadter  Gelehrte  Jakob 
Spiegel,  der  berOhmte  Wimpfeling,  der  spätere  Reformator  ülrieb 
Zwingli  n  a. 

Für  die  damals  erschienenen  Klassikerausgaben  larst  sieb  mancherlei 
aus  den  Briefen  gewinnen,  obgleich  neben  gehaltvollen  Schreiben  auch 
wieder  gchaltlo«;e  sich  finden.  Im  Jahre  1510  veröffentlichte  Vadian  die 
Datrachomyomachie  mit  einer  Widmung  an  Johannes  Marius  (—  Johann 
Mayr  aus  NordliDgen),  weiche  8.  '2'27  (151)  ahgedruckt  ist.  Ebenso  gab 
er  1513  die  »Argumenta«  des  Donatus  heiau!»,  die  er  seinem  Bruder 
Melchior  widmete  (vgl.  S.  230  llüo|).  Zu  der  Ausgabe  von  Vallas  »Dia- 
logus  de  libero  arbitrio«  (I5l())  steuerte  er  eine  Vorrede  an  den  Uektor 
Victor  Gamp  bei  (S.  240  tli^ij)  Intercäsant  ist  auch  der  Inhalt  des 
Dedikationsbricfes  zu  der  Ausgabe  von  Strabos  Hortulus  (1510),  woselbst 
Notisen  Ober  Poggios  Scbriftstellerfunde  im  Kloster  St  Gallen  ausammen- 
gestellt  sind.  Beachtung  verdienen  ferner  die  Dedikationsepisteln  lu  deo 
verschiedenen  Ausgaben  des  Pomponins  Mela* 

Bezflglich  der  GesUltung  der  Orthographie  hätte  der  Verfasser 
vielleicht  noch  radikaler  verfahren  dttrfen.  Auch  das  geschwftnzte  ^  (=  ae) 
hätte  noch  ohne  Schaden  beseitigt  werden  können  (S.  4  [80]).  Auch 
scheint  es  mir  QberflUssig,  dars  alle  die  orthographischen  Abweichungen, 
die  keinerlei  wissenscbafUicheu  Wert  haben,  unter  dem  Texte  notiert 
werden. 

Ab  und  zu  erregt  der  Text  Hcdenken.  Auf  S.  7  (83)  z.  h.  scheint 
mir  das  mit  einem  Kragezoiclien  versehene  beati,  \^as  freilich  keiii^'u 
Sinn  gibt,  in  beani  zu  veräuderii  zu  sein.  Beauus  ist  ein  junger  Sludeut, 
ein  *!<  uchs« ,  der  noch  nicht  die  Depositio  durchgemacht  hat.  —  Das 
unsinnige  »undi«  auf  der  gleichen  Seite  ist  ottenbar  verlesen  für  »mihi«, 
was  gute«  Sinn  gibt.  —  Ebenso  ist  »inventiu«  weiter  uuten  auf  der 
gleichen  Seite  Lesefehler  für  »inveutus  ero»,  wie  der  Zusammeuhaug 
verlangt.  —  Auf  26  <102)  gibt  »semistiolos«  keinen  Sinn.  Es  ist 
offenbar  Lesefehler  Air  »semisciolosc ,  Halbwisser,  wozu  die  Fortsetsung 
gut  pafst.  —  Auf  S»  180  (206)  steht:  »fides  apud  multos  sublesta  est«, 
was  unmöglich  ist.  Verbessert  man  in  »snblata«,  so  bat  die  Stelle  einen 
guten  Sinn. 

Der  Heransgeber  hat  durch  erklärende  Anmerkungen  die  In  Be- 
tracht kommenden  Persönlichkeiten  erläutert.  Dabei  bat  ihm  der  sweite 
Band  von  Aschbachs  Geschichte  der  Wiener  Universität  gute  Dienste 
gethan.  In  den  Fällen  aber,  wo  seitdem  monographische  Arbeiten  er^ 


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Borefchardt,  ThoBM  Platter. 


171 


schienen  sind,  welche  Aschbach  verbessern  oder  erweiteni,  hätten  diese 
genannt  werden  sollen.  Das  gilt  z.  B.  von  den  Bemerkungen  über  Kaspar 
Vel,  genannt  Ursinu?,  S.  9:5  (169\  wozu  die  gründliche  Arbeit  von  Gustav 
Bauch  zu  nennen  war:  »Caspar  Ursiniis  Velius,  der  Uof liistoriograph 
Ferdinands  L  und  Erzieher  Maximilians  II.  Budapest.  1886«.  -  Da? 
Gleiche  gilt  von  den  Bemerkungen  Ober  den  Elsftsser  Humanisten  Jakob 
Spiegel,  W07U  niebt  Aschbach,  sondern  die  zwei  Programme  Gustav  Knods 
zu  nennen  waren:  »Jacob  Spiegel  aus  Schlettstadt.  Ein  Beitrag  zur 
Geschichte  des  deutschen  llunianismus.  I.  II.  Schlettstadter  Programme 
von  1884  und  1886«.  —  Ebenso  hätte  für  den  bekannten  polnischen 
Huiiiaiiisten  Andreas  Cricius  S.  139  (215)  die  üeifi>ige  Arbeit  von  Casimir 
Morawski  citiert  werden  sollen:  Andreae  Cricii  Carniina  Cracovjdi 
1888  (Vol.  III  des  Corpus  untiquissimorum  poetarum  Poloniae  Lutinorum). 
—  Dem  Herausgeber  ist  sodann  entgangen,  dars  die  Worte  »Sobliini 
feriam  sidera  Terticei  8  6  (82)  ein  Citat  aus  Horaz  Garm.  I,  i,  38  sind. 

So  J^OoDteo  noch  uandie  Aosstelluugeu  gemacht  «erdeo.  Doeh 
wollen  wir  ans  doreb  solehe  Kleinigkeitee  die  Freude  an  der  Publikation 
Dicht  verderben  lasaeo.  Wir  wünscbeD  recht  sehr,  dare  der  VerfasBer 
seine  Arbeit  recht  bald  und  in  grorsen  Umfang  fortflthreo  mOge. 

Thomas  P I  a  1 1  c  r  s  B  r  i  e  f e  an  seinen  Sohn  Felix.  Herausgegeben 
von  Achilles  Burckhardt.  Basel.  Detloff.  1890.  8.  VI  u.  106  S. 

Thomas  Platters  Selbstbiographie  mit  ihrem  holtargeschiehtlich 
wichtigen  Inhalt  ist  durch  Gustav  Freytags  »Bilder  ans  der  deotschen 

Vergangenheit«  sowie  durch  die  Aasgaben  des  Buches  von  Fechter  und 
Boos  in  weiten  Kreisen  beliannt  geworden.   Achilles  Borckbardt  liefert 

uns  in  seiner  gut  ausgestatteten  Schrift  eine  dankenswerte  Ergftnzung. 

Die  Vorlagen  der  Publikation  befinden  sich  in  der  reichen  Brief- 
nammlung  des  Frey-Grynftischeu  Instituts  zu  Basel.  Die  ersten  sieben 
Briefe  hat  Vater  Platter  an  seinen  Sohn  Felix  geschrieben,  als  dieser 
sifii  im  Jahre  1551  vor  der  Pest  aus  Basel  nach  dem  markgräflich  badi- 
schen Schlosse  Röttelo  getiüchtet  hatte;  die  meisten  sind  nach  Mont- 
pellier gerichtet,  wo  der  Sohn  PI  tfter  von  1552  56  Medizin  studierte, 
die  beiden  letzten  nach  Paris  im  Aufang  des  Jahres  1557.  Leider  ist 
der  lehrreichere  Teil  der  Korrespondenz,  die  Antworten  des  Sohnes, 
verloren  gegangen. 

Der  Herausgeber  hat  den  Text  genau  wiedergegeben,  nur  ab  und 
zu  durch  Setzung  von  Interpunkiiunäzeichen  dem  Leser  die  Benützung 
erleichtert.  Vielleicht  hfltte  er  darin  noch  weiter  gehen  und  kurzweg 
unsere  Interpunktion  eiuiuhren  rlurfen. 

Zastimmung  verdient  es,  dal'ä  Burckhardt  nichts  ausgelasssen  hat. 
Ausgaben  mit  Auslassungen  und  Verweisungen  auf  die  doch  nicht  allen 
sDgäugUehe  Bandschrift  verallen  schnell,  indem  sie  nur  das  BedOrfiiis 
vollständiger  Ausgaben  hervorrnfenr 


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172 


Gescbicfate  der  AlterlamstriMeoschAft. 


Anmerkungcij  and  Register  sollen  über  die  beliaiideltcn  Personen 
und  Verhältnisse  orientieren.  Wer  weiteres  wissen  will,  wird  auf  die 
Werke  von  Boos,  Thommeo  und  Barckhardt-BiedermaiiD  verwieseo. 

Die  sieben  ersteo  Briefe  mischen  gelegentlich  LatetniBCfa  and 
Dentsch  dttrcbeinaader,  wie  sich  das  auch  in  den  Briefen  der  Beforma* 
toren  findet  Besonders  inhaitrelcb  sind  sie  nicht  gerade.  Beieichneod 
hleiht,  «ie  der  Vater  Platter  immer  wieder  einsehirft.  dafs  der  Sohn 
sieh  dnrch  gute  Sitten  ansseichnen  soll.  Attcb  an  religiösen  Hinvdsiuigen 
fehlt  es  nicht.  Vergleicht  man  den  Ernst  dieser  Auffassung  mit  dem, 
was  Platter  selbst  in  seiner  Jugend  erlebt  hat,  so  ist  unverkennbar,  dafs 
um  die  Mitte  des  10.  Jahrhundert  der  sittliche  Mafsstab  ein  stren- 
gerer war. 

Aus  den  nach  Montpellier  gerichteten  Briefen  lassen  sich  eine 
grofse  Anzahl  von  Daten  ülier  Schulen  und  Stüdieuwe-rn  dor  Zeit  ge- 
winnen. So  crkLtrt  z.  B.  Thomas  PI.,  dafs  or,  futtr^p^Mi  manchen  ober- 
deutschen Gelehrten,  nicht  ge^'en  die  akadennsichen  drade  eingcuommoa 
sei,  doch  wünsclio  er,  daTs  mit  dem  Titel  bich  auch  ein  tüchtiges  Wissen 
verbinde;  »contra  gradus  niinquam  fui,  nec  sum,  [i;o(!:i  cedant  dignis.  aber 
das  einer  nur  nach  eim  nomine  stellt,  und  nütz  <lmhiuder  ist,  dura  biu 
ich  va&l  wider,  das  sind  die  reoLleu  grossen  doppel  stockuarren«  (S.  89). 
Vgl.  dazu  S.  74. 

Als  wichtigste  Vorttbuog  tum  ßaecalaureat  besieichnet  der  Vater 
dem  Sohne:  »leb  fibe)  dich  praecipne  disputandOf  interrogando,  repe- 
tendo,  colligendo,  in  Looos  redigendo,  nam  disputationes  si  amiee  ezer- 
centar,  nt  absit  Livor  edaz,  plorimnm  conducnnt«  (S.  46). 

Gelegentlich  liefe  Platter,  der  Lehrer  der  Basler  Lateinschnle  war» 
audi  lateinische  und  deutsche  Scbulkomödien  anffllhren.  Dabei  erÜshren 
wir,  dafs  nicht  blofs  pädagogische  Rücksichten,  sondern  auch  das  Streben 
nach  Verdienst  dabei  mitwirkte:  »Commoediam  (sie)  egi  praesente  ooii- 
sule  et  Tribuoo  et  muUis  senatoribus,  ignoramnt  vulgo,  Germanicam  me 
acturum,  alioqui  mnximus  fuisset  concursus  .  .  .  Ich  han  aber  nit  grossen 
gwin  drau  ghau,  nolui  enim  gravare  discipulos  etc.c  (S.  34). 

Einer  der  leidenschaftlichsten  und  feurigsten  Geister  unter  den 
deutschen  Humanisten  ist  Ulrich  von  Hutten: 

Dr.  Votsch,  Ulrich  von  Hatten  nach  seinem  Leben  und  seinen 
Schriften  geschildert.   Hannover.   Hahn.   1890.  8.   X  u.  78  S. 

Der  Inhalt  dieser  kleinen  Schrift  ibt  folgender:  1)  Vorrede.  — 
2)  Huttens  Leben  (in  vier  Abschnitten).  —  3)  Anhang:  bestehend  ans 
a)  Briefen  Huttens,  b)  Auswahl  aus  den  Epistolae  obscnronim  virorum. 
c)  Urteile  von  Zeitgenossen  ttber  Hutten  (a  und  b  sind  auch  mit  deutscher 
Übersetsnng  versehen). 

Der  Verfasser  gibt  auf  8. 8  die  Werke  an,  die  er  benfitst  hat,  die 
aber  bei  weitem  nicht  hinreichen,  wenn  man  heutzutage  Ober  Hutten 


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Wegele,  AveotiD. 


173 


schroibeo  will,  es  sei  denn^  dafs  man  imr  eine  populäre  Schrift  hersteUeo 
will,  die  von  vornherein  auf  jeden  originalen  Wert  verzichtet. 

Wenn  man  weifs,  wie  höf«?lich  und  parteiisch  neuerdings  der  Cha- 
rakter des  kühnen  friinkischeu  Ritters  angegriffen  wurde,  wie  man  selbst 
seine  Vaterlaiuihliebe  nicht  gelten  lassen  wollte,  so  berührt  die  vorlie- 
gende i?roschüre  durch  ihre  warme  Teilnahme  für  den  vielgeschmähten 
und  unglücklichen  Manu  sehr  woblthuend.  Aber  wissenschaftlich  ist  sie 
ohne  jeden  Wert.  Weder  bat  der  Verfasser  schwierige  Fragen,  deren 
es  im  Leben  HattenB  noch  awncbe  gibt,  aufgehellt,  noch  hat  er  irgend- 
wie etwas  Nenes  fib«r  seinen  Helden  gesagt. 

In  einer  Besprechung  der  »Berliner  philologischen  Wochenschrift« 
1801  Ko.  9  habe  ich  auf  mehrere  Irrtflmer  des  Verfassers  anfmericsam  ge- 
macht. Es  könnten  noch  weitere  namhaft  gemacht  werden.  Wenn  s.  B. 
S.  VIII  die  Briefe  der  Dunkelmänner  als  eine  Streitschrift  gegen  das 
MOnchtom  an^efafst  werden,  so  ist  das  unrichtig  oder  wenigstens  un- 
genau. Die  Magistri  werden  nicht  als  HOoche,  sondern  ab  Ignoranten 
in  ihrer  Eigenschaft  als  Universitfttslehrer  TcrhOhnt.  Da  die  sftmtlichen 
Lehrstuhle  der  Hochscholen  mit  Geistlichen  besetzt  waren,  so  wird  frei- 
lich anch  das  Mönchtum  verhöhnt,  aber  nur  insofern  als  die  Mönche 
anch  an  den  Hochschulen  lehren.  Luther  hat  das  Mönchtum  als  solches 
aagegrififen,  die  Briefe  der  Dankelmftnoer  siod  eine  Satire  auf  die 
mfinchischen  Universitätsgelehrten. 

Anch  Oberschätzt  Votsch  die  Wirkungen  dieser  Epistolae.  Wenn 
das  Buch  so  tief  eingeschlagen  hätte,  so  wflrde  es  viel  häufiger  gedruckt 
worden  sein.  Der  erste  Teil  erschien  1515,  der  erste  und  zweite  Teil 
1517.  Dann  kommt  erst  1556  wieder  piüo  An-^gabe.  Wäre  mit  dem 
Buch  ein  GeschUft  zu  mao.hen  gewesen,  so  hafiyii  sich  in  dieser  Zeit  des 
zögellosesten  Naclidrnckes  gewifs  einige  Buchdrucker  des  Ruches  noch 
bemächtigt.  Sehr  lehrreich  sind  die  bibliographischen  Zusiiinmensteliun- 
gen  Böckings  über  die  verschiedenen  Ausgaben  am  Anfang  von  Uutteni 
opera.  suppJ.  II,  i  ff. 

Mir  will  es  seheinen,  dafs  es  besser  wäre,  gute  ältere  Schriften 
wieder  neu  aufzulegen  als  solche  unbedentendon  neue  zu  drucken,  welche 
zum  Schaden  der  Sache  die  guten  alten  vergessen  machen. 

Fr.  H.  von  Wegele,  Aventin.  Bamberg.  Büchner  1890  (Bd.  10 
der  »Bayerischen  Bibliothekc,  begründet  und  herausgegeben  von  Karl 
Ton  Reinhardstöttner  u.  Karl  Trantmann). 

Johannes  Tnrmair  von  Abensberg  oder,  wie  er  gewfthnlich  nach 
seiner  Vaterstadt  latinisiert  genannt  wird,  Aventinos  verdient  nicht  btofo 
wegen  seiner  humanistischen  Bildung  an  dieser  Stelle  genannt  so  werden. 
Er  ist  lagleich  anch  ein  hervorragender  Altertumsforscher  und  lateini- 
scher Grammatiker. 


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174 


Gescbicbte  der  AltertumswisseDSchaft 


Seit  WiedenattDB  Honographie  (Flreising  1858)  ist  die  Forechmig 
über  den  »bajrerisclieii  Herodot«  nielit  wieder  lar  Rohe  geiLoiiimen.  Aber 
troCi  der  froher  au  gaten  Arbeiten  bi  die  Ideine  Sohrift  Wegeies,  die 
zugleich  mit  16  nnspreohenden  Bildern  ansgeetattet  ist«  doch  nicht  über- 
flüssig. 

Aveütio  ist  am  4.  Juli  1477  iu  Abensberg  geboren.  1495  bezog 
er  die  Hochschule  Ingolstadt,  woselbst  damals  die  humanistische  Rich- 
tung schon  einige  Bedeutung  batte.  Konrad  Celtis  übte  grofsen  EiuHufs 
auf  den  fähigen  und  strebsamen  Studenten,  welcher  dem  Lehrer  später 
auch  nach  Wien  folgte.  Ebeuso  dürfte  schon  hier  und  auch  später  in 
Wien  der  Humanist  Mubiut»  der  Lehrer  des  Avcntiu  gewesen  sein.  Sein 
Wissenstriüb  führte  ihn  nach  Krakau  und  später  nach  einem  vorüber- 
gehenden Aufenthalt  in  Abensberg  nach  Paris,  wo  er  vom  Februar  1503 
bis  Mürz  1504  studierte  und  Ueziehungen  zu  dem  Aristoteliiter  Jakobus 
Faber  Stapulcusis  und  seinem  Cummeuiaiur  Judocus  Clitoväus  fand.  Mit 
dem  Titel  eines  Magisters  geschmückt,  kam  er  nach  DeutscUnnd 
snrttck.  Nach  einem  nenen  Aufenthalt  in  Wien,  kehrte  er  1607  nach 
Bajero  surüdc  ond  wurde  Dezember  1608  der  Ersieber  der  swei  ülteren 
Sohne  des  ?erstorbenen  Herzogs  Albrecbt  von  Bayern.  Mit  dem  jüngsten 
Sohne  Ernst  war  er  1616—1610  in  IngototadU  »Man  darf  diese  Zeit 
vielleicht  als  die  glQcIdichste  in  seinem  ganzen  Leben  betrachten.«  Schon 
1612  batte  Aveotin  eine  lateinische  Grammatik  veröffentlicht,  jetzt  arbei- 
tete er  sie  za  den  »Rudimente  Grammaticaec ,  die  1517  im  Drucke  er- 
schienen, um.  1516  gründete  Av.  in  Nachahmung  der  Celtis*schenSodalitas 
Danubiana  eine  Sodalitas  litteraria  Aagilostadensis.  Nach  dem  Abscblurs 
der  Erziehung  seines  Prinzen  wurde  er  1617  zam  bajeriseheii  Historio- 
graphen  ernannt. 

Die  bedeutsame  Thatigkeit,  die  er  in  dieser  Eigenschaft  ent- 
wickelte, kann  hier  nicht  weiter  verfolort  worden,  doch  verleugnete  er 
auch  in  diesem  l'uniile  den  Humanisteu  nicht. 

Obgleich  der  Zweck  der  Sammlung,  in  welcher  Wegeies  Arbeit 
erschienen  ist,  zunftcbst  nicht  die  Mitteilung  neuer  wissenschaftlicher 
Entdeckungen  ibt,  ao  erweitert  vorliegeudeb  Bäodcheu  duch  iu  mehr  als 
in  einem  Punkte  unser  Wissen  von  Aveotios  Leben  und  macht  zugleich 
auf  anziehende  Weise  mit  dem  gegenwärtigen  Staude  der  AventinfiSr* 
schung  bekannt 

Wegen  der  Berufung  nach  Strasburg  (S.  38  und  64)  vgl.  meine 
Besprechung  in  der  »Berliner  philol.  Wochenschrift«  1890,  No.  60* 
Zum  Sefalnsse  seien  einige  Einzelheiten  noch  kon  bemerkt: 
Für  Michael  Hummelberger  S*  0  war  Hammelberg  zu  schr^beo. 

So  lautet  der  urkundliche  Eintrag  des  Namens  in  der  Heidelberger  Ma^ 
trikel.  Die  von  Konrad  Geltis  in  Wien  geleitete  Sodalitas  DanubiaDa 
wird  S.  1 1  eine  »Anstalt«  genannt,  eine  Bezeichnung,  die  für  eine  solche 
freie  Vereinigung  mifsverst&ndlich  erscheint.  Mit  »Anstalt«  konnte  mao 


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K.  T.  BeinhtrdstAttner,  Zar  GeMhicbte  <U. 


175 


etwa  das  ebenfalls  von  Celtis  geleitete  Collegium  poeiarum  et  matbema- 
ticoraii)  bezeichnen. 

Zugleich  ist  das  kleine  Buch  durch  ziemlich  viele  Druckfehler 
eotstellt. 

Karl  TOD  Rein hardflt Ottner,  Zur  GeBChichte  des  HttmaDiamas 
□od  der  Gelehrsamkeit  in  Mflnelien  unter  Albrecht  dem  Fttnften  (Jahr- 
hoch  f.  MQnehener  Gesch.  lY  [1890]  S.  45-174). 

Albrecht  V.  von  Bayern  war  im  Geiste  der  italienischen  Forsten 
dee  16.  Jahrhunderts  ein  GOnner  ?oa  Kunst  und  Wissenschaft»  darin  dem 
Köuig  Ludwig  L,  dem  grofsen  Mäcen  der  Kfloste,  vergleichbar.  Am 
meisten  hegQustigtc  er  wohl  die  Musik.  Aber  auch  andere  Gebiete 
wurden  nicht  ▼ernaeblässigt. 

ReinhardstOttner  bezeichnet  seine  Arbeit  als  einen  ersten  Spaten- 
stieb in  ein  Feld,  das  systematisch  noch  nicht  bearbeitet  ist  »Es  war 
ein  fletfsiges  Forschen  nnd  ErgrOnden,  ein  oft  einförmiges,  aber  stete 
slelbewufttes  Arbeiten,  mit  dem  Bayerns  Humanisten  in  jenen  Zeiten  der 
theologischen,  philologischen,  historischen  und  litterariscbeu  Wissenschaft 
oblagen.«  Die  gänzliche  Vergessenheit,  iti  die  manche  dieser  neulatei- 
nischen Dichter  und  Humanisten  Yertalleii  sind,  erklftrt  R«  daraus,  dab 
sie  Gegner  der  siegreich  vordringenden  Reformation  gewesen  sind. 

Die  Blftte  ODter  Albrecht  Y.  ist  vorbereitet  durch  den  litterariscbeu 
Aufschwuncr  nnter  seinen  beiden  Vorgängern  Albrecht  IV.  (1405—1508) 
und  Wilbelni  IV  (1508—1550).  Seine  Studien  hatte  Albrecht  V.  an  der 
bayerischen  Hochschule  unter  Wolfgang  Hunger  ans  Wasserburg  (I5ll 
bis  1555)  gemacht.  Es  wnr  ihm  ein  Bedürfnis,  mit  Künstlern  und 
Gelehrton  zu  verkehren.  Er  hatte  «gelehrte  und  kunstreiche  Leute 
fast  iieb.a 

Ah  Vorkämpfer  des  Katholizismus  begunsii^^te  er  die  Jesuiten. 
Der  berühmte  Petrus  Cauibius  (1520 — 1597)  gehörte  zu  seinen  nächsten 
Ratgebern.  Grofse  Summen  wurden  für  die  Bibliothek  ausgegeben,  in 
(lio  damals  schon  die  BüchersammUingen  des  Nürnberger  Arztes  Hart« 
iiiuiiii  Scbedel,  Johann  Albrecht  von  Widniannstadt  und  des  Hofratsprüsi- 
denten  Johann  Jaküb  Fugger  aufgenommen  wurden.  Auch  boust  wurden 
grofse  Summen  für  Bücher,  Bibliothekare  u.  dergl.  geopfert. 

Die  ganze  Umgebung  des  Fürsten  bestand  aus  humanistisch  ge- 
bildeteo  M&anero,  obenan  der  Kaoiler  Dr.  Simon  Tbaddaeus  Eck«  ferner 
Erasmus  Wend  n.  a.  Alle  diese  Uänner,  selbst  tüchtige  Liteiner, 
worden  in  lateinischen  Gedichten  ?on  den  neohomanistischeo  Dichtern 
geleiert* 

Aofserdem  hatte  Mlinchen  seine  Stadtpoeten,  wie  Ghristophoros 
Brooo  aos  Hyrzheim,  dessen  iBistorieo  und  Fabeln  c  einen  sehr  mannig« 
fUtigen  Inhalt  hatten,  der  aber  auch  noch  zahlreiche  sonstige  Ver- 
doDtschungeii  geliefert  hat.    Bekannter  ist  Hieronymas  Ziegler  aus 


176 


Geschichte  der  AltertamswiaBauchaft. 


Roiteoburg  ob  der  Tauber,  der  Verfasser  einer  ziemlichen  Anzahl  toq 
lateinischen  Dramen. 

Seiu  Nachfolger  in  der  MünchcDer  Poetcnschule  ist  Martinua  ßal- 
ticus,  c.  1532  in  München  gcboreu,  dann  Wittenberger  Student  unter 
Melanchtbon,  1553—1559  städtischer  Poet  in  München,  |  in  Ulm,  wohio 
er  von  seinar  Väterstadt  wegen  sdner  piotestaotlsGbeii  Gesinnung  ge- 
sogen war.  »Seine  lateiniseben  Elegien,  der  treneste  Kommentar  seines 
Lebens,  atmen  edite,  wahre  Poesie  nnd  sengen  von  tiefer  Kenntnis  der 
antiken  Utteratur  nnd  Spraohe.« 

Sein  Nachfolger  Gabriel  Gastner,  kein  fruchtbarer  Schriftsteller, 
war  als  Pädagog  nm  so  eifriger.  Blit  seinen  Schillern  stellte  er  sogar 
die  Menaeefami  mid  den  Trinummns  dar. 

Aber  aoeh  unter  den  Mftnchener  Juristen  gab  es  Humanisten,  wie 
Simon  Felix  Scbaidenreisser,  genannt  MiaerTins,  der  die  erste  deutsche 
Ühersetsnog  der  Odyssee  1537  gesohaffen  hat. 

Georg  Vaigel,  Schulmeister  su  St  Peter,  gab  1562  seine  £Uegtea 
und  Epigramme  heraus.  Auch  besang  er  den  Kampf  Ludwigs  des  Bayern 
mit  Friedrich  dem  Schönen  von  Österreich  in  lateinischen  Versen. 

Aber  der  bedeutendste  und  genialste  unter  allen  Humanisteo,  die 
in  München  lebten,  ist  der  Jurist  Johannes  Auerpach  von  Niederaltaieh. 
Seine  vi^r  Bücher  Gedichte  erschienen  1554  zu  Ingolstadt.  1570  gab 
er  in  München  seine  Anakreontischen  Oden  heraus. 

An  die  Mttnchenor  Humanisten  schliefst  der  Verfasser  die  Ingol- 
stadter an,  die  noch  zahlreicher  sind;  sodann  folgen  die  an  audern  Orten 
in  Bayern  lebenden. 

Reinbardstöttners  Arbeit  bewegt  sich  auf  einem  Boden,  der  viel- 
leicht bisher  tlber  Gebühr  vernacliiitssigt  wurde.  Ganz  besonders  dan- 
kenswert sind  die  aus  Archivalien  stammenden  Angaben,  die  unsere 
Kenntnis  von  den  behandelten  Männern  in  der  Regel  erweitern. 

Nur  zwei  Ergänzungen  mögen  hier  hinzugefügt  sein.  Auf  S.  150 
wird  die  Seneca-Übersetsnng  des  Dietrich  von  Plenningen  erwähnt.  Es 
durfte  aber  hinzu  gefügt  werden,  dafs  dieser  gelehrte  herzogliche  Bat 
noch  eine  gauso  Anzahl  Übersetzangen  Ton  klassischen  Schriftstellern 
veröffentlicht  hat  Vgl.  darüber  K.  Hartfelder,  Deutsche  Übersetzongen 
klassischer  Schriftsteller  ans  dem  Heidelberger  Humaaistenkreis  (Heidel- 
berg.  Progr.  1884)  8.  6—8. 

Aof  S.  116  wird  die  Angabe  Kobolts  wiederholt,  dah  Acanthios 
ans  Kelheim  sa  Freibnrg  im  Br^sgan  gelehrt  habe.  Die  Preiburger 
UniversiUUsakten  wissen  nichts  davon,  was  freilich  keine  onbedingte 
Widerlegung  Kobolts  ist.  Ob  nicht  Georg  Acanthios  hier  mit  einen 
gewissen  Balthasar  Acantius  aus  Gundelsheim  verwechselt  isU  Vgl. 
H.  Schreiber,  Gesch.  d.  Universität  Freiburg  II  173. 

Im  übrigen  aber  mufo  man  deon  doch  sagen  —  das  bestätigt  auch 
Beiobardstdttners  Darstellung  —  dafs  unter  den  zahlreichen  Humanisten 


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HolsUia,  Jobaiio  Oloero  ete. 


177 


und  Neulateind  Bayerns  in  jmer  Zeit  nur  wenige  das  Mafs  der  Mittel- 
mäfsigkeit  übersteigen  aud  sie  also  uicht  mit  Uureclit  der  Vergessenheit 
verfallen  sind. 

Hatlliias  von  Lexer,  Zur  Geschichte  der  neiibochdeotschea 
Lexikographie.  Festrede  snr  Feier  des  dreibundertuodachten  Stiftungs- 
tages der  Küoigl.  Jnitus-MaxirailiaDs-UDiversität,  gehalten  am  2.  Januar 
1690.   WOrzburg.   1890.  4.  82  8. 

Nur  ein  Itleiner  Teil  dieser  Rede  kommt  fttr  die  Zwecke  des 
»JahresbeHehtes«  io  Betracht.  I<ezer  behandelt  auch  die  Humanisten, 
die  ibr  die  deutsche  Lexikographie  etwas  geleistet  haben.  Voransteht 
Gerhard  van  der  Schflren,  dessen  Vocabularius  teuthonista  1475  io 
Köln  gedruckt  wurde,  womit  der  erste  Schritt  zu  einem  deutschen  Wörter^ 
buch  getfaan  war.  Das  Buch  verfolgte  den  Zweck  unserer  deutscb-latei- 
uiscben  WOrterbfteher,  ebenso  das  Dictiooarium  latino*germanicum  des 
Humanisten  Peter  Dasypodias,  1686  zum  ersten  Hai  in  Strafsburg 
gedruckt.  Bedeutender  ist  das  Bictiooarium  des  ZOricher  Schulmannes 
Job.  Frisius»  1686  erschienen,  das  haaptsAcblich  die  gebrinehlicbsten 
Bedeosarten  der  lateinischen  Klassiker  deutsch  erklärte,  zugleich  aber 
auch  den  Reichtum  und  die  Schönheit  der  deutschen  Sprache  zeigte. 

Auch  diehc  Arbeit  zeigt,  wie  unrichtig  es  ist,  die  gesamte  Huma- 
nisteuschar  als  Feinde  deutschcu  Wesens  und  ihr  Gebahreo  wie  ihre 
Studien  als  uodeutscb  zu  bezeichnen. 

H,  Holstein,  Die  Kurfürsten  Johann  Cicero  uüd  Juachim  I.  von 
Brandenburg  in  iljrcn  Beziehungen  zum  Humanismus  (Beiblatt  zur 
Magdebnrgiseben  Zeitung  1889.   No.  34—36). 

Wie  andcrwftrts,  z.  I].  in  Sachsen  ufi  i  Kiir})falz,  fanti  auch  in  der 
Kurmark,  die  um  die  Wende  des  KJ.  JahiiiuiiUei ts  lur  ein  sehr  unkulti- 
viertes Land  galt,  um  Hute  zu  Berlin  der  Humanismus  eine  freundliche 
Aufnahme.  Kurfürst  Johann,  wegen  meiner  f^länzcndi-n  lateinischen  Reden 
nut  dem  Ehrennamen  Ciceru  geschmückt,  zeigte  lehhaflo  svi>>i'nschafL- 
lichcs  Interesse  und  trug  sich  hereils  mit  dem  Plaue  zur  Lrrjchtung 
einer  kurbrandenburgiichen  Landesuniversität.  Leipzig  sollte  das  Vor- 
bild sein.  Schon  hatte  der  Papst  seine  Genehmigung  erteilt,  da  starb 
Cicero  1499  noch  vor  Vollendung  des  Plaues.  Seiu  hochbegabter  Sohn 
und  Nachfolger  Joachim  1.  (1499 — 16dS)  stand  mit  angesehenen  Gelehrten 
der  Zeit  in  Verbindung,  mit  dem  Mei&ener  Juristen  Dietrich  von  Dies- 
kau, mit  Eitelwolf  von  Stein,  dem  Freuode  von  Celtis  und  Hutten,  mit 
Johann  CarioD,  dem  Astrologen  und  Historiker,  und  ganz  besonders  mit 
dem  gelehrten  Abt  Tritbemtos.  Mit  Hilfe  von  dessen  Briefwechsel 
schildert  Holstein  die  Beziehungen  des  rheinischen  Gelehrten  tu  dem 
braudeoburgischen  Bote,  an  dem  Trithemius  selbst  eine  Zeit  lang  als 
Gast  des  Kurfbrsteo  gelebt  bat. 

lahmbcikitt  l&r  AkerthiMisiriiMBMbaft.  LXXHL  Bd.  (iStt.  IZI^  12 


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178 


QMchiehte  der  illt«rioiiiftwi8MiM«hift. 


Die  Arbeit  ist  populär  geschrieben,  beruht  aber  auf  guter  Keuotois 
der  eioscbiügigeD  Quelleo. 

L.  Qalloia,  Anden  £]d?e  de  T^loole  Nonnnle  Snpdrieore,  Lea 
Geograpbes  Allemands  de  la  Renaissance.  Paris.  Ernest  Leroox, 
£kiitenr.  1890.  8.  X  n.  286  p.  (Biblioth^ne  de  la  FaeultA  des  Lettrea 
de  Lyon.  Tome  Xüt) 

Diese  nach  französiseher  Art  gat  ausgestattete  Schrift  behandelt 
ein  Sinck  deutscher  Renaissance.  Denn  das  oene  wissenerbafUicbe  Leheo, 
das  wir  dem  Humanismus  verdanken ,  erstreelcte  sich  auch  auf  die  da- 
mals erst  entstehende  Wissensehaft  der  Geographie. 

Gleich  an  Aofisog  seiner  Schrift  besthnml  der  Verfasser  die  Be- 
deutung der  deiiischen  Humanisten  fDr  die  werdende  Wissenschaft  der 
Erdbeschreibung  in  folgenden  Worten:  »Au-dessus  des  prdoccupatiooa 
particuli^res  de  chaque  groupe  et  de  chaque  ^cole,  il  en  est  trois  qui 
dominent  toute  l'bistoire  de  l'^^oole  allemaude  et  aux-quelles  ses  savnnts 
ont  tous  plus  OQ  moins  ob6i:  ils  ont  suivi  avec  attention  les  d6- 
couvertes,  et  gr&ce  ä  riniprimerie  iU  out  contribu^  k  les 
faire  connaftre;  ils  ont  aide  aux  i)roKr^!s  de  la  gdographie 
malhömatique;  ils  uut  commenc6  ä  Studier  leur  propre  pajs 
et  k  eil  d I  esser  la  carte«  (p.  XX). 

Mit  Hecht  weist  der  Verfasser  darauf  hin,  dafs  für  die  deutschen 
Üuaiauisten  der  Palriütibmu's  eiue  treibende  Krutt  war;  man  wurde  stolz 
anf  die  deutsche  Heimat  uud  würdigte  dieselbe  eingehenderer  Betrach- 
tuQg  und  Beschreibung,  als  bisher  geschehen  war. 

In  den  14  Kapiteln,  in  welchen  Gallois  seinen  Stoff  darstellt,  be- 
gegnen wir  den  besten  Namen  des  Bumanismos.  Nachdem  Peurbach 
und  Regiomontan  die  gebflbreude  Ehre  erlangt  haben,  erCshren  wir  von 
den  mancherlei  Bemtthungen  deutscher  Gelehrten  um  Ptolemaens  und 
fon  Martin  Behaim. 

Ein  besonderes  Interesse  bat  die  Schule  von  Elsal^- Lothringen, 
deren  glänzendste  Namen  Lud,  Ringmann  (auch  Philesius  genannt)  und 
WaldseemUller  sind.  Besonders  der  letzte,  ein  aus  Freiburg  stammender 
Gelehrter,  dem  wir  den  Namen  Amerika  verdanken,  findet  an  der  Hand 
von  Arbeiten  von  Avezac  eingehende  Würdigung. 

Ein  weilerer  Abschnitt  bcschüftigt  sich  mit  der  Nürnberger  Schule. 
Johann  Schöner,  der  Verfrrti^'er  von  Globen,  die  Patrone  Pirkheimer 
und  Peutingcr,  welch  letzterer  freilich  aus  Augsburg  stammt,  Apiaa, 
Johann  Werner  finden  eine  kurze  Besprechung. 

Wiederholt  treffen  wir  anf  den  Tübinger  Astronomen  und  Astro- 
logen Johannes  Stoetfler,  den  Herausgeber  von  sog.  Epbemeriden,  den 
Lehrer  Melauchthons  uud  S.  Münsters. 

In  das  bewegte  humanistische  Leben  an  der  Donau  filbrt  uns  der 
Abschnitt  tiber  die  Wiener  Schule.    Erwfthnt  wird  die  Übenettuug 


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ninaiio,  Maximiitto  1. 


179 


Strabos  ins  Lateinische ,  die  Arbeiten  über  Pompouius  Mela  uod  Solin; 
die  ßemübungen  von  Camers  nnd  Vadianus. 

Eine  Frage  der  polnischen  Geographie  bebandelt  das  11.  Kapitel, 
den  Streit  über  die  politische  Zugetioi igkeit  des  Elsasses;  Wimpfeliog 
verteidigt  seine  Zugehörigkeit  zu  Deutschland,  und  Muruer,  der  spätere 
Gegner  Luthers,  hier  ein  advocatus  diaboli,  widerspricht. 

T)ie  frische  uud  auregeude  Persöülichkeit  des  Erzhumanisten  Kou- 
lad  Celiis  findet  im  zwölften  Kapitel  eine  kurze  Darstellung.  Wir  werden 
belehrt  Ober  seine  mannigfachen  Wanderungen,  besonders  in  Deatscbland, 
die  den  Verlangen,  die  deutsche  Hdnat  mit  eigenen  Augen  Jcennes  sa 
lernen,  ibre  CntsiehuDg  verdanken.  Aber  seinen  nicht  zu  finde  gefQhrten 
Man  einer  Oerroania  iUustrata,  seine  Norioberga,  deren  Bedeutung  viel» 
leicht  nicht  genügend  hervorgehoben  ist. 

Das  Urteil:  »Les  vers  (de  Celtös)  sont  d*an  bon  öcoHer;  les  mo- 
dües  sont  asses  bten  iinit6st,  dürfte  doch  der  geist^  nnd  lebensprtthen- 
den  PersOnlicbkeit  des  Dicliters  nicht  gerecht  werden. 

Kollegen,  Freunde  oder  Schüler  des  Geltis  sind  sodann  Sontheim, 
Stabius,  CoUimilius.  Femer  ist  hier  Fraoziscus  Ireuikos  (eigentlich 
Friedlieb,  nicht  Friedlich,  wie  bei  Gallois  steht),  der  Verfasser  der  Ese- 
gesis  Germaniae,  der  Hitscholer  und  Freund  Melanchihons,  angeschlossen. 

Die  letzten  Kapitel  behandeln  den  berühmten  Sebastian  Münster 
und  seinon  Kreis,  die  wiissenscbaftliche  £ntdecl(nng  ftufslauds,  Matthias 
von  Micbow  nnd  Uerbersteiu. 

Das  Uauptverdienst  der  deutschen  geographischen  Huroanisten- 
schuJe  sieht  Gallois  in  der  Befreiung  von  der  Tradition.  Im  ganzen 
urteilt  er:  iLes  repr^senlonts  de  cctte  fecole  iie  sont  point  de  tr^s  graiids 
esprits;  aucun  d'eux  ne  meritc  d'ötre  plicö  au  premier  rang.  Iis  n'en 
refl^tent  que  mieux  les  id6es  de  leur  temps.  Leur  histoire,  si  eile 
luanque  d'autre  intet 6t,  est  du  moins  uo  chapitre  de  Tbistoire  de  la 
SCience,  c*est*ä-dire  de  l'esjirit  humain«. 

Der  Vertasscr,  dessen  objektive  und  anständit?e  wi^i^eiiscliati liehe 
Haltung  entschiedene  Anerkennung  verdient,  kennt  wenig>iena  die  Haupt- 
werke in  deutscher  Sprache  ttir  sein  Thema.  Mancherlei  kleinere  Ar- 
beiten suui  ihm  freilich  entgujigen.  Im  ganzen  ist  seine  Schrift  ein  er- 
freuliches Zeichen  dafür,  dafs  das  seit  1870/71  sich  verjüngende  Frank- 
reich ein  viel  besseres  und  richtigeres  Versiauduis  von  Deutächlaud  iial 
als  eine  frühere  Zeit. 

Dr.  Hein  rieb  Ulniano,  Kaiser  Maximilian  I.  Aaf  urkundlicher 
Grundlage  dargestellu  Stuttgart.   1884.   1801.  8.  2  Bde. 

Dieses  auf  langJAhrigen  Studien  beruhende  und  mit  Sorgfalt  vor- 
bereitete Werk  mub  hier  besprochen  werden,  weil  Kaiser  Maximilian  1. 
unter  allen  deotschen  FQrsten  seiner  Zeit  der  wArmste  Freund  der  Hu- 
nanisten  war.   Dalttr  bat  ihn  die  groliie  Schar  der  »Poeten«  in  Reden 

18» 


180 


Geschichte  der  AltertamiwUsenschaft. 


nod  Gedichten  «uf  das  gtftiueiidste  gefeiert,  und  weoa  oao  blofe  oadi 
hamaoistiflcheD  Quellen  seiD  I<ebeii  beschrelbeD  wollte,  so  wttrde  »der 
leiste  Bittere  fast  als  der  glftoseodste  aller  deatseheo  Kaiser  erscbeioen, 
waa  er  gewife  io  Wirklichkeit  nicht  war. 

Der  fttr  den  »Jahresbericht«  io  Betracht  hommeode  Teil  des  um- 
fangreichen Werkes  ist  das  zwölfte  Kapitel  des  sweiten  Bandes  »SteUnng 
Maximilians  I.  zur  Religion  und  zum  geistigen  Lebens.  Nachdem  das 
Yerbftllnis  zu  Luther,  fOr  den  Maximilian  schwerlich  ein  tieferes  Ver* 
stftndnis  hatte,  besprochen  ist.  wird  kurz  hingewiesen  auf  die  Unter- 
redungen, die  Maximilian  Uber  Fragen  des  Glaubens  mit  Geiler,  Trithem 
und  Fahor  hatte.  V^on  diesen  sind  weDi^sten«;  die  zwei  ersten  auch 
gläuzeiide  Namen  in  der  Geschichte  des  deutschen  Humanismus.  Trotz 
alles  Sinnes  für  Wissenschaft  hat  der  Kaiser  doch  auch  Teil  am  Aber- 
glauben der  Zeit. 

Der  Uujjang  seiner  wissenschaftlichen  luleieasen,  die  in  jenen  Tagen 
sich  decken  mit  humanisti&clicn  Interessen,  war  in  der  Tliat  sehr  grofs. 
Die  Hochschule  Wien  daulct  seinem  Einflufs  eine  neue  Zeit.  Dmch 
Kaiser  Max  wurde  der  Hunanismos  an  ihr  die  herrschende  Macht  Die 
Grllndoog  des  Collegium  poetamm  et  matbenatiGomoi  onter  der  Leitnng 
des  berOhmten  Konrad  Geltis  sollte  den  Einflufs  der  Scholastiker  in  der 
ArtistenfakoltAt  lahm  legen.  Aach  in  Freiburg,  der  UoiTorsität  der 
vorderen  Lande,  brach  sich  gleichfalls  der  Hnmanismas  Bahn. 

Selbst  im  Feldlager  wollte  der  Kaiser  seinen  liuerarischen  Stab 
von  Hoinanlsten  und  sonstigen  Gelehrten  nicht  missen.  Die  erste  Zeit 
des  Humanismus  zeigte  in  Deutschland  einen  lebhaften  Nationalsinn,  der 
bei  der  Geburt  der  Gescbicbtschreibung  Hebammendieustc  verrichtet  hat. 
Das  traf  mit  den  Neigaogen  des  Kaisers  zusammen,  die  freilich  ihrem 
Kerne  nach  weniger  historisch  als  dynastisch  waren.  Gern  liefs  er  sich 
geschichtliche  Werke,  an  denen  seine  Bibliothek  reich  war,  vorlesen. 

Die  Anerkennung  Maximilians  durch  die  Humanisten  ist  fast  ein- 
stimmig, wie  die  ÄufsernnKen  von  Celtis,  Bebel,  Zasius,  Wimpfeling, 
Pirkheiraer,  PeutiTtt^eT  Spiefslianier  u.  a.  beweisen.  Besonders  für  Chro- 
niken und  Geschiciiiswerke  halte  er  viel  Interesse.  Doch  dürfte  schwer 
zu  entscheiden  sein,  wie  viele  Einzelausgaben  auf  seine  Anregung  zurtlck- 
gehen. 

Der  Kaiser,  nicht  unempfänglich  für  den  Gedanken  des  Nachruhms, 
legte  selbst  Hand  an.  Doch  ist  sein  Latein  so  schlecht,  dafs  es  kaum 
noch  Latein  au  nennen  ist  (»itt  der  Tbat  Beateriateint),  and  der  Pirk- 
beimer  bekannt  gewordene  Abschnitt  von  des  Kaisers  Memoiren  ist  durch 
starke  Gedftchtoisfehler  entstellt. 

Stabins  und  Feutinger  haben  den  Kaiser  bei  der  Abfassung  des 
Theuerdaok  beraten.  Doch  ist  dessen  geschichtUeher  Wert  wie  der  des 
Weifskonigs  gering  anansehlageo.   Im  Grunde  hingen  auch  diese  an- 


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8iaheliD,  Brief«. 


181 


sammen  mit  des  Saitars  Bestrebungen,  sdoeni  Hanse  eine  möglichst 
alte  Genealogie  zu  verschaffen. 

Maximilians  Bedeutung  fOr  die  berühmten  Holzschnitte,  die  ihn 

und  «ein  Ilnns  rrrhinrlichten,  und  die  Hans  Burgkrnair  und  Albrecht 
Dfirer  ausführten ,    raucht  hier  nur  kurz  erwähnt  zu  werden. 

Im  tkbrigeD  ist  der  Schlufsabschnitt  des  an^fjo/eichneten  Werkes 
keine  erschöpfende  Behandlunp  des  Stoffes.  Kaum  dafs  die  Haupt- 
gesichtspunkte aijgedeulet  sind.  Auch  nach  lilmanns  Werk  dtirfte  es 
eine  lohnende  Arbeit  sein,  einnml  die  sehr  zahlreichen  litterarischen  und 
ktlnstlerischen  Beziehungen  Maximilians  erschöpfend  darzustellen.  So 
ist  mir  z.  B.  aulgetuilen,  dafs  die  beiden  kaiserlichen  Beamten  Perger 
und  Fuchsmagen  nicht  einmal  genannt  sind.  Besonders  der  letztere,  ein 
Tiroler  von  Geburt,  kaiserliclier  Rat  und  Freund  der  Pueten,  mit  deuen 
er  Gedichte  und  Briefe  wechselte,  hätte  eine  Charakteristik  verdient. 

Wer  das  noch  oiclit  gelöste  Thema  gründlicher  behandeln  wollte, 
mabte  ancb  folgende,  von  mmano  nicbt  beraogezogene  Sehriften  be- 
ntttsen: 

1)  A.  Zingerle,  De  carmmibos  Latlnis  saeculi  XV  et  XYI  ine> 
ditis.  Oeniponti  1880. 

2)  Ad.  Horawits,  Der  Humanismus  in  Wien  (Historisehes  Tascben- 
bucb.  Seebste  Folge.  H.  8. 1—66). 

8)  Blebrere  Schriften  des  Kourad  Geltis,  insbesondere  auch  die  von 
mir  herausgegebenen  Epigramme  dieses  Dichters. 

Ferner  ist  mir  aufgefallen,  dafs  der  bertthmte  Karthftuser  Reisch, 
der  gelehrte  Verfasser  der  Margarita  philosopbica,  auf  S.  735  und  753 
den  Vornamen  Gregor,  auf  S.  768  und  im  Register  den  falscbeu  Vor* 
namen  Georg  ftlbrt.  Vgl.  Uber  ihn  Zeitschrift  f.  d.  Geschichte  d«  Ober- 
rbeios.  N.  F.   Bd.  V  (I89u)  S.  170. 

Auch  dflrfte  es  sich  empfehlen,  einmal  die  Änfserungen  der  Huma- 
nisten Ober  den  Tod  des  berühmten  Habsburgers  zusammenzustellen, 
wobei  dann  auch  die  akademische  Leichenrede  Melanchlhons  nicht  zu 
vergessen  wäre,  die  im  Ck»rpu&  Reformalorum  XI  26ff.  (I  69)  wieder 
abgedruckt  ist. 

Briefe  aus  der  Beformationsseit.  Grfyfstent^  nach  Hann* 
scripteu  der  Zwiogerschen  Briefiwmmlung  veröffentlicht  von  Rod. 
8  t  Abel  in.  Programm  sor  Bektoratsfeier  der  ünlversitAt  Basel.  Basel. 
Commissions-Verlag  von  F.  Schneider.   1689.  4. 

Die  Vorlasen  dieser  gröfstenteils  bis  jetzt  unvcröffenilichteu  Briefe 
befinden  sich  zumeist  in  der  Zwingerschen  Saiimiluiig  iu  der  Frey-Gry- 
uäibcheii  Bibliothek  zu  Basel,  einige  auch  in  der  doriigeu  UnlversitAts- 
bibliotbek  und  der  Biblioih^que  des  pasteurs  et  mioistres  Neoch4teloi8. 

Die  Zv^ingersche  Sammlung  omfafst  70  Bftude,  51  in  Folio  ood  19 
in  Quart  und  besteht  ans  Briefen  vom  Anfong  des  16.  Jahrbnnderts  bis 


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182 


Oescbiclite  der  Altertumswisseoscbaft. 


in  das  18.  Der  Begründer  der  Sammloog  ist  der  Anl  uud  Pol^hialor 
Tbeodor  Zwinger  (1533—1588). 

Die  Id  mitgeteilten  Briefe  umfassen  die  Jahre  1520—1668.  Den 
Abdruck  dovelben  folgen  ErklArongen  (8. 80-86). 

Die  Uehnebl  der  Briefe  gehört  jener  sdiAaeii  Zeit  an,  da  die 
Interessen  des  Humanismas  nnd  der  Reformation  noch  angetreoot  und 
swischen  beiden  kein  Oegensats  war.  Die  wicbtigsten  Namen  unter  den 
Briefscbreibern  und  Adressaten  sind  Martin  BoCier,  Georg  Spalatin, 
Ulricb  Zwingü,  Caplto.  Aneb  Erasmus  ist  mit  einem  Briefe  vertreten 
und  swar  an  den  bekannten  Graeisten  Sinapius,  der  in  Leipiig,  Witten- 
berg und  Heidelberg  studierte  und  dann  an  leUterer  ünifenitit  einige 
Zeit,  bis  aum  Jabre  1881,  die  griechiscbe  Professur  bekleidete. 

Sodann  ist  ein  Brief  des  Sinapius  au  PliilAous  Lunardas  vom 
18.  April  1634  für  die  Gelehrtengescbichte  nicht  unwichtig.  Neben  an« 
deren  ernten  Erasmus  und  Melanchthon  hohes  Lob.  Von  dem  letzteren 
wird  gesagt,  dafs  er  Erasmus  am  nächsten  komme,  brevitatc  et  fide 
iiteras  aeque  ac  pietatem  docendi  nemini  nostro  seeulo  secundus.  So- 
dann folgt  eine  Anerkennung  des  Grftcisten  Simon  Grynaeus,  der  auch 
in  anderen  Briefen  von  Zeitgenossen  anerkannt  ist;  er  heifst:  acerrirai 
judicii  et  reconditaruin  rerum  peritissimus,  pbilosophiis,  rhetor  ac  theo- 
lügus,  qui  Basileae  operam  snam  typographfs  locat  in  emendaodis  ope* 
ribus  Aristotelis,  Piatonis,  Euciidis,  Piularchi  etc. 

Die  Auinerkungen  sinri  höchst  dankenswert,  durften  aber  noch 
etwas  reichlicher  sein:  mancher  Name  und  manche  Einzelheit  sind  ohne 
Aufhellung  gnblioben. 

Von  Dl  u(  kfi  Iilerii  sind  mir  aufgefallen:  S.  ö  üodic  fttr  hodie,  aiot 
för  sint,  uiuiiu  lur  audio,  S.  15  ant  für  aut. 

Die  kleine  Publikation  erweckt  den  Wunsch,  der  Verfasser  möchte 
auch  in  Zukunft  von  den  wertvollen  handschriftlichen  Briefen,  welche 
die  Baseler  Bibliotheken  in  so  reicher  Fülle  besitzen ,  noch  ab  und  za 
eine  solche  Auswahl  den  Gelehrten  zur  Benfttzung  Obergeben. 

Dr.  Wilhelm  Reindell,  Luther,  Grotus  und  Hatten.  Eioe 
quellenmafsige  Darstellung  des  Verhältnisses  Latbete  lum  Humanismus. 
Marburg.  £brbardt   1890.  8.  8  u.  184  8. 

In  einem  kursen  Vorwort  i?ird  der  Stand  der  bebaadelten  Frage 
dargelegt.  Maureobreeber  batte  die  Arbeit  trote  der  Dirstellungen 
Eampscboltes  und  Vorreiters  als  loknend  beseicbnend,  wenn  man  eioe 
litterarbistorisebe  Vergleichnng  der  betr.  Schriften  im  Detaii  ?omebme 
and  ebenso  den  historischen  Yerlanf  dieser  Besieknngen  im  eimelnen 
entwickele. 

Seitdem  wurde  diese  Frage  dreimal  bearbeitet:  von  Wercksbagen 
in  seinem  »Luther  und  Hutten«,  welcher  Hutten  als  die  treibende  Kraft 
SU  Luthers  Handeln  in  den  Jahren  1619  and  1680  darstellt,  von  Wallher 


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Reindell,  Luther,  Crotus  und  Hatten. 


183 


io  seioer  Schrift  sLnthtr  im  nenesten  römischen  Gerichte,  welcher 
LQther  gegen  seine  ultramontanea  Gegner  verteidigt,  aber  die  Frage 
eeioee  VerhUtnisset  zom  Homanismoa  nicht  lOst,  and  von  Knaake  im 
Band  VI  der  Weimarer  Lullier- Ausgabe,  der  aber  blofs  Kompschnlte 
sordckweist,  so  dars  «dieser  vorafigliche  Aufsats  ab  Darstellung  des 
Verhiltoisses  Lnthers  zam  Humanismus  insbesondere  an  Grotns  nnd 
Hutten  nicht  genflgtc 

So  versucht  denn  Reindell  eine  Neubearbeitung  des  alten  Problems. 
Er  deutet  gleich  so  Anfang  an,  es  werde  sieb  ergeben,  dafii  der  Geist 
der  Renaissance  in  vieler  Besiehong  eine  der  Reformation  feindliche 
Macht  ist,  und  dafs  Luther  ziemlich  frQh  ein  Bewufstsein  davon  bekam. 
Als  nach  der  Leipsiger  Disputation  sich  die  national eu  Humanisten 
Luther  näherten,  so  wurde  sein  Verhältnis  su  diesen,  iosbesonders  zu 
Hutten,  nicht  sympathischer.  Entscheidead  war  der  Übergang  Melancb* 
thons  za  Lnther,  dem  bald  eine  bedeutende  Anzahl  ?on  Humanisten 
folgte,  von  denen  freilich  manche  später  wieder  abfielen. 

Luther  trat  aus  seiner  passiven  Stellung  gegen  die  Humanisten 
besonders  auf  MelaochthuDs  Rat  heraus.  So  hat  er  denn  an  Reuchlin 
und  Erasmus  geschrieben.  Bald  wurde  Eck  durch  die  satirischen  Waffen 
der  Humanisten  gegeifselt,  wie  im  Eckius  dedolalus,  der  aber  kein  Werk 
von  Pirkheimer  ist,  wie  Remdell  S.  18  behauptet,  sondern  wahrscheinlich 
des  Matthäus  Gnidiu.'^.  Vgl.  die  Nachweise  in  der  Einleitung  von  Szama- 
tölskis  Ausgabe  des  Eccius  dcduiatus  in  Heft  2  der  »Latuinischen  Litte- 
raturdenkmaieri. 

Während  Kampschultc  darzulegen  gesucht  hatte,  dafs  Luther  durch 
Crütus  Rubianus  beeiutlufsl  worden  sei,  sucht  jetzt  Reindell  das  Umge- 
kehrte zu  erweisen.  Er  nimmt  eine  Beeinflussung  des  Grotns  durch 
Lnther  an. 

In  dem  sehr  kurzen  Abschnitt  IV  wird  das  Verhältnis  Lnthers  an 
Erasmus  dargestellt  Dabei  kommt  freilich  Erasmus  recht  schlecht  weg. 
BeindeU  venteichaet  Luthers  Urteil  Qber  Erasmus:  t Erasmus,  hostis 
omnium  religionuro  et  inimicos  singnlaris  Christi,  Epicurl 
Luciaoique  perfectnm  eiemplar  et  idea«.  Es  Ist  eigentlich  tranrigt  dafs 
man  heute  noch  bemerken  ronfs,  dafo  die  gesperrt  gedruckten  Worte 
doch  unmöglich  als  baare  Mttnse,  als  ein  obijektives  Urteil  au  nehmen 
sind.  Diese  Worte  aeigen  nur,  dafs  Luther  von  dem  eigentfimlichen 
Wesen  Erasmischer  Frömmigkeit  keine  Vorstellung  hatte.  Erasmus 
wufste  selbst  am  besten,  dafs  er  nicht  in  Lnther  gehörte.  Er  hat  sieh 
auch  nie,  weder  firUher  noch  später,  als  Anhänger  Luthers  bekannt.  Aber 
so  arm  und  eng  ist  das  Christentum  nicht,  dafs  eine  einzelne  Form 
seiner  Aufifassuog  das  Wesen  desselben  erschöpfte.  Wenn  Erasmus 
Luthers  Auffassung  nicht  teilte,  so  braucht  er  deshalb  doch  noch  kein 
Feind  jeder  EeUgion  und  ein  einzigartiger  Feind  Christi 


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184 


Geschichte  der  Altertuauwisseoschaft. 


zu  sein.  Es  wflrde  Reiodells  Sdirift  io  ibrem  Werte  nichts  gesohtdet 
haben,  wenn  das  in  diesem  AbFchoitt  IV  mit  einigen  Worten  gesagt  «Are. 

Im  folgenden  Abschnitte  behandelt  Reindell  annichst  das  Yerhllt- 
Dis  Lnthers  an  Hutten,  der  die  negative  Opposition  der  Humanisten 
gegen  Rom  in  eine  positive  verwandelte.  Doch  »ging  er  dem  Luthe- 
rischen Werlce  dnrcb  seine  fanatische  Verbittemng  verloren«.  Die  Leip" 
aiger  Disputation  gewann  ihn  zunAchst  fttr  Luther,  dem  er  am  20.  Febroar 
1520  den  Schutz  Sikkingens  anbot*  Doch  wird  bestritten,  dafs  Hutteos 
Briefe  für  Luther  eiu  Aulars  geworden  sind  zur  Abfassung  seiner  Schrift 
»Von  des  christlichen  Standes  Besserung«. 

Reindell  ist  der  Meinung,  dafs  man  nicht  behaupten  könne,  Luther 
habe  hei  der  Ahfa'^'^nng  seiner  Schrift  an  den  Adel  deut>cher  Nation 
den  Vadi^ciis  und  die  Iiisi)icieiites  Huttens  noch  nicht  in  Händen  gehabt. 
Trotzdem  dafs  von  seitiem  Ge>iclitsi»unkte  aus  eine  Vergleichung  von 
LMther>  Sclirift  mit  den  Hutleiischeii  lMn!o(jeii  Überflüssig  erscheint,  so 
wird  duch  die  Frage  erhoben,  inwiewtii  Lullier  diese  Dialoge  seiner 
Si  lirift  zugrunde  gelegt  hat  Die  einzige  Abhängigkeit  von  Hutten  soll 
iü  dir  lieuutzuiig  der  von  liulten  herausgegebenen  »Declamalio  de  falso 
credita  et  emeutita  Gonstantini  douatioue«  bestehen.  Im  fibrigen  aber 
kuinmt  der  Verfasser  an  dem  Ergebais:  »Die  Schrift  an  den  Adel  ist 
die  Frücht  eines  mehrjftbrigen  icirchengeschichtlicben  Studiums  Lnthers 
und  steht  in  der  Frage  der  Quellen,  der  stoif liehen  Abhängigkeit,  in 
keiner  Beziehung  zu  dem  Tadiscus  oder  den  Inspicientes.  Behandeln 
Luther  und  Hutten  mehrfach  dieselben  Punkte,  so  bedingt  dies  der  Stoff, 
urteilen  MOnch  und  Ritter  Aber  diese  Punkte  mehrfach  fthnlich,  so  bo» 
dingt  dies  itire  beiderseitige  Richtung  gegen  Rom«  (S.  106). 

Welche  Wirkungen  übte  Luthers  Schrift  auf  Hutten  aus?  Nach 
Reindells  Meinung  stellt  der  fränkische  Ritter  seine  ganze  Thätigkeit  in 
den  Dienst  Luther^;,  bis  er  allmählich  über  den  Gegensatz  zwischen  ihm 
und  Luther  klar  wird.  Der  Witierberger  Reformator  hotfte  auf  dem 
gesetzlichen  Weg  eine«;  Konzils  sein  Ziel  zu  erreichen,  Hutten  predigte 
Revolntion  und  (iewalt.  In  seinem  Streite  mit  Erasmus  standen  die 
Witleüberger  anfangs  mehr  auf  des  letzteren  Seite. 

Das  Ergebnis  der  Schrift  wäre  also  das,  dafs  der  Eintiufs  des  Hu- 
manibuius  aut  Lnther  sehr  gering  war  und  nur  einige  Einzelheiten  in 
seiner  Schrift  au  dtn  christlichen  Adel  der  deuthchcn  Nation  betreffe. 

Der  Verfabber  ist  eifrigst  beflissen ,  alle  humanistischen  Einflüsse 
abzulehnen,  wie  wenn  darin  fOr  Luther  etwas  Beschimpfendes  wftre. 
Der  Humanismus  ist  nichts  mehr  und  nichts  weniger  als  die  Wissenschaft 
der  Zeit.  Was  für  Schaden  daraus  erwachsen  soll,  wenn  der  geniale 
Luther  die  Fühlung  mit  der  Wissenschaft  sucht,  ist  schwer  einzusehen. 
Wer  eine  Ahnung  von  dem  Wesen  einer  religi(»sen  Persönlichkeit  und 
insbesonders  von  Luther  bat,  wird  nicht  auf  die  Meinung  verfallen,  dafa 
Luthers  Werk  ihren  Ursprung  in  humanistischen  Einflttssen  habe,  dafs 


H»ftf«lder,  M«luiclithoii. 


185 


also  die  Wissenschaft  die  Quelle  der  Reformation  sei.  Im  übrigen  aber 
könnte  die  Ignorier  miß  oder  Vornchtung  der  humanistischen  Bewegung 
keio  Rubuestitel  für  Luther  sein- 

Im  letzten  Grund  ist  es  eine  nicht  richtige  Auffassung  des  Uumu- 
nismus,  welche  dieser  Unter^-uclmng  die  Richtung  gegeben  hat.  Die 
Humanisten  sind  weder  alle  so  leichtfenig  wie  Poggio  noch  so  slreit- 
sQcbtig  wie  Filelfo.  Neben  manchen  frivolen  Männern  findet  sich  eine 
s  h  ir  ernster  und  tüchtiger  Geister,  vor  deren  Wissen  wie  Ciiarakter 
mau  die  höchste  Achtung  haben  mufs. 

Karl  Hartfelder,  Philipp  Helancbthon  als  Praeoeptor  Oerma- 
niae.  Berlin.  A.  Hofmann  u.  Co.  1880.  8.  (Bd.  YII  der  von  Dr  Karl 
Kebrbacb  heraiisgegel>etten  »HonameDta  Germaoiae  Paedagogicac.) 

Nor  ein  Teil  dieses  Boclies  mnh  hier  besprochen  werden;  der 
andere  Teil  gebOrt  in  den  Bericht,  der  von  der  Geschichte  der  Schulen 
handelt 

Vielleicht  darf  ich,  ohne  anbescheiden  zu  sein,  voraoscbiclcen,  dafs 
das  umfangreiche  Bocb  die  Fracht  langjfthriger  Stadien  ist,  deren  An- 
finge bis  in  meine  Studentenzeit  sarflcJcreichen.  Die  Schwierigkeit  der 
Aufgabe  war  nicht  gering;  denn  einesteils  raubte  das  sehr  umfangreiche 
Quellenmaterial,  das  in  den  ersten  28  Bftnden  des  Corpus  Beformatorum 
vorliegt,  durchgearbeitet  werden,  und  dazu  waren  seit  dem  Jahre  1860, 
wo  die  Ausgabe  von  Melancbthons  Werken  abgeschlossen  wunie,  noch 
beträchtliche  und  wichtige  Ergänzungen  hinzugekommen.  Andcrnteils 
aber  war  auch  eine  sehr  umfangreiche  Litteratur  zu  bewältigen,  die  im 
Laufe  Ton  ungefähr  350  Jahren  erwachsen  ist.  Ich  bekenne  nun  ganz 
offen,  dafs  ich  nicht  alles  gelesen  habe,  was  Ober  den  berühmten  Prao- 
ceplor  Germaniao  geschrieben  worden  ist.  Das  war  schon  deshalt)  un- 
möglich, weil  ich  mauche  Schrifteu,  besonders  altere,  gar  nicht  bekümnitMi 
konnte.  Aber  ich  darf  versichern  -  und  ein  vorurteilsfreier  Leser 
meines  Buches  wird  mir  da^  bestätigen  —  dafs  ich  eine  sehr  umfang- 
reiche Litteratur,  dje  teiiweise  recht  schwer  zugänglich  ist,  durchgearbei- 
tet und  ausgezogen  habe. 

Den  grOlsten  Unterschied  meiner  Darstellung  zu  den  frühcreti 
Bearbeitungen  des  gleichen  Gepoiistmideä  sehe  ich  ilariu,  dafs  ich  ver- 
sucht habe.  MehuK htlnju  in  deu  hisiorischen  Zu-animeuhaug  unseres 
geistigen  LehciiS  eiuzutügcn.  Melanchthon  war  Iluwanist,  ehe  ihn  Luther 
mit  in  die  theologische  Hahn  hineinrifs,  und  sein  ganzes  Leben  hindurch, 
vom  Alltritt  der  Witteaberger  Professur  U518)  bis  zu  seinem  Todo 
<1660),  war  er  nicht  blofs  Lehrer  in  der  theologischen,  sondern  aucii  in 
der  philosophischen  Fakultftt.  Sein  Name  glänzt  nicht  bloCs  unter  den 
Reformatoren,  sondern  auch  unter  den  grofsen  Gräeisten  und  Philologen 
Deutschlands.  Die  froheren  Bearbeiter,  meist  Theologen,  hatten  fQr 
diese  S«lt9  der  Tbitigfceit  des  grofsen  Gelehrten  teils  wenig  Interesse, 


1S6 


Geschichte  der  AitertumswisseiuchAft. 


teils  aocb  so  wenig  Kenotnisae.  In  der  Begel  «iirdeii  diese  Dioge  in 
einem  Iranea  Seblnfskapttel  abgemsdit,  und  den  Mangel  an  positiven 
Keootoisseii  suchte  man  durch  eine  übertrieben  panegyrische  Verberr- 
lichnng  der  angeblichen  Verdienste  Melanchthons  auf  diesem  Felde  so 
ersetzen. 

In  einem  ersten  Kapitel  (8. 1—76)  werden  saerst  »Melanehtbons 
Bildungsgang  und  geistige  Entwicfcelnng«  bis  sum  Beginn  seiner  Witten- 
berger  Thättgkeit  dargestellt.  Im  Jahre  1497  in  dem  damals  pflUsischen 
Städtchen  Bretten  g«  l>oren,  erb&lt  er  auch  hier  seinen  ersten  Unterricht* 
Von  1507 — 1600  br  aucht  er  sodann  die  berühmte,  humaoistiadi  gerichtete 
Lateinschule  Pforzheims,  wo  er  das  Glück  hatte,  z^rei  ansgeseichnete 
Lehrer,  Georg  Simler  und  Johannes  Hiltcbrant,  zu  finden;  von  diesen 
bat  ihn  der  erstcre,  der  Verfasser  einer  griechischen  Grammatik,  auch 
in  die  Anfangsgründe  des  Griechischen  eingeführt.  In  Pforzheim  bildete 
sich  ein  warmes  Verhältnis  zu  dem  berühmten  Grofsoheim  Reuchlin,  das 
erst  diircli  Mf'laiichlhons  entschiedenes  Eintreten  füi  Luther  erkaltete. 

Die  Jahre  i:)()y — 1512  studierte  der  strebsame  Jüngling  ai:f  der 
Hochschule  Heideiberg,  wo  er  auch  sein  liaccalaurealsexamen  machte 
Obgleich  die  Universität  dem  nenen  Geiste  <ies  Humanisniijs  nicht  son- 
derlich freundlich  entficgenkani ,  so  hatte  Heidelberg,  besonders  durcli 
den  kiirptaizischen  Hof,  doch  im  letzten  Jahrzehnt  des  15.  Jahrhunderts 
ein  reges  humanistisches  Treiben  erlebt.  Als  Melancbthon  seine  Studien 
machte,  ping  die  humauistische  Blütezeit  der  I)tal^i^cbeu  Universität 
bdiüu  ^u  Ende;  doch  lebten  noch  Irische  Erinnerungen  an  die  berühmten 
Uumaoisten  Rudolf  Agricola,  Johann  von  Dalberg,  genannt  C&merarios, 
Jakob  Wimpfeling  und  andere. 

Wichtiger  wurden  für  ihn  die  sechs  T&binger  Jahre  (1612—1518), 
wfthrend  deren  er  das  Magisterexamen  bestand,  die  ersten  Versnebe  im 
difentlichen  Lehren  machte  und  sugleich  seine  ersten  Schriften  schrieb. 
Hier  sammelte  er  schon  dankbare  Schaler  um  sich  und  knüpfte  briefliche 
Terbindangen  mit  hervorragenden  Gelehrten  an.  Eine  durch  Reuchlin 
vermittelte  Berufung  als  Lehrer  des  Griechischen  nach  Wittenberg  ffthrte 
ihn  auf  den  Boden,  auf  dem  er  von  jetst  an  bis  an  seinon  Tode  wnneln 
und  wo  er  die  Lorbeeren  seines  Fleifses  und  Talentes  pflocken  sollte. 

In  seiner  berohmten  Wittenberger  Antrittsrede  »De  corrigendis 
adolescentiae  studiist  spricht  er  schon  die  Gedanken  aus,  die  ffir  sein 
ganzes  Leben  mafsgebend  gewesen  sind;  er  sieht  das  Ziel  des  Vvi-.rr- 
richts  in  der  Vereinigung  von  Evangelium  and  humaaitas,  in  der  Ver- 
bindung von  Religion  und  klassischer  Bildung. 

Sodann  kommt  für  diesen  Bericht  das  vierte  Kapitel  in  Betracht: 
»Melanchthons  Ansicht  vnn  dem  Wesen  der  einzelnen  Wissenschaften* 
(S.  153 — 207).  Znr  Besprechung  kommen  »das  Urteil  Mflanchthons  tlb-:: 
die  bisherigen  wisseuschaftiichen  Zustände,  der  ürbis  Imerarum,  die 
Sprachen  (Griechisch^  Lateinisch  und  üebr&isch),  Grammatik,  Fiulosophie, 


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Hirtfelderi  MelAodiihoa. 


187 


Rhetorik.  Mathem;itik,  Astronomie.  Geschichte,  Geographie«.  Alle 
Wissenschaften  erhalten  eine  Beziehung  zur  Theologie,  wie  z.  B.  die 
Grammatik  unter  anderm  auch  deshalh  geschätzt  wird,  weil  sie  den 
Schlüssel  zum  VerstÄnduis  der  heil.  Schrift  bildet. 

Eingehend  ist  der  Philologe  Melanchthoa  gewUniigt.  Er  hat  eine 
griechische  und  lateinische  (iruiimutik  geschrieben,  von  denen  die  erstere 
in  zahlreichen  Auflagen  und  Ikai  Leitungen  erschienen  ist  und  bi';  in  die 
neueste  Zeit  hineiu  gebraucht  wurde.  Als  Etymolog  erhebt  n  bich  nicht 
über  seine  Zeitgenossen.  Da  man  keine  richtige  Auü'assuug  von  dem 
Verbftltois  der  Sprachen  nntereioaDder  hatte,  so  siod  seine  and  seiner 
Zeitgeooiseo  EtymologieD  im  beBten  Falle  gute  Einfälle.  Als  Heran* 
geber  von  Taten  bat  er  es  gehalten,  wie  die  meisten  bnmaotetisclieD 
Editoren.  Er  druckte,  obne  sieb  allzu  viel  nm  Handschriften  zu  mtthan, 
irgend  einen  Text  mit  HiDsnfbgnng  von  Konjekturen  ab.  Da  die  Kennt* 
nie  des  Griechischen  noch  wenig  Terbreitet  war,  so  hat  er,  wie  andere 
Philologen  von  damals,  eine  Ansabl  griechischer  Schriftsteller  ins  Latei- 
nische ttbsrtragen.  Seine  Interpretation,  die  sachlich  and  sprachlich  ist, 
sieht  insbesondere  auch  die  rhetorischen  Gesichtspunkte  herbei. 

Als  lateinischer  Stilist  zeichnet  er  sich  durch  Klarheit  und  Ein- 
fachheit aus,  wenigstens  seit  der  Zeit,  da  er  die  Nachahmung  Pulitians 
anfgiebt.  Seine  lateinischen  Gedichte,  unter  denen  manche  recht  hübsche 
und  ansprechende  Epigramme  sind,  werden  von  ihm  selbst  nicht  allsu* 
hoch  angeschlagen. 

Im  Kapitel  VII  sind  seine  pädagogischen  Grundbegriflfe  erläutert: 
eloqoentia,  lectio,  imitatio,  declamatio,  in  deren  Auffassung  er  sicli  nicht 
wesentlich  von  der  Mehrzahl  der  Humanisten  unterscheidet.  Sehr  charakte- 
ristisch sind  <^ndann  seine  Urteile  über  die  klassischen  Schriftsteller,  bei 
denen  er  weniger  den  ästhetischen  Wert,  als  den  sittlichen  Nutzen  betont. 

Von  seiner  Thätigkeit  als  akadenii^chpr  Lehrer,  von  seiner  Orga- 
nisation von  Latein-  und  Flochschulcn,  von  der  Wiederherstellung  gesun- 
kener Schulen,  wovon  in  drii  A iischüitten  Vlll-X  gesprochen  wird,  ist 
demnftchst  in  dem  Berichte  uber  bchulneschidite  zu  handeln.  Hier  mftssen 
noch  erwähnt  werden  »das  Verzeichnis  seiner  Vorlesungen a  und  das  «chro- 
nologische Verzeichnis  der  Arbeiten  Melanchthons«  Das  erstere  ist  ein 
Versuch,  der  gewifs  mit  der  Zeit  noch  bedeutend  vervollständigt  wird, 
und  zeigt  den  grofseu  Umfang  von  Melanchthons  Gelehrsamkeit.  Neben 
theologischen  Themen  kominen  in  bunter  Reihe  griechische  und  latei- 
nische Schriftsteller  vor,  wie  Vergil,  Terens,  Cicero,  Livios,  Aratus, 
Homer,  Plntarch,  Pltnios  d-  ft^  Lukiau  und  vide  andere. 

Durch  ein  sehr  om&ngreiches  Register  (8.  661—684)  suchte  ich 
die  Beolltsbarkeit  des  Werkes  su  erhoben. 

Mein  Werk  ist  in  sablreichen  Zeitschriften  besprochen  wordeo. 
Unter  den  Resensenten  sind  Theologen,  Historiker,  Pädagogen,  Philo- 
logen und  litterarhistoriker.   Im  ganten  sind  mir  84  Besprechungen 


m 


Geschichte  der  AltertumswissenschAft. 


bekannt  ge^\(»rdpn,  und  ich  darf  hier  anführeo,  dafs  die  Aufnahme  durch 
die  Kritik  duichaus  gttustig  und  aDerkenneod  y>ur.  Einer  der  kenDluis- 
reichstcii  und  sorgfälligsteu  Kczciibenten  beschlofs  seine  sehr  eingehende 
Ijcurtciluiig  mit  folgeudeu  Worteu:  »Ich  scheide  von  der  Besprechung 
dieses  Werkes  mit  dem  Baak  fttr  fielfoche  Belehrung  und  Anregung: 
haben  meine  Bemerfeimgeo  im  eioidDOD  nehrfocb  gerade  Differenieo  In 
der  Beurteilung  hervorheben  mftfiseo,  so  soll  das  Sehlofswort  om  so  be- 
stimmter es  aossprechen,  dafe  ieb  hier  ein  Buch  begroftot  sa  dem  aadi 
der  Reformationshistoriker  mit  Freuden  immer  wieder,  um  Betohrang  so 
empfangen,  znrQckkebren  wird.  Fleifs  und  Urteil,  Soigfalt  im  eintelBeo 
und  den  Stoff  darcbdringeode  Gedankeaarbeit  sind  hier  in  kobem  Halke 
vereinigt«  Ton  anderer  Seite  wurde  mein  Werk  eine  Zierde  der  Samm- 
lung der  Honomenta  Qermaniae  Paedagogiea  genannt.  Dabei  hal  es  an 
Ausstellungen  im  einselneo  nicht  gefehlt,  und  ich  bekenne  hier  gern, 
dafs  ich  aus  mehreren  Besprechungen  recht  vieles  gelernt  habe. 

Aber  neben  sachkundigcu  und  billig  urteilenden  Rezensenteu  gibt 
CS  auch  solche,  die  den  Mangel  an  Sachkenntnis  und  Gwechtigkeitssiiiii 
durch  um  so  gröfsere  Sicherheit  in  ihrem  Auftreteu  zu  ersetzeo  suchen. 
Jedenfalls  der  unbilligste  —  vielleicht  auch  der  kenotoisloeeste  —  meiner 
Kritiker  ist  J.  K.  Fleischmann  in  Bamberg. 

Mein  sehr  umfangreiches  Buch  (es  zAhlt  G87  Seiten)  ist  das  Er- 
gebnis vieljähriger  Arbeit.  Ich  verlange  gewils  nichts  Unbilliges,  wenn 
ich  fordere,  dafs,  wer  sich  zum  Richter  meines  jahrelangen  FleiTses  auf- 
wirft, durch  irgend  eine  positive  litterarische  Leistung,  ^ei  sio  nun  crofs 
oder  klein,  sieh  als  ein  Arl^eiter  auf  dem  gleichen  i  elde  ausgewiesen 
hat.  Wer  dur(  h  eine  Arheil,  &ei  es  auch  nur  ein  Schulprogramni  oder 
eine  Studie  in  einer  Zeitschriit,  gezeigt  hat,  dafs  er  auch  aus  tieu  ersten 
Quellen  ftlr  ein  soiclie^  Thema  schöpfen  kann,  dessen  Tadel  wird  man 
gerne  iunnchuiin,  so  uuhctiueui  er  auch  sein  mag. 

Der  Rezensent  J.  K.  Fleischmaun  hat  iu  den  siebziger  Jahren  einige 
Aufsätze  üher  Äschylus  geschrieben:  es  wird  schwerlich  jemand  behauplcii 
wollen,  dafs  man  durch  philologische  Arbeiten  Uber  den  grofseu  griecbi- 
sehen  Tragiker  sieb  direkt  zu  einer  Arbeit  Ober  Geschichte  des  dentsebeB 
Schulwesens  vorbereitet  Ein  Programm  Aber  die  Idee  des  dentscben 
Gymnasiums,  das  durchweg  aus  abgeleiteten  Quellen  schöpft,  und  eine 
AnsabI  Rezensionen  Ober  didaktische  Fragen  sind  die  eioslgen  Uttera- 
riscben  Leistungen  Fleiscbmanns,  die  ich  ausfindig  machen  konnte. 

Nno  wird  man  vielleicht  einwenden,  dafs  es  gar  nicht  notig  ist, 
dafs  Jeder  Kritiker  schon  vorher  durch  eigene  litterariscbe  Lelstnagen 
seine  Kenntnis  des  Gegenstandes  bewiesen  habe,  und  ich  stimme  hierin 
vollkommen  bei.  Aber  gewifs  darf  man  verlangen,  dab  die  EinwAnde 
Sachkenntnis  verraten.  Also  hören  wir  diese  selbst! 

Fleischmaun  macht  mir  sum  Torwurf,  dafs  ich  in  meinem  Werke 
prinzipiell  die  theologischen  Arbeiten  MelancktkoaB  ansgetehlossen  vnd 


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Hartfelder,  MelM^bthoii. 


189 


mir  gelegentlich  die  religiöse  Enfwickeluog  Melancbthans  orostreift  hätte. 
*iu  umfangreicheren  Schriften  über  den  Praecejitor  üermatiiae  wie  z.  B. 
in  den  Darstellungen  Plancks  und  Schlottmanns,  ist  bisher  mit  gutem 
Grunde  das  gegenteilige  Verfahreu  eingeschlageu  würdeu.t  Was  meint 
denn  der  Kritiker  damit?  Ist  er  wirklich  der  Meinung,  dafs  ich  ein- 
gehend von  den  Loci  theologici,  der  Augsbur^ci  Konfession,  der  Variata 
und  Nnn  Variata.  dem  Corpus  doctrinae,  den  Schwankungen  Molancbtbons 
in  der  Lehre  vom  freien  Willen  und  Abendmahl  u.  s.  w.  hätte  reden 
sollen?  Sind  das  nicht  Unter  Fragen,  die  zaoAfibst  Melanchthon  den 
Theologen  und  niebt  den  Pädagogen  angeben?  Fleiadiraann  sehoint  gar 
aieht  ra  wissen,  was  die Monumenta Germaniae  Paedagogica  fftr  eine 
Aafgabe  haben.  Sie  wollen  eine  Geschichte  des  deotschen  Schulwesens, 
aher  doch  nicht  der  Theologie  geben.  Ich  habe  auf  den  Titel  meines 
Boches  gesetst:  »Philipp  Melanchthoo  als  Praeceptor  Germaniae«,  aber 
nicht  Melanchthoo  als  Theologe.  An  solchen  BOchem,  die  Melanchthons 
theologische  Ansichten  darstellen»  haben  wir  ohnehin  keinen  Mangel. 
Unter  allen  Umstftnden  konnte  nach  dem  ganaen  Plan  der  Monumenta 
ein  Werk,  wie  es  Fleischmann  will,  gar  keine  Aufnahme  ie  den  Rahmen 
dieses  Unternehmeos  finden. 

Und  dann  der  lehrreiche  Hinweis  auf  Plauck  und  SchlottroanQ! 
Das  kleine  BQcbelchen  von  Plauck  wimmelt  von  den  ^^rnbsten  Fehlern 
und  verrftt  ffir  den  Kundigen  fast  auf  jeder  Seite,  dafa  sein  Verfasser 
nnr  eine  sehr  mäfsige  Kenntnis  von  Melanchthons  Werken  und  eine  noch 
ungentigendero  Kenntnis  von  der  Geschichte  des  Humanismos  und  des 
Schulwesens  hnite.  Etwas  besser  steht  es  mit  der  lateinischen  Commen- 
tatia  Schioitmanns ,  aber  nicht  viel.  Denn  alle  die  entscheidenden 
Fragen:  Wie  stand  es  damals  mit  den  Schulen?  Was  hat  Melaiichihon 
Neues  hinzugefügt?  Was  hat  er  beibehalten?  Was  ftlr  P]inrichtungen 
schuf  MeiauchtJion  im  einzelnen?  auf  alle  (iiese  Fragen  gibt  auch  Schiott- 
mann  keine  sachkundige  und  befriedigende  Aniwoi  t. 

Der  Verfasser  sagt,  »mit  gutem  Grunde«  hüUen  meine  Vorgänger 
ein  anderes  Verfahren  eingehalten.  Ich  sage  dagegen:  Nein,  mit  Schloch- 
tern Grunde  sind  sie  anders  verfahren.  Sie  haben  ihr  Tliemu  nicht 
scharf  in  das  Auge  gefafst,  und  darum  sind  die  frühereu  Darsteiluiigen 
alle  mehr  oder  weniger  Bebandluugeo  des  Theologen  Melanchthons  ge- 
worden. Einen  einzigen  Vorgänger  weib  ich,  der  es  richtiger  gemacht 
hat,  der  sein  Ziel  genau  ins  Auge  gefaxt  und  alles  ausgeschieden  hat, 
was  nicht  dasu  gehört,  und  das  ist  Friedrich  Penisen  in  dem  betreffenden 
Abschnitt  seiner  »Geschichte  des  gelehrten  Unterrichts  in  Deutschland«. 

Knn  könnte  man  einwenden:  Aber  die  wissenschaftliche  Überzen- 
gnag  Melanchthons  hftngt  doch  mit  seinen  theologischen  Anschauungen 
zusammen.  Gans  richtig,  aber  gerade  das  legt  mein  Buch  auf  das  aus*- 
ffthrlicbate  dar.  Bat  denn  Fleischmano  die  Abschnitte  S.  176 ff.,  182ff., 
187ff.»  191,  199 ff.,  208 ff.,  236 ff.  und  viele  andere  gar  nicht  gelesen? 


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190 


Oetchichte  der  AltertumawisieiMch&ft. 


Ich  behaupte,  dafs  ich  an  den  verschiedensten  Orten  meines  Buches  anfs 
bestimmteste  den  Znsammenhang  zwischen  der  WIsseoscfaaft  MeUoeliÜioi» 
ond  seioer  Theologie  gezeigt  liabe.  Et  ist  mir  r«iD  oovarstlodlich,  wie 
eio  aofmerksamer  Leser  du  fermisseD  kann. 

Doch  bOren  wir  nnteren  Kritikus  weiter:  tDie  Einricbtongen  und 
Ordnungen  der  Terscliiedenen  Schularten  Jener  Zeit  ausfohrlicb  sn  er- 
örtern, gebort  doch  mehr  In  den  Rahmen  einer  allgemeinen  Sehulge* 
schiebte«*  Jener  Zeit?  Gewirs,  aber  habe  ich  die  Schuieinricbtnngra 
>Jener  Zeit«  erörtert?  Ich  habe  nur  die  Scbuleiuriehtnngen  Melanchtbost 
erörtert.  Es  ist  ahor  schwer  verständlich,  wie  jemand  bestreiten  kaoo, 
dafs  in  einem  Buch,  das  die  Verdienste  Melanchthons  um  die  Schule 
schildert,  die  von  ihm  selbst  getroffenen  Kinrichtnnpcn  dargestellt  werden 
mfls«?cn  Wozu  wird  (ieiiii  eine  Monographie  geschrieben,  wenTi  'iie  nicht 
alles  auf  den  G('p:on>fanii  Btvütrliche  zu^amrnenfarst?  Oder  ist  Floisch- 
maim  so  uinussend,  dafs  er  meiut,  das,  was  Melanchtfiun  iceschaffen  hat, 
sei  ganz  allgemein  gewesen*  Denn  nur  in  diesem  Falle  könnte  man  vou 
einer  Verweisung  »in  den  Kähmen  einer  allgemeinen  äcbulgescliicbte« 
reden. 

Aber  mein  Rezensent  bat  noch  weitere  Anklagen.  Mein  Buch 
leidet  an  Wiederholungen,  »wie  z.  B.  Ober  die  sogenannte  »obere  Schulet 
in  NOrnberg  an  swei  Stellen  S  48111.  und  8^  60llt  ansfbhrlich  gehandelt 
istt  Der  Kritiker  bätte  plliiktlicber  sein  und  hintufUgen  sollen,  daft 
die  »höhere  Schule«  Nttrnbergs  noch  an  weiteren  Stellen  erwftbnt  ist 
Aber  »Wiederholung*^  Unter  Wiederholung  versteht  jedermann  du 
nochmalige  Sagen  von  etwas  schon  Gesagtem.  Wie  kann  Fieisebmaan 
behaupten,  dafs  die  zwei  Abschnitte  eine  Wlederbolnng  enthielten  1  Oer 
erste  behandelt  den  Organismus  der  NOrn herber  Schule,  der  sweite  er- 
sAhlt  die  Geschichte  ihrer  Gründung  und  Eröffottng.  Der  erste  steht 
in  einem  Abschnitt,  welcher  die  b^in  rieh  tun  gen  der  von  Meianch* 
thon  anj.'pstrebieii  Sefnilnrtpfi  behandelt,  der  zweite  dagegen  gehört  tu 
(lern  Kjpiiel,  worin  erzaldi  wird,  was  nun  MclHiirhffion  alles  gethau  hat 
k'h  deuke.  ilijs  sind  doch  sehr  verschiedene  Dioge,  die  auch  jeder  auf* 
meiksame  Lp>er  von  selbst  herausfindet 

Ich  könnte  noch  weiteres  auf  die  unzutreffenden  Bemerkungen 
Fleischmanns  bemerken.  Vielleicht  geschieht  das  demnächst  au  einem 
anderen  Orte  und  in  einem  uudercn  Zusaromenijauge.  Wer  ein  Bnch 
schreibt,  der  muTs  sich  gefallen  lassen,  dafs  er  kritisiert  wird.  Ver- 
dienten Tadel  wird  jeder  SchriftateUer  sich  gefallen  lassen  müssen,  auch 
wenn  er  schmerzt.  Aber  niemand  ist  verpflichtet,  sich  ftlr  Dinge  tadeln 
sn  lassen,  die  er  gar  nicht  begangen  hat,  und  noch  weniger  ist  man  ver^ 
pflichtet,  sich  Vorwürfe  machen  sn  lassen,  die  den  Stempel  der  Unkenntnis 
so  nnzweifelhaft  an  sich  tragen. 


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B«lffencheld,  Briefe. 


191 


AI.  Reifferscheid,  Briefe  G.  M.  Lingelsheirns,  M.  Dprnrpfgers 
und  ihrer  Freunde.  Heübronn  1889.  8.  XIX  u.  I04ä  3.  (Bd.  I  der 
»Quellen  zur  Gesehirhte  des  geistigen  Lebens  in  Deutschland  wlihread 
des  siebzehnten  Jahrhunderisc  nach  Handschriften  herausgegeben.) 

Das  Material  zu  dieser  auf  mehrere  Bflnde  berechneten  Sammlung 
soll  durch  eine  planniäfsige  Durchforschung  der  Bibliotheken  und  Archive 
Deutschlands  und  des  Auslandes,  mit  besonderer  Rücksicht  auf  die  haud- 
schriftlichfi  Litteralur  gewonnen  werden.  Auch  Gedrucktes,  wie  z.  B. 
Gelegenheitsgedichte  für  Freunde,  ist  nicht  ausgeschlosseo ;  deoD  diese 
siad  nur  als  Manuskript  erschienen. 

Briefe  sind  in  erster  Linie  ins  Auge  gefafst,  weil  sie  die  gehalt- 
reichsten Quellen  des  geistigen  Lebens  sind,  falls  sie  vun  litterarischen 
Persönlichkeiten  henüliren.  Sie  verdienen  das  eingehendste  Studium, 
weil  sie  im  17.  Jahrhundert  das  freie  Wort  und  die  Zeitungen  ersetzen. 

Die  früher  gedruckten  Briofsammlungen  haben  nur  selten  den  Wert 
von  Geschichtsquellen,  weil  die  Herausgeber  sie  /aum  teil  verstOmmelteu 
oder  gar  fälschten.  Die  von  Feier  Buimann  hen  uhi  eiaicn  baaiüdungeii 
leiden,  wie  die  meisten  aus  dem  18.  Jahrhundert,  durch  den  Umstand, 
dafs  sie  die  Gelehrtengeschichte  zu  einseitig  berücksichtigen. 

Dieser  erste  Band,  flir  welebeo  sebr  sahlreiche  Bibliotheken  und 
ArchWe  benutzt  wordeo  (vgl.  S.  VIII  und  IX  der  Einleitung),  eotbAlt 
Briefe  am  dem  Heidelberg-Strafsborger  Kreise,  der  »eigentllcbeo  Oe- 
burtsstfttte  der  neueren  deatscben  LiUeratnr«.  Im  Anhang  baben  aacb 
Aussöge  aus  Briefen  des  berabmten  Strafsburger  Schulrektors  Jobannes 
Sturm  Aufnahme  gefunden. 

Mittelpunkte  der  Sammlung  bilden  der  Gebeimrat  Georg  Micbael 
Lingelsbeim,  der  später  in  seiner  Vaterstadt  Strafsburg  lebte,  und  der 
von  ihm  angeregte  Professor  Matthias  fieriiegger.  Lingelsbeim  begttn- 
stigte  u.  a.  die  Bemühungen  des  Heiosius  um  eine  Herausgabe  der 
Scaligerbriefe.  Die  an  ihn  gerichteten  Briefe  des  Gasaabonus  gab  er 
Bernegger  zum  Abschreiben,  and  diese  Abschriften  wurden  sodann  zur 
Gronovschen  Ausgabe  der  Gasauboousbriefe  verwendeti  da  iuswischen  die 
Originale  verloren  gegangen  waren.  Beruegger  sammelte  auch  mit  hiu- 
gebeuder  Ausdauer  Briefe  des  berühmten  Gruter. 

Der  Inhalt  des  Buches  besteht,  abgesehen  von  der  Einleitung  und 
Inhaltsübersicht,  aus: 

1)  Briefe  No.  1-549  ans  den  Jahren  1584  1671. 

2)  Nachtrag,    liriefe  No.  550-566  aus  den  Jahren  1605—1634. 

3)  Anhnnf^.  Ex  epistolis  loau.  Siurmii  autographis  ad  loao.  Lob- 
belium  I.  C.  exceipta. 

4)  Anmerkungen. 

Vier  Verzeichnisse,  chronologisches  Verzeichnis  der  Briefe,  Ver- 
zeichnis der  Briefschreiber,  Verzeichnis  der  Briefempfänger,  Verzeichnis 
der  Per^gueu  und  Sachen,  schiiui^^eu  liuä  uiniaugreiciie  Werk  ab. 


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192 


Geschichte  der  AltertumswissenscbAft. 


Ton  den  Bne&ehreibern  wie  Adreasiteii  seieo  folgende  Nimen, 
die  fdT  die  Geediicbte  der  klassischen  Philologie  besonders  in  Betndit 
l[oninien,  hier  erwibnt:  M.  Freher,  Freinshemins,  M.  Ootdnst,  Hngo 
Orotins,  Janas  Gruter,  Daniel  Heinsins,  Paolos  HeUssos,  Jost  Jos.  Seali- 
ger,  Job.  Storm,  Ger.  Job*  Vossios,  Bongarsios,  J.  F.  GronoTins,  Pareos, 
Salntasios,  Spanbemius  o.  a. 

Weitaas  die  meisten  dieser  Briefe  waren  bis  jetst  ongedroekt. 
Wir  erhalten  dadurch  eine  Menge  interessanten  Materials,  das  der  Her- 
ausgeber durch  die  Register  allgemeiner  Bentttsang  sagflnglich  machen 
wollte. 

In  den  Anmerkungen  steckt  oino  Fülle  vou  Arbeit,  die  nicht  blob 

der  Gelehrtcnf?p«!rhirhte  zu  gute  kommen  wird. 

RatsoUjaft  ist  mir,  weshalb  der  Verf;is>or  die  «chönsfe  and  reichste 
Bri^'f^rmimlmig  für  diese  Zeit,  die  lif^rrücheu  Handschriltonbände  der 
Caiueraiii  auf  der  Hof-  und  Staatsldbiiulhelt  zu  München,  nicht  benötzt 
hat.  Ohnedem  ist  dieselbe  durch  den  Ilalmschf*n  Katalog  und  dessen 
Register  der  Beotttzung  so  sehr  zugänglich  gemacht. 

A.  J.  Schilling,  Jobann  Jakob  Dtlleoins  (1687—1747).  Seia 

Leben  ond  Wirken.  Hamburg.  1889.  (Sammlung  gemeinverstflnd» 
lieber  wissenschaftlicher  Vorträge,  beraosg.  von  Virchow  o.  Holtseodorff. 
N.  F.   Dritte  Serie.  Heft  66  ) 

Der  Gelehrte,  dem  diese  kleine  Schrift  gewidmet,  ist  kein  Philo- 
loge, wenn  er  auch  seine  Schriften  lateinisch  gesehrieben  hat,  sondern 
ein  Botaniker.  Aus  dem  lobalt  der  Biographie  sei  hier  kurs  notiert, 
dafs  der  Familienname  ursprünglich  Dill  war.  Der  bequemeren  Ans« 
spradie  halber  wurde  daraus  sunächst  Dillen  gemacht,  von  wo  sodann 
bis  zur  Latinib^ierung  des  Namens  in  Dillenius  nicht  mehr  weit  war. 

Auf  den  sonstigen  Inhalt  der  Schrift  kann  an  dieser  Stelle  nicht 
eingegangen  «erden. 

P.  Bergmans,  L*aotobiographie  de  Juste  Lip^^c,  publik,  avec  nne 
traduction  fran^atse  et  des  notes.  Oand.  Libr.  C.  Vyt.  1889.  8. 
(Messager  des  sciences  historiques  de  Belgiqae.  Tom.  68,  1889.) 

In  Brief  87  in  den  Kpistolarum  Selecturuni  Centuria  Mi>ct3lUuea 
des  Jubtus  Lipsius,  erj^chienen  n;o'2,  ist  eine  Autobiographie  des  be- 
rühmten niederländischcu  i'iiiluluj^cn  cnihalten,  weiche  die  Grundlage 
fdr  die  Biographien  des  Justus  Lipsius  vou  Miräui  (Le  Mire)  und 
Reilfenberg  bildete.  Bergraans  veröffentlicht  den  Text  der  erstea  Form 
des  Briefes  unter  BeifQguug  der  Yarianten  der  Ausgabe  aus  dem  Jahre 
1606  und  einer  französischen  Übersetzung.  Noten,  besonders  aus  den 
Briefen  des  Lipsius,  sollen  den  Teit  erlttutern.  Zugleich  werden  einige 
biographische  Notizen  Ober  Jean  Woverins  Van  den  Woower}  zo* 
sammengestellt,  an  den  die  Autobiographie  gerichtet  ist. 


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fi.  Gigat,  Flen«  Btyle. 


1»3 


Übtr  Lipsias  besitzen  wir  jetzt  die  ausgezeichnete  Bibliographie 
Lipsienne  von  Vander  Haegheo«  die  io  der  Bibliotbeca  Belgica  erschienen 
and  die  auch  Bergmans  zugnt  gekommen  ist.  Aber  aacfa  sonstige  Litte- 
rator  ist  beigezogen  und  machen  das  kleine  Schriftchen  tu  einem  dankens- 
werten Beitrag  fOr  die  Geschichte  der  Philologie  io  den  Niederlanden. 

Paul  Bergmans^  Un  pkilologuc  Gaotois  inconnu  du  XVIi.  si^cle. 
Louis  Lautius.    Gand.    C.  Vyl.    1889.  8. 

Louis  Lautius  ist  ein  Philologe  aus  Gent,  der  vor  1624  gestorben 
isf.  Man  wnfste  bpreits  seither,  dafs  er  Anmerkungen  zn  Varro,  Catull, 
Tibuli  und  Proji^rz  geschrieben  hatte,  anch  lateinische  Verse  an  ver- 
schiedene Freun(ic.  Bergmans  hat  noch  eim^'n  weitere  Daten  über  diese 
offenbar  wenig  bedeutende  philologische  Grolse  aufgespürt.  Seine  Be- 
merkungen zu  Orosius  wurden  1616  bei  Petrus  Cholinus  in  Mainz  ge- 
druckt. Lateinische  Verse  des  Lautius,  die  sich  in  verschiedenen  Werken 
finden,  werdeu  S.  9  ff.  nachgewiesen.  Vielleicht  darf  man  dem  strebsamen 
Verfasser  dieser  Monographie  den  Rat  geben,  sich  fQr  seine  zukünftigen 
Arbdteo  eio  bedeutenderes  Thema  zo  wftblen. 

(W.  R.  Veder),  Brievea  van  Daniel  Elsofier  aan  Nkolaas  Beio- 
sfue  (9.  Mai  1676  -  i.  Juli  1679)  Volgeas  het  handscbrifit,  bevaard 
ter  Unlveraiteitsbibliotheek  te  Utrecht,  met  eokele  aanteebeningen 
uitgegeven  door  de  Vereeniging  ter  bevordering  van  de  belangen  des 
Boekhandels.  Amsterdam.  P.  N.  van  Kampeo  dl;  Zoen.  1890.  8.  95  S. 
(Bydragen  tot  de  gescfaiedeois  van  den  nederlandscben  Boekbandel.) 

tl  Briefe  des  berohmten  Drnckerberren  Elsevier  an  den  bekaoaten 
Philologen  Nikolaas  Heinsios  (1620 — 1681),  den  Sohn  des  berflbmten 
Daniel  Heinsios.  Der  Inhalt  bietet  vielerlei  Angaben,  die  für  die  Biblio* 
graphie  des  17.  Jabrbanderts,  aber  auch  far  die  Gescbiehte  der  Philo- 
logie nicht  ohne  Interesse  sind.  Der  Herausgeber,  der  in  nnnötiger  Be- 
scheidenheit nicht  einmal  seinen  Namen  auf  das  Titelblatt  setzte,  bat 
Anmerkungen  biosogefOgt  und  durch  mehrere  Register  die  Bentttznng 
erleichtert. 

Weniger  reiche  Ausbeute  gewftfart  dieses  Mal  die  spfttere  6e* 
|ehrtengeseblchto: 

l^mile  Gigas,  Ciioix  de  la  Correspondancc  iticdite  de  Pierre 
Baylo  1670  -  1706,  publiö  d'aprcs  les  origin.tux  conserves  u  l,i  iJiblio- 
theque  Royale  de  Copenhague.  Copenhaguc.  G.  E.  C.  Gad.  1890 
(Tome  I  vun:  Lettres  in^dites  de  divers  savants  de  la  fin  dn  XVn.  et 
du  eommencement  du  XVUI.  stiele).   XXVfll  n.  7S8  p. 

Nach  des  Herausgebers  Erklärung  wäre  die  Publikation  ohne  die 
Unterstützung  der  Stiftung  Carbberg  unmugiich  gewesen.    Das  kleine 

J»hrc«btricbt  f&r  AUcrtuMwisMBfldtaft.  LXXIU  Bd.  (Ifltt  III).  13 


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194 


GMGbichte  der  Alt«f1nmiwisiensebaft. 


DftDeTTiark  hat  also,  was  wir  io  Deutschland  immer  noch  ersehoeo,  eine 
Stiftung,  die  hl  der  Lage  ist,  die  Veröffeuilichiingr  vou  Gelebrtea-Korre- 
spoudeuzeu  durch  ihre  Geldhülfe  möglich  m  machen. 

Wir  besitzen  bekanntlich  scbon  längst  einen  ziemlichen  Teil  von 
Bijrles  KorreapoiideDs.  Zwei  EinselsaDimlaiigeo  too  Briefen  siod  iD 
Bajlee  »OeiivreB  diTeraesc  aufgeoommeo.  Trotsdem  wird  mao  Htr  das 
EFBGheineo  dieser  Sarorolaog  oogedradtter  Briefe  sehr  danlibar  seio. 

Peter  Bayle,  der  geniale  Kritiicer,  ist  keine  philologische  GrOfoe, 
aber  indirelrt  haben  seine  Arbeiten  auch  die  Philologie  beeinflafst,  und  unter 
seinen  Korrespondenten  finden  sieh  die  besten  philologischen  Namen  der  Zeit. 

Ben  ersten  Teil  des  Buches  fUllen  die  Briefe  Bayles;  sodann  folgen 
Briefe  anderer  an  Bayle* 

Einige  dieser  Korrespondenten  mögen  genannt  sein:  Jacques  du 
Rondel,  Professor  zu  Sedan  für  Eloquenz,  sodann  ftlr  Griechisch,  nach 
Aufhebung  der  Universitnf  Professor  zu  Maestricbt  (f  1715),  Friedrich 
Spauheim  ,  Jakob  Spon.    Die  fJriefe  IJayles  an  Graevins  sind  lateinisch. 

Die  (iep«'nst/inde.  worüber  gehandelt  wird,  '•ehr  mannigfaltig. 

Eine  breite  8telie  nehmen  ^^ülizeu  über  damals  gerade  erscheinende  ge- 
lehrte Schriften  ein,  so  dafs  für  die  Geschichte  der  Gelehrsamkeit  jener 
Tage  vielerlei  aus  dem  Briefwechsel  zu  gewinnen  ist. 

Anmerkungeu  und  Namenregister  erhöhen  die  Brauchbarkeit  des 
Buches.  Doch  verroifst  man  ein  chronologisches  Verzeichnis  der  Briefe, 
was  eine  rasche  Übersicht  gewihren  würde. 

Th.  B^rengier,  0.  S.  B.,  Une  correspondance  litt^raire  au  XVHl. 
si^cie  entro  Dom  De  la  Rue,  B^n^dictin  de  la  Gongr6gation  de  St  - 
Maur  et  Mgr.  D'Inguimbert,  övdque  de  Garpeotras.  Aviguon.  Seguiu 
Fr^.    1888.   8.   77  S. 

Nar  ein  ganz  kleiner  Teil  dieser  88  Briefe,  die  sich  handschriftlich 
in  der  Bibliothek  von  Carpentras  befinden,  betrifft  das  Gebiet  des  »Jahres- 
berichtes«. Weitaus  das  Meiste  bezieht  sich  auf  die  Kirchen-  nnd  Litte- 
rargeschichte  Frankreichs.  Es  sei  kurz  auf  die  Bemerkungen  von  S.  24 
und  40  hingewiesen,  wo  wir  erfahren,  was  einzelne  Ausgaben  in  ii'^um 
Delpbini  kosten,  und  wie  der  Buchdrucker  Barbou  diese  Bücher  rück- 
sichtslos nachdruckte. 

Zu  den  hervorragendsten  Gelehrten  des  18  Jahrhunderts  gehört 
Johann  Daniel  SchoepÜin,  der  als  Philologe  und  als  Uistoriker  &ich  eioeo 
Namen  gemacht  bat.   Ihm  gilt  folgende  Schrift: 

Ch.  Pf  ister,  Professeor  &  laFacnlt^  des  Lettres  doNanqr,  Joan 
Daniel  Scfaoepfiin.  £tode  Biographiqoe.  Paris-Nancj,  Berger-Levraiilt 
et  de.   1888.  a   186  8. 

Schoepflin,  dem  auch  Goethe  in  »Dichtung  und  Wahrheit«  ein 
kleines  litterarisches  Denkmal  errichtet  hat,  wurde  1694  sn  Snlsbaiig  in 


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Ck  PÜBMr,  Jean  Diuüel  Scboepflin. 


195 


Badeu  goborpii.  Sein  Vater,  ein  niederer  Beamter  im  Dienste  Hes  Mark- 
grafen von  Ijadei],  schickte  den  talcütvüllen  Kuabeu  auf  dus  Gymnasium 
TOD  Durlacli,  wo  er  fünf  Jahre  blieb.  Dreizehn  Jahre  alt  bezog  er  1707 
die  üoiTersittt  Basel,  wo  er  an  dem  berttbniten  Iselio,  der  aefai  Ver- 
wandter war,  einen  sachknndigeu  Leiter  seiner  Stadien  fand.  Ton  da 
an  gehörte  es  so  Scboepflias  Neigongen,  Bcbwierige  Inschriften  so  ent- 
aiifero  nnd  kritisch  zu  behandeln.  Im  Jahre  1711  verteidigte  er  Thesen 
Uber  eine  sn  Triest  befindliche  lateinische  Inschrift  nnd  bewies  dabei 
scbOne  Kenntnisse  in  den  röniscben  Altertamem. 

Den  27.  Joli  1711  wnrde  Schoepflin  als  Student  der  Theologie  in 
Strarsburg  immatrikuliert,  aber  sein  Hauptstudinm  blieben  auch  hier 
Latein  und  Geschichte*  Er  schlofs  sich  besonders  an  den  aus  Saar- 
brücken stammenden  Ka<;par  Kuhn,  Professor  der  Geschichte  und  der 
Iloredsamkeit .  an,  bei  dessen  Sohn  er  die  Hauslehrerstclle  öbernahm. 
Seine  freie  Zeit  echörte  besonders  dem  Studium  Ciceros,  an  dem  er  sich 
selbst  zum  lateinischen  Keduer  bildete. 

Schoeptiin  tüiirte  sicii  1717  an  der  Umvcrüilät  Strafsburg  mit  einer 
glänzenden  lateinischen  Rede  auf  Germanicus  ein.  Dadurch  und  durch 
andere  Leistungen  empfalil  er  bjcn  derart,  dafs  er  schon  1720  der  Nach- 
folger seines  verehrieu  Lehrers  Kuhn  wurde.  So  iiaUe  er  miL  26  Jaljreu 
eine  geachtete  Stellung  au  der  Universität  erlaugt,  der  er  nun  50  Jahre 
als  Lehrer  der  Eloquenz  und  der  Geschichte  diente.  Im  Gegensatz  ra 
manchen  dentschen  Arbeiten  bestreitet  der  Verfasser  den  angeblich  rein 
dentscbeu  Charakter  der  StraTsburger  Hochschule  im  18.  Jahrhandert 
Er  sieht  vielmehr  in  ihr  ein  Mittelglied  swischen  deutscher  und  frans6- 
aischer  Wissenschaft.  Auch  Schoepflin  ist  ein  solcher  Vermittler,  wie  er 
auch  deutsche  und  fransOsische  Zuhörer  hatte. 

Ftir  den  Lehrer  Schoepflin  war  die  »Eloquensc  die  Hauptsache, 
die  Geecbicfate  mehr  ein  Beiwerk.  Er  erklärte  Cicero  und  Qnintilian 
und  leitete  die  Übungen  im  lateinischen  Stil.  Mit  Vorliebe  Terweilt 
Pfister  bei  der  Thfltigkeit  Soboepflins,  soweit  sie  der  Verherrlichung 
Frankreichs  diente. 

Seine  weit  ausgedehnten  Reisen  können  hier  nicht  im  einzelnen 
verfolgt  werden.  In  Dentsehland  machte  er  die  Bekanntschaft  von  Hei- 
nercitig,  Mascou  und  Krne>ti.  Seine  grofsen  Arbeiten  tiber  die  Geschichte 
ücs  l^vlsas<e«.  AI  atia  illu>tratu,  und  über  die  Geschichte  des  badischeu 
Fürsteuhau>5es,  Historia  Zariugo-Badensis,  seine  Verdienste  um  die  Grtin- 
duiig  der  Akademien  in  Mannheim  und  Brftssel  können  hier  nur  kurz 
erwähut,  nicht  weiter  besprochen  werden. 

Eine  Anzahl  Briefe  Scboepflias  beschliefst  die  fleifsige  Arbeit 
Pfisters.  Wenig  erfreulich  ist  der  darin  bemerkbare  Ghan?ini8mns,  der 
einem  Verfasser  historischer  Arheiteu  schlecht  ansteht  So  erfreulich 
die  Lektüre  der  Arbelt  an  sich  war,  so  fiel  mir  doch  öfters  der  Spruch 
Goethes  ein:  «Ein  politisch  Lied,  ein  garstig  Lied«.  Der  Verfasser  mit 


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196 


Ottekiehte  der  AltertantwiMMtKhaa. 


seinem  deatschen  Namen,  vermntlich  ein  EIsÄsser,  hätte  besser  daran 
«ethan,  seinen  Revanche-Patriotismus  zu  zügeln  und  uos  dafür  eine  gute 
lühalUaugabe  uuti  ein  genaues  Register  der  Eigennamen  m  geben.  Es 
ist  ein  Frevel  au  der  Hoheit  der  Geschichte,  sie  zum  Tummelplatz 
ephemerer  Stimmungen  und  Gelüste  zu  machen. 

E.  Ziel,  Professor,  Rektor  a.  D.  des  Vitzthumschen  GymotsioiDi 
in  Dresden,  Erinnerungen  aas  dem  Lebeos  eines  alten  Sebalminner 
Leipsig.   Teabner.   1889.  8.   97  S. 

Der  grOfste  Teil  dieses  hübsch  aasgestatteten  Sehrifidiens  mob  io 
dem  Referat  über  Scholgeschichte  behandelt  werden.  Denn  der  Tet^ 
fasser,  ein  Scholmann,  der  lange  Jahre  in  Hannover  nnd  mm  Schlüsse 
in  Dresden  thfttig  war,  berichtet  über  seine  Thfttigkeit  als  Lehrer  und 
Direktor.  Nor  der  Abschnitt  »UniTersititaseitc  (8. 18 -^SS)  ist  hier  sb 
besprechen. 

Im  Herbst  1836  wurde  Ziel  Stndent  der  Philologie  io  Göttingen 
und  nachte  alsbald  ein  Aufnahmsexamen  in  das  philologische  Seminar, 
dessen  Leiter  damals  Mitscherlich ,  Otfried  Müller  und  Dissen  waren. 
Die  Prflfnng  wurde  lei  llirh  bestanden.  Neben  Dahlmann  und  GerviDoa 
hörte  der  Verfasser  bei  Leutsch  und  0.  Müller,  bei  letzterem  mit  beson- 
derem Eifer,  wie  er  in  der  n.lchsten  Zeit  so  ziemlich  alle  Vorlesungen 
des  bertihmfpn  Gelehrten  be<5nrht  hat  »Noch  jetzt,  nach  50  Jahren, 
steht  0.  Miillor  lebendig  vor  mir,  und  es  bedarf  nicht  'eine«;  tJl>rigen*> 
wohluctruffenen  Hildes,  da.  in  meinem  Arbeitszimmer  ueben  dem  voa 
Kohliausch  hängt,  um  niii  nin  geistreiches,  mildes,  heiter  und  «schalk- 
haft lächelndes  Antlitz  wjo  ii  r  vorzuführen.  Er  machte  uns  /noi-;  mit 
dem  tieist  des  Altertums  vertraut,  von  dem  wir  \<\-  lialiin  nur  eino  durftige 
Vorsielluug  gehabt  hatten.  Und  jede  seiner  Vorlesuugen  war  von  hohem 
Interesse,  gleichviel  ob  sie  sich  mit  den  griechischen  Tragikern,  oder 
dem  Pindar,  oder  dem  Thukydides,  oder  dem  Persius  und  Javcnal,  oder 
den  an  sich  trockenen  Schriftstellern  de  re  rustica,  oder  der  lateiuiscbeo 
und  griechischen  Grammatik  beschftftigte.  Griechische  Altertümer,  Mjtho* 
logie,  Archäologie,  kurz«  alle  Gebiete  der  Philologie  nmfalste  er  wie 
sein  grofser  Lehrer  BOckh  mit  gleich  weitem  Bück;  erst  nach  ihm  begaoa 
mehr  ncd  mehr  die  Spesialisiemng  der  philologischen  Wiaseosehaitf 

Zugleich  existierten  damals  in  Gdttingen  vier  philologische  GeseO- 
schaflten,  die  von  Lentsch.  Sehneidewin,  Wieseler  und  0.  MoUer.  Die 
des  letsten  war  dadurch  eigenartig,  dafs  er  sie  nicht  selbst  leitete,  son- 
dern durch  einen  von  den  Studenten  gewihlten  Prisidenten  leiten  lieb; 
aber  alle  Arbeiten  mnbten  ihm  naehtriglich  eingereicht  werden  und  ei^ 
hielten  ein  Urteil,  Ziel  gehörte  snerst  der  Lentschen  GeseUsehaft  sa 
und  trat  sodann  lur  Müllerschen  über. 

Die  übrigen  Abschnitte  des  Buches  werden  in  dem  Referat  Ober 
Schnlgeschiebte  besprochen. 


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Boxberger»  Briefe  von  Ilgen. 


197 


Dr.  Robert  Boxberger,  Briefe  von  Karl.  Dav.  Ilgen  an  C.  Ä. 
Böttifjer  (Jahrbücher  f.  Philo!,  u.  Pädagogik,  zweite  Abteilung,  herausg. 
von  Ii.  Masius,  Bd.  140  (1889)  8.  363  -  368,  446>-466,  606—612, 
56T— 660,  609—614). 

Diese  Poblikalion,  die  schon  1884  üiren  Anfang  genommen  hat, 
will  immer  noch  nicht  ihr  Ende  finden*  Der  RedakCear  Masins  teilt 
diese  schönen  Briefe  seinen  Lesern  in  solch  kleinen  homöopathischen 
Dosen  mit,  dafs  wir  mit  manchen  andern  Verehrern  Ilgens  ansmfen: 
Qoousque  taudem! 

Im  allgemeinen  sind  die  Briefe  wichtiger  fttr  die  deutsche  Sehnl- 
gMchichte  als  fttr  die  Geschichte  der  klassischen  Philologie. 

Der  Inhalt  ist  so  interessant,  dafs  die  Schriftstücke  eine  sosammen* 
fassende  VeröflfentMchung  wohl  verdient  hätten  oder  vielleicht  noch  ver- 
dienon.  Sollte  sich  in  Schuljjlorfa ,  dem  Iltjen  ancrehörte,  als  er  diese 
gehaltvollen  Briefe  schrieb,  nicht  ein  festlicher  Aulafs  finden,  wobei  die 
sämtlichen  Briefe  mit  einer  sachkundigen  Einleitung,  Anmerkungen  und 
Register  in  iiinrn  Bändchen  zusammen gefafst  werden  könnten?  Die 
Bearbeiter  der  deutscheu  Schulgeschicbte  und  die  Leser  der  Jahrbücher 
würden  für  die  AusfOhrimg  dieses  unmafsgebiicheo  Vorschlages  gleich 
dankbar  äein. 

Ein  Stück  Geschichte  klassischer  Philologie  in  Deatsohland  findet 
man  an  einem  Orte,  wo  man  ee  nicht  snoht: 

Friedrich  Spielhageo,  Finder  und  Erfinder.  Erioneraugen  aus 
meinem  Leben.   Leipzig.  1890. 

Unter  der  grofsen  Schar  wifsbegieriger  J&nglinge,  welche  trots  der 
Revolutionsstfirme  im  Jahre  1848  zu  Bonn  den  begeisternden  Worten 
voD  Fr.  G.  Weicker,  F.  W.  Rit^ohl  tind  ,T.  Bprnays  lauschten,  war  auch 
Spielhapen,  der  berühmte  Romanschrift-.teiler.  Nach  einif?em  Sch^vanken 
hatte  er  sich  für  das  Fach  der  klassischen  Philologie  entschieden. 
Mit  enthusiastischem  Eifer  ergriff  er  das  anziehende  Stadium.  «Es  hat 
gewils  um  mich  heruni  in  jener  Zeit  ficif^iG;»:  Studenten  in  I5onn  lyegeben. 
Dafs  einer  von  ihnen  viel  Üeü'siger  gewesen  sein  sollte  als  ich,  kann  ich 
mir  Dicht  wohl  denken.  € 

Weicker  hatte  damals  schon  seinen  Höhepunkt  ttberschritten  r  er 
stand  in  der  Mitte  der  sechziger.  »Er  machte  auf  mich  einen  fast 
greisinhaften  Eindruck,  wenn  i(  ii  ihn  vom  »Goldenen  Sterne  wo  er,  der 
Junggeselle,  seine  MitiagsmuhkeiLeii  eiuiiuhiii,  über  den  Markt  gehen 
sah,  unsicheren  Schrittes,  dafs  mau  auf  den  Verdacht  hfttte  kommen 
kön&oii,  er  hahe  den  köstlichen  Gaben,  welche  der  berfihmte  Weinkeller 
des  Haaseo  spendete,  in  stark  zugesprochen,  was  sicherlich  nicht  der 
FaU  wir.t  Aber  trotsalledem  nnd  trots  des  manchmal  die  Konstruktion 
ferlierenden  Tortrages  sagt  Spielhagen,  dab  ihm  oft  bei  Welckers  Worten 


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l^S  Geschichte  der  Alterlamswiwenichaft 

das  Herz  geschlagen  habe:  »Welcker  ist  für  mich  ein  (geistiger)  Wohl- 
tlüUer  gewesen;  sein  AndeDkeo  ist  mir  heilige. 

£iD  TieUkcli  gegensAtiUdiee  Bild  bot  Friedricb  fiitscbl,  damale  in 
der  Vollkraft  seiner  Jshre  stehend,  »grofs,  sehlenk,  elwtiseli  in  seinen 
Bewegnogen,  alles  8i»aDnkraft  end  Energie«.  »Seine  Rede  fliefsend  nnd 
kxystallklar  wie  ein  schnellströmender  Bach;  nie  fehlte  ihm  ein  Wort; 
man  hatte,  was  er  sprach,  sofort  drucken  lassen  können«.  Bei  Weleker 
dachte  Spielhagen  oft  an  Goethe,  bei  Bitsehl  an  Lessing.  Das  Rttschlscbe 
HomerkoUeg  wurde  allerdings  zu  einer  Enttftuschung  fQr  unseren  philo* 
logischen  Neopbyten.  Er  hatte  ofifenbar  eine  fast  nur  ästhetische  Aae- 
legung  von  Vater  Homer  erwartet,  und  man  mutete  ihm  jetzt  zu,  sich 
den  ästhetischen  GcnuTs  crsf  durch  den  W^iJ  nnf  dem  dorniglen  Pfade 
genauer  philologischer  Erklärung  zu  verdienen.  Trotzdem  hlieh  üomer 
sein  Liehlingsschriftsteller,  und  er  las  ihn  allmählich  so  gut,  dafs  er 
seine  »frühere  iiauspostille«,  die  Vofssche  Übersetzung,  entbehren  küoutc. 

Weniger  Geschmack  fand  Spielhagcn  an  den  Lateinern,  trotz  der 
anregenden  Vorlesungen  bei  J.  Bernays.  Am  meisten  zog  ihn  unter  den 
Lyrikern  oocii  Huruz  au. 

Th.  Gomperz,  Hermann  Bonitz.  Ein  Nachruf.  Separat- Abdruck 
ans  Bursians  Biographischem  Jahrbuch  fttr  Alterthnmsknode.  Berlin. 
Verlag  von  S.  Calvaiy  n.  Go.  1889.  8.  62  8. 

Ein  dankbarer  Schiller  ans  der  ersten  Zeit  ?on  Bonitiens  Lehr- 
thltigkeit  in  Wien,  der  später  sein  Kollege  geworden,  sehreibt  hier  dem 
verehrten  Lehrer  and  Freund  einen  warmen  Nachruf,  der  sieh  aiif  das 
wertvolle  Material  eigener  Eindrttcke  und  Erlebnisse  stfltaen  kann.  Er 

führt  uns  zunächst  die  äufsere  Erscheinung  des  gefeierten  Praeceptor 
Aastriae  ans  dem  Jahre  1849  vor:  »Eine  mittelgrofse,  schlanke  Gestalt, 
ein  wangenrotes  und  doch  schon  <^eharf  ausgeprägtes  Antlitz  mit  reichem 
Haar-  und  spärlichom  I?nrtw!jchs,  die  brannpu  Augen  über  der  Stumpf- 
nase unter  den  AnfifDc^läserü  klug  ber\oriii^i  n  j ,  der  reich  modulierte 
Vortrag  von  lebhafif  u  Körperbewegungen  iK  k'lntet,  vor  allem  von  einer 
Geberdc  der  recbteu  Uaod,  welche  scharler  begrifflicher  Unterschei- 
dung dieiil«. 

Hermann  Bouitz  war  den  29.  Juli  1814  zu  Langensalza  als  Sohn 
des  dortigen  Pfarrers  geboren.  Der  Jugeudaufenthalt  in  der  kleinen 
Lendstadt  mag  den  Grund  sa  der  schlichten  und  gesundeu  NatOrlichkeit 
gelegt  haben,  die  auch  (hr  Boaitsens  wissenschaftlichen  Charakter  be- 
leichnend  ist  Im  Jahre  1889  trat  er  in  die  Tertia  der  berUhmteo 
Landesscbole  Pforta  ein,  wetebe  damals  der  kräftige  Karl  David  Bgea 
leitete.  Das  materisch  gelegeae,  ehemalige  Cistertieostift  warde  ihm 
eine  sweite  Heimat. 

Nachdem  er  seit  Ostern  1882  in  Leipzig  suerst  Theologie  and 
Philosophie  studiert  hatte,  wobei  ihn  die  Herbartianer  Orohiseh  vai 


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Gompen»  Hermuia  BoniU. 


199 


Flartenstciü  besouders  anzogen,  wandte  er  sich  1833  der  Philologie  un<\ 
Philosophie  wo  er  sich  Gottfried  Hermann  »nunmehr  gnn?  zu  eij^oD 
gabt.  ib34  wuitIp  er  in  dessen  »griechische  Gesellschaft«  aiitgcnoraraen, 
der  damals  auch  Köchly  und  Bergk  aogehörteo.  Seit  1835  studierte  er 
in  Berlin  unter  BOckh  und  L&cfamaoD,  auch  hier  wieder  Mitglied  des 
von  diesen  geleiteten  Seminars. 

Nachdem  er  wegen  des  Vaters  Tod  seine  Studien  rasch  hatte 
beenden  müssen,  nahm  er  1836  euie  Lehrstelle  an  der  Biodimannschen 
Anstalt  iD  Dresden  an,  wo  er  zwei  Jahre  blieb  and  seine  Erstlingsschrift 
»Dispatationes  Platonicae  dnaec  httrausgab.  »Ate  das  Werk  ofnea  dral* 
aodswaosigjährigeo  mufo  sie  unser  Entaanen,  ja  nosere  Bewanderang 
erregeii.c  Die  Spitie  der  Schrift  war  gegen  Mleiennaebefs  Konetrnk- 
ttonen  geriditet. 

GoDpers  würdigt  nun  eingehend  die  Bedeutung  ond  den  Wert  der 
Plato-Stiidien,  die  Bonits  aoeb  splter  noch  Ibrtsetste,  wie  man  an  der 
?on  ihm  veranlagten  PreieauliBabe  der  Wiener  Akademie  von  1858  nnd 
seiner  »Pktoniachen  Stndient  (1868—60)  sehen  kann,  die  drei  Auflagen 
erlebten  nnd  »die  von  der  Welle  nidit  werden  hinweggespfllt  werdenc 

Von  Dresden  ging  Bonits  1888  als  Oberlehrer  naeh  Berlin,  zuerst 
am  Frin()ricli*WilheIms>Gymnasium,  dann  am  grauen  Kloster.  In  Stettin 
beschlofs  er  1849  seine  Gymnasial-Lebrerlaufbahu.  Die  13  Jahre  des 
8chulamte8  liatte  ihm  einen  reichen  Schatz  praktischer  Erfahrungen  ver^ 
schafft,  den  er  bald  in  einer  bedeutenderen  SteUung  verwerten  konnte. 

Ein  neues  Leben  begann  für  Bonitz,  als  er  durch  Vermittelung 
>ru]f->  Frf-undes  Franz  Exner  auf  Ostern  1849  imch  Wien  übersicrielte. 
Er  erhielt  daselbst  eine  akademische  Professur  ftir  klassische  Philologie 
nnd  wurde  zugleich  Vertrauensmann  für  das  Unterrichtsministerium  in 
Sachen  der  Mittelschule.  Der  »Enlwmi  der  Organisation  der  Gymna- 
sien und  Realschulen  in  Öbterreicha,  deu  Graf  Thun  zuerst  provisorisch 
einführte  (1854  erst  erhielt  er  kaiserliche  Genehmigung)  ist  hauptsäch- 
lich sein  Werk. 

Mehrmals  mufste  B.  zur  Feder  greifen,  um  sein  Werk  litterarisch 
zu  verteidigen,  das  eine  Mal  gegen  di\>  an  deu  österreichischen  Unter- 
rieb tsminister  genciitete  Sendschieibei]  dc^  Jesuilcugcueralä  Beck.'i.  Es 
ist  ein  merkwürdiges  Schauspiel  zu  sehen,  wie  hier  der  Altphilologe  für 
die  Bweebtigung  von  Mathematik  und  Naturwissenschaft  und  gegen  die 
Alleinherrschaft  des  Latein  in  die  Schranken  tritt. 

Gomperz  erkennt  die  gaten  Folgen  der  Gymnasialreform  auf  8. 23 iK. 
mit  gllDsenden  Worten  an.  Ton  den  damit  verbnndenen  weniger  erfreop 
liehen  Folgen  sagt  er:  »Nahesn  Jeder  errungene  Fortschritt  hat  eine 
Ansahl  ihm  eigeatttmlicher  Nachteile  in  seinem  Gefolge,  nnd  die  mensch- 
liche Empfindsamkeit  mub  ihr  Bemühen  darauf  richten,  nicht  den  Fort- 
schritt anisuheben,  sondern  den  ihm  anhaltenden  unvermeidlichen  Übeln 
ein  Gegengewicht  sa  bietent.  Auch  über  die  von  vielen  beklagte  Uni* 


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200 


QeBchichte  der  Allertum^iwiueaschaft. 


formieruug  der  Geister  durch  die  Diszipliuierong  der  Schulen  sagt  der 
Verfasser  S.  24  ein  verstandiges  Wort. 

Noch  höhere  Bewqoderung  verdient  BooiUeQS  Thftligkeit,  doreb 
HerenbildDDg  tüchtiger  Lehrer  die  Dorehfllhniiig  der  SchnlreorgaDiBatioD 
itt  ermOglicheo.  Seit  Qrjwm  Berufnog  l$60  eehriokte  er  eeiee  Vor* 
leaaogen  aof  den  helleniscbeD  Zweig  der  Altertoimkiiode  eis.  Es  ist 
ffftr  eioeo  billig  DeokeDdeii  kein  Tadel,  weno  gesagt  wird,  daA  nicht  alle 
VorlesQogen  von  gleicher  Vortreflichkeit  waren.  Daneben  ging  auch 
seine  schriftstellerische  Thfttigkeit  weiter.  Die  einsamen  Abendstandeii 
insbesooders  gehörten  dem  Index  Aristotelicus. 

Nach  dem  Kriege  18G6  zog  es  Bunltz  in  die  deutsche  Heimat 
zurlick.  Nach  einem  Vierteljahrhuridert  reichster  und  gesegnetster  Thä- 
tigkeit  in  Österreich  nahm  er  eine  Berufung  als  Direktor  an  das  graue 
Kloster  in  Berlin  an. 

Hier  fQbrte  er  den  Index  Arisiotelicns  zn  Ende.  Derselbe  nimmt 
bekanntlich  den  gröfsteu  Teil  des  füufteu  Bandes  des  von  der  Berliner 
Aiiademfe  herausgegebenen  Aristoteles  ein  und  ist  der  Atischlnfs  einer 
langen  Reihe  von  Arbeiten,  die  »ich  mit  Aristoteles  beschäliigen.  (iom- 
perz  zählt  dieselben  auf  und  charakterisiert  deren  Inhalt  wie  Wert. 

Wenige  Wochen,  nacbdem  er  1874  das  dreihnnderUihrige  Wiegen- 
fest des  grauen  Klosters  geMtet  hatte,  nahm  er  Abschied  von  Forsebnng, 
Lehre  und  schriftstellerischer  Thitigkeit»  indem  er  darcb  Falk  nun 
Nachfolger  Wieses  berafen  und  mit  der  Leitung  der  preofinscken  Mittel* 
schnle  betraut  wurde. 

Ein  kuraer  Abscboitt  (VI)  schildert  diese  Thttigk^t»  ohne  wesent- 
lich Neues  su  bieten.  Gompen  als  Mann  der  Wissenschaft  beklagt  es, 
dafs  Bonits  dnreh  seine  praktische  Tbitigkeit  der  Wissenschaft  gana 
entiogen  wurde. 

Eine  kurze  GesamtwQrdigaog  von  Bonitz  und  ein  Anhang,  bestehend 

aus  Mitteilungen  über  eine  ungedruckte  Jugendarbeit  und  einem  Ver- 
zeichnis der  sehr  zahlreichen  littcmri^rhcii  Arbeiten  unseres  Gclehrtpn, 
bescbliefst  das  anmutig  geschriebene  kleine  Buchi  ein  schönes  Denkmal 
der  PietAt  und  Freundschaft 

H.  Blankenstein,  Karl  Boettieber.  Sein  Leben  und  Wirken. 
(SoDderabdruck  aus  dem  Centralblatt  der  Bau?erwaltung.)  Bwlin. 
Emst  u.  Korn  (Wilbelra  Emst)  1869.  8.  16  8. 

Ein  korser  Lebensabrifs  des  berühmten  Archftologen,  ohne  gelehrtes 
Material,  für  technisch  gebildete  Leser  geechrieben.  Di«  Entstehung  des 
Hauptwerkes  von  Boettieber,  der  »Tektonik  der  Hellenen«,  wird  ge- 
schildert Bchiokel,  damals  schon  krank,  wurde  ?ott  Boettieber  in  die 
Oedanken  seines  Werkes  eingeweiht  und  nahm  sie  beiflUig  $nL  Merk* 
wQrdig  war,  daiä  der  erste  Teil  der  »Tektonik«,  der  1846  ersohien,  bei 
den  Architekten  keinen  Beifall  fand,  wohl  aber  bei  den  Philologen.  Der 


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Pesli,  Giorgio  Cortius. 


201 


bertthmtc  Boeckh  erklärte  sich  ganz  damit  eioverstandon :  les  ist  präch- 
tig, einmiil  den  Begrifi"  in  der  Form  erlflutert  zu  seh«,  u  «  Der  Mifserfolg 
bei  den  Archiieiiteu  erklärt  sich  teilweise  au^  der  Sache  (die  so  plötz- 
lich aoftauchende  Lehre  hatte  etwas  Unbequemes),  teilweise  aber  atich 
aus  der  Schroffheit,  mit  der  Boettichcr  louuchen  Technikero  persöulich 
eiitgegeutrat. 

Indem  er  seine  Studieü  mit  der  ihm  eigenen  Zähigkeit  furLüetzte, 
lintersuchte  er  die  Zweckbestimmung  der  einzelnen  Räume  im  griechi- 
schen Tempel,  und  so  eotstand  das  1849  als  zweites  Bach  der  Tektonik 
encbieDeoe  Werk:  »Der  HeUeofscbe  Tempel  in  seiner  Rnnmanlage 
für  Zwecke  des  Kolinsf,  womit  sich  Boetticher  ganz  als  Arcfatologe 
eioflibrte. 

Bas  Jahr  1861  brachte  den  vorlAofigen  Abscblufs  seiner  Tektonik 
dnreh  die  Hinanfllgnng  der  Bocher  »Jonikat  und  »Korinthiakac  Gleich« 
seifig  faTst  er  schon  ErgAnsungen  an  einer  sweiten  Auflage  ins  Auge. 

Wissenschaftliche  Ehrungen  der  verschiedensten  Art  zeichneten 
den  herrorrageiideu  Mann  aus.  Doch  war  die  preofsisohe  Regierung 
faat  mehr  als  kJIrglich.  Erst  im  Jahre  1877,  bei  seinem  Austritt  aus 
dem  Dienst,  erhielt  er  einen  Orden. 

Im  Jahre  1862  unternahm  er  in  der  Begleitung  von  Curtios  und 
Strack  eine  Heise  nach  Griechenland;  CS  war  das  die  ErfOllnng  eines 
lange  gehegten  Wunsches. 

Kacfadeiii  er  1868  Direktor  der  Sammlungen  der  Skulpturen  und 
Gipsabgüsse  geworden,  erregten  seine  Neaernngen  einen  Stnrm  der  Ent- 
rflstang  und  Polemik,  wobei  er  auch  nicht  still  blieb.  1875  gab  er  seine 
amtliche  Thfltipkeft  auf.  nm  den  Abend  seines  Lebens  wissenschaftlicher 
Thätigkeii  zu  widmen.  Im  Jahre  1881  erschien  die  zweite  Auflage  seiner 
»Tektonik«,  ein  vollstündij?  nmjyearheiteteN  neu  geordnetes  Werk. 

Am  19.  Juni  1889  rief  ein  plöt zliclii  r  [dd  den  Gelehrten  in  seiuem 
83.  Lebensjahre  bei  voller  geistiger  Irische  aus  dem  Leben  ab. 

Domenico  Pezzi»  La  vita  scientitica  di  Giorgio  Curtius.  Me- 
moiia  del  socio  D.  P.  Torino  Loescher.  1888.  4.  47  S.  (U.  Acca- 
demia  delle  scienze  di  ionno.) 

Ein  stattlicher  Nekrolog,  der  das  wissenschaftliche  Leben  von 
Georg  Curtius  von  seinen  Anilingen  bis  herunter  zu  seinem  Ende,  den 
Auseinandersetzungen  mit  den  sogenannten  Junggrammatikern,  mit  Sach- 
kenntnis und  Sorgfalt  verfolgt.  Wer  erfahren  will,  welche  geachtete 
Stellung  die  deutsche  Sprachvergleichung  in  Italien  geoiefst,  dem  em" 
pfehlen  wir  die  Lektüre  dieser  lesenswerten  Schrift  mit  ihrer  guten  und 
ausgezeichneten  Keootoia  deutscher  Utteratnr. 


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202 


Geschichte  der  AUertumtvineDSchafi. 


Eusebius  Garifius,  De  Carolo  Bonrhernno  oratio.  Ilabita  IV 
non.  Januarias  an  MDCCCLXXV  quo  die  oiAmu  i  aurineosuini  Lyceo- 
rum  Gymijasiüi  uDiqiie  aliimni  public»  honoris  testiraonio  (  i  iiabantur. 
Augustae  Taurinorum.    Ex  officiua  büuue  regii  typograplii.    8.  16 

Eine  in  fliefsendem  Latein  geschriebene  Verherrlichung  von  Carlo 
Bouchcron,  einem  itaiieuischeu  Philologen  (geb.  1773  in  Turin),  dessen 
Charakter  und  Keuntnisse  der  Verfasser  fast  panegyrisch  preist. 

Mit  der  Geschichte  der  PbiJoIogle  stand  vou  jeher  in  inniger  Ver- 
bindiiog  die  WiBseosehnft  ?on  der  Bnchdruckeriinnst  and  den 
Bibliotheken: 

C.  CaRtellaui,  Prefetto  della  Biblioteca  rii  San  iMarco  in  Venezia, 
L'orjgine  ledesca  e  1' origine  Oiandese  dell'  iiivinzione  della  stampa 
testimouianze  e  documeoti  raccolti  e  lUustrati.  Veoezia.  F.  Oogauia 
1889.    8.    67  p. 

In  der  Jtarzen  Vorrede  bittet  der  Verfasser,  diese  Schrift  nicht  mit 
einer  solch eu  aus  dem  Jahre  1888  zu  verwechseln,  welche  er  unter  dem 
Titel:  »Da  cbi  e  dove  la  stampa  fu  ioventata?«  (Firenze)  veröffentlicht  hat. 

Diese  neue  Schrift  ist  weder  ein  blorser  Abdruck  nnrh  f»ine  Fmetiening 
jener.  Sie  will  die  Frage,  ob  der  Deutsche  üutenberg  oder  der 
HoUflnder  Köster  die  Huchdruckerkunst  erfunden  bat,  dadurch  entschei- 
den, dalä  die  Zeugnisse  von  Zeitgenossen,  besonders  vou  italienischen 
aufgesucht  und  geprüft  werden. 

Der  Streit  über  die  Priorität  der  Ertinduug  hatte  von  1840  bia 
1870  geruht,  wo  er  durch  den  llollaiuler  A.  van  der  Linde  vou  neuem 
angefacht  wurde  Obgleich  aus  Harlem  stammend,  bestritt  er  lu  mehre- 
ren Schriften,  dafs  Koster  aus  Harlem  der  P]rfinder  des  Buchdrucks  sei. 
Ihn  kritisierte  sehr  scharf  J.  ü.  Hessels,  schon  bekauut  als  üeraasgeber 
der  Lex  Salica 

Da  die  genaue  Untersochong  der  ersten  Dmeke  in  kdneo  aiebttrea 
Ergebnissen  ttber  die  Erfindung  der  Baebdraekerkonst  Mhrt,  so  wendet 
sieb  der  Verfasser  xur  PrQfnng  der  ältesten  Zeugnisse,  besonders  bei 
italieniseben  Historikern  nnd  Chronisten,  weil  Italien  die  Kunst  raerst 
von  Dentscbinnd  erhielt 

Von  den  angefQbrteo  Zengnissen  (Oiovanni  Andrea»  Oiovaoni  Fi- 
lippo  de  Lignaroine,  Sabellicns,  Philippus  Bergomensis  ete.)  reicbt  das 
älteste  binaof  in  das  Jahr  1468.  Es  steht  in  der  Ausgabe  der  Epistolae 
Saoeti  Hieronymi.  welehe  in  diesem  Jahre  bei  Sweynbejen  nnd  Panoarts 
in  Bom  eracbisn. 

Als  Ergebnis  der  Prüfung,  welche  Castellani  an  den  Scbriftstellem 
des  15.  Jahrhunderts  anstellt,  wird  festgestellt,  dafs  alle  italienischen 
Schriftsteller  im  ersten  Jahrhundert  der  Erfindung  dieselbe  fttr  diie 


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fioih,  fiuchdruckerei  des  Jakob  KObel. 


203 


ff^ntsche  halten  und  in  bewundernden  Worten  von  derselbp?;  «prechen 
(aggiunpeiido  parole  di  aramirazioue  per  coliii  che  aveva  conlerito  all' 
umano  ^'enere  si  graiide  beueticio).  Dieses  Zeuguis  wiegt  fJpshalh  um 
so  schwerer,  weil  offenbar  die  nach  Italien  eingewanderten  Buchdrucker 
diese  Nacliricbteu  gebracht  habeu. 

Von  den  deutschen  Zeugnissen  küiiiint  besonders  das  des  Trithe- 
mius  in  Betracht,  der  übrigens  verschiedeues  Falsche  berichtet,  obgleich 
er  seine  Angabe  von  Peter  Schöffer,  dem  Schwiegersöhne  Guteubergs, 
haben  will. 

Auch  die  Zeugnisse,  welche  fttr  Koeter  sprechen,  finden  eioe  ein- 
gehende Prafbng.  Zum  Schlüsse  kommt  Casteilani  sa  folgeuder  Be- 
hauptung :  Weim  mao  das  toq  OxiaUko  veröffentlichte  Dokument  so  deo 
andereo  Zengoissen  hiozonebme,  so  sei  mao  genötigt  sn  gesteheo:  »il 
vero  inventore  della  tipografia  h  Giovanni  Ootenberg.« 

F.  W  E.  Roth,  Die  üuchdrnckcrei  des  Jakob  Köbel,  Stadtschrei- 
her-  /Ml  (iyipenheim,  und  ihre  Erzeugnisse  (1503  1572>  Ein  Beitrag 
zur  Bililiügraphie  des  XVI.  Jahrhunderts  (Viertes  Beiheft  zum  Gentrai- 
blatt f.  Bibliothekswesen,  I8ä9,  S.  1-35). 

In  der  Eioleitong  verzeichnet  der  Verfasser  die  früheren  Bearbeiter 
seines  Themas.  Aber  keiner  erschöpfe  die  Biographie  Köbels,  keiner 
sei  bibliographisch  genau.  Roth  gibt  nach  der  Einsicht  der  in  verschie- 
denen Bibliotheken  befindlichen  Originaldrucke  und  nach  Mitteilungen 
mehrerer  Bibliothekare  eine  vollständige  Bibliographie,  die  Biographie 
spart  er  sich  für  einen  anderen  Ort  auf. 

Köbel,  aus  Heidelberg  gebürtig,  dniclctn  teils  eigene  Arbeiten,  teils 
solche  anderer  Gelehrten,  die  ihm  seine  Verbindung  mit  Wernher  von 
Themar,  U-  VirdiiDg  von  Hasfurt,  Wigand  Wirt,  Stöffler,  Nausea.  Wirnpfe- 
ling  u.  a.  ;^uführir  n  Die  zahlreichsten  Erzeugnisse  seiuer  Fresse  sind 
populäre  Schrift*  II  m  (ieutscher  Sprache. 

Anfangs  druckte  er  iu  gotischer  Schrift,  später  nach  dem  Vorbilde 
der  Aldinen  in  Antiqua  und  Schwabacher  Schrift.  Seine  Holzschuitt- 
oruamente  stehen  auf  einer  hohen  Stufe  der  Vollendung. 

Verzeichnet  sind  datierte  Drucke  4(3,  undatierte  19,  zweifeliiaiLc  7 
und  zwei  nachträglich  dem  Verfasser  bekauut  gewordene. 

Für  die  Zwecke  des  «Jahresbericbtesc  sei  beispielsweise  auf  fol- 
gende verwiesen: 

1510:  Valery  probi  interpretamenta  litterarom  siogularium  in 
antiquitatibus  Komanis  etc. 

Pompooii  Laetl  Libellos  de  Romanorom  oiagistratibos.  Idem 
de  Sacerdotljs  Bo.  etc.  1610. 

loaonis  Tritbemii  Über  octo  questionnm  ad  UaiimiUanom  Ce- 
sarem  etc.  1515. 


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204 


(iescbiobtA  der  AltertonwrüMPMbaft. 


Profoctor  Dr.  Steiff«  BibHothakar  in  Stuttgart,  Zur  6«seliiGbCe 
des  Rentüoger  Bocbdrndu  im  ersten  Jahrhundert  der  Baehdrucker 
knoBl  (Separatabdrock  ans  »Bentlinger  Oesehiohtsblfttter«  1890).  17  8. 

Im  Wiepenalter  der  Buchdruckerkuiist  hatte  Reutlingeu  eine  (ilanz- 
^eit,  welche  die  nächstcu  Jahrhunderte  weit  übcrätruhlt.  Eä  gehurt  zu 
den  iDkuoabelstadteu ,  d.h.  zu  deo  Stftdteo,  io  deueu  Inkonabela  oder 
Wiegeodmcke  hergestellt  warden. 

Urknndliehe  Naehrichten  Ober  die  ältesten  Reatlinger  Drucke  wur^ 
den  bis  jetst  nicht  anfgefunden.  So  war  Steiff  blob  auf  die  Drucke 
selbst  angewiesen.  Seine  Znsamniensteliung,  die  swar  ^listiodiger  ist 
als  alle  firllheren  Versuche,  erhebt  trotadem  nicht  den  Anspruch  auf  un- 
bedingte Vollständigkeit. 

Das  Yeneicbiiis  der  Reotlinger  Drucke  zerfällt  in  drei  Abteilungen: 
1)  sichere,  2)  zweifelhafte  und  3)  angebliche  Reatlinger  Drucke. 

Die  sicheren  Drucke,  die  mit  dem  Jahre  1482  beginnen  und  bu 
1532  reichen,  zählen  76  Nummern.  Zweifelhafte  Reutlinger  Drucke  wer- 
den 17  geiifinnt  Vn^rebiicbe  Eeutlinger  Drucke»  die  es  aber  nicht  sind, 
werden  acht  angeführt. 

Die  Hauptmasse  dor  Drucke  sind  Schulbücher,  lateinische  Gram- 
matiken, Übersetzungsbüciier,  Lt  Iw  litic^her  der  Logik  u.  a. 

Einige  for  die  Zwecke  de»  >  Jcihresberichtsf  m  Üetracht  kommende 
Nummern  mögen  hier  genannt  sein: 

Carolus  Maneken  (Virulus),  £|>istülareä  formulae  puerorum  captui 
non  absimiles  (1482  und  1487). 

Bernardus  Perger,  Grammatiea  nova  (1485). 

Regula  congruitatnm  mediocres  (i486). 

Uichael  Lindelbach,  Praeeepta  latinltatis  (i486). 

Cato,  Disticba  de  moribns  (i486). 

Anctoritates  Arestotelis  Senco  (sie)  Boecgr  Piatonis  etc.  (1488). 

Ulrictts  Ebrardi,  Modus  latiniutis  etc.  (1489  nod  1491). 

Johannes  Sintbis  Dicta  super  seeunda  parte  Alexandri  (1489). 
Damit  ist  Alexander  de  Villa  Dei,  der  Hanptgrammatiker  des  Mittel- 
alters, gemeint. 

Auf  denselben  Grammatiker  ist  besttgUch:  Qlossä  contlnna 

secunde  partis  Alexandri  (1490). 

Nova  grammatiea  s.  Rpirnlae  grammaticales  per  magistrum  N. 
tunc  tonijioris  in  Saltzburg  scolarum  reclorem  edite  (1490). 

Cato  teutonico  expositus  (1491).  Es  sind  die  bekannten  Disticba 
Catonis,  ein  viel  pebraucbtes  Schulbuch. 

Paulus  Niavis,  Dyalogus  parvulis  scolaribus  ad  latinum  idioma 
perutilissimus  (1492). 


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CArtfUiiii,  I  privilef i  di  ttanp«. 


205 


Paul  Bergmann,  ün  Imprimeur  Beige  du  XV.  si^cle.  AntODios 

Mathias.    Bruxelles.    F.  Hayez,  Imprimeur.    1880.    8.    20  S. 

Der  Verfasser  geht  von  der  Bf^haiiptunf?  aus,  dafs  unter  allen 
Völkern,  wenn  man  Ausdehnung  und  Bevölkerunpszahl  berücksichtigt, 
die  NiedtTländer  am  meisten  für  die  Verbreituni?  der  neu  erfundeDen 
Buchdruckerkuiist  gethan  haben.  Das  älteste  in  Jl.  I^m  mi  f^edruckte  Buch 
ist  das  Speculurn  conversionis,  welches  1472  in  Alost  erschien. 

Zo  den  vieiea  Niederländern,  welche  die  Kunst  des  Biicherdruckes 
aufserhalb  ihres  Vaterlandes  verbreiteten,  gehört  auch  Antonius  Mathias, 
der  in  den  Städten  Genua  und  Mondovi  seine  Presse  aufstellte. 

Nachdem  die  Angaben  von  P.  C  van  der  Mecrsch  über  Mathias 
Hnmcr  «iederboU  wordeo,  hat  der  italienische  Gelehrte  Marcello  Staglieno 
1877  neue  Aofeehlttase  Uber  deo  Drecker  gegeben,  die  Bergmaos  mit 
Daoeii  NacbforschtingeD  sasammengearbeitet  bat 

Im  Anfang  des  Jahres  1471  Unehte  Aotonins  Mathias  in  Oenoa 
auf,  begleitet  von  eioem  gewissen  Lambertns  qaondam  Lanrencü  von 
Delft*  nm  in  dieser  Stadt  eine  Dmcl^erei  an  erriehteo.  Aas  loverlftssigen 
Aktenstfleken  gebt  her?or,  dafs  Mathias  von  1471—72  in  Genna  gedruckt 
hat,  wenn  auch  bis  jetst  keine  Dmeke  der  Art  wieder  anfgefnnden  sind. 
1472  verband  sich  Mathias  mit  einem  gewissen  Gordero  an  einem  neuen 
Oesehift  BeseichDend  ist  die  Formel  in  dem  Vertrage,  wonach  die 
Kunstgriffe  des  Bnchdrucks  vor  anderen  geheim  zn  halten  seien.  Eine 
Pest  vertrieb  die  beiden  Drucker  sodaoo  nach  Mondovi,  wo  unter  anderem 
ein  Juvenal  und  die  Herolden  Ovids  aas  ihrer  Presse  hervorgingen.  In 
der  Folge  mit  Cordero  eataweit^  kelurte  er  nach  Genua  snrQck,  verkauft 
aber  1474  seine  Pressen,  seit  welcher  Zeit  dann  alle  Spuren  von  ihm 
aufhören.  Vielleicht  setzte  er  seine  Thätigkeit  in  Saragossa  fort.  Doch 
steht  diese  Vermutung  von  Bergmaos  auf  wenig  zuverlässigen  Voraus- 
setzungen. 

C.  Ca  st  eil  an  i,  I  privilegi  di  stampa  e  la  proprietk  letteraria  in 
Venezia  della  introdozione  della  stampa  nella  cittk  fio  verso  la  fine 
del  secolo  XVIII.  Lettnra.  Venezia.  Fratetli  Visentini  1888.  8.  18  S. 
Diese  Vorlesung  des  jetzigen  Direktors  der  Bibliothek  von  Sau 
Marco  beweist,  dafs  die  Republik  Venedig  sich  gleich  beim  ersten  Auf- 
treten des  Buchdmcks  in  Venedig  (ein  deutscher,  Johann  von  Speyer, 
ist  der  erste  venetianische  Drucker)  bereit  zeigte,  diese  Kunst  zu  schotzeo 
und  SU  fMern,  dafs  sodann  Venedig  die  ersten  Privilegien  fllr  den 
Buchdruck  und  den  Schutz  des  geistigen  Eigentums  gab,  ferner  »che 
Venezia  fu  tra  le  naaioni  la  prima  a  proranlgare  nna  legge  organica  della 
stampa,  che  assicurava  anche  all'  autore  tl  frutto  del  proprio  lavoroc, 
and  sehliefslich  »che  la  repnbblica  face  eziando  I*  esperimento  della  pro- 
prietk  perpetna;  ma,  awedntasi  de*  snoi  tristi  eifetti,  prestamente  cor- 
resae  1*  opera  propria«. 


206 


Geschichte  der  Altertumswissenschaft. 


Salva  tore  Hoiigi ,  Aunali  di  Gabriel  Giolito  de*  Ferrari  da  Trino 
di  Monferrato,  stampatorc  in  Yenezia,  desciitti  ed  illostratl.  vol*  1. 
Roma  1890.  8.  (lodid  e  Gatalogbl  XI,  beraiiag.  vom  Minidtero  della 
Pobblica  Istrozione.) 

Die  Eiuleitung  gibt  Auskunft  Uber  den  venetiaoischen  Drocker  ond 
di«  ans  Miliar  Dniekarei  berforgegangeaen  Werfca;  sodann  folgt  eine 
Bascfareibong  der  letsteren,  unter  deoeo  der  Orlando  furioso  dea  Ariost, 
die  Gomedia  del  Divioo  Dantes,  das  Decamerone  Boccaccios,  Petrarca 
mit  der  Ericlftmng  des  Alessaodro  Vellatello,  der  Dialog  Petrarditsta 
des  Nioolo  Franoo,  die  Fiammetta  Boccaccios  and  andere  humanistische 
Werke  erschdneD.  Daneben  finden  sich  auch  italienische  Obersetanngen 
?erBChiedeaer  Schrifteo  Ciceros,  des  Diodorus  Siculus  u.  a. 

Auf  8.  LXZXTff.  findet  sich  eine  »Lista  de  Libri  proibitic,  die 
den  12.  Januar  1565  dem  frater  Mal vacinns  durch  Petrus  Lodrinus,  einen 
Buchhändler  in  Neapel,  Ikberreicht  wurde,  und  die  Werke  enthielt,  die 
damals  in  Venedig  sieh  fanden.  Der  Schreiber  dieses  Schriftstückes 
mufs  ebenso  unwissend  wie  tliicliti^  ^'ewosen  sein;  denn  die  Aufzeichnung 
wimmelt  von  den  unsinnigsten  Fehlern,  vod  denen  Hon^i  schon  viele 
nachgewiesen  hat.         mögen  hier  einige  weitere  nachgewiesen  sein: 

Me>-ias  pbra>ct}  Musteri  und  die  Verl)»  regularia  Musteri, 
damit  sind  Schriften  des  bekannten  deutschen  Gelehrten  und  Hebraisteo 
Sebastian  Münster  gemeint. 

Erasroo,  De  Gonscribeodi  (!),  darunter  ist  die  Ratio  de  conscri- 
bendit  epistolis  Yon  Desiderins  Erasmus  su  verstehen« 

Das  EncbiridioD  Melide  Christiane  ist  verrantlich  das  Eochiridion 
militis  cfaristiani  von  Erasmus. 

Der  Modus  oraodo  <!)  von  Erasmus  war  Modus  orandi  sn  schreiben. 

Die  Parapole  (!)  des  Erasmus  sind  die  bekannten  Parobolae  oder 
Similia. 

Die  Daratrasis  Erasmo  (!)  ist  offenbar  Parapbrasis  Erasrai  in  novnni 

testaroentum. 

In  Gram.  Melanto  steckt  gewifs  Grammatica  Melanehthonis. 
Die  unsinnigen  Quolloquia  de  Erasmo  sind  iu  Colloquia  Erasmi 
zn  verbessern  u.  s.  w. 

Gti  Incnnaboli  della  R.  biblioteea  universitaria  di  Bologna.  Cata- 
logo  di  Andrea  Garonti  compinto  e  pubblicato  da  Alberto  Bacchi 
della  Lega  e  Ludovico  Frati.  Bologna  Ditta  Nicola  2aoicbeUt 
(Cesare  e  Qiacomo  Zaniehelli).   1889.  8.   5t8  8. 

In  der  Einleitung  wird  von  G.  Gnerrini  anseinandcrgesetzt»  wie 
man  Uber  der  Gründung  und  Ausstattung  eines  grofsen  wissenschaftlichen 
Institats  durch  den  Grafen  Loigi  Ferdinande  MarsiU  fu  Bologna  im 
Jahre  1713  die  Verdienste  eines  anderen  Edelmannes,  eines  beschddeoen 
Gelehrten,  des  Ulisse  Aldrovandi,  der  auch  reiche  Bftcber^  und  Manu* 


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CaroDti,  Gli  Incuaaboli  di  BolugoA. 


207 


skripteDSchfttza  schenkte,  vergafs.  Aber  der  ersterwähute  Graf  war  ein 
Soldat  mit  «ioefu  abenteuerreidieD  Kriegsleben,  das  di«  Phantasie  der 
Bologoeseo  besehAftigte  nnd  sogar  LegeadeDbilduug  veranlafate,  und  der 
iweite  lebte,  io  seioem  Studienimmer  verborgen,  der  Wisaeoscbaft 

Ans  deo  Bflcberschltsen  der  beiden  wurde  die  Bibliothek  gebildet, 
w^ehe  ehemals  dem  Institut  gehörte  »nd  jetst  die  köoigl.  Bibliothek 
der  Universitftt  ist.  Pieselbe  vermehrte  sieb  im  Laufe  der  Zeit  durch 
zahlreiche  Schenkungen.  Ks  folgt  sodann  eine  Klage  Uber  die  geringe 
Forderung  durch  die  ehemalige  päpstliche  Regierung.  Die  Bibliothekare 
von  damals  ftthrten  ein  behagliches  Leben,  da  die  Anstalt  wenig  be* 
nOtzt  wurde. 

Die  Aufrichtung  des  ersten  Königreichs  Italien  brachte  cinp  stärkere 
Rpontzmig  ntui  das  licdlirffjis  neuer  Kataloge.  Aber  die  Wiederher- 
-ti  Illing  des  Kirchenstaate-  brachte  die  alten  Zustände  wieder.  Docii 
tai>fe  in  dieser  Zeil  Dr.  Andrea  Caronti  den  Plan  eines  neuen  Katalogs. 
Unter  den  pcröfsfon  AnstrcnKnntJ:pn  volleiiilete  er  einen  neuen  ulpliabe- 
ti.schen  Kaialog,  ein  Inventar  und  einen  Teil  des  Realkatalogs,  alles  mit 
der  Sorgfalt  des  Bibliographen  gearbeitet.  Für  die  lukunabeUi  wurde 
ein  Separatkatalog  hergestellt,  und  diese  Arbeit  durch  die  beiden  Her* 
ausgeber  fortgesetat  und  vervolbtftodigt. 

Die  Beschreibung  der  Drucke,  deren  es  880  sind,  ist  alphabetisch 
geordnet  und  scheint,  soweit  ich  das  so  beurteilen  vermag,  allen  biblio- 
graphischen Ansprüchen  au  genügen.  Doch  wflrde  die  Arbeit  noch  einen 
grOfseren  Wert  haben,  wenn  sich  die  Herausgeber  die  allerdings  nicht 
geringe  Mfihe  eines  Index  der  Eigennamen  gegeben  h&tten;  denn  in 
vielen  alten  Drucken  sind  verschiedene  Werke  vereinigt.  Auch  würde 
man  in  einem  solchen  Verzeichnis  leicht  die  Drucker  und  Druckorte  fest- 
stellen köimen,  was  jetzt  nur  ntit  grofsem  Zeitverlust  möglich  ist.  Über- 
haupt sollten  derartige  Nacbschlagebttcher  heutzutage  nicht  mehr  ohne 
genauen  Index  atisgegcben  werden. 

Doch  behält  die  Arbeit  auch  in  der  vorliegenden  Oestalt  immerhin 
noch  grofseu  Wert.  Kür  die  Geschichte  der  Klusssiker  ist  daraus  viel 
zu  schöpfen.  So  finden  wir  beispieljjvveij>e  veriseichuet:  No.  69.  A  pule  ins, 
Asious  aureus  cum  Ph  Heroaldi  commentario  ( Bonon.  1500),  Nu.  »j»J 
Aristophanes  Comoediue  novem  (Venet.  14ü8),  No.  67  69  Ausgaben 
von  Scbrifteu  des  Aristoteles  (Venedig  1476,  1495,  1497,  1498),  No. 
77—88  verschiedene  Schriften  des  Augustinus,  No.  9d  Ausonins,  epi- 
grammata  (Venedig  1494),  No.  165-^167  Ausgaben  des  Boethius, 
No.  204  und  206.  Caesar  (Treviso  1480),  No.  247—  240  Catull, 
No.  260—277  Cicero  o.  s.  w. 

Fftr  die  Geschichte  des  Humanismus  ist  die  Ausbeute  ebenfidls  reich. 

Der  Trivnlsiana  in  Mailand,  »der  berohmtesten  Privatbibliothek  in 
Europa«,  gilt  folgende  kleine  Schrift: 


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208 


6«9chichte  der  Alterioaiswiuefui^ft. 


Emilio  Motta.  Libri  di  Casa  Trivulzio  nel  Secolo  XV o.  Coo 
notizic  di  allre  libreric  Milanesi  del  trecento  e  del  Quattrocento.  Corno 
C.  FraDchi  di  Ä.  Yismara.  1890.  8.  58  S.  (Collezione  Storico-Biblio- 
gnfica  diretta  da  Emflto  Motu  1). 

Der  Inhalt  des  Schriftcbens  bestotit  aus  folgenden  Abi-Lhnittpn : 
1.  Libri  Hi  Gaspare  Trivulzio  ( i4bn) ;  das  nicht  allzu  uinlaugreiehe 
Verzeichnis  wird  von  einigen  Anmerkungen  begleitet.  Die  zweite  Ab- 
teilung besteht  fast  ausschlierslicb  aus  klassischen  Schriftstellern,  von 
denen  Cicero,  Öervius,  Donatus,  Solinus,  Ovid,  Aristoteles  etc.  hervor- 
gehoben sein  mögen. 

2)  Libri  di  Carlu  Trivulzio  ( 1497).  Neben  den  klassischen  Schrift- 
stellero  sind  auch  die  Neulateiner  vertreten,  wie  Petrarca. 

3)  Libri  di  Benato  Trivulzio  (1498?). 

Der  VerfaBser  behandelt  aaeh  noeh  andere  MaiUader  Biblio- 
tbeken  anfser  der  Trivnlsiana,  wobei  er  manche  beacbteoswerten  An- 
gaben macht. 

Der  Anhang  hat  folgenden  Inhalt: 

1)  Qaando  naeqne  6.  G.  TriTulsio,  wobei  das  Jahr  1440  als  das 
wabncheinüche  Oebnrt^jabr  angenommen  wird. 

2)  Bibliografia  della  TriTolsiana.  Dabei  sind  oatnrgemBrs  die  ita- 
lienischen Arbeiten  vorwiegend,  doch  kommen  auch  deutsche  vor,  wie  die 
von  Blnme,  Neigebaur,  Piper,  Pflug,  Hartang  und  Hommsen. 

8)  Aggionte  per  la  libreria  del  Duomo. 

Hit  einem  Stack  Forüebens  oder  Wiedererstehong  der  Antike 
roaebt  uns  bekannt: 

Caiiullo  Antüua-Travcrsi ,  I,' Edipn  di  Uro  Foscolo.  Schemn 
di  una  tra^edia  inedita,  ora  ia  pniua  volta  publicato.  Citt^  di  Ca- 
stello.  S.  Lapi.  1889.  8.  35  S. 

Foscolo,  geb.  1778  auf  Zante  aus  venetianischer  Familie,  lebte 
zwar  bauptsftclilich  dem  Gedanken  einor  politischen  Wiedergeburt  Ita- 
liens, aber  er  halte  nobfubei  auch  lebhaftes  Intero^se  für  litterarische 
FraKcn,  wie  B.  sein  »Saggio  sopra  Petrarca^  und  auderp-  beweist. 
Diese  kleine  Arbeit  zeigt,  dafs  er  auch  für  die  antiken  Stoffe  der  Litte- 
ratur  Verständnis  besafs. 

Die  Verehrer  des  berühmten  Leopurdi ,  über  dea  die  Litteratiir 
noch  beständig  wächst,  seien  hingewiesen  auf: 

Camillo  Antona-Traversi,  II  catalogo  de*  roanoscrittl  inedüi 
di  Giaoomo  Leopardi  sin  qui  poesedoti  da  Antonia  Ranieri.  Citti  di 
Casielio,  8.  Lapi.  1889.  6.  81  8. 

Der  Besitcer  dieser  Mannskripte  ist  den  6.  Januar  1888  in  der 
Nfthe  ?on  Portici  gestorben. 


.  ij  .  ..cd  by  Google 


Kftttle  de  Suetfs,  Gifte.  Leopardf, 


209 


Ferner: 

Natale  de  Sanctis,  Le  ricordanze  di  Giacomo  Leopardi.  CaU- 
Dia.  Fraucesco  Martioez.  1889.  8.  35  S. 

Nor  kurz  erwAbot  möge  sein,  weil  der  Aufgabe  des  Jahresberichts 
zu  fern  liegend: 

Ferdinand  Brnnetiire,  L'fevfdBtiefi  des  genree  dtmrHistoire 
de  la  LittAratnre.  Levens  profess^s  k  Ttole  normale  snpMenre. 
Paris.  Hachette  ei  Cie.  1890.  —  Tom.  I:  Introdnetion.  L'MoUon  de 
la  eritiqne  depnis  la  Renaissance  jasqn'ft  nos  joors. 

In  der  ersten  Vorlesung  ist  u.  a.  anch  von  der  Poetik  Scaligers 
die  Kede,  in  der  neunten  von  dem  bcrühiulen  Pierre  BiiylG. 

Zum  Schlüsse  sei  noch  ein  philogogisches  Koriosum  erw&hnt: 

Eodem  modo  qno  medQ  aeol  monachi  docii  in  eellarom  nmbra  ac 
solitndine  antiqoomm  poetamm  operibos  frnebantnr,  nt  bodie  qooqne 
litteris  antiqnis  hnmaniomm  stodiomm  amantes  delectari  possent  boc 
carminnm  amatoriomm  eonnioialiomque  florilegiom  e  Romanomm  poe- 
seoe  lyrice  principibos  eicerptnm  ad  oetnsü  codicis  effigiem  depimit 
Otto  Scbantsins  Coloniensis  cnrante  editionem  Feiice  Bagei  bibliopola 
Dosseldoipensi. 

Das  originell  ausgestattete,  litbographiseb  hergestellte  Heft  mit  sei- 
nem gelben  darebsc^eineodeo  Papier  ahmt  die  Form  lateinischer  Hand- 
schriften nach.  0{e  Abkttrznngeo  sind  beibehalten,  die  Orthographie  ist 

den  mittelalterlichen  Handscbrifteo  nachgebildet. 

Der  lohalt  besteht  aus  Liebesgedichten  des  Catull  (z.  B.  dem  Sper- 
Uogsliedchen),  Horas  (n.  a.  Donec  gratas  eram  tibi  etc.)  und  Tiboll. 


Jahresbericht  Air  AltenunttwiMenidwrt.   LXXUi.  Bd.  ilS82  UI.) 


14 


Bericht  über  die  die  römisciieu  Frivat-  und 
Sacral- Altertümer  betreffende  Litteratur  der 
Jahre  1888  bis  einschliersiich  1891. 

Ton 

Professor  Dr.  Max  Zoeller 

in  Muiidieiiii. 

L  Sehiiflen  »llgemeineii  InhaltB. 

1.  Dictioonaire  des  Antiquit^s  Grecques  et  Romaines 
d'apr&s  les  textes  et  Ics  monuments,  coDtenant  rexplicatiou  des 
termes  qui  se  rapporteot  aux  mocurs,  aux  iustitution«;,  ä  la  religion, 
aux  arts,  aux  scieneos  otc.  ouvrape  r^dige  par  uoe  societe  d'ecrivains 
sp6ciaux  d'arch^iülogucs  et  de  professeurs  sous  la  direction  de  M.  M. 
Ch.  Darernberg  et  Edm.  iSaglio,  avcc  3000  figures  dapr^s  lautique 
dessin^es  par  P.  Sellier  et  grav^e;»  par  M.  Rapme.  Paris,  Librairie 
Hachette  et  Cie.  4. 

Von  diesem  lu  grofsartigen  Stile  angelegten  Werke  kann  Referent 
nni  ijezugnahme  auf  seinen  früheren  Jahresbericht  bei  allem  dem  Werke 
sonst  zu  speudeodeu  Lub  nur  sciu  Bedauern  Uber  das  langsame  Vor- 
wftrtaidirottio  dewelben  niederholen.  Denn  in  den  vier  Jahren,  die 
eeftdem  Terflossen  lind,  sind  nur  vier  nene  Lieferungen  ersebienen,  deron 
letste,  die  itinbebote,  sich  nocli  im  Bnchstaben  E  bewegt  (Elepbant^ 
Epimeletra). 

2.  Dictioniiary  ot  Greok  and  Romain  aiitiquities,  includiog 
the  Inws,  institutions ,  domestic  usages,  puiuling.  sculpture,  music,  tbe 
drarna  etc.  Edited  i  >  W,  Smith,  W.  Wa}  to,  aud  ü.  E.  Marindio. 
3.  edition  re?iscd  aud  enlarged.  (Complet  in  2  vols.)  London, 
Murray.    1890.  8. 

Dieses  Werk  ist  dem  Befereateo  nicht  zugekommen. 

3.  Ettore  de  Raggiero,  Dinonario  epigndko  dl  utiqoitä  Bo- 
maoe.  Borna,  Loreto  Pasqaalacci,  editore,  1886.  8  (in  S  Kolooneii). 
16.  Lieferung  1889. 

Dieses  glefeh  nach  Erscheinen  der  ersten  Liefornog  enthnsiastisoh 
begrofste  Werk  (Belocb  Cnliora  !.  Juni  1886|  Maniocbi  Nnova  Aotologia 


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I.  Sohnft«»  ftUgtaeiiin  lobaHs, 


211 


13.  August  1886,  Pais  Kivista  di  Filologia  Juli  -August  1886,  Booghi 
Cultura  1—15.  Oktober  1886,  Mowat  Bulletiu  epigraphique  November- 
Dezember  1886,  Caguat  Kevue  critique  März  1887)  will  in  etwa  80  Liefe- 
ruugeu  das  ganze  ungeheure  luscbrifteuuiaterjal  für  die  röraischen  Alter- 
tOmer  lexikalisch  verwerten.  Jeder  Gegenstand  im  Gebiet  der  rüraischea 
Altertümer,  über  welchen  Inschriilea  vorhanden  sind,  soll  hier  mit  Kück- 
sichtoabme  auf  die  letzteren  neu  behandelt  werden.  Es  ist  keine  Frage, 
dftBS  für  di«  Fonebor  auf  tei  Gebitt  dw  rOmisciieD  Antiqnilfttmi  ein 
soldies  Werk  von  uneebätsbarem  Werte  ist,  da  et  dieseo  viele  Arbeit 
erspart,  weno  es  dieselben  aucb  lieiDeswegs  der  Milbe  YoUstindig  flber- 
bebt,  sieb  die  loscbriften  bei  Mommsen  und  anderen  selbst  dnsoseben, 
Qoeb  wettere  Forscbungen  io  den  Insebriftensammlnagen  selbst  ans- 
sebliefst  Andererseits  ist  eine  oeoe  lexikalisebe  Behandlung  der  rOmi* 
sebeo  AltertOmer  mit  besonderer  Betonung  nnd  Heransiebnng  der  In- 
scbrilten  nm  so  wttnscbenswerter,  als  die  Artikel  in  Faullys  Bealeneyklo* 
pftdie  zum  Teil  eben  gerade  deswegen  veraltet  sind,  weil  sie  sieh  noch 
nicht  auf  die  jetzt  vorbandenen  Inschriftensamnilnngen  stützen  konnten. 
Ob  es  freilich  dem  Verfasser  gelingen  wird,  das  ganze  Werk  anf  80  Liefe- 
rungen zu  beschränken,  erscheint  mehr  als  zweifelhaft,  wenn  man  bedenkt, 
dass  die  16.  Lieferung  noch  nicht  Uber  den  Buchstaben  A  (Apenninus) 
hinaus  gekommen  ist.   Entweder  wird  das  Werk  zu  einem  im  Verhältnis 
zu  der  ursprünglich  angenommenen  Zahl  der  Lieferungen  unverhftltnis- 
raäfsig  grofsen  Umfang  auschwellen,  den  der  Verfasser  wohl  kaum  ohne 
bedeutende  Unterstützung?  von  anderer  Seite  /u  bewältigen  imstande  sein 
dürfte,  oder  die  späteren  Artikel  werden  im  Verhältnis  zu  den  jetzt  vor- 
liegenden äufserlich  und  sachlich  zu  kurz  kommen.   Vorläufig  kaun  man 
Daturiich  nur  über  den  Wert  der  bis  jetzt  erschienenen  Lieferungen  ein 
Urteil  abgeben,  und  da  steht  Kefereiii  nicht  an,  dem  Lobe,  welches 
F.  Haiii^    im    Bursian'schen    Juhrtisbcncht    für    Altertum s- 
swsseiischaft  (1888)  demselben  gespendet  hat,  im  allgemeiaeü  beizu- 
pflichten.  Der  Fleifs,  die  Gründlichkeit  und  die  Klarheit,  mit  der  die 
bi5>  jetzt  erschienenen  Artikel  gesehrieben  sind,  verdienen  alle  Aoerken- 
nung.  Doch  finden  sieb  aucb  manche  Lücken  t  die  sieb  namentlich  in 
der  Verwertung  des  Materials  zeigen ;  denn  es  genügt  bei  dem  vom  Ver- 
fiisser  verfolgten  Zwecke  nicht,  das  Material  berbeisnschleppeu,  sondern 
es  moss  aucb  richtig  gruppiert  und  mit  den  übrigen  Beweismitteln  in 
die  richtige  Bestehnng  gesetit  sein.  Im  allgemeinen  ist  dies  dem  Ter* 
fasser  auch  gelangen;  hier  nnd  da  aber  läset  in  dieser  Besiebnng  die 
Darstellnng  die  nOtige  Klarheit  nnd  Bestimmtheit  vermissen.  Um  dieee 
Befaaoptnag  so  beweisen,  woUen  wir  nnr  einen  Artikel  herausgreifen, 
der  zugleich  teilweise  in  das  Gebiet  einscblAgt,  anf  welches  sich  die 
Berichterstattung  des  Referenten  erstreckt  In  dem  Artikel  Antoninos 
Pius  wird  unter  anderem  die  Frage  erörtert,  weshalb  Antooinns  den 
Titel  Pius  angenommen  habe.  Hierbei  wird  die  Ansicht  von  neueren 

14* 


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212 


ROmiieiM  Friv4t*  ond  SMnlaltirtQiiMr. 


Üelehrten  zurückgewiesen,  dass  er  denselben  von  der  Consecration  seines 
Adoptivvaters  Hadrian  erhalten  habe,  nnd  zwar  unter  Beziehung  anf  die 
Inschrift  CIL  984  (a.  139  n.Chr.),  aus  der  hervorgehe,  dass  A.  den  Titel 
Pius  schon  vor  dieser  Cousecration  angenommen  habe  Der  Verf.  ver- 
gibt himasafQgen ,  in  me  fem  dies  aus  der  citierten  Inschrift  hervor- 
geht Dia  KlAriMit  der  Argumentation  bfltte  doch  den  Zosats  erfordert 
dMi,  weoa  die  coneeeratio  eehoii  erfolgt  gewesen  «ire,  bei  den  Wörtern 
»Tniano  Hndritooc  der  Znsati  divo  nicht  bitte  fehlen  dftrfen.  Und 
wenn  dann  im  Anaehlnss  hieran  von  einer  anderen  Inschrift  vom  Jahre 
188  n.  Chr^  bei  welcher  der  Znsati  divns  nicht  iehll,  gesagt  wird,  dnaa 
sie  nicfats  gegen  die  von  Jahre  188,  wdehe  otfidellen  Charakter  habe, 
beweise,  so  bitte  doch  dieselbe  in  Arem  Woitlaat  aageUkhrt  werden 
nftasen,  weil  sonst  Ihr  den  Leser  der  Vorzug  der  einen  Insehrift  vor 
der  anderen  in  keiner  Weise  ersichtlich  ist«  Ganz  unklar  ist  aber  die 
folgende  Erörterung  Ober  die  Frage,  wann  Antooious  Pins  pontifex  mazi- 
mus  geworden  sei.  Ekhel  hatte  behauptet,  dass  Antonin os  erst  mit  deai 
Tode  Hadrians  den  obersten  Pontifikat  erhalten  habe.  Wie  dagegen  die 
Münzen  vom  Jahre  138,  auf  welchen  sich  die  einfache  Aufschrift  findet: 
Imp.  Cae«.  T.  Aelios  Antoninus  cos.  sprechen  sollen,  ist  mir  unverständ- 
lich. Dann  fiilirt  der  Verfasser  eine  andere,  griechische  Inschrift  au, 
aus  der  die  Richtigkeit  der  Ekhei  sehen  Ansicht  klar  hervergeht,  vergifst 
aber  daun  hinzuzufügen,  für  welche  Auffassunj?  er  sich  nun  entscheidet. 
Vor  allem  aber  hätte  der  Verfasser,  weiin  er  sich  doch  einmal  in  eine 
Erörterung  der  Titel  Pius  und  pontifex  maximus  einliefs,  doch  nicht  ver- 
gessen dürfen,  auf  die  auffallende  Thatsache  aufmerksam  zu  machen, 
dafs  vom  Jahre  140  an  auf  den  Münzen  der  Titel  pontifex  maximus  fast 
regelmafsig  m  1  orttall  kommt,  wogegen  der  Tucl  Puis  daun  laeiaiens  an 
der  Stelle  erscheint,  wo  sonst  pontifex  maximus  stand;  dann  war  auch 
die  Thatsache  zu  erwähnen,  dass  sich  auf  den  MOnaen  des  Antoainni 
Pfns  hinfig  die  Bezeicbnong  Pietas  Angnsti  findet,  die  sich  nnswelfelball 
anf  den  Namen  Pins  bealebt,  was  nm  so  merkwürdiger  ist,  als  dieselbe 
aof  einigen  Miosen  (vom  Jahre  HO)  in  Verbindung  mit  den  Priester* 
insignien  steht  Wenn  Referent  darans  noch  nicht  den  Scfalnft  stehen 
will,  den  P.  Habel  (De  poatificom  Bomanornm  inde  ab  Angnsto  osqae 
ad  Anreliannm  eondicione  pnblica,  Breslau  1888,  K5biier)  darans  geaogsn 
hat,  nimlich  dafo  bei  Antoninus  Pius  der  Name  Pius  geradean  fOr  poa- 
tifei  maximus  stehe  oder  dass  A.  ihn  wenigstens  in  diesem  Sinne  habe 
fhbren  wollen,  so  ist  er  doch  der  Ansicht,  dass  in  einem  Werke,  welches 
sor  Erkl&ruog  der  alten  Institutionen  sich  besonders  die  Inschriften 
dienstbar  machen  will,  auf  die  angeführten  Thatsachen  wenigstens  hfttte 
hingewiesen  werden  missen.  Referent  hat  noch  einige  andere  Artikel 
geprüft  und  hätte  wohl  hier  und  da  ebenfalls  manches  zu  bemerken; 
allein  eine  Erörterung  darüber  würde  hier  zu  weit  führen.  Übrigens 
soU  durch  die  gemachteo  Ausstände  der  unsweifelhaft  hohe  Wert  des 


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I.  Mrifttn  Allgtiii«iiieii  Inbilla. 


21d 


Werkes  keineswegs  in  Frage  gestellt  «erdeo.  Wir  stehen  nicht  an,  dem 
Verfasser  zu  den  bisher  erreichten  fiesultaten  imsere  besten  GlOokwIloaobe 
auszusprechen. 

4.  6.  Bilfioger,  Der  bttrgerliche  Tag.  Uolersnehangen  Uber 
den  BeginD  des  Kalendertugcs  im  klanMei  Altertom  osd  Im  chrisi» 
lieben  Mittelalter.  Stuttgart  1888.  W.  Koblhammer.  8.  886  8. 

In  dem  vorliegenden  Buche  hat  der  Verfasser,  dessen  Arbeit  über 
die  Zeitmesser  der  antiken  \  ulker  Recensent  in  dem  letzten  Jahres- 
bericht hat  rtibmend  anerkennen  nitlssen,  es  sich  zur  Aufgubü  gemacht, 
die  iu  den  chroDologischen  LehrhUchern  lange  Zeit  unbeachtete  Frage 
fiber  die  Anfänge  des  bürgcriicheu  Tages  durch  eine  grttndUcbe  Analyse 
der  Quellenbelege  klar  zu  stellen.  Die  Arbeit  gehOrl  awar  mebr  in  das 
Gebiet  der  Chronologie;  aoeh  bebandelt  sie  sanächst  in  ansfllbrUelierer 
Besprechung  die  Tagesepocbe  bei  den  Griechen,  nm  dann  im  dritten 
Teile  die  Tagesepocbe  im  cbristlicben  Mittelalter  einer  eingehenden 
PrOfDag  sn  nsterslehen.  Allein  der  den  römischen  Gebrftneben  gewid- 
mete sweite  Teil  bringt  so  interessante  Anfoehlllsse  Ober  rOmisebes 
Sakral-  nnd  Privatreebt  sowie  römische  Gebrinebe  ftberhanpt, 
dalh  eine  Besprechung  der  Sobrift  in  onserem  Jabresberiebt  nnnmging- 
lieh  ist 

Der  Zweck  der  Arbeit  ist  nachzuweisen,  dafs  die  Griechen  dnreh 
viele  Jahrhunderte  die  Gewohnheit  hatten,  ihren  Volltag  von  Morgen  va 
Morgen  zn  rechnen  und  die  einzelne  Nacht  in  das  Datum  des  vorher- 
gehenden Tages  einznbeziehen,  dafs  ferner  auch  die  Römer  neben  ihrer  in 
juristischen  Kreisen  gebräuchlichen  mitternächtlichen  Epoche  im  gewöhn- 
lichen Leben  der  morgendlichen  Epoche  entschieden  den  Vorzug  gaben,  und 
dafs  auch  das  canze  Mittelalter  hindnrch  die  christlichen  Völker  Europas 
an  dieser  Art  der  Datierung  los[i]ii  ken,  bis  endlich  am  Ende  des  Mittel- 
alters die  allgemeine  Eintiihrung  (!•  i  ScblriL'^uhren,  bezw.  die  Einführung 
der  damit  zusauiinenhängenden  müilenieu,  gleich  langen  und  unveränder- 
lichen Stunden  nach  und  nach  den  Ausschlag  ftir  die  mitternächtliche 
Epoche  gab,  die  bis  dahin  in  dem  beschränkten  Kreis  der  ßeohtsgelehr* 
samkeit  furlbestaiulen  hatte. 

Der  Schwerpunkt  der  Abhandiuug  liegt  in  dcia  Nachweis,  dafs 
entgegen  den  antiken  Zeugnissen  und  den  auf  dieselbe  sich  stützenden 
neneren  ebronologisehen  Werken  bei  den  Griechen  der  Anfsng  des  YoB- 
tags  aof  den  Morgen  nnd  nicht  auf  den  Abend  su  setzen  sei  (bis  8. 197)* 
Wir  können  hier  an  dieser  Stelle  nicht  in  eine  Erörterung  darAber  ein* 
treten,  wie  sieb  der  Verfhsser  hier  seine  Qoellen  snreebtlegt,  nm  sn  dem 
genannten  Ergebnis  sn  gelangen.  Unsere  Aufgabe  ist  es  nnr,  den  die 
BOmer  betrelfonden  Abschnitt  eingebender  zu  betrachten.  In  diesen 
AbscbnitI  (S.  198  bis  281)  will  der  Verf.  beweisen,  dafs  neben  der  den 
Juristen  elgentttmlieben  mittemAefatlichen  Datiening  des  Yolltags  im  ge- 


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214 


BAMMche  Privat-  nad  SAcnltJlMtaM. 


wöhnlichen  Leben  äberwiegeod  die  moreendliche  Datierung  üblich  war, 
ja  dass  der  auf  letztere  g^tötzte  Spracligebrauch  auch  die  juristische 
Sprache  beeiutlufste.  Zunächst  ist  die  Lrkl.lrung  der  Art  und  Weise 
interessant ,  wie  man  bei  deu  Römern  überhaapt  dazu  gekommen 
ist,  den  Volllag  uit  Mitternacht  zu  begioneu.  Nach  den  Notizeu  bei 
Plinias,  Gellias,  Maerolmis  mid  Ceosorinns  ist  die  Ursache  der  mitter- 
Biditlidieii  Datferuog  in  den  saera  publica,  vornehmlich  aber  In  des 
Attipisien  m  soeben,  «ekb  letstere  iwiscbeo  Mitternacbt  «mI 
TageieBbnieb  vorg eooDmeo  werden  nnd  Dsefa  der  Aegiuildiaeiplin  onter 
daiieibe  Daton  fUleo  mnlstep,  wie  die  erst  im  Lanfo  des  folfonden 
Liehtttges  vtHrsonebmeode  |»olitisdie  oder  religitee  Handloog,  zu  der  sie 
die  iMVtwendige  Einleitnag  bilden  (Oeittos  III,  2:  non  die  eis  auspienodon 
est  et  Jd  snper  qno  aospictfernnt  agendom).  80  wnrde  der  Anspielen 
wegen  der  Geschäftstag  auf  Kosten  der  vorhergehenden  Nacht  ansge^ 
dehnt,  eine  Entlehnung,  für  welche  die  lateinische  Sprache  den  charak- 
teristischen Ausdruck  de  nocte  geschaffen  hat»  wobei  Mittemacht  als  die 
änfserste  Grenze  bezeichnet  wurde  Damit  war  dann  implicite  gesagt, 
dafs  die  zweite  Nachthälfte  zum  folgenden,  die  erste  Nacbtbälfte  zum 
vorhergehenden  Tag  gerechnet  werden  solle,  mit  anderen  Worten,  Mitter- 
nacht wurde  zum  Anfang  des  römischrn  Kalt^nriertages  gemacht.  Diese 
zunächst  für  das  Auspicienwesen  getroffene  Bestimmung  wurde  nun  von 
den  Poritifices.  die  hekanntermassen  auf  die  Entwickelung  des  römi- 
schen Recht-  eiiifMi  grufsen  Einflufs  ausgeübt  haben,  auch  in  das  Gebiet 
des  Zivilrechts  eingeführt  und  von  den  Rechislehrern  in  d^n  verschie- 
densten Rechtsbestimmungen  zur  Anwendung  gebracht,  wie  Uer  Verfasser 
aus  einer  ganzen  Reihe  von  Stellen  nachweist.  Doch  bestaud  neben 
dieser  mitit  rnachtlichen  Epoche,  die  nach  der  Ansiebt  des  Verfassers  in 
den  Kreisen  der  Juristen  und  Gelehrten  ein  ziemlich  »esoterisches 
Dasein«  führte,  im  gewöhnlichen  Leben  einmal  eine  besondere  Me- 
thode, welche  die  Nacht  aUi  datnmlos  behandelt»  und  dann  in  Qberwie- 
genden  Gebranch  die  populäre  Methode,  die  wie  in  Griecheninnd  die 
Nacht  nnter  dem  Batom  des  vorhergehenden  Tages  nnterbringt  INa 
StelleD,  welche  der  Terf.  mm  Beweis  der  ersten  Methode  anführt  (Cic 
pro  Sollt  ep.  18,  Li?.  44,  87)  mochte  Ree  nicht  fttr  dnrcbscUagend 
halten,  da  in  denselben  auf  die  Nacht  als  solche  hingewiesen  wird,  die 
aocb  bd  mftternaehtUcher  Datierung  nicht  anders  wie  hier  gescfaidit 
beselchnet  werden  konnte.  Auch  die  Stellen,  welche  fikr  das  Oberwiegen 
der  populären  Methode  angeführt  werden,  sind  nicht  ao  gans  ohne  Be> 
denken.  Was  snnicbst  die  Stelle  Cic.  ad  famil.  VII,  30  (Kai.  Jan.  qaas 
essent  futorae  nanne  postridie)  betrifft,  so  möchte  doch  dabei  vieUeicbt  zu 
erinnern  sein,  dab  nach  altem  Usus  speziell  die  Kalendae  (man  denke 
nur  an  den  Ursprung  des  Namens)  nicht  leicht  um  Mitternacht  beginoes 
konnten.  Auch  die  Stellen  ans  Ovids  Fasten  sind  nicht  streng  bewei- 
send; denn  wii  haben  es  hier  mit  der  Bezeichuuogsaeise  eines  i)iehiei:s 


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I.  Scbrifteji  allgememen  Inhalts. 


215 


zu  thun,  der  griechische  Vorbilder  bearbeitete  uod  dem  es  auch  wcüig 
poetisch  dünken  mochte,  &eiiie  Tage  mit  Mitteruacht  anfaugeu  zu  lasseu. 
Auch  auf  die  Inschrift  CIL  YIII,  I,  S.  445  ff.  möchten  wir  nicht  allza?iel 
geben,  d»  es  sieb  hier  vm  die  zeitliche  Regelung  eines  Bfltri«bM  hu* 
delt,  der  sieb  weseDilieb  nur  an  dem  Lielittag  oontrolieren  liefe.  Doeb 
wollen  wir  dem  Verf.  sogebeo,  dafs  im  gewöbolichen  Leben  die  Metbode 
ersi  am  neuen  Morgen  snm  neneo  Datum  fortsosebreiten  die  verbrei* 
totere  gewesen  sein  mag,  jedenfalls  Öfters  in  die  mitternftchtlicbe  Datie» 
rung  mit  berelnspielt,  wie  wir  ja  auch  (und  ähnlich  erklftrt  sich  auch 
die  Korrektur  im  Datum  des  ciceronischen  Briefes)  bei  einem  Uber 
Mittemacht  dauernden  Gelage  auch  noch  von  Morgen  sprechen,  bis  uns 
das  Granen  des  Tages  daran  erinnert,  dafs  es  schon  beute  ist.  Verf. 
nimmt  ein  solches  Hereinspielen  der  popul&reu  Datierung  in  die  mitter- 
nächtliche selbst  bei  den  Juristen  an.  so  bei  einigen  Stellen  (kber  die 
Usueapion,  die  Manumissionsfähigkeit  und  die  Testameutsfäbigkeit.  Wenn 
er  dabei  mit  Savigny  zu  dem  Resultate  kommt,  dafs  in  der  Stelle  Uipians 
über  Usucapio  (Idcoque  qui  bora  sexta  diei  Kalcndarum  lanuariarum 
possidpre  coopit ,  hora  sexta  noctis  pridie  Kai.  Inn  iraplet  usucapionf^rn) 
entgegen  der  Mehrzahl  der  houtigeu  Pandekterilehrer,  welche  sich  hierbei 
zu  Gunsten  der  Mitternacht  zwischen  dem  ao.  und  31.  Dezember  ent- 
schieden, kein  anderes  Datum  ^'cnieint  sein  kann  als  die  Miuoriiacht 
vom  31.  r)t/rni!>er  zum  I.Januar,  so  müssen  wir  ihm  vollständig  recht 
gebeu;  uur  glauben  wir,  dafs  der  Verf.  zu  weit  geht,  wenn  er  behauptet, 
dafs  Ulpian  in  dieser  Stelle  im  sprachlichen  Ausdruck  ein  Anlehen  beim 
gewAbnlicheu  Sprachgebrauch,  welcher  sich  auf  die  morgendliche  Epoche 
blutzte,  gemacht  habe.  Wir  glauben,  wenn  Ulpian  sagte:  *sexta  hora 
noctisc  (was  allerdings,  wie  der  YerL  an  anderer  Stelle  gezeigt,  nur  von 
der  abgelaufenen  6.  Stunde  verstanden  werden  kann),  es  nicht  anden 
beifsen  konnte  als  pridie;  denn  die  6.  Stunde  gehört  noch  ganz  dem  vor^ 
hergehenden  Tage  an;  das  pridie  gehOrt  hiermit  su  sexta  bora,  bildet 
sososagen  mit  demselben  einen  Begriff  und  beseiobnet  somit  als  Gesamt« 
ausdruck  den  Abecblufs  des  81.  Dezember.  Nach  rDmiseber  Kalender* 
terminotogie  war  dieser  Zeitpunkt,  wo  dio  von  Ulpian  gemeinte  Rechta- 
fthigkeit  begann,  ttberbaupt  nicht  anders  su  beseichnen.  Gerne  möchten 
wir  den  Ausführungen  des  Ver&ssers  noch  dies  uns  jenes  binzuAigeD: 
wir  müssen  uns  mit  dem  Gesagten  begnOgen,  indem  wir  auch  bei  dieser 
Arbeit  den  Charakter  der  Gründlichkeit  in  Verbindung  mit  kritischer 
Schärfe  uod  Klarheit,  auch  da  wo  wir  uns  der  BeweisfObrung  nicht  gana 
anzoscbliefsen  vermochten,  unumwunden  anerkennen. 

5.  Friedrich  von  Hellwald,  Haus  und  Hof  in  ihrer  Entwicke» 

lung  in  bezug  auf  die  Wohnstätten  der  Völker.  Mit  222  Hlustrationen. 
Leipsig.   Veriag  von  fl.  Schmidt  und  G.  Gunther.   1888.  8.  681  & 

Dieses  umfassende  Werk  stellt  Bich  sur  Aufgabe,  die  Wohnsitten 
der  Menschen  in  Vergangenheit  und  Gegenwart  au  möglichst  vollkom* 


üigiiizea  by  LiüOgle 


216 


RflwiirJMi  PiiMt-  and  SaenlaKertllmer. 


mtme  AbmImiiiibk  n  briaiw.  I>er  Badtntiinf  dkm  allgemeiD  koltai^ 
fMcbiflhtlieben  Werkes  gerecht  za  w«rdeo  ist  hier  aidit  der  Ort.  Der 
Abtdioitt  ober  das  ililiscbe  Haus  (S.  216£f.)i  der  hier  ans  allein  angeht, 
bietet  in  facbwisseiMCbaftlicher  Baiieliiuig  nichts  Neues,  indem  er  sich 
Mf  die  Terarbeitoog  oder  Anfübroog  bekannter  Ansichten  beschränkt. 
Es  wäre  daher  auch  zwecklos,  einzelne  derselbeo,  die  bereits  «bgetbaa 
find,  Bochmaii  «iderlegea  su  woUeo. 

6.  L.  Gflniher«  Die  Idee  der  Wledenrergeltung  in  der  Gesefaiehte 
der  PbikMopbie  des  Stnfrecbts.  Eio  Beikref  iiir  üoi?erBal*historischea 
EntwickelQBg  deseelbeii.  Abteilnog  I:  Die  KBltiir?01ker  des  Altertoms 
«id  das  dentecbe  Beebt  bis  sor  Carolina.  Erlangen,  Tb.  Blising, 
1889.  8.   298  8. 

In  der  bis  jetzt  erscbienenen  Abteilang  dieses  Werkes,  welches 
die  Idee  der  Wiedervergeltung  vom  rechtsphilosophischen  Standpunkt 
bis  auf  die  Gegenwart  verfolgen  will,  beiiandelt  der  Verf.  die  hauptsäch- 
lichsten Kulturvölker  des  Altertums  und  frühen  Mittelalters,  und  zwar 
die  Ägypter,  Inder,  Juden,  Islaaiiten,  Griechen,  BOmer  and  Dentaebe  1ms 
aar  Carolina  eiasebÜeasUeb.  Ton  dem  was  der  Yeil  ttber  das  Wieder^ 
vargellongsnebt  bei  den  Römern  sagt,  ist  manebes  aaeb  knltoiblsto- 
liseb  von  Intereese.  Er  gebt  dabei  von  der  fost  albeiüg  anerkannten 
Tbalaaobe  ana,  dalb  der  leitende  Grundgedanke  bei  den  Strafen  der 
frttbeaten  Zeit  der  römisehen  Gescbiebte  kein  anderer  war  als  bei  nllen 
ydlkere  io  ibrer  enten  Jugendlieben  Anfongsperiode,  n8mlieb  die  Wieder^ 
vaigelumg.  Er  etaUt  dnbei  in  Oegeneats  in  anderen,  welche  das  Ter* 
kommen  der  Privatraebe  in  llterer  2«eit  gänslicb  leugnen,  den  Satz  auf, 
dafs  die  Annahme  einer  aosgedefanteren  Zulassung  des  Pri?atracberechts 
in  der  Vorzeit  um  so  berechtigter  sei,  als  selbst  das  spätere  römisebe 
Recht  noch  sehr  bemerkenswerte  Reste  desselben  aufzuweisen  habe,  wenn 
anch  die  Privat-  und  Blutradie  in  der  historischen  Zelt  durch  das  staat- 
liche Strafrficht  verdrftnpt  sei.  In  dem  Strafsystem  des  Zwölftafcl- Gesetzes 
kann  man  deu  Geist  der  Wicdervprpcltnna:  noch  deuüicü  in  eioigen  Be- 
stimmungeo  erkennen,  zu  denen  vor  allem  das  bekannte  Fragment  ge- 
höre, welches  für  Körperverletzungen  die  taJio,  wenigstens  als  subsidiäre 
Strafe,  festsetze  (Si  merabrum  rup(s)it,  ni  cum  eo  pacit,  talio  esto).  Doch 
ist  es  sicher,  dafs  bereits  zur  Zeit  der  zwölf  Tafeln  die  Talion  bei  dieser 
und  anderen  Körperverletzungen  durch  die  Zulassung  eines  Lösegeldes 
gemildert  wurde,  wie  schon  aus  dem  Zusatz  ui  cum  eo  pacit  hervorgeht- 
DemgemftsB  ist  danu  aozuoehuieii,  dafb  dm  Realisieruug  der  poena  ta- 
lionis selten  vorgekommen  sein  werde.  Elin  anderes  Delikt,  auf  dessen 
Bestrafong  im  Utesten  römischen  Recht  der  Gedanke  der  Wiederver- 
galtnng  erkennbaren  Einllvb  geübt  babea  dürfte,  ist  die  dolose  Braad- 
Stiftangl  welcbe  nach  den  iwOlf  Tafeln  mit  dem  Feuertod  bedroht 
worden  sein  soll.  Aucb  im  späteren  römischen  Recht  (Ende  der  Repnbld^ 


.  ij  .  ..cd  by  Goßglt 


I.  ächrifteo  aUgemeineD  Inhalu. 


217 


üiid  Kftiserzeit)  tritt  die  Idee  der  gerechten  Vergeltimt^ .  wenn  bie  auch 
Dichl  als  euiiig  leiteiidcä  Priuzip  des  römischen  Kriminuh eciits  aufgefafst 
werden  darf,  mehrfach  unverkenobar  zu  Tage,  wie  dies  aus  verschiedeDen 
RoQhtsfonelirHtra  bervorgelit,  wie  s.  B.  aot  der  Bestimmung,  da88  die 
RftQbmMer  gertde  an  denjenigen  Orten  anfgebäoj^'t  werden  eolles,  wo 
sie  ibre  Terbrecberische  Th&tigkeit  ausgeübt  haben.  Ja  man  greift  sogar 
geradem  wieder  in  mebreren  Fällen  auf  die  poena  talionis  surllelt»  naob- 
dem  das  prfttorisehe  Recht  die  letiteo  Beste  der  Talion  der  ZwOlf  Taf^n 
beseitigt  hatte,  wie  s.  B.  l>ei  der  sogenannten  Kalomnia,  fttr  welehe  den 
Kalumnianten  die  Strafe  der  angedichteten  tf  issethat  treffen  soll*  Etwas 
Ähnliches  üsnd  statt  bei  der  Prävarikation  (rechtswidrige  BegOnstigung 
des  Angeklagten  von  selten  des  Klägers),  indem  der  BegOnsUger  des 
Angelilagten  selbst  in  die  Strafe  desselben  verfallen  sollte.  Der  Verf. 
führt  noch  eine  Reibe  ähnlicher  Fälle  an,  bei  welchen  ebenfalls  die  Talion 
Anwendung  fand.  Wir  können  dieselben  hier  nicht  weiter  verfolgen. 
Mit  Recht  legt  der  Verf.  hier  wie  iu  seinem  ganzen  Werke  das  Haupt> 
gewicht  :mf  die  ZnsarnmensteHung  posilivei-  Rechtsvorschriften.  Im  ein- 
zelnen wäre  zwar  manches  zu  bemerken;  manches  wäre  ntuh  nachzutra- 
gen, wie  z  B.  die  Ableitung,  welche  Mommsen  vou  panicidiuni  giebt, 
und  welche  Löninp,  den  der  Verf.  citiert,  erst  von  diesem,  aber  in  un- 
richtiger Erklärung  eiitlehut  hat;  derm  Mommsen  erklärt  es  als  »argen 
Mord«,  nicht  als  »cuedes  iujusta«.  Doch  gehl  der  Verf.  im  ganzen  mit 
grofser  Vorsicht  zu  Werke,  waä  »ich  namentlich  da  zeigt,  wo  er  sich 
genötigt  sieht,  zwischen  verschiedenen  Kontroversen  seine  Wahl  zu  treffen. 

7.  Hans  Moser,  Allgemeine  Geschichte  der  Stenographie,  vom 
klassiscben  Altertum  bis  snr  Gegenwart«  nach  den  Quellen  bearbeitet 
Band  I.  Leipiig^  Terlag  von  Julius  Kliokhardt.   1889.  8.  236  8. 

Der  vorliegende  Band  serftUt  in  ?ier  Teile  und  awar  l.  das  Uassi« 
sehe  Altertum  und  Mittelalter,  2.  das  spätere  Mittelalter,  8.  das  XVI. 
und  XVII.  Jahrbundert,  4.  das  XVIII.  Jahrhundert  Der  erste  Teil  »t- 
ailt  wi^er  in  drei  Abschnitte:  1.  Einflkbrang,  2.  die  Tachygraphie  der 
alten  Griechen,  8.  die  Taebygraphie  der  alten  RAmer. 

In  der  Einleitung  sucfat  der  Verf.  nacbsuweisen,  dass  sieh  im  Alter- 
tum  eine  Geschwindsebrift  nur  bei  Griechen  und  Rftmern  findet  und  dass 
die  bei  den  Ägyptern  und  Hebräern  ttblichen  Sebrlflarten  nicht  als  eine 
solche  bezeichnet  werden  können.  In  dem  zweiten  Teile  gebt  der  Verf. 
▼on  der  Behauptung  aus,  dass  die  Krage  nach  der  Existenz  einer  alt- 
griechischen  Kurzschrift  durch  das  Vorhandensein  ziemlich  zahlreicher 
tachygraphischcn  Denkmäler  wie  durch  überlieferte  Schriftstellen  der  nähe- 
ren Prüfung  entrückt  sei  und  es  nur  der  Bestimmnng  bedürfe,  zu  welcher 
Zeit  schon  die  Gricr  lim  ein  Kurzschrifisysleni  besessen  hätten.  Es  stehe 
qoellenmfifsig  fest  und  bedürfe  keines  weiteren  Beweises,  dafs  schon  im 
ersten  Jahiliundert  v.  Chr.  bei  den  Griechen  eine  Kui-zscbrift  bobtaudeu 


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218  Römische  Prtvat-  und  SacralaltertOmtr. 

habe;  dab  aber  aiMli  teboo  an  XaDopbons  Zeit  eioe  solche  an^testeilt 
worden  Bei,  daftlr  liefern  den  schlageodsten  Beweis  ein  erat  ia  Jftngerer 
Zeit  (1868)  aof  der  Akropolis  gemaebter  Inscbriflteiifiiod,  welcher  eine 
Aoleitting  an  eioer  Enntschrift  enthalte  (ü.  Köhler,  Mttteilangeii  des 
dentachea  archfiologiacben  Instituts  an  Athen  VID,  8.  S59lf.,  Tb.  Gompert, 
Ober  ein  bisher  anbekaontee  griechieches  SchriftsysteiD  aus  der  Mitte 
des  vierten  Jahrhunderts.  Wien  1884).  In  dem  dritten  Teil,  betitelt: 
die  Tachygraphie  der  alten  Börner,  konstatiert  der  Verf.  wie  bei  den 
Griechen  zwei  Arten  der  Stenographie,  und  zwar  zunächst  eine  ältere 
SchriftkQrznng,  weiche  in  einer  sehr  stark,  bis  auf  die  Anfangsbuchstaben 
abgekOrzten  Kurrentschrift  bestand,  deren  Anwendung  vorzugsweise  für 
die  Jurispriidenz  charaktnristisch  war,  notae  vulgares  oder  jurldicae  oder 
auch  publicae  und  singuiae  genannt  (woher  der  Ausdruck  Sigel  stammet. 
Der  erste  und  wicbtipste  Gewährsmann  für  dieselbe  ist  M.  Valerius 
Probus  (Pp  notis  uniiquis,  ed.  Muinni^eTi.  Gr.  L.  IV,  Leipzig  1862—64 
S.  119),  apud  vetercs  cum  usus  notarurii  nullus  esset,  propter  scribendi 
facultatem  maxime  in  senatu  qui  aderant,  ut  celeriicr  dicta  comprehen- 
dercnt,  quaedam  verba  alque  nornina  ex  conimnui  consensu  primis  litteris 
notabant  et  singuiae  litterae  quid  significarent,  in  promptu  erat.  Quod 
in  praenoniinibus,  legibus  publicis  ponlitlcuraque  munumentis  et  in  juris 
civilis  libris  etiam  nunc  manet).  Die  Erfindung  dieser  AbkQrzungszeichea 
weist  Isidoros  HIspaleusis  En  n  ins  zu,  welcher  dmi  elf  hundert  anlge- 
stellt  habe.  Nach  der  Ansicht  des  Terf.*s  war  aber  der  Erfinder  Mii  der 
bekannte  Dichter  Bnnius,  sondern  ein  Grammatiker  dieses  Namens,  der 
nm  116  V.  Chr.  lebte.  Wenn  der  Verf.  aber  hieraus  schHefsen  will,  dass 
Yorfaer  solche  Zeichen  nicht  existiert  b&tten,  so  kann  sich  das  wohl  aar 
aof  die  von  Ennios  neu  aufgestellten  beziehen;  denn  die  Inristisehea 
Siglen  bestanden  gewif^  schon  seit  Iftngerer  Zeit.  Übrigens  war  mit 
der  Aofetellong  solcher  Sigieo  noch  keine  eigentliche  Stenographie  ge* 
Wonnen;  die  Erfindung  einer  solchen  wird  erst  dem  M.  ToUius  Tiro, 
d^m  bekannten  Freigelassenen  Giceros,  zugeschrieben.  Zwar  ging  die 
bisherige  Ktirtznngswcise  durch  Siglen  mit  in  die  neu  erfundene  Schoell- 
Schrift  als  integrierender  Bestandteil  Uber,  die  nicht  blufs,  wie  man 
nach  Isidor  schliefsen  könnte,  in  der  Abktlrzung  von  Präpositionen  and 
anderen  besonders  häufig  vorkommenden  Wörtern  (0.  Lehmann,  Die 
tachygraphischen  Abkürzungen  in  den  griechischen  Handschriften,  Leipzig 
1880)  bestanden  Imben  kann,  sondern  bereits  ein  wirkliches  stenogra- 
phisches System  enthielt.  Weiter  ausgebildet  wurde  dasselbe  dnrch 
M.  Vipsanius  Pliilarffvrns,  den  freigelassenen  «les  M.  Vipsanius  Agnppa, 
Aqiiila,  den  Freif_'pl.i-'-eneu  des  Maccenus,  und  schliefslich  durch  Seueca, 
in  welchem  nach  dem  Codex  der  Madrider  tironischen  Silbennoten  (her- 
ausgegeben von  W.  Schmitz)  dem  Verf.  fufolge  kein  Getiijgerer  als  der 
berühmte  Philosoph  zu  verstehen  ist.  Das  auf  diese  Weise  eul^jtandene 
Schriflsystem,  welches  vuii  den  letzten  Dezeiinieu  v.  Chr.  Geburt  befw. 


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I.  Schriften  allKemeineD  Inhalts. 


219 


vom  ersten  Jahrhuudert  nach  Chi.  bis  iu  die  fränkische  Zeil  iu  otödeller 
Aoerkeoouüg  und  Verwendung  stand  (Vgl.  die  AosfObnugeD  dd8  Ver- 
fassers von  Seite  89—46),  enthielt,  abgesebeo  von  den  melirfiMsh  erwiba- 
teD  Siglen,  ein  besonders  geartetes  Alphabet,  welches  dadurch  lur 
SehDellschrift  sich  eignete,  dab  das  Koosonaatemeieheii  je  nach  seiner 
Stellnng  son  Trlger  eines  direkt  folgenden  Vokals  sieh  gestalten  lieft. 
Dieses  fystem  hatte  entschieden  Im  Prinslp  manches  mit  der  alten 
griechischen  Tacbygrapbie  gemeinsam;  aoch  Ist  zazageben,  dab  die 
Schrift  manche  Ähnlichkeiten  mit  der  griechischen  hat;  aber  wenn  der 
Verfasser  hiernach  die  römische  Tachygraphie  lediglich  ans  der  griechi- 
sehen  ableiten  und  letzterer  die  Priorität  zuweisen  will,  so  scheint  dem 
Rez.  der  Beweis  hierfür  nicht  bündig  genug  geführt.  Die  Atisbildung 
des  ganzen  groFsartiefn  tacliypraphischen  Systems  ist,  wenn  auch  ein- 
zelnem den  üriechen  tntl«  linl  ist,  in  Rom  zu  suchen.  Dies  bew  i  t  aiiTser 
anderem  schon  der  rfnsiinid  dafs  der  römische  Ausdruck  notanus  als 
Bezeichnung  für  dt u  Tachygraphen  als  Fremdwort  in  die  griechische 
Sprache  Qbergegangen  ist 

Was  die  Darstellung  betrifft,  so  leidet  sie  au  dem  Mangel  einer 
eachgem&fsen  Verteilung  des  Stoffes,  indem  das  Zusammengehörige  viel- 
fach anseinander  gerissen  and  darcb  nicht  an  den  Ort  passende  ESn- 
schiebsei  gestört  ist;  sie  macht  den  Eindruck  einer  fleifsigen,  dorch 
viele  nachtragliche  Notisen  und  weitere  Aosfhhrangen  ergAnsten  Arbeit, 
wobei  die  vom  Verf.  S.  IV  benrorgehobene  Schwierigkeit  in  der  Eraene- 
mng,  Sichtong,  je  selbst  oft  BesobalAiog  des  über  Io>  and  Ausland  ver^ 
atrent  befindlichen  Materials,  dessen  kleinster  Teil  erst  geordnet  ist, 
einigermaafsen  als  Eatscboldignag  gelten  mag. 

a.  Dr.  Karl  Schmidt's  Geschichte  der  Pädagogik,  dar- 
gestellt in  weltgeschichtlicher  Eutwickeluug  und  im  organischen  Zu- 
sammenhang mit  dem  Kulturleben  der  Völker.  Erster  Band.  Die 
Geschichte  der  Pädagogik  in  der  Torcbristlicbea  Zeit,  vierte  Anflage, 
vielftch  vermehrt  ond  verbessert»  auf  den  neuesten  Qoellenstodien  ond 
Forschungen  beruhend.  Von  Dr.  Friedrich  Dittes  und  Dr.  Ema- 
oael  Hanna k.  Preis  12  Mark.  Göthen,  Paul  8chettler*8  Erben. 
1890.  8.  068  8. 

Die  neue  Bearbeitung  von  Karl  Schmidt's  Geschichte  der  Päda- 
gogik als  Ganses  eingehender  au  würdigen  ist  Aufgabe  einer  pftdago- 
gischen  Zeitschrift.  FQr  unseren  Jahresbericht  kommt  nnr  derjenige 
Teil  des  hier  vorliegenden  Bandes  in  Betracht,  der  sich  auf  die  Ge» 
schichte  dee  römischen  Ersiehungswesens  erstreckt.  Hierbei  ist  vor  allem 
ansoerkennen,  dafs  der  Bearbeiter  dieses  besonderen  Teiles,  Dr.  Emanuel 
Hannak,  mit  Erfolg  bemüht  gewesen  ist,  die  seit  der  lotsten  Anfinge 
publizierten  Resultate  der  Forschung  zu  sammeln  und  zu  verwerten. 
Attberdem  wurde  eine  speslellere  Scheidung  des  nach  der  Ansicht  des 


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220 


Römische  Privat-  and  äacraUIteriamer. 


Herausgebers  in  die  verschiedenen  Zeitabschnitte  gehörigeo  Materials 
TorgenommeOf  ob  gerade  in  sehr  Botreffaador  Weise,  dürfte  bexweÜett 
werdeo.  Wenn  der  Herausgeber  als  erste  Periode  die  Eniehttog  tur 
Zelt  des  Königstimis  anoUniDt  nod  diese  too  der  der  ftltereo  Beptiblik 
sofatrff  scheidet,  so  mochte  doch  dtran  ib  erinnerD  sein,  dafs  es  wohl 
Dicht  IQ  rechtfertigen  ist,  spenell  toq  der  Ertiehuog  Id  einer  Zeit  lu 
spreehen,  die  als  ganaes  dem  Gebiete  der  Sage  and  des  llytbas  enge* 
hört.  Andererseits  lifit  sich  swiscbeo  der  Königszeit  und  der  Repnblili 
bis  aar  Zwölftafelgesetsgebnn^  r^eradc  in  dem  Falle  keine  scharte  Schei- 
dung vornehmen,  wenn  man  die  Königszeit  als  beglaubigte  Geschicbto 
wollte  gelten  lassen.  Denn  eine  Umgestaltung  der  älteren  Reclftsformen, 
insbesondere  der  Ehe,  hebt,  jtroscbichtlich  hetrachtet,  erst  von  der  ZwöJf- 
tafelpesetzgebung  an,  während  andererseits  von  einer  Einwirkung  des 
Ilpllcnj^nins  auf  die  römischen  Kulturverhaltuisse.  iifbc^omiere  auf  eine 
dadiircfi  f)L'vvirkte  Umgeatallung  der  Erziehung,  wohl  kaum  vor  der  ersten 
Erübeiiiitp'  Can>pauiens  an  (338  v.  Chr )  die  Rede  sein  kann.  Mit  den 
punischen  Kriegen  beginnt  allerdings  eine  neue  Periudts  die  ala  das  Ein- 
dringen des  Hellenismus  in  das  römische  Volkstum  bezeichnet  werden 
kann,  die  aber  nicht,  wie  der  Yerf.  will,  gerade  bis  som  Ausgange  der 
Republik  reicht,  sondern  entweder  noch  in  die  Kaiserseit  hineinragt,  oder 
wenn  man  die  lotste  Entwiclielang  anter  Aognstas  nicht  hiasanehmen 
will,  auch  noch  die  lotsten  Zeiten  der  Repnblik  ansschliefsen  mvik.  Die 
Kaiaefteit  als  eine  in  sich  geschlossene  Periode  su  fassen  ist  femer  auch 
darum  unrichtig,  weil  gerade  im  Erziehungswesen  in  den  lotsten  Zeiten 
des  Kaiserreichs  durch  das  Eingreifen  des  Staates  die  Verhältnisse  auf 
diesem  Gebiete  eine  mannigfach  veränderte  Gestaltung  erfahren  haben. 
So  ergeben  sich  aus  der  verkehrten  Periodeneinteilung  in  Königszeit, 
Ältere  und  spätere  Republik  und  Kaiserzeit  eine  Memjo  unrichtiger  Be- 
ziehungen, die  namentlich  iu  lästigen  Wiederholungen  zum  Ausdriuk 
kommen.  Eine  andere  Art  von  Inkonvenieuzeu  entsteht  in  dem  Ijuclio 
dadurch,  dass  der  Verf.,  der  mit  Erfolg  bemüht  gewesen  ist,  dasselbe 
dem  Standpunkt  der  heutigen  Forschung  zu  nulicrn,  aus  allzu  grofser 
Pielal  vieles  hat  stehen  lassen,  was  dann  mit  seinen  eigenen  (mit  Stern- 
chen versehenen)  Zuthaten  in  Widerspruch  gerät.  So  hätte  der  Heraus- 
geber B.  B«  die  Bemerkung  Schmidts  S.  770  beseitigen  massen,  in  der 
es  heibt,  dafo  (es  ist  von  der  Zeit  vor  den  punischen  Kriegen  die  Bede) 
sich  »Lesen  nnd  Erklären  der  Alteren  heimischen  Schriftsteller 
und  Dichterwerke  an  den  Elementarunterricht  anknilpftet.  Was  sollen 
dies  ilBr  SchriftsteUer  gewesen  sein?  Denn  des  Lirins  Androoicas  latei- 
nische Odyssee,  die  hier  allein  in  Betracht  kommen  könnte ,  fiUlt  woU 
schwerlich  vor  i  n  Beginn  des  ersten  punischen  Krieges.  Andh  die  Be- 
merkung tlber  die  lex  Oppin,  die  nach  Schmidt  (S.  778)  gegen  den  Luxus 
überhaupt  gerichtet  gewesen  sein  soll,  hätte  einer  Abänderung  bedurft,  da 
daa  genannte  Gesetz  sich  faktisch  nur  auf  den  Luxus  der  Frauen  hesog. 


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I.  Bahriften  «ngeniMiiMi  Inhalt«. 


221 


Wenn  ferner  in  dem  Schmidtschen  Texte  steht,  ein  Zeitgoiiu-sö  Üiceros, 
Nigidius  Figuius,  »bearbeitete  zuerst  die  Astralogie  lu  wissenschaft- 
licher Form«,  80  ist  zwar  von  Nigidius  FtRulns  wohl  bekannt,  lafs  er 
über  Astronomie  g^chrieben  (Sphaera  Graecanica  und  Spliaera  bar- 
barica),  auch  dafs  er  sonst,  eine  magisch-mystische  Richtung  halte,  dafs 
er  aber  die  Astrologie  lu  eio  System  gebracht  habe,  darüber  ist  uichts 
flberliefert  (S.  Teuffei,  Litlteraturgescb.  6.  Aufl.  S.  300);  deoo  was  Swoboda 
(P.  Nig.  Fig.  opmu  raU.,  Wi«o  1889)  hiorQber  sagt,  bat  fo  dem  Über- 
lieferten selbst  keinen  Anhalt.  Ancfa  hfttto  der  Herausgeber  die  alte 
Lesart  Horas.  Sat  I,  6,  76  (nicht,  wie  der  Verf.  und  Herausgeber  fidsch 
eitiert  SatI,  672)  »Ibant  oetonis  referentes  Idibos  oerac,  voraus  er 
naeb  Hermann  anf  ein  acht  Monate  danemdes  Sch«U&br  schliefet,  dorch 
die  jetst  aUgemein  als  richtig  angenomniene  Lesart  »Octonos  referentes 
idihus  aeris«  erBOtsen  sollen,  durch  welche  nur  besagt  wird,  dab  die 
Kn&ben  an  den  Iden  das  ans  8  Assen  bestehende  monatliche  Schnlgeld 
entriditet  haben  (vgl.  des  Besensenten  Griechische  u.  Römische  Privat- 
altert ömer,  Breslaa,  EObner,  1887,  S.  244  A.)-  Ebenso  hätte  das,  was 
in  dem  alten  Texte  von  dem  Kechenunterricht  gesagt  ist,  einer  Ergän- 
song  dahin  bedurft,  dafs  auch  die  den  Römern  ganz  eigenUkroliche  und 
von  ihnen  in  den  Schulen  besonders  eingeübte  Bruchrechnung  nach  dem 
Daodecimalsystem  erklart  wurde.  Die  allgemeine  Bemerkung  Schmidts 
ferner,  dafs  in  der  Kaiserzeit  »wie  in  der  Poesie  die  leere  Form  ohne 
luhalt,  man  in  der  Plastik  nicht  die  schöne  Form,  sondern  die  Kost- 
barkeit des  Materials  bewunderte«  ,  hätte  wohl  auch  einer  Einschrän- 
kung bedurft,  da  dieaelbe,  so  ohne  Weiteres  hingestellt,  jedenfalls  hin- 
sichtlich der  Plastik  entschieden  falsch  ist.  Ebenso  ist  die  von  Schmidt 
anf  grund  früher  allgemein  geglaubten,  aber  jetzt  durch  neuere  For- 
schungen, inbesondere  durch  Friedländer,  widerlegter  An-.cljauüiigeu  aus- 
gespiochene  Behauptung  »Wahrhaft  edle  Frauen  und  Juugfrauen  ge- 
hörten zu  den  Ansnahmen«  (S.  827)  wohl  kaum  in  dieser  Schroffheit  fest- 
snhalteii.  Anch  den  Sau  (8.  888),  dab  der  Geist  der  ROmer  in  der 
Kaiserseit  onr  mit  »Zeitungen  und  IntelligensbUtternc  gespeist 
wurde,  hfttte  der  Herausgeber  nicht  so  ohne  Weiteres  unterscfareibeo 
seUen.  Ferner  sind  60  Enpferdenare  nicht  s  2  Hark,  sondern  nach 
Hultschs  Berechnnng  (Jahrbb.  flir  Phil.  1880,  1.  H.  8.  l7fL>  nur  etwa 
Mark  1,26  (Seite  846).  Ein  offenbarer  Irrtum  ist  es  aber,  wenn  S.  848 
'  18  Sestenien  gleich  80  Mark  und  12  Sestersien  gleich  22  Mark  gesetst 
werden.  So  wäre  noch  dies  und  jenes  su  bemerken.  Der  Wert  des 
ganien  wird  aber  hierdurch  nur  wenig  beeintrftchtigt;  es  ist  vielmehr 
anzuerkennen,  dafs  uns  in  der  neuen  Bearbeitung  eine  sehr  gediegene 
Arbeit  vorliegt,  deren  Wert  durch  einen  sorgflUtig  gearbeiteten  Index 
noch  beträchtlich  erhöht  wird. 


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222 


Kömisdie  Privat-  und  SacralaltertQmer. 


9)  OiOTanDi  Abignente,  professore  di  Storia  del  Diritto  oella 
R.  üniveniti  di  Ntpoli,  La  schiaTitü  sei  sooi  rapporti  eoUa  «shieBa  e 
col  lalcato.  Torioo,  iiDiODe  tipografioo-editrice,  1890«  8.  888  8. 

Diese  in  TeraolaBsnng  der  Antisklavereilionferens  in  Brftseel  pnbli- 
derte  Schrift  beliandell  die  Geschicbte  der  Sklaverei  vod  der  Sklaverei 
in  Indien  bis  auf  diejenige  Form,  welche  dieselbe  in  der  neueren  Zeit  in 
Amerika,  den  Kolonien  nnd  in  Afrika  gehabt  hat  vod  lam  Teil  noch  hat. 
Im  dritten  Kapitel  des  Buches  ist  speziell  von  der  Sklaverei  Im  alten 
Rom  die  Rede.  Es  wird  hier  snnficbst  von  der  Entstehung  der  Sklaverei 
and  ihren  arsprOoglichen  Formen  (Kriegssklaven,  Kaufsklaven  nnd  Haas« 
Sklaven),  ihrer  rechtlichen  Stellung,  ihrer  ursprfiuglich  kleinen,  aber 
9])äter  gewaltig  (gewachsenen  Zahl,  ihrer  Verwendung  in  Staats-,  Ge- 
meinde- und  Privattiion'^!  und  endlich  ihrer  Freilassung  und  der  ver- 
schiedenen Fornif'n  derselben  eingehend  und  mit  quellenmftrsig  nachge- 
wieäener  Unterscheidung  der  verschiedenen  Zeiten  und  VerbäUnisäe  ge- 
handelt. Hiernach  geht  der  Verf.  zur  Kaiserzeit  über,  in  der  im  Ver- 
gleich zur  republikanischen  Zeit  die  Lage  der  Sklaven  sich  wesentlich 
verbesserte,  wobei  eine  bedeutende  Einwirkung  der  stoischen  Philosophie 
eiDgerftnmt  whrd,  die  sieh  sowohl  in  der  Litteratnr  wie  in  der  Reehta- 
Wissenschaft  tafserte.  Die  infolge  davon  sich  iodemde  AulEsssangsweiae 
schnf  in  der  Lage  der  Sklaven  eine  Reibe  von  Nenemngen,  die  in  vor- 
sefaxedenen  Oesetxen  sum  Ansdrnck  kamen.  Dnrch  das  Cbristeatnm 
wurde  natflrlich  schon  im  alten  Rom  eine  gans  neue  Anffassnngsweise 
vorbereitet 

Die  Bedeutung  des  Buches  liegt  mehr  in  der  zusammenfassenden 
Darstellung  der  Sklaverei  überhaupt,  als  speziell  in  der  Auseinander- 
setzong  der  römischen  Verhältnisse,  obwohl  nicht  in  Abrede  gestellt 
werden  soll,  dafs  auch  in  der  letzteren  einige  bis  jetzt  nicht  gehörig  beach- 
tete Eiuzelheitea  und  (iesichtspuukte  io  das  richtige  Licht  gestellt  werden. 

II«  Sehriften  Aber  Prlvataltertlkiiier  nnd  Kuitargeschichte. 

a)  Bokrlften,  in  welohen  grieoluBehe  nnd  rümiache  Privataltertftmar 

anaaamen  behandelt  sind. 

10  Textbuch  zu  Theodor  Schreibers  kulturhistorischem 
Bilderatlas  des  klassischen  Altertums  von  K.  B.  Leipsig  1888  (A.  See- 
mann). 8.   888  S. 

Die  Darstellung  in  diesem  •Textbuch  zu  Th.  Schreibers  kultor* 
historischen  Bilderatlas a  enthält  auf  rr  einer,  meist  richtigen  und  klaren 
Beschreibung  der  Abbildungen  mehr  oder  minder  ausführliche  allgemeine 
Abhandlangen  Uber  die  verschiedensten  in  das  Gebiet  der  griechischeo 
und  römischen  Privat-  und  SacraialtertOmer  einschlAgigen  Gegenstftnde 


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I.  Sebriftfn  «Ug«iii6iiian  Inhalii. 


223 


Dieselbeii  bieten  xwar  in  wissenschaftlicher  Beziehung  nichts  wesentUoli 
Neues,  doch  anch  nichts  Veraltetes,  indem  sie  die  Resultate  der  neuesten 
Fof^clj untren  und  Fnnde  überall  n?if  das  gewissenbaftestp  verwerten. 
Zunächst  verdient,  um  auf  die  oinzelueo  die  römischeu  Altertümer  be- 
treffenden Abschnitte  n  ilier  einzugeben,  die  Sorgfalt  Lob,  mit  welcher 
der  Verf.  die  speziell  i  inischou  Einrichtungen  voti  den  griechischen 
unterschieden  bat.  Dies  gielt  insbesondere  von  dem  Abschnitt  über  das 
Theater^vDseü  (S.  29).  Auch  der  Unterschied  zwischen  dem  griechi- 
schen und  römischen  Kultus  ist  kurz  und  treffend  in  dem  Satze  mar- 
kiert, dafs  uns  im  Gegensatz  zu  ilou  emiacben  Einrichtungen  des  griechi- 
schen Pnesicrwesens  in  Rom  eiu  verwickelter  Organismus  vüu  Priester- 
schaften  begegnet.  Auch  der  Erklärung  des  Wesens  des  römischen 
KnltOB,  wonach  derselbe  hauptsächlich  als  Übertragung  des  Hauskultus 
auf  d«ii  Staat  erscheint,  kann  man  beisUmmeD.  Nor  ist  das  Tarblltiiia 
der  Penaten  zu  den  Hauslaren  und  das  dieser  selbst  so  den  Laras  com* 
pitales  recht  unklar  dargestellt;  ebenso  ungenflgend  ist  das  «aa  S.  100 
Aber  die  Terbindnng  des  Kultus  von  ▼erstorbenen  Menschen,  insbeson- 
dere der  verstorbenen  Kaiser,  mit  dem  Kottns  des  Genius  gesagt  ist 
Übrigens  wurde  die  Verebmng  des  Genius  des  Aagastus  in  Born  nicht 
erst  im  Jabre  7  v.  Chr.  eingeführt  (wie  der  Verf.  8. 189  sagt),  sondern 
der  hieraof  besflgliche  Staatsbeschlnfs  datiert  schon  ans  dem  Jahre  14 
▼.  Chr.  (740  der  Stadt),  and  daft  schon  einselne  Kapellen  kurs  nach 
diesem  Beschlüsse  dem  Augustus  errichtet  worden  sind,  zeigen  die  In- 
schriften CIL  44S^454,  welche  fhr  einige  derselben  das  Stiftungsjahr 
742-747  ergeben;  vgl.  Mommsen,  Hermes  XV,  109.  Sehr  anschaulich 
ist  die  Schilderung  der  Gladiatorenkämpfe  (S-  163  ff.),  obwohl  Ref.  dabei 
einige  interessante  Einzelheiten  vermifst,  wie  z.  B.  die  Art  und  Weise, 
wie  das  Volk  die  Begnadigung  des  gefallenen  Gladiators  oder  das  Ver- 
langen der  Fortsetzung  des  Kampfes  ausspracb.  Bei  der  Ansetzung  der 
Zeit  der  Erbauung  des  Amphitheaters  in  Pompei  (S.  190)  entscheidet 
sich  dnr  Verf.  mit  Recht  für  die  Ansicht  Konzens,  der  die  Gründung 
für  die  t  iMc»  Hälfte  des  ersten  Jahrb.  v.  Chr.  aii.-.etzt,  wogegen  bekannt- 
lich Overbeck  und  Friedlündcr  sich  tür  die  augusteische  Zeit  erklären. 
Bei  dem  Abschnitt  über  das  römische  Seewesen  ist  der  Verf.  einer  Er- 
klärung der  Art  und  Weise,  wie  die  Rudersitze  übereinander  angebracht 
waren,  voisichiig  aus  dem  Wege  gegangen.  Am  wenigsten  befriedigt 
hat  den  Rez.  die  Erörterung  über  das  römische  Wüliuhaus.  Erstens 
vermifst  er  dabei  eine  Erklärung  des  ursprünglicben  Atrium;  dann  ist 
aber  die  S.  267  gegebene  Beschreibung  des  Hauses  weder  an  sich  klar, 
noch  stimmt  sie  mit  der  S.  283  gegebenen  Beschreibung  eines  bestimmten 
Hauses.  Denn  wihrend  dort  Atrinm  und  Tabiinura  nebst  den  Ala«  wd 
den  an  das  Atrinm  anstofsenden  Seitensimmein  in  unklarer  Weise  sn- 
saowiengeworfen  werden,  werden  hier  Atrium,  Scbla6immer,  Ake  and 
IM>linnm  streng  als  gesonderte  BAnme  geschieden.  Ebenso  unklar  ist 


224 


£6roiMhe  FriwvL-  ond  Sacr«l*it«rtaner. 


(ffe  B€fnerkang  Aber  die  Mafse  gelegenheitlieh  der  Besprechung  des  an 
der  Westseite  des  Forums  zu  Ponipei  iu  einer  Nische  geiundeoeo  SteiiH 
tiaches,  der  verschiedene  Aashdhloogen  euthfiit,  die  zum  Messen  von 
FlMijkeilan  oder  Korn  bestimmt  waren.  Der  Verf.  spridit  hierbei 
raerst  von  grfeofalseh-simnitisefaeo,  dann  von  rOodaeben,  hioraof  von 
oekischea  HoblmaflBen,  ohne  Uber  das  gegenseitige  Yerhlltois  derselben 
auch  nur  das  Oeriogste  ansageben.  VergL  darttber  Missen,  Porapeiaoisebe 
Studien  (Oap.  8.  BAnisehes  ond  oskiaches  Ual^  8.  7oft).  Manche  Ans- 
stflnde,  die  Ben.  so  macheo  bat,  betreUso  mehr  Änfterlichkeiten,  wie 
B.  B.  die  AnflUinuig  von  Pingen  au  unrichtigeo  Orten,  s.  B.  die  Bescbrei* 
bong  eines  Bauernhauses  und  einer  Villa  unter  der  Rnbrik:  Gewerbe 
(S.  308),  oder  die  Zn^^nmmonstellung  von  heterogenen  Dingen  in  den 
Aufschriften,  z.  B.  8.  301  :  Knienderwesen  und  Verkehrsmittel.  Es  wäre 
wob!  nnrh  vieles  an  lunzoiheaen  zu  bemerken,  womit  der  Rcz.  sich 
Dicht  (Miiver  taii  ien  erkl&reo  kaoo.  Docii  im  Ganzen  verdient  das  Buch 
volle  Anerkennung. 

11.  Dr.  Emil  Lfibeck,  Das  Seewesen  der  Griechen  und  Römer. 
Frogr.  der  Gelehrtenschule  des  Johanneums.  Hamborg  1890.  4.  56  S. 

In  der  Einleitung  so  dieser  Schrift  weist  der  Yerf.  suerst  anf  die 
Mangelhaftiglceit  unserer  Quellen  hin;  denn  die  noch  vorhandenen,  meist 
der  römischen  Eatseneit  entstammenden  ScbHbdarsteUongen  seien  viel- 
lach  nngenao  und  perspektivisch  mangelhaft  ond  geben  uns  auch,  wie 
dies  in  der  Natur  der  Sache  liege.  Ober  die  innere  BUnrichtung  der 
Schiffe  keinerlei  Aoskooft  Die  Schilderungen  der  Seeschlaehtea  bieten 
zwar  manches  anschauliche  und  lebensvolle  Bild;  aber  weder  diese  noch 
die  vielfach  ohne  Sachkennlnis  und  ohne  Berücksichtigung  der  Zeitrer- 
bältnissc  gegebenen  erläuternden  Exkurse  der  Scholiasten  noch  die  Be- 
Schreibung  einzelner,  namentlich  gröfserer  Scliiffe  können  die  felilendo 
znsammenfassende  Darstellung  des  antiken  Scbiösbaus  ersetzen.  Die 
Forschung  neuereu  Gelehrten  über  diesen  Get?en8tand  (De  Baif,  Ste- 
wechius,  Pöre  Languedoc,  Joseph  Scaiiger,  Meibom,  Scheflfer,  Falnienus, 
Fabretti,  Barras  de  la  Penne,  le  Roy,  Melvill,  liondolet)  wurde  durch 
die  im  Jahre  1834  im  Piraus  entdeckten  Seeurkunden,  anitiiche  Kecli- 
Dongsablagen  der  atlienischen  Werftbehörden  uua  der  Zeil  des  Demostbe- 
MS  enthaltend,  ond  deren  meisterhafte  Bearbeitung  durch  Boekh  (Ur- 
kunden Uber  das  Seewesen  des  attischea  Staats  1840,  mit  einigen  oeooD 
St&ckon  in  vielfach  berichtigter  Lesung  neuerdings  abgedruckt  im  Oorpaa 
Inserfpt  AUic  II  No.  789  ff.)  io  eio  sicheres  Fahrwasser  geleitet.  Weiter 
gefbrdort  wvrde  die  Materie  ond  namentlich  die  Poljerenfrago  durch 
die  epochemachenden  Forschungen  Assmanas  (in  Baumeisters  Denk- 
mälern des  UaSB.  Alt  III,  S.  1698ff.  und  Jahrbb.  des  Kais,  deutscheo 
arcbäol.  Inst.  1889,  2.  Heft.  vgl.  Chr.  Belger  in  d.  Berl.  philol.  Wochen- 
whrift  1889,  No.  21,  S.  670),  iasbesondere  durch  seine  Entdeckung  de« 


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Jl.  Scbrifteo  über  PriTatalteftOmer  ODd  Kulturgescbicbto. 


225 


Riemenansicgers} Siems,  seine  Feststellung  und  Erläuterung  des  Spreng- 
werkes  uii«!  Keküustiuktion  der  Diere  (Prora  von  Samothrake). 

Die  vorliegende  AI;iiuijtil«ug  bes})richi  I.  Hafenanlagen  und  Werften, 
II.  die  Schiffe  und  zwar  A.  Kriegsschiffe,  R.  Eiit Wickelung  der  Kriegs- 
äotten,  C.  liaii(ielsschiffe,  U.  Transporlsuhiffe,  E.  Unterarten  der  Schiffe 
beider  Marinen.  III.  Bau  und  Ausrüstung  der  Schiffe,  und  zwar  A.  der 
Rampf.  Das  Ruderwerk,  die  Takelung»  die  AusrflstiiugsgegdnstAQde  and 
die  Benauumiig  sowie  die  RBdareinricbtung  der  Polyeren  iosbesoiidere 
sollen  in  einem  zweiten  Teile  behandelt  werden.  Die  Sebrift  nntersncbt 
auf  Grand  des  mbandenen  Qoellenraaterials  mit  sorgfältiger  Abwägung 
der  einander  gegenüber  stehenden  Meinangen  (Smitb,  Jal,  Heller,  Graser, 
Jorien  de  la  Oravidre,  L.  Brünn,  Lemaitre,  Seire  Breusing  [in  Iw.  HflUers 
Handbuch],  A.  Bauer,  H.  Droysen),  meist  im  Anschlnss  an  Afsmann,  die 
verscbiedenen  in  Betracht  kommenden  Fragen.  Die  Resaltate,  su  welchen 
der  Yeif.  hierbei  gekommen,  naher  sn  prüfen,  ist  hier  nicht  der  Ort,  da 
die  Arbeit,  in  Anbetracht  des  Umstandes,  dafs  das  Seewesen  und  der 
Schiffsbau  der  Römer  mit  wenigen,  ganz  unbedeutenden  Ausnahmen  ganz 
von  dem  der  Griechen  abhfingig  ist,  vorwiegend  dem  Gebiet  der  grie- 
chischen Privataltertümer  angebOrt.  Einige  kurze  Abschnitte  jedoch 
sind  speziell  römischen  Einrichtungen  gewidmet.  S.  6  und  7  bespricht 
der  Vert.  die  rdmiacben  Hafenanlagen,  von  denen  ein  in  den  Ruinen  des 
alten  Seehafens  am  rechten  Tiberufer  aufgefundenes  und  aus  dem  Ende 
des  zweiten  Jahrhunderts  stammendes  Marmor- Basrelief  (Baumeister, 
Denkm.  III  Abbild.  1688  und  in  unserer  Sclirift)  eine  deutliche  Vorstellung 
giebt.  Im  Anschlufs  an  die  Besprechung  dieses  auch  für  unsere  Kennt- 
nis der  Besegelung  antiker  SchiÜe  unschätzbaren  Denkmals  beschreibt 
der  Verf.  nach  Suetoii  Claud  c.  20  und  Guhl  und  Koner  (S.  450  IT.)  den 
vom  Kaiser  Claudius  erbauten  Ilafeu  von  Ostia,  terner  dessen  \  ergrösse- 
runpr  durch  Trajan  und  zählt  <lanu  die  anderen  sonst  erwähnten  römi- 
schen Hateu  auf  (Centunicfllae,  Portus  luiius  bei  Baiae,  Miseuum,  Ravenua, 
Forum  lulium,  Aquiieia,  iSeieucia,  Alexandria).  Von  S.  18  an  wird  eine 
Entwickelung  der  römischen  Kriegsflotte  gegeben,  die  aber  nur  Bekanntes 
enthält.  Wenn  der  Verf.  ea  tibcrraschend  findet,  dafs  Polybius  (I,  20, 
lOflf.)  angebe,  niemand  habe  zu  der  Zeit,  wo  sich  die  Römer  zum  See* 
kriege  gegen  Karthago  rttsteten,  in  Italien  Penteren  gebraucht,  sondern 
die  Tarentiner,  Lokrer,  Eleaten  und  Neapolitaner  hätten  nur  Pentekon- 
teren und  Trieren  besessen,  so  dafs  die  ROmer  ihre  Penteren  nach  dem 
Muster  eines  gestrandeten  karthagischen  Erie^^s^schiffes  mit  fünf  Ruder* 
reihen  bfttten  bauen  müssen,  so  teilen  wir  seine  Verwunderung  vollkom- 
men, zumal  da  Polybius  nicht  nur  das  letztere  behauptet,  sondern  die 
ganz  unglaubliche  und  von  dem  Verf.  <S.  84)  selbst  als  im  höchsten 
Grade  unwahrscheinlich  bezeichnete  Nachricht  hinzufilgt,  die  Römer 
hAtten  sich  vorher  nie  auf  die  See  gewagt,  hätten  kein  emziges  Kriegs- 
schiff besessen  und  seien  mit  der  Kunst  Schiffe  zu  bauen,  auszurüsten 

J«lif«ib«riciht  Ar  AltntuaiirinMMluft    LXXUL  Bd.  (18U  HZO  16 


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226 


Rftmische  Privat-  und  SakralaltertOioer. 


und  zu  krieperischen  Zwecken  zu  benutzen  ganz  und  gar  unbekaont  ge- 
weseu.  Da  die  letztere  Beinerkuug  offeubar  uurichtig  ist  -  deou  aafser 
anderem  wird  sie  schon  durch  das  Erscheinen  einer  römischen  Flotte 
vor  Tarent  widerlegt  (284  v.  Chr.)  —  so  muh  dies  m  Iioh  davor  warueu, 
auch  die  anderen  Angaben  des  Polybius  Über  drti  ikin  uu  l  die  Beman- 
ijung  der  ersten  römischen  Flotte  ohne  Prüfung  an^unehüien.  Die  Er- 
zählung von  der  Erbauung  einer  römischen  Flotte  nach  dem  Muster 
einer  gestrandeten  karthagischen  Peutere  wird  merkwOrdigerweise  später 
noch  einmal  aafgewftrmt;  denn  im  Jahre  248,  wo  doeb  die  BOraer  sebon 
Iftngst  mit  dem  Baue  fon  Penteren  bekannt  sein  rao&ten,  wird  die  gleicbe 
Sache  erwftbnt  iZonar.  YIII,  16  vgl.  Polyb.  I,  58,  §  8).  Nach  Diodor 
(XIV,  41  11.  42)  war  der  Ban  von  Pentereo  in  Syrakus  schon  anderthalb 
Jahrbnndert  vorher  bekannt,  and  so  brauchten  die  R5mer  am  ein  Modell 
nicht  verlegen  su  sein,  Gans  unwahrscheinlich  klingt  lerner  die  Nach- 
rieht des  Polybins,  dafs  die  gaose  Bemannung  aus  Laoten  bestand,  die 
auf  dem  Trockenen  radem  gelernt  hätten  (vgl.  Ihne,  rdm.  Gesch.  II, 
S.  46).  Wenn  der  Verf.  doch  einmal  von  der  Entwickelong  der  römi- 
schen Kriegsflotte  sprach,  hätte  er  nach  des  Res.  Ansicht  einer  kriti- 
schen Erörterung  dieser  Dinge  nicht  aus  dem  Wege  gehen  dtJrfen.  Wenn 
der  Verf.  ferner  S.  34  gegen  des  Polybius  Nachricht,  dafs  die  Romer 
erst  beim  Beginn  der  panischen  Kriege  an  eine  Kriegsflotte  gedacht 
hätten,  den  Handelsvertrag  mit  Karthago  vom  Jahre  609  v.  Chr.  anführt, 
80  hätte  er  gerade  diesen  Gegengrund  wohl  besser  wepgclassen.  Denn 
abgesehen  davon.  daTs  der  Abschlnfs  eines  Handelsvertrags  noch  nicht 
den  Besitz  einer  KriepsHotte  bedingt,  so  unterliegt  bekanntlich  die  von 
Polybius  angetührte  Urkunde  orheMichen  Zweifeln  und  Bedenken.  Im 
Foltrendcn  berührt  der  Verf.  geleucnt lirh  auch  die  rdniischeu  Traii^ipori« 
sciiitle,  ihre  Uiöfse,  ihre  verschiedenen  Allen.  Von  den  KriegssctiitieQ 
hebt  er  die  Liliurnen  hervor,  die  seit  Actium  so  in  Aufnahme  kamen, 
dals  der  Name  derselben  typisch  für  das  Kriegsschiff  wurde.  Besondere 
Heachtutitr  verdient  die  genaue  Schilderung  der  naves  actuariae,  worunter 
nach  Assniann  Fahrzeuge  von  verschiedener  Gröfae,  lieruderung  und  Be- 
stimmung verstanden  werden.  Doch  gehörten  sie  nicht  xu  den  Last- 
schitien,  sondern  zur  Kriegsmarine  und  dienten  zum  raschen  Transport 
von  Truppen,  Pferden  und  Kriegsgerät.  £io  abschliefhendc«  Urteil  flbv 
die  Arbeit,  soweit  sie  auf  römische  Verhältnisse  eingeht,  verschiebt  ficfr 
auf  die  Besprechung  des  wohl  inswischen  erschienenen  sweiten  Teils. 

12.  Carl  Sittl,  Die  Gebärden  der  Griechen  und  Römer.  Mit 
sahlreicheo  Abbildungen.  Leipzig  1890.  Teubner.  8.  386  S- 

Der  Nachweis  der  Existensberechtignng  des  vorliegenden  Boehss 
konnte,  wie  der  Verf.  in  der  Vorrede  mit  Recht  bemerkt,  in  Wegfdl 
kommen,  nachdem  ihn  hervorragende  Vertreter  der  verschiedensten  Rich- 
tungen iu  Philologie  und  Archäologie  schrifUtch  ond  mOadlich  so  einer 


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II.  Schriften  Ober  Privataltertttmer  od4  Rulturgesehldita.  227 

Danteil  ang  der  OebArdeo  der  Alten  aufgefordert  hatten.  Das  Werk  Bchlftgt 
aaoh  in  der  That  in  die  verschiedensten  Gebiete  der  Altertomswissen- 
schalt  ein,  bringt  aber  sugleich  eine  so  reiche  Ffllle  sam  Teil  gans  nener, 
gerade  für  das  Privatleben  der  Griechen  nnd  ROmer  wichtigen 
Einselheiten  nnd  Gesichtspunkte,  dafs  eine  Besprechung  im  Jahresbericht 
ober  die  römischen  PrivataltertHmer  nicht  unangemessen  erseheinen  dürfte. 

Das  Werk  zerfällt  in  16  Kapitel,  deren  Anordoung  von  streng 
logischem  Standpunkt  vieles  zu  wünschen  übrig  läfst  Es  folgen  da 
aufeinander:  1.  Begriff  und  Quellen  der  Gestikulation;  2.  Ausdruck  von 
Geffthlen  und  Gemütsbewegungen;  3.  Der  Beifall;  4.  Totenkluge;  6.  Kon- 
ventionelle BegrUfsung;  6.  Symbolisqlie  Gebärden;  7.  Deisidämonie;  8. 
Recbtssymbolik;  9.  Ehrerbietung;  10.  Gebärden  des  Gebets;  11.  Schau- 
s]>K']pr  nnd  Redner;  12.  Zeichfn';pr«rfie:  13.  Tanz  und  Pantomimus; 
14.  Fiiigerrechnen  ,  15.  Gebflrden  iti  der  Kuii&t:  16.  Eingreifen  der  Gott- 
heit. Für  den  ersichtlichen  Mangel  an  logisdm  Ordnung'  werden  v'rir 
aber  reichlich  entschailigt  diiicli  den  mit  erbtaunlicheui  Fleils  direkt 
au«?  den  Quellen  und  n)it  scharfem  Bcobachtnngssinu  aus  dem  Leben 
der  müderiien  Griecheu  und  Ilaliener  geschöpften  lulialt.  Es  kauu  nicht 
des  lieferenten  Aufgabe  sein,  diesen  in  allen  Details  kritisch  zu  ver- 
folgen. Duell  mögen  einige  Hcinerkungen  gestattet  sein.  Wenn  der 
Verfasser  U,  wo  er  vom  heftigen  Lachen  spricht,  sagt:  »Nur  scheint 
niemand  bemerkt  zu  haben,  dais  eiu  so  heftiges  Lacheu  Thräneu  her- 
vorrufen kann« ,  so  ist  er  damit  wohl  im  Irrtum.  Denn  wenn  letzteres 
nicht  erwAhot  wird,  so  ist  dies  siisherlich  auf  keinen  anderen  Grand 
snrflcksnfilhren,  als  weil  es  allgemein  bekannt  war  nnd  keiner  besonderen 
Erwftbnnog  zu  bedürfen  schien.  S.  87  bringt  der  Verf.  die  Glosse  des 
Hesychitts:  nsptttrocooiiai]  xaraftJim  in  Analogie  mit  dem  fransOsischen 
embrasser  =  kOssen,  wobei  er  die  Bemerkung  macht:  die  Berllbmng  der 
Lippen  setst  bekanntlich  eine  Bewegung  der  Anne  voraus;  wir  freilich 
denken  nos  nur  eine  Umarmung  dasn  Bekanntlich  gebraucht  aber  der 
Fransose  fÄr  Küssen  embrasser  nnr  deshalb,  weil  das  ursprünglich  dafür 
übliche  Wort  baisser  ans  doch  wohl  auch  dem  Verf.  bekanntem  Grunde 
gesellschaftlich  nnxnlAssig  geworden  war.  S.  38  bfttte  der  Verf.  auch  von 
dem  in  Bom  unter  Verwandten  üblichen  Kufs  der  Begrüfsnng  reden 
müssen.  Wenn  S.  39  unter  die  »sonderbaren  Exempel  rümisoher 
Polizeibevorniund ung«  die  beiden  Fälle  gerechnet  werden,  wo  einer 
bestraft  wurde,  der  seine  heiratsfähige  Tochter  küfste  und  ein  anderer, 
welcher  seiner  Frau  in  Gegenwart  seiner  Tochter  einen  Kufs  gab,  so  wird 
hierbei  vergessen,  dafs  es  sich  hier  um  Verletzung  der  guten  Sitte  han- 
delte. S.  69  soll  e-i  statt  »collocatio«  wohl  heiFscn  »conclamatio«.  S.  79 
wird  Martialis  irrtümlich  in  das  zweite  Jahrhundert  versetzt  (»Im  zweiten 
Jahrhundert  hingegen  ist  der  Kuis  hu  ftl!'j:euiöin ,  dafs  er  Martialis  Stoff 
zu  vielen  Scherzen  .  .  .  bietelt).  Zu  f>.  he/.weifle  ich,  dafs  der  Verf. 
Hecht  hat,  wenn  er  das  Bild  vom  Zahne  des  Xadlerä  von  der  höhnischen 


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^8  Rftmiidit  Privat-  and  Sakralaltcrtfliiiff, 

Efitbiöfsung  des  eineo  Eckzahns  herleiten  will.  In  dem  Abschnitt aBMsbts- 
symbolik«  ist  der  Passus  Ober  das  HandreicheD  bei  Eheversprechen  sehr 
unklar  gehalten.  Auch  vergifst  der  Verf.  dabei  die  wichtige  Symbolik 
des  Rings,  der  auch  boim  Kauf  eine  so  grofse  Rolle  spielte.  In  dem 
Kapitel:  »Tanz  und  Pantominus«  war  schon  S.  225  von  den  »Saliernc 
zu  handeln  im  An«<'hlufs  an  den  Satz:  »Das  Volk  drückt  unbefangen 
seine  Freude  aus,  iruii m  auf  de«  Strafsen  lauzt  etc.«  ;  denn  auch  der 
Tanz  der  Salier  war  t-m  F H  udeutanz.  Die  Hesprecbune  des  italischen 
Mimus  auf  S.  244  ist  nn/iureichend  und  giebt  kein  bejiiinimtes  Bild  von 
dieser  DarstellungNiurm ;  besser  ist  die  Abhandlung'  über  den  Pautorainiu», 
obwohl  das  Wesnntliche  bei  demselben  nicht  deutlich  genug  hervorge- 
hoben wird,  vv(ii  über  die  5.  und  ü.  Auti.  von  Friedländers  Sittengeschichte 
«achzuseheu  war  (IP,  407,  II*  436  ff.). 

Das  Citat  des  Verfassers:  Fricdländer,  Sittengeschichte  Roms  U, 
8.  281  ff.  gehört  jedenfalls  einer  früheren  Auflage  an. 

Id  diiem  Anhang  giebt  der  Ywf,  d«n  latetoischon  Text  von  Quiati- 
linns  Lehre  vom  Gestns  (XI.  3,  65  ff.)  and  iwar  auf  Grand  der  »beiden 
alten  Handschriften  ?on  Bern  and  Bamberg  nnd  der  Ezceiptoren  Fortn- 
natianus  und  G.  Jnlins  Victor«  mit  einer  Icnappen  adnotatio  critica.  Den 
Schiur«  des  Gänsen  bildet  ein  sorgfilttig  gearbeiteter  Indes. 

Wichtig  fOr  die  rOmisehen  Privataltertflmer  insbesondere  ist  der 
Umstand,  dafs  die  römischen  Sitten  and  Gebränche  flberall  speiielt  in 
ihren  Unterschieden  von  den  griechischen  her?orgehobeo  werden.  Dabei 
erschlielst  die  dorchaos  selbständige  Forschnog  eine  ganxe  Reihe  neuer 
Gesichtspunkte  nnd  Thatsachen,  die  unzweifelhaft  zur  Erweiterung  niid 
Vertiefung  unserer  Kenntnis  des  römischen  Lebens  beitragen  werden. 

13.  Joseph  Fink,  k.  Studienlehrer  am  Ludwigsgyrauasium  in 
München,  Der  Verschlufs  bei  den  Griechen  und  Römern.  Mit  ;i  laiehi, 
Regensburg,  U.  Bauhof,  1890.    8-    ö7  S. 

In  den  einleitenden  Bemerkungen  hebt  der  Verf.  dieser  .^bhaud- 
Ifinc!  u.  a.  hervor,  dafs  da:»  Altertum  uns  keine  Beschreibung  der  Schlösser 
hinterlassen  habe,  da  kaum  eine  Veranlassung  zu  einer  so!rbe!i  mrlnj. 
Nur  gclcßenllich  würden  Schlösser  erwähnt  und  dann  in  soll  hör  Kui/e 
und  Unfafslichkeit,  dafs  Becker  zu  dem  Schlüsse  gekommeu  >e!.  man 
erfahre  aus  diesen  Stellen  oben  mir.  was  man  ohnehin  schon  wisse,  dafs 
es  liünilich  Schlösser  gab.  Was  Verf  von  den  verschiedenen  Ansichten 
zunächst  (iber  das  homerische  Schlofs  anführt,  scheint  diese  Ansicht 
Beckers  allerdiugs  zu  bestätigen,  und  selbst  die  Beschreibung  Jta  aus 
Proloiiiküs  Schrift:  De  aedibus  Liuiiiericis  (Leipzig  lb77,  S.  64 ff.)  be- 
kannten, noch  jetzt  üblichen  Schlosses  auf  der  Insel  Faros  kann  selbst 
in  dem  Falle,  wenn  wir  eine  Beziehung  desselben  sn  den  homerisdiee 
Terschlaiterten  sogeben,  nicht  über  die  vidfadien  Schwierigkeiten  der 
Deutung  der  homerischen  Blellen  hinweghelfen.  Nur  so  viel  Iflikt  sieh 


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BOmisehe  PHftt>  and  SakrftlaltertQoMr. 


erkennen,  dafs  zum  öffnen  einer  verschlossenen  TbUre  zwei  Werkzeuge, 
ein  Riemen  und  ein  Schlüssel,  notwendig  waren.  Wie  aber  diese  beiden 
Werkzeuge  zusammenwirkten ,  das  scheint  dem  Referenten  noch  nicht 
mit  der  nötigen  Klarheit  festgestellt  zu  sein.  Hiernach  ist  die  Rede 
von  den  lakonischen  Schlüsseln,  die  in  der  Regel  mit  den  erhalteneu 
T-förmigen  Sclilüsseln  identifiziert  werden;  in  welchen  Mechanismus  die- 
selben aber  eingreifen,  darüber  herrschen  noch  die  verschiedenartigsten 
Ansichten,  und  auch  das  was  der  Verf.  hierüber  vorträgt  bringt  die 
Frage  offenbar  noch  nicht  zu  endgültiger  Entscheidung.  Wenn  der  Verf. 
im  weiteren  Verlauf  seiner  Untersuchung  die  Bphanptung  aufstellt,  dafs 
düb  altrömische  M e tallbchlofs  nur  eine  weitere  Vervollkommnung 
des  lakonischen  sei,  so  möchte  dem  doch  entgegenzuhalten  sein,  dafs 
der  Wegfall  der  Kiemen,  welche  das  lakonische  Schlots  noch  hatte,  doch 
eine  priuzipielle  Änderung  war,  die  dem  altröniischen  Schlosse  die  Ori* 
gintlftftt  in  bestimmtester  Weise  siehert,  mob  wenn  die  ROmer  ?orher 
des  Inkonisehe  Seblofs  gekannt  bntten.  Eine  ganz  nene  Erfindung  der 
ROmer  war  aber  jedentUls  das  Drebseblol^,  welches  das  in  den  bisherigen 
Formen  immer  noch  angewandte  System  der  Fallriegel  fallen  Ueik  nnd 
sieb  bis  anf  nnsere  Tage  die  Herrschaft  errang,  wo  in  den  sog.  Sicber- 
heitsschlOesem  eine  glQckliche  Vereinigung  des  Drehsystems  mit  einer 
Art  Ton  Fallriegelsystem  (natarliofa  mit  Federdrnclc)  gefunden  wnrde. 
üm  die  Arbeit  in  ihren  Einselheiten  an  prOfen,  dasn  ist  Referent  in 
wenig  Schlosser,  obwohl  er  mit  dem  Verf.  der  Ansicht  ist,  dalta  Jede  der- 
artige Arbeit,  welche  ein  wenn  nach  noch  so  unbedeutendes  Detail 
schliefst,  der  Kenntnis  des  Gesamtgebietes  des  klassischen  Altertums  sa 
gute  kommt 

Kicht  sttgekommen  ist  dem  Referenten: 

14.  G.  Biitioger,  Die  antiken  Stuudeuaugabeo.  Stuttgart,  Kohl- 
bammer,  1888. 

15.  G.  Fnmagalli,  La  vita  domestica  e  pnbblica  dei  Oreci  e 
Romani.  Verona»  Tedeschi,  1889.  8.  230  8. 

b)  Schriften,  die  sich  nar  auf  römische  Priyataltertümer  beziehen. 

16.  Luigi  Talmaggi,  Le  letture  pubbliche  a  Roma  nel  primo 
secolo  deir  volgare.  Estratto  daUa  rivista  di  fflologia  e  dMstrn- 
sione  classica  anno  XVI«  fesc.  8—4.  1886.  8.  82  8. 

Die  Vorlesungen  im  alten  Rom  serfeilen  nach  dem  Verfittser  in 
Mfentlicbe  und  PrivatTorleenngen.  Die  Zeit  der  Blflte  der  ersteren  ist 
in  dem  ersten  Jahrhundert,  und  hier  wieder  besonders  in  dem  letzten 
Viertel  desselben  sn  suchen,  wo  sie  als  die  am  meisten  ausgeprigte  Form 
des  Jitterarischen  Lebens  sich  darstdlen  und  einem  wirklichen  BedOrfnis 


2B0 


BAmiscbe  Privat-  und  äakralaliertUmer. 


der  Gesellschaft  eutgegenkommeD.    Sie  staodeD  onter  der  besoodereo 
Gnnst  der  Kaiser.  Schon  Glftodins  beraehte  sie;  Naro  las  seine  Gedidite 
selbst  in  Tbealer  vor,  ond  Domitian,  der  als  der  HauptbegfloBtiger  dieser 
litterarisdieo  Bethitigoog  auaaehen  ist,  hielt  wfthrend  seiner  Begierongs- 
aeit  hftofig  ebenfalls  öffentliche  Torlesiingen  (Sneton.,  Dom.,  2>,  obgleieb 
er  nicht«  wie  dies  Nero  tbat,  anf  den  Böhm  eines  grollen  Dichters  An- 
spmeh  erhob.  Abgesehen  von  dieser  BegOnstigong,  welche  die  Kaiser 
den  öffentlichen  Vorlesungen  zuwandten,  waren  es  besonders  swei  ür- 
Sachen,  welche  diese  Art  des  litterarischen  Lebens  hervorbrachten,  einmal 
der  für  das  römische  Leben  des  ersten  Jahrhunderts  der  Kaiserzeit  so 
charakteristische  poetische  Dilettantismus  uiul  dann  der  Einflnfs  der 
Mimik  oder  GebSrdenkunst ,  welche  mit  dem  /unehmcnd^ni  Uberwiegen 
der  Form  über  den  Inhalt  immer  mehr  Bedeutung  gewann,  indem  die 
Dichter,  anstatt  ihre  inhaltürli  spichtoii  Produkte  der  ruiiigen  Lektüre 
eines  urteilsfähigeren  Lesepubliliuiu»  uuszusetzeu,  es  vorzogen,  ein  Audi- 
torium durch  einen  mit  lebhaftem  üebärdenspiel  begleiteten  Vortrag  ein- 
zunehmen.   Der  poetische  Diicltantismub  iti  Kum  wurde  besouders  be- 
gtünstigt  durch  die  iuuige  Verbindung  der  Poesie  mit  der  Schule,  deren 
Übungen  hauptsächlich  die  VerfollkommnaDg  in  der  Handhabang  der 
Sprache  beaweefcten,  so  dal^  schließlich  jeder  die  Lust  in  sieh  verspürte, 
sn  zeigen,  dab  auch  er  etwas  leisten  konnte.  Von  dieser  geradesn  ner* 
Tösen  Prodnkttonssncht  berichtet  uns  schon  Horas  (Ep.  II,  l,  l02ffL). 
Noch  dentlicher  tritt  sie  hervor  in  einseinen  Epigrammen  Ifartials  nnd 
bei  Patron.  Was  den  Einflofis  des  GebirdeospieliB  betrifft»  so  ist  bekannt, 
welches  Gewicht  schon  (Seeni  im  dritten  Buch  de  oratore  und  im  Orator 
ihr  allerdings  snnftchst  für  die  Redekunst  einräumt.    Die  Wicbtigkeii 
solcher  Untersttttzungsmittei  für  die  Poesie  stand  somit  aufser  Frage, 
wie  auch  von  PHnius  dem  jtingeron  (Ej).  V,  15  und  IX,  34)  unumwun- 
den anerkannt  wird.    Das  war  auch  der  Grund,  weshalb  man  seine 
Poesien  häufig  von  andoreo,  welche  sich  auf  ein  lebhaftes  Gebärdenspiel 
verstanden,  meist  von  Lektoren  von  Prufe&sion,  vorlesen  liefs    Ein  be- 
sonderer Grund,  weshalb  die  Mimik  den  genannten  Eintiufs  gewann,  ist 
noch  in  dem  Überwiegen  der  Form  über  den  Inhalt  und  der  Vermischung 
der  Poesie  mit  der  Rhetorik  zu  suchen.    Das  letztere  war  eine  Folge 
des  AbSterbens  der  öffentlichen  Beredsamkeit,  indem  diese  eine  Unter» 
konft  bei  der  Dichtung  aochte  und  diese  aus  der  Stndierstnbe  io  die 
öfflentUchkeit  drängte. 

Der  Verf.  behandelt  dann  noch  die  Frage,  wo  solche  Aflientliche 
Torlesnngen  stattfanden.  Unter  den  Orten,  welche  dafür  benütst  werden 
konnten,  kommen  nach  seiner  Meinung  weder  die  scbolae  (s.  B.  schola 
poetamm  bei  Martial),  noch  in  erster  Linie  die  Theater,  sondern  baopt- 
Bäcblicfa  die  Odea  genannten  Lokalitftteo  in  Betracht,  fttr  welche  iwar 
kein  positives  Zeugnis,  aber  ihre  gerade  für  Vorlesungen  besonders  geeig- 
nete Einrichtung  spricht.  Bierauf  handelt  Verf.  von  den  8ii)|e(s  der  vor^ 


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ROaiiacIia  Privat-  mid  SiknlaltertfliMr. 


981 


getragenen  Dichtangeo.  Dieselben  erstreckten  sieb  so  ziemlich  (Iber 
alle  Gebiete  der  Poesie,  doch  fanden  auch  Vorlesungen  auf  ilom  Gebiete 
der  Prosa,  insbesondere  der  Geschichte  statt.    Zuletzt  ist  die  Relo  von 

dem  Verbalton  dor  Zuhörer.  Alle  die  fjenfinnton  Punkte  hat  Verfasser 
aus  den  (Quellen  selbst  geschöpft.  Er  vcrtalni  dnbei  mit  lobenswortor 
Umsicht  und  Sachkenntnis.  Die  Darstellungsfürrn  ist  klar  un  1  /mveilou, 
namentlich  im  letzten  Teil,  mit  Humor  gewürzt.  Die  Schritt  enthält 
sicherlich  manche  Bereicherung  unserer  Kenntnis  auf  dem  genannten 
Gebiete. 

17.  Gloseppe  Carle,  Le  orlgini  de!  diritto  Romano,  rlco- 
struslooe  storica  dei  eoocetti,  che  stanno  a  base  del  diritto  pubMioo  e 
privato  di  Roma,  Torino,  Fratelli  Boeea  editorl,  1688;  8.  688  S. 

Dieses  Werk  ist  schoa  im  letxten  Jabresbericht,  LX  (1889)  III, 
8.  816,  Ton  dem  Referenten  angezeigt  and  besprochen  worden. 

18.  PanIJörs,  Professor  in  Kiel,  Römische  Rechtswissenschaft 
zur  Zeit  der  Republili.  Erster  Teil:  Bis  anf  die  Gatooen.  Berlin 
1688.   Verla«  von  Fr.  Vablen.  8.  818  8. 

In  diesem  Buch  Uogt  uns  der  erste  Teil  eines  Werkes  vor,  das 
nickt  aar  das  Interesse  des  Joristen,  sondern  aock  das  der  Pbiiologea 
in  herTorragendem  Habe  in  Anspmeh  nehmen  dorfte.  Dean  indem  der 
Verf.  es  sieb  aar  Aufgabe  gemacht  hat,  die  Stellung  der  Jurisprodens 

in  dem  gesamten  geistigen  Leben  der  Zeit  darzustellen,  hat  er  diese  uo- 
streifelbaft  für  die  der  römischen  Nation  charakteristischste  Lebensäufse« 
rung  ihres  rein  fachmftnoischen  Charakters  entkleidet  und  daduieh  für 
den  Juristen  fruchtbarer  und  für  den  Philologen  verstAndlicher  gemacht 
Es  ist  entschieden  auch  für  den  letzteren  wichtig  zu  wissen,  dafs  von 
den  vier  Perioden  der  römischen  Rechtsgeschichle  die  klas.'^ische  Periode, 
weiche  von  Cäsar  bis  Diokletian  reicht,  zwar  die  Erkenntnis  des  inner- 
sten Wesens  des  Rechts  zu  einer  nie  wieder  erreichten  Vollendung  ge- 
bracht, da  Ts  es  aber  die  republikanische  Jurisprudenz  war.  welche  die 
Reclit-begnÖe  imtlen  hat,  und  in  ihrer  zweiten  Perinle  (seit  den 
puniMihen  Kriegen)  schon  zu  einer  Rechtswissenschaft  gewuiden  ist.  Viel 
philologisches  Interesse  bieten  ferner  die  trefflichen  Ausführungen  (iber 
die  Amtsthutigkeit  der  puutifices,  die  zwölf  Tafeln  und  die  praktische 
und  litterarische  Thfltigkeit  der  Juristen.  Doch  gehören  diese  Abschnitte 
noch  der  ersten  Periode  der  Jurisprudenz  an.  Krst  die  zweite  Periode, 
die  von  den  punischen  Kriegen  bis  Cäsar  reicht,  und  in  der  die  Ent- 
stehung einer  wissenschaftlichen  Jarisprndens  so  suchen  ist,  ist  der  eigeut* 
liehe  Gegenstaad  unserer  Schrift,  and  swar  ist  ee  hier  «iederom  die 
Zelt  der  graocbischea  Unruhen,  la  der  wir  auf  juristischem  Gebiete  einem 
sehr  regen  Leben  begegnen.  Philologisch  wichtig  sind  in  den  diese 
sweite  Periode  betreffenden  Abschnitten  die  Auseiaanderseuungen  Ober 


m 


BAmiidie  Privat-  ond  SaktalalteHAmer. 


die  Wirksamkeil  der  Juristen  als  Resporideiiten,  ferner  das  Kapitel  Ober 
den  Rechtsunterricht,  insbesondere  alter  das  über  die  allgemeioeu  Lebeos- 
verhllltnis^e  der  Juristen.    Dasselbe  enthält  ein  Stück  Kulturgeschichte 
und  schlägt  somit  recht  eigentlich  in  das  Gebiet  ein,  auf  das  sich  unsere 
Berichterstattung  erstreckt.    Verfasser  bezeichnet  die  Respondenleu  im 
alten  Rom  nm  Recht  als  die  allgemeinen  Vertrauensmänner  des  Volkes; 
in  allen  möglichen,  juristischen  und  nicht  juristischen,  Dingen,  wie  Kauf 
uud  Bewirtschuüung  von  Grundstöcken,  Verheiratung  der  Töchter  u.  s.  w. 
erteilten  sie  dem  Bürger  ihren  Hai  t  \gl.  Cic.  de  or.  3,  L3a— 134).  Dabei 
galt  die  Jurisprudenz  neben  Kriegsdienst  uod  Beredsamkeit  als  die  ehren- 
ToHste  BescbftfUgung.   Koch  erhöht  wurde  das  Aoielien  der  Jaristeo 
durch  deo  ümstand,  dtfii  dieselben  wftbreiid  der  Republik  sam  gri^fsten 
Teil  den  ersten  Familien  Borns  angehörten,  und  doröh  die  weitere  That- 
sache,  dab  die  juristische  Beihilfe  nnentgeltiich  gewShrt  wnrde.  Durch 
den  letsteren  Punkt  war  es  bedingt,  dafii  nur  solche  Hftnner  sich  diesem 
Berufe  widmen  konnten,  welche  eine  wirkliche  Neigung  dasn  hatten. 
Damit  hängt  auch  susammen,  dafo  die  Juristen  mehr  als  irgend  ein 
anderer  Stand  sich  der  Verantwortlichkeit  und  der  Hoheit  ihrer  Aufgabe 
bewubt  geblieben  sind  und  sich  £ist  durchweg  als  ehrenhafte  Charaktere 
erwiesen  haben.  Daher  ist  auch  die  erfreuliche  Erscheinung  su  erklären, 
dafo  SU  einer  Zeit,  in  welcher  die  allgemeine  Korruption  immer  reifsen- 
der  um  sich  greift,  gerade  in  der  Rechtswissenschaft  sich  eine  so  grotse 
Anzahl  von  Männern  findet,  deren  sittliche  Reinheit  ttber  allen  Zweifel 
erhaben  ist.    Für  die  Lebensstellung  der  Juristen  ist  ferner  uoch  der 
Umstand  charakteristisch,  dafs  sich  dieselben  fast  regelmäfsig  am  politi- 
schen Leben  beteiligt  und  Staatsämter  bekleidet  haben.   Wenn  dabei  ihre 
Koüe  eine  wenig  glänzende  ist,  so  findet  der  Verf.  die  Erklärung  dafür 
darin,  dafs  der  Jurist  nur  zu  leicht  geneigt  ist,  die  Grundsätze  seiner 
Wissenschaft  auf  die  Politik  zu  übertragen.    Gerade  deswegeu,  mcm\. 
der  Verf.,  erweist  er  sich  als  ungeeignet  zum  Staatsmann:  »Er  ist  ge- 
wohnt, mit  peinlicher  Genauigkeit  das  Flir  und  Wider  jeder  Frage  ab- 
zuwägen, nicht  aber  im  gegebenen  Momente  sofort  diejenige  Knr>;chei- 
dung  zu  treffen,  welche  den  UmstAnden  nach  als  die  zweckmal  igste 
geboten  istt.    Übrigens  kann,  wenn  von  einem  Beruf  der  Juristen  die 
Bede  lat,  nur  aunäherungsweise  au  einen  Beruf  lu  unserem  Sinne  gedacht 
werden.    Denn  weder  zog  der  Jurist  seineu  Lebensunterhalt  aus  seiner 
Praxis,  noch  lagen  ihm  irgend  welche  amtliche  Verpflichtungen  ob,  noch 
nahm  ihn  die  Beschäftigung  mit  seiner  Wissenschalt  so  ausschUefslich  In 
Anspruch,  wie  dies  heutzutage  der  Fall  ist  Gleichwohl  war  die  Juristi- 
sche Wirksamkeit  der  berühmten  Bespondenten  doch  ihre  eigentliche 
Lebensaufgabe  und  nicht  blofs  eine  Ausfüllung  müfsiger  Stunden.  Ves 
hohem  philologischen  und  historischen  Interesse  ist  auch  da^enige,  was 
der  Terf.  von  der  natftrlichen  Beanlagung  der  BAmer  fttr  das  Bechts» 
wesen  sagt,  auf  welches,  wie  er  richtig  bemerict,  im  lotsten  Grunde  das 


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Böniedie  PriTftU  ond  Sakralaltertflner. 


233 


AnselieD  der  Jurisprudenz  in  der  öffeiitlichon  Meinuag  beruhte,  ifis 
ist,«  sagt  der  Verf.,  »gpwifs  keine  zufällige  firscbeinung,  sooderu  e!a 
sprechendes  Zeugnis  fttr  den  Volkscharakter,  dafs.  wie  die  griechische 
Litteratur  mit  Homer,  so  die  römische  mit  den  Zwölf  Tafeln  anhebt, 
dafs  wie  dort  die  Ilias  und  Odyssee,  hier  da?-  Gesetz  die  Grundlage  des 
ersten  Schulunterrichts  bildetea.  Dies  allc^emeine  Interesse  für  da»  Recht 
hing  bei  dem  Kömer  auf  das  innigste  zusammen  mit  seinem  wirtschaft- 
lichen Sinn,  den  das  Bestreben  erzeugte  das  Vermögen  zusammen  zu- 
halten und  zur  weiteren  Folpe  hatte,  dafs  jeder  wenigstens  im  allge- 
meinen im  geltenden  Recht  bewandert  sein  wollte,  um  sieh  in  den  ge- 
wöhnlichsten Fragen  selbst  helfen  zu  iiöjmen.  Dies  allgemeiue  Interesse 
fUr  das  Recht  bat  seine  Spuren  Qberall  in  der  Kultur  des  römischen 
Volkes,  selbst  in  dessen  Dichtkunst  zurückgelassen.  So  glaubt  z,  B 
Terentius  eine  Komödie  seines  Rivalen  Luscius  nicht  besser  dem 
allgemeinen  Spott  preisgeben  zu  können,  als  indem  er  ihm  Unkeuotnis 
aber  die  Grundsatze  von  der  Verteilang  der  Beweislast  im  Prmft  oaeb- 
weist  (Eun.  Prol.  lOff.).  Höchst  beseidiDend  ftlr  das  Gesagte  ist  auch 
eise  Reilie  von  Lostspieltiteln,  id  wdclieo  juristisdie  Vsrhflltiiisse  das 
komische  Motiv  bildeteo,  so  s.  B.  Addictaa,  DIvortiniD,  Emaocipatns, 
Bdcoo  adoptatos,  Heres  petitor,  Tutor  o.  a.  Diese  Titel  seigeo  jeden- 
falls, dafs  jnristiscbe  Fragen  allgemeines  Interesse  fanden. 

Wir  scbliefoen  hiermit  ab,  indem  wir  glanbeo,  da&  das  Gesagte 
genfigt,  uro  sa  erkennen,  dah  wir  es  hier  mit  einer  noch  Ifir  philolo- 
gische Leser  änfiserst  interessanten  Schriit  so  thon  haben. 

19.  Jolianne'^  Merkel,  ord.  Professor  der  Rechtswissenschaft  in 
Göttingen,  Abhandhuigea  aus  dem  Gebiete  des  römischen  Reclils. 
Heft  III.  Über  die  Erstehung  des  römischen  Beamtencrehaltes  und 
Uber  römische  Gerichtsgebtthreu.  üalle,  Max  Niemeyer,  löbS.  8.  174  S. 

Diese  Schrift  schlägt  zwar  mehr  in  das  Gebiet  der  Staats-  und 
Rechtsaltertömer  ein.  ist  aber  auch  für  die  Privataltcrtünier  und  zwar 
insofern  von  Interesse,  als  die  Frage  der  Beamteugebalte  auch  zugleich 
das  sociale  Leben  berührt. 

T^er  Verf.  stellt  sich  bei  dieser  Frage  im  Wesentlichen  auf  den 
Standpunkt  von  Brinz  (Lehrbuch  der  Pandekten.  2.  Aufl.  II.  §334,13), 
welcher  im  Gegensatz  zu  Mommsen  (Römisches  Staatsrecht  2.  Aufl. 
291)  die  Ansicht  vertritt,  dat*;  die  Besoldungen  der  römischen  kaiser- 
lichen Beamten  vielmehr  Sustentation  der  Personen  als  Lohnung  ihrer 
Dienste  gewesen  seien.  Aber  diese  Ansicht  läfst  sich  nicht  so  allgemein 
aufstellen,  da  der  HepritT  der  kaiserlichen  Beamten  nichts  weniger  als 
ein  einheitlicher  gewesen  ist ,  und  so  macht  es  sich  der  Verf.  zur  Auf- 
gabe, durch  eine  eingehende  geschichtliche  Untersuchung  den  Ursprung 
dea  römischen  Beamtengebaltes  festzustellen,  was  om  so  verdienstlldier 
ist,  als,  wie  der  Terf.  mit  Reebt  bemerkt,  eine  susammenfossende  Dar- 


284 


BSnisrhe  Fm«t*  and  BdmUaltertQaier. 


Stellung  dieses  Gegenslamlr^  m  der  bisherigeu  Litteratur  noch  nicht  er- 
schieueij  ist.  Hat. ei  kam  e>  ihm  /.n  statteo,  dafs  er  sirh  auf  auerkanut 
vortreffliche  phiiulugische  Vorarbeiten  stützeu  küuute,  unter  denen  Momm» 
sens  Ausführuugeu  Ober  die  magistratischen  Emolumcute  (Staatsredit  I', 
280  uud  I'  293)  und  Hirschfelds  UotersuchuDgen  Qber  die  Qehalte  der 
kiiseriicbeii  Prokaratoreii  (Unteniiebaiigeii  anf  den  OeUeten  der  rOm. 
yerwaltuogsgescbichte  I,  8.  258)  herforsuhebeii  sfnd.  Id  AbteiloDg  I 
unserer  Schrift  wird  die  repablikaDiacbe  Epocbe  bebenden,  wobei  sich 
dea  Besolut  ergiebt,  dafs  erstens  der  römische  Staat  Ersats  besw.-Vor- 
schob  für  die  im  öifeDtlioben  Interesse  gemachten  resi».  wa  machenden 
Auslagen  glehl  (s.  B.  den  Soldaten,  Feldherren,  Gesandten,  Proviniial- 
Statthaltern,  den  Pr  iesterscbaften,  den  Magistraten,  letzteren  zum  Zweek 
der  Veranstaltung  öffeutlioher  Spiele)  und  zweitens  nicht  einen  direktea 
Bezug  aus  der  Staatslcasse,  wohl  aber  einen  aus  derselben  geschöpften 
Unterhalt  den  Begleitern  der  militiae  fungierenden  Magistrate,  wie  z.  B. 
dem  Quästor  und  den  Legaten,  gewährt.  Die  einzige  Änderung,  die  nach 
irnprhalb  dieser  Periode  eintrat,  war  die,  dafs  das  Stipendium  der  müites 
Sur  merces  herahsfiiik. 

In  der  Ableiiuug  II  wird  »die  erste  kai>erliilie  Epoeho«  behandelt. 
i>a8  Ergebnis  der  hierauf  heztiglicheo  Untersuchung  ist  iolgeudes: 

1.  Die  Keiseausrtlstung  der  Proviozialstatthalter  wird  in  Geld  au- 
geschlagen uud  gewährt. 

2.  Den  Proconsuln  der  Provinzen  Asien  und  Afrika  wirft  der 
Kaiser  eine  bestimmte  Snmme  aus  als  £hren-  oder  Reprftsentationsgelder. 
Dieselbe  betrAgt  in  der  ersten  Hälfte  des  dritten  Jahrhnnderts  angeblich 
100000  HS. 

Einer  besonders  eingebenden  Üntersncbnng  werden  von  8.  42  an 
die  Oehalte  der  kaiserliehen  Proknratoren  (procnratores,  praefecti,  m*- 
gistri)  nntersogen,  welche  bestimmte  Geldbesllge  ans  der  kaiserlichen 

Kasse  erhielten,  was  sich  daher  erklärt,  dafs  die  kaiserlichen  Beamten* 
stellen  anfänglich  (bis  auf  Hadrian)  mit  Sklaven  oder  Freigelassene  des 
Kaiserhauses  besetzt  worden  sind.  Dasselbe  gilt  von  den  Unterbeamtea, 

insbesondere  den  Apparitoren.  Dagegen  ist  der  Gehalt  der  Lehrer 
«rhöncr  Wissenschaffen  und  der  Ärzte,  welcher  merces  hiefs,  als  locatio 
coiiductio  von  Privatpersoneu  oder  der  Stni'frnnpindo  weiche  sie  anstell- 
ten, aufzufassen.  Eine  Neuerung,  welch*  iin  Ende  <if'r  er-sten  Fpoche 
des  Prinzipats  eintrat,  war  die  Umwandlung  der  von  der  Besoldung  her- 
genommenen Bezeichnungen  kaiserlicher  Beamten  im  Amtstitel,  indem  in 
der  früheren  Zeit  die  Adjektiva  ducenarius  centenarius  nicht  ohne  das 
Substantivum  procurator  oder  vir  oder  procuratio  vorkommcii,  seit  der 
Mitte  des  dritten  Jahrhunderts  aber  insbesondere  »Ducenariusc  als  ein 
substantivischer  Begriff  filr  sieh  enebeint,  so  dafs  es  von  da  bedenklich 
wird,  ans  einem  solchen  Amtstitel  einen  Sohlab  aof  den  Gehalt  in 
sieben. 


RSmitelie  FHtat^  und  8»knlaltertaiB«r. 


m 


In  der  Abteilung  III  untersucht  dor  Verf.  die  zweite  Epoche  des 
römischen  Kaiserreichs  (seit  Dioolptian  und  Constantin).  Für  die  Diokle- 
tianisch-CoDstantiniscbe  Zeit  ergebeo  &ich  bieroAcb  zwei  Gruppen  voo 
besoldeten  Beamten: 

1  Die  einen,  weiche  iSutur  uHielerungen  in  fixiert  ein  (Quantum  (seit 
Theod(-iii^  annonae  geoannt)  erhielten.  Geld  nur  nebenher.  Dies  war 
der  i'all  bei  den  Provinzialstatthaltern  und  üftizteren. 

2.  Die  anderen,  welche  nur  Geld  empfiiigeu:  so  die  Mitglieder 
des  kaiserlichen  Consiliunis  und  der  Scrinien. 

Im  folgenden  werden  dann  die  Besoldungs  Verhältnisse  unter  den 
späteren  Kaisem  (von  Tbeodosius  bis  lustinian)  besprochen.  Die  Eiit- 
wkskeliuig  war  dabei  die,  dars  schllefelich  die  CSivUbeaoitao  (abgesehen 
von  den  kajserlldieii  Beamten)  ihre  Gehalte  onr  noeh  in  Geld  belogen. 

Die  etreog  nethodisefa  dorebgefllbrte  bistoriB4die  Uotenuefanog 
■leheit  JedenfiülB  den  Haaptresnltaten  der  SohriCt  einen  hohen  Grad  von 
Wahrscheinlichkeit 

20.  H.  Strimmer,  Kleidung  und  Schmuck  der  Rainer  zur  Zeit 
des  Horaz,  nach  dessen  Gedichten  zusammengestellt.  Programm  des 
K.  K.  Obergymna&iuiQ&  in  Meran.   1889.   8.   31  8. 

Die  vorliegende  Arbeit  ist  eine  fleißige  Zusammeostellong  und 
Verarbeitong  der  auf  Kleidnng  oud  Sohmnek  der  Börner  besOgUcheo 
Stellen  bei  Horai.  Einen  wisseoflohaftlichen  Wert  kann  die  Schrift  mn 
so  weniger  beanspruchen,  als  sie  nicht  allein  zu  keinen  neuen  Resultaten 
gelangt,  sondern  znr  Erklärung  nur  ältere  Werke  oder  veraltete  Aus- 
gaben neuerer  Werke  heranzieht.  Letzteres  gilt  z.  B.  von  Marquardt, 
Friedländer,  Becker  (Gallus).  Ferner  sind  besonders  wichtige,  in  das 
vom  Verf.  bearbeitete  Gebiet  einschlägige  Werke,  wie  z.  B.  Weiss, 
Kostümkundc,  Göll,  Kulturbilder,  "Von  der  Launitz,  Über  die  Toga  der 
Römer  und  die  Palla  der  Römerinnen,  Guhl  und  Koripr.  Das  Leben  der 
Griechen  und  Kömor  und  Baumeisters  Denkmäler  n^.ir  nicht  verwertet. 
Es  verlohnt  sich  daher  auch  nicht  der  Mtlhe.  auf  Ein^i  ilicut  ii  einzu- 
gehen. Nur  ein  paar  Bemerkungen  seien  gestattet.  Weuii  ii  i  VerL 
S.  ß  sagt:  ilJoraz  bedient  sich  für  diese  erste  feierliche  Bekleidung  mit 
der  Toga  des  Ausdrucks  mutare  togam,  so  versieht  man  diesen  Ansdruck 
nicht,  wenn  nicht  zuvor  erwähnt  ist.  dafs  die  Knaben  vorher  eine  andere 
Toga,  die  toga  praetexia,  gelrageu  hatten. 

Wenn  es  ferner  auf  derselben  Seite  hcifst :  »Sogleich  nach  dem 
£mpfang  der  Toga  hiefs  der  jugendliche  Römer  Tiro«,  bo  hätte  der 
Verf.  doch  eine  Erklärung  hinzufügen  müssen,  warum  er  Tiro  hiefs  and 
worin  das  knrs  darauf  erwihnte  Tifoeinium  bestand.  Dann  kitte  6.  7, 
wo  der  Yerf.  nachträglich  ?on  der  Toga  praeteita  der  Knaben  spricht, 
dooh  auch  angegeben  werden  mttssen,  wanun  die  Xnaben  und  überhaupt 
walehe  Knaben  die  Toga  praeteita  trogen. 


236 


BAmiKhe  FiiTat-  imd  SakrmlaltertOmer. 


Wenn  auf  derselben  Seite  bemerkt  wird :  KrOper  erklärt  den  aus 
SidoD  als  ächten  Purpur  und  stellt  ihn  dem  aq  u  i  ü  u  u  sc  h  ca  gegeuüber, 
8ü  wird  der  Verl.,  desseu  Arbeit  ja  gerade  auf  Horaz  basiert,  doch  wohl 
zugeben,  dafs  es  uns  ziemlich  gleichgültig  sein  kaoo,  was  KrQger  in  dem 
Falle  thnti  oachdeni  Horas  selbst  sebon  diesen  Vergleich  angesteUt  hat 
(Hör.  £p.  1,  10,  21  non  qni  Sidonio  contendere  callidos  ostro  neacit 
Aqninatem  potantia  vellera  focom). 

21.  Gabriel  Mciin,  avoca!,  docteur  cn  droit.  Essay  sur  la  clion- 
iäe  romaine.  Nancy,  £.  Deste,  ediieur.    1B8U.   8.    170  ä. 

Diese  Schrift  gehört  mehr  in  das  Gebiet  der  Staats- als  der  Privat- 
altertQmer,  weil  sie  die  spätere  Clientel  von  ihrer  Erörterung  ausschlierst, 
welcher  der  Verfasser,  wie  wir  glauben  mit  Unrecht,  keine  historische 
Wichtigkeit  beilegt.  Gleichwohl  sollen  die  Hauptergebnisse  der  Unter- 
cuclmn'»,  die  sich  hauptsächlich  an  M.  Voist  (Über  Clientel  und  Liber- 
linität,  Berichte  der  philol.-hist.  Classe  der  Kgl.  Sächs.  Gesellschaft  der 
Wiss.,  1878,  S.  146—219)  anschliefst,  hier  kurz  wiedergegeben  werdeu. 

Zuerst  spricht  der  Verf.  von  der  Entstehung  der  Clientel.  Bekannt- 
lich ging  bei  den  alten  Schriftstellern  der  IJegriff  der  iir>prünglichen  Plebs 
auf  in  dem  Begriff  der  Clientel,  und  die  Plebejer  waren  hiernach  ideu- 
tisch  mit  den  dienten.  Erst  Niebuhr  hat  eine  hiervon  abweichende  Aq> 
sidit  aufgestellt;  nach  dieser  sind  die  dienten  hervorgegangen  ans  den 
unterjochten  froheren  Einwohnern  des  Landes,  wtbrend  die  Pteba  aoa 
dei^enigen  Latinern  entstanden  ist,  welche  nach  Boms  OrOndnng  ?oq 
den  römischen  KOnigen  unterjocht  nnd  mm  Teil  nach  Rom  veriiflAnxt 
worden  ist  Mommsen  (Bftm.  Gesch.  l\  82,  rOm.  Forschnngen  I,  856) 
ist  bekanntlich  wieder  sn  der  frftheren  Ansicht  von  der  ureprikiiglicbeD 
Identität  der  Plebs  und  Clientel  zurfickgekehrt,  wobei  er  jedoch  dea 
Unterschied  der  Clienten  und  der  Plebejer  zur  Zeit  des  StAndekampfea 
ZQgiebt;  denn  damals  befand  .^ich  in  Kom  eine  grofse  Menge  unabhän- 
giger Leute,  die  von  der  Schutzherrscbaft  des  Adels  rechtlich  oder  that- 
süchlich  gelöst  nnd  auch  noch  durch  Eingewanderte  bedeutend  verstärkt 
waren.  r)er  Verf.  schwankt  zwischen  diesen  beiden  Ansichten  hin  und 
her,  und  wenn  er  am  Schlüsse  seiner  Betrachtung  über  diesen  Punkt  zu 
dem  Ergel)ni'^  kommt:  die  Plebs  hat  in  der  Zeit,  wo  sie  mit  dem  Patri- 
ciat  in  Kampi  gerät,  die  Clientel  nicht  zum  alleinigen  Entstehungsgruud; 
zu  diesem  Kntstehungsgruud,  welcher  vielleicht  der  Zeit  nach  der  erste 
ist,  mufb  mau  einen  zweiten  hinzufügen,  die  Eroberung  der  uuterwurfcueu 
Stftdte  (von  Telieoe,  Fidenae  etc.),  so  hat  er  die  Mommsensche  und 
Niebtthrsche  Ansicht  mit  einander  oomUniert,  ohne  aber  die  Möglichkeit 
oder  Wahrscheinlichkeit  einer  solchen  Gontamination  nflher  an  begrOn- 
den.  Diese  ganae  Frage  IftTst  sich  aber  nicht  lösen,  wenn  man  nicht 
m  der  Frage  der  nrBprftnglichen  fievölkerongsTerhlitniase  in  Latiom 
und  der  Entstehung  des  römischen  Staats  ttberfaanpt  Stellung  genommen 


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Rdmitch«  Privftl-  ood  SiknüftltertOmer. 


237 


hat,  was  vom  Verfasser  niclit  geschehen  ist.  Als  besondere  EntstebunRs- 
ursachcn  der  Clioulel  beleuclitet  Verf.  1.  die  applicatio  ad  patroiiuiu, 
2.  die  Einwanderung  eines  Fremden,  der  mit  seinen  früheren  dienten  in 
den  römischen  Staatsverbaud  aufgenommen  wird  (z.  B.  des  Attus  Clausus), 
8.  die  maiiQinisBiOt  4.  Vererbung.  Die  ursprüngliche  Stellung  des  Glienlea 
sieht  der  Verf.  ab  einen  der  Sklaverei  älmlieheo  Zustand  an.  Erst  nach 
und  nach  sei  derselbe  selbetftndiger  EigentOiDer  von  Hab  und  Gut  ge- 
worden und  habe  suletit  das  Bargerrecht  erhalten.  Schlieftlicb  seien 
mit  der  AnflOsong  der  Oentilverbtode  die  dienten  in  den  Plebejern  auf- 
gegangen. Alle  diese  Dinge  sind  sehr  Uar  dargestellt,  aber  ermangeln 
im  einzelnen  gar  sehr  der  Begründung.  Übrigens  bringt  die  Schrift  snr 
Lösung  der  Frage  weder  neues  Material  noch  neue  Gesichtspunkte,  son* 
derf)  prüft  nur  die  vorhandenen  Ansicbten  anf  ihre  gröfsere  oder  gerin- 
gere Wahrscheinlichkeit  hin,  woraus  der  Wissensehaft  kein  grofser  Ge- 
winn erwachsen  kann. 

2S.  Ed.  Lehnann,  De  pubUea  Romanorom  servitme  qnaesliones. 
Diss.  inaug.   Leipsig,  Gnstay  Fock,  1689.  8.  47  S. 

Das  Tboma  dieser  Dissertation  verdankt  seine  Entstehung  einer 
Bemerkung  Monimseos  (Staatsrecht  I^,  320).  der  zufolge  aus  einer  neuen 
sorgfältigen  Untersuchung  über  die  :>ervi  publici  neue  wichtige  Auf- 
schlüsse zu  erwarten  seien.  Der  Verf.  hat  es  sich  auch  angelegen  sein 
lassen,  aus  dem  CIL  die  anf  die  servi  publici  bezttglicbeo  Inschriften 
aosammeniostellen  und  aus  denselben  in  Verbindung  mit  anderen  c^uellen> 
Stelleo  seine  Schlüsse  su  siehso.  Viel  Neue»  oud  Wichtiges  hat  er  uns 
aber  nicht  erschlossen;  denn  manches  was  er  aus  einigen  sum  Teil  sehr 
wenig  sagenden  Inschriften  folgert  ist  so  sweifelhafter  Art,  dafo  von 
wesentlich  neuen  und  sugleicb  wichtigen  Ergebnissen  nicht  die  Rede  sein 
kann.  Auch  scheint  die  Arbeit,  wie  aus  einer  Bemerkung  des  Verfassers 
sowie  au':  der  sonderbaren  Anordnung  des  Stoffes  hervorgeht,  bis  jetzt 
noch  ein  Fragment  zu  sein.  Zuerst  ist  in  der  Schrift  die  Rede  von  den 
Ehen  und  Familien  der  servi  publici,  wo  gleich  am  Eingang  die  eigen- 
tümliche Folgerung  zu  lesen  ist:  Quas  mulieres  (nämlich  der  servi  publici) 
plerasque  rson  fiiisse  servas,  inde  videtiir  apparere,  quod  niiuquam 
fit  rnentio  servaruin  rei  pubiicae  liomauac  Auch  steht  mit  dieser  Folge- 
rung die  Behauptung  S.  13  in  Widcrsprin  ,  dafs  in  den  älteren  Zeiten 
die  Kinder  der  Staatssklaven  wieder  Sklaven  gewurden  seien.  Denn  die 
Kinder  von  solchen,  die  nicht  das  Bürgetu  cht  iiaben,  folgen  nach  römi- 
schem Rechte  dem  Stande  der  Mutter.  Der  zweite  Abschnitt  der  Arbeit 
bandelt  von  der  Freilassung,  der  dritte  von  den  Namen,  der  vierte  von 
der  Wohnung,  der  fflnfte  von  der  Kleidung  der  Staatssklaven.  In  dem 
leitteren  Teil  weist  der  Verf.  nach,  dafe  in  der  älteren  Zeit  die  Kleidung 
der  Limos  gewesen  sei,  ein  ?oo  dem  Nabel  bis  auf  die  Ffifee  reichender 
Rock.  Der  sechste  Abschnitt  bandelt  von  der  LOhnnog,  wobei  eine  Stelle 


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m 


BAmitebe  Privat-  and  SlümUlMitQaer. 


aos  Frontin  angezogen  wird,  aus  der  sich  folgern  läfst,  dal^  die  dun 
erwHh Ilten  Staatssklaven  jährlich  einen  Ho/uf?  von  1040  Sostertien  auf 
den  Mann  aus  der  Staatskasse  erhalten  haben;  der  Verl  giehi  jedoch 
uu,  dafs  daraus  nicht  folge ,  dafs  ulie  Staatssklaven  fthuliche  verhftltois- 
mftTsig  hohe  Löhne  erhalten  hätten.  loi  siebeoteu  AbscbDiU  bebandelt  der 
Verf.  die  Frage,  ob  ee  den  SUAtsskUfen  erltabt  geweeen  sei,  an  einer 
GeooBseoBchaft  teilmebmeo.  Hierbei  stellt  er  loerst  raf  Grond  eioiger 
loBehriftea  fest,  dafs  die  serri  public!  wohl  an  coUegia  faoeratida  b&ttes 
teiloehmeo  dürfen,  aber  oicbt  an  anderen  Kollegien,  wenigstens  nicht  in 
der  Stadt  Rom.  Bewiesen  wird  die  letstere  Bebanptnng  allerdings  nicht, 
aber  da  der  Yerf.  mit  der  einen  Inschrift  (CIL  VI.  2847)  oichto  uaii- 
fungeo  weifs,  so  ninunt  er  zo  einer  jetst  sehr  beliebteo  Manier  seine 
Zuflncbt,  indem  er  aus  Mangel  an  eigenen  Argumenten  einfach  aaf 
Mommsen  verweist.  £r  folgert:  Itaque  cum  maiora  servorum  publicomm 
Corpora  eintitisse  Romae  non  sit  cur  putemns  consentiendum  est  cam 
eis  quae  Mommsenus  p.  324  A.  6  disseruit:  Ne  rei  publicae  quidem 
servis  unquam  essp  roncessum,  ut  socielate«5  et  corpora  couiunpereiit, 
facile  posse  colIit?i  indc  quuil  omni  tempore  in  urbe  onine  corporurr  l'phus 
velaretur.  Aisd  weil  lu  Konj  keine  niaiora  corpora  der  s.  p.  anzunelimen 
sind,  niuls  umit  sich  Moramsen  auächlie^cu,  der  behauptet,  dafs  es  dort 
gar  keine  gab.  Mehr  positive  Ausbeute  liefert  da*?  fnlfren«ie  Kapitel 
über  die  Rechisbefugnisbc,  wo  aus  Dipestensielien  na<  iigewie^en  wird, 
dafs  die  6ervi  puhlici  zu  verschiedenen  liechtshaudlungen  befähigt  wareo. 
Das  letzte  Kapitel  handelt  über  die  Frage,  ob  die  servi  publld  snm 
Kriegsdienst  sugelassen  wurden,  und  beantwortet  dieselbe  dahin,  dafs 
der  Staat  sie  swar  tarn  Seedienst  (hierbei  aber  nie  als  Roderer),  sum 
Kriegsdieost  so  Lande  aber  nie  verweodete,  ohne  In  lelaterem  Falle 
ihnen  vorher  die  Freiheit  sa  schenken.  Inwieweit  der  Verf.  danach  die 
am  Anfange  citierten  Erwartungen  Mommsens  erfüllt  hat,  soll  hier  nicht 
weiter  ausgeftthrt  werden.  Einiges  neue  Material  ist  Ja  beigebracht;  ob 
aber  damit  das  in  dieser  Frage  Mögliche  geschehen  ist  and  ob  dieses 
Material  immer  swecbmflrKig  verarbeitet  ist,  mOchte  Referent  sehr  he- 
sweifein. 

23.  W.  Liebeiiani,  Zur  Uejschictjte  nml  Organisation  de»  rüiui* 
sehen  Vereinswesens.    Leipzig.  Teubner,  1890.    8.    yä4  S. 

Der  Verf.,  von  der  Lll^erzcnfinng  ausp(>hen(i.  liafs  unsere  Erforschung 
der  socialen  und  wirtsciialtlichen  Zust.'unle  in  der  r^)n)!<!chen  Kaiserzeit 
noch  vielfacher  Fijrdeiuu^  nnd  Antklilrnng  bedürfe,  und  dafs  zu  diesem 
Behufe  vor  allem  dem  Leben  und  Treiben  des  kleinen  Manues,  der  Lage 
des  dritten  Standes  eine  gröfsere  Aufnierksanikcii  zugewendet  werden 
müsse ,  macht  in  vorliegender  Schrift  die  gewerblichen  Verbände  zum 
Gegenstand  dreier  hochinteressanter  Untersuchungen.  Die  erste  will  die 
Entwiekelung  des  römischen  Vereins wesens  In  den  ailgemeiosien  Umrisaen 


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RAmiacbe  Prifat^  und  SakrftlftItertAiiier. 


239 


skizzieren.  Die  zweite  enthält  ein  Verzeichnis  der  gewerblichen  Ver- 
bände und  einiprer  verwandten  Verejin^'uiitrpn  Die  dritte  untersucht  die 
Organisation  des  römischen  Vereiui^weseos ,  soweit  dieselbe  die  gewerb- 
lichen Verbände  angeht.  Von  wertvollen  Vorarbeiten  auf  dem  hier  be- 
handelten Gebiete  standen  dem  Verf.  Murnmsen,  De  coUegiis  et  soda- 
liciis,  Cohn,  Zum  römischen  Vereiusreciit  und  Schiess,  Über  die  collegia 
funeraticia  zu  Gebot,  sonst  war  derselbe  auf  sein  eigenes  mit  grofsem 
Fleife  und  relativer  Vollständigkeit  zusammengetragenes  Material  auge- 
wieseo,  das  er  in  vorliegender  Schrift  nicht  nnr  in  seiaem  gansen  Um- 
fftDg  mitgeteilt,  sondern  anch  sn  einem  an  neuen  Detail  reichen,  ftuberst 
interessanten  Gesamtbilde  ferarbeitet  hat.  Übrigens  weist  die  Schrift 
anch  manche  HAngel  und  Fehler  auf,  die  aber  bei  einer  Arbeit,  die 
alles  erst  aus  dem  Robstoife  heraus  <u  arbeiten  hatte,  wenigstens  snm 
Teil  ferzeihlich  sind.  In  dem  ersten  Teile,  welcher  die  geschichtliche 
Entwickelang  des  Yereinswesens  enthält,  spricht  der  Verf.  suerst  von 
den  Handwerkerverbftnden  der  römischen  KOnigsieit  und  wirft  die  Frage 
auf,  ob  dieselben  mit  den  Kultursoständen  der  ältesten  Zeit  in  Einklang 
stehen.  Die  Antwort,  die  er  darauf  glebt,  ist  eine  ausweichende  und 
ungenägende;  er  verliert  sich  dabei  in  Einselbeiten,  anstatt  gerade 
faeranssnsagen ,  dafs  solange  die  Ansichten  über  die  staatlichen  and 
socialen  Verhältnisse  des  alten  Rom  nicht  feststehen,  auch  die  Erörte- 
rang  über  EinzeUieiren  eine  völlig  unfruchtbare  Sache  ist.  Verf.  hätte 
hier  wohlgethan,  Büchsenschutz  (Bemerkungen  über  die  römische  Volks- 
wirtschaft zur  Königszeit,  vgl.  meine  Besprechung  im  Jahresbericht  LX 
[1889,  III]  S.  200),  hier  etwas  mehr  zu  borttcksicbtigen,  der  u.a.  die 
Narhnclit  IMntarch-^  von  den  nenn  durch  Numa  gestifteten  Handwerker- 
inj  iii  urii  t  iiMj  unzuverlässige  betrachtet  uud  mit  grofser  VYahrschein- 
lichktMt  aijuiinint,  dafs  dieselbe  aus  den  Traditionen  der  t^enannten  Kolle- 
gien getiüsseu  sei,  was  um  so  glaubhafter  ist,  als  am  Ii  itj  der  Folgezeit, 
wie  der  Verf.  selbst  anführt,  nähere  Nachrichten  über  die  Organisation 
ond  die  Entwicklung  dieser  Handwerkergilden  fehlen.  Was  der  Verf. 
sonst  noch  über  dieselben  bringt,  beruht,  wie  erteilweise  selbst  zugiebt, 
auf  unsicheren  Vermutungen;  er  sollte  deshalb  auch  nicht  mit  Sicherheit 
die  Behauptung  aufstellen,  dal's  eine  Beaufsichtigung  der  Veieiue  von 
Seiten  des  Senates  stattgefunden  habe,  wie  eine  solche  lür  eine  viel  spä- 
tere Zeit  allerdings  bezeugt  ist.  Erst  im  Ausgange  der  Republik  treten 
uns  Spuren  ?on  dem  Treiben  des  Vereioslebens  in  Born  entgegen,  wo 
dasselbe  ebrgeisigen  Demagogen  ein  günstiges  Terrain  fär  Wahlagitih 
tionea  dargeboten  hat.  Da  die  Tereinsbildnng  freigegeben  war,  so  mir 
standen  snm  Zweck  der  Parteiunterstiktzung  neue  Collegia,  und  so  kam 
es,  dafo  das  arspränglich  harmlose  Wort  sodalitas  die  Bedeutung  von 
politischem  Verein  sum  Zweck  der  Wahlagitation  erhielt.  Diesem  Treiben 
wurde  zum  ersten  Uale  im  Jahre  64  v.  Chr.  vom  Staate  entgegengetreten, 
in  welchem  nach  Asconius  su  Gic.  in  Pison.  §  8  und  Asc.  su  Cic  pro  Com. 


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240 


Bömische  Privat-  udü  Sakraiaiterlumer. 


p.  67  durob  eio  SautscoDSQUiun  alle  stattsgeflUirlich  encheioeodea 
Vereioe  aufgehoben  wurden.  Nicht  getroffen  von  der  Ma&regel  waren 
nur  wenige  CoUegia,  wie  i.  B.  die  der  fabri  nnd  lictoree  und  aber- 
hanpt  wohl  die  alten  nnmaniechen  gewerblicben  Verbände,  wie  der  Verl 
richtig  auseinander  setat.  Dnreh  eine  lex  Glodia  ?om  Jahre  68  wurde 
jedoch  dieses  Senatuscoosult  aufgehoben  und  niclit  nur  die  alten  GoUe- 
gion  wieder  eingesetst,  sondern  sogar  noch  eine  Reihe  neuer  so  poll- 
tischen  Zwecken  organisiert.  Im  Jahre  56  aber  wurden  diese  Vereine 
von  oeoem  durch  eiu  senatus  cotisultum  verboten.  Cäsar  hat  alle  coUegia, 
ausgenommen  die  von  Alters  her  bestehenden,  aufgelöst.  Unter  den 
letsteren  sind  die  alten  coilegia  opiticum  und  die  altohrwürdigtMi  reli- 
giösen GenosseDSchaften  zu  verstehen.  Der  Verl  sagt  uns  aber  ilahei 
Jucht.,  wie  und  wodurch  die  nach  dem  Jahre  50  verbotenen  Vereiue 
wieder  zu  Leben  gekommen  sind  ;  denn  dies  nml's  doch  der  Fall  gewesen 
sein,  wenn  Cäaar  sie  verbot,  üuiche  Ltieken  finden  sich  übrigens  in  dem 
Buche  öfters.  Auch  Augustus  hat  ullc  CoUcgiuu  »aufser  deu  altehr- 
wQrdigen  und  zu  Hecht  bestehenden«  (Sueton  Aug.  32  coilegia  praeter 
antiqna  ot  legitima  dissolvit)  onterdrttckt  Das  was  der  Verf.  Ober  die 
Betiehnog  dieses  Erlasses  so  der  Mafsregel  Cäsars  sagt ,  ist  dnrehaoa 
ungenageud,  ja  geradem  Iconfas.  Die  coilegia  legitima  dagegen  erkürt 
der  ?erf.  im  allgemeinen  richtig  als  Vereine,  »deren  Bestehen  durch 
frohere  Verfngnngen  gewährleistet  war«.  Al»er  einerseits  glaube  ich 
nicht,  dafs  man  dabei  hauptsAchlich  die  »jüdischen  Genossenschaften« 
im  Auge  gehabt  habe,  wie  der  Verf.  meint,  andererseits  bin  ich  der 
Meinung,  dafs  antiqua  et  legitima  als  ein  Begriff  zusammen  gehört  und 
die  alten,  gesetzmärsig  bestehenden  Vereine  liezeichnet  (also  die  alten 
Handwerkervereine,  die  Priestercollegien  und  andere  sociale  Vereioi* 
gungen,  wie  die  conipitalia)  im  Gegensatz  zu  den  neuen,  zu  politischen 
Parteizwecken  bentttzten  Coilegien  (factiones  titulo  collegii  novi).  Ob 
dieser  Erlals  des  Augustus  identisch  ist  mit  einer  lex  lulia,  welche  der 
Verf.  mit  Mommsen  «Is  das  fundamentale  Vereinsgesetz  der  Kaiserzeil 
bezeichnet,  ist  fraglich;  jedenfalls  hat  er  dafür  keinen  irgendwie  stich- 
halligen  Beweis  angeftlhrt.  Dafs  ferner  das  Gesetz  ursprünglich  blufs 
auf  Kurn  Mch  erstreckt  habe  und  erst  später  auf  das  Keich  ausgedehnt 
worden  sei,  werden  wir  ihm  ohne  besonderen  Nachweis  auch  nicht  glauben. 

In  der  t'olgezeit  wurde,  dem  Verf.  zufolge,  auf  Grund  der  lex 
lulia  das  Corporationswesen  durch  Spezialerlasse  der  Kaiser,  Gesetze 
und  Senatsbeschlttsse  geregelt.  Wir  flbergefaen  hier  die  fem  Verf.  ange- 
fahrten Einzelheiten.  Hervorsubeben  ist  dagegen,  dafs  unter  Marc  Aurel 
den  zu  Recht  bestehenden  Coilegien  die  Rechte  von  jaristischeo  Personen 
Terliehen  wurden,  und  unter  Septimius  Severus  die  coilegia  tennionim 
auch  für  Italien  und  die  Provinzen  concessioniert  wurden.  Der  Verl 
vergifst  hier  und  anderwärts  zu  sagen,  fOr  was  fUr  coilegia  dieselben  zu 
halten  seien.  Die  Regierung  des  Aiezander  Severus  bezeichnet  der  Verf. 


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Röniflchs  Privat-  und  SakralalttrtOmer. 


Ul 


als  eine  Epoche  io  der  Geschichte  des  Vereinswesens.  Ob  aber  die  Stelle 
de«5  Biographen  cp.  33  so  zu  verstehen  ist.  wie  der  Verf.  meint,  dafs  näm- 
lich vüD  jetzt  an  aus  dem  auf  freiwilligem  Zusammenschlufs  bcruhendea 
Geoossenschaften  Zwangsvereine  wurden,  ist  mehr  als  fraglich.  Au.'^  der 
Stelle  selbst  kann  zunächst  nur  geschiosseD  werden,  dafs  eine  Neukoa- 
stituierung  einer  grofsen  Menge  von  Vereinen  stattfand,  wobei  die  Ge- 
richtsbarkeit über  die  Collegieu  geordnet  und  denselben  eine  jutisüäche 
Vertretung  (defensor)  gegeben  wurde.  Wenn  der  Verf.  weiter  ausfuhrt, 
dafs  io  den  nächsten  Jahrhunderten  der  Staat  immer  mehr  das  Ziel  ver> 
folge,  die  gewatUdien  Verbftnde  völlig  m  Werkzeugen  der  Yerwaltuag 
zu  machen,  so  mofste  der  Verf.  diese  BehanptoDg  doch  wohl  auf  eioe 
Aoiahl  von  Vereioeo  einschrftoken,  deren  Thätigkeit  allerdings  f&r  den 
Staat  Ton  der  grOfsten  Wichtigkeit  war.  Wichtig  ist  die  Thatsache,  dafe 
▼00  einer  gewissen  Zeit  an  O'edenfidls  schon  vor  314,  wie  der  Yerf.  seigt) 
der  Berof  nnd  die  Zogebdrigkeit  sur  Korporation  erhlicb  wurde. 

In  der  sweiteo  Abhandlung  soll  der  Versuch  gemacht  werden,  die 
Verbreitung  der  gewerblichen  VerbAnde  im  römischen  Boich  darsostellen, 
wobei  die  schon  von  Man^  (»die  Vereine  der  fabri  centonarii  und  den* 
drophori  im  rOmischen  Reich«,  Frankfort  1886  nnd  »Der  praeÜBCtus  fa- 
brum«,  Halle  1887)  zusammengestellten  Vereine  der  fabri  etc.  nur  kurz 
behandelt  und  diejenigen  Genossenschaften,  welche  nach  Gottheiten  be- 
nannt waren  (cultores  deorum)  und  vornehmlich  als  Begräbniscollegia  (?gL 
T.  Schiefs,  Die  römischen  Gollegia  funeraticia,  Dias.,  Zürich  1888)  sich 
konstituiert  hatten,  nicht  berücksichtigt  werden. 

In  dieser  äufserst  genauen  und  an  nenrn  Aufschlüssen  reichen  Zu- 
''ainmeustellung,  auf  deren  Detail  wir  hier  nicht  näher  eingehen  können, 
hätten  unserer  Ansicht  nach  diejenigen  Collegien ,  welche  mit  Staats- 
liefernngen  befafst  wurden  oder  in  einem  bestimmten  Verhältnisse  tum 
Staate  ütaudeu,  wie  z-  B.  das  corpus  navicnlonim.  das  der  caudicarii,  die 
Gilde  der  mensores  portuenses  etc.  etwas  mehr  in  ihrer  socialpolitischen 
Bedeutung  hervorgehoben  und  von  den  anderen  rein  privaten  Vereini- 
gungen schärfer  unterschieden  werden  müssen.  Es  hätte  damit  eine 
interessante  Beleuchtung  der  Frage  verbunden  werden  können,  wie  der 
Staat  die  Privatthäligkeit  zur  Lösung  der  socialen  Frage  vcrwerlet  hat. 
An  die  genannte  Zusammenstellung  schliefst  sich  eine  treffliche  geogra- 
phische Übersicht  an,  in  welcher  die  durch  Inschriften  beglaubigten 
Korporationen  in  Bom,  Ostia,  Latium,  in  den  verschiedenen  Beginnen 
Italiens  nnd  den  Provinsen  des  romischen  Beicbes  aufgeftthrt  werden. 

Die  dritte  Abhandlung  endlich  bespricht  die  Organisation  der  ge- 
werblichen Verbände  in  der  Kaiserzeit;  der  Verf.  Iflst  damit  eine  Auf- 
gabe, die,  wie  er  selbst  mit  Becht  sagt,  im  Znsammenhang  noch  nicht 
in  Angriff  genommen  worden  ist.  Er  geht  hierbei  ans  von  eüiem  Vor- 
smsh,  die  rOmische  Yerhandseinheit  su  definieren  besw.  die  Termindogie 
fesUUBt«lien.  Zunächst  kommen  hier  die  Worte  eoUegiom  (als  techniscber 

]«lviilMfidi«  iUr  AltarthuanniMaichaft.  LXXIO.  Bd.  (M.  Ul.)  16 


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342 


BOmitdie  PriT«t>  und  B«knlalt«rtanier. 


Begriif  aach  im  GriediischeD  gebraudit  xoU^jruw  o.  a.  bei  Dio  Castiua 
88,  18)  and  corpus  in  Betracht  Dabei  definiert  der  Yerf.  coUegiQai  als 

die  allgemeiDe  Bezeichnimg  flkr  Verein,  während  er  corpus  als  den  Aus- 
druck  fOr  die  rechtlich  anerkannte,  mit  den  Rechten  einer  joristiachen 
Person  atugntattete  Genossenschaft  erklärt.  Daneben  kommen  noch 
(abgesehen  von  sodalitas,  das  in  der  Republik  als  Ausdruck  für  staats- 
gefährliche GeiiossenscJiaft  q:o)>raucht  wird  und  in  der  Kaiserzeil  nicht 
mehr  vorkommt)  die  Ausdrücl<e  universitas,  societas,  coetus,  ordo  nnd 
das  griechische  thiu'-ns  nnd  xo'vöv  vor.  Der  Verf.  widerspricht  sicli  alu  r 
selbst,  wenn  er  kurz  (iiir<iüt  mit  I'erince  (Labeo  I,  299)  sagt:  pDer  gesetz- 
liche Kuustausdruck  tur  diese  Geuosäeiischaftoa  ibt  corpus«.  Damit  ist 
doch  eigentlich  das  Merkmal  der  juristischen  Person  nicht  eingeschlossen, 
und  in  der  TLat  scheint  doch  die  Stelle  bei  Gaius  (,Dig.  lU,  4,  i  ueque 
societas  neque  coUegium  neque  buius  modi  corpus)  darauf  liinzuwetsen, 
dafs  corpus  nicht  als  Art*  säulera  als  Gaitnogsbegriff  in  toen  ist,  wie 
anch  Cohn  in  seiner  Schrift  »Znm  römischen  Vereinsrecbt«  mit  Becht 
folgert 

Ans  der  folgenden  sehr  interessanten  Detailachilderang  wiU  Bes. 
nor  einige  Hauptpunkte  hervorheben,  ohne  in  eine  Diskossioa  einintretea. 

Über  die  Begrttndung  einer  Genossenschaft  giebt  es  kerne  gesets- 
liehen  Beetimmungen;  sie  erfolgte  durch  den  freiwilligen  Zusammentritt 
▼on  wenigstens  drei  Mitgliedern  Selbst  Genossensehaften  unter  Sklaven 
waren  gesetzlich  erlaubt;  sonst  durften  Sklaven  auch  in  die  collegia 
(enuionim,  allerdings  nur  mit  Genehmigung  ihres  Herrn,  eintreten.  Erst 
allmählich  machte  der  Staat  Vorschriften  und  verlangte  den  Befähigungs- 
nachweis bei  Korporalionen,  welche  als  notwendige  ,  für  den  Staatsorga- 
nismu«;  unentbehrliche  Glieder  betrachtet  wurden.  Die  Verbandsoreani- 
satiou  war  der  Verfassung  der  betreffenden  Stadtgcincinde  narlicebildet. 
Die  GeiiOaijca  nennen  sich  mit  den  verschiedensten  Namen;  am  gebräuch- 
lichsten ist  sodalis,  besonders  technisch  fUr  Mitglied  eines  CoUegium 
funeraticium.  Der  Vorstand  wurde  durch  die  Mitglieder  und  zwar  auf 
eiu  Jubi  gewählt.  Wiederwahl  war  nicht  ausgeschlobicu.  Erster  Vorstand 
war  in  der  Regel  der  magister  (der  (ibrigens  auch  für  fünf  Jahre  gewählt 
werden  konnte,  magister  quinqnennalis) ,  dann  folgt  der  curator,  hierauf 
der  qnaestor  nnd  inletst  der  scriba.  Jeder  Verein  hatte  anfserdem  noch 
einen  patronus,  in  der  Regel  einen  Mann  von  hoher  socialer  Stellnng, 
der  eben  hierdurch  der  Oesellschaft  Nutsen  bringen  konnte.  Doch  wurde 
mit  dem  Wort  patronus  in  späterer  Zeit  nicht  hiofs  der  Oftnner  des 
Vereins,  sondern  häufig  auch  der  Vorstand  selbst  beseichnet.  Seit  der 
lex  lulia  war  f&r  jeden  Verein  staatliche  Genehmigung  erforderlich.  Er- 
teilt  wurde  dieselbe  durch  den  römischen  Senat.  In  die  inneren  Ange* 
legenheiten  dagegen  mischte  sich  der  Staat  nicht,  obwohl  er  sich  eine 
Koutrole  darüber  vorbehielt,  ob  sich  ein  Verein  iu  den  gesetslicheu 
dchrauken  hielt.   Wie  sich  abrigens  die  staatliche  Genehmigung  su  der 


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BAmische  Privat-  und  SakmlaltfirtOmor. 


243 


Erklärung  des  Vereius  als  juristische  Person  verhielt,  darüber  läfst  die 
Darstellung  die  nötige  Klarheit  vermissen.  Das  Vereinshaus  des  CoHe- 
giunis  heifsl  schola.  Die  Beschlüsse  desselben  führen  die  Bezeichnung 
decreta.  Jeder  Verein  hatte  natürlich  auch  seinen  Schulzgoit,  so  die 
Haudwerkervereine  die  Miuerva,  die  Müller  und  Bäcker  die  Vesta,  die 
juvenes  den  Hercules,  die  Ärste  den  Aesenlap,  die  Kaofleote  deo  Mercur. 
Id  einem  ADbaoge  behandelt  der  VerL  nocb  im  besonderen  die  Militilr* 
vereine.  Es  gab  Vereine  ?on  aktiven  Soldaten,  die  ttbrigena  doreh  eine 
Verfügung  (Dig.  XLVIl,  22,  1)  verboten  worden,  nnd  Vereine  von  Vete- 
ranen, die  sich  gans  in  den  Babmen  der  ttbrigen  Voreine  einflkgen.  Yfie 
bei  den  modernen  Kriegervereiaen,  mit  denan  sie  Qberbaopt  die  gr6bte 
Ibntichicett  beben,  bestand  ihr  Haoptsweck  in  gegenseitiger  Unterstatsong 
ood  Geselligkeit. 

Hierauf  folgt  ein  epigraphiacber  Anhang  nnd  inm  Seblnfs  ein  alpba- 
betiscber  Indei. 

Die  verschiedenen  Ausstellungen,  die  Bez.  bei  Einzelheiten  sich 
erlaubt  hat,  sollen  dem  Werke  im  gaoaen  den  Wert,  den  er  vollauf 
anerkennt,  keineswegs  beeintrftchtigen.  Wenn  an  einzelnen  Stellen 
Widerspruche  und  Unklarheiten  sich  zeigen,  die  nicht  su  verschwei- 
gen waren,  obgleich  sie  teilweise  durch  die  Mühseligkeit  einer  solchen 
auf  einer  Menge  Qnelleumatcria!  sich  aufbauenden  Arbeit  entschuldigt 
werden  können,  so  niufs  andererseits  der  grofse  Flcifs,  mit  welcher 
das  Material  gesammelt,  und  die  Umsicht,  mit  welcher  dasselbe  ver- 
wertet worden  ist,  vollauf  anerkannt  werden.  Die  Hauptsache  aber 
ist,  dafs  der  Verf.  uns  hier  ein  zusammeuhängcades  Werk  über 
das  gesamte  römische  Vereins wesen  geboten  hat,  und  es  ist  in 
dieser  Hiui^ichi  nur  zu  bedauern,  dafs  er  einige  schon  vou  audereu  üe- 
lehrteu  behandelte  Vereinsarten  teils  gauz  Ubergaugen,  teils  nur  ober- 
tiächlich  bebandelt  hat,  was  iu  Betreff  der  Vollständigkeit  dem  Werke 
eutschiedeu  Eintrag  ihut. 

24.  Dr*  A.  Otto,  Die  Sprichwörter  und  die  spriebwörtUchen  Redens* 
arten  der  Rdmer.  Leipeig  1890.  Teobner.  8.  486  8. 

Ans  dem  Titel  einzelner  Abhandlungen,  welche  von  dem  Verf.  dieses 
Boches  in  dem  Archiv  für  lateinische  Lexikographie  verOient- 
licbt  worden  (wie  »Essen  und  Trinken  im  Sprichwort  f,  »Kleidong  and 
Wohoungt,  »Familie  und  Frenndscbaftt,  »Landwirtschaft,  Jagd  und  See* 
lebent,  »Geldverkebr  und  Besiti«,  »Staatliche  nnd  private  Einriehtongen 
und  Berafsartent)  und  als  Vorarbeiten  flir  das  vorliegende  nmfessende 
Werk  SU  betraebten  sind,  ist  schon  ersichtlich,  inwieweit  dasselbe  in  die 
rdmiscben  PrivataltertOmer  einschlftgt.  Wenn  die  klassische  Philologie 
und  Altertomswissenscfaaft  vornehmlich  die  Aufgabe  hat,  ein  mOgUchst 
umfassendes  und  scharfes  Bild  der  Denk-  nnd  Anschanuogsweise  der 
Griechen  and  ROmer  und  ftberbaopt  des  historischen  Entwickeluogsgangs 


244 


Kömiache  Privat-  and  S&kralalt«rtUmer. 


ihrer  Kttltor  zu  entwerfen,  so  darf  in  dieser  Darstellnngf  wie  der  Vari 
in  d«r  Tonrede  mit  Recht  hemerkt,  das  fiprichfroit  ein  Plttscfaeo  fttr  sieb 
in  Ansproch  Dehmeii.  Dena  es  ist  eine  SDerkaonte  Thatsiehe,  dafs  ge- 
rade das  Sprichwort  maDcbeo  tiefen  Einblick  in  das  looere  der  VoUn- 
seele  gewfthrt  and  die  charakteristischen  Efgentttmlichkeften  eines  Volkes 
oft  lebhalt  mm  Aasdmck  bringt  Tor  allem  kann  man  ans  den  Sprich- 
wOttern  erkoDoen,  welchen  Diogeo  die  Aufmerksamkeit  des  romischen 
Volkes  vorsogsweise  zugewendet  ist  So  ist  z.  B.  fttr  die  Römer  cbarak* 
teristisch,  dafs  in  ihren  Sprichwörtern  die  Freude  und  der  Genufs  am 
Triaken  mehr  in  den  Hintergmod  tritt,  und  selbst  der  Wein,  das  Haupt- 
getrSnk  der  Altpn,  nur  mäfsig  verwandt  wird.  Im  Familienleben  läfst 
das  Sprichwort  Innigkeil  und  üemüllichkeit  vermissen,  und  vom  Weibe, 
von  dessen  Lob  das  deiitscbe  Sprichwort  überfliefst,  werden  nni  die 
üblen  pjgenscbufien  hervorgehoben.  Doch  hfttte  der  Verf.  hierbei  wohl 
bemerken  rottsseu,  dafs  es  verkehrt  wäre,  hieraus  den  Schluis  zu  ziehen, 
dafs  das  römische  Familienleben  auch  dementsprechend  gestaltet  gewesen 
sei.  Denn  oft  greift  do^  Sprichvvurt  einzelne  hervorspringende  Zuge 
heraus,  die  bei  der  Vorliebe  der  Römer  fQr  das  Drastische  begreiflicher- 
weise mehr  die  Schatten-  als  die  Lichtseiten  henrorkebren.  Dagegen 
stehen  die  nmfaugreiche  Zahl  von  SprichwOrtera  nnd  Vorschrifteo,  welche 
das  Landleben  betreffen,  namentlich  die  gerade  bei  den  Rftmem  beson- 
ders gepflegteo  Banernregeln  in  ionigster  Besiehnog  so  der  Vorliebe 
derselben  fttr  den  geoannten  Beruf.  Dasselbe  gilt  fikr  die  dem  Eriege 
nod  der  KriegsfUhrong  entlehateo  Wendnngen  nod  den  anf  das  Rechts^ 
wesen  besttgllcheo  SpridiwOrtem  (i.  B.  summum  ius  snmma  ioinrin), 
wogegen  auf  dem  Gebiet  der  Schiffahrt  und  des  Ilandels  sowie  dem  der 
KOnste  und  Wissenschaften  den  thatsächlichen  Verhflltnissen  entsprechend 
mehr  den  Griechen  entlehnte  als  eigene  Redeosarten  begegnen.  Msji 
kann  aus  diesen  wenig^en  Ik'merktjnpen  schon  ersehen,  welche  Bedeutung 
das  vorliegende  Buch  für  die  Kenntnis  des  römischen  Loben«  bietet. 
Da«5  Ver/'Mchnis  der  vom  Verf.  angeführten  Spricliwörter  und  s])nchwört 
liehen  Uedensarton  kiinii  als  ein  relativ  vollständiges  bezeichnet  werden. 
Auf  die  Erklärung  der  einzelnen  Sentenzen  k:aun  hier  nicht  nfther  eia- 
gegangen  werden. 

SS.  L.  Friedl&nder,  DarsteUnngeo  ans  der  Sltteogeschiehte  Borns 
in  der  Zeit  von  Aogost  bis  sum  Ansgang  der  Antooiae.  Sechste,  aen 
bearbeitete  nnd  vermehrte  Auflage.  Leipzig,  Hirzel.  1.  Bd.  1888, 
2.  Bd.  1889,  8.  Bd.  1890.  8.  t.  Bd.  588  S.,  8.  Bd.  868  S.,  8.  Bd.  798  8. 

Auch  in  dieser  Anflage  ist  der  Verf.  bestrebt  gewesen,  die  Dar^ 
stellaog  sowohl  anf  Ornod  fortgesetster  eigener  Arbeiten  als  dorcb 
Verwertnng  des  neogefnodenen ,  namentlich  epigrapbischen  nnd  mona- 
mentaleo  Materials,  nnd  dorcb  Benntsong  anderweitiger  Forschongen  in 
erweitern  mid  sn  vertiefen.  Noeh  mehr  als  in  der  letiteo  Anflage  Ist 


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BMiebe  PrlftU  aod  UrtltltcitftBMr. 


245 


in  dieser  der  Verf.  bemüht,  Darstellang  und  Untersuchung  auseinander 

zn  hnlteu  und  die  erstere  durchaus  pojni]?1r  zu  fassen.  Beide  sind  in 
der  vorliegenden  Ausgabe  bedeutend  vermehrt.  Jedem  einzelneu  Bando 
ist  wie  in  den  frflheren  Ausgaben  ein  besonderes  Register  bf^igepeben. 
Von  einer  Besprechung  dieses  in  jeder  Hinsicht  raeisterhatteu  Werkes 
kann  hier  abgesehen  werden,  da  der  Verf.  seine  Aiisichteu  gegenüber 
den  in  der  früheren  Auflage  gegebenen  Darstellungen  nur  unerheblich 
ge&ndert  hat. 

26.  Emil  Reich,  Doctor  ioris,  Graeco-Boman  lostitiitioDS,  foor 
lectares  deli?Qred  before  the  nnivereity  of  Oxford.  Oxford,  Parker 
and  Co.   1890.   8.  S.  100. 

Die  vorliegoDde  Schrift  ecth&lt  vier  Vorlesungen,  welohe  der  Verf. 
vor  Professoren  and  anderen  Lehrern  der  Umversittt  Oxford  gehalten 
hat  and  die  er  selbst  als  ein  icnnes  Expose  eines  Teils  seines  demnAchst 
erscheinenden  Werkes  Ȇber  die  Geschichte  der  hauptslchlichen  Insti- 
tutionell der  CiviUsation«  heieichnet  Von  den  vier  in  der  Schrift  ent- 
haltenen Torlesongen  kommen  ffkt  den  Jahresbericht  vor  allem  die  beiden 
ersten  in  fietraeht,  die  das  ebenso  interessante  wie  schwierige  Problem 
der  wahren  Ursache  des  römischen  Rechts  behandeln  (the  vera  causa  of 
Roman  law).  Der  Verf.  wirft  hierbei  sonftchst  die  Frage  auf:  Warum 
waren  die  Römer  die  einsige  Nation  unter  den  civilisierten  Völkern  des 
Westens,  die  imstande  war,  ein  wissenschaftliches  System  eines  Privat- 
rechts hervorzubringen?  Er  meint,  weder  die  innere  noch  die  äufsere 
politische  Geschichte  Roms  konnte  die  Entwickelung  des  römischen  Rechts 
zur  Folge  haben,  da  dasselbe  durch  politische  Faktoren  nicht  im  gering- 
sten hrriifjrr  erscheine,  gleichwie  es  sich  von  anderen,  z.  B.  religiösen  und 
etlnschcij,  Eintitlsseu  voilstflndig  freigehalten  habe.  Wenn  aber  das  römi- 
nn^ch*'  I{echt  keinem  der  geiiaiinten  Faktoren  vciu,-  Ausbildung  verdankt, 
woraut  ist  dann  die  letztere  zurückzutühreu!'  Der  Verf.  prüft  nun,  ehe 
er  seine  eigene  Ansicht  vorträgt,  die  Ansichten  der  bedeutendsten  Kenner 
des  römischen  Rechts  über  die  angeregte  Frage.  Zuerst  verwirft  er  die 
Ansicht  von  Coulajigob  (La  cit6  antique,  III,  cp.  XI),  wonach  das  römische 
Recht  gerade  wie  das  griechiscije  aus  deu  Religiousvurstellungen  der 
ROmer  hervorgegangen  sei.  Dann  wendet  er  sich  gegen  I  bering,  der 
in  seinem  »Geist  des  römischen  Rechtes«  die  grotsartige  fintwiclselnng 
des  römischen  Rechtes  auf  den  bei  den  Rdmem  in  hervorragender  Weise 
ausgebildeten  Sinn  fttr  Zweckmäfsigkeit  oder  mit  anderen  Worten  auf 
ibre  Selhstsocht  zarftckfUhrt  Hierauf  bestreitet  er  die  Ansicht  von 
H.  Maine,  der  den  Aosgangspnnkt  des  römischen  Rechts,  nftmlich  die 
Zwölftafdgesetzgebung,  sogleich  auch  flir  die  Ursache  seiner  weiteren 
Ansbildnng  hUL  Zuletit  bekimpft  er  den  Sati  Mommsens,  dalh  die 
R^^mer  einlach  deshalb  ein  gesondes  Recht  gehabt  bitten,  weil  sie  ein 
gesundes  Volk  gewesen  seteo*  Der  Yerf.  macht  sich  die  Widerlegong 


246 


Bümiiebe  Prifat*  und  Saknldteitflnier. 


dpr  ppnanntcn  Ansichten  ziemlich  leicht;  einmal  fertigt  er  sie  ohne  i?e- 
nauere  Wtirdiguntj  der  Gründe  ab,  die  die  genanntcD  Gelehrten  für  ihre 
Ansichten  anfgestclit  haben;  dann  aber  ist  er  in  der  Widerlegung  nicht 
einmal  logisch.  Wenn  er  z.  H.  Iherings  Ansiebt  damit  widerlegen  will, 
dafs  er  sagt:  »Man  kann  v  lU  den  Griechen  behaupten,  dal-  ^ie  ein  Volk 
gewesen  sind,  da^  mit  einem  feinen  Sinn  iui  bcliünheit  begabt  vrar,  wer 
will  aber  aus  diesem  feinen  Schönheitssinn  allein  ihre  wunderbare  Bild- 
haoerkuost  erklären?  ...  mit  anderen  Worten,  wer  idll  ein  Symptom 
eine  Ursache  neooeo?«,  so  beweist  er  damit  gerade  die  Richtigkeit  tod 
Iherings  Ansieht.  Beon  allein  ans  dem  Zweekmärsigkeitssioa  der  BOmer 
leitet  aach  Ihering  nicht  die  Tollendnog  des  römischen  Rechtes  ab,  aber 
hauptsftehlich  aas  demselben,  gerade  wie  die  Leistungen  der  Griechen 
aof  dem  Gebiet  der  Sknlptar  sich  wesentlich  ans  ihrem  ausgebildeten 
Schfloheits»  nnd  Formensinn  erkUren.  Der  Terf.  geht  dann  Aber  sar 
Aufteilung  nnd  Begründung  seiner  eigenen  Ansicht.  Er  stellt  nämlich 
die  ganz  eigentümlichn  Behauptung  auf,  dafs  die  Hauptursacbe  der  Ent- 
stehung und  hohen  Vollendung  des  römischen  Privatrechts  die  römische 
Institution  der  infamia  sei  (the  main  cause  of  the  rise  of  Romain  Pri- 
vate law  and  itF  h\^.h  perfection  I  take  to  be  the  Romain  institutioa  of 
Infamia).  In  der  Begründung,  die  wir  hifr  nicht  ausführlich  wiedergeben 
können,  schlagt  der  Verf.  ungefähr  folgenden  Gedankengang  ein. 

Die  Infamia,  die  im  Verlust  des  aktiven  und  passiven  Wablrecbts 
bestand,  war  mit  dem  Verlust  vieler  Civilpiczosse  verbunden,  wie  z.  B. 
bei  der  acliu  uiandali,  bei  welcher  der  mandatarius,  d.  h.  derjenige,  der 
es  durch  Vertrag  auf  sich  genommen,  die  Geschäfte  eines  anderen  uueut- 
geltUcb  sn  l^esorgeu  und  dem  Auftraggeber  (dem  mandans)  darch  ab* 
sichtliche  Terschnidvng  (dolo  malo)  oder  durch  FahrUssigkeit  (culpa 
oder  neglegentia)  Bchadeo  bereitet  hat,  nicht  allein  sum  Schadenersata, 
sondern  auch  snr  infsmia  verurteilt  wurde.  Eine  solche  infamia  sei  aber, 
fiUirt  der  Verf.  fort,  mit  einer  Menge  von  Civllklagen  verbunden  gewesen, 
wie  überhaupt  das  Civilrecht  sngleich  von  einer  Menge  criminalrecht- 
licher  Elemente  durchdrungen  gewesen  sei.  Um  nun  die  Koosequenseo 
der  infamia,  welche  bei  allen  bOrgerlichen  Rechtsakten  von  den  Römern 
schwer  empfunden  wurden,  abzuwendeu,  habe  man  die  filii  familias  nicht 
sui  iuris  gemacht,  auch  den  Sklaven  eine  eigeuttkmliche  Stellung  im 
Privatrecht  zugewiesen,  insbesondere  aber  für  die  actiones  im  Gegensatz 
zu  dem  alten  strengen  Legisaktionsprozefs,  in  welchem  die  infamia  fort- 
bestand, den  Formularprozefs  geschaffen,  welcher  vor  allem  dem  Wunsche 
seine  Entstehung  verdanke,  ein  reines  Civilrecbt  ohne  alle  fremden,  na- 
mentlich criminalrechtlichen ,  Beimischungen  zu  erhallen.  Rez.  glaubt, 
dafs  der  Verf.  der  Bedeutung  und  Anwendung  der  infamia  eine  ganz 
ungebührliche  Bedeutung  im  römischen  Recht  eingeräumt  hat;  zun»  miu- 
desten  kOnoen  die  paar  Falle,  die  er  anzufflhren  weifs,  eine  solche  nicht 
begrönden.  Aber  auch  ingegeben,  der  Verf.  hätte  mit  seiner  Ansicht 


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Bttmiidie  Pvivai-  und  SftknlalterttUiier. 


von  der  Eiowirkoog  der  iniamia  auf  die  Entetebong  und  Entwicklang 
eines  oeuen  Rechtee  (des  ius  honorariuin)  Recht,  so  wäre  eiomal  damit 
doch  nur  speziell  das  letztere  berührt,  andererseits  aber  keineswegs,  und 
dies  ist  die  Ilauptsache,  die  cifj:entliche  Ursache  klnr?elegt,  \?esha!b  das 
römische  Recht  von  vorn  herein  eine  solche  Eutwickelungsfähicrkcit  in 
sich  schlors.  Schon  die  ursprünglichsten  Rechtsbestimmungen  zeigen  eine 
Schärfe  und  ivünse([ucnz,  die  das  Gesetz  keines  anderen  Volkes  aufza- 
weisen  hat.  und  die  weitere  Ausbildung  vollzieht  sich  mit  einer  Logik, 
fftr  die  sich  kpine  Parallele  finden  läl'st.  Diese  Vorzöge  der  römischen 
Rechtseniwickeiung  aus  einer  so  sekundären  Erscheinung,  wie  die  infamia, 
abzuleiten,  hftlt  Rez.  daher  für  durchaus  unhistoriscb. 

Die  dritte  Vorlesung,  welche  von  der  Uuanwendharkeit  der  Darwin- 
scheu Evolutionstheorie  auf  das  römische  Kecht  haudelt,  hat  ftlr  unsere 
Zwecke  weniger  Interesse;  dagegen  bietet  die  vierte  Vorlesung:  the  dassi- 
eal  eity-Btate  d.  h.  die  sUdtiscbe  Form  des  aniikeD  Slaatee  manche  inter- 
essaDten  Gesichtspunkte  fUr  die  Beorteilnng  der  römischea  Kultarver» 
hillDisse*  Am  der  Btftdtischen  Form  dee  aDtiken  Staataweeeos  leitet  der 
Teif.  sowohl  die  Sklaverei,  wie  die  abhftogige  Stellaog  der  Ft-aaeo,  wie 
das  Fehlen  eines  eigentlichen  Privatlebens  bei  Griechen  und  Römern  ah. 
Manche  Ansichten  des  Yerfossers  sind  so  schwach  hingestellt,  dafe  sie 
onmOglich  BiDigang  finden  können»  so  seine  Ansicht  von  der  onfreien 
sodaleo  Stelloog  der  römischen  Frau,  die  er  von  der  rechtlichen  Stellung 
derselben  so  wenig  trennt,  ferner  die  Aufstellnng,  dafs  ee  den  Griechen 
and  Römern  bis  zur  Ausbreitung  des  Christentums  an  einem  eigentlichen 
Privatleben  gefehlt  habe,  was  doch  höchstens  nur  für  die  froheren  Perio- 
den der  griechischen  und  römischen  Geschichte  gelten  kann,  oder  die 
Behauptung,  dafs  die  römischen  Schriftsteller  niemals  an  das  individuelle 
Gefühl  appelliert  hätten,  wobei  er  an  einen  Horaz,  Ovid,  Tibnll,  Calull, 
Properz  nicht  gedacht  zu  haben  scheint.  Dagegen  sind  wir  mit  dem 
Verf.  vollständi«?  einig,  wenn  er  den  Zii'^rimmenhruch  der  alten  Welt  nicht 
aus  der  Unsittlichkeit  oder  sittlichen  Lnlai  tuuj^  der  fiewohner  des  römi- 
schen Reiches  ableiten  will,  sondern  aai  andere  Ursachen  zurückführt, 
die  wir  hier  nicht  weiter  erörtern  können. 

87.  Edooard  Cuq,  Lea  Institotiona  juridiqoes  des  Romains  envi- 
sag^  daos  leurs  rapports  avec  fitti  social  et  avec  les  progrte  de  la 
jurisprudence.  Paris,  Librairie  Plön,  1891.  8*  448  p. 

Das  Werk  zerfällt,  abgesehen  von  der  Einleitung,  in  welcher  die 
Quellen  des  römischen  Rechtes  behandelt  werden,  in  drei  Bftcber,  von 
denen  das  erste  die  DarsteUnng  des  Rechts  von  der  Gründong  Borns  bis 
SQ  den  ZwOIf  Tafeln,  das  aweite  von  da  bis  sur  VerOifentlicbong  der  Pon- 
tificalakten  und  das  dritte  bis  su  den  ersten  Veranchen  einer  systema- 
tischen Bearbeitung  des  rdmisefaen  Rechtes  enthftlt.  Daxu  kommt  noch 
der  Schluß,  welcher  sich  in  einer  allgemeinen  Betrachtung  Aber  das 


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248 


B&miiche  FrivftU  und  SakraialtertOmer. 


römische  Recht  ergeht.  Die  Terscbiedenen  Abschnitte  behandeln  meist 
bdiiiDto  Dinge ;  interaswni  Ist  nur  dio  Art  und  Wdte,  in  w«lcber  die 
rOmiaehttD  Beditsiostitiite  mit  dem  Enltorleben  der  ROoer  io  Yerbiodang 
gebraebt  «erden,  und  der  mancbe  allgemeine  Fragen  streifende  ScfalnlSi, 
in  welchem  in  Übereinatimmnng  mit  der  vorangehenden  Darstellnng  4er 
Yerf.  vor  allem  der  Ansiebt  verschiedener  Juristen  entgegentritt,  nach 
welcher  das  römische  Recht  einen  rein  formalistischen  sowie  egoistischen, 
jeder  moralischen  Basis  entbehrenden  Charakter  gehabt  habe  Die  Wider- 
legtmg  dieser  Ansicht  gicbt  dem  Verf.  auch  Gelegenheit,  der  schon  bei 
der  Besprechung  von  Reichs  Vorlesungen  berührten  Ansicht  Iheriogs  VOQ 
dem  Egoismus  der  Römer  als  Ursache  ihrer  Recbtseutwickelung  entg^en- 
zutreten.  Selir  /n  loben  ist  die  sorgfiUtige  Beoutsnng  der  gesamten 
neueren  Litteratur. 

28.  A.  Engelmann,  Der  Givilprocefs.  Gescbichte  und  Syitem. 
II.  B.  Oesehicbte  des  Givilproeesses.  %  Heft,  Der  rOmiscbe  GivU- 
procefs.  Breslau  (W.  Koebner)  1801.  8.  173  S. 

Die  vorliegeudc  Sdirift  verfolgt  den  Zweck,  deu  Entwickluügsgaug 
des  römischen  Civilprocesses  darzustellen,  soweit  es  zum  Verständnis  des 
modernen  Oivilprosebrechts  erforderlich  erscheinL  In  stetem  Kontakt 
mit  den  Quellen  der  einschlägigen  Litteratur,  entwirft  der  Verf.  ein  recht 
anschauliches  Bild  sonAchst  der  Gerichtsverfikssang  und  sodann  des  Ge- 
richtsverfahrens, jeweils  in  ihren  verschiedenen  Entwidtlungsstadien«  Io 
durchans  treffender  Weise  wird  die  alte  feierliche  legisactio  gekeonseich* 
net  als  die  DorchftUuraog  des  Privatrechts  durch  den  Berechtigten  selberi 
in  den  Worten  und  Formen  der  lex.  Eine  Loslösung  von  dieser  all- 
mählich erstarrenden  Form  bedeutet  der  Übergang  zur  formula.  Vermöge 
seines  Ediktsrechts  verhilft  nunmehr  der  Magistrat  auch  Ansprüchen,  die 
das  dürftige  Civilrecht  nicht  berflcksichligte,  zum  Rechtsschuts.  Nachdem 
aber  das  vom  Staat  gewollte  Recht  im  edictum  porpetutim  H.idrians  zum 
vorläufigen  Abscblufs  gelangt  ist,  wird  dif  Trennung  in  ius  und  iudiciuni 
überflüssig,  und  damit  ist  der  selbsturteilenae  Kinzelrichter,  wie  wir  ihn 
heute  haben,  geschaffen.  Uervorzuheben  ist.  dafs  der  Yerf,  im  Anüchlufs 
an  die  rcchtsgcschichtliche  Entwickelung  den  gesamten  Stoff  einer  nm- 
fassenden  systematischen  Darbteliung  unterzogen  bat. 

se.  Friedrich  Schalin,  Lehrbuch  der  Geschichte  des  rOmiaehen 
Hechtes.  Stuttgart,  F.  Enke.   1689.  8.  628  8. 

So  umfangreich  die  Litteratur  Ober  römische  Rechtsgeechichte  ist, 
so  bewegt  sie  sich  doch  ttberwiegend  in  monographischen  Darstellungen, 
die  einaehie  Fragen  des  Öffentlichen  Rechts,  des  Strafirechts,  des  Privat» 
rechts  oder  des  Civil-  und  Kriminalprocesses  behandeln.  Diese  Materien 
werden  in  dem  vorliegenden  Handbuch  sn  einer  einheitlichen  Darstellmig 
verbunden  und  in  ins  publicum,  ins  privatum  und  ordo  iudidorum  ein* 


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Röniaebe  PrivAi-  und  SaknJaltertAiMr. 


249 


geteilt.  Der  Verf.  war  bemüht,  die  grofse  Fülle  des  positiven  Stoffes 
möglicbät  vollstftnfiiy  abzuhandeln;  ob  die  eigentliclic  Entwicklung  uioiit 
darunter  gelitten  bat.  mag  dahinstellen,  im  Einzelnen  ist  wenig  auszu- 
setzen. So  wird  2.  B.  (S.  81.  A.  4)  das  Wort  pontifex  zwar  a  poute  fa- 
ciendo  abgeleitet,  unter  pons  aber  keiue  körperliche  Brücke  verstanden, 
sondern  »ein  geistiges  Bandt!  Weiter  glaubt  der  Verf.,  bei  Besprechung 
der  legis  actio  per  mauus  iqjectionem  (S.  535),  in  dem  uns  überlieferten 
Satze  der  Zwölf  Tafeln:  Tertiis  nundinis  partes  secanto.  Si  plus  roinusve 
secueriüt,  se  fraude  esto  statt  secanto  »secunto«  lesen  zu  müssen,  denn 
die  Zwölf  Tafeln  hätteu  unmöglich  die  Bestimmung  treffen  wollen,  dafs 
die  Gi&ubiger  deu  ibueo  Tom  Prätor  addicierten  Schuldner  in  Stücke 
Mncbneideo  durften.  Diese  Bestimmung  steht  jedoch  mit  dem  Charakter 
des  alten  Seholdredita  Iceineswegs  im  Widersprach.  Die  Lesart  dec 
Yerf.,  nach  der  »an  den  dritten  Mundinen  jeder  sagen  sollte,  weldien 
Teil  des  Vermögens  des  Gemeinscbnldners  er  in  Ansprach  nehme«,  ist 
wUlküriicb.  Dagegen  ist  der  Darstellung  des  Verf.,  betreffend  die  Form 
der  Ütterarnm  obligatio  (8.  840t),  znanstimmen,  wonach  diese  ein  no?*- 
torischer  Vertrag  ist  zwischen  Glftubiger  und  Schnldner,  der  als  nner- 
lifiblicbe  Grundlage  einen  Bncheiotrag  des  Gltabigera  hat,  und  nicht,  wie 
heutsntage  meist  gelehrt  wird,  ein  Doppeleintrag  des  Gläubigers  in  seinem 
Kassabuch.  In  passender  Weise  hat  ferner  der  Verf.  das  griechische 
Becht  zur  Vergleichung  heran  (rezogen  und  den  Einflufs  desselben  auf 
die  EntWickelung  des  römischen  Privatrechtes  zum  Weltprivatreclit  cutf- 
sprechend  gewürdigt.  Der  dem  Werlie  beigegebene  lodez  macht  dasselbe 
nach  tum  Machsiehlagen  geeignet. 

30    M.  Wlass ak ,  liuMiische  Pruzef?.gesetze.  Leipzig,  Duucker  und 
Humblot.    (1.  Bd.  1888)  2.  Bd.  1891.    8.  387  S. 

Der  zweite  Band  enthält  Untersuchungen,  die,  wie  der  Verf.  im 
Vorwort  selbst  sagt,  mit  den  Ergebnissen,  zu  denen  der  erste  Band  ge- 
langt war,  nur  in  sel/i  lockerem  Zusammenhange  stehen.  Doch  handelt 
es  sich  in  beiden  iiauptsächlich  um  die  lax  Aebutia  und  deren  Deu- 
tung. Bei  Gaius  IV.  30  heifst  es  nämlich:  per  legem  Aebutiani  et  duas 
lulias  sublatae  sunt  istae  legis  actiones  cffectumquc  est  ut  per  concepla 
verba  id  est  per  formulas  litigemus.  Der  Verf.  erklärt  diese  Stelle  des 
Gaius  dahin,  dafä  die  lex  Aebutia,  über  deren  Liuzekie  Bcätirnmungen 
wir  nicht  weiter  unterrichtet  sind,  eine  Gerichts-  und  ProzefsordDUDg 
gewesen  sei,  welche  unter  Aufhebung  der  legis  actio  den  Formnlar- 
prosets  eingeflkbrt  nnd  enthalten  habe.  Ob  der  Verf.  die  Stelle  richtig 
interpretiert  hat,  mOchte  Ref.  mit  M.  Voigt  (Berl.  philol.  Wochenschr* 
1888,  S.  1412  £)  hesweifeln;  denn  die  Worte  besagen,  wie  M.Voigt  richtig 
ansffthrt,  offenbar  doch  nur:  idoreh  das  Mittel  der  genannten  Gesetse 
sind  die  legis  actiones  aufgehoben  und  das  Resultat  herbeigeführt  worden, 
dals  man  den  Pnnefs  in  die  formula  kleidetet.  Es  enthielt  also  das 


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250 


Rönutehe  Privit*  und  SakrmlAltortflmer. 


Gesetz  nicht  ciiio  Prozofsordnuüg,  sondern  nur  die  BestimmuDg  der  Auf- 
hebung des  LegisakiioQsprozesses,  wodurch  or^f  die  Wirkung  erzielt  wurde, 
dafs  man  zur  formula  griff  Es  liegt  also  im  Wortlaute  durchaus  keiue 
Nötisrung.  aiizuuehnien ,  ilafa  durch  das  geuauiite  Gesetz  selbst  der  For- 
mulaii»ru/efs  oingetuhrt  wordeu  sei,  sondern  es  bleibt  dem  Leser  ganz 
uubenummeti ,  dm  Einführung  desselben  als  unmittelbare  Folge  ander- 
weitiger Mafsregeln  sich  zu  denken.  Im  Anschlufs  hieran  will  dann  die 
Schrift  den  Übergang  des  FöniisdieQ  Prozesses  von  der  legis  »ctio  tum 
Formularverfabreo  behandelo.  Da  aber  die  Aufstellungen  des  Verfassers 
vielfach  auf  Widersprocb  sUossen,  so  erachtete  er  es  als  seine  Aufgabe, 
die  »Miftverstindnissec,  deoeo,  wie  er  meint,  seine  Gegner  tum  Opfer 
ge&lleo,  so  serstreaen.  Dieser  Anfgabe  soll  der  sweite  Band  gerecht 
werden.  Ob  dies  dem  Verfasser  dnrcbans  oder  auch  nur  sum  grftfeteo 
Teil  gelungen,  erscheint  dem  Heferenten  sehr  fraglich. 

Nicht  SQgekommeo  sind  dem  Referenten: 

dl.  M.Voigt,  Über  die  fiaoquiers  der  Kömer.  Leipzig,  Uirzel,  1887. 

S2.  R.  Sohm,  Institutionen  des  römischen  Rechts.  4.  Anil.  Leipzig, 
Duncker  n.  Humblot,  1888.  8.  464  S. 

33.  F.  Kobion  et  D.  Delaunay,  Les  institutioos  de  rancienne 
Rome.   ni.   Paris,  Didier,  1888.  8. 

34.  (feifroy,  De  la  richesse  dan<5  l*anuienne  Rome  ä  lepoque 
republicaine,  in  der  Kevue  des  deux  mondes,  1.  Juni  1888. 

35.  E.  Brunnenmeister,  Das  Tödtungsverbrechen  im  altrömi* 
sehen  Recht.  Leipsig,  Duncker  und  Humblot,  1887. 

86.  W.  R.  Inge«  Society  in  Rome  under  the  Caesars.  London» 
Murray,  1888-  8.   282  8. 

87.  Wo  1  ff  Ii  n,  Krieg  und  Frieden  im  Sprichwort  der  Rftmer. 
SitxuDgsberiehte  der  Mflnchener  Akademie,  1888,  No.  2,  p.  197 — 21S. 

Lacombc,  La  famille  dnn'^  1b  sociale  romaine.    £tude  de 
moralit^  compar^.   Paris,  Lecrasuier,  1890.  8.   484  S. 

89.  Schiess,  Die  rOmiscben  Gollegia  foneraticia,  Manchen,  Aeker^ 
mann,  1888. 

40.  G.  Lind n er.  Die  Ersiehoag  zur  Pietas  im  alten  Rom.  Ein 
Reitrag  sur  Geschichte  der  Ersiehung  im  Altertum.  Leipsig,  Diss. 

,  8.  27  S. 

41.  H.  BlQmoer,  Briefe  und  Briefwesen  im  Altertum,  in  Zeit- 
schrift fBr  Gesebiebte  und  KuHurgeschichte,  t88a 

Ifach  einer  i  riNatmitteilung  des  Verfassers  iät  der  Vortrag  populftr 
gehalten  und  daher  eine  Besprechung  im  Jahresbericht  unnOtig. 


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III.  Sdiflftan  flbw  SakraUtertfimr. 


251 


HL  Schriften  Aber  Sakralaltertftmer. 

42.  Paulus  Habel«  De  pontifieoni  Bomanoram  iode  ab  Augusto 
Qsque  ad  Aareliaonm  coDdicione  publica.  Breslauer  pbilol.  AbhdI.  III,  1. 
Breslau,  W.  Kobaer,  1888.  8.  100  S. 

Refereut  hat  diese  Schrift  schon  in  der  »Berliner  philologischen 
Wochenschrift <  1889,  Nu  -io,  S.  1276  licsprochcu  und  dabei  einige  Einzel- 
antersuchoDgen  in  derselben  sehr  verdienstvoll  gefunden,  namentlich  die 
ttber  den  pontificatns  mazimas  der  Kaiser,  welche  sa  dem  Ergebnis  fllbrt, 
dars  seit  dem  Jahre  742  d.  St,  in  welchem  Oeta?ian  zam  pootifez  roazi- 
moa  erwflblt  wurde,  dieses  Amt  immer  oniertreonllcb  mit  der  Kaiser- 
«flrde  geblieben  ist.  Fflr  die  Wichtigkeit  des  Amtes  spricht  der  hierbei 
von  dem  Yerf.  hervorgehobene  Umstand,  dafs  der  Titel  pontifez  maziraas 
unter  den  von  dem  Kaiser  geführten  Namen  und  Titeln  immer  gleich 
hinter  den  cognomina  anfgefllhrt  wird.  Hiervon  ausgehend  sucht  dann 
der  Verf.  die  Frage  zu  lösen ,  woher  es  wohl  komme ,  dafs  auf  Kupfer-, 
Silber-  und  Goldmünzen  bei  dem  Kaiser  T.  Antoninus  Pius  der  Titel 
pontifex  maximus  sehr  häufig  fehlt,  während  doch  alle  anderen  Titel  au- 
gegebcD  seien.  Die  Erklärung  dir-ser  auffälligen  Thatsache  will  der  Verf. 
darin  finden,  dafs  bei  Antoiiiuus  Pins  der  Name  Pius  geradezu  für  den 
fehlenden  Titel  pontifex  maximus  stehe.  Den  Fieweis  für  dicj^c  l^ohaup- 
tung  gründet  or  auf  folgende  Uniblüiiüe  Erstens  kommt  vom  Jahre  HO 
au  der  filei  pontifex  maximus  fast  regelmäfsig  in  Fortfall.  Zweitens 
findet  sich  auf  den  iMunzen  des  Antoninus  Pius  hflufig  die  Hezeiciuiung 
Pietas  Augusli,  welche  sich  ^^ar  offenbar  aut  hcineu  Titel  Pius  bezieht, 
aber  gewifs  auch  etwas  Besonderes  bezeichnen  soll,  wie  aus  Mftnseo  des 
M.  Anrelius  hervorgeht,  auf  deren  Rückseite  Pietas  Augusü  und  swar  in 
Yerbiadaag  mit  den  Priesteriusignien  steht  Drittens  aber  ist  auf  den 
Münaen  des  T.  Antoninus  der  Titel  Pius  immer  an  der  Stelle  zu  finden, 
wo  sonst  der  Titel  pontifez  mazimns  stand,  während  die  spftteren  Kaiser 
in  Beibehaltung  des  frtkheren  Brauchs  den  Pontifikat  wieder  in  der  frtt- 
heren  Stellung  beibehielten,  den  Titel  Pins  aber,  wenn  sie  ihn  ftthrteut 
vor  die  cognomina  setaten.  Auch  bei  M.  Aurelius  wird  der  Nachweis 
versucht,  dafs  der  Titel  Pietas  wie  bei  Antoninus  sich  auf  das  Pontifikat 
beziehe.  Wenn  auch  Ref.  die  Folgerungen,  zu  denen  der  Verf.  bis  hier- 
her gelangt  ist,  nicht  so  ohne  Weiteres  unterschreiben  möchte,  so  ver- 
dienen doch  die  von  ihm  hervorgehobenen  Momente  grofse  Beachtung. 
Im  folgenden  wird  versucht  den  Modus  festzustellen,  welcher  bei  der 
Wahl  des  pontifex  maximus  in  der  Kai^erzeit  beobachtet  wurde.  Hierbei 
kam  zunächst  der  aus  der  Zeit  der  Kepublik  übernommene  (iruudsatz  in 
Anwendung,  dafs  der  pontifex  maximus  nur  aus  der  Zahl  der  pontifices 
gewählt  werden  durfte.  Daraus  folgte,  dots  die  neuen  Kaiser  entweder 
schon  vorher,  als  sie  noch  Caesarea  waren,  |)outifice8  gewesen  sein,  oder, 


252 


Kömiacbc  FriTat-  and  SakraUltertümer. 


weüü  letzteres  nicht  der  Fall  war,  unmittelbar  nach  ihrer  Throubestei- 
guDg  sich  in  das  GoUegium  der  poutifices  aufnehmen  lassen  muTstea,  am 
dann  einige  Tage  darauf  sam  pontifex  naztmus  kreiert  ta  werden.  Dieser 
Usus  wurde  durcfa  die  ganse  Eaiserseit  hiodoFch  festgehalten,  wenn  ein 
Caesar  cur  W&rde  des  Aogostus  gelangte.  Wenn  dagegen  ein  Kaiser 
ernannt  wurde,  der  vorher  nicht  Caesar  gewesen  war,  so  wurde  er  in 
späterer  Zeit  am  Tage  des  Begiernngsantritts  auch  sum  pontifez  maxi- 
mos  ernannt.  Der  Terf.  bespricht  hierauf  noch  einige  andere  den  Poa- 
tifikat  bezügliche  Fragen,  deren  Behandlungsweise  fleifsige  VorstndieQ 
und  scharfes  Verständnis  zeigen.  Im  tlibrigen  vorweist  Referent  auf  die 
oben  citierte  Besprecbang  in  der  Berliner  pbiloL  WochenscbrifL 

48.  Droso  Rondini,  H  gioramento  dei  ehristiani  nei  prini  tre 
seoole.  Xiivomo,  tip.  Vannini  e  liglio.  1888.  8.  52  8. 

Da  der  Schwur  dnreh  einen  Aussprach  Christi  (Matt.  V,  S8^S7) 
▼erboten  war,  so  fragt  es  sich,  wie  sich  die  Christen  bei  den  rielfachen 
Veranlassungen,  in  welchen  das  politische  und  bürgerliche  Leben  einen 
Eid  erheischten,  verhalten  haben.  Der  Verftwser  unserer  Schrift  verfolgt 
an  der  Hand  der  hierüber  vorliegenden  Nachrichten  und  Äufserungen  von 
KireheDTfttorn  diese  Frage  durch  die  ersten  drei  Jabrhundote  und  ge- 
langt schliefslich  zu  dem  Ergebnis,  dafs  die  GbriBten,  abgesehen  von  den 
Fällen,  wo  ihnen  bei  religiösen  Verfolgungen  geradezu  im  Gegensatz  zu 
ihrem  Glanben  ein  heidnischer  Schwur  auferlegt  werden  sollte,  sich  der 
Fordernnf  des  öffentlichen  und  bürgerlichen  Lebens  im  allgomeineu  an- 
bequemtet], indem  sie  die  iieidnischen  Schwurformeiu  zuerst  mit  innerem 
Vorbehnit.  dann  mit  Modifikationen  im  Ausdruck  acceptierten.  So  wurde 
der  KaiM  leid  schliefslich  in  der  Form  geleistet:  Per  Deum  et  Christum 
et  Spit  itijfii  sanctum  et  per  maiestatem  Imperatoris  quae  secun  lum  Deum 
generi  liumano  diligenda  est  et  colenda.  Mit  dem  Absterben  des  iieiden- 
tums  fiel  auch  dieser  Rest  desselben  noch  weg.  Das  ursprungliche  Ver- 
bot des  Schwörens  ttberbaupt  wurde  aber  so  ausgelegt,  dttß  damit  nur 
ein  unnötiges  Schworen  gemeint  sei.  2u  tadeln  ist  die  grofse  Zahl  von 
Druckfehlern,  die  namentlich  In  griechischen  und  deutschen  Citaten  an^ 
CtUlen.  So  heifst  es  s.  fi.  8.  9  Mommsen,  die  Staadts  rechte  der  latei> 
nischen  Gemeinden  von  Salpensa  und  Malaca.  In  den  griechischen  Ci* 
taten  sind  die  Accente  häufig  fslsch,  s.  B.  S.  28  xaBcup^ir9»j  auch  die 
Worte  Oberhaupt  fidsch  gesebriebeo,  wobei  namentlich  der  Spiritus  asper 
mit  dem  Spiritus  lenis  verwechselt  wird. 

44.  Buggero  Bongh  i,  Die  römischen  Feste,  illustriert  von  G.  A. 
Sartorio  und  Ugo  Fleres.  Deutsch  von  Alfred  Buhemann.  Wien,  Pest, 
Leipsig,  A.  Hartlehens  Verlag.  (Autorisierte  Ausgabe.)  Ohne  Zeit- 
an|^d»e.  8.  916  S. 

Wir  haben  in  diesem  Werk  des  gelehrten  ehemaligen  italienischen 
Kultusministers  ein  nicht  in  wissensohafüicber  Form  gesebriebeoes,  aber 


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III   Schriften  über  Sakralaltertümer. 


253 


doch  auf  eigeneo  grönalicheii  Studieu  sich  aufbauendes,  äuf-ierst  beiehren- 
des Buch  vor  uuä.  Das  Ganze  ist  poeUscb  gehalten,  verzichtet  aber  uicht 
ganz  auf  wisseoMhaftliehe  Behandlnog.  Dftoiit  hftDgt  sosaminen,  daTs 
sogar  StreitfrageD  in  leichtflttasigtr  Form  aofgeworfon  nod  spielend  beut* 
wertet  werden.  Daher  fällt  der  Verf.  oft  plfttslfch  aas  der  tAndelnden 
Sprache  der  Poesie  in  die  wissenschaftliche  ErOrtemog  und  rationalisti« 
sehe  Sagendentong.  Im  ftbrigen  wird  das  Werkchen  als  ein  willkomme- 
ner Beitrag  zur  Kenntnis  rtVmiseh-italischer  ReligionsTorstelliingen  and 
Knltgebrioche  hegrOf^t  werden. 

45  Dr.  Wackerniann  .  Oberlehrer.  Über  das  Lectisteniium. 
Wissenschaftliche  Hcüape  zoin  FrograuiiQ  des  Köaigl.  Qymaasiuias  zu 
Hanau.   Iö6ö.   4.   28  S. 

Bei  dem  Fehlen  einer  Speziallitterator  in  den  QiieUen  selbst  will 
der  Yerf.  aus  gelegentlichen  Mitteilungen  oder  Andeutungen,  die  sich  bei 
deti  Alten  zerstreut  finden,  ein  uotdüirftiges  Gesamtbild  des  Lectisternium 
her^lelieu.  Nachdem  er  zuerst  die  Fälle  aufgezählt,  wo  die  genannte 
Ceremoüie  des  Lectisterniums  vorkam  (im  Jahre  309  v.  Chr.  bei  Gelegen- 
heit einer  furchtbaren  Pe-t,  'My\  bei  dem  gleichen  Anlasse,  34Ö  gleich- 
falls bei  Gelegentheit  einer  epidemischen  Krankheit,  a2ö  ohne  xVngabe 
eines  bestimmten  Anlasses),  stellt  er  fest,  dafs  das  Lect.  vor  399  in  Rom 
sich  nicht  voriaua,  dafs  es  nicht  sowohl  durch  drohende  äufsere  Gefahren, 
als  durch  innere  Bedrängnisse  der  Bürgerschaft  veranlafst  war  und  auf 
Gebeifs  der  sibyllinischen  Bücher  Guttheiteu  dargebracht  wurde,  die  ent- 
weder vorher  in  Born  im  Öffentlichen  Gottesdienste  unbelumat  waren  oder 
jetit  mit  einem  nenen  Kult  bedacht  wurden.  Als  solche  Gottheiten  wer- 
den Apollo  und  in  Verbindang  mit  ihm  Latona  nnd  Diana»  ferner  Hercu- 
les, Hercurios  und  Neptunus  namhaft  gemacht  Doch  befindet  sich  der 
Verf.  in  einem  Irrtum,  wenn  er  glaubt,  dafs  diesen  Gottheiten,  insbeson- 
dere dem  Apollo,  das  Lect.  dargebracht  worden  sei,  weil  sie  Heitsgott- 
heilen  gewesen  seien.  Dieser  Anniüime  widerspricht  schon  der  Umstand, 
da&  nicht  ihre  helfende  Kraft  angerufen,  sondern  ihr  Zorn  gesühnt  wer- 
den soll  (Liv.  y,  13  Apolliuem  -  plaeavere),  ferner  der  bestimmte  Oha* 
rakter  der  Lectisieruien  als  Sühnfesten  auch  bei  den  folgenden  Lectister» 
Dien  (im  zweiten  punischen  Krieg),  weiter  die  Thatsacbe,  dafs  hei  einer 
der  letzteren  auch  ein  ver  sacrum  dem  Mars  geloht  wurde,  zu  dem  doch 
gewifs  nicht  als  einem  Ueilsgott  gebetet  wurde,  souderu  vielmehr  in  der 
Absicht,  seinen  Zorn  zu  versöhnen;  denn  wenn  es  auch  bei  Cato  r.  r.  141 
heifst  uti  tu  morbos  visos  invisosciue  viduertatcm  vastitudinemque  cala- 
mitates  interoperiasqne  prohibessis  defendas  averrunccsque,  so  betete  man 
so  nicht  aus  dem  Grunde,  weil  es  in  seinem  Wesen  gelegen  hätte,  diese 
Dinge  abzuwehren,  sondern  weil  er  sie  gewöhnlich  brachte  und  man  durch 
Gebete  und  S&hnopfer  seine  sonst  verderbliche  Kraft  abhalten  wollte. 


264 


RSncM  ftif«|r  maä  SakiiUitartteer. 


Nttr  io  dma  Stoue  war  auch  Apollo  «u  dm  ifflrrmeu;  «eO  er  di«  FM 

berbeigefQbrt,  sollte  er  sie  auch  wieder  eotfer-  - 

Der  Verf.  gebt  daao  zar  BesprecboDg  der  Feige  Iber,  ob  die 
Lecüsteruien  gnecbi^cfaeii  oder  iuUscbea  Uispraogs  gewesen  seien.  Fflr 
den  griecbiscbeii  Ursprung  spricbt  oach  seiner  Ansicht  einmal  die  Tbat-  | 
sacbe,  'ihf-  die  "-ämtlicbeu  Lectiäternien  anf  Weisung  der  sibyllinischea  i 
Bücher  gefeiert  »urden,  und  darin  der  I  m- [and.  daf-  die  dabei  Terehrteo  l 
Gottheiten  ursj»rfir;£rln:h  pnecbi-che  <juttheiten  wareu.    Dazu  komrni  Orjcb. 
daf;  wjr  in  denj  grieciji<)Cben  Kuitu:»  eiue  ganz  ähuhcrie  Furoi  der  Gölter- 
vertbruLig  wie  da-  Lect.  finden,  nämlich  die  sog.  Theoxeoien.  in  denen 
die  Götter  lu  ganz  ahiJiicher  \Veja€  wie  bei  deu  LecUsteraieu  ge-peiil  ( 
wurden.    Referent  kana  diese  Beweise  nicht  für  bQndig  erachten.    Aach  -i 
gesetzt  dcD  Fuü,  dufs  die  sibyilinischen  Bücher  lieber  griechischer  Her- 
kunft waren  (was  nicht  so  unbedingt  fest  ^teht  [vgl.  Ihue,  Röm.  Gesch.  1,  * 
67  A.  6  und  Bobion,  Rechercbes  sur  l'origine  des  lectisteroes,  Refoe  aith.  t 
Jnm  1667,  S.  405J),  ao  «er  es  docb  imoierbüi  mOgUcb,  deb  die  Deutoog  ■ 
an  ein  scboo  bestehendes  rOmiscbes  lostitet  ankiiApfeo  kooate;  defselbe  j 
EiDwaiid  lAbt  sich  aiicb  gegen  den  zweiteB  Gmod  erbeben;  es  war  ja  I 
wohl  mOglicfa,  da&  das  Fuufzebnminnerkollegiiiai,  welcbes  mit  der  Dea- 
tung  der  sibylliniscben  AussprQcbe  sich  sa  be&useo  batte,  in  irgend 
einem  Aasdnicke  eine  Bezieboog  der  genannten  Gottheiten  so  dem  Leo*  | 
tistemiom  erbUdien  konnte.  DaTs  aber  schon  früher  das  Lectbtemiam 
bestand,  hat  Preller  (RAm.  MythoL  P,  150,  A.  i)  ans  einer  Reihe  voo 
Stellen  sidier  uacbgewieseo*   Mit  den  Theozenien  aber  können  die  Lee* 
tisteroien  in  keiner  Weise  vergiicbeu  werden.  Denn,  wie  der  Verl  selbst 
sagt,  luden  bei  deu  erstereu  die  Götter  die  sie  ?erehreuden  Mensches 
snm  Mahle  ein;  bei  den  Lect.  aber  worden  von  den  Menschen  den 
Göttern  die  Speisen  vorgesetzt,  um  sie  zu  versöhnen;  von  einem  solchen 
Gebrauche  aber  findet  sich  bei  deu  Griechen  keine  Spur.    Der  Verf. 
mufs  daher  zuletzt  selbst  zugeben,  daf-^  die  Leclislcrnien  sich  an  vor- 
handenen römischen  Brauch  anlehnten,  wenn  sie  auch  nicht  ursprtiugiicb 
römisch  gewesen  seifu.    Kelerent  liält  das  Lect.  mit  Preller  für  italisch, 
hauptsüchliclj  au^  dem  Grunde,  weil  die  Sitte,  die  (JAtter  zum  Zweck 
der  VersöhuuQg  zu  speisen,  bei  deu  Griechen  nicht  vorkommt. 

46.  O.  Seemann,  Die  gottesdienstlicben  Gebrftoche  der  Griechen 
nnd  Römer.  Mit  Illostrationen.  Leipzig  1868  (Artar  Seemann).  6.  3068. 

Das  vorstehende  Buch  bildet  eiueu  Teil  einer  »Kulturbilder  uui 
dem  klassi&cheu  Altertum«  betitelten  Sammlung  populärer  Darsitellungen 
und  macht  dem  Charakter  dieser  Sammlung  entsprechend  keinen  Anspruch 
auf  wissenschaftliche  Bedeutung.  Die  Behandlang  des  Stoffes  steht  im 
allgemeinen  auf  der  Höhe  der  heutigen  Forschung,  und  die  BaisteÜnng 
selbst  ist  klar  und  verständlich.  Mit  der  Auffassung  des  »Charakters  der 
römischen  Religion«  ist  Ref.  im  allgemeineo  einverstanden.  Dagegen 


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III.  Sehriften  Abw  SakralftltortOmtr. 


256 


hAtt«  er  bei  der  DareteUnng  der  rOmischea  Priestertttmer  eine  weniger 
mecbaoiscbe,  sondern  eine  mebr  aaf  Grood  der  prlDsipieUeo  Veraehiedeo* 
beiteo  zu  gehon  t?  Einteilung  gewQnseht 

Dieselbe  Bemerkung  gilt  auch  von  den  Festen,  deren  Aufzählung 

nach  Monaten  zwar  recht  praktisch  sein  mag,  aber  keinen  rechten  Ein- 
blick in  das  Wesen  des  römischen  Festcyklus  gewähren  kann  Gani' 
ungent^geod  ist  auch  vom  populären  Standpunkte  die  Erklärung  !(  r  rö- 
mischen Eheformeu  und  der  mit  diesen  vorhnndenen  Hochzeitsgebi  lüche, 
i^ügegen  in  dem  über  Begräbnis  und  XoteükuUuü  Gesagten  das  Wesent- 
liche richtig  hervorgehoben  wird. 

47.  Hirschfeld,  Zar  Gesehichte  des  rOmischeo  KaiserlcaUus. 
Sitsnogsberichte  der  Akademie  der  WieBeDschaften  au  Berlin.  1888, 
II,  p.  838. 

Von  dieser  erst  in  letster  Stonde  dem  Ref.  angekommenen  Schrift 
wird  weiter  noten  gelegentlich  der  Qbrigeo  auf  den  Kaiserkoltos  besQg- 
lichen  Schriften  noch  die  Rede  sein. 

4  8  M.  L'abb^e  Ansault,  Le  culte  de  la  croix  avant  J^us-Christ. 
Pariä  (E.  de  Soye  et  fils),  1889.    8.    51  S. 

Diese  Schrift,  die  sich  durch  Bezugnahme  auf  Scbliemann  und 
andere  Altertumsforscher  einen  wissenschaftlich eu  Anstrich  geben  will, 
aber  schliefslicb  Wissenschaft,  Bibelglaube  und  eine  künstlich  konstruierte 
Tradition  in  wundersamer  Weise  verquickt  und  zu  dem  Ergebnis  kommt, 
dafs  die  Verehrung  des  Kreuzes  nur  durch  direkte  Mitteilung  Gottes 
an  den  ersten  Menschen  im  Paradiese  erklärt  werden  könne,  bietet  für 
die  römischen  Sakralaltertümer  keine  Ausbeute,  es  sei  denn  die  Bemer- 
kung, dafs  hei  dem  von  Konstantin  eingeführten  laharum  das  Kreuzes- 
zeichen keine  Neuerung,  sondern  schon  vorher,  von  christlichen  Vor- 
stellungen ganz  abgesehen,  das  Abzeichen  gewisser  Truppenteile  gewesen 
sei  ond  als  Symbol  der  Rettung  gegolten  habe. 

49.  R.  Opitz,  Schauspiel  und  Theaterwesen  der  Griechen  und 
ROmer.  Mit  ülostrationen.  Leipzig  1889*  Ariur  Seemann.  8.  328  S. 

Obwohl  die  der  Seemannschen  Sammlung  angehangen  Schrifken 
keinen  wissenschafUichen  Zweck  Terfolgen,  war  der  Terf.  des  vorliegen- 
den Boches  doch,  wie  er  versichert,  bemüht,  nicht  biofs  die  Ergebnisse 
der  Einselforscbungen  mit  einander  in  Einklang  sn  bringen,  sondern  auch 
direkt  aus  den  alten  Autoren  heraus  ein  lebensvolles  Bild  des  antiken 
Theaterwesens  zu  gestalten.  Damit  tritt  aber  die  Darstellung  aus  dem 
Rahmen  einer  blofs  populären  Wiedergabe  von  feststehenden  Thatsachen 
heraus  und  in  den  Kreis  derjenigen  Erörterungen  ein.  die  neben  aller 
populären  IJehandlungsweise  den  Anspruch  auf  strenge  Wissen«ehaftlich- 
keit  erheben.  Den  Resensenteu  gehen  hierbei  nur  die  auf  römische  Ver- 


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256 


Römische  Privat»  und  Sakralaltertümer. 


hiltoisse  besflgUcben  AbsehDitto  an.  So  S.  64  »Ober  das  Sebanspiel  der 
ROmerc,  in  wetcbem  aber  die  Darstellung  so  gehalten  ist,  dab  sie  sieh 
mehr  fttr  eine  Litteratorgesehidite  eignet.  Cs  folgt  dann  S.  95  ein  Ab- 
sehnitt  ober  die  römischen  Feste,  der  aber  nichts  wesentlich  Neues  bringt, 
dann  von  S.  116  an  Uber  den  Theaterbau,  in  welchem  der  Verf.  noch  der 
durch  U.  Missen  widerlegten  auf  Plinius'  (XXXVI,  117)  Erzählung  vom 
Theaterbau  des  Curio  (53  v.  Chr  )  sich  stützenden  Ansicht  folgt,  dafs  das 
Amphitheater  technisch  und  sprachlich  von  der  Vereinigung  zweier 
Theater  zu  erkl^^ron  sei.  (Vgl.  dagegen  II.  Nissen,  Porapeianische  Studien 
S.  117  und  Frii  illarider,  Sitteugesch.  11, ^  S.  In  dem  Abschnitt  tiber 

die  römischen  Schauspieler  von  S.  155  an  bnugt  der  Verf  manches  Inler- 
essaute,  h.lufig  aus  den  Quelleu  direkt  geschöpfte  Details;  dieselbe  Be- 
merkung gilt  auch  von  dem  was  Uber  die  lusceuieruug  des  römiscbea 
Dramas  gesagt  ist. 

80.  Otto  Toller,  De  spectacnlls,  eenis,  distribntionibns  in  ninni- 
dpiis  lomanis  oceidentis  imperatomm  aetate  eihibitls.  Diss.  inang. 
Altenbnrgi,  1889.  8.   102  S. 

Diese  Dissertation  zerfiUlt  in  zwei  Teile-  Im  ersten  werden  die 
Stellen,  nnd  swar  meist  Inschriften,  zusammengetragen,  ans  denen  hervor- 
gehen soll,  wer  die  Veraostalter  besw.  Spender  bei  Spielen,  Hahlseiten 
nnd  Geldverteilongen  in  den  Monicipien  (d.  h.  Landstädten)  der  Kaiser- 
zeit gewesen  seien,  und  im  zweiten  Teile  ist  von  den  Spielen,  Mahlseiten 
nnd  Spenden  solbs;t  die  Rede. 

Bei  den  Spielen  spricht  der  Verf.  zuerst  von  denjenigen,  welche  in 
den  Landstädten  Italiens  stattfanden,  wobei  er  zu  dem  Ergebnis  gelangt, 
dah  von  diesen  Spielen  die  G  ladiatorenspiele  am  meii>teii  üblich  ge- 
wesen seien;  nach  diesen  seien  die  scenischen  und  erst  in  dritter  Reihe 
die  circeusischeii  und  irvmnischen  L'Hkotnmen.  Die  Beweise,  welche  »1er 
Verf.  ftir  diese  Hehaupiuii^'en  aus  den  Inschriften  erbringt,  scheinen  dem 
Refereiittai  !n»Mst  durchschhigend  zu  seiu,  wenn  auch  eingeräumt  werden 
mufs  —  un(i  ilies  wird  nameulhch  von  jüugeren  Gelehrten,  die  sich  jetzt 
mit  Vorliebe  auf  das  Inschriftenmaterial  werfen,  leicht  vergessen  —  dab 
aus  dem  oft  nur  dem  Zufall  ^uzuichicibenden  häuligeren  Vurkummen  eines 
Namens  oder  eines  Gegenstandes  auf  Inschriften  noch  nicht  immer  gerade 
auch  auf  die  grOfsere  historische  Verbr^tung  des  darauf  bezflglichftn  In- 
stituts geschlossen  werden  kann.  Dafs  mit  den  genannten  Oladiatoren- 
spielen  nicht  selten  Tierhetzen  verbunden  gewesen  sind,  gebt  ebenfalls 
aus  Inscbriiten  hervor;  ja  sogar,  wenn  nicht  ansdrOcklich  von  solchen 
die  Rede  ist,  dtlrfen  wir  uns  wohl  in  vielen  Fällen,  wo  nur  von  munera 
oder  mnnera  gladiatorta  die  Rede  ist,  die  Tierbetzen  hinzudenken,  wie 
Verf.  richtig  aus  Sueton,  vita  Claudit,  und  Plin.  in  Ep.  VI,  84, 1  schliefst. 
Bei  einer  Pisaner  Inschrift  kann  es  auffallen,  dafs  auf  ihr  wohl  von  sceni- 
schen und  circensiscfaen,  aber  nicht  von  Giadiatoreuspieleo  die  Rede  ist 


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III.  Schrift«!!  aber  akkrilftltortflner. 


257 


(Mve  qui  ludi  aeieoici  circeo$06qDe  eo  die  fiaiit  spccteoturTt:  die  Colonio 
Pisa  frkLirt  den  21.  Febr.  4  o.  Chr.  ftlr  einen  Trauertag  nnd  verbietet 
far  die  Zukunft  die  genannten  Spiele).  Nissen  in  seinen  Pompeianiscben 
Stadien  hatte  S.  Iii  zu  dieser  Stelle  bemerkt,  es  sei  hier  wegen  des 
Zusammenhangs  weit  eher  an  Fochter-  und  Tierkämpfe  zu  denken,  als 
an  Wagenrennen.   Denn  der  Name  Circus  bezeichne  in  Italien  don  Schau- 
platz der  Fechter-  und  Tierkämpfe;  die  circensischcii  Spiele  in  Kom  seien 
auf  die  Hauptstadt  beschrftnkf  geblieben,  nachdem  durch  ein  Verbot  des 
Auguslus  (Dio  Gass.  LH,  'Su)        Jahre  2ö  oder  29  dieselltcn  im  übrigen 
Italien  ant^c hüben  worden  seien.    Gegen  diese  Ansicht  N Imsens  polemi- 
siert mm  der  Verf.,  indem  er  jene  auf  das  Jahr  29  bezügliche  Stelle  des 
1)  0  Casäius  nicht  als  einen  gesetzgeberischen  Akt,  sondern  nur  als  einen 
von  Mäcenas  an  Augustus  gerichteten  Rat  betrachtet  und  das  wirkliche 
Verbot  der  Cir cusspiele  erst  nach  dem  Jahre  4  n.  Chr.  (dem  Jahre  der 
Pisauiächeii  Inschrift)  ansetzt.    Es  ist  nun  zwar  richtig,  dafs  der  Datie- 
rung 29  oder  28  kein  grofses  Gewicht  beisamesseo  ist,  obwohl  anderer- 
seits auch  besUmoite  Bedenken  gegen  die  genannte  Datierang  vorliegen. 
Wenigstens  hnl  der  Yer&  wlohe  nicht  beibringen  kOnneo,  und  eeino  Be- 
hauptung, dafo  du  Verbat  erst  nach  dem  Jahre  4  n.  Chr.  erlassen  nor- 
den aei«  bt  dnrcb  nichts  begrflndet.  Dn  nrofs  man  sieb  doch  vor  allem 
Dmgen:  was  konnte  denn  die  Ursaehe  eines  solchen  Verbots  s^n?  Und 
da  scheint  Nissen  dock  das  Richtig«  sn  trelfon,  wenn  er  das  Verbot  der 
eircenaiseben  Spiele,  welche  als  ein  Integrierender  Teil  der  sacra  publica 
populi  Bomani  ansnseben  sind,  mit  der  Ertellnng  der  dviUtt  in  Zu- 
sammenbaog  bringt  und  demgemftlh  jene  Verordnung  des  Angnstos  als 
eine  Eänscbftifuag  oder  Erneuerung  eines  Alteren,  wohl  aus  der  sulla* 
niscben  Zeit  stammenden  Verbotes  auCTafst.  Die  Pisaniscbe  Inschrift  mit 
dem  Verf.  dahin  zu  erkUren«  dafs  die  Pisanen  überhaupt  niemals  Gladia- 
torenspieie  gehabt  hätten,  und  zwar  aus  dem  Grunde,  weil  die  Gladia- 
torenspiele ursprünglich  Leichenspiele  gewesen  seien,  ist  wenigstens  be- 
züglich der  Begründung  unthunlich,  da  sonst  das  Überwiegen  der  Gla- 
diatoreuFpielc  nicht  erklärbar  würe;  denn  warum  blols  die  IMsaner  und 
nicht  auch  andere  Bewohner  von  Landstädten  vor  den  Gladiatorenspielen 
als  ursprQuglichen  Leiclieuspielcn  Abneigung  hätten  empfinden  sollen, 
wäre  scljwer  m  begreileu. 

Hierauf  Vierden  auf  i^rund  des  zu  Gebote  stehenden  inschriftiichen 
Materials  die  in  den  Landstädten  der  Provinzen  vorkommenden  Spiele 
verfolgt  und  dabei  gezeigt,  dafs  in  Siciiien  die  circensischen  Spiele  und 
Tierhetzcu,  in  bpaiücn  dir  circensischcu ,  in  Afrika  di*'  sc^enischen  den 
Vorzug  geuobseu,  während  in  Gallien,  wenn  auch  uichl  aus  InbchriiLeii, 
so  doch  ans  den  zahlreichen  Überresten  von  Amphitheatern  das  Über- 
wiegen der  Gladiatorantpiele  geschlossen  werden  kann. 

Bas  Bweite  KapHel  bandelt  von  der  Besorgung  der  Spiele,  wekko 
den  Hagistraten  und  Priestern  oblag  und  nicht  als  eine  Ehre,  sondern 

fahmlMtitht  fö«  AlttrthiUMwittfloKlMft.  UCZDI.  Bd.  (18».  lU.)  17 


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268 


III.  Schriften  aber  8»kr»lalt«rtamer. 


als  eioe  Last  (.munus)  zu  betrachten  sei.  Die  Verniutungeu,  welche  der 
Verf.  bezttglich  der  Vorsteherschaft  bei  den  Spielen  aufstellt,  sind  äufserat 
unbeslimmt  und  unsicher.  Hier  wäre  übrigens  auch  der  Ort  geweseo,  auf 
die  Funktionen  der  seviri  augustales  näher  einzugehen  und  zu  der  McMtnoi- 
senscheo  Aosicht  Ober  dieselben  Stellung  sn  oebmen.  Von  deoselben  iat 
iwar  apiter  die  Rede,  aber  aar  mk  Beiog  auf  die  Mahlseiteo  nad  Spen- 
den and  ohne  weitere  BegrOndang  der  Aanalune,  data  die  Angaslalen 
einen  iwiaehen  den  Deenrionen  und  der  plebe  eingescbobeoea  Staad  ge- 
bildet liitteo.  Aach  an  einer  späteren  Stelle,  wo  einige  anf  den  Bitter« 
«tand  beMglidie  laachrifltoo  besprochen  werden,  schweigt  der  Verf.  aber 
die  Frage,  wer  diese  Ritter  gewesen  seien  und  welche  Beiiehong  die- 
selben SB  dem  fon  ihm  angenoniiDeneQ  Stande  der  Augustalen  gehabt 
haben  mögen.  Hier  hätte  sich  ebenfalls  Gelegenheit  geboten,  in  eine 
Erörterung  Aber  die  Mommsensche  Hypothese  einzutreten.  Dieselbe  wird 
aber  weder  hier  noch  sonst  wo  in  der  Schrift  auch  nur  erwähnt.  Im 
ttbrigen  werden  Fragen  erledigt,  wie  die,  ob  die  Frauen  und  ob  die  Kin- 
der an  den  Gastmühlern  und  Spenden  Anteil  gehabt  hätten.  Nicht  un- 
wichtig ist  die  Erörterung  über  die  Frage,  wa^  unter  cenae,  sportulae, 
epttlum  und  »  pnlac  zu  verstehen  sei,  wobei  der  Verf.  zu  dem  auch  dem 
Referenten  glaubhaft  erscheinenden  Resultat  gelaugt,  dafs  uuter  sportulae 
nur  GeldverteiluDgen,  unter  epulum  und  epulae  teils  wirkliche  Mahlzeiten, 
teils  Geldspenden  (vgl.  Petron  Sat.  c.  45  u.  71)  und  unter  cenae  meist 
wirkliche  Mahlzeiten,  und  schliefslich  uuitr  viscei  atio  eine  Auätcilnng  von 
Fleisch  zu  verstehen  sei.  Auch  von  einigen  anderen  Nahrungsmitteln 
werden  Anstetlnngen  anf  Inschriften  erwAhnt,  anf  deren  Besprechung  wir 
hier  nicht  weiter  eingehen  kennen.  Im  gansen  liefert  die  Arbeit  einen 
wertvollen  Beitrag  sar  Kenntnis  des  rOmisdien  Stidtewesens. 

51.  Angiisto  Benoit,  avocat,  docteor  en  droit,  Le  ins  sepnicri 
4  Borne,  liancjr,  iödO.  4.   169  S. 

Die  vorliegende  Schrift  geht  von  den  alten  VorsteUangen  der  R5- 

mer  fiber  das  Fortleben  der  Seele  nach  dem  Tode  aus  nnd  verbreitet 

sich  hierauf  Ober  den  Kult  der  Manen  und  Laren,  der  sich  zuerst  in 
der  Familie,  dann  in  der  Gens,  der  Curie,  der  Tribus  und  zuletzt  im 
Staate  zeigt  and  seinen  Abschlafs  im  Kaiserkultus  findet.  Hierauf  geht 
die  Schrift  über  zur  Beschreibung  der  bei  den  Leichenbegängnissen  der 
Römer  üblichen  Cci  cmonien  sowie  dpr  gebräuchlichen  Grabstätten  (Kap. 
II,  UI  u.  IV),  um  dann  erst  mit  Kap.  V  das  eigentliche  Thema  zu  bö- 
giunen.  In  diesem  wie  im  folgenden  Kapitel  ist  die  Rede  von  dem  ius 
sepulcn,  insbesondere  von  den  Interdikten,  welche  die  Ausübung  des  ius 
sepulcri  und  die  Unverletzlichkeit  der  Gräber  schütten.  Einen  eigenen 
wissenschaftlichen  Wert  hat  die  Schrift  nicliL;  sie  stützt  sich  im  Wesent- 
licheu  auf  Fayout,  Du  ius  sepulcri  en  diuit  roniaiu.  Paiia  1885,  dessen 
Aosftibruogen  sie  sich  kritiklos  aneignet,  ohne  dabei  andere  wichtige 


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III.  Sehrifteo  Aber  SakraUüteHQaflr. 


259 


Stibrifteo,  wie  z.  B.  Daniel-LBcombe,  Paris  1886,  im  miodeaUni  sa  be- 
rttcksicbtigeD. 

62.  Dr.  A.  Kronfeld,  Die  Leichenverbrennuag  in  aiter  und  neuer 
Zeit.  Mit  vier  Abbiiduugeu.  Wieo  1890.  Verlag  vou  Monu  Perles. 
8.    43  S. 

Diese  Schrift  ist  ganz  allgemein  und  popniffr  gehalten  und  macht 
«Iah er  keine  Ansprüche  auf  Bereicherung  der  Wissenschaft  durch  neue 
Er^chliefsungen  auf  dem  Gebiet  der  Altertümer.  Zadem  wird  von  dea 
rOnaiäclieo  Gebr&uchen  aar  gaoz  kurz  gesprochen  (S.  8  u.  d). 

68.  Panl  Guiraiidi  Lea  assemblta  provindalea  dans  rempire 
romaiii.  Ouvrage  ooaroDn6  par  Pacadteiie  des  sdenoes  morales  et  poli- 
tiqaes.  Paris  1887  (Imprimerie  Nationale,  ArmaDd  OoUd  et  Cie.,  6di* 
teors).   8.   809  8. 

Die  FrovinzialversainiDlungeo  des  römischen  Reiches  haben  zwar 
auf  dem  Höbepankt  ihrer  EntwickeloDg  eine  beryorragend  politische  Be- 
deutung; gleiebwobl  sied  der  Ursprung  und  die  Formen  der  IniCitntioii 
religita-sakraler  Art  Da  die  Provinsfalversammlungen  dem  EaiaerlraltoB 
ihre  Eotstebong  verdanlieo,  so  sehielrt  der  Verf.  eiDe  Eiideitnog  vorauf 
iD  wel<dier  er  Aber  die  prinsipielle  Bedeatong  der  Beligioo  bei  der  GrOn- 
dung  aller  meDsehlicben  Genossenschaften  und  Vereine  (Fanilieo,  Stidte, 
Staaten,  Kolonien,  Bttndnisse),  von  der  Vergötterung  von  Personen,  der 
VergAtterung  der  römischen  Kaiser  und  von  dem  Cnitns  Romae  et  Angusti 
handelt  Bei  der  Darstellung  des  Kaiserlndtus  im  allgemeinen  fehlt  es 
an  einer  geaftgenden  Unterscheidung  der  verschiedenen  Arten  der  Kaiser» 
Verehrung,  zwischen  der  Tcrebrnng  der  lebenden  und  toten  Kaiser  und 
dann  wieder  zwischen  diesen  und  dem  Kultus,  welcher  sich  auf  Rom  und 
Augustus  erstreckt,  und  bei  dem  auf  die  lebenden  Kaiser  bezttglichen 
Kultus  ist  der  Uuterscbied  nicht  hervorgehoben,  welcher  hierbei  zwischen 
den  östlichen  und  den  westlichen  Ländern  des  römischen  Reiches  besteht. 
Mit  grofser  Klarheit  ist  jedoch  die  Entstehung  der  Provinzialversamm- 
lungen  auf  Grund  desjenigen  Kaiserkultus  dargelegt,  welcher  als  die  Ver- 
ehrung Roms  und  Augustus'  bezeichnet  wird,  wobei  jedoch  Augustus  nicht, 
wie  der  Verf  S.  32  anzunehmen  scheint,  den  divus  Augustus,  sondern 
den  Kai  *M  iiln  rhaupt  bezeichnet.  Es  war  der  Kultus  der  Hoheit  des 
römischen  Keiciies  und  ^emc:,  Oberhauptes,  der  diesen  Versammlungen 
der  Provinzen  ihre  Entstehung  gab. 

Danach  handelt  das  erste  Buch  zunächst  vou  diesem  Ursprung  der 
Provinzialversammlungen,  die  sich  teils  a[i  ältere  Landesvereine  an- 
sciilübscii,  teila  uiiter  romischer  Hei  rschall  neu  gegründet  wurden.  Dabei 
fulgt  der  Verf.  der  schon  von  Marquardt  (De  provinciarum  romanarum 
concilüs  et  sacerdotibos,  Ephemeris  epigraphica  I,  200—214  und  Staats- 
verw.  I*,  510)  naebgewiesenen  Aosebauung,  dab  im  rOmiscben  Beich 


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260 


fiömi8«he  Prifafc-  and  üakmUHertamer. 


jede  einzelne  Provinz  ihren  Verein  hatte.  Diese  Vereinigungen  reprä- 
sentierten aber  weniger  die  Hevulkerung  als  solche,  als  die  Stadtcemein- 
den,  von  denen  eine  jede  ihre  Abgeordneten  entsandte,  deren  Wählbar- 
keit an  die  Eigenschaft  als  decurio  geknOpft  war.  Der  Sits  der  Ver- 
SBfflmliiog  wir  &n  eioe  bestimmte  Koltstätte  gebooden,  befand  sieh  also 
in  den  westlieben  Lftndern  da,  wo  ein  Altar  für  die  Verehrung  von  Rom 
and  AogostoB  errichtet  worden  war.  Da  sie  mit  periodisch  wiederfcelireo- 
dea  Festen,  welche  dieser  Knltns  bedang,  snsammenhingen,  so  fondea 
sie  anch  periodisoh  and  swar  entweder  jährlich  oder  alle  vier  Jahre  statt 
Der  Vorsitsende  der  Tenammlnng  war  der  Priester  des  Profiotialaltars, 
der  sogleich  der  eiosige  Priester  fikr  die  Provins  war  nnd  keine  Kollegen 
hatte.  Er  wurde,  wie  es  scheint,  in  den  westlichen  Ländern  direkt  Ton 
den  Städten  der  Provinz  gewählt  und  zwar  ans  solchen,  welche  in  ihrer 
Heimat  die  höchste  Magistratur  bekleidet  hatten.  Wenigstens  war  dies 
letatere  in  Gallien  der  Fall.  Die  Erneuerung  erfolgte  nicht  auf  Lebens- 
zeit, sondern  für  eine  gewisse  beschrftnkfo  Zeitdauer.  Bemerkenswert  ist, 
dafs  wahrend  dieser  Zeit  diese  Priester  von  sämtlichen  Lasten  ihres 
Heimatsorts  befreit  waren.  Auch  w!H*en  sie  nach  Ablauf  ihres  Priester- 
amts nicht  einfache  Privatleute,  son  ieru  geuosseu  ais  sacerdotale»  oder 
liamiDaies  ein  gewisses  Ansehen,  wobei  es  jedoch  nach  des  Eef.  Ansicht 
nicht  ausgeschlossen  ist,  dafs  diese  auf  Inschriften  vorkommenden  Titel 
sich  auch  auf  die  gewcsciieu  llaniiuüs  oder  sacerdulca  der  Sladte  selbst, 
die  auch  ihreu  gesoudertco  Kaiserkult  hatteu,  beziehen  könaeu.  Was 
der  Verf.  nun  im  folgenden  ttber  die  Pro viozial Versammlungen  im  ein- 
seinen  vorbringt,  ist  politisdier  mid  nicht  sacralnr  Art  nnd  flUlt  dem 
Gebiet  der  StaatsaltertOmer  anhehn.  Nor  was  ttber  die  Feste  von  8. 190 
an  gesagt  wird,  hat  spesiell  saerales  Interesse,  weil  an  diesen  Festen  die 
Pro^nsTersammlungen  abgehalten  worden*  Das  erste  dieser  Feste  war 
daa  der  Eidesleistnng  am  l.  Januar.  Hierauf  folgte  nach  swei  Tagen 
die  votoron  nnncnpatio.  Ähnliche  Feste  fanden  belai  Geburtstag  dos 
Kaisen  und  am  Jahrestag  seiner  Thronbesteigung  statt.  Die  religiösen 
Cereroonien  hierbei  bestanden  ans  einer  Prozession  der  Deputierten  der 
Städte  nnd  deijenigen  Lenle  ans  der  Provinz,  welche  sich  derselben  frei* 
willig  anschlössen,  einem  Gebet  an  die  Gottheit  Roms  und  des  Augustus, 
im  Darbringen  von  Gelübden  für  den  Kaiser  und  die  kaiserliche  Familie, 
den  Senat  und  das  ganze  rümische  Volk,  dann  aus  Opfern  und  Spoudeu 
am  Altar  inmitten  von  Gesängen  und  Tänzen,  und  zuletzt  einem  Fest- 
friafjl,  fifi  welchem  ülle  Festgenossen  teil  nahmen.  Bei  allen  diesen  i'eier- 
lichkeileü  spielte  der  Oborprioster  der  Provinx  die  Hauptrolle.  Im  dritten 
Buch  geht  der  Verf.  gleich  auf  die  Proviijzialvi  r -ammlungeii  der  späteren 
Kaiserzeit  über,  da  über  die  Zeit  von  Uüü  bü  aul  Kuüitaiuiu  weder  iu- 
schriftliche  noch  litterariscbe  Nachrichten  vurliegCQ,  ohne  dai's  daraus 
geschlossen  werden  darf,  dafs  in  dieser  Zeit  die  conciUa  ihre  FunlLÜoneo 
eingestellt  bitten.  Seit  Diokletian,  welcher  bekanntlich  das  Beieh  Id 


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III.  Sciirittco  über  iSakralaltertftner. 


vier  Diöcesen  (Italien,  Gallien,  Dlyricn  und  Orient)  einteilte,  gab  es  auch 
DiOceuuivQrsamiDluuget)  ftholicher  Art  wie  die  Provinzialversammlangeo. 
Unter  dieseo  DiöeeseiiTenaiDiDlQiigeo  ist  diejenige  von  Arles  die  einsige 
bekannte  regelmifeige.  Biese  DiOeesanversammlnngen  nnd  Pronnsial- 
versammlnngen  verloren  mit  der  Ansbreitnng  des  Christentaras  aUmlhlicb 
ihren  religiösen  Ciiarakter  und  wurden  scbliefslidi  vollsMndig  aufgehoben, 
nachdem  noch  der  Kaiser  Julian  einen  vergeblichen  Yersueh  gemacht 
hatte^  ihnen  als  Gegenwicht  gegen  das  Ghristentom  eine  erhöhte  Bedeu- 
tung au  verleihen. 

Res.  schlierst  hiermit  die  Betrachtung  über  das  Buch,  dessen  Be- 
deutung fttr  die  Kaisergeschicbte  ttOCb  grßr$cr  ist  als  fbr  die  Stkral- 
altertfkmer.  Wir  haben  hier  eine  treif liehe,  durchaus  selbstAndig  und 
nach  den  Quellen  gearbeitete  Untersuchung  vor  uns;  zu  tadeln  ist  nur 
die  aus  dem  Bestreben  recht  klar  zu  sein  sich  ergebende  Weitschweifig- 
keit ;  der  Verf.  vergifst  öfters,  dnrs  er  sich  doch  hauptsächlich  au  philo- 
logische Lc^fr  wrndot,  deren  Einsicht  er  doch  iniinches  hilttc  öbcrlasscn 
dürfen  Zu  hcdaitciu  ist,  dafs  der  Verf.  seiuor  Arbeit  nicht  eiueu  alpha- 
betischen Index  beigefQgi  bat. 

64.  L.  Schneider,  De  sevirum  Augustalium  muneribus  et  condi- 
done  publica.  Dies,  inaug.  Gissae  1891.  8.  64  S. 

Über  das  Institut  der  Augustales  sowie  die  damit  Kusammenhän- 
geude  Kinrichujiig  Uer  seviri  sind  iu  der  letzten  Zeit  unter  Herbei- 
ziebung  des  iDschriftenmalerials  die  widersprecbeudsteu  Ansichten  aus- 
gesprochen und  verteidigt  worden.  Ja  nicht  einmal  die  längere  Zeit  fOr 
uaamstöfslicb  gehaltene  Ansicht,  dafo  die  Augnstalen  eine  fOr  die  Ver- 
ebnmg  dee  Augustue  oder  des  Kaiserhauses  bestimmtes  religiöses  Institut 
gewesen,  kann  noch  Iflnger  aufrecht  erhalten  werden,  seitdem  Mommsen 
nachgewiesen  hat,  dafs  die  Augnstalen  in  den  Municipien  einen  ganseu 
swischen  den  Dekurionen  und  der  Plebs  stehenden  Stand  bildeten.  Naeh 
Mommsen  (Arch.  Ztg.  1878^  p.  74)  wurde  dieser  Stand  In  verschiedener 
Weise  gebildet,  tentweder  ans  den  gewesenen  seviri,  so  dalh  man  erst 
sevir,  dann  Angustalis  wurde,  oder  so,  dafe  die  Augnstalen  direkt  gewihlt 
und  nach  Bedörfnis  ergänzt  (letzteres  ist  die  Ansicht  Heniens  und  Hirsch- 
felds  wenigstens  lir  die  Augustalen  Unteritaliens)  und  aus  ihnen  die 
seviri  genommen  wurden;  beide  Verfahrungsweisen  konnten  mannichfaeh 
modificiert  nnd  combiniert  werden.  Es  fragt  sich  hierbei  nur,  als  was 
Mommsen  die  seviri  aufTafste.  Diese  seviri  waren  nach  ihm  nicht  Priester, 
sondern  nach  drr  Analogie  dor  seviri  equitum  in  Rom  eingesetzte  Ma- 
gistrate, die  lui  die  Abhaltung  der  Spiele  zu  sorgeu  hatten.  Für  pinen 
prif -tnrlichcn  Charakter  der  seviri  fehlt  es  nach  Mommsen  an  jedem 
Beweis:  sie  heifsen  auch  nie  sacerdotes.  Somit  gehören  nach  Mommsen 
weder  die  seviri  noch  die  Augustalen  dem  KaiserkuJt  an,  der  vielmehr 
von  deu  mumcipaieu  tiamiues  besorgt  wurde,  sondern  sie  bilden  einen 


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262 


BftDiiche  Prifti'  and  SaknlaltorMBMr. 


iotegrierenden  BwUndteil  der  lateioischea  StidtooidDiuig,  während  sie 
in  griecliiscfa  orguusiorteo  St&dteo  nicht  vorkommeo:  der  Zweek  der 

gunen  von  Aogustas  geschaffenen  Einrichtung  war  nach  Mommscn  der, 
teils  den  Freigelassenen  (der  Stand  der  Augustalen  bestand  nämlich 
baaptsäcfalich  aus  Freigelassenen)  eiDflufsreiche  Ebrenstelleo  zu  Öffnen, 
teils  sie  zu  den  Kosten  der  Verwaltung  dnvch  die  summa  honoraria  und 
dpi  hrraii zuziehen.  Diese  Ansicht  Mommsens  fand  vielfach  Zustimmung, 
aber  aucii  sowohl  im  ganzen  wie  im  einzelnen  vielfachen  Widerspruch 
(Hirscbfeld,  Sit7nng->liencht  der  Ber!.  Akad.  1888  ji  838.  A.  28,  29 1,  am 
meisten  von  seiteü  Juh.  Schmidts  (De  sevin^  Aut^usialibus,  Ilalis  Saxonum 
1878),  der  den  priesterlichen  Charakter  der  >eviri  und  Augustales  auf- 
recht erhielt  und  zwischen  seviri  und  Augustaies  überhaupt  nur  einen 
Namensunterschied  gelten  liefs.  Der  Verf.  der  vorliegenden  Abhaudluog 
hat  es  sich  nun  zur  Aufgabe  gemacht,  die  Scbmidtsche  Ansicht  gegen- 
über der  Mommsenscheü  teils  mit  den  Gründen  Schmidts  selbst,  teils  mit 
seinen  eigenen,  die  er  selbst  fOr  »leviorat  hält,  von  neuem  zu  begrfindeo 
Er  verwirft  obd  mit  Sdnnidt  die  von  MomniBeD  angenoameDe  Analogie 
mit  dem  Bittentind  in  Rom  and  leogoet  demnich  den  von  Homnieaa 
behaupteten  Zweek  der  gnnsen  Einriditung.  Der  Yerf.  vergilkt  bei  der 
Widerlegung  der  Mommsenschen  Ansieht  immer  das  eine,  dab  es  woU 
möglich  war,  nach  dem  Master  einer  römischen  Institation  ein  analogon 
Institut  in  den  Mnnidpien  and  Colonien  tn  schaffen,  ohne  dab  sieh  des- 
wegen beide  in  allen  Einselheiten  gleichen  rnnfsten;  bei  der  üebertn- 
gong  in  kleine  nnd  sam  Teil  gans  anders  geartete  YerbUtnisse  mobtoi 
sich  eine  Menge  Verschiedenheiten  nnd  Abweichongen  ergeben,  wie  dies 
ancb  bei  anderen  auf  die  Municipien  flbcrtragencn  Einrichtungen  vorhenu 
Daher  spricht  auch  die  verschiedene  Ausbildung  des  Instituts  in  den  ver- 
schiedenen Städten,  weiche  der  Verf.  als  weiteren  Gegenbeweis  gegen 
Mommsen  anfahrt,  gerade  umgekehrt  dafttr,  dafs  Veränderungen  in  den 
nrsprttnglich  von  Augustus  getroffenen  Anordnungen  sich  durch  die  Ver- 
hältnisse selb?!  crcrcbeu  mufsten.  Der  Kern  der  panzen  Streitfrage,  der 
in  der  b'rage  enthalten  ist.  ob  das  Institnt  dor  seviri  und  Augustales  ein 
priesteriicbes  Institut  gewesen  war  oder  nicht,  hätte  der  Verf.  etwas 
klarer  und  präciser  fassen  können  Wenn  er  doch  Mumiusens  hierauf 
beztlglichc  Ansicht  widerlegen  wollte,  so  hätte  er  seine  Beweisftihruug 
an  des  letzteren  Behauptung  auschliefsen  müssen,  dafs  die  seviri  nicht 
Priester,  sondern  Mapistrate,  wenngleich  Magistrate  ohne  eigentlich 
magibU  atische  KniiktiüD,  gewesen  seien.  Sie  paben  nur  die  .^jiicle 
zu  Ehren  des  Augustus,  und  nur  insoweit  diese  Funktion  religiöse  Hand- 
lungen erheischte,  könnte  von  priesterlichen  Handlungen  die  Rede  sein. 
Im  nbrigen  fehlt  es  aber  an  jedem  Beweis  ihr  einen  priesterlicbeii  Oha» 
lakter  der  seviri  oder  der  Augustales.  Daher  ist  aus  dem  Namen 
Augnatales  gegen  Mommsen  kein  Argument  für  ihren  priesierlichen  Clha- 
rakter  sn  entnehmen,  wie  der  Verf.  nnd  andere  mit  Hirscbfeld  ohne  be- 


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III.  ächrifteo  über  SakrAlaltertumer  263 


sonteon  Gm&d  folgern,  so  wenig  wie  die  analoge  Beteiebaniig  der  sodales 
Angnstales  etwas  für  den  priesteiiieiieB  Charakter  der  seviri  Angustales 
beweist  Weeo  ferner  der  Verf.  darans,  dab  die  sweimal  in  Ineehriften 
▼orkonnienden  seviri  Ytetoriae  oifenbar  ffttr  den  KoU  dieser  Göttin  be- 
stimmte Priester  gewesen  seien,  den  Sehlafo  ziehen  will,  dalk  seviri  aoeh 
»  io  QDserem  Falle  Priester  bedeuten  m«sse,  so  beweist  er  sn  viel;  denn 
in  dem  Worte  viri  oder  sex  kann  doeh  eine  solche  Bedeutung  nnmOglicb 
eingeschloeseo  seio;  denn  die  mit  viri  bezeichneten  Priester  gebOreUi 
wie  Momnseii  richtig  bemerkt,  einer  alteren  Zeit  an  und  kommen  sonst 
in  den  Municipien  nicht  vor;  sonst  werden  mit  viri  in  den  Manicipien 
nur  die  Magistrate  bezeichnet  (z.  B.  quattaorviri).  Auch  das  Übrige  was 
dor  Verf.  noch  zum  Beweise  für  seine  Ansicht  vorbringt,  scheint  dem 
Kef.  nicht  stichhaltig,  iji  der  Frage,  fflr  welche  Art  von  Angustufkultus 
die  Augustaleo  bezw.  seviri  bestimmt  gewesen  seien,  entscheidet  sich  der 
Verf.  mit  Schmidt  dafür,  dafs  sie  den  Kultus  des  lebenden  Augnstus  ge- 
pflegt hätten  (nicht  die  Verehrung  des  divns  Angustus  oder  des  geinns 
des  Augustas).  Dagegen  spricht  nur,  A-aU  erweislich  m  Rom  der  Kultus 
des  lebenden  Augustns  überhaupt  nicht  vorkommt,  auch  iu  den  italischen 
Städten  verbältnismftrsig  selten  sich  nachweisen  I&fst,  so  dafs  eine  offi- 
ziellc  Verehrung  des  lebenden  Augustus  mit  zu  den  gröfsteu  Unwahr- 
scheinlichkeiteu  gehört,  wie  jeizL  auch  lasL  aligeaiciü  augeuommen  wird. 
Daher  ist  auch  nicht  anzunehmen,  dafs  durch  daslnstitutderAuguaia- 
lität  ein  solcher  offiiieller  Kultus  des  lebenden  Augustas»  wenn  auch  zu* 
niebst  nur  flir  Freigelassene,  wie  i.  B.  Hbscbfeld  meint,  gesebaflton  worden 
sei.  Bef.  will  fibrigens  koioeswegs  behaupten,  dafs  die  Frage  als  eine 
abgesehiossene  sn  betrachten  sei;  eine  Beibe  auch  vom  YerCssser  be» 
rOhrter  Punkte  verdienen  noch  genauer  untersucht  und  erwogen  au 
werden. 

55.  Conrad  Nessliag,  De  seviris  Aagustalibus.    Disa.  inaug. 
Gissae  1891.   8.   51  S. 

Der  Verf.  behandelt  hier  deoselhen  Gegenstand  und  konunt  im 
Wesentlichen  zu  demselben  Ei^ebnis  wie  L.  Schneider.  Auch  er  macht 
es  sich  zur  Aufgabe,  gegen  Mommsen  mit  Job.  Schmidt  den  priesterlich eo 
Charakter  der  seviri  Aoguatales  zu  erweisen.  Zum  Teil  fOhrt  er  die- 
selben Gründe  au,  zum  Teil  ist  er  selbständiger;  doch  beruht  der  auf 
Grund  der  S.  31  angeführten  sechs  Inschriften  sich  aufbauende  Beweis 
für  dt'ti  priesterlioheü  Charakter  der  seviri  aui  sehr  zweifelhaften  Deu- 
tungen und  Ergänzungen  des  Textes.  In  Beziehung  auf  die  Frage,  für 
welchen  Atigustuskultus  die  -^oviri  Äugustales  bestimmt  gewesen  seien, 
scheint  der  Verf.  mit  Schmidt  sie  für  ein  den  magistri  vioorum  analoges 
Institut  zu  halten. 


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264 


Römisdie  Fnvat-  uud  isukraiallerlümer. 


56.  £doiitrd  B«aadotiio,  Le  culte  des  enperam  daas  las 
citte  de  la  Gaola  Narbonnaise.  Graooblab  F.  Allier  pdr«  et  fils.  1891. 
8.  168  a 

Der  Veit  will  iwar  seine  Untersochoog  aof  deo  Kaiserkoltiia  in 
NarboooeasischeD  Qallien  beschrinken  aod  swar  im  benoderea 
aof  deqjeoigeo«  der  in  den  Stftdten  dieser  Prosins  seine  Pflege  bnd  im 

Gegensätze  zu  dem  Kaiserkaltus  der  Pro?ins  als  solcher,  ist  aber,  am 
eine  Grundlage  für  seine  Spezialforschong  zu  gewiDoen,  genötigt,  atif  deo 
Kaiserknltus  im  allgemeinen  einzugeben.  In  der  mit  infserster  Klarheit 
nnd  Sorgfalt  abgefafsten  Scbrift  werden  vor  allem  unter  den  Terschie» 
denen  fOr  den  Kultus  der  Kaiser  bestimmten  Priestern  (von  den  sc\iri 
Augustales  wird  hierbei  abgesehen)  drei  Klassen  unterschieden  und  zwar 

1.  die  für  den  Kultus  der  divi,  d  h  der  Kaiscrjzöttrr,  hr^stirnmteii  Priester, 

2.  die  für  deu  Kultus  der  lehemJen  Kaiser  und  3.  die  tiamines  Komac 
et  Angusti,  von  denen  die  zweite  und  dritte  Klasse  häufig  mit  einander 
verwechselt  werden.    Dieser  Einteilung  entsprechend  zerfällt  dann  die 
Schrift  in  drei  Paragraphen,  nur  ist  gleich  in  dem  ersten  Teile  von  dem 
Kultus  der  lebenden  Kaiser  die  Rede,  da  dieser  den  Hauptgegenstand 
der  UntersnchuDio:  enthält.    In  dieser  Abhandlung  über  den  Kultus  der 
lebenden  Kaiser  geht  der  Verfasser  von  einer  allgemeinen  Untersuciiuag 
über  diesen  Kultus  aus,  um  dann  hieran  seine  speziellen  Forschungen 
Uber  denselben  im  Bereich  des  Narbonnensischen  Gallien  anzoschliefsen. 
In  der  eingehenden  mit  grofier  Klarheit,  manehmal  jedoeh  mit  sn  grosssr 
UmstindlieUreit  und  listigen  Wiederholnogen,  durcbgefilhrteoAnseiaattder- 
setznng  stellt  dsr  Terf.  sunAeliit  fest,  dab  vor  allem  swischen  den  Läa- 
dem  des  römischen  Ostens  nnd  denen  der  westJiehen  Hftllie  des  Beiebes 
unterschieden  werden  mOsse.  Dsnn  wahrend  im  römischen  Orient  entp 
sprechend  der  Ton  jeher  dort  Ablieben  VergOtternag  des  Monarchen 
allenthalben  den  römischen  Kaisern  an  ihren  Lebseiten  Tempel  errichtst 
nnd  sie  sslbst  als  Götter  verehrt  worden,  war  im  westlichen  Born  ein 
solcher  persönlicher  Koltns  verbftltnismif^ig  selten.   Um  diese  Bebaup- 
tvng  zu  begründen  und  sogleich  um  nachsnwdsen,  bis  zu  welchem  Grade 
und  Umfang  eine  Verehrung  der  Kaiser  wflhrend  der  Zeit  ihres  Lebens 
in  den  genannten  Lilndern  stattgefunden,  prüft  der  Verf.  auf  das  Ge- 
naueste die  hierüber  zu  Gebote  stehenden  Inschriften.  Mit  Recht  schei- 
det er  hierbei  nlle  diejenigen  Inschriften  ans,  welche  sich  anf  den  Kn!tn< 
der  divi  beziehen,  da  dieser  es  nicht  mit  den  Jehemlen,  sondern  den  ver- 
storbenen Kaisern  zu  thun  hat,  ebenso  alle  tiiejenigen,  au!  denen  der 
Name  Augustus  oder  Aufrnsta  in  Vprhtnduiif»  mit  irgend  einer  be- 
kannten Gottheit  vorkommt,  wie  Apollo  Augustus,  Aesculapius  Augustus, 
wo  der  Kultus  zunächst  für  die  genannten  Götter  und  nicht  für  den 
Kaiser  als  solchen  bestimmt  ist   Ebenso  kommen  bei  der  Frape  die- 
jenigen Inschriften  nicht  in  Betracht,  in  denen  vuu  dem  geniuä  oder, 


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III.  Schriften  über  öakralaitertümer. 


265 


was  dasselbe  besagen  will,  voa  dem  nnmen  dieses  oder  jenes  Kaisers  die 
Bede  ist;  denn  init  der  Tefibrung  des  Geoitu  einer  Peneo,  welcher 
fiberbaept  als  Gottheit  betrachtet  wird,  ist  nicht  aosgesproeheo,  dalk  die 
betreffirade  PersOnlieblceit  selbst  als  Oottbeit  betrachtet  wird.  Ebenso 
ist  es  mit  nvmen,  womit  das  innere  göttliche  Wesen  einer  Sache  oder 
einer  Person  angedentet  werden  soll»  wovon  die  Sache  oder  die  Person 
selbst  wohl  m  trennen  ist  Dagegen  finden  sich  aOerdin^  im  Gegen* 
eatse  an  der  Tersicherang  des  Die  Cassios  (51,  SO),  dafs  sieb  Angnstus 
in  der  Haoptstadt  and  in  Italien  die  Erweisung  gOttUcbor  Yerebrong  vei^ 
beten  habe,  swer  nicht  in  Born  seihst  (die  sodales  Augustales  oder  fla- 
mines  Angostalee  gehören  nicht  hierher,  da  sie  nicht  Priester  des  le- 
benden, sondern  des  divas  Angnstus  sind),  wohl  aber  in  Italien  luscbriften, 
aus  denen  ber?orgeht.  dab  in  einigen  Städten  dem  lebenden  Augostus 
Tempel  und  Priesterttlmer  errichtet  wurden,  so  in  Puteoli,  BeneTentam, 
Pompei,  Cumae,  Pisa,  Assisium  und  wenigen  anderen,  deren  Zahl  eine 
verbältnismfirsip  kleine  ist,  wns  in  Verbindung  mit  dem  Umstand,  dafs 
die  genaiiiitcij  St.ldte  entweder  Kolunieu  des  Atifrustus  oder  unter  seinena 
Patronat  stehende  Städte  sind,  darauf  sohlief^-cn  Iflfst,  dafs  hierbei  von 
keiner  allgenieiiien  offiziellen  Kr^eluiiL^  de^  Au^Mi^tu•,kuILu^  die  Rede  sein 
kann,  wohl  aber  einzelnen  Städten  es  uubenonniieu  blieb,  den  Knltus  des 
Augustus  einzuführen.  Aufser  den  auf  Augustus  bezüglichen  italischen 
Inschriften  ktuni  der  Verl.  lu  der  ganzen  Kaiserzeit  nur  iiuch  zwei,  in 
welchen  von  der  göttlichen  Verehrung  eines  iebbudeu  Kaisers  iu  Italien 
die  Rede  ist. 

Nach  dieser  allgemeinen  Betrachtung  geht  der  Verf.  tn  seinem 
besonderen  Gegenstande,  nftmlich  snr  Untersoohong  der  Frage  ftber,  ob 
in  den  Stttdten  des  Narbonnensischen  Galliens  die  Kaiser  oder  Angehörige 
der  kaiserlichen  Familie  während  ihres  Lebens  religiöse  Verehmog  ge« 
nossen  haben.  Hierb«  stellt  der  Verf.  suerst  fest,  dafs  der  mehrfsoh 
vorkommende  Ansdmch  flamea  Aogosti,  der  sich  aaf  den  lebenden  Kaiser 
Angnstus  besieht,  nnr  ein  einxiges  Mal  Torkommt,  wie  sieh  in  der  Pro» 
Tins  auch  sonst  keine  Spnr  von  einem  persönlichen  Kaiserfcnltns  findet 
Die  ebenfalls  binfig  vorkommenden  flaminicae  Angnstae  sind  ebenso  dem 
Cnllus  Romae  et  Augusti  zuzuweisen,  abgesehen  von  swei  Filleo,  in  denen 
der  Wortlaut  der  Inschrift  Flaminicae  luliae  Angnstae  seigt,  dafs  nur 
Livia,  des  Augustus  Gattin,  gemeint  sein  kann.  Andererseits  ist  es  bei 
auf  Drusns  und  Germaniens  bezüglichen  Inschriften  in  Vienne  und  Nlmes 
unsicher,  ob  der  diesen  daselbst  eingesetzte  Kult  für  sie  schon  zu  ihren 
Lebzeiten  oder  erst  nach  ihrem  Tode  errichtet  ist  Im  allgemeinen 
kommt  in  diesem  Abschnitt  der  Verf.  zu  dem  Erpebnis,  dafs  in  Galiia 
Narbonoensis,  abgesehen  von  den  genannten  In«(  lirittt  n.  sich  nach  Tiberius 
kein  einziges  Beispiel  von  einem  persönlichen  Kultus  der  Kaiser  oder 
der  1  amiiie  eines  Kaisers  vorhudeu 


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266 


Röffliüche  Privat-  und  Sakralaltertümer 


Im  iwttiteD  Pirtgrapheo  tet,  and  swar  in  aller  Kflne,  vsn  das  divi 
die  Beda.  Es  wird  bierbei  raniehst  fastgastallt,  dafo  aoTserlialb  Italieiis 
der  Knltos  der  KaisergOtter  in  den  Städten  Terhlltnismifaig  selten  ist 
Dagegen  «erden  in  Oallia  Narbonnensis  tiemlieb  ?iele  flamines  divi 
Angosti  namhaft  gemacht  Die  einigemsle  vorkommende  Insebrift  fiamen 
Bomae  et  divi  Augusti  weist  auf  eine  Verbindung  von  den  iwei  sonst 
getrennten  Kulteu  hin. 

Im  dritten  Paragraphen  endlich  werden  die  flamines  Romae  et 
Augusti  einer  eingehenden  Besprechung  unterzogen.  Dieselheu  gehören 
teils  dem  K^iltus  der  Provinz,  teils  dem  in  den  einzelnen  Städten  einge- 
ricbteteu  Kultus  an  und  bedchcn  ^^irh  da  wie  dort  auf  die  Verehrung  des 
römischen  Reiches  als  solchen.  In  der  Narhonnensischen  Provinz  i<.t  dieser 
Kultus  für  viele  Städte  durch  lübchulten  beglaubigt,  wobei  jedoch  aufser 
dem  Aasdrurk  flamcn  Ruoiae  et  Auf^usti  auch  die  Bezeichnungen  tiameo 
AugU5;ti  oder  llunitu  Augustoruui  oder  fiamen  civitalis  (neben  coloniac) 
vorkommen,  unter  welchen,  wie  der  Verf.  zeigt,  nichts  anderes  als  fiamiues 
Romas  et  Augusti  zu  vergtebeu  ist.  Ebenso  ist  unter  fiamioica  Augustae 
oder  dvitalis  eine  Priesterin  desselben  Knltns  sn  ?erstefaen.  Wibraad 
aber  die  flaminiea  provineiae  nichts  anderes  ist  als  die  Fratt  des  flamen 
proiindae,  ist,  wie  schon  Hirschfeld  geseigt,  die  flaminica  Aagnstae  oder 
cifitalis,  d.  h.  die  Priesterin  der  genannten  Verehrung  in  ener  Stadt, 
eine  wirkliehe  nnd  swar  gewählte  Priesterin.  Die  Wahl  der  genannten 
Priester  nnd  Priesterinnen  in  den  StAdten  war  keine  Wahl  auf  Lebens* 
zeit,  sondern  nur  (br  eine  bestimmte  Zeit  nnd  stand  in  der  firttheren 
Kaiserzeit  den  Coroltien,  später  dem  ordo  decnrionnm  sn*  Dabei  wurden 
die  Priester  in  der  Regel  aus  der  Zahl  der  gewesenen  duumviri  iuri  di- 
cundo  oder  solcher  Magistrate  entuommon,  welche  als  die  höchsten  in 
dem  betreffenden  municipium  angesehen  wurden  Die  Einführung  des 
Kultus  Ubcrhniipt  fft]lf ,  nach  des  Vcrf.'s  ansfuhrlicher  Begründunt?,  mit 
grofser  Wahrscheinlichkeit  zwischen  die  Jahre  27  bis  22  vor  Chr.  Kr 
ist,  wie  der  Vorf  /nlet/t  ?,eitrt.  cewis^erraassen  das  Produkt  um]  die 
natürliche  Umwandlung  desjenigen  Kuiius,  welcher  ziirr>t  der  Pciaua  des 
Augustns  erwiesen  worden  war.  woher  es  auch  küniiui.  dafs  die  Hamincs 
Kuniae  et  Augusti  in  der  nai  huiiueusischeu  Provinz  häutig  auch  Üamiues 
Augusti  schlechtbin  genannt  werden. 

lo  einem  Anhang  bringt  der  Verf.  einige  Ergänzungen  aus  dem 
Werke  Beorüers»  mit  dessen  Ansichten  die  Beaudouios  sich  in  vielen 
Punkten  decken. 

57.  £.  Beurlier>  Le  cukc  imperial,  son  histoire  et  sou  orgaui- 
Fntion  depuis  Auguste  jusqu^ä  Justinien.  Paris  1891  (£me8t  Xhorin, 
editeur).   8«  857  8. 

Dieses  Bnch,  welches  auf  Grand  der  nenesten  Forsehnagea  nnd 
eigener  Untersnchnngen  eine  snsammenfisssende  Darstellung  des  römischen 


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III.  Scbrifteo  Uber  äakralaUertumer. 


267 


KAiflerkultttt  vfinacbt,  entliftlt  abgesehen  von  der  Einleitnog,  die  im  Ad- 
ecblofk  an  des  VerfMsen  Dissertation  »De  divinis  lionoribos  quos  aeoe- 
peront  Alexander  et  sucoessoree  einsc  ?on  dem  Knitns  der  Haeedonier^ 
Könige  and  Diadochen  als  dem  Yorliufer  des  romischen  Kaiserknltas 
spricht,  sieben  Abschnitte,  von  denen  der  erste  die  Geschichte  des  Kaiser- 
knltas bis  anf  Oonstantin,  der  zweite  den  Kaiserknltas  in  Bom,  der  dritte 
den  profinsiellen,  der  vierte  den  in  den  Munieipieo,  der  fonfte  die  pri- 
vate KaiserverehruDg,  der  sechste  die  jüdische  und  christliche  Opposition 
gegen  dieselbe,  and  der  siebente  den  Kaiserkali  nach  Constantin  be- 
handelt. 

In  dem  ersten  Abschnitt  spricht  der  Verf.  zuerst  von  der  Etn- 
setzang  des  Kaiserkultus.  Schon  rä^ar,  der  zuerst  nur  ein  Collegium 
zur  VerehruQg  der  Schutz-  und  Stammgöttin  seines  Geschlechts  (Venus 
genetrix)  eingesetzt  hatte,  beanspruchte  und  erlaugte  zuletzt  selbst  g  t( 
liebe  Verehrung.  Er  erhielt  einen  Tempel,  dessen  flameu  Automus  war, 
und  der  Monat  Quintiiis  wurde  nach  ihm  Julius  geuanut,  wodurch  er  auf 
den  Rang  eiuer  üotthciL  wie  Mars  und  Maia  erhoben  wurde.  Nach  seinem 
Tode  beschlofs  noch  aufserdem  der  Seuut  iiim  guulichc  Ehren,  und  ein 
Gesetz  erklärte  ihn  ab  divus,  d.  h.  unter  die  Götter  versetzt.  Die  Götter 
aelbsi  schienen  diesen  Bescblofs  so  bestätigen,  indem  wahrend  der  Feier 
der  so  Ehren  der  Venns  genetrix  eingesetsten  Spiele  ein  Komet  am 
Himmel  erschien.  Octavian  liefe  sich  swar  zuerst  divi  filios  nennen,  ge- 
stattete aber  nach  dem  Siege  von  Actinm  in  Rom  selbst  aar  private  Yer* 
ehmng,  wenn  er  steh  nach  den  Namen  Angostos  und  die  Einreihong 
aeines  Genius  unter  die  Staatslaren  gefallen  liefs.  Dagegen  erlaabte  er 
es,  data  ihm  in  den  Prorinsen  Tempel  errichtet  wurden,  wenn  aoch  unter 
der  Bedingung,  dals  zu  seinem  Namen  noch  der  Roms  hinzugesetzt  wurde 
(Romae  et  Angusto).  Übrigens  durften  an  diesem  Kultus  nur  die  Pro- 
vinzialen  teilnehmen,  wahrend  die  Römer  nur  Rom  und  Cäsar,  weil  dieser 
schon  Divns  war,  verehren  durften  (nach  Dio  Cassius  LI,  20).  Das  Bei- 
spiel eines  Roma-  und  Augustusknltus  wurde  bald  von  verschiedenen  Pro- 
vinzen, wio  Spanien  und  Gallien,  und  sp.ltcr  von  allen  nachgeahmt.  In 
Gallien,  meint  der  Verf.,  sei  dieser  Kultus  schon  zu  Lebzeiten  des  Augustus 
eingeführt  worden  und  zwar  durch  ein  Gesetz,  und  er  bezieht  hierauf  die 
im  Jahre  1868  im  Gebiet  der  Stadt  NarLouuo  aufgefundene  Bronzetafel. 
Dero  widerspricht  aber  auf  das  Bestimmteste  die  Nachricht  des  Tacitus, 
Ann.  1,  78  Tempi inii  ut  in  culunia  Tairacouensi  strucrctur  Auguste,  pc- 
tentibos  Hispanis,  permissum  datumque  in  omacö  proviucias  exemplum. 
Darnach  befand  sich  also  der  älteste  Augustuslempel  in  Tarraco,  ond 
dieser  worde  erst  unter  Tiberius  gegründet.  Wenn  dieses  aber  der  Fall 
isl,  dann  kann  der  Kult  bei  der  ara  Narbonnensis  nicht  schon  anter 
Angnstns  und  swar  offiziell  durch  ein  Gesets  eingefllhrt  worden  sein. 
Der  Verf.  meint  daher,  unter  omoes  proviociae  seien  nicht  die  Provinzen 
des  romischen  Reiches  Oberhaupt,  sondern  die  zwei  anderen  Provinzen 


268 


BAmiKhe  Privat-  und  SakraUltertOmer. 


Spioieiit  to  ?ent«li6D.  Dieses  ist  ab«r  sine  sehr  geschraobte  EridlriHig, 
die  auch  vom  spncblichen  Staodpmikt  sich  sobwsr  rechtisitigaD  läbt 
Aneh  irissea  %\r  gar  nidit,  ob  sieb  die  geoannte  NarbonnetisiBebe  In- 
schrift auf  einen  Kultus  der  SUidt  Narbo  oder  der  Provinz  bezieht,  «ilh 
reod  der  TaeiteifMshe  Text  bezQglich  Tarracos  offenbar  auf  den  Proviozial* 
koltos  hinweist.  Übrigens  6Qden  wir  in  dieser  historischen  AuseiDaoder* 
Setzung  tlberhaupt  keine  klare  Unterscheidung  der  verschiedenen  Ver- 
ehrongsformen,  indem  z.  B.  die  Verehrung  der  lebenden  Kaiser  mit  der 
Verehrung  Roniac  et  Augusti,  ferner  mit  (^or  des  genius  und  des  numen 
beständig  znsnmTnpnrrov'orfen  wird  (vgl.  mir  S  ■2i.  25  u.  30);  dafs  fliese 
aber  getrennt  werden  müssen,  hat  u.  a.  Beaudouiu  klar  nachf?pwieNf  i: 

Hierauf  verfolgt  der  Verf.  die  Kaiserverehruiig  nach  Augu^tus. 
Wenn  er  von  Tiberius  sagt,  dafs  er  sich  fQr  den  Kultus  des  Augustus 
bis  zur  Grausainkeit  eifrig  gezeigt  habe,  dafs  er  aber  ebenso  entschieden 
jede  göttliche  Verehrung  seiner  Person  von  der  Hand  gewiesen  habe,  so 
sollte  man  daraus  doch  folgern,  dafs  ein  persönlicher  Kultus  des  Aogoatus 
SQ  deesoD  LdneitMi  oflisiell  nicht  bestanden  habe.  Deno  iraon  da  aoldier 
oflisiener  KaiserliQltos  sar  Zeit  der  Begicrung  des  Aogostas  bestaadea 
bitte,  so  bitte  Tiberias  bei  der  weoa  aacb  nur  erheadielteD  PietSt, 
welcbe  er  allen  InstltutloaeD  des  Aagostos  entgegenbraebte^  eiae  persöa- 
liebe  Terehrong  kaum  voa  der  Baad  weisen  Icdnnen.  Das  gebt  auch  ans 
der  von  dem  Yerf.  citierteu  Rede  des  Tiberins  hervor  (Tac  Ann.  lY,  37),  wu 
nur  von  der  ofÜsiellea  kaiserlichen  Anerkenooog  des  Roma-  und  Augostos* 
kultus  in  Pergamum  die  Rede  ist,  eine  ähnliche  Verehrung  des  Tiberius 
in  den  Übrigen  Provinzen  aber  zurtickgewiesen  wird,  weil  dadurch  der 
(mittlerweile  in  allen  Provinzen,  aber  erst  nach  Augustus  Tod  [Tac. 
Ann,  1,  78J  offiziell  eingesetzte)  Augnstuskultus  entweiht  würde.  Auch 
unter  t!rn  folpondrn  Kaisern  findet  keine  f:(\ttlichc  Verehrung  statt,  ja 
nicht  einmal  worden  -le  fllr  divi  erklärt,  mil  An^nalime  dos  Claudius. 
Die  folgende  Darstellung  stellt  fest,  welcbe  Kaiser  vom  Senat  für  divi 
erklärt  wurden  und  welche  nicht. 

Der  zweite  Teil  des  Werkes  behandelt  den  Kaiserkaltus  in  der 
Hauptstadt  bis  Constantin.  Hier  ist  zunÄchst  hauptsftchlicb  von  der  Ver- 
ehrung des  genius  oder  dem  nunieu  des  Augustus  die  Rede,  die  mit  dem 
Knit  der  Laren  verbunden  wurde.  Hierbei  hätte  der  Verf.  mehr  hervor- 
liebea  mllssen,  dafo  die  Varebrung  des  genins  oder  des  aaaien  von  einer 
persönlichen  G5tterverebrong  wobl  sn  unterscheiden  ist  Man  kann  hinso- 
iBgen,  dass  wenn  Augustus  jemals  selbst  als  Gott  su  seinen  Lebseiten  olli- 
sielle  Verehrung  geooeseo  bfttte,  eine  Erkllruag  als  divus  nach  seinem  Tode 
eher  eine  AbechwicbuDg  als  eine  Erhöhung  gewesen  «Ire.  Wenn  der 
Verf.  das  vor  dem  Kaiser  einhergetragene  Feuer  als  gOtÜicbe  Verehrung 
auffsTst,  so  darf  er  sich  nicht  auf  die  von  ihm  gebilligte  Erklärung  bei 
Preller  (Röm.  Myth.  II,  p.  441)  berufen,  wonach  die  Kaiser  dns  Feuer 
der  Vesta,  welches  die  Dauer  des  Reiches  verbArgta,  als  ReprAsentanten 


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III.  ScbriftoD  aber  Sakitlaltmilmer. 


969 


desselben,  (Iberail  mit  sich  führten.  Denn  daraus  kano  doch  nicht  ihre 
eigene  Göttlichkeit  gefolgert  ^^erde^.  Hierauf  bespricht  der  Verf.  die  den 
Kaisern  uach  ihrem  Tode  erwieheuen  gotiiicbeu  Ehreu,  vor  allem  die  t  On- 
secratiOD  durch  die  Bezeichnung  als  divus,  deren  politische  Folge  die 
Anerkennung  der  Kegierungshandhingen  des  betreffenden  Kaisern  war. 
i>ie  bei  der  CüüaecruLioii  üblichen  Ceremomeu  werden  mit  lobenswerter 
Genauigkeit  geschildert   Zuletzt  wird  eine  Liste  der  divi  aufgestellt 

Eio  weiteres  Kapitel  dieNe  Abtoiuiitta  heodelt  amfUirHeh  fon  den 
PrieBtero  der  divi  nod  imr  sotitefast  voo  deo  flamineB,  wobei  der  Verf. 
mti  Beebt  konstatiert,  dalk  die  flamines  niemals  ein  Collegian  bildeten, 
saadem  dafo  ee  immer  nur  einen  flamen  fftr  eine  Knltstitte  gab.  Die 
sodales  Angnstales  dsgegen  bildeten  ein  GoUeginm«  Oasselbe  wurde 
von  Tiberius  im  Jahre  14  n.  Chr.  nach  dem  Haster  der  sodales  Titii 
eingesetst  nad  den  ttbrigen  vier  groben  Gollegien  gleichgestellt  Sie 
waren  Obrigeos  weniger  fQr  den  Koltos  des  Aognstns  als  fftr  den  der 
gens  lolia  bestimmt  Mitglieder  dieses  PriestercoUeglams  konnten  nur 
Senatoren  sein.  Die  too  dem  Verf.  aufgeworfene  Frage,  ob  aneb  die 
vorbin  genannten  flamines  Mitglieder  dieses  Collegiums  gewesen  seien, 
beantwortet  er  gegen  Borghesl  mit  Recht  dahin ,  dafs  wohl  flamines 
Mitglieder  desselben  seio  konnten  —  und  dies  gilt  namentlich  von 
solchen,  die  der  kaiserlichen  Familie  aogehürteu  —  aber  nicht  sein 
mulsten. 

In  dem  nun  folgenden  dritten  Abschnitt  über  die  Provmzialver- 
saiii  in  Inngen  verwertet  der  Verf.  hauptsfichlich  die  Resultate  der  oben 
von  uüs  besprochenen  Schrift  Guirauds  (les  asseuibl^es  provinciales), 
denen  er  sich  auch  meist  anschliefst 

Der  vierte  Abschnitt  ist  der  Besprechoog  des  monidpalen  Kaiser* 
koltns  gewidmet  Nachdem  im  1.  Kapitel  die  verschiedenen  Ponneo, 
anter  denen  derselbe  in  deo  Hanicipien  stattfiud,  namhaft  gemacht  wor* 
den  sind,  ist  von  den  in  den  Städten  fangierenden  Priestern  die  Bede 
nnd  swar  laerst  von  sacerdotes  oder  flamines,  denen  in  den  Inschriften 
biswettea  noch  das  Wort  Angnsti  oder  Angnstorom  beigeihgt  ist  Der 
Kaiserkott  hatte  in  den  Hanicipien  dem  Verf.  snfölge  snent  die  Form 
des  Roma-  ond  Augustuskoltas,  doch  oberwog  schlierslicb  der  persönliche 
Kaiserkultus.  Hierbei  ist  zu  bemerken,  dafs  die  Unterscheidung,  welche 
der  Verf.  zwischen  persönlichem  und  allgemeinem  kaiserlichen  Kultus 
macht,  durchaus  nicht  klar  gefafst  und  durchgefQhrt  ist;  dies  gilt  be- 
sonder«; von  dem  Kult  des  Aogustus.  Dem  Verf.  zufolge  wurden  in  den 
ötadLon  auch  die  divi  verehrt  und  zwar  sowohl  in  ihrer  Gesamtheit  wie 
einzelne  divi  für  sich.  Doch  hört  der  Spezialkult  der  divi  mit  den 
Antoniueu  auf.  Die  flamines  teilt  der  Verf.  in  drei  Kategoricfi.  erstiich 
solche,  welche  mit  dem  offiziellen  Kultus  des  Kaisers  betraut  smd  uud 
namentlich  bei  dessen  Geburtätagteitr  iungieren,  dann  solche,  welche 
einem  besonderen  Koitus  eines  lebenden  Kaisers  vorstehen,  uud  schliefst 


270 


Rtaiiich«  Frif  «t-  ond  Sa]rntl«lteriQm«r. 


iicii  die  liamiues  der  divi  teils  iü  Form  eiues  Geaanitkulu  (omDium  di- 
?onim)  teils  einer  speziellen  Verehrung.  Wir  vermissen  bei  dieser  Unter- 
icbeidnog  eise  B«ai6rkiiiig  ttber  den  Angattns-  und  RomalniUas.  Hat 
elD  Boleher  nach  Augustns  flberbaiipt  in  den  Stidten  nicht  mehr  bestan- 
den, oder  bAlt  ihn  der  ?erf.  mit  der  ersten  Kategorie  Ar  identisch? 

Neben  den  flamines  kommen  ancb  flaminicae  vor,  die  aber  diesen 
Titel  nicht  deswegen  tragen,  weil  sie  die  Fran  eines  fiamen  sind,  son- 
dern deswegen,  weil  sie  selbst  Priesterinnen  sind,  and  swar  der  divamm, 
wie  s.  B.  der  diva  Angosta  (Drosüla,  Domitilla,  Plottna,  Fanstina  maior, 
lolia  Pia,  Saldaa  Uarciaua,  Matidia).  Der  Rang  der  flamines  war  ein 
sehr  hoher;  es  mofsten  Männer  sein  omnibos  hunoribus  io  repoblica  sna 
foneti;  auch  waren  sie  Mitglieder  des  Senats  ihres  Manicipiums,  von  dem 
sie  auch  als  Priester  gewählt  wurden. 

Im  dritten  Kapitel  dieses  Abschnitts  geht  der  Verf.  zu  der  schwie- 
rigen Frage  der  seviri  Äugustales  über.  Fr  macht  zuerst  auf  den  Um- 
stand aufmerksam,  dafs  iu  einigen  SUidten  auf  Inschriften  sich  nur  seviri 
AugusLalc^  oder  seviri,  in  andereu  wieder  nur  Augustales  und  in  andern 
seviri  und  Äugustales  finden.  £r  giebt  dazu  die  richtige  Erklärung,  dafs 
überall  ein  Collcgium  von  sechs  Mitgliedern  bestand,  welche  meist  seviri, 
nach  Ablaui  iLrca  Atntsjahres  aber  sevii  ales  oder  Äugustales  hiefsen  und 
mit  den  früheren  zusammen  den  Stand  der  Augustales  biideteu.  Die 
Hauptfrage  aber,  ob  diese  seviri  Priester  oder  Magistrate  waren,  streift 
der  ¥efff.  nnr  leicht  Wenn  er  a.  a.  als  Grund  ftr  ihren  priesteriicben 
Charakter  den  Umstand  anAlbrt,  daTs  sie  wie  alle  Vorsitsenden  der  Spiele 
Liktoren  hatten,  so  ist  dies  kein  Beweis;  eher  würde  man  daraus  ihren 
magistratisehen  Charakter  folgern  können.  Im  allgemeinen  will  der  Yerf. 
in  dem  Sevirat  mit  Marquardt  u.  a.  ein  den  viei  magistri  fthnlicbes  Insti- 
tut erkennen. 

Eigentttmlicb  berflhrt  es,  dalii  der  Verf.  die  oben  bei  Besprechnng 

von  Schneider,  De  sevirum  Augustalinm  mnneribus,  erörterte  Mommsen- 
sche  Ansicht  vollständig  ignoriert. 

Das  vierte  Kapitel  handelt  von  dem  nur  im  Orient  vorkommenden 

Institut  des  Neokorats.  Ursprünglich  bezeichnet  das  Wort  ¥Swxuoo^  nur 
den  1  empeldiener,  später  aber  tlberhaupt  alle  diejenigen,  welche  dem 
Kultus  einer  Gottheit  besonders  anhingen.  Die  Neokorcn  dieses  oder 
jenes  Kaisers  interessierten  sich  besonders  für  die  Errichtung  von  Tera- 
pelo  und  die  Einsetzung  von  Spielen  ihm  zu  Ehren  und  später  für  deren 
Erhaltung  bezw.  Wiederabbaitung.  Der  Kult  war  ein  städtischer  und 
nicht  provinzieller.  Im  übrigen  schliefst  sich  der  Verf.  meist  den  An- 
sichten Uiichners  iDe  Neocoria),  nebenbei  auch  denen  Ekhels  (Doctrina 
Nummorum)  und  Monceaux  (De  comuiuni  Asiae)  m. 

Der  fhnfte  Abschnitt  des  Werkes  handelt  von  den  PrivaikuUus' 
formen,  von  denen  der  ?eii  vor  allem  die  bei  Tacitus  Anoal  i»  73  an- 
geffthrten  Cultores  Angnsti  hervorhebt 


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IIL  Schrifteo  aber  SakrAlaltertamer. 


271 


Im  sechsten  Abscboitt  wird  die  Opposition  der  Jaden  and  Christen 
gegen  den  Kaiserkult  besprochen.  Nach  Caligula  finden  wir  keinen 
Versuch  mehr  die  Juden  zur  Verehrung  eines  Kaisers  zu  zwingen  und 
auch  später  wurden  .sie  von  der  Verptiichtung  iJaiiKu  zu  werden  aus- 
drOcklicb  befreit.  Anders  dagegen  verhielt  es  sich  mit  den  Cbristeu^ 
die  man  noch  lange  zur  KaiserrerebniDg  zu  zwingen  suchte. 

Der  siebente  Abschnitt  eothilt  die  Geschichte  des  Kaiserkultus  von 
Goiistaotin  bis  in  dessen  Auflösung.  Allmählich  trat  unter  dem  Einflufs 
des  Gbristentnms  und  mit  demselben  an  Stelle  eigentlicher  göttlicher 
Verehrung  eine  allgemeine  Respekterweisung  ein,  und  der  Titel  divus 
nahm  die  Bedeutung  einer  banalen  Ehrenbezeugung  an,  welche  der  Senat 
allen  Kaisem  nach  Ihrem  Tode  beschlofs.  Ton  dem  ProvinziaUrnUus 
blieben  nnr  die  Spiele  und  die  politische  Seite  bei  den  Provinzialver- 
aammlnngeu  flbrig,  «flhraid  die  heidnischen  Opfer  natürlich  Tersebwanden. 

Dem  Werke  sind  zwei  Appendices  angeschlossen,  yoo  denen  der 
erste  eine  vollständige  Liste  der  divi  und  der  zweite  eine  topographlBChe 
Untersuchung  Ober  die  Tempel  der  divi  in  Rom  enthält. 

Unser  Gesamturteil  Uber  die  Arbeit  können  wir  dahin  zusammen- 
fassen, dafs  der  Verf.  mit  grofsem  Fleifs  alles  auf  den  Kaiserkultus  be- 
zOgliche  Material  zusammengestellt,  klar  disponifrf  und  zu  einem  voH- 
ständigen  Werke  verarbeitet  hat.  Schon  das  letztere  ist  ein  groTses 
Verdi eust;  denn  aus  den  bisherigen  vereinzelten,  wenn  auch  zum  Teil 
vorzliglichen  Arbeiten  war  ein  Gesamtüberblick  tiiber  den  Kaiserkultus 
nicht  zu  gewinnen.  Die  verschiedeneu,  wichtigLrcii  Lchrmeinungpo  bat 
der  Verf.  mit  Ausnahme  von  Mommsens  Ansicht  über  die  sevin  gebüh- 
rend berücksichtigt  und  unter  ihnen  mit  grofser  Umsicht  seine  Entschei- 
dung getroffen.  Zwar  ist  dadurch  noch  nicht  jede  Detail  trüge  erledigt; 
gar  manche  Punkte  bedürfen  zum  Zweck  ihrer  volislaudigen  Aufhellung 
noch  genauerer  Untersuchungen,  und  in  manchen  Dingen  wird  mun  sich 
auch  der  Entscheidung  düa  Verfassers  nicht  uDterwerfen,  namentlich  da, 
wo  seine  Beweisführung  unzureichend  ist;  auch  ist  die  Anzahl  der  von 
ihm  gebrachten  neuen  Aufschlüsse  eine  verhältnismärsig  kleine;  aber  im 
gaaatn  hat  die  Frage  des  Kaiserkultus  durch  dieses  Werk  entadiiedett 
einen  Fortschritt  au  ?eneiGhnen. 

66.  F.  Hang,  Die  WoebengOttersteine.  Westd.  Zeitschr.  f.  Oesch. 
n.  Kunst  IX,  I,  S.  17—64. 

59.  F.  Haug,  Die  Viergöttersteine.    Westd.  Zeitschr.  f.  Gesch.  u. 
Kunst  X,  1.  S.  9—62,  X,  U,  125-161,  X,  IV,  295-840. 

I>ie  genannten  Aufoatse  geh6reo  zwar  ihrem  Hauptinhalte  nach 
mehr  dem  Gebiete  der  Inschriften  und  der  Archlologie  an,  enthalten 
aber  auch  in  betreff  der  Sakralaltertttmer  einige  so  interessante  Auf* 
schlftsse,  dafs  sie  in  diesem  Bericht  nicht  Qbergangen  werden  dOrfen. 


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272 


Kömische  Privat^  und  SakraialtertOmer. 


In  der  ersten  der  genrnntoD  AbbuidlaogeQ,  wekdie  Im  waientUchea 
eine  mf  genaaeater  nd  gewissenbaftester  üntennehiuig  bembeade  Be- 
eehreSbang  der  In  Deatacbknd,  der  Sebweii  und  Frinkreieb  gefoodeneii 
aogenaiiflteii  WooheogOtteraltAre  gieVt  und  dabei  die  frttbereo  Saom- 
langen  von  Lerscb  and  de  Witte  an  Vollstftodigkeit  weit  binter  sieb 
sarfleklAfot,  scbickt  der  Verf.  eine  in  saimüer  Besiebaag  iutereesante 
Eialeitang  aber  Urspmag  and  Qesebiebte  des  'WoebengOttersysteias  and 
des  daraaf  bezttglicbea  Knltas  vorans.  Als  die  Urheber  desselben  wer- 
den die  semitischen  YOUier  nacbgewiesen ,  bei  weichen  er  sich  aaf 
Orund  der  Verehrung  der  sieben  Planeteo  d.  h.  der  Sonne,  des  Mondes 
und  der  fünf  im  Altertum  bekannten  Wandelsterne  entwickelte.  Dem- 
entsprechend hatten  dann  die  semitischen  Völker  auch  eine  siebentägige 
Woche,  zuerst  die  13ab>lonier ,  von  denen  sie  auf  andere  semitische 
Völker  und  die  Perser,  Meder  und  Ägypter  nbermu^r  Bei  den  Rö- 
mern liudea  wir  über  die  Üezeichnuog  der  Wuciieuluge  und  der  Pla- 
neten sichere  Zeugnisse  nicht  vor  dem  er&teu  Jahrhundert  vor  Chr.  und 
zwar  erst  im  Aoschlufs  an  die  Verbreitung  der  jQdischen  Öubbatfeier. 
i>ie  erste  direlite  Be^ticluiuiig  eines  Wochentages  mit  einem  Planeten 
findet  sich  bei  TibuU  (I,  3  lö),  und  die  erste  sicher  nachzuweisende  bild- 
liebe  DarsteUaag  in  Ponpei  auf  einem  1760  daselbst  gefundenen  Wand- 
geoAlde. 

Mit  deo  steigeadea  Ansehea  der  Ohaldier  in  Born  wachst  daa  An- 
sehen der  WocbeagOtter,  so  dafs  es  ans  nicht  verwaadern  darf«  weaa 
anter  den  Jenen  besoaders  ergebeaea  Kaisera  (a.  a.  Septimias  Severas 
und  Alexaader  Sevems)  die  voa  dem  Verf.  beschriebeaea  Deakmiler 
erstanden,  welohe  mit  den  Bildern  der  sieben  WocheagOtter  (Satara, 
der  immer  daa  Aafaag  macht,  die  Soana,  der  Mond,  Mars,  Merliar, 
Jnppiter,  Venus)  geziert  waren. 

Auch  die  folgenden  Aufsätze  Über  die  ViergOtterstei ne  bietea 
aufser  dem  inschriftlicheu ,  historischen  und  archäologischen  Interesse 
einige  in  mythologisch-sakraler  Beziehung  bemerkenswerte  Aufschltisse. 
Insbesondere  gilt  dies  von  den  vou  Säulen  getragenen  Gigantengruppen, 
bei  welchen  Haug  in  streng  methodischer,  seharfsioniger  Untersuchung 
zu  dem  Ergebnis  gelangt,  dafs  man  in  dem  auf  der  Sflule  dargestellten 
Reiter  zunächst  Jnji]  iter  (nicht  einen  Kaiser,  wie  a.  meuicü)  zu  er- 
iienuen  habe,  dafs  alex  dieser  Juppiter,  der  osnen  Giganten  bezwingt, 
»eine  allegorische  Darstellung  der  über  die  Barbaren  siegenden  nwiu- 
schen  Kaisermacht  ist,  und  dafä,  um  diese  Allegorie  deutlicher  zu  macheu, 
aber  mit  Yerltennnng  der  Gesetze  des  Stils,  Juppiter  abgesehen  von  dem 
Kopf  realtetiseb  in  der  Tracht  aad  Haltaag  elaas  rOmlsehen  Kaisers  dar- 
gestellt  istf  In  dem  besiegteo  Giganten  aber  ist  nach  dem  Verf.  eine 
Allegorie  der  ?on  der  r5mischen  Weltmacht  besiegten  Germaaea  sa  er- 
blicken. Die  Inschriftaa  aaf  diesen  Gtgaataasialea  weisea  daraaf  faia. 


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IlK  Sebrift^n  aW  Privataltortdiner  273 

dafs  dieselbeo  gegen  Ende  des  sweiteD  oder  im  Anfeng  des  3.  Jehrhan- 
deiis  aufgekommen  sind. 

Rex.  mnfs  der  Darlegung  des  Terfassers  entschieden  beipfliebteo 

trotz  der  Einwendungen,  die  neuerdings  Freidhof,  >dic  sogenannten 
Giganteusäulen«,  Metz  1892  (S.  10,  11,  17)  dagegen  erhoben  bat;  denn 
dafs  in  dem  Reiter  trotz  der  Kaiserfracht  Juppiter  zu  erkennen  ist, 

beweist  vor  allern  die  strhendf  Inschrift  I.  0.  M.  und  die  Unwahrschein- 
licbkeit,  dafs  an  Votivdeukmäleni,  wo  andere  G'Mtor  (i:trt;pstollt  waren, 
perade  dor  (.ioft,  dein  das  Denkmal  laut  Inschnll  geweiht  ist.  allein 
gefehlt  liaben  bullt-'  fX,  IV,  S.  329).  Wir  haben  also  hier  den  huchsl 
iiilcressanten  Naciiwei^  einer  ganz  besonderen  proviozielleu  Fuiin  des 
.luppiterkultuB,  wie  er  sich  insbesondere  au  der  römiscb-gerfflaniäcbeu 
(ireoze  entwickelt  halle. 

60.  6.  Wisse wa,  De  feriis  anui  Romaoorora  vetustissimi  obser- 
vationes  selectae.  WisseDschaftlicbe  Beilage  som  LelttiooBlcatalog  der 
UiiiversiUlt  Marburg,  Sommersemester  1891.  4«   16  S. 

Aosgeheod  von  den  ?oii  Mommsen  verOifeotlicbten  Bmehstaoken 
des  II  testen  rOmiscben  Festkalenders  (CIL.  l,  p.  861  f.)  glanbt  der  Yerf. 
die  Bcbaaptimg  rechtfertigen  zu  kOnneo,  dafs  die  anf  die  Ältesten  Beli- 
gionsgebräuche  der  Römer  bezaglieheo  Notisen  und  Erzählungen  eines 
Varro,  Verrius  oder  Ovid  gegenüber  dem  neu  entdeckten  luscbriften- 
material  fast  ganz  wertlos  seien.  Den  Beweis  für  diese  Behauptung 
socht  der  Verf.  in  vier  aufeinanderfolgenden  kleinen  Abhandlongen  durch- 
zafilhren. 

Das  in  der  ersten  dorselheii  behandelte  Hoispiel  ist  allerdings  be- 
stfH  lieiid.    So  wird  iiac))  V.irro  (de  l.  1.  V  57  u.  64),  Verrius  Fiaccus  (bei 
Fcstus  i>.  I8<i),  Suotüii  iinil  Macrohins  (Sat.  1,  10,  19flf.)  die  Göttin  Ops 
als  die  Gemahlin   des  Saturniis  bezeichnet,  und  ausnahmslos  haben  die 
neueren  Gelehrten,  selbsl  Jordan,  dieser  Aut^assung  bidi  angeschlossen. 
Wissowa  zeigt  hierbei  zunäoh>-t,  dals  die  von  Alten  und  Neuen  fHr  die 
Ziisamniengebörigkeit  der  Ops  und  des  Suluruus  angeführten  lie weise 
nichtig  seien,  und  weist  dann  auf  Grund  des  Festkalenders  mit  Kvideuz 
nach,  dafs  die  Ops  in  Verbindung  mit  dem  Goosus  erscheine.  Schon 
Mommsen  hatte  CIL  1,  p.  100  gezeigt,  dafs  beide  Gottheiten  einander 
entsprechen.   Consns  ist  nach  ihm  =  deos  oondendi  d.  b.  der  Gott  der 
Ernte  und  Aufspeicherung  (messis  horreoruroque),  während  die  Ops  als 
die  SaatgOttin  (consivia  terra)  erscheint,  der  zu  gleicher  Zeit  wie  dem 
Consos  fftr  die  Aufnahme  des  mit  reicher  Frucht  zurückerstatteten  Samens 
gedankt  wird.  In  Betreff  der  Erklärung  des  Wesens  des  Consos  stimmt 
der  Verf.  riit  Mommsen  überein,  leugnet  jedoch,  dafs  die  Ops  die  den 
Samen  aufnehmende  Erde  be  1<  itr^^  nnd  von  diesem  Umstand  den  Namen 
consivia  führe.  Dieser  letztere  Name  komme  nämlich  nicht  von  conserere, 

Jahiwbcricbi  ftir  AJs«nlium«MaMii«ch«li.   LXXUl.  Bd.  (1889.  ID.)  1$ 


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274 


Römisch«  Priva^  and  SakralAltertQnier. 


wie  Jordan  (Herrn.  XV.  p.  ifi)  nachzuweisen  versucht  habe,  sondern  von 
Conbus  und  sei  eine  aliuliclie  lUIdung  wie  indictivus.  impetrativus.  obla- 
tivus.  Ops  Con^iva  sei  al-o  Ops  din  Gemaliliu  des  Cunsus.  Verf.  ver- 
gleicht damit  Am  iiiuugeu  wie  Ilcre  Marn.i,  TiirNa  lovia.  Cerfüs  Martius, 
Praestita  Cerfia.  Dementsprechend  bezeichne  lieuu  auch  Ups  nichts 
anders  als  den  Reicbtum  der  aufgespeicherten  Frucht.  Damit  stimne 
daoD  auch,  dafs  beim  Aosbruch  eines  Brandes  neben  dem  Vnlcan,  der 
Jutoma  nnd  den  fibrigen  Qaellnympben  auch  die  Ops  angerufen  werde. 
Die  Verbindung  der  Ops  mit  dem  Saturnus  ferdanke  ihre  Entatehong 
nur  dem  Eindringen  der  griechischen  Mythdogie,  nachdem  Satuniua  mit 
dem  Kronos  und  die  Ops  mit  der  Rbea  identi&iert  worden  sei. 

In  der  hierauf  folgenden,  sweiten,  Abhandlung  sucht  der  Terf. 
nachzuweisen,  wie  auch  die  römische  Festordnung  mit  der  nachgewiese* 
nen  Verbindung  des  Consus  mit  der  Ops  übereinstimme.  Nach  derselbeo 
wurden  nämlich  die  Opiconsivia  und  Opalia  post  diem  quintum  Consnalia 
gefeiert,  d.  h.  nach  einer  Zwischenzeit  von  drei  Tagen;  eine  derartige 
ünt erbrech nu^?  bedeutet  nach  dem  Verf.  aber  nicht  eine  Verschiedenheit 
der  beiden  Kulte;  denn  itncb  s()n«;t  werden  auf  denselben  Kult  bezügliche 
Feste,  wenn  >ie  rnebr  als  einen  Tag  dauern,  nicht  an  zwei  oder  mehreren 
aufeiiiaiider  folgenden  Tatren,  -ondern  immer  in  der  Weise  gefeiert,  dafs 
mehrere  Tage  dazwischen  liefen  (Mommsen,  CIL  l,  p.  a66).  Dies  wei^t 
dann  der  Verf.  an  ver^cliiedeneu  Beispielen  nach,  namentlich  au  dem 
Quiuquatrus,  19.  März  und  Tubilustrium  23.,  denen  die  Equirna  ursprüng- 
lich am  15.,  nicht  am  14.,  wie  dies  später  der  Fall,  voraufgingen.  Letz- 
tere Annahme  wird  ans  dem  Umstände  gefolgert,  dafs  wie  die  beideo 
sich  entsprechenden  Feste  der  Quinquatrns  und  des  Armilustrinm  am 
19.  März  und  19.  Oktober  gefeiert  werden,  so  anch  das  dem  Opferfest 
des  eqaus  October  am  15.  Oktober  entsprechende  Fest  der  Eqnirria  ao 
einem  fonfzehnten  begangen  worden  sein  mufste,  in  welchem  Fall  dann 
die  verschiedenen  Feste  des  Mars  im  Mftrz,  den  Eqnirria  tl5.  Min), 
den  Quinquatrus  (19.  Mitrz),  und  dem  Tubilustrium  (2a.  Mftrz)  durch  die 
gleiche  Anzahl  Tage  getrennt  gewesen  seien.  Den  Grund  der  Verschie- 
bung der  Equirriu  vom  15.  auf  den  14.  März  will  Verf.  in  dem  Umstand 
finden,  dafs  am  15.  März  noch  zwei  andere  Feste  gefeiert  worden,  was 
den  Festspielen  der  Kquirria  Eintrag  that. 

In  der  dritten  Aldiandltiiig  wird  erklürt.  woher  es  komme,  dafs 
z.  B.  das  Fest  de»  l'lerdeupJers  vom  15.  Oktober  m  den  mit  grofser 
Schrift  geschriebenen  l  a^ti  (hemerologia)  nicht  verzeichnet  sei.  Nach 
dem  Verf.  war  der  Giniid  der,  dafs  der  Zweek  dieser  Fasli  nicht  war, 
alle  Feste  zu  verzeiehnen,  hoiidern  für  das  \  uii;  iie  l'age  als  solche  an- 
zugeben, was  z.  U.  büi  dem  genannten  Tage  schon  ninlanglich  durch  die 
Idus  ge&chah.  Es  werden  dann  noch  andere  ähnliche  Beispiele  ange- 
fahrt, die  hier  im  einzelnen  nicht  weiter  verfolgt  werden  können. 

In  der  vierten  Untersuchung  erörtert  Verf.  das  Wesen  des  Volfia> 


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III.  Sdiriften  Ober  SakralaltertAmer. 


275 


DOS,  der  von  dem  des  griecbifichen  Hepbaistoe  weseotlieb  Yerachiedeo  ist 
und»  wie  ans  TitruT  (1»  7,  1)  und  versehiedeoeo  losehriften  bervorgebt, 
hauptaftchlicb  als  Gott  der  Peuersgefabr  verehrt  besw.  besänftigt  wird. 
Im  Besooderen  wendet  sieb  dabei  der  Verf.  gegen  die  noeh  allentbalbenf 
insbesondere  bei  Preller  (Rom.  Myth.  O,  p.  162  ff.),  vertretene  Auffassung 
des  Gottes  als  göttlichen  Waffenschmiedes 

Alle  diese  Darlegungeü,  die  mit  grofsem  ScbarfsioD  durchgeftthrt 
werden,  verdienen  um  so  mehr  Beachtung,  als  sie  sich  aof  ein  nener- 
scblossenes  saTerlftsstges  Quelleomaterial  stOtseo. 

61.  Poiilmey,  Der  römische  Triumph.  Der  Triumph  im  allge- 
meiuea,  der  Triumphzug  des  Aemilius  PauUus,  Germaoicus,  Titus. 
Gaterslob  (Bertelsmaon).    1891.   8.   80  8. 

Diese  Sclirift  gehört  muer  Sammlung  an,  die  den  Titel  Gymuasial- 
bibiiotheit  führt  und  den  Zwvck  verfolgt,  die  hUiislicbc  Loktüre  des  Schil- 
lers zu  dem  Gttlaukf'nkreis  seiner  Sdiuüeklüre  iu  Beziehuüg  zu  setzen. 
Diesen  Zweck  dient  auch  vorliegende  Abhandluug,  der  also  die  Absicht 
fern  liegt,  durch  selbständige  Forsohungeu  neue  wissenschaftliche  Auf- 
schlüsse zu  bringen.  Vergl.  meine  Besprechuug  iu  der  lierliuer  l*hilal. 
Wochenschrift  1892,  No.  37,  S.  1166. 

82.  Garofalo,  L  ovasione  nellastoria  di  Roma.  Gataaia  (F.  Mar* 
tinea)  1890.  8.  26  8. 

Nachdem  der  Verf.  in  einer  kurzen  Einleitung  auseinandergesetzt 
hat,  dafs  die  Entstehung  des  kleinen  Triumphs  oder  der  Ovation  spftter 
anzunehmen  ist  als  die  des  grofsen  Triumphs,  da  die  Ovation  erst  dem 
Bedfirfnis  entsprungen  sei,  neben  dem  grofeen  Triumph  noch  eine  kleinere 
Ehrung  einzufahren,  verfolgt  er  die  Geschichte  der  Ovation  in  drei  von 
ihm  angenommenen  Perioden.  Diese  sind  l)  das  8.,  4.  und  ein  Teil  des 
6.  Jahrhunderls,  2)  die  Zeit  von  da  bis  zum  Ausgang  der  Republik, 
3)  das  erste  Jahrhundert  der  Kaiserzeit.  In  der  ersten  Periode  wird, 
wie  der  Verfasser  annimmt,  die  Ovation  lediglich  fttr  Erfolge  im  Kriege 
verliehen,  in  der  zweiten  zum  Teil  auch  wegen  kleinerer  Waffeuerfolge, 
aber  auch  wegen  einer  unblutigen  Dedition  u.  dgl.  In  diesen  beiden 
Perioden  zieht  der  Feldherr  zu  Fufs  in  die  Stadt  ein.  in  der  dritten 
Periode,  in  welcher  der  mit  der  Ehre  der  Ovation  Bekleidete  zu  Pferde 
einzoc.  hatte  die  Ovation  von  der  alten  nur  noch  den  Namen,  indem 
dicaelhe  nicht  mehr  nach  dem  allen  üerkommeu,  sondern  nach  dem 
Gutdünken  und  den  Launen  des  Herrschers  bewilligt  und  abgehalten 
wurde.  Von  S.  12  an  gieht  der  Verf.  ein  Verzeichnis  der  historisch 
nachweisbaren  Ovationen  der  genannten  drei  Perioden.  Die  Arbeit  ist, 
so  anspruchslos  sie  sich  gieht.  nicht  ganz  ohne  wissen«;chaft]iche  Bedeu- 
luug,  da  die  besprochene  Uiitt  r-cheidnug  uach  drei  verschiedeu  gearteleu 
Zeilen  richtig  und  klar  durchgefühlt  ist. 

18* 


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276 


RSmische  Prif At-  nod  SAkraltltartOiiiAr. 


Niehl  sogekommeu  aind  dem  Referentao: 

68.  Gh.  Werner,  De  ferüs  latiois.  Leipzig,  1869.  Dissort 
8.  68  S. 

84.  A.  Audibert,  Essay  sur  Thistoire  de  riuterdiction  et  de 
Ib  curatelle  des  prodigaes,  en  droit  romaio.  Paris,  Laras«  et  Foroi. 
1890.   8.   67  S. 


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Jahresbericht  über  die  Geschichte  der  römischen 

Literatur  1881— 1890'> 

Von 

Ednard  Zaricke. 


WoDo  ich  den  Bericht  Ober  bisher  Geleistetes  damit  beginne,  dass 
ich  mir  erlanbe  an  das  an  erinnern,  was  noch  nicht  bioreichend  ge- 
leistet worden  ist,  aber  gethan  werden  muss,  so  schliesst  das  nattlrlich 
in  lieiner  Weise  einen  Tadel  der  bisherigen  Arbeit  in  sich,  die  im  6e- 
gentheii  das  ihrige  dazu  beigetragen  hat,  uns  dem  zn  erreichenden  Ziele 
näher  zu  bringen.  Ich  bezwecke  damit  nur  den  Gesichtspunkt  darzu- 
legen, dem  ic)i  meine  Betrachtung  unterordne,  und  so  von  vornhorein 
auf  den  Maassstab  hinzuweisen,  an  dem  naeh  meinrr  Ansicht  die  Arbeit 
der  jetzigen  auf  diesem  Gebiet  tbätjgen  Generation  zu  messen  ist  und 
künftig  zu  messen  sein  wird.  Und  zwar  er<?cheint  mir  als  Aufgabe,  die 
noch  lange  nicht  gelrtst  ist,  und  von  der  ich  nicht  v^piss,  ob  sie  ji'nials 
befriedigend  gelöst  werden  wird  die,  die  innere  Enhuikluiig  der  loini- 
scben  Literatur  zur  zosammenhftugendeo  Darstellung  zu  briugeu.  Die 


üober  dem  Jahrcsherirhi  über  römische  Literatur  hat  bisher  ein 
Unstern  gewaltet:  nach  dem  N  tzti  o  Reterate  Heiöerbcheid's ,  das  die  Jahre 
1873-80  umfasstp,  ist  k«*iner  wit  der  crschieuen  Als  mir  vor  nunmehr  länger 
ileuu  zwei  Jahren  die  AufiforderuDg  wurde,  sunächst  dat»  seitdem  vergangene 
Dscennhnn  an  beliandeln»  nnd  dann  später  die  Jfahreiberlebte  regehnimg  an 
Obemehmen,  da  glaubte  ich  aneh  eher  im  Stande  an  sein,  die  erste  Absehlags- 
Zahlung  zu  leitten.  Aber  dann  kamen,  gerade  als  ich  mich  mitten  in  die  Ar- 
beit hineinstürzen  wollte,  böse  Tage,  die  mich  für  lange  Zeit  meinem  Vor- 
haben entfremdeton,  und  weiter  trat  eine  immer  ^unohmf^nde  und  so  gewaltige 
Steigerung  meiner  ohnehin  schon  nicht  geringen  Ai[aii>la  t  hinzu,  dasi»  eine 
zusammeoh&ngende  Thätigkeit  tasi  uumüglich  ward,  und  winkte  einmal  eine 
karg  bemessene  Mnsseieit,  dann  nahmmldi  eine  miUtlrisdwDsbnng  in  Anspruch. 
So  ging  es  nicht  gar  so  schnell  vorwlrts  mit  dem  Berichte.  In  Besng 
auf  dessen  Gestaltung  will  ich  bemerken,  dam  mir  nur  tine  &nnsvst  geringe 
Anaahl  des  verlangten  Stoffes  von  der  Verli^sbandlung  geliefert  werden  konnte; 
so  gut  es  ging,  habe  ich  mir  geholfen,  meist  durch  Entleibunp  an«  Rihlio- 
thekeo.    2ar  bibliographischen  VerroUst&ndigung  verweise  ich  auf  die  ein- 


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278 


Ge^cbicble  der  römischen  Literatur. 


Schwierigkeit  dieser  Aufgabe  bembt  io  dem  Versagen  von  Naehriehten 
da,  wo  wir  sie  am  dringendsten  brauchen,  in  der  Dunkelheit,  die  auf  so 
mancher  Periode  der  römisehen  Literatnr  lagert  oder  wenigstens  so  la- 
gern scheint.  Der  Versuch  ist  su  machen,  ans  verstreuten  Notiseo,  die 
durch  den  Gesichtspunkt  der  Forschung  erst  Werth  gewinnen,  und  femer 
ans  inneren  WahrscheinlichkeitsgrQoden ,  besonders  aus  analogen  Ent- 
Wicklungen  bei  andern  Völkern  oder  Zeitaltern,  die  Lücken  zu  ergänseD, 
die  eine  klare  Vorstellung  des  Entwieklungsbildes  verhindern.  Nament- 
lich die  Analogieen  dürften  sioli  ah  l»edeutsam  erweisen.  Wo  wir  einer 
Entwicklung  nicht  mehr  nachgehen  können,  sondoni  nur  verschiedene 
fertige  Stufen  haben,  dazu  kOniniprlicho  Nachrichten,  da  tritt  tV\o  Ana- 
logie ein,  sofern  uns  nämlich  bei  einem  andern  Culturvoike  giriclio  Er- 
scheinungen entgegentreten.  Über  deren  Zwischenstufen  wir  autgeklärt 
sind.  Dann  bandelt  es  sich  darum,  ob  im  Lichte  der  Analogie  nicht 
auch  die  vorbaitdeoen  Nachrichten  eiue  bestimmte  Bedeutung  gewinnen. 
Denn  davon  gehe  ich  allerdings  aus,  dass  im  Grossen  und  Ganzen  die 
Entwicklung  des  geistigen  Lebens  der  Culturvölker,  mindestens  der  rasse- 
verwandteo,  einen  hoben  Grad  von  Gleichartigkeit  aufweist,  mögen  im 
Einseinen  noch  so  grosse  Uatersdiiede  bestehen.  Was  also  In  dieser 
BesiehDng  gethan  ond  noch  so  thno  ist,  sei  hiermit  angedentet;  auf  das 
Eine  oder  Andere  komme  ich  noch  zurOek. 

Ich  gehe  snnftchst  snr  Charakterisirung  einiger  Werke  Ober,  die 
die  römische  Literatnr  in  ihrer  Gesammtfaeit  sur  Darstellung  bringen. 
Bei  derlei  Werken  wird  immer  eine  eigenthQmliche  Schwierigkeit  he^vo^ 
gerufen  werden  durch  die  Frage  nach  der  Anordonng  des  Stoffes.  Dass 
wir  nicht  rein  nach  Literaturgattungen  scheiden  kOnnen,  da  wir  sonst 
tarn  Schaden  des  Ganzen  die  schaffenden  Individuen  häufig  in  Stücke 
reissen  milssten,  anch  die  Klarheit  des  Entwicklongsbildes  leiden  wOrde» 

scbl&gigen  Abschnitte  der  Bihlioth.  phil.  clasä.  Auch  die  zumeist  aus  dieser  zu- 
sammengestellten BeeeniioneverseichniBBe  msehen  keinen  Anspruch  auf  VoUstla- 
digkeil,  Uebrigans  kann  ond  will  dieser  Bericht,  wie  es  in  der  Nator  der  Sschi 

liegt,  nicht  etwa  den  Äaspruch  auf  Aimlicbe  AuslllhrHcbkeit  wie  ein  sonstiger 
Jahresbericht  macbeo;  absichtlich  habe  ich  ihn  summarisch  nod  im  Hinblick  auf 
das  Ganze  gehalten  Manches,  was  der  Erwähnung  w  erth  trei;^  p  fr*  wäre,  fehlt 
daher,  oft  auch  nur  aus  den  oben  angeführten  Gründen;  su  hatte  ich  des 
Atticismus  und  seiuer  griechischen  Vertreter  wegen  des  Zuoammeuhaoges  mit 
msinem  Gegenstände  gern  eingehender  gedacht.  Hfttte  ich  freilich  all  die  ver* 
streuten  Bemerkungen  sannein  wollen,  die  von  einer  gewissen  Wichtigkeit 
für  die  Geschichte  der  römischen  Literatur  und  namentlich  der  nodi  sehr  ss 
durchforschenden  rdmischen  Prosa  sind,  so  wäre  eine  eigene  üntersuchun^ 
eotstandon  ,  die  ich  hier  gar  nicht  bieten  will  Doch  gebe  ich  die  HofTuung 
immer  noch  nicht  auf,  ich  möge  noch  eioroal  die  /»mi  üaden.  meinen  altea 
Plan  einer  zusammenbän  genden  Untersuchung  Uber  aeu  £iaflass  der  griecbi- 
sdien  Literatur  auf  die  gesammle  lOmiaehe  Prosa  an  verwirldidien ,  nm  so 
fAr  die  innere  Geschichte  der  römischen  Prosa  den  Orund  au  legen. 


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Allgcucilie  Oarätelluogen. 


279 


liegt  auf  der  HaDd.  So  lassen  sich  wohl  die  einzelnen  GattoDgeo,  ja 
alleofalb  noch  PooBie  ond  Proea  getrennt  darstellen»  aber  eine  Anein- 
anderreihung solcher  Einseldarstellnngen  giebt  Ireine  orgauische  Einheit. 
Ebensowenig  kann  aus  verschiedenen  Orflnden  die  historisch  biographisebe 
Methode  allein  befriedigen.  Man  wird  vielmehr  versuchen  mflssen,  beide 
Wege  miteinander  zu  vereinigen,  indem  man  entweder  Hauptentwick- 
lungen  oder  Hanptgestalteo  herausgreift  und  alles  Andere  so  passend 
als  möglich  am  diese  groppirt,  oder,  wenn  man  ein  bestimmtes  System 
durchzuführen  vorsieht,  indem  man  jeder  su  behandelnden  Epoche  ein 
Bild  der  in  ihr  vorzttglich  Sur  Geltung  kommenden  Richtungen  voraus- 
schickt und  dann,  diese  so  wenig  als  möglich  trennend,  im  Wesentlichen 
biographisch  verführt.  Für  ein  iiehrbuch  oder  Handbuch  dürfte  sich  die 
letztere  Methode  besonders  eignen,  und  so  ist  sie  denn  auch  befolgt 
worden  von  dem  Verfasser  des  Werks,  mit  dem  wir  auch  diesen  Jahres- 
bericht eröffnen.  Er  ist  sogar  noch  weiter  gegangen,  indem  er  dem 
Ganzen  einen  Ballgcmcinen  und  sachlichen  TliriU  voraufschickte.  Gerade 
hierdurch  ist  die  Anordjiung  nicht  ganz  einwandfrei  geworden;  ich  glaube, 
dieser  sachliche  Theil  wäre  hessor  in  die  Einleitungen  zu  den  eitii'elnen 
Perioden  hineingearbeitet  wordeu  iilcicbwolil  ist  die  Brauchbarkeit  des 
Werkes  auch  in  dieser  Gestalt  über  allen  Zweifel  erhaben. 

Zwei  neue  AnHagen  sind  in  nnserm  Dccennium  erschienen,  beide 
nicht  mehr  vom  ursprünglichen  Verfasser  bearbeitet,  beide  in  trefl"lichster 
Weise  mit  den  Fortschritten  der  Wissenschaft  Schritt  haltend. 

W.  S.  Teuffel's  Geschichte  der  r^Vmischen  Literatur.  4.  Auflage. 
Bearb.  v.  Ludwig  Schwabe.  Leipzig  1882.  Teubner.  XVI,  1288  8.  8. 

Bec.:  L.  Cbl.  1882,  46,  p.  1619.  D.  L.  Z.  1888,  8,  p.  263-264 
von  M.  HerU.  Z.  f.  d.  0.  6.  84,  117<-120  v.  Hoemer.  Phil.  Ans. 
XT,  2,  168—66. 

W.  S.  Teuffül  s  Geschichte  der  römischen  Literatur.  Neu  bear- . 
beitet  von  Ludwig  Schwabe.    Fünfte  Auiluge.  2  Bde.    Leipzig  lädO. 
Teubner.  XIV,  1346  S.  8. 

Ree. :  Berl.  phil.  Wochenschr.  XI,  12  p.  366—370  von  0.  S.  Bl. 
f.  d.  bayr.  Gymn.  27,  p.  385  —  386  v.  C.  Wey  man.  Wochenschr  f. 
class.  I'hil.  VII,  35,  944—948  und  VIII,  19,  p.  509  511  von  F.  Här- 
der. Classical  lieview  V,  1,  p.  42-43  v.  G.  C.  W.  Warr.  Z.  f.  d. 
österr.  Gymn.  42,  p.  372  v.  h.  Hist.  Z.  70,  S.  473  f.  v.  K.  J.  Neumann. 

Schon  in  der  vierten  Bearbeitung  hatte  das  Buch  erheblich  ge- 
wonnen: doch  hatte  sich  der  Bearbeiter  noeh  so  eng  als  möglich  nament- 
lich im  darstellenden  Theil.  an  die  dritte  AuÜage  gehalten.  In  der  neue- 
sten Ausgabe  aber  hat  Schwabe,  wie  er  auch  in  der  Vorrede  bemerkt, 
sich  Teuflfel's  Fassung  gegenüber  freier  Rehahen  und  alles  unbedenklich 
geändert,  was  zu  ändern  ihm  uötbig  oder  zvNeckwa:>sig  erschien. 


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280 


Oeschicbte  d«r  römiieh«!  LiUntor. 


Zwei  AoBBerliobe  Aeoderaogfii)  will  ich  gleidi  lu  Aniuig  abthao: 

Die  ZerleguDg  des  Werks  io  twei  Bände,  die  jedenCaUB  dem  grösseren 
Theile  der  Leser  willkommeo  sein  wird,  und  den  iiltersichüichero  Dmek 
der  AoroerJLUOgeu  durch  Anwendung  von  Cursivschrift,  grossen  Lettern 
beim  Namen  der  Verfasser  der  citirtcn  Schriften  u.  s.  w.  Die  ioneni 
Vorzüge  des  Werkes  in  seiner  neuen  Gestalt  sind  in  wirklich  imponiren- 
der  Weise  gewachsei;  ,  Srliwabc  hat.  auch  unterstützt  von  befreundeten 
Gelehrten,  wie  M.  Hertz,  K.  Förster,  L.  Havet,  0.  Keller,  W.  Meyer, 
und  namentlich  Utto  Crusius,  der  die  Coirectur  mit  las,  nicht  nur  den 
neueren  Leistungen  der  WissenscLati  gebührende  Beachtung  und  sorg- 
fältige Beurtheilung  zugewandt,  er  hat  auch  auf  eigne  Hand  die  Auf- 
stellungen der  frühereu  Auflagen  erneut  geprüft  und  daruacb  selbatändig 
geändert,  wo  sein  Unheil  abwich.  Einige  kurze  Bemerkungen  darüber 
seien  mir  gesUUet  Viele  Charakteristiken  der  Schriftsteller  erbaiteD 
jeUt  ein  anderes,  ich  kann  wohl  sagen,  meist  ireffeodttw  Gepräge ;  man 
sehe  Catnli,  Virgil,  Horas,  Tacitos  n.  a.  Viele  scharfen  Urtbeile  siad 
jetst  gemildert,  mildere  verscbftrft.  Ansiebten  aber  Einselheiten  geftndert, 
neue  bestimmte  binsogekomraen,  früher  ausgesprodiene  surflckgenommeo. 
So  wird  jetst  antreffend  die  Verraothinig  abgelehnt,  der  Diehter  Curia- 
tioa  Maternus  sei  gleich  dem  MdrspvoQ  bei  Bio  67,  12,  sicher  richtig 
aocb  ?on  den  beiden  Angaben  der  Zeit,  in  welche  der  Dialogus  de  orA- 
toribns  verlegt  ist,  diejenige,  die  von  120  seit  Cicero's  Tode  ver- 
flossenen Jahren  spricht,  lediglich  als  »eine  runde  Summen  aafgefasst. 
Die  Eintheilung  seines  Geschichtswerks  in  Dekaden  durch  IJvius  selbst 
wird  (7,'iü/lieh,  also  auch  für  die  ersten  Abschnitte  mit  Recht  verwdrfen, 
dagegen  eine  Bedaclitnahme  auf  (ilietl'Tung  grösserer  Abschnitte  in  Halb» 
dekaden,  Dekadeu  oder  Auderthalbdekudeu  augenonimeu,  für  den  hohen 
Werth  des  Blandinius  vetustissiraus  des  Iloraz  scharfer  plädirt.  wo  ich 
nicht  durchaus  beistimmen  kauu.  Dass  mau  überhaupt  ufr  auderer  An>icht 
sein  kann  als  der  Verfasher,  versteht  sich  von  selbst.  Dass  Naevius  deu 
Aeneas  zur  Dtdo  kommen  liess,  glaube  ich  mit  L.  Mfliler  nicht.  Livius 
Andronicus  lebte  m^nes  Eradktens  höchstens  etwa  bis  gegen  2io,  nicht 
bis  304,  da  Cato  (geb.  284  v.  Chr.)  bei  Cicero  (Gato  Migor  14,  50)  er* 
zählt:  Füll  Wtttm  seoem  Livinm,  nnd;  Livlns  t»»qw  ad  adoleteetUiam  meam 
processit  aetate.  Wenn  im  Jahre  207  Hymnen  von  Livius  gesungen  wur- 
den, so  ist  das  kein  Beweis,  dass  er  sie  in  diesem  Jahre  gedichtet  hatte, 
ond  das  von  ihm  verfasste  Daoklied  braucht  sich  nicht  auf  die  Schlacht 
bei  Sena  GaUiea  su  beziehen.  Doch  genug.  Aufstellungen  der  neuesten 
Zeit  erfahren  vorsichtige  Kritik:  dass  Asinins  PoUio  das  bellum  Africa- 
num  verfasst  habe,  stösst  bei  Schwal>e  auf  directen  Widerspruch.  Um- 
stellungen sind  mancherlei  vorgenommen  wordnr;.  der  QueroJus  z.  B.,  der 
sonst  in  §  486,  seinon  Platz  hatte,  ist  jetzt  -l'Jl  eingefügt.  Probe  ist 
von  §  436,  7  nach  42il,  3  versetzt,  die  XII  Sapientes  stehen  ^  421,  9 
gegen  früher  427,  1  u.  a.  m.   Uaoz  frei  hat  Schwabe  stiii&irt,  die  Form 


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Allgemeine  Oarstellaogeo. 


281 


ist  hauhg  eiue  gauz  andere  geworden,  und  nicht  zu  ihrem  Nachtheil. 
Geradezu  erlösend  wirkt  die  Schreibung:  Virgil,  die  durch  die  Wendung 
begründet  wird:  »Deutsch  aber  (wie  entsprechend  englisch,  französisch, 
italieaisdi  m.  e,  w.)  hefsst  der  Dichter  Virgilt.  Möge  das  endlich  allge- 
meine Nachabmung  finden.  Eine  besondere  Benehtnng  verdient  nodi 
das  Streben,  unndthige  Fremdwörter  ansstiscbeiden,  welches  in  durchaus 
massToller  Weise  hervortritt.  Nirgends  drfingt  sich  diese  Seite  der  Dar- 
stellung angebnbrlicli  auf,  es  bleibt  fbr  geeignete  Anwendung  von  Fremd* 
Wörtern  immer  noch  Raum.  So  lesen  wir  jetzt  statt  Memoiren  Denk- 
würdigkeiten, statt  Energie  des  Willens  Kraft  des  Willens,  fttr  bom- 
bastisch schwülstig«  fttr  Phrasen  Redensarten;  Gontroversen  sind  jetat 
Streitigkeiten,  erotische  Elegieen  Liebeselegleen,  melisohe  Metren  ly* 
rische  Maasse,  Sympathie  ist  snr  Neigung  geworden,  die  Monographie 
sar  Schrift,  Kosmographie  zur  Erdbeschreibung,  Jurisprudenz  zur  Rechts- 
wissenschaft, abstracter  Doctrinarismus  ist  unfruchtbare  Diftelei,  geschicht- 
Hcber  und  topographischor  Werth  ist  Werth  für  Geschichte  und  Orts- 
kunde.  Archaistisch  wird  ersetzt  durch  altertümlich,  orpranisirt  durch 
angelegt,  populai isiren  heisst  gemeinverstündiich  darstellen,  und  wer 
früher  mit  der  Korrektheit  eines  Grammatikers  und  dem  Servilismus  und 
Bombast  eines  Byzantiners  schrieb,  der  Ihut  jetzt  ganz  dasselbe  mit  der 
peinliehen  Strenge  eines  Selinlmcisters  und  der  ünterun  i  liL^köit  und  dem 
Sch\\uist  eines  Byzantiners.  Nur  selten  fand  ich,  dass  Meli  der  Aufdruck 
nicht  recht  mit  dem  alten  zu  decken  .schien,  so  bei  Codification  —  Ge- 
setzgebung, skeptisch  =  froigeistig,  despotisch  =  herrisch.  Andere 
Fremdwörter  sind  mit  Recht  stehen  geblieben,  wo  kein  recht  genauer 
Ersatz  sich  bot,  wie  denu  tlberbaupt  keine  Spur  von  üebertreibung  in 
der  Handhabung  dieser  Verdeutschung  sichtbar  ist,  so  s.  B.  ironisch, 
pedantisch,  dilettantisch,  Periode,  Qrftcismeu,  Archaismen. 

So  ist  das  Buch  unter  Schwabens  H&nden  fast  ein  neues  geworden, 
und  ihm  und  seiner  selbstlosen  Arbeit  gebührt  aller  Fachgenossen  auf- 
richtigster Dank. 

Üebei  ■^etzun^en  :  Teuf  fei.  Ilistory  uf  Roman  literature.  Revised 
and  eulaiged  by  L.  Schwabe.  Auihorised  trauslution  from  the  6.  Ger- 
man ed.,  by  C.  W.  Warr.  I.  The  Hepublican  Period. 

Ree:  Academy  1891  No.  yü4,  p.  493. 

Teuffel'ä  history  of  Bernau  Literature.  Translation  by  G.  Warr. 
2  vols.  Londou  1891,  Bell 

Ree:  Classical  Review  VI,  p.  68—68  von  H.  Nettleship. 

Nicolai,  Rudolf,  Dr..  Geschichte  der  römischen  Literatur.  Magde- 
burg 1881.  Heinricbsbofensehe  VerlagshandloDg.  XVIII,  013  S.S. 

S<'hon  nach  Erscheinen  der  ersten  Lieferungen  (S.  1  —  576)  imt 
HeiÜerächeid  im  vorigen  Bericht  das  unrichtige  Urtheil  des  Verfassers 


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282 


Geschichte  der  rftmischen  Literatur. 


«her  TeaffeFs  Literatorg«8chicIit6.  dieselbe  sei  ein  »bastig  lusammenge- 
lesenes  Werk«,  getadelt  Viel  eher  könnte  das  Torliegende  Bncb  eiaea 
solchen  Eindruck  hervorrufen,  obgleich  dem  Verfasser  grosser  Fleias, 
anch  eine  nidit  geringe  Gelehrsamkeit  und  binfig  richtiges  Uitbeil  and 

ansprecbeode  AufTassung  nicht  aberkannt  werden  sollen. 

Die  Anordnung  des  Werkes  ist  die,  dass  auf  eine  längere  Einlei- 
tung die  Darstellung  nach  Gattungen  erfolirt,  über  deren  jede  wieder 
neben  der  Aufzählung  ihrer  Vertreter  ein  allgemeiner  üeberblick  gegeben 
wird.  Den  einzelnen  Perioden  geben  wiederum  allgemeine  Einleitungen 
voraus.  Und  zwar  zerlegt  der  Verfasser  im  ganzen  nach  der  üblichen 
Weise  den  Stofl  in  folgende  Abschnitte:  I.  Vorstufe  der  römischen  Lite- 
ratur. II.  1.  Periode  240  —  81  v.  Chr.  III.  2.  Periode  81  v  Chr.  bis 
14  n.  Chr.  IV.  3.  Periode  14-117  n.  Chr.  V.  4.  Periode  117  bis  6.  Jahr- 
hundert n.  Chr.  Cm  vou  der  iietrachtungsweibe  eiuea  deutlicheren  ße- 
griÜ  zu  geben,  sei  hier  die  genauere  Eintheilung  der  beiden  ersten  Ab- 
schnitte gegeben:  EiideUumj:  l-  Allgemeine  Cbaracteristik  der  Römer  im 
Gegenlicht  ihres  nationalen  Chaiacters  und  ihrer  Bildung.  2.  Die  Ele- 
mente der  Literatur.  Die  iateijjiache  Sprache  in  ihrem  Verhältuiss  zur 
Literatur.  3.  Quellen  und  Studien  zur  Geschichte  der  römischen  Literatur. 
Die  Bibliographie.  4.  Eintbeilung  der  Gesefaidite  der  rtaiisehen  Lite- 
ratur* —  /.  Forffu/e  der  römüehm  Liieratur,  von  dkn  JrOhesten  ZtUem  Mt 
Mwn  Auftreten  de»  Zavius  Anärenicnt^  614  u,  e*  oder  240  v,  Chr.  B.  Inhalt 
und  Cbaracter  der  geistigen  und  literarischen  Gultur  dieses  Zeitraums. 
—  /.  Denkmäler  der  äUeeten  PoetUi  6.  A.  Gottesdienstiiche  und  liturgische 
Dichtungen.  7.  B.  Denkmäler  der  römischen  Volkspoesie.  8.  G.  Monu- 
mentale Denkmäler  in  gebundener  Rede.  —  //.  AUrmaiecke  Denkmäler 
M  Ptoea:  9.  A.  Denkmäler  der  Prosa  historischen  Inballa.  1.  Chroniken 
und  öffentliche  ActenstUcke.  2.  Private  Denkmäler  bistortscben  Inhalts. 
10.  B.  Denkmäler  der  Prosa  auf  dem  Gebiete  der  Gesetzgebung  und  des 
Prooesswesens.  —  Erste  Periode.  VoQ  der  Einführung  des  griecbiscfaen 
Dramas  durch  Livius  Andronicus  bis  auf  den  ciceronianiscben  Zeitraum, 
514  673  u.  c.  oder  240 — 81  v.  Chr.,  die  archaische  oder  vorbereitende 
Zeit:  11.  Historischer  T'eherblick.  12.  Geistige,  religiöse  und  sittliche 
Zustände  Roms  während  der  archaischen  Literaturperiode.  13.  Er- 
ziehung, Unterricht  und  Bihiuug  während  der  archaischen  Literalurpe- 
riode.  Einflnss  des  Hellenibnius.  14.  Ausbreiinng  und  Entwicklung  der 
lateinischen  Schrittsprache.  Entstehung  und  F'ortschritte  der  römi>chen 
Literatur;  ihr  Inhalt,  Cbaracter  und  ihre  historische  Stellung  im  archai- 
schen Zeitraum.  /.  Henciiuhte  der  Poesie.  A.  Die  dramatische  Poesit. 
15.  Geschichte  und  Cbaracteristik  der  dramatischen  Literatur  Das  Bäh- 
nenwcben  in  Rom.  IG.  Livius  Andronicus  und  Naevius  die  Begr&nder  des 
römischen  Dramas,  t.  Die  Tragödie,  17.  Geist  und  Cbaracter  der  rOmi' 
sehen  Tragödie.  18.  Quintus  Ennins.  19.  Uarous  Pacnvios.  90.  Lncins 
Attius  und  Lncius  Atiltus.   2,  Die  Komödie,   21.  Geist  und  Gharecter 


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Allgemeine  Darsteiluugeu. 


283 


der  Komödie,  ihre  scenische  Verfassung.  1.  Die  Dichter  der  PalUata. 
22.  Plautus.  23.  Cäcilius  Slatius.  24.  Publius  Tereutius  Afer.  //.  Die 
DiekUr  der  Toga/a.  25.  Vectius  Titioias,  Lucius  Afranius,  Titus  Quino- 
ti08  Alto.  J97.  Die  Komiker  der  Atellana.  26.  Lucios  Pomponius,  Novins. 
B»  Dae  Bpoe,  27.  Die  ürlUiesten  Versoelie  in  epischer  Dichtung.  C,  Ver^ 
mieehU  Poeme,  28.  Die  Satire.  29.  C.  LneilioB.  //.  QeiMAte  der  Prota. 
80*  U.  Pordns  Gato.  Ä.  GeetMekte  der  Hieioriograpkie.  81.  Gharacter 
der  iUtereii  Gescfaicbtschreiboog.  32.  l.  Annalisten  im  griechischen  Stil. 
88. 2.  Annalisten  und  Historiker  im  lateinischen  Stil.  Hemoirenscbreiber 
nnd  Aotobiographen.  34.  3.  Rhetorisirende  nnd  Jttngere  Annalisten. 
B.  Geeekichte  der  Beredsamkeit.  36.  Gcsduchte  nnd  GharactMriBtik  der 
älteren  römischen  Beredsamkeit.  36.  Die  älteren  römischen  Redner. 
C  Geschichte  der  Juri^iprudenz.  37.  Thatsachen  der  älteren  römischen 
Rechtswissenschaft.  38.  Aeltere  römische  Juristen.  D.  Geschichte  der 
Philologie.  39.  Gescbicbte  der  älteren  römischen  Philologie.  40.  Die 
älteren  römischen  Philologen  —  So  sehr  anzuerkennen  ist,  dass  der  Ver- 
fasser mit  seiner  Eintheilung  allen  Gesichtspunkten  hat  Gerechtigkeit 
widerfahren  lassen  wollen,  so  sehr  heeinträchligt  sie  doch  den  Ueberblick 
über  das  Gaij/:e.  So  tinden  wir  nun  eine  Probe  von  des  Livius  Andro- 
nicuis  Epos  auf  S.  71,  nachdem  sein  Werk  als  SclHilbuch  S.  Gl  erwähnt 
worden  war,  S.  83  ist  dann  von  ihm  als  Drainatikpr  die  Rede,  S.  88 
wird  er  als  Dramatiker  und  beiläufig  daneben  als  Epiker  bebandelt,  S.  95 
Wild  aus  einem  besonderen  Grunde  seine  Ino  erwähnt,  nur  gestreift  aller- 
dings wird  er  S.  113,  und  S.  155  wird  unter  der  Rubrik  Epos  darauf 
verwiesen,  dass  die  frühesten  Versuche  in  epischer  Dichtung  von  Livius, 
Naevins  und  Ennius,  tum  ein  Gesammtbild  von  dem  literarischen  Wirken 
dieser  Dichter  su  gebenc,  »an  geeigneter  Stelle  venieicbaet  nnd  benrtheilt 
sindc.  Aehnlicb  ergeht  es  andern  Schriftsteilem. 

Nicht  tum  Vortheil  gereicht  dem  Buche  sein  Stil.  Wie  in  des 
Verfassers  griechischer  Literaturgeschichte  flieset  er  hastig  dahin,  nicht 
in  logisch  durchdachtem  Satthan»  sondern  den  Aasdruck  Terschieden- 
artiger  Gedanken  gewaltsam  in  ein  Satsgeftige  xnlngend,  das  sonst  nnr 
auf  einander  Besttgliches  verbindet.  Dom  floeret  Intolentus,  erat  qood 
tollere  veUes  —  an  den  Vers  wird  man  bftofig  erinnert  Dabei  ist  der  Stil 
blühend,  reich  au  seltsamen  Wendungen.  Ohne  Begründung  werden 
eigenartige^  ja  räthselhafte  Aussprüche  und  Überraschende  Urtheüe  häufig 
gewiss  ohne  reellen  Boden,  flott,  gleich  OrakelsprQcben  hingeworfen.  So 
lesen  wir,  um  ganz  Beliebiges  herauszugreifen^  S.  77 :  »Noch  verdarb  den 
Geschmack  der  Schwärm  der  Dilettanten,  worunter  man  am  Schlüsse 
(jjf.<;ps  Zeitraums  dem  Dictator  Sulla  begegnet  Er^t  bei  L.  Coelius  Auti- 
pater  und  Qu.  Claudius  Quadrigariiis  wird  ein  schwacljer  Fortgang  von 
der  Dtlrip  uikI  Unholiolffrilieit  der  Jiltereii  Annalisten  /ur  hewptrliohnren 
und  entwickelteren  i  i-e  luniorkt.  worauf  L.  CorueliUb  biaeuua,  in  wel- 
chem die  ältere  römiächo  iiibtunographie  mit  einer  gewissen  i^mpfebluug 


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284 


Geächieble  der  römischen  Literatur. 


abfichlierst,  den  alteu  trockeoeQ  GbronisteosUl  aberwand  and  durch  einen 
kräftigen,  weoogleieb  naoirierten ,  oodi  immer  von  starkeii  Arcbaismeo 
gcf&rbteD  Vortrag  in  beacbrinkten  Leserkreisen  Torfibergebend  sieh  lur 
Geltung  sa  bringen  wnfete.c  Dnrch  Livins  Andronicos  wnrde  das  erste 
Drama  anfgefBbrt,  »wobei  er  selbst  als  Sebanspieler,  d.  b.  als  Sprecher 
in  maTsig  mimetischer  Haltung  mitwirkte,  i  »Qnintus  Horatins  Flacciis. 
eine  kleine  uotersetste  and  wohlbeleibte  Gestalt«  ward  geboren  689  n. 
c.t  0.  s.  w. 

Es  ist  natürlich  hier  nicht  möglich,  aaf  die  Masse  der  einzelnen 

Aufstelluugen  einzugehen,  sei  es,  dafs  man  sie  für  mehr  oder  weniger 
richtig  oder  falsch  erklären  roufs.  Die  Fülle  der  Citate  nachzuprOfeo 
durfte  ich  i/iii  wohl  erlassen.  Was  vor  Allem  verdienstlich  an  dem 
Werke  ist,  das  ist  die  ausgiebige  Bibliographie.  Hier  haben,  wie  N.  in 
der  Vorrede  sagt,  die  Schätze  der  Königlichen  Bibliothek  in  Berlin  er- 
sprirMiche  Hülfe  geleistet.  Freilich  tritt  häufig  nur  eine  sozusagen 
äusserliche  Volhtändigkeit  zu  Tage,  nicht  selten  werden  Angaben  von 
Schriften  verminst .  die  df^m  Titel  nach  alierdincrs  srhcinbar  nicht,  des 
Inhalts  wegen  abor  je(jriitall>  b<ith'n  aufgciioninieu  werdeii  in(is!>en.  Und 
ferner  ist  die  Liloiutur,  -o  reichhaltig  mc  angegeben  ist,  im  darstellen- 
den Texte  lange  nicht  immer  ausreichend  berücksichtigt.  So  stimme 
ich  der  AuHassung  der  Atellane  als  Oscurn  ludicrum  bei,  aber  vermisse 
doch  eine  Berührung  der  hier  in  Betracht  kommenden  FVagen.  Gut  ist 
z.  B.  an  einzelnen  Stellen  das  Zusammenbalten  der  griechischen  Muster 
mit  ihren  Jateioischen  Bearbeitungen,  wie  bei  Eouius  und  Livius  Andru 
Ulcus,  0.  a.  m»  Doch  kann  sieh  das  Buch  an  klarer  Erörterung  der  ein- 
schlägigen  Frageu  und  abgemessenem  Urtheil  nicht  mit  Teoffel*s  Werk 
messen.  Bei  den  Annales  Hazimi  wird  mit  keinem  Wort  der  sieh  er- 
hebenden  Schwierigkeiten  gedacht.  Aaf  die  OHedemng  der  Annalen  des 
Ennius  wird  nicht  eingegangen.  Das  genas  Astanom,  das  durch  Horten- 
sitts  eingefOhrt  worden,  soll  nicht  dauernd  geblieben  sein  durch  die  Be- 
quemlichkeit des  Horteosios,  der  nachltefs  und  erkaltete;  suletit  habe 
Cicero  den  Sieg  errungen,  der  die  atticisirende  Beredsamkeit  schuf.  Horas 
soll  auf  dem  ibm  von  Maecenas  geschenkten  Sabinum  bei  Tibur  gelebt 
haben.  Kurzweg  wird  behauptet,  des  Plautus  Sticbus  sei  nach  Menan- 
ders  Pbiladelphoe  gearbeitet.  Aus  der  Satura,  einer  Form  der  ftltesten 
Volksspiele,  soll  die  »spAtere  Satire»  eine  nur  den  Römern  zugehörige 
poetische  Kunstgattung«,  erwaohf^en  sein.  S.  34  erscheinen  die  »Tabulae 
Engiihinae«.  Auch  bei  Nicolai  fehlt  hftnüg  das  Eingehen  auf  die  griechi- 
sehen  Vorbilder. 

So  entspricht  des  Verfas<^ers  Buch  bei  aller  Anerkennung  einzeluer 
guten  Seiten  dtu  b  in  niatirher  Hinsiclil  nicht  dnn  Anforderungen  an  eine 
wirkliche  Geschiebte  der  römischen  Literatur  und  muss  mit  Vorsiebt  be* 
nutzt  werden. 


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Allgemeine  Darsielloogen. 


285 


Im  Jahre  1890  begonnen,  aber  erst  vor  Kurzem  vollendet,  wurde 
die  Köm.  Literaturgescbiclite  in  Iwau  tod  Müllers  üaudbuch : 

Schanz,  Uartio,  Geschichte  der  ROmiscbeo  Litteratar  bis  zum 
Gesetzgebuogswerk  des  Kaisers  Jnstintao.  l.Th.:  Die  römische  Litte- 
rator  io  der  Zeit  der  Republik.  2.  Tb.:  Die  Zeit  von  Ende  der  Re- 
publik (80  vor  Chr.)  bis  auf  Hadrian  (117  o.  Chr.)*  Mflncheo.  Beck* 
sehe  YerlagsbuchbandluDg.  1890—92.  XVI,  ao4  8.  u.  XVI,  476  S.  8. 

Ree  von  Tb.  1:  Wochenschr.  f.  kl.  Phil.  VÜI,  lo,  p.  260—08 
von  F.  Härder.  Blfttter  f.  d.  beyr.  Gymn.  27,  p.  26—80  von  G.  Wey* 
nuu.  Acaderoy  1891,  No.  994,  p.  516 — 17  von  Haverfield.  N.  pbil. 
Randsch.  1892,  No.  6,  p.  71—74  von  0.  Weise. 

Ich  gehe  auf  dieses  Buch  erst  im  nächsten  Jahresbericht  ein,  will 
aber  vorläufig  bemerken,  dass  Schanz  möglichst  die  Yerscbmelzung  der 
eidographischen  nnd  der  biographischen  (syachronistisehen)  Methode  er- 
strebt, und  zwar  indem  er  die  Yoranstellung  eines  allgemeinen  und  sach- 
lieben Theils  vermeidet,  diesen  vielmehr  durch  Einleitungen  und  Rückblicke 
ersetzt;  ein  Verfahren,  das  mir  sehr  geeignet  erscheint  (s.  oben  S.  279). 
»Wir  setzen,  sagt  er  (S.  8),  nicht  allzngrosse  Zeitabschnitte  fest;  inner- 
halb derselben  scheiden  wir  aber  die  Schriftsteller,  soweit  dies  nur  an- 
geht, nach  Gattungen;  jedoch  werden  wir  die  Schriftstcllcrci ,  falls  sie 
sich  auf  nvtirere  Zweige  vertheilt,  nicht  zerreisseo.  Dafür  hoffen  wir 
noch  durch  Üebersicbten  und  Rockblicke  dem  systematischen  Moment 
vollends  gerecht  za  werden.« 

To  ganz  anderer  Richtung  als  ein  Uand-  oder  Lehrbuch  bewegt 
sich  das  umfangreiche  Werk  eines  englischen  Gelehrteu: 

Simcox,  A  history  of  latiu  literaturu  Uom  Ennius  to  Boethius.  In 
two  volumes.  Vol.  I.  2.  London  1883.  XXXV,  454  8.  und  XXXII, 
468  8.  8. 

Kec:  Academy  1883,  No.  562  p.  89  ff.  von  J.  J.  Miucbin.  Athe- 
naeum  1883,  No.  2902,  p.  726—27. 

Ueber  den  Zweck  seines  Unternehmens  spricht  sich  der  Verfasser 
selbst  (S.  XU)  folgendennassen  aus:  My  original  aim  in  wrUing  waa  to  do 
»omething  towards  making  Latin  literature  intdligible  atul  interMting  as  a 

frhc'le  to  fhe  cultti'atrd  luilv  trho  iright  like  (n  renlifse  its  literary  worth^  w^n^fher 
<htif  TKui  Latin  Ol'  iKi.  It  s'iintd  I iit ptK'iftihlr  fo  ffn  this  in  any  udtquiite 
nit^itsiin:  witktH  the  limiis  of  a   handbook   for  Liijnintrs  etC.«     SimcoX  fühlt 

»ich  namentlich  Teuffei  sehr  verpflichtet  und  erwähnt  auch  daukbar  die 
Beihilfe  ciiglibcher  Gelehrten. 

Db*»8  der  Verfasser  uns  ein  äusserst  anregendes,  bäuüg  geistreichem 
Buch  dargeboieii  hat,  soll  nicht  in  Abrede  gestellt  werden.  Besonders 
eine  Gewohnheit,  die  vielleicht  uicht  überall  Auklang  findet,  betrachte 


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286 


Geschichte  der  römiachea  Literatur. 


ich  als  eiuen  Vurzuj^,  ich  meine  die  öfteren  Vergleiche  und  die  Bezug- 
nahme auf  fremde,  meist  moderne  Literaturen,  wodurch  das  Ganze  weit 
lebendiger  wirkt,  mag  sich  auch  hier  uod  da  Unzutreffeodes  fiudea.  Die 
Asthetiscb-literariscbeo  Urlfadte  kaoD  Ich  vJelfiush  outeraehreiben,  ood 
hier  bringt  er  mancbeB  Eigene.  Die  ezaete  Forscbong  freilich  will  er 
nicht  bereichern,  das  Aufdecken  neuer  Znsammenhftnge  oder  Thatsachen 
liegt  ihm  fern.  Wae  dem  Werke  eine  eigenthftmliche  Gestalt  verleiht 
und  wohl  auch  besonders  ansiehend  wirken  soll,  ist  seine  die  lassere 
Geschichte  ginsüch  vornehm  behandelnde  Composition.  Der  Schriftsteller 
and  seine  Werke  sollen  mehr  characterisirt  als  datirt  oder  analysirt  wer- 
den, und  so  legt  der  Verfasser  denn  keinen  Werth  aof  die  Begistrimng 
der  äossereo  Thatsachen.   So  wenig  erfreulich  aber  eine  trockene  Her- 
Zählung  derselben  auch  sein  mag,  für  eine  wirkliche  Geschichte  sind  sie 
doch  onentbehrlich ,  und  so  erhalten  wir  häufig  diese  nicht,  sondern  nor 
Beiträge  zu  ihr  oder  Betrachtungen,  und  wir  werden  durch  noch  so  feine 
psychologische  und  culturgeschichtlicbe  Bemerkungen  nicht  dafür  ent- 
schädigt. Namentlich  wer  nicht  nur  angeregt,  sondern  auch  wirklieb  be- 
lehrt werden  will,  wird  hier  nicht  wenige  falsche  Vorstellungen  bekom- 
men.   Die  Dichtkunst  des  Horaz  wird  ganz  im  Vorbeis^f^hen  abgehandelt, 
von  fie^  Eunius  Annalen  orfahreu  wir  wenig    Auch  die  Entwicklung  der 
römischen  Literatur  auf  tjnjf;  1  (Ir  r  gnei  hibchea,  überhaupt  der  entwick- 
luügbgeschichlliche  GesichL^iiUukt  kommt  bei  Simcox  zu  kurz.   Nicht  als 
ob  er  den  Einfluss  der  Griechen  verkennte,  er  weiss  vielmehr  genug  da- 
von zu  berichten,  aber  er  legt  im  Einzelnen  viel  zu  wenig  Werth  auf 
diese  und  auf  die  historische  Seite  überhaupt.    Es  ist  ja  llir  den  reinen 
Genuss  eines  Kunstwerkes  gewiss  durchaus  nicht  eine  unerlässlicbe  Vor- 
bedingung, seiner  Entstehung  naciigeiien  zu  können,  im  Gegentheil  wird 
otts  dadurch  nicht  selten  die  wirkliche  Freude  daran  verleidet,  und  so  ist  es 
denn  auch  gans  In  der  Ordnung,  wenn  in  einem  Werke,  das  nicht  die  Uterar- 
historische  Forschung  bereichern,  sondern  Freude  an  dem  Gegenstände 
erwecken  will,  sieb  der  historische  Standpunkt  nicht  allzusehr  aufdringt. 
Aber  Ar  eine  Geschichte  der  Literatur  ist  dennoch  aus  zu  Tage  Hegen- 
den Gründen,  und  die  liegen  schon  im  Kamen,  ein  Eingehen  auf  Vor- 
bilder und  Anregung  in  höherem  Maasse  erforderlich  als  es  hier  ge- 
schieht. Die  innere  Gescfaichte  der  Satire  wird  kaum  angedeutet,  wir 
erfahren  nichts  von  des  Ennius  Znsammenhang  mit  den  Alexandrinern, 
von  den  SiUographen  hören  wir  nichts.  Endlich  ist  auch  die  Anlage  des 
Ganzen  nicht  unanfechtbar:  die  bis  Ennius  reichende  Einleitung  ist  zwar 
recht  interessant  uod  erstrebt  den  Zusammenhang  mit  Geschichte  und 
Cultur  zu  erfassen  (nur  hätte  mehr  ROcksicbt  auf  die  ttbrigen  Stämme, 
die  in  Italien  sassen,  genommen  und  auf  die  Schilderung  der  Rudimente 
der  Literatur  mehr  Liebe  verwandt  werden  sollen),  aber  die  Auseinander- 
reissung  eines  Mannes  von  der  allseitigen  Bedeutung  des  Ennius,  die 
gleich  darauf  folgt,  seigt  deutlich  die  ^iachtheile  der  Metbode  des  Yer- 


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Allgein«ui«  Dftrateliaogfio.  287 

fassers.  Im  ersten  Capitel  wenlen  die  Annalen  heiiandek,  e>  folgt  Ca- 
pitfl  niil  der  l'eberschrift :  L<itin  Tmyli/  ander  tk*  icpabUc^  dann  er- 
scheint er  iu  Cap.  3:  Af/  >  t'Uin  cumtdij  merkwürdiger  Weise  gar  uicht, 
um  iü  Cap.  4:  Rvm<m  Satire  wieder  aufzutauchen.  Von  da  au  geht  es 
ziemlich  glatt  fort,  iu  drei  Thailen  behaadelt  S.  seiueo  Ötoff  meist  histo- 
ribch-biügi  a|)hisch. 

Von  Einzelheiten  sei  weniges  herausgegriflFen.  Der  Ansicht  des 
Verfassers,  die  er  andeutet,  Epichann  habe  auf  die  röinisebe  Komödie 
eingewirkt,  ist  beisupflichteo.  Aeusserst  treffend  —  und  hierauf  komme 
ich  noch  xarttck  —  ist  die  Bemerkung  (S.  12):  AUxandrian  iittrahire 
teem»  fo  havt  prwMd  morc  stimnlaimg  Man  tke  Oruk  liUrature  of  thg  pn'm«, 
ond  auch  folgende:  A  *»  eharadtrittie  of  the  pottry  of  tht  AttguHan  äffe 
to  hok  back  iraugih  Nicander  to  M«  pr^AUie  age,  w&brend  es  UDrichtig 
ist,  dasB  die  Literatur  des  seipioniscben  Zeitalters  wt»  »mplg  depend^nt 
<m  the  literature  oj  tkt  Auic  agt.  Gans  gut  gesagt  ist  femer  (S.  17),  dass 
die  wahre  Wiege  der  r&misdien  Literatur  das  Theater  und  die  Schale 
gewesen  sei.  Das  Verbftltniss  zwischen  Horas  und  Pindar  scheint  mir 
treflfend  auseinandergesetzt,  auf  die  Stroctur  der  Ode  höhereu  Stils  iu 
Nachahmung  Pindars  richtig  hingewiesen.  Auch  stimme  ich  sehr  mit 
dem  flberein,  was  S.  Uber  Horazens  spätere  Jahre  sagt,  er  war  da 
manchmal  not  mtijified  with  himself  (Vgl.  L.CBl.  1889,  No.  15,  Sp.  510). 
Auch  der  Vergleich  zwischen  der  Generation,  die  nach  Actiiiin  erstand, 
und  jener  nach  dem  2.  September  dürfte  nieht  un/utrclleiid  sein.  An- 
deres ist  nieder  abzuweisen.  Dass  der  Verlust  der  lesbischeu  Lyrik 
schlimmer  sei  als  der  der  dramati^cben  Lit«'ratur  des  Augusteischen  Zeit- 
alters, lind  \va>  sonst  noch  In  dieser  biung  (S.  IX)  hingestellt  wird 
mag  sieb  boren  lassen,  aber  wenn  S.  sagt:  anä  the  ijups  iti  Polijbitut  may 
he  sei  atjdinsf  tfie  <j(tp»  in  TutUua ,  da  bin  ich  doch  anderer  Ansicht.  Mit 
dem  Versuche,  nachzuweisen ,  dass  die  römi^^cbe  Literatur  «klassi^cberc 
sei  als  die  griechische  (im  Ciegeusut/  zu  romuntiscb;,  kann  ich  niicii  nicbi 
befreunden.  6o  allgemein  kann  man  doch  uicht  urtheilen;  hier  sind  viel- 
mehr die  beiderseitigen  aualogen  Entwicklungsstufen  mit  eiuauder  zu 
vergleichen.  Weniger  xn  verwundern  ist,  dass  sich,  wie  bei  so  vielen, 
so  auch  hei  Simcox  noch  die  alte  Annahme  findet,  die  ältesten  romischen 
Historiker  hätten  far  die  griechische  Lesewelt  geschrieben. 

Livius  Andronicus  ist,  wie  so  manches,  allzu  stiefmütterlich  be- 
handelt, kaum  dass  wir  etwas  von  der  Odyssee  zu  hAren  bekommen. 
Aehnlich  ergeht  es  Naevius,  es  fehlt  Oberhaupt  die  Betonung  der  wich* 
tigen  Fortschritte  iu  der  SelbsiAndigmachung  der  Literatur,  und  die  Ein- 
fahrung  nationaler  Stoffe  ist  hier  ein  ganz  wesentliches  Moment.  Oass 
Cortius  Rufos  nicht  behandelt  ist,  ist  schon  von  anderer  Seite  ausgestellt 
worden.  Kurze  Begründungen  literargcschichtlicher  Annahmen  hätten 
niachmal  nicht  fehlen  sollen,  so  bei  der  Chronologie  der  Uorazischen 
Lieder,  in  dereu  Kritik  übrigens  S.  so  Oberconservativ  ist,  dass  er  sogar 


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288 


OeMüiichle  der  rtmucheo  Literatur. 


den  Vers  (IV.  8.  17>  Nov  inrf>iHiia  Carifiiiyitiifi  irnpuit*  uii«l  lieu  folgenden 
für  echt  zu  halten  kein  Hedeukeü  trägt;  er  sa«t  vielmehr  (8.  314,  Aura.  14): 
Ejus  only  occune  here  and  in  one  olher  paas'tije  of  the  odes ;  bolh  hnve  bem 
obelined  by  aneiettl  nud  modern  hy/jercriiid«m,  berührt  alsü  deo  grossen  ge- 
schichtlichen bchiiitzer  gar  nicht.  Die  Beziehungen  des  Horas  co  d« 
filtern  römischen  Dichtern  sind  nicht  gentigend  betonebtet  Dmsb  Ovid 
saerst  den  Augustns  als  Gott  verehrt  habe,  ist  oieht  richtig;  wir  haben 
die  gleiche  Aofiassang  schon  frfther  bei  Horas.  Die  üogleichheil  der 
Behandlang  der  eiozeloeo  Zeitrfturoe  bei  T.  Livios  bat  seineo  Griud  nicht, 
wie  8.  meint,  in  der  mangelhaften  Beherrschung  des  Stolfes,  sondern  in 
der  Terschiedenen  Art  der  Quellen  und  der  Absicht  des  SchriftsteUeis; 
das  allmähliche  Anwachsen  des  Umfangs,  je  näher  die  eigne  Zeit  rttckt, 
ist  übrigens  eine  alte  Gewohnheit  der  römischen  Annalisten.  Auf  bren* 
nende  Fragen  geht  der  Verfasser  kaum  ein,  i.  B.  bei  den  Quellen  des 
Livius,  obwohl  sonst  die  allgemeine  Auseinandersetzung  flher  dessen 
QueUenbenotznng  und  Arbeitsweise  sehr  auspricht.  Das  Lesen  des  Werkes 
ist  wegen  seiner  vielfachen  Anregung  unbedingt  sn  empfehlen. 
Weit  knapper  ist  gefasst: 

Wilktns,  A.  8.,  Roman  Ltterature.  London  1890.  Bfacmillan. 
130  S.  8. 

W.  will  nur  eine  kurze  Uebersicht  bieten  und  greift  daher  in 
Wesentlichen  die  Haupterschein ungeu  heraus,  denen  er  das  ihm  minder 
wichtig  scheinende  unterordnet.  Auch  W.  beabsichtigt  in  der  Haupt- 
sache nur  eine  allgemeine  Characteristik,  eine  Analyse  kann  natftrlicfa 
bei  dem  geringen  ümfang  nur  selten  gegeben,  die  ftussere  Geschichte 
nicht  gebührend  berOeksicbtigt  werden.  Doch  erhiUt  Lucres  eine  siem^ 
lieh  ausftihrliche  Inhaltsangabe,  noch  mehr  Virgil.  Von  der  Augusteischen 
Zeit  an  wird  die  Darstellung  sichtlich  kürzer,  doch  nimmt  Tacitus  wie* 
der  einen  verhilltiiissmässig  grossen  Raum  ein.  Mit  Gellius  schlies&t  der 
Veri  ab.  Derselbe  hat  es  bei  seiner  Methode  allerdiugs  nicht  vermeidcQ 
kennen,  dass  die  ein  Zeitalter  characterisirenden  Richtungen  gelegentlich 
nicht  zur  Goltunp  kommen ,  so  geht  dio  Renaissance  des  zweiten  Jahr- 
hundprts  leer  aus,  Fronlo  ist  ganz  ungenügend  behandelt.  Die  Lilorauir- 
kreise  der  Augusteischen  Zeit  kommen  nicht  ztir  Geltnnu:  I-^in  weiterer 
Nachlheil  liesteht  darin,  dass  manche  kleineren  Erscheinungen  nnorwiihnt 
bleiben,  wie  das  Monun)enium  Ancyianuin  u.  a.  ra.  Was  nicht  ethalleü 
Ist,  i>i  deshalb  Ihlußg  nueh  nicht  bedeutiin^slo«; ,  eine  innere  Geschichte 
der  röinis^ehen  ]>iteraLur  wird  gar  sehr  mit  kunni  bekannten  oder  gar  uü- 
hekannleu  Grosseu  zu  rechnen  haben.  Sallust  war  nicht,  wie  W.  nieiüt, 
der  erste,  der  mit  dem  alten  Chronikenstil  brach!  sempronius  Asellio 
fehlt  ganz  bei  W.!  Auch  solche  wenig  geschickte  Gruppirungen  sind  die 
Folge,  wie  z.  B.  wenn  die  j  Ungern  Annalisten  wie  Coelios,  Valerius  An- 
tias,  Sisenna,  Licinins  Macer  und  auch  Kepos  nnr  bei  Gelegenheit 
Cftsars  sozusagen  nachgeholt  werden. 


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Allgemeine  DarstelluQK^u. 


289 


Im  Einseloeo  sei  hervorgehoben,  dass  io  der  EioleituoK  Ober  die 
Bedeutung  der  rOmiscbeD  Literatur  sehr  verständige  Gesichtspnnlcte  ver- 
treten werden,  namentlich  auch  der  griechische  Einfloss  gebohreod  her- 
vorgehoben wird,  den  derYerf.  freilich  nicht  im  Einzelnen  aufweist;  die 
Keime  der  Literatur  sind  etwas  su  kurz  ah^cnaclit,  und  oberflftchlich 
ist  die  Partie  Uber  die  Sprache,  wenn  auch  W.  selbst  hier  gut  onter- 
richtet  zu  sein  scheint.  Was  icli  bei  Simcox  vermisste,  hat  W.  ausrei- 
chend betont:  den  allmählichen  Fortschritt  von  der  sklavischen  Abhängig- 
keit von  den  Griechen  zur  nationalen  Gestaltung,  wie  er  durch  die 
Schöpfung  der  Praetextata  iiinl  (iie  Kinfühning  volksthümlicher  Stoffe  ge- 
kennzeichnet wird.  Verstaudig  i^>t  das  Tifheil  z.  B.  über  Virgil,  der 
nicht  uri^inal  und  dessen  Characiere  alle  nem  Schicksal  nntorgoordnet 
seien,  aber  dessen  grosse  Vorzüge  in  der  Dicüoa.  «iein  Versbau  ii.  s.  w. 
nicht  verkannt  werden.  Auch  Horaz  ist  treÖeud  beniiiiriit,  mit  kurzen 
Zügen  lat  sein  Verhüllniss  zu  den  Griechen  bestimmt,  nur  bei  den  Sa- 
tiren tritt  dies  nicht  genügend  hervor.  Die  Philosophie  dieses  Dichters 
ist  wohl  nicht  ausreichend  gekeonzeicbnet  als  die  des  Epicur,  nur  beein- 
fiusst  durch  römische  Strenge  und  Stoicismos;  auch  Uoraz  hat  hier  Wand- 
lungen durchgemacht,  sein  Ausgangspunkt  ist  freilich  Epicur  gewesen. 
Sehr  richtig  scheint  mir  das  Urtheil  aber  den  Zweck  der  Germania  des 
Taeitus:  Seine  Studien  führten  ihn  naturgemftss  auf  dieses  Land,  der 
Wunsch,  seinen  Landsleuten  dies  noch  urwüchsige,  unverdorbene  Volk 
zum  Vergleich  entgegenzustellen,  mochte  nebenbei  hinzutreten;  eigent- 
liches Motiv  ist  er  nicht. 

Interessiren  diirfte  die  Leser  ein  eigentbümlicher  Kanon,  den  W. 
von  den  Plautinischen  Stücken  aufstellt,  und  zwar  zählt  er  nur  auf: 
Aulldarin^  Caidivi^  Memietfiuti ,  Pseudolus,  Hudens  und  hardiy  iii/eriur  to 
thfse  Triunmnuiit ^   Mostt  llaria  ^  MUes  i/lnrinsuft  ^  liacrhifh-- ,  Atuphilrutt.  Da 

fehlt  nach  meinem  Geschmack  der  i^i  idicus  und  die  (  a^iiia,  mit  da«?  beste 
Stück  des  Pbintiis  trotz  ihres  Inhalts.  Da«?«  Cati)  in  r.  y  a(i>  m/  fttl  vt  .v,^ 
i5»t  nicht  aiisgeniaclit ;  auch  ist  dieser  Scbriflsleller  nielit  eingehend  f,'iM)nM; 
behandelt.  Der  Aubspiuch,  die  Khotunk  ad  Herenninm  werde  »vielleicht 
ohne  genügenden  Grund«  dem  Cuiuiiicius  zugeschrieben,  ist  schon  ricljiig, 
aber  verlaugt  eine  Begründung.  Dass  Varro  nach  Cicero  behandelt  wird, 
stOrt  das  Eutwicklungsbild ;  auf  seine  grosse  Bedeutung  macht  W.  nicht 
genug  aufmerksam.  Falsch  ist,  wenn  von  Saliust  gesagt  wird:  Hu  at^le 
vHu  all  hi$  awn  —  hier  rieht  es  sich,  wenn  wir  Unbekanntes  als  nicht 
vorhanden  betrachten.  Auch  des  Livius  Prosa  ist  nicht  rein  /oryWy  kü 
own  creaHon.  Während  Qbrigens  Livius  sonst  gut  characlerisirt  wird, 
wiederholt  W.  die  alte  verfehlte  These,  er  habe  sein  Werk  auf  160  Bücher 
bringen  wollen,  nnd  noch  dazu  dirideti  into  13  decade»^  wovon  nichts  Ober- 
liefert  und  was  schon  an  sieb  äusserst  unwahrscheinlich  ist.  Ueber  Pe- 
tron  ist  zu  wenig  gesagt,  namentlich  Uber  die  von  ihm  gepflegte  Gattung 

labresbcricht  für  Alienbuni^wiuenschjifi  LXXIIL  Bd.  (IbWl  J^f 


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290 


Geschicbto  der  rOmi&chea  Literatur. 


nnd  ihre  Geschichte.  Ein  filaDgel  ist  es  endlich  eotscbiedeo,  dass  Schrift- 
steller wie  Florus  ond  Apiilejus  fehleo. 

Die  Selbständigkeit  der  AoscbsoaDgeo  und  die  KOrse  der  Darstel- 
lung gestalten  das  Buch  sa  einer  anregenden  nnd  ntttslicben  LelitOre. 

Albrrt,  Paul,  Histoire  de  la  litt^rature  ßomaiae.  T.  1.  2.  4.  ediU 
Paris  ibtii.  388  u.  472  S.  kl.  8. 

Auch  dies  Buch,  von  dem  mir  nur  diese  4.  Auflage  bekannt  ist, 
geht  nicht  darauf  aus,  die  exacte  Forschung  zu  bereichern.  In  flottem, 
aasiehendem  Stil  will  es  vornebmlicb  die  haapts&ch lieberen  Erscheinon- 

gen  der  römischen  Literatur  im  Zusammeobange  mit  der  gesammten  rö- 
mischen Cültur  einer  ästhetisch -literarischen  Würdigung  unterziehen, 
wobei  der  Verfasser  bekundet,  dass  es  ihm  auch  an  historischem  Siuu 
Dicht  mangelt.  In  dieser  Beziehung  tiudet  sich  deuti  nun  manches,  was 
man  mit  Nutzcji  verwenden  wird,  freilich  ;i(icb  manches  Unrichtige,  das 
der  V  C'ilasser  ans  mangelnder  SelbslÄndigkeit  vorbringt.  Auch  wird  Vieles 
vermisst,  was  mau  in  dem  Buche  zu  suchen  berechtigt  sein  sollte.  So 
eignet  sich  das  Werk  zum  Lehrbuch  für  Studenten  natürlich  nicht,  kaua 
aber  den  schon  Vorgeschritteneren,  ebenso  aber  der  gebiideteu  Laien- 
weit,  bei  der  einzelne  Lücken  und  F'eliler  nicht  allzusehr  ins  Gewicht 
fallen  dUrl'ten,  Vergnügen  und  Anregung  gewähren.  Namentlich  für  das 
gebildete  Publikum,  das  nicht  fachverstflndig  ist,  haben  die  in  lieber- 
setsongen,  durchweg  in  Prosa,  gegebenen  Aussöge  Werth,  die  besoadera 
reichtieh  bei  Plautns,  Lucrez,  SeUust,  Cicero,  Virgil,  Horn,  Livins, 
PliaiuB,  Tacitns  u.  a*  ausgefallen  sind;  ans  den  Späteren  ist  wenig  vor» 
gefahrt 

Einselnes  ist  recht  treffend  bemerkt.  Dass  die  ROmer  eine  beeon- 
dere  Anlage  znr  Prosaschriftstellerei  hatten,  wird  nachdrttcklicfa  faer?or- 
gehoben;  so  Itlar  die  Sache  liegt,  sie  wird  sonst  nicht  immer  genug  be- 
tont. Die  Bedeutung  des  Appios  Claudius  fflr  die  Entwicklung  der  Lite- 
ratur, ebenso  die  des  Cato  erfahren  eine  richtige  Würdigung,  nur  ter- 
gisst  bei  diesem  der  Verfasser  su  sagen,  dass  er  selbst  griechische  Quellen 
heransog.  Gleichfalls  richtig  gewürdigt  ist  die  Stellung  des  Ck>eUns  Aati- 
pater  an  der  Spitze  einer  neuen  Epoche  der  Geschichtsschreibung.  Ge- 
recht ist  das  ürtheil  tiber  Cicero,  nur  die  philosophischen  Werke  werden 
uuterschfltzt.  Seneca  wird  sehr  gut  characterisiri ,  desgleichen  Persius. 
Freilich,  nicht  klein  ist  die  Zahl  der  FüMe.  wo  falsches  oder  unwahr- 
scheinliehes  berichtet  wird  oder  mir  unrichtig  geurtbeilt  zu  sein  scheint- 
Die  Soldaten  beim  Tnumpli  sollen  sich  regelmfissig  in  zwei  Chore  ge- 
theüt  haben;  die  bekannten  Verse:  Gnllias  tatsar  »uUyü  u.  s.  w.  solleu 
unverständlich  sein,  ai  Inn  ne  äirisf  pns  in  un  dotthle  thorurl  Die  auf 
S  30  befindlichen  Auslassungen  über  die  griechische  Tragödie  und  Ko- 
mödie zeigen,  dass  sie  hätten  wegideiben  müssen:  tDts  c/mturs  diihyraui- 

Liquen  tt  Uhyphalliquts  Esvhyle  et  Arisloj^/tane  j'ortuhrcut  in  dramt  ei  la  ct/- 


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AUgoDiciDa  DtntaUniiftiL 


291 


midic.i  So  einfacli  ist  das  leider  nicht  vor  sieb  gegangen,  üeber  die 
Anuales  Maximi  wird  zu  flüchtig  hinweggeeilt,  unter  den  Quellencitaten 
fehlt  dort  der  wichtige  Servius.  Nicht  sicher  ist,  wie  A.  meint,  dass 
Livius  Salmator  der  Herr  des  Livius  Andronicus  war;  Naevius  hat  nicht 
selbst  sei«  Werk  in  >iehen  Bücher  getheilt.  Der  Grund,  warum  Fa- 
bius  U.S.W.  grie^liiMli  schrieben,  soll  sein:  s;oit  pur  dtdain  df  lidiome 
natlouide^  sott  jhiur  juirr  admirer  Uur  irudisiou!  Das  Geburtsjahr  des 
Lucilius  wird  ruhig  auf  148  v.  Chr.  angegeben,  wobei  dem  Verfasser  gar 
nichts  auffällt.  Es  ist  nicht  richtig,  dass  die  Grammatik  in  Rom  vor 
Varro  nicht  existirte;  ausserdem  fehlt  hier  eiu  Uiuweis  auf  deu  Streit 
über  Analogie  und  Anomalie.  Virgil's  Vater  soll  sich  Majus  oder 
Magus  geuaimt  babeo.  Der  Kampf  des  Horaz  gegen  die  ftltero  rdmi- 
sehen  Diefater  wird  falsch  anfgefsHSt,  A.  legt  ihm  als  Beweggrund  amonr* 
propre  unter.  Dass  bei  demselben  Dichter  nicht  auf  die  griechisolien 
Vorbilder  eiogegangen  wird,  ist  ein  Mangel.  Bei  Varias  wird  dessen  be- 
rühmtestes Werlr,  der  Tbyestes,  nicht  erwftfant;  dies  geschieht  nur  in  der 
Einleitung  ttber  das  Theater.  Bei  Trogus  dnrfto  nicht  gesagt  werden, 
dass  eef  Mnu^er  a  eu  U  prendtr  foü  Vidh  d^une  hiüoirt  vnivendU, 

Dass  die  Periochae  des  Livins  wahrscbeinUcb  von  Florus  herrObren, 
ist  unrichtig  und  nur  aus  ihrem  Vorhandensein  in  den  Florushandsebriften 
erscblossen.  Ein  alter,  schon  seit  Hieronjmus  sich  forterbender  Fehler 
ist  Varro  aus  Atax  (Varron  d'Atace),  er  heisst  Varro  vom  Atax.  Un- 
nOthig  und  für  viele  Leser  lAsUg  ist  die  Zfthlnng  nach  Jahren  der  Stadt, 

Ramoriuo,  Fclice,  Letter alura  Romauu.    iMiiauo  (.Mapoli,  Pisa). 
1886.   Hoepli.  IV,  290  S.  kl.  8. 

Ein  kurzer  Abriss,  der  nach  einer  allgemeinen  Einleitung  den  Stoff 
in  zwei  Haupttheilen  (Königszeit  und  Republik,  Kaiserzeit)  und  inner- 
halb dieser  Scheidung  wieder  m  sechs  üuterabtheüungen  (  ii  -  ersten  fünf 
Jahrhunderte,  das  6.  Jahrhundert,  das  7.  Jahrhundert  Rotns,  die  Zeit  des 
Augustus,  das  1.  Jahiiiumiert  n  Chr.,  das  2.  —  6.  Jahrhundert  n.  Chr.) 
behandelt.  Die  einzelnen  Untcrabtheilungcu  gliedern  sich  in  je  vier  Ca- 
pitel.  In  der  ersten  folgen  nacheinander  Allgemeine  Betrachtungeu, 
RechtakeuQtuiäse  der  ROmer  in  den  ersten  Jahrhunderten,  Religiöser  Cul- 
tQS,  Erste  Anseidiefi  literarischen  Lebens;  in  den  übrigen  fftnf  zuerst 
Allgemeine  Betrachtungen,  dann  die  Dichter,  die  Prosaiker,  die  Sprache 
des  betreffenden  Zeitraums.  In  den  Anmerkungen  finden  sich  häufig  Aus« 
gaben  uud  italienische  Uebersietzungen  genannt. 

Das  Buch  ist  geschickt  angelegt,  wiewohl  durch  die  Eintheilung 
manchmal  die  einseinen  Schriftsteller  etwas  zerbackt  werden,  und  macht 
einen  fttr  die  gedrftngte  Körze  des  Ganzen  reichhaltigen  Eindruck.  FOr 
Schiller  bestimmt,  soll  es  die  Forschung  nicht  bereichern  und  im  All- 
gemeinen entspricht  es  gewiss  seinem  Zweck.  Auf  Begründung  Iftsstsicb 
der  Verf.  naturgemftss  uur  selten  ein,  und  so  wird  denn  auch  Manches 

19* 


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292 


Geieliidite  der  rtttis^k^  Lflmtar. 


▼orgatrmgeii,  wm  Mhr  xweifelfaaft  oder  imridiüg  ist  Handies  «iid  Her 
flncbtig  berohit.  dessen  nftbere  AvsfQhronf  wohl  too  loteresse  gewesen 
wftre>  Das  Terbiitohs  zur  griechischen  Literatur  wird  im  CimeiBea  nichi 

genag  hervorgehoben,  so  bei  Houiur.  Luciliu,  Uorai.  Von  Eioi^eiCea 
sei  erwähnt,  das^  sieb  bei  R.  oocb  die  Nachriebt  voo  der  Widmaog  des 
Coeliaiii^chf^u  Geschicbuwerkes  an  Laelius  findet,  Varro  Atacinus  »aas 
Atax«  i^tatocDt,  M.  Livius  Salinator  ats  Herr  des  Lirius  Andraoieas  ta- 
gegeben  wird,  was  nicht  sicher  ist,  u.  a.  Da<<  A  Postumiu?  Albino» 
sein  Ge^chichlswerk  dem  Enuius  widmete,  hatte  erwäbol  werden  sollen. 
Bei  VlnuXii-i  Namen  weicht  R  etwas  aus  (S  ö-i  wahrend  man  deij  I»ich- 
tei  triifi-r  M  Accin«;  nnfir)t^ .  ©i!  prolV-^-or  Kit>chl.  che  siudiö  mulio 
<jU'  -.f()  ji'.'  ta.  a-'t-r]  <li)ver-i  cliüiiiiare  T-  Macno  I'lauto,  cosi  e-sciidv 
hcntlu  yahiii^^v-Äu  jjUutüiu  Uell'  Ambrosiauo  di  Milauu.c  Der  Saiurnier. 
über  den  der  Verf.  seiner  Zeit  >•*  ih-t  ^:chaiidtlt  hat,  ist  ihm  keiu  quäüU- 
tirendcs  Metrum,  womit  ich  mich  lacht  befreunden  kann.  Die  Atellane 
erscheint  bei  Ii.  iichug  als  oskisches  Spiel,  uicht  als  l'u^se,  die  nur  in 
Ateila  bpielt.  Ueberhaupt  enthält  das  Biicbleio  viel  Richtiges  und  fein 
Gedachtes  Die  tateioischea  Nameo  sind  zieiulicb  durcbweg  italiaoisirt 
(Cicerone,  Salpicio,  Plauto,  Glodio  etc.),  was  wir  io  onsmr  Sprsfibs 
nicht  so  erfolgreich  nacbabmen  lEdnuea.  Gans  korx  ist  das  letste  Gapitd 
gehalten;  den  Abschloss  macht  Paulos  Diaconus,  deo  der  Verf.  mit  Reeht 
mit  des  F*estus  Epitomator  ideotifidrt 

Für  Gymnasien  ist  bestimmt  das  Buch  von 

Bender,  N.  Hrm.,  Gruudriss  der  römischen  Literaturgeschichte 
für  Gymnasien.  2.  AuH  [l.  Aafl.  1876J.  Leipzig  1889.  Teaboer. 
Vm,  103  S.   8  u.  1  Tabelle. 

Ree:  Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  VII,  14  p.  376  378  ?- 0. 
Weisseiift  U.  Z.  t  d.  ö.  G.  41,  5,  p.  418-419  v.  F.  Hanna.  Central- 
Organ  f.  Real^chtilw.  18,  8,  p.  489 — 490  v.  Scheudel.  Berl.  phil.  Wocb. 
10,  4.'J,  p.  1368—1370  V.  V.  Dettweiler.  BI.  f.  d.  bayr  Gymn.  27. 
p.  jrn  2m  v.  M.  Rotimauuer.  Z.  f.  d.  Gymu.  44,  1,  p.  30—32  voo 
C.  (Jouradt. 

Rs  will  für  seinen  Zweck  kurz  und  fasslich  sein;  Alles,  was  der 
Gymnasiast  wissen  miis^.  soll  es  enthalten.  Selhsiündige  Forschungen 
sollen  auch  hier  die  (inimilage  nicht  abgeben,  mehrfach  schliesst  der  Ver- 
fasser sich  an  Teufifel  an.  Wescntiichcs  habe  ich  nicht  vermisst.  Ftii 
die  Altere  Zeit  sind  auch  einige  I'ruhcii  beiijofjeben.  Freilich,  gerade 
der  nur  unsicher  crkiait*'  Anfang  des  Ärvaliieaes  passl  nicht  so  recht 
hierher,  und  ^ur  Characlui  i>>tik  des  »noch  ziemlich  uugelenkea«  Enniaiii- 
sehen  Hexameters  brauchten  nicht  so  geschmacklose  und  unbeholteiie 
Verse  ausgewaiill  /.n  werdiMi.  Majichiiial  lehlcn  in  der  Aufzählung  Li- 
iauicrungen,  wio  wenn  ea  hel.^ät:  »Die  leges  regiao,  alte  Gewohnheils* 
i echte,  später  iu^  Papiriauum  gcnauut.«    Sehr  hübsche  Notisen  oad 


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Allgtueine  DaritpllungeD. 


293 


Winke  sind  an  passenden  Stellen  angebracht,  so  gelegentliche  Uiuweiso 
auf  die  Nachahmung  durch  Neuere,  in  besonders  wichtigen  Füllen  wer- 
den die  modernen  Leistungen  erwähnt,  auch  Handschriften  und  Ausgaben. 
Die  Einleitung  ist  sehr  nützlich  zu  losen.  1)<h-  Appius  Claudius  Bedeu- 
tung ist  nicht  ausreiclMVi'i  betont.  Hei  Hora2  verniisso  ich  etwas  die 
Rücksicht  auf  die  neuere  Kürscliung,  auch  sind  die  Ansahen  Uber  die 
Handschniien  nicht  iojuier  richtig;  Meineke's  Gesotz  ist  nicht  »nach  dem 
Vorgang  von  Lach  mann « ,  sondern  gleichzeitig  niit  Lacumaiin  gefunden 
worden.  Vorbilder  von  Virgils  Aeneis  sind  doch  nicht  blos:  Buch  1-6 
Ody&see,  Buch  7—12  Uias.  Cutalecta  ist  bekanntlich  kaum  richtig;  auch 
bei  Bender  spukt  Tarro  ?oii  Atax. 

Die  Metbode  in  der  Anordnung  des  Stoffes  hat  mancbe  Unebenheit 
Torschnldet,  obgleich  sie  nicht  ungeschickt  ist  Im  allgemeinen  hat  Ben- 
der nach  Gattungen  dargestellt;  dietfeuigen  Schriftsteller,  die  auf  ver* 
schiedeoen  Gebieten  thütig  woren,  werden  io  ihrem  hervorragendsten  Fach 
aufgesfihlt.  Um  ?on  Anderem  absusehen,  die  Durchführang  dieses  Prin- 
dps  stiess  auf  Schwierigkeiten.  Ein  Hann  wie  Livins  Andronicas  hätte 
nicht  zerrissen  werden  dürfen  in  Komödie,  Tragödie  und  Epos,  ebenso 
istNaevios,  ja  auch  Ennius  in  seiner  literarhistorischen  Bedeutung  nicht 
klar  genug  beleuchtet.  Die  EntwidUung  der  Gattungen  oder  einzelnen 
Spielarten  erscheint  nicht  scharf  genug  hervorgehoben,  gewi<;se  bedeut- 
same Bewegungen  treten  nicht  hell  ans  Licht;  die  angewandte  M»'»bode 
fuhrt  eben  leicht  zu  einer  mehr  äusserlichen  Betrachtung.  —  Die  Ta- 
belle enthält  einen  ganz  guten  Ueberblick  de?  Wichtigsten. 

Beifall  hat  (iie  Bender'sche  Literaturgeschichte  besonderis  im  Aus- 
lände reichlich  gefunden.  L'eberset2t  wurde  sie  ins  ltalieui>che.  lJul [  in- 
dische, Russische  und  Französische  (s.  Vorw.  Ö.  VI).  Von  Uebersetzuügüu 
sind  mir  dem  iiiei  nach  bekannt: 

Bender,  Brief  history  of  Roman  literature.  Transl.  by  Orowell  and 
Ricbardson.  Boston  1880  (nach  d.  1.  Aufl.)« 

-  _  ^  Compendio  della  stuna  dclla  letteratnra  latiua  pei  licei. 
Trad.  Schupfer.  »Verona  1883.  M889  (nach  der  1.  Aufl.). 

Wieder  eine  neue  Auflage  ist  auch  erschienen  von 

Kopp.  Geschichte  der  röm.  Literatur  für  höhere  Lehranstalten 
und  zum  Selbbtstudiuui.  5.  gänzl.  umgearb.  Aufl.  von  F.  G.  Hubert. 
Bl.  1885.  Springer.  VIII,  149  8.  kl.  8. 

Ree.  d.  5.  Aufl.:  Ph.  Rdsch.  1885,  37,  p.  1171—74  von  C  W. 
W.  f.  kl.  Phil.  II,  41,  p.  1291-93  V.  E.  Hübner.  Ztschr.  f.  d.  Gjmn. 
39,  p.  422—426  von  M.  Ilertz.  Berl.  phil.  Woch.  V,  44,  p.  1390 
-  1391  von  P.  Breunecke.  Centralorg.  f.  Realsch.  XV,  9,  p.  613—614 
von  ii.  Schneider. 


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294 


GeBchklite  der  römischen  Liter&tar. 


Kopp,  6.  Aufl.  ?.  0.  Seyisrt  BI.  1891.  Springer.  (YIII,  142 8. 8.) 

Ree.  der  ö.  Aufl.:  lierl.  pbÜ.  Woch.  Xli,  6,  p.  177—181  VOD 
M.  Hertz. 

Dies  Buch  liat  sich,  je  mehr  ÄuHapen  es  orlobte,  um  so  mehr  «e- 
bessert.  Nachdem  Hubert  eine  neue  Umarbeituug  vorgenommen  halle, 
koDDte  mau  das  Buch  für  Gymnasien  zu  einer  sehnelleu  ücbersicht  durch- 
aus empfehleo.  Die  üebernahme  der  Bearbeitung  der  6.  Aufla)7e  durch 
Seyflfert  enthebt  midi  jeder  Kritik.  Was  Seyffert  nicht  geauaert  hat, 
bat  er  nach  der  Vorrede  ia  iiUcksicht  auf  seinen  Vorgäuger  gtehcu  lassen; 
die  Uebersetznngsprobeo  hat  er  entfenit. 

Aebulicbe  Zwedie  verfolgt: 

8 toll,  H.  W.,  Die  Meister  der  römischen  Literatur.  £iue  Tebcr- 
siebt  Aber  die  klassische  Literatur  der  Römer  für  die  reifere  Jugend 
und  Freunde  des  Altertbams.  Leipzig  1881.  IT,  438  S.  8. 

Ree.:  Bl.  f.  d.  bayr.  Gymu.  10,  8  p.  439.    Ztächr.  f.  d.  Ö.  G. 
34,  p.  863. 

Im  Ganzen  finden  wir  in  diesem  Buch  richtige  Gesichtspunkte.  Die 
Würdigung  der  einzelnen  Schriftsteiler  spricht  sehr  an,  auch  gegen  die 
Auswahl  ist  nichts  wesentliches  einzuwenden,  der  Verfasser  hat  aber 
Recht,  wenn  er  sagt,  man  werde  .  [il  keinen  mi^scii  wollen,  eher  mehr 
wünschen.  Eingehender  behandelt  bind  nur  Liviu-  An.ironicus,  Naevius, 
Plautu!^,  Ennius,  Terenz.  Cato,  Cicero.  Cäsar.  Sallust,  Livius.  Catull, 
Virgil,  Horaz,  Ovid,  Tacilus.  (Varro  hatte  in  seiner  Bedentung  mehr 
gewürdigt  werden  sollen,  als  dies  S.  246  f.  geschieht).  Doch  ist  der  Text 
so  verbindend  eingerichtet,  dass  die  Gesammteotwicklaog  zu  ihrem 
Rechte  kommt,  und  keine  hervorragende  Erscheinung  ist  flberseben,  viel- 
mehr stets  an  passender  Stelle  eingefOgt.  Die  eingestreuten  Ueber- 
aetxungen  sind  andern  entlehnt  mit  geringen  Aendemngen,  doch  bitten 
hier  die  Vorbilder  hftufig  besser  gewflhlt  werden  dürfen.  So  macht  sieh 
folgende  Wiedergabe  nicht  schön:  Wenn,  Abm^iW,  «fibft  mehr  mdU 
licbf,  aU  mein  eigen  Gtkrö»  u.  6.  w.  Gut  ist  das  Urtheil  über  den  Zweck 
der  Germania  des  Tacitus,  das  ähnlich  ausfällt  wie  bei  Wilkios:  die 
Schrift  6el  hei  des  Historikers  geschicfit lieben  Studien  ab,  und  verfolgte 
den  einfachen  wissenschaftlichen  Zweck,  hei  den  Kömern  Keuntniss  über 
ein  für  sie  wichtiges  Volk  zu  verbreiten.  Ansprechend  uud  mit  Sacb- 
kenntniss  geschrieben  sind  die  Auseir)andersetzunp;en  über  Ennius,  die 
älteste  Prosa,  Cicero.  Florazens  Philosophie,  über  die  griechischen  Vor- 
bilder u.  a.  m.  Man(  hv^  ist  wieder  nicht  at^reichend  hervorgehoben, 
die  stilistibchca  Bewegungen  gelangen  nicht  zur  Darstellung,  vom  Alti* 
cismus  ist  wenig  die  Rede.    Das  Register  ist  sehr  gut. 


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Allg.  DftntellnDgeii.  MiscelkiDeeii  tat  QMehiebte  d.  rOm.  Lit  295 

Teuffei,  W.  S.,  Studien  und  CharacteristikeD  zur  triochischea 
uod  röm igelten  Literatur.  2.  veränderte  Auflage.  Mit  einem  Lebens- 
abribs  des  \  erfassers.  Leipzig.  1889  Teiibner.  (XXVI,  592  S.  8.) 

Ree:  L.C.Bl.  1890,  No.  39,  Si>.  1374f.  Berliner  phil.  Woch.  X, 
20,  Sp.  629  -  630  V.  o.  —  Korrespondenzblatt  für  die  Württemberg. 
Schulen.  36,  11.  12.  S.  470  v.  Bender.  Class.  Heview  IV,  9  p.  417— 

419  V.  E  S.  Thomp<^on. 

Das  Ganze  ist  dadurch  einheitlicher  gestaltet  worden,  dass  die 
deutsche  Literatur  in  Wegfall  gekommen  ist.  i  u;  ii^efalleu  ist  auch  der 
Aufsatit  ttber  die  Haupt  rieht  ungen  in  der  klassischen  Alterthuraswissen- 
schaft,  was  ich  eigentlich  bedauere  (L.  C-  El.  a.  a.  Ü.),  ebenso  Vespae 
iinliLium.  Bisher  ungedruckt  war  die  Einleitung  zu  Cicero's  Rede  ftlr 
(^uiiictius.  Hinzugekommen  sind  auch  die  Aufsätze,  die  unter  dein  Titel: 
Kritiscb-JSxegetiscbes  bald  nacb  des  Verfassers  Tode  als  Tabinger  Pro- 
gramm erschienen,  leb  stelle  das  aaf  die  r^imische  Literaturgeschichte 
Beifigliche  hier  zusammen:  XIL  Zu  Plautns.  XIII.  Zu  Tereos.  XIV.  Ci- 
cero. XV.  Zu  Horas.  XVI.  Tibullus.  XVü.  Zu  Gurtius.  XVIIL  Zu  Pe- 
tronius.  XIX.  A.  Persius  Flaecus.  XX.  luveoalis.  XXI.  Tacltns.  XXII 
M.  Valerius  Probus.  XXIII-  Ludans  Lucius  und  des  Apuleius  Meta- 
morphosen. XXIV.  Die  Historie  ApoUonü  regis  T^rii.  —  Der  Lebensab- 
risB  zeigt  uns  einen  rastlos  tbAtigen  Gelehrten  nnd  einen  festen  GhUp 
raetor.  — 

Birt,  Theodor,  Das  antike  Bnchwesen  in  seinem  Verhältnisse  zur 

Liieiaiur.  Mit  Beitragen  zur  i  extgeschichte  des  Theocrit,  Catuli, 
Proj  erz  und  anderer  Autoren.  Berlin  1882    Hertz.  VII,  518  S.  8. 

Wenngleich  dies  Werk  nicht  eigentlich  in  unsem  Kahuieu  gehört, 
so  sei  doch  hier  kurz  darauf  hingewiesen,  du  sein  Gegenstand  eng  mit 
der  Literatur  zuäunimenhungt  und  seine  Benutzung  unumgänglich  fUr 
den  Literarhistoriker  ist.  Die  mannigfachen  Ausführungen  Ober  die  Aus- 
gaben der  einseinen  Schriftsteller  nnd  ihre  Geschichte  werden  leicht  >»• 
glnglich  gemacht  durch  ein  am  Schluss  befindliches  Autorenverseichniss. 

Hagen,  Hermann,  Prof.  Dr.,  Ueber  literarische  Fälschungen.  Ham- 
burg 1880.  Verlagsanstalt  und  Druckerr>i  A  -G.  (vormals  J.  F.  Richter). 
80  S.  8  (a.  u.  d.  T.:  Deutsche  Zoit-  und  Streit- Fragen.  Flug^c)irift<Mi 
zur  Kenntniss  der  Gegenwart,  begründet  von  I'ranz  von  Holtzendorff, 
beraubg.  in  Verbiuduug  mit  Kedacteur  A.  Lammers  und  Anderen 
von  Jürgen  Bona  Meyer.  N.  F.  4.  Jahrgang,  Heft  60/61). 

Ein  Vortrag,  am  20.  Jnnunr  iw^B  im  grossen  Casinosaal  zu  Bern 
gehalten.  Es  ist  höchst  int* K  vijaut,  durch  die  Feder  eines  so  gelehrten 
und  lurch  strenge  kriiibciie  Methode  ausgezeichueteu  Kenners  ein  Bild 
der  hauptsächlichsleu  literarischen  Fälschungen  entrollt,  ihre  Ursachen 
DQd  Folgen,  die  Mittel  zu  ihrer  Aufspürung  u.  s.  w.  auäuinauder  gesetzt 


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296 


Geschichte  der  römlcchen  Literatur 


zu  sehen  Namriitlicli  für  jüngere  IMiilnlocrtMi  wird  das  Sfhriftchf^n  sich 
als  sehr  instructiv  erweisen  \uu  der  römiscfien  Literatur  ist  im  Zu- 
sammenhang S.  25  35  und  dann  weiterhin  noch  verscbiedeotlich  die 
Kede.  Soll  ich  die  Gelegenheit  zu  eiuer  Bemerkung  herausgreifen ,  so 
dttrfte  die  Annahme,  Varro  habe  19  Stücke  des  Plautus  ftir  wahrschein- 
hcii  echt  gehalten,  sowie  die  unbedingte  Uevurzuguag  des  Ainbrüsiaaus 
vor  den  Palatiuiscbeu  liundschritieu  desselben  Dichters  nicht  mehr  aller- 
orten  aoerkannt  werden. 

Ribbeck,  Otto,  Aulgaben  und  Ziele  einer  antiken  Literaturge- 
schichte. (Rektoratswechsel  an  der  Universität  Leipzig  am  31.  October 
\H87.   Leipzig  1887-  AI  Edelmann.  35  S.  4.  S  17—35). 

Nach  einigen  einleitenden  Worten  tlher  den  Werth  des  klassischen 
Alterthntns  filr  die  Gegenwart  äussert  sich  der  Verta-jser  auf  S  18:  i«Die 
Literatur  allein  trägt  uus  in  tlcn  vollen  Strom  der  geistigen  Bewegung, 
in  ihr  schlägt  das  Herz  der  Nation.  Diesen  Strom  von  seiner  Quelle 
aus  zu  verfolgen,  seiuu  Zuiiüsse  zu  verzeichnen,  jede  Stelle  zu  belrachteu, 
die  genialen  Menschen,  welche  ihn  geleitet  und  gespeist  haben,  oea  zu 
belebeo,  itire  SehOpfangea  sar  Anscbauniig  su  bringen,  ist  ehie  reiivoUe 
oDd  Docb  lange  nicht  ersehöpite  Aufgabe  n.  s.  w.c  R.  »will  es  ver* 
socheo,  unser  Geschäft  nod  dessen  Ziele  in  seinen  einseinen  Stadien  kari 
andeutend  sn  schildern«.  Er  skizzirt  sodann  die  von  den  Alten  gelei' 
steten  Vorarbeiten,  bemerkt,  wie  »erst  seit  der  classischen  Periode  unserer 
eigenen  Literatur«  der  »Begriff  einer  antiken  Literatargescbicbte  als 
einer  der  wichtigsten  Aufgaben  der  Philologie  fester  in*8  Auge  gefasst 
und  mit  warhsendem  Verstftndniss  gepflegt  worden«  sei,  und  wendet  sich 
SU  einer  Uebersicht  über  die  Fragen,  die  dem  antiken  Literarhistoriker 
entgegentreten  und  die  gelöst  werden  müssen,  um  »ein  ausgeführtes  Ge- 
Bammtbild  vor  uns  entrollt«  zu  sehen,  »dem  Luft,  Horizont,  Perspective, 
Rundung  und  Farbe  nicht  fehle,  soweit  eben  die  Mittel  der  Darstellung 
reichen«.  Von  den  zur  Veranschauiichting  der  Aufgabe  herangezogeneu 
Beispielen  sind,  wie  begrcitiiili ,  nichreie  der  römischen  Literatur  ent- 
jionimen ;  su  wird  aus  (ier  Coinbination  vuu  Seneca'j»  Medea  und  Ovid's 
Brief  der  Medea.  der  »eine  rhetori.sche  Vorstudie  zn  seiner  Tragödiet 
ist,  ein  Bild  von  üvid's  verlorenem  Drama  wieder  zu  gewiuueu  versucht. 
(Vgl.  Rh.  M.  30,  S.  626f.) 

Ich  wende  mich  zur  Besprecbnng  einiger  Schriften,  die  Ober  ein- 
zelne Gattungen  oder  Richtungen  handeln  oder  Einzelbeitrftge  zur  Cba- 
racteristik  der  römischen  Literatur  bieten. 

Chaignet,  La  Rh^toriquo  et  son  histoire.  Paris  1888.  Yieweg. 
XXXI,  553  S.  8. 

Ree:  L.  C.-Bl.  1891.  Sp.  1760.  v.  —  ss  — . 
Dies  Buch  kenne  ich   bisher  nur  an";  dieser  Anzeige.  Darnach 
bildet  das  Ganze  »eine  anziehende  Auieiiung  zum  Verstäuduiss  der 


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Hiscellaoeen  sur  Geschtchte  d.  röm.  Lit. 


297 


gnrasPD  ScbrifUteller  des  AltertbiiniR  und  drr  antiken  Gedankenwelt  über* 
baopt  und  ist  auch  fQr  den  Unterricht  auf  dea  bamADistisehea  Anstalten 
nneeres  Vaterlandes  vortrefflicb  sn  verwerthen«. 

Suster,  Guido t  II  sentiroeuto  dcUa  gloria  ucUa  letteratura  Ro* 
mana  (Saggio).  Laodano  1889.  R.  Carabba.  52  S.  8. 

Ree:  Wocheusch.  f.  kiass.  Phil,  ti,  Nu  46,  p.  1256 — 1257  von 

0.  Weissenfeis. 

Her  Verfasser  ^'eht  \ou  der  Thatsache  aus.  dabh  in  der  römischen 
Literatur  wie  in  keitier  andern,  alten  oder  neueren,  die  Schriftsteller  im 
Augesichte  ihrer  eigenen  Zeitgenossen  die  Unsterblichkeit  für  sich  in 
Anspruch  genununen  haben,  als  sei  sie  ihnen  schon  sicher.  Die  Stellen 
freilicb,  die  er  als  Beleg  hierfür  in  der  ersten  Anmerkung  aufzählt,  be- 
weisen lange  nieht  alle  gerade  dies,  vielmebr  ist  was  aas  allen  bervor- 
geht,  onr  die  Tbatsache,  wekber  Werth  auf  die  Erwerbung  von  Robm 
gelegt  und  wie  dieser  von  allen  erstrebt  wird.  (Anf  Missverständniss 
von  Carmen  perpetuum  beruht  ftbrigens  dieHeranziehnng  vonOvid.Met.1,4). 
Allerdings  unterscheidet  nun  auch  Suster  selbst  (8.  88 f.)  drei  verschie- 
dene Stufen  in  diesen  Aeusserungen,  und  swar  anf  der  ersten,  in  der 
Giceronischen  Zeit  beschrAnken  sie  sieb  meist  darauf,  attgwranela  (s?  /'tm* 
mortaiiih)  »dawmt^  spftter  erst  bis  Lucan  etwa  nehmen  sie  die  Unsterb- 
lichkeit fOr  sich  als  sicher  mit  dem  grOssten  Hochmuth  in  Anspruch, 
endlich  auf  der  dritten  Stufe  worden  sie  wieder  bescheidener,  von  Vale- 
rius Flaccus  bis  zu  PHüius  dem  Jüngeren.  Das  ist  nun  meines  Eracb- 
tens  eine  künstliche  Unterscheidung,  die  sich  auch  auf  Grund  der  an 
geführten  Stellen  nicht  durchführen  Ifisst,  wie  ein  Einblick  in  sie  lehrt. 
Doch  immerhin,  die  Thatsache  der  Ruhmesfrendigkeit  im  schrifttetellrrn- 
den  Römer  soll  nicht  geleugnet  werdr-n.  nnd  Suster  stellt  es  sich  zur 
Aufgabe,  dem  Ursprung  und  der  Entwicklung  dieses  graade  e  cosi  siu- 
golare  fenoraeno  letterario  nachziiuchen 

Durst  nach  unsterblichem  Rubm  war  der  Grund.  Ai  *  r  wuher 
dii'-ei  JhirstV  i^iuiächst  ward  er  begünstigt  dnreh  die  heidnist:he  Well- 
lui-ctiauuiig  überhaupt,  die  den  udij»cheu  Ruhm  lioeli  /u  >tellen  gestattet, 
hinzu  treten  aber  andere  Motive.  Bis  zum  Hetrinn  rles  7.  Jahrhunderts 
der  Stadt  waren  die  Ktmier  nur  auf  niilitäriach- politischen  Knhin  be- 
dacht, dies  aber  auch  im  höchsten  Grade.  Erst  die  Griechen  bringen 
ein  anderes  höchstes  Ideal,  eine  zweite  grosse  Eroberung:  la  vera  eä  «tema 
gloria  Hvüe.  Eine  tiefere  Kenntniss  nnd  Bewunderung  der  griechiachan 
Literatur  und  Kultur  greift  aber  erst  gegen  Ende  des  8.  Jahrhunderts 
der  Stadt  Pinta  (worttber  man  mit  dem  Verfasser  streiten  k5nnte;  das 
Gitat  an  dieser  Stelle  ans  Cic  de  oratore:  IV,  14.  16  mnss  übrigens 
falsch  sein  und  wohl  lauten  I,  4,  14.  16). 

Vorher  läset  der  Verfasser  nur  vereinselte  Gunstbeseugnngen  vor- 
nehmer, mehr  unbewnsst  handelnder  VorUnfer  gelten;  die  Eropanglich- 


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(iebcbichte  der  römitichen  Literatur. 


keil  für  den  lilerarischcü  Ruhm  ist  noch  den  Launen  und  der  Willkür 
der  für  den  militärisch- politischen  Ruhm  unterworfen.  Der  eigentliche 
grosse  BegrQoder  und  BefesUger  des  literarischen  BuhmesgedaokeDS  ist 
Cicero.  Ward  auch  das  Yerslftadniss  fUr  ihn  aebon  im  8.  Jahrboodort 
vor  Chr.  naineoüicb  durcb  die  drei  atbeoiscben  Pbilosopben  geweckt, 
bei  dem  gewicbtigen  Hiodemtss,  das  die  bergebracbten  Ansebaomigeo 
noch  bildeten,  konnte  es  erst  dorehdringen »  als  die  Eitelkeit  dea  mate- 
riellen Lebens  den  ROmero  so  recht  sum  Bewnsstsein  kam,  und  htena 
trugen  die  Geschehnisse  jener  Zeiten  reichlich  bei.  Da  sah  man  ein, 
dass  es  noch  einen  andern  als  den  politischen  und  militärischen  Ruhm 
gebe,  und  sugleich  auch,  dass  eben  (lieber  andere  Ruhm  der  einzige 
wirklich  ewige  und  unsterbliche  sei.  Und  dies  Bewusstsein  hat  dann 
wieder  nicht  zum  wecigsteu  den  Aufschwung  der  Literatur  begünstigt. 
Ja,  der  Verfasser  meint,  die  grobse  literarische  Bewegung  unri  Neuge- 
staltung in  der  römischen  Well,  besonders  im  Zeiulter  des  Augustus 
bis  zu  (ipii  Antoninen,  werde  dem  Drange  nach  Ruhm  verdankt.  Schon 
der  römische  MaccenaiL-^üius  iniisste  dazu  führen.  Das  sentimento  della 
gloria  ist  ein  rrivilegium  der  Rrimer,  nur  in  einer  andern  Literatur  lebt 
es  wieder  aul,  in  der  der  Renaissance.  Jenes  aus  ihm  entspringende 
Selbstlob,  das  übtigcns  auch  mit  Hilfe  philulogischer  Theorien  gerecht* 
fertigt  wird,  grassirt  am  meisten  in  der  Dichtung  und  hier  vorzugsweise 
in  der  Lyrik,  die  fttr  die  höchste  poetische  Gattung  angesehen  ward. 

Bas  Scbriftcben,  das  ja  gute  Gedanken  enthftlt,  ist  etwas  s^r  weit- 
läufig und  in  Wiederholungen  geschrieben,  um  eigentlich  doch  nur  die 
ziemlich  einfache  Tbatsacbe  zu  itlnstriren,  dass  nftmlich  die  ROmer  steta 
grossen  Werth  auf  das  Äussere  Lob  rfibmliclier  Thateo  legten,  dass  aber 
das  Verstftndoiss  und  das  Bewusstsein  ?oo  der  Bedeutung  des  literari* 
sehen  Ruhms  sich  naturgemftss  erst  entwickelt  bat  mit  dem  tieferen  Ein- 
dringen literarischer  Bildung  und  der  Veränderung  der  altrömiscben  An* 
scbaunngen.  Uier  spielt  aber  eine  weseutliche  Bolle  die  —  kurz  ge- 
sagt —  rhetorische  Veranlagung  der  Römer,  ja  sie  giebt  den  Ausschlag. 
In  der  Werthschätzung  des  Ruhms  haben  sich  die  Römer  kaum  in  so 
außalligem  Masse  von  stammverwandten  Natiün"n  unterschieden,  wenn 
ich  auch  gern  zugebe,  dass  bei  ihnen  der,  ich  mochte  fast  sagen,  prak- 
tische Zweck,  Ruhm  und  Ehre  zu  erringen,  besonders  stark  hervortritt, 
aber  ihre  natürliche  Neigung  /um  hochiönendcn,  pathetischen  Stil  brachte 
CS  mit  sich,  dass  das  Singen  von  Ruhm  und  Ruhmbegierde  fast  jedem 
Dichter  zur  geläufigen  Wendung  ward. 

Gerber.  Adolph,  Die  Berge  in  der  Poesie  und  Kunst  der  Alten. 
(Diss.  in.)  Manchen  1862. 

Die  Schrift  bildet  den  letzten  Theil  einer  Abhandlung  Ober  Natur* 
personification  in  Poesie  und  Kunst  der  Alten.  Der  Verf.  hat  aicb  die 
Aufgabe  gestellt,  «zu  untersuchen,  inwieweit  in  der  Poesie  oder  Kunst 


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MifeaUMCon   Zur  Methode, 


299 


der  Griechen.  Alexandriner  ihmI  Kömer  den  Bergen  menschliche  Gestalt 
gelielien  wji  il«.  Es  gebt  über  die  Ergebiiissi>  Wio-?eler's  iEinige  BemfT- 
kungeu  über  die  Dar^telluDgen  der  Herggottheiten  in  der  klassischen 
Kunst,  in  den:  Nachrichten  von  der  K.  Cieselhch.  d.  Wisseiisehaften  und 
der  Georg- August -Universitflt  zu  Göitiiigeu.  1876,  S.  53f.)  uocb  hinaus. 
Eine  allgemeine  Einleitung  liuudelt  über  »PersoniHcation«  und  »Persuni- 
ficirung«.  Das  sind  nun  freilich  unglücklich  genählte  Namen,  um  einen 
Uoterecbied  sa  bexaiebnati,  es  wird  dadurch  nicht  besser,  dass  G.  es 
selbst  sagestebt.  Hier  liesseo  sieb  doch  andere  Beseichnangeo  finden, 
etwa  »PersonificatioD«  nnd  »Beseelungt  oder  »Veriiörperung«  und  »Be- 
seelung« oder  Ähnliches.  Im  Uebrigen  ist  der  Gedankengang  ansprechend« 
Das  Ergebnlss  ist  für  den  Verfasser,  dass  bei  den  Griechen  im  allge- 
meinen keine  Personification  stattgehabt  hat,  bei  den  Hellenisten  nur 
auf  Gmnd  besonderer  Veranlassungen,  dagegen  die  Römer  die  Berge 
»an  und  flir  sieb  als  lebendig«  behandelt  haben,  als  »Dinge,  die  eben- 
sogut wie  die  Menschen  an  allem  theiloehnien,  was  um  sie  Torgeht«.  In 
der  Annahme  so  durchgreifender  Unterschiede  ist  freilich  meines  Erach- 
tens die  grOsste  Vorsicht  geboten. 

Nicht  nninteressant  und  für  die  Geschichte  unserer  Wissenschaft 
überhaupt  nnd  somit  auch  für  die  der  römischen  Literatur  vuu  Werth 
hat  es  mir  geschienen,  zweier  Arbeiten  Erwähnung  zu  thun,  die  uns  ein 
Bild  von  der  Bewegung  geben .  wie  sie  in  Italien  durch  das  Eindringen 
der  neuen  Metbode  in  Fluss  kam,  und  die  ebenso  die  Nothwendigkeit 
und  die  Von^f^ff*'  der  neuen  Aera  ins  Licht  zu  setzen  als  vor  der  Gefahr 
der  Uoboiirtibuiig  nach  dieser  Richtung  /u  warnen  geeignet  sind.  Im 
Uebrigeu  mag  ihr  kurz  äkizzirter  Inhalt  selber  sprechen. 

Vallanri,  Thomas,  Acroases  factse  studiis  auspicandis  litterar nm 
latinarnm  in  R.  Athenaeo  Taurinensi.  Seois  ex  offic.  8.  Bemardini. 
1886.  XI,  321  8.  8. 

Diese  Vorträge  sind  für  Lernende  bestimmt,  zu  verschiedenen 
Zeiten  gehalten  und  von  verschiedenem  Werthe.  Vorausgeht  ein  Vor- 
wort des  Herausgebers,  Vinc  Lanfrancho,  worin  ein  Seitenhieb  auf  die 
deutsche  Philologie  nicht  fehlt.  Nach  seinem  Urtheil  verdienten  am 
meisten  Beachtung  die  Abhandlungen  dt  re  ^ifprapkiea  (1875)  und  de 
Caraio  Boueherono  (  1879).  Der  erstere  Titel  Iftsst  vielleicht  etwas  ganz 
anderes  vermuthen,  als  was  der  Aufsats  enthält,  nämlich  eine  Anleitung 
snr  Abfassung  kurser  und  klarer  modemer  Inschriften.  Die  Gharacte- 
ristik  Boncberon's,  Vallauri's  Lehrer,  ist  natarlich  hauptsächlich  fllr  des 
Verfassers  Landsleute,  aber  auch  für  uns  interessant;  in  ihr  tritt  uns 
ein  Mann  entgegen,  der  noch  ganz  im  Alterthum  lebte  und  webte  und 
fär  ein  wirklich  gediegenes  Verständniss  desselben  unermüdlich  eintrat. 
Abgesehen  von  diesen  beiden  und  zwei  andern,  die  ich  mir  für  den 
Schiuss  verspare,  sind  die  ttbrigen  Vorträge  der  Keihe  nach  folgende: 


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300 


Geschichte  der  röniaeheD  LiUratur. 


f"-  Hbris  Antftolngirnn  (18*j5):  eine  KnciiserklÄruii^  gegen  die  Antholo- 
jrieen.    Dr  niry'l'i^iudt'i  cret-'en  liie  Zersplitleruup  (ie>  Wissens 

durch  eticyclüpadiacliu  Keiiulni'sse.    i^c  dtHcha  rernm  in  »Jiitla  ^/ '"/r;.- 
rum  Uöb7|:  gegen  die  streng  schematischen  Vorschriften  im  Unter nolif. 

—  De  jiraecipw»  srr{j>toruin  nostri  temporU  officio',  gegen  die  Degenerallou 
der  SchriftStellerei.     De  optimiit  rditionibu«  scriptorum  La'üioruin:  gegen 

die  Willkür  in  den  kritischen  Ausgaben;  wenn  V.  hier  so  grimmig  gegen 
die  Anfahrung  der  variae  lectiones  kwciebt,  so  ist  er  sieb  Qb«r  deo 
eigeotlichen  Zweck  derselben  oicbt  ganz  klar  gewordoD.  Dt  utilitaie  « 
Zatmit  grriptorihuf  petmdai  mit  Hinblick  aof  den  Betrieb  in  der  Sehole, 
polemisch  gehalten.  JD«  Jtalomm  doetrima  a  cahunmit  Tkeodori  JVomnucm 
vitulicata:  gegen  Mommsens  Ansiebt  von  dem  Mangel  an  kttnsUerischer 
Begabang  bei  den  Italern,  und  gegen  sein  geringscbfttsiges  ürthefl  Uber 
römische  Schriftsteller,  uameutlich  Gieero.  Ih  eaunt  nfghetot  UumitaiU 
(1878):  als  solche  erweisen  sieb  Tersehiedeoe.  Das  Lateinische  ist  nicbi 
mehr  so  Verkehrssprache  wie  früher,  sondern  durch  das  FVaoaOsiaebe 
verdrängt  worden.  Die  Zersplitterung  des  Wissens,  durch  encyclupädi» 
sehe  Vielwisserci  gefördert,  ist  eine  zweite  Ursache*  Es  wird  ferner  nicht 
mehr  so  eitrig  zusammenhängend  gelegen,  die  grammatischen  Difteleien 
wiegen  vor.  Endlich  ist  nicht  ohne  Einfluss  geblieben  der  Hass  gegen 
den  KathnÜcismus  und  die  in  ihm  herrschende  lateinische  Sprache  seit 

der  Refornuitioii.  Df  ojifirun  radone  inafrtnmnflae  lafinitofis  (1874i;  das» 
Studium  der  lateinischen  bprache  soll  eitriK'er  betrieben  werden.  Dabei 
fällt  am-h  ein  Wort  \'nr  das  lateifii'^ehe  Ver-^etnachen  ab.  Anf  »iie  Sprach- 
geschichte soll  aber  nicht  eingegangen  werden,  das  ist  für  sputer  aofrti- 
hebcn,  wenn  m«n  Reifere  vor  sich  hal;  nanieutlich  aber  soll  die  Sprach- 
vergleichung t'i>t  ilic  hö(b-te  Stufe  sein.  Der  Schüler  soll  zum  Ciefflhl 
für  das  Schöne  hin>>'eleitet  werden;  ausgewählte  Stellen  sollen  auswendig 
gelernt  werden  Die  ganze  jetzige  Lehrmethode  i:st  zu  ändern,  der  Lern- 
stoff anders  zu  gestalten,  der  viel  zu  umfangreich  ist,  die  Komödien- 
dichter  sind  in  die  LektUre  eiozuschliesseo,  die  Klassiker  sind  ftsthetisch 
an  erklären,  der  lateinische  Ausdruck  mnss  gepflegt  werden  n.  s.  w. 
Prooemium  «namsacoiiM  vitae  Itnperaioria  Oa&ae:  persönlichen  Inhalts.  — 
i>«  »aiffra  Motnana  (1876):  bandelt  Ton  den  bekannten  rOmiscben  8atiri> 
kern;  über  den  Ursprung  der  Satire  wird  nicht  gehandelt.  De  Mm 
LaHnit  (1877):  ein  knapper  Ueberbliek  Ober  diesen  Gegenstand.  Dt 
fmctu  ee  J^autmu  fabvUt  pereipimdo  (1878):  man  kann  aus  Plantus  ler- 
nen für  die  Grammatik,  namentlich  die  Umgangssprache,  orocmo«,  pamt 
dixerim,  vmte§  der  lateinischen  Sprache;  Tereni  soll  erst  nach  Plaotns 
gelesen  werden.  V.  warnt  vor  Ritschrs  und  Fleckeisen's  Ausgaben.  — 
De  arte  critica  (1881):  Ober  die  allgemeinen  Principien  der  Kritik,  mit 
Cobet's  Arbeit  allerdings  nicht  in  Vergleich  zu  ziehen.  De  TwUiom  eUh 
qumtia  (1880):  eine  warme  Vertheidignng  Cicero*s  gegen  Mommsen.  Man- 
ches ist  sehr  richtig,  in  gewisser  Weise  wird  Cicero  aber  dock  aber- 


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Zar  Methode. 


301 


schützt.  De  scriptorihus  LalinU  sedido  perleyeniUs  alque  imitandüi  (1882): 
der  Itihall  liegt  schou  im  Titel,  V.  legt  auch  Dameotlich  auf  die  Nach- 
abmuug  viel  Werth,  die  sich  nicht  aaf  das  Aeusserliche,  wobl  aber  auf 
die  Wiedergabe  dee  Geistes  erstrecken  solle. 

Hat  nun  Valiaori  io  den  eben  genannten  Vortragen  schon  hin  und 
wieder  das  Thema  von  der  alten  nnd  der  neuen  Methode  angeschlagen, 
so  bildet  dieses  den  Hauptgegenstand  eines  inmitten  der  ttbrigen  ste- 
henden Aufeatses  mit  dem  Titel:  De  ditäplma  lüterarum  LtUmarum  ad 
Oermauorum  nUimem  ixaeia  (1868),  ood  einen  wichtigen  Theil  des  letsten, 
FarergoH  genannten,  einer  im  Senat  in  italienischer  Sprache  gehaltenen 
nnd  abgedruckten  Rede:  De  ^udionan  ratione  qwu  aökmc  aliquot  annoi 
m  tcKola»  Italorum  et>t  invecta  (1884).  lu  der  ersterwähnten  Abhandlung 
sendet  der  Verf.  eiue  Vorbemerkung  voraus.   Ich  erinnere  daran,  sagt 

er,  m« .  .  non  de  Germania  in  Universum  loqtU^  quorum  plero§que  mirifiee 
ohgervo  et  colo\  ted  de  auduciuribus  ^ibutdumf  ^f»  «me  modo  mode$tiaque 
Jlalo$  ittsectantur  ^  aut  in  litterarum  latinarmn  discipliun  rebus  wwis  potht» 
quam  veritati  .siiidcrf  constift'f^tint.  Nacfi  einer  sehr  aiierkpimenden  Aus- 
einaiidersptzuiig  üher  die  Verdieuste  der  Deutschen,  namentlich  Momm- 
sen's  und  Kitschl's,  richtet  er  seinen  Tadel  einmal  nur  gegen  gewisse 
Autstcllnntret!  von  deutscher  Seite,  namentlich  ;i:egen  Mommsens  Cha- 
racterislii<  des  Cicero,  gegen  RitschPs  Feststellung  von  Plautus'  Narneu 
Titus  Maceius  zu  Gunsten  des  M,  Accius  (Kitschl's  Ton  rijgt  er  nicht 
ganz  mit  Unrecht),  ferner  gegen  gewisse  Punkte  der  Methode,  so  gegen 
die  An  der  kritischen  Ausgaben,  namentlich  gegen  die  textkritische  und 
ästhetische  Willkür,  gegen  den  sich  in  eine  Unmasse  von  Kleinigkeiten 
verlierenden  Betrieb  der  Grammatik  (wobei  das  Lehrbuch  von  Schultz 
hart  mitgenommen  wird»  das  wobl  fertigen  Gelehrten  einigen  Nutzen 
bringen  könne,  aber  nicht  in  die  Schale  gehöre  u.  s.  w.)  und  warnt  davor, 
den  Deutschen  auf  alten  diesen  Wegen  zu  folgen  nnd  Fehler  und  Lflcken 
SU  (Ibersehen,  wenn  Einer  sich  nnr  durch  deutsche  Methode  auszeichne. 
Zum  Schluss  verwahrt  er  sich  nochmals  aosdrOcklich  dagegen,  dass  er 
die  Leistungen  der  Deutschen  nicht  anzuerkennen  bereit  sei. 

Im  Parergon  spricht  er  sich  dann  aus  Ober  die  onnöthige  Hasse 
des  Lernstolls  in  den  Schulen,  ftber  schlechte  LehrbOcher  (besonders 
wieder  die  lateinische  Grammatik  von  Schultz),  bei  dieser  Gelegenheit 
die  Bildung  einer  Schoibacherkommission  beantragend,  und  endlich  wie* 
der  Uber  die  neuere  tatsche  Methode.  Ks  ist,  so  meint  er,  der  Haupt- 
zweck des  Schulunterrichts  auf  den  Sekundärschulen,  di  educare  la  merUe 
dei  giovani^  di  iHWZzarli  al  senso  del  beflo,  di  oddts/r  irli  a  significure  i  loro 
coneeiti  am  ordine  „  con  prtci><vme  etc.  Der  Zweck  der  Schule  wird  nur 
erreicht  durch  das  Studium  der  Klassiker,  namentlich  der  lateinischen 
und  italienischen.  S.  318  heisst  es:  *E  voleie  mapere,  onorevoli  CoUeghi^ 
volete  sapcre  in  die  Cosa  ora  «i  travagiiauo  pnitcipahnj-nte  moUi  de^  noslri 
^troJ'es*vri  nel  yimtatrio  «  tul  iicto^    Jissi  pongouo  tuita  la  luro  vura  ml  nO' 


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302 


Geschichte  der  römiicben  Literatur. 


tontUHMire,  ml  decompom  i  voeaboN  lalmiy  imI  la  tontana  ongm€ 

imI  $m»crüo  o  nd  ceilieo  antico.  In  Mimma  H  trovoyliano  itrincipalmfiOt^ 
e  «fir«  quati  €tdu»ivamtnU ,  nel  dort  la  ffmui^  la  tra9forman<mey  ia  «(oria 
dti  nudi  vocaöolif  setun  cwani  pmto  drl  eorretfo  e  forhüo  §eri»tn,  «  «mmc 
pur  ioecan  d£  quell*  ahr€  nemoni  cAe  m  dtbbono  naturahuute  rieouare  dalio 
t(utmo  di  una  tütgua  mUieo.  Con  queHi  aridi  wrtin  di  decompoMuione  i 
nostri  prof»»ori  germamMaauH  annoiano  m&rtalmeui«  i  loro  «colart;  e  ütuiehl 
/eecndame  Vingegno  «  mfimd^re  t-trlii  m»U*  taumo  loro^  fanno  H  che  mirtr«- 
7/ieute  intristiticunoy  quasi  piantf.  Kterilite^  nl  «gcoftn  pot  daIJa  loro  xcitola«  p^r 
dirlo  tilla  lathui^  itritii  H  Mied*  iV'on  neyhtro  tuttavia  ^  «  Sigru/ri^  non  weg* 
her6  che  quasto  virthmU»  ycrmnnicn  di  nniomizzare  i  voeuboli,  di  uccellare  agli 
etimiy  alle  radirali ^  ayli  ojßsHi  cd  ai  snj'ßsgi  poasa  Jonitre  un  utile  corrtdo 
(lyli  aduUi  che  f've(pieiUiitto  U  iiu'v'trüith  ^  Mit  ^  ititrodatlo  tirlh  sni('lf  aecm- 
ditri^,  rrHicfelo,  a  ^iynori,  *iiUi  miu  lunga  c9perieH»a^  intrwioUo  tidU  «cuoU 
»tcondarie  riebet  dannt  -^ii-  {■■  imn.* 

Ich  weiss,  dass  >iclj  Vallauri  deu  Fuitschritleii  der  \Vi^:$euäcbaft 
gegeuübcr  zum  Tfp  il  ablehnender  verhalten  hat  als  er  vielleicht  hätte 
thuii  sollen,  aber  ich  v^eiaa  uicht,  ub  es  von  der  jüiigcreti  (ieiieraliou 
viele  giebt,  die  ihm  an  VerstAodniss  und  Begeiüieruug  für  das  klassische 
AUerthtim  gleichkooimeu  oder  gar  ihn  flberragen. 

Doch  lassen  wir  dem  Vcrtreui  der  neuen  Aera  d.is  Wort 

Cocchia,  E].,  Prelezione  ad  oo  oorso  dt  letteratura  latioa.  Ni- 
poii.  Tipi  di  A.  Aiorauo.  1884.  16  &  6.  (Gioroale  NapoleUwo  1B84, 
No.  26.) 

Eine  Aotritterede,  io  der  der  Nachfolger  von  Antonio  Hirabeili  an 

der  Fniversitftt  Neapel  sich  Uber  die  Methode  des  Studioms  der  rdmi* 
scbeo  Literatur  nod  Altertbamswisseoscbaft  Oberbaopt  vernehmen  liast, 

wie  nicht  anders  zu  erwarten,  im  Sinne  der  neueren  Fortschritte,  gegen- 
über einer  an  sich  sehr  beachtensworthen,  aber  veralteten  Schule.  Cocchia 
beginnt  mit  F.  A.  Wolf  und  seincu  Verdiensten  um  die  Eiuleukuug  der 
Wissenschaft  in  iKMie  Bahnen,  und  stellt  im  Anschluss  an  ihn  als  Ge- 
biete der  ihm  über irafjeneu  Lein i hat )}i;k<'it  hin  die  Kritik  und  Erklärung 
der  lateinischen  Texte,  das  ästhetische  Sui'liii;ii  iier>elbeii,  die  Geschichte 
der  lateinisclK  II  Sju  ache,  die  Metrik  iiinl  die  iheureiische  und  praktische 
Stilistik.  Er  wnU  «iann  einen  Blick  aut  die  Geschichte  der  seit  der  Re- 
naissance wiederaulgcbluhieij  WisseDschafieu,  um  zu  zcigcu,  dass  ihr 
neuester  Aufschwung  uur  an  das  anknüpfe,  was  die  ersten  Italiener  be* 
gönnen,  weist  anf  den  Urspruiig  und  die  Vorzüge  der  historiscben  Ife- 
tbode  bin  und  zeigt,  wie  nahe  es  seiner  Zeit  gerade  den  Ualienem  ge- 
legen  habe,  in  der  wieder  erweckten  römischen  Literatur  nur  das  Wieder- 
erwachen  der  alten  rOmiscbeu  Welt  su  sehen.  In  kurzen  Zogen  Mhildert 
er  die  Notbwendigkeit  der  Umwandlung,  die  bier  zu  gesebeben  babe,  und 
bezeichnet  zugleich  die  Uefabren,  die  von  der  allzu  grossen  Betonang  der 


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Zar  Metbode.  Dichtaog. 


sprachwisseuschaftlithen  Seite  drohten,  als  beseitigt.  Nach  zwei  Seiten  hin 
liegt  die  Arbeit  der  ZukuiuL.  eioma!  die  alten  Traditionen  nicht  gänz- 
lich Ober  den  Hauten  zu  werten,  die  antike  Welt  nicht  in  sich  unter- 
geben zu  lassen,  zum  andern  sich  die  neuen  Errungenschaften  anzu- 
eignen. 

Ich  stehe  niebt  so  lü  behaupten,  dus  Gocehia  in  seiner  Benrtbei- 
lang  der  Methode  das  rechte  Maass  gefaadeo  habe.  Zweierlei  will  ieh 
aber  au»  seioen  Darlegungen  noch  besonders  herrorbeben,  einerseits  die 
Betonung  der  Notbwendigkeit  der  ftsthetischen  Betrachtung  der  Schrift* 
steiler,  andrerseits  die  Forderung  der  fortlaufenden  GegenQbersteUong 
der  griechischen  Verhältnisse,  ohne  die  wir  die  rOnischen  meist  doch 
nicht  richtig  so  beurtheileo  verstanden.  In  erster  fiesiehung  sind  seine 
treffenden  Worte  (S.  6 f.):  Oiateuna  di  quuu  in  eategorU  [nlmtich  numti- 
nunti  $eriUi^  epigraßei,  Jtgurat£\  puö  estere  eoiuiden^a  »oilo  un  doppio  puntn 
di  DUta,  storico  ed  ettetico.  Solln  il  primo  rispetto^  in  quanlo  attedono  ü 
paniUo^  anehi  il  piü  meachino  di  esai^  e  deW  artisfa  piü  mediocre^  ncquista 
un  ralore  storico^  che  juiid  yrandemenU  mterettard  ed  islruird;  eoUo  ratpetto 
egfetii  (tl  cofifrorto,  non  ci  inieressano  che  assai  /'r>chi  di  eusi,  e  specialmenU 
qntlli  tht  rndi^no  rtfl  pn'iodo  piit  ßnr^tc  dfW  arte  autica.     Und  in  BezUg 

auf  den  zweiten,  njit  Kecht  auch  sonst  ttetoiiten  Punkt  sagt  er:  .  .  /a 
vita  di  Roma  non  pntrb  fKufre  perjeltamente  indagala,  quondo  uno  non  .  . 
metta  U»  ieiUrutin  a  >■  la  t  ila  <jrfca  in  contimin  raßronta  colltt  roinnnn  U.  S.  W. 

KU  wichtigstes  allgeuieiues  Hilfsmittel  emj»f)eh!t  Cocihia  die  Sprach- 
wissenschaft; für  literargeschichtliche  Fuisehun^'  wird  sicli  die  Heran- 
ziehung der  literarischen  Denkmäler  der  Griechen  noch  ftir  lange  bedeut- 
sam erweisen. 

Gehen  wir  zur  römischeu  Dichtung  über. 

Ribbeek,  Geschichte  der  römischen  Dichtung.  Tb.  1.  Die  Dich- 
tung der  Bepublik;  2.  Augusteisches  Zeitalter;  3.  Dichtung  der  Kaiser* 
herrschaft.  Stuttgart  1887—1892.  Cotta  Nachfolger  (VII,  848,  872, 
872  &  8.)- 

Ree.  von  Bd.  l :  Beil.  zur  AUg.  Zeitung  1887,  No.  240.  —  £v. 
Monatsblatt  1887,  8,  S  258-54  ?.  0.  Gtttfaling.  ~  L.  C.  Bl.  1887, 
61,  8p.  1727  f.  ?oo  A.  R.  D.  L.  Z.  1887,  No.  60,  Sp.  1769—73  von 
M.  Herta.  —  Gymnasium  V,  23,  S.  825  f.  von  J.  H.  Schmalz.  — 
Jonmal  des  Savants  1887,  S.  728-787  von  H.  Weil.  -  Berl.  Phil. 
Woch.  VIII,  S.  273  75  von  p.  -  Woch.  f.  klass.  Phil.  V,  8, 
S.  er»  -40  von  P.  W.  —  N.  phil.  Rdsch.  1888,  4,  S.  55—60  von 
J.  M&hJy.  —  Ztschr.  f  d.  ö.  G.  39.  2  S.  Höf.  von  J.  Stowasser. 
—  Journal  d.  K.  Russ.  Minister,  d.  Volksuufkl.  1888,  S.  170—182 
von  J-  Kulaküwski.  Revue  crit.  1888,  26,  S.  514  von  L.  Duvau,  Pr. 
Jahrbb.  62,  S.  117—128  von  J.  Bruns.  Riv.  di  fiiol.  XVU,  10—12, 
S.  559  f.  V.  Vaimaggi. 


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304 


Geschiebte  der  rümischcn  Liter&tur. 


Ree.  von  Bd.  2:  L.  0.-BI.  1889,  46,  Sp,  1688 f.  voo  A.  R.  - 
BL  f.  literar.  Unterb.  1889,  48,  S.  764  f.  ?oii  J.  Mfthly.  —  Betl.  nir 
AUg.  Zeit.  1889,  No.  808.  ^  Beri.  pbil.  Wocb.  X,  5,  S.  14»  f.  fön 
r.  —  Wocb.  f.  kl.  Pbil.  VII,  24,  Sp.  668  -  56  von  P.  Weissftcker. 
-  Academy  87,  1,  Mo.  942,  S.  867  f.  voo  A.  S.  Wilkins.  —  Ztsebr. 
f.  d.  Oymil.  44,  S.  423-31  v.  0.  Weisseafels.  —  D.  1890.  47, 
p.  1720—28  VOD  M.  Hertz.  -  Hl  f.  d.  B.  G.  26  S.  41 7  f.  voo  Proscb- 
berger.  —  Ztsebr.  f.  d.  ö.  ü  41,  S.  996—1000  von  Stowasser.  — 
ßcil.  z.  Ällg.  Zcitg.  1891,  lio.  28,  24  (Bd.  1  u.  2:)  EnsB.  pbU.  Rdscb. 
1,  1,  1^  48-50  von  S-ow. 

Ree.  von  Bd.  3:  L.  C.-BI.  1892,  86,  p.  1249f.  VOD  A.  R.   D.  L.- 
Z.  1892,  41,  p.  1380  f.  VOD  M.  HerU. 

Nur  Tbeil  i  und  2  «Orden  in  unser  DecenniuD  gebOreo.  Aoeb  Boll 
Docb  ein  Band  mit  AumerbuDgen  folgen,  der  wobl  die  wlBBensebaftlicbe 
BegrOndoog  der  Einzelbeilen  entbalteo  wird.  leb  habe  oiicb  deshalb 
vorl&ttfig  damit  begoOgt,  die  eben  genannten  Reeensionen  anfeuEftbleo, 
und  bebe  den  Beriebt  Ober  das  GeBammtverk  fOr  das  niebste  Mal  aat 

Maller,  Luciau,  Qu.  Eunius.    Eine  Eiuleitun^  in  das  Studium 
der  römischen  Poesie.  St.  Petersburg  1884.  IX,  .HiaS  8. 

Ree:  Philo).  Rdsch.  1884,  No.  2,  p  35—42  von  Wochen- 
schrift f.  kl.  Phil.  I,  4,  p.  105  lOB  von  J.  H.  Schmalz.  Lit.  Cbl.  1884 
No.  9,  p.  286  -  288  von  .fo.  lierl.  ph.  Woch.  IV,  17,  p.  524—27  von 
0.  Seyffert.  Saturduy  Keview  I88l,  N  i.  i,  481,  p.  3.55  Z.  f.  d.  ö.  G- 
35,  5.  p.  328-  333  von  ,1  M  StouaNstT.  Ar;nicniy  1884.  No.  632 
von  K.  KUiä.  Ül.  f.  d.  bayr.  Gyain.  20,  10.  p.  41*5 — 4'.»V)  von  U  Dora- 
barl.  (iAtt.  G.  A.  1884,  NO.  25.  p.  988-999  von  O.  Koller  Korres- 
pondeiiübl.  f   Wurttemb.  SfluihMi.  :V2.  p.  195  -198  voti  Bender. 

Nicht  mit  Unrecht  bat  der  Verfasser  seinem  Buche  einen  Neben 
titel  gegeben ,  denn  wer  wollte  in  der  Thal  wirklich  erschöpfend  die 
Bedciitmig  des  Kiuiiii«:  schildern,  ohne  zugleich  mannigfache  Dinge  zu 
bcriihroii  nml  zu  behandeln  ^  die  sich  leicht  zu  einem  ^te•^anHnlüberblick 
über  die  allgemeine  Latje  der  römischen  Dichtuni:  vereinigen  la^^enV 
Enniiis  bedeutet  der)  wichtigsten  .Markstein  in  der  (ie>cliicbte  der  aui- 
blühenden  römisciien  Poesie,  den  ent-ichei  leinlen  Wendepunkt  in  deren 
höherer  Kutwickhing.    In  Enniu>  verkörpeM  hieb  die  hellenische  Uitib 
tunk',  die  von  ihm  au  maassgebend  ist  für  den  Gang  der  Literatur.  Und 
wcjiii  iins  Jemand  eine  gewisse  reberschätztmg  de>  Dichters  vorwerfe« 
und  fragen  wollte,  ob  denn  wirklich  das  siegreiche  Durchdriügeu  einer 
aut  Jahrtausende  hinaus  wirkenden  Bewegung  allein  auf  den  beideo 
Augeu  des  kalabriseben  Dichters  geruht  bat.  so  «erden  wir  iwar  ni- 
geben,  dass  die  fruchtbringenden  Gedanken  nicht  seinem  einzelDeo  Bim 
entsprangen,  dass  vielmehr  auch  er  nur  ein  Vertreter  und  der  berufene 


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IMchtung. 


30S 


Voilln  iitger  der  Ideen  war,  welche  die  Geister  in  jener  Zeit  mächtig  cr- 
fassteii  und  zur  Verwirklichung  diangton,  aber  wir  müssen  auch  aner- 
keuüen,  duss  Männer  von  solch  ausgezeichneter  Thatkrutt  und  Unler- 
nebmungsgeist  zu  alieu  Zeiten  eine  selteoe  Erscheinung  gewesen  sind, 
aod  dftBS  ohne  des  Ennius  vielseitigen  and  genialen  Fleiss  das  Ziel  wohi 
in  eine  grossere  Ferne  gerückt  worden  wftre.  Es  gilt  ttbrigens  auch 
hier,  was  v.  Wtlamowltz  so  treffend  in  seiner  Einleitung  in  die  attische 
Tragödie  mit  anderer  Besiebnng  sagt:  «Nur  wird  dadurch  die  Grosse 
des  Genies  nicht  geringer:  seine  That  bleibt  immer  das  Ei  des  Columbas, 
mOgen  wir  ihm  den  Plats  noch  so  genau  nachrechnen  kOnnen,  den  ihm 
die  Geschichte  vorsorglich  bereitet  hatte.«  In  einem  Aufsatse,  den  ich 
weiter  unten  aas  einem  anderen  Grunde,  in  Sachen  der  Gesdiichte  der 
Satire,  anfnhren  werde,  hat  Baehrens  es  antemommeu  (Jbb.  f.  Phil.  188, 
S.  401—411)  zu  zeigen,  dass  aocb  Ennius  nur  ein  Glied  in  der  £nt- 
wiclüungskette  ist.  Er  zeigt  dies  zumeist  vom  metrischen  Standpunkt 
aus;  Einzelnes  hebe  ich  nicht  uedcr  /Zustimmend  noch  ablehnend  hervor. 
Am  Schluss  sagt  Baehrens:  »Ich  hoffe  gezeigt  zu  haben,  dass  die  drei 
Gruppen  der  saturuischon ,  srenischcn  nnd  dactylischen  Dichter,  die 
früher  wie  drei  zusaiuuiCühangiose  Massen  dastanden,  des  iuueren  Con- 
nexes  nicht  entbehren ,  dass  das  Grundgesetz  aller  Dinge,  wonach  das 
Eine  aus  liem  Anderu  sich  entwickelt,  auch  in  der  römischen  Poesie 
deutlich  vorliegt.«  Das  bezweifelt  auch  kein  Verständiger;  aber  es  kommt 
doch  wohl  hierbei  ein  wenig  auf  die  Beschaffenheit  der  in  dieser  Ent- 
wj.  kiung  thätigen  Gehirne  an.  In  Erwägung  und  unter  Vorbehalt  des 
vorhin  Gesagten  will  ich  denn  auch  dem  Verfasset  gcin  zustimmen,  wenn 
er  S.  303  sagt;  dass  Küujs  »Literatur  als  die  jüngere  und  geringere, 
aber  nicht  entartete  und  unwürdige  Schwester  der  griechischen  dasteht, 
alles  was  das  römische  Tolk  und  die  gesaromte  Menschheit  ihr  schuldet, 
wird  verdankt  dem  Qu.  Ennius,«  und  gar  auf  S.8:  »dass  Rom  auch  nach 
dem  Untergänge  fortlebte  und  anderen  Leben  spendete,  dass  es  die  ewige 
Stadt  blieb,  auch  als  es  von  Menschen  verlassen  war  und  wilde  Thiere 
in  den  TrQmmern  hausten,  schuldet  es  nicht  seinen  Scipionen  und  Aemi* 
liern,  vor  deren  Triumphwagen  die  KOnige  gefesselt  einherscfaritten,  son- 
dern dem  Qu.  Ennius.« 

Mach  der  Einleitung,  welche  die  Bedeutung  des  Dichters  fhr  die 
römische  wie  die  allgemeine  Literaturgeschichte  in  ein  deutliches  Licht 
setzt  und  die  Eigenthümlichkeiten  der  römischen  Poesie  sowie  allerlei 
für  üire  Beurtheiluug  wichtige  Punkte  behandelt.  5;prjcht  der  Verfasser 
über  Bildung  und  Geschmack  der  Römer  zur  Zeit  Ennius,  schildert  das 
Leben  desselben  und  behandelt  sodann  seine  Werke  nach  Inhalt  und 
Form.  Eine  Wftrdi^ung  der  Enniaiiischen  Poesie  nach  ihrem  Kunst- 
wcrthe  nnd  in  ilirer  Einwirkung  auf  die  Spateren  bildet  den  Beschluss 
des  Buches.  Die  Darstellung  ist  klar,  häutig  ausserordentlich  dra<fi'-<-h. 
Manches  würde  Lucian  Müller  gewiss  heute  selbst  nicht  mehr  in  der 

Jahxesbericht  lur  Alter(uuMwisseuf«cbaft.    LXXiU.  Bd.   (Iätt2  UL) 


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306 


Geschichte  der  römischen  Literatur 


Torliegeodeo  Form  belasseo,  wfe  s.  B.  die  Pdenik  gegeo  einen  am  die 
rOmiBclie  Literatnr  und  speciell  such  am  Eonioe  so  bochverdieoteo  6e- 
lehrten. 

Soll  ich  flOchUg  einige  EintelheiteD  streifen,  so  bemerke  ich«  dan 
ich  die  scharfsinnig  begründete  Ansicht  des  Verfassers,  Ennius  habe  seine 
Annalen  in  20  Bflcfaem  vollende  wollen,  nicht  so  theilen  ?ennag-  Ich 
war  bisher  geneigt  zn  glauben,  dass  das  Werk  des  Dichters  sich  dent* 

lieh  in  zwei  grössere  Ab^^clinittc  zu  je  neun  Büchern  gliedere,  von  denen 
jedesmal  eine  Dreizahl  von  Büchern  wic<ierum  eine  Einheit  bilde.  Die 
ersten  nenn  Bücher  behandeln  ja  die  Zeit  vor  iboi,  die  letzten  ncn 
seine  eigene.  Doch  kann  ich  nicht  umhin  mich  jetzt  den  AosffibruogeD 
Vahlnri's  anzuschliessen  (Ucber  die  Annalen  des  Enniu«i,  in  den  Abhand- 
lungen der  K.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  a.  d.  Jahre  1886. 
Berlin  1887.  Pbil.-hist.  Abhandlungen  I,  38  S.  4.)-  Vahlen  gebt  von  der 
nun  einmal  überlieferten  Thatsache  aus.  dass  Ennius  im  zwölften  Buche 
von  seiner  Person  gesprochen  habe,  nmi  macht  durch  eine  K- ihe  feiuer 
Beobacbtungeu  wahrscheinlich,  dass  am  Schluss  dieses  Bnchs  ein  Rück- 
blick  auf  die  Helden  Roms  und  auf  die  Dichter  selbst  Platz  gehabt  habe. 
Indem  er  nun  darauf  hinweist,  dass  immer  drei  Bücher  einen  geschlos- 
senen AbäCbnitl  behandeln,  abgesehen  davon,  dass  die  Bücher  iß-ld 
uns  ihrem  Inhalte  nach  dunkel  bleiben,  und  dass  ferner  immer  zwei 
Triaden  znsaninien  wiederum  den  Eindruck  eines  Ganzen  machen,  kommt 
er  auf  die  Vermnthnng,  dasa  die  Annalen  in  drei  Hemden  ao  lerglie* 
dem  seien,  »deren  jede  Ihr  sich  abgesclilossen  nnd  möglicherweise  Ar 
sich  beraosgegeben  war,  und  ferner,  dass  an  das  Ende  der  sweitcs 
Hemde,  das  heisst  an  den  Schluss  des  zwölften  Buches  ein  Epilog  ge- 
fügt war,  der  mit  einem  Röckblick  auf  die  grossen  Mftnner  Roms  Aenue* 
rungen  Uber  des  Dichters  eigenes  Leben  Terband.!  Hieb  hat  naoNni- 
lich  auch  der  Oedanke  Vahlens  bestochen,  dass  Ennius  sein  Werk  wohl 
auf  24  BOcher  berechnet  habe,  so  dass  er  mit  den  iwöJf  ersten  gersde 
die  Hälfte  desselben  stcut  si  qnis  ferat  vas  ?ini  dimidiatam  (ö26)  dar- 
gebracht hfttte,  an  der  Ausführung  seines  Planes  aber  durch  den  Tod 
gf  hitidcrt  worden  sei.  Bei  der  Eintheiinng  Lucian  Müllers  erscheint  mir 
in  erster  Linie  die  zur  Stütze  seiner  Ansicht  nothwendige  Aonabroe  einer 
Ungenauigkeit  Cicero's  bedenklich.  Dieser  citirt  im  Brutus  (58)  einige 
Verse  ans  den  Annalen,  in  denen  die  Consuln  des  Jahres  204  vorküm- 
men,  mit  der  Angabe:  m  nono,  it(  <,),inor,  tumuU ;  diese  Verse  mOssten  nach 
Müller  dorn  zehiiteu  Buche  zugewiesen  werden.  Er  begründet  denn  aurh 
seine  Ansicht  durch  ausdrückliche  Herufnns?  auf  die  Worte  u(  «pUi^r, 
als  habe  hier  Cicero  selbst  seine  Uusicheriiea  darlüun  wollen:  Aber  ich 
glaube,  wir  sollen  vieiraehr  dem  Zeuguiss  trotz  seiner  scheinbaren  ün- 
bestimmtheit  vertrauen.  Dass  Cicero  sich  irrte,  kann  ich  mir  deukeü, 
nicht  aber,  dass  er  eine  so  unbestimmte  Angabe,  von  der  er  wosste, 
dass  sie  falsch  sein  konnte,  in  die  Welt  hinaus  sandte,  ohne  sich  tot- 


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DiehtuDg. 


307 


her  von  der  Richtigkeit  überzeugt  zu  haben,  während  er  doch  jeder- 
zeit die  Stelle  nachschlagen  konnte.  Es  würde  sich  doch  auch  kaum 
gut  machen,  wenn  ein  Gelehrter  heutzutage  ähnlich  verführe.  Nein, 
die  Angabc  ist  nur  im  Interesse  des  leichten  Gesprächstones  so  unbe- 
bestimnit  gehaiteu  (auch  Vahlen  sagt,  dass  Cicero  ^>icb  so  unbestimrot 
ausdrücke,  solle  »vielleicbt  nur  «letn  Schein  uirkiicLon  Gesprüciis  dienen. t 
Vgl.  S.  15  und  ebenda  Annierk.  l),  uuti  ich  iiulte  das  gerade  ffir  einen 
meisterhaften  Zug;  für  Jemand,  der  sozusageo  aus  dem  Ilaudgcleiik  jene 
Verse  citiren  musste,  passte  die  Ausdruckweise  doch  vorztlglich.  Auf 
die  Satire  de«?  Knnius  werde  ich  weiter  unten  eingehen;  zuiu  Leben  des 
Dichters  nui  eine  Anmerkung.  Wenn  Müller  meint,  Eiiuiub  stamme  nicht 
von  griechischen  Eltern,  weil  er  dessen  sonst  ausdrücklich  gedacht  haben 
würde,  so  ist  dieser  Eiowand  doch  nicht  entscheidend;  vergl.  auch  0. 
Crosias  im  Bhein.  Uns.  N.  F.  47,  p.  61  f.,  der  n.  a.  an  den  griechischen 
Heros  MeesaiK»  erinnert  nnd  das  Griechentham  des  Ennios  wahrschein* 
lieb  zn  machen  sucht. 

Sehen  wir  aber  des  Weiteren  von  Einzelheiten  ab:  Die  Art  und 
Weise,  wie  der  Torf,  mit  der  Scbildemog  von  Ennins'  Wiricen  ein  Bild 
der  Gesammtentwicklnng  der  rOmiscben  Literatur  verbindet,  sichert  sei- 
nem Boche  einen  hervorragenden  Plate  nnter  den  aUgemeinen  Darstel- 
lungen der  Geschichte  der  römischen  Dichtung.  Nur  Weniges  kann  her- 
vorgehoben werden.  Mit  der  Beurtheilung  der  römischen  Poesie  und 
ihrer  Elgenthümlichkeiten  v^ird  man,  denke  ich,  einverstanden  sein.  Mit 
Recht  betont  M.  ihren  rhetorischen  Character.  Die  Neigung  der  Börner 
zur  Rhetorik  ist  mit  Händen  zn  greifen,  man  mag  dagegen  sagen  was 
man  will.  S.  9:  »Lange  bevor  die  Rhetorik  einen  Theil  der  Jugend- 
bilduhg  ausmachte,  sass  sie  tiefgewurzelt  im  Herzen  der  Römer.«  Doch 
kann  die  Rhetorik  zur  \n]\vii  Geltung  nur  dann  kommen,  wenn  sie 
»durch  Schönheit  Ii-  Sprache«  unterstützt  wird.  Diese  Schönheit  der 
Sprache  angebahnt,  den  Sinn  dafür  geweckt  zu  hoben,  ist  das  Verdienst 
der  neuen  Kuustdichtung  (ebenda).  Ebenso  wie  das  rbctori-<che  uud 
subjective  Element  hält  der  Verf.  auch  das  sentimentale  für  ein  Kenn- 
zeichen der  Kunstdichtung  der  Römer,  was  wiederum  mit  den  griechi- 
schen Vorbihlern  zusanin  «  L't.  Richtig  ist  der  Hinweis  darauf,  dass 
wir  Modernen  von  Natur  eui  näheres  Verhaltuiss  zu  dvii  Römern  als  zu 
den  Griechen  haben.  Auch  die  Thatsache,  dass  von  Livius  bis»  Accius 
fast  ausnahmsk»  die  Dichter  keine  wirklichen  Römer  waren,  weiss  M. 
richtig  zu  belencbten.  Denn  die  geistige  Anlage  der  eigentitehen  Romer 
genügt  uicht  Sur  ErkUrung.  Einen  Haoptbeweggrund  sieht  er  vielmehr 
in  den  AnsprOcben,  die  der  Staat  an  den  Römer  jener  Zeit  stellte.  Er 
berührt  damit  einen  Punkt  in  der  literarischen  Entwicklung,  der,  wenn- 
gleich von  tiefer  Bedentnng,  so  doch  hftofig  nicht  genügend  in  Rech- 
nung gesogen  wird.  Es  ist  doch  von  grösster  Wichtigkeit,  wo  der  Geist, 
der  den  Trieb  hat  sich  energisch  su  bethätigen,  snnficbst  ein  geeignetes 


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308 


Oeschichle  der  römiaehea  Litenuor. 


Feld  findet.  Veranlagungen  io  ailereinseiligster  Weise  sind  doch  ge- 
wiss selten,  keinesfalls  bilden  sie  die  Kegel,  und  mancher  grosse  Phi- 
losoph oder  r>ichter  würde  unter  andern  Verhältnissen  ein  ebenso  grosier 
Staatsmann  oder  Feldherr  geworden  sein  und  umgekehrt,  von  den  FIllttL 
wo  sich  solches  in  der  That  vereinigt  hat,  natttrlicb  abgeseheo.  Dm 
rOnitelieD  Bürger,  der  auf  das  engste  mit  den  Geeebiekeo  seiner  Täter- 
Stadt  verfiochten  war,  traten  io  jeoeo  Zeiteo  gewaltiger  inaerer  ood 
ftosserer  Kimpfe  sunftchst  gaos  andere,  eiodroeksroUere  Anregongei 
entgegen,  denen  er  folgen  mnsste,  nnd  hfttte  sein  Hers  taaseodmal  der 
Muse  frendig  eotgegengeschlagen.  Sehr  richtig  ist  ferner  die  B einer- 
knog  (S.  82  f.)  t  dass  die  Feinheit  des  metrischen  nnd  piosodischeo  Ge- 
fühls, wie  sie  die  Dichter  von  Lncres  bis  Ja?eaal  leigen,  dorch  »Iceine 
mechanische  Beobachtung  grammatischer  Theorien,  selbst  der  verstiadig- 
sten  nnd  richtigsten«,  sondern  »nur  durch  lebendige  Ueberliefsnmg  der  Ge- 
heimnisse antiker  Eurbythniie,  stete  Uebnog  der  Kunst  nnd  Schärfnng  des 
Gehörs«  zu  erklftren  sind.  Durch  die  hier  und  da  etwas  gar  drastische  Aas- 
einaodersetznng  nher  die  Bildung  und  den  Geschmack  des  rAmisebeo  Publi- 
kums hat  sich  der  Verfasser  ein  entscbie<lenes  Verdientit  erworben,  üeber 
Plautus  bin  ich  etwas  anderer  Meinung ;  er  kann  sich  doch  sieber  nicht 
im  Entferntesten  mit  Meuander  messen,  was  M.  auch  selbst  zucriebt 
Ausserdem  that  bei  Plautus  die  derbe  Komik  der  L)ar'5te!Inng  noch  das 
ihre.  Has  römische  Pnbliktim  nimmt  M.  sehr  in  Schulz  gegen  die  ihm 
von  den  Uclelirtcn  angethane  Unbill;  durch  Betrachtung  der  Dinge  von 
einem  freien  und  allgcmeiuen  Staudpuukl  und  durch  einleuchtende  Pa- 
rallelen aus  andern  Völkern  und  Zeiten  gelingt  es  ihm,  die  weit  ver- 
breiteten Anschauungen  von  der  Roheit  des  römischen  Publikum?  ib 
Gunsten  desselben  wesentlich  zu  corrigireu,  wenn  ich  auch  hie  und  da 
nicht  geneigt  bin  so  weit  zu  gehen  wie  der  Verfasser.  Aber  darin 
stimme  ich  jedenfalls  mit  ihm  ftberein  (S.  57),  dass  der  athenische  Pöbel 
im  5.  Jahrhundert  und  der  römische  derselben  Zeit  sieh  siemliefa  eben- 
bfirtig  gewesen  sein  mögen,  wenn  er  in  Athen  auch  im  Theater  wenigsr 
zahlreich  als  in  Rom  f ertreten  war,  und  dass  (8.  58)  die  Gebildeta 
Boms  an  klarem  Tersttodniss  und  feinem  GefOhl  fttr  poetische  Ennst 
sich  nicht  mit  den  Gebildeten  Athens  messen  konnten.  Den  Konstge* 
scbmack  der  Römer  stellt  H>  weit  höher  als  unaem  modernen,  und  s^ 
Gründe  hierftlr  sind  beacbtenswerth. 

Wichtig  fClr  unsern  Gegenstand  sind  die  Betrachtungen  Ober  Am 
Binfluss  des  Ennius  auf  die  SpAtercn.  Treffend  ist  des  Terf.  Urthal 
ttber  das  Verhält niss  des  Horas  zu  den  ältern  Dichtern.  »Zumal  Horai 
sieht,  wie  er  dies  selbst  bezeugt,  vielmehr  gegen  die  verkehrten  Alte^ 
thOmlcr  seiner  Zeit,  als  die  alten  Autoren  selbst  zu  Felde  und  verfolgt 
bei  seiner  Polemik  hauptsächlich  den  Zweck,  seinen  Gc^iniiHngsgonos^en 
ebenso  das  Recht  neuer  Pfade  in  der  Poesie  zu  wahren,  als  dies  mil 
viel  grösserer  Ktibubeit  eiusl  Ennius  sich  verstattet,  da  er  den  daktiü* 


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OictitQiig 


309 


sehen  Hexameter  einführte.«  Auch  ist  das  allgemeine  ürtheii  m  neuerer 
Zeit  dem  ganz  eotsprechend.  Hier  darf  ich  wohl  aüfügeii,  dass  ich 
glaube  wahrscheinlich  gemacht  zu  haben  (Comin.  Kibb.  S.  274  f.),  dass 
Enuius  auf  die  Annalisten  von  Einfluss  gewesen  ist,  die  ihn  ul^  (Quelle 
üDd  Stilmoster  benntzteo  Aus  dem  kurzen  Ueberblick  aber  die  Poesie 
nach  Eonias  hebe  ich  Doch  die  Rettimg  des  Gieero  ber?or;  seine  ITeber- 
setinogen  beseieboet  II.  geradesn  »im  allgefneineD  als  wahre  Hoster  ge- 
schmackvoUer  Elegans,«  lud  auch  den  eigenen  Gedichten  desselben 
spricht  er  metrische  nod  sprachlicbe  Feinheit  nicht  ab. 

£in  eigenartiger  Punlct  wird  noch  im  Schiosskapitel  berlihrt.  Dort 
wird  Ennios  in  Schots  genommen  gegen  den  Vorwurf,  »er  habe  dnrch 
engeren  Anschloss  an  die  Griechen  die  nrwOchsigo  Kraft  des  ROmer- 
tbums  gebrochen,  durch  die  Strenge  der  neuen,  durch  ihn  eingeführten 
Verskunst  die  gedeihliche  Entwicklung  der  römischen  Poesie  gehindert.« 
Dieser  Vorwurf  wird  mit  Recht  zurückgewiesen:  freilich  nahm  der  grie- 
chische Einfluss  der  römischen  Dichtung  ihren  originalen  Character,  aber 
das  lag  in  der  Entwicklang  der  Dinge  unumstösslich  begrttadet. 

Müller,  Ludan,  t)ie  Ekitstehong  der  römischen  Konstdicfatong. 
Hamburg  1889.  Verlagsanstalt  und  Druckerei  (Torm.J.  F.  Richter). 
48  8.  8. 

A.  u.  d.  T.:  Sammlung  gemeinTerstandlicher  wissenschaftlicher  Vor* 
trilge  N.  F.  4.  Serie.  Heft  93. 

Vne  uns  eine  Anmerknng  belehrt  und  wie  es  auch  gar  nicht  an- 
ders so  erwarten,  fassen  die  Ansfhhmngen  in  diesem  Vortrag  zum 
grössten  Theil  auf  dem  eben  besprochenen  Werk.  Die  Darstellung  er- 
streckt sich  nach  einer  allgemeinen  Einleitung  auf  eine  Skissirung  der 
Anfibige  der  poetischen  Literatur  und  ihre  Weiterbildung  etwa  bis  auf 
die  Zeit  der  Qraoehen.  Das  Schriftchen  liest  sich  gut;  die  Hauptpunkte 
sind  scharf  hervorgehoben;  auch  hier  finden  wir  im  Einselnen  treifende 
Beroerkongen.  Nur  im  Vorbeigehen  ein  Wort.  S.  4  beisst  es:  »Denn 
in  der  Literatur  zeigt  sich  ja  am  reinsten  und  vollsten  das  wahre  Wesen 
jedes  Volkes.«  Wo  das  Volk  eine  Kunst  besitst,  da  tritt  jenes  in  ihr 
doch  wohl  am  unmittelbarsten  hervor. 

Kuehn,  Carl,  De  priscorum  Komanorum  poesi  popolari.  (Diss.  in.) 
Halis  SaxoDum  1882.  46  S.  8. 

Nach  dem  Titel  sollte  man  eigentlich  eine  Untersuchung  über  die 
voiksthtimlichen  Äuaälze  zu  einer  Poesie  erwarten,  und  eine  solche  Unter- 
suchung ist  in  der  That  ein  dringendes  bedUriniss.  Der  Verfasser  lässt 
sich  hierauf  nicht  ein  und  rechnet  vielmehr  nur  mit  der  uns  überlieferteu 
Poesie,  die  er  in  vier  Gruppen  scheidet:  carmina  sacra,  publica,  privata 
und  popularia.  Mehr  darstellend  als  untersuchend  und  in  nicht  gerade 
sehr  gelenkem  Latein,  behandelt  er  dann  die  letate  Kategorie  und  swar 


310 


Geschichte  der  romibchen  Literatur. 


speeiell  fri«der,  andere  »minoris  momeiiti«  fibergehend,  die  Tereas  feseen* 
nioi  und  triampbales,  chüB  du»  gmrade  weiter  Nenee  sich  ergiebt  Man- 
ches ist  recht  weitschweifig  nod  oft  sieht  man  eigeotlich  nicht  eis,  wieso 
das  YorgetrageDe  sar  Sache  gehört,  so  die  nur  gaos  oberflflchiichen  Ans» 
einandersetsottgen  Über  TragOdie  and  Komödie  der  Griechen.  Die  alten 
Antoreo  werden  an  ansftthrlicb  citirt,  einige  Homiisehe  Verse  kehren 
auf  8.  80  nnd  86  in  extenso  wieder.  Wozo  die  lange  Stelle  ans  ScboL 
Ar.  Ach.  242  zur  Erklärnng  von  fpdXXoQ?  Die  neueren  Gelehrten,  an 
die  sich  dor  Verf.  überhaupt  sehr  anlehnt,  werden  so  oft  wOrtUch  aage- 
ftthrt.  Man  hat  den  Eindruck,  K.  habe  alle  seine  Excerpte  verwertben 
wollen,  um  deu  nntliigen  Umfang  für  sein  Schriftchen  beraaszubekommeii. 
Wunderlich  und  wie  iulerpolirt  nimmt  sich  aus:  Hymholo  <^aUofj  —  effi- 
gies  menibrivirilis  —  genitrix  vis  naturae  significabatur.  Gntzuheissen 
scheint  mir  die  Auffassung  von  dem  Namen  der  ver<-ii'  f.  M  ennini,  dass 
n&mlich  das  Wort  von  fascinum  seineu  Ursprung  herleite  und  zwar  fasci- 
num  uichtü  anderes  bedeute  ah  das  membrum  virile,  die  versus  fescen- 
nini  also  den  <paXhxä  onts}>recben.  Gut  auch  unterscheidet  er  zwischen 
versus  fescenuiui  agi«;>U'^  uhd  uupiiules.  Da;»ö  die  Triumphlieder  zn- 
mciät  im  Wecbselgesang  gesungen  sein  sollen,  schwebt  m.  £•  in  der  Luft. 

Pascal,  Carlo,  Garatteri  ed  origine  delia  »Nnova  poesiac  latina. 
Gonsiderazioni.  Torino  1890.   Ermanne  Loescher.  62  8.  8. 

Ree.:  Berliner  phil.  Woch.  ZI,  j»o,  p.  1588—1689  von  Lndan 
Maller. 

Für  dne  üntersochang  ist  das  Buch  etwas  sn  breit  geschrieben. 
Die  ansf&brlicben  Betrachtnngen  Uber  die  römische  Dicbtoag  bringen 
doch  nichts  wesentlich  Nenes;  deshalb  hätte  ein  Henrorbeben  der  wich- 
tigsten Momente  des  schon  Bekannten  als  Basis  für  die  Untersuchung 
genügen  müssen.  Der  Verfasser  behandelt  seinen  Stoff  in  drei  Capitelo. 
Cap.  I  Influenza  ed  effetti  di  tutta  la  coltura  greca  in  Roma.  —  Con- 
cetto  che  bisogna  formarsi  della  cosidelta  arte  nuova  <p.  5 — 24).  Hier 
verbreitet  sich  P.  über  die  polifi'^clion  Umw.llzungen  in  Rom,  Ober  die 
Poesie,  über  den  griechiscli  'ii  I  jiiiluss  in  der  Cultur,  über  die  verschie- 
denen philosophischen  Systt  !!,.  ,  den  Epicureismus ,  die  Akadeniif.  deu 
Stoicismus  und  den  Pythagoreisraus  und  kommt  dann  auf  die  neue  Kunst- 
epoche.  Diese  tritt  etwa  mit  dem  augusteischen  Zeitalter  ein  und  unter- 
scheidet sicii  von  der  alten  Weise  durch  die  intenzione  artistica.  die 
lui  lua,  und  den  cuuteüuto  poetico.  Den  ersten  Punkt  kann  ich  nicht  als 
characteristischen  Unterschied  gelten  lassen.  Früher  soll  die  Dichtkunst 
mehr  dem  praktischen  Zweck  (i.  B.  Geldeinnahmen  bei  den  dramatischen 
Dichtern)  gedient  oder  nor  als  harmloser  Zeitvertreib  gegolten  haben, 
jetst  erst  greife  eine  höhere  Auifassnng  Plats.  Das  kann  man  so  nicht 
behaupten,  man  denke  nur  an  Enoios.  Ebenso  ist  die  Form  oicbt  inner* 
lieh  verschieden  von  der  früheren,  sie  zeigt  nnr  eine  natnrgemftsse  Fort* 


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Oiehtanf.  Dnuna. 


an 


cntwu  kliinp:  zur  höheren  Eleganz.  Also  iu  beiden  Fällen  ist  der  Uuter- 
scbied  suzu-^ageii  uicht  priiicipiell,  soDdern  nur  graduell,  also  nicht  durch- 
aus cbaractcristisch.  Dies  trifft  hiagegen  für  deu  dritten  Puukt  zu:  der 
subjective,  individuell  gefärbte  Inhalt,  der  sieb  zuerst  uud  besooders  lu 
der  Lyriii  bemerkbar  macht,  scheint  im  Gegeusatz  zu  der  bis  dahin  berr- 
scheoden  Weise  zu  stehea.  Cap.  II.  Origiue  dell  arte  uuova.  -  Periodo 
preaugusteo.  (p.  25  -  46)  baudelfc  zunächst  von  dem  Kampf  zwiscbeo  der 
alten  ond  der  nenen  Form,  der  an  den  bierl&r  in  der  That  selir  lebr- 
reichen  Inschriften  anfgeseigi  wird,  dann  wird  sn  den  Epigrammendieh« 
tem  tibeigegangen,  namentlich  Gatull,  der  einen  wesentlichen  Antheil  an 
der  Regeneration  der  Lyrilc  hat,  wenn  wir  ons  anch  angesichts  des  Yer- 
losta  seiner  Vorgänger  und  Zeitgenossen  httten  mQssen,  ihm  inviel  smsu- 
schreiben>  Neo  scheint  mir  an  diesem  Abschnitt  die  Annahme  des  An- 
schlusses noch  vorcatullischer  Dicbtong  an  die  äoliscfae  Lyriic:  das  Epi- 
gramm des  Valerius  Aedituus  (Dicere  cur  conor  ete*)  soll  nach  dem 
Verf.  nach  Sappbo's  Vorbild  gedichtet  sein.  Trotz  der  Aehnlichkeit 
scheiot  mir  diese  ÄDoabme  verfehlt:  die  Distichen  uud  der  ganze  Too 
verrathen  die  alexaudrinischen  Vorbilder,  und  ist  wirklich  eine  Remi- 
niscenz  an  Öappbo  darin,  so  haben  wir  sie  jenen  auf  die  Rechnung  zu 
setzen.  Cap.  III.  L'arte  nuova  nella  rortp  d  Augusto.  Diverse  sciiole 
letlerarie  e  loro  lotte  bringt  BeirachLuiigen  über  das  literarische  Leben 
und  Treiben  im  Zeitalter  August's,  namcLtlich  über  die  Opposition  gegen 
die  neuere  Richtung.  Diese  Streitigkeiten  wurden,  wie  P.  richtig  be- 
merkt, durch  die  Recitalioaeu  gefördert,  zu  denen  mau  uaLuriich  mög- 
lichst günstig  Gesinnte  einlud. 

Richtig  benrtheilt  ist  n.  a.  der  Kaiser  Augustos  nnd  seine  Pro- 
tection  der  Dichter,  sie  war  U  prodoUo  däth  cond£m»M  «  dMt  &)fktw/ludini 
dti  impi  moi,  während  Maecenas  sieb  wirklich  DBr  die  Uterator  inter* 
essirte.  Gnt  ist  was  Uber  Horas  gesagt  wird:  Eg^  non  Haaima  i  podi 
mUdäf  mcnipewU  deUa  rossesso  M  ttmpi  hro^  Manma  I«  lodi  daü  ad  Mst 
dm  m^dmd  (vgl.  oben  S.  808  f.)-  Diese  landatores  temporis  acti  hält  P. 
fbr  die  Vorlänfer  eines  Fronto  nnd  seiner  Zeitgenossen.  Dies  wird  man 
aber  nur  in  chronologischem  Sinne  zugeben.  Es  findet  sich  aber  auch 
Unrichtiges.  Das  Wesentliche  in  dieser  Beziehung  ist  von  Lucian  Müller 
in  seiner  Becension  hervorgehoben  worden.  Die  Nachricht,  dass  Ennius 
immer  nur  gedichtet  habe,  wenn  er  das  Podagra  hatte,  nimmt  der  Verf. 
zu  ernst.  S.  26  muss  in  der  Grabschrift  des  M.  Caecilius  statt  nach 
apud  nach  meas  abgetheilt  werden  Das  Zählen  der  Jahre  nach  Er- 
bauung der  Stadt  ist,  wie  ich  schon  üben  bemerkte,  meiueb  Erachteos 
uozwcckmässig. 

Indem  ich  mich  zum  Drama  wende,  stelle  ich  eine  Abhandlung 
an  die  Spitze,  die  eine  meiner  Ansicht  nach  höchst  fruchtbare,  iur  die 
Küivuckluiig  ntchl  nur  der  Poesie  bedeutsame  Anregung  giebt.  Was 
die  Prosa  betrifft,  so  werde  ich  weiter  unten  Gelegenheit  haben,  dar* 


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312 


Geachichle  d«r  iftmischeD  Litentar 


über  zu  sprechen.  Wie  überhaupt  in  der  Literatur,  so  hat  man  auch 
im  Droruji  für  die  altere  Zeit  bi&her  zuviel  Ansciiiuss  an  die  K]a>siker 
des  j.  Jalji  jHinderts  anticnommen.  Wo  man  aber  controlireij  kauu  überall 
ergiebt  sich  das  Resuliai,  dass  vorwießend  helleDistischer  Einflu^s  im 
Spiele  gewesen  ist.  Und  das  iat  auch  ganz  naiürlich.  Es  ist  iü  der  all- 
gemeioen  Entwickltuig  begründet,  dass  zuerst  kurz  gesagt  die  Tages- 
literatnr  za  eioem  freradeo  Volke  gelaugt,  und  das  «ar  ja  eben  die  helle- 
nistische.  Noo,  wir  wisseo,  dass  Euripides  noofa  weiÜiiB  eio  beliebter 
Dramatiker  gewesen  ist,  and  doch  wissen  wir  ancli  hier  nicht,  wieweit  man 
ihn  jedesmai  bearbeitete,  aber  Aescbylas  Sopholdes  werden  sebwerlicb 
das  Utere  römische  Drama  in  der  Weise  mit  beherrscht  haben,  als  man 
ansonehmen  geneigt  ist  An  die  Hellenisten  hat  man  im  Drama  noch 
zn  wenig  gedacht,  Leo  erwähnt  in  seiner  Senecaansgabe  (S-  I6ft)  die 
Verschiedenheit  von  des  Euripides  nnd  des  Seneca  Jf  edea,  aber  er  tct- 
wirft  den  Gedauken  au  die  Möglichkeit  eines  alexandrioischen  Mittel- 
gliedes und  denkt  lieber  an  Ovids  Medea.  Ich  will  dies  nnr  als  Bei^ 
spiel  anftlbren,  ohne  etwa  in  diesem  besondern  Falle  gegen  Leo's  An- 
nahme etwas  einwenden  zu  wollen  (Tgl.  anch  Leo  a.  a.  0.  S.  158,  AnoL  16). 
Das  Verdienst,  hier  den  richtigen  Gesichtspuukt  in  den  Vordergrund  ge- 
rückt za  haben,  gebfthrt  einem  französischen  Gelehrten. 

Lallier,  Note  snr  la  tragödie  de  Livins  Aodronicns  intitnl^: 
Eqoos  troianoB. 

lu:   Mölanges  Graux.  Recueil  de  travaux  d  eruditiou  classique 
d6diö  ä  la  memoire  de  Charles  Graux.  I^aris  1884,  p.  103  109. 

Lallier  geht  von  der  Verrauthuug  Kibbecks  aus,  dass  Livius  An- 
dronicus  bei  seinem  Equos  troianus  den  Sinon  des  Sophokles  bennt2t 
habe.  Aber  lallt  auf,  dass  Liviu»  nichi  den  Titel  beibehalten  babeu 
sollte.  Ferner  weist  der  Titel  Equos  troianus  auf  eine  Handlung  bin, 
die  mehr  nmfasste.  Wenn  wir  auch  nicht  wissen,  wie  weit  das  tjuja- 
aische  Pferd  des  Naevius  mit  dem  des  Livius  sich  deckte,  so  ist  es  doch 
gestattet,  iu  etwas  aus  dem  des  Einen  auf  das  des  Andern  so  scbliessen. 
Das  des  Nae?iu6  enthielt  nach  Bibbeck  etwa:  Sinon  vor  Priamns;  Gas» 
Sandra  warnend;  Menelaus  Helena  findend;  die  Griechen  die  Beate  thei* 
lend  and  sich  lur  Heimkehr  rftstend.  Man  wird  glauben  kdnnen,  dass 
des  Livius  Stück  eine  Ahnliche  Folie  von  Ereignissen  aufwies,  die  Bfimer 
neigten  aberhaopt  nicht  zum  Anhören  oder  Compoairen  einer  einsigeo 
Handlung,  wie  diese  in  den  Alteren  Dramen  eines  Sophokles  und  anderer 
sich  zeigt.  Also  ist  gewiss  das  Verfahren  der  Coatamination  angewandt 
worden.  Das  kannten  aber  die  Dramatiker  der  Decadence  schon,  Livios 
kaum,  wenn  auch  ans  dem  Schweigen  des  Terenz  (Prolog  zur  Andria) 
nichts  geschlossen  werden  soll.  Die  griechischen  Tragiker  der  spätersn 
Zeit  behandelten  dieselben  Stoffe  wie  die  der  klassischen,  veränderten 
aber  in  der  Durchführung  sehr,  s.  B.  Agatboo,  Jophon,  Nioomachus,  and 


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313 


contaminirtcn  gewiss  verschiedene  Stücke.  Ich  kano  nur  unterschreiben, 
was  der  Verfasser  am  Schluss  sagt:  En  ralsnuc  de  preuve^-  potitices,  le  cha- 
racthre  ginerai  de  la  troyedit  ronmitic  et  tout  ct  fpie  itDt/f/  naronfi  dt  la  [iralique 
conntante  des  pohtea  qul  /«  reprtsenteiit^  tomtnt  dts  i  j-iijtni  tf:  du  publir  atiquel 
eile  a^adreste^  cotumaudtnt  quc  uous  nt/u^a  arretioim  df  prejerence  ä  la  sect/nde 
opinior*  —  uod  diese  geht  nach  dem,  was  unmittelbar  vorher  gesagt  ist, 
eben  dahin,  dass  nicht  die  Tra^ii^  r  der  klassischen,  sondern  die  der 
späteren  Zeit  la  der  Hauptsache  zunächst  die  Vorbilder  für  die  römi- 
schen Dramatiker  gewesen  sind. 

Brunei,  L.,  De  tragoedia  apad  Romanos  circa  pHocipatum  Aogusti 
comipta  (Thea.)  Paris.  1884.  Hachetto.  6»  118  S.  8. 

In  etwas  so  broiter  Aasfftbrttog,  aber  nicht  ohne  Beibringung  rieh- 
tiger  ood  selbstAndiger  OedaokeD,  werden  in  dieser  Schrift  folgende  Ca* 
pitel  abgehandelt:  1.  Qnaenam  in  vetere  Bomanornm  tragoedia  propin- 
qoae  roinae  signa  dignoscantar  2.  De  tragicis  poetis  qnt  beUorum  oiri- 
Üiini  et  Augosti  prineipis  tempore  faeront.  8.  De  Horatio  tomanae  tra- 
goediae  censore.  4*  De  tragica  saltatione  ac  de  salticis  fabnüs.  8.  De 
tragoediamm  cantoribus,  de  citharoedis.  6.  De  tragoediamm  recitatio- 
nibos,  de  Pomponio  Secundo.  (i.  Quid  tragoediae  oontuterit  deelama- 
tornm  disciplina-  2.  De  Pomponio  Secundo  et  de  romanae  tragoediae 
exitio).  —  Conclusio.  —  Excursus  de  Poniponii  Secundi  reliquiis. 

Mit  Recht  findet  der  Veriasser,  dass  die  Naturanlage  der  Römer 
der  feineren  griechischen  Dramatik  nicht  günstig  war;  daher  trug  die 
Tragödie,  soweit  sie  nicht  von  stark   pathetischem  und  naturalistisch 
wirkungsvollem  Inhalte  war,  den  Todeskeiin  schon  in  sich.    vSchou  vor 
Accius,  in  dessen  Zeit  der  Höhepunkt  der  Tragödie  fallt,  macheu  sich 
die  Spuren  der  Vorliehe  des  Publikums  für  die  Aeusserlichkeiten  der 
Darstellung  geltend;  wobei  ich  übrigens  bemerken  will,  dass  der  Erfolg 
in  der  besten  Zeit  eben  gerade  auf  den  naturaliätischen ,  schauerlichen 
Effekten  beruhte.    Nach  Äccius'  Zeitalter  sinkt  dann  die  Tragödie  eine 
Zeit  lang  auch  ziemlich  herab,  bis  sie  in  der  Augusteischen  Zeit  ihre 
Wiederauferstehung  feiert.    Aber  ihreu  Vertretern  fehlt  zumeist  die 
Ubertas  (d.h.  richtiger  die  dicke  Farbenauftraguug)  und  daher  die  Wir* 
Jcnng  der  Aelteren ;  was  Beiwerk  sein  soll,  wird  dem  eigentlichen  Stttcke 
Torgesogen.  Gesang  und  Tanz  trennen  sich,  die  Cantores  tragoediamm 
bleiben  allein  noch  tragoedi  benannt  (die  Tänser  der  Tragödien  sind  die  - 
Pantomimen);  auch  schon  vor  Aognstus  worden  einzelne  Gaotica  ans 
Tragödien  für  sich  vorgetragen  und  selbst  Tragödien  genannt  Weitere 
Anfschlüsse  erhalten  wir  freilich  vom  Yerf.  Aber  die  Einzelheiten  dieser 
lyrischen  Tragödie  aach  nicht,  doch  ist  seine  Darstellong  im  Ganzen  recht 
wahrschelolich.  Die  Githarödeo  unterscheiden  sieb  von  den  Tragöden  nor 
dadurch,  dass  jene  noch  Gitber  dazu  spielen.  Die  Saltatio,  d.  h.  der 
Pantomimus,  behält  durch  die  Stoffe  geradezu  mehr  vom  Character  der 


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314 


0«8Ghichie  der  röniidieo  Literatur. 


Tragödie;  bei  der  lyrischen  Tragödie  wird  die  Handlung  ganz  in  <\rn 
Hintergrund  gedrängt  durch  die  Musik.  Die  eitreiitliclieu  Tragödien 
hallen  sich  zwar  noch  lange,  aber  etwa  seit  AfiLii-tus  meist  nnr  noch 
als  Vorlesedramen,  wenn  anch  nicht  durchaus,  da  z.  B.  Pompunius  Se- 
cundus  u.  a.  für  die  Uühue  geschrieben  haben.  Hierzu  will  ich  uoch 
anmerken,  da.«s  sich  jedesfalls  die  Tragödien  auf  der  Böhne  nur  halten 
konnten,  wenn  die  Aufführungen  Anziehungspunkte  boten,  die  ausserhalb 
des  dichterischen  Kunstwerks  lagen:  Virtuoseoleistuugen  von  Schauspie- 
leru,  kostbare  Ausätattuogea  u.  8.  w.  Im  Uebrigen  ward  recitirt,  und 
es  ist  olcbt  Obel  bemerkt  im  Verfasser,  dass  die  RedtatioDen  die  Tnr 
gödie  zttgleicb  aafrecbt  erhalteo  und  roinirt  haben.  Die  Yorlesedramea 
wnrdeo  scbwUlstig,  breit  and  laogweilig,  und  allmflblieh  scbwiadel  die 
Tragödie  vou  der  Bflbne  sowohl  als  ans  deo  Vorlesongeii. 

Out  sind  s.  B  des  Yer&ssers  BemerknDgen  ttber  die  sceoiache 
AnsstattuDg;  auch  ich  bin  der  Ansicht  (natflrlieh  wo  es  sich  am  eio  in* 
haltsvolles  Drama  handelt),  dass  die  Ansstattnng  soweit  geben  darf,  als 
das  Stock  illustrirt  werden  mnss.  Uebrigens  zeugen  die  vom  Ter&üser 
herangezogenen  Bemerkungen  Cicero*B  (Ad  fam.  VH,  l)  von  feinem  Ver- 
stftndniss  in  dieser  Sache;  anch  Hüraz  anheilt  nicht  anders.  Aber  die 
Masse  auch  der  Gebildeten  in  Rom  hat  sich  nie  besonders  ffir  die  eigent- 
liebe  klassische  Tragödie,  eher  ooch  für  die  sie  begleitenden  Aeusser* 
lichkeiten  erwärmen  mögen,  wie  Brunei  richtig  hervorhebt.  Erwähnen 
will  ich,  dass  anch  er  die  Opposition  des  üoraz  gegen  die  filteren  Dichter 
richtig  auffasst;  er  sagt:  »iion  veteres,  sed  nimios  veterum  laudatores 
nostcr  vult  decidere. »  Kiihmi  ^eh^  richtigen  Gesichtspunkt  macht  der 
Verfasser  geltend,  wenn  er  (8.  III)  sagt,  bfi  der  dramatischen  Poesie 
müsse  man  immer  das  Publicum  mit  berlh  l.-ii  litigen ;  an  dem  Aufschwnng 
und  Niedergang  der  dramatibcben  Dichtkunst  trägt  zweifellos  das  Publi 
kum  weit  mehr  mit  die  Veranlassung,  als  an  dem  jeder  andern  Gattung. 
Nicht  unglücklich  erscheint  mir  (S.  )  in  dem  E.vcurse  der  Vorschlag, 
das  bei  Quintil.  u,  a,  57  aus  emer  iiagödie  augeführte  dem  Pompomua 
Secundus  zu  geben;  es  gehöre  zu  Fragment  4.  Das  Bruchstück  btt 
Lactant.  In  8ut.  Tbeb.  X,  841  nimmt  er  gleichfalls  wieder  fOr  den  Tra- 
giker in  Anspruch. 

Ein  Hangel,  der  an  verschiedenen  Stellen  hervortritt,  ist,  dass  der 
Verfasser  nicht  genügend  bewandert  in  der  Geschichte  der  griechischen 
Tragödie  erscheint.  An  sich  wire  das  ja  kein  so  grosses  XJnglOck  ge- 
wesen, aber  bei  der  hSufigen  Bezugnahme  auf  die  griechische  Dramatik 
verschiebt  er  das  Urtheil  und  rOckt  die  römischen  Verhftltnlsse  in  eine 
falsche  Belenchtung.  Unrichtig  ist  (S.  7)  die  Behauptang,  die  Börner 
könnten  sagen,  saltatlonem  totam  esse  snam,  unrichtig  die  Bemerkung» 
Musik  sei  bei  der  griechischen  Tragödie  nur  im  Chor  vorhanden  ge* 
Wesen,  irrefOhrend  die  im  Gegensatz  zu  Griechenland  hervorgehobene 
Thatsache,  dass  das  römische  Volk  das  Theater  gern  als  politischea 


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315 


Factor  benutzt  habe,  als  ob  es  dort  nicht  ähnlich  gewesen  wäre!  Ferner 
hat  Brunei  beim  Vergleich  augeubcheiniich  meist  nur  das  Drama  und 
Theater  der  klassischen,  noch  einfacheren  Zeit  im  Ange,  während  das 
hellenische  doch  eine  übrigens  ftam  naturgemässe  Weiterentwicklung 
durchgemacht  hat,  die  sicij  zum  Theil  noch  heute  sicher  erkennen  lässt. 
Man  mag  vom  Drama  denken  wie  man  will,  wiewohl  ich  nochmals  avf 
Lallier's  AufsaU  Terwiesen  haben  will,  dass  aber  biosiehtlich  der  Aaf- 
f&hriingeo  Diebt  das  fttnfte,  sondern  das  dritte  und  die  folgeoden  Jahr- 
bimderte  ihren  Einflnss  in  Rom  geltend  machten*  liegt  aof  der  Hand. 
Die  AnstattongsstOcke  sind  keine  Erfindong  der  Römer,  die  waren  sa 
den  Zeiten  der  Ptolemfler  wenig  anders  als  sn  denen  der  rOmisehen 
Kaiser.  Aber  aoeh  die  Lesedramen  sind  es  nicht.  Das  Virtuosentbum 
der  Scbaospieler  ezistirt  mindestens  seit  Alexander  dem  Grossen.  Es 
ist  auch  schon  hellenistische  Sitte,  nor  eine  Answabl  von  besonderer  Wir- 
kang  aus  einer  Tragödie  aor  Darstellung  zu  bringen.  Was  wir  immer 
an  NaebricbCen  und  Notizen  haben,  bestfttigt  uns  die  schon  aus  den  Ge* 
setzen  der  natürlichen  Entwicklung  zu  erschliessende  Annahme,  dass 
auch  in  Griechenland  auf  die  sog.  klassische  Zeit  die  des  Realismus  und 
Katuralismas,  auf  die  Ausbildung  der  inneren  Vorzüge  des  Drama's  die- 
jenige der  Aeusserlicbkeiteo  mit  ihren  Ausstattungsstttcken,  üirea  Vir- 
tuofieorollen  u.  s.  \\.  folgte. 

An  Kleinigkeiten  ho:  r  rwähnt,  da«s  (S.  31»)  Hör.  Ei)i.st.  1,  19,  39 
meines  Erachtens  nicht  ganz  richtig  verstanden  wird.  Iloraz  verwirft 
nicht  das  Vortragen  der  Gedichte  tlberhaupt.  sondern  will  nur  seine 
eigenen  Producte  nicht  für  werih  gelten  lassen,  vurgetrageu  zu  werden. 
Darum  kann  mau  auch  in  Od.  II,  1,  9  f.  ganz  gut  iiiitor  thcatra  die  Audi- 
torien verstehen.  Man  würde  dann  zu  verstehen  haben:  Deine  iragd- 
dien  sollen  einige  Zeit  den  Auditorien  fehlen  (d.  h.  Deine  Prosawerke 
kannst  Du  ja  vorleaeu).  kann  freilich  auch  heissen:  Neue  Theater- 
stocke  von  Dir  mögen  eine  Zeit  lang  auf  der  Bühne  fehlen.  Ein  Ver^ 
sehen  ist  es,  wenn  S.  81  von  Lucans  tredecim  saltids  fabnlis  die  Rede 
ist»  in  der  Vita  (Soeton  p.  78  R.)  steht  ausdrficklieb  XIIIL 

Schulte,  Karl,  Bemerkungen  zur  Seneca-Tragödie.  Rheine  1886. 
9  S.  4. 

Wftbread  die  ersten  AnfAuge  der  römischen  Tragödie,  so  Ahrt  der 
Verfasser  ans,  nur  rohe  Uebersetznngen  waren,  und  auch  spiter  das 
Drama  noch  von  den  Griechen  abhftngig  blieb,  nahm  es  doch  bald  eine 
gewisse  specifiscb  römische  Firbung  an.  Eine  eigentttmlicbe  Geschmacks* 
richtung  der  Römer  namentlich  ist  zu  erkennen  ans  den  erhaltenen  Na- 
men der  Stocke:  kein  Stoif  ward  häufiger  behandelt  als  die  Pclopiden- 
sage,  daneben  Medea,  Tereus.  die  Labdakiden.  »Ganz  unzweifelhaft  be- 
weisen diese  Namen  eine  Vorliebe  für  solche  Tragödien,  in  denen  die 
heftigsten  Affecte  des  Hasses,  der  Rachsucht,  der  Wuth  und  Verzweif- 


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316 


Geschichte  der  römiecheii  Literatur. 


luüg  in  erschütternden  Kataatrophen  zum  Ausdruck  kamen  oder  in  denen 
das  Walten  einer  blinden  Nothweudigkeit  die  Sprösslioge  erlaachter  Häuser 
in  Schuld  und  Verdammniss  verstrickte.«  NVührend  im  griechischen  Drama 
doch  auch  der  Geist  der  Versöhnung  herrsche,  so  trete  uns  im  römischen 
meist  der  der  Vernichtung  entgegen.  Freilich  seien  wir  für  den  Cha> 
racter  des  rOmiscbeo  Dramas  allein  auf  Seneca  angewieseo,  aber  dioMr 
stehe  doch  entschieden  auf  altröDisebem  Boden.  Der  Tbjestes  des  Tarias 
und  die  Hedea  Ovid's  sind  nach  des  Verfassers  Anschanong  die  natar- 
gemftsse  Brttcke  von  Aocius  zu  Seneca,  der  als  Fortsetser  der  altrOmi- 
sehen  Tragödie  erscheint.  Es  folgt  eio  beachtenswertber  Hinweis  auf  die 
VoTzttge  der  dramatischen  Kunst  des  Dichters,  so  die  Wärme  der  Ge- 
Ittblsftnsserung,  die  edle  Sprache  >?on  oft  hinreissender  Gewalt«,  das 
psychologische  Moment,  und  endlich  den  Dialog;  snm  Schluss  analysirt 
Scb.  den  Tbjestes,  der  mit  dem  Atreus  des  Aocius  weseatlieh  dieselbeo 
ZQge  aufweist. 

M  eis  er,  Ueber  historische  Dramen  der  Römer.  Festrede,  gehalten 
in  der  öffentlichen  Sitzung  dtr  K.  Akademie  der  Wissenschaften  m 
München  am  15.  November  löö7.    München  1887.    Verlag  d.  K.  B. 

Akademie.  -l'J  S.  4- 

Die  auflfallend  geringe  Anzahl  uns  bekanuter  Tragödien,  deren 
Stoffe  der  römischen  Sage  oder  Geschichte  entnommen  sind,  erklärt  sich 
nach  Meiser  nur  daraus,  dass  die  tiberwiegende  Zahl  solcher  Dramen 
untergegangen  nml  uucli  dem  Numen  nach  uicht  auf  die  Nachwelt  ge- 
kommen sind.  Die  Anregung  ^u  uatioualen  Dramen  ist  in  Rom  ?ehr 
bald  erfolgt,  und  wir  haben  Beweise,  das^  ein  solcher  Stoff  bei  den 
Römern  beliebt  und  benutzt  war.  Der  Verf.  führt  dann  kurz  die  Pri- 
texten,  von  denen  wir  wissen,  auf  nnd  verweilt  in  eingehender  Analyse 
bei  der  einzigen  uns  erhaltnen,  der  Oclavia;  er  beleuchtet  dabei  die 
Gründe,  warum  der  Veriabsor  den  Tacitus  nicht  benutzt  haben  kann, 
lodern  er  weiterhin  auf  den  dichterischen  Hintergrund  mancher  römi- 
schen Geschichtswerke  anfmerluam  macht,  uatemtmmt  er  es,  eine  An- 
sahl  dramatisch  belebter  Schilderungen  aus  solchen  heraussubeben,  in 
der  Absicht,  als  ihre  Quellen  jetzt  verlorene  Dramen  wahrscbeinlieh  in 
machen.  Aehnlich  hatte  Ribbeck  (Rh.  Mus.  36,  8. 821 — 888)  aus  Uvius 
5, 21,  d  eine  Präteztata  von  der  Einnahme  Vetji*s  erschlossen.  Auf  diese 
Weise  kommen  sur  Besprechung  die  Erzfthlung  vom  Tode  der  Sopbooiba, 
die  von  den  Ereignissen  in  Capua  nach  der  Schlacht  bei  Gannae  und  voo 
den  feindlichen  Brüdern  Demetrius  und  Perseus  bei  Livius,  ferner  der 
Traum  des  Gaius  Gracchus,  der  Absdiied  der  Lidaia  von  ihrem  Gatten, 
die  um  ihren  Sohn  trauernde  Cornelia,  die  Ermordung  des  Lictors  An* 
tullius  u.  a.  bei  Plutarcb  ;  zu  beachten  ist  des  Verf.  Hinweis  darauf,  diss 
auch  sonst  Stoffe,  die,  wie  uns  überliefert  ist,  dramatisch  behandelt  wa- 
ren, gerade  bei  Platarch  in  poetischer  Fassung  eraftfalt  sind:  so  die  Ro* 


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Tragoedie.  Atellane. 


317 


mulussage  und  der  Sief^  den  Marcellus  über  Virdumarus,  den  Naevius 
io  seinem  Stücke  Clastidiuin  gefeiert  hatte. 

Im  Allgeuieiiteu  biu  ich  mit  Meiser's  Auseiaandersetzuugeu  wohl 
einverstaudeo.  Doch  mOehtd  ich  auf  ebMa  iflr  die  priucipielle  Behaad- 
long  der  Frage  wicbtigeii  Punkt  anfinerJEsam  madieD.  Mit  Becht  betont 
M.  die  Yerwandtscbaft  swischen  Poesie  and  GesehichtseclireitaDg,  wie 
flberhaupt,  so  name&tlich  im  rOniischeo  Altertum,  er  scheint  aber  aosn« 
nehmen,  dass  die  Benutxuag  der  dramatischen  Literatur  im  allgemeinen 
durch  eben  die  Schriftsteller,  die  wir  lesen,  stattgefunden  habe.  Nun 
ist  es  aber  bei  den  verhftltnissmissig  geringen  Ueberresten  einerseits 
ttberbanpt  in  Frage  sn  stellen,  wieweit  hier  nicht  schon  frohere,  jetst 
verlorene  Quellen  betheiligt  sind,  andererseits  ist  es  mir  in  diesem  be- 
sondern  Falle  viel  wahrscheinlicher,  dass  zumeist  des  Livius  und  Plu- 
tarcb  Vorgänger,  die  r&mischen  Annalisten,  ihre  Hand  im  Spiele  gehabt 
haben. 

Livius,  wenngleich  nicht  wirklich  kritisch,  und  Plutarch  sind  sich 

des  Warthes  der  Erforschung  der  genauen  historischeu  Wahrheit  auch 
im  Liuzeinen  weit  mehr  bewusst  als  ihre  Vorgänger,  die,  wie  ich  jetzt 
glaube,  hauptsächlich  der  hellenif?ti*^chcii  rhetorisireuUeü  Geschichts- 
schreibnup  uachahmten  und  romanhafte  Element  bevorzugten  So 
nehme  ich  die  Anregung  Meiser's  mit  Dank  au,  aber  melir  tür  in  iio- 
schichte  der  vorliviani^chen  Geschichtsschreibung.  Die  eigeuth  iiiilii  ho 
Stelle  bei  i.iua^  au,  32,  8  wo  von  Scipiu  unverholen  angedeutet  wird,  er 
habe  den  Inhalt  seiner  Unterredung  mit  Hannibai  für  seine  Zwecke  freier 
gestaltet,  da  ja  Niemand  zugegen  gewesen  boi  Uiherum  tingeuti  quac 
vult),  mag,  vielleicht  durch  Coelius,  auf  eine  karthagische  Quelle  zu- 
rflckgeheo. 

Hilberg,  Tiberius-Pappus  und  Atella  (Wiener  Studien,  herausg. 
V.  W.  V.  Härtel  u.  K.  Scheokl.  Jahrg.  13  (1891),  S.  167—169). 

Die  seit  langer  Zeit  eiogebttrgerte  Ansicht,  dass  die  Atellane  eine 
Posse  sei,  die  nicht  von  den  Oskem  stamme,  sondern  in  Rom  stets  ein- 
heimisch gewesen  sei  und  nur  in  Atella  spiele,  ist  nicht  etwa  überall 
durchgedrungen  gewesen;  so  hatte  sich  s.  B.  scbon  vor  16  Jahren 
G-  ßoissier  dagegen  erfclftrt  in  dem  Artikel  Atellanae  fabuhie  des  Dic- 
tionnaire  des  antiquit^s  greeques  et  Roraaines  ....  sous  la  direction 
de  Mm.  Ch.  Daremberg  et  Edm.  Sai^lio,  nd.  I,  Paris  1877,  p.  513  -515. 
Gestftzt  namentlich  auf  Diomedes  Iii  p.  i87f.  P.  (489f.  K).  Gic.  ad  fan? 
VII,  1,  3.  Tac.  Ann.  IV,  i4,  verwarf  er  diese  Annahme  und  erklärte  die 
Atellane  für  eine  Komödie  der  Osker,  die  nach  Rom  gekommen  sei. 
(Bemerken  will  ich  nur  beiläufig,  dass  ß.  den  Do^-^erm^  der  Atellane 
von  dem  Dichter  Fahrns  Dossenus  unterscheidet:  S.  llur.  Epist.  2,  1,  172. 
VkI.  jedoch  Ritsclil,  Parerga  Plaut.  XIII  und  104.  Die  Sache  ist  nicht 
SU  leicht  zu  entscheiden ;  seine  Ansicht  ist  jedenfalls  nicht  ohne  Weiterem 


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320 


Geacbidite  der  rdsuidieii  lat^ntax 


ich  dagegen  uberem  damit,  dass  Qumlil.  X,  1,  Ö3  üur  bedenteo  kaiiD, 
dass  die  Menippeiscbe  Satire  noch  ftJter  als  die  des  Lucilius  sei.  iPock 
Usse  ich  das  Einzelne  jetzt  bei  Seite  and  wende  mätt  nv  oodi  n  OMMi 
wicbtigeo  Punkt«.   Den  Spmog  Ton  der  Sttire  des  Enios  in  der  4cs 
Ladlins  kaDO  idi  nicht  mitmacbeo.  Eft  neg  ja  sein,  den  Loeiliae  Mrtor 
erneuter  Heraosiebuog  griechischer  Vorbilder  den  Cburacter  der  Satire 
besonders  ausgebildet  bat»  aber  er  hat  damit  nur  die  Kenne  tur  Blttiie 
entfaltet,  die  bei  Ennios  schon  Torhaoden  waren.  Denn  aadi  bei  EmniB 
ist  doch  des  stellenweise  Yorbandensein  sooptiseher  Tendcu  nicht  n 
besweifela,  andererseits  sind  bei  Lndlins,  wie  auch  bei  Hortt,  auch  Ge- 
dichte ohne  eine  solche  tu  constatiren.  Und  wie  wenig  Hast  sich 
der  Trammerhaftigkelt  der  Ueberliefemog  hier  positiv  befaaapteu!  Wer 
weiss,  ob  wir  uns  von  der  Satire  des  Ennios  ein  gans  richtiges  Bild 
maciieii!   Wir  stehen  noch  allzusehr  unter  dem  Banne  der,  wie  Gnibei 
richtig  bemerkt,  seit  Eunius  gang  und  gftben  Ableitung  des  Namens 
satnra.    Ich  bleibe  auch  heutigen  Tages  norlj  bei  der  von  mir  Öfters 
mit  vertretenen  Ansicht  irgl.  z.  Ü.  L.  Chi.  1888,  No.  35,  Sp.  1196.  O.  Crti- 
sius  ebenda  lRfl7,  No.  H,  S.  279).  dass  die  ndr'jpo:  eines  Timon  auf  da- 
ong^te  iiK-lit  nur  mit  <h'm  fnlialte,  sondem  aach  mit  dem  Nämen  der 
römischen  Satire  zusamuicuhängen. 

Das  Verdienst,  hierauf  hingewiesen  zu  haben »  gebührt  meines 
Wissens  Otto  Keiler. 

Otto  Keller,  Ueber  das  Wort  satnra.   (Philologus  45  [1886], 
S.  889—892).   Vgl.  jetzt  auch  dessen  Lat.  Volksetymol.  S.  396  f. 

Der  Verfasser  verweist  auf  den  durch  und  durch  bellenistischeo 
Inhalt  der  Eunianischen  Satire  und  auf  die  adrupot  des  Timon.  »Diese 
Begriifiihestimmung  wUrde  auf  die  Mehnsahl  der  »GesprAche«  des  Horss 
ebenfalls  antreffen;  sie  wttrde,  wenn  wir  die  Satiren  des  Looilins  in 
besserer  Erhaltung  besftsseo,  gewiss  auch  auf  diese  lutreffen,  und  wahr- 
scheinlich auch  auf  die  des  Eunius;  denn  wenn  auch  bei  diesem  das  soop- 
tische  Element  and  die  dialogische  Form  weniger  vertreten  sein  mochte, 
so  sind  doch  beide  Merkmale  entschieden  noch  nachzuweisen ;  aasserden 
Ist  noch  ein  Moment  sehr  zu  betonen,  dass  nftmlicb  der  Schriftsteller  in 
diesen  satirischen  Dichtungen  sowohl  in  Latium  als  in  GriechcnlaDd 
—  sich  sehr  gern  mit  seiner  eigenen  Person  beschäftigt.«  Keller  glaubt 
nun»  dass  die  griechischen  Satyrdramen  schon  frühzeitig  nach  Rom 
kamen  und  dort  unter  dem  Namen  saturae  (fabulae)  sich  einbttrgerteo. 
Das  rein  lateinische  satura  ist  vollständig  zu  trennen  von  diesem  Wort. 
Für  Keiler  ergicbt  sich  also  Folgendes:  l.  Griechiscbes  Satyrspiei  la 
Rom  eingeführt  unter  dem  Titel  Satura;  dieser  Titel  wird  vorgefopen. 
weil  schon  ein  Substantiv  Satura  existirt.  Zu  ergänzen  ist  fabula.  Diese 
salurae  verschwinden  seit  Livins  Audronicus.  2.  Die  Saturae  des  Eonius 
haben  hiermit  nichts  gemein.   Seine  Saturae  sind  iu  Anlcbuuag  aa  Ii* 


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Satire. 


321 


iiioQ*B  edropot  g«diobtet,  er  hielt  sich  aber  Dicht  immer  genan  an  den  (%a- 
racter  dieser.  Er  versteht  unter  Satniae  Gedichte  wie  die  adrupoi^  aber 
aneh  solche  wie  die  odAot  und  die  n^atdot  nod  andere.  —  Im  zweiten  Paukt 
stimme  ich  Keller  bei;  die  dramatischen  Satorae  bleiben  mir  nach  den 
gleiehsnerwilinendeo  AasfthmDgen  Leo's  recht  hypothetisch.  Sehr  inter- 
essaot,  aber  namentlich  ans  dem  gleichen  Omnde  auch  hypothetisch, 
ist  mir  eine  andere  Aofhssnng  des  Kamens  dieses  aogebUcfaen  drama- 
tischen Maskenscherses  erschienen,  die  ich  doch  nicht  unterlassen  kann 
hier  aosofohreo. 

FuQck,  Satur  uud  die  davon  abgeleiteten  Wörter,  (i'rogr.)  Kiel 
1888. 

Der  Verfasser  möchte  unter  dieser  dramatischen  Satura  ein  »Allerfeit 
verstehen,  wie  das  französische  farce  (span.  port,  ital.  farsa),  ein  »Füllsel«, 
ein  lileines  Theaterstück,  das  aus  den  verschiedeosten  StotTen  zusammen- 
gesetzt war  uüd  häutig  verscliiedene  Sprachen  und  verschiedene  Dialekte 
enthielt.  Aach  eine  arabische  Dichtuugsart  (Quasside)  bilde  eine  Ana- 
logie. — 

In  der  Zustimmung  zu  Reller's  Auffassung  bastflrkt  mich  die  rich- 
tige Form  des  Namens  satnra,  die  erst  der  neuesten  Zeit  verdankt  wird. 

Marx,  Friedrich,  Interpretationnm  hexas  II.  (Index  lectiooum  in 
acad.  Rostoch.  sem.  hib.  1889/90.)  S.  laf. 

Die  Form  satira  ist,  wie  H.  nachweist,  falsch.  Eigentlich  richtig 
ist  nnr  satura;  im  4.  und  6.  Jahrhundert  ward  diese  Form  entfernt,  und 
es  kam  satyra  auf.  Eoanthius  nach  dem  Vorgänge  Sueton's  (Diomed. 
p.  486t  34)  lehrt  (Ter.  ed.  Klotz  I,  p.  XIII)  satyram  a  satyris  vocitatam 
esse  »etsi  aliunde  nomeo  traxisse  prave  putent  alii«,  Lactantius,  Hiero- 
nymus, Sidonius  nennen  Lucilius,  Horas  uud  Persius  poetas  satyricos. 
Die  Form  satura  kann  flberhaupt  gar  nicht  zu  satira  werden,  höchstens 
zu  *satnrn.  Aber  selbst  weuu  wirklich  in  augusteischer  Zeit  satura  in 
satira  utx  ru'«  gangen  wflre,  woher  wollten  wir  dies  erweisen,  da  seit  Ende 
der  Rej)ublik  i  und  y  durchaus  verwechselt  wurden?  Also  die  P'orrn 
satira  ist  nicht  zu  halten,  sie  ist  nur  orthographische  Variante  zu  satyra. 

So  glaube  ich  denn  auch,  dass  satura  nach  satyroi  gebildet  ist  — 
die  Brücke  vom  Masculinum  zum  i^ füiiniuum  ist  auch  mir  freilich  noch 
nicht  klar  — ;  die  Ableitung  von  der  lanx  satura  u.  s.  w,  ward  crfuuden, 
um  die  Gattung  als  echt  römisch  erscheinen  zo  lassen,  und  weil  der 
wahre  Ursprung  unbekannt  geworden  war.  Neuere  Forschungen  (z.  B. 
Sneton,  der  auf  guten  Quellen  basirt)  wiesen  dann  wieder  auf  adrupot 
hin  —  denn  dass  diese  Herleitung  der  andern,  gebräuchlichen  als  Ver- 
besserung entgegen  gesetzt  ward,  ist  klar,  und  man  pflegt  in  solchem 
Falle  doch  nur  zu  oppooirea,  wenn  man  wirklich  das  Bessere  gefunden 

Jabfctbesidit  für  AlterthunswiiMmcbka.  LXXIU.  Bd.  (ISBS.  III.)  21 


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322 


üescbichie  der  römiücbeu  Literttlur. 


III  habeD  glAubt  Dms  aber  gerade  das  Naheliegeade  hier  als  richtig 
ferfoehteo  «ird«  spricht  daAr,  dass  ee  auch  richtig  ist. 

Froheren  Datums  ist  die  Schrift:  Stodia  LacUiaoa  (Beim  1862) 
desselben  Verfassers,  in  der  interessante  Znsammenhinge  swischea  Ln- 
cilins  und  den  griecfaiscben  Dichtem  aufgewiesen  werden  oad  auf  die  ich 
hier  uicht  näher  eingehe,  nnd  ferner  seine  erste  Interpretationoin  hexas. 
(Ind.  lect  Rostoch.  mm.  bib.  1888/9)  S.  llf. 

Es  wird  die  belcaonte  Steile  des  Johannes  Lydas  de  inagistr.  1,  40 
{tj  fiivToi  xwfKuSta  T£fjLi»£Tat  stc  STTza  xr?..)  behatiiielf.  Das  was  dort  von 
Rbinton  und  Ijicilin«;  bericbtet  wird  verwirft  Marx,  in  (iicser  Form  we- 
nigstens mit  Hecht,  und  weist  auf  die  alte  Komödie  uud  Archilochos 
als  Vorbilder  für  Luciliiis  bin.  l)ie  Wurte  (indnu;  /isu  oüx  i^w  r^c 
re^vijs  ^ujf)viv  tiihrt  er  im  Ursprung  auf  Uor.  sat.  2,  1  f .  zurttclt :  Sunt 
quibus  in  saiuia  videor  nimis  ac<»r  et  ultra  legem  teridfsre  opus,  l'ebri- 
geii^  steckt  in  der  ganzen  Stelle  gewiss  ein  echter  Kern,  nur  nui  i.vdus, 
der  von  der  Sache  ^elbal  uichts  versiaud,  durch  lais^iVeriUludüchc  Coai- 
pilation  GoufusioD  angerichtet  Dass  Lucüius  von  Ubiotou  Anregung  er- 
hielt, ist  doch  möglich,  und  dass  die  vciut^oc  den  Gharacter  des  Eu- 
polis  nnd  Kratinos»  aber  das  Metrum  des  Rhinton  nachgeahmt  haben 
sollen,  ist  auf  eine  directe  Verweehselnng  torflcksuAlhren;  was  von  den 
vewT9pot  gesagt  wird,  gilt  von  Lucilios. 

Hirt,  Th. ,  Zwei  politische  Satiren  des  alten  Kein.  Ein  Beitrag 
ztir  beschichte  der  Satire.  Marburg  i.  U.  1888.  i::iwcrt  (III,  130  S. 
kl  8.). 

Ree:  Literar.  Geutralblatt  1688,  No.  35,  Sp.  11 95 f.  von  Ed. 

Z  e. 

FOr  den  Hauptzweck  der  Schrift  darf  ich  wohl  auf  meine  oben 
crw;ihnte  Anzeige  hinweisen:  ich  habe  mich  nicht  davon  überzeugen 
können,  dass,  wie  B  sich  nachzuweisen  bemQht,  Claudian  iu  seiner  Iii- 
veclive  gegen  Kutropius  durch  des  Lucilius  2r>.  Buch  angeregt  und  bei 
der  Durchffihrnng  wesentlich  beeinflusst  worden  sei;  für  die  römische 
Literalurge>ehichte  im  allgemeinen  und  insbesondere  für  die  Satire  iat 
die  Schrift  duicli  eine  darin  enthaltene  Auseiuand^^rsetzung  über  Ge- 
schichte nnd  Hegriti'  deraclhen  von  Interesse.  Auch  das  sei  hier  noch- 
mals ausgesprochen,  dass  meiner  Ausicht  nach  B.  dem  Euuius  uicht  ganz 
die  ihm  gehflhrende  Stellung  in  der  Entwicklung  der  Gattung  einräumt. 
Dieser  bildet  in  ihr  ein  nicht  lossulOsendes  Glied.  Auch  scheint  mir 
LucUins  Horas  gegenllber  sn  hoch  gestellt  su  werden.  Im  Uebrigen 
branohe  ich  die  vielfache  Anregung  und  Belehrung,  die  das  Buch  ge* 
w&hrt)  nicht  noch  besonders  bervorsuheben. 

Von  grossem  Interesse  fftr  die  innere  Geschichte  der  Satire  nod 
werthvoU  fftr  die  Literaturgeschichtsschreibnog  der  BAmer  sind  die  Aas- 
fohrongen  von 


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Satire. 


32d 


Fr.  Leo,  Vsiro  und  die  Satire,  im:  Hernes  94  (1889)  8.  6T — 84. 

Eiitgegfeu  der  von  Kiessüng  und  Marx  vertretenen  Auhicht,  dass 
des  Horaz  Urtheil  über  die  Aljhängigkeit  des  Lucilius  von  der  alteo 
Komödie  auf  eigner  Beobachtung  beruhe,  will  Leo  iiachweiseo ,  dass  es 
im  Gegenlheil  an  Varro's  literarhistoriscbe  Untersuchungen  anknüpft. 
Er  geht  davon  aus,  dass  die  Stelle  in  des  Diomedes  Capiiei  rrorjy- 
fidrojv  p.  485,  die  mit  den  Worten  beginnt:  Sutura  dicitur  Carmen  apud 
Romanos  nunc  quidem  maledicum  et  ad  carpcnda  homioam  ?itia  archaeae 
comoedia«  charaetere  eompositum,  quale  uripBit  Lnefllus  et  Horatlos  et 
PersiQs  eic.  ausser  geringen  Soetonischen  Zuafttaen  hOebst  wafarscheiiilich 
gaius  auf  Varro  ziurllckgefae,  und  zwar  weil  eiomaL  das  hier  ber?ortre- 
teode  Sebwanken  swisebeo  mehreren  Etymologieen  ebaracteristiseh  filr 
Varro  ist,  aum  audem  die  betreffeudea  Ableiluogen  schon  frttber  bei 
Verrius  Flaceus  sieb  fiudeu.  Dass  oun  die  Worte  arekaeae  eomoedSo« 
diaractere  nicht  etwa  vod  SuetoD  nach  des  Horas  Vorgang  hinsngesetst 
worden  seien,  dafdr  tritt  der  Verfasser  den  Wahrscheiollebkeitsbeweis 
auf  swei  Wegen  ao. 

Ersteos  bat  die  Torlage  für  den  Dpppeltractat  vor  Donatas  Terenz- 
commentar,  das  lässt  sich  noch  erkennen,  die  Satire  des  Lucilius  mit 
der  dp^ae'a  xtufu^in  zusamoiengestellt,  »wir  haben  also  eine  von  Sneton 
unabhängige  Abzweigung  desselben  Varroniscbeo  Gedankeusc. 

Zweitens:  Die  Analyse  der  Definition  Soeton's:  Satura  dicitur  etc. 
muss  darauf  führen,  die  Worte  urrhneae  comoediae  ckaractere  nicht  dem 
Sueton,  sondern  seiner  Quelle  zuzuweisen.  Diese  Worte  hfinfjen  eng 
zusarmnen  mit  der  L'aiizen  Hegnrtsbestiininung.  Die  Anschauung,  dass 
das  eigeniliche  Wesen  der  Lucili^cheu  Satire  im  dvofiaarc  xmfxiuoeiv  be- 
stehe, nitfi  die  andere,  dass  der  Unterschied  der  alten  Komödie  von  der 
neuen  haujjt.säcblicb  »in  dem  aggressiven  Elenjeut«  zu  finden  sei,  gehen 
Hand  in  Hand.  Die  einseitige  Betonung  des  ersieren  Moments  in  der 
allen  Komödie  führte  zu  der  ebenso  einseitigen  Betonung  desselben  in 
der  üeueu  .Satire.  Daher  die  Deüüitioii.  Um  die  Fra^^c  zu  beantwuiieu, 
woher  jene  Anschauung  von  der  alten  Komödie  ätamme,  weist  der  Verf. 
zuntehst  darauf  hin,  dass  in  einem  Tbeile  der  Tractate  TiJtpt  xcufUftStoQ 
die  Art  und  Weise  der  persOuUeben  Satire  das  einsige  Kriterium  ist, 
wonach  die  Oatiungen  der  Komödie  geschieden  werden.  Dieser  Brauch 
gebt  auf  die  peripatetischen  Literarhistoriker  zurlick,  und  zwar  durch 
VermittetuDg  der  alezandrinischeu  Grammatiker.  Andererseits  ging  diese 
Auffassong  in  die  Aristopbaneskommeotare  Aber.  »Auf  dieser  Anschauung 
also  beruht  die  Definition  der  Satire  bei  Diomedes;  auf  ihr  die  Schei- 
dung der  KomOdiengattongen  bei  Diomedes;  auf  ihr,  und  zwar  mit  treue* 
ster  Wiedergabe  fast  des  Wortlautes  der  griecbiseheu  Vorlage,  Horaz.« 

Ueberhaupt,  so  bemerkt  L.  gleich  darauf,  »schliesst  sich  die  römi- 
sche Literarhistorie  auf  Schritt  und  Tritt  der  peripatetisch-alexandrioi- 

21« 


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324 


äescbichte  der  römiMheo  Literatur. 


sehen  an.«  Das  wird  an  einem  Beispiele  noch  näher  nachgewiesen:  an 
der  bekannten,  wohl  auf  Varro  znrückztiführenden  Darstellung  von  den 
Anfängen  des  runiischen  Dramas  im  Anfange  von  des  Historikers  Livius 
siebentem  Buche.  Das  Einzelne  möge  der  Leser  selbst  nachlesen:  es  er- 
giebt  sich  das  überraschende  und  doch  m.  E.  einleuchtende  Kesultat,  dass 
die  ganze  Auseinandersetzung  einer  Darstellnng  von  EnlwickiuDgs Vor- 
gängen auf  dem  Gebiete  des  griechischen  Dramas  nachgebildet  ist,  Qod 
swar  einer  peripatetischen.  Wir  haben  also  hier  auf  dem  Felde  der 
Literarhistorie  einen  Ahnlichen  Vorgang,  wie  auf  dem  der  Geschichte- 
Schreibung  (vgl  onten).  Uebrigeos  denke  ich  mir  nicht  Varro  als  den 
Entlehner,  sondern  schon  seine  Quelle. 

Also  Horas  lehnt  sich  hier  an  Varro  an,  dass  er  erst  lange  nach 
dessen  Tode  gegen  seine  Richtung  so  Felde  sog,  hebt  der  Verfi»ser 
ausdrücklich  hervor.  Denn  in  der  That  gilt  ja,  wie  ich  oben  schon 
mehrfach  bemerkte  und  wie  das  ja  auch  fast  allgemein  anerkannt  ist, 
der  Kampf  des  Dichters  nicht  eigentlich  den  alten  Dichtern  selbst,  son- 
dern den  zeitgenössischen  Anhängern  der  alterthttmlichen  Schule.  Dm 
nicht  in  Widerspruch  mit  dem  angeblichen  Zeugniss  des  Varro  bei 
Lydus  Uber  die  Anlehnung  des  Lucilius  an  Rhintou  zu  gerathen,  be- 
handelt  der  Verfasser  diese  Stelle  und  erörtert,  dass  dies  Zeugniss  nicht 
von  Varro  herstamme,  wobei  er  die  Khintonica  im  Einverst.lndniss  mit 
Vahlen  (Rh.  M.  16,  S.  472 f.)  dem  Gebiet  der  mjrlbologischea  Travestie 
zuweist. 

»Es  giebt  —  sagt  Leo  am  Schlüsse  —  in  dpr  Literatur  nicht« 
dem  Uora/ischen  Serrao  Verwandteres  als  die  Dialoge  und  Epistelu  Se- 
neca's.  nichts  diesen  Verwandteres  als  die  Reden  des  Teles.  Die  Ver- 
wandtschaftslinie geht  von  Iloraz  über  Lucilius  zw  Bion  und  Krates,  von 
Seneca  über  die  Stoa  zum  xovixot  zjiur.n^.  Eine  andere  Linie  geht  von 
Lucilius  ([)  zu  Menippos,  von  Lukian  zu  Meuippos,  von  Seneca's  ludus 
de  morte  Claudii  über  Varro  zu  Menippos.  Varro  hätte  als  productiver 
Dichter  dteWurseln  der  Luoilisehen  Satire  erkennen  müssen,  die  er  als 
Literarhistoriker  verkannt  hat.« 

Nur  weniges  soll  von  mir  dasn  bemerkt  sein:  einmal,  dass  ich 
dem  Ennius  eine  Stellung  in  der  Entwickelung  eingerftomt  wissen  möchte, 
was  ich  bei  Besprechung  der  Schriften  von  Orubel  und  Birt  schon  ge- 
sagt habe,  und  dann,  dass  ich  doch  dem  Bk>n  einen  directen  Einflnss 
auf  Horas  zuweise. 

Dies  SU  erhärten  hat  sich  neuerdings  in  einer  sorgiUtigea  metho- 
dischen Untersuchung  bemfiht: 

R.  Heins e,  De  Horatio  Bionis  imitatore  (Diss.  in.)  Bonnae  1889. 
82  S.  8. 

Ree. :  W.  f.  kl.  Philol.  1891,  No.  8,  Sp.  309f. 

Muss  man  auch  zugeben,  dass  es  nicht  zwingend  ist,  alle  die  An- 
kl&nge  des  Horas  an  Bion  auf  diesen  selbst  surackiufthren,  so  spricht 


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Satin. 


3*35 


doch  die  Thatsache  ,  dass  Horaz  Bion  kannte  und  von  sermones  Bionei 
redet,  dafür.  Auch  die  von  Kiessling  (ind.  schol.  Grypbisw.  1883)  be- 
leuchtete Stelle  aus  der  Suetouischeu  Lebensbeschreibung  macht  es  wahr- 
scheinlich, dass  Horaz  als  Nachahmer  des  Bion  galt.  Nur  auf  einen 
Punkt  muss  ich  auirnerksam  machen,  der  keine  Stütze  für  die  Sache  ab- 
giebt,  süiideru  eher  geeigüet  wuie  gegen  sie  zu  sprechen.  Wenn  11. 
sagt,  Lucilius  habe  satiras  geschrieben,  Uuraz  schreibe  semiones^  tpii  non 
propter  kumäe  tanium  tt  tnt^an  gmtu  diemäi  üa  mmeupantur  {Kietsl, 
prae/.  XIII)^  sed  quod  Bvmu  imüantur  JtaTptßds,  80  ist  ZU  erinnern  an 
LiicUias  XXX,  46  M.  (Ys.  749  B.):  Indo  ac  sermonilMis  nostris«  (Aehn- 
Uch  sagt  Horas  (Sat  1, 10, 87)  von  seinen  Versen:  haec  ego  Indo.)  Also 
anch  dem  Lucilius  war  der  Ausdruck  sermones  ftlr  seine  Poesie  geläufig; 
soll  Bion  der  Vater  des  Ausdrucks  sein,  -  so  ist  durch  diesen  flkr  seinen 
directen  Einflnss  auf  Horas  nichts  su  gewinnen. 

Uebrigeos  ist  auch  Kiessling  geneigt,  gerade  in  einem  ganx  irap> 
panten  Falle  keine  directe  Abhängigkeit  des  Horas  Ton  Bion  su  ?er- 
mnthen. 

Kiessling,  Coniectaneorum  spicUegium  iV  (lad.  schol.  GryphiB- 
wald.  .1887/8.  p.  III— VI. 

£r  siebt  die  Verse  £pp.  1,  2,  2  7  f.  heran,  in  denen  es  beisst: 
nos  eniro  numerus  sumus  et  fruges  consumere  nati 

sponsi  Pcnclopae  nebulones  Alcinoique 
in  cute  curanda  plus  aequo  operata  iuvcntus. 
Der  Ausdruck  sponsi  Penelopao.  über  den  mau  leicht  hinwGgliest, 
hat,  wie  der  Verf.  zeigt,  eine  tiefer  liegende  Bedeutung;  zu  vergleichen 
sind  Dn'i:.  l.aert.  II,  79  und  Plutarch  rteoi  rrat^wv  dywyr^s  10.  Äristipp 
und  nach  ihm  biun  hatten  die  der  wahren  Philo.^upijie  nicht  theilhaftigen 
Vielwisser  mit  den  Freiern  der  Penelope  verglichen,  welche  die  Fürstin 
selbst  nicht  erlangen  können  und  sich  mit  ihren  Dienerinnen  begnügen. 
K.  ist  der  Ansicht,  dass  hier  eher  AiiiLJi)p  der  stillschweigend  citirte 
ist,  weil  Horaz  in  jeuer  Zeit  sich  vorzüglich  mit  diesem  Philosophen  be- 
schäftigte. 

Sogar  Uber  Ennius  hinaus  sind  in  neuester  Zeit  die  Wurseln  der 
römischen  Satire  gesaeht  worden. 

Emil  Bähreus,  Ennius  und  seine  Vorgänger  (Jahrbttcber  f. Philo* 
logie,  Bd.  18^  S.  491-411). 

In  meiner  Besprechung  von  L.  Müllers  Qu.  Ennius  erwähnte  ich 
diesen  Auftats  um  seiner  allgemeinen  Tendens  willen.  Wichtig  fllr  die 
Geschichte  der  Satire  ist  an  ihm,  dass  B.  den  Nävius  als  Begrftnder  der 
Satire  aufstellt  Ich  kann  mich  nicht  gänslich  ablehnend  hiergegen  ver- 
halten.  Das  Citat  Naevius  in  aaiyra  ist  einmal  da,  dass  Nävius  nur  in 
Bähnenstttcken  seiner  scharfen  Zunge  freien  Lauf  gelassen  haben  sollte» 


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Octdiicht«  d«r  rdmiicheit  Uterttnr. 


i^t  auch  nicht  wahrscheinlich;  ich  eriuucro  an  Lco's  Bemerkung,  dass 
sich  für  die  romi-^rho  f^ühne  ein  r^vo/ia/rrr  xwtiujdetv  nicht  als  wahr- 
scheiulich  erweisen  lasst.  Was  mir  ahor  bcsoridors  interossant  war,  das 
ist  die  Heranziehung  von  Cicero's  Cato  major  T,  20,  und  zwar  nuch  aus 
einem  aiidern  Grunde  als  Hährens.  Was  man  auch  über  die  Uohaud- 
luüg  dieser  Stelle  denkeu  mag,  der  iiicl  fällt,  zusamineDgchalltjü  mit 
den  oben  schon  citirten  Stelleu  bei  Lucilius  (ludo  ac  sermonibas  oostris) 
and  Horts  (hftee  ego  htdo)  meines  Eraditens  doch  sehr  io  die  Wag- 
sohnle.  Und  so  will  ich  deoii  noch  eine  YennaUiiuig  wagen,  nämlich 
die,  dass  nicht  etwa  sermo  und  sermooes,  sondern  Indus  ond  Indi  die 
Uebersetsong  Ton  dtarptßi  nnd  itatptßat  sein  nnd  die  Entwidilangsreibe 
von  den  belleniscben  Dichtem,  Bion  o.  a.  Uber  Nftvios  and  Ennins  tu 
Lncflitts  nnd  Horas  geben  könnte,  sind  ancb  die  Uebergänge  in  ihrem 
Verlaufe  noch  nicht  anfgeklftrt. 

H.  Jftger,  Bemerkungen  sor  römischen  Satire,  insbesondere  der 
des  Horas  und  einigen  mit  ihr  verwandten  Dichtnngsarten  (Progr.  des 
K.  K.  SUats-Gymn.  von  Bind).  188S.  20  8.  8. 

Diese  Bemerkungen  sind  in  folgende  Capitel  eingetbeilt:  (S.  Sf.) 
Unterschied  von  Satiren  nnd  Episteln.  (S.  lOf.)  Idyll  und  Satire..  (S.  14f.) 
Idyllische  ZOge  in  deo  Gedichten  Tibnlls  und  Horas.  Sie  sind  von  ver- 
schiedenem Werthe.  Mir  scheint  nach  dem  schon  Gesagten  richtig,  was 
der  Yerf.  in  einer  Hinsicht  von  den  Satiren  des  Ennins  doch  zu  allge- 
mein ansspricht,  dass  auch  sie  die  Tendens  gehabt  habe,  Verkehrtes  zn 
rOgeu,  nur  nicht  mit  Luciliscber  Bitterkeit  Sicher  ist  diese  Tendern 
wenigstens  schon  bei  ihm  mit  vorhanden  gewesen.  Die  sonstigen  Be- 
merkungen über  den  Unterschied  der  Satire  bei  Ennius,  Lucilius  und 
Iloraz  scheinen  mir  zutreffend.  Der  Unterschied  dagegen  zwischen  dem 
Cbarfict'^r  der  Satiren  uu<]  der  Episteln  ist  nicht  iti  des  Verfa<;sers  Weise 
durchfuhrbar:  die  allgemeinere  Geltung,  wie  er  sie  für  die  Satiren,  die 
specielle  pers  Hiiicho,  wie  er  sie  für  die  Episteln  in  Anspruch  nimmt, 
triflFt  nur  insofern  io  der  That  häufig  zu,  als  der  Character  der  Briefe 
durch  den  Adressaten  und  den  Gcgousiaud  gegeben  ist,  und  die  Briefe 
als  wirkliche  Üriefu  gedacht  sind.  Gekünstelt  ist  die  Art,  wie  Jäger  in 
der  fünften  Satire  des  ersten  Buches  einen  satiriächeo  Grundgedanken 
beranssucbt:  er  soll  bestehen  io  dem  Gegensatz  zwischen  dem  Plan  der 
Reise  des  Mftoenas  (der  als  bekannt  vorausgeseut  wird)  ond  dessen 
Ansflkbrung.  Das  ist  doch  eine  Verkennnng  der  dicbteriscben  Absicht 
Im  aweiten  Abschnitt  will  der  Terf.  die  Verschiedenheit  nnd  ancb  die 
nahe  Verwaodtschaft  der  Idylle  ond  Satire  seigen;  er  vergleicht  einige 
Idyllen  Theocrit's  mit  Horazischen  nnd  Invenalischen  Satiren.  Richtig 
ist  ancb,  was  der  Yerf.  Ober  den  Character  der  Bpoden  im  Gegensata 
so  den  Satiren  sagt;  dass  freilich  diese  einen  sittlichen  Zweck  wirklieb 
verfolgen,  ist  doch  nicht  gesagt.  Ein  hftsslicber  Druckfehler,  der  auf  ' 
8,  g  dreimal  wiederkehrt  ist  CwmbvMtM, 


Satire.  Lehrgediebi 


327 


Anton  Ariel,  Die  drei  Hauptvertreter  der  Satire  bei  den  Rönieru 
(£ioe  PanOele).  (Progr.  der  K.  K.  Staats-Gymn.  in  Villach).  1884. 
XX?  8.  8. 

Der  Verf.  giebt  zunächst  eine  Einleitung  Aber  die  Geschichte  der 
Satire,  in  der  die  herrschenden  Anschauungen  im  allgemeinen  richtig  zur 
DanteUoDg  gelangen;  nur  ist  die  Aeusserung  (S.  VI),  Varro,  der  »ruhige 
und  stille  Gelehrte«,  sei  (nach  der  EinffabniDg  des  skoptischen  Elements 
durcli  Liieilias)  aar  Zahmheit  des  Ennius  snrOckgekehrt,  gaoz  abgesehen 
von  meiner  abweichenden  Meinung  fiber  Enoins  TenroDderiich. 

Die  nnn  folgende  Betrachtung  der  drei  Satiriker  ist  im  Gänsen 
ansprechend,  der  Verf.  hat  bei  seiner  Benrtbeilnng  die  verschiedenen 
Einflüsse:  Zeitverbflltnisse,  Character  und  Bildungsgang  der  Dichter, 
wohl  in  Beehnung  gesogen.  ^  Nicht  sntreffend  ist  die  Auffassung  der 
aretalogi  als  stoischer  Tngendscfawfttser  (Grispinus,  Damasippus  u.  s.  w.). 
Sie  sind  wohl  Geschichtenerzähler  und  am  ersten  mit  den  arabischen 
Märclienerzählern  zu  vergleichen.  (Vgl.  Meister  in  den  Beriditen  ttber 
die  Verbandinngen  der  K.  S.  Ges.  d.  Wias.  1891,  S.  12  f.). 

Auf  der  Schwelle  von  Poesie  und  Prosa  steht  das  Lehrgedicht 

Rein  hold  Knobloch,  Das  römische  Lehrgedicht  bis  zura  Ende 
der  Kepublik.  ^Wissenschaftl.  Beilage  zum  Programm  der  Kloster- 
schnle  Rossleben).  Halle,  Druck  der  Buchdruckerei  des  Waisenhauses. 
1881.  24  S.  4. 

Ree;  Phil.  Kdsch.  1883,  11,  p.  330—333  von  E.  Glaser. 
Nach  einer  ziemlich  ausführlichen  Einleitung  handelt  der  Verfasser 
über  die  uns  erhaltenen  Lehrgedichte.  Im  Ganzen  lernen  wir  nicht  ge- 
rade Neues,  manches  ist  durch  spätere  Forschungen  berichtigt  worden. 
Richtige  Bemerkungen  wechseln  mit  entschieden  unrichtigen.  Zutrefiend, 
aber  nicht  neu  ist,  was  über  die  eicenthtimlichen  Verhältnisse,  unter 
denen  die  römische  Literatur  sich  entwickelte,  gesagt  wird.  Über  Äppius 
Claudius  u.  a.  m.  Schwerlich  sind  die  Momente,  die  für  die  Entstehung 
des  Lehrgedichts  ausschlaggebend  gewesen  sind,  richtig  erfasst.  Der 
Verf.  meint:  die  poetische  Darstellung  wird  angewandt,  um  dem  Ernst 
und  der  Trockenheit  des  Lehrens  durch  gehobene  Sprache,  eingeHochtene 
Episoden,  Bilder,  Gleichnisse  u.  s.  w.  Reiz  und  Anmuth  zu  verleihen, 
der  Stoff  wird  also  nicht  poetisch  umgestaltet,  soudero  mit  einem  schmuck- 
reichen Gewände  gleichsam  nur  fiberkleidet.c  Historisch  betrachtet  ver- 
bilt  sich  die  Sache  so,  dass  das  ftlteste  Lehrgedicht  in  Folge  des  Man- 
gels einer  Prosasprache  entstand,  die  Lehrgedichte  einer  späteren  Zeit 
sind  Nachahmungen  einer  »missverstandenen  Antike,  c  Die  Zurechnung 
der  Satire  sum  Lehrgedicht  ist  in  dieser  Allgemeinheit  nicht  gerecht- 
fertigt, auch  die  Fabel  gehOrt  nur  halb  hierher.  Oefter  stfltst  sich  E. 
auf  seeundftre  Quellen,  namentlicfa  auf  Hommsen.    Die  Annahme  einer 


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328 


Geschichte  der  römischen  Literatur. 


Widmung  Lucilischer  Satireu  an  L-  Aelius  Stilo  scheint  ujir  durch  Man 
Studia  Luciiiana  erledigt.  Die  Vertnuthung  betreffs  des  Geburtsjahr» 
des  Lucilios  stammt  nicht»  wie  der  Verf.  aogiebt,  too  Malier,  soodm 
f  OD  Hanpt 

Mauiti  ua,  M.,  Beiträge  zur  Geschichte  römischer  Dichter,  iui  I'hi- 
lolügus  Üd.  47  (N.  F.  1),  S.  710:  1.  Persius.  —  49  (N.  F.  3),  S.  554f. 
2.  Claodiaous.  3.  Martialis.  —  60  (N.F.4),  S.  854  f.  4.  luvenalis.  5.  llias 
Latina. 

—  — ,  Vorbilder  uüd  Nachahmer  des  Valerius  Flaccos,  im  Püiio- 
logus  Bd.  48  (N.  F.  3),  S.  248—254. 

Diese  Zusammenstellung  von  Gitatcn  und  anklicgeadeD  Steileo  ist 
ausserordeutlich  d  au  kenswert  h ;  gewiss  wird  mit  ihr  Vielen  Vieles  bisher 
ganz  Unbekanntes  gebuten,  und  sie  entrollt  ein  interessautes  Bild  von 
dem  Fortlebeu  der  römischeu  Dichtuug  lu  der  späteren  Zeit.  Nach  der 
römischen  Herrschaft  hat  der  Verfasser  in  der  Hauptsache  wie  er  ao- 
giebt, die  deutsche  und  englische  Geschicbtsschrtibung,  tbeilweise  die 
PhiJosophio  und  fipistolographie  benutzt,  dagegen  aus  der  franiteischeo, 
italienischen  und  spanischen  Literatur  erst  Itleine  Tbeile  dorchgeseben. 
Ansgeschlossen  von  der  Üntersnebnng  sind  Virgil  ond  Horai,  da  wir  flir 
den  ersten  das  Werk  von  Comparetti  nnd  den  Index  von  W.  Ribbek 
besitzen,  wahrend  fftr  Horaz  Manitins  die  Analecta  von  Hertz  anf  dessen 
ansdrticklichen  Wnnscli  fortsetzen  wird.  Einige  interessante  Einselbetten 
seien  knrs  erwähnt  Clandian  ist  in  der  karolingischen  Zeit  ins  Franken» 
reich  gelangt  Hartial  wird  selten  citirt;  man  verstand  ihn  nicht  recht, 
wie  M.  richtig  bemerkt.  luvenal  wird  citiert  oder  doch  gekannt  von 
Lactantius,  Augnstin,  Sedulius.  Dracontius,  Ennodius  u.a.m.,  doch  lisst 
sich  keine  Bekanntschaft  mit  ihm  bei  Venantius  Fortunatus  erweisen. 
»Valerius  Flaccus  ist  im  Altertum  fast  verschollen,  im  Mittelalter  ganz 
vergessen  und  auch  in  der  Neuzeit  nur  wenig  berflcksichtigt  worden.«  Vom 
9.  Jahrhundert  an  ordnet  M.  seine  Nachweise  mich  I.flndcni  (Deutsch- 
land, Frankreich,  Grossbritannien,  Italien).  Eine  umtäuglicbe  Gelehrsam- 
keit ist  hier  aufgehäuft  und  auf  das  Nutzbringendste  verwerthet. 

Die  römische  Prosa  beginnt  natorgernftss  mit  der  Geschichtfi» 

Schreibung. 

Schaefer,  Arnold,  Abriss  der  Qellenkunde  der  griechischen  und 
römischen  Geschichte.  2.  Abtheilung.  Römische  Geschichte  bis  auf 
Justinian.  2.  Auflage  besorgt  von  Heinrich  Nissen.  Leipiig  18S5. 
Tenbner.  X,  208  S.  8. 

Ree  :  Berl.  phil.  Wochenschrift  1886,  No.  1,  S.  13  —  16  von 
G.  F.  Schneider.    Wochenschrift  für  klassische  Philologie,  Bd.  6 
(1886),  No.  17,  8.  613—620  von  Eduard  Zamcke. 
Im  allgemeinen  sei  gesagt,  dass  das  onentbehrliche  Buch  an 
Uebersichtlichkeit  ond  geeigneter  Anordnung,  sowie  an  Gorreotheit  im 


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Fortleben  4er  Diebtniig.  Proia:  GeMfaichttMliitibiiog. 


829 


Eiozelueo  vielfach  gewonnrn  hat.  tind  da?s,  wie  da^^  bri  Ni^^^^en  splhst- 
verständlich ,  die  IlesultaJo  der  iiriit-i*in  Forschung  sorgfältig  berück- 
sichtigt Würden  sind,  im  Uebngen  darf  kh  auf  rnnine  oben  angpführte 
Recension  verweisen,  in  der  ich  eine  im  Ver^'Unh  zu  der  Fülle  des 
Stoffes  verschwindeade  Anzahl  von  ^jachtrftgen  gebracht  habe. 

Bened  Niese,  De  aniialibiis  Romaois  obsemtioaea.  (lod.  lect. 
Marburg,  aest  1886)  XY,  8.  4. 

Derselbe,  De  annalibu^  Romanis  obserTatiooeg  alterae.  (Ind.  lect 

Marbuug.  aest.  1888)  XVI,  S.  4. 

Voran  schickt  der  Verfasser  seioer  ersten  Abhandlung  einige  Bei- 
spiele  der  Unzuverlässigkeit  der  römischen  Annalisten  in  Bezug  auf  die 
Anführung  der  Namen  historischer  Persönlichkeiten,  deren  Hinzufttgung 
häufig  erst  einer  späteren  Zeit  verdankt  wird.  Beachtenswert))  ist  hier 
namentlich  die  so  gewonnoup  Bostätignng  der  wahrscheinlichen  Annahme, 
dass  die  Erzählungen  ?on  der  Gründung  der  Stadt  und  die  Königsge- 
schichte  vor  der  weiteren  Ausschmückung  der  Annale»  in  der  republi- 
kanischen Zeil  fertig  waren;  denn  hier  unden  sich,  wie  es  filr  die  ältere 
Zeit  richtig  ist,  Praenomiua  der  Frauen  vor;  diese  vei>ehv. mdeu  nach 
Vertreibung  der  Könige.  Die  t^uellen  für  die  Namen  bei  diesen  — 
harrolos  und  arglos  gemeinten  ~  Fälschungen  sind  einerseits  die  Con- 
sularfasteo.  Aber  da  diese  bis  36G  vor  Chr.  nur  patricische  Nauien  ent- 
hielten, so  entsteht  die  Frage,  woher  die  plebejischen  Namen  kommen. 
Zu  einem  Theile  mussteu  diu  Zeitgenossen  der  Gracchen  und  des  Sulla 
gewiss  ihre  Namen  dasu  herleibeo,  aber  auch  anderswo  ist  ihr  Ursprung 
stt  suGbeo.  Hier  wendet  sich  Niese  xa  einem  beslimmt^  Pankte,  so  der 
Stelle,  wo  das  zweite  Jahr  dee  Decemvirates  geschildert  wird.  Diodor 
hat  hier  eine  siemlieh  einfache  Darstellang  ohne  Namen,  Livins  und 
Dionys  bezeichnen  alle  mit  Namen,  und  zom  Theil  weichen  sie  in  Ein- 
zelheiten von  Diodor  ab.  Die  einfache  Erzählung  des  Diodor  ist  nach 
Niese  älter,  Livins  nnd  Dionys  vertreten  eine  ansgeschmtlclcte  Tradition, 
weiche  auch  die  Namen  hinzugeseut  hat,  so  Verginia  aus  leicht  erlilär» 
liehen  Oränden,  während  Appins  Clandius  sich  von  den  Decemvirn  am 
besten  zu  der  bekannten  Rolle  eignete.  Auch  der  Ursprung  der  andern 
plebejischen  Namen  ist  leicht  erklärlich,  da  sie  zum  grossen  Theil  in 
der  Geschichte  des  Decemvirates  auch  sonst  eine  Stelle  haben.  Wichtig 
ist  nun  die  Frage,  wann  di^e  Namen  eingeschaltet  wurden.  Niese  fol- 
gert, und  hier  kann  ich  nicht  ohne  weiteres  beistimmen,  dass  dies  zu 
Cicero's  Zeit  geschehen  sei,  und  zwar  allmählich  in  der  Weise,  dass 
Cicero  selbst  erst  s<:hritt\voi'^f'  Kenntniss  von  der  immer  ansgeftlllter 
werdenden  Tradition  erlangt  haben  kann.  Von  don  Stellen,  wo  er  die 
Erzählung  erwähnt,  kommt  in  der  ältesten  koin  Name,  später  nur  der 
Name  des  Virgioius,  noch  später  dann  auch  der  des  Appius  Claudius 


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330 


GeBcbiebte  d«r  fiVniiMbeo  LHeratar. 


vor.  Nun  will  ich  nicht  etwa  behaupten,  dass  in  dieser  Zeit  (65—  45) 
eine  (ItTiirtifze  allmähliche  AuÄSchmiickung  diesor  aitberflhmten  Geschichte 
nicht  mehr  niöK'lith  pewnsen  sei.  obwohl  ich  es  nicht  für  wahr-^ch^ifilich 
halte,  aber  wollen  wir  dieser  chronologischeu  ßeobachtunf?  wiriilidi  ex- 
actcn  Beweisgrund  zusprechen,  so  iät  uua  ebenso  gut  eiu  Scbiuss  auf  eine 
allmählich  sich  vervolKtflndigende  Geschichtslectüre  Cicero's  gestattet ; 
aber  ich  kann  mir  überhaupt  kaum  denken,  dass  Cicero  seine  Ke^<otni^^» 
von  dieser  Geschichte  allmählich  ersveilert  haben  sollte,  ohne  sich  zu 
fragen,  wie  es  denn  möglich  sei,  dass  seiner  eigenen  Zeit  diese  Ge- 
schichte ohAfl  Anfifiiidiuig  oeoen  Materials  von  Jahr  zu  Jahr  gsoMar 
bekannt  werden  könne.  Umsomehr  oibbb  ich  der  non  folgeaden  Avf- 
8tellnng  beipflichten,  dass  der  Mecilins  des  Jahres  471  bei  Piso  nicht 
etwa  von  Diodor,  der  ihn  nicht  nennt,  nur  weggelassen  sei,  und  dass, 
was  Niese  vorsiehtig  verrouthet,  das  Recht  anf  Seite  Biodor^s  sei.  Ceber« 
zeugen  wird  auch  wohl  die  meisten  der  letate  Abschnitt,  in  dem  Niese 
die  Ansetzung  der  Errichtung  des  Tribunats  anf  das  Jahr  494  vor  Chr. 
als  aus  dem  Grunde  geschehen  annimmt,  nm  dies  Ereigniss  mit  der 
secessio  au  verbinden;  in  Wahrheit  falle  dieselbe  ins  Jahr  471.  Wir 
lernen  wiederum,  welch  gute  alten  Quellen  Diodor  reprftsentirt,  und  wie 
sehr  die  Annalisten  durch  Zurflckdatirnng  ans  der  eigenen  Geschichte 
ihren  Stoff  bereicherten.  Zum  Schluss  weist  Niese  noch  darauf  hin,  dass 
nicht  nur  zu  den  Zeiten  SuHa's  die  AusscbmOckungen  und  FAlschungen 
der  römischen  Geschiebe  stattgefunden  haben,  sondern  auch  noch  an 
Cäsars  Zeit  und  später.  Soweit  es  die  Entlehnungen  ans  der  eigenen 
Geschichte  betrifft,  ist  dies  gewiss  einleuchtend. 

In  seinem  zweiten  Programm  geht  Niese  davon  aus,  da*;s  nicht 
nur  die  älteste  Zeil  der  römischen  Geschichte,  sondern  auch  die  spä- 
tere mit  erdichteten  Namen  ausg*^^r(irnückt  worden  sei.  Beispiele  giebt 
er  aus  den»  /weiteij  jinuischen  Kriege  und  wendet  sich  dann  zur  Ge- 
schichte der  Scipioneiiprocesse.  Und  zwar  handelt  er  über  die  Frage, 
wie  des  Livins  Frzählung  enlslandeu  und  welcher  Werth  ihr  zuzumessen 
>ei,  und  üher  dub  erzählte  Ereigniss  selbst.  Nach  seiner  Ansicht  ist  die 
Quelle  für  Nepos  bei  Gellius  VI,  18  Polybios,  für  Livius  im  38  Buche 
neben  Valerius  Antias  noch  Cornelius  Nepos.  Die  Versuche,  den  Process 
des  AtVicaiuis  zu  diitiren  und  im  Einzelneu  darzustellen  musste  die  Annü- 
listen  zu  Irrlhüniern  führen.  Es  ergiebt  sich  dem  Verf.  auch,  dass 
Livius  den  Valerius  Antias  nicht  in  längeren  Perioden  liintereioander, 
wenn  auch  selbständig  umgestaltend,  doch  getreu  wiedersugebeu  ptiege, 
und  endlich  macht  er  darauf  aufmerksam,  dass  in  Livius  noch  viele 
Spuren  CAsarianischer  und  Augusteiseher  Geschichtsschreibung  sich  finden. 

Auf  zwei  Punkte  von  Bedeutung  sei  mir  einzugehen  gestattet. 
Erstens:  Nach  Niese  hat  also  Livius  den  Antias  nicht  auf  längere 
Strecken  ausgeschrieben.  Aebnlich  warnt  Rfihl  in  den  Jahrbttchem  ihr 
Philologie  (187,  [1888]  S.  47)  vor  der  Ansicht,  »dass  Livius  seine  Quellen 


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GeaeliiditaBebreiboDg. 


331 


nicht  contaminire,  sondern  immer  auf  läij(?ere  Strecken  demselben  Autor 
folge.«  Dieser  Punkt  ist  von  princi|)ieller  Wichtigkeit  h^i  der  vielum- 
strittenen  Fra^e,  von  \Yann  an  Livius  den  Polybius  direit  benutzt  habe. 
Entschiedeu  ist  sie  meines  htens  noch  nicht,  umi  eine  ausserordeut- 
lich  umfangreiehe  Literater  exibtirt  über  sie,  die  in  Büchoru  und  Ab- 
haudlungen  verstreut  ist.  üdU  doch  ist  thatsächlich  recht  wenig  vor- 
wärts gebracht  worden.  Die  Annahme,  die  Böttcher  wie  es  schien,  fast 
zur  Gewissheit  erhoben  hatte,  Livius  habe  den  Polybius  in  den  ersten 
Btichern  der  dritten  Dekade  noch  nicht  Uireet  benutzt,  wurde  durch 
Wölftliu's  Coelius  wieder  discreditirt,  und  man  neigte  sich  fast  allgemeio 
der  Ansicht  von  der  directeu  Abhängigkeit  des  Livius  von  Polybios  zu. 
Aber  doch  wohl  anter  Temaehlässigung  eines  methodischen  OrnndsatieB. 
Durch  Nissen  ist  nns  beliannt,  dass  Livius  lo  den  Partieen  seines  Werkes, 
wo  wir  ihn  controliren  kOnnen,  seine  Quellen  hintereinander  auf  grössere 
Strecken  ansscbreibt,  nicht  nebeneinander  beoutst.  Wir  haben  doch  also, 
ehe  das  Gegentheil  erwiesen  ist,  als  Grundlage  der  Forschung  die  gleiche 
Arbeitsmethode  auch  fttr  diejenigen  Theile  seines  Werkes  ansunehmen, 
in  denen  wir  ihn  nicht  controliren  können.  Nun  aber  mllssten  wir  bei 
Annahme  der  directen  Benutsnng  des  Potybios  in  Buch  21  und  22  aus 
klarliegeoden  Gründen  eine  contaminireode  Arbeit  des  Livius  annehmen, 
und  solange  diese  nicht  nachgewiesen  oder  \vahrscheinlich  gemacht  ist, 
haben  wir  uns  gegen  diese  Annahme  skeptisch  zu  verhalten.  Die  Aus- 
führungen Niese's  gewinnen  also  nacb  dieser  Richtung  eine  methodische 
Bedeutung:  können  wir  mit  einer  gewissen  Sicherheit  fur  andere  Theile 
des  Livianischen  Werkes  eine  andere  Arbeitsmethode  als  ftJr  die  vierte 
und  fünfte  Dekade,  d.  h.  eine  auswithlende  und  contarninirende  wahr- 
scheinlich machen,  so  fallt  das  H;n»pthedenken  gegen  die  Mfigliehkeit 
der  Annahme  einer  directen  Abhängigkeit  des  Livius  von  Polybios  im 
Anfang  der  drit»p>)  Dekade.  Doch  «acje  ich  absichtlich,  f'<  f.lllt  das 
Hauptbedenken  gegen  die  Möglichkeit  einer  solchen  Annaliine,  noch 
lange  nicht  {,'egeti  die  Annahme  selbst.  Erst  in  neuester  Zeit,  um  dies 
beiläufig  zu  beuierken,  ist  diese  ja  wieder  erschüttert  worden.  So  hat 
W.  Soltaii  unter  der  Ueberschrift :  Mine  annalisiische  (Quelle  des  ('icero 
de  officiis  III.  u«  der  Wucheuachritt  t.  ki.  l'iülul.  7.  (1890)  No.  45.  Sp.  1239 
au  einem  Beispiele  gezeigt,  dass  man  bei  Livius  im  22.  Buch  Stellen 
anzunehmen  hat,  die  sicher  er&t  durch  eine  Mittelquelle  auf  Polybios 
lorftckgehen.  Er  hat  nachgewiesen,  dass  in  der  von  ihm  besprochenen 
Partie  sowohl  Livius  als  Cicero  und  Nepos  (bei  GelliusJ  der  gleichen 
Tradition  folgen,  die  aber  nicht  direct  von  Polybios  herstammt,  sondern 
mit  anderen  Elementen  versetst  ist*  Schon  damit  wftre  der  Ansicht  von 
der  nur  mittelbaren  Abhängigkeit  des  Livius  wieder  eine  StOtse  gegeben. 
Aber  Soltau  bat  auch  höchst  wahrscheinlich  gemacht,  dass  in  der  Ar- 
beitsweise kein  Gegensats  awischen  der  dritten  Dekade  einerseits  und  der 
vierten  und  fünften  andererseits  bestehe,  dass  Livius  wie  auch  Zielinski 


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332 


Geflchichte  der  rtmücheii  Litoraior. 


ähnlich  annahm,  den  Pohhiui  bis  zum  30.  Buche  nicht  direct,  sondcrü 
meist  deii  Clauiiius,  Coelius  uüd  Vaieriuä  beautzt  habe,  und  au  deo 
Stellen,  wo  er  rolybianisches  biete,  einem  Autor  ?«  folgen  pflege,  »wel- 
cher Polybianische  Abschnitte  nni  aijualisiischen  Angaben  contamiuirte. 
Dcu  Pülybius  sah  er  in  diesen  Abschnilleu  nicht  eiu.t  Dieser  Autor 
ist  nach  Soltau  Claudius.  (Zur  Chronologie  der  historischeo  Feldz&ge 
312—806  V.  Chr.  [EUo  Beitrag  zur  QueileDkritik  des  Uvios]  im  Hennes  86 
(1891),  8.  408—489). 

Und  noch  eioeii  Paukt  voa  principieUer  Bedontiuig  mdchte  ich 
berttbren.  Nach  seiner  ErUirong,  Livins  pflege  den  Antias  nidit  auf 
grössere  Strecken  hintereinander  aussosdireiben,  fthrt  Niese  fort:  qood 
si  vemm  esset,  profecto  non  fngisset,  opinor,  homines  panllo  doetiores 
nee  tantum  laudis  adeptnm  esset  Livins.  Der  erste  Grund  UUst  sich 
hören,  der  sweite  aber  meiner  Ansicht  nich  nicht  recht.  Die  stilistiscbe 
Ansarbeitang  bildete  doch  mit  die  eigentliche  Aufgabe  der  Historiker  in 
jener  Zeit,  was  mehrfach  verkannt  worden  ist  HierQber  herraebt  ein 
alter  Streit.  Die  Einen  trauen  auch  den  besten  Schriftstellern  ein  so- 
genanntes  »Abschreiben«  ihrer  Qellen  zu,  die  Andern  bestreiten  diss 
mit  der  Frage,  wo  denn  dann  unsere  »Klassiker«  bleiben. 

Wahrt  man  sich  einen  freien  Standpunkt  ohne  Einseitigkeit,  so 
wird  man  sich  fragen,  ob  man  unter  gewissen  Verhältnissen  überhaupt 
Geschichte  schreiben  kann,  ohne  seine  Quellen  zum  Theil  fast  wörtlich 
zu  benutzen.  Es  ist  nur  natürlich,  dass,  namentlich  bei  geringem  <^uellen- 
njaterial,  der  Geschichtsschreiber  in  der  Erzählung  der  Th;itsacheu  sich 
eng  an  seine  Quelle  anschliessl,  vollends  in  einer  Zeit.  vvr>  das  Be- 
streben nicht  vorhanden  ist.  auf  Grund  vergleichender  Forschung  Er- 
gebnisse hialoriacher  I  ntersuchungen  vorzuführen,  sondern  höchstens  bie 
und  da  einzelne  abweii  hendo  Ueberlieferungen  m  registriren.  Handelt 
es  sich  nun  gar  um  eine  tremdsprachliche  Quelle,  so  bedeutet  ein  enger 
Anschluss  an  das  Original  noch  lange  kein  bklaviöches  Abäuhreibea, 
sondern  in  der  stilistischeo  Gestaltung,  und  sei  es  auch  zum  Theil  directe 
ÜebersetZttDg ,  liegt  doch  eigene  Arbeit  des  Sehriftstellers.  Entbehrt 
doch  auch  die  neueste  Zeit  nicht  der  Beispiele,  an  denen  wir  das  sehen 
können.  Freilich  wo  nach  langjährigen  Untersudiongen  auf  Grund  einer 
grösseren  Anzahl  von  Quellen  bestimmte  Ergebnisse  dem  Leeer  voige» 
führt  werden,  da  entsteht  eine  gftnalich  neue  Fassung  der  DarstelluDg, 
obwohl  man  selbst  in  diesem  Falle»  wenn  auch  mit  AnfUhrungsieichea, 
noch  bftnfig  die  Quellen  reden  Iftsst  Liegen  aber  wenige,  oder  liegt 
vielleicht  gar  nur  eine  Quelle  in  fremder  Sprache  vor,  so  treüsn  wir 
auch  heute  noch  fast  wörtliche  Uebersetsungen  an.  Man  vergleiche  doch 
beispielsweise  einmal  Droysen^s  Geschichte  Alezanders  des  Grossen  nit 
Arriau. 

Nicht  uro  unsem  grossen  Historiker  an  verkleinern,  sondern  «■ 
vor  der  Verkleinerung  der  Alten  su  warnen,  selse  ich  einige  wenige 


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GeschicbUscbreib  ung. 


333 


Stellen  zum  Yerglfiiche  hierher,  die  ich  ganz  beliebig  herausgegritTeu 
habe«  wie  sie  sich  mir  zufällig  huteu,  au  dcneu  man  übrigens  sehen  kuiui, 
welche  oothwendigea  Zusätze  sich  dem  modernen  Historiker  ergeben  (wie 
s.  B.  der  Sats:  Aleiaiider  dofchsehaute  u.  s.  w.). 

J.  G.  Droyseo,  Gescb.  Alezao* 
Arrian,  Aiiab.  1,  13.  ders  des  Groaseo  1833,  3.  Ulf. 

'£if  roirno  ik  *AJis$a}ß8poQ  npuuito-  lodess  rflckte  Aleiander  Ober  die 
pst  in\  TW  Fpwtxo»  lunafiibv  «tivrs-  Ebene  Adrastea  dem  Granikos  «u, 
rayitiv^  xdi  arpax^f  dtttJ^v  ftkv  t^v  das  schwere  FossTolk  in  die  iwd 
foiajT^  Twv  initt&M  rdiac,  rouc      GoloDDeo  des  rechten  und  linken  Ftfi- 

tTtiKag  xarä  vä  x^Hzra  äj'ujv^  rf\  axeu'  geh  getbeilt,  auf  der  rechten  Seite 
otpopa  ok  xarotm  ittmiiae  itxaBat*  die  Macedoniscbe,  auf  der  linken  die 
vaitt  ok  Ttpoxataaxsif'o/jLivoog  Thessalische  und  Griccbische  Ren* 
ru/v  TTohfiuüv  airt^  ^fifikoj^oQ^  terei;  die  P:irkt})iere  mit  dem  grösso- 

iTTTiia;  fuv  i/ojv  Tobe  oaputof^Hto^^  ren  Tbeile  des  leichten  Fussvolkes 
roiv  ok  (jnXiuv  ig  nevTOxoofooQ .  xa),  folgten  im  Rücken;  die  Vorhut  bil- 
'AXi^avSpug  rs  ov  rrö>ly  dne.t^e  tom  deten  die  Pläukorer  und  etwa  füuf- 
TtorafLou  ZOO  l'pnvtxo'j  xai  ot  dnö  hundert  Mann  leichtes  Fussvolk  nn- 
r<T>v  {TTTOTzwv  (Tzo'jof^  i^.«wovr£c  dirfjY'  ter  Hegelocbn">  Führung.  Schon 
ysÄou  im  zw  ipauixo)  zeoay  roug  IJso-  näherte  sich  die  Hauptmasse  dem 
trag  ifeardvat  rszaj-iiivoog  log  ig  Flusse,  als  eilends  einige  von  den 
ad^r^¥,  ivHa  os  A/i.ä^a)fSpog  fASv  ri^v  Plänkercrn  zurückgesprengt  kamen, 

mit  der  Nachricht,  die  Feinde  stän- 
den jenseits  des  Fhisscs  in  Schlacht- 
ordnung, und  zwar  die  Kcutor  längs 
dem  steilen  und  lehmigen  Flossufer, 
eine  Strecke  rftckwärts  das  Fnssvolk 
anf  den  Anhöhen,  welche  die  Ebene 
jenseits  beherrschten.  Alexander 
dorchschante  die  Fehler  der  feind- 
liehen Disposition,  welche  die  Waffe 
des  ungestümen  Angriffes  snr  Ver- 
theidignng  eines  schwierigen  Terrains, 
nnd  die  trefflichen  Griechischen  Söld- 
ner sa  massigen  Zuschauern  eines 
Kampfes  machte,  dem  nur  sie  ge- 
wachsen waren;  ein  Angriff  seiner 
ritterlichen  Scbaareo  ransste  hin- 
reichen, das  jenseitige  üfer  und  da- 
mit die  Schlaciit  zu  gewinnen,  deren 
Erfolge  zu  sichern  und  zu  benutzen 
ihm  seine  Phaianxeu  und  Rundesge- 
uosseu  zu  Gebote  standen.  Sofort 


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334 


Geäcliicbte  der  romischeo  Literatur. 


arpattä»  mm  mni^Tttrrev  «Sic  6r  rechts  tuid  linkt  anfrOekra 

lUm^,  ilaftfUHofu  ik  npoötisi»  Jli-  in  die  DispoBition   der  OUicben 

*A)^Sd»fy^  tdis.  SebUchtordnaag,  wflhreDd  sieb  seine 

'E/ioi  Soxei^  ßactJlBUt  dya^bv  etvae  Generale  am  ihn  zur  Berathang  ver^ 

iv  TW  KopdvTt  xarwnpaToredeoaat  sammelteD.  Eioige  widerrietbeo  den 

ini  TOÜ  rMTafiotß  tj^  o^B^  w^  i/ofiev  Kampf,  namenilicb  der  vorsichtige 

Toöc  yAp  TioMfUoue      iSoxw  zoJifti^'  Parnienion:  es  sei  ratbsam,  sich  vor- 

4TSIV  ToXo   tS»  r>tXot¥  iieenapd^oug  erst  an  dem  üfcr  des  Flusses  zu  la- 

nXrjato]^  ^ftmv  auAttrl^^vat,  mu  touttj  gern ,  denn  der  Feind,  an  Fussvolk 

TtftpT^sa/  iujßev  ettreTw^  Td>  OTftaTuj  schwitrhpr.  werde  nicht  wagen,  in  der 

dtaßaXElv  rhv   nö/uou     'j7:o^H(Juro/iev  Nähe  der  Macedoiiier  zu  überuach- 

jnäp  atjzo}  -zuäaavTsc  rtAv  ixetvou^  teil,  er  werde  sich  zurürkzieheü  und 

Tii^tv  xathazaahai .    vüv  0£  onx  es  so  iiiüglich  machen,  dass  man  am 

axcvS'jvtoQ  fif»'  noxftüiuv  iT{yetui^s.i)f  aiuiein  Morgen,   bevor  die  Perser 

TW  ipyw,  uTi  uo/  (HU?  7£  i'j  jjsTutTTw  ausgcrückt    und    aufgestellt  seien, 

3eä  TOÜ  zoTfxfioü  äyeiv  Toy  ar/taTov,  den    Uebcrgang   ohne    Gefahr  be- 

mM  fikv  yap  wjTuü  (ßfjÜTat  ßaHa,  wericsteüige .  jetzt  dagegen  scheine 

«if     JHjfiajt  mnax  op^e  ou  unepinpr^-  ein  Uebergang  nicht  ohne  Gefsbr, 

Jnot  xid  xfnj/t»wilete         at  atnwv.  der  Tag  neige  sich,  der  Flnss  sei  aa 

drtbrnvf  9k  ou»  xa?  xari  nipai,  manchen  Stellen  tief  nnd  reissend, 

Ttep  da^emntrov^  ixftaeyawn^  im-  das  Ufer  jenseits  steil,  man  könne 

xtlüowzat  ig  fdXaj^  cwvvrayfiiwtt  nicht  in  Linie  paseireo,  man  mftsse 

TMv  mlsfuaHß  d  hmäic'  xai  rb  kolonnenweise  durch  den  Fluss  setien; 

rov  ofdJt/ta  ic  rs  t&  itapowa  ;^ajie-  die  feindliche  Reiterei  werde  sie  in 

lAy  x€ä  ic  ri^v  >j7:kp  m»tac  rod  no"  die  Flanke  nehmen  nnd  niederhanen, 

Xdpotß  xpimv  ofaXepöv.  ehe  sie  zum  Fechten  kämen;  der  erste 

AXi^avdpog  dt,  raüra  pMv^  S^,  Unfall  aber  sei  nicht  bloss  für  den 

<i;  IJappeifiwv,  ytvwaxw  aiü^uvopat  Augenblick  empfindlich,  sondern  fttr 

oe,  ei  Tou  pzv  ' EXkijonovTov  diißr^  die  Entscheidung  des  ganzen  Krieges 

cflrTrera/ff,  Toüzo  Ss,  trjxtxpuv  pcüpa,  höchst  bedenklich  Darauf  antwortete 

orjTw  TW  ovöpaTt  Tov  /'pauixav  ixiffi'j'  Alexander  :  »Wohl  erkenne  ich  da>. 

Ätoaf,  ecp^si  ^ooc  toü  pij  ou  ota-  u  Farmeaiou,  aber  ich  wiirtlp  Truch 

ßr^vai   lug   iynjii'^.    xai   toüto   outb  schämen,  wenn  ich   rlcii  iieilespuul 

T^)oi  Maxi6i,„iuv       fiofrv  nZ-s  TToog  leicht  ubtTachrttteu  hatte  und  dies 

Tr^i  ipryi       Toüi  xiuo'jxi'.j^  u-jzr,'  kleine  Wasser  uns  abhallcu  sollte 

roQ  noioupat'  dvuBnppr^ativ  tc  ooxw  überzusetzen,   wie  wir  sind;  auch 

TouQ  lUpaa<:        d^iOfiu-(o'/^^  MaxS'  würde  das  weder  mit  dem  Ruhme 

36at¥  oyzaSf  ort  ohdk^  aito»  roD  der  Macedonier,  noch  mit  meinem 

ef&v  8dooi  i»  rjipaxreixa  ina^v*  Sinn,  der  Gefahr  gegenüber,  stim- 
men; die  Perser,  glanbe  ich,  würden 
Math  fassen,  als  könnten  sie  sich 
mit  Hacedoniern  messen,  weil  sie 
nicht  sofort  erfnhren,  was  sie  fllrcb- 
teo.«   Mit  diesen  Worten  entsandte 


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G«aebieliti«diraibuiig.  335 

14.  Tavra         Ihpfuv/wva  iiA  er  PanneDtoti  an  den  linkeD  FlUgel, 

TW  swuvuftM  xipac  itfyoKt  ^ff^O'  wahrend  er  selbst  su  den  Gesebwa- 

ItMißCMt  auToQ     ii^  rb  it^ia»  nap^  dem  dm  rechten  biDanssprengte 

y8¥  xtL  0.  s.  w. 

Arrian,  Aoab.  I,  23.  Droysen,  AI.  d.  Gr.  S.  13^. 

''Evifa      ^uvekdovrsi  oi  r^^'s/j.uvec  In  Ilalikarnass  berietben  die  bei- 

Ttuv  Ihpmov^   VfjovToßdn^c   re  xat  den  Befehlshaber,  Mcmnon  und  Oron- 

MdixvutVy  xai  ix  zu/v  rraffavTiov  yvov-  tobates,   welche   Massregeln  zu  cr- 

Tfc  a<f(i;;  re  ob  ^t/wa/ievouf  greifen  seien;  e:?  eiitging  ihnen  nicht, 

üfTd/Sii^  rj5  noXio/txt'^  xat  ro~j  tei-  dass  sie  utUer  den  jetzigen  Umäläu* 

/ouc  TO  ftsv  re  xaraTiSTrratxos  r^dr^  deu,  da  hereils  ein  Theil  der  Mauer 

ofjivvTs^ ,    TO    ok    xaTaas<rei(T/jL£vnv^  eingestürzt,  ein  anderer  dem  Kin- 

nokkou^  dz  7ui\>  azfjaznuzihv  iv  zaT^  siurz  üube,  und  die  Besaizun;^  durch 

iMopojxaig  zoui  iikv  8t£^^af*fisvo'Ji^  viele  Todte  und  Verwundete  auiser- 

rotVc  Sk  xoi  M  rou  t97pw€rBat  dnth  ordentlich  geschwAcbt  war,,  die  Be- 

{xdj^otßg  ovToQ  xtA.  lagerung  nicht  länger  wttrd^  aus- 
halten können  a.  s.  w. 

Und  Bo  treffen  wir  fortwAhrend  genaoe  oder  fast  wOrtlicho  Wieder* 
gäbe  an,  oboe  dnss  wir  das  Geringste  gegen  solche  Quellenbeoutzung 
eiuweoden  werdeo;  im  Gegentheil,  sie  wird  uns  als  durchaas  richtig  er- 
scheinen. Wir  müssen  eben  jedesmal  alle  in  Betracht  kommenden  Ver- 
hältnisse erwägen,  uns  vor  allem  klar  machen,  was  der  Sehl  ift  stell  er 
bezweckt,  worin  seine  Hauptarbeit  beruht  u  s.  w.,  nicht  aul  (irund  vur- 
gefas«:ter  Anschauungen  unbistorisch  urtheiien.  Droysen  liatte  in  diesem 
Falle  keine  geeignetere  (Quelle,  deu  römischeu  Uistorikem  genügte  iu  der 
Hauptsache  häufig  eine. 

Man  höre  also  auf,  um  die  Klassiker  zu  klagen.,  wenn  man  sie 
des  engen  Anschlusses  an  ihre  Quellen,  besonders  aber  die  audcrssprach- 
Ucben,  beschuldigt,  und  bedenke,  dass  ihre  Absicht  mehr  auf  die  ein- 
drOckliche,  lehrreiche  und  fesselnde  Darstelloog  der  £reigQisse  als  auf 
die  selbständige  Verarbeitung  des  (kberkommenen  Stoffes  gerichtet  war. 

Volkmar,  Aagust,  De  anualibus  Romanis  quaestiones.  I.  De 
histoha  decemviratus,  qua  aetate  confecta  sit.  Ii.  De  T.  Livio  fönte 
Dionysi  Halicarnasei.  (Diss.  in.  Marburg.)  I80O1  73  S.  8. 

Der  Verfasser  kommt  su  dem  Resnltate  (8.  73),  I.  dass  die  Ge- 
schichte des  Decemvirates  mit  vielen  Zügen  aus  der  Geschichte  Caesars 
bereichert  worden,  2-  dass  die  Darstellung  des  Livius  und  Dionys  erst 
nach  Cäsar  und  Cicero  zu  Stande  gekommen  sei,  8.  dass  Cicero  die 
Geschichte  nar  tu  den  Berichten  seiner  Zeit  kenne,  4.  dass  auch  Livius 
und  Dionys  aas  nacbciceronischen  und  uachcäsarischen  Quellen  geschöpft 
haben  (dieser  Punkt  ist  freilich  eine  Wiederhoiuog  von  Punkt  2),  6.  dass 


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336 


Qetebidite  der  rtmitchm  Liten^. 


Dionys  hanptsSeUich  Livins  benntst  habe,  6.  dass  Dknjs  in  dem  Be* 
strebeo,  pragmatisebe  Gesehiehle  zo  sobreibea,  häufig  auf  dgae  Eland  die 
ioneni  Motive  eotwiekelt,  die  Chronologie  Terschobeii,  den  Zusammen» 
hang  der  Elreigoisse  combinirt  und  Beden  Belbstäadtg  erfanden  habe. 

Fttr  die  Eotwicfctang  der  rOmiacheD  P^osa  ist  der  erste  Punkt  am 
interessaDtesten,  alles  andere  bertkhrt  mehr  die  Gescbicbtsquelleo.  Die 
Analogieen  zwischen  der  Darstellung  der  Cäsarischen  Zeit  und  der  tra- 
ditiooellen  Geschichte  des  Decemvirats  sind  in  der  That  auffallend,  wenn 
man  auch  nicht  jede  vorgebrachte  Parallele  stichhaltig  finden  wird. 
Schade ,  dass  der  Verfasser  nicht  nachdrücklich  die  vorzöglichsten 
Stutzen  für  seine  Ansicht  hervorgehoben  bat:  ich  meine  die  Unwabr- 
scheinlichkeiten  in  der  traditionellen  Erzfthlfinp.  welche  die  Annahme 
der  Entlehnung  erst  zur  Evidenz  frhpben.  Immerhin  führt  er  da*;  Schwei- 
pen Diodor«?  an.  citirt  Niese's  Abliamiiung,  weist  auf  die  belieuheit  ein- 
zelner Ereignisse  bin  und  gedenkt  kurz  der  anachronistischen  Verstöääe. 
Auch  wäre  es  interessant  gewesen,  hätte  der  Verfasser  sein  Thema  dahin 
erweitert,  dass  er  o»ich  die  Entlehnungen  aus  den  griechischen  Schrift- 
stellern in  das  Bereich  seiner  Forschungen  gezogen  hätte.  Denn  dieses 
doppelte  KnLlehnungsmotiv  treffen  wir  in  der  römischen  Geschichtsschrei- 
bung an,  worauf  ich  gleich  noch  zurflckkomme.  Uebrigens  will  ich  bei 
dieser  Gelegenheit  daran  erinoero,  dass  man  solcher  Zurflckdstiruogen 
ans  der  eigenen  Geschichte  eine  grosse  Ansahl  beobachtet  hat,  wie  man 
dies  vornehmlich  bei  Schwegler,  Olason  nnd  Hommsen  nachlesen  kann 
(von  dnigeo  gab  ich  eine  Zosammeostellong  Comm.  Ribb.  S.  316  Anm. 
1^15  und  S.  816,  Anm.  1-5),  erwfthttt  sei  aber  aamenttieh  noch  der 
Anfiwts  von  Kissen  im  Rh.  H.  26,  8.  If.»  den  anch  Volkmar  dtirt,  in 
dem  geseigt  wird,  dass  bei  der  Enflblong  vom  Caadiniscben  Frieden 
dem  Verfasser  das  Schicksal  des  Hostilios  Maodnos,  der  den  Numan* 
tinero  ausgeliefert  wurde,  vorgeschwebt  habe. 

Wahrend  Appius  Claudios  Oftsars  Gestalt  wiedergiebt,  gtaobt  V. 
in  dem  C.  Claudius  den  Piso  so  erblicken.  Bewosst  freilich,  wie  der 
Verf.  meint,  wird  Lifius  kaum  den  Cäsar  unter  des  Appius  Maske  ge- 
schildert haben,  mag  immerhin  er  oder  besser  seine  Quelle  durcb  die 
Gestalt  des  Decemvirn  an  Cäsar  erinnert,  einige  Züge  aus  dessen  Ge- 
schichte aus  eigener  Machtvollkommenheit  hineingesetzt  haben. 

Um  das  Uebrige  kurz  zu  besprechen,  die  Hr".vnisfühning,  dass  erst 
nach  Cicero  die  Geschichte  des  Decemvirates  im  Eiuzeiuen  auscre-^tiiltet 
wordcu  sei,  hat  mich  nicht  überzeugt.  Unverständlich  ist  mir  dabei  ge- 
blieben, wie  der  Verf.  sagen  kann,  er  habe  die  T  ol-rr/eugunn?  Cicerone 
vivo  partes  illas  qnas  agit  apud  Livium,  Appium  üuiiJum  egisse.  obwohi 
er  doch  unmittelbar  darauf  die  Stelle  bei  Cicero  de  tio.  II,  20,  66  citirt: 
L.  Verginius  .  .  virginem  filiam  Rua  maau  occidit  potius.  quam  ea  Ap. 
Claudii  libidini,  qui  tum  erat  summo  imperio,  dedereur,  er  zieht  daoo 
aus  ihr  denselben  Schluss  wie  Niese  Observ.  etc.  I,  p.  XI.  Ueberhaupt 


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Geschieh  Uschreiboog. 


337 


Itnea  sich  bei  dem  Yenagen  positiver  Zeugnisse  nicht  so  leicht  sichere 
Ergebnisse  ersielen.  Die  OegenflberstcllQng  der  Pftrtieen  ans  Livins  und 
Dionys,  die  eine  directe  AbbSogigkeit  des  griechischen  Historil^ers  von 
dem  römischen  erweisen  sollen,  seigt  eine  grosse  Uebereinstimmung, 
die  aber  nicht  derartig  ist,  dass  man  eine  gemeinaame  Qoelle  lengnen 
müsste.  Wenn  der  Terf.  ans  Achtoog  vor  des  Livins  stilistischer  Technik 
engen  Anschlass  des  Livias  an  seine  Quellen  and  damit  die  Möglichkeit 
einer  Mittelquelle  leugnet,  so  ignorirt  er  die  Resultate  der  bisherigen 
Forschung.  Auch  neben  ziemlich  engem  Anscbluss  konnte  Livias  seine 
rhetorischen  Talente  noch  genugsam  sor  Geltung  bringen.  Und  entgegen 
steht  der  Maugel  eines  eigentlichen  positiven  Zeugnisses,  und  die  allge- 
meine ünwahrscheinlichkeit.  Immerhin  sind  V.'s  Auseioaiidersetzungen 
beachteus Werth;  er  bfttte  nur  die  Correctur  etwas  besser  ttberwadien 
sollen. 

Conrad  Gichorias,  De  fastis  consnlaribus  antiqnissimis.  Lipsiae. 
Hirscbfeld.  1886  (=  Leipziger  Studien  IX,  S.  171^268).  91  B.  8. 

Ree:  Jahrb.  f.  Philol.  137  (1888).  S.  44— 48  v.  Franz  ROhl. 

Der  Hauptinhalt  «lioscr  scharfsinnigen  Arbeit  ist  ein  historischer 
und  beschäftigt  sich  nicht  eigeutlich  luii  der  literarischen  Eulwicklung: 
Der  Verfasser  will  zeigen,  dass  Coguomina  in  officielleu  Aufzeichnungen 
bis  auf  Valerius  Antias  nicht  vorkommeo,  und  dass  Licinins  Maoer  der 
Erste  ist,  bei  dem  sich  drei  Namen  Ar  die  Magistrate  finden.  Für  die 
kapitolinischen  Fasten  ergiebt  sich  das  Resnitat,  dass  sie  contaminirt  sind 
aus  den  Fasten  des  Macer  and  den  von  Diodor  bis  328  benotsten.  Ihre 
eiosige  Qoelle  ist  der  Aunalis  des  Atticus.  Uns  interessirt  hier,  wegen 
der  Arbeitsmethode  der  Annalisten,  su  wissen,  wie  Licinios  Macer  bei 
der  Einsetauttg  von  Namen  verfahr:  er  nahm  zum  Theil  Cognomina  ans 
den  spateren  derselbeo  gens  zugehörigen,  oder  Patriziern,  deren  Ge- 
schlechter nicht  mehr  existirten,  gab  er  di^enigen  spftterer  gleichnamiger 
plebctjischer  Geschlechter. 

Es  sei  mir  gestattet,  an  dieser  Stelle  eine  Untersuchung  von  mir 
einzureihen. 

Ed.  Zarncke,  Der  Eiufluss  der  ^friechischen  Literatur  ;iut  die 
Entwickelung  der  rüuiiachcu  Prosa,  lu;  Cummentationeä  philolugae 
quibua  Uitüüi  Ribheckio  praeceptori  iulustri  sexageusimum  aetatis 
magiäterii  Lipsieusis  decimum  annum  ezactum  congratnlantnr  discipuli 
Lipsieusis.  Lipsiae  1888.  S.  267 — 82&. 

Ree:  Lit.  C.-Hla>l  Iöhh,  Nu.  20,  Sp.  tiy  7  f.  von  Ld  Wfl. 

Nur  die  lusiori^chc  Prosa  hahe  ich  hier  ins  Auge  gefassi  und  ver- 
sucht, ihrer  inneren  Entwickelung  nachzugehen.  Zuuächst  habe  ich  mich 
bestrebt,  der  Auffassung,  dass  die  ältesten  römischen  Historiker  grie- 

Juhrcabctidu  für  Aitsnbunuwiueo.'tchaft.  LXXIU   Üd-   (ItifWS  111.)  22 


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338 


Geschiebte  der  rAmiBchen  Literatar. 


chiflch  sebrieben,  weil  sie  lateinisch  nicht  schreiben  l^onoten,  eniUicb  ein* 
mal  energische  Cteltang  su  Tenchaffen,  indem  ich  mich  hierbei  anf  die 
evidentesten  Analogieea  stotste;  dann  habe  ieb  die  Factoren  ins  Lieht 
zu  setsen  gesncht,  die  za  dem  Anfblflhen  der  historischen  Prosa  in  be- 
sonderem Masse  beigetragen  haben.  Zweierlei  Eiioflftsse  von  besonderer 
Wirkung  beabs^tigte  ich  aaficaweiseo  oder  in  das  rechte  Licht  so 
stellen:  einmal  die  epische  8i>rache,  wobei  hauptsächlich  die  AnualeD 
des  Eoniiis  in  Betracht  kommen,  uod  sodanu  die  ^riecbischen  Türbilder, 
reprflsentirt  durch  die  griechischen  Geschicblsschreiber.  Auch  das  er- 
st ere  Moment  ^rt  schliesslich  auf  eine  £iowiriEaug  der  griechischen 
Literatur,  wenn  auch  nicht  unmittelbar,  hinaus;  denn  es  handelt  sich 
darum,  aM<*  der  Vergleicbung  römiscber  Geschicbtsdarstellungen  mit  dem 
hoineriscben  Epos  die  Mittelquelle,  das  römische  Epos,  und  natürlich  in 
er.^fer  \jmo  Enniu.v,  7\\  erscbliessen.  Au  eine  Entdeckung  Hiller's  an- 
kuüplend,  der  auf  eine  Stelle  bei  Liviiis  biuwies,  die  grosse  Aebulicbkeit 
mit  einer  solchen  der  llias  hatte,  verfolgte  ich  den  Gegenstand  weiter 
und  7iUilte  einige  weitere,  th*  ils  von  Andern,  theils  von  mir  beobachtete 
lieispieie  auf,  in  deueu  eine  kaum  zufällige  üebereinstimmuug  zwischen 
Homer  und  römischen  Geschichtsschreibern  zu  Tage  trat.  Ich  zog  aber 
hieraus  nicht  den  Scbluss  einer  minultelbaren  Abhängigkeit  des  betref- 
fenden röniiiicbeu  Ilisturikerü  von  dem  griechiscben  Dichter,  sondern  nur 
den  einer  mittelbaren,  indem  ich  im  Hinblick  auf  die  bekannte  Abhän- 
gigkeit des  Ennios  von  Homer  diesem  Dichter  und  in  der  Folge  den 
daswischen  tretenden  Annalisten  die  Vermittlerrolle  snwies.  Ich  glaube, 
dass  der  Schlnss  richtig  ist,  denn  es  wäre  gar  nicht  so  begreifen,  wenn 
die  römischen  Annalisten  (auf  denen  die  späteren  Historiker  fossen),  bei 
der  Dflrftigkeit  ihrer  Quellen  sich  des  Ennius  nicht  im  weitesten  Um- 
fange als  Quelle  bedient  haben  sollten.  Den  «weiten  Punkt  meiner  üo- 
tersuchong  bildet  dann  die  im  allgemeinen  schon  bekannte  Abhängigkeit 
der  romischen  Geschichtsschreiber  von  den  griechischen.  Es  war  längst 
aufgefallen,  dass  sieb  iu  einzelnen  Enählungen  auf  dem  Gebiete  der 
römischen  Geschichte  ein  solcher  Parallelismus  mit  der  griechisehea 
zeigt,  dass  er  nicht  mehr  dem  gescbicbtUchen  Verlaufe,  sondern  der 
nachahmenden  Fiction  der  Historiker  zugeschrieben  werden  muss.  In- 
dem ich  ohne  natürlich  den  Gegenstand  annähernd  erschöpfen  zu  wollen, 
eine  möglichst  zahlreiche  Zusammenstellung  solcher  auffallender  Paral- 
lelen vor  Augen  führe,  erörtere  ich  zugleich,  welchem  Zeitalter  und 
welchen  Geschichtsschreibern  diese  Entlelinungen  im  Grossen  und  Ganzen 
/nr  Last  fallen  dürften.  Abgesehen  von  einzelnen  solcher  Nachahmungen, 
die  gewiss  zu  allen  Zeiten  vorkommen  können,  verlege  ich  die  Geptlo- 
geuheit  einer  solchen  Benutzung  griechischer  Mutier  in  die  Zeit  der 
Gracchen  und  die  folgende.  Denn  einmal  gicbt  es  Gründe  genug,  die 
diese  Arbeitsmethode,  in  grösserem  Stile  angewandt,  für  eine  andere 
Zeil  bicht  wahrscheinlich  machen,  au  naiueuUicii  uichl  fUr  die  volieo- 


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GescbicbtMchreibiiog. 


839 


deten  Stilisten  der  Ciceronisclieu  und  Augusteischeo  Zeit,  auch  nicht  för 
die  ältereo  griechisch  schreibeuiieu  Historiker,  andererseits  liisst  sich 
diese  Art  und  Weise  der  Entlehoung  vollkommen  verstehen  iu  einer 
Periode,  in  der  der  Prosastil  ausgebildet  wird.  AoalogieeD  hierfQr 
habeD  wir  z.  B.  bei  deu  iateioiseh  sehreibeadeD  Geschiclitsscbreibeni  das 
Miuelallera  und  bei  den  byzaDtiaischeD  Historikero.  Aach  weisen  die 
Sporen  dieser  Gepflogenheit  anf  keine  andere  Zeit  bin.  An  sich  ist 
solcherlei  Nacbahmong  gar  nicht  aoHallend,  haben  doch  die  Annalisten 
ebenso  ihre  eigene  Geschichte  geplttndert,  worOber  ich  bei  den  Schriften 
von  Niese  und  Volkmar  gesprochen  habe. 

Zu  den  Analogieen  ans  anderen  Literataren  trage  ich  hier  eine 
interessante  aas  dem  Anfsatse  von  Gildemeister  im  40.  Bande  der  Zeit- 
schrift der  deutschen  Morgeoländischen  Gesellschaft,  (t886)  S.  88 f. 
nach.  Es  bandelt  sich  um  die  Belagerung  von  Tigranocerta  durch 
Sagar  II.  bei  Moses  von  Khoreoe  (111,26,  28),  der  den  Pseudocallisthenes 
(I,  46}  auf  längere  Strecken  wörtlich  ausgeschrieben  hat.  Die  lieber- 
einstimmung  ist  schlagend;  übrigens  ganz  ähnlich  wie  Ragewin  nennt 
Moses  sein  Vorbild  gelegentlich,  aber  nicht  mit  Namen.  Wie  Ragewin 
sagte  ut  (lit  quidam,  SO  sagt  er:  JNeklauebos,  den  einige  deu  Vater 
des  Alexander  sein  lassen.  Auch  eine  Schrift  sei  hier  erwähnt,  die  den 
Gegenstand  nebenbei  bertlhrt: 

H.  Schnorr  von  Carolsfeld,  Die  Beden  und  Briefe  bei  Sallost. 
(MOncfaener  preisgekrönte  Dissertation).  Leipsig  1886.  47  S.  8. 

Der  Verfasser  erinnert  S.  5  au  eine  andere  Entlehnung:  die  Ge- 
schichte von  dem  Kriegstribunen  Qu,  Caedicius  ist  iu  der  DurstelJung 
dem  Thermopylenkampfc  soweit  angeähnelt  worden,  dass  bei  einer  An- 
zahl Historiker  entgegen  der  ursprünglicfaen  Erzählung  die  Zahl  der  Ge- 
fiaUen^i  anf  800  augegeben  wird.  Bei  dieser  Gelegenheit  sei  noch  ein 
flkr  die  Entwicklung  nicht  unwichtiger  Punkt  erwfthnt  Gate  hatte  ja 
bekanntlich  schon  seine  eigenen  Reden  in  die  Origines  eingelegt,  fremde 
wohl  kaum;  doch  meint  Schnorr,  dass  eben  die  Rede  des  Caedicius 
(Gell.  III,  7)  auch  auf  die  Aufnahme  fremder  Reden,  wenigstens  von 
Römern,  deute.  Doch  kann  ich  die  an  dieser  Stelle  angeführten  Ge- 
sprftche  nicht  für  Reden  im  eigentlichen  Sinne  anerkennen.  Für  uns 
bleibt  vorläufig  Coelius  der  Erste,  der  wirkliehe  Reden  anderer  in  seine 
Darstellung  einflocht;  nach  Schnorr  hätte  er  zuerst  auch  Reden  von 
KichtrOraern  gebracht. 

Zweierlei  habe  ich  noch,  soweit  es  in  der  Kürze  geschehen  kann, 
zu  meinem  Aufsatze  zu  bemerken.  Zunächst  fehlt  noch  sehr  viel  zur 
Vervollständigung  des  Bildes  von  dem  stilistischen  En t wickelungsgange. 
Dieselbe  kann  nicht  unternommen  werden,  ohne  gleichzeitig  das  ge- 
naueste Augenmerk  anf  die  Reccption  der  griechischen  Stilarten  in  Rum 
zu  richten,  ich  kann  hier  nicht  ausführlich  werden,  aber  ich  will  wenig - 

S2* 


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340 


GeacbichUf  der  rOmUchea  Literatur. 


8teD8  andeuten y  dess  eine  genaue  UntenndiuDg  im  Stande  aein  wird 
einselneo  römischen  HiBtorikern  ihren  Plate  in  der  ?on  Griechenland 
herObergekommenen  atiliatisehen  Bewegung  anznweisen.  MAoner  wie 
CoeUos  Antipater  (doch  Tgl.  unten  die  Bespreehong  des  Buches  von  Tar- 
tara), Piso,  Sempronius  AseUio,  Gellins,  Valerius  Antias,  Lidnins  Hacer 
Q.  a.  werden  in  ihrem  Yerbftltniss  zu  dieser  Bewegung  bestimmt  werden 
können,  und  durch  die  scharfe  Betrachtung  und  Coinbiuation  noch  so 
vereinzelter  Zeugnisse  werden  wir  auch  von  scheiubar  nicht  mehr  ersieht* 
liehen  Vorgäugcn  den  Schleier  zu  heben  im  Stande  sein. 

Ein  zweiter  Piiukt,  der  für  den  allgemeinen  Entwicklnnscgaog  der 
römischen  Literatur  von  einschneideudem  Interesse  ist,  beiriHt  die  He- 
stimnmntj  d»'r  grii-chischcn  Vorhilder;  er  hflngt  mit  dem  oben  gcnarinten 
auf  das  engste  zusaninieii.  In  meinetn  Auf'^atze  habe  ich  noch  ange- 
nommen, dass  die  loniischeu  Annalisten  vielfach  die  klassischen  Ge- 
scliK  litsschreiber  des  5.  Jahrhunderts  sich  zu  Vorbildern  erwäblt  hätten. 
Daneben  nalnn  ich  ailerdinK^  auch  andere  an,  su  z.  B.  die  Alexander- 
schrifisteller.  Wie  ith  nun  aber  schon  mehrmals  bemerkt  habe,  iai  es 
weitaus  wahrscheinlicher,  dass  in  viel  höherem  Grade  auf  allen  Gebieten 
die  Sehriftstellor  der  spiteren  Zeit,  etwa  die  des  ▼ierten  und  mdir  noch 
der  folgenden  Jabrhanderte,  die  erste  Anregung  auf  die  Börner  ans- 
gettbt  haben.  Wie  diese  die  stilistischen  Richtungen  ihrer  Naehham  her- 
fibernahmen,  so  doch  damit  auch  die  Schriftsteller,  in  denen  sich  diese 
offenbarten.  Dass  die  römischen  Historiker  Gleichklinge  aufweisen  mit 
Herodot  nnd  Thukydides,  gentigt  nicht  zum  Beweise  directer  Entleh- 
nung, denn  sie  können  denselben  Stoff  in  ähnlichen  Worten  durch  spätere 
Historiker  ttbermittelt  bekommen  haben.  Dazu  kommt,  dass  wie  ich 
glaube,  in  der  weiteren  Untersuchung  sich  weit  genauere  Anklänge  an 
die  Alexanderschriftsteller  hcraustellen  werden,  als  an  die  alten  Klassi- 
ker. Die  allgemeine  Wahr«?cheinlichkeit  hierfür  wflrde  wesentlich  grösser 
werden,  wenn  man  aucli  an>  son>«tiL'tMi  Zeugnissen  n  i  Inveiscn  könnte, 
dass  die  Bekanntschaft  der  älteren  römischen  Ges  hu  ht  Schreiber  mit 
den  ii Itcren  griechischen  gering  gewesen  ist.  Für  üerodut  i.  Ii.  ist  das 
versucht  worden. 

Hermann  Ball,  Die  Bekanntschaft  römischer  Schriftsteller  mit 
Herodot.  (Wissenschaftliche  Beilage  su  dem  Jahresbericht  ober  das 
Königl.  Joachirosthalscbe  Gymnasium  f.  d.  Schuljahr  1869/90).  Berlin 
1890.  24  S.  4. 

Dass  die  Beschftftignog  mit  Herodot  von  Seiten  der  Griechen  we< 
nigstens  bis  auf  die  Augusteische  Zeit  nicht  eifrig  gewesen  ist,  war  schon 
früher  ausgesprochen  worden,  Herodot  war  also  selbst  bei  den  Griechen 
in  dieser  Zeit  »kein  Modeschriftsteller«,  und  dieser  Umstand  iM$ai  es 
dem  Verfasser  von  vornherein  kaum  glaublieh  erscheinen,  dass  er  in 
Rom  sobald  sollte  festen  Fuss  gefasst  haben.    Vielmehr  sind  Gründe 


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GeschichtsBdkraibung.  BerediamkMt. 


341 


genug  vorhanden,  anzunehmen,  dass  die  Römer  weit  eher  zu  den  Spft^ 
teren  griffen,  die  ihnen  dasselbe  in  verständlicherer  Form  boten.  Dann 
geht  der  Verfasser  die  einzelnen  Zeugnisse  durch,  die  auf  Bekanntschaft 
mit  Herodot  schliessen  lassen  könnten,  wobei  von  don  uns  thcilweise  er- 
haltenen Scbriftstfüern  zunächst  Cicero  und  Varro  behandelt  werden ; 
eine  Fortsetzung  wird  versprochen.  Bei  Cicero  erscheint  es  Ball  aus 
heachtenswerthen  Gründen  ausgemacht,  dass  ein  Beweis  für  die  Kenut- 
niss  Herodots  nicht  zu  erbringen  sei,  wflhrend  von  Varro  zu  wenig  er- 
halten ist,  als  dass  man  eirj  sicheres  Unheil  fällen  konnte  Ohne  in  den 
Einzelheiten  immer  beizustimmen,  scheint  mir  die  Auseiuanderöetzung 
iir)  allgemeinen  einleuchtend,  eine  oberflächliche  Kenntniss  des  Herodot 
möchte  ich  bei  Cicero  voraubsetzeu.  Ich  stimme  dem  Verfasser  bei, 
weDQ  er  die  Geschichte  von  der  Einnahme  von  Gabii  nicht  direct  auf 
den  Einfloss  Herodot*s»  sondern  etwa  den  Theopomp's  zurückführt.  Die  in 
diesem  Falle  besonders  hervortretende  direete  üebereinstimmuDg  spricht 
meines  Eraehtens  nicht  dagegen. 

Tartara,  I  preennori  di  Cicerone.  Considerazioni  suUo  svolgi* 
mento  dcll'  eloquenza  presso  i  Romani.  (Annali  delle  nniversitä  Tos- 
cane  XVIII  (1888),  S.  291—528. 

Ree.:  Rivista  di  filologia  XVII,  8.43a-21  von  Goido  Snster 

Erst  spfift,  nach  dem  Abschluss  meines  Berichtes,  habe  ich  diese 
Abhandlung  einsehen  kOnnen.  Aber  sie  scheint  mir  von  Wichtiglceit, 
indem  sie  zunächst  auf  mehrere  Fnnkte,  deren  Behandlung  man  bisher 
vermisste.  eingeht,  dann  aber  namentlich  die  Entwicklung  der  römischen 
Beredsamkeit,  oder  sagoi  wir  lieber  des  Stils  in  der  Prosadarstellung 
überhaupt,  im  Zusammenhang  mit  der  rhetorisch-stilistischen  Theorie  be- 
handelt, ein  Vorzug,  der  auch  in  der  envähnlcn  Recension  der  Rivisla 
di  filologia  als  bedeutend  anerkannt  wird.  Obwohl  Tartara  zunächst  die 
forensische  Beredsamkeit  im  Auge  hat,  so  fallen  doch  auf  die  sonsti- 
gen stilistischen  Verh.litnisse  Streitlichter  genug.  Ueberhaupt  geschieht 
die  gnn/.e  Betrachtung  von  weitem  Gesichtspunkte  aus,  im  steten  Zu- 
banjincnhang  mit  der  ire^^ammten  römischen  Literatur,  deren  Eutwicke- 
luDgsgaug  durcbgehends  gezeichnet  wird.  Manches  erscheint  mir  sogar 
zu  ausführlich  behandelt,  doch  bleibt  immer  die  Heranziehung  des  Ma- 
terials von  Werth.  Eine  Analyse  des  ganzen  Werkes  wilre  an  dieser 
Stelle  r,(j\sieMj  uninuglich,  aul  jeden  Fall  wird  mit  ihm  /.ii  rechaeu  iiahen, 
wer  die  KaLwickiung  der  römischen  Literatur  zum  Gegenstand  seiner 
Forschung  macht.  Tartara  behandelt  seinen  Stoff  in  folgenden  drei 
Hauptabschnitten :  I.  Dalla  fondazione  della  Republica  ad  Appio  U  Cieoo. 
II.  Da  Appio  il  Oieeo  a  Catone  il  Haggiore.  III.  Dalla  morte  di  Catone 
aU*e8ordire  di  Cicerone. 

Mehrfach  wird  man  mit  dem  Verfasser  gehen  mflssen,  auch  wenn 
er  von  herkömmliehen  Anschauongen  abweicht,  in  anderen  Fällen  wird 


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942 


Geochichtf  der  römii^cheii  Literatur. 


mao  doch  auch  nieder  gewahr  werden,  dass  er  neuere  Forschungen  nicht 
berücksichtigt  hat,  die  andere  Auffassungen  erheischen.  Aber  immer 
wird  die  Selbständigkeit  des  Urtheils  und  der  Gesichtspunkte  sym* 
pathiseh  seio.  Nur  Weniges  greif»  ieh  heraus.  loteresaent  ist  T.'s  His- 
weis  auf  den  Mangel  an  rhetorischer  Literatur  sar  Zeit  der  ersten  grie- 
cfaisch  schreibenden  Historiker,  der  sich  erkiftre,  wenn  man  bedenkt,  dass 
es  Ja  natiirgemSsB  onr  eine  lateinische  Beredsamkeit  gab,  die  also  fitr 
die  Literatur  noch  nicht  reif  war.  Den  Colins  stellt  T.  an  seine  richtige 
Stelle  als  Asianer;  Cato*s  Origlnes,  so  vermnthet  er  allerdings  aar,  ver* 
danken  fielleicht  ihren  Urspniog  der  Lectttre  des  A.  Postnmius  Albinus; 
dass  freilich  Gato  sein  Geschieht s werk  fttr  seinen  Sohn  geschrieben  habe, 
ist  eine  Annahme,  die  jetst  verdrängt  sein  sollte.  {<rroptai  sind  wohl 
bei  Plutarch  Ersählungen  fOr  Kinder.  Ein  Sinken  der  Beredsamkeit 
constatirt  er  von  Gracchus  bis  auf  Cicero  und  zwar  sind  der  Grund  die 
cansae.  Hier  ist  aber  nicht  alles  klar:  Serviiis  Sulpicius  Galba  wird  als 
grosser  Rodner  erwähnt,  nnd  gerade  er  hat  »loch  gewiss  die  fremde  gC- 
kflnstolfe  Rhotorik  mit  eingeführt!  Ueberem  stimme  ich  auch  mit  T., 
\senn  er  den  Nuevius  als  ersten  Satireiidichter  betrachtet;  saturae,  ludi 
habe  er  geschrieben,  die  wirkliche  persönliche  Satiren  gewesen  seien 
—  er  nrtheilt  also  ganz  wie  Bährens.  Iin  rohrigeu  aber  muss  ich  mich 
düch  gegen  die  Auffassung  vun  Naevius  Staudpunkt  verwahren.  Er  soll 
eine  Beactioo  gegen  den  eindringenden  Hellenismus  angebahnt  haben: 
so  gefiust  halte  idi  das  nicht  filr  richtig.  Es  war  doch  nur  die  noth* 
wendige  Consequenz,  dass  vom  blossen  Uebersetsen  sor  nationalen  Oe* 
staltnng  flbergegangen  ward.  Aach  hat  ja  Naevins  sweifellos  darchaus 
in  Anlehnung  an  griechische  Mnster  geschaifen. 

Ein  eingebendes  Stadium  der  Tartara'schen  Schrift  wird  Aoregoog 
nach  mehreren  Seiten  hin  gewAhren. 

M.  Schauz,  Die  ApoUodorecr  und  die  Tbeodoreer.   (Uermes  26 
(1890)  S.  36-54). 

Die  Berechtigung  der  Erwähnung  dieses  Aufsatzes  an  dieser  Stelle 
brauche  ich  wühl  nicht  darziilogon.  Entgegen  den  Auffassungen  von 
Blas«?  und  Rohde.  dass  es  sich  in  df^Pi  Streite  zwischen  ApoUodorceru 
und  Theodoree'n  nur  um  rhetorische  Kleinigkeiten  gehandelt  habe, 
sucht  Scbanr.  deujsclben  eine  tiefer  liegende  ])rincipielle  Seite  abzuge- 
winnen und  den  in  ihm  /um  Auslrag  kommenden  Gegensatz  anderen 
auf  andeieai  Gebiete  au  die  Seite  zu  setzen.  Schanz  geht  aus  von  der 
Thatsache,  dass  Apollodor  stets  eine  Narratio  Itir  die  Rede  verlangt 
habe,  Theodor  nicht,  und  zieht  daraus  den  Scbluss,  es  habe  sich  um  die 
allgemeine  Frage  gehandelt:  »Sind  die  VorBchriften,  die  Geseue  der 
Rhetorik  ausnahmslos  oder  nicht?  Die  ApoHodoreer  b<dahteo  diese  Frage, 
die  Theodoreer  verneinten  sie.  Dieser  Gegensata  ist  ein  prindpieller.c 
Er  geht  dann  auf  den  Anonymus  Segaeriaous  ein,  der  die  Ör&nde  beider 


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343 


Schulen  für  und  wieder  die  Notliweudipkeit  dor  Narratio  erörtert.  Kbensio 
verhält  es  sich  mit  dem  Prooemmui;  die  Apollodureor  behaiijUen  die 
Nothwendigkeit  dieses  Theiles,  woraus  nat  Iii  lieb  zu  schlie^seu,  dass  die 
Theodoreer  sie  leugnen.  Auch  hier  giebt  der  Äiiüiiymus  die  Äusfüh- 
rungCD,  die  auf  die  beidfu  Scbuleu  zurückguLeu.  Ich  verzeichue  nach 
eintiider  die  Scblussfolgeruugen  von  Schanz  in  seiner  eigenen  Ubersicht* 
licbeo  Weise: 

1.  Die  Apollodoreer  sageo:  Die  ?ier  Tbeile  der  Bede  Prooemiom, 
Narratio,  Argumeotatio,  Peroratio  sind  Dotbweodig.  Die  Tbeodoreer  da- 
gegen sagen:  Kar  die  Argamentatio  ist  wesentlich,  die  abrigeo  können 
feblen,  ja  mOssen  maoebmal  fehlen.  Also  ist  die  Streitfrage:  Ist  der 
Satz,  dass  die  Rede  aus  vier  Theilen  bestehen  moss,  ausnahmslos  gilUg 
oder  nicht?  Aus  demselben  Anonymus  wird  der  sweite  Streitpunkt  ge- 
wonnen: 

2.  Die  Apollodoreer  sagen:  Die  Reiheufoige  der  vier  Theile  der 
Bedp  i^t  ciue  unabänderliche:  Prooemium,  Narratio,  Argumeutatio,  Per- 
oratio. Die  Theodoreer  behaupten:  Ks  giebt  keine  nnabänderliche 
Reihenfolge  der  Redetheile.  Dies  Problem  fuhrt  auf  eine  dritte  Streit- 
frage: Sind  die  eiuzeloeo  Theile  der  Bede  untrennbare  Einheiten  ?  Auch 
hier  ergiebt  sich: 

3.  Nach  der  Aubicht  der  Äpoilodoreer  bildet  jeder  Theil  der  Kedo 
ein  untrennbares  Ganze;  nach  der  Ansieht  der  Theodureer  hat  auch  diese 
Regel  keine  allgemeine  Gültigkeit  ;  das  hrisst  es  kann  eine  Zerreissung 
des  Redetheils  statthaben.    Es  ergiebt  sich  auch: 

4.  Die  Apollodoreer  behaupten,  dass  eine  Hypothesis  auch  nur 
einmal  die  verschiedenen  Tbeile  der  Rede  haben  kann;  das  heisst  die 
Rede  ist  ihnen  ein  einbdtliehes  in  sich  geschlossenes  Kanstwerk.  Die 
AUgemeingültigkeit  dieser  Begel  wird  ?on  den  Theodoreern  bestritten. 

Somit  bat  Schans  nachgewiesen,  dass  es  sieh  nicht  um  untergeord- 
nete Detaib  handelt.  Mit  Recht  meint  er,  dass  auch  die  Altgemeingftltig- 
keit  anderer  Gesetse  durch  die  Theodoreer  bestritten  worden  sei,  x.  B.  die 
der  bekannten  Vorschrift,  dass  die  BrsfthluDg  dentlicb,  knn  und  wahr^ 
scbeiulich  sei.  Auch  hiergegen  haben  sich  die  Theodoreer  gewandt,  wie 
der  Verfasser  wahrscheinlich  macht,  der  noch  folgenden  Satz  gewinnt: 

5.  Nach  der  Ansicht  der  Apollodoreer  hat  jeder  ^oyo^  sein  <r)(rjfia 
von  Natur  aus,  näc  kdyot  ?3<dv  rt  t^x^iid  fy^*  '^^^^  (puatv.  Nach  der 
Ansicht  der  Theodoreer  kann  ein  Xo^oi:  sein  <r^rfi^  auch  willktlhrlich 
durch  /i.'/ijjrTr;\  nicht  allein  durch  gurrte  erhalten.  Der  Sats  der  Apollo- 
doreer ist  ihnen  daher  nicht  allgemein  giilticr 

Der  jeweilige  Nutzen  ist  das  atisschlaggebeade  Moment  bei  den 
Theodoreern.  Ftir  die  Äpoilodoreer  hat  die  Rhetorik  feste  Formen  (xard 
ftiacv)  mit  allgemein  gültigen  Gesetzen.  Für  Theodoros  ist  Rhetorik 
eine  ts'^vjj,  für  ApoUodoros  eine  imarTjfirj.  Quintilian  ist  Theodoreer. 
Die  Gegensätze  zwischen  Apollodoreern  und  Theodoreern,  Auaiogibteo 


344 


Oesdiicbt«  der  römischea  Lilerator. 


und  Anomalisfen.  Saltiui ai  rrn  uud  Proculianero  sind  die  paralleleu  Fol» 
gen  einer  md  Uerselbeu  geisügeo  Bewegung. 

6.  Ammon,  Apollodoreer  und  Theodoreer.  (Blätter  fttr  das  Bayr. 
GymnaBiakchiilweseD  27  [1891]  S.281 — 286). 

Ich  nebme  dieseo  AofsaU  nocb  hiosn,  da  er  sieb  direct  an  die 
Untersuchuogeo  von  Scbanx  anscbliesst.  An  den  Beispielen  der  Stellung- 
nahme sor  Narratio  und  der  Definition  der  Rhetorik  sacht  A.  so  seigen, 
dass  diese  Bewegoog  nichts  absolut  Neues  war,  sondern  dass  Aristoteles 
auf  einem  aholichen  Standpunkt  stand  wie  die  Theodoreer.  Die  Apollo- 
doreer sind  vorwiegend  Isocrateer. 

Otto  Harne c kür.  Qua  neccbsitudiiie  cuuiuoctus  fuerit  cum  Cice- 
rone Catullus.  (Prgr.  d.  Städt.  Gymn.  tn  Priedeberg.)  1882.  88.  4. 

Ree.:  Phil.  Anz.  13  (1883)  S.  302f.  v.  L.  Jacoby. 

 ,  Gcero  und  Catalina.  (Philologns  41,  a  465  -  481)* 

 ,  Cicero  uod  die  Attiiier.  (Jbb.  f.  Pliilol.  125  [1882],  S.  601 

bis  611). 

—  — .  f  Rf'ron^ion  voü  Ürzoska,  de  caiifine  decem  oratorum»  in  den] 
Jbb.  f.  PiiUul.  12d  (iHSA),  [8.36~48J  4öt'. 

-  — ,  Die  Träger  des  Namens  Hermagoras.   (Jbb.  f>  PbiloL  ISl 
(1886)  S.  69  -76. 

In  den  beiden  erstgenannten  Arbeiten  seigt  Hamecfcer,  dass  Cicero 
und  Catoll  überhaupt  nicht  in  engere  Berührung  mit  einander  gekommen 
zu  sein  scheinen.  Ihr  Yerhftitniss  kann  daher  weder  als  franndsehaftlieh 
noch  als  feindlich  beseichnet  werden.  »Mit  nachweisbaren  Fehden  des 
Cicero  ist  (3atull  nicht  in  Zusammenhang  su  bringen.«  Den  Kampf  des 
Gcero  gegen  die  Attiker  hat  CatuU  garnichi  mehr  erlebt 

In  der  dritten  Abhandlung  fersncht  Hamecker  eine  Datierung  des 
atticistiscbeu  Streites.  Zunächst  betont  er  die  Existens  eines  rbotorischen 
Briefwechsel  zwischen  Brutus,  Calvus  nnd  Cicero,  der  meines  Eracbtens 
durchaus  aicbt  von  der  Hand  gewiesen  werden  kann.  Den  Caiidius  hftli 
er  mehr  für  den  Vorläufer  und  Bahnbrecher  des  Streites.  Die  Attiker, 
so  führt  er  auä,  beuulzteu  des  Cicero  Abwesenheit  in  Cilicicn  (51/50), 
um  ihm  zu  schatJen.  Die  Blütbe  dm  AtticiHinu«;  fltllt  für  H.  in  die  Jahre 
61  und  50,  fit  [  Austraf?  des  Streites  etwa  48  und  später.  Jener  rheto- 
rische Hrieiwechsel  mit  Brutus  und  Cahuh  l^l  gewisscrmassen  das  ein- 
leitende Geplänkel,  die  Entscheidungsschlacht  fallt  im  Brutus  und  im 
Orator.  Cicero  schlug  seine  Gegner  völlig,  so  dass  er  (Tuscul.  II.  I.  3) 
sagen  konute:  geuus  Atlicorum  .  .  .  iguutum,  i^ui  iuui  couUcueruut  [iaeae 
ab  ipso  foro  inrisi,  wenn  auch  der  Atticismus  damit  nicht  etwa  aus  der 
Welt  gescbailt  war.   In  seiner  fieoension  von  Bnoska  spridii  H.  die 


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BeredsMikeit 


345 


Ansicht  aus.  dass  des  Cicero  Vorliebe  fftr  Demosthenes,  durch  die  er 
»als  Vorläufer  der  Atticisten  Demostheni^cher  Observanz  («emi  der  Aus- 
druck erlaubt  istt,  des  Dionysius  und  Caocilius  w .  erscheint,  einerseits 
auf  die  Tradition  der  athenischen  Rhetoreu  zurückgehe,  andererseits  mit 
seiner  politischen  Richtung  zusaiumeuhäuge.  Die  Aussühauug  des  Calvus 
mit  Caesar  sei  auf  dem  Boden  einer  dem  Cicero  feindlichen  Beredsam- 
keit entstanden.  Cäsar  habe  bei  dem  rhetüiischeu  Kampfe  die  Haud  im 
Spiele  gehabt,  aber  nicht  nur,  wie  v.  Wilamowitz  annahm,  der  Strömung 
freie  Babo,  sondm  diese  StrAmnog  selber  gescbftifeii. 

EndÜch  im  letzten  Anftats  sucht  H.  wabrecfaeinlich  zu  maeheo,  dass 
der  Rhetor  Hermagoras,  der  die  Lehre  Yon  dem  Statos  ausbildete,  mit 
dem  stoiseheu  Philosophen  gleichen  Namens  identisch  sei. 

R.  von  Seala,  Zur  Characteristik  dea  Verfassers  der  Khetorica 
ad  Hereuuium,  (Jbb.  f.  Philol.  131,  S.  221—224). 

Diese  Arbeit  erörtert,  wie  zum  Theil  eine  der  eben  erwähnten 
ilaruecker's,  ßlcichtalls  einen  Zusammenhang  zwischen  der  rhetorischen 
und  der  politis(;hen  Bewegung.  W.  Warde  Fowler  hatte  (Journal  of  phi- 
lology.  X,  No.  20.  Il882j  S.  197- 2U5)  den  Verfasser  der  Rhctorica  ad 
Heroüüiura  für  einen  xinhänger  der  Volkspartei  und  der  Bundesgenossen 
erklärt,  v.  Scala  untersucht  die  Sache  eingehender  und  findet  in  dem 
Buche  die  reine  Satire  gegen  die  Sullanische  Partei.  Es  zeigt  tiefen 
Groll  »Ikher  das  Misslingen  aller  hdlsamen  ReformversiiGfae«* 

Ich  bahe  mich  bei  diesen  Arbeiten  zur  Stilgeschiehte  im  Wesent- 
lichen referirend  gehalten,  weil  es  mir  noch  nicht  an  der  Zeit  scheint, 
mich  ttber  die  einzelnen  Fragen  ölFentlicb  zu  Äussern.  Dies  geschieht 
besser  bei  Gelegenheit  einer  systematischen  Untersuchung  aber  die  ge- 
sammte  Entwickelung.  Theils  aus  dem  gleichen  Grunde,  theils  weil  eine 
der  in  Betracht  kommenden  Abhandlungen  schon  über  unser  Decennium 
hinausragt,  verzichte  ich  auf  die  Besprechung  einiger  ttber  den  Canon 
der  zehn  Redner  gelieferten  oder  mit  diesem  und  verwandten  Gegen- 
ständen zusammenhängenden  Arbeiten.  Vielleicht  komme  ich  im  näch- 
sten Bericht  dazu  sie  zu  bebandeln.  Der  bibliographischen  Genauigkeit 
halber  nenne  ieh  aber  wenigstens  einige  Schriften,  die  Anspruch  auf  unser 
Interesse  erheben: 

Jul.  Brzoska,  De  canone  decem  oratorum  Attieorum  quaestiones. 
(Diss.  in.)  YratislaviaA  1888.  104  8.  8. 

Richard  Weise,  Quaestiones  Gaecilianae.   (Diss.  in.)  Berolini 
1888.  62  S.  8. 

Paul  Hartmanu,  De  canone  decem  oratorum.  (Diss.  in.)  Gottiugae 
1891.  47  S.  8. 

Von  ncwichtiKcm  Interesse  ist,  dass  auch  Hermann  Usener  sich  ZU 
dem  Cmoü  geäussert  bat,  und  zwar  im  Epilogus  zu; 


346 


Gescbicbu»  der  römiscbtn  Literatur. 


Diciiysii  Halicarnassonsis  Ubronim  de  imitatioae  reliquiae 
epMtulaaqae  criticae  dnae.  Ed.  Herinanons  Usaner.  Bonoae  1889. 
142  8.  8.  (Epilogos:  8.110-142). 

Währeüd  üseuer  die  alcxandriiiischeii  Gelehrten  für  die  Urheber 
des  Canons  hält,  sucht  Br^üäka  ihn  auf  die  Pcrgauieuer  zurückzuführen. 
Schoo  Weise  vrilJ  seine  Entstehung  in  spätere  Zeit  verlegen,  and  Hart« 
Diana  schreibt  die  AbfiKsuiig  desaelbea  wieder  dem  Gaedlios  an,  als  eines 
Zeicheos  der  Beendigung  des  Streites  swiseben  den  Attidsten  und  ihren 
Gegnern. 

Pniret.  Jnics,  Ps^ai  sur  T^loqueiice  iudiciaire  ä  Borne  peudanl 
la  r^publique.  (Th^e)  Paris  1886.  Tborin.  299  S.  8. 

Der  Verfasser  dieser  fleissigen  Arbeit  verbreitet  sich  sanichst  über 
die  Wichtigkeit  der  gerichtlichen  Beredsamkeit  bei  den  Alten  und  be- 
sonders bei  den  Römern,  giebt  dann  eine  Schilderung  des  römischen 
Forums,  behandelt  den  Qang  des  Processes.  wobei  den  Rednern  und 
speciell  den  Vcrtheidip^rn  eine  ausführliche  Auseinandersetzung  gewidmet 
ist,  und  untersucht  die  in  Rom  hauptsächlich  zur  Geltung  gekommene 
Heredsanikeit  auf  ihre  characteristischen  Merkmale  bin.  Als  solche  er- 
scheiüCD  ihm  die  urbanitas  und  die  gravitas. 

Für  unsern  Zweck  bietet  die  Sihrift  das  meiste  Interesse  natürlich 
da,  wo  von  der  Beredsantkeit  und  dem  Redner  in  stilistischer  Beziehung 
gehandelt  wird.  Die  Schilderung  der  EnUiickelung  der  römischen  Rhe- 
torik 8.  1 1  ü  1.  liest  sich  gut.  liu  iitig  ist  die  Bemerkung,  dass  die  Stellung 
des  lateinischen  Rhetors  sich  gar  nicht  so  in  Misscredit  befunden  habe, 
als  man  .wohl  angenoninien  hat.  Gans  hübsch  scheint  mir  aaeh  der  Ver- 
gleich der  alexandriüisirenden  Dichter  vor  und  neben  Catall  mit  denen  der 
fransOsisehen  Poetenschule  des  18.  Jahrhunderts,  des  Qu.  Lntatius  Catuli» 
mit  da  Bellaj,  des  Valerius  Cato  mit  Ronsard,  mag  auch  die  Analogie 
nicht  durehgftngig  stichhaltig  sein.  Ich  benutse  diese  Gelegenheit,  an 
darauf  hinsnweisen,  dass  es  eine  der  ersten  und  nothwendigsten  Auf- 
gaben der  vergleiehendeo  Uteraturgeschichte  sein  dürfte,  eine  wirklich 
systematische  Erforschung  der  parallelen  Entwickelungsgtnge  der  vei^ 
schiedenen  Literaturen  in  Augriff  zu  nehmen,  jun  die  festen  Gesetze  lo 
erkennen,  die  überall  in  gleicher  Weise  wirken,  wenn  man  die  beson- 
deren Verhftltnisse  der  Völker  in  Absag  bringt. 

Kinzelne  snlehei  Hinweise  können  wohl  Anregung  bringen,  sie 
können  aber  auch  irrig  sein,  weil  sie  meist  nicht  durchdacht  sind.  Eine 
tiefgehende  Forschung  nach  dieser  Richtung  würde  atich  unter  rm>t<1nden 
sicher  im  Stande  ^'in  aüf  dunkle  Perioden  der  literarischen  liiutwicke- 
lung  ein  helles  Licht  zu  werfen. 

Nicht  mit  Recht  scheint  mir  Poiret  eine  Entschuldiguu«  daiür. 
dass  Cicero  den  Foutejus  u.  a.  vertheidigt  habe,  darin  m  üudeu,  dass 


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Beredsamkeit.  MiMellaneen  mr  rftm.  Prosa. 


347 


wir  unsere  beutige  Begriffe  von  Loyalität  und  Delicatesse  —  ich  darf  die 
Ausdrücke  wohl  boibehalten  -  nicht  auf  ilie  RAnior  von  damals  über- 
tragen dürften.  8u  allf?enieine  üuterhchiede  sind  schwerlich  durchführbar, 
und  Aüalügiecn  in  unserer  Zeit  gewiss  nicht  ausgeschlossen.  Auf  die 
verwickelteD  Fragen  der  Einzelheiten  in  der  Verpflanzug  der  stilistischen 
Gegensätze  auf  römischen  Boden  gebt  der  Verf.  nicht  ein  ond  begnügt 
sich  mit  dem ,  was  aus  Cicero's  Schriften  sn  Tage  liegt ;  er  theilt  die 
Redner  der  römischen  Republik  in  zwei  Kategorieen,  einmal  in  solche, 
die  (auch  bei  aller  Beeinflussung  durch  die  Griechen)  einen  echt  römi- 
schen Gbaracter  tragen,  und  solche,  denen  dieser  fehlt,  die  »Psendo- 
Attidsten«.  Diese  geboren  fast  schon  der  Kaiseraeit  an.  »Es  würde 
interessant  seine,  sagt  der  Verf.,  »die  Einheit  der  römischen  Bcredsam- 
lieit  literarisch  wieder  bersusteUen,  wie  wir  es  historisch  gethan  haben» 
aber  ein  solches  Unternehmen  Wörde  waghalsig  sein,  und  die  Fragmeute, 
die  ans  von  den  Rednern  ausser  Cicero  Übrig  sind,  würden  uns  eine 
ungenügende  Basis  abgeben.«  Characteri>tiM'h  ffir  die  eigentliche,  echte 
römische  lieredsamkeit  ist,  wie  UH-.;i«:t.  die  gravitas,  eine  gewisse  Nach- 
drücklichkeit und  Erhabenheit  —  riieiorischer  Schwung  etwa  —  und  die 
urbanitas .  der  feine  und  witzig  amUsaute  Ton  (Vgl.  ttbrigens  dazu  auch 
Ribbeck,  Agroikos,  6.  4üf.)- 

Ich  glaube  gern,  dass  der  Verfasser,  wenn  er  auch  den  Umfang 
soiiior  Arbeit  etwas  sehr  hat  anschwellen  lassen,  doch  mit  dieseu  Unter- 
scheidungsmerkmalen das  Richtige  getroffen  hat,  und  muss  seine  Arbek 
urosomebr  als  dankenswertfa  beseichnen,  als  bei  dem  Ueherwiegen  des 
griechisclien  Einflusses  fttr  die  Benrthellung  der  Entwicklung  der  römi* 
sehen  Literatur  es  von  Bedeutung  ist,  die  Elemente  klar  zu  erkennen, 
die  in  dem  römischen  Volksgeist  wuraelteu  und  deren  Ausbildung  der 
Römer  ureigenes  Verdienst  gewesen  ist. 

leb  schliesse  meinen  Bericht  mit  der  Aufföhrung  einiger  Sebriflen 
Ober  bestimmte  Gattungen  oder  Formen  der  Uterariscben  Darstellung. 

Schlottmann,  Ars  diologonim  componendornm  quas  vicissitudines 
apttd  Graecos  et  Romanos  subierit.  Comm.  ab  ampliss.  philos.  Bostocb. 
ordioe  praemio  ornala  (Diss.  in.)  Rost.  1889.  59  S-  8. 

In  der  römischen  Literatur  ist  die  Dialogform  bis  auf  Cicero  nicht 
hAuflg.  Als  Grttnde  su  dieser  Einkleidung  bei  Cicero  ftthrt  der  Verf. 
verschiedene  auf.  Hin  und  wieder  trug  nach  ihm  die  Absicht  dasu  bei, 
Jemandem  den  Dank  abzustatten  oder  sich  ihm  Oberhaupt  gei&llig  zu 
erwdseOt  indem  er  ihn  redend  einfDhrte;  alleinige  Veranlassung  war  sie 
natflriich  nicht.  Ferner  hatte  Cicero  es  in  dieser  Gestalt  bequem,  nicht 
immer  mit  seinen  Ansichten  hervortreten  zu  mttssen.  nnd  wenn  er  es 
doch  that,  sich  hinler  einer  anderen  Person  verbergen  zu  können.  Hierzu 
musft  ich  freilich  bemerken,  dasa,  wo  Cicero  die  Lebren  verschiedener 


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346 


GMCbIcbte  der  rOmiiefaeii  Utmtiur, 


Schulen  entwickeln  wollte,  er  von  Natur  auf  den  längst  gebrfiucblirhen 
Dialüf?  porathon  rmis^te,  Aussordorn  sind  die  aü£?efflhrten  Gründe  doch 
liiir  don  Kinzeilall  unterstützende  Nebeugrüude,  die  Anregung  zum  Dialog 
überliaiipt  erhielt  er  natürlich  aus  Griechenland,  namentlich  von  Piaton. 
wie  das  Schlottmanr»  selh«t  «a^t.  Dass  übrigens  dem  Cicero  nichts  daran 
liege  »verum  sfatiii  te  uui  fMläuiu  evincere«  trifft  doch  lauge  nicht  immer 
zu.  Der  dritte  llaii])tfzi  und  üe^t  für  den  Verf.  darin,  dass  dem  Cicero 
als  Redner  die  Torni  der  Dihcu&sjiou  besonders  ^u^agte;  deabalb  folgte 
er  aoch  in  der  Ausführung  und  zwar  bis  in  mauche  Einzelheiten  der 
Cotuposftioii  bioein  mebr  der  Air  und  wider  dtsputirendeii  Aristoteli- 
sehen,  als  der  Manier  des  Platoo.  Doch  verdankt  er  aoch  diesem  reiche 
Anregung »  so  namenüicb  fbr  seine  Schriften  Aber  die  Gesetze  und  Über 
den  Staat,  in  denen  er  ihm  auch  im  Einseinen  mehr  folgt  Der  Dialog 
de  partitione  oratoria  erinnert  an  keinen  der  beiden  Philosophen  Dass 
des  Tacitns  Dialog  nicht  etwa  wirklich  gehalten  worden  ist»  wird  man 
dem  Terf.  ingdten,  chw  seinen  ausschlaggebenden  Grand  anerkennen 
zu  müssen ,  Tacitus  habe  das  Schrifteben  verfasst,  am  seine  Absage  an 
die  Rhetorik  zu  erklären 

Bringt  die  Schrift  auch  nichts  wesentliches  Neues,  so  ist  es  immer- 
hin nützlich ,  eine  so  beliebte  literarische  Form  der  Darstellung  durch 
die  ganze  Literatur  zu  verfolgen,  und,  in  unserm  Falle,  zu  beobachten, 
wie  sich  die  einzelnen  Schriftsteller  den  griechischen  Deokm&leru  gegen- 
über verhalten  haben. 

R.  Bureseh,  Consolationmn  a  Graeds  Romanisque  seriptorum 
historia  critica.  (Dlss.  in.)  Lips.  1886.  170  S.  8. 

Ree.:  in  diesem  Jahresbericht  1867,  I,  (Bd.  50),  S.43a.  44  von 
H.  Heinse. 

Auch  diese  Verfolgung  einer  bestimmten  Literaturgattung  ist  sehr 
verdienjitlich.  Der  widitigcre  Thcil  freilich  eulfällt  aui  die  griechisch© 
Literatur.  Iiier  kommt  von  den  drei  Theilen:  De  Graecorum  philoso- 
phorum  äcriptis  consolatoriis,  de  rhetorum  Graecorum  studiis  consolato- 
riis,  de  consolationibus  a  Romanis  scriptls  nur  der  dritte  in  Betracht. 
HanptsAchlicb  handelt  es  sich  natflrlich  nm  Cicero  und  Seneca.  Das 
erste  und  dritte  Buch  der  Tuscolanen  hftlt  B.  für  thells  aas  Crantor, 
tbeils  aus  verschiedenen  anderen  griecbischen  Philosophen  geschdpft.  Ab 
Abfassongsseit  von  Seneca's  Consolatio  ad  Marciam  wird  das  Jahr  40 
oder  Anfang  41  nachgewiesen,  ftlr  die  Consolatio  ad  Polybiom  aoft  Nene 
die  Unechtheit  sn  erhftrten  versocht.  Ausser  den  beiden  genanotOD 
Schriftstellern  gehören  hierher  noch  Fronto,  Ambrosius,  Hieronymus  und 
Boethius.  Ueber  die  Laudationes  funebres  handelt  ein  eigenes  Capitel. 
Zum  Scbluss  folgen  Excurse  und  ein  £pimetram  de  Philodemi  lupi  ^o- 
ydroo  libro. 


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Mi8c«llAiMen  sar  rOm.  Proaa. 


34d 


Boyer,  Edaard,  Los  consoIatioDS  dies  les  Graes  et  lea  Roin«iot. 
Montanbao  1887.  66  S.  gr.  8. 

Boyer's  Absicht  ist  wiegend  ethisch,  auf  den  iuuem  Gehalt  ge- 
richtet; auch  sollen  nicht  alle  Verfasser  von  Trost^chriften  behandelt 
werden,  sonderu  nur  die  bekanntesten,  die  ja  doch  vielfach  uur  die  Mei- 
nung ihrer  Vorgänger  wiedergeben.  Im  ersten  Theil  bespricht  der  Verf. 
die  tiaoptiieUielisleQ  Troetinlttel  der  alten  Philosophen  (namentlich  gegen 
Krankheit,  Verbannong  und  Tod),  in  einem  tweiten  sucht  er  deren  Un- 
genOgendbeit  und  die  Notbwendigkeit  einee  höheren,  göttliehen  Trostes 
darsutbuo.  Die  Tröstungen  des  Altertbnms,  so  meint  er,  gehen  nicht 
hinaus  ttber  den  Horisont  des  gegenwärtigen  Lebens,  sie  lassen  uns  nn* 
getröstet;  wirklichen  Trost  ?erleibt  nns  nor  das  Evangelium,  und  seine 
Tröstungen  sind  weit  einfacher  als  das  ganse  Alterthnm  sie  erfinden 
konnte. 

Hartlich,  Exhurtatiunum  (  UI*()TPEIITIKii\'s  a  Graecis  Homu- 
nisquc  scriptoruni  historia  et  mdolca.  (Dias.  iu.>  Lips.  ibtiU  (Leipziger 
Studien  Bd.  XI,  p.  207 f). 

Hec;  Wochenschr.  l  kl.  Philol.  1Ö90,  No.  19,  Sp.  513  -618  vou 
('.  Haeberlin. 

Zunächst  bin  ich  mit  dem  Herrn  Referenten  der  Wochenschrift 
dahin  einverstanden,  duss  ich  Harilichs  Auüassuug,  die  koyoi  rr/ioTosr:- 
Ttxoi  seien  ein  Zweig  der  philosophischen  Literatur,  für  unricliiifj;  halte; 
sie  bilden,  wie  llaebeiliii  richtig  sagt,  »eine  Redegattuntf  uml  enthalten 
Ermaiiiiuugen  zur  Tapferkeit,  zur  Beschäftigung  uui  der  Tiiilosuphie, 
Rhetorik,  Medidn  und  anderen  Dingen,  je  nach  dem  Thema,  welches 
sieb  der  Autor  sur  Behandlung  vorgenommen  bat.  Sie  sind  so  schon 
von  Aristoteles  aufgefasst  (vgl.  S.  827) ,  und  eine  Trennung  der  Philo- 
sophie Ton  der  Rhetorik  ist  hier  nicht  gut  durcfasufbhran,  wenn  auch 
bald  der  eine,  bald  der  andere  Gharacter  der  protreptici  überwog,  wie 
das  rhetorische  Element  bei  den  Sophisten,  Isocrates  und  den  Rhetoren 
der  löraischen  Eaiserseitc.  Auch  darin  stimme  ich  Haeberlin  bei,  dass 
die  Arbeit  sich  in  einzelne  Untersuchungen  verliert.  Doch  um  auf  nn- 
sem  Gegenstand  za  kommen,  so  kommen  hierfür  vornehmlich  Cicero, 
Angostus  und  Seneca  in  Betracht.  Nach  dem  Verfasser  hängt  Gicero's 
liorteosius  ab  von  Poseidonios,  vielleicht  auch  noch  von  Philon  von 
Larissa. 

Die  Arbeit  i-^t  jedenfalls  sehr  fleissig  und  fftr  die  Ueschichte  der 
bebandelten  Literalurgattuog  förderlich. 

Lippelt.  Quaestlones  biographicae  (Diss.  in.)  Bonnae  1888.  448.  8. 

S.  37f.  handelt  der  Verf.  de  CJoruelii  Nep«»tii  lunubus  und  kommt 
zu  dem  Krgebnisä,  dass  Nepos  nicht  auf  Thuk)Uides,  Theopomp  und 


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350 


Geschieht«  der  römiscbeo  Liter&tur. 


Kphoros  zurückgegangeii  ist  Er  zog  vielmehr  solche  Quellen  heran, 
wie  sie  Cicero  de  ur.  Ii,  84,  341  characteri^irt  (libri  quibus  Tbemi* 
stocles,  Aristides,  Agesilaus,  Epamiooodas,  Philippus,  Alexander  «lii- 
que  Uodantur).  Nepos  machte  es  wie  Sueton  (de  rbet  i)  es  be- 
schreibt: iDterdiim  Oraeeorum  scripta  oonverlere  ac  vires  iolustres  lau* 
dare  vel  vitoperare.  Diese  gaoxe  biographische  Literatar  geht  von  Iso* 
crates  aus. 

Im  Oaozeo  fiodeo  wir  in  dieser  Schrift  gote  Beobachtungen,  und 
auch  die  Aoifassnng  von  des  Nepos  Quellen  im  allgemeinen  wahrscheio* 
Uch,  immerhin  war  die  rhetorische  Biographie,  um  so  sn  sagen,  doch 
auch  in  die  Gesammtgeschichtsschreibung  übergegangen,  und  es  ist  nicht 
gesagt,  dass  Nepos  nicht  auch  solche  rhetorisireode  Uistoriicer  beootst 
haben  kann. 

Biotz,  Beiträge  zum  Gebrauche  der  AlliterattOD  bei  den  römischen 
Prosaikern.   (Phllologus  44,  8.268-278.) 

Während  bibher  nur  die  AUiteratiuii  in  sprichwörtlicliou  und  fürmel- 
iiulLen  Wendungen,  die  Häufung  alliterireuder  Worte  oder  die  Allitera» 
tion  coordiairter  Worte  sum  Gegenstand  der  Beobachtung  gemaeht  wurde, 
80  führt  der  Verfasser  aus,  will  er  nachsuweisen  versuchen,  »wie  in  ganx 
bestinunten  grammatischen  Constructionen  die  Alliteration  sehr  oft  ein 
bewusstes  und  beliebtes  Mittel  der  römischen  Prosaiker  gewesen,  um 
die  betonten  Worte  noch  sch&rfer  au  markiren.«  Wenngleich  hmge  nicht 
alle  Beispiele  des  Verfassers  schlagend  sind,  so  mnss  man  ihm  doch  bu> 
geben,  dass  eine  grosse  Ansahl  gewiss  nicht  auf  Zufall  beruht,  und  an- 
nehmen, dass,  namentlich  in  Antithesen,  die  Redner  and  Schriftsteller 
gern  des  grösseren  Eindrucks  wegen  alliterirende  Worte,  wenn  sie  sich 
darboten,  vorgesogen  haben. 

Ich  beschliesse  die  Besprechung  der  Prosa  analog  der  der  Poesie. 

Manitius,  M. ,  Beiträge  zur  Geschichte  der  römischen  Prosaiker 
im  Mittelalter,  im  Phllologus,  Bd.  47  (N.  F.  1),  S.  562 f.:  1.  Sulii;iis. 
2.  'luciius.  3.  Pluiiüs  der  Jüngere.  4.  Curneliub  Nopos.  4b  (.N.  F  21, 
S.  564 f.:  5.  Gellius.  6.  Columella.  7.  Julius  Cäsar.  8.  Livius  9.  Pom- 
ponius  Mela.  49  <N.  F.  8),  8. 191  fl:  Ii.  Entropius.  S.saof.:  12.  Pauli 
Epitome  Festi. 

Auch  dipse  Abhandlungen  bind  wie  die  oben  besprochenen  Ober 
die  Dichter,  sehr  lehrreich.  So  ist  dem  Verf.  nur  eine  einzige  An- 
führung von  Cornelius  Nepos  bekannt  geworden,  bei  Wibald,  Abt  von 
Stablo  und  Corvey,  und  zwar  wai  dieser  im  Besitze  eines  vollatäudi- 
gereu  Nepos  als  wir  heute.  Bei  Einhart  ist  die  Sache  nicht  gaoc 
sicher.  Bei  Gellius  knflpft  der  Vorfasser  an  die  Untersnehungeu  tob 
Herta  (Gellius»  II,  S.  Vf.)  an.  Im  Grossen  und  Gänsen  trigt  er 
selbst  raeist  cum  15.  Jahrhundert  bei.  Die  Abschnitte  Über  Caesar  uod 


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MiseeUuMD  sar  röm.  Prosa. 


351 


TJvius  bieten  mancherlei  Interesse.  Bei  Pompouius  Mela  ist  es  eigeu- 
ihümlicli ,  dass,  obwohl  viele  Haudschrifieu  (freilich  fast  sämmtlich  aus 
spsteror  Zeit)  von  ihm  existireo,  doch  eioe  verhältuissmässig  our  ge- 
ringe Benutzung  dieses  Atitors  ersichtlich  ist.  —  Natürlich  muss  mau 
sich,  wie  bei  alleo  derurtigen  Zusammenstellungen^  so  auch  hier  beson- 
ders hüten  bei  den  im  einzelnen  Falle  zu  ziehenden  Schlüssen  die  rich- 
tigen Gesichtspunkte  nicht  aus  den  Augen  /:u  vciiieicu. 

Die  Manitiuä'schen  Abhaüdluugeu  erweisen  sich  in  gleicher  Weise 
interessant  und  fördernd  für  die  Ueberlieferungsgtnchichte  der  lateioi* 
scbeD  Sohriftatallar  wie  Ar  di«  GeisleBgeadiiGiii«  des  Uitteliliers. 


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Register. 


L  Verzeichnis«  der  besprochenen  Schriften. 


Abignente,  G.,  la  8cbiavitü  IIJ  222 
Abraham.  F.,  Velleius  und  die  Parteien 

io  Rom  II  22Q 
Adam,  R.,  de  Herodoti  ratiooe  historica 

I  m 

Aesohytu»,  opera  edd.  Zomaridis  et 
Wecklein  1  IM 

—  die  Tragödien,  verdeutscht  von  B. 
Todt  1  im  IM 

-  rOrestie,  traduction  d'Alexis  Pierron 
I  2Q1 

—  the  Agamemnon,  by  A.  Y  Verrall 
1  2Ü1 

—  the  Prometheus  bound.  by  N.  Weck- 
lein 1  IM 

—  the  i^npplices.  by  T.  G.  Tucker  1  L9Ü 
Albert,  F..  bistoire  de  ta  litterature  ro- 

maiuH  III  2äD 
Albrecht.  R.,  «wei  (iedichte  des  Panor- 

nutii  III  122 
Allen,  T.  W.,  the  Raveuna  Aristophanes 

1  11 

Ammer,  E.,  Reihenfolge  und  Zeit  des 
herodotischen  Geschichtswerkes  1  IM 

Ammon,  Q  ,  Apollodoreer  u.  Theodoreer 
III 

Andel,  A.,   Geschichte  des  Akanthu3< 

blattes  HI  ü2<  i>ü 
Ansault,  le  cuite  de  ia  croix  III  25h 
Anspach,  E.,  zu  Cornelius  Nepos  II  107 
Antona -  TraversI ,  C,  TEdipo  di  Ugo 

Foscolü  III  2üa 
Arbenz,  E ,  die  Vadianische  Briefsamro- 

lung  III  im 
d'Arbors  de  Jubalnville,  Ia  source  du 

Dauube  cbez  llerodote  1  IQIi 
Arenhold,  L.,  historische  Entwickelung 

der  jSchiffsiypen  III  LLß 
Aristcphanis  comoediae  rec.  Fr  Blay- 

des  I  120. 

—  recc.  Velsen-Zacher  I  I2fi  L2äa 

—  Werke,  übersetzt  von  J.  Mähiy  I  120*» 

—  Acharneans,  translated  by  Tyrrell  1 
128b 


Aristophanes  tbe  Clouds,  by  Humphreys 

I  128e 

—  le  Nube,  !e  Rane  tradotte  da  Fran- 
chetti  1  12äg 

—  le  Ranae,  tradotte  da  Castellani  I 
I28b 

—  Wespen,  Übersetzt  von  R.  Lang  l 
I28f 

Armstedt,  R.,  quae  ratio  intercedat  inter 
Anrelii  Victoris  libros  II  61 

Ariel,  A.,  die  drei  Uauptvertreter  der 
Satire  III  a2Z 

Assmann,  E.,  die  neueste  Erklärung  der 
Tneren  III  93.  2fi 

—  Altos  und  Neues  im  Seewesen  III  SS 

—  Kritierhes  in  Sachen  des  antiken  See* 
westniü  III  S3 

Augsberger,  J.,  die  Scholien  zu  Aristo- 
phanes im  cod.  Venelus  1  öfi.  1Ö5 

Aurea,  A  ,  traite  de  m^trologie  assy- 
rienne  III  M 

—  Etüde  des  mesures  assyriennes  III  26 
Bfihrens,  E ,  zur  Origo  gentis  Romanae 

II  23 

—  Ennius  und  seine  Vorg&nger  III  32ä 

—  zu  luvenal  II  212 

Ball,  ILi  die  Bekanntschaft  röm.  Schrift- 
steller mit  Uerodot  1  112.  III  340 

Bally.  Gh.,  de  Euripidis  tragoediarum 
pariibus  lyricis  1  236,  24Ö 

Bamberg,  A.  v .  de  Ravennate  et  Veneto 
Ariätophanis  codicibus  i  2 

—  exercitationes  criticae  1  32 
Bartels.  R  ,  Beziehungen  zu  Athen  io 

den  Dramen  dos  Euripidi^s  1  '23^  2Ü 
Bauer.  A ,  Kriegs&cbiÖ'e  der  Alteu  Iii  SS 
Beaudouin,  E.,  le  cnlte  des  empereurs 

III  2iil 

Beoker,  J  ,  die  Umarbeituug  des  Oedipns 
I  223 

Behme.  J.,  de  lite  sepulcrali  in  Sopho- 

«  Iis  fubula  Aiax  l  21ß 
Belleua,  P.,  dei  fonti  letterari  di  Ts* 

cito  II  12ä 


Yerzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


353 


Balooh,  J.,  das  griechische  Heer  bei 

PlatäÜ  1  158 
Bender,        Qruodriss  der  römischen 

Litteratargpschichte  Iii  2Ö2 
Benesch,  J  ,  de  casuura  obliquorutn  apud 

lustinum  usu  II  äl 
Benoit,  A.,  le  ius  sepalcri  k  Rome  III 

Bergmant,  P.,  raotobiographie  de  lustc 
Lipse  III  122 

—  nn  philologue  Gantois  III  I2ä 

—  un  imprimpur  beige  Lü  2Q»2 
Beringuier,  Th.,  une  correspondaoce 

Utteraire  an  XVIII.  siöcle  III  IM 
Berndt,  Th.,  kritische  Bemerkungen  1 
ÜQ 

Berthelot,  les  äges  de  cuivre  et  de 

bronse  III  ä2 
B«thge,  R  ,  de  Septem  adversus  Tbe- 

bas  fabola  I  IM 
B«uther,  Fr,  das  Goldland  des  Plinius 

III  42 

Bieger,  J.,  de  Persii  codice  Pithoeano 

II  IM 

Bieligk,  E.,  de  casuum  syntaxi  a  Flore 

usurpato  II 
Bilfinger,  G  ,  der  bQrgerliche  Tag  III 

213 

—  &pa  =  Stunde  III  M 

Blntz,  Beiträge  zum  Gebrauch  der  Al- 
Htteration  oei  den  römischen  Pro- 
saikern III 

Birt,  Gh.,  das  antike  Buchwesen  III  22ü 

—  zwei  politische  Satiren  III  322 

—  de  velis  iudaicis  III  ÜÜ 

Bischoff,  A.,  Rollenvertheilung  bei  den 

bacchen  I  24fi 
Bishop,  Ch  ,  de  adiectivorum  verbaliam 

tos  terminatione  usu  Aeschvleo  1  IßS. 

IM 

Bitschofsky,  R.,  zu  Cornelius  Nepos  II 

LLß 

Blankenstein,  U  ,  Karl  Bötticher  III  2QQ 
Blau,  A,  de  Äristarchi  disnipulis  I  HS 
BIQmner,        Farbeobezeicbnuugeu  bei 
den  rtaiiachen  Dichtern  III  M 

—  Metapher  bei  Ilerodotus  I  Ui2 
Böhme,  W.,  zu  Cornelius  Nepos  Ii  IM 
Böhmer,  E. ,  Pindars  sicilieche  Oden  I 

27« 

Bonghi,  R  ,  die  römischen  Feste.  Deutf^ch 
von  A.  Kuheraanu  III  252 

—  annali  di  Gabriele  Giolito  III  2Dü 
Boot,  J.,  analecta  I  IM 
Bornemannj,  E. ,  Pindars  sechste  pythi» 

sehe  Ode  1  2üg 
Boxberger,  R.,  Briefe  von  Karl  David 

Ilgen  III  lai 
Boyer,  B.,  les  consolations  chez  les 

Örecs  III  MD 


Breusing,  Nautik  III  92^  ff. 
Brieven  van  Daniel  Elsevier  III  15^ 
Brüning,  A.,  de  Inniani  lustioi  codici» 
bu8  II  52 

Brunei,  L,  de  tragoedia  apud  Romanos 
III  m 

Brzoska,  J.,  de  canone  decem  oratorum 

III  im 

Bucoiarelli,  A.,  ntmm  Persius  doctrinae 

stoicae  sit  sectator  II  Ißü 
Buchhofz,  G. ,  Verbesserungsvorschläge 

zum  Dialogus  de  oratoribus  II  131 
Bücheler,  der  Text  des  Persius  II  Ißü 
Bünger,  G. ,  de  Aristophanis  apud  Sui- 

dum  reliquiis  I  ÜIL  iüL  GiL  22 
Bureach,  R.,  cousolatiuuum  scriptorum 

historia 

—  zum  antiken  Seewesen  III  2ä 
Buschan,  G.,  die  Anfänge  der  Webe- 
reien III  82 

—  das  Bier  der  Alten  III  ül 
Busche,  K.,  zur  Ilekabe  des  Euripides 

1  242 

Busster,  E.,  Quellenverhältniss  des  Ti> 
motheos  von  Gaza  III  (>4.  07 

Castellani,  C,  Torigine  tedesca  delP  in- 
venzione  della  stampa  III  2ii2 

—  i  privilegi  di  stampa  III  2Ö5 
Catalogo  dcgli   iucunabili  di  Bologna 

III  m 

Catonls  de  agri  cultura  libri  rec.  Ii 

Keil  III  52 
Cesareo,  J.  0.,  de  Petronii  sermone  II 

IM 

Chaloupka,  St.,  de  Persii  forma  dialo- 

gica  II  im 
ChaufTepie,  Oompierre  de.  de  titulo  L 

K.  4312  ad  luvenalem  relato  II  iSÜ 
Christ,  W.  V.,  Beiträge  zum  Dialekt 

Pindars  1  284 
CIchorius,  C,  de  fastis  consularibus  an- 

tiquissimis  III  232 
Clpolla,  F.,  Cornelio  Nipote  e  le  scienze 

uaturali  II  Ißi 
Clapp,  E.  B.,  conditional  sentences  in 

the  Greek  tragedians  I  I2ü 
Clark,  W.  G.,  the  history  of  the  Ra- 
ven na  manuscript  of  Äristophanes  I  H 
Clausen,  Fr.,  de  scholiis  in  Aves  1  äl 
Cobet  et  Pluygers,  ad  Velleium  Pater- 

culnm  II  224 
Cocchia,  E.,  prelezione  di  letteratura 

latina  III 

Cohn,  A. ,  quibns  ex  fontibu9  Aurelii 
Victoris  libri  tluxerunt  Ii  ßli 

Columba,  G.,  studi  di  filologia  I  IM 

Conrad!  HIrsaugiensis  dialogus  super 
auctores  ed.  ü,  Öchep'ss  III  122 

Cornelissen,  J.,  ad  Ammiauum  adver- 
saria  II  12 

2a 


Jabrobericht  für  Altertbumwiueoschaft.   LXXIIl.  Bd.   (1893.  III.) 


354 


BAgistor. 


CorneliMen,  J.«  zu  Cornelius  JÜepos  11 
105 

Oomallin  Nepos,  ed.  G.  AodfMMi  II  82 

—  rec.  C.  G.  Cobet  II  78 

—  rec.  A.  Fleckeiaen  II  85 
^  ed.  G.  Gemss  II  88 

—  von  G.  Gemss  II  86 

—  rec.  M.  üiUbauer  II  80 
p«r  A.  MoDgiDOt  II  78 

—  von  K.  Nipperdey  11  70 

—  unö  ^.  2^axeiÄapuKouAurj  II  ÖW 

—  TolUto  da  Z.  Carini  II  122 

—  verdeutscht  Ton  J  Sirfvlis  II  121 

—  recato  in  ÜDgiia  iiaiiaua  da  P.  D. 
BoTMi  I!  138. 

—  übersetzt  von  R  Zwirnmann  II  191 
Corteae,  Q.,  uo  frammento  di  Conielio 

Nipote  II  89 

—  dl  alcuoi  erroii  Btorid  di  Cornelio 
Nipote  1  115 

Constanzi,  V.,  ricercüe  hü  alcuDe  punU 
coDtroversi  iDtono  «IIa  Tito  di  Ero- 

dntn  I  l<i7 

Coate,  D.,  Auszüge  aua  Ainiiiiauus  über- 
setzt 11  18 

Cristofolini,  0.,  achedulae  critioM  1 906. 

—  sopra  DD  paaao  eontrofeno  oell'  An* 

lipon e  I  229 
Croiaet,  A.,  la  v^racit^  d'üerodote  1 160 
Orualua,  O.,  ad  poetaa  latinot  exegetiea 

II  170 

Cuq,  E.,  institutiona  juridiquea  des  Bo- 

maios  III  247 
Czyczkiewioz ,  A.,  de  Tacitei  ittnnODia 

proprietatibus  II  128.  130 

—  quibuü  poeliciä  vocabulit»  Corneliuä 
Tacittw  semionsm  niain  orotvtrit  II 
129 

Daniel,  M ,  a  future  life  I  17t>.  187 
Dau,  A ,  de  Martlaiia  libelloram  ratione 

11  174 

Decharme,  P.,  les  scolies  d'Arigtopbane 
I  124 

—  Euripide  et  Anaxn^^orc  1  237.  242 
Daaaau,  H.,  ttberselieaes  BruchstQclc  des 

GeraeHoa  Nepos  II  90 
Dias  E ,  BemerkuD^on  zu  Eutr'{  II  34 
Diotionary  of  anUquiUes,  by  ämith, 

Wayte,  and  Marindin  III  210 
Dictionnaire  des  antiqiiit^s,  par  Darem- 

borg  et  Saglio  III  210 
Diemer,  0.,  de  sermuuo  Thucyuidia  I 

143 

Dieterich,  A. ,  Sdilafscentn  auf  der  at- 
tischen Bühne  1  2ää 

Dtonysii  Hai.  de  inttotioo«  ed.  H.  Ute- 
ner  III  34G 

Diatel,  Th.,  eine  Reucliliu-Debersetsung 

m  166 


Dittenborger,  W.,  observatiooes  de  fia- 
rodoti  loeo  ad  aotiqiittotoi  laens 

spectaiKe  I  141 
DizionaHo  epigralioo,  da  £.  de  fing« 

giero  III  210 
Dörpfeld,  W.,  dor  rOmisolM  u.  iulische 

Fuss  III  36 

—  metrologische  Beiträge  III  45 

—  Abloitoog  der  griechisch  -  rOmischeo 
M?i««e  V.  d.  babylonischen  Elle  III  41 

Drachmann,  A.  B. ,  moderne  Pindarfor- 

tolkning  I  268 
Oraheim.  H.,  Sophoklrs-rbrvrn  I  207.  214 
Oroyaen,  H.,  iieerwesen  u.  Knegtühruag 

der  Orieraon  III  92 
Dummler,  F    Akademika  I  170 
Düntzer,  H.,  über  den  Prometboos  xu^- 

f>6pot  des  Aisdiylos  1  196 
Dürr,  J.,  das  Lcbeu  luveoals  II  ISO 
Duff,  J.,  uoleä  on  Martialis  II  185 
Ebeling,  P.,  quaestiooes  Eutropiaaae 

II  20 

Eokardt,  E.,  de  temporuro  ratione.  qvM 

Tracbiiiiis  tabulae  subesl  1  2ä2 
Egen,  A.,  quaestiones  Floriana«  1197 

—  de  Floro  historico  H  :]r, 
Ehriamann,  H.,  de  temporutn  et  modo« 

mm  nsn  Ammianeo  Ii  8 
Bohert,  0.    svhulw&rterbaGh  n  Co^ 

nelius  Nepos  Ii  116 
Engolniinn,  A  ,  der  Civilproseaa  III  9tt 
Erichson.  A  ,  ein  nrnes  DokaiMllt  fÜMT 

Beatus  Rbeoanus  III  165 
Euripldea,  ausgew&hlte  Tragödien ,  Too 

E.  Bruhn  I  245 

—  ausgewählte  Tragödies*  TonH.  Weck« 
lein  1  256 

—  Dramen ,  Obonalit  foo  K.  Bradi  I 

237.  243 

—  Alceste,  par  U.  WeU  1  244 
^  Cyclops,  by  W.  E.  Long  I  866 

—  Uecuba,  par  H  Weil  1  247 

—  Herakles,  von  U.  v.  Wiiamowiu- 
MOllendorff  I  248 

—  Hippolytus,  by  W.  S.  Hadley  1  351 
 griecbiach  u.  deutsch  von  U.  t. 

WilaiD0witB-M6iluuiorff  I  961 

—  Iphigenia  at  Aulls  by  £.  B.  England 
1  252 

 by  Gl.  Headlam  1  262 

Iphigenia  amoog  the  TamiaiM«  by 

J.  Flagg  I  253 
^  —  vou  S.  Mekler  I  264 
*  Jon,  by  A.  Bavfield  1  256 
 by  A.  W.  Verrall  I  255 

—  Medea,  ixd.  bno  /'.  laxoppafou  I 
256 

Eutropi  breviarium  rec.  IL  DroyMB  1121 

—  rec.  F.  Buehi  U  22 

—  ed.     Wagenor  II  22 


kiui^cd  by  Googl 


VersotchnlBa  der  betprochenen  Schriften. 


855 


Eytert,  L,  Rhesna  im  Lichte  des  Eari' 

pediscbeo  Sprachgebrauchs  I  257 
Fautt,  F.,  de  Veiiiii  PatercuU  üde  II  221 
Fedde,  der  FOnikampf  der  UeUenen  1 
391 

Felix,  K. ,  oeaestioDee  fframmatieae  io 

Velloinm  l'at- Tculum  II  222 
Finaozy,  E.,  Glaub  Würdigkeit  des  Mepos 

In  der  Biographie  des  Cimoa  II  114 
Fink,  S  ,  der  V  r dihiäs  bei  Grieebeo 

und  iiöaierii  III  90.  228 
Finster,  G  ,  die  Orestie  des  Aischylos 

I  201 

Fisch,  R,  die  Walker  III  S8 
Fieiächmann,  J ,  daa  Charakterbild  d«;r 

Elektra  I  203 
Förster,  H  ,  die  olympischen  Sieger  1  2<J1 
Fracoaroli,  per  la  crooologia  delli  odi 

di  Fiodaro  1  282 

—  le  due  odi  di  Pindaro  per  Traaibalo 
1  289 

_  rode  Nemea  VII  di  Pindaro  I  290 
Frankel,  A.,  d'w  r-chönston  Lustspiele 
der  Oriecbea  und  Kömer  oachera&hit 

1  mn 

Freudenberg,  J.,  zu  des  Aoretivs  Yietor 

viri  illustres  11  65 
Fri€ke,  G.,  de  fontibtu  Plutarchi  et 

Nepotis  II  115 
Friedländer,  L,  Darstciluogen  aot  der 

Siitengeschichlu  Küujö  III  244 
Fritzsche,  0.  Fr,  Glarean  III  164 
Fulda.  C  ,  der  «weite  Kommos  der  Elek- 
tra I  221 
Funck,  Satur  HI  821 
Oabotto,  F.,  apjpunti  sulla  furtuna  di 

aIcuDi  autori  Bomani  uei  medio  evo 

UI  188.  217 
Oalfols,  (-    l<  s  ;;6ograpbeB  allemaads 

de  la  Eeuaiääaoce  Iii  178 

—  de  OroDtio  Finaeo  III  189 
Garitlus.  E .  de  Caroio  BoQeheroDo  or** 

tio  Iii  202 
Oarofilo,  roraziooe  neila  ttoria  di  Roma 
III  273 

Qehien,  J  ,  de  luTenaie  VergiJii  imita^ 

tore  II  201 
O«i0«r,  L,  Vortrftge  ond  Yersnche  III 

140 

—  zur  Litteratur  d.  lletiaiäsance  Iii  143 
^  oene  Schriften  zum  dentsehen  Ru- 

mani<<miis  III  143 
Qemss,  Q.,  Wörterbuch  zu  Cornelius 
Nepos  n  118 

—  eine  neue  HandschriftenklAMe  des 
Cornelius  Nepos  JI  HO 

Qeniiiges,  E.,  de  conporitis  Aew^byleis 

I  1,-0 

Qeny  u.  Knod,  die  Stadtbibliotbek  sa 
Schlettstedt  111  160 


Gerber,  A ,  die  Berge  io  der  Poesie  n. 

Kunst  III  298 
Gerber  a.  Qraef ,  lesleon  Tadteon  II 

127 

Gercke,  sa  CorneUus  Nepos  ii  III 
Giesing,  Fr.,  der  Ausgang  des  Kftiüga 

Oedipus  I  223 
Gigae,  E.,  choix  de  la  correspondaace 
de  Pierre  Bayle  III  193 

Gilbert.  W. .  /.ur  Erklärung  TOD  Mar- 

tials  Epigrammen  11  177 
Gilee,  P.,  political  allnsions  io  the  Sup- 

plices  of  Euripides  1  250 
Gittert,  R. ,  d^-r  Briefwechsel  des  Coli* 

radus  Miitiaiius  III  läl 
Gilli.  Schiffswesen  III  113 
Girard,  P  ,  Tlu>spis  I  176.  184 
Glaser,  R,  Klyiämuestra  i  176.  187 
Goethe,  die  Quellen  Cornels  cor  gri^ 

chischen  Geschichte  II  113 
Götz,  G.,  (juaestionum  miscellaoearum 

pars  III.    II  165 
Götz.  W  .  dir  Verk  ehrswege  III  79 
Gomperz,  Th  ,  Hermann  Bonitz  III  iki6 
Qraf,  E.,  Pilldan  logaoediache  Strophen 

I  286 

Greenough,  T.  B.,  oote  on  Martialis  11 

181 

Gregar,  F.,  der  Ghaimkter  des  Ereoii  I 

t>(l7  214 

Groppel,  A  ,  de  Euripidis  versibus  Io- 

gaoedicis  I  236  240 
Grosse,  NaturaoBchaaaogderalteoDieh- 

ter  III  76 f. 
Grübet,  L ,  de  satirae  Bomanae  oiigiiie 

III  310 

Günther,  L  ,  die  Idee  der  Wieder?er- 

geltimg  III  216 
GCnther,      quaeatiooes  Ammiaaeae  II 

13 

Qitlmiid.  P.,  les  aasembtöee  proTiociales 

UI  259 

Gylling,  J.,  de  argiuneoti  dispositiooe 

in  satiris  lafeoalis  II  202 
Haass,  Eutwickelmi^  der  Posten  III  !)l 
Habel,  P.,  de  puntiticumKomaaorum  coa- 

dicione  lU  251. 
Hachtmann,  K.,  so  Taeltoa  Gennania 

II  147 

Häberlin,  C,  zu  luveuul  Ii 
Häckermann,  zu  luvenal  II  208 
Hähnel.  G.,  die  Quellen  des  Cornelius 

Nepos  im  Leben  Hannihals  ii  116 
Hfiusener,  J.,  handschriftliche  Ueber- 

lioferuug  des  Culumella  III  59 
Hagemann,  C.,  quaestiones  criticae  1 233 
Hagen,  H.,  Ober  Htterarisehe  F&lsehaO' 

gen  III  205 
Haley.  H.  W.,  uuaestiones  Petroniaaae 

U  162 

98* 


356 


fiegiiter. 


Hamelbeck,  W.,  die  rbytbmiacbeQ  Ver- 
hältnisse iD  den  Dicbtangen  der  Grie- 
chen I  189.  m 

Harnecker,  0.,  qua  necessitndine  con- 
iuuctas  fuerit  cum  Cicerone  Catullus. 
—  Cicero  u.  CatuUos.  —  Cicero  n. 
die  Attiker.  —  Dir  Träger  dM  Na- 
mens Hermagoras  III  344 

Nflrriea,  H-,  tragici  graeci  qua  tute  titi 
^iiit  in  (loscribcmla  uisania  I  176.  188 

Härtel.  W.  v..  Über  Aufgaben  und  Ziele 
der  ilataiscbeD  Philologie  III  116 

Hartfelder,  K.,  Melanchthon  ak  Prft- 
ceptor  Germaniae  III  18.'> 

—  Kourad  Ctltis  u.  Sixtus  Tucher  III 
149 

~  der  Karth&oaerphor  Qregor  Beiadi 

III  166 

HarUleh,  exhortatioBiini  Mriptomm  bf* 

^tnria  III 

Hartmann*  B.,  Konrad  iveltis  ia  Moni- 
berg III  146 
Hartmann,  P.,  de  «anoiie  deeen  otato- 

rum  III  3i't 
Hasse.  E.,  (Iber  den  Dual  bei  den  atti- 

schou  Dramatikern  I  175 
Haug,  F.,  die  Wochengöttersteiiie.  Die 

Yiergötterstoine  III  271 
Hainretto,  fk-,  la  gfiograpbie  d'H6rodote 

I  166 

—  Hirodote  et  lea  loniens  1  165 
Haupt,  H  ,  de  anetoria  de  viris  ilL  libro 

II  0*'> 

Havet,  L ,  uote  sur  luvuoale  II  209 
Headlam,  W.,  on  editing  Aeschylos  1 202 

—  notes  on  tbe  acholta  of  Aeacbylas  I 

189.  193 

Heinze,  K.,  de  Uoruuu  iiiuuis  imitatore 

III  884 

Heitzmann,  M  ,  de  substantiri  apad 

poetas  satihcos  coUocatione  II  201 
Halbing,  Velleios  Paterealns  II  382 
Hellwald,  Fr  v  ,  Hans  u.  Hof  III  215 
HerodotiM,  rcc.  U.  van  UenrerdeD  1 139 
V.  Pontoni  I  1S7 

—  by  E.  S.  Shuckburgh  I  188 

—  von  II.  Stein  I  136 

—  par  Tournier  et  Desrousseaux  I  139 

—  aweites  Bnch  mit  sachlichen  Erläu- 
terungen von  A.  Wiedemann  1  134 

Herrmann,  M.,  Schriften  des  Albrecht 

▼on  Eyb  III  144 
Herwerden ,  J.  van ,  de  looia  nennnlUs 

tragicorom  I  175 
Heuwea,  Beitrige  anr  WtUrdiguug  der 

Opitzschen  Uebttietanng  der  Anti- 

güoe  1  229 
Hilberg,  Tiberiua  Pappus  III  317 
Hild,  j.  A.,  Invtaal  du»  le  moyeo  aga 

11  214 


Hiideaheimer,  H.,  de  libro  de  Tiria  il- 

Inatribus  II  67 
HIntner,  F.,  der  Pflichtenstreft  der  Aga- 

niomnori^^kind^r  I  222 
Hirschfeid,  0  ,  rumischer  Kaiserkalt» 
m  S55 

—  zu  den  Inachriften  von  ICaBkratia  I 

161 

~  anr  lonalistiaebeB  Anlage  dee  Taci- 

teischen  Gesdiichtswerkes  II  136 

—  SU  Velieiya  Fatercnlos  II  22A 

^  m  rftmiaeben  Sehriftstellem  II  181 
Hochart,  P.,  de  Pantbentidt«  da  Tadte 

II  !'24 

Hohler,  W.,  scboiia  luvenaliaua  laediu 
II  213 

Hoflus,  IC,  BemerknngMi  as  laveoal  II 

207 

Hoftnann,  M.  J.,  kritisebe  o.  exegetieehe 

I?nmnrknngen  zu  luvonn!  II  206 

Holstein,  H.»  die  Kurfürsten  Jobaoa 
CSeero  nad  Joacbim  I.  in  ibreo  Be- 
ziehungen zum  Humanismus  III  177 

Holub,  J.,  der  Name  Germaui  II  147 

Holzapfel,  L.,  der  capitolinische  Jupi- 
tertempel III  36 

Holzinger,  K.  v.,  exegetische  Bemer- 
kungen EU  Eoripides  Alkestis  1  245 

—  ßeitr&ge  zur  KennteüsderBaTenia- 
scbolien  I  93  100 

—  Über  die  Parepigraphae  zn  Aristo- 
phanee  I  lOS 

Noslus,  C-,  de  Invpnali?  ccidirnm  recea- 
sione.  —  ApparaUia  criticoa  ad  ia- 
venalem  II  193 

Houtman,  notes  on  Martialis  II  182 

—  coinectural  emendatiottB  in  tbe  Mb- 
dea  I  256 

—  Sophoclca  I  906.  212 

HQbner,  E.,  Bibliographie  der  Ate- 

thamswisseoachaft  III  114 
Hdleen,  Clir.«  an  Hartial  II  188 
Huemer,  C,    die   Genesis    dp>  Eot- 

tcbiosaes  bei  Euripides  u.  ÖophokJea 

1  907.  S14 
Hugues,  L.»  TAIHaa  aeeondo  bodola 

1  162 

Hultsoh ,  Fr  ,  das  pheidoui&ciie  Mass- 
system III  39 

Jfiger,  H.,  Bemerknngeil  aar  rOmiaebaB 
Batire  III  326 

loonomopoulos,  D.,  lea  jenz  gjnuiiqaee 
de  Panopolis  I  161 

Jeep,  L,,  die  verloreoen  Bücher  de« 
Ammianua  II  8 

Jasohonnek,  Fr.,  de  nominlbus  qaae 
Graeci  pecudibus  domeaticia  indidO' 
runt  III  64 

Jessen,  J.,  Witt  u,  HiOBor  in  laTtMl 

U  m 


Digitized  by  CoQg^e 


Verzeichniss  der  besprochenen  Schriften. 


357 


Ihm,  M.,  zur  Ueberlieferuog  des  Pelago- 

nius.  —  Vegetius  malomed.  III 
Imhoof- Blumer  u.  0.  Keller,  Thier-  u, 

PflaDzeubiJdpr  auf  Münzen  III  52 
Inge,  W.  G,  zu  Tacituä  11  1^ 
Jdrs,  P.,  römische  Rechtswissenschaft 

III  2M 

Joest,  W  ,  Ursprung  des  Wortes  Caviar 
III  fiä 

Jordanis  Romana  et  Getica  rec  Th. 
Mommseu  11  ig 

—  de  Getarum  orig.  rec  C.  Closs  II  äö 

—  de  origine  Getarum  Ii  5Q 

—  Gothengeschicbte,  übersetzt  von  W. 
Mertens  II  hii 

Issbernep,  R,  inter  Scylacem  Caryan- 
densem  et  Herodotum  quae  sit  ratio 

I  120 

lustini  epitoma  II  M 
luvenalts    thirteen  satires  by  J.  E.  B. 
Wayor  II  liiä 

—  satirae  ed.  T.  B.  Lindsay  II  \m 

—  <»atira  sepiima  ed.  J.  A.  Hild  II  lilü 

—  septiöme  satire,  par  J.  Uri  11  2öü 
Kahler,   0  ,  Ober  cod.  Parisinus  des 

Ariijtophanes  1  ül 
Kaiser,  P.,  de  fontibus  Vellei  Patercuii 

II  21S 

Kallenberg,  H^^  Studien  über  den  grie- 
chischen Artikel.  —  Der  Artikel  bei 
l^ameu  von  Ländern  etc.  I  lAÜ 
Keene,  Gh.,  scbolia  un  Electra  1  2iä 
Keil,  B.,  rescrihiertes  Pcrganiputblatt 

einer  Aristophaoebhaudächritt  I  24 
Keller,  0 ,  ober  das  Wort  satura  III  ^20 
Kiel,  A.,  Geschichte  der  absoluten  Mass- 

einbeiten  III  41 
Kiessling,  A.,  zu  Tacitus  Ann.  II  1^ 

—  coniectanearum  spicilegium  III  3*^5 
Kirohhofr,  A ,  zu  Herodot  I  160 
Kleber,  F.,  Hheturik  bei  Herodot.  — 

De  genere  dicendi  Herodoteo  I  liil 
Kleba,  E, ,  zur  Komposition  von  Potro- 
nius  Saiirae  II  1^ 

—  Entlehnungen  aus  Velleins  11 125. 23Ü 

—  lautus  u.  Aurelius  Victor  11  üfi 

—  das  Valesische  Bruchstück  II  IS. 
Klein,  J.,  Mythopöie  des  Sophokles  1  224 
Klette,  Th.,  Beiträge  zur  Geschichte  der 

italienischen  Uelehrtenreuaissance  III 
130  m 

Knapp,  P  ,  Eorobios  von  Itanos  I  IM 
Knoblooh,  R.,  das  römische  Lehrgedicht 

III  m 

Knoke,  Plures  bei  Tacitus;  bei  Curtius 

Rufn-s  II  IM 

Kobylanski,  J  ,  de  pnuntiatorum  iinalinm 
apud  Sophocb-m  u^n  I  '2(»7.  212 

Koch  -  Georges,  Wörterbuch  zu  Corne- 
lius ^Jepos  11  118 


Kopeoky,  J.,  die  attischen  Trier en  III 

112.  m 

Kopp,  Geschichte  der  römischen  Litte- 

ratur  II  2112 
Korsch,  Metrisches  zu  Martial  11  182 
Koster,  E.  B  ,  studia  tragico-Homerica 

1  m. 

Kothe,  H  ,  die  Bernsteininseln  bei  Ti- 
mäus  III  ai 

Kraffert,  Beiträge  zur  Kritik  lateinischer 
Autoren  11  HLl 
neue  Beiträge  11  IM 

Kraus,  Fr  ,  utrum  SophocIis  an  Euri- 
pidis  Electra  aetate  prior  sit  1  221 

Krauth,  C,  das  Skytbeuland  nach  He- 
rodot 1  Ifil 

—  de  versibus  suspectis  in  Oodipo  Co- 
lonen 1  2i2I 

Kriok,  F.  J.,  Racines  Verbäliniss  zu 
Euripides  1  2iLL  242 

Krohn,  C.,  quaestioncs  ad  Antbologiam 
latinam  11  LÜ2 

Kronfeld.  A.,  die  Leichenverbrennung 
lU 

Kubitsch,  J.  W. ,  die  Holzpreise  des 

Diocietianiscben  Maximaltarifs  III 
Kubitsohek,  die  Persiushaudschritt  der 

Pi'terskirche  in  Rom  11  167 
Kuehn,  C. ,  de  priscorum  Uomanorum 

porsi  populari  III  ÜQ9 
Kueck,  E.,  btudia  maxime  in  Aescbylum 

l  isa  132 
Kühne,  K.,  de  codicibus  qui  Aristophanis 

Ecck'sia'/.usas  oxhibent  I  43 
Künssberg,  G.,  der  Astronom  Eudoxos 

von  Knidos  III  25 
Kurz,  E,  die  Persiusscholien  II 
Kusis,  E  ,  ayjix&imoetq  sls  Atavra  So<po- 

xXioui  1  212 
Lagarde,  P.  de,  die  Heimat  der  zahmen 

Kat-lauie  III  52.  üi 
Lebeda,  Th.,  de  animalibus  et  herbis 

ad  cenas  Romanorum   adbibitis  III 

tiS.  m 

Lanier,  note  sur  la  tragddie  de  Livius 
Andronicus  III  212 

Lees,  J  ,  dikanikos  logos  1  237.  242 

Leeuwen,  J.  van,  de  Aeschyli  itineribus 
siculis  1  lÖSL  IM 

Lehmann,  C.  F..  Werthbestimmnng  des 
italischen  Pfundes.  —  Altbabylo- 
nisches Mass.  —  Verhältniss  des  ägyp- 
tischen metri<?chen  Systems  zum  ha- 
bylonischeu.  —  Metrologische  Studien 
III  41  f. 

Lehmann,  E.,  de  publica  Romanorum 

Servitute  III  231 
Leib,  C,  zur  Kritik  u  Erklärung  der 

Satiren  luvcnals  11  20;') 
Leo,  Fr,  Varro  u  die  Satire  III  222 


358 


Register. 


Lexer,  M.  v..  zur  Geschichte  der  nea« 

hocLdeutscnen  Lexikopraphie  III  177 
Leynardi,  L,  1&  mente  di  Erodoto  I  16fi 
Liebenam,  W. ,  röm   Vereiosweseo  III 

a2a 

Liesenberg,  Fr.,  die  Sprache  des  Am- 

miauus  II  lü 

Lietsem,  Verzeichnis«  der  Schriften 
Hermanns  van  dem  Buiche  III  167 

Lindemann,  U.,  de  dialecto  ionica  I  H2 

Lippelt,  E ,  quaestiones  biographicae  II 
Ufi.  III  ais 

Lookroy,  E.,  Ober  die  Zuknnft  dss  klas- 
sischen ünterriclits,  übersetzt  von  J. 
Singer  III 

Lohr,  Fr,  zur  Schlacht  bei  Marathon 
II  IM 

Lombardo,  E ,  l'umanesimo  III  138 

Loret,  V ,  le  cedratier  III  53 

Lorz,  J.,  Beitrag  zur  Erklärung  der 

griechischen  Farbenbe  Zeichnungen  I 

im  IfiS 

Lflbook,  E.,  Seewesen  der  Griechen  und 
Römer  III  aiL  öiL  LLL  224 

—  System  der  RiemenansIcRer  III  fi2 
Maas»,  E.,  de  Aeschyli  Siippiicibus  1  2QQ 

—  zur  Hekabc  des  Euripides  I  242 
Maclaren,  J.,  studia  Herodotea  1  Lßö 
Mihly,  J.,  zur  Kritik  lateinischer  Texte 

II  100  IM 

—  zu  Aeschylus  I  Ififi,  mi 

—  Sophoklpisrhps  1  2Üß.  208 
Manitius.  M. ,  Beiträge  zur  Geschichte 

römischer  Dichter  im  Mittelalter  U 

m.  21Ü  III  a28 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  rÖm. 
Prosaiker  im  Mittelalter  III  35Ü 

—  zu  Curtius  u.  Velleius  II  ^ 

—  Columeila  im  Mittelalter  II  52 
Martin,  A.,  les  scolies  du  manuscrit 

d'Aristophane  k  Ravenne  l  Ifif.  fi3 
Masohka,  G,  ossprvazioni  II  1Ü5 
Mayor,  J.  E.  B.,  notos  on  Mariial  II  Ißü 
Mayr,  A.,  Tendenz  und  Abfassungszoit 

des  Oedipus  auf  Kolonos  1  221 

—  der  Cato  u.  Atticus  des  Cornelius 
Nepos  II  m 

M^lftrt,  C,  de  Sophoclis  codicibus  1 20fl. 
2QB 

Meinera,  W.,  guaestiones  ad  scholia 

Aristopbanea  l  12Q 
Maiser,  über  historische  Dramen  der 

Römer  III  310 

—  zu  lateiuischen  Schriftstellern  II  152 

—  Textkritisches  zti  Sophokles  I  206.21 1 
Melln,  G ,  essai  sur  la  clieutelt  III  '2:U'> 
Merkel,  J.,  Entstehung  des  röm.  Be- 

amtengehaltps  III  2ß3 
Merrlam,  A. ,  telegraphing  among  the 
ancieota  III  ^ 


Metlikovltz,  A.,  de  Sophoclis  codio»  I^- 

rentiano  |  2Qfi.  208 
Meyer,  E  ,  Herodot  ober  die  lonier  1 156 

—  die  Pciasger  in  Attika  1  152 
Michael,      die  verlorenen  Bücher  d«s 

Amniianus  II  1 

—  Beiträge  zur  Charakteristik  des  Am- 
mianus  II  4 

Miohl,  A.,  zu  Tacitus  Ann  II  IM 
Milkau,  Fr.,  de  Vellei  Patercuii  genere 

dicendi  II  223 
Miller,  M. ,  Oppians  Gedicht  von  der 

Jagd  übersetzt  III  (IL  67 
Miapoulet.  J.  B  .  le  turbot  U  2^ 
Mollmann,  E.,  Herodots  Darstelloog  d. 

Geschichte  von  Crrcne  I  lü3 
Mommsen,  Th.»  Ammianus  Geograpbia 

II  5 

—  das  Diocletianische  Edikt  III  IS 

—  zur  Origo  gentis  Romanae  II  22 
Morawski,  C.,  de  rhetoribus  latiuis  U  '21i 
Mordtmann,  Bemerkungen  über  Martiftl 

II  IM 

Morgan,  Morris,  notes  on  Persias  II 
167.  12Ö 

Morloe,  F.,  note  on  Porsins  II  Hl 
Mortillet,  G.  de,  origiaes  de  la  chasse 

III  ßä.  2ö 

Mosengel,  G.,  vindiciae  lavenaliaoae  II 

2Q2 

Moser,       Geschichte  der  Stenographie 

III  211 

Motta,  E ,  libri  di  casa  Trivulzio  III  M 
Müller.  A.,  curvus  uncus  II  LS^ 
Müller,  Lucian,  Qu.  Ennius  III 

—  Kiitstthung  der  römischen  Konst- 
diclming  Iii  .m 

Müller,  Willi,  Umsegelun^  Afrikas  i  173 
Muther,  If,  über  die  Tiresiassceoe  im 

Köiiig  Oedipus  I  225 
Nauok,  A .  de  scholiis  in  Sophoclis  tr&- 

goedias  1  20L  213 
Nefr,  J.,  Udakicus  Zasius  III  l&L  1^ 
Nehring,  A ,  über  altägyptiscbe  KstiPO 

III  Ilf 

—  das  sog.  Torfschwein  III  20 
Nessling,  C. ,  de  seviris  Augnstalibus 

Iii  2ß3 

Nettleship.  life  and  poems  of  laven»! 
II  mi 

—  zu  Tac.  Dial.  II  158 
Neumann,  K.,  zn  Eutropius  II  ^ 
Newman,  F.  W.,  commeots  of  the  t«xt 

of  Aeschylus  1  152,  ifll. 
Nicolai.  R. ,  Geschichte  der  röoaischeo 

Litteratur  III  2^ 
Nicole,  les  scolies  geneToises  1 
Nieschke,  A. ,  de  figurarum  qaae  »o- 

cantur  a^fiara  Fopyteta  apud  Hero- 

dolum  usu  I  1^ 


d  by  Gr 


Yerseichoiss  der  besprochenen  Schriflea. 


359 


Niete,  B ,  de  iDOftlibaa  Romanis  Hl  329 
Nlseen,  H.,  Ammiani  fragmeota  Mar- 

borgensin  II  !'„' 

—  Ober  Tempelorientirung  III  18 
Noaek,  F..  IHupersis  1  887.  S43 
Nothac,  P.  de,  los  correapondanta  d'Alde 

Mannce  Iii  lö8 
Novak,  R.,  Bemerkungen  zu  Yelleius  II 
227 

Novati,  F  ,  saggio  solle  glosae  Aristo- 

tanesche  I  86 
Oder,  E. ,  Beiirädc  zur  (icschichte  der 

Landwirtschaft  hei  deu  Griecbeu  III  G2 
Oelmiiohefl,  Q,,  metrolugisclie  Beiträge 

III  40 

—  Götter  und  Menacbeo  bei  Earipidea 

I  237.  242 

Oeri,  J..  das  epische  Element  in  der 

gri(  Chi  scheu  Tragödie  I  176  1S6 
Oltbaiisen,  der  alte  Benisteiubaodel  lU 
84 

—  die  an  der  Ostgee  gefundenen  Mün* 
MD  ana  der  Zeil  vor  Kaiser  Augastas 
III  90 

Opitz,  R.,  Sebaiispiel  und  Tbeaterwesen 

III  255 

—  de  argumentorum  metricorum  arte 
III  818 

Opitz,  Th  ,  ssur  Kritik  des  Florus  II  37 

—  z\u  Kritik  der  Caesarea  des  Aure- 
Koa  Victor.  Sallnatins  n.  Anrelio« 
Victor  II  65 

Oppert,  J.,  la  veracite  d'Herodote  I  169 
Origo  gentls  Romanae,  rec.  B.  Sepp 

II  72 

Orosius,  rec.  K  Zangemeister  II  61.  63 
Ostfeider,  G  ,  Beiträge  zur  Textkritik 

des  Corueliuä  Nepos  II  102 
Ott«,  H.,  Jahresbericht  Ober  Sophokles 

I  206 

Otto,  A.,  Sprichwörter  der  Börner  Jll  248 

—  zur  Geschichte  der  titasteo  Haue> 
thiere  Iii  64.  65 

—  fjandwirtbschaft,  Jagd  und  Seeleben 

im  S})ricluvort  III  76fl'. 
Pannenborg,  A.,  Lambert  von  Gersfeld 

III  128 

Papabasiltoa»  fiU  xptttMtd  ftapatiffiifMts 

1  17.1 

Papadopuios-Kerameus,  Jeru>alenu>r  k'&- 

ttnpiest  des  Euripides  I  237 
Papageorg,  N.,  nepi  r^g  ini  npo^wv^ 

Kap'  'HpodÖTift  1  151 
Paa«al,  C,  caratteri  ed  origine  della 

poesia  latina  III  310 
PeppmOiler,  h.»  zur  4.  Uypothesis  des 

AriatophaiM  I  1S5 
Pernioe,  E.«  Galeni  de  ponderibus  teati- 

monia.     —  Altitaliscbes  Pfund.  — 

Italische  Mine  11  36  ff. 


Persii,  Juvenalis,  Sulpioiae  saturae  rec 

Jabn-BOcheier  II  196 
Petronil  cena  Trimalchionis,  mit  deut. 

scher  Uebersetzung  vou  L.  Friedländer 

II  16t 

Petschenig«  M.,  an  AmmiaDus  Harcel- 

iiiius  II  12 
PezzI,  D.,  la  vita  scientifica  di  Oeorgio 

Curtius  III  201 
Pilling,  S  ,  zur  H<'rRkliden«!aRe  1 176,  161 
Pischel,  zu  i'eironius  II  1G4 
Platters  Briefe  ao  seinen  ^ohn,  heraosg. 

von  A  Burckhardt  III  171 
Plüss,  Th.,  bopbokles  Elektra.  eine  Aus- 

legang  1  219 
Pohlmey,  der  römische  Triumph  III  275 
Poiret,  J.,  essai  sur  l'^Ioquence  judi- 

Ciaire  k  Rome  III  846 
Polle,  Fr  ,   Bosscrungsvoraehlftge  au 

Kuripides  1  236  239 
Prammer,  J.,  zur  Kritik  des  Cornelias 

Nepos  II  III 
Praschek,  J.  V.,  Medien  and  das  üaoa 

des  Kyaxares  1  174 
Pretsrh.  B    zur  Stilistik  dea  Comeliua 

Nnpos  ü  il2 
Psichari,  note  sur  Soph.  Agam.  1  223 
flaofcwilz,  N.,  de  genetivi  oau  Sophodeo 

I  207.  213 

Ramorino,  F.,  letteratura  romana  III  291 
Raaaow.  J  ,  analecta  Euripldea  1 886. 288 
Rawaok,  P.,  de  Piatonis  Timaoo  III  3ö 
Reich,  E.,  Graeco-Eoman  institutions 

III  245 

Relohardt,  C,  Laudeskunde  Ton  Skythien 

nach  Horodot  I  163 
Reiohenbach,  K  v.,  die  batyrpoesie  des 

Euripides  I  236.  241 
Reichenberger ,  S.,  motonymischcr  Ge. 

braudi  von  Götternamen  1  17ö.  288 
Relolienharl,  E.,  an  Comelina  Nepoa 

II  103 

Reiiferaoheid ,  A.,  Bnete  Lingelübeims 

III  191 

Reindell,  W.,  Lnther,  Crotns  n.  Hatten 

Hl  lb2 

Reinhardstöttner,  K.  v..  aar  Geschichte  ^ 
dea  Humanismaa  in  Mtinchen  III  175 

—  eine  dem  Leonardo  Briini  zugoschrie- 

beue  Sallustubcrietzung  ill  133 
Rainhardt,  G.,  de  praepositionam  nan 

apud  Ammianiim  Ii  7 
Relsert,  K.,  zur  Attraktion  der  Relativ- 

sfttae  I  149 
Reiter.  A  ,  de  Ammiaoi  uia  orationia 

obliquae  U  9 
Renn,  E.,  die  griechischen  Eigennamen 

bei  Martial  II  176 
^  einige   Bemerkungen   zur  üeber- 

aetzung  von  Martial  II  180 


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Begitter. 


Renn  tl-tloculuK  II 

RlUKle,  P.,  tbyDnorum  captura  III  »1« 

Geschichie  der  römiscbc^D 
Dichtung  III  303 

—  AafgabfD  und  Zif!*»  einnr  aotikM 
Litteraturpescliicliie  III  2ü6 

—  Apinae  tnc.icqae  II  183 

Richter.  0.  der  c«pjioIüii»cbe  Japiker* 
ttiupcl  III  'M 

Richter,  P.,  die  1  rak'ödlen  des  Aescb?litt 

beleuchtet  I  l^u.  194 

Rieberg,  B.,  de  oomiuliis  Jocis  Aii&mem- 
noDis  I  909 

Rittweger,  K.,  die  VertMinnoog  Jovenals 

1  192 

—  de  eqni  rocabulo  III  04.  ü5 
Robert  C.  Homerische  Becher  I  238 
Rodemeyer,  R.,  da«  rrfi-i  ns  hibtoricum 

bei  üerodol  u.  Thukjdides  1  148 
Römer,  A.,  zur  Kritik  u.  Evigeee  des 

Soi)hokle8  1  20€  2f)*> 
Rö»ch,  W-,  der  Geschichtbsdireiber  T«- 

citus  II  125 
Rondini,  0.,  giammenlo  dei  ckristiani 

III  252 

Roeenlitiier,  J.,  symbolae  de  libro  de 

viris  illii>irü)U^  II  67 

Rosikat,  A.,  über  das  Wesen  der  ächick- 
salstragödie  I  17G.  185 

Roth,  F.  W.,  die  Hucbdruekerai  des  Ja- 
kob Köbel  Iii  203 

Rutherford,  G.  notes  od  the  scboliA  of 
thc  Pliitus  1  124 

Sabbadini,  R,  Giovanni  ToscaneUa  III 

120 

Sajpawe,  R.,  Aber  den  Gebrauch  tob 

exaffTOi  bei  Herodot  I  146 
Sandford,  oote  od  Pmius  II  17  i 
Soala,  R  von,  zur  Cbarakteribiik  üva 

Verfassers  der  Rheiorica  ad  Heren- 

nium  III  345 

Sohaffhausen,  Schneckeuzucbt  Uta-  Rö- 
mer in  m 

Schäfer,  A.,  Abnas  der  Qaellenkuode 

III  328 

gobantz,  0.,  cannina  amatoria  III  209 

8ohanz ,  Martin ,  Geschichte  der  rOmi- 

sehen  Literatur  III  285 
~  die  Apoltodoreer  u.  die  Theodoreer 

III  342 

Sohaumbyrg,  A ,  de  Synimachi  in  Ari- 
Btophania  interpretatione  subsidiis- 1  71) 

Schenkt,  K.,  de  goomoloaio  Marciano 
i  207 

'**?*f***'  ^''•»  ^®  l  acit.  1  de  oratoribus 

dialogi  codicum  iiexu  II  139 
Schilling,  A.  J.,  Joluiaa  Jakob  Diliealua 

III  1Ü2 

Sohlenger»  erklftrende  Bemerkungen 
1  217 


SoUiaben,  A^  das  Scbwein  in  der  Ksl- 

tur^f^^cbichte  III  70 

—  römische  öoooenuhreo  III  46 
SoMottmanii,  ars  dialogorum  compooeo- 

d«.    ;i,  III  347  *^ 

Schlüter,  J.,  de  satirae  Feisiaaaa  aatais 

II  168 

Sehmidt,  Adolf»  Ober  das  Homeriscbe  is 

Sopholdes  Aias  I  2 in 
Schmidt,  Ernst,  de  Pindari  carmine  Äe- 

meorum  tertio  I  288 
Schmidt,  Johannes,  derSUavt  bei  Bni> 

pides  I  237  242 
Schmidt  K  ,  OeseUebte  der  PidasoEik 

IM  -JIM  * 

Schmidt,  0  E.,  zu  Eutn  pins  II  3S 

Sehmidt,  W.,  zu  Coi 
Thrasybuli  II  103 

Schmidtmayer,  R.  Sch-n^-rs  IpbifjfT.-i» 
in  Aulis  u  ihr  Verhanni-s  zum  gleicii- 
namigeu  Drama  des  Euripides  I  S5S 

Schnee,  R.,  AristopbanesscholieQ  1  106 

—  Beitrag  zur  Kritik  der  Aristopkaaes- 
Scholien  1  72.  76 

^  in  Aristophanis  nianu>criptia  I  7.W 
Schneider,  J ,  die  alten  Ueer-  n  Raa- 
delswege  der  Germanen.    —  Deber- 
sich'  (irr  Lokalforschungen  III  78 
Schneider,  L ,  de  aeviram  Aagnstoliaii 

III  261  • 
Schneider.  R,  der  Prometbeoa  desle- 

Bchylos  !  inn 

Schnorr  von  Carolsfeld,  H,  die  Red« 
u  Briete  bei  Sjlluat  III  839 

Schöll,  R.,  Mittheilnngen  ans  Baad* 
schritten  I  93 

•—  Maternus  II  138 

Schöne,  A  E.,  zu  Tacitus  II  156  ff 

Schorn.  J.,  öprachgebrauch  des  Eotro- 
pins  II  21 

—  die  Si)rarhe  de*  Persius  II  160 
Schräder,  C,  zu  Eutropiu«;  II  3;^ 
Sohrelber'a  knlturhist.  BiMeratla*,  Text- 

1  i.ih  III  222 
Schröder,  P.,  Bentlejrs  Bandesemplar 

des  Ammian  II  13 
Sehubart,  A.,  de  temporis  aoristi  apad 

Graecorum  poetas  tragicos  I  ITö 
Schubert,  Fr..  Beitrage  zur  Texikritü 

des  Sophokles  I  203.  209 
Schubert,  R  .  Ilerodota  Darstelloilg  der 

üyrussage  i  164 
SohÖddekopf,  K  ,  ein  Gedicht  Ludwig 

Dringenbergs  III  14G 
Sohütz,  H.,  äophokietsche  Stndien  1 208. 

209 

Sohuffner,  M.,  Aoimianus  Marcelltasi 
quae  de  sedibus  scripserit  II  5 

Schulin,  Fr.,  Lehrbuch  der  Geschieht« 
des  rOmischao  Becbia  III  218 


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YerseicboisB  der  beBprochenen  Schriften. 


361 


Schulte.  K..  BemerkuDgen  zur  Seneca- 

Tragödie  Hl  31ä 
Schulz,  W.,  ad  schulia  Juvenaliana  ad- 

DOtatiooes  criticae  I!  ilÄ 
Schulz,  W. ,  quacstioue^  Juveoalianae 

II  203 

Schulze,  K.  P.,   Martials  CatuUstudiea 

IJ  ilh 

Sohwartz,  E.,  scbolia  in  Euripidem  1 2M. 

Schwartz,  Ellmar,  de  oumerorum  usu 
Euripideo  I  211 

—  qu:ifstioneä  Flerodotpae  I  14Ü 
Schwarz.  Anton,  Beiträge  zur  Kritik  des 

Sophokles  1  20*L  Zl^  229 

Schwenke,  R.,  über  das  Gerundium  bei 
Cäsar  und  Cornelius  Nepoa  II  IQ4 

Scott,  Q.  R.,  tbe  Bodieian  manuscript  of 
Persius  II  167 

Sceck,  O.,  Reibe  der  Sudlpräfekten  bei 
Auimian  11  ö 

Seemann,  O.,  die  gotteadienstlicben  Ge- 
bräuche der  Griechen  u  Römer  III  2M 

Seiler,  F,  die  KaUistrophe  lu  Sophokles 
Antigooe  I  2^ 

—  die  Behandlung  des  sittlichen  Pro- 
blems in  Schillers  »Kampf  mit  dem 
Dracbenc  I  22S1 

Semitelos,  D.,  dtop^tottxa  el^  t^öpini^ju 

1  2üiL  2aa 

Sieber,  L.,  das  Testament  des  Erasmus. 

—  Inventarium  des  Erasmus  III  160 
Simoox .  a  bistory  of  Latin  literature 

III  2ßh 

SIttl,  K.,  nochmals  die  Hauskatze  III  71 
Smith,  Cl ,  OD  egregium  publicum  11  158 
Sophociea,  tragcdies,  by  R.  C  Jebb  1 

—  —  von  Scbneidewin-Nauck  I  232 

~  —  mit  Anmerkungen  vou  Weck- 
lein 1  m  232 

—  —  recc.  Wunder»  Wecklein  1  226. 

2ai 

—  —  übertragen  von  W,  Klecmann  1 

225 

—  Aias,  ed.  J.  Holub  1  21h 
 von  R.  Pihler  1  2üi 

—  —  von  Fr  Hchuheri  1  2M 

—  Antigene,  bv  M.  Uumpbreys  1  22S 

—  —  ed  G.  Kassai  J  22fi 

—  —  von  J.  Rappold  1  228 
 von  Fr.  bcbubert  1  22S 

—  Electra,  ed.  J.  Holub  I  212 
 ed.  J.  Kral  1  2lfi 

—  König  Oedipus  von  Fr  Schubert  1 223 

—  Pbiloktetes,  ed.  Holub  l  221 

—  —  von  Rappold  1  2^ 

—  —  Uebersetzung  von  Nitzsch  I  234 
Sparig,  E.,  Heroüoii>  Augabeu  aber  die 

Nillftnder  I  162 


Spiegel,  Q.,  zur  Charakteristik  des  Mar- 

tial  II  Ui 
Spielhagen,  Fr,  Finder  und  Erßnder 

III  mi 

Sprengel,  J.  Q. ,  Quellen  des  älteren 

Plinius  —  Obst,  Gemüse  u.  filumeu 

im  Alterthum  III  53.  55 
Sprotte,  J.,  Syutaz  des  Infinitivs  bei 

Sophokles  1  2QL  21i 
Stadtmöiler,  tL,  zur  Kritik  der  Ipbi- 

genia  Aul.  I  252 
Stähelin,  R  ,  Briete  aus  der  Reforma- 

tiunszeit  III  lüi 
Stische,  Tr,  de  Demetrio  Ixione  1  90. 
Stahl,  J.  M. ,  de  Pindari  carmine  Py- 

thico  primo  I  2fi2 
Stauridea,  J. ,  quelques  remarques  sur 

les  Perses  d'fcschyle  1  1H7 
Steiff,  zur  Geschichte  des  Reutlinger 

Buchdrucks  Iii  201 
Stein  ,  G  ,  scbolia  in  Aristophauis  Ly- 

si:iiralam  1  122 
Stengel,  P.,  Wild-  u.  Fischopfer  der 

Griechen  III  Qäf. 
Stephan!,  E. ,  de  Martiale  verborum  no- 

vatore  II  llfi 
Stephenson,  difficulties  in  luveual  11 

mt 

Stell,  iL  W.,  die  Meister  der  römischen 

Liiteratur  III  2^ 
Stoppel,  F.,  lexici  Euripidei  specimen 

l  2M 

Stourataoh,  Fr,  über  den  Gebrauch  des 

Genetivums  bei  Herodot  1  liä 
Straub,  L.  W.,  Natursion  der  alten 

Griechen  III  ZÜ 
Strecker,  C,  de  Lycophrone  1 
Strimmer,  U.,  Kleidung  und  Schmuck 

der  Homer  III  235 
Streng,  U.,  the  exile  of  luveual  II  1^ 
Studemund,  W.,  ad  Ahätopbanem  Tze- 

tzianum  1  6g 
Studniczka,  Fr,  Kyrene  1  2ää 
Suater,  G ,  miscellanea  criiica  II  2Qß 

—  il  sentimeuto  della  gloria  III  2'.>7 
Sydow,  KTj  de  luveualw  arte  composi- 

tionis  IT 202 
Tacitl  ab  excessu  divi  Augusti  libri  rec. 
R  Müvak  11  Ihl 

—  annals,  by  Masom  et  Fearenside  II 
165 

—  bistoriarum  libri  ed.  C-  Meiser  II  IA& 

—  Agricqla,  von  A.  Dräger  II  Iii 

 von  K.  Knaut  II  m 

 von  K  Tücking  II  142 

—  Germania,  di  A.  Pais  II  lifi 
 von  U.  Zernial  II  144 

—  dialoguH  de  oratorihns,  von  G  An- 
dres>eu  11  136 

 von  E.  Wolflf  II  122 


362 


Register. 


Tacitus  Hi»lof;u8  de  oratoribus,  Qbersetst 

vou  E.  Wolff  II  135 
Tartara,  i  precursori  di  Cicerone  III  341 
Teuffels  Ges^rbichle  der  römischpii  Lit- 

tt  ratur  III  2IÜ 

—  Studien  und  Charakteristiken  III 
Ttiomaa,  P ,  la  qaestion  du  doctorat  en 

Philosophie  III  L2^ 
Thomaa,  R.,  sur  historischen  Entwicke- 

lunp  (\tr  Metapher  1  I9Q 
Thuoydides,  ed  K  Müller  III  MS 
Todtf  B.,  Ober  das  erste  Standlied  des 

Chors  in  den  Sieben  gegen  Theben 

I  m 

Toller,  0,  de  Rpectacnlis  III  250. 
Trautwein,  P.,  die  Memoiren  des  Dik&os 

1  m 

Trumpp.  P.,  Sadolet  als  Fädagog  III  135 
Tuoker.  T.  uotes  on  the  Septem  I  198 
TOsetmann,  0.,   zur  handschriftlichen 

UeberlieftTUDg  von  üppiaus  Kyuege« 

tica  III  g£  GZ 
Turoman.  J.,  Wörterbuch  su  Cornelius 

Nepos  II  US 
Tvrrell,  R  Y.,  Sophociea  1  206.  212 
Uhlig,  die  consecutio  temporum  bei  Ta- 
citus II  133 
Ullmann,  C  Th.,  proprietates  sermonis 

Aeschylri  1  m  m 
Ulmann,      Kaiser  Maximilian  I  III  179 
Ulrich,  0..  argumenta  nuhium  .\risto> 

püanis  1  rJ3 
Unger,  Q  F.,  die  Zeit  der  nemeischen 

Spiele  III  1 

—  der  Isthmientag  III  g 

—  der  sog  Comenus  Nopos  II  9Ö 

—  Frühlingsanfang  1  im  III  lü 

die  Tier  Zeitalter  des  Florus  U  3i 
Vahlen,  J  ,  rn  Sophokles'  u.  Euripides' 

Elektra  I  221 
Vallauri,  Th.,  acroases  III  2S& 
Valmaggi,  L.,  Parcaismo  in  Tacito  II  1^ 

—  le  Iftture  publicbc  a  Eoma  III  23if 
Vela«n,  A.  v.,  Kritik  und  Interpretation 

des  Aristopbanps  I  3 

—  Mittheilungen    aus  einer  Tzettes- 
Uandschrift  1  M 

—  ttber  den  Codex  Urbinas  der  Lysi- 
stratA  1  13 

Vetter,  M.  Q.,  ober  den  Charakter  des 

König  Oedipus  1  224 
Viotor  Aurelius,  Uber  de  viris  illustri- 

bos  ed.  J.  Wijga  II  69 
Vinkesteyn,  C  J..  de  fontibus  libri  de 

viris  illuBtribus  II  ^ 
Virohow,  R. ,  aitäg>ptischo  Hauskatsen 

III  11  f 

Vitelli,  spicilpgio  Fiorentinn  1  IM 
Voigt,  C. ,  by&tem  der  Riemenau&legpr 
III  S2 


Volkmar,  A.,  de  annalihns  Romanis  III  33f> 
Voaa,  E.,  die  Natur  in  der  Dichtung  des 
Horaz  III  ZÜf 

Votsoh,  Ulrich  von  Hotten  HI  122 
Wackermann,  über  das  Lectisternium 
III  253 

Wagener,  C. ,  Jahresbericht  su  Eutro- 
pius  11  2Ü  32. 

—  su  Cornelius  Nepos  und  Pomponias 
MeU  Ii  111 

Wegenlnoen,  J.  van.  II  Hü 

Wagler,  P ,  die  Eiche  im  Alterthnm  III 

Weber,  Rh.,  Nnminalparataxen  bei  den 

griechischen  Tragikern  1  175 
Wecklein.  N. ,  Stoffe  und  Wirkung  der 
griechischen  Tragödie  I  Hü.  IM 

—  über  eine  Trilogie  d.  Aes^chylos  1  2Üä 

—  Dramatisches  und  Kritisches  su  den 
Fragmenten  der  griechischen  Tragiker 

1  im 

Wegele,  Fr.  tL  v..  Aventin  III  113 
Wehmann,  M.,  de  uurre  particulae  osu 

Herodoteo  I  IMi. 
Weidner,  A ,  emendationes  Jnvenalianae. 

—  Zu  Juvenalis  Satiren  II  IM 
Weil,       obs>ervations  sur  les  fragments 
d'Euripide  1  25a 

—  sur  quelques  fragments  de  Sophocle 

I  235 

—  fragment  d*Aristophane  1  21 
Weinberger,  J-,  die  Frage  nach  Ent- 
stehung u.  Tendenz  der  Taciteischen 
Gcnnauia  II  Lüi 

Weise, R.,  quaestiones  Caecilianae  III 
Weissenfeis.  O. ,  die  Entwickelung  der 

Tragödie  I  LZlL  IM. 
Welzhofer,      sur  tieschichte  der  Per* 

^erknege  1  Uil 
Wendel,  F.,  Uber  die  in  altägyptischen 

Texten  enthaltenen  Bau-  n.  Edelsteine 

III  iä 

Wide,  S ,  de  sacris  Troesenioruro  III  3Q 
Wieseler,  Fr.,  Verbesserungsvorscbläge 

zu  Euripidt'H  i  2^  2äH 
Wilamowltz-Möllendorfr,  U.  v.,  Ueber- 

lielerung  der  Aischylos  Scholien  I  189. 

Üi2 

—  (iie  sieben  Thore  Thebens  1  üil 
Wilkins,  A  S.,  Roman  liierature  III  ^ 
Willmann,  0.,  Didaktik  als  Bildnngslehre 

111  U8 

Wissowa.  Q.,  de  fehis  anui  Romanonim 
III  213 

Wiaasak,  M..  römische  Prosessgesetxe 

III  liiü 

WolteratoHT,  R.,  Sophociis  et  Euripidis 

Elcrtrftc  I  222 

Wormfttall ,  die  Wohnsitse  der  Marsen 

II  221 


YeneichniM  der  beliandfllten  Stollfln. 


m 


Wotka,  K.«  Leooardi  Bruoi  diaiogus  de 
trilme  vatibos  III  131 

—  Beiträge  zu  Leonardo  Braol  III  132 

—  u   Hosius,  Pmiusexcerpte  II  168 
Zacher,  K.,  Üandechrifteu  u.  Klasscm  der 

Aristophanesscbolien  1  18.  109 
Schreiboog  der  AriatophaoeatcboUeo 
I  98 

—  sa  d«n  Jnvenal-SchoHen  11  214 
Tiber  griech.  Woriforschang  II  209 

Zakas,  A.  J.,  xpiruai  jcapaTiipiQcttt  1  189. 

191.  m,  211 

Zangemeitter,  K..  imgedrackte  Bmeo* 
da^oneo  Bentleys  zu  Monius  u.  Am» 
miaoQs  11  12 

—  awei  SteUeo  dee  Vtlleini  II 


Zamoke,  E.,  Eiuflues  der  griech.  Lile- 
ratnr  auf  die  rOmische  Prosa  III  837 
Zehnpfünd,  R ,  babylonisdke  Webemdi« 

DUogen  III  3ß 
Ziel,  E-,  Eriuneruiigt'n  aus  dem  Leben 

eines  alten  ScbulmanDes  III  196 
Zielintki,  Th  ,  das  Wiesel  als  Braut  III  70 
Zimmermann,  J.,  freie  Uebertragung  der 

Chorlieder  aus  Sophokles  I  207.  215 
Zingerle.  A  .  aber  eine  Innsbrodier  Ja- 

veualbaudscbrift  Ii  194 
Zuretti,  C ,  Analeeta  Ariatophanea  I JM. 

65.  119 

—  scolii  al  Pluto  ed  alle  Haue  I  t>ö.  118 

—  qui  in  antiquitate  Euripidem  imitotil 
aint  i  2S7.  348 


n.  Temielmiss  der  behandelten  Stellen. 


a)  Griechische  Autoren. 
(Die  Didit  olher  beselehneteo  Stelleo  sind  aa«  der  ersten  Abtheilnog.) 


Aesohyius  18H.  —  Agam.  201.  irn  179. 

—  Choeph.  mn  179.  —  Euro.  408  249. 
191.  —  Orestia  201  —  Per.sac  197.  — 
Prom.  196.  2öO.  768.  sn  200.  —  Sep- 
tem ise  —  SnppL  199. 249.  -  Fragm. 

204 

Ammonius  Alexandrinua  lö8 
AnatoHua  III  63 

Anaximandcr  Kj," 

Andrea»  paradoxographus  90 

Apollodonie  III  8421 

Apollo nius  glossator  89 
Ariatophanea  1    —  Ach.  72.   —  Aves 
667  74.  —  Ecclet«.  48.  —  Equites  33. 

—  Lysislr.  13  34.  62.  -  Nub.  9ff.  67. 
61  f.  u'j  III  74  -  Flut.  39.  ni.  ui 
31.  m  111  74.  S64  65.  —  Kau.  3.^.  67. 
loflo  77.  1237  74  -  Thesm.  13. 34.  71 

Aristoteles.  Polit.  lo  III  89.  —  probl. 

XIV  37  III  9 

ArriMiue,  Anab.  III  883 

Athenacus  iv  v  III  15.  —  VII  III  69 

Babrius  xxxu  III  70 

CalÜRiMhin  89.  —  lif  na.  ?l  ui  III  73 

CatMstratus  74.  89 

Chaeris  89 

Comici  I 

Demetrius  gratmnatioiM,  seholia  In  Ari- 

'•toph  90 

Diüymuü,  ächolia  io  Ariatoph.  75.  79. 

121.  III  63 
Dio  CassliM  si«  to  III  265.  267.  S7.  is 

III  280 


Diodorus  i      <  III  50.  xiv  4i  III  226. 
XIV  »7  III  16.  xvn  4s  III  10.  XIX  s« 

III  3 

Diogenes  Laertius  90. 
Diosooridea  III  56 

Diphylus  III  68 
Dohon  111  69 
Epfioras  U  113  f. 
Epicharmus  III  2'^7 
Eratosthenes  grammatlous  91 
Eudoxus  III  35 

Euphronlus,  comm.  in  Aristoph.  89.  9t 
Euripides  214  236.    -   Alcestis  244. 

—  Aodrom  213.  245.  —  Antiope, 
fragm.  359  2()7.  -  Bacchae  24.'>.  — 
Cyclops  449  2ÖÖ.  —  Eiectra  2Jl.  44. 
297  eoa  1019  248  —  Ht»l.  iu  213.  — 
Hecoba  243  247.  m  179.  -  Herao- 
Ip<;  232.  248  »4»  250.  —  Heraclid. 
22T.  231  248.  —  Hippolyt  251.  —  Ion 
255.  —  Ipfa.  Tanr.  253.  —  Ipb.  AoL 
238.  262.  -  Modea  256.  —  Phoen. 
266.    -  Rhesus  257.  -  Suppl.  2öa 

—  Troades  iso  m  268.  "  FTagm. 
248.  258.  259.  267 

Galenus  III  37 

Qeminus,  isagoge  v  UI  47 

Geoponioa  III  62 

Heliodorus,  scbolioo  in  Aristoph.  Acb. 

102  112 
Hermagoras  rhetor  III  345 
Herodotus  129  III  37  i  67  160.  67  14L 

IM  174.  u  134.  ii  142.  67  Iii  72.  77  III 


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364 


BegUter. 


18.  »1   161.  124  III  60.  lU  Iii  OO.  178 

161.  lU  14. 1»  141  80.  w  170.  IM  III  86 

IV  IS  171  104  III  61.  m  142  m  lß3f. 

V  u  8S  165.  77  142  160.  VI  4i  157.  4« 
IM.  IT  141.  IN  10&  VHS  lfi8.  in  141. 

VIII  171.  60  III  16.  124  141.  M  I6SL 

IX  «  111  22.  7,  11  111  10 
•Modut,  Theog.  ssf  III  66 
Hesychiui,  globsae  in  Aristoph.  86 
Homeru«,  Ihas  jV4&7  Hl  90.  £  404  III  46. 

Od.  riTO  III  106  c8S4  U  97.  z.  au  187 
Joanne«  Maooiius  III  78 
Uter  123 
Lyoophron  90 

Lydus,  Joannes,  de  magistr.  i  40  III  6S2 

Motohopulos.  in  Ari-^toph  !12 
Oppiani  duo,  iialicuticd,  ( }  negetica  111 66 
Oratorea  deoem  III  346 
Pamphtlu»  Alexandrinus  III  09 
Fauaaniaa  i  31. 7  III  76.  u  i«,  a  S4|  s  III 
7f  11, »  III  61.  ai,  10  III  66.  »,  t  HI 
31.  iui9,tliI8t  va^a  161.  viia,  4 

m  7f 

Pbotfua  70 

Pindarus  268  hlhw.  11  289.  —  Nem. 
III  288.  lU  116  III  9.  Ui  147  III  27.  IV 
30  HI  2S  V  III  1  VII  290.  VII  70  291 

—  Ol  VII  147  III  2    VIII  4fi  III   12.  IX 
123  III   10    XllI  it'j  Hl  9.    —  PjÜLI 
287  VI  289.  X  36  Hl  12 
Plato  Ion  III  6 


Plutarohus  Cleom.  t7  III  3.  —  Tbamiai. 

II  114  —  Maroeil.  wopar.  1  II  65 
Polybius  III  331.  1  20.  10  HI  25 f 
Ptoiema«u4  geogr.  u  111  48.  —  Alma- 

geat  vm  1  Ul  46.  vm  s  lU  106 
Pytheaa  Hl  46.  84 
6«pplio  Ul  76 
8«ylftX  170 

•pphooles  206  -  Aiax  215.  m\  2l6f. 

—  Aotigone  228.  —  Klectra  218. 
1413  249.  —  Oed.  rex  22a  —  Oed. 
Col.  226.  90  179  —  Orestes  249  257. 

—  Philoct  266.  -  Trachin.  231.  — 
Fragm.  236 

6oailiia  et  8Neii«a  11  1 16 

Strabo  ix  1.  is  Hl  32 

Suidas  33.  35  ff  50.  -  in  Aristoph.  &J  ff. 

76.  —  s.  V.  'Apiutv  360 
Theodoras  III  342 ff. 
Theophraatu«  de  lap.  u  a*  IH  50 
ThomM  Ma^iator  III.  116 
Thucydides  1491  n  ialll  104.  ii^HI  13. 

119  Hl  9.  V  2a  lU  11.  V40,a  111  11. 

vm  •  III  9.  10.  14 
Timotheus  Gaiaeus  III  73 
Tragtci  175    —  Fragmeota  coli.  177. 

183  —  Fragm  ioeerii  auctoria  177 
Tzetzes  >choHa  io  Ariatopb.  110.  119 
Xenophon  Auab  1 5,  s  III  109  —  Uell. 

IV  6  lU  10.  14.  16.  22.  28 
Zonarai  70 


b)  LateiniBche  Autoren. 

(T>ie  nicht  ofther  bezeichoeten  ätalleo  sind  aus  der  zweiten  Abtheiluug). 


Acoius  Hl  313 
Aloimua  AvHua  iv  4:'^  177 
Ammianua  I.  xxiv  4,  a  40 
Ampeliu«  19  t  "  'Xi 
Annius  Floru»  4<> 
Anonymua  Valeali  19 
Anthologia  latlna  163 
Apollinarlus  Sidoniua  HI  318 
Appiua  Claudius  Iii  886 
Ateiiana  fabula  Iii  317 
Caaaiodoriiia  47 

Otto  III  986.  -  de  agri  ealtnn  57.  — 

Originf"^  7S.  III  338.  842 
Ceiaua  83 

Oletro  Brattts  ss  III  806.  ~  de  orat 

III  280.  I  i«4  13.5  —  de  part.  orat. 
III  34&  —  Khet.  ad  Heir  nu.  III  345. 
—  pro  Mil.  ait  s«  73.  —  pro  Footelo 
III  346.  —  Tin.  XIV  ai  184.  —  Cato 


m.  VII  90  III  326    XIV  so  III  280  — 
de  fio  II     6c  HI  336    —   de  rep. 
ta»a  93.    -   Tuscul.  II.  lu  HI  344 
n  I,  s  HI  3U  —  Aratea  srs  III  109 
—  Kp  ad  AiL  XV  ii,  a  Hl  83.  —  ud 
fam  VII  ao  III  214  f   XLii  7  IH  318 
Claudianus  nr  Kiitrop.  III  :v3_V  i  sioIII  90 
Coeliua  Antipater  IH  339  ^40.  342 
Columeia  III  59 

Cornelius  Nepoa  75  III  .H49.  -  Atti- 
cus,  Cato  91.  —  llauuibal  Iii  116. 
V1 1 98.  xm  I  91.  -  Lya.  1 1  116.  — 
Mtltixd  V  3  106.  -  Phoc.  1 17.  — 
Themibt.  113.  -  Tim.  IV  2  93.  — 
Fragm  89 

Curiatius  Maternua  IH  280 

Curtius  Rufus  iv  u,  s  III  110.  vm  a,  so 
III  48   IV  11,8  Hl  110 

DtomwlM  dt  ont.  III  886 


Digitizeu  Lj  vjüOgle 


VeraeicbDias  der  bebaodelteo  Stalten. 


365 


Ennlut  III  304.311.  -  sat.  111320.336 
Enniut  (grammatiout)  III  218 
Eutropius  20 
Florus  34.  47.  68  127 
Gaiui  Dig.  111,4  ill  242.  iv  30  HI  249 
CtoUll»  noct  Att  Hl  2  214.  xt  g  89  92 
Gregorfus  Turonemlt  do  mirae.  a.  Mar- 
tini 1 3  66 

Horatliia  Hl  77.  m.  811.  -  Od.  n  1,  • 

III  315  IV  8.  i:  III  288.  -  8at.  1  5 
III  326.  I  6, 78  III  221.  1 10,  64  III  319. 

II  1  III  322.  -  Epist.  I  3,  37  III  33(>. 
I  19,  S9  III  313 

Hyginus  67.  99  «d.  «7  1  238 
Jordanes  38.  46 

Juba  Libyca;  de  exped.  Arabiea  III  64 
Justinus  Julianut  51 
Juvanalia  189.  -  Scbolia  213.  -  Vita 
189 

Livius  Andronicus  III  280.  312 
Liviu«  HI  280  289.  330 ff.  XXI  ss,  7  131. 

xxvn  M  III  90.  XXX  tt,  «  III  S17. 

xxxm  III  10.  xi.v  41  III  83 
Luoilius  320.  322.  x\X4«  III  325.  326 
Macer.  Lloinus  Iii  337 
Maorobius  sat.  1 1«,  it  III  273 
Marcellus  Emp.  96,  ift.  }9,  36  III  48 
Aftartialia  174.  v  a  175.  vi  43.  l  176.  VU 

4«,  6  176.  IX  7»  175 
Naevfus  !1I  t?.^  -.  '^2n  :W2 
Ootavia  praetexta  ill 
Oroalua  87f.  67t.  —  biit  adv.  paganot 

63 

Palladiua  Iii  62 

Palagonlus,  arg  fetarlnaria  III  75 
Parsius  160.  im  III  9  160.  via»  169. 

—  gchoüa  172 
Pitronius  Itil 

Plautut  III  289  300.  —  Piand.  III  90. 

780  III  88 

Pliniut  oaubisL  iv  »4  97  III  84.  xu.  xui 

III  54.  xxxin  M  III  61.  XXXV  M  III  89. 


XXXVI  |g  III  50.    XXXVI  117  III  256. 

XXX VI  U7  111  ÖO.  XXX VJl  36  III  84 

Polllo  bell.  Afric.  III  280 
Pomponius  Mela  117 
Probua  Aemiltus  91.  94  £ 
Quintmanin  x  i,  m  III  3S0 
RufUs  Featut  5 

SalluaUus  63.  III  289  -  Uiat.  i  4i  66 
Saneoa  plilloaopliiit  Iii  318.  —  trafoe- 

diae  III  31.^ 
Sarviu»  ad  Aen.  ix  710  73.  —  ad  Qeorg. 

m  8f  III  87 
Sextiua  Niger  III  56 
Suetonius  20    ^  Tiberius  7«  III  916 
Sulpicius  Severus  261 
Symmachus  comm  in  Arist.  176.79  123 
Taoitut  124.  -  Ann.  151.  t  77,  r  158 

I  «6  157.  I  78  III  267.  268.  ii  63.  88  126. 
ni  7«,  4  156.  IV  87  III  268.  IV  4t  156. 
IV  60,  i  127  V  lü  39.  XI  34  1  55.  xv  44 
124.  —  Uist.  148.  1  »1  157.  U  «  la.  «s. 
80  167.  n  100.  tsi  16«  —  tXai.  da  orat. 
1H3.  III  348.  X  39  xxviiT  .7.  XXXIM. 
xxxix  35  158.  —  Agricola  141.  VI.  Xt 
157.  —  Germ.  144.  III  294.  vi  157. 
XXI  168.  ZLV  III  85 

Ufpianus  r.  v  usuoipio  III  216 
Valerius  Aedituus  Iii  6H 
Valerius  Antiat  III  SSOff  882 
Valeriut  Maximus  7rv  vni  i&.  s  71 
Valariut  Probut  de  dous  III  218 
Vapro  r»r.  mat.  67.  —  L.  lat.  wi.  u 
II!  273  -  Sau  Meoippea  111819.  323 
Vegetiut  aulomedicioa  Iii  75 
Vallalua  Pataroiiltia  105. 125  218.  224. 

II  61. 1  219 

Vergiliut  73.  III  281  289.  -  Aen.  ui  tat. 

»77  III  109.  XII  172  III  19 

Verriut  Flaoout  73  f.  III  273 
Victor  Aureliut  yiri  ill  66.  x  t  GG.  - 
Caesarea  63  —  origo  geotis  Horn.  72 
Vir^lMt  wator  46 


4^ 


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Drmclc  roo  Marti o  Oid^obonrg. 
AdI«r-ötrMM  5. 


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Zum  Druckfehler •Terzeiehniss  für  den  Jahrgang  1891  Band  67. 


S.84iu  No.7  f.auszuiühreu  1.  aDzafahren. 
&  114  im  Text  Z.  8  t.  u.  f.  von  1.  vor. 
&117  Z.  11  w.u.  1  dass  L  das. 
S.  110  A.  1  Z.  8  l  L<  I.  L>. 

S.  120  Z.  9f.  f.  Her  LXXl  S  10  1.  S.87. 

S.  122  Z.  12 f   f.  Ur^^         '  lirovräi. 

8.  127  Z.  ö  hinter  iruln  rt;  u.  Z.  32  hin- 
ter Dur  fehlt  ein  Komma. 

S.  127  Z.  17  f.  zugegeben  1.  zagebeo. 

8. 198  Z.  8  T.  n.  im  Text  tilge  das  Komma 
hinter  Gereelitigkelt. 

S.  129  Z.  1  f.  Selbsthilfe  L  Selbstliebe 

S.  130  im  Text  Z.  14  T.  a.  1  geböreo  1. 
gehören. 

S.  131  Z.  14  f.  zugegebeo  1.  zugeben. 
Sk  182  Z. 6  £  Jorgati  L  Joyao. 
8. 188  Z.  1     o.  im  Text  t  Heriel  L 
Hergel. 

8. 184  Z.  7  f.  Manckenau  1.  MQncke- 

nau. 

S.  138  Z.  l  f.  (liy  eXviu  1  juxtlvat  und 
f.  alvat  1.  ilvat, 

S.  139  im  Text  Z.  7  v.  u.  i  enteren  1. 


8. 141      87  Z.  9  hinter  aweiten  fehlt 

ein  Komma. 
S.  148  Z.  4  tilge  vielfach 
ä.l51  A.37  Z.  11  t.  buckh'ä  1.  Böckh. 
S.  154  im  Text  Z.  6  v.     hinter  eine 

fehlt  neue. 
8, 166  Z.  4  f.  aolcben  1.  CoBjeetoren. 
8. 160  im  Text  Z»  1  ?.  n.  hinter  «ieder- 

nm  ftge  hinan  der  Raum. 


S.  161  A  4ö  Z.  8  hinter  noch  fuge  hinzu 

in  Bezug  auf. 
a  161  A.  46  Z.  8  T.  Q.  t  hätten  1.  hitte. 
S.  169  im  Text  Z.  6  v.  n.  f.  /ti^v  1.  tiiv. 
S.  163  A.  47  Z.  8  T.  n.  f.  Wiedefeino  1. 

Widersinn. 
S.  103  Z.  16  f.  24  I.  34. 
S.  164  Z.  10  f.  f.  [dßißtjTOv  9  dduvara 

itnohiTat[  I.  <  dfitfojTov  ^  d$6vara 

TtoirjTaiy. 
&  166  Z.  7  t  119  1.  116. 
S.  166  im  Text  Z.  10  v.  u.  hinter  Gen- 

jectur  fQge  hinzu  xard  statt  xa^ 
S.  170  im  Text  Z.  9  v.  u  f  napd  1.  napä 

und  Z.  8  V.  u.  f.  dAAd  i.  dJUd. 
S.  170  A.  68  f.  ir.  «.  p.  T  1.  «.  I,  p.  Z 
a  178  im  Text  Z.  8  w,  n.  f.  wiederlegen 

1.  videriegeik 
8.  174  A.  74  Z.  2  hinter  SpA/t»»  tilge 

die  InterpunctioD. 
Ebeodäs.  Z.  4  t.  u.  f.  homöpathische  1. 

homöopathische. 
S.  175  A.  76  Z.  6  f.  I»  l 
a  176  Z.  18  f.  AffeetBtossl.  Affect. 

Stoff. 

S.  176  A.  78  Z  8  f.  Tentanden  1.  m 

stand. 

S.  179  Z  15  tilge  und. 

S.  180  A.  82  Z.  1  V.  u.  f.  89  1  88. 

S.  181  A.  84  Z.  1  V.  n.  f.  (des  ersten 

xai>  1.  (dss  erstea)  3uä, 
8.  183  Z.  6  hinter  Wenn  fehlt  nur. 
S.  188  Z.  17 1  iriederlegen  1.  widerlegen.*) 


*)  Die  im  Obigen  verbesserten  Fehler  auf  S.  117-183  sind  dadurch  ent. 

standen,  dass  der  ganze  Artikel  wahrend  einer  längeren  ürlaubsreise  des  Ver- 
tassera  gedruckt  werden  musate  und  dieser  daher  die  Correctur  nicht  selbst  he- 
Borgen  konnte. 


Druck  TOB  Martin  Oldenboors«  Berlin.  AdlentrasM  6. 


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JAHRESBERICHT 

Uber 

die  f  ortseluitte  der  classisclien 


AltertlmiuswisseusGliaft 

begründet 
yon 

Conrad  Bursian, 

herausg^eben 
von 

Iwan  V.  Müller, 

ofd.  öffentl.  Prof.  der  ctassisehen  Philologie  ao  der  Uaivenitit  Brltqgen. 


Yiernftdaiebemiffster  Band. 

Bibliotheoa  philologica  oUssioa  1892.  —  Biographiaohes 
Jahrbttoh  1892.  —  Anzeigeblatt. 


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VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 

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Verzeichniss 

der 

auf  dem  Gebiete  der  classischefl  AUertbumswisseoschaft 

erschienenen 

Bieber,  ZeitschrifIeD,  Dissertation^,  Pngrainn-AbhaBilluiigen, 
Aufsätze  ia  Zeitschriften  und  Recensionen. 

Beiblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  cJassischen 

AlterthnmswisseiischafL 


Neunselinter  Jahrgang. 

1892. 
Erstes  Qaartal. 


BEELIN  1892. 
TERLAO  VON  S.  CALVARY  Co. 

W.  Unter  deo  Liuden  21. 


1 M  H  A  L  T. 


1.  Zur  Geschiehteiuid  £neTclopaedie  der  elftsslsehen  Alter- 
tfiwluwimoiiMhall. 

1.  Zeitoehriften   l 

8.  Aoidemieii  und  OeBeUaebftftiiebriiteii  •   11 

8.  Sammelwerkp                                                       ,  23 

4.  Encyclop&die  und  Methodologie  der  cJassischea  Philologie .  .  25 
6.  Geschichte  der  AlterthuizuwisseaschAft   26 

0.  Bibliographie  und  Bibliothekenkiiirfe                              .  S8 

11.  Griechische  und  rOmisehe  Autoren. 

1.  Griechische  Antoien  8a 

9l  RDmiBche  Autoren  49 

Ul.  Bplgrapiilk  mid  PmlMO«rnplito. 

I.  Gn'i^chisch»;'  Inschriften.  —  Orientalische  la^chnften,  soweit  sip 
sur  Kcnntniss  der  clMsiacheo  Alterthumawissenschaft  von  Inter- 

eite  sind  63 

%  Lateinische  Intchrifken  68 

awFdaeomphie  64 

iV.  Spra«hwliflea§ehftft 

1.  Allgemeine  Sprachwiaaenidiaft.  —  Ver^eichende  Gnmmntik  der 

classischen  Sprachen  65 

2.  Griechische  und  römische  Metrik  und  Musik  66 

8»  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie  66 

4  Latelnlsehe  Granunatik  und  Dinlektolo^e  68 

V.  Lttteratnrgeichlehto  (einaddieadieh  der  antiken  ndlosophie). 

1.  AUgemeuie  antike  Litteratargeschiehte  70 

2.  Griechische  Littemtnrgeschichte  70 

3.  Bömische  Litteratnrgesdiichte  .71 

VL  AlterthnmBkunde. 

1.  Sammeiwcrkc.  —  Encyclopädie  und  Methodologie  der  Alter- 
thumskuude  72 

5.  Mythologie  und  ReUgienswinensohalt  72 

8.  Alte  Gesdiiehte :  a)  Allgemeine  Geschichte  und  Giironologle  der 

alten  Welt.  —  Orientalische  Geschieht»»  73 

b)  Griechische  Geschichte  und  Chronologie  74 

c)  Bömiache  Geschichte  und  Chronologie  75 

4.  Geographie  u.  Topographie:  a)  Alte  Geographie  im  Allgemeinen  77 

Geographie  u.  lopngraphie  von  Griechenland  u.  den  öst- 
lichen Theilen  des  römischen  Reiches  78 

c)  Geographie  u.  Topographie  von  Itdien  a.  den  weetUdien 
Thcnen  des  römischen  Reiche«   81 

6.  Alterthlimer:  a}  Allgemeines  über  orientalische,  giiechiache  und 

römische  Alterthflmer  84 

b)  Griechische  Alterthiimer   84 

c)  Römische  Alti^rthümer  85 

6.  Exacte  Wissenscbaiten:  Mathematik,  Naturkunde,  Medicin,  Han- 
del und  Gewerbe  im  Altarthmn  87 

7.  Kunstarehaeologio  88 

8.  Nnminaatlk  93. 


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IUI5LI0THECA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 

Verzeichtiiss  der  auf  dem  Gebiete  der  cla^^sisrhen  Altprthums-Wissenschaft 
eracbienenen  ßuctier,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
AbhaadioAgea,  Aufsätze  in  Zeitgchriften  und  RecaDsioneo. 


1892.  Januar  —  Mfirz. 


L  Zur  OeBoMohte  und  Encyclopaedie  der  classiscilen 

AlterthumB-Wisaensoliaft. 

1.  Zeitschriften. 

Arademy,  the   A  weekiv  review  of  litanlore,  fCienee  MMlarts.  1802.  (New 

s'ries  N   10'26ff)    London,  Academy.  löM. 

Afrii|ue  trao^aise  et  les  üuiiquiteä  africaines.  Revue  de  g^ographie  et  d'ar- 
chöologie,  pablite  iMtr  J.  Poiiisot.  X.  «mite.  Pafaistaiit  toiiB  les  2  mois. 
Paris,  Leroux  iiS  M. 

Alasdae.  Zeitschrift  in  latein.  Sprache.  Red.:  G.  TurBiui.  3.  Jiüirg.  1892. 
IS  NnL  8.   Aqtiilae.   (Leipzig,  Brockhaas.)  8  M.  40  Pf. 

Alomamiis.  Zeitschrift  fikr  Simclie,  Literatur  u.  Yolkskmida  det  Elsasses, 
Oberrhein'!  n  Schwftbei»,  btfaittg.  von  A.  Birlioger.  9(K  Jahrg.  8  Hefte. 

Bonn,  HansteiD.  6  M. 

Am  Urdsbrunnen.  tfittbeiluoeea  lur  Freunde  voUiStiiumiich-wiüäeDSchatt- 
lieher  Kunde,  bennag.  von  F.  H4»fl  u.  H.  Caratenfi  X,  (1888.)  18  Nro. 

Hamburg,  Kramer.  3  M. 

de»  monumcDts    Revue  illustr^e  publik  aous  la  direction  de  Ch.  Nor- 
knd.  6.  ann^e,  1892.   Paris  (Le  Soudiar).   8.  avec  planchea.         26  M. 

AatiAlM  d«  l*Est.  Revue  trimestrielle,  pobli^  loot  la  direttion  da  k  F«* 
eoltd  des  lettres  de  Naa«^.  VL  aiio^e,  1892.  Kaacj,  B«rgar*Levrault.  18  M. 

—  de  pilosophie  chr6tienne.  Revuf»  dt^s  sciences  phüosophiqnes  et  raligieoses. 
Dir.:  J.  Guieu.   61.  aan6e.   Fans,  Rue  de  la  Chaise  20.  20  M. 

Annnalre  de  l%ntraetioD  pabliopa  et  des  beanz  arta  paar  l'aanto  1892,  publik 

par  Delalain  fröres    2  vols.   Paris,  Delalaib  fröres. 

Antiqua.  Unterhaltungsblatt  für  Fr»  nii  le  der  Alterthumskunde.  Heransg. 
TOD  K.  Forrer.  Zürich.  (Dresden,  v.  Zahn.)  10.  Jahrg.  1892.  12  Nummern. 

511.  80  PI 

Antlqmarf .  Baviav.  Yoia.  8»  4  86  <t898).  Lenion,  Stock.  4.       18  M. 

Ant  o  I  o    a  naava.  8w  Mria,  amio  UYIII,  1808.  voll.  87  e  88.  Torlno,  LOaeber. 

24  fasc  8. 

Anzeiger,  bibliographisch- kritischer,  für  roroan.  Sprachen  u.  Literaturen, 
heransg.  voo  £.  £bariag.  Nene  Folge.  4.  Bd.  1808.  12  Hefte.  Berlin. 
Bibl.  Institut.  halbjährlich:  6  M. 

—  für  schweizerische  Alicrthum^knnde.  Indicateur  d'anti(iuil6s  suisses.  Red. 
J.  K.  Bahn  u.  C.  Brun.  2ö.  Jahrg.  16^2.  4  Nrn.  {k  1—2  B.  mit  Hole- 
admitten,  Steintaf.  n.  Beilagen.)  Las.- 8.  Zllrieh,  Heraog.       8  IL  80  Pf. 

*Aic6Xlwi^,  firjviaiov  rEpioffiyov  aufYpafifia        tliyt-cJ  ffufinpd^tt  rütu  nap* 
jjfi'v  Xoy'ajv  ovo  A   La  r  £  kkaponouXou.  t£v  iJetpattt.  Xll.  (1898.)    6  ÄL 
Biblioltieca  philologlc«  dsMiica  1802.   I,  ,1 


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2 


Zefttdiiifleo. 


Archiv,  Ronner,  Monatsschrift  fQr  die  Ge<5chichtp  BoniT?  HentOlg.  Ton 
Hauptmauo.    a.  Jafarg.  1891-1092.  Bonn,  üauptmano.    4.  2M. 

—  fQr  Utenttor  n.  Kircbengeschicbto  des  Mittdaltera.  Reraasg.  vou  P.  U 
Denifle  O.P.Q.  F.  Ehrl0  &  J.  7.  Bd.  4Htft«.  Fr  i  n n:.  Herder,   gr  8. 

20  iM  :  pinzpln  ♦>  M 

—  fOr  Geschichte  der  PhikMophie,  in  GemeiaschAft  mit  U.  DieU,  W.  Düthej, 
B.  BrdmanD  o  E.  Zdlor  benuiag.  von  L  Stoin.  6,  Jahrs»  1801/99.  Viertel- 
jährlich.   BerliD,  Reimer.   6.  j&hrl.:  12  M. 

—  fOr  das  Htudium  der  neaeren  Sprach(>n  und  Literaturen.  Begründet  von  L 
Uerrig.  Herausg.  von  W&txola  a.  Zapitza.  87.  u.  88.  Bd.  k  4  Hefte. 
BraniMCihweig,  Westenium.  A  Bd.  8  IL 

—  neues,  fflr  sftchsische  Geschichte  o.  Alterthumskunde.  Heransg.  von  H.  Er- 
misch.   12.  Bd.    4  Hefte,    pr  8.    Dresden,  Ba.  nsch.      ä  Heft  1  M.  50  Pf. 

<—  fttr  lateinische  Lexikomraphie  und  Grammatik  mit  Einschluss  des  älteren 
Mitlelltt«fait.  AI«  VorftfMit  tu  eloeni  Tbetaama  linguae  latisM  mit  UDter> 
Stützung  der  k.  bayr.  Akad  d.  Wies,  herftoig.  tob  KWötrUiiu  S.  Jahrg. 

(4  Hefte  )    Leipzig,  Teubner  12  M. 

—  skamiinaviächcü  Zeiik>cbnt°i  tur  Arbeiten  skandinavischer  Gelehrten  aof 
il<  Iii  Gebiete  der  Philologie,  Philosophie  und  Geschichte,  herausg.  too  S. 
Tb.  Walter,  In  Kwang^Ioscti  Ilcftt-n ;  4  Hefte  =  1  Jahresband  von  ca.  33 
Bogen.    1.  Bd.  Heft  1  u.  2    Luud,  Gleerup.   8.  jährlich:  15  M. 

—  pädagogisches.  Centraiorgan  fQr  Ersiehung  und  Unterricht  in  Gymnasien, 
Realschulen  etc,    BegrQndet  von  W.  Langbein.   Heraoig.  tob  &runim> 
34.  Jahrg.  1892.    10  Hefte.    Stettin,  Herrcke  &  Lebelinf?.  16  M. 

Archivio  giuridico,  diretto  daF.  äerafini.  Vol.  XL VII.  Eoma,  Felltcci.  8. 

90  IL 

—  ttorico,  archeologico  e  letterario  della  cittä  e  prOTiodt  di  BOBiB.  Diretto 

daF.  (iori     Anna  XVIll.    toI.  XIV.    Roma.    8.  10  M 

^   storico  deU'  arte.   Dirotto  da  Q.  Dooli.   V.  (1892.)  Eoma,  Löscher.  4. 

36  M. 

ArkiT  for  oordisk  Filologi.  üdgiTet  ander  ModwirkBing  af  8.  Bagge  ved  A. 

Kock.   9.  Band.   Christiania,  Cappelen.  9  M. 

Ateneo  veneto,  rivista  rnen^ile  di  scienze,  lottero Od  arüf  dir.  da  De  Kirtaki 
e  De  Lucchi.    Veneria,  tip.  Fontana.  20  M. 

AttiraBeiliB.  Joomal  of  Boglith  aad  foreign  Literatnre,  adoBce  ete.  (Wö- 
chentlich.)  London,  John  Francis.  k  Nr.  80  P£ 

Aaeiand,  das.  Wochenschrift  für  Kr<\-  und  Völkerkunde.  Bec.;  Karlv.  d. 
Steinen.   65.  Jahrg.    1892.   62  .Mrn.    Stuttgart,  Cotta.  28  M. 

Beiträge  znr  Knnde  der  indogerm.  Sprachen.   Herausg.  von  A.  Besien- 

berger.    18.  Bd.    4  Hefte    Guttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht      10 H. 

—  zur  A&syriologie  u.  vergleichenden  semitischen  Sprachwissenschaft,  her- 
ansg. Ton  Fr.  Delitzsch  und  P.  Haupt.  2.  Bd.  Leipzig,  Hinrida. 
Lex.- 8.  80  M. 

Ree  •  Revue  critique  N    !  p  4-5  v  A.  Loisy. 

—  zur  Geschichte  der  Philosophie  des  Mittelalters.  Texte  u.  Uotersachiuifeo. 
Henratf.  tob  Gl.  Baeaaiker.  1.  Bd.  1.  n.  9.  Heft  MOBiter,  AfehoDdorff. 

4  M  7.-  rf 

Bibllotheea  Platonica.  An  Exponent  of  the  Piatonic  Philosophy,  ed.  by  I  h. 
Johnsofi.  BitmoBthljr.  Toi.  m.  (1801/92.)  Osceola  (America).  8.    14  M. 

Bibliothek,  assyriologiscbe,  heraoig.  tob  Fr.  Delitiaoh  d.  P.  Haapt.  8  Bd. 

fim  )    Leipzig,  Hinrichs.  40  iM 

Bl&tter  für  höheres  Schulwesen.  Uerauflg.  tob  SteiBmejer.  9.  Jahrg.  1892. 
12  Mrn.   Grflnberg,  Weiss'  Kachf.  6  M. 

~  flUr  Utterariiche  DaterhaltoBg.  Heranag.  tod  Fr.  BienonaBB.  Jahrgang 
1899.  69  Nm.  LeifMdg,  Broddiana.  4.  80lL 


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Zeitschriften. 


8 


Blätter  für  das  bayerische  Gjmna&ialsciiulwesea,  red.  von  A.  Kumcr.  26.  Bd. 
10  Hefte.  Mflneben,  Lindaaer.  tM, 

—  pilihistoriscbe.  Herausg  vonj.  Kane.  4.  Jahrg.  180S.  6Mra.  Möneban« 

Lit  -Brt  Anstalt    8.  mit  Taf.  3  M. 

Boletio  htstorico  publicado  per  D.  Joa^  Villa-Amily  Castro  etc.  Adqo 
1898.  Madrid,  Murillo.   4.  22  M. 

Bulletin  litt^raire  et  scientifiquo  suiwe.  Reroe  mciunielle.  Redacteor:  A. 
Heoee  1er.  XYl.  anote.  1882.  Fribourg,  ao  bureaa.  4.  avecpIaDcbes.  8M. 

. —  des  mn?ees.  RpTne  men?nellp  puMiee  sous  le  patrooagf*  de  la  Direction 
des  Beaux  arts  par  E.  Garnier  et  L.  Benedi te.  III.  1892.  Parib,  Cerf.  12  M. 

—  critique.  Becueil  bimensuel.  Sous  la  direction  de  MM.  Dachesoe,  Ingold, 
ThMenat.  Bed.t  B.  Benrlier.  Xlll.  anc^e,  1892.  Paris,  Thorin.    10  M. 

—  moDomeetal  (himeiifitiel)  publik  sous  les  aaspiees  de  la  SocKtf  üraiicaiM 

d'archeologie  pdtir  la  ronvcrsation  des  Dionuments  historiqiies.  Dir.:  le  Oonte 
de  Marsy.    1892.    6.  ser.  vol.  Vll.    Paris,  Champion.  15  M. 

Ballettino  di  archeofogfa  cnstiana  edito  da  G.  B.  de  Rossi.  5.  serie,  anno  III. 
(18U2/    Trimestrale.    lioma»  Spithöver.  8.  Mit  Kupfern.         HM.  50  Pf. 

—  ardieologico  dalmate.  Editore:  O.  Balics.  XV.  1891.  Spalato. 

Centralblatt  für  die  gesammte  Unterricbtsvenraltang  in  Prtmieii.  Heimiu|. 
im  MiDieieriQm  der  UnterriditsaDgelegf  Dheitea.  12  Hellen  Berlin»  Herta.  7  H. 

—  litterarisches,  für  Deutschland.  Herausg.  ffl.  Red.:  Fr:  Zaracke.  Jahrg. 
1892    ö2  Nrn.    Leipzig,  Avenarius.    4.  3ü  M. 

—  österreichisches  hterarisches.  Bed.:  A.  Pranschl.  9.  Jahrg.  1892.  12 
'  Nro.  gf.  4.   Wien,  BOlierl.  6  M. 

Central -Organ  ftlr  die  Intfressen  des  Realschulweaens,  begrOndet  ▼od  M. 
Strack,  forigeführl  von  L  Freitag  und  H.  BOttger.   20.  Jabrg.  1892. 

12  nefte.    Berlin,  Friedbfrg  &  Mode.    gr.  8.  16  M. 

Cultura,  (la),  rivista  meusile  di  sciense,  lettere  ed  arti,  diretta  da  B.  Bonghi. 
Afioo  1882.  Ronia,  edltore  Vallardi.  15  M. 

Forschongen,  romanische  Or<ian  für  romanische  Fprarhon  ii.  Mittellatein, 
faerauejs.  von  K.  Vollsiöller.  Vll.  Bd.   1891/82.  gr.  8.  Ertaogeo,  Joo«. 

18  M. 

'—  indogermanische.  Zeitaehrift  f&r  iodogerman.  Sprach*  a.  Altertamskonde. 

Herausg.  von  K.  Bragmann  ri.  W  Streitberg.  Mit  Anzeiger  für  indo- 
german.  Sprach»  n.  Altertumskunde,  red.  von  W.  Streitberg,  blrassburg 
(1891),  Trflbner.  1.  Bd..  1.  o.  2.  Heft.  gr.  8.  1811. 

Ciasatte  arehtologiqae.  Fendfo  par  Fr-  Lenormant  et  J.  de  Witte.  Revne 
des  nin<i^e8  natioaux.  PahH^e  soas  les  auspices  de  L.  de  Ronchaud  par 
A.  Kaempen.  Aon6e  XVUl.  12  Mm.  Paris,  A.  Leij.  4.  avec  plaochea^ 

MM. 

—  dee  Beaux<Artf:.  C  onrrier  de  l'art  et  de  la  curiositc.  Avec  Supplement: 
Chroniqae  des  art5.  Rpd  I  .  Gonge  Mensuel.  Ann^e  XLl  (1892).  Tom. 
45  et  46.    Paris,  rue  Favard  8.    Avec  planches  et  lil.  par  au:  aOM. 

Gegenwart,  die.  Woehentebrift  für  Litteratnr,  Kaatt  n.  Offnitlitibe»  Leben. 
Hcransg.:  £.  Zolling.    1892.   52  Nrn.    BerUn,  SUlke.   4.  18  M. 

dermania.  Vierteljahrsschrift  fQr  deutsche  Alterthum<^kundo.  Begründet 
Too  £  Pfeiffer.  Herausg.  von  0.  Behaghel.  37.  Jahrg.  Neue  Reihe 
25.  Jahrg.  1892.  4  Befte.   gr.  a  Wien,  Gerold*!  Soba.  15  IL 

Ge§chieht8blätter ,  steiermärkische,  heraoag.  TOn  J.  f.  Zahn.  IZ,  J^thrg* 
1892     4  Hefle.    Graz,  Leykam  Joapf^thn!.  8  M. 

Giornaie  storico  della  ietteratura  italiana,  diretto  e  redatto  da  A.  Graf, 
F.  llovati,  R.  Renier.  Bimestrale.  Anno  X  (1892).  YoL  XIX  e  XX. 
Torinot  LOecber.  80  iL 


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4 


ZeitficturifteD. 


drenzbotou,  die.   Zeitschrift  für  Poiitiic,  Literatur  u.  Kunst.  61.  Jahrg.  1Ö92. 

St  Nrn.  Lelpiig,  Granow.  98  H. 

Ajmnasiam,  das  humaDi>ti=rh(».    Mittheitungen  u.  Erörterongen.  Organ  des 

OymnasialTereiDS.    Herausg.  too  G.  Uhlig.    Viermal  im  Jahr  je  2  Bogeo. 

8.  Jahrg.  (1893.)  Heidelberg,  Winter.  j&hrlicbSlf. 
^   Zeitsehrift  für  Lehrer  au  Oynnuien  o.  verwandten  ÜDterrichts-AostaUeD. 

Bed.  von  IL  W  «tieL  X.  Jdirg.  189S.  M  Hm.  Paderborn,  Schöningh.    6  M. 

^   Pfai1olnrri<:rhe  oud  pädagogischo  Monatsschrift.  (RmeiMsb.)  Henasg.  von 

Jantfichewetzki.    3  Jahrg.  1892.    Keva!.  8  Rub. 

Aa]ldwei§«r,  literarischer,  aua&chst  für  das  kathol.  Deutschlaad.  Ueraasg. 
m  F.  aaiikamp.  8L  Jahrg.  1893.  84  Mm.  MOnttw,  TbMHiag.  4.  4  M. 

i  12  M. 

1£AAA2^y  Kevue  trimestrielle  da  ^UgAAnvtxou  auUoYOu  ii  Amsterdam.  Bureau 
deredaction:  Mme.  Zwaanswijk,  A  J.  Flamenl,  H.  C.  Möller.  IV.  Leideo, 
BiiU.   8.  jährlich  10  M. 

Vßipa^  via.    1892.  *f.  Bu  ^dvTtogt  «»vToxrec:  /*  Zrditr«.  Tep- 

yitrrr^.    *Ex<^.  fiitn^        ißSo/xd^og.    Fol.  40  M. 

VfitpoXö/tov  AxTixövt  TO'j  Itous  18D2,  ön6*E  ^A<ranctoit ,  eüuoix^  ffußicpd^u 

1899.  "Exi,  M^A.  BalMAir^o.   Km^m/tt,  BmUa/Mp^.  5M. 

Botm'jpa.  6  M. 

Bermmthena,  a  aeries  ot  papers  oo  literature,  science  and  philosophjf  bj 
MemberftofTHnily College.  Vol.  XVII.  Doblia  (1891).  Poosooby.  8.  3M.A0n. 


Zeitschrift  für  dtm.  Philologie,  beraosg.  von  O.  Kaibe  1  q.  K.  Robert 
917.  Bd.  4  Heftt.  Berlin,  Weidmann.  14  M. 

vSyXus.    10  .lahrg.  1891/y;J.    :^!4  Isru.    LiiiJzig,  i  riedrich.    Fol.  M. 

"Earia^  tixovoypa^rjfttvii.    *Exd.  f.  äpo^tvnq,    Meue  Folge,  Bd.  II.  (1892). 
Athen,  Heitie.  4.  WftehenUieh.  90  M. 

^nhr^^(-^l. !  i  vi?raphischps,  fnr  Aiterthumsktui  lr ,  begrQndet  von  C.  Bursian,  fort- 
getührt  von  Iwan  von  Mall«r.   U.Jahrg  i«i>l.  Berlin,  Onlvary  &  Co.  .M. 

«-  ^ilosophisches.    Auf  Veranlassung  der  Görres- Gesellschaft  heraoag«  von 
COotberlet    ö.  Bd.    1892.   4  Hefte.   Fulda,  Aetien-Draefcerei.       9  M. 

statistisches,  der  höheren  Schulen  Deutschlands,  Luxemburgs  u.  d.  Schweis. 
Nene  Folge  von  Mushackes  Schnlkalender  2  Tl.  Nach  amtl.  Quellen  bearb. 
IS.  Jahrg.  1892.  2  Abtheilungen    Leipzig,  Teuboer.  geb.  4M.  40  Pf. 

des  höheren  Unterrtchtswesena  in  Oesterreich  m.  £inachluas  der  gewvrb- 
Ucben  Fnchiehnlen  n.  der  bedentendaten  BmiehmigMittalten.  Benrb.  ton 
J.  Ntobnner  a.  J.  DbUeh.  5.  Jehrg.  1899.  Prng,  Ttnpsky.  8.  geb. 

5  M.  50  Pf. 

—  für  schweizerische  Gescliichte,  herausg.  auf  Veranstaltung  der  allg.  ge* 
schichtsforsch.  OewUochafl  der  Schweis.   18.  Bd.  ZOriefa,  Bbhr.  8.  21(jS. 

mit  Porträt.  6  M. 

Jinhrbücher,  preussische.  Herausg.  tod  H.  De  Ihr  ack.   Jahrg.  1892.  69.0. 
70.  Bd.  k  6  Hefte.  Berlin,  G.  Reimer.  18  M. 

—  fflr  proteitanciedie  Theologie.    Herausg.  von  Lipsias,  Pflei derer, 
Sehrader.    18.  Jahrg.  1892.   4  Hefte.  Brannschweig,  Schwetschice.    15  M. 

—  nene,  iikr  Philulogie  u  Pfulagogik.   Herausg.  von  A.  Fieckeiien  u.  ü. 
Masius.    145  u.  I4ü.  Bd.    12  Hefte.  Leipzig,  Teabner.  30  M. 


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Zeitschrifieii. 


5 


Jahresbericht  aber  di«  Fortaehritto  der  dasgiseheii  Alterthomtwimmaeliaft. 

BegrQodt-t  von  C.  Bursiau, herausg.  von  Iwan  von  Müller  '20.  Jahrg  r Dritte 
Folge  2.  Jahrs  )  1892.  12  Hefte.  [71.-74.  Bd. J  Mit  den  Beiblättern:  Blo- 
graphisches  Jahrbuch  für  Alterlhumäkande,  15.  Jahrg.  1892,  n.  BibKotbeet 
philologica  elMsiea,  19.  Jmhrg.  1899.  Berlin,  Calvary. 

8ubscr.-Fr.:  30  M.;  Ladcnpr.  36  M. 

~  —  66.  Bd.  (Suppl.-  Bd.  zur  Neuen  Folge.)  4.  u.  6.  Heft:  Jabresberiobt 
aber  die  griechische  Mythologie  vom  den  Jiibnii  1986^1890  fOn  Fr.  Baek. 
8.  857—400.  96.  Bd.  cplt. :  18  M. 

—  theologischer.  HerMSg.  von  B.  A.  Lip Sias.  X,  BranoBCbweig  I89i, 
Schwetschke.  12  M. 

Jahresberichte  der  (jeschichtäwiäseDäcbaft,  im  Auftrage  der  bist  GesellschafI 
SU  Berlin  berausg.  von  J.  Jastrow.  XII.  Jahrg.  1889*  Berlhi  1891,  Gärt- 
ner.  Lex.- 8.  90  M. 
See.:  Lit.  Centraiblatt  H.  »  p  140. 

—  ober  das  höhere  ScbtUtreaen,  heramg.  m  K.  Rethwiieh.  T:  189QL 
Mit  9  Knionragehefien:  Beligioulehre.  Berlin,  Gärtner. 

12  M  u.  Ergäns.  k  1  M. 

Journal,  tbe  American,  of  Archaeology  and  ot  tbe  hne  arts.  Editora:  Cb.  E. 
Norton  and  A.  L.  FrothHigham.  Vol.  Till,  1899.  Boston,  Olnn. 
With  j.lanchos.  '-'5  M. 

—  —  preprints  of  tbe  Am.  J.  of  Arch.  Qfol.  Iii  H.  d.)  Papers  oi  tbe  Am. 
Scbool  of  class.  studies  at  Athens.  T.  BscaTatlons  at  Eretria  In  1891.  Es* 
carations  of  Sykion.  Boaton,  Oinn,  8.  50  p.  irith  I  plan  A  woodents. 

American,  of  Philology,  edited  by  B.  L.  Gildersleeve.  Vol  XIII,  1899. 

4  Hefte  (N  49-52).    Baltimore.    New-York,  Macmillan    8.  20  M. 

—  of  PbilolosY,  edited  by  W.  Aldis  Wrigb  t,  J.  By  water  and  H.  Jack- 
son. Toi.  XXI.  -  London  &  Cambridge,  Maontulan.  h  N.:  5  H.  40  PI 

—  des  8a?ants,  publi6  par  le  mioistre  de  I'instraction  publique.  Assistants: 
MM.  Renan,  Barthllemy  Saint-Hilaire,  etc.  1899.  ISfiefte.  Pans, 
Uachetto    4.  42  M. 

KABUL  Zöjrjrpapifia  mptodtxov  fxtrd  ehövatv.  *£xdtfn^:  H.  J.  Zoyo&pjiit* 
1899.   24  dpt&fioi.    gr.  4.    Leipzig,  (C.  A.  Koch).  20  M. 

Korrefvpondenzblatt  für  die  Gelehrten-  und  Realschulen  Württembergs. 
Ilerauäg.  Tou  Bender  u.  Ramsler.  39.  Jahrg.  1892.  12  iielie.  Tubiugen» 
Koos.  8.  10  IL 

liehrproben  u  Lehrgänge  aus  der  Praxis  der  Gvmnasicii ,  horausg.  ton  0. 
Frick  u.  H.  iMeier    26.  u.  27  Fielt.  Halle  189i,  Waisenhaus.  8.    k  2  M, 

Listy  fllologicke  a  pedagogicke.  Redigiert  von  J.  Gebauer  und  J. KraL 
XIX.  Jahrg.  1892.  9  Hell«.  Prag,  Himer.  8  M. 

Iititeratorblatt  fQr  gennairitdie  u.  romanische  Philologie.  Herausa.  Toa  Ol 
Behagbel  u.  Fr.  Nenmann.   19.  Jahrg.  1899.   19  Km.  Leipaig,  Reis- 

land.  4.  10  M. 

—  theologisches.  Red,:  G.  E.  Lnthardt.  Jahrg.  1899.  69 Nrn.  Leipaig, 
DOrlfliog  &  Franke    4.  5  M. 

liitteraturzeitang,  dnnt  che.  Herausg.  von  P.  Hin  neber  g.  19.  Jahrg.  1899. 

52  Nrn.    Berlin,  Sipeinaiin.  28  M. 

theologische.  Herausg.  von  A.  iiaruack  u.  £.  Schurer.   17.  Jahrg.  1893. 
96  Nrn.  Leipsig,  Hinnehs.  4.  16  M. 

—  Wiener.  Herausg.  Ton  A.  Bauer.  Red.:  B.  Heger.  8.  Jahrg.  1893. 
12  Nrn.    Wien,  Bauer  2  M.  40  Pf. 

JUagazio  iür  Litteratur.  Herausg.  von  Fr.  Mauthner  u.  0.  Neamann« 
Bfofer.  61.  Jahrg.  1899.  52  Nm.  BerUn,  Terlag  de«  Magaiia.  4.  16  M. 

laasltaisohea.  HetMisg.  too  R.  Jeeht.  68.  Bd.  1899.  Q9rlita, 
&  SM. 


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6 


ZeiUehriften. 


vq«  Fr.  Baralh  o.  K.  Bdhn.  11.  Jakig.  18».  Boiapcrt,  AigMr. 

llftt^riaux  pour  Tbistoire  positive  etpbilosophiqae  de  rbomme.  Reme  iUostree. 
Dir    E.  Cartaithac.   28.  annee.   Tooloase.   (Paris,  HeiBWAld)         15  3L 

Blelnsine.  Rpvne  (tDen'»if'l!es  f^p  mvthnlosiV,  Ütt^rarure  popolaire,  traditi^n- 
et  luases,  dirigee  par  üaidoz  et  Uoiiaud.  1.  VUi.  1891/92.  4.  l'jn:», 
t  Wae  6m  FoMM-fltiiit-Befurd.  1  «oL  m  db-):  90  M.;  1  n.:  1 M. 

Bierkar,  literarischer.  Krititebes  u  bibliographisches  Wo^enblatt  Red  : 
aWtissbacb.  XII.  Jahrg.  1808.   Weinar,  W«i«taek  4.      6  M.  40  Ff 

ffle^^'^n^f^r  des  scieoc^s  his^tonquos  ua  Archives  d€t  arts  et  de  Ia  bibliograpbie 
eil  );•  1892.    (iand,  VauiicrhaegLeri.  15  M- 

Blidlaud  Autiqtiary.  Kd.  by  VV. F.Carter.  Birmingbani.  Hoogtbon.  9.M  601  t 

Jlind.  A  quarterlj  reriew  of  psycbology  and  pbUologr.  Ed.  bj  ü.  btouL 
VoL  17  (1883).  LoodoB,  Wflliana.  16  M .  60  K. 

ninerra.  UDiverMtätsjabrbueh  der  Welt.  Herau>g  von  R  Kakala  u.  K. 
TrObner.  I.   1891/92.  (Zwaiter  Abdruck  )  btra&aburg.  Trflbner  Geb.  4M. 

Blittbeilongen,  Pttermanns,  aus  Justus  Ptrihes'  (rcograpbiscber  Anstalt, 
iierausg.  vuu  A.  buuau.  38.  bd.  oder  Jabrg  1892.  12  Hefte.  4.  Gotha, 
J.  Pmrthas.  Ii  Heft  S  M. 

-  arch- epigraphische,  aus  Oe.«terrt'ich.  Herausg.  von  0  ßeundorl  u.  E. 
Bormaou.    iö.  Jahrg.  l6'J2.    '2  Hefte.    Wien,  Gerold.    Mit  Tat.       10  M 

ünemosyne.  Bibliotbeca  philologica Batava,  coUegeruot  S.  A. Naber,  J.vaii 
Leeawen,  J.  Taleloo.  Nota  leriea,  vol.  XX.  4  partee.  Lngdoni  Ba- 
tavenuB.  ^Leipiig,  HamuwwiU.)  8^  9  M 

Monaffthefte,  philosopliiMlw.  Bed.  tob  P.  Natorp.  28.  Band.   10  Heft«. 

Hl  Idelberg,  Weiss.  12  M. 

Monatesebrlft ,  altpreussische,  neue  Folge  Der  neuen  preuss.  Frovinsial- 
BIfttter  4.  Folge.  Ueraosg  von  R.  Reick e  u.  L  Wiehert.  (Der  Monats- 
schrift 29.  Bd.  Der  ProTiniialbUUter  96.  Bd.)  Jabrg  1898.  8  Hefte.  Königs- 
berg, Boyer.  10  M 

—  baitische.  Ueraueg.  von  Weiss  u.  Cariberg.  39.  Bd.  Jahrg.  1898.  18 
Hefte.  Batal,  Kloge.  8.  18  M. 

Miis^ao.  Bevoe  ioteroationale.  Etades  de  liogoistiqae,  d'bietoire  et  de  Phi- 
losophie, publikes  par  des  prüf»^?^^Tirs  de  differentes  universit^s.  (CSBq  fois 
par  an.)    Tjme  XI.    1892.    Lnuv  lin,  secretariat.  rue  au  Veut  10  M. 

Kneeom»  rbeiniscbes,  fOr  Philologie.  Uerausg.  von  (I.  Ribbeck  o.  F.  Ba- 
che 1er.  Heue  Felge.  47.  Bd  1899.  4  Hefte.  Fraokfort,  Saoerttsder.  14  M. 

Sord  und  80d.    Eine  deutsehe  Monatsschrift.    Herausg  von  P.  Lindau. 

16.  Jabff^  l'^Oi.Vüa.   12  Hefte,  gr.  8    Breslau,  Schles.  Verlagsanslali      24  M. 

BordiKk  Kevu,  herausg.  toh  A.  Noreeo.  Upsala.  10.  Jahrgang  1892.  4. 
94Nnu  4M.  dOPf. 

B^p¥a996^^  aoyjpaßfia  ntptiodotöp  xard  p^m.  ixMdpmifW.  1888.  18  Hefte. 
Athen,  Parnassos.  8.  16  M. 

PhilologitscbeHkoi  Oboerednie.  (Philologische  Rundschau)  Pbilologiscfa- 
Padagugische  Zeitschrift  (Russisch).  Herausg.  von  A.  Adoii  u.  VV.  AppeU 
rot.  (VierteUibrlieh.)  I.  Hoakaa  189i,  Laoge.  8.         jtbrlicb:  84  M. 

FlllIologVB.  Zeitschrift  f.  d.  klass.  Alterthum.  Begründet  von  Schneide  win 
0.  Leutsch,  herausg.  von  0  C r ti  ^ i  u s.  Neue  Folge.  V.  Der gaaseo  Reihe 

Bd.  LI.    4  Hefte.    Göiting^o,  Du  i.  rieh    8.  17  M. 

Phoenix,  seu  Nuntius  iatiuua  luternatiouaiis  üuguae  luiiuae  ad  u»Ub  bodiemos 
adhIbeBdae  sicot  doOBmeBtam  editoi.  <N.  1—4,  1880.)  LoBdon,  Nuit.  4. 

hN.:60Pl 


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Zeitiehiillen. 


7 


HXdrtov^  ovYfpnupa  TratSa/ojrtxdv  xat  (ftXoXoytxöv.  Horan^g.  Ton  Bl.  8kor- 
delis,  M.  tialauis  uod  Sp.  Sounkras.  (1892.)  MouaUicb.  8.  Atheo, 
TjiK  FIliUldelphrat.  10  M. 

Pol^blblion.  Revue  bibllographique  uniTerselle,  publice  par  la  Socirt''  M- 
bliofrrf\phiqnp     XXV.  Mensöf>l.    Paris,  rue  Saint-Simon  5.     22  M. 

Potkötetek  egyetemes  philologiiii  közlOuyhöz.  Herausg.  von  H.  P.  The- 
wrewk  Q.  E.  Ao«l.  4.  Jahrgang  1893.  Bodapeit,  PbUoi.  OeseOicbaft.  6. 

h  Heft  2  M. 

Prace  filologiczne    lleransg.  tou  Baudonin  de  Courtenay,  J.  Karle- 

wicz  u  A.    (Fülniscb).  VI.  1892    Warschau,  Wcude.  8.       l  Ruh.  20  K. 

Preeis  bi&torique:»,  melaoge»  r^ligieux,  litt^raires  et  sdeDtifiques  T.  XLl. 
1802.  Braxelle«»  A.  Vromant.  6  M.  60  Ft 

Propugnatore,  il.  Sludi  filologici,  storici  o  bibliografici.  Periodico  bim<»- 
atrale.  Nuova  serie.  Dir.  da  6.  Carducci.  Anno  V  (1892).  Bologoa, 
Romaguoli.  9011. 

^•rtalsebiift,  rdmitche,  fQr  christliche  Alterthonsknude  uud  Kirchesge- 
sehkhtp  R<  r'^n  IT  voD  A.  de  Waal.  6»  Jahrg.  1892.  4Uefi«.  Rom.  (Frei- 
bnrg,  Herder  )   gr  8.  16  M. 

—  theologische,  lo  Veibiuduug  juit  mebrereD  (ielehrteo  herausg  vou  v.  Ko- 
ber.  V.  Funk,  SebaDS,  Keppler  o.  Balter.  4iUfk«.  74.Jabrg.  1892: 
Tfit  ing»^!),  Laupp.    8  9  M. 

Hecord,  tbe  Babylooien  and  Orieotal.  A  montbl^  Magasioe  of  the  antiqui- 
ties  of  theEast.  Dir.:  Terrien  de  Lacouperio  and  B.  M*  M aekenxie. 
Vol.  Vi  (1692).   Undon,  Natt  8.  l'>  M. 

Recueil  d'arcb^ologie  orientalt'.  Dir.:  ClermoBt-OanDeau.  Ann^e  Vin. 

5  ia^c.  par  an.    l'aris,  Leruux.  22  M. 

—  deä  travaux  relatifs  &  la  phüologie  et  k  l'archeoloeie  egyptienne^  et  a<»y- 
riennea,  pnbU6  loiu  la  direeiion  de  Q.  Masparo.   vol.  XlV,  1893.  Paria, 

Bouillon  30  M. 

Rellquary*  the.  Archaeological  Journal,  ed.  by  Ch.  Cox.  JMew  series,  VII. 
Q^arterly.  London,  Bemrose.  k  Nr. :  8  M. 

Review,  arehaeologieat.  Monlbly.  Vol.  VI.  London,  Natt  8KM.;  lNo.:8M. 

—  classical.  £dited  by  J.  B.  Mayor,  A.  H.  Church,  A.  H.  Cook  and 
C  Smith.    Vol.  VI.    London,  Nu«.    (10  N.  (bo  year )  1  M.  80  Pf. 

Heviata  peotru  iatori,  archeologie  ii  filologie,  «ub  directonea  lui  (i.  Toci- 
loicn.  Aanl  X  (1891/92).  Bocttresei.  4  Hefte  mit  Ttf.  o.  Abb.     35  M. 

—  arqneologica  e  btoiorica.   Mensal.   Red  por  A.  C.  Borge«  de  Pigaei- 

redo  e  A  de  Sousa.    Vol.  VI.    1892.   Lissabon,  Modesto. 
ReTUe,  deulschc,  über  das  g«'«amnite  nalionalo  Ijpfx'n  der  (Jegenwart.  Heraasg. 
vou  R.  Fleisch  er.     17.  Jaiirg.    1892.    12  iietie  u.  2  Kuustbefte  io  Fol. 
BietiaD,  Trewendt  gr.  8.    VierteljiahrUcb  6  M.;  Kuaatbefle  apart  b  4  M. 

ODgariaebe.  Mit  Unterstataung  der  uogar.  Akad.  der  Wissenschaften  her- 
ausg. von  BunfHlvy  u.  G  Heinrich.  12-  Jahrg.  1892.  10  Hefte.  Bu« 
dapetit    (Leipzig,  Brockbaus  bort.)    gr.  8.  12  M. 

—  de  Tinstroction  publique  (8up6rieure  et  moyenne)  en  BL-lgique,  publice 
s(  ti^  la  direeiion  de  J.  Gantrelle,  L.  Roeracb,  A.  Wageoer.  Tome 
XXXV  (1892).    Gand,  Vanderhaeghm    6  Hefte.  6  M. 

—  Suisse.  Bibliographie  etc.  Red.  Graud-Cateret   24  N    Genf.  4.  IM. 

—  des  aniiquaircs,  des  artistes  et  des  arch^ologues.  XXll.  AJarseille.    10  M. 

—  d'Abace.  Soas  la  direetlon  de  J.Liblin.  Bimeosael.  43.  ann^e.  Noa- 
velle  steie»  tome  VI.   Paria,  Fiicbbaeber.  14  M. 

—  archöologiqnc.  Antiqnit6  et  moyen-äge.  Publice  sous  la  direction  de 
A.  Bert  ran  d  et  G.  Per  rot  Meoauel.  Troiaiöme  a^rie.  10.  aon^e.  Tom. 
ZIZ  et  XX.  (1892).  Paria,  Leroflz. 


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8 


Zeiudiriiiea. 


]!•▼«•  d'assyriologie  tt  d*wch^]ogie  orienUle.  Publiee  mos  ia  directiou  de 
J.  Oppert  et  E  Ledrain.   VI.    1892.   Parif,  Ltfniiz.  SSM. 

—  Cekique.  Dir. :  d'Arboit  de  Jobtinvill».  Ton.  XII.  TriMüria  Mi. 

Bouüloo.  22  M 

—  eritiqae  d'histoire  et  de  litt^rature.   Becaeil  hebdomadaire  publiee  eout 
la  directioD  de  L.  Havel ,  G.  MoMd,  O.  Paris.  Dineteur:  A.  CbaQBtk 

Aim6e  XXVI  (1892).    Paris,  L<>roox.  90 IL 

"»j}^  ^^.^  Mondes.   Bimensuel.   S.  p^riodtf.    63.  aiui6«.    Parit,  roe  d« 
PÜDiTenit«  15.  62  M. 

—  ^ptologiqud.  TriniMtri«!.  VoL  YIIL    1892.  Ftoii,  Leroox.      SS  M. 

—  intornatiooale  de  l'eDseigDement,  publice  par  la  SodAM  d«  l'MWigBMMat 

sopörieur  XI !   1892.  Mensuel.  Rf'd  :  Dreyfus- Bris ac  Paris,  Masson.  24  M. 

—  i^pigrapluque  du  Midi  de  la  PVance.    Paris,  15  qusi  Mainqnais  4M 

—  d'ethnographie.  Red.  M.  Hamy  XI.  (1892).  Him-  stncI  Pan»,  Leruüx  2öM. 

—  generale  du  droit  en  France  et  k  Tötranger.  dirigee  par  J.  Lefort,  A. 
Hninbert  etc.  XVI.  (1892).  6  Ilvr.  Pufa,  ThorfiL  16  IL 

—  d'bistoir«  diplomatiqa«.  TrimMtrial.  Tl.  1893.  PAria,  Leroox.  6.  23  X. 

—  d«  Pbifltoin  doa  nljgioiit.  XIII.  MBii«e(1802).  6  na.  Puls»  Lhoiul  8.  aOM. 

—  historique,  dir.  par  G.  M  o  n  o  d.  Bimanaiwl.  XVll.  (1899y.  Parli,  AIcmi.  80  M. 

—  de  liiiguiRtique  et  d<'  philologie  compar6e.  Recoeil  trimMtriel  publik  par 
Oirard  de  Rialle.    Aonee  1Ö92.   Paris,  Maisonncam  17  M. 

—  de  Philologie,  de  Utterature  et  d'histoire  aacieuues.   Mout.  s^rie  dingöe 

£ar  CbatelaiD,  Da?anetHaa«8onlH«r.  XVI  (1892)  TriiDMtriel.  Parti, 
Jiocksieck  25  M 

— ^  Pj,»'o8opbi<iue  de  la  France  et  de  l  Etraoger,  dirigöe  par  Th.  Ribot 
•  XVII.  annte  1802.  (nmmael.)  Paris,  Alcao.  33  M. 

—  politiqa«  6t  litt«raire.   Dir.  K  YaoDg.  XXL  Paria,  Alcso.  4.    26 H. 

~  des  queations  hiatoriquec    Dir.  H.  de  Beaaeoart.    26.  tiui««.  Parii, 
Palm6  25  IL 

—  dea  Revups  et  publications  d'Acad^mies  relatives  ä  l'antiquit*>  classique  en 
AllemagDe,  Angleterro,  i<  rauce  etc.    (Deaxiöme  partie  de  ia  Rev.  de  Phil.» 

univer&itaire.  Redaction;  Barel,  Cartault,  elc  Premiöre  annee:  im, 
jtnrier.  Meosoel.  Paria,  Gelio.  12  M. 

r-   russische.    Vierteljahraachrift  für  die  Kunde  Russlands.  Heraosg  von  E. 
flamraerscbmidt    21.  Jahrg  1692.  Petersburg,  Schmitsdorff.  8.  16M. 

"•JÄ™*"^**^**^    Politisch -lit.  Monatschrift,  heraus«.  ?0D  C  Dtaconovieb. 
VIII.    1892.    12  Helle.    Wien,  Selbstverlag.    6.  12  M. 

—  österreiehiicb-iuigariacbe.    Heraoag.  von  J  B.  Mejer.   Jahrgaug  1892 
12  Hefte.    Wien,  Hölder    8.  WM. 

RiTlsta  bibliografica  e  critica  delle  lingue  e  letteratore  romanze.    Vol.  III 
1892.    Pnbbhcazioiic  uiensile  da  K  Kborinj?    Torino,  Clausen.         17  M. 

^   di  filoiogia  e  d'istroiiooe  classica   Diretiori  D.  Comparetti,  G.  Maller, 
6.  Fleeebia    Anoo  XX    1801/92.  Torino,  Ldaeher.  1211. 

—  atoriea  itaHana  Dir.:  CBinaudo.  Trimestrale.  YoLIX.  1892.  Toww, 
Bocca.  SO  M. 

Romania,  reeueil  trimcstriel  des  langues  et  des  litt^ratures  roraanot.  Publi'? 
par  F.  Meyer  u.  G.  Paris.    XX.  (IS92;    Paris,  Honillon  20  M. 

Rnndsctiaa,  deotsche.    Uerausg.  von  J.  Rodenberg,   lä.  Jahrb.  Oci. 
1801/92.   12  Hefte    Bd.  68-04.  Berlin.  PaeteL  24  M. 

—  neue  pbilologiscbe.  Heranu  toh  C.  Wag  euer  and  EL  Lndwif.  1891 
Müm,  Clotha,  Perlhea.   fr;8.  12  IL 


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Zeitnhriftoi.  9 

Stiidi  di  storut  auiica,  pubbUcaU  dft  Q.  Belocb.  Faac.  1.  Borna  Löscher. 

4M.  60  Pf. 

Studien»  Berliner,  for  claas.  Pbilologie  und  Arehaeologie.  14.  Bd.  1.  Heft: 
E.  Kornemann,  de  civibus  romanis  in  provinciis  imperii  eoosistentibus.  114  8. 
(4  MO  —  2.  Heft:  J.  Werner,  quae&uouea  Babrianae.  27  S.  (IM.  öOPf.) 
Berlin*  Cal?ary  Co. 

—  Leipziger,    llerausg.  von  0  Ribbeck,  H.  LipsinB,  CS.  Wachamatii. 

14.  Bd.    2  Hefte     Leipiig  1892,  Ilirzel 

—  philosopbilche.  Heraiug.  von  W.  Wuudt.  VJU.  4  Helte.  Leipzig, 
Bngelmann.  &  Heft:  4  M. 

—  phooetiiehe.  Henueg.  fOB  W.  Vieior.  5.  Band,  1802.  3  Befte.  Mar- 
bnrg,  Elwert.  ä  Bd  r  12  M.  50  Pf. 

—  Präger  philologiBcbe.  Ueratug.  Ton  O.  Keller.  3.  Heft.  189L  Prag, 

Domiuicus.  8. 

—  Wiener.  Zelticbrift  ftar  elait.  Philologie.  (Suppl.  der  Ztittehrift  für  Oeterr. 
Gymnasien )  Bed.:  W.  Härtel,  K.  Sehenkl.  XIT.  1892.  2  Hefte, 
^iea,  Gerold.  6  M. 

—  u  Mittbeilangen  aus  dem  Beoedictioer  >  u.  Cisteraienzer-Orden.  Hanpt- 
Bed.:  B.  H.  Kinter.   18.  Jahrg.  1802.  4  Hefte.  Wortborg,  Woerl.  7M. 

Btndlo,  the.  A  weekly  Joomal  of  the  fine  arte.  III.  Mew-Toit>  1892.  8. 

Twchenbuch.  historisches.   Begründet  von  Fr.  v.  Räumer.   Herausg.  von 
W.  Maurenbrecber.  6  Folge.  ll.Jabrg.  1892.  Leipzig,  Brockbaai.  8. 
Bee.:  Blatter  f  lit.  Unterhattuog  N.  2  p.  21—22. 

—  der  höheren  Scbnleo  Dentaeblands,  von  Jnllng.   1891/92.  Selbstverlag. 

(Auslieferung:  Leipzig,  Kummer.)  1  M.  60 Fl. 

R.  c:  Wochenschrift  f  klass.  Phil.  1X4  p.  106-107. 

Tidikrift,  nordisk,  for  filologi.  Redaktion:  M.  Cl.  Gertz,  S.  Bugge,  C. 
CaTallin.  XII.    1808.  ItopenhageD,  Gjidendal.  8.  12  M. 

rniveriltA    Bivista  dell'  istmaiooe  toperiore.  Anno  VI,  1802.  Botogna, 

Idelson  2  W. 

Vierteljahrsscbrift  für  wissenschaftliche  Philosophie,  xmter  Mitwirkunf?  von 
Heioze  u  Wuodt  heraufg.  von  R.  Aveoarius.  16.  Jahrg.  1892.  4  iieite. 
Lelptig,  Beialand.  12  M. 

—  titr  Litteratorgeaehiehte.  heraoag.  von  B.  Senf  fort.  V.  Weimar  1892. 

Bühlau     8.  12  M. 

Wocheusehrift,  Berliner  philologisihe.  Uerau&g  von  Ch.  Belger  und  0. 
Seyffert.   Mit  dem  Beiblattc:  Bibliotheea  phikilogiea  elaaaica.  12. Jahrg. 

1692    52  Nrn.    Berlin,  Calvary  A.  Co.    4.  24  M. 

—  fOr  kla  bische  Philologie,  herausg.  von  G.Andreten  o.  F.Harder.  9  Jahrg. 
1892    52  Nrn.    Berlin,  U&rtner.   4.  24  M. 

Zeit,  nnaere.  Deateehe  Bevne  der  Gegeswart.  Heraoag.  von  Fr.  Biene- 
mann.  Jahrg.  1892.    12  Hefte.   Leipaig,  Brockhaoa.  Lei.-8.         12 H. 

Zeitschrift  für  deut«cheA  Alterthum  und  deutsche  Litteratur  Herau^'g.  von 
£.  Schröder  u  ü  Rothe.  36  Bd.  4  Hefte.  Berlin,  Woidraann  8  IBM. 

—  für  das  öymnasialwp*«cn.  Hprausg.  von  H  Kern  u.  II  J.  Müller.  46. 
Jahrg    Neue  Folge,  20.  Jabrg   1892.   12  Hefte.   Berlin,  Wt  iiiiiiiiiHi    8.   20  .M 

für  vergi  Litteraiurgeschichte  u.  Re  naiaaance  -  iiitterator.    iicrau&g.  von 
M.  Koch  0«  L.  Geiger.  N.  Folgen  5. Bd.  6 Hefte.  BerUn,Haack.  8.  14  M. 

—  iQr  Mnseoloffie  a.  Antiquit&tenk  ondOi  aowle  für  verwandte  Wieeenaehaften« 
Bed.:  J.  G.  Th  Graeae.  16.  Jahrg.  1892.  24Mni.  Droadeo,  Baensch.  4. 

20  M. 

—  für  cbriatliche  Kunst  Herausg.  von  A.  Schnütgeu.  5.  Jahrg.  M&rz 
1802/28.  12  Htft«.  DdaaeMorf,  Sehwaim.  hodi-4.  6M. 


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10 


ZeiUchriften. 


Zeitsebrift.  deutsche.  tUr  Oetchicbtswissenschaft,  berausg.  von  L.  (^uidde. 
ViMrtajlhrllch.  4.  Jahrg.  Bd. 7  11.8.  Mha«  Mohr.  8.  IBM. 

^   für  Kirchengeschichte.   HerMUg.  too  Th.  Brieger.    14.  Bd.  (1809). 

4  Hefte.   Gotha,  Perthes.   8.  16  M. 

—  für  TPrgleichpodp  Sprachforschnng  auf  dem  Gebiete  der  indogennani« 
scheo  Sprachen.  Uerau^g.  von  iu.  Kuhu  u.  J.  Schmidt.  32.  Bd.  (Sent 
Folge  13.  Bd.)  e  Hefte.  Gftteraloh,  BertelsmeoD.  8.  18  IL 

—  für  Philosophie  and  philosophische  Kritik  im  Vereine  mit  mehreren  Ge- 
lehrten ppfTrOntlot  von  J.  H  Fichte  u  H.  Ulrici,  red.  von  R.  Falckenberg. 
Neue  Folge.    UX).  u.  101.  IM.    ä  2  Hefte.    Halle,  PfeflFer.    8      ä  Bd.  6  M. 

—  für  romanische  Philologie.  Uerausg.  von  G  Gröher.  16.  Jahrg.  1893. 
Helle,  Niemeyer.  80  M. 

—  für  ägyptische  Sprache  u.  Alterthumskunde.  OecrQndel  von  U.  Bmgach. 
Weiterg«  führt  von  R.  Lepsin!;  Fortgesetzt  von  H.  BrilgBCh  u.  A.  £rinaD. 
29.  Bd.   2  Hefte.    Leipzig,  Hinricbs.    4.  15  M. 

—  fflr  bildende  Kunst.  Heraosiif.  ron  C.  t.  Lfitzow.  Nene  Folge.  3.  Jahrg. 
1891/92.  12  Hofte.  Nebst  Kui-.stfjt^^erbeblaft ,  herausg.  von  A.  Pabst, 
neue  Folge,  3  Jahrg.  1891  ^92,  12  Hefte.  Mit  dim  BeibUtt  KoostchroniL 
Leipzig,  Seemann. 

8011.;  Konstgewerbebtett  mit  KDDStehroolk  18  M.;  Konetchrooik  8M. 

—  fllr  wiiaeDBchaftliche  Theologie.  In  VerbiuduDg  mit  mehreren  Gelehrten, 
hereosg.  von  A.  Uilgenfeld.  86.  Jahrg.   4  Befle.   Leipsig,  Beial&nd  8 

—  für  Volktkunde.  Herausg.  von  £.  Veckenstedt.  (12  Nrn.  =  1  Bd.)  4. Bd. 
1881/93.   Leipiig,  Hettler.  8.  h  Bd.:  18 M.;  h  Nr:  1  M.  80 FL 

—  archivalische.  Herausg.  duch  das  bayr.  Beichsarchiv.  Neue  Folge.  2  Bd. 

München,  Ackermann.    8.  1*2  M. 

—  historische.  Herauüg.  von  U.  Sybcl  u.  U.  Lehmann.  Neue  Folge  31. 
u.  83.  Bd.  Der  gansen  Reihe  87.  n.  68.  Bd.  1801/93.  6  Hefte.  MOochen, 
Oldenbonrg.  8.  33H.  80Pt 

—  für  Geschichte  u.  Politik.  Herausg.  von  v.  ZwiedeDeck*8fideuborst 
9.  Jahrg.  1892.    13  Hefte.   Stuttgart,  Cotta,   gr.  8.  k  Heft;  IM. 

—  westdeutsche,  für  Geschichte  u  Kunst  Heraufg.  Ton  E.  Hettner  u.  K 
Hausen.  11.  Jahrg.  1892.  4  Hefte.  Nebst  Korrespondenzblatt,  Nro. 
Trier,  Lints.  8.  16  M. ;  Kerreepondensblatt  «part  6  M. 

—  fOr  wissenschaftliche  Geographie  unter  Mitberaefcaichtignng  des  höheren 

geographischen  Unterrichts.  Ilcrau'-i^  von  J  Kettler.  10  Bd.  6  Hefte. 
Weimar,  Geogr.  Institut     Lox.-8.    Mit  Karu  n  6  M. 

—  der  Savigny- Stiftung  für  Rechtsgescbichte.  Herausg.  von  £.  J.  Bekker, 
A.  Perniee,  R.  SehrOder,  B.  Brnnner.  18.  Bd.  Romaniattaehe  Abih. 
Weimar  1892,  B6hlnti.  8.  16  M. 

—  für  die  ostfrnMchischen  Gymnasien.  Red.:  W.  v.  H  artel,  K.  8cb  e nkl. 
43  Jahrg.  1892.    12  Hefte.    Wien,  Gerold's  Sohn.    8.  24  M. 

—  Wiener,  für  die  Kunde  dp«  Morgenlandes.  Heraupg  u.  red*  fon  6.  Bfihler 
und  J.  Karabacek.    ö.  bd.    4  Hefte     Wien,  Holder,  10  .M 

Zeitung  für  das  höhere  L'nterrichtswesen  Dentscblandä  Ooter  Mkwirkuüg 
einer  grossen  Anzahl  Ton  Schulmännern  herausg.  von  H.  A.  Weiske.  21. 
Jahrg.  1893.  68  Nrn.  Leipsig,  Sieginaond  A  Velkeniag.  8  M. 


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Academien  und  QeBalischftfUftclinften. 


11 


2.  AcademieD  und  GelUchaftsschrifteo. 

Abhatidlun^ea  der  königl.  Gesellschaft  der  WissenaehafteD  xu  Qöitingeu. 
87.  Bd.    18'J1.    Göttinnen  1891,  Dicterich.    gr.  4.  3ö  M. 

—  der  bistoriscbeo  Klasse  der  kOnigl.  baver.  Akademie  der  Wissenschaften, 
19.  Bd.   (DtnkMhriften  68.  Bd.)  S  Abtb.  MOsdien,  AkMiemie.  4.  S  543 

—803  7  M  60  Pf. 

Actes  de  l'Acad^mie  nationale  des  scionces,  belles-lettres  et  arts  de  BordeauK. 
8.  s^rie.    63.  aon^e.    1890.   Bordeaux,  Gounouilhou.   8.   556  p. 

Almanach  der  königl.  bayr.  Akademie  der  Wissenscbofteu  für  das  Jafar  1893. 
Manchen,  Ffaoi.  6.  2  M. 

der  kais  Akademie  der  Wissenscbafteo.  43  Jahrg.  1893.  Wien,  Ter:  i  ky. 

4  .M.  4(1  l'f. 

Altertbum^verelD,  der  Karlsruher  Zwanglose  Hefte.  I:  1881  — 1890.  Karis- 
rahe  1891,  Ulrici.  1  H.  80  Pf. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xll  3  p.  90-91  v.  F.  Hang 

Annalas  delJa  Societad  rhaeto-romanscha.   VI    Chm  \x\n,  Rieh.    8.    7  M. 

A analen  des  historischen  Vereins  fttr  den  Kiederrbein,  iusbes.  die  alte  Krz- 
diftceie  K«1d.  52.  n  68.  Helt.  KOln  1891,  Boiaeer^.  8.  k  4M, 

—  des  Vereine  lür  Nas>auische  Alterthumskunde  und  GeschicbtoforechliDa. 
23  Bd.    (l«i>Ü).    Wiesbaden  1891,  Reinhardt.  6  M- 

Anoaleii  de  i'Academie  d'arcb^ologie  de  Beigique.  XLVIU.  3  sörie,  tome 
ZVIII.  Aofcn»  rne  L4oi>(>id,  16.  jftbrlichSM. 

—  de  la  8odet6  d'areb^olugie  de  Bruxelles.  Memoire«,  rapports  et  doca- 
mentfi.   Tome  VI.    1892    Bruxelles,  Monc«*uux.    Avec  plancnea.       16  M. 

—  de  Penseignernent  eupfrienr  dn  ürenoble,  publikes  par  les  Facolt^es  de 
droit,  des  scieuces  et  des  lettre».    T.  VI.    Gnuoble  (AlUer).  8 

de  l'IaetitQt  archiologique  du  Laxembourg.  T.  XXIII.  Arlon  1891,  imp. 
Brfick. 

—  de  l'Acadöoiie  de  Maoon.  2.  sir.  tome  Vlil.  Alftcon,  imp.  Protat  frörea 
8.   409  p. 

'  de  la  SotAÜi  ardi^ologique  de  Kanur.  X?I11.  Narnnr,  Westmael*(^lier. 

—  de  la  8eci6t6  aeadimiqae  de  Nantee.  XIII.  1893.  Nantea,  imp.  Mellinet. 

Aonali  delP  universitä  di  Perugia,    rubblicaziune  dulla  facolti  gioridlea» 

Nuova  seri»\  vol  I     Perugia  1)591/02,  tip  Honcompagui. 

—  della  R  seuola  norüiaie  superiore  di  Pisa     VII     Pisa,  Nistri    8,     8  M. 

—  delle  uuiversitji  toscaue.  A  liberi  inieivalli.  iomo  XX.  1892  Piia,  Nistri. 
4.  28  M. 

AMBAira  des  Faeoltte  de  Bordeanz,  1881/92.  Bordeaux,  imp.  Caderet 

^  de  l'Acad^mie  royale  des  sciences,  des  lettres  et  dei  beanx-arts  de  Bei- 
gique.   1892.    58.  ann6e.    bruxelles,  Hayez. 

—  de  la  Faculte  des  lettres  de  Lyon.  X     1892.   (I*ari3,  Leroux )       10  M. 

—  de  Plnstitut  de  France  pour  1892.  Pari:»,  imprimerie  nationale. 

—  de  l'arcb^ologae  fran^aia,  publik  loue  les  anspiees  de  la  SoeiM  frangaia» 
[Parcheoiogie  pour  la  cooTersation  des  fflonoments  hiatoriqties.   17.  ann^e. 

Paris,  Hach  Hte.  8  M.  60  Pt. 

—  des  cours  de  i'enseiguemeut  sup6rieur,  1891/92,  public  par  la  Societe  üe 
Peueiffkeneot  npMear.  Paris,  Maston. 

—  des  Facultto  de  l'Aeadteie  de  Poitiers.  1891/B3.  Poitiers,  imp.  Millet  8. 
~   dos  I  nci:it(Si  de  l'Acad^mie  des  Bennes.  1891/23.  Rennes  1821,  imp. 

übenbQr.   8.   112  p. 


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12 


Academieo  and  OeselUdiAftSBchrifUo. 


ADDuaire  dm  Fitcultes  de  i'Academie  de  Toulouse,  1891/92.  Toulouse,  iap. 
CbanviD.   16.   110  p. 

Anniiario  dello  istituto  di  storia  de]  diritto  romano,  annesso  aiU  Ottelln  dtl 

prof.  A.  Zocco-Ko^a.    Anno  II.    Gatauia,  tip.  deil'  Etna  8. 

»    deil«  ÜQiversiU  di  Bologna^  anno  seolastico  1891 — \i±  Bologna. 

d«llA  R  UDiversitä  di  Genova,  aouo  1891-92.   Oenova,  tip.  Marüoi. 

della  R.  UolTtnltik  di  MMerat»,  moo  1601  -M.  HMeimU. 

dellft  R.  Uoiversiti  dl  Mestin«  per  l'ufio  aeol.  1801— <^  liMrina,  Amieo. 

—  della  R.  üniversitä  di  Padova,  per  i*kDno  Bcol.  1891  -92.    Fadova,  Raodi. 

—  della  R.  Uoiver-itä  di  Palermo  per  l'anoo  scol.  1891 — 92.    Palermo,  L«o 

—  doli'  Univerfsiiä  di  Parma  per  ranno  1891-92.  Parma,  tip  Rossi-Ubaldi. 

—  della  R.  L'niver?iiä  di  Pavia,  auuo  öcüI.  1891—92.   Paviu,  tip  Succ.  Bizsoni. 

—  d«ir  Uuiver!»ua  di  Perugia  pelP  aono  1891 — 92.    Prrugm,  tip  Saolucci. 

—  leolaatieo  della  R.  DnlTersiA  dl  Pisa  per  l'aono  1801-  flfi.  Piaa,  NiHiL 

—  della  R.  Unifersltl^  di  Roma  per  Panne  1801— 93    Rena,  Civelli. 

—  della  R  ünifersiU  di  Saesari,  1801  -03.   Saaiari,  Dessl. 

—  deir  Accadcmia  Reale  delle  Scieoie  di  Torino,  1891—92.  Torino,  Para?i». 

—  della  libera  Uni?enitä  proriociale  di  ürhino.    Urbino,  tip  della  CapfHa 

Anzeigen,  Göttin<^<5che  gelehrte,  unter  der  Aufsicht  der  kr-nigl  Go!»»'INcbaft 
der  Wisseoscbaften.  Bed.;  F  Bechtel.  Jahrg.  1892.  26  Nru  Mit  Nach- 
richten vou  der  k.  Qes.  der  Wies.  n.  der  G.-A.-Universitii  sn  Oettiog««. 
Göttingen,  Dieterich.  37  M. 

—  Kit'^j»  wer  UniTersitats-,  32.  J;ihrg.  1892.    12  Nrn.  Kiew. 

Auzeieer  fOr  &cbwei£eriüche  Gcscbicbte.  Uerausg.  von  der  geschichuforscben- 
den  GeBeÜBcbsft  der  Scbwets.  Red.:  Q.  Tebier.  88.  Mrg.  1803.  6  Ken. 
Bern,  Wjss.  8  2M. 

—  des  germaoischen  Nationalmuseums.    Hcniusg   vom  Direktoriam    R'^d  : 

A.  V.  Kssenweln.    Jahrg.  1892.    Nürnberg,  Sohrag     Lex.-S  15  M. 

Arctaeograio  Iriestino,  edito  per  cura  della  Societä  del  Gabiaetlo  di 
nerra.  Nuora  Serie,  vol.  XV Ui  (1803).  Triest,  Herrmannstorfer.      1«  M. 

ArchiT  fflr  Anthropologie.  Zeitaehrlfk  fBr  Natnrgesehlchte  ond  Urgec ebicbte 

des  Menschen.  Organ  der  d<■ut^^  llell  (Jesi  ilschaft  fflr  Anthropologir.  Kthn  ^ 
logie  und  Urgescbicbte.    Unter  Mitwirkung  von  A.  Bastiao,  0.  Fraas  «tc 
beransf  nnd  red  von  L.  Liodeoscbmit  und  J.  Raolie.  31.  Bd.  liM. 
4  Hefte.  Braanschwelg,  Vieveg  ds  Sehn.  gr.  4 

—  för  hessische  Geschichte  u  Alterthumskunde.  Herausg  aus  den  Schriftfo 
des  histnri<chen  Vereins  fnr  das  (Jro>8herz<»'.7ihi!m  Hessen  von  ü.  ächeok 
zu  Schweinsberg.  2G.  Bd.   1892.  3ll<'lif    1  Jarmstadt,  Klingelhoeffer.  8. 

—  für  I  lauklurts  Geschichte  u.  Kuuüt.  Herausg.  vom  Verein  für  Geschichte 

B.  Altertbumskunde  tn  Flraakfiirt  a.  M.  8.  Felge.  4.  Bd.  1803.  Fraokfort 

a.  M.,  Voicker.    8.  12  M. 

—  neues,  fQr  die  Geschichte  der  Stadt  Heidelberg  u-  der  rheinischen  Pfais. 
Im  Auftrage  des  Siadtraihä  u.  der  Kommission  fflr  die  Oeacbkbte  der  Stsdi 
herausg.  von  A.  Mayen.  K.  Christ.  8. Bd.  1891.  Heidelberg, Koester.  8 

—  des  Vereins  für  siebenbürgische  Lande^^kunde.  Heransg.  vom  Vereins-Aos- 
scboss.  Nene  Folge.  84.  Bd.  3  Hefte.  Uermannstadt  1891/92.  Mirhaflis. 
gr.  8.  ä  1  M.  40  Fl 

—  fflr  vaterlikodische  Geschichte  n.  Topographie.  Beraosg.  von  Oescbichls 
verein  tOr  Kirnten.  33.  Jahrg.  1803.  Klsgenfiurt  (Heyn).  8.  1  M.  eOPi. 

—  oberbayrisches,  fQr  vaterländische  Geschichte,  herausg.  von  dem  hirtsri* 
sehen  Verein  von  Oberbayem.  47.  Bd.  Manchen  1808k  f  nuu.  8. 


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AcRdemieo  und  tiesellscbaftsacbrifteo. 


13 


Archiv  fQr  christliche  Knost.  Organ  des  Rothenbiurger  DiAses&nTeremi  für 
christliche  Kunst.  Heraasg.  u.  red.  too  Keppler.  10.  Jihrg.  1802.  12 
JNrn.    Slnttgart,  Deutsches  Volksblatt   §r.  6  M. 

—  fdr  flstcrrpichischp  Oeschicht»^.  Herausg  von  der  zur  Pflp'/o  vHterl&ndi« 
scber  tieschichtH  aufgestellten  Commission  der  kais.  Akademie  der  Wisstta» 
«ebtftftD.  78  Bd.   1.  Iiiifta.  Wien,  Tcmpiky.  gr.  &  964  8.    S  M.  80  Pf. 

ArcblTCfl  des  missions  scientifiqnes  et  litt^raires.  Choix  des  rapports  et  in* 
SlructioDS,  public  sous  les  an  pirp?  du  mini'itfere  d0  l'iiwtnicUon  publique. 
S^r.  III.    Paris,  (Hachette;  pomt  d  aboDüemeut.)  k  vol  :  9  M. 

ArcbiTlo  storico  Itaiiano^  tondato  da  G.  P.  V  ieusseuz  c  cootiouato  a  cura 
della  R.  depntariooe  di  Btori«  patria  per  le  prorinde  delia  Toseana*  dalP 
Oabria  a  dalla  Mareha.  8ar.  Y,  ton.  0  a  10.  (I80S).  Firaaia,  Vienssenx. 

20  M. 

—  storico  lombardo,  giomale  della  Society  storica  Lombarda.  Si  pabblica 
ogni  8  maai.  Amiata  XIX  (1808).  Milano,  Domolard.  85  M. 

—  storico  per  ie  provineic  oapolitane,  pabblicato  a  cora  dalla  8oeiet4  di 
■toria  patria    Anno  XVII.    Napoli  1892.  Furchheim  20  M. 

storico  sicillano.    Pubblicazinne   periodico  della  Sodetä  tidUana  per  la 
storia  patria.    Aoqo  XV.    Palermo,  Pedone-Lauriel. 

—  delU  Societä  romaoa  di  storia  patria.  Vol.  X.  1892.  Koma,  pre^so  la 
SoGiatiL 

ArgoTia    .l  ihresscfarift  der  histor.  Oesallsebaft  deaKantoDi  Aargau.  23.  Bd. 

Aarau,  Saoerl&Dder.   8  3  M  20  Pf. 

Araskrifl,  öpaala  unireraitets.  1892.  (Filosofi,  sprakieteoskap  och  historiska 
valainkapar.)  Upaala,  Akad.  bokhaadel.  8» 

Atti  e  retidic  [iti  dell*  Accadenia  di  adansa  di  Adreala.  Noota  aeria»  toL 

III,  1891.    Äcireale.  8 

—  e  memorie  della  r.  deputaziooe  di  storia  patria  per  le  provinde  di  Ro- 
nagna.  Teru  »erie,  vol.  X,  1808.  6  bac  Bologna,  preaso  la  Dapntatione 
di  aloria  patria  (tip.  Fava  e  Oaragnanl)    8.  Coa  tarola.  9  M. 

— o  della  Societä  storico-archeologica  delle  Marche  in  Fermo.  Vol.  XIV.  F«rao. 

— '  della  R.  AccsKiemia  della  Crusc«.    1802     Firenze,  tip.  Cellini  e  C. 

—  dell'  Accadomia  LigusticA  di  belle  arti     (lenova,  tip.  Sordo-MuU. 

—  della  Sodetk  Ligure  di  storia  patria.    \  oiuuie  XXiV.  Ibid. 

—  driia  B.  Ünlverdtk  dl  Genova,  pnbbKeati  per  decrato  ad  a  apeaa  dd  Ms- 

nidpio.   Vol.  XVI.  Ibid. 

—  dalla  B.  Accademia  Lucrhose.    XXX.     1891/92.   Lacca,  tip.  Guasti. 

1-   e  Memorie  dell'  Accademia  Virgiliana  di  Mantova.  Mantova,  tip.  Mondad* 

—  della  B.  Accademia  delle  belle  arti  di  Brera   Milaao,  Lombaidi.  4. 

—  c  MnTnnnr>  delle  deputaztnni  di  'storia  patria  per  le  proTiDcle  modeaed  e 

parmcusi     Vol.  VI.    MoiifU-i.  lobB/i^O.  8. 

—  delia  reale  Accademia  dt  archeologia,  lettere  e  belle  arti.  Vol.  XVi. 
1801.  Kapoli»  Forohhaiai.  4. 

—  e  Menoiie  dalla  B.  Aeeadenia  di  Fadora.  Nnofa  sarie,  toI.  TJl.  Fadota, 

Baodi. 

—  ddU  E.  Accademia  di  scieose  .  lettere  e  bdle  arti  di  Palermo.  8er.  III, 
vol.1.  Palermo  1898,  4.  XTIII,  400  p.  eon  8  Urola. 

^  •  Maamla  della  aodatk  ddUana  per  la  aiaria  patria.  Adbo  1809.  Palermo, 
dp.  dallo  Statute.  8. 

e  Memorie  della  HoriPtJi  istriana  di  archeolopia  e  Itoria  patria.    Vol,  VII, 
(anno  Vill,  1891).   Pareaao,  SodetA.   8.   4iö  y. 


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14 


Attf  ddit  R  AeMdink  d«*  LincH   Am  CCLXXXIX.  8«ne  I?   Omm  Ii 

TK  ri7»'  n  (>rali,  fetfr  hf-  o  filolngirhe.  Vn^  X  (IrO^).  Parte  I:  Memone. 
Parte  II:  Notizie  deflii  »o«vi  (meonle).  —  lUndicoiiti,  vol.  Viil.  IX  imi 
(3  Tolti  ülmesei.    Roma.  Losdi«>r.  (Re«diconti  per  anno  )  20  M. 

—  deir  AccMit-miA  poutitica  de'  Nnovi  Lioc«if  compUati  dal  sep^iano.  Tome 
•d  amio  XXXllV  (1891/93)    Boaa,  üp.  delit  8ci«iM  attk  •  fif.  C 

—  «  Menorie  dell»  aoei«ti  itorkm  «Tooea».  VoL  III.  Smom  1891,  Btn*- 

—  e  Memorie  deila  äezione  ietteraiia  e  di  storia  patria  manidpai«  deita 
R.  Accadeoii«  dei  Rozai  di  ätena.   NooTa  lerie,  ?ol.  XVI.  Siena,  tip.  deU' 


—  della  R  Aocftdeoiia  delle  icimist  di  Torino^  fol.  UVII,  1891/98:  Ttriao, 

—  del  Reaie  isiituto  Veneto  di  scteoze,  lettere  et  arti.   äer.  Vli,  tom.  Iii 
I891,1KI.  V«o«si«,  Sewetcri»  dtU*  latitnto.  8. 

deU*  Accademia  OliDpiea  di  Yieenta.  VoL  XXV.  1891.  19  IMeolL  Vi- 

ceDza,  tip  Parooi. 

Aos  Aarhcn»  Vorzeit.    MittheiluDg'  O  des  Vereins  für  Knnde  der  A&ebf- 
oer  Vorzeit    Hefausg.  roD  U.  Schnock.  5.  Jahrg.  ö  Nrn.  Aacbto, 

Cnmtr.  4  M. 

Bsitrftge  zur  vaterlrindischen  Gei-chichte.    Oeransg.  von  der  bist.  u.  antiqui^r 

Gesellschaft  zu  li<iHi>l.  N«ue  Folge.  6.  Bd.  4  Hefte.  Basel,  Georg,  ö.    6  M. 

Bericht  der  k.  k.  Central  Commi'^Hir.n  fnr  Krfor'=rh(ifip  n  Erbaltnng  der  Etust- 
u.  historiacheQ  Denkmale  Qbtfr  üire  iliaugkeiL  im  J.  1S90.  VVieo,  Iiubasta. 

tu.  dOK 

Berichte  1     1  r  i  ti  DentoehPii  HoehaUflM  m  Fvtokiart  a.  M.  VIL  Htft. 

1S9I.    i^raukfurt  a  M. 

—  über  die  VerbaodluDgeo  der  köoigL  sächs.  Oeseilschaft  der  Wi&seoadiaflen 
so  Leipzig  Philologiidi-liist  Klatie.  1899.  Leipsig,  HineL  a  AHeftlM. 

—  Q.  HlttbellaiigeB  dee  Alteitlioa»<Vereifn  m  Wien.  97.  Bd.  Wieo  1891. 

f;-rold.    gr.  4.  20  M. 

Bihlioth^qae  de  TEcole  des  chartes.  Revue  d'^roditioo  eoDMCrde  AJ'dtedt 

du  uio}en-&ge.    8.  ?^rip,  52  ann6e,  1892.    Paris,  Picard. 

—  des  Ifkoies  fraD^aises  d'Athöoea  et  de  Rome.    (Mioistdre  de  llostractioo 
pabliqoe.)  Anode  1693.  Phria,  Thoiin. 

Bljdragen  eo  raededeeliogen  van  het  historiMh  feDOOtsebap^  feveetigd  de 

Thr*-rbf     Tom    XV.    Utrecht,  Kemink. 

Blätter  zur  nübereo  Kande  Westfalens.    Organ  des  bistor.  Vereins  für  das 

—  Herzogthum  Westfalen,  herausg.  dturcli  K.  Tfleking.   80.  Jahrgang  I899L 
4  Hefte.  Metchede,  Harmana. 

'  des  schwibiiebeo  Albreraiiit.  4.  Jahrg.  1899.  6Mn.  Stnttgart,  Kohl- 
hammer. 1  M.  50  Pt 

BoietiQ  de  ia  H.  Academia  de  la  Uistoria.  Tom  XiX.  1892.  Madrid,  Murillo. 

9M.  fi9K 

Boiitoii  Unifenlty  Tear  book.  Ed.  hf  the  UniTenitj  Council.  Voi.XVIIL  18MI 
Bulletin  de  la  Socidtd  des  aotiqnaimde  Pieardte.  T.38.  Anieaa.  DeaUbt 

—  de  PAcad6mie  d'archtologie  de  BelglqQe.  XXV.  (ß,  atrie  dea  Anaal«) 

Anvers,  G.  van  Merlon 

—  de  corrcspondance  bell^nique  publice  par  Iw  soins  de  p£cole  firancsisc 
d'AtUoea.  JtAHw  VAAi^nx^^  'AlXijloy pafiaq.  XVL  aaade,  1883.  (6  Krn.) 
Affeteea,  Perrin.   (Paria,  Thoiio.)  Avec  planchea.  &  39 M. 

—  do  PAcadtoie  d*flippooa.  Btee,  inp.  Tbonaa. 


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Academieu  uud  OesellBcbafiagchrifteii. 


15 


BuUetiD  de  TAcad^mie  royale  d«8  acienees,  des  lettres  et  dea  beaax  arts  de 
B«lgiqo0.  189S.  Bruellesi  imp.  Hajes.  10  H. 

des  CommiflsionB  royalM  d'art  etd^arebtelogie.  22.  «mite  (18910.  Bnaelles, 

Muquardt.  8  M 

—  de  lai<acuitti  des  leltres  de  Caeo.  Measuel.  Will.  1892.  (Paris.  Leruux.) 

k  no.:  1  M.  26  Pf. 

—  de  l:i  Snciete  des  autiqnairrs  de  Normandie.  T.  XV  (I886-~1891).  Caen, 
Le  Blanc  Hardel.    (Paris  läUl,  Champioo  >   8.    (J20  p.  8  M. 

—  de  la  Societe  de  Borda.   17.  aoQ^e,  1892.   Dax,  impr.  Just^re. 

—  de  l'Acadimie  delphinale.   4.  sMe.  T.  IV  (1890).   Orenoble  1891,  imp. 
AlHer.   8.   600  p. 

—  de  P Institut  archeologiqiw  li^eoia.  T.  XXIV,  ao  20.  1682.  Li^ge,  ad- 
ministratioo :  rue  Soli^re.  !0  M. 

—  de  la  Sociale  des  bibliophiles  breloas  et  de  l'bistoire  de  Bretagae.  15.  auaee. 
(1891/03.)  Nastea,  ForeM  «t  Qrimaiid.  8. 

—  de  rAcadömie  de  Nlmea.  Anii^e  1892.  Nlmei,  imik  Clavel-ChwtMf«r. 

—  ar<  lieologiqufi  du  Comite  des  travaux  bist,  et  scientifiques.  Publication 
du  Mini.stere  de  Pinstruction  publique.    Annee  1892     Paris,  Leroux.  8. 

—  de  ia  Soci^t^  nationale  des  aotiquaires  de  Fraoce.    1892.  Trimestrielle. 
Paris,  Soci6t6  ;  Kliocksieck. 

—  de  PAcadtaiie  imperiale  des  seieoees  de  St  Pfttersboarg.  Tome  XXXVII. 

St.  P^tersbourg,  Issakoff.   (Leipsig,  Voss.)  9  M. 

—  mensuel  de  la  Facnltö  des  lettres  dePoitiers.  X.  annöe,  1801/92.  (Paris, 
Leroux.)  10  M. 

—  de  la  SocMtA  des  antiqnairei  del*Onsst  Anii6el898.  Poitiers,  imp.  Blay. 

—  bistoriqae  de  la  8oci6t6  des  aotiqoaires  de  ]a  Morinie.  40.  aante,  1892. 

Saint-Omer,  Fleury. 

—  de  la  8ori(''t^'  arrheolopifjue  dp  Toiiraine.    T.  X,    Tours,  Fi  iicat  8. 

BuUettiuo  deila  Commissicue  archeoiogica  communaie  di  Roma.  Terza  serie. 
T.  XX.   1803.  Bom,  SpithAver.  8.  con  tovele  e  piaati.  24  M. 


—  dell'lBtitnto  di  diritto  romaoo.  (A  liberi  intertalU.)  Pubblicato  j^er 
del  stgrttario  V.  Scialeja.  Anno  V.  1892.  Borna,  Pasqaalnfici.  gr.  8. 

15  M. 

Carintbia.  Zeitscbnti  lilr  Vaterlaudskunde,  Belehrung  u.  Unterhaltung.  Her- 
ausg  vom  Oescbichtsvenin  u.  naturbist.  Landesmuseam  in  K&rnten.  Red.: 
Markus  T.  Jarbornogg.  88.  Jahrg.  1892.  12 Uro.  Kiageofort^  t. Klein- 
mayr.  6  M. 

neooi  beransg.  ▼om  Oesdiielits?erein  fllr  Kirnten,  redlgiert  von  S.  La- 
sch itser.  8.  Jahrg.  1892. 

Commeiltovl  delP  Ateneo  di  Brescia  per  Panno  1892.  Brescia,  Apollonio.  8. 

Conipte  rcndu  des  "^öancrs  dp  l'Academie  nationale  des  sciences,  helles- 
lettre^  et  .uts  de  Bordeaux.    Aniit'-e  1^92.    Bordeaux,  Gounouilhou.  8. 

—  des  travaux  de  l'Acadömie  des  scieoces,  helles- lettres  et  arts  de  äavoie 
eo  1891,  par  L.  Morand.  Ghamhery.  8, 

—  des  travaux  de  PAcad^mie  des  scieaoes»  belle*  «lettrea  et  arts  de  Lyon 

pendant  I'ann6e   1892.    Lyon,  imp.  Plan. 

—  de  PAcad^mie  des  scieoces  morales  et  poUtiane«,  x^igjb  par  Ch.  Verge. 
82.  aute.  1892.  Paris»  Pieard.  4. 

^  de  Ut  Gonunlsiion  imperiale  areh^ologiqQe.   St.  Pttersbonrg.  (Lelpaig, 

—  des  traraux  de  PAoad6inie  nationale  de  Beims,  par  Ch.  L ori% ae  t.  Beims, 
imp.  Monce. 


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16 


Academien  und  OesellschaftSBchrifUo. 


CoMpt«  mte  des  •teaoM  d«  PActd^mi*  dat  interipOettt  •!  teHet-lelliw, 

fnbii^  p«r  1«  lecrMalr«  p«fpftt««J.  36.  anndt.  4.  rtiit.  T.  XX.  Paris, 
icard    4.  6  M. 

—  de  I'associAtion  bretonne.  Ciasee  d'arcb^ologie.  Comptes  reudus,  j^tocäs- 
verbaux ,  Bteoirei^  pobMa  pftr  let  toiiif  de  ta  direetioD.  Saint-BrMiie,  imp. 

Prud'homme. 

—  det  iravaux  de  rAcadömie  de  Toalo  ase,  1892.  Toulouse,  imp.  Chauvin.  8. 

Jeirlov  äpxtuoloYtxbv  rou  Ir  OffizipIl<>  Publikation  der  griecb.  arch. 

Oesellschatt    Heransg. :  P  Kavvadias,  4.  Jahrg.  Athen,  Wifberg.    6  M. 

Denksehriften  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissensciiaimn.  Philosophiach- 
hfttor.  KlMM.   40  Bd.  Wim,  Ttmptky.  gr.  4.  96  H. 

Egyetenies  philoloj^iai  közIOny.  A  Magyar  tnd  akad6niin  nYoÜtudinni'uiyi 
bizottsägänaK  roegbaa^äbol.  Sxerkesztik  es  kiadiak  Heinrich  (i.  ea  P. 
Thewrewk    XVl    (10  H(>ae.)  Budapest,  Frenklin-0«mUMliaft  13M. 

E^yj fit plt  dpj^atoioyttij  ixitdoftivii  Anb  iv  *A&-fjvai^  dpj[.  kratpiai.  Um- 
piodoq  IX.  189*2    Athen,  Beck.   gr.  4.  Mit  Taf.  n.  Abb  20  M. 

£rd^lfi  Muzeiim  Sifbpnhnrpi«che3  Musenm.  Zeitschrift  der  bist  Klasa« 
de«  siebenbUrg.  MuäeuLaüvtruuiä.    XViU.    Eed. :  ü.    loaly.  Kiausenburg. 

Evflkmr«    Orgui  der  Bukiaehen  GeiellMhaft  Redakteur  K.Hftniieiaanii. 

Iii  zwanglosnn  Terminen.  6  Jakrg.  1888.  Bflitellnogeil  hei  Th.  Linsch- 
maon,  Lehngtedt  bei  Weimar.  k  N.  60  Pf. 

Volk -Lore  Jourikal,  tbe.  Publi^cd  lor  the  Folk-Lore  Society  Loodoo, 
Note  38  M. 

Glasgow  Uoiferaity  Beview.   Glaigow,  Wilson     Co.  9  BC 

Handelinccn  (?n  raedt  deelingon  van  de  Maatscbappij  der  Nederlandsche 
leiterkunut»  le  Leiden  over  bt  t  jaar  1891.    Leiden,  Brill.  2  M.  80  Tf. 

Handlingar,  Güteborgä  kobigl.  veteoskaba  og  vitterhetä-tuunh&Ueä.  Ny  tids* 
yoid.  86.  Heft.  OOieiMri,  Beanier.  &  6  M. 

—  Svenska  Akademiens.    Ar  1892.   LXlZ.  Bd    Stockkolm,  Horstedt. 

Harrard  Stodles  in  classical  philolo-^v  Ed.  by  a  committce  of  the  classical 
iustructors  of  Harvard  Univurhily    iU  (1^92).   l^oston,  üinn.  8.    7  M  50  PJ. 

Historia  e  memoHas  da  Academia  R.  das  acienciaa  de  Liahoa.   Cla&ae  de 

icieiidu  noimes,  politicaa  e  bellaeOettrae.  H.  S.  T.  XVII.  Ueboa.  4. 
HapkiBf  Onifenity  CiraikwB.  XI  (1888).  BaitiiBara,Maiphj.  4.  kll.  fiOFt 

Jaarboak  ran  de  koninklijke  Akademie  van  wekaoaehftppea  savastigd  le  Aai> 

sterdam  voor  1892.    AniHterdam,  Job  Müller. 

—  der  rijksuniversiteit  le  Groningen.    1891/92.    tiromn^n  n,  Wolters.     3  M. 

—  der  rijksuniversiteit  te  Leiden.    1S91/92.  Leiden,  Hnli.         2  M.  ^  Pf. 

—  der  rijksQniversiteit  te  Utrecht.    1891/93.  Utrecht,  Beyers.    3  M.  80  Pf. 

Jabrbacll  des  Kais,  deutschen  archäol.  Instituts.  Uerausg:  A.Co  ose.  (VierteU 
Jfthrlich.)    Bd.  VII.    1892.    Vier  Hefte.    Berlin,  Reimer.    4.  äBd.:16tf. 

—  der  königl,  premeiecben  KuMtsammlnageB«  XliL  4  Hefte.  BerÜo,  Grote 
Fol.  30  M. 

—  dee  hSst.  Vereins  des  Eantont  Glan».  9T.  Beft.  Glans,  BaeeckUn.  8, 

VII,  64  n.  37  S.  2  M.  80  PC. 

—  der  Oeselhcbaft  fflr  lothringische  Geschichte  u.  Altertbomakoadew  4.  Jahrg. 
1802.   Meu,  Scriha.   gr.  a   VI,  467  ti.  mit  6  Taf.  10  M. 

der  Banburgiscbea  wtsseiwehaftllcben  Aastalteo.  X.  Jahfg.  1892.  Harn» 
barg,  Grüa.  6.  10  M. 

hi<^tori«rhp'=  Im  Auftrage  der  GörreS'Gesellscbaft  berausg.  von  H,  Grattort. 
13.  Bd.  Jahrg.  1892.  4  Hefte.  Münohen,  Herder  ^  Co.   gr.  8. 

12  M.;  einaeki  k  8  M.  09  Ff. 


Äcademien  und  GMelkcbaftsschriftea.  17 

Jahrbuch  tür  üescbicbte,  Sprache  und  Litteratur  Elsass-Lotbringeiifl.  Her- 
•usf .  Tom  Togeten-Chib.  8.  Jahrg.  1890.  amsabarg,  Heita.    S  M.  60  Pi 

—  für  Schweiz.  Oesehichte,  heraosg.  von  der  geachiehttlbrseheDdea  Geadl- 

Schaft  der  Schweiz.    16.  Bd,    1891.   ZQrich,  Höhr.  6  M. 

Jahrbücher  des  Vereios  von  Alterthumsfreunden  im  Rheioland.  91  Heft. 
(Kegister  zo  LXl-LXXXV,  verfasst  von  Dr.  Bone.)  Bonn  1892,  Marcus, 
gr.  8.  978a  6M. 

—  der  königl.  Akademie  gemeinnQtziger  WiuenidiafteD  an  firfbrft.  Neue 

Folge     19  Heft.    Erfurt,  Villaret.    8  3  M. 

—  neue  Heidelberger,  heransg.  vom  bietoriscb-pbilosopb.  Vereine  zu  Ücidel* 
barg.   Red.:  A.     Oeebelfiftosar.  3.  Jabrg.  1608.  Heidelberg,  Koester. 

ä  Heft:  SM. 

—  des  Vereins  für  mecklenburgische  Gcschirbtp  und  Alterthumsknnde,  ge« 
gründet  von  C.  C.  F.  Lisch,  fortgesetzt  von  K  Wigger.  66.  Jahrgaog. 
ticbwerinp  SÜHer.   gr.  a  5 11 

Jahresbericht.  69 ,  der  schlesiseben  OeieUiehaft  i&r  TaterlftadiBcbe  Kollur, 

für  IPOl     Breslau,  Adlerholz. 

Jahresberichte  des  philologischen  Vereins  zu  Berlin  (Beilage  aar  Zeitschrift 

für  üymnasiaiwesen).    Band  XVIII.    Berlin,  Weidmann. 

Jahresbeft,  24.,  des  Vereins  Schweis.  Gymnasiallehrer.  Aarau,  Saaerl&nder. 
Journal  of  Ihe  Britidi  Archaeological  Assodatioa.  Loadoa,  TrObner. 

—  of  Helleoic  stndies  (pnbliahad  by  the  Society  for  the  promotioo  of  Helle- 
nic  studiee).  Vol.  XII,  1888.    Loadon,  MaoaUlaa.    With  woodeuts  and 

platbä.  25  M. 

—  tbe  Yorksbire  arcbacuiogical  and  topograpbical.  Fubl.  ander  the  direct. 
of  tha  eooBdi  of  the  Torkebira  ardi.  aad  topogr.  Aaaoo.  Bradbory»  Agaew. 

—  des  Ministeriums  der  Volksaofkl&rung  (Sburnal  Miaiateretva  Narodnigo 
ftowescbtschenya).   1892.   St.  Petersburg.   18  Hefte,  gr.  8.  4tf  M. 

Korrespondenzblatt  des  Gesammtvereins  der  deutscheu  Geschichts«  u.  Alter- 
tbomsvereine.  üeraasg.  von  dem  Verwaltuogaausschusse  des  Gesammtvereins 
in  Berlin.  Red.:  B.  Blringuier.  40.Jabrg.  1892.  18MrD.  Berlio,  Mittler 
&  Sohn,   gr  4.  5  M. 

—  d'  R  Vereins  fQr  siebeobQrglschc  Landpskunde.  Red.  vooJ.Botb.  la  Jahrg. 
Iöy2.    12  Nrn.    Hermannstadt,  Micbaeli-  8 

Mauadsblad,  Konigl.  Vuterbetü  bistorie.  Kedaktor  :  Uana  Hildebrand.  1892. 
Steebboha,  Samson  A  WalUa.  4M.  60 PI 

JH^Iauges  gr6co-romains  tir^s  du  Bulletin  de  TAcad^mie  des  sciences  de  St. 
Petersbourg.    Tome  VIII.    St.  Petersbourg  1891.    (Leipzig,  Voss.)    gr.  8. 

—  d'arch^logie  et  d'biatoüre,  pnblite  par  l'£cole  francaise.  de  Rome.  Vol  X. 
Paris,  Thorin.   4.  2U  M. 

Btoolres  de  PAcadimie  des  edaneei  d'Aix.  T.90.  Aiz^ea-Pforenoe,  imp.  iliy. 

—  de  la  Socieie  des  aotiquaires  de  Pieardle.  8.  i6riet  T.  16  (85).  Amiens, 

L>ouillet.   (Paris,  Dumoulin.) 

—  et  docuinents  pubii^s  par  l'Acj^dömie  Sal^sienne.  Tome  14.  Auuecy,  imp. 

Nierat  et  Co. 

—  de  rAead6mle  des  sdeaeee  d'Arrae.   &  s6rie.  T.  8.   1898.  Arraa,  imp. 

Rohard-Cuurtin. 

—  de  rAcadWe  de  Vanclnae.  T.  X.   1691.  Avignoo,  Segoia  frdres.  8. 

—  de  TAcad^mie  des  seleDcas,  belles-btttres  at  arte  de  Besaafon.  Ann6e  1891. 

Be&anyou,  Jaquio.  8. 

—  de  la  Soci6t^  des  antiquaires  du  Ccntre.  Vol.  18.  Bourge:«,  imp.  Tardy- 
Pigelet. 

BibUotli«««  pbll«l«glca  »IMSIM  1«8.  1.  8 


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18 


AcademieQ  und  UesellsciiAftischrittMi. 


Alemoires  couroDoe«»  et  memoirea  des  savaats  elr&ugers  pablieä  p&r  i  Ac&- 
dteie  royale  dM  ideoees»  des  lettcw  et  det  bMun-Mls  de  Belgiqoau  Braaellet, 

ilBp  Hayez. 

— >   de  l'Academie  nationale  dei  scieoces,  arU  et  bellesUettres  de  Gaea. 
Caen,  Le  Blanc-EardeL 

—  de  la  8od6t6  det  aotiqQairet  de  Nomaodie.  Ibid. 

—  pnbli^s  par  les  membres  de  la  niesion  arcb^ologiqne  frao^i^e  an  Gaiie, 
toas  la  direction  de  M.  Ma^pero.  Publication  du  minist^  de  Tiostnic- 
tioQ  publique  et  des  beaux-arts.   III,  14.  fasc.  (Faha,  Leroux.)  i.   20  M 

^  —  tome  VI  iaac.  1.   Ibid.  16  M. 

^  de  TAcadtaiie  dei  ideneei»  beUee-lettree  et  arts  de  Savoie.  4  aCria.  T.  4. 
1891.  Cbambery,  iap.  ChatelaiiL  8. 

—  de  TAcad^mie  dos  sci(>nces,  bdlea-iettrei  M  arte  de  denaeat^FeRmaid. 
T.S2.    Clermont-Ferraad,  Bellet 

—  de  la  Soci6t6  royale  des  Antiquaires  du  Nord.  Nouveiie  96ne.  1891. 
OopeoiMgiie,  Qyldeadal. 

—  de  l'Academie  dr^  sciences,  arts  et  boües-lettfet  de  Dy«!.  8.aMa.  T-  IS. 

18'Jl.    DijoD,  Lamarche.    (Paris,  Derache.) 

—  de  TAcad^mie  des  scieoces,  belies -lettres  et  arts  de  Lyon.  Claaee  de« 
lettre!.  Vol.  8».   1891/93.  Lyon,  Palod.  (Pteia»  BailliAra.) 

—  de  l'Aeadtoie  dee  adeneeit  bellee-letteei  et  arte  de  ManeiUe.  Aamhta 

1801/92.   Marseille,  imp.  Barlatier-Feissat. 

>-   df>  l'Acad^mie  des  scicnces  pt  lettres  de  Montpellier  (aeetioa  dee  letttea). 

1891/92    Montpellier,  Boebm  et  fils.  4. 

de  PAcad6mie  de  Stanislas.    Ii2.  ann^e  (1891).       serie  t.  9.  Naocy, 
B^jrger-LevraDlt. 

—  de  PInstitnt  national  de  Fraoee.  Aead6mie  des  imcriptioQS.  Parii,  Kfiaek- 

bieck.  4 

—  de  la  SocieU'  (i'anthropologie.    T.  XVII.    (1891/92)     Paris,  Massen. 

—  de  la  Soci^t^  d'etbuograpbie,  rediges  par  MM.  Claude-Bernard,  Ca- 
Btaing,  Dochlnaki,  DonhotiBiet»  Delaarier,  Fottcaex,  Oareia 

de  Tassy,  üeslin,  Hat('vy  etc    T.  31.    !'aris,  Maisonoeave 

_   dP  h  Snri>  rö  (ic  Pbittoire  de  Paris  et  de  Plle-de-Fraaee.  T.ao.  im 

Paris,  thamiuon. 

—  de  la  Soci^t6  de  Hngoistique  de  Paris.  T.  VII.  1892.  4  fasticoles.  Paris, 
Vieweg.  &  •  M. 

—  de  la  Soci^t^  nationale  dee  antiqnaifti  de  Ftaoee.  T.  1.  8.  tAr.  1880. 

Paris,  Klincksieck. 

—  de  PAcademie  imperiale  des  sciences  de  St  Petersbourg.  VII.  a^rie. 
Tome  XXXIX.*  St  Pöteraboorg  1881.  (Lelpiig,  Yoes)  4 

»   de  la  8oci6t4  des  antiquaires  de  l^Chieet.  T.  14  de  ta  &  ateie.  Annte  1881. 

Poitiers,  Druineaud.  8. 
de  la  Soci6tc  des  antiquaires  de  la  Morinie.  T.  25.  Sidnt-Omer»  Tomerei. 

—  de  PAcad^mie  (h^^  ^nor)rp^,  inscriptions  et  belles-lettcee  de  TooloaBe. 
9.  Serie.    T.  4.    Toulouse,  i>oula(iour-PriTat.  8. 

—  de  la  Sociöte  arch^ologique  du  Midi  de  la  France.  T.  XVI.  (1880/91.) 
TonloQse»  Und.  4. 

Memorias  de  la  R.  Aeadtaiia  de  la  historia.  Tome  XIX.  Madrid,  imp.  TeUo. 

—  de  la  Bibliotooa  de  la  Univ*  r^id.id  Central  OOfieapondiente  k  1881.  (I6w 

auuü  tlo  hU  puhlicacion.)    Madrid,  ]'p)!o. 
Memorie  deli'  Accademia  delle  scienze  deirinsututo  di  Bologna,  serie  IV, 
t  XII.  1891.  Bologna,  Gamberini.  4. 


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Academien  «od  GegellschaftascbriitflO.  |9 

Mcniorie  del  R.  Istituto  Lombardo  di  Scieoze  e  Letter«,  ciaase  di  leitete 
e  sc'wnze  morali  6  poHtieh»,  vol.  XXII  (XT.  dtlla  Mrie  .4).  Uilaoo  1891, 
üoepli.  4. 

—  —  indico  generale  dei  lavori  del  R.  I?tittito  LombarHo  di  sdense  • 
lottere  dallft  sua  loodaziooe  all  aooo  löSö  per  autori  e  per  materie.  8. 
464  p.  10  M. 

~    della  R.  Accademia  di  teieDte,  lettere  ed  arti  di  Modeoa.  Scrip  2,  t.  IX.  4. 

—  della  classe  di  scienze  roorali,  storicbe  •  filologiolie  della  ft.  Aecadenais 

dei  LincP!     Roma,  Löseber.  4. 

«~  della  Jti.  Accademia  ddle  scienze  di  Toriüo,  serie  II,  t.  43.  Torioo, 
Lösdior.  4. 

~   del  B.  Islituto  v0oeCo  dl  teioiise,  1«tten  «t  arti.  Vol.  XXT.  Yflnaiia 

1892. 

nindeekrift  dot  pbitoi.-hist.  Satnfunds.    1892.   Kjöbenhavn,  Klein. 

Miacellaoea  di  storia  italiaoa,  edita  per  cura  della  R.  Deputaaioue  di  storia 
patria.  Tomo  XXX.   (16.  della  S.  Serie.)  Torioo»  Bocca.  8. 

—  pnbbHcata  dalla  r.  depotaiione  veneta  dt  storia  patria.  Yof.  XII.  Yeaesia 

1891.  Societä.  4. 

Mittelichule  Mittheilungen  der  Vereine  Mittelschnl?^  in  Wien  und  Prag, 
Realschule  iu  Wieo  u.  iuDerösterreichische  Mittelschule  in  Graz.  Ueraaag. 
Ton  K.  Tomlira.  6.  Jahrgaog  1803.  8—4  Hefte.  Wien,  Holder.  & 

7  M.  20  Pt 

Mittheilun^en  des  deutschen  archäologischen  Tn^^fittits.  Atheoische  Abthei- 
JuDg.    17.  Jahrg.  1893.    4  Hefte.    Atheo,  Wilberg,    ö."  12  M. 

—  Römische  Abtheiloug.  BnlletUoc  dell*  imperiale  Istitnto  archeologioo 
gemaDieo.  Sasioae  romana.  Bd.  VII.  (Vier  Bene.)  BoD,Ltaeber.  8.  1811. 

—  des  akademiaeli'OrientalistisdieD  Verelas  iD  Berlin.  H.  3  (1800).  Berlin, 
Peiser.  M. 

—  ao8  der  hist  Litteraiur,  herausg.  voo  der  bist.  Gesellschaft  in  Berlin  uud 
in  deren  Auftrage  redigiert  von  F.  Hirsch.  20.  Jahrg.  1892.  4  Hefte. 
Berlin,  O&rtner.   gr.  8.  OH. 

—  der  Gt'Bellschaft  fOr  deutsche  firziehung-    tuiri  SchulRescbieiito»  Ueransg. 

von  K   K'phrbach.    2.  Jahrg.  1892.    Berlin,  Gesellschaft. 

—  des  küuigl.  i>&chsi8chen  Alterthumsyereioa.  >iamenä  desselbeo  herausg.  von 
H.  Er  misch  a.  A.    £ye.   1808.  Dresden,  Baensch. 

—  des  Vereins  fQr  die  Geschichte  n.  Alterthamskasde  Ton  Eritot  10.  Heft. 

Erfurt,  Villaret.  3  M. 

—  vom  Freiberger  Aiterthumsverein.  Herausg.  von  H.  Gerlach.  27.  Uett. 
1800.   Freiberg  1801    8.   104  8.  mit  8  Tafeln. 

—  zur  vateriiindischcD  Geschichte   Herausg.  vom  hist.  Verein  In  St.  Oallen. 

XXV.    St  (iallen,  Iluber  &  Co.  8 

—  des  oberhessischen  Geschichtsvereios  in  Glessen.  Neue  Folge.  4.  Bd.  Der 
Jahresberichte  des  oberbess.  Vereins  fflr  Lokalgeschichte  zu  Glessen  9. 
Jahrg.  ZosammengestelU  vom  SchriftfOhrer.  Qiusen,  Roth.  3  M. 

~   des  historischen  Vereins  für  Steiermark.  Herausg.  von  dessen  Ansschoss. 

40  Urft     1892     (Jraz.  Lcuschner.    8  «  M. 

—  der  üttauischen  litterariscben  Gesellschaft.  17.  Heft.  Heidelberg,  Winter. 

2  M.  40  Ff. 

—  des  Instituts  fOr  Osterreiebisdie  Qeschiehtsforschung    Unter  llitwirkong 

von  Th  Sickel  u  H.  v.  Zelssberg  red.  von  E. Mohibaeher.  13.  Bd.  4  !I  ir^ 

Innsbruck,  Wremer.  8.  Iii  M. 

—  des  Musealvereios  für  Krain.  Herausg.  vom  Ausscbuss.  4.  Jahrg.  1892. 
Laibach,  Kleinmayr.  8  M. 


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20 


Academien  uod  tieael  IschaftMchriffo. 


Hittheilnilgeil»  Poseoer  archäologische,  herau«g.  von  der  archüuiog.  Koin- 
■ÜMSon  der  Oetellschaft  der  Freunde  der  Wiatoudimftfo  la  Posea.  mL 

durch  Jazd^pwski  u.  B.  £rsepkL  Uebtft*  dorch  Iju  v.  Jad zewski 
6.  Jahrg.    Po  un,  Türk.    4.  4  Lief.  SM 

des  Vereins  für  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen.  SO.  Jahrg.  189l/9ä 
Bed.voDL  Sek Inger.  4  Helle.  Ptaf.  (fjeiptig ,  Breekhans  )  gr.Bu  ÜM. 

—  der  Gesellschaft  für  Selsburger  Leodetkaiide.  98.  Yereie^jehr  18M.  Bei 

von  E.  Richter.   Salzburg,  Dieter.  10 M. 

^  der  anthropologiacben  Oetellseheft  in  Wien.  22.  Bd.  1892.  6  Hefte.  Wi(>D, 
B«lder.   8.  20  M. 

—  der  k.  k.  Central-OoDaiinion  enr  Erferediung  and  BrhnfUiog  derKanit« 

u  hisloriscben  DpQkmale.  Herausg.  unter  der  I-ritung  Ton  J  A.  Fitr.  t. 
Heitert.    Kcd  K.  Lind.  18.  Bd.  4  Uerte.   Wien,  Kubasta.  gr.  4.  l^M 

—  der  prähistorischen  Commission  der  kais.  Akademie  der  Wissenscbatien. 
1892.  Üerausg.  von  der  kalt.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien.  Wien, 
Tenptky.  4. 

—  der  antiquarischen  Gesellschaft  (der  Gesellschaft  für  vaterlind.  Aiter> 

ihumer)  in  Zürich.    24.  Bd.    4  Hefte.    Zürich,  Üreü-Füssli. 

Uonntsblatt  des  Alterthumsvereini  zu  Wien.   Bed.  W.  Böbeim.  9.J«br|. 

181».  Wien,  Knbutn.  SM.  4I»A 

^oiiateschrill,  österreichische,  fflr  den  Orient.    Herausg.  vom  k.  k.  Bm* 

deUministerinn.  Bed.  von  A.  v.  Benin.   18.  Jnbrg.  1892.  12  Km.  Wifo, 

Gerold.  4.  io  i^. 

HonnmeDti  nntichi,  pnbblienti  per  eom  delln  K  Aocndenin  dei  Lbeei 

VoL  1.   MUanu  1890,  Höpli.  gr.  4.  18  M. 

nnzeum.   Zeitschrift  des  (galizischen)  Vereins  von  Lehrern  böberer  Scbttlei. 

(Polnisch.)    8.  Jahrg.  1892.    Lemberg,  Milikowsky.    gr.  8. 

JIncbriclitea  vou  der  köuigl.  Geselhchatt  der  WisseuäcbaUeu  u.  der  Giu.^- 
Augusts-Universit&t  tu  QOttingen.  Red.  H.  Snnppe.  Jnkrg.  1898.  Lex.-ä. 

Oöttingen,  Dieterich.  6M. 

—  der  Kaiserl.  Russ.  ArchftoL  Gesellschaft.  Bd.  XIX.  1891/92.  Petenbarf. 
(Leipsig,  Voss.)  4. 

SÖCiCM  et  Ektmitfl  des  mnonserite  de  In  BibUelhlqtte  nntioiwle  et  antiei 

biblioth^que  ,  publies  par  Tlnätitut  nntionnt  de  Fmnoe.  T.  S5.  Denx  psr- 
ties.    Paria  1892,  Kiincksieck.    4.  20  -M. 

BoiUie  degU  scavi  di  antichitii  communicate  alia  H.  Accademia  dei  Lioc«i. 

(Parte  II  degli  Atti.)  1898.  Meneile.  Roma,  Ltacber.  4.  80  E 

Pamletnlk  Akademii  w  Krakowie.    Wydsialy  filologicanj  i  biatoriczDo  ä- 

loioficzoy.    Tum.  XVI     Krakow,  druk  Uniw.  4  M 

Pnpers  of  tbe  American  ächuoi  of  classical  Ötudies  at  Athens.  £d.  bjr  ibe 
Arch.  Inst  of  America.   Tel.  Tl.  Boston,  Cupplet  and  Co. 

Proeeedinga  of  tbe  Literary  and  PUlotepbical  Soeiety  of  Ltverpool.  VuL4$. 

London,  Longman 

Programmen  dfs  courb  dans  lea  etablissements  dVnseignotDpnt 'sup^riear  de 
Paris  et  dans  les  grundes  ecoles  ressortisitaQl  au  miuisiere  de  l  iu^imctioa 
publique.  Suivis  d'nn  tublean  de«  conie  par  jonr  et  par  beare.  Ano^e  seo- 

laire  181)I/t)2.    Paris,  Delalain.  1  M 

Przegiad  archeologicxny,  orgau  c  k.  couservatoryi  pomuiköw  i  TawanystM 
archcol  kraj.  we  Lwovrie,  ppd  redakcya  K.  Widmanna.   Lemberg  189S> 

^uartnlklitter  des  bist.  Vereins  ff&r  das  OrosshersoKthom  Hessen.  Ktli 
ü  Nick.  8. Bd.   Jahrg.  1892.   4  Nrn.    Darmstadt,  Kliogelhoeffer.  8 

Becneil  des  notices  et  memoirps  de  la  Sociötö  arch^ologique  de  CoQst&Dtioe. 
6  volume  de  la  3.  s6rie.  27.  voiume  de  la  coUeclion.  1891/93.  Contiumio^ 
(Paria,  Barbier.)  8. 


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AcAdemiea  und  Geaeliachftftsscbiiftao. 


81 


Rendicontl  del  Reale  Istitato  Lombardo  di  scieoze  e  lettere.    Seria  lU 
vol.  XXV.  im.  Ililano,  BoeplL  a 

—  delia  R.  Accademia  dei  Lincei.  Pobblicftti  per  ean  dt*  8«gr«teri.  Vol.  TUL 

1892.    Roma  (Torino,  Tj^ischor)  -1. 

Revista  de  aDtropologia;  6rgano  ofüctal  de  la  Sociedad  antropologica  Espa» 
nola.   Tomo  XVlü.  (1892).    Madrid,  Murillo.  25  M. 

Revue  afrieaine,  joamal  de«  travaox  de  la  SociM  liiat.  atgteioont.  Alger, 

Joordan.  8. 

do«^  ötades  grecques.  Publication  de  rAssociationpour  reneonragement 
de.s  utudes  grecques.  Tome  V  (N.  17  -  20).  1892.  Triinestriel,  Paris,  Le> 
ronx.  10  M. 

—  des  langues  romanes,  publice  par  la  80ci6t6  pour  l'itnde  des  huigaes  ro- 

Dianes.  Denxi&mo  sdrie.    Tome  XIX    Paris,  Maisonneuve  10  M. 

Rivieta  periodica  dei  laTori  delia  R.  Accademia  di  scieoxe,  lettere  ed  arti 
dl  Padova,  redattore  6.  Or so  lato.  Vol.  XZXVII.  Padova,  BandL 

Rocsnle  sarsado  Akademii  omi^etaeoci,  rok  i80l.  KnluHi  1882»  Akadsmle. 

Rozprawy  i  sprawozdania  z  posiedzen  Wydziala  fitologicsaego  Akademfi 

uoiicjptüosci.    Ser  2,  tora.  1  (26).    Krakau,  üniv  0  M. 

Sacgi,  nuovi,  delia  R.  Accademia  delle  scieoze,  lettere  et  arli  io  Padova. 
Vol.  XVII.  PadoTa,  Raodi.  4. 

Sapiski  (Schriften)  impcratorskaja  Kasanskajo  UniTersiteta  na  1892  goda. 

Hcdaktcur:  Th.  M  isischenk o.  Zweimonatlich.  Kasan,  UniTersit&t.   6  M. 

Srhiesiciis  Vnrzeii  in  Bild  und  Schrift.    Berichte  des  Vereins  für  das  Mo- 

fcpUHi  -cdit'äi  eher  AltertbQmer.    Breslau,  Trfwenüt  (1891/92). 

Sebrittea  des  Vereins  fOr  Oeschicbte  des  budensees  und  seiner  Umgebung. 
Lindan,  Stettoer.  gr.8.  5M. 

(Sapis  ki)  der  Kais.  mss.  areb.  Oesollseiiaft.  (Russisch.)  Tom.  X.  Nene 

Serie.    Peterburg.  8 

8eaiire8  et  travanx  de  TAcadömie  des  scienccs  morales  et  politiques  ( Institut 
de  France.)  Compte  reudue  (mensuel)  par  Ch.  Yerg6,  sous  ia  directioo 
de  Jules  Sinon.  63  anade  1892.  Paris»  Picard.  96  M. 

SItziiDgsanzeiger  der  kaiserl.  Akademie  der  Wisscnschafteo»  philoa-histor. 

KlaRse.    Jahrp   1892.    ca.  30  Nrn.    Wien,  Teropsky.    8  2  M. 

Sitzungsberichte  der  köaigl.  preussiscben  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
Berlin.  Jahrg.  1892.    .52  Nrn.   4.    Berlin,  G  Reimer.  12  M. 

—  der  eelehrleu  estnischen  üeselbchati  zu  Dorpat.  1892.  Dorpat.  (Leipzig, 
K.  F.  KOhler.) 

—  der  philol  -philos.  u.  bist.  Klasse  der  k.  bayr.  Akadi  rnie  i!(  r  Wisscnscbaftea 
SQ  Mönchen.    1892.    2  Bde.  4  Hefte.    Manchen,  Franz.  ä  Hett  1  M.  20  Pf. 

—  der  könig!.  b5hm.  Gesellschaft  d^r  Wissenschaften  in  Prag.  Jahrg.  1892. 
Red.:  K.  Korisika.    Prag,  Gregr  Sc  Dattel.  4M.  20  Pf. 

"  der  kaiserl.  Akademie  der  Wlssenschafleii.  Philosophiscb-bistor.  Elasss^ 
IM.  Q  126.  Bd.  Wien,  Tempiky.  Lex -8-  14  M.  80  Pf.  n.  U  M. 

Studi  e  documenti  di  storia  e  diritto.  Puhblicazione  periodica  delPAccademia 
di  conferenze  storico'giuridiche.    Anno  Xlll,  1892.    Rom.    gr.  8.       20  M* 

—  di  storia  aotioa,  pabbl.  da  O.  Bei  och.  1  (1881).  Roma,  Löscher 

4  M.  öü  Pf. 

BtodieD,  baltische.  Heranag.  von  der  Gesellschaft  fOr  pommersehe  Geschichte 

u  AUorthomskDnde.  42.  Jahrg.  1892    4  Hefte.   Stettin,  Saunier.        6  H, 
Studie«;  in  classical  philology.    (Cornell  University  )    Ed  by  W.  Gardner- 
Uale  and  U  J.  Wheeler.  Appears  at  indetermtnate  interyals,  l^'o.I,2ptt, 
Itbaca  (1887  a.  1889)^  Voiveraiiy.  &  h  No.  8  M. 


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22 


Actdemiaii  und  G«teilMhaftiiclinfttii. 


Studie«,  UniverHity.  published  br  Uie  Univertitj  of  Nebrssluu  Ed.  by  L.  A. 
Bberman.   Qaarterly.   Vol.  lY.   1891/9S.  Ltoeolo.  a.  AHo.  0lf. 

1^92    CoDstantinopel  (LorenU  &  Kf  il).  6  M. 

Xid§krift,  Antiqrarist,  för  Svorige.   Utg  af  Konigl  vitterheu-,  historie«  och 
aiitiuvueU-akademieD  geoom  Uror  E.  Uildebraod.  XI?.  4  lic fte.  Stock- 
'        II  Wsllin.  &  iHeft  1 M.  fiOPf. 


TIdSSkrift,   historisk.    9.  Rafkke,  adf.  af  den   daii-k.'   hi-torl-k«-"  l'-nrprin^ 
weddeoa  Bestyrolüe.  Hedigeret  uf  C      Bri  c  k  a.   hjobeuhaven,  bchutM  tb> 

Xranflactioiis  of  tbe  Cambridge  Fbilological  Society.   Vol.  V.   Küiied  by 
P.  Postgato.  (Loodoii,  Trabner  A  Co.) 

—  of  tbe  Glasgow  Archaoologieal  Soeioty.   Mow  Oeries,  ?ol  IV:  Glasgow, 

Mach'hosp. 

—  ot  tbe  bisiorical  äociety  ot  Laocaabire  and  Cbeabüe.   Tbird  ser.,  XIX. 
liiferpuol,  Holdoa. 

—  of  tho  Soeioty  of  Bibtical  Arehaeology.  Vol.  XVI.  Loodoo,  Loogman. 

—  of  tho  Boyal  Moty  of  Uterataro.  Vol.  ZXIII.  tondoa .  St  Martin*» 

Flare. 

—  ot  {he  Oxford  Philological  Society.    LotHion,  Krowde. 

Xravaux  ut-  i'Acadeniie  uaiicuale  du  Keims.  2  vols.  faemestriela  cbaque  annee. 
Heime,  Midiand.  4  8  M. 

lldsist,  krrt.  (U  (<r  det  pbilologlsk  •  hlstorieko  Sanfunds  Virksomhed  1890/91. 

Kopenhagen,  Klein.    8  IM   .'lO  Pf. 

Verhandelingeii  der  kuoiukhjko  akademie  der  wetenscbappeo.  Atdctiiiug 
loilerkuode.  94.  dool.  Anetordam»  ?ao  der  Poet  4. 

Verhandlungen  der  gelehrten  eelniioheo  GeMÜscbaft  so  Oorpat  Dorpat- 

(Leipzig,  K.  F.  Köhler.) 

Verslageu  eu  mededeeliogen  der  kouiukiijken  Akademie  van  veteuacbappen. 
AMoeiiog  Letterknodo.  X.  Arnttordtttl.  Job.  Malier. 

TtortoUahrsbefta,  wQrttembergiscbe,  tiir  Lmdeskunde.  Id  Verbindung  mit 

dem  Verein  für  Knnst  und  .\ltf'rthnm  in  Ulm  u  OhtT^rbwabmi,  dem  wArtt. 
AUertbumsverein  in  ätuttgari,  dem  bist.  Verein  tUr  da»  würit.  FraokcQ  u. 
dem  SSldigauer  Altertbnmiverein  beraaig.  von  dem  k.  8tatiMiach»tt»pogr' 
Burrau.    15.  Jabrg.    1892.    4  Hefte.    Stuttgart  Koblbammer.    4.  4M. 

Zeitschrift  dos  bist.  Vereins  fttr  Schwaben  o.  Menbarg.  19.  Jahrg.  1892. 
Augbburg,  Schlosser.  10  M. 

—  ffir  Etheologie.  Organ  der  Berliner  OesellsehafI  für  Anthropologie,  Eth- 
nologie n.  Ui>;r  ( bicbte.  Redactions-C'ointnis.Hioii :  \.  Bastian,  K.  Hart- 
mann,  R.  Vircbow,  A.  Vo.ss.  24.  Jabrg    1892.    Berbn,  At-ber   8.  24  M. 

—  dasselbe.  Ergänxung^bi&tti'r  Nachrichten  Ober  deutsche  Altertbumsfunde. 
Mit  Unterstützung  des  kOnigi.  prcuss  Mioisteriurns  der  Unterrichts- Ange* 
legenbeiten  berausg.  von  der  Berliner  Oeselli^cbati  fQr  Anthropologie.  £th> 
Dologie  a  Urgeschichte»  anler  fiod.  von  IL  Virchow  n.  A.  Voss.  8.  Jahrg. 
1891.   GUefie.    Ibid.  SM. 

~   des  Vereins  fttr  VOlkerknnde.    Nene  Folge  der  Zeitschrift  für  Völker- 

p^Ych  i'r^i«'  and  Sprachwissenschaft  Im  Auftrag»  des  Voreiiis  berau^^g. 
TOD  K.  Weiuhold.  1.  Jahrgang.  1891.  4  Hefte.  Berlin,  Asher  &  Co. 
gr.  B*  16  M* 

^   des  Bergischen  Gescbichtsvereins.    Herausg.  von  W.  Harlesa  88.  Bd. 

<der  neuen  Folge  18.  Bd  )   Jabrg.  1898.   Bonn,  Marcus.  5  M. 

—  des  Vereins  für  Geschichte  u  Alterthum  Schlesien^  Namens  des  Vereins 
herausg.  von  C.  GrUubagou.    2G,  Bd.   Ure^iau,  Max  &  Co.  4M. 

—  des  DUsseldorlitr  Gesehiehtsvereins .  anter  Red.  von  W.  Horehenbach. 
19.  Jabrg.  1802.  8  Hefte.  DOiseldorf,  Schaidt    Olboru.  8.  8  M. 


Sammelwerke. 


28 


Zeltschrift  ffir  die  Geschichte  des  Oberrheins,  herausg.  von  der  btd.  bist. 
KommisMon  Nene  Folge.  7.  Bd.  (Der  fuiseo  Reihe  46.  Bd.)  4  Hefte, 
(r.  8.   Freiburg,  Mohr.  12  M. 

—  der  Gesellschaft  fOr  Beförderung  'h'-r  Gesrhichts-,  Alterthumi^-  nnd  Volks- 
kuude  TOD  Freibarg,  dum  Brebgau  und  üea  augreuzendeu  Laodäebafteo. 
11.  Bd.  Freiborf  1898,  StoU  A  Bader.  8.  SM.  fiOPt 

—  des  Vere  ins  für  thüriiigiscbe  Geschichte  u  AltorthumikBnde.  Neoe  Folge. 

9.  Bd     Der  gauzen  Folge  17.  Bd.    Jena,  Fischer,    8.  5  M. 

des  Ferdioaodeums  für  Tirol  u.  Vorarlberg,   ilerauag.  voui  Verwalmutf«- 
eossebu«.  8.  Felge.   18M.  Innsbrnclr,  Wagner.  8.  1  M.  SD  Fl 

—  des  Vereins  for  hen.  Oesebidkte  q.  LandeBkiinde.  Nene  Folge.  18.  (88.  Bd.) 

Kassel,  Freyscbraidt. 

—  des  deutschen  Fal&stina-Vereios.  Herausg.  von  dem  geschiftsführ.  Aus- 
iehois  noter  Red.  ?oii  H.  Outbe.   14.  Bd.  4  Hefte.  Leipeig,  Bideker.  8. 

10  M. 

—  der  r1p!;t>rhf>ii  morgenländischen  Gesellschaft.  Ileraasg.  von  den  Geschäfts- 
mhrerü  Aug  Müller,  Krehl,  Windisch,  unter  der  Ked.  von  E.  Windisch. 
46.  Bd.   1893.  4  Hefte.   Leipzig.  Broehbana.  8.  k  Bd.  16  M . 

—  des  VerelDs  zur  Erforschung  der  rheiniat^en  Oeadiicbte  n.  AlterthUmer 

in  Mainz.    Bd.  XI.    4  Hefte    Mainz,  v.  Zabcrn.    8  5  M. 

—  ftlir  vaterländische  Geschichte  u.  Altertbumskunde.  üt^rausg.  vom  Verein 
tfir  Geidiicbte  n.  AUerthumskaode  Westfalens,  durch  A.  Tibni  n.  C.  Her*, 
tens.   60.  Bd.   MOnster,  Regensberg.  4M.  fiOPf 

dr  MQDchener  Altertbmu-Vereijia.  Red.:  K.  Knoll.  5.Jabjrg.  1891/98. 
München,  Fritsch.   gr.  4.  8M. 


3.  Sammelwerke. 

Vermischte  kritische  Schriften.  —  Lateinische  nnd  griecbisebe 
Schriften  von  Antoren  des  spkteren  Mittelalters  n.  der  Nenieit. 

AbbnndllinKeii  aus  dem  Gebiet  der  klassischen  Alterthums  •WisseDSehalt, 
Wilh  Christ  zum  60  Gebartstag  dargebracht  von  seinen  Schalem.  Mün- 
chen, Beck.  Ö.   IV,  425  S.  10  M. 

—   pbflolegisebe ,  Heinrich  Schweizer  »Sidler  aar  Feier  des  oUjalirigen  Jnbi* 
läunis  seintT  Docententb&liekeit  an  der  Züricher  Hochschale  gewidmet  von 
der  1.  Section  der  philos.  Facalt&t  der  Uochschole  ZOrich.   Zarich ,  Höhr. 
4.   V,  79  8.  4M. 
Ree:  Litteratnrblatt  f.  gern,  n,  roo.  Phil.  XO  18  p.4U— 414  f.  Scha- 
ch anJt. 

Acta  semmarii  phiiologici  Erlangensis.  V.  Edd.  J.  von  Müller  et  A.  Luchs. 
Briangen  (1801),  Deicbert.  8.   284  S.  6  M. 

Ree  :  Deuti^cbe  Litteraiurzeitang  N.  4  p.  118—180  V.  W.  Dltteoherger.  — 

Clasäical  Heview  Vi  1.2  p  70 

Camoy  et  Nieolaldes,  traditions  populaires  de  Oou^tautinople  et  de  ^es 
environs.  Contribntions  an  Folklore  des  Tnrcs,  Cbrfttieos  •  Armtaiens  etc. 
1.  E^rie:  sQperstitions  et  croyances.  Paris,  188,  bonlerard  da  Montpamasse. 

8.    39  p. 

Chatfieldi  A.,  litanj  and  h}mns  in  Greek  verse,  translated.  4.  edit.  y-iih 
appendix.  London,  Frowde.  8.  8  M, 

Commentationee  Wölffliniaoae.   Leipzig  1891,  Teubner.  8  M. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klan^  Phil  )X  4  p  r>7-66  v.  K.  IlQbner.  —  Ber» 
liner  phil.  WochenschriU       ö  p.  238   :;i44  v.  A.  t  uock. 

Ceriaa»  Itarirtat,  epigramnata.  [15201.  Heransg.  von  K.  Kran  sc.  (Lat. 
LItteiatardeakmftler,  V.)  Berlin,  Speyer  A  Peters.  8.  LH,  Hl  S.  8M.80Pf. 


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2i  Stmmebcbrifteii. 

Cwmmlä  an  rhatoriea  ed.  J.  Orftavea.  Barfio  IMI,  Weitem.       4  M. 

Ree. :  RirisU  di  filologut  XX  4—6  p.  362  r.  L.  ValnumgL 

Cartins,  B.,  Altertham  o.  Oegeowarl  Q«ainaM)t»  Reden  u.  Vortr&g?  4.  Atd. 
Berlin,  Besser.   8.    VU,  3»5  8  7  >!  ;  geb.  6  M.  20Pt 

Difltertationes  pbilologicae  HaleDses    XII  1    Halle  lädl,  Niemeyer. 

4       00  Pf. 

Ree :  Ci&ssical  Retiew  VI  L  2  p.  70.  —  BgfWb  critiqn»  H.  10  p.  IM^ia» 
f.  A.  Hartio. 

Bektat  4edelstM,  beraasg.  tmi  S.  Ssamatoltkl  Berlia  1891,  Spejer  ä 
Peters.  1 M. 

Re«  !  Berliner  phil.  Wocheüschrift  XII  8  p.  248—250  t  X  —  Z^tackoft 
f.  d.  öiterr.  Gyma.  XLU  12  p.  10dl--i0d3  v.  K.  Wuike. 

EpiffolM  Georgii  FaMcU  id  Aodm»  fratraa  <z  aotographis  priimim  adilaa 
ab  HermaDDO  Peter.  1.   MeisseD.   Pr.   4.  32  S. 

JEpistnJario  di  O.  Leopardi*  ,  raccohn  c  ordinato  da  P.  Viani.    Quinta  ri- 
t  im|iLi  rtr;i[iiiala     Firenze.  Le  Monoier.   16.  3  vo!.  569,  512,  447  p  I'iM. 

Geifckeu,  J..  de  Stephano  Bjsaotio.   Göttiogea  ldd9,  Oietericb.  2  M. 

R«c:  Beriiner  pbU.  Wocbeoecimlk  ZU  13  p.  904->m  v.  P.  Sgwolff. 

fiMpheu,  AcofaMtnt.  Btnung.  fön  J.  Bol t«,  B«rlio  1800,  Speyer  dt  Petan. 

1  M.  OOK 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  4  p.  121  — 123  X. 
ClSti,  6.,  cotloqoiim  acboltemzi  Harleiamim.  Jen«,  Nemobalio.  4.  108.  fOft 

Ontoehmidt  A.  t.»  kleine  Sdiriftea.  Heraing;  m  Fr.  BflhL  III.  SdirifltB 
zur  G( schiebte  o.  Litterator  der  niehttcaiitiidieii  VOIker  tos  Aaleo.  L  pzu, 
Teuboer.   8.    VllI,  676  S.  JOä. 
Ree:  (II)  Deutsche  Litteraturzeitung  N.  11  p.  367-  369  v.  J.  Töpffer.  " 
(III)  Lit  CoitralbUtt  M.  18  p.  800  t.  E.  J.  N. 

Holstein.  H  ,  ungedruckte  Briefe  ob'^rrheinisdterHonaoiiien.  H.  ZefHehritl 

ttir  vergl  Litteratur 'fsrhichte  IV  (1991)6 

Uaemer,  J.,  zur  üet^chichte  der  mitteiiaieinischea  Oicbtung.  Heiarici  Anga- 
•teetit  planetns  Bvae.   Wien  1891.  Pr.  8.  04  8. 

Jabnke,  R.,  comoodtae  Horatianae  tres.  Leipzig  1891,  Teubner.   IH. 80H. 
Ree.:  Wocbenacbrift  f.  klau.  PbiL  IX  6  p  100—161  v.  Draheim 

le^rand  ,  E  ,  cent  dix  lettres  grfcques  de  Frao^oia  Fih^lfe  Publikes  iot^ 
graiemeut  pour  la  premiöre  fois,  aaprös  le  Codex  Trivuizianaa  873  avec 
tradoction,  notes  et  eommentairet.  Parii,  Leroos,  8.  atee  1  pL    20  IL 

LoTatolli,  Ersilia.  römische  Eoaya.   Uebersetaaag.   Vorwort  voa  £  Pe- 
tersen   Leipzig  1891,  Rei'^^npr  6Ji. 
Ree:  Wochenschrift  i.  kUss  Phil.  1X6  p.  14ä— 147  v.  W.  tiemolL 
Helanchtboiiis  declamationea,  ausgewfthlt  n.  herausg  tob  K.  Bartfeldee> 

Berlin  1891,  Speyer  &  Peters.  1  M.  8011 

Rpr  •  Woch-nsrhritt  f   klas^  Phil.  IX  ö  p.  134  —  130  v.  A.  Klix 

Moseii,  ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  geographischen  Unterridits  uS 
den  Gymaarien.  JabrbOcfaer  für  Pkilologie  144.  Bd.  10.  Heft  p  50S-012. 

Vovati  et  Lafaye,  le  manuscrit  n.  C  de  Lyoo.  (Lettrea  de  F^ggtOi  ete>} 

-Melanges  d'archdologie  XI  4.  6  p  353—416. 

Patzig,  E.,  Malalas-Fragmente.    Leipzig  1891.  Pr. 

Kec. :  Berliner  pbii.  WochenscariU  XII  ö  p.  142—144  t.  U.  Geker. 

Benan,  B.,  feaitlei  dötacbtet.  fiiitant  tirite  aox  SoQYeairB  d'ea&aoe  et 

jeunesse    Paris,  Lfnj,   8.   XXXIV,  450  p.  7  M.  50  Pf. 

Rfmsrh.  H  ,  collectanea  philolnga.    Bremen  1891,  Ueinaas.  TU- 
lifcC;  Archiv  f.  lat  Lexikogrrtjjbir'  VJI  4  p.  622. 

Sepp,  B.,  viia  ss.  Mariui  et  Anniaoi  Keci.  B.  S.  Kegeuäburg,  Coppenrath.  &■ 
a»8.  80  FL 


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fiocjdopidie  der  cliwiaehen  Philolofle. 


26 


Tamizey  de  Larroque,  correspondance  de  Peireec  avec  plusieurs  mission* 
naires  et  religieux  de  l'ordre  des  Capucins  (1S31 — 1637).    Recueillie  et  pu- 
blice ptf  le  P.  ApollioKif«.  Pute  (1891).  Picard.  &  XXXVI,  S36  p. 
'Tranbe,  L.,  o  Roma  nobilU.   MCnchrn  1891,  Akademie.  4  M 

Ree:  Berliner  pbil.  Wocbenscbrilt  XII  2  p.  47— 61     £.  Voigt.  —  Deut- 
sehe  Lftteratoneituog  N  0  p.  296-297     J.  Hnemer.  —  WocheDSchrift 
f.  klass.  Phil.  IX  2  p.  40-42  t  W.  Brandes. 
'Vftrnha^en,  Ii  ,  eine  lateinische  Hoarbeitang  df^r  Legende  drr  Katharina  von 
Alexandrieo  iu  Distichen.    >iach  üeu  beiden  beicaunteo  liaudäciiriiiea  her- 
&mg.  Nebtt  den  IttoiDiadiMi  Texte  des  Honbrltios.  Erlangen,  Junge  i 
32  s.  1  M.  60  Pf. 

Walafridi  Strabonis  Uber  de  exordiia  rec.  A.  Knöpfler.  Manchen  1890, 
Stabl.  2  M.  40  Pf. 

Ree  :  Dentaebe  LitteratoneiCong  N.  10  p.  323-^24  r.  Funk. 

4.  Encyolopädie  nnd  Methodologie  der  claseiBchen 

Philologie. 

Berteht  ober  die  17.  Oenenlvenamoilong  des  ProTiDzialvereins  Ost-  n  Wett- 
preossen,  von  R  Stoewer.  Zeitschrift  f.  d.  Oymn.  XXXXVI  l  p.  107—110. 

Bonnet,  IU.,  la  pfailologie  classiqoe.  8iz  conförences.  Paris»  Klincksieck.  8. 
IV.  22öp.  SM.  fiOPf. 

Ree. :  BeTne  eritlqua     9  p.  182—164  ▼.  P.  Lijfty. 

Ceti  er,  P.,  die  neuen  iiebrplSoe.  Preusa.  JabrbQeher  69.  Bd.  2.  Heft  p.  266 

—279. 

EsDinas,  A.,  Textensiun  des  Uoiver^iit^ä  en  Aogleterre.  eu  Ecosse  et  anx 
JButs-Unis.  Re? ne  internationale  de  Penieignement  Xll  3  p.  201  -219. 

Farges,  L.,  la  ddpoputation  des  lycftes  et  colMges.  Refue  intemntionnle  de 

i'enseigoement  Xll  1  p  6ö — 69. 
Härtel,  W.  t.,  ober  Aufgaben  u.  Ziele  der  klassischen  Philologie.  2  Aafl. 
Wien  1890,  Teropsky.  75  Pf. 

Ree:  Worhfnsrhrift  f.  klass.  Phil.  VllI  52  p.  1426-1427  t.  B.  HQbner. 

Hennequia,  ia  critii^ue  scientifiqae.    Paris  1888,  Perrin. 

Rec  :  Bentsdie  Llttentuneitung  N.  11  p.  366-^9  t.  R.*lfeyer. 
Herford.  Peareen.  the  Charter  for  a  London  teacbiog  University.  Aca* 

demy  N.  1026  p.  14;  N.  1227  p.  38  -40;  N.  1029  p  64—65;  N  1029  p.  89. 
Killmann,  M.,  die  Direktorenversammlangen  des  Königreichs  Preas^en  1860 
—  IS89.    Berlin  1890,  Weiduiano.  12  M. 

Ree.:  Blfttter  f.  d.  bnyr.  GjmD.  XXyill  1  p.46— 48  t.  FMscbmann. 

Blonrad.       J.,  om  de  klassiske  Stadlers  Betydning  pan  den  hotere  Almen- 

danneise     Knpcnhagen,  Dybwad.  1  M.  20  Pf. 

Moniimeuta  (iermaniae  paedagogica.   Vol.  IX:  Q.  M.  Paohtier,  Batio  stu- 
diortim,  vol.  III.  Berlin  1890,  A.  Hotmann  it  Co.  16  M. 

Ree:  Berliner  pbil.  Wocbensebrift  XII  4  p.  120  t.  €.  Nohle. 

Robertson»  John,  essays  towards  n  eritical  method.  London  1869«  Fisher 
Cqwiu.  8  M. 

Ree:  Deotaehe  Litteratarseitong  N.  U  p.  356—869  v.  R.  Meyer. 

WUlmemi,  0^  Didaktik  als  BiMungslebre.  IL  Bmunsebweig  1889.  Vieweg. 

I  11,  11  cpit  :  18  M. 
Ree:  Berliner  phii.  Wocbeusciiriti  Xii  i  p.  24—26  v.  K.  iiarituider. 

5.  Geschichte  der  Alterthumswissenschaft. 

Bartb^lemy  Saint-Hilaire.  J  ,  En^ene  Boarnouf,  ses  travaux  et  sa  corre- 
spondance.   Chartres  (1891;,  imp.  Duraad.    8.    XIV,  159  p. 


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36 


Getcbiebie  der  Altertbumswiasesü^ft. 


Beruecker,  E.,  Geschichte  des  Gymnasiuma  za  Lyck.  11.  Köoigtberg  ldv>L 
BArtoitg.  1  IL  50  PL 

Ree  :  BerHaer  phil.  Wodiensdirift  XII 5  p.  106     C  Noble. 

Berlolotto,  G ,  Liguri  ellenisti.  GabritUo  Chiaimm  «Itaniste?  (BitmtoJ 
Genova  18dl,  Gioro.  Itgast    &   17  p. 
Ree  :  Retoe  critiqne  N.  6  p.  110  t.  L.  O.  8. 

Bertrand,  Boiseier  et  Haareau,  discours  prononc^  aux  foo^railles  de 
M.  Alfred  Maury,  de  I  Acud«  mip  drs  iuscriptions  et  beUaa-iettres.  h  15.  fe- 
trier  1892     Paris,  Institut  de  Frauce.  4.  Up. 

B4(ttger.  U.,  das  Subcourcklorat  der  Wrieaeoer  ädiaie  17Ü6 — 17d3,  Wrieaen 
1891.   Pr.   4.  108. 

Chase,  F.,  a  bistory  of  Dartmooth  College  and  tha  tawn  of  Banover,  N.  H 
I.  Cambridge,  Mass.,  Wü  rm    8.    694  p.  cl  17  M.  50  PI 

rhroast,  A  ,  aus  dem  mittelalterlichen  Staden tealebeo  an  daatacbaa  Uniwar* 

sitÄipn     Nord  u  Sfid  XV,  März-Uffi. 

Delfour,  J,  hisiuire  du  lyc^e  de  Fau.    Pau,  Garet.  8.  XXVll,  4öOp.   ö  iL 
Falk,  der  Bactor  teolamm  sa  Meohaoieft  bat  Wärmt  nadi  daa  8tiftaagHia> 
taiaii  150T.  MiUbeiloagen  fAr  Sebalgaecfaiebla  I  S  p.  122— IM. 

Ferrierl,  P.,  Loreoxo  di  Filippo  Strozzi  e  un  codice  ashbumhaaitao.  — 
Pier  Yettori  e  PamaocAirao  nel  secolo  XVI.    Milauo,  Trevesimi.  3  M. 

Geiger,  L.,  rioascimeDto  ed  umani^Tno  iu  Itulia  e  in  Germania  Tradaaiooe 
dl  D.  Valbusa.  Disp.  7  — U  (tioe;.  Milauo,  Vatlardi.  8.  7dd  p.  coa  9 
UTole. 

U&berlin,  i\  Eduard  Hitler.    Mit  eioan  Bildnin  HiUaia  in  Lichtdruck 

Berlin,  Calwry     8.    3'J  S.  2  M.  40  Pf 

Hartfelder,  U.,  das  Kaibariueafest  der  Heidelberger  ArtistealakolUt.  Km 
Beitrag  tur  inneren  tiascUehta  mittalaltariieher  HodbMhoIan.  Nene  Heidelbu 

Jahrbb.  1  p.  ö2. 

—  Desideriuä  Erasmriä  Ton  Rotterdam  u   die  P&ptta  iainar  Zeit.  Üialor. 

Taschenbuch.    Vi  Folge.    11.  Jahrg.  p.  121— 16d. 

—  das  Jdi>ul  einer  Humaui^teD::>cbule :  die  Schule  Coleia  ^ca.  löOÜ— lö:^>  au 
St  PhuI  in  London    Vortrag  auf  der  Manchenar  Pbllologanvanaaimlinig: 

(Hondi-rabdrnck  )    Leipzig,  Teubner.    4.    16  S 

Uauvette,  H.,  le  professeur  dt>  grec  de  P^trarqae  et  de  fioccace.  Discoars. 
Chartres,  imp.  Durand.   8.  Up. 

HenaD,  C.  Fm  die  Bildnogaidaale  der  Deatachea  im  Seboiwasen  «ait  dar  Ra> 
Dai3^»nce.  Eine  biitorifeiia  Sfciiia  an  praktischen  Zvackaa.  Banal,  Baicb. 

8    VII,  88  8. 

flevdenreich.  E.,  ein  Uuroauist  des  16.  Jahrhunderts  (Martinus  Baltiou) 
ftbar  die  Freiberger  Saga  vom  ungarathanen  Sohn.  Mittbeilongeo  vom  Frei- 

berger  Alimhumsvereinp,  27.  Heft,  p.  41— "18. 

Hofmeister,  A..  Matrikel  d«r  Universität  Hostock.  11,2.  Ost  1663— Ost. 
Itfl7     Iio:)tock,  ätiUer.    XXIV  u.  S.  249— Ö04.  10  M.;  (1  u.  II:  40  M.) 

Jadart.  H.,  reroe  de  dnquante  ans  de  PAcademie  de  Reims  (1841  —  1891). 
(Bktraii  )   Reims,  Mfchand.  8    136  p. 

Kan,  J.  B.,  Erasmiana    Rotterdam  1892,  Wenk    Pr.   4.   66  p. 

Ree.:  Kevue  critique  N  52  p.  509  ?.  P.  de  Nolhac. 
Kensaeu,  IL,  die  Matrikel  der  Universität  Küla  1389—1559    1.  Bd.  1389- 

1466.    I.  Hälfte,  unter  Mitwirkung  von  W.  Scbmita  Q.  2.  Hftlfte,  Register. 

Bonn,  Behrendt.   XXII,  CXI,  672  n.  XVI,  260  8.  18  IL 

Koldcwcy  Fr  ,  Geschtcbtc  da«  Scbnlwaaena  im  Hanotthnm  BnaoMhireig 
Wolteubüttel  1891.  Zwissler.  SM. 
Bee. :  Lit.  Centralblatt  N.  4  p.  126  ?.  Eh. 


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Gesdiichte  d«r  Alterthanfwinraiehaft.  27 

Kraus,  F.,  QiovMini  BattitU  de  Rosti.  Deatsche  Rundschaa  XVlIi  6  p.  271 

—280. 

Kükelhau,  L. .  Beiträge  lur  Geschichte  des  köoigl.  Realpros}  miuksiums  zu 
Otterndorf.  ]•  estschritt.  Oturndorf,  F.  Schneider  8.   109  S.  1  M. 

Knbl.  Geschichte  des  früheren  Gymoasiums  aa  Jülich.   I    Jülich  1991t  Fisdier. 
Ree  :  Berliner  phil.  Wocheoschnft  XII  11  p.  346—346  v.  X. 

Lefmanu,  S    Franz  Bopp.    Berlin  1891,  Reimer.  8  M. 

Ree;  i>eui8che  Litteraturzeituug  N.8  p.  2öö  v.  H.  Oldenberg.  —  Lit. 
Ceotralblatt  1  p.  22  v.  Bgm.  —  Wochenechrift  f.  klaas.  Phil.  IX  IS 
Tl.  337-339  V.  P.  KretBchmer.  —  Allg.  Zeitung  1891»  BeU.  N.  299.  — 

Revue  critique  N  12  p  221—223  v.  V.  Henry. 

Lorenz,  W.,  Ge&chichte  des  K&nigl.  GjfmDasiuma  zu  Meldorf  bis  zum  J.  1777. 
Aus  den  Akten.   Feetecbrift  anm  3(M)jfthr.  Bestehen  der  Anstalt  Meldorf 

1891.   Pr.   8.   86  S. 

Uaiicioi,  6.,  Tita  di  Lorenae  Valla.  Fireaae,  SanaonL  8.  Vi,  S39  p.  9  U. 

Blartiii,  B.,  PonirersItÄ  de  Pont-ä^Mouaton.  Manoy  1891,  Berger^lieTrault. 

10  iL 

Ree.:  Bevue  eritiqne  N.  0  p.  110—113  v.  Ch.  Pfister. 

Me  LMgbliu,  bistory  of  higher  educatiou  iu  Michigan.  Washington,  Bareaa 
Ol  edocation.  &   180  p.  «iih  flg. 

nikller,  1.  T.,  zum  lüojährigeu  Geburtstag  Ludwigs  f.  Döderlein.  Festrede. 

Erlangen,  ßlÄsing    4.    19  8.  1  M. 

Neff,  J.,  Udalricus  Zasias.   11.   Freiburg  1891.   Pr.  4.  35  S. 
Ree.:  Berliner  phfl.  Woehensebrift  XII  3  p.  67^59  v.  X. 

Kekrolo^e,  Biographisches  Jahrbuch  XIV,  1891.  Victor  Hehn  (v.  0.  Schräder) 
]>  1  jj.  -  August  Steitz  (von  F.  Tbomae).  p  63  — 70.  <-  Julius  Zastra 
(von  ü.  Muy),  p.  71  -82.  -  Eduard  Hiller  (von  C.  Häberlin),  p.  83^111. 

Patti§Oli,  Mark,  hanr  CaHaubon     2.  ed.  revised.  Oxford. 

Pfleiderer»  0.,  Dr.  Abraham  Kuenen.  Nekrolog.  Prot.  Kirchenzeiiuug  1891 
M.  63. 

Pillet,  L. ,  bistoire  de  TAcad^mie  des  sciences,  belles^lettres  et  arts  de  Sa» 

\üic  de  1820  k  !8*'0,  «uivie  des  tabips  des  3G  premiers  voliimf^  <les  M6« 
moireä  et  des  Oprt-uiier:>  vuiumes  des  Documeuls.  Ohambcry,  imp.  suvuisieuue. 
8.    148  p. 

Bicbter,  A.,  Erasrnus-Studieu    Leipzig  1891,  Kock,  SM. 
Ree  :  Hevue  criiiqtio  N  52  p  .501)  v,  P.  de  Nolhac. 

Bistelüuber,  J.,  Strasbourg  et  Bologue.    Les  etudiauts  alsacieos  k  l'Uni* 
versitz  de  Bologne.  Paris  1891,  Leroux. 
Ree. :  Revue  critique  N.  8  p.  48^49  v.  J.  Parmentier. 

BabbadiDl,  R.,  biografia  doeomenuta  di  Giovanni  Aoriapa.  JNoto  1891,  Zam- 
mit.  3  M. 

Bec:  Rsfue  crltiqoe  1891  N.81  p.486  t.  P.  de  Nolhae. 

^  cronologia  docnmentata  delta  ?ita  di  GioTanni  Lamola.  (Bstratto.)  Bo- 
logna   8.   22  [) 
Ree:  Revue  cnuquc  ^.  51  p  485  v.  P  de  .Nolhac 

Behtlemaniio  Selbstbiographie,  heraosg.  von  Sophie  Schliemann.  Leip- 
zig 1892.  Hrockbäus  SM. 
Ree:  Biälter  f  lit.  Unterbaltung  JS.  12  p.  18.'}  v.  Fr.  Bieuemaun. 

Sebmidt,  K.,  Geschichte  der  Pädagogik.  1.  4.  Auü.  Göthen  1890,  Schettler. 

13  M. 

Fee  :  Berliner  phil.  Wocheoachritt  XII  6  p.  IM  v.  C.  Mehle. 
ScbOnecke.  W.,  Henriens  Migidius,  Cintnr  am  Johanneum  zu  LOaeborg 
1680— 1549.   Mittheiiuugen  für  Schulgesditchte  12  p.  124—130. 


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28  Bibliographie  aod  Bibliotbekswisttenscliaft. 


Schräder,  O. ,  Victor  Hehn.    Ein  Bild  seines  Lebens  uud  seiner  Werke. 
Btrlio  1891,  C&lvary.  3  M. 

Beer  Deutsche  Litteratorzpftung  N.  10  p  326  -328  t.  0.  Se«ck.  —  Blittor 

f.  lit.  Unterhaltung  N  12  p.  185— 18G  v.  Fr.  BieoemanD. 

ttommerlad»  F.  W.,  üeschichte  des  öffentlichen  Schnlweseiis  au  Offenbach 
a.  II.  Off«DbMb,  Steianatt.  8.  XII,  902  8. 

TenlTel,  8,  W. 8. Teoffel,  eio  Labeaiabriai.  Tabiofaii  188».  Pr. 

Ree.:  Blittar  f.  d.  bajr.  Oyrno.  ZXVIII  t  p.48--49  t. FlaltdimaBO. 

Trancbau,  H.,  souv^ nir^^  du  collögc  d'Orloans  dopais  l'expaltiOB  dat  Jtentaa 

(1702).    (Extrait)    Orleans,  Herluison.    8.    52  p. 

VoKelreater,  0.»  Geidbichte  des  griecbiscben  üoterricbu.  Hannover  1891, 
Mever.  1  M.  20  Pt 

Bec:  Deotaehe  Littantaneitang  N.  8  p.  86€-866     K.  Hartfelder. 

WehrmanD,  BI.,  swai  Brlaase  des  Herzogs  Jobann  Friedrieb  Ton  Pommern 
über  dtc  Disciplin  am  forstlichen  F&dagogiaiD  in  StaUin  (15M).  Mitth«!» 

luugen  für  Schnl;^'*  chichle  (  2  p.  116-120. 

Welihofer.  K  ,  Uektor  Emil  Kurz.   .Nekrolog.   Bl&tter  f.  d.  bajr.  QfuuL 
XXVUI  2  p.  147-180. 

Wtektteed,  Fb.,  Neerologna  auf  Prafetwr  Abrabam  Kaenea.  Academj  21. 
1026  p.  086-fi87. 

WAIfflin.  E ,  Otho  RiamaDD.  Nekrolog.  AfdÜT  fiOlr  lateiaiieba  Lvxikogiapbia 

VII  4  p.  023- (324. 

Ziegler,  B-,  zur  Geschichte  des  Schulwesens  io  der  ehemal.  freien  Beichä- 
■tadt  üeberlingen.  UeberliDgen.  Pr.  4.  838 


6.  Bibliographie  und  Bibliothekswiasenschafl 

ABDUaire  des  bibliothöques  et  des  archives  pour  1892  publ;e  sou9  les  auspiCM 
dQ  minfstire  de  l*instroetion  pobliqa«.  Parte,  Hacbette. 

Blbliocralla  italiaoa.  Oioniale  deir  associazione  tipografico-libraria  italiaaa, 
eompilato  sui  documonti  rnmmunicati  dal  Mioietero  deUa  pnbUica  istrozionc 

(24  No.)    Milano,  Beruaüoui.  26  M. 

—  polska.  Uerausg.  von  K.  Estreicher.  14.  Bd.  1892.  Krakau,  UniT.- 
Druckerei.  8. 

Bibliographie  u  literarische  rbronik  der  Schweiz.  —  Bibliographie  ot  chro- 
nique  Mit,  de  la  Snisse.  22  Jahn?    !892    12  Nrn    Kasel.  Georg.  2M  .'>Ü  Pf. 

—  de  Belffique.  Journal  officiei  de  la  librairie.  (12  2^0.)  Bruxelles,  Manceaux. 

^  4  M.  60  Pf. 

—  allgraieine.  fbr  Deutschland.  lli'Ocbentliches  Verzeichniss  aller  neueren  Er- 
seb^nongen  im  Felde  der  Litteratur.  1892.  f>2  Nrn.  Leipsig»  Hinrichs.  8  M. 

—  allgemeine.  Monatliches  Verzeichniss  der  wichtigern  neuen  Erscheinuneea 
der  deutschen  u.  ausl&nd.  Literatur.  Red.:  0.  Kistner.  Jahrg  1893  12  ma. 
Leipzig.  Broekbaos*  Sort.  8.  1  M.  60  Fl 

de  la  Franee.  Journal  g^nöral  de  Pimprimeric  et  de  la  librairie.  Publice 
fur  !e«  documents  fournis  par  le  Ministtee  de  l'lnterieiur.  (63  No.)  81.  ann^i> 
Paris,  cercle  de  la  librairie.  20  M. 

—  nederlandsche.  Lijst  van  nieuw  versehenen  boeken  en  s.  1892.  (18  Nm) 
Utrecht,  Beijers.  2  M. 

. — .  orientalische,  unter  Mitwirkunt»  von  A.  Bezzenber^er,  Gteiniger  u.  a  her- 
aolg  von  A.  Maller-Uaiie.  V  (für  1891).  Jährlich  4  Hefte.  Berlin  lödl^di. 
Raatbar.  8.  8  M. 


Digiyzed  b 


Bibliographie  und  BibliotheksvisMoachaft.  29 

Bibliotbeca  phiiologica  cla.^^sica.  VerzeicbDisB  der  auf  dem  Gebiete  der  class. 
AltortbamwisMllidiaft  erschieoeneD  Bücher,  Zeitscbrifteo,  Dinartationen, 
PrrürHmm'ÄbbandlaDgeo,  Aafsätzc  in  Zeitscbrifteo  u.  Rcccnsionpn.  Beiblatt 
sum  Jahresbericht  aber  die  Fortschritte  der  class.  AUerthuinäwiäseQscbatt. 
19.  Jahrg.  1893.  4  Helte,  gr.  8.  BerÜD»  Galvary  A  Co.  6  M. 

-  •    pbilologiea.    Yierteljftbriiebe  syateniAtiseb  geordnete  Uebersicht  aller  auf 

dem  Gebiete  der  gesnmmtpn  Philologie  in  Deuischland  und  dorn  Ai]=;Ianrlo 
neu  erschieneoeo  Scbrilieo  u  Zeitschrifien-Aufs&tse.  tleraasg.  ?ou  A.  Blau. 
Nene  Folge.  7.  Jahrg.  1602.  Gdttiogeo,  Vandeoheeek  it  Ropreeht.  8. 

4  M.  40  Pf. 

Boletin  dp  la  libreria.    Ano  XIX.   n2  Nn  )    Madrid  1891/92,  Miirillo.  8M 

Bookseiler,  the.  A  oewspaper  of  British  aad  foreign  literature,  with  Beota 
Lit.  Adver  tiser    (12  No.)   London,  at  the  Office,  Warwick  Lane. 

Bulletin  bibliographique  de  la  Librairie  fran^aise.  6.  ann6e  (4  fois  par  an) 
1893.  Parle,  Cerde  de  la  Librairie.  aat  1  M. 

Catalogae  et  analyse  des  thäses  fran^aises  et  latines  admises  par  Ics  facul- 
ii»  des  lettres,  avec  index  et  table  alphabötiqoe  des  docteurs  par  Mourier 
et  Deltonr.  Pasclciile  de  l'ano^e  teolaire  1890/91.  Paris,  Delalaln.  8. 
IV,  48  p.  IM  50  Pf. 

Catalognea  des  Hvres  grecs  et  lutins  imprimcs  par  Aide  Manuce  k  Yenise 

il4d8— 1503— 1613).  Keproduits  ea  pbotoiypie  avec  une  pr^ace  par  ü. 
)moiit   Paria,  BobIUod.  gr.-follo  de  24  pp.  et  4  plaochea.  15  H. 

CMitralblatt  fOr  Bibliothekswesen.    Heraoig.  unter  llitirlrkang  lahlreleher 

Fadigenossen  des  In-  und  Auslandes  TOD  0.  Hartwig.  9.  Jahrg.  1S92. 
12  Hefte.   Leipzig,  tiarrassowitz.   8.  12  M. 

...  _  Beiheft  VIII:  L.  Hain's  Repertorium  Bibliograpbicum.  Register.  Die 
Drncker  des  XV.  Jahrhunderts  mit  chronolog.  Aaffhlirung  ihrer  Werke  zu- 
saionieogesteUt  TOB  K.  Barger.  488  8.  12  M. 

Cni^^ard,  la  bib)iotb^q^F'  de  la  nation  gnrmaiii4|ae  k  l*Uaiveisit6  d*0rl6aiu* 
Cfciitralblatt  tür  ßibliotbokswesRu  IX  N.  l. 

Borez,  L. ,  recherches  et  documents  sur  la  biblioth^que  du  curdiuai  birielo. 
M^langes  d'archtologie  XI 4. 5  p.  467—491. 

SZ'Hbris.  Zeitschrift  für  Büchorzeichen,  Bihliothekenkunde  u.  üelebrten- 
geschicbie.  Organ  des  £x-libris- Vereins  au  Berlin.  Jahrg.  1891/92.  Görlits, 
Starke.  4.   16  S.  Ift  M. 

Ree.:  LIt.  Centraiblatt  N.  53  p.  1886-1837  v.  R 

Farchhelm,  Fr.,  bibliogr.ifia  di  Pompf^i ,  Kirolano  e  Stabia.  2.  ed.  rive- 
duta  e  Dotevotmeute  aumentata.  (Bebchreibuug  von  628  Werken  iu  deut- 
scher, iulien.,  engl.,  fransOs.  a.  lateio.  Sprache.)  Neapel,  Fnrchheim.  8. 
XXXII,  119S  5M. 

Gtornale  delia  librena  Sapplemeoto  alla  Bibliografia  italiana.  Pubblicata 
dair  Associazione  tip.*libr.  italiana.    (52  N.)  lU  M. 

Gottlieb,  aber  mittelalterliche  Bibliotheken.  Leipzig  1890,  Harra<isowlta.  14  M. 
Bec:  Hlst  Zeitschrift  68.  Bd.  I.  Beft  p.  187-189  v.  Kehr. 

Jahres  •  VAneiehnlaf  der  au  den  deutschen  Universitnten  erschienenrn 
Schriften.  TL  16.  Aug.  1890  bis  14  Aug.  1891.  8.  Berlin,  Asber.  VI,  356  0. 

12  M. 

HoBmnenta  Oeraaniae  et  Italiae  typographica.  Deutsche  a.  Italien.  Inbu» 

oabelu,  in  getreuen  Nachbildungen  herausg  von  der  Direction  der  Reichs- 
druckerei. Auswahl  u.  Text  von  K.  Burg  er.  (In  12  Lief.)  1.  Lief.  26Taf. 
Leipzig.  Harrassowitz.   Fol.  20  H. 

OttiBO,  G  ,  bibliografia.  2.  ed.  rivedaU.  Mailand,  H6pli.  12.  yill,166p.  2H. 

Ree:  Deutsche  Litteraturzeitung  N.  3  p.  101  v.  0.  Meyer. 
PnbllBliera'  Circular.  Weekly.  London,  Sampson  Low.  4.     10  M.  20  Pf. 


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30  Oriedüidie  und  fSmiadie  AotoitB. 


ReTue  dM  biblloth^oes.   Poblieation  menMietle.  M.  3:  nutra  tflOS.  Parif, 

Bouillon  17  M. 

Siaker,  B.,  tbe  libnxj  of  TrisUjr  College,  Umbridge.  Umdon.  Hell.  12. 
Cl  12  M.  tiO  Pf. 

Tbil-Lorraio,  les  origioes  de  l'iinpriiiieHe  en  Fraaee.  Reme  de  rinetitic- 
tioD  publique  eo  Bvlgiqoe  ZXX7  8  p.  108—112» 

Terzeicbni89  der  neu  erscbionenen  und  neu  aufgelegten  Bttcher.  L&od- 
karten  etc.  1892.  Mit  Angabe  der  beitenaahl,  der  Verleger,  der  Preise, 
lit.  Nftebweiten  ood  wieieDidiftlUieher  Uebertfebt  Leipzig,  Hinricbs.  8 

jedes  Heibiabr  6  M. 


n.  Griechische  und  römische  Autoren. 

Driseke,  J.*  geeanmielte  pstrittiache  UatenncbuogeiL  Aliooa  1880^  Heber. 

5  M. 

Bec:  WoebeDBchrift  f.  kb«.  Pbil.  lY  4  p.  92- 100;  N.  6  p.  198—186 

H,  Gelzer. 

8p«Uer,     8.,  obaerrationee  et  emendatioDea.  Oroniageo  1891,  Wolters. 

2  M.  60  rr. 

Ree.:  Berltaer  pbil.  Wocbenaebrift  XD  11  p.  8S4-837     L.  Mttller. 
StiKliii  biblica  ti  eecletiaallea.  By  membres  of  tbe  Üaivenlty  of  Oxr  r !  in 

üxlord  1891.  19  M.  20  Pf. 

Ree  :  Berliner  pbil.  Wocbeaacbrift  Xll  12  p.  364  -366      A.  Hilgenfeld. 

Text»  and  atodies  to  Biblieal  and  Patriatie  literatore  ed.  by  Armitafe 

Robinson     Vol  l,  n  2  u.  3.    Cambridge  1801  4M.  80  Pf  n.  G  M. 

Ree. :  Classical  Keriew  V  10  p.  40ö   470  u.  VI  3  p.  111—113    A.  Plummer. 


1.  Griechische  Antoreo. 

AmeliDeaUf  E. ,  le  papyrus  Bruce.   K6ponse  aux  »Gotting,  gel.  Anseigen.« 
Revue  de  Pbial.  des  religiooa  1891,  Nov.-Des. 

Mabaffy,  J  ,  on  tbe  Flinders  Petrte  papyri.   Dablla  1891,  Sodget.  8611. 

Ree:  Athenaenm  N  3.3.^2  p.  111  —  112 

PoMea  moralistea  de  la  Gröce.   (ll^eiode,  Tbeogois,  Caüinus,  Tyrtee,  Mim- 
nenne,  SoIod,  Sfmonide  d'Amorgos,  Pbocylide,  Pythagore,  Aristote  )  Notioss  • 
et  tradnctions  par  Guigniant,  Patin,  GIrard  et  L.  Homberi.  Paria, 

Garnier     12.    VIII,  320  p 

Wy^e,  W.,  notes  on  tbe  text  of  tbe  Flinders  Petrie  papjri.  Clasäical  Review 
V11.2p.i-ll. 


Ae^chinp«;    In  Ktcsiphonta,  witb  ootes  by  Owatkin  aod  Shackbnrgh. 
London  18ä9,  Macmillan.  6M. 
Ree.:  Neae  pbil.  Rundacbau  N.  8  p.  17-19     F.  Slamecika. 

Raba,  A.,  die  Redaktion  der  AescbiaeiaGhen  Rede  gegea  Ktasipboa.  Barlia 
1891,  Mayer  &  Malier  1  M. 

Ree:  Bi-rliner  ]ibi!   VVoclion?cbrift  XII  11  p.  332— 334  t.  Thalheim. 

Sakorraphus,  Q.  M.,  ad  Aeschinis  oratiouem  xazä  Tifidpyou.  Mnemosrne 
XX  8  p.  144-146. 

Aescbylaa.  Pn  n  theus  viactus,  ad.  with  noCasby  Plaistowaand  llasom. 

London,  Cli?e.    ^    rl.  6  M. 

—    —    translation,  witb  text  and  uotes  by  Piaistowe.   Ibid.    4M.  20 PC 


.  kiui.cd  by  Google 


Griechische  Autoren. 


31 


AMehylm.  Tragödien,  Terdentwht  von  B.  Todt.  Wim  1801»  Tempeliy; 

Leipzig,  Frrvtag.  8  M. 

Kec.:  Berlioer  pbil.  Wocbeoscbrift  p.  101—108  r.  L.  Cohn.  —  Blfttter  I. 
d.  bayr.  Gymo.  XXVIII 1  p.  77. 

—  AgamemooD,  Bcbwediaebe  Uebenetiang  van  B.  Ritberf.  UpMd«  1890, 
Akuemip.  2  M. 

Ree:  Wocbeoschrift  f.  klass.  Phil  1X6  p  149—150  von  E  Janzon. 

Oüntzer,  H.,  aber  d^o  Upom^'üs  nup^öpot  des  Ae^chylos.  Jahrbücher 
für  Philologie  MS.  Bd  11.  Heft  p  737—750. 

Finaler  G    die  Orestie  des  Aischylos.    Bern  1890.  Pr. 

lirr     Neue  pbil  Rundschau  N.  6  p.  81— 83 

Headlam,  W.«  on  editiog  Ae^chylas.   A  criticism.   London»  Natt.  8. 

7  M.  20  Fi 

ftndtanl,  Q.,  carattere  morale,  politico  «  patrioUco  dftlla  lirica  greca  e 
della  tnfBdk  di  Esdiilo.  Milane,  Höpli.  8.   160  p.        2  H.  60  BL 

Todt,  8.,  IQ  Aetcfayloa  Sieben  gegen  Theben.  Philologiu  L  8  p.  tffl^m. 

Ulimann,  C.  Th  ,  yroprietatps  sermonis  Apscbylei  quatenus  es  diverblo 

perspfctat/  ^unt.    III     Doriaueschingen  1891.    Pr.    4.    17  8. 

Weokletn,  N.,  über  eine  Trilogie  des  Aescbylos  u.  über  die  Trilogie  über- 
haupt Sitzungsberichte  der  Münchener  Akademie  1891,  Heft  lU,  p.  327 
—886. 

Zakta*  A.,  xptTtrai  Traparrripijaeis.    I.    Ma^oloQ     AthPn  li^OO 

Ree  :  Berliner  phil  Wocheuscbrift  XU  9  p  260 — 2Ö7  v.  VVeckleia. 

ACtiOS.  Atxioo  kdyog  dwSixaroi  itputrov  vOv  ixdodti^  äfd  f.  KatcTOfioipou, 
CAvix&OTot  HXrjfeg  larpoi,  A'.}    Paris,  Klincksieok.    8.   244  p. 

Alexander  Tralliaua«i.  Farge,  Alexandre  de  Tralles,  manoicrit  latin  da 
X.  sitele.  Un  livre  in^dit.  (£Urail.)  Aagen,  imp.  Lachöse.  4.  86  p. 

AnachnrslS-   Helnze,  P.,  Anachafaifl.  Philologns  L  8  p.  468—466. 

Andocides.  Zutt.  G  ,  die  Rede  des  Andokides  itepi  t«';^  ßutmjpiaty  a.  die 
Rede;  des  Lysiaa  xot' '.iv(^x((}<>(/.   I.   Mannheim  1891.   Pr.   4.   32  S. 

Anthologia  graeca.   Ditthey,  K.,  coniecunea  critica  in  Anthologiam  grae- 

cam.    Göttinf^en.    lud  lect  bib.    1892.    4.    18  S 

Herwerden,  H.  van,  studia  critica  in  epigrammata  graeca.   Leiden  1891, 
Brill.  3  M. 

Ree. :  Neue  pbil.  Rundschau  N.  4  p.  58—61  v.  i.  SiUler.  —  Revae 
critique  N.  4  p.  63—64  v.  My. 
Knaaek,  Q.,  zn  den  griechischen  Epigramniatikem.  Jahrbfldier  für  Phi- 

lologie  143.  Bd  11.  Heft  p.  760—773. 
Setti.  G.,  studi  sulla  Aniologia  jrreca   Torino  1890,  Löscber.    4  M.  50  Pf. 
Ree;  Berliner  phil.  Wocbeu«>dirift  XII  8  p.  ti29-237  v.  ü.  Stadt- 
mOller. 

Tuoker,  T.  Q  .  advenarla  on  Ihe  Greek  Antbology.   danical  Review 

VI  3  p.  sr,  87. 

Antonions  Liberalia.  Wuiflus.  Q.,  Untersuchungen  aber  Anioniuuä  Libe- 
ralls. (Rassisch.)  Jonrnal  des  kais.  nus.  Minlsternuns  der  VolkaanCkllrang 
1892,  Mftrz,  p.  116-124. 

AntoDinn»,  Ülare  Aureliiit.  The  thonghts,  tmnslation  of  G.  Long.  Lon- 
don IbW,  Bell.  7  M.  20  Pf. 
Ree:  Classical  Review  VI  1.2  p.  66  v.  J.  &  B.  Mayer. 

Apollodori  epitona  Vatieana  ed.  R.  Wagner.  Leipzig  1891,  Hirael.  6M. 
Ree:  Lit.  Centralblalt  N.  7  p  2IG— 217.    —    Revue  de  rinstiuetion  pn- 
blique  en  Belgiqae  XXXV  2  p.  130—132  v.  L.  Parmentier. 


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32  Griechische  A.atoren. 

Apollodoras.  HtrwiNtii.  H.  van,  td  Apollodori  bibKotkecM  ptrtia  laaditM^ 

irafroenta    Moemosyne  XX  2  p.  197 — 200. 

Apollonlos  RhodioN-  l^^^  Argonaatique«.  trndnctinn,  suivie  de  Dorcs  p&r 
H.  de  La  Ville  de  MirmooL  Bordeaux,  Uoaaouiihoa.  (Paris,  Kouam ) 
4.  XZXU,480p. 

Dittrioh,  E.,  zu  den  Scholien  in  Apolioniot  Arionftatilm.  J«hrbflcher  fOr 

Philologie  US.  Bd   !  1  Heft  p  792. 

Vilto  de  Mirmoiitt  H.  de  la,  uoxea  iur  divers  passases  d'Apollonios  d» 
Rbodea.  Bern  das  itndas  grecques  N.  15  (1891,  /ali-Sapiamber«) 

WtliSii,  L.  da  nan  madornm  apud  ApolloDhm  Bkodian.  (Ex  aetil  ra- 
glaa  taoatetia  idaat.  Oothoburganais.)  Laad,  JlOllar.  8.  III,  121  3. 

1  M.  50  Pf. 

Watthar,  R.,  de  ApoUonii  Rhodü  Argooauiicoram  rebus  geoeraphicis. 
Disa.  Halanaea  XU  1.  Halte  1801,  inanajar.  8.   176 S.    SM.  «0  Pf. 

AppianaH.  Götzeler.  L.,  qnaailioiiai  io  Appiaai  at  PolybU  dicendi  genns. 
Würzborff  lb90.  Stühel.  ;»M.  60Pf^ 

Ree:  Neue  phil.  Rundschau  ^I.  5  p.  67 — 69  v.  H.  Stich. 

Arlatldet.   Harrla,  Halan,  tba  newij  reeorwed  apologv  of  AriitldaB.  Iks 

doctrine  nnd  ethics.  With  extracts  from  tbe  translatian  DJ  Eaodal Harri s. 
London,  Hodder  &  Stoughton    8.    !04  p.    cl.  SM. 

Ariaton.  Qaroka,  A.,  Ariston.  Archiv  tür  Geschichte  der  Philosophie  Y  2 
p.  196—218. 

Ariatopbaiiif  eomoadlaa  iastr.  Fr  Blajdai.  IX.  Nobai.   Hallte  1690, 

Waisfrihaus.  10  M. 

Ree.:  Zeitachrift  f.  d.  ftsterr.  Gjrmo.  XLIII  1  p.  16—17  ?.  S.  Reiter.  - 
Baf«a  critique  N.  S  p  44-46  t.  A.  Ifartfa. 

—  tbe  frofs,  adapted  for  Performance  by  tbe  Oxford  University  Dranatie 
Society  1892.   WiUi  an  Saglitb  fanion  by  D.  G.  Hofarth  and  D.  Ge  l 

Jey.    Oxford     8.  2  M  1ü  l'f. 

—  comedie»,  traduciiou  QouveUe,  avec  iolroduction  et  notes,  par  <J.  Puyar  d. 
9.  6d.  Paris»  Hachatta.   16.  XII,  698  p.  8  M.  60  Vt 

—  —  cotnedios ,  trulm  tio m  iioiivellc,  avoc  lotcodttCtioa  at  OOtes.  par  C  h. 
Z6vort     Paris,  Charptiiiir.    18.    LX,  528  p.  3  M.  öO  Pf. 

Boro«,  Q. ,  der  Exoduü  bei  Aristophaoes.   (Ungarisch.)    Egyetemes  phil. 

kOalOny  XVI  t  p.  1^16. 
Brennan,  C.  J.,  aota  an  Ariitopbaaat  Aab.  996-^886.  Glassical  Baviav 

V  10  p.  484, 

Couat,  A.,  Aristophane  et  l'ancienne  com^die  attique.   Paris,  Oudin.  18. 
896  p. 

Damati,  P.  N.,  enblemata  apud  Arittapbaaan,  X  anopbontan»  Lneianon. 

Mnemosyne  XX  2  p  147-151. 

Oeaohanel,  E.,  Stüdes  snr  Aristophane.  3.  öd.  Paris,  übr.  Uachette.  16. 
JU,  476  p.  3  M.  50  Pf. 

Farrieri,  P.,  gii  Aeamed  dt  Aristofhaa.  Stadl  di  storia  a  eritiea  (Estratto.) 

Milano,  Bocca. 

Lange,  W. ,  quaestiones  io  Aristopbaois  TbasmophoriasaBas  Göttiogea 

IbUI,  Dieterich. 

Rae.:  Berlinar  pbil.  Wocheaidiria  XII 9  p.S7— 88     W.  Kroll. 

Sobolewtki,  8.,  d«  praapaiiüonnm  naa  Ariatopbanco.  Haakau  1896,  Uai* 

Tersitftt. 

Ree:  Revue  critique  2^.  9  p.  164—165  v.  A.  Martin. 

Arlatotelea.  On  th«  constitntioo  of  Athens,  ed.  by  F.  G.  Kanyon.   3.  ed. 

London  7  M*  60  Pf. 

Ree:  Revue  critique  JN.  10  p.  179—183  v.  HaussouUier. 


Griecbische  Aatoren. 


88 


Aristoteles.  Cosuiu^ione  degü  ateniesi.  Testo  cou  v»  nsioae  lii  C.  Ferrini. 
Hilauo  1891.  HApli.  311.  60'Pf. 

Bee.:  Ckrä«!  .Etview  V  10  p.  465-468  v.  H.  Biobards. 

—  —  posi  KenyoDem  edd.  H.  vaa  Uerwerden  et  J.  Tan  Leenwen. 
Leidea  1891,  SgUioff.  6  M. 

Beo.:  Clanical  Baview  VI  1.  S  p.  20—24  ?.  H.  Biefaardi. 

—  Itenm  add.  Kaibel  at  Wflamoiriti-MailaDdorf.  Bariin  1891, 
Weidmaon.  1  M  SO  Pf. 

Bec:  Lit  Ceutralblatt  H.2  p.  66-67  v.  iX,  —  Classicai  Rcfiew  Vi  1.2 
p.  20-24  V.  II,  Bichards.  —  Bavoe  das  4tndas  grecqaea  lY  16  p.  406 
-407  T.  H.  WeH. 

—  ethicft  Nicomachea  rec  J  Bywater.   Oxford  1890.  7  M.  20  Pf. 
Bec!  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  3  p.  74— 78  v.  F.  Sasemihl. 

—  de  UDitna  über  ed.  H.  Rabe.    Berlin  1891,  Weber.  1  .M. 
Bee. :  BaTtia  crlUqna     10  p.  188  My. 

— >    —    de  Hiiinia  ,  russi.scbo  Ausgabe  mit  UabarMtSOag  U,  KoiUDaillar  von 
A.  Ka  sau  Ski    Odessa  1891.   8.    420  p. 
Ree :  Journal  des  kais.  russ.  MiDistenums  der  Volksanfkläruog  1892  Ja- 
nnar  p.  218-229  v.  £.  Badlow. 

—  d'^  planti  ,  mirabilibus anMoltationibos,  de  Halisso,  ate.  ed.0.  Apelt. 
Leipzig  1888,  Teubner.  SM. 

Ree:  Classical  Review  VI  1—6  p.  16—19  u.  p.  100-107  v.  Cook  Wilsoo. 

—  coDsiitntion  of  Atheaa,  trantlatad  for  £ngllah  readen  aad  stadania  by 

Tb.  J.  Dynics.    London  1891,  Seeley.  SM. 
Ree:  Revue  critiquf  N  10  p.  179—1^3  v.  B.  Haussoullier. 

—  —  verdeutscht  von  U.  Hageu.  Schweizer  Ruudücbau  24.4—6.  Bera 
1891. 

Bee:  Revuo  critiqae  N.  10  p.  179—183  v.  B.  Haussoullier. 

—  —   traduite  par  B.  Haussoullier.   Paris,  Bouillon.   XIX,  112p. 

—  —  verdeutscht  vuu  G.  Knibal  o.  A.  Kieeaüog*  8.  varbbAad.  S.Tau- 
send.   Strassburg  lh91,  Trubuer.  2  M. 

Bee. :  Classical  Baview  V  10  p.  466-468     B.  Bichards. 

—  —  translated.  wilh  intradoiciioii,  tiotes,  aad  faenialla  by  F.  G  Kenyon. 
Londou  1891,  Bell.  ö  M.  40  Pf. 

Ree:  Revui«  critique  N.  10  p.  179—183  v.  B.  Haussoullier. 

^    —    Ober>etzt  von  F  Poland.    Berlin  1891.  Langenscheidt.  70  Pf. 

Bfic:  Lit  Ceiiiralblalt  N.  7  p.  215  v.  U.  —  Neue  pbil.  Rundschau  N.  8 
p  19-21  T.  P.  Meyer.  —  BaTue  critique  10  p.  179-183  v.  B.  flaos- 
souUier. 

—  —   traoslatcd  by  £.  PoBte.   Loudoo  188L  MacDillan.        4M.  20  Pf. 
Bee.:  Bevue  critiqoe  N.  10  p.  179—188  v.  B.  UatusoolUer. 

—  -  la  R^pubüquc  Atb^nieane,  traduite  pour  la  premiire  fois  par  Tb. 
Eeioacb.    Paris,  Bachette.  IM.  60 Pf. 

Bee.:  Classical  Reffe«  VI  1. 2  p.  30—24  v.  H.  Bicbards.  ^  Bavna  eriti. 
qne  1891  K.  52  p.  601-608  t.  A.  Hauvette. 
— >   Metaphysik,  übersetzt  von  H.  Benitz    Berlin  1890,  Reimer.  9M. 
Ree:  Nme  phil   Rundschan  N  3  p.  .'^1—35  v,  P.  Moyor. 

—  anatytica  priora.  iiusüiscb  mit  Aninei kungen  von  J.  Lange.  Journal 
des  kais.  russ  Mioisti^riums  der  Yolksaulklärung  1892,  Januar,  &  Abtb., 
p.  37-48;  Februar  u.  März  p.  49— 103.    v.  1891. 

—  les  probli^tncs  d'Ari^tntü  tradnits  par  J.  Bartb^lemy  de  Saint-HIIaire. 
2  vols.    i  uris  ItiUt,  ilacliette.  20  M. 

Bee.:  Berlioer  pbil.  Wochenschrift  XII  1  p.  5-8  v.  F.  Sasenihl.  —  Ba- 
vue  des  etudc;!  grecques  IV  IG  p.  404 — 406  t.  c. 

BNttiotlMM  pbllolo«tc«  elMtiM  18»2.  I.  3 


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34  Griecbiadie  Autoreo. 

ArlftoteI«f.  Tnitft  de  1«  gtetoition  dee  ■niinaox,  trtdtiit  p«r  J.  Barihe* 

lemy  de  Saint-TIilai  re     2  vols     P,irl>  1887,  Hadu  tte  9011. 
Kcc  :  Berliner  pbil.  Wochenschrift  Xil  1  p.  C)—S  v.  F.  Suaemihl. 

—  |)rnl»l6nnes  musicaax  d'Aristote.  Traduction  et  rommentairp  par  Ch  K. 
Rueiie.  lievue  des  etudeä  grecqueä  2^.  15  (1Ö91,  Juii-äeptember;,  et  apart; 
Ptfis,  Fimin-Didot  8.  90  p. 

AmmoniuN  in  Porpbyrii  isagogen  eivp  voceg,  ed.  A.  BnSBt.  (Commeo* 
taria  in  Arist  IV  3.)    Berlin  1891,  Keimer.  7  M. 

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Qomperz,  Tb.»  die  Sdirift  Tom  Staateweeen  der  Athener  a.  ihr  neaester 

Benrtheiler.    Wien  1891,  HOlder.  lU.  80  Pt 

Bec:  Deutsche  Litteratnnseitung  N  9  p.  300  v  S.  Bnick  —  Lit. 
Centraiblatt  N.  2  p.  56  t.  ii.  —  Revue  des  Stüdes  grecqueti  IV  16 
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Knoke,  F..  die  athenibche  Staats verfaasuog  nach  der  wiederaufgefundenen 
Sebrtfl  dee  Aristotelee.  Orenaboten  1891  M.  48  n.  44. 

Lippert,  J  ,  k  t  pistola  pieiidaristoteliea  ml  ßmnlihis»  Berlin  I89I, 
Majer  A  Müller.  1  M.  60  Pf. 

Bee.:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  2  p.87— 38  r.  A  Döring. 

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nene Liuentnr.  Blitter  f.  d.  bajr.  GjnuiaaiMi  XZVIU  1  p.  80-44. 


Grkobiiehe  Aatoreo.  35 

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Aber  Ansgaben,  UebeneUnngen .  Kritilr.)    Zeitsehrift  f.  d.  GymnanUI- 

wesen  XLVl  2  3  p  144—155. 

M^yer,  Peter,  des  Aristoteles  Politik  q.  die  *A&^aimi>  n4»Xtn(a,  Bm 
Rtc:  lAL  Genlnüblatt  K.  3  p.  t.  Ii. 

Mfilter,  Emil,  wor  ist  der  Verfasser  der  älteren  Schrift  toh  der  atheni- 
sehen  VerfAssuog?   Zittau  1891.  Gcdiditoissfeier-Sdirift  8.  17 & 

Pamp!r!o,  G ,  luogbi  scelti  dair  Etica  niconacbea,  Tohati  di  greoo  «intH^ 

pretatj.    Vercelli,  Coppo.    8    127  p 

Picoolomini.  A.,  in  Aristo^  icm  ei  Herodam  aoimadTersioDes  criticae.  Bi> 
viau  di  filologia  XX  7-9  p.  466^464. 

Prafler,  Th ,  anin  ariatotelisciMii  Peplos.   Abh  andrangeii  ftlr  W.  Christ 

p.  ,'>;-'! — (i2. 

Priokard,  A.  0.,  Aristotla  00  tba  art  of  poetr;.   Loadoo  1601,  Macmillan. 

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Radinger,  C  ,  zur  Schrift  vom  Staate  der  Athener.  PhflologQS  L  8p.  40O~dOl» 
Rfibl»  F.,  der  Staat  der  Athener  0.  kein  finde.  Leiptig,  Tenbner.  8.  r^o  s. 

IM  20  Pf 

—  aor  ^^¥«üuf  woAtrtitt  n.  an  Thnkydidea.  Rhein.  Museum  XLVll  i 
p  152-153. 

Ruelle,  C  E..  corrections  anciennes  et  noo?elles  dans  le  tpxtp  dpg  pn^ 

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Spielmann,  A.,  die  aristotelischen  Stellen  vom  rpiros  äv^pmnos,  Srizen 
1801.  Pr.  8 

Snsemihl,  F.,  quaeetionuDi  Aristotelearom  criticamm  et  ezegeticanni 
pars!.   Greifswald.  Ind.  iect.   (Berlin,  Calvary.)  4.  80a  IM.  80  PL 

—  Bericht  Ober  Aristctrlcs  u.  die  nltrsten  Akademiker  u.  Peripatetiker 

fhr  1887—90.    Bu  iHiiriMöllers  Jalirtsbericht  LXVII.  Bd.  p.  78— 112. 

Trendelenburg.  Fr.  A.,  elementa  logices  Aristoteiae.  in  usom  scbolarum 
ex  Aristotele  ezcerpeit,  con?ertit  iltnstravit  F.  A.  T.  £d.  IX.  BerUn. 
Weber,    gr.  8    XI,  172  S.  SM.  40fi^ 

Walter,  E  M. .  thc  ]4Sr,i>atujv  iioktreia  and  the  cbraaelogy  of  the  vean 
462—443.    Classieal  Keview  VI  3  p.  9ä— 99. 

Wendling.  E ,  de  peplo  Aristotelico.  Strasabnrg  1891.  Dias.  (Jena,  Pobl) 
8-   «8  IM.  50 PL 

ZahMelsoh,  J ,  zur  nikomachiscben  Ethik  des  Aristoteles.  —  Zur  8eda»> 
lehre  des  Aristoteles.  Zeitschrift  f.  d.  teterr.  Oy mn.  XLII 18  p.  lOOT 
—1067  ' 

Ziellnski,  Th.,  die  Regierung  nach  der  drakootiscbea  Verfassung.  Aristo- 
teles 'Ae.  itoA.  4.  (RvssisiA.)  Rnss.  pbil.  Rnndscban  1 8  p.  186— ISBi 

Babrina.  Werner,  J,  qoeestionea  Babriaoae.  Bertin  1801,  Calfary  8  27& 

iM.öOPl 

Ree:  Lii  Centralblatt  K.  8  p  80-81. 
Callimarhiis.  Nigra,  C,  inni  di  Gallimacbo  sn  Diana  e  ani  lavacri  dl  Pal- 

ladp.    P.iviata  di  filologia  XX  4-6  p  194  -  232;  N.7— 0  p.  414—455. 

Comici.    Blaydes,  Fr.,  adversaria  in  eonicornm  fnecemm  fragmenCa.  1. 
Halle  1890,  Waiseohaus.  5  M. 

Ree:  Berliner  pbil.  Woeheniebrift  XII  8  p.  60—71  t.  0.  Bacbmann. 

8» 


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Bamascii  dubitatiooes  et  tohttiones  de  primis  priocipits  in  Platooit  Pariiie- 
siden  rec.  E.  Buelle    2  pto.   Paris  1889/91,  Kliockrieck.  35  M. 

Ree:  berliner  phil.  WocheoBckrift  XII  5  p.  138—141  v.  0.  Apelt.  —  Göt- 
tiDg.  gel.  Anseigeo  S.  8  t.  Kroll.  —  iUf ua  criti%aa     12  p.  224—233 
L.  Herr. 

Demostbenes  ausgewählte  Staatsreden.  FOr  den  Sefanlgebraoeh  erklirt  von 

F.  Rösiger.  1.  Bdcbn.:  Die  hellenischen  Roden:  Uebrr  die  Symmoriea. 
FOr  die  Freiheit  dcrRbodier  Für  die  Megalopoliteu  IXIV — XViJ.  Pader- 
born, Scböningb.   ö.    Vlii,  m  S.  1  M. 

—  aosgawihfie  Reden,  von  Wastermann-Boaenberg.  f.  Bddio.  9.  Aufi. 

Berlin  1891,  Weidmann.  3  M.  95  Pt 

Ree:  Wocheuschnlt  f.  klass.  Fbil.  IX  7  p.  177—180  v.  P.  ühle 

—  anagew&blteReden,  TonK.Wotke.  3.Auii.  Wien  18Ul/rcnjD&kv.  tM.  lül't. 
Ree.:  Wocbeaaebritt  t  kUss.  Phil.  IX  8  i».  SO?- SOS  v.  m,  Boaenberg 

—  a<Jbt  Reden  gegen  Philipii.   Aa9gab6       0.  Brianin g.   9  Abth.  Ban- 
Bover  1891,  VerlagsansUlt.  1  M.  80  Ff. 

Ree  :  /eitechrift  f.  d.  östcrr.  Gymo.  XLII  12  p.  1071  -  1072  v.  F. Slameczka. 

—  spe^eb  against  tbe  law  of  Leptines,  ed.  b?  J.  KSaudys.  Cambridge 
1880.  10  M.  60  Pf. 

Ree  .  Rt  vue  critique  N.  10  p.  183—184  v.  E.  üaudat. 

—  Rede  fQr  die  Megalopoliteu,  griechisch  n  deatfich  mii  aiiaffibrluhcui  Kuin» 
neotar  von  W.  Fux.    Freibarg  lÖUO,  Herder.  4M.  5U  l'f. 

Rae.:  Btrliner  pbiL  Woebaudirift  XII  2  p.  81^48  v.  L.  Cobn. 

Burger,  Fr,  der  Codex  Bavaricun  Monac.  85  des  Demosibenea  nad  sein  Vtr* 
b&ltoiss  zum  Marcianus  F.  Abhandlungaa  fftr  W.  t.  Chriak  p;  S62— '963. 

Polle,  r  ,  zu  Demnsthenes  Friedenaredo  §  94.  Jahibftcher  fUf  PUlologia 

14a.  bd.  11.  Helt  p.  750-  751. 

Raiob,  H.,  die  Frage  der  sogenanDteo  zweiten  Redaktion  der  Reden  voui 
Sraose.   Festgruss    München  1891 

Ree:   Berliner  j  hil  Wochenschrift  XII  11  p.  332-334  v.  Thalhetm. 

—  Nene  phil   [{  in  lichau  N.  26  p.  401-403  v.  W.  Fox. 

—    Bemerkungen  zum  i'rozess  Kiesiphon.  Abbandluogeu  für  W.  v.  Christ 
p.  980— 398. 

Huger,  C,  /ur  pseudodemosihentschen  Rede  wider  Eucrgos  w.  Mnetibnloa. 

Jahrbiich-  r  für  Philologie  143  Bd.  12.  lieft  p.  817— 822 

Wardala«  J.  R.,  not«  on  Demo&thenea  Androtion.    Cla^c^l  Review  Vi  3 
P.  128. 

IHo  Vmasiua.   Melber,  J.,  üio  CMsiaa  flb<«r  die  letsten  Kin  pfe  gegen  Sexl. 

PornfM-iMs  30  V.  Chr.    Abhandhing*'n  für  W.  f  Christ  p.  211—23«. 

Die  Cbryi»ostoinus.   Bnina,  da  X>ionc  Chrjraoatomo  et  Ari^totelo  crilioa,  v. 

Ati<»totclca  p.  m. 

JHABytiiii  HAliearnmeiisla.  Qdtieier  »  Kiufluss  des  Dionvbiuä  aui  Flu- 
tarcu.  V.  Platarebas  p.  48. 

Reiter,  S  ,  zu  Joaonea  Kaoabntaea  Hagiater.    Wiener  Stodien  Xill  2 

p.  320—332 

Diüpbautu«.  Tannery,  P ,  bur  nne  üpigramme  attribue  4  Djfphaiite.  Revue 
daa  ätudos  greoqnas  IV  16  p.  877—889. 

Btoteorldei.  Stedleri  Tbeophraat  ti.  Dioscoridea,    Theophrsstaa  p.  47. 

Bpici.  Bethe,  E.«  thebaoische  Heldenlieder.    Untersuc  huogen  über  die  Epen 
des  ihebanisch-ar^ivischeu  S.i;^enknMso5    Leipzig,  MirzeL  8.  Vi,  1918.  4M. 
Kjeliberg,  L,  de  cyclo  cpico.    üpsala  IS'JO.  Diss. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  PhiJ.  iX  13  p.  351— aöS     C.  Häberlin. 
8olialie,      quaeaUonea  epicae.  Qotenioh,  BertelsMann.  8.  iVl.  ölö  S 

19  M. 


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üiiMbiiohe  Avftoren.  37 

£l>irtetu§    BonhölTer,  A  ,  KpWU'i  u.  die  Stoa  Stuttgart  1890.  Enko.   10  M. 
Rpc     l'hilosophischc  Aluuatbheiie  XXVJll  S.  4  p.  217-224  v.  C  Rittpr. 

£»icarii8.  Ttiomts,  E.,  eine  Stadie  sa  den  Epikureischen  iSprücheo.  Bermea 
SXVII  1  p.  S2  -M. 

EnhwMri  riH^nite  eoll.  G.  Nen«thy.  Botepett  IM,  Ahideinie  (Berlin, 

Calvary.)  1  M.  20  P£ 

Ree.:  Deatsche  Litteraturzeitung  K.  12  p.  400  v.  H.  Diels. 

Eiiripides  Rusgew&hltc  Tragödien.  I.  Bdcho.  Die  Bakchen.  S  Auf!  Erklikrt 
von  E  Brnhn.    Berlin  1891,  Weidmann.  I  M.  50  Pf. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  5  p.  117—121  v.  £.  BmÜM.  —  Ra* 
vue  des  Stüdes  grecques  IV  16  p.  410  t.  Th.  Reinach. 

—  aoagMribJte  Tragödien.    FQr  den  Schalgebrauch  erklärt  von  N  Wcck- 
lcio.    MedM.  S.  Aofl.  Laipsig,  Teobner.  8.  IV,  16»  &  mit  1  Taf. 

I  M.  80  Pf. 

—  Bacchae.    With  notes  and  iiiustrations  from  worka  ot  ancieat  art,  bj 
J.  E.  Sandys.  3.  ed.   Canbrtd^e    8.  el.  15  iL 

—  Cyclops.  ed.  wilh  notes  by  W.  E.  Long    Oxford  1891.  SIL 
Ree:  Clasiical  Review  VI  3  p.  120  v.  £.  B  England. 

—  Herakles,  erklart  von  0.  V.  WilanowiU-Möllendorft  2  Bde.  Bf^rün 
1889,  Weidmann.  22  M. 

Ree. :  ClassIcftI  Review  V  10  p.  454-466     N.  Wodd. 

—  Hippolytos,  griocbiscb  and  dentsch  von  ü.  ▼.  Wilnnowiti-HAlleQ- 

dorff    Horlin  1891,  Weidmann  8  M. 

Ree:  Deuischo  Littcraturseitang  K  8  p.  255  — 258  v.  E.  Bruhn.  —  Ber- 
liner pbil  Wochenecbrlft  ZU  18  p.  889—394  v.  Weckleio.  —  Lit. 
Centralblait  N  a  p.  287-290  v.  E.Z.  —  Wochenscbrift  f  klass.  Phil. 
iX  12  p.  323-329  V.  C.  U&berlin.  —  Classical  Review  VI  3  p.  99-100 
L.  Ctmpbfli.  —  Btvao  dot  Mndes  grecqoet  IV  16  p.  400*«410  v. 
Tb.  Reinaeb. 

—  Ion,  with  notes  by  A  W  Vrrral!.    Cambridge  1890.  0  M. 
Ree:  Deutsche  LitteraturzeituQg  1891     52  p.  1899—1901  v.  Wilamowita- 

Mftlleodorff.  -  WocbeDschrift  f.  kla».  Pbil.  IX  1  p.  1^8  v.  Wacfclaia. 

<-  Iphigenoia  in  Aalis,  with  notes  by  E.  A.  England.  Loaioa  1691,  Mio* 
nillan.  6  IL 

Ree:  Clnssirjil  Review  VI  1.  2  p   15-16  v.  L.  Oampbell. 

—  tbe  Jphigeneia  at  Aulis,  with  notes  by  C.  Headlam.  Caml»ridff6  1889.  3M. 
Ree.:  Berliner  phil.  Wocbenscbrift  XII  11  p.  330  -881  r  WaokMa. 

—  Iphigenie  in  Taurien.  Für  den  Scbulgebrauch  erklärt  von  S.  Merkler. 
Ausg.  A,  Kommentar  unterm  Text ;  Ausg  B,  Teit  a.  Komnoitar  getrf>nnt 

in  2  Herten.    Gotha,  Perthes.    8    XII,  74  S  1  M.  20  Pf. 

—  Dramen.  In  den  Versmassen  der  Urschrift  ins  Deutsche  Obersetst  von 
C.  Bruch.  3.  Bd.  Orestes.  Die  Phönikerinnen.  Die  Bakchen.  Die  Tro^rio- 
Den.  Die  Haraklideo.  Der  Gyklop.  Minden,  Bruns.  8    364  S 

köM  ;  geb.  ^  6M.  fiOPt 
Ree;  BliUtor  f.  lit  Unterhaltung  N  8  p.  117-118  v.  R.  Opitz. 

le  tragedie  di  Euripide  volgarizzate  da  0.  deSpocbes.  (Opere  di  Spu- 
eboB,  vol  S  e  8.)  Firenae,  Barberä    16.  680  e  666  p. 

—  threo  dramas  of  Rnripidot  (Aleeatit,  Medaa,  Hlppolyioa,  trainiation>. 

Boston,  HoughtOQ. 
Ree:  Classical  Review  VI  1.  2  p.  65-06  v.  W.  S  Hadley. 

—  Bacchae.  A  new  and  accurate  translatioo  trom  the  text  of  F.  A.  Paley. 
Cambridge,  Hall.   8.  86  p.  cl.  2  M.  40  PL 

—  Heeoba.  Literally  translated,  with  notes  on  the  tranilatioo  ,  grammar, 
aod  paraing,  by  Tb.  Naab.  4.  edit  London,  Sinpltio.  1  M.  20  FIL 


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88 


Qriechuche  Antorto. 


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tioüti  u.  ihr  Werih  lur  die  Ueuiuug  duä  •i  oro  tarutiicd.  !socd  u.  Süd) 
Febrau  1602,  p.  211^219. 

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1891,  Perris.  2AL 
Bee.:  Befae  erltiqae  N.  8  p.  148—149  v.  A.  U.  Desronsseaax. 

Sasebiut.  HWmf«  0.,  su  Easebios  nponapaaxeu^  T  20, 3.  JabrbQeher  Ukt 

Philologie  143.  Bd.  11.  Ueft  p.  751-752. 

Aaleni  wripia  rninon,  toLII.  ree.  Iwan  Maller.  Loiptig  1891,  Teubner. 

2  Ai.  40  PL 

Ree.:  Berliner  phiL  Woebaosefarift  XII 1  p.  8*11  t.  J.  llberg. 

Cleorfil  Cyprii  deseripUo  orbia  Romaoi,  ed.  H.  Geiser.    Liii)zig  1890, 

Teubnor.  3  M, 

Hec.:  Deutsche  Littoraluraeituog  3  p.  8Ü— 87  v.  J.  Schmidt.  —  Wochen- 
icbrift  f.  klAsa.  Pbil.  IX  1  p.  10—12  v.  F.  Uineb.  -  ülaa^ieal  Refi«w 

V  7  p.  328  V.  F.  Ilavcrtield. 

Qorcias.    Scheel,  de  Gorgianae  disciplinae  vestigiis.    Rostock  1890.  Diss, 
Kt-'c:  Berliner  phil   Wocbfn^chnft  Xll  3  p.  72-'i4  v.  P.  Wi-nciland 

Gregorius  Nazianzenus.    Scripu.   (Patrolosme  cursus  coiupieius,  cur^k 
J.  P.  Migno;   Patrulogiae  grfeecae  tomua  XlXV.)  Paria  (1886),  Garnier 

fröre»,   gr.  8.   ä  2  col    l"?''»  p 

Clregorius  BfMena§.  Cumont,  F.,  oote  sur  une  lettre  de  Saint  üregoire 
de  Nyate.  Betoe  de  pbilologle  XV  3  (18U1)  p.  167. 

Ileeataeaa.  AltMatidt  de  Hecataei  Hiietii  fragmentia.  Leipziger  Stodiea 
XIV  1,  u.  apart:  Leipzig,  Uirzel.   8.    171  S.  5  M . 

Beraclides.  KAhler,  U.»  Heiakleidea  der  Clasomenier.   tieraiea  XX VII  I 

p.  68-  78. 

Heraelitofl.  Warmbier,  E.,  siudia  Heraclitea.  Diss.  Berlin,  Muver  &  Malier. 
8.   V,  30  p.  1  M. 

Bcrndotti««.    With  aotet  by  6.  G.  Macaulay.   Book  III.   Loadoo  1890, 

Mactuiliau. 

Bec.:  Claisical  Review  VI  1. 2  p.  64  ?« IL  Glarke. 

—  erkl&rt  von  U.  Stein.   Bnch  VXI.  5.  Anfl.  Berlin  1889,  Weidmann. 

2  M.  10  Pf. 

—  con  iutrü(IuzioDr>  c  notß  di  F.  Valla,  ad  080  delle  scuole.  Libro  1.  To- 
riüo,  Luscüer.    iü.   XXXI,  127  p.  2  11.  25  Pf. 

—  iweitea  Budi,  mit  aaehlicben  Erlftuternngen  von  A.  Wiedemann.  Leipzig 
1800.  Toubner.  12  M. 

Ree:  Rivista  di  tiloiogia  XX  4—6  p.  333  -  334  v.  A.  Levi. 

—  rfecits  d'Herodote  (texte  grec)    Pr»>cöde3  d'un  commentaire  et  accompag« 
n6B  de  notes  par  Cb  Lebaigue.    l'ari«,  Belin.    12.    XXI,  191  p. 

—  Uerudule,  par  F.  Correard.   (CoUection  des  classiques  popuiaires)  & 
240  p.  aTec  cartet^et  gravntee;  1  M.  50  Pt 


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Ori«e]ii«cbe  AnCoien.  39 

Herodotas.   2.  u.  8.  Bach.    Worteetreu  nach  H.  R.  M(»ckIenJ  nrps  Grund- 
sätzen flbersetat  von  E.  R    1.  Heft,  2.  Heft  Berlin,  Mecklpnfmr«    h  25  Pf. 

Adam,  R.,  de  Herodoti  ratione  historica  quaestiones  selectao  sive  de  pagna 
Salamioia  atque  Plataeensf.  BerHn  (1890),  Heinrich  &  Kemke. 

8    66  S. 

Coatanzi,  V.,  ricerche  m  alcuni  punti  controvcr^i  intorno  alla  vitft  6  ilP 
opera  di  Erodoto.   (Hemorie  dell*  Ist  lombardo  1891,  p.  181—289.) 
Rae:  RiTiBtt  di  filologia  XX  4-6  p.  326->-832  7.  D.  Bassi 
Farnell,  G.      tales  from  Herodotos.  With  Ättic  di«l«eticftl  formfl,  ael^o- 
ted  for  easy  Oreek  iMdhig.  London.  Macmilluk.  la  162  p.  ci 

1  M.  80  Pf. 

Fröhlich,  Robort,  Herodots  Reisen  im  Orient.  (Ungarisch  )  Budapest  1891. 
Pr.   8.   30  S. 

Ree  :  Egyetemes  phil.  közlöny  XVI  1  p.  84  -  88  ?.  K.  Toth, 
Radinger,  C  ,  zu  Hcrodot.    Philologus  L  3  p.  468. 
Stein,  H.,  Sticbometriscbps  zu  Hfirodot.    Hermes  XXVII  1  p.  159—160. 

Heroudae  mimiambi  ed.  F.  B  ue che  1er.  Bonn,  Cohen.  8.  IV,9&S.  2 M.  40Pt 
Rw.:  Götting.  gel  Anzeiger  N.  6. 

—  '^/oy'tfou /»/ua/i^MOd.  H.  van  Horwerden.  Coin  praofatione.  Mnnnoqrne 

aX  1  p.  41—97. 

—  ed.  bj  F.  O.  Konyos.  (Clasaical  texte.)  a.  ed.  London,  Brit  Museum. 

«       ^.  .         *  7  M.  60  Ff. 

Boc:  Rivnta  di  dlologla  XX  4-6  p.  8S7-'d47  t.  0.  MoUer. 

—  —   facsimile  of  papyros  CXXXV  on  the  British  Vnseom.  Ibid.  1892. 
Fol  XXIIl  Plates.  18  M. 

—  —   addendam  ad  editiooem  Konyou.  Ibid. 

Ree.:  Lit.  Contralblatt  N.6  p.  186-187  ?.  0.  Crusius. 

—  od.  W.  G  Hutherford    8  od.  London  1891,  Macmillan.    2M.  40Pt 
Ree:  Lit.  Ct-ntralbUtt  N.6p.  v.0.Crtta{a9.  —  RiTista  di filologia 

XX  4-6  p  337-347  T.  G.  Müller. 

Oiels,  H.,  über  die  Mimiamben  des  Uerodas  o.  ihre  Beziehung  zur  alexan- 
drinischen  Kunst    Berliner  arch.  Gesoilaebaft  1891,  NoTOnbonitzung. 

<Berlinf>r  phil.  Wochenschrift  XUS  p.  94.) 

—  zu  Herodas.    Sitzungsberichio  der  Berliner  Akademie  der  Wiaaen- 
schaften  1892  N.  I  p.  17—19. 

QUO,      on  tbo  opoeh  of  Horodas.  Classical  Review  V  10  p.  467—468. 

Horword^n,  H.  van,  ad  Hoiodam.  Mnomoayoo  XX  2  p.  200-201. 

Jackson,  H  ,  notos  on  Herodaa.  Glassioal  Review  VI  1. 2  p.  4—8. 

Immisch,  0 ,  ein  klassischer  Findling  ans  Aogypten.  Blfttter  fOr  lit  üii- 

terhaltuDgen  N.  7  p.  07—99. 

Kenyon,  F.  G ,  additiooal  Iragments  of  Herodaa.   Classical  Review  V  10 
p.  480o482. 

—  nouveaux  fragnents  d'H^rodaa.   Rovne  de  pbilologie  XV  8  (1891) 

p.  162-167. 

—  the  uame  Herodaa  in  an  Egyptian  ioscription.  Classical  Review  V  10 
p«  488. 

Kynaaton,  Tbeocritoa  aod  Herodas,     Thecoritna  p  47. 

Leeuwon,  J.  van,  ozcuraaa  ad  mirnnm  VI.  Unemoayne  XX  1  p.  97 —100. 

Nicholson,  notea  on  Herondaa.   2  vola.   London  1891,  Alexander  9t 

Shopheard. 

Ree:  Lit.  Centraiblatt  N.  6  p.  186-187  v.  0.  Crusius. 

Pnimor,  HM^ain,  Tuokor,  notea  on  Heroadas.  Academy  N.  1028  p.  64 ; 
Ii.  1089  p.  88  ■  '89. 


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40  GtieohMohe  AutoreB. 

AerondM.  Paton  aad  P«ar«ON,  oote«  on  üecodM.  Ciusieal  Bevi««  V  10 
Picooiomini,  A.,  in  Herotai  ailnadvenituiei  critkae.  BiTuta4i  fiJologia 

XX  7-9  p.  461-464. 

Reinaoh,  Th.,  Uerodas  le  mimographe.  Bevue  des  Stades  grecqaes  ^o.  15 
(lädl,  Jali-September). 

Waldaltill,  0.,  notaa  oa  Haroodaa,  ClMaieal  Bafkm  VI  S  p.  IS5. 

Hetledm.  f witonf,  V.,  solla  composialon«  del  proanio  dtlla  Teogonte  Ebo- 

te,  BiTiaCa  di  filologia  XX  7-9  p  369-413. 
Uipparrhnfl.    Manitius,  K.,  zu  Hipparebs  Kommrntnr  drr  Phaioomeiia  daa 

Aratos  ond  des  Eudoxos.    JabrbQcber  für  Philo  togie  143.  Bd.  11.  Heft 

p.  779— ?9t. 

Homeri  carmina  rec.  A.  Lad  wich.  II.   Leipsig  1691,  Xaubaar.  8M. 

Bcr.:  Deut.<!clje  Litteratnrzeitaog  N.  7  p.  222—228  T.  P.  Gavar.  —  Gta»- 

sical  Review  VI  1.  2  p.  12-13  t.  W  Leaf 

—  llia»,  ungarische  Schulausgabe  von  J  Csengeri.    Budapest  1891,  Eggeo* 

8M.i9Pf. 

Bec  :  Egyctcmea  phil.  kf  zlmiy  XVi  I  p.  60-66  v.  J.  Doczi 

—  —  with  DoUa  bjr  ü.  M.  Edwards.    Book  XXIU.    Cambndge  1891. 

2  M.  40  Pf 

Rae:  CJaasieaJ  Befiew  Y  10  p.  476-477  t.  A.  Platt. 

—  libro  ZXII,  con  le  noCa  di  A.  Franeo.   Veroiia,  Tadaaefai.  16. 
68  p.  IM. 

—  —  with  ootes.  vocabularies ,  aad  txaoslation  lor  begioaera,  by  B.  J. 
Haje 8.  Book  TIL  London,  Cfifo.  12.  d.  2  M.  80  Fl 

—  —  ^dtUoD  moo  et  aoootie  par  A.  Jaliaa.  Chaat  1&  2.  4d.  Paria, 

Pftntaielgue.    18.   42  p. 

^    —    für  den  Scbulgebraucb  rrklf^rt  voa  J.  La  Boeke.  IV.  XIII-XYI. 

Aufl.    Leipzig,  Teubner.    8     190  8.  1  M.  öO  Pf. 

—  —    nouvelle  editioo.  avec  des  uotes  par  L.  Ley8.    Cb&ot  XXU.  Paris, 
Oamier  frftrea.  18.  79  p. 

«-    —   ezpliqn^  liit^ralemeot,  traduit  et  annot^  par  C  Lepr6T0at  Cbants 
J,  VI  et  XXIV.    Paris,  Hachette.    16.    90.  71,  101  p  Ii  1  M. 

*  —  avec  de»  notea  par  A.  Pier ron.  Cbaot  XXII.  Paria,  Uacbeite.  16. 
24  p.  25  Pt. 

—  ad.  by  Tb.  Seynoor.  Booka  IT— VI.  Boatoa  1891,  Gfnn.  7  M.  20  Pt 

Ree.:  Cloflsical  Review  VI  1.  2  p.  13     W.  I^af. 

—  —   erldfirt  von  (}  Stirr  Heft  VIl  a  VIII.  Gotha  1890.  1  M.  O.  1  M. 50 Pf . 
Ree:  Neue  phil.  Kundschau  N.  1  p.  1— 2  v.  E.  Pfndel 

—  Odyssee,  erklÄrt  vou  Am  eis  Heu  LZ  i'.  I,  2.  Heft  9.  Aull    Leipzig  1890, 
Tcubner.  1  M  35  Pf. 

Ree  :   (3.  Anfl.)  Blatter  f.  d.  bajr.  Qyan.  XX VU  10  p.  628—624  t.  M. 

äeibcl. 

—  —    uDgariacbe  Schulausgabe  vou  J.  Gyümlay.    Budapest  1891.  Eggen- 
berger.  2  M.  40  PL 

Bec:  Egyetemes  pbil.  kOslöny  XVI  1  p.  60—66  v.  J.  Docsi 

^   —   ed   by  Haydon  aud  Plaiatowa.    Booka  XI  aad  XII.  (Tatonaf 
aeries.)    London,  Clive.    8.    cl.  2  M.  80  Pf. 

—  —   in  Qsom  scholarum  ed.  et  commeutario  iostroxit  J.  La  Roche.  11, 
Odyawae  XIII— XXIT.  Prag,  Tempaky;  Leipsig,  Fn|ta«.  8  2068.  IM. 

—  rilfade  et  P0dyaa6«.  Abr^g^ee  et  enoot^s  par  A.  Feiltet,  aar  la  tra- 

daction  de  P.  G i gu  e  t  Nouvelle  6ditiou.  (BibUoÜtäqoa faia  ittastr^.)  Paris. 
Hacheue.    16.   XII,  372  p.  avec  33  gravures.  2  M.  2ö  PL 


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Uomerus.  IHad,  translatcd  hj  A  lexandcr  Pap«»  wüh  aoteiby  T.  A.  Back* 

lej.   London,  üibbiogs.   8.   cl.  9  M. 

—  —  trtns)tt«d  loto  proM  by  Joha  Porreti  ed.  bj  £.  Abbott.  London, 
PercWal  SIM.  aOPf. 

Ree,  •  Athenaeum  N.  3354  p.  178 

—  Odyssey,  traoslation  bv  Uftydon  and  Allcroft.  Books  IX-XVi  (Ta- 
torial  «eriet.)  London,  Clive.  8.  cl.  4  U.  20  Pf. 

—  —   trndotta  da  Pindemonte,  con  eomnento  di  V. Torrt.  Firense» 
Sansoni.   16.  XXIJII,  214  p.  ]  M.  50  Pf. 

—  —   il  fiorp  <le11' Odissca  mlh  vorsioae  di  Pindomonto  coo  nnte  di  A. 
Zardo.    Fireuzc,  ^aggi.    16.   320  p.  1  M.  90  H. 

»  tbe  bynn»,  translatod  Into  Bngliih  proio  by  T.  Bdgar.  EiHnbnrili, 
Tbioo.  4M.  20 Pf. 

Ree  :  AthcniPiim  N.  3354  p.  178. 

Cauor,  P..  Uber  eine  cigcothümlicbe  Schwäche  der  homeriscbeo  Denkart. 

Rbein.  koMoni  XLVll  3  p.  74-118. 
EllQolniann,  R.,  Bildemtias  zum  Homer.  L<>ipEig  1889,  Seemann.  8  H.  00  Pf. 

Kec. :  Russ.  phil.  Rundschau  1  2  p.  IßO— 164  v.  AppelroL 

—  l'oouvro  dMIomerc  illustree  par  l'art  do.^  anrienn.  Tradtiil  l'AlIe- 
mand.  3))  pl.  precedccs  d\m  texte  et  d'uu  avaui-propos  de  L.  beo> 
loow.    Paris  1681,  Reinwald. 

Ree  :  Rpvue  arcb.  XIX  1  p.  160  v.  G.  Porrot 

—  and  Anderson,  pictorial  Atlas  to  Homor's  Iliad  and  Odyssey.  Thirly- 
six  Plates,  coutainiug  225  illusts.  frotn  works  of  ancient  art.  With 
dweriptive  text,  and  an  epitomc  ot  thc  cootants  of  each  book.  For 
tbe  me  of  scbools  and  studenta  of  Uteratoro  and  art.  London,  Grevel. 
Fol.  12  M.  60  Pf. 

Fourrfiro,  E.,  Homers  Entlohnungen  aus  dem  Buche  Judith.  Autoris. 
Uebersiing  von  F.  Endler.  Wamedorf.  (Teplite,  Dominiena.}  8.  VI, 

IV.  96  S.  IM. 
Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  12  p.  3'39  -  330. 

Qohring,  A  .  index  Homericns.   Leipzig  1891,  Tenbner.  16  M. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  2  p.  33  -  36      R.  Peppmaller. 
~   I.tt  Centraiblatt  Ii.  7  p.  216.  —  Claisical  Review  VI  1.  2  p.  i 

V.  Sevmour. 

OObol,  E.,  10  Houero».  JabrbQcber  für  Pbilologio  148.  Bd.  II.  Heft  p.  175 

-778. 

Grimm,  H  ,  Homer  als  Charakterdarsteller.  Deat sehe  Rundschau  XV III  7 

p.  69  -  95. 

HoRlze,  die  Paratasis  bei  Homer.  lU.  QOttiogen  189L  Pr.  4.   18  8. 

Hergt,  M.,  zur  Trierenfrago  n.  lo  den  Irrfobrten  des  Odyssens,  v.  Ezaete 

Wibvenschaften. 

Jebb,  R.  C,  Homer.  An  introduction  to  ihe  Iliad  and  the  Odyssey.  4.  ed. 
Glasgow,  Maclehose.   8.   212  p.   cl.  4  M.  20  Pf. 

Jolinek,  Fr.,  Aber  den  Einflnsi  der  Rbetorilc  anf  Homer.  (B5bmlseh.) 

Leitnnn^chl  1890.  Pr 

Ree:  Zeitschrift  f.  d.  Osterr.  Uymn.  XLIl  12  p.  1142—1144  t.  F. 
Drechsler. 

lig,  Ober  die  bomerisebe  Ktitik  seit  F.  A.  Woll  I.  Die  Wolf-Laebaano* 

sehe  Richtung.    Ravensburg.   Pr.   4    28  8. 

Kolm,  Fr,  zur  HnrnorlektOre.    Karlsruhe  1891.    Pr.  4. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  2  p.  36-37  v.  J.  Sitzler. 

LeeuMen,  J.  van,  ilomerica.  XIV.  De  Iliadis  maouscripto  autiquisdno 
noper  reperlo.  JLV.  De  Iliadis  scolia  genoTonsla.  ZVL  De  üngna 
deonntt.  Maemosyno  XX  8  p.  187  •  IM. 


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42 


Griechische  Autoren. 


Homerufl.   Le«uweii,  J.  van,  digamna  Homerienin.  Moemosyno  XX  1  p.  40l 
V.  1891. 

Lvtfwfoh,  A.,  adootatioues  rriticao  ad  Bcholia  io  Homeri  lliadem  Gena- 
▼ensiH  et  commeotatio  die  sogeDaoute  voralexandrinisehe  ilias  iuscripu. 
Königsberg.   Ind.  iMt.  Mal  1892.  4.  9i  8. 

Meiter,  K.,  TeztkritiadiM.  Zu  Homer  Od.  XXII  182.  Abhaadloogra  ftt 

W.  V.  Christ  p.  ^  9. 
Monro,  0.  8 ,  a  grammar  of  the  Uomeric  diaiect.   2  ed.   Uxtord  im. 

16  M.  SO  Pt 

Ree:  Berliner  phil   Wochcrisrhrift  XII  II  p.  3Ü5-330  v.  J  Wacker- 
nagel  —  Classicai  Keview  VI  3  p.  liO  v.  D  Seymour.  —  Revoe 
critique  N-  6  p.  1Ü4  v.  A.  iJauvcttc.  —  Revue  de  Tinstruciion  po* 
bliqne  cn  Belgiqae  XXXV  i  p,  61— OS     J.  Keelhof. 
Nicole,  J  ,  leg  scolies  Oenevoises  do  niiade.  2  vols.   Oeof  1891,  Georg. 
(Paris,  HacbeUe.)  85  M. 

Ree:  WoebODtchrift  f.  klau«.  Phil.  1X8  p.  90! -207  a  N.  9  p  SS? 
—234  V.  II  Schräder.  —  Revne  des  ötodet  grfcqnes  IV  16  p.408 
-409  V  Th.  Rein  ach 

Novak,  J.,  aber  das  homerische  ilaus.  iBöhmisch;  Ausaug.)  Prag  1890^ 
Akademie. 

Ree:  Wocbenscfarift  f.  klass.  Phil.  IX  9  p.  234  -  336  v.  A.  Th.  Chriit 

Reichert,  C  aber  den  aveiten  Theil  der  Odyssee.  Berlin  1889,  Mayer 
&  Müller.  1  M.  20  Pt 

Bee  :  Berliner  pbil.  Woebensebrift  XII  12  p.  367-368     P.  Csner. 
Sobimberg.  A.,  cur  handscbriUlicbcn  Ueberllefernng  der  Scbolfa  DIdysu. 

II.      Gntt'T.jrp!,    1R9I,  Dift.TU-h. 

Ror     NN  icheiischritt  t  klass  Pbil.  1X8  p.  207  v.  H.  Schräder. 
Sommerfeld.  0.,  Hüliähuch  zur  Lektüre  der  llias.  Glogau  1891.  Pr.  Ö.  42  S. 

Joamiei  Cfarysostomas.  Pueoh,  A.,  Saint  Jean  Cbrysostome  et  les  mocoit 

de  ^on  temps.    Pari^  1890.  Uacbettc  7  M.  60 Pf. 

H(  C. :  Deutsche  Litteraturzeitung  N.  8  p.  251-352  t.  Benrath.  —  Athe- 
oacuni  N.  ;i346  p.  759. 
JosephI  FlaTi  opera,  ed.  et  appar.'itu  rritic    in^truzlt  B.  Niese.   Vol.  III- 
AntiquiUtam  iudaicammlibhXl-XV.  Berlio,  Weidmann.  8.  LXVII.40PS 

18  iM  .;  (1-V   (i3  M  l 

Isokrates.  Punegyrikos,  herausg  vou  Ii.  Keil.  Leipzig  1890,  Frey  tag.  löVi. 
Ree:  Glaflsical  Review  VI  I.  2  p.  64-65  v.  J.  Adam. 

BltM.  Fr.,  (!e  nunioris  Isokrateis.    K'ul  1891.    Ind.  lect. 

Ree:  Wüclienschrift  f  khiss,  Phil,  IX  fi  p.  121  —  123  v.  Er.  Keil. 

Thiele,  G.,  das  Lehrbuch  des  Isokralcs     Hrtmos  XXVII  l  p.  11—21. 

JuliaiiUis.    Cumont,  F,  les  leitres  de  Julien  au  pbilosopbe  Eustathios  Re- 
vue de  Pinstrneüon  publique  en  Belgtque  XXX  v  1  p.  1-3. 

Jüstinus  martyr.   Gründl.  B ,  de  interpolatiouibus  ex  s.  Juetini  pbilosopU 

et  martytis  Apoingia  .^ocunda  rxpungciidis.    Augsburg.    Pr.    8.    75  S. 

Libanii  apologia  Socratis.   Ree  uotisque  instr.  Y.  H.  Roggc.  Amsterd&nL 
J.  Maller,  a   VII,  96  8.  8  M.  60  Pt 

Lueiani  Menippns  et  Timon.   Witb  notes  by  E.  Mackie.  Cambridge.  12. 

184  p.    cl  4  M.  20  Pf. 

—   dialogbi  de!  morti  ed  altri  opuscoli,  traduztone  di  P  Palli,  preceduto  da 
un  discorso  di  C.  Cautu.   ^apoli,  Cbiurazsi    32    lOü  p.  1  M. 

Bieler,  J.,  Aber  die  Echtheit  des  Incianlschen  Dialogs  Cynicos.  Leiptif 
1691,  Kock.  IM. 

Ree:  Neue  phil.  Hnnd^cbau  N  ß  p.  83-64  v.  F.  iMtzoIdt. 

Damate,  embleraata  apuU  Aristoph.,  Xeu.,  Luc,  v.  Aristojjhaues  p.  32. 
Kretz,  C,  de  Lueiani  dialogo  Tozaride.   Offeuborg  1891.   Pr.   4.   19  S. 


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OriechiKhe  AutoreD,  4^ 

Loeianii«.  Sohulz«,  P.,  sur  pseudolukianiscbea  SchriU  Ktpi  dpyn^tms.  «Jahr- 
bacber  für  Philologie  143.  Bd.  12.  Heft  p.  823-628. 

Sottl,      gli  epigrammi  di  Ludano.  RWista  di  filologia  XX  4^  6  p.  83a 

-270. 

Jjjtcurgus    Dürrbaoh,  F..  l'orateur  Lycurgue.   Paris  1890,  Thorin.      4  M. 
Ree.:  Bivisu  di  fliologia  XX  4  6  p.  347—348     A.  Cima. 

Ljsiai).  die  Reden.  11    Gegen  Agomtos.  Aue  dem  Orlech.  von  E.  R.  Berlin, 

Mtcklenl  urL'     .T2     51  S.  26  Pf. 

Devries,  W.  L,  Ethopoiia,  a  rhctorical  stiidj-  of  the  typos  nf  clurarter  in 
tbo  oraiiODs  ot  Lynias.  (Äbsiract.)  Juhus  iioukiüä  UuivcmlY  Circulitrs 
XI  «3  p.  39^40. 

Erdmann,  Lysiaca.   Strassburg  (Prot.  6  ).  Pr.  4.  SO  8. 

Zutt.  G..  die  Rede  des  Andokides  -rrtpl  rütv  ßttanjpianß  und  die  Rede  des 

Lytiiai»  xar*  ^Avioxiäm,  v.  Audocides  \)  31. 

Slenander.  Meyer,  Wilhelm,  die  Sprucbrede  des  Meoauder.  Müucben  1^91, 
Akademie.  2M.  10  Pf. 

Ree  :  Lit  Contralblatt  N.  8  p.  2'"    2.i8  v.  Crusias. 

Me1hodiu*i    BonweUoh,  N.,  Methodius  toq  Olympus.  I.  Erlangen  1891, 
Deicbert  i'6  M 

Ree.:  Berliner  phil.  Wochenechrifc  XH  8  p.  178-176  v.  C.  Wey  man. 

Uraeiila  Silvllina  reo.  A.  Rziich     Wien  1891,  Tempsky  12  M. 

Ree:  Bt'ilmet  pbil.  Wocheoscbrift  XilO  p.  186—172  u.  N.  7  p.  200  -204 
V.  A.  Ludwicb. 

Oratores.  Luti,  L,  die  Kasnsadverbien  bei  den  atliecben  Rednern.  Wflrs* 

bürg  1891.    l'r.    ( Leipzig.  Fock  )  1  M  20  l'f 

Ree:  Berliner  pbil.  Wochen »cbrift  XII  2  p.  43  v.  Fr.  ötoU.  —  Clasitical 
Review  VI  1.2  p.  59  v.  £.  C.  Marcbaot. 

Main,  J  H..  loeativ  expressions  In  tb»  Auic  oratora.   (Abetraet)  Johns 

Hopkins  Univcrsity  Circulars  XI  9j  p.  40. 

Panyassis.  Krausse,  R,  de  Panvassidc    Diss.   Hannover  1891,  Hahn.   2  M. 
Ree:  Wocheuächritt  f  klass.  Pbü.  iX  3  p.  72-73  v.  H.  Draheim 

Pausanias   Rui>si:iCh  übersetzt  von  G.  Jaotschewüki,  Petersburg  ld87— 89. 
Ree.:  Ruse.  pbil.  Rondsehan  12  p.  136—160  v.  A.  Derewiuki. 

Bieder,  A  ,  Lelions-  uClatibetnnnsicbten  des  Reisebeschreibers  Pattsaoias. 
Jahrbücher  für  Philologie  144  'M   10.  Helt  p.  465  475. 

Philo.   De  aeternitate  muudi  ed.  F.  Cumoat.    Berlin  1891,  H«;imcr.  4M. 
Ree:  Wocbeuscbrifc  f.  klaes.  Pbil.  IX  10  p.  28:^266  v.  L.  Gobn.  —  Zeit* 
Schrift  f.  d  österr.  Gymn.  XLHl  1  p.  17—20  v.  S.  Reiler. 

Freudenthal,  M.,  die  £rkenntoiulebre  Philos.    Berlin  1881,  Calvary. 

2  M.  40  Pf. 

Ree:  Lit.  Centraiblatt  M.  I  p.  4>5 

Lucius,  P,  E.,  die  Therapeuten.  Eiue  kritiscbc  Untersuchung  der  Schrift 
De  vita  cootemplativa.  —  Der  Essfiiisnius  in  seinem  Verbilltiiiss  rwm 
Judeutbuin.    Strassburg  löib  u.  löSl,  Schuiidt.  4M.  u.  5  M. 

Ree;  Journal  des  Savaots  1892,  ttvrier,  p.  83  -93     £.  Renan. 
Wendland,  P  ,  nt^ueutdecktc  Fragmente  I'hilos.   Berlin  1891,  Reimer.  5  M. 
Ree:  Deul^cbe  Litteratursseiiung      12  p  400  -  402  v.  H.  v  Arnim  — 
Lii.  Ceniralblatt  ^.  1  p.  22—23.  —  Cflaisical  Review  VI  1.  2  p.  24 
V.  C.  Bigg. 

Pbilodemu§.   Gomperz,  Th ,  l'hilodt  tn  u.  die  Schriften  der  Herculauiachen 
Bibliothek.  (Auszug.)    Wieu  1891,  Tempsky.  l  M.  80  Ff. 

Ree:  Revue  critique  N.  7  p.  131  ?.  My. 

Pbotiliff.  8oh(eiajew).  S.,  tu  Pbotins  Bibliothek  (K8nig  Antolykos).  (Bus- 

siscb.)  Journal  des  kai?.  russ  Ministeriums  der  Volksaafkl&ning  1801«  De> 
xemher,  3.  Abih.,  p.  111—118. 


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44 


One^iache  Aotoren. 


finUarus.  Born«inann,  L,  Litteratuibencbt  über  Pmdar  188d— 90  Boman- 
Mflilera  JabKsbericht  LXVII.  Bd.  p,  17-98.  im. 

Maikow,  W.,  Uber  Pindars  EpinikieD    (Rtissiscb.)  Journal  des  kais.  nni. 
JüiDistcriums  der  VoIksaafkl&ruDg  1892,  Januar,  3.  Abth ,  p.  7—14. 

Motiro,  O.  B.,  OD  Piodar  Nora.  II  14.   Clasaical  Review  VI  1.2  p.8-4. 

PlatoD§  aasfj^iw&hlte  Schriften.  FOr  den  Schulgebrauch  erklärt  ron  Cdr. 
Cron  u  J.  Deascbla.  3.  Thl«.  1.  Hefe  Lachea,  von  Chr.  Croa  b.  Aul 
Leipzig»  Tenbiwr.  8.  X,  66  S.  75  PC. 

Critom  ftvee  noies  par  Maononrj.  rofoe  et  oorrigdt.  Mi, 

Ponssielgae.    16.   VII,  41  p 

—  Gorgia«»,  ed  by  O.  Lodge.    Horton  1891,  Ginn.  TM.  50PC. 
Kec:  herlioer  phil.  Wochensciinu  XII  2  p.  39  v.  0.  Apelt. 

—  Meno.  Wiih  {ntrodoctios  and  ootes  bj  St  6.  Stock.  2  ed .  itriied. 
Oxford.   12.   cl.  8M.40Pt 

—  Protagora,  da  E.  Ferra i.   Torino  1891,  Löscher.  SM.  (OPt 
Roc  :  Berliner  phil.  Wochen«?chr!ft  X!I  2  p.  39  v.  0.  Ap&it. 

^  ibe  Republic,  text,  prolegoinena  and  notes  by  B.  Jowett  and  L.  Camp- 
bell.  4.  od.  Oxford. 

—  seirctions  from  iho  dialoguos.  With  introdnction  and  notes  by  J.  Parvil^ 

and  a  prefacf»  by  B  Jowett.    2  ed.    Oxford    12.    430  p    cl  6M. 

—  dialogbi  tradotU  da  K  Bonghi.  VI.  Teeteto.  Koma,  Hucca.  16.  448p. 

6M.  50K 

—  thp  trial  and  death  of  Socrates.  Bciog  tbe  Euthypbron,  Apology,  Crito, 
find  Phnodo  of  Plato.  Transluted  by  J.  F.  Churcb.  New  ed.  (Goldeo  Trear 

surv  Snri«'«  >    London,  Macmillan.    12     290  p,    cl.  SM. 

TApulogia  di  Socrate  ed  il  Critune,  iraduzione  üi  B.  Puoti.  L'Euiifroae, 
tradaiiooe  dl  E  Rocco.   Mapoil,  Chioraui.  82.   100  p.  IM. 

Adam,  J ,  tbe  nuptial  number  of  Plato;  Its  lolation  and  ttgoifieaDce.  Ner* 

York  (London),  Macmillan.  S  II. 

tho  myth  in  Plato's  Politicns.    Classical  Reriew  V  10  p  445-446. 

Baumann,  J ,  zu  Piatons  PoUtikos.  Abbaadlaageo  für  W.  r.  Christ  p.  413 
-418. 

Bobba,  R.,  di  alcool  commciitatori  italiani  di  Platooa.  BiviaU  di  fllosofia  VI  1 

Cieef,  L.  van,  de  attraetiools  in  eonntiatioiiibaa  niativis  nao  Plateoieii. 

Bonn  1890.    Diss  9M. 
Ree:  Berliner  i)hil  Wochenschrift  XU  7  p.  204      0.  Apeit. 

OQmmter,  F.,  l'roUgomena  zu  Piatons  Staat.    Basel  1891.    Pr  4. 

Gilarow,  A.,  Plato  als  bistoriscber  Zeuge.    (Ruäsiäcb.)    Kiewscbe  Uoirer- 

«itftitaoseigen  XXXI  6.  0. 
Hartman.  J..  ad  Piatonis  Pbaedonem*   Mnemosjme  XX  2  p.  152—167. 

Liebhold.  K .  zu  Platona  Qorgiaa.    Jabrbflcber  fOr  Philologie  143.  Bd. 

11.  Heft  p.  707  -708. 

Lindrooa,  C,  quaestiones  Piutonicae.   Leipzig.    Di&s.  8. 

Meiter,  K ,  ist  Platen  der  Verfasser  des  Dialoge«  KrHon?  AbbtndlvigeB 

fflr  W.  V.  Christ  p.  5  ~  8. 
Mandl,  K  ,  die  platonische  Apologie,  die  wirkliche  VertbeidigDDgsrede  dsi 

Sokr»te8.    Kaaden  1891.    Pr.  8 
Pater,  W ,  tbe  genius  oi  l'Uto.    Coutcmpurary  Review  1892,  Februar. 
Pees,  W,  xptTtxi)  naparr^pi^mg  €<c  Hhirmvot  fCpwrulotß  886.  Egveteoei 

pbii.  fcOslODj  XVI  1  p.  81. 
0eh§ublin,  F  ,  Ober  den  platonischen  Dialog  Kratylos.   Basel  ISOl.  Di«. 
Kec  :  ^eue  phiL  Rundschaa  N.  5  p.  65— 67     M.  Gnggeobeim. 


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üriecbiache  Autoreo. 


45 


Plato.   SoliiMider,  Quttav,  Littomtarlwridit  über  PUto.  Borau -lUller» 
Mretbericht  LXVll.  Bd.  p.  29-97. 

Zeller  E.,  PiatoV  Miithcilungcn  Ober  frObere  0  gleichzeitige  Philoaopboo. 

Archiv  für  (ithchichte  der  Philosophie  V  2  p.  165  —  164. 

PlutHichus.    Brutus.    Ausgabe  von  R.  Pauckstadt.    Gotha,  Perthes,  d. 

VIII,  iu  s  i  M.  aopf. 

Rae:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil  IX  13  p  S53— 356  v.  P.  üble. 

•   lim  of  tbe  araoehi.  ed.  by  Q.  E.  Underbül.  Oxford.  6.   ino  p  cl 

ö  M.  Pi. 

Arnim.  H.  v ,  iaeditniii  ytüeairaiia  {ttkoutapyoo  Knxüiiou  dm^/nar«  P*o- 

ßaixd).    Herraes  XXVI I  1  p.  118-180. 

Griard,  0 ,  d6  ia  monde  de  Platarque.  6.4d.  Paria,  Hacbette   IG.  XVI U 

392  p.  3  M.  50  Pf. 

Qötzeler,  L.,  Einfluss  dos  Dionysiaa  Tou  Halikariiasa  auf  den  Sprachge- 
braudi  des  I  lutarcb,  nebst  einem  Exkurs  über  die  sprachlichen  Be> 
Ziehungen  des  Pluurcb  su  Polybias.  AbhandluDgen  fOr  W.  v  Cbrist 
p  19^210 

Htikei,  J.  A.,  Behrftge  lar  Brklftrung  von  Plntarcb«  Biographie   des  Pe- 

rikl^>.    Berliü  18Q1,  Miy  ?r  &  Maller.  1  M.  20 Pf. 

Kec. :  Wochenschrift  f.  klasa.  Phil.  iX  9  p  236—237  v.  P.  Uhle. 

Holzapfel,  L,  zu  Plutarchs  Biographieu.    Phiiologus  L  3  p.  545-5^0. 

Püiybius.   Duboit,  Sirabon  et  Polybe,  v.  Strabo  p  46. 

QStzeler,  qoaestienes  in  Appiaoi  et  Poljbü  dicendi  genus,  v.  Appianus. 

Hulttoh,  Fr.,  die  erzählenden  Zeitformen  bei  Polybios.  2.  Abbaudluog. 
Leipzig,  Hirzel.    S.  347-467.  7  M. 

Ree:  (1)  BerÜDcr  pbil  Wochenschrift  Xli  ö  p.  133-138  r.  Tb.  Bütt- 
ner^Wobst 

Frocopiu«!     Bauer,  K.,  Haodscbriftlicbes  au  Prokop.   Abhandliuigen  fbr 

W.  V.  Christ  p.418  -421. 

Ptolemaeu».   Oppert,  J.»  uu  aonuaire  a&trooomique  ulilis^  pur  Ptoleiuee. 
(Bxtrait)   Paris  1801.  4.   10  p 

Smyrnaeus.  Herwerden,  H.  van,  ad  Quintom  Smyrnaenm.  Mne- 

roojyne  XX  2  p.  168-  176. 

t^appbo.  Tbe songs  of  Bappbo.  byJ.Easby-Ömith.  Wasbiugtou.  4  M .  50 Pf. 
Bec :  Classieal  Bevi««  VI  1. 2  p.  05  t.  J.  W.  M. 

ClpoliinI,  A.,  Saffo.  Studio.  11.  Milano,  Dumolard.    19    400  p. 

Ree:  Revue  criiiquo  N.  18  p.  223  -  224     8.  Reinaoh. 

Plccolomini,  A  ,  ad  8a|?phu:<  Carmen  iü  Veneram  apparatos  criticas  attctun 
Hermes  XXV 11  l  p  i  — 10 
Scaeoici    Leeuwen,  J.  van,  quaebtiones  ad  historiara  scenicam  pertinentes. 
V.  De  Neophrunis  quue  fertor  Medea.   VI.  De  Sopbociis  praetaria  Mne- 

mosyne  XX  2  p.  2Ü2— 223 

Seleueus.    Müller,  Max,  du  Seleuco  Humerico.    Uöliingen  1891,  Dieterich. 

1  II.  20  PI. 

Ree:  Deutsche  Littemturzeitung  N.  3  p.  80— 82  v.  H.  Schräder. 

Bexti  Pytbagorici  sententiae  cum  appendiciboa  ed  A.  EUer.  1.  Bonn, 
lud.  lect.  bib.  1891/92.   4    27  S. 

SopliaelM.  The  plays,  wltb  notes  and  translaiaon  by  R.C.  Jebb.  IV.  Pbi» 

loctcies.    Cambndg'-  1890.  .  lö  M. 

Ree:  Revue  de  linilruction  publique  eo  Belgiquö  JÜU^Y  2  p.  130—139 
T.  J.  Keelhof. 

~  ^  voL  V.  Tracbiniaa    1802.  16 

—    Tragndirn   vmi  Aninerkuugen  VOB  N.  WockleiB.  1.  Antigoue.   3.  Aufl. 
MOocbeu  i89U,  b.  Liudauer.  1  M.  20  Pf. 

Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xll  10  p.  297-301  v.  P.  DeU weiler. 


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46  Griechische  Autoreo. 

Sophokles.    Fflr  den  Scbnlgebranch  erklärt  ?od  G.  Wolf  f.  III.  Antigone. 
6.  Anfl.fon  UBelUrmaon.  Leipxig,  Teabner.  &  ¥111, 185S.  lM.60Pf. 

—  trapoodiMrtce  Wiinder*Weckl6fD.  Il8:Tradiiinie.  Ed.  III.  LHpzig 
1890,  l>ubn*»r.  l  M.  60  Fi 

Ree:  DrutschP  LiKcraiuiztiiung  N.  13  p.  433— 434  T.  S.  Mekler. 

—  Am,    Elektra.    Herauig.  von  Fr.  Scb  ubert.   2.  Aufl.   Leipzig,  Frej- 
tag.  &   74  n.  76  S.  mit  je  6  Abb  i  60Ft 

—  Oedipe  k  CoIodo.   Edition  cltsnque,  par  Bagon  et  BoDsqoet.  fuh, 

PoQssieigue.    18     XV,  130  p 

—  Ajax;  ks  Xracbioiennes;  Philoct^te;  Oedtpe  roi.  Traductioa  en  vers  par 
F.  B.  Callot.  Pari«,  Maaaon.  8.  S71  p.  4M. 

—  Oedipe  roi.    Tradoit  litteralement  ea  vers  par  J.  Laereiz.  NottTelle 
MUtoo,  conforme  4  la  reprteenlation.  Paria,  Ct  btvj,  8.  88  p         2  M. 

—  Kßnijc  Oedipui,  ttbenetst  ron  Rodolf  Heyer-Krlmer.  Berlin  1891, 
WinckelmaDD  IM.  20 Pf. 

Ree.:  Berliner  pUl.  Woeliemebrifk  XII  7  p.  I08--S00  ?.  Wecblelo.  — 
Wochenachrifl  f.  klaaa.  Pbil.  IX  4  p.  100-103  t.  H.  Moitcb. 

—  PhiloctPte.   A  tran<^lation  hy  P.  O.  Plaiatowe.  (UoIt.  Ttttorial  8«rie8.) 

London,  Clive.    12.    40  p.    ci.  3  M. 

Becker,  J  ,  die  Ueberarbeituog  des  Oedipub  ?od  Sophokles.  Cleve  1891.  Pr. 
Ree.:  Berliner  pbll.  Weebensebrift  XII  8  p.  185—188  v.  WeeUein. 

Earli,  M ,  note  on  Sopbeele  Aatlgoae  S4.  Claaileal  Reftew  VI  1.  2  p.  73. 
KMter,  E.  B.,  ad  Sepbeclem.  Uneinoayae  XX  2  p.  141—148. 

LarroHHiet,  G ,  Stüdes  d'histolre  et  de  critiaae  dmDntiqoei.  (Oedipe  roi 
et  la  tragMie  de  Sopbocl^  etc^)   Paris,  Uacbette.  18.      8  M.  80  Pf. 

tMifwen,  J.  van,  ad  Sopbociem.  Mnemoayne  XX  2  p^  225-^^232. 

—    dp  Sophoclis  praetiiris,  v.  Scaenici  p.  45. 

Meifert,  C,  de  Sophoclis  codicibus.    Halle  1801.  Dif^s. 

Ree:  BerlinPf  phil.  Wochenschrift  XII  7  p.  197-198  v.  Wecklein. 

Meiser,  K.,  1  exikritiücbe»  eu  Sophokles.    AbhandluDgeQ  für  W.  v.  Christ 
p.9-U. 

Schmidt,  Adolf,  aber  das  Homeriaehe  in  Sopbokles  Aiaa.  WnidholMi  a. 
d.  Thaya  1890.  Pr. 
Ree :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  6  p  166  t.  Wecklein. 

Zakns,  A.,  »ptraal  nai  ipftr^vtotumi  irapaTT^atis.  II.   So^oxl^  Athen 
1891  Perris 

Ree:  Lit.  Ceutralblatt  1891  N.52  p.  1798-1799  v.  II.  St. 
Bostratos.    Wagner,  R.,  Sostratos  Teiresias.    llermeä  XXVil  1  p.  131  —  143. 

Stobaeos.  Elter,  A.,  neue  Bruchstücke  des  Joannes  Siobaeus.   Rhein.  Mo- 
senm  XLVII  p.  180*187. 

Strabo.    Dubols,  M  ,  examen  de  la  geographie  de  Strabon.   Elode  critiqoe 
de  la  m6tho(lo  pt  des  sources.   Paris  1891,  Colin.   8.  890p.  12  M. 

Duboit,  M.,  8trahon  et  Polybe.  Revue  des  Stüdes grec^aes  I?  16  p.  343-'356. 

Strato.  Rodler,  Q.,  la  pbysiqne  de  btraton  de  Lampsaqne.  Paria  189),  Alcaa. 

8.  SM. 

Testamentom  noTum  Graece,  fQr  den  Scbnlgebranch  erklärt  von  Fr. 

Zelle.   4.  Bdchn.   Leipsig  1891,  Teubner.  1  M.  60F1 

Ree  :  Wofhrnschnft  f  kla«s  Phil  1X6  p.  150-162  J,  DiAaeke.  — 
Neue  phil  liundschau  2s.  2  p.  21—22  v.  B.  Pansch. 

—  Cambridge  Greek  Testament  n.  Corintkiaos.  BdHed  bj  J.  J.  LUt. 
Cambridge.  8.  d.  8  IL 


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Qriecbiscbe  Aaloren.  47 

lestamentom  novam.  Harris,  Rendel,  a  study  of  codex  Bezae.  (Texta 
and  Stndies  vol.  II  N.  I.)  Cambridge  9  M. 

Bec.:  Classirnl  Review  VI  I.  2  p.  42—44  v.  T.  K.  Abbott 

Iheocritns    Qanthart  L,  aber  Theokrit  XXY  u.  Mosehos  IV.  Lockao 

1891.  Fr. 

Ree. :  Woebeoiehrifl  f.  klan.  Phil.  IX  4  p.  103-105  v,  F.  Mertens. 

Kyntiton,  H.,  Tbeoerftos  and  Herodae.  Ciaasieal  Review  Vi  S  p.  85—^, 
WkIHus,  G.,   alexandriniscbe  Studien.    I.    Zur  Biographie  Theokfits. 
(Russisch.)   Journal  des  kais.  rasa.  Mimsteritma  der  VellnaiifkiftniDg 

1892,  März,  3.  Abth  ,  p.  104—116. 

Vehlen,  J.,  de  Tbeocritt  carmiue,  cui  Atviji  (XII)  inscribitur.    Berlin.  Ind. 
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Theoguis    Dauer,  Fr.,  Stadien  au  Tbeognis.   Dittographien.  Fhilolegiti  Ii  8 

p.  529—544. 

Sehifer,  IMor.,  de  iteratis  apud  Tbeognidem  disticbis.   Halle  1891.  Diss. 
(Berlin,  Mayer  &  Malier.)  1  M. 

Theophrafltiis.  Jonohim,  H.,  de  Theophratli  Hbris  mtU  C^v.  Bonn.  Dias. 

8.  68S 

Stadler,  H.,  Tbeopbraat  u.  Dioscorides.  Abbandlongen  fQr  W.  t.  Cbrisi 
p.  176-187. 

Thneydfdm.  Ree.  Chr.  Ha  de.  8.  Bd.  (libri  VI— YIII).  Kopenhagen  1890, 

Qyldendal.  5  M. 

Ree:  Neue  phil.  Kundttchau  N.  1  p.  2— 3  T.  J.  Sitaler.  —  BoToe  critique 
N.  1  p.  10—11  T.  My. 

—  erklärt  von  J.  Sitaler.  II.  Aosg.  A*  Kommentar  ontenn  Text;  Aosg. 
B,  Text  u.  Eommentor  getrennt.  Gotha,  Perthes   8.  VIII,  134  S.   1  M.  80  Ff. 

Bauer,  A.,  Ansichten  des  Xbakydidea  aber  KriegfObmng.  Pbilologas  L  8 

p.  401-429. 

Haverfleld.  F..  oote  ou  Tbucydides  U  II,  4.   Classical  Review  VI  3  p.  123. 

Herbat,  L.,  an  Tbokjdides.  Srkllmngen  u.  Wlederbeitielltingea.  Back 
l-IV.  1.  Reibe.  Loipalg,  Teaboer.  &   ZU,  194  S.         9M.  80Pt 

Hilde,  K.,  snr  Urkoode  bei  Thakydidea  V  47.  Hermes  XX  VII I  p.  189—166. 

Kohn,  M.,  de  aso  adieeliTomm  apad  Thoeydidem.  Berlin  1891»  Mayer 

Holter.  1 M. 

Ree:  ßerlinor  phil.  Wochenschrift  XU  11  p.  332     O.  Behrendt. 
Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  VIII 89  p.  1491  t.  Widmann.  —  Lit 
Centraiblatt  N.  4  p.  122  v.  B. 

RQhl,  F.,  zur  'A'Ur^i'atwv  noineia  u.  su  Thukydides,  v.  Aristoteles  p.  35. 

Schestakow.  D  ,  das  atbenisch-argolische  Bündniss  yora  J.  420  u.  der  Be- 

rieht  des  Th.  (Russisch  )  Schriften  d.  üniv.  Kasan  58.  Jahrg.  N.  2  p.  75—92. 

limaeue.  Anton,  J.  R  W.,  de  origine  libeUi  ntpi  fpuj^ä^  xöaftw  (Timaeo 
•decripti).  Naombarg  1891,  Sddrmer.  SO  M. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  3  p.  73  -  75  v.  R.  Heinae.  —  Blfttter 

1.  d.  bayr.  üymn.  XXVII  10  p.  624-626  v.  J.  Baumann. 

Tragici.    Brambt,  J.,  zu  den  griechiscbea  Tragikern.   Blfttter  f.  d.  bayr< 
üymuasieu  XXVUI  3  p.  93-103. 
Weokleln.  N.,  Ober  die  Stoff»  a.  die  Wirknng  der  grieebisdien  Tngödie. 
Festrede    Müneben,  (Franz).   4.   48  S.  1  M.  40Pf. 

Weissenfels,  0.,  die  Eotwickelong  der  Tragödie  bei  den  Griechen.  (Gyn* 
nasial-Bibliothek  3.  üeft.)  Gatersloh  1892,  Bertelsmann.   8.  86  S. 

1  M.  20  PI. 

Ree    Lit  Centraiblatt  N.  11  p.  369  370    B.  Z.  ^  Rene  pbiL  Rand< 
schao  H,  6  p.  87-90  v.  R.  Thiele. 


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4a 


GiitcUMbe  Ammtii. 


ophon    Anab&sis,  eilited,  with  introdaction ,  ootes,  etc.,  by  AUcroft 
«d  Aicbardsoo.  Book  1.  (Uoi?.  Taterial  Strim).  London,  Clive.  12  cL 

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Book  1.  liOndoD,  PorolfaL  tl   19t  p.  cl.  2  M.  40  Pf. 

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—  nonot^  k  i'usage  des  ctasses  par  L.  Passerat.   Livre  1.  MouveUe 
Mitioa.  Paris,  Doingrave.  12.  Till,  112  p. 

—  —  vith  notfo  b7  A.  Pr«tor.  New  and  ealarged  editioa.  2  volt.  Cam- 
bridge. 9  M. 

—  —   Edition  reviir  et  annot^e  par  Qupiitier.  Paris,  Poussielgue,  8.  408  p. 

—  —    livres  I  et  11,  par  Quontier.    3.  ed.    Ibid.    18.    ll!2  p. 

—  Cyropftdie,  d.  i.  Erasiehnng  des  Kyros.    i.  Buch.   Aus  dem  tiriech.  von 
B.  K.    Berlin,  Mecklenburg.    32.    48  8.  2.5  Pf. 

griechische  Geächichte,  erklärt  von  B.  Büchseoschuiz.   1.  Heit.  Buch 
I— IV.  6.  Aufl.  Leipaig,  Teabncr.  8.  212  8.  i  M.  60Pf. 

—  «  Ilellenica.    Book  I.  With  notes  by  L.  D.  DowdaU  (Cambridge 
t«ta  with  notes.)    London  1891,  Bell.  2M.  dOPi 

Ree:  Classical  Review  V  10  p.  478  — 479  v.  A   II.  iooko. 

—  MemorabiiiCD,  Ton  Breitenbach-Mücke.  6.  AuÜ.  Berlin  1889,  Weid- 
mann. 2  M.  86  Pf. 

Ate:  Clatsleal  Re?iew  V  10  p.  477-478  t.  K.  8.  SknckhuiglL 

—  Ig  memorie socrntichc,  commentate  da  A,  Corradi.  I.  (Libri  1    II     1  o> 
ritto,  Lö?rher.   8.    LIX,  118  p.  2  M.  50  Pf. 

—  —    ed.  by  J.  Marshall.    Loodon  1891,  Frnwde.  &  M. 

Ree  :  Classical  R»*v!pw  V  IG  p.  477  -478      E  S.  Shuckburgb 

—  mofceaux  choisis.   Traduction  Irao^se,  exiraite  des  oeurres  cooipletes, 
par  £.  Tal  bot  Paris,  Hacheite.  240  p.  2M. 

Baehof,  E ,  W6rte^Verseichnis8  an  Xenopkoas  Anabasit.  Madi  der  Het» 
benfolge  der  Paragraphen  zusammengestellt  1.  Heft.  1-8.  Bark.  Pa- 
derborn, Sch5ningh.    8    70  S  1  M. 

Damste,  eniblemaia  apud  ArUtophanem,  Xeuupbontem,  Luciaoum,  v.  Ari- 
stopbancä  p.  a'i. 

Döring,  A.,  der  Begtiif  der  Dialektik  in  den  Memorabilien.  Aickir  för 
Oeschichto  der  Philosophie  V  2  p.  185-107. 

Liebhold,  K  J ,  zu  Xr-nopLcms  Apomnemoneumata.  JahrbOcher  fQr  Phi- 

lolugii:  143  IM.  12  Ilftt  l^.  822. 

Lüders ,  F. ,  Handbemerkungen  au  Xeuophoua  Auabasis.  Jahrbücher  ftr 
Philologie  143.  Bd.  II.  tieft  p.  7fiS— 766. 

Sohaoht,  H  ,  de  Xenophootle  stodiia  rhetorieis.  Berlin  1890,  Heinrieb  A 

Kemko  1  M  .")0  Pf. 

Hoc  :  Deutsche  Littfraturzeitung  N.  II  p.  360~;361  v.  K.  Scbenki 

Tetiner,  R.,  der  Gebranch  des  lafinitivs  in  Xenopbons  Anabasis.  Doberan. 

Pr.   4.   26  S. 

Xeaqphott  Bpheains.  Burger,  K.,  zn  Xenopbon  von  Bphesas.  Heines 

XXVll  1  p.Ä-37. 

Zeno.   The  fr:  timrnts  of  Zeno  and  Cleaathes,  with  notes  bj  A.C. Pearaon. 
Cumtnügei  London,  Cl*y.  12  M. 

Bec:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  9  p.  268-272  f.  P.  Weadland. 


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Bömiscike  Autoren 


49 


Xanonis  de  nhm  pbyticis  doetrioM  fsiidameDtBm  conat.  K.  Troost  Berlin 

1891.  Calvary.  SM. 
Ree:  Berliner  phil.  Wochenschritt  XII  9  p.  26Ö— 273  v.  P.  VWadiand.  — 
-~  ClMiieol  R«?iew  TJ  3  p.  120>'UI     A.  Pearton.  ~  Revoe  oritlque 
8  p.  i61->liSS  T,  L.  fierr. 


2.  Römische  Autoren, 

Borta,  F  ,  flbcr  die  auf  die  Dichtkunst  besüglicheii  AaidrAcke  bei  den  rö- 
mischen Dichtern.    Lmz  1600.  Pr. 
Bee.:  Wocbenaeliiift  f.  klan.  PhiL  IX  8  p.  40     G.  Hergel. 

Crosins,  0.,  ad  scriptoree  latinos  exegetioa.  R]ieio.Mti8eoni  ZLVlI  1  p.  61~7S. 

Lndewis,  A,  quomodo  Plinius  ma ,  Seneca  phil.,  Curtius,  QuintilianiM|  Tap 
citus,  Pliniit!=;  mi.  particula  «qnidcmc  usi  sint.    Prag  Idttl*  Diae. 
Ree:  Archiv  f.  lat.  Lex.  VII  4  p.  Ö06— 607. 

Peters»  K.*  Aotbologie  ans  den  rftni1«cben  Elegikern.  Mit  bes.  Berflckeichti- 

^luiR  Ovidf^.  1?  Heft.  Ausg  A.  Komnirnlar  unterm  Text;  Auag.  B,  Text 
u  l\ommüntar  getrennt    Gotha,  Perthes.  8.  XVllI,  123— 247  p.    IM.  50Pf. 

Sellar,  W.  J  ,  the  Roman  poets  of  tbe  Augu»tao  age.  üorace  and  tbe  eie- 
giac  popts    Oxford.   8.    XLV,  yü2  p.   cl.  lü  M.  Pf. 

Trniibe,  L  ,  Unterancbungen  lor  Ueberlieferongsgeschiebte  rOmiedior  Schrift- 

steiler  Sitzungsberichte  der  MOnchener  Akademie  1891»  Heft  III,  p,887--428« 

Ree  :  Revue  rritique  N,  (J  p  1U4-1Ü5  v.  P.  I^ejay. 

Wey  man,  ü-,  zu  iuiemischeu  bchnttsteUern.  Ai^haudlungen  für  W.  v.  Christ 
p.  147-'164. 


Ambretins.  Traube,  L,  de  Anbrodi  titolie.  Hermes  XXVII 1  p.  l58^1iK). 

Ammfanae.  Petaohenig,  M.,  an  Ammian.   Philologas  L  9  p.498,  p.  644, 

p.  665. 

Anthologia  latina  Kniokenberg,  F.,  zur  Anthologia  latina  (Hirtengedichte 
der  ISinaiedler  Handichrift).  Hennee  ZXVII 1  p.  144-161. 

Jrpnlelne.  Amor  u.  Psyche,  mit  Anmerkongen  von  K.  Wey  man.  Freiburg- 

Scbweiz  18fM,  Paul-  8M. 
Ree  :  Blätter  f.  d.  bajr.  üymn.  XXVI!!  1  p.  GO      ö.  Schepss. 

Augustini  opera.  äect.  VI.  pars  2.  Contra  Felicem,  de  natura  boui,  epi- 
Stola  iSeeoodioi,  contra  Sectindinum.  Accedoot  Euodil  de  fide  contra  Hani- 
cbaeos  et  cnmmonitorium  Augustini,  qiiod  lertur,  pracfatione  utriusoue  partis 
praemissa  rec  J.  Zy  cha.  (Corpus  Script,  ecd.  vol  XXV,  2.)  Wien,  Tempsicy. 
gr.  8.  LXXXVI  u.  S  709-^7.  7  M.  80  Pf.;  1  u.  3:  & M. 

Bec:  AfchiY  f.  lat  Lexikographie  VII 4  p.617. 

Berthtud,  A.,  sancti  Augustini  doctrinam  de  pulchro  iagennisque  artibua 
e  variis  illius  operibus  excerpta.    Poitiers,  Oudin.    8.    IX,  116  p. 

AußiiHtn<i ,  imp.  Taesar.   Traube,  L.,  xur  Cborographie  des  Angnstiiii  ?. 

supra,  Untorsuchuugeu. 

Auaoiüiis.  JulHan,  P.,  Aosooe  et  son  temps.  II.  La  vie  dans  nne  dt6 

?(ailo  •  rooaine  ä  la  veille  dea  inrasions.  Berne  hiatoriqne  1892,  janrier^ 
tvrier. 

BoetbiuB.  Kiussmann,  E.,  zu  Boeihius  de  phiiosophiae  coosoiatione.  Phi- 
lologns  L  1  p.  678^678. 

Sehepss,  &,  SQ  d^n  mathematisch -musikalischen  Werken  des  Boelhiufl. 

AbbHTKltiüipen  für  W.  v.  Christ  p,  107—118. 

BibUotb«c«  pbllolosie«  claMie»  1^  I.  4 


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50 


E&mische  Autoren. 


Caefar  Oftilie  Ww.  Book  8  tad  S,  wi<b  notet  tod  m«p,  bf  J.  F.  Brack 

bory.    London,  Percival.  ä  1  M.  ^0  Pf. 

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Ree:  BJfttter  f.  d.  bayr.  Gymn.  LXV  ii  10  p.  G17-619  v.  H.  Schiller 

—  —  herausg.  von  J.  Praminer.  Mit  1  Karte  u.  1  Titelbild.  4.  Aull  mit 
Anh.:  Das  römische  Kriegsweseo  io  Cäsars  galt.  Kimpfen,  tod  E.  Kaiinka. 
Mit  84  Abb    Wien,  I  mpsky;  Leipiig,  Freytag.      l  M.;  geb.  1  M  25  Pf. 

B«c:  WocheQt^britt  t.  klass.  Pbil.  IX  9  p.  2S9-240  v.  £.  Wolff.  -  Zeit- 
Mhrifl  f.  d.  Itetort.  Oyoui.  XLIII  I  p.  96  t.  V.  Tbomser.  —  Etm»  cri* 
tique  1891  N.  52  p.  506  v  R.  Cagnat. 

Collar,  W.  C,  the  gate  to  Caesar.  Boston,  Ginn    IX,  141  p.   2  M.  25  Pf. 

Mtonoe  u.  PreuM,  lezicoo  Caesariaoom.   Leipzig  1890,  Teaboer.     16  M. 
Itec.:  Rom.  pUl.  Bnndidutii  18  p.  150—168     J.  Netaaehil. 

Meutel,  H.,  lezioon  CaMttittmm.   FwcXYll  (8. 168S~8064).  BttUn. 

Weber.  2  M.  40  PC 

Ree :  Archiv  i.  lat.  Lexikographie  VII  4  p.  601  v.  P.  WOlfflio. 

OoMer,  R.,  BildmtlM  ni  Oftatr.  Leipzig,  Schmidt  A  Ottotker.  811. 86  Pf. 
Ree:  Ru88.  phil.  Roodiehftti  I  8  p.  1G4— idS  ▼.  A.  B.  Appelrotk. 

Schmidt.  Jokiiiii,  KommentMr  ni  ClMur.  Wien  ISOli  Tompsky;  Leipi{& 
Freyug.  1  M.  80  A 

Ree. :  Zeitsckrift  t  d.  6tlMr.  OiptOL  ZLIII 1  p.  87—44  v.  Thanatr. 

—  soin  bellom  gallicam.  Wiener  Studien  XIII 8  p.  386—387. 

Steele,  Chiasmus  in  Sallust,  Caesar,  Tacitus  aud  Joitinns,  t.  Sallostios^ 

Widmann,  Th  ,  über  den  Verfa-tr  des  bellum  Africtnnm  n.  die  Polfio- 
Hypothese  Landgrafs.    Philolugus  L  3  p.  550—565. 

Wölfflin,  E  ,  eine  Allitteration  Casars.  Archiv  für  lat.  Lexikographie  VII  4 
p.  668  -  669. 

Cato    Crusius,  0  ,  de  Catonis  praeceptis.  Rhein.  Museum  XLVll  1  p.  64 — 67. 

Catulls  Gedichte  io  neuen  Uebenetxuogen  von  F.  Frese.  Salawedel  1891, 
Klingenstein.   8.   67  S.  l  M. 

Ree.:  Wookenschrift  f.  Maas.  PkO.  IX  1  p.  18—14     K.  P.  S^nlse. 

—  carmi  tradotti  da  D.  Menghin i.  Galiarato  ISO!,  tip.  Bellinzaghi.  16.  18  p. 

—  pathoa  Catulliano  (traduzioni)  da  D.  Menghini.    Ibid.    1891.    16.  16p. 

—  erotici  c  fescennini  Catulliaui,  Tolgariazati  da  D.  Menghini.  Ibid.  1808. 

16    36  p. 

Hermes,  Fr.,  zum  63.  Gedieht  Gatnlls.  Wockenidirift  €Dr  Uan.  Pliilologie 

IX  t)  p.  166  -  1Ü7. 

Skutsch,  F.,  zum  tiS.  Gedicht  Caiuiis.  iihein.  Museum  XLVII 1  p.  138—151. 

Weber,  Hugo,  quaestionet  CatnlBanae.  Qotlia  1890,  Perthes.  4  M. 

Ree:  Biktter  f.  d  bayr.  Oymn.  XXYli  10  p.  619-620  v.  C.  Weyman. 

Cicero  Dell'  oratore  libii  III.  Annototo  da  A.  Cima.  III.  Torino  1891, 
Löscher.  2  M. 

Ree:  Berttner  phil.  Wochenichrift  XII  1  p.  18—16     Fr.  Sorot 

—  Bruio.  ill.  da  1*.  Ercole.    Torino  1891,  LOscher.  5  M. 

Rt«c. :  Üorliner  i>liil.  Wochenscliritt  XII  4  p.  115  —  119  v.  W.  Friedrich. 

—  ausgewählte  Redet),  vun  Ha  im  -  Laubmano.  III.  Reden  gegeu  Cati* 
Una  u.  tür  Archias.    13.  Aufl.   Berlin  1891,  Weidmaou.  1  M.  20  Pt 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  1X6  p.  154—168  ?.  W  Friedrick. 

—  pro  Milonc,  pro  Ligario ,  pro  rege  Deiotaro  orationes  ed.  B.  Kovak. 
Prag,  Btorch.  8.   VIII,  69  Ö.  80  PI 

—  Rede  für  L.  Mnrana,  erkikrt  von  J.  8 1  r  •  n  g  e.  Gotha,  Perthes.  8.  VI,  78  8. 

76PL 


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BOmische  Antono. 


51 


Cicero.  Discono  in  difes»  di  Mareoa.    Torino  1891,  Löscher.    1  M.  80  f  i 
Ree.:  WoefceBMkrift  f.  ktwL  Pkil.  IX  4  p.  1(^—106  v.  Tb.  Stengi. 

—  1 ,  4.  o.  14.  Pbilippiicbe  Rede,  heraosg.  Yon  E.  R.  Oait.  Leipzig  IWl. 
Teuboer.  60  tt 

Ree  :  WocbenscbriU  f  Ida  s  Phil  1X2  p.  38— 39  v  H.  Nobl. 

discours  cootre  Verres,  par  K  Ihomaa.  Paria  1891,  iiachetie.  2  M.  50  PI 
Ree.:  Lit.  Centraiblatt     8  p.  S58  t.  G.  W. 

»  philosophitebe  Sebriftea,  Aaswahl  Ton  0.  Weitaenf  eis.  Iteipsig  1891, 

Teuboer.  2  M. 

Ree:  Berliner  phil.  Wocheuschrift  XII  G  p.  175  v.  il.  Deiter.  —  Wochen- 
sefarift  f.  klass.  Phil.  IX  8  p.  89-<-71      A.  Oöthe. 

—  de  offi  oiis  lif  ri,  von  P.  Detiweiler.    Gotha  IFnn  SM.  S5P1 

Ree  :  Gjmnai-ium  181»!  N.  24  p.  865— 867  v.  G.  Landgraf. 

—  Tuscula Darum  dispuiatioDum  ad  M.  Brotnin  libri.    öcbolarum  lo  usura 
a  CaniUf  reeegoovit.  Liberi.    Teresa,  Tedeschi.  16.  49  p.      80  PC. 

—  ausgewählte  Briete  Ciceres  a.  seiner  Zsiigeoosien.   Zur  EiDfOhrnng  in 

Vi>rstrindni^<^  des  Zeitalters  Ciceros,  heransg.  tob  Fr.  Alj.  Berliu, 

Gärtuer.    8.    163  8.    Geb.  2  M. 

^   —   Cicero  in  bis  letters,  with  notes  by  R.  T.  Tyrrell.  London  1891,  Mac- 
millan.  6M.  40Pt 

Kec. :  Clasgical  Review  VI  1.2  p.  06-  07  v.  G.  E.  Jeans. 

Aiy,  Fr,  Cicero,  Leben  u.  lächriften.   Berlin  1891,  GiLrtner.    SM.  60Pt 
Ree:  Berliner  pbil.  Weebenschrlft  XII 18  p.  400— 40S  t.  L.  Gnrfilt 

—  MittbciluDgeo  a.  d.  bist.  Litt.  N.  4  p.  291—293. 

Boot,  J.  C  disputatio  de  aliquot  locis  epistolarom  CiceroDls  ad  AttiaiM. 

Mnemosjne  XX  2  p.  113- 126. 

Clark,  A  ,  aurcdotu  CxQuicDsia.    Vll.    CoUatioos  hom  the  Uarleiai}  MS. 

Dt  Cicero  2n82.  Oxiord.  4.  9M. 
Glambelli,  C,  gli  stiuli  Arktotelici  e  la  dottrina  d'Antioeo  nel  »De  fiin» 

bus«.    Riviäta  di  filologia  XX  4— 6  p.  282— 299. 

Gurlitt,  L. ,  Nonius  Marcellus  und  die  Cicero»  Briefe.   Steglitz  b.  Berlin 
1888.  Pr. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  13  p.  35».   ^57  v.  K.  Lebmann. 

Hartfelder,  K.,  aus  einer  Vorlesung  ^elanchtbous  über  Ciceros  Tusca- 
lanen.  Hitibeilungen  für  Schulgescbiehte  X  2  p.  166—177. 

Hilberg,  J.,  ein  Citat  aas  Philemons  0»0Qup6t  bei  Cicero.  Wiener  Sts- 

dien  XIII  2  p  327—329. 
Laubmann,  Q  ,  Helias  Gmenpergs  uriochisrhe  Ucbersetzung  von  Cice- 
ros 4.  philippiscber  Rede.    Abbandluugeo  tür  W.  v.  Chribt  p.  3G5— 371. 

Luterbaeher,  F Litieraiarberiebt  so  Ciceros  Reden.  Jabresberldite  dsa 

Berliner  pbil.  Vereins  XV III  p  33-39. 

Marx,  F. ,  eine  Dnnaustadt  beim  Antor  ad  Herenniom.   Rhein.  Mosenn 

XLVll  l  p.  157-159. 
Merehant,  F.  J.,  de  Cieeronis  partittonibns  orstoriis.   Berlin  1880,  Bein» 

rieh  &  Konikp.  1  M.  50  Pt 

Kcc:  Berliner  yhW.  Woc hrnuhrift  XII  2  ]v  44—47  v.  Fr.  Marx. 

Meusel,  H  ,  Lpxikon  tu  dtn  Schnitten  Ciceroh  mit  Angabe  sänimtlicber 
Stellen.  2.  Tbeil.  Lexikon  /n  den  pbilos.  Schriften.  10.  n.  II.  Heft, 
f 2  Bd.  9— 16  Lief.)  Jena,  Fischer.    Lt  x  -8  881— 640.        &  8  M. 

Moll,  E,  Ciceros  Arnfea     Schlettstndt  18<)I.  Pr. 

Kec  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  io  p.  260  —  267  ?.  F.  Härder. 

Owen,  8.  Q.,  notes  on  Cicero  de  lego  agraria.  CIsssical  Retiew  VI  1. S 
p.  744. 

Plasberg,  0.,  de  M.  TuUii  Cieeronis  Hortensio  dialogo.  Diss.  Leipciju 
Fock.   SOS.  IM.80A 

4» 


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58  Aöaüftche  Autoren. 

CicAro.  Seibel.  M-ieine  Tatikanische  HaDdachhft  des  Somoium  Scipioois. 
AbhAndlungen  fAr  w.  t.  CbiiBi  ]i.  15— S4. 

Vtlla,  F.,  Cicerone  De  Oral  II  §  189.    Bifieto  dl  filologia  XJt  4^6 

Cinna,  C.  Uelvius.   Traube,  L,  de  Cinoae  Araieis.   Abhandluogeo  für  W. 

Christ  p.  372—374. 

Claadianas.  Amico,  U.,  il  ratto  di  Proserpina  di  Claudio  Claudiauo,  coo 
commPDti,  critica  e  traduzione  in  versi  per  L  Garees  De  Dias,  (Reoen- 
^one).   Caltanissetta  1801,  tip.  Punturo.   8.    10  p. 

Brolae,  R.  de  la,  Claudiani  vita  t-iusque  doctrina.    Paria  1890,  Betanz. 

R»  c. :  Renie  critique  N.  6  p.  116  v.  L.  Herr. 

Cornelil  Nepotts  qui  t  x^tat  über  de  excelleoUbos  ducibus  ezterarum  geo- 

tinin.  Accedil  eiusque  vita  Attiei.    In  hisleriM  fidem  recegnovit  et  oeni 

6cholanim  aeeeoiodavii  K.  OrtniftDii.  Ed.  Y.  Leipsig,  Teubiier.  8.  Vii, 

90  3.  1  -M 

—  do  ezcelleDtibus  ducibus  exierarum  geutium  hber.  Zum  Scbulgebraucii 
ms  Herodot,  Tliacydides.  PluUrch  u.  a.  Schriftsteilem  berichtigt  u.  ergftsst 
von  K.  Völker  u.  W.  Crocelius.   4.  Anfl.,  besorgt  von  W.  Heraeus. 

Leipziti,  Voigtlanii.  r     s,     IV,  lUiS.  l  M.  30  Pf. 

—  Titae  excellentium  imueratorutn.  Kecensione  e  oote  di  A.  C.  Jb  irmaai. 
&  ediiione  rivedoU.  Torino  1882.  Pamvia.   18.  368  p.          1  M.  20  PL 

—  wortgetreue  UeberseUuog  von  C.  G.  Roaie.  I.  a.  2.  Hefl.  Mlndep, 
KObler  In  KommiMion.   16.  84  8.  ä  20  Pf 


G.,  Litteraturbericht  zn  Cornelitiä  Nepos,  1888^1891.  Jabrefcbe- 

richte  des  Berliner  ph>I.  Vereiüs  XVlll  p,  40—80. 

Traube,  L  ,  zur  Ueberlieferungsji^eschichte  des  Cornelius  Nepos,  v.  p.  -ii^. 

Coroi&ciiit».   Radtke«J.,  observationes  criticae  in  Coroitici  libros  de  arte 
tketorica.  Diaa.  KOoigeberg,  Koch.  8.  82  S.  IM. 

C»rpae  hirto  efvills.  GoUeetlo  libromas  tnris  anteiusiiniant  in  oaam  sdiO' 

lariim  pi\<\.  P  Krüger,  Tb  Morainsr>n  VV.  Studemund.  Tom  I  Gai 
üwututtoueS}  ad  codicis  Verooensis  apographum  Studemandianum  novis  cnris 
aoeton  tertram  edd.  P.  KrQger  et  w.  St  d  dem  und.  loaont  ann^plemenu 
H(i  (  licis  Veroiiensis  apographam  aStndemundo  oomporita.  Berlin,  W«  id. 

mann.    ä.    XVI,  206  8.  3  iS. 

de  (liofcesi  Argyptiaca  lox  ab  imp.  Jusiiniano  a.  6ö4  lata,  quam  additA 
versiout'  latioa  ol  iioün  ed.  C  E  Zachariaß  a  Lingenthal.  AppeD<iix 
II.  ad  cd.  noveliarum  Jiittiniani  ordino  chronologico  dige^itarum.  Leipzig, 
Tenhner.   8.   T6  8.  l  M.  20  Pf.;  (I  et  JI:  I  M.  80  Pf) 

GlOok,  Fr  ,  coramontario  alle  Paodette,  tradotto  da  F.  berafini  e  P. 

Cogliolo     Disp,  110— 117.    Milaoo,  Vallardi.  k  l  M. 

Kühler.  B.,  Juristisches.   Die  Appendix  Probi.    Archiv  für  lat.  Lexiko- 
graphie TU  4  p.  601—600. 

Cartivt  Rnftas   Geschichte  Alexanders  des  Grossen  von  Maiedonien.  Ein- 

Iri  ini^  II.  ErKänziiiiL;  der  verlorenen  Bücher  I  o.  II.    AOS  dem  Lat.  von 

KU.    l.Hift.   32    Berlin,  Mecklenburg.  25  Pf. 

Gjpriani  iiaili  UepUteuchos  rec.  R.Peiper.  Wien  iöOl,  Tempsky.  10  M. 
Bec:  Archiv  f.  lat.  Lexikographie  TU  4  p.  610— 820. 

BMilheas.  Collo^ninm  Paeododositheannm  Monacense  ad  Bdem  eodieom  opti* 

morum  et  antiquissimorura  nunc  prirnum  rd  ot  npparatu  critico  adootatio- 
aibusque  instr.  C.  Krnmbacher.    Abhandlungen  für  W.  v.  Qhrist  p.  307 
—884.  Audi  apart:  Hflncheo,  Beck. 
Bee.:  Berliner  phil.  Woehensehrift  ZU  10  p,  801-802  v.  0.  Göti. 


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Antoran* 

Enniiis.  Crutiti«,  0.,  Kouii  nomen  gi«ecae  origiuid.  Khein.  Museum  XLVI 1 
p,  61  -64. 

StowaMor,  J.,  ein  flbtraebener  Enniiuvert.  Wiener  Studien  XIII S  n.  S3S 

—326. 

Epifi    Kunz,  F.»  die  ftUeste  rOmisdie  £pik  in  ihrem  Verhiltaiae  ni  Hoaer. 
Uuter-MeiüUog  1890.  Pr. 
Ree:  ZeitBcfarifl  f.  d.  tatenr.  Gymn.  XLIII I  p.  91     £.  Eicbler. 

EnmenlQ!«.   Q6tze,  R.,  quaeetfonee  Eomenianie.   Leer  1891.  Pr.  8.  498. 

tutropiub.   Books  1-6  (vith  omissions).  With  baps,  Dotes,  etc.,  bj  A.  R. 
aallidie^  XiOftden,  Perdval.   18.  d.  SM.  dOFt 

Fanntt  Reiensie  et  Rurioli  opem  ree.  A.  Bn  gel  brecht.  Wien  1891,  Tempsky. 

16  M. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenscbritt  XII  9  p.  276—276  v.  J.  Zycha.  —  Ar- 
diiT  f.  lat.  Lexikographie  VII 4  p.  617-  619  t.  C.  Weyman. 

FIoni9.   Egen.  A ,  quaestiones  Florianae.   Münster  189L  Pr. 
Ree.:  Arebi?  f.  lat  Lexikographie  Vil4  p  619—614. 

Pafetta,  F ,  duo  po*  sie  inedite  di  Floro  diacono  di  Lioae.  Mota,  (Eitratto.) 

Torino,  Clausen    8    9  p. 

Gaios.  insiitatioaes,  edd.  Krüger  et  Stüde mund,  v.  Corpus  iuris  ciriiis. 

p  52 

Geoxr^tphi    d  Avezac,  ie  Raveuuaie  et  soo  expos6  co&mograpbique.  4.  117  p. 
Ronen  (1888),  imp.  Oagniard. 

Oregoriue  Toronentf«.  Bonnet,  IN.,  le  Latin  de  Gr§goire  de  Tonn.  Paris 

1890.  Hachctto.  10  M. 

Ree:  Journal  des  SavaiUb  1892,  fevrier,  p.  94— 99  v.  G.  Boissier. 

Hilarii  iraciatus  super  psalmos,  rec  A.  Zingerle.    Wien  1891,  Tem^l^ 

Ree     Woobou-^cLrift  f  klass  Phil  IX  7  p.  186—186  V.  A.  Jfllicher.  — 

Arth  i.  lat  Lexikographie  VII  4  p.  616. 

Stix,  J.,  zum  Sprachgebrauch  des  bl.  Hilarius  tod  Poitiera  in  seiner  Schrift 

de  trinitate.    Rottweil  1«91.    Pr.    4    48  S 

iiistoriae  scriptoref«.  Petschenig,  M.,  Luturaturbericbt  zu  sp&tereo  römi- 
>cbeu  Gescbichtasebreibern,  bis  1890.  Borsian-MUllers  Jahresbericht  LKXII. 

Bd.  p  1-64. 

Hiatoriae  Au^nstae  acriptore««  Frankfurter,  S  ,  Textkriti^chea  an  den 
Scriptorcs  bist  Angustae.    Wient-r  Studien  XUI  2  p.  24ö-2ö4. 

Kleb»,  E.,  die  Scriptores  historiae  Augustae.    Rhein.  Museum  XLYII  1 
p.  1—69. 

Horati  opera.  Sdiolamm  in  nsom  edd.  0.  Keller  et  J.  Hftnssner.  Ed.  If . 
Prag.  I^mptky;  Leipaig,  Freytag.  8.  XXVIII,  321  S.  mit  2  Karten 

1  M.  26  Pf.;  geb.  l  M.  60  Pf. 

—  recensuit  atque  interpretatus  est  .T  G.  Orellins  Ed.  lY.  mainr  Vo!.  IT. 
Satirse.  Epistulae.  Lexicoo  Uoratiaoum.  Post  J.  ü.  BaitL-ruLQ  curavit 
W.  Mewes.  Fase.  V  (Sehlnss).  Berlin,  Calrary.   8.  B.  641-831. 

▼Ol.  II  kpit :  20 M« 

—  lyrische  Gedichte.    Erklart  von  6.  H  Mflller.  Strassbnrg,  Strassburger 

Druckerei  u  Verlagsanstalt.    8.    272  S  2  M.  26  Pf. 

—  —  tbo  odes,  ed.  by  Allcroft  and  üayes.  With  trauslation.  Books  UI 
and  IV.  London,  Clive.  h  4M.80Pt 

—  —  odei,  lixt  and  notes,  by  Allcroft  and  Hayet.   Ibid.    IM.  80 Ft 


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54 


Römuche  Aotono, 


Horatios.    Odi  sceUe  coli'  iodicAziooe  dei  principaU  metrii  per  cun^  di  C 
Mar  Uni  Hilaao»  CoopemtiTa  edftries  itaUAiia.  1$.  80  p. 

—  —  CMrmiiia  ^d.  C.  Poider.  Budapest  1801,  Lampet.         0  M.  60  Ff. 
Bm.:  Egjotemtt  phil.  kOslftny  XYl  2  p.  163-164     G,  Ncnoathj. 

—  —    Ic  odi  purg;'it<'  c  Tepistola  ai  Pisoni,  interpretatO  daO.  MaDDa.  (Cod 
tasto  a  frontf)     Avcisa  1891,  tip  Ca>italdi.    325  p.  4  M. 

—  Ödes,  and  Carmen  ö&eculare,  traasUted  into  Eaglisb  ferse  bv  J,  Coaioe- 
toil.  New  ed.  LoDdoo,  BeU.  18.  170  p.  d.  4  H.  00  Pf. 

—  iaae  lecolare,  leealo  in  italiaao  da  8.  Begoli.  Faenaa,  tip.  Conti.  0.  lOpu 

—  penaieri  sulla  edacazione  (ode  II,  üb. III),  tradotta  da  A.  C.  Sorgato. 
Padova  1891,  tip.  Cn-scini.    16.    24  p 

satires,  epistles  and  art  of  poetry.   Transiated  into  ü^iglish  ver&e  bj  J. 
Conington.   Kew  ed.    London,  UelL    12.   234p.   cl.  4M.  30 Pf. 

—  die  Briefe,  im  Yenmaas  der  Uredrifl  Terdentaeht  von  A.  Baemeittar 

n.  0.  Keller    Leipzig  1891,  Teubner.  2  M.  40 Pf. 

Ree  :  Zeiiöchrift  f.  d.  österr.  Oymn.  XLIII  1  p.  8'J  v.  J.  Stowasser 

— -   la  satira  quinta  dellibro  secondo.  Traduaione  di  ü.  Aidighieri.  Aquüa, 
lip.  Atemina.  10.  10  p. 

Arnold,  Th.,  die  griechischen  Studien  des  HoTM.  Nea  heranag.  von  W. 

Fries.    Ilalffi  I81M,  Waist^nhauä  SM. 
Ree:  Wocheu&ciinii  i°.  kiaää.  PbU.  iX  0  p.  158 — 160  v.  U.  Öcliuu. 

Oempaux,  A ,  hiatotre  du  teite  d'Hofaee.  Hanej  1801,  Berger-Leviaalt. 
Ree  :  Lit.  CentralblaU  N*  12  p.  413^  —  Gotting,  gel.  Anieigen  H.  S 

T.  iJ&assner. 

Cruaiue,  0.,  ad  üor.  epod.  V  et  epist  I.  Rhein.  Museum  XLYIl  1  p.  üd— 70. 

Detto.  W.  A.,  Horas  u.  seine  Zeil.   2.  Aufl.   Berlin,  Gärtner.  3  M. 

Ree.:  Wochenacbrift  i  klaas.  Pliil  IX  $  p.  200—211  v.  J.  Hinaaner. 

Gebhard,  Fr.,  Gedankengang  borasiacber  Oden  diaponiert.  MOncheo  x&ül, 
Lindauer.  1  M.  dO  Ft 

Bec.:  Zeitschrift  f.  d.  Oaterr.  Gymn.  XLIII  1  p,  60-00  v.  J.  Stowaaaer. 

Gemoll,  W.,  die  Realien  bei  Uoraz.  1.  Berlin,  Glrtner.  8.  60  8.  lBI.60Pt 
BÄB.:  Berliner  phil,  Wochenschrift  XII  13  p.  399    400  v  0  Qütb- 
ling.  —  Wocbeoscbrift  tklms.  Phil.  U  7  p.  lÖ0-iÖ2  v.  M.ächoei- 
dewio. 

Gilbert,  W.,  abgeritaene  Bemerltnngen  aber  den  ethischen  Gebalt  der 

Oden  des  Horaz.    Festschrift  von  Schneeberg  p.  73 — 79. 

Giri,  G.,  la  poetica  di  ürazio.    Studi    Torino  1690,  Ciau.scn.  2  M.  60 PL 
Ree:  Rivista  di  filologia  XX  4 -G  p.  348-360  t.  A.  Cima. 

Grion,  G.,  Horaiio  Od.  lU  90.  Biviata  di  filologia  XX  7-0  p.  480. 

Herlman,  J.,  de  Horatio  poeta.  Leiden  1691,  Van  Doeabnrgb.        6  M. 

Ree:  Deutsche  Litteraturzeitung  N.  3  p.  82  -  83  v.  K.  ScbenU.  — 
Classical  Keview  Vi  1.2  p.  2(J~29  v.  T.  K.  Page. 

Höger,  Chr ,  za  üoraz.  Epist.  1 15  t.  10.  Abhandlungen  for  W.  v.  Chriat 
p.  874—670. 

Karsten,  H.  T,  de  HoratU  earmiuibus  am  atoriia  praeaertim  iaterpretaadia 

et  nrdinandi^     Moemosync  XX  1  p,  1—40 

Korsch,  Th.,  üoratiana.  (Carm.  i  9,  23,  etc.)  Haas.  pbii.  Rondachaa  i  3 

p.  120-124. 

Sellar,  W.  J.,  tbe  Roman  poeta  of  tbe  Aognatan  age.  II.  Horace  and 
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Ree  :  Academy  N.  102y  p.  81-82  v.  A.  S.  Wilkms. 

Ittnerariain  Antonia i.   Kubitschek,  J.,  zur  Kritik  des  Itinerarium  Anto- 
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Bdmiseh«  Aotonn. 


55 


Jovenalis.  öatires  Vili.,  X.,  Xlll.  Edited,  nith  introdactioo  and  notes, 
by  Alloroft  ud  BnrDSt  London,  Clive.   12    cl.  4  M.  20  Pf. 

—  thirtaen  satirai.  TirMiaUitod  into  Englüh.  New  and  refiseddd.  London, 
MtenUIia.  a  eL  4  H.  SO  Pt 

HSb«rlin,  C,  Juvenal  Sat.  XI  156.   Philologus  L  3  p.  506. 

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Jvyeneiit.  Etiogelioniin  Ubri  outtnor,  ed.  J.  Hnemer.  Wien  1891.  Tompsky. 

7  M.  20  H. 

Bec:  Theol  Litterataneftung  1891  M.  96,  —   ClMBieal  Review  VI  l.S 

p  45  V.  W.  Sanday. 

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Beo.:  Archiv  f.  lat.  Lexikographie  TII 4  p.  eiA. 
—  ober  dtp  Qnelleo  von  Lactaos  Schrift  de  opifido  dei.  Wiener  Sua« 

dien  XIII  2  p.  2')n— 292. 

Colvanni,  A.  C.,  l'ongiue  fermana  üi  Lattanzio.    Fermo  1890. 
Bec :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII 3  p.  81  v.  8.  Brandt. 

LSi»e,  R.,  in  scriptorem  canninls  de  Pboenice,  auod  L.  Caeli  Firmiani 
Lactaotii  esse  creditur»  obaervationes.  Jahrbacber  für  prot.  Theologie 

xvm  i. 

Marbach,  Fr,  die  Psychologie  des  Laciaiiiius.  Diss.   Halle  1889,  (Pfeflfer). 

1  M.  60  Pf. 

Bec:  PhilosophiBcfae  Monatshefte  XXVill  3  4  p.  191—194  v.  Gh. 
B&umker. 

LiTiai.   With  notes  etc.  bv  Allcroft  and  M asom.   Book  T.  London, 

CUve.    12.   cl.  6  M.  60  Pf. 

—  —   ideni.    Text,  notes,  vocabulary.   Ibid.   8.  6  M.  20  Pf. 

—  -    idem.    Book  XXI,  with  note?.    Ibid.    8.  I  M.  80  PL 

—  with  notes  by  J.  B.  Greenough.    Books  1  &  iL   Boston  1891,  Ginn. 

7  M.  80  Pf. 

Bec. :  Classical  Review  VI  1.  3  p.  67  v.  M.  T  Tatham. 

—  with  notes  by  U.  M.  Stepbcnson    Hook  IX.  Cambridge.  13.  188  p.  cl. 

—  ed.  W  eiasenborn-Müller.    iV,  2.    Leipzig  1890,  Teubnpr         60  Pf. 
Ree :  Wocbeu&dirift  f.  klass.  PhiL  IX  7  p.  182  -  löö  v.  E.  Wolff.  — 

Classical  Review  VI  1. 3  p.  67  v.  Tatham. 

—  Weissenborns  erklärende  Ausgabe,  neu  bearb.  von  H.  J.  Müller. 
3.  Bd.  2.  Heft  o.  4.  Bd.  2.  Heft.  6.  u.  8.  Aufl.  Berlin  isui,  Weidmann. 

2M.  10  Pt.  u.  1  M.  50  Pf. 
Bec.  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  11  p.  994-297  v.  B.  Wolff. 

—  über  XXII.    Für  den  Schulgebrauch  erkl&rt  von  E.  WOlfflin.     Mit  1 
Kärtchen    3.  Auü.    Leipzig,  ietibner.    8.    VI,  106  8.  IM.  20  Pf. 

Bec  :  (üb.  XXI).   Wocbenschritt  f.  klass.  Phil.  IX  8  p.  233  -  213  v.  K 
Wolff. 

—  Über  IX.  Für  den  Scholgebranch  erklärt  von  E  Ziegeler.  Ausg.  A, 
Kommentar  tintpfm  Text.  Ansg.  B,  Text  n.  Kommentar  getrennt.  Gotha, 

Perthes.    8.    94  S.  1  M.  iO  Pf. 

—  res  memorabiles,  sive  narrationes  excerptae.  Nonvelle  Edition,  avec  som- 
»Siros  et  notea  par  M.  Montconrt.  Paris»  Dekigrave.  16.  Vll,  968pb 

—  narrationes  excerptae  res  memorabiles  Edition  clasaique,  accompagnöe 
de  notes  et  xemaraues  par  N.  Theii.  Paris  11891),  Delalaia  fröres.  12. 
VI,  186p.  IM.  40H. 

—  romischer  Geschichte  von  der  Erbauong  der  Stadt  anhebendes  7.  Bach. 
Ans  dem  Lat  von  E.  B.  1.  u.  3.  Heft  83.  Berlin,  Mecklenborg.  k  90  Pf. 


56 


Eömtsciie  Autoreo. 


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Niool,  J.  C ,  and  J.  H.  Smith,  Livy  Imoos,  belectioa  trom  Livy,  illastra« 
ting  Types  of  Romao  Gharacter.  With  ootas,  and  paauge«  of  EngUab 
adapted  for  tran^lation  iuto  Latio.  (Parallel  Graaunar  Series )  Loodon, 
Soonenschein    8.    110  p.    cl.  2  M.  40  Pf. 

Orendi,  J  ,  Marcus  Tereotius  Varro,  diu  Quelle  zu  Liviuü  Vil  2.  Biätriu 

leOL   Pr.   4.   38  S 
Weyman,  C,  znr  Dekadeoeistbailaog  des  Lirias.  AbbaodloogeD  fOr  W. 

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Ree  :  Berlioar  phil.  Wochanschrift  XII  7  p.  807  -  209  v  C.  Haiins. 

Lncrefi  ik>  rcrum  naturn  über  I.   Texte  latin,  avec  des  ootea  par  E  ße- 
noist  et  H.  Lantoiut«.   Paris,  Hacbette.    16.   79  p.  yO  Pf . 

Hartz,  E.,  de  praecipuarum  praepositioDum  unn  Lucretiano.  H«lsingfor8 
1891    8.    VIII,  67  8. 

R»  r  :  Archiv  für  lat.  I^xilKOfTrHiihi*»  VII  4  p  609—610  v  F.  Gnsiafs;on. 

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Hoc  :  Archif  f.  Ial.  Lexikographie  VII 4  p.  610. 

Reichenhart,  E  ,  tamqaani  Q.  quaat  bei  Lucretiqt.  Abhaadlongen  f.  W.  t. 

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Ree:  Archiv  £  iat.  Lexikographie  Vil  4  p.  61 1—613. 

Ellis.  R.,  n..ct<  s  Manilianap.    Oxf-i  i  I'^H!  7  M.  20  Pf. 

Ree;  Berliner  phil.  WocbPOäcbrift  Xii  7  p.  205—207  v.  K.  Hossberg. 
Archiv  f.  lat.  Lexikographie  VII  4  p.  621 

Roaebarg,  K.,  an  Manilint.  Jahrbflcber  für  Philologie  146.  Bd.  I.Heft 

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Thomaa,  Paul,  notes  et  conjectures  sur  Maoiliua.   (iilxtrait.)  Bruxelies, 
inp.  Hayaa.  8.  97  p. 
MttHlalla.  Cntaiua,  O..  ad  Martialem  1 61.  Rhein.  Moieam  XLVII 1  p.  71—78. 

Spiegel,  G  ,  zur  Charakteriatik  des  Epigratnmatikers  Marttalis.  Halt  (Tirol) 

IM'.n.    l'r.    P.    41  *^ 
Blinueiui»  Felix.   Wöiffliri,  E. ,  Miuucius  Felix,  eio  Beitrag  zur  Roaotni^ä 
des  afrikaaiachen  Lateins.  Arebi?  fOr  lat  Lexikographie  VII  4  p.  487—48$. 

Ovid«)  Gl  (lichte.  Text  mit  russischer  Uebersetsang  n.  Noten  tob  A.  Adolf. 

Moskau  1890 

Ree:  Rues.  pbil.  Rondschao  i  2  p.  166—167     J.  L-tin. 
>-   mit  (rossiscben)  Anmerknngen,  Einleitung  ete  von  J.  Netusehil.  Zars- 

koj  Sf'!.i  l^'M 

Crusius,  O ,  üvidius  lastorum  II  v.  103  de  Ariooe.  Rbeia.  Museum  XLVU  l 
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Engelmann,  R.,  Bilderatlas  an  Ovids  Metamorphosen.  Leipsig  i  soo.  Se - 

manu.  2M.  tM)  PL 

Ree  :  Russ.  pbil.  Rundschau  I  2  p.  160ff-  v.  Appelrot, 

Orau,  R.,  de  OvIdÜ  metamorphosenm  codice  Amplonlaoo.  Halle.  Dies.  99  S. 

Linse,  E  ,  da  Ovidio  Yocabularam  inventore.  Tobingen  1891.  (L>Mpzig. 
Fock  )  I  M  öü  Pf. 

Ree.:  Berliner  phil.  Wocheuschritt  Xil  1  p.  U  — 12  v.  0.  SchOUe.  — 
Archiv  f.  lat.  Lexikographie  VII 4  p.  611. 


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fiftmiioha  Autoraa.  57 

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-löO 

Fapinlanus.  Lelpoid,  H.,  Uber  die  Spr&che  dm  Joristeo  PApiniaoa».  PaMua 
1891.  Pf. 

Ree. ;  ArdiW  f.  Jat  Leiikographie  VII 4  p.  614—616  f.  W.  Kalb. 
Petronil  ceoa  Trink  t Irliiouis.    Mit  UebeiaetniBg  n.  AnmerknngMi  von  L 
Friediänder.   Leipzig  18i»l,  Uirzel.         ^  ,     5  M. 

Ree.:  Lit.  CentnüblaU  N  2  p.  67  -59  v.  Crusios.   —   Nene  pbil.  BiiDd> 

scbaii  N  5  p  70—71  v.  C  Wapcner.  ~  Archiv  f.  !at.  Lexikographie 
VJi4  p.  612—613.  —  Blätter  f  Iii.  Unterhaltuiig  N.  8  p.  116-117.  — 
CUssiCAl  fioTiew  VI  3  p.  116-118  t.  R.  Elliä.^ 

Jemee,  M.      the  Sibyl  in  PetroDius.  Ctassieal  Review  VI  1. 2  p.  74-76. 

Phaedru§.  Hartman,  J.,  de  Pbaedri  fabulii.  Leiden  1800,  Van  D.x  sburgh. 
(Leipzig,  Harrasäowitz.)  2  M.  60  Ff. 

Rtc:  Classical  Review  Vi  i  2  p  29-32  v  S.  G.  Owen, 

Plaut!  eomoediae  ex  rec.  Ritsehelii.   IV  1:  Casina,  ree.  Fr  Sehdll. 

IV  2:  .Milc>  ßlorio8U8,  od.  G.  üöt  z  Leipzig  1890,  Teubner.  5  M  CO  Pf  u.  6  M. 
Rfc  :  Zeitschrift  f  d.  östorr.  Ciym"-  XIJI!  1  p.  20  — 29  v.  J  Stowasscr. 

— •   ausgew&blte  Komödien.    Kür  den  Schulgebrauch  erklärt  von  J.  Brix. 
Bdchn  :  Monaechmi.  4.  Aufl.,  bearb.  von  M.  Ni  c  m  cy er.  Leipzig,  Teub« 
Der.   8     116  S.  IM. 

—    Arnphitruo,  ed.  with  rotes  byÄ.  Palmer.   London  1890,  Macmillan.  OM, 
Ree:  ^eue  phil.  Rundschau  N.  1  p.  4—7  v.  1:1  Redsiob.  —  Ciassicai  Re- 
view VI  I.  3  p.  26-26  V.  M.  Liodsay. 

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d'  Arirrn](^  vol  II  (1890). 

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Cuntz,  O..  Agrippa  u  Augustus  als  (juelleuschriftstelier  des  Piinius  in  den 
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Pri8ciHianu*i    Paret,  Fr.,  FriieilliaDi»,  fieformAtor  des  4.  Jatirhand«it& 
Wttrsburff  1891,  Stuber.  6  M. 

Ree.:  uentaehe  Littentarseitaug  N.  3  p.  73-76     P.  Bdhrincer. 

IhüntlUaill  instltationii  Uber  X.,  wltb  ootot  hj  W.  Peterson.  Oxford 
1891.  14  M.  60  Pf. 

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N.  1088  p.  188- 188  v.  H.  Riebards.  —  Claaiieal  Review  ?1 1.  2  p.  8S 

-34  T.  A.  S.  Wilkins 

Beoiier,  F.,  lom  X.  Buch  det  QaiDtiliaa.    Aorich  189L.  Pr.  (T>eipzif. 
Fock.)  1  M.  30  Ff. 

Ree:  Deutsche  LittPraturzeitung  N.  10  p.  329  -330  v  M.   —  Neue 

phil.  Rundschau  N.  3  p.  36—89  u  N.  4  p.  64-68  M.  Kiderlin. 

KMerlin,  M ,  kritische  ßemerkongeo  au  QaiDtiliMUts.  AbhudluDgeo  fOr 

W.  T.  Christ  p.  7.^  Ö7. 

—   sum  9.  Buche  des  Quiutiiiauus.   Jahrbücher  fQr  Philologie  143.  Bd. 
12.  Heft  p.  848-860. 

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Ree.:  Arebiv  f.  Iat  Lexikographie  VII  4  p.612     A.  Egen.  * 

Bteinberger,  A.,  Hercules  Oetaeus  fabula  num  Sit  a  Seneca  scripta.  Ab« 

handlunonn  Uw  W  v  Chn-r  p.  188  11)3. 

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JabrbOcber  fOr  Philologie  148.  Bd.  12.  Heft  p  666. 

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...... ^le 


Römische  Autoreo. 


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—  Ardihr  f.  lat.  Lmkographie  Vll  i  p.  616—617.  —  Classical  Eeview 
VI  8  p.  121  T.  J.  H.  LtiptoQ. 

Taeitns.   AoDals,  with  notes  by  U.  Furneaux.  II.  Oxford  1891.       84  M. 
Ree:  Deutsche  Litteraturzeituog      2  p.  46—48  v.  J.  Prammer.  —  Aca- 
deniy  N.  1081  p.  186^187  v.  Fr.  Blebards. 

—  anDali,  coaraeoUti  da  Y.  Mengbini.   1  (libri  I— II).  Torino,  LOacher. 

8.    XX,  173  p  2  M.  50  Pf. 

—  historiaram  litu*!,  vith  notea  hj  W.  A.  Spoooer.   Loodon  1891,  Mac- 
milJan.  19  M.  20  Pf. 

Bm.:  Claninl  Raview  Vll.  3  p.  88-40  f.  E.  0.  Hardjr. 

—  da?  Loli  11     s  Agricola.  Sebolaiugabe  Ton  A.  D  rif  er.  8.  Aufl.  Leipzig, 

Teubnor.    6.    IV,  51  8  CO  W. 

—  dialogus  de  oratoribus,  erklärt  von  G.  Andresen.  3.  Aufl.  Leipzig  1891. 
Tanbner.  90  Pf. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  11  p.297. 

Czyzkiewioz,  S.,  de  Taciti  aermoDia  proprietatibus.  II.  Brody  1891 

(Wesi).  Pr. 

Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  5  p.  144  —  148  v.  K.  Niemayer. 

—  Arcliiv  f  Irtt.  Lexikoj^riiphie  VII  4  p.  613. 

Hoohart,  P  ,  de  rauthenticite  des  annales  et  des  histoires  de  Tacite.  Üu- 
vraee  aceompagDe  den  püoiographies  de  5  pages  des  mauuscrits  de 
88  Teures  de  Poggio  Braeeiolint  Paria  (I890j^  Tboria  8.  XII,  883  p. 

Qreef,  A.,  loxicon  Tuciteutn.   Fase.  IX.   Leipzig  1881,  TtnblMr.  8M.  OOPf. 

Kt'c:  Archiv  f.  lat.  L"Xikograpbic  V!l  4  p.  608. 

Knoke,  F.,  au  Tacitus  Germania  Ii.  Jahrbücher  iUr  Philologie  143.  Bd. 
13.  Heft  p.  857-884. 

Uehotlnsky,  S.,  über  den  Gebrauch  des  Participium  bei  Tacltoa.  (Boa> 

sisrh  )    Kifwche  Onivor-it äts-Auzeigen  XXXI  l. 

Lfiokeubach,  A.,  de  Germaniae  quae  Tocatur  Taciteae  fontibus.  Marburg. 
Dias.  (Leipzig,  Fock.)  IM. 

Mariiii,  Q  ,  Romania  e  Oermaoia,  ovvero  il  moodo  germanico  secoado  le 

rel:i7;(>!ii  di  Tacitci  r  v,?\  --tinvi  veri  caratteri,  rapporli  6  ioflaeosa  tol 

nioiulo  romano.    Irn  t.      bimpfl.    Ö    27Ö  p.  6  M. 

Steele,  chiasmua  in  iSaliust,  Caesar,  Tacitus  and  Justinus,  y.  Saiiu^äUus 
p.  58. 

Uhlig.  0  ,  die  consecotio  tenponim  bei  Tacitua.  Featsebrift  voo  Schnee* 

berg  p.  49-53. 

Valla,  F.,  per  il  coA  detto  dialogo«  de  Oratoribas.  Rifista  di  filologia  XX 

4-6  p.  323-324. 

Walter,  Fr,  zu  Taritus.    Abhandlungen  für  W  v.  Christ  p.  390—308. 

lerentius.   Gutjahr,  der  Codex  Victorianus  des  Terenz.    Berichte  der  köo. 
•Ichs.  GeseUschafc  der  Wis  s ,  phil.-hi&t.  Klasse  1891  N.  33. 

Htrlimii,  J.,  ad  Tereoüi  Eanaehom  ?.  84.  Mnemoayne  XX  3  p.  167. 

Nenolnl,  Fl.,  de  Terentio  ejusque  fontibus.    Livorno  1891,  GiiHti.     6  M. 
Reo  :  Berliner  phi!  Wochenschrift  XII  U  p.  273-275  v  i:tif:(>ibrerht. 

lertuUiaiii  opora  ex  rec.  Reifferscheid  et  Wissowa.   1.    Wieu  1Ö90, 
Temp^ky;  Leipzig,  Freitag.  15  M.  80  Pt 

Ree:  Classical  Beriew  Vi  1.8  p.  46--46     W.  Saoday. 

—  apologeticus  advcrsu:?  ^rntes    De  praescriptionibus  adversus  haereticis 
Editio  secunda.  ad  umm  siudiosae  juveotutiä  adnotata.  Paris  (1891),  Gaume. 
18.  XXVIll,228p.  3M. 


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$0  BAmi«:^  Aotoreo. 

lertoliianns  de  f)^« oitentia,  e4.  £.  Preu4cb«o.    Freitarg  1891»  Mobr. 

1  U.  60  PI 

Bec  :  rvüt^cbe  Litteraturzeitnag  K.7  p  Ü19  v.  H.  HoHktOM.  —  BerM 

critiqiio  N.  11  p.  205— 206. 

—  de  pme  cnpUone  beraeticoram,  her&U!>g.  von  E.  Preuscben.  Freibure, 
Mobr.  8.  XI, 48 9.  IM. 

Härtel,  W.  v..  patri»ii«che  Stti^Ii.  n.  I  -  IV.   Wien  1890.  Teinpskf.  SM.SOPt 

Rpc.  :  Classical  Review  Vi  1.2  p  45  v.  W.  Sanday. 

Jung,  J  ,  zu  Teriniiiant  Ausw&rtigen  BeziebaageiL  Wiener  Stodiea  Xlil  S 

p.  231-244. 

IWIMwn,  E  ,  TertitUian.  Goth»  iseo,  Perthas.  9  M. 

Ree.:  Bevoe  historiqoe  1893,  nert-ATriL 

Vliet.  van  der,  siudia  eccle&i-j^tica.  Tertullianus  1  Leiden  1891.  Brill  211- 
Bec:  Bpilinor  pbil  Worh*>ni=rhrifi  Xll  5  p  149  ».  M.  PetacfafPig.  — 
Classical  Review  VI  1.  ;i  p  45  v.  W.  Rain^ay. 

TibuUiiB.  Haiier  E,  wer  ist  der  Ver£as&er  der  Elegieo  deaLygdamu»?  Ab- 
tMUldluDgeD  lOr  W.  t.  Chritt  p.  4fM— 409. 

Illtrioh,  R,  «tudia  Tibiilliaua        rJin  1889,  Weber.  IM  80  Pf. 

Ree;  Blätter  f.  d.  ktyr  üym.  XX VIII  1  p.  58— 59  ▼  C.  VVeyman. 

Trot^tis  Pompejaf)    Neuhaus,  0.,  die  Quellen  de^  Trogus  Pooip^os  ia  4er 

p.  r  i-f  hfn  <T''^i:bichte.    IV.    ilobeiisteiu  1891.    Fr.    4.    25  S. 

Traube,  L..  zur  l  eberlieferunj/sgescbicbte  des  VBleriii>  M.iximus,  v  p.  49. 

Vttrro.  Kell,  H.,  conHnrntatins  in  Vcirroiiis  rerum  rusticarum  libroa.  Leipfig 
1891,  Teubn*>r.  8  M. 

Ree  :  Hfriin.T  yhW    Wochi.-r'iHft  XII  4  p.  111^112  T.  f.   —    ArOblT  L 

ial.  Lt  xtkograpbit!  Vli  4  ])  »)()•<— Guy. 

Landgraf,  G.,  coaiectanea.    Varro  L.  L.  V  149    AbhaodluDgea  fOr  W. 
Christ  p.  882. 

Norden.  E  ,  in  VaiTODis  tatnna  lleiiippeaa  oba^Tttiooes.  Leipzig  IS91, 
Teubiier.  2  M.  40  FL 

Ree:  Berliner  pbil.  WocbeLscbrili  XII  4  p.  112—14      Fr.  Marx. 

Orendi,  Marcus  T«  rentius  Varro,  die  Quelle  zu  Liviuä  Vli  2.  Bistnia 
189h   Fr.  4.  38  S. 

V ellelas  Patereolns.  Faiiat,  F.,  de  Vellei  PateKoli  fldr.  Gieasra  189t. 

Dias.    8.    70  S 

Verglliu«.  Aeoeid,  ed.  wiib  iutroductioo  and  uotes  bj  AUcroft  aud  Uayef. 
Book  VI.   LoDdoD,  Clive    8.  94  p.  el.  IM.  80  PI 

—  —   ad  witb  introduction  aod  Dotea  by  AUcrofi  and  Neatby.  BookTII. 
Ibid.  SM.  60 Pf. 

—  —    by  S.  G.  Owrn.  lun  k  X     London  1891.  Macmillan.        IM  80Pf. 

Ree:  CIttf<Kicai  H«  vaw  VI  i.  j  p.  67  v.  E.  S.  Sbuckburgh. 

—  extraitg  de  Virgile,  avec  uotes  par  L.  MtrteL    Editioa  oroee  de  gra* 
vnrea.  Parisi  Oanupr  frftrea.   18.  Ii,  497  p. 

«   Georgirs.  Bd.  witb  introdnetion,  textend  Dotea,  by  CS.  Je rram.  Booka 

I  &  11.   Oxford.  SM. 

—  Culex,  r.c  Fr.  Lee.    Berlin  1801,  Woidmann.  SB. 
Ree  :  (  lasMcal  Heviow  VI  3  p.  113-116  v.  J.  P.  Postgate. 

—  PKncide  tradotta  da  A.  Caro.  II.  9  edizion«.  Torino,  ed.  Salesiaoa.  24. 
9S9p.  89  PL 

—  -  booka  I^IV,  tranalatioa.   London,  Clive.   18.  d.         SM.  40 PL 

—  book  VIptranalationbyHeabittaadHayea.  Ibid.  18.  84p.  IM. 80 PL 


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£pigrapbik  and  Palaeographie. 


61 


yergiliu§.  Oeuvres  choisies,  traduite.^  «  t  abregees,  4  l'usage  de  la  ieunease, 
p«r  U  Barrati  n  A.  Feiltet,  et  illustrics  de  20  vigDettea.  (Bibliotiitene 
roae  illuätr^.)   Paria»  üachette.   Id.   Vlli,  376  p.  2  M.  25  Pf. 

Cristofotin?,  C  di  nn  fiiime  altrettanto  ignoto  quanto  famoso.  Oiscnssione 
criiica  sul  t.  65  della  1  egloga  di  Virgilio.  Kivista  di  liioiogia  XX  4-6 

Qeorgli,  H,  die  anUk*  A^iifiskritik.  Stuttgart  1891,  Koblbammcr.   10 M. 
Ree  :  Berliner  phil  VVocheoscbrift  Xii  12  p. -366-368  t.  A.  Zingerie. 
-  Lit.  Ccntralblatt  H.  10  p  327-328  v.  H  H. 

Gerathewohl,  B. ,  Allitteration  tontragender  Silben  an  den  beiden  letzieu 
Ars*  II  des  Hexameters  iD  Vergila  Aeneis.    Abbandluiigen  fflr  W.  t. 

Christ  p.  155  —  176. 

Landgraf,  G.,  coniectanea.  Ycrgil  Aen.  6,  460.  AbbandluDgen  fQr  W.  v. 
Christ  p.  380. 

Montono  d'lvedrfa,  torniaino  %  Virgilio.  Torino,  LOacher.      4  M.  60  Pf. . 

Moore,  J.  L  »  Servius  oo  tbe  tropea  and  figores  of  YergU.   DIss.  (Id 

Am  Journal  of  i^bil.  Xll,  n  apart:  Baltiuiorp  1891.) 
Hcc  ;  Archiv  f.  lat  Lexikographie  Vll  4  p,  007 — 608 

Oltramare,  A,,  etude  sur  l'episode  d'Aristee  dans  les  Georgiques  de  Vii' 
gile.  Genf»  Geoirg.  8.   188  p. 

Röhrich,  M  ,  de  Culicis  potissimis  codieibns  reete  teatimindis.  Diss.  Berlin, 
Heinrieb  &  Hemke    8    48  S  1  M.  60  PI. 

Ree:  Neue  phil  Ilundschau  N.  6  p,  86-87  v.  K.  Kern. 

Sonntag,  M  ,  Yergil  als  bukolischer  Dichter.  Leipzig  1691.  Teubner.  5M. 
Ree.:  Deotaebe  LiUeratureeltoiig  N  11  p.  361^863     M.  Bothaleio, 

SteolMP,  J. ,  la  legende  de  Virgile  en  Belgique.   Bulletin  de  l*Acad6mie 

des  scicnccs  dp  Helgiqne  3  sörie,  t.  XIX,  p.  685— 632. 

Yirgilius  grammatictts.  StMigl,  Th.,  Virgiliana  MOnohen  1801.  (Leipzig, 
Fock.)  3  M. 

Ree. :  Nene  pfall.  Baodaefaaa  M.  1  p  7^0  r.  J.  StowMier. 

VitniTti  Pollioiiiti  de  arehitectura  libri  Ad  optimorum  librorum  fidetn 
aocurate  editi.    Ed.  Bfeereolypa.    Kova  impreaaio.    Leipsig,  Uoltse.  16. 

260  S.  1  M 

Oyer,  L,  Vitrufiu«  account  of  tbe  Oreek  stage.  Journal  oi  Hellänio  btu- 
diea  Xll  2  p.  866—368  with  irood*cats. 


HI.  Epigraphlk  und  Falaeosraphie. 

Anweisung  aar  Ueräiellung  von  Inscbrifleucopieu,  gegeben  vom  arcb.-epigr. 
Seminar  der  Wiener  Üni?er8it8t.  Wien.  1  Blatt  Fouo. 

Brngsch,  G.,  Steinineehrift  ti.  Bibelwort.  Berlin  1891,  Tervin  für  deutsche 

Litteratur.  5  U. 

Ree:  Lit.  Centrulblatt  N.  6  p.  169-171  v  G  E. 

(jagnat,  R.,  revue  des  pablications  epig  raphiauca  relatives  k  Tantiquitä  claaai- 
qpe.   (Gztrut  de  la  Re?oe  arch^logi  que.)  Paris,  Leroux.  8.  32  p. 

iMerlfitlonoo  orae  eeptentrionalis  Pen  ti  Euzini  Graeeae  et  Latlnae,  ed.  B. 

Latyscbo  v.    II    Petersburg  1890,  Akademie.    (Leipzig,  Voss.)       SO  Mi 
Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschritt  XU  3  p.  81-83  v.  W.  Laffeld,  — 
Rnsa.  phil  Rundschau  1  2  p.  119  —  187  ▼.  V.  v.  Scb&ffer. 

Latyaohew.  W.,  epigraphiacbcr  ^iacbtrag    (Russisch.)   Jonrnal  des  kaia. 
rasa.  Ministertanis  der  YolksanfkÜrang  1898,  Januar.  8.  Abth,  p.  36—36 


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02  Oriecluficlie  latobrilMo. 


N^rootsoB-Beyi  ioscriptioos  grecques  et  laUnes  recuetlhes  daos  la  Tille 
il'AleiftiMirift  «1  MX  enTiroBs.  (Estnit)  P«ri^  Leionz.  8.   16  p. 

SebOffer*      v.»  die  epigraphisdi«  WittMfcbafr.   (Rutaiseh.)   Uml  vML 
Rundaehen  18  p.  110-119. 


J.  Griechische  InschrifteD.  —  Orientalische  Inschrif- 
ien,  soweit  sie  sar  Kenntniss  der  clasBischen  Alter- 
thomswissenflchaft  Ton  Interesse  sind. 

Bamaek.  Job.,  aas  Bpidanree.  Epigcap blühe  Studien.    Leipsig  1880^ 

Hirzel.  6  IL 

Hpc  :  Deutsch©  LiUeraiuneitung  N.  6  p.  186— 1^8  v.  W.  Prellwits 

—  ?ii  drn  Weibgeschenklisten  aus  dem  Kahirion.   Fhilologus  L  3  p.  508  —  570. 

ibauipoiseau,  iuscriptioo  de  Samotbrace.  Acad^mie  des  imcripiious,  ä.  Ja- 
naar. (Revae  eritiqoe  N.  3 ) 

Dareete*  recneil  dee  inseription,  t.  Recoeil  p.  6S. 

Bittenberger,  W.,  grieeblscbe  Inschrifken  ?on  Ilinm.  Rhein.  Mnienm  ZLVII S 

p.  324 

Earie,  M.  L.  luw  Sicj-onian  inscriptioiis.   Classical  Review  Vi  3  p.  132 — ^135. 

FrAnkel«  M.,  die  Inscbritten  von  Pergamoo.  I.  Berlin  1Ö90,  Spemann.  60  M. 
Ree. :  Claasieal  Review  VI  1.  8  p.  00—68  r.  E.  L.  Hlekt.  —  Rernc  critf- 

qne  N.  8  p.  149—151  v.  H.  Reioacb. 

Hatti,  6.,  iserisione  del  Fitode.  Motiaie  degli  scavi  1891,  teltembre,  p.  886 
-286. 

Glannopoolos,  H-,  irtypa^al       iftapxiai  *AJiftopoö.  Bnlletin  de  correspoo- 
dance  hellenique  XV  6.  6  p.  688—571. 

Herwerdeii.  II  Tan,  epigramma  correxit  H.     U«  (iucriptio  metriea  Stra- 

touiceu).    MiieoiosyQe  aX  2  p  126. 

Hiller  T.  Gärtriogen,  F.,  das  Denkmal  Charemoos  vuu  My^a.  Ii.  Mttthei- 
loogen  dee  arcb.  Instituts  ra  Athen  XVI 4  p.  441. 

Hir§cbfeld,  G.,  Mxt}  toö  <r«?»«c.  Ein  epigraphlaeh-tbeelogiicfaer  Exkora. 

Philologus  L  3  p.  430— 4^). 

Haltach,  F.,  metrologiscber  Excurs  zu  einer  ihebanischen  Ingcbrifi.  Jabr- 

bScber  fflr  Philologie  146.  Bd.  I  Heft  p.  88<-88. 
lBaerlptione§  graecae  metric u>  ed.  T  b.  Pr e ge  r.  Leipzig  1891,  Tenbner.  8  M. 

Ree  :  Lit.  Centralblati  N.  10  p.  326-  327  v.  A  H.  —  Götting.  pel.  An- 
zeigen ^.  d  p.  89  -  104  V.  G.  Kaibel.  —  KivisU  di  ülologia  XX  7—9 
p.  490-499  V.  G.  Znretti. 

Jonbin,  A.,  in^c  rii>tion  d^Oropoa    Bolletin  de  correepondanea  heUteiqae 

XV  5.  n  p.  490 -4y2. 

Kontoleon,  A.  E,  intypa^ti  r^g  i>rfWt/  hw,  Mittbeiluogen  des  arcb.  Insti- 
tuts IQ  Athen  XVI  4  p.  406—410. 

-  Inaeription  de  Cberaontee.  Revne  du  Mndea  greeqnea  IV  18  p.  888—880. 

Legraud,  ioHcnptioDs  d*A«typa]^e.   BoUetin  de  correapondance  hellAniqne 

.\V  o.  G  p.  629 -n3G 

Lebner,  II.,  aber  die  atbenischen  äcbatzverzeichnisae.    Stras&burg  1S90, 
Trübner.  3  M. 

Ree.:  Dentache  Litteratoraeitnng  N.  9  p.  898     J.  T6pffBr. 

flleisfer.  R ,  die  Weihüiacbrift  ans  dem  kretischen  Asklepieien.  Philologna 

Ii  3  p.  670—678. 


...... ^le 


Lateiaiscbe  laschrifteo. 


es 


norütmann»  J.  H.,  kyzikeniscbe  loachrift.   Mittheilungeii  des  arcb.  IdsU- 
tsts  so  Athen  XVI  4  p.  437—440. 

Paton  and  Hioks,  the  inscriptious  of  Cm.   Oxford  1891.         31  M.  60  Pf. 
Bec  :  Lit  CoQtralbtait  N  5  p.  165—166         H.  —   Acftdamy  N.  1037 

p  233  V.  Kugenie  Seilers. 

Kadet,  G..  ioscrtptioD  de  Kios  en  Bithynie.  Balletiu  de  correspondance  heI16- 

mqne  XV  5.  6  p.  481—487. 
—   et  Pari§,  in«cription8  d*AiDorgo6.  Balletin  de  correapoodanca  liell6niqae 

XV  6.  6  p.  571— ÜÜ6. 

Reevell  des  iascriptioDs  jnridiques  grecques,  p«rDarette,  Hanssoallier 

et  Th.  Reinäch.    Paris  1891,  Leroux.  7  M.  60 Pt 

Ree  :  Berlioer  phil.  Wochenschrift  XII  12  p.  373-376  v.  Thalheim. 

Beinacb,  Th.»  mscription  de  l'Ue  de  Cos.  Revue  des  etudes  grecaues  IV  16 
p.  867^76. 

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Eonse ,  W. ,  an  inscription  firom  Egypt  (tfta  ftMjrtanj  Efmdi),   Journal  ot 

Helleiiic  studies  XII  2  p.  384 

Sayee,  A.  H.,  the  new  biliuguai  llittite  inscription.  Acaderay  N.  1027  p.  43. 

Bogliano,  A.,  1  epigrate  greca  napolitana  di  Fublio  Plosio  l^'ausUuo.  Kendi- 
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Ttoffar,  J.,  koischea  Sakralgesets.  Mittheiloogeo  d<8  areb.  lostiUile  an  AtliMi 

XVI  4  p.  411-432. 

Xyler,  A.,  the  uew  biliogual  llittite  iuscripUoo.  Academy  N.  1029  p.  91—92. 
Vsener,  H.,  zur  Inschrift  von  Eiaia.  Bbeio.  Museum  XLYII I  p.  164—166. 


2.  Lateinische  Inschriften. 

Baraahel,  F.»  lacriiione  di  Locri:  >Aliinma,  quae  lo  Tita  Baa  aomnia  diaol« 
pliaa  senravit  .  .  .c.  Netisie  degll  scavi  1891,  eettembre,  p.  296—897. 

—  iserizioDi  di  Ravenna:  bC.  l4uroia«  Antiocfaus  AagnstaL  BaYenj^c  Ibid., 

novetnbre,  p.  328—329. 

—  di  una  rara  iscrizione  latina,  probabilmente  del  vico  üelTillum.  (Umbria.) 
Ibid.,  no?embre,  p.  889—880. 

.—  di  un  importaute  epigrafe,  riferibile  al  percorso  di  un  aoqoedottO,  Mopaita 

rn'\  rerritorio  umiternino.    Ibid.,  otlobre,  p.  321 — 323. 

Bellabarba,       iscrizioni  gulüane  iuterpretate.  Fase.  1.  Chiaramoati-Gulü, 
16.    16  p.  40  Pt 

BliekeDberg,  €b.,  eretriske  Gravskriften.  Avee  na  r6eam6  en  fnun^ais.  Eo- 

pt  nh:iL'f"n  1891,  Hoest.    4.    4ß  S.  2  M. 

Browu,  Ii-,  the  new  Etruscan  iDScriptiou.   Academy  N.  1031  p.  137—138. 

Büchner,  W.,  aum  £dikt  des  Caracalla.   Wochenschrift  f&r  kiaea.  PhiL  IX 

1  p.  22  -  23. 

Cagnat,  B.,  l'annfte  6pigrapbique.   Be?ae  des  poblieations  ^pigraphique  re* 
latiTes  k  Pantiquit^  romaine.   4.  ann^e  1891.   Paris,  Leroux.  6  M. 

Cedf  A.)  tabnlae  Igavinae,  in  asam  academicom.  Toriooi  L68cber   8.  30  p. 

IM.  50  Pf. 

Ceuleueer,  A.  de,  de  la  i>iguiäcatioo  des  muts  uegotiator  citriarius.  (Extrail.) 
BmzeUes  1801,  Monceanx.  8.  14  p. 

Colouua,  F  ,  iscrizione  di  PozzuoH:  »intus  bOC  iaeet  iubenis  Flore  .  .  .c. 

l«(Otizie  di  gli  scavi  1891,  ottobre,  p.  320—321. 

£ap6randieiii      nouvelle  note  sur  un  cachet  inidit  d'ocuUste  romaio  (Sex. 
Flams  Basilins).  (Extrait.)  Paris  1891«  Leioox.  &  16  p. 


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64 


PaUographM. 


Flak,  J.,  rOnuebi  lotebrifton  «as  Pffliu.  Sitsmifiberiahte  der  MftaAaBer 

Akademie  1891.  Heft  III,  p.  429—440. 

JKnnck,  A.,  ioscbriftlicbe  Zeagnisse  fQr  lateinUcbe  VerwandtscbaftsDamen. 
Formelhafte  ^Vendungeo  im  Josdmfteolaleiii.  Archiv  1.  Ut.  Lfexikograobie 
VII  4  p.  688-666. 

Gamarrtni,  6.  F.,  iscrizioni'  «arusca  in  piombo  della  sponda  del  mam  4m 
Vulci  a  PiM.  Beodieonti  d«U'  AecademiA  dei  Linoei  foL  VII,  läse.  IS  p. 

431-435 

Gatti,  ('    1  cHzioni  della  Via  Labieaaa  (. . .  in  eora  iraodala  dio  litiem .  . .). 

Nülizie  degli  ^cavi  1891,  scttembre,  p.  2S8. 

Ha¥erfield,  F  .  an  nitar  to  tho  Matres  Uiiototae  di^covf'red  al  Wincheeter. 
ArcLaeulogia  Aelinua  part  3ü  p  226—227  witb  pl.  XXlli. 

HftlMii,  Chr.,  miteellaoea  epigra6ea.  Tavola  di  Dalrooato.   DipleflHi  mSH-^ 

tarc  dair  aheo  dcI  Tevcre  Holla  di  od  servo  foggitivo.  Cippi  terminali 
degli  orti  Tiaiaai.  Iscriaiooe  de  Velia  (üic  iaoet  Callimorftia . . Mit* 
tbeiloDgeo  des  areh.  loititiita  sn  Bmh  VI  4  p.  833^-^818. 

latte§ ,  E.,  note  dt  epigrafia  etrosca.  BendiooBti  deir  Isülato  lonbardo  toL 
IXV,  fase.8,  p.  11611. 

—  riDterponzione  conguintiva  nell^  iscriiioni  paleofenete.  Bendioooti  delP 
lat  lombardo  toI.  XXIV,  fasc.  14.  15. 

—  la  iBerttione  etnisca  della  taisa  ▼atfeana  di  Cere.  Ardiirio  glottologico 
XII,  sopplemento  diq>eo8a  1. 

Btehlis      ,  römische  Inschrift  vom  BraalioldinteiB  bei  Dikrkbeioi.  Berliner 

phil.  Wochenschrift  XIT  9  p  2r»9— 260. 

JtloiDniseD,  Ih^  le  parcelUire  U'Oraage.  Lettre.  Kevue  epigr.  du  Midi  de 
la  Fraooe  N.64  p  181-146. 

—  i  commentari  dei  I-iidi  <«•(  ,;  iri  »ugustei  e  sevi^nani,  seopertt  in  Roma 
sulla  Bpouda  dfl  Tovore.    Nuova  Antoiogia  III,  vol.  35,  N.  20.  p.  775—777. 

Nlno,  A.  de,  lapidc:  »Tcttia  ba.  Anac.  Cerri.«  Notisie  degli  6ca?i  1891,  set- 
tenoret  p.  295. 

BOMl«  G.  B.,  tavola  losoria  con  iitfltione  alludente  ad  im  fatto  storico,  ado> 
perftta  a  cbiudcrc  un  P<»pf>lcro  presso  la  batilica  di  s.  Silvestro.  —  Epitafi« 
foroito  di  note  cronologichc  degli  anai  3d0y  368  BuUetti&o  di  areb.  cn- 
ttiana  aer.  V»  anno  II,  Ümc.  1.  p.  88—46. 

SaeaM,  J.,  ioteriptioos  des  Pyr^o^  Berne  dea  Pyr^es  III  N.  1--4. 

Schmidt,  J.,  über  die  alba  de";  ordo  von  Tbamugadi  II*  daa  flaaoBiaM  per* 

petuiim.    Rhein.  Museum  XLVI!  l  p  U4 — 129. 

üeidel,  H.,  Ober  römische  ürabiuichriuen.   I.   Sagau  1891.  Pr. 
Bec:  Archiv  f.  lat.  Lexikographie  VII  4  p.  620. 

Socliano.  A.,  di  due  epigrafi  anforaric  pomprjane  rcceuteraente  eoopeKe. 

RendicoMti  doli*    Accadeoiia  di  arrli   di  Napoli  V  (!*91)  p  F>\ — öd. 

8teTeD»,  duc  f  pigrah  comane.   Keudiconti  deir  Accaüemia  di  arch.  di  >'a- 

poli  V  (1891)  p.  79-Bl. 
ToQtain,  J. ,  cpigraphio  africaioe.    Inscriptions  ia^diles.    L'histoire  d'aae 

inscripiioo  d^AomaJe.  U^laoges  d'areh^ologie  XI 4.  6  p.  417— 4S6. 


3.'  Palaeographie. 

Bereer,  Ph.,  histoire  de  l'^criture  dans  PantiqnIM.  Phrit«  Hadietta.  81L60Pt 

K  r  :  Hnvue  critique  N.  13  p  241—244  v.  V.  Henry 

Carter,  F.,  errors  due  to  cbange  of  aiphabet.   Classical  Ueview  VI  3  p.  89 — 90. 

Graux  et  Olartia,  lac-similte  de  mes.  grecs  d'Eipagoe.   Paris  1891.  Ha- 
ehelte.  86  M. 

Bee  :  M^laog^t  d'atchtologie  XI 4. 6  p.  619—690. 


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SpftiGliwiMenMliafl.  65 

Hawrea«,  B  ,  notice.s  et  extrahs  de  quelques  manuscnts  iatins  de  1&  Bibiio* 

iheque  liaüoüülc.    T.  111.    Paris  If^J],  Klincksieck.    8.    356  p. 

Umont,  H.|  noie  sur  leg  manuscrits  du  Diarium  italicum  de  Muatfaucon.  M6- 
langes  d'vehtetogw  XI 4.  6  p.  487—468  avcc  pL  Yil. 

Fron,  M..  maiiiie)  de  pal^ographie.  Becueil  de  facnmslte  d'ecritures  da  Xil. 
au  XYll.  Bi^cle  (manuscrits  latioB  et  firufaiB),  Mconipafote  de  tranascrip- 

tions.    Paris,  Picard.    4.    32  p. 
Snese,  F.,  üabeUbefger  u.  die  tironischen  Noten.   Abhaudlungeii  für  W.  y. 
Glmst  p.  130^188. 

Schmif/  y>  ,  Notenschriftlic!)«  <■  aus  der  BenMr  Haadwihrift.  (In  Comm. 

Wöitfliuianae,  Leipsig  1891,  Teubuer.) 

Ree  :  Neue  pbil.  Rundschau  N.  3  p.  41— 43      F.  Ruess. 

Stülze«  Jb.,  vou  der  Bilderschrift  zur  Stenographie.  I.  Berlin  1891,  Mittler.  IM. 
Bac:  Pentaeha  LittaratiiraaitiiDg  N.  11  p.84»9-860  t.  O.  Miebaalia. 

TAlberl,  O.,  bistoire  de  Talphabet  d'apite  no  oavrag«  rteaat.  Benie  doi 

deux  mondes  1892  N.  3  p.  673-684. 

Wileken,  ü. ,  Tafeln  aar  ftltereo  gtie€hi8cbeo  Fal&ographie.  Leipzig  1891, 
Qiesecke  &  Devrient.  10  M. 

See.:  Dentsebe  Littaiatoneitoag  K.  2  p.  46  Watttobaah. 

Zftngem e ister  y  K.»  Tironiacho  Motta,  Nana  Haidalbargar  Jabrbfiehar  II  I 
p.81— d& 


IV.  SpraoliwiBseuscliaft* 

1.  Allgemeine  SpracbwiBflensohaft.  —  Vergleichende 
Grammatik  der  claasisohen  Sprachen. 

Ahrena»  H.  Ii. ,  kleine  Schriften.  1.  Bd.  Zur  Sprach  Wissenschaft.  Besorgt 
?on  C.  Haeberliii.  Mit  Vorwort  tob  O.  Craiina  BannoTor»  Hahn.  & 
X7.  684  8.  le  M. 

Bayfield,  M.  A.,  conditional  sentences  in  Greek  and  Latin:  indefinite  sen* 
tences  in  Greek.   II.   Classical  Review  Via  p.  90—92. 

Bachtel,  Fr.,  die  Hauptprobleme  der  indogermanischen  Lautlelire.  Getkin* 
gen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht.  9  BL 

Ree:  Revue  critiqne  N  4  p.  62—63  v.  V.  Henry. 

Borlnski,  K.,  Grundsüge  des  Systems  der  artikulierten  Phonetik.  Stattgart 
1891,  Odscbea.  1  M.  fiO  Pf. 

Rpc  :  Archiv  f.  d.  Stttdluni  der  neneren  Spraeben  88.  Bd.  1.  Heft  0. 

Michaelis. 

Ceei,  L-»  appuoti  giuuoiogici.  Torino^  Löscher.  1  M.  50  Ff. 

Bee.:  Woebeaeehrift  t  klaaa.  Phil.  IX  18  p.  882—323  v.  J.  Stowaseer. 

Cander»  G.  B  ,  the  Lycian  langoage.  Jonmal  ef  the  Atiatic  Sodetv  1891, 

October,  p  607-686. 

|}U8t,  B.  N.»  lingaiatic  and  orioital  essays,  written  Irom  the  year  1847  to 
1890.   3.  series.  London,  Paol  a  TrQbner.  8.  cl.    '  25  M.  20  Pf. 

Fennell,  i.  A- m.,  Indo-Kuropean  Vowel-System.  (Reprint  )  London.  6.  33  p. 
Bee.:  ClaMicel  Benew  VI  1.  8  p.  66—58  v.  H.  D.  Darbiabire. 

Hey,  O.»  semasiologische  Studien.   Leipzig  1891,  Teubner  SM.  80  Pf. 

Ree:  Götting.  gel.  Anz'-ijrpn  N  :3  p  !04  — 110.  v.  fl.  Schmidt. 

Hoffknann,  O.,  aor  indogeriuauischcu  Lautlehre.   1.  ludg.  q  a  ah  im  Anlaut. 
Beiträge  aar  Knnde  der  Indog.  Sprachen  XVUl  1.  2  p.  149—159. 
Bnitotbeca  pUIolofloa  daariM  Um,  I.  5 


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66 


Mtftrik.  QmBnatik. 


Jobaii08OD,  K.  F.«  über  den  Wecliaei  voo  parallelen  Stämmen  u.  die  daraas 
entttandeiMB  KombioAtioMibnMO  io  den  indog.  Sprachen.  HeiUftge  zur 
Kunde  d.  indog.  SpradMn  ZVIII  t.  8  p.  1— d6. 

Blrillcr.  niax,  die  Wissenschaft  der  Sprache.   Nmm  Bearbeitung,  dentache 
AusR  ,  besorgt  durch  R  Firk  n    W.  Wichntttn.    (In  3  Bdn.>    1.  Bd. 
Leipzig,  EDgelmann.   gr.  8.   XXXiX,  564  S.  HM. 
Fenoii,  F.,  Stödten  sor  Lebre  von  der  WonelenreiteroDg.    l'psala,  Land- 
ström  8  M.  50  PL 

Kec:  Lit.  Centralblatt  N.  1  p.  21—22  ?.  W.  Str.  —  indogonn.  Foncbna- 
gen  I  3.  4  p.  3-5  v.  F.  SQtterUn. 

Seerbö,  Fr.,  taggi  glotiolorid.  Fframt  18»1,  Lt  Moanier.  s  M. 

Be«.:  Berliner  pbil  Wodieoidirift  ZU  3  p.  87—88  t.  Fr.  Stols. 

8olui<^on,  F,  zur  Plaralbildang  der  Neotnk  Beitrlge  snr  Knnde  der  indog. 

Spra  ln  n  XVlii  1,  2  p.  144—147. 

Steinthal,  H.,  Geschichte  der  Sprach wisseoschait  bei  den  Griechen  u.  B0> 
nem.  3.  Aod.   Berlin  1891,  Dflmmler.  16  M. 

Ree.:  Denteebe  Littentoneitoag  M.  13  p.  438—188  v.  L.  Tobler. 

TlmmcrTn.iTiK,  A.,  trait<^  de  ronomatopce,  OQ  elef  AftjBOlogiqM  ponr  lee  re- 
cinea  irreductiblea.   Faris  1890,  Bouillon. 
Ree.:  Nene  plril.  Rnndiebnn  N.  2  p.  27—88     FV.  Btolt. 

Toiscber,  W.,  vom  Wachathum  der  Sprtebe.  Prag,  Deutscher  Verein.  8. 
188.  »PI 


2.  Griechische  und  römische  Metrik  und  Musik. 

Crasias,  0.,  die  Betonung  des  iiiokiambuä  nach  dem  Herondaspapyma.  Phi- 
lologns  L  8  p.  448—447. 

Gevaert,  Fr.  A..  Ursprung  des  römischen  Kirchengeaaiiges.  Deutach  ron 
H.  Riem  an n.    Leipzig  1891,  Breitkopf  &  Härtel.  2  M.  80  P£. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  1  p.  21— 24  r.  K.  ?.  Jan. 

KawczyDNki,  SI.,  essai  comparatif  sur  i'ongiue  des  rythmes.    Paria  1889^ 
BooiUoD  8  M. 

Ree :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  12  p.  376—379     F.  Spiro. 

Papadopnio!«,  G  J..  auußolal  üt  r^u  toxofiiwt  r$c  noff  ^/ttv  ImiXt^,  ßott' 
auvs.   Athen  1890,  Beck. 
Ree:  Lit  Centralblatt  N.  10  p.  884  v.  Cmiins. 

Trotln,  traite  de  prosodie  latine,  renfermaot  les  r&gles  de  ]a  quantit£  et  de 
Ja  verfification  latines.  8.  6dition    Paris,  Belin.    12.   X  VIII,  125  p. 

Vcrnier,  L  ,  (Hude  snr  la  vertification  popnlaire  des  Romains.  Beaaocoii 
li*8ö,  imp.  Dodivers. 
Ree.:  Berliner  phil.  Wocheneebrifl  Sil  7  p.  908-818  t.  L.  Malier. 

Zander,  C.  St.,  de  lege  uersificatione  latinae  summa  et  antiqnisaima.  (Ans« 

ziiq  )    Lund,  Universitllt  (Möller),    gr.  4.    28  S 
Kec:  Rivista  di  filologia  XX  4 -6  p.  336—336  v.  C.  PaacaL 


8.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

AudouiD,  E.,  etude  des  dialectes  greca  litteraires.    Paris  1891,  Klincksieck. 

3  M. 

Ree.:  Wochenschrift  f  klass.  Philologie  IX  1  p.  14  — !5  v  P  Kreischmer. 
Ceeare»  €.,  i  qnattro  principali  dialetti  delle  liogna  greca.  NapoU,  Moraoo. 
8.  i 


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Griechische  GrammaLik. 


67 


Earle,  H.  E.,  the  sabionetiTo  of  parpos«  io  relft^e  daases  in  Oreek.  Olli- 

sical  Review  VI  3  p.  93-96. 

Fick,  A.,  dio  Laute  der  griecbiacheo  3|>radi0.  Beitrige  s.  Koode  d.  iadog. 

Sprache  XVIII  1.  2  p.  132-143. 

Grosse,  H.»  Beiträge  zur  Syntax  des  griechischen  Mediama  urni  Fassivurns. 
Dninbant  1890-1891.  Pr. 
Ree:  Neofi  phil.  Rundschau  N.  4  p.  61-63  ▼.  Kühne. 

Hatzidakis,  G.  N.,  Einleitung  in  die  neDgriecbischa  Onrnmattk.  Leipsi«r, 

Breitkopf  &  Härtel.   8    XVI,  464  S.  10  M. 

Hecht,  AI.,  zur  Vereinfachung  des  grammatischen  Unterrichts  in  der  grie* 
ehiediMi  Sprache.  Zeitaehrill  f.  d.  GymnttialwflieD  ZLTl  9.  8  p.90l-S08. 

HoffniaDii.  0.,  die  friecbisdien  Dialekte.  1.  OöttiDgen  1801,  Tandenboeck  it 
fiuprecht.  8  M. 

Ree:  Classical  Review  VI  1.  2  p.  f)4— 56  v.  Ch.  Bennett. 

Johansson,  K.  F.»  Beiträge  zur  griechischen  Sprachkunde.    (Auszug.)  Up- 
«ala  1801.  Akademie.  6  M. 

Ree.:  Befoe  critiooe  N.  8  p.  146—148  t.  V.  Heoiy 

KnllMhergt  H-«  Studien  über  den  griechischen  Artikel   U.  Brrlin  I89I.  Fr. 
Ree  :  Blatter  f.  d.  bayr.  Gymn.  XX  VIII  2  p.  127—129  v.  Fr.  Vogel. 

Koch,  A.,  griechisch-deutsches  TascheDWörterbucb.  3.  Aufl.  Berlin,  Friede- 
berg  &  Mode.   III,  462  S.  1  M.  80  Pf. 

KOppner,  Fr.«  der  Dialekt  Heganu  a.  der  megaiisehen  Kolenieii.  (Aas  dtm 
Jabrbflcbero  fttr  PMl.,  18.  SnppL,  8.  683-568.)  Leipsig,  Tenbner.        1  M. 

Kflbnpr  lUass.  insfnhrlicho  Grammatik  der  griechischen  Sprache.  3  Aufl. 
I.    iJanoover  1890,  Habo.  12  Mk. 

Ree. :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  7  p.  172—177  t.  C.  Häberlin. 

Lieberich,  H.,  die  handschriftliche  Ueberlieferung  des  Bachmanuschen  Lexi* 
kons.  Abhandinngen  fOr  W.  v.  Christ  p.  964—979. 

lleyer,  Gu^ttav,  albanesische  Studien.    III.  Lautlehre  der  indogerman.  Be- 
standtheiie  des  Albanei<ischen.  (Ana  den  Sitsnngsber.  d.  fc.  AkM.  d.  Wiss.) 

Wien,  Tempsky.   8    9ü  S.  2  M. 

meyer,  Wilhelm,  der  accentuierte  Satzschluss  in  der  griechischen  Prosa. 
OöttiDgen  1891,  Denerlicb.  IM. 
Ree  ;  Berliner  phil.  Wochengchrift  XU  6  p.  183—183     0.  Meyer. 

Müller  II  V,  historische  Grammatik  der  hellenischen  Sprache    II.  Obre- 
:otf  iithie  in  chronologischer  Reihenfolge.   Griechische  Texte  von  Homer 
1 1>  auf  die  Gegenwart,  snm  Theil  mit-  Uebersetsnng  nnd  Anmeifcnngen. 

Leiden,  Brill.    8     171  S.  4  M. 

Pessonneaax,  E.,  dictionnaire  grec  •  f raot^ais ,  redig6  ä  l'usage  des  classes. 
D'aprfes  les  travaux  et  les  texte«  les  plus  r^cents.    Paris,  Belin.        13  M. 

Polaschek,  Beiträge  zur  Erkenuiiiiss  der  i'arükelD  u¥  u.  xiv.  11,  C^eruo- 
wiu  1891.  Pr 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass  Phil.  1X3  p  71-72  v.  J.  Sitzler. 

Scheliwnnow,  S.,  das  Wort  lada  in  der  ijrkiacben  Sprache.  (Rntsisch.) 

Russ.  phii.  Rundschan  I  2  p.  126—129. 

Skia»,  A.,  Tttpi  z^s  xoijTtx^t  itaXiMToo.   Athen  1891,  Sakellarios.  8.  167  8. 
Ree. :  Lit.  Gentraiblatt  N.  8  p.  91. 

ThielmMiii,  Fh.,  ix^  mit  Farticip.  Abhandlnogen  für  W.  v.  OhritI  p  S9« 

300. 

Xhnmb,  A. ,  di«  neugriechische  Sprache.   Eine  Skizze.   Freiburg,  Mohr.  8. 
VIL  86». 

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6» 


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70 


Wftifiiia,  £ ,  twei  Gu Uchtes  über  da«  CBteroeiimen  eines  UiriBitfhfii  Wörter- 
hmehm.  AicU?  t  lit  LexaMfrapkia  TU  4  p.  507— (SS. 

—  nr  Koiutraktin  der  LiaimM.  IbU.  pwMl-58S. 

—  acceI@bro  etc.   Ibid.   p.  649^079. 

—  flofim^  flsfia,  flau«.  Ibid.  ^fi68>60a 


y.  Litteratargeschichte 

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Kiitoire  des  litter:itnrp''  ancionnes  et  modernes,  avrc  morceaux  chotsis  ex- 
Iraits  dei  meilleurs  autears  des  divers  si^es.  Liueratures  aocienoes:  be- 
InOqoe,  grecque,  latine;  Utt^rataret  ^traogtee«  moderoes.  4.  Mit&HL  Parii^ 
PMualclfre.  8.         636  p. 

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Bierkipn,  P.  Ä  ,  philosophes  illustres.  Nouvelle  Edition.  Ant-qnite  et  temps 
moderne^i  Premiere  parlie:  öocrate,  Platoo,  Aristote,  Kpicurieos  et  Stoi- 
eiens,  la  philo&ophie  a  Borne,  Baeon,  Deseartee.  Paris,  Blood  et  BanaL 

8.    330  p. 

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loBophte  der  Grieeben  a.  die  rOaiisebe  Philoaopbie.  IV.  Aidiiv  für  Oo- 

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o,  Grieeben,  u.  eine  Etymologie  von  gr.  npanidn.  Berichte  der  k.  sich«. 
Qai.  d.  Wim.,  phU^biit  Klaaae  1801  ».  %  8. 

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Xll  3  p.  83-87  T.  B.  Lebmaon.  —  (VIII)  Neue  phil.  Kuodschau  N.  6 
p.  71-74  V.  0.  Weise.  —  Zeitachritl  f.  d.  Gymo.  XLYI  8.  3  p  135— 
141  V.  0.  WeiaaenfeU. 

nncbbOfer,  A.,  Sammlung  des  Vereins  für  Geschichtft  u.  AUertbumskiinde 
Westphalpns    Jahrbuch  des  arch.  lostiluts  V^II  1  p  2t»-27  mit  Abb 

I^IuseOn'rapliic  über  das  Jahr  1890.  Schweiz  u.  Westdeutächlaud,  von  f. 
Hettner    I)6couvertes  cn  Hel<rique,  par  H.  MuernMiia.  Woatdentaehe 

Zeitschritt  X  4  p.  409—412  mit  Taf  V-Vll. 

IfV agner,  J.,  Realien  des  römischen  Altertbums ,  für  deu  Schulgebrauch  xa- 
sammengestellt.  Mit  1  Karte  u.  Abb.  Brüoo,  Winiker.  8.  136  S.  9M.40Pt 


2.  Mythologie  und  Keligionswissenschaft. 

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la  rev^lation  primitive?  Memoire.    Faris,  Delhonime.    8.    46  p. 

—  les  variatiuüä  de  ia  ductnue  osiriaqae  depui^  i  lige  des  pyramides  jusqu'ä 
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J.  Dfastke.  —  Rpvüp  critique  N.  4  p  64 — üS  v.  G.  Guyau. 

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3.   Alte  Geschichte. 

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Orieutalische  Geschichte. 

Andr&,  J.  C,  Grundriss  der  WeltReschicbte  Nach  der  19.  Aufl  bearb.  YOn 
C.  Schmelzer.  I.  Geschichte  des  Altertums.  Mit  6  Geschichtskarten  n. 
4  Taf.  sor  Kultor  a.  KiiiiatgeMhi«ibte.  Leipiig,  Veigtlinder.  8.  JV,^  a 

1  M.  60  Pf. 


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.  ly  j^ud  by  Goß(gl 


Römische  Geschichte. 


75 


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40  Pf. 

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Borna,  LOtcher.  8.  97  p.  3  M.  fiO  Pf. 

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The  Athenian  and  Carthaginian  inTasfons.  With  mapa.  London,  Frowde. 
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sUrnction  ]>nh!iiiue  en  Belgique  XXXV  2  p.  12ö    139  v.  Ceulcneer. 

Jotlen,  der  Zubaut meabrucb  der  romiäch- italischen  Weltherrschaft  im  III. 
Jahrhundert  n.  Chr.  Mets.  Pr.  4   35  8. 

HMSer,  K.  v. ,  alte  Geschichte  Kärntens.    (Bömerzeit.)    Carinthia  (alte) 

81.  Jahrg  N.  6  p.  173—178  ;  82.  Jahrg  N  1  p  1  -9;  N.  2 ff. 
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76 


BAmitche  QeBcbichtt. 


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Pallu  de  Lessert,  CI  ,  vicaires  et  comtos  d'Afrique,  de  Diocietieo  &  Tiu* 
▼anon  vandale.  CoosUutine.  Braham.  (Pariü,  Pedone-Lauriel.)  8.  181  p.  6M. 

Pappritz.  R,  Tharil.  Barlia  1801,  Oftrioar.  1  M.  80 Pf. 

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XII  9  p.  277-281  u.  N.  10  p.  309-  316  v.  G.  Meyer.  —  Wochenschrift 
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Ree.:  Wochanicbrift  f.  klaia.  PhU  IK  10  p.  861-968  t.  G.  Zippal. 

Sehmidt,  O.  B.,  der  Ansbmeh  dee  BOrgerkriega  im  J.  49     Cbr.  BheiD. 

Museum  XLVI12  p.  24l-er,'5 

8choII,  C,  ein  Kaiser  im  Kampf  mit  seiner  Zeit  (Jnlian  Apoitata).  (Auszug.) 

Bamberg,  Haodels-Druckerei.    8.    28  S.  öO  Pf. 

S^callard.  II.,  Martin  of  Tours.  Manchester  u.  Loodon,  Hey wood.  5  M.  40 PI 
Ree.:  Berliaer  phil.  Wochenechrift  XII 11  p.  338—840     A.  Hilgeafeld. 

Soltau,  W. ,  zur  römischen  Chronologio.    Die  a-^tronomischen  Qmndlagan. 

Die  Nundinalbuchstahen     Philologus  L3  p.  447— 457. 

Stocchi,  G.,  Aulo  Gabiiiio  nl  i  suoi  processi.  Torino,  Löscher.  S.  585  p.  5  M. 

lamarelli,  A.,  te  campagae  di  Germanico  neiia  Germania.  Pafi«  1691,  tip. 
Bizzoni.   8.   XXVI,  189  p. 

Wiaaowa,  6  ,  de  feiüe  aoai  Romanorum.   Marburg  1891.  Elwert.      80  Pf. 
Bae.:  Wocbensebrift  f.  klass.  Phil.  IX  1  p.  15-16    H.  Standing. 

IVolf,  F  ,  die  That  dea  Arminiaa.  8.  Aofl.  Beriia»  Lnekhardt.  8.  Uli  120  S. 
m.  1  Karte.  3  M. 


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Alte  Oeogrftpliie. 


77 


4.  Ethnologie,  Geographie  und  Topographie. 

A.  Alte  Geographie  im  Allg emeineo. 

Brannbofer,  n.,  vom  Aral  bis  zum  GaDgu.  Ilistoriscb-geogr.  u.  etbnologi» 
flehe  Skiuen  zur  ürgescbicbte  der  Meusdiheit  Leipiig.  Friedrich  8. 
XXy.345S.  ÖM. 

Bnlletln  de  Im  Social«  de  g^ogrephie  de  GooBUntioe.  (Paris,  ChelkuneL)  6  M. 

—  de  U  Soci^td  de  g^ographie  de  Ljoa.  XI.   1892.  Lyon,  Gdorg. 

—  de  Ift  Soci^  de  g^ographie  de  Haneille.  XVI.  1689.  MAneille,  au 

cretariat. 

—  de  la  Soci6t6  de  g6ographie  de  la  provioce  d'Om.  14.  iiiaie  (1892).  Oraa. 

—  de  la  Soaibtä  de  gtogr»phie.   ll.uin^,  6.  sirie,  tomee  70  et  71.  Paris, 

Delagrave.  25  M. 

—  de  g^ographie  historique  et  deacriptiTe.  (Ministöre  de  Tiastructioa  publi- 
que, OoBnti  des  travanz  hiltonquee.)  Paris,  Leronz.  8. 

Giu«^tiiiiano,  N  ,  gU  Aryi  •  Je  origiol  eniopee.  Atti  dell*  Aceademla  poo- 

tauiaoa  vol.  XXI. 

Globas.  lllustrirte  Zeitschnii  iur  Laoder-  und  Völkerkuade.  Mit  bos.  Be- 
rQcksiehtiguog  der  Aotbropo  !ogie  u.  Ethnologie.  Begründet  von  K.  Andrea. 
Heraasg.  von  £.  Decken.  Jahrg.  1892.  81.  a.  62.  Bd.  4  24  Nru.  Braan* 
schweig,  Vieweg.    4.  ä  Bd.  12  M. 

Birth,  H ,  die  Urheimath  der  Indogermanen.  lodogerman.  Forschungen  1  6. 

Höruei).  Dl.,  die  Urgeschichte  des  Monscheo.  Wien  1892,  Hartleben.  8. 
880  S.  mit  22  Tafelu  u.  323  Abb.    Geb.  IS  M.  60  Pf. 

Ree:  Revue  critique  N.  13  p.  255. 

Jahrhoch,  geographisches.  BegrOnd  et  durch  Behm«  herausg.  ron  H.  W  agner. 
ZYLBd.  1899.  Gotha,  J.  Mbea.  gr.  8.  12  M. 

LeffeTM,  A.»  ethnographie  lingnistiqne.   La  science  des  religlona  daos  sea 

rappnrt<^  »vpr  Pethnographie.  Place  des  Indo-Europ^ens  daos  P^Tolation 
hi&tunque.    (Lc^on  d'onverture.)    Paris,  impr.  üoupy.   8.   ^  p. 

BUttheiiUQgea  des  Vereins  für  Erdkunde  zu  Halle  a/S.  Zugleich  Organ  des 
IhOr.-iidis. GeianmtTereiJu  L  Brdkonde.  1898.  Halle,  TanadiftOroBW.  4M. 

—  der  geographlaehen  Oesellschaft  in  Hamborg.  1891/92.  Herausg.  von  L. 

FrieHrichsen    Hamburg,  Fried richsen. 

—  der  geograpUischeo  Qesellachaft  fOr  Thüringen  zu  Jena.  Im  Attltra|(e  der 
Geeeltoehan  foraasg.  Ton  O.  K  nrxe  o.  F.  Regel.  10.  Bd.  Jena,  Fischer. 
8.  118  Sw  ZU. 

des  Vereine  Cftr  firdkoode  an  Leipzig.  1892.  Leipzig,  Dnneker  &  ünm- 

blot.  8. 

—  der  k.  k.  geographischen  Oesellschaft  zu  Wien.  Heransg.  vom  Redac- 
tions- und  Vortragscomitd.  Bed.O. Stapf.  94. Bd.  Jahrg.  1892.  12 Hefte. 

Wien.  Hülzel     gr.  8.  10  M. 

Mflller,  Fr.,  Kthuulogie  U.  Sprach wisseuscbatt.    Auäiand  1091  N.  52. 

Uftlier,  WlllL  die  Dmeegelung  Afrikas  durch  phOnikische  Schiffer.  Kathenow 
1888,  Bnbensieo.  8  M . 

Bec  :  KorrespoadeniUatt  t  wflrtt.  Scholen  1891  N.9/10  p.  488— 487 

Bender. 

Penka,  iL,  die  alten  Völker  in  den  östlichen  Ländern  Mitteleuropas.  Globus 
1892  N.  4  n.  8. 

Petermaims  MittheiluDgen  au  s  J  Perthes' geographischer  Anstalt.  Heransg. 
TOnA.Snpan.  88.  Bd.  1892.   13 Hefte.  Gotha,  J. Perthes.  4.  k  IM. 60 Pf. 


78 


Oeographie  too  Griechenlaad. 


PeternitiiBS  If ttthtitniigett,  Brstaiiingihftft  N.  10S :  Dm  narokkuiMlie  At- 

'eh        QnpiipnTni3sif  dATgetlellt  TOB  P.  Scbnell.  Gotha,  J.  Porthes. 

^.    119  S.  mit  1  Karte.  5  M. 

Froceediogo  of  the  B.  Qeograpbicäl  Society.  Vol.  XIII.  London,  SUaford. 

90  H* 

RoTiie  do  gtograpbte,  nd.  por  Dropeyron.  XT.  JSNrn.  Ftfis,  Dela« 
grave.  28  M. 

Zeilocbrift  der  Geseilscbaft  tür  firdkande  zu  Berlin.  Uerausg  im  Auftrage 
de«  VoreUodei  voo  G  Kölln.  87.  Bd.   1699.  6  Heft«,   gr.  8.  (1  Beft 

84  S.  mit  i  Karte     Kerlio,  KOhl.         12  M.    ni  b>t  VerhandlODgen  dor  Ge- 

gfll^rhaf?  1'^  Bd.  10  Nrn.  15  M,;  Verhandlungen  allein  6  M 

—    fQr  wissonscbaftliche  Geographie   unter  Mitberücksichtiguoi;  des  böhereo 

K »graphischen  Uoterricbts    Herattsg.  von  J.  Kettler    9.  Bd    12  Hefte. 
Woinwr,  Goognph.  lattitot.  16  M.;  oinseln  4  1  M.  50  PI 


B.  Geographie  and  Topographie  von  Griechenland  und  den  öst- 
liehen  Tbeilen  des  rOmficheo  Reiehot. 

Baedeker,  K.,  Unter -Aegypten.  Anhang:  Das  Museum  Ton  Gue.  Mit  2 
Piaaoii.  Leipsig,  Baedeker.  12.  94  S. 

kostenlos  für  Abnehmer  des  Hauptwerke!. 

—  Ef^ypt.  Handbook  for  travollers  Part  2:  Upper  Egypt,  with  Nubia.  as 
far  AH  tbe  secoud  cataract  and  tbe  Wettern  oases.  Witb  11  mapä  and  26 
plant.    London,  Dulau.   (Leipzig,  Baedeker.)    12.  900  p.   d  10  M. 

Per  •  SitMrday  Review  N  1897  p  28«. 

Belger,  Chr.,  das  Grab  dea  Hesiod  in  Orchomeoos  a.  die  Griber  Agamem- 
iiona  n.  der  Seinen  in  Hykenft.  Berliner  phil.  Woehensehrift  Xf 1 3  p.  96 — 
100,  n.  N.  5  p.  131-  132. 

Bereer,  U  ,  Goscbicbte  der  wiasenBohafUicheD  firdkonde  der  Griechen  Iir. 
Leipzig  1Ö91,  Veit.  4  M.  40  Pf. 

Bee.:  (II)  Berliner  phil.  Woehenachrifl  Xtl  1  p.  16—19  m  D.  Detfete. 

—  (Iii)  Deutsche  Litteraturzeitnn^  N.  C  p.  197<— 196     X.  J.  NenauaiL 

—  Lit.  Centralblatt  N.5  p.  144 -HG  v.  K-  ff. 

BIfihop,  Isabella  L.  Bird,  journeya  in  Persia  aod  Kordiatan.  Including  a 
Summer  in  the  Upper  Karuo  Region  and  a  visit  tho  the  Nestorian  Rayabe. 
Witb  Portrait,  mapi  aod  illoati.  2  vola.  London,  Mnrraj.  8   978  p. 

28  M.  SO  Pf. 

Biiud,  K..,  aus  Aphroditens  heiligem  Eiland.  Zeitgeist  (Beilage  zum  Ber- 
liner Tageblatt)  1 1.  April. 

Dieulafoy,  M.,  Pacropoie  de  Suse,  d'apr^s  les  fouilles  ez^cut^es  en  1884, 
IdSd  et  1886  sous  les  «uspioes  da  Masee  du  Louvre  Troiai^me  partie: 
Fafenee«  et  Terre«  cnltes,  eontenant  63  gravnree  insftr^  dana  le  teste. 
Paris  m%  Hachette.   4.   p.  288  b  821.  25  IL 

Barle,  M.  L  .  supplementary  excavatioos  at  the  Tbeatre  of  Sikyon.  PaperS 

ot  tbe  American  Öcboul  of  Athens  N.  V  p.  49—60. 
Ebers,  G  ,  Etruskisches  aus  Aegypten.   Allg.  Zeitung,  Beil.  N.  6. 

Edwardfi,  Amelia,  Pharaohs,  Fellahs  and  ezplorers.  London  1891,  Osgood. 

21  M.  60  Pf. 

Ree:  Academy  N.  1033  p.  163—164  f.A.  H.Sayce.  —  ▲ihenaeum  N.3387 

p.  274— 27o. 

Halbberr,  F.,  on  the  lateat  dlieoveries  at  Mycenae.  The  Antiquary  XXT  26 

{)  35—87. 

Hamdy-Bey  et  Th  Keinacb,  la  n^cropole  de  Sidon.  Fonilloe  de  M.  Hamdy- 
Bey.    1.  livraisoo  (4  itvraisons).  Paris,  Lerouz.   Fol.  cplt.:  200  M. 


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Geographie  von  Griechenland.  7.9 

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llMiSMvIlter,  Ortce  eoatiiicatale  et  lies.   (Ooides  Jotime.)   Pftris  1891, 

Hachette.  20  M. 

Ree. :  Berliner jphU.  Wochenschrilt  Xli  6  p  152—153  v.  Chr.  B.  —  Glassi- 
cal  Re?iew  vi  1. 2  p.68--54     H.  F.  Toier. 

Heberdey  u.  Wilhelm,  Bericht  über  eine  Reise  in  Kilikien.  (SondemlHnig.) 
Anseiger  der  Wiener  Akademie  1891  N.  31.  8.   9  S.  mit  3  Kartenskizzen. 

HyTemat,  H.,  et  P.  Aldller- Simonis,  relation  des  missiona  scientißc^ues 
1888-1889.  Dil  Caucase  au  Golfe  Persique  ä  travers  PArmönie,  le  Kurdi« 
•tan  et  la  Mesopotamie  par  P.  Müller-Simonis;  suivie  de  notiees  snr  U  g6o« 

prnj>hie  et  Phistoire  ancienne  dn  l  Armcnie,  et  les  inscriplions  cun6!fomie5 
du  Bassin  de  Yan.  Washington,  Universite  Catholiqne  d'Amerique.  8. 
VUI,  628  p.  ill  d.  45  M. 

J«deleb,  W.»  LeaaioD.  Rhein.  Hnseam  XLVII 1  p.  dS— 60. 

«Tiirieu  de  la  Gravüre,  la  flotillc  de  TEuphrate.  Etüde  de  g6ographie 
moderne  et  de  Strategie  aotique.  Pour  faire  suite  k  l'üisloire  des  campag« 
nea  d'Alenadre.  OnTrage  aeeompagne  d'nne  carte  dneonrsde  rBnpkrate 
et  dn  conn  da  Tigre.  Paris,  Firmtn-Didot.  18.  XII,  904  p.  5  M. 

Kanpert,  H.,  tiber  die  Bergfestong  Fhyle.  Vortrag  auf  dem  Berliner  Win- 
ckelmannsfesti  9.  Dea.  1891.    (Berliner  pbil.  Wocbenscbrift  XU  10  p.319 

Kinp^«  Mrs ,  Dr.  Liddon's  tonr  in  Egypt  aod  Pklastiae  in  1886.  4.  ed.  London, 
Longman.    8.   S84p.    cl.  B  M. 

Leba§,  Ph.,  Toyage  nrcheubgiqae  en  Qriee.  Planehea  pnbli^es  par  S.  Rei- 
nach.   Paris  1888,  Firmin>Didot.  30  M. 
Ree. :  Dentacbe  Litteratnraeltnng  N.  18  p.  444—446     P.  Hemaann. 

Hense.  B.»  Troga  n.  die  Troa«.  Ofttersloh  1801,  Bertelsmann.   1  M.  60  Pf. 
Ree.:  Berliner  phiL  Woebenscbrift  XII 10  p  808—809     Cbr.  B. 

—   Ithaka  nadi  eigener  Anschauung.    Ibid.  80  Pf. 

Ree  •  Hrrlmer  phil.  Wochenschrift  XII  10  p.  302— 309  v.  Chr.  B. 

Milehböter,  A.,  die  Bemen  Pallene  a.  Spettos.  Berliner  phil.  Wocheoächrift 
XII  1  p.  8-4. 

Mtliert  Bllen,  alone  throogh  Syrüu  8.  ed.  London,  Panl.  8.  386  p^  d.  6  M. 

SInnro,  i.  A.  R..  excavations  in  Cypms:  Polis  tis  Chrysochon.  Jonmal  of 
Hellenic  studies  XII  %  p.  296—838  witb  pL  XIU  -XV  and  woodcuts. 

■Murray's  Handbook  for  traTelleis  inSyria  and  Palestine.  New  ed.  London, 
Murray.    12.   450  p.   cl.  21  M.  60  Pt. 

Oberbnomer*  B.»  Studien  snr  alten  Geographie  von  Kyros.  Abhandinngen 
für  W  T.  Cbnst  p.  88— 106. 

Oliphant,  Ulargaret,  Jerusalem:  tbe  holy  city,  its  history  and  bope;  ill. 
from  drawings  by  Hamilton  Aide  and  photographs  by  F.  M.  Good.  New 
York,  Macmillan.  8.  XX,  677  p.  d.  15  M. 

Fnis,  E.,  intorno  alle  pib  anticbi  relasioni  tra  In  Oreda  e  PItolia.  Rivista 

di  filnlogia  XX  4— 6  p.  177  "193. 

Fanteiidis,  P.,  K*pi  ribv  dp^aitov  ßtiouymv  iv  l\itaüp^»  Bulletin  de  corre- 
spondance  belraniqne  XT  6.  6  p.  468—490. 

Paris,  F..  ElatSe,  ia  ville,  le  temple  d*Athena  Cranala.  (Biblioth^ne  des 
Ecolfs  d  Athönes  et  de  Rom«,  fa8C.60.)  Paris*  Xborin.  gr.  8.  820  p.  arec 
14  pl.  et  gravnres.  14  M. 

Penrose ,  F.  on  the  ancient  Hecatompedon  which  occupied  tbe  Site  of 
the  Parthenon.  Jonrnal  of  Hdlenic  stndies  Xll  2  p.  276  -  897  witb  ptates 
XVl-XVIU. 


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Fenrose,  F.  C,  tbe  old  Hekatompedon  at  Atteas.    The  Buiider  2542 

p.  m-«ii. 

Pevrat,  8.«  le  sol  et  le  clim&t  de  la  Gr^cp.  Leun  rapporti  avec  le  carao 
t^re  de  sa  ciTiliafttion  et  de  «m  art.  Aef  oe  d«  deox  mondes  1083  N.  3 

p.  Ö29— 063. 

Petrie,  Flindm.  lUalmii,  Kaban,  and  Oorob.  lümdon  1601,  Nutt  19  H.  90  Pf. 
Bee.:  Glaadcal  Bmint  VIS  p.  1S7-181     C.  Torr. 

—  fxcafatioDS  at  Tal  el-Anama.  Acadamj  N.  1040  p.  856—867. 

—  tbe  Hat-Nub  quany.  (KiiK  Pepi,  etc.)  Aoedeiny  H.  1088  p.  180—190. 

—  tbe  tonb  of  Khaenateii.  Academy  K.  1081  p.  140. 

Philippson,  A.,  typographische  und  hypsometrisch r*  K■^Ttp  do^  Peloponne» 
l  -.auu.oOO.   4  filatt   41,6X4l,5  cm.  Berlia,  Friedl&oder  &  Sohn.      12  M. 

—  pelöponneeiaelie  Bei^ahrten.  Zeittcbrift  des  AlpenTerefne  ZXII  p.889 
—414  nit  Abb. 

BassasL  H.,  Aamian  and  Babj loniao  diecoveries.  Acadenj  2f .  1080  p.  960 

—261. 

Reinaeh,  8.,  chronique  d'Orient.  (Fouilles  et  d^couvertes.)  Paris  1S91, 
Finnin-Didot.  15  M. 

Bea:  Berliner  pbi).  Wochenschrift  XII  13  p.  409—411  v.  A.  Furtwängler. 
—  heue  phil.  Kundschau  l  p.  U  — 12  v.  K.  Sittl.  —  Wochenschrift 
r.  klaei.  FbiL  IX  4  p.  89—91     F.  Kretaehmer. 

RoBcbettt,  €.,  Jerusalem:  treotatre  lettere  dalla  Terra  Santa  e  dall*  Egitto. 

Milano  1891,  Palma.    8.    410  p.  3  M. 

Rowinaki^  F.  L.,  Aasgrabuogeu  von  Diociea.  (Russisch.)  Journal  des  kais. 
rusa.  Miouterittn»  der  Volksaufki&rang  1892,  Januar,  3,  Abth.,  p.  15 — 34 
mit  2  Karten. 

Sayce,  A.  R  ,  letter  firom  Egjpt   (Temb  of  Khiia*Aten,  etc.)  Academj 

N.  1034  p.  212—213. 

—  letter  from  Egvpt.  (Temple  of  Horm-bib,  etc.)  Academy  h'.  1036  p.  260 
—961. 

tracea  of  tbe  Xtb  djnaitj,  at  Herableopolit,  etc.  Aeademy  N.  1080  p.  889 

—333. 

Scbllemnnn,  H.,  Bericht  Aber  die  Ausgrabungen  in  Troja.  Leipzig  1891, 
Brecfcbani.  2  M.  50  Pf. 

Ree. :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  40  p.  309—809     Cbr.  B.  —  Lit. 

Ceutralblatt  N  k  p.  263—204  v  K  M  .  .  .  r. 

Sehmldt,  Bernbard,  Korkvräische  Studien.  Leipzig  1690,  Teubuer.  2  M.  40  PL 
Bee.:  Lit  Centraiblatt  N.  11  p.859. 

Sclmehardt,      Scbllemano'B  eieafatioas.  London  1891,  Btacmillao 

21  M.  60  Pf. 

Ree:  Clas&u^al  Kcview  Vi  3  p.  132  ?.  W.  Leaf.  —  Athenaeum  3352 
p.  190—191. 

Steindorff,  Vortrag  über  Aegypten  und  die  mykenische  Kultur.  Berliner 
Winckelmannsfest,  9  Dea.  1891.  (Berliner  phil.  WocbeoBchrift  XU  11  p.  350 
u.  a.  12  p  381-3Ö4.) 

loniMcbek,  Yf.,  cor  bItCoritcben  Topographie  von  Kleinatien  im  Mittel- 

alter.    I.    Wien  1891,  Tempsky.  2  M.  40  Pf» 

Ree  •  Hprlinrr  phil.  Wochenschrift  XII  6  p.  181  — 1«2  v  J.  Partsch. 

Watdsteia,  Uichardcion ,  Fossum,  Brownson,  excavationa  at  Eretria. 
Papers  of  tbe  American  School  at  Athens  N.  V  p.  1—48  witb  I  plan. 

Weber,  Georg,  guido  de  voyageur  &  Eph^se.  Smyma  1891,  imp.de  hk 
»Pressec. 

Bec. :  Berliner  phU.  Wochenschxifi  XU  1  p.  19  v.  £.  Carüoe. 


...... ^le 


Geographie      ItattM.  91 

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IM.  aoPi 

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Ree.:  Vierteyabmebrift  f.  Qeseugebnng  XV  1  v.  HeUneaa. 


Dlgltized 


8$ 


BAmiiche  AlterthQner. 


üry,  G.,  origines  du  droit  roniaia  exposen  dans  leur  deTeloppemeat  histori« 
aae  poor  serrir  d'introductioii  k  Titode  du  droit  iran^Ais,  k  l*otage  det 
•todiuita  des  ümiiIMs  d«  droit.  Ptfia        LaroM  A  ForceL  8.  Till,  802  p. 

6  M. 

Ca^nst .  R. .  rarmee  romaine  d'Afhque  et  roecupation  müitaire  d^Afriqae 
•uns  Im  tmptrmr«.  Parte.  Laroox.  4.  avae  pfMdiet  et  figarei. 

Caea^^andi,  V  ,  le  misores  gefiiet  ed  i  pattes  alnonim  gentinm.  Palenno, 

Clausen.    8.    XXIII.  628  p.  12  M. 

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Crochet,  L.  C,  la  toilette  ^ei  les  Romiünei  aa  temiM  des  emperean. 

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Paris  1691,  Hacbette.  7  Id.  50  PL 

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16  IL 

üarNauIt,  A.,  des  magistrats  mon^taires  en  droit  romain.   Tbftte.  Paria» 

Rousseau    8.   2Ö3  p. 
JBatthlasa,  B.,  zur  Geecbiehte  nnd  Organisation  der  rAmiseben  Zwangsver- 

bände.    (Auszug.)    Rostock  1891,  Stiller.  IM.  &OPU 

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nommseil ,  Tb.,  zum  luuuscht'ii  bodeuruchi.    Hermes  XXVII  I  p.  79— 117. 

Montier,  Sl ,  droit  romaiu :  couditiuu  du  ptiregrin.  Pari;:,  I^arose  &  Force!. 
8    206  p. 

Naber,  J.  V  ,  obserratiunculae  de  iure  romano.  XIV.  Ab  Ulpiano  int*>rpo- 
Utus  Juliauuä  XV.  Suum  Celso  rcbtitutum.  XVi.  Abiudicatur  Uipiaoo 
1  3  §4  D.  12,4.  XVll.  Apud  Uliiiunum  ex  stipolatione  non  nasci  eondi- 
tionem.  Mnemosyne  JLXi  1  p.  101—113. 


...... ^le 


Exacte  Wissenschaf teo. 


87 


Sfaber,  J.  C,  übservatiunculae  de  iure  romano.    XVllI.   Quid  sibi  veliiit 
verba  »si  certum  petettirc.  XIX  Ahiudicandum  Ulpiaoo  fragmenton  dfl  certi 

condictione,  ftc    Mnomosyne  XXI  N.  2  p.  177  -  196. 

Paris,  J.,  droit  romaia :  de  la  poursuite  d'oflice  eo  matiöre  de  döliu  publics. 

Arras,  imp.  Laroche.   8.    199  p. 
Paris,  P,  qoatenas  feminae  res  pablieas  io  Aiia  Mioore,  Bonumis  imperaa- 

tibus,  alUgeriot.    Paris,  Thorio.   8.    143  p. 
Pohlmey,  E.,  der  römische  Triumph.   Gütersloh  1891,  Bertelsmana.      1  M. 
Kec. :  JLit.  Merkur  ^.6  p- til  v.  G.  Gruning. 

Salkowsfei,  K ,  rar  Lehre  von  Sklavenorwerb.  Ein  Beitrag  sar  Dogmatik 

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leto.  Rhein.  Mtuenm  XLVII 2  p.  525—838. 

Schneider  L.,  de  sevirum  Augustalium  numeribus.    Giesseo  1891.  Dise* 
Ber  :  Wochenschrift  t.  klass.  Phil.  IX  7  p  171-172      P,  Habel. 

Seraphiu,  C,  römi.sches  Badeleben     Schässburg  1891.    Pr.    4.   3i>  S. 

Thibault,  J.  A.,  Urou  roQiaiu:  de  la  restitutiun  anticipee  de  la  dut  propter 
inopiam  raaritl.  Paris,  Romaean.  8.  244  p. 

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Ree:   Wochenschriit  f  klass.  Phil.  JX  3  p.66  — 09  v.  Hermann  Schiller. 

Wlassak,  AI.,  römische  Proseaagesetae.  IL  Leipzig  1891,  Duacker  &  üum< 
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Ree:  Peatsebe  Littaratorseitnog  N.  4  p.  128—180  t.  L.  Leaffert. 


6.  Exacte  Wissenschaften. 

Mathematik,  üaturkande,  Medicin,  Handel  and  Gewerbe  im 

Alterthum. 

Assmann,  E.,  nantisch-arch&ologisehe  UntersochongeD.  Jahrbuch  des  arch. 

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Vvf   B;ihe.    94  p  3  M. 

fierendes,  J.,  die  Pharmacie  bei  den  Alten.   2Thle.  Halle  1891,  Tausch. 

17  M. 

Ree:  Berliner  phil  Wocbeu<cbrift  XII  2  p.  64— 67     J.  Ilberg.  Lit 

Centralblatt  N  5  p.  148-ir)0 

Brown,  Et,,,  the  milky  waj  in  Euphratean  stellar  mythology.  Academy 
N.  1027  p.  48. 

Boret,  F.,  syphilis  in  ancient  and  prebistoric  timet.  Translated  by  A.  U.  O. 
Dnmesnil.    Vol  l.    London,  Davis.    8.    cl.  7  M.  20  Pf. 

Covrtois  •  Suffit,  les  temples  d'Esculape.   La  medocine  religieuse  dans  la 
Ortee  ancienne.  (Extrait.)   Paris,  Asselin.   8.   'M  p. 

Hehn ,  V. ,  plante  coltivate  ed  animali  domestici  nelle  loro  emignudoni  dalP 

ABia  j'pr  la  Grecia  e  l'ltalia  nel  resto  d'Europa:  schizzi  storico- lin^uisttci. 
Traduzione  dalla  auiota  edizione  tedesca.  Firenze,  succ  Le  Monnier.  8. 
iy,672p.  8M. 

Berat,  M.,  zur  Trierenfrage  u.  zu  den  Irrfabrtso  des  Odysseus.  Blfttter  f. 

d.  bayr.  Gymn.  XXVIH  2  p.  98—93 

Hommel,  die  Astronomie  der  alten  Cbaldäer.  Ausland  N.6— 7. 


88  KuasUrcbäoIogie. 


MallMh,  mtroloflMh«  Eamn»  7.  QriaeUidie  Epigrapbik  p.  09. 

JOMblM.  H.,  Papyros  Eb«n.  Dm  lltetto  Bach  Ober  Heilkonde.  Berlia 
18'w\  Reimer  4||. 
Hfc.  :  Lit   rcritr^illilatt  N.  ö  p.  254— 257  v.  0.  E. 

Serre,  les  marines  de  guerre  de  l'antiqttite  et  du  moycn-äge.  Etudos  d'ar- 
cfaitecCor«  nftval«.  8.  p&rtie.  Parit  1891,  BAudoiu  S.  Vi,  460  p.  avea 
gravnres. 

We§soIy  K  .,  BrucbstQcke  einer  optiaeben  Schrift  am  dem  Altwümm.  Wie- 
ner Studien  Xill  2  p.  312—323. 

H  ilser,  Bernstein  u.  Brome  in  der  Urzeit.   Globus  N.  12. 


7.  Knnstarchfteologie. 

Ballbora*  der  Zeos-Typas.  Hamburg  1891.  YerlagMoatalt  80  Pf. 

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Barbaad.  R ,  le  lareophage  d'Arlps.   Ami  des  moniunenu  1891  N.  28. 

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Barnsley,  S. ,  tbe  North  doonray  of  Iba  Erechthenm.  Joonal  of  Hellenie 

studi»^«5  XII  2  p  381-383 

Bella,  L.,  u.  O.  Malier,  prähistorische  Funde  in  der  Umgebang  von  Oedeo» 
borg  ia  Oogara.  (Aonng.)  Wiea,  BOlder.  4.  80  8.  mit  6  Af.       5  M. 

Bender,  F.,  klaesisehe  Bildermappe.  5-7.  Heft.  Danaetadi  1891,  Zedier. 

k  IM.  aoPt 

Ree  :  Neue  pbil.  Rondsehaa  N  3  p.  40-41  v.  K.  llachtni  um. 

Beeehreibung  der  antiken  SkalptiureB.   Uerausg.  von  der  GeueralverwaJ- 
tonf  der  köoigL  ICaieen  sa  Berlui.   Berlio  1801.  Spemaoo.  SSM. 

Ree,:  Lit  Ceotralblatt  N  5  p.  158—108     T  S. 

Bie,  O.,  Kampfgruppe  and  KAmpfertypea.  Berlia  1891,  Mayer  A  Malier. 

3  M.  60  Pf 

Ree:  Nene  phll.  Buadieban  N.  1  p.0— 11     P.  Weiaeleker. 

Rrurknianii,  Fr  ,  griechiache  Ii.  rOmlsehe  Pertrita.  1.  Uet  Mflnehea  1001. 

Yerlagsanstalt  für  Kunst.  20  M. 

Ree.:  Deutsehe  Litteratnrzeitung  N.  10  p.  338  —  339  v.  H.  Fürster. 

Callegari,  E.,  Nerone  nell  arte  tigurativa  contemporanea.    Venesia  1891, 
FoDtaiML  (Eatratte.)  8.  22  8.  c£  p.  70. 

Cetelogae  dea  acolptorea  aatiqoea  de  mtiate  LadoviaL   Foltgno,  Salfati. 

8    .32  p 

Ca^aliari,  V.     .  di  an  vaae  greco  di  Siracusa.   lyiotrsie  degli  scaTi  1891, 
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Cenleneer,  A.  de,  type  d'lndien  du  Noaveaa  mondo  repr^aeat^  sur  un 
hTonzf^  antique  da  JLtoavre.  (Eztrait.)   Brozellea  1891,  Moaoeaaz.  8.  8  p. 

avec  gravure. 

Cherballei,  V..  Part  et  la  aatore.  Paria,  Haehette.  8.  322  p.  3  H.  50  Pf. 
Cheater,  B.»  Vaadaliame  fo  Egypt.  Academy  N.  1087  p.  280. 

CUpiei,  Cb^  la  ayittaia  modalaire  et  les  proportioaa  daaa  Pardiitaelara 
grecque.  (Ixlnit )  Fkria  (1801),  Leroax.  8.  avee  9  plaachea.         6  M. 

Conze,  A.,  öbor  f^ArstplIung  des  ineuschlichnn  Auges  in  der  antiken  Skalp- 
tur.   Sitaangsbericbte  der  Berliner  Akademie         N.  YU  p.  47—68. 


...... ^le 


KuostarctUiologie.  3^ 

Conze.  A.}  Broiuewürtel  im  brauoechweigischeo  Museiun.  Berliner  arch. 
OMellacbaft,  1B91,  HoftDbertitiaDf.  (Berliner  pliU.  Woehenaeliriit  XII 3 

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liner W  lückelmanDsfest,  Dez   löDl.    (Üeriiner  phü.  Wochenschrift  XII  !5.) 

Coagny,  G.,  l'art  antiquc.  Egypte  ,  Cbald^e,  Assyne,  Ferse,  Aaie  Mineare, 
PlMnine.    Choix  de  iectures  sur  I'histoiro  de  l*ark.   OoTH^«  illastr6  de  48 

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Curtius,  E.,  Ardiitektor  u.  Plastik.  Festrede.  Deutsche  Riudschaa  1893, 

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Btearson,  Ellen,  masks,  heada,  and  faces.  With  some  considerations  re- 
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VI  4  p.  250-2,-8  mit  Tat.  V  a  Abb 

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diea  XII 8  p.  884-349  with  pl.  XIX  and  weodcnta. 

Hang,  die  ViergOttenteine.  Weatdentacfae  Zeltaehrifit  X  4  p.  888-840. 

Häuser,  O.,  die  aogenannte  irageobeiteigende  Fnsa,  ihre  Traeht  n.  Beden- 
tnng.  Jabrbncb  des  aroh.  Inatitnta  Vif  l  p.  64—87  mit  Abb. 


Digitizeu  Lj  oOOgle 


c^O  Kunstarcli&ologie. 


Helbig,  W.,  Führer  durch  die  Sammlungen  klaasiicher  Alterthümer  in  Rom. 
S  Bde    Leipsig  1891,  B&dekor.  12  M. 

Ree:  Lit.  Centraiblatt  N.  10  p.  332— 334  v.  T  S  Academy  N.  1094^ 

p  212.    —   Classical  Review  VIS  p.  125—127  v  J.  H.  Middleton. 

Ile§ienluimp,  R.,  die  Fragmeote  der  euripideischea  Aotiope  o.  die  Deotuog 
des  Toro  ÜMmew,  ?.  Eoripidei  p.  88. 

Hauzey«  L.>  lUlaes  espagooles  de  style  grdoe-phönicien.  BoUetia  de  eorre* 
■poodenee  lielMaiqtie  XV  5. 6  p.  608-^625  atee  pl  XVU  et  grernres. 

Hlller  von  Gftrtringen,  Fr.,  ober  eine  (f'''e''^''^^^s  V&se  mit  Röhren. 
Horliner  Winrkelmann^fest  Dez.  1891.  (Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  lö  ) 

UodgkiD,  Xh  ,  Roman  bronze  vessels  discorered  at  Prettwich  C&rr.  Archaeo- 
logia  Aeltana  part  39  p.  150-166  with  pl.  XIV  ud  XV  «nd  fig. 

lioernet«,  91.,  eine  pr&historieehe  Thonfigur  aus  Serbieo  o.  die  Anf&Dge  der 
TheBplMtikio Mitteleuropa.  (Aosiiig.)  WleD,H61der.  gr.i.  138.  III.  90 Pf. 

Iloni  V.  Steindorff,  Sassanititcbe  Siegeltteine.   Mit  6Tkf.  Abb.  Berlin» 

Spemann.    Kol  VI,  49  S.  24  M. 

Jones.  Stuart,  two  vases  by  Phyntias.  Jounial  of  Heiienic  studiea  Xll  2 
p.  866-880  with  pl.  XX— XXIII  aod  woodcata. 

Knight,  R.  Payne,  tbe  symboKeat  lan^uage  of  aadest  art  and  mytbologv: 

an  inqairy.  New  ed.,  translated  into  Kn^flish  by  A.  Wilder»  ill.  by  A.  L. 
Rawson.   New  York,  Bouton.    XXVli,  4ö-' p    cL  25  M. 

Knoll,  E ,  Studien  znr  ältesten  Kunst  in  Griechenland.    Bamberg  1890.  Pr. 

Ree  :  Berliner  {»hil   Wochen«chrifi  XII  4  p.  119  v.  Böhlau. 

Kürte,  A.,  zu  deu  Ilypethruiumpelu.  Berliuer  phil.  Wocbenscbfift  XII  6 
p.  168. 

—  II*  rakles  mit  d^m  abgeschnittonen  Lr  v nlcopf  als  Ilelra.    (Zum  ägineti- 

sehen  Ostgiebel.)    Jahrliuch  des  arch.  Instuiits  VII  l  p.  68  -71  mit  Abb. 

Krause,  ein  Zeusbild  aus  Ilium.  Zeitschrift  für  Ethnologie  XXlll  4  p.  468 
mit  Abb. 

KretMlUDer,  P.,  swei  Perseoasagen  auf  attiseben  Vasen.  Jahrimcii  dee  areh. 

Instituts  VII  I  p  32   41  mit  Abb. 

Kristeller,  P  .  dir  Krhaltun^  der  Kuostdeakm&ler  in  Italien.«  Dentsdie 

Uuiai^chau  IbUÜ,  iViarz,  p.  4;iü-444. 

Laban,  F^^der  GemQtbsausdruck  des  Antiooos.  Berlin  lö9i,  bpemaau.  3M. 
Ree.:  Xnnstehrooik  III?  p.  115—117  t.  J.  Derqjae. 

Lechat,  H.«  Aphrodite,  Statuette  en  bronze  de  la  ooUeetion  de  M.  Carapanos. 
Bulletin  (ie  conrespottdaace  hell4niqae  XV  6. 6  p.  461-481  avec  pl.  IX.  X 

et  gravures. 

Masner ,  K.»  die  Sammlung  antiker  Vasen  u.  Terracotten  im  k.  k.  usterr. 
Museum  Iflr  Kunst  u.  Industrie  Katalng  ti.  bist.  £inleitnag.  WieUp  Gerold, 
gr  4.    XXV,  104  S.  mit  11  Taf  u  36  Abb.  20  M. 

Alayer,  ?l ,  mykeni<:cbe  Beiträge.   1.   Stierfang.  Jahrbuch  des  arch.  losti- 

tut«  Vil  i  p.  72— Öl  mit  Abb. 

Mf f  haells,  A  ,  rbmisehe  SkiBMobflcher  nordischer  Kflnttler  des  XVI.  Jahr- 
hunderts.   II.    Ein  Stich  von  Hieronymus  Koch  (SammlUQg  della  Valle). 

Jahrbuch  des  arch.  Instituts  VI  4  p.  218-238  mit  Abb. 

jniddletou,  J.  II.,  the  Lewis  Collection  of  gems  and  rings  in  the  possession 
of  Corpub  Chrihtt  College,  CunibriJge.  With  an  iutroductory  essay  ou  au- 
dent  gems.  With  ill.  Csabridge.  gr.  8.  92  p.  d. 

—  the  cngrared  gems.    Cambridge  1801.  16  M. 
Ree.:  Athenaeom  N.8362  p.  121. 


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KuustarcbAologie. 


91 


Milani,  L.  A.,  Nero  Claudio  Droso  oella  natua  frammeotaria  verooese  e  ia 
aitri  moDumeDti.  —  I  rilievi  dell'  an  Pads  Augosta«.  MittheilungvD  d«a 
arcb.  Isstitota  so  Born  VI  4  p.  307— S19. 

—  nscrision«  di  Pnnitele.  Le  tr«  ttatae  matiebri  (di  Veroaa).  Ibid.  p.  389 

—331  mit  Abb. 

fliilliet»  F.,  Stüdes  sur  les  premiers  p^riodes  de  la  c^ramique  grecque. 
Paris  189L  Oiraudoo. 

Ree:  Käme  des  Stüdes  grecques  IV  16  p.  412  v.  Th.  Reinach. 

Moldenke,  1\  E.,  the  New  York  ohelisk.  Clpr.patra's  npndlr,  with  prelimi- 
uary  Sketch  of  the  bistory,  erection,  uses  and  sigoiücatiou  ol  obehsks.  New 
York.  Sandolpli.  Vit,  908  p.  iU.  cl.  10  M. 

KüDtz ,  E. ,  DotM  fron  Paris.  Tbe  sitaatioD  of  the  Freneh  rnnseams.  The 

Loavre.    Atbenaeum  N.  3355  p  221—222. 

Mnrray's  band-book  of  Greek  arcbaeology.  Vaees,  bronT-p«  f?pmp,  sculpture, 
terra  cottaa,  mural  painiiugs,  arcbitecture ,  etc.  Wiih  uuiuerous  iilustra- 
tioDS.  London,  Mnrray.  8.  492  p.  cl.  81  M.  60  Pf. 

Heatl«,  W.,  Ober  Krieehische  Qdtlermaficeo.  Phllologus  LS  p. 499—606. 

PavthenoBsenlntnrea  nicht  von  Phidias  (nach  0.  Pacbsteins  Untersu- 
chuDg)  —  Phidias  rediviviis  (B^enlten  dagegen).  Hamburger  Hadirichten^ 

lit.  Beil  N,  5  u.  7. 

Perrot,  G.,  les  vases  d'or  de  Vuno.  Bulleiio  de  correbpondauce  lieliüuique 
XV 6  p.  493-687  aTec  pl.  XI-XIV. 

Perrot  and  Chipiex,  history  of  an  in  Pbrjgia,  Lydia,  Caria,  and  Lycia. 
lilustratnd  with  260  engravinga.  London,  Chapmaa.  gr.8.  406  p.  cl.    18  M. 

Petersen,  E  ,  Funde.  (Nekropoleu  von  Numana,  Nora  u  Gnraae;  Apollo 
u.  Marsjas,  Heltef,  etc.)  MittbeilUDgen  des  arcb.  losiituu  zu  Horn  Vi  4 
p.  366—376  mit  Tat.  XL  XIL 

Peyre,  A  .  la  protection  des  monnments  cbss  les  Bomains.   Ami  des  meno- 

nipnts  l«^')!  N  28, 

Puehsteiu,  O.,  die  Säule  io  der  assyrischen  Architektur.  Jahrbucb  des  arch. 
Institots  VU  1  p.  1  -84  mit  10  Abb. 

Bamsay  and  Hogarth ,  Prehellenie  monnments  of  Cappadoda.  (£xinit) 

Paris,  Bouillon.    4    23  p.  avcc  fig. 

Keiuaeb,  S.,  peintures  de  fases  aatiques,  recueUlies  par  Miliin  et  Millingen. 
Paris,  Firmin-Didot.  30  M. 

Ree.:  Denticbe  Litteratnrseiiang  K.  13  p.  444— 446  t.  P.  Herrmann. 

—  l'art  plastique  en  Gaule  et  le  dmidisme.  Acad6mie  des  inscriptions,  16* 

Januar.    rRevue  critique  N.  4.) 

—  le  Dionysos  de  Fraxitele.  Qazette  des  beaux  arts  1691  N.  418  p.  866— 
876  am  ul. 

Relnaeb,  Th.,  on  sarcophage  de  Sidon.  Atlas  in»ibl.  de  40  pl.  4  livraisons. 
1.    Pari?,  Leroux.  k  40  M.  60  Pf. 

—  les  sarcophages  de  Sidon  au  nnivrt'  (]*>  ronsfantinople.  Gasette  des  beaux 
ans  1892  N.  410  p.  89—100  avf  c      p^.  giavures 

—  un  sarcophage  üc  6idüu.  iievue  des  t'ludeä  grecques  IV  10  p.  3ö4 
avee  pl. 

Boberf,  V  .  Sccnen  der  llias  u.  Aithiopis  auf  einer  Vase  der  Sammlung  des 
Graft;n  Michael  Tyskiewicx.  (Hallisches  Winckeimannsprogramm  N.  15.) 
Halle,  Niemeyer.  Fol   12  S.  mit  8  Taf.  u.  17  Abb.  10  M. 

SalomoQ,  Genkel,  Ober  vielfarbige  o  weisse  Marmorskulptur.   Als  MS.  in 
30  Exemplaren  gedruckt.    Stockholm.  Gernaadt.  8    16  SC 
Ree:  Lit  Ceatralbiatt  N.  1  p.  27  v.  T.  S, 


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92 


KuosUrebäoiogie. 


de  Taccres    ßuHetin  aM»inMDlM  6»  iftr.,  toiM  7,  M.  1,  p.6(l— 96  mc  ke» 

liogravure  fi;?urf3. 

ticbneidier,  Arthur,  üoldiypen  des  Ostens  io  gri«ctiiftcber  Koast.  Torge- 
ld von  OTerbeek.  Berichte  der  km.  tickt.  Om.  der  Wisc  1891  H.S>  3 

p  200-253  mit  1  Taf  a.  Abb 

Schreiber.  Th. .  rtie  hpllfnisti^cbeo  Reliefbilder.    Mit  Cnterstötrung  des 
königl.  Pücbs  Ministeriums  des  Cnltos  a.  der  köDigl.  skch».  Gesellschaft  d^r 
Wigsenschaft*^n   herausi;   and  erl&ut«rt    Ausg.  auf  Kopterdraek  -  Papier. 
».Lief    i  lOTaf.  in  lUliograv.   Leipsig  1891,  Eogebnaoa.  Fol  k  flOK. 
Ree.:  Lit  CeotraUUaU  N.  3  p.  92  -  93  t.  A.  H 

—  nna  saera  cooTenaziooe  sopra  an  rilievo  pittorioo.  Bulleiüno  detU  cora- 
missione  nreh.  di  Roma  XIZ  10—12  p.  301—304  eon  Ut.  XL 

Schultz  R  W  ,  OD  tbe  enrly  looic  etpild.   Tke  Bnilder  UUI  SSöO  p,456 

—  468  with  piaie  aod  eograviugs. 

Seilers,  miss  E.,  Dr.  Dörpfelds  views  oa  the  Oreek  theatre.  The  Roilder 
E^ll  N.  SM7  p.  401.  V.  1891. 

Smith  A  n.,  a  catalogue  ofscalpture  in  tbe  departemeut  of  Greok  and  Ko. 
mao  antiqutties.  Vol.  1.  (Printed  order  of  the  Truste  es.)  London,  Bri> 
tisb  kfuseum. 

8treet«r«  B.  W  •  predont  stonet  md  geou:  tkeir  bistoiy  tomeei,  asd  cbap 

racteristics.    Iltu^trated     5  odit.    Witk  duiptert  OB  the  mbj  niMl  oC 

Burma.    Loodoo,  Hell.    8     340  p     cL  18  M. 

Stodnicika,  F.,  ein  Di  nkmal  des  Sieges  bei  Marathoa.  Jaiirbuch  des  arch. 
Institots  TI  4  p.  339—349  mit  Abb, 


ein  Opferbetriig  des  Hermes.    Ibid.  p. 

Sybel,  L.  t  ,  wie  die  Griechen  ihre  Konit  erwniben.  (Festrede.)  Marttnr^-, 

EJwert    8     22  S.  M  Ft. 

Syer  ('utniDe,  ou  vereis  ot  Samiau  wäre.  Journal  ol  ihe  Brit.  Arcb  Asso- 
ctaUon  XLVll  4  p.  377-386  witk  pi. 

Thnde,  L  .  Fahrer  durch  des  M utean  von  Giseb.  Kniro,  Boebne  *  Anderer. 

8.    XV,  164  8  4  M. 

(Valentino,  A.)*  die  Tecbuik  der  pompeiamscbco  Wandmalerei.  Technische 
Mittk^ilnofen  «kr  Uelerei  (Mflaeken)  IX  (1893)  188-189  90. 

Waille,  V  ,  de  Caesareae  monumentis.    Alger  1891,  Footana. 

R»^c,:  Berliner  pbil  Wochenscbrift  Xll  2  p.  51-  r)'<  v  .T  Schmidt 

Waldeyer»  fiber  die  Plastik  des  menschlichen  Auges  am  Lebeodeu  und  an 
den  Bildwerken  der  Kanet.  Sitmngsberichte  der  Berliner  Akademie  1893 

N  VII  p  45-46. 

H  aldstein,  €b  .  tbe  Maotineian  relieüs.  American  Journal  oi  Arch.  VU  L3 

p.  l  — 18  with  pl.  I.  II. 
"Walter,  Relief  aus  Akaroanien.    (Lyriker  auf  einer  Qrabstele)  Miltheilnn- 

gen  des  arch.  Instituts  zu  Athen  XV!  4  p.  433    4M  mit  Tat  XI 

Warsberg.  A.  t.,  die  Kunstwerke  Athens.  Auf  deo  Sparen  des  üaudencio 
Ferrari.  Ein  SonnieniaehtstraDni  in  der  Walhalla.  NacbgehMtene  Schriften. 
Wien,  Bimonflller.   8.   VII, 336 S.  4M. 

Wiebeler,  Fr  .  nhr>r  deo  Stier  -  Dionysos.  JNachrichten  der  Qesellachaft  der 

Wiss  zu  Goiimgcu  1891  N  11. 

Wlllseb,  E.,  die  altkorinthlsche  Thonindustrie.  Leipzig,  Seemann,  gr.  8. 
VI  11.  176  S.  mit  8  Taf.  611. 

Winter,  F.,  ober  die  jfmgstpn  Funde  von  Mykcok  u.  Rhamous  (Nikp  des 
Archermos.  o.  a.)  Berliner  arch.  Gesellschaft,  1891,  ^orembersitaung. 
(Berliner  phil.  Wocbensebfifl  XU  S  p.  63.) 

—  zur  Basis  dsc  Aickennosslatne.  Jabrboch  des  aroh.  Jnstitnts  ?1 4  p.  166 
—186. 


Namismatik. 


93 


Winter,  F.,  Polyphera.    Ibid.    p.  271-274. 

Wolters,  P. ,  rotbfigDrige  Latrqphoros.  Mittheilungen  des  arcb.  lostituta  zu 
Athen  XVI 4  p.  S71— 409  mit  Taf.  Ylll  a.  Abb. 


8.  Numismatik. 

Ambrosoli,  S..  nomisroatica.   Milano  1891,  Höpli  IM.  OOPC 

Ree:  Berliner  pbil.  Wochenschrift  XII  2  p.  63. 

Annnalre  de  la  Soci6t6  de  numismatique  de  Paris.  Tome  XVI.  1892.  Paris 
Sodil^,  rn«  Lm  OMaa.  8.  Avee  plaacbes.  90  M. 

Anzeiger,  nomistnatisch-sphragistischer.  Zeitung  für  Münz-,  Siegel-  und 
Wappenkunde.  Organ  des  Mfinzforscher -Vereins  zu  Uaanover.  Uerausg. 
▼on  Fr.  Tewes.       Jahrg.  1892.   13Nni.  HannoTer.  Meyer  8. 

2  M. ;  mit  Nomismat.  Litteratvrblatt  8  M . 

Dabelon,  E.«  los  rois  do  Syrie,  d'Arm^nie  et  de  la  Goonagtoe.  (CaCalOgoe 

de  monnaies.)   Fans  löUU,  Holiin  &  Feuardent. 
Ree.:  Am.  Joaroal  of  Areh.  YII 1.  8  p. 71—79  t.  A.  M. 
Bl&tter  fDr  HUnsfrainclft.   Correspondenzblatt  des  deutschen  MQnzforscher- 

Vereins    Heraosg.  Ton  J.  Erbstein.   38.  Jahrg.  1892.  8  Krn.  Leipzig. 

Tbieme.    4.  6  M. 

Bulletin  mensnel  de  namismatiqoe  et  d'arebtologie,  poblie  par  R.  Serrure. 

10.  Honee  1892.   Brnxelles,  bureaux:  rue  aux  Laioe.  6M. 

Chroniele.  numismatic.  Journal  of  the  Numisniatic  Society,  ed.  by  J.  Evang, 
W.  Vauz,  and  Barclay  V.  üead.  Quarteriy.  3.  series,  voi  Xü,  1892. 
London,  Roifiol  Smith.  k  No.  6  M. 

Colonnn,  F.,  di  ona  rara  moneta  imperiale  romana  teoperta  in  Mintame. 

Notizie  degli  scavi  l'^Ol,  Novnmbre,  p.  340. 

DannenberS;  B.,  Gruudzuge  der  Münzkunde.  Leipzig  1891,  Weber.  4M. 
Ree.:  Berliner  pbil  Wocbeoaohrift  XII  9  p.  68. 

ferrero,  E.,  Vincenzo  Promie  e  i  tnoi  stadi  nomismatlei.  Mieeellaae«  dl 

storia  italiana  XXIX  14. 

Cramnrrini,  G  F.,  di  un  semisse  di  Roma  con  elrusche  iscriziooi.  Rivista 
di  uumtsmatica  IV  3  p.  321-324 

Hey,  O..  zum  Verfall  der  r8miseben  IIQnstypik  in  der  epftteren  Kaiseneit 

Abbandlungeo  Är  W.  ▼  Christ  p.  48^52. 

Imboof- Blumer,  griechische  MUn?on     Manchen  1890,  Akademie.       40  M. 
Ree:  Korrespondenzblatt  f.  d  wunt.  Schulen  1891  9/10  p. 443— 444  v.  G. 
SIst.  —  Roes.  phil.  Rondsehan  1  9  p.  181-196  v.  A.  Oreaehnikow. 

Kübitschek,  J.  W.,  Erläuterungen  zu  einer  für  den  Schulgebrauch  ausgf 
wfibiten  Sammlung  galvanoplastischor  Abdrücke  antiker  MQnztypen.  Mit 
1  Tatel.    Zeit^chrüL  f.  d.  ösierr.  Gymu.  XLIl  12  p.  1120-1139. 

LaiDbro§,  J,  dvarpa^yj  T&v  voßtvßdr»»  r^<:  xöptwc^Ud&aq,  1.  Athen  1891, 

CasfJoni-.  8. 

Kec:  Lit.  Ceotralblait  M.  3  p.  93.   —  Revue  des  Stüdes  grecques  IV  16 
p  412  T.  Tb.  Reinach 
Llttermtnrblatt»  nomismatischee.  Berausgebeber:  M.  Bahrfeld t.  IS.  Jahrg. 
1892.  4-6  Bm.  Stade.  (Hannover,  Ue/er.)  8. 

1  M.  50  Pf  ;  mit  dem  Anzeiger  3  M. 

Uilani,  L.  A.,  le  mouete  onorarie  di  Druso  maggiore.  Mittbeilungea  des 
arch.  Institntt  in  Rom  VI  4  p.  819-882. 

nittheilanffen  der  bayr.  nnmlsmatlMlien  Gesellichaft.  11.  Jahrgang  isüi. 

München,  Franz.    8.  8  M. 

Uonatablatt  der  numismatischen  Gesellschaft  in  Wien.  Red.:  Fr.  Trau. 
Jahrg.  1809L   12  Nrn.  Wien,  Verlag  der  aewllschaft  2  M.  60  Ff. 


Digrtizeij  Ly  <jOOgIe 


94  Numismatik. 


Dlünzbltttter,  Berliner.  Zeitachrift  sor  Verbreitung  der  MttoskuDde,  hertiisc. 
▼ODA.  Weyl.  13  Jahrg    1892.  12  Nn.  Berlin,  WejL  gr.  4.    SM.  fiOI% 

Haue,  zwei  mit  Zeichen  versehend  Barr(»n  von  Weissbronze  ans  einen)  fi r:\b- 
hQgel  der  Uallstadizeit  von  überndorf  in  der  OberpfiaJa.  Sitsuogsbericbte 
der  MflaeheDer  Akademie  1891,  Hefl  III,  p.  441— 46a 

Protdocimi,  A  ,  di  nn  ripostiglio  di  monete  romaoe,  looperto  preaeo  Eate. 

Votirie  doRti  scavi  1891.  aettembre,  p  279  —281. 

Eevue  beige  de  numiamatiqua,  publik  par  MM.  Cbaion,  De  Coster  ei 
Serrare.  XLVIII.  Brtixellei,  Decq  «  Doeheot 

—  numiamatique,  redig^e  par  MM.  Bartbeieray,  Schlnmberger  et  Ba- 

belon     Serie  III.    aiinee  1892.    Paris,  Rollin. 

Weaaely,  K.,  Alexaodrioennüasea  dea  Peaoeniiias  Niger.  Wiener  Stndiea 

XIII  2  p.  332. 

Zeitaehrift  fbr  Noinlaaatllr.  Eed.  von  A.  t.  Sa  II  et  19.  Bd.  4  Hefte. 
Berlin,  Weidmann,  gr.  S.  14  M.;  einseln  ä  4  M. 

—  numismatische,  herausg.  von  der  Numism.  Gesellschaft  in  Wien  dnrdi 
deren  Redactiooa«Comite.   24.  Jahrg.  1892.    Wien,  Maua.   gr.  8.       12  M. 


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BIßUOlHEOA  PHILOLOGICA  CLASSICA. 


YendcJuuns  der  wf  dem  Gebiete  der  dasslscbeD  AlCerlhuiiB-WiflseineUt 
erschienene]!  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Programm- 
Abhandlungen,  Aufsätze  in  Zeitschriften  und  Recensionen. 


I.  2iir  Oeaqhiohte  und  Enoyolopaedie  der  olassisohen 

Alterthums  -  Wissenschaft, 


Alemannia.  Zweitschrift  fOr  Sprache,  Kunst  u.  Altenhum,  besonders  des 
aiemaQuibch-äcliwäb.  Gebiets,  begrüodet  vou  A.  BirÜDger,  fortgelübrt  voo 
Fr,  Pf  äff.  SO.  Bd«  Bonn»  Hanstein.      p.  1.  6  M. 

Ann^e  philosophique,  publice  sous  la  direction  de  F.  Pi  1 1  n  n,  anden  rddacteor 
de  la  Critique  philosopbique.    3.  anoee  lh92.    Parkt  Alcao. 

Arcbi¥  fQr  latein.  Lexikographie,  berausg.  von  £.  WOlfflto.  VIll,  I.Heft. 
Leipsig,  Teobnw.  S.  1— IM.      p.  3.  k  Jahrg.:  18  M. 

—  skandinavisches,  herauf  von  £.  Tb.  Walter*  In  zwanglosen  Heften; 
4  Hefte  =  1  JabrpHtiand  von  CO.  82  Bogen.  1.  Bd.  3w  Hefu  Lund.  Gleerap. 
p.  185  -366.    V.  n.  2.  jahrlich:  15  M. 

Bec:  Zflitsebnft  1  d.  Otterr.  Gyno.  XLHI  d  p*  466—467  v.  Lenk. 

Jahrbücher  fQr  classibche  Philologie.  Herausg.  von  Fleckeisen.  18.  SuppK- 
Bd.    2.  Htt.    Leipaig,  Teubuer.   8.       353-706.    v.  p  4.        6  M.  40  Pf. 

Jahresbericht,  theologischer,  Heraosg.  von  K.  A.  Lipsius.  11.  Bd.,  enth. 
die  Literatur  d.  J.  1891.   I.  Abih.:  Exegese.   Brannsehweig,  Schwetschke 

&  Sohn.   V.  p.  6.  4  M. 

Jahresberichte  der  Geschichtswissf n«chaft,  im  Anttra«??  der  histor.  Gesell- 
schatt  zu  Berlin  herausg.  von  J.  Jaütrow.  Zill-  Jahrg.  1690.  8.  Berlin, 
Gauner.       p.  6.  so  M. 

Jahresberichte  über  das  höhere  Schalweaen,  hemiiBg.  von  C.  Bothwiaeh. 
Y:  1890.    Berlin  1891.  Gärtner,   v.  p.  5.  12  M. 

Ree:  BerUner  phil  Wochenschrift  XII  16  p.  505-607  v.  C.  Nohle.  — 
Lit  Ceniralblatt  No.  19  p.  692  y.  Eh. 
Liter atnr hl att,  österreichisches.    Herausg.  durch        Leo-Gesellschaft  voo 
M.  Gitlbauer.  Bed.  von  F.  Schnfirer.  l.  Jahrg.  Apr.  1892— März  1893. 
2«  Mrn.  Wien,  Administration,   gr.  4.  7  M. 

Fbüologitscheiskoi  Obo!»redni.  (Philolo^aeho  Bundschau).  Philologisch- 
Pftdagogi^che  ZiMischrift.  (Ru^<;>ch)    Herausg.  von  A.  Adolf  u.  W.  Appel- 
rot.  (Vierteljährlich.)   II.   Moskau  1892,  Lange,   v.  p.  6.  jährlich  24  M. 
Bec.:  Berliner  phfl.  WocheoacbrUt  XII  82  p.  m^677  t.  J.  üetoachiL 

Stvdlen,  phonetische.   Beransg.  von  W.  Vietor.  IV.  Bd.  3.  Hfl.  Mar- 

bnrg  189!,  Khv(»rt.    v.  p.  9. 

Ree. :  Blatter  i.  d.  ba>r  Gym.  XXVili  4.  6  p.  ai9-;i2ü  v.  Jent. 

Zeltaehrlft«  weatdevtiche,  tox  OeMhichte  n.  Kumt  7.  Ergansongahfl  Trier, 
Lbts.  8.  400  &  10  M. 

»bU«lhMa  fUtoloflM  daMiM  um.  D.  7 


1892.   April— Juni. 


1.  Zeitschriften. 


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96 


Acadesieo  osd  QttdkrhaftwchrMUa. 


Mtechrift,  bysaatioftdi^  htnasg  voa  K.  Kmabaefccr.  1.  Bd.  4  Hefte. 

Leipzig,  TeabDer.  SOM* 

—  für  die  österreichischen  Gymnasien.  Suppleneat-Heft  san  42  Jftbrtr&ng, 
1891.  Uobalt:  dtdüktisciie  Auf&äue,  Schalreform,  Lehniele,  etc.j  Wies. 
Min  1892.  QflnhL  8.   1»  B.  --i  . 


2.  Academien  and  GelUchaftsselirifteii. 

Abbandlongen,  philosophische  u.  hi^ioiidcbe,  der  könisl.  Akademie  der 
Wisf^en Schäften  so  BerUn.   Au  dem  J.  1891.  Bcrlia,  BoiMr.  4.    III,  54 

0  23  S  m.  2  Taf.  kart.  5  M.  50  Pf. 

—  der  bistorischeo  Klasse  der  königL  bayeriscbeo  Akademie  der  Wissen- 
tchafteo.  20.  Bd.  l.  Abth.  (Deakwhrifteii  66.  Bd.)  MODchen,  Akademie 
4.  919  8.  V.  p.  11.  8  IC 

Arad^mfe  des  scieMM,  bellM-lettres  etarti  de  Bmvajün,  Aaoke  1891.  Be- 

ganroi),  imp  Jacqain    8.    XLVII,  313  p 

Anoalen  des  Vert^iiiä  tur  uassauiscbe  Aitenbumskuode  u  Gescbicbtsforscbiuig. 
94.  Bd    1898.  Mit  10  lüh.  T«f.  Ii«.-8.  T,  S7I  &  Wlealwdeii,  Bciiihüdt. 

V.  p   II.  10  M. 

Annales  du  Mu^^ee  Guimet.  Fobiication  da  Alioist^re  de  riDatrocUoo  pafali- 
qae.   Tome  I.   ^atu  (1692).  Leroux.   8-   Vlll,  419  S. 

Anailra  än  bibliotb^qoes  et  det  irdfvet  peor  1899»  mibliA  MNif  let  a»pi- 

ees  da  miaistire  de  Tinstmction  pnbiiqae.    Paris,  Hadiette.    18.   9S5  p. 

Annuario       r.  istituto  di  stadi  saperiori  in  Finnse  per  Penne aeead.  1891 

-92.    i-  ircnze,  Le  Moonier.   8.    186  p. 
>-  scolastico  1881—98  delle  r.  aoiventti  degli  Stadl  di  Sieaa.  Siena,  tip. 
Lasseri.  8.  256  p. 

AsBoriation  pro  ÄTentico.  Bulletin  IV  Ayrr  litbograpbie  d*ane  nesalqoe 
(in-folj  dicoUTCrte  en  1890.    Lauaaiifu',  iJniicI     x    50  p.  2  M. 

Atti  della  E.  Accademia  di  scieoae  (boaeta  reale  di  2\apoli).  2LXIV.  2<ka- 
poH  1891.  8.   741  p 

Beriebte  des  Freien  Deutschen  Hochstirts  in  Fiaakfart  n  M.  N.  F.  YIIL  Bd. 

1  u  2  Hft.    Fraukfurt  a.  M.   v.  p.  14. 

Compte  rendn  des  s^nces  de  rAcad^mie  nationale  des  scieoces,  belles- 
lettres  et  aru  dt  Bordaann.  Ano6e  1891.  Bordeaux  1891,  imp.  Gonnmul- 
Iura.    8    92  p.       p  16. 

Hnnrnrd  Stndles  in  Clasiical  Pbilology.  Vol.  III.  Boston,  Qino.  8.  903  p. 

el.  f.  p.  16.  6M. 
B«e.:  (11)  Beme  critiqna  N.  94  p.  484  -468     B.  Thomaa. 
Jahrbuch  der  Hambargiscben  wissenschaftlicbeo  Anstalion    IX  Jabrg  1391. 

I.  Hälftß    Hamburg,  Graefp.  Lex -8    III.  280  S  m.  24  Taf.  ?.  p.  16.    10  .M. 

n^moires  de  la  Soct^tö  d*arcb6olo£ie  lorraine  et  da  Mas^  bistorioae  lor- 
nün.  T.  41.  (8.  rtrfe,  19.  vol.)  Naa^,  Wieaer.  8.  466  p.  plat  XZX  p. 
et  8  pl. 

RendicontI  della  R  Accademia  dei  Lincei,  cUs'^p  di  sciense  roorali,  storicbe 
e  filologicbe.  Serie  V,  vol.  I,  fasc.  1.  (Una  voita  al  mese).  Borna,  Löscher, 
a  78  p.  V.  p.  91.  per  anno:  10  M. 

Rendfconto  deir  Accademia  di  scienze  morali  e  politiche  (SocieU  reale  di 
Napoli).    Anno  XXX     Napf^Ii  1891.    üniversitä    279  p.    cf.  snpra:  Atti 

Zeitsehrlft  des  berdiüaudeums  fOr  Tirol  a.  Vorarlberg.  3.  Folge.  34.  n. 
86.  Hft.  gr.  8.  iDDebmck,  Wagner,  v.  p.  28.  10  IL 


.  ly  j^ud  by  Googjp 


ä&mmelwerke. 


97 


3.  Sammelwerke. 

▼  erniselite  krUiiehe  Sebriften.  —  LAteiniaeh«  und  grieebitehe 
Sebriiten  fon  Antorea  des  spiteren  Mittelalters  o.  der  Mettseit 

Abbandlmigeii,  Wilb.  ▼.  Gbrftt  dargebraobt    HttnebMi  18dl,  Beek. 

p.  23  10  M. 

Ree.:  Blatter  f.  d.  bayr  Gymn.  XXVIII  4.  6  p.  277— 283  v  Th.  i'rcger. 

—  pbilologbcbe,  Ueinrich  öcbweixer-Sidler  gewidmet.  Zürich  1891,  Zürcber 
A  Furrer.      p.  23.  4  IL 

Ree:  Berliner  pbil.  WocbeiiGcbrift  XII  25  p.  793—795  t.  F.  Josti. 

Acta  sominarii  phitoIog:icj  ErlangoDsis,  edd.  Iwan  Mttiier  et  A.  Luchs.  V. 
Erlangen  löül,  Deichen,    v.  p.  23.  6  Ii- 

Ree.:  BlÄtter  t.  d.  bayr  Gymn.  XXVIII  3  p.  190- 191  v.  G.  L.  —  Zeit 
Schrift  f  d.  österr.  Gymn  XLII  12  p  1075— 1078  V.  J.  StowaSMT.  — 
Revue  critique  N  24  p.  402— 4U4  v.  A.  Martin. 

Arlia.  (\,  note  filologiche.  Continuazion  e  alle  Esercitazioni  filologiche  di  M. 
A  Parenti  e  agil  Stadl  filologici  di  B.  Yeratti.  Snie  II.  TeiiBO»  Yaecarino. 

16.    114  p.  IM. 

Benfey,  Iii.»  kleinere  Schriften,  herausg.  von  A.  Beszenberger.    4  Tfale* 
Berlin  1890—92,  Beotber.  49  M. 

Bee.:  Bevae  critique  N.  17  p.  817— 318  «.  H.  Breal. 

Bernays,  Bl.,  zur  Lehre  von  den  Citaten  n  Noten.  Allg.  Zehoag,  Beilag» 

N.  131-135 

Briven  van  Cobet  aan  Geel  uit  Parijs  1840—1845.   Leiden  (1892),  BrilL 
Ree.:  Aeadenr  N.  1093  p.  161. 

Brfifkner,  di«'  latciDiscbe  Poosie  des  HUtelalters  in  Polen.  Anielger  der 

Krakauer  Akademie  !Sfi2,  Mai 

Commentationes  ubiioiogae  Jenen^es.   IV.   Leipzig  1890,  Teobner.  8M. 
Ree.:  Classteal  Review  VI  4  p.  177—179  e.  E. C.Marcbaat 

—  WOIfflinianae.    Leipzig  1891,  Teubner.   t  p.  23.  SM. 

Rrc.  ■  D(M!t^rhp  Litt<  rattirzeitung  N.  H  p  2.'j8  v  J  II  Srhmalz. 

Qornuti  ars  rhetorica  ed.  J.  üraeve  n.  Berlin  1891,  Weidmann,  v.p.24.  4M. 
Ree  :  Beriiner  pbil.  Woebentcbrift  ZU  26  p.  778»  789  ▼.  Fr.  ffa«& 

Domont,  A.,  melangf-s  d'arcbioloßie  et  d*£pigrapbie,  röuniea  par  Tii.  Ho- 
molle.    Pari^.  Thorin     8.    XXXV.  666  p.  avec  17  plancbes  et  fig. 

Ree  :  Melangen«  d'iircb.  XII  1.  2  p.  235  -  236  v  A.  O. 

FeNtticbrift  zum  50jähr.  Jubiläum  des  rbein.  Alterthumsvereius.  Bonn  1891, 
Marcus. 

Rpc:  Rpv  critique  N.  22  p.  424—426  v.  S.  Reinacb. 

—  des  Gymnasiums  zu  Schoeeberg.  1891. 

Ree:  Wocbenscbrift  f.  klass.  Pbil.  IX  18  p.  481-488  n.  N.  22  p.  698—608 
Andresen. 

Frary,  R..  essais  de  critique.    Paris,  Colin.  3  M.  50  Fl 

Fröhner,  W.,  kritische  Studien  (Knnstgeschicbte,  Exegese,  etc.)  Rbein.  Mu- 
seum XLVII  2  p  291—311. 

Gigas.  E..  choiz  de  la  eorrespondanee  de  Pierre  Bayle.   Kopenhagen  1890l 
Gai  16  M. 

Ree:  Berliner  pbil.  VVochenfchrift  XII  21  p.  666-667  v.  X. 

Ctatschmid,  A»      kleine  Schriften.    Herau6g.  von  F.  Kühl.    III.  Leipzig, 
Tenbner.      p.  24.  20  M. 

Ree:  Berliner  pbil  Wochenschrift  XII  26  p.  825—827  v.  F  Justi.  — 
Zeitschrift  f.  d.  osterr.  Gymn  XUÜ  2  p.  136-136  v.  J.  Krall.  —  LiL 
Centralbiatt  K.  12  p.  396  t.  K.  J.  M.  —  Wocbenscbrift  t  klasL  PUL 
IX  26  p.  679-683  t.  A.  Wiedemann. 


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9$  Siumiiielwerke. 


Gymnaüialbibliuthek,  herausg.  von  E.  P  o  h  1  ui  e  y  uuii  HHuffmana. 
l—ll.Bdchn.    Gütersloh  1891,  Bertelsmanu. 
R(>r    Neue  phil  Rundachia     11  p.  174—176  f .  C  —  Lit.  Merkur  K.84 
p.  löl»  V.  A.  Tbumb. 

Hartfelder,  K.,  MelmdiUioiiUuift  paedagogica.    Eine  Erg&ozung  za  den 

Werkeu  MelaDchtlions  im  Corpus  reformaiorum.  GaMmmell  luu  erklärt. 
Leipzig,  Toiihner.    8.    XVIII,  287  S  mit  Portrait.  8  M. 

Jaluike,  H.»  comoediae  Eoratiaoae  trea.  Leipxig  1891,  Teuboer.   v.  p.  24. 

1  M.  20  Pf. 

B«e.:  BtfttiMr  phil.  WodMniciirifl  Xll  17  p.62S— 687  v.  H.  Manitiiu. 

Iiegrand,  E.,  h'öaßog^  Kät/iov  et  TZUoXov  dans  la  lettre  de  Beanrion  an 
pouvcmeur  des  eofaats  de  ThomM  Pal6ologoe.  R«fae  des  Stades  arecooea 

tom  V,  N.  17  p.  108-1  lö. 

Lewis,  T.  H.,  traeto  for  arditeologists;  repriota  from  vaiioas  periodicals.  1. 
■aries,  1880-1091.  St.  Paul,  Mioa.»  tbe  aathor.  8.   116  p.    12  M.  60  Pf. 

Lovutelli,  Ertiilia,  miscellanea  archeologiea.    Roma  1891,  Löscher.    -  Rö- 
mibch«  Essavs  ;  üeborsetaung.  Leipzig  )H92.  Rf^issner.  v.  p.  24.  4  M.  u.  6  M. 
Eec. :  Berliiier  phil.  Wochenschrift  Xil  i-i  p.  469 — ii4  v.  Z.  —  Deutsche 
Litteratoneitoa«  N.  16  p.  604-606  t.  A.  Michaette. 
Bf^Iange»  G.-B.-fn  Ki  ssl    Recueil  de  Travmix  puMii  s  {  ar  l'Ecole  Frau^jiise 
de  Home  en  rhuoueur  de  M.  le  Commaudeur  (iiovaaui  Batusta  De  itossi. 
Sopplemeat  aas  M^laagai  d'Arelidokigie  et  d'Uiatoirt  pablite  par  l'Ecole 
Itaacaiie  de  Bernes  tome  XII.  fio»,  SpiUiüver.  8. 

HOBimaeB,  TIl,  Dr.  Lieber  n.  Pranceico  Finuiceeehettl.  Die  Malion  N.  17. 

Kaller,  H  C  .  Cobed  de  liagna  aeogreea  quam  vocavit  iadiduin.  £Uac 

IV  3  p.  170-  IW. 

Blovatl  et  Lataye,  le  mauuöcrit  de  Lvon.  L'anthologie  d'on  hum&Diste  Ita- 
lien an  XV.  titele.  Möleogea  d'ai«h«ologie  XU  1.  2  p.  148-178.  t.  p.  24. 

Patzig,  E ,  Jobannes  Antieebenus  n.  Jobaunee  Malalas.  Leipzig  (HinrichaX 
4.   32  S  1  M.  60  Pt 

BOnticb,  H.,  collectanea pbUeloga,  heraasg.  Ton  C.  Wagener.  Brenen  IB9I. 
Heinsius.   p.  24.  7  M. 

Bee.:  Bl&(ter  f.  d.  bayr.  Ojnn.  XXYIII  4.  6  p.  802-906  t.  O.  Schepss, 

Habbadlnl,  B.«  PAngeUnetom  di  Gieraani  Btarraiio.  (Bstratto).  Verena, 
Tedeschi,  8.  IS  p. 

8cx  quam  elegantissimae  epistolae.  Prinifni  by  W.  Caxtou  in  1482.  Repro- 
duct'd  IQ  Facsimile  by  J.  Uyatt;  wah  miroductiua  aud  irauslaiiou  by  ü. 
Bnllen.  London,  Lawrenee.   gr.  8.  cl.  12M.  OOPt 

Skeiu   A  P.,  Ante  Agamemnona:  a  Mew  Departore  in  Philology.  M.  1—4. 

Oxiürd,  Vincent.    I2Ü  p.  4  M.  20  Pf. 

Thomas,  Carl,  Theodor  von  biudion  u.  sein  Zeitalter.  Ein  Beitrag  zur  bj- 
santiniscben  Kirehengesehiebte.    Dias.    OmabrOck,  LOekerdt.    8.  VU, 

139  S.  4  M. 

Weber,  A. ,  literas  a  Trurh-:es^!o  ad  ITo^iura  annis  li)6<]>  et  1561  datas  ex 
Codice  Auguätauo  priiuum  ed.  atque  anuütaliouibus  illuüiravit  et  proemio 
indioeqne  e»»ma?it  A.  W.  Begeasborg,  Veriag«- Antta  It  8.  128  &  1 M.  60  Pf . 

'WlmphelineinB*  Stjlpho.  In  der  ursprünglichen  Fassung  aus  dem  Codex 
Upsal.  667  bersosg.  fon  H.  Holstein.  Berlin,  Speyer  4k  Peteis.  8.  XYIII 

Iii  8.  OU  Pf. 

Zwetajew,  J.  W.,  Ii.  M.  Blagowestachenski ,  zum  60 jährigen  Jubü&om. 
(Boasiacb.)  Bnas.  phil.  Bandaeban  11  1  p.  08—100. 


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Encjclop&die  und  Methodologie.  99 

4.  Cocjclopädie  und  Methodologie  der  classischen 

Philologie. 

Afland  and  Smith,  Studios  in  Sncondary  Ediirntidn  With  introdaction  by 
J.  Brjce.  Publiäbed  under  tbe  Auspices  of  tbe  National  Association  for  tbe 
PiroiDotion  of  Technical  and  Secondary  Education.  London,  Percival.  8. 
SaO  p,  el  1  M. 

Bonnet.  M.,  k  pbilologie  clusiqne.  Siz  eonf^rmees.  FAite,  Klincksiock. 
».  p.  26  3  M-  ßO  Pt 

Ree. :  Dentseiie  Litteratoradtmig  N.  16  p.  4fKi— 494  v.  If .  Herts.  Wo- 

cbPDscbrift  f.  klass.  Phil.  iX  23  p.  617—619      0.  Weissonfels. 

Br^al,  M.,  de  renseignem ent  rlf^  Inn^ups  anciennps.  Paris  1891,  Hachette.  2  M. 
Ree:  Berliner  phil.  Wochenscbhft  XII  23  p.  730-732  v.  K.  Hartfelder. 

Dejob,  Ch.,  PiDstractioo  publique  en  Fkwiee  et  en  Halte  ta  XUL  siMe. 
Paris,  Colin.  5  M.  60  Pf. 

EnNei^nenients  (los)  des  Universit^s  de  Berlin,  de  fieidelberg  et  de  Leip- 
zig eil  1892.    l'ariä,  imp.  natioiialo.    4.    69  p. 

Härtel,  W.  v.,  u.  K.  Schenkl,  die  neuen  Lebrplikue  für  die  böheren 
Scholen  in  Premaen.  Zeitaehrifit  fttr  die  öeterr.  Gymoaelen  XUU  3  p  371^876. 

Hecht,  M  ,  zur  Mcthddik  des  altsprachlichen  Unterricbts,  insbesondere  dei 
^ripchi.scben.    Zeit-^rhrift  für  das  Gv mnasialweson  XLVI  6  p.  337— 3Ö0. 

Lombarde.  E.,  ruuiaiieäimo  in  italia  ed  in  Germania.  Modica  1890,  Aviolo. 
Ree.:  Berliner  phil.  Wocheneehrift  XII  18  p.  667-^668  X 

Martinak,  E.,  fünf  Wocben  Hoepitiertiag  an  Berliner  GjinnaMen.  Vortrag. 

Wipn,  Hölder    8    20  S  PO  Pf. 

lUouamenta  Germaniae  paedagogica.  VII:  K.  Hartfeider,  Melanchtboo  als 
Pr&ceptor  Oermaniae.   Berlin  1689,  A.  Hofnann  4»  Co.  90  H. 

Ree.:  Bl&tter  f.  d.  bajr.  Gyno.  ZXVIII  8  p.  176—178     J.  K.  Flelecb- 

mann. 

—    —    VIII:  Fr.  Koidewey,  Branoschweigische  Scbulordouogen  II.    —  IX 
PaehUer.  ratio  stodiorani  III.  Berlin  1900.  A.  Hofnann  ä  Co.    v.  p.  25. 

24  M.  n   1."»  M. 

Ree  :  Blätter  f.  d.  bayr.  Gymn.XXVill  4.5  p.  266  -  256  v.  Fleiscbmaoo.. 
—  Deotecbe  Litteratoraeunng  N.  14  p.  468~465     Tb.  Ziegler. 

ParKonK,  J.  R.,  French  schools  trougb  American  eyes.  A  report  to  the 
New  York  »täte  departmeot  ol  poblic  initruetioa.    Syracoae,  Bardeen. 

8.   136  p.  6  M. 

Payne.  J.,  leetores  en  the  hiatory  of  edneation.   Wich  A  Vlait  to  Gemen 

Schonls.   Edit.  hv  lii^  Son,  Frank  Payne.  (Works,  toI.  2.)  London. 

Longraan.   8.    312  p.  cl  12  M.  60  Pf. 

Rappold,  J.,  neuere  pädagogiscbe  Litteratur.   (Anzeigen.)  Zeitschrift  fOr 

die  6aterr.  Gymnasien  XLlll  2  p.  161-176. 
VerhandloD:;en  der  41   PtrilologenTeisaninilnng  an  MQnehen.  Leipstig, 

Teuhnpf     4.    353  S,  12  M. 

Ziecler«  Ib.,  die  Fragen  der  Schulreform.  Stuttgart  1891,  Göschen.  2  M.  50  Pf. 
Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XU  16  p.  478—476  t.  K.  Hartfelder. 


5.  Geschichte  der  Alterthuniswisseiischaft. 

BanmisraT'ten,  P  ,  Giovanni  nattista  de  Rossi,  der  Begründer  der  cbristlich- 
arcbäologiäcbeD  Wiasenscbait.  Eine  biographische  Skizze.  Festschritt. 
KOHi,  Bachem.  8.  XIII,  116  a  mit  Portrit  4  M. 

BIa^<«.  Fr,  (V.p  Entdeckungen  auf  dem  G^Mpte  der  klassiseheo  Philologie 
im  J.  1891.  Bede.   Kiel,  UniTorsit&t.  8.   20  S.  1  M. 


100  GcMbkfate  der  Atterttomiitiiiaanhifl 

CarAam«  ü-i  <ie  MwmiUano  «  Befgit,  Caaentcensi  archiepiscopo.  Xli^. 
FiMii^Aleui.  a  IMa 

ClHirtalArinB  UoHwiitat»  PMirfenfi«,  rab  toipidit  eonsilii  genenüis  Fa* 

cultatom  Parisiensiutn  ex  diversis  bibliothecis  tabolariisque  collegit  et  cam 
aothenticis  chaitis  cootaiit  Ueoricua  Denifle,  O.  P,  aaxiliante  Aemilto 
ChateUin.  Tomas  II.  Sectio  prior:  ab  aono  1286  asque  ad  aaoum  13^. 
{Vu  dui  !•  «onmerc«.)  Paris,  Detaio.  4.  XXIII,  810  p. 

JDenIfle,  H.,  die  Statuten  der  Jaristeo-Üuirersiidt  Padua  vom  J.  1331.  Ar- 
chiv ffir  Literaturgeschichte  des  MitteUUt«r»  VI.  Bd.  3.  4«  Hit.  8.309—562. 
Freiburg,  Herder.    (Apart  2U  haben.)  12  M. 

]>OBiol,  H  f  Dotice  sur  ia  vie  et  les  travauz  de  M.  Charles  de  l'Aca- 

«Mmit  dM  sdeoeet  nonlM  et  politiqoes.  Pirit,  FirmiD-Didok.  4.  27 

Bvftm,  L.«  Pierre  de  Hentdorft,  owitre  de  Ift  Hbreirie  de  PenUinebleM,  1663 
^1667.  Mtiaoget  dTiKhdoloiie  XU  1.  2  p  179—194. 

Isrtfelder,  K..  Bericbl  Ober  die  I.itteratur  zur  Geschichte  der  Alterthans- 

wisst-nschalt,  lHb6.    Bur.'-ian-Müiier«  Jahresbericht  LXIX.  Bd.  p  J45 — 193. 

—  das  ideal  einer  Uumaniftteoicbnle.  (Schule  Colets  in  London.)  Leipzig, 
Teubner    r.  p.  26.  80  Pf. 

Bee.:  Woeheniebiifl  f,  kkü.  Pbil.  IX  96  p.  603*694  vea  H.  0. 

Hmmt,  H  ,  Frao^ois  de  Ia  Noue  (1531—1591).    Pari«,  Harhotte.         5  M. 

aoflneltter,  A..  die  Matrikel  der  üniTersiiU  Rostock.  11.  2.  fiostock  1891, 
StiUer.  T.  p.  26.  10  M. 

Bee :  Denlsebe  Litteimtaneitmig  N.  19  p.  691^29  w.  B.  Krause. 

Hoebee,  T  ,  Loyola  and  the  edaeatieatl  lyatem  of  tbe  Jesuits.  London» 

Hoincmann.    8.    290  p  cl  6  M. 

Jonin,  H .  Antoine  Chrvso&tome  (^uatremöre  de  Quincj,  deuxieme  secreiaire 
perp4tiiel  de  PAeadfaiie  det  beaox'trts.  Paris,  aox  bureanx  de  TArtiste. 

8    80  p  et  Portrait. 

Kallenbacb,  J.,  les  humaaistes  polonais.  Fieibnrg,  Itbr.  de  riuiiversit6  (P. 

Frieseohahn).   8.   78  p.  3  M.  75  Pf. 

Kood,  E.,  els&ssische  Stadenten  In  Heideiberg  u.  Bologna.  Zeitschrift  des 
Oberrheiiis  VU  2  (46.  Bd.)  p.  899-346. 

Kompr<i.  A  ,  oin  Bpitrag  zur  Pflf     der  latelolscben  Sj^iache  in  Uibfen  bis 

sum  Jahre  it>20.    Znaim.    Fr.    B.    20  S. 

Lefmano,  8.,  Franz  Bopp.   Berlin  1891,  Keimer.    v.  p.  27.  8  ü 

Bee,:  Atbsiia#om  N.  3964  p.  496. 

Leopold,  J  II  .  ^tudia  Pf-erlkampiana.    Th^se.    Groningen.   8    114  8. 

K«^c. :  Keviie  critique  N.  20  p  387  v.  E  Thomas 

hje^e  de  Houeo.  Texte  par  Ii.  Aubti,  U.  Bridoux,  F.  Coppee,  H.  Delorme, 
0.  DuboBc,  S.  Frftre,  U.  de  Lapooinerave,  A.  Legrelle,  Guj  de  Maopassant, 
H.  Texcier.  14  dessins  par  Fraipont.  BOBeo,  Aiig6  et  ßorel  8.  245  p.  5  II. 

nartin,  E.,  Puoif ersitz  de  Pont-k-Moussoo.  Haaey  1681,  Beiger*  Leorault 
f.  D.  27.  10  M, 

Bee.:  Lit.  Centralblatt  N.  96  p.  99a 

Mfiller,  Iwan,  GrSfin  Isota  Nogarola.  Eine  itaUeoiSCbe  Honaoistin  des 
15  Jahrb.    Vortrag    Erlangen,  Jon^c    8.    22  S.  401:1. 

Bocrologue  of  M.  E.  A.  Freeniun     Academy  N.  1038  p.  301. 

Bekrolof^e,  Biographisches  Jahrbuch  XIY.  1891,  1891:  Eduard  Hiller  (von 
C  H&berlin),  p.  83—113.  —  C  Heraeus  (von  W.  H.),  p.  114-121.  —  Ru- 
dolf Prinz  (von  A.  Lndwieh),  p.  122—132.  —  Othon  Riemann  (von  A.  ** 
tin),  p.  133—134.  —  Eduard  Labbert  (von  R.  Förster),  p.  135— 18a 

Bleolk40Bi,  A.,  Cbristiao  Tbomasius.  Beriin  1888,  Stuhr. 

Ree.:  AfdÜT  f.  Oeicbidit«  der  PbUosoj^e  ?  8  p.  417-418  t.  B.  Erda 


.  ly  j^ud  by  Google 


Oetebidit«  der  Altertliiiois^iateiiiclitft.  101 

FSttison.  Mark,  bnac  rapnulion.    2  ed.    Oxford     v  p.  27.     19  M.  20  Pf. 
Ree  :  Deutsche  LitteraturzeiiunR  N.  27  p  ö76— 879  v.  E.  Hübner. 

Poole,  A.  Stnart.  Amelia  Edwards.  Necrologue.  Academy  N.  1042  p.  307— 398. 

Rieb],  W   H.,  die  Lehrjahre  eines  üamanisten.   Edited  by  R.  J.  Morich. 
Iiondoo,  Perctral  19.  2  M.  40  Pf. 

RIstelbnber,  S  ,  Sttashntirrr  n  Bologoe.    Paris  1891,  Leroux.    v  p  27. 
Ree:  Zeitschrift  des  Oberrheins  VII  2  p.  345-355  v  K.  Hartteld  r 

RocbeblaTe,     essai  aar  le  comte  de  Cayiaa.  Paris  1889,  Hacbette   7  M.  öOPf. 
Ree.:  Berliner  pbil.  Woebeoecbrift  XII  14  p.  485—486  t.  F.  K. 

RAseler,  K.  J.,  Qesolklchle  der  Fürateo-  und  Lmdenchnle  Orimiiut.  Leip- 

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Ree;  Zeithciinlt  f.  d.  üsterr.  Gymn.  XLill  4  p.  670. 

Rvkis,  A.,  'AUedtäK  F.  Farxdßrji.  *Ear(a  N.  19  p.  289—994. 

8abbadini,  R.,  biografia  docameotata  di  GioTanoi  Aurispa.    Noto  169K 
(3  M.)  —  Cronologia  doemDentatft  dell»  vita  di  GiovMoi  Lamola.  Bologu 

1891.    T.  p.  27. 

Ree.:  Zeicsehrift  t  d.  Oeterr.  Ojnn.  XLllI  9  p.  190—192  v.  K  Wolke. 
Salzer  u  Fassl,  Geschichte  des  OymaatiBiiit  von  J.  1591—1881.  Eometan 

189!     Pr     ö     21'!  S 

Schlieiuuliiia  Selbsibiographie.    Leipzig  1892,  Brockbaus.   t.  p.  27.     8  M. 
Bee.:  Lit.  CeotralblaU  N.  16  p.  534-535  —  Draticbe  Litteratorseitung 
N.  8  p.  268  -  269  t.  F.  y.  Dahn. 

Schneider,  Paal,  die  Qetehicbte  der  Schale  an  Moneo.  Mosseo,  WestpbaL 
8.    70  S  70  Pf. 

Schräder,  O  .  Viclor  Ueho.    Berlia  1891,  Calvary.   v.  p  28.  3  M. 

Ree. :  Indog.  Foncboogeo,  Anaeiger  I  2  p.  97—89  v.  W,  Streitberg« 

SchtiltesR.  F  .  JobaDDes  Classeu    Gedäcbtnissschrilt  der  Oelehrteoschule 

des  Johauneums.    Hamburg,  üerold.    8.    46  S  2  M. 

Servois,  F.,  Neues  tod  Uutten.  Zeitgeist  (Beilage  zum  Berliner  Tageblatt), 
la  AprlL 

Smitb,  B  ,  ^j5beobaTitt  Univenitete-Hatrikel.  1.  Kopenhageo  1889-I«K)^ 

Gytdeodal 

Ree:  Lit  Ceotralblatt  N.  15  p.  516-519  y.  G.  K. 

Yoffelrevter,  0.,  Getebiebte  des  griechischen  ünterricbts  in  deotscheo  Sehn« 

Jen     riannover  1891,  Meyer,  v.  p  28.  1  M.  20  Pf. 

Ree  :  Neue  phil.  Rundschau  w .  7  p.  108- KO  v  0.  Dingeldein. 
Weilt,  6  ,  de  Gulielmi  Postelli  vita  et  tndole    Pnnt.  Hacbettp  8.  113  p  0  M. 

Zange,  F.,  Direktor  0.  Frick  f.   Zeitschrift  far  das  Gymuasialwesen  XLVl 
6  p  384-899. 


6.  Bibliographie  und  Bibltothekswissenschaft. 

Bibliotbeca  barghesiana  Catalogue  de  la  biblioth^ue  de  S.  £.  d.  Paolo 
Borghese,  prince  de  Sahnona.  Premiire  partie.  Borne,  Henossi    8.  %Y, 

713  p.    con  10  tavole,  15  Jf, 

Centraiblatt  fUr  Bibliothekswesen.  Beiheft  IX:  F.  W.  Roth,  die  Mainzer 
Buchdrucker familie  Schöffer.  Leipzig,  Harrassowitz  8.  Vill,  250  8.  t. 
p.  29.  9  M. 

Delalain ,  P.,  inventaire  des  marques  d'imprirr.eurs  et  de  Übraires  de  la 
CoUeciioD  du  Gerde  de  la  Librairie.  9.  edition.  revae  et  aagmentee.  Fa- 
ris,  Cerde  de  la  Librairie.  8.  890  p.  30  M. 

—  ^tnde  lur  le  libraire  Parisiso  dn  Zill,  aa  XV.  siMe.  Paris  1891 ,  De- 
htlain.  5  ||. 

Ree :  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xli  19  p.  601—602     F.  BObl. 


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102 


Griecbwcbe  und  römisch«  Autoren. 


Hazana»  j  la  l&ua,  U  imprenta  en  Serilia.   iiistoria  de  uoa  bittoria  de 
la  tipograBa  sevillaoa.  Senlla.  (Madrid,  Morillo.)  4.  IV,  149  p.  3M.  fiOPL 
Indices  cbronologici  ad  Antiqoit  Ital.  M.  Ae.  et  ad  opera  minora  Lud.  Ant. 

Mnrfltoni     Fht  V     Torino.  Bocra     1     GO  p  !^  7  M. 

Instruction  for  die  Herstellang  der  Zettel  des  alphabetischen  Katalogs  (in 
den  kOnigl.  prenssischen  BibliothekeD).    Centralblatt  fQr  Bibliothekswesen 

IX  4  p.  172—179. 

Knkula.  R.,  hihliopmphi-rhcs  .lahrb  irh  der  deut-^rtipp  Tlochschalen.  Neu- 
auli.  des  AJIg<^ meinen  deutschen  Hochi>chuleo-Aimanach<i.  Innsbruck,  Wag- 
ner. 8.   IV.  1071  8.  UM.  60 Pf. 

P^ne  du  Bois,  H.,  four  private  libraries  of  New  York  A  contribntion  to 
tbe  history  of  bibliophilism  in  America.  Avec  pr6face  de  0.  Uzanne. 
Paris,  Daprat.  12.  avec  illustrations  de  reliures,  ex-Jibris,  vignettes  etc. 
Tirag«  Itmil«.  3S  M. 

Sinker,  R  .  the  libnuy  of  Trinitj  Collage,  Cambiidge.   Ganbridge  180L 

Bell.    V.  p.  iK)  18  M* 

Kec:  Ciassical  Reriew  VI  4  p.  171—172  v.  E.  M.  T. 


n.  Orieohiaohe  und  rdmisohe  Autoren. 

Borrfe».'  B.      die  Quellen  sn  den  FeldaOgen  JoHans  gegen  die  Qemanen. 

Hermes  XXVI I  2  p.  170-209. 

Collection  des  classiques  popiilHir«-'^.    Paris,  Lec6ne  A  Oudin. 

Ree  :  Revue  critique  N  20  p.  392—395      F.  Uemon. 

Gebhardt  u.  Uaruack,  Texte  u.  Uotersuchungen  cur  altcbristlichen  Litte- 
ratnr.   JI.  2.    Leipzig  1891.  Hinricbs.  SM.  00 Pf. 

R"<v    Deutsche  I.itteraturzeitung  N.  23  p  T/'ii— 753  v.  Wpndland. 

Folie,  ¥r.,  sprachliche  Missgriffe  alter  öchrifittteller.   Philologus  L  4  p.  759 
—761. 

Sp«ijer,  J.  S.,  observationes  et  euMidationee.  Groningen  1601,  Wolters. 
p  30  2  M.  fiO  PI. 

Ree:  Deutsche  Litteratursettuog  N.  16  p.  529     K.  Scheokl. 


1.  Griechische  Autoreo. 

Biene,  A.,  griocbisclio  I.vrik(>r  in  Auswahl  ,  für  den  Schuigebrauch  herausg. 

II.    Eiuloitung  u  Erlauiprungen.    Leipzig,  Freytag.  8.   VI,  105  S.  60 

€ru§ias,  O ,  zu  den  Flinders  Petrie  Papyri.    Philologus  L  4  p.  6ö6. 

Gercke ,  A. ,  ein  alezandrinisches  Satyrdrama.    Rhein.  Mmenm  XLVII S 

p.  310—321. 

Konfn^.  P.  dr,  qimf^^rinn'^'^  Atticae.  De  hypothesibus  aliqnot  MiUIeri  Strö- 
bing. (Aristopbaoes,  Tbuc^dides,  alü.)  bias.  Leiden  1891,  Adriani.  8. 
151  p. 

Lorents,  P.«  observationes  de  pronominnm  personalinm  apod  poeCas  Alexna- 

drinos  uso.    Leipzig.    Dias.    8    74  S. 

Jllahaffy,  J.,  on  the  Flinders  Petrie  papyri.  Dublin  &  London»  William  & 
Korgate.   4.  68,  67  p.  and  Albom:  30  planebes.   t.  p.  30.  86  M. 

Ree:  Revue  des  Stüdes  grecques  N.  17  p.  139—144  v.  Tb.  Reinacb. 

Seil mi dt,  kritisebe  NaehleBo  nn  Texte  griecbiieher  Dichter.  lien-Streliti. 

Pr.    4.    15  S. 


...... ^le 


Griechische  Autoren, 


103 


Aeicbyllis'  dpdßara  amZ6iuva.  önd  N.  Weck  lein  ual  E.  Zoßapidiqi.  I. 
Atheo  1891,  B«ck.  11  M.  90  Pf. 

B«e  :  Lit  CeotralbiAtt  N.  17  p.  607-609  v.  H.  St.  -  Academy  N  1038 
p.  304-305.  —  Joarnal  des  Savants  !8D2,  avril,  p.  256—258  v  IL  Wpü, 

A^amemnoD,  schwedisch  abersetxt  toq  B.  Kisberg.    Upsala  1891,  Aka- 
demie,      p  31.  SM. 
Ree:  Denteche  Litte»tanBettaiig  N.  Sl  p.  719—790  v.  F.  GusUfeion. 

—    Pronetlieill  vinctus.  Edited.  with  introduetion  and  notet,  byPlaintove 
and  Masom.    (TJniv.  tutorial  8er.)    London,  Clive.   8.   c1.       6  M.  60  Pf. 

Headfam,  W.,  on  editing  Aeschylns,  a  crittcism.   London  1891,  liatt. 

fiec:  Academy  N.  1€00  p.  595.  —  Revue  critiqae  N.  21  p.  406—408 

V  H  W. 

Kynaaton,  H.,  note  on  Aesch.  Agara.  314.    Classical  Review  VI  4  p.  180. 

Morgan,  M.  H..  Aeschyhis  Äg.  411  sq.    Harvard  Studios  III  p.  192-193. 

Risberg ,  B. ,  de  nonnnllta  iocia  Agamemnonia  Aeschyleae.    Upsala  iö91, 
Universität, 

Ree.:  Nene  phll.  Rondachatt  N.  8  p.  117—120  v.  K.  Frey. 
Tiiokar,  Th ,  notea  on  Aeschylas.  Ctuaieal  Review  VI  5  p.  198. 
Wyi«,  W..  note  on  AeBchinea  I  13.  Claesical  Review  TI 6  p.  897. 

Aetlnfi.    AtXMU  Xnroi  ^otdixarof  xp&rov  >0j>  Ixdtpi^aic,  M  F.  A.  Sm^tO' 

/goipou.    Paris,  Kliijr'kM  rk     V.  p  31.  8  M, 

Ree:  Journal  des  bavants  1892,  avril,  p.  260—268. 
Alezander  Aphrodi9ien8i§.   Ruelie,  C,  Alexandre  d*Apbrodisiae  et  le 

pr^tendu  Alexandre  d'Alexandrie.  Revue  det  Mndee  greeqnee  tom.  7,  N.  17 

p.  101  —  107  ^     .  ^  ^ 

A&acreou.   Delboulle.  A. ,  Anacr6on  et  les  poömes  anacr^ontiques.  Text« 

grec.  avec  iee  traductions  et  imitatione  des  po^tei  dn  XVL  aiAele.  Le  Ha- 

vre,  Lemale.    16.    XI,  1"^  »  p 
Andronieu»  Rhodhis    Rösener,  B.,  Bemerkungen  aber  die  Uem  Audroni- 

kos  von  lihodoB  mit  tinrecht  angewiesenen  Schriften.  III.  Schweidnita. 

Pr.  4.  98  8. 

Antholosla  «raeca.   Select  epigrami,  ed.  by  J,  W.  Mackai  IL  London 
1890,  Longman  ^ 
Ree. :  Classical  Review  VI  8  p.  889—371. 

Janzon,  E  .  de  epigrammate  Anthologiaa  Palatinae  XI  275  red«  interpie- 

tande.  Wocbenwkrift  f.  klass.  Phfl.  IX  94  p.  870-871. 
Maokail,  J.  W.,  notes  on  tbe  Oreek  Anthology.  Clasrical  Review  VI 6 

p.  19J-193 

Sonny   A    drei  griechische  Epigramme  in  den  Scholien  des  ErzbischoCs 
Arethas.'  (Rusnsch.)  Raes.  phil.  Rnndsefaan  111  p*  46-48 
Antiphon.  Hauaen,  Fr.,  de  Antiphontie  tetiaiogiii.  Berlin,  Pr.  31  S. 
Apollodoris  bibliothecae  fragmenta  Sabbaitiea  nunc  primnm  ed.  A.  Papa- 

dopulos-Keramcus  «  —  .  . 

Ree  :  Revue  cniiquo  N.  16  p  288—290  V.  S.  Retoach. 

—   epuoma  Vaticana  ed.  K.  Wagoer.  Leipzig  1891,  Hiriel.  V  p. 81.  8M. 
Kbc  :  Revne  critiqna  N.  16  p.  188-890  v.  8.  Retnaeb. 

Apollonina  Rhodina.   Lea  argonauiiques,  traduction  par  II  de  Ja  Villa 

de  Mirmont    Bordeaux.  Gounouilhan.   (Paris,  Bouam.)   v.  p.  32. 

Üec  :  Revue  critique  H.  18  p.  340— 344. 

ICofler  J,  die  Gleichnisse  bei  Apolloaioe  Rbodioa.  Brixen  1890.  Pr. 
Ree  :  Zeiteebrift  t  d.  öaterr.  Öynin.  XLIU  9  p.  178-179  v.  A.  Raach. 


104 


OricchiidM  ABtom. 


Arrbimedeff.  Le  tnit^  des  corps  flottants  d'Archtm^'de.  Tradactioo  noa* 
Teile  avec  nne  iDtroductioo  par  A.  Leg r and.  Paris  18^1,  Gauthier*?ill«ra. 
8.   37  p. 

Bee.:  Refoe  critiqM  N.  16  p.  986— 387  t.  Th.  Aeiaach. 

Ari§ton.   Giesacke,  A..  der  Stoiker  Arittoo  von  Chiot.  Jahibflcbar  lülrFU* 

lol(.gje  Hä  Bd.  3.  li  it  [i  '206-210. 

Aristopbanes.  Conuiediae  rvc.  Fr.  Hlaydes.  IX:  Nobes.  Halle  1^0, 
WtiieBbauä.   V.  p  32.  10  IL 

Bm.:  Wocbenscbrift  f.  klass.  Phil.  IX  14  p.  869  -371      O.  Kibler. 

^   —  ToL  X.:  EqoitM.  Hall«,  WaiMohMS.  8.  XJ[,Aa6S.  8M. 

—  tbe  birds,  with  norps  by  W.  Merry.    Oxford  1889  3  H.  80 Pt 

Ree    ^Vul  i  tiil   i;u Umschau  N  13  p.  193—195  v  O.  KAbler 

Noorctewier,  N.,  metbaphorae  Aristopbaneae.  Bisa.  DelU  1891,  Koomana. 
8.   98  p. 

Papadimitraoopirioa,  Tk.,  le  poAte  Arittopbaiie  et  las  partitaiis  d'Eranne. 

'EAAäs  IV  3  p.  145—169. 

Peppmüller,  R  ,  zur  4.  Hypotbesia  das  Aristopbaaiscbaa  Pluto.  Pbilolo« 

gua  L  4  p.  ä82. 

Straahiii,  J.,  Koaeforaen  in  der  (gri^^cb.)  Aorada.  (Aristopbaues  Ve^p. 
188;  Pax82. )   Zeitscbrilt  f.  verg).  Bpracbfofichung  XXXU  3.  4  p.  696. 

Uckermann,  W ,  iibt  r  deo  Artikel  bei  Bigeoiianeo  io  den  KoDfidien  daa 

Aristopbanes.    Berlin.    Pr.    4.    23  S 

Wilson,  H.  F.,  tbe  »Frogsc  of  Aristuphanes  at  Oxford.  Academy  N.  1086 
p.  887-8S8 

Zurettl,  C.  0.,  analecU  aristopbanea.  Codici  atisiofanei  delle  bibliotecbe 
dUtalia.  Codici  UM^  per  Padtaiooe  aldioa.  La  sceoa  dei  due  sioofkati 
ael  Plate,   üo  hidica  dalla  eonedfe  d*Arittofuie.  Sol  eatUci  taetaiaiik 

Torino,  Löscber.   d     162  p.  5  M. 

Aristoteles  On  tbe  Constitution  of  Atbans,  ed.  by  F.  Q.  Ken y od.  3  ed. 
London,  ürit.  Mussum,   v.  p.  32.  7  M.  öO  PI 

Ree  :  Aeademy  M.  1000  p.  696. 

—  \4Si}ua{»¥  naJlntia,  M.  M*Ay.*Ajr*^pMoitajritOü.  Athen  1891,  Barth 
A  Uirat  1  M.  80  Fi 

Ree:  Bt^rliner  pbil.  Wociitaäcbrift  Xll  20  p.  613—614  v.  B.  Keil. 

—  —  noknüi  *ASinfa(m¥  ad.  Fr.  Blaai.  Leipsig,  Teobner.  8.  XXYllL 
1I8&  IM.  60P1 

—  ~  tetto  a  versiase  di  C.  Ferriol.  MUana  1881,  H6pa.   v.  p.  38. 

8  M  60  PL 

Raa.:  Bsrllaer  pbil.  Woehantcbrift  XII  90  p.  018-814  ?.  B.  Kail.' 

—  —  edd.  H.  fan  Harvarden  et  J.  van  Laanweo.  Leiden  1881,  8öt- 

boff.   T.  p.  33.  8  M. 

Bec  :  Berliner  phü.  Wocheoscbriit  Xll  20  p.  613-618  o.  N  21  p.  ()49— 
864  f.  B  Keil. 

—  —   iterum  edd.  Kailfal  at  Wilamawita>M6lleBdorff.  Berlin  1891, 
Weidmann    v  p  33.  IM  80  Pf. 

Ree.:  Ber liü»  r  pbil.  Wot LeuBchrili  XII  15  p.  ■453-458  v  Fr.  Cauer.  — 
Zeitsebrilt  f  d  österr.  Gymn  XLIII  4  p.  303-308  v  V,  Thumser.  — 
Korrespondrnrhlatt  f  d  wOrtt  Scbuh'n  1891  N.  11.  12  p.  522  v.  Miller. 

—  de  plantis,  d«  mirabilibus  au6cultatiooibu8,  de  Meli&so,  etc.  ed.  0.  ApelL 
Leipsig  1888,  Teobner.  r. jp.  38.  8JL 

Ree:  Glaaiical  Baria«  VI  4  p.  168—168  o.  B.  6  p.  808-814  t.  Gaak 

Wilson. 

—  de  anima  bber  ed.  U.  Rabe.   Berlin  1891,  Weber,   v.  p.  38.  IM. 
Bei.:  BarUner  pbil.  Wacbanaduift  KU  18  p. 648-608  ?.  A.  Bim. 


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Orlechiiehe  Aatoreo. 


105 


ATi8tOtele§.    Der  Athenersuat.    Eine  aristoteliseha  Schrift.    Deutsch  von 
M.  Er  dm  an  n.    Leipzig,  Meumauu.    8.    118S  I  M.  60  Pf. 

—   Werke.   Politik.    Deutsch  von  A.  Stahr  u  K.  Stabr.    1,  2.,  6.  u.  10. 
Lief.    2  Aufl.    Berlin,  LaDgen^cheidt.  k  35  Pf. 

Adam,  die  aristotelische  Theorift  vom  Epos.  Wiesbaden  1889,  Limharih  3M. 
Ree:  Berliner  phil.  WocbeDscLrifi  XII  14  p.  422-424  v.  VVeeklein. 

Mnard,  Ch,  resth^tione  d'Ariitote.  (Estrait)  Paria  1889,  Picard. 

Ree:  Ru88.  phil.  Rundschau  II  2  p.  181—183  v  A.  Der0iritaki. 

Bullinger,  A.,  Aristoteles'  Itfetaphysik  io  Bezug  auf  Kntstpbunjrsweise,  Text 
u.  Gedanken,  klargelegt  bis  in  alle  Einzeibeiten.  Mit  einem  Prodro- 
mos  Aber  Aristoteles'  L^r«  ?om  Willen  u.  Epilog  aber  Fantbeismni  a. 
Christontum.    MOncben,  Ackermann.   8.   III,  256  S  4  M. 

Busse,  A,  die  neuplatonisrhen  Ansieger  der  Isagoge  des  Porphjrrius.  HerliD. 

Pr.  d  Friedr.-U.    4    23  8 
Cavazza,  P ,  Aristotile  e  la  costituaiooe  dt  Atene.    Discorso.  Anonario 

dell'  Istitiito  (Ii  studi  suporiori  in  Firenze  1892    8    20  p. 

Conebruoh,  M  ,  inaj'otri^  u.  Tbeori«  der  Induktion  bei  Aristoteles.  Archiv 

iOr  tiescbiebte  der  Philosophie  V  3  p  902-321. 
Davidson,  T.  Aristotle,  and  ancient  edocaiiooal  ideale.  London,  HeiBe- 

mann    8.    25R  p  cl  6  M. 

Dimitsas,  M.,  oittisi^  ra^oc  ^ApiaTOriloos     ^Eptxpiq..  'LAiäg  IV  3  p  191—215. 

Dfiimnler,  F ,  die  *yftfi7»tt&vv  leoAtnia  des  Kritiae.  Hermes  XXVII  9  p.  360 

Eiohthal,  E.  de,  et  Th  Reinach,  uotes  sur  ies  probl^mes  muäicaax  dits 
d*Aristote.   Revae  des  Stüdes  grecques  tom  V  N.  17  p.  22  52. 

Fontana.  Q.,  Aristide  nolta  Costituzione  degli  Ateniesi  fiMi^va«»!'  IToit- 

retu}  di  Ari.Ntotele     (Kstratto.)    Verona,  Tedeschi     8.    26  p. 

Hagfors,  E.,  de  prat  positioiium  in  Arisfotplin  PoÜtiris  et  in  Athrniensiiim 
i'olitia  uäu.  lieUiugforä.  Diss.  (Berlin,  Ma> er     Muller).  8.  IAO  6   2  M. 

Herzog.  E.,  war  Uiterator  Aber  deo  Staat  der  Athener.  Ueber  Aristo- 

teles'  *>4i9fl»a£»v  UoAntia.  TQbiogen.  (Fiiete.)  Ind.  lect.  XBHUßi.  8. 

83  S.  IM. 
Kell.  B  ,  die  sotonisebe  Verfitssoog  nach  Aristoteles.   Berlin,  Ofirtner. 
Kdhier,  U  ,   die  Zeileu  der  Herrschaft  des  Peisisiratos   m  dcT  llukirsia 

*A&Tfyaitay.  SiUungsbericbte  der  Berliner  Akademie  1892  SU,  XXI  p.  339 

—345. 

Lalkfeld,  P  ,  zu  Aristoteles  Analytica.    (Rnssiacfa.)   Boss.  phil.  Bund- 

schau  II  2  p  191-193 
Margoliouth,  tbe  book  oi  tbe  apple,  ascribeü  lo  Aristotele,  edited  m  Per* 
tian  and  Bagiisb.  Jonraal  of  ihe  Aiiatio  Society  189Sf  April. 

MIstschenko,  Th  ,  zar  jf^».  ««4cr.  e.  68.   (Russiseh.)  Kuss.  pUK  Evad- 

scbau  11  2  p  201. 

Neumann,  K.  J  ,  W.  Heinses  Erklärung  der  aristotelischen  Katharsis. 

Vierte Ijdhrsschrift  fQr  Litteraturgeächichte  V  2  p  334  -336 
Niese.  B  ,  fiher  Aristoteles  Geschichte  der  athenischen  Verfassung.  Rist. 

ZeiuchniL  09,  Bd.  1.  Helt. 
Nissen,  H.,  die  Staatischriflea  des  Aristoteles.  Rhein.  HoseoD  XLYII 

•2  p  lÜi-206. 

Pampirio,  G ,  luoghi  scelii  dali  htica  ^icomacbea  di  Aristottle,  voUati  di 
greco  e  interpratati.  Veroalli,  Coppo.  2  M. 

Relnach,  Th.,  note  sur  un  passage  de  la  Rb^torique  d*Ari8tote.  Acadtaiia 

des  iuscnptions,  8  April.    (Revue  critique  M.  16.) 
Rolfes,  E.,  die  aristotelische  AufiFassuDg  vom  Verbältoib&e  Gottes  zur 

Welt  n.  com  Mensehan.  fiarlin,  Maytr     HflUsr.  8.   V,  208  8. 

MM,  r,  der  Staat  der  Athanar  a.  kein  Ende.  Laipsig,  Teabaer.  v  p.  S5. 

1  M.  20  Pf. 

Rae.!  Iii  Ceotralblatt  N.2I  p.  7M— 785  t.  B. 


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106 


Griechitche  Aotorea. 


Aristoteles.    Schultz.  H. ,  Aristoteles  wirr.   (RusKtsch.)   Rots.  phiL 

BiMdaebaa  11  1  p.a8-44. 

Sidgwick.  H  .  Ari^totlp'fl  claslifieatMB  of  forns  of  govennPML  Cliwicil 

Review  Vi  4  p.  141—144 

Stern,       die  Deuentd(>rkt^  AtbeDi<%che  Politie  des  Aristoteles.  (Rnsstsch.) 
Odessa.  8.  42  S 

Rae.:  Russ  pbil.  RandsdiMi  II  2  p.  151—157  v.  W.  BaseslraL 

Smemihl.  F.,  B*»richt  ober  Ari  ♦nrf-lp:;  ti   i\\f  iltettto  Akalemiker  a  P--^ 
ripateliker    Barsian  •  M üilers  JAbre^bencht  LXVIL  Bd.  p.  U3— 
V.  p  96. 

^   qasestioDQm  Aristotelearnm  eritieanm  ei  »ffetieuiia  pari  L  OrcifH^ 
wmid.   Ind.  l'-rt    4    20  S 

Tacchi-Venturi,  Mim  nuova  opera  Aristoielica  la  eoititosioDe  di  Atens. 
Civilti  c&ttolics  XII  N.  995  e  906. 

WeiMlIiiig,  C,  de  peplo  Aristotelieo  qoaeslioiiet.  Stiaaiburg  1890.  (Jana. 

Pohl )   T.  p.  35.  1  M.  öOPt 

Rf-r  :  Worhen^cbrift  f.  klass.  i'hil.  IX  21  p.  v   A  Körte. 

Zahlfletsch«  J.,  Kritisches  zq  Arictotelea.    Zor  Metaphysik.  Zeitscbrift 
f.  d.  österr.  Gymnasieo  XUIl  2  p.  97 -107. 

ZNigeHa,  A ,  sar  *A/hn¥aim»  it»itfia  des  Aristoteles.  Zeitachrift  fttr  die 
Osterr.  Qjmn  XLIIl  3  p.  207—208 
Atbanasin<«    Select  works  am!  lettrea    Trao'?I«tpd  wtth  notes  bv  R  Wace 
and  Vh.  Schaff    London.  Parker.    4.    XCl,  Goß  p  cl  i.'i  .M   20  Pf. 

Atbeoaeas.    Rudolph,  F.,  die  Quellen  o.  die  Scbriftstellerei  des  Atheaaioa. 
PhiiologQS  6.  Soppletnetttbd  p.  109^168. 

Athen  a^orae  libeiiof  pro  ChrittiaoU,  ree.  E.  Seh  warte.  Leipzig  1891, 

Hinnchs.  M.  eo  PL 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klasa  Pbil   IX  17  p.  4ö9— 462  v.  J.  Dräseke,  — 
Gotting,  gel.  Aoieigen  N.  6  JOlieher. 

Btfrhioff.   Die  Kisfli;oKe,  Trxt .  '  riri  ri  er  Apparat  o.  UebersetattOf  von  C 
V.  Jan.   2  Thie.   Mrasi>burg  1890/9 i.  Pr 
Ree  *  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  15  p.  468  463  t.  E.  Graf. 

Basflins.    The  Book  of  Saint  Basil,  the  Great  Bishop  of  Caesarea  in  Csppa> 

docia,  on  the  Holy  Spirit,  written  to  Aoiphilocbios,  Bisbop  of  Iconiom, 
again^t  th«"  Pnetimatomachi.  A  tovis^d  tezt,  with  notes  bj  C.  F.  H.  John* 
ston    LoudoD,  Krowde.   8.    224  p.  cl.  9  M. 

Bloa.  Hense,  0  .  Bion  bei  Pbilon.  Rbeio.  Mnsemn  XLVII  8  p.  219>— MO. 

Calllmarhns   Bredau.  Fr,  de  Callineebo  ferboran  ioventore.  Dioa  Bres* 

lan  fGr-'-rlicli)     8     9«  S 

Nigra.  C ,  inni  di  Calliraaco  su  Diana  e  sui  lavacri  di  Pallade.    UL  Bi- 
Tisia  di  filologia  XX  10—12  p  5!0    517.    v.  p  35 

Cborizii  duae  in  Brumalia  lu^tinmui  t  i  d«*  Lydis  orationea  ed.  R.  Förster. 
Breslsa  1891/92.    Ind  l^rt  hiem. 
Ree.:  Wochenschrift  f  klass  Phil.  IX  14  p.  375  -377  t.  J.  Drftseke. 

Cleanthes.   Newman,  W.  L,  Cleaothea'  bjma  to  Zens.   Claasical  Beriev 

VI  4  j).  181. 

Blaydes,  Fr.,  adYersaria  in  comicorum  graecorum  fragnenta.    (.  Halle 
1890.  Waisenhaus    t  p  35  SB. 
Ree  :  Deutsche  Litteraturzeitaog  N.  16  p.  628—529  t.  Q.  Kaibel* 

Crifias     Dümmler,  F  ,  die  liSyjv.  xnl.  des  Criii^t^,  v.  Aristot(*lefl. 

Demofitbenes  ausgewählte  Reden,  erlclärt  von  Rehdan  ts  •  Blase.  JI. 
Leipzig  1890.  Teabner.  8M.  10  K 

Ree.:  Dentaehe  LitlemtorseitaBg  N.  84  p.  788^784  v.  G.  Thiele. 


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Griechiwbe  Aatoren. 


107 


Demotttbenes  aosgew&hlte  Staatsredeo,  erklärt  von  F.  Rösiger.  1.  Pa- 
derborn.  v.  p  86.  1 M* 

Ree:  Wochonschrift  f.  klass.  Phil.  1X26  p.  711— 714  v.  J.  Sitzler.  — 
Zoitscbritt  t.  d  österr.  Gjmn.  XLllI  3  p.  216—218  v.  F.  Slameczka 

—  aasgewabite  Redeo,  vun  Westermann-ßoaenberg.  1.  9.  AuÜ.  Borita 
1891,  Weidmann,    v.  |i  3ü.  2  M.  26  Pf. 

Ree.:  Hrrliner  phil.  Wochenschrift  XII  24  p.  742-744  V.  Thalheim.  — 
Neue  phi!  R  ind^^rhaii  N.  12  p.  180-183  v.  W.  Fox.  —  Zeitschrift  f. 
d  öüierr.  ü>mu.  XLlll  2  p.  118—119  v.  F.  Siamecska.  —  Revue  des 
lindes  graequM  M.  17  p.  144—146  r.  A.  MiebeL 

—  uagewftlilte  Reden,  toq  K.  Wotke.  3.  Aofl.   Wien  1891,  Tempsky.  v. 
p.  S6.  IM.  10  Pf. 

Rea :  Berliner  phil.  Wocheoschritt  XU  24  p.  744  v.  Thalbeim.  —  Neue 
pbiL  Randsebau  N.  12  p.  180.  —  ZetUchrift  f  d*  taterr.  Qjmn.  XLlll  3 
p.  117  - 1 13  V.  F.  SlamefiikA.  -  Claasical  ReWew  VI  8  p.  874-276  t. 

H.  Uarke. 

—  acht  ßt'deu  gegen  ]  ii)l)pp.    Ausgabe  für  Schüler  von  G.  Br&uning. 
Hannover  1891,  Gödel    v  p  36.  1  II.  80  Pf. 

Ree  :  Neue  phil  Rundschau  K.  12  p.  180-188  —  Bl&tter  f.  d.  bayr.  Gynn 

XXVIH  3  p  199—  200  v.  U.  Orloer. 

—  discours  de  la  couronne.  Texte  grec,  accompague  d«$  aoieä  par  U.  Weil 
Parii,  Hachette.   1«.   187  p.  1  M.  86  Pf. 

^  Filippica  prima,  tradotu  letteralnente  seeondo  U  teito  della  edisiooe 
del  Dindorf  (Tenbner,  Lipeia,  1884).  Lodi  1898,  Qairico.  8.  84  p. 

Beneke,  E.,  de  Demosthoniä  quae  fertor  adTeniu  GallieleD  oratioais  aa- 

theutia.    Halle.    Diss.   ö.    50  S. 

Blas»,  F.,  DemostheDische  Studien.  Rhein.  Museum  XLVli  2  p.  269—290. 

—   DemoBthenica  aua  neuen  Papjrnia.  Jahrbfleher  fftr  Philologie  145.  Bd. 

I.  Hefl  p.  29—44. 

HoNeok,  H.,  derharpaliicheProiett  deaDemoetheaea.  Bentheii.  4^  80S. 

Sohiioht,  H.,  de  doeomentis  ofAtoribae  attide  insertia  de  litii  fnalnimentia 

prioris  advcrsus  stuph au ;im  orttionis  Demosthenicaa.  Jena.  Dias.  (K6* 

nigsberg,  Koch.)    ö.  IS 

Wyse,  W.,  Düte  od  Domosthenes  XXIV  120.  Classical  Review  VI  5  p.  227. 

Jcdajf^g  Twy  dödsxa.   Amoneit,  H.,  die  Apostellehre  in  ihrem  Verb&ltoiaa 
■0  verwaadten  Sebrifken.  Weblao.  Fr.  4.  16  8. 

ReiiMee,  &  v.,  die  Didaebe.  II.  Srtttiteningen.  Lattban.  Pr.  4.  88  8. 

Dio  Caasina.  Heiaterbergk,  C,  ein  falachea  Citat  aoa  Caaaiaa  Dio.  Philo- 
logua  L  4  p.  637—639. 

Biodorag.  Chinnock,  £.  J„  gleanioga  from  Diodoroa  Sicolua.  ClaaaiealRe» 

Tiew  Vi  6  p.  20U— 261. 

Schdnie,  Fr.  L ,  Diodurätudien.    l>m.    Berlin,  Speyer  &  Peters   8.  91 

lM.60Pt 

Dio^eno^  cyuicu<i.  Schafstädt,  H.,  de  Diogenia  epiatoUa.  Diss.  Göttiogeo, 
Vaudenhoeck  &  Hupn-cht.    8,    63  S.  1  M.  20  PC 

Bioiiy§i  Halicar iia.Heu»i»  antiquitatum  romanorum  quae  supersuot  ed.  C. 
Jacoby.   III.   Leipzig  1891,  Teubner.  SM. 
Bac.:  Berliner  pbil  Wochenschrift  XII  34  p-  745—751  v.  BQttner-Wobst. 
-  Wochenschritt  f.  klass.  Phil.  IX  16  p.  431-433  v.  F.  Kreba.  —  idU 

Ceiuraibiatt  N.  26  p.  927  v.  B. 

£pliurus.    Bruohmann>  C-,  Beitrage  zur  ii.pliuruäiruge.   üruäiuu  ioW.  Pr. 

Bec:  Berünar  pbiL  Woabeoacbrifl  XII 16  p.  468-460  t.  X,  Jacoby. 


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108  GrieehiidM  Aotono. 

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4  M. 

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£pieieti  et  Moscbionis  seotentiae  ed.  A.  Elter.  Bonn.  Ind.  iect   4  233. 

BonhölTer,  A ,  Epiktet  u.  die  Stoa   StuUffart  lö90,  Enlte.  v.  p.  37.    10  M. 
Bee.:  ZetUehrift  f.  d.  Mterr.  Gymn.  XLIII 6  p.  989—408  t.  H.  SebeakL 

Bpiriiriis    CoMattini.  A  ,  frammento  ereoUime  lallft  Motntione»  Biviit» 

di  älülogia  XX  10-12  p.  Öl0-ol5. 

EonapittS.   Boor,  C.  de,  die  vca  ixdo^t^  des  Eaoapios.    Rhein.  Maseom 
XLV1I9  p.381  -384. 

Eoripides.    HippolytoR.   Griechisch  nnd  deutsch  von  U.  Wilaaowits- 

Möllendorff    Herlin  1891,  Weidmann,    v.  p  37  SM. 
Ree  :  HIaitcr  f.  d.  bayr.  Gymn.  XXVIU  4.  5  p.  313-317  v.  H  Stadtmüller. 

—  the  Iptiigeiiia  at  Äulis,  with  notcä  by  E  B.  Euglaad     London  1891, 
Macmilian.    v.  p.  37.  SM. 

Ree  :  Berliner  phil  Wochenschritt  XII  26  p.  809~bl3  Wecklein. 

—  Medea.  Wiih  in^r  luction,  notea,  tezi and  «ppendix,  bj  C  B.  Heber  den. 
2.  ed.,  revistd.    Oxtord.    12.    cl.  2  M.  40  PL 

—  Dramen,  in  den  Versmassen  der  Urschrift  QberaeUrt  von  C.  Broeb.  3  BAm. 
Minden  Bruns.    ▼  p.  37.  16 ML 

per     Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  14  p.  42I--422  v  Wccklein. 

Crosbv.  K  E,  Euripides  Medea  I0Ö6-1058.  Classical  Ke?iew  VI  6  p.  863 
-3M 

Denieiow.  J.,  eu  Euripidea  Pboen.  1888.  (Ruilseb.)  Butt.  pbiL  Road- 

srhau  112  p.  190-191 

Eerle.  M.  L,  notea  on  Enrip.  Ipb.  Taor.    Gluaical  Review  Vi  6  p.3ä8 

—227. 

Ellia,  R.,  ad  neva  fragmenta  Aatiopee.  Amerieao  Joonal  of  Philology 

M.  48  p.  481  -  485. 

Cytart,  L  ,  Rhesus  im  Liebte  des  EoripideiecbeD  Spracbgebraocba.  Böb- 

misch  i>eipa  löi^l.  Vr. 

Ree:  Neue  phil.  Rundschau  N. 8  p.  120—181     ▲  Steinberger. 

Lamaitre,  I.,  impressiont  de  tbMtre.  (1.  artlela:  Bnripide.)  Paria«  Le- 

c6ne  A  Oudin.  3  M.  50  Pt 

.  Noeck,  F.,  Iliupersi«);  de  Euripidis  et  Poljrgnoti  ad  Tnyae  excidiom 
bulis.    Gieüüeo  1890.    Dias.       p.  'i8. 
Bec:  Bevoe  dee  6liidee  greeqnes  M.  17  p.  187—188     Tb.  Beiaacb. 

SohdanoWf  S.,  zu  Euripides  Hippolytns.    iRussi.sch.)   Journal  des  kaia. 
ru88  Ministeriums  der  Volksaufklarung  April,  3.  Abtb.,  p.  10—17. 

Schilling,  G.,  die  Tmesis  bei  Euripides.    Glogau.    Pr.   8.   34  S. 

Sohmidt,  kritische  Nachlese.   Euripides.   Pr.   4.   S.  14— >16. 

Sefcmidt ,  Job  «  der  Sblafe  dee  Buripidee.  IIL  Griauna.  Pr.  4.  37  & 

Ree:  (1^  Bl&tter  f.  lit.  Unterhaltung  N.  25  p  392—393  v.  R.  Opitt 

Sohwartz,  E  ,  scholia  in  Euripidem.  TT   Berim  18tn,  Reimer.      p.S8.  9M. 
Ree.:  Revue  critique  N.  14  p.  272- 27a  v.  11.  WeiL 

Sebwartz,  EMmar,  de  nmDeroram  neu  Enripideo  capfta  aelaeta.   Ftet  IL 

Kiel,  Lipsius  &  Tischer    4.   S.  25—47.   v.  p.  38.  b  1  IL  80 FL 

Stadtmulter,  H.,  zu  Euripidea  Hippo^toe.  Blbtter  L  d.  bajr.  Ojanariea 

XXVIU  4.  5  p.  241—246. 

Vitelii,  G. ,  zu  Euripides  Fragmeut  198.    Berliner  phU.  Wocbenscbrift 
ZU  18  p.  488-488. 

4re{;orius  Corinthlii«;    Zuretti ,  C.  0.,  it  tratuto  di  Ongario  Oorimie 
•uU'  atticismo.   (Eatratto.)  Torino,  Clauflen.  8.  23  p. 


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Griecbläche  AotoreD.  109 

ArefOrliifl  HaitaDzeniis.  Pan^gvrique  des  Maccb&b^es.    Texte  reva  et 
annot^  par  J.  H.  T6rin.  3.  Edition.  Ptrie,  PinuslelgQ».  18.  82  p. 

Heraelitus.    Dingeldein ,  O. ,  «n  BenklflitM.   Jalirbacliar  für  Pliilologia 

145.  Bd  3  Ifpft  p.  191  -  192. 

taMail«t  Fr.,  die  Philosophie  Uerakleitos  des  Dunklea  von  Epbesos.  Nach 
ein«r  oeaeo  Sanmlnof  tviDer  Broebatfleke  n.  der  ZessnlsM  dar  Alten 

dargestellt.    2Auil    (Neudruck.)   1.  Abth.   (1.  Bd.  8  XTII  o.  XVIII 

u.  1-100)    Leipzig,  Barsdorf.  4M. 

Hermas.    The  witnesa  of  Uermas  to  tbe  four  Qospela.    Bj  C.  Taylor. 
Cambridge.  4.  d.  0M. 

Berodotns.  Zweites  Bndi mit  sacblidieik  Erliotenrngen  von  A.  WiedemaDo. 

Lpipzig  1890,  Teubner    v  p  38.  12  M. 

Ree:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  üjinn.  XLIII  2  p.  115—116  v.  J.  Krall 

—  extraits  d'H^rodote.    R^its  et  descriptioos.    Traduits  et  annotös  par 
Cb.  Lebaigoe.  Noavelle  Mition,  avee  eartet  et  fig.  Paris,  Belio.  19. 

XIV,  165  p. 

—  morceanx  choisis.  Accompagru^s  de  noles  granunntiralfc  «>t  philologiqaea 
par  £.  r^äsonoeaux   6  ed.  Paris,  Delaiain.   12.  Xii,  lii4  p.   IM.  üOPC 

Adam,  R.,  de  Herodoti  ratiose  hiatoriea.  Berlin  1890.  DIsa.  v.  p  88. 

Ree. :  WocheDscfarift  f.  klaas.  Pbil.  IX  20  p.  550—552  T.  A.  Bauer. 

Heiligenstidt,  R.,  dp  finaliam  nsQ  Herodoteo  com  Homerico  eemparato. 

II.    Rosslebcu.    Pr.   4.    29  S. 

Kreuth,  K  »  Babylonien  nach  der  Scbilderoog  Uerodots.  Schleusingen. 
Fr.  4.  13  S. 

Rentzsch  O  ,  Uerodots  Stelloog  sam  alten  Mythna.   Dresden.  Pr.  d. 

Annenschule.    4.    23  S 

Uerondas.  Mimiambi  ed  F.  Bac  heier.  Bodo,  Cohen,  v.  p^39.  2  M.  40  Pf . 
Rae.:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  16  p.  402-406     TP.  Spiro.  —  Lit. 
Centraiblatt  Ii.  16  p.  671-<578  t.  Croaiiu.  —  Atbenaewn  M.  3378  p.  767 
—768. 

—  Poems,  ed.  by  F.  G  Kcnyon.    (Classical  texts.)   3.  ed.   London,  Brit. 
Museum.      p.  39.  7  M.  50  Pf. 

Ree:  Berliner  pbil.  Wochenscbrift XU  16  p.  486^91  T.  H.  Stadtmüller. 
^  —  facaimile.  Ibid.  t.  p.  39.  18  M. 

Ree.:   Lit.  Gratralbiatt  N.  16  p.  571—673     Cradas,  —  Athenaeoin 
N.S372  p.  757-758 

—  ed  W.  ö.  Ruthcrfn  rd.  2.  ed    London,  Macmillan.  v.  p.  39.  '2  M  40Pf. 
Ree.:  Berliner  phil   Wochenschrift  XII  lü  p.  485  —  491  v.  II.  Stadtmüller. 

Brugmann,  K.,  xamaßCnaai  bei  Herodas.    Indog.  Forschungen  I  5. 

Qrusius,  0.,  Proben  aua  den  Mimiamben  des  lieruudas.    Philologus  L  4 
p  713-781. 

Bonghi,  R.,  oote  e  tradosloae  dei  nimi  di  Broda.  Caltnra  d.  i.  II,  N.  8, 

•i!  Febr. 

Darblshire,  H.  D.,  xaraßwaai,  IleroJa-  v  39.  Classical  Review  VI  6  p.  277. 

Dieis.  H.,  zum  6.  a.  7.  Gedichte  des  üerodas.   Sitaungsberichte  der  Ber- 
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Kynattoiti  H.,  notee  oo  Herodas.  Ctasaieal  Bariew  TI  4  p.  180—181. 
Newman,  W.  L.,  notes  on  Herodas.  Classical  Refiew  VI  4  p  181. 

Piooolomini,  E..  i  carmi  di  Eroda  rccentemeote  SCOpsrti   £Iaofa  Ante« 

logiaXXVH.  vol.  38,  N.  8.  p.  706—730 

Mohards,  H.,  notes  ou  üerodas.    Classical  Review  VI  4  p.  146—147. 

Sohneider.  R.  (Doisborg),  ss  den  Uimianbeo  des  Herondas.  JabfbQcber 
fdr  Pbilotogie  145.  Bd.  2.  Heft  p.  108-112. 


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110 


Oriecbische  Autoren. 


Smndaf,  ikiiltoh,  f.,  der  jaogm  Pliniot  il  H«rodM.    HermM  XXYII S 

Walker,  Hprodas  Col  XI  II,  12.    Classical  Review  VI  p.  262-263. 

ZieliiMki,  Th.,  die  Mimiamben  des  üerodas.    (Eu&sUch.)    Bosi.  phii. 
BnndtciiMi  II  2  p.  117—100. 

■Mlo4«f*  Ptp^mfllltr,  itt  HoiiMr  «•  Hetiod,  v.  Honwrat  p.  III. 

Illek.  F  ,  die  Präpositionen  bei  Uesiod.    II    Brunn  1889.  Fr. 
Ree:  Zeit-rhrift  f.  d.  oslerr.  Gymn  XLIII  2  p  177-178. 

Sohmidti  Erich,  observationea  arcbaeologicae  in  carmina  Ueaiodea.  Halle 
1601.  Di«i. 

Ree:  Wochenschrift  f  klass.  Phil.  IX  SS  p.  628  -  629  v.  Posnanskj. 

Hierorle*»  Nicole,  J.,  un  trait^  de  morale  payenne  cbri.stianisi'.  £tude  aar 
uu  abrege  du  coxnmentaire  d'Hi6rocld«,  maouacrit  grec  de  la  biblioihöqae 
d«  Graftve.  OMftfe,  Qwg*  IS.  86  p. 

HomeruN.  Ilias,  tod  Anels-H^DtB«.  1.  o.  S.  Heft.   4.  Aufl.  Leipü 

1891.  Tfnbnpr  1^  90  PT 

Kttc:  ZL-iucbrilt  f.  il.  Ottierr.  Gymu.  XLIU  2  p.  112 — 113  v.  G.  Vogrinx. 

—  lliade.  Texte  gree.  Nonvell«  Mition,  en  gros  caimetteei»  prteM6e  d*iiM 
6tude  8ur  Homere,  et  aecoiiip«gii6e  de  BOtei  ptr.  P.  A.  Braeli.  Pins,  Belio. 

12.    XX  687  p. 

 ed.  P.  Cauer.    II.    Wien  1891,  Teiupaky;  Leipzig,  ireytag. 

Ed.  maior:  SM.  60  Pt;  ed.  minor:  1  M.  75  Pf. 
Ree:  Wochenscbrift  f.  klass  Pbil  IX  20  p.  548— 5d0  v.  A.  Ludwich. 

—  —  with  notes  and  app(>ndicee  bj  Q.  M.  £dwarda.  JÜOOk  VI.  Cambridge. 
12.   66  p.    cl.    ct.  p.  44).  2  M.  40  Ff. 

 ad  optimaram  editiosom  fiden  reeognoWt  A.  Franeo.  Rliapeodia  XXIL 

Verona,  Tedeschi    8.   20  p  30  PI 

—  ^  erkürt  von  J.  La-Eoche.  IIL  IV.  d.  Aofl.  Leipaig  1691/92,  Teubner. 

A  1  M.  50  Pt 

See.:  Zeitschrift  f.  d.  öateir.  Oynio.  XLIII  2  p.  111^112  t.  O.  Vogrini. 

—  —  Je  deuxi^me  ehant,  czpliqo^  litteralementt  tradoit  et  annoti  per  Gw 

Lepr^TOKt.    Pari?,  Hachette.    16.    III  p.  I  M. 

—  —  texte  greCf  avec  une  introduction  par  K  Hagon.  Chantä  1  et  VL 
6.  Mition.   Fans,  Ponssielguu.  6.  64  p. 

_  .  Homer  for  Beginners.   lliad,  book  UI.  Edlted  witk  intrediictioB  and 

notes.    London»  Fruwde.    12.   72  p  IM.  80 PL 

—  Ody^s^^e.    Edition  revue  et  anootee  par  A.  Julien.   Chant  11.   4.  edi- 
tion.   Paris,  Poussielgue.    18.   32  p. 

—  —   ed.  J.  La-Roebe.   Wien,  Tempsky.   v.  p.  40.  2  M. 

Ree:  Zeitsrbrift  f.  d  ßsterr  Gynin.  XLHI  2  p.  U3—116  V.  G.  Voghttl. 

—  Clussical  Hfvifw  VI  4  p  170  v  J.  B  Mayor. 

*^  cum  apuuratu  cniico  iiutr.  J.  vuu  Leeuweu  et  Mondes  da  Costa. 
II.  Leiden,  Sijtlioff.  8. 

—  —    reo.  A.  Lud  wich.  Kditio  minor.  Leipzig  1890,  Teubner.  l  iL  60  Pf« 

Ree:  Classical  Keview  VI  4  p.  176  v.  J.  Ü.  Mayor 
 edited  by  A  Platt.   Cambridge.   8.   aiK>  p.   cl.  5M.  40Pt 

—  —   erklärt  vuu  F.  Weck.   8  Hefte.   Gotha  1886-1890.  Perthes. 

Ree:  Nene  pba  Randiehmi  N.  12  p.  177—160     H.  S.  Anton. 

—  ^  JXiaäa.  Mtraifpaaßtvrj  dn"  Tov  AilaXÄll»  I.  Atbeüt  Typ*  VISp 
Btos.    (London,  X^utt.)    4.    136  p. 

Alton.  J.,  Uber  die  Negation  des  Infinitivs  bei  Homer.  Kruman  1^.  Fr> 

Ree.:  Zeitsebrift  f.  d.  6sterr.  Oymn.  ZUn  2  p.  177. 
Butler,  8.,  the  topography  of  tbe  Odyssey.  Athensemn  N.  3866  p.  246— 
246  vith  engravings. 


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Oriechisdi«  Aotono.  ]  1 1 

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Engelmann  ud  AiNtortOfl,  pictorial  Atlas  to  Homer   Loadon.  (Grevel, 
p.  41,  12  M.  60  Pf. 

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Graziadei,  V.,  il  riso  e  il  piaoto  in  Omero.   Roma  1890.  Dist. 

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Ree  :  Z'jitschrift  f  d.  ustorr.  Gymu.  4  p.  373-374  v    1  »rccli-lor, 

Kappe,  Fr.,  der  Uekkersciic  Faraphrast  der  llias  u.  seme  iiedeuiimg  lür 

die  Textkritik.    Liegoitz    Pr    4.  16. 
Lechner,  M ,  de  pleonasmi«?  Homericis.    Nflrnberg  1890.  Pr. 
K(?c.;  ^fue  pbil.  Euod^iCiiau  ^.7  p.  97— 98      H.  Kluge. 

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Ree:  Berliner  phil.  Wochenadurift  XII  23  p.  677-684  u.  ii. 23p. 709 
—714  r.  P.  Egenolflf. 

—  die  BOffenannte  Toralexandrisiedie  lllaa.  Königsberg.  Ind.  lect.    p  48. 
Ree. :  Berltoer  phiL  Wocbenaehrift  XU  26  p.  806-^816  v.  J.  H.  SchmaliL 

lienrad ,  ein  neuentdecktes  Fragment  einer  ?oralexaridrinischen  Homer- 
auegabe. (Sitaungsbericbte  der  MQncbener  Akademie  1891»  HeftlV, 
p.  899-661.) 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xll  26  p.  808—809  T.  P.  Caaer. 

—  die  rheton.sche  Figur  de.^  Sarkasmos  u.  ihre  Verwendung  bei  Homo* 
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V.  p.  42.  16M.  aOPt 

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-808  V.  A.  Ludwich.  —  .Neue  phti.  Huudschau  ^.7  p.  98-100 
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PeppmOller,  R.,  so  Homer  a.  Ueaiod.   Fbiloloftti  L  4  p.  061—668. 

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Kec. :  Deutsche  Litteraturzeuuug  iS.  2ö  p.  öl5-älti  v.  K  Maass. 

phUotoflM  «iHriM  im.  U.  8 


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112  Oriediiteb«  Atttortn. 

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4.    16  ä. 

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Hyperides.   Blass.  Fr,  'Yneptidou  aord  ^äaenüou,  Jahrbflcher  für  Fbllo» 

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Levi,  L ,  osservaziooi  sal  teste  deU  Epitafio  d'lperide.  (Estralto.)  FIn, 
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«rrij^tin!)';,  27  Mai      Revne  critiqiie  N.  23.) 

ReviUout,        memoire  6ur  le  discours  d'üvp^ride  cootre  Athenog^e. 
(fixtraft  de  la  Revne  6gypt.)  Paria.   4.   vill,  60  p. 

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des grPCfiuos  N  17  p  152—153  v.  Th.  Reinach. 

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d'Hyperide.  Paria,  imp.  Goupy  et  Jonrdaii.  4.  8  p. 

Hühl,  F.,  die  Rede  gegeo  Philippides.    (Hjpcrides?  Kenyon's  Claarical 

Tpxts  )    Jahrbücher  für  Philologie  14^»  Bd.  1.  Heft  p  44  ~4!f 

Weil,  H.,  du  discours  d'Uyperide  cootre  Pbilippidös.    üetue  des  Stades 
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Jamblicbl  de  oomniuii  mathematica  soleiitla  ed.  N.  Feata.   Leipzig  1691, 
Teobner.  1  M  so  Pf. 

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Josepbi  opera  ed.  B.  Nies e.    Vol.  III    Ed.  minor.    Berlin,  VVeidmaou.  8. 
V,  836  S    cf  p.  42  6  M. 

Ree:  Theo!    Littpraturblatt  N.  24  v.  H.  Str. 

 rol.  IV.   Ed.  mioor.   Ibid  1890.  4  M. 

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—   tbe  works,  Whistoo's  tianalatioii  refiaad  by  A.  B.  Bbilleto.  8  vola. 
London  1889—90,  BelL 
Ree. :  Claaaieal  Ret lew  VI  p.  994-S88  t.  H.  B.  Rjleu 

Lomen,  J. ,  zu  Joseph  uä  Antiq  XVIII  8,  t.    Yeralagen  eo  nededaeliD» 

!7*'n,  Amsterdam,  VlII  '2 

leoeraies.   Btaaa,  Fr.,  commentatio  de  oumeris  Isocrateis.  Xiei  löSL  Ind. 
lect   t.  p.  49. 
Ree  :  Classical  Review  VI  4  p  163-168     H.  Clariie. 

Libanii  apotogia  Soeratia  rec.  ¥.  U.  Rogge.  AaMlerdan  1881,  MOUer. 
p.  42.  8M.  60Ft 

Ree.:  Dentscbe  LitterttuieitoDg  N.  18  p.  498—497  t.  E.  FMer. 

Longus.  Dapbois  et  ChloA.  lUastrations  de  Boari  et  Coaeoni.  (Collection 
Guillaame.)    Paris,  Flam    marion     8.    248  p.  3  M.  50  Pf. 

Luelani  libellns  qui  inacribitur  ntpi  r^s  Ihptjrpivou  re^Uurjc  rec.  L.  Levi 
Berlin,  Weidmann.  8.  64  8.  1  M.  80  Pt 


...... ^le 


Griecbificbe  Autoreo. 


113 


LuciBDU§.  Scritti  scelti  commeQtati  da  G.  Setti.  2.  ediz.  interameDte  lifatta 
ed  «Dpiiftta.  Torioo,  LOadier.  a  201  p.  SM.  ISO  PC 

—  il  8ogDo  e  dialoghi  dei  morU.  seftlti  «  eommenUti  par  enra  di8,  Pellini 
et  D  Re.    Milano,  Vittorio.    16.   «5  p  80  Pf. 

—  ii  aogno  e  dialogo  dei  morti,  fedeimeate  volgarizzati  per  cura  di  Filo- 
rom«o.   Milauo,  tip.  FBTvrfo.  24.  38  p. 

Dm,  C.  H.,  de  ratione  quae  est  inter  Asinum  pseudo-Luciaueum  ApultM- 
que  Metaniorphoseos  libros.  Diss.  Leidou  1891,  Brill.  8.64p.  IM. 

Graf,  E.,  zu  Lucians  Fi>4cher     Thilologus  L  4  p.  606. 

Kret2,  C,  de  Luciaoi  dialogo  Toxaride.   Offeoburg  1891.  Pr.  v.  p.  42. 
Ree.:  Woehenwhrift  f.  kUM  PhiL  IX  21  p.  681-503  t.  Paul  SchnlMu 

SiitiT  G.,  oflaemiieDi  eritiehe  sopra  alenni  looghi  dei  dialoghi  di  Lu- 
ciano.  BiTista  di  filologia  XX  10^12  p.  544— Ö54. 

Wilhelm,  0.,   der  SpriK  li;j;ebrauch  d^s  Lukianos  hinsichtlich  der  söge- 
nannieD  Adjckiiva  dreier  Kndungeu  aiit  -03     Coburg.    Pr    4.    44  S. 

I<ysia§.  Le  orazioiii  contro  firatostene  e  contro  Agorato.  Traduziono  a 
Dote  per  0.  Aureogbi.  2.  ediziooe  riveduta.  Torino,  Paravia.  16.  42  p. 

1  M.  25  Pf. 

—  due  orasioni,  tradotte  daCacciaUDsa.  Aeqai,  Le?i.  1<L  48  p. 

Albrecht,  E  ,  Liitoraturbericbt  in  Ljiiaa.  Jahresbetielite  des  BerUaer 

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Beebepsouif»  et  Peto^iridis  fragmenta  magica  ed.  £.  Rieaa.  Philologus 

6.  SupplementbaQd  p.  a2ö— ^94. 

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feruiig,  Krilik  u.  Quellenkunde  der  Parömiographen.  Mit  einem  .\uhaog: 
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8* 


Digrtizeij  Ly  <jOOgIe 


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1  M  80P£ 

Ree  :  Revue  des  etudes  grecques  N.  17  p,  147—14»  v  Th  Reinach 

Strathmann,  G.,  de  biatus  fuga,  quam  iovenimua  apud  Philudemuin  £pi- 
Vienea.   Pr.  4.  98  8. 


Pindaras  Tbe  Isthmian  Odes,  with  notet  bj  J«  B.  Bory.  London,  Mac- 
miilan.   8.   XXXVIII,  194  p.   cl  12  BL  60  Pf. 

Ree.:  Academy  N.  1052  p.  16—18  Mmkeed. 

—  ibe  NeneeD  Odes  ed  by  J.  B.  B  ary.  London  1890,  Macmillan.  19 M.  80 Pf. 
Ree:  Neue  pbil.  Rundschau  N.  II  p  102-160  v  J.  SiUler. 

OrMhuiMn»  k,  B.,  modem«  Pindarfoitolkning.  Kopenkageo  1891 ,  Oad. 

7  M.  ÖOP& 

Bee.:  Berliner  phü.  Woeheniehrift  ZU  10  p.  081— «86  v.  L.  Bome- 

mann 

Qraf,  E.,  Pindar»  logaödiscbe  Atrophen.  Disa.  Marburg,  Elwert  8.  48  äb 

1  M.  90P£ 

Bohwiokert,  J.,  kritisdi-ezegetiscbe  Untersuchungen  zu  dem  9.  olymni- 

scheii  SieResRPsangc  Pindar?    Trier,  Lintz    4     XXX  S.  1  M. 

Plate.    Apologie,  berausg.  von  Q.  H.  Müller   Freiburg  1S91.  Herder.   40 Pt. 
Ree  :  WocheoBchrift  f.  klatt.  Phil.  IX  14  p  371-375  v.  A.  Tb.  Christ. 
—  Lit.  Centmlhlatt  N.  23  p.  817  Wobirab 

^-    the  Dialogues  of  Plato     Translated  into  Engliak,  witk  analysis  and  in« 

troducuous,  by  H  Jowctt.    London,  PVowde. 

—  Critone.    Dialogu  tradoito  letteraimeute.   Lodi,  Quirico.   8.   p.  24. 

—  Ion.  Uteraily  trantlated  by  J.  A.  Prent.  Lenden,  Cemiah.   19.  it)  p. 

I  M.  20  Pf. 

—  the  triul  and  death  of  Socrates,  traaslated  by  F.  J.  Ckurck.  London, 
1891,  Macioiüan.    v.  p.  44.  3  M. 

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—  Rbeiurik,  russisch  fibersetzt  von  .1.  Piaton  ow.    Journal  des  kaii.  mis. 

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—  Republic.  iraoälated  into  Eogliah,  vith  an&iysis  aod  ootea,  by  J.  Lle- 
welyn  Daviei  and  D.  Vaugban.  New  edit.  London,  Macmillan.  19. 
800  p.  d.  3  M. 

—  aelections  from  Plato.  From  the  translation  of  Sy  lniham  ard  Taylor. 
Revised  and  edited  by  T.  W.  Rolleston.  luciiidmg  l^ortions  oi  the  Fhae- 
dmg.  the  Repablie,  Greater  Uippias,  and  tke  Banqaet,  tegetker  with  the 
Apology  the  Socrates,  the  Crito,  the  Phaedo,  and  the  seventb  Epistle  of 
Plato.   ^Scott  Library.)  London,  Scott.   8.  XXXll,  282  p.      1  M.  80  Pf. 


QriMliiick*  AvtoND.  115 
Plato    Adtm,  J.,  Um  ooptial  mimlier  of  Fkto,  London  1801,  CltT.  t. 

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^  and  Munro^  on  tiio  Nnptiil  Donbor  of  Ploto.  dualoal  Roftew  Yl  • 

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moi.  AlTenrteln.   Pr   4.   10  8. 

Struve,  die  neuplatoniscbe  Ethik  des  Plotia  n.  ihr  ▼orbiltniM  aar  pbto- 

iiischen.    Kirchliche  Monatsschrift  XI  7. 

Thiamann.  K.,  die  platonische  Eschatologie  in  ihrer  genetischen  Entwicko- 
hing.  Berlin.  Pr.  d.  Loibii.«67inn.  4.  988. 

Thilo,  aber  dio  Pkyehologio  Plato«.    Zeittcbrift  fttr  oiakto  Pbllooophio 

XIX  1 

U««nef,  H,  unser  Piatontext     üötrinir,  gel.  Nachrichten  N.  6  {>.  181  flf 

Zelier,  E.,  noch  ein  Wort  Ober  die  AbtaBsunsszeit  des  platoniHchen  Theär 
tot   ArobiT  für  Oesehichto  der  Pbilosopbio  Y  0  p.  980-801. 

Pliitarchus.  Yio  de  C^sar.   Edition  classiqao,  aoeompagsto  de  iiotes  par 
T.  Lemeignan    Paris,  Detalain.    12.   9B  p  IM. 

life  of  Themistocles.    With  introduction ,  and  notea,  bv  JB.  A.  Holden. 
3.od  t  ro-wrUton  and  onlu^d   London,  llaenillan.  19.  9irop.  ei.  4  H.  90 Pf. 

—  noralia,  r<c  G  N  Beriiadakis.  IV.  Leipzig, Teubner.  8  LVl,473ä  3M. 
Ree  :  (III)  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  18  p.  552-554  v.  E  Kurt«. 

—  choix  de  vies  de»  Qrecs  illustres,  traduitoa  d  anoot^ea  par  L.  Feuillet. 
Ouvrage  oro6  de  carte«  et  de  gravures.    Paris,  Beliu.  2  M. 

Baodoff,  B.,  de  Phitarebi  tiu  Homeri.  MOmtor  1891.  DIta.  (Siegbnrg, 

Dirtzgen.)  1  M.  60  Ff. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XI!  20  p  618  —  619      E.  Kurt«. 

Fowlor,  H,  Pluurch  Qu.  Gr.  ^  1.    Harvard  Studies  III  p.  Iäu-191. 

Holkel.  J.  A.,  Beiträge  snr  Erklirong  von  Plotareb«  Biographie  dos  Poriklo«. 

Berlin  1891,  Mayer  &  Müller,    v.  p  45  1  M  90  PI 

Ree  :  Bprliner  phil  Wochenschrift  XII  20  p  620  ^   E  Kurta. 

M4ly,  de.  sur  ia  dato  du  traitö  doa  flenves,  atthbod  ä  Flutarqne.  Aca- 
dtaiio  doa  iaaeriptio&s.  97.  Mai.  (Ho? oo  oritlqno  N.  98.) 


IIS  Omebitelie  Antoren. 


Polybius.   Bri«f,  S.,  die  Konjunktionen  bei  Pol}  hing.    Wien.  Pr.    8.  4^S. 

Huiteoh,  Fr^  die  erz&hienden  Zeitfomeo  bei  i'olybios.  11.  Abb  Leipsii, 
Hir»L  4.   181  8.       p.  46.  4  H. 

lÜtttolienko,  Th ,  zu  Polybius  XII  4, 8  (-KolttftpiKu},  (Rnatiieh.)  Ruh. 

phil  Rundschau  II  !  p  00-61. 

Soai«.  R.  VH_die  Studien  de  fPolybiot.  StaUgart  1890,  Koblbammer.  5  M. 
Bw  :  Woebemdirift  t  Uan.  Fbü.  IX  96  p.  714  -719  v.  K.  Jacoby. 

Porpbyrins.  Butte,  die  nenplitoiiiMbfii  Ausleger  des  Porphjrias»  t.  Aritto- 
teMu 

ffMelnfl,  ir  rr':  ^aldatuf^q  ^tiotro^iai  ed.  A.  Jhhn.  En\]p  1891,  Pfeffer.  SN. 
Ree:  jSeue  phil.  Rundschau  N  7  p.  100—101  v.  W  Kroll. 

Pythagorici.    Trieben,  C.,  die  diaXdc^t^    Hermes  XXVII  2  p. -210— 248. 

^Intus  Nmyrnueus.   PostbomericH  rec.  A  Zimmer  mann    Leipzig  id9i. 
Teuboer.  3  M.  60  Pf. 

Bee.:  Wochenicbrift  f.  klass.  Phil.  JX  17  p.  462-463  t.  0.  JUmaobaitb. 

Bcaeoiel.   D5hn,  H.,  sceni>che  Untprsuchungen     I     Hinzi)?.    4     19  S 
Heolit,  R-,  die  Uarstellung  fremder  Natiooalit&teu  im  Drama  der  Griecbeo. 
Königsberg    Pr.  4.    16  8. 

86Stl  Pjtbagoriei  sententiac  cd.  A.  Elter.  I.   Bona.  Ind.  leet.  t.  p  M. 

Ree:  Byzant.  Zeitschrift!  1  p.  l.'>7-162  v   M  S. 

SoCFHtes.  Joel,  der  echte  u.  der  xeriophon tische  t  <  rates.  Berlin,  üäriner.  äOPf. 

8«pbocle8.   Tragoediae,  ed.  J.  Kral.    Electra.  Prag  1889,  Storch.    48  PC 
Bec:  Berliner  phil.  Wochenaehrift  XII  19  p.  586<-687  v.  Weekleio. 

—  Tragödien,  mit  Anmerkungen  von  N.  Weck  lein.    I.  Antifone.  S  Aafl. 
(1880.)  VI.  Philoktelea ,  3.  Aufl.  (1869.)  Manchen,  i4ndaoer.    v.  p.  m. 

1  M.  20  PL 

Bee.:  Blitter  f.  d.  bayr.  Oyon.  XXVHI  4. 6  p.  809-318  v.  Hemer. 

—  Antigene.    Texte  grec  ,  public  et  annote  par  E.  Tournier«   8.  MitiWt 

revue  par  A.  M.  Desr  o  u  ss  e  aux.    Paris,  Hachette  IM 

 with  notet  bj  M.  üumpbreys.  New  York  1891,  liarper.  7  M.öOPf. 

Bec:  An.  Joanial  ef  Philology  N.  48  p  486-497     Gh.  F.  Smith. 

—   ed.  0.  Katsai.   Budapest  1891.  Lampel.  60PL 
Bec  :  Egyetrme?  phil.  közlöny  XVI  6.  7  p  .537—540  ».  J.  l>OCSi. 

 heraufg.  von  J.  Rappold.    Wien  1890,  Hdlder.  80 Ft 

Bec.:  BUtter  f.  d  bayr.  Üymn.  XXVJIl  4.  5  p.  306—309  v.  Herser. 

 bcramg.  von  Fr.  Schubert.  2.  Aufl.  Wien  1889,  Teapaky.  60K 

Ree:  Blätter  f.  d  bayr.  Gymn.  XXVIII  4  5  p.  304  -306  Herzer. 

— •    Oedipe  k  Colone   Edition  classiqne,  aocompagn^  de  notet  par  £.  Petioo* 

neauz.   Parts,  Dcialam.    12.    102  p.  1 M- 

—  io  modernen  ▼ertnasten  nen  Qbertragen  von  M.  Kleemaan.  Tl.  Eldrtn. 

Bildburgbansen,  Gadow.   8.   69  8.  40  Pt 

—  Elektra,  deuUch  ron  AHnlf  Müller.    Meldorf,  Albers.         1  M.  30 Pt 
Ree:  Wocb^DScbrift  f.  klass.  Phil.  IX  23  p.  629  -  631      U.  Morsch. 

—  die  Mftdcben  von  Tracbis,  Qbersetzt  von  J.  Oert.  Basel  (1892).  Salhaani. 
Ree.:  Bl&tter  f.  lit.  UntnbaHBQg  N.  26  p.  801  v.  B.  Opita. 

Crosby  and  Tucker»  oo  Sopfa.  Oed.  Tyv.  II  44—48.  ClasaiGal  Befiewfl 

4  p.  145-146. 

Denitaow,  J.,  zu  Sophokles  Oed.  rex.  (Russisch )  Russ.  phil.  Buodschia 
II  8  p.  188-190. 

Foucari,  le  rölc  de  Sophocle  apr^s  le  desaatre  des  Atb^nieni  ei 
Academie  des  inscriptions,  24.  Juni.    (Revue  critiqoe  N  27.) 

HIntner,  F.,  der  Pflichtenstreit  der  Agamemnonskinder  in  Sophocles 
Bleetra  n.  seme  IiOinng.  Laibadi  1801.  Fjr.  8.  84  & 


Digitizeu  Lj  vjüOgle 


Orieehiidit  Autoni». 


117 


Sophoclefi.  Maurer,  Th   die  KanCiea  der  ABtigooe,  kritiach-«x«getisdi  T6Ti- 

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Bee.:  WodieDidirift  f.  kltm.  PUL  IX  21  p.  676-578  r.  Seh. 

NKnoli,  üebenetnwg  des  Sepbodeiaeheo  Pliilektet»  II.  Bielefeld.  Fr. 

4     13  S. 

Pihler,  R.,  kritische  u.  erkl&reode  Bemerkaogen  wa  Sophodee  Aie«.  Wies- 
baden   Pr    4.   42  S. 

PlüM,  Th.,  Sophokles  Elektra.  Eine  Auslegung   Leipzig,  Teubner.  3  M, 
Bee.:  Oeoltche  Litteratuneitirag  11*81  p.  688- 080  t.  £  Brohn. 

Solmtdt,  kritiMbe  Naehlew.  Sopboeltf.  Neaatrelitt.  Pr.  4.  16  S. 

Schultz,  Q.  F.,  kritische  Bemerkuogeo  coid  Text  des  Bopbokleisckeii  KOoIg 

Oedipus.    (Russisch  )    (  harkow  1891  Pr. 
Ree. :  Russ.  phil.  Ruadschau  11  2  p.  184  v  A  W. 
Wollersdorf,  R.,  Sophoclis  et  Euripidis  Eleclrae  quo  ordine  sinl  cumpo- 

Sitte.  Jen«.  Oise.  8.  06  & 
Welzhofer,  H  .  Sopbocles  Antigonc.    Berlin,  Seehagen.  1  H. 

Bec:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  24  p.  657—659  7  ü.  Morsch.  — 
Blitter  t  Ut  ünterbeltong  M.  25  p  391  t.  B.  Opits. 

Strftbo.   Dubole,  M.,  exemea  de  le  gtegrapbie  de  Strebon.  Paris  1891. 

Cello.  T.  p  46 

Ree:  Lit  Ontralhlatt  N.  26  p.  925—927  v.  B-r. 

Tatiani  oraiiu  ad  üraecus,  rec.  E.  Scliwartz.     Lciuzig  1888,  Hiarichs. 

2  M.  40  Pf. 

Bee.:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil  IX  16  p.  433-437      J.  DrÄseke 

Zeles.  MGller,  H.  v.,  de  Toletis  elocutione.  Freiburg  i.  Br.  1891,  Reiff.  1  M. 
Rec:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XU  15  p.  460  -  4GI  ¥.  F.  Wendland. 

TestamentiuD  Tetne.   Psalms  of  Solomon,  ed.  bj  ü.  £.  Ryle  and  M.  Rh. 
J aas  es.  Cambridge  1801. 
Bec:  Berliner  pbil.  Woehensebrift  XII 17  p.  620-628     A.  Uilgenfsld. 

Hatoh  acd  Redpath,  a  concordance  to  the  Septuagint  and  other  Greek 
vcrsioDs  of  the  Old  Tesiameat.    I.    Oxford,    gr.  4  25  M.  20  Pf. 

lestamentnm  novam.  Harris«  B,  a  study  of  Codex  Bezae.  CambridKe. 
p  47.  OM. 
Bee.:  Aeademy  N.  1048  p.  646—647  v.  G.  A.  Simcex. 

Tbeocritos.   H§berl!n.  C,  quaestiones  Theocritcae.   De  Ptolenaei  et  Hie- 
ronis  Theocritei  tempünbiis.    Philologus  L4  p.  689— 712. 

Kaibel,  G.,  Theokrits  'EJiei^rjq  iniMäßiov.  Hermes  XXVll  2  p.  249—259. 

Iheognls.    La  Roche,  J.,  iStudieo  zu  Theognis.    LIdz  1891.    Pr.   8.   32  S. 

Sohäfer,  M.,  de  iteratis  apad  Theognidem  distichis.   Ualle  1891.  Diss. 
T.  p.  47. 

Ree:  Revue  critiqoe  N.  22  p.  423-424  t.  My. 
Thucydidi«!  de  hello  peloponne^iaco  libri  VUI.    Itemm  receosoil  Imman. 
Bekkcruä.    Ed.  ster.  Iv.   Beriin,  Keimer.   8.   604  S.  SM. 

—  ed.  witb  Dotes  by  C.  6.  Graves.  Book  V.   Leadoo  1891,  MaemUlan. 

4M.  20Pi: 

Ree  .  Academy  N.  1034  p.  203. 

—  the  sereoth  book  off  tbe  bistory  of  ibacydides,  by  H.  A.  Holden.  Cam« 
bridgeiaot.  6M. 

Ree:  Classical  Re?iew  VI  6  p.  267  -269  v.  E  C  Marchant. 

—  ed.  by  E.  C.  Mar  chant.  Book  II.  London  1891,  Macmillan.  4Id.20Pt 
Ree:  Clasaical  Review  VI  5  p.  215—216  t.  H.  Richards. 


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118 


Qriaeliiaelie  AaUmB. 


Tlmeididefl.    Traoslated  by  William  Smith.    (Lobbock'i  ooe  Uuodred 
Booli.)  Lottdoa,  B4>QUedge.  &  906  p.  cL  4  M.  90  Pf. 

— '  PdopoBMiifto  war,  book  VII.  LitanU  traiulatiM  by  J.  A.  Front  Lon- 
dott,  Oomiih.   19.  6S p.  cL  IM.  80 Fl 

Eismann,  P. ,  da  partfdpii  tmporm  im  Tlra^jdidao.    L  Inowraalaw. 

Fr.    4    2«  9 

Fonmiar  et  GotaaUn,  Tbuoydida  VU71,  7.  Hevue  de  pbiiologie  XVI  9 
p.  99-100. 

mrttmM,  E.  C  ,  OD  tha  test  of  Tkoeydidaa  book  VII.  ClaMical  Baviaw 

VI  5  p.  niö  -mi. 

Tragiet  CampbaU,  L.,  a  gaide  to  Ureek  Tragedy.  London  1881,  Percival. 

7  M.  20  Pf. 

Ree:  Academy  N.  1000  p.  890  T.  H.  F.  WflaoB.  —  Clualeal  Baiiav  Vi  4 

p.  162  -  les  T. 

Kooh.  H.,  qoacstinnnm  de  proverbiis  apad  Aeschylum  Sopbociain  EnripS- 
dem  Caput  alterum    Barteostein.   Pr.   4.    27  ä. 

Koatar,  E.  B.,  «todia  ttagioo-bonariea.  Laidan  1891.  Dita.  (OaTentriae, 

Kreuoeu.)   8.   94  S. 

Roaikat,  A.,  Obar  daa  Wcaea  der  ScbickaalaingOdia.  JI.  KOoigabarg.  IPr. 

4    31  S. 

XeuopliüD.   Schriften,  Augwahl  von  K  v.  Lind o er.  Prag,  Temp&ky.  XII, 
976  8.  1  M.  80  Pf. 

—  Anaba<iis.  witb  notet  by  F.  W.  Kalaay  aad  Za ooa.   Booka  I  — IV. 
Boitoo  mi,  Qioa.  3  M. 

Ree :  Wocbaosebrilt  f.  klaas.  Phil.  IZ  90  p.  869  -  054     W.  yollbraebi. 

—  ~  books  III  and  IV.  Introdaetion  by  J.  Marsh  all    Oxford    12.  cl. 

3  M.  60  Pf.  u.  2  M  40  Pf 

—  —    testo,  costrusiona,  Yersioue  ietteraie,  versioue  libera,  argomenti  e 
aote.  Libro  I.  Varona,  Tedeachi.   16.  907  p.  9  M.  60  Pf. 

^    Mcmorabilien,  von  L.  Breitaabaeb.  6.  Aofl.  voa  B.Mflcke.  Berlin 
1889,  Weidmaan.   v  p.  48.  2  M  25  Pf. 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  24  p.  741  -742  v  E  \Vei:i)>eQboru. 

—  biHtona  tfreca,  rec  0.  K  eller.  Ed  maior   Leip«ig  1890.  Teubner.   10  M. 
Rae.:  Jabrbacber  Ittr  Pbilologia  148.  Bd.  9.  Heft  p.  88-98  v.  F.  Raoaa 

—  roa  B.  Kflbnar.  8.  And.  ?ob  Bud.  Kflbnar.    Laipaig  1889,  Teubner. 

I  M  50  Pf  . 

Rae  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  24  p.  741  v.  E.  Weiaseuborn. 

 von  A.  Waidnar.   Wien  1889,  Tampsky  80  Pf. 

Rae  :  Barllnar  phil.  Wochenschrift  XII  24  p  741  -742  v.  £.  Weissenborn. 

—  *A9rji>atütv  iro^rc/a.  KritiMba  Anagaba  fon  A  Scbwara.  Moskau  1881. 

8    180  S. 

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Buohwald,  F.,  ober  dfn  Sprachgebrauch  Xcnojih ms  in  den  Hcllfiiika  u. 
seine  Verwerthung  im  granimatischen  Unterricht.    Görlitz.   Pr    4.   18  ä. 

Hartman.  J.,  analecta  Xenophontea  nova.  Leipzig  1889,  Uarassowits  lOM. 
Rae.:  Berliner  pbil.  Woebansehrift  XII  9t  p  647-649  r.  B.  WaiiaaD* 
bom. 

Herzog.  E  .  Tenden«  u.  Zusammenhang  der  pseudoxenophontischen  Schrift 
über  den  Staat  der  Athener,  von  Kap.  2,  19-31,  lö  aus  bettachteu 
Tabiagaa.  Ind.  leet  1891/99.  8. 

Joost,  A.,  was  ersieht  sich  nu^  dem  Sprachgehraiich  Xeoophous  in  der 
Anabasis  fOr  die  Behandlung  der  griecbischeo  Syntax?  Berlin,  Weid- 
mann    8.   X,  340  S  8  M. 

Rae :  IM,  GentralblaU  N.94  p  886  -887  t.  0.  W. 


...... ^le 


Bftmitdie  Antorti.  119 


XeDophon.    Liebhold,  K.  J ,  zu  XenooboBS  H«llMiilni.  J«lirbOditr  für  Flii- 

lologie  145.  Bd.  2.  Heft  p.  96-  96. 

Zenonto  de  rebiifl  pbysicis  dociriaa  ed.  K.  Troost  Berlin  1891,  C&lTary. 
Y.  p.  49-  3  J(« 

Aec:  Neae  phii.  Kondscbau      13  p.  196^197  y.  W.  KroU. 


2.  Römisohe  Autor eo. 

Drechsler,  h\,  kritische  Miscell«D.  ZeiUchrift  fdr  die  56terr.  Uymnasieo 
XUil  4  p.  397—303. 

Lndewlg,  A  ,  qucmodo  Plinins  ma.,  Seneca  phil.,  Curtiii^.  Qu intilianns,  Ta- 
citos,  rlioius  mi.  p&rticuk  »^utdem«  usi  sint.  Dies.  Frag  1891.  (Domiai- 
CM)  l  M.  40  Pf. 

Bec. :  Neue  phil.  RundeebM  N.  9  p.  197—188     J.  B.  Stann. 

flierry,  w  ^  >locted  fragments  of  Boman  poetry,  firom  tb«  «ftriieat  iimw  to 
tbe  Augustao  age.   Oziord  1891.  7  M.  80  Pf. 

Bee :  Berlioer  pbiU  Woebensebrift  XII  32  p.  686  -  880  t.  Lac.  Malier.  — 
Academy  N.  10S4  p.  m  -  Cbspical  Beriew  VI  5  p.  819—281  t.  A.  8. 

Wilkios. 

8criplore§  romani.  New  ed.  8  cl.  lagalton  Drake.  (Eteo).  Londoo, 
Sinpkln.  IS  M . 

SelUr,  W.  J.,  tbe  Bonaa  poeta  of  tbe  Angoatan  agt.  Oifbrd.  ▼  p  49. 

16  M.  80  Pf. 

Ree.:  Atbenaenni  N.  3366  p.  630.  —  GlMsical  Revieir  VI  6  p.  221-223  t. 
R  Y  Tjrrell. 

SittT.  Li'rrraiTirbcricbt  über  VolgArlateio  a.  ipltlateiiuMbe  8ebriftateller,  ▼. 

Laieun:sche  Ürammatik. 

Traube.  L.,  Untersuchungen  zur  UeberliefcrungsKcdchichte  römischer  Schrift- 
atelier.   1.    Manchen  1891,  Akademie,    v  p.  49 
Ree.:  Woebensebrift  t.  klaaa.  Pbil.  IX  14  p. 378-379  t.  Q.  ächepta. 


Accias.  Goette,  A ,  de  L  Accio  et  H.  PlacoTio  Teteribu  BomtneraiB  poeiis 

tragicis.    Rhein p     Pr    4     24  8. 

Ammianue.  Petaohenig,  M.,  au  Ammiaa.   l'hilologus  L  4  p.  TM  u.  742.  v. 
p  49. 

WMIe,  E ,  Amraianni  Marcelllnoa  4|Dld  jndicaverit  de  rebus  divioia.  Jena. 

ni33.   8    69  s. 

Autbulogia  latina.   Röhl,  Fr,  o  admirabile  Yeneris  idolam.  PbUologus 
L  4  p.  764-767. 

ABioniBl  Itinerarluin.   Geyer,  F.,  kritiube  a.  aprachlicbe  Erllnteraagen 

SU  Autonini  Placcntini  itinerarium.    Erlangen.    Diss.   8.   76  S. 
Ree:  Archiv  f.  Jat.  Lexikographie  VIII  1  p.  157-158  Wöllflin. 

Apuleias    Dee,  de  raiiuoä  inter  Attinum  Lucianeam  et  Apulei  Metamor- 
pteaea*  LoeiaaBa. 

Hibarlln,  0.«  aoalecta  Apoleiiaa.    JabrbOcber  ftr  Pbilologie  146.  Bd. 

2  Heft  p.  133-140. 

Kronenberg,  A ,  ad  Apuleium  Madaurenscm.    iiotterdam.    Pr.    4.    32  S. 

Aofnifltliil  operam  eectio  Tl.  ree.  J.  Zyeba.   STble.   Wien,  Tempiky.  t. 
p.  49  28  M. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klass.  PbiL  IX  23  p.  631  -684  a.  N.  24  p.  660^ 
668  T.  M.  Petacbenig.  -  Arcblr  f.  lat  Lexikographie  7111 1  p.  168.  — 
Zaitachrift  t  d.  Oeterr.  Gyma.  XLIU  6  p.  406-410  r.  F.  Weibrieb. 


120 


Ramiiche  Aotaren. 


Ancnstiif  imp.  Caetar.  Sohiradir«  E.,  Aber  di«  WetUttite  n.  Chorograpbie 
dct  Kaisen  Aogoitiit.  JilirbOelMr  fttr  Pbilologte  146.  Bd.  9.  Heft  p.  1 13<>19S. 

Aasonins.  Mertens,  M.,  m  Aoioniiit.  JalurbOcher  fülr  Fbilolope  14«.  Bd. 

2.  Heft  p.  142-144 

ATltns.  Oeuvres  compiätes,  noavelle  edition  par  U.Chevalier.  Ltod  lödÜL 
Witte. 

Ree:  Revue  critique  N.  23  p.  450—462  v.  T  de  L. 

Caesar  Commcutarii  de  hello  galHco  et  dvili  in  usQm  «cbolaram.  corftote 
Th.  Vallaurio.   Aug.  Taur,  Marietti.    16.   304  p. 

—  de  belle  Oallfeo  eoamentaril.  Bdittoa  damique,  avee  notes,  deox  index. 
Tun  militairp,  Tautre  g6ograpbiqae,  ptr  l*abM  Celle  oot   7. 6d.  Pari^ 

Poussielgue.    18    VI,  241  p. 

—  —  von  Doberents-Diuter.  9.  Aufl.  2  Bdchu.  (I— VI).  Leipzig  1S90 
-1891,  Teubner.   v.  p.  60.  90  Pf.  o.  75  Pf. 

Bec.:  Neue  pblL  Runiiachaa  N.  11  p.  IB6— 168  v.  R.  Menge. 

—  —  beransg  von  J.  Prammer.  4.  Aufl.  Mit  Anbaog  ?oo  £.  Kaiinka. 
MV'ien  1891,  Tempslty.   v.  p.  60.  1  M. 

Bec.:  Zeitsehrift  f.  d.  öeterr.  Gjno.  XLllI  2  p.  126—190  v.  A.  Polaadiek. 

—  —  sam  Scbulgebraocb  mit  Aomerkaogen  berausg.  von  G.  Rbeinbard. 

7.  Aufl.,  von  8.  Herzog.    Mit  i  Karte  von  Gallien,  13  Taf.  lllustr.  ood 

15  Schlachieuplam-n.    Stiiitgarl,  >ieff,    VII,  25«  S  2  M.  70  Pf. 

—  —  boük  i,  cuutaiuiüg  brief  notes,  etc,  by  J.  Browo.  London,  Blackie. 
12.  cl.  1  M.  20  PC 

—  —  le  momoric  sulla  gurrra  di  GalÜa.  Testo,  costruzione,  versione  letde» 
rale,  versioue  libera,  argomenti  e  note.  Libro  1.  Verooa,  Tedescbi.  16. 
323  p.  SM. 

—  Über  primna  et  seeondu.    Ediüo  IX.   Aug.  Taor.,  off.  Saleaiaoa.  16. 

48  p.  20  Pf. 

—  commeotarii  de  belle  civiU,  TOB  Kraner- Hof maon.  Berlin  189<\  w^id. 
mann.  2  M.  2j  Pf. 

Bec:  Blätter  l  d.  bayr.  Gymn.  KVIII 4. 6  p.  291—308  v.  H.  SebiUer. 

—  —   ed.  Tb.  PauL  Ed.  mafor.  Wien  1880^  Teapeky;  Leipzig,  Freyug. 

1  M    50  Pf. 

Bec.:  Blfttter  f.  d.  bayr.  Gymn.  XXVIII  4.5  p.  293-294  v.  H  Schiller. 

d'Arboit  de  Jubainvtlle,  les  ooros  gaulois  cbez  Cesar.  Paris  1891,  Bouillon. 
Ree. :  Atbenueum  N.  8364  p.  498.  —  Clasueal  Befiew  VI  4  p.  le^»^ 

167  V.  J  Rhys. 

Cramer,  F..  Kriegswesen  o.  Geographie  zur  Zeit  C&aars.   Emieiluug  in 
die  Comment.  de  b.  g.  Mahlbeim.  Pr.  4.  30  8.  mit  2  Abb. 

Dittrioh,  E.,  zu  Cäsar  de  hello  OalUoo  1722,23.  Jabrbttobor  fllr  Philo- 
logie li5.  Bd  2  Heft  p.  132. 

Chapel,  F.,  Jules  Cäsar  k  Izernore.   Nantaa,  imp.  Aröne.   8.    15  p. 

Gmpe,  E..  zu  Cäsar  de  hello  gallioo.  JabrhOcher  iflr  Philologie  146.  Bd. 

1.  Heft  p.  69-64. 

HomiM,  SU  deare  Bheinbrttefc«.  Gymnattimi  N.  0. 


F.,  Cftsar»  Spraehgebraocb.  Schweiufurt  1891.  Pr. 
Ree. :  Nene  phil.  Rundschau  N.  12  p.  183  v.  E.  Köhler. 

Polasohek,  A  ,  der  Cäsarcodex  VindobonenRis  95  u.  das  bellum  Uispa> 
niense.   Zeitschrift  i.  d.  österr.  GymnAsicn  XLÜI  4  p  385-aöt>. 

—   Vielhaheri  in  lihros  Pseodocaesariaoos  adootationes  criticae.  Zeit- 
■ebrift  f.  d.  «fltiir.  Ojmo.  XUII  6  p.  806—898. 

Schiller,  Heinrich,  die  C&saransgabo  des  Hirtiul.  Pbilologiii  6.  Sopple» 
mentbd.  1.  HUfte  p.  396-396. 


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RAmisebo  AntoraD. 


121 


Caessr    Schmidt,  Johann,  KomineDlar  sn  C&Mr.    Wien  1881,  Tempsky: 
Leipzig,  Frey  lag.    v.  p  50  1  M.  20  Pf. 

Bec. :  Neue  phil.  Rundäcbau  N.8  p.  ISS-^IM  v.  R.  Menge.  —  Revue  eri* 

tique  H.  19  p  358  -  359  v.  S.  D. 

81h>er,  E.  G.,  a  conplete  lexicoo  of  Caesar*«  OaUtc  war.   Boston  1801. 
Ginn.  7  M.  50  Pf. 

Ree  :  Clasiical  Review  VI  4  p.  178-176  v.  E.  Capp». 
Stoffel,  goerr"  fin  Ce^ar  et  d'Arioviste.  Paris  1890,  imp  natinnülp.    30  M. 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XI!  'i!  p  6.^9—005  v  Ii.  SchneidiT. 

Sumpff,  0.^  Cäsars  Beurtbeiluog  seiner  Oftisiere  in  den  Kommeutariea 
vom  galJuehen  Krieg    Quedlinburg.   Pr.  4.  20  8. 

WSIflliii,  E.,  elegaatiae  Caeaaria   Arehiv  fflr  lat.  Leiikograpbie  VIII  1 

V  142—143 

Catulls  Gedichte  in  neuen  Uohersctzungen.  Salzwcdol  1891,  Klingeostein.  1  M. 
Ree  :  Berliner  phil  Wochenschrift  Xll  14  p.  424—426  v.  K  Rogsberg. 

—  la  chioma  di  Bcrenico.    Traduzionc  di  C.  ^igra     Milane   1891,  Höpli» 

6  M. 

Ree.:  Zeitsrhrift  f  d  österr.  Gymn.  XU112  p  119  -  120  v.  K.  Wotke. 

—  Aiüeuaeuo)  Ü.  3364  p  498. 

BIrt,  Th.,  de  aniomm  in  arte  antiqna  simnlacris  et  de  pneria  mlnntia 

apud  antiquos  in  deliciis  hahitis.     Commentarioloi  Catollianns  II. 

Mürburg,  Elwerf     4.    XLII  S.  mit  10  Taf  1  M.  80  Pf. 

Janzon,  E.,  ad  (.ainlium.    ilermes  XXVli  2  p.  315— 317. 

Manfren,  G.,  Catullo   Apunti  di  studio.  Oderzo,  tip.  Bianchi.  8.  VII,  186 pw 

Schröder,  F.,  CatuUiaiia.   Cleve.   Pr.   4    12  S. 

Smith,  C.  Lawrtnee,  Catullna  and  the  Pbaaelnt  of  hia  foartb  poem.  Har* 

vard  Siudies  Hl  p.  75-90. 

Chari§ius.    Frohde.  O,  de  C.  Jnlie  Ronaoo  GbarisU  aactore.  Leipzig, 

Teubner    8.    lüt>  iä.  2  M.SO  Pf. 

Cieero    Oeuvres.   Brutus.   Texte  latin,  revu  avec  un  commentaire,  une  in- 
troduction  et  DO  eommentaire,  nne  introdnction  et  na  index,  par  J.  Martha. 

Paris,  Uachetle.    8.    XLVII,       p.  6  M. 

—  de  oratore,  von  Piderit-Uarnecker.   6.  Aufl.  3  üefte.  Leipaig  1890. 
Teobner.  4  M.  80  Ff. 

Ree:  BttUer  f.  d  bayr.  Gymn  XXVIIl  4  5  p.  288  —  291  v.  G.  AnunOD. 

Zeit5^cbrift  f  d  Gymn.  XLVl  G  p.  3tia— 36Ö  v.  ti.  Sorot. 

—  de  oratore  hhri  tres.    With  ootes  bv  A  S.  Wilkius.   Uxturd.   8.  ci. 

Si  M.  80  Pf. 

—  —  beeil  III.  lutrodoetioD  aod  notea  by  A.8.  Wilkina.  Ibid.  8.  160  p. 

cl.  7  M.  20  Pf. 

—  Brutus.  Texte  latin,  avec  un  commentaire,  une  introduction  et  un  index 
par  J.  Martha.  Paria,  Hacfaette.  8.  6M. 

—  pro  Arcbia.   Ed.  by  Alleroft  asd  Plaiatowe.  (Uoiv. Tutorial  Series  ) 

London,  Clive    8  3  M.  60  I't. 

—  —    text,  introduction,  uotes,  by  Alle  ruf  i  and  Plai  Slow  e.  ibid.  IM.  80  Pf. 

—  —   oratio  pro  Archia  poeta.  Texte  iatin,  revu  et  annot6  par  £.  Kagoo» 
S.  6d.   Tours,  Marne;  Paris,  Poussielgue.   8.   36  p. 

—  —  in  LadoB  Catilinara  oratie  prima.  Reeensioni  e  note  diP.V.  Turri. 
Torino,  Paravia.   IG.  36  p.  50  Pf 

—  de  imperio  C.  N  Pompei  (pro  lege  Manilia).   Kecenaiene  e  note  di  V. 
Tarri.   Torino,  Paravia.   16.  40  p.  60  Pf, 

—  omtlo  pro  Milone.  Texte  avec  dea  aoteapar  J.  R,  Leehatellier.  S.M. 
Tonra»  Marne ;  Parii,  Ponaaielgtte.  18.  86  p. 


122 


ROiuiscbe  Autoren. 


Cicero,  pro  Miloue.  Edited  with  lutroducüuu  auii  ooies,  by  A.  B.  Poynton. 
IS    ISSp.  el.   London,  Frowde  3lf. 

—  Philippicarurji  libri  I— III,  od.  II.  Nobl.    Leipzig  ISnt.  Freyiaf,  80  PI 
Ree:  Neue  phil  Rundschau  N  13  p.  197—1*18  v.  E.  KObler. 

—  pro  Sestio,  ed.  A.  Kornitier.    Wien  1890,  Uerold.  90  PL 
Bm  !  Neue  phil.  Bandsnbati  N.  IS  p  197^196  ? .  E.  Köhlor. 

dfMonn  coBtre  Vorte.  DMtuAio  ia  Q.  CftedUnm,  p^r  E.  Thomas.  Fteit, 

Bachotip    V.  p.  51  2M.  50Pt 

Roc:  Berliner  phil.  Wochonschrilt  XII  18  p  555-556  v   H  Nohl. 

—  philosophische  Schriften.  Auiwahl  von  0.  Weisfteofels.  Leipxig  1891, 
Teabner.   t.  p.  61.  8  M, 

Bm.:  Zsitadirift  f.  d.  toterr.  Oymn.  ZLIU  9  p.  190  194  v  A.  Komiisar. 

—  de  senectnte,  td.  by  AllerofI  and  Maton.   (Unit.  TWorial  Series.) 
London,  ClWe.  SM.  60  Ff 

—  —     leit,  nofes,  introductiüij,  byAllcroft  and  Masom.  Ibid.  1  .M  >5f>  Pf. 

—  ~    Cato  miyor ,  seo  de  seoectute  dialogus.   Texte  avec  notes  par  J.  B. 
Leehatellier.  9.  M.   ^ris.  Poussielgue.   18   68  p. 

—  I  diworsi  tusculaoi.   Testu ,  costrusiooe ,  Tonione  letterato,  argomenU  e 

note.    Libro  1.    Verona,  Tedei^chi.    8    239  p  SM, 

—  ausgewäblte  Hriofo     Krklärt  von  Fr.  Hof  mann.    I.  Bdchen    6   Aufl , 
besorgt  von  K.  Lebmauii.    Berlin,  Weidmann,  o.  VI,  272  S.    2M  70  Pf 

—  lettres  ehoiiles.  A?ee  nne  introdnctioo  et  det  ooteo  parCh.  Lebaigue 
Parit,  Belin.    19.  991  p 

—  —    seleet  letters    With  cngtisb  iolrniitirtinns,  notos,  aod  appendice^  by 
A.  Watson.  4.  cd.  (Uxtord )  London,  Frowdn.  8.  684  p    cl.   21  M.  60  Pf. 

—  oraziooi  in  difesa  del  re  Dejotaro,  della  Legge  Manilia  e  di  Pnblio.  Sulla 
traduzione  di  Lodovicu  Dolee.   (BibUoteca  dattiei  trtdotti,  toL  69:) 

Napoli,  Chiuraesi    32  1  M. 

Aly,  Fr.,  Cicero.   BetUo  läUl,  (iärtner.  v.  p.6l.  SM.  60 Pf. 

Ken.:  Zeitsebfift  f.  d.  österr.  Gymnatieo  XL1II4  p  819-317  A. 

KorniiziT. 

Boissier,  G.,  Ciccron  of.  ses  amis  Etüde  sur  la  soci6t6  romaino  du  tf>inps 
de  C6sar.  Ausgewählt«  Abschnitte,  nebst  Kommentar  xum  Üebraach 
hdberer  Lebraastalten  berausg.  von  O.  DanaehL   Straisbnrg,  Strass- 

burger  Druckerei     12.    IV,  170  8.  kari,  1  M.  äO  Pt 

Oierk,  A  ,  collations  irom  theHarleian  ms  nf  Tirpro.  Oxford,  v  p  51    9  M. 
Ree:  Berliner  phil.  Wocheubcbntt  Xii  l'J  p  587— 588  v.  U.  Nohl 
Betoe  crHiqne  M.  17  p.  999—994  v  B.  Thomas. 
Dettweller ,  P. .  Untori«ucbungeu  über  den  didaktischen  Werih  C'icerooia« 
niscber  öchulschrifteo.  IL  Die  philippiscben  Reden,    tiaile,  Waisen- 
haus   8.    140  8.  1  M.  80  Pt 

Oreohstar,  F.  J.,  Gieero  de  lege  agr.  etc   Zeltsehrift  t  d.  Otterr.  Oyrnn. 

XLI1I4  p-  297-299. 
Egll,  Hyperbel  in  Plautus  u.  Ciceros  Briefe,  ▼  Plautus  p.  127 
Fowler,  H,  Cicero  in  Cat  IV  3,  6    Harvard  Studios  HI  p.  189 
Qidionsen,  W.,  Ciceros  Briefe  als  Scbullektttre.   Schleswig,  i'r.  i.  laS. 

KOhler,  A  ,  aber  die  Sprache  der  Briefe  des  Leolnlttt  Spintber.  NOfabei^ 

1890.  Pr. 

Ree.    Nene  phil.  Rundschau  N.  12  p  1^3    l?l  r   K.  Grupe. 

KorniUer,  A ,  sum  Kaoou  der  iu  der  Schule  zu  lesenden  Reden  Cioerot. 

Zeitaebrift  t  d.  Ostenr.  Gymaasiea  XLUl  6  p.  468—461. 
Leo,  Fr  ,  miscella  Cieeroaiaoa.  (Bpist.  ed  Ati)  GOtliBgen.  lad.  lecL 

aest.  4.   19  B. 


Römische  Aatoreo  12^ 

ricero    Moll,  E.,  Cieerot  Anttea.  Schlettstadt  1391.  Pr.      p.  51 
B«c:  Dentaebe  Utteittaneitiiog|  N.  33  p.  760  t.  £.  t.  Sftmrk. 

flMNrg,  O.,  de  CiceroiiM  Horteniio  dialoco.  lieiptig,  Foek.  v.  p  i 

1  M.  SO  Ff. 

Ree. :  Göttiog.  gel.  Anzeigen     9.  10  v.  H.  Usener. 

Smdfbrd,  P.,  Cic  ep.  ad.  fao.  X  18,8.   Glanieal  Bariev  Vi  6  p.  275 

-277. 

Sohenk,  R.,  de  dativi  possessivi  nra  Cieerooiano  pan  1.   Diss.  Jena 
(Hamburg,  Herold.)   4.    25  S.  2  M.  60 Pf. 

Sohlliing,  6.,  de  scboHis  BobieDHibus.    Dresden.    Pr.   4.   32  S. 

Sokmalz,  J.  H.,  der  lofinitiv  fotori  passiW  auf  -airi  auch  bei  Cicero. 
Jahrbncher  iDr  Philologie  145.  Bd.  1.  Heft  p.  79  -80. 

Thomas ,  P. ,  Cic6roD  de  legibus  Jll  la  94.   Berae  de  Phitologie  XYI  2 

p  101  —  103. 

Clavdiftlius.   Broise.  R.  de  la«  Mamerü  Claudiani  ?ii  a  ejusque  docirma  de 
anima  hominis    Paris  1890,  Retaux-Bray.   v.  p  52.  5  M. 

Ree  :  OeRterr.  Litteralorblalt  1  6  p.  181—182  v.  Fiscber-Coibrie. 

Comelii  Nepotis  über  de  excellenlibos  dadbns  rec  ELOrtmaDD.  6.  Aufl. 
Leipsig  1S91,  Teubner.   t.  p.  62.  IM. 
Bee.:  Ueno  phil.  Btmdeehao  K.  18  p.  129  ?.  E.  Kfthler. 
~  la  Tito  di  Banene,  diehiarau  da  E.  Bartoli.  QenOTa«  SanboUno.  8.  62  p. 

2  M.  50  Pf. 

Bit&chofsky ,  R. .  Bericht  über  die  Cornelias  Kepos  betreffende  Litteratur 
1878-1891.  Bonian-Httllen  Jahreeberiebt  LXXII.  Bd.  p.  76-80. 

Qemst,  Q.,  Litteratorberiebt  an  Gomaliu  Nepos,  1883  —  1891.  Jabiei* 
berichte  des  Berliner  phil.  Vereins  XVIIl  p.  81->121.   ?.  p.  62 
Corpus  inris  pivili««     Gai  iustitutiones  ad  codicis  Voronensi»  apograpbnm 
Studemundianuin  ed  Tb.  Xljdynaki.   Warschau  1890/91. 
Bee.:  Raes.  pk».  Boodsckao  II  2  p.  186-188  ▼.  J.  Netnicbil. 
-    tbe  In^itutes  of  Roman  Law.  Translated  from  tbe  4  edition  of  the  Gemao 
DT  R.  üohm    W]tb  an  introductonr  easay  by  £»  Qraeber.  London, 
mwde.   8.   656  p.    ci  21  M.  60  PI. 

€y  p Hanns.   Etnd«  eritiqne  snr  Popnscnle  de  aleatoribus,  par  les  membres 

du  seminaire  d'histnirp  n  clesiastique  de  Louvaio.  Loovain  1891.  8.   133  p. 
Ree:  Keroe  de  Piostruction  publique  en  Belgiqae  XXXV  3  p.  194~19d 
».  A.  de  Geoleneer. 

TiMrner,  C.  H.,  iwo  early  Itote  of  8t.  Cyprian^a  work4.  Classieal  Rerieir 

VI  5  p  205-209. 

Wölflin,  E ,  Cyprianus  de  spectacolis.  ArchiT  für  lat,  Lexikographie  Vill  l. 

Cyprian!  Galli   poetae  Heptatencboa,  reo.  K.  Peiper.    Wien  1891, 
Tempsky.   v.  p  ö2.  iq  m' 

Bee. :  Nene  pbil.  Brndsdu»  M.  7  p.  108-106  t.  P.  Möhr. 

Best.  H.,  de  Cypriaoi  qua«  fenutar  netrie  in  HeptateoelioiD.  Marbarg. 

Diss.    8    59  8.  i-  • 

Dictys.  Patiig,  £.,  Dicfys  Cretensis  Bytantinische  Zeitschrift  1  1  p  131  - 152. 
DMithens.  Hermeneumata  pseudodositheana  ed.  Q.  Götz.  Leinziir.  Teubner. 
gr.  8    XXXVJ«  669  &  28  M. 

BuRtathlns.  Kurtz,  E.,  die  SpritehwOrter  dee  EmtaUiiofl.  Pliitok»gi»  0.  Siipp- 

l#»mentbd.  p.  307-324. 

Fauistus  Reieneis.    Engelbrecht,  patristiscbe  Analecten,  v.  Patres  p.  127. 
F00ti  de  ▼erbornm  significatn  qnae  supersont  cum  Pauli  epitome  ed.  K.  The« 
w  reck  de  Ponor    1    Budapest  1889,  Akademie.  7M.  20Pt 

Rec. :  Lit.  CentralbJaU  H.  16  p.  630-681  t.  G. 


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124 


BOniadie  Autom. 


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FVDlitiaus.  Pettdienig,  M.,  SpracbUcbes  zu  Frontins  Struiegemaui.  i^iii- 
lologns  8.  Sopiaeoienlbd.  1.  Hüfte  p.  889^400. 

Cregoria«  Turonen§i§.  Bonn«!,  M.,  le  Latin  de  Grtgdre  de  Tom«.  Pinii 

1800,  Hachettc.    r  p  53.  10 M. 

Ree  :  Journal  des  Savants  1^92,  avnl,  p  211—220      G  Boissier. 

Hilarius).  Stix,  J. ,  zum  Sprucbgebraucb  des  Hilarius  in  aciaer  Schrift  ie 
trinitate.    Rottweil  1891     Pr.    v.  p,  53 

Rer  :  Arrhiv  f  lat    f    xik tii^r  iphir>  VIII  l  p  läti. 

flistoriae  scriptores.    Bienkowtki,  P.,  de  fontibua  scriptorum  bisturiae 
Sertorianae.   Krakau  1890,  Akademie. 
Ree  :  Zeitacbrift  f.  d.  toteir.  tiymn.  XLIII 6  p.  4S8— 448  v.  M.  JenenickL 

Petielienig,  M..  Litterat urbericht  zu  späteren  römiscbeo  G*  ><  bichtsiduä- 

bpfn.    Bursian  Miiüer-'  J.thrf^herirhr  LXXIl.  Bd  p.  »^5—74.    v.  p.  5S. 

Uistorlae  Augn§tae  scriptores.  Wölfflin,  E.,  die  Scriptorea  bistoria» 
Aogusiae.  I.  SitsttDg^benehte  der  Mancbeiier  Akademie  1881  Heft  IT, 
p  486-698 

Uoratii  (  pcni.  avrr  jIp^;  arguments  analytiques  et  bbtoriqups,  commentaire 
et  noiice  biograpbique  par  A.  Cartelier.  Edition  refondue  revue,  aof- 
menl6e  de  remarqaea  par  L.  Paaserafc.  Parii,  DelagntTe.  6  L,46p. 
affc  grsTttrei.  can.  2  M.  50  Pf. 

—  Opera.  Editioo  classique,  preccd^e  d*ime  noUce  Utttoure  par  F.  Deltoor. 
Paris,  Delalaio.    16.    XVI,  2öö  p.  1  M. 

—  —  opera  scbolarum  io  usum  edd.  O.  Keller  et  J.  Uaeassoer.  Ei. 
altera.  8    Wien,  Tempsky ;  Leipzig,  Freytag.  v,  p.  53       geb.  1  M.  50R 

Ree.  :  Neue  pbi).  Rundschau  N.  9  p.  131-132.  ~   Revue  critiqae  K 
p.  344 — 345  V.  E.  Tbomas. 

—  —  erkiftrt  TOB  A.  Kieesliog.  L  9.  Aufl.  Berlin  1890y  Weidoiaoii.  ZU. 
Ree.:  Bl&tter  f.  d.  bayr.  Gymn.ZXyilI  8  p.  186—187  v.  Prosdiiierger. 

—  —    rec.  W.  xM e w e ?.  II.  (Textausgabe.)  Berlin  1891,  Calvi^.  IM. 80 Pf. 
Ree:  Zeitschrift  f.  d  österr.  Oyrnn.  XLIU  4  p.  371  ?.  F.  fiaona.  —  Bi- 

vista  di  iilologia  XXI  p  4—6 

'  ~   eriillrt  von  H.  Schftts.  I.  3.  Aufl.   Berlin  1889.  Weidmano.  9  M. 

Ree.:  Blätter  f.  d.  bayr.  Gymn.  XXVIII  4.  5  p.  286-  288  v.  Proscbbergei. 

—  —   Satiren  u  Episteifi»  etklftrt  Ton  G.  A.  KrOger.  12.  Anfl,  U.  Leip- 
aig  1890,  Teuüuer.  3M. 

Ree:  Nene  pkil.  Rundsehau  N.  8  p.  129^193  t.  J.  Kipper. 

->   —   Satiren  o.  Epiatels,  mit  Anmerkmigen  ron  Lacian  Malier.  Wien 
1891,  Tempsky.  8Jt 
Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  22  p.  684  -  688  v.  H,  ScbOta. - 
Zeltsebfjft  f.  d.  Osterr.  Gymn.  XLlU  4  p.  317-819  t.  A.  Zingerte. 

—  odes  and  epodes  traailaled  into  Englisb  verse,  with  introductioD,  DOt« 
and  Latin  text,  by  J.  B.  Hagne.  New-York,  Putnam.  a  Xll,  iss  p  d 

7M.  öOPt 

Arnold,  Tli.,  die  griechischen  Studien  des  Horat.   Nen  heranig.  im 

"W.  Fries.    Halle  1891,  Waisenhaus.        p.  54.  2M. 
Ree:   Deutfcbe  I.ittcratürzeituog  N.  21  p  690  von  K.  ScbeokL  — 
KorresuoudenzbiatL  der  wUrtt.  Schulen  1891  N.  11.  12  p.  öSS-^MS 
V.  Bender. 

Blntz,  J  .  der  Einfluss  der  tirs  poetica  des  Horaz  auf  die  deotsdie  Littj 
ratur  des  XVm.  Jabrii.  Pr.  Hamburg,  Herold.  Vll,  37  &  2M.Ö0FL 


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BAmitobe  Antoreo.  125 

HoraHot.  Ctm^HX,  A.«  biMoire  du  texte  d'Horaee.  Neney  A  Paris  1891, 

Berger- LevrauU.       p.  54. 

Ree.  :  Berliner  phil.  Wochenschrilt  XII  20  p.  620—624  v.  Luc.  BfQller. 

Cauer,  P.,  Wort»  u.  tiedankeDspiele  in  den  Odeo  d«8  Horas.  Kiel,  Lip> 
line     Tiedier.  8.  80  8.  1  M.  80Pf. 

Dettot  W.  A.,  Horas  u.  seine  Zeit.  2.  Aufl.  Berlin.  Gärtner.      p  54.  SM. 
Ree:  Berliner  phil.  Wocbcnsrhrift  XII  20  p.  624— 625  t.  H.  Schütz. 
—  Zeitschrift  t.  d.  Ö3terr  Gymn.  XLIII  4  p.  371  —  372      F  Hanna. 

Dittmar,  H.,  Horati  libri  II  satirum  VI  interpretatua  est  ü.  D.  Magde- 
burg.  Pr.  4.  98  8. 
Qemoll,  W.,  die  Bealieo  bei  Horas.  I.  Berlin  1899,  Qirtaer.  v  p  i. 

1  M.  80  Pf. 

Kec. :  Deutsche  Litteraturzeituug  Ü.       p.  754  ?.  H.  BlQmner.  — 
Zeitschrift  f.  d.  8>terr.  Oyno.  ZLllI  S  p.  194—198  ?.  F.  Hanna. 

OIH  e  Cime,  solla  poetica  di  Oraiio.    Rivista  di  filologia  XX  10^19 

p.  565-573.    cf.  p  54. 
Hartman ,  J. .  de  Uoratio  poeta.  Leiden  1891,  van  Doesbnrgli.  (Leipzigi 
Harrassowitz.}    v.  p.  54.  5  M. 

Bec  :  OAtting.  gel.  Anzeigen  N.  10  v.  Häussner.  —  Zeitfebrift  f.  d. 
Ssterr.  Gymn.  XLllI  9  p  122  - 134  v.  J.  Stowasser. 

Yerxsen,  K.,  Bemerkungen  au  Qorasens  Epistel  an  die  Pisonea.  Fort- 
setzung.   Verden.    Pr.   4.    16  8 

Kdpke,  R.,  die  i;yr)scheQ  Yersmasse  des  Horaz.  4.  Auii.  Berlin  188^ 
Weidinann.  80  Pf. 

Bec.:  Blätter  t  d.  bayr.  Oymn.  ZXVIli  3  p.  187—189  t.  C.  Hammer. 

Lewicki,  P ,  de  natura  infinitivi  atque  tun  apnd  Horatinm  praec^e  ly- 

rico.    Lemb<'rg  18«J1.    Pr.    8.    25  S 

Menge,  H.,  Probe  einer  Bearbeitung  der  Odeo  u.  Epodon  des  Horaz  für 
Freuude  klassischer  Bildung,  besonders  für  die  Primaner  unserer  Gym- 
naaien.  Sangerbanseo.  Pr.  4.  94  3. 

MQIIer,  H.  (Strassburg),  noch  einmal  Horas  6.  11  SO.  Zeitschrift  f.  d. 

österr  Gymn  XLHl      p.  385— 390, 

Niemeyer.  K.,  zur  Erklärung  des  Horatius  carm.  III  1-6.  JahrbAcber 
fOr  Philologie  145.  Bd.  I.  Heft  p.  65-74. 

Pöppelmann,  L,  Bemerkungen  an  Dillenbnrgen  Horas* Ausgabe  letster 
Hand.  III.   Trier.  Pr.  4.  2d  S. 

Rummel.        Horatius  quid  de  Pindaro  iudicaverit  et  qaomodo  canaina 

eins  auum  in  uäum  converterit.    Rawitsch.    Pr.    4.    17  S. 

Schimmelpfeng,  G.,  erziehliche  HorazlektQre.   Ilfeld.   Pr.   4    16  S. 

Stowasser,  J.,  zu  Horaz  carm.  II  10,  9.  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Qymn. 
ZLIU  8  p.  908. 

Wartenberg,  Q..  Litteraturbericht  zo  Horas.  Jabresberiebte  deaBerUnar 

phil    Vereins  XVI! I  p  162—176. 

Jaliua  Homanus.   Froehde,  de  C.  lulio  Eomano  Cbarisü  anctoie,  t.  Ghtf- 
rislns  p.  191. 

jQTenalit.  Thirteen  satires.  Edited,  witb  introdnelioi  and  notes,  by  G. 
H.  Pearaon  and  H.  A.  Streng.  9.  edit  Londoo,  Frowde.  8.  470  p.  ci 

10  M.  80  Pf. 

—   septi^me  satire,  publice  par  J.  üri.   Paris  1890,  Garnier  fr^res. 
Bec.:  Nene  pbiL  Bnndaebaa  M.  7  p.  101--108  ?.  K.  Bitlweger. 

Juvenalis  et  Persina.  Satiras,  tradncidas  por  F.  Dias  Carmona  y  J. 
Virgil.  Madrid,  Hemando  y  Co.  a  Uli,  878  pw  SlLfiOFl 


1S6 

ItAffantiiis.  Bmidl,  9.,  Ilbtr  «Ii  FncMl  d<i  liMUnta.  HeiMwg 

1891.  Pr. 

Bee.:  B«rlio«r  pha  W«teMftifilXII  15  p.  4M  v.  K.  8itü. 

Iil^i.  Cosvatato  da  &  Coeelifa.  Lib.  XXII,  cos  intradiiiioM  itAriM- 

critica  alla  terza  Deca  e  cod  una  carta  illustrativa  delta  fctttagBa  de!  luo 

Trasimeno    Torino,  Löscher.    8.    LXXVllIi,  162  p.  5M. 

—  arklftri  voa  F.  Laterbaeber.  liib.  X.  Leipaig,  Teubner.  S.    120  S. 

1  M  .  20Pt 

Ree:  Berliner  phil.  Woehenechrift  XII  23  p.  714  —  718      FOsnar.  — 
Wocheoscbriit  f.  klass  Phil.  IX  21  p.  575-576  v.  W.  Ueraeos. 

—  with  notea  by  J,  Prendeville.  Re-edit  »nd  partlv  re-written  from  • 
revibed  tcxt  bx  J.  H.  Freese.  Books  I  &ad  11  LondoD,  Bell.  12.  130 
u.  174  p.  d.  k  1  M.  80  Pf. 

—  witb  ootes  bv  II  M.  Stephenson.  Book  IX.   Caabridfe.  v.pbU.  81L 

Rpc. :  Revue' c  ritique  N.  19  p.  359      E  Thomas. 

—  ed.  A.  Ziogerle.  Pars  11:  Ub.  VI— X.  Wien,  Teapaky;  Leipzig  lö»a 
Frertag.  1  M.  90  Fl 

Bac:  WadiMiaehrifi  £  itlaai.  Pbll.  IX  19  p.  617-519  v.  W.  Haiaatta 

—  lihri  1   II.  XXI.  XXU,  berausg  von  A.  Zinfarla.  S.  Aufl.  Ibid    -^0  ?f 
fiec  :  Zeitecbritt  f.  d.  öiterr.  Gjmn.  XUll  8  p.         223  t.  A.  Öcbmidi. 

—  Bam  eridqoa  N.  18  p  344  ▼.  E.  Tbonaa. 

—  rAmiacbar  Geschichte  yoo  der  Erbauuug  der  Stadt  anbebendaa  8.  a.  0. 
Bneb.  Aus  dem  Lat  raa  fi.  B.  I.  Haft.  Berlio»  MaeldaiilNui,      p.  ob. 

i  25M. 

Cooohia.  E  ,  Tito  Livio  e  Polibio  ionaosi  alla  criüca  storica.  Torino, 
liöMbar.  8.  79  p.  I  M.  »ft 

Drechaler,  F.  J.,  zu  Liftaa  IV  17.  Zeitaebrlft  t  d.  flttair.  GyiBB.  XLIII 

4.    p  300- .'^01 

HMipt,  K.,  Liviu&kommenur.   1. — 6.  Haft.  Leipzig  1691»  Teuboer.  ätiOFI 
Bae.:  Berltoar  phiL  WocbaDaehrift  XII  Sl  p.  «M-SOft  t.  FOgacr. 

Hanaiia,  W.,  viodidaa  Lifiaaaa.  II.  Offeobadi.  Pr  4.  16  8. 

Noivard,  A.,  Livy  1  66  I.  (»Tarquinius  reges  amboac  . . .)  Harward  8ia> 

dies  HI  p.  185-186. 
Novak,  R.,  an  Livius    Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XLIII  3  p.  193-2Ü& 

8oala  ,  R.  V. .  griecbische  Versa  bei  Idvina.  Zaitacfarift  f.  d.  öatacr.  Gfa- 

nasienXLlll  2  p.  108-110. 

Lnetfer  Calarltanna.  Wayman,  K. ,  zu  Lucifer.  Zdtacbrift  t  d.  Mnr. 
Gymnasien  XLIII  2  p.  110. 

LncretitiH    Frerioha,  H.,  quaestiones  Lucretiaoae.  Oldenburg.  Pr.  4.  16  S. 

Hachez,  K.,  Lnkrez  als  Dichter.    Eutin.   Pr.    4.   24  S. 

UABillaB.  Ellia,  a,  noctes  Manilianae.   Oxford  1891.  t.  p.56.  TM.sSa 
Bee.:  Bafua  eritiqaa  N.  17  p.  894—326     P.  Thoaiai. 

nareelH  da  medfcanantfa  libtr  ad.  G.  Hei mr  eich.  Ldpaig  1889,  Taabatf- 

3  M.  60Pt 

Kec:  Deuiscbe  LilteraUirKoitunp  N.  19  p.  626  von  1.  v.  Müller. 

jllartialia  JSpigramma,  roüsiücb  uberäctzt  u.  kommentirt  von  A.  Fet.  Ihi^- 
Maskao  1891.  8.  XXUl,  983  8. 

Ree. :  Rnss.  phil.  Rundechan  II  2  p.  189—202  v.  A.  Sonny. 

Olssufjew,  Graf,  Martial,  eine  biagiapbiadie  SIdiia.  (Baidsdi.)  Hosloa 
1891.  4  IL 

Bee.:  Wocbenaebrift  f.  Uaai.  Pbii.  IX  16  p.  488. 

MftZlniaili  elegiae  rec,  M.  Fe  t  sc  h  e  ni  r.    BerÜD  1890,  Calvarj.    1  M  50  PL 
Bec:  Blfttter  t  d.  bayr.  Gymo.  XXVÜI  4.  6  p.  296~-297  v.  Scbepss. 


L'iyiuzüd  by  Qq^I 


BOmis^e  AnlorMi. 


127 


Honiaf»  Marcellus.    FrShde,  O.,  de  Monio  Mareello  et  Verrio  Flacco. 
Berlin  1890.  HeiDrich  &  Kemke.  1  M.  20  Pf. 

Ree.:  Neue  pbll.  Boodtehtn  N.  11  p.  168^170  r.  E.  Neff. 

OTidii  Metamorphoseon  Hber  I.  With  Eoglish  notee  and  farioiu  readiogs,  bv 
L.  Dowdall.   Cambridge.   8.   XVI,  62  p    cl  IM.  80  Pf. 

—  —    morceaux  choisis  des  IdetHmorphosea.   KoQfelle  ^ditioo»  par  A.  Lo- 
go u  ex.    Paris,  BeUa.    12    XU,  266  p. 

—  ebofx  dee  M^tamorphoaee.  Expliqoö  Iltt^ralemeDt,  tradait  et  anootA  par 

F.  de  Parnajoo.    Paris.  Hachette.    U'    (592  p.  3  M. 

—  Vfi'iu,  pdiied  bv  T.  M.  Neatbj  and  h\  ö.  Piaistowe.  ßooks  III  &IV. 
Looüoo,  Uiive.   8.  ö  M.  60  Pf. 

—  —  test,  DOtet  and  introduction.   Ibid.  4M.  20  Pf. 

Elnrald,  ad  hiatofian  eaimfaram  Ovidianornn  reeentioneinque  symbolae. 

Gotha.    Pr.   4.   -22  8. 

Engelmann,  R.,  Bilderatlas  an  Ofids  Metamorphoiea.  JUeipzig  1890,  See- 
mann.  V.  p.  56.  2  M.  60  Pf. 
Bec. :  Bevne  eritiqne  N.  19  p.  afiO-^sei  t.  B.  HaniMolHer. 
Owen,  H.  8.,  netee  on  Orfd.  Clasrical  Beview  VI  6  p.  961— 96S. 

Plaumann,  E.,  Ovids  Gedichte  im  Lichte  tod  Leasings  Laokooo.  Zelt^ 

pcbrift  für  das  Gymnasialwpspn  XLVI  5  p.  273— 296 

Vogel,  P  ,  kritische  u.  exegetische  Bemerkoogeo  zu  Ovids  Triätien.  Fest- 
soirift  voB  Sefaneeberg  1891. 
Ree.:  Woehensdurift  f.  Uass.  Phil.  IZ  IS  p.  491— 486  v.  LOichhon. 

PaeaTin§.    Goetta,  de  Aedo  et  Pacnvio,  v.  Accias  p.  119. 

Papinianas.  Lelpold,  H.,  Ober  die  Spiadie  des  Jaristea  Papioianna.  Paesan 

1891.    Pr.    V  p,  67 
Bee.:  Neue  phil.  Rondaehan  N.  IS  p.  199—900  v.  E,  Grope. 

Patres.   Engelbreoht,  A. ,  patristische  Analecten.   (Za  Fanatue  Ton  Beji  n. 

Runcius )    Wim,  Hrzfzf^wsky.    8.    100  S. 

Pauliu  Diaconus.  Neff,  R.,  de  Paulo  Diacoao  FesU  epitomatore.  Leipsig 
1891  Disa. 

Ree  :  Neue  phil.  Rondsebaii  N.  9  p.  139—183  v,  E.  Grupo. 
Persiiis.    HegedOs  .  St. ,  P(  rsins     Litterarhistorische  Studie.  (UngariiCb.) 

Egyetem*«  phil   kö^löuy  XVi  4  p.  281-296  u.  N.  6.  7  p.  466— 481. 

Wageningen.  0  van,  i'ert>iaua.    Groütogeo  1891.  Pr. 

Ree:  Classieal  Review  VI  4  p.  168-170  t.  A  8  Peake. 
Petroni  cona  Trinialciiionis  mi;  Uebersetzung  0.  AnmerliangeQ  Ton  L.  Fried- 
l&nder.  Leipzig  1891«  Hirsel.    v. p.  57.  5  M. 

Ree. :  Berliner  phil.  WochenschriR  XU  94  p.  763—756  E.  —  Deutsche 
I.itteraturzeitung  N.  90  p.  667— 660  t.  E.  RIebs.  —  Aeademy  M.  1036 
p  256  V   R  Elli^ 

Haley.  H.  W.,  Pctronimri     Harvard  Studies  Iii  p.  183- IS.'. 

Mösster,  J.,  quaestiouum  Petroniaoarum  specimea  noTissimuio.  i  iiilologus 
L  4  p.  799--730 

Ph.ieciri  fabalarnm  litiri  V    Edition  cla^sique,  accompagnöe  de  DOtes  et  re- 
marques par  N.  A.  D  u  hoi  h     Paris,  Dflalam.    12.    A,  130  p.  80  Pf. 

Draheim,  H. ,  Litteraturbericbt  zu  Pbädrus  u.  Aviaous  seit  1889.  Bar- 
siao-Mfillers  Jahresbericht  LXVIII.  Bd  p.  210—225 

Polle,  F.,  an  Pbidmt  Fabeln.  Philologus  L  4  p.  660. 

Plavtl  comopdiao  cx  r«e.  Bitsehelii.    IV  1:  Casina»  ree.  Fr  Srhüii. 

Leipzig  Ih'.tü,  Touhn er.   v  p.  67.  60  Pf. 

Ree:  Biälter  f.  d.  bayr.  Qymn  XXVlll  4.  5  p.  284—286  ?.  Weninger. 

—  —  tom.  IV  fu&  III:  Pcrsae,  rec.  Fr.  Schöll.  XXX,  171  &  6ia.  60 Pf. 

Blkltotbeea  pUMflgtoa  «Mw  U8i.  IL  9 


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128  A&miwhe  Autorto. 

Plaatns.  TIm  etptifi,  wiih  not«s      A.  H.  Ualiidie,  London  1891,  £i«c- 
BiOaa.  «HiOPf. 
Rm.:  CUnleil  BtftowYI  6  p.S]8-S19  v.  E.  P.  Monis. 

—  Radens,  wir h  notes  by  E.  A.  Sonnenschei n.  Oxford  1891.    10  M.  20  Pf 
£ec  ;  Wocbeoscbriit  f.  kUn.  Pbil  IX  2  p  671-^75  t.  Langrthr.  —  B»-. 

foi  eriliqiM  N.  SI  p.  406--4IO  v.  P.  Lejay. 

—  eonedie,  Tenione  metriet  di  8.  Cof  nttti  de  Mart».  I.  Torino  1891, 
LAacber.  6  M. 

Ree:  Rivisu  di  filologia  XX  10—12  p.  550  -564  w.  Q.  Cortese. 

Egli,  J.,  die  Hyperbel  in  den  KomOdien  des  Plniitiie  u.  in  Cieerot  Briefüi 
an  AUicus.   Zag.    Pr.   8.   32  S. 
Ree.:  Aiehif  t  lat  Lalkogfapbie  VIU  1  p.  VSO^lSl  WAIflIiii. 

Feohtner,  A.,  zu  Plantni  Sticbnt  u.  IfÜM  glorioeu.  Jnbrbfldwr  fiUr  Pili« 
lologie  146.  Bd.  3.  Heft  p.  21-45 

Oundermanii.  Q.,  die  Plaotiniscbe  Mostellaria  im  Archetypus  der  Palatini. 
Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  19  p.  578— 680  u  N.  20  p.  610—613. 

Htvat,  L,  Plftutus;  notefl.    Revue  de  filologie  XVI  2  p.  103—108. 

Halwloh,  N.,  lur  Frage  der  Kooiaminaiion  im  Miles  gloriosus.  (Russisch.) 
Jovmal  dei  kaia  nua  Minlettriam  dar  YolkmwkUrung  1892,  April, 

8.  Abth ,  p.  18—38. 

—    die  Wörter  auf  -bilis  bei  Plautns  n.  Terens.  (Botfiteh.)  Rom.  phfl. 

Rundschau  II  1  p  49-69  u  N.  2  p.  173-188. 

NIemeyer,  M.,  plautiniscbe  Studien.    Potsdam    Pr.   4.    16  S. 

Rtdelob,  E.,  an  Plantai  Pseudoius  n.  Südras.  Jahrbücher  fOa  Philologie 
145.  Bd.  &  Haft  p.  S15-818. 

ttmlaeli,  Stodian  nr  Plaatiiiliehan  Pneodie ,  v.  Lat  Gfanmatik,  Far* 
adiiiBgen. 

Sonnentohein,  E.  A.,  nota  on  PJaotos  Caiioa  589*  4.  Olaiiiaa  Baviaw 

VI  6  p  227. 

SUidemund,  W.,  Plaati  reliqniae  Ambroaianae  ed.  Berlin  1889.  Weid- 
mann. TO  M. 

Ree:  Rasa.  phil.  Rundscban  II  1  p.  61— 64  t.  J.  Kulakowski. 

Vehlen,  J.  ,  da  Ttnibiu  nonnttUU  Plantiais.  fiarhn  1882.  Ind.  lact.  aaat 

4.    14  S. 

PUniiif  malar.  Mia,  Pilne  Paodm  a<t-iJ  iMifl5  an  rfftga  da  Janmlam? 
Acad^mia  det  inaeriptlom  8.  Joni.  (Ratna  eritIqQe  M.  980 

•Plinius  minor  Choix  de  lettres  •!<'  Pline  le  jeune.  Tnxte  latin,  publik 
avec  des  notes,  des  remarqnei  sur  ia  iangue  et  le  style,  an  index  des  noms 
propres  et  des  antiqait68  par  A.Wal ta.  4.  dditiaB.  Farii,  Hadietta.  18. 
XXVIII.  92.  1  M.  80  Pf. 

Burkhardt,  K.  J.,  cn  PUnios  dem  Joogeian  (Paaeg.  18).  Zeitaehrift  f.  d. 

öster.  Gymn  XLIII  4  p.  296-297. 

Skiitsoh,  der  jüngere  Plinius  a.  Herodas,      Herondas  p.  1 10. 

Priacianas.  Koob,  J.,  de  carminibns  Prisciani  grammatici  inscriptis.  Frank- 

fürt  a.  M.  Pr.  4.  88  8. 
^nlntiliani  instituüonia  oratoriaa  libar  dadmaa,  irith  noles  by  W.  Peter- 
800.   Oxford  1891.    v.  p.  58.  14  M.  CO  P£, 

Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XIL  2ä  p.  782—788  ?.  Meister.  — 
Academy  N.  1<XI8  p.  186-188  t.  Rteharda. 

ICidarHn,  M.,  an  QniatiUaiiai.  Bllttar  f.  d.  bayr.  OynnMiaB  XXTUI  4. 6 
p848->-96S. 


.  ly  j^ud  by  Google 


Komische  Aotorto.  1S9 

Sallllttll  belloiD  CatiHnae,  bellimi  lagurthinam,  Reden  a.  Briefe,  berMHL 
▼OD  A.  Schindler.    2.  Aufl.    Wien  1891,  Tempsky.  IM. 

Ree  :  Wochpnsrhrift  f  klass  Phil  IX  26  p.  719— 720  v.  Th.  Opitz. 

—  beliam  Catilioae.  ed.  by  Cb.  G.  Uerberman.   Boston  1891,  Leach. 
B«e.:  WochBDMhnft  t  klaaa.  PbU.  IZ  94  p.«»    Th.  OpiCs. 

—  biatorianuB  MÜqaiae  ed.  B.  ManreBbrteher.  I.  Fh»ltgoin6ii».  Leipilg 

1891,  Teuboer.       p.  58  2  M. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  26  p.  813-816  t.  J.  H.  Schmala. 
—  HittoricAl  Bartow  IflSS,  April. 

Qmlenberg,  C,  ober  die  Reden  bei  Sallust.   BerUo.   Pr.    4.   SO  & 
Kunze,  A..  Sallostiana.    Di.<!s.    Leipzig;,  Simmel    8.   25  S. 

Ree:  Archiv  f.  lat  Lexikographie  VIII  l  p.  152-153  tr.  Wc  lfllin. 

Rambeau,  Th.,  Charakteristik  der  biätonsciiea  Darstellung  dea  baüusiiua. 
II.  Barg.  Pr.  4.   18  8. 
8caenic!.    Eck,  D  van  quaesttoncB  ^cpnicac  Romanaf,    De  cantici  ratione. 
De  Atellaoiä,  de  exodiis,  de  fabula  Batjnca.  Diaa.  Leiden  1891.  (Anuter* 
dam,  Bossy.)  8.   104  p. 

CleilMa,  LufioB  Annaens.  QrMlari,  V.,  Ippolito,  tragadia  di  Anneo  8e- 
oeca    Padova  1869,  Uoiversit^  8M. 
Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xil  18  p.  556  t.  R.  Peiper. 

Hilgenfeld  ,  H. ,  L.  Annaei  Senecae  epistniae  morales  quo  ordine  sint 
scriptae.    Leipzig  1890,  Teubner. 

Ree:  BiattMf  f  d  hsyr  Gymn  XXVIII  4  5  p.  29«  -  298  T.  C.  Weymaa. 

May,  0  ,  die  früher  dem  öeneca  augeschriebene  Abhandlung  »de  quatUuMT 
virtotibna  cardioalibaM  am  einer  Haodsdirift  des  Neissör  GymnadaaM 

yeröffentlicbt.   Neisse.   Pr.   4.    10  S. 

Ladek,  Fr.,  de  Octavia  praetexta.    Wien  1891,  Totnpsky.    t.  p.  58. 

Ree. :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  18  p.  567  —558  t.  R.  Peiper. 

Paia,  A.,  il  teatro  di  Anneo  Seneca.  Torino  l&tO,  Lftsöber.  S  H. 

Ree:  Berliner  phil.  Wocheasehrift  XII  18  p.660  v.  B.  Peiper. 

Seneea  rbetor.  Linda,  S.,  eoDieetaaea  in  Seneeam  rbetoten.  Philologna  L 

4  p  743—749 

Sil!  Itiilici  Funica  cd.  L.  Bauer,    ü.    Leipzig,  Teubner.   8.    IX,  252  8, 

2M.  40 Pt 

Ree:  r>(>«tprhf  I/itferaturseitung  N.  22  p.  720  -722  v  O  Ros^bach. 

Btotins.  Lied  von  Theben,  deutocb  von  A.  Im  hol.  2  Theile.  Leipsig  1886 
n.  1809,  Sebrftter.  SM.  0OPt 

Ree  :  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Oymn.  XLIII  3  p.  938-328  T.  B.  Bitscboftky. 
Snetonius    Beck.  J.  W  ,  zur  Kritik  von  Suetons  De  grammaiiels  et  rhela* 

ribus     berliner  pbii.  Wochenschrift  XII  25  p.  771-772. 

Schmidt,  Wilhelm,  de  Romanorom  imprimis  Suetonii  arte  biographlca. 
Marburg  1891.    Dias.    v.  p.  58. 

Ree:  Archiv  f.  lat  T.oxikoi^raphie  VIII  1  p  l'>5. 

Symmacbna.   Kroll,  G.,  de  S>mmachi  studüs  graecia  et  latinis.  Breslaa 
1891.  S8bner.      p.  60.  OH. 

Ree:  Archiv  f.  lat  Lexikographie  VIII  1  p.  157. 
Tafitiis,    Erklärt  von  K.  Nipperdey     'i    Hd.    Ab  exces^n  di?i  Angusti 
XI— XVi.    Mit  der  Rede  des  Claudius  über  das  ius  bonorum  der  üallier. 
8.  Anfl.  besorgt  von  O.  An  dreien.  Berlio,  Weidmaan.  &  8808w  9M.70Pt 

—  annalium  libri  ed.  H.  Fnrneaux    II.    Oxford  1891.   v.  n.  69       24  M. 
Ree:  Beriiner  phil.  Wochenschrift  Xli  21  p.  655—  656  v.  K.  Kiemever.  — 

Academy  N.  1031  p.  136-  137  v.  F.  Richards.  —  Athenaeom  1«.  8888 
p.  889-^240. 

—  -     rec  R  Novak.    Libn  l-III.   Prag  1890,  Kober.  IM*  40  PL 
Ree;  2<jeue  phiL  Kundschau  H.  2  p.  22—95  v.  £.  Wol& 

9» 


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130 


Bömiscbe  Antoren. 


TMtQB.  historiamm  Uber  I,  UDOtato  per  1«  tenole  «la  A.  Corradu  V»> 

DDOa,  Tedeschi.    16.   88  p.  1  M. 

—  —  hh.  1,  Mholaron  in  osam  A.  Corradi  raeogBotit.  Ibid.  16.  56  p 

SöPf. 

—  —   rec  C  Meiser.   Liber  III.   Berlin  1801,  Calvary.        4M.  fiOK 

Ree  :  Deutsche  LittfratTirzritung  N.  23  p.  754     J.  Prammer. 

—  —  libri  I  et  11  scbolarum  ia  asum  r«c.  B,  Nofak.  Bng,  Storch.  ^ 
106  8. 

—  Agrtcolae  Tita.  Teste  ten  et  aonol6  pu  Tabbi  CliqnaBBols.  PfeHi, 

PoussTPlf^ne     18.    X,  42  p. 

—  —   eüitedt  witb  iotrodnction  aud  ootes  bj  H.  F.  Davia.   London,  Me* 
tbaea.  8.  d.  2M.  40K 

—  —   erklÄrt  von  K.  Tücking.   3.  Aufl    Paderborn  1890.  80  Ff . 

Ree  :  Zeitschrift  f  d.  öäterr.  Gymn  XLIII  4  p.  372—373  v.  A.  Polaschek. 

Androften.  Q  ,  de  codioibos  Mediceis  annaliom  Tadtt.  Berlin  (Aakan.  ü.| 

Pr.   4.   21  S. 

Ree.:  ZeitMhrifl  t  d.  Osterr.  Oyan.  XLIII  6  p.  569  v.  J.  Pramner. 
Mezza,  P.,  dei  fnnti  di  Tacito.    Milauo  1891.  (fiatratto.) 
Ree:  Lit  Ceutralblatt  N.  23  p.  818. 

Belling,  H.,  an  Tacitua  Germania  c.  II.  Wocbeoscbritt  tur  klass.  Fbil 
IX  15  p.  418^428. 

Czyozkiewioz,  A  ,  de  Tacitei  sermooia  proprietatibos.  2  pts.  —  Qoibiu 
poeticis  vocahuiis  Tacitua  gennonem  annm  omarerit.  Brodj 

(West).    Pr.    V.  p.  69.  k  1  M. 

Bec  :  Wochenschrift  f.  kiass.  Pbil  IX  14  p.  377-378  v.  E.  WoÄ  — 
Zeitschrift  f  d  österr.  Gymn.  XLIil  2  p.  179-180  t.  J.  Prammer. 

Qvdeman,  A.,  criücai  ootes  on  the  Dialogus  of  Tacitaa.  11.  AmerieAa 
Journal  of  Fbilology  K  48  p.  444—457. 

Marina,  G ,  Romania  e  Qernania  eeoondo  le  relatleni  di  Tadto.  Triett, 

SchimpfT    v  p.  59  6  M. 

Ree:  Lit.  Ceniralblatt  N.  19  p.  679.  —  VVocbeo&cbriti  1.  kiass.  Pbii. 
IX  20  p.  545-548     P.  Dabo. 

Mailar,  P.  R.,  zu  Tacitoi  Germania.  JabrbQcber  f&r  Philologie  145.  Bd. 

2.  Heft  p  140—142. 

Nixon,  uote  on  Tacitus  Aauai.  Xil  31  (Antooam  et  äabrioam  Huvios.  -J. 
Cambridge  Phil.  Society,  10.  März.  (Academy  N.  lOiä  p.  305.) 

Nolhio,  P.  de,  Boeeaee  et  Tadte.  M^langee  d*areb£ologie  XII  1.  2  p.  12» 

—  148. 

Scheuer.  Fr  ,  de  Tacitei  de  oratoribua  dialogi  codiwn  nez«  et  Mt. 

liresluu  io'Jl,  Kubaer.  2  M. 

Rf^c  :  Wocbeuschrifi  f.  klass.  Phil  IX  16  p.  437-438  w.  E.  Wolff.  — 

I>entsch'^'  I.itt "rauirz*«itinig  N.  17  p.  502  v  J.  Prammer. 

9epp,  B.,  Bemerkungen  zur  Germania  des  Tacitus.  Bl&tter  f.  d.  bayr. 
Gymnasien  XXVIII  8  p  169—175. 

Viimaggi.  L.,  Pareaismo  in  Tacito.  (Estmlto.)  Torino  1891,  Bona. 

—   ad  Tac.  bist.  117.    Rivista  di  filoiogia  XX  10—12  p.  554—555. 
Ierentiu<i.  L'>5;  Adelph(«s   Texte  latia,  pabU6  arec  des  notee  pBr  A.  Boae. 
Paris,  Pousaielgue.    18.    iX,  98  p. 

—  Adelphae.  Teste  «rec  nne  iotrodaetiOD  aar  la  eam6die  Istiae,  dea  noiet 

critiques  et  un  commentaire  tspUeatif,  par  Ph.  Fabi«,  Paris,  Colin.  15. 

315  p.  avec  vign. 

Hdwfg,  Wörter  auf  -bilis  bei  Plautiis  u.  Terenz,  PJantas. 

Hermannowski,  E.,  quacatione.s  Tereotianac  selectae.  I.  De  prologi 
HeautODtimoruroenu  genuina  forma.  II.  Ex  prologiS  quid  de  ordine 
fabolaram  «ppareat.  Halle.  Dies.  8.  40  S. 


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BftmiMhe  Aatono. 


181 


lertullianns.  Harnaok,  A. ,  die  griechische  Uebersetzung  des  Apologeticus 
Tertalliam.  MedistotoaiM  ftw  der  iltMten  KircheogescUciito.  Leipzigf 
HiDikbe.  8.   152  S  6  M. 

Klutemann,  M.,  excerpta  Tertullianea  in  Isidori  HitpAltiMis  EtymoIogUa. 

Pr.    Hamburg,  fllprold^     4.    38  S.  2  M.  50  Pf. 

Tbeodüüiuti.  Do  situ  terrae  >auctae.  rec  J.Po  mjalowsky.  Fetcr^burg  Ifi^l. 
fiee.:  Berliner  phiK  Woebeoiehnfl  ZU  9  t  p.607  v.  Loa  Mflller. 

Valcriuf«  Flaccus.  Kdstlin,  ü,  aar  EAllnug  u.  Kritik  deaTalerivt  Flaecna. 

PhiJologus  L  4  p,  731—742. 

Valerius  Maximos.  Memorabiiium  libri  rec.  C.  Kempf.  Leipzig  lööö. 
Tenbuer.  4  M.  00  Ff. 

Bec. :  Berliner  pbil.  WocheDScbrift  XII  19  p.  588—  593  v.  M.  Gerts. 

Dreoheler,  F  J  ,  /t;  Vul^^rius  Mazimos  n.  CnrtiuB  Bofos.  Zeitschrift  t 
d  ftsterr  G}iiui  XLiil  p.  302. 

Vam.  Heidrieli,  G.,  Teztkritisehe«  ra  Varros  Bfleheni  Ten  Laadbav.  Zeit- 

sebrift  f  d  österr.  Gjmn.  XLIII  5  p  390—396 

Krumbiegal,  R.,  de  Yarroniaoo  seribendi  geaere  qnaesttones.  Leipsig. 

Diüä.    8.  92 

Eee. :  Archiv  f.  lat.  LeaikognpUe  YIII I  p.  151-I6S  t.  WdlMin. 

Norden,  E.,  in  Varronis  tatoras  Menippeas  obterratieBei.  Leipzig  1891, 
Teubncr    v.  p  60.  2  M  40  Pf. 

Ree  :  Deutsche  Liileraturzeilnng  N.  25  p.  816—817  v.  M.  Kothstein. 

Tellejus  Paterculus.  Drechsler,  F.  J.,  zu  Vellcyus  Pat«rculus.  Zeitschrift 
f.  d.  fisterr.  Oynoasien  XMII 4  p  801^803. 

Tergillns.    Gedichte,  erlclärt  von  Lad  ewig  u.  Scbaper.    II.  Aeneide 
1-VI    It.  Aufl.  TOD  P.  Deuticke.    Berlin  1891,  Weidmaaa.  2M.26Pt 
Ree:  Blätter  f.  d.  bayr.  G>idü.  XXViH  4.  5  p.  348. 

—  PEaeide,  commentata  da  B.  Sabbadiai.  Libri  l—III.  Secoada  ediaieiM 
interaraente  rif osa.   Teriao,  Lbrcber.  8.  J.Y,  164  p.  1  M.  80  Fl 

^    —    für  den  Schulgebrauch  in  verkürzter  Form  beramg.  TOo  J.  Werra. 

Münster,  Ascheudorff.    12     XVI,  192  S.    geb.  95  Pf. 

—  Culex,  rec  Fr.  Leo.    Berlin  J89i,  Weidmann,  v.  p.  00.  3  M. 
Bec.:  Lit  Ceatraiblatt  N.  16  p.  678. 

—  Aeceis   12.  Gesang.  Aus  dem  Lat.  in  deattebe  Prosa  Abenetat  Ten  G.  N. 

1.  Heft     Perlin,  Mecklenburp     32.    88  8.  25  Pf. 

—  —  Buch  U,  in  freien  Stanzen  Qbersetat  von  £.  Irmscher.  Dresden. 
Pr.  4.  0& 

EUla,  R.,  Ibe  Gorslni  M8.  ol  Ibe  Cnlez.  Clasiieal  Beriew  VI  6  p.  908-801. 
Qeorgii,  H.,  die  inlibe  Aeaeaakrilik.    Staltgart  1801,  Koblbaiamer.  v. 
p  61  10  M. 

Kec:  Dtutscbe  Litteraturzeitung  N.  14  p.  467-468  v.  KiessliQg.  — 
BeToe  eritiqoe  M.  16  p.  990—908  t.  £.  Tbomae. 

Guidi,  A.,  la  Georgica  di  V.  Vir^ilio  Marone  posta  iu  versi  italtani  da 
Luigi  Biondi  e  Dionigi  ätrocchi.  Koma,  ttp.  £.  Mantegaasa,  1801. 
8.   p.  27. 

Hoppe,  K.,  de  Tib.  Claudio  Donato  Aeoeidot  biterprete.  Dias.  OOttingML 

Vandeohoeck  &  Ruprecht   8.   31  S.  80  PI 

Leo»  F.  zum  Culex.    Hermes  XXVII  2  p.  308—311 

Miistard,  W-,  the  etymologiM  in  the  Seman  Commentary  to  VergU.  (Be* 
print)  Colorado  Springs.  8.  87  p. 

Pulvermaoher,  N ,  de  Oeorgicit  a  Yeigilio  retraetads.  Beriin  1800,  Hein« 

rieh  &  Kemk?  2  M. 

Rec:  Deutsche  Litteraturzeitung  N.  19  p.  0'i6  r.  M.  Bothstein.  — 
Lit  CentralbtaU  N.  22  p.  786—787  t.  i.  B. 


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132  £pigrapbik  and  FlÜMOgnpbie. 


Ver^Uofl.  Sobtbor,  0.,  tu  VergU  Aen.  11 8  (et  uum  ooz).  (Bas&i&ch)  Bas«. 
fUL  totelMnU  1  p. 61-48. 

T«lfeMi.  M.  J.,  aoto  on  Virgil  Aen.  I  45S.  Claaaieftl  B«?iev  VI  S  p.  m. 

Troost,  K.,  Srr'bilder  sus  Verteil    Versuch  einer  im  GoethiiehMI  SilUM 

ideotiscbeD  üeberseUuug.    i- raukensiein     Pr.    4.  19  S. 

Virgile  et  Uorace.   Lear  vie  et  leara  ooTragea.    Kotes  d^ua  proCessrar. 
Paris.  Crovill«  Mor&ot.   16.   103  p. 

Verrtvf.  FrMd«,  d«  Noiiio  liaraeHo  «t  VerriOt  v.  Noniot  p.  197. 

Te»pa.  Th«wrak  von  Poiior»  m  Vctpai  iodidiun.  Jahtbüdiw  ftr  Philolofi* 

145  Hd.  3  lieft  p  '203 

Vnlgata.  La  Bible  kiine  des  6tudiuiia,  compreoaot,  outre  Jes  textes,  des 
MÜen  mr  tons  Im  ftcrivaiiis  saerte,  des  critianea  aar  lear  maai^  d^teriity 
das  analysas  par  Voillaome.  6.  Edition.  FarU;  Ponisielgne.  16.  4Mp. 

Harris,  IL,  Iba  eodai  flangalleDiia  of  kha  otd  Latin  tioepels.  CambriJ^e 

mi.  sM,mtL 

Ree:  Classical  Review  VI  4  p  170»171  r.  T.  K  Abbou 

Saalfeid,  G.  A.,  de  bibliorum  sacroruni  vulgata  editluois  graecitate.  Qued- 
liiborg  1891,  Vieweg.  7  M.  50  FL 

Ree:  Berliner  pbil.  Wochenschrift  XII  Ii  p  337—338  ?.  UilgSBÜsld. 
—  Neue  pbil.  Kuodacbau      12  p.  iöl— Idä  v.  Siulz. 


HL  Epigrapliik  und  Falaeogapiiie. 

1.  Griechische  InschrifteD.  ^  Orientalisohe  iDscfarif- 
ten,  soweit  sie  zur  Kenntiiiss  der  classiscben  Alter- 
thuxuswiaseiischalt  von  Interesse  sind. 

Bannier.  W.,  de  tiiulis  aliquot  attlt  ls  niiii  nch  (lecauiarum  MinerTae  ex.hi- 
bentibus.    i>i»».    Berlin,  Heinrich  &  Kemke.    8.    26  S.  1  M.  M)  PL 

Baunack,  Th.,  Bnicbstück  einer  Orabinacbrift  aus  Kreta.   PbUologus  L  4 

p.  677-682. 

BibUothek,  keilinsehriftUelie,  heraos«.  von  B.  Selirader.   III,  2.  Hilfia. 

Berlin  1891,  Rcuther.  6  M. 

Ree.:  Deotscbe  Litteraturzeituug  N  23  p  762  v,  W.  Nowuck. 

Braach,  H.,  theaaurus  ioicriptioaum  Aegyptiacarum.   Leipaig  1803-91. 
Hioricbs.  SflO  M. 

Rae:  Bavaa  eritiqaa  N.  16  p.  601— SOS  v.  6.  Haspen». 

—   8tLi[iiiischrift  u.  Bibelwort.    Berlin  1891.  Verein  f.  Litt.    t.  p.  61.    6  11. 
Ree:  Deutsche  Litteraturzciiuug  N.  23  p.  749  v.  J.  Krall. 

Bnsolt,  6.,  Ober  den  Volksbeschioss  CIA  IV  2  Ho.  36g.   tbilologua  L  4 

p.  683  -606. 

Cousin.  G.,  inscriptions  d'Oenonda*  Bttlletlii  de  eorrespoodanca  b^UteS^iia 

XVI  1-J>  p.  1-70. 

Doublet,  G.,  dedicaces  dtliennes.   Balletin«  de  oorrespondaaea  hellftaiqBe 

XVI  1-3  p.  140-162. 

Dareste,  recueil,  v.  Kecueü  p.  133. 

Dragatsls,  J.,  Aaupuiraa  fiLdpßaptu  'Etr(a  N.  31  p.  684—636. 

Giannopulos,  N.  J.,  <Xvo  dvixdivrm  fitfCt»TmuU  inffpa^i  Jpäßof,  Bolletäa 
de  eorrespondaoce  helt^nlqve  XVI  1-6  p.68— 89. 


Qrieehlaeht  ImehrifMi.  133 

fiatseher,  H.,  die  attiacliea  Gnbsdirifteo.  Leobeo  1S90.  Frocr.  (Ltipsig, 
Fock.)  2  M. 

Ree:  Berlioer  phil.  Wochenschrift  XII  19  p.  597—598  v.  V. 

Uolleanx»  BI.,  base  da  s&octu&ire  d'ApoUoa  Ptoos  en  BeoUe.  Acad^mia 
dM  interiplioiii,  29.  April  (Ravo»  flritiqm  N.  18.) 

laMriptloiiaf  gnMM  metHcM  ed.  TIt  P reger.  Leipzig  1891,  Teubner. 
V.  p  62.  8M. 
Ree:  WocheDSchrift  f.  kUsa.  PhU.  IX  17  p.  464-459  v.  H.  Lewy.  — 
Zeitschrift  f.  d.  Merr.  Qymn.  XLVllI  6  p.  463 -4M  v.  KobiticlMlt. 

Jovbin  et  Wilhelm,  ioacriptiotn  de  Cbeleii.   Bnlletln  de  correspondftiiee 

hell6nique  XVI  1—3  p.  90-120. 

Kontoleon,  A.  E.,  inqrpa^ai  Umipoo,  Bolletiii  de  eorrespondeaee  heU6* 

nique  XVI  1—3  p.  174—176. 

Kretechmer.  P.,  griechische  Inschriften  aus  BaUoeia.  Mittheiluogeu  de« 
arch.  iDstituta  sa  Athen  XVII  1  p.  ftT'W. 

Lsrfeld,  W.,  griechische  Epigrapbik.  (In  MflIIefH  Btiidb.  d.  Alt  1,  2.Hftlfl6b 

p.  449-624.)   2.  Aufl.    München,  Beck.) 

Lat|8chew,  B.,  Bürgereid  der  Cbersonesiteo.  SitcuDSbberichte  der  Berliner 
Akedenie  1892  N.  rXVII  p.  479-494. 

Legrand,  E.,  inscriptions  d'Astypal^e  et  d'Anaphl.   Bolletiii  de  eerreepen* 

dance  hellenique  XVI  1-3  p.  138-147.  v.  p  62 

Leonardas,  W.,  ^Aß^tapgtou  Inqrpa^ai.   *L<fr)ßtp'i<i  dp/    III  (It  tJj  {)  33—55. 

Ueister,  ft.,  zwei  Inschriften  aus  dem  ftolischen  lieaadreia.  Berliner  pbii. 
Wochenschrift  Xli  17  p  514-616. 

Moininseii,  Tb ,  tbc  Plataiao  fragment  of  the  ediet  of  DiocIetiM.  Anetieaa 
Jonroal  e(  Arch  Vll  i.  3  p.  64--64  wilh  pl.  X. 

B^routsos,  inscriptions  d'Aleiaodrie.  Balletia  de  eeirespondance  heU6niqae 

XVI  1—3  p  70-72. 

Papageorg,  P.  IL,  imravia  niäZ  dpyttpioft  iu  rw  Mivapi  t«c  'Ariai  luuna^. 
ÄrrÄ  IT  21»  p.  894- 396. 

Paton  and  Hicks,  tbe  inscriptions  of  Cos.   OxUml  1891.    v.  p.  63.     24  M. 

Ree  :  Berliner  phil  Wochenschrift  XII  22  p  n-Jl  ^95  u.  N.  23  p  718— 
722  V.  W.  Larleld.  —  Ncut-  phil.  Kuua^chaii  N  lü  p.  146  —  148  T. 
Meiaterhana.  -  Classical  Review  VI  6  p.  277—278  v.  F.  B.  TarbelL 
—  Atbenaenm  N.  3359  p.  349  -  350.  —  .Journal  »Ips  Savants  1893,  avril, 
p.  230-2ä4  V.  H.  Weil.  —  Re?ue  cniique  ü.  18  p.  336— 340  v.  ildu- 
?eue  Q.  HaossoiiUier. 

Petoer,  F.,  hetitische  InsdirifteD.  Berlio,  Feisar.  4.  100  S.  (Aotograpbiert.) 

6  M., 

Pellegrioi,  A.,  studi  d'epigraiia  fenida.  Falenao-Turioo,  Ulüuaeu.  4.  ^^^* 

Piehl,  K.,  inscriptioos  bieroglvphiques,  recueilliei  en  £gypte    II  s^rie.  II 
Cemmentaire.    Leipzig,  Hinncha.   4.    101  ä  24  M.  (icpli.  132  M.) 

Bacaeü  des  inscriptions joridiqnes  greeqoes,  par  Dareste,  Haiisaou  1  lier, 
Th.  Reinach    I.  Paris  1891,  Lerouz.   v.  p.  63.  7  M.  50  Ff. 

fiec. :  Wochensehriit  f  klass.  Phil.  IX  16  p.  399—402  v.  B.  K&bler.  — 
Am.  Joomal  of  Arch.  Vll  1.  2  p.  68—71  v.  A.  C*  Merriam. 

Rnce,  Inschriften  aus  Nordwest-  u.  Westkleinasieo.  Berliaer  phil.  Wochen- 
schrift XU  23  p.  7U7-  708  u.  N.  24  p.  739-740 

SammloDg  d.  griechischen  Dialekt-inschrifteo  von  J.  Baanack,  F.  Becbtei  u  A. 
Heraotg.  von  H.  Colli ts.  II.  Bd*  8^  Heft  Die  ddphiechen  Insehrifteti.  I. 
Bcarb  von  J.  Baunack.  (8.  176—334)  GOttiagea,  Vandenhocck  &  Ru- 
precht. 4  M.  80  PI 


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134 


LttoiniMhe  ImebrifteB. 


Hayee,  A.  H..  Um  dedpbemwt  of  the  Hitttt«  iueripttonf.  Aeademjr  M.  1046 

p  404—495 

Seliwanow,  S.,  Epigrsphiiehet  mu  Atbeo.  (Ruaeiteb.)  Bow.  plül.  Bond- 
schau  II  1  p.  84  88 

SkiM,  A.,  bttrpa^txd.   'E^ßtpit  dpg.   III  (1892)  1  p.  26-SS. 
StrftMmiler«  J.  V.»  iMbTloniaehe  Tnle.  Heft  $B  o.  la  Lriptif,  Pfeiffer. 

k  12  M. 

Streng,  A-,  the  TeH-el-Amama  tabletu.    Academy  N.  1049  p.  569. 

Swoboda,  H.,  die  griechischen  Volksbesch iQsse.  Epigrapbische  Unter- 
tnchangen.   Leipsig  1890,  Teubner.  8  M. 

Ree  :  Bl&tler  f  d.  bayr.  Gjmn.  XXVIII  4.  6    p.  328  -333  ?  J.  Melber. 

Teil  EI  Mama  Tableis  <Cuneiform)  in  (hp  British  MuMum.  4  With 
24  plates  in  autotype  lacäimile.    Luuiiou,  ^(^uantch).  M.  60  Pt. 

TOpITer,  J ,  noatellei  ramarqaei  nr  nnscriptfon  de  Coe.  Bnlletio  de  eone* 

spondance  hellönique  XVI  1—3  p.  162—105. 

Tfloantas,  Vh  ,  iniypa^Tj  ix  Muxr^vwu.   *E^fitpls  äpx.   HI  (1892)  1  p  67. 

Winckler,  II.,  altbabylooische  Keilschrifttpxte,  zum  Gf brauche  bei  VoHp- 
tuogeu.    Lüh.  von  F.  Bö b den.   Leipsig,  Pfeiffer    Fol.  Iii,  40  S.    10  M. 


2.  Lateiniscbe  Inschriften. 

A^cia,  Sülle  l!i]M<ii  sppolendi  ronane  io  Balmuia.  BnUettino  arcb.  daloiate 

XIV  10  p.  Itib— 168. 

Barnabei,  F.,  di  un  frammento  di  calendario  coi  resti  di  ua  feriale.  Noiiaie 
degli  Scavi  I89S,  gemuiio,  p.  7—13. 

—  frammenfii  di  nu  calendario  con  resti  di  un  feriale,  scoperto  nel  Man- 
to?ano.  Bendiconii  dell'  AccHdpnua  doi  Lincei  scr.  V,  vol.  I,  fasc  2,  p  152. 

—  lapide  archaica  votiva  ^L.  Opia  C.  1  Apolene  dono  ded  mereto),  di  Moa- 
eiano,  PieeniuD.  Ibid.  p.  870  cea  Indtioiie. 

—  l:ipide  funebre  (del  C.  Norbanus),  de  Tonicia,  Pieenoai.  Motisie  degli 

scavi  1891,  dicombre,  p.  388-369. 

—  nuoYe  scuperte  uel  sepolcreto  dei  miiiti,  lu  CoQCordta-Öagitiaria.  (Epi- 
grafi.)  Motisie  degli  aeavi  1892,  gennaio,  p.  3-7. 

Borsari,  L.,  epigrati  di  Roma.  (Hereoli  eaacto,  etc.)  Notisie  degK  aeavi 

1S02,  febbrario,  p.  48-  49 

Brigante-Colonna.  fraoimeoti  di  atli  arvalici  scoperli  nresso  MenUoa. 
Cippo  iagerafe  della  Murcia    Notixie  degli  sca?i  1892,  febbniio,  p  61  —59. 

Brizio ,  E. ,  di  un  cippo  votivo  scoperto  In  eootrada  yilla  Cinqaanta  prano 

S  Giorgio  di  Piano.   Notizie  degli  scavi  1892,  gennaio,  p.  12—13. 

Briin!<chmid,  Grabmonument  des  Ccnturio  M.  Herennioi  Valeoa,  voo  Vio- 
kovce.   Arch.  Aoseiger  aus  Kroatieo  XiV  2  p.  33 — 43. 

Bnlitteb,  iscritloni  inedito.   Ballettlno  arch.  DalmatoXIV  10  p.  145^148  s 

XV  2  p  20;  N.  3  p  35  -  37. 

Cagnat,  & ,  chronique  d'6pif  raphie  africaine.  (Extrait )  Paris,  Xieioiiz.  8. 

34  p. 

—  rediereliei  et  d^oouvertes  archtologiqnes  dans  PAfiriqoe  da  Nord  eo 
1690-189L  (Exlrait)  Pari%  LeroQX.  8.  48  p. 

—  note  snr  un  diplome  milltaire  de  Ciierdieli.  Befne  arditelegiqQe  1899, 

mai-juin,  p  394—395. 

Carton,  nouveau  docuoieut  upigrapbique  reiatil  au  coiouat  eu  Afrique.  Re- 
vue areheologiqoe  1899,  nars-aTril,  p.  914-982. 

Ceri,  A  ,  tabulao  igavioae.  In  111001  academicoB  editae.  Aug.  Taur.,  Lö- 
seber. 8.   46  p.  1  M.  50  Pf. 


biyilizüü  by  GoOglc 


Lateinische  loschiifteo. 


135 


Comelli,  G.'B.,  di  ud&  stele  etrusca  riDvenuta  io  Crespeiiano  (Reith?!  keis* 
OM).  Notiste  degif  leafi  1891,  dieembre,  p.  965—866. 

Corpu§  iDScriptionum  latioarum.  Vol.  II:  Inscriptionuin  Hispaoiae  supple- 
mentum  I,  ed.  E  Hfibner.  Adiectaa  sunt  tabulae  III.  Berüo,  R*  impr 
Fol.   S.  LXICV,  51-54,  781—1224.  54  M. 

Deramey,  J ,  Im  inseripttoBS  d'Adovlis  tt  d*AzoQm.  (Cxtrait)  Paris,  Le« 
roQX.   8.   51  p. 

EphemeriH  epigrapbica,  corporis  ioscriptionum  latinarum  supplementum,  edd. 
Th.  Mommsen,  J  B.Rosüi,  0.  Hirschfeld.  Vol.  VII.  Fase.  4.  Berlio, 
Reimer.  8.   III  u.  8. 499-548  mit  S  Tat  6  M. 

Gatti»  G.,  epigraß  di  Roma.   (Höstes  victos,  Italia  gandet,  Indite  Roiii«ii{, 

etc.)    Notizie  df'pli  scavi  1892,  fcbbraio,  p.  50-51. 

—  scoperte  epigraliciie  di  Borna.  (CoUare  di  servo  fuggitifo.  Ctppo  del  M. 
AnloDlns«  negotiater  niariae,  etc )  Ibid  geoDaio,  p.  21—94. 

—  e  Hülsen,  frammenti  epigrafici  di  editti  prefettizi  del  socolo  IV.  Ballet* 
tino  dflh  rommi';«ionp  nrch.  di  Roma  XIX  10-12  p  342  3.^8 

Baverfield,  F.,  Bgmaa  romaias  at  ehester,  (loscriptions  of  tbe  legio  11  ad* 
iotriz.)  Atheiieeiim  K.  8364  p  509. 

HeniiiDg,  zur  Bitburger  lofedirift.    KorreapondeoBblatt  der  Wettdentadieii 

Zeitschrift  XI  2.  3  p.  56-57. 

Hettner,  Grabstein  des  cqncs  V^)]Rnnus  Bituriz,  aus  Bonn.  Korrespoodeoi- 

blatt  der  Westdeutschen  ZeitschnfL  XI  4  p.  6,")— G6. 

liübuer,  E..  römische  Epigraphik.  2  Aufl.  In  Mailers  llaudb.  d.  Alt.  1.  Bd. 
9.  HUfte,  8. 695—710.  MOncbeo,  Beck. 

—  Cohorteninschrift  v  in  üadrianswalL  Eomspondeublatt  der  Weeldent- 

sehen  Zeitschrift  XI  4  i  82-83 

Jollian,  C,  inscriptiofis  romaines  de  Bordeaux.  (Archives  muoictpales  de 
Bordeaux.}  11.  Bordeaux,  imp  Qonnonilbou,  4.  VI,  715  p.  et  13  pl. 

Kraiia,  P.«  die  cbrietKeben  Insebriften  der  Bheinlande.  Fr^burg  1891,  Mohr. 
Ree:  Revue  de  Tart  chrdtieone  1891  M. 8     B.  J.  fisperaDoien.  —  Am. 

Juurual  of  Arch.  VII  1.  2  p.  76 

Lanciani,  R.«  di  an  oegotiator  celebernmus  suariae  et  pecuariae.  iiuliettino 
della  commiaiioDe  arcb.  dl  Roma  XIX  10-*  19  p.  818-898. 

—  scoperte  epigrafiche  fidcnati  (Ti.  Arronio  ApoUoal  ele.)*  Ibid.  p.  896— 899. 

—  il  XVI  termioe  milliario  deir  Appia.   ibid.  p.  329. 

Iiattes,  E.,  note  di  opigrafia  etnuca.  (Estratto  delli  Rendiconti  doli'  latitato 
lombardo,  1892 J   v.  p.  öi. 
Ree.:  RoTue  eritiqoe  N.  15  p  990     H.  Brtel. 

Leblantt  B.f  nouveau  recueil  des  inscriptious  chr^tiennee  de  la  Oaale  anl6* 

lieurcs  au  VHI    s^ieclc.    Paris,  Hachcite    4.    XXIII,  488  p. 

Mely,  F.  de,  les  cachets  d'oculistes  et  les  lapidaires  de  ranti^oitö.  Bevae 
de  Philologie  XVI  (1892)  M.  2  p.  81->95. 

Biominsen,  Th  ,  obscrvationes  epigrapbicae.  Titalna  Apameous.  Titultis 
Plinii  Hispellas.  Titulos  Forociodieusis  Aquaeductus  Alexandrinu».  Civium 
Komanorum  libertinorum  apellatio  graeca.  Laterculus  cohorlis  I.  Lusita* 
nomm.   Ephemeria  epigrapbiea  VIl  4  p.  486-467. 

—  (e  P.  Bonfante),  sf  natus  consultum  de  samptibos  ludorum  gladiatomm 
minuendis.   Ballettino  dell'  letitato  del  diritto  romano  III  5.6  p.  181—211. 

—  Wormser  losch rifteo.  Korrespondensblau  der  Wealdeutschen  Zeitachrift 

XI  4  p.  79-82. 

Paclni,  enimmi  etruschi  (iscrixione  del  arriogatore).  Giomale  ligustico  XIX 
1.2  p.  66—71. 

Pala,  B.,  lapreteia  iserinone  »etaapiea  dlRovo.  Stadl  storiei  Up  55—57. 


i36 


Palaeographie. 


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ToclIeKcn,  G.,  delertn«?  inrcriptionnm  latioarum  in  usum  sebolaram  academi- 
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ris,  LeroQX    8.    12  p 

Waltling,  J.  B.,  te  recueil  göoeral  des  loscriptioDS  latines.  Louvain,  Peetera. 
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art»  M.  7  p.  53  64  v.  Fb.  Berger. 

Catalogo  descrittivo  dci  maDoscritti  della  bibliothcca  eomanale  di  Verona. 

Di  (i   Biadpgo.    Tnrin,  Löscher,    gr  8  15  M. 

i  atalogue  ot  an  exbibition  of  illumiaated  and  paiuied  maouacriptH.  ^ew- 
York,  tiroUer  Club.  8.  XXVIII,  64  p.  iU.  el.  90  M. 

Catalogue  g6n6ra)  des  manoterita  des  bibliothl>ques  publiques  de  France. 
Paris,  (tom.  IV)  Bibliotb6que  Mazarioe.  8.  (6  M  )  -  (Tom.  VI)  Bi- 
bliotb^que  de  T Arsenal.  (12  M.)  Arcbives  de  la  bastiile,  (premier  £as< 
deule.)  <6  M .)  —  D6partenieate,  Marseille,  (tooL  16).  Pari«»  Ploo.  (16  M.) 

Cbwolsow,  nlicr  die  Entwickelung  des  phönici^cben  Alpbabetg  unter  dea 

Semiten  u  über  eine  pftläogray>hi«rh»'  Methode,  die  Chronologie  der  semi- 
tiscbeu  öcbritl  ku  bestimmen  Archiv  lür  Autbrupologie  XXI  1  2  p.  17ä 
--176. 

Collertion  de  reproductions  de  maauscripts  publikes  par  L.  Cl^dat  L 

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Diqi'' 


SpnchwiaatnnhAft 


187 


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OmoBt,  Hm  fBO^rimfl^B  d«t  plat  ancieDS  maniucrits  greca  en  oodale  et  en 

mioascule  de  ]a  bibliotböque  nationalt;  du  IV.  an  Xll.  «Mih  Pari.s,  Lc- 
roux.    f>n  plancbes  en-tol.  avec  texte  explicatif.  '62  M. 

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Volta«  Z.«  delle  &bbre?iature  oella  paleografia  latina.    Milaoo,  Pagaoiiii. 

te.  3ttp.  7M. 


IV.  SpraohwiBsenftcliaft* 

1.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    —  Vergleichende 
Graoimatik  der  classischeu  Spracheu. 

Ahrens,  U.  L.t  kleine  Sohrifteo.  Zur  Sprachwissenicbaft.  UannoTor,  Uahn. 
T.  p.  66.  16  M. 

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Bnrtholomae,  Chr..  Stadien  aar  indogermanisdien  Spracbgeecbidite.  II. 

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Kec:  Berliner  phil.  Wocbeoschnft  Xli  20  p.  632—634  v.  F.  Siolz.  — 
Wochenecbrift  f  fclass.  Phil.  IX  p.  696  -«98  ▼  F.  Kivtsdimer. 

—  Aritehes  u.  Lingui»tiieliea.  (Sonderabdraelr.)    Oöttingtn  1891»  Tanden> 
boeck  &  Rupri'cht.  0  H. 

Bec. :  Lit.  üentralblalt  N.  15  p.  529—630  v,  W.  ölr. 

—  Arica.   ludogermauiscbe  Forscbuugt  o  i  5. 

Bechtel,  Fr.,  die  Batiptprobleme  der  indogermanischen  Lautlehre.  Oötiiugeu, 

Vamlcnhücck  &  Kuprfchi     v  p  65  9M. 
Kec:  La  CmtralMatt  N.  21  p  750-751  v.  W.  Str. 

Borlnski,  K..  Grundzüge  des  ö}&tems  der  artikulierten  Pbuueiik.  ötuugart 
1891,  Göschen    v.  p  65.  I  M.  50  Pf. 

Ree:  Wüchenscbrift  f  klass.  Phil.  IX  18  p  48G-488  v.  P.  Kretschmer. 
Deutsche  Litteraturxeitung  ü.  19  p  U22— ö24  t.  L  Tobler.  —  Z«iu 
lebrift  f.  d  dsterr.  Oyrnn»  XLIli  3  p  299—239     J  Seemaller 

Bufge,  8..  Beilrüge  zur  etymologiscben  Erltttterong  der  armmiiacheu  Sprache. 
Indogerman.  Forücbuugen  1  6. 

Ceci,  L.,  appunti  glotiologici     Torino,  Löscher,    t.  p.  65.  l  M.  50  Pf. 

Kec:  Lit.  Ceniralblatt  ü.  21  p.  752  t.  U.  M  . . .  r.  -  Deutsch«  Luteratur- 
teiinng  H.  91  p.  686  ? .  Bonn. 

Unrblnlilrtt,  U.  D.,  abnormal  derivations.  Clanical  Review  VI  4  p.  147- 149. 

Oanii,  G.,  the  nasal  eonant.  Classical  Review  Vi  5  p.  189—199. 

Ermao.  A.,  Vcrbältniss  des  Aogyptiscbon  zu  den  semitiMlien  Spracben. 
Zeitschritt  der  uioigeiiJändiücben  (ieselhchalt  XLVl  1. 

Kick,  A.,  vergleicheodes  Wörterbuch  der  indogerm.  Sprachen    4.  Autl.  1. 
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6abelentz,  G  v.  d.,  die  Spracbwiseenscbaft,  ibre  AufpibeQ  n.  Ergebnisse. 
Leipug  1891,  Weigel.  14  M. 

Ree:  Wochentcifift  f.  klaas.  Pbil.  IX  17  p.  449 -4M  v.  U.  Ziemer.  — 
Mene  pbil.  Rnndseban  N.  9  p.  138—186. 


138 


Metrik  u.  Musik. 


Jesperseu,  0,  ilie  articulatiuus  of  Speech  snunds.    iMarburg  1889,  KIwert. 

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Kleinpntil,  R.,  dm  Stromgebiet  der  Sprache.   Urspruog,  Entwickeiuag  tt. 
Physiologie.    Leipzig,  Friedrieb,  a   XZXIX,  527  S.  10  M. 

Knbn,  Fr.,  symbolac  ad  doctrinae  ntpi  dtxp6yt»v  historiam  pertiorates. 

Acce<lit  nppriulii:  1  De  Igoatii  diaconi  senarionun  in  Ailamum  memnria. 
11.  De  Iguatu  diacoDi,  Tbeodosii  diacooi,  Christophori  Mytiieuaei,  Joaoots 
Bnehariteosfs  legibus  metrieii.  Breflao,  KAbner.  8  140  S.  4  H.  50  Pf. 
Lieblein,  J  ,  dictionnaire  de  noms  biemi^Ivphiqaet.  4.  Lief.  Leipzig  1891, 
Hinrich^    (Supplemeot)   d.   S99:3-I1ög'  18  M.  ;  (cpU.:  9S  M.) 

Ree:  (III)  lieTue  critique  N.  18  p.  335—336  v.  0.  Maapero. 

JttflUer,  niax.  die  WisBentchaft  der  Sprache  Deotscbe  An&gtbe  von  Fiek 

n.  Wichmann.    I.    LHp7.ig,  EogelmsDn.    v  p.  66.  11  M. 

Ree  :  Neue  phil.  Rundschau  N.  I.'i  p.  200-202  v  F  Pabst. 

Persson,  P.,  Studien  au  der  Lehre  von  der  WurseUrweit«ruog.  Upsala 
1801,  LondBtrom       p.  60  8  M.  00  Pt 

Ree.:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil  IX  \r>  p  305-307  f,  Banfaolomae.  — 

Revur  critique  N.  lö  p  483  -  4S5  v.  A  Meillet. 

Schmidt,  «JohaoneB,  Schleichers  Auffdäsuog  des  Lautgesetzes.  Zeitschrift 
ftkr  vergl.  SpraehfoncbuDg  XXXII  3. 4  p.  410^420. 

Stuhl,  K  ,  neue  Pfudf  auf  (hm  Gebiete  der  indog.  Sprachforschung.  Ver- 
gleichende Studien  im  Anschlüsse  an  griechische  a.  deutsche  Orts-  a.  Per- 

fcoueuoameo.    Hurghausen  1891.    Fr.    8    49  S. 

tl'athbiini  Hopkins,  the  etyoiology  of  »foor«.   Ameriean  Jonnitl  of  Phi- 

lology  N.  49  p.  85-86. 

Werk,  F.  die  epische  Zerdehnung.    Metz  181K).  Pr. 

Ree:  Neue  phil.  Huudächau  N.  10  p.  148-155  v.  H.  S.  Autoa.  —  Blätter 
f.  d  bayr.  Oyrno.  XXVlII  0  p  300—208  v.  Ralebenbart. 

Westomayer.  A.,  der  sprachliche  Schlüssel.  Faderborn  1800,  SdlOnhlgh.  S  M. 

Ree  -  Zoitschriti  f  d  österr  Gvmn   XIJIl  ,5  p.  465. 

WiDkler,  U.f  zur  indogermaoischeu  Syntttx.  Breslau.  Fr.  d.  JohannM-Gymo. 
4.   31  S. 

Hinteler,  J.,  Naturlaute  u.  Sprache.    Ausführungen  zu  W.  Wackenagels 
Voees  Tariae  animalioai.  Aaran,  SauerlAader.  4.  37  S. 


2.  Oriechioche  und  romlBcho  Metrik  nnd  Musik. 

(Rrat;        Rhythmus  u.  Metrum     Marburg  1891,  Elwert.  2  M.  40  Pf. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klass  Phil  iX  10  p.  M»-608  ▼.HO.  Lit 

Ccntralhlait  N.  26  p  924-926. 

Hardle,  W.  R ,  on  the  study  of  Greek  lyrik  motre.  Clasaical  Review  VI 
6  p.  244  -240. 

Hftthorly,  8.,  a  treatise  on  Byaantino  mosie.   London,  Oardner.   4.  cl. 

7  M.  20  Pf. 

Klotz,  R.,  (jrund7r!^o  altrömischer  Metrik    Leipzig  1800.  Teobner.     12  M. 

Ree:  Neue  phii.  iiuodschau  N.  9  p.  138  —  141. 
—  LiueratoTberieht  Aber  die  Erseheinnngon  aof  dem  Gebiet  der  grieehisehan 
n.  rftmiiehen  Metrik.  Bnrslan^MQUers  Jakrasberieht  LXIX.  Bd.  p.  100—260. 

Lodwieh,  A„  die  Betonong  des  Hinklambns.  Berliner  phil  Woebonaehrift 

XI!  21  p.  642-644. 

Uorin,  G.,  der  Ursprung  des  gregonaniächeo  Gesanges.  Eine  Antwort  auf 
Oevaerts  Abhandlung  Ober  den  Ursprung  des  rOm.  Kirchengesanges.  Deutsch 
▼on  Tb.  Kistssor.  Paderbon,  ScbOningh.  8.   V,  00  8.        2  M.  80  Pt 


Onedbisdie  Grannatik.  139 


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IS.  SM.  60 Pf. 

W6M6ly,  C,  aotike  Reste  griechiselier  Musik.  Wien.  Pr.  8.   11  8. 

Wulff,  Fr..  TOD  der  Rolle  desAkientes  ludet  Venbtldang.  Skandjuafiscbes 

Arch.f  I  3  p.  299—347. 

Zander,  C,  venius  ualici  antiqui.    Lund  iö90,  Möller.  6M< 
Ree.:  Berliner  phil.  Wocheosdirift  XII  16  p.  492-  4M  f.  Loe.  MAlIer.  — 
Classical  Review  VI  4  p.  180  v.  W.  M.  Liudsay. 

—   (!e  lege  uersificationis  laüaae  siiroma  et  aBÜqaisstaia.  (Aoitog.)  Lund, 
Möller.    T.  p.  66.  80  Pf. 


3.  Griechische  Grammatik  und  Dialektologie. 

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Boi»acq.  E.,  les  dialects  dorieos.  Tb^se.   Li^ge  1891,  Vailtant-Caraianne. 

Rer  :  Indogerm.  Forscbongen  !,  .Anzeiger  N.  2  v  Meister. 

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the  form  of  dialogue,  containing  specimpng  ot  tht  laivL'n  igo  from  the  third 
ceoturv  B.  C.  to  the  preaeui  day,  to  wbicb  i.s  added  uu  appendix,  giving 
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wiib  H.  T.  R  ngi»rs.    Londnii,  Macmillan.    46^)  p    cl  7  M.  20  Pf. 

Heikel,  J.,  über  die  Eotstebung  der  Koustruktiooeo  bei  npiv.  iSkaodioavi« 
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nal of  Pbilology  N.  48  p  492—493  v.  E.  W.  Hopkins 

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Hec. :  VVocheudchrift  f.  klass.  Phil.  IX  IG  p.  425-427  v.  Ii.  v.  d.  Pford- 
teo.  —  Nene  phil.  Rundsehan  M.  25  p.  185—188  t.  Fr.  Stola. 

Kigl,  A.,  griechische  Schalgrammatik.  2.  Aofl.  Berlin  1889,  Woidmaoo. 

3  M.  40  Pf. 

Ree.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  92  p.  674—676  u.  K.  28  p.  705— 
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140  Qriechiacb«  Grammatik. 

Eeelhoff,  J.,  ^  o^v  peauil  6ire  sYQODyme  de  «i  ctt  /tig?  Revae  de  Piii- 
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Gölternamen  in  der  gnechiäcbeu  i'i>esie  bis  sum  Kude  des  alexandrinischea 
Zeitalten.  Kartornbe  1801,  Braae.  8.  111,118  8.  9  M.  40  PC 

Bec:  WodMOMbrift  f.  klatt.  Phil.  IX  19  p.  6I1-«16     A.  Biese. 


Sanders,  D.,  die  beatige  grieebieebe  Spraebe.  9.  Aufl.  Leipiig  1890»  Hreit. 
köpf  *  BirteL  8  M. 

Bee.:  ZeitsdiHft  f.  d.  Oaterr.  Gymn.  XLIII  3  p.  143-143     Fr.  Stola. 

Bebmidt,  Johannes,  Assimilationen  benachbarter  einander  nicht  bertlbren- 
der  Vokale  im  Grierhisebco.  Zeiteebrifl  flir  vergL  SpiacbforndiaDg  88.  Bd. 

H  4  Heft  p.  rvii-  :m 

—  die  Ortsadverbia  auf  «vi  «vis  o.  der  loterrogatiTStamm.  Zettachrift  tür 
fergl  Spracbfonebaog  88.  Bd.  8. 4.  Heft  p.  804—416. 

BlbrM,      linr^s  «ater.  Aeadeny  N.  1068  p.  16. 

Bktas,  A  ,  r.epl  T^q  h'pjjTixrjg  3talixToo.    Alben  1891,  Sakt  llarios.    v.  p.  67. 
Eec.:  Meue  phii  Rundschau  N.  13  p.  203-  204  v.  Meisterhans.  —  Clasai- 
eal  Reriew  VI  5  p.  223—224  t.  Ch.  E.  Bennett. 

Bolmsen,  F.,  der  Uebergang  von  s  in  t  ?or  Vokalen  in  den  griechischen 
Mundaiten.  Zeitiobiift  für  vetgl.  Spraabfprtcbmig  88i  Bd.  8. 4^  Heft  p.5ia 
—564. 


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Lttteiniscbe  Grammatik. 


Ul 


880bolew§ki,  8-,  oitdi  (mdi)  u.  xal  ou  {sai         (Ruasiflch.)    Ran.  phll. 

Brndtdifto  II  1  p.  48. 
fttraeban,  1^  tha  etymology  of  iUtif.  CIa«tetl  Beriew  VI  6  p  357^268. 

Tarbell,  F.  B..  on  tbe  meanings  of  ecrUio  Or«ek  vcriM.  (igra/im,  tMCm,) 

Harvard  Studie»  III  p 

Thomas,  K.,  sur  bistorischeo  £iitwickeiuiig  der  Metapher  im  Qriechiaclien. 
Erlangen.  Disa 

Ree.:  WocbaDKlirift  f.  kUw.  PbU.  IZ  1«  p.  ftll -515     A.  Bim. 
Thamh,  A.,  die  nengripchische  Sprache.    Freibarg,  Mohr.    v.  p.  67       1  M. 
Ree:  Clasaical  Keview  VI  4  p.  179-180  t.  H.  F.  T.  -  Retue  des  eludes 
grecqnes  N.  17  p  150     Tb.  Beioaeh. 

Weiake,  A.«  B«iicrkiiiig»B  la  dem  HaodwOrterboche  der  griecUscben  Spraeh« 

begründpt  von  Franz  Passow.    Halle.    Pr.    4.    24  S 

WbartOD,  E.  R. ,  öreek  aw  fmin  tu-.    Classical  Review  VI  6  p.  259  — 260. 

Wyse,  W.,  on  the  ose  of  npuda^eiCtiv.    Classical  Review  VI  6  p.  254-' 257. 

Zuretti,  C.  0.,  sui  dialetti  letti^rari  gred.   Toriao,  Löscher. 

Ree:  Lit.  Centr^lblatt  N  23  p.  817— 818  v.  B.  —  Nene  pbiL  Randschau 
N.  11  p.  170—171  T.  MeisterbanB.  —  Clauical  Reviev  Yi  4  p.  178  ?. 
G.  C.  Warr. 


4.  Lateinische  Grammatik  und  Dialektologie, 
«DtchlieMlieh  des  ElmifciidMn. 

Anton,  U.  S.,  Stadien  rar  lateiDiachtn  Oraanatili.  III.   Naombnrg  1891. 

Schirmer.  7  M  PI 

Ree:  Blätter  f.  d.  bayr.  Gjma.  XXYIll  4.  6  p.  900—801  v.  J.  Geraten- 
eekar. 

Beeher,  F.*  som  Gebraodi  von  item.   Zeitsebritt  i  d.  Oyamarion  XLYI  4 

p  267-269. 

Bodlss,  J.,  de  forma  et  natura  verboram  deponenüiuii.    Budapest  1891, 
Lampel.  8.   48  ä. 
Bae.:  EgycteM  pha  ktaUtoy  XVI  0  p.  418— 4SI     J.  Fraiaiiiaikr. 

Braasch  K  ,  lateinische  Person eanainant  o^cli  ihm  Bedeotung  auaammwi« 

gestelk.    ZeiU.    Fr.    4.    30  S. 

Conder,  C.  E.,  od  the  Lvci&u  iangiu^e.  Joomai  of  tiic  Asiatic  äociety  1891 
M.  4  p.  607-88. 

dma,  IV.  teoria  dello  Stile  latioo.  Tan»  adisiona  conatta  a  riyadnte.  To- 

rino.  Taravia.   8.    Vlll,  137  p.  2  M. 

Conway»  R.  8.,  the  origio  of  the  Latin  gerund.    Classical  Review  VI  4 
p.  150-189. 

Corpaa  glossarium  latinomm  a  Onttavo  Loawa  ioeobatam,  auspiciis  sodetatis 

littprarum  rpe;ine  Saxonicae  composuit,  recensuit,  ed  G  Go*»tz.    Vol.  III. 
Hermeneuiuaia  PBeudodosiiheana.  ed.  G.  Üoetz.    A«(:iüuaL  Lermeneumata 
medicobotanica  vetustiora.    Leipiig,  Teubner.   8.    XXXVl,  öd9  S.  2011. 
Ree:  Archiv  f.  lat.  Lrxiknfrraphie  Vül  l  p  149  —  150  v.  E  Wölfflin. 

Donn,  G  ,  the  Laim  Gerundive.    Classical  Review  VI  6  p.  264—265. 

Engelhardt,  JH.,  die  Btammzeiten  der  lateiniscnen  Kooiugation,  Wissenschaft» 
lieb  o.  pftdagogiMh  geordnet.  Handbndi  fOr  Lateiiuebrer.  Bertin,  V^eid- 

mann     8    47  S.  1  M.  20  Pf. 

fleckeisen,  A.,  munitare.   JabrbOeber  fOr  Philologie  146.  Bd.  8.  Heft 

p.  211-212. 

Vrftblleh,  H.,  da  gnunmitieaa  latiana  locii  aliquot  oontrafenii.  II.  Hafe« 
uiL  Pr.  4.  88  8. 


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142 


Lftleiniacbe  OnauMtik. 


Fonrk,  A-,  die  lateinischeD  Adverbia  auf  -im,  ihre  Bildung  und  ihre  Ut* 
fibii  hte.    Arcbi?  lör  !at  Lexikographie  VIII  1  p.  77—114. 

(xardner-Bale»  W  ,  die  Cuui-Kuu^trukuunen    Ueber:>it£i  von  A.  NeitserL 
Ltiptif  1891,  Teoboer.   t.  p.  68.  6  M. 

Ree:  Nene  pbi).  Rtin(l<;chau  N.  13  p.  207-208  TOn  W.  Sltgnaiia.  — 

Revue  crilique      25  p  485    487  v   P.  Lejay. 

—  mode  and  tense  in  the  subjuoctive  comparative  claiue  in  L&utin.  Anif» 
rlcto  Jovroftl  of  Pbilologj  N.  49  p.  6S-70. 

G9tl,  6n  glo8sarum.  (Ausiug.)   L«ipsig  1891,  HincL  v.  p.  6& 

ItM.:  Lil.  CentntibUtt     17  p.  809-610  f.  6. 

—  colloquioB  tebolieiio  Harlaüuioiii.  (OMMo4AttD«i)  Jena.  Ind.  leet.  acsL 

4.    16  S. 

Hertz,  AI.,  dis^ertatio  vernuculo   < niiDiio  coubcripta  de  Thesauru  Lutiuitatis 
condeado    Breslau,   lod.  lect    v  i).  8. 
Ree.:  Archiv  f  lat.  Lexikographie  VUl  I  p.  168-<1A9.       Retae  critiqM 

N.  20  p.  383—306  V.  i'.  Lejay. 

Hey,  O,  semasiologische  Studien.    Leipzig  18i^l,  Teubuer.  3  M.  20  Fl 

Ree.:  GAUing  gel.  Ameigen  M.9  p.  104^110  t.  H.  Sdunidt 

Bickethter,  rar  Betoirang  dee  Lftteinfeebeo.  Coikrio.  Pr.  4.   19  8. 

Kllb,  W  .  Roma  Juristen  nach  ihrer  Sprache.    Leipzig  1890,  Teubner.  4  H. 
Ree.:  Archiv  f.  lat.  Lexikographie  Vill  1  p.  1.'S3-154  v  WAlfBio. 

Keller,  0.,  leteinieche  Volkietjiiiologie.  Leipsig  1891,  Teabaer.  r.  p.  68. 

10  M. 

Ree :  Weeheneehrifk  f.  kleas.  Phil  IS  9S  p.  698  -698  t.  H.  Lewy  — 

Deutsche  Litteraturz<>itung  N.  18  p.  592— fi93  v.  Meyer- Lübke  —  Jahr- 
bQcher  f.  Phil.  145.  Bd.  8.  Heflt  p.  193—200  t.  £.  Maurenbrecher.  - 
Rlltter  f  bayr.  Oynui.  XXVin  8  p.  189-190  J.  Utnaoer.  Zeil- 
eehrirt  f.  d.  teterr.  Oyne  XLIII  4  p  $19-397  v.  W.  Meyer-LObke. 

Landgraf,  Schmalz,  Stolz  u.  Wa^ener,  wiiaenicliaflliebe  lateiniache 
Grammatik.   4.  Bde.  Leipzig,  Teubner. 
Ree.  (Vemotia):  Arehir  f.  lat.  Lexikographie  VII  4  p.  605. 

—  lateinische  Schulgrammatik.  Bambcrs  1891,  Büchner,  v.  p.  68.  3  M.  40  PL 
Ree.:  Jafarbfleher  f,  Phil.  146.  Bd.  9.  Heft  p.  96—104  v.  B.  Lattnano. 

—  der  Dativu^  comniodi  u.  der  Dativus  finalit  mit  ihren  Abarten.  Archiv 

für  lat.  Lexikographie  VII!  I  p.  31»  -  76. 

Liittinann  u.  lUüller,  kurzgefaaate  lateiDische  Grammatik.  7.  Aufl.  Göttin» 
geo,  Vandeoboeek     Ruprecht  8.   VIII,  866  S.  8  H.  90  Pf. 

Lattmann,  wtbitftndiger  n.  belogener  Qebrandi  der  Tempora  im  Lateini- 

scben.    (iottiii^> n  l-<90,  Vandenhoeck  &  Ruprecht  3M  60  Pf . 

Ree:  Bläiter  f.  d  bayr  üymn.  XXVllI  4.  5  p  299  -  300  v.  C  Weymao. 

—  die  Tempora  der  lateinischen  ModaUUUsterba  in  Nebensfttaen.  Philolo« 

gus  6  Supplemtntbd.  p.  163—  200. 

netasrhfl,  J..  anr  Theorie  der  aitlatelnischen  Betonung.  (Rutaiseh.)  Rnw. 

phil.  Rundschau  11  2  p.  202. 

Sehebor,  O..  d«  r  latoinlHhe  Infinitiv  fut  pasaivi.   (Bassisch.)   Rasa.  phiL 

Rundschau  II  2  p  iU8— 2oi. 

Schmidt,  Heinrich,  Handbuch  der  lateinischen  u.  grieehiichen  Synonymik. 
Leipzig  1889,  Teubner.  19  M. 

Ree  :  Lit.  Ceutralblatt  N.  19  p.  GH9  -  690  v.  Zacher. 

SittL  K  ,  Jahresbericht  über  Vulgär-  u.  Spfttlat'^in  ^^piUlateinische  Schrift- 
sleller)  1884— leiH).  liurMau-Müliers  Jabre&berichi  LXVlii.  Bd.  p.  220—286. 
Ree.:  Archiv  f.  lat..Leiikograpbie  Vlll  1  p.  146-149  v.  fi.  WUCSio. 


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143 


SJOstrand,  N.,  quibm  temporibm  notUsqne  »qnaOTis . . .«  ntantnr.  Land 

1891,  Möller.  1  M.  10  Pf. 

Ree  :  Neue  pbil.  RuDdscbau  H.Q  p.  125—126  v.  J.  Sturm.  —  Revue  cri« 
«iqne  N.  25  p.  485—487  f.  P.  Lejay. 

—  de  fDtori  InfliiHiTi  qm  Latiiioroiii  quaestionee  doM.  Laad,  IfOller.  8. 

65  p.  1  M.  10  Pf. 

8knt«)rh,  F.,  ForschuDgeD  zur  lateinischen  Grammatik  u  Metrik.  1.  Plaa- 
tioiscbes  uud  Komaniscbes.  Studien  zur  Plautiniscbeo  Frosodie.  Leipzig, 
Traboer.  &  VII,  186  8.  4  M.  40  n. 

—  de  nominibus  latinis  suffixi  -no  ope  fonaalii.  Breelta  1890.  Diaa. 

Ree:  ClasMcal  Review  VI  4  p.  180 

Sonnenseliein  aud  Meaton,  on  Mr.  Bajfield's  tbeory  ot  condiiiouai  seoten- 
oee.  Ckwtieal  Review  VI  6  p.  190 -2M». 

Stobolewski,  8.,  zur  lotdniachea  Gnuooiatik  (antea,  quiu,  etc.)  (Roasiscfa.) 

Ru88  pbil  Rundscbau  II  I  p.  63—64. 

Stolz,  Fr.,  lateiniscbe  Orammatik.  (io  Möllers  Haadb.  d.  Alt  IL)  MOncbea 
m%  Beck    T.  p.  69. 
Ree.:  Raei.  pbil.  Raadschaa  II  1  p.  84—44     J.  MeCoMbil. 

Stowasser,  J.,  dunkle  W6rter.  —  Eine  sweit«  Reibe  dookle  Wftrter.  Wiea 

1890  u  1891  Pr 

Ree  :  Woch»-o8cbrift  f  klass  Pbil.  IX  17  p.  467-469  v.  G.  Uergel.  — 
Indogerm.  ForscbuDgen,  Anzeiger  N  2  v.  Meyer>LQbke.  —  Classical 
Review  VI  4  p  167—168  T.  H.  Nettleabip.  —  Revoe  eritlqae  N.  96 

p.  486-487  V.  P  liCjay. 

Thomas,  F.  W.,  and  U.  Darbishire,  od  tb«  fonos  of  tfae  negative  ne. 

Claasical  BaTjew  VI  6  p.  194—196 
Tburneysen,  R..  Italiaebas.  Zeitschrift  iOr  vargleieb.  Spraohfonchaog  XXXU 

3  4  p.  554  560. 

ValmaggL  L-,  aneddoti  di  grammatica  e  lessicogralia  latina.  Hivista  di 
lUoloiJa  XX  10-18  p.  497  -000. 

Weibenmajer,  zur  Gescbichte  des  abaalotaa  PartiaipB  im  Lateiaiecbea. 

Reutlingen.    Pr.    4.    42  S. 

Weise,  0.,  Cbarakteriatik  der  lateiniscben  Spracbe.  Leipzig  1891,  Xeubuer. 
T.  p.  69.  9  M.  40  Pf. 

Rfc:  Jabrbücher  f  Philologie  145  Hd.  3  Heft  p  202—205  T.  B.  Maoren- 
brecber.  —  Revue  critique  H.  18  p.  345—347  v.  F.  Thomas.  —  Boas, 
pbil  Randadiatt  II  1  p.  63-68  v.  J.  NetosebiL 

Weisweiler,  O..  das  lateiniscbe  Partieipiam  Fatar!  passiTi.  Paderborn 

1890,  Scböningh  2  M  80  Pf. 

Kec. :  Claä«ical  Ueview  Vi  6  p.  205  —  266  v.  £.  F.  Morria.  —  Am  Journal 
of  Pbilology  M.  49  p.  98  -101  v.  8.  Platoer. 
Wetzel.  selbitiadiger  u.  bezogener  Gebraocb  der  Tempora  im  Lateinisch  in. 

Eine  Entgegnung.    Paderborn  1890,  Scböningb.    v.  p.  69.  HO  l'f. 

Ree  .  Bl&tter  t  d.  bayr  Gymn.  XXVIIl  4.  o  p.  299-300  v.  C.  Weyraau. 

WhartOD,  E.  R.,  Latiu  »Norma«  again.   Classical  Review  VI  6  p  258—209. 

WOlfflin,  E. ,  accendium  accensio  acceptor  etc.  Archiv  tur  lat.  Lexiko- 
graphie VIII  1  p.  116-189. 

—  zur  Epiploce.  Zur  AdTorbialbÜdaof  im  Lafceinisebea.  Lopana.  Ibid. 

p.  141  -  143. 

Zimmeruiann,  A.,  apud.    Archiv  für  lat.  Lexikographie  VIII  1  p.  132—133. 

—  ergo,  erga,  cnspisj  spiasus.  Berliner  phü.  Wochenschrift  Xil  18  p.  546 
—647. 

Zabaty,  J.,  sar  Etymologie  einiger  lateiniseber  Wörter.  (Aof  den  Sitannp- 

ber.  d.  k.  böbm.  Ges.  d.  Wiaa.)   Praf^  Ri?oae.  8.   18  8.  90 K 

BtbUotbMA  |»hlleloslea  elaMlea  ISas.  IL  10 


144 


V.  Idtteraturgesobiohte 

(«iatdiliMilieh  d«r  mtlkeD  PhiloMphie). 

1.  Allgemeioe  antike  Litteraturgescbichtc. 

€aird,  E.,  essays  in  UtanUore  «od  pbUosopby,  2  foli.  OlMgow,  Maclehose. 
8    660  p.    cl.  10  M.  20  Pf. 

Chiapelli,  A.,  rastegiui  delle  opere  iulitne  solla  tlUaM  dell«  filosofia  antica 
negli  amü  1888-1880.   Archi?  fOr  OMchiclite  d«r  Fliiloiopliie  V  p.  4SS 

—436. 

Deter,  Cbr.  J.,  kurser  Abrisa  der  Qescbicbte  der  PbiJo&ophie.  5.  Aufl. 
Barlin,  Weber.   8.  VI,  143  8.  3  M. 

Knaner,  V.,  die  Hauptprobleme  der  Pbilosopbie  in  ibrer  Entwickltiiig  und 
theil weisen  I^sun^  von  Thaies  bis  Robert  Hamerliiig.  Yorlflaiiiigeik  Wien, 
Braumaller.   8.   XViii,  406  S,  8  M. 

liiitoslawski,  W.,  Litteratarberieht  Ober  die  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der 
alten  PF  iosophie  in  Rassland  im  Jahre  1880.  Boniaa-MaUerB  Jahtwbe- 

ricbt  LXiX  Bd.  p  l">4-!93. 

Eawnsley,  iL  D.,  note^  lor  tbe  Nile.  Tosetber  witb  a  MetricaJ  Beodehng 
of  the  Hynin  of  tbe  Aneieot  Egypt  ano  of  the  Preeepta  of  Ptah*IIoCep. 

(Tbe  Oldest  Book  in  the  World.)  London,  Heinemann.  8.  830  p  cl.  8M. 

Soldini,  E ,  breve  storia  dcUa  satira  in  Qreda,  in  Borna  e  in  Italia.  Cre- 

mona,  tip.  Foroni.   ä.    140  p.  1  M.  60  Pf. 

Stein  u.  Wendland .  Jahresbericht  Aber  die  nacharistarcbiscbe  Pliilosophie 
der  Griechen  und  die  römische  Philosophie  1887 — 1890.  ArdÜT  fllr  Oe* 

schichte  der  Philosophie  V  3  p  403  —  416.    v.  p.  70, 

Tolger»  H.,  die  Lehre  von  den  Seeientheilen  in  der  alten  Philosophie.  L 
Floen.  4.  38  8. 

Tolkmann,  R.,  Rhetorik  der  Griechen  n.  Römer.  (In  Hflllera  Handb.  d. 

Alt.  11.)    2  Aufl.    MOncben  18'.K).  Beck 
Ree. :  Berliner  pbil  Wochea«chrift  Xll  25  p.  788      Fr.  Marx. 

Wetzstein»  die  Wandlung  der  stoischen  Lehre  unter  ihren  sp&teren  Ver- 
tretern.  1.   Keustrelitz.    Pr.   4.    17  S. 

Windelband,  W.,  Geschichte  der  Philosophie.    Freibnrg,  Mohr.         10  M. 
Ree.:  Deutsche  Litieraturaeitung  N.  17  p.  66d— 668  r.  K.  Lasswitz.  — 
Lit  Gentralblatt  N.  10  p.  877-870. 

Ziegler,  Tb.,  Gescbicbte  der  Ethik.  IL  Oeidiidite  der  chrlttliefaeo  Ethik. 
Stiasibnrg,  Trflbner.  8.  XYI,  607  S.  0  M. 

2.  OriechiBche  LitterstargOBchichte. 

Apelt,  O.,  Beiträge  snr  Oeaehichte  der  grieeliiBeben  Philoeophie.  Leipzig 

1891,  Teubner.   y.  p.  70.  10  M. 

Ree:  Götting.  gel.  Anzeigen  N.  8  p.  SO.*}— 325  v.  II.  Arnim  u  Consbrach. 

Bla§tt,  Fr^  die  attische  Beredsamkeit.  II.  Isokrates  u.  Isaios.  2.  AofL 
Leipzig,  Teobner.  8.  IV,  68  8.  14  M. 

Biirnet,  J.,  early  Greek  pbiloBophy.  Edinburgh,  Black.  8.  870p.  cl.  12M.  60Pf. 

Cbaignetf  A.,  histoire  de  la  nsycbologie  des  Grecs.  IV.  La  psychologie  de 
l'^cole  d'Alexandrie.  Livre  1:  Psychologie  de  Plotin.  Paria,  Hacbette.  w, 
p.  7L  7  M.  60  PL 

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Bec:  Bon.  phiL  Rundschau  U  2  p.  173—181  v.  A.  Derewitzld. 


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Firmin  et  Montane.   8.    28  p. 

^ennroy  et  Paeeh,  biatoire  de  la  litteratnre  latine.  Paria  1891,  Delaplane. 

2  M.  76  Pf. 

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Kopps  Geschichte  dar  rOmischen  Litteratitr,  6.  Aufl.  ton  O.  Seyffert. 
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10» 


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XLllI  2  })  130-  139  V.  J  Hoemer.  —  Revue  de  PintiniGlKiD  pobliqat 
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m,  s  M.  40  pr. 

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f.  d.  Qynn,  ZLV14  p.  991—994  v.  P.  Weiiiieker. 


VL  Alterthmnakimde 

1.  Sammelwerke.  —  Encycl  opaedie  und  Methodologie 

der  Alterthu msku n de. 

Bradke,  F.  v.,  aber  die  arische  Alterthuuuwiateotcbaft.  Gieseea 
Bicker.  1  M.  90  PI. 

Bee.;  Berae  de  l*hiit.  des  leligioiii  XXY  1. 

BoutkowNki-GIinka ,  A  ,  rocueil  sj)ficial  de  grandes  curiosites  iiu^dites  et 
peu  coDUues  dans  le  cbamp  de  i'archeologie,  de  U  namismatiqae  et  de  1*6* 
pigraphip.   Paris,  Rollio  et  Feuardeni.    8.   dS  p.   avec  fig. 

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I  M.  fiO  Pt 

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JHctioiiary  of  Ureek  and  Roman  aotiquitiea,  ed  by  W  Smith,  W.  Wayte, 
0.  Ma rindin.  9  voll    8  ed.   London  1890/91.  Murray.  75  M. 

Bee»:  Bevne  eritiqoe  M.  17  p.  896^898  t.  8,  Beinaeh. 

Dictionnaire  de»  antiquit^s  ffrecqucs  et  rütnaines,  sous  la  dirt'cnoii  de  Ch.  . 
äaglio,  avec  le  cuncuurs  de  E.  Pottter.    16  fascicule  (£pi-£up),  con- 
tenant  151  gravare^.    Paris,  Hachette.   4.   &  2  col.,  p.  697  — 856.     ä  5  M. 

Duvar,  U  ,  ibe  t»tone,  bronse  and  iron  agea.  A  populär  treatiae  on  early 
ardneoiogjr.  London,  Siran  Sonnonaehein.  8.  998p.  d.      4M.  90 PL 

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»ifi^r  phil  Vereins  XVII!  p  ! 22 -144 

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Möller.  1.  Bd.  9.  Hüfte.  9.  Aofl.  Mtlnehen,  Beck.  8.  ZX,  S.  449  -914. 
«f.  p.79.  8  M.50Pt;  I  cpit.:  15  M. 

—  ~  IT.  Bd.  LAbth.  LUilfte.  (Bueolt:  Grieeh.  Altertliflnier,  1.  Hälfte.) 
2.  Aufl.    384  S.  6  M.  60  Pf. 

—  —  Ii.  Bd.   (Sprachwissenschaft.)   2  Aufl.    1890.  1.3  M.  50  Pf. 
Ree:  Wocheaschrift  f.  klass  Phil  XII  25  p.  788  v.  Fr.  Marx.  —  Raas. 

pbil  Rundaeban  11  1»9.  Abtb.,  p.  84-44  n.  N.  2  p.  166— 178  t.  J.  Hb- 

tuüchil. 


HytbolOfi«. 


Hl 


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8.    XVII,  198p.    cl.  4M.  SOPt 

Kataloge  des  bayerischen  Nationalmuseums.    4.  Bd.  Die  vorgescbichUichen, 
römischen  0.  merovingischen  AlterthQmer.    VonG.  H*ger  u  J.  A.Mayer. 

Mönchen.  Riogor    4.    IX,  272  S  mit  übor  350  Abb  auf  27  Taf.        10  M. 

lifibker,  Fr.,  les»sico  ragiooato  dcUa  anticbitä  classtca,  tradotto  da  C.  Murero. 
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of  the  Gods,  heroes,  statesmeu,  poets,  philosophera,  paintera,  sculptora, 
pliCM»  and  wondero  of  antk|iiily.  London,  Walker.  8.  154  p.  d.  IM.  90fl 

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Belger,  Chr.,  über  das  ßv^ßia  daxxuXou  in  Arkadien.  Berliner  arch.  Gesell- 
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Sehwaraloae,  die  Geschickte  der  rflmiscben  Cbristengemeinde  im  1.  Jabib. 
Vortrag.   Ertart,  Villaret.  8.   88  8.  60  Pf. 

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Ol)  inpie,  ^teuäis,  £pidaurp,  Dodoue  etc.    avec  8  plaos.  2.         18.      4  M. 

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154  Oeognpliia  foo  üriecbenUod. 


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Bellliire,  E.,  une  excursion  ä  Itbaque.  Dessins  de  P.  Vign  il  H^liogia* 
vurea  de  P  Di;gardiO|  tir^es  en  taille*douce  par  Ch.  Wutmaun.  Paris, 
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et  1  carte.   5.  öd.  revue.    Paris,  Fischbacher,    ö.    540  p.         7  M.  50  Pf. 

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Geographie  toq  Italien. 


155 


C.  Geographie  und  Topographie  von  Italien  und  den  westlicheu 

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Pariti,  Hachette.    8.    XII,  4Ü8  p.  pt  2  plans 

Bender»  QI.,  der  italieuiscbe  Cur&us  des  kaiserlich  deutschen  archäologischen 
Iflsatnta  so  Rom  189L  OrOnberf.   Pr.  4.  24  8. 

Berletfe,  M-,  lea  antiqmtes  de  8iiis,-oD8,  recneillies  de  divers  autheurs  et 
croniques,  par  I«iicolas  beriette,  buurgeois  de  ladicte  ville  (1657  —  1682). 
Publikes  par  J.  Plateau.  (Extrait)    Soissons,  imp.  Michanx.  8.  IX,  71  p. 

Bertbier,  J  .  la  porte  de  Saiote-äabiue  ä  Home.  Freiburg  (Schweiz),  loü. 
UtL  4    Xll,90  8. 

Honanni,      AquiU  f d  Aacoli  Piceno.  Laoeiaoo,  tip.  Boaati.  I&   19  p. 

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Brizio.  £.,  la  provenienza  degli  Etruscbi.  ISuova  Antologia  XXXyillS 
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Marineo  e  suoi  dintorni.    II,  Toi.  1.    Palermo,  Clausen.    8.    100  p.      4  M. 

Campi*  L.,  traccic  di  una  itanooe  Galiiea  nell'  aila  Val  di  Sole.  Archivio 

TrentiDo  X  2  p.  266  -  268. 

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rbamballl,  Ä  ,  die  StromveTftndeningcn  des  Niederrheins  srit  rtnr  vorrömi- 
.«.chen  Zeit.  Ein  Beitrag  zur  Erdkunde  u.  zur  Alterthumsforächung.  KOiu, 
Bachen.  4.  31  8.  mit  1  Karte.  1  M. 

Colmilba.  contributa  alla  storia  delP  eh-mento  caicidieo  d*oecideiita,  Atti 

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—   leä  ^tudfs  de  M.  Chavannes  au  Pantb^oo*    Aeadtaiie  des  inicriptions, 

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Gregorntti  r,  l'antico  Timavo  e  le  vie  Gemina  e  Postomia.  Arcbeografo 

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Itoell,  8t,  foaillet  dans  ta  n^ropole  de  Vold.  Perlt  1801,  Thorin. 

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156  Geographie  too  Orieelieiilaiid. 

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N.  12  p.  ISS-ia*);  XV  I  p  11-13;  N.  2  p.  23—25:  N.  3  p.  39-41 

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Kiraly,  P.,  ülpia  Traiana  Angusta,  colonia  Dacica,  Sanniiegetaea  metiopoliL 

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Knzsinsky,  V.,  Ansgrabongeo  loAqvincnm  1879—1881.  UngariacbaBevii 

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AlterUiQmer. 


157 


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184  eoD  tavv.  X.  XI. 

—  e  Cavallari ,  Megara  Hyblaca    Storia,  topografia,  necropoli  e  inatlie* 

mata.    Monumenti  aniichi  I  4  p.  689—950  con  5  tavv. 

Orsini,  L.,  scoperte  preistoriche  nellc  caveroe  dei  Balai  Bossi  (Veotimiglia). 
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Fais,  E.,  i  Mcssapi  ü  gli  Japigi.    Stadl  storici  I  1  p.  1— M. 

Persichetti,  N.,  afanzi  della  via  Salaria  (muro  auüco,  »opcra  diabolica«). 
Notisie  degli  acftTi  1899,  gemiaio,  p.  83— 84b 

Fetter,  A.»  Bericht  Qber  die  Ausgrabungen  römischer  Baureste  in  der  Stadt 
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2  Tat 

Pieoriui .  O. ,    tombe  preromane  scoperte  presso  Corregio  in  provincia  di 
Reggio-Emilia.    Bendieooti  dell*  Aceademia  dei  Lineei  aer.  V,  vol.  1,  fiue. 

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Heaasco,  F.,  la  necropoli  di  ötagUeno.   Fase  1 — 4»   Genovai  Tip.  QenoTese. 
8.  48  p.  oon  ritratto  e  7  taTele.  1 M. 

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kfiOPt 

&.  AlterthUmer. 

A.  Allgemeines  aber  orientalische,  griechische  und  römische 

Alterthflmer. 


Am^lineau,  E..  la  morale  egrptienne  quinze  si^cles  avaut  notre  hre.  Etade 
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dea,  4.  rol.)  Pttria,  Leroux.  8.  10  M. 

Berti,  C,  le  tcadiiieni  mnane  prima  di  Omero.  Hibuio^  Tnfiaini.  16.  Yll, 

253  p.  2  M.  50  Pf. 

UoffWim,  6.,  Schimpfwörter  der  Qriechoi  n.  Eomer.  Berlin.  Pr.  4.  33  S. 


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1 56  GriediiMbe  AlltrthttMr. 

Hma,  E ,  Beitrlje  sar  Oesdiiehte  det  griMUtebeo  n.  römiscbeo  VmmSGm- 
rechtes.  I.  Die  EhetegrttodiiDf  nicb  attiacfacB  fiacht  Ethnmm,  Dmdkmt, 

8.    V,  145  8.  8  M. 

Köhler  u  Peiser,  aus  dem  babytonisehen  Rechtsleben.   2  Thie.  Let|uif 
1890/91,  Pfeiffer.  8  M.  «.  5  iL 

Rpc  •  Iieut?che  Littcratareeitung  N.  16  p  538—539  v.  Drirptm. 

Olsbauften,  über  Leicheiiverbreoouog.  Berlioer  arch.  Qeseiisciiatt,  Februnr- 
•itstiog.   (Berl.  phil.  WodMBMhrifl  le.) 

(Stadler  Ton  WolfferagHlB,  d«r  Todtcnknitiis  bei  den  alten  ViUkem. 

Feldkirch  1891  Pr. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  22  p.  008  v.  G,  Uergel. 

Westermarck,  E  .  tbe  hii-tory  ot  the  humuD  marriage.  Loodoo  1891,  Mao» 
oilian  14  M. 

Ree.:  Lik.  CenlralblaU  M.21  p.  740-741  v.  H-r 


B.  Griechische  AlterthOmer. 

Bftchner,  W..  aber  die  Lykiarcheo.   Phiiologus  L  4  p.  550— 75ö. 

BftttaeP-W«M,  ffTparrjr&s  Arme.    JebibOdier  ÜBr  Fhilolecle  145.  Bd. 

:l  Heft  p.  161-169 

Chaillet,  J  ,  de  nrationiboa.  quae  Atbeois  in  funeribos  pablicit  habetaatnr, 

Diu.   Leiden  1891.    (Dotecomiae,  apad  Misset.)   8    88  p 

Cieottl,  le  ietitatiooi  pobhlicbe  cretesi.  Studi  di  storia  e  diritto  XIU  1.3 
p  133- IM.   T.  p.  84 

Dondorff    über  ColooisatioD  fn  i  len  alten  HelleaeQ.  JehrbAcher  für  Pbi* 

lologj  ?  140.  Bd.  2.  Heft  p  BJ-H'.f    v.  p  84. 

Förster ,  H. ,  die  Sieger  iu  den  olymiii>.chHu  Spielen.     2  Theite  Zwickau 
1891/08.   Pr    (Leipzig,  Teubner )   v.  p  85  8  M. 

Rpc  :  berliner  phil.  Wochenschrift  XII  2H  p.  723— 72ö  v.  J  Töpffer. 

Giliraud,  F.,  la  vic  priv^e  ot  publique  des  Grecs   Parts  1890,  Hacbette.  5  M. 
Ree.:  Rqss.  phil.  Rundschau  II  1  p  61   63     W.  Bnseskul. 

Headlam.  J.  W.,  electfone  by  Iota  tt  Athens.  Gunbridge  1891.  ▼.p.85.  S  M. 

Ree. :  Lit.  Centralhlatt  N.  15  p.  3M  ▼  ii. 

Heller,  B.,  de  Cariae  Lydiaeqne  aeeerdotibiM.  Leinaig  1891,  Tenbner  v. 

p.  85.  1  M   20  Pf. 

Ree :  Revne  critiqae  N.  17  p.  881—388  8.  Reiaaefa. 
H6f>Mli.  H.,  Er<i8  Die  M&DDerliebe  der  üriecht  n.  ihre  Beziehungen  zur  Ge- 
^chichl^,  Litirratur  und  Gesetzgebuutr  aller  Zeiten.  Uder  Forscboogeo  Qber 
platODisthe  Liebe,  ihre  Würdiguug  u.  KntwQrdigung  für  Sitten-,  Natur-  n. 
Völkerkunde.  2.  Aufl.  Mflnater  l  d.  ttebw.  (Leipaig,  Bartdort.)  8.  IV, 
125  S.  3  M 

KOrte,  ttlwr  die  Aristophanische  Bübuentradit.    Berliner  arch.  UesdUchaft, 
Febmaniteong    (Berliner  phil.  Wochentchrift  XII  19.) 

Karscbil,  Tb  ,  Spartiaca.   Betrachtungen  fiber  die  apartanieehe  Verfaienng. 

(ROhmisrh  )    Rricbenau  1888-1S'>0     Pr.    8    Mn.  66,  06  S 
Ree. :  Zeilscbrifi  f.  d  öaterr.  Gymnasien  XLlli  6  p  670- ö7I  v.  A.  Flacher. 

filabaffy,  J  ,  social  life  in  Greece.   7.  ed.    Loodoo  1890,  Macmilian.    15  M. 
Ree.:  Revoe  des  Modes  greoqnes  M.  17  p.  188—189  r.  Th.  Reinach. 

Monnier,  Stüdes  de  droit  byzaniin.    Revue  bist,  de  droit  1892,  mars  aTril. 

Pickard,  J.,  der  Standort  der  Schauspieler  und  des  Chor?  im  griecbiscbea 

Theater  des  V.  Jahrhundert«.   1.   Diss.   Manchen  (Ackormano;.  8.   36  S. 

Bit  8  Taf. 

Beinacb,  Th.,  l'impOt  sur  les  ccnrüsaiis  k  Cos.  Revue  dst  iindes  greetoet 

Um.  V,  M.  17  p.  100—108. 


Bftmiscbe  AltertbOmer. 


15d 


SchäffeFt  Y.,  Bürgcrschati  u.  Volksversammlung  in  Athen.   1.  (Eussisch.) 
MoBkao  1891.  8.   444  S. 

Ree:  Rnss.  phil  Rundschau  II  1  p.  54— 55  r.  a. 

Stengel»  F..  zu  den  griechischen  SakraiaitertbQmeni.  Uidpxmtnit  etc.)  Uer- 
DM  XXVII  2  p.  161—169. 

SMtzle,  das  griechische  Orakelweteo  n.  beiooden  die  Orekebtfttteo  Dodooe 

u.  Delphi.    II.    Ellwangeo.    Pr.   4.    83  S. 

Szanto,  E.,  die  kleisthenischen  Trittyen.    Hermes  XXVII  2  p.  312  :Jir>. 

Taylor,  E.  S.,  on  the  ag<'  ot  the  tiiatn^rai.    Classical  Review  VI  4  p.  182. 

Dhallieiin,  Th.,  zu  den  griechischen  Rechtsalterthümern.  SchneidemOhl. 
Pr.  4.   14  8. 

Wilcken,  U.,  Bemerkungen  zur  ftgyi^tiadieii  Strategie  in  der  Kaiseneit. 

Hermes  XX  Vll  l>  p  'JBT-  300. 

Ziebarth,  E.,  de  lure-iurando  in  iure  graeco  quaestioneä.   tiöttingen,  Van- 
denhoeck  &  Ruprecht.  8*  61  8.  1  Jl.  90  Pf. 


C.  Kuraische  Alterthümer. 

Accarias,  C,  precis  de  droit  romain ,  contenant  le  texte,  la  traduction  et 
Pexplication  des  losütotes  de  Jastiiiteo.  4.  M.,  eorrig^.  Paris  1691,  Pi* 

chon.   8.    Vli>  1325  p. 

Ackermann,  U.,  über  die  rftamlichen  Schranken  der  tribnaiaaeben  QewalL 

Kostück.   Pr.   4.    28  8. 

Beandouin,  E.,  le  culte  des  emperenrs  dans  la  Gaole  Narbomiaise.  (Ex- 
trait  )    Grenoble  18*J1. 

Ree  :  Berliner  pbil.  Wochenschrift  XII  18  p.  560— 561  v.  0.  Hirschfeld. 

Beurlier,  E.,  Ic  culte  imperial,  i'aris  1891,  Thorin.   v.  p.  86.  7  M. 

Ree.:  Berliner  phil.  WocbeDsebrift  XII  18  p.  660  -  661      O.  Hvachfeld. 
—  Gotting,  gel.  Anseigen  N.  10  p.  393^4(16  v.  0.  Treuber. 
—   —   nppenrtire  •  ips  pretres  de  Rome  et  d'AugQSte.  Anuales  de  l'enseig- 

nemeot  de  Greuobie  Iii  2  p.  253—041. 

Brissand,  de  Porganisation  militaire  cbez  les  Romains.   Paris  1891,  Thorin. 
Ree:  ReYue  critiqae  N.  16  p.  807  v.  R.  Cagnat. 

Cua^randi,  V.,  le  minore';  gente«*.  Palermo  rnrinn,  Clausen,  v.  p.  86.  12  II. 
Ree:  Berliner  phil    VVochenscbritt  XU  lit»  p.HHi- 821  v.  H.  Schiller. 

Church ,  A.  J.,  prctureä  irom  Roman  lite  aud  story.   With  illustralions. 

Loodoa,  Hntchioson.  8.  340  p.  d.  6  M. 

Cncbc,  P.,  Iii  legis  actio  sacraraenti  in  rem.    Paris  1891,  Rousseau. 
Ree:  Berliner  phil   Wochenschrift  XII  lil  p.  666  T.  M.  Voigt. 

Ciiq,  E.,  les  inatitutions  juridiques  des  Romains.  Paris,  PJon.  8.  XXX,  773  p. 
?.  p.  86. 

Ree:  Lit.  Ceotralblatt  N.90  p. 717  v.  Tb.  N. 

Daupleix,  A.,  de  l'interdit  »utrabic  en  droit  romaio.  Thbse.  Naaey,  imp. 

Crepin<Leblond.  8.   24ü  p. 

Oenijae,  die  Raoptfeste  der  RDmer  ao  der  Donau.  Zeitschrift  für  bild. 
Knust  1892,  Mai. 

De88au,  H  ,  de  ac  clamatinnibns  qoae  dicantnr  iraperatoris.  Bphemerit  epi- 

graphica  Vll  4  n  429-435. 

EngelDiauu  ,  A.,  der  Civilproze^s    II,  2.  Heft.    Breslau  1891,  Köbner. 

2  M  40  Pf* 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  21  p.  G6G  v.  M.  Voigt. 

FrOhlicii,  F.,  das  Kriegswesen  Cäsars.  3  Thle.  ZUrich  1889—91 ,  Schalt- 
bess.  4M  öO  Pf. 

Ree :  MittheiloDgen  a.  d.  bist.  Lit  1698  N.  4  p.  290-291  v.  O.  Bobn. 
BibllolkeM  pbnol«tlea  eliuilM  IBBSl  IL  1} 


160 


Römische  AherthOmer. 


(iiabllt,  F.,  titude  sur  le  folume  et  la  qualite  des  eaux  disiribueeä  k  Korne 
antiqne.   (Eitrait.)   Lyon,  imp.  Ray.  8.   16  p. 

Giachi,  V,  il  mmiarhi-mo  romiDO  oel  qoftrto  lecolo.  CoBfereua.  CitU  di 

Castollo,  Lnpi.    8.    30  p.  ?0P{ 

Heisterbergk,  €..  zum  ius  italicum.  1)  Ein  falsches  Citat  aus  Casaius  Lho. 
8)  Di«  Martyantotnen.  Aogebliebe  MoBidpien  mit  ios  iUHean.  FW- 
lologas  L  4  p.  037  -  650. 

Henze,  W.,  de  civitatibus  liberis  qote  fueruDt  in  proriBdia  popnli  RomuL 
Dias.    Berlin,  Weber    6    67  p.  l  M.  öOM 

fleriog,  Em  Oeadiidita  «.  System  dar  römischen  Staatsrerfassnog.  S  Ble. 

Laipzig  1801,  Teubuer.  33  M. 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  24  p  757  TßO  v.  H  Schiller.  - 
Neue  phil.  Kundschau  N.  13  p.  202— 20.i  ?.  J.  Jung.  -  Wochenicbnft 
f.  klaai.  PhU.  IX  ai  p  38  v.  W.  Liabaoam. 

Biiyn  do  VeroMlIe,  L,  da  danBom  iofisotam,  an  droit  roowin.  Maaq, 

imp  Vagrior 

Kariowa,       römische  Recbtsgeschichte.  In  2  Bdn.   II.    Privatrecbt,  Ci- 

vilprozass,  otrafradit  und  Strafproaasa.  1.  Abt.    Leipzig,  Veit.  Lex-ä. 

480  S.  13  M.;  I  0.  II,  1:  39  M. 

Klinienf,  J.,  aber  den  Einfluss  der  römischaa  Hooarcbia  auf  die  Berednn* 
keit.   (Böhmisch)   Trebitsch  1891.  Pr. 
Re&:  Zaitaehrift  f.  d.  Oaiarr.  Gyma.  XLIll  4  p.  376— 376     A.  Ftehir. 

Kniep,  F.j  praP!-criptio  n.  Tactum     Jena  1891.  Fiscber.  4M. 
Rt'c:  I.it.  Contralblatt  N.  24  p.  848-840  v.  Berohüft. 

Krieg,  €.,  precis  d'antiq^uit^s  romaines.  Yic  publique  et  vie  priree.  Tr«- 
dalt  «ar  la  9.  Mition  par  D.  Jaii.  OoTrage  ora^  d'na  frontispiee,  d^oi 
plan  de  Rome  ancienne  et  da  £4  grarares.  Paris,  Bouillon.  8.  XXIII,  476  p. 

Knz8in$i7ky.  B ,  r^mipches  Bargerrecht  in  Pannonien.  (üngariach.)  £igJ^ 

temcs  phii  küziony  XVI  5  p.  S6l  -375. 

Lavrand,  A..  droit  romaiu:  De  la  mauus   M&con,  Protat  fr^res.  8.  SOOp- 

Hftf  at  Beeker,  pr^ds  dea  institotions  du  droit  priv6  da  Boom,  dwM  I 

Texpllcation  des  auteurs  latins.  Pari;),  Larose  et  Force I.  13.  XXf273  p  3SI. 

Uittei^,  L.,  Reichsrecht  und  Volksrecht  in  den  östlichen  Provinzen  des  r6- 
mischen  Kaiserreichs.  Mit  Beitnigen  zur  KenQtniüS  des  griechischeo  Rcci^t» 
und  der  «pfttrOniiedian  Reohtaantwieklung.  Ldpaig,  Tenbnar.  &  XIV  i. 
562  S  14  M 

Ree:  Deutsche  Litterat orzeitong  N.  27  p.  886  v.  ü.  Wilcken.  — 
phil.  Rondtdiao  N.  13  p.  188—190  t.  H.  Swoboda. 
Hedeatcw,  W.,  galahrtea  Laben  in  Bon.  (Rnadteh.)  (Ansaag.)  Pttm- 

bnrp     8     00  S. 

Uommseii,  Ih.,  le  droit  public  romain.  Traduit  eur  la  3.  edition  allemaade, 
BTec  l*aatori8«tion  de  Tauteur,  par  Panl  Fr.  Girard.  Paria,  Thorin.  i 
414  p. 

fflo<icatetI1.  \.,  appuiiti  storici  intamo  al  diforaio.   Baggia-Enulia  1891i 

tip.  dt'gli  Artigiaoelli.    8.    41  p. 
Slnirbead,  J.,  introduction  bitttorique  an  droit  prive  de  Rome.  TradoH 

annot4  parG.  Bonrcart  Paria ( 1889),  Podooa-Lanriel  8.  XXVllI, 616 p 
Heumann,  J.,  de  quinquennalibus  ooloniamn  at  nranidpiorum.  Leipiis;. 

Di  SS    (Jena,  Pohle  )    8.    76.  S.  1  M.  -.'0  Vi. 

Pampaloni,  soUa  a>ndixione  giuridica  deilo  spazio  aereo  e  deli  sottosaoio 
•  nel  diritto  romano.  Ardiitio  giuridioo  XLVlli  1—3. 

Patetta,  F..  per  la  storia  del  diriito  romano  nel  medio  evo,  (a  proposito 
d'  irnpera  ai  M.  Conrat,  Gn-rhirhfe  der  Quellen  u.  Lifor  des  röm.  Rec«>ö 
im  trub.  M.-A.,  1891.)  (fistratto  )  Koma,  Löscher.  (Uttji  üi  Castello,  Lapi) 
8.   27  p. 


kiui^cd  by  Googl 


Exacte  Wissenschafton. 


161 


Pernice .  A-,  Laheo     Römisches  Privatrecbt  im   1  Jahrb.   der  Kaiserzeit. 
3.  Bd.    I  Abth.    Halle,  Niemeyer.   8.    Vll,  309  S.  8  M. 

Peuvergne.  R  ,  druit  romain:  la  fiction  de  la  loi  Cornelia.    Paris,  Larose 
et  Forcel.   8    296  p. 

Pitoi§,  A. ,  principe»  de  droit  romain.    (Maliäres  de  l'exameoj    Paris,  Du- 
chi'min     8.    144  p  4M. 

Rivera,  G.,  Ic  istituzioni  italiane  nella  dominaziuue  barbarica  ed  Orientale. 
Laucianu,  Carabba.    8.    260  p.  4  M. 

RüSNi,  P.,  l'istruzione  pubblica  nell'  antica  Roma    Discorso.    Annuario  sco- 
lastico  di  Sieua  1892. 

8alkow8ky,  (-.,  zur  Lohre  vom  Sklavenerwerb.  Leipzig  1891,  Tauchnitz.  8M 
Ree;  Lii.  Centralblult  N.  19  p  685  v.  Th  Nr 

Schafarowitsch,  G.,  von  den  Anklägern  in  Rom.  (Böhmisch  )  Hohenmauth. 
1891.  Pr. 

Ree:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XLIIl  4  p  375  v.  Drechsler. 

Serafini,  F.,  istituziuui  di  diritio  romuuo,  cumparato  al  dirilto  civile  patrio. 
I.    5.  edizioue  riveduia    Firenze.  Pollas.    8    XVI,  388  p  6  M. 

Thomas,  P.,  oratores  tetialerj    R'.'vutt  de  Tinntruction  publique  en  Belgique 
XXXV  3  p  191  -192. 

Typaldo- Baflsia,  A.,  des  classes  ouvri^res  k  Rome.    Ouvrage  couroun^. 
Paris,  Chevallier-Maresco.  3  AI. 

Weyman,  C,  zu  den  Sprichwörtern  u   sprichwörtlichen   Redensarten  der 
Kömer.    Archiv  für  lat.  Lexikographie  VllI  1  p  23  -38. 


r 


6.  Exacte  Wissenschaften. 

Mathematik,  Naturkunde,  Medicin,  Handel  und  Gewerbe  im 

A  Iterthum. 

d'AllemaeDe,  R.,  histoire  du  luminaire.    Paris  1891,  Picard.  40  M. 

Ree:  Kevue  de  l'art  chretienne  1891  N.  3  v.  M  Prou.  —  Am.  Journal  of 
Arch.  Vll  1.  2  p  76 

Bafiola,  E.  e  G.  €oen  Rocca,  dolf  agricoltura  presse  gli  antichi  ebrei.  Con 
prefazioue  di  C.  A.  Levi.    Venezia    (Nun  in  conimercio.)   8.    82  p. 

Berthelot,  Sl.,  sur  les  traductions  latiues  des  ouvrages  alchimiques  attribucs 
aux  Arabes.    Journal  des  Savants  1892,  mai.  p  318 — 329    v.  p.  87. 

Blflmnpr.  H  ,  die  FarbenbozeichnunRcn  hoi  den  römischen  Dichtern.  Berlin, 
Calvary.  7  M.  50  Pf. 

Ree:  Oesterr.  Litteraturblatt  1  6  p.  191  v.  Bohatta. 

C'aban^s,  archeologie  de  la  grippe.    (Extrait.)    Paris,  Lecrosnier.   8.   12  p. 

Dupuny,  E.,  m^decine  et  moeurs  de  Tanciennc  Rome,  d'aprös  les  poätes  la- 
tins.    Nouvelle  Edition.    Paris,  Bailliöre     16.    432  p.  3  M  50  Pf. 

Forrer,  R  ,  römi.sche  u.  byzantinische  Seidentextilieu  aus  dem  Graberfelde 
von  Achmim  -  Pauopolis.  Strasbburg  1891,  Trübuer  8.  28  S.  mit  17  Tal 
u  Abb. 

Hoefer,  F-,  histoire  de  la  soologie.   Paris  1890,  Hachette 
Ree:  Berliner  phil.  Wochentchrift  Xll  19  p.  598-600 

Murr,  J.,  die  Pflanzenwelt  in  der  griechischen  Mythologie 
Wagner. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XHlSp  561.  — 
österr.  Gymn  XLIII  4  p.  311—313  v.  A.  Th.  Christ. 

Ni§8en.  U  ,  griechische  u.  römische  Metrologie.  2.  Aufl.  (In  Müllers  Handb. 
d  Alt  1.  Bd.  2  ilultte,  p.  831—914  mit  Tatel )   München,  Beck. 

11* 


4  M. 

V.  0.  Keller. 

Innsbruck  1890, 
6  M. 

Zeitschrift  f.  d. 


152  KnosUrchftologie. 


orinl.  Ii.»  I«  p««ca  pres&o  gritalici  deU'etä  dd  brooxo.   ßendiconli  dell* 
ocademia  de!  Lteeti  atr.  V,  vol.  I,  fMe.  4,  p.  367—268. 
Reinach,  8.,  Pvtoia  celtiqne.  Aeadöinie  dM  ioaeriptions,  90.  Hsi.  (Bevae 

critique  N.  22  ) 

Bhode,  P-.  tbyuuoriim  captura.    Leipzig  1890,  TeubDer  2  M. 

Ree:  Berlmer  pbil.  Wochenschrift  XII  15  p.  469  r.  0.  Keller. 

RoseDbaum,  J  ,  Geschichte  der  Lustseuche  im  Altertbumc,  nebst  ausführt, 
ünteinochnngen  Ober  den  Venus*  n.  PliaUu>c-nltus,  l^ordelle,  \ouaoi  &Tjktta 
der  Skythen  ,  PaedPrastie  u.  sndpre  ppfrhlerhtliche  Ausschweifungen  der 
Alten ,  als  Beiträge  zur  richtigen  Erklärung  ihrer  Schriften  üargeÄtellt. 
6.A11E.  Bau«,  8(&iliidt  8.   XU,  484  8.  6M. 

Beluittider,  K.,  der  Fischer  io  der  aotiken  Litteiatur.  Aaefaeo.  Plr.  4.  10  & 

Schräder,  E.,  die  Vorstellung  vom  Mnv<'>x£i,ü>i  u,  ihr  Ursprung'.  Sitjsunp- 
berichte  der  Berliner  Akademie  1B92,  N.  XXXI  p  673-581  mit  1  Taf. 

8erre,  les  marines  de  guerre  de  raatiqoit^.  Paris  1891,  Baadoio.  8.  450  p. 
avpc  7  pl    V.  p.  88. 
Bec:  Bevae  eritiqae  N.  10  p.  863-366     A.  Cartaolt. 
W«gler,  P.,  die  Eiche    2  Thcilc.    Berlin  1891,  Calvary.    v.  p.  44.  4M. 

Kec:  Berliner  phil.  W'ochenschntt  XII  JO  |k  r,30-öa2  v.  O.  Keller. 
WUlkoBID.  ill  .  Uber  den  Lotos  u.  I'uu^tüs  der  allen  Aegypter  u.  die  Fa- 
plifaiMogung  im  Alterthome.  Prag»  Haerpfer.  8.  ISS.  mit  l  Abb.  20 Pf. 


1.  KanBtarchfteologio. 

Albnnu)  des  beaux-arts.   1.  AniiquitÄs.   Paris,  Booain.   8.  |f*^™f5' 

Baruabei,  F..  ricerche  e  '•tudi  snlla  costruzione  del  Pantheon  in  Kotna. 

Rendiconti  deii'  Accademia  dei  Liucei  1892  ser.  V,  vol.  1,  fasc.  4,  p.  2^0-290. 
uuove  metope  arcaiche  greche  di  Seünunte.   Rendiconti  delP  Aecadcnii 

de!  Liooei  aer.     tel.  I,  faae.  2,  p.  161-162. 
—   di  un  raripsitno  filtile  dell  III.  secolo  av.  c    Rendieooti  dell*  Accadaiai» 

dei  Lincei  1892,  ser.  V,  vol.  1,  fasc.  4,  p  287-288. 
Bayet  J.  de,  ia  byouterie  des  üotbs  en  Kussie    (Extraii.j    i  ans,  Nielsaoa. 

8.  16  p.  et  planebe. 
Bender,  F.,  Waaaisclie  BUdermappe.  1-7.  Heft.  Darmatadt  1890  ^  J^e^lier 

V.  p.  88.  Ä  1  M.  20  n  . 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenscbritt  Xii  19  p.  601. 
Bertraiid,  L.,  le  deasin  daoa  la  peintnre  anttqne.  Annalea  de  renceigae- 

neot  de  Oreaoble  III  8  p.  433  -  482;  IV  1  p.  47-^. 
Be§chreibniig  der  antiken  Skulpturen     Herausg  von  der  üeneralverw*!- 
tong  der  königl  Museen  zu  Berlin,   berlin  1891,  Spemann.   v.  p.  Öö.    35  M. 
Bec:  Jooiaal  dea  Safanta  1802,  jain,  p.  304—306. 
Ble^  0.,  Kaaap^rappe  o.  E&mpfertypen.   Berlin  1881,  Mayer  &  Müllen 
p.  88  3  M.  Olin- 

Ree:  Wochent^chrift  1.  klass  Phil.  IX  19  p.  608  -509  v.  M  LehncrdU 
Birl,  de  Auioium  in  arte  anliqua  simulacris,  v.  Catolloa  p.  121. 
BohB,  E..»  ein  rOmiadieB  Haue  (Wand-  o.  Deckeoaebmack).  Dentadte  Bso» 

Zeitung  XXXI  88  p.  226—230. 
Brizio,  E  ,  scoperu  di  musaico  romano  in  Bologna.  MoUsie  degU  scifi 

1891,  dicembre,  y.  367—368. 
Brun,  F.,  notes  sur  quelques  symbolea  dea  viaea  pdnta  antiqnea  da  Ia  cellee* 
tion  Joseph  Mayrargne.  Hioe,  inp.  Matrano-Mignoa.  8.  7  p. 


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Kuiisl&rchaoJogie.  163 

Capps,  E.,  the  stage  iu  tbu  Greek  theatre.  New  Uaveo  1891.  (Berlin,  Cal* 
f a^.)  S     60  Pf. 

Ree. :  fi«Tue  critiqne  N.  ^  p.  448^460  v.  S.  Reinacb. 

Cartault,  A.,  terres  caitM  grecqoet.  3.  collectiM  Leeoyer.  Fol.  85  plan- 
chea.   Paris,  Colin.  120  M. 

Ree.:  (ly  Berlioer  phiK  Wocfaensehrift  XII  16  p  502—504  v.  A.  Fort* 

wäogler. 

Catalo^ue  du  nm^if  de  la  ville  dr  Pbilippcvill(>  et  des  aoliquilös  eaivUunt 
MU  the&tre  romdin.    l'bihppeville,  Feuille.    8.   81  p. 

—  des  tableaux  et  des  statues  du  uiusee  d'Ajaccio;  par  K.  Peraldi  et 
P.  Novell iai.  2.       Ajaceio,  inp.  Pompeani.   16.  161  p. 

Chaffeni,  V.,  marks  and  mooograms  <m  European  and  Orientai  notier y  and 
porcelaio,  with  histdiical  notices  of  each  maoufactory,  preceaed  by  aod 
essay  on  tbe  Va&a  tictilia  ot  the  üreek.  Bomans,  British  and  mediaeval 
eras.  7.  ed.  New  York,  Seribner.  8.  XVI,  918  p.  oL  80  U.. 

Cloqvet,  L.,  l'art  de  bUtir  chea  los  palens  et  chex  le»  cbrtöens.  Re?iie  de 

Part  cbretieo  III  Z  p.  202 — 219  avec  gravures. 

Collection  de  CU-rcq  Catnlogue  ni^thodique  et  raisoniiS,  antiquites  assy- 
liennes,  cyliudres  orieniaux.  cacbet.s,  briquo:«,  broozcs,  basreliets  etc.  Pab> 
He  par  de  Clereq,  avec  )a  colluboratioo  de  J.  Meoant.  Tome  II,  2.  liv- 
raison,  iakc  l,  avec  10  plancbes  en  beiiogravttre.   Paris,  Leroux.       10  M. 

roIli^iinTi   M.,  bistoire  de  la  Bcolptore  grecque.  1.  Paris,  FinDin«Didot. 

4.    ;i.v(/c  Lirivures. 

Cuuze  u  Pruhaer,  zur  üerkuntt  des  betenden  Knaben  im  Berliuer  Mu- 
seum.  Berliner  aieb.  Oesellschaft,  Febroamtsong.   (Berl.  pbil.  Woeben- 

scbriftXH  21  ) 

Camont,  F.,  note  sur  le  grand  bas-relief  mitbriaque  du  Louvre  ot  sur  uoe 
pierre  de  TiToH.   Kevue  de  philologie  X71  2  p.  9ü— 98. 

DaTlB,  V.,  les  aotiqait^s  cbr6tienaes  rapporUes  k  la  eapella  greeaducime- 
ti^re  apostoiiqoe  de  Priseitle.  Paris,  Gaame.  gr  8.  avec  17  plancbes.  16  M. 

Deloraine-Corey,  A.,  de  «mazoonni  aotiqtiiSBimisflguris.  Berlin  1891,  Hein- 
rich &  Kemke.  2  M. 
Ree:  Deotsebe  Lftteratarieitung  N.  17  p  570  v  O  Rossbacb. 

Derewitzki,  A.,  der  Bildbancr  Meneiaos  und  seine  Werke.  (Russisch.) 
Rttss.  pbil.  Randscbau  II  8  p.  101-116  mit  1  Tafel. 

UingeldeiD,  O.»  babeo  die  Tbeatennasken  der  Alten  die  Stimme  verstärkt  ? 
Berlin  1890,  Calfarj.  t  M.  50  Pt 

Ree:  Deotsebe  Litteratorseitung  N.  19  p.  62d~624  v.  H.  Blftmner. 

Donbiet,  G  ,  bas^relief  votive  k  Esculapß.  Balletin  de  correspoodanco  bell6* 
nique  X?l  1   4  p.  148-160  avec  pl.  VI. 

Duhn.  Fr.  v ,  Skulpiurfunde  iu  Neuenbeim  bei  Heidelberg.  Westdentscbe 

Zeitschrift  XI  1  p.  26-27  mit  Abb 

Dorm,  J.,  die  Baukunst  der  Griecbeu.   2  verbesserte  uuil  vermehrte  Autlage. 

8.    386  S.  20  M. 

Falkener,  E  ,  games  aneient  and  Orientai,  and  bow  toplay  tbem.  London. 

Longman.   v.  p.  89.  26  M.  20  Pf. 

Ree. :  Academy  N.  1044  p.  440—441  v.  J.  Minebin. 

Ffitscb,  alt&gyptische  Bronzen.  Berliner  arcb.  Oesellscbafk,  Febmarsitsnog. 

(Berl.  phil.  Woch.'nschrift  N.  10  ) 

Ciayet,  A.,  des  tendances  de  l'art  de  TOricnt  ä  la  period  '  chretionne.  La 
scolptore  copte.  Gazette  des  bcaux  arts  1892  N  419  p.  422—440. 

damelli,  G.,  di  alcnne  anttchissime  matrici  da  fusione  riuvenute  a  Cerme- 
nate.  fiivisia  arcb.  di  Como  N.  34  p.  13—18  con  i  uv. 


164  RuQbtarcbüulogie. 


fiMitlle,  G  ,  morftles  UbalM  GtmpaoM  et  latioft  poe»is.  Napoli,  OambtUi. 

8     5G  p. 

Ghirardini.  Gh.,  di  ima  pcopnrta  archcologica  rifl  Tolesioe.  (Va^i  *  '  , 
et€.>  Rendicoou  deli'  Accademia  dei  Uocei  lä^2  ser.  V,  vol.  1,  i»^.  4,  p. 
S78— 886  coo  inetsioiii. 

Gaodjear,  W.  H.,  the  grammar  of  the  Lotus    Loodoa  1801,  Low.  3011. 

R^'C  :  Acuflemv  N.  1046  IV  p.  498 -499  v.  £.  Tjlor.    —    Rem  cHCiqQf 

N.  23  p,  441—443  T.  ü.  Maspero. 

Graeft  B.«  Grabdenkmal  an«  Bitbyoiea.  Mittheilungea  des  arch.  Institau 
sa  Atbeo  XVII  I  p.  40-86  mit  Tat.  V. 

Greenougli,  J  B.,  ante  and  poat  (tenplnni  in  aotil,  poetiem).  ttuTanl 

Stiidies  III  p  181  1>^H 

Grismr,  P ,  die  Grabpiatie  des  Apostel«  Paulus.  Kömiäche  üuaruü&chrift  Vi 
I.  2  p.  119-169  mit  Taf  Vin. 

Hartwig  P  .  SU  dem  Bpikieti sehen  Silen  auf  derKlloe.  Jahrboch  des  arek. 

lustiUiis  VII  2  p  118  mit  Abb. 

Heibig,  W  ,  Führer  durch  die  öfTeotlichea  Sammlungnn  in  Born.  2  Bdr 
Leipzig  18U1,  badcker.    v  p  DO.  12  AI. 

Mee.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XI 1  is  p.  .'.64 — 666  v.  Fr.  BaumgartML 
—  Deutsche  Lttteratnrzenunix  N.  22  p  22  p.  729   731  v.  G  Körto.  — 
Wocbeaachntt  t,  klasa.  Fbil  IX  lö  p  393- a»5  v.  U.  Duischke.  — 
Journal  des  Saranta  1892,  aTrtl,  p.  258— 2Ö9  v.  G.  PerroL  . 
le  compoaizione  d'un  rilievo  Torlooia  completata  da  uo  frammeoto  cod- 
servato  ne!  nniseo  cli  Berlioo.    Heodicooti  dell'  Accadenia  dei  Ltaeei  aar. 
V,  vuL  1,  läse.  1,  p.  27-20. 

~  mpra  l'espresslone  dei  novinenti  dsUa  rfqjrfiaaioae  nelf  arte  aatiea. 

Rendiconti  dL>ir  Accademia  dei  Uacei  ser.  V,  vol  l,  fasc2,  p.  135-147. 

U^ron  de  Villefosse,  Statuette  en  bronse  de  Dionysos.   Bnlletin  des  Mo» 

»eea  III  I.  2  p.  6-26  avec  1  plancho. 

—  bustes  eu  pliitre  point,  d' El- Kargeb.  Academie  des  iuscnpüous,  24.  Juni. 
(Revue  eritique  N.  27  ) 

Heuzey,  L.,  obserTations  sur  la  Hnil{)ture  grt  cupuniquc  eu  fispagne.  Aca> 

d^niie  dos  inscription«,  27  .Mai.    (Hr'vue  eritique  N.  23  ) 

—  la  danseuse  voilee  d'Auguste  Titeux.  Bulictiu  de  correspondance  heile- 
nique  XVI  1    3  p  73—87  avec  pl.  IV  et  gravures. 

Kuck,  ili..  aiiuke  Kosüc  u.  Löweo  zu  Veoedig.  Deutsche  Kuodschau  XVUl  9 
p  391—411. 

i>aban,  F.,  der  GemOthsausdruck  des  Antioous.  Berlin  lS91t  Spemacn.  v. 
p.  90.  30  M. 

Ree:  Am.  Jouroal  of  Arch.  VII  1.2  p.  74—75  v  A.  M. 

Lafaje,  G.,  mosaique  de  8aii)t-Romaiu-eu-Gal,  Khöue.    Revue  archeologique 

1893,  mai'juni,  p.  822-647. 
Iieeliftt,  H ,  les  Kculpture.s      tuf  de  PAcropote  d' Äthanes.  (Eztrdt.)  Paris, 

L^roux.    8.    1Ü2  p.  avec  plaiicb^  s. 

Legrand,  siatue  d'Hermes  trouvee  4  Damala.  BoUetin  du  correspoadaace 
hellenique  XVI  1-3  p.  165— 17-i. 

Loewy,  Tenere  in  bronso  della  eollesione  Tysskievics.  Monunicnti  anti^ 

1  4  p.  965-968  con  1  tavv. 

Lovatelli,  Ersilia.  antichi  monutnenti  illustrati     Homn  1889.  411. 
Ree  :  Berliner  pLü.  WochenschrilL        15  p.  4t5U— 470  v.  Z. 

Lflbke,  H.,  Menander  u.  seine  Kunst    Pr.   4    3.5  S. 

Magnus,  U.,  die  Daraieliuug  des  Auges  iu  der  auiikeu  Plastik.  Leipzig, 
Seemann.  8.   VIII,  96  &  mit  A  Tat  4 11. 


KonstorchAologie.  165 

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Pitture  parictarie.  ^otisie  degli  scavi  1892,  t^^bbrano,  p.  44-40  con  iucbioai. 

Marqsand,  A  ,  a  Pboenfeian  bowle  in  the  Netropolittn  Maseum  New  York. 
AnieTiean  Journal  of  Ärch.  VII  1.  2  p.  19—24  with  pl  Hl. 

SlaHner.  H.,  die  Sammlung  Mtiker  Vasen  im  k.  k.  teterr.  Mneenm.  Wien, 
Gerold    v.  p.  90  20  M. 

Ree:  Berliner  phil.  Wocbensehrift  Xli  23  p.  72ft«-780     Ä.  FnrtwfiDgler. 
—  Deutsche  Litteraturzeitnng  H.  23  p.  761     K.  Wernicke. 

IMehli<4,  r  ,  ViergOUenüur  aue  der  Pfala.  Berliner  pbil.  Woehensackrift  Xll 

16  p  481. 

Mletaaelis,  A.,  rOmische  Skiisenbllcher  nordiseher  Kttnetler  des  XYI.  Jahr- 
hunderts   III   Das  Ras*M(>r  Skizztnl  irli.   H'.  Dr.i  Skizz^nblätter  TOn  Mel> 

chlor  Lorch.    Jahrbuch  di^s  arch   Instituts  VII  2  p.  83  — 104, 

OliüUieton,  tbe  eugraved  genta.    Cambridge  16'al.    v.  p.  90.  15  M. 

Bee.:  Am.  Jonrnal  of  Arch.  VI!  1.  S  p.  79  v.  A.  M.  —  Ctanieal  Re?ieir 
VI  4  p.  188—186  ?.  A.  S.  Morray. 

flillllet,  P  .  Stüdes  sar  lea  premiteea  piriodes  de  la  c^ramiqoe  greeqae. 

Paris  1891,  Giraudin    v.  p.  9! 
Ree:  Am.  Jourual  ot  Arch.  VII  1.2  p.  67  — 68  v.  A.  M. 

nonnmenti  aotichi  pubblicati  per  cnra  della  R.  Accademia  dei  Lincei.  Vo- 
lume I,  pantata  4.  p.  674— 968  oon  17  law.  e  176  ine.  nel  teeto.  M  l  u  j, 

HöpH.  40  M. 

—  —    vol  I  complptto.    4.    *jb8  p.    con  62  tavv.  e  333  incisioni.     120  M. 

Uurray,  A.  S.,  bistorj  of  Greek  scnlpture.  Revised  ediüon.  2  voi.  Lon* 
den  1890,  Mnrray. 

Ree:  Classical  Review  VI  5  p.  227-  931  v.  A.  Michaelis. 

—  bandbook  r  t  Hreek  Archaeology    London,  Murray.     p.  91.  21  M.  00  Pf. 

Ree:  Acaiitui)  N  1047  p  523—524  v.  L.  Hicks. 

—  archaic  compared  with  arcbaistic  sculpfurr».  Buihier  N.  .i.*ij3  p.  222  —  224. 

Oebler,  R.»  klassiscbea  Bilderbuch.  Lex.  8.  ViiI,  lOö  mit  Uber  200  Abb. 
n.  6  Kart  1  M.  80  Pf. 

Orsi,  P.,  ituttvp  scopf-rte  di  aiitichitä  siracu-anc.  I  \)ozz\  di  Urtygia.  Tcsta 
muliebrc  in  creta.  Sileno  groiesco.  Barchetta  tiiile.  Bassorilievo  (cava- 
iiere)  di  Aeradina.  Ceramicbe,  etc.  Notisie  degli  scavi  1891,  dicembre, 
p.  377— 416  con  molii  indsieni. 

—  sulla  6bula  a  Micene  e  nelle  lerremare.  Bullettino  dt  paletaologia  XVII 

11.  12  p.  174  177 

Reinachi  S.,  ia  tnui>ee  des  aotiques  ä  Vienne.  Gazeue  des  beaux  arts  1892 
M.  418  p.  278-298  aveo  grav. 

«  Tart  plastiqne  en  Qanle  et  le  draidieme.   Revoe  celtiqoe  N.  2. 

Robert,  C,  Scenen  des  Ilias  u  Aiihiopia  auf  einer  Vase.  (15.  Halieschea 
Winckelmannsprogramni.)    Halle  1«9I,  Nicmpyer.  v.  p.  91.  10  M. 

Ree:  Deutsche  Littoraturzeitiing  N.  19  p.  <>35— 636  v.  h\  ?.  Dnhn. 

—  der  PHbipbaesarküphag.    (i4.  Hallescbes  Winckelmannsprogramm.)   2  M. 
Ree:  Berliner  pbll.  Wocbensebrifl  XU  20  p.  698-629  v.  Fr.  Baumgarten. 

Robinson,  F  ,  1!  ibe  Grecks  paint  their  eeolptnrei?  Century  Magasine 
XLIII  6  p.  8ül)-ÖÖ3  with  woodcuts. 

—  tbe  Hermes  of  Praxiteles  and  tbe  Venus  Genetrix.  Experimecta  in  re- 
storing  tbe  color  of  Ureek  scnlptnre.  (Reprint.)   Boston ,  Mneenm  of  ine 

arts.    B    23  S. 

Ro«ifher,  W  Fl,  über  die  Reiterstatue  Julius  C&aars  auf  dem  Forum.  (Aus> 
zug.;    Leipzig  1891. 
Ree.:  ReTue  erltique  N.21  p.  410-411  v.  ü  Relnach. 


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166  EoDstarch&ologie. 


RoMi,  6.  B.  de,  panorama  dteolare  di  Boma  delineato  nel  15S4  dtlla^ 
tino  Ilefm-'kerck  pittore  olftodMe.   Bttllettino  dellft  eomm.  arch,  Bmu 

X!X  10-12  p.  330—340 

balioas,  A.,  scavi  dell'  acropoli  selinuDtiiia  e  scoperte  di  metope  arcaicfae 
greeht.  NoUsi«  degH  acari  1898,  lebbraio,  p.  60—61. 

—  noo?e  meiope  arcaicbe  aeliDantina.  Mooam^iiti  aotiehi  14  p.  967— MS 
eon  8  ta?v.  ed  aparte:  Palermo»  Clamett.  ftM. 

Sauer,  Br. ,  altnaxischo  Miirmorkiitist  fJicsstni.  Diss.  (Auszug  aos  Hil- 
tbeiiungoa  des  Arch  Inst  zu  Atlion  XVil.)         1»>  S  mit  Tat.  u.  Abb. 

Schneider,  B.  firwerbunseD  der  ADtikeasaniiuluag  des  österr.  Kaiser* 
bantet.  Jabrbocb  des  arch.  losatuts  VII 2  p.  48-56  nit  29  Abb. 

Sehwarttt  A.,  Aber  altfrieebisebe  Reliefs,  gefnoden  in  SOdroaalaiid.  (Rai- 

■-■]^vh  :  III-  den  von  (U-r  Moskauer  aicli.       ii^i  haft  heransgegebeaeD  »Alter* 
üiUxneruc,  lö  Bd.)   Moskau  1892.   20     oiit  2  Taf. 
Ree.:  Russ.  phil.  Rtmdtdiaa  il  2  p  164  t.  W.  A. 

Sogliano,  di  ud  dipinto  murale  rinvenuto  in  una  tomba  cum&na.  Homi' 
neoti  aoticbi  14  p*  961—963  eon  I  Ut. 

—  di  doa  medagliooi  dipinti  contenenti  ritrattl   Noliiie  degÜ  icavi  1891, 

geuDaio,  p.  28  29. 

TfOUntas,  Cb.,  ix  roö  'Aßwtkaiou,    EfpKßspis  d/iy,    Iii  1  p.  1-2», 

lalt  Taf.  1-IV  n.  Abb. 

Torr,  C,  Aegeao  pottery  io  Egypt.  Aeademy  N.  1046  p.500-fiOI;  N.  19fiS 

p.  18. 

Strzj^ovaki,  J.,  die  byiaBtioiacbe  Kunst.   Bjsantiniicbe  Zeiisebrift  i  i 

p.  6i-73. 

Vaaes  antiqaes  des  coUections  de  la  ville  da  Qen^e,  pnbli4e  par  la  seetiftt 
dee  beanx-arta  de  l'Inatitnt  national  genevois.  Paris,  Qlrandon.    4.  ttSp. 

Vivanet,  F.,  avanzi  di  terreeotte  votive  ripeaeati  presse  (kgliari.  Netnie 

degli  scavi  1892,  gcnaaio,  p.  35. 

Vorlegeblätter,  Wiener  archftologiscbo,  bernusg.  von  U.  Benndorf.  Lief 
2.3.    Wien  1890/91,  üöldiT.    Fol.   ä  12  Taf.  ä  12M 

Ree:  Bevue  critiqoe  N.  16  p.  906—807  t.  8.  Beinacb. 

WaiUe,  V.,  note  sor  one  oiatrice  de  mödailJon  antique  d^eonverte  i  Ottt- 
cbel.  Bevne  arcbtoiogique  1692,  mai-juni,  p.  818—817  avec  pl.  XI. 

Warnberg,  A.  die  Knnstwerlce  Atbena.  Macbgelaasene  Sefarifkan.  ^'i^^n. 
Braumülier.   v.  p.  93.  i  M. 

Ree.:  DeutKbe  Ltttevatmeiinng  N.  27  p.  890-891  v.  A.  Micbaelis. 

Weigel,  Bildwerke  aus  altklassischer  Zeit.    Arcbi?  für  Aotbropologie  XXI 1  i 

IVilpert,  J.,  die  gottgeweihten  Juiigtraucii  in  den  eroten  Jaiirhuudertt'o  der 
Kirche.  Mach  den  pairist.  Quoll*  n  u.  doo  Qrabdenkmftlem  dargestellt. 
Freiborg.  Herdpr.    Fol.   VUI,  lOd  &  mit  5  Taf.  16  M. 

Winter,  F.,  ober  PalmettenornameDte  nn  attischen  Schalen.  Bf^rliner  arcb, 
Uesellscbaft,  .ApriUitzuug.    (Berliner  ptiil.  Wochen»«  intt  XII  N.  26.) 

—  die  Heukelpaimette  auf  attiscbeu  Schalen.  Jahrbuch  des  arch.  lusUuiU 
7112  p.  106—117  mit  18  Abb. 

Wolters,  P.,  Darstellungen  des  Asklepios.  Mittbeilangea  des  arcb.  Institoti 
tn  Athen  XVÜ  1  p.  1— 15  mit  Taf.  11— IV. 

Zangemeister,  K. ,  rfimi^che  AUerthümcr  auf  der  Westseite  der  VogeMB- 
Westdeutliche  Zeitschrift  Xi  1  p.  27—33  mit  Abb. 


Digitizeci  lj  <jOOg 


NomiBiDAtik. 


167 


8.  Numismatik. 


Habelou,  E,  momiaies  grecqnM  r^cemment  acquises  par  le  cabiuet  dcA  mü- 

iUdUes.   Kevue  numismatique  X  3  p.  105-1^  arec  pl.  IV  et  V. 
—    moDuaie  de  Timairos,  roi  de  Paphos,  ?.  Griech  Geschichte  p.  150. 
tatalogue  of  tbe  Greek  coins  of  Mysia.  By  W.  Wroth.  London,  Brit. 

Museum  (t  rowde).   8.  24  M. 

—  of  Ibe  coins  of  Attxandria  aod  the  Kornea.  By  R.  Stuart  Poole 
Ibid.   C,  394  p.  with  32  plates.  30  n' 

Congris  iuternatiuiiivl  de  numii^matique  orgaoise  et  r6uni  k  Bruxülles  par  la 
Societe  de  uumisniatiquc  de  tielgique.  Proc^ä-verbaux  et  memoires  puh. 
li^s  par  G.  CamoBt  et  A.  de  Witte.  Bmzelles  1691,  Goemare.  H. 
687  p.  avec  27  pl.  et  fig.  20  M. 

FrbiceHiio,  sizilisclie  Kunst  auf  Müuzcn.    Erlaogeo.    Diss.    8.    45  S. 

tiuecchi,  appunti  di  numismaiicu  romana.    Constantioopolis-Moma.    Ricerc  i 
iuiorDu  air  epoca  d'emiaaiooe  dei  picculi  hroazi  auouimi  coli'  efhgie  Ui 
CoasiaDtiiiopofl  e  dt  Roma.  Bivista  di  nimiieDUittca  17  4  p.  419>-4a9. 

Heis8,  Am  c(mi|   1  oeil  sur  Tctat  aciiiel  de  la  omnlematiqae  de  l'&pagna  aa- 

tique    Revue  uuaiiamatique  X  2  p.  148  — lö8. 

Imhouf  -  Blumer,  F.,  griechische  Münzen.   MOaehen  189Ut  Akademie,  t 

Ree  :  Wochenschrift  f.  blase.  Pbil.  IX  21  p.  697—571  U.  N.  22  p.  601--605 

V.  A.  FteiÜer, 


uu  aureus  de  ViteUius  a  Baiigorry  (Baases» Pyr6- 


BIBllOTIIECA  rillLOLOGTCA  CLASSICA. 

Verzcirhniss  der  auf  dem  Gebiete  der  classischen  Alterthums-Wissenschaft 
erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Dissertationen,  Prog;raimB- 
Abhaudloiigen,  Aufslltzd  in  Zeitsdu-ifUu  und  Eeceusioaen. 


18Q2«  JuU — September. 


I.  Zur  Oesohiobte  und  Enoydopaedie  der  olaaaiflohen 
Alterthtuns  - Wiueiisobaft» 

1.  Zeitschriften. 

Jabre§berlcht,  kritischer,  aber  die  Fortschritte  der  romanischen  Philologie. 
Beraosg  too  K.  VoltinOller  u.  B.  Otto.  Mit  AoseigebUtt.  1.  Jahrg.: 
1890.  Bell  1  u.  9.  HflDChen,  OldratNmrg.  8.   16  IL;  1.  Beit:  9.  M.  67  Ft 

nitthelluiiireilf  «rcbäologisch-epigraphiscfae,  tos  Oesterreich.  Heransg.  tob 
0.  Benadorf  XL  E.  BoroanD.  11».  Jahrg.  2.  Heft.  Wien,  Tenpsky.  t. 

p.  6.  k  6}JL 

Becveil  de  traTaax  relatift  k  la  philologte  et  k  Tarelifologio  Egyptiennra  et 
Assyrienoes.  Tome  XII,  liTraiaoM  8  et  i  (eompMme&t  da  Tolume).  Facii^ 

Lerouz.   v.  p.  6. 


2.  Academien  und  Gellschaftsschriften. 

Annalen  des  historischen  Vereins  für  den  Niederrlieiii.  64t»  Heft.  Köln, 
Boisser«».   8.    III,  206 S.  m.  1  Taf.   t.  p.  II.  4M. 

Attl  e  memorie  della  R.  deputazioue  di  storia  patria  per  le  provincie  mode* 
nesi.  Serie  IV,  volume  1.  Idodena,  Vincenzi.  8  XXXII,  288  p.  v.  p.  13.  6  M. 

Penkflcbriften  der  kaiierl.  Akademie  der  Wisseascbaften.  Pbilosopbiaeb- 
bistor.  Klaeee.  41.  Bd.  Wien,  Temp^ky.  v.  p.  16.  80  M. 

Jahrbficher  des  Vereins  von  Altertbunttfreiuiden  hn  Bheinlande.  91.  Heft. 
Register.   Bonn,  Marcus.       p.  17.  9  M. 

—    —   92.  Heft.    315  S.,  11  Taf.  u.  Abb.       p.  17.  6  Bl 

n^moires  pobli^s  par  ies  mombres  de  la  mission  arch^ologiqup  fran^aise  au 
Caire.  Tome  VI.  9.  iasc.  af ec  6  pl  Tome  Vlli.  1.  faec.  Faris,  Lerouz.  4. 

96  M.  o.  18  M. 

de  la  8od«t6  des  antiquaires  de  la  Morioie.  T.  99  (1880^1899.)  Saint- 

Omer,  Tumerel.    8.    516  p        p.  18. 

Uemorie  della  E.  Accademia  delle  scieoze  dell'  istitoto  di  Bologna.  Serie  V, 
temo  II,  taee.  I.  Bologna,  lip.  Oamberinl.  4.  916  pu  eon  0  tavole.  t.  p.  l& 
Sltsungsberlcbte  der  philosophisch- philologischen  u.  bist   Klasso  der  k. 
bayr.  Akademie  der  Wiäseuacbaftea  au  MQochea.  1891.  6  Helte.  MQochea, 


Fiaoa.  8.  VI,  906  S.      p.  91.  6  M. 

—   der  kaiserl.  Akadrr  i     l  '  r  Wissensrhaften.  PU  loeophlach-btater.  Klasse. 

196.  Bd.   Wien,  Tempsky.   Lez.-8.   v.  p.  21.  12  M. 

BiMMlM«»  pbnetoglM  «laMloa  IM.  m.  IS 


170 


bammeiwerke. 


3.  Sammelwerke. 

Vermischte  kritische  Schriften  —  Lat«Mnisi  he  und  ßriecbische 
Schriften  voü  Autoren  des  spUereo  Mi  1 1  1  a  1 1  o  rs  u.  der  2seuzciL 

AbbandluDgeiit  philologische,  Heinrich  Schweixer-Sidler  gewidmet  Zahch 
1801,  Zflrcher  in  Forrer.  t.  p. 9S  97.  4M. 
B«e.:  WoeheoBchrifl  f.  Ums.  PhiL  IZ  87  p.  998—997     H.  Ziemer. 

Acta  semiiuurii  pUlologici  Erlragenita.   V.   Brknfeii  1891»  Defchert. 
p.  23.  97.  6  M. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  3ö  p.  937—940  ?.  J.  W. 

Apoflolifi,  M.,  lettre«  in^dites,  publikes  per  H*  Noiret  Parii^  Th4Mriii. 
Ree:  Berliner  phil.  Woehenachnft  XU  80/31  p.  978—979  v.  C.  Weynta. 

Benfey,  Tb.,  kleiner.^  '^rhriften,  heraiug.  von  A.  Besienbarger.  4  Thie. 
Berlin  1890—92,  üeuther.   t.  p.  97.  42  M. 

Ree.:  Woebenaduift  L  Uaes.  PhiL  1X86  p. 977— 978     H.  Oldmberg. 

Briefe  Karl  Lachmanns  an  Friedrich  Lflcke,  mitgetheilt,  eingeleitet  nnd  er* 
IftotertTon  F.  Sander.  Jahrbücher  Ar  Philologie  146.  Bd.  6.  lieft  p.291— ^ 

rollcftion  de  (Irnirnrnts  concemant  l'histoire  politiquc  nt  titt6raire  de  la 
Gröce  m6di6?ale  et  moderne.  T.  1.  Deux  fies  de  Jacques  Basilicos,  6eig> 
neor  de  Bamos,  marqnis  de  Paroa,  oomte  palatin  et  prince  de  Ifoldavre, 
l*une  par  .T.  Somm»  r,  Tautre  nar  A.  M.  Graziani,  suivies  de  pieces 
rares  et  io^dites,  pabltties  par  £.  Legrand.  Paris  (1889),  Maisonneure. 
4.  XLI,295p. 

Comnentationes  Fleckeisenianae.   Leipsif  1890,  Teubner.  6  II. 

Ree:  Wochenscbrift  f.  klass.  Phil.  IX  20/30  p.  805  -808  ».  £.  Hühner. 
—   Wülfflinianae.    Leipzig  1891,  Teuboer.    v.  p.  23. 97.  8M. 

Ree. :  Classical  Review  VI  7  p.  325—326  t.  £.  G.  Sihler. 

GoniiitlanrhetoriGaed.  J. Graeveo.  BeriiAl891, Weidmann,  ▼.p.94.97.  4U. 
Bec:  Bentsehe  Litteiatnneitnng  M.  6  p.  1109—1171  ?.  G.  Thiele. 

DlsRcrtationes  philnl  ip-ae  VindoboDonsei?.  III.  Wien  1891,  Tnmpsky.  10  M. 
Ree:  WochenschriU  t.  klas.s.  Phil.  IX  3li/33  p.  865  — STü  v.  C  Hfiherlio. 

Bumont,  A.,  m^laoges  d'archeologie  et  d'^pigraphie ,  rconies  par  Xh.  üo- 
molle.   Paris,  Thorin.   v.  p.  97. 
Ree.:  Bevn»  critivM  ü.  88/88  p.  117—118  t.  8.  Bftbiieh. 

Bzploits  de  Basilo  -  Dig^nis  Acritas,  6pop6e  byzantine,  publice  d'ripr^s  le 
manuscrit  de  Grotta*FerraLa  par  £.  Leg  ran d.  (bibliolh^ue  grecque  vul- 
gaire,  t  6.)  Le  UaTre,  irop.  Lemale.  (Parii,  Weiter.)  8.  XXll»  150  p. 

Fettecbrift  warn  80j&hr.  Jubillom  des  rhdniedien  AlterdinniBfereina.  Boom 

1891,  Marens,   v.  p  97. 
Ree. :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  28  p.  800—886  v.  G.  Wol£F. 

Gutschmid,  A.  v.,  kleine  Sdiriften.  Heranag.  von  F.  Rubi.  HL  Leipzig, 
Teobner.   y.  p.  24.  97.  90  M. 

Ree:  Ilist.  Zeitschrift  f'O  Bd.  2.  Heft  p.  287  v.  A.  Bauer. 

CiymnasialbibUotliek,  iieraosg.  von  £.  Folmey  und  H.  Hoff  mann. 
1— ILBdcbtt.  Gtttenlob  1891,  BertelaBMum.  v.  p.  98. 
Ree.:  Zeitadirift  f.  d.  Ojmn.  XL  VI  7. 8  p.  486—486  t.  H.  Becker. 

Hartfelder,  K.,  Melanditboniana  paedagogica.  Lelpsig,  Teobner.     p.  93. 

8  a, 

Ree.:  Lü:  Centnlblitt  N.  99  p.  1009  v.  L 
Jehnke,  R.,  eomoediae  Horatianae  tres.  Lelpiig  1891,  Teubner,      p.  91 98L 

IH.  20 PL 

Ree :  Lit.  Centralblatt  N.  28  p.  993-994  v.  EL  H. 


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Eacj^dopftdie  der  dassiscbea  JPbiloioi^e.  m 

Blaiiitiiii,  SI.,  die  disticha  Catonis  im  Mittelalter.  Philologos  LI  1  p.  1C4— 171. 
llelancbthonis  dedftmationes,  aasgewählt  von  K.  HartfeJder.  Berlin 
1891,  Speyer  &  Peters,    v.  p  24  1  M.  80  Pf. 

Ree:  Berliner  pbi).  Wochenschrift  XII 37  p.  1176—1179  r.  Kaod.  —  Lit 
Centralblatt  N  27  p.  961  v.  H.  H. 
Blnratori,  Lod  Anl,  lettere  a  Francesco  Contarelli  di  Correg^po.  Contri- 
biito  all'  Epistolario  mnratoriano  por  Gl.  Gottafavi.  Carpi,  OnaitolL  & 
XIV.  95  p. 

—  lettere  inedite  a  roons.  Grandomenico  Bertoli,  eaooDico  d^Aqnilitja.  (Per 

Dozze.)    Udine,  tip.  Del  Bianco.    16.    22  p. 

Mnrmellius,  des  Maosterischen  Uumaoisten,  de  magistri  et  discipoiornm 
officiis  epigrammatum  Hber.    Zum  1.  Male  in  Nendrndt  berausg.  von  A. 

Börner.    Müntter.  RegensberR.    8.    40  S.  IM. 

—  opusculum  de  discipulorum  officiis,  quod  Encbiridion  scholasticorum  in- 
teribitur,  in  Neudruck  herausg.  von  A.  BOmer.  Ibid.  8.  67  S.  IM.  60  Pf. 

Bieephorl  fbrysobergM  ad  aogelos  orationee  tres  ed.  M.  Tren.  Bieelaii. 

Pr.   8.   50  S 

Rpc  :  Wochen^*  hntt  f,  klass.  Phü.  IX  27  p  744-748  v.  J.  DrUseke. 

Patrici  epithalamium  Auspici  et  Aellae  dfuuü  t'dituui  a  Ii.  Buente.  Mar- 
borc  1891.  El  wert. 

Kfc:  Wochrrr  r-hrift  f  klass.  Phil.  IX  30  p.  m2  v  M.  Manitins. 

Bönseb,  H.,  coliectanea  pbilologa,  berausg.  von  K.  Wagner.  Bremen  1891, 
Beinsins.      p.  24  98.  7  M. 

Rpc:  Berliner  pbil.  Wochenschrift  XII  35  p.  1113—1115     B.  KflUer. 

Stadien,  historische,  aus  dem  phannakologiachen  InaÜtat  DorpaC.  Heransg. 
von  E.  K ober t.   11.   Halle  1890,  Tausch.  8  M. 

Bee.:  Retoe  eritiqoe  N.  28  p.  21— 2S  von  Gb.  J. 

Ilnterenchunieren.  philologische,  berausg.  von  A.  Kiessliog  u.  ü.  v.  Wi- 
lamowitz-MoellenH  orff.  12.  u.  13.  Heft.  Berlin,  Weidmann.  8.  416 
u.  210  S.  V.  Aratuü  u.  iimaeus.  16M.  a.  7M. 

4.  Encyclopädie  und  Methodologie  der  classischen 

Philologie. 

Berieht  über  die  Verhandlungen  der  41.  Philologenver^ammiung  zu  München. 
JahrbQcher  ffir  Philologie  146^  Bd.  6.  Bell  p.  804—396  o.  7.  Heft  p.  386— 408. 

Crallert,  das  höhere  Schulwesen  in  England.  Eine  pftdagogiFche  Skizze  nach 
den  Beobacht untren  auf  einer  Studienreise  1891.   Stralsund,    Pr.    4.  3(5  S. 

HorDemann,  F.,  die  Berliner  Dezemberkonferenz  u.  die  Schulreform  vom 
geschichtlichen  Standpuolct  ans  beleuchtet.   Haunover  1891,  Meyw.  SM. 
Ree. :  Jahrbücher  f.  Philologie  146.  Bd.  7.  Helt  p.  867—373  v.  W.  Vollbrecht. 

KirMte,  J.,  die  Bedeutung  der  orientalischen  Philologie*  Eine  ADtritts-Vor> 
leaung.    Wien,  Hölder    8.    16  S  40  Pf. 

Blold#Dhaiieri  9  f  Bericht  über  die  25.  Versammlung  des  rheinischen  Scbul- 
männervereins  in  KOln.  Zeitschrift  f.  d.  Gjmnasialweeen  XLVl  7. 8  p.  516 
—624. 

Verhandlmigen  der  41.  PhilologenTersamnilnnf  an  MOneben.  Leipzig, 

Teuboer.    v.  p.  99.  18  M. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klasa.  PhU.  IX  34  p.  927—930  v.  U.  W. 

5.  Geschichte  der  Alte rthu m s ^v issen schaft. 

Balzani,  U.,  coromemorazione  del  socio  straniero  E.  A.  Freeman.  ^otizie 

degli  scavi  1892,  ser.  V,  vol.  I,  fasc.  4,  p.  294—297. 
Bardcux,  notice  sur  la  vie  et  les  travaux  de  M.  Ernest  Tlavet,  de  PAcadteliO 

des  Sciences  moralea  et  politiqnes»    Paris,  Firmin-Didok  4.  44  p. 

12* 


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172 


Geschichte  der  AUenhantswUseiiscbaft 


Bicffelaar,  da  boekdrakkiuut  to  ATigooa.  Qeok,  Siffer.  8.  8  p.       60  PC 

Mle.  Gowbicbte  der  gi*o«Ma  Stwltaebnlft  la  Wisnukr.  WUidm;  9r.  4  64  8. 

mit  3  fläoeo  a.  Tafetn 

Bochrueker,     ,  u.      8tählin,  zum  ehrenden  Andenken  des  Erlaoger 

Philologen  Dr.  Ludw.  v.  Düderkio.    2  Reden    Leipzig,  Deichert   8.  40  S. 

60  Pf. 

Buhl,  H  .  Hugo  DoneUu  in  Heidelberg,  1678-1579.  tteidelbei^rr  Jelitbfiober 

11  2  p.  280  313. 

Bonquet,  F.,  noUee  aar  M.  A.  Chftrael,  mattre  de  eoiif6r»noea  dHiistoire  i 
r£oole  normale  sup^rieure.    Ronen,  imp.  Cagniard.    8    20  p. 

Cardon ,  G  ,  la  fondation  de  PUniferaitö  de  Donai.  Th^.  Paris,  Aleaa. 

8.    548  p. 

Carl«*,  C,  anertformeacolainaaXTIIL  aiAde,  k  Renaea.  (Eztrait)  Gaeo, 

D.  li'-qiies     8     26  p. 

f'hatelaiii.  F  .  le  Livre  ou  Cartniatre  de  la  nation  d'Angleterre  et  d'Alla* 
mague  daiis  i  aucienne  Univerbiic  de  Pariä.    (itjLiraii.)    Pttriä.   8.    32  p. 

Denifle,  U.,  lea  oniferaitis  fraafaiaaa  aa  moyeo  ige.^    Avis  &  M.  Marcel 

Fouriiier,  ^diteur  des  Statuts  et  privilögcs  de^s  univeraitte  fraa^iaea.  Avec 
dc^  v)n.  !in)Piit3  inrdit««    Pari'?,  Hciuillon     R     !<)o  p.  2  M. 

BeDk,  U.t  Geschichte  des  gaUo -traukischeu  üuterrichta-  u.  Bildungsweseoa. 
Von  den  il  testen  Zeilen  bis  auf  Karl  den  G  rossen  IfU  Berflckaichtigong 
der  litt.  Verhältnisse.    Maiuz,  Kirchbeim.   8.    VUI»  276  S.        4  M.  60  ?l 

Detlefsen,  D  .  Geschichte  des  kf^nii?!.  Gymnaainns  la  Glllckatadt.   UL  IV. 

17ÖG-1821.    ülöcksladt.    Pr.   4.    26  6. 

Bevantier,  F..  npoicatSttat  sen  Modna  doeendt  traetandiqiie  lecUonea  in  schola 

praecipue  Regi^^montana,  pro  nptanda  et  otttincmlH  iarilitate  ac  ft^Iicitate 
a  M.  ilatthia  Gaedenio  pastore  et  inspectore  ibidem  propositos  anno  1624. 
Kebst  anderen  Mittheitungen  aoi  dem  Gymnasialarchir.  Königsberg  Nm. 
Pr.    4.    20  S. 

Ducrocq,  T,  Fran^ois  Meinard  Frison,  protesseur  d'humanftö«  h  Angers  et 
profesbeur  de  droit  k  l'Universitä  de  Poitiers;  ses  relations  et  se^  publica* 
tiona  ae  1600  i  162S.  Peitieti,  imp.  Blaia  et  Co.  8.  60  p. 

Firiel§cherer,  BI ,  I'aolo  Idanutio,  der  venetiaolaehe  Bnchdrueker  nnd  Oe- 

iebrie.    Chemnitz     l'r     4.    35  8. 

FArster,  R.,  Eduard  Lubbert.  (Aus  »liiograph.  Jahrb.  f.  Aitortumskande«.) 
Beriin.  Oalvary.  8.  46  a  I  M.  80  PL 

Vonrnier,  I>I  .  les  statuta  et  privilc-gos  des  universit^  fran^aiscs  depuis  leur 
foudation  jusqu'en  1789,  ouvrage  publie  nom  les  aui^pices  do  minist^re  de 
Pinstruction  publique.  T  3.  Premiere  partie:  Moyenäge;  Universites  d*Aix, 
Nantes,  Dole,  Besangon,  Poligny,  Caen,  Poitiers,  Bordeaux,  Valence,  Bourges, 
Studium  de  Brian^un  et  anppilment  gtoöral.  Paria,  lAroae  et  Forcel.  4. 
k  2  col.    VII,  761  p.  ÖO  M. 

Ceyer,  M-,  Oeaebicbte  dea  Priedrichsgymnaaiama  an  Altenborg  aeit  1789* 

Festschrift.    Altenburg.    8.    103  S. 

■artfeMor,  K.,  das  Ideal  einer  üomaniatensdiiile.   Leipaig»  Teoboer, 

p.  20.  100. 

Ree:  BerHner  pbil.  Woebenscbrlft  Xll  80/31  p.  779  v.  C.  Noiila. 

Ileine.  W..  Geschichte  dea  atftdtischen  Realgjmna^iams  an  Solingen.  Pr.  4.  S5S. 

llil^eutVld,  A.,  R.  A.  Lipsius.    Nekrolog.    Prot.  Kirchenzeitung  N.  35. 

Kniffler,  G.,  das  Jesuiten  G}  mni«!infn  zu  Düsseldort.    Dilsseldorf.  Pr.  52  S. 

Kühl,  J.,  Geschichte  des  fruhi'ren  (Tymnasiums  zu  J  ülich.    Jülich.    Pr.  4. 

littoiy,  T.«  notice  sar  la  vie  et  lea  travaux  de  Jeao-Josepb  Thonisseu,  Bni< 
aeliea,  Uayes.  16.   106  p.  At ec  Portrait  I  M. 

Lebin^pr.  N.,  zur  Geschicbte  des  Qjniaasianis  ia  Slagenfiirt  I.  Klagenfurt, 

(Kleioma^r.j  8.  26  8.  IM. 


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Bibliographie  und  Bibliothekswiueaschaft. 


173 


Lefknann,  S.,  Frans  Bopp.    Berlia  1891,  Reimer,   v.  p.  27.  100.  8  M. 

Ree  :  Berliner  pbil  Wochenschrift  XII  32/33  p.  1043-1044  v.  K.  Bruch- 
mann.  —  Classical  Review  VI  7  p.  327. 

Martin.  E. ,  Puniversit^  de  Pont-&- Mousson.  Paris  1891,  Berger- Levraolt 
V.  p  27.  100.  8  M. 

Ree  :  Deutsche  Litterat urzcitung  N.  33  p.  1069—1070  v.  K.  Uartfelder. 

Mayer,  E.  W.,  zu  Hermann  Kerns  Gcdäcbtniss.  Zeitschrift  f.  d.  Gymnasial- 
Wesen  XLVl  7.  8  p.  609—516. 

Sekrologe.  Biographisches  Jahrbuch  XIV.  Karl  Ludwich  von  Urlichs  (von 
N.  Wtcklein),  p.  1  —  15.  —  A.  v.  Kämpen  (von  A.  v.  Bamberg),  p.  16.  — 
Hermann  Heller  (von  A.  v.  Bamberg),  p.  17-  26.  —  Christian  Cron  (von 
.Schreiber),  p.  27—53 

Kietsche,  B.,  die  lateinische  Schule  des  Cistercienser-Klosters  Räuden  1744 
— 1816  eine  Vorlftuferin  des  katholischen  Gymnasiums  eu  Gleiwitz.  11.  Glei- 
witz.    Fr    4.    26  S. 

Slolhac.  P.  de.  P6trarqup  et  rhumanisme,  d'aprös  un  essai  de  restitution 
de  sa  bibliothequc.  ( 91.  fascicule  de  la  BiblioiWque  de  l'Ecole  des  hautea 
^(udo.>«.)    Paris,  Bouillon.    8.    X,  349  p.  avec  un  porirait  et  3  pl.  de  fae- 

Himilds. 

SysseoN,  A.,  notice  sur  J.  Thonissen.  Louvaio,  Van  Linthout.  8.  31  p-   1  M. 

Pelistiier,  L.  G.,  documents  sur  la  Facult^  des  lettres  de  Montpellier.  I. 
La  Kacultö  iloh  lettre»  bous  l'Empiro  (1808—1^10).  II  Projet  de  rd'tablis- 
semcnt  en  1831.    Montpellier,  Ricard  lri;res.    8    50  p. 

Petri,  H.,  Jahrbücher  Ober  die  ersten  25  Jahre  des  König-Wilhelms-Gyaina- 
sium  zu  Höxter.    Höxter.    Pr.    8.    37  S, 

Sabbadini,  R.,  viia  di  Guarino  Veronese.   Genova  1891,  istit.  Sordimuti. 
Ree  :  Lit.  Centralblatt  N.  30  p.  10(50—1061  v.  U.  H. 

Beitz,  Aktenstücke  zur  Geschichte  der  früheren  lateinischen  Schule  zu  Itzehoe. 
IV.    Itzehoe.    Pr.    8    39  S. 

SelKS,  A  .  die  Jubilflumsfeier  der  Universit&t  Dublin.  Deutsche  Rundschaa 
18.  Jahrg.  N  12. 

Sieber,  L. ,  das  Testament  des  Erasmus.    —    Inventarium  über  die  Hinter- 
lasHens<rhaft  des  Erasmus.    —    Das  Mobiliar  des  Erasmus.    Basel  1889  u. 
1891,  Schweigbauser. 
Ree:  berliner  pbil  Wochenschrift  XII  38  p.  1209—1211  v.  K.  Hartfelder. 

Urwiek,  W  ,  the  early  bistory  of  Trinity  College  in  Dublin.  London,  Kisker 
Unwin. 

Rhc.:  Albenaeum  N  3376  p.  5,3—54. 
Witte,  F.,  Geschichte  de»  Domgymnasiums  zu  Merseburg.    III.    Die  Stifts- 
hcliule  am  Dom  r.u  kursftchsiscbur  Zeit  1738—1815.   Merseburg.  Pr.  8.  48  S. 


6.  Bibliographie  und  Bibliothekswissenschaft. 

Bladego ,  G.,  sioria  della  bibliuteca  comunale  di  Verona,  con  documenti  e 
tavole  statisticbe.    Verona,  slab  Franchini    8.    149  p. 

Bigazzi,  F.  A..  Firenze  e  contorni:  manuale  bibliografico  e  biografico  dolle 
prmcipali  opere  e  scritture  sulla  Ptoria,  i  monnmenti,  le  arti,  le  iHtitiizioni, 
le  faraiglie,  gli  uomini  illustri,  etc.,  della  citt4  e  contorni.  Fase  1  6.  Fi- 
renze, lip.  Ciardelli.    4.    p.  1  —  192.  k  1  M  .'iO  Pf. 

BuHetin  des  Libraires.    Organe  de  la  Chambre  Syndicale  des  Libratres  dej 
France.    Paraissant  le  1   et  le  16  de  cbaque  roois.    Paris,  an  si^ge  de  Ii 
Chambre  Syndicale  des  Libraires  de  France,  8  rue  Th6r6se.  9"" 


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174 


Qn^cbische  und  römiache  Aatoren. 


Catalogues  de«  li^rea  grecs  et  latios  impnoies  par  Aide  Mauuce  a  Veoiae 
(1408—1603—1613).  Reproduits  ea  pliototy|iie,  »TM  «!•  ftitÜMe  par  H. 
Omont.    Paris,  Hoüilton    Fol.    16  p.  et  4  pl.  16  M. 

naruffi.  G..  la  biblio(«ca  PaUtina  di  Locca.  (fittratto.)  Firenae,  tip.  Cw- 

oesecchL   8.   7  p. 

Flemt,  B.,  mhü  dVine  UbUographie  hiatorlqoo  de  la  biblioth^ae  nationale. 

Parif,  Buuillon.   8.  6  M. 

gchfrer,  (V.  »Ii*-  Kasselor  Bibliothek  im  1.  Jahrh,  ihres  Bestehens  (16.  n.  17. 
Jahrh.;.  (Aus  »Zeiudirit't  d.  Verl.  t  bess.  (iesch.c)  Kassel,  Fre^scbmidt.  8. 
80  8.  80  PfL 

TiKDiara,  A.,  biblioRrafia  del  prof.  Francesco  Ambrosoli,  con  ceniii  biografici. 
beconda  ediidone  aumentata.  Como,  Fraacbi  (Vismara).  16.  16  p.  coo  rt- 
tratto.  50  PC 


U.  Orieohiaolie  und  rdmisohe  Autoren. 

Drezler,  W.,  miaoelUuiea.   JehrbOeber  für  Philologie  145.  Bd.  4.  0.  Heft 

p.  357-308. 

Gebhardt  n.  Harnack,  Teste  n.  Uatenaeboogen.  Vli  12.  Leipzig  mi, 

üiaricbs.   ef.  p.  10^  7  M.  u.  4  M.  50  Pt. 

Bee. :  Berliner  pbiL  Woebeaacbrift  XII  SO/93  p.  1024^10:17  v.  A.  HilgenfiBid. 
Bieder,  A.,  einige  Parallelen  zu  Stellen  der  beilig<-i)  Scbrift  aus  Wi-rkea 
griechischer,  römischer  u.  deatacher  Klassiker.  Zeitachrifl  L  d.  Gymnasiea 
XLY17.  8  p.  419-438. 

Bpltier,  S.,  kriÜMh-exegetiiebe  Miieetlen.  Wieoer  Stadien  XI?  1  p.  181—138. 

Btadia  biblica  et  ecclesiastica.    By  Memberi  of  tiie  Uoifeniity  of  Oxford 
Yt.IsI.-lll.    Oxff^n!  1H!)(!!1|.    r.  p.  30.  III:  19  M.  20  Pf, 

Kec:  Am.  Jourual  ol  Tüilology  N.  49  p.     — v.  Musä-Araold. 

T«zt«  Md  StttdiM  to  Biblleal  and  Pniristie  literatare  ed.  by  Arnitago 

Bobiuäun.  Vol.ln.2u.3.  Ctiinbridge  1801.  T.  p.  80.  4M,  80Pil  n.  811. 
Ute:  Athenaeuin  H.  3376  p.  66. 


1*  Griechische  Autoreo. 
Brexler,  W.,  zu  den  Zanberpapjri    labrbOeher  fbr  Philologie  146.  Bd. 

4  5  Holt  j»  :fr.9-3G8. 

Headlaoi,  W  ,  Variuus  ctiujectures.  II.  Journal  of  Philology  N.  41  p.  74— 100. 

Hess,  J.,  der  gtxtsiiiiche  Papyrus  von  London.   Einleitung,  Text  und  demo- 
tittch-deutsches  Giosaer.  mibnrg  (Schweis),  UoifenitAtsbttchh.  FoL  XII, 

17  S.  m    12  Taf.  30  M. 

flopfner,  J ,  au  den  Flinders  Petrie«Papyri  (Fragment  dea  üesiod).  Wiener 

Studien  XIY  1  p.  164-100. 

IiCBf,  W.,  the  BritiBh  Mosenm  Papyros  128.  Joarnal  off  Phllology  N.41 

p.  17-24. 

Lorentz,  F.,  observationea  de  pronominum  personalium  apnd  poetas  AiexAil* 
drinos  usu.    Dm.   Berlin,  Heinrich.    8.   64  S.    t.  p.  102. 

nichelangeli,  A.,  frammenti  della  melica  greca.   11.   Bologna  1890,  Zani* 
«belli.  3  M. 

Ree:  Berliner  phiL  Wodie nsduilt  Xll  32/33  p.  1013  —  1016  v.  H.  Ötadt- 
müller. 

BttMer,  A.t  die  Notation  der  alez  andrlnitdieo  Philelegeo  bei  den  griechiaeheii 
DrairntiktTQ.  (Atts  den  AbhtndlnBfea  d.  k.  bnjr.  Akad.  d.  Wiss )  München, 
Franz.   4.  64  S.  I  M.  60  PI 


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Griechische  Aatoren.  17$ 

Sakorraphos,  6.  21.  i  spicilegium  observatioDuiD  oitiGamm  ad  Scriptores 
graeeot.  Mnenoayo«  XX  3  p-  SO  1—310. 

Wyse ,  W  ,  Dotes  on  Flhidan  Petri«  Fapiri.  Clasiical  Befiew  TI 7  p.  107 

—309.   T,  p.  30, 


Aelianus.    WaHmann,  M.,  Juba  eine  Quelle  Aeliaos.    Hermes  XXVil  3 
p.  389-406. 

AeiehiiiM.  Boinol,  A.,  riraliM  d'Bsdune  et  Dtauwlhtee.  Ptoia,  BoqOIoil 

4B1 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  30/31  p.  939  —  942  t.  K.  Jacob/. 
—  Meue  phil.  Rondadun  N.  16  p.  337—228     W.  Fos. 

Sakorraphos,  G.  M.,  zu  Aischines  Bad«D.    Jabrbftehar  f&r  Fbilologi« 

145.  Bd.  4.  a  lieh  p.  309-312. 

Aeschylas.    Tbc  Supplices,  with  notes  by  T.  G.  Tucker.    London  18S9. 
Jlacmillao  12  M.  60  PL 

Bec:  Berlioer  phil.  Wochenschrift  XII  32/33  p.  1010-1013  v.  Wcckleio. 

EMia,  B,  on  some  fragments  of  Aeschvlus,  and  on  the  Sapplices.  Jouroal 
Ol  Philology  N.  41  p.  25-3G. 

Qraf,  E.,  an  Aeeehyliu  Sapplicec.  PUlologaa  II  1  p.  175— 177. 

HMdlam,  W.,  notei  on  AeBGh7la&  Joaraai  of  Philology  N.  41  p.  76—70. 

—  Botes  on  Aesch.  Choepboroi.   Ibid.  p.  83-84. 

Jevons,  F  B  ,  nute  on  Aeschylus  Ag.  312  313.  Classical  Review  YI  7  p  327. 

Papageorg,  P.  N.,  novae  emendationes  in  Aeschyli  scbolia  Medicea.  Ber- 
liner phi).  Wocheotchrift  Xll  27  p.  835  -  836  n.  N.  28  p.  866—867. 

Aesopas.   Fahles  choiaiai.  Texte  grec,  aceompagnö  des  tmitatioDs  de  La 
Fontaine  et  d'un  leziqae,  et  pnblM  aToe  des  ootss  par  £.  Sommer.  Paria, 

Uacbette     16.    131  p.  1  M. 

Anthologia  graeca.   Peppmüiier,  R.,  zu  üaiiiuos.  Semooides  Amorg.  thi- 
lolegoaXl  1  p.  173-176. 

ADtiphon.  Andorides  Themistitm   Sakorraphos,  G  N.,  spicilegioa  olh 

servationum  criüramm.    Mnemosyoe  XX  3  p  301-310. 

Apollodorus.    Wagner,  R.,  Proklos  u.  ApoUodorus,  v.  Proclus  p.  183. 

ApoilouiuH  RhudiuK.  Wahlin,  L.,  de  usu  mudurum  upud  Apollonium  Kho- 
dium.    LuDd  1891.  Möller,    v.  p.  32.  1  M.  60  PC 

Rtc  :  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  34  p.  923  —  924  v.  0  Linsenbarth. 

Appiauaa.   Hinz,  C-  H.,  zur  Beurtbeiiung  Appians  u.  Plutarchs  in  der  Dar* 
Stellung  der  Erf^ignisae  von  der  Ermordung  C&sars  bis  zum  Tode  des  M. 
Brutus.   Jena  1891.  Diss. 
Ree  :  Berliner  phil  Wochenschrift  Xll  37  p.  1169 -1163  v.  0.  E.  Schmidt. 

Aratna  Solensie.  Maas«,  E.,  Aratea.  (Philol.  Uatersuchangen  XII,  v.  p.  171.) 
Berlin,  Weidmann,   gr.  8.   416  &  16  H. 

Arlttets    Kniper.  K.,  de  Ariateae  ad  Philocratem  fratrem  epistola.  Mne- 

mosyne  XX     p  :i.'.0-'J72. 

Aristides.  Harris,  Helen,  the  newly  recovered  Apotogy  of  Ariatides.  London, 
Hadder  A  Stoughton    v  p.  32.  SM. 
Ree:  Athenaeom  N.  3376  p.  60. 

Pioard,  M.,  TApologie  d'Aristtde.   Thöse.   Paris,  imp.  Noblet.    8.   69  p. 

Ari«itoniras.   Ludwtoh,  K,  an  Aristonikos.  Jahrbttcber  far  Phitologie  146. 

Bd.  (i.  lieft  p.  367—396. 

Arlitophtntfl  eamoediae  instr.  Fr.  Blaydes.  X:  Bqultet.  Halle,  v.p.  104. 

Ree:  Classical  Review  ?1  7  p.  309-311  v.  W.  Merry. 


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176 


Medikoli«  Aotortn. 


■ 


Aristophanes.   Headlam,  W.,  BOtM  ra  AiiatopiuuiM  Fu  llü.  jMml 

of  Philology  N.  41  p.  81. 
■.•«iiwen,  J.  VM,  ad  AristophaoU  Pacem.  MwMMium  JJL  t  p.  aOOi 
Stefn,  G.,  sdioUa  io  Aristopliaiua  Ljiiatralam  ad.  0. 8t  QOtüogeo  1891. 
l>iet«rich.  2  M.  SO  PI 

Bec:  DantMba  Uttinalniaflmff  N.  38  p.  «14-915  t.  S.  Kaa» 
Ari<itnfr]e<i.   On  tfae  conatitatioD  of  Athd»,  ed.  hf  P.  G.  Ken  von  3.  ed. 
Lüuddii.    V.  p.  32.  104  7  M.  fiOPL 

Bec:  Classical  Revmw  VI  7  p.  319  -320  v.  H.  Richarda.    ~  Bivilta  4i 
filologia  XXI  1—3  p.  159    162  v.  C.  0  Zurotti. 

—  —    noAirtia.  'Adiavaimv  ed.  Fr.  Blass.   Leipzig.      p.  104.     1  M.  50 Pf. 
Bac:  WoebeoMbrift  fOr  klaw.  Phil.  IX  88  p.  1081—1088  t.  Sebaddcc. 

^   —  edd  !!.  van  Bervtrden  et  J.  van  Leaowaii.  Leidaa  1891,  Sgt- 

hoff.   T  p.  ^.  104.  8  IL 

Ree.:  Neue  pbil.  Ruodschao  N.  14  p. SlO— SI4  v.  P.Mayer.  —  6700» 

fiiuni  N  9  p.  308— 311  v  V  Meypr 

—  —    lUrum  edd  Kai  bei  et  VVilamowitz-Mölleodorff    Berlin  1891, 
Weidmaoo.   v.  p  Lt3  104.  IM.  80 Fl 

Ree:  Neue  phil  Kundicbau  N.  14  p  210—214  v.  P  M^vpr.    -  OyniM- 
sium  N.  9  p.  308-311  v.  P  Meyer.  Witiheiluugtü  a.  d.  bist.  ÜL 

XX  3  V  Winckler. 

—  —   der  Atheoerstaat,  deaUcb  von  M.  Erdmann.  Leipaia,  NeasMUi. 
V.  p.  106.  "iM.  «Pt 

Bac  :  Lit.  CcntralMatt  N.  31  p.  1099—1100  V.  A.  H.  —  Wodicaichrift  t 
Mass.  Phil.  IX  39  p.  1033  r.  Öchaeider. 

—  —  tradnction  genörale  d'Ariatote,  par  J.  BarCliAleBiy-SalBt'fliUire. 
Table  al{>iiabetique  des  mati^res.   2  vols    8.   Paris,  Hacbette.         30 M. 

Berard,  J.,  Aristnte.    La  Constitution  d'Athönes.   (Extrait.)  Paria. 

Bergson,  H. ,  quid  Aristoteles  de  loco  senserit.    Paris  1889,  Alcaa.  f. 
p.34  SM. 
Ree:  Classical  Review  VI  7  p.  322  v  J.  Bamet. 

Bullinger,  A.,  Aristoteles  Meupbye»ik  klargelegt.   Manchen,  Ackermasfi. 
T.  p.  105.  4M. 
ttec :  Ut.  CentralblaU  N.  31  p.  1078  ~  1079  v.  D.  —  Neue  phil  Bold- 
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VI  7  p.  298  LUl. 
Hagfors,  E.,  de  praepo.sitionum  in  Aristotelis  poHticis  et  10 


politia  usu.   UeUingfors.   (Beriio.  Majer  &  Malier.)  8  Mi 

Bec:  Wocheoaehrift  f.  kW  Phil.  IX  87  p.  897-1000  t.  P.  ScfaalM. 

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cal  He?iew  VI  7  p.  289-292. 


Digiii.'od  by  CioOglc 


Oriechteche  Aatoren* 


177 


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—  Neue  phil.  Rundschau  N.  15  p  229  -231  v.  Th.  Preger.  -  Re- 
voe  eritiqoe  N.  96/96  p.  117     8.  Reineeb. 

Zahlfleisoh,  zur  Kritik  des  Aristoteles  in  Bezug  auf  physUcbeS  Wtoen. 

Zeitschrift  für  Philosophie  im.  Bd  2.  Il.  ft.    cf.  p  106 

Babrins.  Fahles.  Texte  grec,  publik  k  l'ui>age  des  classes,  avec  des  notes 

par  M.  Crolset.    Paris,  Colin.    18.   834  p. 
CalliniarhuM,  Nigra.  C,  inni  di  Callimaco  su  Diana  e  soi  lavaeri  di  Pallade* 

Rivista  dl  üiologia  XXI  1-  3  p  51—93.    v.  p.  35.  106. 

Wentzei,  Q,  roythograuhische  Miscellen.   II.   Die  Oinotropon  bei  KalU- 
naehofl.  Philologui  LI  1  p  40--63. 

Comici.  Frantz,  W.»  de  comoedlae  Attleae  prologls.  Strassburg  1$01.  Bist. 

(Trier,  Lintz  ) 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XU  35  p.  1097—1099  v.  P  Trauiwein. 
—  Woebeosclirift  f.  klass.  Pbil  IX  30  p.  «76--077  v.  0.  Kahler. 

Zacher,  K.,  Bericht  ühor  die  auf  die  ^iriechische  Komödie  bezilj/liche  Litte- 
Tiitur  von  1881-1^!»!.  Hnrsian  .Mullers  Jahresh'Tichl  LXXl  iiJ  p.  l — (»4. 

Zeile,  J.,  de  comoediarum  graecamm  saeculo  quintu  ante  Christum  uatum 
actarum  tcmporibus  definiendis    Halle.   Disfl.  8    61  S. 

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9^  Aofl.    Berlin  1891,  Weidmann,    v  p  36  107  SM.  2SPt 

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—  ausgewählte  Reden  von  K.  Wotke.  9  Aofl.   Wien  1891,  Tempsky.  t. 
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Ree.:  Classical  Review  VI  7  p.9l2  v.  R.  Rlebardson. 

—  dtseoars  de  la  conronne.   Texte  grec,  avcc  des  notes  et  la  traductlon 
deeantrespar  A.  Julien.  3.  M.   Paris,  Ponssielgne.   16.   XVI,  184  p. 

Borger.  Fr.,  stichonietrische  Uotersocbongen  an  Demoitbenes  n.  Beredet. 

Mflncheti     l'r    8     24  S 

Dio  Ca»ihiu!«.    Meyer,  Paul,  de  Macc<*Datis  oraiioue  a  Dione  fiota  Berlin 
1891  (Gärtner).    iHss  I  M.  50  Pf. 

Ree:  Berüpor  nhil  Wochenschrift  XII  38  p  !  196— 1198  v   H.  Schiller. 

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vista  di  ftlologia  XXI  1—9  p.  97—113. 
Soato,  R.      die  Hauptquelle  der  römischen  KOnigsgeechichte  bei  Diodo- 
m  Jahrbllcher  för  Pbilologie  146.  Bd. -6.  Heft  p.  417~-4S8. 


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178 


Oriechiiche  AuioreD. 


Dionys!  Halicarnaseiiflf  anttqttitatam  Romanornra  qiuu»  npecsant  ad. 

K.  Jacoby.    III.    Leipzig  1891,  Teubnor.    t  p.  107.  SM. 
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Miiln,  W..  qnatstton««  epfei.  Gfltmloh.  B«rtelsmaiiii.      p.  86^  18  H. 

Ree  :  Wocheu^chrift  f.  klass  Phil.  IX  39  p.  1056—1060  v.  P.  Caner. 

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Epirnras.  Cassel,  P.,  Epikuros,  der  Pliilosopfa,  vertlieidigt  n.  erkUrt  Ba»* 
%t,  BoU.  8.  64  8  IM. 
Uaener,  H.,  epUmxeiaclia  Schriftaa  auf  Stam.  RheiiL  MuieamXLVII  8 
p.  414  -456. 

Bvsgrii  Pontiei  •ententiaa  cum  corollariia  in  Epictoti  «t  Moaehionia  aaii> 

tentias  ed.  A.  Elter.    Bodo    lod  lect.   v.  p.  \0S 

Euripides    Ans^ewflblte  Werke,  erklftrt  voa  N.  WackJeia.    I.  Mcdca. 
8.  Aufl.   Leipzig,  Teuboer.   t.  p.  37.  1  M.  80  PL 

Bac:  Wachaotehrift  t.  klaaa.  Phil.  IX  84  p.  088—988  v.  K.  Bnaclia. 

—  Alc«'st*>.    Ti'Xto  grec,  pubÜö  avec  uotcs  par  Quentier.    8.  64.»  rBTBa 
et  corrigee  i)ar  E.  Kagon.    Paris,  Potissu  li^'m'.    lü.    91  p. 

— -   the  loa,  with  noles  by  A.  W.  Verrall    Cambridge  1690    v.  p.  37.  9  M. 
Ree:  Ncoa  phil  Rundschau  M.  18  p.  274—376  ?.  J.  Siular. 

—  Madea.  Griecbiscbe  Ausgabe  von  Sakko rap hos.  Atbeo,  Beck.  2M.  50Pt 
Ree.:  Lit.  Centralblatt  N  29  p.  1024—1025  v.  U  StadtmQlIer  —  Wocbea- 

scbritt  f.  kla&s.  Phil.  iX  31  p.  839—842  v.  K.  Buäche. 
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Jevons,  F.  8.,  notes  on  Eurij).  Hhcsus    Classical  iitview  Vi  7  p.  327- 

Mfihly,  J.,  Kuripides  Medea  1256 sq.    Philuloguü  LI  1  p.  136  U.  p.  146. 

Mahler,  S.,  Neues  ?on  den  Alten.  (Ueberaetzungsproben  au  Herondas  11. 

der  Antiope  des  Euripides )    Wien.    Pr.    8.    32  S 

Ree:  \Vorhen^chrift  f.  klas^s  Phil.  IX  39  p  lÜtiO— 1062      F.  Spiro. 

SohwarU,  E.,  &cbulia  iu  Eunpuiem.    II.   Berlin  1891 ,  Reimer,    r.  p.  38. 
108.  OlL 
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Galeni  scripta  minora  rec  J.Marquardt,  I.  Maller,  G.  Helmreich.  IL 
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vaiiooes  criticae.    Berliu.    Dias.    (Heiunch  &  Kemke ) 

fieorgii  Piaidue  earmfna  inadita,  von  L.  Stambach.  Wiener  Studien 

1  p.  61-68. 

Gregorii  Blys§(»ni  (Ncmosii  Eraeseni)  nepi  ^uatun  Av^'^nnj-ratj  liber  a  Bar- 

«uodiooe  in  Latinum  trausiatus.  Cap.  II— IV,  ounc  pnuium  ed.  C.  Bark- 
ard. Wien.  Fr.  8.  88  S. 
Hmdo.  Plaohar,  daflaunoDisCarthagioiensts  periplo.  Leipzig.  Diss.  (Teabner). 

Herodotms.  Cod  nota  di  F.  Valla.  Libro  1.  Torioo,  LAscbar.  t.  p.  38. 

2  M.  25  PL 

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(iriecliische  Autoren. 


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Leiden  1890'02,  Sijthoflf.       p.  110.  3  M. 

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Ree  :  Neue  phil.  Rundscha 

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Horn,  J.  F.,  die  ßebandluoK  der  IIr<merlektQre  auf  GjnDmsiea.  Jal» 

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Kirrhbach,  aus  der  l'ifhtprwrrlc-tatt  lIoraPr>     Die  Nation  N.  41.  45. 

Kluge,  vorbomiTÜcbe  Abbilüuagen  bomeriacber  Kampfscenea,  f.  EaaiW 
ftrebiologie. 

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8«»nm      Wi.Mi'r  Smdicn  XIV  1  p.  lf)0-134 

Ludwioh,  A.,  zur  .^og.  voralpxaDdrioiscbea  Ilia«*.  Berliner  pbil.  Wochea- 
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—  oeuauffr^'fnndeno  HandschnfU^  der  Homeri<>chen  UjOIMn  Jaktbtckir 

tOr  Pbiloiogiu  145  bd  4.  5.  Heft  p.  23^-240. 

—  adDOiatioomii  criticaram  ad  scbolU  io  üftocri  liiaden  Oeoarec^ia  pait 
Ii  (t  romnieulatio  ,.Qii:intitätszeicbrD  io  den  Ittcateo  Huidscbrifren" 
inscripia.   Köoig&berg,  Schubert  &  Seidel.   4.  31  8.  2i>  PI 

Mayer.  Et.  H.,  homerhehe  Parerga.   1)  Der  älteste  Homertexfc    3)  The> 

8eu9  hei  rinrrcr  ^)  Apnllof*'!4t  am  Neumnnritn^  4)  Onr  WetUtmpl 
Börners  u.  iifsiods    tiermeg  XXVII  3  p.  362  660. 

Monro,  D.  B  ,  gramnuur  of  the  Uonerie  dfadeet.  3.  ed.  Oxford  18M. 
T  p.  42  III  1611.  soft 

Hec.:  Meue  phil.  Kundachau  N.  14  p.  2ia— 219  v.  L 

Fmxer,  J.,  de  mytbograpbo  Bonerioo  reetitoendo.  Orelfkmüd.  IM«.  9. 

70  S 

Ree.:  Wocbeoscbritt  1.  klass.  Phil.  IX  S6  p.  1027—1031  v.  U  bcbrMkr 

Parmeiiller  L.,  les  mbsUuitift  et  \n  a4}eetMii  en       daos  la  luifie  dPBo* 

märe    Paris  1880.  Bouillon.  SM. 
Ree:  Berliner  phii.  Wocbeoadtrift XII  34  p.  1061- 1U02  r.  P. Caoer. 

Rztch,  A.,  SUD  Agon  d««  Homeroi  u.  Beafodoa.  Wiener  ftodlai  XIT  l 

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Sortaia,  0.,  lliaa  et  lliade.  Parii,  Bouillon    t.  p.  112. 

Ree.:  Berlloer  pbil.  Wocbenaebrlft  XII  SO  p  1125  -1130  r.  P.Gmr. 

Tnnfb^t  J-,  de  Hooiero  in  apopbtbegmatis  usurpato.    Leipxig  1890.  Disa 
Ree:  Bprlmpf  phil  Wn.h- nachritt  Xll  38  p.  1192—1193  v   P  (^u-t 
Hjperiües.   Kenyon,  F.  G.,  Uyptrides.    The  new  French  Mä.  adUiiiüfiAi 
tragnieott  of  tbe  pro  Lyn.  nnd  «dT.  Dem.  Claedcal  Beritw  IT  7  p«  2tt 
—289 

Relnaob,  Tb  ,  l'aonöe  de  la  naissance  d*Uyp6ride.  Revue  des  Stüdes  grec- 
qoea  N.  18  p.  SfiO-SOS.  dir.  p.  113. 

Well,  H..  Hyp^ride,  premier  discours  contrp  Athfenngfenp.  CText,  iraJue- 
tiou,  coaimentaire.)  Revue  de«  etudes  grecquei  N  18  p  167—188  v 
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Jamblichus    Paton,  W.  R  ,  ad  Jambliebl  de  viia  Pytbagorlea  tibraa.  Fki> 

lologus  LI  l  p.  182-184. 

ioBepbiopera  ed.8.C  Naber  III.  Leipsift  Teobner.  8.  L,884&  3II.30PI 

-   opera  ed.  B.  Niete.  111.17.  Ed.  minor.   Borltop  Weidmaatt.  v.p>^ 
112.  01L 
Ree.:  Dentaebe  Liiteratorseitnng  N.S9  p.  1265—1268  t.  P.  Wendland. 

Jvkn.  Watlmtmi,  Jnba,  eine  Qudle  AeHane,  t.  A^anm  p.  190. 

LoDßU».   Dapbiiis  et  Chine.   Traduction  de  Paul^Lonis  Coorler.  (Fitili 
Bibliotb^que  universelle.)   Paris,  Fayard.   32.    116  p. 


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Griecbiiehe  Aatoren. 


181 


Lnciani  libt  llus  ntpi  r$(  Utptjrfiyw  r«is»t^,  rec  L.  heru  BerVm,  W^^id- 
mann.   v.  p.  112.  1  M.  60  Pf. 

Ree.:  Wochenschrift  f.  klasB.  Phil.  IX  32/33  p.  870-871  V.  P.  Scholie. 
"  Rivista  di  filologia  XXI  1—3  p.  1G4-168  v.  G.  Sctti. 

»   Meoippus  et  Timon,  with  ootes  bj  £.  C.  Mackie.  Cambridge.      p.  42. 

4  M.  20  Pf. 

Bee.:  Claisieal  Review  Yl  7  p.  885  v.  O.  C.  Snitb. 

Setti,  Q.,  gii  epigramnii  di  Luciano.    (Estratto.)  Torino  1693,  Xibeeber. 

?.  p.  43. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  34  p.  921—922  v.  J,  Bieler. 

Sommerbrodt,  J.,  Ober  den  Wertb  der  Vaticaoiicben  Lneianbandecbtifl 
B7«.  Pbilologne  LI  1  p.  72  -83. 

Wilhelm,  0.,   der  Sprac!-:(  Nriuch  des  Lukianos  hinsichtlich  der  goge- 
nannteo  Adjektiva  dreier  Endungen  auf  -os.    Coburg.   Pr.    t.  p.  113. 
Ree:  Wocbeneehrill  f.  Uub.  Phil.  IX  87  p.  99ä— 1000     P.  Scbniaa. 

IfTsias.  AusRewählte  Reden.  Fflr  den  Schulgebrauch  erklArt  von  H.  Froh- 
berger.  Kleinere  Ausg.  2.  Hell.  8.  Aafl.  von  Tb.  Tbalbeim.  Leip- 
zig, Teiibner    8    IV,  224  S.  IM.  80  Pf. 

—  oratio  in  Agoratum.  Scholaram  in  usum  C.  C  an  Uli  recognovit.  Ve- 
rona, Tedeacbi.   16.  26  p.  80  Pf. 

—  ontione  eontro  Agorato,  con  note  di  C.  Canilli.  Ibid.  16.  81  p.  80  Pt 

Ketrodori  fragmenta  coli.  A.  KOrte.   Leipzig  1890,  Teubner.    2  M  40  Pf« 
Ree  :  Neue  phil.  Rund  chau  N.  18  p.  877—278  T.  K.  —  Clasaical  Refiew 

VI  7  p.  322  V.  J.  Buroet. 

Baomachius.  Schneider.  M.,  coniectoramm  trias  in  Naumachii  Epirotae 
nedici  fragmenta.   Pbilologns  LI  1  p.  180—182. 

•racula  Siliyllina  rec  A.  Rzacb.    Wien  !89l,  Tfnipsky.    v.  p.  43-     18  M. 

Ree:  Nciu!  piiil    UiimiNcbau  N.  17  p  21)3-204  v.  J.  äUzier. 

Bureäch,  K.,  kritischer  Brief  über  die  tal^ciien  Sibyllineu.    Philologus  LI 
1  p.  84-118. 

—  PseudoBibyllinisches.    Rhein.  Mu^onn  XLVII  3  p^  889— 358. 

—  zu  don  pM  udosiliylliniscben  Orakeln.  Jabrbacber  fttr  Philologie  146. 

Bd.  4  5  Hell  p.  273-  308. 

Rzach,  A ,  die  pseudosibyllioiscben  Orakel  u.  ihre  neneste  Benrkheüiuig. 

Jahrbflcher  für  Philologie  145.  Bd.  7.  Heft  p.  433-3t)4. 

—  snr  Verstechnik  der  Sibyliisten.    Wiener  Studien  XIV  1  p.  18~84. 

—  zii  den  sibyllinischf n  Orakeln.    Ibid.    p.  !4"'  — T46. 

Wirth,  A.,  das  vierzehnte  Buch  der  Siby Urnen.    Wiener  Stadien  XIV  1 
p.  85—60. 

PnyMSis  Krausse,  R  ,  de  Panyasside.  Hannover  1891,  Hahn.  V.  p.43.  8M. 

Rrc:  Nene  phil.  Rundschau  N.  17  p.  268—269  v.  A.  Bauer. 

Paasanias.   Gurlitt,  W.,  ober  Pansanias    Graz  1890,  Leuschner.       10  M. 
Ree:  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  IX  34  p.  913—921  v.  F.  Spiro. 

Pbiloni§  de  aetemitate  mundi  ed.  F.  Curoont.  Berlin  1891,  Reimer,  v. 
p.  43  .4M. 

Ree:  Neue  phil.  Rundschau  N  19  p.  290  -  29R  v  R.  Au«?feld. 

Cohn,  L,  zur  indirecten  Ucberlieferoog  Philoa  a.  der  älteren  Kirchen- 
•  Titer.  JfthrbQdier  fttr  prouminntieehe  Theologie  XVIII  8. 

CvNi^rbaaro,  Fr.,  notcs  on  th«  Philonean  roading  of  two  passages  in  tbd 

Tmiaot!^      H  aiir!  2^  H    Journal  of  Philology  N. -1!  p.  71— 72. 

Freudenthal,  M.,  die  Erkenntnisslehre  Philo».  Berlin  1891,  Calvary.  t. 
p.  114.  SM.  40 Pf. 

Boc:  Nen«  pbih  Rondsebaii  N.  19  p.  898^1  v«  B.  Amfeld. 


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183 


Orieehitehe  Antoien. 


Philo.   Wendland,  P.,  Dooentdeckte  Frsgueote  Pbilot.  Berlin  1891,  Beimer. 
T.  p.  43  114  5  M. 

Bfc:  Rtvitt»  dt  filologia  1X1  1-8  p.  168— 164  t.  Zanttl 

miodeni  Tolnni&ft  rhetoriea  ed.  8.  SudliftDa.  Leipzig,  Teotmer.  19.  LII, 
886  S.  4  IL 

PbiIo«itratTi<:    Miller,  J.,  (Me  PeziohuDgen  der  Tita  ApollODii  det  Pblklltn» 

tus  ?.ur  1'}  I  Im 'ra'^-ia<4e.    rhilologus  LI  1  p.  1S7 — 145. 


Pbocylide«.   Kroll,  W.,  zur  Ueberlieferoog  der  Pseodopbocvlidea. 
If  menm  XLVIl  3  p.  457-460. 

Pindaras.    Odi  neniee  e  isnidie.   (Bibliotece  nniTenale.)    MUano,  So»* 
lOgDO.  25  PI 

Drschmann.  A.  B.,  de  receotioram  iniwpretatione  Piodarica.  Koponhagea 
18^1,  Uad    V.  p.  114.  7  M  öOP£ 

Bec:  WodieDeebrift  f.  kla».  Phil.  IX  86  p.  978—976     C.  B&berlio. 

Graf,  E.,  Pindars  logaodieehe  Strophen.  Marbnrg  1899,  Ehrert.  t.  114 

IM.  80 PC 

Hoc.:  Reriin»  r  i)hjl.  Wochenschrift  XU  35  p.  1099  —  1102. 
Headiam.  W.,  ootes  on  Pindar.   Journal  ot  Philoiogy  N.  41  p.  89— Öl. 

MaikofT,  W  ,  die  vier  pindaritchen  Epinikien  anf  Hiera  von  SyrakoA, 

Ol.  I.  P}tb  I—Ill.  (Ru^sIkI)  )  Journal  des  kaiserl.  rass.  MiDisterioiM 
der  VolksaufklilruDg  1892.  August,  p  69—112;  Sept.  p.  113—114. 

Piatonis  opera  omnia  rcc.  M.  Wohlrab.  YllI,  1:  Theaetetu.   Ed.  altera. 

Leipzig  1891,  Teubner.  8  M.  CO  PI 

Ree:  Nrue  phil  Rundschau  N.  Iß  p  241-344  v.  Nasser.  —  Zelttdmft 

f.  d.  östt-rr  Gvmn  XLllI  7  p.  697— r>'.»9  v   F.  I.auozizky. 

—  Apologie,  ber&QSg.  von  G.  11.  Mailer.  Freiburg  1891,  Herder,  t.  p.  114. 

40Pt 

Bea:  Zeitschrift  f.  d.  6iterr.  Gymn.  XLtll  7  p.  696— 697     P.  Laacnikf. 

—  ai'olonio  de  Socrato.    Tt  xte  grec,  pub!i6  aveo  QU  argOUent  et  dOB  notes 

par  E.  Tal  bot.    Paris,  Harhetto.    16.    72  p.  60  PC 

—  Lacbes,  erklärt  too  Chr.  Cron,  5.  Aufl.   Leipzig  1891,  Teubner.  75  Pf. 
Ree:  Zeitscbrift  f.  d.  österr.  Gymo.  XLllI  7  p.  ö94-ß9ö  ?.  F.  Laucaizkj. 

—  Protegorae,  with  introdnetion  and  notee  by  J.Adam  and  A.  M.  Adam. 

Cambridge. 

—  tbe  dia1o{rrie<9,  translated  by  B.  Jovett.  6  Tola.  8.  ed.  Oxford. 

Ree:  Academy  H.  1059  p.  150. 

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SIL 

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p.  409. 

Hammond,  W..  on  the  notion  of  Tirtoe  in  the  dialoguea  of  PlaUk  Ha^ 
Tard  Studies  III,  u.  als  Leipziger  Diss.    8.    50  S.    ▼.  p.  115. 

Jeckson.  H  ,  on  Parmenides  52.    Journal  of  Philology  N.  41  p.  73— 74. 

Immisch,  0.,  unser  Platontext.  Berliner  pbiL  Wocbenscbriit  XU  36  p.  IISI 
—1188. 

Polle.  F.,  zu  Piaton  Alklbiadat  III41.  JahrbQcher  fOr  Philologie  146.  Bi 

4.  5.  liett  p.  312. 

Spitzer,  S.,  zu  Plato  Georgias  474;  494.   Wiener  Stadien  XIV  1  p.  133 
-^187. 

—  inm  Menexenna.  Ibid.  p.  187—188. 
MaroalHiio,  ü,  an  Plotin.  Pbilologat  LI  1  p.  46. 


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Grieefaiiehfl  Aatoren. 


188 


Plntarebus.  Life  of  ThemiätoclaB.   With  nolet  bj  U.  ▲.Holden.  3.  ed. 
LondoD,  Macmillan.    v.  p.  115.  4M.  20  Pf. 

Ree:  AcaiJemy  N.  1033  p,  29. 

»  li?es  of  the  tiracchi,  ed  by  (;.  E.  Undttrhill  Oxford,  y.  p.  46.  6M.  40  Pf. 

Ree. :  Academy      10ö3  p.  2i>. 
»  vie  de  P6ricl^.  Avee  Dotes  par  M.  Jacob.  Paris,  Uacbette.  1  M.  50 PL 

Paton,  W.  R.,  notas  on  Plutarcb's  Eibiea.  Joonua  of  PbUology  N.  41 
p.  1—15. 

Soliwano,  W.,  qaibm  fonUboi  Plnterebiu  In  fiU  L.  AemilH  Pauli  amii 

Sit.    Leipzig  1891.    Diss.   8.    83  S. 
Polsbü  historiae,  rec,  apparata  cntico  iostnixit  Fr.  Hultsch.   Vol.  IL 

Ed.  II.  BerliD.  Weidmann.  8.  XVI,  968  8.  6  H.;  I  el  II:  10  M.  M>  Pf. 
Prociu».   Wagner,  R  ,  Proklos  a.  Apollodorofl*  Jahrbflcher  für  Philologie 

14d.  Bd.  i,  5.  üeft  p.  241-256. 
Prodromns.  PneamontI,  E.,  dell*  *Ait6drjM(K  ft^ia  di  Theodor«  Prodromo. 

RpndicoQti  deir  Accaih-niia  dei  Lincei  ser.  V,  vol  I,  fasc.  5,  p.  301 — 370. 
Psellus.    Rhodlua,  B.,  Beiträge  zur  Lebensgeschichto  u.  ao  den  Brieten  des 

Psellos.    Plauen.    Pr.   (Plauen,  Neupert.)   4.    2ö  S.  1  M.  80  Pf. 

Tannery,  P.,  Psellaa  sor  1«  graode  nnnte.  Rotqo  dos  fitodes  grocqoM 

N.  18  p.  204 -'207 

Pjtbaicorici    Döring,  A.,  Wandlungen  in  der  pjthagoreisclieu  Luiirc.  Ar- 
chiv hir  Oesehiehto  der  Philosophie  V  4  p  503— .')34. 
Quintns  Smjrnaeus.  Postbomericorom  iibri  reo.  A.  Zimmenn  an  n.  Leip« 
zig  1891.   V.  p.  16.  a  M.  60Pt 

Ree:  Deutsche  Litteratnnoitung  N.  31  p  1007—1008  v.  A.  Schindler. 
Sopbocies.  The  plays,  with  noles  oy  R.  C.  Jobb.  IV.  Philoetelos.  Cam- 
bridge 1890.   V.  p.  45.  15  M. 
Ree.:  Berliner  phil.  Woeheneehrift  Zll  88  p.  ligS-^ltSS     Weeklein.  — 
Athenaeum  N.  3381  p.  234— 2.')6 

—  Elektra,  berausg.  von  Fr.  Schubert.  2.  Aull.    Wien  1891,  Tempekr. 
V.  jp.  46.  60  A 

Ree:  Neue  phil.  Rundschau  N.  14  p.  209—210  v.  II.  Müller. 

—  Pbiloktetes,  beraosg.  von  J.  Rappold.    2  Tble.   Wien  1891,  U&lder. 

1  Bf .  48  Pf. 

Ree:  Neiif  phil.  Rundschau  N  15  p  225—228  v.  Müller. 

—  tragödtes,  traduitesp&r  M.  Beilag uet.  Paris,  Hacbette.  8.  XX,  351  p. 

SM.  50Ä 

—  in  modernen  Versmassen  neu  übertragen  von  M.  Kloomano.  VJI.  Tra* 
cbinierinneo    ITiUlhurghanson,  Gadow.   8.    40  S.  40  Pf. 

Ellis,  R.,  two  lioteä  on  Sophocles.    Journal  of  Fhilology  N.  41  p.  37—38. 

PlOee,  Th.,  Sophokles  Elektra  —  eine  Auslegung.    Leipzig,  Tenbner. 
p.  117  3M. 
R«c:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XJl  35  p.  1094—1097  v.  Wecklein. 

Wecklein,  zu  Sopbocles.    Jahrbücher  für  Philologie  145.  Bd.  4.  5.  Heft 

p  234-2.S8. 

Zielinsky,  Th.,  Beraerkungm  zu  Sophokles'  Tra^dien  u.  deren  Scholien. 
Jourual  des  kais.  russ.  Ministeriums  der  Yollisaufkläruug  1892,  Juli- 
August,  3.  Abth.,  p.  1—^.   (Auch  apart.) 
8trabo.  Geographie.  Tradnotion  par  A.  Tardien.  IV.  Table.  Paris  1890. 
üacheUe.  8  M.  50  Pt 

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Strato.  Rodler,  Q.,  la  phjaiqae  de  Straten  de  Lampea^no.  Paris  1891,  AI- 
ean.  v.  p.  46.  SM. 
Ree.:  Revoe  eritiqne  N.  98  p  88  t.  L.  Herr. 
Te§tamcntuni  novum.    Kdberlln,  K.,  eine  Würzburger  Erangelienhaod* 
schritt.    Erlangen  1891.    Diss.   (Augsburg.  Pteiffer.) 
Ree:  Neue  pbil.  Rondschan  N.  19  p.  302  -303  t.  P.  Mohr. 
Ibeognto.  Htadlam,  W.,  not«  on  Theognis  461.  Jonmal  of  PUlologjr  N.  41 


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184 


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TbeophrMtos.    Nab«r,  8.  A.,  adnouuouos  criticae  ad  lbeopbra»ti  cbarac- 

teres    Miiafnosyne  XX  3  p.  dl9— 337. 
Xbeopompus.   Hirzel,  h. ,  war  Gbafakteriatik  Thecqwnipa.  Bteia.  MaseBB 

XLVIl  3  p  359— 3ö9. 
TlinrjdideH.    Erkürt  T4»  Bftliin«- Widmanit.   4kAllfl.   11,2.  Leipzi«;, 
18dl,  Teubaar.  IM.  6üPt. 

R«e.:  Berliner  pbiL  Wochevadirift  XII 3»  p.  1827— 19M  t.  0.  Bakreadt. 
—  erklärt  voo  J.  CUtaeo.  lU.  8.  AoA.  TOS  J.  Stäup.    BetKo.  Weid. 
mann,   8.   286  S.  8  M.  70  Pf. 

Cook,  A.  M. ,  notes  on  Tba^£d«  book  IV.  Amoieu  Jonnal  of  CU* 

lology  N.  49  p.  86  -  87. 
Harbtt,  L.,  an  Thukydides.   Erkl&raogen  ond  Wiederberatellnogpn.  I. 
Leipzig,  TciibniT.    y.  p   47.  2M.  BOPf. 

Ree.:  Berlioer  pbil.  Wocbenscbrift  XII  3  p.  1102—1105  v  0.  Behrendt. 
—  Wocbenaebrift  f.  klass.  Pbil  IX  29/31  p.  785—790  v.  N  31 
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Uebhoid,  K.  J.,  zu  Tbukididea  II  89,  2.  JahrbOcber  fOr  Philologie  14». 
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Marchant,  E.  C,  text  of  Thuc  VIT.    Classical  Review  VI  7  p  303-304. 

Meu««,  H-,  Thukydides  u.  die  religiöse  Auf  kl&rnng.  Jahrbacher  fOr  Flti* 
lologie  t45.  Bd.  4. 5.  Heft  p.  835— 833. 
Tragici.  Harries,  H .  tnxgici  graeci  qn»  tritt  oii  lint  in  datcribttida  bsaoU. 
Kiel  1891.   I>i3s,   (Leipzig,  Kock.)  OL 
Bee.:  Wocbenscbrift  f.  klaas.  PbU.  IZ  35  p.  945-949  ▼.  a.  Honeh. 
Herwerden,  H.  van,  ad  tragicos.    Eurip.  Hecab.  239.   Soph.  TibcUl 

102.  311;  370i  385;  \m.    Mnemosyne  XX  3  p.  317-31S. 
Koobt  H.,  quaettioDom  de  proverbiis  apud  Aesäiylaai  Sophoclom  Eoripi* 
dem  Caput  altpnim.    Bartonslein.    Pr.   t.  p.  118 
Bec:  Berliuer  pbil.  VVocbenschrifi  Xll  37  p.  1167— llüö  Weckleio. 
Tyrdl,  R.  Y.,  notea  on  Gredc  tragediana.  Cbksneal  Baviowyi  7  p  SOl'-^cn. 
VVeistenfela,  O.,  die  Entwickelung  der  TngOdIo  bd  den  Griechen  GS- 
terslob,  BertelsraaoQ.    v.  p.  47.  l  M.  20  PC 

Ree:  Berliner  pbil.  Wochenscbritt  XII  85  p.  1098    1094  t.  We<** 
lein.  -  Zeitechrift  f.  d.  Gymu  XLVI  7.  8.  p.  400-4»^:?  v  Th.  B^^cker. 

XeDophon.   Tbe  Occooomicua,  witb  notes  by  U.  A.  Holden.   4.  ed.  Loa* 
den  1889,  Macmillan.  4M.  99K 

Ree  :  Neue  pbil  Rundschau  N.  17  p.  2ßl-2R2      J.  Sitzler. 
Joost,  A ,  was  ergiebt  sieb  aus  dem  bprachge brauch  Xenophons  in  der 
Anabasts  fÜT  die  Bebandlnng  der  Sjntax?   Berlin,  wadnann.  v. 
p.  118.  SM. 
Ree.:  Kene  phfl.  Rnodseban  N.  19  p.  289—290  v.  K.  Uaoseo. 
Simon.  J.  A ,  zu  Xenopbons  BellenUm.  Jabrbftcbor  tor  Pbilologie 

Bii.  4.  5  Heft  p  257  -  264. 
Strack,  H  L  .  Toliständiges  Wörterbodn  m  Xenopbom  KTropftdic.  2.  Aol 
Leipzig    II  ihn     8     IV,  166  S  2  M  25  Pt 

Weissenborn,  0.  X(  nophons  Memorabiiicu  aJs  Schuiicktüre.  Muhlhsoseo 
L  Th.  188(1.  Pr. 
Bec  :  Rivisu  di  filologiaXXI  1—3  p.  114-  117  t.  A.  Corradi. 
Zonaras.  BfittnofWobat,  Stadien  snr  Toztgeiobidite  de«  Zontm.  Bj» 
ilDiiebe  Zeitubrift  I  8  p.  808—844. 

2.  R  ö  in  i  s  c  Ii  G  A  u  t  o  r  e  n. 

Lndewig,  A.,  quomodo  Pliaius  ma.,  äeneca  pbil.,  Curtins  Rafus,  Quintiiis- 
ans,  Tacitas,  Flinias  mi.  partieula  qaidem  an  sfait  l^raf  1891,  Donbüeni. 

T.  p.  118. 

lec :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  36  p.  U33— 113ö  v.  J.  ii.  Schnall. 


Digitized .b)^pogIe 


m 

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p.  121. 

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ClkArisiuH.    Fröhde,  0.,  de  C.  Juliu  Roinano  Cbäribii  aucture  Leipiig, 
Teabner    t  p.  121.  2  M.  80  H. 

Ree:  Wrifhon^cbrift  f.  kla«?«-  Phü,  IX  32  33  p.  872— 873  v  C.  Weyman 

Gieero.  MArci  Tallü  Ciceroois  open  ooonalli«  Patnun  Societatis  «Tesa  notu 
ittnmtft.  EplMobi»  et  UttoriM  t^MtM.  Tomn       Tonn,  Hmm.  16l 

16.    184  p. 

»  Bed«  gegen  Q.  CAciliiu,  erklärt  tqa  K.  üacbtmann.  GoUia  1691,  Perthes. 

46  Fl 

Bec.:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  6]nD0.  XUU  6  p.M6-^B06     A.  KMoiti^r. 

—  I?s  Catilinaires.    Expliqu^es  litteralemeot,  tnAdlM  et  anootftot  p&r  J. 
Thibault.   Paria,  Uacbetie.    IG.   25i>  p.  2  M. 

—  ClearM  Bede  de  imperio  Co.  Pompei,  nacb  pidafO|^ldl6D  QMichtfipuokteQ 
erklärt  Ton  K.  Thamen.   Berlin  1890,  Oftrtnor.  1  M.  40Ft 

Kec.:  Meae  phiL  Roodscliau  N.  14  p.  21ö  2ld. 

—  oratio  pro  Monma.  Noofotto  Milioo,  avee  doanotes  par  A.  No§L  Paris, 
HMbette.    16.    99  p.  75  Pf 

—  —  Rede  fOr  Moraoa,  arkl&rt  tob  J.  Strongo.  Gotha,  i.  p.  60  7öPl 
Boe.:  Zeitadirift  f.  d.  ftsterr.  Oymn.  ZLIII  6  p.  006^009    A.  Konitoir. 

—  pro  Plaocio  oratio,  with  notes  by  H.  A.  Holden.  3.  ed.  Cambridge  IS91 
fiec:  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xll  87  p.  1168—1164  v  J  H  Schiniilj. 

—  in  Verrem  orationes.   Diviaaiio  in  Caeciliom,  par  E.  ihomas.  Paris, 
Bachette.  ▼.  p.  50.  2  M.  50  Pf. 

Bec.:  Deatoehe  LitteratoraoitODg  N.gS  p.  1099'^  1040  t.  Th.  StaiigL  ~ 
Wodienichiift  f.  Uui.  FUI.  IX  »  p.  809-800  tr.  W.  BItmWL  - 

Revue  critiqoe  N.  28  p.  23 — 25     P.  Lejay. 

—  de  oificiis  libri  traa  o4  J.  Csengeri.  Badäpeoi  1891i  LampoL 
Bae.:  Neu«  pbi).  Bondsohaa  N.  14  p.  814— SI0  t.  L.  Bali&artft. 

Tusculanaram  disputattoDom  libri  V.  Für  den  Sebaigebranch  erklärt  von 
0.  Unine   1  et  II.  4.  Aafl.  Leipsig.  Teubner.  8.  XX17,  107  8.   IM.  aOFL 

—  ausgewählte  Briefe  Ciceros  n.  seiner  Zeitgenossen,  heraasg.  tob  Fr.  Alf. 
Berlin,  G&rtner.       p.  51.  9  M. 

Bao.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  36  p.  1130— 1132  L.  Goriitt. 
—  Lit  Centralblatt  N.  33  p.  1167— 1168.  —  Wochenschrift  f.  klasi. 
Phil.  IX  27  p.  748—761  t.  0.  W<  issenfels. 

—  —  Cicero  ia  bis  lottara,  by  Y.  B.  TyrroL  London  1891,  MacmiMaD. 
p.  51.  5  M.  40  PL 
Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  88     1132-1188  V.  L  Ourlitu 
Aly,  Fr  ,  Cicero.    Berlin  1891,  G&rtner.    v  p  61.  122.  3  M.  60  PL 

Hec:  Zeiuchrift  f.  d.  Gjmn.  XLVl  7.  6  p.  454—456  t.  0.  £.  Scbmidt 

Botoaler.  Q.,  Cleiroii  at  ms  amli.  Btodo  war  H  aodMft  romine  d«  teoips 
de  Cösar.   9.  6dition.   Paris,  Hachette.    16.   419  p.  3  M.  50  Pt 

Clark,  A.,  coUation  £coiii  tho  Harlaian  MS.  of  Oteon».  Qifocd.  a.  6L 
129  IlM. 

Bec:  Academy  N.  1056  p.  73     B.  EUis. 

Oottwoiiar,  P.,  Untenoehnngen  ober  den  didaktisehoii  Werth  Cioerooia* 
nisehar  Scbalschriften.  Halle  1889,  Waiaenhaos.  1  M.  20  PI 

Bec:  Wocheniehrlft  t  kJaia.  PhiL  1X87  p.  1009-1991  v.  Kcaaiach. 

Erooto,  P.,  dl  nn  passe  dubbio  nella  III  OatUiatrift  (HKn^  BiHUa  dl 
iUologU  XXI  1— S  p.  137—141. 

€MeiiMii,  A,  aar  dmioologie  von  Oieeio  De  legibua.  Batfiner  pbfl. 
WedMuekrift  XII 80/81  p.  989-HI9SL 


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Römi&che  Autoren.  I39 

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l&r  Philologie  145.  Bd.  6  Heft  p.  410-416 

Lange,  J  ,  zn  Ciceros  Ponpeiana  §ML  Jahrbücher  fttr  PUlologie  146«.  Bd. 

4.  ö.  lielt  p.  3Ö6. 

UnderbaiMT,  8.,  de  Terboram  mntaatomm  et  peregrinarum  apnd  Cicero« 
nem  asu  et  compentatfone.   I    Metten.  Pr.  8.   87  & 

Wep^uet,  H  .  Lexikon  za  den  Schriften  Ciceros.  2.  Theil.  Lexikon  m 
den  Philosoph.  Schriften.  2.  Bd.  (43.  Lief.)  Jena,  Fiacher.  Lex.-8. 
860  a  4911. 

Petoal ,  C  ,  advemria  TerBiliaiia  et  Tolliaiia.  BiviüA  dl  iloloi»  ZZI 

1-3  p.  128—134. 

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p.  W.  WS.  1  M.  80  Pt 

Bec  :  Berliner  iliil  WocIk  n^chrift  XII  37  p.  1164—1165  T-H-Deiter. 

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Schmidt,  O  E..  Bagiennus  (Cic.  Ep.  X  33,  4)    Philoiogim  LI  1  p.  186 — 188. 

Ciaudiani  carmina  ed.  Th.  Birt.  (Honumenta  Qermaaiae  vol.  X.)  Berlin, 
Weidmanik  gr.  4.  OCXXX.  610  &  80  M. 

CornoHus  Nepos.  Bttachofsky,  R.,  Bencht  ülier  die  rornriins  Nepos  bo- 
treffeude  Litteratnr  der  Jabre  1678—1891.  Bnrsi&n-Müliers  Jahreaberichfc 
LZXIl.  Bd.  p.  81—198.  T.  p.  {98. 

Corpus  iarlfl  elTilie.  OertmanH,  P.,  die  Volkiifirthsehaflfllelwe  de«  Corpus 

joris  civilis.    Berlin  1891.  Prager.  41C. 
Ree:  Lit  Centralblatt  N.  29  p  1018  t.  xp- 

CurtiuB  Rnfus.  Geacbicbte  Alexanders  des  Grossen  Ton  Mazedonien.  3  u. 
Bnch.  Ans  den  Lateiniaeheo  tob  £.  B.  Bertis»  MeeklesbBrB.  83.  96  II 

Boiiert,  0.,  ▼ollstÄndif!:^^  Wörtprbnrh  zn  äpw  (Jnschichtswerke  von  Cnrtioi 
Rnfna  über  die  Thaten  Alexanders  des  Grossen.  3.  Aufl.  HannoTer. 
Hahs    111.9888.  SM.  9iil 

Klebe,  E.,  eine  astike  Besntsiiof  des  Cortine  Rsliis.   PhUelogss  LI  1 

p  151 -!55. 

Menitius,  M.,  zu  Cortius  and  Velleiiu.  Ebcin.  Maseom  XLVUI  3  p.  466 
—468. 

Cyprianas    Coreesn,  P.,  der  Cyprianieehe  Text  der  aeta  apostolomm.  Pr. 

Berlin,  (Weidmann.)   4.   26  8.  1  M.  60  PL 

Cyprian!  Galli  poetae  Heptatenchoe,  rec  B.  Peiper.    Wien  1891, 

Tempfeky    v.  p.  ö2.  123.  10  M. 

Bec:  Bist.  Zeitecbrift  69.  Bd.  3.  Heft  p.  811—888     A.  JOlidier. 

Florns.  Beck,  J.  W.,  observafinnos  criticao  pt  palacojrraphicae  ad  Flori  S^ 
lomam  de  Tito  Livio    Groningen  1891.   (Berlin,  Calvarv.)   ?.  p.  124. 

8  M  98  Pf 

Bec:  WocheiMcbrift  f.  Maas.  Phil.  IX 86  p.  851-968  v.  Th.  OpitsL 

€eIIii]N.  Dewaule,  L.  Äulus  Gellisa,  qnatestu  phUsBophiae  stodosrit  TMsc 

Toulouse,  Chauvin.    8.    138  p 

Hertz,  M.,  die  Eastochius-Resension  des  Gellius.   Jahrbücher  für  Philo- 

legte  146.  Bd.  6.  Heft  p.  425-489. 
Itenitliis,  M.,  Gellins  bei  Vinoens  von  Beaavais.  Philolofos  LI  1  p.  188 

—  191. 

Hilarii  tractatoa  super  psalmos,  rec  A.  Zingerle.  Wien  1891,  Tempskv. 
T.  p.  68.  94  ML 

Bec:  Bist.  Zeitecbrift  69.  Bd.  9.  Heft  p. 811-818  v.  A.  Jfliieber. 

Voratius.  The  works,  ed.  with  asles  by  Th.  Chase   BerM  sdidea. 

Philadelphia  1892. 

Rec:  Claaaical  Review  Yl  7  p.  324—326  t.  H.  C.  Elmer. 

18» 


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^38  BSniiAv  Antonni* 

Horatins  opera  cdr)  0  KtlUr  «t  J.  HaettlM^f.  Ed.  altera.  Wien, 
Tempsky.   v.  p.  63.  124.  i  M  jOPf. 

B^. :  Berliner  phil  Wochenschrifi  XII  30  31  p  942-943  v.  El.  Müller. 
—  WocbeoMbrift  f.  klM».  PhU.  IX  94  p.  924  -  925  t.  K  BoMoberg.  > 
Bhriata  di  ttologi»  ZXI  1-«  p.  177-179  t.  B.  Sabbadiai. 

^  —  ice.W.Havai.  II.  (Testaaiiaka.)  BatUs  1891,  Ckltary.  v  p  124. 

1  M.  80  PL 

Bee.:  BiTiato  di  Hldoila  XXI 1^  p.  m-«179  t.  B.  SabbadiaL 

^  carmioa,  relegit  et  appamta  eritiea  Miaeto  iaatiuft  M.  Hartz.  Berlin, 
Weidmaon.   8.   VI,  239  S.  2  M  40  Pf. 

.  —  lyrische  Gedichte,  erklärt  von  G.  iL  Müller,  bira&sburg,  Siraai- 
baifar  Druckerei    t.  p.  ö3.  9  II.  Ft 

Ree  :  Neue  phil,  Rundschau  N  ir>  p  231—233  ?.  E.  Kraü. 

< —  oeuTree.  TrftductioD  de  J nies  «lau in.  Pr6c6d6e  d'uoe  etude  sur  üorace 
at  tOB  tanpa.  9  vahnaea.  Vvm,  Maipoa  St  FiaaimarioD.  6  M. 

Barth,  P  ,  tu  Horatitia  canB.IS,9l.  JabrbttebM  für  Fbilalosia  146.  Bd. 

4.  6.  Heft  p.  336. 

Oawr,  F.,  Wort-  and  Oedankenspiele  in  daa  Od«a  dw  Hoiaa.  ESA 

liwnm  Ä  Titchr  r    V  p  ]'2r>.  1  M.  60  Pf. 

Bec:  Wocheu&cbritt  t  kia&s.  l'bii  iX  38  p.  1034—1037  t.  E.  Roä«ob«rg. 
€abrlal,  J.  E.,  6tada  rar  la  m^tiiqoa  d*Horaoa.  Bergerac,  imp.  Blanqaie. 
8.  32  p. 

Qtftbard,  Fr.,  Gedankeanag  Uoraaiachar  Odeo.  MOachea  1891,  Lindaaer. 

T.D.Ö1.  lJl.fiOPt 

Bac:  Meue  phit.  Rundscbaa  N.  16  p.  246-249  v  K  Posaabeig.  — 
Deataebe  Litteraturzeitaag  Br.  29  p.       t.  K.  ScheakL 

Qamoll,  Wm  dla  Bealiea  bei  Horaa.  IL  fiarliii,  Oinaer.  efir.  p.  54.  ISS. 

2  M  .  40  Pf. 

Manga,  H.,  die  Oden  u.  Epoden  des  Boraz,  fär  Franade  klau.  Büüaag.  iia* 
•onden  für  die  Primaner  unserer  Gymnasien  bearbailat  1.  SaogerhaaMai 

Sittig.   8.   IV,  171  S.  2  M.  75  ?L 

Platt,  A.,  Horare  Ödes  II  n.    Journal  of  Pbilology  N.  41  p  40—48. 

Rapolia.  D.,  viia  di  (^uioto  Orazio  Flacco  con  rannaagli  oovissimi  e  coa 
aota  diffna  inUa  Storia  deUa  Cittk  dl  Venasa.  Neapel,  Oetken.  4. 

4  M.  80Pt 

Sohimmelpfeng,  G.,  erziebKeba  HorazlektQre.  Ilfeld.  Pr.  (Berlin.  Weid* 
mann  )   4.    32  S.    t.  p.  125.  iM.  60P1 

8ahnaidawin,  M  ,die  Horazische  Lehensweisheit.  HannoTor  1890,  Hahn.  1  M. 
Bec:  Zeitschrift  t  d.  österr.  Gymn.  XLlli  7  p.  662-  663  v.  F.  üacaa. 
JvTMiallB.  Thirteen  satires,  traaalatad  by  A.  Laapar.  Loadaa,  Macmillan. 
T.p  56  4M.  90Pf. 

Bec:  Academy  N.  10ö9  p.  150. 

Spitzer,  S.,  kritisch^azagetiacha  Miaoallaa.  Javanal.  Wiaaar  Stodiaa  ZIV 

1  p.  131-133. 

Jnvenci  evangeliorum  libri  ex  rcc  J.  Hueme.    Wien  1891,  Tempsky.  t. 
P.M.  7M.  aOFl 

Ree:  Bfrüner  phil.  Wochenschrift  XII  27  p  843    847  v.  K.  Marold. 

I^actantius.  Bdaer,  aber  den  Verfasser  des  Buches  De  mortibus  peraeca- 
tonuD.  TbeaL  Qaartaladurift  VII  2. 8. 

Brandt,  S,  über  die  Ent  t  ?  ir  f^STcrh&Itniss«  der  Prosaadlrifleil  dea  Sju> 
tantios.   (Auszug.)   Wu'u  lö9l,  Tempaky.   t.  p.  55. 
Be&t  Berliner  phil.  Wocbensebrift  Xll  86  p.  1107—11(6    H.  Patada- 
nig.  -  Hi^t  Zweitschrift  60.  Bd.  2.  Heft  p.  319— 839  V.  A.  JOlieher. 
Tbeol.  Lutcraiurztiitung  $i.  13  T.  KrOger. 
—   lom  PbOaiz  dei  Lafctantlua.  Bbeia.  Mtuenni  ZLTII  3  p.  S9&-408. 


Bftmitdie  Amorao.  1^ 

Livitis.   Ab  orbe  condita  über  XXX.   Für  den  ^cbulgebrauch  erlüftrt  f  <m 
F.  Loterbteber.  Leipzig,  Teabnar.  8.  87  8.  c£p.  IM.  llLflOft 

über  XXI.    Für  den  Schulgebraach  wldirt  m  K.  Tttoking.    4.  Aofl. 

Farifrhorn,  Scliöniugh.    8.    IIGS.  l  M.  20  PC 

—  bistoriarum  über  primas,   Editio  terti«   Aog.  Xaor.  ofi.  ö«le»i«iia.  16. 
M  p.  SOPt 

—  8electioD8  (books  V.  aod  VI.),  adapted  and       with  Dotes,  appeodiz  moA 
focubulary,  by  C.  Laming.  New- York,  Macmillan.  16.  XVI,  93  p  c1    2  M. 

Haupt,  K ,  IJviiu-KoiDnienUur.  6.  fiefU  Leipsig,  Teobner.  &  XY,  266  a 
p.  126.  2M. 
lUe.:  Neoe  phil.  Rnndscban  N.  16  p.SS8  t.  £.  KOblar. 

—  AnleituDg  zoni  Yentändnias  der  üfianisehui  Itenkallamifom.  Ibid. 
8.    IV,  86  S.  IM. 

Stern,  E.  v.,  das  banoibalische  Truppeovprzeicboiss  bei  Livias.  Berliiv 
1891,  Cakary.  1  M.  60  PI 

Ree:  Dcntsebe  Litteraturzeitung  N.  37  p.  1202  —  1203      W.  Soltao. 

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6  Hefl  p  417—422. 

Iineaniui.  FrHnohe,  R.,  qaaestionm  Locaaea«.  Disa.  (Ootba,  Bnrow.)  8* 

86  S.  IM. 

Hotiua,  H.,  Lacanus  und  Senact.    Jahrbacher  fQr  Philologie  146.  fi4 

4.  5.  Heft    p  337—356. 

—  iDschriftliches  zu  Seneca  und  Locanna.   Rhein.  Sfaaenm  XLVTl  8 

p.  462-465. 

LncretiaB.  Ouvau,  L..  Locrtee  de  rer.  nai.  II  886.  Bevaa  de  phUologia  XVI 

3  p.  136. 

Blacer.   Manitius,  M.,  Aomilius  Macer  im  Miitelalter.  rhilolugua  LI  i  p.  171. 

Jüanilius.  Ellia,  R.,  ooctes  Mamliaoae.  Oxford  1891.  t.  p.  66.  126.  7  M.  20Pi 
Ree;:  Bevae  eritiqoe  N.  88  p.  86^29  v.  A  Cartaiüt 

Thomas,  P.,  notea  et  eo^jeetora«  aar  Manilloa.   (Extiait)  Bnaellei. 

V.  p.  56. 

Ree:  Classical  Review  VI  7  p  315  v.  R.  Ellis. 
Martiftlis.  Yoiing.  A.  W.,  ndea  on  Martial.  Ciaaaiaa  B«vieiryi7p.806~a07, 

Haftianna  Capella.  Tennery,  P.,  ad  Kartiani  Capellae  lib.  VII.  Befva 

de  Philologie  XVI  3  p.  137  140. 
Nepotiantl«!    Petschenig,  M  ,  /u  Januarius  Nopotiann«    Phi!oloe:n««  LI  1  p,  13. 

BotlUa  eplscopatum.  Geizer,  H.,  angedruckte  und  wenig  bekannte  Bis* 
thttmerverzeichnisse  der  orientalischen  Kirebe.  Bjaentioiacne  Zaitaehrift  I 

2  p.  245—281. 

Ovidius  Werke.  LiobesgcsänRP.  (Elegiaf )  H autsch  im  Vorsmasse  der 
Uracbnft  von  A.  Berg.  1—3  Lief.  2.  Auü.  Berlin,  Laogenscheidt.  8. 
k4BS.  lk86Pl 

Bailorlnl ,  E. ,  note  sulle  traduziooi  italiane  deU'  Ars  amatoria  a  dei  Ba- 
media  amoris  d'Oridio  aoteriori  al  riaascimento.  Bergamo,  Cattaneo.  8b 

78  p 

Headlam,  W.,  notes  od  0?!dias  Metam.  III  lUk    Jonnial  of  PhUologj 

N.  41  p  87— 88. 

Jahnke,  R  ,  eioe  neue  Ovid-ViU.   Rhein.  Museum  XLVII  3  p.  460. 

Polle.  F.,  zu  Ovidiua  Faati  IV  612.   JahrbOcher  lOr  Philologie  146. Bd. 

7.  Heft  p  492. 

Valmaggl,  L.,  Ubiifer.  Nota  a  on  paaao  dl  Ofidio  (Triatia  IV  9).  Bl? Iii» 

di  filologia  XXI  1-3  p.  134—137. 

Zdllner,  Fr,  analecta  Orldiaoa.  Lelpiig.  Diaa.  8.  116  8, 


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190  BftautdM  AaUMm 

FfttTM.  Engelbreoht,  A.,  patristische  Analekten.  Wien,  Brzezowsky.    p.  127. 
Ree  •  Woebensfhrift  f.  klasa.  Phil.  IX  39  p.  1064-1065  v.  M.  Petecheoig. 

FftuUnns.  Dr«xier,  W.,  panU  im  poema  ultimam  des  Paulioas.  Jahrb&chtt 

tor  PMIolOfI«  146.  Bd.  4. 6.  Heft  p.  854-S68. 
^eIac;onll  arüs  Teterioariae  quae  ezlaot  recfloioit ,  pnebtott  commenUiiu 

est  M.  Ihm.   Leipiig,  Teubner.    8.    244  S.  2  M.  40 Pf. 

Vctronii  eena  TrimakhiODis ,  mit  UebturttetzuDgen  und  AcmerkangeQ  ▼ob  L 
Fricdländer.   Leipzig  1891,  Hirzel    v.  p.  57.  127.  ö  .VI. 

Btc    Aihenaeum  N  3381  p.  218  -  219.  —  Journal  des  Savantä  li?92  juillet 
p.  0^7  —  406  V.  G.  Bou&ier.  —  Betae  critique  ü.  27  p.  ö— 8  v.  E.  TbuDui. 

Tkomas,      l'eDTeft  da  h  tnaUlfi  lUMfa«  d*Apfte  fMrone.  Faiii» 

chette. 

Ree. :  RcTue  critiqn«  N.  87  p.  IIQ. 

Flantos.  AnegewlMilte  Komödien,  toh  J.  Brix.   III.  Mroaedind.  4.  All. 

TOD  M.  Niemeyer.   Leipzig  IS'H,  Teuboer.       p.  67.  l  IL 

Hec;  ZeiUkChrift  f.  d.  österr.  ü)  mu.  XLüI  7  p  i 699—601  v  J.  Slowasser. 

—  CapUfL  Trioammos,  cor.  ü  ätampioi.   Torino  1890,  Paravia.  dOPi 
Rm.:  Berliiiar  pbiL  WotfhmMhrill  ZUM  p.  isao— ISSl  v.  E.  Bcdalnk 

—  le  commedie  Tolgarizzate  da  G.  Riguiini  e  T.  GradL  9.  iapreMÜMa 
3  volomi  di  coinples<;ive  1876  p.    Fireose,  Le  Monnier  19  IL 

OomaUi  R.  •  otservasiooi  iotoroo  «11«  Commedie  di  Flaato.  (Estxatto.) 
Verona,  T«de«ehi.        95  p. 

Gimm,  J.,  de  adiectifia  Plautin ts.  Straiibarg.   Dias.  4.  Sl8. 

Skuttoli,  Studien  zur  Plautinischen  Prosodte,  v.  Lat.  Grammatik. 

Plinll  Secondi  naturalis  hititoriae  libri  XXXVII.  Post  Ludoviri  .Taaiointea 
recognovit  et  acriplnrae  discrepantiae  aUiecta  ed.  C.  MayLoii.  V«I.UL 
UbiiJlTI— XXIL  Leipslg^  Tenbnw.  8.  XIV>4M8.  4  IL 

Fabia,  Pline  l'andeB  «'t-il  aadstf  m  aUge  de  Jemialem?  (fiilniti) 
Paria,  v.  p.  198. 
Bc«.:  HittheUnogra  i.  d.  hiifc.  Lil.  ZVI 9  p.  t49-l56b 

Prli^eia.  Ca»,  C,  dt  on  eodiM  di'  Piitpaa  mU*  BeDedittim  di  CMiaib. 
Cfttaoia.  Oiannotta.  8.  49  p. 
Beo.:  WodraoMteift  f.  kitts.  PbiL  IX  98  p.  774— m  t.  M.  MMiüai 

PtlMllliailiM.  Piret,  Fr.,  PrisdlHantu,  Beformator.  Wftnbnrg  1891,  Stuber . 
?  p.68.  «B. 

Btc:  Hist.  Zeiucbnft  69.  Bd.  2.  Heft  p.  322—326  t.  A.  Jülicher. 

Propertins.  Houaman,  A.  E.,  lüe  AlbS.  of  Propertius.  Jourual  vi  Pbilologj 
K.41  p.  101-160. 

Poafgate,  J.  P.,  %  Propertiui  ttse  of  »nsosc.  Jbanal  of  Pliilologf  M.41 

p.  66-68. 

OniDtlltaiil  iudtotfonii  orelofiao  Uber  X.  ed.  W.  Petereoo.  Oxford  1891. 
▼.  0  68.128.  UM.  60 Pf. 

Ree:  Deutsche  Litteraturzeitung  M.  28  p.  915-910  v.  F.  Becher.  -  Aül^ 
DMUa  N  8388  p.  979-960. 

—  11  libro  decimo  della  lo^tituzione  oratori«.  Senfo  ^  fentom  diL  Val 
maggL  Torino,  Löscher.  8.  78  p. 

KMeriii,  M.,  som  9.  o.  It.  Bache  dee  Qnintillanai.   JahrbOdier  fUlr  Fhir 

fologic  145.  Bd  7.  Heft  p.  505—612.    ?.  p. 

Meiater,  eine  handschriftliche  Epitome  Quintiltans.  üerlioer  phil.  Woebsa* 
idtrifk  ZU  89  p.  1917—1920  n.  N.  40  p.  1960-1959. 

Sabbadini,  R.,  sn  QointiHMie  (oodke  Bueine).  Bifiita  4i  Blologb  XXI 
1-9  p.  143-143. 


Zaeitns.   MCIIw,  P.  R  (Merseburg),  ca  TmHb«  Aaaakn  i  SO.  J«inbiGhir 

filr  Philologie  145.  Bd  i.  5  Ueit  p.  320. 

SoheiMP.  F.,  de  Ttcitei  de  orfttoribm  dialoi^  toikam  vm  et  M«.  fcwlM 

1891,  Köbner.    t.  p.  130.  2  M 

Ree:  Berliner  phil  Wochenschrift  XII  32/33  p.  lOlj    iulS  v  C  J  bL. 
—  Clasfcical  Review  VI  7  p.  316 — 318  r.  A.  Endemann 

^  Ree:  RiTista  di  filologia  XXI  1—3  p.  172—174  ?.  L.  CaDUrellL 

Welnberaer,  J.,  die  Entstehung:  u.  Teadeoi  der  Tadt^adieo  OacmoU. 
2  Tbeile.   Olmotz  18^0  u.  1891.  Pr. 

Bml:  DentMiM  LittmUineltniii  M.  31  p.  1006     J.  PttmiMr. 

TerentiiiN.  Gli  Adflphoo,  con  Dote  di  ELStampini.  Torino  IS91,  LdMte. 
Ree:  Kivista  di  filologia  XXI  1—3  p.  168—172  von  L  Valmaggi. 

—   Pbonnio.    Literally  translated,  with  notcs,  by  A.  Stewart.  Cambridge, 
Ball   8.    Ol  2  M.  40R 

Rötter,  E.,  de  HeaatoDtimoramo  Tercntiano.   Bayreuth.   Pr.   8.  29  S. 

Sabbadini,  R..  solla  diffuaione  del  commenlo  di  Douato  a  TareoiiOb 
(Eatratto)   Verona,  Tedeschi.   16.    18  p. 


|er,  W.,  cur  Frage  zq  den  BubnenaltertbQmera 

cnnimenfrtr.    Wiener  Studien  XIV  1  p  120—130. 

.lertullianus.    De  paenitentia.   Herausg  von  E.  Preuscben.  Frdbm 
IfiOl,  Mobr.   V.  p.60.  1  M.  00  Fl 

Bec:  Bt^rliner  pbil.  Wocbeoscbrift  XU  29  p.  906— Oia  T.  J.  van  dar  TUM. 
—  Tbtol.  Litteraturblatt     24  v.  Bonwetacb. 

^  de  praescriptioalbDa  liaafatieonim,  karamf.  von  S.  Praaaeliaik.  Frei- 
barg,  Mohr    t.  p  60  IH. 
Ree:  LiL  Ceutralblatt  N.  32  p.  1115  v.  C  W— n. 

Harnack»  A.,  Medizinisches  bei  Tertullian.  Lt  ipzig,  Hinricbs.  T.p.  ISI.  5lL 
Ree:  Hist.  Zeitschrift  69.  Bd.  2.  Heft  p.  310—311  t.  L. 

Vliat,  4.  van  der,  ad  TertnlUani  da  pndicitia  et  de  poaniteiitia.  Mnnaii 
ajae  XX  3  p.  273-286. 

TIbvItaa.  Ehrangrubar,  St.,  de  carmine  panegyriao  Maaaalaa  Faeado-TM 

Hano.    KremsniüDSter.   Pr.    8.    76  S    cf.  1891. 

Varro.  Samter,  E.,  quaestiones  Varronianac  Berlin  1891,  (ileinrich  &  Kemke.) 
*  DiM. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  Xll  38  p  1202—1203  ▼  Fr  Marx. 

Telleias  Paterculu«!     Manitius,  M.,  zu  Curtius  u.  Velloius,  v  Curtius. 

Vergllins.   Gedichte,  erkl&rt  von  Ladewig  u.  Schaper.  IL   Aenetde  I 
—Tl.   II.  AolL  van  P.  Oaatfelre.   Barlin  1091,  Weidmaaii.      p.  131. 

2  M.  25  Fl 

Ree;  Wochenschrift  t.  klass  Phil.  IV  35  p.  953— 9.'i5  v.  C  Uaberlin.  — 
Nana  pbil.  Rundschau  N  17  p.  204  -  2G7  u.  K.  18  p.  278—282  T,  tt 
Kern.  —  Rivista  di  filologia  XXi  1—3  p  177—178     R  Sabbadini 

—  le  ?1.  livre  de  P£n6ida.  £spliau6  Uttöralement  par  £  Sommer.  Tradoit 
et  annoti  par  A.  Daiportaa.  Paris,  Hachette.  6.   116  p.     1  II.  flOft 

—  Culex,  rec.  Fr.  Leo.   Berlin  1891,  Weidmann.       p. 60.  SU« 
Ree:  Rivista  di  filologia  XXI  1-3  p.  177-179  ?  R.  Sabbadini. 

—  Oeuvres  complätes  de  Virgile.  Traduitea  par  Tb.  Cabare  t-Dopatj- 
Paria,  Hachette.  8    17,  400  p.  SM.  fiOK 

—  rEncide  tradotta  da  A  Caro,  annotata  od  illustrata  per  uso  delle  acaole 
e  riveduta  sui  migliori  codici  antichi  da  £.  Calvi.  Libri  I— IIL  TortaOi 
ed.  Salarian».  10.  ZXXI,  187  p.  can  rilratto  a  tavola. 


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Bpignpbik  und  PalAaogmpUa.  193 


Tergillns.  OeiU  Torr«t  R.,  ia  quarta  £giQ£a  di  Yirgilio  comraeotata  aecoodo 
IHtfte  grunnatica.  Torioo,  LBieli«r.  8.  101  8.  6  M. 

NoMk»  0^  dte  ento  Aeneis  Vergila.  BemM  XZTII  S  p.  407—445. 

Pksoal,  C,  advenam  VergiliaiiA  et  TbllUutia.  Blviata  di  tUologlft  XXI 

1—3  p.  128-134. 

Reichenhart,  zur  £rkl&run?  einit^er  VergilsteUeo.  Zeitaebrifl  t  d.  Otterr. 
Gymaasieo  XLIII  6  p.  491  -  i^i. 

Mlirloh,  M. ,  de  Cnlieto  potitefmiB  oodidbim.  Berlin.  Dias.  (Helnrieh 

Kemke.)   v.  p.  61.  1  M.  50  Pf. 

fiec:  Wocheiucbriit  f.  klass,  Phil.  IX  28  p.  766  -770  v.  O.  Mertoer.  — 
DeuUebe  Uttemtimeitniig  M.  S8  p.  1074-1076  t.  M.  Rothstein. 

Tictorls  Aorellaiil  de  Chesaribas  Uber  ad  fidem  codicum  Bruxelleosia  et 
Qioiiie&sii  zee.  F.  Pieblmayr.  Pr.  Manchen,  Ltadeaer.  8.  Vlll,  59  S. 

60  Pf. 

Virgiliui  srammaticus.  Stangl,  Th.,  Virgiliana.  Manchen  1890,  Linüauer. 
V.  p.  61. 

Ree.:  Dentaehe  Littentuneitang  M.  S9  p.  945     fi.  Voigt. 


IIL  Bpigraphik  und  Falaeographie. 

1.  Griechische  Inschriften.  —  Orientalische  Inschriften, 
soweit  sie  zur  ReimtniäB  der  classischen  Alterthams- 
Wissenschaft  von  Interesse  sind. 

Bannier,  W.,  de  tituh's  aliquot  Atticis  rationes  pecuniafnm  Minerrae  exhi* 
beotibus    Berlin  IHlU,  lleiurich  &  Kemke.   v.  p  132.  IM.  20  PL 

Ree:  Wochcn^rhritt  f.  klass  Phil.  IX  40  p.  1087-^1068     Br.  KeiL  — 
Neue  phil.  Rundschau  N.  14  p.  220  v.  Meisterhaos. 

Benndorf,  ö  ,  Ukisch'griechische  Bilinguis  q.  aadr^ro  Inschriften  aas  LjUen. 

Anzt  iger  der  Wiener  Akademie  1892  p.  63  -74  mit,  Facsimiles. 

B^rard,  V.,  inscnptlons  d'Ol^-mpos.  Bulletin  de  correspoodauce  heti^aiqae 
XYl  4.  i  p.  81S-280. 

Berger  I  rapport  de  M.  Berger  sur  une  inscription  punique  trouY^e  ä  Lixua 
et  ewr  »nie  inscription  juive  ancienne  de  Volnbilis  dAcouvorte  par  M.  de 
La  MartiDi^re.  Inscriptions  peintes  sur  Tases  de  ia  uccropole  d'üadrum^te. 
(JBstiait)  Paris,  Lerouz.  8,  7  p.  avee  pUncbe. 

Catalogne  of  the  cuneiform  ublets  in  Che  British  Mnteam.  Pablished  hj 

C.  Bezold    II.    J.oTifiou  (1891),  Longman. 
Rt^c  .  Lit.  Cmtralbtati  N.  35  p.  1248  v.  El  8. 

Diamautaras,  A.,  ixt/paf>at  ix  Ao»{ag    Bulletin  de  correspondance  holl6- 

niqne  XVI  4. 6  p.  604—806 
Fons^res,  G  ,  inscription  deSalamioe.  Bnlletin  de  cerrespendaace  hell6niqiie 

XVI  4.  ö  p.  29y— 301. 

Fustel  de  Conlanges,  ioscriptious  d«  Chics.  Bulletin  de  correspondance 
beliinique  XVI  4. 6  p.  681—385. 

Gerojannie,  J  ,.au>  Albunirn  (griechische  Grabtebriftea).  Arcb.-eplgr.Jfit- 
theiluDgen  aus  Österreich  XV  2  p.  127—128- 

flerwerden,  U.  van,  Epigraphisches  (metrische  Inschrift  von  Khora).  Ber- 
liner pbU.  Woebensehrift  Xlf  64  p.  1058-1069. 

BOBolie,  Tb.,  contrats  de  pr4t  et  de  lecatlon,  troavte  k  Amorgos.  Balletin 
de  oerrespondaaee  helltoiqae  XTI  4. 6  p.  st68-894. 


üigiiizea  by  LiüOglc 


194 


Lateinische  InBcbriften. 


loseriptlonefi  graeeae  metricae  ed  Th.  Preger.   Leipsig  1891,  Teobner. 

V.  p. ü^ä  m  SM. 

R«e. :  Deuucbe  Litterataneitaog  N.  29  p  943—945  r.  F.  Spiro.  —  Bera» 
critique  N.  33 /3i  p.  v.  A.  HaoTette. 

Latyschew,  B.,  notae  marginales  ad  inscriptionf^s  aliquot  metricas  naper 
reperias.    BuUetio  de  correji^poQdaoce  belienique  XVI        p.  302— 304. 

LnroTich,  L,  ioecriptioDS  de  Klos  en  Bitbyoie.  Bulletio  de  correspondance 

beüenique  XVI  i  g  p  319 -32a 

Meissner  u.  Rost,  B«uin8cbriften  Saoberibs.   Leipsig,  Pfeiffer. 
SIumniNen,  Th.«  Fragment  des  diokletiaiiisrben  Edikts  aua  Gylbioo.  Hit- 
tbeiluDgeo  des  arcb  iaütitutü  zu  Atbeo  XVli^  p.  15ö— 157. 

Peiser,  F.  E. ,  die  betitiscbeo  loscbritteo.  Ein  Versuch  ihrer  Entziffemog, 
nebst  eioer  das  weitere  Studium  vorbereiteoden  mctbodisch  guordneteo 
Ausgabe.    Berlin,  W.  Peiser.   XV,  i2ä  &       p.  m  ä  M. 

Pellegrini,  A.,  Studie  di  epigrafia  fenicia    Torino  1891,  Clausen. 
Ree:  Lit.  Centralblatt  N.  34  p.  1210-1211  v.  A.  S 

Berueil  dos  inscriptions  jiiridique»  Par  Dareste,  Haussoullier,  Th. 
Rfiuach.    2  taic    Taris.  Leroux.    v.  p.  üü.  !Ji;L  IM.  iiü  Pf. 

Ree:  (1)  Wochenschrift  f.  klass.  Phil.  1X27  p.  733  -737;  N.  ffi  p.  760- 
768.;  N  29/30  p  790—797  v.  0.  Schultbess. 
Reinach,  8^  inscriptions  de  Samothrace.   Revue  dos  Stüdes  grecqoes  N.  Id 
p.  2Uä. 

Reinacb,  Tb.,  encore  un  mot  sur  Tinscriptioa  de  Cos.    Revue  des  Stüdes 

grecques  N  LS  p  2^ 
Rost,  KeiUcbrifitexte  Tiglat-Pilesers.    Leipzig,  Pfeiffer. 

Roose,  W.  H.,  notes  oa  üreek  epigrsune.  (I.  U.  A.)  Ctassicai  Review  VII 

p. 

Schwan,  W.,  eine  ägyptische  ürabschrift.  JahrbQcber  fOr  Philologie  145.  Bd. 
fi  Heft  p.  397—399. 

Tell-el> Amarna  tablets  in  the  British  Museam.  London  (Qaaritch).  v. 
p.  134.  Ü3  M.  öö  Pf. 

Ree :  Academy  N.  1061  p.  IM  v.  A.  iL  Sayce. 
llsener,  epikureische  Schriften  auf  Stein,  v.  Epicurus  p.  118. 

Warkerua^el,  J ,  Inschrift  von  Teos.  Mittheilungen  des  arch.  Instituts  so 

Äihtu  XV 11  'l  p.  143— U6. 

Wilhelm.  A.,  Prozeneolisie  ans  Histiaia.  Arch.-epigr.  Mittheilongen  aus 
Ot-sterreich  XV 2  p.  III— 122. 


2.  Lateinische  Inscbrifteo. 

Andollent,  A..  sur  un  gronpo  dMn'^cripttoDs  de  Pnniaria  (TIerocen)  eo  Man- 
rt'tanie  C^sarieone.    Melauges  De  Ro^si  p  127  —  135. 

Barnabei.  F.,  nuove  scoperte  epigrafiche  nell'area  di  s.  Giorgio  in  KaTenaa. 
Noiizie  degli  scavi  1892,  marzo,  p.  77—79. 

Br^al,  M.,  correctioos  ä  l'inscription  de  plomb  trouv6e  &  Tunis.  Acadämie 
des  inscriptioüs,  2i  Juli,    (lievue  critique  M.  31/32.) 

Cagnat,  R.,  revue  des  oublications  öpigrapbiques  relatives  k  l'&ntiquit6  classi- 
que  (f^vrier-juin).    (Lxtrait  de  la  Revue  arcb6ologique.)    Paris,  Leroux. 

8_  lap. 

Cholodniak,  J.,  ober  das  Elogium  .Messoris  CIL  VIII  11824  (Russisch). 
Juuriiul  des  kais.  russ.  Mini<»teriums  der  Volkbaufkläruog  1892,  Auguit, 
i  Äblh.,  N.  63-64 


196 


Ptlaeograptiie. 


3.  PaUeographie. 

Allen,  T.  W.,  a  gronp  of  oJiith^ODtiiiy  Ontk  mauvKriiils.  Jounwl  of  Phi- 

lology  N.  41  p.  48—55. 

Blas«.  Fr..  Pai&ographie.  (Za  Maliers  Üandb.  d.  Alt.  1.)  2.  Aufl.  Manchen 
1891.  Beck. 

Ree. :  Berliner  pliil.  Wocbenscbrift  XII  84  p.  1079—1060     A.  Lndwieh. 

Hanr^au,  B.,  Dotico<;  et  cxtraitg  ()c  q(if'lr[ues  mannscriu  latios  de  la  Biblio- 
th&qae  nationale    IV.   Paris,  Kliockbieck.   p.  65.  136. 
Bee.:  Bevae  eriUqne  N.  37/38  p.  146-^148  ?.  A.  Holinier. 

PrOtt,  B.,  Danael  de  pal6ograpbie  iatioe  et  fran^aise  du  VI.  an  XVII.  «tele, 

9ai>i  d'on  dictionnaire  des  abr6vTation9,  avec  23  fac-aimil6s  en  photatypie. 
2.  editiou.    Paris,  Picard.   8.   389  p  et  planchea. 

SebOne,  det  Aeneu  Tactient  Annvimuigea  ffir  geheima  Korrespondeni. 
Berliner  arcb.  Oetellieliaft,  Maisitsnng.  (Berliner  pUl.  Wodiensehnft  N.  9i 

p.  1119) 


IV.  SpraohwiMonaotiaft, 

1.  AUgeneioe  SprAchwiaseoscbaft   —  Vergleichende 
Grammatik  der  classiBcben  Sprachen. 

Ahrene,  H.  L  ,  tcleine  Sdiriften.  Zar  Spraduritsensdiaft.  Basorst  voa  C. 

Häberlln     FlauGover  1891,  Hahn.    v.  p.  65.  137.  16  M. 

Bec:  berliner  pbil.  Wocheoscbritt  Xii  27  p.  857—859  v.  R.  Meister.  — 
Woebenscbrift  f  klasa.  Phil.  IZ  27  p.  729^733     P.  Caner. 

BartholOBiae,  Chr.,  Arlaehet  n.  Lingniatlsches.  QOttingen  1891t  Vaadcn- 

hoeciC  &  Kiiprrrht.    v.  p.  137. 

Ree:  DeutMjhe  LitterattirzfMtung  N.  39  p  1260—1261  v.  F.  Justi. 

BorioMki.  K  ,  Grundzüge  des  Systems  der  amkulierieu  Phonetik.  Stuttgart 
1891.  Göschen.       p.  6.j.  137.  1  M.  HO  P£ 

Ree  :  Lit  Centr&lblatt  N  37  p.  l;^;^0    1331  v.  W.  V. 

Brngmann.  K.«  Grandrias  der  vergleichenden  Orammatik  der  indogermani* 
M^en  Sprachen.  2.  Bd:  Wortbildnngildbra,  8.  Hilfte,  9.  Lief.  (Scblwi): 
Verhale  Starambildang  ond  Flexion.  StraNburg,  Trfibner  8.  XII,  S.  847— 
1438  I!    XV  S.  14  .M.(I  u.  11:  50  M.) 

—  a  comparative  grammar  ot  tbe  Indo-Uermaoic  laoguages.  Vol.  III:  Mor> 
pbologyt  Part  II.  Numerata.  Inflezion  of  oouns  and  pronouns.  Treaslatad 
trom  tbe  German  by  R.  Seymour  Conway  and  W.  H.  D.  Bonse.  Strasd- 

bürg,  TrObner    8     XII,  402  p  cl  12  M.  50  Pf 

Collitz,  H.,  die  drei  iiidie>cben  Wurzeln  K&i  uud  liire  Verwandten  im  üriecbi* 

•eben.  Betsenbergen  Beitrige  ZVllI  8.  4  p.  801-288. 
Fennell,  G.  A.  Ol.,  nasal  sonants.   Classical  Beriew  VI  7  p.  304—305. 
Flek,  A  ,  verglficbendes  Wörterbuch  der  indogprTnanischcn  Spiachea.  4.  Aaü. 

I.  Göttingen  1891,  Vandeohoeck  &  Ruprecht,   v.  p  137.  14 
Bee.:  Zeitaehrirt  f.  d.  Qynio.  XLVl  7.  8  p.  477*-480     B.  Zimmer. 

Gabelentz,  B.  v.  d.,  die  Spracfawiaeenacbefl.  Leipiig  1891  *  Weigel.  f. 

p.  137  14 M. 

Blc.  ;  Berliner  iibil,  WochenJ^cbrift  XII  28  p.  887— 89i   u.  iS.  29  p.  916- 
928  V  K  Briichmann.  —  Litteratnrblatt  f.  germ.  n.  rem.  Philologie  XQl 

8  p.  2:>7    2."n  V   O  Behaghel. 

Blrt,  G.,  zur  Endung  des  Oen.  Sing,  der  Pronomina.   Indog^nnaniache  Fo> 
achungen  II  1.  2  n  130-132. 

—  gehören  die  Pbryger  n.  Thraker  an  den  taten-  oder  centnm-StiBnair 
Ibid.  p.  143-149. 


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198  Gnechiadie  Grammatik. 

Br«WBt  Cb.,*)e  proiKW  ntetif  eo  Om.  Pirit  189t,  Picard.  SM. 

Bec  :  Berliner  pbil.  Wocbenschrift  XII  34  p.  1061  — IÜ62  t.  P.  Cftoer. 

Bn^ge,  K.,  Beitrage  cur  etymologiRcben  Erl&atemiif  d«r  «Ibneaaehts 
Sprache.   Bexieobergers  Beitr&ge  XVIII  3.  4  p.  161—9001 

DyrofT,  OeacUcbt«  de«  Frooomco  reflezivom.  1.  Von  Homer  bis  sar 
attischen  ProM.  (Btitrlcs  mr  hut  Sjntax,  (KHtft)  WUraborg,  Stober. 

8.    138  S.  4  BL 

l'reozel,  J..  die  EotwickeluDg  des  relativen  Satzbaues  im  Griechischen.  Pa- 
derborn 1889,  ScbdntDgb.  1  M.  90 PL 
Rer    Berliner  pbil.  Wochenschrift  XH  34  p  lüt;i    Kirj  v.  P  Tauer 

Uillebrnndt,  A.,  die  Endung  -<r^.  Bezsenbergers  Beiir&ge  XV  III  3.4 
p.  970-S8a  ^ 

HofTmann,  O.,  die  griechischen  Dialekte.   I.  GOltingen  1691»  Tandenhoeck 

A  Ruprecht.    V   p.  07.  139  «  M. 

Ree:  r)eutsch»>  Litleraturzeiiuiig  ^.  M  p  1168—1169  v,  W.  PrellwiLz. 

JohaDSion,  ü.  F.,  Beitr&ge  zur  griechischen  öpracbkande.  Upsala  1891, 
LnndcCrOfli.  v.  p.  67.  139.  6  M. 

Ree:  Lit  Centralblatt  N  30  p.  1059  t.  G.  M-r. 

Köppner,  Fr  .  der  Diülekt  Megara«;.  Leipsig  1B9I,  Teabner.  ▼  p.  67.   1  M. 
Ree:  Berliner  pbil.  Wochenschrift  Xli  30/31  p.  967-968  t.  R.  Meister. 

—  LIt.  Centralblatt  N.  89  p.  1166—1167    Q.  M-r. 

Krapp,  F..  der  substantivierte  Infinitiv,  abhängig  von  Prftpositionf'n  u  Prä- 
positioonadverbien  in  der  historischen  Qrikitii.  (Herodot  bia  ZosimuLj 
Heidelberg»  (Winter.).   Diai.   8.   V,  1118.  9M* 

Bayhew,  A  *  ßriny  «s  aqua   Acadeny  N.  1066  p.  74. 

Heltler,  R.,  diJUot  etc.   Bemnbergen  B«itri|»  XVIII 8.  4  p.  894-898. 

Mayer,  Vr.,  die  Comparation'-grade  in    r  älteren  Qrldtlt.  Laadaa  1881.  ttm 

Rpr  •  Neoe  phil.  Rundschau  N  I;>  p  J.'.n  r  Tj 

filuller,  U.  C,  historische  Orammatik  der  hellenischen  Sprache.  2  Bde. 
Leiden,  Brill,  t.  p.  67  140.  6  IL 

Bee.:  (II)  Wochenschrift  f  klass  Phil  IX  39  p.  10.55—1056  v.  .T.  SiUtar. 

—  Revue  des  etudes  grecqueg  N.  18  p.  267  —  258  v.  A.  de  Prunay. 

Omont,  H.,  le  gloisaire  gre«  de  IHi  Cange.   Revue  des  lindes  grecgoes 

N.  18  p.  208-245. 

Platt,  A. ,  ßiUm.  Homerle  oto.  Platonie  ose.  Joimal  ef  Pbilology  N.  41 
p.  39—45. 

Pwllwitz,  W.,  etymolftcrisrhes  Wörterbuch  der  griecbiachen  Sprache.  G5t- 
,  tingeo,  Vaodenhoecic  &.  Ruprecht.    Ö.    XVI,  382  S.  6  M. 

Raba,  H.»  lesleoa  Menaaeoie  de  iota  ateripto.  Rhein .  Mnaenin  XLTI  8 

p.  404—413. 

Reichardt»  A.,  der  satnrniioba  Vm  in  der  rOmisdieD  Kanttdiebtnog.  Leipzig. 

Tenboer.   8.   47  S.  1  M.  20  PI. 

Reifhenberger,  8.,  die  EntwiekeInng  des  metonymischen  Qebrand»  fea 
t^öttemameo.    Karlsruhe  1891,  Braun,    v.  p  140.  9M.  49Ft 

Ree  •  Lit.  Centralblatt  N  .3«  p.  1290—1291  Crnsitis 

Sibree,  E-,  Greek  rrrrr;  ~  Latin  aqua.   Academy  N.  1056  p.  96. 

Stols,  xnm  Konjunktiv  des  griechischen  sigmaUechen  Aoristes.  Indogenn. 
Fofsebangen  II  1. 9  p.  164— In. 

Mtlerlln ,  L. ,  mr  Oeiebiebte  der  Verba  denoarinatita  im  AHgrledMea. 

I.    Slra^  liiirur  1891.  Trübnrr  ?,  M. 

]{( c  :  Berliner  phil.  Wo(  hmschrift  XII  35  p.  1109—1113  v.  J.  Wackornagei. 

Xbnmb,  A.,  Beiträge  zur  neugriechischen  Dialcktkunde.  Der  Dialekt  tob 
Anotgos.  Indogerm.  Forschungen  II  1.  2  p.  65—124. 


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Lateinische  tirammaük. 


199 


Tanderatraeten,  E.,  noies  «or  qoelqaei  inftnmivttts  dt  BDiiqiw  M  oitara 

OD  f-n  figuratioD,  trouves  dans  la  Gaule  Belgo-romaino.  Cosipte  rtudo  du 
Congres  arcb.  de  ßruxelles  (1891)  p.  374  -  383  avec  fig. 

Wackernagel,  J.,  gr.  itoip}  xarpioHm.    lodogmrniAO.  Fonchaagen  11 1.  2 

p.  149-151. 

^«iake,  A.,  nir  Komtnilrtioo  fon  «^6».  JahrbAebar  fOr  FldlologSa  145.  Bd. 
4.  6.  Heft  p.  986. 


4.  Lateinische  Gramm  atik  und  Dialektologie, 
eiDScbliesslich  des  Ktruskischen. 

'Becbtel.  F.  die  Färbung  des  osldaeben  Siucbabvokais.  Batsanbargen Bei- 

irajip  XVII I  3.  4  p.  "J71  276. 

Boisse¥aiQ,  Ph  ,  Callaeci  (iaiiaeci.    Moemosyue  XX  3  p.  286—293. 
Bcc:  Dautoeba  Littaratorseittnig  N.se  p.  UGS— 1189  t.  Prallwits. 

Bnck,     dpr  Vokalisntts  dar  oskiiebeii  Sprache.  Ldpsigf  KOblar.  7    .  60  Pt 

Ree:  Lit.  Centra!b!att  N  31  p.  1101  v.  Bthl  Worbon^rhrift  f.  klass. 

Pbil.  IX  31  p.  643—845  v.  0.  Weise.  —  BifisU  di  üloiogia  XXi  1—3 
p.  188—148  T.  Ziurattf. 

Capellanna,  6.,  sprechen  Sie  lateiDisch?  Modarna  KoavanaiioD  in  latein« 
Sprache    2  Aufl.    Leipzig,  Koch    8.    1 16  S.  l  M.  80  Pf. 

Ceci,  L.|  le  eümologie  dei  giureconsalti  romani.  Torioo,  Löscher.        6  M. 
Bae.:  Barliaar  pba  Woebamdirift  XII 88/33  p.  1019-10i4  v.  B.  KOblar. 

CoBway»  8  ,  OD  tha  diaoge  of  d  to  l  in  Italic.  Indogermaa*  Foradbangen 
II  1.  9  p.  157- 167. 

Oardner-IIale,  die  Ctim-Konstraktiaoao,  übemtit  von  A.  Maitiart.  Leipsig 
1891,  Teubner.    t.  p.  68.  142  6m1 
Bee  :  Berliner  pbil.  Woebenscbrift  XU  30/31  p.  968—978     H.  Blasa.  — 

Worhcn<;rhnft  t  kUss.  Phil.  1X31  p.  846  —  861      M.  HafSaehar.  — 

Rivi'^ta  dl  lilr>l()gm  XXI  1—3  p.  148-150. 

Cloetz,  G  ,  zü  lat.  strutertarius.    ladogerm.  Anzeiger  11  1  p.  153. 

flejoacber,  Beitrige  aar  aeitgemftsaen  Bebasdlong  der  lateinischen  Gram» 
matik  auf  statistischer  Grondlage.  Barlio,  Waidmaan.  8.  69  S.        1  M. 

floffhnann,  das  Modnsgesats.  Wftn,  Garold.  (IM.)  —  II.  Watiel« 
das  Rocht  in  dem  Strtita  switcbaa  Haia  n.  HofliBiaaD.  PMarbara,  Sehdaingb. 

(60  Pf.)   V.  p.  68. 

Bec:  Berliner  phil  Wochenschrift  XU  30/31  p  968  -  978     H.  Blaaa.  — 
WoebaoMbrift  £  kbws.  Pbil.  IX  31  p.  846-861  v.  M.  Haynadiar. 

Keller ,  O.,  lateiaiacba  Volfcia^molagia.  Leipsig  1891,  Teabaar.  v.  p  68. 

142.  10  M. 

Ree:  Rivista  di  filologia  XXI  1—3  p.  177—178  v.  R.  Sabbadini. 

Krall  ,  J.,  die  etruskischen  Mumieobioden  des  Agramer  ^^atiooaUMuseums. 
Beschrieben  u.  herausgegeben.  (Aus  den  Denkschriftea  d.  k.  Aktd*  d.  Wiss.) 
Wien,  Tempskj.   Imp  -4.   70  S.  mit  10  Taf.  8  M. 

Landgraf,  €1»  lateiniscba  SebolgramDiatik»  Bamberg  1891,  BQcbner.  p.  68. 
142.  SM.  40Pf. 

Bae.:  Zailiebrift  l  d.  Oyrna.  XL71 7. 8  p.  448—448. 

Jbaxlai  Segneriaai  panL  ed.  CBoysea.  Marbatfe  Elvift  4. 
Bea:  Lit  Cantxalbbttt  N.89  p.  1408—1409  t.  B. 

Petr,  V  ,  lateinische  EtymelogieD  (eanfaytt.a.)   Benenbargeie  BaiMga 

XVm  3.  4  p.  281—284. 


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300 


Litteratnrgeschiebte. 


Basi.  deir  omeoteleuto  latino.    Pado?a  ld91. 

Bm.:  Bifiite  di  fliologia  ZU  1-^  p.  146-147  v.  O.  CortMS. 

Srbmalz  11  ^Vnf^eaer,  liteiDfidbe  SdiiilgitmiMtik,  Bielefeld  IMI,  ▼«!• 

Bec.:  Neue  phU.  auodsehao  N.  18  p.  286—388  v.  K.  Enliog. 
Sclmildt,  JohaiiBMv  Iii  qvirrir.  Zeitaehrüt  fttr  nff L  SpnMhkniide  ZZZII 

3  4  p.  415-419. 

SJöstraud,  N  .  loci  nonnolli  gmamaticM  kUoM  «zuunatL  Ed.  Ii.  Lnnd, 
1891,  UDiversitAt.      p.  m.  80  PL 

Bee.  :  Berliner  phil.  Wochenscbrift  XII  37  p.  1176—1177  t.  J.  H.  ScbnuUs. 

—  Deutsche  LittPratnrT'pitnns:  X  p  1073 — 1074  v.  J.  B.  Scholals.  — 
Neue  phiL  Btmd»diau  S.  16  p.  ?.  J.  B.  Sturm. 

qnibnt  teoporibas  nodisqoe  qnimvia ....  tfaiiles  v«>e«t  atantnr  Land 
1881,  Mü'irr    V   p  14:^  1  M.  10  Pf. 

Bec:  Wocbeoäcbriit  f.  klass.  Phil.  1X39  p.  1065  v.  P.  Harre.  —  Deatacbe 
Littenumeitnng  N.  33  p.  1073—1074     J.  H.  Sehmals. 

de  vi  et  oso  supioi  secundi.  Land  1891t  MAHer.  p.  69.  IM.  10  PI 
Bec:  Keoe  phil  Bundschau  N.  18  p  285-286     J.  Weisweiler. 

—  de  futuri  iofinitivi  usu  I.atinoram.  Lund,  Möllor.   v.  p.  143    1  M  Pf . 
Bec:  Berliner  phil.  Wocheuücbrift  Xll  38  p.  1207—1209  t.  J.  U  Scixmalz. 

—  WoeheoMtoilt  f.  kltn.  Pliil.  IX  88  p.  1087—1040  t.  fl.  Ziencr. 

SkntAch,  F.,  Forsdningeii  sur  lateioiscbeo  Grammatik  und  Metrik.  I.  Plan- 
tioisohes  und  Romaniscbes.    Leipzig,  Teubner.   f .  p.  148.  4M.  40Pt 

Bec:  Liu  Ceotralblatt  N.  39  p.  1409  v.  E.  K. 

Btowasser,  0.,  eine  swelte  Beihe  donUe  Wörter.   Wien  1891,  Tempsky. 
v.p  143.  llL 
Hoc  :  Wochenscbritt  f.  klass.  Pbil.  IX  34  p.  925—927  T.  H.  Ziemer. 

—  Toruus.    Wiener  Stadien  XIV  1  p.  148—160. 

Valmaggi,  L.,  aneUdoti  di  grümmatica  e  leaucograüa  latina.  (EstratM.) 

Toriao*  JLAidier.  8.  16  p. 
T!i rt,  J.  Tan  der,  tox— nox.   Mnemosyne  XX  3  p.  286. 

Weise,  O.,  Chaxakteristik  der  lateiniaekeo  Sprache.  Leipsig  1891,  Teubner 
¥.  p  69.  143.  2  M.  4U  tL 

Bec:  Zeitschrift  f.  d.  Gymn.  XLV  I  7  8  p.  439-442  v.  O.  Weissenfelt.  — 

Zeitschrift  f  d.  östcrr.  Gymn.  XIJII  7  p.  001— t'.o.'j  v  Q.  Heidrich. 

Ziemer,  H.,  die  Herstellung  des  Thesaanu  liaguae  latinae.  Wocheaaduift 
fttr  klais.  Philologie  IX  27  p.  755-758. 


Y.  Utteraturgesohiohtd 

(eintddienKdi  der  antiken  Phtlotophie). 

1.  Allgemeine  antike  Litteraturgeschichte. 

Am^Iineao,  E.,  la  morale  6gyptienne  qainze  siöcles  avant  notre  ire.  Etade 
Sur  le  papyrua  de  Bonlaq^n.  4.  (Bibliotb^ue  de  l'Ecole  des  baatea  ^tudes^ 
Paris,  Leronz.  &  LXXXVUI,  966  p.  10  IL 

Bellanger,  J.,  histoire  de  la  traduction  en  Fraaee  (anteon  grecs  et  Istiiis). 

(Extrait.)   Paris,  Thorio     8.    94  p. 

Briineti^re,  F.,  r^voluuou  des  genres  dans  Phistoire  de  la  littöratore« 
ht^on.  I.  lottodoetlon;  PEfolntlon  de  la  critiqoe  depds  la  Beesimnee 
jasgn'knoejoorB.  a.Mitioa,  Paris,  flacbette.  16.  XiT,S88p.  8M.60Ft 

Zeller,  C,  Miscellanea  (über  de»  Ntts  eie.).  ArehlT  für  Gesehiebte  der 
Philosophie  Y  4  p.  441—448. 


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Aitertbamakonde. 


201 


9.  OrieebiBclie  Litteraturgesohichi« 

AmU,  O.  ,  Beitrftg«  nr  Oeschiebte  dm  grieeUaditn  PMIo^opliw.  Laipsic 

1891,  Tenbner    v.  p.  70.  144.  10  M. 

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llpo€bard,  T.,  snr  hi  logiqne  de«  stoTciein.  Arebiv  fllr  Oesehfehte  der  Phi> 

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Bae.:  Lit.  Centralblatt  N.  36  p.  1240—1260  ▼.  A.  R    —   Bl&ttar  t  lit 
Unterbaltiioc  N.  38  p.  600-601  ?.  J.  MAUy.  —  Grenabotan  AI.  Jahl«. 

N.  37. 

Schanz ,  M. ,  Geschichte  der  römischen  Litteratur  bis  sum  Gasatsgebongs- 
wpfk  df  =^  Kai  ors  Juhtinian.  IL  Die  Zeit  vom  Ende  der  Republik  (30  v.  Chr.) 
bis  aul  Uadrian  (117  n  Chr.).  (In  Mallers  Handb  d.  Alt ,  VIII,  2  oder 
17.  Halbbd  )  Leipiig,  Back,  a  XV,  476  &    8  M.;  («pl.  geb.  16  M.  50  Pf.) 


VL  Alterthumskunde 
1.  Sammelwerko.  —  Escyclopaedie  und  Methodologie 

der  Altertbumskando. 

Diehl,  Vh  ,  les  d^couvertes  de  rarcb6ologia  fnm^aise.  Bevtta  bitamationala 

de  reuüeignement  XII  8  p  1>7— 130. 

Handbacb  der  kiass.  Alierihumswissenscbaft,  herausg.  von  Iwan  von  Müller. 
Till.  Bd.  2.  Tl.  (17.  Halbbd.)  Mflnchan,  Back.  8  U. 

Laos»  M.,  von  unserem  biatoriaehen  Inadtot  in  Bom.  Danladia  Bnndadian 

18.  Jahrtr  N  12. 

filbllotlitca  pbUoloflc«  cIamIci  18»3.  UL  14 


üigiiizea  by  LiüOgle 


202  MjtMifia. 

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tor  UD«  missioD  en  Italic.  (Extrait  des  tomes  Ul  et  iV  du  Recaeil  de  tra- 
vanz  nUtifi  4  la  pbilologie  ^püouie  et  Mtyiienoe.)  Farii,  Bouillon.  4. 

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7BL    Petersburg  18'Jl/Deubner.  29  M. 

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Paria.Pi«aiiL  8,   17  p.  /  i 

Roscher,  Leiikon  der  Mythologie.  93.  Liel  (Kadinos-KelaiiuM}  Leipcig, 

Teubner.    v.  p.  73.  148.  2  M. 

—  die  Legende  Tom  Tode  des  groaaen  Pan.  JahrbOcher  fOr  Philologie  146.  Bd. 

7.  Heft  p.  465—477. 


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Griechück»  Geschichte. 


B.  Orftelifteli«  0«teklebte  ««4  Ctirooolof  i«. 
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Review  VI  7  p.  Slö  v.  E.  Abbott. 

BtMfeoff,  B ,  Btitfige  gw  KtnotiiiM  griMliischer  KAl«iidm>.  MiMcher  iBr 

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Dnruy,  V  ,  histnirr  prcr  lun   Nouvellp  nr^ition,  retnani6e  par  B  naussoullier, 
2.  6ditiün.   Paris,  Hachettr.   1<>    XI,  413  p.  avec  gra».  et  cartf?    3  M  50  Pf. 

Meadlam.  J.  W.,  noleson  eariy  Atheniao  historj.  II.  Classical  Keview  Vi  7 
p.S9S'»6.  T.p.150. 

B^NelineyWi  B<»  die  Pdaifarfraga  v.  ibfa Lltabarkttit.  TAMattn  1890,  Foet. 
T.  p.  150.  8  M.  60  PL 

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kalt.  ntM.  Mintetariomi  der  Toftnaafkllruag  1892,  Juli,  p.  190—908  v. 
A.  P-Ai. 

4iger,  O.,  Alexander  der  (trn^^p     ^Gymnasial -Bibl.  2.  Heft)  Gütersloh, 
Berteismann.   8.   71  S.  mit  Titelbild  u.  1  Karte.    •  IM.  20Pt 

^  Maroia  Portini  Cato.   (Gymn.-Bibl.  6.  Heft.)   72  S.  1  M. 

Jadalch,  W.,  kleinasiatische  Studien.   Marbarg *  Biwert.   v.  p.  74.        9  M. 

Prc:  Neue  phil.  Rundschau  N.  19  p.  303  -  304  v.  H.  Swoboda. 

Ktbaff^,  J.  P ,  Problems  in  Greek  history.   London   ^f^\c^1ilIan.   4M.  80  Pf. 
Ree:  Berliner  phil  Wochenschrift  Xll  39  p.  I2;5l  -  12^4  v.  A.  üolm.  — 
Mene  pbü  Rundschau  iN.  15  j)  233   235  T.A.  Bauer.  —  Bevne  dee  ^tndet 

grecqueg  N.  18  p.  259  v   A  Michel. 

Mciachke»  C,  sjmbolae  ad  Eumenis  II.  Pergaaeuorum  regia  hiitodaia. 
Leipzig.  Din.  &    108  S. 

M^BOIMn,  Am  (Iber  die  Zeit  der  Olympien   Leipsig  1891,  Teaboer.  2  M.  60  Pf. 

Rrr  :   Berliner  phil.  Wochcn.scbrift  XU  30/31  p.  948—956  v.  G.  F.  ünger. 

Oberziner,  Q.,  Aleibiade  e  la  matiiasione  d«Ue  Erme.  Qenova,  Boaatk. 

v.p.  74. 

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Thöse.    Paris,  Tborfn.   8.   336  p.  3  M. 

—  de  eeloniie  a  MacidooibnB  in  Aiiain  da  Tanrnn  dedoetiB.  Tfadse.  Ibid. 

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RQbl,  F    f!ns  OliTenoraket  des  Tbessalos    Rhein  Museum  XLVII  8  p.  480. 

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t06  OMgnpbie. 

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tchktt  Vll  S.      p.  IfiS. 

Himaika,  Abdallah,  essai  sur  !n  pmvinrp  rnmjiinc  d'Egypte  depuis  la  cnn- 
iiuqa'i  i)iocl6tien»  etude  d'orgaiiUatioo  politiqae  et  admiaifttrative 
Km.  Krii,  ThoriB.  8.  XII,  23&  p. 
Sterakopf,  W.,  wurden  Pompejus  ex  hello  Mitbridatico  eine  oder  swii 

Snpplikationfn  dekretiert?    Rhein  Museum  XLVll  3  p.  468— 472. 

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ftoffl»bMh,  R.,  Ober  die  Oertiiebkeil  der  ?aniaechlaflht    Berlin  1891, 
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2  M. 

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Wllcken,  U ,  ein  Akmn^ftfk  mm  jadiadien  Kiltfe  Trajans.  Hemea  ZZTII 
8p.Mft-48& 


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Bnker,  Frank,  the  n^cent  of  man.  Beport  of  the  Smiiluonian  Institniien 

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~      8.  88& 


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lichen Thailen  dea  römischen  Reiches. 

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trägen  dea  Mannheimer  AlterthumsTereins  4.  Serie.    43  S. 

Benndorf,  0..  Bericht  aber  eine  archäologische  Reise  in  Kleinasien,  vor- 
nehmlich Lykien.  Anzeiger  der  Wiener  Akademie  1888  N.  XYILIYIU 
p.  69—74  mit  Kartenskisa» 


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908 


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Theileo  des  romtgcben  Reichel. 

Back,  die  Allerbnrg  bei  £a«weiler  (rftnlaefae  Bratnk 

dar  IVMtdmtaehaB  ZtÜMkrill  XI  7. 8  p.  iSl-lSSi 
Bericht  über  die  Tagnog  der  Reiehslimeskommieaioo  tu  Pfingsten  1S9S  n 

Heidelberg.    iUMrc«ip«MteiwM«tl  dfr  W«Md««tMhNi  2ei«Khiifl  Zi  7.8 

p. 

Bloomeeld,  CL,  «■  oM  Bmmb  dlf.  <8llahMli(w)  LondM,  BoIum  e 

188  p.  el.  3  M 

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con  XIX  tatola.  Montopoli  iFlrenie),  preno  Pantore,  Val  d*Amo.  (Firass. 

Lemonnier.)  S5  M.. 

—  replica  alle  oaaerraaioDi  d«!  P.  De  Cara  «il  Hbro  »Vetnlonia  e  U  soa 
Mempoli  Mitlghlnhii>>  Itase^  praaio  Paotore:  HootopoU.  a  12  p. 

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planche. 

Clioniale  degli  Mavi  di  Poiapal.  Notiiia  dtgli  ieavl  18ML  p.  100 »  laft— ISS.' 

212-213. 

Giornale  degli  scafi  aMguiti  nelia  secrapoH  efeola      Struma.  NocUt 

degli  scavi  1892,  tnar^o,  p.  101—104. 

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Bfiben.  Chr.,  das  FonuB  Bomannm.  Rekonstruktiou  nach  Angaben  u.  mit 
JSriftuterungen.  qa.-Fol.  Aaaichtea  ia  Pbototjpie  nebst  8  BL  Text  ait  6 
•iogadradttta  PItiMo.  Kiit  BoMi  SpidMMir.  IM. 

Inel,  A^  wa0^  vMM  UguL  NM?a  Aalotogia  voL  XL^  feis.  14^ 

Lacava,  mum  megalitiche  di  Ateoa  Lncaaa  in  relaiioaa  aoHi  ftlMi 

lazione  italica.    Arte  e  storia  N.  16.  17  p.  121 — IM. 

L'Espinaase-Lanfea«,  de,  quelques  foofDet  dwi  k  aten^ola  da 

prM  Sfax.  (Extrait.)  Paris,  Leroux.  8.  7  p. 

Lots,  arch&olt^itche  Forschungen  am  Maia.  Die  Mainbrfteke  bei  BftiViL 
Quarulsehrifl  de«  biit  Vereins  9lr  Bwm  i^.  F.  V  B<L  M.  ^ 


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▲Itwchtaar.  SQB 

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Wonoutse  der  OeoMioL  Ein  Beitrag  zur  &itL>atea  (ieachiehte  Tiroia.  Pr. 
VUlMh.  (Xlftgeofart,  Kl«ijimayr.)  8.  XXYOl  8.  1  IL 

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1892,  luarzo,  p.  90—97. 

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Bon  ?U  1  p.  S**>S6. 

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fiagiaa  k  Bf7>iDr>Maraa  tSaiaa).  Paris,  Dupoat  8^  49  p.  avec  plandiit. 

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rite,  SaMBimn.  If  aiiria  degU  soail  1899i  apiila,  p.  198. 

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Bao  :  Bheio.  JakrbAcbar  99.  Halt  p.  9IO-M8  v.  a  Ktaea. 


5.  Alterthümer. 

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Altaribamer. 

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Eberl,  G.,  die  Fischkonserven  der  Alten,    ßegensbarg.    Pr.    8.  S. 

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810 


Griedüadie  Altertbümer, 


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Eec:  Berliner  phil.  Wochenscbrift  p.  1204-1206  y.  P.  Caner. 

Bapprecht,  J.  £..  die  AliMte  LudvirUMebaft.   Ein  Kultniiiild  «oi  de» 
Lande  der  PyianideD.  Lelpsiger  Zettoof.  Beilage  N.  88. 


B.  Orieehieche  AlterthUmer. 

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BafgeiUDÜiter»  H.*  ftiwrden  Fflnfktmpf  derHelleoen.  Preiwdirifl.  Maneheo. 
Pr    8.   68  S. 

Headlam.  3.  W.,  election  by  lots  at  Athens.  Cambridge  1891.  v.  p  85.  158.  SjU. 
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HeinHeh,  K.  B.,  Ober  den  PenUUiIoD  der  Grledtea.  Erlangen.  Dies.  8  80  8. 

ficrmannH  Lehrboch  der  griechieclien  Antiqiiitfttea  in  4  Binden.  Neu  heramf. 

von  H.  Blümner  u.  W.  Dittcnberger.  I.  T>r*hrbucb  der  griecbischeo 
StaatsaltertbQmer.  Ö.  vermehrte  u.  verbi^erte  Auüage  von  V.  Thnmser. 
9.  Abth.  (Atben  )  Frelbnrg,  Hobr.  fr.  8.  S.  976-801.    10  M.;  (1  cplt. :  16  H.) 

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cation  dana  le  droit  grec.    Mflanges  De  Rossi  p.  2!M  310 

AlilcbhOfer,  A.f  Untersuchungen  aber  die  Demenurdnuog  des  Kleiätbenes. 
(Ausing.)  Berlin,  Reimer.  4.  48  8.  mit  t  Karte.  91t.  60  PI 

BoMbnab,  O ,  nom  ilteeteo  Kriegsweeea.  Pbilelogna  LI  1  p.  1— 18w 

BrhvHrcz,  J.,  die  Demokratie.  II.  1.  Abtb.   Lelpsig  1891»  Friedrieb.  71L 

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llV'eiuberser.        über  das  Wort  ttouniov  u.  das  alezandriniscbe  Museion. 
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Giesing,  F.  .  Beitr&ge  znr  römischen  Taktik.  Rang  u.  Beförderung  der  Oen* 
tarionen.  JahrbOcber  fflr  PhUelogie  146.  Bd.  7.  Heft  p.  493-604. 


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BOmiicli«  Allerthftaw. 


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Thfese.    Saint>Aniai}d.  imp.  Chagnon     h     \H3  p. 

Larlvidre,  L.,  droit  romain :  des  trait4;s  concluü  par  Kome  avec  les  ruis  ^tran- 
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Tue  biatorique.  Paria,  Bonasean.  8.  890  p 

Scbneider,  L,,  de  aevirun  AognstaUun  nuneribns.  Giaaeen  1891,  Bkker. 

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vium  Romaoorom  nediis  inter  munidpinm  et  eollegian.  Berlin,  Weidmann* 

8.    132  p  4  M. 

Vollmer.  Fr.,  de  funere  Bomaoorum.  Leipsig,  Teubner.  8.  44  S.  IM.  20  PL 

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UVisfiowa,  G  ,  do  dis  Homanortini  indigestibtts  tt  novensidibns.  Marburg. 

Ind.  iect.  bib.  1892/93    4.    13  8. 

Zöller,  n.,  die  sociale  und  rechtliehe  Stellung  der  Frau  im  alten  Rom. 
Sammlaag  von  ?ortrigen  im  Mannheimer  Alterunrnsveffsin  4.  Serie,  89  8. 


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* 


2i2  läucte  Wiweiuduftea. 


6.  Exacte  Wissenschaften. 

Mathematik,  Halnrkande,  Medicin,  Handel  nnd  Gewerbe  im 

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Anrunl.  A  ,  dir  IgypCitehe  SBetagd.  ZeilMhrite  iir  Bkhnelogie  ZZIY  i 

p.  41—100. 

Beck,  L. .  die  Gescbicbte  des  Eisens  in  iccbuischer  u.  kuUurgeschichtlicfaer 
BesiehuDg.  Von  der  ältesten  Zeit  bis  um  das  Jahr  15(X}  B.&r.  S.(Titel)> 
Aufl.    Br&nnschweig  OBSi),  Yiewpg    8.   XU,  1070  S.  SO  M. 

Baret,  F  .  la  Syiihilis  k  Ninife  et  k  Babylone,  chpi  les  anriens  As^yro-Cbit 
däem,  7iK)  ans  avanl  J.-Chr.    (Extrait.)    Clermont,  imp.  Uaix     8     8  p 

Heloume,  A  i  ie&  manieur«  d'argeot  4  Uome  ju&^a'ä  i'Empire  Lei  grandes 
Cemptfoles  par  tctions  det  publleiünti  Im  fintndert  nattret  daai  l'Btat; 

les  milTions  de  Cicöron  ;  lea  actionn  urc^ ;  le  marrbe;  le  jeu  sous  la  Btpa* 
bUque.    3.  ^ditiottf  corrig6e  et  augmenlüe     Tan^,  Tborin.    8     XI,  356  p. 

£berl,  die  Fiscbkonserven  der  Alten.  Stadtamhof.  Pr.  ö.  a4  (Regen*- 
bQif .  Ceppenralh.)  00  K 

Fischer,  X  ,  nlu r  dir>  chnmische  Zu^amneBtetattOg  aIClgypCfseher  Augtti- 

schroinkea.    Erlangen.    Diss    8.    33  S. 

Oilbert,  E.»  Ia  phannacie  k  travers  lea  si^clea  (autiquit6,  moyen  itge,  tempt 
■od^raet),  pr^cödde  d'un  Caup  d'oeil  historique  et  bibliograpbifoe  eor  lei 
srieiites  naturelles  qui  Ini  sont  accessoires,  botanique,  mineralogie,  zooln^jp, 
depuis  l'aotiquitö  jusqu'au  XVlll.  siöcle  (Extrait.)  Toulouse,  imp.  ViateUe 
et  Co.   6.  466  p.  6  IL 

Bag^n,  aatihe  Oeaaadheiisplege.  Hambarf,  Yeriagwoitalt.  80  Pt 

Joret.  C.  la  rose  dans  Tantiquit^-  et  an  oioyeB  hge^  Bislein^  Idgeadsi  el 

symbolisme    PHri<;,  Hotiilloti     8.    49S  p. 

Koplets.  üandelfbeaiebuugeo  der  BAaier  aum  OsUichea  Germeoieo.  UiiL 
Jahrbuch  der  OSirvegeäritehaft  Zill  S. 

Kr««»a,  ladegemiaaitebe  Manea  der  Birke  o.  Bache.  Otoboi  N.  10  a.  Ii. 

Iioret,  V.,  Is  fiore  pbarmonique,  d*apfto  las  documeati  hidroglTpbiqnee  et  1« 

sp^cimens  decouverts  dans  les  tombes.   2.  ödltiea,  rerne  et  aogaientSe, 

KUirie  de  6  index     Paria,  Leroux     8     145  p.  8  M. 

Mahler,  E  ,  die  Astronumie  bei  den  Vüikeru  des  alten  Orients.  AUg.  Zei- 
tung, Beilage  N.  902. 

Blerkel.  V.,  zur  GetchichCe  det  eaülten  Jagepiearweiepi.   Beateehe  Bia- 

ZeitUDg  M.  44,  47,  50. 

Beinach,  8,  i'^tain  celtiqne.  L'Antbropologie  1113  p.  275— ^1. 

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Ree:  BerUaer  phil.  Weeheaichrift  XU  82/33  p.  1088  t.  FV.  Awmflerteew 

Bamabei,  V.t  di  ob  racisdiM  ittlle  di  pasta  dipinto  a  eoh>ri  aüaerali,  see* 
perto  Deila  neerepeli  dl  Anceaa.  Boliaie  degü  leavt  1898,  mmo,  p.  80-8r 
eoa  iufiisioae. 


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KmnteKMolOfiti 


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dea  Inaoript,  %,  JiAU   (Revue  critique  N.  29.) 
Bruekmann,  Fr.,  griechische  und  römische  Porträts.    2— 6.  Lief.    B).  II  — 

60.    MiincheD,  Verlagsanstalt  fiir  Kunst,    gr.  Fol.    v.  p.  84.      ä  Liet.  20  M. 

Brnnn.  H.«  griechische  Götterideale  ia  ihren  Formen  erl&utert.  München 
1893,  Verlagaaastalt  f&r  Kunst.  VIII,  112  8.  asit  10  Taf.  n.  Abb.  7  H.  60  PL 

CoUignon,  Ol.,  histdra  de  la  scniptnre  grecque.   I    Les  Orisines,  les  Pri- 
mitifß,  l'Archarsme  avanc^,  l'Epoqne  des  grands  maitres  du  V.  siede.  Ouvrage 
illustre  de  11  pl.  bors  texte,  en  Chromolithographie  ou  en  höUogravore ,  et 
de  278  graTurea  dans  te  teste.  Paris,  FIiinin*Dldot  4.  XII,  509  p. 
p.  168.  80  M. 

Ree. :  Atheoaeum  M.  3383  p.  292  294. 

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n^rp  apostolique  de  Prisciüe.    Pari«,  (Jaurae.    8.    IV.  873  p. 

De  BaTe,  i'art  burbare  en  HoDgne.  Compte  rendu  du  Coogr^  arcii.  de 
Brnzelles  (1891)  p.  311—894  avee  dg. 

Benkm&Ier  gi  i' ^hisrh»  r  n.  römischer  Skulptur,  unter  Leitung  von  II  Brnnn 
herausg  von  F  r.  Bruck  in  a  ii  q.  46—48,  Lieferung.  BU  222—240.  München, 
Verlagsanstalt  für  Kanst.    Fol.  k  Lief.  90  M. 

Bittenberi^er ,  Vf»,  eomneDtatlo  de  Herodie  Actiei  neanmentis  elyonpiels. 

Halle.    Ind.  lect.    4.    18  8. 

BOrpfeld,  W.,  der  altere  Parthenon.  Mittheilung:pn  des  arcb.  lostilats  »a 
Athen  XVll  2  p.  1Ö8— 189  mit  Taf.  Vlll.  iX  u.  Abb. 

BüBiMsewiki,  A.      das  Si/jut/ta  tob  Kosova  in  Bnigarien.  Arch.*eplgr. 

MiUbetluogeo  aus  Oesterreich  XV  2  p  145—150  mit  Abb 

Bragomis,  St.,  nepl  ietrx&v  ral  r^^'  *A&j]i^ati  dvaxaXtj^tiai^,  Mittbel* 
lungen  des  arcb.  Instituts  zu  Athen  XVII  2  p.  147—155. 

Breasel,  E  ,  ie  Incerae  della  colleslone  Passer!  ael  nneeo  dl  Pesaro.  Hlt^ 
tbeilungeo  des  arcb.  Institots  an  Rom  VII  2  p.  144—167  mit  Abb. 

Darand- Greville,  E.,  de  la  eonlenr  da  dteor  des  vases  grecs.  (Extreit.) 

l'aris.  Leroux.    8.    23  p. 

Esperauüieu,  carreaux  veroidses  decouverts  aux  Cbätelliers,  pr^s  de  Saint- 
Maixent  (DeoS'Sftrres).  (Ezlrait)  Paris,  Laroox.  8.  16  p.  avec  plancfaes. 

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814 


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mit  Taf.  VII  u.  Abb. 

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sor  00  Portrait  r^cemnMQt  fUteo  lUlie.  L'Anthropologie  III  2  p.  129—132. 

Barster,  rr>mi<:rhos  Steinmonument  ans  Bieriweh  im  BltesthAl.  WMldwtsdia 

ZeitscbniL  XI  2  p.  87—100  mit  Abb. 

HArtwig,  P.«  der  Tod  6m  PtathMH.  Jahrimeh  det  Ar«h.  losütnte  YU  S 
p.  1A3— 163  nlt  Tkt  Y     S  Abb. 

Heiizey,  L  ,  im  protot jpe  des  uoreaux  de  Myoteai  el  d*Aniy«16es.  BoUetia 

de  correspondance  bell.  XVI  4.6  p.  307—  319. 

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12.  Aug.   (Revue  eritique  N.  37/88.) 

HOBOlle,  Tb.,  deux  ba^r  ^üpf^^  D^o>attiques  du  Miis^'e  de  Lisbonoe.  Bnlletin 

de  corri'Npondance  helleinque  XVi  4.  6  p  3"2.t — 34."i  avec  pl  VIII,  IX  et  tig, 

Houdard,  L.,  ctude  k  prupos  d'aDtiquiU:&  rccueillies  t^u  Tuuiüte.  Paria, 
.  SteAobeil. 

Ree  r  BorUner  phil.  Wocbeaeebrifo  XU  89  p.  1286-1333  r.  Fr.  Baoa» 

garten. 

Joubin.  A.,  oraes  iboMret  cretoliee.  Bulletin  de  eomtpoodaBC»  Mteiqoa 

XVI  4.  5  p.  295-  298  avec  llg. 

Kelinka,  E.,  p'me  böotiscbe  AIpbabetvase.  Mittbeilangeo  des  arch.  Ijutitoie 

so  Athen  XVll  2  p.  101  —  124  mit  Taf.  VI. 

KalkmaBB.  A.t  arebaieehe  Broaaeflsor  dea  Lonvra.  Jahrboeb  dee  Arcb* 

Instituts  VII  3  p  127—139  mit  Taf.  IV  u.  6  Abb. 

Mekul^,  B.,  Anakreon.  Jahrbach  dea  Arch.  Institala  Vll  3  p.  119—136  mt 
Taf.  III. 

Kani,  O.«  dae  Knltbild  der  Oöttinoeo  von  Eleoiis.  BliClbeiInngen  dee  atch. 

Instituts  zu  Athen  XVII  2  p  125—142  mit  10  Abb. 

Körte,  A  ,  Vase  mit  Fackellaufdarstellaog.  Jahrbuch  des  Arch.  InstitoU  Vll 
3  p.  149—152  mit  Abb. 

Klein  o.  8tadiileika,  antike  Uebennalongen.  Jahrbndi  dee  Areb.  Inttitata 

VII  3  p.  140-149  mit  1  Abb. 

Kluge,  H.,  vorbomeriscbe  Ahhildun^en  homerischer Kamptecenea.  JahrbAfihef 

für  Philologie  145.  Bd.  6.  lieti  p.  ;iG9— 

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Lechat,  H..  statues  arcbaiquet  d'Athteet.  BoUetin  de  oorreepondanee  belU- 

nique  XVI  4.  5  p.  177-213 

jnalmberg,  W.«  Metopen  aligriecbiscber  Tempel,  üntersncbung  aus  dem 
Gebiet  dekorativer  Sknlptnr.   (Roniscb.)  Dorpat  Diu.  8.   Xvi,  136  8. 

mit  4  T:xf. 

Uamic^ol,  G..  le  (ombeau  de  la  Cr^toise  k  Kadessaa,  Qard.  Revue  arcböo- 
logiqne  1802,  jniUet-aotüt,  p.  44—68  avec  fig. 

Marx.  F.,  ii  cosidetto  Ikratos  nella  casa  del  Funo.    Mittheiinngen  det 

arch  lostitutH  zu  Rom  VII  1  p.  26-31  coo  fig. 

IHaNner,  K.,  arcbai^^cbe  Vasenscberhe  aus  Orvieto.  Arch.-epigr.  Mittheiluflgea 

aus  Oeaterreicb  XV  2  p.  128- laO  mit  Abb. 

n^gret,  A.t  Mnde  sor  lei  eanone  de  PnlyeKte.  Paris,  Laarena.  8.  87  p. 

avec  planches. 

Meyer,  M.  *  la  cotidetta  staluetla  di  Kronos  a  Fireoxe.  MittbeiluDgea  dei 
arch.  InetHnta  an  Bon  TU  8  p.  166-168. 


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gen  Petrus  und  Marcellinus.    Freiburg  1891,  Herder.    Fol.  SM. 
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Blanchet,  J.  A. ,  ctudes  de  numisroatiqae.  (Eztrait.)  L  Paria,  RolUa  ei 

FVnnrd'Mit     H.    333  p.  et  4  plauches. 

tatalogue  of  tbe  Greek  Coins  of  Jooia.  Bf  B.  V.  Head,  edited  by  H  St 
Pool«.  London,  British  Museum  (Quaritch).  8.  With  map  and  39  piateä.  ci. 

SSM.  eoPi 

Ree.:  (Mysia)  AcAdeaiy  N.  lO.^iB  p.  Ofi— 07  v.  C.  Oman. 

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conimufliment  appel^ea  mMafllee  imp^rialee.  Contton^  per  F.  Fe  nardent 
Vol.  VUI.   Paris  1891,  Rollin  et  Feuardeat  8.   510  p. 

Coinü  aiid  Medals.  Tbeir  place  iu  hi>tory  and  art.  By  tho  Aothors  of 
tbe  Britihh  Museum  Official  CatalogueH  £dited  by  ätanlej  Laoe-Poole. 
With  nomereaa  Uloatrationa.  London,  Stodi.  8.  933  pw  cL    7M.  30Pf^ 

Dresse],  B.,  nutnnii  Au(;u8ti  et  Domitiaai  ad  hidos  Mecnlarea  potinentet. 

Epbemeris  epi^r  VIIl  2  p  310— .'?J,'>, 

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imp.  Pniiat  frtoee.  8.  88  p. 

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SToronos,  J.,  moonaie  in6dite  de  Ja  Ojrr4naiaoe.  Betne  namisnwtiqne  18B3 

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tiqne  1833  B.  8  303—311. 


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218  äammelverke. 

Jabrfeftdier       Vereins  TOD  AttcrthnMfireoadM  in  Whwfnhyio   M.  Heft 

Bonn,  Marcüs.   8    IV,  148  S.   t.  p.  17.  6Ji 

U^Bittire«  de  rAcademie  des  scieoces,  beUes-lettre«  et  «ru  de  Ljoa.  ClUM 
d»  tettnt.  TotfliM  S8.  Ljoo,  Palnd.  (Paris,  Bdllttrt.)  &  46<  ]>.  t.  18. 

5  M 

Uemorie  del  E.  Istitato  lombardo  di  scieoie  e  lettere.   VoL  XIV  (1  della 
•nto  lux  fMc.  I.  MilMio,  flApU.  4.  p.  I^ISI.  v.  p.  19.      ftH.  lOH 

Bendironti  dell'  Istitato  lomhirdr    Serie  II,  toI.  XXT,  fwc  MI' 
l&Qo,  üöpli.   8.  p.  157—184,  coQ  tavoia.       p.  81. 

Iteport,  I3tb,  of  ibe  AidL  iMtitnt»  of  Amwicft  1891  — I8M.  Bortot  UBt 
8.   180  p. 

8.  Sammelwerke. 

Vermischte  kritische  Schriften.  —  Lateinische  und  griechische 
Schritten  von  Äatoreo  des  sp&tereo  Mittelalters  u.  der  ^euieit. 

Benfey.  Th..  kleinere  Schriften,  heran^g  von  A.  6esB«jiberger.  4  AbtL 

Barltn  18'.)0-1892,  Reatber.   t.  p  97.  170.  4SM. 
B«e.:  Borliner  phil.  Wochenschrilt  XU  41  p.  1306-1307  t.  BmÜmIobI*. 

—    Indogcrm.  Anzeigfr  1!  1  p  8  — 11  v.  K.  BrugmanQ, 

CatoniM  disticba  ed.  G.  Nemethy.    Badapest,  LampeL 

Bec:  Wochamclurift  f.  klan.  Phil.  IX  43  p.  1169  r.  C  Weyman. 

Cordas,  epignmimU,  becMitg.  von  K.  Kranae.  fieriin,  Speyer  &  Peters 

V.  p.  23.  2  M.  dö  n 

Bec:  Lit.  Centralblatt  N.  46  p.  1658-1659  H.  H.  —  Wocbenadirift 
L  klaas.  Phil.  IX  41  p  1132—1186  v.  Q.  Stier.  —  Bevoe  critiqne  Ü.M 
p.  814  >  816  V.  P.  de  NoUlm. 

]>lmertotlonet  ^ologM  TiadobwwiiMi.  III.  Wim,  Temptkf.  v.  p.  in 

10  M. 

Bee.  :  Classical  Review  VI  8  p.  357  —359  t.  H.  Honplirejt. 

Diunont,  A. ,  mölangee  ^Archäologie  et  d'tpigrapUei  rtaniM  pir  Tb.  Ho- 
rn olle.    Paris.  Thorin    v.  p  97.  170.  10  M. 
Ree:  Bevutt  arch.  1092,  sept.-oct.,  p.  278— 280  v.  H.  L. 

Cutechmld,  A-  v.,  kleine  SchriAan,  hnrnng.  ▼on  F.  Bflhl.  III.  Leipxif 

Teubner    v.  p.  24  97.  170.  20». 
Ree  :  Neue  phil   Rundschau       22  p.  346      H.  —  Theol.  Litleraton«- 
tuii^  N.  21  p.  013—514  V.  E  Schürer. 
Hartfelder.  iL,  Melanchthoniana  paedagogica.  Leipüg,  Xeabaer.  T.p.98.8M. 
Bec :  Classical  Beview  ▼!  9  p.  419     J.  B.  HttlNnger.  —  Bevne  eritiqie 
N  814-316  V.  P.  de  Nolbac. 
Jabnke,  E»  comoediae  Uoratianae  tres  ed.  Leipsig  1881,  Xeiibaer.  t.  p.  Si 
9a  170.  1  M.  »K 

Ree.:  Neue  pbil.  Randschau  N.  24  p.  373— 374     J.  Bolte. 
Knrtz,  E.,  kritische  Nachlese  aum  Brief»  dae  iwtjfh  Bryenmo».  Bjnattti* 

•che  Zeitschrift  I  2  p.  332  -8SS. 
liMbmABM  Briefe  an  Morita  Haupt    Bemug*  Vahlen.  Ber'^ 

Reimer.   8.   XV,  214  S.  4M.;  geb.  5 M. 

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JLndwIeh,  A.,  ein  neuer  Beitrag  zur  Cbarakltljltik  dw  Jakob  Dimoriifll 

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—lÄißi    iv„,^;7V  ü    — o  'jv^umpaw  grecque  a  rar»  (1507— 

»1.7       '    (Exlrait.)    Paris    8.    76  p.  a?ec  gravure«. 

lÄ'^jL-oSoä?/ Ann»!»«  de  PJfat 

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Text«  and  Studie«  to  Biblical  acd  Patrisiic  litantut«.  «d  hv  Armit... 

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899 


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2ö7  3.  6  M.  50  Pf. 

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Qarino    Ed  li    Torino,  ed.  8ale^iaua.    16.  31p.  40  I  i 

~  poesie  di  Aoacreonte  ed  aoacreootee,  scelte  ad  uso  delle  scaole  e  com- 
aentata  da  C.  O.  Znretti.  8.  ediatoso.  Torino  1883^  Löaeher.  8.  XLlll, 
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Digi'     ' '  n 


1 


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ed  Mtcreoolee,  laite  id  a»  ö«!* 
lä  2.  eduiose.  lonoo  l«i  l-^«^  -^j- 

diD.JlMfkiti  L  fiiilnli««* 

TiieodosiM.  Scbiift«*iÄ*«»*j 

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1—576.  .BJjli'l 
nodonim  ipud  ApaB«""  iJ» 

bliebe  ofld  «liuttrtde  ß»«V 


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Ree. :  Berliner  phil  Wochenschrift  XII  47  p.  1483  —  1484  v.  F.  Susemibl 

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ceps,  accorapagn^  de  notes  critiques  et  d'un  index  k  l'usage  des  classes, 
par  L.  Fasserat.    Paris,  Delagrave.    12.    XVI,  112  p. 

—  fable<i,  d'aprös  le  choix  publik  par  E.  Pessonneaux.  Traduciion  par 
E.  Mar^chal.    Paris,  Delalain     12.    IV,  32  p. 

Choricios.    Förster,  R  ,  Choriciana  Miltiadis  oratio  edita.    Breslau.  lod. 

lect.  hib.    4.    17  S. 
Ree:  Wochenschrift  t.  klasa  Phil.  IX  40  p.  1084-1086  t.  J.  Dräseke. 

Clemens  Alexandriniis.  Ziegert,  P.,  die  Psychologie  des  Clemens  Alexan- 
drinus.    Erlangen.    Diss.    8.   50  S. 

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in  English  verse.    2.  ed.    London,  Sonnenschein.    12.    152  p.    cl.       3  M. 

Uemostbenes  Ausgewählte  Reden,  erklärt  von  Rehdaoti-Blass.  II. 
Rede  von  Kranz.    Leipzig  1890,  Teubner.    t.  p.  106.  2  M.  10  Pf. 

Ree  :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  48  p.  1511  —  1513  ?.  L  Cohn.  — 
Wochenscbritt  f.  klass.  Phil.  IX  40  p.  1081  -1084      R.  Busse. 

—  ausgewählte  Staatsreden,  erklärt  von  F.  Rösiger.  I.  Paderborn,  Schö- 
uingh.    T.  p  36.  1C6.  1  M. 

Ree  :  Neue  phil.  Rundschau  N.  23  p  353—359  t  W.  Fox.  —  Blätter  f. 
d.  bayr.  Oymn.  XXKIII  6.  7  p  434—437  ?.  Burger. 

—  la  premi^re  Philippique.  Expliqu6e  litt^ralement,  revue  pour  la  tradac- 
tion  et  annot^e  par  M.  Lerooine.   Paris,  Hachette.   8.   64  p.        60  Pf: 

Preuss,  S.,  index  Demosthenicos.  Leipzig,  Teubner   8.  IV,  330  S.    10  M. 

Diodonis.    Dam,  W.  van,  ad  Diodori  Siculi  I  83.  Mnemosyne  XX  4  p.  399. 

Sohönle,  F.  L ,  Diodorstudien.    Berlin,  Speyer  &  Speters.    v.  p  107. 

1  M.  50  Pf. 

Ree:  Deutsche  Litteratuneitong  N.  42  p.  1310  Holm 
Diogenes  cynicns.   SohafstSdt,  H..  de  Diogenis  epistalis.  Göttingen,  Van- 
denhoeck  &  Ruprecht,   v.  p.  107.  1  ii.  20  Pf. 

Ree:  Wochenschrift  f.  klasa.  Phil.  IX  45  p.  1226-1227  f.  A.  Donng. 

Diophantus.     Die  Schrift  über  die  Diagonalzahlen  des  Diophaotus  too 
Alexandria.  Uebersetzt  von  0  Wertheiro.  Leipzig  1890,  Teabner.   8  M. 
Ree:  Zeitschrilt  f.  d.  österr.  Oymn.  XLIII  10  p.  926  -  926  t.  Wallentin. 


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B«d.pit."Ciy,"  "•«»**^  ü.bem.«UDg  Tan  A  K.do. 

Ifi^iÄV^h^'"*!,  1  ^  ß^'^^""  1891.  Oi„„. 

S^L^T     r  !^**'''^"«'='>rift  XII  46  p  1417-1418  t.  Wecklein. 

Hec.  Borhner  pbil.  WocbCL^H  XuS^pT^^v^^^Wecklein." 
fJJ'li'loil^^^lT^*»^^^^^^^^  Auciope.  Jabrbucber 

;^S^^^l^Än»,Äyn?^-M-^  D.g,tizedbyG. 
'Ä'SuVr  «i««-^  fl  d'U  V-  x^^^^ 


226 


Oriackiieh«  Aolona. 


Goomica  1  et  Ii,  edidit  A.  Elter.   I.  Sezti  Pjtbacorid,  ClitArcbi.  Eaagcii 
PoDtiei  Motentiae.  (LIV  S.  a  4  a  in  gr.8 )  II.  Spielati  «t  MiMchirait  qua 

fernotor  senteotiae.   (SOS.)   Leipzig,  Teabosr.  4M. 

Qregorias  BatlaBBeBiit.  Norden,  E..  scboKa  io  Oregorii  NasüuwBai  o» 
tioim  iDcditaa.  UemM  XXTII  4  p.  606^642. 

Itregorin«  II yttratit.  tMMr,  Mi^  di«  TitMtrade  des  Orcforiot  vw  Njm 

in  thr»>m  Vt  rhüttni-s  zur  antiken  Rhetorik.    Marburg.    Dis^.    f    87  S. 
Rfc:  Wochenschrift  f  klüss  l'bil.  1X48  p.  1176-1180      J.  Dfäseke. 

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Köstlin,  H.,  iHAgoras  Kleisthenes.    In  üi^rodot  V  66;  VI  131.  Pbii.)logas 
LI  2  p  880-88L 

Weiake,  A.,  zu  Hcrodotos  VI  UM.   JahibOchcr  fOr  Fhilologi«  146.  Bi 

8.  9.  Heft  p.093-594. 

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109.  2  M.  40  Ff 

B«C.;  Berliner  pbil.  Wocbeuschrift  XI  42  p  1323—1327  t.  A.  Ludwieli. 

—  niiDfamlyf  ed.  0.  Crnsins.   Leipzig,  Taoboer.   v.  p.  19t.        SM.  40Pt 
H>o.:  ßlättir  f  (1  t  i  r  Gynn.  XX?I1I«.7  p.47e.  —  Aca4enj  N.KN* 

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—  i  ttimi.  Scene  erecbe  scoperte  io  uo  papiru  egiaio  conaarrato  oal  Bnlil^ 
Mnaeiun.  Tlradlisroii»  •  proenio  di  0.  Salti.  Modei»  1699,  Harastaa.  M- 
LXV,78p.  3M.  Wft 

Cruaiua,  0.,  rntt'r.>;ucbungen  zu  den  Miraiaiiiben  des  Hcrondas.  Leipaf, 
Teubner.    v  p.  179  ^* 
Aec.:  Wocbengcfantt  f.  klass.  Phil.  1X46  p.  1255-125»  t.  F.  Spir» 
—  CMttiog.  gel.  Anzeigen  N.  93  p.  857~M7  ▼  Fr.  BiMi.  —  ACi^ 

demy  N.  1070  p.  413-414  v  R.  Ellis. 
—    firorajrroc  bei  Herondas  III  09.    Philologus  LI  2  p  31.^. 
PiccolominI,  E.,  sui  mimiambi  di  Eroda.   Kivisia  di  üloiogia  XXJ4-4 
p  21». 

Ribbeck,  0  ,  zu  Hcrondas.    Rhein.  Museom  XLVII  4  p  fiJ-^  0^9. 

Taxa.  E»  la  meaaaoa  di  UeriHla.  Atti  e  memorie  deU*  Acc<ftdemia  di  P«* 
dova  Till  2  8. 

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Schmidt,  H.,  otttnmioiies  archaeologicae  in  carmioa  Hesiodea^  HJj» 
I81»l,  Nitmeyer.    v  p  110.  8  M.  60 

Kec  :  Berliner  pMl.  WodteDaduili  XJl  46  p.  1426-1426  v.  Fr  Baa» 
garten. 

Aomerus    lliaa,  nogariadie  AmMbo  von  J.  Kampf.  6  Bcfte.  Badapet 
1891,  Grill.  ^  *  8iL20«. 

Ree:  Egyetemes  pbil.  köziuay  XVi  8  p.  666—668  t.  W.  F 


Die 


II,  liluo  I' rini!>Bielguc     16.    45  p 

—  ^.  ia  Htm''*  —   ~    ed.  J.  La  Roche.  Wien,  Tempiky.  Leipzig,  VrejXAg.  v.  p  40.  110. 

^«awWF  2  M. 

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' '                                  —    —  B»ec  d«  not«  p«r  A.  PUrtftD.  XXIll.  cbant.  Konv«!!»  «dition. 

m          '  ^                       Pwi«,  Uachette.    16    3-'  p.  25  Pf. 

H»rt«ifi' » j^-                       ^   _   ed.  by  A.  Platt.    Cambridge.   ».  p.  1 10.  5  M.  40  Pf. 

^  "  Bae.:  CUäsIcal  Review  VI  8  p.  343— 348  T.  O.  Bfonro. 

cxpliqa^e  Utt^ralemcnt,  tradnit«  «t  «oDotte  pir  M.  8«mi»er.  CbaoU 
VIII«  XIX  «t  XX.   Parifl  1S9S,  Bkcheti«.   i«.  »Hp.  «m. 

t2(fiiaaiti-.T.  är'  -Tov  A.lla).i.T^     I.    Athen     I.  LoBdoOp  N>tt,)  9M» 


jiljM*' *''^  XVII,  XVIII.  XIX  rt  XX.   Parifl  1S9S,  Bkcheti«.   i«.  »Mp.  « 

i..fn,i.^uiä  vlH».  _   jlia,  .)/,T«2^/^^/ii>,;  ajT' Tö^  .-I. I.  Athen  I LomIod, Natt.}  • 

.      jiii  fc»  Ree;  Uauical  Beriow  ?1  8  p.  348  -349  v.  W.  Leai. 

fd  FJ*'"**'  —  OdyDse«,  AlMiMtrt  fOB  Fr.  8«lt«tt.  3 Bi«.  Berlin  1801,  Norddeutscher 

■  a.    ii>  7  lö- '  Verlag  6  U. 

,  w**!"*'""  ^  ,  [ .  Bee.:  Berliner  pbiL  Woebenechrift  XII 80  n.  lATS  t.  P.  Omer. 

t.,>r  Griw 

.«prtiw»  r.  atteenite    3.  Ausg.   iiaiie,  ueadei.  8.  Aii.öeä.  so  i 

fli  M  lU*"'^  Butler,  8.,  tbe  bumour  of  Horner.    A  Lecture.    Cambridge!,  Metenafe. 

.^fbini««"             ^.f  Rpc  :  Clasaic«!  Kemw  VI  9  p  39Ö— 399  t.  ü  Ware. 

■'\  i,i  \]t»      'l-'Jc' ^  *  Campbell,  L.  iron  in  Homer.   Academy  N.  1068  p.  364. 

"  \ti(ir<i-^'^r^^'  Czyokiewioz.  A.,  Uniersuchauf;>'n  zur  'i  Hiiitie  der  Odyaaae.  (Bock  XIII 

JlVlM'  ^  ,Lü!;'  u.  XVJI-XXlV.)    Brody,  Weit.    Pr.    d.   54  S,  1 


-   —   iradotta  da  Ippolito  Pindemonte.  QnnrU  edisione   2  vi^il  To- 
'     '  ^:  rino,  ed.  äaiesiaiM.   16.   243, 316  p.  1 U.  :» Pf. 

^,xtvi  Kr  li^^"^  ~  ''i*  Fmebmiusekrieg.  Ein  komiidee  BeMeogedlsht.  loi  VeienaMe  der 
r  K«p«^     jdii  IN"  f^raehrift  aas  dem  Oricchischen  fiberaetst  n.  mit  Einleitnog  tenebeB  ton 

'J^***  w  P.  Mitechk«    2.  Ausg.   Halle,  UeadeL  8.  XII,  öö  6.  86  Pf. 


ng,  A  ,  iudex  Hörnern  u.s    Leipzig  1891,  Teubaer.  v  p.  41  179.  16  M. 
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—  Denticbe  Lltteraturaeitnng  N.  47  p.  161«  v.  B.  Heaaa. 

Ill&l(a4ns«    C      tn«..l».>i.l.r.  .r  ,M      K.       I   ...I.,.      ...L.i     \<niv«;ilnn      t  Vi 


UomeruK.  La  Roche,  J  ,  Kommentar  zur  Odyssee.  4Uefie.  Wiea,  Tea^i; 
Leipzig,  FreyUg  kTlH 
}\>  c  :  Zeiucbrift  f.  d.  österr  Qjm».  ZLIII  S  9  p.  711— 7IS  v.  G.  VogrinL 

Läok;  0  ,  Bürgers  Uomerübc>raeuaof.  Berlin,  Gärioer  4.  40S.  1  M  50P1 

Soerbo,  F..  qaetiU  di  liogu  omerica.    Rifiata  di  filplogift  XXI 4-« 

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Schimberg,  A..  zur  bandschriftticben  Ucberlieferung  der  sehol»  Wijwi 
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MmMff  Max,  nur  B«tncbom)omadii«.  PhUolugus  LI  2  p.  S7&— SH. 

8ickifig«r.  A  ,  Wörterreneiebiiits  to  Homers  Odyetee.  Badb  I.  l-^SH- 

Krtrl-ruh-   H'  itin     8     30  S  35 Pf. 

Uf peridet.   Blase,  Fr.,  au«  fapvrusbsiMlsdiriltea.    Ilyperides  xatd  fiüar- 
««toi*.  Jabrbflcher  för  PhllolOfie  14A.  Bd.  B.  9  üdi  p  57fi-«79. 

Sohwarz,  A.  J  .  neae  Fragmente  von  Hyperides    (Rmalaeli.)  Raee.  PU. 

Kuiidschan  III  p.  1-30 

Joteptil  ouora  ed  B.  Niese  III.  Beriiu.  Weidmaao.  v  p. 4;}  lU.  189  IsM 
fiae.:  Wocbeoscbrift  f.  klaas.  Phil.  IX  45  p  1232-1934  a.  11  46  p.  liSi 
— 1S40  r.  F.  Krebs.  —  Maua  pbil.  aundscbao  M  83  p.3fi9'9ftl  f.  & 
llansaa. 

—  jüdiscba  Altertbflner.  UebarMiat  voo  F.  Kaolaa.  8.  Aafl.   K6fai,  Bs» 

cIjimi.    8    XI.7-22S.  9M 

laaeua.  Bakarraphaa,  0»,  observatioues  ad  Isaeum.  Mnemosjrua  XX  4  p.  400 
"~~409. 

Itcerates    iCoapp,  Fr,  Isokraiai  alt  Palitikar.    Pfaaasiadia  JahiMchw 

70  I5rt  4.  Heft  p  472-4S7. 

Luciauns.    Lib'llus  reo«  tt^s  lleptypivou  nXturiit  rec  L  Levi.  Berlin, 
WpKlmHOD.    V.  p  112.181.  iM.  Mit 

Ree  :  .\pue  pbil    Hnndsrhan  N  22  \>  339—341  T.  F.  Pätzoll 

Prfichter,  K.,  Skeptisches  bei  Lukiau.    Fbilulogus  LI  2  p.  284-2VK3 

Lyaias.   Orazioni  scelte.  (Bibliotbeca  Script,  graec  et  rom  huepliaoa,  cor. 
)nana  ai  Bamoriao.)  Miiaao  1893^  Hoapli.  18.  XXX?11, 188  p   1 H  WPL 

Blenander    Sternbaoh,  L. ,  curae  Menandrae    (Aus  Dissertationen  Aod 

Crarov.)    Krakan.  F^nrhh   <|cr  poln.  Verlag'«-GpSp|l>chaft     8     78  S      2  .M 

Nicauder  Culopliouius.  Vari,  R,  scbolia  vetera  ia  Nicatidri  AlezipbiirmAC«- 
Budapest  1891,  Akademie. 

Rec:  Egyetemps  pliil  lf?'/)r»nv  XVI  8  p.  669  — 670  ?  Cr  Ncm'-thf 

Waatzel,  di«  üöitiuger  äciiulieo  tu  Nikaoders  Atexipbarmak«  Göitiafea. 
Dietariefa. 

Sonioa.   Back,  die  pliDiaoi^chen  Fragmente  bei  Nooius,  r  Pliuius. 

OraenlA  sibyllioa  rec.  A  Baach.  Wien  l89l,Tempaky  v.p  43.  181.  19 M. 
fiee.:  Blitiar  f  d.  bayr.  Qjma.  XXVIll  8  f.  838-681  r.  Tk.  Pnger. 

Safllteiio,  A..  di  m  taago  dai  libri  liUlliiii  ralaüfa  alla  cataitnilb  ddb 
cittä  caropane  sepoit«  dal  Vaanvio.  MaoMila.   NapaH,  Farflhhiia. 

gr.  8.    19  ä. 

Wtiamowdti  -  MiWaiidorff,  U.  v.,  aam  SlaalararakaL   Bamaa  ZTrill 

p.  648—049 

Oratorea.  HartiiMnii,  P ,  da  caaaaa  daaem  oiatonm.  tt8Ui«|M>  Dialfrick. 

f.  p  113  1 
Raa :  Berliner  phil.  Wocbeosebrift  XU  61  p.  1609—1611  v.  L  Ooha. 

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Bec:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XI  44  p.  1888-1386  t.  A.  Lodaieh. 


M  ^  I-»  i 

R         II!  M^-^t 

12.  J«. 


'  Vir?«  \ 


«riiiwr  poii.  WoclM-n^chnfr  XII  iö  p.  i  jis-H-o  v  H  Hitzig 
L12  p^lIßlaSö  *"*  Philo.  ll.„;,|,cl,ritirn    in  Oxford  u-  Farn.  PhilologuJ 
FreudenthaJ.  M  ,  .l  e  Krk.  nniiiis»lehre  Philo«.   Berlin  1891,  Cftlmy.  ». 

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Weel,  J.,  le  philomsme  av»nt  Pbilon    Rnvue  do  tb6oiogie  »uisse  1892  N.  ö. 
Wendland,  P,,  Philo«  Schrift  Uber  dio  Von«buoff.   Ein  B«itraa  war  fl«. 
|ch.chte  der  ««chMtototelhckeQ  PhilowplT  Serll^flSS!?  "  V  uT. 

Ree  :  Wochenschrift  f.  kiaa«.  Phil.  IX  41  p.  1111-1116  ».  J.  DimS' 
riillodemi  volDDiioa  rhetorica  ed.  S.  8ttdh«ua.  Leipilt,  TeoboAr.  r.MSt. 

lUc:  Wochenspluifr  f  klass.  Phil.  IX  ^.-i  j,  12jT-1:>;52  v.  A.  Körte."* 

^TPfflP  "  '''"'"^'^JB  «•        äslbftifclien  schritten  il-^r  hcrkulanischen 
Bibliothek    f  A„..„g  )  Win,  1881,  Teran^kj    ,      4;t  !  14     "  J  80  Pf 

V"'.""."  P*"'-  W*»ch«»««»'"ft  Xli  48p.  J616-  IÖ17  V.  S  Sudhaus 
nodnru.  TlM  iMlmian  Od«m  ed.  by  Bury.  Loutoo.  Maeniillan   ».  p.  lu. 

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'?^'''H^«;„'''."l*."r*?'''^^'*  f'r"«s«berhct2öDg  u  KrlÄuteruD- 

gen.    nono  loUl,  (  (iJumj 

Ree. :  Zeitschrift  f.  d  österr.  üyron.  ,\L1H  p,  adJl-891  ».  H.  Jurenka. 

P.  t.  Pindari*  logaödischo  Strophen     Marhiir^.    |)i>s    >  .  ,,.  1  1  i  182,  OigiUzed  b 


GriteUfldi«  Anlorwi. 


PiBdarus.  Stahl,  M-,  de  Pindari  carmioe  Pjthico  primo.  Münster.  lod.  lecL 
Ree:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  OjmnaRieo  XLIII  10  p.  885  t.  P.  Joreoka. 

PlAto.  Apologie  Q.  Kritoo.  POr  den  Sdralfebnach  lioraiiti.  r.  £.  OAleL 
S.  Anfl.    Paderborn,  Schöningb.  1  M.  SOK 

—  Papologia  di  Soerato  e  il  Critone,  con  aggiuou  degli  oltimi  capitoK  del 
Fedone.    (Bibllothoea  hoepliana  cor.  loaroa  et  Ramorioo.)  Milaoo 
Höpli.   16    74  p.  IIL 

—  il  Critone.  Testo,  costrusione,  versione  letteralo,  vezsioiie  libera,  argo* 
menti  e  notp.   Verona,  Tedescbi.    16.    115p.  IM.  50 PL 

—  — '  reeogDOTH  C.  Fnmagalli.  Verona,  Tcdoidii.  10.  81p.  S6K 

—  l'Eutifrone.  ( Bibliotlioea  hoopliana,  enr.  Inama  et  Bamofino.)  Miltno 

Höpli.    16    XI,  27  p.  50  PL 

—  Lacbes,  erklärt  vod  Chr.  Cron.  5.  Aufl.  Leipsig  1691,  Teubner.  f 
p.  182  76  Pf 

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—  Pb6doD,  ou  de  l'iinmDrtalit^  de  v:\\r.c    Texte  greo,  revu  et  amioti 
£.  Sommer.   Paris,  Uacbette.   16.   u.'>  p.  ttrt 

—  il  Frotagora.  (Blbliotbeea  boepHana  cor.  Inama  et  Ramorioo.)  MQm 
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3M.I9F1 

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~  tbc  dialoguee,  Inntlated  bj  B.  Joweit.   6  vols.  8^  «d.  Osiord.  i. 
p.  114.  182.  100  M. 

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—  American  Journal  of  Pbil.  N.  51  p.  349—372     P.  Shorey. 

—  Plato  8  Dialogues  referriog  to  tbe  trial  and  deatb  of  Socrates,  rapriMcä 
from  the  transiation  of  William  Wbewell.  Loodoo,  Bell  &  S.  18.  tUI> 
ei.  5M.  40K 

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115.  182  SIL 
Ree.:  Berliner  pbil.  Wochenschrift  XI  40  p.  1:2  0^1258  v  B'r.  HetaA 
—  Neue  pbil.  JKuiidschau  N.  22  p  v   P.  Weyer. 

Apelt,  0.,  Piatons  äopbistes  u.  die  Ideeolebre.  JabrbQcber  fOr  Pbilokifie 
H6.  Bd.  8.  9.  Heft  p.  899-640. 

Binard,  Ch.,  Datoti ,  sa  philosopbie.  PrtcMd  d*on  apeffo  dt  M 

de  ses  6crits.    Paris,  Atcao.   8.  10  *• 

Dupuia,  Tb^oD  de  Smyrne,  pbilosophe  platonicien,  t.  Tbeoo  p.  233. 

Qofnperz,  Th.,  die  jüngst  entdeckten  Uebenette  einer  den  FliUdnta 
Pbaedon  enibaltendcn  PapjnuroU«.  (Aawng.)  Wien,  Tcvpskr.  l 

12  S.  W«- 
Bec:  Berliner  pbil.  Wocbenscbrift  ZU  48  p.  1807— 1606 

p  !r>38— 1539  V.  0  ImiTi'^ch 
Grünweid,  E. ,  die  Dichter,  josbesondere  Homer,  im  Platonisclien  i"'»^ 
Berlin  1890  Pr. 

Ree:  Berhner  phil.  Wochenschrift  XII  39  p.  1226—1997  T.P.  Cii«. 

immisch,  0.,  unser  Plaiontext.   t.  Gomperz  u.  p.  182. 

Kroll,  W.,  ein  neapiatooiscber  Parmenidealtommentar  in  einem  Turic» 

FaUaptet  Rhein.  Uwnm  XLVII 4  p.  899-087. 
FMIe,  F  ,  zu  Piatons  Protaforn.   JahrUleher  Or  Philologie  mSi' 

10.  Heft  p.  699  -700. 


Oriechische  Autoren. 


231 


Plato.  Usener,  H.,  uoger  Platontezt  GöttiDg  gel.  Anzeigen  1892  p.  25—60  a. 
p.  181-215. 

R»c  :  Journal  des  Savants  1892,  oct.,  p.  623  -  636  v.  H.  Weil. 

Plutarcbas.    Vie  de  Pdricles.   Texte  avec  des  notes  par  A.  Jacob  Paris 
1893,  Hachptte.    16.    XXXV,  116  p.  1  M.  60  Pf. 

—  choix  de  vies  des  Romains  illustres  Tradaites  et  annotees  par  L.  Feuillet. 
Paris,  Belin     12.  358  p.  avec  grav.  et  carles. 

Holzapfel,  L.,  au  Plutarch.    l'hilologus  LI  2  p.  276—282. 

Mely,  F.  de,  le  trait6  des  fleuves  de  Plutarque.    Revue  des  Stüdes  grec- 
ques  N.  19  p.  327—332    cf.  p.  llö. 

Nenolnl,  F.,  compendio  della  comparazione  fra  Aristofane  e  Menandro  di 
Plutarco.    Pisa,  tip.  Mariotti.    8.    17  p. 

Sakorraphus,  G  ,  ad  Plutarchi  moral.  347.    Mnemosyne  XX  4  p.  408. 

Poetae.  Reitzensteln,  R.,  ioedita  poetarom  Graecorum  tragmenta.  II.  Rostock. 
Ind.  lect  4 

Ree  :  Berliner  phü.  Wochenschrift  XII  51  p.  1605-1607  v.  R.  PeppmOller. 

Weigel,  Fl.,  quaestiunes  de  vetustiorum  poetarum  elegiacorum  graecorum 
sermone.    Wien,  Tempsky. 
Ree  :  Classical  Review  VI  8  p.  358-358  v.  M.  Humphrcys. 

PolybiuN.  Hultsoh,  Fr,  die  erzählenden  Zeitformen  bei  Folybius.  II.  Leipzig 
1891,  Hirzel.    v.  p.  45.  116.  4  M. 

Ree.  Wochenschrift  t.  klass.  Phil  1X41  p.  1109—1111  v.  H.  Kaltenberg. 

Posidoniu§.    Sohfihlein,  F.,  zu  Posidonius  Rbodius.    Freising  1891.  Pr. 
Ree:  Neue  phil.  Rundschau  N.  21  p.  323  v.  R.  Hansen. 

Procopius.    Haury,  J.,  Procopiaua    Augsburg  1891.  Pr. 

Ree:  BcrliBLT  phil.  Wochenscbrift  XII  51  p.  161 1  — 1612  v.  K.  Krumbacher. 

Pythagorici.    Jülg,  H.,  ueupythagoreische  Studien.    Wien,  Konegen.  8. 

30  S.  1  M. 

Quintn§   8iuyrnaea§.     Posthomericorum  libri   rec.  A.Zimmermann. 
Leipzig  1891,  Teubner.    v.  p.  116.  183.  3  M.  60  Pf. 

Ree:  Lit.  Ceotralblatt  N.  45  p.  1620-1621  v.  B.  —    Bl&tter  f.  d.  bayr. 
üymn.  XXVUl  6.  7  p  429—432 

Kemptzow,  de  Quinti  Smyrnaei  fontibus  ac  mythopeia. 

Ree  :  Gotting,  gel.  Anzeigen  N.  20  p  769—812  v.  F.  Noack. 

Sexti  Pythagorici  sententiae  ed.  A.  Elter.    v.  Goomica  p.  226. 

Sophocle».  Erklärt  von  F.  W.  Sc  h  nei  dewin.  VI.  Trachinierinnen.  6.  Aufl. 
von  A.  Nauck.    Berlin  1891,  Weidmann.  1  M.  50  Pf. 

Ree:  Wochenschrift  f  klass  Phil.  1X49  p.  1339—1341  v.  H.  0. 

—  thc  Antigone,  with  notes  by  M.  W.  ilumphreys.    New  York  1891, 
Harper.    v.  p.  1 16.  7  M.  50  Pf. 

Ree :  Berliner  pbil.  Wochenscbrift  XII  50  p.  1575  v.  Weckleio. 

—  Aiax,  ed  J.  Holub.    Freiwaldau  1891,  Tietze.  90  Pf. 
Ree:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XLIII  11  p.  981  — 982  v.  Sedlmayer. 

—  Aiaa.  Elektra    Herausg.  von  Fr.  Schubert.  2.  Aufl.  Wien,  Tempsky; 
Leipzig,  Freytag.    t.  p.  46.  ä  60  Pf. 

Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  44  p.  1383  v.  Wecklein. 

—  Elektra,  herausg.  von  Fr.  Schubert.   2.  Aufl.    Wien  1891,  Tempsky. 
T.  p.  46.  183.  72  Pf. 

Bec:  Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymn.  XLIII  10  p.  893— 894  t.  S.  Reiter. 

—  König  Oedipus,  herausg.  von  Fr.  Schobert    2.  Aufl.    Wien  1890, 
Tempsky.  60  Pf. 

Ree.  Eorrespondenzblatt  f.  d.  wQrtt.  Schulen  1892  N.  S.  4  p.  183  t.  L.  M. 


232 


Urieebische  Auloreo. 


8«|pfcMlM.    Ovdipe     CirfoiM.  T^zte  et  cot  es  par  E.  To  am  i  er.  6.  tinf«^ 

re»n  pur  A.  M.  Desrousseaux.    Par»,  Hacbette.   6.   XVI,  127  p.  IM. 

—  PbiJoktet«ap  mit  Anmerknncen  von  J.  Bftppold.  2Th«ilc.  Wien  1891. 
HOldsr.   V.  p.  183.  I  M.  48  Pf 

Ree  :  Zeitecbritt  f  d.  &sterr.  Qymn-  XLIll  II  p.  982  r.  Sodtmaver. 

—  Elektn,  dMlseh  Too  A.  Mailer   Meldorf,  Atters,  t.  p.  116.  IM.  90 PI 
Ree.:  Lit.  Cratnlblatt  N.44  p.  1581—1683  t.  H.  8t 

Bishop,  Ch  E.,  Terkala  in  -ro^  in  Sopbocies    Amerfcfto  Jovnal  of  PkU 

lology  N.  50  p.  171    199  and  N.  f.l  p.  329-342. 

Kaaaai,  6.,  KoDiektureü  lu  Supbokles  ADtigooe.  (Ungariscb.)  ficjeuioes 

phil.  kötlftny  XVI 8  p.  esi^m 
Houtman,  A  E.,  tbe  Oedipos  Coloneus  of  SopIloclM.  Amarican  Joanal 

Jourutti  et  Philologj  139-170. 

M«yr,  A.,  Aber  Tend«tn  n.  Ab&aiDmgiMik  dts  So^iAMichea  Oedipoi 
aal  KoloiMw.  Conm«Dtation»a  Uonaoen«««.  Mflnebea  1891,  Kftlwr. 

Plfiis,  Th..  Sopbokica'  Elaktn.  Eine  Antlegiuf.  Lcipiig  1801»  Teobner. 
V.  p  117.  18J.  3  iL 

Ree :  Revne  des  itodes  greoqnes  M.  19  p.  376-^77  t.  Th.  ReiiuuiL 

Polle,  F.,  SU  Sophokles  Philoktetea.    l'bilologas  LI  2  p  347— 

Zekaa,  A.,  Mpwtg  t^t  Ktpi  J.  Itßtxilou  ixd&etmt  i^C  'AwTty6¥^  Aya» 
ii^ttt  xoj  r^C  ^.  Btpfapddur^   rwv  fpoivt9m&^.    Athen  1891, 

8    Am  p. 

Kec  :  Lit  Ceotralblatt  N.  43  p.        -  iä37  v.  ü.  Üt. 
SMtratMi.  WellüHHiii,  M.,  nochmili  äoatratos.  Hernes  XXyil  4  |i,6W  8Sfc 

Stobaens.  Elter,  A.,  zu  den  neuen  BrurliHiucken  dos  Siuluiens  n.  denSpra* 
cbeo  des  Euagrius.    Khein.  Musenrn  XLVIl  4  p.  1)2(1—034. 

8lrabO.  Miller,  A.,  die  Ak'xaudergeiscliiclitü  mch  Strahu.  II.  WQrzburc 
1891.  Pr. 

Ree.:  Zviti^chrift  i.  d.  österr.  Gymn.  XLIll  8.9  p  768-769  v.  A.  Baner 

Sfnesins.  Nieri,  A.«  la  Cirenaica  oel  secolo  qainto  ginsia  le  lottere  dt  Si> 

n«8io.    Rivistu  di  fliologia  XXI  4-6  p.  320-296. 

Sf  riani  in  Horoiogeoem  commentaria,  ed.  H.  Rabe.  Vol.  1.  Commentariui 
in  libros  ntpi  Ideütv  Accrdit  Syriani  quse  fertur  in  Henaogenis  iibros  iispl 
i#iÄv  prat  tatio.    Ltipiig,  Ttubner.    ö.    XVI,  112  S.  1  M.  20  Ft. 

Tatlanu«,  lateinisch  o.  altdentseh  von  B.  Üievers.  2.  Anfl.  Paderborn, 
Scböningb.  10  M. 

Ree;  Lit.  Ceiitralblatl  N.  49  p.  1770-1772  v.  W.  B. 

TelM.  MOIIer,  H  v.,  de  Teletis  elocatione.  Freiburg  1891,  BelC  «.p.  117.  I  M. 
Ree. :  Neue  phil.  Anndsobau  N.  24  p.  »69  v.  J.  Sitzler. 

iMtaineDtiiin  oovnm  graece  ,  fOr  den  iSehulgebraucb  berausg.  von  Fr.  ZeUe. 
IT.  Das  EvaDgeiium  des  Jobannes,  beraasg.  von  B.  Wob I fahrt.  Leipzig 

1891,  Teuliricr     v.  p  4«  1  M   öO  Pf. 

Kec:  Btiliiitr  phil,  Wocbeuscbritt  XII  48  p.  Iöl7— 1519  v.  G  Kiiuge 

—  —   V:  Die  Apostelgeschichte,  von  B.  Wohlfahrt.    Mit  1  Karte,  ibid.  i 
XIU.  139».  IM.  89Pt  I 

Harnaok,  A.,  BrucbstQcke  des  Evangeliums  u.  der  .\pokalvpso  des  Petra», 
äiuuogebertchte  der  Berliucr  Akademie  1892  N.  XLlV'p.  885  -909. 
Ree. :  Deuiaehe  UiteMtnneiiitiig  M.  60. 

Ifeeoertta«.  Vidi  ootes  hy  B.  Kjrnnston.  London,  Frowde.  8.  286  p.  cL 

5  M  .  40  PI 

Holzinger,  C.  v. ,  Tbeokrit  in  Orcbomeuos.   Philologus  LI  2  p.  193-197. 

ThMgBls.  Onuer,  Fr.,  Stadien  lu  Theognis.  Philoingne  LI  9  p.  294^914 
e.  p.  47. 


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CfflOtOUtkOJ«  iüi^  ^ 


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P  S48-i^  "■*7«n^  «TO  das  «tiHlM  gracMi  M,  j» 

*Siä"^"''  ^'  Ö'--         W  P.  «N-W  ».  M.  Je. 

i  '      >   1?  phil.  Rundschau  N.  21  ».  üffli— jw  -  j  *  ^- 

ph.l.  Ver«jat  l[?m  ^  Ä-Jal.  '^"^  J«hw«bori(4t»  de«  BnUaer 
%1  •  g«id.  u,  Omk  »«g.d,.  L«Mla».  Perdvl.  r. 

Km  :  Alhenaenm  X.  .i^y^'  p.  ä86.  7  M.  »  Pt 

•  zS^S*^"^*»^?'  gnech.8cheo  Dichtung,    ßudingea  18ao* 
H.rw.rden  J.  van.  .d  tri^cos.    Muei.o«yö.  XX  4 

tr.^PMU  ab  A.  NMckadittT  pSJ^nni!  I  '.™K'«=0"'«>>  graocorum 
XXX1I,738  8  Petropoh.    Leipajg,  Vo8.s.  Lex.-a. 

«ersloh,  HaneUmaou    »  u  47  *        ^»»iWM»  bai  den  üriecheo.  ßü- 
Kec :  flltttar  f,  d.  1«^ Vi«««««  XXlII  6.  7  p  474   47^      »  " 
Ik  €08-4«$  •      **•  SfMmn  dei  Ttyphlodmu.  fleron  XXÜ  s 


ii^Qitftcüe  Autoren. 


Aeuu|>huu.  Auswahl  aua  XeQopbons  Hellenika.  Für  den  SchulgtLr^iUi h 
zusammeiigostcllt  and  te  geschichtlichen  ZusamaenbaDg  gebracht  von  C. 
Banger.  Mit  ScbuIkommenUr.  8  Heft«.  Leiptig  1899»  Freytag  8  XVI, 
128  S.  u.  (Kommeotar i  46  S.  80  Pf.  u.  40  PC. 

—  preaier  lim  dee  Eotretienf  nteonbles  de  Soomte.  Ezpliqoi  ütt^a- 
lement,  tiadoH  et  annot6  pir  E.  Som  mer.  Paria,  Haohetlt.  16.  149  p.  2  M. 

—  —    i  Tnemcirabili  di  Socrtte.    (Bibliotbeea  hoepliai»,  ear.  Inama  et  Ra- 

niortno  )    Milano  I89:i.  HApIi.    16.    XVI,  162  p.  1  M  ßO  Pf. 

—  Aoabasis  oder  der  Zug  der  Zeholauseud.  Am  dem  Griecbischen  mit 
Einleitung  u.  ErlioCemog  von  M.  Oberbrejer.  Lelpstg,  Ph.  RecUm  jun. 

1»).    'Jf' 1  ^  Geb.  80  PI. 

Bolle,  H.,  noüsie  di  codici  greoi.  De  XeDophontis  iragmeoii«  qaae  legun- 
tar  in  Ambroeieno  oodice  Tetaelo.  Riviau  di  filologia  XXI  4-6  p.  966 
-869 

JoSI,  K.  dt  r  echte  u.  der  XenopbootiiebeSolnatet.  2  Bde.  1.  fid.  Berlin. 

(inrtiifr.    8.    XII,  554  S  !4  M. 

Joost,  A. ,  was  ergiebt  sich  aas  dem  Sprachgebrauch  Xeoophoud  lu  dor 
Anabaaia  fQr  die  Bebendinng  der  Syotex?  Berilii,  Weidnenn.  t.  p  Iis. 
184.  8  M. 

Ree:  Wochenschrift  f.  kla&ü  Phil.  1X43  p.  1171-1176  v.  W.  Voll- 
bredit.  —  Revue  de  rinstraetioa  publique  en  Belgiqoe  ZXXV  5 
p.  312—313  V.  J.  Keelhof. 

Ljubomudrow,  S.,  Qh(>r  die  Klassonloktnre  von  Xeoopliona  Anebeats-  (Ra- 

sisch.)    Kubs.  pbii.  Rundschau  III  1  p  63—74. 

Rena«,  F.,  10  Zenopbona  Anebnaia.  Jehrbfleher  fftr  Pbilelogie  146.  Bd. 

8  9.  Heft  p.  645-570 

Richter,  Erneti  Xenopboii*Sttidien,  (Aaasog.)  Leipiig,  Teaboer.  8.  8.  57 

—  155.  2  M.  40  Pf. 

Zeno.  De  rebus  physicis  doctrioae  fundamentum  coast.  K  Trooat.  Berlia 
1801,  Calvary.   v.  p  49.  119  SM. 

Ree     Zpif«rhnff  t   d  ö^drrr  Gymn   XLIII8  9  p  8:^7  v.  S.  Reiter 

Zenodotus.    Puaoh,  H.j  uuaesiioues  Zeuodoteae.   Halle  iödO,  Niemejer. 
Ree.:  Berliner  phll.  Wochenachrift  1X40  p  IS64-tS06     A.  Ladwieb. 


2.  Römische  Autoreo. 

BiMiltiiM.  II ,  Beiir&ge  aar  Gencbichte  rOmiscber  Diebter  im  Miuebüier. 

Philologus  lA  3  p  530  -53«    ▼  p.  I8fi. 

Vliet,  J.  Tan  der,  varia  ad  varios.    Mueniosyne  XX  4  p.  414  — 417 
fVölfflin,       die  Dichter  der  Scipioneoelogien.  Sittsuflgsberichte  der  Muu- 
diener  Akademie  1893  fleft  II  p.  188—919 


Ammianus.   Petschenlg,  M.,  Bemerkungen  mim  Tesle  das  Ammisons  Mar* 

cellioas.    Ph  l  >1  );,ni.s  \A  3  p  510  529. 

—    SU  Aumiiau.    l'hiioioguä  Li  i  p.  265  ff. 

Roaebeoh,  0.,  so  Ammiaa  n,  den  Codloea  Petrini.  Pbilologna  LI  8  p.  519 

-618. 

Antonini  Itinerariam.    Geyer,  F.,  kritische  u.  sprachliche  läri&uterangen 
xu  Auiouini  Placentioi  itinerarium.   Augsburg,  Pfeiffer.   Pr.   p.  119.  186. 
Bee.:  Wodienaefarifl  f.  Uaaa.  Pbil.  IX  49  p.  1149—1180  f.  C.  Wermss. 

Apollinaris  Sidonius.  Gmpe,  E.,  mr  Sprache  des  Apolliaatis  Sidonius.  Pr. 
Zabem,  Focba.  4.   16  8.  1  M.  60  Pf. 


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886 


RtaiMb«  Anton». 


Ctoero     Bruta«.  par  J.  Marth*     I'iris.  Hacheltp.    v.  p.  !3K  6  M 

Ree:  Berlioer  pbiL  WocbeoächnA  Xiii8  p  löl»— 1625  t  W.  Friednclu 
-  DMtich«  Litt«rmt«nMitiiof  M.  47  p.  1081—1689  v.  Tb.  SciiagL 
^  Orator.  (BibUotkMft  hM^liu«,  «ar.  lawM  M  BMmiM.)  MttlMd  I89i3. 

10.   XIV,  68  p.  76  P£ 

~   lelect  «fMiont  tDd  letim,  with  ■«««•  by  F.  K«ltey.  BMt«9k,  Allva  8. 
U8p.  cl  *6M. 

—  oraliooes  s«leme.  Vol.  I  (De  impeno  Co.  Pompei  oiatiu;  la  L  Cattli- 
uani  «rationPB  IV)  (BibiuitbecA  hoepiMM,  cor.  1mm  ttBABWiiMk,)  M-n. 
iMd  1893,  Uöpli   16.    Xili,  65  p.  ^  ^. 

—  —   toi.  II  (Pro  L.  Mureoa,  pro  Suii«,  pro  A.  Licioio  Arrliia  ormuooes). 
IMd.    16     'Up  75  Pf- 

—  —    Tol  HI.    (l'ro  Milone,  etr  )    \h\il    »/j  p  76  Pt. 

—  die  Reden  gigfH  Catiiina  u   rur  Arclna-.  \l>u  ilann-j.aubmaao.    13-  Aafl. 
Berlio  1891.  Weidmann.  I  M.  80  PC 

Rpc  :  BlAtur  f.  d  bayr.  Gymn.  XXVIII  ü  7  p  4ia— 415  v  iUmmer. 

—  —    tur  den  äcbul-  u.  Privatgebraucb  erki&rt  von  Fr.  hicbteru.A.Eber< 
bard  1d  4  Amt.  bc«rb.  von  U.  Mohl.  Ldpnft  Ttaboer.  &  Uli  8.  1  IL 

—  oratio  pro  Mnrsoa,  avte  ceaaicBUin  pu  F.  A&toin«.  Fwli  1881, 

ttamier  fr^s. 

Rae. :  Mflm  pUl.  BoadiebMi  M.  80  p.  807—808  v.  Hadirmiiii. 

—  pro  Muren*  oratio,  eil  A  Koruitzer    Wien  1891,  Gerold.    80 FC 
Kec  :  Blitier  f.  d  bayr.  Gymn.  XXVili  6.  7  p  413  r.  Uamaier. 

—  «rblirt  TOB  J.  btreoge    Gotba,  Fertbes.   v  p.  60  188  76  PL 
Rm.:  Neue  phil  Rundscbau  N.  23  p.  363  -  364  v.  E.  R.  ScbnlM 

—  de  imperio  Cn.  Pompei  (pro  lege  Mamlia).  Baetation»  e  aota  di  V. 
Tnrri.  Torino,  Pararia.    16.   41p.  80  Pf . 

—  1.,  4.  n.  14.  Pbilippiieb*  Bade,  tod  S.  R.  Oatt  Laipn«  1881,  Teaboer 

60  FL 

Kec:  iiialler  f.  d.  bayr.  Gyiiiu.  XXVill  6.  7  p.  413— 41i  t.  ÜAmcner 

—  Ubri  qoi  ad  pbIkMopbiaBi  ipoettuti.  VoL  I  et  II.  Hailaad  1883,  HöplL 

1».    62  p  76  Pf. 

—  Laelius.    1>«  amiciua  dialugu»  (texl«  latin);   public  avec  des  uotes  par 
B.  Cbariai.  Mouveiie  Mitioo.  Paria,  Uacbetie.    16.    Hl  p.         78 PI 

—  Ttisculaiiae,  atklirt  foa  O.  Heiaa.  I.  4b  Aofl.  Laipaig,  Teubuer.  v. 
p.  J6tt.  IM.  20  PI. 

Bac;:  Woebaflaebrift  f.  Uais.  Pbil.  IX  45  p.  1234-1888  v.  A.  Ooatbe. 

  Briefe  Cicero»,  herauag  von  Fr  Aly    M'-rlin,  Gärtner,  v.  p.5I  136.  2  M. 

Biec.:  Zeitscbritt  f.  d.  üsterr.  Gymo.  XLlll  Ii  p  99ö— v.  Koruitser. 

•~  —  aasgewAbite  Briala«  too  Fr.  floflnaaa.  8  Aofl.  tob  K.  Leb  maaa. 

1.    Berlin,  Weidmann     v  p  2  M.  70  Pf. 

Eec:  Wocbentichntt  t.  klus«.  Pbit.  IX  43  p.  1161  —  1169  v.  M.  Roibateia. 
Baabar,  F,  tu  Ciearo  pro  Dakitaro  18,86.  Rbain.  ttiuauai  XLVIl  4 

p  c:i9-n40. 

Boiaater,  G,  l  aeron  et  hos  arnis.  Aosvabl  vou  G.  Duu  ut^bl  ^strh^^bu.'-g, 
ätrassburger  Druckerei    v  p.  122  1  M.  ö  Oft. 

Hac.:  Berliner  pbil  Wocbeoacbrift  Xli  60  p  1592-1693  v.  L.  Gorbtt. 
—  Zeiucbrifi  f.  d.  österr.  Ujma.  XLIU  11  p.  992-994  v.  Koraitser. 

Clarfci  A.t  coUationa  froai  Iba  Uarlaiao  bm.  ol  Ctoaro.  OafanL  w,  p.  iä6. 

8  M. 

Kec  :  Wocbenscbrift  f  klasa.  PbU.  IX  47  p.  1283  - 1388  v.  K.  Lak> 
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oiacber  Scbuleciinluu.    Ii.    U  alle,  Waisenbaas.       p.  186    IM.  80  Pf. 
Bac:  Barliner  phil.  Wochen.i  hnfc  Xli  48  p.  1528  — löl9  v.  L.  Gur- 
litt.  —  Dautocbe  Litterauineuang  JN.  47  p.  1618  t.  K  Sailwllrb. 


Digitizeo  Dy 


'   MiiS»-  ^  ■ 

Poop«  1?"  } 


Thom»»,  P-,  le  codpx  Knixt  llcnsis  (Farconsis)  du  I'ro  Caeciiia  ili^  Ci 
KoToa  de  riostraclioQ  publique  ea  Belgiqae  XXXV  6  p  365—381. 

Tntüfe«.  L.  du  QMitiMlil  d«t  Giooro.  RlwiiL  Muram  XL VII 4  p.HB-> 
-.606. 

VIM,  i.  «SN  der,  «4  Oe.  OnMi«»  «9  MttMMqnw  XX  4  p.  414-41S. 
Vries.  8.  de,  d«  fUkmoak  Ckt»  nmi  Mdioa  AahlNirliaiB  nunc  FtritlM. 

Lrid«>n.  Brill  ^M.  MPT. 

WeitMnfelt,  O.,  Cicero  «Ii  SdwtodirifltBtcIler  Lripi^t  TMlnar.  ft,  XTI, 
319  ä.  411. 
Rms.:  Woehcmebrift  f.  klan.  Pbil  iS48  p.  täÜB   mii  v.  rr.  Aqr« 
Cicero.  QulDtuH.  Beltrami.  A.,  de  commeatariolo  petitioBM  <^  Tallio  Gf| 
ceruni  viudicaiido    Pisa,  Nittri.   8.   75  p. 

HMitfHoktOn,  G. ,    Oll  Ihp  Atitbcniint)  of  the  Comiiputarinlum  Fotitionta 
of  Quiulus  Ciccru.    Americao  Jouioal  of  Pbilologjr  N.  60  p.  200—2111. 
CoraaUl  llepotit  vHae.   F&r  den  Bebnl|{cbniuch  Bit  ncbl.  AnmerhiingiB 
«i«ieiB  Abbildungen  io  Firbcadtirak,  1  Kane  der  MittitnMrJkiutor.  ■ehnma 
Nebenkart«!!,  ächiacbten»  a.  8lUM*PllDto,  WOrtarbuch  a.  Saebftnakh* 
aine  karantg.  ««D  X.  Brbe.  S.  AafL  Btattgart,  Ntff  8.  XTI,SQTB. 

2M  70Pf  ;  gpb.  SM.  lOK 

—    rec,  E  Oriiiiann     5  AuH     I  i  (i  ■  g,  Tcuhner.    v.  p  52  l')3  IM. 
Ree.  itüftiaer  phil.  Wocbnnscbria  XII  40  p.  1263-1264  t.  Uemss 
Weliienborn,  Coruplius  Nepot  in  aeiaar  Bedeataaf  ftr  daa  UatacrMt 
Ascbaifeutiurg    Pr.  8 
Corippus.    Petaohenig,  M.,  Nolc  zu  Corippiis.    FhiloloKus  LI  3  p  500. 
Cartina.    Weinhold,  Hemerkungen  au  Q.  C'unius  Huliis   Qftem  IWl.  Pr. 

Ute  :  Nene  phil  Ruadacbaa  ü.  375—370  v.  E.  Krah. 
Cyprlanaa  fiallva.  Saat,  H.,  de  Cniriaai  netrla  ia  ReptateaebaB.  Har' 


eon. 

nnalth. 


Um 


p.  133 


Berliner  phil  WoebansHirift  Xil  45  p  «424— M25  v.  M.  Petsebeaff. 


Digitizeci  by  d 


t86 


fiCllMfl.  BmIi,  J.  W.,  «tsdift  GelliftM  ei  PIumm.   Lämig ,  TmImt.  & 
Ä6  8  ^         1  II  tO  K 

R«c  :  Wochenschrift  f  kl&ss  Phil.  IX  49  p.  1346-1350  v  O.  FriVbdc 

MM.  OefM  ZX?ir4  p.  561—60» 
KMm,  E.,  die  Scripceres  Mit.  AeguUs.  Bbeia.  Mommi  ILVIl  4  pi  fitS 

&4'*     V.  p  53. 

Luoibroto,  Q. ,  osserraztoiu  60pr«  uo  lubgo  üegii  «cripure«  hitu  Aitf, 
(Spart  PeK<>on  Ntf^  12  )  EeaAeoMi  della  B.  AeeaAdei  Lneri,  icr.f. 

Tol  I,  tdsc  8,  p  5Ö2-dd4. 

Peter,  H.,  die  acriptore«  bistorlae  AugustM   Sechs  ütteisr-gescfaichUiciie 
UatertachufWi.   Uipwg,  Tcuboer.  A  VllI.a6tfS.         AM.  40 Ff. 

Hermtii  opt-ra     Avrc  corarnentaire  par  A.  CArir  lier     EdiüOD   nmt  pt 
L.PmssersL   Paris,  PelagrAve    lö.   L.464p.   r.  p  124 

—  ed.  Witt  not««  bf  Tb.  Chett.   BeviMd  ed.  PUledelphi«,  Bldredge.  & 
4B6p.  d.    V  I,.  187.  ilL 

Bec:  CU»6icsl  Betiew  VI  6  p  351-367  v  T.  E  Page. 

—  ex  ree.  Orelli.  ed.  IV.  cur.  W.  Mewe«.   11.   Berlin,  Calvary.   t.  p.53 

Ree:  Neu«  pliil.  Kuodschau  N.  22  p  ^41—344  v   Ii  Muller. 

—  cariniiia  »elecu.   (Biblioiheca  boeplians.  cur.  loana  et  HasBortto.)  Mai- 
knd  1803^  HftpU.   lA  XXl7,M5p.  tX. 

—  —   Isrivhe  (Gedichte,  erkl&rt  «od  O.  H.  HA  II  er.    Slmtborg,  6tnu- 
bwger  Druckerei,   v.  p.  53.  IdA  2  M.  3&  ü 

Bec.:  Berliner  phil.  Woebeoeekrift  XU  42  p.  1607^1932  t.  J.  Iile«aer. 

—  Od<?8    Book  I.  edited  with  notei  hf  B.  C.  Wiekhanu  Leodoo.  Frovde. 

12.    nOp.    cl  2  M  40  Pf 

—  ibe  odes  aud  epode.'^,  trauslaUid  by  Jobu  ilague     New  York,  FotsilK 
Sosi    T.  p.  124.  7  M.  30R 

Kcc  :  ("la'^hical  Review  VI  8  p.  354    357  v  T.  E.  Page 

—  l'epibiola  si  PiJioai,  iradotta  e  commeotat«  da  L.  baruc hello.  Udiue, 
Ootetti.  8.  48  p. 

Arnold,  Th  ,  die  griechiscbeu  Studitu  das  Borax,  neit  benui^g.  roo  W. 
Fries.    Ualie  1091,  Waisenhaus,   t.  p.ö4  IM. 
Ree :  Betie  phil.  Bondsehatt  N.  S3  p.  688  v.  FkaBsissi 

Ceiier,  P.,  Woru  und  Oedankenspiele  in  den  Odco  de»  Hur^z  Kri 
Lipsioe  A  Tischer.   v.  p.  125.  188  i  M.  60  Pl^ 

Bee.:  Oesterr.  LiUeraturzeitaag  X.  17  p.  413  v.  M.  Oitlbauer. 

Malier,  H,  des  Hor»lam  C^diat- Gedichte    JahrbQcher  fftr  PhiMofit 

145  Bd.  p.  597-613. 
Qlibert  W.,  Bemerliaogea  Ober  den  ethischen  tiehaU  der  Oden  des  Uor^s 

Fettaehrift  von  Schneeberg.   1801.  r.  p.54. 
Bee.:  JafarbOcber  f.  Pbli.  146.  Bd.  8. 9.  Beft  p.  486  -489  r.  IMMm- 

Henwerden.  J.  ven,  ad  Uoraüi  artem  poelicam.  Mnomosyne  XX  4  p.  4lS 

lAenge,  H.»  die  Oden  u.  Epoden  des  Uona,  bearbeitet  roa  U.  Meag«.  1- 
SaDgerhaaBen,  Sittig.  8.  S.  177-304.      p.  18A  SM.  60  Pf;  epIteM. 

K(  c  :  Neue  phil.  Kuodschau  N  24  p  372-878  t.  E.  Krah. 

SohiUer,  H ,  die  ijdtchen  VenmaaM  dea  Uoraa.  A  AnlL  Leipaig,  Teobsci 

60  R. 

Be«.:  fierliaer  pbil.  Woebenicbrift  XU  44  p.  1888^1887 1.  J.  Himr- 

Uieaal,  V.,  Pode  d'Azcbila.  Sauio  ta  Orasi».  (Bitiatlo.)  Borna  14.  lö^ 

Vehlen ,  J. ,  über  das  Sftculargedicht  des  Horatius.  flHaMH<berirblt 
Berlioer  Akademie  1892  ü.  XUX  p.  1005—1038. 


Digiti^LG^  Gpogle 


-  RAnlidie  Aiitonn. 


,  di«  AoMlen  dM  Hort« 

^onsiderMioiiI  rolle  «Geti 
toriJt  Oetaram  di  Cassii 

«ine  schwierige  JaftM 

639 

Satirikers  Jnvenalis.  B 
zum  Fiiöoix  des  L&c 

'oeehfft>   Lib.  XXL 

leoschrift  Xil  44  p.  IS 
XXX.  Budapest  189*^ 
Voy  XVI  8  p.  668-üO'. 

her.    Lib  X  —  XXX. 

Schrift  XII  50  p.  157 

avec  des  uotes,  par 
,  Hftebeite.  16.  X} 

troducUoo      ü.  l 

ib.  XXIL  3.  Attfl. 

•iftXU49p.  1661 
.  191S  V.  E  Woli 

fOO  A.  Z  i  II  g 

I.  IX  48  p.  1312 

\  vuA  Dwrtes  u 
«I  ndko 


innaoii  «II» 

-iit  XI14»p.U 
ger  LifioMlel 

uo. 

Zfliticbrift 
peDTeneicha 
I  p.  adtt  -  i 

1  de  Ih  tec« 

♦.«•LiTe.  Pa 
^oe  ea 

4  8 

I.    V.  p.  . 
X47  p. 

10. 


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340 


VoBiu.   BMfc,  J.  W.,  die  PÜMUMchea  Fracmeate  bei  S«atw,  v.  Plwii» 
p.  Ml. 

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lioepliM«,  cor.  Jbmm  et  BAmortito.)  MUaoo  18M.  Höpk  16.  X?m,  2Si> 

SM.  »R 

Ebwald,  E,  ad  hi-toriam  cartoinum  Ovidianoruni     Gotha.    Pr    v   p  If!. 
htc.    Herlin»-r  phil-  \^'o^hHn^chrltt  XII  47  p.  14äd—  1487      H  M^eraxL 

EIU».  H,  Ovidi^ua.    Amencao  Jüum«l  of  Pbilatogy  N.  51  p.  ^43— 

Qpwi,  R.,  de  Ovieii  ■ctwrpfcwww  estfe»  A«pio«bM  priareu  Ow. 

H  l       Peter  8.  92  S  t  p  5«  X' 

Lina«,  £.,  de  Ovidio  vocmbolarnm  toventore.  Doitmimd  1891.  iljeifMUL 
Fock.f    Fr.    T  p.  &6.  I  IL  COR 

H  r     Seile  phi!   Rundschau  K.  22  p  344  —  345  v.  K.  Gattmana. 

Löwe.  Ph.,  zu  Oridiiu  Mstamorphocea  JAlirbQclier  fOr  Pkikleft« 

145  Bd.  6l  •  H«ft  p.  6M. 

NenMtliv,  G.,  Ovidiu^  als  Erotiker.   (UDf&riscb.)  Egy*^— >  ^ 

l'.ny  XVI  «  [,  Hi.T-6:ii  »   N  9  lu  p  TO.")  717 

Papiiiianuii.  Leipold,  H.,  aber  die  Spr&ciie  des  Jun^t^ri  i  .i|  Paaao 
1891     Pr.    T.  p.  67  1.J7. 
Kpc.    Woch^rmchrift  t.  klasa.  Phil.  IX  40  p.  1091  —  1094  v.  W  Kalb 

Fmtrfü.    Engelbrecht,  A..  pfttriatische  .\Daltkien     Wien,  Brxesovikj.  v. 

p  ]27.  19<>. 

fiec :  Bertiuer  nhil.  WochcoMbrift  XU  4»  p.  1625  - 1625  v.  X.  ~  De«ta(fai 
Uttentimnitiui  N.  44  p.  I4fi0— I4SI  r.  A.  J^üietar.  —  Nm»  fÜL 
Rtiriri>rliHa  N.  94  P.S74— S7A.  —  CIttHcat  BsviifV  VI»  pi.4iM— 40It. 

A.  Kobioaon. 

P«tt«»l«i.  Kindt«  B..  PMnm  a.  Loeui.  Fkilolofu  LI  S  p.  8S6  - 


Phaedrnii.    P^abulariim  aei>opianim  libri  1— ▼  Com  ttötit.  JBdKtio  MSlft. 

l  eanDorain  189^,  haleaiaoa.  16.  3'i  p  iOtl 
—    f&bulae  Belectae,  coo  introdaxiooe  italian«.    (Bibliotheca  hoepliana,  car. 

loä!  i  <  r  Ramonoo.)   Milano.  Höpli.    Id.    VII,  64  S  PI 

Polle.  F  ,  za  Pb&dras  Fabdo,  1114.  JabrbAdiar  f&r  PliUolo(ie  146. 

lü  Heft  p.  709-712. 

Plantl  comoediae  t  x  ree.  RitoelieKt  IY.9:  HilM  glofloMU,  rac;  6.  Götr 

Leipzig  Teubnor     v   p  '7.  6M. 

hcc  .  blAlter  f.  d.  hajr.  Ojoiu.  .\XVU1  6  7p  404 — 410  t.  WeoiBger. 

_    —  tomflV.  ftne  III:  Pvm,  cd.  Fr  Beb  »11.  L«ipiif,T«obiier.  v  p  m 

5  M.  «OPl 

Kec  :  Berliner  pbil  Wochenschrift  All  öl  p.  1612-1619  v.  F.  Skut#A 
—  Lit,  CentralbJatt  N.  40  p.  1441  v  E.  R.    -    CUssical  Revi.  »  M  » 
p  899  -  402  T.  E.  A.  Sonnenacbeio.  —  Bavae  critiqae  ü.ia 
T.  P.  Lejay. 

cotnoediae.    Ex  recendone  G.  Goets  et  Fr.  Scboeli.    Fase  11  Hac- 
cbidea,  Captif  o«,  C««iaaai  «onplccteiig.  Laipiig»  Teabner.  6.  VIH,  ^S1^ 


—  aasgew&hlte  Kom&dieo.  «rUiit  von  J.  Bris.  4.  Anfl.  von  M.  Nitveyrr. 
III.    Leipxig  1891.  Teuboer.    t.  p  67.  190.  1  »• 

Ree.:  Berliner  pbil.  Wochenschritt  XU  46  p.  1451-l4ftB     B.  BedHOb- 

—  Psendolaa,  wiih  notat  by  E.  P.  Morris.   Boston  1889,  Allyn 

Ree  :  Bf-rliiier  phil.  Worheu^cbrift  XII  41  p  Ii'»''-  1296  *.  E.  Redslob 

Friedrich,  Q,  Konjtkturea  xu  Plautus.   Philologu4  Lid  p.  648-^- 
Qehlhardt,  P.,  de  ad^erbüs  ad  notioaen  «tgandui  m  Pfaurt»  «MnpitiL 

Halle.   Dias.   8.  48S. 
Lindtav,  W.  M.,  superlatives;  their  meirical  tiMtmenl  In  PfaMttvs.  ClMS- 

cal  Review  VI  8  p.  ;i43— 


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^2 


fleseea  A.,  i  tnira  4t  L,  Aamm  StMca  TmIm  IMt,  LMn  i 

p.m.  SIL 

Ree:  ZritMhiift  t  d. Mtrr. Ojm.  ZUll & 9  7»-m 
Senee«  Bbetor    Linde.  S  .  rdfciifa  m  ^rmmm  rkecarea. 

LI  5  p  .'.Ö7  -.'.I  1     f.  p  12'J. 
üili  Itaüriti  i'iju.t^        A   Baaer.    II.    Leipz  e,  T<-iil»o*r.    »  p 

Bcc.:  B<Tlmeff  pbü  Wocbeowlmft  XII  43  p.  IUI  —  iS63  v.  L.  HalJK 
~   BllttM-  t  d.  Kftyr.  Ujn  XXTIII 8  p.  itt  v.  C.  Wty  -  E»- 

»u««  criiiqoe  X  47  p  337-338  t.  E  Tbi>t£iA» 

PbiloloilN  LI  t  p  881—8». 

Mi«d«l.  de  soacbroniHi«       «it  io  PipiaS  itein  Iki^Hit  «I  AcMMi». 

P»s.au.    Pr  8. 

WernJcke.  C  ,  ad  Statii  SiIvaj».    rbtlolo-^n^  LI  Ü  p.  4§8 

Incitus.    (>p«>ra  qose  tapersaoU    Vol.  1  ei  ii.    (Bibüoib«^  bo^pluiu.  cor 
lima  «t  BMoniM».|   Mil««»  1898^  BdpU    18.  IV,  388  p.       S  IL  MPl 

—  ibe  ABttftl«,  c4.  fef  H.  Pnra^Anz.  8  tob.    OkM  1884  o  iS?i  f 

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1  M  40  Fl 

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—  -   «d.  A  W.  Spoontr.  Loodoo  1881,  MMBiHui    v.  p.  59  129 

19  M  lOPt 

Ree:  Btrlii.er  pLiI    VN  och••n^chrift  XII  47  p  14ö7-14eyä  v   W.  titmoi 

—  Lf-bcD  de«  Agrirola,   Scbnlaiiugab«  von  Ä.  Driger.    ö.  AoA.  Leip^ 
1891.  Teubner.   v  p  5'i  i  .M  4011 

K*c  :  Cla'.^icül  Review  V  l  8  p  365  v.  U.  FarBetax. 


—  dialogas  de  oratoribus,  erklärt  von  0  Anüreäeo.  3  Aufl.  Leipsif  le9l> 
Tealm^r.   v.  p.99.  90  K 

Rrc  :  Claasical  Keview  VI  8  p  365  v  II.  FurtjcAUX. 

—  Ibe  butor;  of  Tacitu«,  traosUied,  witb  doU'B.  bj  A.  W.  Quill 
I.   London,  Morray. 

Ree  :  Acdtli  my  N  1C68  p  357  v  Frankliu  HirhirJs. 

—  (iermaoia,  aberaeut  too  K.  BlOmel.   Lcipiig,  BiblÜMr.  luatiuit.   10 K 
Bee  :  Berliner  phtl.  Wocbcluchfjft  XII  48  p  1481  t.  K.  Mieaeftr. 

Heller,  H  4  ,  Beitrige  sar  Kritik  a.  ErUlnug  dor  Tadleiachca  Werte. 

rb  loloKUs  LI  2  p  316-350. 

Müller.  P.  R.,  zo  Tadtiu  AgricuU.  Jahrbacber  fOr  Philologie  lü-^ 

8  9.  Beft  p.  688-634.  v.  p.  138. 
Uhrig ,  die  coDMontio  tcttpoma  bot  Tadtos    ScfaiMoberf  1891.  Fe«* 
Schrift.  . 
Rre  :  Berilner  phil.  Woebensebrlft  XII  49  p  IA53— lAAfi  ▼  K.  Uf» 
born. 

lerentii  Adelphoe,  avec  des  notea  par  Ph.Fabi«.  Pari«,  Collin^  v.p  t^ 
B«e  :  BtTQo  critiqoo  M.fiO  p.  441—443  t  P.  ThoMS. 

OzMil(o,  K.,  ant  und  Aber  Tcrembandcdirift«!.  Bbein.  Hiueam  ZLT1I4 

p  634-638. 

Nonoinl,  Fl.,  da  Terentio  «luqae  foutibo«.  Livorso  1891,  Qin&U.  ^-t^ 

9  8. 


B««.:  Lit.  CcDtralblalt  N.  43  p.  1537—1536.  —    Revue  d'm 
publique  en  Beigiqae  XX2LV  6  p.  416-480  v.  P.  Thomat. 


Dir- 


oogle 


244 


Epigrapbik  uoU  Palaeograpbie. 


VitruTiuü.    Dumon,  K.,  ad  Vitruvii  ?.  8.    Mnemosyae  XX  4  p.  419— 429. 

Saalfeldf  Q.  A.,  de  bibiiorum  sacrorum  Tulgatae  editionis  Gr&eciUite. 
Qoedliobarg  1801,  Viewtg.      p.  132  7  M  fiOK. 

Ree:  Deutscbe  IJttcraturseitunt;  N  .'^4  p.  1099  —  1100  v.  P  Coraaeo. 
Bl&tter  f.  d.  bayr.  Qymo.  XXVlll  h  p  633-534  v.  L.  BOcboer. 


III.  £pigrapliik  und  Paiaeographie. 

I.  Orieehische  Inscbriften.  —  Orientalisehd  Inscbriften, 
80W  elt  sie  zur  KenntDiBS  der  classischen  AlterthaniB- 
wtBsenschaft  von  Interesse  sind. 

Berard,  V  ,  ioscriptioos  d'Asie  Minenre.   Bulletiu  ile  correäpoudance  belle* 
nique  XVI  6.  7  p.  417-446. 

Bibliothek,  keiliDSchriftliebe,  heratug.  von  Bb.  Schräder.  111,3.  Berlin 
1800,  Keutber.    v.  p.  132  6  M. 

Ree.:  Heriiuer  pbil.  Wocbeoscbrift  XII  46  p.  142ö-143t  u  N.  46  p.  1462 
—  14416  V.  C.  F.  Lehmann.  —  Aeademy  M.  1076  p.  646  t.  Pr.  Wedmore. 

Beieawea,  €h.,  tbe  Teil  Ei*Amama>Ta biete  io  the  British  Moaema.  Babf- 
lonian  Record  VI  2  p.  S6~S8;  M.  8  p.  69-78. 

Corpus  in>rnplioDuni  grafcaruni  Griifriaf  ^^•ptentI  ionalis  Vnl.  I  loscriptionei 

«tat'cae    Alt*gAridi«,  Oropiae,  boeouae  ed.  W.  Dittenberger.  BerÜB. 
eimer.    Fol.   TU, 800 8.  95lßtl^ 

Dooblet,  G  >  döcreta  de  la  communaute  ath^oieone  de  Dclos.   BalleUo  de 
oorrespoadanee  hell^nlqne  XVI  6.7  p.  869— 378. 

Barle,  H.  Lansoa.  aa  tmeription  at  Pelieae.    Clanieal  Revieir  VI  8 

p.  :<67. 

Eckiafteri  Th.,  die  Orthographie  lateioMcber  Wörter  in  griocbiacheo  loschri^n. 
Mfluebea.   Leipzig,  Kock.  S    VIII,  141  8  4  M.  60  Pf. 

Erastadt,  W. .  Ober  eine  bosporensisebe  Grabtchrift.   (Rassisch.)  Joaraal 
kaiserl,  rnss.  MhiitCeriunis  der  Volkaaafklftrang  1899,  Mov-.  p.  64—66. 

Boffoiann.  E.,  sylloge  epigrammatom  graeeorom,  qiiae  ante  mediam  saeeu» 
tum  a.  Chr.  n.  tertium  incisa  ad  nos  pervenerunt.    HaUe.   I)is3.    8.    47  S. 

Ja«i])»r,  W.,  Studien  Qbor  die  AltertbQmer  von  Pergamoo.  (Bpigraphiach- 

(ti  unraatischps  I    Eii.äq  IV  l  p.  21 — Z'i. 

luscriptioneü  graecae  metricae  ed.  Tb  Preger.   Leipzig  1891,  Teoboer. 
T.  p.  63.  188.  194.  B  M. 

Keatoleon,  A.,  inscription  de  Balodir  (Asle  Miaeare).  Revae  des  4tades 

.  grecques  N.  19  p  383-342. 

Larfeld,  W.,  griecbische  Epigrapbik.  (In  Maliers  Haadbuch  d.  Alt  I.  Bd.) 
9.  Aufl.    MüQcbea.  Beck.    t.  p.  133. 
Ree.:  Nene  phll.  Raadtehan  M.  94  p.  877—380  v.  K.  Meisttrhaas. 

MomiDsen,  Th.,  rhodische  laiohrlffc.  SItsangsberichte  der  Berliner  Akademie 

1892,  N  XLl  p  840—850 

loschrift  aus  Olympia,  von  der  Exedra  des  Herodes  Atticus.  Korrespen* 
densblatt  der  Wesideutsrhen  Zeitscbritt  XI  10  p  201—202. 

Pellegrini,  A..  studi  d'epigraäa  fenicia.  (Kstratto  )  Palermo  1891,  Ciaaseu. 


».  p.  Iü4. 
R( 


ee.Revae  erltlqas  K.  46  p.  301-806  v.  Ph.  Berger. 


346 


Pkheopsphie. 


Pctrn.  G  de.  titolo  s^pocrale  di  FonDio:  AbMCUito  Zoll«  frmtrtbus.  TTttiiii 

degii  8cavi  1(592,  ngosto,  p.  273. 

RMt«H>  O.,  RAmiidiw  GnInteiD  «tit  Bonn.  JafarMdbar  98.  0«fl  p.  SM^ 

—  2ni  mit  1  Abb 

Bosii,  G  -B.  de,  coUare  di  aenro  fnjtiUvo  Dovellameote  scoperto.  Bailttwo 
della  eonnittloae  arcb.  di  Ron»  A  I  p  11-18  «m  tav.  I. 

Sofsliano,  A.,  ppigrafe  deRli  Aoiei  AociMnii,  dl  N«p»II.  Notiiit  degli  aemvi 

lÄ'.fi,  maptrio,  p.  K56-I67. 

THtripütii,  P.,  i'icrizioai  milliarie  deiia  strada  fttitica  da  Cigiiari  a  Fortotorres. 
Notizie  degli  scavi  1892,  agoato»  p.  2ft9-ll90 

Vaglierh  D  ,  di  aicuni  studi  <;iitla  sgHr  dogli  attl  arralki  e  di  od  nnovo 

trammemo  di  eai.    ibid,  t^osto,  p.  2ö7— 272. 

Venable*.  B-,  exeavationi  at  Lfneoin.  (Anpbora  mit  Stenp«!  des  Joaitts 

Mfli-  n'  ^    Atbenaeiim  N.  33fK)  p.  523. 

Verna rccci,  A.t  di  uoa  iücnsiune  iatioa  (L.  Kuficios)  di  AcquaiagoA.  No« 
tiiie  dogli  seavi  1993.  maggio,  p  146. 

Viereck,  P  .  Urltunden  aus  dem  Archiv  TOn  Ar»{DOe  ven  J.  S48  a.  Cbr. 
Uenoea  XX VU  4  p.  616—529  mH  I  Taf 


3.   r  a  1  a  e  ü  g  r  a  p  h  i  e. 

Ae^ptisfbe  Urkunden  aos  den  Köoiglichpn  Museen  la  Berlin,  hcrao«^ 
TOD  der  Gent  riilverwahuDg.    Griechische  Urliunden.    I— 3.  Heft.  B«rJiii, 
WndDann    gr  4.   80  Nro.  k  Heft  2  M.  40  Pf. 

Berber.  Ph  ,  histoire  da  l'teritar«  d«i»  Uantiqaiti.  Paröl891,  Hachette 
V.  u.  ti-k.  lÜJ  3  M.  öO  Pf. 

Ree. :  Lit.  Ceniralblatt  N.  40  p.  1440  t.  W.  Deeke.  —  Theel.  Litt«ntv> 

zoitiiriK  N.  20 

iataiogue  äomuiaire  Uc&  maDUSCrits  de  la  bibtiotb^que  d'Avignoo  (mu^ 
Calvet);  par  L.  H.  La  bände.   Avignon,  Segiitn    8.  VI,4SSp. 

Keil.  B.  attisches  Vlertelobolpii^eichrn     Hermes  XXVII  4  p  643  -  647 

Prou ,  Bl  I  maouel  de  paleograpbie  Utiae  et  fraogai««.  Da  VI.  aa  XVII. 
liMe,  «iiiTi  d*aD  dictionoaire  oea  abriviatkiiM  av«e  SS  laeiiinilte  cn  pboto- 
typie.  DenataM  Mition,  aogmeatte.  Paria^  Pioaid.  S.  409.  p.  v.  p.  19«.  UM. 


IV.   Sprach  w  ISS  ensciiafL. 

1.  Allgemeine  Sprach wi&beuschaft.    —  Vergleichende 
Grammatik  der  cla*<sisclien  Sprachen. 

Abreaa,  U.  t.,  kleiue  Schriftes.  Zur  Spraciiwisseuctiaft.   Besorgl  von  C 
Hlberliii.  Hanpover  1601.  Haba.  t.  p  66.  197.  196.  16M. 
Ree:  Anarican  Jonraal  of  Philoiegy  K.60  p.        239  t.  U.  Weir  Smjth* 

Bnrfhnlomae,  Chr..  Sitidirn  tur  indogermaoiBCfaea  Spraebgescbirhtp    I.  a. 
11.   Halle  1891/92,  Miemeyer.   v.  p  137.  ä  M.  u.  7  M. 

Bec:  Deutsche  Utteraturaeitnog  N.  48  p.  166S-1666  t.  P.  Caaer. 

—    Arica.    III     Indnpprm   Forschungen  II!  3  4  p  'Jf^O  '2*^4 

Beehteli  F.|  die  HaaptprobJeme  der  iDdogernauiachen  iAuüebre.  Göttingao, 
Vaadeahoeck  k  RapreiBbt.  ▼.  p.  66.  IST.  9  M. 

Ree  :  lDdop:prm   For-^chungOD  II  I  p.  11-13  v.  G.  Meyer. 

BersaaettL  F.,  e  A.  AiiaD,  aifioitä  sioutticbe  tra  il  greco  e  ritaliaaa. 
Studio  difilologlaceiDpaMla.  Bologoa  1893.  ZaoioheUL  Ift.  XIII,  161  p.  tH. 


L.  I  ij  u  I  ^  cdb^Co  ogle 


248 


Jl«tiik  0.  MMik. 


2.  Oriecbisehe  uod  römisclio  Metrik  aod  Musik. 

6raf.  E.,  Rhythmus  u.  Metrum.  Marburg  1891,  Elwert  t.  p.  1S8  -fOFf. 
Ree  .  Kcrlmer  phil  Wocheogchritt  Xll  öl  p.  1619  -  1621  t.  H  Reitamna- 

HatiMten,  t ,  liat»  eckomiologtscbe  Metram.    Fhilologu«  Li  i  p. 

Kalkner,  Pr.,  vjmbolai«  ad  hiitoriam  Tanaaai  logaoadieonn.  Marbarf, 

Elwert    8    f,2  S  I  M   20  Pf 

Liodaay,  W.  M.,  ober  die  Ver&betoouog  von  Wörtero  wie  taciliu»  ia  dar 
DicbttiBg  der  BqmbHk.  Phllolo^  LI  i  p, 

Lud\«irh,  A  .  zur  Beioattog  d«t  iliokianlMi&  BarKaar  pkü  Wa^cMckfift 

Xll  43  p,  1346—1348 
Reicbardt,  A.,  der  aaiurm&clie  Ve^!^.    Leipzig,  It^ubuer.    ö.    ä>.  24.io — zöd. 

1  M.  20Pt 

R*c  :   Wochenschrift  f.  klass   l'hil.  IX  49  p  1341  — 134Ä      H.  Drabetm. 

Sclimidt.  Max,  wpa  =  Siuade.  Jniirt^uchvr  tur  Pkilologie  145.  bd.  U.Ueft 
p  7Ö8. 

2auder,  V  Bl.,  da  I^ga  fanificatkuito  tetinaa  Muuia.  Lud  18Ml  lUMIeff. 

V.  p  tM.  lau.  5  IL 

Kec:  Berlioer  pbil.  Wocbeu^cbrift  XU  40  p.  lüM-lMe     L.MOUar.  — 
Nene  pbil.  üaadscbao  M.  35  p.  AB». 


3.  Griechische  Granmiatik  und  Dialektologie. 

Benaeler  u.  Auteuleth,  gri«c]iisdi*daotaebas  W^krtarboch.  9.  Autl.  Leip£i| 
1891.  Tenhnpr.  6  M.  75  Pf. 

Ree  :  Berliner  phiL  Wochenschrift  XII  42  p  1337—1338      F.  MäUer. 

BoltS,  A «  Bdirig«  zur  beuti^eo  helieDiücbea  Spraebe.  IV.  Oebar  dia  89pe 

fi'.'ftxft.  y  '.pxa,  xoupxof.    '£.'xxdc  IV  1  p.  15 — 18 

Cierlk,  B ,  griecbiwbe  äcbulgrammatik.    3.  Auf).   Leipitig,  Freitag. 

Ree.:  Ravua  critiqaa  M  47  p.  384  v.  £.  Baodat. 
HauiDierscbmldt,  K  ,  über  die  Grundbadcotung  von  Kuigankiiv  u.  Optativ 

u.  ihr  VeitabluiiM  su  dem  Temj>oribaa.  Anf  tirund  der  booiehscbeo  £pea 

arOnert.  Erlaagea.  Dias.  8.  46  S 
Haarte,  E ,  zur  Syntax  det  Zablwortai  iäo.  Jahrbftchar  fSr  fhilolagia  14&.  Bd. 

8  t»  Hi'ft  }>.  040—043 
HatziduklM,  Ä.,  neftt  toü  fkwoouuu  Zyirrjßaroi  iv  'ElAddi.  (Aus^u^  >  Atb« 
1890 

Ree:  Berliner  phil.  VVoc»tf>!yr!iri*f  XII  .')!  p.  1624  -1026  v.  atoU. 
I^ASai,  A..  griechuciie  äctiuigramomuk  Kepetitiouätabelieu.    '6.  AulL 

BerUn,  Weidfluno.   8.   XX.  286  u.  XLIV  8.   t.  p.  139.    Geb.  3  M.  40  Pf. 
Kocb ,  Ernttt,  die  Motbwendi^ki  it  finpr  Systemänderung  im  gnechisch«a 
Aniangsuoterricbr.   Jahrbücher  lur  i'iiiiologie  14<).       b.  9.  Uett  p.  4u^— 
448|  n.  apart,  Leipiig,  Teabner. 
KAppner,  F.,  der  Dialekt  Megaras    Leipzig  1891.  Tcubner.  t.  p.  67.  1^.  iM. 

Uec:  ^eue  pbil.  RundBcbau  N.  22  p.  34Ö-346  v.  K.  Meisierbaas. 
Lellt  der  absolut«  AecosatiT  in  Oriecbiaebea  bis  lo  Aristotetei.  Ein  B«ciaff 
sur  bist.  Grammatik  der  griecbiachen  Sprache.    WQrzburg.    Fr.  8. 

Meyer,  «wUy,  aibaaasiacba  Studien.  iU.  Wiea,XemMk^.  v.p.67. 14a  SM. 

lÜMi;:  DatttMhe  Uttaratuieitang  M.  42  p.  1808~I9M     J.  U.  Janik. 
—  MagrieeMaA  d^sM^  d^raya.  Indagam,  Foneboiigan  III  3.  4  p.  370. 
nitaotakt»,  J  .  kreUscba  o.  kyprische  Oialaktpvabeo ,  nit  daetaohsr  Dakar' 
«euung.    t/jidi  IV  8  p.  119- 12L 


Digitizecjm^  OOgle 


250 

Faeeiolati .  F*>ree!liiil  «  Farlaoetti,  lexicoe  totic?  Utinruti?.  is- 
mam  juxia  op«r»  R-  Kk>U,  G.  Freu&d.      l>6d«rleia  alk^raa^q«:'  •  » iMk 
f«B  Mctins.  eioeod&tiiu.  B^liomBqiie  ia  foraaa  rwUctoB,  c^r.  F.  C«r<> 

radin!     Tom  IV,  f»«:  4     PiUrii.  trp  SemiDaril-    4     p  241-"^- 

&  1418. 

^Ardner  Ilalp   W..  die  cum-Eoostrnktiooeo.  üi 
Leipsif  Ibi^l,  Tenboer.   t  p.  6&  147. 190. 
Bee.:  Eam.  pbU  Bwiieti«  III  I  pi 41-M  v. 

Keller.  O.«  Motodit  y»itortjM<Uti».  Uipsif  IWI.  Twfcew.      ^  «s. 

142  199.  !^  M 

B*c.'.  Berliner  phil  Wochenschru;  Xli  43  p  1365  -  1369  a  N.  44  p.  .S-*: 
— 1399  V.  y  SkutM!b.  —  ClA^.ical  Review  VI  9  p.  406-410  t  H  N«:Je- 
■bip.  —  Aneriaui  JowsaI  of  PkUology  N.  60  p.  üft— 2S&  v.  W. 
Anold. 

Krall,  J-,  die  etroskiftcbeo 


Wies.  T«aip«kT.  t.  p.  19».  WM. 
Ree.:  Woebcndirfft  t  Vbm  PUi.  IX  46  p.  1249- ISW  v.  W.  OeMhe.  — 
Academy  N.  1067  p.  338  -339  t.  A.  Sayce. 

Lexid  SemciiMii  pan  L  td.  C.  Boj >•■.  Marbiiffg  lasi,  Birm.  w.  p.  im 

fl^_^         .  1  M.  50  Pt 

■eyer»  ftwtaT,  UlaidMA  Ugpla.  Iiid0cani.Fondni]ign  I9b  4  p.888— 9M. 

Keve,  Fr..  Fonoeolebre  der  iBteioiscbeo  Spradie.  IL  3.  gF— SM  besr^ 
Aufl.  voo  €  Wagen  er.   Berlin  1891,  Calvaiy.  S;^  M 

Bae. :  Danladia  LittaiatttiMitaar  H.  4S  p.  I4a8— 148»  t.  W.  Mafcr^LlMt^ 

Planta,  R  v. ,  Grammaiik  «]nr  08ki«ch-umbriachen  DiaUkt>     laSB^  i 
Kinleuuug  u.  Lauth-hre     Slrassburg.  Trflbn«^    H    V11I,600S.  15  IL 

Bozwadowaki,  les  Terbes  latios  d^nonünatils  termin^  par  -tare.  Bollaäa 
da  PA«ad4nie  d«t  tdtBOM  da  Gncorie  1898»  lolL 


Sehmalz.  J.  H.,  zor  fignra  etymolofiaa  iai 

PhiloloKiP  14!^.  Rd  8.  9  Heft  p.  6'-^ 

Sebnldt.  J.  H.,  Uandboch  der  lateiütschen  uod  griechiscbea  SvnoD|taik. 
Ldpalg  1809,  Teobner.   v.  p  |42.  12  IL 

Ree:  Rum.  pbil.  Ruodücbaa.  Anaeiger,  III  I  p  14—16     W.  ächals. 

tttOfftrattd,      da  ftitari  infinttifi  ma  LatiaoraiB.  Land,  MAUer.  v.  p.  ns, 

1  M.  MFL 

Rrr.   Indo^n  rir  An/j-i^er  II  1  p. 30-31    C.  Wejman.  —  RevaecriiiqM 

N  44  p  -Jtil  V.  E,  T 
—    in  SjDtEixiD  Draegorianain  notationet  nonnollae.   Ibid.  1  M. 

Skatfich.  F ,  Forscbungen  snr  latefolnetian  GnuBmatifc.  L  Leipzig.  Tartner. 
V  j)  143  200.  4  M.  40  Pf 

Ree. :  DeuUcbe  Litteraturseituog  N.  44  p  1431—1433  v.  F.  Lm.  —  Uii- 
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»2 


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-  Lit  CcotnJMau  Ü.  «S  -  ItofM  criiifM  S.  «7  SM-» 


3.  RdaiUcbe  LtUeratitrget«liielitt. 

Eibbe<^k.  O,  GMcUcbU       riMte  PTthlMg    lU.  Stattfut,  Cotx^ 

T.  p.  i4&  201.  »  M. 

E^c:  Bariiaer pML  Wochamehrm  Ul  50  p.  IMf-l«88    r  —  DvviscW 

LitteraturxeitUDg  N  41  p.  1330.  -  Bl&tter  f  d  bajr.  Gymo  XXVlll 
0  7p  474  ~  Academ;  N.  1075  p.  544.  —  Efjet'cmeä  phU.  köslöejF 
XVI  0  10  p.  7i6-767  ff.  K.  Poader. 


VI.  Altertliiunainuida 

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Bajiio.    i-asc.  XVll :  Eup-Far.    Pam,  U*ci»etU).    v.  p.  14Ö.  4M. 
See.:  N«m  pUL  ttondtdiaD  21.  86  p. 3W. 

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Muller  IV.  Bd.,  1.  Abtb  ,  2  Uältie.  Dt«  griectuscbeo  Prifat-  q  Kxi«^»- 
altertbUDD-r.    Von  Iwan  von  Müller  und  A.  B»««r   MOodieo ,  Beck 

2  .\utl     IX,  602  8     V.  p.  72.  14«.  205.  8  M.  50  Pf. 

—    —    I.  Bd.,  2.  Auti,    Müaclien,  Beck.    r.  p.  75!.  Hü.  22  M 

Btc. :  Berliner  pbil.  WocheoBCbnli  XII  62  p  ~  Neue  phil.  Rood- 

sehaa  p  S47-  349  v.  K  Sitil.  ^  WodMDMhtift  f.  Uaiis.  Fhü. 
1X44  p.  IIUJ— 1196  V.  K   lUnt'  lder 

Uaseograpbie  ab«r  4m  Jahr  1891.  H.  Lehner:  WestdeuLscbl&nd  a.  Hol- 
bnrt    -  H.  SohuermeiM,  Belgique.  Weatdentache  Zeitedurift  XI  S  puä» 

—  'im  mit  Taf.  11— VI. 

SyMlkl,  talmlM  «ntiqvlUttitt.  7  BL  PM«f«hirf  1891,  Drabner.  t.  p.t01 

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147.  20 J  15  M. 

Ree     Mj'  ol   liitieraiurzeituog  N  17  v.  Htirnnck 

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Bce.:  Lik  CantralblaU  21.  42  p.  1510-1611  T.  Griialiis. 

Dressier,  F ,  Triioo  u.  die  Tritonen.   I.  Worara.   Pr.    v.  p.  147. 

Ree:  Wochenbchrift  f.  klas«  Phil.  1X44  p.  1196-1198  ».  ü.  Sttttdioft. 

fcichiuger,  die  Chariten  von  Orchemenos.   Augsburg.   Pr.  8. 

Ettig,  G.,  Acheraotie»  life  disoeominni  «p«d  fttafee  Mamlio.  Lei^iig- 

Diss.    8.    154  S. 

Foacart,  ^tade  aar  les  empanurs  qui  se  hreat  miUer  aux  injfst^e«  d  fileusts. 
Aeadtait«  dH  iMecipüeiis,  9.  Des.  (Ravoe  eiitiqo«  M.  SO.) 


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2&4 


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Boiler,  Ate  n.  Snropft  uMb  ftlMgiptiMtoa  Doukoiilon.  Liipns«  Eagd^ 

mann.  ^  H. 

Opp«rt ,  &ur  U  table  chrooologique  de  Danas  I.  jusqa'i  Tan  213  des  Seku- 
«idoo.  AoMUnio  dot  inicripiioai,  9.  oepi   (Borao  critiqw  K.  99/4a> 

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356 


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flodf^kin,  T  .  luly  and  her  iovaderti  i.  «d.  Witt  atp«  «id  illustratioos. 
3  vols.    Lonflnn.  Frowde.    8.    cl.  .WM.  40Pf 

Ihne,  W.,  zur  Ebrpnrt'ttung  dos  Kaisers  Tiberius.  Sirassburg,  Trübnfr.  » 
p.  152  205.  3  M. 

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con  cart!\.  pinnte  o  ggure.    Vol.  I.    Irrino,  Löscher.   8.    264  p.  SM. 

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—  nuovi  studi  intoroo  all'  iovasione  cimbnc*.  I  da«  Isiri  e  il  moDte  Apen- 
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ScbAn«  Cr.,  das  Capitolimscbc  Verieicbnias  der  römisoben  Triumpbe,  mit  Er- 
gftoKungpQ  v»r6fieoiliclik  WieOt  Tampakj}  L«lpiig,  Foek.  Mit  86AU1.  i 
VJ,  90S  «M 

Sheppard,  J.  G.,  tbe  fall  of  Somet  «od  tfa«  ttoe  of  tte  na«  oatiooaliti  < 
LondoD,  Rnuticdge.   8    cl.  4M 

8backbiir^h,  G.  8..  Puoic  war  ui  Spaui  betweeu  211  aiid  :.^0ü  B  C.  Classictl 

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do  moyen  age  et  modanie.  80  piaaebea,  36  cartea,  8  tableaux.  taxk,  if^ 

lalaio.    fol.  f  ■ 


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45  M. 

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Srhultze,  d»«  römische  Nordlhor  in  Köln.    Korrespondenzblall  dor  Westd 

Z.'iiscbnfl  XI  9  p.  173  -17Ö 
Stolz,  Fr,  die  Urberftlkerung  Tirols.   Ein  Beitrag  zur  Palfto  Ethnologic  von 

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telsmann   78  S  5  Abb.  2  Karten.  1  M  &0  Pf 


5.  Alterthü mer. 

A.  Allgemeines  Aber  orientalische,  griechische  und  rümisch«* 

Alterthümer. 

Dar^un,  H  t.,  Studien  zum  aliesten  Farailienrecht.    I    Mutterrecht  und 
Vai»^rrechl.    I.  Hälfte:  Die  Grundlagen.    Ix'ipzig,  Duncker  &  Humblot 
XI.  15^  S  3  M   20  IM. 

Grau.  R.  F.,  tbc  goal  of  the  human  race,  or,  tbe  development  of  civilisation, 
its  ongin  and  issue  With  prefatory  note  by  Sir  M  o  n  i  e  r- VV  i  1 1 1  ams 
Translated  froni  tbe  German  by  J  G.  Daimler  and  St.  Clair  Tisdall 
Oxford,  bimpkin.   8    274  p    cl.  6  M. 

Hruza,  E,  Beiträge  zur  Geschichte  des  gricrhischen  u.  römischen  Familien- 
rechts.   I     Erlangen  18 '1.  Dticbert     v  p.  158  3M. 
Bec:  Neue  pbil  Rundschau  N.  21  p  327-331  v  O  Müller. 

Le  lilant,  E.,  de  l'ancienne  croyance  k  les  moyens  secrels  de  defier  la  lor- 
ture.    (Exiraii)    Paris,  Kiincksieck.    4.  16p. 

Leist,  B.  W.,  alt-arisches  jui  civile  (In  2  Abth.)  1  Jena,  Fischer.  8.  XII, 
531  S.  12  M 

SleiNKDcr,  B  ,  Beiträge  zum  altbabyloniscben  Privatrecht.  Assyr  Bibliothek 
N.  XI.)    Leipzig,  Hiuncbs.    VllI,  160  Druck-  u.  VIII,  58  autogr  S.    30  M. 

Kpiegelber^,  W.,  Studien  u  Materialien  zum  Rechtswesen  des  Pharaoneo- 
reiches  der  Dynastie  XVIll  — XXI  (1300-1000  v  Chr.)  Hannover,  Hahn 
4.    132  S.  10  M 

Steindorff,  Aegypten  u.  die  mykenische  Kultur.  Berliner  arch.  Gesellschaft 
1891,  Dezember>itzuog.  (Berliner  pbil.  Wochenschrilt  XII  11  p.  350  352 
u.  N.  12  p.  381—383.) 

Zacharii  ¥  Liugentlial,  K.  £.>  Geschichte  des  griecbisch-römiscben  Rechts. 
3.  Aufl    Herlin,  VNeulmann.    8.    XXIV,  424  S.  15  M. 

Ree:  Byzantinische  Zeitschrift  13  4  p  617  v.  P.  Krüger. 


B.  Griechische  Alterthümer. 

Bu§oIt,  G.,  die  griechischen  Staats-  u  Rechtsalterthümer.  (In  Müllers  Hand- 
buch der  AlterthumswissenschAft  IV,  I  )  6  M.  50  Pf 
Ree:  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  62  p.  1651  —  1655  v.  V.  Thumser. 

riianTellays,  J.  de  la,  les  armes  et  la  tactique  des  Grecs  avant  Troie. 
Paris  1891,  Direciion  du  Spectateur  militaire. 
Ree:  Berliner  pbil  Wochenschrift  XII  45  p.  1414  v.  P.  Cauer. 


262  BAnlich«  AHrrilitaer. 

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Lebeda,  Th. ,  de  animalibas  et  berbts  ad  coetias  Komanorum  praerip»!«  ad- 
biliitis     Braunau  (liöhmcn)  I'r 

l\tc  :  Worbrnsrhrift  1   klass   I'hil.  IX  46  p.  1265-1286  v.  Max  Scbm^d: 

LebmaDU,  compilatio  antiqm     Güttingen,  Dieterich.  4M 
LaiSBil,  Ch.        Kinisraii  Rooiao  remaint  n  p<t|Nltar  tndHion.  LoiHian. 
ünvin  Fisher.   4    cl    Witb  illustr    cl.  3&M.  90Pt 

Kec  :  Acadeoiy  N  1076  p  558—559      H.  Hugbes 

Marquardt,  J.,  la  vie  prifto  dm  RMaalot,  tradoiie  par  V,  Henr  j.  IL 

Pans.  Thorin.    v  p  211 
Ree.:  Rerue   critique  K.  41  p.  197-196  t.  R.  Cagnat. 
Mai'  et  Herker,  pTicU  de<i  mstitntions  dn  droit  |»riv^  de  Boae.  Pari«. 
Laroae  ä,  Forcei.   t.  p.  160  SM. 
Ree  T  Revue  eritiqne  N.  41  p.  1417-198  v.  R.  Cagoat. 
Miller  0  .  röm!  ,  ]  ^  Lafcerleben    (GjmiiaBial-Bibliolhek  10.  Heft.)  Güterv 
loh,  Horielimanu.   6.   55  S  mit  1  Plan.  60  Pt 

Mommaen,  Th ,  le  droit  pablie  romaiD,  tradait  par  Fr  OIrard.  IL  Paria, 
Tborin    V.  p.  ICO 
Roc  :  Revue  critique  N.  41  p.  197  v.  K.  Cagnat. 

Haber,  8.,  fluetoa  in  sinpoto.  Mnemosjoa  ZX  p.  410^418. 

Ketnscbil,  J  .  Luperet  ond  Ltipereoliea.  (Rit««i«di.)  Rais,  phll 

III  I  p  57-60. 

Poaf,  K. ,  pelliee  vertM».   Aneriean  Journal  of  Phflotofj  N.  50  p.  218  — ' 
Ranibaud,  l*r ,  t  xpllcation  ülcnn  tUAire  du  droit  rooain  poar  la  pr^par&tios 

aux  exametiH.    Eti  2  roi.   1.    i'anä,  Maresq    8  9  M 

Srbuelder.  A  .  zur  Geschichte  der  Sciaverei  im  aluü  limu.  Festschrift 

/-(iri<ii,  Srtnilthe-s.    8     52  S  I  M 

Scbneider,  L.,  de  seviram  Angustaliam  mooeribo».  Oies^eo  1891.  Dm 
T.  p.  87. 

Ree  :  Berliner  phil  Wodienschrirt  XU  43  p  43  p.  I364-1S65  v.  M  Zöller 

SlOttO'Pintort  circa  le  origiai  ed  ii  successivo  avoigerai  della  facolU  di  te- 
ttare  preseo  ii  popolo  ronano.   Arehivio  ginrldfoo  49  Rd.  1<»3.  Heft 

Selinski,  V  ,  Nachtrage  u.  Erg&naoogea  an  aOtto,  SpridivDrter  o. 
arten  der  Römer«.   Jena.  D'm 
Ree.:  Wochenschrift  f.  klass  Phil.  1X44  p  1202  v.  Crutios. 

Herafini,  F.  istituzioni  di  diritto  romano.  comparato  al  diritto  civile 

Vol.  11  (alümo).  5.  ediaione  rivcdoia.  Fireoae.  Pelias.  8-  XI 1,  388  p.  ▼ 
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Tilley,  A.,  ladat  iatroncDlorum.   Clasaieal  Review  VI  8  p  SS3->3S6. 

Valeton,  J.,  de  templis  ronianis.    Muemosyne  XX  4  p  33ä-.'^r<0 

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W^tt^r,  0.  van,  cours  61enientaire  de  droit  romain  conteuant  l'histoire  da 
droit  romaio  et  ia  16gi»latioa  de  loatioieo  3.  ^d.  £d  3  toI«.  I  Psn«. 
Maresq.  4  iHj  M 

lll'i«i§owa ,  G  .  de  din  Tiomanorma  iodigeitibu»  «t  noeeitsidtlwa  diqHiuuo 
Marburg,  Klwcrt.   v.  p.  211.  80  Fl 

Ree.:  Revue  de  l'bistoire  des  religions  1892,  Joli^Aognst 
Wlassak,  III.,  rOmltcbe  Proiengeietae.  II.  L«pilg  1891,  Dooekar  *  tinm- 
bloL    ?.  p.  87.  9  M. 

Ree  :  L(t.  CentraHilatt  N.48  p.  1731. 
—  Kiir  Oeschldite  der  CogoUor.  Feitgabe  fflr  Ibaring  p.  1—75.  Bresiaa. 

Schletter.  Fest^be  cpit.:  4)1 

Ziebarlb,  B.,  de  iure-iurando  in  iure  gtaeeo  quiestiODea.  QOttIngen,  Vao> 
denboeck  &  Ruprecht.   8    51  S  1  M.  *31  F' 

Ree.:  Wocbenaebrift  f.  Idass.  Phil.  IX  51  p.  1273—1279  t.  0.  ScbnUbe«^ 


Digitg^HjUlpOOgle 


2«4 


Koaalafdlologi«. 


Cartault.      tarrea  eoilM  grcoquei.  11.  CoUteiion  Leeayer   Paris,  Colin 
».  p  l«i3.  120  M. 

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LyoD,  irop.  Rey.   8.  4F  p  avec  fig.  et  plaoches. 

tollignon,  St.,  biatoire  de  la  scalpiare  grecqae.   1.  Parii,  Finnin •Didot. 
T.  p.  168.  213.  aO  IL 

Ree.:  Bevoe  areh.  180S,  sept.-oct ,  p.  S76-S70  v.  P.  Jamt 

—    t^ta  finlo  eil  marbre  d'ancien  style  attique.  Balletin  4»  earreepiMidaM» 

beileniqne  XIV  6  7  p  447—462  a?ec  pl.  V. 

t'Onze.  A. ,  über  ein  Hr  iizp^erStb  in  Dodekaederfona.   Weirtdeatseiie  Zeit- 
schrift XI  3  p  3U4— 2W  uiH  rat.  1. 

€vrtfiifl,  E.t  die  Tempelgiebei  von  Olympia.   (Aue  dea  Abhaadl.  dw  K^L 
Preuss  Akademie  der  wiamucbafttB  an  Berlin  v.  i.  1801.)  Bertis  tOBi; 

Keiraor.    4.    23  S. 

Hec. :  Berliner  phil.  Woclieoüchrui  Xii  ^/31  p.  iM3    9äö  u.  i;ifOi 
p.  1046—1062  V.  G.  Kdrte. 

Dompierre  de  Cbaufepi^.  zu  den  ViergöitersteiMO.  Korrespondaaslilact 

der  Westdeutschen  Zeiischrifi  .XI  9  p.  182  —  183. 

Doublet,  G.,  la  collection  Halzan  et  Galea  k  Sousse,  Tunisie.   Heroe  ank 

löü.:,  sfpt.-ocl,  p.  217—231  avec  pl.  XXi.  XXIi. 

Dretael.       le  lucerne  della  collezione  Passeri  nel  Moseo  di  Pesato.  Mit- 
theilongen  des  arch.  Instituu  au  Ram  VIl  2  p.  144--167. 

Bbers,  G.,  Sinnbildlicbetb  Die  koptische  KuoBt,  ein  neues  Gebiei  der  ali- 
chr<  tl;cheo  Sculptur  u.  ihre  Sjnibole.   £ine  iitudie.   Leipaig,  EogieiaMaa 

Lex.-Q    IV.  61  S  mit  14  Abb.  *  4  M 

Falkener,  E.,  gaues  aiicient  anü  Uriental.  Lui<üon,  Luugmau.  v.  p.  8d.  16J^ 

25  M.  90  l\ 

Ree. :  ClasÄical  Review  VI  IG  p.  458-460  t.  W.  Wayte. 

Fartw&D;;ler,  A.,  zum  Ostgicbel  des  Zeustempels  in  Olympia.  Berliner  päd. 

Wochenschrift  XII  41  p  1282—1284  u.  N  42  p.  1314—1316. 

zwei  brüuzeu  im  Museum   zu  Speyer.    Kentaureuküpf^  Portritbusie. 
Rhein.  Jabrbttcber  90.  Heft  p.  64—66 

Gamurrino,  F..  di  an  avaoso  di  rieeo  maiisoleo.  Rotitie  degti  scavi  lan 

lüRlm,  |i,  240. 

Gehriug.  U..  griechinche  (iefässe.    Umrisse  in  ^i^aturgrösse,  nach  üngi&ak>a 
gezeichnet.    Landsbut,  Tbomann.  gr.  Fol.  (S  Tat  m.  2  Bl.  Text  iu  qa.  4>. 

In  Mappa  4  H. 

Gbirardini,  Gh  .  i!  >aliro  che  vers«  da  bere     Bullettino  della  cfMBaiisäeie 

arcb  dl  Roma  XX  3  p  237— :26U  cuo  tav.  XI    XIV  e  incizioni. 

Guaati,  G.,  degli  auticbi  monumf^nii  pubblici,  e  idee  intoroo  al  modo  di  coib- 

pÜarne  il  ratalogo.   Lettera  al  siguor  commendatore  C.  Ariia    (bstmtb  > 

Flrenae,  tip  Floretttina.    16.    16  p. 
Heuef ,  ctude  comparatife  sur  une  bagoe  d*or  trouv^e  k  Mycenes,  et  aur 

un  bas.reliet  da  LoQvre.   Acad^mie  des  ineer.,  14.  Ott.  (Uavoa  crttipe 

N.  43.) 

Uolleatiz,  n.,  bronzes  trouv4s  au  Ftoioo.  Bulletiu  de  coire&pondanc«  h«li«;« 
oiqiie  XVI  6.7  p.  867—660  a?ee  pL  2L  XL  XIT.  ZT. 

Ihm,  H..  Flneht  des  Aeneas.  Bbeis.  JabrbOdber  06.  Hafi  p.  66—76  alt  Tsi 

VIII.  IX  u.  2  Abb. 

Kabbadias,  Katalog  der  Scalptarea  im  National-Moseon  m  Athen  Gnr- 
chisch.)    Athen,  Beck  5  M  60  ff 

Kern,  O-,  Heroenopier  aus  Magnesia  am  Maiaodroi».  Mittheilangea  des  arca 
Instituts  so  Atbao  XYU  8  p.  977. 


I 


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,3  .«BIO  di  r«» 

f  ü.l.fl.«»''' 


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Milauo,  II^pü.   V  p.  165. 
Ree.:  üeatBcbe  LitteralurzeituQg  14.40  p.  1302— 130&  ?.  A.  Michaclü. 
Uurray,  A.      baodbook  of  Gndc  «reheologr.  London,  Hnrnr.  v.  p.  QL 
165.  215  91M.  iÖFf. 

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Naue,  J.,  westgothiscber  Goldfood  ans  einem  Felseograbt  bol  If^beni.  Bhoin. 

Jahrliuher  00.  Uelt  p.  76— 8ö  mit  7  Abb. 

Oblensclilaser,  das  Mithraabtld  von  Speier.  Korreapondenxblatt  der  Weatd. 
ZoilMlirirt  XI 9  p.  178-188  mit  Abb. 

OndM,  R.  G.,  sopr»  tre  anelli  antiehi  gnoo-dcnlL  (Estraito.)  Ealomio.  lip. 
?ini.  ö  Up. 

Ofwbeek,  J.,  Getehiebte  der  griechischen  Flaatik.  4.  Aufl.   i.  Halbbd. 

Lwpzig,  Uinrichs.    v  p  2ir<  10 H. 

Ree:  Berliner  phil.  Wocheiischriit  XII  i>l  p.  1621—1624  v.  Sittl. 

Pernice,  gtomein&che  Vase  &m  Aihcu.  Miuheiluagen  dea  Arcb.  lustituts 
zu  Alben  XVll  3  p.  206—888  mit  Taf.  X. 

Fetoraen.  E.,  die  Metopeo  voa  Seliniini.  MittbeibugMi  dos  arcb.  Inititots 

m  Rom  TU  2  p.  1U2— 194. 

Reinach,  8»,  antiquik^s  du  Bosphore  dmmiricn  (1854),  re6dit6es.  (Biblio- 
tböiine  des  romumcnu  figur^s  groci  et  romaina.  UL)  Paris,  Firmifl-Dl- 
«Ot.   4.    XVI,  Jl.ip    V.  p.  216.  30  M. 

Ree. :  Liu  Centraiblatt  N.  44  p.  1586—1587  T.  Ad.  Bl— S. 
Bibllttbtc*  »bUotogiM  «iMtiw  UM.  IV.  18 


266 


AdiBacii,  H-,  i«  mm*te  des  ahu^um  4  Yieone.   Le  uniuiotet  de  Xma.  G*> 
stete  dm  bMOHWü  18»»  1.  Oct.  w.  p.  165.  216. 

»•hiagh,  Th.,  les  iarcodbAges  de  Sidoo.   (btniit)   Mf.  p.9Lm 

Ree.;  Berliner  phU  Wochenschrift  XU  50  p  158^      — r. 

RiTADl,  6.,  ii  moNa  «idieQlQgioe  di  Fcmn.  Famn  IWS,  tn.  TadM 

8.    15  p 

Robert^  C.^  die  Nekyia  dus  Folygnot.  16.  baUiscbea  Wiockelinaoniprocr«iB&. 
Hall«,  Ktontfar.  4.  M a  aül  1  TaM  a.  •  Abb.  8M. 

—  Scene  ans  der  Iliu  u.  Aithiooie  anf  aia«  Vaaa^   16.  balüMbae  IViMtal- 

BannsprogramiTi     Halle  1891,  NiemcTer.    ▼  p.  165.  10  H 

Ree.:  Berliner  phii.  WocheoschriU  Xll  52  p  1&£k»— 165S  v.  E.  Beiscfa. 

Roseber,  W.,  dis  Hdiattanloaigfcait  das  Zeus  Abetoos  aul  dem  Ljkiioi. 
JabrbQcber  fttr  Wioloiia  146.  Bd.  lOi  Halt  p.  701—7081 

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(Academy  Ii.  1068  p.  367.) 

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BhUab  Mtueom.   r.  p.  93.  216. 
Bae.:  Claarieal  Batisw  Tl  8  p.  368-871  t.  Eafnia  Beltets. 

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p.  462-466. 

BogUano  ,  A.,  testa  ad  erma,  trotata  a  Hapail.  Boiisia  dsgli  ican  1M> 

maggio,  p.  163—160  con  incisione. 

Torr,  C,  the  8carab3  aud  vas---    t  falysos.    Classieal  Review  VI  9  p.  41i 

XOmpei,  IL,  die  Mascbel  der  Aphrodite.  Mit  1  Taiel.   Philologu  U  i 
p.  386—408. 

WmldsteiB ,  tba  HaraeoD  of  Aifoi.  Baport  of  khe  Aich.  lait  of  AMrin 

1891/93  p.  54-81. 

Wamborg,  A.     ^«  Kiuutverba  Atbeos.  Wiaa,  Braamflller.  T.p.9S.ifti^ 

4  M" 

Rae.:  Berliner  pbil.  Wodwofebrift  XII  40  p.  1450—  1401  v.  F^.  hm- 

(garten. 

Ziehen.  J  .  Studien  zu  den  Asklepiosreliefs.    Mittbeilnogan  des  ardt  iMl»' 
tau  zu  Aihen  XVIi  3  p.  220-251  mit  Taf.  XI. 


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XLVin  4. 

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Alexandrie.  —  Jonia.  —  Mysia     I.ondon,  Britibii  Musenm.    v.  p  167.  JÜ 

Clement,  J.  U.  M.,  rapport  sur  ia  ducou?erte  de  monaaies  et  de  bgoox 
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Imhoof-Blomor,  FortrItkOpfe  anf  lOsiisebea  MQasan.  8.  veibb  Aafl  Leipci; 

Tenbner.  3M.20Pt 


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Alphabetisches  Register. 


267 


Piek,  B.,  das  MonomeDt  von  Adam  - Kilissi  auf  MOnzen  tod  Tomis.  Arch.- 
epigr.  Mittheiiungen  aus  Oesterreich  XV  1  p.  18—21. 

Reinach,  Tb,  numismatique  ancienne.  Trois  royaumes  de  l'Asie  Mineure: 
Cappadoce,  Bitbynie«  Pont.  Paris,  Kollin  et  Feuardent.  8.  VII,  208  p.  et 
plaoches. 

Schlos§er,  J.  t.  ,  Beschreibung  der  altgriechischen  Mflnzen  der  knnsthisto- 
rifchoQ  Sammlungen  des  allerböchsteu  Kaiserhauses.  1.  Thessalien,  Illyrieo, 
Dalmatieo  u.  die  Inseln  des  udriat.  Meeres.  Epeiros.    Wien,  Uolzhausen. 

Weber,  H.,  on  some  unpublished  or  rare  Greek  coins.  Numismatic  Chro- 
nicle  1892,  N.  47  p.  188—208  with  plates  XV.  XVI. 


Alph  abetisches  Register. 


Abhandlungen  der  Akademie  zu  Berlin 

96 

—  der  Gesellschaft  der  Wissenschaften 
zu  Göttingen  11 

—  der  königl.  bayer.  Akademie  11.  96 

—  fftr  W.  V.  Christ  23.  97 

—  für  H.  Schweizer-Sidler  23.  97.  IG9 
Abbott,  E.,  a  history  of  Greece  74.  254 
Academie  de  Besan^on  96 
Academy  1 
Accarias,  G.,  pr^cis  de  droit  romain  159 
Ackermann,  H.,  Schranken  der  tribuni- 

zischen  Gewalt  159 
Acland  and  Smith,  studies  in  education 

99 

Acta  apostolorum  apocrypha  ed.  K.  A. 

Lipsius  221 
Acta  seminarii  philologici  Erlangensis 

23.  97.  170 

Actes  de  rAcad6mie  de  Bordeaux    1 1 
Adam  ,  die  Aristotelische  Theorie  vom 
Epos  105 
Adam,  J.,  tbe  nuptial  number  44.  115. 

182  230 

—  the  myth  in  Plato's  Politicus  44 
Adam,  K.,  de  Herodoti  ratione  historico 

39  109 

Adler,  M.,  de  Alexandri  Magoi  episiu- 
larum  commercio  204 
Adnet,  J.,  louago  des  Services  85 
Aegyptische  Urkunden  246 
Aeschines,  in  Ktesiphonta,  by  Gwatkin 
and  Shuckburgk  30 


Aescbylus  dpdfxara  üxo  Ztvßapidou  xai 
Wecklein  103.  221 

—  Tragödien,  verdeutscht  von  B.  Todt 

31 

—  Agamemnon,  schwedisch  von  B.  Ria- 
berg  31.  103 

—  Prometheus  vinctus,  by  Piaistowe  and 
Mason  30.  103 

—  Supplices,  by  T.  G.  Tucker  176 
Aesopus,  par  £.  Sommer  175 
Aetius,  Xoyoi  dwdixaroi  npütrov  uöy 

ixdodeii  ÜTtö  r.A.  KoKfTOßoipou  31. 103 
Airique  fran^aise  1 
Ahrenf»,  H.  L ,  kleine  Schriften  65.  137. 

196.  246 

Aiaudae  i 
Albrccht,  E  ,  Litteraturbericht  zuLysias 

113 

Albums  des  beaux  arts  162 
Alemannia  195 
Allais,  G.,  le  Alpi  occidentali  81 
d'Allemagne,  histoire  du  luminaire  161 
Allen,  Fr.,  Prometheus  and  the  Caucasus 

147 

Allen,  T.  W.,  a  group  of  Greek  manu- 
Scripts  196 
Allers.  W.,  noch  einmal  die  Buchfulge 
in  Senecas  naturales  quaestioncs  241 
Almanach  11 
Altenstädt,  do  Uccataei  iragmentis  38 
Alterthumsvorein,  der  Karlsruher  11 
Alton,  J.,  über  Negation  110 
Aiy,  Fr.,  Cicero  öl.  122.  186 

18» 


268 


AlphabetUches  Register. 


Am  UrdsbruDnen  1 
Ambrosoli,  S.,  namismatica  93 
Am61ineau.  E.,  la  morale  6gyptieone  200 

—  le  papyrua  Brace  30 
Ami  des  monumeats  1 
Amioo,  r.,  il  ratto  di  Proserpina  51 
Ammonius,  isagoge  ed.  A.  Busse  34. 233 
AmoDcit,  H  ,  die  Apostellebre  107 
Anacreon,  scclta  di  O.  Qarioo  222 

—  tradotto  da  D.  Mengbin  i  222 

—  commentato  da  C.  0.  Zuretti  222 
Andel,  A.,  die  Spirale  in  der  Kunst  212 
Aodr&,  J.  C,  Grundriss  der  Weltge- 

scbichte  73 
Andrt,  P,  tht&tre  et  forum  d'Ostie  81 
Andreseo,  ü.,  de  codicibus  Mediceis 

130.  191 

—  Litteraturbcricht  xu  Tacitus  191 
Annalas  de  la  Soc.  rhaetoromansch  1 1 
Aniialeu  für oas^.  Altcrlhumskunde  II.  96 

—  des  Vereins  für  den  Niedcrrbein  11 
Anoales  de  l'Acad^mie  de  M^con  II 
 d'arcb6ologie  de  Belgique       1  1 

—  de  l'enseignement  sup^rieur  de  Gre- 
nobie  11 

—  de  l'Est  1 

—  de  rinstitut  arch.  du  Luxembourg  II 
— -  du  Musee  Guimet  96 

—  de  pbilo.'iopbie  cbretienne  I 

—  de  la  »ociete  acad.  de  Nantes  11 

—  —  arcboologique  de  Bruxelles  11 

—  —  de  Namur  11 
Aonali  drila  bcuola  normale  di  Pisa  II 

—  deir  I  niversiti  di  Perugia  11 

—  delle  Univcrsitä  toscane  II 
Aon6e  pbilosopbique  95 
Annuaire  de  rAcad6mie  de  Belgique  I  1 
 de  Toulouse  12 

—  de  l'archcologue  fran*;aiB  11 

—  des  bibliotb6qups  28 

—  des  cours  superieures  II 

—  des  fucuhes  de  Bordeaux  1 1 

 de  Lyon  11.  204 

 de  Poitiers  11 

—  —  de  Rome  II 
 de  Toulouse  12 

—  de  rinstitut  de  France  11 

—  de  rinstruciioii  publique  ou  Belgi- 
que I 

—  de  la  Bocict6  de  numismatique  93 
Annuario  dell'  Accademia  di  Torino  12 

—  deir  istituto  di  storia  del  diritto  12 
 di  studi  superiori  96 

—  delle  Universitd  di  Bologna  etc.  12  ff. 
Ansault,  le  culte  de  la  croix  147 
Anthologia  graeca,  select  epigrams,  ed. 

by  J.  W.  Mackail  103 
Antiqua  1 
Antiquary  1 
Antolugia  auo?a  1 


Anton,  H.  S. ,  Stadien  zur  lateiniachdn 
Grammatik  141 

Anton,  J  R.  t  ,  de  origine  libelli  istpi 
<f'"j](äf  xöaßai  47 

Anweisung  für  Inscbriftencopien  61 

Anioninus,  Marc  Aurelius,  ibe  t  bougbts, 
translation  of  G.  Long  31 

Anzeigeu,  GOttingiscbe  12 

—  Kiejewer  Universität«  12 
Anzeiger  des  genn.  Nationalmusenms  12 

—  numiümalisch-sphragistischer  93 

—  für  romanische  Sprachen  1 

—  für  Schweiz.  Atltcrthumskuode  I 

—  tOr  Schweiz  Geschichte  12 
Apelt,  0.,  Beiträge  zur  griechitchen 

Philosophie  70.  144.  201.  251 

—  zu  Piatons  Politeia  182 

—  Piatons  Sophistes  230 
Apolludori    epitoma  Vaticana  ed.  R. 

Wagner  31.  163 

—  fragmenta  Sabbaitica  ed.  A.  Papa- 
dopulosKerameus  103 

'AKÖUtttV  1 

Apollonius  Rhodins,  les  argonautiqnes, 
traduction  par  U.  de  la  Ville  de  Mir- 
mont  103.  222 

Apustulis,  M.,  leltres  170 
Apuleius,  Psyche,  von  K.  Weyman  49 
d'Arbois  de  Jubainville,  les  noms  gaalois 

120 

—  8ur  le  nom  de  la  Grande-Bretagne  155 

—  le  serment  celtique  85 
ArcbimodcH,  traite  des  corps  Hottants, 

traduction  par  A.  Legrand  104 
Archeografo  triestino  12 
Archiv  fdr  Anthropologie  IS 

—  Bonner  i 

—  fOr  Frankfurter  Geschichte  12 

—  für  Geschichte  von  Heidelberg  12 

—  für  Geschichte  der  Philosophie  2 

—  für  hessische  Geschichte  12 

—  fOr  christliche  Kunst  13 

—  für  lateinische  Lexikographie  2.  95 

—  für  Litteratur  des  Mittelalters  2 

—  oberbayerisches  12 

—  für  österr.  Geschichte  13 

—  pädagogisches  2 

—  für  kärntische  Geschichte  18 

—  für  (sächsische  Geschichte  3 

—  für  neuere  Sprachen  2 

—  für  siebcnbOrg.  Landeskunde  12 

—  skandinavisches  2.  95 
Archives  des  missions  scientifiques  13 
Archiviu  giuridicio  2 

—  della  societä  romana  di  storia  13 

—  siorico  dell'  arte  2 

—  —  italiano  13 
 lombardo  IS 

—  —  per  le  provincie  napoletane  13 

—  —  di  Koma  2 


Jims  c. 
icibat 


ISO.  191 
Ttduu  191 
lotomuaA  II 
jouknodell.K 
Ni«i«rrbeiii  II 
k  MicoD  II 
iel^qoe    1 1 
)äiHrd(  Gre- 
ll 
I 


eaiie 

Bmtlles 


1 


II 
II 
II 

diPia  11 
95 

Iklgupt  1 1 
12 
II 
26 
II 
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11 
11 
Ii 

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ftiteipiae 
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ApoiltAn  tfUm^t»^ 

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AHiHft  ii]»*'  'if  t,^' 

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^„  für  Aii«FP 

_  flr  '  ■: . 

_  »r  Sjarr-^^ 


( 


176 

—  —  M.  (nti  Vf.  'Apeora/init  104 

 Cd.  bT  F.  6.  Krajmi  M.  IM  176 

 ed.  H.  vaa  Henrarden  «t  t io 

L«M«CB  SS.  IM.  178 
 «dd.  Katbel  H  Wilmowiti «MSI» 

laadnrf  SS.  IM  178 

 tMio  •  f  anloo«  dl  C  Ftnliil  SS. 

IM 

—  —  dwlKb  fon  M.  ErdBuo  106. 

176.  SSS 

 toMulaUd  by        Keojron  33 

 TifdMtaeht  wo  U.  Bh*»  U 

 Tinl«BtNlit  f  OD  Kaibel  s.  ffie«» 

liog  SS 

—  —  dratwb  von  FnuPotaBd  SS.  SSS 
~  —  lainbu«d  bj  Th.  J.  Djom  SS 

—  —  tnuulflted  by  S.  Fmia   SS.  SSS 

 tndtilte  par  B.  Hwoooalllot  SS 

 tnuinite  par  Th.  RtSauk  SS.  SSS 

tiodocüoD  g6ote»l«  d'Aiialgte,  nar 
•Siliiit-Hilolf«^  ubi»  dei 
176 


BtitMlemy 


Hilolf«^  UbI» 


—  «ddeo  Nlcomoehet  mc.  J.  B jwour  SS 

—  — 'wr  M.  BoanMiila  SS2 

—  o  laofi^l  aeelti  deHr  Etic»,  di  0. 

—  lleuph)'!>ik,  llbanotot tob  Boaili  SS 

—  »oatjUca  prior»»Tm.  top  J.  IiM|« 

~  d«  ulaiA  über  ed.  H.  Bub«  39.  IM 

 rnidMh«  Aiuiabtt  tvq  A.  Ka- 

^aniki  93 

—  le»  proMdoM  tndolto  por  J.  Bar- 
Ui«lflav.8tiDt.Hihir«  SS 

—  pnUeuM  taaiicam,  p«  Cfa.  Raelto 


Schaff  106 
AtheoaMB  S 
Achaattorao  libellos  pro  CbriatiaBiih 

lae.  8.  Söbwartx  106 
Atti  dell'  Aecadonia  di  Adnale  18 


—  dal 


di  Brm 
della  Cr 
Ligustiea 
deiUaeoi 
de  Nnovf  Lineal 
LucchMO 
di  NapoU 
di  Fadova 
di  Palermo 
dal  BoKzi  dl 
äi  Tariüw 
olimpiea  di  Vioeata 
B.  Wltato  ToBoto 


8i«M 


IS 
IS 
IS 
14 

u 

IS 
IS.  «6 
IS.  S17 

u 

14 
«» 
14 
14 
IS 

IS.  M7 
14 
IS 

—  —  Ufore  IS 

—  dcU*  UoiteniU  di  Geoora  19 

—  e  Meoioria  dell'  Accad.  Virgiliana  13 

—  —  dalla  depötazioüü  di  storia  per 
k  Bfoviocie  modeaaai  e  pameotf  18. 

16S.  S17 

^  —  —  di  Bomagna  13 
Attioger,  O.,  essai  aui  Lycur^ue  264 
Avdiowt,  A.,  iMdea  sur  Tbistoiro  da 
dnll  nsaia  85.  2öl 

AudoDcnt,  A.,  groupe  d'instcriptioDS  de 
Pomaria  194 
Andonin,  £,,  ^de  des  dialects  grect 

60.  13» 

AumstinL  Qoera  rec,  J-  Zvcba  49,  IIA. 


m 

48 


78 
78 
llfi 


lOidr,  a,  it 

Bftbnu^  fable«,  pftr  M. 

—  p»r  V.  Mmr^^baJ 

—  pax  L.  i  AiÄ^ral 

ll»ehof,  E., 
Im&phon 
Itek,      die  Anertarf 

—  rdmwcber  B«gr&boj«plaU 
B«<edeker,  K  ,  ÜDter-jlfjflMi 

—  £gjpt,  käBdboak 
Büdort.  B ,  PlaUrcbi  viu 
MMnlwr,  dM  Ftobtooi  «trllalm  71. 

251 

Birvhikel,  Tom  erstes  itaUeiiisdien 
Kamu  1 5:> 

B»k«'r,  F.  coin  typ.i?  ülG 
Üftker,  >  nuü(,  the  Moent  ot  mau  206 
BeBhoni,  der  Zeot-TyfiM  tt.  StS.  888 
Baltanf,  U.,  c<)mmemorazione  171 
Binnier,  W.,  de  tituüs  Aliquot  Atücis 

132.  193 

BäTb^ud,  R.,  le  tireopliecA  d'Artet  öä 

BarHofix,  notic"  '■nr  Krnest  Harpt  171 
Baniatiei,  F.,  suUa  coütruzione  del  Pao- 

ÜMOB  102 

—  liotope  (Ii  S<-IinuotA  162 
~  Btatua  di  Apollo  SS 

—  elmo  ili  bronao  8B 

—  eplpvfe,  riferibUe  •!  p«reono  di  no 
a^qafdotto  63 

~  dppo  del  Vifio  Lupe  946 
^  liensioiie  del  vteo  Hei?  iOimi  68 
^  iscrizione  di  Locri  63 

—  iKrrJzione  di  Kavenna  63.  194 

—  tramrnenlo  di  calendario  134 
lapide  arcbaica  votiva  134 

—  lafMt!''  fnnrhrp  ila  Toigicia  134 
fittiJe  dl  paäU  dipiuto        162.  212 

BiVDsley,  S ,  tbe  deenrty  of  tbe  Sreeh- 
tbeam  88 

Berta,  F.,  aut  dio  Dichtkunst  bezüg* 
liehe  Ausdrücke  bei  dea  romiscben 
Dichtero  49 

BaroD,  Peref^rinenrecht  261 

Bertb,  P.,  au  Uoratiug  188 

BarthÄlemv,  A.  de,  rorigine  do  moonay» 
»ge  gaulois  216 

Barth/lomy-Seiat-Uileire,  J.,  EngÖDe 
Üuruüuf  25 

Bütholomae,  Chr.,  Stadieo  cor  iado- 
fenBABiaehen  SpiMbgeteldcbte  137. 

246 

—  Ariiebee  vu  Lingiiittlwliei  187.  196 

—  Arica  137.  346 
BftRilinK,  the  book  of  SaifllBaiil«  by  C. 

k.  Ii.  JobDStoo  106 
BmoIa  e  Coen  Rocca,  dell'  agrieultiira 
pm»  fU  Bbffd  161 


fieocr,  A..  F 


—  Thnkrdidea  Aber 

Biner.  Job  ,  di«  T 
forios  wem  Njata 


Beomano,  J.,  an  Plaioos  PoHtitoi  M 

Beneiater.  JL,  Büderbefte  S18 

Baomgarten,  Fr  ,  All«  m.  Bcw  Mi 

GriecbeolaGd  JK 

—  GioTanni  Ba>n«a  de  Hosä  fl 
Baoittcfc,  Jok,  wm  Epiimmm  dt 

—  Grabinschrift  aas  Kreta  I3ä 

rioo 

Baye,  J.  de,  bij^tiaie  dei 
Bayfield,  U  A  ,  ccoditioDal 
Bazio.  H.f  Yüies  antüsee 
BeMdoafB,  S. ,  le  «ilie  4ee 


Becher.  F  ,  zo  Cicero  pro  Deiotaxo 

—  zum  X.  Buch  de»  v^ointilüm  ^ 

—  som  Gebrancb  Ton  item  141 
Bf^rhTt.  M.  M3-:H"  poola  M 
Becbtel  h  .,  Uauptprobleme  der  iodi^ 

Uotlehre  66.  187.  316 

—  oskiscbe  EinschabTokale  188 
Beck,  J  W.,  obsenrattooM  criticse  ad 

Flori  epitomam  124.  1£7 

—  Plloianiacbe  FregiBeoto  fCI 

—  studin  (J-^lliana  S3S 

—  aar  Kritik  von  Saetona  De  gnura*- 
ticis  19B 

Beck,  L ,  Oescbicbte  des  Eisens  312 
Beck,  R.,  oin  Au$.flag  nach  Pästom  260 
Becker,  J.,  die  Ueberarbeuung  des  Oe> 

dipas  H 
Becker,  W.,  die  lestale  Fftig»  »  §km 

Atben  818 
BeHrlge  rar  Assyriologie  8 

—  zur  Baaler  Geschichte  14 

—  zur  Geschichte  der  Pbüoaophie  * 

—  zur  Kuode  der  iodog.  Sprmcben  i 
Belger,  Chr.,  Beitrige  cor  ffwitw^ 

der  Kuppf't|rraber  818 
— '  Ober  du  /i^^fi^a  daxxoloo  147 

—  Grab  dei  Hesiod  ia 
Bella  u  Maller,  prihlttoritche 

von  Oedenburg  ^ 
Bellabarba,  iseriaione  suldaae  6^ 
BeUftDicr,      liifioiie  de  Ia  tnämßSm 

en  France  800 
Bellezza,  P..  fonti  di  Tadto  68.  Ida  IM 
Belling.  B.,  an  Tadtw 
Bellorioi,  E  ,  snlle 

dcll'  Ars  amatoria 
Belocb,  J.,  atoria  greca 

—  Campanieo  61 
Bdov,  Q.     AadnM  MMiai  918 


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137.  1''^  .      l .  ^ 


niquc  193 
Berger,  ü  ,  üeschichte  derviaUBsdutft- 

Hchen  Erdkond«  der  Gricdien  78 
Btiger,  Ph^  UBtoire  da  Itcritnre  64. 

ISG.  246 

BergsoD,  H.,  qaid  ArittotelM  de  loco 
sensent  34.  175 

Bencht  der  k.  k.  CentnÜ-Commission  14 

—  Aber  die  PhUologaifenaiBnlQiig  in 

Mfincheo  17] 

—  über  die  ReicbslimeskommisBion  208 

—  Ober  die  OeneralTenanmiiing  des 
preuss.  ProTfntialTweliii  28 

Berichte  der  Gesellschaft  der  WUsen- 
sch&fteu  zu  Leipzig  14 

—  des  deatBcbeo  HochsUfia       14.  96 

—  a.  Uitthailaiigen  de«  AlterUiiiBSTer 
eioi  ni  Wien  h 

ßeriette,  N.,  antiquitcz  do  Soi^sous  15ö 

BerMys,  M.,  2ur  Lehre  von  den  CiUteo 

Bemecker.  E ,  Gymnasium  zo  Lyck  26 
Bernbardy.  ü. ,  Orandriss  der  griechi- 

«eben  Litteratur  251 
Bernbeim,  Lehrbach  der  bistohacbea 

Metbode 

**J!JÄ*i**»i:'  «  ^-  -^»n.  «ffinitik  sin- 
•■nieM  in  U  greco  e  1  iuliano  246 


Biadego.  G.,  storift  della  biblioteca  co- 
munale  di  Verona  173.  220 

—  catalogo  dei  roanoscritti  di  Veron» 

136 

Bibliografia  italiaoa  28 

—  pofska  98 
Bibliographie  de  Üelgiqae  98 

—  für  Deut^ichland  98 

—  allgeinoiue  TOD  Eiltaer  98 

—  de  ia  France  98 

—  aaderlandsche  98 

—  orientalische  98 

—  der  Schweiz  98 
bibiiotheca  borgbedaat  101 

—  Philologie»  99 

—  Philologie«  dattiea  99 
-  Platouica  9 

Bibliothek,  assyriologische  9 

—  keilinschriftliche  132.  244 
Bibliothdque  de  l'Ecole  de»  Charte»  U 

—  de»  Beole»  fran^dse»  d*Athtae8  «t 
de  Rome  14 

Bible  latinc  des  etudiants,  par  Vuillaame 

182 

fiie,  0.,  Kamp^ppe  n.  '^P'^'^ 

Biegelaar,  de  boekdnMkkaait  U» 
non  179 


272 


AIphAbetiscbes  Register. 


Bieler.  J.,  Echtheit  des  lucianiscben 
Dialogs  Cynicui  42 

Bieokowski,  P.,  de  fontibus  Bcriptoram 
bistoriae  Sertori&nae  IM 

—  Studien  flhor  Chronologie  des  serto- 
ri&nischcn  Kriegen  2ö 

Biese,  A.,  griechische  Lyriker  in  Aus- 
wahl 1122 
Bigazsi,  P.  A.,  Fireoze  e  contomi  US 
Bijdragen  eo  mededeelingea  Ii 
Bints,  J. .  EinfluBS  des  ars  poetica  des 
Horaz  auf  die  detitschp  Littcratur  121 
Birth,  Th  ,  de  amonim  in  arte  autiijua 
simuiiicris  Iii 
BischüfT,  A.,  BoUeoTertheiiung  io  den 
Baccfaen  27 
Biscboff,  E.,  Beitr&ge  sur  Eeaotniss 
griechischer  Kalender  201 
Bishop.  Ch.  E  ,  verbals  io  -toc  222 
Bitihop  I  Isabella),  jourueys  in  Persia  IS 
Bit<ch«fäky,  R.,  Bericht  Qber  Cornelius 
Nipoä  122r  Ifil 

Blätter  des  Albvereins  lA 

—  für  bayr.  Gymnasien  ä 

—  für  littprarische  Unterhaltung  2 

—  für  Mdnzfreunde  22 

—  priihisiorische  2 

—  für  höheres  Schulwesen  2 

—  zur  Kunde  Wesltalens  11 
Blanchet,  J.  A.,  ütudesde  numismatiqae 

21Ü 

Blase,  Fr.,  die  attische  Beredsamkeit 

—  Paläographie 

—  die  Eutdeckunf^on  auf  dem  Uebiele 
der  kl&&s>iäcbeu  Philologie      SiL  21fi 

—  Demosthenische  Studien  UH. 

—  Demosthenica  lül 

—  aus  Piipyruhbandscbriften  221.  223. 

22Ö 

—  de  numeris  Isocrateis         12.  LL2 

—  Hypereides  Kard  {PtiicKKidou  112.  22.S 
Blajdes,  Fr.,  adversaria  2iL  IM 
Blind,  K..  aus  Apbroditens  heiligem  Ei- 
land la 

Blinkcnberg.C  ,  eretriske  Gravskrifter  QS. 
Bloch,  L..  Athletenstattie  212 

—  zum  licinu>nHch('u  Hymnus  auf  De- 
meter HS 

Blondeau,  C,  du  p^cule  cAstrense  21Ü 
Bloomtii  ld,  C  ,  an  old  Roman  city  20^ 
Bloomüeld,  M  ,  on  adaptation  of  suffixes 

21Z 

Blümner,  IL_,  die  Farbonbozeichnungen 
bei  deu  rumiscbeu  Dichtern  Hil  263 

—  Studien  zur  Geschichte  der  Meta- 
pher 122.  ]M. 

—  Kritisches  zu  Herondas  LZS 
Bobba.  R.,  di  alcuni  commentatori  ita- 

liani  di  Piatone  11 


Bodiss,  J.,  de  forma  verbomm  depo- 

nentium  III 
Böhmer,  E..  Piodars  sicilische  Oden  222 
Böttger,        das  Subconrektorat  der 

"Wriezener  Schule  2S 
Bogutb,  W,,  M  Valerius  LaeviaQS  Läi 
Bonn,  R.,  ein  nimiscbes  Haus  Iö2 
Boisacq,  E.,  les  dialects  doncns  139.  131 
Boissevain,  Ph.,  Callaeci-Gallaeci 
Boissier,  0.,  la  fin  du  paganisme  12^ 

147.  2Q2.  222 

—  Cic^ron  et  sei  amis  186 
 Auswahl  von  G.  Dannehl  122. 

—  promeuado»  arch^ologiques.  Rome 
et  Pompei  lü 

—  portraits  de  Virgile  et  d'Horace  21Ji 

—  et  A.  Bertrand,  obsiqoes  d'Emest 
Renan  219 

Bolaffio,  L.  F ,  Ruida  di  Palermo  ai 
Boietu!  de  U  Acad.  de  la  Ui&torla  11 

—  historico  2 

—  de  la  libraria  29 
Bolla,  IT,  notizie  di  codici  greci  2M. 
Bolle,  Geschichte  der  Stadtschule  tu 

Wismar  112 
Boltz,  A.,  Beiträge  zur  bellenischeo 

Sprache  21S 
Bonanoi,  T.,  Aqiiila  ed  Ascoli  lÄä 
Bonghi,  R.,  die  römischen  Feste  Sä 

—  note  e  tradozione  di  Eroda  liß 
Bonbfiffer,  A..  Epiktot  a.  die  Stoa  2L 

m 

Bonnemire  et  Guittonneau,  Dumnacas 

Ihi 

Bonnet,  H.,  le  Latin  de  Gregoire  de 
Tours  53.  I2i 

Bonwetsch,  R.,  Methodius  von  Olympus  43 

—  la  pbilolocie  classique  iö.  Sä 

—  mane  femininum  M 
Bookseller  29 
Boor,  B.  de,  römische  Kaisergescbichte 

in  byzaatiuiischer  Fassung  151 

—  die  >ia  itäoffii  des  Ennapios  ISä 
Boot,  J.  C. ,  disputatio  de  locis  episto- 

larum  Ciceronts  H 
Borinski,  K.,  GmndzQge  der  Phonetik 
6:i,  137.  19()  247 
Bormann,  E. ,  Inschriften  au^  Umbrien 

Oh 

Bomemann ,  L. ,  Litteratorbericht  über 
Pindar  K 

Boros,  Q.,  Exodus  bei  Aristopbanf^s  32 

Borries,  E.  v.,  die  Quellen  zu  den  Feld- 
Zügen  Julians  läÄ 

Borsari,  L  ,  antica  via  in  Bracciano  iliä. 

—  epigrafi  di  Roma  IM 

—  iscrtzioni  di  Ostia  2iä 

—  iscriztoni  del'  Tevere  2^ 
Boscawen,  Cb.,  the  Teil  El-Amarna  ta- 

bleU  244 


Alphabetisches  Register. 


273 


Boston  University  Year  bock  14 
Bougot,  A.,  rivalit6  d'Eschine  et  D6- 
mosth^ne  175.  221 

Bouquet,  F.,  notice  sur  M.  A.  Cherucl 

172 

Boutkowski-GIinka,  A.,  recueil  do  cu- 
riosites  dans  le  champ  de  rarcbeologie 

146 

Braasch,  K.,  lateinische  Personennamen 

141 

Bradke,  der  Tag  der  Geburt  Christi  203 

Bradke ,  P.  v.,  über  die  arische  Alter- 
tbumswissenschaft  146 

Brambs,  J.,  zu  den  griechischen  Tragi- 
kern 47 

Brandt ,  S. ,  Prosaschriften  des  Lactan- 
tius  55.  188 

—  zum  Phönix  des  Laktantins  188 

—  über  die  Quellen  von  Lactanz  55 
- —  Qber  ein  Fragment  des  Lactantius 

126 

—  zum  Genetivus  comparativus  68 
Breal ,  M. ,  sur  Ic  manuscript  etrusque 

d' Agram  68 
Breal,  M.,  corrections  ä  l'inscription  de 
plomb  irouvee  h  Tunis  194 

—  de  l'enseignemcnt  des  langues  an- 
ciennes  99 

Breden ,  Fr. ,  de  Cailimacho  verborum 
inventore  106 
Breunan,  G.  J.,  note  on  Aristophanes  32 
Breysig,  A.,  Germanicus  75 
Brief,  b. ,  Konjunktionen  bei  Polybius 

116 

Briefe  Karl  Lachmanns  170 
Brigante-Colonna,  frammenti  di  Atti  ar- 

valici  134 
Brimmer,  M.,  Egypt  149 
Brinker,  K.,  lateinische  Kasussyntax  68 
Brissaud,  de  l'organisation  militairc  chez 

les  Romains  159 
Briven  van  Cobet  97 
Brizio,  E. ,  provenienza  degli  Etruschi 

81.  155 

—  cippo  votivo  in  Villa  Cinquanta  134 

—  sepolcri  di  etä  gallica  81 

—  reati  di  un  santuario  in  Nocera  81 

—  musaico  romaoo  in  Bologna  162 
Brocbard,  V.,  logique  de  stoiciens  201 
Broise,  R.  de  la,  Claudiani  vita  eiusque 

doctrina  51.  123 

Broniscb,  G.,  die  oskischen  Vocale  249 
Brown,  Gh.,  le  pronom  relatif  en  Grec 

198 

Brown,  R.,  the  Agram  Etrascan  text 

63.  249 

—  the  milky  way  in  Euphratean  stellar 
mythology  87 

Brucbmaon,  C.,  Beiträge  zur  Ephorus- 
frage  107 


Bruckmann,  Fr.,  griechische  u.  römische 
Porträts  88.  213 

Bruckner,  F.,  die  custodia  85 
Brückner,  lateinische  Poesie  des  Mittel- 
alters 97 
Brückner,  A.,  Bestattung  in  Attika  84 
Brugman,  K.,  Grundriss  der  verglei- 
chenden Grammatik  196.  247 

—  a  comparative  grammar  196 

—  griechische  Grammatik  139 

—  xaraaßwaat  bei  Herodas  109 
Brugsch.H.,  thesaurus  inscriptionum 

Aegyptiacarum  132 

—  Egypt  under  the  Pharoahs  74 

—  Steininschrift  u.  Bibel  wort    61.  132 

—  die  biblischen  sieben  Jahre  der  Hun- 
gersDoth  203 

—  der  Mörissec  207 
Brun,  F. ,  notes  sur  quelques  symboles 

des  vases  162 
Bruneti6re,  F.,  l'evolution  des  genres  70. 

200 

Brunn,  Gh.,  Götterideale  213.  271 
Brunnhofer,  H.,  vom  Aral  bis  zur  Ganga 

77.  206.  256 

Bruns,  J.,  de  Dione  Chrysostomo  34 
Brunschmid,  Grabmonument  des  Gen- 

turio  Herenuius  Valens  134 
Bry,  G.,  origines  du  droit  romain  86 
Bucbrucker  u.  v.  Stählin,  zum  Andenken 

V.  Düderleins  172 
Buchwald,  F.,  Sprachgebrauch  Xeno- 

phons  118 
Buck,  C.  D.,  Vokalismus  der  oskischen 

Sprache  199  249 

Büchner,  W.,  über  die  Lykiarchen  158 

—  zum  Edikt  des  Caracalla  63 
Büdinger,  M.,  de  coloniarum  quarun- 

dam  phoeniciarum  primordiis  74 
Bürger.  K..  der  antike  Roman  201 

—  zu  Xenophon  von  Ephesos  48 
Büttner -Wobst,  Studien  zur  Textge- 
schichte des  Zonaros  184 

—  (TTparyjyöq  IjTzaroi  158 
Bugge,  S  ,  Beiträge  zur  etymologischen 

Erläuterung  der  albancsischen  Sprache 

137.  198 

Buhl,  H.,  üugo  Bouellas  172 
Bulitsch,  iscrizioni  inedite  134 
Bulle.  U.,  Silcne  in  der  Kunst  263 
Bulletin  de  l'Acad.  arch.  de  Belgique; 

des  scicnces  de  Belgique;  delphinale; 

d'Hippone;  de  Nimes;  du  Var;  de  St. 

P^tersbourg  14 

—  bibliographiqne  de  la  librairic  29 

—  du  bibliophile  29 

—  des  commissions  d'art  et  arch^ologie 
belgique  15 

—  du  Comit6  des  travaux  historiqoes  15 

—  de  correspondance  hell6niqae  14 


274 


Alphabetisches  Register. 


Bolletin  critiqne  2 

—  de  la  faculte  des  lettre«  de  Caen  Ih 

 —  de  Püiliers  lü 

—  de  l'Institnt  arcbtelogiqne  li^geois  Ih 

—  des  libraires  113 

—  lilterairo  et  scientifique  snisse 

—  moDomental  2 

—  des  mus6(^8  1 

—  DUmismatir|ue  9ä 

—  de  la  societ6  arch.  de  Touraine  15 
 de  Borda  l& 

—  —  des  aniiquaires  de  France ;  de  la 
Morioie;  de  NormauUie;  de  TOuest; 
de  Picardie  Ih 

—  —  des  hif)riophil«'S  brotonn  15 

—  —  de  gcopraphie  d»»  Constantine  ;  de 
Lyon;  de  Mari?«'illt'  -jd'Oran;  de  Paris  II 

—  di  archeologia  cristiana  2 

—  archeotogico  dalraato  3 

—  della  commisisiüoe  arch.  di  Roma  15 

—  deir  Istituto  di  diritto  romaoo  l& 
Bdllioger,  A.,  Aristoteles  Metaphysik  IQ.». 

IM 

Barckhardt  •  BiedermanD ,  Rainen  zu 
Äugst  äl 

Buresch,  K.,  kritischer  Brief  tiber  die 
falhchen  8ibyliioeo  ISJ 

—  P^eudosibyllinisches  ÜÜ 

—  SU  den  pseudosibyllinischen  Orakeln 

im 

Boret,  F.,  la  Syphilis  k  Ninive  212 

—  Syphilis  in  ancient  and  prehistoric 
timps  S2 

burger,  Fr,  der  Codex  Bavaricus  36 

—  stichometrische  üolersuchungon  177 
Burkhard,  K.  J. ,  zu  Plioius  dem  Jün- 
geren L2£S 

Buniet,  J.,  early  Greek  philosophy  LÜ 
Bury,  J.  B.,  a  history  of  the  later  Ro* 
man  Empire  IM 

—  noies  ou  Catuilos  225 
BuBoIt,  G .,  griechische  StaatsalterthUroer 

•2GQ 

—  zur  Gesetzgebung  Drakons  M 

—  Volksbesch  luss  132 
Busse,  die  Ausleger  des  Porphyrius  IM 
Russlor,  E.,  Frauencharaktere  22& 
Butcber,  H.  S. ,  some  aspects  of  the 

Greek  Genius  Ii 
Butler,  S  ,  the  Idcalization  of  Schcria  El 

—  the  topography  of  the  Odyssey  UÜ 

—  the  humour  of  Homer  221 

—  the  literature  of  ancient  philosophy 
Bywater,  J  ,  contributions  to  Aristotle's 

l^icomacbeau  Eihic»      a^L  lllL  223 
in  England  10 
Cahanes,  archeologie  de  la  grippe  lül 
Caesar,  commentaires  snr  la  guerre  des 
Gaules,  par  Bcnoist  et  Dosson  IBä 

—  —  by  J.  F.  Brackeobory     iSL  Ifiß 


Caesar,  commentaires  sor  la  goerre  des 

Gaules,  by  J.  Brown  13Q 
 par  Tabbe  Collenot 

—  —  editioQ  de  Bübner,  par  K.  Pegov- 

 von  Doberenu-Dinter  50.  1^  l& 

 rec  M.  Gitlbauer  5ö 

—  —  by  Harper  and  Toltnaa  2S£l 
 cur.  Inama  et  Ramorino  2^ 

—  —  par  A.  Legouec  IM 

—  —  Ton  R.  Menge 

 Yon  J.  Prammer  12Q.  1^ 

—  —  Ton  iL  Rheinhard  Ül 

 editio  Salesiana  12Q 

 editio  Tedeschi  Iii 

—  commeDtarii  de  hello  dTili,  vod  Krs- 
ner-IIofmaon  l?^ 

—  —  cur.  Inama  et  Ramorino 

 ed.  Th.  Paul  m. 

Cagnat.  R.,  l'armee  romaioe  d^Abiqve 

ßfi  15L  ^ 

—  l'annee  epigraphique  ßS.  24ö 

—  revue  des  pubhcations  epigraphiqses 

—  chronique  d*6pigraphie  africaine  IM. 

—  recherches  et  d^couvertea  archeoio- 
giques  IM 

—  note  sur  un  diplome  militare  IM 

—  correction  d'un   passage   de  Pliae 
rAncien  57 

Caird,  K ,  esfays  in  literator«  lü 
Caiderone,  G.,  antichiti  siciliaoe  1^ 
Cali,  C,  codice  de'  Priapea  iSi 
Calligari,  E  ,  ^'eroDe  nell'  arte  TL.  ^ 
Campbell,  L.,  a  guide  to  Greek  ira^c^' 

IIA  .lU 

—  iron  in  Homer  :il 
Campaux,  Ä  .,  histoire  du  texte  d'Bor*i* 

5i  ISö 

Campi,  L.,  traccie  di  stazione  GalUca 

155 

Cantor,  M.«  Zeit  u.  Zeitrechoung  2ffi 
Capellanus,  G.,  sprechen  Sie  Uteiniseii  ^ 

199 

Capps,  E.,  the  stage  in  the  Greek  theatit 


Cara,  0.  de,  degli  Hittim  W 
Cardon,  G. ,  de  Maximiliano  a  Bergti 

MO 

—  la  fondation  de  TOniverait^  de  Doasi 

ilä 

Garinthia  tt 

—  neue  1^ 
Carlez,  C,  une  rMonne  scolaire  Vit 
Camazia,  G.,  diritto  commerciale  SLl 
Carnoy  et  Nicolaides,  tratiitiuns  pope- 

laires  de  CoDStantinople  0 
Carraroli,  D.,  leggenda  SM 
Cartault,  A.,  terres  cuites  16^ 
Carter,  F.,  errors  of  aiphabet  64 


Alphabetisches  Register. 


275 


CartOD,  l'inscription  du  Capitole  a  Num- 
lulis  2Ah 

—  document  ^pigrapbiqae   relatif  au 
colooat  Ißi 

—  et  Denis,  quelques  ioscriptions  de 
Dougga  '2Ah 

Caruso,  O.,  scavi  di  Megara-Hyblea  2üß 
Casagrandi,  V.,  le  minores  gentes 

Casati,  C,  necropole  ^trusque  Uih 
Cassel,  P  ,  Epikuros  llfi 

—  vom  neuen  Aristoteles  223 
Castellani.  l'origine  tedesca  dell'  inven- 

zione  della  stampa  22D 
Castillon  Saint -Victor ,  rapport  sur  Ics 

fouilles  de  Curium  M 
Catalogue  of  Greek  coins,  Alexandrie. 

—  Jonia.  —  Mysia       IfiL  2iü.  2fifi 

—  des  livres  grecs  et  latinn  imprim6s 
par  Aide  Manuce  2L  114 

—  des  manuscripts  de  la  bibliotböque 
d'Avignon  2iß 

—  des  manuscrits  des  bibliotb6ques  de 
France  Liii 

—  of  illuroinated  manuscripts  2Ü 

—  du  mus^e  d'Ajaccio  lfi3 

—  du  musee  Ludovisi  8Ö 

—  du  musee  de  Philippeville  IM 

—  des  tb^ses  29 
Catonis  disticha  ed.  G.  Nemethi  21S 
Catulls  Gedichte  in  Uebersetzongen  von 

F.  Frese  5(L  121 

—  carmi  tradotti  da  D.  Mengbini  5Q 
patbos  Catuiliano  da  D.  Monf^hini  5Q 

—  erotici  Catulliaui  volgarizzati  da  D. 
Mengbini  fiQ 

—  la  chioma  di  Berenice  di  Nigra  121 
Catullus,  Tibnllus  et  Propertius,  cur. 

Jnama  et  Ramorino  22ü 
Caoer,  Fr.,  hat  Aristoteles  die  Schrift 
vom  Staate  der  Athener  geschrieben? 

ai.  llfL  22a 

—  Aristoteles  Urtheil  Ober  die  Demo- 
kratie 222 

—  Wort-  u,  Gedankenspiele  des  Horaz 

125.  IM.  2aa 

—  Studien  zu  Theognis  41.  232 

—  über  eine  eigenlhOmlicbe  Schw&che 
der  homerischen  Denkart  ü 

—  die  neuen  Lehrplftne  25 
Cavallari,  F.  S  ,  appendice  alla  topo- 

grafia  di  Siracusa         SL  200.  2^ 

—  vaso  greco  di  Siracusa  fiö 
Cavazza,  P.,  Aristotile  e  la  costituzione 

di  Alane  LÖ5 
Cecaro,  C,  i  dialetti  della  lingua  greca 

Ced,  A.,  tabulae  Iguvinae        63.  I3i 

—  appnnti  glottologici      6^  137.  217 

—  le  etimologie  dei  giareconsulti  1^ 


Centralblatt  fQr  Bibliothekswesen  29.  KU 

—  litterarisches  3 

—  österreichisches  litterarisches  3 

—  fflr  die  Unterrichtsverwaltung  3 
Centraiorgan  für  Realschulen  3 
Cesario,  G.  A.,  £rne8to  Renan  219 
Couieneer,  A.  de,  signification  de  ne- 

gotiator  citriarios  ttl 

—  type  d'Indieo  du  Nouveau  monde  8S 
Chaners,  W  ,  marks  and  mnnograms  163 
Chaignet,  A.,  histoire  de  la  psychologie 

des  Grecs 

Chaillot,  J  ,  de  orationibus  IM 
Chambalu,  A.,  die  Stromveränderuogeu 

des  Niedcrrhoins  ififi-  2öÖ 

Champoiseau,  sanctoaire  d'ApoUon  k 

Actium  1^ 

—  inscription  de  Samothrace  flS 
Chantre,  E. ,  la  bijouterie  caucasienne 

26i 

—  ^ge  du  fer  au  Caucase  25fi 
Chapel,  F ,  Jules  C6sar  ä  Izernore  12Q 
Cbartularium  Universitatis  Parieiensis  5 
Chase,  F.,  Dartmouth  College  2Ü 
Cbatelaine,  E.,  le  livre  de  la  nation 

d'Angleterre  172 
CbAt6eld,  A.,  litany  and  rythros  23 
Chatzidakis,  G.  N.,  Einleitung  in  die 

neugriechische  Grammatik     üL  139 

—  zur  neugriechischen  Deklination  139 
Chauvelays,  les  armes  des  Grecs  26Q 
Chavannes,  F.,  de  Palladii  raptu  22.  liZ 
Cherbuliez,  V  .  Tart  et  la  naiure  8& 
ehester,  G.,  Vandalisme  in  Egypt  SÄ 
Chevalier,  L. ,  atlas  de  g^ographie  hi- 

storique  2fifi 
Chiapelli,  A.,  rassegna  delle  opere  ita> 

liane  sulla  storia  della  filosotia  LH 
Cbinnock,  E.  J.,  gleanings  from  Dio- 

dorus  im 
Chipiez,  Ch  .  le  Systeme  modulaire  Sd 
Cholodniak,  J.,  über  das  Elogium  Mes- 

fioris  19i 
Chorizii  dnae  orationes  ed.  R.  Förster 

106  224 

Christ,  K.,  das  fragliche  Mediolanum  2D3 
Christ,  W.,  Geschichte  der  griechischen 

Litteratur  Iii.  2Ü1 

Cbronicle,  numismatic  93 
Chroust,  A.,  aus  dem  mittelalterlichen 

Siudentenleben  2fi 
Church,  A.  J.,  pictures  159 
Chwolsow,  Entwickclung  des  phönici- 

schen  Alphabets  136 
Ciceronis  scripta  omnia  rec.  C.  F.  W. 

Müller  235 

—  opera,  ed.  Marne  Ififi 

—  Bruto,  da  P.  Ercole  5Q 
 par  J.  Martha  12L  236 

—  orator,  cur.  Inama  et  Ramorino  236 


276 


Alphabetisches  Register. 


Cicero  dell'  oratore,  da  A.  Cima  5Ö 

 von  Piderit-Uarnecker    12L  235 

 by  A.  S.  Wilkins  Iii 

—  ausgewählte  Reden,  von  Halm*Laab> 
mann  50 

 orationes  selectaei  cnr.  Inama  et 

Ramorino  23& 

—  —  select  orations  and  letters ,  by  F. 
Kelsey  236 

—  pro  Arcbia,  by  Allcroft  and  Plai- 
stowe  121 

—  —  par  E.  Ragen  121 

—  gegen  Q.  Cäciltus,  von  K.  Hachtmann 

mg 

—  les  Catilinniros,  par  Thibault  Ififi 
 in  Catilioam  di  Turri  121 

—  —  gegen  Catilina  u  für  Archias, 
von  Halm*Laubmaon  23Ö 

—  orazioni  in  difesa  del  re  Dpjotaro, 
della  I^e^ge  Manilia  e  di  Publio. 
Sulla  truduziune  di  Lodovico  Dolce  121 

—  de  imperio  Co.  Fompei,  von  K.  Thü- 
men  IM 

 di  V.  Turri  LLL  aafi 

—  pro  Milone,  pro  Q.  Ligario,  pro  rege 
DeioUro,  ed.  R.  Noväk  51 

 pro  Milone,  par  J.  B.  Lechatel- 

lier  121 

 von  iL  Nohl  23fi 

 by  A.  B.  Foynton  122 

—  oratio  pro  Murcna,  par  F.  Antoine  ' 

23Ö 

—  pro  Miirena  oratio,  ed  A.  Kornitzer 

230 

 par  A.  Noöl  IM 

 von  J.  Strenge         50.  186.  236 

 editio  Löscher  öl 

—  Pbilippische  Reden,  von  E.  R.  Gast 

52.  23fi 

 ed,  IL  Nohl  122 

—  pro  Plancio,  by  IL  A.  Holden  Ifiß 

—  pro  Sestio,  ed.  A  Kornitzer  122 

—  discours  contre  Verrös,  par  E  Tho- 
mas 5L  122,  IM 

—  libri  qui  ad  philosophiam  spcct^ot, 
cur.  Inama  et  Ramorino  23ß 

—  —  Auswahl  von  0.  Weissenfeis  5L 

122 

—  de  senectute,  ed.  by  Allcroft  and 
Mason  122 

 par  J.  B.  Lechatellier  122 

—  Laelius,  par  E.  Charles  2^ 

—  de  oflßciis  libri  ed.  J.  Gsengeri  IM 
 von  P.  Dettweiler  51 

—  Tusculanarum  disputationum  libri, 
ed.  C.  Canilli  5Z 

 von  0.  Heine  IM  2M 

—  —  editio  Tedeschi  122 

—  Briefe  Ciceros,  von  Fr.  Aly  5L  IM 

236 


Cicero,  Briefe,  von  HofmanD-LebmaDc 

122.  22£i 

 par  Cb.  Lebaigue  IM 

 by  Y.  R.  Tyrrell  £L  IM 

 by  A.  Watson  122 

Cima,  A.,  teoria  Uello  Stile  l&tino  III 
Cipolla,  0.,  considerazioni  solle  cGe- 
ticat  ^ 
Cipollini,  A.,  SalTo 

Clark,  A ,  collations  from  the  Harleian 
MS.  5L  122.  IM.  ^ 

Claudiani  carmina  ed.  Th  Birt  187 
Cleef,  L.  van ,  de  attractiuois  in  ena»- 
tiaiionibus  relativis  asu  Platonico  ü. 
CK'ment,  J.,  rapport  sur  la  decoovcrte 
de  monnaies  386 
Clement-Simon,  College  de  Tülle  21Ä 
Clerke,  Agnes,  familiär stndies  in  Homer 

III 

Cloquet,  L.,  Part  de  bätir  chez  les  palens 

lfi3 

Cocchia,  E.,  Tito  Livio  e  Poübio  LiL  iSä 
Cohausen,  v.,  Alterthuoier  im  HheiBlacd 

Cohen,  H^  description  des  monn&ies  21£ 
Cohn,  L.,  zur  indirecten  Ueberliefemog 
Philos  1^ 

—  die  Philo  Handschriften  ^ 
Coins  and  Medals,  bv  Stanley  Lane-Poole 

m 

Collar,  W.  C.  the  gate  to  Caesar  Mi. 
Collection  des  classiques  populaires  lifi 

—  de  Clercq 

Collection  de  docnments  HO 

—  de  reproductions  de  manuscripts,  par 

L.  Cledat  lÄ 
Coiliguon,  M.,  histoire  de  la  scnlptore 

—  Handbuch  der  griechischen  Archäo- 
logie 2^ 

—  tele  virile  en  marbre  2S4 
Colliu,  H^  indische  Wurzel  Ksi  1^ 
Colonna,  F.,  iscrizione  di  Pozzuoli  ß2 

—  di  una  moneta  imperiale  äS 
Columba .  contribuli  alla   storia  dejr 

elemento  caiddio  d'occidente  155^  255 
Colvanni,  A.  C,  Torigine  lennana  di 

Laitauzio  ^ 
Comelli,  Q.  B.,  stele  etrasca  ISi 
Commcntari  dell'  Ateaeo  di  Brescia  Ii 
Comraentationes  Fleckeisenianae  HS 

—  philülogae  Jenenses  21 

—  pbilologicae  Monacenses  99 

—  Wölfflinianae  23.  9L  L2Ö 
Comptes  reodus  de  TAcademie  de  Bor- 
deaux ;  de  Lyon ;  de  Metz ;  des  m- 
scriptious,  des  sciences  morales  ;  Pa- 
ris); de  Reims;  de  Savoie;  de  Ton* 
louse  lAff 

—  de  l'Association  bretonne  1^ 


Vii 

Dl.BMltmiao 
I» 

TUbnIt  IM 

urri  in 
rar  AitUii. 

236 

el  rf  Dejouro, 

e  di  ?ai>i«> 

121  33« 

}.  B.  Lecti^'"'- 
I2ä 

196 
136,  336 

57.  230 
122 

p»rE  Ulf: 
U  lÄl  1*> 

:3  Sp«*^^ 


HIB  PI"  ^  CWUH 

Oid.  l 

CollectJ««'''"  ' 
,  Bult«'''  ^'^ 


CoMbni«,  F.  C.,  BBMdote  OxMiciui» 

S81 

—  Botei  on  tbe  PbIloD«»  readinK  181 

—  «nth«oldArraeni«DTenionofPuio'8 
Uws  Itö 

Cm«,  A.,  BronxfgerftUi  ia  Dodeka«' 
airibm  88.  89.  264 

—  D.  Frthner,  zur  Herkuoft  des  beten- 
den Koabeo  im  BerÜDer  MuMon  163 

CordenoDs,  Fr ,  de  anliquiutfl  arbia  Pa- 
tatii  81 
Cordus,  epigrammat».  von  K.  Krause 

a».  918 

Ctraali,  R,.  oaunranoiii  190 
OaiadlM  Mmoi,  too  £.  Urb«  337 

—  di  A.  Gl  Firimiii  68 

—  m  HMMin  38 

—  NC  B.  OrtBHU         6«.  188.  SS7 

—  U«kMM«iiuif  TOD  C.  O.  Bosse  53 

—  viu  dl  Anem,  da  £  Bartoli  m 
Getwiti  an  riMMiriiw  ed.  J.  Gneven 

94.  97.  m 


Ooak,  A.  H.,  iidUa  on  TkmeMAm  IM 
Cotptts  floMarlofam,  ad.  O.  Wta  Hl 

—  insenptionam  graacarnm  toJ.  I,  ed. 
W.  DitteoUerger  944 

—  iaacrjptiaaun  latiaaraa,  voL  II,  ed. 
£.  Hahair  m 

Cefma,  F.,  CjpriaoiieiMr  T«U  dar  aoU 
«poitDlonui  187 
CfluaitiBi,  A.,  fiammento  crealaaaae  NM 
Costa,  B.,  il  dtritto  «onaoo  Mlia  oo- 
■edie  di  Plauto  37 
Costanzi,  V ,  spigoiaiancriatotaBtheStt 
~-  ricerdie  «IIa  ?ila  di  Eradoto  89 
Cottoniri«,  G.,  etndea  lor  Im  terits  des 

1IIC"|,'U~  Tn(-iU-['ius  1  1  'A 


—  L  Uerbst  sur  Thucydide  983 
Croo,  SU  Flatoos  Euthydemos  113 
Craibf  and  Tuckar,  «n  Sopli.  Oed.  tju 

113 

Crotlus,  0.,  ÜBtersndiaogen  an  den 
Mioiamben  des  Ueroudas    179.  993 

—  Pnben  aus  Uerondas  109 
-~  ^^Msmc  bei  Ueroodaa  996 

—  nd  Mriptores  latinM  «Mcetica  49 

—  BeitrtffaittrfriaddsgkanMjtbolo^ 

—  an  dm  Flindan  FMrie  Fapfri  109 

—  n.  Ctobn,  itir  liandaelnfilUcdkfli  Qnbai^ 
lieferuDg  der  Parömiognfkan  IIS 

Oaensp,  Biuurauui«  «mm  aaiuan  oö 
Cnbeiro  fuiol,  J..  Ibaria  nratoUattMicn 

81 

Cuche,  F.,  la  lerfa  a«tio  BacraittPoti  169 
Cucuel ,  Ch.,  ölbanta  de  paleographi« 

Gnissard,  In  UblkiiUqnn  dt  Ii  nntin 
garauMUtna  ä  PUni? anM  d^teon 

99 

Cnltnra  8 
Conont,  F ,  temple  Mitbriaque  908. 918 

—  baa-relief  Dithriaqna  188 

—  Silfnin  dans  1«  calte  da  Mifhn  I4T 

—  Ina  lattm  da  Jalton  49 

—  Uta  latlra  da  Sdnt  Gtdgaira  da 
Njaae  38 

Cnnif,  0,  Agrippa  n.  Ao|«iins  fft 
Cm.  E.,  les  imitntlona  jnridiques  des 
BemaiM  86.  I&9.  210 

Cnrtio«  Bufos,  fiberseut  f«a  £.B.  Afii^i^ui^uu  Lj 

187 

C.urtiiis    F,,.  ilir.  MAdle':'Sf,biclile  von 


278 


Alphabetisches  Register. 


Czyczkiewicz,  A. ,  Untersachaogen  zur 
Odyssee  2:21 

—  de  Taciti  sermonis  proprietatibos  ^ 

IM 

Dahn,  H  ,  sceoische  Uotersuchaogeo  1 16 
Dam.  W,  van,  ad  Diodoram  Siculum 
Damascii  dabiiationea  rec.  E.  ßuelle  Sfi 
Damst^,  P.        cmblemata  32 

—  ad  bellum  Jugurtbinum  Ldi 
Dannenberg,       Grandzüge  der  Mün«- 

kuade  da 
Darbishire,  H.  D.,  abnormal  derivations 

—  xaraßunrat  109 
Dargun,  G.  t.,  Studien  zum  ältesten 

Familienrecht  '2Mt 
Darmestetter,  J.,  Alexandre  •  le  -  Grand 

dans  le  Zeud-Avesta  204 
Dauplt'ix,  A.,  l'interdit  Löö 
Davidson,  Tb.,  Ariatotle  and  aocieot 

edncotional  ideaU  IQL  223 

Davin,  V..  antiqnit^s  cbretiennea  Lß^ 

213 

De  Baye.  l'art  barbare  en  Hongrie  2Üi 
Dee,  C        de  ratione  inter  Asinum 

psetido^Lucianeum  Apuleiqoe  Meta- 

morphüseon  libros  113 
Deecke,  W.,  der  Apennin  2ö& 
Dejob,  Cb.,  Tinstruction  publique  en 

France  92 
Deiter,  II ,  Amsterdamer  Codex  214 
De«Sanctis,  G.,  battaglia  dell'  £urime> 

donte  177 
Descbamps,  G..  la  Grdce  daujourd'hui 

Deschanel,  E.,  6tude55  sur  Aristophane  32 
Dessailly,  reconütilutiun  de  la  voie  ro- 
maine  ^ 
Dessau,  H.,  inscriptiooes  selectae  2i5 

—  de  acclamationibus  imperatoriis  I5fl 

—  astronomische  Grundlagen  der  römi- 
schen Chronologie  151 

—  über  die  Scriptorcs  bist.  Augustae 

23ä 

Deter,  Ch  ,  Abriss  der  Geschichte  der 
Philosophie  144 
Detleffsen,  D.,  Gymnasium  zuGlQckstadt 

172 

Dctto,  W.  A.,  Horaz  u.  seine  Zeit  54. 

I2h 

Dettweiler,  P.,  Untersuchungen  Ober 
den  didaktischen  Werth  Ciceroniani- 
scher  Schulschriften      122.  IM  23ß 
Devantier,  F.,  nponatStta  112 
De  Vit,  via  dei  Cimbri  15 
De  Vries,  W.  L.,  Ethopoiia  i3 
Delalnin,  P.,  inventaire  des  marques 
d'imprimeurs  lül 

—  6lude  sur  le  libraire  Parisien  IQI 
Delattre,  A.  J.,  TAssyriologie  22 


Delattre,  A.  J.,  uoe  flotte  de  Sennacherib 

Delbonlle,  Anacreon  li^ 
Delfour,  J.,  lycee  de  Pau  2ä 
Deloraine-Corey ,  A^  de  amazonnm  a:;- 
tiquussimis  tiguris  IM 
Deloume,  les  manieura  d'argent  a  Rotd« 

Deltombe,  J  ,  notes  sur  PApocolokjntos« 

211 

Demosthenes  ausgewählte  Reden,  vot 
Rehdaatz-Blas'i  1D&.  £il 

—  ausgewählte  Staatsreden,  tod  F.  Ro- 
siger M  UH 

 von  Westermann -Hoäeaberg  35. 

107.  in 

 von  K.  Wotke         36.  mL  177 

—  discours  sur   la  couronne,  par  A 
Julien  in 

 par  £L  Weil  iffl 

=-  Speech  against  the  lavr  oi  Leptiitra, 
by  J.  £  Sandys  36 

—  Rede  für  die  Megalopoliten,  von  W. 
Fox  31 

—  Reden  gegen  Philipp,  von  G.  Bris- 
ning  3&.  M 

—  la  premidre  Philippiqoe,  par  M. 
moine  tik 

—  Ftlippica  prima  tradotta  ISU 
Denifle,  Q.,  les  universiies  fran^aiies 

IIS 

—  die  Statuten  der  Jurissten-UDiversiOt 
Padua  100 

Denino,  A.,  resti  di  anticbi  rednti  S5ä 
Denis,  inscriptions  inedites  de  la  TanisK 

Denissow,  J.,  zu  Euripides  Phoen.  li& 

—  zu  Sophokles  Oed  rex  Iii 
Denk,  0.,  Geschichte  des  gallo  -  fr&nb- 

sehen  CnterrichLs  Iii 
Denkmäler  der  Skulptur  21^ 
Denksdiriften  der  Wiener  Akademie  16. 

li^ 

Deppe,  A.,  das  Varianische  Uauptqaar> 
tier  7i 

—  der  Tag  der  Varusschlacht  Iii 
Deramey,  J.,  les  inscriptions  d'AdoolH 

liö 

Derewitzki,  A.,  Antänge  der  Litteratar- 
güt>cbichte  in  Altgriecbenlaad  li^ 

—  der  Bildbauer  Menelaos  1^ 
Derojac,  die  üauptfeate  der  Römer  1^ 
Dervieu,  C,  campagne  de  C.  Marias  IM 
Dewaule.  Aulas  Gellius  1£ 
Diamautaras,  A.,  inqrpa^ai  ix  Auxsa: 

Dibbelt,       qnaestiones  Coae  ^ 
DictioDDäire  des  antit^uites  liö. 
Dictionary  of  antiquities  IM 


Je  I*  ^, 


D 


J  « 


Crf 


im»!'- 


interpretatus  12& 
Ditttnfyer.  1^ ,  Tcxtkritnches  eur  aristo- 

telischen  Thiergeschichte  34 
Dittrich.  E.,  zu  den  Scholien  su  Apol- 

ionioa  Argonautika  22 

—  zu  C&$ar  de  bello  Qallico  L2Q 

—  ix  Uouatiou  Hfl 
Dodge,  TA,  Caesar  2fiä 
Döll,  M.,  Studien  zur  Geographie  Ma- 
kedoniens 2J>7 

Döring,  A ,  Wandlungen  in  der  p}'iha- 
gorciscbfn  Lehre  ifi^ 

—  Bt  grilV  der  Dialektik  ^ 
Dörpfeld.  W  ,  der  ältere  Parthenon  2ia 

—  die  Odeien  in  Athen  257 
Domaszewski,  A   r.,  Dislokation  des 

römischen  Heeres  2^ 

—  die  Thierbildcr  der  Signa  210 

—  zum  Aufstand  des  Antonius  Satur- 
ninus  ^Qg 

Präumanerdiplom  aus  Bulgarien 

—  das  lijxiufia  von  Kosora  iu  Bulga- 
rien 213 

--  noclumj 

Domin,  J.,  de  l'action  quasi-servienno 

261 

Dominici,  F.,  scavi  nella  necropoli  tu- 


xyiCAlvif   4:   I     j.a«wuu    u  uiv   xiituucu  tii. 

252 

Drexlor,  W.,  miscollanea  174 
Drioux,  pr6cis  de  i'histoire  romaine 
Droyscn,         griechische  Eriegsalter- 
tbUmer  M 

—  Geschichte  des  Uelieuismus  Ii 
Droysen,  J.  G.,  Geschichte  Alezanders 

des  Grossen  2M 
Dubois,  M.,  ezamen  de  I4  g^ographie 
de  Strabon  Iii 

—  Strabon  et  Folybe  4fi 
Ducüiutrity,  G.,  histoiro  ancieuue  2M 

—  hiätöire  de  l'aucien  Orient  2^ 
Ducrocq,  T.,  Fran^ois  Meinard  Frison 

112 

DUmmler,  F.,  'Adij^aiw*  Koitrtia  lOg 

—  Prolcgomona  zu  Piatons  Staat  ü 

—  2U  den  Vasen  au»  Kameiros  g& 
DQntzer,       der  Apologos  der  Odyssee 

m 

—  Uoratius  Canidia-Gedichte  '2M 

—  Ober  den  IJpo/jiijdeö(  vop^öpoi  des 
Aeschvlos  3J 

DQrrbach,  F.,  Torateor  Lycurgue  13 
Duhn,  Fr.      Skulpturfunde  in  Neuen« 
heim  Ißa 

—  u.  Jacobi,  der  griechische  Tempel 
io  Pompeji  39 


I 


280 


Dutnax,  V.,  retirida  dt  k  ehnioologie 

bibli^ue  148 
Dnmenl,  A.,  aper^as  sar  Phistoire  de 
Pempire  romain  75 

Dnmnn,  K.,  ad  Vi'nirii  r.  8  244 
XiumoQt,  A.,  m^laoge^  d'archeologie  97. 

im  218 

DaDQ,  G  .  ihct  Latin  Gtnuidife  141 

—  tbe  uasal  sooaiit  137 

—  on  Coniray's  theory  68 
Dnpony,        m6dod]ie  et  moMirs  de 

rancieDne  Rome  161 
DorajMl-Grerille,  de  la  coaieur  da  decor 

des  TUM  greca  218 
Dürrn,  J ,  Baukunst  der  Griechen  163 
Durui,  V.,  bisioire  grecque  204 
Düse,  A.,  calendario  149 
Dulto,  G.,  ongini  di  Coneo  T.i 
Dnial,  B.,  bistoire  d*Ede«e  149 
Dotio,  L.,  Locr^  189 
Davar,  J.»  the  scooe  bronse  and  Iroo 

ages  3G 
Dyer,  L.,  studies  of  the  goda  in  Greece 

72.  147 

—  on  the  intorraitioo  Df  Athen a  in 

hr-r'i'r  affairs  147 

—  VitruviUft  accouüt  6i 
Dyroff,  A.,  Geidiieiite  des  Prononiea 

reflexjyum  198 
Dziatako,  K.,  aus  TerexubandacbrifteD 

242 

JEarlo,  M.  L ,  supplementarf  excftTatioDs 

at  tbe  Thoatre  of  Sikyon  78 

—  inacription  at  Feilene  244 

—  Sieyoiiiaii  iiMeriptione  69 

—  the  subiunctive  of  purposo  67 

—  ad  Euripidis  Ipb.  Taur      106.  178 

—  Dote  ou  iSopbocle  Aotigooe  46 
Eberl,  G ,  die  Flachkomemii  der  Alten 

212 

Ebers,  G.,  Sionbiidiicbes.  Die  koptische 
Kooft  269 

—  Etruskisches  aus  Ai  n  -pten  78 
Kbertz,  römif^che  Mauer  'J('^ 
Eck,  I>.  Vau,  quaeätioues  scaenicae  l„j 
Eekinger,  Tb.,  die  Orthographie  lateini- 
scher Wörter  in  gnechiachen  laschrit- 
ten  244 

Ecfciiu  dedolatns,  tob  8.  Smmfttobki  24 
Edlor,  0.,  zu  Tacitus  lÜBtorieu  191 
Edwards,  Amelia,  Pharaoh«,  lellahs  and 
explorers  78.  149 

Erdmana,  B.,  Helekdienst  147 
Egen,  A ,  qnaestiones  Florianae  '>3 
Egger,  L.,  Uber  den  Gebrauch  der  Paren- 
these 113 
Egger,  M.,  litterature  grecqne  146.  201 
Egfi,  J.,  uomina  geographica  l  '>^^ 

Uyperbel  in  den  Komodicu  üt:^  Piau- 
tns  126 


rpi  Explor&üoii  fand  73 
ingmber,  St ,  de  canaine  p&Lsgjm 

EhrhArd,  A.,  das  unterirdischf  Rott !" 
der  alte  Bestand  der  gnedu^cki: 
Patriarcbal-BibHotheh  foa  hnaka 

•221 

Ehrlkh ,  Mittelitalieo  in  der  Aaitk 
VergUs  » 
Ehwmid,  Ew,  td  UrtoiteB  cMdum  Or- 

dianomm  127 
Eicbert,  P.,  Wörterbuch  zu  CiuüoäEiii^ 

IP 

BieUngor,  die  Charitea  ftit(Mtm<6 

Eichthal,  E.  de,  et  Th.  Beinach,  tu» 
rar  lettkrobUineaiMifleMid^Aiüitt 

Eismann,  P..  de  participu  t^mpi^n:! 
asQ  TlitieyaidM 

Ellinwood,  F..  Orki]til  r^ligiona  H' 

Eilis,  K  ,  noctea  Maniliaiue  56. 1^^^ 

\7l 

I* 

156 
!^> 

Iii 
» 


—  fragmeou  of  Aeschylus 

—  notes  on  äophoeles 

—  ad  noTa  fragtnenta  Antiopes 

—  Cacsimiles  £rom  Latin  Mää 
~  CatoUluia 
~  Ovidiana 

—  thp  Corsini  MS  ot  the  Coltt 

—  OD  ihe  epoch  of  Herodas 
Elter,  A.,  de  fonna  Utbii  Bomse 

—  au  den  Bruchstücken  des  Stobaai^^ 
neue  Bm^ttfleke  dea  Stobieta  4^ 

Ely-Talfourd.  OIvmpos 
Emerson,  Ellen,  mascs,  heads  td 

Eogelbreebt,  A.,  patristische 

127.  19Ö. 

—  anr  Kritik  der  Predigten  des  Fj 
•tiia 

Engelhardt,  M  ,  StammseiHi  der  m 
nisciion  KonjugatiüD  ^ 
EDgell-Güuthor,  die  ünif«nMt»l*" 

Engelmanu,  A  ,  der  CiTÜproxess  IjJ 
Engelmann  K.,  Büderaüas  xum  »■» 

—  pictorial  Atlas  to  Homer    41.  Uj 

—  l'oeuvre  d'Homere  iUuitrie  J! 

—  Bilderailas  zu  Ofid  ^ 

—  archäologischer  Litleraturbenclrti»? 

Enninnn  A.,  anr  rftmiackaa  KöWPg 
schichte  j| 
EnseigDements  des  ÜBiTenUM 

Ephemeriä  epigraphic» 
Epicteti  et  Moschioois 
A.  Elter 


135.1« 


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rdtid 


>r  GriMhoi 
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urr  exeiTilioDS 


rr»)ihi«  i»t''Di- 
'  .«.«n  ln.«rliru- 


E,'Ji;-öoi4S*'**Ti 


s- — «j»«M8e«  de  droit  ronilB  2 1  o 
Knudt,  W.,  boqwrMiiachiOralHebrifc 

E^kncbe,  U.,  d«  Valwio  Ottont  243 
e.«peraodi«u,  carroaox  vcfniasto  213 
cachet  d'ocaliste  es 
li«piD«i,  A.,  l'sxtoiMiMi  dMvnitenilte 

^.   .  «s 

K-'^i  siii'  L.L  monilp  d'AfistOta  176 
F  K,  1.  ,  me  Bodi  dtriffMiMe- 
iijiciieu  tichnft  aber  die  Seele  S23 
Eiüg,  G.,  Acberuaiic»  jjs-i 
Eiude  sur  l'epiueul«  de  kiestorfiMe  123 
Ea«ngelid»e.  T.,  ntpi  r$«  JTiwÖ»  «»ic 

KiiiiMiirn  reiiqaiMcoll.Q.MenethT  87 
Eoripid«»,  «asgewihlte  TragSdim,  von 
Bruhn  87.  225 

»o<g«w»hlte  Wefke»  von  N.  Weck- 
,  W.  17&  826 

-  Urim  ri.  OberWllt  *eD  C  BtDCb  37. 

108 

-1»  migtdie  Tolgaiinaie  da  Q.  de 
opuchea  ^ 

-  tbrie  dreniM,  tnasUüen  87  ' 

-  AlcOTte,  |Nur  Pabb*  Qoentier  et  B.  • 

-  -  pai  H  Weil  aas 

-  Hucchao,  b»  J.  R.  Saidje  37 

r  intletioe  by  A.  Pelej  87 
t  v  ;  iH,  by  W,  B.  LoiM 

-  n  ut><^  tnatktad  bf  7  Nsab  87 

-  Ml riiku-«,  v«o  D. T.  WiliiMwits-MftI 

-  Hippolyios,  fOD  O.  Wilamowitz- 


Faber,  Missionir,  der  ApoMel  Paob» 
io  £uropa  jgg 
Faber.  M.,  «an  FOnfkeapf  der  tfrie- 

eben  94 
Fabia,  Pltne  l'ancien  a-t-il  assiate  au 

iihge  de  Jeruwlem?  128.  im 

Feccieleti,  lesicoo  tetim  letinitetie  68. 

2M) 

FablnberK.  A.,  de  Herculc  tragiru  jMij 
Faltermayer,  Gescbicbte  de» 

wi>-i'Hi  in  liurshiiusea  219 
FaJctii.  J  ,  VHtiiliinia  208 

l'i(lk,  dcj  litkior  scbolarum  ?.n  Neu. 

baUSCD  ;.>i; 

Falkencr,  K..  ^amcs  bW.  IW.  2t>4 
Fardiiif,  (  ,  iiumigmatiqne  210 
FarKi',  Alcxarulrt'  de  Trallea  31 
l  arici  -i,  ], ,  lit  populatioD  des  lycees  2ii 
Farüi  Jl.  Ii  .  ukles  Irook  üerodotasüd 
l-  atirt-,  i>. ,  tbeorie  dee  preportloM  en 

ari~liiti>(:tiir.>  39 
FiUi-it.  .  ilfc-  Vi'lli-i  l'atertuli  liilc  üO 
Fttusii  Itcieii'iia  ei  Kurien  opera  rec. 

A.  l'^iigclhrjjcbt  53 
Fay,  K.,  et>niological  mtm  347 
P>cbtniT,  A.,  tu  Plaiiuii  Sti«  tius  1:18 
Ft'blupr,  A.,  Knisteliiiii«  der  niraischüti 

Diktatur  75 
Feigl,  H  ,  ForschiiiiiJ'srLi^i'  la  Kleiii- 

HMeii  20* 
Fetjiull,  C  A.  M.,  lodo-EuropeaD  Vo- 

» (>l-.Sy>U'm  tj5 
-  imsui  sonsuls  imj 
KiT.'t,  leb  (jrigiüi'.s  de  l'uuivcTsiti'  SJSO 
I'etrai,  L.  A.,  studii  stonci  149 


262 


Ferrioi,  C,  MticAi  le  leiiole  di  diritto 
ia  Roda  210 
Ffltti  de  ▼ctbüfun  linlftcafii  •pHooM 

ed.  E  Thewrek  de  Pon  ^r  123 
Festschrift  dM  rbeinitchen  Altertbumä- 
vereini  *J7.  170 

—  des  GjimiasiaiDs  zu  Schneeberg  97 
Fiele,        vtrglMdieBdM  Wörterbuch 

ld7.  m 

—  die  Lint«  der  grieefcif dien  Spradie 

67 

Fickelscberer,  M.,  Paolo  Manutio  172 
Fink,  J  ,  Inschriften  aus  Pfuna  (yk 
FiDsIer,  G.,  die  Oretüe  31 
Fischer,  de  Hannonts  periplo  178 
Fischer,  Ziuammeosetaimg  altagyp- 
tiwher  AngemchaiDken  818 
Flasch,  F.  M  .  CoDstaotin  derGroMe  205 
Fleckeiseo,  Ä.,  muoitare  141 
Flinders  Petri,  Aegean  pottery  io  Egypt 

313 

Förstemano,  A.  W.,  de  TOCftlNilil  apud 
Herodotum  poeticis 

POnter,  H.,  die  Sieger  in  den  olympi- 
schen Spielen    •  68.  158.  261 

Förster,  R.,  Eduard  Labbert  173 

—  Choriciana  Miltiadis  oratio  224 
Folk*Lore  Journal  16 
Fontana,  G.,  Ari  tid.-  105 
Foresii,  A  ,  mitologia  greca  147 
Forrer,  Ii.,  römische  Seidentextilien  IGi 
Fonehongen,  indogennaniKlie  3 

—  romanlacbe  3 
Fossey,  C ,  seines  de  chasse  89 
Foneirt,  le  r61e  de  Sophoele  aprti  le 

dfesastre  des  Atheniens  en  Sicile  116 

—  ctude  sur  les  empereur*^  qui  se  firent 
iuiuer  aux  mvöt^res  d'Kieubis  252 

Fongftree,  G.,  ioseilptioii  de  Sftiftmine 

193 

Fournier,  M.,  ies  Statuts  des  uaiversit^s 
fnactues  178 
Foornier  et  Goaieliii,  Thaejrdlde  Vil 

118 

Faurrierc,  Haliiam  et  la  mytbologie  202 

—  Homers  Eutlehooofeo  aoa  dem  Buche 
Judith.  Uebenettiug  von  F.  Kodier 

41 

Fowler,  H..  Cicero  in  Cat.  IV  182 

—  Plutarch  Qu.  Gr.  116 

Fowler,  Ward,  Tae^ar  and  the  founda- 
liuii  uf  the  Kuiuau  imperial  sjstem 

76.  161 

—  field*Volee  nod  tbe  Apolline  worship 

263 

Fox  and  Hope,  excavations  at  Silchester 


Fräokel,  M.,  die 
gamoD 


TM  hr 


Fraccaroli,  G.,  tenn  e  onarta  ode  nemo« 

229 

—  dne^veTil  di  Solene  176 


Francotte.  H  ,  lei  pepnintios  primitim 

de  la  Grece  307.  ^ 

Frankfurter,  S.,  Textkritischefl  lo  des 

Scriptores  hiat^  Angostae  $i 
Frantz,       de  eoBoediae  AttiCM  9» 

iogis  ßi 
Tnrj,  B.,  eanli  de  critiqQe  9: 
Frauberger,  B.»  die  Akropeiii  tm  Btti- 

beck  Ä 
Fräser,  J.  G  ,  the  golden  bougb  148 
Freennn.  B.  A^  kieuirT  of  Sicily  m 

903.2» 

~  histohcai  essays  i& 
Freosel  J.,  EotvieUung  dea  nlilifa 
Saubaues  1^ 
Frenehl,  IL,  qnneetiottes  Locntiiut 

iJf 

Frendentlial ,  M.,  die  &kenmfli>  leii: 
Philos  43.  114  1?1 

Fhedl&nder,  K..  Matrikel  ron  Frinkön 
m,0.  » 

FMedriek,  G.,  Koiuektantt  n  PUotBi 

Fritsch,  altagyptiache  Bronzen 
Friieehe,  R.,  qoeeetlonee  LncMete  1^ 

Frochde,  O.,  die  Anfangsgrunde^ 
römisdien  Grammatik  ^ 
_      Jnlio  Bofluwo  Charisii  MCton 

121.  1S6. 1^ 

—  de  Nonio  Marcello  ^ 

—  Valerii  Prob!  de  nomine  Kbellam  Sil 

FruLlicb,  F  ,  das  Kriegswesen  Cäsa« 

—  de  rebus  inde  a  Caesare  occisa 
stis  .«« 

Fr6blleh,  a,  de  «Tmaauiiew  Utiotf 

rontroversis 
Jj  röhlich,  Hobert,  Herodots  Reises 

Orient 

Fröhner,  W.,  kritieeke  Stoditn 
Fachs,  R  ,  dir  Plethora  *J 
1  uguer,  F.,  iexicüo  Liviaoum  * 
Führer,  J.,  snr  0«ichiehte  im  E^' 

baltums  ^' 
FulYio ,  L. ,  edificio  teroiale  di  Csa^ 

forte  .  y 

Funck,  A.,  die  InCeinisebM  iMn 

auf  -  im 

—  neue  Beiträge  aur  Kenniai«  ow* 
teinitehen  AdVerbin  aof  •  im  T 

—  insrhriftliche  Zeugnisse  für  U»»^ 
sehe  Verwaodtsdiaftsiiaiaea 


39 


«4 


SSO 


—  lateLoisco  proaigiom  „ 
Fnrehbein,       Ubüefiifla  di  Poii>|^ 

SSL  S»^ 

Furtwangler,  A.,  «um  OstgieW  *J 
Zautempela  in  Oljmpi«  ^ 


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lu  aisBuv  II. 
|j  PfuiX  M 
31 

leriplo  178 
•etniog  »hißf- 

m  m 

t  Ml 

MtWry  in  EgTP' 
31J 

foobalu  ipod 
in  dfB  «fjBp^ 

ibert  173 

oratio  ^ 
Ii 

m 

\nci 

[p.ntextili*»  ISI 
3 

llJM  ^ 

ihi  de  «prt« '« 
V.T  Steile  116 
ir-  joi  «e  fif*"' 

n  de  S»!«»»« 
ISS 

ile,  oBitenitii 
■huerdide  V« 

IIB  i 

ivthologi»  »«  j 
/ttidemB«»« 


Fiteoiii.  E.  1,  kifir 


'I 


-  bis(«icil  *W; 

Fwxiii,  11.  *^ 
j  Fnodwlul.  i-.^ 
Fne(iIliito,K.!li"  • 

»0  , 
Friedriffl.  6-- 1''*''" 

Fnwh,».ii'--^_ 


:i 


Fwbdt,  '  ■ 
Ft4liii<»J>;,> 

Fdkrtf, 


Glbl<>r.  Erylhrä  2M. 
Gti  iiistitutiones,  «d.  Tb.  Dydynski  123 
(iaidoz,  U.,  Dis  l'aier  et  Aere-Cuni  22i3 
Galbo,  de  persoDis  apud  VirKiHnra  ILI^ 
Gtleni  »cripta  miiiora,  ror  .1  Mdller 
Geliert,  ScJmlwesei)  in  Knglauti  III 
Gamnrrini,  F.,  necropoli  ititlica  in  No- 
filara  lüä 

—  iscrixione  etrusca  io  piombo  ül 

—  ««(lolcreto  etrusco  rbiusino  äl 

—  afanzo  dj  un  inautoleo 

—  serni«s«  con  etrosche  iscrtKiooi  flii 
Ganter,  L,,  die  PrOTiDcialvrrwallung  dnr 

Triumviro  21Ü 
Gardner,  K  A ,  K^ypt  and  Mycenae  212 

—  archaeoloinr  in  Oreece  SS 
Gardner,  P.,  new  cbapters  in  Oreek  hi- 

Story  L5fl  2M 

—  chariot  group  fl2 
Gardoer-IUle,  W.,  Cum-Konstmktionen 

fiä.  iSUL  2jQ 

—  mode  and  tense  U2 
Gardtbausen,  V.,  Augustoa  u  seine  Zpit 

Ii  Ui2.  !JÜ5 

—  P.  Bagiennas  2SÜ 
Garofalo.  F.  P.,  le  lege»  sacratae  äfi 

—  Ikeias  signore  di  Leontini  2M 
üatti,  G ,  scopcrte  di  Roma      üL  2&fi 

—  aranxi  di  abitato,  noll'  antica  Java- 
num  Hl 

—  scoperte  epigraficho  di  Roma  ia&. 

245 

—  frammeoti  ppiuratici  di  editti  ISi 

—  i<icrizione  del  Faltonio  Probo  laS 
~  iacrisione  del  Pitocle  ä2 

—  iirricioDi  della  Via  Labicana  fil 


Geiser ,  kirchliche  Geog.'^pbio  Griecheo- 
lands  L&2 

—  BigthUmerverzrichriisse  Ififl 
Gemelli,  G.,  maiiici  da  fasione  Ifiä 
Ucmol  I,  W ,  Realien  bei  Horaa  iA.  12£L 

im 

Gemss,  G  ,  Litleraturbericht  zu  Corne- 
lius Nepoi  52.  123 
Genther,  L.,  Ober  Tbeokrit  u.  Moscbos 

41 

Uentilc,  G. ,  murales  tabulao  campanae 

IM 

Gcorgii  Cypri  deecriptio  orbis  liomaoi, 

cd.  iL  Uelzer  SS.  22& 

üeorgii  Pisidae  carmlna  ,  von  L.  Stern 

uacü  140 
Georgii,  antike  AeDca''kniik  ül,  lü 
Geratbewönl,  B  ,  Allitteration  tuutrugen- 

der  Silben  ^ 
Gercke,  A. ,  ein  alcxaodrioif  ches  Satyi^ 

drama  1Q2 
~  Arislon  32 

—  Ari<itotoleuffl  178 
Germania  3 
Germane,  tbe  house  of  the  martyrs  Jobn 

and  Paul  IM 
Gerojannis,  J .  aus  Albanien  123 
Gerstvnberg,  C. ,  die  Reden  bei  Sallust 

IM 

Gersteno  cker,  J.,  zum  grammatiscb-sti- 
lisiiachen  Üntcrricbt  68 
Gertb,  l< ,  gritrbische  Scbulgrammatik 

Gewhichtsbl&ttcr,  stciermirkische  3 
Gevaert,  Fr.  A  ,  Ursprung  des  rOmi> 
sehen  Kirchengesanges  Gfi 

flcwvar     P     17.rlftiitarnn(TAn   «ii  inlAnini 


A)phabetadie8  Register. 


Gibbon,  E .,  bistorj  of  decline  and  fall 
of  tbe  Roman  Empir'>  2S£i 

G»dion>^eD,  W.,  Cicero»  Briefe  als  Scbol- 
lektar«  L22 

Oietecke,  A- ,  der  Stoiker  Ariston  von 
Chio»  IM 

—  de  pbilosopbomm  Tetemm  qua-:  ad 
eziiiuro  f^p^ciant  sententiis     KL  2hl 

Gif^emann.  P.,  de  metro  paeonico 
Giesing,  F..  Btiukge    zur  rOmi^cbeo 

Taktik  21Q 
üie»-';W(Mii.    A.,    Hauptprobleme  der 

Spracbwis^^nscbtift  247 
Olgas,  E. ,  cboiz  de  la  corre^pondance 

de  Pierre  Bayle  91 
Qilarow,  A.,  Plato  als  historischer  Zeuge 

11 

Gilbert,  E.,  la  pharm acie  k  travers  leg 
fciecles  212 

Gilb«'rt,  0  ,  G*'8chichte  und  Topographie 
der  Stadl  Rom  Jh 

Gilbert,  W. ,  Bemerkungen  Ober  dcu 
ethischen  Gehalt  der  Oden  des  HorMZ 

fil.  233 

Oilmore,  Bubylonia  under  tbe  Greeks  Ii 
Oimm,  J.,  de  adiectivis  Plautinis  U£ 
Giornale  degli  scavi  di  Pompei 

2^ 

—  degli  8cavi  di  Siracusa  21^ 

—  della  ictteratura  italiana  3 

—  delJa  libreria  22 
Girard,  P  ,  la  peinture  antiqne  oiL 

bronze  de  Kabirion 
Giri,  ü.,  la  poetica  di  Orazio  Liö 
Giubtioiano,  N.,  gli  Aryi  e  le  ongioi 

europeo  12 
Gladstone,  E. ,  landmarks  of  Homeric 

study  22Z 

—  the  ülympian  religion  12 
Glaser,  R  ,  Klvtemne$itra  in  der  grie- 

chischoii  Dichtung  233 
Glabguw  Uiiiversity  Review  liJ 
Olennie,  St  ,  Indian  urigin  of  populär 

Ultf  ZI 
eiobe  71 
Globus  71 
OlQck,  F. ,  comraentario  alle  Pandette 

&2 

Onapbeus,  Acolastus,  Ton  J.  Holte  21 
Onecchi,  appunti  di  numismatica  lül 
6n«rriica.  edidit  A.  Elter  22fi 
Goblet  d'Alviella,  la  migration  des  sym- 
boles  Llß.  2ü2 

OObel,  E.,  Bemerkungen  über  Aristo- 
teles 31 

—  zu  HomeroB  II 
Görres,  G.,   Stadien  zur  griechischen 

Mythologie  Ilfi 
Goette,  A.,  de  L.  Accio  et  M.  Pacuvio 

1^ 


Götz,  G ,  der  über  glosiania   iL  !t 

—  de  divi  Hidriani  seolectris 

—  colloqoi      scboiicaa  HarteiasBm 

21  Iii 

Götze,  R ,  qoaesäoDes  Eomentaae  l- 

GOtzeUr.  L  ,  EiEfin««       Dioiiraioi»  : 
Hal;iiarna-.fl  aci  Plu'jrch  *' 

—  qoaestiooes  in  Appiani  et  PoKi 
dicendi  cetus 

Goldbacber,  A.,  der  Helleci&mas  ioB  - 

IL 

Gomperz,  Tb. ,  die  Schrift  voai  Stur- 
we«PD  der  Atbvc^r  iL  r^-T- 

—  Phi: Odern  u  die  Schriften  der  tn-'- 
kulsni^cben  Bibliothek        Ui  2.V 

—  üeberrestc  eioer  drri  f-JjtOLi^d« 
Phaedon    eothakeodeQ  i'^prrusnr 

21 

Goodyear.  W.  H  ,  the  gramoar  of 
Lotus 

Goitlieb.  aber  mittelalt erUcbe  bibic 
theken 

Gould ,  S  Baring ,  the  tr»gfdy  of 
Caesars 

Goyau,  G  ,  Chronologie  de  i'empirt 
main 

Graef,  B. ,  Grabdenkmal  aus  bitbjtr« 

üraetz,  H ,  history  of  the  Je»* 
Graf,  E.,  Rhvi?nims  u.  Metrum 

—  Pindars  iogaudische  Strophen 

—  zu  Aescbylus  Supplices 

—  zu  Lucians  Fischer  ^-^ 
Granger,  F  ,  Aristoile  od  the  Kt:^ 

and  passive  reasoo  '.- 
ürant- Robertson,  C,  notes  on  C^cwoj 

Lottera  ^ 
Grau,  K  ,  de  Ovidii  metmor^^^^ 

codice  Amplouiano  ^- 
Grau,  R    F.,  the  goal  of  the  bunw 

race 

Granx  et  Martin,  fac-similes  M 
Graziudci,  V.,  il  riso  in  Omero  1-' 
Greard,  0 ,  la  morale  de  Plutarqu«  <J 
Greef,  A ,  lexicou  Taciteum  ^• 
Gre(  ff,  R.j  Studien  Ober  die  FlwfUf 

nicuscblichen  Auges  '!* 
Grecnough,  J.  B.,  ante  and  post  IM 
Gregorius  Nazianzenus  scripta,  cur  J 

P.  Migne 

—  Pan^gyrique  des  Macchab*es,  yvi 
IL  V6?iu 

Gregorii  Nysseni  ntpi  tpootan 

nou  über,  ed.  C.  Burkhard  53-  J-f 
Gregorovius,  F.,  kleiue  Schrifwo  i> 
Gregorutti.  C,  raotico  Timaro  1* 
Oren,  A.,  Etymologie  des  Kavta^ 
Greuzboien  J 
Greu/wail  in  SfidwestdeatschiaLd  ^ 


,rAr««»;  Tiefte,? 


Unirand,  IV,  la  vie  des  ürecs  158 
Gundermann,  G  ,  die  Plautiniscbe  Uo- 
Btellaria  128 

—  malacia,  gubernias  Üfi 
üurlitt,  L  ,  Nonius  Marcellus  u.  die 

Cicero-Briefe 

—  nochnuild  der  Archetypus  der  Hrutus» 
bripfe  ifi2 

Gnriitt,  W  ,  über  Pausanias  IfiJ 

—  der  £  Mioiiambus  des  Uerodas  12U 
Unwahr,  der  Ck)dex  Viciürianus  des  Te- 

renz 

Gutscher,  U ,  die  attischen  Grab?chrif- 
te« 

GnUchmid,  A  v,,  kleine  Schriften  24^ 

im  2ia 

Gymnasialbibliothek                88,  HQ 

Gymnasium,  von  Ubiig  1 

—  von  Wetsel  4 

—  russische  Monaig^chrift  4 
Habel,  P  ,  ein  Beitrag  zur  Deutung  des 

Slierschädels  2fifi 

Hacbcz,  K.,  Lukrez  als  Dichter  12& 

Häberlin,  C,  Eduard,  Hiller     2fi.  22Q 


Hardy,  E  G.,  ioiperium  consulare  211 
Hsrdie,  W.  R. ,  notes  on  tho  Anüope 

as 

—  study  of  Greek  Ijric  meire  138 
iJarn&ck,  A.,   Mediziai2»cbc:>  aus  der 

ältesten  Kirchengescbicbte  IM.  1S2> 

—  griechische  Ueberscuung  des  Apo* 
logeticus  Tertullians  1^  243 

—  Bruchstücke  des  Evangeliums  u.  der 
Apokalypse  des  Petrus  22i 

—  die  ältesten  christlichen  Datierungeo 

205 

Uarries,       tragici  graeci  IM 
Harris  ,  Helen ,  the  recovered  Apology 
of  Aristides  32.  132.  llfi 

—  a  study  of  Codex  Bezae       HL  112 

—  the  Codex  SaugalleDtiis  1^ 
Harrison,  Jane,  mythological  studies  23 
Uarster,  römisches  Steinmonument  aus 

Bierbach  211 
Härtel,  W.  v.,  patrisliache  Studien  fiÖ 

—  Aufgabeu  u.  Ziele  der  Philologie  2& 

—  u.  K.  Schenkt,  die  neuen  Lehrpiftne 


286 


Alphabetisches  Register. 


Hartl,  die  Landesvermessang  in 
Griechenland  lö 

fiartfelder,  K. ,  Bericht  aber  die  Litte- 
ratur  zur  Geschichte  der  Alterthams- 

wissfiDSchatt  IDD 

—  MelauchthoDiaDapaedagogica  dS^lHL 

218 

—  aus  einer  Vorlesung  Melanchtboos  QI 
Harttelder,       Kathariaenfest  der  Uei- 

delberger  Artistcnfftkult&t  2fi 

—  Desiderius Erasmus  von  Rottordam  2ii 

—  das  ideal  einer  üumanisteoschule  2äs 

Hartman,  J.,  analecta  Xenophontea  nova 

US 

—  de  Horatio  poeta  54.  125. 

—  de  Phaedri  fabulis  51 

—  ad  Plutoiiiä  Phaedonem  ü 

—  ad  Terentii  Euuuchum  IjQ 
Ilartmann,       der  römische  Bohle  nweg 

im  Dievenmoore 
Hartmann,  P. ,  de  canone  decem  orato- 

torum  iü  2:iii 

Hartwig,  P.,  zu  dem  Epiktetischen  Silen 

IM 

—  zwei  Scbalenbilder  des  Epiktet  8L> 

—  Herakles  uud  Eurytos  Sil 

—  der  Tod  des  Pentbcus 

Harvard  Studies  Ifi.  Öß 

Uar^maun,  Fr.,  quaestioaes  sceaicae  di 
Haskett  Smith,  the  ruins  of  Baalbeck 

2ül 

Hasse,  E. ,  zur  Syntax  des  Zahlwortes 

Haasenkamp,  R.,  Fragmente  der  euri- 
pideischeo  Antiope  u  der  >Toro  iar- 
nesec  ^ 

Haug,  die  Viergöitersteine 

Haupt,  K.,  Livius-Kommentar  L26>  IM 

—  Anleitung  zur  livianischen  Darstel- 
lungstorm  lüli 

Hatcb  and  Redpath,  a  coocordance  Iii 
Hatherly,  S.  G.,  a  treatise  on  Byzantioe 

üiusic  LiS 
Hatzidakis,  G.  N.,  Eiuleituug  in  die 

neugriechische  Grammatik  ül 

—  Tttpi  rou  jritütraixoö  Ofjrijfiar  ot  iv 
'Ekkddt  24a 

Haur^au,  B.,  notices  et  extraita  ,65. 

Haory,  J.,  Procopiaua  2^11 

—  Tbt'ophanes  184 
Hausen,  Fr.,  de  Antiphontis  tetraiogüs 

Hauser,  H^  Fran^ois  de  la  Noue  1120 
Hauser,  ETv.,  alte  Geschichte  Kärntens 

m  IM 

Hauser,  0.,  sogenannte  wagenbesteigenüe 
Frau  Ö9 
HaussouUier,  Grdce  HL  257 


Haverfield,  F.,  notes  od  Roman  Brituo 

—  date  of  Hadrians  wall  1^ 

—  Roman  remains  at  Chester  ISi  lää 

—  an  altar  to  the  Matres  Ollolotae  ^ 
Uauvette,  Hj  le  professeur  de  gret 

P^trarque  et  de  Boccace  1ä 
Havet,  J.,  Jgoranda  2^ 
Havet,  L  ,  la  prose  m^triqae  de  Stic- 

maque  Iii 

—  Plautus,  notes 

Uiivmao,  some  notes  od  the  Pisaoc 
of  St,  Perpetua  ^ 

Hazanaä  y  la  Rua,  la  impreDta  en  S«- 
Villa  ÜL 

Headlam,  W.,  on  editiog  AejchTlos  ^ 

1Ö2 

—  elecliou  by  lot  at  Atheos  iL  I^n 

m  *i 

—  notes  on  early  Athenian  bisior)  Ij") 

—  various  conjectures  1*' 
Heberdey  u.  Wilhelm.  Bericht  über  eite 

Reise  in  Kilikien 
Hecht,  M..  zur  Methodik  des  alt$pnc^- 

licben  ünterrichts 

—  zur  Vereinfachung  des  graoB*^ 
sehen  Unterrichts 

Hecht,  R.,  die  Darstellung  fremder 
tiüüalitäten  im  Drama  der  ünfiÄrii 

1| 

Hegedüs,  St.,  Persius 
Hehn,  V.,  piantc  coltivate 
Helberg,  liandschriflliches  zuffl  ss- 
plicius 

Heichen,  P  ,  Culturgeschichte  in  ÜMp- 
daten  ^ 
Ileidrich,  G.,  Textkritisches  zu  V*:f; 

Heikel,  J.,  Entstehung  der  Kowinko^ 
nen  bei  npiv 

—  Beiträge  zur  Erklärung  tod  fi^- 
tarchs  Periklea 

Heiligenstädt ,  R. ,  de  finaüutn  m 
rodoteo  ' 

Heine,  W.,  Geschichte  des  Re»lprogJ^ 
nasiums  zu  Solingen 

Heinrich,  K.  E.,  über  den  PeatitlJ^ 

Heinze,  P.,  Anacharsis  ^ 

Htiiuze,  R ,  Xcnokrates 

Heisa,  A.,  coup  ü'oeil  sur  TeUi  *cii* 

de  la  numiamatique  de  rE^^A^^*': 

tique 

Heisterbergk,  C,  zum  ius  iuhcan»  ^^-^^ 

—  falsches  Ciut  aus  Cassio  Dio  i^' 
Heibig,  W.,  die  Sammlungen  iaJR«o^ 

—  scavi  nella  necropoli  Tarqujmj* 

166 


288 


Aipb&betiscket  Register. 


—  Bum  Verlftil  der  römiacheo  MOnz- 
tjpik  93 

Heydeoreicb,  E.,  ein  Hnniftoist  (Harti- 
mus  Balticus)  26 

Heyoacher,  Beiträge  sur  Behandlung 
der  lateioischeD  Grmnauitik  199 

Hickethier,  sor  Betoanog  des  Lateini- 
schen 142 

Bilarii  traetatus  super  psalnios,  rec.  A. 
Ziogerle  53  167 

Hilherg,  J.,  ein  Citat  ans  Philomon  51 

Hildebrand,  A.,  de  verbts  apud  Ilome- 
mm  ISO 

Bilgenfeld,  A,  R.  A,  Lipilae,  Nekrolog 

172 

Hilgeuteld,  H.,  Senecac  cpistulae  mo- 
rales  129 
Hillebrnndt,  A  ,  die  Endung  -tr^s  198 
iiiller  von  Gärtriugen,  Fr.,  zur  arkadi- 
schen Kdnigflliste  SS9 

—  das  Deiikiiial  Ch&remona  62 

—  eine  griechische  Vase  mit  Ruhren  90 
Hillscher,  A.,  huuituum  litteralorum 

graecomm  ante  TibiȆ  mortem  in 
arbe  Ronia  eoanDerAtoruni  historia 

71  251 

Hintoer,  F.,  der  Pflicbteostreit  der  Aga- 

iiuninons-Kinder  116 
Hiniiier,  V.,  noch  einmal  meridies  <nH 
Ihm,  C  H  ,  7.nr  Beurtheilung  Appians 

176 

Hirschberg,  J.,  MajrMtpawf  222 

—  iVu»  Toü  deivos  62 
HirBChfeld.  0.,  die  ägyptische  Polisei  311 
~  la  poUce  de  sftret^  dAtia  Teinpire 

romain  211 
Hirsch,  ü  ,  Urheioiatb  der  iudogerma- 
neo  77 

—  gehören  die  Phryger  u  Thniknr  zu 
den  aalen  -  oder  ceotum  -  Stämmen  196 

—  sur  Endung  des  Gen.  Sing,  der  Pro- 
ttomiua  196 

Hirzel,  R.,  sor  Charakteristik  Theo- 
pompa  184 

HiBtoire  des  Htt<»ratQres  aocienaes  et 
modernes  70 

Uistoria  c  memorias  da  Academia  de 
Lisboa  16 

Hitzig,  U.  F.,  die  Stelinng  Ksisor  Ba> 
drians  in  der  römischen  Reditsge- 
schicbte  256 

Uochart ,  P. ,  Panthentieit«  des  annates 
de  Tacite  59 

Hochdanz,  F.,  lieniorkungen  sur  Topo- 
graphie des  alten  Korn  156 

Hodgkin,  Tk.,  Italy  and  her  iuTaders 

75.  256 

—  Theoderic  the  üolh  76 

—  Roman  bronte  vestels  90 
Hoefer,  F.»  histoire  de  la  aoologie  161 


Höter,  U.,  die  Priesterschaf len  m  Kanes 

261 

—  zu  Eusobios  SB 

—  die  Göttin  Vpaia  71 
Höger,  Chr.,  zu  üoraz  M 
H6uU  M.,  faati  praetorü 

Uömes,  M.,  die  Digescbtebte  des  Men- 
schen 77.  20$ 

—  pr&historische  Thonfigur  aas  Serbien 

90 

Hössli.  II.,  Eros,  die  MiDDerüebe  der 
Griechen  156 
HoffinanD,  B..  daa  Modnagmts  66. 199 

—  sylloge  epigranmatom  graeeoraai 

244 

Hoffmauu,  ü.,  die  griechischeci  Dialekte 

67.  18^  196 

—  ?iir  indogprmani^chen  Lautlehre  S5 
Hotmeister,  A  ,  Matrikel  der  Univerutit 

Rostock  96  100  399 

Hogue,  A.,  the  irre^nlar  verbs  15^^ 
Holländer,  U ,  Ober  den  Codex  Este  es: 


HoUeaux,  M.,  base  da  sanetoaire  d'Apof- 

lon  Ptoios  I3S 

—  bronzes  du  Ptolon 

HoUeck.  H  ,  der  harpalische  Prosess  10? 
Holm,  A  ,  griechische  Geschichte  HU  50 
BolstHin,  H.,  Briefe  oberrheiniacfa^  Hq- 

mauiüten  ^ 
Holtsmann,  H.,  das  neue  Testaaaeat  lä2 
Holzapfel,  L.,  zu  Plutnrcb  45.  231 
Hoizinger,  C.  t.,  Aristoteles  atkeniscke 

Poliiie  91 

—  Theokrit  in  Orchomenos  33S 
Holzweissig.  Fr.,  lateinische  Scholgrae- 

matik  6a 
Bommel,  die  Astronomie  der  alten  GkBl< 

däer  37 
Homen  cannioa  rec.  A.  Ludwich  40  t7Vf 

—  riliade  et  l'üdyss^,  par  A.  Feill«* 

40 

Ilia3,  von  Amei?  Hentse       110  17S 

 par  P.  A.  ßracü  110 

 ed.  P.  Gaoer  40. 179 

—  —  von  J.  C^t  iiLi' ri  40 
 by  G.  M  Edwards         40.  llü 

—  —  rec  A.  Franco  40  HO 
 by  B  J.  Hayes  40 

—  ~  cur.  Inama  et  Ramoriao  T2>' 

—  -  par  A.  Julien  40 

—  *—  von  J.  Kempf  96t 

 TOU  J.  Laroche  40  110  179.  22»^ 

 par  C.  Lepr6vost      4a  1 10  22o 

—  —  par  L.  Leys  40.  326 

 par  A.  Pie'rroB  dOi  9|6 

 par  E.  Ri^fTon  HO 

 by  Th.  ijevmour  40 

—  ^  ton  O.  Stier  dO 
 Homer  for  Befinnara»  Ittad  IIO 


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290 


Alphabetisches  Register. 


Hnitscb,  Fr.,  inetrolo^scher  Excarg  02 
Huyn  de  Veriieville,  L.,  du  damnum  in* 
fectam 

Hylak,  F.,  über  die  passive  Bedentiing 
medialer  Aorisliorroen  LLl 

Hyvcrnat.  H.,  et  Müller- Simonis,  rela- 
tioD  des  missioDS  scieotifiqaes  Z£ 

Jaürboek  van  de  kontoki  Akademie  te 
Amsterdam;  Groniugou .  Leideu;  üt- 
rechl  .  ifi 

JacksoD,       Dotes  on  üerodas  SS 

—  00  Parmeoides  lfi2 
Jackson,  W.,  the  Avestan  aiphabet  IM 
Jadart,         rerae  de  l'Academie  de 

Reims  26 
J&ger,  0.,  Alexander  der  Grosse  20^  251 

—  Alexander  der  Grosse  als  Regent 

15Ö 

—  Marcus  Portins  Caio  IM.  201.  235 
Jabnke,  R.,  comoediae  lloratiutiae  ires 

21.  fiö.  iifi.  2ia 

—  eine  neno  Ovid-Vita  lüy 
Jahrbuch,  biographis>cbeü  1 

—  des  arch.  Instituts  lö 

—  für  Elsass-Lothringen  LI 

—  geographisches  77 

—  des  bist.  Vereins  Glarus  Ifi 

—  der  Ge&elhchaft  tür  lotbr.  Geschichte 

—  bist.,  der  Görres-Gesellacbaft  15 

—  der  hamb  wiss.  Anstalten      HL  Öü 

—  der  preuss.  Kunstsammlungen  16 

—  des  höheren  Uuterrichtswegens  1 

—  der  Philosophie  1 

—  philohophisches,  der  Görres- Gesell- 
schaft 1 

—  far  Schweiz.  Geschichte  U 

—  statistisches,  der  höheren  Schulen  1 
Jahrbücher  der  Akademie  xu  Erfurt  LZ 

—  der  rheiu  Alterthumsfreunde 

169.  21ä 


11 
12 

1 
1 


—  für  mocklenb.  Geschichte 
-  neue  Heidelberger 

—  für  Philologie 

—  preuBsische 

—  für  protestantische  Theologie 
Jahresbericht  Über  die  Fortschritte  der 

Alterthuniswisseuschaft  ü 

—  —  Supplementbände  5 

—  über  romanische  Philologie  Ifia 

—  der  Ecblesischeu  Gesellächaft  II 

—  theologischer  /L  ^ 
Jahresberichte  d.  Geschichtswissenschaft 

5,  95,  212 

—  des  Berliner  phil.  Vereins  17 

—  über  das  höhere  Schulwesen  iL 

212 

Jabresbeft  Schweiz.  Gymn.- Lehrer  II 
Jahres -Verzeichuiss  der  SchuUbhand- 
lungen  2d 


JambHcbi  de  comraani  matfaetnatica 
scientia  ed.  N.  Festa  Lü 

Jannaris,  A.  N.,  wie  spricht  man  in 
Athen?  1^ 

JaoEon,  E «  de  epigramraate  Aothologiae 
Paiatinae  lOS 

—  ad  Catulium  11 
Jaspar,  W.,  Studien  aber  die  Aher- 

ihQmer  tod  Pergamon  211 
Jeanroy  et  Paecb,  bistoire  de  la  litte- 

rature  latine 
Jebb.  R.  C  ,  Humer  U 

—  Geschichte  der  griechischen  Litie- 
ratur,  mssisch  übersetzt  lAh 

Jelinek,  Fr.,  Eiofluss  der  Rhetorik  aat 
Homer  11 

Jenny,  S.,  bauliche  Ueberreste  Ton  Bri- 
gantium  e2 

Jeremias,  A,  Izdubar -Nimrod  14^.  '^^2 

—  Tyrus  bis  zur  Zeit  Nebukaduezir» 

2Ö 

Jerxsen,  K.,  Bemerkungen  za  Horaz  12^ 
Jejsperaen,  0  ,  the  articulatioQS  of  Speech 
sounds  137  2») 

Jevons,  F.  B.,  Greek  Literature  Ii 

—  note  on  Aeschylns  114 

—  notes  on  Eunp.  Rhesus  ilä 
J6ze,  G,  les  lois  agraires  2Ji 
Ihm,  M.,  die  llippnitrica  III 
~  zu  den  rumiächeo  Spieitafeln  195 

—  Flucht  des  Aeneas  'J&i 
Ihne,  W.,  römische  Geschichte  tSI^ 

—  zur  Ehrenrettung  des  Tiberiu^  152 

Ilberg,  J.,  über  die  Schrifistellerei  des 
Klaiidios  Gaienos  2^ 
Jllek,  F.,  Präpoititionen  bei  Ilesiod  IM 
Hg,  über  die  homerische  Kritik  11 
Imhoof  Blumer,  F  ,  griechische  Münzen 

—  Porträtköpfe  auf  Münzen  36o 
Immerwabr,  W.,  Kulte  u.  Mythen  Ar- 
kadiens Ii  lliL  25i 

Immiscb,  0.,  unser  Piatontext  Ld2.  22^ 

—  eine  alte  Pflanzentabel  ^ 

—  ein  klassischer  i'  indling  aus  Aegvptc« 

m. 

Inama,  V.,  antichi  castelli  SA 
Indice  generale  dei  laToh  del  R.  Uu- 

luto  Lombardo  lä 
Indices  chrunoiogici  ad  Opera  minora 

Muratorii  \Q2 
Inscriptiones  graecae  metricae  ed.  Th 

Preger  fi2  ISIL  IM  211 

—  orae  septentiionalis  Pomi  Kuxini. 
ed.  B.  Laty.schew  fil 

Instruc^ao  publica  b 
lüätiukiion  für   die  Herstellnng  dir 
Zettel   des  alphabetischen  KaLalivgä 


292 


Alpliabotisches  Kegister. 


KeU,  B.,  die  soloDische  YerfasauDg  105 
—  attisebes  Viertelobotoastichen  346 

K«^il,  n..  commentarius  iaVarroais  rerum 

rusticaruin  lil)ros  60 


Keim,  Fr-  zur  Hooierleklüre 


41 


Keiper,  neoe  nrkandlicho  Beitrftge  220 

Kokulc,  R.,  Aiukrcnn  214 
Keller,  0.,  lateinische  Volksetymologie 

68.  142  199.  SSO 

—  Scylla  u.  Charybdis  82 

—  SU  Tacitus  Agricola  191 

—  deux  pa8äage8  de  l'Agricola  191 
KeDAtmQiler,  H.,  die  Rf^meratrAsseD  im 

Banat  82 
Kempuow,  du  öuiyroaei  tontibus  231 
Kenyon,  F.  G ,  additional  fragmeoU  of 

Rerodas  39 

—  DouToauz  fragmcnts  d'Uerodaa  39 

—  the  uame  Herodas  39 
Hyperides  180 

Korbakrr,  M  ,  i  Genii  delle  strif^ioni  202 
Kero,  0,  das  Kullbild  voo  Eleu&iä  214 
Heroenopfer  264 
Keuffer,  M.,  VerzeichDiss  der  Hand- 
•ehritten  der  Sudtbibliothek  sQ  Trier 

13Ö 

Keoaaeo,  H.,  Matrikel  voo  KOlo  26.  220 
Kiderlin,  M  ,  zu  Qoiotiliaaui  58  128 

190  241 

Kjellborg,  de  cyclo  e^ico  .  36 

Kiepert,  H  ,  alias  antiqntu  ir)3 
Kiepf^rt-Koldpwcy,  I tiner are  Lesbos  207 
Kieu,  G.,  agonisti&che  Stadien.  Diskos- 
worf  86.  261 

Kiiloiano,  M.,  die  Direktorenversamm- 
hingcn  25 
Kiiidt,  Ii  ,  I'oirou  u  Lucau  240 
King,  Liddun':«  totir  in  Egypt  79 
Kiraly,  T.,  Uliiia  Traiana  Augusta  156 
Kircbbacb,  aus  der  Bicbierwerkstait 
Homers  180 
Kircbboff,  A.,  der  Roman  eines  Sophi- 
st eu  226 
Kircbucr,  Ii.,  Aufia^suDgen  des  Dialogs 
Kratylus  116 
Kirchner,  J.       Zosammenseteung  der 
Phylen  267 
Kirste.  J  ,  die  Bedeutung  der  orientali- 
schen Philologie  171 
Kisa,  A.,  Kölnische  Matronensteine  245 
~  Alosaikfuasboden  aus  Köln  265 

—  antike  Thonlampen  266 
Klfbs,      die  Scriptores  bist  Augustae 

53.  238 

—  eine  antike  Benutzung  des  Curtius 
Bofos  187 

Klein  u.  Stndnicsk»,  antike  üeberma- 
lung  214 
Kleinpaul,  R.,  Stromgebiet  der  Sprache 

138.  197 


Kleist,  H.  T.,  «n  Platons  Lache«  IIS 

Kk'tt,  mogari>rh»^3  Psep!;;;;iii  r*i 
Klimont.  J  ,  Kiutiusä  d»  r  ruin  -chen  M  o- 
narchie auf  die  Beredsamkeit  160 
Klimke,  K. ,  Beitrlge  tat  GeiebidRt 

der  Gracchen 
Klinkenberg,  neue  Matroneu»teiue  lüö 
Kl6tser,  R.«  Eniehnng  in  Homer  2S7 
Klotz,  R^  OroodsOfe  altrOouacher  Me- 
trik I3S 

—  Bericht  über  Metrik  lU 

—  Metrisches  zu  Plautus  Casina  ST 
Klage,  H.,  vorbomeriaebe  AbblldoDgec 

160.  214 

Klossmann,  M.,  excerpta  TertoHkaca 


--  zu  Boethius  49 

Knaack,  G.,  zu  den  griechischen  Epi- 
grammatikern 31 

Knauer,  V. ,  Haaptprobleme  der  Pbikh 
sopbie  114 

Knick enbcrg,  F  ,  zur  Antbologia  lattu 

Kniep,  F.,  praescriptio  u  Pactum  ISO 
Koiffler,  G.,  Je&uiteu  -  Gymnasium  aa 

DQaseldorf  Mi 
Knigbt,  R.,  Payne,  the  qfmbotieel  lai- 

guage  90 
Knod,  E  ,  elsässische  Studenten  in  llä- 

delberg  100 
Knoke,  F.,  die  atbeniscbe  Staattm- 

fasaung  31 

—  an  Tacitus  Germania  69 
Knoll,  E  ,  Studien  sur  ftltcstcn  Kalt 

in  Orif'chcnlatul  99 
Kobe,  K.,  Pfablbaulcu  14S 
Koch .  A.,  grieehisches  TaechtDwtetar 

buch  ^' 
Koch,  Ernst,  ^otbweudigkeit  emer  a|- 

stem&ndernng  im  griMh.  Anfangw 

terricbt  24? 
Koch,  H  ,  quacstioua  de  proverbii-s  Ii» 
Küch,  J.,  de  c.u  miiiibus  Prisciaui^  Iii 
Koch,  K..  Plato«  Gorgia«  lU 
Kock.  Tb  ,  antike  Kossc  za  Vencdi?  1*4 
Köberlm,  K. ,  Würzburger  KvangeÜ«» 

handsdirift  18$ 
Kübert,  U.,  Knnstverstftndnin  lies 

nitts  ^ 
Köhler,  A.,  über  die  Sprache  der  Briiie 

des  Leotnlns  Spiuther  Ift 
Köhler,  ü.,  über  das  VerbältuisS  Alexaa- 

ders  zu  seinem  Vater  Philipp  ISui 

—  die  Zeiten  des  Peisistratos  M 
Koenen,  C,  Aufdeekong  eine»  Hm- 
Köpke,  R.,  Versmasse  des  Horas  12^ 

sehen  CasteUs  bei  Werthansen  is^ 
Köpp,  Fr.,  Ober  das  Bildnitt  Alr-TaBdt" 
des  OroBSen  SB 


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294 


Alphabetisches  Register. 


Kaoze,  A,  Sallustiana  L9i 
Korschil,  Tb.,  Spartiaca  IM 
Kortz,  E.,  Nacbloae  zum  Briefe  des 
Joseph  Bryeaoios  21Ä 

—  die  Sprichwörter  des  Eastathios  1 13. 

KazsiDszky,  V.,  Ausgrabungen  zu  Aqaio- 
cnm  32.  LM 

—  römisches  Bürgerrecht  in  Pannonien 

LfiQ 

Kfitscbala,  neue  Boitr&ge  zur  Aeneis 

243 

Kynaston,       note  on  Aesch.  Agam.  102 

—  notes  on  Herodas  IDS 

—  Theocriius  and  Herodas  ü 
Laban,  F.,  der  Gemüibsau!«druck  des 

Antinoua  ilD  1114  iill 

Lacava,  M.,  topografia  di  Metaponto  IM 

—  mura  megalitiche  di  Atena  Lucana 

203 

Lachmann's  Briefe  an  Moritz  Uaupt  213 
Ladek,  Fr.,  de  Octavia  praetexta  M 

12Q  211 

Lafave,  G ,  mosaique  de  Saint-RomaiQ- 
en-Gal  IM 

—  suppliriö  (lans  l'aräne  214 

—  sur  Catulle  Ifiö 
Laistner,  L.,  germanische  Völkernamen 

152 

La  Lande  de  Calan,  C.  de,  droit  com- 
mercial  chez  les  Romains  211 

Lambros,  J.,  dvaypa^ij  t&v  yo/xurndrtov 
x^i  xupuoi  'EAAädoi  ÜB 

Lambros,  Sp.,  zur  Anna  Komnena  2Iä 

Lamy,  J.,  notice  sur  Jean-Josopb  Tho- 
Dissen  112 

Lanciani,  R,  le  mura  di  Aureliane  2a9 

—  gli  fdiüci  della  prcfeltura  urbana  liäil 

—  la  controversia  sul  Pantheon  2M 

—  larario  del  ?ico  Patrizio  IM 

—  scoperte  epigratiche  üdenati  135 

—  il  monte  delie  gioie 

—  il  XVI  termiue  milliario  dell'  Appia 

13ä 

—  di  un  negotiator  suariae  135 

—  notes  from  Rome  IM 
Lanckoronski,  K.  Graf,  St&dte  Pamphy- 

Mens  u.  Pisidiens  li3 
Laudau,  M.,  Meuscbeoopfer  bei  den 

Römern  2fi2 
Landgraf,  wissenschaftliche  lateinische 

Grammatik  li2 

—  lateinische  Schulgrammatik  6&  112. 

1^ 

—  zum  bellum  Alexandrinum  Ifiü 

—  der  Dativus  commodi  142 
Lang,  A.,  the  lodian  origin  of  populär 

tales  7Q 
Lange,  J.,  zu  Cäsar  de  b.  g.  23^ 

—  zu  Ciceroa  Pompeiaua  1Ä2 


Lange,  W.,  qaaestiones  in  Aristophant'i 
Thosraopboriazusas  3:^ 

Lantshoere,  L.  de,  de  la  race  des  Hit- 
lites  L53  251 

Larfeld,  W.,  griechische  Epigrapbik  IM 

24i 

Largent,  A.,  etudes  d'histoire  ecclesia- 
8tM|ue  14^ 

Lariviöre,  des  traites  conclus  par  Rom« 
avec  les  rois  Prangers  211 

La  Roche,  J  ,  Kommentar  zur  Odfaaee 


—  Ithaka 

—  Papyrusfragment  der  Ilias 

—  Siutlien  zu  Thooguis  Iii 
Larroiimet,  G.,  etudes  d'histoire  4S 
Lassalle,  F.,  die  Philosophie  Ilerakleitos 

m 

Lattes,  E.,  note  di  epigrafia  eimsca  ii 

1^ 

—  iscrizione  etrusca  di  Cere  M 

—  In  iscrizioni  paloolatine  M 

—  Pintcrpunzionc  neüe  iscrizioni  paleo- 
venete  64 

Lattmann,  selbständiger  u.  bezogefi^r 
Gebrauch  der  Tempora  li2 

—  die  Tempora  der  Modal itätsrerba  li2 

—  die  Verirrungen  des  ElemeDtarss- 
terrichts  il^ 

—  u.  MQller,  kurzgefasste  iateiniscbf 
Grammatik  Li! 

Latyschew,  B.,  notae  ad  inscriptjoo«^ 
aliquot  metricas  121 

—  epigraphischoi'  Nachtrag  fil 

—  Untersuchungen  zur   antiken  Geo- 
graphie des  Schwarzen  Meeres  l A3  907 

—  Bürgereid  der  Chersouesiten  133 
Laubuiaun,  G,,  lielias  Gruenpergs  grie- 
chische Uebersetzung  von  Ciceros  L 
philippischer  Rede  hi 

La  Vil)»'  de  Mirmont,  H.  de,  mythol<»gi<? 

6leraentaire  23 
LaToll^e,  R.,  la  morale  dans  Phistoirt  Ii 
Lavrand,  A..  de  la  manus  1*^) 
Leaf,  W.,  the  British  Museum  Papvros 

*1I1 

Lebas,  Ph.,  voyage  archeologiqae  Ii 

Leheda,  de  animalibu»  26i 
Leb^gue,  fouillcd  de  Martres-ToloSAnes 

Lebinger,  Gymnasium  in  Klageufurt  Iii 
Leblant,  K,  recueil  des  inscriptk»^ 
chr^tiennes  de  la  Gaule 

—  de  l'ancienne  croyance  a  des  moy?« 
secrets  de  defier  la  torture 

Lechat,       l'Acropole  d' Äthanes  2CI 

—  les  sculptures  eo  tuf  de  l'Acropoj* 

—  statues  archafques  d*Athtoe«  21i 

—  Aphrodite,  3taiuctte  en  bronze  SK' 


r   •  jügle 


296 


Ai|ih«betifeii0s  Aegitter. 


Lfviot,  |»r  O.  RiMDAUi  et  £.  Benoit 

139 

—  by  H  M.  Stepheaion    55.  185.  SSe 

—  i»ar  N  Theil  66 

—  von  K.  Tucking  189 

—  ed.  Weissraborn-MQUer  ö5 

—  Weissenboriui  0rkl&r«nde  Attifabe, 
bearb.  voo  H  J.  MOller  55 

—  voo  E.  WöHtlin  5ö.  239 

—  Ton  E.  Ziegeler  65 
von  A   ZiiiKorlü  280 

—  editio  Sale'>iana  J89 

—  Ueberset^uug    nucb  MeckK^uburgs 
Grundsätzen  65.  126 

Löbe,  n  ,  io  scriptorem  CMOiiais  de 
Pboenice  55 
L6seb,  Bemerkungen  tu  Appifto  222 
LAschhorn,  de  notione  deüAescbylM  222 
L<'»wp,  l'h  ,  zu  Ovidiu8  240 
Loewy,  Vemrc  in  bronzu  iö4 
Loman,  J,  zu  Josephus  112 
Lom!).'! r ilo,  K,  l't]ni-tino<^imo  in  Italia  99 
LoDgus,  Dapbois  et  CbJoe,  iilusti atioog 
L.  Rotti  et  Cooeeoi  II2 

—  ^  ifAdDctien  de  Panl-Louls  Courier 

180 

Lorentz,       obbervauuues  de  prouomi* 
non  persooalfain  apad  poetM  Alezan- 

driiio^  iisu  102.  174 

Lorenz.  W  .,  uescbicbio  de«  Gyamasiuiiia 

so  Meldorf  27 
Loret,  V..  la  Flore  pbaraonique  212 

—  manuel  dn  la  languo  egyptienne  247 
IiOU,  arcbaologiscbe  Forscbongen  am 

ifauB  m 

Lovatelli.  firsilit,  miaceUanea  arcfaeo* 

logica  14 
-~  anticbi  monumenti  illuslrati  164 

—  rAmische  Essays  24  205 

—  Statuette  (Ii  miiiistn  mitriaci  265 

—  i  giornaii  presso  i  Romani  86 

—  tbe  eollege  of  tbe  Arralei  82 
Lucauu8,  de  belle  civil!,  vd.  C.  Hosius  239 
Lucianos,  «critti  scclii  du  G.  Seiti 

—  Meniijpus  et  Tiuion,  by  E  C.  Muckie 

42  181 

—  n$pi  T^t  lhptypi¥OU  reXtur^t  roc 
L.  Levi  112.  18 1.  228 

il  togno  e  dialogbi  dei  morti,  di  S. 
Pellini  e  D  Ke  113 

—  (liulogbi  dei  morti  cd  altfi  opusroli, 
traduziooe  di  k\  i'aiii  42 

—  —  Tolgariaaati  per  eo?»  di  A.  Fi> 
loromeo  1 13 

Luciue,  P.  £.,  die  Therapeuteu  43 
LocoTicb.  L.)  inscriptiona  de  Kiea  194 
Lncreti  de  renim  natmm  über  par 

Benoist  et  Lantoine 
Ludewig,  A..  quomodo  PUuius  etc.  par- 

tionla  qpdden  ml  aint    dO.  110.  184 


Ludwich,   A.,  AHitarcbt 
Textkritik  Iii 

—  adnotatiooea  eritieae  ad  adiolia  m 

Ilftmeri  Iliadem  Genavensia  42 

—  die  sogeoaDOte  vorakzandnoiädie 
llias  42.1)1 

—  aar  tog.  voralexandriniscben  lUaa  \bi 

—  T^^iiaufgefnodeoe  Üaodaehnftca  der 
liomerUcbeD  Hymoen  M 

—  80  Ariatonicoa  175 

—  lur  Betoniiog  dei  HinkiambBs  136. 

24ö 

—  Beitrag  zur  tharakteri-stik  de»  Jikoh 
Diassonnos  218 

Lfibkn,  n  .  Menandpr  ti  soinr  Kun«t  1&4 
Labker,  Fr .  Reallexikon  des  Altert bnaw 


—  lessico  della  amicbitlk  147 
Lflcke»  0.,  Borgers  flomerfiltwaeuaaf 


Lackenbaeb,  A.,  de  GeraiaDUe  Tacitea» 

tontibus  55t 
i  Laders,  F.»  Raodbemerkuogen  sa  Xe- 
nopbon  48 
Lugon  et  Scbunacher,  tonbea  gaU»> 

rnmaiiiC'S  de  Martigny  156 
Luuibroüu,  G. ,  osservaztoni   &opm  ofi 
laoeo  degli  scriptorea  hiai.  Aug.  29B 
Lutcrbacber,  F.,  Litteratorbericit  t« 
Ciceros  Reden  51 
Lutoslawski,  W.,  Litteratarberichtl^r 
alte  Pbilosopii  10  io  Russiaod  144 
Lutz,  L..  Kasus-Adverbien  bei  draatti- 
scben  Rednern  43.  IV3 

Lyc6e  de  Boieo 

Lysiiis,  ausgewählte  Beden  Yoa  H.  FM> 
berger  IBl 

—  urazioni  sceltc,  cor.  Inama  et  Ba- 
moriDO  98 

—  orHzioni  contro  Eratosteoe  e  OOItre 
Agorato  per  Aurengbi  118 

—  oraafone  contro  Agorato,  dl  C  Ca* 
nilii  181 

—  Hr(!«n,  gegen  .Agorato«.,  nach  Merk- 
Iciiburgs  Giuuüt»aizeu  uberöeiai 

—  doe  oraaioni,  tradette  da  F.  Oacesa- 
l.tnza  1!? 

iklaass,  E.»  Aratea  llö 
HackaU,  J.  W.,  notae  en  tbe  Ormk  Am- 
thology  lOS 
Mac  Kenoy  Uogbes,  tbe  camp  9X  Ardoci 

M&bly,  J.,  Aristoteles  FoHtie  233 

—  En ripi dos  Medea  175 
Maffei,  R.,  le  lavole  Atellane  I4d 
Magaain,  nenea  laiaitaiechea  » 

—  fQr  Litteratar  » 
Maggipinto,  P.  Spariaco  I5f 
Magnus,  H.,  die  Darstelluog  de«  Ag^«^ 

in  der  antiken  Pliatlk 


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298 


Alphabetisches  Register. 


Mayor,  J.  E.  B.,  Herodotos  II  HS 
Mayr,  A.,  Tendenz  des  Sopbokleiscbeo 

Oedipus  auf  KoIodos  2S2 
Ma2zoleni,  A.,  la  mitologia  greca  nelle 

comedie  plaotine  52 
Megret,  A. ,  etude  sur  les  canona  de 

Polycldte  211 
Mehlis,  C,  Archäologisches  Tom  Donners- 

berg  25d 

—  Ausgrabun({eD  zu  Kreimbach 

—  römische  Militärstrasse  in  dar  West- 
pfalz 2D9 

—  Inschrift  von  Brunboldisstein 

—  Viergötteraltar  aas  der  Pfalz  lüü 
Meifert,  C,  de  Sopboctis  codicibns  4fi. 

m 

Meinelf  O.,  Beiträge  zo  Pindar  229 
Meinhardt,  P.,  de  forma  et  osu  jara* 

mentorum  2äl 
Meischke.  C,  svmbolae  2D1 
Meiser,  K.,  ist  Piaton  der  Verfasser  des 

Kriton?  14 

—  Textkritisches  42.  46,  iiö 
Meissner,  B.,  Beiträge  zum  altbabylo- 
nischen Privatrecht  26ü 

—  u.  Rost,  Baolnichriften  Sanheribs 
Meissner,  J.,  qoMStiones  ad  usum  ca- 

suum  obliquorum  Lucrctianum 
Meister»  handschriftliche  Epitome  Quin- 

tilians  liKL  241 

Meiäter,  R.,  die  Weihinschrift  aus  dem 

Asklepieion  fi2 

—  Inschriften  aus  Neandreia  133 

—  der  dpiffzmv  in  Argoa 

—  dikioi  IfiS 
Meiäterhans,  K..  älteste  Geschichte  So- 

lotburns  Ifi 
Mekler,  S.,  Neues  von  den  Alten  123 
Melanchtfaonis   declamationes,  aasge- 
wählt von  K  Ilartfpider  III 
M^langos  d'archeologie  11 

—  greco-roinains  LZ 

—  De  Rossi  fiS 
Melber,  J.,  Aristoteles  ^Adijvaiatv  nolt- 

rtta  224 
Molingo,  P.  V.,  Griechenland  in  unseren 

Tagen  IM 
Mduäiue  6 
Melv,  F.  de,  le  traite  des  fleaves  de 

Plutarque  Ufi.  231 

—  les  cachets  d'oculistes  I3ö 
M6ujoirfs  de  rAcadomie  d'Aix  11 
 d' Amiens  11 

—  —  d'Arras  11 

—  —  de  Belgique  Ifi 

—  —  de  Besanyon  11 

—  —  de  Caen  Ifi 

—  — •  de  Clermont>Ferrand  Ifi 

 de  Dijou  la 

 de  Lyon  Ifi.  21fi 


M^moires  de  F Academie  de  Marseille  Ü 

—  —  de  Montpellier  lä 

—  —  de  Nim  es  18 

—  —  salesienne  IS 

—  —  de  St.  Petersbourg  IS 

—  —  de  Savoie  Id 
 Stanislas  II 

—  —  de  Toulouse  SS 
 de  Vancluse  IZ 

—  de  ITnstitut  de  France  tfi 

—  de  la  mission  arch.  au  Caire  1&  1^ 

—  de  la  Societe  d'anthropologie  IS 

—  —  des  autiquaires  du  Geutre  II 

 de  France  IS 

 de  la  Morinie  Ifi.  IM 

 du  Nord  Ifi 

—  ~  —  de  Normandie 

 de  rOuest 

 —  de  Picardie 

—  —  d'archeologie  lorraine 

—  —  archeologiqae  da  Midi 

—  —  d'ethnographie 

—  —  d'histüire  de  Paris 

 de  linguistique 

Memorias  de  l'Academia  de  la  bist,  18 

—  de  ia  Univ.  de  Madrid  Ifi 
Memorie  deU'Accademia  di  Bologna 

Id.  169 

 di  Modena  iS 

 dei  Liücei  di  BooiA  il 

 di  Torino  H 

—  deir  Istituto  lombardo         Ifi.  2Iä 

—  —  veneto  11 
Menant,  J.,  elements  da  Syllabaire  ht- 

t6en  2£ 
Mendl,  K.,  die  platonische  Apolot^ie  44 
Menge,  P.  R,  Troja.  —  Ithaka  7^  IM 

Menge ,  IL,  Bearbeitung  der  Oden  des 

Horaa  i2iL  15^  ^ 

—  u.  Preuss,  lexicon  Ca  esa  Hanum  ^il 
Menrad,  J.,  die  rhetorische  Figur  des 

Sarkasmos  LH 

—  Fragment  einer  voralexandriniacbec 
Homerausgabe  Iii 

Mentieone,  l^cien  pays  du  Parisis  2I£ 
Merchant,  F.  J.,  de  Ciceronia  partitio- 

nibus  oratoriis  hi 
Merguet,       Lexikon  lu  den  Schriften 

Ciceros  Ii*7 
Merkel,  C,  zur  Geschichte  des  antikes 

Ingenieun^eseus  211 
Merklen,  P.  A.,  philosophes  illustres  10 
Morkur,  litterarischer  & 
Merry,  W.,  iragmeuis  of  Roman  poetrr 

l\9 

Mertens,  M.,  zu  Ausonius  1^0 

Messager  dos  Fciences  historiques 
Metrodori  fragmeuta  coli.  A.  Köx^  1^ 
Meusel,      lexicon  Caesarianom  öQ. 


300 


AlphabetiBches  Register. 


Modricb,  G.,  la  Dalmaxia  romana>Te- 
Deu-znoderoa  2^ 

Mölken,  U  ,  in  commeotariam  de  bello 
africano  qaaestiones 

Mö&sler,  J.,  quaestiooes  Petroniaoae  121 

Moldeohauer,  F.,  Bujricht  über  die  25. 
YenammluDg  des  rheinischen  Schul- 
mlnnervereins  III 

Moldenke,  C.      the  New  York  obelisk 

ai 

Moll,  E,  Cicero«  Aratea  m 
Moili^  ,        statistiqoe  gaUo-romaine 

ibQ 

Mommsen,  A.,  Jahresbericht  Ober  grie- 
ehiaehe  Sakraialterthümer  85 

—  Zeit  der  Olympien  2Qi.  2ää 
Mommsen,  Th.,  le  droit  public  romain 

mL  202 

—  obsenrationps  epigraphicae  135 

—  Wormäer  Juscbriften  135 
<—  Fragment  de«  diokletianischen  Ekiikta 

IM 

—  the  Plataian  fragment  of  the  edict 
of  Diocietian  133 

—  Inschrift  aus  Olympia  24A 

—  le  parcellaire  d'Orange  Q± 

—  i  commeutan  dei  Ludi  secolari  Q± 

—  comroentaria  ludornm  saecolarium 

LS5 

—  tenatns  eonsnltnm  de  somptibos  135 

—  zum  römischen  Bodenrecht 

—  Dr.  Lieber  il  Francesco  Frances- 
chetti  jifi 

Monaco,  Q.  A ,  le  fonti  delP  amanesiao 

2^ 

Monatsblatt  des  Wieoer  Alterthnmsver- 
eins  2Ü 

in 

& 

a 

& 

Ö 

ä 

2Q 


^  der  numismatischen  (iesellschaft 
Wien 

Monatsblätter  fOr  Geschichte 
Monatshefte,  philosophische 
Monatsschrift,  altpreussische 

—  ballische 

—  für  Geschichte  des  Judenthams 

—  für  den  Orient 
Monceaoz,  P.,  la  Ordce  avant  Alexandre 

150.  255 

Monnier,  Stüdes  de  droit  byzantin  I5Ö 
Monod,  G.,  Ernest  Renan  22Q 
Monrad,  M.,  om  de  klassiske  Studier  25 
Monro,  D.  B.,  grammar  ot  the  Uomeric 
dialect  12.  ILL  IfiQ 

—  on  Pindar  Nemeanodes  ü 
Montaoo  d'lTedria,  torniamo  a  Virgilio 

Ol 

Montelius,  0.,  die  Bronzezeit  im  Orient 

153 

—  tbe  age  of  bronze  in  Egypt  2Öü 
Montesquieu,  consideratious  'Mih 
Monnmenta  paedagogica     25.  ^  2I£ 


Monnmenti  antichi  165.  S6j 

Moore,  J.  L.,  Servins  on  tbe  tropes  51 
Morawski,  C.,  de  rbetoribos  latinij  146 
Mordtmann,  J.  H,,  kysikenische  Inschnh 

Morel,  J.  de,  in?estigaaoaea  hisioncai 

Morgan,  M.  H Aeschyhis  ÜB 

—  tn-ij^dat^  axTfviut^  axij^öm  1^ 

—  note  OD  Lysias  Hl 
Morin,  G.,  Ursprung  des  gregorianiäcb«D 

Gesanges  I3c 
Morlais,  Tabb^,  litterature  latine  2Q1 
Moscatelli,  A-,  appnnti  storid  IflQ 
Moniin,  S ,  de  rhypoih^qne  de^  chos«^ 

incorporelles  üi 
Montier,  M  ,  condition  da  pere^a  M 
Much,  der  Name  der  Semnonen  152 
MQlIenhofi^  iL,  deutsche  AUerthnmä- 

kunde  iäS 
Mailenmeister,  Th. ,  römisches  CasteU 

auf  dem  hohen  Venn  äii 
Müller,  Aäieo  u.  Europa  nach  altig^p- 

tischen  Denkm&tern  :i54 
Moller,  Albert,  die  neueren  Arbei.eo 

auf  dem   Gebiete  des  griechisches 

Buhnen  Wesens  ^ 
Müller,  C.  F.  W.,  xum  Corpus  inscr. 

Lat.  ^ 
Müller,  Emil,  Verfiftsser  der  Schrift  tob 

der  atheniscben  Verfassung  3b 
Müller,  Fr.,  Ethnologie  o.  Sprachwissen- 
schaft II 
Mull&r,        (Strassborg) ,  noch  eiBaal 

Horas  12& 
Malier,  iL  t  ,  de  Teletis  elocatione  LlL 

Müller,  Ueinr.  D.,  historisch- mjtho^ 

giscbe  Untersuchungen  lAL  HS 

Müller,  U.  J.,  Litterat urberi cht  Ober 

Livius  ^ 
Maller,  Iwan  von,  Gr&lin  laou  Noga- 

rola  1^ 
»  zum  lOOjährigen  Gebtirtsta^  Lud* 

wigs  von  Ööderlein  ^ 
Müller.  Lucian,  Ober  die  Volksdichtuag 

der  kömer 
->  über  die  Betonung  der  hinkeoo^oi 

Jamben 

Müller,   Max,  die  Wissenschaft  der 
Sprache  ßü.  197.  2il 

Müller,  Max,  de  Seleuco  Homenco  ±a. 
Maller,  P.  R.  (Merseburg),  au  Tactiuä 

130.  192. 

Müller,  Willi,  die  Umsegelung  Afrikas 
durch  pbtaikische  Schiffer  H 
Müusterberg,  Grabrelief  in  Bukarest  2iS 
MOntz,  E.,  plans  de  Kome 
—  the  Situation  ot  the  Frenk  mu»ei:ms 


302 


Alpb&betisclies  KegUter. 


Nixon,  note  on  Tacitas  12Q 

Noack,  C ,  die  erste  Aeneis  Vergils  103 
Noack,  F.,  Iliupersis  IM 

—  Quellen  des  Triphiodoms  2ä3 
Nöldechen,  E.,  Tertalliao  60 
Nolbac,  P.  de,  Boccace  ei  Tacite  12Q. 

—  Petrarque  et  rhumanisme  173 
Nonnemann,  F.,  die  Völkerwanderung  Zfi 
Noordevier,  N.,  metapborae  Aristopha- 

neae  IM 
Nord  und  Süd  d 
Norden,       scholia  in  Gregoni  Nazian- 

zeni  orationes  22Ö 

—  in  Varrouis  satnras  Menippeas  ob- 
serTationes  60. 

Nordisk  Re?u  1 
Nordmoyer,  G.,  de  Octaviae  fabola  241 
Hüimaud,  Cb.,  la  Troie  d'iiümijre  2äl 
Notices  et  extraits  20 
Notizie  degli  scavi  2Q 
Novak,  J.,  über  das  homerische  Haus  42 

—  zu  Livius  L26 

—  zu  Velleius  Paterculus  2lü 

—  zu  Pünius  dem  Jüngeren  M 
Novati  et  Lafa>e,  le  maouscrit  de  Lyon 

m 

Novossadski,  N.,  Kabircnkult  in  Grie- 
chenland 

Nyssens,  A.,  notice  sur  J.Thonissen  11^ 
Oberhummer.  E.,  der  Berg  des  heiligen 
Kreuzes  2QI 

—  Bericht  aber  Geographie  von  Grie- 
chenland 1^ 

—  Studien  zur  alten  Geographie  von 
Kypros  Ifi 

Oberzioer,  G..  AIcibiade  e  la  mutilazione 
delle  Krme  Ii.  2üi 

Occioni,  0.,  scritii  dl  lelteratura  latiiia 

T2 

Oehler,       klassisches  Bilderbuch  ifi.'). 

—  Bilderatlas  zu  Cftsar 

Oeri,  J.,  Verschiedtnes  zu  den  Trachi- 

nierionen  222 
Oertmann,  P.,  die  Volkswirthschaftslehre 

des  Corpus  juris  civilis  ISI 
Offner,  M.,  die  pythagoreische  Lehre 

vom  Leeren  Ii 
Ohlenscblager,  F.,  prähistorische  Karte 

von  Bayern 

—  Ergebnisse  der  römisch-archäologi- 
schen Forschungen  in  Bayern  L51 

—  üiabsteiu  des  Peregnous  Nigelliouis 
servus 

—  Mithrasbild  von  Speier  2iiü 
Ohneialsch-Kichtcr,  M.,  die  antiken  Kul- 

lusstÄtten  auf  Kypros  201 
Oliphant  Margaret,  Jerusalem  Iii 
Olshauseu,  liber  Leichenverbrennung  lh& 
Olssu^ew,  Gral,  Martial  126 


Oltramare,  A.,  ^tade  aar  l'^pisode  d'An- 
8t6e  ^ 
Olympia,  Ergebnisse  der  Aosgrabatif«! 

Oman,  C,  the  Byzaotine  Empire  Ki 

ii) 

Omont,  iL,  tac-simil^  des  muuucriu 
grccs  131 

—  catalogue  des  ms.  grecs  de  FootAir-^ 
bleau  1^ 

—  essai  sur  la  typograpbie  grwqiK  ; 
Paris  iii 

—  le  glossaire  grec  de  Do  Cang*  iÄ 

—  note  sur  les  manuscnts  da  DisiicT 
de  Montfaucon  ^ 

Ondes,  R.  G.,  sopra  tre  anelii  utid 

Oppert,  J.,  un  annuaire  astronomiqof 

—  le  aernier  roi  d'Assyrie 

—  sur  la  table  chronologiqoe  de  T*- 
nus  I 

Oracula  Sibyllina  rec.  RzachjLi  181» 
Orendi,  Marcus  Terentiu^j  Varro 
Orsi,  P.,  coBiributi  all"  arcbeoißgt»;^'; 
lenica  sicula  ^ 


—  scoperle  di  anlichiti  siraeosiaffo 

—  antichitä  nel  territorio  sirtcosuc  ?; 

—  necropoli  aicola  di  Casiellucdc  \^ 

—  necropoli  sicula  di  MeliUi  Z 

—  uecropoli  sicula  del  Plenamirio  1^ 

—  uecropoli  megarese  ^ 

—  fibula  di  Micene  ?: 

—  e  Cavallari,  Megara  HybUe*  iJ 

—  u.  Vircbow  ,  archaische  Oriber 
Syrakus  .  h 

Orsipi,  L.,  scoperte  preistoriche 
Overbeck,  J.,  Geachicbte  der  grws; 

chischpu  Plastik 
Ovids  Gedichte,  von  A.  Adolf 

—  Gedichte,  von  J.  Netuschü  . 
— -  deutsch  von  A.  Berg 

—  carmina  selecta ,  cur.  lausa  «  ^ 
morino  . 

—  morcoaux  choisis,  par  A  l^««^. 

—  melamorphoseon  liber  1  bj  ^ 
dali  ,  r  ^ 

—  choix  des  M^Umorphoses,  pw'^,. 

-^^by  Ne.tlyai.dFÜ.Pl^^ 

ir 


Owen,  S.  G ,  notes  od  Cicero 

—  notes  on  Ovid 
Phcini,  enimmi  eiruscbi  f..i.Mn 
Pübler,  R.,  Bemerkuügcn  w»'P"'*]i- 

Aias  }ji 
Page,  T.  E ,  the  Alcaic  sJAfl«  ^ 

-  Vergil  Aen.  .  na  34i 
Pais,  A.,  il  t«atro  di  Seoec«  !»• 


3(H 


Aipb&betUches  Register. 


Persichetti,  N.,  avanzi  della  via  Salaria 

ISl 

—  Stele  del  Salvidicnas  Asclepiades  215 
Persson,  F.,  Studien  zur  Lehre  von  der 

Wurzelerweiterung        ÖfL  13a.  121 

—  Ober  den  Pronominalstamm  no-  ne- 

247 

Perthes,  J.,  Atlas  antiquus  2^ 
Pervanoglü,  P.,  11  culto  della  inna  IA& 
Pessonneaux,  E  ,  dictionnaire  grec  Ol 
Peter,  U  .  Scriptores  bistohae  August&e 

Petermanns  Mitiheilungen  72 
Peters,  K.,  Anthologie  ao8  den  römi- 
schen Elegikem  40  iö5 
Petersen,  E.,  Aphrodite  215. 

—  siciiischfi  Funde 

—  Nekropolen  von  Nam&na  ^ 

—  die  Metopon  von  Selinunt  ^ih 
Petiscos,  A.        the  gods  of  Olympos 

Petr,  V.,  lateinische  Etymologien 

Petra,  G.  de,  titolo  sepolcrale  di  For- 
mio 2dlß 

Petri,  H.,  Jahrbflcher  über  das  Königs- 
Wilbelms-(iyinnaäium  sn  Höxter  LZä 

Petrie,  Flinders,  Illahun,  Kahun,  and 
Gurob  8£L  IM 

—  ten  years  digging  in  Egypt  IM 

—  cxcavations  at  TVl-el-Amarna  8Q 

—  the  tomb  of  Khuenaten  ßQ 

—  the  Uat-Nub  quarry 

Petronii  cena  Triinalchionis,  von  L. 
Friedlioder  ISQ 

Petschcnig,  M.,  Littpraturbcricbt  zu 
späteren  römischen  Gescbicbtsscbrei- 
bern  2^  m 

—  zu  Ammian  40.  2M 

—  zu  Janiiarins  Nepotianus  IM. 

—  Sprachliches  zu  Froutins  Stratege- 
mau 

Pelteukofer,  v. ,  Mittheilung  über  die 
Zographosstiftung  2iDl 

Fetter.  A.,  Bericht  über  die  Ausgra- 
bungen in  Salzburg 

—  Römergrahstätte  in  Salzburg  203 
Peuvergne,  R ,  la  fiction  de  la  loi  Cor- 

nelia  1^ 
Peyre,  A  ,  la  protection  des  monuments 

chez  les  Romains  2-1 
Fflfci derer,  0  ,  Abraham  Kaenen  21 
Pfudel,  E.,  die  Wiederholungen  bei 

Homer  ^ 
Phaedri  fabulae,  par  N.  A.  Dnbois  121 

—  fabulae  selectae,  cur.  Inama  et  Ra- 
morioo 

—  editio  Salesiana 

Fhilippson,  A ,  der  Peloponnes  258 

—  pelopoonesische  Bergfahrten 

—  Karte  des  Peloponnes  BQ 


Philo.    De  aeternitate  mnndi  ed.  F. 

Gamont  ^  IM 

Philodemi  volumina  rhetorica  ed.  S. 

Sudhaus  102.  22S 

Philo logitacheskoi  Obosrednie  fi.  ^ 
Philologus  fi 
Phönix  fi 
Picard,  M.,  l'Apologie  d'Arirtide  IIS 
Piccolomini,  A.,  i  carmi  di  Eroda  H)d 

—  sui  mimiambi  di  Eroda  2^ 

—  ad  Sapphus  carmcn  45 
Pichl,  O.  F.,  la  villa  di  Plinio  2ß& 
Pick,  B ,  das  Monument  von  Adam  Ki- 

lissi  226 
Fickard,  J.,  der  Standort  der  Schau- 
spieler 158-  233 
Pichl,  K.,  inseriptions  bi^roglyphiques 

Pieroni,  P.,  Stirpe  Ugore  in  Garfagnana 

2^ 

Pierret ,  E. ,  essai  d»«ne  bibliographie 
historique  de  la  bibliotb^que  natio- 
nale 

Pigorini,  L.,  la  pesca  presse  gPltalici 

lJi2 

—  necropoli  italica  di  Copezzato  Sa 

—  tombe  preromane  presso  Correggio 

m. 

Fillet,  histoire  de  l'Academie  de  Savoie 

21 

Pindarus,  the  Isthmian  Odes,  ed.  Bury 

114  229 

Pindarus,  Odi  nemee  e  ismiche  1^ 

—  the  Nemean  odes,  by  J.  B.  Bury  Ui 

Pitois,  A  ,  priodpes  de  droit  romain  l£l 
FlauU,  K.,  Grammatik  der  oskisch-um- 

brischen  Dialekte 
Piasberg,  0,  de  Ciceronis  Horteosio 

dialogo  GL  123. 

Piatonis  opera  omnia  rec  M.  Wohbrab 

Lg2 

—  ausgewählte  Schriften  ,  von  Cron  u 
Deuschle  Ü 

—  selections  from  Plato,  by  T.  W.  Rol- 
leston  Iii 

—  dialogbi  tradotti  da  R.  Bonghi  11 
 selections  from  the  dialogues,  by 

John  Purves  M 

 translaled  by  B.  Jowett  LH 

1B2.  ^ 

—  —  dialogoes,  translation  of  W.  Whe- 
well  '2m 

—  Tapologia  e  il  Critooe,  cur.  Inama 
et  Ramorino  2M 

 von  E.  Göbel 

—  Apologie,  von  G.  H.  Müller  LLL  IM 

 par  E.  Talbot  1^ 

 by  F.  J.  Church  Iii 

 traduzione  di  B.  Paoti  ü 


r  •  jogle 


306 


Alphabetisches  Register. 


FripRe,  de  Thetti  rebus  gestis  üö.  2Ö2 
Proceedings  of  the  Geograph.  Society 

—  of  ihe  Liverpool  Society  2Q 
ProclDfl,  ix  r^s  j^aXdoir^  ^oeo^iat 

ed  A.  Jahn  1 16 

rrogrammes  des  Goars  2Q 
PronouDciog  Dictionary  Iii 
Prosdocimi,  A.,  di  od  ripostiglio  di  mo- 

Dete  M 
Propogoato  re  1 
ProD,  M.,  manucl  de  pal^ographie  üiL 

IM 

Przeglad  archeologiczny  2Q 
Psichari,  J. ,  Stüdes  de  philologie  o^o- 

grerque  2iÖ 
Puchsteio,  0.,  die  S&ale  in  der  assyri- 
schen Architektar  91 

—  u.  Furtw&ngler,  Erwerboogen  der 
Antikensammlunfren  21fi 

Puecb,  A,  baiut  Jean  Chrirsostoine  42 
Pantooi.  V.,  sulPiono  ad  i!«cate 
Pu^>ch,  ITj  qnae^^tiones  Zenodoteae  '2'6A 
Quarialbiälter  des  histor.  Vereioü  tUr 
Uessen  2Q 
Qoartabchrift,  römische  Z 

—  theologische  2 
Quiiitiliuiii  iiiiilitutiones  oratoriae  58. 

m  2U 

 cur.  Inama  et  Ramorino  211 

—  —  versione  di  L.  Valmaggi  ISO 
Quintus  Smyrnaeus,  postbomericorum 

libri  rec.  A.  ZimmermaDn  1 16.  183.  23 1 
Rahe,  A.,  Redaktion  der  Aeschineischen 

Hede  3Q 
Rabe,  lexicon  Messaneose  IM 
Radcrniacher,  L.«  der  Aias  u.  Üdysseus 

des  Aiilistbenes  222 
Radet,  O.,  la  Lydie  et  )e  Monde  grec 

2Qi 

—  de  coloniis  a  Macedonibns  in  Asiam 
Ueductis  2Ö4 

—  inscriptions  d'Amorgos  öS 

—  inscription  de  Kios  üii 
Radioger  u.  Neumann,  das  Geburtsjahr 

Julians 

Hadtke,  J.,  observationes  in  Corniüci 
libros  &2 

iUiue,  J.,  inscription  at  York  1^ 

Rambaud,  Pr.,  explication  du  droit  Ro- 
main 2ß2 

Rambeau,  Th  ,  Charakteristik  der  histo- 
rischen DufätelluDg  des  Sallusiius 

241 

Ramsay,  W.  M.,  historical  geography 
üf  Asia  Minor  IM 

—  and  Hogarth,pre-bellenic  monuments 

Öl 

Rapolla,  D.,  Tita  di  Qainto  Orazio  Flacco 

Ififi 


Rappold,  i  y  neuere  pädagogische  Litte- 
ratnr 

Ratsam,  H..  Assyrian  diseoTeries 
Rasi.  delF^meoieleuto  2QQ 
Rautert,  0.,  Grabstein  aus  Bonn  21o 
Bavaissoo,  F.,  etode  &ur  l'histoire  de^ 

religions  202 
Ravaisson  -  MolIieOf  Ch.,  ia  coiffore  ar- 

chaique  de  l'Apollon  21^ 
Kawnsley,  ü.  D.,  ootes  for  the  Nile  IM 
Record,  Trflbner's,  of  Literatore  of  the 

East  Z 
Recaeil  d'archeologie  Orientale  Z 

—  des  notices  et  Mtmoires  de  la  So- 
ciety arch  de  Constantine 

—  de  travaux  egyptiennes  Ifiö 

—  des  lobcriptions  juridiques    32.  1^ 

Rodslob,  E.,  zu  Plautns  Pt^eudolas  1^ 
Regnaud,  P  ,  le  Rig-?eda  et  ies  origines 
de  la  mythulogie  liä 

—  obserfations  sur  le  Tocalisme  en 
Grec  140 

R^goier,  L.,  une  ^glise  romaine  de  PA- 
vraochin  gl 

Reich,  Redaktion  der  Reden  Tca 
Kranz  ^ 

—  zum  Prozess  Ktesiphon  2ä 
Reicbardt,  A  .  der  saturnische  Vers 
Reichel,  Beschreibung  der  Skalptorea 

in  Pola  215 
Reichenberger,  S.,  Gebranch  von  Götur* 

namen  LiÜ.  \M.  242 

Reichenhart,  E  ,  tamqnam  ii.  quasi  5^ 

—  zur  Erklärung  emiger  Liviassieiku 

—  zur  Erklärung  einiger  Vergilstellec 

Reichert,  C,  über  den  zweiten  Tbeit 
der  Odyssee  42.  III 

Reinach,  8.,  antiquit^s  du  Bosphore 
cimmerien 

—  peiotures  de  vases  äi 

—  chroniquc  d'Orient 

—  le  mu&ee  des  autiques  k  Vienne 

Ißö.  215.  26ä 

—  l'art  plastiqae  en  Gaule       äL  I^ 

—  le  saoctuairc  d'Athena  258 

—  legendem  des  mouuments  m^gaiicb^ 
ques  2ö7 

—  l'etain  celtique  m2.  21i 

—  inscriptions  de  Samothrace  1^ 

—  Lydian  origin  ot  the  Etruscans  2äl 
Reinach,  Tb.,  Tes  sarcophages  de  Sidon 

ÜL  215  äi£ 

—  numisroatique  ancienne  2^ 

—  Mithridale  Kupator  150 

—  rimpot  sur  les  courtiaans  ä  Cos  UA 

—  le  calendrier  des  Grecs  de  Babylonie 

lAi 


d  by  Google 


308 


Alplmbetischea  Register. 


Robertson,  J.,  the  eftriy  religion  of 
Israel  Li& 
Robinson,  E.,  the  Hermes  of  Praxiteles 

—  did  the  Greeks  paint  their  scnlptares? 

165 

Robion,  F.,  la  question  des  mytbes  72 

253 

—  variations  de  la  doctrioe  osiriaque  23 

—  tb6olo(?ie  de  l'ancienne  Egypte  23 
Uochambeau,  fouilles  de  la  place  Saint» 

Martin  &3 
RocheblavA,       essai  snr  le  comte  de 

Gaylus  IQl 
Rocznic  zarzadu  Akadcmii  21 
Rödler,  G  ,  pbysique  de  Stralon  4iL  183 
Röhrich,  M.,  de  Culicis  codicibus  üL 

m 

Römor,  A  ,  Notation  der  alexaodrini- 
ücbcn  Pbilologen  LH 

—  Beitrftffe  zur  Kritik  n  Exegese  221 
Rönscb,       collectanea  philologa  24. 

aa.  III 

RönstrOm,  J  ,  metri  Vergiliani  recensio 

24a 

Röspnor,  B.,  Bemerkangen  über  Aodro- 
Dikoä  von  Rhodos  LÜ3 

Röasler,  K.  J.,  Geschichte  der  Försten- 
Bchule  Grimma  101 

Rötter,  E  .  deHi-autontimorumo  ll>2  243 

Rohde,  E,  Psyche 

Reifes.  E  ,  aristotelische  Auffassung  vom 
Verhältniss  Gottes  aur  Welt  IM.  177. 

224 

Romania  ä 
Ronchetti,  C  ,  Jerusalem  BQ 
Roscher,  Lexikon  der  Mythologie 

148.  2D2 

—  Selene  u.  Verwandtes  13 

—  Legende  vom  Tode  des  grossen  Fan 

—  Reiterstatue  Julius  Cftsars  1115 

—  Schattenlosigkeit  des  Zeus-Abetons 

266 

Rosenbaum,  J.,  Geschichte  der  Lust- 
senche  im  Alterthume  Lß2 

Rosikat,  A  ,  Wesen  der  Schicksalstra- 
gödie  1  Ift 

Rossbach,  0 ,  zu  Aromian  234 

—  zum  ältesten  Kriegswesen  ülll 

—  eine  etruskische  Todienstadt  ä2 
Rossberg,  K.,  zu  Mauilius  5& 
Rossi,  G.-B.  de,  panorama  di  Roma  IM 

—  tavola  lusoria  Ö4 

—  table  de  jeu  ISü 

—  collare  di  servo  fagitivo  24ß 
Rossi,  F.,  I'istruzione  pabblica  nelP  an- 

tica  Roma  lÄl 
Rost'Albrecht,  griechisches  Wftrterbuch 

249 


Roth,  K.  L.,  griechische  Geschichte  151 

Rothe,  C. ,  die  Bedentnng  der  Wieder- 
holungen für  die  homerische  Frage  Iii 

Roug^,  J.  de,  g^ographie  de  la  Ba«K- 
Egypte  IM 

Rouse,  W.  Hj  notes  on  Greek  epigrams  1 W 

—  inscription  from  Egypt  6$ 
Ronsseaa,  A. ,  de  la  coratelle  du  pro- 

digue  211 
Rou^selot,  la  methode  graphiqne  S4I 
Rowinski,  F.  Ii.,  Ausgrabungen  too  Dio» 

clea  aö 
Roäprawy  i  sprawozdania  21 
Roswadowski,  les  verbes  latins  tenniot  i 

par  -tare 

—  Plauti  Captivi  51 
Rubensohu,  0.,  Mysterienheiligtb&Ber 

in  Eleosis  203.  fLS3 

—  Ilaydxy)  253 

—  ein  römischer  Dichter  Ober  Steno- 
graphie 353 

Rudolph,  F.,  Quellen  des  Ath-'naio?  Kg 
Rück,  K  .  Hand^chnfilicbeti  zur  iastitnUo 
oratoria 

Häger,  zur  Rede  wider  Euergos  36 
Uiihl.  F.,  der  Staat  der  Athener  il  keii 

Kode  aS.  l4iL  21* 

—  die  Rede  gegen  Fhilippides  Wi 

—  zur  MiJjyvae'tüf  nolirtia  Zst 

—  das  ülivenorakel  des  Thessalof 
Ruelle,  C  ,  Alexandre  d'Aphrodisiü  IM 
Ruess,  F.,  Gabelsberger  u.  die  tirofii- 

schen  Noten  ß5 
Rüge,  W.,  Reisen  in  Kleinasien  2öi 

—  Inschriften  aus  Kleiuasieu  i&$ 
Ruggiero,E.de.  diziouario  epigrafico  i3e 
Rukia,  A.,  "AXs^dvdoi  t*.  FayzaßT^^  KU 
Rummel,  F.,  Horatius  quid  de  Fmdir« 

iudicavertt 
Rund-schau,  deutsche  s> 

—  neue  philologische  £ 

—  philologische  (russisch)  Si.  2  IT 
Kupprecht,  J.  E.,  die  älteste  Landwirtb- 

Schaft 

Rzuch  ,  A.,  die  psendosibyllini^hefi 
Orakel  ^ 

—  zu  den  sibyllini^cben  Orakeln  181 

—  zur  Veratechnik  der  Sibyl  listen  ISl 
zum  Agon  des  Homeros  Lffi 

iSaalfeld,  G.  A.,  de  bibliomm  sacrortos 
üraecitate  ^44 

Saavcdra,  £  ,  ideas  de  los  aotiguos  so^ 
las  Tierras  Atlanticas 

Sabbadini,  R  ,  vita  di  Guarino  Veiooeäi» 

173 

—  biograäa  di  GiOTanni  Anrispa  SX.  10 1 

—  cronologia  della  Tita  di  Giovanni  La- 
mola  S7 

—  l'Angelinetum  di  Giovanni 


9« 


310 


Alphabetisches  Register. 


ächlnm berger  et  Taillebois,  objets  d'art 

iberieo  Ol 
Schmalz,  J.  U  ,  zur  ßgura  etymologica 

2M1 

—  der  lofioitiv  fatori  passivi 

—  a.  Wageoer,  lateinische  Scholgram- 

matik  2ÜQ 
Scbmebel,  A.,  die  Philosophie  der  Stoa 

71.  LÜL  ;iüL  2äl 
Schmid,  W.,  der  Atticismos  U 

—  ein  epistolographisches  UebaogsstOck 

m 

Schmidt,  (Neustrelitz),  kritische  Nach- 

lese  lü^ 
Schmidt  (Wttrzburg),  zur  Kritik  der 

Briefe  Ciccros  237 
Schmidt,  Adolf,  (Waidhofen  a  d.  Thaya), 

über  das  Homerische  in  Sophokles 

Aias  46 

—  zu  Livius  2ÜÖ 
Schmidt,  Bernhard,  Korkyr&ische  Stu- 
dien 8Q 

—  zur  Topographie  Korkyras  201 
Schmidt,  Erich,  (Seehanseo),  observa- 

tiones  in  carmina  Hnsiodea  1 10.  22Ö 

—  de  Piudari  carmioe  Nemeonim  tertio 

229 

Schmidt,  Heinrich,  Handbuch  der  Syno- 
nymik li2.  2üQ 

ScbmiUt,  Job.,  (Grimma),  der  Sklave  des 
Euripides  IDS 

Schmidt,  Johann,  (Wien),  Kommentar 
zu  Cäsar  öO. 

—  zum  bellum  gallicum 

Schmidt,  Johannes, (Giesäon),  Schleichers 
Auffassung  des  Lautgesetzes  IM 
~~  Assimilationen  I4ü 

—  die  Ortsadverbia  140 

—  zu  dem  Edikt  des  Ulpius  81 

—  Uber  die  alba  des  ordo  Ton  Thamu- 
g&di  {j± 

—  lat.  quirvir  2QQ 
Scbmidr,K  ,  Geschichte  der  Pädagogik  21 
Schniiül,  Max,  Uericht  über  Naturge- 
schichte u.  Technik  212 

—  wpa  =  Stunde  24Ö 
Schmidt,  0.  E. ,  Ausbruch  des  Bürger- 
kriegs Ifi 

—  Bagiennus  lfi2 

—  Ventidius  üassus  2iifi 
Schmidt,  Wilhelm,  (Marburg),  de  Ko- 

manorum  arte  biographica     ^  L2ä 
Schniitthenner,  W. ,  de  coronarum  ho« 
noribus  2&1 
Schmitz,  J.,  Mithras-Denkm&ler  21h 
Schmitz,  W.,  Notenschriftliches  6h 
Schmitz,  W.,  das  Stiersymbol  des  Dio- 
nysos I4fi 
Schneck,  B.,  quaestiones  Paroemiogra- 
phicae  114 


Schneider,  A^  zur  Geschichte  der  Sda- 

verei  363 
Schneider,  Arthur,  Goldtypen  des  Osteci 

Schneider,   Gosta?,    Litter atnrbenc^; 

Ober  Plato  45 
Schneider,  J.,  Lokalforschungen  in  West- 

deutt'chland  £ 
Schneider,  K-,  (Aachen),  der  Fischer  m 
der  antiken  Litteratur  MI 

Scheidfr,  L.,  (Giesgen),  de  serirnra  Anpi- 
stalium  muneribus  21 1 .  iiii' 

Schneider,  M.,  contectnrae  Iii 

—  zur  Batrachomyomachie  2ää 
Schneider,  P.,  Geschichte  der  Schule  zq 

Nossen  löl 
Schneider,  R.,  (Duisburg),  za  den  Mi- 
miaraben  des  Herondas  UQ_ 
Scbm'ider,  K.  v.,  Erwerbung  der  A0- 

tikensammlung  in  Wien  166. 
Scbneidewin,  M.,  Horazische  Lebens- 
weisheit 

Schofler,  V.,  BQrgerschaft  u.  Volk»fer- 
sammlung  in  Athen  1^ 

—  die  epigraphische  Wissenschaft  ^ 
Schön,  G  ,  dasCapitolinische  Verzeicho 

der  Triumphe  ±V- 
Schöne,  des  Aeneas  Tacticus  Anweisna- 

gen  für  geheime  Korrespondenz  13Ö 
Schüuecke,  W.,  lienricus  Nigidios  H 
Schöner,  Capri  1^ 
Schönfelder,  die  Apologie  de«  Arisddes 

222 

Schönle,  F.  L.,  Diodorstad  ien  UIL  221 
Scholl ,  C. ,  ein  Kaiser  im  Kampf  nit 
seiner  Zeit  Ifi 
Schräder,  0.,  Sprachvergleich uog  a.  Ur- 
geschichte 241 

—  Victor  Hehn  2S.  lül 

—  die  Vorstellung  vom  Mo%>6xtpm^  Lßf 
Schreiber,  Th  ,  die  hellen isiii>cheu  Kc 

liefbilder 

—  una  Sacra  conversazione  S 
Schritten  des  Bodensee-Vereins  «1 

—  der  russ.  Arch.  Gesellschaft  21 
Schröder,  F.,  Catulliana  lü 
Schrudor,  G.,  der  rötniscbe  I-iimes  b^l 
Schuchardt,  K. ,  Schliemauus  Ausgra- 
bungen 154.  2QI 

—  Schliemann's  excavations  öO 
Schuchhardt  -  ÜAunuver,  romische  Be- 
festigungen in  Niederdentschland  157 

—  Römerkastelle  an  drr  Maie 
Schucbt,  IL,  de  documeutiä  oratnribos 

atticis  insertis  107.  1 13 

Schühlein,  F.,  zu  Posidonius  Rhodios  2^ 
SchQrer,  E. ,  Geschichte  des  jOdi»cbes 

Volkes 

Schuhmacher,  K.,  pr&nestinische  Oiste 

21i 


312 


Alphabetisches  Register. 


Siebourg,  M.,  römisches  Qebftode  bei 
Asberg  8a 

Siecke,  die  Liebesgescbichte  des 
Himmels  lAiL  '2LilL 

Sihler,  £.  lexicon  of  the  Latin ity  of 
Caesar  12L  226 

8ili  Italici  Ponica,  ed.  L.  Bauer  129.  191 

Simaika,  Abdallah,  essai  sur  la  province 
romaine  d'Kgyptc  2Ü6 

Simon,  J.  A ,  so  Xenophons  Helleoika 

IM 

Simpson,  P..  note  on  Verg.  Aeo.  243 
Sinaici,  la  dimora  della  seconda  legione 
partica  162 
Slnker,  H.,  the  hbrary  of  Trinity  College 

3Ö.  IÖ2 

Siotto-Pintor,  le  origioi  della  facolti  di 
testare  presse  il  popolo  romano  262 
&[j08traud,  do  vi  et  usu  supiui  secundi 

—  de  futuri  infinivi  usu  lü  2Qa  25Ö 

—  quibus  temporibus  quamvis  similea 
Toces  utantur  143.  2Qfl 

—  loci  grammaticae  latioae      09,  2Q0 

—  in  syntaxin  Draegerianam  notationes 


Sittl,  K.,  Jahresbericht  Ober  Volg&rla- 
tein  142 

—  die  Oeb&rdeo  d.  Griechen  a.  Römer  8A 
Sitaler,  J.,  Jahresbericht  ttber  üerodot 

iza 

—  Abrisa  der  griechischen  Litteratnr- 
geschichtel  TL  liS 

SitxunKsaozeiger  der  Wiener  Akad.  21 
Sitiungsbericbte  der  k  bayr.  Akad.  2L 

— -  der  k.  preuss.  Akademie  21 

—  der  Akademie  in  Wien  2L 

—  der  k.  böbm.  Gesellgchaft  21 

—  der  estnischen  Uesellscbaft  21 
Sixt,  Q.,  des  Prudentius  Abh&ugigkeit 

Ton  Seneca  u.  Lucao  211 
Skene,  A.  P.,  ante  Agamemnona  98 
Skerlo,  U.,  Gebrauch  vüu  dya  bei  Uumer 

Skias,  A.,  intypa^txd  \M 

—  roKoYpafixd  lu^tiau  IM 

—  ntpi  r^t  Kpnnxttij^  dtaXixrou  üL  140 
Skorpil,  II,  Inschriften  aus  Bulgarien  lüä 
Skutsch ,  F. ,  Forschungen  zur  lateini- 
schen Grammatik  143.  2üil  2iiÖ 

—  de  nominibus  suffixi  -no  ope  formatis 

lia 

—  der  jQngere  Plinius  u.  Herudas  Ilü 

—  zum  ^  Gedicht  Catolls  5Q 

—  iaientare.  iaiunus  6^ 
Smith,  A.  U.,  catalogue  of  sculpthre 

Smith,  B.,  KjöbenhaTns  Universitets-Ma- 
trikel  im 


Saith,  C.  Lawrence,  Catnllas  aod  tbe 
Phaseins  IM 

—  and  C.  Torr,  Egypt  and  Mycenaeas 
antiqnities  ^ 

Smith,  G.,  note  on  Aristotle  Post.  an.  ^ 
Smyth,  H.  Weir,  the  Torel  systea 
Sobolewski ,  S. ,  de  praepositicnum  q$q 

Anstophaueo  3ä 
Sogliano,  A.,  di  on  Inogo  dei  übri  nhil- 

lini  VA 

—  epigrafe  degli  Anici  Anchenii  2M 
~  epigrafi  aniorane  pompejane  ^A. 

—  Pepigrafe  di  Poblio  Plozio  Faastiao 

—  iscrixione  relatiT»  alia  flotta  Mise> 

nense  ISft 

—  dipinto  murale  cnmano  16S 

—  medaglioni  dipinti  IM 

—  tesia  ad  erma  9tt 
Sohm,  institates  of  Roman  law  IIS 
Scldini,  breve  storia  della  satira  IM 
Solmsen,  F.,  der  Uebergang  von  c  in  < 

m 

—  xar  PluralbilduDg  der  Neutra  6C 
Soltao,  W.,  xur  römischen  Chronologie 

Iii 

Sommerbrodt,  J.,  Werth  der  VaticaB}- 

scben  Lucianhandscbrift  18J 
Sommerfeld,  0.,  Uülfbbuch  xor  llias  42 
Sommerlad,  Geschichte  des  Schulwesei;» 

XQ  Offenbach  98 
Sonnenschein,  £.  A.,  note  on  Plantttt 

Caaiua  I^ 

—  notes  on  the  Rudens  fu. 

—  and  SeatOD,  on  Mr.  Bayfield's  theory 
of  conditional  seoiences  143 

SonnUg,   M.,   Vergil  als  bakoli«cb«r 
Dichter  ftL  ^ 

Sonny,  A.,  drei  griechische  Epigramn« 

m. 

Sophocles,  plays,  bv  R.  C.  Jebb  4^  läl 

—  tragoediae,  ed  J.  Kral 


US 


—  —  von  F.  W.  Schneidewin 

—  -    von  N.  Weck  lein 

 von  Wolff  u.  Bellermann  46 

 recc  Wunder-Wecklein 

—  —  traduites  par  hl.  Bellaguet  lo3 
 traduction  par  F.  £.  Callot  4fi 

—  —  übersetzt  von  äL  Kleemann  Ild. 

IS^ 

—  Aiax,  ed  J.  Holub  £U 
 von  Fr.  Schubert  46  2^ 

—  Antigene,  by  M.  W.  Uumphreys 

—  —  ed.  G.  Ka&sai  Uft 

 von  J.  Rappold  Ofi 

—  —  von  Fr.  Schubert  ijö 

—  —  par  Toumier  et  Desrousseaux  1  io 

—  Elektra,  von  Fr.  Schubert  i& 


L  Kj ._  cd  by  Google 


314 


Alphabetisches  Register. 


BcudcmuDcl,  W.,  Plauti  reliquiae  Am- 
bro&iauae  I2Ö 
Studi  di  sioria  aniica         12.  2L  'ill 

—  storici  211 

—  di  storia  e  diritto  ^ 
Studia  Biblica  UA 
Studieo,  baltische 

—  aas  dem  Benediktiner  Orden  9 

—  aus  dt:m  pharmakologiscbeu  lobtitut 
Dorpai  d 

<~  Berliner  & 

—  auf  dem  Gebiete  des  arch.  Lateius  61t 

—  Leixjziger  y 

—  philosophische  & 

—  phonetische  ö.  9ä 

—  Prager  philologische  & 

—  Wiener  ik 
Siudies  ot  Coroell  Unifersity  21 

—  ot  Nebraska  University  'H 
Studio,  the 

Studniczka,  Denkmal  des  Sieges  bei 
Bdarathun  ^ 

—  ein  Oplerbetrug  des  Hermes  ^ 
Stttrzinger,  J  ,  Sorsum 

btQtzle,  das  griechische  Orakelwesen 

8tuhl,  K.,  neue  Pfade  Iä& 
ßtttterliu,  L.^  zur  Geschichte  der  Verba 

dcnomitiativa  198 
buM.>miLl,  F.,  Geschichte  der  griechi- 
schen Liueratur     IL  Uö.  2QL  251 

—  Bericht  Ober  Aribtoteles      aü.  UM 

—  quaestiones  Arisioteleanae    üü.  IM 

—  zum  liomtiu  diT  Alexandnuerzeit 
Sompff,  0.,  Cäsars  Beurtheilung  seio^T 

Otbziere  iJil 
Swobodd,  11^  die  griechischen  Volksbe- 
sch lübse  fi^  IM 
SToronos,  J.,  monnaie  de  la  Cyrenalque 

"im 

Sybel,  L.  V  ,  wie  die  Griechen  ihre  Kunst 
erwarben  ^ 
Byer  Cuming,  on  vessels  of  Samian  wäre 

Sylloge  epigrapbica,  ed.  iL  de  Ruggiero 

195 

Byriani  commentaria,  ed.  iL  Rabe  2>i2 
Baanto,      das  griechische  Bürgerrecht 

—  zur  drakonischen  Gesetzgebung  III 

—  die  kit'iöiht'iiischen  Tritiyen  158 

—  Ueberlieferung  der  Satrapienverthei- 

lUDg  2^ 

Tacchi  Venturi,  della  nnova  opera  Ari  - 
stotelica  \Q& 
Tacitus,  opera,  cur :  Inama  et  Ramorino 

—  erklärt  von  K.  Nipperdey    \^  mi 

—  historiae  di  A.  Corradi  IM 


Tacitus,  bist,  rec-  C.  Meiser 

 rec  R  Novait  1^  2iJ 

 b^  W.  A.  Spooner  52 

—  —  dl  L  Valmaggi 

—  annalium  libn  ed.  IL  ForDeaux  -^«9 

129 

 par  B  Jacob  lüi 

—  —  da  V.  Menghini 

 rec.  R.  Novdk  129 

—  Germania,  erklärt  von  U.  Zernial 

—  Agricola,  par  Cliquennois 

 by  K  F.  Davis  13ü 

—  —  von  A.  Dräger  191.  m 
 von  K.  Tackmg  \M 

dialogus  de  oratoribus,  von  G.  Ao* 
dresen  öS.  21i 

—  the  history  of  Tacitus,  trau^Uted 
by  A.  W  Quill  ^ 

—  Germania,  übersetzt  von  K.  Blömei 

2ü 

—  Gesprach  über  die  Redner,  äberae^zi 
von  E.  Wolflf  liü 

Tamizey  de  Larroque,  correspoodance 
de  Peiresc  iL. 
Tamponi,  P.,  iscrizione  miiit&re  1^ 

—  iscrizioni  milliarie  24$ 

—  necropoli  dell'  autica  Tibula  'l^^ 
Tannery,  P.,  Psellus  sur  la  grande  aAC^-e 

—  Päellus  sur  les  nombres  2:ä 

—  Epigramme  de  Diüphünte  ^ 

—  ad  Martiani  Capeliae  üb.  lä:* 
Tantzscber,  K ,  zur  Geschichte  Olympus 

Ii 

Taramelli,  A.,  le  campagoe  di  Gema- 
nico 

Tarbell,  F.  B ,  on  the  meanings  of  crr- 
tain  Greek  verbs  141 
Taschenbucb,  historisches  9.  21I 

Talham,  M.  T.,  note  on  Virgil 
Xatiam    oratio    ad  Graecoä,  rec.  K. 
Schwarte  III 

—  lateinisch  n.  altdeutsch  von  E.  SieT«» 

Taylor,  £.  S.,  on  the  age  of  the  «Jcat- 

—  on  the  date  of  the  expnlsion  of  tlie 
Pi&istratids  iöL 

Taylor,  J.,  prehistoric  Rome 

—  pre-historic  races  of  Italy 
Tell-el-Amarna  tablels  1^  IM 
Terentius,  Adelphes,  par  A.  ßone  190 

 par  Ph.  Fabia  13Q.  ^ 

 di  £.  Stampini  192 

—  Phormio,  translated  by  A.  Stew^ri 

IM 

Terrien  de  la  Couperie,  Ashnuniiak 

Tertulliani  opera  ex  rec  Reifferscheid 
et  Wissowa  59 


316 


Alphabetisches  Register. 


Toutain,  J.,  note  aar  Tile  de  U  Galite 

Trancbau,      sou?eoirä  du  College  d'Or- 

Traosactions  of  the  Cambridge  pbil.So- 
tiety  22 

—  of  the  Glasgow  arch.  Soci  etj  22 

—  of  the  bist  Society  of  Lanc  ashire  22 

—  Oxford  phil.  Society  22 

—  Biblical  Arch.  Society  22 

—  Royal  Society  of  Literature  22 
Traube,  L.,  Untersuchungen  zur  Üeber- 

lieteruogsgeächicbte  römischer  Sch  rift« 
steller  11^ 
~~  o  Roma  nobilis  2& 

—  das  Gastmahl  des  Cicero  2SI 

—  de  Ambrosii  titulis         "  4fi 

—  de  Cinoae  Arateis  ^ 

—  expiare  6fl 
Trautweiü,  F.,  de  prologoram  Plaati- 

norum  iodole  -II 
Travaux  de  i'Academie  de  Reims  22 
Trendolcnburg,  Fr.,  elementa  logices 

Arisiioteleae  25 
Treu,  G.,  cum  olympischen  Ostgiebel  21A 
Treuenfeld,  M.  v.,  der  Zug  der  10000 

Grit;chen  204 
Trieber,  C,  die  Idee  der  vier  Weltreiche 

2Qa 

—  die  dtaU^eii  1 16 
Troost,  K.,  Seebilder  aus  Ver  gil  Li2 
Trotin,  trait6  de  prosodie  latino  6Ü 
Tsouutas,  Gh.,  im/papi)  ix  Muxtjv&v  IM 

—  ex  ToO  'AfiuxAaiou  166 
Tucker,  T.  G.,  adversaria 

—  Dotes  OD  Aeschylus  102 
TOckiog,  K.,  Geschichte  der  Stadt  Neuss 

20& 

Tümpel,  K.,  Lesbiaka  12 

—  zu  koischen  Mythen  142 

—  die  Muschel  der  Aphrodite  2ßö 
Turiello,  ü  ,  sui  compoüiti  sintattici  lÜZ 
Turner,  C.  II.,  early  lists  of  Cyprian's 

works  122 
Tyles,  A.,  the  bilingual  Hittite  ioscrip- 

tion  ü2 
Typaldo-Bassia,  A.,  des  dasses  ouvri^res 

k  Rome  Uli 
Tyrrell,  R.  Y.,  notes  on  üreek  trage- 

dians  ]M 
ückermann,  W.,  Ober  den  Artikel  bei 

Eigcnuamen  in  Aristophanes  104 
Udsigt,  Kopenhagens  22 
Dhlig,  0.,  consecutio  temporum  bei  Ta> 

citus  242 
Ullmano,  C.  Th.,  proprietates  sermoois 

Aeschylei  21 
Ullrich,  R.,  studia  Tibnlliana  60 
Umbria  illnstrata  I^ 
Unger,  G.  F.,  Tages  Anfang    20^  2M 


üniversitä  2 

Untersuchungen ,  philologische ,  von 
Kiessiing  u.  v.  VVilamowitz  -  Mölkn- 
dorfr  m 

Urban,  K.,  geographische  Forschungen 
ans  griechischer  Zeit  iLsfi 

ürwick,  W  ,  the  history  of  Trinity  Col- 
lege UA 

üsener,       der  heilige  Theodosias  222 

—  unser  Platoniext  llä^  2il 

—  epikureische  Schriften  auf  Stein  173. 

—  xur  Inschrift  von  Elaia  fiä 
Ussani.  V.,  l'ode  d'ArchiU  22S 
Vagtieri,  D.,  degli  atti  arralici  2l6 
Vahlen,  J.,  de  Ennii  aonaliam  versiba^ 

123.  231 

—  de  versibus  nonnuUis  Plaatinis  LS 

—  de  Theocriti  carmine  Mtny^  41 

—  S&culargedicht  des  Horatms  22^ 
Valbert.  G ,  bistoire  de  Talphabet  Ꭰ
Valentiuo,  A.,  Technik  der  poiapeiani- 

Bchen  Wandmalerei  ä2 
Valerius  Maximus,  rec.  C.  Kempf  CÜ 
Valcton,  J.,  de  tempiis  romauis  2ä2 
Valla,  F.,  Cicerone  ü 

—  per  il  cosl  detto  Dialogus  de  Ora- 
toribus ä4 

Valmaggi,  L. ,  aneddoti  di  gr&mmatica 

—  I'arcaismo  in  Tacito  120.  1^ 

—  ad  Tac.  bist.  12Q 

—  tablifer 

Vanderstraeten,  £.,  notes  sar  quelques 

in^trumcnts  199 
Vari,  K,  scholia  iu  Nicandri  Alexiphar- 
maca  2i8 

—  Text  Verbesserungen  zu  Oppian  11$ 
Varubageu,       lateinische  Bearbeitung 

der  Legende  der  Katharina  von  AJezaa- 
drien  2^ 
Vases  antiques  de  Genöve  IM 
Velicky,  M.,  quo  anno  dominus  cosier 
mortuus  sit  ^ 
Venables,  E.,  excavations  at  Lincoln  246 
Vergilius,  Gedichte,  erklärt  von  Lade- 
wig, Scbaper  u.  Deuticke      LiJL  122 

—  Aeneid,  ed  by  Allcrofi  aud  HajeaäQ 
 by  Allcrott  and  Neatby  fiö 

—  —  von  Brosin  u.  lieitkamp  2^ 

 by  S  G.  Owen  äü 

 da  R  Sabbadini  IM 

—  —  par  Sommer  et  Desportea  152 

—  —  in  Terkürzter  Form  ?on  J.  Werra 

121 

—  —  Auswahl,  Ton  .4.  Lange  243 

—  extraits  de  Virgile,  par  L  Martei  ^ 

—  quarta  ecloga  commentata  da  Deila 
Torre  133 

—  Georgics,  by  C.  8.  Jerram 

—  Culex,  rec.  Fr.  Leo     fiO.  IM,  12* 


318 


Alphabetisches  Register. 


Warflberg,  A.  t.,  die  Kanstwerke  Athens 

82.  IM  2QÜ 

Warteuberg,  G.,  Litteratarbericht  zu 
Horaz  123 

Washbura  Hopkins,  the  etymology  of 
>four«  1^ 

Weber,  A.,  Hieras  a  Trnchsessio  ad  Ho- 
sium  datas  äS 

Weber,  G  ,  guide  du  voyageur  ä  Eph^se 

—  Hypaepa  IM 
Weber,  on  some  Greek  coios  2üü 
Weber,  Hugo,  quaestiones  Catulliauae  ^ 
Weber,    M.,   die   römische  Agrarge« 

schichte  SI 
Weck,  F.,  die  epische  Zerdehnung  L3& 
Wecklein,  N.,  Ober  die  Stoffe  der  grie- 

chischfn  Tragödie  47 

—  über  Themistokles  u  die  Seeschlacht 
bei  Salamis  Ihi 

—  aber  eine  Trilogie  des  Aeschylos  ;il 

—  zu  Sophokles  IM 
Wehnnanu,  M.,  zwei  Erlasse  des  Her- 
zogs Johann  Friedrich  ?on  Pommern 

2a 

Weigand,  G.,  Vlacho-Megleu  6d 

Weigel,  Bildwerke  aus  ultklassischer 
Zeit  IM 

Weigel,  Fl.,  quaestiones  de  vetustiorum 
poctarum  elcgiacorum  graecorum  ser- 
mone  iiai 

Weihcomajer,  zur  Geschichte  des  abso- 
luten Particips 

Weil,  H^  Hyp^ride,  premier  discours 
contre  Athonog^ne  IfiQ 

—  du  discours  d'Hyp6ride  contre  Phi- 
lippidös  L12 

—  les  Uermocopides  Ihl 

—  les  vieux  papyrus  2111 
Weill,  G.,  de  Gulielmi  Postelli  viU  101 
Weinberger,  J.,  Entatehuug  u  Tendenz 

der  Taciteischen  Germania  182 
Weinberger,   W.,  zur  Frage  zu  den 
Blibneualterthumeru  182 

—  Uber  das  Wort  ßouaeloy  21fi 

—  quaestiones  de  Orphei  Argonautids 

228 

Weinhold,  Bemerkungen  zu  Curtius  Ru- 
fus  2SZ 

Weise ,  O. ,  Charakteristik  der  lateini- 
schen Sprache  GS.  iiöO 

Weissenborn,  VL.  Xenophons  Memora- 
bilien  als  Schullektüre  IM 

—  Cornelius  Nepos  237 
Weissenfeis,  0.,  die  Entwickelung  der 

Tragödie  41.  IM. 

—  Cicero  als  Schulschriftsteller  2;il 
Weiske,  A ,  Bemerkungen  zum  Wörter- 
buch von  Passow  Iii 

—  zur  Konstruktion  von  npiv  188 


Weiske,  A.,  zu  Herodotos 
Weisweiler,  J.,  das  lateinische  Partü  - 

piurn  Futuri  passifi  Iii 
Weizsäcker,  C,  das  apostolische  Zei:- 

alter  der  christlichen  Kirche  Ii 
Wellmann,  M.,  zur  Geschichte  Me^ 

dizin  im  Alterthum  a83 

—  Juba  eine  Quelle  Aelians  175 

—  nochmals  Sostratos 

Welzhofer,  H_,  Geschichte  des  Orients 

—  zur  Geschichte  der  Perserkriege  IM 

—  Seeschlacht  bei  Salamis  255 

—  Sophokles  Antigene  III 
Welzhofer,  K.,  Bedas  Citate  aus  PKmos 

öi 

—  Rektor  Emil  Kurz 

Wendland.  P.,  Philos  Schrift  Ob«r  die 
Vorsehung  2S 

—  neuentdeckte  Fragmente  Philos  i2z 

LLL  I^ 

—  die  philosophischen  Quellen  des  PbiJo 

Iii 

Wendling,  E ,  de  peplo  Aristotelico  S5. 

Iflß.  III 

—  Herodas  Hg 
Wentzel.  G.,  mythographische  MisceUec 

73.  III 

—  die  Göttinger  Scholien  zu  Nikanden 
Alexipbarmaka 

Werner,  J.,  quaestiones  Babrianae 
Wernicke  C.,  ad  Statii  Silvas 
Wessely,  K  ,  Aleraudrinermanzea  ^ 

—  antike  Reste  griechischer  Musik  Ii: 

—  Bruchstücke  einer  optischen  Schrift 

—  et  Rnelle,  le  papyrus  raasical  d'£a- 
ripide  22i 

Wcstermarck,  E  ,  the  history  of  ihe 
human  marriage  Ij^ 

Westermayer,  A.,  der  sprachliche  Schlüs- 
sel 13& 

Wetter,  G.  van,  cours  de  droit  rorasis 

Wetzel,  M.,  selbständiger  u.  bezogener 
Gebranch  der  Tempora        14;^.  -lyj 

—  das  Recht  in  dem  Streite  zmscbeik 
Haie  u.  HoffmauQ  ^ 

Wetxstein,  die  Wandlung  der  stoisches 
Lehre  im 

Weymao,  C,  zu  lateinischen  Schrih< 
steilem  iä 

—  zu  den  Sprichwörtern  der  Bauer 

161 

—  so  Luctfer  ijS 

—  abyssus,  acacia  09 
Wharton,  E.  R..  Latin  »Normac  69.  IM 

—  Latin  in  =  on  ^ 

—  Greek  m-  from  tw-  lü 

—  quelques  A  latins  fil 


320 


Aiphabetiacheä  Register 


Wright,  J.  H,,  tbe  dale  ol  Cjion  151. 

90d>  So5 

Wulff,  Fr.,  Rolle  du  AksentM  in  der 

Versbildnni? 
Wölfl,  O.,  »ur  Ilie»eussa<|fe      149.  808 
Wolfltu,  G.  «ItiaodrioiBche  Stadien  47 
Untersaehangni  aber  Aotoniiiiu  Li- 

beralis  31 
Wvge,  W ,  DOtes  ob  UM  twt  Ol  tM 

PUoders  Petne  Papyri         80.  176 

—  note  on  Aeschines  103 

—  oote  OD  Demosthenea  107 
on  tbe  nte  of  npo&avti^^^i^  141 

Xenophons  Schriften,  AuBwahl  von  R 

—  Anabasis .  by  Allcroft  lod  Bicbara* 
ion 

 par  F  Dürrbach  233 

 cur.  loama  et  Ramorioo  233 

 by  Keliey  snd  Zeooi  HS 

 by  J.  Marghall  UJ 

 par  L.  Passcrat  « 

 by  A.  Protor  4S 

 pur  M.  Quentier 

  ^  nditio  Tedescbi  H'^ 

 übersetzt  von  M.  Oberbreyer  234 

—  Kyiopftdie,von  BreiteDbaeh-Bficbseii- 
icbftts 

 rec.  C.  Fumagalli  47 

—  icriechische  Gesckicbte,  von  B.  BQch- 
trasebOts  48.  233 

—  —  von  Bflnger  234 

 by  L.  D.  Dowdali  48 

 reo.  0.  Keller  118 

 Memoiabilieit,    tob  Breitenbach- 

Mftcke  48.  IIS 

—  —  da  Ä.  CorraUi  ^  48 
.  »  cor.  Inama  et  Remorino  234 
 von  R.  Kühner  118 

—  —  ed.  by  J.  Marshall  48 

 par  E.  Sommer  334 

 von  A.  Weidner  1 18 

—  VItfni'a/wv  noAtniOt  von  A.  Schwarz 

'  118 

—  tbe  OeeonoBiieQe,  by  H.  A.  Holden 

184 

YouDg,  A.  W.,  DOtes  on  Martial  189 
Youna.  C.  H.,  Erdiia    deme  of  Attica 

81 

Zacharift  v.  Lingenthal,  Geschichte  des 
griechisch-römischen  Rechts  260 

—  de  dloeoeei  Aegyptiaca  52 
Zacher,  K.,  Bericht  Ober  griechische 

Komödie  177 
Zahiüeisch,  J.,  Kritisches  so  Aristotelei 

106.  177 

—  zur  nikomachischeü  Ethik  35 
Zahradoik,  J.,  der  Versbau  der  llias  u. 

Odyiwe  112 

—  Mwra/,  niebt  itäMiu  223 


Zakas,  A.»  xptram  ^a/Hirrjfns^mts  Sl-^ 

—  xpims  ntpi  rr^q  J.  Iz^irrmÄ^yj  iMäo- 

Zander,  C,  versus  italici  aatiqai  IM 

—  de  lege  venificetioois  imtiiiM  M.  l& 

24> 

Zan  -  \  F.  Direktor  0,  Frick  lOi 
Zai:g  meister,  K  ,  xor  Geograph«  im 
römischen  Galliene 

—  Tironische  Noten 
_  römische  AiterthQmer  auf  der 

leite  der  Vogeeen  I4J 
Zeit,  unsere  J 
Zeitschrift  für  Ägyptische  Sprache  10 


S4 


10 

10 

% 
f 

10 


—  arcbivaJische 

—  fQr  bildende  Kooet 

—  byzantinische 

—  fOr  cbrisUiche  Kuasi 
_  flDr  deotsches  Altertbtuo 

—  für  Ethnologie 

  dos  Ferdinaudeums 

  für  Geschichte  a.  Politik 

  f0r  Geschichte  des  Oberriieiiii 

_  for  Geschichtswissenschaft 
^  der  Gesellschaft  für  Erdkuodc 

Berlin  . 

—  für  Freiburgs  Geschichte 

—  für  das  Gymna>?i.ilwe8en 

—  für  die  österr  Gymnasien 

—  bistorieehe 

—  für  Kirchengeschichte 

—  für  Kunde  des  Morgeolaude« 

—  für  vergl.  LitteratorgeaduÄt« 

—  der  morgenländ.  Ge8ell8cb.kft 
des  Münchner  Alterthomsvereioa 


Ii) 

% 
10 

* 

'3 


f 

N 

10 


10 


für  Museologie 
~  Domiimatisehe 

»  fbr  Nnmi^matik 

—  de«.  Pal&stina- Vereins 
_  iur  Philosophie 
_  fAr  romanische  Philologie 

—  der  Stivigoy-Siiftung 
_  för  wissenschaftliche  Geographie  W 
_  fflr  winenschaftl.  Theologie  10 

desVereinsfürhessischeGeschiditejS 

 ffir  rheinische  AUerthümer  äS 

 ttir  Schwaben  u.  Menburg  21 

—  —  für  thünng.  Geschichte  Ö 

—  —  für  Go<rhicht.'  Westphlleo*  21 
 für  Vulkerkuode  ^ 

—  für  vergl.  Sprichforschaitg  10 

—  westdeutsche  10  ^ 
Zeitong  fOr  das  höhere  UnterrichUweM 

la* 

Zelle,  J.,  de  comoediarom  «rBeeH« 

teinporibus  ^" 
Zelier,  E.,  die  Philosophie  der  uneci^ 

71.  146.» 

—  die  Litterator  Ober  die  aokraM* 
Fhitoiophie  » 


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I 


B«rUil. 
TOB  Martin  Oldenboary 

Adler -Strasse  S. 


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I 


BIOGRAPHISCHES  JAHRBUCH 

FÜR 

ALTERTHUMSKUNDE 

BEGRÜNDET 

VON 

CONRAD  BÜRSIAN, 

HERAUSGEGEBEN 

VON 

IWAN  V.  MÜLLER, 

PROFESSOR  DER  CL ASSISCHEN  PHILOLOGIE  AN  DER  UNIVERSITÄT  ERLANGEN. 

FÜNFZEHNTER  JAHRGANG. 
1  892. 


BERLIN. 

VERLAG  VON  S.  CALVARY  &  CO. 

MDCCCLXXXXIII. 


y  Google 


Inhalts-  Verzeichniss. 


Belte 


Karl  Ludwig  v.  UrHclM  Ton  N.  Weekleln   ....  1 

A.  Y.  Kampen  von  A.  v.  Bamberg   16 

Hermann  HeRer  von  A.     Bamberg   17 

Christian  Cron  von  K.  Schreiber   27 

Johann  Jakoh  Comelissen  von  J.  v.  Leeuwen  ...  52 

Emil  Kurz  von  K.  Welzhofer  .........  63 

Wilhelm  Kerjjel  von  M.  v.  Karajan   73 

Alfred  V.  Gutschmid  von  B  Niese   76 

Richard  VoUnBaan  von  Walther  Volkmaiui  ....  81 

Georg  Heinrich  Simon  Ton  Chr.  B.  a.  O.  S.  .  .  .  .  IM 

Ferdinand  GiegorOTini  von  K.  Th.  Heigel  ....  106 

Amelia  Edwards  von  Kate  Biadbnry   114 

Jean  J.  de  Witte  von  A.  Blanchet   116 

ArChnr  Deloraine  Corey  von  I.  t.  M   119 

Hermann  Heinrich  GOU  von  L  v.  M   121 


feb.  wa  «.  Knember  1818»  (Mt  in  3.  Koninlwr  im 

Karl  Ludwig  Urlich»  war  am  9.  November  1818  z«  Osnabrück 
pboren,  wo  sein  Vater  AbteüuuKS(Urektor  in  der  französisch*- n  PriV 
Wrtor  war.  Diü  Mutter,  eine  hochgebildete  Frau,  war  eioe  geborene 
Hhnug  aus  Göttingpn.  Nach  der  Auflösung  des  Ktnigrelebt  W«rt- 
falen  kehrte  der  Vater  nach  seiner  Heimat  Aachen  ziirnrk  und  erhielt 
dort  die  Stelle  eines  Fegistrators  in  der  preufsischeu  Regierung,  in 
we  cher  er  bis  zu  srin-  n.  Tu.le  ls-26  thätig  war.  In  Aachen  machte 
Irlich»  seine  (ijmnasialstudien  und  der  EiafliifB  des  rühmlichst  be- 
kanntea  Direktors  Rigier  besümnte  Um,  an  der  UnlveivItAt  Bonn  Phi- 
Woj^  CT  Studieren.  Die  1834  u-^dt  lii  kfr  Doktordissertation  Achaei 
BretrienMs  quae  supersunt  coUih  ta  h  t  ilhistiata  ist  seinen  Lehrern  Hein- 
rieli.  Xfik.  Ull  i  Welcker  gewidmet.  Atuh  die  letzten  Vorlenmceii  tob 
Niebuhr  halte  er  noch  besacht;  aber  den  uachhaltif;  i-,  Fiuflufs  auf 
die  Ricbtniig  seiner  Studien  übten  tlie  durch  Gelehrsarnkoit  und  Feiu- 
'innigkpit  ausKrz.i.linHci.  und  von  Begeisterung  getragenen  Vorle- 
uuiioa  Welekers,  des  >  weisen  Sehers  ober  griechische  Litterator- 
geschichte.  griechische  KunstgeBCbiehte  und  Mythologie.  Bnrch  diese 
WDrde  m  ihm  der  Sinn  für  die  Knust  -^c^  Altcituni>  gcwockt,  dem  als- 
mud  ein  Iflugerer  Aufenthalt  in  Italien  die  kräftigste  Förderung  brachte. 

vu  t  Uliichs  tler  lebendiKcn  Anacbaanng  der  Kunstwerke  in  ItaUea 
uiiJ_äicilieu  verdankte,  das  bekannte  er  durch  den  Kat,  welchen  er 
SebWerb  nach  i^ileUicb  bestandenem  Staatsexamen  gab;  »Jetzt  sind 
sie  ein  hallier  Mensch;  vu  nn  S^io  ein  ganzer  werden  wollen,  dann  geben 
aie  nach  Rom«.    Nachdem  er  kurze  Zeit  aJ»  Lehrer  im  FeUenbeif'sdieii 

•)  Dun  Wunsche  d«r  Redaktion,  den  von  mir  in  der  Allg  Zcitnag  vom  Digitized  bv 
tLFebraar  UM  vfrOibiitllehteo  Nekrolog  hl«r  zum  Abdruck  zn  hrhium,  wollte 
1«  aiebc  nacbknnmmi  ebne  Ändenunn  lod  Zusaue  zu  ;  i<  :,  n.    i,-  ki« 


2 


Kail  Ludwig  f  OH  Uriidu. 


Institat  zn  Hofwyl  thfttsg  gewesen  war,  begab  er  sieb  im  Sommer  1835 
in  der  Absiebt,  sieb  znm  akademiscben  Lebrami  vorzabereitett ,  nach 
Born.  Im  folgenden  Jahre  wurde  er  Hauslehrer  bei  dem  preufäiscbeii 
Gesandten  in  Rom,  dem  »gelehrtesten  Diplomaten!  Bunsen,  welcher  da- 
mals den  Palazzo  Caffarelli  zum  Mittplpuiikte  des  auserlf'^oii^trn  V^r- 
kebr$  machte.  Der  Umgang  mit  nuii>eii.  welcher  den  strebsaiiuMi  jungen 
Mann  seine«  besonderen  Veitrauous  wfirdiLrto.  }>o«timmte  die  iiicfa>te 
Richtuiig  seiner  Studien,  i.i  iiahiii  an  den  topographiscLea  Furschon- 
gen  Bunsens  den  regsten  Anteil  und  wurde  bald  ein  Hauptmitarbeiter 
an  dem  grofsen  Werke  der  >  Bescbreibung  der  Stadt  Romc,  welcbre 
unter  Mitwirlcung  anderer  Gelebrten,  aucb  Niebnbrs,  von  Platner, 
Bnnsen,  Gerhard  und  Röstell  herausgegeben  wurde.  Diesem  Werke 
sollte  ein  von  Urücbs  und  Gerhard  bearbeitetes  Urkundenbuch  foigea, 
dessen  Erscheinen  in  der  Vcirrede  zur  dritten  Abteilung  des  dritten 
liandes  luui  wieder  in  ritüT  Schrift  von  Urlichs  im  Jahre  1^4-5 

ftir  daö  uächste  Jaiir  angel^üiiiiii/t  wird.  Dieses  Versprechen  hat  1  r- 
lichs  erst  im  Jahre  1871  mit  licm  codex  urbis  Romae  topographk-u?. 
einer  Sammln ug  und  kritischen  Behandlung  der  iür  die  Römische  Topo- 
graphie wichtigsten  Urknnto,  eingelöst  zu  einer  Zeit,  wo  das  glekb- 
seitig  ersdieinende  umfassendere  Werk  Yon  Jordan  der  nrspriliigliehca 
Bedeutung  der  Arbeit  merklich  Eintrag  tbat.  Nicbt  nur  um  dio  Yolfett- 
dung  des  grofsen  Werkes,  von  welchem  Platner  mit  Urlichs  im  Jahre 
1845  einen  Aussug  >Beschrcibung  RomsC  als  Führer  durch  die  Merk- 
würdigkeiten der  ewigen  Stadt  veröflfentlichte,  hat  sich  T^rlichs  grofse 
Verdienste  erwoi  heii;  es  tiel  ihm  auch  die  Aufgabe  zu,  dasselbe  ^eüin 
einen  wuchtigen  Augriff  in  Schutz  zu  nehmen.  W.  Ad.  Becker,  weidi<!r 
im  ersten  Bande  seines  »Handbuchs  der  Römischen  AltertOmerf  (1843) 
eine  Topographie  der  Stadt  Korn  gegeben  hatte,  unterzog  in  der  Strat- 
schrift  »Die  rOmische  Topographie  in  Rom.  Eine  Warnung «  (1844) 
den  antiquarischen  Teil  der  »Beschreibung  der  Stadt  Borat  eiacr 
scharfen,  auf  grflndlicher  Kenntnis  der  alten  Litteratur  und  umsidit%fr 
Kritik  der  Angaben  der  Schriftsteiler  beruhenden  Beurteilung  und  fior 
derte  Urlichs  direkt  zum  Kampfe  heraus.  TMoser  nahm  bereitwüfii 
den  Kampf  auf  und  erwiderte  in  der  Sc)iritt  >  Komische  Topographie 
in  Leipzig«  (1845)  die  Hiebe  seines  Gegners  mit  belügen  ü-egeuhieboii, 
die  freilich  Becker  in  der  Gegenschrift  2>  Zur  Komischen  Topographie, 
Antwort  an  Hrn.  Urlich.si  (1845)  zum  grofsen  Teil  glücklich  j)arii^rte. 
Der  Streit  hat  seiner  Zeit  Aufsehen  gemacht.  Wenn  Urlichs  Ueuselbei» 
mit  jugendlidiem  Ungestttm  ÜBbrte,  so  liegt  die  ignt««iinMign^j^  diria, 
dafs  er  der  Herausgeforderte  war.  Wie  unbefangen  Urlichs  selbst 
spftter  darüber  urteilte,  zeigt  die  Anerkennung,  weiche  er  seinem  ehe- 
maligen Gegner  im  zweiten  ßande  der  >Allg.  deutschen  Biogm|iiiie< 
zollt,  wo  er  ihm  nachrühmt,  dafs  er  die  Polemik  gegen  die  jüngereB 
Topographen  mit  Ehren  durchgefochten  habe.  Jedenfalls  hat  die  Pole- 
mik der  Wissenschaft  manchen  Gewinn  eingetragen  und  hat  der  too 
Urlichs  vertreieiuj  Grundsatz,  dafs  die  Topographie  Roms  die  genaueste 
Untersuchung  des  Bodens  und  der  erhalteneu  Denkmäler  zur  notw^ 
digeii  Voraussetzung  hat,  seine  volle  Berechtigung. 


Karl  Ludwig  von  Urlichs. 


3 


Noch  mehr  als  die  Topographie  wurde  für  Urlichs  die  Archäo- 
logie durch  den  Aufenthalt  in  Rom  und  durch  Reisen  nach  Neapel 
und  Sicilien  zur  Lebensaufgabe  gemacht.  Das  Archäologische  Institut, 
zu  dessen  epochemachender  Gründung  sich  die  »Hyperboreische  Gesell- 
schaft« dank  den  Bemühungen  von  Gerhard  und  Bunsen  erhoben  hatte 
(1828),  war  bereits  damals  der  Mittelpunkt  archäologischer  Studien. 
Als  Nachfolger  Gerhards,  welcher  auch  nach  seiner  Heimkehr  nach 
Deutschland  der  Sache  wie  dem  Namen  nach  dirigierender  Sekretär 
blieb,  leitete  damals  Emil  Braun  die  Geschäfte  des  Instituts.  Trlichs 
verkehrte  mit  Braun,  brachte  herrliche  Abende  im  Hause  Kestners,  des 
Archivars  des  Instituts,  zu,  wo  man  Goethes  Briefe  vorlas,  wo  Urlichs 
mit  Papencordt  und  den  beiden  Abeken,  dem  Archäologen  und  dem 
Theologen,  griechische  Dichter  (Aristophanes  u.  a.)  behandelte,  wo 
Kunstwerke  vorgezeigt  wurden,  lernte  dort  auch  Panofka  kennen  und 
kam  im  Hause  Bunsens  mit  anderen  bedeutenden  Gelehrten,  dem  Ägyp- 
tologen  Lepsius,  dem  Geschichtschreiber  der  Stadt  Rom  A.  von  Reu- 
mont,  in  Berührung.  Die  Bekanntschaft  mit  dem  genannten  Heinrich 
Abeken  brachte  Urlichs  später  mit  der  Familie  Schillers  in  Verbindung, 
so  dafs  auch  die  Fäden  seiner  Thätigkeit  auf  dem  Gebiete  der  deutschen 
Litteratur  nach  Rom  zurückreichen.  Vor  allem  aber  wurde  er  durch 
Gerhard,  welcher  im  Si)ätsoramer  1836  nach  Rom  zurückkehrte  und  bis 
zum  Frühjahr  des  nächsten  Jahres  verblieb,  in  die  Wissenschaft  der 
Archäologie  eingeführt.  In  der  schönen  Biographie,  welche  er  im 
achten  Bande  der  » AUg.  deutschen  Biographie  i  seinem  Lehrer  und 
Freunde  als  Denkmal  gesetzt  hat,  bezeichnet  er  als  Festtage  die  frei- 
täglichen adunanze.  in  welchen  Gerhard  neu  entdeckte  Bildwerke  mit 
sicherem  Blick  und  bewundernswerter  Kenntnis  der  Denkmäler  be- 
handelte. 

Zu  den  schönsten  Erinnerungen  an  Rom  rechnete  Urlichs  zwei 
Feste.  Das  eine  war  ein  von  Gerhard  in  der  Villa  Albaui  veranstal- 
tetes  Winckelmannsfest,  bei  dem  die  Fackelbeleuchtung  des  grofsen 
Saales  mitten  unter  den  Meisterwerken  der  Kunst  und  die  begeisterte 
in  Reden  und  Gedichten  sich  äufsernde  Stimmung  einen  unauslösch- 
lichen Eindruck  hinterliefs.  Das  zweite  war  das  grofse  Fest,  welches 
die  deutschen  Künstler  dem  Bildhauer  Joh.  Martin  Wagner  zu  Ehren 
bei  der  Vollendung  des  Walhalla-Frieses  gaben:  >Dort  safs  der  wackere 
Meister  zwischen  den  diplomatischen  Vertretern  seines  ganzen  deutschen 
Vaterlandes,  umgeben  von  Thorwaldsen,  Koch,  Reinhart«.  Urlichs  hat 
damals  Wagner  auch  in  seiner  Werkstatt  kennen  gelernt,  ohne  zu 
ahnen,  in  welche  Beziehungen  er  zu  dem  Künstler,  wenn  auch  erst 
nach  dessen  Tode,  treten  sollte. 

Die  Thätigkeit  von  Urlichs  im  Hause  Bunsen  erreichte  ihren  Ab- 
schlufs  im  Sommer  1837,  wo  Bunsen  seine  Söhne  Karl  und  Georg  au 
deutsche  Unterrichtsanstalten  verbrachte.  Urlichs  blieb  noch  in  Rom, 
um  seine  topograi)hischen  und  archäologischen  Studien  zu  fördern.  Zu 
Anfang  des  Jahres  1838  wurde  er  von  Buusen  zur  Besorgung  wich- 
tiger Aktenstücke  nach  Berlin  ausersehen.  Er  brachte  seinem  Gönner 
die  Enthebung  von  dem  Römischen  Posten  zurück.    Im  Herbste  dieses 


4 


Karl  haMg  m  Criiefe 


Jahre»  noebte  er  mit  des  beiden  Abeke»  nd  Papeaeordt  eine  B«t<e  tacb 
Sicilien.  wob<>i  der  Ätna  bettiegen  worde.  Vm  diese  Zeit  gesellte  acb 

zu  «If^n  Capitoltniscbeii  Geno-seo  ^ »tto  Jahn .  welcher  bis  mm  SoiL:::rr 
f'>\it(:Tifhn  Jahre«)  vf-rblieb.    rogefähr  gleichzeitig  mit  ihm  Vf^rurf- 
Trli  hs  Korn,  »im  a!-  Erzieher  eine  Sch»)tti-  h'^  Firni::    LiDi|-ay  r^jch 

narh  J4^>ni,  jedw:h  nur  zu  kurzem  AulVuihül'' . 

Im  S^»mmer  Me*;  Jahr^*-  1840  kehrt»'  er  luch  luuijÄhriirer  Abwe- 
senheit mit  allerlei  wi«^-en*chaftlicheu  Plänen  j-ich  tragend  und  mit  hoch- 
fliegenden  Hoffinangen  erfblit  nach  Dentscfaland  xiiHrk.    Warum  «uDte 
er  aaeb  nicht  mit  ZuTenicbt  der  Zukunft  entgegeo  sdien?   Er  besa£i 
alle  Eigenficbaften,  welche  geeignet  imd  einen  Lehrstuhl  der  Hocfa^dmle 
zu  zieren,  allsdtiü'«'  Bildung,  ein  gründliches  Fachwissen,  welches  sich 
nicht  auf  eine  Specialität  beschränkte  und  ebenso  die  formale  wie  dit" 
reale  Seite  der  Alfertiimswissenschaft  lu  hf^i  i -elite .   hervorragende  Ge- 
wandtheit  des  Vortrai.'-    tin<]    zwar  de-   lateuiisciien        gut   wie  de> 
deut'*(h«^n ,  die  M'^gan/  df-  Auttroteus  uud  der  Sitten,  wfdehe  ihu  ab 
einen  Augehorigcü  der  höheren  Gesellschaftskreise  keiiuzeicliuete.  Er 
habilitierte  sich  in  Bonn,  wo  damals  Ritsehl  seine  glänzende  Thatigktit 
begonnen  hatte,  der  dem  jungen  Docenten  wohlwollend  entgegenkam 
und  ihn  in  eeinen  Bestrebnngen  nnteretQtzte.   ünter  seinen  ersten  Zm- 
hOrem  waren  H.  Bronn  und  H.  Keil.   In  seinen  InterpretationsconegieB 
behandelte  er  Thukydides,  Pindar,  Reden  von  Cicero ;  er  las  Ober  aHe, 
besonders  römische  Geschichte,  über  alte  oder  italische  Geographie, 
Ethnoj^aphie  und  ChoroK'rn)>liie,  über  Topographie  von  Rom  und  Athr-r. 
über  griechische  und  römische  Altertümer  und  gab  auch  eine  Kiutub- 
rung  in  die  lateinische  Inschriftenkunde.    Seine  archäologischen  Vor- 
lesungen gaben  eine  Übersicht  über  die  Gegen»tänrle  der  Wissenschaft 
im  Anschluf»  an  das  Handbuch  von  0.  Müller,  femer  hatten  sie  alte 
Kunstgeschichte,  Kunstmythologie,  allgemeine  Kunstgeschichte  nmi  Gegen- 
stände.   Der  Junge  Priratdocent  bildete  bald  seine  Lebrgesehickiichfceit 
in  hervorragendem  Mafse  aus  und  erwarb  sich  schon  damals  aahlreidie 
und  dankbare  Zuhörer.    Im  Jahre  1844  wurde  er  zum  Extraordinarius 
ernannt,  was  gewifs  ein  Beweis  dafür  ist,  dafs  Ritsehl  die  juiiire  Kr.ifi 
sehr  zu  schfltzen  wufste.    Nicht  /um  mindesten  wirkte  Urlichs  auf  seine 
Zuhörer  auch  dadurch,  dafs  er  ihueu  persönlich  nahe  trat  und  geselligen 
Verkehr  mit  ihnen  pflegte.    Er  verstand  es  ja  ausgezeichnet.  Sehen 
und  Ernst,  wissenschaftliche  Arbeit  und  heitere  Unterhaltung  zu  ver- 
binden.   Schon  in  Bonn,  wie  später  wieder  in  Greifswald  und  Wtes^ 
bürg,  gründete  er  eine  historisch-antiquaTisehe  Gesellschaft,  weldie  er 
eine  Zeit  lang  gemeinsam  mit  Heinrieh  von  Sybel  leitete.  Mdireren 
in  Bonn  «lamals  studierenden  Printen,  unter  ihnen  d^  Prinzen  FWed- 
rieh  Karl  und  dem  Prinzen  Georg  von  Preufsen  wurde  er  auserselieiu 
Unterricht  in  der  Kunstgeschichte  und  in  den  neueren  Sprachen  7n  ♦er- 
teilen.   Bemerkenswert  ist.  dafs  er  mich  zu  August  Wiliielm  Sohle^joi 
in  nähere  ßeziehuugen  trat.    Überhaupt  war  er  überall  als  gutor  Gv- 
sellscluilter  gern  gesehen.    Es  bildete  sich  liainals  eine  /\van4il«t>e  Ver- 
eiuiguug  der  juugeren  Lehrer  der  Universität,  welche  emem  beschei- 


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Karl  Ludwig  von  Urlicha. 


5 


denen  Gasthofe,  dem  »Schwan«,  in  welchem  sie  sich  während  des  Win- 
ters an  den  Samstagen  abends  versammelte,  ihren  Namen  entlehnte. 
Unter  den  Mitgliedern  dieser  Gesellschaft  befanden  sich  damals  meh- 
rere, welche  später  in  der  Wissenschaft  oder  im  Staatsleben  sich  einen 
bedeutenden  Namen  machten.  Nicht  zu  den  geringsten  Verdiensten  der 
Bonner  Wirksamkeit  von  Trlichs  gehört  die  auf  seinen  Vorschlag  bei 
Gelegenheit  der  Bonner  Philologenversammlung  (1841)  erfolgte  Grün- 
dung des  »Vereins  von  Altertumsfreunden  im  Rhcinlande«,  welcher  in 
der  Folgezeit  für  die  heidnischen  und  christlichen  Altertümer  und  Denk- 
niiilcr  am  Rhein  überaus  segensreich  wirkte.  Die  Jahrbücher  des  Vereins 
half  er  anfangs  redigieren  und  bereicherte  er  immerfort  mit  wertvollen 
Beiträgen,  besonders  archäologischen  und  epigraphischen  Inhalts.  Das 
Register  für  Bd.  1-60  im  65  Band  zählt  28  Aufsätze  von  ürlichs 
auf  und  in  der  Abhandlung  des  t)4.  Bandes  >Der  Rhein  im  Altertum« 
hat  er  gewissermafsen  das  Forschungsgebiet  des  Vereins  umschrieben 
und  die  P>gebnisse  verwertet.  Auch  von  den  Winckelmannsprogrammen 
des  Vereins  hat  er  das  zweite  »Dreizehn  Gemmen  aus  der  Sammlung 
der  Frau  Sibylhi  Mertens-Schaaffhausen«  (1846)  und  achtzehnte  >Über 
die  Gruppe  des  Pascjuino«  (1867)  verfafst. 

Im  Jahre  1847  folgte  Urlichs  einem  Rufe  an  die  Fniversität 
Greifswald  als  ordentlicher  Professor  und  Nachfcdger  0.  Jahns.  Vor 
Antritt  der  Professur  machte  er  eine  Reise  nach  England,  um  beson- 
ders die  Schätze  des  Britischen  Museunis  kennen  zu  lernen,  und  ent- 
deckte dabei  ein  für  rlie  Schriftstellerei  des  M.  Terentius  Varro  wich- 
tiges Anekdoton,  welches  Ritschl  in  einem  vortrefflichen  Aufsatz  (jetzt 
im  8.  Band  seiner  kleinen  Schriften  S.  421  tf.)  behandelt  hat.  Die  erste 
Ankündigung  seiner  Vorlesungen  in  Greifswald  legte  Zeugnis  ab  von 
seiner  Vielseitigkeit:  Erklärung  von  Plutarch's  Leben  des  Lykurg  im 
Seminar,  Tacitus,  Topographie  von  Rom,  auserlesene  Kapitel  der  Archäo- 
logie für  den  Winter  1847/48.  in  welchem  er  auch  ein  Winckelmanns- 
programm  >Über  die  Apsis  der  .ilten  Basiliken«  veröffentlichte,  Catull 
im  Seminar.  Pindar.  Geschichte  der  alten  Kunst,  Übungen  der  archäo- 
logischen Gesellschaft  für  den  Sommer  1848.  Eine  Störung  erlitt  seine 
wissenschaftliche  und  akademische  Thätigkeit  durch  die  Anteilnahme  am 
öffentlichen  Leben. 

Als  ein  Mann,  der  sich  berufen  fühlte,  wirksam  in  das  politische 
Treben  einzugreifen,  der  auch  die  (Jewandtheit  der  Rede  und  die  Schlag- 
fertigkeit des  Witzes  besafs,  nm  seine  Ansichten  nachdrücklich  zu  ver- 
treten, konnte  er  bei  den  politischen  Bewegungen  der  folgenden  Jahre 
kein  xr^'h-jri^g  arrouxzttg  bleiben.  Er  stand  auf  Seite  der  Regierung 
und  trat  in  stürmischen  Wahlversammlungen  kräftig  für  dieselbe  ein. 
Doch  beweist  die  Rede,  welche  er  als  Vertreter  der  Universität  am 
Geburtstage  König  Friedrich  Wilhelms  IV  (15.  Okt.)  über  dessen  Ver- 
dienste um  die  deutsche  Eiidioit  (in  lateinischer  Sprache)  hielt,  dafs  er 
nicht  blofs  das  Gute,  sondern  auch  die  Mängel  zu  würdigen  wufste  und 
den  Freimut  der  Rede  sich  wahrte.  Er  wurde  zum  Abgeordneten  ge- 
wflhlt  und  vertrat  in  dor  nach  der  Auflösung  der  Nationalversammlung 
auf  den  26.  Febr.  1849  berufenen  zweiten  Kammer  den  Wahlkreis  Greifs- 


6 


Kftri  Lndwig  tob  Urücbi. 


wald-Giimmen.    Schon  am  27.  April  wurde  die  Kammer  wegen  der 
Abstimmung  übor  die  Gesetzlichkeit  der  Fortdaner  des  Berliner  Bela- 
prrnnrr^^ustandos   aufgelöst.     F.ino    von  T'rlichs  uiimittelltar   v.arh  der 
Auflösung  veröffentlichte  kleine  Schritt  sZwei  Monate  iu  der  Kammpr« 
bietet  einen  intpres-^anten  Einblick  in  da>  damalige  Parteipetriebc  Auch 
ftir  die  nächste  Legiblaturperiode  1849—52  wurde  er  von  seinem  WiU* 
kreis  wieder  gewählt.   Bei  den  YerhandliiBgeii  Uber  die  Bevisioo  der 
I>ecembenrerfasBiiiig  empfahl  er  die  toh  der  Krone  zn  der  nm  6.  Des. 
1848  ektroierten  Verfassiing  mittelst  der  Botschaft  vom  7.  Januar  1850 
vorgelegten  Änderungsvorschläge  zur  Annahme.    Es  wurde  dainab  ii 
Berlin   erzählt  und  geglaubt,  dafs  Urlichs  unmittelbare  Ffililung  mit 
dem  Ministerium  habe:  auch  <]nh  pf  für  ilic  Stelle  eines  T'ütpr^taatv 
^okretärs  im  T'^nternchtsiuinistorium  ausersehen  sei,  wnrdc'  I  rjiiupiet. 
Jedenfalls  war  er  so  hervorgetreten,  dnfs  er  von  einem  Wahlkreis,  dem 
er  persönlich  nicht  angehörte  (Franklnrt  a.  0.— Lebus)  in  das  Volks- 
haus des  Erfurter  Parlaments  (20.  März  bis  29.  April  1850)  gewählt 
wurde.   Anch  hier  stimmte  er  vorkommendenfaUe  gegen  die  Anfserate 
Rechte,  sprach  aber  anch  gegen  die  unveränderte  Annahme  der  von 
den  Regierungen  vorgelegten  Verfassung.    Doch  gestand  er  selbst  sjtit^^^r, 
dafs  er  nur  mit  Überwindung  im  Anschlufs  au  den  von  ihm  hochge- 
stellten Radowitz  gegen  die  unbedingte  Annahme  dieser  Vei  frij^sting  ge- 
stimmt habe.    Kr  sprach  das  unmittelbar  nach  der  Olmüt/f  r  Pnnkna- 
tion  aus  in  der  deiikwin  (iiiriMi  Adrefsdcbatte  der  zweiten  Katiunrr  vr,m 
3.  Dezember  1850  ktiuejn  Geringeren  gegentlber  als  dem  düiflaliir<n 
Abgeordneten  v.  Hisniarck- Schönhausen,  er  sprach  es  aus  in  einer 
Weise,  die  von  ehrlicher  Übcrzeugtingstreue  in  seinem  gesamten  pc^- 
tischen  Yerhalten  und  von  warmem  Patriotismus  ein  ebenso  beredtes 
Zeugnis  ablegt,  als  sie  ihn  mit  einigen  seiner  Gesinnungsgenossen  fortai 
von  dem  Regiment  Manteuffel  schied.    Mit  der  nrithsteii  Session  de^ 
Jahres  18*5 1/52  nahm  seine  parlamentarische  Thätigkeit  ihren  ehren- 
vollen Abseid ufs.    Aber  niemals  liefs  sich  Trlichs  durch   die  Lehr- 
thätigkeit  und  wisseu>chaftliche  Forschung  dem  politischen  Leben  ent- 
fremden.   In  Würzburg  wurde  er  spiiter  ein  eifriges  Mitglied  des  na- 
tionalliberalen Vereins  und  trat  er  bei  Wählervcrsammluagen  und  an- 
deren Gelegenheiten  mit  sachkundigem  und  kraftvollem  Wort  itkr  iUc 
liberale  und  nationale  Sache  ein,  z.  B.  als  es  sich  um  des  Septemut 
handdte  (14.  Febr.  1887)  oder  bei  der  Bismarckfeier  28.  Mftrz  1885, 
bei  welcher  er  sich  rühmen  konnte,  die  Lehrjahre  Bismarcks  grof^en- 
teils  mit  durchlebt  zu  hal>eu  r  in  Berlin  als  sein  gemäfsigter  Parteig^ 
nosse,  in  Erfurt  als  zweiter  Sekretär  neben  ihm  als  erstem.    Drr  Tug 
von  Olmütz  trennte  unsere  Wege:  ich  ging  in  die  Opposition,  Bismarck 
empfand  ihn  als  den  schmerzlichen  Abschlufs  einer  verfehlten  PoUtikc 
(Würzburger  Presse  v.  30.  Mfirz  18851. 

In  Greifswald  legte  T'rlichs  auch  <leu  Grund  zu  einem  ghivkii»  Iren 
Familienleben,  indem  er  die  jüngere  Tochter  Luise  des  geheiiutui  Ju>ii^- 
rats  Quistorp  hehnffthrte,  welche  ihm  eine  treue  und  soigtidie  Lebens- 
gefthrün  wurde  und  als  hochgebildete  Frau  an  seinen  wisaenscbmfr' 
liehen  Bestrebungen  ebenso  rogen  Anteil  nahm  wie  an  seinen  politt- 


Googl 


Karl  Ludwig  von  ürlichs. 


7 


sehen  Interessen  und  an  allen  Freuden  und  Leiden  des  Hauses  wie 
der  Gesellschaft.  Sieben  Kinder  gingen  aus  der  Ehe  hervor,  vier  hoch- 
begabte Söhne  und  <lrei  bitlhende  Töchter.  Was  war  das  für  ein  Leben 
im  Hause  Trlichs,  als  noch  die  sieben  Kinder  beisammen  waren!  Zu 
den  schmerzlichsten  Schicksalen,  die  Frlichs  trafen,  gehört  der  Tod  des 
ältesten  Sohnes,  der  sich  bereits  zu  einem  tüchtigen  Arzte  herangebil- 
det hatte.  Jetzt  lebt  in  dem  einst  so  geräuschvollen  Hause,  nachdem 
der  Beruf  die  Söhne,  eigener  Familienstand  die  Töchter  nach  allen 
Himmelsgegenden  entführt  hat,  in  aller  Stille  die  einsame  Witwe;  ihre 
rührige  'Hifttigkeit  ist  die  gleiche  geblieben;  nur  gilt  sie  jetzt  noch 
mehr  als  früher  der  Pflege  der  Notleidenden  und  Kranken. 

Die  wissenschaftlichen  Studien  von  Vrlichs  waren  in  der  Greifs- 
waldor  Zeit  vorzugsweise  dem  Plinius  und  kunstgeschichtlichen  Unter- 
suchungen chronologischer  und  biographischer  Art  gewitlmet.  Daraus 
gingen  zunächst  die  vindiciae  Plinianae  hervor,  deren  erster  Teil  1853 
erschien,  während  der  zweite  Teil  erst  1866  folgte,  später  die  Chre- 
stomathia  Pliniana  (1857),  die  disputatio  de  numeris  et  nonnnibus  i)ro- 
priis  in  Plinii  naturali  historia  (1857),  das  Quellenregister  zu  Plinius' 
letzten  Büchern  (1878).  Als  Winckelmannsprogramme  veröffentlichte 
er  1853  und  1854  zwei  Aufsätze  über  Skopas,  die  später  in  die 
Schrift  »Sküi)as  Leben  und  Werke«  (1863)  aufgcnonnnen  wurden. 
)i>Cber  die  älteste  Samische  Künstlerschulc«  haudelte  er  im  N.  Rhein. 
Mus.  Bd.  10. 

Im  Jahre  1855  wurde  Urlichs  als  Professor  der  classischen  Phi- 
lologie und  der  Ästhetik  nach  Würzburg  berufen.  Dem  damaligen  Pro- 
fessor der  Philosophie  Hofftnann  gebührt  der  Dank,  auf  die  hervorra- 
gende Kraft  aufmerksam  gemacht  zu  haben.  Ein  glänzendes  Gutachten 
Ritschl's  gab  den  Ausschlag.  Schon  nach  zwei  Jahren  erhielt  Urlichs 
einen  Ruf  nach  Freiburg.  Er  lehnte  denselben  ab  und  blieb  so  bis 
zu  seinem  Tode  3.  Nov.  1889,  also  34  Jahre  in  dieser  Stellung,  welche 
er  in  der  ehrenvollsten  und  segensreichsten  Weise  ausfüllte.  Es  fügte 
sich  aufscrordentlich  günstig,  dafs  man,  vielleicht  ohne  dies  besonders 
im  Auge  zu  haben,  damals  gerade  einen  tüchtigen  Archiiologen  für  die 
Würzburger  Universität  gewonnen  hatte.  Denn  am  7.  Dezember  1857 
erfolgte  die  grofsartige  Schenkung  des  oben  genannten  Künstlers  Joh. 
Martin  Wagner,  eines  geborenen  Würzburgers,  durch  welche  die  Uni- 
versität in  den  Besitz  einer  reichen  Sammlung  von  Antiken  und  Denk- 
mälern neuer  Kunst  gelangte.  Urlichs  war  der  rechte  Mann,  diese 
Schätze  zu  verwerten  und  zu  vermehren'),  das  iv.  Wagnerische  Kunst- 
institut« zu  organisieren  und  den  Willen  des  edlen  Stifters  zu  erfüllen 
>die  Sammlung  nicht  nur  den  Mitgliedern  der  Universität,  sondern 


Durch  geschickte  Ankäufe  der  Sammlung  des  Malers  Brills  in  Rom 
(1860),  der  Sammlung  des  Legutionsrates  von  Faber  (1862),  der  berühmten 
Feoli'schen  Vasensammlung  (1872).  Dazu  kam  die  Schenkung  der  Gemälde- 
gailerie  des  1862  verstorbenen  Professors  Fröhlich  und  des  Originalmodells 
von  Wagner's  Walhalla-Fries  (von  Urlichs  zur  Centenarfeier  König  Ludwigs  I 
vervieltaltigi). 


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Kari  I*ad«ig  vmi  üiiK^ 


all^n  F"r*»uii<lfn  ndhr  Bestrebungen,  trl^^ii  lniel  ob  eiDh*'im!*eh  f>#ler  fTM»»! 
Kfinhtkr  odf^r  Nichtkün^üer,  zugänglich  uq«1  uuizbiir  zii  iü^chen^.  Z^t^ 
trefflkhen  Meister,  dem  die  Mttnchener  Glyptothek  deo  werti;öllsufi 
Teil  ihrer  SchitM  verdankt,  der  öfter  «eio  Lebeo  aufs  Spiel  setor 
und  den  grofsen  Pllnen  des  Königs  Lndwig  I  seinen  Ktastlerrn]»  ram 
Opfer  bradite,  liat  Trliciis  in  einem  1865  peittltenen  Vortrag  >lohanB 
Martin  v.  Wagner.    Ein  Lebensbild«  ein  schönes  Denkmal  ge^^zL  h 
der  Sammlnnu'  1«  findet  sich  »Mp  CorresiH)ndenz  des  Köniir>  mit  Waimer. 
onfhalt^  nd  fiOO  Hnrfo  des  Fürsten,  beinahe  1000  des  Künstler?.  Ih*^ 
authentisdip  ^^'n»'lle  für  <lie  Go^ichichte  der  Müncheuor  Saromlimgen  udI 
d*»r  Mönchfiior  Kiiust  hat  l  iliehs  in  der  Schrift  >PiA  0!yptr»thek  hn-y 
wi^r^  I  von  Bayern  nach  ihrer  Geschichte  und  ihrem  Hestautie-^  (1867> 
und  in  den  >  Beiträgen  zur  Geschichte  der  Glypioüiek«   (1889»  ver- 
wertet   Ana  Wngner's  Papieren  hat  Frlichs  auch  interessante  Mittcr 
Inngen  aber  »Thorwaldsen  in  Roin<  als  20.  Progrannn  des  WnfpMT 
flehen  Instituts  (1887)  TerOffentUdit.   Er  traf  nlnittch  die  Einnchtasi. 
mr  dankharen  Erinnerung  an  den  edlen  Stifter,  anfälnglich  au<^  nr 
Feier  von  Winckelmans  Geburtstag  (9.  Dez.),  welcher  mit  den  Stif 
tnngstaf»  dc<  In^^lifuts  (J.  Dez.)  fa^t  ztisammenfiel .   einen  Vortrag 
halten  od^r  oino  das  Institut  oder  die  Kuust  betreffendo  Piocrrümmabh^uil- 
lung  erhchein*^!)  zu  la'^'^en.    So  sinii  von  1865  bis  188V<  22  Progr«immp 
von  Vrlichs  veifaf"-t  worden*),  von  welchen  die  meisten  archnologisd)? 
Fragen  erörtern.    In  archäologischen  Untersuchungen  lag  Oberhaupt  der 
Schwerpunkt  seiner  litterarisdien  Thiligkeit   Er  war  besonders  iHtA 
in  der  scharfsinnigen  Verwertung  schriftstellerischer  Notizen  und  ver 
band  mit  der  reidien  Anschauung  und  dem  Kunstverstfodnis  das  ^ 
diegene  Wissen  und  die  sichere  Methode  dos  Philologen.    Die  Ansicht, 
welche  er  in  einem  Vortrag  bei  der  Philologenversammlung  in  Halle 


»)  1—3)  Erstes,  zweites  und  drittes  Heft  des  Verxeichnii*>e!*  der  Antikwi- 
"-ammlunK  dor  Universität  Würzburg.  1865,  1868  u.  1872.  4—,'».)  I>ff*  AnOa^ 
der  grierhisrhon  Künstlergeschichte.  I.  Heft  1871.  II.  Heft  1872.  Hi  Z»vi 
Vasen  ftltebteo  Stils.  1874.  7)  Der  Vasenmaler  Brygos  nnd  die  Rolaod'sdi«' 
Ifflttssammlung.  1875.  8)  Die  Malerei  in  Rom  vor  Cftsar^s  Diktator,  im 
g)  Bemerkungen  Aber  den  Olympisehen  Tempel  und  seine  Bildwerke.  1877. 
10)  Die  Bangesduefate  Wttrabtirgs.  1877.  U)  Quelleoregister  so  PUoina  letalen 
BQcfaern.  1878.  12)  De  vita  et  honoribus  Taciti  1879.  Zugleich  Uramla- 
tionsschrift  der  Würzburger  ünivorsitAt  znr  Prior  des  öOjährigen  BetitelieK 
des  archäologischen  Instituts  in  Rom.  13)  Oriei  hisrhe  Statuon  im  rrpnhltka- 
nischen  Rom.  1880.  14)  Das  hölzern»»  Pferd.  1881.  151  Dio  Schlacht  ata 
Bcrgp  (rraupius.  F^ino  epigraphischo  Studie.  1Ö82.  lü'  Persanifoissche  In- 
schriften. 188.'1  17)  lldmischer  Bildorluindel.  1884.  18)  Archäologische  .Voa- 
lekteo.  J88Ö.  iU)  Arkesilaos.  1887.  20)  Thorwaldscn  in  Rom.  Aus  Wa^- 
ner's  Papieren.  1887.  21)  Ein  Medea- Sarkophag.  1888.  93)  Beiträge  m 
Geschichte  der  Glyptothek.  1889.  —  Zum  Thiersduobiliiun  erschien  die  Ab* 
handlang  Obssrvationes  de  arte  Prazitelis  1868,  im  folgenden  Jahre  der  Ver- 
trag Ȇber  einige  antike  Kunstwerkec. 


Googl 


Karl  Ludwig  von  ürlichs. 


s  9 


über  die  Bauzeit  des  Zeustcinpels  in  Olympia  entwickelte  und  in  dem 
9.  Programm  des  Wagnerischen  Instituts  (1877)  abweichenden  Ansich- 
ten gegenüber  vertrat,  wurde  durch  einen  Fund  bei  den  deutschen  Aus- 
grabungen in  Olympia  bestätigt.  Das  16.  Programm  des  Wagner'schen 
Instituts  (1883)  beginnt  mit  folgenden  Worten:  s-In  einem  vor  30  Jahren 
herausgegebenen  Aufsat/  (Rezension  des  Buchs  von  Brunn,  Geschichte 
der  griechischen  Künstler  I.  Teil  in  N.  Jahrb.  f.  Philol.  Bd.  69  S.  382flf.) 
habe  ich  folgende  Behauptungen  aufgestellt:  1)  dafs  die  von  Plinius 
in  der  bekannten  Stelle  (34,  84)  genannten  Könige  nicht  Eumenes  I 
und  Attalos  I,  sondern  Attalos  I  und  Eumenes  II  waren;  2)  dafs  ihre 
Werke  in  einem  längeren  Zeitraum  einander  folgten,  mithin  die  Künst- 
ler in  zwei  Gruppen,  welche  zwei  Generationen  entsprechen,  zerfallen; 
3)  dafs  sie  keine  specilisch  pergamenische  Kunstschule  bildeten,  son- 
«lern  aus  verschiedenen  Gegenden  in  der  Hauptstadt  zusammengekommen 
waren;  4)  dafs  ihre  Werke  Erz-  nicht  Marmor-Bilder  waren;  5)  dafs 
ihre  Kunst  sich  nach  Tralles  verbreitete  und  dort  mit  Rhodos  in  engere 
Berührung  treten  mochte.  Wie  konnte  ich  ahnen,  dafs  die  wunder- 
baren Entdeckungen  in  Pergamon  meinen  Vermutungen  thatsächlichc 
Ergebnisse  entgegen-  nein  an  die  Seite  setzen  würden?  Dies  ist,  wie 
ich  mit  Genugthuung  bemerken  darf,  wirklich  geschehen«.  So  suchte 
er  die  äufseren  Thatsachen  der  Kunstgeschichte  festzustellen  und  sichere 
Daten  der  Chronologie  zu  gewinnen,  während  er  dem  von  Brunn  be- 
tonten stilgeschichtlichen  Standpunkt  weniger  zugethan  war  und  darin 
nach  der  erwähnten  Rezension  von  Brunns  Künstlergeschichte  die  Ob- 
jektivität vermifste.  »Aus  dieser  Verschiedenheit  der  Grundanschauun- 
gen, sagt  Brunn  in  dem  angeftilirten  Nekrolog,  hat  sich  zwisclien  l'r- 
lichs  und  mir,  von  der  mündlichen  Disputation  bei  meiner  Doktorpro- 
niotion  beginnend  ein  »dreifsig.iähriger  Krieg«  über  die  Chronologie  der 
Ältesten  griechischen  Künstler  entwickelt,  neben  dem  indessen,  was  ich 
ich  ausdrücklich  betone,  die  alten  persönlichen  Beziehungen  ungetrübt 
fortbestanden  haben«.  Urlichs  vorstand  es  besonders  bei  seinen  chro- 
nologischen Bestimmungen  von  Kunstdenkmälern  die  geschichtlichen 
Thatsachen  und  politischen  Verhältnisse  der  Staaten  zu  verwerten.  So 
hat  er  in  einem  Vortrag  bei  der  Philologenversammlung  zu  Braun- 
schweig (1861)  die  Zeitbestimmung  des  Nereidendonkmals  von  Xanthos 
gewonnen.  Dieses  Verdienst  der  archäologischen  rntersuchungen  von 
Urlichs  kennzeichnet  Brunn  in  folgenden  Worten:  »In  seiner  Schrift 
über  Skopas  hat  er,  wenn  nicht  zuerst,  so  doch  in  umfassenderer  Weise 
als  je  zuvor  die  politische  Geschichte  der  Staaten  und  Ortschaften, 
welche  für  künstlerische  Unternehmungen,  die  Entstehung  oder  Weihung 
einzelner  Werke  mafsgeltond  gewesen  sein  dürften,  zur  Erörterung  bei- 
gezogen, vielleicht  in  zu  umfassender  Weise,  wie  es  ja  bei  der  Ein- 
führung eines  neuen  Gesichtspunktes  leicht  erklärlich  ist,  der  aber  doch 
unter  gewissen  Beschrankungen  sich  schliefslich  als  berechtigt  und  förder- 
lich erweist«.  In  glänzender  Weise  zeigt  diesen  Vorzug  der  am  8.  März 
1883  in  Wtirzburg  gehaltene  Vortrag  »Pergamon.  Geschichte  un<l  Kunst«. 
Die  archäologischen  Vorlesungen  von  Urlichs  tragen  in  den  Lektions- 
verzeichnissen der  Würzburger  Universität  folgende  Titel:  Archäologie 


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Karl  Ludwig  tod  Urtichs. 


der  Kiin«^t.  Archäolofiio  mler  Throrio  und  Geschichte  der  alten  KnTirt 
oder  blof^  Geschichte  «Im  alfon  Kunst,  Geschichtr  mul  Mythologie  -irr 
alten  K»n«it.  Archa<il(»f?isrhe  Übungen,  Erklärung  uutiker  Reliefs,  Vasen- 
kundo,  I>enlün^trati^)li«'u  im  v.  Wagner'schen  Institut. 

Urlichs  hat  sieh  vorzugsweise  als  ArchAologen  gefühlt,  und  noch 
wenige  Tage  vor  seinem  Tode  gab  er  der  hohen  Freude  Ansdradu 
dafs  er  in  dem  kommenden  Wintersemester  nnr  archftologische  Vörie- 
sungen  zu  halten  habe  (er  hatte  Archäologie  der  Kunst  und  im  Semi- 
nar ausgowahlte  Epigramme  der  AnUiolo^'ie  mit  archäologischen  Cbun- 
gen  angekündigt).  Nicht^<lcstowonifror  hat  er  srino  Tlauiitwirksaink-ri; 
an  <1"M-  Tüiv  pfviffit  Wür/burg  in  den  plnlologischon  Vorlesungen  und 
im  i'ljilnlou'HLhein  Sominar  ausgettht.  heine  ^^h^it"tstolleri^cbe  Thätig- 
kcit  sMiV  in  diesem  Gebiete  aufser  Pliaius  vorzugsweise  Tacitus  i;e»id- 
met  (De  vita  et  houoribus  Agricolae  1 868,  Ausgabe  des  Agricola  1 875, 
De  vita  et  honoribas  Taciti  1879  o.  a.).  Seine  Würzburger  Interpre- 
tationscoUe^en  behandelten  Äschyloa  (Agamemnon,  Prometheus),  Pin- 
dar,  Aristophanes,  Tbukydides,  Reden  von  Cicero,  Tacitus,  Jsvenai: 
mit  Pindar  verband  er  genio  Griecliische  Metrilc  odor  Geschieht«  der 
griechischen  Lyrik,  mit  Ai  i>tuj)lianes  Geschichte  und  Metrik  der  altea 
Komödin.  mit  Tbukydides  Geschichte  der  griechischen  Hi-torio£rraphie: 
iler  KrklärunK  ausgewählter  Stellen  des  Tacitus  schickte  er  eiimitl 
(1884)  eine  Vorlesung  über  Leben  und  Werke  dieses  Geschichttcluei- 
bers  voraus.  Dieses  Kolleg  Ober  Tacitus,  wie  auch  sonst  das  eine  und 
andere,  wurde  in  lateinischer  S]»rache  gehalten,  liauptcollegieii  wareik 
die  Geschichte  der  griechischen  Litteratur  und  die  Geschichte  der  rAnt' 
sehen  Staatsverfassung.  Aufserdem  las  er  aber  alte  Geschichte,  ttSm- 
sehe  Geschichte,  ttber  Teile  der  griechischen  litteratnigeschichte,  aber 
Römische  Altertümer,  scenische  Altertümer,  Uber  Topographie  von  Rom 
und  Athen,  über  Kritik  und  Hermeneutik.  Im  Seminar  wurden  Homer. 
Ilesiod,  Pindar,  Äschylus,  Sophokles,  Euripides.  Aristo|»hanes.  Thukv 
dides,  Demostheiie>,  Polybios,  Pausanias,  Dionys  von  Hai.,  die  Gri^xM- 
sche  Anthologie,  Ifahrias.  Cicero,  Livius,  Horaz,  Persius,  Juvoual,  Py- 
nius  (nach  der  Chresiumathie),  Plinins  des  j.  Panegyricus,  lat^^inis^che 
Inschriften  behandelt.  Nimmt  man  hinzu  die  vorher  erwähnten  archä^ 
logischen  Vorlesungen  und  die  KoUegitti  Aber  Ästhetik,  Neuere  wU 
Allgemeine  Kunstgeschichte,  so  kann  man  sich  eine  Vorstdlung  von  der 
Vielseitigkeit,  der  ThAtigkeit  und  Wirksamkeit  dieses  hervorragendea 
Univer^iitätslehrers  bilden.  Seine  Vorlesungen  zeichneten  sich  «luri^h 
viele  Vorzüge,  durch  Klarheit  des  Vortrags,  durch  Schönheit  bei  aller 
Schlichtheit  des  Ausdrucks,  durch  WJirme  drr  Empfindung  aus.  Zwei 
Eigonsi'haften  mufs  ich  vor  nWf^m  an  ihiu^Ji  ruhmr'n.  Einmal  wnF^te 
die  Zuliorer  nnpemein  an/uregen  und  zur  Lö>uup:  wiaseuschallliciier 
Fragen  niüchtig  anzuspornen.  Ich  erinnere  mich,  in  welcher  Stimmang 
wir  einmal  eine  solche  Übung  verliefseu,  nachdem  die  gefundenen  An- 
haltspunkte nicht  genügt  hatten,  die  behandelte  Frage  zu  entsckeideB, 
und  ich  denke  mir,  dafs  solches  die  richtige  Art  ist,  in  jungen  Leotea 
den  Forschungstrieb  anzufachen  und  zu  entwickeln.  Die  zweite  Eigen- 
schaft, die  ich  meine,  war  ebenfalls  ein  Ausflufs  der  praktischen  Bich- 


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Karl  Ludwig  yod  Urliehs. 


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tung  von  Urlichs.  In  der  trefflichen  Schrift  » Grundlegung  und  Ge- 
schichte der  cKisJ-ischcn  Allertums\vi<seiis(haft<'  (188^)  hezoichnet  er 
die  Philölof^io  n\<  die  Wi^^senscliaft  der  crtiu  roton  Mealitüt:  in  doppelter 
Beziehung  ist  sie  die  unersetzliche  Lehrerin  der  Jahrhunderte  geblie- 
ben. Einerseits  erschliefst  sie  die  Quelle  der  Kenntnisse  und  Künste, 
welche  mit  kaum  einer  Ausualune  —  denn  auch  die  exakten  Wissen- 
schaften stehen  anf  den  Schultern  der  Antike  —  dem  Schofse  der 
griechischen  Kultur  entstammen;  andrerseits  bietet  sie  in  den  erhabe- 
nen Schöpfungen  origineller  Geister  ein  wirksames  Gorrectiv  der  ge- 
meinen Überschätzung  des  nutzbaren  Realismus,  indem  sie  die  Phan- 
tasie erregt,  den  Verstand  beschäftigt,  den  Scharfsinn  reizt  und  in  der 
Befriedigung  des  uneigennützigen  Wissonstriebes  ihren  Lohn  findet«. 
Urlichs  vcrgafs  niemals,  dafs  philologische  Vorlesuntren  an  der  Fniver- 
sit.1t  nicht  blols  ein  ähnli«hes  Ziel  verfolgen  wie  ;igy]»t()logische.  assy- 
riologische,  sondern  den  Zuhörer  als  künftigen  Lehrer  der  .lugend  im 
Auge  haben  und  die  Seite  betonen  müssen,  welche  der  Philologie  eine 
hervorragende  Stellung  in  dem  Kreise  der  philosophisch -historischen 
Disdplinen  einräumt  und  ihre  besondere  Weihe  gibt.  Der  Zuhörer 
fand  in  seinen  Vorlesungen  etwas  Air  das  Leben  und  seinen  Beruf, 
ohne  dafs  der  strengen  Wissenschaft  irgend  etwas  vergeben  oder  gar 
einer  banausischen  Auffassung  im  geringsten  gehuldigt  wurde.  Der 
scharfsinnigen  Kritik,  die  er  mit  sicherer  Methode  handhabte,  stand 
pinc  geschmackvolle,  feinsinnige,  die  ästhetischen  Momente  berücksich- 
tigende Interpretation  zur  Seite.  Durch  Gründung  einer  ])hilologischen 
Gesellschaft,  welche  sich  später  zu  einer  philologisch -historischen  er- 
^vcitcrtc,  suchte  er  die  Selbstthätigkeit  und  den  wissenschaftlichen  Geist 
der  Studierenden  zu  fördern.  Die  im  Jahre  1862  erschienenen  >Ver- 
handlungen  der  philologischen  Gesellschaft  in  Wttrzburgf  und  der  >Fe8t- 
grufsf  an  die  im  Jahre  1868  in  WOrzbnrg  tagende  Philologenversanim- 
lung  geben  von  <!( m  Infolge  dieser  Bestrebungen  Kunde.  Der  Absicht, 
die  wissenschaftliche  Forschung  der  bereits  an  Gymnasien  thätigen  Phi- 
lologen anzuspornen,  entsprang  auch  der  Versudi.  im  Verein  mit  Stark, 
von  .Inn  und  B.tumlein  ein  philnlorrisches  Org;in  für  Süddeutsehland  zu 
schaffen.  Aber  die  lsr>4  begründete  »Eos«  hat  nur  zwei  Jahrgänge 
erlebt;  sie  verlor  ihren  Zweck,  als  der  Verein  der  bayerischen  Gym- 
nasiallehrer sich  ein  eigenes  Organ  beilegte.  Strebsame  junge  Leute 
zog  Urlidis  an  sich  heran,  ermutigte  und  förderte  fkrea  Mer  anf  jede 
'Weise  und  bewahrte  ihnen  fürs  Leben  seine  Teilnahme  und  Fürsorge. 
Die  Dankbarkeit  seiner  Schiller  gab  sich  besonders  bei  dem  Jubil&um 
seiner  25  jährigen  Thätigkcit  in  Würzburg  (1880)  und  bei  der  Feier 
seines  50jährig«i  Doktor-Jubiläums  (2.  Aug.  1884)  kund.  Ein  stott- 
licher  Band  von  wissenschaftlichen  Arbeiten,  der  ihm  bei  der  erstcren 
Gelegenheit  überreicht  wurde,  legte  Zeugnis  ab,  daf«^  der  ausgestreute 
Same  aufgegangen  war.  Die  ]diil<tl<»gis(']ien  Studien  in  Wtirzburcr  sind 
durch  Urlirlis  nicht  blofs  gehoben  worden,  sie  biiben  eine  vollständige 
Umgestaltung  erfahren  und  wer  den  Unterschied  kennt,  welcher  zwischen 
den  bayerischen  Mittelschulen  von  ehemals  und  jetzt  besteht,  und  die 
Fortschritte  ermessen  kann,  welche  die  Lehrthfttigkel)  nnd  das  wissen- 


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Karl  Ludwig  von  Urlichs. 


srhaftlicbo  T^ohou  an  <len  Gymnasien  seit  etwa  20  Jahren  gemacht  hs 
der  niuls  einen  guten  Teil  dieses  Erfolgs  dem  Wirken  ^  'i.n  T'rlichs 
erkennen.    Nicht  blofs  als  T^niversitätslehrer.  auch         Koniiuis^är  !■ 
Vi>itatioueii  und  Prüfungen,  dann  als  Miti^'liod  des  nluTätea  Scbnkätr 
beteiligt  auch  bei  der  Feststellung  der  Schulordnung  vod   1874,  bat  ? 
auf  die  Entwicklung  des  bayerischen  Mittelscbulweseos  einen  tiefgebs^ 
den  Einflurs  geübt. 

Wie  Urlicbs  schon  in  Bonn  eine  Vorlesung  ttber  Romeo  und  Jiäif 
angektlndigt  hatte,  so  fiel  ihm  bei  seiner  Benifnng  nach  WUrzboig  ^ 
Aufgabe  zu,  Vorlosungen  über  Ästhetik  zu  halten:  er  entledigte  skl 
derselben  vornfhnilidi  mit  Hülfe  seines  Schönheitssinnes  und  seia^ 
umfn^scndon  Konnfnis  der  Kunstwerke  alter  und  neuer  7f»it.  Nur  l^' 
dieser  Vorie^ung  kam  e-  vor,  daf^  er  die  grnndlegendi  ;:  Satze 
Theorie  diktierte  und  daran  erlSnternle  Au'^fiihrungen  kniiptt*».  In 
übrigen  wurden  diese  Vorlesungen  gerühmt  und  gut  besucht;  mir  hat-: 
sie  die  wahre  GrOfse  von  Urlichs  am  wenigsten  zu  erkennen  gegeki. 
Weit  mehr  fllhlte  er  sich  in  den  Vorlesungen  Uber  Kunstgeschichte  aif 
eigenem  Grund  und  Boden,  wie  er  im  Jahre  1885  interessante  > Bei- 
träge zur  Kunstgeschichten:  (Cornelius  iu  MOndien  und  Born.  Z*e 
Madonnen  u.  s.  w.)  hat  erseheinen  lassen. 

Selten  wird  es  der  Kall  sein,  dafs  mit  dem  grtliullichen  For>cb-:: 
der  SeliöiiL'eist  in  »los  Wortes  hoster  Bedoutun«:  \  nroiiiigT  i-^t  ^.c 
l>ei  l'rlichs.  Allen  höheren  Intere>^en  der  Ucseibchatt  waudte  er 
hoine  vollo  Teiliialniie  zu  und  inoehte  es  sich  um  einen  Vortr.i^ 
um  «lie  Mitwirkung  bei  der  Vorführung  eines  klassischen  JDramdS  x.  ß- 
der  Hedea  des  Euripides  handeln,  wandte  man  sich  an  ihn  oidit  ver 
gebens. 

Seinem  weltmännischen  und  gewandten  Wesen,  das  ihm  alle  Thort 
öilhete,  verdankt  die  Wissenschaft  die  Hebung  manchen  SchaUes.  Wjo 
schon  oben  erwähnt,  vermittelte  Heinrich  Abcken.  dessen  Oheim  il^ 
Erzieher  von  Schillers  Kindern  gewesen  war,  die  Bekanntschaft  mi' 
«ler  Freifrau  von  Gleichen-Rufswurni  auf  Schlofs  Greifenstein  ob  B*«*:r' 
land,  der  Toelilci'  Seliillers.  Mit  dieser  zusainiuen  beijann  Urlichs  »i*.* 
dreibändige  Werk  : Charlotte  V(.n  Schiller  uinl  ihre  Freundet  flSßObi! 
1865),  welchcb  sowolil  Lharlultens  eigene  Aufsäue  und  Briete  iüs  dwh 
die  von  ihren  Freunden  an  sie  gerichtete  Briefe  und  in  der  Einleitiu^ 
des  dritten  Bandes  eine  schdne  Biographie  der  GemahUn  Schülers  eil- 
hAlt.  Ans  demselben  Greifensteiner  Archiv,  welches  jetxt  dem  Geethr 
und  Schiller- Archiv  in  Weimar  einverleibt  ist,  entnahm  ürlichs  <fie 
25  Briefe  der  Brüder  Schlegel  an  Schiller,  welche  er,  ohue  sich  ic 
nennen,  in  den  l'reufsischen  Jahrbüchern  1869  IX  S.  194— :>26  unter 
BeiiraUe  eiuer  kurzen  historischen  Einleitung  und  eines  Briefes  von  A. 
W.  .Schlegel  an  Goethe  bekannt  machte,  und  Material  zu  weitoreu  Ver 
öffentlichungen  und  Fnter suchungen.  So  vervollständigte  er  den  \ot 
Max  Müller  zuerst  teilweise  aufgefundeiien ,  dann  von  MicheUeu 
gänztcu  Briefwechsel  des  Herzogs  von  Augustenburg  mit  SduHer  ther 
die  ästhetische  Erziehung  des  Menschen  und  gab  aufkUreade  Bemer 
kungen  zu  demselben  in  der  Abhandlung  »der  Briefwechsel  des  Her 


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Kmri  Ludwig  m  Urlichi. 


▼on  B.  Seaffert  in  dm  »Deatschen  UtteratordenkiiuamK  Bd.  XX  (168»» 
nen  henuiflgegeben  an. 

Ausführlichere  Angaben  Uber  andere  Schriften  und  Abhandlnogei! 
wollen  wir  der  von  dem  jüngsten  Sohne  zo  erwartenden  Biographie 

Ol'^r1;i-*'(^n.  T)a^  Gf-apto  wird  genügen,  die  Vielseitigkeit,  die  rastlüv 
Thätigkeit  Urlichs   und  den  T'mfang  seine«  W!**;<»n«    nn^  seiwr 

Forschung  zu  kennzeichnen.    Am  w*  ui lösten  fehlte  ilini  <iio  Gewaadtheit 
sein  Wissen  zu  offenbaren,  und  der  Draug  audcre  Meü>cheii  zu  fönkra 
war  ihm  angeboren.    Daraus  ging  eine  reiche  und  gesegnete  Wirksta* 
keit  hervor,  welche  dnrcfa  eine  ausgebreitete  Correspondenz  Dnek  aflei 
Seiten  ausgedehnt  wurde.   Seine  Erfolge  wurden  nodi  gesteigert  dank 
da»  Anziehende  und  Liebenswürdige  seiner  Persitalichbeii dorck  üt 
Klariieit  und  Sicherheit  .>oiner  Anschauungen,  die  sachgemä/se  Beur- 
teilung von  Personen  und  Verhältnissen,  den  grofsen  weltmäonischec 
Blick,  da«.  Latmipe.  Witzige  und  Geistreiche  seiner  ünterhaltung.  Er 
war  eine  gx<}^>  anizple^'te  Natur,  die  leicht  einer  -höheren  Stellung 
wachsen  gewesen  würo  ;  alles  Kleinliche.  Peinliche  und  Engherzige  hs 
seinem  Wesen  fern,  und  wo  er  solches  fand,  fühlte  er  sich  abgestof<6L. 
Was  er  in  der  Festrede  >Die  philosophische  Facultät  der  UniversiJi: 
Wfknburg«,  die  er  als  rector  magnificns  18S6  gehalten  hat,  sagt:  yJmr 
zftnkisehe  Neid,  welcher  in  firOheren  Zeiten  in  den  Hallen  der  Wissa* 
Schaft  sein  Wesen  trieb,  ist  überwunden;  er  hat  einem  eintrftcbtiges 
Wetteifer  Platz  gemacht;  unsere  Facultät  hat,  als  es  einen  Schiwir 
der  Hoffnung  gab,  in  Ritschl  einen  Meister  der  Philologie  zu  srewica«. 
nicht  daran  gedacht,  dafs  sein  Glanz  aiHlpre  verdunkeln  kniinte«.  4»s 
sagt  er  von  ^icli  selbst.    Urlichs  war  im  .lahre  1865.       Rit:^chl  «^-^^ 
Professur  in  Bona  niederlegte,  eifrigst  bemüht,  ihn  für  Wurzbur/ 
gewinnen,  obwohl  er  selbst  aus  iler  ersten  Steile  in  die  zweite  L-iUt 
treten  müssen.   Die  Sache  stand  ihm  auch  sonst  immer  höher  ab  i» 
Person,  und  wenn  er  manchmal  in  Widerspruch  mit  seiner  wohlwote- 
den  Natur  eine  rauhe  Seite  hervorkehren  mufste,  so  leitete  ihn  aar 
das  Gefühl,  der  ihm  obKegenden  Yerpfliditung  nachkommen  zu  mtsam. 
Er  besafs  eine  bewundernswerte  Beredsamkeit,  die  bei  aller  RjnfaHiihfff 
der  Worte  durch  die  geschickte  Aneinanderreihung  der  Gedanken  «ßi 
vprlihrndeu  Geist  den  stimmungsvollen  Eindruck  hervorbrachlf. 
Die  Gl  V  iin  lüieit  des  Auftretens,  das  Gefällige  seiner  gauzeu  Erschei- 
nung uufi  die  Heiterkeit  seines  Wesens  lenkte  immer  wieder  die  Wahl 
uuL"  iiin,  wenn  es  galt  zu  einem  Uuivcrsitätsjubiläum  (Grcifswald,  Levdct 
Heidelberg)  oder  sonst,  z.  B.  zur  Wiener  Weltausstellung  als  Tettnttr 
der  bayerischen  Regierung  für  Schuleinrichtungen,  einen  Abgeordaetn. 
abzusenden,  machte  ihn  auch  sum  gemgesehenen  Gast  bei  Pliilologef 
Versammlungen  (Darmstadt,  Braunscbweig,  Frankfurt  a.  M.,  HeiddbcvL 
Augsburg,  Halle,  Wiesbaden,  Dessau),  deren  Verhandlungen  durch  rtr 
schiedene  VortrAge  von  ihm  geziert  wurden')«    Welchem  Ti  iliiuhsirT 

Über  das  s.  g.  Nereidenmonntnent  von  Xanthos  sprach  er,  wie  *cii« 
erwähnt,  in  Braunschweig,  über  die  ürauiatischeu  Motive  der  ultea  Kixnss  a 
Frankfurt,  über  das  Forum  Romanum  in  Heidelberg,  über  den  Tempel 
Zeus  zu  Olj-mpia  in  Halle. 


Karl  Ludwig  von  L'rlichs. 


—  Albert  van  Kampen. 


15 


der  Würzburger  Philologenversammlung  ist  nicht  die  aufserordentlich 
geschickte  Leitung  (ierselben  durch  Urlichs,  der  sie  mit  einem  geschicht- 
lichen Vortrag  über  den  Betrieb  der  philologischen  Studien  in  Würz- 
burg eröffnete,  in  der  ungenehmsten  Erinnerung?  ürlichs  war  gern 
auf  Reisen.  Er  besuchte  1862  Paris,  sah  Italien  mehrmals  wieder 
(1872,  Winter  1887/88)  und  hielt  sich  eine  Zeit  lang  in  Griechenland 
und  Konstantinopel  auf,  wovon  er  in  der  Beilage  der  AUg.  Zeitung 
1881  Nr.  296  f.  eine  anziehende  Schilderung  gegeben  hat.  Eine  aber- 
malige Reise  nach  England  und  Griechenland  war  gei)lant.  Rührigkeit 
und  Bewegung  war  das  Element  seines  Daseins. 

Seinem  Wirken  fehlte  die  äufsere  Anerkennung  nicht.  Er  erhielt 
1857  den  Titel  eines  Hofrats,  1880  den  Kronorden  mit  dem  persön- 
lichen Adel,  1885  den  Titel  eines  Geheimen  Rats.  Mitglied  der 
Münchener  Akademie  war  er  seit  1866.  Aber  auch  die  Bitterkeiten 
des  Lebens  sind  ihm  nicht  erspart  geblieben;  einer  der  herbsten,  des 
Todes  seines  ältesten  Sohnes,  haben  wir  bereits  oben  gedacht.  Auch 
Neid,  Unverstand,  Mifsgunst,  Undankbarkeit  haben  ihm  manche  trübe 
Stunde  bereitet.  Indes,  wenn  man  die  Summe  seines  Lebens  zieht 
die  reichen  Erfolge  seiner  vielseitigen  Thätigkeit,  die  Anhänglichkeit 
dankbarer  Schüler,  die  hohe  Achtung  und  Verehrung,  die  er  in  den 
weitesten  Kreisen  genoPs,  das  Glück  seines  Familienlebens  überblickt 
und  dazu  erwägt,  dafs  er  in  einem  verhältnismäfsig  hohen  Alter  noch 
mitten  in  der  Freude  des  Schaffens,  ohne  die  eigentliche  Schwäche  des 
Greisenalters  und  die  Abnahme  der  geistigen  Kräfte  em]>funden  zu 
haben,  ohne  besondere  Schmerzen  aus  dem  Leben  schied,  dann  kann 
ein  solches  Dasein  nach  dem  Spruche  des  Solon  otler  wie  Phrynichos 
den  Sophokles  gepriesen  hat,  als  ein  glückliches  erachtet  werden.  Er 
lebt  fort  in  der  Wissenschaft  und  im  Andenken  vieler. 

München.  N.  Wecklein. 


Albert  van  Kampen, 

geb.  am  25.  Oktober  1842,   gest.  am  13.  Juli  1891. 

Johann  Albert  van  Kampen  wurde  am  25.  Oktober  1842  zu 
Danzig  geboren,  als  Sohn  des  Kaufmanns  und  späteren  Predigers  an 
der  dortigen  Mennonitengemeinde  Jakob  van  Kampen.  Seine  Vorbil- 
dung erhielt  er  auf  dem  Danziger  Gymnasium,  das  er  Ostern  1863  als 
primus  omnium  verliefs,  um  zunächst  in  Halle  Theologie  zu  studieren. 
Michaelis  1864  entschlofs  er  sich,  zu  dem  Studium  der  Philologie 
überzugehen,  und  widmete  sich  ihm  von  da  ab  auf  der  Universität 
Göttingen,  wo  er  im  Dezember  1867  mit  der  Dissertation  De  para- 
sitis  apud  Graecos  aacrorum  mhiistris  promovierte  und  im  August 


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Albert  vaa  KtmpeiL 


1868  die  StaatsprOfung  ablegte.  Ostern  1868  trat  er  am  Daozieer 
GymnasiiiiD  sein  Probejahr  an^  ttbeniahm  aber  schon  IGcfaaelis  18SSL 

einer  Aufforderung  seines  Land >inanns  Joadiim  Marquardt  folgoi)*!.  eint 
Lefarerstell^  am  Gynmasiuin  Ernestiuuin  zu  Gotha.  Am  1.  Jnb  1869 
wurde  er  tV-t  aii^/e^tcllt  uml  Micliaelis  1S78  zum  Profes«'>r  crnfinnt. 

Er  blieb  dem  Kniestiimni  hi?  /n  seinem  Ende  treu  leistete 
ihm.  «pjt  <Ntorn  1885  nh  er>tpr  I'rufesaor,  vielseitige  DieiiNte.  *^if?^ 
L<;hrüiätigkeit  war  im  woNCutiicbeu  der  altklaasisebeii  Philologir  ge- 
widmet. Aus  den  Bedürfnissen  seines  Cuterrichts  gingen  seine  D^- 
0cripikm§  noHÜMtimarum  apud  dasHeaä  ioeorum  herror,  dorai 
erste,  Cftsars  bellnm  gaUicom  auf  15  BUtttem  topographisch  crlin- 
temde  Serie  1878  bei  Justus  Perthes  UeferongsweiBe  zn  erscheiBea 
begann.  Die  Veröffentlichung  bereitete  vor  im«!  gab  von  den  ihr  zu 
gründe  liegenden  Studien  eine  Probe  seine  als  wisseuschaftliche  Bei- 
lage 7u  dem  Propramm  des  Gymnasium  Emestinum  von  1878  erschie- 
nciir  Alibandiung:  »JUie  Helvetierfichlacht  bei  Bihntcfe,  mtf  2  ffthn- 
graj>hi>'iien  Karteii<.  1879  folgte  in  Petermamis  Miittfilungrn  ,/  - 
JttsiuJi  Perthes'  GeofrrajthtMrhi'r  AnAtaU ,  R«l.  XXV.  55.  i21(JtT.  cüj 
Aufsatz,  welcher  den  Flau  der  Descriptioueä  und  liir  \  crhälliiis  m  dem 
bisher  in  gleicher  Richtung  von  Anderen  Geleisteten  entwickelte  und 
dann  Caes.  bell.  gall.  V,  24^-37  und  VI,  32—42  topographisch  n 
erklären  und  damit  die  8.  Tafel  der  Descriptiones  (Ad^tatuca)  sa 
rechtfertigen  unternahm.  Die  am  Scblufs  dieses  Aufsatzes  als  Fort- 
setanng  der  Descriptiones  fOr  ein(>  spfttere  Zeit  in  Aussicht  gesteDie 
Veröffentlichung  von  topographischen  Karton  zu  Ijvins  ist  leider  nicht 
erfnlpt.  Die  Verbiudiinf?  mit  der  ;:ie()<:rapbiscbeii  Aii>talt  \eranlafst* 
ihn  aber  weiter  «iazu.  im  Jaiire  1884  einen  Or^*>  ten'twmn  anfujnm 
in  ischüUü'iun  u.ium  di'srn'jftns  berauszutjelien,  welcher  nicht  nur  auf 
deutschen,  sondern  uaiaentlich  auch  auf  italienischen  Schulen  eine  weite 
Verbreitung  gefunden  hat  Den  Bedfirfnissen  des  Unterrichts  dienen 
femer  seine  Taöulae  mturimae^  vier  durch  grofse  Anschaulichkeit  sar 
gezeichnete  Wandkarten  zur  Alten  Gesdiichte.  Ein  Taschenatlas  zir 
Alten  Geschichte  blieb  unvollendet. 

Im  Januar  1891  erkrankte  er  an  einer  Herzbeutel entzfindung,  vos 
der  er  <:ieb  nicht  wieder  erbelte  Am  13.  Juli  erlöste  ihn  ein  sanfter 
Tod  von  hoffnungslosem  Siechtum. 

Gotha.  Dr.  Albert  von  Bamberg. 


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18 


gahobttiaii  und  ?tterlich  geLeiteteo,  hilfebedflrltigeii  Knaben  tmd  J•a|^ 

ling  erwiesen,  waren  von  ihm  tief  genug  empfunden  wonlen,  am  in  ihm 

den  Entschiurs  su  begründen,  sich  dem  Schulamte  su  widmen.  Viel- 
leicht ahutc  pr  auch,  dafs  es  ihm  vergönnt  sein  «501110,  seiner  Woh)- 
tliAtorin,  der  iilnia  niater  Joachimica,  als  Lehrer  zu  vergelten,  was  er 
iki'  als  Schuler  zu  verdanken  trehabt  hatte. 

Die  Wahl  des  Wissensgebietes,  auf  welchem  er  sich  für  >f:\hr'^ 
Lebensberuf  tüchtig  machen  wollte,  fiel  ihm  uicht  schwer.    Er  bati^  ^ 
AlnmnttB  die  ZeÜ,  welche  ihm  die  Erledigung  der  aufgegebenen  AM- 
ten  freiliefe,  neben  der  BesehAftignng  mit  deutscher  litteratiir  nad  G^ 
gdüchte  namentlich  auch  lateinischer  und  grieehiacha*  Privatleitira  ge- 
widmet und  in  Prima,  wo  Moritz  Seyffert  Homer  und  SopholdflK. 
Adolf  Kirch  hoff  Plate  und  Demosthenes  erklärte,  eine  besondere 
Vorliebe  für  das  Griechische  gewonnen.    So  liefs  er  sich   denn,  nm 
Philologie  zu  studieren,  am  26.  April   1862  bei  der  T^niver«rt^t 
Berlin  inskribieren.    Er  blieb  ihr  während  seiner  ganzen  vierjaimgea 
Studienzeit  treu.  Eine  Übersicht  ülier  die  von  ihm  gehörten  Vorlesun- 
gen vergegenwärtigt,  was  die  Universität  Berlin  in  jenen  Jahren  emea 
jungen  Plülologen,  der  sein  Stadium         grftnden  und  In  einen  frt- 
liieren  Zusammenhang  stellen  wollte,  m  bieten  vermochte.    Er  bflite 
bei  Trendelenburg  Logik,  Psychologie  und  Geschichte  der  PhHosi* 
phie,  bei  Jürgen  Bona  Meyer  Vorlesungen  Uber  Fichte  und  Scheie 
hauer,  bei  Steinthal  Geschichte  der  Grammatik  und  Einleitung  in  die 
Litteraturgeschichtc,  bei  Bopp  über  die  Bildung  und  Verwandtschift 
der  griechischen,  hiteinischen  und  deutschen  Wörter,  bei  Bdckh  Ea- 
cyklopädie  der   i'hilologie,  griechische  Altertliümer  und   Metrik,  bei 
Haupt  Sermonen  des  Horaz,  Äscbylus'  Prometheus,  Piautu:»  und  Ele- 
gieen  des  Properz,  Sn  letiten  Studiensmester  bei  seinem  alten  Lehrer, 
dem  eben  zur  Uai?er8ität  ftbergegangenen  Professor  Kircbhoff  Odyssee 
und  Lysias,  bei  Ifommsen  Giceros  Privatreden  und  Plinina*  BMefe, 
belHftbner  die  Leichenrede  des  Perikles,  beiMüllenhoff  Gcschicbtt> 
der  deutschen  Dichtung,  deutsche  Grammatik  und  deutsche  Metrik  mi 
das  Nibohnii^onliPfK  bei  Gosche  Goethes   westöstlichen  Divan .  bei 
Proysen  endlich   alte   unH   neuere  Geschichte.     Mit  Ausiialinie  dt-s 
Jahres  18B3  auf  1804,  wahrend  dessen  er  seiuer  Militärpüicht  gt- 
uUgte,  uahin  er  die  ganze  Studienzeit  hindurch  an  Trendelenhnnr^  phi- 
losophischen Übungen  fleifsigen  und  thätigen  AnteiL    Dem  miiet 
Böckhs  und  Haupts  Leitung  stehenden  philologischen  Seminar 
geborte  er  anderthalb  Jahre  als  ordentUches  IGlgUed  an  und  bet^ligle 
sidi  swei  Jahre  lang  an  MflUenhoffs  germanistischen  Übnngea, 
Er  gab  einer  arbeitsvoUen  und  entbehnin^sreichen  Studienzeit  mmm 
schönen  Abschlufs,  indem  er  am  24.  März  1866  mit  der  Dissertation 
Histfiriae  casus  contingcntisqne  notionum  specimen,  welche 
von  eiudringender  Beschäftig nnu'  mit  der  Geschichte  der  Philosopfeit?. 
namentlich  mit  Aristotele  .  Spinoza  und  Kant,  Zeugnis  abltgw. 
vor  der  philosophischen  Ir'akultät  der  Universität  Berlin  promovierte. 

Es  war  ihm  nicht  ▼ergönnt,  sich  sofort  der  Yorbereitung  auf  die 
Staatsprüfung  zuzuwenden;  der  Sohn  der  Mark  muTste  znTor  dem  Bnfr 


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Hermann  Heller. 


19 


des  Vaterlandes  folgen  und  an  seinem  bescheidenen  Teile  helfen,  dem 
Staate  des  grofsen  Kurfürsten  und  Friedrichs  des  Grofsen  zu  der  ihm 
gebührenden  Stellung  in  Deutschland  zu  erheben.  Er  wurde  als  Unter- 
offizier zum  Heere  eingezogen  und  konnte  erst  im  Herbst  zu  wissen- 
schaftlichen Studien  zurückkehren.  Am  12.  März  des  nächsten  Jahres 
aber  erwarb  er  sich  von  der  Königl.  wissenschaftlichen  Prüfungskom- 
mission zu  Berlin  ein  Zeugnis  ersten  Grades,  welches  ihm  die  Befähi- 
gung zuerkannte,  die  alten  Sprachen  und  das  Deutsche  durch  alle 
Klassen,  die  philosophische  Propädeutik  in  Prima  und  das  Französische 
in  den  untern  Klassen  eines  Gymnasiums  zu  lehren. 

Er  wurde  sofort  von  Böckh  in  das  Berliner  Seminar  für  ge- 
lehrte Schulen  aufgenommen,  dessen  Leitung  im  Herbst  desselben 
Jahres  in  die  Hände  von  Hermann  Bonitz  überging.  Es  geschah 
sicherlich  seinem  eigenen  Wunsche  gemäfs  und  vermutlich  auf  Veran- 
lassung von  Kiefsling,  dafs  er  von  Böckh  dem  Joachimsthalschen 
Gymnasium  zur  Ableistung  des  Probejahres  überwiesen  wurde.  Er  ent- 
sprach in  dieser  Zeit  den  Erwartungen  seines  gegen  ihn  väterlich  ge- 
sinnten Direktors  in  solchem  Mafse,  dafs  er  bereits  Ostern  1878  als 
Adjunkt  fest  angestellt  wurde  und  das  Ordinariat  von  Sexta  erhielt. 

Von  da  an  bis  zum  Tode  diente  er  seinem  lieben  Joachimsthal, 
das  ihn  nicht  nur  für  die  Universität  vorgebildet,  sondern  ihm  auch 
während  der  Studienzeit  die  drückende  Sorge  für  seinen  Unterhalt  durch 
Stipendien  erleichtert  hatte,  bis  Juli  1872  unter  Gustav  Kiefsling, 
dann  unter  Carl  Schaper,  von  Ostern  1887  ab  unter  Carl  Bardt, 
seit  Michaelis  1874  als  Oberlehrer,  seit  Ostern  1881  als  Professor, 
wobei  seine  Thätigkoit  für  die  Anstalt,  ehe  ihn  Krankheit  zu  wieder- 
holtem Ausspannen  nötigte,  eine  längere  Unterbrechung  nur  durch  den 
Krieg  1870/71  erfuhr,  während  dessen  er  als  Reservelieuteuant  einge- 
zogen war,  ohne  vor  den  Feind  zu  kommen.  Seine  Anhänglichkeit  war 
in  seiner  treuen  und  dankbaren  Natur  zu  tief  begründet,  als  dafs  sie 
tiefer  hätte  erschüttert  werden  können,  wenn  er  auch  in  dem  letzten 
Jahrzehnt,  als  die  Zahl  derjenigen,  mit  denen  er  im  Anfang  seiner 
Laufbahn  zusammengewirkt  hatte,  immer  mehr  zusammenschmolz,  bis 
zuletzt  nur  noch  Dondorff  übrig  war,  vor  dem  Gedanken  einer  Tren- 
nung nicht  mehr  so  zurückschreckte  wie  in  früheren  Zeiten.  Damals, 
bei  seinem  Eintritt  in  die  Adjunktur,  verdankte  er  dem  Joachimsthal 
neben  einem  von  äufseren  Sorgen  endlich  befreiten  Dasein  vor  allem 
auch  einen  Lebenskreis,  der  ihm  von  Anfang  an  lieb  und  vertraut  war 
und  sein  Wesen  auf  das  Wohlthätigste  beeinflufste.  Die  älteren  Mit- 
glieder des  Lehrerkollegiums,  die  Professoren  und  Oberlehrer,  waren 
ihm  mit  Ausnahme  des  jetzigen  Direktors  am  .lohannes-Gymnasium  zu 
Breslau  C.  F.  W.  Müller  und  des  gegenwärtigen  Professors  der  Theo- 
logie an  der  Universität  Berlin  Deutsch,  denen  beiden  er  bald  näher 
kam,  alle  schon  aus  seiner  Schülerzeit  bekannt  und  kamen  ihm  mit 
herzlicher  Freundlichkeit  entgegen,  wohl  keiner  mehr  als  der  jetzige 
Direktor  des  Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums  zu  Berlin  Richard  Nötel, 
der  von  Herbst  1858  an,  bis  Heller  Ostern  1861  als  Senior  der  lu- 
spection  des  Lic.  Weingarten  zugeteilt  wurde,  sein  Inspicieut  gewesen 

3* 


20 


Htmuuui  Heiter. 


und  dem  ei  fline  Fronde  wftr,  In  uDgGzwnngonem  Teffcehr  mit  uns  jfts- 
geren  anf  uns  die  förderlidiBte  Emwirkong  za  ttben.  Mit  HeQer  tm 
Johannes  Hollenberg  (Jetzt  Oberlehrer  in  Bielefeld),  der  wie  er 
Joachimsthalscber  Alumnus  gewesen,  aber  ein  Jahr  nach  ihm  abgegin- 

gen  war,  in  die  Atljunktur  ein.  und  der  zweite  Adjunkt  war  Karl 
Kopp  in  (jetzt  Gymnasialdirektor  iu  Stade),  welcher  zwei  Jahre  \or 
Heiler  aus  dem  Alumnat  zur  Universität  Obenregangen  war  nnd  zwei 
Jahre  vor  ihm  eine  Adjunktenstelle  erhalten  hatte.  Au  der  Spitze 
Adjunkt ur  aber  btaud  die  charaktervolle  wissenschaftliche  Persönlichkrii 
des  Theologen  Heinrich  Ziegler;  die  dritte  und  vierte  Stelle  haueE 
ich  und  der  liebenswOrdige,  Ästhetisch  fein  gebildete  Mathematiker  mk 
Physiker  AdolfSeebeck  inne  *).  Nach  Koppin^s  Ansscheide»  Mkhie- 
Iis  1868  trat  der  jetztige  erste  Professor  am  Kaiser  Wilhehns-Gymnasion  ii 
Hannover,  Konrad  Herrroann  ein,  der,  Seebeck  nnd  mir  toq  Göttingen 
und  Bonn  her  befreundet,  sich  bald  aller  Herzen  gewann,  Michaelis  1869. 
als  Ziogler  «lurch  Theodor  Kock  an  (Vak  Liiisenstädtiscbe  GymnasioF. 
berufen  wurde,  Eugen  Plew,  der  uns  mit  tiefer  Achtnnsr  vor 
Gediegenheit  seines  Wesens  und  der  Gründlichkeit  und  dem  rmfaM 
seines  Wissens  erfüllte').  In  diesem,  von  frischem  Jugendmut  be5*e> 
ten  Kreis  unter  sich  vielfach  verschiedener,  aber  dnrch  die  gleiche  Be- 
geisterung für  die  erzieherischen  Aufgaben,  welche  das  Alnnmat  steDle, 
nicht  weniger  aber  durch  herzlichste,  das  GefBld  amtlicher  Abhingi^DEit 
fast  überwindender  Verehrung  unseres  »Chefs«,  des  vielerfafareoeo  nd 
doch  immer  jugendlich  empfindenden  »alten  lüefslingc*)  eng  rerbnadeMr 

•)  Er  starb  nach  schwereu  Leiden  am  11  Januar  1885.  Die  an  ^eisfs 
Sarge  von  Direktor  Dr.  Schaper  und  Predign  l'ntfior  Scholz  gehaJteDr: 
Reden  amd  abgedruckt  in  dem  Programm  des  Jüücliim»thals  von  Iö^'n'.  üelk- 
schrieb  mir  am  14.  Januar  über  ihn  die  auch  für  ihu  äelhsi  sehr  bezeichAif«- 
dan  Werte:  »Ei  war  eine  so  lautere  und  refaie  Seele  In  iha^  dalk  ich  bezveiie, 
wieder  je  einen  Menschen  auatreffon  in  meloer  Nlhe,  welcher  mir  ihn  ctveiHi 
kann.  Ich  habe  ihn  iauser  als  mein  gntes  Gewissen  angesehen;  nie  im  «i 
in  Zweifel  gewesen,  dafs  ich  recht  handle,  wenn  ich  nach  seinem  Rnle  vvdhhEi 
wohl  aber  habe  ich  es  oft  bereut,  ihn  nicht  gefragt  zn  haben.  Er  war  te  vsB- 
stfindig  von  der  Güte  des  Menschen  als  eines  Ebenbildes  Gottes  durchdnuif». 
dafs  nr  stets  afi  einem  Men^rhen,  bei  dem  ich  verzweifelte,  eine  betonier?, 
eigentumliche,  lobenswerte  .^eite  hervorzuheben  vermochte:  dadurch  wurde  mtic 
Urteil  oft  stillschweigend  korrigiert,  und  ich  bin  mir  dessen  je  länger  je  inelir 
bewulst  geworden,  sodafs  ich  ihn  gern  auch  in  unbedeutenden  Schulangeleges- 
heitm  hörtet. 

S)  Er  staib  nach  langem  Siechtnm  am  16.  September  1878  au  Otehcn- 
derf^  nachdem  er  Michaelis  1878  an  das  Dansiger  Gymnasium  flhrrgnganiP 
war.  Vgl  Friedlftnder  in  der  altpreufsischeu  Monatsschrift  XTm  S.  97—115 
nnd  mein  Vorwort  zur  ersten  Auflage  der  bei  Julius  Springer  ersdiieaenen  Sama 

long  geistlichor  Lieder  zum  Schulgebrauch. 

5)  Heller  hat  nach  dem  Tode  Kiefsling's  nicht  biuis  mit  itbi-i  K  hrvr  P: 
Dickmann  die  er-ti  ii  Schritte  zur  Ikgnindung  eines  Komite  s  geihan,  welohfs 
xur  i:<rnchtuug  eines  ürabdenkma^s  für  iha  eiueu  Aufruf  erlieJDs,  sondern  ihm 


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Hennann  Heller. 


21 


junger  Männer  fand  Hellers  stets  dienstbereite  Herzensgüte,  wie  seine 
Gewissenhaftigkeit  und  selbstlose  Pflichttreue  bereiteste  allseitige  Aner- 
kennung, und  die  mancherlei  Freuden  unsrers  engen  Gemeinschaftslebens 
boten  ihm  eine  reiche,  von  ihm  dankbar  empfundene  Entschädigung  für 
die  Entbehrungen  der  Studienzeit.  So  von  herzlicher  kollegialischer 
Freundschaft  umgeben  und  unterstützt,  entwickelte  er  in  treuer,  von 
steter  Erinnerung  an  die  Leiden  und  Freuden  des  eigenen  Alumnats- 
lebens geleiteten  Fürsorge  für  die  ihm  anvertrauten  Zöglinge  —  er  ver- 
waltete eine  Adjunktur  noch  ein  Halbjahr,  nachdem  er  Michaelis  1874 
Oberlehrer  gewor«len  war  —  die  Kraft  selbstlosester  Liebe,  welche  bis 
zuletzt  die  Hauptquclle  seiner  pädagogischen  Erfolge  geblieben  ist.  Er 
hat  sie  in  ausdauernder  Geduld  gegen  die  Schwachen  und  mit  grofsen 
Opfern,  nicht  blofs  an  Zeit,  auch  früheren  Schülern  gegenüber,  reichlich 
bewiesen  und  sich  mit  ihr,  wenn  sie  ihn  auch  wohl  einmal  in  dem  Ge- 
fühle ,  im  Grunde  mit  seinen  Schülern  innigst  verbunden  zu  sein ,  die 
"Wahrung  äufserer  Autorität  vergessen  liefs,  einen  reichen  Schatz  von 
dankbarer  Hochachtung  bei  seinen  Zöglingen  und  Schülern  erworben. 

In  seinem  Unterricht  kamen  die  gediegenen  Kenntnisse,  die  er  in 
der  Staatsprüfung  nachgewiesen  hatte,  in  verschiedenem  Mafse  zur  Ver- 
wertung. Französischen  Unterricht  erteilte  er  nur  je  ein  Jahr  in  Quarta 
und  Quinta.  Längere  Zeit,  doch  seit  1872  nur  noch  einmal  vorüber- 
gehend, war  er  mit  dem  deutschen  Unterricht  in  Unter-  und  Ober- 
sekunda beschäftigt;  propädeutischen  Unterricht  in  der  Philosophie  zu 
geben  fand  er  keine  Gelegenheit.  Der  Schwerpunkt  seiner  Unterrichts- 
thätigkeit  lag  naturgemäfs  auf  dem  Gebiet  der  altklassischen  Philologie. 
Nicht  stetig  aufsteigend,  sonlern  nach  Bedürfnis  der  Schule  bald  da 
bald  dort  thätig,  hat  er  den  lateinischen  Unterricht  mit  Ausnahme  von 
Quinta  und  Oberprima,  den  griechischen  mit  Ausnahme  der  Prosalek- 
tttre  und  der  grammatischen  Übungen  in  Unterprima  auf  allen  Klassen- 
stufen erteilt.  Dafs  er  sich  auf  den  Unterricht  stets  auf  das  Sorgfäl- 
tigste vorbereitete,  verstand  sich  bei  seiner  Gewissenhaftigkeit  von  selbst, 
und  damit  war  natürlich  auch  ein  fleifsiges  Nachdenken  tlber  die  zweck- 
mäfsigste  Art  der  Überlieferung  der  für  die  Schüler  erforderlichen  Kennt- 
nisse verbunden.  Seine  Unterrichtsmethode  war  aber  nicht  von  aufsen 
angenommen,  sondern  von  ihm  selbst  bei  der  Lösung  der  einzelnen 
Unterrichtsaufgaben  erarbeitet,  und  von  einer  Einengung  der  freien 
Bewegung  der  Lehrerpersönlichkeiten  durch  allgemein  verbindliche  Lehr- 
methoden war  er  durchaus  kein  Freund.  Ganz  aus  dem  Herzen  ge- 
schrieben war  ihm  Oskar  Jägers  pädagogisches  Testament  >Aus  der 
Praxis«,  welches  er  sowohl  bei  seinem  ersten  Erscheinen  in  der  Philo- 
logischen Wochenschrift  1883  S.  1265  ff.  als  beim  Erscheinen  der  zwei- 
ten Autlage  in  der  Wochenschrift  für  klassische  Philologie  1 886  S.  247 
in  zustimmenden  Anzeigen  freudig  begrüfste.   Beim  philologischen  Unter- 


auch  selbst  ein  littorarisches  Denkmal  gesetzt  in  Nr.  41  der  Wochenschrift  für 
klassische  Philologie  von  1884.  Vgl.  Friedrich  Gustav  Kiefsling.  Eine  Auswahl 
seiner  Joachimsthalscher  Schulreden.  Herausg.  und  mit  einem  Vorwort  beglei- 
tet von  Dr.  Albert  von  Bamberg.    Berlin  1886. 


32 


HenaAnn  Hellw. 


rieht  legte  er  nat&rlidi  grofscn  Wen  auf  die  Begründni^  und  Befesti- 
gung graijijaatisihen  Wissens.  DaT«  er  ahor  weit  entfernt  war,  di? 
Spracbliche  ausbchlieri>licb  zu  betouea,  bewies  sein  Griechibcbes 
Lea eb voll  illr  Quarte  und  Unteitertia  (Berlin,  Jvlins  Springer  1.  Aifi. 
1878).  Er  rteUte  sich  dunit  In  scharfen  Gegensatz  zn  solchen  Lese 
bfichem,  die  bei  der  Wahl  des  Stoffes  die  Rücksicht  auf  den  Inhalt 
allzu  sehr  hintanstellen.  Mit  dem  ihm  eigenen  Fleifse  zog  er  im  Lanfe 
mehrerer  Jahre  die  griechische  Litteratur  bis  tief  in  die  römiscbe  Kaisei^ 
zeit  hinein  ans,  um  ein  Lesebuch  herstellen  zu  koimon  das  aiissrhlief«- 
licb  gehaltvollere  antike  S&tze  und  Stücke  enthielt,  deren  sprachlicb" 
Form  er  nur,  wo  e>  not  that.  der  mustergültigen  Prosa  anpafste.  In 
der  zweiten  zweckniai>ig  gekürzten  Auflage  zeigte  ^\vh  die  Rera<  kMfh- 
liguiig  des  Inhaltes  auch  in  einer  neuen  Gruppierung  der  Emzeisälze, 
in  welcher  ich  die  Forderongen  erfOllt  fand,  die  ich  in  einem  voa 
Hellef  in  der  Philologischen  Wochenschrift  n  S.  88  besprodienen  Yor 
trag  in  der  Berliner  Oymnasiallehrergesellscfaaft  am  tl.  Januar  1883 
anagesprochen  hatte. 

Es  war  natfirlich,  aber  auch  bezeichnend  f&r  Heller,  dafs  er  seia 
Xiegehuch  auf  das  engste  jhi  den  ersten  Teil  meiner  durch  sein  schai-fes 
Auge  von  manchem  einzelnen  Fehler  befreiten  0  ri  och  i  s  r  h e  n  Schul- 
grammatik  anlehnte,  an  die  von  mir  bearbcit^it  (inechisiiie  Form^u- 
lehre  von  Carl  Franke,  der  einst  wie  wir  Adjunkt  am  .loachimstliaJ 
gewesen  war,  also  an  ein  echt  Joachimsthalscbeä  Lehrbuch.  Auch  >«fui 
Lesebuch  wurde  eins  der  Hfilfsmittä,  mit  welchen  das  JoachimstlialBGlM 
Gymnasium  arbeitete,  und  so  wirkte  er  auf  den  Betrieb  des  griedr 
schen  Anfangsunterrichts  an  demselben  noch  mittelbar  ein,  als  er  ihi 
nicht  mehr  selbst  erteilte. 

Das  Joacbimsthal  nahm  aber  Hellers  Arbeitskraft  nicht  nur  f&r 
den  rnterricht  und  für  das  Alumnat  in  An«pnieh.  dem  er  auch  sls 
Oberlehrer  und  Professor  teils  durch  Teilnahme  an  den  Ephorat.sf;escbaftft 
teils  als  Tutor  Zeit  zu  widmen  hatte;  es  stellte  an  seine  HingebuM 
und  Arbeitslust  noch  ganz  besondere  Anforderungen,  als  er  Ostern  1878 
von  mir  die  Verwaltung  der  auch  von  Nicht-Juachimsthalern  stark  be 
nutiten,  reich  ausgestatteten  Anstaltsbibliothek  ftbemalini.  la 
diesem  Amt,  fflr  welches  er  bei  seiner  ungemeinen  Sorgfalt  und  Ord- 
nnngsliebe  und  unermttdlichen  GefUligkeit  ganz  der  rechte  Mann  war. 
hatte  er  im  Frühjahr  1880,  als  das  Gymnasium  aus  dem  Mittelpunkt 
an  den  Umkreis  der  Stadt  verlegt  wurde,  mit  der  Überführung  und 
neuen  Aufstellung  dor  Rücher  eine  nicht  leichte  und  >ehv  mühselig*^  | 
All^L^\^o  zu  lösen.  Es  gelang  seinem  rastlosen  Eifer  in  ttberrascbead 
kurzer  Zeit. 

Auch  zu  Schulreden  über  Gegenstände,  für  die  er  ein  iiichi 
biofs  intellektuelles  Interesse  hatte,  fand  er  sich  wiederholt  verauiafst. 
Am  20.  Hte  1875  sprach  er  zur  Vorfeier  des  G^urtßtages  Kais« 
Wilhelm  I.  Uber  die  Begründung  des  unnmschrinkten  Regi- 
ments in  Brandenburg  durch  den  grofsen  Kurfftraten  umä 
hielt  am  15.  Juni  1889  die  Gedächtnisrede  auf  Kaiser  Frie- 
drich m.,  im  Lutherfesyahre  aber  folgte  er  mit  seinen  KoUegen  Bon- 


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Hermann  Heller. 


28 


dorff  und  Im el mann  einer  allgemeinen  Anregung,  die  von  dem  Ber- 
liner Magistrat  ausgegangen  war,  und  hielt  am  2.  November  in  der 
Voraula  des  Gymnasiums  einen  Vortrag  tiber  Luthers  Einflufs  auf 
die  deutsche  Schule. 

Trotz  der  trcuesten  Erfüllung  so  vieler  mit  den  nächsten  Aufgaben 
einer  Erziehungs-  und  rnterrichtsanstalt  auf  das  engste  verkntlpften 
Pflichten  würde  aber  Heller  noch  kein  rechter  Joachimsthaler  gewesen 
sein  und  den  Erwartungen  nicht  entsprochen  haben,  welche  Kiefsling 
bei  seiner  Anstellung  hegte,  wenn  er  nicht  in  seiner  Wissenschaft 
weiter  gearbeitet  und  zur  Lösung  ihrer  Aufgaben  nach  dem  Mafse  seiner 
Kraft  mitgewirkt  hätte.  Doch  auch  darauf  richtete  Heller  ein  ernstes 
Streben  und  schlofs  sich  auch  hierin,  indem  er  die  auf  der  Universität 
gewonnenen  Antriebe  weiter  wirken  liefs,  den  guten  Überlieferungen 
des  Joachimsthals  an.  Die  in  diesen  wie  in  den  reichen  bibliothekari- 
schen Hülfsmitteln  der  Anstalt  und  in  den  uns  vor  Augen  stehenden 
Vorbildern  von  vornherein  uns  gegebenen  Anregungen  wurden  nicht 
unwesentlich  verstärkt,  als  ich  im  Herbst  1869  von  der  Kieler  Philo- 
logenversammlung mit  dem  Gedanken  zurückkehrte ,  die  jüngeren  Joa- 
chimsthalschen  Philologen  mit  andern  Berliner  Philologen  gleichen  Alters 
zu  gegenseitiger  freundschaftlicher  Förderung  ihrer  wissenschaftlichen 
Bestrebungen  zu  verbinden.  Leicht  war  Plew,  der  mit  mir  und  seinem 
früheren  Königsberger  Lehrer,  Professor  C.  F.  W.  Müller,  ehe  er  in 
die  Adjunkt ur  eintrat,  in  Kiel  gewesen  war,  für  den  Gedanken  ge- 
wonnen, dem  neben  Konrad  Herrmann  auch  Heller  lebhaft  zustimmte. 
Am  14.  Dezember  1869  vereinigten  wir  uns  (lenn  mit  den  früheren 
Mitgliedern  des  studentischen  Berliner  philologischen  Vereins  Bormann 
und  Holländer,  mit  meinen  ehemaligen  Genossen  vom  Bonner  philolo- 
gischen Verein  Otto  Lüders  und  Richard  Müller,  mit  den  mir 
durch  die  Archäologische  Gesellschaft  bekannt  gewordenen  Archäologen 
Engelmann  und  Heydemann,  endlich  mit  Gustav  Lange  und 
Wilhelm  Mewes,  welche  beide  aus  Kiel  den  gleichen  Wunsch  wie 
ich  heimgebracht  hatten,  zur  Begründung  <les  philologischen 
Vereins  zu.  Berlin,  der  bald  einen  erfreulichen  Zuwachs  erhielt 
und  sich  in  anspruchslosester  Weise  zu  einem  fröhlichen  Leben  und 
Wirken  entwickelte.  Auch  diesem  Kreis  und  seinen  Einwirkungen  gab 
sich  Heller  mit  frischer  F^mpfänglichkeit  und  regem  Eifer  hin  und  hat, 
nachdem  ich  Ostern  1878  bei  meiner  Übersiedelung  nach  Eberswalde 
den  Vorsitz  im  Verein  an  .1.  H.  Müller,  welcher  dem  Verein  bald 
nach  seiner  Gründung  beigetreten  war,  abgegeben  hatte,  dem  neuen 
Vorsitzen<len  hülfreichst  zur  Seite  gestanden  und  die  Joachim sthalsche 
Bibliothek  dem  Verein  dienstbar  zu  machen  gewufst.  Der  philologische 
Verein  war  es  auch,  der  Heller  Veranlassung  gab,  von  seinen  philolo- 
gischen Studien  periodische  Mitteilungen  zu  veröflFentlichen.  Es  gelang 
mir  nämlich  Ende  1873  den  Verein  zu  der  Herausgabe  der  Jahres- 
berichte des  philologischen  Vereins  zu  bestimmen.  Sie  sollten 
alles  enthalten,  was  sich  den  Mitarbeitern  bei  der  Prüfung  der  in  ihr 
besonderes  Studiengebiet  einschlagenden  neuen  Erscheinungen  für  den 
Gymnasialunterricht  wichtiges  und  wertvolles  ergäbe,  und  um  unter  den 


94 


Bemaan  HaOcr. 


Gymnasiallehreni  mISglicbste  Yerbreitong  zu  finden  und  doch  keiii« 

neuen  Unkosten  zn  verursachen,  in  enir>ter  VerMmlun?  mit  ^•in<^r  a'- 
ppsphcnen  Gymnasial -Zeitschrift  herausgegeheii  werden.  Hernianc 
Bonit/  unsrr  JoachiniÄthalscher  K( »Heere  Kühle,  in  «ieron  H:<ndM 
damals  die  Kedaction  der  Zeitschrift  für  da<  G> m  na  ^ i a  1  \\  esen 
lag^  gingen  mit  Freuden  auf  uieiueu  Vorschlag  ein,  und  die  Jübresbe- 
lichte  begannen  im  Sommer  1874  zn  eracbeiDen.  Nr.  5  des  crslei 
Jahrgangs  bildete  Hellere  Jahresbericbt  Ober  die  Platolitteratir 
deB  Jahres  1873,  soweit  sie  sich  anf  die  anf  Gymnasien  geleseots 
Dialoge  besog.  Ihm  folgte  im  2.  Jahr^Mng,  der  wie  alle  folgenden 
besonders  paginierter  Anhang,  aber  als  integrierender  Bestandteil  I  r 
Zeitschrift  erschien.  S.  119-  184  ein  noch  umfänglicherer  R'-riv-ht  fibfr 
das  Jahr  1874  und  im  4.  .Inbrirrniü  242  ein  dritter  über  1^7?5 

und  1876.  Einen  wut«  reu  Beitrag  zu  diesen  Jahresbericbt^ii  bat  Ueiitr 
leider  nicht  geliefert,  von  dem  Fleif?»  aber,  mit  welchem  er  für  seine 
Person  der  Platolitteratur  zu  folgen  fortfuhr,  legte  es  ein  ehrenvollem 
Zeugnis  ab,  dafe  Benitz  fBr  die  dritte  An^be  seiner  Platonisches 
6t n dien  (1886)  sieh  seiner  Hfllfe  bediente,  indem  er  sich  Ar  die 
Yerwertong  der  seit  der  2.  Ausgabe  erschienenen,  auf  die  behandeitei 
Fragen  bezüglichen  litterator  das  Material  yob  ihm  zusammen  steDa 
Uefs,  und  ihm  in  dem  Vorwort  für  die  gewissenhafte  Sorgfalt  der  Übm 
zur  Verftipunp:  gestellten  Sammhinpen  öffentlich  dankte.  Weiter  al< 
bis  11^85  reichen  allerdings  in  ^Pim^m  schriftlichen  Njirblnr-^.  über  den 
ich  freundliche  Mitteilungen  einem  unserer  Joachim-ihaler  ^ciiOli^r.  Pro- 
fessor T)r.  Bruno  Keil  in  Strafsburg,  verdanke,  seine  Litterat ornadi- 
trftge  zu  Plato  nicht. 

Was  Yon  seinen  eigenen  Studien  zn  Plato  ans  Licht  gekommen  kIL 
gieht  von  ihnen  einen  sehr  nngenfigenden  BegriiT.  In  demselben  Jaln. 
in  welchem  sein  erster  Platobericht  erschien,  TerOffentlidite  er  als  Jos* 
chimsthalsche  Programmahhandlnng  seine  Curae  criticae  in  Pia- 
tonis  de  republica  libros,  welche  schon  vorher  als  Fesigahc 
unser<»s  Lehrerkollegium'-  dem  Gymnasium  zum  grauen  Klostr-r  t^.t 
30üjährigen  Jubiläum  überreicht  wor<lcn  war.  Er  besprach  darin  -■'il- 
Reihe  von  kleineren  Fragen  der  Textkritik  zum  Teil  orthoiiraphis  her 
Art,  die  sich  ihm  an  eine  sorgfältige  Prüfung  des  Parisinus  A  anpe- 
schlössen  hatten,  und  zuletzt  in  einem  besonderen  Abschnitt  die  Par 
tftel  ^al.  Das  Reiche  MaTs  philologisdier  Akribie  bewies  ein  knmr 
Artikel,  der  im  folgenden  Jahr  in  den  Neuen  Jahrbüchern  Bd.  III 
8.  170 — 174  erschien:  Ad  Platonis  de  republica  libros.  & 
ist  zn  ho  (lauem,  dafs  seine  andern  Pin  tonischen  Arbeiten  ni^t  zt^t 
Abschlttfs  gekommen  sind.  Von  seinem  Nacblafs  ist  nach  Bruno  ikcd 
das  Mannscript  von  Wert,  welches  den  kritischen  Ai^y^nrat  zu  der  vt^ 
ihm  geplanten  Aii^enbe  des  »Staates«  enthielt,  wo  ci .  wi»-'  scheint, 
die  Ergebnisse  einer  eigenen  —  bis  zum  6.  Buch  einsciilieLslich  fort- 
geschrittenen —  Cüilation  eingetragen  und  seine  eigenen  Vermutungen 
yielmalg  angedeutet,  oft  auch  ausgeftlhrt,  äufscrst  Heifsig  die  fremdeu 
registriert  und  fost  stets  beurteilt  hat  Weiter  aber  hat  er  als  Zenr 
Hisse  seines  Fleifses  Anfänge  von  Sammlungen  über  Piatos  Spradige 


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Hermann  Heller. 


26 


brauch  hinterlassen,  wobei  er  augenscheinlich  auf  Präpositionen  und 
Coujunctionen  besonders  achtete.  Diese  Sammlungen  hatten  ihn  aber 
wiederholt  zu  einer  Vergleichung  mit  Einzelheiten  des  Lucianischen 
Sprachgebrauchs  veraulafst ,  die  in  manchen  Fällen  zu  eiuer  vollstän- 
digen Übersicht  des  Stoffes  führte.  Daraus  erwuchs  ihm  sein  Beitrag 
zu  den  Symbolae  Joachimicae,  der  1880  aus  Anlafs  der  Verle- 
gung des  Joachimsthals  von  dem  Lehrercollegiunj  veröffentlichten  Fest- 
schrift. Er  veröffentlichte  da  I  S.  281 — 329  einen  ersten  Teil  eiuer 
sprachstatistischeu  Arbeit  über  die  Absichtssätze  bei  Lucian,  in 
welchem  er  die  Verwendung  von  iva  <üq  ozojq  im  tinalen  Sinn  zu  über- 
sichtlicher Darstellung  brachte. 

Es  war  dies  die  letzte  selbständige  wissenschaftliche  Arbeit ,  die 
er  veröffentlichte.  Bald  darauf  wandte  er  sich  eiuer  litterarischen 
Thätigkeit  zu ,  die  vielleicht  seinen  Gaben  besonders  entsprach  und 
zweifellos  die  ihn  auszeichnenden  Tugenden  zu  einer  vielen  sehr  er- 
wünschten und  dankbar  empfundenen  Entfaltung  brachte,  ihn  aber  bei 
der  Fülle  von  Arbeit,  die  er  sonst  zu  leisten  hatte,  an  der  Fortsetzung 
eigener  Studien  verhindern  mufste.  Er  liefs  sich  mit  Georg  Andresen 
von  Hirsch  fei  der  für  die  Redaction  der  am  1.  Januar  1881  in's 
Leben  tretenden  »Philologischen  Woche  nschriftc  gewinnen 
und  blieb  ihnen  auch  treu,  als  sie  von  der  Redaction  zurücktraten  und 
am  1.  Januar  1884  die  Herausgabe  der  Wochenschrift  für  klassi- 
sche Philologie  begannen.  Nach  Hirschfelder's  Rücktritt  übernahm 
Heller,  der  sich  schon  vorher  durch  Einführung  einer  übersichtlichen 
Buchführung  ein  besonderes  Verdienst  erworben  hatte,  die  Stellung  des 
verantwortlichen  Re<lacteurs ,  den  ganzen  Verkehr  mit  der  Druckerei 
und  auch  sonst  die  Hauptarbeit.  So  führte  er  ausscbliefslich  die  ganze 
zeitraubende  un«l  oft  ärgerliche  Korrespondenz,  «lie  sich  auf  Entgeg- 
nungen auf  Rezensionen  bezog.  Andresen  rühmt  an  ihm  die  Unermüd- 
lichkeit, mit  welcher  er  die  Wünsche  der  Mitarbeiter  in  jeder  Richtung 
zu  erfüllen  bemüht  war,  und  bezeugt,  dafs  er  auch  zu  dem  Inhalt  der 
Wochenschrift  als  Mitarbeiter  mehr  beigetragen  habe  als  seine  Ge- 
nossen in  der  Redaction.  Eine  lange  Reihe  von  Zeitschriften  excer- 
pierte  er  regelmäfsig  und  gewissenhaft  und  stellte  jede  Woche  das 
>Rezensions- Verzeichnis  philol.  Schriften«  zusammen,  sowie  auch  die 
»Bibliographie«  und  in  den  »Mitteilungen«  die  Berichte  über  gelehrte 
Gesellschaften  z.  B.  der  preufsischen  und  der  Pariser  Akademie.  Ende 
1887  dachte  er  wegen  Überhäufung  mit  Arbeiten  ernstlich  daran  aus- 
zuscheiden'), liefs  sich  aber  dadurch,  dafs  ihm  ein  Teil  seiner  excer- 
pierenden  Thätigkeit  abgenommen  wurde,  bewegen  zu  bleiben;  <lie  Er- 
satzmänner aber  verschaffte  er  sich  selbst.  Den  Inhalt  joder  Nummer 
hat  er  von  Hirschfelders  Rücktritt  an  allwöchentlich  für  die  Druckerei 
festgestellt,  auch  regelmäfsig  ein  Drittteil  der  fertig  gestellten  Nummern 
revidiert.   Rezensionen  hat  er  für  die  Wochenschrift  sehr  viele  geliefert*). 


')  Er  schrieb  mir:  »Ich  sehne  mich  nach  meinen  Studien  zurück  und 
kann  doch  unter  dem  Wust  kleinlichster  Arbeit  nicht  dazu  kommen«. 

Sie  sind  seltener  mit  dem  vollen  Namen  als  mit  H.  H.  oder  mit  A/, 
unterzeichnet,  zum  Teil  auch  anonym  erschienen. 


36 


HmuBB  HtOflr. 


Sie  bezogen  sich  auf  Plato,  griechische  Grammatik  nod  Pädagogik: 
namentlich  «Üp  in  netiprrr  Zoit  erschienenen  Schriften  tber  Frigea 
d^  Unterrichte  vcrtcltrte  er  mit  dem  tirofot^^n  Intere>>e. 

iSein  Lf'heii  war  Arhoit.  rnau*?ge>ctztc  Arbeit,  «iio  sieb  ui^ 
nag  thuu  kounte  und  der  Erholung  nur  karge  Rechte  verstattetc . 
seine  Kraft  vor  der  Zeit  gebrochene,  so  heilst  es  von  ilun  in  der  >Ge- 
denktafel  der  YerstorbeDenc  im  Frogramm  des  Joaehimsthals  Ton  1892, 
die  «o  erster  Stelle  ihm  einen  schonen  Naclinif  widmet,  toh  Imefanau 
▼orfaTst,  der  Ton  allen  den  Lehrern,  die  durch  KiefaBiig  an  das  Joa^ 
chimsthal  berufen  wurden^  nach  Dondorffs  Ausscheiden  allein  Di»ch  Obrig 
i«;t.  Allerdings  begann  ftlr  Heller  ein  neues  Leben,  ein  Lehen  dank- 
barst empfundenen  pt^r'^f^nHch^ten  Glftcke«^.  nU  «t  -ich  Mai  1S^>4 
verheiratete.  Liehe  der  Gattin  und  die  Freude  ait  «'r^i  lieben 
Kindern  entschsidigle  ihn  reichlich  lür  die  Enlbehnincen,  \^ei«  lie  er  er- 
duldet hatte*),  als  der  ihm  ferner  gerückte  Verkehr  mit  den  Zoglingec 
der  Anstalt  seinem  Gem&tsleben  nicht  mehr  wie  früher  Naiinmg  mtd 
Erquirkung  bot  und  die  Genossen  der  Jngend  sich  mdir  und  nehr 
streateo.  Aber  auch  diese  schönsten  inenden  sollten  nur  ▼on  fcnrasr 
Dauer  sein.  Ein  Herzklappenfehler,  za  dem  er  bei  der  Überfihraig 
der  Bibliothek  in  die  neuen  Räume  im  Frttbjahr  1 888  durch  körpeilkhe 
Überanstrengung  den  Grund  gelegt  zu  haben  glaubte,  fing  im  Sonuner 
1889  an  sich  schmerzlichst  bemerkbar  zu  marhon.  Kr  mnfste  dana 
vom  1  Dezember  1888  bis  Ostern  1889  ausspannen.  Ein  Anf<^nthalt 
in  Überhof  im  Sommer  1889  that  ihm  wohl;  von  einer  Kur  in  Nan- 
heim  im  folgenden  Jahre  aber  schrieb  er  mir  am  .H.  Augu!»t  1890, 
dafs  sie  angreifend  und  schwächend  gewesen  sei,  dafs  er  aber  Ton  ihrs 
Nachwirknng  Gutes  hoffe.  »So«,  fbhr  er  fort,  »da  hast  Dn  mein  Beni; 
ich  trage  es  mit  Gott  in  stiller  Gednld,  habe  sonst  recht  viel  Fmde 
an  meiner  Liebe  und  den  drei  Kinderchen Es  war  dies  der  letne 
Brief,  den  ich  von  ihm  erhielt.  Kr  liefs  mich  Schlimmeates  ahnea,  aber 
ich  wufste,  (lar>  die  ernste  und  doch  friedliche  Fassung,  die  der  Brief 
verriet,  in  einer  pelSnterten  FröTii!ni|2:keit  tief  gegründet  war,  die  ihn 
fähig  macheu  nmfste,  auch  das  feihwerste  ohne  Bitterkeit  zti  ertragen. 
Am  7.  Mar/  1891  schrieb  mir  Imelmann  in  tiefer  Erregung  voa  ihm, 
seinem  llausgenofeben,  dafs  sein  Leben  in  höchster  Gefahr  schwebe:  er 
habe  ein  paar  Wochen  den  Unterricht  aussetzen  müssen  und  sich  durch 
einen  Versuch,  die  Arbeit  wieder  aufzunehmen,  unslglich  geschadet, 
und  schon  am  9.  März  1891  mufste  er  mir  melden,  unser  Freimd  sri 
am  Tage  vorher  von  seinen  Leiden  und  von  einem  Leben  erlOst  war 
den,  das  nach  Ausspruch  der  Äntte  ein  qualvolles  geblieben  sein  wOrde. 
Der  treue  Diener  war  abberufen  worden,  als  er  nicht  mehr  dienen  konnte. 

Gotha.  Dr.  Albert  von  Bamberg. 

»)  Kurz  vor  Weihoachttn  1883  schrieb  er  mir:  »Grüfse  Deine  EifK'- 
und  verlebe  das  l'est  recht  glücklich.  Gerade  dies  Fest  pflegt  mich  immer 
sehr  traurig  zu  stimmen,  die  Strafe,  die  der  Himmel  über  den  Jungg^eUea 
verhingt  hat.  Hast  Du  einmal  Zeit,  so  denke  an  den  einsamen,  liartnilmaa 
Kinderfreuode. 


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Christian  Cron. 


27 


Dr.  Christian  Cron, 

geb.  den  19.  September  1813,   gest.  den  16.  Januar  1892. 

Am  16.  Januar  1892  starb  zu  Augsburg  in  hohem  Alter  der 
ehemalige  Rektor  des  Gymnasiums  bei  St.  Anna  und  Königl.  Ober- 
studieurat  Dr.  Christian  Cron,  ein  Mann,  von  dem  in  ganz  besonderer 
Weise  das  Wort  des  Psalmisten  gilt:  >>unser  Leben  währet  70  Jahre, 
und  wenn  es  hoch  kommt,  so  sinds  80  Jahre,  und  wenn  es  köstlich  ge- 
wesen ist,  so  ist  es  Mühe  und  Arbeit  gewesen.«  Lassen  nämlich 
seine  Studien  über  Plato  so  wie  namentlich  seine  Schulausgaben  pla- 
tonischer Dialoge  in  uns  keinen  Zweifel  erstehen  über  das  ungeheure 
Stück  Arbeit,  das  er  mit  diesen  Schriften  bewältigte,  so  wächst  unser 
Staunen  no«h  mehr,  wenn  wir  bedenken,  dafs  all  diese  Studien  nicht 
von  einem  mit  diesem  Schriftsteller  allein  beschäftigten  Gelehrten  be- 
trieben wurden,  sondern  von  einem  Manne,  dessen  volle  Kraft  durch 
sein  Lehramt  am  Gymnasium  so  wie  durch  die  VorsUmdschaft  des 
Gymnasiums  unausgesetzt  bis  an  das  72.  Lebensjahr  in  Anspruch  ge- 
nommen wurde. 

Verhalten  sich  nun  auch  beide  Sphären  <lcr  Thätigkeit  —  die 
des  gelehrten  Interpreten  und  die  des  praktischen  Schulmannes  -  nicht 
gerade  ausschliefsend  gegen  einander,  lassen  sich  vielmehr  mancherlei 
Beziehungen  nachweisen,  die  zwischen  beiden  zur  Geltung  kommen  kön- 
nen, so  ist  doch  jede  einzelne  derselben  von  solchem  Umfang  und  er- 
fordert jede  einzelne  so  sehr  die  Anspannung  aller  Kräfte,  dafs  die 
Vereinigung  beider  Sphären  in  einer  Person  zu  den  seltenen  Erschei- 
nungen gerechnet  werden  mufs.  In  Cron  tritt  uns  nun  ein  Mann  ent- 
gegen, dem  diese  Vereinigung  durchzuführen  in  hervorragender  Weise 
gelungen  ist;  er  verstand  es,  wie  selten  einer,  die  Aufgabe  des  gelehr- 
ten Commentators  so  mit  pädagogischer  Erfahrung  und  amlrerseits  die 
Arbeit  des  Schulmannes  so  mit  Gelehrsamkeit  zu  schmücken,  dafs  es 
schwer  zu  sagen  ist,  ob  der  Gelehrte  mehr  durch  den  Schulmann,  der 
zugleich  mit  ihm  arbeitete ,  oder  der  Schulmann  durch  den  Gelehrten, 
der  in  ihm  steckte,  gewonnen  hat. 

Nehmen  wir  dann  noch  hinzu,  dafs  dieseip  in  zwei  grofsen  Arbeits- 
feldern zugleich  beschäftigten  Manne  die  Sorge  um  Mehrung  des  dürf- 
tigen Gehalts  nicht  nur  nicht  erspart,  sondern,  wenigstens  die  gröfsere 
Hälfte  seines  Lebens,  in  übeiTeichem  Mafse  zugewiesen  war,  so  wird 
die  Anwendung  des  Psalmwortes  hinreichend  gerechtfertigt  erscheinen. 

Von  dem  Leben  nun  eines  solchen  Mannes  den  Nachweis  zu  lie- 
fern, dafs  es  trotz  der  unausgesetzten  Arbeit  dennoch  köstlich  gewesen 
ist,  müfste  eine  überaus  lohnende  Aufgabe  für  einen  seiner  vielen 
Freunde  sein,  die  mit  ihm  von  Jugend  auf  verbunden  waren.  Da  aber 
die  meisten  derselben  scbou  vor  ihm  dahingegangen  sind,  so  konnte 


71 


r 


28 


ChrisdAB  Cnm. 


Idi«  der  leb  weder  Platoniker  noeli  Schüler  des  Yerstmrbeiieii  ra  seil 
mich  rOhmen  kann,  ond  erst  im  letzten  Tiertel  seines  Lebens  in  kolle- 
giale nnd  frenndschaftli  !i'  Beziehung  mit  dem  Yerstorbenen  getreict 
bin,  dem  freundlichen  AnMRhoii  des  Herao^gebcr":  die-t  r  Blätter  um  s* 
weniger  mich  entziehen,  nh  die  einzig  noch  lebendo  Tochter  des  Ter- 
storbenen,  Marie,  Gattin  dr^  Krktors  der  Industri' -f!rilr>  in  Nöm^rri: 
G.  Füchtbauer,  mit  der  glpiclien  Bitte  an  mich  <uh  weudete  im  i  lei. 
Nekrolog  ihres  Vaters,  den  sie  in  kindlicher  Pietit  verfafst  hat.  zu 
freier  Benutzung  und  beliebiger  Verwendung  mir  zur  Verfügung  stellte. 
Wohl  verbdilte  idi  mir  nieht,  dafe  im  Fall  des  Eingehens  anf  ihre  Bitte 
ein  Werk  entstände,  das  nelleicht  die  nOüge  Einheitlichkeit  hie  tad 
da  vermissen  lassen  würde,  auf  der  andern  Seite  aber  hielt  ich  es  ge- 
radezn  Iftr  ein  Unrecht,  wenn  >  inem  Mann  von  solcher  BedeotQDg,  wif 
er  gewesen,  gerade  aus  dem  Kreis  seiner  näheren  Amtsgenosaen  eil 
Zeugnis  darüber  fehlen  würde,  wa-^  er  demselben  iiewesen. 

So  niöpren  denn  die  nnchfolgenden  Zeilen  aufgenommen  werden 
nicht  sowohl  :ils  eine  abgernmlete  Biographie  oder  als  umfassende  Anv 
einandersetzung  der  verschiedenen  Verdienste  des  Verstorbenen  in  den 
verschiedenen  Gebieten  seiner  Wirksamkeit,  sondern  vielmehr  als  ein 
Blatt  der  Erinnemng  ans  dem  Kreise  seiner  Freunde,  die  das,  was 
sie  in  Cron  zu  schauen  und  zu  erfahren  Gelegenheit  hatten,  gern  weiteni 
and  weitesten  Kreisen  zur  Anschauung  bringen  mochten.  Und  da  dir 
verschiedenen  Aufenthaltsorte,  in  denen  der  Verstorbene  längere  Zeit 
gelebt  und  gewirkt  hat,  nämlich  München,  Erlangen  und  Augsburg.  Li 
f^st  üluMTaschender  Weise  den  verschiedenen  Altersstufen  rle«J  nien-seh- 
lichen  Ij^Iions  cntcpreeheii.  nflmlich  München  der  Kindheit  und  ,Tn.!e:i(i. 
Erlangen  tieuj  früheren  Manrjesalter,  und  Augsburg  dem  späteren  Man- 
nes- und  Greisenalter,  so  glaubte  ich  am  besten  daran  zu  thun,  wenn 
ich  diese  ganz  von  selbst  sich  ergebende  Einteilung  der  Lebenssküze 
zu  Grunde  legte  und  so  das  ganze  Leben  in  drei  gröfseren  Abteihn' 
gen  zur  Anschauung  zu  bringen  suchte. 

I.  München.    Die  Zeit  der  Kiudheit  und  Jugend. 

Die  Aufzeichnungen  der  Tochter  beginnen  also:  >Beide  Eiteri 
meines  seligen  Vaters  stammen  au«  der  Pfnl/  Flire  Kindheit,  dir  Ihn^ 
später  so  viel  interessanten  Stoflf  zu  l^vahlungeu  lieferte,  war  in  h'xb- 
stem  Grad  aufregend  crewesen.  Versjmrten  >-ie  doch  so  nahe  an  li^- 
Grenze  die  Nachwirkung  der  französischen  Revolution  aufs  empfindlich;-:? 
Später  scliädigte  der  fortwährende  Durchzug  freundlicher  und  feiu.i- 
licher  IVuppen  den  Besitzstand  in  einer  Weise,  dafs  der  frUher  be- 
gitterte  Kaufmann  und  Magistratsrat  Wolff,  der  Grofsvater  mattet- 
licherseits  meines  Vaters,  mit  seiner  Familie  schliefslich  nur  yaa  dem 
Ertrag  eines  Gartens  IeT>en  ninfste.  Diese  veränderten  VerfaAltmsse 
zehrten  an  der  Kraft  des  Familienhauptes  nnd  binnen  kurzenot  star^ 
er  im  besten  Mannesalter.  Da  war  es  nnn  wohl  kein  Wunder,  d,?r>  di- 
Witwo  <;irh  entschloß,  mit  ihrem  Sohne  und  ihren  drei  Trx  brern  der 
Autlorderung  eines  Detters,  des  Königl.  Hof^^ärtners  Bischuri  zu  ISjrm- 
phenhurg,  Folge  zu  leisten  und  dorthin  überzusiedeln.    Zwei  Grftnck 


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Christian  Cron. 


29 


besonders  waren  bestimmciul  der  sonst  so  lieben  Heimat  den  Rticken 
zu  kehren.  Erstens  bot  sich  für  die  eine  Tochter  Elisabeth  im  Hause 
und  in  der  sahireichen  Familie  des  Verwandten  die  beste  Gelegenheit 
sich  ntttzUch  zu  machen,  nnd  dann  kam  keinem  Zweibrttcker  Kind 
München  wie  eine  Fremde  Tor,  seit  ihr  Aber  alles  geliebter  liaz  Jo- 
seph dahin  gezogen  war.  Auch  die  KOnigskinder,  die  so  viel  in  dem 
schönen  Garten  zu  sehen  waren,  wurden  besonders  geliebt  und  geehrt. 
Die  gleiche  Liebe  zum  Fürstenhaus  hatte  Johann  Christian  Cron  ver- 
anlafst  nach  München  seinen  Wohnsitz  zu  verlegen.  Kr  war  der  Sohn 
eines  Schuhniachermeisters.  Seines  Herzens  Wunsch  zu  studieren  konnte 
er  nicht  befriedigen  und  so  niufste  er  sich  bescheiden,  Verwendung  im 
Hofkeller  zu  finden.  Obwohl  erst  Gehilfe,  so  waren  doch  die  Aus- 
sichten in  peknniftrer  Beziehung  gut  und  er  konnte  ungestört  nm  die 
Hand  von  Elisabeth  Wolff  werben,  der  er  im  Jahre  1809  im  Hanse  des 
Hofgirtners  Bisehoff  angetraut  wurde.  Ben  jungen  Eheleuten  wurde 
die  Ehre  zu  teil ,  dafs  bei  der  ersten  Tochter  die  Königin  Earoline 
Patenstelle  fibernahm  und  bei  dem  darauffolgenden  Sohn  Max  Joseph 
der  König.  Drei  Jahre  waren  sie  verheiratet,  da  brachte  ihnen  das 
Jahr  1813  schwere  Geschicke.  Gleich  zu  Beginn  im  Januar  war  der 
7  Monate  alto  Knabe  am  Norvontichor  <i^estorb(Mi ,  und  schon  im  März 
brachte  man  der  unglückliclion  Frau  iliren  3()j;1hrit;en  Mann  tot  aus 
der  Residenz,  wo  er  an  einem  Blutstur/  plötzlich  gestorben  war.  Sechs 
Monate  spftter,  am  19.  September,  kam  bereits  halb  verwaist  Joseph 
Wilhelm  Christian  Cron  zur  Welt.  Er  war  an  einem  Sonntag  geboren, 
und  schien  es  gleich,  als  ob  er  nichts  weniger  als  ein  Sonntagskind  sei, 
so  hatte  ihm  doch  der  gfltige  Gott,  der  ihm  den  Beschfttzer  schon  vor 
der  Geburt  genommen  hatte,  einen  Schatz  von  Talenten  gespendet  und 
einen  durchaus  edlen  Charakter  als  Erbteil  von  meinen  Eltern  gelassen. 

An  seiner  vortrefflichen,  «rottesfürchtigen  Muttor  hatte  er  das  beste 
Vorbild,  wie  man  «Icii  \Vi(hM\v;irtigkciton  des  Lebens  hegegnen  und  sie 
durch  Fleifs  überwinden  kann,  ja  sich  dabei  auch  ein  zufriedenes  Herz 
und  Heiterkeit  zu  bewahren  im  Stande  ist.  Diese  waren  der  geäng- 
steten  Mutter  um  so  nötiger,  als  das  Leben  ihres  Christian  im  Jahre 
1820  und  21  durch  die  schlimmsten  Krankheiten  gefilhrdet  schien  und 
sie  ihn  ganz  allein  pflegen  mufste.  Er  war  damals  schon  in  der  Schule. 
Schon  mit  fQnf  Jahren  hatte  er  hineingedrängt,  und  der  Lehrer  ver- 
stand sich  erst  dazu,  das  zarte  Kind  zu  nehmen,  als  er  sagte:  >ich 
kann  ja  schon  lesen.«  Im  Institut  des  Herrn  Desjardins  erhielt  er  noch 
weitern  vorbereitenden  TTnterricht  für  das  Gyninasinm  im  Lateinischen, 
Griechischen  und  Franzö>,isclieii.  Auf  dem  alten  Gymnasium  hatte  er 
Gelegenheit  sich  als  tüchtiger  Schüler  zu  bewähren  zur  Freude  seiner 
ausgezeichneten  Mutter.  Einige  seiner  Zeugnisse  mögen  für  ihn  sprechen. 

>£in  vortreffliches  Gedflchtnis,  ein  sicherer  und  feiner  Takt  im 
Urteilen,  ein  scharfer,  schneller  und  umfassender  Geistesblick  stehen 
bei  diesem  Jttngling  im  harmonischen  Vereine  u.  s.  w.<: 

Ein  anderer  Lehrer  schreibt:  »Dieser  Jflngling  gehört  unter  die 
wenigen  seiner  Klasse,  mit  denen  man  Oberall  und  in  allem  zufrieden 
sein  kann.   An  Fleifs  ward  er  von  keinem  ttbertroffen,  nur  ganz  we- 


80 


ChiMui  Cmb. 


nige  rind  Omi  gleich.  Uno  wird  Mü  QegeiiBUiid  vok  sdiwer,  kdacr 
m  leicht,  jeden  behandelte  er  mit  gleicfaer  Ansdener  nd  llüirte  Che 
rtkmlkfa  tu  Eätde.  Eben  so  viol  Sorizfalt  verwendete  er  auf  sein  Be- 
tragen. Er  besitzt  die  gehörige  Ruhe  und  Besonnenheit,  um  Tor  Übcr^ 
eilung  gesichert  zu  sein,  sein  GornOt  i>t  OTnpfana:lich  ftlr  jeifen  le^h)- 
thätigen  Eindruck  un«l  a!!«'  ■^oiiic  Gesinnuniroii  nad  Häniüunsreii  beweis<»n 
einen  unverdorbrnen  Mmi  und  einen  njit  sich  selbst  zufriedenen  und 
des  Guten  sich  bcwuf>t<Mi  Jünglint;.  Möge  liie^er  Scholar  (Un.'h  ja  4k 
Bahn  nicht  verlassen,  die  ihn  am  sichersten  und  glucküchäieu  ^inri 
Bestimmung  zuffihrt.« 

So  ward  die  Mutter  belohnt  ftlr  ihre  Treue,  mit  der  sie  dem  BM 
sogenannter  gnter  Freunde  widerstanden  hatte,  die  Torscfalngen,  sie  seDc 
den  Sohn  bei  Hof  unterbringen.  Lieber  plagte  sie  sich  anfs  ioTserste. 
Ihre  Tochter  Caroline  war  zu  auffallender  Lieblichkeit  berangebüht 
und  7ur  Lehrerin  ansrrehildet  worden,  als  sie  im  Alter  von  15  Jabr^ 
am  Scharlach  starb.  Es  war  ein  (ilück  für  den  vaterlosen,  nun  aacb 
geschwisterlosen  Jtlnglin«?,  dafü  er  iui  Verkehr  mit  den  Kindern  >einer 
Tante,  den  nachmaligen  Institiilsvorsteherinnen  Neumeyer,  uud  deren 
Bruder,  dem  jetzigen  Oberstlieuleuant  Neumeyer,  die  zeitweise  das  gleidie 
Hans  bewohnten,  einen  Trost  fikr  seinen  grofsea  Yerlnst  fand.  Aach 
die  Freondscbafl  mit  tftcbtigen  Jungen  M&nnem  mnfete  ihn  ttber  seine 
traurigen  Erfahrungen  weghelfen.  Mit  welcher  Dankbarkeit  gedachte 
er  nodi  in  seinem  Greisenalter  der  herrlichen  Wochen,  die  er  in  Tegerr 
see  zubrachte  im  Hause  des  Herrn  üofrat  Xhiersch,  an  dem  imd  la 
dessen  Gemahlin  er  mit  kimllicher  Verehrung  hing.  Im  Jahre  1*^02 
absolvierte  der  Jüngling  mit  dem  l'rädikat  vorzüglich  würdig  ^  md. 
bekam  nun  vom  Studienrektorat  des  alten  Gymuajjiiums  die  ErlaT!bm^ 
mit  seinem  Freunde  Gottfried  Herold  eine  Reise  in's  Ausland  mhü- 
treten.  Waren  vielleicht  seine  Nerven  von  dieser  mit  geringen  Mittek 
und  zumeist  zu  Fnfs  gemachten  Toar  auch  gekräftigt,  an  seiner  kSf 
perlichen  Erscheinung  konnte  man  nicht  viel  daTon  merken,  dodi  Uell 
seine  zarte  Konstitution  viel  aus.  Hatte  er  untertags  seine  GoUegiea 
besucht  und  durch  Privatunterricht  die  Einnahme  der  Mutter  ▼emiebrt 
80  mufsten  in  der  Nacht  die  Collegienhefte  ausgearbeitet  werden,  dk 
nach  Form  und  Schrift  sn  schön  geführt  waren,  dafs  e<  schwer  fiel 
sie  nach  seinem  Tode  zu  vernichten.  Hei  Thiersch,  Schellmg,  Spenael. 
mit  denen  er  im  ständigen  Briefweilisel  blieb,  lag  er  seinem  pliilul-^ 
gischen  und  philosophischen  Stiuliaiu  uh ,  hörte  ober  auch  Purbta  >:bc 
und  andere  Vorlesungen,  die  nicht  au.sschliefslich  auf  seinen  spj»icrE 
Beruf  yorbereitend  waren.  In  der  UniTersitfttszeit  wird  es  auch  voU 
gewesen  sein,  dafs  er  seinen  Freunden  Pleitaer,  Selbe! ,  Schon,  Halm 
u.  a.  besonders  nahe  getreten  ist  Mit  Carl  Felix  Halm,  dem  berfthv 
ten  Philologen,  machte  er  au  h  viele  seiner  schönen  weiten  Fufsreieea. 
Ln  Jahre  1836  bestand  er  den  Konkurs  fttr  das  GymnasiaUehraoBt  mit 
der  Note  !  und  dem  Prädikate  der  ansgcTieichueten  Befähigung.  Bald 
sollte  ihm  auch  Gelegenheit  ijeaeben  werden  sich  |)r;ikti>ch  zu  he'vrftS 
ren.  Die  (/holera  hatte  in  München  ihren  Einzug  gehalten.  Die  Fraa 
des  Rektors  war  vuu  derselben  hingerafft  worden,  der  Gatte  dUtdorc^ 


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^%*''*     '  "•'^''ini'  laiul;  besonders  der  feiiio  Ton  im  Hause  Thiersch  ülito  unzwoifplhaft 

Tocr        -4  einen  Einflufs  auf  seine  Sitten.   So  tiatte  er  sich  schon  frtlh  eine  grofse 
••"^  n  ni^^' ™  Beuclmicu  erworben,  die  uns  eine  andre  Eigenart  seines 

;r  -i^^  Wcsene  befremdlich  encheineii  IftTst  Einen  gewissen  Mangel  an  Selbst- 
ijiiiisC' vertrauen,  eine  aus  zu   grofser  Gewissenhaftigkeit  hervorgegangene 

'A^^"^^    enif^*^'"*^  Bedenklichkeit  mochte  man  im   «;pStcrcn    I.chon   Crons   öfters  wog- 

'  wünschen,  wo  entschiedenes  Auftreten  unberechtigten  Ansprüchen  gegen- 

"         [^1  Hu^^  ^^^^  wn  Platz  gewesen  wftre    Oder  wenn  man  im  spfttem  Leben  den 

leniK''"'^'  1  grundgelehrten  Mann  in  KiiinptVMi.  denen  er  nicht  aus  dem  "Weg  gehen 

rfn  f*"*''**^  bö'.; -  '  konnte,  nicht  mit  der  üherle^'euheit  auftreten  sah,  zu  der  ihn  die  Fülle 

Htodii»'"  seines  Wissens  nicht  minder ,  als  die  Reinheil  seines  WoUens  berech- 


jjen  Fr*"'**'^'' 'J f ^  ')  Heorwagen  versrifst  im  Schrpihpn  vom  If.  Mai  ISfiT  nicht  dorn  Freunde 

^liü  ^''^   ^.yi*  ^'nn  öOj&hrigen  Jubiläumdieses  Doctortitels  zu  gratulieren  und  bemerkt  scber- 

^cfc  "i*  ^  ^  *****         ^"Ä*            angenierirt  habe,  an  welchem  eineoi 

Jen  K'^'^°^    .j:^^^  ■  *  gewissen  Christiano  W.  J  V.jim  t  xaminibus  rigorosis  cum  nota  eminentiae  pu- 

flaW  derf^^^;»  exantlatis  etc  von  der  Univr-r  it  u  Munclun  die  Ehren  und  Rechte  det 

2^*^"  "'^  Eflf!?  ^  phüosophiscben  Doctorgradcs  verliehen  worden  sind. 


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32 


duriatiat»  Cron. 


tigtc ,  so  mttssen  wir  darin  die  Kehrseite  seiner  Ilaapttugeud,  der  B^ 
scheidenheit,  erblicken. 

Aul^er  der  trefflichen  Mntter,  die  einen  so  tie^elieiideii  EbÜ 
auf  den  Knaben  ttbte,  hatte  derselbe  ein«  solche  Fülle  geistiger  Gaki 
von  Natur  mitbekommen ,  dnb  es  zu  bedauern  wire,  wenn  der  htm 
wachsende  Jüngling  nicht  gerade  dem  Bcnifp  sich  zugewendet  hir^ 
in  dem  seine  reichen  Talente  zu  schOnster  Entfaltung  gelangen  koukk 
nftmUch  dem  des  Lehrers. 


n.  Erlangan  von  1838—1863. 

Der  junge  Lehrer* 

>Ini  Jahre  1888  —  so  heifst  es  in  der  Lebenasldxie  seiner  lös- 
tet —  kam  er  als  Stadienlehrer  nach  Ei-langen.    Die  kleine  Su: 
mutete  ihn  anfangs  so  fremdartig  an,  dafs  er  um  sein  Heimveb 
stillen  alle  Sonntage  nach  NürnluTg  cring.    Aber  gar  haUI  fand  er 
im  Vf  rlcofir  mit  geistreichen  Männoni  und  Familien  wohl.   Welcli' l^ 
geneiime  Muudcu  duiite  er  im  Uau^e  seines  verehrten  Rektor*.  H'^i 
rat  Död»Tlein,  verbringen;  wie  kam  auch  dessen  Familie  dcD  Seiüi»^> 
später  so  freundlich  entgegen I    Auch  das  Wirtshausiebeu  hatte 
ein  Ende,  da  die  Mutter  mit  und  für  ihren  einzigen  Sohn  lebeo  fdü^ 
Im  Hause  seines  geistreichen  Freundes  Professor  Bayer  lernte  er  \^ 
dessen  Schwigerin,  Frftulein  Franziska  Gftrtner,  HofiratstcNditer  tss  6r 
lin,  kennen  und  fand  in  ihr  die  Geistes-  und  Herzenseigenschafteu. 
ihn  unwiderstehlich  anzogen.    Als  Bräutigam  kam  er  1841  von  eii^ 
Besuche  in  Berlin  zurück  und  im  Mai  1842  führte  er  «eine  junseGr 
rill  hf        Teils  zu  Fufs,  teils  im  Glaswagen  durchstreifteü  ^ie 
sächsische  Schweiz;  in  Karlsbad  und  Teplitz  verweilten  sie  kon.  ß 
Baireuth  bei  Verwandten  macliten  sie  die  letzte  Station,  ehe  sie  in 
neue  Heimat  einzogen.    Die  Grofsst^dterin  fühlte  s>ich  wohl  m  Jef 
sehen  Umgegend  Erlangens,  die  ihm  nun  doppelt  schOn  erschies. 
Ehe  war  mit  sechs  Kindern  gesegnet ,  von  denen  jedoch  zwei  im 
testen  Alter  starben.  Krankheit  und  allerlei  äufsere  Widerwiiti|ke)t ' 
▼ennochten  keine  dauernde  Verstimmung  henrorzurofen  im  Gcmltte  ^ 
beiden  edlen  Gatten. 

So  weit  die  kurze  Schilderung  der  Erlnnger  Zeit.   An«  - 
rade  damals  in  schönster  Entwicklung  anl<;treliendeu  Kun^t-iad!  M'^ 
cheu   ist   der  Jüngling  mit  einem  Mah^   \  ersetzt  in  das  dci 
ziemlich  weit  entrückte  Erlangen,  ans  der  fri^che^,  bergunikriß^''' 
Hochebene  in  das  mittelfränkische  Sandnieer,  aus  einem  reich»  * 
regenden  Freundeskreis  in  eine  ihm  ganz  fremde  Umgebu«. 
Wunder,  dafs  ihn  die  kleine  Stadt  anfangs  fremdartig  annratete.  ^■ 
er  diesen  Gefühlen  auch  in  den  Briefen  an  seine  MAndiner  Fr<^«i^^ 
beredten  Ausdruck  gab ,  der  an  die  tristia  ex  Ponto  des  Ovidi«»  «j* 
innert.   Aber  das  nur  für  den  allerersten  Anfang.   Der  Gedanke,  <lw- 
er  nun  in  Wirklichkeit  umzusetzen  habe,  wozu  er  von  seinen  I-^^^"" 
in  München  augeleitet  worden  war,  daTs  iu  ihm  von  allem  Aui^ 


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Christian  Cron. 


83 


'  so  lebendige  Pflichtbcwiirstseiii  liefs  ihn  alle  Hcimwehgedaiiken  über- 
winden und  bürgerte  ihn  bald  an  dem  Orte  ein,  wo  zu  wirken  er  be- 
rufen worden  war.  In  der  Tliat!  für  einen  jungen  Mann,  der  in  einem 
Brief  an  seinen  Freund  schreibt:  :-^einem  Schulmann  ist  es  eben  doch 
am  wohlsten,  wenn  er  unter  seinen  Schülern  ist,«  für  einen 
solchen  konnte  es  kein  Pathmos  der  Verbannung  geben,  so  lange  er  eine 
Klasse,  sei  es  auch  von  kleinsten  Schülern,  vor  sich  hatte,  und  wenn  wir 
in  einem  andern  Briefe  von  ihm  lesen:  -für  den  Lehrer  ist  es  die 
höchste  Aufgabe,  die  selbstthätige  Mitarbeit  des  Schülers 
XU  wecken«,  so  brauchen  wir  keine  Besorgnis  zu  haben,  dafs  der  hoch- 
gelehrte Philologe  über  die  Köpfe  der  kleinen  Schüler  hin  dociert  habe, 
oder  gar  frühzeitig  von  dem  bescheidenen  Wirkungskreis  an  den  unte- 
ren Klassen  der  Lateinschule  sich  fortgesehnt  habe.  Was  er  von  treff- 
lichen Lehrern  am  Gymnasium  wie  an  der  Universität  gelernt  hatte, 
das  galt  ihm  nun  wie  gesagt  ins  Leben  umzusetzen  und  ähnliche  Freude, 
wie  er  selber  als  Schüler  empfunden,  in  seinen  kleinen  Scholaren  zu 
wecken.  In  diesem  Streben  unterstützte  ihn  denn  auch  seine  überaus 
glückliche  Begabung:  denn  was  man  nun  immer  als  die  Haupttugend 
eines  Lehrers  bezeichnen  mag,  den  Fleifs  oder  die  Mitteilung s- 
t'reudigkeit,  «lie  harmoni  sehe  Seelenstimmung  oder  die  Idea- 
lität der  ganzen  Persönlichkeit:  von  allen  diesen  Eigenschaften 
war  dem  jungen  Lehrer  keine  versagt  .  und  wenn  auch  nur  durch  die 
vollendete  Vereinigung  dieser  vier  Eigenschaften  der  Lehrer,  wie  er 
sein  soll,  erzeugt  wird,  so  war  doch  dem  jungen  Lehrer  Cron  von  jeder 
einzelnen  so  viel  verliehen,  «lafs  wir  mit  steigender  Teilnahme  beobachten 
können,  wie  er  die  Schwierigkeiten,  die  sich  ihm  entgegenstellen,  sieg- 
reich überwindet  und  das  Ideal  eines  Lehrers,  so  viel  in  seinen  Kräf- 
ten steht,  zu  verwirklichen  sucht.  Denn  leicht  —  das  müssen  wir  im 
allgemeinen  von  dem  Erlanger  Aufenthalt  bemerken  —  war  dieses 
Streben  nicht  durchzuführen.  Vielfache  Kränklichkeit,  Mangel  am  Not- 
wendigsten —  das  Gesamtgohalt  betrug  volle  600  fi!  —  Aussichts- 
losigkeit auf  Beförderung  —  es  war  die  Zeit  des  Abcrschen  Regimen- 
tes in  Bayern  —  all  «las  hätte  einem  weniger  Mutigen  die  Flügel  läh- 
men oder  gar  in  seiner  unausgesetzten  Einwirkung  zur  Fahnentlucht 
veranlassen  können'):  bei  Cron  aber  sehen  wir  das  Gegenteil  davon; 
im  Kampfe  mit  den  von  allen  Seiten  sich  erhebenden  Schwierigkeiten 
sehen  wir  ihn  immer  mehr  erstarken  und  volle  15  Jahre  getrost  und 
mutig  in  einer  Stellung  aushalten,  die  zu  seinem  Wissen  und  Können 
in  geradezu  umgekehrtem  Verhältnis  stand  und  allmählich  das  Gegenteil 
von  Befriedigung  auch  in  einer  der  bescheidenst  angelegten  Naturen 
hätte  hervorrufen  müssen. 


1)  Beitrilge  zur  Erklärung  des  Gorgias  Vorw.  bemerkt  Cron  u.  a.: 
»Abgesehen  davon  dass  die  penuria  temporuui  in  jener  für  den  bayrischen 
Lehrerstand  so  trostlosen  Periode,  in  welche  das  erste  Decenniun] 
meiner  praktischen  Laufbahn  fiel,  mit  ihren  lang  nachwirkenden  Fo 
gen  auch  von  der  sich  ergebenden  Müsse  keinen  freien  Gebrauch  zu  mac 
erlaubtet . 

Nekrologe  1883. 


84 


Christian  Cum. 


Fragm  wir  nun  aber,  wdches  die  frenndlieben  Genien  geweset 
seien,  die  ihn  in  diesen  Zeiten  des  Mangels  und  der  Entsaguig  im  Aus- 
harren gestftrkt  und  auch  in  trfiber  Gegenwart  den  Mut  nicht  luibci 

sinJien  lassen,  so  sind  es  vor  allem  drei  Dinge,  in  Kraft  «lorcn  er  befthir 
wurde  schliefslich  als  Sieger  aus  allen  Widorwiirtiiikoiteu  hervorzugd)«. 
das  ist  1.  die  gesegnete,  von  idealem  Sinn  diirchdruniejeBr 
Häuslichkeit,  2.  die  Freundschaft  und  3.  die  nie  er- 
müdende Arbeitskraft. 

In  dem  Ehebunde,  den  er  in  Erlangen  geschlossen,  hatten  ück 
zwei  Wesen  sttsammengefunden,  die  den  damals  noch  nicht  eifandeMs 
Kampf  ums  Dasein  mit  anderen  Mitteln  aufzunehmen  verstanden«  sIs 
mit  stolzer  Resignation  oder  feiger  Verzweiflung.  Ist  doch,  was  Bedtrf 
nislosigkeit  und  einfachste  Lebensgestaltung  anlangt,  nicht  leicht  eii 
Mann  ausfindig  zn  machen,  der  mit  Cron  einen  Vergleich  aushieltt-; 
für  seine  Gattin  aber  und  ihre  Her/ensrichtung  mag  der  Spruch  Zf^? 
nis  ablegen,  den  wir  aus  der  Sauimluug  der  von  ihr  selbst  veHalV.' 
Sprüche  als  einen  der  bezeichnendsten  hervorii*  l<*  u  wollen.  Zr  lamei 

Das  beste  ist,  du  wirkst  im  Stillen 

Das  Gnto  nm  dos  Gnten  willen. 
Lafs  Zeit  und  Kwii^keit  bei  Seite: 
Es  gilt  ein  liebevolles  Heute. 

Wie  ihr,  der  Gattin,  eine  Lcicbtij^kcit  der  Sprache  auch  in 
bundener  Form  zu  Gebote  stand,  dafs  sie  vielfach  damit  Freude 
reitete,  ohne  deshalb  aneh  nur  im  Geringsten  ihre  Pflichten  als  Hsov 
fran  /u  versäumen,  so  war  ihm,  dem  Gatten,  aufser  einem  ütreui: 
scheidenden  Ver>taud  und  einer  wahrhaft  eisernen  Kraft  de»  Willec- 
eine  beglückentle  Heiterkeit  des  Gemütes  zu  teil  geworden ,  die 
Freunde  nicht  müde  werden  au  ihm  zu  rühmen,  und  die  ihn  aucb  in 
den  Tagen  des  Alters  und  schweren  Leidens  nicht  yerliefs.  Seine  Heit(^ 
keit  war  nämlich  nicht  jene  hie  und  da  hell  aufflackernde  Stintmoi«. 
die  nadi  kurzer  Dauer  um  so  tieferer  Herabstimmung  den  Platz  eir 
räumen  mufs,  sondern  viehnehr  Aiisflufs  jener  gleichmfifsigen  Rak 
des  Gemütes,  wie  sie  harmonisch  angelegten  Naturen  als  beneidenswerte 
Gabe  verliehen  ist.  Auh  innitr-^to  verwandt  mit  dieser  Heiterkeit  df^ 
(lemütes  ist  denn  auch  jener  feine  lianch  von  Humor  nnd  Iruiiie,  der. 
er  allerdiugb  nur  in  engeren,  vertrauten  Kreisen  zur  Erscheinung  kctta- 
men  liefs,  der  aber  in  der  Schilderung  des  berühmten  Interpreten  (ks 
Charakters  von  Sokrates  nicht  unerwähnt  bleiben  darf.  DaTs  nun  eiaer 
Eo  gearteten  Natur,  wenn  sie  auch  die  tief  aufregenden  Stllrrae  4& 
Leidenschaft  von  sich  fem  zu  halten  wufste,  es  versagt  gewesen  sos 
sollte,  in  der  Sprache  des  bewegten  Herzens,  der  Poesie,  zu  reden,  itf 
schon  deswegen  nicht  anzundunen,  weil  es  bei  der  von  ihm  gepflegt^ii 
Art  der  Dichtung  nicht  so  sehr  auf  die  Heftigkeit  der  Erregung  al? 
atif  die  Fähigkeit  ankommt,  der  Bewegung  durch  das  befreiende  Wor 
Herr  zu  werden.  In  der  That  sehen  wir,  wie  Cron  keines  der  Feft-' 
der  Familie  vorbeigehen  liefs,  dem  er  nicht  durch  eine  dichterische 
Gabe  erst  die  rechte  Weihe  verlieheu  hätte,  wie  er  deuu  auch  noch 


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Christian  Cron. 


86 


im  spätesten  Alter  die  Feste  von  Verwandten  und  Freunden  zu  ver- 
herrlichen verstand.  So  war  denn  von  dem  verklärenden  Hauch  der 
Poesie,  von  dem  Platen  so  schön  sagt:  >alles  taucht  die  Hand  des 
Dichters  in  der  Schönheit  Oceanc,  das  Haus  des  jungen  Gelehrten  von 
allem  Anfang  an  durchdrungen,  und  weim  wegen  Knappheit  der  Mittel 
die  Gatten  manches  sich  versagen  mufsten,  was  heutzutage  als  ab- 
solut unentbehrlich  erachtet  wird,  so  war  doch  andererseits  ihnen  durch 
das  innere  Verständnis  beider  Seelen  eine  unversiegbare  Quelle  edel- 
ster Genüsse  eröffnet,  die  um  so  reicher  flofs,  je  mehr  die  Kinder  zur 
Freude  der  Eltern  und  der  in  ihrem  Kreise  so  gern  weilenden  Grofs- 
mutter  heranwuchsen. 

Dafs  es  in  einem  solchen  Hause  nicht  an  Pflege  der  Musik  fehlte, 
braucht  kaum  bemerkt  zu  werden.  War  Cron  auch  nicht  selbst  aus- 
übender Künstler  —  er  hatte  das  Violinspiel  auf  den  Rat  seines  zwei 
Jahre  älteren  Musiklehrers  und  Freundes  Heerwagen  noch  in  München 
aufgegeben  — ,  so  hatte  er  doch  ein  tiefes  Verständnis  für  die  Macht 
der  Musik,  und  wohl  erinnerlich  wird  es  machem  sein,  mit  welch  zier- 
lichen Worten  Cron  seiner  Dankbarkeit  gegen  alle  die  Ausdruck  zu  geben 
wufste ,  die  durch  musikalische  Vorträge  zur  Unterhaltung  des  kleinen 
Kreises  beigetragen  hatten. 

Nicht  minder  verstand  er  es  als  vortrefflicher  Vorleser  die  ge- 
selligen Abende  zu  beleben  und  seine  modulationsfähige  Stimme  den 
verschiedeneu  Personen  und  Situationen  anzupassen. 

Hatte  Cron  auch  durch  fleifsigen  Besuch  des  Hof-  und  Resi<lenz- 
theaters  eine  treffliche  Vorschule  für  den  Vortrag  genossen ,  so  hätte 
doch  der  <lort  empfangene  Eindruck  nicht  so  nachhaltig  wirken  können, 
wenn  in  ihm  nicht  fortwährend  das  Bestreben  lebendig  gewesen  wäre, 
das  tief  Empfundene  zu  möglichst  entsprechendem  Ausdruck  zu  brin- 
gen. Das  Beste  indes  zu  lebendiger  Unterhaltung  trug  Cron  durch 
die  glückliche  Gabe  bei,  wodurch  er  die  verschiedenen  Personen  zur 
Beteiligung  am  Gespräch  zu  bringen  wufste,  ein  Vorzug,  der  mit  seiner 
tiefgehenden  Bescheidenheit  insofern  aufs  innigste  zusammenhieng ,  als 
er  selber  gerne  von  der  Leitung  des  Gespräches  zurücktrat  und  seine 
meiste  Freude  daran  hatte,  wenn  wo  möglich  jeder  der  Gäste  zu  un- 
gezwungener Äufserung  seiner  Ansicht  veranlafst  wurde. 

Mit  dieser  Pflege  des  Schönen  in  dem  Hause  des  jungen  Lehrers 
vereinigte  sich  wie  von  selber  die  Pflege  der  Freundschaft  und 
zwar  in  so  hervorragender  Weise,  dafs  wir  die  Freundschaft  als  einen 
höchst  bedeutenden  Faktor  des  Kunstwerkes  betrachten  müssen ,  zu 
welchem  Cron  sein  Leben  zu  gestalten  wufste.  Der  schlichte  Vers  des 
frommen  Simon  Dach: 

Der  Mensch  hat  nichts  so  eigen, 
So  wohl  steht  ihm  nichts  an. 
Als  dafs  er  Treu  erzeigen 
Und  Freundschaft  halten  kann 

ist  zum  Leitmotiv  seiner  Lebenssymphonie  geworden,  und  wenn  Cicero 

8» 


36 


(3vkti«B  Gm. 


in  wiim  Bftcfalew  die  Freiudscfaaft')  für  eines   der  wertvoOsia 
Güter  erkUrt,  die  Sterblichen  zn  teil  werden,  so  ist  dns  I^bea  Oon« 
ganz  Yomemlidi  dnza  geeignet,  die  Wahrheit  dieser  Behanptnog  zn  he* 
weisen.    Ein  schöneres  Freund<^chaftsbilii,  als  da>  dera  Leser  aus  dfr 
Korrespondenz  von  Cron  und  dem  Rektor  des  NOmberger  OyrnDasinot- 
Heerwfi?<^n  -ich  ergiebt,  dürfte  nicht  leicht  erfunden  werden  köMen- 
un<i   w-  rin  ("ron  rin«  Rad  Ems,  wo  der  70  j ihrige  Grf^i?  «^rinrn  ahcn 
Freund  HeerwauT-n  ti»^tr'tffon  hatte.  fll>»'r  da«  Ziisammenl^^fiOii  uiii  s^inec 
alten  Freunde  den  Si  inta  uaoh  Han-^e  M-hreibl:  #j>o  Wi^udeln  wir  be- 
seligt uud  beglückt, c  so  küügt  da»  doch  nicht  anders,  als  wie 
Yers  aus  einem  Dankpsalm  auf  das  hohe  Gottesgeschenk  der  Freoiui- 
Schaft   Welch  gliazende  Namen  erscheinen  aber  andi  in  dem  Tcr> 
zeichnis  seiner  Freunde,  teils  solcher,  mit  denen  er  von  frfkher  Zeü  m 
in  Verbindung  gestanden,  teils  solcher,  mit  denen  er  erst  in  s|kttarfB 
Jahren  darch  Gemeinsamkeit  der  Studien  oder  sonst  wie  in  engen 
Ziehungen  getreten  ist.    Da  begegnen  uns  in  schöner  Vereinigung  di^ 
Namen  Spengel,  Halm    Thiersch,  Heerwaijen.  F.  Beck.  Fleckeisea. 
jjpijftfhlp.  Benmv'i.  OjijxMirieder.  Nä^pI'-IcK  h.  Hamberger.  El>perEer  eir. 
uud  c'iiio  MtMi^e  ii<hIi  lebender  lifKnteudei  Mauuer,  uud  ias^^eii  uus  eieeu 
tiefen  ßlick  tbuu  iu  eine  Welt  vuu  glücklichem  Sichverstehen  und  reich- 
stem Gedankenaustausche.  Freilich  eine  so  grofse  Pünktlichkeit  iu  der 
Beantwortung  erhaltener  Briefe,  ein  so  freudiges  Eingehen  anf  nUe  die 
in  den  Schreiben  berflhrten  Punkte  wird  sich  selten  in  einer  Weise 
namhaft  machen  la>  i  n.  wie  bei  Cron  es  sich  vorfand.  Erwägen  wir  ferner, 
dafs  die  ausiredelnit*^  Korrespondenz  des  vielbeschäftigten  Mannes  ant 
den  zunehiiK  iidcii  Jahren  eh^r  zu-  als  abgenommen  hat,  dafs  alle  seiw 
Briefe,  auch  iu  d* n  .T;)hrpii  des  (iiei«:fMialtPr«.  mit  denselben  gefälligeiL 
deutlirhoii  Sclirift/imt'ii  geschrieben  waren,  «iic  ihn  vor  vielen  Gelehrte!; 
auszeicliuet^iu ,  bu  werden  wir  gestehen  müssen,  dals  die  F>eundscluft 
in  seinem  Leben  die  wichtige  Rolle  spielte,  die  Schiller  in  seinem  Ge- 
dicht die  Ideale')  derselben  anweist    Wie  hoch  er  selber  aber  dro 
Wert  der  Freundschaft  schätzte,  wie  er  namentlich  nicht  müde  wurde« 
die  Werke  seines  Fleifses  den  Freunden  zu  widmen,  das  zeigen  <hf 
verschiedenen  Dedikationen  seiner  Platoschriften,  so  der  Apologie  1857 
an  Thiersch,  der  4.  Auflage  der  Apologie  1868  an  Hamberger,  der  Ber 

1)  Lael  c.  6.  Est  enim  amicitia  nihil  alind  nisi  omnium  divinanim  ha- 
manaruroque  renim  runi  benevolentia  et  caritatt'  coiisrn-io;  qna  qnid*'m  hsad 
8(io  an,  excepta  sapieutia,  quidquam  melius  sit  homiui  a  düs  immoruiibos 

dutuui. 

>)  Von  all  dem  rauschenden  Geleite 
Wer  harrte  liebend  bei  mir  ms? 
Wer  steht  mir  trOstend  noch  tar  Seite 
Und  folgt  mir  bis  zum  flnstem  Haus? 

Du,  die  du  alle  Wunden  heilest, 
Der  Freundschaft  leise,  zarte  Hand, 
Des  Lebens  Bürden  liebend  toi1e?t 
Du,  die  ich  frühe  sucht'  and  taud. 


üiyiiizoa  by  Google 


Christian  Cron. 


37 


träge  zur  Erklärung  des  platonischon  Gorgias  1870  an  C.  Spengel,  der 
3.  Auflage  des  Protagoras  1877  an  C.  Spengel.  Es  mag  ja  immerhin 
zugegeben  werden,  dafs  je  selbständiger  ein  Charakter  ist,  er  um  so 
weniger  das  ßedtlrfnis  in  sich  fühlt,  in  das  Verhältnis  des  liebevollen 
Gebens  und  Nehmens  mit  anderen  zu  treten ,  das  wir  Freundschaft 
nennen ;  auch  mag  in  den  Zeiten  vorwiegender  Sentimentalität  manches 
geschrieben  worden  sein,  was  besser  in  befreiende  That  umgewandelt 
worden  wäre:  wer  aber  aus  dem  Reichtum  und  der  Innigkeit  Cronscher 
Korrespondenz  den  Schlufs  machen  wollte  auf  Unselbständigkeit  oder 
Schwäche  des  Charakters  desselben,  der  befinde  sich  in  einem  schwe- 
ren Irrtum,  dem  entgegenzutreten  um  so  weniger  nötig  ist,  als  das  spä- 
tere und  erfolgreiche  Leben  Crons  selber  die  glänzendste  Widerlegung 
desselben  bietet.  Die  Eigenart  aber  der  Korrespondenz  kann  beispiels- 
weise aus  dem  Briefe  ersehen  werden,  den  Hamberger  10.  October  1861 
an  denselben  gerichtet  hat.  worin  es  unter  anderm  heifst: 

»Sonst  in  der  Regel  findet  man  die  Leute  wohl  etwa  lustig,  wenn 
sie  aber  älter  geworden,  werden  sie  düster  und  trübe  gestimmt,  bei 
Ihnen  ist  es  ganz  anders:  zuerst  Ernst,  tiefer,  beinahe  melan- 
cholischer Ernst,  dann  eine  schöne  Heiterkeit  und  Lust, 
welcher  der  Ernst  nur  als  Folie  dient.  Ich  danke  Gott  für 
diese  Gnade,  die  er  Ihnen  hat  zu  Teil  werden  lassen,  und  deren  auch 
ich  mich  erfreuen  darf.« 

Aber  mehr  noch  als  die  ideale  Häuslichkeit  und  das  erfreu- 
liche Geschenk  der  Freundschaft  war  es  ein  drittes,  was  ihn  ge- 
schickt machte,  alle  die  sich  ihm  entgegendrängenden  Schwierigkeiten 
zu  überwinden  und  schliefslich  als  Sieger  aus  dem  heifsen  Kampfe  her- 
vorzugehen, das  ist  ein  wahrhaft  eiserner  Fleifs.  Freilich  wer 
namentlich  in  früheren  Jahren  den  blafs  aussehenden  Gelehrten  begeg- 
nete, der  mufste  vor  allem  darüber  sich  wundern,  woher  der  schwäch- 
liche Mann  die  Kraft  hernehme,  all  den  Anforderungen  zu  genügen,  die 
Amt  und  gelehrtes  Studium  an  ihn  stellten.  Doch  er  kannte  das  grofse 
Geheimnis  der  richtigen  Zeitverwenduug,  das  mit  dem,  was  gewöhnlich 
Fleifs  genannt  wird,  aufs  innigste  zusammenhängt.  > Schon  der  frühe- 
ste Morgen,  so  heifst  os  in  den  Aufschreibungen  seiner  Tochter,  fand 
den  Fleifsigen  am  Arbeitstisch;  sein  Ideal  war  ein  Studierzimmer  mit 
Morgensonne,  das  ihm  jedoch  selten  beschert  war.  Dabei  gestattete 
er  nie,  dafs  irgend  jemand  seinetwegen  aufstand,  um  einzuheizen.«  So 
ist  er  denn  bis  ins  hohe  Greisenalter  ein  Frühaufsteher  g'eblieben  und 
hat  den  Wert  des  alten  Wortes  aurora  Musis  amica  an  sich  in  reichem 
Mafse  erfahren.  Auf  der  andern  Seite  kannte  er  nach  des  Tages  Last 
und  Hitze  kein  süfseres  Ausnihen  als  im  Kreise  der  Familie.  Er  ver- 
stand es  in  hervorragender  Weise  Kraft  zur  Arbeit  dadurch  zu  gewin- 
nen, dafs  er  Erholung  von  der  einen  Arbeit  in  der  Übernahme  einer 
andern  Arbeit  suchte,  dafs  er  von  den  Mühen  der  Schularbeit  ausruhte 
in  den  Forschungen  dos  Gelehrten  und  umgekehrt,  von  der  Anstrengung 
des  Gelehrten  ermüdet,  Erquickung  suchte  in  der  —  allerdings  ganz 
anders  gearteten  —  Mühewaltung  des  Lehrers. 

Freilich  von  anstrengender  oder  gar  ermüdender  Mühewaltung 


38 


I 


konnte  bei  dem  Unterricht,  wie  Cron  ihu  erteilte,  eigentlich  keine  Ecde 
sein.  Von  ftU  der  Httbe  und  Plage,  dio  geit.tlo«e  Lehrer  dch  dadurch 

schaffen,  dafs  sie  von  den  Schalern  ein  niöelicbst  hohes  Quantam  gFim- 
matischfT  Formen  ?Tnfl  Regeln  ohne  Austofs  aufsahen  lassen,  ja  sogar 
die  Geschichte  dadurch  am  sichersten  beizubringen  glauben,  dafs  sie 
die  Schttler  Uber  die  Paragraphen  d(>8  Lehrhaehes  veriiOren  —  tob  aU 
dem  crdrArkcndiTi .  ja  ortofoTiilrii  Mechanismus  war  rrmis  rntfrricht 
von  vorneherein  befreit:  denn  ihm  kam  e»  vor  allem  darauf  an,  die 
geistigen  Kräfte  der  Schüler  m  wecken  und  dnrch  richtige  Vert«!lung 
von  Aufnehmen  tVoiii<ieii  Stoffes  uiui  N'ersachen  eigener  SehatTenskraft 
in  (liMi  Schüleni  das  fr«i)ie  Uewufstsein  hervorztintfen .  dafs  sie  in  der 
Schule  weiter  kommen  und  dort  gut  aufgehoben  sind. 

Dafs  freiUeh  dieses  hohe  Ziel,  die  Freude  des  Lernens  in  den 
Schölern  zu  wecken  —  drr  tiefere  Sinn  iles  <riiiif'X<ih>YE'.>  /u] 
ewfift'jffid'etu  —  nicht  geringeren,  sondern  vielmehr  gesteigerten  Fleifses 
bedarf,  als  jener  tote  Meciianiamus  des  Auswendiglcmcnlasscns,  braucht 
keines  weitern  Beweises,  aber  w«m  Je  von  dnem  das  allgemein  glll- 
üge  Wort  Qeethes: 

Mein  Erbteil,  wie  herrlich  weit  und  breif : 
Die  Zeit  ist  mein  Besitz,  mein  Acker  die  Zeit 

glflcklich  auf  die  Schularbeit  angewendet  und  in  erfroiionde  Lebeus- 
tb&tigkeit  umgesetzt  worden  ist,  so  ist  das  bei  Cron  der  Füll  gewesen, 
der  als  Lehrer  der  Kleinsten,  wie  als  Meister  der  aar  Universitit  Rd- 
feu  nicht  mOde  wurde,  die  Freude  am  Lernen  xnr  eigentlicfa  gestalten- 
den Kraft  seines  Unterrichtes  zu  machen. 

in.  Augsburg  Ton  18dS— 1892. 

A.  Von  1853—1873.   Zeit  der  Gjrmnasialprofessur. 

Endlich  nach  15jähriger  Warterrit,  nachdem  Cron  bereits  durch 
seine  Schriften  die  Aufmerksamkeit  der  gelehrten  Welt  auf  sich  gezo- 
gen hatte  nnd  zum  krarespondierenden  HitgUed  der  Akademie  der  Wis» 
senschaften  in  Mflnchen  ernannt  worden  war,  erfolgte  seine  Ernennung 
zum  Professor  nm  Gymnasium  bei  Si.  Anna  in  Anpshurg.  Diese  ihm 
anfänglich  gunz  fremde,  allmählich  aber  zur  zweiten  Heimat  gewordene 
Stadt  ist  denn  aodi  die  Stätte  seiner  Ilifttigkeit  geblieboi,  bis  der 
Tod  den  /war  alt.  aber  in  seiner  Arbeit  nicht  mikde  gewordenen  Gr^ 
von  derselben  abberief. 

Doch  ▼emehmen  wir  ober  die  erste  Periode  znnftchst  den  Bericht 
der  Tochter!  »Mit  den  freudigsten  Hoffnungen  so  schreibt  sie  in 
dem  Berichte  war  der  Verlebte  im  Dezember  des  Jahres  1853  einem 
Rufe  als  Gymnasialprofessor  nach  Augsburg  gefolgt.  Er  wurde  nicht 
nur  von  seinem  Vorstand,  dem  damatigen  Rektor  Metger,  anfs  frennd- 
lichste  willkommen  geheifsen,  sondern  auch  dessen  Gemahlin  nn(erstüt/te 
den  ohne  Familie  Angekommenen  in  allen  Lagen.  Im  Frühjahr  18ö4 
folgte  ihm  seine  Familie.  Die  Cholera  hielt  in  diesem  Jahre  eine  grau- 


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■'S  Itfid  4*371  fSi  ^ 

t  irenaifTfli.  *o&jfn  Tift2t5. 


mim  , 


zam  entenmal  ▼erlassen  ni  rnttseen,  am  dem  dringenden  BefeU  de»  ■ 

Arztes  Folge  zu  leisten  und  ia  Kreut  Heilung  für  einen  heftigon  Husten 
zu  siiclipn.  Der  Aufenthalt  war  herrlich,  der  Erfolg  kaum  merkbar, 
und  dennoch  lebte  sie  mit  aller  Treue  ihrem  anstrcDgcndeu  Beruf  weiter. 
Schta  waren  die  BlnmieraiignEeiten.  Erlaobten  sie  nicht  einen  ge- 
meinsamen Spaziergang,  so  spielte  der  Yater  mit  seinen  Kindern,  wäh« 
roni\  i!if>  Mutter  am  Nflhtisdi  sah.  .  .  .  Wie  ein  Blitz  aus  heiterem 
liitomäl  störte  diese  einfache,  aber  in  sich  zufriedene  Häuslidikeit  dßr 
plötzliche  Tod  der  hingebendsten  Mutter,  die  noch  wenige  Stunden  vor 
demselben  fttr  die  Ihrigen  L'i  sorKt,  far  sie  gearbeitet  hatte,  während  der 
Sohn  ihr  die  Zeitung  vorlas.  Kr  f  !<  r  nm  Mittemacht  des  14.  Novem- 
ber 1858  schnell  herbeigerufeiie  Ar/t  konnte  den  trostlosen  Gatten 
flbeneogen,  dafs  er  den  schon  seit  14  Minuten  entseelten  Körper  seiner 
treuen  Lcbctisgefflfartin  im  Arme  halte.  Er  hatte  in  ihr  nicht  nur  die 
Gattin  zu  beklagen,  sondern  die  ihm  geistig  ('bou1)ürtij»e  Freundin,  die 
wie  Goethes  Leonore  sagen  konnte:  »ich  freue  mich,  wenn  kluge  Man- 
ner sprechen  —  dafs  ich  verstehen  kann,  wie  sie  es  meinen Ic  —  In 
seiner  tiefen  Betrübnis  schickte  der  Terlassene  Mann  einen  Hüfemf 
nach  Mfinchen  an  seine  Verwandten,  in  deren  Institut  seine  älteste 
Tochter  sich  m  ihrer  Anshildnnp  aufhielt.  Gerne  hätten  aneh  die  Vcr- 
waudiea  hilfebereit  alle  iMadcheu  zu  sich  geuouuuen,  aber  die  älteste 
Tochter  konnte  sidi  nicht  mehr  entachliefeen  das  Vaterhans  zu  Terlassen, 
in  ilt  m  sie  Matter  und  Grofsmntter  nicht  mehr  getroffen.  Anch  dem 
Vater  wäre  es  zu  ^ehwer  gewesen,  seine  Kinder  zu  entbehren,  und  der 
einzige  Sohn  Heinrich  hätte  ebenfalls  zu  schwer  unter  der  Trennung  J  by  Google 
TOB  Bdnen  Geschwistern  gelitten.  Da  that  sich  eine  andere  Hilfe  anf. 


40 


Chriitifto  Cron. 


aHesk  FÄcheni  mit  <ler  Note  I  das  Gymnabiuni  absolviert.  1865  rer 
heiratete  sich  seine  älteste  Torhtor  mit  (lfm  «lamalijrfiT  Prf»f*>ssor  ir 
der  Ma^rhtnenbausdnilr  in  An-j-biTj.  G.  Fiichtbiiupr.  Mit  I-V<^ui1  ol«: 
I^id  sah  er  den  Schwioiior^ohii  lut  .laiiie  lötiö  nach  Nüniht^rj  xjebfu 
wo  derselbe  Rektor  an  einer  der  neugegrOndeten  Industrieschuien  wardv. 
besonders  vuu  -eiuem  Enkelchen  trennte  er  sich  schwer. € 

So  weit  die  Schilderung  der  Tochter.  In  buntem  Wecbsel  <ehn 
wir  Leid  und  Freud  an  dem  vielgeprüften  Mann  vorüberziehen ;  herb^-^ 
Verluste  wechseln  mit  den  reinsten  Freuden;  dieselben  berrorrageDda 
Eigenschaften  des  Geistes  nnd  Gemfltes,  die  nns  schon  in  dem  JangBif 
entgegengetreten  sind,  zeigen  sich  nnn  «lefa  bei  dem  reiferen  MaaM. 
nur  noch  in  reiferer  Aasprägang,  und  gar  manches  von  dem ,  wa»  -j: 
in  früheren  Jahren  unter  Sorgen  und  Mühen  ausgesät  hatte,  ting  be- 
reits an,  die  Früchte  zu  tragen,  die  einer  treuen  Sämaansarfoeit  nkk 
fehlen. 

Von  '^einfm  Wirken  nU  F.iniilir'nTator  inn«?  hinreichen,  was  sfic-: 
dankbare  Tochter  oininal  in  »'ineni  Briefe  licmorkt,  wenn  «ie  *;rhr»''!*'* 
>ein  treueres  Oberhaup»  <ler  Tamiiie  ist  nicht  denkbar  und  nnt  k;  mcr 
Miltein  verstand  er  si  hi  zu  wirken,  so  dafs  die  heilsame  t  uidit  m 
den  Kindern  bis  zur  Konfirmation  ebenso  ausgeprägt  war,  wie  ^; 
liebe,  c 

Dafs  einem  Erzieher  der  Art  in  der  Familie  die  Erziehaugserf  jbt 
in  der  Schule  nicht  mangelten,  leuchtet  jedem  ein,  namentlich  wenn  er 
die  Grundsätze  selber  vergleicht,  die  Cron  als  die  leitenden  bei  üiier 
rieht  und  Erziehung  hinstellt').    Allerdings  mag  es  manchmal  vof|^ 

kommen  sein,  dafs  er  an  die  Kräfte  der  jungen  Gymnasiasten  all  n 
hohe  Anforderungen  stellte,  oder  dafs  sein  tiefes  Streben  nach  Grlkndlkk- 
koit  ihn  manchnml  m  einer  Breite  veranlafste,  die  ermüdend  zw  ^irkrfi 
drohte;  das  aber  ist  unbestritten:  norh  ehe  ein  Jahr  iim  war.  haut 
sich  Cron  an  der  ihm  ganz  fremden  Anstalt  die  Achtuut;  de»  Rekti>r 
wie  die  Zuneigung  seiner  Kollegen  iu  vollem  Mafse  erworben,  nameüi- 
lich  aber  mit  einem  derselben,  dem  grundgelehrten  E.  Oppenrieder  öd^ 
ein  Freundschaftsverhältnis  sich  zu  entwickeln  an,  das  an  Innigkeit 
mit  den  berühmtesten  Freundschaften  des  Altertums  verglicheii  werte 


>)  Vergleiche  die  Vonede  za  Piatons  Verteidigungsrede  Leipzig  läsr 
»Wie  wahr  es  ist,  was  Plates  sagt,  dafb  der  sehnlUieheo  Mitfeeiliinff  cia 
ringerer  Wert  sukemmt,  als  der  Bündlieheo  Bede  zum  BehnüB  der  llsleliissi 
das  hat  wohl  meraaod  mehr  Gelegenheit  zu  empfinden,  als  der  Heraingt^ 

einer  Schulausgabe.  Ist  dieser,  wie  es  ja  wehl  in  der  Hegd  der  Fall  ittf  srlb^ 
praktischer  Schulmann  und  kennt  er  aus  eigener  Erfahrung  die  Au^be  de* 

Lehrers  und  di  n  Wp?  sin  zu  ,  «^o  woifs  er,  wie  nötig  es  ist.  daSs  der 
Lehrernichttiiulach  a  rc.  sonlLrn  immer  zugleich  a  persona  aoj- 
;j:eht,  dafs  er  vor  allem  das  jedesmalige  Bedürfnis  des  Lernendei 
herauszufühlen;  auf  dieses  zunächst  einzugehen  hat  und  aar 
hoffen  darf,  denselben  zum  vollen  Verständnis  der  betretlendeu  Sielte  xmi 
Schrift  hiazufi(lhren.f 


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42 


ChmtUui  Cnu. 


gesetzte  Stadien  allmfthlicb  zu  einer  solchen  Vertrautheit  gesteigert, 
dafs  flein  Urteil  mehr  und  mehr  .als  marsgebend  angesehen  wurde,  and 
er  unter  den  Platonikem  eine  geradezu  herrorragende  Stelle  einnahm. 
Es  würde  zu  weit  abführen,  wollten  wir  ans  der  Masse  beistinmiender 

Urteile  und  freudiger  Beifallsbezeugungcn  anch  nur  die  namhaft  machrn. 
die  von  Gelehrten  ersten  Ranges  ihm  zukamen,  aber  da'i  kf^nnen  wir 
nicht  unterlassen  zu  bemerken,  wie  durch  solch  eine  Fülle  von  An- 
erkennung die  Kraft  des  Mannes  pjesteigert  wurde,  wie  er  nach  dem 
schon  so  frühzeitig  erfolgten  Tode  seines  Mitarbeiters  Deuschle  nun 
auch  ohne  weitere  ZOgerung  dessen  Aufgabe  über  sich  nahm  und  als 
Einzelner  glttcidich  das  Werk  zu  Ende  führte,  zu  dessen  Losung  sich 
von  allem  Anfang  an  —  in  Anbetradit  der  Schwierigkeit  derselben  — 
zwei  Mftnner  7on  {^eichen  Studien  vereinigt  hatten. 

So  ist  denn  Plato  von  der  Zeit  an,  da  Cron  nach  Augsburg  be* 
rufen  worden  war,  mehr  und  mehr  der  Mittelpunkt  seiner  litterarischen 
Tliätiiilcpit  gewordfM).  Kein  Wunder  darum,  dafs  allninhiich  sein  Stil 
selber  eine  platoniscJn  1  Irbung  annahm,  nnd  die  innere  Verwandtschaft 
beider  Geister  auch  liarin  ihren  Ausdruck  fand,  wie  er  seine  eigenen 
Gedankeu  in  der  Form  des  grofsen  Meisters  zu  entwickeln  suchte. 

B.  Rektorat  1873—1885. 

Als  im  Jahre  1872  der  bisherige  Bektor  der  Studienanstalt  Schul- 
rat Dr.  Mezger  durch  Alter  und  Krftnklichkeit  sich  genötigt  sah,  um 
seine  Versetzung  in  den  Ruhestand  einzukommen,  da  zweifelte  niemand 
daran,  dafs  sein  Nachfolger  der  gelehrteste  des  ganzen  Lehrercollegiums 
werden  würde,  niiinlich  Cnm.  T"^nd  zwar  rechnete  man  nm  sn  ?=irherer 
auf  frons  Nachfoliierschaft  im  Kektorate.  als  man  hörte.  (lar>  die  bei- 
den Amter,  die  in  der  Poison  Mezgers  bisher  vereint  gewesen  war^n, 
namlicli  das  Rektorat  dos  (iymnasiums  und  die  Vorstandschaft  über 
das  Internat  (Collegiuni  bei  St.  Anna),  von  nun  au  getrennt  werden 
sollten,  eine  Veränderung,  durch  welche  das  Bektorat  des  Gymnasiums 
dem  gelehrten  Manne  wesentlich  annehmbarer  erscheinen  muTste.  Aber 
dennoch  scheint  der  bescheidene  Mann  erst  durch  wiederholtes  Zureden 
seiner  Freunde  bewogen  worden  zu  sein,  die  Stolle  zu  ftbeniehmen«  zu 
der  er  als  der  fähigste  von  der  obersten  Stelle  ausersehen  und  von 
den  Knllopen  allen  als  der  würdigste  anerkannt  wonlen  war:  wenigsten« 
lassen  die  Briefe  aus  der  damaligen  Zeit  erkennen,  dafs  alles  eher  in 


Bekauülschaft  mit  PlatO)  besonders  dadurch  mit,  dafs  Sie  Ihre  an  mich 
richtetc  Mahnung,  an  diesen  geeigneten  Anfang  die  Lesung  Ȋmintliclier 
Schriften  Platons  au  knflpfen,  mit  der  Einladung  verbanden,  die- 
selbe mit  Ihnen  gemeinsam  au  unternehmen.  Dan  ich  dieses  Aner- 
Ineten  mit  Freuden  annahm,  versteht  sich:  war  ich  doch  jedenfüls  der  Teil, 
dem  der  Hauptgewinn  des  aoi^  r«  du*  ip^oftivw  zufiel.  So  worden  dam  einifB 
Jahre  hindurch  zwei  Nachmittage  in  der  Woche  dieser  trovooma  und  «oC^n^^iv. 
gewidmet,  der  uutürlich  von  meiner  Seite  eine  sorgfAltige  Vorbereitung  mit  Be- 
nutzung der  zu  Gebote  stehenden  kritischen  und  eiegetischen  Hilfemittel  Tor> 
anzugehen  hatte.« 


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M 


OufstSan  CroQ. 


fiUlig  aufgenomtiiefi  worden  und  wenn  Bockert*)  als  Kennieichen  ein» 
guten  Buches  die  wiederholte  LektOre  desselben  empfiehlt,  so  sind  es 
unter  den  vielen  Schriften  Cron^:  namentlich  die  Schulreden  gewesen, 

die  von  d.Milcharon  Lc<;crn  zw  wiodorlioltcr  Lektüre  vor{?cnommpn  wor- 
den sii!<l.  i  iieiiiata  wio;  die  Ftticht  de?  Hause«  und  der  Schule  'jonfii 
dip  Mutlorsprache  1873.  Zn  Schutz  nn'i  Trutz  1879.  8ohule  nud 
Haus  1883,  zeigen  deutlich  genug,  wie  sehr  bicli  Crun  seines  R»'kt'- 
rat&benifes  bewuTst  war,  wie  sehr  er  es  als  seine  heilige  Pflicht  air 
sahf  die  Vermittelung  snHriscben  Publikum  und  Gymnasium  zu  abmeh- 
men  und  in  bestem  Sinne  anfklfirend  zu  wirken.  Dafs  er  hiem  der 
rechte  Mann  war,  das  geht  aus  dem  Mafse  von  freudig  zustimmendeii 
Urteilen,  die  ihm  von  allen  Seiten  zukamen,  unwiderleglich  henror. 
>Yir  hohen  atis  der  grofsen  Beihe  von  Zeugnissen  nur  eines  als  das 
bezeichnendste  hervor.  Bernays  schreibt  in  seiner  Gratulation  zum  Ge- 
burtstage unter  dem  18.  September  1883:  iSie,  teuerste!  Manu,  ge- 
lnuen  jenem  er^^ten  Philologengeschleehte  an,  auf  das  jeder  wahre 
Deutsclje  luit  hcgründrteui  Stolze  hinbliekt,  das  den  Hochsiun  des  klas- 
sischen Altertums  mit  vaterländischer  Geistes-  untl  Gemütsart  in  he^^ 
liebem  Bunde  paart.«  Von  solchen  Urteilen  solcher  Männer*)  liefse 
sich  leicht  eine  ganz  stattliche  Sammlung  veranstalteii,  wenn  es  irgend- 
wie nötig  wArOf  und  es  nicht  vielmehr  sich  empfehlen  wQrde,  das  ia 
tiefstem  Vertrauen  von  Freund  zu  Freund  Gesagte  audh  in  döi  enget 
Schranken  dieses  Verhftltnisses  zu  lassen. 

Die  schönste  Seite  aber  seiner  ganzen  Bektoratsfikhniiig  kam  ia 
dem  Verhältnis  zur  Erscheinung,  in  das  er  sich  mit  seinen  Amtsgenos' 
sen  zu  setzen  verstand.    Hierin  war  ein  Gesichtspunkt  vor  allen  ftr 
ihn  niafsgebcnd.   Er  sah  in  seinen  KoHegeu  nW}\t       selir  Untergronl- 
uote  und  zu  Beherrschende,  als  vielmolir  u^leichlxTulene  Mitarbeiter  an 
einer  gemeinschaftlicli  durchzutührenden  Aufgabe.    Je  mehr  einer  die- 
ser gerecht  /u  werden  suchte,  um  so  mehr  fiiiiiic  er  sich  zu  demsel- 
ben hingezogen,  um  so  mehr  ging  in  ihm  der  Begriff  des  Vorgesetzten 
unter  in  dem  Begriff  des  Mitkämpfers  in  dem  beiden  gleich  Terordne- 
ten  Kampfe.    Bezeichnend  ist  in  dieser  Beziehung  namentUcii  die 
Freude,  die  er  empfand,  wenn  er  unter  den  jungen  Lehrern  and  Aar 
sistenten  einen  gefunden  zu  haben  glavhte,  der  das  nötige  Zeug  tum 
Lehrer,  wie  er  sich  gerne  ausdrückte,  von  Natur  mitzubringen  scliieB. 
Wie  vergnügt  kehrt  er  von  der  Inspektion  der  isolierten  Latein schnlen. 
die  in  Schwaben  seiner  Oberaufsicht  unterstellt  waren,  zurück,  wenn 


bürg,  gehalten  von  Dr.  Christian  Cron,  Königl.  Ober-Studienrat  und  QtoiMii 
rektor  a.  D.   Augsburg.  Verlag  der  Math.  Riegerschen  Buchhandlung. 

I)  Manch  art  L^es  Büchlein  läfst  sich  einmal  lesen. 

Zu  dem  der  Leser  nie  dann  wiederkehrt 
Dorh  was  n\rht  zweimal  lesenswert  gewesen, 
Das  war  nicht  einmal  lesenswert. 

2i  Cicero;  eu  e^t  enim  profecto  iucunda  laus,  quae  ab  üs  proficiscrtig. 
qm  ipsi  in  laude  vixerunt 


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46 


ChriBÜao  Gmu 


solche  Yermutung  ausspricht,  der  ist  wohl  nie  Zeuge  davon  gewesen, 
mit  welcher  Begeisterung  der  alte  Mann  Ton  der  Sehnsncbt  berrom- 
gender  Geister  nach  dem  einigen  Deutschland  reden  konnte,  und  wie 
sein  Auge  glänzte,  wenn  er  anf  die  Tugenden  und  Talente  der  Mäc- 
ner  zu  sprechen  kam,  denen  wir  vor  andern  die  Herstellung  jenes  Ide^l- 
verdanken.  In  der  That,  in  dem  Ehrenkranz  des  vielverdienten  Man- 
ne« würde  einer  der  frischesten  Zweige  fehlen,  wenn  unerwähnt  bliebe 
wir  jinsgozoii  hnel  Cron  es  verstanden  hat,  die  Liebe  zum  engeren  Vater- 
lande in  Einklang  zu  bringen  mit  der  Befroi<;tertm(z  für  das  geeiniste 
weitere  Vaterland,  wie  er  das  engere  Sutjumcbgelüiil  /u  vereinigeu  mufste 
mit  der  Freude,  einer  Nation  anzugehören,  die  endlich  nach  langer 
Zwietracht  sich  glflcUich  zusammengefunden  hat,  und  wenn  ihm  seiae 
Jugenderinnerungen  immer  wieder  München  und  die  dort  empfangeiiei 
Wohlthaten  von  Seiten  der  KOnigsfamilie  vor  die  Augen  führten,  « 
brachten  ihn  seine  geschichÜichen  Stadien  je  länger  je  mehr  zu  dar 
Einsicht,  dafs  der  Nibelungenenkel,  um  welchen  Geibel  in  heifsem 
Flehen  bittet'),  nun  wiiklirli  dem  deutschen  Volke  geschenkr  worden 
sei,  und  dafs  es  nun  nur  gelte,  das,  was  durch  denselben  uus>  zu  vak 
geworden,  zu  erhalten  und  zu  fördern. 

Ülierhau]»!  «stand  Cron .  wenn  auch  das  Studium  Piatos  auch  in 
der  Rektoratszeit  ihn  fortwährend  in  Anspruch  nahm,  den  ailgemeinec 
Bestrebungen  der  Zeit  nichts  weniger  als  fremd  gegenflher.  Seihet  «a 
hochgeschätzter  Mitarheiter  der  Allgemeinen  Zeitung  nnterfieCs  er  es 
nur  im  ftuTsersten  Drang  der  Geschäfte  namentlich  der  Beilage  seine 
Aufmerksamkeit  zu  schenken  und  die  verschiedenen  Artikel  dersdfaea 
in  dem  allerdings  immer  kleiner  werdenden  Freundeskreise  zur  Be- 
sprechung zu  bringen,  wobei  ihn  sein  treffliches  Gedächtnis  nicht  mir 
der  nnterstOf /to .  nls  seine  vielg»'ül>te  Kunst  das  Für  und  Wider  ba 
den  einzelnen  Tunkten  scharf  zu  ^(:lleiden. 

So  zeigte  sich  Cron  aü  den  Aufordeningen,  die  das  schwierijj? 
Amt  des  Rektors  an  ihn  stellte,  in  jeder  Beziehung  gewachseu,  uud  die 
Befürchtungen,  die  er  wohl  seihst  wegen  seines  körperlichen  Befindens 
gehegt  hatte,  zeigten  sich  mehr  und  mehr  als  nicht  begründet.  Schiea  i 
es  doch,  als  mehrten  sich  seine  Kräfte  in  dem  Hafse,  als  ihnea  mehr 
zugemutet  wurde.  So  war  er  nun  auch  zum  Mitglied  der  Prtlfungs- 
kommissioD  fttr  das  philologische  Staatsexamen  ernannt  worden  und  hatte 
dadurch  eine  neue  Masse  von  Arh*  it  übernommen ,  die  er  aber  mit 
einer  Fri-«ehe  des  Geistes  und  Zähigkeit  der  Arbrit^krnft  überwand. 
Ober  welche  die  Mitglieder  der  Koniniission  staunen  muisteii. 

Mitten  nun  in  diese  dureh  Arbeit  wie  durch  Erfolge  reiche  Zeit 
hinein  sollten  den  Unermüdlichen  Verluste  treffen,  wie  sie  häiier  uicbi 
hätten  erdacht  werden  können. 


>)  E.  Geibel,  Jnniuslioder. 

Deutsche  Klagen  vom  Jahre  1844.  Nr.  Yll. 

»Ein  Mann  ist  not,  ein  Mtbelnngensnkel, 

Dafs  er  die  Zeit,  den  tollgewordnen  Renner/ 

Mit  eh'mer  Faust  beherrsch'  und  eh'mem  Schenket« 


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48 


Ghriititti  Croo. 


Uenu  wie  oft  zog  es  ihn  hinaus  an  die  Ruhestätte  seiner  Lieben.  — 
»Nun  ruhet  ihr  —  Im  Grahe  hier  —  10t  eurem  schwadien  Leibe,  ^ 
Die  Seele  sei  —  Ton  Schwachheit  frei,  —  Wo  Seligkeit  ihr  bleibe.« 
So  hat  er  einmal  nach  einem  solchen  Gang  in  sein  Notizhuch  geschrie- 
ben. Aber  es  war  mit  tiicsem  zweiten  Todesfall  noch  nicht  des  Loide< 
genug.  Nach  abermals  2V9  Jahren  wurde  ihm  auch  seine  jflngste  24jik- 
rige  Tochter  an  iloii  Ful<?cn  des  Gelenkrhen niatismus  ppnomme».  An 
SP hn süchtigsten  bat  er  ilioses  Kind  vermifst.  das  immer  um  ihn  grwe-en 
und  ihn  mit  ihrer  Zärtlichkeit  umgeben  hatte.  Nun  waren  die  beideo 
Gatten,  nachdem  sie  für  einige  Jahre  zwei  liebe  vei  waist«>  (irof-iiichieii 
in  ihr  Haus  aufgenunimeu  liulteu^  auf  sich  allein  augewieseu ;  aber  so 
viel  Trost  in  solchen  Fallen  von  aufsen  kommen  kann,  hat  er  reiehlkfc 
erfahren,  besonders  bestrebte  sich  seine  ihm  so  liebe  Anstalt  bei  jeden 
Familienereignis  ihre  Yerehmng  knnd  zu  geben.  Wie  hatten  im  Jahr 
zuvor  am  Vorabend  der  Verheiratung  seiner  Tochter  Marie  die  junges 
kräftigen  Stimmen  so  froh  geklungen;  wolch  reizfnden  Anblick  gewihite 
«1er  l  impionstragenden  Schtllem  erfüllte  St.  Annahof.  —  Als  ihm 
dann  im  Jabrf  1885  —  nach  gefShrlicb(^r  Krankheit  —  vergönnt  war 
das  Febt  der  silbernen  Hoeli/.eit  zu  feiern,  da  war  es  ihm  ein  Bedürf- 
nis seinen  dankbaren  Gefühlen  in  einem  Iflngeren  Gedicht  Ausdrn«  k  zu 
geben:  rührend  ibt  der  Ausklang  des  nur  mit  Bleistift  auf  eioeiii  lliaii 
niedergeschriebenen  Gedichtes: 


^Jetzt  wissen  wir,  dafs  uns  den  lioldnen  Kranz 
Das  Leben  nicht  mehr  bietou  kann  und  wird. 
Uns  winkt  ein  andres  Ziel,  das  sicher  wir 
EiTcichen  werden,  früher  oder  später. 
Nicht  schreckend  mdg^  es  nahn!  die  Zuversicht 
Des  Glanbens  mach*  es  znm  erstrebten  Ziel 
Des  ewigen  Lebens  und  des  seFgen  Schanens.! 


Hatte  dem  unermftdlich  thfttigen  Manne  seine  Quiescierung  dnrdi 
die  Ernennung  zum  Oberstudienrat  iMe  höchste  Ehre  gebracht,  die  auf 
dem  Gebiet  der  Schule  den  wQrdlgen  Vertretern  zu  teil  werden  kann, 

so  stand  nun  zu  hoffen,  dafs  das  Freisein  namentlich  you  den  Anfeer' 
liehen  Rektorutsgeschäften  seinem  Lebensabend  die  angenehme  Ruhe 
bringen  werde,  die  als  der  schönste  Lohn  eines  thatenrf^i'lien  Lebens 
von  Alters  her')  angesehen  wird.  Aber  ehe  noch  einige  Monate  rf*r- 
flössen  waren,  trat  bei  ihm  ein  Leiden  anf,  das  sich  schon  früher  einige- 
mal geltend  geiaacht  hatte,  und  zwar  mit  solcher  Heftigkeit,  dafs  e> 
jeden,  der  zufällig  bei  einem  solchen  Anfall  gegenwärtig  war,  mit  tief- 
stem Mitleid  erfllUen  muTste.  Ein  quälender  Ghesichtsschmerz,  ansgehoid 
von  einer  Erkrankung  des  nervns  trigeminus,  trat  jetzt  immer  hftnfiger 
und  manchmal  mit  solcher  Heftigkeit  auf,  dafs  dem  Kranken  zeitweise 


>)  Cicero  pro  Sestio  c.  45:  id  quod  est  praestantissimum  maxinn^we  efK 
tabile  omnibus  sanis  et  boois  et  beaüs,  cum  dignitate  otiom. 


C.  Buhestand. 


60 


Chmdan  Croa. 


So  gestaltete  sich  fhm,  namentlkli  wenn  der  GesiditsscIiiBen  aat 

weise  weniger  heftiger  aaltrat  und  die  Jahreszeit  ihm  seine  kleirr 
Gange  im  Freien  gestattete,  der  Lebensabend  dennoch  angenehmer  ai« 
viele  glaubrn  runrhten,  und  wenn  J.  Grimm  seine  berühnito  ReJo  fih^- 
das  Alter  Vi  damit  scbliprst,  dafs  er  sagt:    »ich  glaube  manche- 
Stütze  der  Anficht  vorgebracht  zu  liabon.  dafs  das  Alter  nicht  ei»«L 
Idofseu  Niederfall  der  Virilitfit,  vielmeiir  eine  eigene  Macht  dar- 
stelle, die  sieb   nach  ihren  be:aoudcreii  Gesetzen    u  ti  ti  Bt- 
diugungen  eotfalte,€  so  mflssen  dem  Lohredner  des  Alters  Bäder 
von  Mftnnem  vor  den  Augen  gestanden  sein,  wie  Cron  einer  war:  dcai 
alles  was  er  dort  von  nngeschwftchter  Arbeitsfthigkeit  und  nngetrUblff 
Forschungslust,  so  wie  von  der  zusamt  mit  dem  Alter  wachsenden  wari 
gefestigten  freien  Gesinnung  sagt,  das  alles  mufs  von  dem  Greisenalt"- 
CronK  als  besonders  ziitrelTend  bezeichnet  werden.  W;1hrcnd 
ti^e  Freunde,   wenn  sie  von  den  ar^^en  Leiden  des  verehrten  M^sr^ae* 
veruommen,  ihren  weiteren  Erkundigungen  nach  meinem  Betinderi  au 
mitleidsvolles  solve  seiiescentem  beifügten,  erfrente  derselbe  sich  trcMb? 
oller  Leiden  duch  eines  vcriiältiüsmäfsig  ruhigen  Lebensabends,  den  al- 
unverdientes  Creecbenk  ans  d«r  Hand  der  Gottheit  sn  rfilunen  er  vm 
so  weniger  unterliers,  a!s  Dankbarkeit  eine  der  ihm  eigentttmlicheii  Tu- 
genden sein  ganzes  Leben  hindurch  gewesen  war.    Ja,  wer  in  dai 
wöchentlichen  Zusammenkünften  (die  er.  wenn  es  ihm  irgend  wie  mO^ 
lieh  war,  zu  besuchen  nicht  unterliers)  den  hohen  Siebziger  spreche» 
hörte,  der  bfltte  ihn  vermöge  der  lebhaften  Beteiligung  an  allen  Wand- 
Inngen  de^:  (rospräches  wohl  ftir  einen  um  zwanzig  Jahre  jun-rrr**?)  Mi?ni 
halten  können,  hätte  nicht  das  weifse  Haar,  noch  mehr  .(1h  !   die  Miid«» 
des  Urteils  und  das  liebende  Verweilen  in  Erinnerung  an  vergangen^' 
Zeiten  ihm  klar  gemacht,  dafs  ein  würdiger  Vertreter  der  ^uectus 
leitende  Prinzip  der  kleinen  Gesellschaft  sei. 

So  war  allmählich  das  Ende  des  Jahres  1891  herbeigekomaieB. 
und  die  Freunde  hoflten,  dafs  Cron  bald  wieder  den  Kreis  werde  be- 
suchen können,  von  dem  er  sich  wegen  Rauheit  der  Witterung  zu  ihrem 
gröfsten  Leidwesen  hatte  fem  halten  müssen,  da  die  Zähigkeit  und 
Widerstandsfilhigkeit  <f^'mor  Natur  bisher  noch  immer  siegreich  au'^  alW 
drohenden  GcfährdunL^  lirrvoi  gegangen  war.  Da  kam  mit  einem  Male 
die  Nachricht ,  die  verderblieh  grassierende  Inflnenza  habe  auch  den 
Freund  ergriffen,  und  ehe  noch  die  Befürchtung  ausgesprochen  werde» 
konnte,  der  hinfällige  Körper  möchte  trotz  aller  Zähigkeit  nicht  mehr 
genug  Kraft  besitien,  den  dem  hohen  Alter  so  gefiUirlichen  Feiad  ai 
ttberwinden,  so  verbreitete  sich  auch  schon  die  Nachridit,  daCs  ein 
schneller  Tod  den  groben  Dulder  von  allem  Leid  erUtot  habe»  and  ehe 
noch  eine  Woche  vergangen  war,  so  hatte  der  unheimliche  Gast  &!t 
treubesorgte  Gattin,  sowie  den  hochbetagtea  Frennd  Oppenrieder  einem 

')  Kleinere  Schriften  von  Jakob  t^rinun.  1.  Bd.  Beriin  1864:  »es  i^t  da« 
Alter  dieZeit  einer  im  vorausgegangenen  Leben  noch  uicht  so  da- 
gewesenen Ruhe  und  Befriedigung,  an  welchem  Zustand  dann  anch 
■  eigentuiulichü  Wirkungen  vortreten  müssen«. 


Christian  Cron. 


51 


Leben  entnommeu,  das  beiden  —  ohne  den  Gatten  und  den  einzigen 
Ijl^  Freund  —  weniger  ein  Geschenk,  als  eine  schwer  zu  ertragende  Last 
^  geworden  wäre. 

^       Aufser  seiner  Familie  und  seinen  Freunden  empfanden  besonders 
die  Armen  und  Betrübten  tief  den  Verlust  des  allzeit  tröstenden  und 
helfenden  edlen  Mannes,  dem  >Geben«  der  seligste  Genufs  war.  Ihre 
'"^  Segenswünsche  begleiteten  ihn  ins  Jenseits,  in  das  er  in  vollem  Bewufst- 
sein  hinüber  ging. 

^'  Am  Ende  unserer  Schilderung  angelangt,  können  wir  allerdings 

den  Zweifel  nicht  unterdrücken,  ob  es  uns  gelungen  ist,  das  Bild  des 
^-  Verstorbenen  so  zu  zeichnen,  dafs  auch  Femerstehende  daraus  erken- 
nen  können,  was  er  uns  gewesen,  und  das  Mafs  von  Schatten  und  Licht 
so  zu  verteilen,  wie  es  im  Leben  und  Streben  des  Verstorbeneu  vor 
die  Augen  getreten  ist.    Sollte  aber  nur  annähernd  daraus  ersehen 
werden,  welch  edler  Mensch,  welch  trefflicher  Lehrer,  welch  ausge- 
zcichneter  Gelehrter  der  Verstorbene  gewesen  ist,  und  wie  er  bis  ins 
"   höchste  Alter  nicht  müde  geworden  ist,  das  hohe  Bild  der  (tw^poauuij^ 
das  ihm  von  früh  an  vorgeschwebt,  im  Leben  zu  verwirklichen,  so  wäre 
:*.  das  ein  überreicher  Lohn  für  die  Mühe  der  Darstellung,  von  der  nur 
;..  insofern  geredet  werden  kann,  als  es  schwierig  schien,  auch  in  Femer- 
.    stehenden  das  Gefühl  der  Dankbarkeit  hervorzurufen,  das  in  allen 
.    lebendig  war,  denen  ein  näherer  Umgang  mit  dem  Dahingegangenen 
r   vergönnt  gewesen  ist. 

Augsburg.  Dr.  R.  Schreiber. 


/ 

4« 


62 


Johauu  Jakob  CorneUsaen. 


Johann  Jakob  Comellssen, 

geboren  den  20.  Hai  1839,    gestorben  den  15.  Juni  1891. 

JohanM  Jakob  Cornoli'^spn   wurde  den  20.  Mai 
Steonwijk  ^(  boioii.  wo  sein  Vater  Bürgermeister  und  ein'MaDP.  vt: 
grolseni  hinriusse  war.    Auf  dem  Gymnasium  zu  Kämpen   wurde  «fr 
auf  das  Studium  der  klassischen  Sprachen  vorbereitet;    or  v»»rlir^ 
dasselbe  im  Alter  von  achtzehn  Jahren  und  begab  sich   daim  unz 
Leiden,  wo  Cobet  in  der  vollen  Kraft  seiner  gro&artigen  TbitiglBe 
aller  AufiDneriaamkeit  auf  sieb  sog  und  den  Rnhm  anderer  Terdnnbke. 
Bake  war  im  Begriff  ans  seinem  Amte  zn  scheiden  und  ttbte  dalar 
wohl  keinen  bedeutenden  Einflnfs  mehr  anf  Gornelissen  aus;  ftber 
Bäkes  Nachfolger  Hulleman  pflegte  er  mit  warmer  S>inpatliie  n 
^prochen;  doch  dieser  ^tarb  schon  1862,  gegen  Ende  des  Lehrjahre, 
nachdem  er  kaum  vier  Jahre  thStig  gewesen  war.     Einige  Moait»* 
später  erhielt  Coruelisseu  eiuo  Lehrerstelle  an  dem  Gymnasiuia 
Leiden.    Zu  den  SchtÜern  von  Pluygers,  der  au  Hullemaus  Steli? 
getreten  war,  können  wir  ihn  uicht  mehr  rechnen;  aber  mit  Toilen 
Becfate  nennen  wir  ihn  den  Sdifller  Cobets.    Sein  Schiller  ist  er 
immer  geblieben,  obgleich  aUmXblich  an  Stelle  der  grieduechen  Sprsdi 
die  lateinische  sein  Hanptfach  wnrde;  andere  haben  ihn  oft  als  sokka 
bezeichnet,  er  selbst  nannte  sich  sehr  gerne  so,  und  unverkennbar  in 
alles,  was  er  gearbeitet  bat,  von  dem  erhabenen  Geiste  jenes  Manne- 
beeinflnfst,  welcher  junge  Männer  von  sehr  verschiedener  Begabaaf 
an  sich  zog  und  begeisterte. 

Die  erste  Arbeit,  durch   welche  die  Anf^le^k^ainkeit    der  ge- 
lehrten Welt  auf  den  jugendlichen  Cornelisseu  gelenkt  wurde,  liefj^ 
uns  in  ihm  vielleicht  keinen  Schüler  Cobets  vermuthen.    Im  Jahre 
1861  wnrde  von  der  Akademie  zu  Utrecht,  ohne  Zweifel  anf  Proiesssr 
Karstens  Vorschlag,  eine  Preisaufgabe  fiber  Ursprung,  Wesen  vai 
Wirkungskreis  des  Amphiktyonenbnndes  ausgeschrieben.    Am  28.  Fe* 
bmar  1862  hatte  der  Sekretär  der  philologischen  Facultät,  Pnr 
fessor  Dr.  Brill,  das  Vergnügen,  den  Kandidaten  der  Philologie 
rornelissen  in  Leiden  zu  dem  Siege  zu  bfi^ltickwünschen,  welchen 
er  durch  die  von  ihm  eingesandte  Abhaüdluiuj.   von  der  in  höchi>i 
ehrenvoller  Weise  gesprochen  wunle,  erruiigeii  hatte.     Der  höchsf'» 
Preis  aber  wurde  der  Arbeit  nicht  zuerkannt,  weil  es  dem  Autur  trou 
seiner  gründlichen  ond  sorgfältigen  Auseinandersetzung  nicht  geglückt 
war,  immer  lincerta  a  certis,  mythica  ab  historicts,  antiqna  a  reeea- 
tioribnsc  zn  unterscheiden. 

Es  wftre  aber  wunderbar  gewesen,  wenn  ein  Student  im  Laafe 
ton  wenigen  Monaten  dahin  gelangt  wäre,  auf  jenem  unsicheren 
Terrain  immer  und  aberall  das  Richtige  zu  treHen  nnd  den  Weg  nicht 


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Johann  Jakob  Cornelissen. 


53 


zu  verfehlen.  Vielleicht  wäre  das  Urteil  der  FacultÄt  wohl  ganz  und 
gar  günstig  ausgefallen,  wenn  nicht  Professor  Karsten  selbst  eine 
von  der  gewöhnlichen  abweichende  Meinung  über  die  Entstehung  des 
Amphiktyonenbundcs  gehabt  hatte*),  welche  er  in  der  dargebotenen 
Abhandlung  bestätigt  zu  sehen  gehofft  hatte.  Wie  dem  auch  sei, 
Cornelissens  umfangreiche  Schrift  legt  ein  schönes  Zeugnis  ab  von 
der  Arbeitskraft,  der  Einsicht  und  dem  treffenden  Urteile  des  jugend- 
lichen Gelehrten.  Cobcts  Schüler  aber  würde  man,  wie  ich  schon 
bemerkte,  in  dem  Autor  nicht  vermuten;  dafür  liegt  der  Gegenstand 
zu  weit  zurück  in  dem  Nebel  grauer  Vorzeit,  wo  es  nur  Vermutungen 
von  gröfserer  oder  geringerer  Wahrscheinlichkeit  gibt,  während  es  sich 
um  ein  genaues  und  sicheres  Wissen  nicht  handeln  kann.  Aber  ein 
Student,  der  sich  durch  die  Lösung  eiuer  Preisaufgabe  gerne  hervor- 
thun  möchte,  ist  nicht  in  der  Lage,  seinen  Gegenstand  selbst  zu 
wählen,  sondern  mufs  nehmen  was  ihm  geboten  wird;  und  aus  diesem 
schwierigen  und  interessanten  aber  dunklen  Gegenstande  hat  Corne- 
lissen in  der  That  gemacht  was  sich  daraus  machen  liefs.  Über 
sechs  Jahre  waren  vergangen,  als  ihm  die  Aufgabe  zufiel  ein  Pro- 
gramm für  (las  Athenacum  zu  Dcventer  zu  schreiben ;  er  nahm  damals 
seine  Jugendarbeit,  welche  während  dieser  Zeit  in  scrinio  geruht  hatte, 
wieder  vor;  aber  obschon  inzwischen  der  Jüngling  zum  Manne  gereift, 
der  Student  zum  Professor  geworden  war,  konnte  er  sich  nicht  ent- 
schliefsen  die  Abhandlung,  deren  Fehler  er  jetzt  sehr  wohl  einsah,  zu 
überarbeiten  oder  gar  etwa  gänzlich  umzuarbeiten.  Der  Gegenstand 
zog  ihn  nicht  länger  an.  »Olim,  —  so  schrieb  er  in  der  appendix 
operis  —  >olim  iis  potissimum  delectabar  argumentis,  quae  spissis 
occultata  et  circumfusa  tenebris  latent.  Sed  —  libere  dicam  —  non 
eadem  est  aetas,  non  mens.c  Nunc  ea  magis  ad  se  me  trahunt,  quae 
lucent  et  patent,  et  sie  existimo,  donec  in  his  tarn  multa  insint,  quae 
virorum  doctorum  studia  desidcreut,  obscuriora  illa  non  attingi  satius 
esse.«  —  Er  beschränkte  sich  auf  einzelne  Zusätze  und  Verbesserun- 
gen, zu  welchen  ihn  meist  die  durch  Wescher  und  Foucart  in- 
zwischen entdeckten  Delphischen  Inschriften  bewogen  (1863).  Wir 
besitzen  also  die  Arbeit,  obschon  erst  im  Jahre  1867  gedruckt,  in 
ihrer  ursprünglichen  Gestalt;  dies  geht  wohl  auch  hervor  aus  dem 
Stile,  der  zwar  klar  und  augenehm,  aber  nicht  gerade  Uberall  sorg- 
fältig ist. 

Doch  ich  will  dem  Verlaufe  der  Begebenheiten  nicht  vorgreifen. 
Wenige  Monate  nachdem  seine  Abhandlung  preisgekrönt  worden  war, 
December  1862,  wurde  der  Kandidat  Cornelissen  als  Lehrer  an  dem 
Gymnasium  zu  Leiden  angestellt;  er  blieb  in  dieser  Stellung  thätig 
bis  zum  Frühjahre  1865.  Inzwischen  hatte  er  Gelegenheit  seine 
Studien  fortzusetzen,  und  am  22.  October  1864  promovierte  er  summa 
cum  laude  durch  eine  in  der  That  vorzügliche  Dissertation  über  die 
Zuverlässigkeit  von  Caesars  Commmtarien  als  einer  Quelle  für  die 
Geschichte  jener  Zeit.    Asinius  Pollio  nämlich  nannte  die  Gedenk- 


I)  Siehe  Handelingen  vau  het  Utrechtsch  Genootschap  van  K.  en  W.  1862. 


54 


JohaiiB  Jakob  CocmliMn. 


aclnriften  Caesars,  wie  ans  SaetoniuB  is  Tita  Gaes.  56  hervorg^ 
parnm  diligenter  parumqne  intcgra  veritate  compüsitos,<  uad  Xli<^r 
becke  hattp  f^ohoii  bemerkt,  daFs  solch  ein  Urteil  über  Caesar,  asr 
grvjnnrhi  n  tliirch  einen  Freund  und  Zeitgenossen,  der  noch  darxz 
völlig  bclugler  Sachverständiger  war,  für  änfserst  wichtig  zu  haile 
sei.  Cornelissen  liefert  aus  den  Thatsachcu  den  Beweis,  d<\h  j^^^^ 
Urteil  gerecht  ist.  Während  er  sich  beschrankt  auf  die  cotumentm^ 
de  BeBo  dvili,  zeigt  er  mit  eben  so  viel  Schärfe  als  SacUcenMlBiF. 
dafs  Caesar  wirklich,  wie  Pollio  behauptet  hatte,  dami  und  «aam 
mistatthafte  Nachrichten  anderer  angenommen,  dass  er  nicht  setet 
auch  seine  eigenen  Thaten  anders  dargestellt  hat,  als  sie  gesehekec 
waren,  oder  sie  sogar  verschwiegen  hat,  »ut  belli  dvilis  gestt  aega»- 
lihns  rationem  rpdderet,  excusaret  susceptum.«  — 

Das  Buch  ist  mhig  and  sachlich  geschrieben  in  klarem,  leacht 
verständlichem  Stil. 

Ein  Jahr  nach  seiner  Beförderung  zum  Doctor  der  Philologif 
war  Cornelissen  wieder  die  Hauptperson  einer  acadrniischon  Feier- 
lichkeit.   Am  26.  Octolier  1865  hielt  er  «oine  Tnancrurationsredf  n 
Deventer,  wo  er  an  dem  AÜieuaeum  als  l'roiossür  der  griet  hi-;hec 
und  fatoinischen  Sprarhe  angestellt  und  zugleich  zum  Conrect<>r  an 
dem  Gymnasium  ernannt  wurde.    So  kam  es,  dafs  er  als  26 jähriger 
Professor  in  die  Gegend,  wo  er  geboren  war  nnd  sich  zn  Hiase 
fUiIte,  zurttckkehrte.  Er  blieb  daselbst  neun  Jahre,  nnd  ohne  Zweifel 
gehört  die  Zeit,  die  er  in  Öeventer  zubrachte,  su  der  glflcklichstea 
seines  Lebens;  hier  lernte  er  auch  seine  künftige  Oattin  keiuMB. 
welche  bis  zu  seinem  Tode  Freud  und  Leid  mit  ihm  geteilt  hat,  und 
deren  unerwartete  Genesung  von  langwieriger  Krankheit  seine  letztes 
Jahre  erhellte. 

Schon  der  Anfang  seiner  Thätigkeit  zu  Deventer  war  -eh^ 
glflcklich.  Die  Rede,  mit  welclier  er  sein  Amt  antrat,  war  vnrTretTiich 
gelungen  und  giebt  vielleicht  besser  als  eine  andere  seiner  /ahlroirhen 
Schriften  ein  Bild  seiner  Persönlichkeit.  Die  in  klarer  Sprache  flott 
hingeschriebene  Abhandlung  ^de  Alexandriuorum  studiis  litte- 
rar iisf  zeigt  schon  deutlich  dnreh  ihren  Titel,  dafs  der  Autor  nt- 
nächst  die  Geschichte  nnd  Litteratur  der  alten  Völker  und  erst  in 
zweiter  Linie  als  Hfllfsmittel  hierzu  ihre  Sprachen  zn  behandeln 
wQnscht;  weiter  sehen  wir  aufs  neue,  dafs  er  auf  griechischem  Gebiete 
ebenso  zu  Hause  ist  als  in  Latium;  und  endlich  erkennt  man  in  der 
Auffas*5nng  nnd  in  der  ganzen  Behandlnngsweise  auch  hier  den  Ein- 
flufs  Cobets,  der  oft  den  üblen  Geschmack  und  die  Pedanterie 
vieler  sogenannter  Dichter  der  alexandriniscben  Periode,  wie  Calli- 
machus  oder  Apollo nius  Rhodius,  dem  Spotte  der  Kritik  hat 
preisgegeben:  zugleich  aber  zeigt  er  sieh  als  einen  rechten  Cubetianer 
durch  seine  grttndliche  Kenntnis  alles  dessen,  was  er  mit  grölsttr 
Unbefangenheit  und  Freimütigkeit  verurteilt  und  verwirft  »Mosiik- 
arbeit  ist  das  alles, c  so  ruft  er  aus;  »ieiuna  fere  omnia,  insulsa  et 
hificeta.€    Als  ein  abschreckendes  Beispie)  bezeidmet  er  uns  jene 


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Johann  Jakob  Cornelissen. 


66 


Art  uud  Weise  die  Meisterstücke  der  Alten  zu  studieren,  »wobei  ad 
verba  formasque  orationis  magis  quam  ad  res  anirai  intenduntur.« 

Die  Alexandriner  —  so  ungefähr  schliefst  seine  interessante 
Rede  —  haben  mit  eifrigem  Bestreben  den  Eingang  zu  den  blühenden 
Gärten  der  klassischen  Litteratur  erschlossen  und  wir  sind  ihnen  dank- 
bar dafür.  Sie  selbst  aber  haben  jenen  I^ustgarten  niemals  betreten, 
um  dort  die  Schönheiten  der  Natur  zu  geniefsen.  Sehen  wir  zu,  dafs 
wir  nicht  auf  dieselbe  Weise,  wie  sie,  unsere  Kräfte  vergeuden;  der 
Realismus  un<l  der  Materialismus  des  neunzehnten  Jahrhunderts  drohen 
auch  dem  Studium  des  Altertums  und  äufsern  sich  daselbst  in  ein- 
seitigem Interesse  für  die  Form,  während  doch  »hoc  propositum  esse 
debet,  ut  Graecorum  et  Romauorum  naturam  et  indolem,  mentem  et 
animum  penitus  cognoscamus  et  quasi  partem  nostri  faciamus.« 

Dafs  es  dem  jugendlichen  Gelehrten  mit  diesen  Gedanken,  welche 
von  genauer  Einsicht  und  weitgehender  Kenntnis  zeugen,  ernst  war, 
geht  aus  einem  Aufsatz  hervor  in  De  Gids  von  1868,  der  dem 
Juvenal  geweiht  und  unter  dem  Eindruck  der  Studien  des  franzö- 
sischen Gelehrten  Martha  über  die  Moralisten  des  römischen  Kaiser- 
reiches geschrieben  war.  Nur  wer  nicht  blos  den  Juvenal  oder 
andere  Autoren,  sondern  auch  Rom  selbst  und  die  römische  Gesell- 
schaft des  ersten  Jahrhunderts  genau  kennt,  kann  einen  solchen  Auf- 
satz schreiben,  zumal  wenn  er  zugleich  ein  Mann  von  soviel  Geschmack 
nnd  Urteil  ist  wie  Cornelissen.  Sehr  fein  durchdacht  ist  z.  B. 
seine  Beweisführung,  dafs  die  einander  widersprechenden  Mitteilungen 
der  Geschichtschreiber  über  Juvenals  Leben  alle  aus  falsch  ver- 
standenen Ausdrücken,  welche  in  den  Satiren  des  Juvenal  vor- 
kommen, herrühren  und  deshalb  nicht  den  geringsten  historischen 
Wert  besitzen. 

Es  sei  mir  gestattet  eine  längere  Stelle  anzuführen. 

»Zunächst  mufste  ausgemacht  werden,  was  für  ein  Landsmann 
<ler  Dichter  gewesen  sei;  uud  man  meinte,  nichts  sei  leichter  als  dies. 
In  der  dritten  Satire  wird  ja  ein  Freund  sprechend  eingeführt,  der 
den  Dichter  bittet  seiner  zu  gedenken,  so  oft  er  sich  aus  Rom  nach 
seinem  Aquinum  begebe  (Sat.  III.  319).  Konnte  man  sich  einen 
deutlicheren  Beweis  wünschen?  Juvenal  war  also  unzweifelhaft  in 
Aquinum  geboren.  Unglücklicher  Weise  aber  versäumte  man  die 
Angabe  des  Persius  III.  7  zu  vergleichen,  welcher  das  Meer  an 
der  ligurischen  Küste,  wo  er  sich  oft  aufhielt,  auch  sein  Meer  nennt, 
und  man  dachte  nicht  an  die  Möglichkeit,  dafs  Juvenal  auch  blofs 
aus  diesem  Grunde  Aquinum  sein  Aquinum  genannt  haben  könnte, 
weil  er  vielleicht  dort  eine  Villa  besafs.  Dafs  nun  ein  Mönch,  der 
Aquinum  für  Arpinum  ansah,  der  Meinung  war,  Juvenal  und 
Cicero  seien  in  derselben  Stadt  geboren,  ist  leicht  zu  verstehen. 
Aber  wie  kam  man  zu  der  Annahme,  dafs  der  Dichter  ein  Gallier 
gewesen  sei  (Schol.  Pith.  I.  1)?  Auch  dies  ist  nicht  schwer  zu  be- 
greifen. Der  eine  oder  andere  Abschreiber  glaubte  zu  lesen,  dafs  Ju- 
venal nicht  ein  Aquinat,  Aquinas,  war,  sondern  ein  Aquitanier,  Aqui- 
tanus;  Aquitanien  aber  war  ihm  als  eine  gallische  Provinz  bekannt. 


56 


Jolium  Jakob  Cornftliagm. 


»Da  also  Jetzt  der  Geburtsort  des  Dichters  richtig  festgestellt 
war,  mnfste  naDinefar  nadi  der  Art  der  Zttchtigiiiig  gefragt  werden, 
welche  er  ftbr  seine  Verse  auf  Paris  erhalten  hatte.  Aus  der  fiknf- 
zehnten  Satire,  worin  der  Aberglaube  der  Aeg}'pter  scharf  beurteilt 

wird,  schlofs  man,  dafs  er  in  Aegypten  gewesen  sei ;  denn  er  piebt  an, 
das  was  er  hier  beschrieben,  hätte  er  mit  eigenen  Augen  gesehen 
(quantum  ipe  notavi  v«^.  45).  Dafs  nun,  wenn  nicht  gerade  die  ganze 
Satire,  so  doch  jedenfalls  rlie  Stelle,  au»  welcher  hervorgehen  sollte, 
dal>  .ImeiKii  aus  eigener  Anschauung  sprach,  uuuiugiicb  von  diesem 
geschrieben  sein  konnte,  sah  man  nicht  ein  und  konnte  es  nicht  ein- 
sehen: so  erfreut  war  man  sicher  eriuumt  sn  haben,  dafs  der  Dichter 
in  Aegypten  gewesen  sei.  Das  Weitere  war  bald  gefunden.  Ans  der 
siebenten  Satire  erhellt,  dafs  Paris  dann  und  wann  an  Dichter  einm 
niilitSrischen  Befehl  ttbertrug.  Ein  solcher  war  vielleicht  auch  Ju- 
venal  geworden;  er  wurde  als  Praefectns  cohortis  nach  Aegjrpten 
geschickt.  Das  war  um  so  wahrscheinlicher,  wenn  man  bedenkt.  dnU 
solch  eine  Sendung  nach  den  entferntesten  Orten  des  Keiches  untf-r 
der  Kaiherhcrrbchaft  einer  Verbannung  gleich  war.  Bezüglich  der 
Sendung  nach  Aegypten  entstanden  nun  verschiedene  Meinuugeii. 
Einer  versicherte,  dafs  eine  Oase  in  der  lybischen  Wüste,  ein  anderer, 
dafs  Gyrenaica  sein  Terbannungsort  gewesen  sei.  Ein  dritter  behaap- 
tete,  dafs  er  eigentlidi  gegen  die  Copter  geschickt  worden  sei:  contra 
Coptos.  Em  Abschreiber,  der  die  Worte  nicht  gut  lesen  konnte, 
machte  daraus  contra  See  tos.  Und  dafs  der  Dichter  in  Schottland 
gewesen  sei,  war  den  Gelehrten  nicht  ganz  unwahrscheinlich,  weQ 
jener  irgendwo  bemerkt,  dafs  man  in  Thüle  dnran  dachte,  einen  Bhe- 
tor  zu  nnfn-'H.    Mit  Thüle  meinto  n   naniilirli  Schottland.! 

Ddiii  es  wiirde  /u  weit  führen,  noch  mehr  zu  zitieren.  Es  !!.ei 
dein  Holiehen  der  Leser  flberlatJsen .  sich  mit  der  Fortset^ng  der 
crgöUlichen  lieweisfühnmg  bekannt  zu  macheu.  Der  Aufsatz  verdieiit 
durchaus  gelesen  und  wiederholt  gelesen  zu  werden.  Von  anderer 
Art,  jedoch  nicht  weniger  interessant,  ist  der  Aufsatz,  welchen  Cor- 
nelissen  erscheinen  liers  in  dem  Tijdspiegel  von  1869,  also  nach 
einer  riezjflhrigen  selhstündigen  Thätigkeit  zu  Deventer,  während 
welcher  er  hinreichende  Gelegenheit  gefunden  hatte,  die  Forderungen 
des  höheren  T"'nterrichts  kennen  zu  lernen,  sowohl  am  Athcnaenm  wie 
nni  (iyninasinni.  Der  Aufsatz  ist  betitelt  de  Studie  der  classike 
oudlieid  (das  Studium  des  klassischen  Altertums)  und  kann  wobl  als 
ein  Manifest  bezeichnet  werden,  welches  auch  in  unseren  Ta?!:en  noch 
von  aktueller  liedeutung  ist.  Freimütig  wird  auerkannl.  dafs  au  der 
zunehmenden  Gleidigültigkeit  gegen  die  Idassischen  Studien  zum 
grofsen  Teile  die  Philologen  selbst  schuld  sind,  welche  in  Folge  ihrer 
sehr  mangelhaften  und  einseitigen  Bildung  nicht  die  nötige  Begeiste- 
rung im  Unterricht  zu  wecken  wissen,  weil  Geschichte,  Geographie, 
Archäologie,  Mythologie,  Litteraturgesclüchte  u.  s.  w.  gegenüber  der 
Grammatik  und  der  Textkritik  im  Hintergrund  stehen.  Man  soll  sich 
in  Deutschland  umsehen,  um  zu  erfahren,  wie  eine  Besserang  dieser 
Verhältnisse  bewerkstelligt  werden  köuute. 


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Johann  Jakob  Cornelissen. 


57 


Die  Schule  F.  A.  Wolfs  und  A.  Boeckhs  hat  es  uns  ge- 
zeigt: nicht  die  griechische  und  lateinische  Sprache  an  sich,  sondern 
Altertumswissenschaft  ist  dort  die  Parole.  Selbst  an  einer  mittel- 
grofsen  Universität  wie  Bonn  ist  die  Arbeit  der  philologischen  Fakult&t 
auf  zehn  Professoren  verteilt,  während  bei  uns  zwei,  höchstens  drei 
Professoren  auf  diesem  Felde  thätig  sind.  Es  ist  notwendig,  dafs  für 
unsere  Gymnasien  nicht  nur  Doktoren  der  alten  Sprachen,  sondern 
auch  der  »klassischen  Litteratur  und  Altertumskunde«  erzogen  würden. 

Seitdem  diese  freimütigen  Kundgebungen  erschienen  sind,  hat 
sich  vieles  in  den  Einrichtungen  unseres  höheren  Unterrichts  anders 
gestaltet;  doch  sind  noch  lange  nicht  alle  Einwendungen,  die  von 
Cornelissen  damals  erhoben  wurden,  genügend  berücksichtigt.  Der 
t^belstand,  über  den  er  am  meisten  klagte,  dafs  nämlich  an  unseren 
Universitäten  verschiedene  Zweige  der  Altertumskunde  nicht  vertreten 
sind,  ist,  wenigstens  in  Leiden,  bis  jetzt  noch  nicht  gehoben,  obschou 
mehr  als  einmal  —  besonders  auf  Anregung  Cornelissens  selbst, 
der  für  sein  Überzeugung  entschieden  eintrat  —  energische  Versuche 
gemacht  wurden,  um  die  Verhältnisse  zu  bessern.  Unzweifelhaft  war 
es  ihm  schmerzlich  zu  sehen,  wie  seine  Jugendideale,  an  deren  Ver- 
wirklichung er  gehoift  hatte  einst  mitarbeiten  zu  können,  sich  nicht 
(»der  nur  sehr  mangelhaft  verwirklichten;  doch  es  ist  hier  weder  der 
Ort  noch  die  Gelegenheit  über  diese  brennende  P>age  ausführlicher 
zu  reden. 

Dafs  Cornelissen  übrigens  das  Gebäutle  der  Altertumskunde 
zwar  auf  einem  breiteren,  darum  aber  nicht  weniger  festen  Gninde 
aufrichten  wollte,  braucht  nicht  erst  bewiesen  zu  werden;  es  geht  am 
deutlichsten  aus  den  strengen  Anforderungen  hervor,  welche  er  au 
sich  selbst  stellte,  sowie  aus  den  streng  wissenschaftlichen  Schriften, 
welche  er  auf  dem  mehr  beschränkten  Gebiete  der  Sprachwissenschaft, 
hauptsächlich  des  Lateinischen,  veröffentlicht  hat.  Im  Jahre  1868  oder 
1869  beschrieb  er  in  dem  Programme  des  Athenaeum  zu  Deventer 
den  Codex  des  Scrvius  aus  <lem  XL  Jahrhundert,  welcher  dort  auf- 
bewahrt wird;  er  hatte  darin  eine  willkommene  Anleitung  gefunden 
sich  mit  der  lateinischen  Paläographio  vertraut  zu  machen,  welche 
ihm  bis  dahin  —  wie  er  versichert  —  fremd  geblieben  war,  und 
zeigte  an  einigen  loci  selecti,  dafs  dieser  Codex  nicht  länger  aufser 
acht  gelassen  werden  dürfe.  Als  Anhang  fügte  er  dieser  der 
Natur  der  Sache  nach  ziemlich  trockenen  Abhandlung  verschiedene 
Emendationen  zu  Cicero,  Apuleius  und  Minucius  Felix  bei. 
Ein  Jahr  später,  1870,  gab  er  die  seinem  Vater  gewidmete  Coniec- 
tanea  latina  heraus,  eine  Sammlung  von  ungefähr  250  Textver- 
besserungen, welche  er  während  seiner  Studien  über  die  römische 
Kaiserzeit  gemacht  hatte.  Sie  beziehen  sich  gröfstenteils  auf  Seneca 
und  die  Scriptores  historiae  Augustae,  ferner  auf  Petronius, 
PI  in  ins  den  Jüngeren,  den  Dialogus  de  oratoribus,  Suetonius, 
Cicero,  Caesar.  Als  Beispiel  sei  die  Konjektur  zu  Suetons  Vita 
Neronis  c.  12  angeführt,  wo  er  anstatt  Nero  raagistros  certamini 


58 


Johann  Jakob  Goraolineo. 


propoBuit  consnlarea  aorte  aede  prftetoriim  sduieb:  eonsi* 
lares  octo,  aedecim  praetorea. 

Bafa  die  Mnetnoayne,  die  im  Jahre  1873  aua  aehigAhngen 

Schlafe  erwacht  war,  sich  eine  Ehre  daraus  machte,  den  Hann,  dar 
solche  Emendationeu  vorbrachte,  unter  ihre  Mitarbeiter  zu  z!Üilen.  i^t 
leicht  einzusehen.     Wir  schon   denn  auch  in  flon  (hiranf   foli'»  nden 
JahroTi    Cornelisscns    litterarische   Thfltiirkeit    vornehmlich  «lieser 
Zeitschritt  gewidmet.    Abgesehen  von  oinrin  sehr  braiichbareu,  aber 
—   wio  ich  füiclito  —  zu  wenig  gebrauchton  latoini^chen  Lesebuch 
lür  Antünger'),  einer  aus  verschiedenen  Autoren  zubauimeDgestellteii 
Sammlung  lateinischer  Anekdoten  nach  Art  der  'Aartia  Gobets,  Uel» 
er  bis  zu  seiner  Berufung  nach  Leiden  nichts  aufserhalb  der  AfneiKr 
syne  erscheinen;  auch  spftter  hat  er  eine  Anzahl  Aufsfttze  darin  ver- 
öffenticht.    Sie  betreffen  die  verschiedensten  lateinischen  Antorea. 
und  deutlich  geht  aus  diesen  Aufsätzen  hervor,  wie  ToUkommen  er  i& 
der  lateinischen  Litteratur,  ihrem  ganzen  Umfange  nach,   zu  Ha&s« 
war  und  dn-  T.utein  mit  einer  seltenen  (ienauigkeit  kannte.  Caesar 
Livius,  Tacitus,  Ncpos,  Velleius,  Cnrtin«.  Flurns.  Aiiimia- 
nus,    iWo    Scriptores    historiac   Autrii>t;je.    Poiroiiiu<,  dir 
Historiu    naturalis   des   Plinius,    Senecu.    Valerius  Maximus. 
Fronto,  —  er  keimt  sie  alle  und  stellt  in  ihren  Texten  die  über- 
raschendsten Verbesserungen  auf.    Einige  Beispiele  mögen  folgen, 
Caesar  cum  alia  multa  militaria  tum  etiam  duoa  de  analogia 
libros  scrupulosissimos  scripsit,  so  steht  bei  Fronto  (de  bdܫ 
Parthico  s.  221  N.).  Gornelissen  verbessert'):  mnlta  tumultuaria 
und  hebt  so  den  Gegensatz  zwischen  zusammenhanglos  niedergesclirie- 
benon  Aufzeichnun-jen  tind  einem   an^goarbpitcten  Buche   hervor.  — 
Der  Sklave,  der  Marius  töten  will,  ergreift  statt  dessen  die  11')  ir. 
claritato  viri  obcaecatus,  wenn  wir  uns  an  dun  Valerius  Maxi- 
mus halten  (II  10  §  6);  Gornelissen*)  verbessert:  claritate  visu> 
obcaecatus.  bestürzt  in  Folge  der  glänzenden  Augen  des  Marius, 
der  Augen,  welche  f^/tya  itttM^v  kHßti^ov,  wie  Plntarch  es  ans* 
drückt   Bei  Seneca  (controvers.  I  2  §  10)  ist  von  einem  Mädchen 
die  Rede,  welches,  um  seine  Ehre  zu  retten«  einen  Soldaten  getötet 
hat;  des  Midchens  Anklflger  spricht  nun  vor  dem  Richter  folgender* 
mafsen:  ego  illam  dico  prnstitisse,  illa  se  dicit  etiam  mendi- 
casse:  Wer  diese  Stolle  vor>telicn  will,  lese  mit  Cornel i ssen*'^ 
ego  illam  dico  prostitisse,  illa  se  fpu)  dicitiani  vindicasse 
Viele  solche   ;iusn;e'/eichnete  Verbesserungen  sind  iu  den  Auf- 
sätzen von  seiner  ilaud  zu  Huden.     Besonders  beschäftigte   er  sich 
mit  prosaischen  Schriftstellern.    Allerdings  hat  er  auch  zu  den  Djvii- 
tera,  wie  zu  Statins,  zu  den  Trauerspielen  Senecaa,  za  Proper* 
tiua,  Ti bull  US,  Horatina  zahlreiche  Konjekturen  yeröffentiiciit«  da- 
runter unzweifelhaft  viele  richtige,  einige  vonAgliche;  jedoch  giamb^ 


I)  Liber  iocularis  in  usum  tironum,  GroningeD  1875. 
3)  Mneroos.  1873  S.  95.        i)  Moemoi.  187d  S.  m 
«)  Maemos.  1876  S.  82. 


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Johann  Jakob  Cornelissen. 


59 


ich  uicht,  dafs  es  an  mir  liegt,  wenu  das,  was  er  auf  diesem  Gebiete 
geleistet  hat.  mich  woniger  anspricht  und  interessiert,  als  seine  Be- 
schäftigung mit  den  lateinischen  Prosaisten.  Was  zum  Beispiel  die 
Textverbesserungen  zu  Senecas  Tragödien  betrifft,  so  scheint  es  mir, 
als  ob  er  dann  und  wann  die  Eigentümlichkeiten  der  poetischen 
Bildersprache,  die  Übertreibung,  das  aufgedunsene  Pathos  dieses 
Autors  verkennt  und  dann  den  Dichter  selbst  zu  verbessern  strebt, 
der  dies  gewifs  an  vielen  Stollen  nötig  haben  würde.  Seine  Vorliebe 
für  die  Geschichtschreibor  und  andere  Prosaisten  kann  man  sogar 
durch  Zahlen  ausdrütkon;  von  den  320  Seiten,  welche  er  in  der 
Mneniosyne  der  Textkritik  gewidmet  hat,  kommen  mehr  als  drei  Vier- 
tel auf  jene. 

Auf  archäologischem  Gebiete  hat  er  nur  ein  einziges  Mal  etwas 
veröffentlioht;  in  einer  sorgfältig  geführton  Darlegung  suchte')  er  dar- 
auf hin  zu  weisen,  dafs  der  sogenannte  Adorant  nicht  einen  betenden 
Jüngling,  sondern  einen  Ballspielor  vorstelle. 

Doch  es  sei  mir  gestattet  Cornelissens  Lebenslauf  weiter  zu 
verfolgen.  Wir  blieben  in  Devonter.  Wenn  es  im  Anfange  nach 
seiner  dortigen  Ernonuuug  schien,  dafs  das  Gymnasium  ihn  erst  in 
zweiter  Linie  in  Anspruch  nehmen  würde,  so  trat  nach  und  nacii  das 
Athenaeum  in  den  Hintergrund  und  wurde  schliefslich  aufgehoben;  es 
war  die  vorletzte  der  früher  in  schöner  Blüte  stehenden  städtischen 
Einrichtungen  für  akademischen  Untemcht.  Sein  Wirkungskreis  in 
Deventor  hatto  auf  diese  Weise  viel  von  seinen  Annehmlichkeiten  ver- 
loren und  so  dürfte  wohl  Cornelissens  Ernennung  zum  Roctor  in 
Arnheim,  welche  im  November  1874  erfolgte,  als  eine  erfreuliche  Ver- 
besserung seiner  Lage  betrachtet  werden.  Fünf  .lahre  lang,  bis  zum 
Ende  des  Kursus  1878/79.  hat  er  an  der  Spitze  des  Gymnasiums  in 
Arnheim  gestanden  und  auf  diese  Anstalt  einen  höchst  heilsamen  Ein- 
flufs  ausgeübt  tlurch  seine  vielumfassenden  Kenntnisse,  sein  Interesse 
an  allem,  was  den  Unterricht  berührte,  und  durch  das  Gewicht  seiner 
imponierenden  Persönlichkeit.  Der  kurze  fünfjährige  Aufenthalt  — 
wenn  gleich  er  länger  war,  als  man  anfangs  erwartet  hatte  —  reichte 
jedoch  nicht  aus.  um,  im  Hinblick  auf  die  bevorstehende  Reorgani- 
sation des  höheren  Unterrichts,  Cornelissens  Ideen  über  ein  viel- 
seitiges und  fruchtbares  Studium  des  Altertums  zu  verwirklichen.  Im 
Jahre  1877  und  wieder  im  Frühjahre  1878  war  ernstlich  die  Rede 
davon .  ihn  an  der  noch  jungen  Universität  von  Amsterdam  zum  Pro- 
fessor der  lateinischen  Sprache  und  der  römischen  Geschichte  zu  er- 
nennen. Die  Unterhandlungen  hierüber  führten  jedoch  nicht  zum  ge- 
wünschten Ziele;  und  als  ein  Jahr  später  Professor  Pluygers,  noch 
bevor  er  das  gesetzliche  Alter  erreicht  hatte,  in  den  Ruhestand  zu 
treten  wünschte,  welchen  er  übrigens  nur  kurze  Zeit  genofs,  war  Cor- 
nelissen noch  in  der  I^ge  in  Leiden  die  Stelle  anzunehmen,  für 
welche  er  in  der  That  der  geeignetste  Mann  zu  sein  schien.  Am 
1.  October  1879  hielt  er  seine  Inauguralrede  in  Leiden.    In  dieser 


1)  Mnemos.  1878  S  424-431. 


4r 


60 


Joliuii  Jakob  CoraelisMn. 


fonDVoUendeten  Rede  vergleicht  er  die  Art  tmd  Weise ,  wie  zur  Zeit 
der  ersten  Blüte  der  niederländischen  Pliiloloffip  das  Latein  geübt 
wur'1<^    mit  doni  hontigon  Stfiü']  dos  Studiums.     Das  Ciiarakterbild, 
weli'iif'>  PI"  von  (ioni  grofson     reundospaare  Nicolaus  Heiusiu>  and 
JolnnjjK'^   FiL' (lor icus  üronovius  zeichnet,    ist    ein  Beispit^l  l'*^- 
schnuK  ksitlier  und  genauer  Ausdrucksweise  uüd  wuiUe  lu  eine  Auihu- 
logic  lateinischer  Prosa  gewifs  nicht  schlecht  passen.    Jetzt  —  so 
zeigt  Cornelissen  —  ist  die  Bescfaftftigung  mit  dem  Latein  ganz 
anders  geworden.   Die  Sprache  ist  nicht  mehr  Gemeingut  aller  Ge- 
bildeten, aber  was  ihr  Studium  bezüglich  sdner  Brette  verloren  hat, 
wird  durch  grdfsere  Tirto  ersetzt.   Handschriften  werden  jetzt  genauer 
befragt  und  sorgfältiger  beachtet,  die  Grammatik  \vir<l  wissenschaft- 
licher behandelt  mit  ITt^lfe  der  Re«;nltatc  der  vergleiihendon  Spnich- 
knnde .   zahllose  Inschriften  haben   unsere  Kenntni<-^o  vielseitig;  l>erei- 
chert,  die  Mi^trik  i^t  eine  Wissenschaft  geworden,  d.i-  ffute  R^cLt  der 
historischen  und  litterarischi  n  Kritik  wird  eifrig  gehamlliabi  gegenüber 
der  blinden  Bewunderung,  welche  man  früher  allem,  was  bei  den 
alten  Schriftstellern  zu  finden,  zu  zollen  p Hegte.   Das  Studium  der 
lateinischen  Sprache  ist  also  wohl  geindert,  wir  brauchen  uns  aber 
nicht  vor  einer  Yergleichung  mit  unseren  Vorfahren  zu  ftkrchten,  in- 
sofern wir  unseren  Beruf  emster  auffassen  und  dafttr  sorgen,  daüi 
man  uns  nicht,  wie  einst  Gronovius  dem  Graevius  zurufen  könne: 
>nae  tu  granimatice,  non  Latine  scis.«: 

In  der  Tliat  sehen  wir,  dafs  dieser  Mann  seine  Aufgabe  nidit 
leicht  nahm,  und  wer  einmal  das  Vorrecht  hatte  zu  seinen  Schölem 
zu  gehören  oder  —  wozu  ich  Gelegenheit  hatte  —  ihn  gerade  an  der 
Arbeit  zu  sehen,  vermag  dies  im  einzeln  zu  bestätigen.    Er  liefs  es 
nicht  bei  hlofeen  Worten  bewenden.    Die  Zeit  seiner  Thfttigfceit  ia 
Leiden  ist  denn  auch  eine  Zeit  ununterbrochener  und  unverdrossener 
Anstrengung  für  ihn  gewesen;  und  das  Arbeiten  wurde  ihm  oft  schwer, 
wefl  sein  Oesundheitszustand  in  Leiden,  wenigstens  während  der  Jahre 
unserer  Bekanntschaft,  meist  viel  zu  wünschen  übrig  liefs;  die  soge- 
nannte Malaria  untergrub  seinen  Kön>er  und   srlnv-uhte  mehr  und 
mehr  die  Arbeitskraft,  welche  er  «ch(»n  um  den  täglichen  Fordcriineen 
seines  Amtes  zu  genügen  so  nöti;.;  hatte.    Denn  uicht  allein  Sprach- 
wissenschatt  und  Litteratur,  sondern  auch  die  römischen  Altertümer  — 
bis  dahin  von  Cobet  mit  seiner  bekannten  Virtuosität  behandelt,  — 
waren  ihm  zugeteilt.    Das  viel  umfassende  Terrain  der  AntiquitAteu 
wurde  von  ihm  mit  einer  Beharrlichkeit  durchsucht,  infolge  deren  er 
es  schliefslich  auch  auf  diesem  Gebiete  zu  einer  merkwürdigen  Mel9ter- 
Schaft  brachte,  so  dafs  seine  Vorlesungen,  so  weit  ich  über  sie  eine 
Meinung  aussprechen  darf,  geradezu  das  Muster  einer  klaren,  sadt* 
liehen  und  'sorgfältigen  Darstellung  wurden. 

Mehrere  Jahre  hat  Cornelissen  noch  neben  Tobet  gearbeitet 
der  Schüler  an  der  Seite  des  Lehrers.    Wie  hoch  Cubet  ihn  ^owot  i 
als  Gelehrten  wie  auch  als  Menschen  schätzte,  ist  mir  mehr  al<  eiu- 
mal  klar  geworden,    Im  Jahre  1884  trat  Cobets  Nachfolger  seia 
Amt  an  und  fand  in  Cornelissen  gleich  die  trefflichste  Stttae,  dm 


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Johann  Jakob  Cornelissen. 


61 


Freund,  der,  so  oft  es  nötig  schien,  bereitwilligst  Bj'klärungen  und 
Ratschläge  erteilte. 

An  der  Mnemosyne  blieb  Cornelissen  regelmäfsig  als  Mitar- 
beiter thätig  und  während  einiger  Zeit,  da  Cobets  Kräfte  nicht  mehr 
aasreichten  die  Zeitschrift  zu  leiten,  besorgte  er  auch  zum  gröfsten 
Teile  die  Redaktion.  Aufserdem  hat  er  zwei  Ausgaben  lateinischer 
Prosaschriftsteller  veranstaltet:  im  Jahre  1881  Tacitus'  Schrift  »De 
vita  et  moribus  Agricolae,«  und  im  Jahre  1882  den  Octavius  des 
Minucius  Felix,  beide  mit  kritischen  Anmerkungen;  von  der  Schrift 
tiber  Agricola  erschien  zugleich  ein  Textabdruck  in  usum  scholarum. 
Beide  Ausgaben  zeugen  an  hunderten  von  Stellen  von  seinen  Sprach- 
kenntnissen nnd  seiner  scharfsinnigen  Kritik  und  mag  ein  —  tlbrigens 
nicht  mifsgtlnstiger  —  Rezensent  ihn  einer  allzu  grofsen  audacia  be- 
schuldigen, »weil  nicht  immer  deutlich  ist,  auf  welchen  psychologischen 
und  palaeographischen  Voraussetzungen  die  in  den  Text  aufgenom- 
menen Konjekturen  beruhen,«  —  eine  felix  audacia  war  es  gewifs. 
Auch  diejenigen  Versuche  der  Textverbesserung,  welche  nicht  unbe- 
stritten genug  dastehen  um  sich  in  den  Ausgaben  dauerhaft  behaupten 
zu  können,  verraten  immerhin  die  Meisterhand  des  feineu  Kenners 
der  lateinischen  Sprache.  Vor  allem  erkennen  wir  an  der  Ausgabe 
des  Octavius  die  Bescheidenheit  des  Herausgebers;  ein  Schatz  fein- 
sinniger Verbesserungen  versteckt  sich  darin;  sie  sind  nämlich  dem 
Texte  zu  gute  gekommen,  ohne  dafs  in  den  Anmerkungen  viel  Auf- 
hebens davon  gemacht  wird;  sie  werden  nur  mit  einzelnen  Worten 
am  Fufse  der  Seiten  angedeutet.  In  der  Vorrede  lesen  wir  das  Fol- 
gende, bezeichnend  ftir  den  Mann,  der  es  schrieb:  >ita  existimo,  quo 
roanifestius  scripturae  Vitium  nuitatione  proposita  tollatur,  co  pauci- 
oribus  opus  esse  verbis  quibus  legentium  iudicio  commendetur.« 

Vollkommen  wahr,  wenn  der  Kritiker  keinem  anderen  Zwecke 
nachgeht,  als  den  Sachverständigen  einen  reinen  Text  zu  bieten,  und 
nicht  die  Aufmerksamkeit  auf  sich  zu  lenken  oder  in  weiteren  Kreisen 
sich  mit  Ruhm  zu  bedecken  sucht.  Es  lassen  sich  erstaunlich  viel 
Scharfsinn  und  Geist  auf  wenige  Druckseiten  zusammendrängen,  aber 
in  unserer  an  der  Reklamesucht  krankenden  Zeit  ist  man  an  so  viele 
vornehme  Beschränkung  nicht  gewöhnt  und  viel  mehr  geneigt  zu 
messen  als  zu  wägen,  /lerpelu  ayoivq)  rrepaiSt  rrjv  aoifir^u^  wie  Ca  Hi- 
rn ach  us  es  ausdrückt.  Übrigens  ist  es  wohl  nicht  zweifelhaft,  dafs 
die  Zahl  der  von  Cornelissen  nachgelassenen  Schriften  bedeutend 
gröfser  sein  wt\rde,  wenn  seine  Gesundheit  ihm  gestattet  hätte,  während 
der  letzten  Jahre  seines  Lobens  mit  gleicher  Anstrengung  zu  arbeiten 
wie  frtiher.  Es  sind  verschiedene  Studien  unvollendet  geblieben,  gewifs 
zum  Nachteile  der  Wissenschaft.  — 

In  Mai  1885  wurde  Cornelissen  zum  Mitglied  der  Königl. 
Niederländischen  Akademie  ernannt.  In  dieser  Eigenschaft  hat  er  mehr 
als  einmal  höchst  interessante  Beiträge  zu  den  Schriften  derselben 
geliefert.  In  der  im  Jahre  1887  veröffentlichten  Abhandlung  über 
Velleius  Paterculus  setzt  er  auseinander,  wie  in  der  editio  prin- 
ceps,  welche  Beatus  Rhenanus  nach  der  einzigen,  seitdem  abha 


i 


62 


JohAiia  Jikob  Conwlitsen. 


dengekommenen  Handschrift,  naehlissig  bearbeitet  bat,  in  einer  grofsflo 

Anzahl  von  Stellen  ein  oder  mehrere  Worto  ausgefallen  oder  die 
Reihenfolge  der  Worte  gestört  worden  ist;  auf  Grund  dieser  Bemer- 
k\)m  <chlägt  Cornelis«ftn  eine  grofse  Anzahl  Textverbessernntrea 
vor  Im  Jahre  1888  schricl)  er  einen  Aufsatz  über  Apuleius'  Me- 
taniorfihoscu,  von»  gleichen  Geiste  getraijen,  und  im  Jahre  1890  las 
er  in  der  Akademie  einen  Aufsatz  Ober  die  Bedeutung  \on  lucns 
vor.  In  dieser  Abhandlung,  der  letzten,  welche  von  seiner  Hand  er- 
schienen ist,  wird  —  wie  es  mir  seheint  —  sowohl  seine  Kraft  ab 
aach  seine  scbwftchere  Seite  deutlich. 

Die  letztere  glauben  wir  xa  bemerken,  wenn  als  ursprttngliche 
Bedeutung  des  Wortes  lucus  und  seiner  alten  Nebenform  lucar 
Hain  angenommen  wird,  ohne  dafs  zugleich  ein  Versuch  gemacht  wird, 
das  Wort  etymologi^^ch  zu  erklären  oder  es  mit  anderen  Worten  in 
Verbindung  zu  bringen.  Aber  seine  volle  Beiieniiing  als  Kenner  der 
lateinischen  Sprache  zeigt  er.  wenn  er  der  scheinbar  annehmbaren  Er- 
klärung gegenüber,  dafs  lucus  mit  lux  wie  im  Deutschen  Lichtung 
mit  Licht  zusammenhänge,  den  Beweis  ftlhrt,  dafs  durch  die  ganze 
römische  litteratur  hindurdi  das  Wort  Inens  ein  dnakles,  dieht  be- 
schftttetes  Stück  Wald  beseichnet,  wflhrend  eine  offene  Stelle  des 
Waldes  nemus  genannt  wird. 

Im  Sommer  1890  zeigten  sich  die  ersten  Erscheinungen  der 
quälenden  Krankheit,  die  Gornelissen  in  der  Blftte  seines  Lebens 
hinwegraffen  sollte. 

Anfanü'i  schien  das  Leiden  mcht  «efflhrliclt  7u  <o'm\  von  einer 
kleinen  Ferienreise  nafli  Deutschland  kehrte  er  nach  einigen  \N\>chea 
mit  neuer  Arbeitskraft  und  anscheinend  genesen  zuröck.  Doch  in  den 
letzten  Tagen  des  Dezember  übertieleu  ihn  unerwartet  heftige  Beklem- 
mungen und  seitdem  war  es  ein  langsames  aber  bestftndiges  Abwirts- 
gehen,  zuweilen  von  auflebender  Hofiiung  nnterbrochen,  bis  der  ge- 
duldige Patient  am  15.  Juni  1891  im  Alter  von  zw^  und  flknäg 
Jahren  entschlief.  Ein  Gelehrter,  reich  an  Scharfsinn  und  Wissen, 
ein  echter  Philolog  ist  von  uns  geschieden  und,  was  mehr  ist,  ein 
bravor  Mann,  der  wufste  was  er  wollte,  nnd  nur  das  wollte  was  er 
ftir  gut  hielt,  ein  Mann,  wie  sie  unserer  Zeit  so  ntitic  sind,  wie 
Brot.  "Nicht  allein  die  Wissenschaft,  für  weiche  er  ntuli  \\o\  hätte 
leisten  können  und  sicher  auch  geleistet  haben  würde,  weim  ihm  das 
Leben  und  die  Arbeitskraft  länger  erhalten  worden  wären,  verliert  in 
ihm  eine  krSftige  Sttttie;  nicht  allein  stine  Familie,  seine  Sehttler  vnd 
Freunde  werden  ihn  vermissen,  aneh  in  weiteren  Erelseii  madit  sich 
sein  Verlust  fühlbar.  Bis  scheint  mir  aber  unmöglich,  daTs  der  Ehnsl, 
der  Sinn  ftlr  das  Höhere,  die  unbestechliche  Ehrlichkeit,  welche  dm 
Verstorbenen  beseelte,  auf  diejenigen,  welche  mit  ihm  in  Berühmnf 
gekommen  ^ind,  keinen  Einflufs  üben  sollten.  Mehr  noch  yielleicbt 
als  die  Schriften,  in  welchen  derjenige  Teil  seines  Wissens,  welch^^r 
anf  dem  Papiere  fest  gehalten  werden  konnte,  aufbewahrt  bleibt,  vurd 
seine  Persönlichkeit  auch  nach  seinem  Tode  segensreich  auf  die  spä- 
tere Generation  wirken.    Barum  ist  auch  mein  SohlnDswort  nicht  der 


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Johann  Jakob  ConielisMn. 


_  Emil  Kiin. 


63 


Wunsch  »er  rohe  in  Frieden;!  sondern  ich  sage  von  ihm  ans  voller 

n)crzeiiguDg:  sein  Sterben  war  Friede;  er  hat  nicht  vergeblich  ge* 
hM  und  gearbeitet.  Möge  von  uns  allen  einst  dasselbe  gesagt  werden 

könupii. 

(Mit  £riaubnis  des  Herrn  Vi'rfa^^erc,  Prof.  Dr.  J.  v.  Lpcuwon  in  Leiden, 
aus  dem  HoUäudischeu  ins  Deutsche  übertragen.) 

Berlin,  Mai  1892.  H.  J.  Nolthenius. 


Emil  Kurz, 

geb.  den  2.  März  lö27,   gest.  den  21.  August  1891. 

In  Rektor  Kurz  verlor  das  LndwigB-Gyninadnm  in  Httnchen  seinen 
langjfthrigen  Vorstand,  Bayern  einen  seiner  besten  Schulmänner.  Ohne 
nach  Beliebtheit  zu  haschen,  hatte  er  doch  derselben  in  einem  Grade 
sieh  erfreut,  wie  er  selbst  nicht  im  entfemteston  ahnte.  Eine  edle, 
feine,  ideale  Natur,  hatte  er  die  aufrichtigste  Verehrung  aller  genossen, 
die  seiner  Leitung  unterstellt  waren,  und  die  höchste  Achtung  wohl 
bei  allen  gefunden,  die  ihn  kannten. 

Rasch  und  unerwartet  trat  der  Tod  ihn  au.  Wie  seit  einer  Beihe 
von  Jahren,  hatte  sich  Kur  auch  in  den  Herbstferien  1891  nach  seinem 
geUebten  Steinacb  am  Brenner  begehen,  nm  dort  im  gewohnten  Kreise 
von  lieben  Freunden,  za  denen  vor  allen  der  nunmehrige  Bektor  des 
Ludwigs-Gymnasiums,  Fesenmair,  gehörte,  von  des  Jahres  Mtlhen  sich 
zu  erholen.  >Nichts  liefs«,  so  erzflhlt  sein  Nachfolger  in  der  Chronik 
der  Anstalt  1891/92  S.  54,  »nichts  lieN  den  nahen  Verlust  ahnen. 
Noch  am  Ahend  vor  dem  verhängnisvollen  21.  August  weilte  er  anschei- 
nend vollkommen  gesund  und  heiter  in  unserer  Mitte.*  Das  wunder- 
volle Wetter  am  21.  August  verlockte  den  noch  ganz  rüstigen  Manu, 
der  allzeit  Freude  an  der  schönen  Natur  empfand,  einen  in  der  Nähe 
von  Steioach  gelegenen  Berg,  den  Patsdier  Kofel,  zu  besteigen.  Sehen 
seit  mehreren  Jahren  war  es  sein  Wunsdi  gewesen,  diese  Partie  lu 
unternehmen.  F^hen  Hutes  stieg  er  hinan  und  freute  stell  der  entr 
zückenden  Aussicht  Uber  Berg  und  Tlial,  Uber  das  herrliche  Stttck  Land, 
in  dem  er  seit  langem  so  gerne  seine  Ferieaaeit  verbrachte.  Mitten 
auf  dem  Rtlckwege  bemerkte  er,  dafs  er  einen  Gegenstand,  der  als 
Geschenk  seiner  Gattin  ihm  wert  und  teuer  war,  auf  der  Höhe  hatte 
liegen  lassen,  und  da  er  diesen  nicht  missen  wollte,  so  kehrte  er  um 
»nd  mutete  so  seinen  Kräften  eine  allzu  grofse  Anstrengung  zu.  Bei 
dem  erneuten  und  besclüeunigten  Abstieg  machte  ein  Schlaganfall  seinem 
liSben  ein  Ende  —  ein  allzu  frühes  Ende  einem  Leben  voll  Mfthe 
and  Arbeit,  voU  Müde  und  Güe,  voU  weikthiliger  liebe. 


64 


Emil  Kurz. 


Als  sich  die  Nachriclit  von  seinem  plötzlichen  Tode  verbreitete, 
da  erhob  die  Trnnei*  um  den  edlen  Dahingeschiedenen  ifire  Klage  in 
den  weitesten  Kreisen.  Wie  am  Grabe  selbst  durcli  iih  hrere  Redner 
den  Gefühlen  der  ilurhirhtuug  und  Verehrung  herzinniger  Ausdruck 
verliehen  ward,  so  habtu  auch  die  bayerischen  Tagesblätter,  der  Vor- 
stand des  bayerischen  GymnasisUehrervereins,  Rektor  Gerstenecker,  in 
der  letsten  GenernlTersammlnng  and  Bektor  Fesenmair  in  dem  genamitfln 
Berichte  dem  Verewigten  einen  warmen,  ehrenTollen  Naefamf  gewidmet 
Nachstehendes  ist  ein  Auszug  ans  dem  Nekrolog,  der  in  den  >Blitl»v 
t  d.  bayer.  Gymnasialschnlwesenc  Bd.  28  S.  147 ff.  erschienen  ist. 

Emil  Kurz  war  geboren  zu  Nürnberg  am  2.  Marz  1327  als 
viertes  Kind  des  damaligen  Militärassessors  Martin  Kurz.  Zwei  Jahre 
später  wurde  der  Vater  als  Oberauditor  ins  Geueralauditoriat  nach 
München  beruk  n  Seit  dieser  Zeit  ist  München  för  Emil  Kurz  di* 
einzige  Heimat  geblieben.  In  München  besuchte  er  die  Volksschuit. 
die  Lateinschule  (1887 — 41),  das  von  Fröhlich  geleitete  Alte  Gynrna- 
sivm  (1841— 4&)  nnd  die  UniYersit&t  (1845—49).  In  MOnchen  eriuett 
er  seine  erste  Anstelinng  als  Aashilfslehrer  (1849)  and  als  Assistent 
(1860)  —  Assistent  eben  jenes  Rektors,  dessen  Nachfolger  er  fbif- 
nndzwanzig  Jahre  spftter  werden  sollte.  Hier  worde  er  auch,  und 
zwar  ohne  jemals  die  Hauptstadt  verlassen  zu  müssen,  zum  Studien- 
lehror  (1853),  zum  Gymnasialprofessor  (1861)  und  zum  Rektor  i  l875> 
befördert.  Es  war  ihm  vergönnt,  an  einem  und  deraseiben  Gymnnf?i!iin, 
am  I.udwi.t;s-(ryniii;isium,  vom  Assistenten  /ur  höchsten  Stelluag 
avancieren  zu  dürfoo.  An  diesem  Gymnasiuni  liing  er  aber  auch  mit 
der  gröfsten  Liebe,  mit  einer  Liebe,  die  so  weit  ging,  dafs  er  über 
das  Altertftmliche  nnd  teilweise  Zweckwidrige  dee  GebAndes,  ja  noch 
Uber  manches  andere,  was  in  Richer  Biditnng  Hegt,  gerne  hinwegsah. 
Freilich  mochten  ihm  diese  Mangel  nicht  so  schlimm  erscheinen,  wemi 
er  sich  der  Stätte,  wo  er  selbst  den  ersten  lateinischen  Unterrii^C 
genossen  hatte,  erinnerte,  eines  häfslichen  und  gesundheitswidrigeii 
Gebäudes  mit  dunklen  Grtntzen  und  schmutzigen  Stuben.  Felix  Pahn. 
der  gleichfalls  in  diesem  *  iLM^narti^on  Musentempel  die  Anfauijsjrründe 
des  Lateinischen  erlernte,  tüiwult  von  demselben  ein  anschaulicbei 
Bild  in  seiner  Selbstbiographie  (1,  166flf.). 

Als  zehnjähriger  Knabe  war  Kurz  in  jene  Lateinschule  an%e- 
nemm«!  worden,  als  acfatsehiyähriger  Jüngling  absolvierte  er  das  Gy»- 
naatom.  Schon  hei  seinem  übertritt  an  die  üniversitflt  war  er  tot 
entschlossen,  sich  der  Philologie  zuzuwenden.  Nnn  gab  es  maDcherlei 
Dinge,  die  dazu  angethan  waren,  ihn  an  einem  ernstlichen  Betrieb  4er 
Studien  zu  hindern:  so  sein  Beitritt  zum  Corps  Palatia  und  überhaupt 
seine  Liebe  zum  geselligen  Verkehr,  die  ihn  nie  in  seinem  Leben  ^>^^- 
liers,  sowie  der  Beitritt  zu  dem  bekannten  Freicorps,  das  die  Studie- 
renden der  Münchner  Universität  1848  errichteten.  Seiner  Pflicht  aber 
wurde  er  nicht  untreu.  Ja,  er  that  m  gewisser  Beziehung  mehr,  als 
diese  forderte.  Das  Ziel  seiner  Wünsche  ging  nie  über  den  Bemf 
eines  Gymnasiallehrers  hhums,  es  war  aber  höher  gesteckt  als  4iM 
sonst  gewöhnlich  der  Fall  ist.   Ihm  genügte  nicht  die  Vorberettung 


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Emil  Kurz. 


65 


auf  die  Disciplinen  der  Staatsprüfung.  So  betrieb  er  fleifsig  das  Fran- 
zösische, das  Italienische,  das  Englische.  In  erstgenannter.  Sprache 
erwarb  er  sich  besonders  gediegene  Kenntnisse,  die  später  bei  den 
Absolutorialprtkfungen  die  Bewunderung  aller  Kollegen,  auch  die  des 
Lehrers  des  Französischen,  in  hohem  Grade  erregten.  Sichtlich  besafs 
er  kein  geringes  Spraclientalent,  wobei  ihm  sein  ausgezeichnetes  Gedächt- 
nis sehr  zu  statten  kam.  Dem  Studium  der  klassischen  Philologie 
selbst  oblag  er  mit  jener  idealen  Liebe  zum  Berufe,  welche  mit  den 
Gegenständen  des  Studiums  um  ihrer  selbst  willen  sich  beschäftigt  und 
himmelweit  entfernt  ist  von  der  gewöhnlichen  Geistesrichtung  der  Uti- 
litarier,  die  sich  ein/ig  und  allein  von  der  Rticksicht  auf  den  Staats- 
konkurs leiten  lassen.  Darum  besuchte  er  auch  fleifsig  das  philolo- 
gische Seminar  von  Thiersch  und  Spengel.  Diesen  beiden  bcrtlhmten 
Gelehrten  wurde  er,  wofür  Beweise  vorliegen,  ein  lieber  Schtller. 

Schon  als  Studiereuder  der  Universität  (1848/49)  wurde  er  als 
Hilfslehrer  an  demselben  Gymnasium  verwendet,  das  er  wenige  Jahre 
vorher  als  Abiturient  verlassen  hatte.  Drei  Monate  lang  führte  er  das 
Ordinariat  der  dritten  Gyranasialklasse  (Unterprima).  Unter  den  Schü- 
lern jenes  Kurses  befand  sich  auch  Felix  Dahn.  Dieser  gibt  in  dem 
obenerwähnten  Buche  S.  219  über  Kurz  ein  Urteil  ab,  das  zur  Hälfte 
eine  hübsche  Anerkennung,  zur  Hälfte  aber  auch  einen  leisen  Tadel 
enthält.  Indem  er  nämlich  über  den  häufigen  Wechsel  der  Lehrer, 
der  in  jener  Klasse  während  des  Jahres  fast  in  allen  Fächern  eintrat, 
mit  Recht  mifsfällig  sich  äufserte,  bemerkt  er:  »Zuletzt  kam  Kurz,  ein 
höchst  anregender,  blutjunger  Herr,  dem  wir  bösen  Buben  leider  nicht 
genug  folgten.«  Es  nnifs  eben  auch  der  geborne  Pädagoge  bei  seinem 
Eintritt  in  den  Beruf  das  Lehren  und  Erziehen  erst  lernen.  Rektor 
Hutter  aber,  Kröhlichs  Nachfolger,  gab  im  Jahre  1850,  sicherlich  mit 
einer  sonst  an  ihm  nicht  gewohnten  Milde,  dem  jugendlichen  Kandidaten 
amtlich  das  Zeugnis,  dafs  :^ derselbe  in  Absicht  auf  Kenntnisse  und 
Lehrgabo  als  sehr  gut  (jualifiziert  sich  erwies,  sowie  auch  seinem 
Fleifse  und  seinem  Eifer  für  Zucht  und  Ordnung  Anerkennung  gezollt 
werden  mufs.« 

Da  Kurz  nach  dem  philologischen  Staatsexamen,  das  er  im  Ok- 
tober 1849  mit  dem  besten  Erfolge  bestanden  hat,  zunächst  nur  vorüber- 
gehende Verwendung  fand,  so  konnte  er  auch  noch  1849/50  die  Se- 
minare von  Thiersch  und  Spengel  besuchen.  Spengel  gewährte  ihm 
auch  die  Gunst  eines  collegium  privatissimum ,  zu  welchem  nur  noch 
Anton  Linsmayer,  der  nachmalige  Rektor  des  Max -Gymnasiums  in 
München,  beigezogen  wurde  und  Wilhelm  v.  Christ,  der  vorjährige 
Rektor  der  Münchener  Universität.  In  diesem  Privatissimum  behan- 
delte S])engel  die  Reden  des  Isocrates,  und  zwar  in  so  raschem  Zuge, 
dafs  z.  B.  in  zwölf  Zusammenkünften  zehn  Re<len  durchgegangen  wurden, 
ja  die  grofse  Rede  r.tot  uundnaecoi  bei  drei  Zusammenkünften  in  sechs 
Stunden,  Thiersch  aber  übertrug  dem  Kandidaten  nicht  nur  die  Obhut 
über  die  Bibliothek  des  philologischen  Seminars,  sondern  machte  ihn 
auch  im  Jahre  1850  eine  Zeit  lang  zu  seinem  Amanuensis.  Als  solcher 
Latte  Kurz  die  ziemlich  unleserlichen  Manuskripte  seines  Lehrers  in 

Nekrolotfo  iöU2.  ü 


oogle 


M 


Emil  Kurs. 


eine  losbaro  Schrift  umzusetzen,  Korrokturb(3gcn  \n  n   dgl.  So 

mufste  er  auch,  als  der  Praeceptor  Bavariae  im  Oktober  1850  vom 
Ministeriuiii  aufgefordert  wurde,  ebenso  wie  Spengel  tut  Reform  des 
Gymuasialschulplanes  seine  »ResoluUoneui  schriftlich  mitzuteileu,  die 
▼on  Thiemli  ihm  diktiertmi  Oeduikeii  niedenehreibeD.  Maodieii  Paokt 
flo  gesteht  er  seinem  Freande  Friedlein,  dem  nachmaligen  Stndienrek- 
tor  in  Hof,  konnte  er  nnr  mit  Wideririll«!  zu  Papier  bringen.  Es 
sollte  leider  nicht  das  letztemal  sein,  dafs  er  Ober  Rtfonnvorschlflge 
oder  Ober  Bestiramungen  eines  Schulplanes  mifsmntig  den  Kopf  schottelte. 

fileichzeitit»  bofriob  pr  teils  mit  ^einon  wackeren  Freunden  Frif 
lein  und  Linsmayer,  teils  für  sich  auf-  <  itrigste  die  Lektüre  der  Kia^- 
siker.  Dieses  freigewählte,  Ober  verschiedene  Schriftsteller  sieh  er- 
streckeniie  Selbststudium  setzte  er  auch  dami  noch  fort,  als  der  Lehr- 
beruf ihn  nötigte,  sich  eingehend  mit  der  ihm  vurgcschriebeueu  Lektüre 
gewisser  Schnlantoren  za  befassen.  Seine  DebDngsbeschftfligung  aber 
war  nnd  blieb  das  Studium  der  ntttsehen  SchriftsteUer.  Anf  diesem 
beruhen  die  hübschen  littorarischen  Arbeiten,  mit  denen  er  später  ber- 
Tortrat. 

Unmittelbaren  Anlafo  aber  paben  lüerzu  die  Verpflichtungen  and 
Bedürfnisse  der  Schule.  Die  Frucht  der  Deniostheneslektüre .  die  er 
in  der  Oberklassp  zu  leiten  hatte,  wnr  IHo?  da<  Pro^rramni  *  t'ber  die 
Zeitbestimmung  der  ersten  Kede  (ies  liemosthenes  gegen  Philipp.« 
Das  umfassende  und  sorgfältige  Studium  der  attischen  Schrift ^tel!<»r 
hat  ferner  Kurz  befähigt  und  es  ihm  ermöglicht,  binnen  anderthalb 
Jahren  seine  Grammatik  der  Syntax  der  griechischen  Spradie  sn  schrei* 
ben  (1862),  welche  die  Fortsetzung  des  von  Englmann  bearbeftetcB 
etymologisehoi  Teiles  und  ein  Pendant  zur  lateinischen  Scilnigrammatik 
desselben  Verfassers  bilden  sollte.  Die  Idee  zu  dieser  Arbeit  wnr  von 
Englmann  ausgegangen,  an  dem  er,  wie  an  Bauer,  dem  verdienten  Rek- 
tor des  Wilhelms -Gymnasiums  in  München,  einen  weiteren  lieben  und 
treuen  Freund  gefunden  liatte.  Dem  neuen  liuche  ist  e-^  hrknr!i  tüch 
in  kurzer  Zeit  gelungen,  einen  grofsen  Kreis  von  Freunden  zu  ge- 
winnen; auch  jetzt  ist  es  noch  an  vielen  Anstalten  eingeführt.  —  AH 
Friedlein  mit  Tod  al  gni'^  (1875J,  erschien  niemand  geeigneter,  das  vou 
ihm  verfafste  griechische  Lesebuch  herauszugeben,  als  Eon;  dieser 
besorgte  die  folgenden  Auflagen  gewissenhaft  nnd  gut.  Seine  bedes- 
tendsto  Ldstung  aber  ist  die  mit  erklirenden  Anmerkungen  Tersehene 
Schulausgabe  von  Xenophons  Hellenica  (1873  and  1874),  welche  an 
Gediegenheit  zweifellos  über  die  von  Büchsenschfltz  empormgt  und  der 
Breitenbach'si'hen  gcwlfs  gleichkommt.  Grosser  hat  bei  seiner  "Bear- 
beitung derselben  Xeuopbontisclien  Schrift,  wie  er  in  der  Torrede 
dankbar  anerkennt,  reiche  Belehrung  ans  dem  Kurz'>>rhen  Werke  g^ 
schöpft.  In  Bursians  ^Geschichte  der  klassischen  Dulohnzie  in  Deut'i.-h- 
land«  (8.  U05)  ist  des  Buches  auch  ehrende  Ktwaimung  geihan.  Bald 
nach  dem  Erscheinen  seiner  Ausgabe  wurde  er  in  eine  Htterariscbe 
Fehde  mit  Bflchsenschtttz  ▼erwickeit  (Zdtsohrift  f.  d.  G^mnasialwesesa 
27,  786 C  u.  BL  f.  d.  bayer.  O.  Bd.  XI  S.  81  IT.);  in  dieser  neigte  er 
mehr  Sachkenntnis  als  Gewandtheit  in  der  Polsmik.    In  die  glelehe 


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Emil  Karz. 


67 


Zeit  (1873  u.  1875)  fallen  zwei  Programme,  in  denen  er  zu  verschie- 
denen Stelleu  von  Xenophons  Griechischer  Geschichte  kritische  und 
exegetische  Bemerkungen  giebt,  die  ebenso  wie  seine  Ausgabe  eine 
feine  Beobachtung  des  attischen  und  insbesondere  des  Xenophontischen 
Sprachgebrauchs  bekunden.  Auch  die  Blätter  f.  d.  bayer.  GjTnnasialschul- 
wesen  hatten  ihn  zum  Mitarbeiter;  es  genüge,  auf  die  gehaltvolle  Ab- 
handlung »zu  Lysias  und  Demosthenesc  Bd,  XI  S.  335 flf.  hinzuweisen. 
—  Seine  letzte  Publikation  waren  »Aufgaben  zum  Übersetzen  ins  Grie- 
chische für  die  oberen  Klassen«  (Programm  1880).  Die  Themen, 
vierundfünfzig  an  Zahl,  sind  keineswegs  ausschliefslich  griechischen 
Autoren  entnommen,  wie  die  meisten  derartigen  Sammlungen;  sie  be- 
handeln grofsenteils  moderne  Stoffe.  Die  Art  der  Komposition  und 
die  Angaben  im  Glossar  verraten  zur  Genüge,  welch  gründliche  Kennt- 
nisse in  der  griechischen  Sprache  Kurz  besafs.  Am  augenfälligsten  aber 
tritt  dies  in  den  erklärenden  Anmerkungen  seiner  Xcnophonausgabe 
und  in  den  erwähnten  kritisch-exegetischen  Studien  zu  Tage.  Römer 
nennt  Um  daher  in  der  Widmung  seiner  akademischen  Schrift  »Studien 
zur  handschriftlichen  t'berlieferung  des  Äschylus«  (1888)  mit  Recht 
den  »feinen  Kenner  der  Attiker«. 

Nicht  so  bedeutend,  aber  immerhin  von  achtunggebietendem  Um- 
fange waren  seine  Kenntnisse  in  der  lateinischen  Sprache  und  Litteratur. 
An  höchster  Stelle  wufsto  man  diese  seine  Tüchtigkeit  auch  wohl  zu 
schätzen  und  zu  würdigen.  Denn  wie  ihm  öfters  der  ehrenvolle  Auftrag 
zu  teil  geworden  ist,  eine  griechische  Prüfungsaufgabe  für  das  Gymnasial- 
absolutorium  einzusenden,  so  wurde  er  auch  wiederholt  aufgefordert,  eine 
lateinische  Arbeit  in  Vorlage  zu  bringen.  Es  ist  dies  ein  öffentliches 
Geheimnis;  der  bescheidene  Rektor  Kurz  sprach  nie  davon.  Im  allge- 
meinen aber  brachte  er  den  römischen  Schriftstellern  nicht  jene  Sym- 
pathie, nicht  jene  Begeisterung  entgegen,  wie  den  griechischen.  Ciceros 
Reden  jedoch,  ebenso  Tacitus  las  er  mit  Lust  und  Liebe,  sowohl  für 
sich  als  auch  mit  den  Schülern.  Geradezu  einzig  aber  war  seine  Inter- 
pretation der  Satiren  und  Episteln  des  Horaz.  Hierin  war  er  Meister. 
In  der  Übersetzung  verband  er  Präcision  des  Ausdrucks  mit  Anmut 
und  Eleganz,  in  der  Erklärung  vollends  verstand  er  es  bei  der  Schärfe 
seines  Geistes  und  bei  der  Tiefe  seines  Gemütes  ganz  vortrefflich,  dem 
Dichter  nachzufühlen  und  nachzudenken.  Die  nötigen  antiquarischen 
Notizen  zu  geben  und  die  Gedankenführung  im  einzelnen  und  im  ganzen 
klar  darzulegen,  das  ist  keine  beson<lere  Kunst,  das  mufs  jeder  Inter- 
pret zu  leisten  im  stände  sein,  aber  dem  Schüler  so  recht  zum  Be- 
wufstsein  zu  bringen,  worin  das  Hübsche  und  Reizende,  das  Neckische 
und  Launige,  das  Feine  und  Taktvolle,  und  wie  alle  die  Nüancen  ästhe- 
tischer Würdigung  heifsen  mögen,  gerade  liege  —  wodurch  dann  der 
Schüler  notwendig  so  gefesselt  werden  mufs,  dafs  er  unwillkürlich  mit 
ganzer  Seele  in  den  eigenartigen  Reiz  der  Dichtung  sich  versenkt  — 
das  vermag  nur  ein  feingebildeter,  ein  feinfühlender  Lehrer.  Rektor 
Kurz  gelang  dies  fast  spielend.  Gelegenheit,  diese  ungewöhnliche  Ge- 
schicklichkeit des  erfahrnen  Schulmannes  zu  bewundem,  bot  sich  in 
jedem  Jahre  jenen  Kollegen,  welche  nach  der  Bestimmung  der  Schul- 


68 


Efliil  Eon. 


Ordnung  bei  der  niüudlichen  Absolutorialprüfuug  zugegen  sein  muri>U:ii. 
Alljährlich  gaben  diese  Kollegen  ihrer  Bewnndening  unvertK^eaeB 
Ausdruck.  Unser  Sektor  war  in  sotehen  Stunden,  wo  er  die  Abitu- 
rienten aus  der  HoradektQre  examinierte,  in  Walirheit  ein  I^ehrer 
der  Lehrer. 

In  den  ersten  Jahren  seiner  Lehrtbätigkeit,  wie  ancb  schon  in 
den  letzten  Jahren  seines  Universität^studiums  erfreute  sich  Kurz 
koin^^swegs  einer  guten  Gpsuii'Dirit.  Hartnäckige  Katarrlie.  häufige 
Kongestionen,  ein  von  einer  vernat^hlässijjten  I  nngenentzönduug  zurück- 
gebliebenes Brustleiden  mit  Bluthnstoii  drückten  ihn  schwer  nieder. 
Todesahnungen  schwebten  ihm  fort  und  fort  vor  der  Seele.  Als  ihm 
erst  gar  ein  älterer  Bruder  starb,  an  dem  er  mit  zärtlicher  Liebe 
gehangen  hatte,  da  glaubte  er  ganz  sicher,  gleichfoUs  sehr  bald  den 
unabwendbaren  Sducksal  zu  verfallen.  Nock  weitere  Nakziing  fand 
Beine  Schwermut,  als  ilun  ün  Schreckensjahre  1864,  in  dem  die  äiolera 
so  viele  Opfer  forderte,  sein  wackerer  uiul  treuer  Freund  Heinrich 
Wolf,  von  der  tOckischen  Krankheit  plötzlich  ergriffen,  nach  fänfcin- 
halb>tUn(iig(Mn  Leiden  verschieden  war.  Notizen  im  Tagebuche,  kleioe 
G(  iii<  hte,  brietiiche  Mitteilungen  an  Friedlein  geben  davon  betrübende 
Kunde. 

Dipse  dttstere  Stimmung  verlor  sicli  völlig  seit  seiner  Yermählnng. 
Am  31.  Mkki  1856  sclüofs  er  den  Bund  der  Ehe  mit  Elise  Wolf,  einer 
Sdiwester  des  eben  erwthnten  Freundes.  UngetrAbtes  GlQck  aber  halte 
der  Himmel  ihm  nicht  beschieden.  Lange  Zeit  krankte  seine  Fran  an 
einem  schweren  Lungenleiden,  dem  sie  trotz  der  anfopfemden  Pflege, 
die  ihr  (luicli  die  innige  Liebe  ihres  Gatten  zu  teü  geworden,  sdion 
im  elften  Jahre  der  Ehe  erlag.  Mit  drei  Kindern  stand  er  s^dunerr- 
gebeiiirt  am  Sarge  der  Kdlen,  deren  Engelsgüte  ihn  von  dem  ersten 
Augenblicke  an.  wo  er  sie  kennen  «relcrnt,  mit  Bewunderung  «r^ülit 
hatte.  In  die  Fürsorge  ftlr  die  Kinder  teilte  i>ich  mit  ihm  nacli  «ieoi 
schweren  Sehieksalsschla(»e,  der  ihn  betroffen,  die  jüngste  Schweiler  der 
Verstorbenen,  Friederike,  und  da  sie  mit  treuer  Iliugabe  die  Mutter^ 
stelle  an  seinen  lieben  Knaben  vertrat,  so  bot  er  ihr  nach  fQnQ ährigem 
Witwerstande  Herz  und  Hand.  Es  war  eine  Ehe,  die  beide  Teile 
reich  beglftckte.  —  Manch  schwere  Sorge,  manch  bitteres  Leid  hatten 
die  Jugendjahre  und  der  Anfang  des  Miuinesalters  fiber  Kmil  Kurz 
gebracht,  desto  schöner  sollte  sich  ihm  das  Leben  auf  der  WÜne  des 
Hannesalters  und  sein  Lebensabend  gestalten. 

So  stellte  ihn  (l:t-  Vertrauen  der  Amtsgenossen  wiecierhojt  (  IStiV 
und  1870)  au  die  Spitze  des  Vereines  von  bayerischen  Gymnasialleh- 
rem,  bei  dessen  Begründnny  (1ÖG4)  und  Organisation  er  in  hervor- 
ragender Weise  miiguvviikt  hatte.  Die  Geradheit  seineb  Wesens  ver- 
leugnete sich  auch  hier  nicht;  charakteristisch  sind  folgende  Worte  des 
Nachrufes,  den  er  in  der  siebenten  Generalversammlung  (1870)  dem 
Rektor  Lndwig  von  Jan  widmete:  verschied  am  10.  April  1869, 
zwar  nicht  dekoriert  dmcli  einen  bayerischen  Orden,  aber  geschmückt 
durch  seine  weit  aber  Bayerns,  ja  Deutschlands  Grenzen  hinausrei- 
dienden  Verdienste. €   Frei  und  offen,  wie  er  es  fUr  seine  Pflicht  er- 


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Smfl  Km« 


69 


achtete,  spraeh  er  aus,  was  nach  seiner  und  seiner  Amtsgenossen 
Meinung  der  Sdrale  not  fhat  Wenn  femer  der  Stand  der  bayerischen 

Gymnasiallehrer  im  Vergleiche  mit  den  Kollegen  in  anderen  deutschen 
Lftndem  sich  im  ganzen  einer  günstigeren  Stellang  erfreut,  so  verdanlct 

er  dies,  wie  dem  Wohlwollon  dor  Regierung  und  dorn  Entgegenkommen 
der  Volksvortrctung.  so  auch  dom  angestrengten  und  rastlosen  Bemühen 
des  Roktors  Kurz  und  der  ilim  verbündeten  gleichgesinnteu  uud  streit- 
baren Vorkämpfer  des  Standes. 

Die  schönsten  Verdienste  aber  erwarb  sich  Kurz  durch  seine 
Thätigkeit  als  Lehrer  und  als  Relctor.  Von  der  obersten  Schulleitung 
wurde  ihm  auch  wiederholt  die  hOcliste  Anerkennung  ausgesprochen 
und  sowohl  seine  TQchtigkeit  und  Gewissenhaftigkeit  im  Lehrberufe 
als  auch  seine  Festigkeit  und  Umsicht  in  der  Leitung  der  Studienanstalt 
rühmend  hervorgehoben.  Am  31.  Bez.  1878  wurde  er  mit  dem  Ver- 
dienstorden vom  hl.  Michael  I.  Klasse  (ä.  0.)  ausgezeichnet. 

Es  war  knino  geringe  Bürde,  die,  sritdem  er  das  Rektorat  des 
Ludvvips-Gymnasiiiiiis  ftibrto,  ihm  auf  die  Schultern  gelegt  war.  Als 
sein  Anitsvorgüngor  mit  Tod  abging,  zäldte  die  (neunklassige)  Studien- 
anstalt in  14  Kursen  530  Schüler.  In  den  folgenden  Jahren  nahm  der 
Zudrang  zu  den  Studien  derart  zu,  dafs  am  Ludwigs-Gymnasium  über 
1000,  ja  Uber  1100  Schltter  inscribiert  wurden,  und  dafs  scUieOslich 
die  unterste  Klasse  in  nicht  weniger  als  5,  die  ganse  Anstalt  in  24 
Kurse  geteilt  werden  mufste,  die  teilweise  in  einer  Filiale,  ja  eine 
Zeit  lang  in  zwei  FOialen  untergebracht  wurden,  bis  man  sich  endlidi 
zur  Gründung  eines  neuen  Gymnasinms  entschlofs.  Kurz  aber  war 
der  Aufgabe,  die  man  ilini  stellte,  wold  gewachsen.  Ja,  man  glaube 
nicbt,  dafs  er  unter  der  ArboitslT^t  viel  gosoufzt  liabe.  5>  Aoquam 
memento  rebus  in  arduis  sorvare  nicntenK  batte  er  als  zwanzitij «Ihriger 
Jüngling  zum  Motto  oinos  Tagebuches  gewühlt,  und  dieses  Wort  des 
Horaz  war  ihm  auch  tief  in  die  Seele  geschrieben.  In  eben  jenem 
Tsgebuche  sagt  er  von  sich,  dafs  die  laequa  mensf  ein  glllcldiches 
Eärbteil  sei,  für  das  er  dem  Himmel  noch  in  der  letzten  Stunde  danken 
werde.  Dieser  Gleichmut,  diese  Seelenruhe  erregte  das  Staunen  aller, 
die  ihn  trotz  der  Wucht  und  Hasse  der  Amtsgeschäfte  nie  mOrrisch 
und  verzagt,  sondern  immer  wohlgemut  und  heiter  sahen. 

Wie  seine  Seelenruhe,  so  war  auch  seine  Seelengröfse  zu  bewun- 
dern. Ängstlich  war  er  als  junger  Mann  bemüht,  den  Angohöripfen 
seine  kftrporlicben  Leiden  zu  verboimlichen,  um  ihnen  nur  ja  keinen 
Kummer  und  keine  Sorge  zu  marben.  » In  sorgenvoller  Lage « ,  so 
schrieb  er  an  seinen  Herzensfreund  Friedlein,  »verschliefse  ich  mich 
am  liebsten  in  mich  selbst,  um  nicht  die,  die  ich  liebe,  damit  behelligen 
zu  mflssenc.  Ferner  lebte  und  wirkte  er  ganz  nach  dem  Worte  Pesta- 
lozzis: iBarin  liegt  wahres  Glftck,  von  andern  immer  das  Beste  zu 
glauben,  wicTiel  vom  Gegenteile  man  auch  sehen  und  hören  mag.€ 
Auch  wo  er  vermuten  konnte,  ja  wo  er  sicher  wissen  mufste.  dafs 
sein  Wohlwollen  und  seino  Tlorzlichkeit  nur  mit  Undank  ihm  gelohnt 
werde,  fuhr  er  dennoch  fort,  in  Selbstverläugnung  den  Weg  der  Liebe 
zu  wandeln.  Das  erhebende  BewuTstsein,  seine  Pflicht  zu  thun,  gereichte 


70 


JSm\  Kurs. 


dem  selbstlosen  Manne  zar  voQsten  Befriedigung.  Bei  »einer  Berufs- 
Stellung:  blioben  Kränkungen  ihm  nicht  er5?part,  ja  man  hat  >oin(7m 
Herzen  manchmal  recht  wehe  getban*,  das  duTaoaeeh  :\hßr  kanute  er 
nicht,  durchdrungen  vom  hohen  Geiste  des  Christenunns  vergalt  er 
Böses  vielmehr  mit  Gutem.  Wie  in  Berufsfreudigkeit  uud  Pflirhttrene, 
so  ging  er  auch  iu  dir  Kuuät  des  Duldens  seinem  LehrerkoUegiuiu  mi; 
dem  schönsten  Beispiele  voran. 

Dieser  Edelmut,  diese  erhabene  Gesinnmig  strahlte  tob  jenem  herr- 
lichen Lichte  aus,  das  verUirend  über  seinem  ganzen  Wesen  schwebte: 
▼on  seiner  Herzensgüte.  Hersensgate  war  die  hervorstechendste  Eigen- 
schaft, der  Grundsug  seines  Charakters.  Seine  FreundUcbkeit  and 
Zuvorkommenheit  gegen  die  Lehrer,  sein  "Wohlwollen  gegen  die  Schüler 
der  Anstalt  kamitr  keine  Groüzen.  Nicht  selten,  das  müssen  wir  sre- 
stehen,  ging  er  in  seiner  (itlte  sogar  zu  weit.  Ungern  z.  B.  entzog  er  anuen. 
aber  leichtsinnigen  und  trägen  Schülern  die  Verjiün'^tiprung  der  Befrei iin^ 
von  der  Entrichtung  des  Klassengeldes,  tur  durltige  Schüler  tbat  er, 
was  nur  immer  in  seinen  Kräften  stand.  Teils  suchte  er  ihnen,  wo 
er  nur  konnte,  Kosttage  su  verschaffen,  teils  wies  er  ihneii,  wenn  sie 
höheren  Klassen  angehörten,  Instruktionen  su.  Rtthrend  war  es  aium- 
sehen,  mit  welchem  Zartgeftthle  er  die  ans  Unterstützungsfonds  u.  dgL 
fliefsenden  Geldbeträge  an  die  Armen  verteilte.  Robig  abweisend  nahm 
er  den  Dank  der  Beschenkten  hin,  den  einen  zu  angestrengterer  Tbi- 
tigkeit  ermuntemd,  dem  andern  Worte  'les  Trohes  und  dt^r  Anerkennunf 
zollend.  Keiner  sollte  ftlhlen,  dafs  er  eiuc  Wohlthat  empling.  Reichten 
die  Mittel  nicht  aus,  um  die  Menge  der  Hilisbedürftigen  /u  befriedigen, 
so  buite  er  nicht  selten  fast  unbemerkt  aus  der  eigenen  Börse  etliche 
Goldstücke  hervor,  damit  auch  der  Letzte,  der  weniger  Würdige  noch 
eine  Gabe  erhalte.  Man  sah  es  diesem  Manne  am  Gesidite  an,  wie 
glüddich  er  war,  wenn  er  geben  konnte.  —  Gleiche  Hersensgüte  seigte 
er  auch  gegen  die  Eltern  der  Schiller.  Mancher  Vater,  manche  Motter 
betrat,  halb  gebrochen  vor  Kummer,  schweren  Herzens  die  SchweUe 
des  RektoratPf?.  Der  Rektor  aber  wufste,  wie  viele  Sorgen  alle  Eltern 
um  ihre  Kinder  durobziimachen  haben,  und  so  hatte  er,  wenn  er  anrb 
sehr  erzürnt  erschemen  mochte,  doch  auch  wieder  gute  Ratschlage 
oder  tröstende  Worte  fürs  wunde  Herz  des  gel  uLiif^n  Vaters,  der 
jauunernden  Mutter.  —  Und  die  Lehrer  seines  Gyaiua^-mms,  alle,  die 
seiner  Leitung  unterstanden,  wie  viele  Beweise  freundlichen  Entgegen- 
kommens,  fbrsoigUchen  Wohlwollens  haben  diese  von  ihm  empfangen! 
In  seiner  liebenswtürdigkeit  und  Dienstfertigkeit  scheute  er  keine  Opier 
an  Muhe  und  Zeit  Wenn  ein  Kollege  erkrankte,  so  besorgte  er  gerne 
selbst  einen  Teil  der  Aushilfe,  ja,  wenn  es  ihm  möglich  war,  diese 
ganz  allein.  Als  ihm  jemand  einmal  bemerkte,  es  könne  doch  wohl 
dieser  oder  jener  Assistent  zur  Aushilfe  herangezogen  worden,  da  sapt? 
er  mit  nachdrucksvollem  Ernste:  >Die  jungen  Leute  darf  man  nicht 
auspressen  wie  Citronen;  sie  sollen  dem  Staate  noch  lange  dienen«. 
Als  der  Sekretär  der  Anstalt  vor  mehreren  Jahren  in  eine  schwere 
Krankheit  fiel  und  volle  vier  Wochen  den  Obliegenheiten  seines  Berufes 
nicht  nachkommen  konnte,  da  Tersah  der  gute  Rektor  gans  allein  den 


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Emil  Kurz. 


71 


Dienst  des  ErkranktCD,  und  das  zu  einer  Zeit,  wo  die  Anstalt  mehr 
als  tausend  Scliüler  zählte. 

Über  Salzmanns  Thürschwellc  in  Schnepfeuthal  standen  die  Buch- 
staben D.D.H.,  d.  h.  Denken,  Dulden,  Handeln.  Heutzutage  ist  man 
wohl  davon  abgekommen,  solche  geheimnisvolle,  symbolische  Zeichen 
als  pädagogische  Signale  zu  verwenden.  Wären  die  drei  Buchstaben 
im  Ludwigs-Gymnasium  über  der  Thüre  des  Rektorates  gestanden.  Kurz 
hätte  bei  der  Schlichtheit  seines  Wesens,  die  nicht  schöne  Worte,  son- 
dern gute  Thaten  liebte,  sicherlich  jenen  pädagogischen  Einfall  über- 
tünchen lassen.  Und  doch  hätten  die  Worte  selbst,  wie  aus  Vor- 
stehendem ersichtlich  ist,  mit  Fug  und  Recht  über  seiner  Thürschwelle 
stehen  dürfen.  Sein  ganzes  Wissen,  Fühlen  und  Können  stellte  er  in 
den  Dienst  der  Schule.  Vor  der  Sorge  für  den  Nutzen  der  Anstalt, 
sowohl  der  Lehrer  als  auch  der  Schüler,  liefs  er  die  Rücksicht  auf 
die  eigenen  Wünsche,  auf  das  persönliche  Interesse  zurücktreten.  Er 
selbst  dachte,  duldete,  handelte  für  das  höchste  Ideal  seines  Lebens, 
die  Schule.  Ebenso  liefs  er,  was  seine  Schüler  betrifft,  es  sich  ernst- 
lich angelegen  sein,  die  Denkthätigkeit  und  überhaupt  die  geistigen 
Fähigkeiten  derselben  zu  entwickeln,  ihre  Willensthätigkeit  einer  geeig- 
neten Zucht  zu  unterwerfen,  durch  Arbeit  die  Schüler  zur  Arbeit  zu 
erziehen. 

Diesterweg  sagt  einmal:  »Wir  bilden  keine  Gesinnungf,  und  ein 
andermal:  >In  dem  Mangel  an  Charakterbildung  liegt  die  Schwäche 
unserer  Schule,  wie  die  Schwäche  unserer  Erziehung  überhaupt«. 
Solcher  Vorwurf  trifft  unsern  Rektor  nicht.  Die  Herzensbildung  der 
Jugend  vernachlässigte  er  nicht  über  dem  Bemülien,  dieselbe  mit  guten 
und  tüchtigen  Kenntnissen  auszustatten.  Was  in  der  Neujahrsnacht 
von  1845/46  der  kaum  an  die  Universität  übergetretene  Jüngling  in 
sein  Tagebuch  schrieb:  »Nicht  die  geistige  Ausbildung,  nein,  die  sitt- 
liche Veredlung  sei  das  erste,  das  heiligste  Streben  des  Menschen«, 
das  war  auch  dem  Manne  Norm  für  die  ganze  Lebenszeit.  Er  suchte 
ebenso  auf  das  Gemüt  einzuwirken,  wie  den  Geist  anzuregen  und  zu 
entwickeln.  Bei  dieser  geistigen  und  moralischen  Ausbildung  der 
Schüler  ging  sein  Streben  dahin,  dieselben  immer  mehr  an  Selbstthä- 
tigkeit,  an  Selbständigkeit  zu  gewöhnen.  Frei  von  aller  Pedanterie, 
war  er  auch  ein  Feind  der  Schablone,  die  allmählich  jetzt  ihren  Triuraph- 
zug  durch  die  Schule  zu  halten  scheint.  Er  gewährte  seinen  eigenen 
Schülern  unleugbar  eine  gewisse  Freiheit,  nach  der  Meinung  mancher 
Kollegen  sogar  in  zu  grofsem  Mafse.  >Je  mehr  einer  darnach  strebt, 
durch  Gewalt  auf  andere  zu  wirken,  desto  deutlicher  zeigt  er,  dafs  er 
Vernunft  und  Liebe,  wodurch  allein  der  Mensch  gelenkt  wird,  nicht 
anzuwenden  weifs«  —  so  lautet  ein  Ausspruch  von  Schleiermacher, 
und  von  dem  darin  ausgedrückten  Gedanken  war  Kurz  stets  geleitet 
und  durchdrungen.  Dem  Prinzipe  der  Selbsterziehung  neigte  er  übri- 
gens schon  von  Natur  durch  die  ihm  innewohnende,  angeborene  Herzens- 
güte zu.  »Herzensgut  war  unser  Rektor,  aber  ich  wüfste  nicht,  dafs 
wir  seine  Güte  schnöde  mifsbraucht  hätten«,  sagte,  bei  der  Nachricht 
vom  Tode  des  trefflichen  Mannes,  ein  ehemaliger  Schtüer  desselben, 


73 


Km. 


der  in  to  JvBgen  Jifaren  schon  zn  grober  BerOhmtbeit  gelangte  Kipell- 

meister  Richard  Stranfs.  Wenn  aber  auch  Rektor  Knrz  die  eigenen 
Schüler,  die  er  selbst  unterrichtete,  mit  der  biofsen  Macht  seiner 

Persönlichkeit  im  Zanme  tu  halten  iintl  /n  lenken  vermochte,  thmT  vrrnn 
er  auch  die  verbitterte  und  vorhitternile  Strafwnt  im  Grunde  «Icr  Soele 
verabscheute,  so  vorschlofs  or  sich  (loch  auch  andererseit«!  keineswegs 
der  Einsicht,  dafs  den  jüngeren  und  den  jUugsien  Schülern  gegenübt^r 
das  uxuimoüde  Wort  und  der  strafende  Blick  des  Lehrers  nicht  aus- 
reiche. Weit  wies  er  von  sich  jene  nach  Beliebtheit  haschende,  äugen- 
▼erdrefaende,  lendenlahme  Scheinpftdagogik,  die  ganz  des  ewig  wahren 
Wortes  der  heiligen  Schrift  yerf^st:  >Wer  sein  Kind  lieb  b«t,  der 
züchtigt  esc. 

Es  liegt  die  Zeit  nicht  weit,  ja  kaum  hinter  uns,  wo  die  Über^ 
bürdungsfrage  in  Bayern  wie  anderswo  auf  der  Tagesordnung  stand. 
Jedes  Alter,  jedes  Geschlecht  discutierto  dip^e  Frage,  der  T  nio  wie 
der  Fachmann.  Da  und  dort  kam  auch  im  laden<?rheiniff»^n  Köckrhen 
der  >  Liebe  zur  Ju^^end«  die  Scheelsucht  an  der  Kilicke  ertu^rgter 
Phrasen  angehumpelt  und  leierte  dem  Puhlikuiii  die  bekanutcu  Weisen 
vor.  Als  dann  die  Unterrichtsvcrwaltung  Geneigtheit  zeigte,  wirklich 
Torhandene  Hftrten  zn  beseitigen,  da  begann  gar  vielen  schwachen 
Geistern  der  Kopf  zn  schwindehi  und  vielfach  die  Meinung  platzzu- 
greifen,  dafs  in  Zulninft  an  den  hftnslicben  Fleifs  gar  keine  oder  fast 
keine  Anforderungen  mehr  gestellt  würden.  Gegen  solche  Verkehrtheit 
erhob  auch  Rektor  Kurz  seine  Stimme  mahnend  und  warnend.  Bd 
der  Schlufsfeier  des  Studienjahro^  1800/91  losrte  er  den  Schülern 
dringend  an«;  Herz,  fleifsig  zu  arbeiten;  wenn  auch  da'«  Wohlwollen 
der  Staatsregierung  ihnen  Erleichterun^ren  crewHhrt  habe,  so  hectehe 
doch  die  Verpflichtung  zu  ernstem  Studium  na*h  wie  vor.  Keiue 
Schulordnung  der  Welt  werde  je  den  SchtUer  von  der  selbstthätigen 
Arbeit  eniheben. 

Es  war  dies  das  letzteraal,  dafs  unser  Rektor  zu  den  ▼ersammeh 
ten  SchQlem,  vor  dem  KoHegium  der  Lehrer  sprach*  Die  MAhwnng 
zur  Arbeit,  zu  emster  Arbeit  war  sein  Scbwanengesang,  sein  Testament 
an  die  Schule. 

München.  Karl  Welzhofer. 


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74 


Wilhtia  EcrgtL 


TtfBität  berufenen  Professor  Dr.  Friedrich  Haase,  dem  er  sidi  liieHIr 
stets  zn  höchstem  Danke  verflichtet  fthlte.  Denn  dorch  Haaae  nament- 
lich ward  ihm  jene  strenge  methodische  Schulung,  welche  im  Vereine 
mit  der  ihm  angeborenen  Gabe  klarer,  lichtvoller  Darstellung  &ergcl 

in  hprvorragrndnm  Mafsc  geoignet  prschcinon  lioTs.  als  Lehrer  m  wir- 
ken. Nachdem  er  am  14.  Mai  1846  an  der  Breslauer  Universität  nm 
Doktor  pliilosophiae  promoviert  worden  war  und  kur?  flarauf  da<  Gym- 
nasiallehramts-Examen  rühmlich  bestanden  hatte,  trat  Korgel  als  Hilfs- 
lehrer am  St.  Muna-Mugdalena-Gymnasiuiu  m  Breslau  eiu,  wo  er  dunii 
nrti  Jahre  erfolgreich  thätig  war. 

Eben  im  Begriffe  sioli  an  der  Breslauer  Universität  al*  Pnvir- 
docent  zu  habilitieren,  wurde  Kergel  auf  die  warme  Anemyjfehluü^ 
Fr.  Ilaases,  den  der  damalige  k.  k.  Minister  für  Kultus  uud  Uoterhcat 
Oraf  Leo  Thnn  am  Erstattung  eines  Yorscblages  ersncht  hatte,  asi 
28.  Oktober  1849  cum  Extraordinarius  der  klassischen  Philologie  si 
der  üniTersitftt  Olmfitz  ernannt,  und  mit  kaiserlicher  Eatschliefsmig  tob 
9.  Oktober  1851  als  Ordinarius  an  die  Universität  Lemberg  berafea. 
Hier  lehrte  KcTgel,  die  beiden  ersten  Jahre  mit  Bernhard  Jttig  gemeia- 
sam,  durch  volle  zwanzig  Jahre  unter  immer  schwieriger  sich  ge=*^^^ 
tendeii  Verhältnissen;  deiiTi  nhi^esehrn  davon,  dafs  dort  der  Boden  für 
gedeihliche  Universitätsstudien  er^t  izecbnet  werden  mur>,te,  nahnir-'i 
schon  in  der  Mitte  der  fünfziger  Jahre  auch  an  der  Lemberger  Uni- 
versität jene  nationalen  Reibungen  überhand,  welche  schliefslich  uötigicü, 
die  begonnene  Kulturarbeit  ganz  einzustellen.  Trotz  dieser  und  aadcrer 
Hemmnisse  und  Störungen  aber  war  es  Kergels  ruhigem  Wesen,  feia« 
Tskte  und  wissensdutfUicher  Tfiditigkeit,  zumal  im  ersten  Deeenmo 
seiner  Wirksamkeit,  gelungen,  fQr  die  Gymnasien  Galiziens  eine  anschs* 
liehe  Zahl  gut  geschulter  Jjehrer  der  klassischen  Philologie  heraozo- 
büfien.  Er  zählte  übrigens  zn  den  letzten  deutschen  Professoren.  welcL" 
infolge  der  Polonisierung  der  Universität  Lemberg  verlassen  raafstm 
Schwere  Schicksalsschläge,  welche  namentlich  in  den  letzten  Jahren 
sein  Haus  getroffen,  liefsen  ihm  den  Abgang  sogar  in  hohem  Grade 
wünschenswert  erscheinen.  Denn  auf  Zeiten  ungetrübten  Eheglückes 
—  Kergel  hatte  sich  am  16.  Sept  1868  mit  der  Ifitwe  Anna  Staa- 
kowska  in  lismberg  (geb.  Pohlmann  aus  BerHn)  Teimlhlt,  ans  welcher 
Ehe  im  ganzen  drei  Mftdchen  und  zwei  Knaben  entstammten  —  wara 
vom  Ende  der  sechziger  Jahre  ab  viele  Tage  der  Sorge  und  bittersten 
Schmerzes  gefolgt»  wiederliolte  schwort  Erkrankungen  der  Kinder,  end- 
lich der  Tod  eines  Mädchens  und  zuletzt  der  beiden  Knaben. 

Mit  kaiserlicher  Entschliefoung  vom  26.  Juli  1871  an  die  üm- 
Tersität  Graz  versetzt,  nahm  Kergel  hier,  da  keine  der  beiden  ifjstr 
misierten  Lehrkanzeln  der  klassischen  Philologie  frei  war,  eine  Ä» 
nahmsstellung  ein,  indem  er  nur  einmal  und  nur  wahrend  eines  Se- 
mesters substituierend  eine  Abt(  iluu«^  des  philologi^^rhen  Seminare* 
leitete.  Wie  in  Lemberg,  so  wirkte  er  auch  in  (iraz  durch  voüe 
zwanzig  Jahre  in  verdienstlichister  Weise,  insbesondere  «lurch  die  rei^ 


Üiyiiizoa  by  GoOglc 


76 


AUM  TttXhmrt  von  Ontidusid. 


Alfred  Freiherr  von  Gutschmid, 

geb.  am  1.  Joli  1631,  gest  am  9.  Mi»  1687. 

Hennann  Alfred  Freiherr  von  Gutschmid  ist  am  1.  Juli  1831 
tu  Loschwitz  bei  Dresden  geboren  und  stammt  ans  einer  angesefaeoca 
Familie,  deren  Mitgliodcr  seit  mehreren  Menschenaltem  im  8Ach>i-<  ha 
Staats-  und  Kriegsdienst  thätig  warou  Früh,  schon  1836,  verlor  er 
seinen  Vntcr,  ilnr  Rnf-  ninl  .hr  ti:  r.it  in  Dresden  war.  Nachtiem  er 
zuerst  V(»n  rinoiii  Hauslehrer  unterrichtet  worden  war,  brauchte  er 
die  Dresdener  Kreuzsehiilo:  hier  war  namentlich  Hermauu  Köohlj  seir 
Lehrer.  Ostern  1848  bezog  er  die  UniversitÄt  Leij>zig,  von  wo  er  sich 
1851  nach  Bonn  begab  In  Leipzig  hörte  er  anfangs  noch  Gottfried 
Hermann,  dann  Horitc  Haupt,  0.  Jahn,  A.  Westermann,  C  Nipperdcf, 
Hommsen,  Wachsmath,  Roscher  und  Brodchans,  in  Bonn  nnmentliA 
Ritschi,  Bemays,  Weicker,  Lassen  nnd  Dahlmann.  Im  Jahre  1858 
verliefs  er  die  Universität,  begab  sich  nach  Dresden  znrllck  und  wnide 
1854  in  Leipzig  in  absentia  znm  Doktor  der  Philosophie  promoviert» 
anfgrmid  einer  Dissertation  De  rernm  Ä  efryptiaearn  m  srrip- 
toribus  (Jraeeis  ante  Alexamlruni  Maginini.  Diese  S«hrifL  die 
später  (lH55j  im  10.  Bande  des  Pliilologus  erschien  (jetzt  in  den 
kleinen  Schriften  I  ;jr)f.),  zeigt  bereites  umfassende  Gelehrsamkpit  himI 
gereiftes  kritisches  Urteil  und  deutet  zugleich  die  Richtung  au,  m  de: 
sich  die  Studien  Gntschmids  auch  später  mit  Vorliebe  bevrcgten;  d&m 
die  Geschichte  des  Orients  war  das  Gebiet,  in  das  er  sich  immer  weim* 
vertiefte.  Er  liefs  sich  jetst  in  Leipzig  als  Privatgelefarter  nieder,  mit 
der  Absicht,  sich  zu  habilitieren;  in  dieser  Zeit  vermählte  er  sich  mit 
einer  Tochter  des  Leipziger  Professors  W.  A.  Becker,  des  bekannt«! 
Verfassers  fies  Handbuches  der  römischen  Altertümer.  Er  lebte  hier 
in  anporefitor  wissenschaftlicher  Thätigkeit,  zusammen  mit  pl  eich  streben- 
den Männern,  wie  Fr.  Zarncke,  H.  v.  Treitschke  und  C.  Bursian,  derea 
Freundschaft  ihn  durch  das  Leben  begleitete. 

Schon  früh  hatte  Gutschmid  begonnen,  sich  durch  methodische 
und  f^rtindliche  Studien,  von  denen  seine  umfangreichen  CoUectaneea 
Zonsrnis  ablegen,  unterstützt  ferner  durch  ein  gutes  Gedächtnis,  KeiiDt- 
aissc  von  ungewöhnlicher  Ausbreitung  um!  Sicherheit  anzueignen.  Sein 
Lebelang  hat  er  an  der  Yervollkonunnung  und  Bereicherung  seines 
Wissens  gearbeitet  und  zwar  so,  daTs  er  alles  was  er  vorhatte  aach 

>)  Vgl.  den  Nachruf  von  Franz  Rühl  in  der  wissenschaftlichen  Beikfe 
der  Leipziger  Zeitung  Ko.  47,  Mittwoch,  den  16.  Jnni  1887.  Ein  kozxM  Cw* 
riculom  vitae  findet  sich  in  der  Verkfindigung  der  vom  1.  Kai  1864  bis 
90.  April  1866  an  der  Universität  Leipsig  Promovierten.  Beides  ist  hier  b»> 
nntit  worden. 


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78 


AHM  FrelhtiT  tob  QntKliadd. 


ruhten  dazu  auf  einer  sidieren  philologischen  Grundlage;  er  war  ein 
geschulter,  umfassend  belesener  Philologe,  der  DameDtlich  was  die  Proea- 
Utteratar  angeht,  mit  Jedem  seiner  henrorragenden  Fachgenoeaen  den 
Vergleich  aushalten  konnte.  Er  hat  daher  auch  wiederholt,  namentlich 

in  Jena,  wo  er  überhaupt  einen  Lehrstuhl  der  Masrischen  Philologie 
einnahm,  das  philologische  Seminar  geleitet;  er  besafs  spradUiche  und 

^amniati'ichf'  Kenntiiis«:c.  um  die  ihn  mancher  Philologe  im  engere» 
Sinne  hätte  beneiden  können. 

Wie  schou  erwähnt,  ist  Gutschmid  von  Anfang  an  al&  em  Kritikpr 
thfttig  gewesen,  der  gewissenhaft  und  uupark'iisch  seines  Amtes  v»aiiet^. 
Ähnlich  wie  die  Beiträge  zur  Geschichte  des  alten  Orients,  erwuchs 
im  Jahre  1876  ebenfalls  ans  einer  Anzeige  eine  umfongreichore  Ah> 
handlang  Nene  Beiträge  zur  Geschichte  des  alten  Orients, 
Die  Assyriologie  in  Deutschland.  (Leipzig,  Teubner  1876).  Gut- 
schmid nahm  bei  einer  Anzeige  der  vierten  Auflage  der  DuDckerscbea 
Geschidite  des  Altertums  (Bd.  I  und  II)  in  den  Fleckeisenadien  Jahr 
bftchern  von  1875  Anlafs,  sich  über  den  Wert  der  von  den  Assyric^- 
logen  aus  der  EntziffernnK  der  Keilschriften  gezogenen  geschicfatlich^D 
Folgerungen  auszusprechen.    Hi^'rmif   erliefs  Eberhard  Schrnder  eine 
Erwiderung  in  der  Jenaer  Litteratnrzeitung,  und  liuninelir  faf>Te  Giii- 
schmid  seine  Anklagen  unter  dem  oben  angeführten  Titel  zus&uuueii- 
8ie  waren  nicht  etwa  gegen  die  ernste  Arbeit  der  wissenaehnftfichoi 
Assjrriologie,  sondern  gegen  die  leichtfertige  Art  gerichtet,  mit  der  eine 
oft  sehr  unsichere  Entzifferung  von  historisäen  Dilettanten,  gelegentfich 
unter  Beseitigung  gut  beglaubigter  alter  Zeugnisse  verwendet  wurde. 
Es  wird  noch  in  aller  Gedächtnis  sein,  dafs  dieses  lebendig  und  an- 
ziehend gescliriebcne  Werk  kein  geringes  Aufsehen  erregte.  Wenr 
auch  die  Ange'jrifffnif^!!   sich  eifrig  verteidigten  und  ihre  Unschuld  l*e- 
teuerten.  s<i  hat  doch  die  Sdirift  auch  bei  ihnen  ihre  Wirkung  lucbl 
verfehlt  und  viel  dazu  beiu*'ti  a^^f^n.  auch  auf  diesem  Gebiete  strongei^ji 
Grundsätzen  allgemeinere  Anerkeuung  zu  verschaffen,  und  die  Assjrio- 
logie  hat  alle  Ursache,  sich  der  Warnungen  Gutschmidt  dankbar  sa 
erinnern. 

Bei  der  Vielseiti^eit  der  Gutsebmidschen  Studien  ist  es  Uer 
nicht  der  Ort,  seine  einzelnen  Arbeiten  aufsuzihlen,  zumal  da  der 
Leser  durch  die  im  Erscheinen  begriffene  Sammlung  der  kteinea 
Schriften  Gutschmids  von  Franz  Rllhl,  von  der  jetzt  8  Bände  vorliegen. 

sich  hierüber  genauer  unterrichten  kann.    Nur  einige  seiner  gröfsereo 

Arbeiten  mögen  hier  genannt  werden.  So  hat  sich  Gutschmid  mit 
alter  Chronologie  und  Clironogrnjilne  sehr  eingehend  beschäftigt.  Aufser 
einer  wertvoileu  Anzeige  einer  Schrift  von  Brandis,')  zeugt  hiervon 
namentlich  der  Aufsatz  Über  die  makedonische  Anagrapbe.  die 
in  dem  symbola  }>hilologorum  Bonnensinm  S.  10«^ f.  erschien,  fema' 
seine  Arbeiten  Uber  Eusebius,  die  Becension  der  Schöneschen  Ausgabe"^ 
und  das  Sieler  Programm  De  temporum  notis,  quibna  Eusebius 

I)  s.  Kleine  Schriften  I  638. 
s.  Kleine  SchriftMi  1  417f. 


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80 


Alfred  FnilwiT  toh  MsGliiud. 


lieh  sei  nodunals  auf  seme  Becensionen  hiogeiviesen:  sie  entlialteD  HA 
anregeades  und  wertrolles  und  noch  jetzt  wird  man  nele  toh  ilum 
mit  Vergnflgen  and  Belehrung  lesen. 

Seine  Yorlesongen  nnd  Übungen  waren  der  Aoigabe  des  akade- 
mischen Lehrers  ^^emäfs  mehr  auf  die  klassische  Altertumswissenschtft 
beschränkt.  Er  las  über  «rri^'ehische  und  römi-cbe  Historio§rra{dDe. 
griechische  Geschiclite.  römische  Staatsaltertünier,  röriii-chf  Kaisei^ 
schichte.  Besoinif  r  ;tir/ieh«'n(i  waren  die  Vorlesungen  über  allgemeioe 
Geschichte  dps  Alteriutns  in  der  Zeit  von  338 — 146  v.  Chr.  In  klei- 
neren Koliegieu  erklärte  er  atlvxeiiuphun  de  re|mbl.  Alhemen-ii:rf. 
Tacitus  Annalen  und  Josephus  contra  Apionem.  Alle  seine  Vum.i^c 
waren  gründlich  und  gediegen  und  mit  musterhafter  Sorgfalt  ausgear 
beitet  Er  wurde  gerne  gehört  und  fand  sehr  glticklidi  den  Ton,  des 
die  akademischen  Bürger  am  liebsten  haben,  ebenso  weit  entfenit  tsb 
trockener  Eintönigkeit,  wie  von  Effekthascherei.  IHe  Studenten  merktes 
sehr  wohl,  welch  ein  gelelirter  Mann  vor  ihnen  safs,  und  die  Anfänger 
verstanden  ihn  nicht  immer.  Während  man  sein  "Wissen  bewundert*", 
erwarben  \}\n\  seine  Ehrlichkeit,  Unparteilichkeit  und  sein  guter  Hurocr 
anch  «lie  ZuiieiuMinij:  der  Hörer.  Gnt<chini<l  war  ein  Mann  von  defi 
IrefHiclisten  Kif^enxhat'ten  und  luewinnencb'ni  Wesen.  G eiehrs^amkeit 
und  Fleüb  hiudei  ten  ihn  nicht  ein  guter,  froher  Gesellschafter  zu  s^in: 
er  war  gOtig,  bescheiden  und  doch  sich  seines  Wertes  wohl  bewuIsL 
Es  konnte  daher  nicht  fehlen,  dafs  er  sich  ftberaU  Txele  Freunde  er 
warb.  Je  lAnger  er  lebte,  desto  mehr  erweiterte  sich  der  Kreis  seiis 
Freunde,  Schüler  und  Verehrer.  Unter  allen  stand  ihm  wohl  niemaad 
näher  als  Th.  Nrddeke  in  Strafsburg,  mit  dem  er  in  Kiel  zusammea 
wirkte  und  auch  später  in  ununterbrochenem  Verkehr  blieb. 
Studenten  widmete  er  sieh  gerne  und  geduldig;  aber  auch  viekn 
andern  hat  er  mit  seinem  Wissen  ausgeholfen. '  i  In  Wf^item  Krei-^-e 
hat  daher  sein  Hinsclieiden  gerechte  Trauer  erregt  uud  eine  Ln  Äe 
gerissen,  die  nicht  wieder  ausgefüllt  worden  ist.  Dies  ist  keine  Ihof^ 
Redensart;  sondern  in  \yahrhcit  war  Gutächmid  ein  ganz  eigeoartiger 
Gelehrter,  der  unter  seinen  Zeitgenossen  allein  stand,  so  dals  nach 
seinem  Tode  niemand  ihn  im  eigenen  Sinne  des  Wortes  ersetzen  konnte. 

Marburg.  B.  Niese. 


Ich  erinnere  an  die  Beiträge,  die  er  dem  ChronicoD  Pari  um  ton  J> 
hannes  Flach  und  der  Geschichte  der  griechischen  Lyrik  desselbeu  Verfassen 
geliefert  hat 


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B2 


Riflhmrd  VoHomob. 


>UiiMre  Kmtois  dm  meascklidiai  Lebens,  ja  der  Weh  ftbcr- 
baapt,  reicht  nor  soweit,  als  sie  auf  Selbsteilebten  bemht.  Das  eigcae 
Leben  mit  seinen  Erinnerungen  ist  ffOr  jeden  der  interessanteste  aai 

beiehrendste  Romsn.  Deshalb  thut  auch  ein  verstindiger  Mensch  woU 

daran,  die  Krinnerungen  seines  Lebens  für  sieb  und  andere  m  tixiem. 
Jptlrs  Mt'ijschenleben,  auch  wenn  es  an  anf-erordentlichpn  Begebenheit«! 
arm  war.  i«t  doch  reich  an  Inhalt.  Ja,  der  Mangel  an  derartigen 
Begebenheiten  kann  geradezu  als  Vorteil  betrachtet  werden,  als  man 
bei  der  Aufzeichnung  seiner  Eriiiuerungen  dadurch  unwillkürlich  genö- 
tigt wird,  auch  dem  sonst  Unscheinbaren  und  Unbedeutenden  einen 
grOfseren  Wert  beizulegen,  ihm  wenigstens  grOfsere  Bedeotsaaskeit  ab- 
sogewinnen. 

Anf  Bekenntnisse  ist  es  dabei  meinersdts  nicht  abgesehen,  ebea- 
Bowenig  anf  Sdbstberftnchennig.  Was  ich  schreiben  werde,  wird  Wak^ 
heit  und  Dichtung  sein.  Letiteres,  weil  es  unTermeidlich  ist,  und  die 
Wahrheit  an  sich  überhaupt  auf  Erden  nicht  gefunden  wird,  aai  aller 
wenigsten  aber  in  dem  Berichte  eines  Menschen  über  da^.  was  erlebt 
211  habeu  er  sich  erinnern  will.  Und  doch  ist  mein  Gedächtnis  gut 
und  treu,  aiidi  hraudie  ich  nicht  zu  befürchten,  dafs  die  Phaniasif 
mit  meinem  Verstände  durciigehea  wird,  da  ich  eine  überwiegend  pro- 
saische und  retiektierende  Natur  bin,  und  die  EinbüdiiiigÄJi;raft  in 
meinem  ganzen  geistigen  Wesen  eine  sehr  untergeordnete  Rolle  spielL 
Aa  mir  ist  nichts  Geniales,  nichts  Poetisches  und  Kllnstlerisdies.  Tief 
mehr  bin  ich  ein  leidlicher  Talentmensch,  bliebt  mit  rasdier,  leieter 
AufTassnng  and  einer  nicht  geringen  Wiliensstflrke  in  Verfolgnng  gei- 
stigtT  Interessen.  Tfiusche  ich  mich  nicht  glnzlich.  so  wird  mein  Naw 
als  der  eines  leidlichen  Philologen,  dessen  Arbeiten  nicht  ganz  rer- 
dienstlos  sind,  getragen  von  einer  gewissen  Anerkennung  auch  d^r 
nächsten  Generation,  meine  Söhne  dnreh  ihr  Leben  begleiten.  Ich 
werde  meine  Aufzeichnungen  von  meiner  .Jugend  beginnen  lassen,  zu- 
nächst meine  Kindheit  auf  dem  Dorfe  in  und  anfserhalb  des  elterlichen 
Hauses  beschreiben.  Dann  soll  meine  Schulzeit  kommen  mit  den  Er- 
innerungen  an  das  Bevolntlonsilahr;  weiter  das  Leben  anf  der  Uaifer- 
sitftt,  die  Art  nnd  Weise  meinor  Stadien;  dann  mein  Leben  als  Ldircr 
bis  za  meiner  Yerheiratong  und  meine  weiteren  Schicksale  bis  sa 
meiner  Anstellung  als  Gymuasialdirektor  in  Jauer.  Eine  Dsrstellang 
meiner  schriftstellerischen  Thätigkeit  und  eine  Skizzierung  meiner  phi- 
losophischen Weltanschaunng  oder  richtiger  meines  Verbältiiisses  nr 
ächopenhauerschea  Philosophie  soll  den  Beschlofs  machen. 


Ich  bin  am  15.  September  1832  als  ältester  Sohn  meines  Taters. 
des  Pastors  und  Superintendenten  Carl  Heinrich  Yolkmann  und  al^ 
dessen  einziges  Kind  aus  erster  Ehe  zu  Sylbitz,  einem  Ideinen  Dorfe 
des  Saalkreises  in  der  Provinz  Sachsen,  geboren. 

Mein  Vater  war  ein  sehr  begabter,  ja  geistreicher  Mann,  mit 
dem  bcstPii  Charakter  von  der  Welt,  gutmütig,  gefällig,  aber  <\och. 
auch  stolz  und  etwas  hochfahrend,  eine  durchaus  auf  das  Geistige  und 


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84 


Bicliird  Volkmanii. 


ilrni  der  Fall  gewesen  ist,  daher  die  grofse  äufsere  Versdiiedenheu 
unserer  beiderseitigen  Lebensläufe,  bei  aller  Einheit  ihrer  wesentlichen 
Grandlage. 

Meine  Mutter  habe  ich  nicht  gekannt.  Sie  hat  meine  Geburt 
kaom  zwei  Jahre  Qberlebt,  denn  sie  ist  bereits  am  21.  November  1834 
nach  langwieriger,  schwerer  Krankheit,  einer  Folge  ihrer  Entbiaduigf 
an  Entkrftftung  gestorben.  Ein  Bild  von  ihr  war  in  meinem  eher- 
lieben Hause  nicht  vorhanden.  Mein  Vater  hat  mit  mir  nie  von  met- 
ner Mutter  gesprochen:  ja  er  hat  sie  mir  gegenüber  nur  ein  einziges 
Mal  erwähnt,  etwa  ein  Vierteljahr  vor  meiner  Mündigkeit,  nm  mir  mit- 
zuteilen, dafs  \rh  ein  kleines  Frbteil  von  ihr  ans  der  gerichtliche!] 
Depositenkasse  in  Empfang  zu  nehmen  habe.  Sich  auf  die  Züge  si-iner 
Mutter,  auf  den  liebenden  BHck  ihres  Auge»,  auf  ihren  Gang,  auf  dea 
Klaug  ihrer  Stimme  nicht  besinnen  zu  können,  das  ist  schmerzlich. 

Nach  dem  Tode  meiner  Mutter  sorgte  unser  Dienstin  idelien.  eine 
vortrefHirhe  Person,  fdr  mein  h-ibliches  Wohl.  Mein  Vuier  wachte 
sorglaiiig  durüber,  dafs  ieh  mich  nicht  vom  Pfarrhofe,  oder  wenigsteui 
nicht  weit  aus  dessen  Kfthe  entferne,  jedweden  Verkdir  mit  den  Dorf- 
kindem  suchte  er  zu  hintertreiben.  So  wuchs  ich  einsam  Air  midi 
auf,  kein  Wunder,  dat^  sich  eine  Menge  der  geringfügigsten  Eindro^ 
aus  meinen  ersten  Kindei^jahren  meinem  Gedächtnisse  unauslöschlich 
eingeprägt  haben.  Wie  staunte  ich  in  meinem  dritten  Lebensjahre, 
als  eines  Sonntags  Morcrens  der  Hof  und  die  Dächer  plötzlich  fufshoch 
mit  Schnee  bedeekt  vor  meinen  Blicken  Wie  nicht  minder  am 

darauf  folgenden  Osterfeste,  als  ich  ?.i\rt)  ersleiunai  bunt  eef.irbte  Ostereier 
zu  sehen  bekam!    Welche  Freude  machte  mir  bald  daiauf  die,  wie 
es  mir  vorkam,  unermefsliche  Menge  der  Schlüs-selblumen  auf  unserea 
Wiesen  I   Hund  und  Katze  waren  meine  Spielkameraden.  Spielsache! 
habe  ich  glücklicher  Weise  entweder  gar  nicht,  oder  doch  nar  wenig 
gehabt.   Auf  dem  Hofe  gab  es  ja  aber  Sand,  Lehm,  Steine  und  Hob 
in  Menge,  Blumen  und  Blätter  spendete  der  Garten,  so  hatte  ich  Ter- 
gnttgen  und  Beschäftigung  vollauf.    Übrigens  war  mir  eine  alte  w«dc- 
lige  Gänsestiege  zur  freien  Verfügung  gestellt,  dann  ein  alter  eiserner 
Mörser  und  eine  Holzpuppe  in  nieiner  eigenen  Gröfse,  irgend  ein  wuriri- 
stichiges  Heiligenbild,  das  in  unserer  Dorfkirche  über  dem  Taufsteine 
an  der  Decke  gehangen  hatte,  aber  herabgefallen  und  auf  «ien  Pfarr- 
hof geachaüt  war.    Damit  habe  ich  Jahre  lang  gespielL    Ab  und  iü 
machte  ich  einen  Besuch  auf  dem  Hofe  unseres  Kantors.  Mit  Staunen 
bewunderte  ich  zwei  Dinge  daselbst:  erstlich  die  sonderbare  Hunde' 
hfltte,  die  der  Mann  für  seinen  Pussel  hergerichtet  hatte,  einen  altea 
Sahnentopf,  ohne  Boden  natttrlich,  der  in  die  Hofmauer  eingelassen 
war.  und  die  üiir  des  Herrn  Kantor,  eine  ehrwürdige,  dicke  Tombak* 
zvviehel.  die  von  einem  grofsen  Schildkrotgehänse  Jimkapselt  war.  Dieser 
Kantor  wurde  übrigens  eines  Tnires  verset/t.  mid  sein  Nachfolger,  noct 
unverheiratet,   schatl"te  sich  nun  <:ar  zwei  Hunde  an.    >nerr  Kantor 
erkundigte  ich  micii  gelegentlich   -^  w:irum  hast  Du  denn  zwei  Hunde' 
Herr  Löftier  (so  hiefs  sein  Vorgänger)  hat  doch  blofs  den  Pussel  ge- 


86 


Riduwd  VolkmAiuL 


Soweit  reichen  die  vod  meiaeoi  Vater  aufgezeicimeteii  Jngesdcr- 
iDEenuigeD.  Kachdem  er  den  ersten  Unterriclit  im  elterlichen  Hawt 
emp&ngen  hatte,  wurde  er  im  Alter  von  neun  Jahren  anf  die  latd- 
nische  Hauptachule  nach  Halle  gesdiickt«  deren  Leitung  hald  daraif 
Eckstein  übernahm.  Die  Lohr^r  m^'j^o]]  prror.M^  Mühe  gehabt  haben, 
da«;  leidenschaftlich  aufwallende  Wo  in  und  die  nicht  perin^'e  köiper- 
liclip  lioweglichkeit  de?;  Knaben  zu  zügeln,  aber  es  kouut*^  ibiieii  lucht 
schwer  fallen,  den  iieistitr  c'iufserst  ReKsameu  für  das  ans  den  Schriften 
der  Alten  /.u  gevsinneude  Hochbild  schöner,  edler  Meuschlichheit  za 
entflammen.  Schon  früh  wählte  er  sich  zum  Wahlepmch  die  Weite, 
welche  ihm  in  grofoen  Goldbachitaben  entgegenglftnzten,  »o  oft  er 
vor  dem  Vorhänge  des  Theaters  der  Stadt  HaUe  safs,  die  bekaostn 
Worte,  welche  einst  der  liebenswürdige  Ovid  in  einem  Briefe  aus  seiosr 
traurigen  Yerbannnng  im  rauhen  Scythenlande  an  einen  römisches 
Frennd  schrieb: 

Didicissc  fidelitcr  arte? 
EmoUit  mores  nec  sinit  esse  feros. 

So  betrachtete  er  es  bald  als  seine  Lebensaufgabe,  selbst  derein5t 
die  Be^roist'f'ninf:  U\v       Altertum  h\  immer  weiteren  Kreisen  zu  wecken, 
namentlich  aber  die  Jugend  für  die  alte  Geschichte,  die  erbubent^t 
Vorbilder  der  {rrofsen  Mfinner  der  Vorzeit,  ihre  Tugenden,  ihre  Fre;- 
heits-  und  Vatorlandsliobo  zu  erwärmen.     Die  Liebe  zum  Alieriain 
aber  zeitigt  nur  taube  Blüten,  solange  sie  nicht  die  Keime  der  Liebe 
nun  eigenen  Vaterlande,  die  im  jugendlichen  Henes  schlonunem,  nr 
Entfaltung  bringen  kann.  Dies  war  damals  nicht  der  Fall.  >FQr  mich« 
heiTst  es  in  einer  Sdinlrede  »hat  auf  den  Schulbinken  der  Oeschichu- 
unterricht  mit  dem  Tode  Friedrichs  dos  Grofsen  sein  Ende  gehahL 
Von  den  Freiheitskriegen  und  nun  gar  den  spateren  Ereignissen  er 
fuhron  wir  damals  mir  etwas  aus  Büchern.     Im  rnterricht  bekamen 
wir  nichts  davon  zu  boren  aus  Giünden  so  blchcrlicbpr  und  zugleich 
betrübender  Art,  dafs  ich  sie  nicht  füglich  bertihren  küim.    Wohl  liebte 
man  auch  sein  preufbisches  Vaterland,  sein  preufsisches  KönigshaoN 
TOD  Deutschland  wurde  wohl  viel  geäuugen,  noch  mehr  geträumt^  aber 
in  Wirklichkeit  war  es  so  gut  wie  nicht  vorhanden.    Aof  der  gamea 
Kation  lag  es  wie  ein  dummer«  schwuler  Bruck,  der  sieh  auch  in  den 
Schulen  fühlbar  machte.  Es  gab  kein  öffentliches  Leben.  Kur  in  der 
Welt  des  Geistes  fühlte  man  sich  grofs  und  dies  wieder  nicht  dbut 
krankhafte  Übertreibung.    Die  Deutschen  hielten  sich  selbst  für 
ausgemachtes  Volk  von  Denkern.     Eüne  Modophilosophie  verdrängte 
die  andere,  transcendente  Spekulationen  bemächtigten  ^ich  fast  aller 
Köpfe,  als  hätte  es  nie  einen  Kant  gegeben,  und  das  Ausland  stacti 
staunend  dem  tollen  Fasching  deutscher  Phantasterei  gegenüber.  Neber 
der  Philosophie  das  ephemere  Epigonentum  unserer  Litteratnr  mit  Tielcc 
Sdüechten,  langst  Vergessenen,  aUerdings  auch  manchem  Interessanter 
und  Geistvollen,  aber  es  fehlte  flberall  die  kAnstleriscfae  QrOfse  freier, 
gewaltiger  Konception.  Totgeborene  Heformversuche  auf  religiösem  us4 
kirchlichem  Gebiete  wirbelten  ungeheuren  Staub  auf.    Das  alles  war 


SS  Btehard  Tolkmana. 

Agamemnon,  Platos  Staat  und  Enripides  Baceben,  bei  Keil  Metrik, 
Homer,  Plantns  Trinnmmus,  Juvenal  nnd  Persins,  bei  Bofs  Knnstge- 
scbiebtc  tmd  griechische  Inschriften,  bei  Blanc  zweimal  italienische 

Grammatik,  Geschichte  der  italienischen  Litteratur,  Dantes  Inferno  und 
eine  ausführlichere  Vorlesung  üher  Dante.  Daneben  besuchte  er  philo- 
sophische Kollegien  bei  Schallcr  nwd  Haym.  sowie  historische  bei  Leo 
und  Hertzberg.  Auch  war  er  läHL^ere  Zeit  Mitglied  des  philologischen 
Seminars,  dem  Bemhardy  vorstiUKi,  und  der  philologischen  Gesellschaft, 
welche  in  später  Abendstunde  Keil  in  seiner  Wohnung  auf  dem  Wai- 
senhanse abzuhalten  pflegte.  Bald  verein^te  er  sieh  aufserdem  mü 
gleichstrebenden  Freunden,  von  denen  ich  0.  Heine  nnd  E.  Labbert 
nenne,  zur  gemeinsamen  I^ektttre  der  Klassiker,  wobei  er  im  Gegea- 
satz  zu  der  breiten,  etwas  steifen  Weise,  wie  sie  im  BemhaniysGhea 
Seminar  geübt  wurde,  auf  rasches  Lesen  mit  kurzer  sachlicher  Erklä- 
rung drang.  Sein  Hauptinteresse  war  schon  damals  auf  ein  Verstäail- 
nis  der  litterarisehen  Erzeugnis'^e  in  ihrem  Zusamnieuhange  mit  der 
Kulturgeschichte  gerichtet.  Für  Konjekturalkritik  liatte  er  zunöch-t 
wenig  Neigung,  obwohl  er  in  späteren  Jahren  manche  hübsche  ima 
scharfsinnige  Emendation  machte,  auf  die  er  mit  Recht  stolz  sein  durfte, 
linguistisdien  Studien  bi^t  er  sich,  Obrigens  im  Einverständnis  mit 
Bemhardy,  ganz  fem.  >8o^)  war  allmählich  mit  dem  Winter  1851/32 
das  sechste  Semester  Ar  mich  herangekommen  und  damit  das  1^ 
der  akademischen  Studienzeit  Hinter  dem  sechsten  Semester  lag  der 
Doktor  und  das  Staatsexamen,  der  sogenannte  Oberlehrer.  Jetzt  galt 
es  denn  flpifsi'j  «pin  Ich  »«efzte  mich  hm,  vcrvollst.lndigte  meine  im 
Seminar  begonnenen  Studien  über  Alexandriner,  speciell  über  Nicand^r. 
und  beschlofs  eine  neue  Sammlung  und  Bearbeitung  der  Fragmemc 
des  Nicander  zum  Gegenstand  meiner  Iiis  Ostern  1852  fertig  /u  -tei- 
lenden Dissertation  zu  machen.  Liigebäumt  nahm  ich  denn  auch  die 
Arbeit  vor  und  studierte  eifrig  darauf  los.  —  Es  kam  der  Sommer, 
mit  ihm  meine  Promotion,  Arbeiten  an  der  Friedliebschen  Ausgabe 
der  Sibyllinen,  Yorbereitungen  zu  tiner  italienischen  Beise,  ans  der 
aber  nichts  wurde.  Bald  nach  Michaelis  begann  ich  meine  praktische 
Thätigkeit  als  Hilfslehrer  an  der  Latina  in  Halle.  Anfang  Deeember 
machte  ich  mein  Examen  und  bestand  es  mit  panz  respektablem  Er- 
folge. Der  Zauber  der  mündlichen  Prüfung  dauerte  eines  Sonnabend« 
Nachmittag  von  2  —  V>9  Uhr.  Kurz  vor  Weihnachten  machte  mir 
Eckstein  Aussicht  auf  eine  Stelle  am  Stettiner  Seminar  für  höhrrt^ 
Schulen ,  eine  Aussicht,  die  sich  denn  auch  bald  ver\v irklichte.  So 
ging  ich  Ende  Mfln  von  Halle  fort  der  neuen  Heimat  am  Ostsee- 
strande  entgegen.c 

Zunächst  nahmen  die  veränderten  Vorljältnisse  den  Ankfimmliui: 
sehr  in  Anspruch,  doch  gelang  es  ihm  m  kurzer  Zeit  dank  der  lieben- 
würdigen Unterstützung,  welche  ihm  sein  Direktor  Hasselbach  zu  tcü 
werden  lielii,  die  ersten  Schwierigkeiten  zu  fiberwinden.    Vor  allem 


■)  Aus  der  Lebensbeschreibung. 


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90  Richard  VolkmAnn. 


welchen  Kafifee  von  zweifelliaiter  und  Bier  von  noch  zweifelbaiierer 
Güte  kredenzt  wurde,  —  dies  waren  die  Genösse,  welche  ihm  >eine 
Umgebung  bot    Hieran  änderte  sich  zwar  manches,  aber  im  Gnmde 
aueh  nicht  viel,  als  er  1866  an  das  neu  gegrfmdete  Gymiutdiuii  ii 
Jauer  mit  dem  ehrenvollen  Auftrage  berufen  wurde,  die  Leitung  des- 
selben zu  ftbemehmen.  Es  hiefse  die  Gednld  des  Lesers  aiiftbrSBchen. 
woUte  ich  welter  die  ereignislose  iofsere  Geschichte  dieses  Lebens  an 
seinem  Auge  vorüberziehen  lassen,  dioses  Lebens,  das  wertvoll  ub<1 
köstlich  wor  nllein  durch  seine  Innerlichkeit.    >Wie  e«:  Meuschen  tri'^H 
die  inimtton  aller  Vor^ncliuntr  und  aller  Gemeinheit,  die  «ie  liiimagu 
davon  unbeitlhrt  ihren  Wep  finden,  so  dafs»  es  acheint,  als  dl)  ir  and- 
liehe  Genien  sie  unter  ihren  besonderen  Schutz  nähmen  luid  ihren 
Blicken  alles  verhüllton.  was  anderen  /unt  Ärgernis  wird,  so  giebt  es 
auch  Mensehen,  die  gar  nicht  wissen,  wie  sie  es  anfangen  «kUes,  skli 
irgendwo  zu  langweilen,  weil  sie  nnyersle^l>are  Quellen  des  Geiil« 
und  Gemfttes  in  ihrem  Innern  tragen.*)«    Hein  Täter  war  in  «asn 
Anfordernniren  an  die  äufseren  GenQsse  des  Lebens  von  einer  fast 
kindlichen  Bescheidenheit;  er  brauchte,  um  seine  Seele  an  der  schönen 
Natur  zu  erquicken,  nicht  in  ferne  Gegenden  zu  reisen,  sondern 
obachtote  dio^«^  SchöiiluMt  in  den  tä^Mich  wie<ierkchrenden  Ersckiüüif 
gen  <lcs  Iliniinels,  in  den  lilunion  utid  Bäumen  boincs  Garten«--  in  'i*'» 
kleinen  Borj^rn  und  anmutigen  Thali  rn.  welche  seinen  letzteu  \V(jhii<iu 
umgaben;  er  suchte  und  fand  tlie  Ruhe  seines  Herzens  in  der  Besdilf- 
tigung  mit  den  Wissenschaften  und  in  der  Sorge  fftr  seine  Sdink. 
»Über  *)  dem  trüben  Dunstkreis  Icleinlicber  BedrSngnisse,  Terflchilickr 
Leidenschaften,  ehrloser  Begierden,  ttber  der  ganzen  JftDimerUchkeit 
und  llls^re  des  aUtflglichen  Lebens,  das  uns  umgiebt,  erhebt  sich  die 
reine  Ätherregion  des  geistigen  Lebens,  das  uns  gleichsam  ^chon  ic 
dieser  Zeitlichkeit  hinülxuleitnt  in  die  ewige,  unsichtbare  Wolt.  di^ 
uns  aufnimmt,  wenn  der  S(  liloirr    Irr  Maja  vor  unseren  Augen  zer 
rissen  ist.«   Immer  neue  Erholung  hereiteie  ihm  auch  der  Verkehr  mit 
der  Jugend,  der  er  warme  und  innige  Liebe  entgegenbrachte.  Zwar 
hat  auch  er  es  erfahren,  dafs  die  Welt,  um  mit  Balzac  zu  reden, 
gern  Ober  den  lustig  madit,  der  langsam  das  Feuer  seines  hniereB 
vergllkhen  Iftfst,  um  Jahr  ans  Jahr  ein  die  nfimlichen  Sachen  Kinden 
▼orsutragen,  aber  dies  focht  ihn  nicht  an,  wuftte  er  dodi,  daberooi 
seiner  Arbeit  den  Grund  legen  half  für  das  geistige  Wohl  des  heran- 
wachsenden Geschlechtes.    Freilich  hatte  ihn  die  neuerdings  eingetre- 
tene Lahmlegung  seiner  philologischen  Thfititrkcit  im  praktischen  Schul- 
amte mit  tiefer  Betrübni^^  nml  herbor  Bitterkeit  rrfnUt.    War  ihm  doch 
das  geraubt,  worauf  er  Zeit  seines  Lebens  alle  seine  Kraft  und  aii 
sein  Streben  verwendet  hatte.    Naujentlieh  bedauerte  er  schnierzlicfi 
die  Streichung  des  lateinischen  Aufsatzes  und  der  Lektüre  der  philo- 
sophischen Schriften  Ciceros.    »Abgesehen  davon,c  äufsert  er  ü  ^ 
einem  Briefe,  >ist  an  den  neuen  LehrpUnen  mandies  nicht  ttbeL  Aber 
man  sieht  wiederum,  zu  einer  Reform  gehdrt  ein  Befonnator,  und  « 


1)  Schokede. 


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92 


Riehaxd  VoIIoubii. 


lof^^r  Woise  hrtroiben.  Dir  ricbtigo  M«'thotie  muf*;  sich  jfdfr  '»oUinI 
schaffen;  sie  kano  aber  nieiues  Erachteus'  iii  tiiciits  anderem  l>ej.tehcD, 
als  in  der  Verbindung  rechter  Einseitigkeit  und  rechter  Vielseitigkeit. 
Rechte  Einseitigkeit  ist  die  Mutter  der  Gründlichkeit,  die  Bedingung 
aUer  wahreD  Ordfee  auf  wissenschafklichem  Oeliiete.  Yor  aUem  bat 
daher  der  Studierende  einen  einzelnen  Punkt  in  der  WiBsenscbali  as^ 
znsnchen.  um  auf  ihm  festen  Fufs  nt  fassen,  sich  gleich  eine  Stellung 
zu  schaffen,  von  der  aus  er  alle  weiteren  Studien  in  Angriff  nimmt 
und  zu  der  er  alle  neue  Erkenntnis  iti  gewisse  Beziehnnfr  setjrt.  so 
dafs  sie  wie  Krysfallgebilde  um  «iif^  i^'j.r-hcae  Achse  des  Jeweilieren  System* 
sich  herumordiien.  Allmählich  dehnt  der  Pnnkt  sidi  aus  zum  klein^Ti 
Gebiete,  das  nun  von  den  vprsi hiedonsteu  Seiten  aus  und  nach  tiea 
verschiedensten  Richtungen  bin  iu  immer  neue  Beleuchtung  zu  setzen 
ist  So  ergiebt  sich  im  Laufe  der  Zeit  eine  eingebende  Bekanntsdiaft 
mit  den  einaelnen  Gebieten  der  Wissenschaft  von  dem  einen  Punkte 
aus  wie  Ton  selbst  Ein  derartiges  Studium  kann  nicht  toi  and  un- 
fruchtbar sein,  weil  es  eigene  produktiye  Thfttigkeit  überall  verlangt 
und  befördert,  c  Diesem  Grundsatz  getreu  hat  sich  mein  Vater  oadi 
und  nach  drei  Punkte  gewählt,  von  denen  er  ausging,  um  dann  die 
Erscheinungen  der  )2:esamten  griechiscliPii  TJtfpratiir  zu  rmi^parrnrn. 
das  Studium  der  Alexandnner,  des  Neuplatouiämus  und  der  Rhetorik 
des  Altertums. 

Eigene  Neipiintr  hatte  ihn  schon  im  Seminar  zur  Besch3fti<ning 
mit  den  späteren  firiechischen  Epikern,  vnnirhtnlieh  mit  Nieander  ge- 
föhrt.  Auf  Bernhardyfj  Rat  verband  er  hiermit  eine  Erforschuuir  der 
Orakt  ilittcrafur.  Im  Jahre  1852  erschien  seine  Dissertation;  De  Ni- 
candri  (  oiüphonii  vita  et  scriptis,  welche  sich  mit  der  Sicher- 
stellung der  Lebensdaten  und  deu  Schriften  dieses  Dichters  befaf«te. 
Ehie  eingehende  Würdigung  fand  sie  in  dem  von  0.  Schneider  heraus* 
gegebenen  bekannten  Buche  Nicandrea  Leipzig  1856,  Ober  das  mein 
Vater  in  den  N.  Jahrbüchern  f.  Phil,  und  Paed.  Bd.  75.  1857.  S.353 
bis  359  einen  Bericht  erscheinen  liefs.  Das  Jahr  1863  brachte  das 
Schriftchen:  De  oracnlis  Sibyllinis  dissertatio:  fiipplementuro 
editionis  a  Friedliebio  exhibitae.  Lips.  1854:  Speeimen  nn- 
vae  Sibyüinorum  oraculornm  editionis  (Hasselb<ieb  L'ewidini^t ) 
Sedini;  1859  und  1H60-'  Emeudantnr  duo  oracula  in  den  Jahrb. 
f.  class.  PhUol.  7li.  Bd.  S.  704  u.  81.  Bd.  S.  612.  1861  :  Lectioues 
Sibfllinae  Progr.  Pjritz.  In  diesen  Abhandlungen  beschäftigte  er 
sich  mit  dem  Versbau,  der  Kritik,  der  Sichtung  des  handscbriitticiieB 
Materials  und  anderen  die  OrakeUitteratur  betreffenden  Fragen.  Da- 
neben veröffentlichte  er  zwei  Besprechungen  neu  erschienener,  besagtes 
Gebiet  berührender  Werke:  1858  ,Zur  OrakeUitteratur"  in  den 
Jahrb.  für  class.  Philo).  Bd.  77.  S.  868—876.  1859  ,Das  später- 
priechis(  hc  Epos'  im  Pliilolo}?n'^  Bd.  15.  S.  303 — 327.  Fort>chr':^i- 
tend  dehnte  er  seine  rntersuchuugcn  anf  das  weite  Feld  alexanilriai- 
schen  Schrifttums  nbcrliaupt  ans  und  konnte  sieh  an  der  Nenb^-arhei- 
tung  des  ersten  Bandes  von  Paulys  Real  -  Ency  clopaedie  durch 


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Eicluu-d  VolkmAPn. 


vuiiiaiidene  ünterlaife  )etzt  einfach        vi»rlianden  vorau>,  nahm  h)!»- 
Üietibches,  selbüt  uDwalirächeiiiliche:»,  für  v6llig  erwiesen  uoil  konoteio 
Folge  dessen  bot  ein  Gebinde  snbjectim  Annafamen  nnd  MOgtkhkdttt 
auMireo,  denen  sieb  alsbnld  gleicbberecbtigte  Annabmeo  aadcrar  at- 
gegen  stelltenc  (Einl.  S.  VI.).   Die  bisleng  niebt  vocgeaoiimene  Prt- 
fuDg  der  Wolf*8Chen  Hypothesen  will  der  Verfasser  nacbboleii.  Kick 
VoraafschickuDg  einer  aasfObrUeben  Oeeebichte  der  Prolegoropna  wfodet 
er  sich  zti  einer  Kritik  der  in  ihnen  vorgetraffcnen  Aii'^i'^h' n.  wr-bfi 
er  zu  dem  Kc-ultat  gelangt,  dafs  fast  keine  derselben  iialtl)ar  ni.  Den 
Mittelpunkt  der  Woif'schen  Ausffthrungen  nimmt  die  Behau|ftuiif  eis. 
die  Ilunierischen  Gedichte  seien  ursprünglich  nicht  schrifüicli  abgeWsl, 
sondern  im  Gedächtnis  entworfen  und  dann  durch  Rhapsoden  wcÜff 
verbreitet  nnd  verAndert  worden.  »Indessen^c  fAbrt  der  Terfiuser  m 
»der  Qebraneb  der  Scbreibknnst  in  Griecbenlnnd  ftr  litterarisdie  Zntb 
am  die  Zeit  der  beginnenden  Olympiadenrecbnnng  mub  ab  uowi4e^ 
legliche  Thatsache  zugegeben  werden.   Es  ist  daber  kein  einziger  trif- 
tiger Grand  vorbanden,  der  uns  abhalten  könnte,  diesen  Gebraacli. 
füll'-  wir  nn<!  son<t  dazu  veranlafst  sdicn,  noch  ein  Paar  Jahrhunderte 
frtllier  !)i!Kuifziirüi  k»'n .  es  ist  folglich  kein  Grund  vorhaii<lt'ii.  iiin  d^r 
nonieri>(iif'n  Zeit  und  dem  Homer  seihst  ubziisprorhen.   Wir  sind  fer 
uer  durtli  nirht>  berechtigt,  uns  die  Art  der  \  t  rbieitung  der  Bomeri- 
scheu  Gedichte  anders  als  bei  jedem  anderen  Dichter  der  alta  ZieK.  | 
d.  b.  als  in  erster  Linie  auf  Abscbriften  und  Lektfire  berobend,  Tonih 
stellen«  (S.  357).   Auch  die  Wolf  *8cben  Bebanptungen  Aber  die  Bhr 
psoden  sind  zorflckzoweisen.  Man  bat  genau  an  unterscbeideo  zwi^b» 
Aöden ,  Rhapsoden  und  Homeriden.    Die  AOden  ,  wie  sie  im  Boaier 
eingeftlhrt  werden,  mögen  Interesse  erwecken  als  Träger  der  primitiv- 
strn  Antiinge  der  griechischen  Poesie,  aber  weder  haben  sie 
Houierische  Gedichte  vorgetragen  noch  war  etwa  Homer  -selbst  ein  Aod* 
Die  Rhnpsoden  als  Deklamatoren  Homerischer  Gedichte  treten  uii- 
er-teii  Male  in  der  Zeit  des  Clisthenes  entgegen,  es  ist  aueh  m»Ji>  «"f 
laubt  den  Aulajig  ihrer  Thfttigkeit  viel  weiter  zurückzudatieren.  Sie  i 
waren  weder  in  Schulen  vereinigt  noch  selbst  Dichter,  wir  dttrftt  ae 
uns  Qberbanpt  nicbt  anders  TorstelleUf  als  wie  sie  in  den  SchildeTSopi 
Piatos  und  Xenopbons  erscbeinen.  Von  Homeriden  anfserbalb  da«  ist 
uns  nicbts  Oberliefert;  dafs  sie  existierten  ist  gewifs,  aber  iiie  ^^f^' 
richten  über  ihre  Thätigkeit  sind  äufscrst  dürftig  nnd  teilweise  von 
zweifelhafter  Glaubwürdigkeit.   Agonistische  Vorträge  der  HooieriscN 
Gedichte,  im  Sinne  em*  ^  ^^e^rdneten,  zusammenhängenden  TotaivortratJt*^ 
derselben  an  f^ffentlicheu  t  esten,  sind  anfser  an  den  Panathen8e*»n  in  | 
Athen  nielit  nachzuweisen.  Urheber  dieser  Einrichtung  waren  Ilii)p^rt:b. 
Sulon  oder  Pisistratus.     Hierauf  beziehen  sich  die  Angaben  spit^ 
Zeit,  in  denen  von  einer  Sammlung  der  Uomeriscben  Gedichte  dsick 
Pisistratus  die  Rede  ist.  «Ilias  und  Odyssee  waren  von  Anfang  sa  ^ 
grofse  planniäbig  angelegte  Epopoeien  scbriftlicb  vorbanden  nod  «1^ 
den  durcb  genommene  Abschrifken  vervieUlftltigt  und  verbreitet;  ^ 
ren  sie  auch  allen  den  Verderbnissen  ausgesetzt,  von  deren  Torbandeu 
sein  wir  in  den  Texten  anderer  alter  Autoren  uns  aberaeugen  kMi^ 


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96 


Bicbttd  VolkmAim. 


185<.  XLVI.  S.  259 — 276.  ,Über  Senecas  Iro^tschrift  an  Poly 
bius'  ebenda  1858.  XLVIII.  S.  104—135  und  ,Zur  Geschichte  der 
Beurteilnng  8eneea*8*  Fld.  Ardd?  1859.  L  &  589—610  abdracta 
Hefo.  Das  Jahr  1860  brachte  teane  ente  Aibeit  fiber  Plotia,  »Bit 
Hohe  der  antiken  Ästhetik  oder  Plotins  Abhandlung  wom 
Sehönr>n<  Pädagogisches  Archiv  1860.  U.  129—152.  Daneben  naha 
er  die  Plutarchforschung  wieder  eifrig  auf.  1866  erschien  die  Ab- 
handlung >Zu  Pltitarchs  Lebpn  des  Cicero«  in  den  Jahrbüchera 
f.  das«.  Phil.  93.  Bd.  S.  254  ff. .  1^67  da«  Proj^ranim  I>e  conso- 
latiune  ad  Apullouium  Pseudop  1  u t archea  •  Jauor.  eudlicii  1869 
sein  Buch  »Lfbon,  Schriften  und  Philosojihio  de*  Ploiarch 
von  Chaeroneac  zwei  Teile,  BeiUu,  Caivar>  it  Co.  Dieses  Werk  ist 
der  Darlegung  der  Platarchischen  PhQoBephie  gewidmet.  »Da  absr 
diese  Philosophie  ein  darchaas  subjektives  Gepräge  hat  and  fibcnfl 
durch  die  Lebensstellung  und  die  indiTiduellen  Beziehungen  des  Philo* 
sophen  /u  seiner  Umgebung  bedingt  ist,  so  sind  ihrer  Darlegung  eiae 
Darstellung  von  Piutarchs  Leben  und  dieser  wieder  eine  korze  Cha- 
rakteristik der  ganzen  Kulturep^die  voraufge>chickt ,  wolcber  ao- 
g*»hört.  —  Fan  zweiter  einleitender  Ali^elmitt  behandelt  Plntarctb 
S<  lirii'ten,  iii<  }]t  «m  die  erlialteneu  wie  verlorenen,  soweit  wir  von  letz- 
teren Kunde  haben,  zu  regi^Lrieren,  sondern  um  den  l'mfang  und  die 
Art  und  Weise  seiner  Schriftstellcrd  im  allgemeinen  zu  charuktensieren. 
und  die  fillr  eine  DarsteUung  seiner  Phitosophie  brauchbaren  Sduiftsa 
von  den  Ihr  diesen  Zweck  unbrauchbaren  vorläuBg  aafiza6cheiden.c') 
Piutarchs  philosophische  Anschauungen  in  lichtvoUer  Anordnung  den 
Leser  vorzufDhren.  ist  eine  schwierige  Aufgabe.  Eine  systetnattsdie 
Gruppierung  verbietet  sich  von  selbst,  weil  Plutarch  kein  eigenes  Sy^ 
Stern  hatte,  eine  chronologisehe  chenfalN,  weil  die  Reihenfolge  der 
Schriften  unsicher  ist  und  sie  der  überwiegenden  Mehrzahl  nach  von 
ihrem  Vet  tasscr  erst  in  vorgerückterem  Aller  vollcmlet  wur«len .  eiuer 
(Ordnung  endlich,  welche  den  Sufseren  Leben-verhaltni&Nea  de>  Vhücr- 
sophen  folgt  und  ihn  als  Bruder,  Gatten,  Freund,  Beamten  u.  s.  w. 
schildert,  fehlt  der  innere  Zusanunenhang.  Deshalb  wird  zanichst  »im 
Allgemeinen  auf  synthetischem  Wege  Piutarchs  philosophischer  Staad- 
pnnkt  erörtert,  sein  polemischer  Gegensatz  zur  Stoa  und  Epikuretsdien 
Philosophie  und  sein  Anschlnfs  an  Plato  als  die  eigentliche  Grundlage 
seiner  Philosophie  ins  Auge  gefafst,  und  dann  im  weiteren  auf  aaaly^ 
tisrheni  Wege.  d.  h.  mittelst  einer  paraphra>i<Menden  Analyse  ■<ein**r 
Schriften  zugeseben,  wie  er  von  dieser  Grundlage  aus  seiner  noiiativeu 
Polemik  auch  positive  Ausföhrungen  an  die  heile  gestellt  hat.-i.^)  DeiM 
nach  dt  III  Urteil  einwandstreier  und  vorurteil«^lo>^er  Kenner  für  Plutarcb- 
gtudieu  grundlegenden  Werke  folgten  die  Al^ijaudlungen  >Über  die 
Echtheit  von  Piutarchs  zweiter  Rede  von  Alexanders  Glftck 
oder  Verdienste  in  den  Jahrb.  für  dassische  Philol.  1870. 101.  Bd. 
S.  816— '821  und  »Über  das  Verhältnis  der  philosophischen 


I)  Einl.  S.  X. 

*)  Dritter  Abachniit  B.  5. 


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06 


qnaii  essesi  GermaooniBi  osor.  Sed  qaae  esMt,  queso,  ea  Awitii. 
»  taoU  phOdogonmi,  qum  GennaaU  Udit,  &eq«mia»  fsonn  afi 
taat  periKni,  alü  medioeMS,  alü  deoiqae  iwlfiis  mcMeiCi.  omatB  peMt 
Mt  ftdotetl  ut  coBtemiere?  Gaodeo  igitiir  te  Mefiorm  seaiire  et 
▼din  pliiret  etie  tiU  smiles.  Tale,  Ttr  doctuame,  et  yergß.  ai  Imi. 
UttMras  antiqiuw  mare  el  eetobraie. 

Scribebam 

Lugdnni  -  BataTorm 
die  5  m.  JaDoarü 
1883. 

In  den  weitesten  Kreisen  der  philologischeB  Welt  aber  wurde 
nein  Vater  bekannt  durch  seine  Forschnntren  anf  dem  Gebiet  »I^t  alten 
Rht'torik.  In  der  Vnrrcd»^  7iir  zweiton  Autiase  der  Rhetorik  der 
Griechen  und  Römer,  Leipzig  Il^S')  Teiil>nor.  triebt  er  einen  Lberblick 
Ober  den  Gang  seiner  hierauf  zielenden  rutersiichuntjen.  .Vorliegende 
Arbeit'  sagt  er  mit  Bezug  auf  die  Rhetorik^  ,verdaukl  ihre  Eotstehnfi^ 
einer  persönlichen  Anregung  meines  hodiTerehrteiL»  mir  unvergelslidMi 
Lebrers  6.  Bernbardy,  der  mich  in  den  Sommerferien  des  Jahres  1881 
anf  einem  Spaziergange  in  den  schattigen  Lanbgftngen  der  Rabeaiasd 
bei  Halle  im  Verlauf  einer  Iftngeren  Unterredung  Uber  rfaetorisch^ 
Progymnasmen  —  moin  Vater  hatte  in  demselben  Jahre  eine  Schrift 
erscheinen  lassen:  Über  Progymnasmen  und  ihre  Verwendbar- 
keit fnr  den  deutschen  Tnt  orrirht  auf  Gymnasien.  Eine  päda- 
gogisch-litterarisrlie  Studie  Kern  gewidmet)  Stettin.  Th.  von  der 
Nahmer.  —  schliefslich  darauf  aufmerksam  gemacht  hatte,  daf-  majj 
sich  durch  eine  neue  Bearbeitung  der  gesamten  alt«n  Rhetorik,  fÄr 
welche  seit  den  Zeiten  des  biedern  J.  G.  Vossius  nichts  zusammenhis- 
gendes  mehr  geleistet  sei,  nnd  den  damit  verbnadenen  Nachireis  de» 
Einflusses  dieser  Disciplin  auf  die  alten  Autoren,  immerhin  da  pht- 
lolcgisches  Verdienst  erwerben  könne.  Weniger  dieser  Umstand  aa 
sich,  als  der  Wunsch  meinem  Lehrer  zu  Willoi  zu  sein  und  einen 
von  ihm  erteilten  Wink  zu  befolgen,  war  für  mich  bestimmend.  Ich 
erklttrte  mich  nlso  nach  kurzem  Besinnen  bereit,  die  Sache  in  Vh-yr- 
iegun^'  zu  ziehen,  und  machte  mich  nach  dem  Schhifs  der  Ferien  als- 
bald an  die  erforderliche  Vorarbeit,  d.  h.  an  eine  Durclilui  »chunj  der 
gesamten  rhetorischen  Litierutur  des  Altertums,  ohne  die  geringste 
Ahnung  der  unerwarteten  Schwierigkeit,  die  sie  mir  bereiten  würde. 
Denn  ich  las  zunAchst  Anaximenes  und  Aristoteles  Rhetorik,  ohne  sie 
recht  zu  verstehen  nnd  in  ihrer  Bedentnng  wordigen  zn  können.  Mk 
Hennogemes  aber  nnd  Apsines  vermochte  idi  gar  nichts  arnnfangea. 
Sie  behandelten  zu  meiner  grofsen  Verwunderung  in  breitester  Att* 
fQhriichkeit  Dinge,  die  mit  dem,  was  die  älteren  lehrten,  in  gar  keinem 
ersichtliehcn  Zusammenhange  zu  stehen  schienen,  und  die  Behauptoag 
von  Walz  in  der  Vorrede  zum  ersten  Bande  seiner  Rhetore>  Graed 
p.  IX:  ,satis  elucebit  vix  aliud  Graecae  doctriuae  genus  per  tot  tao- 
tasque  viginti  fere  saeculorum  vicissitudines  a  Gorgia  Leontiuo  u^s^at 
ud  Cuustantiuopolin  expugnatam  aequabilius  et  coustantius  ^ervah» 


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100 


RidiArd  Volkmiiut. 


tung  von  der  Rhetorik  Aufdruck  gegeben,  ja  die  Uum&glichkeit  Uetoui 
wird,  ohne  das  eingehende  Stadinm  denselben  die  Redner  wie  altklassi- 
schen Schriftsteller  Oberhaupt  erschöpfend  in  allen  Einzelheiten  nnd 
nutzbringend  zn  behandeln*.    Einen  Abrirs  daTon  verfertigte  er  fir 

Iwan  Müllers  Handbuch  der  klassischen  AUertumsw  l^<r^a- 
schaft  Bil.  II,  nen  bearbeitet  in  der  zweiten  Auflage,  Mönchen  1892, 
S.  637  —  676.  Von  andrrcn  auf  die  Rhetorik  bezüglichen  AnfsäL?«»ii 
nenne  ich  die  Abhandlungen:  .Zu  Thenns  Projjymna  vniata"  in  den 
Jahrb.  für  flass.  Phil.  87.  Bd.  lsß3.  TüOtl.  .  Aniniadve  rsione>  fri- 
ticae  in  nounnllos  veterum  scriptoruni  de  praeexercitamenti^ 
rhetoricis  loeob'  Jauer  1869  (Gratnlationsschrift  für  das  Gymnasiam 
zu  Brieg).  ,In  Sextum  Empiricum'  in  den  Jahrb.  fOr  class.  PhiL 
109.  Bd.  1874.  S.  Bdlf.  ,Zu  Apsines'  ebenda  111.  Bd.  1875.  S.  693C 
,Zur  Geschichte  der  griechischen  Rhetorik*.  Terhandlnngen  der 
37.  Philol.  Versammlnnit  zu  Dessau  1885.  S.  282—234. 

Ich  habe  im  Torst^enden  versucht  in  kurzen  Zfigen  ein  Bild  Jtm 
der  wissenschaftlichen  Thfttigkeit  meines  Vaters  auf  den  Gebieten  zb 
entwerfen,  die  er,  so  zu  sagen,  als  seine  litterarische  Domftne  betradh 
tete.  Ich  brauche  aber  wohl  kaum  zu  bemerken,  dafs  er  weit  hiuaos 
ttber  diese  Grenzen  schweifte,  wenn  es  ihm  seine  Zeit  gestattete.  Hier- 
von le?!  f^eine  Bibliothek  beredte»  Zeugnis  ab.  Sit»  umfafste  weit  o^^r 
zweitausend  Nummern,  und  doch  betinden  sieb  unter  < -  inen  Bü>Jjern 
nur  wenige,  die  nicht  mit  gelehrten  Nofi/en  und  Vei  wei-^niigen  aller 
Art  angoföllt  wären.  D  un  Immi  führte  er  einen  sehr  ausgedehnten  und 
lebhalteii  Briefwechsel  mit  Fachgenossen,  in  dem  die  verschieden^t^äJ 
wissenschaftlichen  Fragen  behandelt  und  besprochen  wurden.  Dreifsig 
Bftnde  binterlassener  Collectaneen  endlich  sind  ein  sprechender  Beweis 
flir  seine  bewunderungswürdige  Arbeitskraft  und  Arbeitslust  Es  giebt 
nicht  viele  Schriftsteller  des  griechischen  Altertums,  deren  Weike  er 
nicht  fleifsig  gelesen  und  durchforscht  hätte.  Daher  durfte  er  die  ao 
ihn  ergangene  Aiifforderun-j,  ^ine  Nctihcarbeitnni!  tier  .Geschichte 
der  griechischen  Literatur  von  K.  Münk'  zu  veranstalten,  mit 
Freuden  begröfsen.  Ks  war  iinn.  wie  er  in  der  Vorrede  bemerkt.  <^\u 
Jlerzensitedürfnis,  den  Ertrag  seiner  iInn  kärglich  zubemessenen  Mul'-!^ 
stunden  wieder  einmal  dem  Leserkreis  zu  gute  kommen  zu  lassen,  auf 
welchen  er  durch  seine  Berufsthätigkeit  in  erster  Linie  angewiesen  war. 
Münks  Literaturgesdiichte  war  ein  Schulbuch  und  ist  es  auch  in 
seiner  jetzigen  Gestalt  (dritte  Aufl.  Berlin  1879.  zweiter  Teil  IPSaj 
geblieben,  trotzdem  vielerlei  geändert,  verbessert  und  au^L'efeilt  wurde, 
ja  einzelne  Abschnitte,  wie  die  Uber  Plutarch,  Lucian  und  Plotin  han- 
delnden neu  hinzutraten.  Ferner  übernabni  er  lR8n  den  Jahresibe- 
rieht  über  die  grieehisclie  Litteraturge- rh  icht e.  So  vorbe- 
reitet konnte  er  sich  cndlicli  dem  Unternehmen  wniinen  tlt-v^^ou  Sicher- 
stellung ihn  noch  zwei  Stunden  vor  seinen»  plötzlichen  Hinscheiden  be- 
schäftigte, der  Neubearbeitung  des  Grundrisses  der  griechi- 
schen Litteratur  von  6.  Bernhardy.  Als  er  die  Feder  seinen 
fieifbigeii,  nimmer  rastenden  Hinden  entgleiten  lief«,  um  sich  auf  einem 


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102 


Bifikard  YolkminiL 


der  liebe  zti  Gott  imd  dem  göttlichen  Willai  wird  imaar  WlUe  dnifk 
die  Chude  alegreieh  flberwiindeii  und  von  sieh  eeiber  erlOst.*^) 

Ich  bin  bemflht  gewesen,  alles  dasjenige  Wissenswerte  zusammen- 
zutragen, zu  ordnen  und  zu  sichten,  was  mein  Vater  selber  Über  sich 
gesagt  hat  oder  vieüeieht  gesagt  haben  wurde.  Tidldcht;  denn  ich 
weib  gar  wohl,  wie  sehr  die  Kraft  meiner  Barstellimg  hinter  der  sei- 
nigen znrttckbleibt  War  er  doch  als  gewandter,  hinr^fsender  Redner, 
der  schöne  und  tiefe  Gedanken  in  gefällige  nnd  packende  Worte  ra 
fassen  verstand,  bekannt  und  bewundert.  Möge  es  mir  zum  Sohlns^e 
rrr-fattet  sein,  da-sjenice  naclizutrapon.  was  !)ishor  nicht  fndich  erwähnt 
weni'^n  konnte.  S^hon  lio  Krseheiniinir  meines  Vat<?i>  war  eme  cha- 
rakteristische. Str^  riL'  konservativ  wie  in  seiner  politischen  Gr'>«innnTig 
war  er  auch  in  seineni  Äufsereu,  Seine  >tatiliche.  infoltro  inaugelhüüer 
Hiiltung  nach  der  rechten  Seite  leicht  geneigte  GcMaii  umschlossen 
Kleidungsstücke,  die  allerdings  auf  modernen  Schnitt  keinen  Anspni(^ 
erheben  durften,  und  erst  in  den  lotsten  Jahren  seines  Lebens  konnte 
er  sich  entscUiefsen,  die  sein  bartloses  Gesicht  bis  hoch  hinaof  nmr 
rahmenden  Vatermörder  abzulegen.  Als  gelegentlieh  auf  einer  Dii^ 
torenkonferenz  die  Frage  aufgeworfen  wurde,  wer  unter  den  Anwesen- 
den am  vortreffliehsten  das  Prototyp  eines  Schiilmonarchen  siebtbar 
zum  Ausdruck  bringe,  wurde  ihm  einstimmig  der  Preis  zuerkannt 
Natürlich  hatte  auch  er.  wio  jeder  rechte  Gelehrte.  üTan--aiij  unter  d^x 
Ttlcke  des  Objekts  /n  U  i  lcn.  So  zog  er  einmal  lifM  h-!  versrnüglicli 
mit  dem  öchlairocke  anstatt  des  Pelzes  auf  den  Bahnhof,  um  eme 
kleine  Reise  zu  unternehmen,  ein  anderes  Mal  wieder  wurde  er  tos 
der  Eansel  herab  als  gOtiger  Spender  eines  Zehnmarkstückas  der  in 
ganien  etwas  sparsamen  Gemeinde  gegenttber  gepriesen;  er  hatte  es 
▼ersehentlich  an  Stelle  eines  Pfennigs  in  den  Elingdbentel  gelegt.  Bank- 
noten oder  seine  ühr,  die  er  flbrigens  stets  in  der  Tasche  seines  Bcitt- 
kleides  trug,  benutzte  er  gern  als  Lesezeichen,  wenn  ihm  ein  anderer 
passender  Gegen«;tand  nicht  gerade  zur  Hand  war.  Das  Buch  wurde 
zugeklappt,  und  Geld  und  Uhr  verschwanden  oft  auf  Wochen  in  i^r 
Bibliothek.  Seinen  Cylinder  vertauschte  er  fast  regelmäfsip;  und  ebenso 
regelmäfsig  erwarb  er  dafür  einen  wenijjer  stilvollen.  Leiblichen  Ge- 
nttssen  war  er  zwar  nicht  abgeneigt,  huldigte  ihnen  aber  in  keiner 
Weise;  nur  ^e  Leidenschaft  hatte  er,  die  su  rauchen.  Auf  die  Qua- 
lität des  Stoffes  kam  es  ihm  dabei  allerdings  weniger  an.  In  der  Un- 
terhaltung war  er  anregend  und  belehrend,  wenn  es  auch  nicht  leicht 
war,  sich  mit  ihm  in  eine  Controverse  einzulassen.  Räumte  der  Gegner 
nicht  vor  seinen  mit  lauter  Stimme  und  h6chst  nachdrticklich  vorgetra- 
genen Gründen  das  Feld,  konnte  er  sicher  sein,  dafs  er  mit  einigem 
kräftigen  Wörtlein  aus  dem  Sattel  gehoben  und  in  den  Sand  gestreckt 
wurde.  Seine  alliri  raeine  Bildung  war  bewundernswprt,  -ein  Gedächt- 
nis slauiichei regend.  Er  kauiite  genau  die  vaterländische  Litteratiir 
bis  in  ihre  neuesten  Erscheinungen,  ebenso  die  alier  anderen  hervor- 


Atts  einen  Vortlage. 


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104 


OMff  HoBikk  SiMB. 


Georg  Heinrich  Simon, 

geb.  am  17.  September  1833,   gest.  am  4.  Juli  1692. 

In  dem  Biographischen  Jahrbuch'  gebührt  auch  dem  llitbegrOadar 
mid  Yertoger  der  ^  Jtfaresteriehte  Aber  die  Fortsdiritte  der  Mastwriifi 
AltertnmswiBseDflehaft*  ein  Blatt  der  Erinnerung. 

6.  Hdnricb  Simon  war  der  Sohn  des  froheren  Besitters  «lir 
Afherschen  Bnciriiandlnng  in  Berlin.  Er  besuchte  zuerst  das  JoacUn»- 
tbalsche  Gymnasium,  von  dem  er  Michaelis  1860  zum  Französisebai 

Gymnasinm  überging.  Dieses  verliefs  er  ein  Jahr  später  mit  dem  Beife- 
zeugnis  für  Prima,  um  als  I^hrüng  in  die  Jonas>?che  BucbhAndlo^ 
fStf'inthal)  einzutreten,  wie  r«;  «:rheint.  durch  uiictinstice  FarnilienrcrhÜl- 
nisse  p^^Hr^tnut.  Jed<'<'h  ^eine  alte  NritninL'  wi-^pn-'  haftlirben  Stu- 
dien erhi'^ch  nicht.  Ohne  dafs  seine  Anyfhön^'en  eine  Afi^nuir  bat^^ni, 
bereitete  er  sich  srlbständig  zum  Ahitnrientenoxamen  \<^r,  und  z«^ 
mit  solchem  Erfolge,  dafs  er  im  Frtihjalir  1855  als  sogenannter  Wilder 
am  Kftlnischen  Gymnasium  ein  sehr  anerkennendes  Beifesengnis  ennak 
Mit  dem  Beginn  des  Wintersemesters  liefe  er  sieb  an  der  Berliaer 
Universtttt  als  Studiosus  phllosophiae  immatrikulieren  und  h4irte  pU- 
loso])hi>che,  historisehe  und  kunstgeschichtliche  Vorlesungen,  bis  er  is 
der  Mitte  des  dritten  8cn>esters  aus  uns  unbekannter  Veranlassaaf 
plötzlich  seine  Stiulien  unterbrach  und  in  dir  St.  Goar^iche  Buchhatf 
Inn^r  in  Frankfurt  a.  M.  eintrat.  Von  dort  irinp  er  in  da>  Gr-chär 
von  Marne  in  Breslau  über,  wo  er  die  niusikaliKh-<leklaniatori-iht 
Vereinigung  des  Hnndwerkervereins  begründete  und  in  dir<»  ip  Vrrrme 
zahlreiche  Vorträge  hi«  Ii.  Nach  einem  einjährigen  Aufenthalt  in  ij^r 
land,  von  wo  er  die  Scblesische  Zeitung  mit  Berichten  Aber  engüsdw 
ZastAnde  Tersah,  kehrte  er  wieder  nach  Berlin  zurück  nnd  trat  in  dit 
bisher  von  dem  Dr.  Spiro  geleitete  Buchhandlung  von  S.  Calvary  ä  Co. 
als  Socius  ehi.  Gleichzeitig  begann  er  wieder  mit  ministerieller  Erlaob- 
nis  Vorlesungen  an  der  Universit&t  zu  hören,  namentlich  bei  Mommsei 
nnd  Droy*?en.  Seine  Absicht  war,  sich  den  Doktorgrad  zu  erwerben 
auf  Grund  einer  'Beiträge  zur  Gosrhichte  der  Wiedertäufer  in  Oh>T- 
Deutschland'  betitelten  Ahhanrllung.  die  bis  auf  Titel  und  Vorrode 
pedt  iK  kt  vorliegt  (20  Bogen).  Aus  welchem  Grunde  er  diesen  Ge- 
dank(  n  aufgegeben  hat,  ist  uns  unbekannt;  vielleicht  verlor  er  ihn  aus 
dem  Auge  über  der  schweren  Aufgabe,  die  ihm  gestellt  wurde,  als  er 
durch  Spiros  Tod  1864  alleiniger  Inhaber  des  Geschäftes  wurde.  Enk 
nach  6  Jahren  nahm  er  seinen  1870  aus  Paris  vertriebenen  Bruder 
zum  Socius,  nach  dessen  1885  erfolgtem  Tode  er  wieder  allein  die 
ganze  La  t  auf  seine  Schultern  lud.  Sie  war  umso  drückender,  ah 
der  Bruder  in  dem  von  ihm  verwalteten  Teile  des  Geschäfts  mancherlei 
Schwierigkeiten  hinterlassen  hatte,  die  nur  mit  Aufbietung  aller  £rifte 


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106 


Ferdia&nd  Gregorovius. 


Ferdinand  Gregorovius, 

g0k  ftm  19.  JtOMK  1821,  gest  «n  I.  Hat  189t. 

FerdmaDd  Gregorovius  ist  gebmn  am  19.  Januar  1821  in  dm 

ostpretirsiscbeti  SUdtcben  Neidenbnrg  oabe  an  <icr  polnischen  Oreua. 
Ans  seiiier  Familie  waren  schon  mehrere  namhafte  Gelehrte  hervorgr- 
pranf^fn.  n.  a.  der  Jurist  Johann  Adam  Grogoroviii«  t  1749,  und  dessen 
Sohn  Ailaui  Gre|j;orovius,  dor  n;u'}i  dem  Ableben  des  Vaters  den  Lehr- 
stuhl für  Natur-  nnd  Völkerrecht  an  der  Universitflt  Königsberg  er- 
hielt, t  1760.  Ferdinand,  der  jüngste  Sohn  eines  Kreisjustiirati»?. 
verlebte  seine  Knabenjahre  in  der  ehemaligen  Deutschritterburg,  die 
in  preafsisdiem  Besitz  als  Jastiagebände  verwendet  wurde;  kein  ZwciftL 
daTs  der  Aufenthalt  in  den  HaUen  und  Gelassen  des  gotisdien  Palast» 
auf  die  Phantasie  des  Knaben  mSchtig  eingewirkt  hat  »Er  wMe^ 
so  meinte  er  einmal,  vielleicht  nie  die  Geschichte  Roms  im  MittelaUar 
geschrieben  haben,  hätte  er  seine  Jugend  nicht  in  jenen  alten  ScUesse 
der  Dnutscbritter  verlelit.«  fAltliaus).  1831  bezop  er  das  G}*mna<iTim 
zu  Gumbinnen,  1838  <lie  Albertina  in  KninL'sber^'.  Anfänglich  wandte 
er  sich,  dem  Bei«5piel  des  Unjrorsvatri und  dem  Wunsche  des  Vaters 
folgend,  dem  theoloL'ischen  8tud)uin  zu.  doch  die  Anreeung,  die  er  in 
den  Vorlesungen  vtui  Karl  Rosenkranz  und  von  der  Lektüre  der  deut- 
schen Klassiker  empfing,  bewog  ihn,  in  eben  dem  Augenblick,  da  er 
bia  zun  Predigtstuhl  gelangt  war,  der  üieologie  Valet  za  sagen;  er 
wandte  sich  philologisch -lüstorischea  Studien  zn^  nnd  Uefa  sich  von 
emster  Arbeit  auch  durch  die  Pflichten  eines  flotten  Corpsstttdealen 
—  er  gehörte  der  Landsmannschaft  der  Masuren  an  —  nicht  abwen- 
dig machen.  Der  Sturm-  und  Drangperiode  der  vierziger  Jahre  bracht« 
er  sein  Opfer  mit  »'inorn  Tendenzroman  »Werdoniar  und  Wladi«:law. 
aus  der  Wüste  U(>maniik<i  (184."))  imd  einer  historisch-politischen  Ah- 
handlun^'  »Die  Idee  des  Poleiitmii  :  (ls4^;j.  worin  er  im  Sinne  der 
Herwegh,  Freiligralh  u.  a.  ftir  <la>  durch  deutsche  Schuld  enterbte 
polnische  Volk  Wiedereinsetzung  in  die  alten  nationalen  Rechte  forderte. 
Aus  dem  Drang,  »zur  bumanistiscben  Fortentwieklung  der  MesaehMt 
forderlich  beizntragent,  entsprang  die  Schrift  »Goethes  Wilhelm  Meistar 
in  seinen  socialistischen  Elementen«  (1849);  in  die  FoTsstapfen  seines 
Lehrers  Rosenkranz  tretend,  suchte  er  zu  erkliren,  wie  Goethe  in  den 
»Lehijahrenc  sein  eigenes  Zeitalter  charakterisierte,  in  den  »Wander- 
jahreiK  prophetisch  die  Gestaltung  des  gesellschaftlichen  Lebens  der  Zu- 
kuntt  in  ^rof'^en  Zü'jfn  /eichnrtc,  so  dafs  der  Roman  >ein  Denkmal  des 
hehrsten  Idealismus.  olK'iil  tirtig  neben  Piatons  Republik,  das  Utopi'^n  des 
Thomas  Morus,  die  Suniu  nstadt  nnd  das  Messiasreich  des  Canipuijella, 
die  neue  Atlantib  von  Bacon  und  die  Basiliade  von  Morelly  zu  steUeii 
ist«.  Die  ganze  Schrift  ist  ein  schwftnneiiidier  Lobgesaog  anf  Ooetke, 
den  »Kolumbus,  der  in  seinem  Wilhelm  Meister  das  Amerika  dea  Bb- 
manismus  ftür  uns  entdeckt  hat«,  auf  die  »Welthamonie«,  die  Yerfart* 


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108 


Ferdinjuid  GregorOTio». 


mich  ifleiüOü  l>ekftiniii*»rnibsen,  es  rfiniirte  und  stärki€  aieiu  Gemtl. 
es  befreite  mich  durch  die  erste  Arbeit,  deren  Stoff  ich  der  grofecß 
Katar  and  dem  Leben  selb&t  ahgewounen  hatte,  e^  hat  mir  dum  dm 
festen  Boden  onter  die  FftTse  gestellte  Am  2.  Oktober  1852  trtf 
GregoroYiiu  in  der  ewigen  Stadt  ein;  er  begrftlste  es  als  gttnstign 
Vorzeichen,  dafs  er  in  der  Via  felice  die  erste  Wohnung  fand.  Die« 
frohe  Ahnung  hat  ihn  auch  nicht  getHuscht,  er  hat  in  Bom  sein  Gltdt 
gefunden,  wir  seheu  ihn,  wenn  wir  sein  Tagebuch  lesen,  vor  nn«  wer- 
den und  waHitpfi  in  dpr  römischen  Welt.  I>i<  or  dn<  srinor  würdige 
Lebensziel  fand  und  ftir  sein  Sfr(''«M!  und  Scliatien  r'  i'^h<m  prut^t^' 
Kr  bewahrte  immer  der  ('«»ffji  >.(hpn  Firma  ein  <iaiikl».ut-  Andeiik^^it, 
weil  diese  seine  ersten  Anl-älzo  (Iber  Korsika  nnd  Rom  in  die  >A11- 
gcmeine  Zeituugc  aufnahm  und  damit  zuerst  die  Aufmerksamkeit  eines 
gröfseren  PnbUlrains  auf  ihn  lenkte.  Biese  Erstlinge  wurden  von 
ihm  überarbeitet,  und  das  so  entstandene  Werk  >Korsika€  (1854» 
gewann  ihn  sofort  viele  Frennde.  Aneb  auf  der  Insel  selbst  wurde 
das  Buch  frrimdlirh  aufgPiionimen;  der  Historiker  Graf  Paolo  Perej 
fibersetzte  die  Einleitung  ins  Italienische,  niid  1J^B3  besorgte  P.  Lori- 
ana  eine  französische  Übersetzung  für  das  Rullotin  de  l.i  Socirir  1^* 
sciences  historiques  de  la  Corse.  Jetzt  er'^chienen  ihm  Italien  und  di** 
Italiener  in  aanz  anderem  Licht««  ;ils  bei  der  ersten  Rt'kanntscbatt. 
Entzückt  den  wechscIvdUou  Eimirii  k*"'n  der  Natur  »Tnd  der  Kunst  sich 
hingebend,  durch wandiTte  er  die  ganze  Halbinsel;  <lie  Frucht  «iieser 
glficklichen  Tage  ist  eine  grofse  Anzahl  von  Reisebildem,  die  oMer 
dem  Titel  »Wanderjahre  in  Italien c  gesammelt  worden  nnd  sich  vieler 
Auflagen  erfreuten.  (1.  Band:  Fignren  (1666);  2.  Bd.:  lAteinische 
Sommer  (1864),  8.  Bd.:  Siciliana  (1861);  4.  Bd.:  Von  Ravenna  bis 
Mentana  (1871);  6.  Bd.:  Apulische  Landschaften  (1877).  Wie  ▼er> 
tränt  er  in  Kurzem  mit  Sprache  und  Geist  der  Italicner  geworden 
war,  bcwjps  dir  Übersetzung  der  Lieder  des  sicilianischen  Dichters 
Giovanni  Moli  (ISößi.  Im  nächsten  Jahre  folgte  die  Munograf-hi^ 
über  »Die  (irabmiUor  der  römi'-chou  l'äpstc«,  1858  die  opische  Dich- 
tung »Euphurionc,  die  einen  punipejanischen  Stoff  in  vollendeter  Form 
behandelt.  Die  auf  italienischem  Buden  geschaffeneu  Werke  erinnern 
nur  noch  in  vereinzelten  Zflgen  an  die  K6nigsberger  Produktiosu  lEs 
volbtog  sich  in  ihm  ein  Prozefs  geistiger  E^enemng,  indem  er  seiner 
selbst  nnd  seiner  Lebensaufgabe  immer  klarer  bewnfst  wurde.  Dia 
Sonne  Roms,  die  helle,  heitere  Luft  des  Südens ,  welche  alle  Umrisse 
der  Menschen  und  der  Dinge  so  scharf  hervortreten  läfst.  dafs  aock 
das  zeitlich  wie  rfiumlirh  Feme  nahe  er  Ii.  int.  reinipten  seine  Vor- 
stellnnpen  von  aller  nordischen  SontiTiv  iirnlitii?  v.n<\  Romantik.  Eir« 
klare,  feste,  gri>^p  Wirklicbkeit  mit  einem  unermef glichen  historisc^i 
Horizonte  lag  um  ihn  lior  ausgebreitet.  Die  Künste  wirkt<^n  auf  ibo 
ein,  er  Qbtc  sich  au  den  klassischen  Formen  im  Vatican.  Dafis 
etwas  ihn  bewegen  kfinne,  Bom  und  Italien  bald  wieder  tn  valaaseiL 
schien  undenkbar,  und  nicht  lange,  so  erfafste  er  den  Gedank»  der 
grofsen  Arbeit,  welche  sein  Leben  in  Bom  über  die  Sphire  |les  klafr 
geniefsenden  Schaffens  emporheben,  demselben  durdi  eiii  Wetk  na 


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110 


9m  .  ^m3  J 

rOffllMHHI 


dihr  in  ßalien,  dis  Gregororios  nidit  besacht  and  dvrüdmtM  kitte, 
und  in  der  Eenntiiis  einer  nicht  minder  widitigen  Quelle,  der  Bw- 
dentaniler,  gnit  Oregonwit  dm  BAmem  selbst  nb  Antoritit.  Thb 

trotzdem  in  «einem  Werke  erhebliche  FeUer  mitnnierliefeD  und  ea- 
pfiodliche  Lttcken  wahrnehmbar  sind,  kann  mn  gttnstigea  rrtcü  9Jm 

die  Gesamtleistung  nichts  ändern.  Die  Mifsgnn^^t  manches  Kritiken 
erkl&rt  sich  anrh  an*;  d^m  Unbehagen  über  <iie  Thatsacbe.  dafs  hi« 
die  durch  bannusiscben  Fleifs  allein  nicht  durchführbare  Tha?  eines 
Künstlers  vorliegt;  der  Verfasser  legt,  »len  tü<htiR-ten  italieiijjrlifB 
Vorbildern  folgend,  auf  künstlerische  Form  ebenso  viel  Werl,  wie  ^ 
GrOudlichkeit  der  Forschung.  Das  politische  Leben  wird  immer  ia 
genetischem  Znsammenhange  und  in  beständiger  Poppelwirkmig  sn  ds 
geistigen  Leben  nis  ein  orgsniscbes  Ganzes  an^efoÜBt  ond  dJUgcstcÜL 
Die  £rzftblang,  gravitstisch  einfaerschreitend  wie  ein  Nobile  im  Brofcst- 
gewand,  wird  Tielleicbt  allzTi  hAntig  unterbrochen  durch  phüosopbisck 
Betrachtangen  und  poetische  Bilder.  Alles  in  Allem,  ein  grofjyutige*, 
durrhau'i  eifrenttlTnlicbes  Werk:  diesem  Urteil  wird  auch  derjenige 
zustimmen,  dem  ^^tellenweise  weniger  Pathos  und  mehr  Natfiriii.bkpit 
wünsch'^n-wprt  cr^ihf'inen  mOjren.  l'.mo  inerkwördtiip  Füiiunc  .les 
Schirk^al^  wollte,   ilaN  Abschluis  des  Werkes   /usamuientiel  mii 

dem  Sturze  der  weltiiclieu  Herrschaft  der  Curie,  den  er  schon  UL^e 
Toransgesehen  und  foransgesagt  hatte.  Der  Vatikan  setaste  das  miß- 
liebige Buch  auf  den  Index,  der  Senat  der  neaen  Kapitale  aber  spendet« 
dem  Verfasser  hoben  Lohn;  am  6.  Hirz  1876  wnrde  ilm  »zum  Zeogiis 
der  Verehriinu  und  Dankbarkeit«  das  rOmischc  Bürgerrecht  veriicbo. 
Doch  auch  die  bewundernde  Anerkennung,  die  ihm  in  adeligen  onö! 
bürjjcrliehen  Kreisen  zu  Teil  ward,  vermochte  ihn  nicht  mehr  danem-i 
an  Rom  zu  fe«-seln.  >Da  mein«-'  Arbf^it  (Midigt,«  «schreibt  er  scI;on  am 
13.  November  IS70.  ^Mflht  Rom  für  niieh  al».  Ich  gohe  m  den  Strufsec 
umher,  auf  den  Sj)ureii  meiner  Leidcu&chaft  und  Begeisterung,  fühle 
diese  nicht  mehr,  und  mir  ist,  als  schauten  alle  diese  einst  so  be- 
gierig von  mir  durchforschten  Monumente  geisterhaft  tot  auf  mkk 
berab.  Donna  Ersilia^  der  ich  sagte,  dafs  Ich  Rom  Terlaesen  wnllie. 
nannte  mich  undankbar,  da  Bom  die  Heimat  memer  Arbeiten  und  die 
Quelle  meines  Ruhmes  sei.  Wohl,  Rom  verlassen  heifst  filr  mich  ma 
meinem  wahren  Leben  Abschied  iiehmen.  Doch  die-e  Ei»oche  schliefet 
sich  einmal.^  Dazu  kam,  dafs  der  Gelehrte,  wie  begeistert  er  auch 
den  Znsammensturz  der  pÄpstlvIif^u  Herrschaft  hegrOfst  hatte,  in  d«,' 
»neue  /udrinfrliehe  Ix!ben<'.  der  Hauptstadt  It.i]i<^ns  «ich  nicht  hineiiira- 
tindeu  vermuciite;  zumal  die  baulichen  Veränderungen,  wodurch  ganz* 
Stadtteile  ihrer  geschichtlichen  Erinnerungen  und  ihres  malerisches 
Reizes  entkleidet  wurden,  weckten  seinen  Unmut.  So  entschlofs  er 
sich  denn  zur  Übersiedlung  nach  Deutschland.  In  die  weit  entfersie 
ostpreufsische  Heimat  wollte  er  trotz  wftrmster  Anblnglicbkeit  mdi 
zurilckkehren,  denn  er  Ablte,  dafs  ihm  ein  zeitweiliger  Aufenthalt  in 
Italien  auch  in  Zukunft  unentbehrlich  sein  werde.  Da  lag  es  nahe, 
die  erste  gröfsere,  an  der  Schwelle  Italiens  gelegene  Stadt,  Mfincheo. 
zu  wählen.    Hier  waren  zu  wissenschaftlicher  Ari>eit  die  reichsta 


A 


112 


P«rdiiiftBd  Gregorovins 


sücLtigen  Quellen  gar  zu  einseitig  Rechnung  getragen  wurdt%  aber  a« 
gelang  dem  Biographen  niclit,  ein  lebenswahre»  Porträt  zu  scha^eu, 
Lacrezia  blieb  »ein  Schaiteo,  ein  Wesen  ohne  Thai,  ohne  Entwiddniig, 
fast  möchte  man  sagen,  ohne  Seele,  c  (Gornelinsi  Dagegen  bietet  eines 
trefflichen  Beitrag  zur  Geschichte  des  dreifsiglAhrigen  Krieges  die  auf 
gewissenhafte  Forschung  b<  ruh  ndn  Studie  :»TJrban  VIII.  im  Wider- 
spruch zu  Spanien  und  dem  Kaiseri  (187U).   Schon  die  oben  angeführte 
Tagel>iH'luu)tiz  ginbt  einen  Fingerzoig.  welch  grdf>«pr(^!«  Ziel  er  noch  in> 
Auge  t^ct'afNt ;  er  wollte  als  Gcj-^n^-tfick  /nr  Goschichtc  (!er  Stadt  Rom 
im  Mittelalter  die  Schicksale  eines  anderen  Mittelpunktes  menschlicher 
Kultur,  der  Stadt  Athen,  in  der  mittleren  Zeit  vor  Augen  bringen. 
1  Athen  und  Rom  sind  uuzcrtrenidich  verbunden,  sie  entsprechen  eia- 
ander,  wie  Geist  nnd  Willen,  wie  Gedanken  und  That.c    Doch  erst 
im  Frttl]|}ahre  1880  nahm  er  längeren  Anfenthalt  in  Griechenlaad,  im 
sich  an  Ort  nnd  Stelle  in  seinen  Stoff  einzuleben.   Dem  Hauptwerke 
selbst  schickte  er  einige  kleinere  Monographien  aus  dem  Bereich  seiner 
hellenischen  Forschungen  voraus,  »Athen  in  den  dnnklen  Jahrhunder 
teni".    >Ans  der  Landschaft  Athens'   (beitle  in  der   Revue  ?TJn>.ere 
Zeit«,  Jahrgang'  1S8!»    »Mirabüien  der  Stadt  Athen«  (Sitznngsbericlifr 
der  Münchner  Akademie,  Jahrgang  1881).  »Athenais.  Ge-chichte  einr^r 
b> /aüt iiiis,eheu  Kaiserin*  (1SS2  .     1889  erschien  eudlich  als  Frucht 
der  langjährigen  Forschung  in  iulieuisciteu  uud  griechischen  Archiven 
die  zweibändige  >Geschichte  der  Stadt  Athen  im  Hittelalter,  von  der 
Zeit  Justinians  bis  xur  türkischen  Eroberung«.    Eüi  ebenbUrtiges 
Gegenstück  zur  römischen  Geschichte  konnte  schon  deshalb  nicht  ge> 
boten  werden,  weil  in  der  nämlichen  Zeit^  da  Rom  als  Sitz  des  Naeh> 
folgers  Petri  aufs  Neue  die  Weltherrscliaft  inne  hatte,  der  Stadt  def 
Perikles  die  unbedeutendste  Rolle  beschieden  war  und  nur  die  Schuld 
noch  allgemeinere  Beachtung  fanden.     Dafs  der  Verfasser  au>  dem 
zerstreuten  und  schwierig  zu  benutzenden  Quellennuiterial  machte,  wi* 
zu  macheu  war,  dafs  der  ungefüge  spröde  Stott  zum  ersten  mal  von 
den  richtigen  Gesichtspunkten  grui)piert  uud  gestaltet  ist.  wunle  t.  B. 
von  eiueui  ausgezeichneten  Kenner  der  byzantinischen  Litteraiur,  Karl 
Krambacher,  willig  anerkannt   Von  seinen  Wanderungen  in  Hdlas 
und  im  Orient  erzahlt  Gregororins  mit  strömender  GedankenlUle  in 
>Korfn,  eine  jonische  Idyllec  (1881),  »Von  Kairo  nach  Jeni8alem,c 
>Ritt  nach  dem  toten  Meer«  u.  a.    Auch  diese  Schilderungen  ud 
einige  ältere  Abhandlungen  ttber  römische  Stoffe,  Zeitgeschichtliches  etc. 
wurden  in  drei  Bänden  ^Kleine  Schriften  zur  Geschichte  und  Kultnr« 
(1887 — 1892)  gesammelt.     AN  gröfseres  Werk   plaute  er    noch  \\\ 
vorgeiUcktem  Lebensalter  eine  Geschichte  Jeru»alenis  im  Mittelalter; 
neben  Rom  und  Athen  kann  ja  die  Davidsstadt,  die  den  drei  grof«en 
monotheistischen  ivcligioueu  gleichmäfsig  als  heilige  Stätte  gilt,  die 
allgemeinste  und  wichtigste  Bedeutung  in  der  Geschichte  der  Menach' 
heit  beanspruchen.    Gregorovins  kam  jedoch  nicht  mdir  daxu,  das 
Werk  in  Angriff  «u  nehmen.   Noch  im  Kovember  1890,  als  er  su 
ersten  Mal  in  einer  Öffentlichen  Sitzung  der  Münchner  Akademie  eine 
Festrede  fiber  »Die  grofsen  Monarchien  oder  die  Weltreiche  in  d«r 


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114  Amtlia  Au  BtenÜDid  Edvtnli. 


Amelia  Ann  Blanford  Edwards, 

geb.  am  7.  Jimi  18S1,  fßtL  am  15.  April  1898. 

Amelia  B.  Edwards  stammte  mütterlicherseits  von  den  Walpoles 
und  Fit/.-(jeralds  ab.  Ihr  Vater  war  Offizier  im  engl isi  hon  Heer, 
und  hatte  deu  Halbinsclkrieg  unter  Wellington  mitgemacht .  war  ai'fr 
schon  frtihzeitig  genötigt,  seiner  angegriffenen  Ge&uudbeil  halber  Ueii 
Armeedienst  niederzulegen.  Mifs  Edwards  war  sein  einziges  Kind, 
geboren  md  enogra  in  London  unter  sehr  geordneten  Lebgiafnnbilti" 
niesen.  Dire  Matter  war  eine  gUniende,  woblnnterriditete  Geidl- 
schafterin,  nnd  den  Verwandten  Sellien  kein  Opfer  zu  grofe,  wenn  m 
meinten,  dadurch  der  begabten  Tochter  die  Gelegenheit  zor  Ansbildaig 
ihrer  vielseitigen  Talente  zu  verschaffen. 

Mifs  Edwards  Wirksamkeit  atif  dem  Golnrtn  der  Archäologi*» 
und  Ägyptologie  kann  durch  eine  hiofse  Aufzählung  ihrer  Schriften  uil 
HO  weniger  vollgowürdigt  werden,  als  sie  ein  Leben  lang  voll  harter 
wissenschaftlicher  Arbeit  daran  setzte,  um  den  Wert  und  den  R^i: 
der  Alterium>wibseuscbaft  als  zusammengedrängter  alter  Geschichte  dkr- 
zustellen  und  vor  une  das  Volksleben  einer  altersgrauen  Vorseit  nieto 
aufleben  zu  hissen.   Diese  Aufgabe  beherrschte  W&  Edwards  Fhmr 
tasie  von  Jugend  an,  obwohl  sie  durch  länger  als  sieben  Jahre  un- 
günstiger Verhältnisse  halber  gezwungen  war,  sii^  einem  musikalischeit 
Berufe  zu  widmen,  während  welchen  Zeitraums  ihr  strebsamer  Geist 
sich  mit  manchen  ungewohnten  üttorarischcn  Versuchen  abmühte,  bi^ 
endlich  die  Beschäftigune  mit  der  Mu-ik  f^etinitiv  mit  der  littcrnri^^^hen 
Karriere  vertauscht  wurtle.    Als  Mitarbeiterin  au  verschudeut  n  Zeit- 
schrifteu  und  Reviews  lieferte  Mifs  Edwards  während  der  .Jahre  lBö3 
bis  1857  viele  kleine  fcuilletouistische  Beiträge  des  buntesteu  iniiAlu». 
z.  B.  »Conjectural  Astronomjc,  »Cnrioeities  o£  Bnrialc,  »The  Madeni 
Pia  of  Bautet  u.  a.    Ihre  erste  grAÜMre  Erzihlnng  »Bfy  Brolher*s 
Wifec  erschien  1855,  weldier  sich  eine  Beihe  weiterer  No^eBen  an- 
Schlots.   Die  Personen  in  Mifs  Edwards  Erzflhlnngen  finden  moisteaa 
ihren  Weg  zu  irgend  welchen  bedeutsamen  geschichtlichen  Ortlichkeiten, 
so  dafs  sich  ungezwungen  Anknf^jiftmgen  7i\  archäologischen  Be-ichr--''- 
hnngen  «larhietcn.   nnd  mancher   ihrer  i.eser  mag  hierbei  flen  ersten 
BegriÜ'  vOn  dem  ielu  ndigen  Zusammenhange  zwischen  unserer  Kukor 
und  jener  der  Vorzeit  erhalten  haben.    Im  eigentlichen  historiscbpn 
Roman  liui  ^ich  Mifs  Edwards  nicnuüs  versucht;  sie  hielt  dieses  Genr^ 
vom  ästhetischen  wie  archäologischen  Standpunkte  ans  für  Tsifthlt 
Dagegen  wufste  sie  dem  Leserkreis  ihr  eigenes  Diteresse  te  die  Bnfnf 
und  Überbleibsel  der  Vergangenheit,  wie  sie  in  unserem  Jahriumtet 
gefunden  werden,  in  anregendster  Art  einznflOCMn.  FDr  HiIIr  Edwards 
waren  diese  Ruinen  mit  einem  geschichtlichen  Glanz  bekleidet,  der  ftr 
die  Zeitgenossen  jener  Kultur,  zu  welcher  sie  gehörten ,  niemals  exr 
stiert  haben  konnte.  Näher  auf  Mifs  Edwards  belletristische  Arbeiten 


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116 


AmeÜA  Ann  Bluiford  Edwards. 


Krankheit  fort;  auch  berichtete  sie  regelraäfsig  in  derselben  Wochen- 
zdtscbrift  aber  den  Fortgang  der  ägyptischen  Ausgrabungen  nnd  Est* 
deckungen.  Mit  gewissenhafter  Sorgfalt  durchging  sie  jedes  ihr  inge- 
sandte  Buch,  und  ihre  hlare  Darstellungsweise,  verbunden  mit  einen 

feinen  Sinn  ftlr  litterarisches  Mafshalten,  machte  es  ilii  »  n  Le-^orn  leicht, 
in  zehn  Minnton  zu  erhaschen,  was  ihr  selber  oft  wochenlanL''''  Vorbe- 
roitiinff  }ioki)-«t('t  hatte.  Ebenso  verhielt  os  sich  mit  ihren  I{eitrA'j»'ii  ftir 
die  >Tinics<.  wo  sie  das  prAfsere  Publikum  für  die  Arbciton  tlo-^  Ki:>i>i 
Exploration  Fun<l  und  dir  Aii^tirabungen  M.  F)indor>  rctrii  -  zu  in- 
teressieren strebte.  Die  Beitrüge  in  der  >Aeadeni>  warou  mit  ihrem 
Namen  gezeichnet,  jene  in  der  » Times c  wie  gebräuchlich  anonym. 

Der  grofse  Wert  ihrer  der  Ägyptologie  geleisteten  Dienst«  be- 
steht weniger  in  positt?en  Ergebnissen  eigener  Forschung,  als  in  der 
unablftssigen  Anregung  des  Publikums,  in  der  Organisation  einer  aUne- 
meinen  Beteiligung  behufs  Vornahme  Wissenschaft! irht^r  Au^rabonges 
in  Äg}'pten,  sclilipMicli  auch  in  der  Anleitung  und  Unterweisung  engli- 
scher  Altertumsfreunde.  Der  mächtij!  nnsrliwrllonde  Briefwe.  h^el  be- 
nahm ihr  balti  jodo  Mm^p  /.nv  liesor^ini};  ilirer  eigen'^n  An?p]e^r«^nhr-it<^r.. 

Gleich  micl)  Ki-^eheinen  iljros  oboniionannten  Nil-Iiiieh^  vei-en<ic4^ 
sie  ein  Zirkular  an  eiir(tj)aische  Gelehrte  von  Huf,  dereu  weikUiatigrr 
Beistand  zur  Durchführung  der  gestellten  Aufgabe  unentbehrlich  wurde 
Sie  versicherte  sich  der  Beibfllfe  der  Herausgeber  der  »AcademTf  und 
der  »Moming  Posti.   M.  R.  Stuart  Poole  trat  bei  und  orgaiüsieTte 
ein  einflufsreiches  Körnitz,  in  welchem  er  und  MiTs  Edwards  die  Stelle 
der  Honorary  Secreturies  übernahmen*   Eine  öffentliche  Subskription  ira 
Jahre  1881  lieferte  der  Unternehmung  einen  soliden  Grund,  und  1883 
konnte  M.  Edward    Naville  als  erster  Forschungsreisentier  im  Anf- 
tragr  dr*?  Egypt  Exploration  Fund  nach  \frvpten  reisen,  n.ichdeni  äer 
Gcseiischaft   durch  Hrn.  Masperos  BemiihunK  die  amtlich""  Erlanl'iiij 
zur  Vornahme  von  Aus«?rabungen  im  Nildelta  erwirkt   worden  \\iir. 
Was  seitdem  der  Exploration  Fund  durch  seine  Forscher  erreicht  hat. 
ist  der  unermüdlichen  Thätigkeit  der  Vorstorbenen  zu  danken.  Sic 
sah  bald  ein,  dafs,  obschon  die  Aufmerksamkeit  des  Pttblikums  durdi 
die  Presse  geweckt  und  ermuntert  werden  kann,  doch  nur  durch  per 
sOnliche  Verbindungen  die  nötigen  Geldmittel  herbeiznschaffen  waren. 
Ihre  letzte  Ko\  eile  war  schon  seit  langem  publiziert,  und  jetzt  war  ihre 
Feder  ausschliefslich  einem  Werke  gewidmet,  für  welches  sie  weinV'  «Irr 
gar  keinen  Entgelt  erhiolf.    Seit  dem  Jnbre  1886  rnbte  da«;  mit>e^i>id'  le 
SekretnriMtsamt  allein  ant  ihren  Sehultern.  und  dabei  sollte  >ie  jährlich 
drei  bis  viertausend  Brit  te  -ehreiben.  nicht  Idofs  an  die  KorTP«*pon- 
denten  im  In-  und  Auslände,  an  die  Leiter  <les  Fund  lu  England  und 
Ägypten,  au  Verleger  und  Drucker,  sondern  au  all  und  jedermann, 
der  Interesse  für  die  Sache  zeigte  und  geneigt  schien,  sich  ids  Mitglied 
des  Fund  anwerben  zu  lassen.   Zwischendurch  schrieb  sie  Tiele  illu- 
strierte  Beiträge  für  Woch^schriften  und  sendete  an  drei  aufeinander- 
folgende Orientalisten-Yersamnilnngen  gedankenreiche,  mit  sorgfältige 
Zeichnungen  versehene  Abhandlungen.   In  der  Zeitschrift  >Knowledge< 
veröffentlichte  sie  eine  kritisch-historische  Untersuchung,  in  weicher  sie 


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118 


hB  Baron  do  Witte. 


Le  Baron  de  Witte, 


nh  le  :M  fönier  mort  le  20  jaület  1880. 


Jean  Joseph  Autoiue  Marie,  Baron  <lo  Witte,  »nait  nö  ä  Ainers, 
le  24  fövrier  1808.  D^s  son  jeuue  age,  il  mauifesta  ^on  goüt  pour 
les  Stades  aixh^ologiques ,  et,  sons  les  anspices  da  dnc  de  Blacas,  fl 
devint  membre  de  Tln&titnt  de  correspondanoe  arch^logique  de  BiMe. 
en  1830.  D  pnblia  ses  premien  mömoireft  dans  le  BttUetin  decette 
acadtaiie,  8*oecapa  snrtoat  k  cette  ^poqne  d* Stüdes  d*«rch^o|pe 
grecqne  et  travaiUa  avcc  Panofka  qai  Im  communiqua  beancoup  de  ta 
science,  mais,  en  mßme  temps,  un  pen  de  cette  toin(5rit^*  J'iuterpre- 
tation  qui  jette  qnelquefois  du  disrr(''(lit  sur  <  <  rtnirn  travaux  archeolo- 
giques.  J.  de  Witte  fit  phisieurs  voyn«jps  en  Itaüe  et  redigea  les  cata- 
logues  de«»  colloi  tions  Duiaiul,  du  pnuce  de  Canino,  MaOToncourt  et 
Beugiioi ,  eu  uieme  temps  qu'il  öditait  en  collaboratioii  avec  Charles 
Lenormant,  les  quatre  volumes  de  TElite  des  monuments  c6ra- 
mographiqoea.  En  1841,  il  fat  Gfaarg6  d*mie  ndseion  sdentifiqae 
gratuite  en  Italie  et  en  Orioe.  Le  7  mai  1840,  il  fat  ila  correapondttl 
de  rAcad^mie  royale  de  Belgiqae  et  en  devint  membre  elEeetif  k 
6  mai  1861.  L'bistitut  de  France  lui  accorda  d'abord  le  tftre  <ie 
membre  correspondant  en  1842,  puls  celui  d'associö  ^tranger  de  l"Ai;a- 
flönn»^  t\o>i  In^criptioii'^  ot  bnlles-lcttres  cn  18B4.  11  r^^sida  beaiu- -np 
eu  Frftiice  oü  il  s  t'tait  niari/«  ot  oü  il  aviiii  fait  la  counaissance  de 
nombreux  savants.    II  fut  l  lutime  ami  des  deux  Lcuormant. 

En  18Ö7,  la  ^oci^t^  des  Antiquaires  de  France  dont  il  ctaii 
membre  correspondant,  cräa  pour  lui  le  titre  d'associ^  correspondant 
^ttranger  honoraire.  II  fat  directenr  de  la  Bevue  Nnmiematiqae 
fran^aise  avee Longp^rier,  de  1856  h  1877,  etdelaGasette  Arck4e* 
logique  avcc  Fran^ois  Lenormant  J.  de  Witte  est  mort  k  Paris» 
le  29  juillet  1889.  Ce  saTant  a  publie  de  uombrenx  onTragei  ei 
articles.  Nous  citerons  seulement  les  principaux ,  eu  renvoyant ,  ponr 
une  liste  plus  c'omi>lrtc'  h  la  notice  biblioLna p}n<|iio  publi<^c  dans 
la  ßiblingrapbie  Academique,  firuxelles,  IStiö  (tirage  ä  pari  de 
15  pagesj: 

Bescription  des  Antiquiti^s  et  objets  d'art  qui  eomposent  le  cabinet  de 
fen  M.  le  Ghev.  Durand,  Paris,  1836,  in-8^ 

Description  d'  une  coUection  de  vases  peints  et  bronzes  antiques,  pro- 
▼enant  des  fonilles  de  TEtrurie  (Mns4e  du  prinoe  de  GumoV 
Paris,  1887,  in-8^ 

Description  des  va^os  peiuts  et  des  bronzes  antiques  qui  eomposent  Ja 
coUection  de  M.  de  M.  (Magnoncour),  Paris,  1839,  X  voL  ui*8^. 


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Le  Baron  de  Witte. 


—  Arthur  Deloraine  Corey. 


119 


Description  de  la  collection  d*antiquitös  de  M.  le  Vicomte  Beugnot, 
Paris,  1840, 

Description  des  m^dailles  et  des  antiquitös  du  Cabinet  de  M.  Tabb^ 
H.  G.  (Greppo),  Paris,  1856,  in-8°. 

Choix  de  terres  cuites  antiques  du  Cabinet  de  M.  le  Vicomte  de  Janz^, 

Paris,  1857,  in-f«. 
Elite  des  Monuments  Cöramographiqucs  (avec  Ch.  Lenormant),  Paris, 

1837—1861,  4  vol.  in-4"  avec  455  pl. 

Notice  sur  les  vases  peints  et  h  reliefs  du  Mus^e  Napoleon  III.  Paris, 
1862,  in- 12. 

Catalogue  de  la  Collection  d'Antiquit^s  de  M.  Alexandre  Castellani. 
Paris,  1866,  in-8°. 

Rccherches  sur  les  empereurs  qui  ont  r^gn^  dans  les  Gaules  au  troi- 
si^me  si^cle  de  l'^re  chr^ticnne,  Paris,  186S,  in-4",  49  planches. 

Description  des  coUcctions  d'Antiquit^s  conserv^cs  ä  Thötel  l^imbcrt 
ii  Paris,  Paris,  1886,  in-4^  36  planches. 

Adrien  Blanchct. 


Arthur  Deloraine  Corey, 

geb.  am  13.  April  1866,    gest.  am  17.  August  1801. 

Die  amerikanische  Philologen-  und  Archäologenschulc  hat  in  dem 
frühzeitigen  Hingang  einer  jugendlichen,  zu  schönen  Hoffnungen  berech- 
tigenden Kraft  einen  herben  Verlust  erlitten. 

A.  D.  Corey,  der  einzige  Sohn  des  Deloraine-Peiidre  Corey  und 
seiner  Gattin  Isabella,  geb.  Holden,  wurde  zu  Maiden  im  Staate  Massa- 
chusetts am  13.  April  1866  geboren.  Er  gehörte  einer  alten  Familie 
an,  die  in  ihren  Reihen  die  Gründer  von  MaMon  und  der  Kolonie  von 
Massachusetts  Bay  zählt  und  durch  die  Tüchtigkeit  ihrer  Mitglieder 
sich  einen  angeschenen  Namen  in  den  Vereinigten  Staaten  Nordame- 
rikas erworben  hat.  Der  ebenso  strebsame  als  talentvolle  Knabe 
schien  ganz  dazu  angethan.  wenn  auch  nicht  auf  dem  VeUlc  des  prak- 
tischen Lebens,  so  doch  im  Gebiete  der  Geisteswissenschaften  seinen 
Vorfahren  Ehre  zu  machen.  Schon  in  dem  frühen  Alter  von  15  Jahren 
besuchte  er  das  Harvard  College  in  Cambridge  (Mass. )  und  wufsie  die 
meisten  seiner  Mitschüler  zu  überflügeln,  obwohl  ihn  Krankheiten  zwei 
mal  auf  längere  Zeit  von  den  Studien  fern  hielten;  eine  Arbeit  üb 
das  Dionysos -Theater  in  Athen  wurde  preisgekrönt.  Mit  der  Wtt 
eines  Bachelor  of  Arts  kam  er  1886  in  die  Graduate  School  und  z 


120 


Arthur  Dekmiiie  Corej. 


in  (hc  klassische  Abteilung.  In  dem  seit  1885  an  der  üniversitit 
Cambridge  besteheudeo  Vereine  ftir  klassische  Philologie  (Cassical  Clnb) 
war  er  Sekretär.  Auch  trat  er  der  dortigen  Gesellschaft  der  duist- 
liehen  Brftder  (Society  of  Christian  Brethren)  und  dem  Harvard-Bandf 

der  gftnzlichen  Enthaltsamkeit  (Hianrard  Total  Abstinenoe  Leagne)  bei 
und  nahm  es  mit  den  PÜichteu,  welche  die  Teilnahme  an  diesen  Ver 
einen  anfnrlrptc.  bei  soinoni  lebhaften  Interesse  an  denselben  sehr  ge- 
nau. Iii  rjinil)ri<i?o  erwarb  er  sich  noch  den  Grad  ein<'>  Master  of 
Arts:  (lanu  begab  er  sich  im  Sommer  1887  nach  Euro})a  und  liffs 
sich  nach  einer  kurzen  Reise  durch  Belgien  und  Deuts*  liland  au  der 
Berliner  Universität  als  Student  immatrikulieren,  um  ^»liilologivchc  und 
archäologische  Vorlesungen  zu  hören-  Die  Ferien  benutzte  er  n 
Reisen  nach  Italien,  den  Niederhuden,  Frankreich  und  England,  die 
er  hauptsächlich  m  kunstgeschicfatlichen  Studien  ontemalun.  Vwf 
mildlich  studierte  er  in  den  Museen  und  Bihliotheken  Deutschhods, 
sowie  in  denen  von  T.ondon  und  Paris,  um  Material  zu  sammeln  ftt 
die  Ausarbeitung  der  Dissertation  >De  Amazonum  antifjnissimis  fignri««. 
mit  der  er  in  Rerlin  promovierte,  der  erste  aas  Maiden,  der  eines 
ausländischen  Doktorgrad  bekam. 

Die  Abhandlung.  1891  zu  Berlin  iJIcinrich  &  Kemke)  erschienen, 
von  der  philosui>hii«chen  Fakultät  als  -ililigentiae  et  eruditionis  !^pe- 
cimcu  laudabile«  bezeichnet,  sucht  eine  Lücke  in  der  kunstgeschidit* 
liehen  Litteratur  insofern  aussufällen,  als  die  bisherigen  UDtersudmn* 
gen  den  Amazonendarstellnngen  der  ausgebildeten  Kunst  fast  attaschheft' 
lieh  galten  und  auf  die  der  archaischen  Zeit  wenig  Rflcksieht  nahmen. 

Indem  <ler  Verfasser  auf  diesen  vernachlässigten  Punkt  sein  AugeB* 
merk  richtete,  gelang  es  ihm  durch  methodische  Verwertung  eines  mir 
anr-^erordentlichem  Fleifs  gesiimmelten  Materin !s  sein  Ziel  in  der  Tha: 
/u  rrreichen.  Die  Arbeit  liefs  viel  ^jutes  ftir  die  Zukunft  von  Am 
ftintundzwaa/it^^jalirigeu  Forscher  erwarten.  Aber  es  war  anders  über 
ihn  beschlossen. 

Im  April  1891  verliefs  der  junge  Doktor  Berlin  und  begab  sich 
nach  einer  archäologischen  Reise  durch  Holland  und  Belgien  naeb 
Paris,  wo  er  den  Museen  und  Gallerien  die  letzten  Wochen  seines  Auf 
enthalts  in  Europa  widmete.  Nach  Amerika  zurückgekehrt,  traf  rr 
gegen  Ende  Mai  in  seiner  Vnterstadt  ein,  um  sich  bald  auf  das  Sterbe" 
bett  zu  legen  mit  der  Ruhe  eines  Philosophen  und  dem  freodigeo 
Mute  oiüo'i  crlfiulM'j'^u  riiristen.  Ein  nSherer  Bekannter  von  ihm  nenm 
in  (1*  r  (  arubrid^e  Ti  ilHiue,  Aug.  2^),  als  die  wesentlichsten  Züge  seines 
Charakters  Freundiiciikeit,  Mitgefühl  und  Aufopferung  für  Andere. 
Aufrichtigkeit  des  Christentums,  Gewisseniiattigkeit  von  fruhtr  Jagend 
an.  Auf  dem  Sterbebette  hatte  er  ein  freundliches  Wort  der  Erinae- 
rung  und  des  Trostes  ftir  jeden  seiner  Freunde.  —  Multis  ille  boab 
fiebilis  ooeidit 

(Vgl.  Historical  and  Genealogical  Register  for  January  l99Si. 
Erlangen.  I.  v.  M. 


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Ulli  tuTii  iMucs  uoiraios  von  seinem  iJüideslOrsten  aiisBe/PichneL  ua- 
lerer  KliriiiiR  konnte  sich  jedoch  Göll  nirht  lanxo  erfreuen.  Ba  ficb- 
tiM-bcs  leiden .  Regen  «las  er  seit  mehreren  Jahren  in  Karlsbad  nkil 
ohne  Krfolp  Hülfe  gesucht  hatte,  trat  (?egen  Finde  Juni  desselben  Jak» 
mil  erneuter  Ileftipkeit  auf;  Karlsbad  erwies  »ich  diesmals  nifJit 
krÄftip:  er  orlaK  dem  leiden  am  16.  September  1886. 

lu  den  letzten  30  Jahren  seines  Lebens  entfaltete  Göll  «rfolf 
reiche  Lehrer»  irksftmkcit  nnd  SchriftfitelterthAtigkeit.  Von  dem  Ldw 
Gftll  M'breibt  Direktor  Hermann  Meier  im  Jahresberiobt  de«  Sehte« 
Gymnasiums  von  Ojitcrn  1887  S.  19:  >Als  I^ebrer  vertrat  erbwudm 
den  lateinischen  rnterricht  in  den  oberen  Klassen.  Wie  derNinei« 
Gymnasiums  durch  ihn  in  weilen  Kreisen  bekannt  wnnie.  so  war  fr 
es  auch,  der  im  innern  Schullebrn  den  Geist  der  Anstalt  weseptlki 
mit  bestimmte.  Lan.Rc  Zeit  hindurch  der  einzige  philolopsch  jtebiidel» 
I/ehrer  der  Sobiile,  war  er  auch  den  .Schülern  eeftenöber  der  ?«tntff 
der  Wissensihalt  x<ir'  i$o/r^u.  StrenRc  in  seinen  AnfordeniBf«  IW« 
er  doch  lioi  der  neurteiiuniir,  so  weit  es  niMicb  war.  Milde  nnd  Sack* 
siebt  walten.  Sein  rnterricht  wurde  durch  die  (iediegenheil  und  FlÜl» 
des  Wissens  für  die  SchtJler  anregend,  insbesondere  fllr  soldi*.  ^ 


»W  SteUe  aa.  di?  in  Wi^ikfii«- 
y  MD«  Lchrerffmeuwittfi  firtt  ol  h  ftTdfe 
^Ar  die  eigmAuililiIngilgynInfeM*» 
Kote. 

m  Erfahrnagro  mii  gai^  ift  VkMi 

<k  Jlm^m,  im  fr  ffjHü  (X'<n  .t'^ 
ilaad  lartdt.  um  in  Gm  4»  «*  t^v-  tiai^ 
BUÜnh  iBn  <lic  fr  $kh  bevor hiti>.  n  Mk : 
«inf  WjDdfneit.  Doti  «rl  [k(iei«iT 

ie  Mfh  Schlei/.  Dis  Vertrsuu 
inw  Prorektor?  ua  dorti^eo  Entl-'»™  fs<ii: 
im  23.  Aninist  lt^>S  koDit«  m^askm 
d»>  CT  2i<  Jahre  lao^  ki«  n  idHilM'» 

»  186?  mit  dem  Titel  eines  Prefewn  »kn :  ■ 
rii:--  FIiifr,it>-  TM  sfijrta  Laaiirttnw  ii-f >- 

,.  ,„  I.  t..  ,L»1»  iiJ(..\tii  flnll  nli4ll  1*»«  'rh"'- 


tUbuUk  Banmamt  Güll. 


128 


Processus  coiual&ris  der  Kaiserzeit,  im  14.  Band  des  Pbilologas.  tn 
nnÄManderer  Wetie  Ueferte  der  treoe  BdiMer  W.  A.  Beebws  fedkwitMtft- 

scbafUiche  Beitrage  zur  AltertumKknnde  in  der  Darstellung  der  grie- 
cbischen  PrivalaltertUmcr,  erBcbienen  in  Entch  und  Orubers  Encyklo- 
pÄdie  S«kt.  I  Bd.  LXXXIII  (1866.  18701  S.  115  —  158,  und  in  der 
Neubearbeitung  der  beides  bekanntesten  Werke  aeiiies  Lehren,  von 
denen  das  eine  unter  drai  Titel :  Cbsrikles.  BHder  «It|n1edii«cb«r  Sitte. 
Zur  gpnaucron  Kenntnis  des  ^Ticolii^chcn  Privattflicns.  cntwoifnn  von 
W.  A.  Becker,  neu  bearbeitet  von  H.  Göll,  3  Bde.,  Berlin,  Calvar}-  1670 
— 1878,  dM  «itdere  nnter  dem  Htd:  BtStm  oder  rOmisehe  Scenen  tut 
der  Zoit  Augusts.  Zur  genaueren  Kenntnis  dos  römiscben  PrivatlebeuB 
—  neu  bearbeitet  von  H.  G.,  2  Bde. ,  Berlin,  Calvary  1880—1882, 
erschienen  sind.  Dafs  Göll  bei  aller  Pietät  gegen  Anlage  und  Fassung, 
Wie  sie  von  seineui  Lehrer  herrtthrte,  «od  bei  aller  Berückricktknttt  . . 
der  ÄndemngeB,  die  mIiia  Vorgänger  in  d«r  Bearbettang,  K.  FifrWP^  ^OO^ 
ntann  In  der  des  Gharfldes,  W.  Kein  in  d«r  dos  Oattw,  vanuimm, 


Jöoö  besagt,  -  inrlit  ,fi,..kt  an  die  Schule.  Mindern  an  den  »nf  kfin 
Alter,  kein  df-i  hi, dit  tn^M  lirflnkten  Krei*  wahrhaft  Gebildeter,  di« 
.-in  rcfc-  IntfM»'  M>  rüi  .lic  Kulturgeschichte  der  Men«eUi«l  in  der 
brüst  tragen  uad  denen  ili'-h.ilb  bcsoodors  eine  Geiegenheit  zu  kUrfii 
Einbtick  in  die  'Vprhälfni>si'  des  hellenischeu  und  römischen  soiiilea 
l.vbeii-^  willkninrij.Mi  -►-in  üinN.:.  In  der  dritten  Auflage  1S80  wurd.ii 
die  frtUiureo  drüi  Bände  in  /vei  zusanuMngMngMl  Ufld  die  mm 
Erftbniflse  der  Forschung  benutzt,  um  den  AnibrdenugeB  der  G«|Hr 
wiir(  L;i  riM  (,(  /„  wei  .l^  M,  l)ic  an  alle  Gobililoti  ii  gerichteten  Schriften 
liijllä  düiUf'ii  li<Mit/iit.i^e  eiu  um  »o  erhobteres  Interewe  beMBUfndka, 
al»  die  Tageastromung  der  auf  dw  Gimllaga  de*  UaniKhen  Aller 
lams  gewonnene  Bildung  sieb  aor  «Uta  abbold  Mfgt. 

£rIangeo.  1\.1L 


iura  AMiieni«.    uk  'nuitiuuuun  u>  a^»  -  ^ 

I  '^63,  richteten  sich,  wie  itt  hmii  m  m 
<igt,  laicht  direkt  u  die  Sdiole,  »wtai  ■  « 
ein  GfM-bleeht  lieschrlnktta  Krw  nliW 
!.  ktere'«  fftr  di«  Kiltaigodiicke  ^ 
li^en  ood  rfeneo  desiiib  besoidm  nufitlip*' 
in  dif  Verhiltniae  des  ieikwia  d*« 
illkommeD  sein  mufs*.  In  dff  dritta  irflf  |^ 
ren  drei  ßJad«  in  iw«  ni5"WP''C  • 
der  Forschung  benutit,  in  da  lahHeu,-- 
cht  zu  werden.  Die  an  »lie  CibiliW  F*^'  j 
he utiutage  ein  uai  so  erÜÜterfs  l««««  t 
.vsströraim«  der      der  Cnuite    t»- f 
unene  Bildung  sich  nur  ill»  «M«" 

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