Bostond
Ne⸗ v Yo ch
on de um luar vi 1a
.. sh lack Cphia
« 2
= &
u
2 .
⁊ © 4 ,
o.
* Morholk
a *
dee Caroli n. & 2 Stattera:
α,
or, 10
0 9 kimungten
* Ala ta Is Rarleston
2) 2 a
8 ——— Georg ig * Su laskı
g 8 , it — 2 N
%- 25 — 2
IV» ee 7 *
r x * )
8 Wer N v\
2 —
—
2 *
9 — * Vs \ =
Kuna —87*
8 \ co)
Militär-Wochenblatt
Guido von Frobel
i , <
-
- \ \
" 5 . .
ı .
2
v =
P ,
‘ ’
-
.
J
J
⁊
—
u
J
J
+
’
E
r |
er
J
J
J
1
je
—
—
*
*
— — *
ah ge bag f —
ne. ‚. LS Pr J r . -
wi \ i '
Cr —2 —* ii, r
Ä + —
J
J
— “ . *
—
Militär-Wochenblatft.
1897.
Zreinndahtzigſter Jahrgang.
Verantwortlicher Redalteur: v. Eſtorff, Generalmajor zur Dispoſition.
Zweiter Band.
Juli Bis Degember.
Berlin.
Druck und Verlag von Ernſt Siegfried Mittler und Sohn,
Königlidye Hofbudhhandlung und —————
Kochſtraße 68
Ge ee ——— —
‚Me
32
7.2
Digitized by Google
- Pl
.
Militär-Wocenblatt,
Verantwortlicher Redafteur: 3 Berlag ber Königl. Hofbuchhandlung
». @ftorff, Weneralmator . D,, Zweiundachtzigſter Jahrgang. von C. ©. Mittler 4 Sohn,
u | e *
Briebenau b. Berlin, Goblerſte. @rpedttion: Berlin swi2, Roaktrade 68. Berlin swı2, Kodbftr. 6871. ‚ 4
Diefe geuſchrift erſcheint jeden Vitiw och und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlich ein+ bis zweimal das fiterarifhe Beiblatt, die „MilittärsLiteraturs
— 2. jahrlich mehrmals größere Auffatze als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden iſt. * }
erteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze d Marl 50 Pf. — Preis ber eingelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs: Preislifte-Rummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Beitungsipeditionen — an.
N 59. Berlin, Sonnabend den 3. Inli. 1897.
Anhalt:
VerfonalsBeränderungen (Breußen). — Orbens:Berleihungen (Preußen). — Zodtenlifte (Breußen). — Kriegsdienftzeit. —
Ueberficytstarte der Erjenbahnen Deutſchlands nebit einem PVerzeichnik der Deutichen Eifenbahnen und ihrer Stationen in
6 Blättern, Maßſtab 1:1000000, kolorirte Ausgabe.
SJournaliftifcher Theil,
Taktik der Infanterie umd das Gefecht der verbundenen Waffen 1846. Aenderung der Barterieflärle ober ber Feuer:
orbnung? — Das neue Ftalieniihe Heeresorganijationsgeiep.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: Neue Diılirärs-Roitlarte. — Belgien: Allgemeine Wehrpflicht. — Frankreich:
Marinetruppen bei den großen Uebungen. Herbftübungen in Algerien. — Inhalt der Nr. 19 des Armee: Berordnungsbiattes,
Aufforderung zum Abonnement. |
Mit diejer Nummer beginnt das dritte Quartal 1897 des Militär: Wochenblattese. Der vierteljährliche
Abonnementöpreis für dafjelbe einjchl. des literarischen Beiblattes „Militär-Literatur-Yeitung“ ſowie der bejonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mark 50 Big. VBeitellungen hierauf bitten wir vet bald bei den nädjiten
Poftämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den ZJeitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Verlag und Erpedition des Militär: Wocenblattes,
E. 5. Mittler & Sohn,
Konigliche Hofbuchhandlung.
Perſonal-Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc. in daß 1. Garde = Drag. Negt. Königin von Grof-
a ürd ud Be . britannien und Irland,
Bag ——— — | Wolf, Sel. Ltr. vom Naſſau. Feldart. Regt. Nr. 27,
& unter Entbindung von dem Kommando zur Dienits
Kiel, au u — ⸗ leiſtung bei dem Drag. Regt. Freiherr von Manteuffel
Graf dv. Schimmelmann, Rittm, und Eskadr. Chef (dtfein.) Nr. 5, in dos Schleswig - Holitein. Drag.
vom Kür. Regt. Kater Nikolaus 1. von Rußland Regt. Nr. 13,
(Brandenburg) Nr. 6, unter Stellung à la suite | Ablemann, Set. Lt. vom Feldart. Regt. von Peuder
dieſes Negts., zum Flügeladjutanten des Megenten | Echleſ.) Nr. 6, in das 1. Pomm. Feldart. Regt,
des Herzogthums Braunſchweig, Prinzen Albrecht Nr. 2, ‚
von 5** Königlicher or von 4 Hevelke, charalteriſ. Port. Fahnr. vom Inf. Regt.
v. Tihirfchly u. Bögendorff, Rittm. von demfelben | Herwarth von Bittenfeld (1. Weitfäl,) Nr. 13, im
Regt., zum Estadr. Chef, — ernannt. ‚ das Drag. Negt. König Albert von Sachſen (Oftpreuf.
Fehr. v. Mutenried, Pr. Pt. vom Anf. Negt. Haifer | Nr. 10, — verjept
Wilhelm (2. Großherzogl. Hei) Nr. 116, in das | Koſſak, Pr. St. vom nf. Regt. Herzog von Holitei ax
Inf. Regt. Rr. 97, (Hofftein.) Nr. 85, unter Belafjung in dem Kommann d «
v. Knobelsdorff-Brenkenhoff, Sek. Lt. vom Drag. ald Komp. Offizier bei der Unteroff. Vorjchule un
Regt. Prinz Aibrecht von Preußen (Litthau.) Nr. 1," Wartenftein, & la suite des Regts. geitellt.
(3. Quartal 1897.)
10007
v. Joeden,
Negt. Nr. 75, im aktiven Heere und zwar als Br. Dt.
bei dem Inf. Regt. Herzog vun Holftein (Holftein.)
Nr. 85 wiederangeftellt.
v. Berenhorit, Pr. Lt. vom Garde Gren. Regt. Nr. 5,
bon Beendigung feine Kommandos bet der Kriegs—
aladente im Juli d. Is., bis zum 30.
zur Dienftleiftung bei der 1. Matrofen-Art. Abtheil.
kommandirt.
v. Krieger,
heim l. (2. Weſtpreuß Wr. 7,
von dem Kommando zur Dienſtleiſtung. bei dem
Poſen. Feldart. Regt. Nr. 20, in das — Inf.
Regt. Nr. 145 ——
Durch Verfiaung bes Krieasminiſteriunts
Den 19, Juni 1897.
Koepke, Hauptm. A la suite des Weltpreuß. Feldart.
Regts. Nr. 16 und Unterdireftor bei den technijchen
Anjtituten, der Art, Werkftatt in Spandau,
Sprengel, Set. Lt. a la auité dei Feldart. Negts.
von Holgendorff (1. Rhem.) Nr. 8 und Diveltions-
affift. bei den technischen Inſtituten, der Art. Wert-
itatt in Deutz, — zugetheilt.
Wide, Hauptm. a la suite des Hei. Feldart. Regts.
Mr. 11 und Direltionsaſſiſt. bei den technijchen
Inſtituten, in gleicher Eigenihaft von der Art. Wert-
ftatt in Deuß zu der in Spandau verfegt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Su altiven Heere.
Kiel, an —* 2. M. 9. u
den 26. Juni 1897.
v. der Diten, Rittm. à la ne des Drag. Regts.
Prinz Albrecht von Preußen (Litthau.) Nr. 1 und
Flũgeladjutant des Negenten des Herzogthums Braun—
ſchweig, Prinzen Albrecht von Preußen Königlicher
Hoheit, mit Penſion und der Uniform des 1. Branden:
burg. Drag. Regts. Nr. 2 der Abjchied EN
41094 — 111708» a ae Uli — ALM
Pr. Lt. a. D., zuleßt im 1. Sanjent. Inf. '
September d. 78. |
Set. Lt. vom ren. Negt. König Wil- |
unter Entbindung |
| firader vd.
1090
d. Stumm, Set. %r. A la suite de 1. Garde: Drag.
Negts. Nönigin von Großbritannien und Irland,
tommandirt zur Dienjtleifiung bei dem Auswärtigen
Amt, ausgeſchieden und zu den Reſ. Offizieren des
Regts. übergetveten.
Nrempien, Set. Lt. vom I. Negt. Markgraf Ludwig
Wilhelm (3. Bad ) Ar. 111, mit Penſion der Abſchied
bewilligt.
Puder, Hauptm. und Komp. Chef vom 5. Rhein. Inf.
Negt. Nr. 65, ſcheidet mit dem 30. Juni d. Je.
aus dem Heere aus und wird gleichzeitig als Hauptm.
und Nomp. Chef mit jeinem bisherigen Patent in
der Schutztruppe für Deutſch-Oſtafrika angeftellt.
Im Beurlaubtenjtande.
Liegnig, den 16. Juni 1897.
Schwartzenfeldt, Pr- Lt. a. D,, zuleßt
von Der nf. 2. Aufgebots Des Yandiw. Bezirks
Sprottan, die Erlaubnik zum Tragen der Uniform
des Gren. Regts. König Wilhelm I. (2. Weltpreuß.)
ir. 7 ertbeilt.
Kiel, an Bord S. M. 9. „Dobenzollern‘,
den 26, Juni 1897.
Wehle, Sek. Lt. von der Wei. des 5. Weftfäl. Inf.
Regts. Nr. 53, mit Penſion der Abjchied bewilligt.
Balan, Br. Lt. a. D, zuleßt vom 1. Nufgebot des
4. Garde-Landw. Regts, die Erlaubniß zum Tragen
der Landw. Armee Uniform ertheilt.
Beamte der Alilitür- Infisverwaltung.
Durch Verfügung des Heneralaubiteurs der Armee,
Den 12. Juni 1897.
Günther, Militärgerichtsaftuar zu Spandau, zum
Geheimen Regiſtrator und Journaliſten im General
auditoriat,
Siefke, Kanzleiſekretär im Generalauditoriat,
Milttärgerichtsattuar zu Spandau,
zum
ernannt.
Ordens - VBerleihnngen.
Breufen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit |
gericht:
dem Generalmajor 3. D. v. Strang, biöher Kom—
mandeur der 5. Kavb. Brig., den Rothen Adler-Orden
zweiter Klaſſe mit Eichentaub und Schwertern am
Ringe,
dem Generalmajor 4. D. v. Bäreniprung, bisher
Kommandeur der 9. Hab. Brig., den Rothen Adler:
Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub,
dem Dberiten a. D. Goes, bisher à la suite des Fuß—
art. Regts Nr. 10 und Direktor der Geſchützgießerei
in Spandau,
den Major z. D.
Deflau,
dem Divifiongpfarrer mit dem ange als Militär:
Oberpfarrer Schulte von der 2. Garde: nf. Div.,
Auer von Herrenkirchen zu
»
- den Rotbhen Adler: Orden dritter Klaſſe mit der
Schleife,
dem Rittmeifter a. D. Frhrn. v. Maſſenbach, bisher
Eskadr. Chef im Didenburg. Drag. Regt. Nr. 19,
dem Garnijon-Bauinipeltor Buihenhagen zu Straß-
burg . E, - den Rothen Adler-Orden vierter Mlaffe,
dem Generalmajor z. D. v. Holmwede, bisher Kom:
mandeur der 49. Inf. Brig. (1. Großherzogl. Hefi.),
den Stern zum Königlichen Sronen - Orden zweiter
Klaſſe mit Schiwertern am Ringe,
dem Generalmajor z. D. Lölhöffel v. Löwenſprung,
bisher gg der 36. Inf. Brig.,
dem Oeneralmajor 3 ©. v, Rabe, bisher Kommandeur
der 28. Stan. Sg,
dem Generalmajor 5. D. dv. Bredomw,
mandent der 6. Nav. Brig,,
bisher Nom:
REIT
dem Generalmajor z. D. Bod v. Wülfingen, bisher
Kommandeur der 58. nf. Brig,
dem Generalmajor z. D. Lichtenberg, biöher Kom—
mandeur der 2. Feldart. Brig, — den Stern zum
Königlichen Kronen-⸗Orden zweiter Klaſſe,
dem Militär - Oberpfarrer des XV, Armeelorps, Son:
ſiſtorialrath Steinwender den Königlichen Kronen—
Orden zweiter Klaſſe,
dem Oberſtlieutenant a. D. Frhm. v. Stoſch, biäher
Kommandeur des Thüring. Ulan. Regts. Nr. 6,
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe,
dem Diviſionspfarrer Wiehe von der 1. Garde: nf,
Div. den Königlichen Kronen » Orden vierter Klaſſe,
dem Major v. Grafen, Kommandeur der Reitenden
Abtheil. des 2. Garde : Feldart. Regts, bisher vom
Militärkabinet und à la suite des Feldart. Regts.
General = Feldzeugmeiiter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
daß Ritterkreuz des Königlichen Haus» Ordens bon
Sohenzollern,
dem Garniſonlüſter Degen zu Berlin das Allgemeine
Ehrenzeichen, — zu verleihen.
Seine Majetät der König haben Ullergnädigſt
„geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An:
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu extheilen, und zwar:
der Nommandeur-nfignien zweiter Klaſſe
des Herzoglic; Anhaltiichen Haus-Ordens Albrechts
des Bären:
dem Major Wandel vom ftriegaminifterium,
dem Wirklichen Geheimen Kriegsrath Lehmann, vor
tragendem Rath im Kriegsminiſterium;
des Ritterkreuzes erjter Klaſſe des Herzuglic
PBraunfchweigifchen Ordens Heinrichs des Löwen:
dem Mititär-ntendanturratt Welter von der Intend.
des X. Armeelorps;
A. a0 203
des Nitterfreuzed zweiter Alafje deffelben Ordens:
dem ntendanturregiftrator, Kanzleirath Hönide bon
derielben Intend.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe
des Herzoglich Sachſen-Erneſtiniſchen Haug-Ordens:
dem PBremierlieutenant Kloer vom 2. Thüring. nf,
Regt. Nr. 32, Tommandirt zur Dienftleiftung bei
der Gewehrfabrik in Spandau;
des Verdienſtlreuzes defjelben Ordens:
dem Zahlmeiſter Kleinwächter vom 2. Bat. des
2. Thüring., Inf. Regts. Nr. 32;
des Fürſtlich Reußiſchen — jüngerer Linie
Ehrenkreuzes vierter Klaffe:
dem Garniſonverwaltungs-Inſpektor Schulz zu Gera;
der Verbienft-Medaille
des Königlich Württembergiichen Friedrids-Ordens:
dem Geheimen Ranzleidiener Remus beim Kriegs—
mlniſterium;
des Ritterkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Deſterreichiſchen Franz Joſeph⸗Ordens:
dem zur Kaiſerlichen Botſchaft in Wien lommandirten
Premierlieutenant Grafen zu Eltz vom 1. Garde:
lan. Regt.;
des Großherrlich Türliſchen Medjidie: Ordens
erſter Rlaffe:
dem Generalitabsarzt der Armee, Wirklichem Geheimen
Dbermedizinalratb, Profeſſor Dr. v. Eoler, Chef
der Mebizinal-Abtheil, des Kriegsminiſteriums;
der dritten Klaſſe deffelben Ordens:
dem Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Schjerning von ber
Medizinal-Abtheil. des Striegsminifteriums.
Nadhweifung
der vom 1. Januar bis Ende März 1897 zur öffentlichen Kenntniß gefommenen Todesfälle von penfionirten
und ausgeſchiedenen Offizieren und Beamten der Königlich Preußischen Armee.
Sejtorben am:
Dr. Mayer, Oberftabsarzt 1. Kl. a. D., zuleßt Garn. Arzt in Mainz. 26. März 1896.
Dr. Müller, Stabsarzt a. D., zulept Garn, Arzt in Neubreiſach. 15. April
Stammer, Aſſiſt. Arzt a. D., zulegt ım damal. 1. Magdeburg. inf. Regt. Nr. 26. 25. =
v. Alemann, Br. Lt. a. D., zulept im damal. 2. Rhein. Juf. Regt. Nr. 28. 1. Mai
Büßeler, Set. Lt. a. D., zulegt Oberwachtm. bei der Gend. Brig. in Elſaß⸗Lothringen. 18. =:
Pomnig, Zahlmftr. a. D., zulegt im 7. Rhein. nf. Regt. Nr. 69. 3. Juni
Schaumann, Pr. Lt. a. D., zulegt Sek. Lt. im damal. Altmärk, Ulan. Regt. Ar. 16. 28. Juli
Gutsmuths, Zahlmitr. a. D., zuleßt im damal. 1. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 26. 10. Auguſt
Biejele, Major a. D., zuleßt im ehemal. Bad. Kontingent. 14. =
DTomnid, Sef. Lt. a. D., zulegt Oberwadhtm. in der 1. Gend. Brig. 15. =:
Stüber, Hauptm. a. D., zulegt bei der Landw. Inf. 1. Aufgebot? im Landw. Bezirk
Karlsruhe. 18.
Strume, Zahlmjtr. a. D., zulegt im damal. 6. Weitfäl. Inf. Regt. Nr, 55. 24.
Peſſel, Sek. Lt. a. D., zulegt Oberwachtm. in der 11. Gend. Brig. 27.
Schmolte, Major a. D,, zulegt Hauptm. aggreg. dem Rhein. Fußart. Regt. Nr. 8. 28. =
Dr. Krutiſch, Stabsarzt a. D, zulegt im ehemal. Hamburg. Kontingent. 31. —
En
1639
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 59
Geftorben am:
v. Zobeltig, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im damal. Kaiſer Franz Gren. Regt. 6. September 1896.
Baron v. Robert, Hauptm. a. D., zuleßt in der 4. Ingen. Inſp. 8. ⸗
Frhr. v. Schlicher, Gen. Major a. D., zuletzt im ehemal. Hannov. Kontingent. 9.
v. Stegmann:Stein, Major a. D., zuletzt Rittm. und Esfadr. Chef im 1. Großberzogl.
a =
Heſſ. Drag. Regt. (Garde-Drag. Regt.) Nr. 23. 20. .
v. Drygalsti, Oberſt a. D., zuletzt Brigadier der 5. Gend. Brig. 7. Oftober
v. Mühlbach, Pr. Lt. a. D, zufegt im 1. Heſſ. Inf. Negt. Nr. 81. IT. ⸗
Le Beau, Gen. Major z. D., zuletzt Oberſt aggreg. dem Kriegsminiſterium. 14. s ⸗
Baron v. Albedyhl, Oberſilt. a. D, zuletzt Bezirlslommandeur des damal. 2. Bats.
(Oldenburg.) Oldenburg. Landw. Regts. Nr. 91. 16.
Frhr. Hofer v. Lobenſtein, Pr. Lt. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. im damal.
2. Bat. (Teltow) 7. Brandenburg. Landw. Regts. Nr. 60, 16. . .
Gutiche, Zahlmftr. a. D., zulegt im damal. 2. Schleſ. Gren. Negt. Nr. 11. 21. s s
Gebauer, Major a. D., zuleßt Bats. Nommandeur im 7. Rhein. Inf. Negt. Nr. 69. 24. s s
v. Wedel, Major a. D., zulegt bei der Gend. Brig. in Elſaß-Lothringen. 3. November =
Boethke, Geheimer Baurath, zulept Intend. und Baurath bei der Antend. Ill. Armee-
forps, 4. s ⸗
Eicke, Major a. D., zulet Hauptm. und Komp. Chef im 5. Weſtfäl. Inf. Regt. Nr. 53. 29. s .
Brindmann, Nehnungsratb, Zahlmſtr. a. D., zulegt im Garde Füf. Negt. 5. Dezember >
Yüd, Zahlmitr. a. D., zulegt im Schleſ. Train-Bat. Nr. 6. T- a F
Bresler, Pr. Lt. der Kaiſerlichen Schußtruppe für Oſtafrika, zulept im Feldart. Regt.
bon Bodbielsti (Niederichlei.) Nr. 5. 1. Januar 1897.
Rogge, Gen. Major 5. D., zuleßt Kommandeur der 62. Inf. Brig. 1. e .
v. Blankenburg, Dberjtlt. a. D., zuletzt Bats. Kommandeur im damal. 1. Oberfchlei.
Inf. Regt. Nr. 22. 4.
Helmigk, Hauptm. a. D., zuületzt bei der Landw. Inf. im damal. 2. Bat. (Sorau)
2. Brandenburg. Landw. Regts. Nr. 12. 5. ⸗
Stolz, Gen. Lt. z. D., zuletzt Gen. Major und Kommandeur der 15. nf. Brig. 6. > s
Werner, Dberftlt. a. D., zuletzt Major und Bats. Kommandeur im' 1. Hannov. Inſ.
Regt. Nr. 74. 7. ⸗
v. Uthmann, Gen. Major z. D., zuletzt Inſpelteur der 1. Ingen. Inſp. 9.
Albrecht Prinz zu Waldeck und Pyrmont Durchlaucht, Major a. D., zuletzt bei den
Offizieren à la suite der Armee, 11. . P
Ewald, DOberft 5. D., zulegt Bezirkstommandenr des damal. 2. Bats. (Oldenburg)
Oldenburg. Landw. Negts. Nr. 91. 11. s B
Dr. Schruff, Stabsarzt a. D., zulegt bei der Landw. im damal. 1. Bat. (Neuß)
6. Rhein. Landw. Regts. Nr. 68. 12.
Kledi, Oberſtlt. a. D, zulegt Major und Kommandeur des Landw. Bezirks Fulda. 13.
Thiel, evang. Div. Pfarrer a. D. mit dem Titel als Militär » Oberpfarrer, zulegt bei
der 1. Div. 14. .
v. Arnoldi, Hauptm. a. D., zuleßt Komp. Chef im damal. 3. Bad. Inf. Regt. Nr. 111. 15. - ,
dv. Veltheim, Rittm, a. D., zuleßt Eskadr. Chef im Weftfäl. Ulan. Regt. Nr. 5. 15. ‚ ⸗
Kirchner, Hauptm. a. D., zuletzt bei der Reſ. des Füſ. Regts. Graf Roon (Oſtpreuß.
Nr. 33. 15. ⸗
Enderlin, Major z. D., zuletzt Mitglied des Belleidungsamts 111. Armeelorps. 16. s s
v. Voigts-Rhetz, Oberjtlt. a. D., zulegt in dev 11. Gend. Brig. 18. s .
Trippel, Major a. D., zulegt Hauptm. bei der Landw. Inf. im damal, 1. Bat. (Potsdam)
3. Brandenburg. Landw. Negts. Nr. 20. 18, E .
v. Zglinitzki, Oberſt z. D., zulegt à la suite des 2. Nafjau. Inf. Regts. Nr. 88 umd
Kommandant von Bitich. 18. ⸗
Frhr. v. der Bord, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im 2. Garde-Ulan. Regt. 18. s s
Dr. Meyer, Affift. Arzt 2, Kl. in der Schußtruppe für Dftafrika, zulept beim Inf. Regt.
Fürft Leopold von Anhalt-Defjau (1. Magdeburg.) Nr. 26. 18. s
Kruchen, Pr. Lt. a. D., zuleht bei der Landw. av. im damal. 1. Bat. (Neuß) 6. Rhein.
Landw. Negts. Nr. 68. 21.
Krüger, Rittm. a, D., zuletzt bei der Landw. Kav. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Yübed. 21.
dv. Aſter, Major z. D. zuletzt Hauptm. in der 1. Ingen. Inſp. 21.
Frhr. v. Eickſtedt, Major a. D., zuletzt Rittm. und Komp. Chef im Brandenburg. Train:
Bat. Nr. 3. 27.
dv. Zihewitz, Pr. Lt. a. D., zuleht Sek. 2t. der Landw. Kav. im damal. 1. Bat.
(Minden) 2. Weſtfäl. Landw. Regts. Nr. 15.
Cornelius, Rittm. a. D., zuleht beim Landw. Train 1. Aufgebots ım Landw. Bezirl
Hamburg.
dv. Boltenftern, Gen. Lt. 5. D., zulept Gen. Major bei den Offizieren von der Armee.
v. Pentz, Oberit z. D. umd Flügeladjutant des Großherzog von Medlenburg : Strelit
Königliher Hoheit, zuletzt Bezirlötommandeur des damal. 2. Bats. (Neu:
ftrelig) 1. Großberzogl, Mecklenburg. Landw. Regts. Nr. 89.
Brockhauſen, Zahlmftr. a. D,, zuletzt im Garde Füf. Negt.
v. Eydom, Rittm, a. D., zuleßt Pr. Lt. im damal. 1. Brandenburg. Ulan. Regt. (Kaiſer
von Rußland) Nr. 3.
dv. Trent, Gen. Lt. 3. D., zulegt Kommandeur der 16. Div.
Büttner, Gen. Arzt 2. Sl. a D., zuletzt Oberftabsarzt 1. Rt. und Regts. Arzt des
1. Hanſeat. Inf. Regts. Nr. 75.
Timm, Pr. 2. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. im damal. 1. Bat. (Inowraäzlaw)
7. Bomm. Landw. Regts. Nr. 54.
Sterzel, Dberftlt. a. D., zuleßt a la suite des Weſtfäl. Fußart. Regts. Nr. 7 und
erjter Art. Offizier vom Plahz in Eöln.
Salzmann, Br. Lt. a. D., zuletzt bei der Ref. des damal. 1. Schlei. Gren. Negts. Nr. 10,
v. Goetze, Gen. Major 5. D., zuleßt Oberft und Kommandeur der 5. Nav. Brig.
Dr. Mittweg, Oberſtabsarzt 2. Kl. a. D., zuletzt bei der Landw. im damal. 1. Bat.
(&fien) 8. Weſtfäl. Landw. Negts. Nr. 57,
Zip, Pr. Li. a. D., zufcht bei der Landıv. nf. im damal. 1. Bat. (Mainz) 4. Großherzogl.
Heſſ. Yandw. Regts. Nr. 118.
Menih, Major a. D., zulept Hauptm. in der 2. Innen. Inſp.
Peters, Sel. Lt. a. D., zulegt bei der Landw. Sm. im damal, 1. Bat. (Anklam)
1. Pomm. Landw. Regts. Nr. 2.
Matthieu, Oberft a, D., zuletzt Abtheil. Chef im Angen. Komitee.
v. Köhne-Deminski, Br. Lt. a. D., zulegt im damal. 3. Pomm. Inf. Regt. Ar. 14.
Ahr. v. Eyß, Oberſt a. D,, zulegt Inſpekteur der 10. Feſtungs-Inſp.
Steinkopff, Hauptm. a. D., zulegt Komp. Chef im nf. Negt. Nr. 97.
Steimer, Major a, D., zulept BezirlSoffizier beim Landw. Bezirk Rawitſch.
Dahms, Major a. D., zulegt Hauptm. und Komp. Chef im nf. Rent. Nr. 136.
v. Baumann, Self. Lt. a, D., zulegt im Niederrhein. Füſ. Negt. Nr. 39.
Korndorff, Rittm. a. D., zulegt beim Landw. Train des Damal. 1. Bats. (Brandenburg)
4. Brandenburg. Landw. Regts. Nr. 24.
Korte, Pr. Lt. a. D., zulegt bei der Landw. Kap. im damal. 1. Bat. (Bochum) 7. Weftfäl. -
Landw. Regts. Nr. 56.
v. Y’oeillot de Mars, Gen. Major 5. D., zulegt Kommandeur der 13. Inf. Brig.
Wackermann, Oberft a. D., zulegt Eifenbahnlinientommiffar in Cöln.
v. Brittwig u. Gaffron, Major a. D,, zuletzt Rittm. im damal. Leib » Kür. Regt.
(Schleſ.) Nr. 1.
Loos, Hauptm. z. D., zuleßt Komp. Chef im damal. 7. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 60.
vom Hövel, Pr. Lt. a. D., zuleßt beim Landw. Train 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Deup.
Dr. Leeſemann, Dberftabsarzt 1. Kl. a. D., zuleßt Regis. Arzt des Naſſau. Feldart.
Negts. Nr. 27.
v. Sudten, Gen. Major 3. D., zulegt Oberft und Kommandeur des damal, 2. Pomm.
ren. Regts. (Colberg) Nr. 9.
v. Keßler, Pr. Lt. a. D., zulept Sel. Lt. im Leib-⸗Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm III.
(1. Brandenburg.) Nr. 8.
v. Goegen, Pr. Lt. a. D., zulegt im Kurmärk. Drag. Negt. Nr. 14.
Schreiber, Major a. D,, zulegt Hauptm. und Battr. Chef im damal. Weftfäl. Feldart.
Regt. Nr. 7, Div. Art.
v. Leutſch, Hauptm. a. D., zulept bei der Landw. Inf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirl
Berlin.
Martelleur, Oberſt 5. D, zuletzt Bezirlskommandeur des damal. 2. Bats. (Fulda)
2. Thüring. Landw. Regts. Nr. 32.
Dr. Fiiher, Gen. Arzt 2. SH. a. D., zuletzt Oberitabsarzt 1, Kl. und Regts. Arzt
des Wlan. Regts. Kaiſer Alerander Il. von Rufland (1. Brandenburg.) Nr. 3.
-
27
27.
31.
sw
nen
x
12.
10.
11.
13.
4 dei, 2
Geftorben am:
, Nanıtar
s
=
Febrnar
⸗
1897.
1643 1897 -—- Militär-Mohenblatt — Nr. 59 1644
Geftorben am:
Appelius, Major a. D., zufegt Hauptm. und Komp. Chef im damal. Schlei. Füſ. Negt.
Nr.
38. 13. März 1897.
v. Schlotheim, Dberft 3. D., * Konmandeur des Naffau. Feldart. Regts. Nr. 27. 14. =
Wohlgebohren, Oberftlt. a. D., zuletzt Major und Bats. Kommandeur im 2. Thüring.
Inf. Negt. Nr. = 14.15. -
v. Arenjtorff, Pr. Lt. a. D., zuletzt Sek. Pt. im damal. 1. Ulan. Regt. 16. — >
Dr. Munzer, Stab3arzt a. D., zulept Bats. Arzt im nf. Negt. Nr. 129. 16. — .
Frhr. dv. Adelsheim, Major z. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im 4. Bad, nf.
Negt. Prinz Wilhelm Nr. 112. 16.
Stölzel, Gen. Major a, D., zulegt Oberft und Kommandeur ded 2. Bad. Gren. Regts.
Kater Wilhelm I. Nr. 110. A s
v. Sydow, Pr. Lt. a. D,, zulegt Sel. Lt. im damal. 32. Inf. Regt. 19.20, > >
Bittello, Hauptm. a. D., zulegt Plakmajor in Eöln. 20. = ⸗
Boretius, Hauptm. a. D., zuletzt Bezirksoffizier beim Landw. Bezirt Brandenburg. 21.:22
Graf v. Schlieffen, Major a. D., zulegt Hauptm. und Komp. Chef im damal. Kater
Alerander Gren. Regt. 23.
v. Baehr, Set. Lt. a. D., zuleßt bei der Yandıv. Inf. 2. Aufgebots im damal. 1. Bat.
(Deligiches) 32. Landw. — 24. =
Schr. Schilling v. Canſtatt, Major a. D., zulegt Rittm. dev Ref. des 1. Bad. Yeib:
Drag. Regts. Nr. 20. 24. > 5
Schleyer, Sef. Lt. a. D, zuletzt bei der Landw. nf. im damal. 1. Bat. (Neuß)
6. Rhein. Landw. Regts. Nr. 68. 25. > ’
Geißel, Hauptm. a. D., zuleßt bei der Landw. nf. im damal, 1. Bat. (Nawicz)
4. Poſen. Landw. Negts. Nr. 59. 25. > s
v. Strombed, Major 5. D, zulegt Rittm. im Magdeburg. Huf. Regt. Nr. 10. 27, = ⸗
Curtius, Rittm. a. D,, zuletzt Pr. Lt. im Braunſchweig. Huſ. Regt. Nr. 17. 27. ⸗
dv. Hymmen, Gen. Lt. z. D., zuletzt Gen. Major und Kommandeur der 6. Kap. Brig, 28.
v. Rango, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im 3. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 71. 31. >
Patrunky, Gen. Lt. z. D, zuletzt Kommandant von Mep. 31. =
(Aus dem ArmecsVerorbnungsblati Ar. 19 vom 30. Juni 1897.)
Kriegsdienitzeit.
Ich beftimme, daß die folgenden von Theilen der Schußtruppen für Südweſtafrika und Deutfch-DOftafrita
in den Jahren 1895 und 1896 gelieferten Gefechte und Nriegszüge im Sinne des S 23 des Geſetzes, betreffend
die Penfionirung und Verſorgung der Militärperionen des Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine vom
27. Juni 1871 als ein Feldzug gelten jollen, für welchen den daran beteiligt geweſenen Deutjchen cin Kriegs:
jahr in Anrechnung zu bringen it:
1. Sctyugtruppe für Südweſtafrika:
1. Feldzug gegen die Khauashottentotten vom 20, Dezember 1894 bis 10, Februar 1895,
2. Feldzug gegen die vereinigten Hereros und Khanashottentotten vom 27. März bis 13. Juni 1896.
U. Schugtruppe für Deutſch-Oſtafrilka:
Ueberfall an den Gongabergen in Uiandani am 26. Oftober 1895.
Berlin, den 12. Februar 1897.
Wilhelm,
An den Reichstanzler (Auswärtiges Amt, Rolonialabtheilung).
Kriegsminiſterium. Berlin, den 23. Juni 1897.
Allgemeines Kriegsdepartement.
leberiihtsfarte der Kilenbahnen Deutſchlands nebit einem Berzeihniß der Deutſchen Eifenbahnen und ihrer
Stationen in 6 Blättern, Maßſtab 1:1000 000, Kolorirte Ausgabe,
Die bezeichnete, im Reichs-Eifenbahnamt neu bearbeitete Warte nebſt Verzeichniß Tann zum Preiſe von
I ME. für das Eremplar durch den Buchhandel (Berlag von Mar Paſch, Königlichen Hofbuchhändter, Berlin SW,
Nitterftraße 50) bezogen werden.
v. der Bocd.
1645
Taktit der Infanterie und das Gefecht der
verbundenen Waffen 1896,
Der alljährlid in den v. Köbellichen Jahresberichten
ericheinende Taktitbericht des rühmlichſt bekannten Militärs
ſchriftſtellers Oberſt Keim hat dieſes Jahr zum erften
Male eine Erweiterung erfahren durd; Angliederung
eines Abjchnittes über das Gefecht der verbundenen
Waffen. Dieſer Taktilberiht wird in der militär
literariihen Welt jedes Jahr mit Spannung erwartet
— mie jein jchnelles Uebergehen in alle Sprachen der
militärijchen Großjtaaten beweiſt — , weil er demjenigen,
der nicht die hervorragende Arbeitskraft und Belejenheit
des Herrn Verfafjers befigt, in überfichtlicher Weije die in
den Europäiſchen Staaten auf taktijchem Gebiet gemachten
oder erjtrebten Fortſchritte, ſowie die in den verjchiedenen
Yagern der literariihen Kämpfer verfochtenen Anfichten
dem geijtigen Auge vorführt.
Wenn der Herr Berfaffer die fihtbare Ausbeute
von 1896 auf dem Gebiete der Taktit, ebenjo wie die
von 1895, gering nennen darf, weil neue Vorſchriften
nur don umntergeordneter Bedeutung in Stalien und
England erichienen find, ohne neue Geſichtspunlte zu
bringen, jo beweijt andererjeitd der Bericht, daß die
geiftige Arbeit zum Glüd nicht geruht, vielmehr eine
ganze Reihe literarischer Erſcheinungen gezeitigt hat,
die geeignet find, zur Klärung der Anfichten über die
großen Fragen der Infanterietaltil beizutragen. Einen
wejentlichen Faktor derjelben nennt der Herr Verfafler
mit Recht die kriegsmäßige Befehlsertheilung, der
im Schlußheft der „Studien über den Felddienſt“ von
v. Verdy bejondere Beachtung geichenkt wird. In dieſem
Punkt wird aber bei Friedensübungen am meijten gegen
das Kriegsgemäße gejündigt. Im Frankreid tragen die
bezüglichen Vorjchriften jelbjt die Schuld daran, indem
jie noch Regimenter und Brigaden mit der Stimme
geleitet jehen wollen und verlangen, daß der Regiments-
tommandeur während des Gefechts mit „lauter, energiicher
Kommandoftimme* in kritiſchen Lagen eingreife. Obwohl
aber unjere Vorſchriften auf die Schwierigkeiten der
Befehldertheilung im Gefecht hinweiſen, -fieht man häufig
bei den Uebungen berittene Offiziere jelbit auf nahe
Entfernungen vom Gegner Befehle übermitteln und die
Schützenlinien gewifjermaßen am Gängelbande der Kom—
mandeure fi) bewegen. Zum Theil liegt dies wohl
in dem mißbräuchlichen Bejtreben, bei jedem Gefecht,
namentlich bei Befichtigungen, ein Bild zu jhaffen, für
deſſen richtige Schattirung fich der Vorführende dann
natürlich verantwortlich hält, ohne zu bedenken, daß der
beſte Angriff der it, welcher möglichjt wenig Bilder
dem Gegner vorführt; zum Theil mag es in der Auf:
gabenftellung liegen, die oft einen noch jo unbedeutenden
ZTruppenlörper vor viel zu lomplizirte, im Kriege die
jeltenfte Ausnahme bildende Gefechtszwecke ftellt, anftatt
ihm einen in einem gedachten größeren Rahmen liegenden
einfachen Auftrag zu ertheilen, wie er in jedem größeren
Gefecht nur vorlommen kann. Endlich aber leidet die
Kriegsmäßigleit der Beſehlsertheilung jragloß unter dem
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 59
Journaliftiſcher Theil,
| Berittenjein zu vieler dienftlicd nicht berittener Yieutenants.
1646
Man unterfage die Verwendung derjelben als Befehls:
organe und gejtatte jedem Nommandeur nur, mit den
ihm im Kriege zuftehenden Ordonnanzoffizieren ꝛc. zu
arbeiten, jo wird die Siriegsmäßigfeit der Befehle in
demjelben Grade zunchmen, wie die Zahl derjelben
abnimmt. Dies wird dann zu einer jachgemäßen Befehls-
methode führen, die der Herr Berfaffer mit Recht
verlangt: „Der taftijche Erfolg hängt aber in erjter
Linie davon ab, daß die taltiſche Methode eine gute
jei, und dieſe wieder iſt von der Friedendausbildung
abhängig. Unter »Methode« verſtehe ich aber haupt-
ſächlich das taktifhe Verfahren, und dieſes ijt
wiederum untrennbar von der Art und Weile, wie dev
Befehlsapparat arbeitet.“
Der allgemeine Theil des Berichtes beſchäftigt ſich
weiter ausjchließlid mit dem Angriff der Jufanterie
in großem Stil. Der Herr Verfaſſer führt eine geiſi—
volle Abhandlung des Frhen. v. Binder-Strieglitein an,
„Beift und Stoff im Kriege“, der auf kriegsgeſchichtlicher
Unterlage zur Ueberzeugung kommt, daß in erjter
Linie die Güte des Kriegswerlzeugs die wahre
Urſache dauernder Erfolge im Kriege darjtelle und
nicht die überlegene höhere Führung; daß die über:
vagende taktiſche Leitung es jei, weldye häufig die jo-
genannten jtrategiichen Erfolge gleichſam „von felbjt”
herbeiführe. Auch literariſche Erſcheinungen anderer
Länder liefern den Beweis, daß in allen großen Armeen
nicht allein die taltiſche Anſchauung, ſondern auch das
taltiſche Verſtändniß auf einer nahezu gleich hohen Stufe
jtehen. „Hieraus ergiebt fid) aber ferner, daß es auf
dieſem Gebiete dann schließlich) nur noch die beſſere
Methode jein wird, die bei dem taktiichen Erfolg
ausſchlaggebend ift bei ſonſt gleichwerthigen Gegnern.“
Erwägungen dieſer Art haben die Zahl der Stimmen
vermehrt, die, wie der Herr Verfaſſer, auf den Werth
der taktiihen Methode hinweiſen, die indeh jelbit-
verjtändlic der verichiedenartigen Gejtaltung, die der
Infanterieangriff aus den wecjelnden Verhältniffen Des
Kampfes annehmen kann, nicht vorgreifen fol. Der
Herr Berfaffer jagt, und wir müfjen ihm darin bei—
pflichten, es handle ſich nur darum, für die infanteries
taltiijhen Bedürfniſſe der Schlacht ein Verfahren
in großem Rahmen jejtzuftellen. „Die kriegsmäßigen
Vortheile eines folhen Verfahrens bejtehen darin, daß
es eine beftimmte Methode der Friedensausbildung
ermöglicht.“ Das iſt unbedingt richtig, ebenjo wie der
weitere Saß, daß, wenn ed dem Belieben jeded neuen
Führers überlafjen ift, dad fampftehnijche Verfahren
nad) jeinen Jdeen auszugejtalten, daß dann ein fort-
währendes, dem taftiichen Vertrauen von Führern und
Truppe nachtheiliges Schwanten nad diejer Richtung
unausbleiblid ift. Die Initiative und Gelbjtändigleit
der Unterführer kann eine ſolche taktiiche Methode in
feiner Weiſe nachtheilig beeinflufjen.
Die Taktikberichte erheben ſchon jeit Jahren die
Forderung, die Taktit der Infanterie auf die rangirte
Schlacht zu baſiren, weil die Gewohnheiten der
1647
Detadhementstaftit, mit den großen Freiheiten der
Bewegung bei jters unangelehnten Flügeln, im großen
Kriege, der den Nampf aroßer Anfanteriemaffen auf
verhältmigmäßig engem Raum fordern wird, nur ſchädlich
wirken können. Der geplante Angriff großer Maſſen,
das it das Problem, das jeit Jahren in allen großen
Armeen taktiihes Kopfzerbrechen veruriaht. Der vor-
liegende Bericht ſpricht ſich hierüber mit bemerfens-
werther Klarheit aus und jtügt jeine Anfichten auf das
unviderlegbarjte Material, nämlich auf Zahlen, die
einer im legten Jahre neu erjdienenen, alsbald näher
zu ermäßnenden Schrift entnommen find. Vorher jei
nur kurz erwähnt, daß es ſich ſelbſtverſtändlich nur um
den Angriff über die weite, freie Ebene handeln kann.
Wenn die Idealtaktiker die Schwierigkeiten eines ſolchen
Angriffs mit dem Hinweis auf Geländebenugung, gededte
Annäherung ꝛc. umgehen wollen, ſo heißt das um jelbit-
verftändliche Dinge ftreiten. Jeder Angreifer wird ſich
gededt nähern, wenn es das Gelände und jein Auftrag
ihm gejtatten. Der Vertheidiger aber würde gegen eine
taktijche Grundregel verftoßen, wenn ev eine Schladt
anders ald in einer Stellung mit voller Auſsnutzung
des Artillerie wie des Infanteriefeuerd anböte. Solche
Stellungen werden fich namentlich auf einem öjtlichen
Siriegstheater für mehr oder weniger große Theile des
Schlachtfeldes finden ; durch ihre Yage auf dem ſtrategiſchen
Flügel können wir gezwungen fein, fie anzugreifen und
deshalb müfjen wir für jolde Angriffe gerüftet jein.
Zunächſt jtellt der Bericht es als einen Fortichritt
ſeſt, daß ſich die Ueberzeugung von der Unhaltbarteit
der Theorie des nahen Herangebens, ohne zu
feuern, immer mehr Bahn bridt. Man kann heut-
zutage nicht mehr nüpliche, d. h. durchführbare Taltil
ireiben ohne Balliftil, da dieſe die Gejepe für jene
jchreibt, und wer bis heute dem ſchußloſen Herangehen
auf die Hauptfeuerſtation das Wort geredet, der leſe
die Schrift des Generallieutenants Rohne: „Das gefechts-
mäßige Schießen der Infanterie und Feldartillerie“,
und er wird zugeben, daf jene Theorie, wie der Bericht
jagt, nur eine Plappatronentattit enthält mit Exerzirplatz
Vorbeeren. Sie predigt eine verjchleierte Stoßtattil,
die unwillkürlich an den Schwur jener Taujend u
Warſchau erinnert.
Wir jtimmen dem Bericht volllonmen bei, der Die
Bereitſchaftsſtellung der Infanterie auf jemfeit 2500 m
vom Gegner legt und von bier aus ſchon die erſte
Entwidelung zum Gefecht, d. h. das Feſtſtellen des
Kampfrahmens für die geſammte zum Angriff beitimmte
Infanterie mindejtens einer Divifion, womöglid, eines
rmeetorps, fordert, und treten mit ihm in die folgende
Phaſe, das Vorgehen im feindlichen Feuerbereich, ein.
Einbeitlichleit der Anfichten fonftatirt der Bericht in
zwei Punften: daß es nothwendig fei, den in Fluß
gerathenen Angriff mit Energie bis zum Sturm mit
der blanten Waffe durchzuführen, und daß der Angriff
nur durch Erkämpfen der Feuerüberlegenheit gelingen
tönne. Die Nothwendigleit einer Kette von Geſechts—
patrouillen, vier bis ſechs Notten jeder Nompagnie, die als
Scüßenidjleier voraufgeben, um den Schwer erfennbaren
Gegner aufzufinden, leuchtet allgemein ein. Wir möchten
1897 — MilitärsWochenblatt — Wir. 59
1648
hierzu beſonders vorgebildete Leute verwendet ſehen,
damit jie, auf etwa 800 m vom Gegner liegen bleibend,
gleichzeitig in gewandter Weije mit ihrer Perſon die
Linie bezeichnen, in der die Schüßenlinie am vortheil-
baftejten ihre erſte Feuerjtellung zu nehmen hat. Die
Veigabe eines gewandten Unteroffizier an dieje Auf—
Hlärer ift zu empfehlen.
Die Frage, ob dichte oder dünne Schüßenlinien ben
Kampf eröffnen jollen, entjcheidet die Schrift Des Generals
Rohne ſcheinbar überzeugend zu Gunſten der eriteren,
indem er zahlenmäßig nachweiſt, daß für einen Angreifer
mit doppelter Zahl von Gewehren ji das Kräfte:
verhältniß von 2:1 bei gleicher Feuergeſchwindigkeit
und gleichen Trefjerprozenten jchon nad kurzem fyeuer-
gejecht, troß abſolut größerer eigener Berlufte, auf 5:1
verbeſſerte. Aber auch ohne Nüdficht auf diefen balliftiichen
Beweis jagen wir: die Trefirejultate im Gefecht find
unendlid) viel geringer ald auf dem Sceibenjtande,
weil dort der Gegner wiederſchießt; werden nun Die
Ergebniffe des Gegners nicht nod viel mehr ein—
ihrumpfen, wenn ihm aus 200 Gewehren, anjtatt mur
aus 100, geantwortet wird?
Für die hinteren Staffeln, deren Abitand 250 m bis
300 m mindeftend betragen muß, dürfte die Balliſtil
wiederum immer mehr von den zweigliedrigen Exerzir—
formen zu den eingliedrigen, womöglid geöffneten
Formationen überleiten, welche in der Führung zwar
ihwerfällig find, den Uebergang ins Feuergefecht aber
wie feine andere erleichtern, da fie in fich ſchon den
gegenwärtig noch wnbeliebten Charakter einer zweiten
und dritten Schüßenlinie tragen.
Die Hauptieuerjtation, welche — allgemein, außer
von Rußland, anerlannterweife — in Sprüngen erreicht
werden muß, ſucht der Bericht jehr ſachgemäß zwijchen
600 und 450 m. Hier it die Feuerüberlegenheit zu
erlämpfen, indem die Gefechtslinie durch Nachführen
von Verjtärlungen und Munition zur böchiten Feuer:
wirkung befähigt wird, und von hier muß nad Er-
ichütterung des Gegner zum Sturm vorgebrochen
werden. Wie dies geichehen joll, da dod) die menſchliche
Yunge einem „Marid) Marich” von 500 m Länge unter
30 kg Gepäd, zumal auf fchwierigem Boden, wicht
gewachſen it, darüber geben die Anfichten weit auss
eımander. Ob Laufen, ob Schritt, ob Feuerſchutz eines
liegenbleibenden Theiles, oder fein Feuer anzumenden ift,
das ijt die Frage. Der Feuerſchuß wird gegen den frontal
negenüberliegenden Feind ohne Wirkung fein und das
Wiederaufleben jeines niedergelämpften Feuers nicht
hindern können. Diejes Wiederaufleben des feindlichen
Feuers aber macht ein Herangehen im Schritt von 500 m
an, ohne zu feuern, unmöglid. Das Feuer des An—
greiferd in der Bewegung iſt das piychologiih wahr:
Icheinlichite Auskunftsmuttel und wird deshalb von dem
Herrn WVerfafler des Taktikberichts vertreten. Der
Kriegspraltiler weiß, daß es Sid) aewaltiam Bahn
bredyen wird im Ernſtfall, und wünſcht deshalb jeine
Aufnahme im die Vorichriften. Wir find der Anſicht,
daß ſich dieſes doc nur moraliſch auf den Vertheidiger
wirkende Feuer in der Bewequng nur dadurd theilweiſe
vermeiden laſſen wird, daß, nad eingetretener Er—
UWE TO ARE FD DUDEN AN TA oo—
ſchülterung von der Hauptfeuerftation aus, das jprung-
weiſe Vorgehen noch mit ein bis zwei Sprüngen fort-
gelegt wird, nad) denen noch je ein Rahmen im Liegen
verichoffen werden mag. Gelingt es, die Leute auf 450 m
zum Sturm aufzureißen angefichts der wahrnehmbaren
Schwächung des Feindes, warum ſoll es nicht erjt recht
gelingen, fie no zu zwei Sprüngen vorwärts zu
bringen? Hält der Gegner noch unter dem feuer bes
Standoifird Stand und wartet er den Sturm ab, fo
hat während des lehzten Vorgehens im Schritt biß zum
Einbruch mit „Hurrah“ das fich jedenfalld aufdrängende
Feuer im der Bewegung wenigſtens auch Ausſicht auf
materielle Wirkung.
E3 bleibt zu bedauern, daß den eingehenden und
geiftvollen Erwägungen des Taftifberichtes hier nur
ffiggenhaft gefolgt werden konnte. Derjelbe bietet An—
regung zum Nachdenten in folder Fülle, daß wir uns
beiheiden müffen, auf den auch in dieſem Jahre erjchienenen
Sonderabdrud hinzuweiſen. Dafjelbe muß wegen Raum⸗
mangeld auch von den Abſchnitten des Berichtes über
die verſchiedenen Großftaaten gelten. Auch hier können
wir nur andeuten, was uns beſonders angelprochen hat.
In Frankreich) hat die ſchon 1894 eingeführte grund-
ſatzliche Zweitheilung des Bataillon in Gefechtslinie
und Bataillonsrejerve, unter Wegfall der Heinen Soutieng,
nad) kompetenten Fachurtheilen das taftiiche Auftreten
der Franzöfiichen Infanterie durch große Gleichmäßigkeit
und Ruhe ausgezeichnet ericheinen laſſen. Diejes Syitem
der Zweitheilung hat deshalb auch in Rußland in dem
von einer Dwiſion bereit geprobten Entwurf eines
neuen Ererzir-Reglements Eingang gefunden, und zwar
aus folgenden Erwägungen fampfpigchologijcher Art, die
fi übrigens mit den in früheren Zahresberichten ſchon
vertretenen Anfichten decken: Erſtens, weil die zujammen-
geſchoſſene Kompagnierejerve nicht geeignet erjcheine, ber
Schügenlinie wirkſame Unterftügung zu gewähren,
zweitens, weil die Energie und Aufmerlſamkeit des
Kompagniechefs getheilt fei, drittens, weil e8 in hohem
Grade wünſchenswerth ſei, von Haufe aus mindeftens
die Hälfte der verfügbaren Gewehre in Thätigkeit zu
bringen, und viertend? — und das ericheint un® der
mwichtigite Grund — meil der Bataillonstommandeur
vorläufig zwei Kompagnien in der Hand behält, während
nach dem Syſtem der „Heinen Packete“ er vielleicht
über eine intakte Kompagnie verfügt, meiftens aber ala
Rejerve nur noch die Soutiend übrig bleiben, die ihn
eigentlich nichts angehen, da fie dem vorn befindlichen
Kompagniechef unterftehen.
Eigenthümlich ericheint die Forderung des Ruſſiſchen
Entwurfs, daß alle Vorgehen der Schüßen von der
erjten bis zur legten Feuerſtation (1200 bis 450 m vom
Gegner) im Schritt geichehen foll.
Eine jehr praftiiche Forderung des im Mai 1896
neu bearbeiteten eriten Theiles der Ruſſiſchen Schieß—
vorschrift iſt die, daß ſich die Schiebefichtigungen auch
auf das Entfernungsfhäßen zu erjtreden haben.
Der Taltilbericht ſagt ſehr richtig: „Jeder erfahrene
Soldat weiß, daß Leiſtungen- und »Beſichtigungen«
in einem gewiſſen Zuſammenhange ſtehen.“ Wir ſelbſt
haben in dieſen Blättern wiederholt auf die hohe
Bedeutung des Entfernungſchätzens hingewieſen,
das nicht nur von guten Schießleiſtungen untrennbar iſt,
ſondern, wenn vernachläſſigt, unſer ſorgfältiges Präzifions-
ſchießen direkt zu einer ſchweren Gefahr macht, da
der beſte Schütze mit falſchem Viſir am wenigſten trifft.
Auf ſehr zeitgemäße und treffende Bemerkungen des
Berichtes über das militäriſche Radfahren in Frankreich,
ſowie über Vorpoftendienft in Defterreich fehlt und hier
leider der Raum, näher einzugehen.
Die Thätigkeit der verbundenen Waffen,
deren friegdmäßige Erörterung nur im Rahmen ber
Schlacht geichehen kann, ift, wie der Bericht treffend
jagt, noch in einer gewifjen Umwandlung begriffen, da
neuerdings die Infanterie immer mehr „Fernwaffe“
geworden ift und fie deshalb mit der Taktik der Artillerie
noch mehr VBerührungspumfte gewonnen hat. Sollte,
wie General Lewal in Frankreich annimmt, und tie
es auch nicht unwahrſcheinlich ericheint, im Zukunftskrieg
die mehrtägige Schlacht eine große Rolle ſpielen, dann
würden wir wahrſcheinlich zu einer Art Poſitionskrieg
lommen nach dem Vorbilde der Vereinigten Staaten,
und es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß dann
auch beim Angreifer der Spaten eine größere Bedeutung
erlangen kann, als ihm gegenwärtig zugeſprochen wird.
Jedenfalls würde bei ſolchen Schlachten, wie der Bericht
jagt, die Thätigkeit der Feldartillerie in Verbindung
mit ſchweren Batterien zu einer nahezu ausſchlag—
gebenden werben und fi) deren Gefechtsverwendung
vielfach derjenigen der Infanterie anzupaſſen haben,
während es ſich jeßt gerade umgelehrt verhält.
Um ein gebeihliches Zuſammenwirken der drei Waffen
in ber Schlacht zu fihern, wird die Selbitthätigfeit der
einzelnen natürlich eine beichränfte fein müſſen, um bie
Einheitlichkeit ded Rampfverfahrens nicht zu gefährden.
Einheitlichleit muß auch, wie der Beriht am Schluß
jagt, im Ans und Einfepen der Kräfte herrſchen vom
Standpunkt des Feldherrn aus. Sehr bemerkenswerth
find die hieran gefnüpften Crörterungen bed Herrn
Verfaffers, daß fich, im Gegenfag zu dem Feldherrnthum
früherer Zeiten, der Stratege nicht mehr vom Taltifer
trennen läßt, daß jeder Feldherr vielmehr gleichzeitighervor-
ragender Taltifer jein muß, damit auch im Heranführen
und im Schlagen, im Willen und in ber That
Einheitlichleit vorhanden ſei. Die Taktik ift infofern
die jchwierigere Kunſt, ald fie im feindlichen Feuer
ausgeübt werben muß; ihre Beherrichung kommt der
Friedensausbildung der Truppe am meiſten zu gute
und diefe iſt und bleibt „das Sprungbrett für Die
Erfolge des Schlachtfeldes und damit des Krieges
überhaupt“.
Aenderung der Batterieftärke oder der Feuerordnung?
Im Militär =» Wochenblatt Nr. 50/1897 wird der
bereit3 in Nr. 13/1896 gemachte Vorſchlag, die Batterie:
jtärfe anf vier Geſchütze herabzujeßen, erneut. Begründet
wird derjelbe damit, daß die FFeuerbereitichaft des
Zukunftsgeſchützes ſo groß ſei, daß eine Batterie von
vier Geſchützen im Flügelfeuer ebenjo ſchnell feuern
werde wie eine ſolche von ſechs.
2
auwun
Die Richtigkeit biefer Annahme muß zugegeben werben.
Es fragt fi nur, ob die erwähnte Folgerung daraus
zu ziehen ift. Schon die eigenen weiteren Ausführungen
des Herrn Einjenders erweden Zweifel an der Richtigkeit
des Mittels, das er zur Abftellung des Mißverhältniſſes
zwiſchen Leiftungsfähigleit der Gejhüge und Größe des
Feuerlörpers vorſchlägt. Er jagt, daß es ſchon jeßt
Schnellfeuergefhüge mit großer Wirlung des Einzel
ſchuſſes gebe, die 12 bis 15 gezielte Schuß im der
Minute abgeben könnten, fowie daß ſelbſt eine halb
jo große Feuergeſchwindigkeit mehr ald genügen würde,
um die Herabſetzung ber Geihüßzahl von ſechs auf vier
zu rechtfertigen. Hierin liegt doch ſchon das Ein:
geitändnik, daß ſelbſt diefe Maßregel noch nicht völlig
ausreicht, um das oben bezeichnete Mißverhältniß aus:
zugleihen. Zwar wirft er den Zweifel auf, ob dieje
Feuergeſchwindigkeit auch auf längere Zeit und bei etwa
eintretenden Verluſten aufrecht erhalten werben könne,
und wünjcht dieſe Frage durch Verſuche geflärt zu jehen.
Hiermit wird aber etwas Unnöthiges, ja Gefährliches
verlangt. Um die volle Ausnußung der Feuerkraft
lann e3 ſich doch immer nur in wenigen enticheidenden
Minuten handeln. Wo jollte die Munition herfommen,
um biejelbe ftundenlang aufrecht zu erhalten? Daß
man aber in biejen wenigen Minuten in der Lage ſei,
die denlbar höchſte Feuerwirkung zu entfalten, ohne
Nüdfiht auf den Munitionsverbraud, ift eine Ans
forberung, die unbebingt gejtellt werden muß. Iſt
diefe nun bei Herabiegung der Batterieftärke auf vier
Geſchütze, unter Beibehalt des Flügelfeuerd, erfüllt? Wie
wir oben fahen: nein! Und weiter: Iſt denn eine weitere
Steigerung der Feuergefhwindigleit in Zulunft auss
geihloffen? Sollen wir denn gegebenenfalls wiederum
die Batterieftärfe herabjegen? Gin ehrliche unbefangenes
Nachdenken hierüber muß uns mit Nothwendigkeit zu
ber Frage führen, ob man ben Unforderungen ber
durch Einführung des neuen Geſchützes gejchaffenen
Lage nur durch die Verkleinerung ber taltiſchen Einheit
ober nicht auch durch eine veränderte Feuerordnung
gerecht werben könne.
Wir meinen, die Antwort Tann nicht zweifelhaft
fein. Die Größe der taltiſchen Einheit wird doch durch
jo manderlei auf ben verichiedenften Gebieten liegende
Baltoren und Unforderungen beeinflußt, dab man fich
reiflich überlegen follte, ehe man an bderjelben rüttelt.
Eine einmal geltende Feuerordnung kann doch unmöglich
den Anſpruch machen, jo fonfervativ behandelt zu werben,
daß ihr zu Liebe der bejtehende Umfang der taktijchen
Einheit in Frage geftellt wird. Hat denn die In—
fanterie jemals aud) nur daran gedacht, ihre Kompagnie—
ftärfe herabzujegen, wenn ſie ein jchneller ſchießendes
Gewehr befam? Sie ift eben allmählich vom Peloton-
feuer zum Schützenfeuer übergegangen.
Hier aljo wird der Hebel anzufeßen fein, wenn
wir und bemühen, das Gejhüß der Zukunft voll aus—
zunußen. Was würde nun in diefer Beziehung vor—
zuichlagen jein? Ich glaube, wir thun gut, dem von
dem Herrn Einjender angeregten Gedanlen nachzugehen.
Je ſchneller ein Geihüg ſchießt, um jo Heiner darf
bezw. muß der Feuerlörper jein. So ging man von
auwom.
ber Batterie zu acht Geſchützen zu ber zu ſechs über
und wünſcht jeßt auf vier zu gehen. Da aber, wie
wir jahen, jelbjt dieſe Herabminderung nicht genügt
und in Zukunft wahrſcheinlich nocd weniger genügen
wird, um die volle Ausnutzung der Gefechtskraft zu
ermöglichen, jo bleibt nicht übrig, als auf zwei herab»
zugehen, ein Umfang, der wohl auf lange den hier in
Frage kommenden Anforderungen entiprechen bürfte.
Niemand wird aber vorjchlagen wollen, dieſen Feuer:
förper num zur Batterie zu machen. Jeder Verjtändige
wird ihn bleiben laffen, was er ift und war: „Zug“,
deren mehrere eine Batterie bilden. Mit anderen Worten,
ftatt des Flügelfeuerd führe man das zugweile Feuer
ein und lafje dafjelbe auch für die nahen Entfernungen
gelten!
Es leiftet dann ein Zug dad, was bisher eine
Batterie, eine Batterie das, was eine Abtheilung leiftete,
borausgejeßt, daß ein Zugführer im Stande ift, das
Feuer jeined Zuges richtig zu leiten. Wir glauben,
daß dies möglich jei. Iſt doc immerhin die Yeitung
von zwei Geſchützen erheblich leichter und einfacher als
die von ſechs. Geſchieht diejelbe doc) unter unmittelbarer
Auffiht des Batteriechefs und liefern die Erfolge
der Schießihule an den jungen, dorthin lommandirten
Lieutenant8 und Nejerveoffizieren den Beweis, was mit
dieſem intelligenten Material zu leiften if. Man mu
fogar jagen, daß benjelben erjt damit eine ihrem geiftigen
und militärischen Niveau völlig entſprechende Aufgabe
erwüchje, was man von ihrer jeßigen Thätigfeit, Die
doc) weſentlich polizeiliher Natur ift, kaum jagen kann.
Wie wir und die Ausführung des zugweiſen Feuers
im Einzelnen denfen, werden wir weiter unten aus—
—
Wir ſind uns bewußt, daß unſer Vorſchlag große
Gegnerſchaft finden wird. Iſt er denn aber wirklich
etwas jo ganz Ungewöhnliches? War nicht der Ueber»
gang zum geichügweien euer auf nahe Entfernungen
nod eine viel vadilalere Maßregel? Wir glauben, daß
das zwilchen dem flügel- und geſchützweiſen liegende
zugweile Feuer die Vorzüge beider vereinigt, ohne bie
Nachtheile derjelben zu theilen. Es geftattet die höchſte
Ausnutzung der Gefechtäfraft, ohne Gefahr zu laufen,
die Herrſchaft über das euer zu verlieren. Die Ein:
führung. des geſchützweiſen Feuers war der erſte Ausdrud
der Erfahrung, daß das Flügelfeuer nicht geeignet it,
in kritiſchen Augenblicken die volle Leiftungsfähigleit der
Geſchütze auszunutzen. Sind denn mun aber immer
nur die Momente fritifch, in denen ich auf Biele unter
1500 m feuere, oder nicht oft auch diejenigen, in denen
id) auf weiter gelegene Ziele ſchieße? Eine Batterie auf
1600 m und jelbjt noch auf erheblich größere Ent-
fernungen ijt doch zweifellos ungleich gefährlicher für
mic) wie eine Schügenlinie auf 1400 m. Und troß-
dem dieſer große Unterſchied in der Feuerordnung!
Schon überhaupt, da wir derem zwei haben, ijt feine
Annehmlichleit. Selbſt vom Standpunkte der Einfachheit
dürfte e8 als ein Fortichritt zu begrüßen fein, wenn
wir auf allen Entfernungen für fritiiche Lagen diejelbe
und zwar diejenige Feuerordnung hätten, die höchſte
Einzelleiftung der Geichüge mit größter Gejammts
1653
bisziplin verbindet. Kann ich fchießen, ohne befchofjen
oder gar gefehen zu werben, jo könnte e8 mir ja über-
faffen bleiben, ein langſameres Feuer zu unterhalten.
Aber gegen jo gefährliche Ziele, wie feindliche
Artillerie, der ih ungededt und jihtbar oder
gar an Zahl unterlegen gegenüberftehe, gewähre
man mir eine Feuerordnung, die das denkbar Höchſte
aus den Geſchützen berausholt. Und das thut
das heutige Flügelfeuer nicht und wird es aud)
bei der Batterie zu vier nicht thun, ganz
abgejehen davon, daß der Herr Einjender uns zumuthet,
freiwillig auf die Mithülfe von bis zu einem Drittel
der biöherigen Geichüßzahl zu verzichten. Iſt der
Herr Verfaſſer denn jo ganz ficher, daß beilpield-
weile die Franzojen diefen Schritt mitmachen, daß wir
nicht etwa in die Lage kommen werden, gegen eine
um die Hälfte ſtärkere Artillerie zu lämpfen, der es
vielleicht gelungen jein dürfte, eim Mittel zur Aus—
nugung der erhöhten Leiftungsfähigfeit ihrer Geſchütze
zu finden, ohne auf ein Drittel ihrer Stärke zu ver:
zichten ?
Wir meinen, die Erfahrungen des legten Feldzuges
reden eine deutliche Sprache. Obgleich wir eine feind-
liche Artillerie kaum gegenüber hatten, hat die unfrige
doch nur gerade genügt, um im erften Theile des Feld-
zuges die Unterlegenheit unſeres Gewehrs und im zweiten
diejenige an Zahl auszugleihen. Seitdem hat die Ent
widelung der Feuerwaffen allerorten einen geradezu
rapiden Fortſchritt gemadt. Soll da für die Infanterie
noch die Möglichkeit beitehen bleiben, anzugreifen, jo
it daß nur angängig, indem der Angreifer an der ent
jcheidenden Stelle Artillerie in ſolchem Maße häuft,
daß nicht nur über die feindliche Artillerie die Feuer—
überlegenheit erlangt wird, jondern auch die In—
fanterie don der Artillerie in der Hauptſache
niedergelämpft wird. Wo joll dieje Artillerie aber
berlommen, wenn wir und entiprechend dem Vorſchlage
des Herrn Einſenders ſchwächen wollten? Wir könnten
fie doch nur dort wegnehmen, wo wir hinhaltend zu
fechten gedenten. Aber abgejehen davon, daß gerade
dieje Art des Gefechts hauptſächlich Aufgabe der Artillerie
ift, wer fteht uns dafür, daß nicht etiwa der Feind uns
gerabe an dieſen Stellen ſeinerſeits mit Ueberlegenheit
anfällt? Gerade auch dort, wo wir die Entjcheidung
nicht juchen, brauchen wir eine ftarfe Wrtillerie, und
fei fie auch theilweije in Reſerve gehalten, recht dringend
zur Abwehr etwaiger Gegenangriffe.
An den entiheidenden Stellen aber find wir ber
Anficht, muß eine Entfaltung don Artilleriewirkung
geichehen, wie fie uns bisher noch fremd war, Wir
dürfen und nicht durch das Wort jchreden laſſen, daß
die Schlachtfelder feinen Platz böten, fo viel Artillerie
aufzuftellen. Wenn eine Waffe andere überjchießen
fann, jo iſt es Artillerie Man darf nur nicht die
Scießplaßerfahrungen auf die Wirklichkeit übertragen
wollen. Jene Pläbe find leider fait durchweg eben,
ein Feld aber, das dem Angreifer Ausfichten des Er:
folge8 bietet, wird faft immer durch zwei gegenüber:
liegende Höhen mit dazwifchenliegender Mulde gefenn-
zeichnet fein und dem Angriffe um jo mehr Ausfichten
1897 — Militär-Modhenblatt — Nr. 59
1654
gewähren, je mehr diefer Charakter hervortritt, je mehr
die Möglichkeit etagenförmiger Aufftellung von Artillerie
fih bietet. *) Daß aber gegen nicht angelehnte Flügel
auch ohne dieſes Hülfsmittel weit überlegene Maſſen von
Artillerie zur Wirkung gebracht werben können, bebarf
laum des Hinweiſes.
Auch hier ſind wir uns bewußt, daß dieſe Gedanken
viel Widerſpruch finden werden. Das Ueberſchießen
wird immer als etwas Unangenehmes empfunden. Dieſe
Unannehmlichkeit dürfte aber doch gegen die Annehmlichkeit,
daß das feindliche Feuer gedämpft oder, wenn möglich,
zum Schweigen gebracht wird, nicht in die Wagſchale
fallen.
Wir ſehen unfere Schweiterwaffe, die Infanterie,
mit Anſpannung aller geiftigen Kräfte fi) abmühen
an ber Löſung bed Problems, wie es möglich fein joll,
durch den Kagel don Geſchoſſen, der die künftigen
Schlachtfelder bededen wird, Menfchen an den Gegner
heranzuführen. Normalangriff oder nicht, Kampf ber
Kommanboeinheiten oder Treffentaktit find ſchwer ums
ftrittene ragen, der Streit tft theilweiſe müßig. Wenn
wir und nicht bejchränfen lernen und nur ba wirklich
entſcheidend zu fechten verfuchen, wo die Verhältnifſſe
günftig Tiegen, bier aber eine an Zahl meit
überlegene Artillerie in einer Weife vorarbeiten laffen,
daß ein Ausharren auf der angegriffenen Höhe fait
zur Unmöglichkeit wird, kann keine Infanterie ber
Welt in irgend einer Form eine gut gemählte und
vertheidigte Stellung zu nehmen im Stande jein,
Es wäre zu wünſchen, daß wir uns über biefe
Wahrheit vor dem nächſten Feldzuge Har würden und fie
nicht auf den erften Schlachtfeldern theuer erfauften. Wir
bürfen es unſerer Anficht nach nicht wieder darauf
anfommen lafjen, Infanterte-Truppentheile Verluſte bis
zu 50 pCt. erleiden zu ſehen. Was find dieſe Regi—
menter für den Reſt ded Feldzug? Wo ift der
Erſatz fo ſchnell zu beihaffen? Geht aber Heute eine
Infanterie gegen eine gut placirte feindliche, ohne
Unterjtüßung durch Wrtillerie vor, jo find mir ber
Meinung, fie wird nicht 50, nidjt 75, fondern 100 pEt.
Berlufte erleiden, vorausgeſetzt, daß es eine Truppe
gäbe, die troß folder Verluſte im Angriff verbliebe.
Das Mittel mit wejentlid geringeren Berluften als
50 pCt. die unſeres Erachtens immer einen Vorwurf
für die Führung bedeuten, heranzufommen, liegt nur
in einer großartigen Verwendung der Artillerie. Durch
Umfafjung, Ueberflügelung und, wenn nöthig und
angängig, etagenförmige Aufjtellung werben wir juchen
müfjen, Artillerie an den entſcheidenden Stellen jo zu
häufen, daß wir unjerer Schwefterwaffe den immer
noch ſchweren Gang in die feindliche Stellung ermöglichen,
ohne fie zur Schlade ausbrennen zu laffen. Und hierzu
brauchen wir viel Artillerie, jedenfalls nicht weniger,
ald wir bisher bejaßen.
Dabei haben wir noch gar nicht einmal in Rechnung
gezogen, daß 1870,71 eine feindliche Artilleriewirkung
faum vorhanden war, und wir emftlihe Verluſte an
*) Bergl. Militär-Wocenblatt Nr. 54/1897 den Aufjag:
„Zur Artilferietattil”, der veröffentlicht wurde, als vorſtehende
Arbeit einging. D. Neb.
1655
Artillerie doch nur an wenigen Stellen erlitten haben,
daß aber jelbjt unfer heutiges Geſchütz bei heutiger
Feuerordnung auf den Schiepplägen Wirkungen erzielt,
die der Vernichtung gleichlommen. Wo fol im Kriege
der Erjag für etwa niedergelämpfte Artillerie beicafft
werden, wenn wir numeriſch jo ſchwach in denjelben
hineingehen ?
Dem Herrn Verfaſſer jcheinen diefe Gedanlen auch
nicht ganz ferne zu liegen, da er jchreibt: „Läßt
man andererſeits die Geſchützzahl unvermindert umd
vermehrt entiprehend die Zahl der Batterien eines
Armeelorps von 20 auf 30, jo fteigert man dadurch
die Gefechtöfraft der Artillerie um 50 pEt. und darf
ſich im ficheren Beſitz der artillerijtiihen Feuer—
überlegenheit halten.“ Vor dieſer Alternative jchridt
er aber aus einem uns nicht verftändlichen Grunde
zurüd, denn er jagt: „Mber da jede Batterie
wenigftens annähernd mit derjelben Schußzahl wie jet
ausgejtattet fein müßte, jo würden Die Stojten fait
unerſchwinglich fein.“ Wäre der Herr Verfaſſer von
der Stellung diefer Forderung abgegangen, weil die
Friedenstoften für eine jolde Artillerieorganifation
unerihwinglich jeien, jo wäre und das verjtändlid);
denn es iſt Har, daß eine jo formirte Artillerie ihre
ſämmtlichen Geſchühe im Frieden bejpannt haben müßte,
da man weniger als vier Geſchütze bei der Batterie
nicht gut beipannen fann. Uber aus der Vermehrung
der bereitgehaltenen Schußzahl um annähernd ein
Drittel eine jelbjt im Kriege nicht erſchwingliche Koſten—
vermehrung zu befürchten, ift uns nicht verjtändlich.
Es könnte fid) doch im Frieden nur um die einmalige
Bereititellung einer größeren Zahl von Mlunitions-
wagen und eines größeren Munitionsquantums handeln.
Scheuen wir und aber im Striege, das Geld auszugeben,
um dem Feinde jo viel Blei und Eiſen entgegen-
zuwerfen, als es in wirkjamer Weiſe nur irgend geſchehen
lann und die taltiſchen und Etappenverhältniſſe es
erlauben, dann jollen wir das Sriegführen überhaupt
unterlaffen. Die energiſchſte Kriegführung iſt immer
die billigjtie geweien und umgelehrt.
Der Herr Verfafler jchreibt ferner: „Unjeres Er⸗—
achtens liegt die ziwedmäßigite Löſung in einer foldhen
Vermehrung der Zahl der Batterien, daß der Nachtheil
der verhältmigmäßig größeren Verlufte (bei den Batterien
zu vier) durch die eigene größere Wirkung im Artillerie
fampfe ausgeglichen wird. Ganz gleihe Wirkung der
Einzelichüfje auf beiden Seiten vorausgeſetzt, läßt ſich
mathematiſch jcharf beweiſen, daß das eintreten wird,
wenn man jtatt der 20 Batterien zu 6 Gejchügen
deren 24, genau 24,2, zu 4 Geichüßen formirt!“ Auch
bier vermögen wir nicht zu folgen. Führen wir des—
halb mit außerordentlichen Koſten ein neues Feldartillerie-
Material ein, um diejelbe Artilleriewirkung zu behalten
wie bisher? Wenn wir damit zufrieden find, dann
fommen wir doch billiger dazu, das Alte zu behalten
und nur gerade das zu erjeßen, was abgängig wird.
Doch genug hiervon! Wir glauben nicht, daß diejer
Vorſchlag Zuftimmung an vielen Stellen finden wird.
Ebenſo ſehr befürchten wir aber auch, daß das Geld
nit bewilligt werden wird, um jänmtliche im
1897 — MilitärsWodenblatt — Ar. 59
De 1656
Kriege benöthigten Geihüge ſchon im Frieden zu be
ipannen, was doch gejhehen müßte, wenn wir ohne
Verminderung der Gejammtgeihüßzahl die Batterien
auf vier Geihüße verkleinern wollten. Da es nun
aber ebenjo Har ift, daß das Flügelfeuer, jelbjt bei
den viergejhüßigen Batterien, ein jchneller feuerndes
Geſchütz nicht ausnußt, jo dürfte der von und angeregte
Gedanke doch nicht an der Schwelle abzumeifen jein.
Denjelben näher auszuführen, behalten wir und vor,
bemerfen nur heute jchon, daß wir nicht eigenfinnig
ihn für den allein richtigen anjehen. Die Anficht
jedoch möchten wir aufrecht erhalten, daß nur in
einer anderen Feuerordnung, nicht aber in Verkleinerung
der Batterieftärken oder gar der Gejammtgeichüpzahl
der Ausgleich zu juchen fein wird.
Das nene Jtalienifhe Heeresorganifationsgefeg.
Durd die am 7. Juni im dritter Leſung mit großer
Mehrheit erfolgte Annahme des vom Kriegsminiſter
General Pellour vorgelegten Geſetzentwurfs jeitens der
Deputirtentammer fteht die Wiederbefejtigung der jeit
den Novemberdefreten des Jahres 1894 jtarf ins
Wanken gelommenen gejeglihen Grundlagen für bie
Heereöverfafjung in ſicherer Uusjicht, da an der Zu—
ftimmung des Senats nicht zu zweifeln ift. Es war
aber auch dringend nothwendig, endlid aus dem Zu—
ftande herauszulommen, der fich durch die verſchiedenen
vergeblichen Verſuche in dieſer Hinſicht herausgebildet
hatte und den der Kriegsminiſter in einer jeiner letzten
Stammerreden nur allzu richtig als „Chaos“ bes
zeichnet Hatte,
Den erſten Anftoß zur Berrüttung dieſes wie jo
manches anderen Zweige der StaatSverwaltung hatte
der verhängnißvolle Gang gegeben, den die Verhältniſſe
in der Afrikanijchen Stolonie genommen hatten. lim
den von dort geftellten, immer gejteigerten Anſprüchen
zu genügen, hatte man den Boden des im Jahre 1892
angenommenen, fogenannten „Eonjolidirten“ Heeres⸗
budgets von 246 Millionen Lire, einſchließlich 7 Millionen
für Afrika, verlafjen, es bedeutend herabgejegt und
mit den gelammten Koſten der Afrilaniſchen Krieg—
führung belafte. Die Erjparniffe, die der Kriegs—
minifter Mocenni durd; Erlaß jener Dekrete zu machen
beabfichtigte, blieben weit hinter den Erwartungen
zurüd, zumal die darin enthaltenen Mafregeln nur
theilweife ausgeführt wurden. Zu alledem verjagte der
Senat einem jehr wejentlihen Theile der nachträglich
von der Deputirtenfammer angenommenen Delrete
feine Zuftimmung. Während des hieraus entitandenen
Wirrwarrs, der ſich auf parlamentariihem Wege nur
ſchwer löfen lieh, brad) das Minifterium Grispis, dem
Mocenni angehörte, infolge der Niederlage von Adua
zulammen; an deſſen Stelle trat der gegenwärtige
Minifterpräjident Rudini, der zumächit den General Ricotti
zum Kriegsminiſter berief. Der Plan, den diejer dem
Parlamente vorlegte, um daß Gleichgewicht in den
Staatöfinanzen herbeizuführen, war äußerſt radifaler
Natur. Unter Underem jollte die Friedensitärfe der
1657
gelammten Fußtruppen durd) Auflöfung der vierten Koms-
pagnien, um den vierten ‘Theil vermindert werden. Der
Senat billigte ihn zwar, in der Armee aber erhob ſich ein
Entrüftungsfturm, und als aud die Stammerver-
bandlungen eine ähnlihe Stimmung deutlich erfennen
ließen, zog Nicotti feinen Gejegentwurf zurüd und
nahm jeine Entlafjung. Der an feine Stelle tretende
General Pellour, der ſchon Mocennis Vorgänger ge
wejen war, legte nun der Deputirtenfammer Ende
November v. 3. feinen Organifationdplan dor, der im
Weſentlichen im nichts Anderem beftand, ald in Her-
ftellung des konfolidirten Budget3 von 246 Millionen
aus der Zeit feines erften Miniftertumd. Den ſchon
ausgeführten Theil der Delrete ließ er dabei mit
wenigen Ausnahmen beftehen, zog aber den Reſt zurüd.
Trotzdem war er aus formellen Gründen genöthigt,
zunächſt die Verlängerung der Gültigkeit der Delrete
um ein halbes Jahr zu beantragen; denn bieje lief
am 1. Sanuar 1897 ab und bis dahin konnte ber
vorgelegte Gejegentwurf kaum rechtskräftig geworden
fein. Schon hatte ihn die mit feiner Durchberathung
betraute Kommiſſion der Deputirtentammer bis auf
geringe Abänderungen, mit denen fi) der Minifter
einverjtanden erklärte, genehmigt, der Beſtätigung durch
den Senat wäre er erft recht ficher geweſen, da ver—
eitelte die Kammerauflöſung, zu der ji Rudini plöß-
(ih und ohne Nöthigung entſchloß, noch einmal alle
bisherigen Bemühungen!
Nah den Neuwahlen, die dem Minijterium eine
noch größere Majorität, als es ſchon vorher bejaß,
gebracht hatten, mußte Pellour daher ein neues Gejeh
vorlegen. Er wählte diesmal, um die gewöhnlichen
endlofen Verhandlungen zu vermeiden, ein von dem
bisherigen ganz abweichendes Verfahren. Das neue
Gejeß, dad nur aus wenigen Paragraphen bejteht,
enthält eine Wufzählung der größeren Verbände
und ber einzelnen Truppentheile, aus denen ſich das
jtehende Heer und die Milizen zufammenjeßen, ferner
die verſchiedenen Chargen der Offiziere, Unteroffiziere
umd Mannjhaften und — in beigefügten Tabellen —
den Dffizieretat bei jeder Waffengattung ꝛc. Im
Uebrigen erhält der Minifter die Befugniß, innerhalb
des hierdurch gegebenen Rahmens und mit den durch
das Budget bemwilligten Mitteln alle Einzelheiten durch
bi8 zum 31. Dezember zu erlaffende Dekrete zu
ordnen. Mac) diefjem Termin fol jede organifatoriide
Aenderung, nad) wie vor, nur durch ein befonderes
Gejeß oder durch den jährlich vorzulegenden Heeres:
haushalt eingeführt werden dürfen. Die Gehälter,
Beioldungen, Rationsbezüge und jonjtigen Gebührnijje
werden durch die, gemäß ben inzwiſchen eingetretenen
Neuerungen abgeänderten und nunmehr in Geſetze ver-
wanbelten bezüglichen Delrete vom November 1894
geregelt, im Uebrigen werden dieje Dekrete aufgehoben.
In der Begründung jeiner Vorlage erklärte General
Pellour, jein eigentlicher Wunſch fei getvejen, nad be»
fannten Muftern der vorgejchlagenen Heeresverfaſſung
gejeglich eine fünf oder fiebenjährige Dauer zu jichern,
da er von der Nothwendigfeit überzeugt fei, dem bis—
herigen fortwährenden Erperimentiren ein Ende zu
1897 — Militär: Modhenblatt — Nr. 59
1658
machen; allein er habe hierbei heftige und langwierige
Kämpfe vorausgejehen, die am Ende das ganze Werf
in Frage geftellt hätten und jo habe er für jetzt von dieſer
Forderung abgejehen. Für ihn perſönlich fei fie ohne
Bedeutung; denn er würde, falls die einmal hergeftellte
Ordnung wieder umgejtürzt werben jollte, fein Amt
jedenfall fofort niederlegen. Bemerlenswerth war in
feiner Rede ferner die Verficherung, daß am 1. Juli d. 38.
600 000 Gewehre neuen Modells nebjt 400 Patronen
für jedes Gewehr fertiggeftellt fein würden, daß er
fi) anheiſchig mache, mit den bewilligten Mitteln eine
Friedens: Durchſchnittsſtärke von mindeftend 215 000 Mann
zu unterhalten, und daß er hoffe, durch Verwaltungs:
maßregeln einige Millionen zu eriparen, die dann den
am meijten nothleidenden Zweigen des Heeresdienſtes
zu gute fommen würden,
In den erwähnten Tabellen find die jüngft ein—
geführten Neuerungen berüdiihtigt und erhalten aljo
durch Genehmigung des Gejeped ihre Sanktion. Es
find das: Der Fortfall der Generalmajorscharge beim
Kommiffariat, ebenjo der Lieutenantscharge bei dieſem
Korps, wenigftend für das ftehende Heer (fiehe
Milittär-Wocenblatt Nr. 4, Sp. 108), und die Aufnahme
der Infanterielapellmeifter in die Charge der Unter—
lieutenants. Die vorgejchlagene neue Charge der generali
di corpo d’armata wurde dagegen abgelehnt.
Zu längeren Debatten gab die von vielen Depus
tirten verlangte Abfchaffung des oberſten Militär-Ges
richtshofs (Tribunale Supremo di Guerra e di
Marina) Veranlaſſung. Man einigte ſich ſchließlich
darauf, er jolle vorläufig bejtehen bleiben, jedoch jolle
auf jeine baldmöylichfte Aufhebung Bedacht genommen
werden. Die viel umftrittene Frage der Collegi
militari wurde jchließlih im Sinne des Minifters
dahin entjchieden, daß verſuchsweiſe die beiden Collegi
von Rom und Neapel bejtehen bleiben, jolange fie fi)
ohne Staatszuſchüſſe Halten können,
Die nunmehr vorausfichtlid für längere Zeit ge
ſetzlich feſtgeſtellte Zuſammenſetzung des ftehenden
Heeres iſt folgende:
12 Legionen Karabinieri, 96 Regimenter Linien—
infanterie (1152 Kompagnien und 96 Depots), 12 Re—
gimenter Berjaglieri (144 Kompagnien und 12 Depots),
7 Regimenter Alpini (75 Kompagnien und 7 Depots),
88 Militärdiftrikte (Bezirkstommandos), 24 Regimenter
Kavallerie (144 Eskadrons und 24 Depots), 4 Ne
montedepot3, 24 Regimenter Feldartillerie(186 Batterien),
36 Trainfompagnien und 24 Depots, 1 Regiment
Neitende Artillerie (6 Batterien, 4 Trainfompagnien
und 1 Depot), 1 Regiment Gebirgsartillerie (15 Batterien
und 1 Depot), 22 Brigaden Küften und Yeitungs-
artillerie (78 Kompagnien), 5 Kompagnien Artillerie—
handwerker, 5 Negimenter Genie (60 Genie, 10 Train-
fompagnien und 5 Depots), 1 Eifenbahnbrigabe
(6 Kompagnien), 12 Sanitätslompagnien, 12 Subfiftenz-
fompagnien. Außerdem: Invalidenkorps, Bildungs—
inftitute, das militärgeographifche Inſtitut, technijche
Inftitute der Artillerie und des Genie, Militär
hofpitale, Etabliffements des Kommifjariats, Militärs
tribunale und Strafanftalten.
1659 _
Die Mobilmiltz feht fich zufammen aus: 51 Re—
gimentern Infanterie (zu 3 Bataillonen zu 4 Kom—
pagnien), 20 Bataillonen Berfagliert, 38 Kompagnien
Alpint, 31 Eskadrons Kavallerie, 63 Feldbatterien,
15 Gebirgäbatterien, 78 NKompagnien Küſten- und
Feitungsartillerie, 24 Kompagnien Artillerie: Train,
54 Kompagnien Genie, 4 Kompagnien Genietrain.
Enblid die Territorialmiliz aus: 324 Bataillonen
Infanterie zu 4 Slompagnien, 22 Bataillonen Alpini
(75 Kompagnien), 100 Kompagnien Hüften» und Feſtungs—
artillerie, 30 Kompagnien Genie.
Der Etat der Generalität ift, wie folgt, feitgeießt:
5 Generali d’esereito, nur im Priege zu ernennen,
45 Generallieutenants, 88 Generalmajor, 3 General-
majord des Sanitätskorps. Der Kriegdminifter, fein
Unterftaatsjefretär und die eneraldireltoren des
Minifteriums find Hierin nicht mit einbegriffen.
Die Dffizieretatd3 der einzelnen Waffengattungen ꝛc.
ergeben ſich aus nachſtehender Tabelle:
|
AFTER 2|2|, 25 &
sa 8525 8252.55
FEN HEAEIHEI ES
ste sE5: 5 8a”
li”? | em ©
IS FA
| | | 2.
Oberften .. . .| 15 12 116 44 20 42 18 3— 18
Dberfiltd.. .. „[\yg) 13) 231] 44 38] 62 24 öl 23
Majore . .... 31 396 44 52 116 4105 2
Aapuans.74 132 2014 176.281) 628 177 23 2 202
Subalternoffis | J
ziere (ohne Ka⸗ | | — |
pellmeifter) . . — 88598 936 02 7 %
l
|
Summe |197 559 scı9 396 934 1681 554 6310, 32
Die Subalternoffiziere der vier Waffengattungen
fönnen bis zum vierten Theil durch Nejerveoffiziere
erſetzt werben.
Die Offiziere der Bezirlsfommandos können bis auf
31 Dberften und 14 DOberitlieutenant® aus dem zur
Dispofition ftehenden (Servizio ausiliario) entnommen
werben.
Kleine Mittheilungen.
Deutſchlaud. Cine neue, mit farbigen Bildchen
verzierte Militärs Poftfarte wird demnädft im Ber:
lage von Aug. Thümecke Nachfolger, Berlin W Kurs
fürftendamm Nr. 254 erfcheinen, die im Einzelnen für
1897 — NMilitär-MWochenblatt — Nr. 59
1660
ben Preis von je 10 Pf. im Handel zu haben fein wird;
Kantinen ꝛc. erhalten die Poſtkarten bei Entnahme von
tößeren Partien zu VBorzugspreifen. Sie werden für
Fämmliche Truppentheile und Regimenter in folgender
Reihenfolge — a. Infanterie, b. Jäger und
Schügen, ce, Xrtillerie, d. Kavallerie, e. Pioniere
und f. Train. Die Entwürfe für Infanterie, zehn
verfchiedene Darftelungen aus dem dienſtlichen und
außerdienftlihen militärifhen Leben zeigend, liegen
fertig vor und bevürfen, von dem auf diefem Bebiete
bewährten Meifter R. Knötel gemalt, feiner meiteren
Empfehlung. Sie entfpreden fo durchaus der Wirklich:
feit, daß jeder Empfänger feine Freude daran haben
wird, namentlih ſei auch die Aufmerkfamleit ber
Sammler illuftrirter Poftlarten auf diefes neue Unter«
nehmen bingelentt.
Belgien. Eine großartige Rundgebung zu gunften
der Einführung der allgemeinen Wehrpflidt
und entſprechender Umgeftaltung des Heerweſens hat
am 20. Juni zu Brüfjel Rattgefunden, Ein zahlreicher
Zug, meift aus Vereinen und Geſellſchaften beftehend,
durchzog die Straßen und begab ſich vor das Königliche
Palais. Eine Aborbnung, geführt vom General Brial«
mont ald Spreder, wurde vom Könige empfangen und
in einem ihren Wünfchen günftigen Sınne beſchieden.
(La Belgique militaire Nr. 1362.)
Fraukreich. Bon den Marinetruppen werden
an den großen Derbftübungen des 1. und 2. Armees
forps eine Infanteriebrigade mit 137 Offizieren und
3845 Mann und drei Batterien Feldartillerie mit 14 Offir
zieren, 252 Mann, 69 Weit, 177 AZugpferden und
35 Fuhrwerlen theilnehmen. Die Infanteriebrigade
wird durch den General Dodds, den Befieger bes
Königs Behanzin von Dahomey, fommandirt und im
Verein mit einer Brigade Linieninfanterie dem Ber
fehle des Divifionsgenerald Duchemin von der Marine⸗
infanterie unterftellt. Bei diefer Gelegenheit werben
Verfuche mit den als Raſtſchuhe zu benutzenden Ejpabrillen
emadt, von denen jedes Bataıllon 40 Paare auf jeinen
jagen mitzuführen und an Fußkranke auszugeben hat.
Die Schuhe find mit verftärkten Sohlen 2*
(Revue du cercle militaire Wr, 25.)
— Die diesjährigen Herbftübungen in Algerien
werden von den Divifionen Algier und Conjtantine
gegeneinander ausgeführt, eine jede derfelben nimmt mit
etwa 7000 Maun und 200 Offizieren theil. Es liegt die
Annahme zu Grunde, dab die Divifion zu einem
Zandungslorps gehört und den Auftrag hat, die Eifen-
bahnverbindung zwiſchen den Städten Algier und Con—
ftantine zu unterbrechen.
(Le Progres militaire Nr. 1737.)
Inhalt der Nummer 19 des Armee-VBerordbnungsblattes vom 30. Juni 1897.
iii — MVorzeitige Erneuerung ber Tapeten ober bes Anfirihs von Fußböden ꝛc. in Dienft-
mwohnungen, auf wel 1
Einjtellungstermin 1897. — Giroverlehr. —
e der Staatsminifterialbefhluß vom 18. Ollober 1822 feine
nwendung findet. — Refruten-
erbinbungen und Ueberfahrtögeld nah und von Helgoland. —
Bezeihnung des Beftimmungsorts bei Telearammen, Poft- und —— an die in der Stadt und auf dem
Truppenübungsplatz Jüterbog befindlichen Militärbehörden und
ruppentheile. — Ueberſichtslarte der Eiſenbahnen
Deutſchlands nebſt einem Verzeichniß der Deutſchen Eiſenbahnen und ihrer Stationen in ſechs Blättern, Maßſtab
1:1000000, folorirte Ausgabe. — Ausgabe einer neuen Dienſtvorſchrift. — Abänderung der
ldgendarmeries
Ordnung. — Vergütungspreife für Brot und Fourage. — Garnıfon-Verpflegungszufhüfje für das 3. Vierteljahr 1897.
Wedruat in der Königlichen Hojbugpruderei von €. ©.
Muller & Sohn in Berlin SWI2, HKodfiraße 66 7L.
Hierzu eine Beilage der Gigarrenfabrif von %. W. Hanfe, Bremen D,
und der Ullgemeine Anzeiger Nr. 53,
En
Berantwortliher Redakteur:
s.Cforff, Seneralmajor ;. D,
Sriebenau b. Berlin, Moblerftr.
Dit Seitfäri eripeint jeden Mittwod) und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freite
em werben derjelben beigefügt 1. monatlid, eins bis zweimal bas kerariige $ Bla Die
* * er Ey: deren Ausgabe nicht an —8 Termine gebunden ift.
ange 4 Ma
ftanftalten (Beitungs:Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie — — — an.
Berlin, Mittwoch den 7. Inli.
det F — mr mehrmals größere Wu
- —— rlicher Praͤnumerationspreis für das
a
M 60.
Zweiundachtzigſter nhrgang.
Crbeditlon: Berlin swWie, Kochſtrahe 69,
Berlag der Königl. boſtuchhandlung
von C. S. Mittler Sohn,
Berlin swız, Kochſtr. 68 — 71.
von tag von B| bis 7 uhr
ilitar· Literatur⸗
Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
1897.
Jahalt:;
Perſonal⸗ Beranderungen (Preußen, Bayern, Marine). — Ordens⸗Verleihungen (Preußen, Bayern, Marine).
Journaliſtiſcher Theil,
Die Einrichtung temporärer Quarantäneplätze für bie Japaniſche Armee bei ber Rückkehr aus dem Chineſiſch-Japaniſchen
Kriege. — Kriensgerechte Pierbenusbildung.
Rriegstehniihes. Das Darmancieriche Feldgeſchutz. (Mit 3 Figuren.)
Rleine Mittbeilungen. Italien: Abänderungen zum Beförderungsgeſeh.
- Serbien: Vermehrung der Infanterie,
Der ältefte Soldat.
folgen bes neuen Beförderungsgefeges.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Juli begann das dritte Quartal 1897 des Militärs Wochenblatted. Der vierteljährliche
Abonnementöpreis für dafjelbe einſchl. des literarischen Beiblattes „MilitärsZiteratursZeitimg” ſowie der bejonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Marl 50 Pig.
Beftellungen hierauf bitten wir recht bald bei den mädjiten
Voftämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den Sjcitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementsbeträge ſogleich einzuzahlen find,
Verlag und Expedition des Militär-Wochenblattes,
E. ©. Mittler & Sohn,
Konigliche Hofbuchhandlung.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefahnriche ıc.
Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Ki Bord S. M. Pr lern“,
el, an — 2 ui u ern
Möller, Wajor vom Generalitabe der 15. Div, vun
dem Kommando zur Vertretung des Militärattadyes
bei der Botſchaft in St. Petersburg,
Croll, Major vom Generalitabe des Goudernements
von Eöln, von dem Kommando zur Vertretung des
Generalitabsoffizierd der 15. Div, — entbunden.
Zur Verfügung des Kriegsminiſteriums
Den 23. Juni 1897.
Stegel, Zeuglt. vom Art. Depot Wittenberg, unter
Entbindung von dem Kommando nad Torgau, zum
Art. Depot Diedenhofen veriept.
[3. Duactal 1897.)
Im Sanitätslorps,
Kiel, an Bord S. M. 9. „Dohenzollern“,
den 26. Juni 1897.
Dr. Krauſe, Stabd- und Batd. Arzt vom 1. Bat.
8. Oſtpreuß Inf. Regts. Nr. 45, zum Oberftabsarzt
2. Kl. umd Regts. Urzt des Drag. Regts. König
Albert von Sachſen (Dftpreuf.) Nr. 10,
Dr. Schiller, Stabs und Bats. Arzt vom Pion. Bat.
Nr. 20, zum Oberſtabsarzt 2. KL. und Regts. Arzt
des Inf. Regts. General: Feldmarschall Bring Friedrich
Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64;
die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl.:
Dr. Efier vom Füf. Negt. Fürſt Karl Anton von
Hohenzollern (Hobenzollern.) Nr. 40, zum Stabs—
und Bats. Arzt des 3. Bars. des nf. Negts. von
Horn (3. Rhein.) Nr. 29,
Dr. Evler vom Sanitätdamt des XV. Armeelorps,
zum Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. des Int.
Regts. Nr. 131, — befördert.
1663
Die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl.:
Dr. Ofann vom Hell. Feldart. Negt. Nr. 11, zum
Stabs: und Abtheil. Arzt der 3. Abtheil. 1. Bad.
Feldart. Regts. Nr. 14,
Dr. Biedelarlen von der Unteroff. Vorfchule in
Bartenftein, zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats.
des Füſ. Regts. von Steinmep (Weitfäl.) Nr. 37;
die Aflift. Merzte 2. ML.:
Dr. Oelze vom Oldenburg. Drag. Nent. Nr, 19,
Dr. Scheel vom nf. Regt. von der Marwig (8. Bomm. )
Nr. 61,
Dr. Trapp vom Füſ. Regt. von Gersdorff (Heil)
Nr. 80,
Dr. Pröhl vom Sanitätsamt des X. Armeelorps,
Dr. Eramer vom Feldart. Negt. Nr. 33,
Dr. Voß von Feldart. Regt. Nr. 15,
Bethe vom 2. Niederichlei, Inf. Regt. Wr. 47, dieſer
unter Verſetzung zum Santtätdamt des V. Armee:
lorps, — zu Aſſiſt. Aerzten 1. RL;
die Unterärzte:
Dr. Strodzli vom Ulan, Regt. Graf zu Dohna (Dit:
preuß.) Nr. 8,
Dr. Sierig vom 3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71,
Dr. Rumpel vom 2, Hannov. Anf. Rent. Nr. 77, |
dieſer unter Berjebung zum nf. Regt. von Stülp-
nagel (5. Brandenburg.) Nr. 48,
Dr. Hetich vom Fußart. Regt. General: Feldzengmeiiter
(Brandenburg.) Nr. 3,
Dr. Grumme vom 5. Thüring. Inf Regt. Nr. 94
(Großherzog von Sachen), diefer unter Verſetzung
zum 2, Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
Dr. Frey vom 2. Naſſau. Inf. Kegt. Nr. 88,
Dr. Sarlipp vom Auf. Regt. Nr. 97,
Dr. Jürgens vom nf. Negt. Nr. 132, dieſer unter
Berjeßung zum 2. Rhein. Huſ. Regt. Ar. 9,
Dr. Scellmann vom nf. Regt. Ne. 131, unter |
Verſetzung zum Inf. Regt. Graf Barfuß 4. Weitfäl.)
Nr. 17, zu Afſiſt. Merten 2. KL,
Dr. Schrocter, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirk Hamburg, zum Oberjtabsarzt 2. RL;
die Aſſiſt. Aerzte 1. AL der Rei:
Dr. Schüler vom Landw. Bezirl 11 Altona,
Dr. Seebohm vom Yandiv. Bezirf Arofien,
. Wagner vom Landiv. Bezirk III Berlin,
. Sievers vom Landw Bezirk Celle,
. Suffert vom Yandıw. Bezirk Gießen,
. Conrads von Landıv. Bezirt | Münjter,
.Ben-Israel vom Landw. Bezirk Machen,
". Roeder vom Landw. Bezirk Andernach,
. sriedländer vom Landw. Bezirk frankfurt a. M.,
. Schmidt vom Landw Bezirk Belgard,
—Ziemek vom Landw. Bezirl Gleiwitz,
. Schoenborn vom Landw. Bezirl Lauben,
. sriedländer vom Landw. Bezirt Wiesbaden,
. Rohde vom Landw. Bezirk Bitterfeld,
. Schneider, Dr. Möbius vom Landw. Bezirk
III Berlin,
Di. Thiel vom Landw. Bezirt Marienburg,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 60
1664
! Dr. Fiſcher vom Landw. Bezirk Frankfurt a. M.,
| Balte vom Landw. Bezirl Celle,
Dr. Boedeler vom Landıw. Bezirt ILL Berlin,
Dr. Keßner vom Yandıv. Bezirl Potsdam,
Dr. Platz vom Landw. Bezirk Gichen,
Dr. Schulte am Eſch vom Landw. Bezirl 1 Bodum,
Dr. Erner, Dr. Lemde vom Landw. Bezirk III Berlin,
Witte vom Landw. Bezirk Nienburg,
Dr. Dörjhlag vom Landw. Bezirk III Berlin,
' Dr. Scheyer vom Landw. Bezirk Görlig,
Dr. Heyl vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Stadler vom Landw. Bezirk Geldern,
Dr. van Meenen vom Landiv, Bezirk Solingen,
Dr. Samueljon vom Landw. Bezirt Königsberg,
Dr. Iſaac vom Yandw. Bezirk 111 Berlin;
‚ die Aſſiſt. Aerzte 1. SE. der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Kienzle vom Landw. Bezirk Mannheim,
Dr. Thielemann vom Landw. Bezirt Hamburg,
' Dr. Eyiel vom Landw. Bezirk I Caſſel,
Dr. Soel vom Landw. Bezirt Thorn,
Dr. Jacobſohn (Ernſt) vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Boerner vom Landiv. Bezirl Wiesbaden,
Dr. Bachmann vom Yandıv. Bezirk Hildesheim,
Dr. Neuendorff vom Landw. Bezirk I Bremen,
Dr. Evers vom Landw. Bezirk Wismar,
Dr. Liebeihühk vom Landw. Bezirk Hamburg,
Dr. Sommer dom Landiw. Vezirk Soejt,
Dr, Brüning vom Landw. Bezirk Redlinghauien,
Dr. Eljacijer vom Landw. Bezirk Mejchede,
Dr. Eramer vom Landiw. Bezirk Göttingen,
Dr. int vom Landw. Bezirl Worms,
Dr. Schelb vom Yandıv. Bezirk Freiburg,
Dr. Dreßler, Aſſiſt. Arzt 1. RE der Landw. 2. Au
gebot3 vom Landw. Bezirt Karlsruhe, zu
Stabsärzten;
die Nifiit. Aerzte 2. Kl. der Ref.:
Dr. Dugge vom Landw. Bezirk Schwerin,
ı Dr, Hertzog vom Landw. Bezirl Schweibniß,
Dr. Nidelsburg vom Landw. Bezirk Worms,
Dr. Dehn vom Landw. Bezirk Hamburg,
' Dr. Groß vom Landw. Bezirk Ill Berlin,
Dr. Neiifer vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Ueberhorſt vom Landw. Bezirk II Bodum,
Dr. Müller vom Land, Bezirk II Bremen,
Dr. Seer vom Landw. Bezirk Naumburg a. S.,
Dr. Bode vom Landw. Bezirk Weplar,
Dr. Meyer (Rudolf) vom Landw. Bezirt Hamburg,
Dr. Edardt vom Yandiv. Bezirt Bonn,
Dr. Bamberger vom Landw. Bezirk Ill Berlin,
Dr. Randebrod vom Landıv. Bezirt | Münfter,
Dr. Boß vom Landw. Bezirk Hannover,
Dr. Dürſch vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
Dr. Slünder vom Landw. Bezirk Lüneburg,
Gaſſer vom Landw. Bezirl Straßburg,
Dr. Siegmund, Ir. Müller, Aſſiſt. Aerzte 2. Kl.
der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk I Breslau,
‚ Dr. Schulze, Affiit. Arzt 2. Kl. der Landw. 1. Auf—
gebot3 vom Yandw. Bezirl I Braunſchweig, — zu
Aſſiſt. Aerzten 1. 81, — befördert.
1665
1 * — BEHMRESTUDGANDIEN — RA o
1666
Die Unterärzte der Rei.:
Mirtich vom Yandw. Bezirk Königsberg,
Dr. Sprund vom Landw. Bezirk ] Bremen,
Simon, Dr. Junius vom Landw. Bezirk Königsberg,
Dr. Shmarfow vom Landiw. Bezirt III Berlin,
Dr. Dttersfy vom Landw. Bezirt Königsberg,
Dr. Hirihmann, Dr. Wilhelm, Hechler vom
Landw. Bezirt III Berlin,
Vehrendt vom Landw. Bezirk Weimar,
Dr. Dallmeyer, Dr. Stange vom Landw. Beyirt |
Deſſau,
Dr. Mertz vom Landw. Bezirl Lauban,
Krawieß vom Landw. Bezirl J Breslau,
Dr. Horſtmann vom Landw. Bezirk Hagen,
Breuer vom Landw. Bezirl Straßburg,
Dr. Eltan vom Landw. Bezirk ITI Berlin,
Dr. Heſemann vom Landw. Bezirt Bonn,
Dr. Schiltz vom Landw. Bezirk Köln,
Selde vom Lande. Bezirk Rojtod,
Dr. Thufius vom Landw. Bezirk Yauban,
Dr. Kühn vom Landw. Bezirt Hannover,
Dr. Zaup vom Landw. Bezirk Göttingen,
Dr. Hoffmann vom Landw. Bezirk I Braunſchweig,
Dr. Boiges vom Landw. Bezirt Celle,
Dr. Heinihen vom Landw. Bezirl Hannover,
Dr. Külz vom Landw. Bezirk Andernad),
Gazert vom Landw. Bezirt Gotha,
Dr. Kraus vom Landw. Bezirt III Berlin,
Dr. Heinroth vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
Amann, Dr. Benneg vom Land. Bezirk Freiburg, |
Dr. Siebrid vom Landw. Bezirt Straßburg,
Voltolini vom Landw. Bezirt III Berlin, —
Afſſiſt. Aerzten 2. RL, — befördert.
Dr. Büllers, Dberfiabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom Huſ. Regt. Graf Goetzen (2. Schleſ. Nr. 6, |
em Patent jeiner Charge verliehen.
Dr. Wintels, Affift. Arzt 1. Kl. der Reſerve vom |
Landw. Bezirk Erkelenz, im aftiven Sanitätötorps |
und zwar als Affift. Arzt 1. SH. mit einem Patent |
vom 26. Juni d. 38. bei dem Weſtfäl. Fußart. Regt.
Ar. 7 angejtellt.
Dr. Schilling, Oberitaböarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom Inf. Negt. General Feldmarihal Prinz Friedrich
Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, zum |
deldart. Regt. von Scharnhorjt (1. Hannov.) Nr. 10, |
Dr. Eunze, Stabs- und Bats. Arzt vom 3, Bat. |
des Inf. Regts. Nr. 131, zum Pion. Bat. Nr. 20, |
Dr. Friedlaender, Aſſiſt. Arzt 1. RL von der
Verjuchd: Abtheil. der Art. Prüfungstommiffton, zur |
Oberfeuerwerterjchule,
Dr. Baumgarten, Affift. Arzt 1. KL. vom Kür. Regt. |
Kaijer Nitolaus 1. von Rußland (Brandenburg.)
Kr. 6, zur Verſuchs-Abtheil. der Art. Prüfungs-
fommiffion, |
Dr, Remmert, Affift. Arzt 2. Kl. vom nf. Regt.
von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, zur
Unterofi. — in Bartenſtein,
Dr. Hoffmann, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt.
Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weſtfäl. Nr. 15,
zum Kadettenhaufe in Wahlftatt, — veriept.
au
; Dr,
| Dr. Boh! vom Landw. Bezirk Striegau,
Neiß, Rechnungsrath,
Prof. Dr. Kirchner, Oberſiabsarzt 2. SH. und Regts.
Arzt vom Feldart. Regt. von Scharnhorjt (1. Hannove)
Nr. 10, à Ja suite des Sanitätsforps neitellt.
Dr. Fund, Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom
Drag. Regt. Nönig Albert von Sachſen (Dftpreuß.)
Nr. 10,
Dr. Herb, Aſſiſt. Arzt 1. Kl.
Bezirk Cöln;
den Stabsärzten der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Müller vom Landw. Bezirk Lübed,
Wildfang vom Landw. Bezirk I Caſſel,
Dr. Senger vom Landiw. Bezirt Braunsberg,
— letzteren
Beiden mit der Erlaubniß zum Tragen ihrer bis-
berigen Uniform,
der Re, vom Landw.
Dr. Reich, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf:
gebots vom Landw. Bezirt Dels;
den Stabsärzten der Laudw. 2. Aufgebots:
Dr. Schulte vom Landw. Bezirk Soeit,
Dr. Feldhauſen vom Landw. Bezirt I Braunſchweig,
Dr. Strübe vom Landıv. Bezivt Lörrach,
Dr. Soap, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Auf
gebots vum Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Schuchardt, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw.
2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Halle a. S, —
der Abſchied bewilligt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Ben 5. Juni 1897.
Örube, Antend. Sekretariatsaflift. von der Intend. des
IV. Armeetorps, zum ntend. Setretär,
Mommert, Intend. Büreaudiätar von der ntend,
des VI. Arnteelorps, zum Antend. Sefretarintsafftit.,
— ernannt.
Den 9. Juni 1897.
Seheimer Kallulator bei der
Naturaltontrole des Kriegsminiſteriums, auf feinen
Antrag zum 1. Oltober 1897 mit Penſion in den
Ruheſtand verſetzt.
Den 16. a 1897.
Zemboefer, Oberroßarzt vom 2 2. Großherzogl. Mecklen⸗
burg. Drag. Regt. Nr. 18, auf ſeinen Antrag zum
1. Dftober d. Is. mit Penfion in den Ruheſtand
verjeßt.
Den 18. Juni 1897.
Meinhold, Oberroßarzt vom Drag. Negt. von Bredom
(tt Schlef.) Nr. 4, auf jeinen Antrag zum 1. Juli d. Is.
mit Benfion in den Ruheſtand veriet.
Den 19. Juni 1897.
Mothnagel, Roßarzt von ber reg in
Frautfurt a. M,, zum Hannov. Huf. Regt. Nr. 15,
Woite, Roßarʒt vom 1. Heſſ. Hui. Regt. Nr. 13, *
Lehrſchuede in Frankfurt a. M, — verſetzt.
1667
Kutzner, Roßarzt vom Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19,
zum 2. Großberzogl. Medlenburg. Drag. Regt.
Nr. 18,
Müller, Roßarzt vom Feldart. Regt. Nr. 33, zum ,
Didenburg. Drag. Regt. Nr. 19, — verjegt.
Nies, Schneider, Unterroßärzte der Reſ, zu Roß—
Ärzten des Beurlaubtenjtandes ernannt,
1897 — Militär-Mohenblatt — Ir. 60
1668
Den 22. Juni 1897.
| Dr. Brill, Gerichtöreferendar, zum Intend. Referendar
| bei der Antend. VIII. Armeekorps ernannt.
Den 26. Juni 1897.
Lueck, Schmiß, Intend. Nefevendarien bei den Inten—
Danturen des LI]. bezw. XVII. Armeelorps, zu über-
zähl. Intend. Affefjoren ernamıt,
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Beriegungen.
Im altiven Heere
Den 25. Juni 1897.
Kneußl, Hauptm. vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von
Bayern, zum Komp. Ehef un 2. Jäger: Bat. ernamnt,
Steinbauer, Br. Lt. à la suite des 1. Inf. Negts.
König,
Steinle, Schubert, Pr. Lts. a la suite des 13. nf.
Regts. Kaiſer Franz Joſeph don Defterreih, — zum
1. Auguſt d. 38. von der Aunftion als Erzieher
bezw. Adjutanten am Kadettenkorps zu entheben und
in ihre Truppentheile zu verſetzen.
Roth, Pr. Lt. ded 9. Inf. Regts. Wrede,
v. Barjeval, Br. Lt. des 21. Inf. Regts,,
Lochner, Sek. Lt. des 4. Inf. Negts. König Wilhelm
von Württemberg, unter Stellung A la suite
ihrer Truppentheile, zum 12. September d. Is. zu
Erziehem am Nadettenforps zu ernennen.
Braun, Br. Dt. dei 1. Ehen. Regts. Kaifer Nikolaus
von Rußland, zum 23. September d. 5. vom Nom:
mando als Inſp. Offizier an der Sriegsichule zu
entheben,
Schr. v. u. zu Guttenberg, Pr. Lt. des 1. Ulan.
Negts. Kaiſer Wilhelm 11., König von Preußen, zum
23. September d. 8. zu diejer Funktion zu kom—
mandiren.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere.
Den 25. Juni 1897.
Koh, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Jüger-Bat.,
unter Verleihung des Charakters ald Major, mit der
gejeplihen Penſion und mit der Erlaubniß zum
Tragen der bisherigen Uniform mit den für Ver:
abſchiedete vorgeichriebenen Abzeichen der Abjchied
bewilligt.
Brey, Rittm. a la suite des 4. Chev. Regts. König,
mit der geſetzlichen Penfion und mit der Erlaubniß
zum Tragen der biöherigen Uniform mit den be
jtimmungsmäßigen Abzeichen zur Disp. geitellt.
v. Stetten, Pr. Lt. & la suite des 4. Chev. Regts.
König, unter Verleihung des Charafters als Ritt,
mit der gejeglichen Penſion und mit dev Erlaubniß
zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für
BVerabichiedete vorgejchriebenen Abzeichen der Abjchied
bewilligt.
| Den 28. Juni 1897.
| Graf v. Holnitein aus Bayern, Port. Fähne. vom
1. Ulan. Regt. Kaiſer Wilhelm IL, König von Preußen,
zur Mei. beurlaubt.
Sm Beurlaubtenftande,
Den 30. Juni 1897.
| Bummintel, Br. Lt. von der Nei. des 9. Inf. Negts.
Wrede,
Bopp, Set. &t. von der Rei. des 7. Inf. Regie. Prinz
Leopold,
Hezel, Sek Lt. von der Reſ. des 1. Fußart. Regts
| valant Bothmer;
von der Landw. 1. Aufgebots:
Bruckmann (lJ Minden) Rittm, von der Kav.,
Bilfinger (NMugsburg), Hauptin. von der Fußart, —
Beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw.
Uniform mit den für Verabſchiedete vorgejcriebenen
Abzeichen,
Däumling, Hefiner (J Münden), Loehr (Nümberg),
Br. Lis. von der Inf, Letzterem mit der Erlaubniß
zum Tragen der Landw. Uniform mit den für Ver-
abichiedete vorgeicdhriebenen Abzeichen;
von der Landw. 2. Aufgebots:
Heindiil Münden), Witimann(Augdburg), Stüdlen,
Brenner (Hof), Br. Lis. von der Inf.,
Sellis (Ingoljtadt), Kehrer (Ansbach), Sek, Lis. von
| der Inf.,
' Ehrengut (1 Münden), Set. Lt. von der Stan,
Dißque Iweibrücken), Set. Lt. von den Bionieren, —
der Abſchied bemilligt.
e. Im Sanitätslorps.
Den 29. Juni 1897,
Dr. Gaigl (Rojenheim), Stabsarzt der Landw. 1. Aufs
gebots, zum Oberitabsarzt 2. RL,
Dr. Schmidt (Il Münden), Mifift. Arzt 1. Kl. der
Reſ., zum Stabsarzt,
Dr. Brunnerißeilheim), Lempp, Schäfer l München),
Dr. Korth, Schmed (Augsburg), Pröll (Angol-
jtadt), Dr. Goppelt (Gunzenhauſen), Dr. Dorn
(Nürnberg), Dr. Lips (Erlangen), Dr. Schulg,
Dr. Sommer(llichaffenburg), Dr. Pracht, Dr. Dom—
mai, Dr. Rautenberg, Dr. Beterjen (Hof),
Aſſiſt. Aerzte 2. Kl. im der Ref, zu Aſſiſt. Werzten
1. Kl. — befördert.
1669 1897 — RilitärsWogenblatt — Nr. 6d 1670
Dr. Picard, Dr. Leicht (1 Münden), Gah( I! München), der Rei. des 13. Inf. Regts Kaiſer Franz Joſeph
Dr. Gnant (Augsburg), Dr. Dauber (Würzburg), bon Defterreich, zum überzähl. Afjeffor bei der Intend.
Bühler, Dr. Franzen (Hof), Dr. Schönfeld | 11, Armeekorps ernannt.
(Ludwigshafen), Affiit. Aerzte 2. RI. in der Landw. Den 30. Juni 1897.
1. Aufgebots, Bradinger (Hof), Veterinär 1. SH. von der Landw.
Dr. Thiel (Würzburg), Aſſiſt. Arzt 2. SH. in ber 1. Aufgebots,
Landw. 2. Aufgebots, — zu Aſſiſt. Merzten 1. Rl. Buchner (IT Münden), Ug (Paſſau), Oberapotheler von
befördert. der Landw. 2. Aufgebots, — der Abſchied be-
Den 30. Juni 1897. willigt.
Dr. Amann (Hof), Affift. Arzt 1. Kl. von der Landw.
1. Aufgebots,
Dr. Koch (Aſchafſenburg), Aſſiſt. Arzt 1. NL. von der
Landw. 2. Aufgebots, — der Abichied bewilligt.
Durd Verfügung des Benerallommanbos I. Armeelorps.
Wildt, Zahlmftr. vom 16. Inf. Regt. Großberzog
Ferdinand von Toskana, zum 1. Inf. Regt. Nünig,
Dreſelly, BZahlmitr. vom 1. nf. Regt. König, zum
— ı 2. Inf. Regt. Kronprinz,
Beamte der Militär - Verwaltung. | Schneider, Zahlmſtr. vom 1. Fußart. Negt. valant
Den 29. Juni 1897. | Bothmer, zum 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinaud
Dberndorfer, geprüfter Rechtsprattilant und Set. Lt. bon — — verſeßt.
Kaiferliche Marine.
Offiziere ⁊c. | v. Holbendorff, Scheder, Korv. Kapitüns mit Oberjt-
Eruennungen, Beförderungen, Verſetzungen ꝛc. lieutenantsrang, kommandirt zum Stabe des Ober—
Delgoland, a. Bord &. M. A „Bohenzollern“, fommandos der Marine, zu Kapitäns zur Sec be
en 25. Junt 7. fördert.
Vredom, — Kapitän, von der Stellung als Mit: j
glied der Schifie-Prüfungstommijjion entbunden. Kiel, an Bord ©. M. 9. „Hohenzollern“,
Kiel, au wo E. M. Y. jbenzouern. von 1. Zu 1007,
r en 30. Juni 1 1% Truppel, Korv. Nopitän mit DOberjtlieutenantsrang,
vd. Arnim, — und er der 1. Marines unter Belaſſung in dem Kommando beim Stabe des
Inſp., rückt in Abänderung der Allerhöchften Kabinets— Oberlommandos der Marine, zum Nommandanten
Ordre vom 15. Juni d. 28. bereits mit dem eines Panzerſchifſjes 4. Klaſſe dev Rei. Div. der
16. Juni 1897, Oſiſee,
Büchſel, überzähl. Kontreadmiral und Direltor des Ehrlich, Korv. Kapitän, zum Kommandanten des
Marinedepartements im Reichs-Marme-Amt, rückt Stanmſchiffes der Reſ. Div. von Panzerſchiffen
mit dem 1. Auguſt d. Is., — in eine offene Etats— 4. Klaſſe der Nordjee, — ernannt,
jtelle ein.
Ordens = Berleihungen.
Breufen. dem Dberfilieutenant v. Miblaff, Kommandeur des
Seine Majeſtät dev König haben Allergnädigſt | Negts. der Gardes du Corps, das Kreuz der Ritter
geruht: ‘des Königlichen HausOrdens von Hohenzollern, —
dem Oberitlieutenant a. D. Wihmann zu Magdeburg, zu verleihen.
bisher von der 3. Gend. Brig, |
dem Hauptmann dv. dem Aineiebed (Oskar) vom Garde: | Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
Füf. Negt., geruht:
dem Hauptmann v. Purtttamer vom Königin Elijabeth | den nachbenannten Offizieren zc. die Erlaubniß zur An-
Garde-Ören. Regt. Nr. 3, | legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
dem Hauptmann dv. Debihig vom Garde-Ören. Regt. zu ertheilen, und zwar:
Nr. 5, der zweiten Klaſſe mit dem Stern des Königlich
dem Hauptmann v. Ruville vom Kaiſer Franz Garde: Bayeri ; in
yeriſchen Verdienſt-Ordens vom heiligen Michael:
Ören. Regt. Nr. 2, — den Rothen Adler:Örden dem Generoimaior 3 D. v. Ridiih-Bofenegt;
vierter Klaſſe, em or 3 j enegt;
dem Oberſtlieulenant dv. Katte, Kommandeur des des Ehren Komthurkreuzes des Großherʒoglich
2. Garde-Drag. Regis. Kaiſerin Alexandra von Oldenburgiſchen Haus: und Verdienſt Ordens
Rußland, des Herzogs Peter Friedrich Ludwig:
dem Hauptmann Lauff, a la suite des Bad. Fußart. dem Oberſtlieutenant a. D. Kindler v. Knobloch zu
Negts. Ar. 14, — den Königlichen Kronen: Orden Berlin, zulegt Major im 2. Hannov. Feldart. Regt.
dritter Klaſſe, Kr. 26;
1671
des Nitterfreuzes des Großherzoglich Mecklenburg:
Schwerinſchen Greifen-Ordene:
denn Premierlieutenant dv. Zangen, perſönlichem
Adjutanten Seiner Großherzoglichen Hoheit des
Prinzen Wilhelm von Heſſen und bei Rhein;
des Fürſtlich Schwarzburgiſchen Ehrenkrenzes
dritter Klaſſe:
dem Stabsarzt Dr. Adrian, Abtheil. Arzt
2, Abtheil. des 2, Pomm. Feldart. Regts. Wr.
des Ritterlreuzes erſter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus Ordens:
dem Stabsarzt Schwebs, Bats. Arzt des 3. Bats.
2, Thüring. Inf. Regts. Nr. 32,
dem Stabsarzt Dr. Schmidt, Bats. Arzt des Rhein.
Pion. Bats. Ar. 8;
des Großherrlich Türkiihen Osmanie-Ordens
vierter Klafſe:
dem Oberftabsarzt 2. Kl. Dr. Kowalt, Negts. Arzt des
Feldart. Regts. Geneval- Feldzeugmeilter (2, Branden-
burg.) Mr. 18.
Bahern.
Seine Wöniglihe Hoheit Prinz Luitpold,
1897 — Militär-Modenblatt — Mr. 60
|
|
|
16
dem Oberſtlieutenant Keßler, etatsmäß. Siabsoffizier
im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, die Erlaubniß zur
Annahme und zum Tragen des Königlich Preußiſchen
Kronen:-Ordens dritter Klaſſe zu ertheilen.
Ktaiferliche Marine.
Seine Mafeität der Kater und König haben
Ullergnädigit geraht:
dem Kapitän zur See Galſter die Königliche Wrone
zum Rothen Adler - Orden dritter Wlaffe mit der
Schleife,
dem Norvettenlapitän mit Oberitlieutenantsrang Waliber
(Heinrich) Die Königliche Krone zum Rothen Adler—
Orden vierter Klaſſe,
den Kapitänlieutenants Schmidt und Boſſart den
Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Lieutenant zur See Löhlein
Kronen-Orden vierter Klaſſe,
dem Obermaſchiniſten Langeheine,
dem Oberſteuermann Conrad,
den Königlichen
‚ ben Feuerwerker Retzerau,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen |
Seiner Majejtät des Königs Sich Allergnädigſt
bewogen gefunden:
Journaliſtiſcher Theil.
|
den Stückneiſtern Drinkler nd Start,
dem Wachtmeifter Leder,
bem Oberbootsmannsmaaten Bugge,
Ehrenzeichen,
den Norvettenfapitän Ehrlid, den Königlichen Kronen—
Orden dritter Klaſſe,
dem Lieutenant zur See Feldt den Königlichen Kronen—
— zu verleihen.
das Allgemeine
Orden vierter Klaſſe,
Die Einrichtuug temporärer Quarautaneplätze für die | zur Verhütung des Umſichgreifens von Evidemien,
Japaniſche Armee bei der Rückkehr aus dem Chinefiſch—
‚Japanischen Kriege.
Soeben wird ein Japaniſches Wert bekannt, das
auch bei uns die allgemeine Aufmerkſamleit auf ſich zur
ziehen verdient. Es ijt dies der umfangreiche und
eingehende Bericht des Japaniſchen Kriegsminiſteriums
über die Maßnahmen, welche bei Beendigung des
Chineſiſch⸗ Japaniſchen Krieges getroffen waren, um ein
Einſchleppung epidemiſcher Krankheiten, die in dem
ſiegreichen aus China heimkehrenden Heere ausgebrochen
waren, nach Japan zu verhüten.
Als im Februar 1895 der Moment berannalıte,
wo die Japaniſche Armee nah beendigtem Feldzuge
in die Heimath zurüdlehren jollte, jah man diejem
Ereigniß nicht ohne ‚Bangen entgegen. Denn Ruhr
und Cholera hatten bereits recht zahlveiche Opfer unter
den Mannſchaften gefordert und man erumerte jich der
früheren Erfahrungen, wo durch heimtehrende Truppen
Cholera, Peſt, Blattern und andere Infeltionskrank
heiten im die Heimath eingeichleppt und verheerende
Wirkungen unter dev Militär: und Givilbevölferung
gezeitigt hatten.
Um derartigen Berheerungen vorzubeugen und
jußend auf die in Europa, befonders in Deutichland
gewonnenen Vorbeugungs: und Desinfeftionsmahreneln
tegte der Japaniſche Generalftabsarzt Baron Iſhiguro
bei jeinem Kriegsminiſſer den Gedanten an, ob es
nicht möglich fei, die ganze heimfehrende Japaniſche
Armee zu desinfiziren, bevor fie den heimathlichen
Boden beiveten würde. Eine ſolche Desinfektion ſchien
ausführbar, da die gejammte Armee auf Schiffen in
die Heimath transportint werden mußte, und eine
Reihe von wohlgeeigneten Plätzen, beionderd auf
Inſeln, vorhanden war, auf denen die Desinfektion
und die Quarantäne ausgeführt werden fonnte. Seine
Pläne wurden eingehend geprüft, die erforderlidyen
militärischen und techniſchen Mräfte zur Durchführung
der gelammten Organijation gewonnen und ſodann
die Borjchläge unter Mitwirlung des Generals Kodema
und Des Ingenieurs Gato dem Kaiſer ſeitens des
Kriegäminifters und des Minifters des Innern unter:
breitet.
Die Vorihläge fanden die Genehmigung; am
1. Upril 1896 erging ein Erlaß des Kaiſers, nad)
welchem drei Quarantänepläße für Die heimlehrende
Japaniſche Armee errichtet werden jollten; die Ge—
ihäftsführung bei denſelben jollte ganz ſelbſtändig,
durchaus nicht anderweitig abhängig jein; die neweften
Grundfäge für die Belämpfung der Infektions—
trantheiten jollten dabei berüdfichtigt werden und die
Durchführung der Quarantäne nad) einem beftimmten
Plan, bei geordneter Nrbeitstheilung umd in gehöriger
1675
1897 -- Militär: Modenblatt — Ne 60
1674
Reihenfolge geſchehen. Um dies zu gewährleiſten,
wurden Offiziere zu Quarantänebeamten deſignirt,
ähnlich wie ja auch in Deutſchland vor einigen Jahren
zur Belämpfung der Cholera auf den Flußläufen mit
anerfanntem Erfolg die Hülfe der Sanitätsoffiziere in
Anſpruch genommen war. Zu den Mannjcaften auf
den Duarantäneplägen wurden beſonders fräftige und
intelligente Leute ausgewählt, denen vor Beginn ihrer
Thätigleit ein befonderer, theoretiicher wie praftiicher,
Unterricht ertheilt wurde.
Das Hauptbüreau für die drei Quarantänejtationen
war in Tokio, ein Zweigbüreau in Hiroihine,
Am 5. April wurden dieje wie auch die Geichäfte-
ituben der drei Stationen eröffnet, am 1. Juni bereits
begann der Betrieb. Das Werk war alio einschließlich
der vielen nothwendigen Gebäude und der großen
zum Betriebe nothwendigen Dampf- Desinfeltions-
anftalten in der ftaunenswerth kurzen Zeit von zwei
Monaten vollendet.
Die drei Infeln, auf welchen die Quarantäneftellen
errichtet waren, hatten einen Quadratinhalt und eine
bebaute Fläche, wie folgt: Niijima 46 000 qm Grund:
fläche, 17 234 qm Baufläche, Hilojima 38 600 qm
Grundfläche, 11852 qm Baufläche, Safurajima
40 080 qm Grundflädhe, 12 038 qm Bauflädhe. Man
jieht ſchon aus dieſen Zahlen, daß die neichaffenen
Anstalten vecht umfangreich) geweien fein müfjen.
Die Desinfeltion der Effekten jollte duch Dampi
erfolgen; fein Geringerer als der auch in Deutichland
wohlbefannte Schüler R. Kochs, der Balterioluge
Ritajato jelbit prüfte die Desinieltionsapparate und
bielt eine Dampfeinwirkung von 30 Minuten zur Ab-
tödtung aller Krankheitserreger für ausreichend.
Am 20. Auguft wurde, entiprechend der Ber:
minderung der Zahl der heimlehrenden Armee, das
Zweigbüreau nad) Tolio verlegt und am 31. Dftober
erreichte die Militärquarantäne ihr Ende, indem die
weitere, an Umfang erheblicd geringere Desinfektion
der Divifionsintendantur auferlegt wurde. Die Des
mfeftion in vollem Umfange währte demmad fünf
Monate und e& wurden derjelben unterworfen:
687 Schiffe, 232 346 Mann, 932779 Gepäd- und
Kleidungsitüde. Die Kosten beliefen ji im Ganzen
auf 3480 000 Mart. Die auf dem real der an-
geführten Stationen errichteten Gejchäftsräume, Ent- und
Ankleidezimmer, Desinfettionsfammern, Siolirbaraden,
Najernen entiprachen, wie die dem Werle beigegebenen
Grundrifie zeigen, den neueften hygienischen Grundſätzen
und find durchaus als muftergültig zu bezeichnen.
Das den einzelnen Stationen zur Verfügung ge:
ſtellte Perſonal und Material ift kurz folgendes:
Die Mitglieder des Quarantäneplatzes Nitjima, der
größten der drei Anlagen, ſetzten ſich beiſpielsweiſe
folgendermaßen zufammen aus: 1 Oberoffizier, 10 Offi—
zieren, 23 Unteroffizieren, 455 Mannjchaften, 19 Militär:
Ärzten, 3 Trompetern, 2 Sanitäts-Unteroffizieren, 1 Zahl:
meister, 4 Zahlmeiſteraſpiranten, 16 Civilbeamten,
10 KLazaretbgehülfenr, 2 Dampfmajchineningenieuren,
1 Eleftrotechniter, 12 Heizern, 2 Wäſchern, 15 Bar-
bieren, 4 Laufburſchen, 12 Dienern, 221 Arbeitern,
1 Militärpharmacent. Es iſt alfo ein vecht umfang-
reiche® Aufgebot von Berjonal, mit welchem in
Niijima gearbeitet wurde; auf den beiden anderen
Stationen waren, der geringeren Wusdehnung der
ganzen Anlage entiprechend, weniger Betrieböfräfte
thätig.
Jeder Duarantäneplap zerfiel in einzelne Ab—
theilungen, in Räume für die Verwaltung (Wade,
Geſchäftszimmer, Küche, Wohnungen, Kafino, Thurm
zur Ausſchau) und in Lolale für die Desinfektion
(Sammelplap für die Landenden, Desinfeltionsraum
mit Maſchinenhaus, dabei Ent» und Ankleideräune,
Badezimmer, Magazin für nicht desinfizirte umd für
desinfizirte Sachen, Berweilbaraden, Erholungsraum,
iolirbaraden). Ale Räume wurden im Pavillon:
und Baradenjtil errichtet. Die einzelnen Reſſorts
waren folgende: Direktion, Transportabtheilung, Ab—
theilung für chemiiche Desinfektion, Abtheilung für
Dampfdesiniektion, Berbrennungsabtheilung (umbrauc)
bare Sachen und Leichen), Badeabtheilung, Schiffs:
Desinfektionsabtheilung, Abtheilung für Nrantheits-
verdäctige. Aus dieſem Schema ſchon läßt ſich ein
Bild für den Betrieb fonjtruiren. Deshalb jei nur
noch einiges Wichtige aus diejem hervorgehoben.
Die Duarantänebeamten beitanden aus Offizieren
und Militärärzten, welden die Unterfuchung der an-
tommenden Schiffe und der darin anmwejenden Mann-
ichaften oblag. Sie hatten ſich über das Vorhanden-
jein anftedend Kranler auf dem Schiffe jowie über
vorgekommene Krantheitsfälle bei dem Kapitän des
Schiffes oder dem begleitenden Militärarzt zu er:
tundigen. Sobald ein Fall diefer Art konftatirt wurde,
mußten alle Gegenitände auf dem Schiff, ſowie diejes
jelbit, Ddesinfizirt, alle Mannichaften gelandet und
gebadet werden und während des Badens der Leute
wurden ihre Kleider und ihr Gepäck gleichfalls des-
infizivt. In ähnlicher Weile verfuhr man mit den
anjcheinend gelunden Truppentheilen; nur wurden die
Schiffe jelbit in dieſem Fall nicht desinfizirt. Kranlke
brachte man in die Mrankenzimmer, Verdächtige in
Slolirbaraden zur Beobachtung. Leichen wurden ver
brannt, Schiffe, auf welchen Erkranlungen zu ver-
zeichnen waren, erhielten erſt fünf Tage nad ge
ichehener Reinigung einen Gejundheitspah. Zur
Desinfeltion wurde jtrömender Dampf mit hoher
Spannung angewendet, Schiffe behandelte man mit
Sublimatlöfung und nachher mehrfach mit Seewajler,
das Bilgewafjer (nach dem Vorgang von Koch bei der
Cholera in Deutichland) mit Kalkwaſſer.
Beim Eintreffen der Duarantänebeamten auf dem
Schiff mußten alle Meannichaften behufs Vornahme
einer geregelten Unterjuchung auf ıhren Plätzen bleiben.
Nach derjelben begaben ſich nadı den Anordnungen
der Transportabtheilung ſämmtliche Mannichaften in
voller Ausrüftung an Yand. An Land trat jede
Kompagnie mit ihren Leuten in Reih und Glied an,
Einer nad) dem Anderen begab ji alddann in den
erjten Raum, wo er einen numerirten Fingerring er-
bielt; die Nummer beftimmte die Reihenfolge. Ferner
erhielt Jeder einen Zettel mit einer Nummer über jeine
187 — Militär: Mocenblatt — Rr. 60
1.1 SER SERPEBERSERERNEN —
Gepäckſtücke und Kleider. In dem nächſten Raum
wurden den Mannſchaften die Mützen, Torniiter, |
Degen, Gürtel, Gewehre und Schuhe abgenommen.
Portemonnaied, Tabatbeutel, Bhotographien sc. wurden
(da fie dem Dampf nicht ausgelegt werben Fünnen)
geiondert aufbewahrt. Beim Eintritt in das Bade-
zimmer erhielt Jeder ein Handtuh; er mußte fich
dann gänzlich entlleiden, ſeine geſammten Kleidungs—
itüde zufammenfegen und mit einem Namenzettel ver:
ſehen. Tas Bad darauf dauerte 20 Minuten; Wafler
und Seife waren reichlich zur Verfügung. Nad) dem
Bad befam jeder Mann ein Badehemd, mit welchem
befleidet er fi in die Erholungsräume begab. Hier
mußte der Soldat auf jeine inzwiſchen desinfizirten
und getrodneten Kleider warten. Außerdem ftanden
ihm bier allerlei Zeitungen, Zeitichriften, auch Tabak
und Eßwaaren — zum Theil vom Kaifer jelbft für
dieje Räume geipendet, zum Theil auch im Volle ge
jammelt — zur Verfügung Wenn die Desinfeltion
der Kleider beendet war, gab eine Glode das Zeichen
zum Aufbruch und nun begaben ſich die Soldaten der
Neihe nad) in das Ankleidezimmer. Hier lagen die
desinfizirten leider in ihrer bisherigen Numerirung
in einem Kajten; Jeder hatte ſich jogleich anzulleiden;
in den entleerten Kaſten mußte das Badehemd gelegt
werden. An der Garderobe erhielten die Mannichaften
dann gegen Abgabe der Zettel ihr inzwilchen gleichfalls
desinfizirted Gepäck wieder.
Bezüglich des Verkehrsweſens innerhalb und außer:
halb der Quarantänepläße verdient vielleicht Folgendes
hervorgehoben zu werden, Zwiſchen den Quarantäne:
plägen und den Telegraphenämtern am Lande wurde
eine jtändige Verbindung bergejtellt; innerhalb jeder
Station wurden die einzelnen Abtheilungen telephoniſch
verbunden. Zwecks Berichterftattung und für Trans-
vortzwede jtanden acht Feine Dampfer mit 66 Booten
zur Berfügung; aud mußte Trinte und Badewaſſer
in Nitjima täglidy mittel$ der Boote aus dem Kriegs—
hafen Kure geholt werden. Die Heinen Dampfer
wurden ferner zur Unterfuchung der Mannjchaften ver:
wendet; nicht desinfizirte Sachen durften auf ihnen
nicht befördert werden. Die Heinen Boote, welche
den Transport von Menichen und Gepädjtüden zu
bejorgen hatten, zerfielen in zwei Gruppen, von denen
die eine die noch nicht desinfizirten Mannichaften und
deren Gepäck verluden, während die anderen nur die
bereits desinfizirten Mannſchaften an Bord hatte.
Auf dieſe Weile wurden auf dem größten der drei
Outarantänepläge in Niijima 5000 bis 6000 Mann
täglich, in den beiden Heineren, Hilojima und Safurajima
2500 bis 3000 Mann desinfizirt.
Auf allen drei Duarantänepläßen wurden im
Ganzen 232346 Mann desinfizivrt und überwacht;
von dieſen erltranften auf ihrem Wege nad
der Heimath nur noh 37 Mann an Cholera.
Im Ganzen liefen 112 Dampfer mit Cholera-
kranten an Bord in die Quarantänepläße ein; Die
Zahl der hiervon Verjtorbenen beträgt 752. Außer:
dem wurden unter den im Beobadhtungszimmer Ber-
$
16%
weilenden 821 Mann von der Seuche ergriffen, jo
dab im Ganzen etwa 1500 Eholerafranle in
der QDuarantäneanftalt aufgefunden wurden.
Wenn man diejen Zahlen gegenüber erwägt, welches
Unglüd hätte hereinbrechen fönnen, wenn dieje 1500
Cholerakranken in ganz Japan zerjtreut neue Gentren
für neue Epidemien abgegeben hätten, jo kann man
jelbit in Europa nicht umhin, dem großen, mit feltener
Umfiht und Energie durchgeführten Rieſenwerk des
Generalſtabsarztes Jihiguro vollfte Anerkennung und
Bewunderung zu zollen.
Es darf vielleiht bemerkt werden, daß die ge
jammten Anlagen dem Mufter entiprachen, welches
jeiten8 der Preußiſchen Heeresverwaltung in Thom
errichtet ift. Hier befindet fich feit Jahren eine Des-
infeftiondanftalt in Betrieb, welche es gejtattet, in dem—
jelben Gebäude gleichzeitig die Desinfektion der Sachen
von 150 Mannjchaften vorzunehmen, während dieſe
ſelbſt einer Reinigung ıc. untertvorfen werden, jo daß
alfo an einem Tage über 1000 Mann mit ihrer
Ausrüſtung und Belleidung der Desinfeltion unter
worfen werden fünnen.
Bei der Desinfektion von Mannſchaften in diejer
Anftalt begeben ſich Ddiejelben von der einen Straße
ber durch ein bejonderes Eingangsthor nad) der in fi
abgeichlofjenen „Abtheilung für Anfizirte" und gelangen
| durd den Eingangsflur und das Unterjuchungszimmer
‚ nad dem Nuskleideraum.
Hier geben fie durch ein
Sciebefenfter ihre Kleidungsftüde ꝛc. nad) dem Auf:
bewahrungsraum für infizirte Mleidungsftüde xc. ab,
begeben ji zu den Wannenbadezellen bezw. den
Dampfbädern, jodann in den Douceraum und von
dort nad) dem Empfangsraum dedinfizirter Kleidungs—
jtüde ꝛc, welche fie aus dem Nufbewahrungsraum
durch ein Schiebefenfter zugereicht erhalten. Bon bier
begeben fie fich in den Nbküblungs und Anlkleide—
raum, verlajfen durch den Husgangsflur das Des
infeltionsgebäude und gelangen über den Hof der
wiederum in ſich abgeichlofienen „Abtheilung für Des
infizirte*“ duch ein Ausgangsthor des Ghrundjtüde
nach einer anderen Straße hin.
Die im Austleideraum abgegebenen, zu desinfizirenden
Saucen gelangen aus dem betreffenden Aufbewahrungs—
raum nad dem Desinfeftionsraum und durch einen
der Dosinfektionsapparate nad) der reinen Seite,
jodann durch den Aufbewahrungsraum dieſer Seite
nach dem Trodenraum, don wo aus fie wieder nad)
dem Aufbewahrungsraum zurüdgelangen und durch
ein Sciebefenjter den inzwiichen desinfizirten Mann:
Ichaften nach dem Empfangsraum desinfizirter Kleidungs-
ftüde ꝛc. zugereicht werden.
Eine genaue Beſchreibung diefer Anftalt findet ſich
in dem legten Bande der von der Medizinalabtheilung
des Nriegdminifteriums herausgegebenen Sanitätsberichte
über die Königlich Preußiiche Armee ıc.
Mid ni ———
Kriegsgerechte Pferdeausbildung.
Der folgende Aufſatz wurde uns durch Vermittelung
eines Älteren, erfahrenen Stavallerieoffizierd überjandt.
Wir glauben den Aufſatz micht beſſer einführen zu
fönmen als dur die denjelben begleitenden Worte
diefes Dffizierd, denen wir uns völlig anſchlleßen:
„Es handelt fi um eine lichtvolle und geiftvolle
Daritellung einiger Mängel in unferer Dreſſur. Daß
Verfaffer dabei über das Ziel hinausfchießt, ſchadet
nichts, e8 wird gerade darum anregen und Erwiderungen
hervorrufen. Es ftedt aber doch ein nicht unerhebliches
Körnchen Wahrheit darin und man fann vielleicht zu
dem Ergebniß gelangen: Das Eine (dad neu Bor:
geihlagene etwas mehr) thun und das Andere nicht
laſſen.“ D. Red.
In der Ausbildungsarbeit der Kavalleriepferde
lommt man auf Umwege oder Abwege, wenn man ihre
friegerifch-pratichen Ziele aus dem Auge läßt.
Den beiten Wegweifer giebt immer die Frage ab:
Vie lehre ich dem Pferde die Dinge, die ich, d. h. der
Dragoner oder Ulan H, ein mäßiger, wafjenbeladener
Reiter auf mäßigem Thiere, eines Tages im Sriege
bon ihm verlangen muß.
Wie ſich in dem Lichte diefer Frage die Vor:
bildımg der Kavalleriepferde in ihren Schuljahren aus—
nimmt, möge bier Darjtellung finden.
Was der Kriegsdienſt reiterlich vom Manne und
Pierde verlangt und mie dem direlt borgenrbeitet
werden Fönnte, ſoll im Anſchluß an die verichiedenen
Thätigkeiten der Kavallerie im Kriege beſprochen werden.
Der bei Weitem größte Theil diefer Thätigfeit ges
bört den Märichen; vom Uebrigen wiederum ber über:
wiegende Theil dem Aufklärungsdienſt und der Reit
der Schlachtenthätigleit. Das Verhältniß der Wichtig-
feit dieſer Ziele zueinander genau zu beftimmen, dürfte
jehr jchwierig jein. Es wird dem Aufflärungsdienjt
heutzutage aber ziemlich allgemein die größte Wichtigkeit
zugeichrieben.
Marihiren können, beißt alio bas erſie Ziel.
Benn man num auch im Frieden behaupten hört, eine
große Kunft fei, gut zu marfchiren, jo ftellt fich bei
einfacher Betrachtung doch heraus, daß die Ans
forderungen, die die Märſche an die reiterlichen Fähig—
feiten des Manned und am die Drefjur des Pierdes
ftellen, gering find.
Die Zeiten des hochgezäumten Paradeſchritts auf
blanfer Kandare find ja doch — der genaueren Bes
tanntichaft mit dem edlen Pierbe fei es gedankt —
glüdlich vorbei. Ein langer Schritt mit freiem Halje
und pendelndem Schweife iſt der erwünſchte. Gin
folher ift aber fein Prodult der Drefjur.
Man kann ihn durch Dreffur wiedererlangen,
wenn er durch falſche Neiterei verdorben war. Man
lann auch durch Herauf- oder nediesHandsftellen
dem Schritt eines müben Pferdes eine größere Sicher—
heit gegen das Aufsbie-Sinie-fallen geben. Dazu ge
hört aber eine beträchtliche Gejchidlichleit des Reiters
und jehr gut ftimmende Hülfen, wenn es wirklich helfen
1897 — Militär-Wodhenblatt — Rr. 60
1678
ſoll. Was unfere Leute thun, wenn fie zu biefem
Zwed auf dem Marie Reitbahnreminiszenzen an—
wenden, dad ift meiſt mehr geeignet, dad Stolpern
herbeizuführen, ald e8 zu verhindern. Es wird jogar von
vielen erfahrenen Reiten die Anficht geteilt werden,
daß ein Pferd mit völliger Freiheit des Halies, troßs
dem es dann mit der Zehe dicht über den Boden
jtreicht, ficherer gehe und jeltener falle als in irgend
einer anderen, noch jo feinen Haltung.
Der geforderte Schritt hat aljo wenig mit der
Dreffur (Haltung) zu thun; es iſt eine Uebungs- und
Erziehungsiahe. Je früher man die Pferde übt, ge
fafjen, mit freiem Halſe dahinzufchreiten, die Bor:
fommnifje auf Chauffeen und Straßen und den Boden
vor ihren Füßen mit klugem Blid mufternd, höchſtens
einmal ruhig Halt machend, um einen ganz unerhörten
Gegenftand zu betrachten, deito früher, mühelofer und
fejter legt man den Grund zu dem für das Goldaten-
pferd geforderten Schritt.
Gleichzeitig gewinnt man nothwendigerweiſe die
ungeheuer wichtige Grundlage zu einem Mugen, an-
ftändigen Benehmen des Thiere8 in allen jpäteren
Situationen. Man wird finden, daß dieje beiden Be—
lehrungen Hand in Hand gehen. Alle die Dienſt—
pferde, die nad kurzem Mari) naß werben, die
zadeln, oder mit übertriebener Altion zappeln, die als
Verbindungspferde ſich umbringen, die alle oberflächlich
ald „heftige“ Pferde bezeichnet werden, allen biejen
fehlt ed an Erziehung. Sie könnten — vom Einfluß
ſchlechter Neiterei abgefehen — alle die Gelaffenheit
und Blafirtheit vieler Rennpferde befigen. Dafür
garantirt uns ihr edles Blut. Weder auf die Arabi-
ſchen nody auf die Engliſchen Vorfahren kann man als
erbliche Belaftung das belannte Sceuen, Kindſchen
und Guden des Preußiſchen Pferdes jchieben. Dieje
beiden Stämme zeichnen ſich durd Klugheit und Be-
dächtigleit aus.
Aber unfere Remonten kommen ſchon an die Ne
gimenter in einem bellagenswerthen Geijteszuftand.
Wenn fie auch bei manchem Züchter bereits Arbeit
lennen gelernt haben, jo ijt die Gefahr groß, daß fie
im Depot wieder zu Süährlingen werden, da fie
dort ein Jahr lang fait nur kindſchen und fpielen.
Ihr Gebaren in den Koppeln iſt hübſch anzujehen,
im Hinblick auf ihre Beitimmung aber eher betrübend;
ähnlich als ob man den hofinungsvollen Sprößling
des Haufes feine Schulzeit verjpielen jähe.
Mit Ddiefer Baſis muß aus anderen Gründen
nun einmal gerechnet werben. Mit dem Eintreffen
beim Regiment jcheint es dann aber doch die höchſte
Zeit, die bejchriebene Erziehung zu beginnen. Läßt
man die Pferde anfangs führen, jo führe man fie
hinaus auf die Strafe, läßt man jie befteigen und
reiten, jo reite man hinaus auf Wege und Straßen.
Die Handgriffe und das ſyſtematiſche Vorgehen, mittels
deſſen man die amgebdeuteten Biele draußen erreicht,
müfjen dem Lehrer befannt und in eine Art Syſtem
vereinigt ſein. Dann aber ijt weder eine Schwierigfeit
für die Neiter noch ein Schaden für die Pferde dabel
zu finden,
2
16 _
Gehen aber der Drefjurziele wegen wiederum viele
Monate vorüber, in denen das Pferd mur Wände und
Genofien ſieht, jo befeftigen ſich feine widerwärtigjten
Eigenſchaften, Herdentrieb und Dummheit, nur noch
mehr. Und erjegt und die Drefjur den Schaden?
Der Theorie nach bringt fie freilich das Pferd
fo gut in „@leichgewicht und Gehorſam“, dab man
an Allem vorbeireiten klann und die Beine des Pferdes
jozufagen in der Hand hat. In Wirklichkeit iſt dies
aber nicht der Fall, und niemals verbürgt die Dreſſur
den gewünfchten, anjtändigen, freien Schritt und das
vertraute Draußengehen, und der Verſuch, mit einer
alten Nemonte allein eine beliebte Stadt zu durch—
queren, bleibt troßdem lebensgefährlich in der Praris.
Dom Manne wird an Meitfertigleit für Märſche
in praxi zu verlangen jein, daß er längere Beit mit
einer gewiſſen Straffheit im Sattel figen kann, damit
er nicht zu jehr auf eine Seite zu hängen fomme. Das
it ein Ergebniß des erjten Rekrutenunterrichts und der
Marihdisziplin. Der Nachtheil eines geringen „Auf:
einewSeitesfigend* iſt übrigens nicht allzu groß; fait
alle Reiter ſitzen mit leichter Verdrehung ber Hüfte zu
Pferde.
Für die entſcheidende Gangart der Märfche, den
Trab, ann das vom ‚Schritt Gefagte faft ganz mit-
ten.
Es wird gelafjenes und gejchidtes, im Tempo gleid)-
mäßiges Traben in Marichlolonnen ebenjo zum Theil
für eine Uebung® ‚und Temperaments- und aljo Er:
ziehungsſache gelten müfjen wie das geforderte Schritt:
geben, wonach es alfo auch möglichſt früh einfach
draußen einzuwüben wäre.
Andererſeits aber kann ein elaftifcher, gleihmäßiger
Trab unter dem Neiter, bei dem das Pferd ficher, mit
Schonung feiner Vorderbeine arbeitet, als ein Sumft-
probuft angefehen werden, al3 ein Produkt der Dreffur.
Der Fundamentalſatz, auf den Die ganze ſchul—
gerechte Drefjur ihre Berechtigung für den Kriegsdienft
fügt, ft ja doch der: bie Haltung (das Mejultat der
Dreffur) verbürge größere Sicherheit, Schonung und
Ausdauer des Pferdes.
Theoretiich läßt ſich dieſer Sat vielſach unterftügen.
Ohne auf das Für und Wider — ein oft außgefochtener
Streit! — Hier einzugehen, möchten wir nur kon—
ftatiren, daß die Praxis, Alles in Allem, dieje Frage
völlig unbejtimmt läßt.
Eine Statiftil ift hier unmöglid, da weder bie
Gerittenheit noch die Ausdauer bei Dienjtpferden in
Tabellen gebradht werden können. Allen Beiſpielen
von ausdauernden, fichergehenden, gut fi kon—
jervirenden Pferden mit guter Reiterei laſſen fich
andere entgegenftellen, wo mangelhaft gerittene dieſelben
Qualitäten hatten.
Die Folge vieler praftifcher Verſuche und Forſchungen
in dieſer Hinfiht lann nur eine große Stepfis jein.
„Bierde können in jehr verichiedener Haltung aus:
dauernd und ficher jein.“ Das ift ſchließlich daS Einzige,
was man ficher behaupten lann.
Läßt man ſich eine Anzahl der notoriſch aus:
dauerndften Pferde der Esfadron zeigen, jo wird man
1897 — MilitärsWochenblatt — Rr. 60
1680
jtetö eine zwar originelle und interefjante, aber durd)-
aus drefjurfremde Gejellihaft beiſammen finden.
Auch daß ein mübdes, gerittenes Pferd durd) „Reiter:
hũlfen“ noch wejentlic weiter zu bringen jei, muß an-
gezweifelt werden. Wer einmal ein Pferd bis zum
volljtändigen Berfagen geritten hat, wird bejtätigen,
dab die wirkliche Mattigkeit (Verſagen bed Herzens)
eine Weile noch durch „Hülfen“ allergröbfter Art,
dann gar nicht mehr zu überwinden ift, einerlei ob
dad Pferd mehr oder weniger gut geritten war.
Außerdem fommt es bei einer außergewöhnlichen
Dauerleiftung darauf an, daß eine gewiſſe Strede mit
der denkbar geringiten Anjtrengung von Herz und
Lunge (Musteln) geleiftet werde. Die Erhaltung der
fogenannten „Knochen“, d. i. Schnen und Gelente, ift
dabei entichieden Nebenjache.
Die „Schonung“, die aljo ein in Haltung ge
rittened Pferd feinen Vorderfnochen angedeihen läßt
durch Mehrarbeit der Hinterhand- und Rückenmuslel,
lann für den Zweck nicht einmal erwünſcht fein.
Wie viele Pferde in einer Schwadron lommen aber
überhaupt bei der Frage nad) dem Vortheil ſchul—
gerechter Dreffur für die Sicherheit de3 Ganges in
Betraht? Doh nur bie, die ſich ohne weſentliche
Hülfen des Engliſch trabenden Reiters viele Kilometer
weit in einer leichten Sammlung tragen, d. h. am
Mundftüd abſtoßen.
Alle die jedenfall3 nicht, bei denen die Drejjur
nicht ganz geglüdt iſt, denn bei ihnen ift die Natür-
lichfeit und der Schwung des Ganges meift zertört.
Aber auch alle diejenigen nicht, die in der jogenannten
Gebrauchshaltung gehen, aljo mit jchlaffen Hügeln
und ohne jene Uebermaß von Trieb, das eben das
Eharakteriftitum der „Haltung“ ift. Auch diefe nid.
Sie haben den Schuliat über den Zaun gemworjen;
ihnen ift wohl, fie thun auch jo ihre Schuldigfeit, aber
fie hätten befjer ihr Handwerk gleich gelernt, als auf
dem Gymnaſium zu verunglüden,
Wenn man aljo jieht, wie von den brauchbarften
Pierden einer Truppe ein Theil ihre Leiftungs:
fähigkeit ftol; auf ihren Nerv und ihre zähe Kon—
ftitution begründen, auf die Eigenſchaften alfo, mit
denen ſie der Dreſſur ebenjo fiegreich widerſtanden
haben wie den Strapazen; wie ein anderer Theil
diefer brauchbariten Pferde ſich mit Unrecht auf bie
Drefjur beruft, weil ihnen von der Drefjur gerade
das fehlt, was dieſe wirklich nüglich für Leiftungen
machen kann (ftrenge Geradeausrichtung, Förderung
der Ultion, Senkung der Hinterhand zc.), ficht man
dazu, wie oben angedeutet, wie auch in den wenigen
Fällen geglüdter Drefjur Mängel des Temperaments
und der Erziehung nicht ausgeglichen find: be—
trachtet man all das, jo liegt es nahe, auch bier zu
jagen: Es dürfen nicht zwei volle Jahre hin
durd Drejjurziele die Ausbildung völlig be—
herrſchen.
Im Anſchluß an die ſchon angedeuteten Schritt
übungen iſt vielmehr auch der Trab zuerſt in den
Marſchlolonnen auf einer Straße zu lehren, die Pferde
im Tempo anzugewöhnen ꝛc.
1681
1897 — Militär-Wodhenblatt — Rr. 60
1682
— — — — — — —
Die Anforderungen, die der Aufklärungsdienſt
an Mann und Pferd in reiterlicher Hinſicht ftellt, find
bieljeitiger und ftellen im Frieden dem entjprechend
ihwierigere Aufgaben.
Ein fehr großer Theil aller Aufllärungs- und
Melderitte fpielt ſich allerdings auf der Straße ab
und kann, da meiſt auch mehrere Pferde beiiammen fein
werben, in die Nubrif „Märjche“ zurückgeſchoben
werden (vom reiterlichen Geſichtspunlte aus!).
Sowie aber von der Straße abgegangen wird,
und der Mann einzeln Verwendung findet, jo wird
mehr verlangt.
Der Kriegszweck verlangt dann, daß das Pferd in
den drei Gangarten dahin zu bringen ſei, wo ber
Neiter Hin will, und daß Pierd umb Neiter es ver—
ſtehen, unebenen Boden und auch Hinderniffe ohne
Aufenthalt zu überwinden.
Benn aber die Forderung das Piel ijt: williges,
flottes Querbeetgehen, jo ift es entichieden ein Ummeg,
das Pferd durc alle Verſuchungen einer hochgetriebenen
Bahndreſſur hindurch dahin bringen zu wollen.
Schluß folgt.)
Krieg⸗techniſches.
Das Darmancierſche Feldgeſchütz.
(Mit 3 Figuren.)
Nachdem zwei der großen Franzöfiichen Privat-
fabriten — Schneider & Cie. in Greufot und bie
Societe des forges et chantiers de la Mediterannde
(Eanet) — ————— der von ihnen konſtruirten
— „veröffentlicht haben, iſt die dritte große
bril zu St. Chamond ihrem Beiſpiel gefolgt und
ht in der Revue d’artillerie ihr Geſchütz „Syitem
Darmancier*, das in mander Hinficht neu und
intereffant ift, beſchrieben.
Wie die Canetſchen Geſchütze haben die Darmancier-
ihen Geichüge ein Kaliber von 7,0 und 7,5 cm und
jedes ift im zwei Typen — leicht und ſchwer —
lonſtruirt. Wir geben nebenjtehend die wichtigften auf
Leiſtung und Gewicht Bezug habenden Angaben für
das 7,5 cm Saliber, weil das Kleinere Kaliber für uns
fein Intereſſe bietet.
Das Mohr unterjcheidet ſich nicht wejentlih von
den früher beſchriebenen (vergl. Militär - a
Rr. 16/1895, Nr. 1 und 49/1897); nur ift e8 noch
länger. Es hat einen Schraubenveriluß, der ſowohl
für Metall» wie Beutellartuſchen eingerichtet werben
lan; in letzterem Falle ift natürlich eine plafttjche
Liderung vorhanden. Auch Canet hat, wie wir nad)
täglich bemerken wollen, jein Gejchüg für Metall» und
Bentellartuſchen eingerichtet. Bi8 vor Kurzem hielt
man die Ammendung von Metalltartujchen bei Schnell-
ſeuergeſchützen für unbedingt nothwenbig. Der Fortfall
der Metallhülſe würbe, wenn er wirklich ohne Nachteile
möglich wäre, einen großen Fortichritt bedeuten, da
dadurch etwa mindeftend 10 p@t. an todtem Gewicht
bei der Munition in Fortfall lämen und die Kojten
ſich weſentlich ermäßigten.
Rohrgewicht 22202. kg
Länge des Nohrd ....... m 2,2
Gewicht der Saffete .... . . kg 560
: bed abgeprogten Ger
ſſ—rr kg | 1025 900
weuerhöhe .... 2222.» m 1,05 1,05
öhe des Habed. ....... m 1,35 1,35
eleisbreite .. 2.2.2.2... 1,35 1,35
Größter —— und
Senkungswinlel..... ßzrad |) +20 -2 614200 —6
Erforderliche Zahl der Bes
dienungsmannjcaiten . 4 4
Gewicht des Schrapnels (Boden-
SEE) oa san aan“ 6,5 65
geht der —ẽ— allg. 294 294
erhältnif des Gewichts der
Fülffugeln zu dem beö Ge:
ſchoſſes . 0,50 0,50
Gewicht ber — — . kg 1,0 0,83
Anfan ge chwindigleit m 625
Gewicht der leeren Profe .. kg 480 390
Zahl der tranäportirten Schüffe 40 36
Gewicht der beladenen Profe kg 780 660
: bes. befpannten Ges
BOB... onen un. kg | 1805 1560
Arbeit bob Geſchuhes — mt 1193 89,5
auf 1 ke bes abgeproiten Pr m
——— mkg 116,2 99,4
Das dem Geihüg Eigenthümfiche liegt auch hier,
wie bei dem Schneiderſchen und Ganetichen, in der
Lajfete. Die Lafjeten aller diefer Gejchüge find
„Staudlaffeten“; d. h. fie beftehen aus einem feſt⸗
ftehenden und einem beweglichen Theil, die durch eine
hydrauliſche Bremfe verbunden jind. Dieſe zehrt bie
in dem zurücdlaufenden Theile aufgejpeicherte Arbeit
anf und iſt mit einer Vorrichtung verjehen, um ben
zurüdgelaufenen Theil wieder in die Schufftellung
vorzubringen (reeuperateur). Während mum bei dem
Schneiderfchen G Seid nur das Rohr ſich zurüd-
bewegt, ift der zurüdlaufende Theil bei dem Darmancier-
ſchen Geſchütz ſo groß wie nur möglich gemacht;
er beiteht nämlich aus dem Rohr mit fajt der ganzen
Laffete, während der umbemweglihe Theil lediglich aus
dem unter dem Laffetenſchwanz angebrachten Spaten
mit VBremächlinder beiteht. In dem Bremächlinder
bewegt ſich ein Bremslolben, deſſen Stange vom an
der Laffete mittel8 Bolzen befeftigt ift. Beim erften
Schuß gräbt ſich der Spaten in den Boden ein; derſelbe
fteht mum feſt; die ganze Laffete läuft dann um etwa
1m zurüd, wobet die hydraulische Bremje in Thätigleit
tritt. Durch eine ftarfe Spiralfeder oder auch durch
verdichtete Luft (ahnlich wie bei den pneumatifchen
Thürfchliehern) wird die Laffete wieder vorbewegt (ſiehe
Figur 1). Bei jehr feitem und glattem Boden, wo
fi der Spaten nicht eingraben kann, trennt man bie
ganze Bremsvorrichtung don ber Laffete, die baburd)
in eine gewöhnliche ſtarre Laffete umgewandelt wird,
deren Rücklauf durch eine Seilbremſe gehemmt wird.
1683 189
Das Rohr befindet fid) in einem Rohrträger (petit
affüt), welder nad) Verankerung des Geſchützes zum
897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 60
1684
mit einer elaftiichen Federvorrichtung, einer Art „Pferde:
ſchoner“ verjehen. Es follen hierdurch beim Fahren
Figur 1.
Nehmen der feinen Seitenrichtung um drei Grad nach
rechts und linf3 mittels einer Kurbel geſchwenlt werden
fann.
Wie ſchon erwähnt,
bat das 6,5 kg ſchwere
Bodenlammerſchrapnel
eine Füllung von 294
Hartbleilugeln zu je 11g;
die jehr hohe, bei einem
Bodenfammerjchrapnel
bis dahin unerreichte Ver:
werthung ift durch eine
zwednäßige, aus den
Figuren 2 und 3 erjicht:
lichen Lagerung der Füll-
fugeln und durch eine
unbedeutende Abplattung
derjelben an den beiden
Polen, die eine enge Yager
rung begünjtigt, erreicht
worden. Der Doppel-
zünder veicht bis über
6000 m. Außer Schrap-
nel3 find noch Spreng:
granaten mit Aufſchlagzünder vorgejehen.
Eine bejondere Eigenthümlichleit bietet auch die
Proße; die Orticheite find ebenfo wie der Protzhalen
in unebenem Gelände die Kräfte dev Pferde geichont
und dieje vor Drudihäden bewahrt bleiben. (Vergl.
Militär » Wochenblatt Nr. 36/1895: „Ein Mittel zur
Erhöhung der Beweglichkeit der Artillerie.) „Wenn
die drei Federn (an den Drtjcheiten und am Proß-
haken) zuſammenwirken, jo kann in ihnen eine Arbeit
von 60 mkg aufgeipeichert werden, die der vom ben
beiden Stangenpferden geleifteten Arbeit ungefähr gleid)
lommt.“ Die Geſchoſſe find zu je vier mit den dazu
gehörigen Kartufchen in Kaſten verpadt. Die Probe
nimmt 36 bezw. 40 Schuß, der Munitionswagen
108 bezw. 112 Schuß auf, je nachdem es fid) um das
leichte oder ſchwere Geſchütz Handel. Es mag noch
bejonder8 bemerkt werden, daß in dem Gewicht der
beladenen Prope ꝛc. nicht das der Metallhülfen ein
begriffen it; es find nur Beutelfartufchen in Anjah
gebradit.
Für den Fahrgebrauch und auch für den Fall, daß
die hydraulifche Bremſe verjagt, iſt das Geſchütz mit
einer Seilbremſe verjehen, die beim Fahren von einem
auf der Protze ſihenden Mann gehandhabt werden
fann. Das ijt jeher zwedmäßig, weil diefer Mann
viel bejjer als ein auf dem Achsſitz befindliher Mann
im Stande iſt, zu beurtheilen, ob und wann das Ans
ziehen bezw. Loslaſſen der Bremfe nöthig ift.
Die Anfangsgefhwindigfeit beträgt 525 m beim
leichten, 600 m beim ſchweren Geſchütz, was einer
Arbeit von 89,5 bezw. 119,3 mt entjpricht. Das Ver
hältniß diejer Arbeit zu dem Gewicht des abgeproßten
Geſchützes iſt jehr günftig; auf 1 kg des Geſchützes
entfallen 99,4 bezw. 106,6 mkg Arbeit. — Bon allen
Schnellfeuer- Feldgeichügen ift, wenigſtens joweit darüber
etwas veröffentlicht iſt, das Darmancierjhe Geſchütz
das mächtigite; freilich aud, das ſchwerſte, wie das in
der Natur der Sade liegt. Es bleibt mit jeiner
Anfangsgeichwindigfeit nur noch um 17 m, mit feiner
Arbeit um etwa 7 mt hinter dem zurüd, was wir
bor etwa ſechs Jahren als nah dem damaligen
1685
Standpunkt der Technik für allenfalls erreichbar erklärten.
(Bergl. Militär-Wochenblatt Nr. 77/1891.)
Die mit dem Geſchütz ausgeführten Scyiehverjuche
auf gefrorenem Boden, auf mad) hinten zu unter
fieben Grab abfallendem Geſchützſtand, auf Ehauffeen ıc.
haben durchaus befriedigt; überall foll die Spaten:
bremje gut gewirkt und ben Rücklauf aufgehoben haben.
Auf hartem Boden genügt es, wenn mit der Hade eine
'a cm tiefe Rille gehauen wird, in welche der Spaten
eingreifen kann. Bei weichem Boden (Sand, leichtem
gepflügten Boden) befeftigt man an dem Spaten einen
befonderen, auf der Protze verpadten Spaten. Auf
ganz hartem, glattem Boben, wo der Spaten gar nicht
faffen Fonnte, wurde die Spatenbremje ganz von der
Laffete getrennt und dieje lediglich mit der Seilbremje
gehemmt; dabei betrug der Nüdlauf 4,5 m. Bei den
übrigen Schüffen lief die Laffete von ſelbſt wieder vor
und veränderte ihre Richtung jo wenig, daß man jtets
mit der feinen Seitenrihtung auskam. Einzelne Schüfje
find auch mit ganz leerer Bremje abgegeben, wodurch
der Nachweis erbracht ift, daß ein theilweiſes Aus-
laufen der Glycerinfüllung nicht bedenklich ift. Bei
einem 35 GSelunden dauernden Schnellfeuer wurden
zehn Schüffe gegen eine 800 m entfernte Scheibe ohne
Nachrichten abgegeben; die gefammte Höhenftreuung betrug
17cm, die Breitenjtreuung 22cm; d. h. die Richtung hatte
ich um Hödjftens Sechzehntel Grab geändert. In
den zuerft 1895 erjchienenen „Örundzügen eines neuen
Materials für die Schweizerifche Artillerie” Heißt es, daß
bei den Verfuchen mit diefem Geſchütz auf dem Thuner
Schießplatz der elaftiiche Spaten nicht immer genügend
feft im Boden fißen blieb. Die in Rede ftehenden Schieß—
versuche find im Mai und Dezember 1896 ausgeführt;
& ift aljo wohl möglid, daß die erwähnten Uebel—
Hände befeitigt worden find. Auch bei Fahrverjuchen,
die in allen Gangarten in jchwierigem Gelände aus-
geführt und bis zu 500 km ausgedehnt worden find,
jo fih das Geſchütz bewährt haben.
Aus dem Vorftehenden geht zur Genüge hervor,
daß das Geſchühz in mehr als einer Beziehung intereffant
it. Seine größte Schwäche iſt — voraudgejeßt immer,
dab die Angaben der Fabrik durchaus zuverläffig find
md daß namentlich die Bremsvorrichtung nicht im Stid)
läßt — die große Länge des Rohre, 2,7 m, d.h. um
60 cm länger als das Deutjche Feldgeihüg. ES ragt
um etwa 1m über die Rabreifen heraus. Man muß
* Bes mit migliäft elevirtem Rohre ‚Tagen, was
1897 — — RilitärWogenblatt — * 60
1686
die — beeinträchtigt und doch noch keinen
vollen Schuß gegen das Aufſtoßen der Mündung bei
der Durchfahrt von Gräben ꝛc. bietet. Jedenfalls ver
fpricht das Geſchütz mit dem mujterhaft Fonftruicten
Scrapnel von allen Scnellfeuergefhügen die größte
Wirlung gegen kriegsmäßige Ziele. Auch in Bezug
auf die Geleisbreite und deren Verhältnig zur Radhöhe
liegen nicht die bei den Schneider- und Canetſchen
Gejchügen gemachten Bedenlen vor. Nachtheilig iſt das
hohe Yaffetengewiht (1025 kg). Sebte man die
Anfangsgeſchwindigleit auf etwa 520 m herab, das
Kaliber auf etwa 7,8 cm und das Geichofgewicht auf 7 kg
herauf, was an dem Prinzip des Geſchützes nichts
änderte, jo würde das Rohr bis auf eine die Kriegs—
brauchbarkeit nicht beeinträchtigende Länge verkürzt
werben fünnen. Die Anjtrengung der Lafjete würde
herabgeſetzt, das Gewicht derjelben Tönnte aljo etwas
verringert werden. Das Schrapnel würde wohl mindejtens
320 Kugeln aufnehmen können, wodurd man ein
Geſchütz von bisher umerreichter Wirkung erhielte. Die
Protze könnte um ebenjo viel jchwerer werben, ald die
Laffete erleichtert ift umd dann vielleiht 40 Schuß,
mindeften® aber 36, der Munitionswagen 100 Schuß
aufnehmen. Nach meiner Meinung wird fid, allerdings
dad kriegsmäßig ausgerüſtete Geſchütz nicht ums
wejentlih höher im Gewicht ftellen, als angegeben ijt;
denn es it lediglich da8 Munitionsgewicht dem Gericht
des leeren Fahrzeuges zugezählt worden. Die übrige
Ausrüftung ftellt aber doch aud) nod) ein ganz anjehnliches
Gewicht vor.
Sehr vortheilhaft it, dab zur Bedienung des Ge:
ſchützes, wie bei Eanet, nur vier Mann erforderlich find.
Abgejehen von allen anderen Vorteilen, die mit der
Verminderung des Perfonald in der ganzen Batterie
verbunden find, braucht man rund 75 kg — das Gewicht
eined Kanoniers — weniger fortzuſchaffen; ein Gejhüs,
deſſen Bedtenung nur vier Mann erfordert, darf aljo
nahezu 75 kg ſchwerer fein als ein ſolches, welches
fünf Mann braucht.
Die mehrfach erwähnten Geſchütze der drei Frans
zöfischen Privatfabrifen haben unter ſich gewiſſe Aehnlich—
feiten, die noch mehr auffallen, wenn man fie mit den
an diejer Stelle (vergl. Militär: Wochenblatt Nr. 39/1894,
Sp. 1078) früher mitgetheilten Angaben des Journal
des debats über dad Franzöſiſche Feldgeſchütz der
Zukunft gegenüberftellt, wie nachſtehende Tabelle er-
— läßt.
_ Begenftand Schneider *) Ganet Darmancier Entwurf
IE: a. ar ie ar here —— - m. 75 75. *
—I . » =» 2» 0 Re nn 64 52 6,5 6,5
Fe = h FE EEE RR N —— J 147 118 147 147
ter des Geihügroßtd -. - » = 2 2 nee 114 330 330 425 425
— TE m 560 580 GO0 600
— Terre mt 104 354 119,3 119,3
auf ikg Rohrgewiht - , 2 nn en mkg 315 289 281 281
Gewicht der Laffete ohne Rohr -. » » 2 2 2 00 ne kg 670 650 600 530
deds abgeprotzien Geſchuhes... kg 1000 980 1025 55
pannten Geihühes -. . 2 2 0... kg 1724 1565 1800 —
aceucletiung auf des ab epropten Geſchützes . . mkg 104 97 116 124
» Ikg + beipannten Gefüge . . . mkg 60 61 66 —
) u find nicht identiſch mit denen des Militär» Wocenbfatted Nr. 16/1895; fie beziehen fi auf ein etwas
#
168%
Schwerlich ift das Franzöſiſche (Deportiche) Feld»
geihüg völlig identisch mit einem der drei bejchriebenen;
aber ficher wird es wohl diejen ähnliche Züge auf:
weiſen (Kaliber 75 mm, Geſchoßgewicht 6,5 kg Anfangs-
geichtwindigleit zwiſchen 550 und 600 m Staudjlaffete).
Die Mehnlichkeit der drei Gefüge deutet darauf hin,
daß jie nad) einem gemeinfamen Programm gearbeitet find.
Welche Schlüſſe aus der Thatjache zu ziehen find,
daß in Frankreich die beiden großen Fabrifen Schneider
und Ganet fo vereinigt worden find wie in Deutjchland
Krupp und Grujon, entzieht ſich unferer Benrtheilung.
Kleine Mittbeilungen.
Stalien. Nachdem das Beförderungsgefeh
vom 2. Zuli 1896 (fiehe Militär-Wochenblatt Nr. 74/1896
Sp. 1477 ff.) einige Zeit lang zur Anwendung ges
fommen war, hatte ſich das Bedürfniß herausgeitellt,
einige feiner Beftimmungen abzuändern, infomeit jie in
einzelnen Fällen zu unbeabfihtigten Härten führten.
Der Kriegsminifter hat daher eine. entfprehende Ge—
fetesvorlage gemadht und beide Häuſer des Par—
laments haben feinen Vorſchlägen mit geringen Aus—
nahmen zugeftimmt. Die weſentlichſten diefer Nenderungen
find folgende: 1. Für die Offiziere des Artilleries und
(Senietraind, die ausfhließlih aus dem Unteroffizier
jtande hervorgehen, wird das Marimalalier für die Er:
nennung zum Unterlieutenant von 28 auf 30 Jahre
erhöht. 2. Diefelbe Mafregel findet auf die Studirenden
der Medizin in Bezug auf ihre Ernennung zum Unter«
lieutenant im Sanitätslorps Anwendung; denn jie Zönnen
die Staatsprüfung meift nicht vor dem 26. Jahre ablegen,
müffen dann nod acht Monate die militärärztlihe Ans
ftalt befuchen und hiernach wenigftens ein Jahr lang als
Unterlieutenants der Reſerve Dienft thun, ehe fie ernannt
werden dürfen. Der Ausdehnung diefer Vergünftigung
aud auf die Weterinäre, die der Minifter beantragt
hatte, hat das Parlament nicht zugeftimmt. 3. Die
Offiziere der Karabinieri gehen zum allergrößten Theil
aus Unteroffizieren dieſes Korps hervor, die eine fünfs
zehnjährige Dienftzeit zurüdgelegt haben. Biele haben
aladann das 35. Xebensjahr, weldyes bisher die erlaubte
Grenze bildete, bereits überſchritten. Diefe Grenze ift
daher auf das 36. Jahr verlegt. 4. Auf die Kapells
meifter der Infanterie, die inzwifchen zu Unterlieutenants
ernannt worden find, follen die Beftimmungen des Ges
ſetzes nicht angewendet werben. 5. Der Borjitende
des höchſien Militär: Gerichtshofes darf fortan bis zum
vollendeten 72, Yebensjahr in feiner Stellung verbleiben,
während die Alterögrenze für Generale im Allgemeinen
65 und in einigen Ausnahmefällen 68 Jahre beträgt.
6. Da die Dauer bes Kriegsalademiekurſus von zwei
auf brei Jahre verlängert worden ift, macht ſich während
der Uebergangszeit ein großer Mangel an Hauptleuten
und Majoren des Generalftabes fühlbar. Es ijt daher
angeorbnet worden, daß für die nädjften fünf Jahre
die ‚Zeit, während welcher diefe Offiziere vor ihrer Vers
fegung in ben Generalſtab bei ihrer Truppe in ihrer
Charge Dienft gethan haben müſſen, von zwei Jahren
auf ein Jahr herabgefegt wird.
(L’Esereito ital. Nr. 44 u. 62.)
1897 — Militär-MWodenblatt — Nr. 60
1688
— Die durh das Beförberungsgejeh vom
2. Juli 1896 feftgefeten Altersgrenzen in Ber
bindung mit den Beilimmungen des Penſionsgeſetzes
vom 21. Februar 1895 geben der Italia militare
e marina Beranlafjung, auf einige eigenthümliche Folgen
aufmerlfam zu maden, die fih mit Nothwendigleit
aus ihnen ergeben. Da nämlıd die Altersgrenzen für
Benerallieutenants auf 65, für Generalmajore auf 62,
für Oberften auf 58, für Oberftlieutenants auf 56 Jahre
und für die anderen Chargen entſprechend pr
feftgefegt find, die hödfte Penfion aber erft bei
40jähriger Dienftzeit zu erreichen ift, fo geht hieraus
hervor, daß im Allgemeinen nur Generale diefe höchſle
Denfion ſich verdienen können, Oberfien nur in dem
Falle, wenn fie mit 18 Jahren eingetreten find, ober
Kriegsjahre aufzumeifen haben, niedrigere Chargen über
haupt nicht. Nad dem Penfionsgefet dürfen nun aber
Generale fhon mit 60, Oberften mit 55, die übrigen
Stabsoffiziere mit 52, Kapitäns mit 45 und Lieutes
nants mit 42 Jahren aud gegen ihren Willen zur
Dispofttion geftellt (in die Posizione ausiliaria verjegt)
werden, fo daß ein großer Theil aller Dffiziere eine nur
fehr niedrige Penſionsſtufe erreihen fann. Das aus
dem Jahre 1881 flammende Gefet über die Posizione
ausiliaria gewährt hierfür zwar ſcheinbar einen gemiffen
*64 da hierdurch auch in dieſer Stellung der Pen—
ſionsſatz acht Jahre lang ſich ſteigert, und zwar fo, daß
zwei Jahre in ber Posizione ausiliaria einem Dienſt-
jahre in der aktiven Armee entiprehen. In der Praxis
erfolgt aber nad) drei, höchſtens vier in diefer Stellung
zugebradten Jahren die endgültige Penftonirung, fo
dab die Lage der betreffenden Offiziere auch in dieſem
günftigften Falle nur wenig gebefjert wird,
— Der ältefte Angehörige des Heeres ift ber
General Graf Enrico Morozzo della Rocca, der am
20. Zuni fein 90. Lebensjahr vollendet hat. Er ift
der einzige gegenwärtig nod) lebende generale d’esercito,
deren es im Ganzen ſechs gegeben hat (außer ihm:
— e Sonnaz, Durando, La Marmora und
Fialdini). Im Jahre 1825 trat er aus der Turiner⸗
Militärafademie als Unterlieutenant des Generalftabes
in die Sarbinifhe Armee, wurde 1849 Generalmajor,
1857 @enerallieutenant und 1860 generale d’armata
oder, nad der jegigen Bezeichnung, generale d’eserecito.
Im Jahre 1849 war er ——— im Kabinet
Maſſimo d'Azeglios; an allen Kriegen der Sardiniſch—
Dtaltenifhen Armee feit 1848 hat er theilgenommen,
in ben Jahren 1860 und 1866 als Korpstommandeur.
Er beißt die Kette des Annunziaten= und die Großkreuze
aller übrigen Italieniſchen Orden, ſowie drei Tapferleits⸗
mebaillen. (Italia militare Nr. 127.)
Serbien, Die Infanterie des Heeres beftand
bisher aus ſechs Megimentern zu zwei Bataillonen
und 14 unabhängigen Bataillonen (darunter fünf Garbes
bataillone). Jet find neun der lehteren (darunter
ein Gardebataillon in Regimenter umgewandelt worden,
fo daß nunmehr beftehen: 14 Xinienregimenter zu. zwei
VBataillonen, 1 Garderegiment zu zwei Bataillonen,
ein unabhängiges Linienbataillon (Nr. 2) unb vier unab»
hängige Gardebataillone (Mr. 2 bis 5). Sechs Re—
gimenter werden von Oberftlieutenants, der Reſt von
Majoren geführt, 16 Bataillonstommandeure find Haupt⸗
leute 1. Klaffe, die übrigen Majore.
(Rom. mil, Nr, 74.)
" Gebrudt in der Königligen Hofbuchbruderei von €. ©. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Kodftrafe 68-71.
Hierzu eine Beilage des Cigarren-Imporitgeſchäfts von K. Reichenbach in Durlach bei Karloruhe
und der Allgemeine Anzeiger Nr, 54.
Militär-Wodyenblatt, |
Berantwortlicher Rebakteur: Berlag ber Konigl. Hofbuhhandiung
Eſtorff, Generalmajor. D,, Zweiundachtzigſter Jahrgang. von C. S. Mittler& Sohn,
Griehenen b. Berlin, Goplerkr. Sppedition: Berlin SWI2, Kodfrabe 68. Berlin swı2, Rodfir. 68-71.
Diefe Beitfehrift erf Heint jeden Pittwoh und Sonnabend und wirb für Berfin Dienftags unb Freitags Nachmittag ı von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
Heitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als beionbere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ifl.
Bierteljährliher Pränumerationspreis für das Ganze d Markt 50 Pf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Zeitungsfpebitionen — an.
NM 61. Kerlin, Sonnabend den 10. Iuli. 1897.
Inhalt:
Perſonal · Beranderungen (Preußen). — Ordens-Verleihungen (Preußen). Tobtenlifte (Württemberg). — Todtenliſte
Heſſen)
Journaliſtiſcher Theil,
Die Operationen gegen Vinoy im September 1870. — Kriegsgerechte Pferdeausbildung. (Schluß.) — Aus dem Bericht
des Eidgenöſſiſchen Militärdepartements für das Jahr 1896.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: Dffisier » Wittwen: und Waifenfaffe des Vereins inaktiver Offijiere. —
England: Größere Uebungen in Jrland. Eifenbahn vom Mittelmeer nad) Indien. Rebe des Hriegäminifiers, Truppen im
auswärtigen Dienfl. Nebungslager. Nachtrag zum Heereshaushalt. Feftfegung von Mindeftmaßen für Infanterie. Gejundheits-
zuftand der Indiſchen Truppen. Torpebobootzerfiörer für Japan.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Juli begann das dritte Quartal 1897 des Militär- Wocenblattes. Der vierteljährliche
Abonnementäpreiß für dafjelbe einſchl. des literarischen Beiblattes „Militär-Literatur-Zeitung“ ſowie der befonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mart 50 Pig. Betellungen hierauf bitten wir recht bald bei den nächſten
Poftämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Zeitungsjpeditionen — anzumelden, wojelbjt auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Verlag und Expedition des Militär-Wocenblatteß,
E. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc,
Ermennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Uachweiſung
| der beim Sanitätslorps im Monat Mai 1897
Im aktiven Heere. eingetretenen Veränderungen.
Travemünde, au Bord S. M. 9. „Hohenzollern“, Durch Verfügung des General»-Stabsarzted der Armee.
den 4. Zuli 1897. | Den 1. Mai.
v. Roeder, Hauptn. und Battr. Chef vom 1. Garde : ( 9 c t
Feldart. Regt., zum Kommandeur der Leib » Battr. — Unteratzt vom 2. Sennon. Inf. Begt.
dieſes Negtd. ernannt. I
Graf vd. Wedel, Br. Lt. à la suite des 2. Garde: |
Ulan. Regts., deſſen Kommando zur Dienftleiftung |
den 21. Mai,
Dr. Jürgens, Unterarzt vom Inf. Negt. Nr. 132,
Dr. Schellmann, Unterarzt vom nf. Regt. Nr. 131,
bei dem Auswärtigen Amt bis zum 15. November d. Is. | — fümmtlich mit Wahrnehmung je einer bei ihren
verlängert. | Truppentheilen offenen Afſiſt. Arztitelle beauf:
. tragt.
|3. Quartal 1897.)
1691
Breußen,
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
geruht:
ben nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
dem Hauptmann v. Uechtritz vom 5. Thüring. nf.
Regt. Nr. 94 (Öroßherzog von Sadjen);
des Ritterkreuzes eriter Klaſſe des Großherzoglich
Badischen Ordens vom Bähringer Löwen:
dem Major dv. Frankenberg u. Ludwigsdorf von
demjelben Negt.;
bes Ehren⸗Großlomthurkreuzes des Großherzoglich Olden-
burgiſchen Haus: und Berdienft » Ordens des Herzogs
Peter Friedrich) Ludwig und des Groß : Dffiziertveuzes
des Königlich Niederländischen Ordens von Dranien-
Rafjau:
dem Großherzoglich Medlenburg-Schwerinfchen Flügel
adjutanten, Generalmajor chen. v. Malpahn;
des Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglich
Oldenburgiſchen Haus: und Verdienſt-Ordens des
Herzogs Peter Friedrich Ludwig:
bem Feldwebel Dantel von der Schloßgarde-Komp.;
des Komthurkreuzes des Großherzoglich Mecklen burgiſchen
Haus-Orbend der Wendiſchen Krone:
dem DOberften Babft v. Ohain, Kommandeur des Auf.
Regts. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklen—
burg⸗Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24;
des Mitterkveuzes defjelben Ordens:
dem Hauptmann Picht von demielben Negt.;
ded Verdienſttreuzes in Silber defjelben Ordens:
dem Feldwebel Beter von demielben Regt.;
des Ehrenkreuzes des Großherzoglich Miedlenburg-
Schwerinſchen Greifen-:Orbens:
dem Dberftlieutenant dv. Bufje, etatsmäß. Stabsoffizier
beffelben Regts.;
bed Ritterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Vremierlieutenant dv. Winterfeld von demfelben
Regt.;
der Großherzoglich Medlenburg-Schwerinfchen
filbernen Werdienft:Medaile:
dem Sergeanten Beder,
dem Gefreiten Seibel, — Beide von bemjelben Regt.;
Yadw
1897 — Militär-MWodenblatt — #r. 61
1692
Ordens = Berleihungen.
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe
des Großherzoglich Heſſiſchen Verdienſt-Ordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Oberſten Brüggemann, Kommandeur des Juf.
Regts. Nr. 175;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sadjen-Erneftiniihen Haus Ordens:
dem Major v. Keszydi vom Thüring. Ulan. Regt.
Nr. 6, Adjutanten der 22. Div,,
dem Major v. Nattermoeller vom 5. Thüring. Inf.
Negt. Nr. 94 (Großherzog von Sadjen);
des PVerdienitkveuzes deſſelben Ordens:
dem Zahlmeiſter Kleinwächter im 2, Thüring. nf.
Negt. Nr. 32;
der demjelben Orden affilürten goldenen Berdienft-
Medaille:
dem Bizewachtmeijter Klauſch vom Huf. Negt. von
| Bieten (Brandenburg.) Nr. 3, fommandirt zur Leib—
Gendarmerie;
der demjelben Orden affiliirten Verdienſt-Medaille
in Silber:
dem Feldiwebel Herzog von der Schloßgarde-Komp.
der filbernen Medaille des Herzoglich Anhaltifchen
Haus-Ordens Albrechts des Bären:
dem Feldwebel Schroeder von der Schloßgarde-Homp.;
des Kaiſerlich und Königlich Oeſterreich-Ungariſchen
ſilbernen Verdienſtlreuzes mit der Krone:
dem Feldwebel Edart von der Schloßgarde-Komp.
der dem Königlich Großbritanniſchen Victoria-Orben
affiliirten Mebaille:
dem Feldwebel Jahrmarkt von der Schlohgarde-Komp.;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus:Orbens
dritter Klaſſe:
dent Premierlieutenant v. Yattorf vom Kir. Regt.
Kaiſer Rilolaus 1. von Rußland (Brandenburg) Nr. 6;
des Nittertreuzes des Ordens der Königlich Jtalienifchen
frone:
dem Hauptmann v. Mesmer-Saldern vom 5. Thüring.
Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sadyien);
des Ritterlreuzes erfter Klaſſe des Königlich
Schwediſchen Schwert-Drbens:
dem Hauptmann v. Dobſchütz von demielben Regt.
eifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von Offizieren
und Beamten des XIII. (Königlid) Württembergiichen) Armeelorps.
Rau, Hauptm. 3. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Hall.
Gejtorben am:
20. April 1897.
1693 1897 — RılstärWogendiatt — Nr 61 1694
a ahbweifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von penfionixten
und ausgejchiedenen Offizieren und Beamten des XII. (Königlich Württembergiichen) Armeelorps.
Geftorben am:
Veiel, Set. %t. a. D., zuletzt à la suite ded 2. Feldart. Regts. Nr. 29 Prinz = Regent
Luitpold von Bayern. 4. Mpril 1897.
v. Haldenwang, Ben. der Inf. 5. D., zulegt Gen. Lt. und Kommandeur der 27. Div.
(2. Königl. Württemberg.) 18. = a
Frhr. dv. der Dften, Major a. D., zulegt Platzmajor der Feitung Ulm I. U. 18. = ⸗
Dr. Nachtigal, Stabsarzt a. D., zuletzt im Inf. Regt. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen
Nr. 120. 20. = ®
Schr. v. Kehler-Shwandorf, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Kommandant im
Landw. Erſatz-Bat. Nr. 1. 26. =
Mendler, Zahlmitr. a. D., zulegt im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiſer Franz Joſeph von
Deiterreih, König von Ungarn. 3. Mai s
Wizigerreuter, Major a. D, zulegt Bats. Kommandeur im Gren. Regt. König Karl Ar. 123, 4 = ⸗
Uachweiſung
der vom 1. Januar bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von Großherzoglich
Hejftichen nidyt im Verbande der Armee jtehenden Offizieren zc.
Geſtorben am:
Kuhlmann, Hauptm. a. D. 27. Nanuar 1897.
örhre. v. Preuſchen, Geheimrath a. D. 6. März ⸗
Hauß, Oberſtlt. a. D. 6. Juni
Journaliſtiſcher Theil.
die Operationen gegen Binoy im September 1870. | oberiten Führer der betroffenen Deutſchen Truppentheile,
| deren Maßnahmen zu beurtheilen waren, nicht mehr
„Das Deutj eer bat im Kriege 1870/71 fo unter ben Lebenden weilen, andererſeits gerade ihre
reichen Lorbeer * —* Feldzeichen gewunden, daß ſein Gehülfen, die damaligen Generalſtabsoffiziere und
Ruhm nicht geichmälert werden fann, wenn Geichehniffe , Adintanten, wie viele niedeven Führer wertvollen Aufs
zur Darftellung gelangen, in denen die Führung nicht | ſchluß noch über den Inhalt der Kriegsalten hinaus
durhweg auf der Höhe ihrer Aufgabe ftand. Diele * fonnten. Die Abtheilung für Kriegsgeſchichte hat
ieptere Thatſache kann nicht verſchwiegen werden, wenn ] augenfeinfid weder Mühe noch Zeit geſcheut, ein jo
die geſchichtliche Wahrheit zu ihrem Rechte lommen Toll. umfangreiches Material von Einzeldarftellungen, Tage:
Für die Armee aber dürfte eine rückhaltloſe Dar: | Büchern und perjönfichen Erinnerungen zu jammeln, daß
ftellung deshalb von befonderem Nufen jein, weil die | die Darftellung auf Deutſcher Seite wohl kaum eine
hier zu ſchildernden Begebenheiten eindringlich die | Lücke aufweiit. Auch die Franzöſiſchen Quellen fliehen
Bohrheit und Wichtigkeit des bedeutungsvollen Sahes über diejen Kriegsabichnitt, den ſich die Franzoſen zu
iehren, mit dem die Einleitung unferer Felddienſt bejonderem Ruhm anrechnen, reichlicher wie ſonſt.
Ordnung ſchlieht: »daß Unterlaffen und Verſäummße General Binoy hat ſelbſt ein umfangreiches Werl darüber
den Führer ſchwerer belaſten als ein Fehlgreiſen in der | veröffentlicht; viele Regimentögeicjichten behandeln ihn;
Bahl der Mittel«.* der jetzige Generalſtabschef der Franzöſiſchen Armee,
Deshalb verdient die Abtheilung für Kriegsgeſchichte — = Boißbeifte, * er a. Stade
im großen Generalftabe auch unjeren aufrichtigen Dant hätig. chen wir auf en Jnha ea —*
dafür, gerade dieſen Abſchnitt des Krieges,“ vom jeher | ‚Das VI. Armeetorps, die 5. und 6. Kavalleric-
eine der befiebteften Aufgaben für Kriegsafademiter, in | dDivifion waren bei dem Vormarſch gegen Sedan auf dem
voller Klarheit für die daraus zu ziehenden Lehren | äußerjten linfen Deutſchen Flügel am 30. Augujt bis
Ma ra le ae a ms
i inerſeits die Mm ung, „ein n h)
ee a nad) Weiten zu verlegen und gegen Reims zu detachiren“.
*, Sriegsgefchichtliche Einzelſchriften. Herausgegeben vom | Dieje Aufgabe ift allen drei Heerestheilen vom Dber-
groben Generalftabe. Abiheilung für Kriegsgeichichte. Heft 20 | fonımando am 29. und 30. wiederholt geftellt und blieb
und 21. Die Operationen gegen Binoy im tember 1870. | für jie beitchen, wenn auch der außdrüdfiche Befehl in
Mit einer Karte, ſechs Skigzen und vier Textſtuüzen. Berlin 1897. r
€. S. Mittler . ra Önigliche Hofbuchhandlung. Preis: den jpäteren Direftiven nicht wiederfehrte. Wurde ſchon
3,75 0, am 30, Auguſt vom Oberlommando auj Reims Hin«
1695
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 61
1696
gewieſen, jo wuchs die Beſorgniß vor einem Feinde aus
Diefer Richtung in den nächſten Tagen in dem Maße,
als die Meldungen über die Stellungen der Vinoyichen
Divifionen mangelhaft blieben, wieder eine Folge davon,
daß ungenügende Kräfte für diefe Aufllärung von den
Kavallertedivifionen eingejeht wurden. „Man darf aber
wohl behaupten, daß es im Leben einer Kavallerie
diviſion zum täglichen Brot gehört, auch ohne befonderen
Anlaß ftändig eine Aufklärungszone von einer gewiſſen
Tiefe zu unterhalten, jchon der eigenen Sicherheit halber.“
Auch die Schlechte Ausrüftung mit Eifenbahnzeritörungs-
Werlzeugen machte fich ſchwer fühlbar. Die Eifenbahn
Mezieres— Nethel wurde bei Poix zweimal (Ulanen 13,
Kürafjiere 6), bei Faux viermal (13. Dragoner,
10. Huſaren, Pioniere, 2. reitende Batterie der 5. Kavallerie⸗
divifion), Die Eiſenbahn Nethel— Reims einmal
(Hufaren 17) zerftört, ohne die Franzoſen in der
Benutzung dadurch ernſtlich zu hindern.
Das 13. Franzöfiihe Korps war unter großen
Schwierigleiten und fortwährenden Gegenbeiehlen des
Kriegaminifters in Paris zujammengetreten und bis zum
1. September mit der Divifion Blanchard und der
Maſſe der Artillerie nad) Mezieres, mit der Divifion
Maud’hui nach Yaon, mit der Divifion Exéa nach Reims
(ein Bataillon nad) Rethel) gelangt. General Rinoy
ſollte urjprünglicdy bei Berry au Bac (zwifchen Reims
und Laon) eine Stellung nehmen mit der Aufgabe:
„d’inquidter, par votre presence, le flane de
larınee du prince royal de Prusse dans sa marche
sur le nord-ouest.* Stehenbleiben und beunrubigen
läßt Sich aber jchwer vereinigen. Da diejer Auf-
trag auch beitehen blieb, als Vinoy nad Mezieres
dirigiert wurde, jo iſt hierin vielleicht eine Erklärung
dafür zu finden, daf er nicht wirtjamer in die Ereignifie
bei Sedan eingriff, weniger das Wohl des Ganzen
al& das feines eigenen Korps im Auge hatte. Was
Moltke über das Gefecht von Saarbrüden jagt, kann
man bier auch auf die Erkundungsvorſtöße am 31. Auguft
und 1. September in Richtung Rethel und Sedan an-
wenden: „Um nur überhaupt etwas zu thun, entichloß
man ſich wie das im ſolchen Fällen gewöhnlich
geichieht — zu einer gewaltjamen Relognoszirung, aber
auch mit dem gewöhnlichen Erfolg einer joldyen.“ Er:
fundungen auf Lolomotiven und durch Hufarenpatrouillen
hätten wohl mehr erreicht, ohne die Kräfte gerade der
beiten Truppen zu vergeuden, die dann zu einem ein-
heitlihen Eingreifen zu gunjten Mac Mabons nicht
mehr verfügbar waren, jei e& zu einer Vertheidigung
des Maasabichnittes Mezieres— Sedan am 31. Auguft,
oder zu einem Offenſivſtoß in die linte Deutiche Flanke
auf dem nördlichen Maasuferr am 1. September.
Allerdings hätte die Divifion Blandyard, deren eine
Brigade aus höchſt digziplinlofen Rekruten bejtand, die
Ereignifje der Schlaht von Sedan wohl kaum aufs
gehalten, immerhin vielleicht aber die Durchbruchsverſuche
der eingeichloffenen Franzöſiſchen Armee in der Richtung
Meziöres begünftigt und größeren Truppentörpern das
Entlommen erleichtert. „Zum mindejten mußte Vinoy
bei Meziöres verbleiben, wohin ihn der Kriegsminiſter
geſandt hatte, wo er nad) dem Befehl des Kaiſers jein
Korps veriammeln jollte, und wo er wenigftens an ber
legten Rückzugsſtraße der Armee jtand.*
Die Ertundungsabtheilungen Vinoys ließen die
6. Navalleriedivifion bei Poix erfahren, mit wem fie
es zu thun hatte. Dieſe Kenntnig der Dinge wurde
zwar dem Oberlommando mitgetheilt, der 5. Kavallerie:
divifion und dem VI. Armeetorps aber vorenthalten,
wie überhaupt die Verbindung diejer Heerestheile recht
viel zu wünſchen übrig ließ. Cine weitere Aufllärung,
namentlich gegen die Bahn Mezieres— Hirſon unterblieb.
„Es durfte von der 6. Wavdalleriedivifion troß des Armees
befehl® eine weitergehende Thätigfeit erwartet werden;
denn es iſt fein unberechtigtes Verlangen, daß der
jelbftändige Ravallerieführer die Operationen des Heeres
mit durdhdentt, den kommenden mit jeinen Gedanken
vorauseilt und aus diefer geiftigen Mitarbeit aud) ohne
Befehl Anlaß zum Handeln entnimmt.“ Auch am
1. September verjagte die Aufklärung. Durch ungenaue
Wiedergabe von Befehlen, durch Mangel an Karten,
dadurd, dak 4.Kür. 6 in der ftodfinfteren Nacht zum
2. September den ihr beftimmten Platz nicht fand, blieb
die Hauptitrafe Mezieres-Netbel unbeobachtet. „Die
Hauptmarichitrahen des Gegners, bejonders während
der Nadıt, unmittelbar zu beießen, iſt aber eine uns
erläßliche Forderung der Vorschriften für den Vorpoſten—
dienft.“
„Die 5. Savalleriedivifion verblieb auch am
1. September in wörtlicher Befolgung des Armeebefehls
unthätig in ihren Unterfunftsorten.” Das VI. Armee
forps verjuchte in der Nacht vom 1. zum 2. Scptember
das Franzöſiſche Bataillon in Rethel zu überfallen, dod
ohne Erfolg, troß oder vielleicht gerade wegen jehr jorg:
fältiger, umfangreicher Vorbereitungen. Das Neft war leer,
als man ankam. Schon hier fällt die ftarke Zeriplitterung
der 12. Infanteriediviſion, die Zerreißung der höheren
Verbände auf, wie fie bei den weiteren Ereignifjen bis
zum 4. September ſich ſtets jteigerte. Urſprünglich war die
Vertbeilung, wie fie Skizze 4 des Wertes für den Abend
des 31. Auguſt veranschaulicht, wohl mit Nüdficht darauf
vorgenommen, daß man jich nach Norden, Weiten und
Süden fichern und einen Vormarſch nach allen drei
Himmelsrichtungen vorbereiten mußte. Aber nur mit
Hilfe der jehr überfichtlichen Darftellung der Abtheilung
für Kriegsgeſchichte und der ausgezeichneten Karten
findet man ſich aus dieſem Wirrwarr oft einzelner
Kompagnien heraus.
Auf die Nachrichten über den Ausgang der Schlacht
von Sedan hin hatte indefjen General Vinoy, der jelbft
für frühere Aufklärung über die dortigen Ereigniffe
berzlich wenig gethan bat, den Abmarſch auf Parıs für
die Naht zum 2. September beichloflen, und für dic
fechtenden Truppen hierfür merfwürdigerweije die Straße
über Launois — Rethel auf Laon gewählt. Man kann
der kriegsgeſchichtlichen Einzelſchrift nur beipflichten,
wenn ſie die Straße über Liart-Montcornet für zived«
mäßiger anficht und jagt, „daß die auch von Vinoy
jelbjt für die eigentbümliche Marjchordnnung (Infanterie
ſtels abwechſelnd mit Artillerie) angeführten Gründe
gerade zur Wahl einer anderen Nüdzugsftraße, die
169
möglihjt feinem feindlichen Angriffe ausgefegt war,
hätten führen müflen“.
Nun ereignet fih am 2. September das merkwürdige
Vorlommniß, daß eine Franzöfiiche Heeresabtheilung von
11 Bntaillonen, 2 Jägerfompagnien, 3%, Schwabronen
und 10 Batterien, im Ganzen etwa 10 000 Mann an
zwei Deutichen Ravalleriedivifionen mehr oder weniger
unbehelligt auf®ewehrichußweite vorbeizieht. Die Brigade:
tommandeure, die Nittmeifter Drängen zur Thätigkeit; aber
der Kommandeur der 6. Kavalleriediviſion befiehlt „den
Rückzug des Gros” und der der 5. Kavalleriediviſion bleibt
den ganzen Tag mit feiner ſtärlſten Brigade 10 knı vom
Gefechtsſchauplatz entfernt, ohne ſelbſt auch nur einen
Sranzofen geiehen zu haben. Dagegen wurden Meldungen
über die Stärle des Gegners unrichtig weitergegeben,
wodurch mieder dad VI, Armeekorps in jeinen Ent—
Ihlüffen irre geleitet wurde, General v. Bredow hatte
die nach Weiten abbiegenden Franzoien noch energiſch
beſchoſſen und General v. Nedern war ihnen mit den
10. und 11. Hufaren ſcharf an der Pelle geblieben;
doch lonnten dieje beiden Brigaden nicht viel ausrichten,
da die einheitliche Leitung vollitändig fehlte, bier wie
anderwärtt. „Er war nöthig, dak ein finrfer Wille
eingriff und Alles zum Handeln anſpornte.“
Dieje Ereigniffe und die daraus zu ziehenden Lehren
find geradezu muftergültig Har und überzeugend dargeftellt;
die vortrefflich gezeichneten Pläne (Skizzen ift eine viel
zu beicheidene Bezeichnung) laſſen mit einem Blid die
jeweilige Yage erkennen. Die ſchärfſte Kritik wird durch
den Hinweis auf ©. 174/175 des Ererzir-Reglements
für die Kavallerie gefällt: „Verfolgung und Rüdzug.“
Das Generallommando VI. Urmeelorps ließ am
2. September auf die Nachridt vom Anmarſch jtärferer
Kräfte Die 12. nfanteriedivifion jich bei Rethel ver:
emen, was der Diviſionslommandeur am frühen Morgen
vergeblich erbeten hatte, und nördlich davon eine Stellung
beziehen, während die 11. Infanteriedivifion näher nach
Kethel zu berangezugen wurde. Yeider blieb aber das
Beneralfommando jelbjt zu Attigny, am Abend 12 km
vom Stabe der 11., 25 km vom Stabe der 12. Infanterie:
dwiſion entfernt, den Ereigniffen zu weit entrückt, „um
eine Dffenfive mit Ausficht auf Erfolg in die Wege zu
leiten, während es unbedingt nad Rethel hingehörte“.
Schr eingehend bebt gerade bei den Erwägungen des
Denerals v. Tümpling die Einzelichrift feine Charalter—
eigenthümtlichleiten hervor: „Im Gefecht rüdfichtstos drauf⸗
gehend, liebte er eingehende Erwägung und gründlidye
Erlundung, ehe ev antrat.“
Die 12. Injanteriedivifion wartete vergeblich nördlich
Kerhel auf den Gegner und marſchirte, nachdem jein
Verbleib bei Novion Porcien feitgeftellt war, auf Haute:
vide, um ihn am 3. September im Verein mit den
beiden Kavalleriedwiſionen um jo ficherer zu faſſen. Bei
heitigem Regenwetter in der Dunkelheit verfehlte Die
Spige jedod den richtigen Weg, jo daß die Kolonne
nad Ecly gerieth und dort übernachtete. Das Dragoner-
regiment 15 wurde angewiefen, „Dicht am Feinde in
defien linfer Flanle zu verbleiben, nach links mit dev
Divifton, nach rechts mit der Kavalleriebrigade Redern
Berbindung zu halten“. Major Keßler, Generaljtabs-
“
1897 — DiutärıWodenblatt — Rr. 61
1698
| Offizier der Diviiton, ſandte den Kriegsfreiwilligen
J Buſſe mit dieſem Befehl zu ſeinem Vater, dem
Kommandeur der Dragoner, und gab ihm die Worte
mit: „Hier kann ſich Ahr Herr Vater den ponr
le merite verdienen.“ *) Doch „beachtete Oberſt v. Buſſe
den ihm überbrachten, verichloffenen Befehl zunächit nicht,
ſondern ſteckte ihn ungelefen in die Taſche. Dadurch
ging das Negiment am Abend ſtatt in weitlicher Richtung
nad Oſten zurüd; die Aufllärung hatte troß aufopfernder
Thätigfeit der Patrouillen ein geringes Ergebnik und
die wenigen abgejandten Meldungen gelangten zum Theil
nicht an ihre Adreffe, weil 3. B. eine Ordonnanz über
„Bardamant (Gare d’AUmagne) Altini (Attigny)—
Ecklie (Ecly)* und in Ecly wieder in faljcher Richtung
gelandet wurde. „Die beſte Aufklärung iſt nuplos,
wenn ihr Ergebnii dem Führer veripätet befannt
wird" (Felddienſt-Ordnung 3. 93). „Dieje Melde:
reiter-Ddyffee ift ein klaſſiſcher Beweis dafür, daß nur
eine gründliche Unterweifung eines lleberbringers wichtiger
Nachrichten deren richtige Ankunft gemährleijtet.*
Sc blieb denn der Divifionstommandene ohne
genügende Kenntniſſe und beharrte noch am 3. September
vorm. 7 Uhr auf jeinem Entſchluß, anf Novion Porcien
vorzugehen. „General v. Hoffmann verfolgte alſo
unbeirrt das Biel, an den Feind zu lommen, und lich
fich durch feine Nüdfichten irgend welcher Art davon
abhalten.” Das iſt gewiß ein hübſches Zeugniß von
der Gharafterfeftigfeit dieſes Generals, der auch nad
dem am 3. September während der Verfolgung ein
treffenden Befehl des Generallommandos, auf Reims
zu marſchiren, zunächſt nicht von dem gegenüberitehenden
Gegner losließ. Muthig nahm er eine große Ber-
antwortung auf fich und handelte nach den Lehren Friedrich
des Großen: „In summa, darum beißen fie Generals,
damit, wenn Sic eine Sache gut überlegt haben, ſie
ſolche auf ihre Hörner nehmen.“ Bezeichnend it der
erwähnte Korpsbefehl jelbit, der auf 37/s große Bogen-
feiten geichrieben war und die wichtigfte Beitimmung,
dab von der Verfolgung Abjtand zu nehmen jei, erit
am Ende der dritten und am Anfang der vierten Seite
enthielt, In jtrömendem Regen angefichts des Feindes
werden ſolche Beichle oft nicht geleien.
Raſtlos wurde nun am 3. September die Verfolgung
aufgenommen, auch nachdem der Gegner nicht mehr in
Novion Porcien angetroffen wurde, das er bereits um
5 Uhr mit feiner Nachhut verlafien hatte. Auf die
Mitwirkung der beiden Navallertedivifionen war ebenfalls
nicht mehr zu zählen, da auch fie in der Richtung auf
Reims abberufen waren. Hier tritt beionders die Figur
des unermüdlich thätinen Generalftabsoffiziers, des
Majors Keßler, hervor, der, damals die Seele der Ver:
folgung, alle Theile immer wieder zur Thätigfeit anfpornte
und nicht ruhte, bis man die Franzoſen bei Chaumont
Porcien wieder gefaßt hatte. Leider war Die In—
fanterie zu weit in dem grumblojen Wegen zurüd-
geblieben, als daß man den Gegner noch hätte jeit-
halten fünnen. Kam aud die 12. Infanteriedivifion auf
Zuſatz bes Berfaffers diejes Aufſatzes nach münblicher
Erzahlung des Herrn Generals v. Keßler.
16%
1897 — Militar-Wochenblatt — Wr. 61
170
dieje Weije „um die Früchte ihrer energiſchen Thätigfeit“,
fo wird man doch ihren Leitungen nur hohe Anerkennung
zollen können. Eine wie luftige Hetzjagd hätte es gegeben,
wenn glei) am Morgen des 2. September die 5. und
6. Kavalleriedivifion angepadt hätten und das VI. Armee-
lorps, wenigiten& mit der 12. Anfanteriedivifion, zum
Angriff von Nethel aus vorgegangen wäre! Aber aud)
noh am 3. September war die Vernichtung des Gegners
möglid. „Es ift wohl nicht zu leugnen, daß bier eine
Gelegenheit zu großen Erfolgen verjäumt worden it.“
„Beneral Vinoy verdankt fein Entlommen weniger
jeinen eigenen Maßnahmen als den Unterlaffungen feiner
Gegner, deren Thätigkeit außerdem dur vielfache
Mipverftändniffe und ungünftige Zufälligkeiten anderer
Art beeinträchtigt wurde. Mag num die Siegesnachricht
von Sedan die Unternehmungslujt auf dieſem Nriegs-
theater abgeihwächt, oder mögen andere Gründe mit-
geiprochen haben: die Lehre können wir jedenfalls aus
diefen Tagen jhöpfen, daß Thätigkeit und immer wieder
Thätigkeit, zu jeder Zeit und an jeder Stelle, die erſte
Borbedingung für kriegeriſche Erfolge iſt.“
Es iſt ein hoher Genuß, Diele Lehren aus einem
jo hervorragenden Werte jchöpfen zu dürfen, wie die
neue Einzelichrift es ift, die jowohl in Anlage des oft
ſchwierig zu jondernden Stoffes, wie in Quellenforſchung
und Quellenkritif, in Friſche und Durdharbeitung der
Screibweife, in ihren Karten wie in der Ausitattung
fi würdig an die Haffischen Geſchichtswerke unjeres
Generalftabes anſchließt. E. v. €.
Kriegsgerechte Pferdeausbildung.
Schluß.)
Der eigentliche Gehorſam gleich völliger Unterwerfung
dürfte nur Reiten belannt fein, die eine recht anftändige
Stufe des Schulreiteng erreicht haben. Fillis deutet
ihn Seite 369 Anmert. * an. Im landläufigen Sinne
it damit mir gemeint, daß man aus einer Heinen
Balgerei als Sieger hervorgeht, wobei es ſich meiſt um
den fimpeljten einleitigen Schentelgehorjam handelt.
Der Gehorjam kann ja die Frucht genauer, langer
Dreffur fein. Much ift es lehrreich und jchön, zu jehen,
wie ein gewwandter Neiter ein gerittenes Pferd „aehor:
ſam“ macht! Aber beim Aufklärungsdienſt ift unjer oft
ſchwacher Reitersmann mit der Yanze bewaffnet, ſitzt
auf hocdhgepadtem Pferde und bat meiitens Eile. Aus
diejen Gründen wird man ihm den „Wampf" um
den Gehorjam eriparen müfjen.
Wenn aber Gehoriam und cine gewille Be:
weglicheit bedingt immer noch als die Frucht einer
auten Dreſſur angejehen werden lönnen, jo fann dies
bon einem flotten, willigen Allein, Geradeaus:, Quer:
feldeinsgehen nicht gelten.
Auch ein hochdreifirtes Pferd iſt feine Maſchine.
Als charalter- und willensbegabtes Wejen muß es zum
ſpeziellen Gebraud erzogen, geübt werden.
Die Uebung bringt hierbei gleichzeitig die noth—
wendige Gymnaſtik mit ſich, für die der Schulter herein
troß der „Entbindung der Schultern“ nur jehr indirekt
etwas leijtet.
Die Dreffur kann die Uebung hier nicht erießen.
Sie kann dem Zwede aber ſogar geradezu entgegen-
arbeiten; wenn jie nämlich die Pferde hinter den Zügel
bringt, fie laurig macht und fie im Herdentrieb beftärkt.
Immer noch ift es oft ein Mägliches Bild, einen
Mann von der Scwadron mweggaloppiren zu jehen.
Man ſitzt auf den meilten Pferden in ſolchem Fall wie
auf ſchwankendem Schiff, das nur einen jchnurgeraden
Kurs tennt: den, der zu den GStallgenofjen führt.
Unfer Dreffurigftem fcheint mit diefem häufigen „Hinter—
dem=ijügel-jein“ der Dienftpferde im Zujammenhang
zu jtehen.
Sowohl „in ſich“, indem es feine Anleitungen zum
energiichen Rortreiben und In: Schwung: ſetzen des
lieben Friedens willen nur jehr ummunden giebt, als
auch indirelt dadurch, dak ihm die zwei grundlegenden
Jahre faſt ausfchliehlich gewidmet werden und damit
der frübzeitigen direkten Uebung und Erziehung im
Gelände die bejte Zeit genommen wird.
So verftreicht beſonders der Winter, die einzige
Zeit, in der das Gelände unbeſchränkt benugbar iſt.
Die Art, wie die Infanterie ihre Nefruten aus-
bildet, zeigt uns den Weg für umjere Remonten.
„Mit dem Wejen der Sache wird begonnen.“ Sätze
wie: „Schon wenige Tage nad) der Einftellung des
Nekruten muß demijelben das Gewehr in die Hand
gegeben „werden“; und „Mindejitens zweimal in der
Woche müfjen die Rekruten, jobald fie zwei bis drei
Wochen im Dienft find, ins Gelände geführt werden“
— und andere klangen vor wenigen Luftren noch
ebenjo ketzeriſch, als wenn man jetzt verlangte, daß
junge Remonten, wenn ſie eben den Reiter ertragen,
über gefrorene Kulturen gehen jollen. Wir find nod)
nicht „befreit“.
Die BZartheit unferer Nemonten kann als cin
triftiger Grund gegen ihre frühzeitige Erziehung
draußen nicht gelten. Ein taumelndes Schentelmweichen
oder ein Abjpringen der jungen Thiere von der Bande
ſchädigt die Beine wohl weit mehr als ein Spazier-
gang im gelaffenen Schritt oder Trab.
Dieje Unterweifung und Erziehung des Pferdes im
Gelände im Allein, Geradeaus:gehen ꝛc. ſchließen
ſich den oben beiprochenen Uebungen im Marſch naturs
gemäß an.
Auch für fie würde die Formulirung in eine Art
Syitem nöthig fern, um anglomaniſchen Uebereifer zu
bemmen und die Arbeit dem wachſenden Kräftezuſtand
der Pferde anzupaffen.
Dieje jtufenweife Erziehung der Pferde draußen
ſetzt freilich eine große Hingabe, Sorgfalt und Erfahrung
des Lehrers voraus. Während jeht ein Wachtmeiſter
oder weniger pferdeverjtändiger Offizier mit Fleiß an
der Hand der Vorichriften arbeitend ein genügendes
Bejichtigungsrejultat wohl zu liefern vermag, ericheint
dies bei dem angedeuteten freieren Betriebe laum
möglid),
As Ziel folder Geländeritte wäre nicht etwa eine
Steeplechaſe der alten Remonten ins Auge zu faſſen
das entſpräche dem Kriege wenig, jondern, daß fie
mit völliger Blafirtheit und großer Geſchicklichleit in
“
I)
Schritt, Trab und Galopp auf Adler und Wieſen,
quer über Wege, auf Schnee umd Eis, durd) Waſſer,
Sumpf (1) x. gehen lernen; erſt mit Führpferden zu-
ſammen in großen Gruppen, dann in immer Heineren,
Ihließlich zu zweien und allein,
Auch bei dieſen Uebungen darf man von ber er-
jielten, verjtändigen Ruhe und Ueberlegtheit des Pferdes
eine Schomung jeiner Kräfte und Knochen in hohem
Maße erwarten.
Innere Erregung iſt doch die Grundurſache
davon, dab junge Pferde jchlecht freſſen und verbauen,
von Kräften lommen, ſich an die Knochen jchlagen,
werm fie im Frühjahr ihres 6. (!) Lebensjahres zum
eriten Mal ernſtlich im Gottes freier Natur geritten
werben.
Das Springen jogenannter „fairer Hindernifje*
fordert der Krieg im Aufklärungsdienft naturgemäß
höchſft jelten. Auf gepadtem, meijt ermüdetem Pferde
einen nicht durchaus nöthigen Sprung zu unternehmen,
der das Weiterreiten in Frage ftellt, das heißt jeinen
Auftrag außer Acht laffen. Viel öfter lommt e$ vor,
dag man in einen Graben — denn um dieje handelt
es ſich fait ausſchließlich — hinein und wieder heraus-
Heigt; oft wird man abſitzen, oft hineinreiten und zum
Heraußipringen abfipen und Aehnliches.
Rentirt ſich wohl dann die viele Zeit genügend,
die, freilich auch anderer Zwede halber, Winter für
Binter der jtrohummundenen Stange geopfert ift?
Haben unjere Leute im dritten Jahre Blid für
die jumpfige oder feſte Beichaffenheit eines Bachgrundes,
einer Wieſe? Wiflen fie ſich zu helfen in all den
Sagen, in die allein Querfeldeinreiten einen Mann
bringt? Hat die ewige Purzelei über die Stange und
die wilde Nagd duch den Sprunggarten fie ent
Iprechend brauchbarer gemacht für den Krieg? den Auf:
Härungsdienft?
Der Krieg fordert für den Aufllärungsdienft einen
Mann, der eine jehr große Kenntniß vom Reiten
überd Gelände hat; er fordert ein Pferd, das auf Grund
früher und langer Gewöhnung auch unter ſchlechtem
Neiter willig querfeldein geht und durd einfache Hülfen
in großen Schwung zu jeßen iſt.
Die Schladhtenthätigkeit, daß dritte Ziel für
die reiterliche Ausbildung von Mann und Pferd, fordert
wieder andere Fertigkeiten. Unter diefem Namen joll
jzujammengefaßt jein: die einfachen Formationsver—
änderungen, mitteld deren eine Kavallerietruppe ſich
zur Attacke entwidelt, die Attade jelbft und das Hand»,
gemenge.
Füllen Mann und Pierd ihre Pläge im Zuge gut
aus, jo füllen fie fie auch in der Divifion gut aus,
Die Frage, die uns bier beſchäftigt, ift aljo die: Wie
maht man Mann und Pferd zu brauchbaren Front
gliedern ?
Sieht man num auch hier von Theorien ab und
thut fih in der Truppe um, wie denn eigentlich bie
Pierde gehen, die nad dem Urtheil der Leute „gut im
Öliede gehen“, die man aljo jelbjt ausſuchen würde,
wenn man mit ‚einer Hand, auf Standare, im Glied
ein Ererziren mitreiten müßte, jo wird man finden, daß
1897 — Militär:Wochenblatt — Wr. 61
1702
ein ſolches Pferd jehr gelaſſen und gleichgültig auf
jeinem Plage trabt und galoppirt; nicht eilt und vor
Allem, weder im Trab noc im Galopp, eine nennens-
werthe Anlehnung am Mundftüd nehmen darf.
Die Unterfcheidungen zwiſchen „am Zügel“, „auf
dem Zügel“, „vor dem Bügel“ eignen ſich gewiß in
ihrer ganzen Feinheit für den reittheoretiichen Disput;
für den Mann, der die Lanze in der rechten, den
Schieber in der linken Hand, Staub in den Mugen, die
Knie vom Nebenmann maltraitirt zwei Stunden lang
bin- und hergeworfen wird, verdichten fie fich aber zur
einfachen Frage: Zieht das Pferd am Zügel, oder zicht
es nicht?
Zieht es, legt ed ſich auf das Gebiß, jo ermüdet
der Reiter im linfen Arm, er wird chief, verliert die
Nuhe und die Aufmerkfamleit. Auf die Dauer jtumpft
fi) bei nothgedrungen rüder Führung das Gefühl in
Hand und Maul wecjelieitig immer mehr ab, jo daß
dad Pferd nicht immer zu halten iſt. Taktmäßige
Schenfelhülfen, riegelnde Hülfe mit der Trenje, Be-
rührung mit dem Sporn find einfache und feine Mittel,
ein Pferd vom Zügel wieder loszumachen. Nur jchade,
daß fie für den Ravalleriften im Gliede fait gar nicht
in Betracht kommen. Dieſer kann in vielen Fällen, jei
es doch einmal ehrlich ausgeiprochen, nur mit der Hand
„reiten“, d. h. enticheidend einwirken.
Die dann immer angewandte, auch allein immer
mögliche und darum berechtigte Hülfe befteht darin,
daß der Reiter mit der Kandare mehr oder weniger
energiiche Nude ins Maul giebt, die, mit Geſchick aus-
geführt, das Pferd immer wieder vom Gebiß abjchreden,
wenn es ſich darauf legen will, und aud im Stande
find, e8 in ein langjameres Tempo zu verſetzen.
Faſt die ganze reiterliche Schwierigkeit des Exerzirens
beruht ja doc darauf, da manche unjerer Pferde nicht
jo recht zu halten find. Mit dem Leuten verliert dann
der Führer die Herrichaft über das Tempo und, was
viel wichtiger ift, über die Direktion des entfefjelten
Stromes.
Die Praxis verlangt aljo, daß die Pferde erzogen
find, im Glied zu galoppiven ohne Anlehnung; und
dat der Mann unterwieſen jei in den Handgriffen
und Gejchidlichkeiten, mittel3 deren man ein Pferd an
dieje Art zu gehen gewöhnt und es darin erhält. Eine
ſcharfe Zäumung ift hierzu die beite Hülfe. Sie zwingt
den Mann, mit den Beinen allein ſich im Sitz zu
halten und leicht zu führen. Es Hingt das einfad).
Man ſchlage aber an feine eigene Bruft!
Was aber ift ed im Grunde, was — außer der
faljhen Unlehnungstheorie — die Störenfriede des
Ererzirend zum Eilen und Hin= und Herwerfen bringt?
Das ift nicht Steifheit der einen Ganaſche, noch Un:
gehorfam auf den Schenkel, e8 ift innere Erregung,
hervorgerufen durch Geräuſch, Gedräng ꝛc. der Front!
Hier hilft wieder nicht die Wiſſenſchaft, das ift Sache
der Slinderjtube.
In der That wird man aud) hier bei einer ehrlichen
Enquete nicht die „Perle der Neitbahn“ nod) den „Stolz
ber Beſichtigungen“ unter den bei den Leuten beliebtejten,
alſo beiten Frontpferden finden.
1703
Zwar jchafft wohl eine Torgfältige, von Praltilern
geleitete Dreſſur im Durchſchnitt ein Pferd, das befjer
auf die Hilfen, wie fie im Gliede gegeben werben,
reagirt als ein rohes Pierd. Auch hat jie zur günftigen
folge, dab das Pferd, das ungeritten Wendungen im
Galopp inftinktiv im äußeren Galopp machen würde,
diefe dann manchmal im richtigen Galopp ausführt,
was zur Schonung der Knochen gut ſein ſoll. Sie
fann ferner die höhere Altion im Trabe erzielen, die
beim Exerziren, wo der Boden oft von Weiter und
Pferd nicht zu fehen it, viel zur Sicherheit beiträgt.
Schulgerechte Dreffur trägt allo bei zur Fertig:
jtellung eines bequemen Frontpferdes, keine Dreſſur in
der Welt aber verbürgt, was in praxi die Nardinals
tugend eines Frontpferdes ausmacht: „Ruhe im Gliede.“
Hier muß die Erziehung wieder vorarbeiten!
Vierzebn Tage nad dem erjten Belteigen fan man
mit jungen Kemonten ein Glied jormiren, ſehr bald auf-
marichiven und abbredjen (aus Marjchlolonnen natürlich,
nicht veitbahnmäßig) w. Spielend wird das gelernt und
fejt fit dann nach ein bis zwei Jahren das früh gelernte
anftändige Benehmen in der Front, jaRichtung und Fühlung
und entiprechendes Verhalten bei Schwenlungen xc., als
fejte Grundlage im Pferde.
Die angedenteten Uebungen gehen mit den früher
bejchriebenen Dearich und Geländeübungen Hand in
Hand. Der Bla zum Formiren eines Öliedes, zu
Schwenkungen ꝛc. findet fich überall — außerhalb der
Reitbahn.
Wenn alle die genannten Uebungen und Be—
lehrungen im erſten Herbſt und Winter al$ Haupt—
jache betrieben werden, indem mir Die häufigen Ruhe—
tage zu forrigirender Dreffur einzelner Pferde (es
handelt fid, dann nur um einzelne) benußt werden, jo
kann eine Belichtigung in Bahnleltionen natürlich nicht ab»
gehalten werden. Die Geſichtspunkte würden ſich völlig
verſchieben. Den Anforderungen des Krieges entiprechend
würde nad) den eriten vier Monaten befichtigt werden:
ein Mari, kriegsmäßig gegliedert, eine Art Aufklärungs—
aufgabe {mit taltiſcher Idee) — die Nemontereiter find
ja meiſt gleichzeitig Patrouillenführer — ein paar
Frontbewegungen
Für einen Nebenvoriheil mag dabei gelten, daß Die
geſammten Bahnbefichtigungstrits, zu denen unſelbſtändige
Gemüther leicht verführt werden: Abtraben, Salz ins
Maul, Kartoffelfütterung x. wegfallen, daß ad rem
und nicht ad personam gearbeitet werden müßte.
Was die Attade vom Pferde verlangt, das Tann
man ihm nicht wohl lehren; es ift: in höchſter Erregung
blindlings und geradeaus vor ſich hin zu rennen.
Daß eine Attade troß Schnelligkeit und guter Führung
auh nur in die Nähe von nfanterie oder Artillerie
fommt, ohne daß im erſten Glied einer Schwadron
etwa zehn Pierde ftürzen und zehn aus dem zweiten
darüber fallen, iſt wicht anzunehmen Ohne Diele
Störung ift das Bild einer Attade nicht wahrheits—
getreu. Es handelt fid; nun darum, daß die Trümmer
der Schwabron dod eindringen, d. h. alfo darum,
dab die Pferde, inſtinktiv ancinandergeballt, ſich nicht
1897 — MilitärsWodenblatt — Ar. 61
1704
ſcheuen, in feuernde Linien, nfanteriehaufen binein-
zurennen. BEE Bar
Dringen die Trümmer der Eskadron nicht ein,
fliehen fie an den Seiten des Gegners ab, fo nupt die
Attade wenig, und die weiterjagenden Weiter werben
von der Seite abgeihoffen wie Hafen beim Treiben.
Der Gebrauch bei Attaden im Frieden, durch die
großen Lücken zwiſchen den Infanteriekörpern in
Schwadrons- oder halben Schwadronsklumpen „dur:
zuveiten“, führt jchon darauf bin, das verhängnißvolle
Sichtheilen, Auseinanderjließen, Durchgleiten zu lernen;
er führt auf Wege, die auf den Schladhtfeldern von 1870
mehr als einmal mit Pferden und Reitern bejät waren.
Den einzelnen Mann getroft anzuvennen, kann man
den Pierden mit Puppen Ichren. In eine geichlofjene
Linie bringt aber nur eine Art verzweifelten Sprunges.
Dean Lönnte über eine Hede primitiv aus Holz nad)
gemachter Schüßen ſpringen laſſen, die mit Gewehr—
ſchlägen verſehen wäre.
Die Anforderung, mit gerichteter Front in beſtimmtem
Tempo ein nennenswerthes Hinderniß jenfrecht anreitend
zu überwinden, kann naturgemäß unter den ohnehin nicht
häufigen Fällen längerer Frontalbewegungen im Kriege
nur verjchmwindend jelten vorfommen.
Es iſt begreiflich, daß im Frieden die hübjche und
ritterliche Uebung des Springens gerichtetev Fronten
über foire Hinderniffe die Hauptattraftion der Stavallerie:
befichtigungen bildet; ihr wahrer Werth kann aber
nicht höher geichäßt werden, als es im richtigen Verhältniß
zu den entiprechenden Forderungen des Krieges ſteht.
Der Einzelkampf fordert reiterlid) vom Manne
eine große Feitigteit des Siges; vom Pferde, daß es
raſch vorzumwerfen, anzubalten und herumzuwerfen jei;
Alles das mit einer Band geführt, unter heftigen,
jonftigen Bewegungen des Reiters. Das Einzelgefecht
ift zwar gewiß dem graziöjen Jeu de rose berwandt
und auch dem feinen und jchulgerechten „Tummeln” der
Pferde, wie es die Kavaliere der Franzöfiihen Ludwige
übten. Es muß aber von diefer läftigen Verwandtſchaft
befreit werden. Nicht die ſchulgerechte, ſondern die
fiherite Drehung; nicht die harmoniſchſte, jondern die
ihroffite Parade; nicht der ſchön angejeßte Galopp,
jondern die plöplich hervorgeltoßene, verzweifelte Karriere
retten das Yeben und tödten den Gegner,
Die üblihen Bogen und Kreiſe im Galopp, mit
denen der Nraber in der Wüſte fen Opfer umkreiſt,
find in unjerem Kriegs-Einzellampfe kaum möglich. Es
‚it gar kein Pla dazu im Handgemenge.
Ein großer Bogen bringt an einem Dußend neuer
Gegner mit Hieb und Stid) vorüber und der erite
Feind ift auch inzwijchen anderweitig engagirt. Außer—
dem haben Bogen im Galopp eine große techniſche
Schwierigkeit. Nie it ein Pferd ſchwerer zu halten
oder zu wenden, ala wenn es einmal in den Schwung
eines jolchen Bogens gelommen iſt. Nichts ruinirt auch
die Beine mehr als ein folher oft in der Stontre:
farriere verlaufender Kreis.
Statt des Bogens wird daher kurzes, vajches Vor-
piellen und aus Diefem Paraden und Wendungen auf
der Stelle anzuwenden fein.
1705
Im Einzelnen wird die Wendung auf der Hinter
band, als unficher und ſchwierig, weniger, dagegen die
Wendung auf der Vorderhand mehr anzuwenden jein,
d. h. das Herumftoßen der Hinterhand um die ftehenden
Borderbeine.
Wenig günftig muß es erfcheinen, wenn ein gewandter
Mann im Frieden Mittel, mit denen er um fein Leben
lümpjen wird, ald „falih“ bezeichnen hört, und er
in praftijchen, natürlichen und energiſchen Handlungen
durch die Magende Stimme des Schwabronäcefs
gehemmt wird.
Das Einzelgefecht ift zur Uebung für junge Pferde
ungeeignet. Auch bei jertigen Pferden bleibt es eine
der llebungen, die, was das Pferd betrifft, wicht beſſer
gehen, je mehr fie geübt werden. Der Mann aber muß
es lernen. Weiß er doch unter Umſtänden troß
der liegenden Acht, troß zierlichen Umkreiſens der
Puppen und vorfidytiger Uebung des Jeu de rose jo
gut wie nicht3 vom „Handgemenge“, dem „Einzelgefecht“
des Krieges. Dies läßt ſich annähernd baritellen,
wenn 50 Meiter in Drillid) gegen 50 in Röcken an—
reiten und fid) diefe 100 Mann dann nad) Herzenslust
berumbalgen. Ein Signal fann ja, dem Ernſtſall ent»
iprechend, die reinliche Scheidung wieder herbeiführen.
Alles zufammengenommen, erjcheinen die Ziele der
Pierdeausbildung: Mari, Aufllärungsdienft und
Schlachtenthätigleit, als jolche, die jedes eine bejondere
Erziehung, Belehrung und Gewöhnung vom Unjang der
Bearbeitung des jungen Pferdes ab erfordern.
Es erjcheint nicht günftig, die zwei erften enticheidenden
Lehrjahre des Pferdes ohne ſolche direlten Uebungen
bingehen zu laffen, indem man in dieſer Zeit, den Vor—
ſchriften entiprechend, auf die Ziele ſchulmäßiger Drefjur
jaſt allein hinarbeitet.
Aus dem Bericht des Eidgenöffiihen Militär:
Departements für das Jahr 1896.
Bor Kurzem erichien im Schweizeriichen Bundes—
blatt der Bericht des Eidgenöffiichen Militärdepartements
an die Bundesverfammlung über jeine Geſchäfisführung
im Sabre 1896. Wir geben in Nachſtehendem in
gewohnter Weile einen Auszug aus dieſem für bie
Kenntniß der Schweizerijchen Militärverhältniſſe ebenjo
wichtigen wie interefjanten Schriftjtüd.
Am 1. Januar 1896 ift die im Laufe des
Jahres 1895 ausgehobene Rekrutenmannſchaft des
Jahrgangs 1876 in das dienftpflihtige Alter getreten.
Am 31. Dezember 1896 traten in die Landwehr
über: die Hauptleute des Jahrgangs 1858, Die
Lieutenant von 1862, die Unteroffiziere und Soldaten
der Infanterie, Artillerie, de Genie, der Sanitätss
und PVerwaltungstruppen des Jahrgangs 1864, Die
Unteroffiziere und Soldaten der Stavallerie, weldye zehn
Dienftjahre zählten oder 1864 geboren find.
In den Landiturm jind übergetreten: die Haupt:
leute und Lieutenants von 1848, die Stabsoffiziere, die
das 48, Lebensjahr vollendet hatten, alle Unteroffiziere
und Soldaten des Jahrgangs 1852.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 61
1706
Aus dem Landſturm und jomit aus der Wehrpflicht
traten aus: Die Dffiziere des Jahrgangs 1841, die
Unteroffiziere und Soldaten des Jahrgangs 1846.
Der Kontrolbejtand ded Heeres am 1. Januar 1897 ift:
Köpfe
A. Auszug: Armeeſtab ... 49 ( 58)*)
Truppen der Staböquartiere. . . 508 ( 425)
1. Urmeelorpd . . 2... 2... 85 433 (34 565)
2. ae N Re 34662 (33874)
8. ER ER 34 425 (33 847)
4. Br at 30 975 (30 412)
Belagungstruppen des Gotthard 3604 ( 3 327)
Befaßungstruppenvon St. Maurice 1574 ( 1435)
Disponible Truppen... ..... 3592 (3411)
Bufammen 144 822 (141 354)
Der Beitand hat ſich aljo um 3468 Köpfe erhöht.
Es entfallen auf die Hauptwaffen: Infanterie:
105 542 Mann (102 107); Navallerie: 3972 Mann
(3758); Artillerie: 21 803 Mann (21 632).
B. Landwehr: 82555 Mann; davon 58528 Mann
Infanterie, 3261 Mann Kavallerie und 12511 Mann
Urtillerie.
©. Als landſturmpflichtige Mannjchaften werben
am 1. Januar d. Is. 268 554 Mann aufgeführt, von
denen 55 502 Mann zum bewaffneten und 213 052 Dann
zum unbewafineten Zandjturm eingetheilt find.
Der Bericht widmet dem Unterricht, und zwar ſowohl
dem PVorunterriht als aud den verjchiedenen
„Kurſen“ eingehende Beiprehung In Bezug auf
den Worunterricht, über den wir vor zwei Jahren
(vergl. Militär-Wochenblatt Nr. 40 vom 8. Mai 1895)
ausführlich berichteten, und der im jahre 1895 eine
jehr günftige Entwidelung erfahren hatte (vergl. Militär:
Wochenblatt Nr. 52 vom 10. Juni 1896) it im
Jahre 1896 das Gegentheil zu jagen. In den
3874 Primar-Sculgemeinden hat fi der Prozentjaß
der Gemeinden, die feine Turnpläße, feine Turngeräthe
und feine Turnlolale bejigen, um ein Geringes vermehrt.
Am ſchlimmſten jicht e8 im Kanton Teifin aus, wo
56,5 pCt. der Gemeinden nod) Feine Turnpläge haben ;
auch in den Slantonen Graubünden, Waadt, Nidwalden
und einigen anderen Hocgebirgöfantonen macht fich der
gleiche Mangel geltend. Man darf aber wohl annehmen,
daß die Bergbevölferung dieſer Gegenden der gymnaſtiſchen
Uebungen am Qurngeräth nicht jo bedarf wie Die
Bewohner des Unterlandes.
Der freiwillige militäriihe Vorunterricht, der
nad) dem vorjährigen Bericht in den Kantonen Bern,
Zürich, Luzern, Baſel und St. Gallen, verſuchsweiſe
auch in Graubünden (Davos) eingeführt war, wurde
in diefen Kantonen, mit Ausnahme des leßtgenannten,
fortgeführt und in einigen Gemeinden von Solothurn
und Bajelland neu eingeführt. Trotzdem hat ſich die
Baht der Schüler um etwa 30 pCt. die der Injtruivenden
um etwa 24 pCt. vermindert. Der Bericht des Militär:
departement3 macht hierfür in erjter Linie die Volls—
abitimmung vom 3. November 1895 verantwortlich,
durch welche die Abänderung der Militärartitel ber
9 Die differn in Klammern find die Beftände des Vorjahres.
2
1707
Eidgenöffiihen Bundesverfaſſung abgelehnt wurde, eine
Enticheidung, die unzweifelhaft einen ungünjtigen Einfluß
auf den militäriichen Geiſt innerhalb der Schmeiz
ausübte.
Bon den zahlreichen Uebungskurſen ſeien bier nur |
die Herbitmanöver mit gemiſchten Waffen des Näheren
erwähnt, denen der Bericht in gewohnter Weile aus:
führtiche Beiprehung und Beurtheilung widmet. Der
im Jahre 1893 begonnenen Neihenfolge gemäß hatte
im vorigen Jahre das 3. Armeeforps den Zuſammenzug
zu beitcehen; ed wurde damit der eriimalige Turnus
der Herbſtübungen im Armeelorpsverbande feit Gin:
führung der Neubewafinung und bes neuen Exerzir—
Neglements beendet. Die Leitung der Manöver befand
ſich in den Händen des NArmeelorpsfommandanten,
Oberſten Bleuler. Um 8. September begannen Die
Uebungen der nfanterieregimenter gegeneinander, am
9. und 10. September fanden Brigademanöver ftatt,
unter Zuziehung don Navallerie, Genie und Ambulanzen.
Am 11. und 12. September jowie am 14. und
15. September manövrirten die Divijionen gegeneinander,
am 16. September fand dad Manöver de vereinigten
Urmeelorp gegen marlixten Feind ſtatt und am 17.
ſchloſſen die Uebungen mit der üblichen Inſpeltion.
Das Armeelorps hatte nach dem Cinrüden aller
Abtheilungen eine Gefammtitärfe von 1102 Offizieren,
24 363 Unteroffizieren und Soldaten mit 4060 Pferden,
84 beipannten Geſchühen und den nöthigen Kriegs:
fuhrwerfen erreicht.
Die Hebungen wurden erfchwert durch; bie infolge
ber fortwährenden Näffe ungünſtigen Bodenverhältniffe;
ed wurde deshalb auch, um einer Ueberanſtrengung der
Truppen vorzubeugen, der Kriegszuſtand zwiſchen ben
einzelnen Uebungen unterbroden, jo daß die Truppen
zeitiger in die Quartiere rüdten und die Proviant-
kolonnen früher dort eintreffen konnten.
Für die Manöver, Brigade gegen Brigade, traten
bie Divilionsartillerie, die Genie-Halbbataillone und
die Divifionslazarethe bei ihren Divifionen ein; aus
den Sorpstruppen wurden jeder Diviſion noch das
Kavallerieregiment gleicher Nummer und ein Regiment
ber Korpsartillerie zugewieſen. Die Negimenter ber
Stavalleriebrigaden blieben aud noch für die erjten
Pivifiondmanöver auf beide Divifionen vertbeilt; Die
Negimenter der Korpsartillerie traten nad) Schluß der
Brigadeübungen bei den Divifionen ein und ftanden
vereinigt zur unmittelbaren Verfügung des Armeelorps-
fommandos.
Ten Manövern, Divifion gegen Divifion und des
Armeelorps gegen marlirten Feind, lag die Generalidee
zu Grunde: „Eine Nordarmee hat den Rhein über:
Ichritten und dringt auf Zürich vor, Eine bei Zürich
fi) fanımelnde Südarmee tritt der Nordarmee entgegen.“
Ueber die Durchführung der Manöver jelbit joricht |
fih der Bericht des Militärdepartements im Allgemeinen
fehr befriedigt aus.
Bor Allem wird „der qute Geift, der die Truppen
bejeelte, der allgemeine und anhaltende Eifer, der ſich
in allen Graden zu erfennen gab, das einträchtige
Bufanmenwirten aller Organe, dad Entgegentonmen
1897 — Militär-Wogenblatt — Mr. 61 1708
| der in Anspruch genommenen Behörden und Beamten,
die gute Aufnahme, welche die Truppen, von wenigen
| vereinzelten Ausnahmen abgejehen, bei der Bevöllerung
| gefunden Haben“, anerkannt. Die Ausdehnung der
Divifiondmandver von drei auf vier Tage hat fid} gut
| bewährt.
Ueber die einzelnen Waffengattungen jagt der Bericht,
| dal; das Auftreten der Jufanterie im Ganzen geeignet
iwar, der Mannſchaft und den Führen jowie der Aus
bildung Ehre zu machen. Disziplin, Ausdauer und
BVilligfeit der Truppe werden gelobt; die Eubaltern-
offiziere und Unteroffiziere hatten ihre Leute meiit in
der Hand; nur die Feuerleitung und Feuerdisziplin
zeigten noch Mängel.
Der Kavallerie wird ein hoher Grad von Leiſtungs—
fühigleit und eldtüchtigleit zugeiprohen. Wie im
vorjährigen Bericht ſchon erwähnt, macht fich bei dieſer
Waffe die gute Ausbildungsmethode geltend, jo daß fie
„allen Anſprüchen, die bier an die Kavallerie geitellt
werden können, gerecht wird". Diele Anerkennung kommt
auh bei Beiprehung der Wiederbolungsturie, melde
die 4. umd die 1. Stavalleriebrigade abbielten, zum
Ausdrud.
Das Verhalten der Artillerie wird nicht unbedingt
gelobt; dod; läge die Schuld mehr an den führern der
verbundenen Waflen als an der Truppe; die technilche
Ausbildung der Waffe ſei nach wie vor eine gute. Die
Thätigleit aller übrigen Abtheilungen findet Anerkennung.
Für den bewaffneten Zandjturm der Infanterie
fanden — zum zweiten Male — zweitägige Kadres—
turje unter der Mitwirkung des Inſtruktionsperſonals
bes betreftenden Diviſionskreiſes ſtatt. Im Allgemeinen
waren Disziplin umd guter Wille zu loben; der Zwech,
die Kadres zur Führung und Ausbildung von Landiturms
obtheiflungen zu befähigen, wurde noch nicht erfüllt.
Das Verhalten der Truppe war im Ganzen befriedigend,
doch gelang es auch in diefem Jahre nicht, die wünſchens—
werthen Erfolge binfichtlich der Ausbildung zu erveichen;
die Zörperliche Leijtungsfähigfeit war oft jo gering, daß
an eine Ausicheidung aus dem bewafineten Landſturm
gebadjt werden muß. Es waren zu Dielen Uebungen
eingerüdt: zum Sadreluns: 11320 Mann (1895:
10 251 Mann); zum Mannjcaftstus: 52 8988 Mann
(1895: 49533 Dann).
Die Feitungstruppen abfolvirten ihre verjchiebenen
Kurfe im St. Gotthard und St. Maurice; der Mangel
an geeigneten Unteroffiziertadres machte fich ſehr fühlbar,
jo daß es bei der Beſprechung dieſer Wiederholung:
kurſe in St. Maurice heift: „Die Hadres find ſchwach;
fie rüdten unvorbereitet em und hatten das Meiite von
dem früher Gelernten vergejien. Ihre Autorität über
ihre Untergeordnreten lieh zu wünſchen übrig* ꝛc. Auch
die überaus jchlechte Witterung und zeitiger Schneefall
| beeinträchtigten die Dienitbetreibung.
Unter der Rubrik „Kriegsbereitſchaft“ dürften auch
für Deutſche Verhältniſſe die Erfahrungen von Auterefle
jein, die der Bund mit der Aufſpeicherung großer
Weizenvorräthe gemacht hat. Die im Jahre 1896
lagernden Worräthe ftammten aus Südrußland und
‚ zwar von der Ernte 1893. Im vorigen Jahre follte
1709
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 61
1710
beitimmungsgemäß der Umtauſch diefer Vorräthe ftatt«
finden. Bereit? im Februar 1896 fanden deshalb
öffentliche Ausichreibungen jtatt, und zwar ebenjo
für den Umtaufc des alten gegen neuen Weizen wie
auch für den freihändigen Kauf neuen Weizens und den
Verlauf des alten am inzelunternehmer oder an
Konſortien. Aber troß diejes Spielraums gingen durchaus
feine anmehmbaren Offerten ein, jo daß im Herbſt
vorigen Jahres die Ausichreibung erneuert werden mußte.
Böhrend die Angebote von Einzelunternehmern abermals
wnannehmbar waren, gelang es ſchließlich, mit einem
Konfortium einen Vertrag über Umtauſch abzuichliehen,
und zwar gegen eine Gebühr von 1,25 Francs für 100 kg.
In Zulunft will man darauf Bedacht nehmen, daß nicht
der ganze Weizenvorrath auf einmal alle zwei oder
drei Jahre umgetaufcht wird, - jondern alljährlid nur
die Hälfte oder ein Drittel des Beſtandes. Die vers
ihiedenen Verfuche, inländijches Getreide (Weizen
iowohl wie Korn) anzufaufen, waren ohne jeden Erfolg.
As Mundvorrath jollen in diefem Jahr — 1897 -—
Verfuhe mit Malzzwiebad gemacht werden.
Hinfichtlih der perjönlichen Ausrüſtung Kriegs—
material) ıft zu erwähnen, daß fich die Fertigſtellung
der für die Offiziere beftimmten Selbjtladepijtolen ver—
zögert hat, ſo daß die abicdjliehenden Verſuche erft in
bieem Jahre ftattfinden können.
Die im Bericht für 1894 erwähnten Stallzelte
(vergl. Mılitär-Wochenblatt Nr. 40 vom 8. Mai 1895)
haben ſich auch in den legten Manövern bewährt.
Berbeijerungen in der Bewaffnung fanden
iniofern ftatt, ald unter dem 31. Juli 1896 eine
Irdonnanzveränderung des Infanteriegewehrs M/89 ala
Gewehr M. 89/96 angenommen wurde. Dieje Nenderung
bewirlt eine Berjtärlung des Verſchluſſes, Teichtere
Funktionirung defjelben und Vergrößerung der Anjchlag:
linge, Die Fabrilation wird erjt in diefem Jahre bes
ginnen und die Ausgabe dürfte faum vor 1899 ftatt-
finden. Bei der Artillerie wurden die Verſuche mit
Briſanzgeſchoſſen fortgefept.
Ueber die Landesbefeitigung hat der Bericht
diesmal nur ganz wenig zu jagen. An der in Budget
für 1896 vorgejehenen Erweiterung der Anlagen der
Jurfavertheidigung, an den Militär-Telegraphenlinien
om Gotthard und am den baulichen Heritellungen bei
St. Maurice wurde fortgearbeitet, doch konnte infolge
der jchlechten Witterung feine ber Arbeiten vollendet
werden. Das bid auf den inneren Ausbau und einige
Ergänzumgen vollendete Werl auf dem „Stödli* über
der Oberalpjtrafe wurde vom Militärdepartement über
nommen und dem Gotthardlommando übergeben. Für
die Unterbringung der Truppen am Gotthard wurden
eingehende Studien gemacht. Hierzu it zu bemerken,
daß ımter dem 1. Juni 1896 der Bundesrath eine
Botſchaft an die Bundesverſammlung richtete, welche für
die Erbauung von Kaſernen ıc. in Andermatt ſowie für
die Erwerbung des erforderlichen Terrains einen Kredit
von 1 725 000 Fraucs verlangte. Dieje Vorlage wurde
unter dem 26. März d. 38. von der Bundesverfammlung
berwilligt unter gleichzeitiger Erhöhung bes Kredits auf
2430 000 Francd (zwei Kaſernen, ein Verwaltungs: »
gebäude, drei Beamtenwohnungen und das hierfür ſowie
für Schieß- und Ererzirpläge und für das bejtehende
Baradenlager nöthige Terrain).
Bon Perionalveränderungen wird bemerkt, daß
der Waffenchef und Oberinftruttor der Kavallerie, Oberjt
Ville, jeine Entlaffung nahın. Die erfiere Funktion wurde
dem Oberſien Markwalder, die letztere dem Oberſten
Wildbolz übertragen. Der bisherige Artillericchef der
Gotthardbefeitigungen, Oberjt Aifolter, trat zurüd und
wurde dur Oberſt v. Tſcharner erſeht.
Kleine Mitlheilungen.
Dentichland. Bom Verein inaktiver Offiziere ber
Deutschen Armee und Marine geht uns nadjitehende
Notiz zu: Die vom „Verein inaktiver Offiziere der
Deutfchen Armee und Marine” ins Leben gerufene
Dffizier-Wittwen und Waifenfaffe ift nunmehr
vom Winifterium bes Innern und dem Kriegsminiſterium
genehmigt worden und triit daher am 1. Dftober d. 36.
in Araft, Es ift dies die erfte allgemeine Wohlfahrts-—
einrichtung, welde der „Verein inaftiver Offiziere” für
bas gefammte Deutſche Offizierforps errichtet hat; denn
es find alle aktiven Berufsoffiziere, Referves und Land⸗
wehroffiziere fowie alle inaftiven Offiziere zum Beitritt
zur Kaſſe berechtigt. Die Kaſſe wird daher wegen ihrer
auferordentlih günftigen Bedingungen einerjeits als
Ergänzung der ſtaatlichen Reliftenverforgung im Als
gemeinen Beachtung finden, andererfeitd werden alle
diejenigen, deren Wittwe eine ftaatlihe Penſion nicht
erhält, wie inaklive Offiziere, welche erft nad ihrem
Ausſcheiden heiratheten, durch diefe Kaſſe in Die Lage
verfeßt, für ihre Hinterbliebenen in ausreihendem Maße
mit geringen Mitteln zu forgen. Die Statuten find
vom Selretariat des „Vereins inaftiver Offiziere ber
Deutichen Armee und Marine”, Berlin W, Poisdamer⸗
ftraße Nr. 27a, zu erhalten.
England. Die größeren Uebungen zwiſchen
Dublin und Curragh (vergl. Militär Wochenblatt Wr. 42)
follen in der Zeit vom 16. bis 21. Auguft abaechalten
werden. Die Erlangung der Erlaubnik zum Betreten
ded in Frage kommenden Geländes — befanntlid ift
in England den mandvrirenden Truppen nicht erlaubt,
Privatgrundftüde au betreten — macht große Schwierige
fetten, (United Service Gazette Wr. 3358.)
— Die Empfindlichleit des Hauptweges nad) Indien
(Suezlanal) und die gewaltige Lange der beiden Nebens
wege (um das Kap der guten Hofinung und unter Bes
nugung ber Ganadian—Pacıficbahn quer durd den
Norden Amerikas) hat zu allerlei ‘Plänen einer Land»
verbindung des Mittelländijhen Meeres mit
Andien geführt. Wie die Army and Navy Gazette
Nr. 1947 ausführt, haben ſich alle bislang vorgelegten
Entwürfe theild der Koften und techniſchen Schwierige
feiten wegen, theild mit Nüdficht auf die leichte Lahm»
legung der vorgefchlagenen Linien durd etwaige Gegner
ald unausführbar erwiefen. Anders ſoll es jid mit einem
Entwurf verhalten, den ein Mr. Blad fürzlid in der
Society of Arts erläutert hat. Die zu bauende Bahn
würde, am Nordende des Suezkanals beginnend, quer
über die Sinai-Halbinſel bis zur Bucht von Afabah,
von dort nad Basra (nördlih vom Verſiſchen Bolt)
und dann zunächſt an deſſen Dftfüfte entlang weiter
nad) Rurrachee führen. Länge der Bahn 2400 Meilen
1711
(A 1,61 km); Bauzeit drei Jahre; Koften 15 Millionen
%fund, alfo über 300 Millionen Marl. Der Aus—
arbeiter des Entwurfes berechnet, daß eine folde Bahn,
deren technifche Schwierigfeiten verhältnigmäßig gering
fein würden, die Verbindung zwiſchen London und
Kurrachee um etwa adt Tage abkürzen werde. Mert-
würdig ift der Zufat, daß tie Bahn nur durch Englifche
Einflußgebiete (Arabıen? Perfien?) führen würde.
— Der Staatsfelretär für das Kriegsweſen, Lord
Lansdowne, hat ſich gelegentlich eines offiziellen Eſſens
dahin ausgefproden, daß nach feiner Ueberzeugung das
Brurische Heer niemals in Bezug auf fein Offizierlorps,
feine Ausrüftung und Bewaffnung, fowie eine
ftarfe und leicht zu mobilifirende Reſerve befier geftellt
geweien ſei als heute. Bon 10000 Weferviften, bie
zu Uebungen einberufen wurden (die Bejammtzahl bes
trägt 78 100), fielen nur 5 pGt. aus und die meilten
von Ddiefen hatten triftige Entſchuldigungsgründe: eine
are Antwort für Alle, die da behaupten, die Reſerve
beftehe nur auf dem WPapier. Dagegen feien alle
Miltärbehörden darin einig, daß das Fehlen eines
binlänglih großen Uebungsplatzes für die Truppen,
insbefondere für die Kavallerie und Artillerie, geradezu
einen Nothſtand darſtelle. Alderſhot fer für dieſe
Zwecke zu eng geworden und der Erwerb anſtoßender
Grundftüde ermeife ſich ald unthunlich, weil es fih um
Baupläge und daher um unerfhwinglihe reife handle.
Nach Bodenart, Klima und Seländegeftaltung gäbe es
im ganzen vereinigten NKönigreihe für miltärifche
Zwede feine aeeignetere Gegend als die Ealisbury«
Plain. Das Kriegsminiſterium habe vorgefchlagen, dort
gegen 40 000 Acres oder 60 Equare Miles (1 Equare
Mile = 640 Ucres — 2,59 qkm) durd Kauf zu ers
werben. Das militärfiskaliſche Terrain bei Alderfhot
umfafje nur 14 000 Acres oder genen 23 Square Miles,
(The Army and Navy Gazette Wr. 1947.)
— Am Hauſe der Gemeinen erklärte der Vertreter
der Regierung auf eine Anfrage, daß, abgefehen von ber
Barde, zur Zeit 14 Infanteriebataillone mehr im aus:
wärtigen Dienſt beidäftigt als daheim find und
daß eine Verminderung der Zahl der Erſteren nicht
thunlich erfcheine. Das in der Bildung beariffene
2. Bataillon Cameron Highlanders (vergl, Militär:
Wochenblatt Nr. 45) fei dabei nicht berüdlichtiat; es
fer erft zu einem Drittel errichtet, wie denn die vollige
Bildung eines neuen Bataillons drei Jahre erfordere.
Aus dieſer flarten Inanſpruchnahme des ftehenden
Heeres für den auswärtigen Dienft geht wieder hervor,
wie wenig fid) die Kandesvertheidigung des Mutterlandes
auf die regulären Iruppen zu ftügen vermag. Sie ruht
auf den Schultern der Miliz und der Bolunteers,
— (Ende Mai ift das Lager bei Broadbmwater
und Worthing von zwei Infanteriebrigaden, zwei
Eskadrons, zwei Feldbaiterien, einer Trainfompagnıie,
ſowie kleineren Abtheilungen Berpflegungs: und Sanitäts:
truppen bezogen worden. In der erſten Woche wurde
in Zügen, Hompagnen und Batarllonen geübt, die
zweite war dem Bataillonss und Brigabeererztren, bie
dritte und vierte (5. bis 18. Juni) der taktıfchen Aus—
bildung gemibmet. Für den 22. Juni — das Diamant:
Regierungsjubiläum der Königin — wurden die Truppen
zur Theılnahme an der großen Parade nad) Yondon ger
Schafft, fehrten no am felben Tage zurüd. Das Pager
wurde dann am 26. Juni aufgeloft.
(Army and Navy Gazette Wr. 1948.)
Gedrudt in der Hönigligen- Hojbucpdruderei von €. ©.
1897 — Militär: Wochenblatt — Ne. 61
1712
— Ein Nadtrag zum Seereshaushalt fordert
für 1897/98 200000 Pfund (1 Bfund = 20,43 Mt.)
für die Berftärtung der Südafrilaniſchen Beſatzunge—
truppen. Im Einzelnen werben mehr verlangt für:
Befoldung der Truppen 10000, Trantporte und Res
montirung 105000, Xebensmittel und Fourage 74 000,
Bekleidung 3000, fonftigen Kriegsbevarf 6000, Be
feftiaungtanlagen und ngenieurbienit 2000 Pfund.
Durch diefe Nachtragsforderung fteigt der Heereshaushalt
für 1897/98 auf 21362422 Pfund oder nad Abzug
von allerlei nicht direft dem Heere zu gute fommenden
Ausgaben, wie Penfionen, Prämien, Zulagen ꝛc., auf
18 340 500 Pfund. (Für 1894/95 beliefen fich diefe
Zahlen auf 21 004 390 und 17145 200 Pfund.)
(Army and Navy Gazette Nr. 1947.)
— Für folgende Truppengattungen find die Mindeſt⸗
maße neu feitgefegt: Yınieninfanterie 5 Fuß 3/, Zoll;
Sardeinfanterie ber einem Miter unter 20 Sahren
Fuß 7 Zoll; über 20 Jahre 5 Fuß 8 Zoll;
Artillerie 5 Fuß 6 Zoll. (Army and Navy Gazette
Ne. 1947.) Gleihfalld mit dem Maße der Truppen
befhäftigte fi eine Auskunft, Die der parlamentarıfde
Unterjtaatsfelretär des Krieges auf eine Anfrage gab:
es fer bei dem Bedarf der Garvdeinfanterie und ber
Artillerie an hochgewachſenen Leuten ſchwer, folde auch
für die Kavallerie zu gewinnen, Während der lehten
fünf Jahre fei das Maß der Kavallerierelruten fort
während heruntergegangen, das Mindeftmaß für die Houfes
—— (2 Leibgarde-Regimenter und 1 Regiment
—— Garde zu Pferde) fer auf 5 Fuß 11 Zoll feſt⸗
geſetzt.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 12.)
— Der Gefundheitszuftand des Indiſchen
Heeres giebt ſeit einigen a in immer jteigendem
Make zu erniten Bejorgniffen VBeranlafjung Nas
mentlih die geheimen anftedenden Krankheiten bringen
über 50 pCt. der Mannſchaften ın die Zazarethe, fo daß
nicht nur der Dienft darunter leidet, fondern fogar die
Befürdtung einer Verfeuhung der Englifhen Nativn
durch die ın das Mutterland heimiehrenden Leute aus:
gefproden wird. Bon dieſem Gedanken wie von dem
der Hebung der Sittlichkeit überhaupt ausgehend, hat
— mie wir aus Nr. 1949 der Arıny and Navy Gazette
erfehen — eine Anzahl hochſtehender Damen eine Eins
gabe an die Regierung gerichtet, die zu unverzüglichem
ernften Einfchreiten — An der Spitze ber
Unterzeichnerinnen fliehen die Prinzeß Chrifttan, die
Herzogin von Connaught und die Herzogin von Ted.
— Japan hat bei Varrow in England vier Tor:
pedobootzeritörer in Auftrag gegeben, die vers
tragsmäßin eine Schnelliafeit von 31 Knoten in der
Stunde entmwideln müfjen. Zwei davon, mit einer
Wafjerverdrängung von 360: und Maſchinen von
6000 HP., find bereits auf der Werft zu Poplar in
Anarıff genommen. Diefe Fahrzeuge find von dem—
felben Wufter wie die vier im vorigen Jahre von
Jarrow für die Mrgentiniihe Republil gebauten.
Nah dem für Ton Jahre feitgeftellten Japaniſchen
Schiffsbauplan follten im Ganzen elf folder Zorpeboboots
zerſtörer angefcafft werden, Außer den bei Yarrow
beftellten find auf der Thorngeroffifhen Werft zu
Chiswict bereit3 zwei meitere ım Bau.
(Army and Navy Gazette Nr. 1949.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kocfiraße 68-L
Hierzu eine Beilage von E. Mühlinghaus Pet. Joh. Sohn in Lennep
und der Ullgemeine Anzeiger Nr. 55.
Militär-Wodenblatt.
r Prag un — »,
Nitdenau b
— 2. — mehrmals
N 62.
ir das auf
Zweinndahtzigfter Jahrgang.
Erpebition: Berlin 5Wwı2, Rochkrahe 68.
—* —* erfheint * Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags N
* werben b he b — F monatlich ein⸗ bis zweimal —** de Bela bie
8 befonbere Beih
r Rart 50 Pf. — Mes ber einz
16) und Buchhandlungen —
Berlin, Mittwoch den 14. Inli.
Berlag ber Königl. Hofbuchhandlung
von @. a en
Berlin 4, Rohr, 6871,
von 5 6is 7 Ur
itär-Literaturs
- —— an Befimmbe Termine gebunden ift.
— Monnemenid nehmen
= rer: aud bie Die Tin eitungsipebitionen — an.
1897.
efte, beren
Aubaltı
BVerfonalsBeränderungen (Preußen, Bayemn). — Drbend-Berleifungen (Preußen, Bayern.)
Jonrnaliftifger Theil,
—— ünfoigiährigen en Dienftjubiläum bed Generals ber Kavallerie v.
Kara = 2 und — ehesten nu Generalä bes IV. Armeelorps am 16.
iſch, Chefs des Ulanenregimentd von Katzler
re 1897. — Reitenbe Artillerie bei — —
diviſionen. — Die Befeſtigung von Nanch. — Verleihung von Fahnen und Standarten an pe Truppentheile in Rußland.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: Lawn⸗Tennis⸗-Turnier in Homburg v. d. 9.
ber Lieutenants der Infanterie und Kavallerie. Leiftungen ber Geſellſchaft vom "Fothen "Kre für die
Ingenieurbiplome für Lu bes Genieforps, — Rußland: Referve-
Länge. Fahnenverleihungen.
berufung & der Mili Ueb
1897. Spnelritte von 85 Werft Can —
VPreſfſung von Lazarethſachen und Uniformfüden.
1897, — Italien: Beförberung
olonialtruppen. Eins
Uebungen der Mannſchaften der Dpoltichenie (Reichs:
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Evangelifhe Militär - em
21. Juni 1
Den
Schild, Div. Pfarrer der 8. Ob. FE Torgau, behufs
Uebertritt3 in ein Eivil-Pfarramt am 1. Jult db. 38.
ausgejchieden.
Keller, Div. Pfarrer ber 16. Div. in Trier, ſcheidet
behufs Uebertritts in ein Eivil-Bfarramt am 31. Juli
d. 38. aus.
Königlich Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc
A. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im altiven Heere
Den 5. Juli 1897.
Berg, Port. Fahnr. des 1. Train-Bats., zum Gel. Lt
in dieſem Bat.,
el iu Unteroff. bes 5. Feldart. Megts
aur, Unteroff. des 2. Chev. Regts — — Beide
in ihren Truppentheilen zu Port Fähnrichen, —
befördert.
Den 6. Juli 1897.
PBrennfteiner, Hauptm. des 17. Inf. Regtd. Orff,
zum Komp. Chef in diefem Regt. ernannt.
Den 8. Zuli 1897.
Götz, Hauptm. und Komp, Chef vom 21. Jnf. Regt.,
unter Beförderung zum Major, zum Bats. Kom—
manbeur im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferbinand,
[8. Duartal 1897.)
Seitz, Hauptm. vom 13. Inf. Regt. Kaiſer Franz
Joſeph von Defterreich, bisher Adjutant beim Bezirks:
fommando Qunzenhaufen, zum Komp. Chef im 21. Inf.
Regt., — ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 2. Juli 1897.
Degg, Sek. Lt. vom 2. Jäger » Bat., zu ben Mei.
Dffizieren dieſes Truppentheils verjept.
Den 6. Juli 1897.
Steinbrud, Hauptm. und Komp. Chef vom 17. Inf.
Megt. Orff, mit der gefeplichen Penfion und mit ber
Erlaubniß zum Tragen ber bisherigen Uniform mit
den für Berabfchiebete vorgejchriebenen Abzeichen der
Abſchied bemilligt.
1715
Den 8. Juli 1897. !
Gürletb, Major und Bats. Kommandeur vom 18. Anf. |
Negt. Prinz Ludwig Ferdinand, mit der geſetzlichen
Benfion und mit der Erlaubnig zum Tragen der
bisherigen Uniform mit den für VBerabichiedete vor:
geichriebenen Abzeichen der Abſchied bewilligt.
Keamir der Militär- Verwaltung.
j Den 4. Juli 1897,
Dr. Weigel, Stabsauditeur, auf Nachſuchen von der
Stelle des erſten Staatsanwalts beim Militär:
Bezirksgericht Würzburg enthoben und zur 6. nf.
Brig. verlegt.
Roth, Regts. Auditeur von der 6. Inf. Brig, zum
eriten Staatsanwalt beim Militär » Bezirlögericht
Würzburg ernannt,
Den 5. Juli 1897.
Kolbe, Stabsveterinär vom 1. lan. Regt. Kaiſer
Milhelm IL, König von Preußen, beim Gen.
Kommando 1. Armeelorps,
1897 — Militär- Wochenblatt — Wr. 62
1716
v. Wolf, Staböveterinär und technticher Worftand der
Militär = Lehrichmiede, -— Beide unter gleichzeitiger
Verleihung des Ranges der 1. Klaſſe der Subaltern:
beamten für ihre Perſon und mit der Befugniß die
Epauletten mit Frangen bezw. Achſelſtücke mit Geflecht,
jedoch ohne die bisherigen Rangabzeichen, zu tragen,
zu Korps-Stabsveterinären,
Schwarz, Veterinär 1. Kl. vom 5. Chev. Regt. Erz:
berzog Albredt von Defterreich, im 1. Ulan. Regt.
Kaiſer Wilhelm 11., König von Preußen, zum Stabs:
veterinär, — befördert.
Badmund, Beterinär 2. Kl. vom 1. Allan. Regt.
Kaiſer Wilhelm II, Köntg von Prenfen, zum 5. Chen.
Regt. Erzberzog Albrecht von Defterreich verjebt.
Den 7. Juli 1897.
Brüdner, Kaſerneninſp. von der Garn. Verwal.
Landau, zu jener in Freiſing,
Gratz, Lazarethinip. vom Garn. Lazareth Neu » Ulm,
zu jenem in München, — verjeßt.
Kleinhenne, Kaferneninip. der Garn. Vermalt. Neu:
burg, zum Garn. Verwalt. Inſp. daſelbſt befördert.
Ordens-Verleihungen.
Preufſen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubni zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiichen Infignien
zu ertbeilen, und zwar:
des Nittertreizes des Königlich Bayeriſchen
St. Georgs-Ordens:
dem Selondlieutenant Grafen Wolfgang d. Obern-
dorff vom Kür. Regt. von Driefen (Weitfäl.) Nr. 4;
des Ritterfreuges erfter Kaffe init Eichenlaub des Groß—
herzoglich Badiichen Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Oberftlieutenant v. Bülow, etatsmäß. Stabsoffizier
des Königin Augufta Garde-Ören. Negts. Nr. 4;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe mit Eichenlaub
dejlelben Ordens:
dem Hauptmann Frhrn. Raitz v. Frentz (Joſef) von
demſelben Negt.,
dem Stabsarzt Dr. Brugger, Bats. Arzt des Garde:
Schügen:Bats,,
dem Hauptmann z. D. Külp, Beztrlsoffizier beim
Bezirksfommande St. Johann;
des Mitterlveuzes zweiter Klaſſe dejielben Ordens:
dem Premierlieutenant v. Wrisberg,
dem Sekondlieutenant Grafen dv. der Schulenburg-
Wolfsburg (Albrecht),
dem Zahlmeiſter Wianke, — jämmtlih vom Königin
Augufta Garde-Gren. Negt. Nr. 4;
der Großherzoglich Badijchen filbernen Karl Friedrich:
Milttär:-Berdienft-:Medaille:
dem Feldwebel Liepmann,
dem Sergeanten Klaus,
‚ genannten Regt.;
Beide bon dem vor
des Ritterkreuzes erfter Klaſſe
des Großherzoglich Heſſiſchen Berdienft-Ordens Philipps
des Großmüthigen:
dem Hauptmann z. D. Seitz, Bezirksoffizier beim
Landw. Bezirk St. Wendel;
des Großherzoglich Heſſiſchen Allgemeinen Ehrenzeichens:
dem Sergeanten Bork vom Huſ. Regt. Raifer Nikolaus II.
von Rußland (1. Weitjäl.) Nr. 8;
des Ehren - Komthurlreuzes des Großherzoglich Didens
burgiihen Haus: und Verdienit : Ordens des Herzogs
Peter Friedrich Ludwig:
dem Dberjilieutenant dv. Ziegler u. Klipphauſen,
Kommandenr des Kür. Negts. von Driefen (MWeftfäl.)
Nr. 4;
des Kommandeurkrenzes eriter Klaſſe des Herzoglid)
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrichs des Löwen:
dem Öenerallientenaut z. D. Geride, zuleßt Kommandeur
der 10, Feldart. Brig.;
des Ritterkreuzes eriter Klaſſe defielben Ordens:
dem Major v. Kapler vom Auf. Negt. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunſchweig (Oftfriel.) Nr. 78, foms
mandirt als Adjutant beim Gen. Kommando des
X. Armeekorps,
dem Major Chorus, Stabsoffizier bein VBelleidungs-
amt des X. Armeekorps,
dem Oberitlientenant Blanquet,
dem Major Thomas, — Abtheil. Kommandeuren im
Feldart. Regt. von Scharnhorft (1. Hannop.) Nr. 10;
bes Ritterkreuzes zweiter Klaſſe defielben Ordens
dem Fenerwerlshauptmann Pila vom Stabe der 10. Feld⸗
art. Brig.;
1717
der jilbernen Medaille des Herzoglich Anhaltifchen
Haus: Ordens Albrechts des Bären:
dem Hoboijten, Unteroffizier Rümpler im Sailer
Alexander Garde-Ören. Regt. Mr. 1;
des Ehrentreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
Lippiichen Haus⸗Ordens:
dem Premierlieutenant v. Lenthe,
dem Zahlmeifter Hoffmeiſter, Beide vom Hui.
Regt. König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7;
der Fürſtlich Lippiſchen Militär-Verdienſt-Medaille:
dem Wachtmeiſter Molling von demſelben Regt;
der Fürſtlich Schaumburg ⸗Lippiſchen Militär-Berdienit-
Medaille:
dem Vizewachtmeiſter Ruwe von demſelben Regt.
Bahyern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold,
1897 — Militär-Wochenblatt — Ar. 62
1718
dem Major Schobacher, Bats. Kommandeur im
22. Inf. Regt.,
dem Hauptmann Auguſtin, Komp. Chef des 5. Inf.
Negts. Großherzog Ernſt Ludwig von Heflen,
dem Hauptmann Deml, Komp. Chef des 12. Inf.
Regts. Prinz Arnulf,
dem Hauptmann Mayer, Nomp. Chef des 2. Fußart.
Regts., — das Nitterfreuz zweiter Klaſſe des Militär-
Verdienſt Ordens zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtbayeriiher Orden ertheilt:
der dem Herzoglih Sadjen-Erneftinischen Haus-Orden
affiliirten goldenen Verdienjt-Medaille:
dem Mufilmeifter Lindemann des 2. Feldart, Negts.
Horn;
des Großlreuzes des Königlich Belgiichen Leopold:
Ordens und der Königlich Großbritanniſchen goldenen
Regierungs: Jubiläums: Medaille:
des Königreichs Bayern Verwejer, haben im Namen | dem Major Prinzen NRuppredt von Bayern
Seiner Majeität des Königs Sich Allergnädigit |
bewogen gefunden:
Königlicher Hoheit, Bat. Kommandeur im Inf. Leib:
Regt.
Journaliſtiſcher Theil.
Zum fünfzigjährigen Dieuſtjubiläum des Geuerals
der Kavallerie v. Häniſch, Chefs des Ulanenregiments
von Katzler (Schlefiihen) Nr. 2 und Kommaudiren—
deu Generals des IV. Armeclorps am 16. Juli 1897.
Auf ein halbes Kahrhundert militärischer Dienitzeit
zurüdzubliden iſt dem General der Kavallerie
v. Häniſch am 16. Juli d. Is. vergünnt.
Bon rajtlojer Thätigleit waren diefe langen Jahre
erfüllt, aber auch von jeltenen Erfolgen begleitet in
allen Zweigen des Dienftes, im Kriege wie im Frieden,
in der Front wie in der Adjutantur und im General:
habe, im Kriegsminiſterium wie als höherer Truppen:
führer, in welde Stellung auc immer des Königs
Kajeftät den Jubilar berufen hatte.
Zu Ratibor in Schlefien am 4. Januar 1829 ge
deren, trat Carl Hänticd am 16. Quli 1847 mit der
Ausſicht anf Beförderung in die 2. Estadron des
2. Wanenvegiment$ ein, wurde am 18. Dezember 1849
zum Sefondlientenant, am 10. Mai 1859 zum PBremier-
lieutenant ernannt und am 1. Juli 1860 in Das Poſenſche
Ulanenregiment Nr. 10 verjegt, in weldem Regiment
rt am 14. Februar 1868 zum Mittmeifter umd
Esladronchei bejördert wurde. Nur drei Jahre jtand
a an der Spige jeiner Esladron, ſchon am 3. April
1866 wurde Rittmeifter Häntid zum Wdjutanten der
10. Divifion ernannt, in welcher Stellung er an den
ruhmmreichen Eriolgen des V. Armeelorps im Feldzuge
gegen Oeſterreich in den Schlachten und Gefechten bei
Rachod, Stalig, Schweinihädel, Gradlig und König—
gräg thätigen Antheil nahm.
Ber Nahod war es, ald der Kommandeur der
1%. Infanteriedivifion, Generallieutenant v. Kirchbach,
dem Diviftonsadjutanten, Nittmeilter Häniſch, den Be—
fehl ertheilte, zum Generalmajor v. Wnuck zu reiten
und diejen zu erjuchen, die rechte Flanle der zum An:
griff auf das Plateau bei Wiſolow ſich formirenden
20. Infanteriebrigade zu deden. Auf dieſem Ritte
zum General v. Wnud hatte Rittmeiſter Häniſch nicht
nur den Weg, den die Kavalleriebrigade einzujchlagen
hatte, um auf das Plateau zu gelangen, jondern aud)
die feindliche Stellung mit ſchnellem Blick ertundet.
Auf feine Anregung und unter jemer Führung,
wie General v. Wnud in feinem Gefechtsbericht aus:
drücklich hervorhebt, gelang es imfolgedeſſen der
3. und 4. Esfadron Ulanenregiments Nr. 1, ungejehen
in die linke Flanle einer Oeſterreichiſchen Batterie und
der fie bededenden drei Esladrons Küraffiere zu kommen
und Die Batterie erfolgreih in dem Yugenblid zu
attadiren, als jie ſich zum Aufprotzen anſchickte.
Fünf Geſchütze fielen hierbei in die Hände der Ulanen.
Nach beendeten Feldzuge trat Rittmeiſter Häniſch
als Ndjutant zum Generallommando V. Armeelorps
über, wurde bald darauf am 30. Oltober 1866 als
Hauptmann in den Gemeralitab des V. Armeelorps
verjegt und am 29. Juni 1867 zum Major befördert.
Bis zum Jahre 1869 blieb Major Häniſch beim
V, Armeekorps im Stabe des Generals der Infanterie
v. Steinmeg. Am 4. Dezember 1869 wurde er in
den großen Generaljtab verjept und gleichzeitig zur
Dienftleiftung beim Kriegsminiſterium kommandirt, wo—
ſelbſt ihm Die Vorarbeiten für eine Mobilmachung
der Armee übertragen wurden. Mit wahrer Genug:
thuung konnte wenige Monate jpäter Major Häniich
auf den glatten und planmäßigen Berlauf der Mobil
mahung der Armee im Juli 1870 zurüdbliden.
1719
Den Feldzug 1870/71 machte er demnächſt im
Stabe des mobilen Kriegsminifterd mit und nahm an
den Schlachten von Gravelotte— St. Privat, Beaumont,
Sedan, der Belagerung von Paris, dem Ausfallgefecht
bei Malmaifon und der Schlaht vor dem Mont
Balerien theil.
Nah beendetem Feldzuge trat Major Häniſch in
feine Stellung im Kriegsminiſterlum zurüd. Dur
die Gnade Seiner Majejtät des Kaiſers und Königs
wurde er am Tage des Einzuges in Berlin am 16. Junt
1871 in den Mbdelftand erhoben.
Nachdem Major v. Häniih noch der Kommilfion
zur Beratung des Militär - Strafgejegbuces für
dad Deutiche Reich als Mitglied angehört hatte, wurbe
er am 1. Januar 1872 mit der Führung des 1. Groß-
berzoglich Heſſiſchen Dragonerregiments (Gardedragoner)
Nr. 23 unter Stellung & la suite deſſelben beauf-
tragt, am 18. Januar 1872 zum Oberjtlieutenant und
am 15. Auguſt defjelben Jahres zum Kommandeur des
Regiments ernannt. Während der Zeit ald Regiments-
fommandeur wurde Oberjtlieutenant v. Häniih als
Mitglied einer in Berlin zufammentretenden Kommilfion
von Kavallerieoffizieren berufen.
Der 14. März 1874 brachte dem Oberitlieutenant
v. Häniſch bereit3 wieder eine Veränderung in jeiner
Dienftitellung, indem er unter Verjegung in den General:
ftab zum Chef des Generalftabes de8 VIII. Urmee
forp3 ernannt wurde.
Faſt acht volle Jahre, darunter ſechs Jahre an der
Seite des Generald der Infanterie v. Goeben, wirkte
Oberjtlieutenant v. Häniſch in diefer Stellung, in
welcher er am 19. September 1874 zum Oberſt und
am 18. Januar 1881 (Patent 30. 3. 81. A) zum
Generalmajor befördert wurde.
Die Leitung einer größeren Anzahl von General
ſtabs⸗ und Kavallerie-Uebungsreijen, die Kommandos zu
dem Führer der im Bereich des V. Urmeelorps zus
jammengezogenen Savalleriedivifion, dem damaligen
Generalmajor Frhrn. dv. Los, und zu einer König:
lien Hoheit dem Generalfeldmarjhall Prinzen
Friedrich Karl von Preußen während der Dauer der
Kavallerie-Divifionsübungen 1881 fallen in diefe Jahre.
Am 24. Januar 1882 wurde Generalmajor
v. Häniih zum Kommandeur der 28. Stavallerie-
brigade ernannt, aber jdhon am 8. Mär; 1883 dem
Frontdienſt wieder entzogen und als Direktor des
Allgemeinen Kriegsdepartements in das Kriegsminiſterium
berufen, in diejer Stellung auch zum Bevollmächtigten
zum Bundesrath, zum Vertreter des Borfigenden des
Ausſchuſſes für das Landheer und die Feitungen, jowie
zum Mitgliede des Disziplinarhofes für die Reichs—
beamten und zum Mitgliede des Staatsrathes ernannt
und am 24. Dezember 1885 zum Generallieutenant
befördert.
Fünf arbeitsreiche Jahre hindurch ftand General
lieutenant v. Häniſch an der Spige des Allgemeinen
Kriegsdepartements im Kriegäminijterium, bi8 er am
19. Mai 1888 zum Kommandeur der Kavalleriedivifion
des XV. Armeelorps ernannt wurde.
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 62
1720
Von diejer Stellung berief ihn daß Vertrauen
Seiner Majeftät an bie Spige de IV. Armeelorps,
mit deſſen Führung Generallieutenant v. Häniſch am
22. März 1889 beauftragt und zu dejjen Kommandiren-
dem General er am 8. April defjelben Jahres ernannt
wurde. Die Ernennung zum General der Savallerie
erfolgte bald darauf am 27. Januar 1890.
Ameimal war & dem General der Kavallerie
v. Häniſch vergönnt, das ihm anvertraute Armeekorps
ganz oder zum Theil dem Allerhöchſten Kriegsherrn
beim Manöver vorzuführen, 1891 das ganze Korps
gegen das XI. Armeelorps und 1896 die 8. Divifion
mit der Königlich Sächſiſchen 3. Divifion Nr. 32 als
XVIII. Urmeetorps formirt neben dem XII. gegen das
V. und VI. Urmeeforps.
Am 1. Auguft 1895 ernannte des Königs Majejtät
den General der Kavallerie v. Häniſch zum Chef des
Ulanenregimentd von Klapler (Schlefiihen) Nr. 2, m
welchem der Jubilar einjt feine erjte Ausbildung ge:
nofjen und die Lanze zu führen gelernt, die heute jein
Wappen jhmüdt, und am 12. September 1896 verlieh
ihm der Allerhöchſte Kriegsherr den hohen Orden vom
Schwarzen Adler, deſſen Kette er am 18. Januar
dieſes Jahres erhielt.
Mit ftolzer Freude nimmt das IV. Armeelorps
theil an der Feier des fünfzigjährigen Dienftjubiläums,
das der General der Savallerie v. Häniſch am
16. Juli d. 38. begeht, und blidt in Dankbarkeit und
Verehrung auf jeinen Kommandirenden General, der
feinen Untergebenen in rajtlojer Pflichterfüllung ſtets
ein leuchtendes Vorbild geweſen ijt.
Reitende Artillerie bei Kavalleriediviſionen.
Nachdem ich vor etwa zwei Jahren die Ver—
wendung und Organijation der reitenden Wrtillerie ın
diefen Blättern einer Beſprechung unterzogen,*) iſt
Manderlei geihehen, das ein Zurüdtommen auf diejen
Gegenſtand rechtfertigen wird.
Ueber die Verwerthung im Rahmen der Armee
forps jcheint eine Uebereinftimmung der Anfichten in
der Richtung ſich herauszubilden, daß reitende Artillerie
bier in manden Fällen eine Annehmlichleit fein kann,
daß die Beweglichteit der jahrenden Artillerie, be
fonderd bei einem zueünftigen leichteren Geſchütz, fie
aber überflüffig madt. Aus finanziellen Gründen
wird die demnädjtige Organijation der vreitenden
Artillerie daher nur von der Verwendung bei Kavallerie:
divifionen ausgehen können.
Wie jhon früher angedeutet, ift im legten Menſchen⸗
alter die Eigenart der reitenden Artillerie in der Waffe
ſelbſt nicht genügend gepflegt worden. Auch die
Kavallerie jtellte feine hohen Anforderungen, weil fie
nad) dem legten Kriege zu ſehr mit fich jelbit be
ſchäftigt war, um die ererzirmäßige Beherrſchung der
*) Militär-Wocenblatt Nr. 48/1895: Reitende Artillerie,
was fie iſt und was fie fein follte.
1721
1897 — Nilitär-Wogenblatt — Nr. 62
1722
Maſſen wieder zu lemen, und hierbei ihr die Artillerie
vielfach hinderlich war.
Nahdem aber dies Stadium überwunden, die
Kavalleriedivifionen zu den Manövern herangezogen
und in Verbindung mit anderen verwendet wurden,
trat der Werth der reitenden Artillerie für Aufllärung
wie Gefecht Harer hervor. Die offizielle Anerkennung
hierfür enthält das Savallerie- Ererzirreglement von
1895. Dafjelbe entnimmt die Beſtimmungen über bie
Artilerieverwendung fait wörtlid) dem Reglement biejer
Waffe von 1892, nur mit dem wichtigen Unterſchiede,
daß auch für die Schladht die reitenden Batterien dem
Kavallerieführer verbleiben. Erſt damit ift diejem über
den Waffenführer hinaus die gebührende Stellung als
höherer ZTruppenführer zuerkannt. — Das Eprerzir-
reglement für die Feldartillerie ijt entiprechend geändert.
Uber noch eine, wenig beachtete und doch wejentliche
Aenderung bringt das Kavalleriereglement. — Während
daß Artilleriereglement beim Savalleriefampf die Feuer⸗
ftellung „beträchtlich“ jeitwärt8 der vorgehenden
Kavallerie vorjchreibt, ift im Kavalleriereglement das
Bort „beträchtlich“ geſtrichen, auch damit das engere
Zufammenwirten der Waffen — räumlich, wie befehls-
gemäß — ausgedrüdt. Der weitere Schritt, auch die
Artillerie vor dem erſten Treffen zu verwenden, wird
bei ferneren Uebungen mit richtig ausgebildeten reitenden
Batterien feine unüberwindlichen Schwierigteiten mehr
bieten.
Auf das Zufammenwirten beider Waffen in ben
Flanlen der Schladhtftellungen ift gelegentlich der Kaiſer—
manöver 1895 ausdrüdlic hingewieſen.
Ueber die Thätigfeit der Kavalleriedivifionen während
der vorjährigen Saifermanöver bringt das Militär-
Wochenblatt (Nm. 110 und 112/1896) eine Be-
ſprechung, anſcheinend von einem höheren Savallerie-
offizier, der die Dinge überjehen fonnte, aus der ich
folgende dharakteriftiiche Stellen anführe: „Auch bei
den Friedensübungen eröffnet dieſe Aufgabe den Kavallerie
divifionen im Zuſammenwirken mit den beigegebenen
reitenden Batterien eine vieljeitige und wichtige Thätig«
teit. Der Erfolg diejer Thätigleit ift weſentlich ab»
bängig jowohl von der Vorbildung der vreitenden
Artillerie für eine derartige Verwendung, als aud)
davon, daß die Handhabung der Taktik der verbundenen
beiden Waffen von dem Kavallerieführer erprobt und
gelernt wurde. — Selbſt wenn die Kavallerie der
Artillerie nur das entſcheidende Wort zu jprechen über-
laßt und in die paſſive Rolle der Bedeckung der
Artillerie zurüdiält, hat fie mehr genußt, als wenn fie
ald eine Art Schlachtreſerve durch die Hand der oberen
Führung gefefjelt wird.“ Und ferner: „Bei einer
der größeren Uebungen, welche die Franzöſiſche Kavallerie
im vorigen Jahre abhielt, hat der befichtigende General
auf die Bedeutung der Demonftrationen eines, wie er
jagt, unfaßbaren Savallerielorps gegen zum Gefecht
beranmarjchirende ober zu demielben ſich entwidelnde
Infanterie, ganz bejonders hingewiejen. Auch er ſpricht
der Artillerie dabei die Hauptaufgabe zu.“
Wir jehen hieraus, welch Wandel in den An—
ihauungen fid) in den legten Jahren vollzogen, weld)
hohe Aufgaben die Savallerieführer der reitenden
Artillerie ſtellen. Sade von uns Artilleriften iſt es
nun, durch Organifation und Ausbildung ein Inſtru—
ment zu jchaffen, das jenen Unforderungen zu ent:
iprechen vermag.
Artilleriftiiche Anfichten find über diejen Gegenftand
in dieſen Blättern zweimal zum Ausbrud gebradt.
Ein Artifel in Nr. 61/1895, Entgegnung auf meine
eingangs erwähnte Beſprechung, iſt beſonders deshalb
werthvoll, weil fie die vielfach verbreitete, ich möchte
jagen Durdichnittsmeinung in der Waffe jelbit zum
Ausdrud bringt, die darin gipfelt: keine bejondere
Organijation, feine bejondere Ausbildung für Die
reitende Wrtillerie und, abgeiehen von etwas mehr
Galoppiven, auch feine befondere Leiftung. Die Forderung
des Meglements nad) „höchſter Feuergewandtheit“
zweifelt Verfaſſer zwar nicht an (!!), meint aber, jie
jei im Abſchnitt über veitende Artillerie nur deshalb
beſonders hHervorgehoben, weil fie für die fahrende
Artillerie felbftverftändlich jei. — Die Berfafjer des
Neglements werden über diefe Auslegung etwas ver-
blüfft ſein.
Ein Artikel in Nr. 89/1895 bringt „Gedanken
über Verwendung der Kavallerie und reitenden Artillerie
in der Schlacht”, die einen anderen Geift athmen.
Verfaſſer ipricht unverkennbar aus Erfahrung als
Führer von reitender Urtillerie bei Kavallerie. Nur
von Jemand, der jolchen Uebungen und zwar möglichit
oft beigewohnt hat, wird man billigerweije ein ſach—
liches Urtheil über Organifation und Verwendung der
reitenden Artillerie beanjpruchen dürfen.
Organijation.
Stärke Wir theilen jept einer Kavalleriedivifion
12 Geſchütze zu, id habe einer Zutheilung von 16 Ges
ihügen das Wort geredet; Verfaſſer des vorerwähnten
Artikels in Nr. 61/1895 findet die erftere Zahl richtiger,
ohne bejondere Gründe dafür beizubringen.
Ih führe für meine Anficht folgende an:
1. Napoleon 1, rechnete auf 1000 Mann Infanterie
vier Geſchütze und führt in feinen Schriften näher aus,
daß Kavallerie im Verhältniß ftärterer Artillerie be-
dürfe. Unſere Stavalleriedivifionen find rund 3500 Mann
itarl. Bier Geſchütze pro Tauſend gerechnet, würde
für fie 14 Geſchütze ergeben. Died wäre jomit
zu wenig. 16 Geſchütze wäre alſo wohl das Mindejte,
was der Napoleoniichen Anficht entſpräche.
2. Monhaupt in feinen Abhandlungen über die
Führung größerer Kavallerieverbände, die, vor 60 Jahren
verfaßt, ſich leſen, als wären fie heute geichrieben,
fordert für das Siavallerielorps zu 7000 Pferden ein
reitende8 Artillerieregiment zu 4 Batterien zu je 8 =
32 Geihügen. Das macht für die halb jo ftarfe
Kavalleriedivifion 16 Geſchütze.
3. Kaehler zieht aus den Stavallerielimpfen des
Nordamerikaniichen Feldzuged den Schluß: „Schwache
Artillerie ift eme Laft für die Kavallerie; denn die
paar Geſchütze werben felten gerade da jein, wo jie
gebraucht werben, und darum oft überflüjlig, wo fie
gerade find. Nur ſtarle Artillerie iſt wirflih von
1723
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 62
1724
Nupen. Drei Batterien, jo daß erforderlichenfalls jede | ladegejhügen, veicht für die Aufgaben der reitenden
Brigade eine Batterie erhalten kann, iſt das Mindefte.“
Das find 18 Geſchütze für die Divifion.
4. Die unmittelbar nad) den Eindrüden des lehten
Krieges gejchriebenen Studien Scherjis und Verdys
fordern für die Kavalleriedivifion 18 Geichüße.
5. Am Morgen des 16. August 1870, dem Tage,
von Dem Die heutigen Anjichten über Slavallerie-
verwendung im Wejentlichen ihren Ausgang genommen,
führte Oberjtlientenant v. Caprivi der 5. Kavallerie:
divifion noch zwei veitende Batterten hinzu, um ihr
für ihre Mufgaben die genügende Stärke zu geben.
Das ergiebt für die neun Regimenter ſtarke Divijion
24 Gejhüge, für ſechs Nägimenter 16 Geſchütze.
6. Aus dem großen Hauptquartier d. d. Reims,
6. September 1870 erhalten die Oberlommandos der
Dritten und Maas:Armee die Weilung: „Auch fortan
die Navalleriedivifionen weit vorzupoufjiren und durd)
disponible reitende Artillerie zu verjtärten.“
Die Nufgaben des Krieges, für die Aufllärung
wie für die Schlacht, jcheinen danach doch ausgeiprodyen
eine ſtärkere Zutheilung von Artillerie an die Kavallerie
zu fordern, als jet üblich.
Nachdem die Kavallerie die reine Evolutionsperiode
hinter ſich hat, beichäftigt fie ſich lebhaft mit ihren
taktijchen Aufgaben. Sie will nidyt mehr tbatenlos
auf den Flügeln der Schlachtlinie halten, ſondern
während der Zeit, wo jie bier fein muß, ihre Kraft
höher verwerthen, indem fie ihre Mrtillerie in
Stellungen vorträgt, von denen aus dieſe in wirkungs—
volljter Richtung ihre Feuerkraft einfegen fan. Dieſe
Tätigkeit wird die Kavallerie in jeder Schlacht aus
üben können, wie oft fie zur Attade fommt, iſt un—
beredyenbar. Es ijt interefjant, hierüber in dem neu:
erichienenen Wert des Generals v. Schlichting das Ntapitel:
„Der Platz der Stavalleriedivifionen in der Schlacht“
nachzulejen.
Ic glaube, daß die Zeit micht fern ijt, wo auß
der Kavallerie heraus die Stimmen nad ſtärkerer
Artillerie jid) vernehmbar machen werden. Eine Ver:
ſtärlung liegt aber nicht nur im der Erhöhung der
Zahl, jondern aud in deren Gliederung. .
Die Batterie Das in
rüftung hat dazu geführt, die veitenden Batterien den
fahrenden völlig gleich zu machen. Das läßt ich nicht
mehr aufrecht erhalten, wenn die reitenden Batterien |
lediglih für das Zuſammenwirken mit Kavallerie be
jtimmt werden. Wie ic jchon früher ausgeführt, iſt
die Batterie zu ſechs Geichügen und der jepigen Anzahl
Fahrzeuge zu groß und unhandlich. In den Eritijchen
Nugenbliden, in denen der Eskadronchef jeine höchitens
60 Schritt breite Truppe nur noch mit einem Wink
zu dirigiren braucht, joll der Batteriechef in feine
100 Schritt breite Truppe die Kommandos zum Ab—
progen, Geſchoßart, Entfernung, Ziel mit unbedingter
einer großen Armee |
nothwendige Streben nad) Gleihmäßigfeit in der Aus: |
Artillerie völlig aus. — Für den weiteren inneren
Aufbau Lommen auc andere Verhältniffe als bei der
fahrenden Batterie zur Geltung. — Für Aufllärungs-
dienjt und Navalleriegeiecht it dev Munitionsverbraud)
in der Regel ein plöglicher, aber vorübergehender.
Die regelmäßigen Aufgaben der reitenden Artillerie er—
fordern deshalb feine großen erjten Staffeln, und es ge
nügen hierfür zwei Munitionstwagen. Ein großer Apparat
hinter der Geſchützlinie iſt für das Kaballeriegefecht
unnöthig und gefährlid. Werfen ſich feindlicdye Esla—
drons von rückwärts in die Batterie, was nad) Kriegs-
wie Friedenserfahrungen häufig der Fall jein wird, jo
muß der Nücden schnell frei gemacht werden können.
Das „Im-Feuer-Kehrt-machen“ iſt hier feine Exerzir—
plapjpielerei, jondern entipricht den Bedürfniſſen des
Kavalleriegefechts. Die reitende Batterie wird deshalb
als Negel aus den Progen feuern und die erjten
Staffeln nicht unmittelbar hinter fich haben. Das Ein-
beitstaliber bietet jür die veitende Artillerie den großen
Vortheil, daß nun jede im der Nähe befindliche
fahrende Batterie oder Munitionskolonne mit Munition
aushelfen lann. Länger dauernde Feuerthätigleit in
der Schlacht führt die reitende Artillerie in die Nähe
anderer Truppen, auf deren Munition fie zurüdgreifen
fann. Bezüglich der Gefammtzahl der für eine reitende
Batterie erforderlicdien Munitionswagen befindet man ſich
mit Einführung des Einheitsgeſchützes gegenüber den
Verhältniſſen des lepten Feldzuges in günjtigerer Lage.
Ohne auf Einzelheiten einzugeben, möchte ich die
Zuſammenſetzung der reitenden Batterie aus 4 Geſchützen,
6 Munitionsiwagen, großer Bagage als die zweck—
mäßigite bezeichnen.
Für die Gefechtsgliederung der Batterie bleibt zu
beachten, daß der Navallerieführer möglichſt einfache
Verhältniſſe hinter der Front haben muß, wenn ev nicht
lünſtlich zaghaft gemacht werden joll. Nach den jegigen
Beitimmungen befinden ſich hinter den kämpfenden
Truppen vier zu dedende Öruppen:
1. die eriten Staffeln der Batterien mit den Protzen,
2. Handpferde ıc. — Heine Bagage der Kavallerie,
3. die zweiten Staffeln der Batterien,
4. die große Bagage der Divifion.
Als Regel wird jich das Zujammenziehen in zwei
Gruppen empfehlen, nämlich die erjten Staffeln der
Batterien mit den Handpferden zu vereinigen und Die
zweiten Staffeln an die Tete der großen Bagage zu
verweilen. — Erfordert oder gejtattet es Die Lage,
tünnen nach Anordnung des Divijionsführers die eriten
Staffeln zu ihren Batterien treten umd Die zweiten
Staffeln näher herangezogen werden.
Auf diefe Art hat der Diviftonsführer beim Kriegs:
maric), beim Uebergang in die höhere Gejechtsbereits
ihaft, jowie beim Eintritt ins Gefecht, außer feinen
Schwadronen, nur jeine Keinen Batterien, für welche
Flanke und Rüden nicht empfindlichere Begriffe jind,
Sicherheit hineinbringen; denn zur Norreltur von Miß- | wie für eine Eskadron. Das wird den Führer ficherer
verſtändniſſen ijt feine Zeit. — Das ijt unmöglich. Die
Batterie muß verkleinert werden. Die Feuerkraft einer
Batterie zu vier Gejchügen, befonders von vier Schnell: |
und entichlußfreier machen.
Das Regiment. Da nad) den vorangegangenen
Ausführungen 12 Geſchütze für eine Navalleriedivijion zu
1735 B
wenig find, vier Batterien eine in drei Kriegen bewährte
Feuergruppe der Artillerie bilden, ergiebt ſich als der
höhere Verband das Regiment zu 4 Batterien zu je 4 —
16 Geichüßen.
Id) nenne dieſe Gruppe Regiment, nicht Abtheilung,
nicht aus Liebhaberei, ſondern aus Rückſicht auf die
Kriegsverwendung und FFriedensausbildung.
Bei einer Neihe von Kavallerieübungen habe ich
in verfchiedenartiger Auslegung der Beſtimmungen des
Ererzirreglementd die NAbtheilungstommandenre ver—
ihieden verfahren jehen.
Die Einen blieben dauernd beim Diviftonsführer,
waren nur vorübergehend bei ihrer Truppe, um die
jelbe in der Feuerſtellung zu placiven und die Ziele
zu bezeihnen x. Die Anderen blieben nur beim
Marih beim Divifionsftabe, hielten fich, ſobald der
Grad der Gefechtöbereitichaft höher wurde, mehr zu
ihrer Truppe, die Befehle des Divifionsführers durch
DOrdonnanzoffiziere erwartend. Ich habe ausnahmslos
das erftere Verfahren zweckmäßiger gefunden. Der
Verlauf aller Bewegungen und das Gefecht bei der
Kavallerie ift jo ſchnell, daß für die Verwendung der
Artillerie im Sinne des Divifionsführers diejenige
Art des Befehlsverkehrs gewählt werden muß, die
am ſchnellſten und ficherjten wirkt, d. h. verjönlicher
Verkehr, ſolange es geht. Der Artillerielommandeur
wird aljo viel von feiner Truppe fern fein. Es it
nicht zu vermeiden, daß während feiner Abweſenheit
Verhältniſſe eintreten, die jelbjtändiges Handeln er-
fordern. Bis jett hat dann der ältefte Batteriechef
dad Kommando. Die Batteriechefs lönnen ſich aber
nicht eng an ihre Batterien binden, jo entjtcht dann
beim Vorführen zum Gefecht ein Führermanfo, das
oft verhängnißvoll werden kann, ſtets das Auftreten in
der Feuerſtellung beeinträchtigt. Wie bei der Kavallerie
der Renimentöfommandenr ſich von der Truppe los:
löfen muß und der Etatämäßige das Negiment nach—
führt, muß auch bei der Artillerie, wern Regiments:
tommandeur und Batteriechefs vorgeritten jind, die
Führumg des Regiments in ficherer Hand ruhen, nicht
auf den gerade ältejten Lieutenant übergehen. Nach dem
Einnehmen der Fenerjiellung wird der Regiments—
fommandeur häufig fich wieder zum Divifionsführer
begeben müſſen, um in den mum fich überftürgenden
Ereignifien das Ganze im Auge zu behalten und richtig
eingreifen zu können. Da muß der Etatsmäßige das
Feuer in der Stellung leiten. Bei beiden ®affen er:
giebt ſich eben aus der Nothwendigfeit heraus, ab-
weihend von der Anfanterieführung, das Vorhanden-
ſein des etatsmäßigen Stabsoffizierd. — Der Begriff
der Abtheilung, bei der zwiſchen Kommandeur und
Batteriechef kein Befehlsglied vorhanden, trifft alſo
nicht zu, ed ergiebt ſich der Begriff des Regiments.
Gleich wichtig, ja umerlählich, ift der Regiments-
verband für die friedensausbildung. Nach Beſtimmung
und Tradition rubt beim Regiment in unferer Armee
die Detailausbildung. Bei der jegigen Organiſation ift
die reitende Abtheilung ein Heiner Bruchtheil des Negt-
ments. Im Felde hat der Rehimentskommandeur nie
mals feine reitende Abtheilung unter jeinem Kommando.
BN — Militär-Wodenblatt — Rr. 62
1726
Entiprechend der größeren Zahl fahrender PBatterien
werden viele Regimentsfommandeure, die Negimenter
mit reitender Artillerie erhalten, ſelbſt nie reitende
Artilleriften geweſen fein, der Eigenart dieſes Theils
ihres Regiments alfo mehr oder minder fremd gegen:
überjtehen. — Das Urtbeil über dieje Eigenart muß
ſich mit Nothwendigkeit verflachen. Mit dem Abtheilungs-
fommandeur hört der reitende Artillerift auf. Ein
jolher muß alfo rechtzeitig daran denken, ſich feiner
Spezialität zu entäußern und ſich den für das weitere
Avancement erforderlichen „allgemeinen Standpunkt“
zu fichern.
Dem Regimentäfommandeur treten die bejonderen
Bedürfniffe der einen Abtheilung jeine® Regiments oft
unbequem entgegen; ev möchte Licht und Schatten
gleihmäßig vertheilen, und doch jind die berechtigten
Unfprüce der reitenden Batterien oft nur auf Koſten
der fahrenden zu befriedigen. Gegenüber den Regi-
mentern ohne veitende Artillerie führt das thatfächlich
zu Ungerechtigleiten. Man jtelle ſich vor, daß Regi-
mentslommandeure ähnliche Anfichten hegen, wie fie in
dem Aufſatz in Nr. 61/1895 vertreten werden, alſo voll
befriedigt find, wenn ihre reitende Mbtheilung denjelben
Standpunkt erreicht wie die fahrenden. Man vergefle
nicht, daß Scharnhorjt, dem doc wohl Niemand Be
fangenheit in unberechtigten Liebhabereien vorwerfen
wird, die Zufammenfaflung der reitenden Artillerie in
eine bejondere Organiſation für nothwendig hielt und
fie durchſeßte. Man leſe nad, was er hierüber ge
ichrieben. — Eine reitende Artillerie, die nicht auch
eine Efliteartillerie it — nicht in Neußerlichleiten,
jondern im beften Sinne des Wortes —, iſt das Geld
nicht werth, was jie foftet. Bei der jepigen Organi-
fation ift die Erziehung einer jolden troß beiten
Willens an einzelnen Stellen nicht gelichert.
Zum Schluß möchte ich noch bemerfen, daß die
Friedensformation von reitenden Negimentern aud) dann
unerläßlich ift, wenn den Wavalleriedivifionen nur drei
Batterien zu je vier Geſchützen nad der Ordre de Bataille
beigegeben werden follten; nur dann ijt die Ausbildung
für den Kriegszweck gewährleiſtet. — Die übrigbleiben:
den vierten Batterien würden den Armeekorvs, welche
die reitenden Negimenter mobil machen, belafjen werden
lönnen und dieſen für bejondere Aufgaben ganz er:
wünjcht jein. Sie würden dann zur Verftärtung der
Kavalleriedivifionen ad hoc, jowie als Erjaß für etwa
im Gefecht verlorengegangene verfügbar fein. Auf
Verlufte müſſen wir uns bei ausgiebiger Verwendung
im Navalleriefampf gefaßt machen — ohne Einjaß fein
Gewinn. Verlorene Gejchüge find feine verlorenen
Fahnen.
Höhere Verbände. Ueber das Regiment hinaus
höhere Verbände an reitender Artillerie zu bilden, halte
id) weder für erforderlich nod; erwünscht, Im Regi—
ment iſt Detailausbildung in der Eigenart der Waffe
gefihert, was darüber hinaus ift, iſt gemeinſam
Artilleriſtiſches und Generaläthätigleit. Die reitenden
Negimenter würden den betreffenden Feldartillerie—
Brigaden zu unterftellen jein. Schluß folgt.)
1727
Die Befeftigung von Nancy.
Die Frage der Befeftigung von Nancy ift in jüngiter
Zeit wiederum in den Vordergrund getreten und diesmal
von politischen Zeitungen zur Sprade gebracht worden
in der ficheren Vorausficht, daß man fie militärijcherjeits
fofort aufnehmen würde, weil in Frankreich die vox
populi in allen Staatsangelegenheiten einfchließlich
derjenigen der Landeövertheidigung einen größeren
Einfluß ald anderswo hat und ihr ungerädht das Gehör
nicht verfagt werden darf,
Als. ein eriter Erfolg diefer neueften Ausgrabung
der Nancher Befejtigungsfrage ift es ſchon anzufehen,
daß in den legten Tagen der Kriegsminiſter fich mit
einigen Mitgliedern des Oberkriegsrathes nad) Nancy
begeben hat, um an Ort und Stelle zum wer weiß wie
vielten Male neue Erwägungen anzuftellen, die ſich aber
vorausfichtlih in recht alten und dazu ausgefahrenen
Geleiſen bewegen dürften.
Aber dieſe Befeſtigungsfrage ift num auch aus den
politischen Zeitungen in die militäriichen Fachblätter über-
gegangen, zumal fie zur Beiprehung von Befeftigungen
im Allgemeinen Veranlaſſung gegeben haben, welche
gegenwärtig im Franzöſiſchen Heere eifrig gepflogen wird.
Auch L'Avenir militaire kann fich diefer von Neuem
angeichnittenen Frage nicht entziehen und widmet ihr
in Nr. 2215 vom 15. Juni einen eingehenden Artikel,
welcher dem Nacdhfolgenden als Grundlage dient.
Bei den Franzoſen jpielt die Frage: Dffenfive und
Dejenfive immer noch den Hauptftreitpunkt, und ein
großer Theil von ihnen will nun endlid einmal von
der Defenfive nichts mehr wiſſen, nachdem die Organi-
jation des Heeres mit jo unendlichen Opfern in tadel—
lofer Weije zur Ausführung gebracht worden if. Auch
im L’Avenir lejen wir dieje Anficht zwiſchen den Zeilen,
wo es heißt: „Wer von beftändiger oder proviſoriſcher
Befeitigung ſpricht, jpricht von Defenfive und übergiebt
fi) demgemäß der Kritik der Verfechter der Dffenfive,
welche heute in allen Europätihen Armeen am zahl:
reichjten find, weil man in der That nur mit der
DOffenfive wirkliche Erfolge erringen kann.”
Man muß bedenfen, daß die Defenfive und mithin
auch die Befeſtigung gewiſſen Verhältniſſen entipricht,
wie die Abhängigkeit der Rolle des Franzöſiſchen Heeres
von der Negierungspolitil, welche ſich grundſätzlich negen
jeden Angriff ausgeſprochen hat und aljo auch gegen
jede anfängliche Dffenfive, wodurd fie ſich aljo zur
Defenfive verurtheilt hat, was die Befeftigung der
Franzöſiſchen Grenzen zur unausbleiblichen Folge hatte.
Wenn man die Verhältnifje von rein militäriichem
Standpunkte betrachtet, jo bietet die Befeſtigung bon
Nancy in Wirklichkeit kaum irgend welche Gewähr; fie
fönnte jogar ald eine neue Verminderung der Frans
zöſiſchen Feldarmee betrachtet werden, wenn man Die
für die Beſatzung einer neuen Lagerfeſtung erforderliche
Truppenftärte in Erwägung nimmt.
Vom politifhen Standpunkte aus fieht die Frage
freilich ganz anders aus, und fo fordert die öffentliche
Meinung, wie heutzutage in allen Dingen, jo auch
hierbei die Beſprechung der Verhältniſſe.
1897 — Militär-Modhenblatt — Rr. 62
1728
Diefe Beiprehungen coram publico haben ben
großen Nachtheil, die Gegner von den Entwürfen und
Erwägungen in Kenntniß zu ſetzen.
Ein nicht genannter Franzöſiſcher Militärichriftiteller
bat eine jehr ausführliche Darlegung der Nancher Frage
unternommen und fich nad reiflicher Erwägung bes
Für umd Wider für die Befeftigung diefer Stadt aus—
geiprocdhen. Er führt uns darin ein wie in eine Sadgaffe:
„Es giebt alfo von drei Dingen nur eins: entweder
wird Nancy ohne Kampf geräumt, was unter den
jegigen Umftänden das Verftändigfte wäre, und bann
erhebt ſich in ganz Frankreich das Gejchrei über die Un-
vorfichtigfeit der Negierung und die Unfähigkeit der
Führer; oder die Stadt wird mit ungenügenden Kräften
unter den Berhältniffen der wirklichen Schwäche ver:
theidigt, alſo ausſchließlich »um der Ehre mwillen:, und
dann haben wir ein Weißenburg redivivus mit allen
moralichen Folgen bei Beginn des nächſten Krieges;
oder endlich unjere Mobilmachung ift volljtändig geftört
und der Aufmarſch gänzlich verwirrt durch die Noth-
wendigfeit, die vom erften Augenblid an engagirten
Truppen möglichjt ſchnell und unter allen Umftänden
zu unterjtüßen.
Ber will G. Gilbert Unrecht geben, wenn er ichreibt:
»In der Forderung eines befeftigten Nancy erbliden
wir weniger die Sicherheit eined großen Gentrums von
Handel und Gewerbe ald die Unabhängigkeit und
die Ruhe bei unjeren ftrategiihen Operationen;
wir wollen, daß unjere Gefechtötruppen fich methodiſch
verjammeln, ohne gezwungen zu jein, vorzeitig vor
Nancy eine Avantgarde, die in freiem Felde bloßgeftellte
11. Divifion, zu unterftüßen.«
Nancy 4— im Gegentheil in eine durchaus moderne
Lagerfeſtung umgewandelt werden, und wir werden
dadurch die ganze Freiheit unſerer Bewegungen wieder—⸗
betommen; wir find dabei don jeder militäriſchen und
politiihen Voreingenommenheit in diejer Beziehung frei.“
Wirft man einen Blid auf die Karte, jo fieht man,
daß Nancy einen jehr audgejprochenen Boriprung in
der Haupt-Vertheidigungslinie bildet, woraus fid) ergiebt,
daß man es nad) dem Kriege nicht in die Befejtigungs-
linie der Franzöfiichen Nordoftgrenze bineingezogen hat.
Bei einer in mehr ald 200 km Ausdehnung voll-
ftändig offenen Grenze verſuchte dad angenommene
Prinzip ſozuſagen das Vorrüden des Gegnerd zu
regeln, dergeftalt, daß deſſen erjte Bervegungen Angaben
für feine jpäteren Operationen machen jollten.
Man ſuchte daher den mittleren Theil des Laufes
der Maas zwifchen Toul und Verdun feft in der Hand
zu behalten, um den Vormarſch des Feindes von Norden
wie von Süden her zurüdzumeijen.
Aus Epinal wurde eine Lagerfeitung gemacht und
man erbaute an der oberen Mofel eine Anzahl von
Sperrforts, welche dieje Feftung mit Belfort verbinden
und die von den Bogejen fommenden Straßen beberrichen.
Der unmittelbar zugängliche Theil der Oſtgrenze
beichränfte fich daher einerſeits auf den etwa 30 km breiten
Raum zwiſchen Verdun und Montmeby, andererjeits
auf den Zwiſchenraum zwiſchen Toul und Epinal von
etwa 50 km Ausdehnung.
1729 1897 — Militär: Wodenblatt — Ar. 62
Die Franzöfiihe Hauptvertheidigungsfinie ftüßt fich
alio auf die Maas von Verdun bis Pagny und auf
bie Mojel von Toul bis zum Ballon de Servance.
Der Lauf der Mofel zwifchen Pont-Saint-Bincent
und Epinal bildet die troude des Südens; Teinerlei
Befeſtigungswerk ift dort erbaut worden, aber der Fluß
jelbft ift ein Hinderniß erſter Klaſſe, welches bei Bayon,
Charmes, ChätelfursMojelle und weiter zurüd auf
dem linken Ufer von ausgezeichneten Stellungen aus
vertheidigt werden lann.
Borwärtd don Toul und zur Verftärfung dieſes
Centrolftügpunktes hat man die Vertheidigung der Hoch⸗
fläbe von Haye eingerichtet, welche ſich an die beiden
dort? von Frouard und Pont-Saint-Bincent anlehnt.
Diefe auf drei Seiten von der Moſel und Meurthe
eingeſchloſſene Hochflähe mit einer ſchmalen Deffnung
nach Südoften, zwiichen Nancy und Bont-Saint- Vincent,
bildet ein weites Biere von 12 bis 15 km auf jeder
Seite und fpringtvolljtändig über die Hauptvertheidigungs-
linie vor.
Sobalb die Werke von Haye, ſowie die Forts von
droward und Pont-Saint-Bincent erbaut worden waren,
golten fie ald Ergänzungen der Fejtung Toul: Frouard
beberrichte Die Eiſenbahnen von Dieg und Chäteau:Salins;
Pont: Saint-Bincent beftrich die Eijenbahn von Epinal.
Nancy blieb aljo vollftändig außerhalb der durd)
die Befeftigung wirlſam gejchügten Zone, und General
de Niviere begnügte fid) mit der Angabe der vorwärts
gelegenen Stellungen, al3: die Hochfläche von Faux, die
Höhen von Amance und die Hochfläche von Malzeville.
Aus diefer Erwägung erhellt, daß Nancy in milis
töriiher Beziehung ſich in außerordentlich ungünftigen
Verhältniſſen befindet; durch feine topographiiche Lage
findet es fich in den Kämpfen der erſten Tage des Krieges
unangenehm eingeengt, namentlich jet, wo bie Deutſchen
bei Dep und Straßburg wahrhaft ungeheure Truppen-
moffen vereinigt haben. (Als ob dieſe Truppenmaffen
gegenüber der mit Truppen voligeipidten Franzöſiſchen
Oftgrenze wirklich etwas jo Ungeheuerliches wären! !)
Die Franzöfifche Regierung, der Kriegsminiſter und
der Ober: Landeövertheidigungsrath haben unzweifelhaft
Maßnahmen getroffen, um die Hauptſtadt Lothringens
bei Beginn der Operationen gegen einen Handſtreich zu
ſichern; e8 wurden Entwürfe zur Vertheidigung der Höhen
aufgeftelt und ihre Ausführung vorbereitet.
Was nun die Befeftigungen ſelbſt betrifft, ſowohl
für die Stadt ald auch für die unbedingt jeitzuhaltenden
Außenpunkte, jo entiprechen Die vorwärts von Nanch
gelegenen Stellungen einer jolchen Verwendung in jeltener
Belle, und man fann daraus einen großen Widerjtands-
vlag gegen feindlide Feldarmeen maden.
Wenn man annimmt, daß die Höhen des rechten
Ufer der Meurihe von Werten, welche gegen Saints
Nicolas-du⸗Fort zurüdgebogen jind, beiept ind, ſo
bängt die rechte Flanle in der Luft; alsdann werden
diefelben Gründe, welche jeht für die Befeſtigung von
Ranch vorgebradht werden, auch für die Befeftigung von
Zuncville, dann des Valdes von Moudon und Baccarat
vorgebracht werben,
1730
Dann aber ericheint bie nothwendige Folge der
Belebung von Nancy ald militäriſcher Stellung erſt in
ihrer wahren Art und in vollem Lichte: e8 ift in der Haupt⸗
Vertheidigungsorganifation der Erſatz der Meurthe-Linie
zwiichen Nancy und Saint-Dié dur die Mofel-Linie
zwiſchen Nancy und Epinal.
Dei dem Mangel an hervorragender Begründung
feitens der Fürſprecher der Befeitigung von Nancy darf
man in der Verwundbarleit biejer Stadt leineswegs
eine Kapitalfrage für die Sicherheit des Landes erbliden.
Es genügt, daran zu erinnern, daß der Beſitz von Nancy
für den Feind einfach ein moraliſcher Vortheil, allerdings
ein bedeutender, aber rein moralifcher jein würde; er
würde ihm nicht die Verfügung über die Eiſenbahnen
gewähren. Die von Straßburg oder von Metz nad)
Baris führenden Linien, d. b. der Invaſionsweg, werben
von den Eperrfortö beherrict.
Aber Nancy bleibt in ausgeſetzter Lage. Bei den
Angrifjövorbereitungen gegen die Forts der Meurthe und
Mosel ift diefe Stadt mwahricheinlidh dazu auserjehen,
die Schreden einer Schlacht zu erleiden. Ihre Beſetzung,
ohne Werth für den Feind in ftrategiicher Beziehung,
würde werthvoll fein durch die in einer Stadt von
100 000 Seelen angehäuften Hülfgmittel jeder Art;
aber ſie würde auch ebenjo ſtark beftritten werben.
Ter Feind würde es leicht erreichen, und wenn wir
nicht Herren der Hochfläche von Haye bleiben, könnten
wir vielleicht jelbjt gezwungen werden, uns auf Nancy
zu ziehen, um es für den Gegner unhaltbar zu machen.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die moraliſche
Wirkung einer ſolchen Lage in Frankreich eine gewaltige
fein würde Alle Befeftigungsentwürfe find von dem
Wunſche eingegeben worden, dad Land vor der durch
eine neue Bejegung oder Zerftörung von Nanch vers
urſachten Aufregung zu bewahren.
Im Sahre 1880 beſchäftigte man ſich ernſtlich mit
den Befejtigungen von Nancy, jo emitlid, daß man
einen Theil des für die neuen Werke erforderlichen
Grund und Bodens anlaufte und darauf mit den Vor—
arbeiten für die Abjtedung begann. Bald nachher wurde
auf einen von Paris erlaffenen Befehl Alles unter:
brochen und demnächſt ganz eingeftellt; die Ausführung
wurde nicht mehr als zwedmäßig erachtet, Einige hielten
fie ſogar für gefährlich: „Wir haben genug durch bie
»Steinkrankheit« gelitten”, ſagte getitreid ein Mitglied
des damaligen Oberfriegärathes, der verjtorbene Herzog
von Aumale.
Im Wertheidigungsrath wurden die Entwürfe übel
aufgenommen. Nancy befeitigen, hieße ſich zur Defenjive
verurtheilen, eine Beſahung von 50 000 bis 60000 Mann
lahmlegen, die im freien Felde nüßlicher wären. Es
bieße durch die Umthätigleit im Schuß von Mauern
und betonirten Gemwölben dem Feinde Fett laſſen, alle
jeine Kräfte zu verfammeln, um an einen anderen
Punkte als Nancy einzufallen. Viele Generale hielten es
für beffer, fich zu einer lühnen Offenfive gegen die Ver:
bindungen Deutſchlands vorzubereiten, um jeine Mobil:
machung zu jtören, al$ auf fejte Bertheidigung zu rechnen.
Und man entihlei ſich, nichts zu thun. Man begnügte
fih mit der Beſetzung des Waldes von Hoye, welcher
2
1731
durch die ihn flanlirenden Forts und Batterien unein:
nehmbar ijt, jolange dieſe Forts nicht weggenommen find.
Um Nancy während der erften Tage der Mobil:
machung zu ſchützen, bereitete man den Zugang zu den
Höhen von Malzeville vor, wo Batteriejtellungen er:
richtet wurden. Auf dieſe Stellungen geitügt, können
die Divifionen von Nancy, Commerey und Saint-Mibiel
fih in einem Tage vereinigen und ſich lange genug
halten, um die erjten mobilen Truppen beranfommen
zu laffen. Zum Zurüdgehen gezwungen, würden dieje
Truppen eine zweite Stellung auf der Hochfläche von
Haye finden, von wo fie ſchwer verdrängt werden und
von wo aus fie die Einnahme von Nancy hindern
würden; es ijt angeführt worden, mit welchen Opfern.
Nancy befeitigen, heißt aljo einfach Nancy ſchützen,
eine neue Gewähr gegen eine Invaſion iſt e8 nicht.
Jedenfalls iſt dies die geringite Seite der Frage.
Man wird umjonft die jo ftarf als möglich armirten
Forts anhäufen, jagt L’Avenir militaire, wir werden
deshalb nicht wieder in einem Zuſtande der Schwäche
bleiben, weil wir einzig auf die Defenfive bedacht find;
nichts ift unjerem nationalen Temperament mehr zuwider.
Dean befejtige Nancy, wenn ed der Oberlriegärath
für nützlich hält, die Kammern werden die Millionen
nicht verweigern; aber unterdeffen muß man Alles unter
nehmen, um dieſe Befeitigungen unnüg zu machen,
indem man den Krieg fern von dem eigenen Lande
vorbereitet. Man muß die Örenztruppen fortwährend
auf dem Kriegsfuß erhalten, ihre Führer müffen von
der dee aus erzogen werden, dab es befler iſt,
Straßburg oder Mep zu belagern, ald Nanch zu ver
theidigen. Mit einem Wort, die Erziehung und Vor:
bereitung der Armee müjlen allein bezweden, Die
Befähigung zur nitiative zu erweitern.
Die neuerdings veröffentlichte arte über die Aus—
Ichiffungspunfte der Deutichen bat die Frage wieder
angefacht. Man hat 60 bis 70 folcher Punfte auf 25 km
von der Franzöſiſchen Grenze gezählt, was die jehr
beitimmte Idee der Dffenfive feitend der Deutichen
beitätigt.
Um diefe Ausſchiffungen zu deden, haben fie ihre
Grenzgarnijonen im erheblihem Maße veritärkt, um
dur hinreichende Dedungstruppen jeder Eventualität
vorzubeugen.
Ausſchiffung und den Aufmarjch der Deutjchen Armeen
deden lönnen.
Diefe Dedungstruppen werden jich aljo vom eriten
Tage an in Berührung mit der Nancher Dipijion
befinden, welche ſelbſt in 24 Stunden durch zwei oder
drei Armeelorps oder zwei Kavalleriediviſionen verjtärkt
werden kann, jo dab man Franzöſiſcherſeits ebenfalls
auf 25 kn von der Grenze am Madon und jelbit an
der Mojel die Truppen ausſchiffen wird.
Alſo auf beiden Seiten Ddiejelben Dispofitionen,
diejelben fich gegenüberitehenden Kräfte: 100 000 Fran-
zoſen gegen 100 000 Deutihe 24 Stunden nad) der
Kriegserllärung.
Glaubt mar, daß dieſe beiden Avantgarden ſich mit |
Gewehr bei Fuß gegenüberſtehen werden, während die
1897 — Militär: Wodenblatt — Ar 62
Man nimmt an, dab in 24 Stunden |
drei Armeelorp® und zwei Stavalleriedivifionen die |
1732
Urmeen, welche fie jchügen, fi rüdwärts verfammeln?
Gewiß nicht!
Und dann ijt nach der Anficht de L’Avenir zu be:
fürchten, daß die einmal vor Nancy engagirten Truppen
nicht bis aufs Aeußerſte aushalten ımd die am Madon
und der Mojel ausgejchifiten Truppen zur Hülfe herbei-
rufen. Das WUvantgardengefeht wird dann zu einer
Entſcheidungsſchlacht zwiſchen Meurthe und Mojel, was
von den Gegnern gewünjcht würde.
Was joll aber dagegen unternommen werben? Das
Avantgardengefecht it umausbleiblih; es muß aljo zu
einem den Franzoſen günftigen Ziele geführt werben.
Die 70 Ausichiffungsrampen der Deutichen erjtreden
ſich aber auf eine ungeheure Länge und ihre zwei bis
drei Armeelorps find völlig unzureichend, um eine Linie
von Mep bis Mülhaufen über Thionville, Saarbrüden,
Zabern ꝛc. (!) zu vertheidigen. „Wählen wir einige
wichtige Punkte — ftrategiihe Knotenpunlte erjter
Ordnung — und entjenden wir fühn unfere Kavallerie:
divifionen und unjere Derfungsregimenter, zwingen
wir fie, ihre Ausichiffungspuntte nad rückwärts zu
verlegen! Die fi) daraus ergebende Unordnung wird
und einen Gewinn von acht Tagen einbringen. Die
Dedungstruppen vereinigen fih dann mit dem Gros
der Armee, die einige Tage braudjt, um den nöthigen
Zuſammenſchluß zu finden. Wir werden einen eriten
Erfolg haben, ımd wir müfjen ihn zu Anfang haben.
Um dieſe Ergebnifje zu erhalten, bedürfen wır einer
außerordentlich jtarlen Dedungsavantgarde, demgemäß
einer Verſtärlung der öjtlichen Garniſonen, bejonders
der von Nancy. Nancy iſt zu verſtärken durch Mann—
Ichaften und nicht durch Steine.“
In diefer Weife glaubt L’Avenir militaire die
Löjung der Frage der Befejtigung von Nancy, welche
im Uebrigen vom Oberkriegsrath unter Geheimhaltung
de3 angenommenen Planes erledigt werden joll, gefunden
zu haben. Nächſt der Errichtung der vierten Bataillone
für die Linienregimenter ſteht dieſe Befeſtigungsfrage
augenblidlich im Vordergrunde des militärischen Intereſſes
in Franlreich, aus welhem Grunde wir die Auffaſſungen
des Franzöſiſchen Fachblattes jo volljtändig als möglich
wiedergegeben haben.
Verleihung von Fahnen und Standarten
an jelbitändige Truppentheile in Rußland.
Unter dem 18. Mai find einer größeren Anzahl
teils älterer, theil® neu gebildeter Infanterie, Ravallerie-
und Genie-Truppentheile, die bisher noch feine Fahnen
und Standarten hatten, jolche verliehen worden; jo
fieben Oſtſibiriſchen Mr. 1, 5, 6, 7, 8, 9, 10, vier
Translaſpiſchen Schüpenbataillonen und zwei Kaukaſi—
ſchen Schützendruſchinen (aus Eingeborenen), ſerner
drei Turlkeſtaniſchen Linien-Kadrebataillonen, fünf des—
gleichen Linienbataillonen, dem 4. Weſſſibiriſchen, neun
Oſtſibiriſchen Linienbatailldnen, dem Feſtungs-In—
fanteriebataillon Grodno, acht Europäiſchen Sappeur—
bataillonen, zwei Reſerve-Sappeurbataillonen, zwei
1991 — Alliar- BoWenDbiaii — Jit. bE 17514
Afiatiihen Sappeurbataillonen, allen acht Finniſchen
Schügenbataillonen, vier Huban-Plaftımbataillonen.
Einem Kuban-, einem Amur-Kaſalen-Reiterregiment,
dem Krimtataren-, dem Dffetiner, dem Primorstijchen:
und dem Uſſuri-Kaſalen-Halbregiment, desgleichen dem
irregulären QTurfmenen » Halbregiment, jowıe den In—
janterie-Junterjchulen Moslau und Kijew.
Es iſt aus dieſer Verleihung von Feldzeichen fein
rechtes Syſtem zu erjehen, da nicht alle Nummern
der betreffenden Bataillone ſolche erhalten haben. So
find 3. B. von zehn Oſtſibiriſchen Schüßenbataillonen
nur an fieben Fahnen verliehen worden. Da normal:
möhig alle jelbjtändigen Bataillone eigene ahnen
baben follen, jo it mur anzunehmen, daß die nicht mit
angeführten folche bereit3 Haben oder erjt jpäter er—
halten werben.
Tiefe Annahme wird durd) einen Befehl von 1889
beitätigt, wonad) fortan mur denjenigen Snfanteries,
Kavallerie und Kaſakenregimentern jchon bei ihrer For:
motion Fahnen und Standarten verliehen werden jollten,
desgleihen denjenigen Neferve-Kladrebataillonen, die ſich
im Sriegsfalle zu Negimentern zu entwideln hätten.
Ale anderen jelbitändigen Bataillone follen nur für
Theilnahme am Kriege oder bei ihrer 100jährigen
Stiftungsfeier Fahnen erhalten. Von nun ab werden
ollen jelbftändigen Truppentheilen jchon bei ihrer For:
motion Bahnen, bezw. Standarten verliehen werden,
mit Ausnahme der Ponton:, Eijenbahn:, Train- und
deitungd-Artilleriebataillone, weil ſie im Kriege nicht
in diejen Verbänden verbleiben. Sie werden in Zus
lunft ebenjo wie die Batterien und Parls für Friegeriiche
Auszeichnung und bei Jubiläen filberne Trompeten
erhalten, wie es bei den in jüngjter Zeit ihr 100jähriges
Stiftungsfeit feiernden Batterien bereits geichehen it.
Belanntlich erhalten bezw. führen die Infanterie
tegimenter nad) den neuen Bejtimmungen nur nod)
Regimentsfahnen. Die alten Bataillonsfahnen werden
nur noch bei beionders feierlichen Gelegenheiten benußt
und verbleiben der Truppe als „Regalien“.
(Rufi. Invalide Nr. 99.)
Kleine Mittheilungen.
Deutſchland. Im Anſchluß an die Anzeige in
Nr. 49: Lawn-Tennis-Turnier in Hombur
d. d. H. 1897, geben wir auf Anſuchen belannt, da
Anmeldungen bis zum 19. Juli abends 7 Uhr an Haupt:
mann v. Drygalsfı zu Bad Homburg v. d. H. (Hardimeg)
erfolat fein müfjen.
Italien. Da die Ausführungsbeitimmungen
zum Beförderungsgefeg erjt nad geraumer Zeit
u erwarten find, ordnet ein Königliches Dekret die Art
und Weiſe an, in der bei der Infanterie und Stavallerie
die Beförderung außer der Neihe der Lieutenants zum
Kapitän vorläufig ftattzufinden hat. Danady wird in
jedem Jahte befannt gemadt, welche Altersflafje be-
rehtigt iſt, fih um Zulafjung zu der betreffenden Prü—
fung zu bewerben; im laufenden Jahre find die Lieute⸗
nants der Infanterie von 1889 und die der Kavallerie
von 1890 an der Reihe. Die Bewerber haben fih auf
dem Inftanzenwege beim Kriegsminifterium bis zum Juli
jedes Jahres zu melden. Zugelaffen follen nur die—
jenigen werben, bie ſich in jeder Beziehung unter ihren
Kameraden ausgezeichnet haben, fo daß fid von ihrer
beſchleunigten Beförderung ein Bortheil für die Armee
erwarten läßt; in den leßten beiden Jahren müfjen fie
von ihrem Vorgeſetzten mit „vorzüglih” beurtheilt
worden fein. Die Prüfung der Nipiranten findet im
DOftober in Rom durch eine Kommilfion ſtatt, deren
Borfit ein General führt und der ein anderer Beneral und
drei Stabsoffiziere ald Mitglieder und ein Stabsoffizier
ala Schriftführer angehören. Die Prüfungsgegenſtände
find folgende: 1. Schriftliche Bearbeitung je eined Themas
aus dem Bereih der allgemeinen Bildung und ber
Kriegswiſſenſchaften ohne Benugung irgend welcher
Hülfsmittel. Diefe Arbeiten werden nad ihrer Bolls
endung von ben Verfaſſern der Kommifjion vorgetragen,
woran fih eine mündlihe Prüfung fnüpft. 2. Ans
fertigung eines Schriftjtüds militärifchen Inhalts oder
einer Weberfegung in einer von dem zu Wrüfenden
felbft zu mählenden, fremden Sprade unter alleiniger
Benutzung des betreffenden Wörterbuches. 3. Löfung
einer taftıifhen Aufgabe im Gelände unter Betheiligung
aller drei Waffen, mobei die zu Prüfenden einen
Truppentheil ihrer Waffe innerhalb eines größeren Vers
bandes zu führen haben, 4. Anfertigung eines Krofıs.
5. Vorererziren einer Truppe der eigenen Waffe, wobei
die Neitfertigfeit einer Wrüfung unterzogen wırd, Die
Abftimmungen der Prüfungstommiffion aefchehen ge—
heim; die Majorität der Stimmen entſcheidet. Dies
jenigen, bie die Prüfung beftanden haben, erhalten das
echt auf Beförderung außer der Neihe, fobald fie dem
Dienftalter nah im das obere Zmölftel ihrer Charge
eintreten. (L’Esereito ital, Nr. 54/55 )
— Dem im Esereito Italiano Nr. 53 abgedrudten
Rehenfhaftsbericht der Geſellſchaftvom Rothen
Kreuz entnehmen wir folgende Einzelheiten, aus denen
die ſehr bedeutenden Lerftungen dieſes Anjtituts hervor—
gehen: In der Zeit von der Beendigung des Afrikunis
[chen Feldzuges bis jet hat die Gefellfchaft zu Suniten
der Kolomaltruppen aufgebradt: 1. Für die Gtappens
lazarethe in Neapel und Mefjina und das Rekonvales—
zentenhaus in Lozzuoli, in denen 609 Mann Aufnahme
fanden, 63 000 Lite. 2. Für Unterftügungen an 1801
Dinterbliebene gefallener Soldaten in Höhe von 50 bı8
200 Lıre, im Ganzen 254 015 Lire; an 108 vermundete,
nicht mehr arbeitsfähige Soldaten 12350 Lire nebft
Ausstattung an Kleidern und Wäſche; an 1065 geheilt
aus dem Lazareth Entlafjene 23 740 Lire; an vie von
den Abeffiniern verftümmelten Astarı3 50 000 Lire und
333 fünftlihe Gliedmaßen; Beihülfen für die Feld—
lazarethe in Afrıfa 10000 Lire, 3. Zu Gunften der
Italiemſchen Gefangenen wurde eine Expedition, beitchend
aus 4 Offizieren, 7 Stranlenpflegern uno 60 Einaeborenen
abgefhıdt und durch diefe 3 Hülfsftationen in 3 ıla,
bet Bio Carabba mitten ın der MWüjte und in Hırrar
(dort auch ein Lazareth), eingerichtet, je 5 Tagemarſche
voneinander entfernt. Dort wurden die einireff nden
Offiziere und Mannfhaften rerhlih mit ler. ng,
Mäjche, Lebensmitteln aller Art, Tabak 2c. ausueruftet;
aud erhielt der Dffisier 100 Lıre, der Unteroffizier 40
und jeder gemeine Soldat 20 Yıre. Die Gejummtauss
gabe hierfür belief fih auf etwa 400000 Lire.
— Die Eınberufungen der Sappeure der
Mobils und Territortalmiliz zu 25tägigen Mebungen vom
15. Juni an (hehe Mıhtärs Wochenblatt Nr. 34 Ep. 1050
1735
1897 — Militär:Wodenblatt — Rr. 62
1736
unter II, 2 und 3) find nunmehr ergangen, Es werben |
folgende Truppentheile gebildet: 1. Von der Mobils
miliz: Die 13. und 14. Rompagnie 1. Genieregiments
im Bereih des 4. Armeekorps (Piacenza) und die
15. und 16. bes 2. Genieregiments im Bezirk bes
2. Armeekorps (Aleffandria), Aus diefen Truppen wird
eine „Brigade“ gebildet, deren Stab das 2. Regiment
ftellt; die Uebungen finden auf dem Uebungsplag von
Somma Lombarda ftatt, Nur die aus Sizilien ein«
berufenen Mannfhaften üben bei der in Meffina
ftehenden detachirten Abtheilung des 1. Genieregiments.
2. Bon der Territorialmilis werden ſeche Kompagnien
und zwar in den Bezirken Turin, Novara, Alefjandria,
Guneo, Como und Brescia gebildet; die erften brei
formiren ſich in Zurin, die anderen ın Bologna; aud)
fie üben in Somma Lombarda bezw. die Mannfdaften
aus Sizilien in Meffina.
Die DOberften und Generale bes Genies
forps können laut Königlihem Delret, nachdem fie ver:
abſchiedet oder zur Dispofition geftellt worden find, bie
Ausfertigung bed Diploms als Givilingenieure bes
antragen und daraufhin als ſolche angejtellt werben.
Es gehört dazu jedod der Nachweis, daß fie aus der
Scuola di applicazione di artiglieria e genio ober
aus einer gleipmertbigen Anftalt der früheren Italienis
fhen Staaten hervorgegangen und ſechs Zahre lang
ald Geniedireltoren, WBizedireltoren oder Lolkallom—
mandanten thätig gewefen find. (Esereito ital. Nr. 55.)
Nunland. Es werden in diefem Sommer zu Re—
ferveübungen eingezogen die Mannſchaften der Jahr:
aänge 1892 und 1887, Letztere zum ameiten Male,
Dauer der Uebungen: 28 Tage für die Neferviften der
——— 21 Tage für alle Reſerviſten der
Infanterie der Yahrgänge 1892 und 1887, melde
weniger als drei Jahre altiv gedient haben, desgleichen
die Fußartillerie-Heferven des Jahrgangs 1887. Nur
14 Tage für die IAnfanteriereferven des Jahrgangs 1887,
die mehr als drei Jahre altiv gedient haben; ehemalige
Nichtlombattanten können event. noch fieben Tage länger
aurüdbehalten werden. Die befanntlidy bei den aktiven
Truppen, aber von ihnen gefondert, abzuhaltenden
Uebungen beginnen zu verſchiedenen Zeiten vom 27. Auguft
bis zum 13. Dltober. Die Praporſchiſchili (jüngfte
Dffigiersharge der Reſerve, vergleihbar mit unferen
aus den injährigefgreimilligen hervorgegangenen Res
ferveoffizieren) der betreffenden Jahrgänge üben ſechs
Moden bei den altiven Truppen in deren Berbande,
Die Vornahme von Schnellritten von
35 Werft Länge wird durch den jetzigen General-
infpefteur der Kavallerie in hohem Maße gefördert
und auch durch Preiſe unterftügt. Prüfungen der Aus—
dauer der Dffizierpferbe finden bei allen Kanalleries
Truppentheilen obligatorifch ſtatt. An diefem freiwilligen
von Zarsfoe Selo ausgehenden Ritt, Einſatz 10 Nubel
mit Gemwidtsausgleihung, nahmen fünf Difiziere des
Leibgarde:Öufarenregiments, einer der reitenden Harder
artillerie und als Liebhaber ein General des Kaiſer—
lihen Gefolges theil. Lauter Pferde erften Ranges.
Heißes Wetter, fchwieriges Terrain. Die lebten - zwei
Werft bis zum Stegespfoften wurden im fchärtiten
Nennen zurüdgelegt. Der Witt dauerte von 7 Uhr
10 Minuten morgens bis 8 Uhr 53 Minuten, aljo |
1 Stunde 43 Minuten, die letzten Neiter etwas fpäter, |
Sieger war der durd feine Erfolge befannte Sports |
Gebrudt in ber Königlihen Hofbuchpruderei von E. ©.
man Lieutenant Gittenfhmibt II. der reitenden Garde
artillerie auf dem aus dem berühmten Geftüt des
gun Kantakuzen ftammenden Hengſt „Derwiſch“.
er Generalinſpelleur gab zwei Preiſe, zwei andere
Preife aus den Unterfchriften; die übrigen Reiter er
hielten Zetons zur Erinnerung. Das Nennen unterſchied
fih von den früheren dadürch, daß die Diftanz nur
35 Werft, fonft 50 bis 100 Werft betrug. Es wurde
alfo von den Pferden mehr Schnelligkeit ald Ausdauer vers
langt. (Ruf. Invalide.)
— Um 17. (29.) Mai haben 16 Infanterieregimenter ihr
100jähr. Zubiläum gefeiert und dabei neue Jubiläums:
fahnen (eine für jedes Regiment) erhalten. Größtens
theils fogenannte Georgsfahnen mit dem (bei zmölf Res
gimentern) Georgsfreug in der Fahnenſpitze für frühere
kriegeriſche Verdienſte und entjpredhenden Inſchriften.
Vier Regimenter, die keine Gelegenheit gehabt hatten,
an Kriegen theilzunehmen, erhielten einfache Regiments⸗
fahnen mit der Infhrıft „1797 bis 1897“. Dazu ſämmt⸗
lie Negimenter die Yubiläumsbänder in den farben
bes Nlerander:Newsli-Ordend. Die alten Fahnen, eine
pro Bataillon, die ſich wefentlih von den neueren unters
ſcheiden, werden nur als „Regalien“ aufbewahrt und
bei beſonders feierlidien Gelegenheiten, jo 3. B. bei
Regimentsfeften, Paraden vor dem Kaifer zc., herauss
gebradt.
— Gemäß den Beltimmungen über bie jährlichen
Uebungen der Mannſchaften der Reichswehr, die nicht
bei dem —— Heere gedient haben, waren am
15. (27.) Mai in Vonewjeſch (Gouvernement Kowno)
1004 Natniti (MWehrleute) bei dem dortigen Bezirls
fommando bis zum 12. (24.) Juni zur Uebung eins
gezogen. Es murden daraus fieben Kompagnien ge
bildet, bei jeder Kompagnie nur ein vom 3, Armee
forps dazu fommandirter Offizier ald Rompagnieführer.
Bereitd nad zehn Tagen wurde eine Kirchenparade ab
gehalten, bei der die derartig zufammengeftellten Roms
pagnıen einen ſehr guten Parademarſch ausführten.
(Ruff. Invalide Nr. 115.)
— Um die Lazarethſachen und Uniformftüde
in ben Intendanturniederlagen beſſer aufbewahren
und fie aud bequemer trandportıren zu fönnen,
wurde auf — — des techniſchen Komitees der
Haupt » Intendanturverwaltung in einer der Nieder⸗
lagen der Verſuch gemacht, Leinenzeug, wollene Gegen:
fände und auch bereits genähte Uniformen durch
Prefiung in ein fleineres Format zu bringen, jedoch
nur mas die Dide betrifft. Jedes Pad von nicht mehr
ald 2 Pud Gewicht. Es wurden dazu Handpreſſen
von 400 Pud Kraftäußerung auf die Platte gebraudıt,
bie, wenn fih die Mafregel bewährt, durch hydrauliſche
Preſſen erfegt werden follen. Es ergab ſich, daß bie
Verringerung der Dide bei den leinenen Gegenftänden
25 pGt., bei den Tuchſachen 39,4 pGt., bei Beinkleivern
fogar 50 pCt. betrug. Die zur Einpadung nöthigen
Umbüllungen verringerten fih um 33 pCt. Die Aufs
bewahrung und der Transport werben dadurch fehr
erleichtert. Erfahrungen darüber find bereits lange ın
der Enalifhen Armee (ob nicht auch bei anderen?) ges
madt worden. Man will aber, ehe man ſich für all
gemeine Anwendung diefer Methode eniſcheidet, bie
Badete neun Monate liegen lafjen, um ſich zu ver.
gewiſſern, wie die Sachen dann ausſehen.
(Ruſſ. Invalide Nr. 89.)
Mittler & Sohn in Berlin swı2, Kochſtraße 697.
Hierzu der Ullgemeine Anzeiger Nr. 56.
Militär-Wocenblatt,
Berantwortlicher Rebakteur:
*. Cftorff, Generalmator 3. D.,
Sricbenan b. Berlin, Bofierftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Srpedbitlon: Berlin swı2, Koditrabe 68,
Berlag der Königl. Hofbuchhanblung
bon C. ©. Mittler & Sohn,
Berlin sw i2, Kochſttr. 68— 71.
— — — —
Diefe geitſchriſt erfeint jeben Mittwoch umb Sonnabend und wird für 3 Berlin Dienftags und Freitags Nahmittag von 5 Bis 7 Uhr
ausgegeben. Auherd
em werben berfelben beigefügt 1. monatlich eins bis zweimal das literarifche Beiblatt, bie „Militär-Literaturs
—— 2. jährlich mehrmals größere Au * als beſondere Beihefte, deren zn. nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Pränumerationdpreis für bas
ftanftalten
ange d Marl 50 Vf. — Preis ber einzelnen Rummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
(BeitungssPreislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Beitungsipebitionen — an.
M 63,
Berlin, Sonnabend den 17. Iuli.
1897.
Jahalt:
Perſonal · Beränderungen (Preußen, Württemberg, Marine, Kaiſerliche Schutztruppen). — Ordens ·Verleihungen (Preußen,
Bürttemberg, Marine),
Jourualiſtiſcher Theil.
Reitende Artillerie bei Kavalleriediviſionen. (Schluß.) — Neues ErerzirsNeglement für die Auffifche Infanterie.
Rleine Mittheilungen. Rußland: Entlaffungen aus der Generaljtabsafademie.
Entlaffungen aus der Nikolaus:
Ingenienrafademie. Rekrutirung im Jahre 1897. Aus den Befehlen des Generaladjutanten Dragomirom.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußifche Armee,
Offiziere, Portepeefähnriche ar.
4. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere.
Gothenburg, an Bord S. M. 9. „Dohenzollern“,
den 7. Juli 1897,
v. Kettler, Gen. Lt. und Inipekteur der 1. Fußart.
Inſp. von der Stellung ald Mitglied der Studien:
tommijfion der Kriegsalademie entbunden.
dv. Alten, Gen. Major und DOberquartiermeifter,
d. Krofigt, Gen. Major und Stommandeur der
3. Garde⸗Inf. Brig.,
Beh, Gen. Major und Kommandeur der 1. Fußart.
Brig, — zuMitgliedern der&tudienlommijlion
der Kriegsalademie ernannt.
v. Kügelgen, Set. Lt. vom Ulan. Regt. Prinz Auguſt
don Württemberg (Bojen.; Nr. 10, in das 2. Branden-
burg. Ulan. Regt. Nr. 11 verjept.
Prinz Ehlodwig von Heſſen-Philippsthal—
Barchfeld Hoheit, in der Armee und zwar als Set. Lt.
& la suite des Negts, der Gardes du Corps, unter
Vorbehalt der Patentirung, mit dem 1. Auguft d. 38.
angejtellt.
Schwabe, Pr. 2%, biöher in der Schuptruppe für
Züdweitafrifa, in der Armee und zivar mit jeinem
Patent ä la suite des Gren. Negts. Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12 wieder:
angeftellt.
(3. Quartal 1897.)
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere.
Gothenburg, an Bord S. M. 9. „Hohenuzolleru“,
den 7. Juli 1897.
örhr. v. Sedendorfi, Sen. Major a. D., zulegt Oberft
bon der Urmee, mit jeiner Penfion zur Disp. geitellt.
Schmidt, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 98, mit
Penſion nebſt Ausſicht auf Anftellung im Eivildienit,
Dejterreih, Set. Lt. vom Fußart. Regt. von Linger
(Ditpreuß.) Nr. 1, mit Benfion, — der Abſchied
bewilligt.
Cogho, Major a. D., zulegt Hauptm. und Komp. Chef
im 3. Oberſchleſ. Auf. Regt. Nr. 62, unter Er—
theilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der
Uniform des genannten Negts., mit jener Benfion
zur Disp. geitellt.
Odde, an Bord S. M. 9. „Dohenzollern”,
den 10. Juli 1897.
v. Häniſch, Gen. Lt. und Kommandeur der 36. Div,
in Genehmigung jeines Abſchiedsgeſuches mit Penfton
zur Disp. geftellt.
Neumann, Pr. Lt. vom 5. Rhein. Inf, Regt. Nr. 65,
mit Penfion,
Marcus, Sek Lt. vom Inf. Negt. Markgraf Karl
(7. Brandenburg.) Nr. 60,
Bieß, Set. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 136, mit Penfion
nebſt Ausfiht auf Anftellung im Eiwildienjt, — der
Abſchied bewilligt.
6
1739
Im Beurlaubtenftande,
Gothenburg, u en S. M. 9. „So ern“,
* n 7. Juli 1 —X —
Schmidt, Sel. * von der Reſ. des Inf. Regts.
Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, mit
Penſion der Abſchied bewilligt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Durd Verfügung des Kriegäminifteriums.
Den 15. Juni 1897.
Ahrens, Proviantamtsfontroleur auf Probe in Saar-
brüden, zum Proviantamtsfontroleur ernannt.
Beders, Korpd:Stabsapotheter XVII. Armeelorps, auf
feinen Antrag vom 30. uni d. 38. ab aus dem
Militär-VBerwaltungsdienit verabjchiedet.
Den 20. Juni 1897.
Hentſchel, Proviantamtslontroleur auf Probe in Saar-
burg, zum Proviantamtsfontroleur ernannt.
Den 23, Juni 1897.
Krüger, Proviantmeifter in Allenftein, nach St. Avold,
Hunger, Broviantmeifter in Dieuge, nach Ullenftein,
Kühne, Proviantamtsrendant in Pfalzburg, als Proviant-
meilter auf Probe nad; Dieuze,
Schmieta, Proviantamtsrendant in Meb, nad) Pialz-
burg,
Klauer, Proviantamtstontroleur in Hagenau, als
Proviantamtsrendant nad) Metz,
Lange, Proviantamtsaffift. in Königsberg, als Proviant-
amt3fontroleur auf Probe nad) Hagenan,
Drinsiy, Lehn, BProviantamtsaffiitenten in Gnejen
bezw. Stettin, nad) Königsberg bezw. Gneſen,
Morip, Rechnungsrath, Nendant der Kaiſer Wilhelms-
Alademie für dad militärärztliche Bildungswejen in
Berlin, mit Penfion in den Rubejtand, — verjept.
10 — Risitiär.Weogenblett — N. 68
2 _1740
Den 25. Juni 1897.
bon Gahlen, Eifenad, Proviantamtsajpiranten, als
Proviantamtsaffiftenten in Stettin bezw. Berlin zum
1. Juli 1897 angeftellt.
Den 28. Juni 1897.
Haubold, Rechnungsrath, Proviantamtsdireltor im
Königsberg i. Pr., auf jeinen Antrag mit Penfion in
den Ruheſtand verjeßt.
Dr. Brüder, Roßarzt der Landw. 2. Aufgebots vom
Landw. Bezirk Hannover, der Abſchied bewilligt.
Den 29. Juni 1897.
Schultze, Rechnungsrath, Broviantamtsdirektor in Eaflel,
auf feinen Antrag mit Penfion in den Ruheſtand
verſetzt.
Den 30. Juni 1807.
Schleicher, Proviantmeiſter in Weſel, ald Proviant-
amtsdireltor auf Probe nad Königsberg i. Pr.,
Schmidt, Proviantamtsrendant in Demmin, ald Proviant⸗
meifter auf Probe nad Weſel,
Tempel, Proviantamtsrendant in Meß, nad) Demmin,
Pfennig, Proviantamtslontroleur in Naftatt, als
Proviantamtsrendant nad) Metz,
Ziemann, Proviontamtsaffift. in Bromberg,
Proviantamtstontroleur auf Probe nach Raftatt,
König, Proviantamtsaffiit. in Altona, nad) Bromberg,
— zum 1. Muguft 1897,
Dürmwald, Roßarzt vom Feldart. Regt. General-
Feldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3, auf feinen
Antrag mit Benfion in den Ruheſtand, — verſetzt.
Den 2. Juli 1897.
Keller, Proviantmeijter auf Probe in Paderborn,
Tigoer, Proviantamtsrendant in Saarbrüden, — zu
Broviantmeijtern ernannt.
als
XI. (Königlich Württembergifches) Armeeforps,
Im Sanitätsforps.
Den 12. Zuli 1897.
Dr. Brigel, Unterargt der Reſ. vom Landw. Bezirk
Stuttgart,
Dr. Baader, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirt Ehingen, — zu Aifift. Aerzten
2. 8. befördert.
Durd Verfügung des Korps:Generalarztes.
Den 28. 1897.
Hölſcher, einjährig « fr iger Arzt im Drag. Regt.
König Nr. 26, umter Verſetzung in das Gren. Negt.
Königin Diga Nr. 119, zum des aktiven
Dienſtſtandes ernannt und mit Wahrnehmung einer
bei leßterem offenen Alfift. Arztftelle beauftragt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 12. Juli 1897.
Nörr, Aihele, Guoth, Unterapotheter der Rei. vom
Landw. Bezirk Stuttgart, zu Oberapothelern ernannt.
Hölzle, DOberapotheter der Lanbiw. 2. Aufgebot3 vom
Landw. Bezirk Eflingen,
Stenger, Dberapotheler der Landw. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirt Mergentheim, — der Abidied be-
willigt.
Kaiſerliche Mariue.
Offiziere ıc.
Erneunungen, Beförderungen, Berfegungen xc.
Kiel, den 27. Juni 1897.
Des Königs der Belgier Majeftät ä la muite der |
Marine zu führen.
6“ ‚an Bord S. M. 9. lern“,
othenburg -— Saı 3* Ovhen zoſleru
| Graf v. Baudiſſin, Kapitän zur See, unter Ent-
bindung von dem Kommando S. M. Banzerichiffes
1. Klaſſe „Kurfürjt Friedrich Wilhelm“, zum Vorſtand
der Nautiſchen Abtheil. im Neiche Marine-Amt ernannt.
1441 ü
Bahrendorjf, Korn. Kapitän mit Oberfilieutenants-
Ab — ZEUGT DWERDINI — AL 55
| Ingenohl, Kor. Kapitän,
1142
rang, von dem Kommando zur Dienftleiftung im Bachmann, Scheer, Kapitänlts, — zur Dientleiftung
Reichs-Marine⸗ Amt,
Etienne, Kom. Kapitän, von der Stellung als Art.
Offizier vom Pla und PVorftand des Art. Depots
zu Friedrichsort,
Übenheimer, Korv. Kapitän, von dem Kommando
zer Dienftleiftung im Reichs-Marine-Amt, — ent»
bunden.
Paihen (Adolf), Korv. Kapitän, unter Entbindung
von der Stellung ala Chef einer Panzer » Kanonen-
boots Div. bezw. von dem Kommando ©. M. Banzer-
Ranonenboots „Müde*, zur Dienftleiftung im Reichs
Marine-Amt fommandirt.
Rollmann, Kor. Kapitän, von dem Kommando zur
Dienftleiftung im Reihs-Marine-Amt entbunden.
Derzewsli, Korb. Kapitän, von dem Kommando bes
zweiten Stammjdiffes der Reſ. Div. von Panzer:
ihiffen 4. Klaſſe der Nordjee entbunden und zum
Art Offizier vom Pla und Vorſtand ded Act. Depots
zu Friedrichsort ernannt.
im Reichs-⸗Marine-⸗ Amt lommandirt.
Caeſar, Kapitänlt, von der Stellung als Referent beim
Torpedo⸗ Verſuchslommando entbunden.
Gaedele, Kapitänlt, zum Referenten beim Torpedo—
Verſuchslommando ernannt.
v. Born, Kapitänlt.,, von der Stellung als Adjutant
der Schifi-Prüfungstommiffion entbunden.
Stehom, Rapitänlt., ald Adjutant zur Schiffs-Prüfungs-
fommilfion fommandirt.
Brinfmann, Kor. Kapitän mit Oberjtlieutenantsrang,
von dem Kommando eines Panzerſchiffes 4. Klaſſe
der Ref. Div. der Nordjee entbunden.
ante, Korv. Kapitän, unter Belaffung in der Stellung
als Kommandeur der 2. Abtheil. der 1. Matrofen:
Div, zum Kommandanten eines Panzerſchiffes 4. Klaſſe
der Ref. Div. der Nordſee,
Gerftung, Kor. Kapitän, zum Kommandanten ©. M.
Abiſos „Pfeil“, — ernannt.
Kaiferliche Schugtruppen.
Gothenburg, an Bord ©. M. 9. „Hohenzollern“,
den 7. Juli 1897.
Schwabe, Pr. Lt. von der Schuhtruppe für Südweſt-
afrifa, ausgejchteden; gleichzeitig unter Bewilligung
eines einjährigen Urlaubs, in ber Armee und zivar
als Pr. Lt. mit feinem Patent ä la suite des Gren.
Regts. Prinz Earl von Preußen (2. Brandenburg.)
Nr. 12 wiederangeitellt.
Ordens = Berleihungen.
Preuften.
Seine Majejtät der König Haben Allergnädigfit
gerußt:
den nachbenannten Offizieren :c. folgende Auszeichnungen
zu verleihen, und zwar:
die Königliche Krone zum Rothen Adler-Orben
dritter Klaſſe mit der Schleife:
dem DOberften Frhrn. v. Langermann u. Erlencamp,
Kommandeur des 2. Garde-Ulan. Regts.
den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe mit der Schleife
und der Königlichen Krone:
Allerhöchftigrem dienfithuenben Flügeladjutanten, Oberfien
Grafen dv. Klindomwftrvem, bisher Kommandeur
des Garde⸗Kür. Regts.;
den Rothen Adler-Drben dritter Klaſſe mit der Schleife:
dem Dberften Grafen dv. der Aſſeburg, & la suite
des Kür. Regts. Kaiſer Nikolaus L von Rußland
(Brandenburg.) Nr, 6, beauftragt mit der Führung
der 1. Garde-Stav. Brig.,
dem Oberſten v. Napmer, Kommandeur bed 3. Garde:
Ulan. Regtä.,
dem Dber-Stabsarzt 1. Kl. a. D. Dr. Thilo zu Wies-
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
dem Rittmeifter dv. Dyde vom 2. Garde - Drag. Regt.
Kaiferin Aleyandra von Rußland;
den Königlichen Krouen⸗Orden vierter Maffe:
dem Premierlieutenant Prinzen zu Solmd- Hohen:
ſolms-Lich vom Negt. der Gardes du Corps,
dem Premierlieutenant v. Lepel vom Garde-Kür. Regt.,
dem Premierlteutenant v. Wedel vom 2. Garde⸗Ulan
Regt.,
bem Premierlieutenont v. Reden vom 3. Garbe-Ulan.
Rent,
dem Premierlientenant dv. Kleijt vom 1. Garde⸗-Feldart.
Regt.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
aus Anlaß der am 16. Juni d. 58. begangenen
Feier des 100jährigen Beſtehens des Gren. Regts.
König Wilhelm 1. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7 den nach—
benannten Offizieren :c. folgende Auszeichnungen zu
verleihen:
die Königliche Krone zum Roten Adler Orden
britter Klaſſe mit der Schleife:
baden, bisher Regts. Arzt des 4. Großherzogl. Heil. | dem Oberſten Frhen. v. Lüdinghauſen gen. Wolff,
Inf. Regts. (Prinz Carl) Nr. 1185;
Kommandeur des vorgenannten Negts.;
1743
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Rr. 63
1744
den Rothen Ndler- Orden vierter Klaſſe:
dem Hauptmann v. Sotben, ä la suite befjelben
Negts. und Lehrer bei der Kriegsichule in Potsdam,
dem Hauptmann v. Webern von demjelben Regt.,
dem Hauptmann d. Lewinski von demjelben Regt.,
dem Hauptmann v. Pojer vom Inf. Negt. Nr. 154,
dem Hauptmann a. ®. v. Siegroth zu Alzenau im
Kreiſe Goldberg-Haynau, zulegt vom Gren. Regt. |
König Wilhelm 1. (2. Weitpreuß.) Nr. 7,
dem Muſikdireltor Goldſchmidt vun demjelben Regt.; |
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe:
dem Oberſtlieutenant z. D. v. Jaſtrzemski in Liegnitz,
zuletzt Kommandeur des Landw. Bezirls Schweidnitz;
den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klaſſe:
dem
Regt. König Wilhelm 1. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7, |
lommanbdirt als Adjutant bei der Kommandantur von
Posen,
dem PBremierlieutenant der Landw. a. D. Haſelbach
zu Berlin, zuleßt von der Inf. des damaligen Ref. |
Landw. Regts. (Berlin) Nr. 35,
dem Zahfmeifter Kortum vom Gren. Regt. König
Wilhelm 1. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7;
das Allgemeine Ehrenzeichen:
dem Feldwebel Teuber,
ben Bizefeldwebeln Kloſe und Petruſchke,
dem Sergeanlen Neuendorf, — ſämmtlich vom Gren.
Regt. König Wilhelm J. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
geruht:
ben nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen, und zwar:
des Großkreuzes des Großherzoglich Heſſiſchen
Verdienſt⸗Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem General der Art. v. Hoffbauer, Inſpelteur der
Felbart.;
des Nitterlveuzes erſter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Major Deter, aggregirt dem 9. Bad. Inf. Regt.
Nr. 170;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Frhrn. Schäffer v. Bernitein
von Drag. Regt. König Friedrich III. (2. Schleſ.)
Nr. 8;
des Großlreuzes des Großherzoglich
Medienburg-Schwerinfchen Greifen: Ordens:
dem Öenerallieutenant v. Klitzing, Kommandeur der
1. Garde⸗Inf. Div.;
bes Großlomthurkreuzes dejjelben Ordens:
dem Generalmajor Frhrn. v. Billing, Kommandeur
der 4. Garde-Kav. Brig.;
des Ehrenkreuzes dejjelben Ordens:
dem Major Grafen v. Haslingen, ä la suite bes
1. Garde-Negts. zu Fuß und Kommandeur des Lehr:
Inf. Bats.;
des Nitterfreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann Hofridter im Pomm. Füſ. Regt.
Nr. 34,
dem Premierlientenant v. Einjiebel vom Lauenburg.
Säger:Bat. Nr. 9;
dem Premierlieutenant Schulz; vom 3. Niederſchleſ.
Inf. Negt. Wr. 50,
dem Selondlientenant v. Schramm vom nf. Negt.
von der Marwig (8. Pomm.) Nr. 61,
dem Selomdlieutenant Grafen v. Sclieffen vom
1. Garde-Regt. zu Fuß,
dem Selondlieutmant dv. Severin vom Füſ. Negt.
General⸗ Feldmarſchall Graf Moltle (Schlei.) Pr. 38,
dem Selonblieutenant Gaupp (Dtto) vom 2. Naffan.
Inf. Regt. Nr. 88,
Premierlieutenant dv. Brauhitich dom Gren. dem Setondlieutenant v. Feldmann vom 1. Hanno.
Inf. Regt. Nr. 74, —
Lehr⸗ Inf. Dat.,
jümmtlich fommandirt beim
den Premierlieutenants Graf dv. Weſtarp und v. Bose,
den GSelondlieutenant? Auer dv. Herrenlirden,
v. Quillfeld und v. Jachmann, — ſämmtlich im
Leib-Garde- Huf. Negt.;
des Ritterkreuzes des Großherzoglich Medlenburgiichen
Haus-Ordens der Wendiiden Krone:
dem Rittmeifter v. Kliging im Leib-Garde-Huſ. Regt.;
des Verdienittveuzes in Silber dejjelben Ordens:
dem Feldwebel Kuhnert vom Lehr-Inf. Bat.;
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglid)
Sadjen-Ernejtinifchen Haus-Ordens:
dem Sefondlientenant dv. Raud vom 1. Garde⸗Regt.
zu Buß;
der Großherzoglih Badiſchen filbernen Verdienſt
Medaille:
dem Bizefeldwebel Klein von der Schlofgarde » Nomp.;
ber Großherzoglich Sächſiſchen filbernen Verdienſt—
Medaille:
dem Sergeanten Muſewald vom Leib-Kür. Regt.
Großer Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1, lommandirt zur
Leib⸗ Gend.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Selondlieutenant Prinzen von Thurn und
Taris vom Garde-Kür. Negt. die Erlaubniß zur An—
legung des von Seiner Majeftät dem Kaiſer von
Deiterreich, König von Ungarn, ihm verliehenen Tiroler:
Adels⸗Matrilelzeichens zu ertheilen.
Württemberg.
Seine Majeftät der König haben Alergnädigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergiſchen
Infignien zu ertheilen, und zwar:
der Königlich Großbritannischen goldenen Aubiläums-
Medaille:
Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Aibredt
von Württemberg, Überiten und Kommandeur des
Gren. Negts. Nönigin Olga Wr. 119, à la suite
des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19;
1745
der Königlich Grofbritannifchen filbernen Zubiläumss |
Medaille:
dem Generallieutenant und Generaladjutanten v. Bil:
finger,
dem Premierlieutenant Grafen dv. Degenfeld-Schon—
burg, ä la suite des Drag. Regts. König Nr. 26 und
perjönlicher Adjutant Seiner Königlichen Hoheit des
Herzogs Albreht von Württemberg;
des Ehren⸗Ritterlkreuzes erfter Klaſſe des Großherzoglich
Dldenburgiihen Haus: und VBerdienft-Ordens:
dem Major Frhrn. v. Starkloff, etatsmäß. Stabs-
offizier des Ulan. Regts. König Wilhelm 1. Nr. 20;
des Kaiſerlich und Königlich Oeſterreich- Ungariſchen
Ordens der Eiſernen Krone dritter Klaſſe:
dem Rittmeiſter dv. der Lühe, Eskadr. Chef im Drag.
Regt. König Nr. 26.
189 — Rilitar-Wochenblatt — Tr. 69
— 1746
Bon Seiner Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer
und König von Preußen iſt nachſtehenden nad)
Preußen lommandirten Offizieren die Erinnerungs-
Medaille verliehen worden, und zwar:
*8 een v. Schill, Inſpelteur der 2. Pion.
nip.,
dem ——— Frhru. dv. Ziegeſar, Komp. Chef im
Inf. Regt. von Horn (3. Rhein.) Wr. 29.
(ErlaubnißertHeilung zur Anlegung j. M. W. Bl. 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
Kaiferlihe Marine.
Seine Majejtät der Kaiſer und König haben
Allergnädigft geruht:
dem Kapitänlieutenant Gerdes den Nöniglichen Kronen—
Orden dritter Klaſſe zu verleihen.
Sonrnaliftifher Theil,
Keitende Artillerie bei Kavalleriedivifionen.
Schluß.
Verwendung.
Ber der reitenden Artillerie die Fähigleit be:
ionderer Leiſtungen abjpricht, wird logiicherweife auch
keine bejondere Verwendung für fie anerkennen. Der
Krieg kümmert ſich aber nicht um Schulmeinungen, er
jordert für die reitende Artillerie eine von der fahrenden
mannigfach abweichende Verwendung. Beilpiele aus
Krieg und Frieden beweiſen aud, daß fie möglich it.
Im Aufklärungsdienſt. Hierfür hatte ich
jeinerzeit eine zug, ja geſchützweiſe Zutheilung zu den
Auftlärungsabtheilungen als oft zwedmäßig vorgeichlagen,
mit dem Hinweis darauf, daß das „Nelognosziren
mit Granaten“ uns werthvolle Kavallerieträfte jpart.
Tiefer Vorſchlag ift nicht ein Phantafiebild, ſondern
gründet ſich auf Friegsgeichichtlihe Vorgänge, Bon
den Fällen aus den Fridericianiſchen Hujarenunter:
nehmungen und den Napoleonijchen Kriegen jehe ich
mit Rückſicht auf die jo jehr veränderten Feuerwaffen
ab und weile nur auf die Erfahrungen des Sirieges
1870/71 an der Loire und von Le Mans hin. Sie
geben einen deutlichen Fingerzeig für die Zukunft.
Ein wald: und heckenreiches Gelände, eine injurgirte
Bevöllerung, Freiſchaarenbanden erichwerten die Auf—
gaben der Kavallerie außerordentlih und forderten
täglich empfindliche Opfer gerade vom beiten Material
der Kavallerie. Aus dieſer Zwangslage heraus, be—
ſonders gefördert von einem jo praktiſchen, energiſchen
Mann wie General dv. Schmidt, der jtet3 über formale
Borftellungen hinaus fein Ziel feit im Auge behielt,
ergab ſich die angedeutete Verwendung der reitenden
Artillerie, Die, zugweiſe den vorderjten Abtheilungen
beigegeben, die Aufklärung bejchleunigte und der
Kavallerie Verluſte eriparte.
In einem zulünftigen Kriege werden die in weiten
Umfange vorbereiteten, mit modernen Gewehren be
waffneten Landfturmformationen unferer Gegner, ſowie
die allgemeine Verwendung von rauchſchwachem Pulver
der Kavallerie noch ſchwerere Aufgaben jtellen. Ein
Beweis dafür, daß dieſe Empfindung recht lebhaft, iſt
das Streben nad) Verwendung von radfahrender ns
fanterie als Kampftruppe. Jede technische Neuerung
bringt uns den Wechſel von Enthuſiasmus und Ent:
täuſchung. So wird es aud mit der radjahrenden
Infanterie als fümpfender Truppe gehen. Daß fie neben
anderen wichtigen Aufgaben auch hin und wieder durch
ihr Gefecht eine nũtzliche Rolle wird ſpielen können, it
gewiß. Die Regel wird es nicht fein. Die normale
und für alle Fälle paffende Beigabe von jtarker Feuer:
kraft an Kavallerie ift und bleibt allein reitende Artillerie.
Haben wir eine mit einem guten leichten Schnelllade-
geſchütz beivaffnete, gut ausgebildete reitende Artillerie,
jo wäre es unpraftifch, nicht von ihr all den Nutzen zu
ziehen, den fie jchaffen kann, lediglich weil es bisherigen
Gewohnheiten nicht entipricht. Einen Hauptvortheil des
Scnellladegeihüßes, weil er die taftiiche Verwendung
vieljeitiger macht, erblide ich darin, daß cd vermöge
ſeines Sporns faſt völlig an feinem Aufftellungspuntte
beim Schießen verbleibt; auch die kleinſte Geländeform
fann aljo — ähnlich dem Schützen der Infanterie —
audgenußt werden, jei eö zur Mehrung der Wirkung,
jei es zur Minderung der Verluſte. Das Geſchütz kann
10 bis 15 Schuß in der Minute abgeben, der moderne
Schrapnel-Brennzünderjchuß verträgt jener großen Tiefen:
wirkung wegen auf Entfernungen bis 1500 m eine recht
grobe Behandlung, jo daß auch Nebel und Dämmerung
Wirkung nicht ausschließen. Eskadrons, die vorgeworfen
werden, um beiſpielsweiſe an einer anliegenden Fluß—
linie die Uebergänge zu beſehen, werden aljo durch
Beigabe eines Geſchützes einen auferordentlichen Kraft—
zuwachs erfahren, ohne in ihrer Bewegungsfähigkeit
behindert zu jein. In den Manövern der lehten Jahre
iſt für jolde Zwede mehrfach radfahrende Infanterie
verwendet worden. Das iſt ja ſehr ſchön, ſolange
man ſolche hat. Unſere Manöver dauern wenige Tage;
wie die im Kriege den Ravalleriedivifionen beigegebene
Radinfanterie nach 14 Tagen ausjchen wird, wollen
wir abwarten. Eins ann Leßtere aber unter keinen
1747
Umftänden: von den Straßen herunter ſeitwärts quer—
feldein ausweichen, wenn fie nicht zufällig Schönen Rafen
oder Stoppelfeld findet. Das muß die Kavallerie aber
und die Artillerie fann ihr folgen. Wie bei diejen
Aufgaben durch Verteilung der Geſchütze, wird vor
den großen taltiſchen Entſcheidungen durch Vereinigung
der Batterien in der Zukunft der reitenden Artillerie eine
erweiterte Aufgabe zufallen. Für die Kavalleriedivifionen
handelt es ſich dann darum, feitzuftellen, wo hinter dem
feindlichen „Schleier“ die Mafjen folgen, damit danach
die eigenen Armeeführer ihre Marichlolonnen zufammen
ſchieben und fich formiren fünnen. Die Batrouillen der
Kavallerie können aber häufig nichts weiter als melden,
daß fie Feuer befommen haben. Db das abgefefjene
Kavallerie, dünne Infanterie (Radfahrer) war, und mas
dahinter ftect, werden fie oft nicht in Erfahrung bringen
fönnen. Da geht die Artillerie der Divifion dor, um
den vorderen Schleier zu durchbrechen und feitzuftellen,
wo dahinter nun Kavallerie mit Artillerie, wo Ins
fanterie mit Artillerie ift. Letztere kann nicht dauernd
zurüdgehalten werden und den Anfanterie-Vortruppen
den Kampf allein überlaffen, weil dieſe jonft aus ihren
Stellungen auf Entfernungen, auf denen fie fich nicht
wehren können, herausgeichoffen werden. Sie muß heraus,
um der Aufflärungsartillerie den weiteren Einblid zu
berwehren. Leptere läßt fich auf einen Artilleriefampf
aber nicht ein, jondern geht zurüd, jobald fie ihren Zweck
erreiht Hat. So gewinnen dann die höheren Führer
die mehr oder weniger Haren Unterlagen für die dem—
nächſtige Kräftegruppirung.
Im Kavallerielampf. Bis in die neuefte Zeit
hinein ift der Werth der reitenden Artillerie für den
Kavallerielampf jelber von vielen Seiten jehr gering
angejchlagen worden. Große Kavalleriefämpfe hat jeit
den Fridericianischen Kriegen Europa wenig geliehen.
Das Lehrreichite bietet hierfür der Amerilaniſche Krieg.
In ihm hat Stuartd reitende Artillerie oft gezeigt, was
fie auch im Gewühl der Kavallerieſchlacht bedeutet,
3 B. in der Reiterjdlacht von Brandy Station,
Aber auch in den Napoleoniichen Kriegen finden wir
Stoff zum Nachdenken und Weiterbilden: z. B. das
Manöver Murats, hinter einer Schwarmattade reitende
Artillerie in ſtärlſter Gangart an den Feind zu werfen.
Kurz vor Lepterem machte die Kavallerie die Front frei,
die Artillerie proßte ab und gab Schnellfeuer mit
Kartätſchen. Das heranlommende erſte Treffen fand
damit ein jchon mit Feuer bearbeitetes Attadenobjekt
vor. In unfere Sprache überjeßt, würde das heißen:
die reitende Artillerie muß, wenn die befannte jeitwärts
gelegene Höhe nicht vorhanden ift, doch ihrer Divifion
die Nttade vorbereiten, indem fie unter dem Schub
einer ſchwachen Bedeckung in jchnellerer Gangart, als
dad erjte Treffen reitet, dem Feind entgegengemworfen
wird. Sie findet jo eine nur kurze, aber der Ent—
fernung und Größe wie Sichtbarkeit der Ziele wegen
jehr wirkſame Zeit zum Schießen. Nimmt man eine
Minute Wirkungsihiehen nad einem der Natur der
Sade nad; ganz kurzen Einfchießen an, jo find von
den 16 Geichüßen, pro Geſchütz 10 Schu geredjnet,
160 Schuß zu verjeuern, von denen faum ein Schuß
1897 — Militär- Wochenblatt — Nr. 68
1748
ganz wirkungslos wird vorbeigehen können. Abgeſehen
von der materiellen Wirlung dieſer 160 Schrapnells
auf mittleren und nahen Entfernungen, legt man eine
Wand von Feuer und Naud dem Feinde in einem
Augenblick vor die Füße, in dem Ordnung und Zuſammen⸗
halt jeiner Linten Vorbedingung für das erfolgreiche
Veiterreiten ift. Hierbei läuft die Artillerie nicht einmal
bejondere Gefahr, da die feindliche Kavallerie ja auch
nicht jchneller reiten kann als die eigene, und überdies
in die feuernde Front jelbft der Gegner ſchwerlich hinein⸗
formen wird. Auch diefe Verwendung ift aljo nicht
etwa lediglich ein Gebilde lebhafter Phantafie. Nad) den
Napoleoniihen Kriegen iſt die Muratiche Anregung
geiftig weiter verarbeitet worden, wie die Militär
Literatur der zwanziger und dreißiger Jahre diejes
Jahrhunderts beweiſt. In einem Monhauptihen Wert,
dad ald Entwurf eines Exerzir-Reglements gedacht ijt
und auch als folcher gedient hat, führt das von dieſer
Berwendung handelnde Kapitel die Ueberichrift: „Die
Attade der reitenden Artillerie.” Gewiß eine ganz zus
treffende Bezeichnung, weil die Artillerie ihr Feuer an
und in den Feind trägt ebenjo wie die Kavallerie ihre
Lanzen.
Uebrigend habe ich bereit# vor einigen Jahren bei
einer Kavalleriediviſions- Uebung den Leitenden auf eine
folhe Verwendung der Artillerie ausdrücklich hinweiſen
ſehen.
Bei ſolcher Gelegenheit wird die Artillerie natürlich
dem Handgemenge ſehr nahe ſein, wird, ſobald ſie nicht
mehr ſchießen kann, meiſt aufproßen und den Ausgang ab⸗
warten. Sit diejer günftig, jo tjt die Sache einfach, aber
ſchwierig, wenn es umgelehrt ift. Gelände, welches eine
geficherte rückwärtige Aufftellung bietet, ift doch nicht
immer vorhanden. Was dann? Will man von einer
Gefechtslage nicht überrafcht fein, ift es gut, vorher zu
durchdenten, wenn möglich an der Hand von Erfahrungen,
wie man handeln würde. Aus diejem Gedanlengange
heraus habe ic jeinerzeit von einem Karree Der
Artillerie geiprochen, an deijen Feuer die Verfolgung
ftodt und jo die eigene Divifion Zeit zum Sammeln
findet. Auch hierfür find wirklich erlebte Fälle Ver-
anlaffung geweſen. Ach babe gejehen, wie die zur
Aufnahme zurüdgeeilte Artillerie von dem Verfolger
nicht nur in der Front angegriffen wurde, jondern Ab»
theilungen von Flanke und Rüden ſich näherten. Durch
das Herummerfen der Gejchüße trat ein ſolcher Zeit-
verluft ein, daß mir jehr zweifelhaft war, ob die Abwehr
geglücdt wäre. Hätte der Abtheilungstommandeur jtatt
zwei großer Batterien vier Heine gehabt und von
vornherein zwei Flanken gebildet, vielleiht auch Die
Queue geichloffen, jo war er in ganz anderer Yage. Die
Feuerfraft einer Batterie reicht völlig aus, um Die
Annäherung in der Front zu verhindern, die Kavallerie
gleitet jeitwärts vorbei und kommt dann in das Feuer
der zurücgebogenen Batterien. Feuernde Batterien
werden bon born im Frieden oft, im Kriege jelten
genommen. Mir ift wohl eingewendet worden, jolche
nad) allen Richtungen der Windroje ſchießende Artillerie
gefährde zu jehr die eigene Truppe. Die Betreffenden
wiſſen nicht, was die taktifche Form des Karrees bedeutet,
1449
mas aus dem Infanterie-Reglement zu erjehen tit. Im
Karree joll die Truppe in der Lage fein, ſchnell nad)
allen Seiten Feuer abgeben zu können. Abgegeben
wird das Feuer naturgemäß meift aber nur nad) zivei,
höchſtens drei Seiten. Huch braucht man ſich unter Karree
fein vegelmäßtged Viereck zu denten. Es handelt fid)
nur darum, darauf hinzuweiſen, daß man auch im
ungimftigften Fall nicht gleich die Flinte ind Korn wirft,
do man den Gedanken gar nit auflommen läßt, als
lönne reitende Artillerie im Kavalleriegefecht hülflos
und dem Führer ein Hemmniß jein. Der Berfafjer des
Artilels im Nr. 61/1895 findet e8 „eritaunlich“, was
nach meiner Anficht die veitende Artillerie Alles leiiten
jol. Ich gebe gern zu, daß im Kavalleriegefecht Vieles
jeher erſtaunlich iſt; aber man gewöhnt fih an Alles.
Uebung bringt die Sicherheit, auch ſchwierige Dinge zu
beherrijchen. Daß zukünftige Feldgeſchütz mit jeiner
Beweglichkeit, jeiner Feuergeichwindigfeit, feinem wirk-
lamen raſanten Brennzünderſchuß ftellt für die reitende
Artillerie in vieler Beziehung eine ideale Bewaffnung
dar. Durch eine richtige Verwerthung dieſer hoch—
geſteigerten Feuerkraft erhält die Kavalleriediviſion einen
Kräftezumadhd und eine Selbſtändigkeit, die ihr die
Löſung ihrer hohen Aufgaben im nächſten Kriege immer
erleichtern, in vielen Fällen überhaupt erſt ermöglichen
wird. Mögen die Führer im Frieden nur das Höchſte
don ihrer Mrtillerie fordern, fie werden erjtaunt fein,
wie deren Leiſtungen ſich fieigern.
Inder Schlacht. Beherricht von der Anſchauung,
daß die Maſſenverwendung der Artillerie fid) dede mit
der räumlichen Bereinigung einer Mafje von Artillerie,
wurde bis vor Kurzem das Einrüden der veitenden
Batterien der Kavalleriedivifionen in die großen Artillerie-
Kampfftellungen der Schlacht gefordert. Das Stavallerie-
Reglement von 1895 bejeitigt dieſe Forderung mur
zum Nußen der artilleriftiichen Wirkung; denn daß die
reitenden Batterien auf den Flügeln umthätig halten
werden, weil die Kavallerie dort abwartend hält, iſt
fo undenfbar, daß ich auf diefen Einwand von Peſſimiſten
einzugehen nicht für nöthig halte.
Als Beiipiel, wie nad) den jegigen Beitimmungen
der Reglement der Kavallerie und Feldartillerie fich
die Schlachtverwendung der reitenden Artillerie geftalten
Ünnte, jet der 16. Auguft 1870 gemählt, unabhängig
davon, ob die an diefem Tage vorliegenden thatjächlichen
Berhältnifje eine ſolche Verwendung geitattet hätten.
Am Morgen geht rechts die 6., linls die 5. Kavallerie
diviſion vor, um die Yufllärung für die Entwidelung
des III. Armeetorps zu ſchaffen. Sobald Lehteres jeine
Schlachtlinie gebildet, geht die 6. Kavalleriedivtfion von
ihrer Aufftellung in der Mitte auf den linken Flügel
der 5. Kavalleriediviſion, deren Aufftellung verlängernd,
ihre Batterie vielleicht auf der Höhe ſüdlich Boupille, wo
eine Zeitlang die reitende ®arbebatteriegeftander. Sobald
die 20. Divifion mit Korpkartillerie X. Armeelorps ein-
trifft, rückt dieſe Artillerie in die Stellungen bei Vionville
bezw. zwiſchen Vionville ımd Mars la Tour ein,
während die 5. Kavalleriedivijion mit ihren vier Batterien
auf der Höhe nördlich Mars la Tour, die 6. Stavallerie-
bivifion mit einer Batterie bei Greyere Ferme Stellung
1897 — Militir-Wodenblatt — Rr. 68
1750
nimmt. Hier trifft ipäter auch die Garde-Dragoner-
brigade mit einer Batterie ein. 36 Geſchũtze, geſtützt durch
60 Eskadrons, ftanden dann bier in jcharf flanfirender
Stellung dem bedrohlichiten Flügel des Feindes gegen-
über. Die VBorbedingungen für die artilleriftifche Wirkung
waren die denfbar günftigften, wie der Eindrud, den
dad Auftreten der einen Garbebatterie in dieſer Gegend
gehabt, beweiſt.
Die Frage liegt nahe, wie ſich das Loslöſen der
reitenden Batterien aus der innehabenden Feuerſtellung
und der Erſatz derjelben durc die neueintreffenden in
Wirklichkeit geſtaltet haben würde. Das ift natürlich
nachträglich ſchwer zu jagen; da aber an dieſem Tage
auf beiden Seiten mehrfad lange Feuerpauſen geweſen
find, wird man die wenn aud allmählich ftaffelweife
ſich vollziehende Verſchiebung nicht als unausführbar be-
zeichnen können. Die vorübergehenden Schwächen der
großen Deutichen Artillerieftellung lagen weniger an der
Bahl der Geihübe, ald an dem Mangel an Munition.
Daß eine ähnliche Verwendung der reitenden Batterien
oder des größeren Theild derjelben auf das Gefecht in
den Tronviller Büſchen und die Einwirkung der Brigade
Wedel einen beftimmenden Einfluß hätte ausüben können,
wird auf alle Fälle zugegeben werben müſſen.
Auf die Verwendung nad der Schlacht braucht
bier nicht näher eingegangen zu werben, da hierüber
verjchiedene Auffafiungen wohl kaum vorhanden find.
Erwähnt möge nur werden, daß eine veitende Batterie
Verlufte an Bugpferden jchneller erjegen können muß
ald eine fahrende Batterie, damit fie der Kavallerie
wieder jchnell folgen kann. Welche Menderungen dies
im inneren Aufbau der Batterie erfordert, gehört nicht
hierher.
Ausbildung.
Soll die reitende Artillerie zu der vorftehend fkigzivten
Verwendung befähigt jein, muß fie entiprechend aus:
gebildet werden. Wo fie jegt nicht mehr leiftet als
fahrende Artillerie, Kiegt da8 nur daran, daß ihre Aus—
bildung falſch gehandhabt wird. Der Beweis hierfür
it vielfach erbracht. Einige Punkte, worauf es beſonders
antommt, jeien bier hervorgehoben, wobei nur nod
vorausgejchidt werben muß, daß, dem ganzen Zebens-
bedingungen einer Neitertruppe entjprechend, Vergleichs:
proben nicht zeitig im Frühjahr gemacht werden können,
fondern erſt dann, wenn der jüngjte Jahrgang den
gleihen Nullpunkt gewonnen hat. Daß dann aber
reitende Batterien mehr leiften fünnen, findet in manchen
Dingen feine natürliche Erflärung. Da jpricht zunächſt
die dreijährige Dienftzeit ein entjcheidendes Wort. Man
jehe ſich nur die Bejegung einer reitenden Batterie im
Einzelnen genau an neben derjenigen einer fahrenden,
um des großen Unterſchieds an innerem Halt,
Entichlofjenheit, Erfahrung und damit Möglichkeit des
Augenblicksgehorſams fich bewußt zu werben.
Dazu kommt, daß der reitende Artillerift vom Tage
feines Eintritts in daß Heer an gezwungen ift, jeine
Kräfte anzujpannen, mit der Beit zu geizen, fich zu
fonzentriren, weil er jonft mit feinem Dienſt nicht fertig
wird. Diejer Unterſchied im Zufafien iſt beim Gefchüß-
ererziven deutlich zu ſehen und fällt unwillkürlich auf,
1897 — militär-Wochenblatt — Nr. 63
1752
wenn man Gelegenheit hat, Kanoniere der veitenden
Artillerie einerſeits, Nanoniere der fahrenden Artillerie
oder Anfanteriften andererfeitS unbemerkt beim Arbeits:
dienit zu beobachten, Die betreffenden Punkte, auf die
bejonders zu achten find: ſchnellſte Feuereröffnung aus
allen Formationen, aus jtärkjter Gangart, in ſchwierigem
Gelände mit jofortiger richtiger Zielauffafiung aud) nad)
Direktionsveränderungen im legten Augenblid ſowohl in
Linie als Kolonnen mit gleichzeitigem Aufmarich. Dies
Programm jcheint jehr einfach und Mancher wird jelbit-
gefällig jagen: Das laſſe id) Alles machen. Gewiß; aber
wie? Nichtig durchgeführt, stellt e8 ſehr hohe An—
forderungen an die fürperlice und geijtige Spanntraft
der Führer, aber ohme ſolche feine Leitung. Die
Gewohnheit thut auch bier viel. Das fjogenannte
ſchneidige Evolutioniren hat einen jehr geringen Werth,
wenn es als Selbitzwed angejehen wird, jtatt lediglich als
Mittel zum Zweck: Uebergang zum Feuern. Wenn nicht
vom eriten Tage an planmäßig die Feuereröffnung als
der Hauptzwed bingejtellt und die hierzu nothwendigſten
Sachen: ſchnelles Auffafjen des richtigen Ziels, richtige
Aufiape und Zünderftellung, gutes gleihmäßiges Richten
unmittelbar nad, dem Abprogen nachgeſehen wird, ift
die Ausbildungsperiode des Ererzivend am beipannten
Geſchütz falich aufgebaut. Auch für die Beſichtigung ift
dies der Ausgangspunkt für alle Anforderungen; eine
Kritit, die Pferdezuftand, Ajuſtement, Gangarten, flotte
und doch korrelte Bewegungen lobt und eine erhebliche
Anzahl falicher Zielauffaffungen ꝛc. feitftellt, muß zu
dem Ergebniß kommen: die Batterie ift nicht aus—
gebildet. Gleiche Anforderungen an eine fahrende
Batterie flellen zu wollen, wäre ein Unfug — außer
gelegentlidy zum Lebhaftmaden der Truppe —, da für
fie ganz andere Dinge, vor Allem ein jorgiames, das
Gelände gut ausnupendes Einrüden in die Feuerſtellung
aus der Marichlolonne wie aus der Bereitjtellung von
Werth find, für die Wahl des richtigen Ziels ift mehr
Zeit vorhanden, Fehler können ausgeglichen werden,
Natürli muß der Unterjcied in der Ausbildung
auch in der Sciehübung zum Ausdrud fommen. Man
muß fid) alſo nicht damit begnügen, daß die Batterien
eus der Marichlolonne nad) der Tete zu mit langer
Zielerfundung in Stellung gebracht werden, ſondern mit
denjelben Bedingungen, wie ich fie fürdas Beipanntererziven
angegeben, für die Feuereröffnung und zwar meijt gegen
gut fichtbare, große, vielfach bewegliche Ziele mit kurzer
Dauer des Sciehens. In kriegsgemäßer Weile läßt
ſich dag natürlich nur dort machen, wo vorzügliche An:
lagen für Zieldarjtellung vorhanden find, in ausreichender
Weiſe aber ſelbſt auf unjeren alten ſchlechten Schiehpläßen.
Auf dieſen fieht ja das ſchmale Zielfeld meift aus wie ein
reich gededter Tiſch, nur weiß der Gaft nicht, welches
Gericht für ihn beitimmt it. Der Leitende läßt nun die
Batterie oder die Abtheilung in entjprechender Entfernung
vom Bielfeld exerziren, indem er Formation, Marſch—
richtung ꝛc. dem Führer zuruft oder durch Adjutanten
befiehlt, führt jo die Truppe in die Nähe der beabfichtigten
Stellung, bier dem Führer das zu befämpfende Biel
zeigend,
Das bejte Ausbildungsmittel wäre natürlid Die
Bildung einer reitenden Lehrbatterie bei der Schieß—
ichule. Sie wird kommen müflen, wenn auch zunächſt
der Gedanle Manchem nicht recht ſympathiſch jein mag.
Die aus früheren umerquicklichen Organtfations-
verhältnifien jtammende Eiferſüchtelei ift wirklich nicht
mehr berechtigt. Sind erſt bejondere reitende Regimenter
formirt und damit die äufßerlichen Ungleichheiten aus
den Dffizierlorps, wie es jet noch der Fall, bejeitigt,
wird bald die legte Spur jener Erinnerungen verſchwinden.
Zum Schluß jei, als bei der Ausbildung zu beachten,
noch erwähnt, daß bei Stavalleriedivifionen die Artillerie
ſich oft in jehr engen Formationen bewegen und geübt
fein muß, aus Diejen jchmell im jeder, nicht nur der
Bewegungsrihtung zum Feuer überzugehen, 3. B. auß den
aufgeichloffenen Zugkolonnen, die Batterien dicht neben-
einander, vielfach ‚gefoppelte Batterien genannt, oder
aus der Tieflolonne. Das Ererzir-Reglement ignorirt
dieſe Tagesbebürfniffe der reitenden Artillerie ganz, jo
daß der Abtheilungstommandeur für Navallerieübungen
fih einige in veglementarischer Art zu bandhabende
Formationen ſelbſt jchaffen muß; fein ganz normaler
Buftand.
Etats. Da möglichjt hohe Etats erwünjcht find,
um mit ausgebildeten, in Kondition befindlichen Pferden
in den Krieg gehen zu können, ift wohl Har. Bekanntlich
reichen aber ſelbſt bei der Kavallerie die Etats nur
nothdürftig aus, was allerdings Artilleriften, die die
Mobilmahung der Kavallerie nicht kennen, nicht beachten.
Da aber unbegrenzte Mittel nie zur Verfügung ſtehen,
handelt es ſich darum, feitzuitellen, mit wie wenig man
austommen kann. Nach meiner Unficht genügt es, wenn
die vier Gejchüge und zwei Munitionswagen im Frieden
beipannt find und dazu fo viel Nefervepferde, dab auch
bei zufällig hohem Krankenſtande dieſe ſechs Fahrzeuge
im Mobilmadhungsfalle beijpannt werden können und
doch die für die Kriegsbatterie erforderlichen Reſerve—
zugpferde vorhanden find. Die Zahl der Neitpferde ift
reichlich zu bemefjen, damit die für die Ariegsbatterie
erforderlichen Unteroffizierdjargen dauernd im Aus—
bildung erhalten und nebſt Meldereitern, Auftlärern,
Nejerveoffizieren, Aerzten, Noßärzten, Zahlmeiſtern,
Lazaretbgehülfen ꝛc. bei der Mobilmachung mit gerittenen
Pferden beritten gemacht werden Fönnen. Der Etat
ſolcher Batterien der Grenzlorps, welche etwa bejchleunigt
ausrüden jollen, müßte natürlich höher bemefjen fein.
Eine reitende Artillerie, wie fie fein ſoll, zu ſchaffen,
als Anhängjel der fahrenden Urtillerie, halte ich für
ausfichtslos, ihre Selbjtändigmadung bis zu demjenigen
Verbande, in dem die Detailausbildung ruht, dem Regiment,
für die VBorbedingung jeden Fortichritts. Probiren geht
über Studiren; deshalb wünjchte ich, daß die vier
reitenden Garbdebatterien — was jeden Augenblid aus—
führbar — zunächſt zu einem Regiment zufammengefaßt
würden, um in den Einzelheiten die für die allgemeine
Durdführung erwünſchten Erfahrungen zu ſammeln.
Auch die allgemeine Ausführung ift ja nur eine Frage
des Etat, nicht der Gefepesänderung.
Daß man über die Organiſation der reitenden
Artillerie auch ganz anderer Anficht jein kann, erjehe id)
aus einem Artikel des Militär-Wocjenblattes Nr. 50
E27. 4 SE, 2 2 2 2 202 2200 2 27 222 2 2 2 2 Zu
vom '5’ Juni d. 38. Der Herr PVerfafler deſſelben
ihlägt unter Anderem Regimenter vor, beitehend aus
einer Haubit=, einer fahrenden, einer reitenden Abtheilung.
Bo die Regimentslommandeure hierfür bergenommen
werden follen, fit nicht geſagt. Die verhängnifvolle
Unllarheit über die Aufgaben des Regimentsverbandes,
die der Artillerie aus alter Zeit anhaftet, dürfen wir
nicht wieder einbürgern. Damit würden wir die glückliche
Entwickelung eines Menſchenalters und die Lebensarbeit
der hervorragendſten Männer unſerer Waffe vernichten.
Auch für die Artillerie der Gegenwart gilt, was General
d. Hinderfin in markigen Worten feinen Organiſations—
dorſchlägen voranftellte: Nicht vielſettige Ober-
ädlickeit, fondern einjeitige, Gründlidkeit!
Neues Ererzir:Reglement für die Ruſſiſche Infanterie,
Am 15. Mai wurde Seiner Majeftät dem Katjer
auf dem Marsjelde zu St. Petersburg ein nad) dem
von einer befonderen Kommiſſion feit Jahren bearbeiteten
Projeft zum neuen Ererzir » Reglement ausgebildetes,
tombinirted Regiment vorgejtellt.
Dad Kompagnieererziren zeigte eine Kompagnie
des Garderegiments Ismailow. Es wurde aus der
Front die Kompagniezugkolonne auf den erſten und
fen dritten Bug hergeftellt und dann wieder bie Front
eingenommen. Bei der SHerjtellung der SKompagnie-
fotonne bezw. der Front geihieht die Ausführung
jet auf das alleinige Kommando des Sompagnie-
fommandeurs, während früher auch die Zugführer eine
ganze Reihe von Kommandos abzugeben hatten, was
die Bewegung jehr verlangiamte. Bei dem Marich in
der Zuglolonne wurden die Notten verdoppelt (aljo
vier Mann Hintereinander, anftatt jonft zwei) und dan
die Zwijchenräume zwiſchen den Rotten geſchloſſen, um
die Front der Kolonne zu verkürzen. Sodann Rücklehr
jur Normalformation. Marichiren der Kolonne in ber
Richtung auf ein vom Kommandeur bezeichnetes Objekt.
Heritellung der Front mit Mari Marſch!
Sodann in ähnlicher Weiſe (ebenfalls jehr vereinfacht)
Formation in rechtsabmarſchirter Abtheilungs-(Sektions-)
tolonne, Den Beſchluß des Kompagnieererzirend machte
die Vorführung einer neuen Urt der Schwenfung ber
Kompagniefront für bejondere Fälle. Sie erfolgt auf
das Kommando: Kompagnie rechts- oder linktsum —
verdoppelt die Notten, mit Zügen links oder rechts
ſchwenlt (die Teten)! Nichtung auf den und ben Bug.
Ajo ein Reihenmarſch der einzelnen Züge mit vers
dopvelten Rotten und Schwenfung der Teten mit nad)
beriger Wiedereinnahme der Frontformation.
Geihofjen wurde mit Plabpatronen in Galven
aus der Front und der Zugkolonne. Nach dem neuen
Reglement nahmen daran auch alle Sektionsführer und
nicht als Zugführer verwendeten Unteroffiziere theil.
Aus der Zuglolonne wurde auch Einzelfeuer abgegeben,
wobei die Rotten ſich auseinanderſchließen mußten und
die beiden hinteren Züge im Mari Mari! fih an
die beiden Flügel echelonirten.
Es exerzirte alsdann ein Bataillon zuerſt in
———
—
geſchloſſener und dann in Gefechtsformation. Das
geſchloſſene Exerziren geſchah in der an Stelle der
Zweizugkolonne (d. h. eine ſtom⸗
52 pagnie in dieſer Formation hinter
der anderen) neu eingeführten
Bataillons-Reſervelolonne, letztere
beſtehend aus den vier Kompagnie⸗
zugtolonnen, die in zwei Linien
mit 10 Schritt Diftanz und
3 Schritt Intervalle aufgeftellt
find, die Rompagnielonmandenre
6 Schritt vor der Mitte: ihrer
Tetenzüge. Aus diefer Formation
wurde die Bataillonszugkolonne und
urück hergeſtellt. Dann wurden
Die Varietäten der Reſervelolonne,
d. 6. die Linie der Zugkolonnen
(alfe vier nebeneinander) und die
Aufftellung tompagnieweife in zwei Linien gezeigt
und aus der Ießteren Formation auf das Signal
„Sammeln“ die Reſervelolonne wieberhergeitellt. So—
dann Vorbewegung in Gefechtsordnung gegen einen
marlirten Feind.
Die Schüßenfette bildete die ganze 1. Kompagnie
(früher in der Negel die Hälfte der beiden vorderen
Kompagnien, Die anderen Züge bildeten die jebt aufs
gehobene Kompagniereſerve). Die aus 48 Rotten ober
96 Mann betehende Nette nahm eine Front von
180 Schritt ein (früher bei zwei Kompagnien 500 Schritt).
Die 2. und 3. Kompagnie bildeten die Bataillons—
referve, die eine in Zuglolonne mit verboppelten
Motten, die andere in Linie Die 4. Kompagnie
nahm links eine Pofition zur Beſchießung des Gegners
mit Salven behufs Erleichterung ded Vorgehens ein.
E3 war da3 die fogenannte Gewehrbatterie Die
Vorbewegung erfolgte nad) dem neuen Reglement in
zwei Perioden, dem Anrüden (nasstuplenie), bis zur
legten Schüßenpofition und der Attade, don dort bis
zur Gtellung bes Feindes. Dad Unrüden geſchah
ununterbroden im Schritt.
In der letzten Schüßenpofition (300 Schritt vom
Feinde) legte ſich die Kette nieder umd eröffnete
gemeinjam mit der Gewehrbatterie Schnellfeuer. Die
Nejerve fommt heran. Die Mufil fpielt zur Attacke.
Fit die Reſerve bis zur Kette herangelommen, jtellt
diefe das Feuer ein und gebt, fi dabei in Büge
zufammenfhließend, mit der Reſerve im Geſchwind⸗
jchritt gegen den Feind vor.
Die Gewehrbatterie führt jo lange mit der ver-
ftärkten Beſchießung des Gegners fort, bis fie durch
die angreifenden Kompagnien daran gehindert wird.
Dann bewegt fie ſich ebenfalls jchnell nad) dem Ungriffd:
punlt vor. Der Bajonettjtoß erfolgte mit Hurrah.
Darauf euer auf dem weichenden Feind.
Das Regiment ichlieglih ererzirte in ber Reſerve—
formation mit Nichtungsveränderung, theils durch
Wendung der Bataillone nad) dem bezeidyneten Objekt,
theils vermittelt gleichzeitigen Abſchwenlens aller vier
Bataillone nad) einer der Flanlen.
1
Il
IN
O+
ya
Or
co
II
Il
1755
Die durch einen Parademarſch beendigte, lange
vorher forgfältig eingeübte Vorftellung verlief zur vollen
Zufriedenheit und zeigte die ſehr zmwedmäßige Ber:
änderung des biäherigen Neglements. Es ftehen aber
noh einige Abänderungen des Projelts bevor, das
mittlerweile zur allgemeinen Weröffentlihung gelangt
ift und vorläufig zwei Jahre hindurch erprobt werden wird.
Es ift nad) dem bisherigen Verlauf der Sache
wohl anzunehmen, daß bis zum Abſchluß diefer Prüfungs-
periode an die Herſtellungslommiſſion noch jo viele
neue Vorſchläge herantreten werden, daß von den
jepigen vorläufigen Beitimmungen nod Manches weg:
fällt bezw. abzuändern ijt.
Kleine Mittbeilungen.
Rufland. Anfang Juni murden aus bem
Ergänzungsfurfus der Generalſtabsakademie
(dritter GCötus, deſſen Abiturienten allein zur Webers |
nahme in den Beneralftab beredtigt find) 42 Offiziere
entlafjen, die im Herbſt 1894 in die jüngfte Klaſſe, ein
Theil 1895, diefe gleih im die 2. Klaſſe, eingetreten
waren. Im Ganzen wurden 1894 in die jüngfte Klaſſe
aufgenommen 155 Dffijiere, von denen 1895 123 in
die ältere Klaſſe verfegt wurden, in bie überdies
zehn direlt eintraten. Die Zahl der Hörer der älteren
Klafje betrug alfo anfänglid 133, von denen aber nur
107 den Kurſus beendigten. Bon diefen 107 Offizieren
fehrten 64 nah Schluß des Aurjus ohne Berechtigung
zum Generaljtab zu ihren Truppentheilen zurüd, wäh—
rend die 43 Beitbeftandenen in den Ergänzungskurſus
(fiehe oben) famen. Einer derfelben bejtand die Schluß«
prüfung nıdt. Bon den 42 dem Generalftab zunädjft
nur zugezählten Offizieren gehören 10 der Garde, 32 der
Armee an, darunter 20 ———— 2 Kaballeriſten,
12 Artilleriften, 5 Ingenieure, 3 Kaſaken. Durchſchnitis⸗
alter 28 Jahre (von 25 bis 34). Dienftalter als Offi»
zier ſechs bis fieben Jahre. Außer 2 Offizieren, die ihre
militärıfhe WBorbildung nur in den Junlerſchulen
genofjen hatten, waren jämmtliche anderen aus den höher
ftehenden Kriegsfchulen bezw. den Kriegsſchulkurſen der
Junlkerſchulen hervorgegangen. (Ruf. Invalide Nr. 116.)
— Aus der Nilolaus-Angenieuralademie
murben 33 Offiziere, die den Ergänzungslurfus (dritter
Cötus) mit Erfolg durchgemacht hatten, als Militärs
ingenieure (Techniker, wohl zu unterfheiden von den bei
den Genie» Truppentheilen ftehenden syrontoffizieren)
entlafjien. Darunter 27 ehemalige Sappeuroffiziere,
4 Urtilleriften, 2 Infanteriften, jämmtlih mit vorauss
egangener Kriegsſchulbildung. Die aus ber älteren
lofje nit in den Ergänzungskurſus übernommenen
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr, 63
1756
Dffigiere Tehrten nad Beendigung der älteren Klaſſe
ohne befondere Vorrechte zu ihren Truppentheilen zurüd,
die Artilleriften und SInfanteriften jedoch unter Vers
fetung zu den Sappeuren. (Ruſſ. Invalide Nr, 115.)
— Aus allen der perfönlihen Wehrpflicht unters
liegenden Reichögebieten find 1897 für die Armee und
Flotte ——— 282 900 Mann (im Jahre 1896
nur 274650 Dann, alfo über 8000 Mann weniger)
einschließlich der durch Befit von Refrutirunadquittungen
aus früherer Zeit vom Dienft Befreiten. (Die Zahl ift
fehr ing.) Außerdem von den nur zum Dienft bei
den Raufafifhen Truppen verpflichteten Cingeborenen
des Teref- und Kubangebiets fowie Transkaulkaſiens
4500 Mann einfhlieglih 100 Dfietiner, die beim Terels
Kafatenheer eingejtellt werben. Im Jahre 1896 betrug
die Zahl der auszuhebenden Kaukaſiſchen Eingeborenen
nur 3400, 1895 nur 2750 Dann. Das gefammte Re—
frutenfontingent ift alfo 1897 um über 9000 Mann
ftärfer als 1896, was nmamentli mit ber - nicht
abgefchlofienen Bermehrung der Artillerie und ber
Sehungeinfanterie zufammenhängt.
(Ruf. Invalide Nr. 110.)
— Aus den Befehlen des Generalabjutanten Drago-
mirow: „xte® Dragonerregiment. Tattilge Dffizgiers-
übungen im Winter. Sie wurden von einem Stabs«
offizier geleitet; warum nidt von dem Regimentskom ⸗
mandeur? Die Aufgaben waren ſchwierig und wurden
nur gejprädhsmeife gelöftl. Es muß gründlicher gearbeitet
werben. Ich bitte auf Folgendes Gewicht zu legen:
1. Ertheilung der Befehle mündlih und er mit
Kontrole der Ausführung ohne Einwirkung des Befehls-
ertheilenden. 2. Mündlihde und fchriftlihe Berichte
unter Kontrole derfelben vermittelft der nad) biefen Bes
richten getroffenen Anordnungen. 3. Aufgaben über die
Einrichtung der fliegenden Poft. Bei der Einübung, die
Berichte fchnell, kurz und genau zu fchreiben, kann
folgendermaßen verfahren werden: Ertheilung einer Auf⸗
gabe; Zeigen auf dem Plan das, worüber Meldung
erftattet werden foll, worauf diefe Meldung von allen
Theilnehmern gleichzeitig zu fchreiben if. Die Zeit der
Fertigftellung mwird angemerkt und dann bie allgemeine
Kruik vorgenommen. Iſt darin eine gemifje Fertigkeit
erlangt, werden die Meldungen bezw. Berichte zur Aus-
führung übergeben, um zu prüfen, wie man fi) ihrer
zu bedienen weiß. Bei Ueberfendung mündlicher Bes
rihte und Befehle find Mannſchaften zu verwenden,
um ihre Leiſtungsfähigkeit in diefer Hinſicht zu er-
proben. Die Leute mit Schulfenntniffen müſſen in ber
Abfaſſung felbitändiger Berichte geübt werden. Die
Uebungen zur Einrichtung der fliegenden Poft find fpäter
auh im Gelände anſchauungsweiſe vorzunehmen, wo⸗
dur die praftifhe Ausführung mit voller Zahl der
Ubfchnitte und Poſten weſentlich erleichtert wird. *
(Ruf. Invalide Nr. 80.)
ws Mit der heutigen Nummer wird das fünfte und ſechſte Beiheft diejes Jahrganges ausgegeben; es
enthält: „Der Rückzug der Armee Mac Mahons nach der Schlacht von
Wörth. Bon Schulz, Hauptmanu
a la suite des 2. Naſſauiſchen Infanterieregiments Nr. 88, Lehrer bei der Kriegsſchule in Anklam.” —
„Das Treffen an der Göhrde am 16. September 1815. Ein Beitrag zur Geſchichte des Jahres 1813 und
zur Stammgeſchichte der nfanterieregimenter 25, 27, 30 und 31, der Zägerbataillone 3 und 4, der Ulanen-
regimenter 6 und 8, des Sufarenregiments 9, der yeldartillerieregimenter 3 und 8, von Schwertfeger,
Premierlieutenant im Königlid Sächſiſchen ußartillerieregiment Nr. 12, kommandirt zur Sriegsatademie.
Mit einer Skizze und einer Kartenbeilage."
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin SWI3, Kociirage 685—7L.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 57.
Ailitär-Wodrenblatt.
Berantwortlicher Aebaheur
».@Morfi, Beneralmator z. D,,
Briedenau b, Bertin, Gohlerftr.
Zwelundachtzigſter Jahrgang.
®rpebition: Berlin Swı2, Kochſtraße 63,
Berlag der Rönigl. Holbuchhandlung
von @, S. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kocftr. 68 -- 71.
— — — —ñ—N —
Diefe Beigrft efgeint jeden Rıttmod und Sommabenb und wird für Berlin Dienflags und Freitags Radmittag von 5 bis 7 uhr
ausgegeben. Auf
em merben berfelben beigefügt 1. monatlid) eins bis zweimal das fiterarifche Beiblatt, die „Militär-Literaturs
—— 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als beſondere Beihefte, deren —— nit an beftimmte Termine gebunben ift.
ierteljährlicher Pränumerationäpreis für bas
ange 4 Mark 50 Pf. — Preis der einge
nen Rummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Boftanftalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Beitungsfpeditionen — an.
NM 64.
Berlin, Mittwoch den
— ma. — — ——— ——
Inhalt:
BerfonalsBeränberungen (Preußen). — Drbens:Berleifungen (Preußen, Bayern). — Nachweiſung ber vom 1. April 1897
ab für Offiziere und Sanitätöofligiere gültigen Einfommensveränderungen.
Hournaliftiicher Theil,
Bilder aus der Türkifchen Armee. (III.) — Sinvalleriemanöver in Frankreich 189. (Mit einer Stizze.) — Beurtheilung
des Entiernungsihägens nah Punkten oder Prozenten? —
Bemerkungen zu dem Entwurf zu einer Abduderung der SS 4,
% bis 32 ber Seucheninſtruktion der Militär: Beterinärordnung.
Rleine Mittbeilungen. Deutihland: Zuerkannter Preis. — England: Radfahrer.
Geſchichte der Kriegsflotte. —
der Nummer 20 des UrmeesBerorbnungsblattes. — Inhalt der Nummer 21 des Arınee-Beroronungsblattes.
Berfonal- Beränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 26. Juni 1897.
Bimmel, Wirklicher Geheimer Kriegsrath mit dem
Range eines Rathes 1. Klaſſe und dvortragender Rath
im Kriegsminiſterium, auf feinen Antrag mit Benfion
in den Ruheſtand verjegt.
Durch Verfügung des Kriegäminiftertums
Den 30. Juni 1897.
Uri, Intend. Sekretariatdaffift. von der Intend.
des IX. Armeelorps, zum Intend. Setretär,
döroldt, Intend. Büreaudiätar von der Intend. des
IV. Armeelorps, zum Intend. Sekretariatsaſſiſt, —
ernannt.
Den 2. Juli 1897.
Thieme, charalteriſ. Topograph, als etatsmäß. Topograph
bei der Landesaufnahme angejtellt.
Den 6. Juli 1897.
d. Surminstli, Geheimer Kanzleiſekretär mit dem
Charalter als Geheimer Kanzleiinip. vom Kriegs—
mintjterium, auf feinen Antrag zum 1. Oktober d. Je.
mit Benfion in den Ruheſtand verjept.
Den 9. Juli 1897.
Zeidler, Baurath, Garn. Baubeamter in Berlin II,
behufs Uebertritts in den Dienft der Reichs Marine⸗
Verwalt. die Entlafjung aus dem Dienft der Militär-
Verwalt. mit Ende Juli d. 8. genehmigt.
Feuerjtein, Garn. Bauinſp. in Bromberg, in Die
Yofal-Baubenmtenjtelle Berlin 11,
Studhardt, Gar. Bauiuſp., techniſcher Hülfsarbeiter
bei der Intend. NV. Armeelorps, in die Lokal
Baubeamtenjtelle Bromberg, — zum 1. Auguſt d. Is.
berjeßt.
Schwedhelm, Stellenanwärter, ald Geheimer Sekretär
bei der General-⸗Militärkaſſe angejtellt,
Durch Verfügung ber Generallommandos.
Bahlmeiiter:
Beriept:
Schüße vom 2. Bat, nf. Regts. Nr. 155 zur 3. Abtheil.
Poſen. Feldart. Regts. Nr. 20,
Werner vom Fl. Bat. Gren. Regts. Kronprinz
Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11 zum 1. Bat.
Inf. Regts. Keith (1. Oberjchlej.) Mr. 22,
Buchali von der 3. Abtheil. Feldart. Negts, von Bender
(Schleſ.) Nr. 6 zum 1. Bat. 3. Oberſchleſ. Inf.
Regts. Nr. 62,
Hammer vom 1. Bat. Großherzogl. Mecklenburg. Füi.
Negts. Nr. 90 zum 1. Bat. In. Regts. von Mans
ftein (Schledwig.) Nr. 84,
Arieß von der 4. Abtheil. 2. Bad. Feldart. Regts.
Nr. 30 zum Rhein, Jäger-Bat. Nr. 8,
Eier vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich III.
Nr, 114 zum Hannov. Jäger-Bat. Nr. 10.
(8. Quartal 1897.)
1759 _
1097 — — Mitar Wogenbiatt R 64
1760
Ordens = Berleihungen.
Breufen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigit
geruhbt:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An⸗
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ritterfreuzed zweiter Klaſſe des Königlich
Bayerischen Militär-Berdienft-:Orbens:
dem Hauptmann Gene (Georg) im Gren. Negt. König
Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2;
des Königlich Bayerischen Militär-Verdienſttkreuzes:
dem Gergeanten Beder vom Kür. Regt. Königin
(PBonm.) Nr. 2, tommandirt zur Leib-Gendarmerie;
des Ritterkreuzes eriter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
dem Premierlieutenant Frhrn. v. dem Busſche vom
Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19, kommandirt als
Ordonnanzoffizier bei Seiner Königlichen Hoheit dem
Erbgroßherzog von Dldenburg;
des Nitterfreuzes erjter Klaſſe des Großherzoglich
Badiſchen Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Major Erdmann, etatsmäß. Stabsoffizier des
2. Hannov. Drag. Regts. Nr. 16;
der Großherzoglicd; Badiſchen ſilbernen Karl-
Friedrich⸗Militär⸗Verdienſt-Medaille:
dem Vizewachtmeiſter Bierjahn vom Oldenburg. Drag.
Negt. Nr. 19, kommandirt zur Leibgendarmerie;
des Ritterkreuzes erjter Kaffe
des Großherzoglich Seffilden Verdienſt⸗ Ordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Oberſtlieutenant v. Kurnatowski, etatsmäß.
Stabsoffizier des 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 71,
dem Major Frhrn. v. Steinäder vom 2. Bad. Gren.
Regt. Kalſer Wilhelm J. Nr. 110;
des Großlreuzes mit ber Krone in Gold
des Großherzoglich Mecklenburgiſchen Haus-Orbens
der Wendijchen Krone:
Allerhöchſtihren Generaladjutanten, General der nf.
v. Winterfeld, lommandivendem General des
Gardelorps;
des Ehren⸗Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglich
Oldenburgiſchen Haus: und Verdienſt-Ordens des
Herzogd Peter Friedrich Ludwig:
den SHauptleuten Frhr. dv. Gregory und Reichardt
vom nf. Regt. Nr. 164;
des Nitterlreuzes eriter Klaſſe des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrich des Löwen:
bem Major dv. Brüjewig vom Füſ. Regt. General:
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.)
Nr. 73,
dem Major dv. Klaf vom 2. Schleſ. Näger-Bat., Nr. 6
und Adjutanten der 20. Div.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Hauptmann Bertram vom Füſ. Regt. General-
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Bannov.)
Nr. 73,
dem Premierlieutenant Grafen Beiljel v. Gymnich,
Adjutanten defjelben Negts.,
dem Premierlieutenant Herzbrud, Adjutanten des
1. Hannov. Inf. Negts. Nr. 74;
des dem Herzoglid” Braunſchweigiſchen Orden
Heinrichs des Löwen affiliirten Verdienftlveuzes
zweiter Klaſſe:
dem Feldwebel und Zahlmeijteraipiranten Bader,
dem Sergeanten und Regimentsſchneider Wodrich,
— Beide vom Füſ. Regt. General: Feldmarſchall
Prinz Albrecht von Preußen (Hannon.) Nr. 73;
der Kommandeur-Inſignien erfter Klaſſe
des Herzoglich — Haus· Ordens Albrechts
es Bären:
dem Generalmajor z. = v. Wentzel zu Wiesbaden,
zuleßt Kommandeur der 29. Ynf. Brig.;
der Kommandeur Änfignien zweiter Klaſſe
defielben Ordens:
dem Oberjtlieutenant v. Yinfingen, etatsmäß. Stabs-
offizier des Gren. Negts. König Friedrich Wilhelm IV,
(1. Bonm.) Ar. 2;
der filbernen Medaille dejjelben Ordens:
dem Freldwebel und Zahlmeifterafpiranten Stieherling
im 7. Thüring. Inf. Negt. Nr. 96;
des Fürftlich Reußiſchen — jüngerer Linie —
Ehrenkreuzes dritter Klaſſe:
dem Hauptmann Lindenau beim Sadettenhaufe zu
Karlsruhe;
des Großherrlich Türkischen Medſchidje-Ordens
vierter Klaſſe:
dem Wremierlieutenant v. Klitzing vom 6. Pomm.
Inf. Regt. Nr. 49, Adjutanten der 74. Inf. Brig.;
des Kaiſerlich-Königlich Delterreihiichen Militär—
Berdienitkrenzes mit der Krone:
dem Vizewachtmeifter Bierjahn vom Oldenburg. Drag.
Negt. Nr. 19, lommandirt zur Zeibgendarmerie.
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Quitpold,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigſt
bewogen gefunden:
den Feldiwebel Meifter der Halbinvaliden » Abtheif,
I. Urmeelorps die Ehrenmünze des Ludwigs-Ordens
zu verleihen.
1761
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Nr *
(Aus dem Armer-Verordnungsblatt Nr. 21 vom 16. Juli 1897.)
1762
Nachweiſung der vom I. April 1897 ab für Offiziere und Sanitätsoffiziere gültigen Eintommensveränderungen,
fe,
Nr.
—
ww
uud
sr
m»
10,
11.
12.
13,
15.
16,
17.
18.
19.
21.
22.
Ehargen
Es erhalten vom 1. April 1897 ab:
a. Gehalt:
Die Stabsoffiziere ohne den Rang und die Gebührniſſe von Regimentstommandeuren
be: jämmtlichen Waffen und der Plabmajor in Berlin
Die Hauptleute und Rittmelfter 1. | bei jämmtlichen Waffen ausſchließlich der
Plogmajore und Traindepot =» Dffiziere,
jedoch einfchließlich der Zeug: und Feuer
⸗ ⸗ a 2 = werf3hauptleute.
Die Plapmajore in Altona, Bitſch, Feſte Boyen, Breslau, Caſſel, Eoblenz, Eöln,
Eüftrin, Danzig, Darmitadt, Diedenhofen, Frankfurt a. M., Gap, Glogau,
Graudenz, Hannover, Karlsruhe, Königsberg, Magdeburg, Mainz, Mep, Neubreiſach,
Pillau, Poſen, Potsdam, Raſtatt, Spandau, Swinemünde, Stettin, Straßburg,
Thorn, Ulm linles Ufer, Weſel
ee
ee ee ee ee ee ee ee er Bee er ee Bee Se
a ⸗ Be ee ee er ee ee ee Sr ee er Teer ee ee ee ee ee
Die erften Tratndepot-Dffiziere
Die Premierlieutenants bei jämmtlichen Waffen, ausſchließlich der Tratndepot-Dffiziere
und Zeug- und euerwerks- Premicrlieutenants, jedoch einſchließlich der Dberjäger
im reitenden Feldjägerlorps
Die zweiten Traindepot-Offiziere
Dee a er Ze Bee ee Be ee Se er ee Ber Se ee Se Be ee ee er Ze ee er Ze Er er —
......
Die Zeug: und Feuerwerks-Premierlieutenants
Die Zeug: und Feuerwerkslieutenants
Pe ee ee EEE ee ee ee
Pa Be SE ee ee er ee ee Bee Be er Se Be ee
Die Kommandanten der nvalidenhäufer in Stolp und Garlöhafen..........
Die Kompagniecheſs bei den Invalideninſtiluten.... er nennen
Die Hauptleute bei den Anvalideninftituten
Die Premterlieutenants bei den Invalidenhäuſern und bei der Medlenburgtichen
Imvalidenabtheilung in Schwerin
Die Generalärzte 2. Klaſſe
kr Te Tr
ur kaeekeeee
. nn nee
> DIE DNDINOSBÜNHER ui ae a ee ee ea re ee ar an
Die Oberjtabsärzte 1. Klaſſe
ee Baer Ba ee er ee ee ee ee Er EEE ee Be ee ee ee Eee er
Die Oberftabtarzte 2. BR nenn era
Die StabBärzte
Die Aſſiſtenzaͤrzte 1. Klaſſe... ea
b. Nicht penſtionsfähige Zulage an Stelle einer Entſchädigung für
bie Pferdehaltung:
Die Stabsoffiziere ohne den Rang und ], . :
; fan „ [bei der Kavallerie und reitenden Artillerie
— von degleeactocn und die aus dieſen Waffen hervorgegan—
genen Offiziere dieſer Chargen in beſonderen
* — ig — — Bu — welche rationsberechtigt, aber
Per ee Be ae Er Br Be See Se Te ee ee Eee ee ee Ser Be Se er ee er Bee er ee ee ee ee
* 2.
Die Bremierlieutenants —— nicht oder nicht voll pferdegeldberechtigt find.
Betrag
jährlich monatlich
4
|
5850
3900 , 325
2700 | 225
|
3900 ; 325
bezw.
2700 225
3900 326
bezw.
2700 | 225
1500 | 125
2400 | 200
bezw.
2100 | 175
2160 | 180
1800 , 150
bezw.
1440 | 120
3300 | 275
3000 | 250
bezw.
2400 | 200
2400 , 200
1500 : 125
7200 : 600
6000 500
5850 |
bezw.
5400 | 450
3900 , 8325
2700 | 225
1500 | 125
300 25
300 25
360 | 80
180 , 15
487,50
487,50
1763
dournalifiſcher Theil.
Bilder aus der Türkifchen Armee.
Bon E. Frhrn. v. der Sol.
111. *)
Das Dffizierforps der Türkiichen Armee ruht in
feiner Berfaffung auf einer ganz anderen Grundlage
wie das unfrige, und jeder Vergleich ift darum un—
thunlid. Eine Standeögemeinihaft mit bejonderen
Plihten ift ihm fremd. Selbit ein geſellſchaft—
liches Zuſammenleben der Dffiziere trifft man nur
ausnahmsweife in entlegenen Garnifonen der Provinz
an. In Konftantinopel ift Derartiges gar nicht erlaubt.
Das jterbende Byzanz des Mittelalters hat den Boden,
auf dem es jtand, vergiftet; Argwohn und Miktrauen
feimen aus allen Fugen, und ſelbſt ein rein freundichaft-
licher Verkehr von Diffizieren untereinander wedt ſchon
den Verdacht von heimlicher Abrede und Verſchwörer—
gelüften. Eine faſt völlige Vereinzelung, oder wenigitens
die Abſchließung in engitem Kreiſe feiner Familie, iſt
das Loos des Dttomanischen Offiziers. Es fehlt Daher jede
Gleichmäßigkeit in Haltung und Lebensführung. Neben
dent feingebildeten Kavalier von weltmännifchen Formen
ftehen Leute aus den niederen Schichten des Volles,
die nicht einmal durch hervorragendes Verdienst, jondern
durd; Zufall oder Fürjprache in ihre Stellung gelommen
find. Der Beruf des Offiziers wird angejehen wie
ein Gewerbe, das der Eine aus innerer Neigung, der
Andere aber nur ergreift, um cin Unterlommen zu
finden, der Dritte endlich, weil irgend ein Zufall ihn
dafür beftimmt. Aus dem früher ſchon Geſagten folat,
daß eine Einwirkung von oben her, um gleichmäßige
Art und Sitte zu erzielen, nicht vorhanden ift. **)
Der Erjagquelle nad) jcheidet fid) das DOffizierlorps
in zwei große Gruppen; in die aus den Militärfchulen
Hervorgegangenen und in Die aus dem Stande der
Gemeinen Emporgelommenen.
Die Militärjchulen bilden in der Türkei eine ber:
hältnißmäßig großartige Organifation, die während des
legten Jahrzehnts in fortichreitendem Wachsthum be—
griffen war. Als ich im Jahre 1883 in Türkiſche
Dienſte trat, zählte fie bereits 4000 bis 5000 Zöglinge,
und dieſe Zahl jtieg bis zu meinem Fortgange auf
rund 14000. Dabei find freilich jedesmal die Vor:
bereitungsanftalten mit eingerechnet. Drei Stufen folgen
einander: Die Vorſchulen erfter Ordnung, deren Schüler
noch die freie Wahl des Berufs haben, die Vorſchulen
zweiter Ordnung, deren Angehörige bereits der Ber:
pflichtung unterliegen, in den Heeresdienſt zu treten,
und die als nterne, wie unjere Kadetten, militärifche
Uniform tragen, endlid die Central» Striegsichule mit
dreijährigem Kurjus. Diefem Inſtitute ift dann noch
die Seneraljtabsichule angehängt, welche jet im All—
gemeinen dem Lehrplane unſerer Kriegsalademie folgt.
Sie nimmt die Beiten unter den Kriegeichülern auf,
die jonft nad) beſtandener Abgangsprüfung ald Setond-
*, Vergl, Miltärs Wochenblatt Nr. 38 und 43/1897.
**) Bergl. Militär Wochenblatt Nr. 38/1897, Sp. 1151.
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 64
lieutenants zur Armee abgehen, bereitet fie für den
Generalſtabsdienſt vor und führt fie, meift noch im
ſehr jugendlichen Alter von 22 bis 24 Jahren dem
Generalſtabe als Hauptleute zu.
Die demokratiſche DOrganifation der DOrientalifchen
Geſellſchaft bringt es mit fi, daß fich in den Hörlälen
der Militärichulen junge Leute aus allen Schichten
zufammenfinden. Neben dem Sohne des Paſchas Tipt
derjenige jeines Thürhüters oder Dieners, und Niemand
findet darin etwas Auffallendes. Trotz dieſer Ver—
idiedenbeit des Uriprungs bildet die große Maſſe doch
ein sehr bildungsfäbiges, williges und braudybares
Material. Im Gegenfage zu dem, was man in Europa
annimmt, berricht im Türkiſchen Volle ein lebhafter
Drang, wifjenichaftlihe Bildung zu erwerben. Die
Türkiche Jugend ſcheut weder Mühe noch Gefahren
und Entbehrungen, um nur in eine Schule zu gelangen.
Wochenlang wandern Knaben durchs Land, fahrende
Schüler der Neuzeit, um in der Hauptitadt irgend
ein färgliches Unterfommen und Einlaß in eine der
Staatsſchulen zu finden. Alle dieſe Anftalten, zumal
die Militär » Vorichulen, find überfüllt. Der General:
direltor Zeli Paſcha, zugleid, Großmeiſter der Artillerie,
ein PVertrauensmann des Großherrn, der ſich durch
Fleiß und Energie aus Armuth und niederem Stande
emporgearbeitet und jeither die größten Verdienfte um
die Türkiſche Vollsbildung erworben Hat, verfuhr bei
der Aufnahme ſo Human als irgend möglid. Nicht
nur auf Stühlen und Bänlen, jundern aud auf dem
Boden, in den Niſchen, auf den Fenſterbrettern fauerten
die Schüler, oft ſehr verichiedenen Alters, um den
monotonen Sägen ihres Lehrers amdächtig zu laufchen
und das Worgetragene oder aud) nur das dazugehörige
Lehrbuch jchonungslos auswendig zu lernen. Rührend
waren oft die Anftrengungen der Eltern zurüdgemwiejener
Knaben, um denjelben Einlaß durch irgend eine Hintere
thür zu verichaffen. Die ausgeiprochene Yernjucht, der
Bildungstrieb der Jugend iſt eines der Zeichen für
die Lebensfähigkeit des Volkes und für jein Anrecht auf
eine Zulunft inmitten der civilifirten Welt. Geleugnet
joll freilich nicht werden, daß in diefem Treiben viel
Aeußerliches liegt. Die Wiſſenſchaft nur um der Wifjen-
ſchaft willen treiben wenig Leute im Orient. Dem
nüchternen Sinne des Türken liegt dergleichen fern.
Im Hintergrunde lauert faſt immer der Wunſch, die
Bildung als Mittel zum Zwecke auszunupen, um einen
Poſten oder ein Pölten zu erhafchen, durch Hülfe
eines Mächtigen, dem man ſich dienjtbar erweilt, von
Stufe zu Stufe zu jteigen umd dereinſt — wenn
Allah will womöglid als Großvezier zu enden.
Sehr bezeichnend für die Anfchauungsweiie des Volles
find die Fabeln und Heinen Erzählungen der Kinder—
bücher, welche der Franle überſetzt, wenn er beginnt,
Türkisch zu lernen. Sie ſprechen nit von idealen
Zielen, vom Schweben und Leben in höheren Regionen,
wie meijt Die unjeren. Sie preifen auch nicht unfterblichen
Ruhm als das föftlichjte Gut, ſondern berichten faft
immer, wie ein Armer durch Fleiß unerwartet und mit
1765
leichter mahe zu Reichthum, Würden und Wohlleben
lam, um ſie dann bis an ſein ſeliges Ende behaglich
zu genießen. Vom kategoriſchen Imperativ der Pflicht
iſt dabei nicht viel die Rede; er findet in der Türkiſchen
Voltsjeele auch noch feinen rechten Platz.
Trotzdem ſoll man nicht gering von dieſem Streben
denlen. Zum Trachten nach hohen Zielen muß ein
Voll ſo gut wie der Einzelne erzogen werden; denn
der Egoismus iſt das Angeborene. An dieſer Erziehung
nm hat es bisher gefehlt. Ja, die Beſchäftigung mit
ſtaatlichen Dingen, mit den Angelegenheiten der Nation
und des Vaterlandes find jeit Abdul Hamids II. Nes
gierungsantritt eme jtreng verbotene Frucht. Dennoch
begann ſich der Fortſchritt in der militäriichen Jugend
lebhaft zu regen. Ein patriotiicher Geift durchwehte
fie, der ſich auf die Wiederherftellung des alten Glanzes,
der Türkiſchen Macht und Herrlichteit aus der Eroberer:
zeit richtete. Die eigene Armee jo.jtark und tüchtig zu
iehen wie chedem, es den beiten Heeren Europas gleich—
zuthun, war der glühende Wunſch der meiften jungen
Leute, welche die große Kriegsſchule der Armee übergab.
Ber in den Europäiichen Zeitungen von den regel
mäßig wiederfchrenden BVerhajtungen von Militär- umd
Marineihülern kieft, den daran ſich Imipfenden kriegs-
rechtlichen Unterjuchungen und Berurtheilungen, der
muß freilich glauben, daß umter der jungen Generation
der Geiſt der Unbotmäßigkeit und des Aufruhrs herrſche.
Thatfächlich ift nichts davon zu jpüren. Während der
mehr als zwölf Nahre, welche id) am der oberjten
Leitung der Schulen theilnahm, war nicht ein einziges
Mal ein ernſthafter Grund zu jtrengem Einfchreiten
vorhanden. Der Türke hat kein Talent zum Revolutionär;
und gar unter den Militärichülern berrichte ein durch—
aus loyaler Sinn, der einen hochverrätheriichen Gedanten
gar nicht auflommen ließ. Allein die Mititärihule war
einft unter Suleiman Paſcha am Sturze von Sultan
Abdul Aziz betheiligt geweien, und ob fich auch Ein:
tihtungen und Menſchen jeitvem ganz verändert haben
mochten, traute Sultan Abdul Hamid II. ihr doch nicht,
und das clende Treiben jeiner heimlichen Aufpaſſer
uf im ſeiner Phantajie die Gefahren, welche thats
ſachlich nicht vorhanden waren. irgend ein unjchuldiges,
aber deutungsfähiges Wort am Mangal *) geiproden,
der Befig eines gleichgültigen Zeitungsblattes oder
eines der zahllofen verbotenen Bücher, ja nocd weit
nichtigere Dinge mußten den Vorwand für eine möglichſt
veräujchvoll betriebene Staatsaltion gegen angebliche
„Jungtürkiiche Umtriebe“ liefen. Es gelang mir freilic)
nah einem heftigen Konflikt, das Unweſen für eine
Keihe von Jahren einzudämmen; in neueſter Zeit hat es
aber wieder begonnen und viele Unſchuldige ins Elend
gebracht. ES iſt nur zu bewundern und lediglid, durch
die Paſſivität des Türkiichen Nationalcharalters zu
erllären, Daß dieſe wunderlihe Art, Treue und Gefinnungs-
tüchtigteit zu erziehen, nicht wirllich zu ernſthaften Wider:
ſetzlichleiten geführt hat.
Gewiß liegt aud) im Streben diejer mulitäriichen
*) Das Kohltenbeden, um das fich die — —
während der freien Zeit gelegentlich verfammelten
1897 — = Riltäeoendiekt — Nr. 64
1766
Jugend noch mande Unklarheit. Die erſtaunliche
Leichtigkeit, mit welcher der Orientale alled Neue auffaßt,
das ihm entgegentritt, verleitet ihn oft, ſich zu zerſplittern.
Was die militäriihe Tagesliteratur — zumal die
Franzöſiſche — auf den Markt bringt, wird begierig,
aber ohne Kritik gelefen, das Gedrudte ſchlechthin für
brauchbare Weisheit genommen. Nun haben die jungen
Dffiziere feine Gelegenheit, ihre Theorien in einer
mohlgeregelten praltiihen Truppenſchule zu erproben.
Das erzeugt die Gefahr, ihren Werth und unmittelbare
Wirkſamleit bei der Führung im Kriege zu überſchätzen,
ſich ſelbſt empfindliche Täuſchungen zu bereiten.
Ehedem war das Unterrichtsiuftem ganz Franzöſiſch
und zwar nach älterer Art, wie es die nftrultoren
vom Krimkriege her hinterlaffen hatten. Der Haupt:
werth wurde auf Techniſches gelegt. Die mathematijdyen
Wiſſenſchaften, jerner Zeichnen, Aufnehmen, militäriiches
Bautvejen aller Art ſpielten eine große Rolle, und dies
felbft in der Generalftabsjchule, welder dafür die
Kurje im Generalftabsdienit, der angewandten Taktik,
der höheren Waffenkunde und der Kriegsgeichichte fehlten.
Die Art des Unterrichts war dabei eine jehr pedantijche:
Vorträge des Lehrers jtreng nach dem Lehrbuch, endloje
Nepetitionen, viel Eramina und am Ende im Weſentlichen
Gedächtnifarbeit. Praltiſch wurden nur Vermeſſungs—
arbeiten betrieben und jogar der Felddienit rein theoretiſch
gelehrt.
Das hat fi völlig geändert; denn abgelehen von
der Durchführung Deuticher Lehrpläne, ward auch
applikatorijcher Unterricht, Austausch der Gedanten zwijchen
Lehrer und Schülern, endlich aber ziemlich ergiebiger
Unterriht im Gelände eingeführt, Gefechtsübungen
für die Kriegsſchule, Uebungsritte für die Generalitabs-
ſchule. Diefe, von jedem angehenden Generalitabsoffizier
zwei Jahre hindurch regelmäßig durchgemacht, haben qute
Erfolge gehabt. Die erftaunlicdhe Begabung der jungen
Türtijchen Offiziere trat dabei deutlich hervor. Obwohl
fie nie mehr ald dad einfache Schulexerziven eines
Bataillons und einer Esladron geichen hatten, waren
fie dod im Stande, fich bald ein Bild von den Ber-
hältniffen größerer Truppeneinheiten zu machen, ſich
nur jelten in Marjchtiefen, Frontausdehnungen und
Beitberechnungen zu täuschen.
Aehnlich ging es in den letzten Jahren an der
Artillerie- und Geniefchule her, die geiondert von der
großen Militärſchule, doch unter der gleichen General
direftion befteht.
Urfprünglid waren diele Bildungsanftalten lediglich
beftimmt, das höhere DOffizierforps heranzuziehen. Die
jungen Offiziere, welche aus der Sriensichule als
Setondlieutenants zu den Regimentern übertraten, jollten
in den niederen Ehargen nur eine beftimmte Zeitdauer
verbleiben und jchnell zum Stabsoffizier emporfteigen,
um dann der Anciennetät zu folgen. Die jungen
Generalftäbler werden nad zwei Jahren jchon vom
Hauptmann zum Kolagaſſi (Vizemajor) befördert. Un-
ftreitig war dies Mittel ehedem gut erionnen, um Die
Armee in den oberen Schichten jchnell mit Fachbildung
zu durchdringen. Man bat es jedoch dauemd micht
angewendet. Die alte Vorliebe, welche in der Truppe
1767
für die aus dem Gemeinenftande herrührenden Offiziere
befteht, hielt Die ehemaligen Militärſchüler unter allerlei
Vorwänden in den niederen Chargen fejt und ließ jie
nicht zu den ihnen gebührenden Einfluſſe kommen.
Viele fanden auch fehr bald einen Pla im Stabe
oder Bürcan eines Paſchas, wurden zu allerlei Neben:
dingen in der Verwaltung verwendet, hier: und dorthin
zeritreut und jo der Truppe entzogen. *)
Heut ift dieſe Sondereinrichtung überflüffig geworden.
Die Milttärichule vermag, wenn fie nicht wieder ein-
geichränft wird, den gefammten Offiziereriaß für Die Armee
zu ſiellen; denn alljährlich legen jetzt 600 junge Leute
das Examen ab.
Es lann keinem Zweifel unterliegen, daß in dieſer
anſehnlichen Zahl gebildeter junger Leute, trotz einzelner
Mängel des Inſtituts, ein ausgezeichnetes Mittel lag,
nicht nur für die Armee, ſondern überhaupt für die
Regeneration des Reiches Großes zu wirlen. Hätte
Sultan Abdul Hamid II. dem es an Einſicht und
geiftiger Ueberlegenheit keineswegs fehlt, ſich des
erwachenden Selbſtbewußtſeins umb ber leimenden
Vaterlandsliebe diefer begabten Jugend bedient, ſtatt
fie zu verfolgen, um fie zu einer der Heuchelei und
allzu nahe verwandten Crgebenheit zu. erzichen, jo
würde er weit mehr erreicht haben als fein großer
Vorfahr Mahmud II.; denn die allgemeinen Be
dingungen lagen Fir ihn weit günſtiger.
Die Offiziere auß dem Öemeinenftande find nur
fir Die unteren Stufen bis zum Wizemajor befttmmt,
aber Einzelne finden durch mächtige Gönner auch ben
Weg zu höheren Stellungen. Zur Zeit des legten
Ruſſiſchen Krieges gab es noch Generale, die nicht
lejen und jchreiben konnten. Freilich müflen alle An—
wärter ein Eramen machen, das fi bet jeder Beförbe-
rung wiederholt. Da aber wenig Kontrole über dafjelbe
geübt wird, fo fpielt die Proteltion dabei eine große
Holle Noch immer faſſen die höheren Befehlshaber
die Beförderung zum Offizier als ein geeignetes Mittel
zur Belohnung für ihnen perfönlich geleitete Dienfte
auf, und jo rekrutirt ſich dieſe Klaſſe meiit aus
ehemaligen DOffiziergdienem und Ordonnanzen, oder
Schreibern und Handwerfern der Büreaus und Werl:
jtätten. Ich babe ſogar in einer der Staatsfabrifen
einen Koch als Hauptmann gefannt, der die Erzeugnifje
feiner Kunſt in Uniform herumreichte. Aehnliche Fälle
fommen wohl öfter vor.
Daß dabei einzelne ſehr füchtige und auc für
größere Berhältnifie brauchbare Männer emporgehoben
werden, iſt feine frage Im Allgemeinen aber find
alle einfichtävollen Militärs im Ottomanifchen Heere
darin einig, dab dieſes Element im Üffigierforps
allmählich verichwinden müfle, da es den Anforderungen
der Zeit nicht mehr entipridt. Die Erfahrung wird
überall gemacht, daß Die beiten Sergeanten (Tichanfdh)
meift nur recht mittelmäßige oder gar unbrauchbare
Offiziere werden. Die Klage iſt allgemein, daß dieſe
*) Erft der jetzige Kriegsminiſter, Riza Paſcha, ein
einſichtsvoller und wohlgeſinnter Mann, hat begonnen, darin
Kandel zu fchaffen und Die jungen Leute der Milttärfchulen
dem Frontdienſte suguführen.
1897 — Militär: Wodenblatt — Rr. 64
768
Leute mit der Erlangung der Epauletts in ihrem
Weſen völlig umſchlagen. Das erſcheint auf den erſten
Blick räthſelhaft, liegt aber in der Orientaliſchen Lebens:
auffaſſung, welche lehrt, das Erreichte zu genießen,
nicht raſtlos weiter zu ſtreben und neuen Zielen nach—
zujagen. Nun kommt hinzu, daß nicht einmal die
beiten Leute des Gemeinenſtandes in die Offiziers—
laufbahn drängen. Es geht damit ähnlich wie bei
uns mit den Unteroffizieren. Wer daheim ein leidliches
Austommen bat, zieht dies dem kargen Solde des
Lieutenants und Hauptmanns vor. Der Tſchauſch, der
ein Bauerngut beſitzt, wird ſich ſicherlich nicht bereit:
finden laſſen, um den Preis eines niederen Offiziers—
range® dad gebundene Leben der Slajerne mit dem
freien der heimathlichen Berge zu vertaufchen, und dünkt
fi weit jtolzer als jene.
So ftellt fich das Türkische Offizierlorps als ein
wenig bomogenes Ganzes, als ein ziemlich buntes
Gemiſch von tüchtigen, hochbegabten, aber auch von
minderivertbigen Elementen dar. Sehen wir von
der älteren, noch aus der Franzöſiſchen Aus—
bildungsperiode ftammenden Generation ab, jo finden
wir an der Spige eine recht jtattlihe Zahl junger
Generale, zum Theil mit einer ausgebreiteten, wenn
auch etwas ungeordneten milttärwiffenichaftlichen Bildung,
welche gewiß im Siriege ſehr Gutes leiften würden,
wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wäre, im Frieden
eine regelmäßige Schule der Zruppenführung durch—
zumachen. Diefe fteht in beichränktem Maße nur Den
jenigen zu Gebote, die im Auslande gedient haben.
E8 folgt der Generalftab, der für eine Thätigfeit
im Stiege wohl am beiten vorbereitet ift, dem aber
ebenfall die goldene Praris vielfach nocd fehlt, Es
hat ſich bisher nicht bemwerfftelligen laſſen, daß die
jungen ®eneralftabsoffiziere, che fie aus der Schule
zur Armee gehen, erjt ſelbſt noch in der Truppe dienen,
um mit dieſer in inmige Verbindung zu kommen.
Mancherlei Gründe, wie der, daß fie dann dem General:
ftabe überhaupt verloren gehen würden, jprechen dagegen.
Sie ftehen, wenigftend int Beginn ihrer Laufbahn, dem
Heere fremd gegenüber. Dennoch finden ſich die meiſten,
bei der hohen natürlichen Begabung ihrer Nationalität,
ichnell zurecht, und ein führer, der fich ihrer zu bedienen
weiß, wird an ihnen treffliche Gehülfen haben. Sein
beſſeres Zeugniß kann ihnen auögeitellt werden als
dasjenige Clive Bighams in jeinem eben erichienenen
Buche über den Theſſaliſchen Krieg.*) Es liegt in den
kurzen Worten: „Staff work, quick and efficient.*
Ihnen schließt ich noch eine größere Zahl von
Offizieren an, die aus der Militärjchule hervorgegangen
find, den Generalſtab nicht erreicht haben, aber durch
Begabung bervorftechen und in die Stäbe aufgenommen
werden, alfo der höheren Mdjutantur in unferem Sinne
hinzugerechnet werden müffen. Sie find, da fie in der
Provinz gelebt haben, die Armee und den Dienit kennen,
zum Theil noch verwendbarer als derjenige Theil ihrer
*, With the turkish arıny in 'Thesealy. London 1897.
Macmillan aud Co.
1700
begünftigten Genoſſen, welcher nur die Generalſtabs—
büreaus in Konſtantinopel kennt.
Aus diefen drei Elementen ſetzt ſich die höhere
Führung zufammen. Sie hat mun mit emer jehr
verſchiedenartigen mittleren und unteren zu rechnen.
Schon an der Spike der Brigaden und Regimenter,
noch mehr aber an der der Bataillone wird fie ebenſo
qut mit vortrefflichen als auch mit untauglichen oder
unerfahrenen Sommandeuren arbeiten müjjen. ine
Verabſchiedung wegen Unfähigteit giebt es in der
Türtiihen Armee nit. Mit „Treue“, wie man fie
dort verjteht, kann man bis in die höchſten Stellen
gelangen. Die eine Truppe befehligt ein emergiicher
Mann, der fie ficher beherricht, eine andere führt ſich
jelbit, d. h. einige jüngere Offiziere oder gar ein paar
tühtige Tſchauſch leiten durch ihr Beiipiel, während
der eigentliche Befehlshaber ohne Autorität ift. Es
tommt auch wohl vor — zumal jagt man es von
Albaneſiſchen Truppentheilen —, daß die Mannſchaft
das große Wort führt.
Es muß alſo von oben her überall verſchieden,
immer aber, wenn ein gutes Ergebniß herauslommen
jol, jehr viel mehr eingegriffen werden als bei ung
zu Sande. Hält fich auch der an der Spitze der Armee
ftehende Feldherr, auf den man von Jildiz aus ein
iharfed Auge bat und der an jeinen Telegraphen
gefeflelt iſt, MHüglich zurüd, jo werden dod, Offiziere
ſeines Gefolges überall jein müffen, um nachzuhelfen und
ju leiten. So haben wir auch in dem eben beendeten
Kriege mehr von Seiffullah, Enver, Ali Riza Paſcha
und einigen anderen noc jungen Männern gehört und
geleien als von Edhem und feinem Generaljtabächef
Omer Rujchdi.
So aljo ift das Dffiziertorps beichaffen, von dem
früher gejagt worden ift,*) daß von ihm der Geſammt⸗
erfolg noch mehr abhängen werde als bei irgend einem
anderen Heere.
Kavalleriemanöver in Frankreich 1896.
(Mit einer Skizze.)
„ (Kortfegung aus Nr. 56.)
Der 28. Auguſt.
Kriegslage für die 1. und 3. Dipvijion.
Die jeindliche Kavallerie hat am 27. abends den Loing
überichritten und in der Gegend von Chäteau Yandon
Halt gemacht.
Die beiden Parteien jtehen fich von Souppes bis
dontenay unmittelbar gegenüber.
Der Führer der 1. und 3. Divifion nimmt ji vor,
dem Gegner durch Umfafjung den Rückweg abzujchneiden.
Hierzu erhält die 3. Divifion den Auftrag, durd)
den Wald von Montargis auf Cepoy zu marichiren,
fi) dort mit Tagesanbrud; der Loingübergänge zu
bemächtigen und gegen die Verbindungen des Feindes
vorzugehen, während die 1. Divifion ihm zunächſt in
der Front feithält und dann den Loing bei Souppes
*) Bergl. Militär Wochenblatt Nr. 43/1897, Sp. 1270.
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 64
1770
überjchreiten wird. Der Uebergang der 1. Divifion
beginnt exit, wenn die 3. Divifion auf dem linlken
Loingufer Fuß gefaht hat.
Allgemeine Marſchrichtung: 1. Divifion: Chateau
Landon— Sceaur, 3. Divifion: Cepoy— Treilles—
Sceaur.
Zufagbefehl der Leitung:
Die 3. Divifion überjchreitet den Loing 5° vorm.
Die Brüden von Nargis find als nicht vorhanden zu
betrachten.
Kriegslage für die 7. Divijion.
Die 7. Divifion ift am 27. auf das linke Ufer des
Loing zurüdgegangen und hat dort Ortsbiwak bezogen.
Beide Parteien haben am Loing Fühlung.
Die 7. Divifion beobachtet die Yoingübergänge vor
ihrer Front, um den Feind am 28. am Ueberſchreiten
des Fluſſes zu hindern und die Bewegungen der heute
den Vormarſch antretenden Entjaparmee zu verjdleiern.
Zuſatzbefehl der Leitung:
NRüdzugslinie der 7. Divifion auf Beaune la Rolande.
Brüden von Nargis wie oben.
Verlauf der Uebung.
3. Divifion. Die Brüde von Cépoy wurde noch
am 27. abends von einer Eskadron bejegt. Ein Nacht:
marih durch den Wald von Montargis führte die
Divifion, vom Feinde unbemerkt, an den Loing, den
fie 5'% bei Cépoy überjchreitet, um von da auf Treilles
vorzugehen. Die 1. Divifion erhält davon telegrapbijche
Nachricht. Außerdem wird von Cépoy ein Zug den
Loing abwärts entjandt zur Aufnahme der Verbindung
mit der 1. Divifion. Nachdem verſchiedene Meldungen
über die Bewegungen der feindlichen Kavalleriedivifiun
eingegangen find, werden 8% vorm, nordweſtlich Treilles
die erſten Abtheilungen derfelben ſichtbar. Die Artillerie
der 3. Divifion fährt ſüdweſtlich Treilles auf, die
Divifion entwickelt ſich zur Attade. 9° vorm. erfolgt
der Zuſammenſtoß der beiden Divifionen.
1. Divijion. Der Führer der Dftlavallerie hatte
der 1. Divifion befohlen, am 27. die Loingübergänge
bon Fontenay bis Souppes zu bejegen und eine Offizier:
patrouille auf das linfe Ufer vorzutreiben. Er hatte
ihr ferner befohlen, am 28. den Loing bei Dordives zu
überjchreiten, und als Bereinigungspunft der beiden
Divifionen die Gegend von Courtempierre bezeichnet.
Die 1. Divifion, welche bereits 5° vorm. die Meldung
vom Uebergang der 3. bei Cépoy erhalten hatte, ver-
jammelte ſich unter Beſetzthaltung der Loingübergänge
6° vorm. ſüdöſtlich Dordives, entſchloß fi aber mangels
ausreichender Nachrichten über den Feind erft 7° vorm.
zum Vorgehen. Sie überjchreitet den Loing nördlid)
Dordives, geht nördli um Chäteau Landon herum,
und überjchreitet, ohne mit dem unbemerkt zurüd-
gegangenen Feind Fühlung getvonnen zu haben, um
10° vorm. den Fufain öſtlich Courtempierre.
Hier erhält fie von der Leitung die Mittheilung,
daß die Uebung beendigt iſt.
7. Divifion. Die 7. Divifion verjammelt ich
5° vorm. weſtlich Chäteau Landon. Drei Dffizier-
1
patronillen haben die Loingübergänge zu beobachten. | Uebergang bei Dordives ftatt bei Soupped ausführen
6° vorm. trifft die Nachricht ein, daß eine feindliche | und ſich mit der 3. Divifion bei Kourtempierre vereinigen
Divifion bei Cepoy übergegangen ift, worauf die Divifion, | jolle. Dadurch wurde der Charakter der Uebung gänzlich
ſchwache Abtheilungen der 1. Divifion gegenüber zur | verändert. Ungefichts des Feindes hat der Führer
Verſchleierung belafjend, jener entgegengeht. Der Fufain | unftreitig das Recht, von den gegebenen Befehlen abzu-
wird in 20 Minuten ohne Störung überfchritten. weichen — dieje Verantwortung darf kein Führer ſcheuen
Auf die Meldung von der unmittelbaren Annäherung | —, Voraußfegung aber it, daß er begründete Ber-
des Feindes macht die Divifion in einer Mulde Halt | anlafjung dazu hat, und das war hier nicht der Fall.
und wartet ab, bis der Feind in ihren Bereich gelangt. Die Nebung ift ferner mißglüdt, weil die 1. Divifion,
Ihre Artillerie eröffnet aus günjtiger Stellung auf | pie bereits um 5° vorm. von dem Uebergang der 3.
1500 m Entfernung das Feuer, und 9° vorm. findet | Hei Eepoy Kenntniß Hatte, ſich viel zu ſpät verfammelt
ein Gefecht der beiden Divifionen ftatt. und ed nicht verftanden hat, den Feind in der Nähe
Bemerkungen des leitenden Generala. , feiner Kantonnements feitzuhalten. Die vorgeichriebene
Die Uebung vom 28. hat infolge von Maßnahmen | Demonftration mußte unverzügli” nad) Empfang der
der Führer, welche erheblih von den Vorfchriften der | Meldung vom Eintreffen der 3. Divifion bei Cepoy
Leitung abwichen, nicht zu dem beabfichtigten Ergebniß | eingeleitet werden, und von 6° vorm. ab Hätte die Divifion
die Brüden bei Dordives umd
Chãteau Landon kräftig mit Ar
tillerie beſchießen müfjen. Statt
deſſen ift die 7. Divifion, indem
jie ausreichende Abtheilungen zur
Täufhung der 1. Divifion zu-
rüdließ, ihr unter der Hand
— und hat ſich ſehr
—— geſchickt auf ihre Rückzugslinie
* a gejeßt. Sie war dadurd im
; der Lage, der auf Treilles
marſchirenden 3. Divifion ent-
gegenzugehen und fich mit diejer
ohne zu großes Mißverhältniß
der Kräfte und ohne, daß ihre
Rückzugslinie irgendwie gefähr-
det wurde, in ein Gefecht ein—
zulaſſen. Die 1. Diviſion traf
ſchließlich, nachdem fie ſich endlos
lange bei Dordives aufgehalten
hatte, volle zwei Stunden zu
jpät auf dem Gefechtäfelde ein.
Kurz, die Uebung war ver:
fehlt, theils infolge falicher Aus-
legung ber =. Befehle,
siguon theils infolge jpäten Eingreifens
2 i J — der 1. Divifion, welde ihre
Aufgabe nicht verjtanden hatte.
geführt. Die 1. und 3. Divifion jollten unter Ver— Im Einzelnen ift zu bemerken, daß die Beſetzung
meidung von Angriffen auf bejegte Defileen, welche für ! von Cépoy durch eine Gstadron der 3. Divifion am
berittene ‚Truppen unausführbar find, die 7. Divifion | Abend vorher unzwedmäßig war. Der Feind wurde
jo in die Enge treiben, daß fie gezivungen wurde, die | dadurch vorzeitig auf einen Blan aufmerkjam gemacht, der
Waffen zu jtreden. Die 1. Divifion, längs des Loing | ihm möglichjt lange verheimlicht werden mußte. Anderer:
in naher Berührung mit der 7. Divifion, hatte die ſeits wäre es bei der 3. Divifion Sache des Divifionsitabes
Aufgabe, dieje durch eine Bedrohung im der Front fo | und nicht der Brigaden gewejen, die Anmarjchwege
lange feitzubalten, bis die 3. mittels eines Nachtmarſches dur den Wald von Montargis umd die Mebergänge
den Loing bei Cépoy überjritten und auf der Hoc) | des Loing am Borabend zu erfunden.
fläche des linfen Ufers feften Fuß gefaßt hätte. Dann Die 7. Divifion Hatte ſich in Front und linker Flanke
jollte die 1. Divifion unterhalb der von der 7. be: | gut gefichert, aber in der rechten Flanke nur einen
wachten Uebergänge den Loing bei Souppes überjchreiten | einfadyen Beobachtungspoften bei Tuury ausgeftellt. In
und, ſchnell nad; Süden vorjtoßend, dem von der 3. Divifion | ihrer Lage und bei der Anordnung ihrer Kantonnements,
ſcharf bedrängten Feind in den Nüden fallen. die bis Prefontaine veichten, hätte fie die Beobachtung
Der Führer der Oftlavalleriegruppe glaubte indefjen | weiter nad; Süden ausdehnen müſſen, zumal es, ab»
der 1. Divijion vorfcpreiben zu müfjen, daß fie dem | gejehen von ber Brücke von Cépoy, die zu weit ablag,
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 64 1772
sbempeeize
sdteilles
1897 -- Militär: Wochenblatt — Nr. 64
1774
1773
um noch beſetzt werden zu können, ſüdlich Dordives
Furten giebt, die in Esladronfront paſſirbar find.
Neue Spezialidee.
Mit dem 28. abends tritt die 3. Divifion, ohne
daß ſich die Generalidee ändert, zur Weftpartei über.
Es ergiebt ſich daraus für jede der drei Divifionen
jolgende neue Spezialibee:
1. Divijion. Die Marnearmce ijt zu weit zurüd,
um die Entjagarmee, deren Patrouillen bereits weſtlich
Montargis gemeldet find, noch an der Loire zu er-
reihen. Sie geht daher in nordweftliher Nichtung,
nördlich des Waldes von Fontainebleau, vor, um dem
Feinde die Straßen nad) Paris zu verlegen, und zieht
am 28. abends ihre cavalerie d’exploration (3. Divijion)
wieder an ſich heran.
Die Aufgabe der nunmehr auf ſich allein angetviefenen
1. Divifion bleibt unverändert.
3. Divifion. Die 3, Divifion bildet vom 28, abends
ab die cavalerie de sürete der um Gien verfammelten
Atmeelorps der Entiaparmer, ift aus Korps-Kavallerie—
brigaden zufammengeftellt und hat zu dieſer Zeit die
Gegend weſtlich Montargis erreicht.
7. Divifion. Die nad) dem Gefecht vom 28. vom
deinde nicht verfolgte 7. Divifion hat fi auf Beaune
la Rolande zurüdgezugen. Sie bildet nad) wie vor die
cavalerie d’exploration der Entſatzarmee. Die
jemdlihe Kavallerie jcheint im Yoingthal nad) Norden
jurüdgegangen zu jein. Die Entjaparmee, deren
Organifation beendet ift, beginnt den Vormarſch auf
Farid. Von der Marnearmee, welche die Nonne erreicht
bat, wird gemeldet, dab fie im Thal dieſes Fluffes
abwärts in Richtung auf Montereau marſchirt.
(Fortfesung folgt.)
Beurteilung des Entfernungsihägens nad
Punkten oder Prozenten?
don Hauptmann Weißenberger und Hauptmann Roger.
In der Verlagsbuhhandlung E. Heinrich in Dresden
ft im Mai d. Is. von Hauptmann v. Tſchirſchly u.
Vögendorff eine Tabelle zur Ermittelung ber Fehler—
progente bei Entfernungsſchätzungen unter 450 m
von 10 zu 10m und für Bilirfhägungen von
150 bis 2000 m erſchienen.
Der Ddiesbezüglihen Beſtellliſte wurde jeitens der
Verlogsbuchhandlung eine Beiprehung vorausgeichidt,
an welcher das Syitem der Beurtheilung von Schäßungen
nach Punkten (ſiehe Militär-Wochenblatt Nr. 17) in
jweifaher Hinficht bemängelt wird:
1. Die dort vorgejchlagene Beurtheilung der Fertigteit
im Entfernungsichägen bewerthe gleich große Schätzungs—
iehler bei nahen wie bei weiten Entfernungen völlig
gleich, und
2. dieje Methode ſei auf nahen Entfernungen minder
verwendbar.
Nahdem nun die Vorichläge zur Beurtheilung von
Schägungen nad) der Zahl richtig gewählter Viſire
\owie nad Punkten von und ausgegangen find, jo halten
wir es für angemefjen, zu den gemachten Einwürfen
Stellung zu nehmen.
Dem aufmerffamen Lejer der Nr. 17 des Militär:
Wocenblattes wird es nicht entgangen jein, daß wir
auf den erften Vorwurf wohl gefaßt waren.
Auf Sp. 484 Abſ. 3 von unten heißt es nämlid):
„Es könnte der Einwurf erhoben werden: dieſer
Schätzungsmethode hafte die Schwäche an, daß ein
Schäßungsfehler von 50 m ganz gleich beurtheilt werde,
ob das Ziel auf naher oder weiter Entfermung jtehe,
obwohl ein folder Schägungsfehler von 50m z. B.
bei 600 m in Bezug auf die Fertigfeit des Schätzens
ein biel größerer fei als der gleiche Fehler auf 2000 m.“
Hieraus dürfte wohl hervorgehen, daß wir uns
diejes ſcheinbaren Nachtheils voll bewußt waren.
Allein gerade hierin liegt die Stärle und der Grund-
gedanle des neuen Werfahrens.
Solange nämlid) das Entfernungsihägen nad)
Prozenten bewerthet wird, bleibt es eine für fich
bejtehende Disziplin, ein todter, von Offizier wie Mann
nur ungern geübter Dienftzweig, das Stieflind der
militärifchen Ausbildung. Wird dagegen das Schäßen
mit dem Bwede, dem es dienen fol — dem Schießen
und vor Allem dem Treffen im Ernſtfalle — in innigite
Verbindung gebracht, jo erhält es alsbald eine
(cbensvolle Gejtaltung und erfährt dann auch die ihm
gebührende Würdigung. Das Treffen aber iſt, balliſtiſch
gejprochen, identiſch mit dem geichloffenen Garbenſitz
und dieſer ift — gutes Schießen vorausgeſetzt —
abhängig von dem gewählten Viſir, d. h. von dem
Entfernungsſchãtzen.
Auf Sp. 483 der Nr. 17 des Militär-Wöochenblattes
wurde die Dichtigleit der einzelnen Theile der Garbe
bezw. des mit Feuer gededten Raumes und die hieraus
rejultivenden Bewerthungszahlen der Beurtheilungsitala
bejprochen, wobei einer mittleren Gejhoßitreuung ent:
ſprechend ein mit Feuer gededter Raum von 350 m zu
Grunde gelegt wurde. Als Kern der Garbe wurden
50 m genommen und weiterhin je 150 m vor bezw.
hinter dem Ziele in je drei Streifen von 50 ım Breite
getheilt.
Ein Biel, das nun außerhalb diefer 150 m dieſſeits
oder jenjeit3 des Kernes liegt, wird nicht mehr getroffen;
es iſt jomit ganz belanglos, ob bei Anwendung des
Viſirs 600 das Ziel unter 450 oder über 750 fteht,
oder ob beim Schießen mit Bifir 1800 das Ziel
unter 1650 ober über 1950 fteht. Mit anderen
Worten:
Ein Schätungsfehler vun 150m hat bei jedem
Viſir den gleichen Einfluß auf den Garbenfig, nämlich
den, daß nichts getroffen wird.
- Gerade diefe Thatjache kann dem Schäßer wie dem
Feuerleiter nicht oft und eindringlich genug eingeprägt
werden, weil eben die beiten Sciehleiftungen vor dem
deinde werthlos find, wenn die Truppe nicht auch
gleichzeitig die Fertigleit befigt, die Entfernung richtig
oder wenigſtens annähernd richtig zu bejtimmen,
Nur wenn Offiziere und Mannſchaften von dem
Gefühle des innigen Zufammenhanges des Schätzens
mit dem Schiefen durchdrungen find, wird auch dem
2
— niert er EEE 1776
Entfernungsſchätzen die ihm nad Z. 67 der Schieß— Dies geſchah aus dem Grunde, weil eben ein Ziel,
vorſchrift gebührende gleich hohe Stellung wie dem | dad auf 300 bezw. 400 ım ſteht, nur mit Viſir 350
Schießen zugewieſen werben. bezw. 450 beſchoſſen werden kann und ſomit auch nicht
Der Endzweck des Entfernungsichäpens ift es alfo | in den Kern der Garbe zu liegen fommt; vielmehr wird
in erſter Linie, der und veranlaßt, Schäßungsfehler nur ein Theil der Garbe, allerdings der größere, das
bon 50, 100 und 150m gleich zu bewerthen, unbelümmert, | Ziel faffen. Dies findet auch in der Stala feinen Ausdrud,
ob dieſe Fehler auf nahen oder weiten Entfernungen | indem bei einem auf 400 m jtehenden Ziel der eine
gemacht werden. Schütze, der Bifir 350 nimmt, wie der andere, ber 450
Zwed und Erfolg find aber wie überall, jo auch | wählt, die gleihe Bewerthungszahl erhalten, nämlich:
im militäriihen Leben aufs Engfte miteinander verbunden. | 6 Punkte, nur mit dem Unterichiede, daß der eine das
Der Zwed bejtimmt die Handlungen, der Erfolg | Zeichen Minus, der andere das Zeichen Plus befommt.
der Handlungen bildet den Maßſtab für die Beurtheilung Generallientenant Rohne jagt in feiner Schießlehre
der Zwedmäßigkeit. für Infanterie ©. 86 in geiperrtem Drud, daß das
Die zweite Bemängelung geht dahin, daß die neue | Schäpen von Entfernungen vorzugsweiſe auf Entfernungen
Schäßungsmethode auf nahen Entfernungen minder | über 300 m zu betreiben jet, da jelbit beträchtliche Fehler
verwendbar jet. in der Schätzung auf Meine Entfernungen einflußlos find,
Mas find nun „nahe Entfernungen“ ? während verhältnigmäßig Hleinere Fchler auf größeren
Die Schießvorſchrift verfteht unter nahen Entfernungen | Entfernungen von enticheidender Bedeutung fein werben;
die 6i8 zu 600 m. Dieſe konnte jedoch der Herr Ver: | den mathematischen Beweis für diefe feine Yehre erbringt
jaffer der Beiprehumg der neuen Prozenttabellen bei | Rohne auf der vorausgehenden Seite.
der Erhebung des Einwurfes wohl faum im Auge gehabt Dieſem Lehrſatze Nohnes kann der Praktiker nur
haben, da die Schätzungsſtala ja alle Viſire von 250 618600 | zuftimmen. Da unfer niederftes Viſir 250 iſt,
und außerdem die Zahlen 100, 150 und 200 enthält. | genügt es für den Emitjall volllommen, da fich der
Es hat alfo die Slala auch dieſe Verhältniffe in | Mann als unterſte Grenze der Entfernungen 250 m
Berechnung gezogen, wie dies aus dem Sope im Militärs genau feft und ſicher eingepriigt hat; er vermag dann
Wochenblatte Nr. 17 Ep. 186 hervorgeht: „Wenn die | unfchwer zu beurtheilen, ob der Gegner ſich innerhalb
Skala aud die Zahlen 100, 150 und 200 enthält, jo | 250 m befindet; dagegen darf ihm gleichgültig fein, ob
erſchien dies nothwendig, um einen Schäpungsfehler | der Gegner auf 230, 220, 210, 200, 190 x, ın fieht.
auch auf ein ganz nahes Ziel bewerthen zu können.“ Und für die Diftenzen bis 500 m genügt es, daß der
Es möchte aljo auch dieſer Eimvurf, infofern unter | Mann weiß, das zu ſchätzende Objekt liege näher an 350
den nahen Entfernungen lediglich jene unter 250 m gemeint | oder an 450 oder an 500 m.
jein jollten, nicht ganz zutreffend jein. Was joll überhaupt mit dem Betriebe des Entfernungs:
Von der Anſchauung ausgehend, daß Schätzungs ſchähens bis 450 m in Stufen von 10 zu 10 m erreicht
fehler unter 250 m auf den Sitz der Geſchoßgarbe einen | werden, folange die Vifireinridtung unſeres Gewehrs
unjere Schützen auf der Standviſirdiſtanz noch gewohnheits- Beſonderen darin hervor, daf er feiner Tabelle 1 den
verläffig ihr Gewehr auf den Fußpunlt der fie bedrohenden | unteren und rechten Kopf nab.
gegneriichen Feuerlinie hinhalten. | Bon anderer Seite wird die Behauptung aufgeitellt,
Es wäre num mur noc die Frage zu beantworten, | daß auf den nahen Entfernungen durch das Abrunden
warum in der Sfala, die jih genau an die Bifir- | der Entfernung auf die Viſirſtellung die Ausbildung
eintheilung unjeres Gewehrs hält, die Zahlen 300 und | in den Anfangsgränden beeinträchtigt werde.
400 Aufnahme gefunden haben. Hierzu darf Nachitehendes bemerkt werden:
—— * — Der Ausbildungsgang, wie ihn die Schießvorſchrift
*) Bezüglich biefer Aenderung ift bereitö an bie Firmen in Ham Bifiem 75 bis 78 darlegt, beipricht, abgeſehen
Oehmigke in Reu-Ruppin und Sceiner in Würzburg Weifung | vom Möfcreiten, zunäcft daB Cinprägen der —*
Einfluß nicht haben — Schießvorſchrift 3. 128 bis zu dieſer Entfernung von 250 auf 350, von 350
Abſ. 1 — Werden wir übrigens für die Folge auf | auf 450, alio von 100 zu 100 m fpringt?
der Schähungsſtala die Zahlen 100, 150 und 200 Jede Ausbildung aber im Entfernungsſchätzen, Die
weglafjen.*) Diefer Entichluß beruht auch auf der Er- | nicht dev Vifireintheilung des Gewehrs fih anpaht, ift
wägung, daß ein progentuelles Bewerihen der Schäßung®s | für den Ernitfall von untergeordneter Bedeutung.
fehler in Stufen von 10 zu 10 m doch faum auf ein Man denke ſich nur, daß es der fortichreitenden
individuelles Haltepumktverlegen abzielen fan. Es wird Technik gelünge, ein Gewehr zu fonjtruiren, deſſen
wohl feinen Deutſchen Weuerleiter geben, der die Anz | niederftes Viſir infolge befonderer Geftrediheit der
ſchauung vertreten wollte, dab ed im modernen Kampfe | Flugbahn 600 m wäre; follte dann vielleicht noch ein
mit all jeinen aufregenden ſeeliſchen und körperlichen | Unterfchied von Echäßungen unter 600 m gemacht umd
Einflüffen möglid wäre, von dem bei allen Friedens- damit der durch eine ſolche Kunftruftion der Waffe
übungen des Felddienftes und des Manövers geübten | gejchaffene Vorteil vermindert werden?
und ſo natürliden Haltepunkt „Ziel auffigen“ abzus Uebrigens war ſich auch Hauptmann v. Bögendorif
gehen und vielleicht ein Dorunterhalten von Handbreiten | dieſes Gedanlens, nämlich, daß das Entfernungsichäßen
und Kopfhöhen zu verlangen, Vielmehr wird es jhon | jich der Vifireintheilung anpaſſen müffe, bei der Zufanımen-
als eine jehr hohe Nervenfeiftung anzujehen fein, wenn | jtellung jeiner Tabelle wohl bewußt; es tritt Died im
ergangen.
144
1891 — MilitaroWochenblatt — Kr. 64
einheiten von 50 und 100m. Dieje Entfernungen
werden nicht geſchätzt oder zu ſchätzen gejucht, ſondern
fie find dem Auge einzuprägen. Es werden aljo dem
Schäpenden dieje Entfernungen häufig, unter verjchiedenen
Verhältnifien (Schiekvorichrift 3. 72), abgejtedt, und
der Schätzende hat dieje Entfernungen unter Würdigung
diefer Verhältniſſe feinem Auge geläufig zu machen.
Die Prüfung der gewonnenen Fertigleit erfolgt dann
nah 3. 76 Abi. 2 der Schießvorſchrift.
Daß übrigens dieje Zahlen bei der feinerzeitigen
Bearbeitung der Schießvorſchriſt nicht willkürlich) an—
genommen, jondern entiprechend den Bifirjtufen von 50
zu 50, bezw. 100 zu 100 m unſeres Gewehrs gewählt
wurden, darf wohl vorausgejeßt werden.
Benn ferner in 3. 77 der Schievorichrift gefagt
it: „bei Entfernungen zwijden 100 und 200 m ift es
wedmäßig, die bekannten Maheinheiten in die zu ſchätzende
Strede einzutragen“, jo nimmt jie allerdings feine
Rüdjiht auf die Vijireintheilung des Gewehrs; gleihwohl
über geht aus dem Hinweis auf die befannten Maf-
einheiten (50 und 100 m) hervor, daß die Schiekvorichrift
nur ein Schäßen von 50 zu 50 m, feineätvegs aber ein
jolhes von 10 zu 10 m angewendet wiſſen will.
Ras jodann die nahen Entfernungen 250, 350
und 450 m anbetrifft, jo möchte die Anſchauung nicht
one Berechtigung jein, daß dem Manne gerade dieje
Tiftanzen entiprechend der 3. 77 Abſ. 5 der Schieß—
vorshrift jo fejt eingeprägt werden müſſen, daß er fie
nicht nur nicht mehr zu jchäpen braucht, jondern fie
ohne Weiteres ald Mafeinheiten für dad Schägen großer
Entfernungen verwerthen fann.
Die Beitimmmg in 3. 68 der Schiehvorichrift
bezüglich des Entfernungsihägens der Mannjhaften iſt
nad) unjerer Anſchauung dahin aufzufaffen, daß innerhalb
600 m die Schätzungsergebniſſe ſich den betreffenden
Nahviſiren anpaſſen ſollen, und dab es unfruchtbar
erſcheint, die Mannſchaſten im Schätzen von Entfernungs-
verſchiedenheiten von 10, 20, 25 w.m zu üben, die
uf die Wahl des Viſirs ohne jeglichen Einfluß bleiben.
Weiterhin ift gegen die mehrfad) genannte Schäßungs:
jtala der Einwand erhoben worden, dab die Stala die
äußeren Einflüffe nicht berüdjichtige.
Hier können aber dod) wohl nur jene Einflüffe gemeint
kein, die auf die Gejtaltung der Flugbahn einwirken,
d. b. die Tagesordinate bejtimmen.
Dem gegenüber möge nur die Frage geitattet jein:
Bermag denn irgend eine Scäpßungsmethode oder
auch der beſte Entfernungsmefjer hierauf Rückſicht zu
nehmen ?
Es wird Died gewiß Niemand behaupten! Denn
ielbft, wenn die Entiernung auf den Meter genau
befannt wäre, muß doc exit durch Beobachtung der
Geſchoßaufſchläge bezw. der Wirkung am Gegner jejt-
geftellt werden, ob das der wirklichen Entſernung ents
Iprechende Viſir aud) unter den gegebenen Witterungs:
und Beleuchtungsverhältnifien zutreffend it. In der
aleihen Weile fit auch beim Schägen eine vorgängige
Berüdfichtigung des Einflufjes der genannten Verhältniſſe
zahlenmäßig nicht möglich.
1778
Endlich ſei uns geſtattet, hier auch noch eines
Vorſchlages zu erwähnen, welcher unter Beibehaltung
der Bewerthung nach Punkten die Schäthungsſkala dahin
abgeändert wiſſen möchte, daß gleichgroße Schäßungs-
fehler verichieden bewertet werden, je nachdem fie auf
den nahen oder auf den mittleren und weiten
Entfernungen gemacht werben.
Um nun nit mangelnder Objektivität oder gar
der Einfeitigfeit geziehen zu werben, möchten wir aud)
hier die Gründe in Kürze darlegen, die und von einer
Aenderung in diefer Richtung abgehalten haben.
Die verlangte Nenderung könnte auf dreierlei Art
gemacht werben:
1. Durch Aenderung des Skalaſtreifens dahin, daß
auf den nahen Entfernungen ſtatt des Sprunges von
50 zu 50 m kleinere Abſchnitte, vielleicht von 25 zu 25 m,
gemacht würden.
Hierdurd würde aber das unjerer Anſchauung nad)
jehr ind Gewicht fallende Moment in Wegfall tommen, auf
den Soldaten beim Entfernungsihäßen derart erzieheriich
einmwirfen zu lönnen, daß er mechaniſch mit dem Schäpen
das entiprechende Bijir ſtellt. Es kann eben nicht oft
genug gejagt werden, Entfernungsſchätzen und Vijir-
jtellen dürfen dem Soldaten nicht zweierlei Begriff
fein; fie müfjen vielmehr in eine Handlung zuſammen—
fließen.
Der Vifireintheilung des Gewehrs 88 aber ent—
ſprechend, müſſen die Eintheilungen des Streifens eher
größere als Eeinere Sprünge machen, da ja aud das
Vifir von 250 auf 350 auf 450 und von da ab exit
von 50 zu 50 m jpringt.
2. Durch Aenderung der Bewerifungszahlen auf
der Skala für die nahen Entfernungen.
Dieje find aber, jo genau es bei Anwendung bon
ganzen Zahlen jür die Praxis möglid war, errechnet,
und die Unmwendung anderer Bewerthungszahlen würde
für das Verhältniß der Dichtigfeit, in dem die einzelnen
Streifen des mit Feuer gededten Raumes mit Geichofjen
belegt find, nicht zutreffend fein. Es würde aljo dem
Syitem die mathematifch-balliftiiche Grundlage entzogen
werben,
3. Durch Verkleinerung der Stala, indem der mit
Feuer gededte Raum jtatt zu 350 nur zu 250 m ans
genommen und Die Bewerthungszahlen 1--6—10—6—1
jejtgeitellt würden.
Dieje VBewerthungszahlen würden ja mathematijch
richtige Werthe fein; aber die Kürzung des mit Feuer
gedeckten Haumes würde den thatjächlichen Verhältniſſen
nicht entiprechen, da ja auf den nahen Entfernungen
die mit Feuer gededten Räume wegen der gejtredten
Flugbahnen und wegen der Heinen Einfallswintel eber
größer denn Heiner als 350 m find.
Schließlich möchten wir noch bemerken, daß wir
jelbjtverjtändlich für alle Winle, die auf thatjächliche
Verbejlerung der Schäbungs-Beurtheilungsmethode nad)
gewählten Viſiren und Punkten Hinzielen, nur außer
ordentlich dankbar fein werben.
Geht doc unſer ganzes Vejtreben lediglich dahin,
den wichtigen Dienjtzweig des Entfernungsſchäthzens
möglichit zu fürdern.
19
1897 — Nilitär:Wochenblatt — Nr. 64
re ——
Es war dies auc) der Grund, daß wir bie Schäßungs-
ifala wie das zugehörige Schätzungsbüchlein den Firmen
Dehmigfe in Neu:Ruppin und Sceiner in Würzburg
toftenlo8 überließen, um durch thunlichite Verbilligung
den Abtheilungen die Anſchaffung zu erleichtern.
Bemerkungen zu dem Entwurf zu einer Abänderung
der SS 4, 26 bis 32 der Seucdheninftruftion der
Militär-Beterinärordunung.
Es find etiwa 16 Jahre ber, daß Profeſſor Dr. Dieder-
hoff die unter der Bezeichnung Influenza zufammen-
gejaßten beiden Seuchen, die Bruft: und Nothlaufjeuche,
als zweiverichiedene Krankheiten fejtjtellte. Dieje Trennung
hat ſich als eine vollitändig berechtigte erwieſen, und
nur noch vereinzelte Stimmen aus dem Kreiſe der
Sadjverjtändigen behaupten die Identität der beiden
Krankheiten. Der Verlauf im einzelnen alle, wie
als Seuche, ihre Infektioſität und die pathologiſchen
Veränderungen, die fie jchaffen, jind jo verſchieden,
daß eine Verwechſelung derjelben nur im Anfangs—
jtadium möglich it.
Dieſe BVerjchiedenheit der beiden Krankheiten ift
nicht nur von Bedeutung für die Behandlung des ein:
zelnen Srantheitsfalles, ſondern aud für die Be:
fümpfung derfelben als Seuchen. Bon einer ſolchen,
wie fie durch das Seuchengeſetz für Rotz x. vor:
geichrieben ift, kann, joweit ed die Pferde der Civil-
bevölferung betrifft, hier natürlich feine Nede fein; denn
der Nugen derjelben würde in gar feinem Verhältniß
jtehen zu dem Schaden, den die damit verbundenen
Verkehröftörungen bedingen würden. Sie muß ſich
beſchränlen auf die Anzeige der Seuchenausbrüche zum
Zwecke der Beröffentlihung, wie fie in dem minifteriellen
Erlaffe vom Jahre 1889 gewünſcht wird, Damit
wäre demjenigen, der jeine Pferde vor Anſteckung be
wahren möchte, die Möglichkeit hierzu gegeben, und
ed würde mande Erkrankung und mancher Berluft
an Pferden verhindert und das Auftreten der Seuchen
vermindert werden. Bon beionders großem Werthe
ift diefe Anzeige für die Armee; denn tritt unter den
Pferden der berittenen Truppen eine der Seuchen auf,
dann ift in der Negel eine größere Anzahl zum großen
Theil werthvoller Pferde gefährdet und der Verluft,
bejonderd bei der Bruftfeuche, mitunter recht empfind«
lih. Auch die Störungen im Dienftbetriebe find oft
erheblih. Bon Seiten des Militärs ift es deshalb
jehr erwünjcht, daß dem betreffenden minifteriellen
Wunſche mehr Nachdruck gegeben würde, und wie von
den Truppen die Seuchenausbrüde den Civilbehörden
mitgetheilt werden, Erjteren auch das Auftreten der
Seuchen unter den Eivilpferden angezeigt würde.
Solange Lehteres nicht gejchieht, wird die Leber:
tragung dieſer Seuchen von den Civil auf die Militär-
pferde immer wieder vorlommen, troß der beiten Ab—
wehrmaßregeln. Berfehlt würde es aber jein, wollte
man infolgedejien beim Militär auf alle Mafregeln
verzichten. Mit vollem Nechte jind deshalb die Bruft-
und Rothlaufſeuche in die Seucheninjtruftion auf-
genommen und in derjelben Abwehr: und Tilgungs:
maßregeln angeordnet. Die Thatjachen aber, daß troß
der Abwehrmaßregeln die Seuchen bei den Truppen
dod; immer wieder auftreten und die Tilgungsmaßregeln
bei der Bruſtſeuche den gewünjchten Erfolg bis
jeßt auch nicht hatten, haben die diesbezüglichen Be—
ftimmungen noch nicht zum Abſchluß kommen laſſen.
Auch hier ift die Frage zu erwägen: In welchem Ver:
hältniß steht der Nuben ſolcher Maßregeln zu den
Störungen im Dienftbetriebe der Truppen, welche die
Durchführung derjelben veranlaßt? Denn wird durd)
Leptere der Dienjt in der Truppe weſentlich gejtört,
jo daß deren Ausbildung womöglich darunter leidet,
ohne daß dabei die durch die Seuche bedingten Ver—
luſte an Pferden erheblich verringert werden oder die
Dauer der Seuche erheblich verkürzt wird, dann find
auch für das Militär ſolche Mafregeln unzwedmäßig.
In dem $ 4 des Entwurfs zur Seucheninftruftion
find die allgemeinen Vorſichtsmaßregeln gegen Seuchen:
einfchleppung in volltommener Weije angeordnet. Genau
beachtet und ftreng durchgeführt, bieten fie die zur
Zeit mögliche Sicherheit, ohme die Truppen unnöthiger-
weife zu beläftigen. Sie bafiven in richtiger Weife
auf der Annahme, daß die beiden Seuchen ſich nicht
auf miasmatiſchem Wege entwideln, ſondern nur infolge
von Anftekung bei den Truppen auftreten, aljo reine
Kontagionen find. Dieſe Anſchauung muß aud bei
der Durchführung der Mafregeln maßgebend fein;
denn mit der Annahme der miasmatiſchen Ent-
widelung muß naturgemäß das Vertrauen zu den
Schutzmaßregeln beeinträchtigt werden, was nur zu
feiht eine mangelhafte Durchführung derjelben zur
Folge hat.
Während num die Nothlaufjeuche allgemein als
reine SKontagion angejehen wird, herrſchen bezüglich
der Bruftieuche verjchiedentlih noch Zweifel, welche
bauptfählih damit begründet werden, daß die An—
ſteclung vielfach nicht nachgewieſen werden könne, eine
anderweite Entftehung der Krankheit alſo zugegeben
werden müſſe. Diejen Zweifeln und ihrer Begründung
gegenüber fei Folgendes bemerft.
Wenn es auch thatfächlich ſelbſt beim eifrigiten Nach—
forſchen oft nicht gelingt, die Anſteckung beim Auf-
treten nachzuweiſen, jo ift der Beweis der miasmati—
den GEntwidelung aud noch nicht erbradt. Ganz
entichieden Spricht aber gegen Letztere das Auftreten
der Krankheit bei gut gepflegten Pferden in Stal—
lungen, die im gejundheitliher Beziehung nichts zu
wünſchen übrig lafjen, während weniger gut gepflegte
Pferde im ungünjtig gelegenen, niedrigen, dumpfen
Ställen, in denen die günjtigiten Verhältnifje für die
Entwidelung von Miasmen gegeben find, unter gleichen
Witterungsverhältnifjen frei davon bleiben. Auch jehen
wir die Bruftfeuche zu jeder Jahreszeit, bei den ver—
ſchiedenſten Witterungsverhältniffen auftreten. Daß der
Nachweis der Uebertragung diejer Krankheit jo oft
nicht geführt werden kann, liegt einmal in dem Ver—
lauf derjelben, andererſeits darin, daß ihr Herrichen
unter den Givilpferden meift nicht befannt wird.
Die Nothlaufjeuche tritt nach der Infeltion an dem
Patienten bald in ertennbarer Weije in Ericheinung,
1181
was den Nachweis ihrer Herkunft erleichtert. Das iſt
bei der Bruftieuche oft nicht der Fall. Geringes Fieber,
ohne oder mit objeltiv doch nicht wahrnehmbaren
Störungen im Allgemeinbefinden, etwas mangelhafter
Appetit, Vermehrung der Athenzüge um zwei biß drei
in der Minute, etwas ziehend ausgeführt, ab und zu Huften,
etwas höhere Röthung der Konjunktiven, Alles Er—
ſcheinungen, die nad) drei bis vier Tagen wieder ver—
ihwinden, jo tritt die Bruftfeuche nicht felten auf.
Solche Pferde werden ald Bruftfeuchepatienten meiſt
nicht angejehen, wenn nicht fchon ein jchwererer, aus—
geiprochener Fall der Seuche vorlag. Bis zum Vor:
fommen eined jolchen können in einem Truppentheil
mitunter mehrere Wochen vergehen, und wenn an ihm
dann die Bruſtſeuche erlannt wird, dann iſt er eben
niht der erſte Patient. Diefer blieb unerlannt und
dadurd wird der Nachweis des Auftretens der Seuche
infolge von Anftedung erſchwert oder unmöglich ges
macht. Während des Herrſchens der Seuche bei
einem Kavallerieregiment zeigten mehrere Pferde acht
Tage hindurch Innentemperaturen von 38,4° C., ohne
fihtbare Störungen im Allgemeinbefinden oder im
Appetit zu befunden. Bei einem Pferde beitand dieſe
Temperatur 14 Tage; ganz plötzlich ftieg fie auf
408° C., das Pferd erkrankte ſchwer und jtarb nad
wenigen Tagen. Es unterliegt wohl feinem Zweifel,
daß ſowohl dieſes Pferd wie auch die anderen Pferde,
während fie 38,4° C. Temperatur zeigten, in leichtem
Grade an Bruftieuche litten, Wer würde diejelben
aber als ſolche Patienten erlannt haben, wenn die
Seuche nicht ſchon im Regiment geherriht und Ber:
onlaffung zu den Temperaturaufnahmen gegeben hätte?
Und doc waren dieſe Pferde wohl geeignet, die Brufts
euche zu übertragen. Solcher Beifpiele ließen ſich
noch mehr anführen. Sie beweiſen eben, daß ſelbſt
beim Militär der Verlauf der Bruſtſeuche den Nach—
weis der Anſteckung nicht ſelten ſehr erſchweren oder
anmöglich machen kann; wie viel mehr muß dies der
Fall fein im Civil, befonders auf dem Lande. Hier
lommen die leichten, mitunter auch ſchwerere Patienten
wohl gar nicht in thierärztliche Behandlung und tragen
unerfannt zur Verbreitung der Seuche bei.
Erfahrungsgemäß ift es aljo richtig, vom Stand»
punkte der Seuchenbelämpfung aus, auch die Brufts
ſeuche als reine Kontagion anzufehen.
Während die in $ 4 des Entwurfs angeordneten
Vorfihtsmahregeln gegen Seucheneinſchleppung ſowohl
gegen die Bruſt- wie gegen die Rothlaufſeuche be—
tehtigte Anwendung finden, während die in $ 26,3
getroffene Anordnung des Durchfeuchens bei der Roth—
laufjeuche allgemeine Anerkennung findet, ift es eine viel
umftrittene Frage, ob auch bei der Bruftfeuche das
Durchſeuchen angezeigt, oder ob es richtig ift, ihr dem
ſeuchenart igen Charalter zu nehmen ($ 26, 3), und wie
dem entiprechend die Matragenftren zu behandeln it.
Der jchnelle und meiſt gutartige Verlauf der Roth.
laufjeuche, die infolgedefjen weniger erheblihe Störung
im Dienftbetriebe und der geringe, jehr oft gan
fehlende Verluft an Pferden rechtfertigen bei ihr das
Durchſeuchen. Anders ift es bei der Bruſtſeuche. Die
duch dem jchleppenden Verlauf bderjelben bedingten
erheblichen Störungen im Dienjtbetriebe und die mit—
4091 u ARTIIUEISDDWERDIUMGE — Ai DE
118%
unter erheblichen Verlufte an Pferbematerial durch
Tod und Nachkrankheiten müſſen es als zwedmäßig
erſcheinen laſſen, die größere Ausbreitung derſelben zu
verhindern, ihr den ſeuchenartigen Charakter zu nehmen.
Diefer in der Armee jehr verbreiteten Ansicht fteht
diejenige derer gegenüber, welche auch hier das Durch—
jeuchen für dad Zweckmäßigere halten.
Begründet wirb dieſe Anficht damit, daß infolge
des Durchſeuchens alle Pierde des Truppentheils
immun werden, ein erneute® Auftreten der Seuche
dann nur die wenigen jungen Pferde betrefien kann,
wodurd erhebliche Störungen im Dienftbetriebe nicht
veranlaßt werben. Bon jehr großem Werthe fei die
Smmunität bei dem Ausrüden ind Feld. Diefen Vor—
theilen gegenüber müſſe der vielleicht größere Verluſt
an Pferden mit in den Kauf genommen werden. Da
wir troß der guten Abwehrmaßregeln das Einfchleppen
der Seuche in die Truppen doch nicht verhindern
fönnen, und da wohl in den meiften Fällen auch ba,
wo nad fommifjariiher Fejtftelung der Seuche alle
Mafregeln gegen deren Weiterverbreitung getroffen
werden, Letztere doch ftattfindet, gewinnt die Anficht
des Durchſeuchens immer mehr Anhänger. Die Frage
ift jet die: Soll in Zukunft nur eine der beiden Ans
fihten zur Geltung lommen und welche denn, oder
läßt ſich ein Mittelweg finden ?
Sollen die Mafregeln gegen die Weiterverbreitung
der Seuche im der Truppe von Erfolg fein, ſoll das
fogenannte Kupiren der Seuche gelingen, dann muß Letztere
jo frübzeitig erfannt und feitgeftellt werben, daß die
Erfteren getroffen werden fünnen, ehe die Seuche ſchon
eine gewiſſe Ausbreitung erlangt hat. Hier liegt aber
die Schwierigkeit, die bedingt wird einmal durch den
Verlauf der Krankheit, andererjeitd durch die Scheu
vor dem Feitftellen der Seuche.
Es iſt oben gejagt, daß die Bruſtſeuche in fo
feihtem Grade auftreten fann, daß ſolche Patienten
nicht fofort als das erkannt werden können, was fie
find. Wird nun im einem größeren Stalle, nachdem
mehrere folder Patienten vorausgingen, an einem
ſchwereren die Seuche fejtgeitellt, dann hat fie meiſtens
in dem Stalle ſchon eine weitere Ausbreitung erlangt,
dad Durchfeuhen iſt dann jchon eingeleitet. Dies ift
noch mehr ber Fall, wenn, wie aus den ftatiftiichen
Yahresberichten hervorgeht und aus eigener Erfahrung
mir bekannt ijt, ſelbſt beim erſten deutlicheren Er—
krankungsfall die Bruftfeuche nicht feitgejtellt, fondern
die Krankheit als Lungenentzündung, Lungen:Bruftfell:
entzündung oder dergleichen bezeichnet wird. In allen
diejen Fällen, und fie haben bis jetzt wohl die Mehr:
zahl gebildet, bewirlen die dann eingeleiteten Tilgungs-
maßregeln nur noch das, worauf es beim Durchjeuchen
anfommt: fie mildern den Charakter der Seuche, die—
jelbe kupiren können fie nicht mehr. Es ift jomit
bis jeßt vielfach das geichehen, was nad; den bis—
herigen Erfahrungen wohl das Zweckmäßigſte zu jein
ſcheint: Durchſeuchen unter Berüdjichtigung aller der-
jenigen Momente, welche geeignet find, die einzelnen
KrankHeitsfälle gutartig zu gejtalten und den Verlauf
der Seuche zu bejchleunigen.
Zu diefem Zwecke dürften ſich folgende Maßregeln
empfehlen. Ez“iſt für eine reine und fühle Luft
1783
zu forgen ($ 28,11 ded Entwurf). Die ſchweren
Patienten find aus dem Stalle zu entfernen, die leichten
darin zu belaffen. Die Stände der entfernten Pferde
find gründlich zu veinigen und zu bedinfiziven; im
Uebrigen ijt die Matrapenftreu liegen zu lafjen, ſofern
fie gut iſt. Aeltere Matrapenjtreu, welche durch reich—
lihe Entwidelung von Ammoniat die Stallluft jehr
verunreinigt und ein Herd für die Entwidelung der
verjchiedenften Pilze wird, ift zu entfernen. Die Innen-
temperaturen find in der vorgeichriebenen Weile ge
wifjenhaft aufzunehmen und die Pferde mit erhöhter
Temperatur ($ 28,6) find nicht nur zu jchonen, jondern
ganz außer Dienjt zu ftellen und möglichſt der frijchen
Luft auszufeßen.
Wie eine ftarl verunreinigte und zu warme Stall-
luft ungünftig auf die Lungenſchleimhaut einwirlt, die—
jelbe dadurd) empfänglic; macht für Anfeltionsjtoffe, jo
giebt das Belafjen der jchweren Patienten in dem
Truppenſtalle Veranlafjung zur Anhäufung von vielem
und höchſt wahrjcheinlich auch intenfiv wirkendem In—
feftionsftoff. Das jind Momente, die leicht zu jchweren
Erkrankungen führen können. Weniger jind Letztere
zu befürdten bei dem Belafjen guter Matrapenftreu
und der leichten Patienten in dem Stalle, wobei aber
doch noch Infeltionsſtoff genug vorhanden ift zur Uns
ſteckung der infizirbaren Pferde. Auch hierin wird
man den örtlichen Verhältniffen Rechnung tragen müffen.
Wenngleid) bei den berittenen Truppen der Dienjt
in den einzelnen Truppengattungen, die Fütterung und
Pflege der Pferde und aud die Stalleinridhtungen
im Großen und Ganzen diejelben find, jo liegen doch
auch noch hierin wie in dem örtlichen, klimatiſchen und
Witterungsverhältniffen Verfchiedenheiten, denen gegen:
über es zwedmäßig erſcheint, bei Aufſtellung der
Seucjentilgungsmaßregeln mehr allgemeine und nicht
zu viele Sonderbeitimmungen zu geben, damit es den
Truppen ermöglicht wird, den jpeziellen Verhältnifjen
gerecht zu werden. Tritt z. B. die Bruftieuche kurz
vor Beginn der Ererzirperiode oder dem Manöver
auf, und es iſt auch nur einigermaßen Ausſicht vor:
handen, infolge fofortigen Erlennens der erjten Fälle
bei ſonſt noch günftigen Verhältniffen die Seuche
fupiren zu können, jo wäre es fehlerhaft, wenn dies
1897 — Nilitär-Modhenblatt — Nr. 64
1784
würde in den Fällen, in denen die Seuche nach dem
Manöver auftritt und die örtlichen Verhältniſſe das
Verichleppen derjelben begünftigen, oder auch, wenn fie
unter den im Hochſommer eingetrofienen und jeparirten
Remonten ausbricht, dem Durchſeuchen in der an-
gegebenen Weile der Vorzug zu geben jein; denn bei
dem meiſt nicht gelingenden Kupiren der Seuche zieht
ſich Ddiefelbe noch mehr in die Länge, ald dies beim
Durchſeuchen ſchon der Fall it.
Die vorfichend ausgeſprochenen Anfichten kurz zu—
jammengejaßt beißt: Strenge Durchführung der Ab—
wehrmaßregeln, wie fie der Entwurf vorichreibt;
Behandlung der Rothlauffeuche nad) den Vorſchriften des
Entwurfs; Bekämpfung der Bruſtſeuche je nad) den
gegebenen Verhältniſſen durd) den Berjuc des Kupirens
oder dad Durchjeuchen im angegebenen Sinne.
Kleine Mittbeilungen.
Dentjchland. Das Preisrichterfollegium über die
von der Deutſchen Militär-Mufikerzeitung in Berlin
zur Öundertjahrfeier des Hochſeligen Kaifers Wilhelm
des Großen ausgefchriebene Kompofition des Liedes
„Der Deutfdhe Soldat” (Dichter: Hauptmann Mofer)
bat der unter dem Motto „Deutiches Lied aus Deutfhem
Herzen” eingereichten Arbeıt des Mufilvireltors 2, Große
in Dresden den Preis auerfannt. Das Lied wird dem—
nädft im Drud erfcheinen, um Gemeingut der Deutfchen
—— zu können. (Vergl. die Notiz in Nr. 7,
p. 202.)
England. Ende Dlai bejihtigte der Herzog von
GConnaught die Radfahrer der Alderfhotbivifion, Die
— 400 bis 500 Mann ftarl — im Feldanzug in einer
Linie aufgeftellt waren. Es folgte dann ein Vorbeimarſch.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 14.)
— Wir mahen auf ein groß angelegtes, von ans
aefehenen Fachmännern gejchriebenes Werk über Die
Geſchichte der Kriegsflotte aufmerkſam, defien eriter
Band kürzlich erfhienen if. Der Titel lautet: The
Royal Navy: A history from the Earliest Times
to the Present. By Wm. Laird Clowes; assisted by
Sir Clements Markbam, Capt. A, T. Maban, Mr. H.
W. Wilson, Mr. Theodore Roosevelt, Mr. L. Fraser etc.
beftimmungsgemäß unterbleiben müßte. Andererfeit$ | London, Sampson Low and Co. Vol. I. 1897.
Inhalt der Nummer 20 des Armee-Verordnungsblatte vom 15. Juli 1897.
Geſetz, betreffend Nenderungen des Reglements für bie Königlich Preußifhe Offizierwittwenkaſſe. Vom
15. Juni 1897. — Ausgabe der neuen Militär: Beterinärordnung. — Kommandos 2c. zum MiltärNeitinftitut für
1897/98. — Zeiteintheilung für die Seefhießübungen der Fußartillerie 1897. — Aenderungen der Berwaltungs«
vorſchrift für die Scyiekpläße der Fußarlillerie. — Lehr-Infanteriebataillon.. Zufammenfegung und Zufammentritt
im Serbit 1897. — eig in miltärfistaliihen Gebäuden. — Preußiſche Stempeljteuer- Angelegenheit.
— Gefammtverzeihniß derjenigen Lehranftalten, melde gemäß $ 90 der Wehrorbnung zur Ausitelung von
Zeugnifien über die Befähigung für den eimjährig-freimilligen Militärdienſt beredtigt find. — Geld- und Werth:
fendungen an Königlich Bayeriſche Truppenlaſſen. — Vorfchrift „Verwaltung der Artilleriemunition”. — Webers
laffung von — —— für die Erinnerungsmedaille gegen Bezahlung. — Verkaufspreiſe der Exerzir—
Heglements für die Infanterie, Kavallerie, SFeldartıllerie, Fußartillerie und den Train, — Ausgabe von Zeichnungen
des Trainmaterialds. — Anftelung von Miltäranmwärtern bei Privateifenbahnen. — Ausgabe des Nachtrags 1 zur
GarnıfonsVerwaltungsorbnung. — Abänderung von Preisverzeichniffen über Fabritate der Artillerie-Werkftätten,
Anhalt der Nummer 21 des ArmeesBerordnungsblattes vom 16. Juli 1897.
Einfommensaufbeflerung für Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamte, — Nahmeifung des penfionsfähigen
Dienfteinlommens der Dffiziere und der hiernach zuftändigen Penfionsbeträge.
Gedrudt im der Aöniglihen Hoſbuchdruckerei von €. S. Mittler & Sohn in Verlin SWI2, Kochſitade 68-71.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Rr. 58.
Ailitär-Wodenblatt.
— ————— Zweiundachtzigſter Jahrgang. "md. 6 Bitirnen en
ppeditton: Berlin SWı2, Rocftraße 68. Rode. 08-11.
e jeben Nittwoch und Sonnabend und wirb für Berlin z Berlin Dienftagb wor Bf Be R on 5bis?
—— ein Serge 8 * — monatlich a bis zweimal va fü e Belblatl die Drukkhe-Piteraie un
.2j en —— here uf — Tag ‚been Au — a Termine gebunden war
er ationspreis für bad —— he — Abonnements nehmen
ale Bofianftelten (Beitungs-Preistifte Nummer —* a Buhloninge ngen — in Berlin r-] De jeitungöfpebitionen — an.
M 65. | Berlin, Sonnabend den 4. Juli. 1897.
Iubalt:
Perſonal · Ber n (Preußen, Bayern). — Ordens ⸗Verleihungen (Preußen). — Anzeige ber Königlichen Landes—
Aufnahme (Harte des Deutf er Reiches).
Journaliſtiſcher Theil,
Bilder aus der Türkischen Armee. (IV.) — Kavalleriemandver in Frankreich 1896. (Fortfegung.)
Rleine Mittheilum 3 England: Mobilmachung einer Infanterie -Munitionslolonne. Armes-Schießverein. —
— —— zierlorps. Dienſtordnung für Radfahrer. Bevorſtehende Reuerungen. Tabaksvertaufsſtellen.
eife ber Intendanturſchule. Unruhen in Sübalgerien. Kriegführung auf Madagastar. — Rumänien: Beſtimmungen
athen der Offisiere, Unteroffigiere und Mannſchaften.
Perfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Militär - Iuflizbeamte, Rathje, Unterroharzt vom Huf. Regt. von Bieten
Dur Alerhöhfte Beftallung. (Brandenburg.) Nr. 3,
Den 4. Juli 1897. Schultz, Unterroßarzt vom Poſen. Felbart. Regt.
diiher (Hermann), zum Auditeur emannt. Nr. 20, unter Berfegung zum Feldart. * von
d laudi Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, — zu Roßärzten,
— rn 18. Sun — Rieger, Unterroßarzt ber Ref, zum Roßarzt bes
diiger (Hermann), Auditeur, die Garn. Aubditeurftelle Beurlaubtenftandes, — ernannt.
zu Rojen übertragen. Den 17. Juli 1887.
— Priehel, Zahlmſtr. vom 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 98,
Beamte der Ailitär-Verwaltung. Blante, Zahlmftr. vom 8. Bat. 4. Magbeburg. Inf.
Durch Verfügung bed Ariegsminifteriums. Regts. Nr. 67, — auf ihren Antrag mit Penfion
Den 13. Juli 1897, in ben Ruheſtand verjept.
düchſel, Roßarzt vom Drag. Regt. don Bredow
(1. Schleſ.) Nr. 4, zum Oberroßarzt,
Königlich Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnricde ac. Regt, — zu Port. Fähnrichen mit einem Patent
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen. vom 9. Juli d. 38. ernannt,
Im aktiven Heere Den 9. Juli 1897.
Den 6, Juli 1897, Nachgenannte Portepeeunteroffiziere und Fahnentadetten
Die Königlichen Edellnaben: bed Kadettenlorps zu Portepeefähnrichen ernannt:
öthr. v. Hirſchberg im In Leib-Negt., Kriebel im 1. Inf. Regt. König,
che. d. Wolisleel im 1. Schweren Meiter- Negt. | Dihm im 2. nf. Megt. Mronprinz,
Prinz Karl von Bass, dv. Weech im Inf. Leib-Regt.,
che. v. Berfall, Frhr. dv. Lamezan im Inf. Leib | v. Kramer, Dillmann im 1. Inf. Regt. König,
(3. Duartal 1897.
787
Eigl im 2. Inf. Regt. Kronprinz,
Merz im 4. Ehe. Regt. König,
Gombart im 1. Feldart. Regt. Prinz:Negent Luitpold,
Auers im 1. Inf. Negt. König,
Rühl im 2. Inf. Negt. Kronprinz,
Sonntag im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig,
Braun im 14. Inf. Negt. Hartmann,
Wiedmann im 20. Inf. Regt.,
Dafer im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern,
Horadam im 9. nf. Regt. Wrede,
Nitter v. Xylanber im 12. nf. Regt. Prinz Arnulf,
Arneth im 1. Feldart. Regt. Prinz-Regent Luitpold,
Müller, Frhr. Zobel v. Giebelſtadt im 9. Inf.
Negt. Wrede,
Hamm im 20. Inf. Regt.,
Wolf im 3. Feldart. Negt. Königin Mutter,
Schr. v. Horn im 3. Inf. Negt. Prinz Karl von
Bayern,
Angitwurm im 3. Feldart. Regt. Königin Mutter,
Schr. dv. Bibra im 4. Feldart. Negt. König,
Eder im 12. Auf. Megt. Prinz Arnulf,
Pellet im 11. Inf. Regt. von der Tann,
Schr. v. Lilgenau im 2. Ulan. Regt. König,
Graf v. Taufflirden zu Guttenburg auf Mbm
im 3. Inf. Negt. Prinz Karl von Bayern,
Holler im 1. Fäger-Bat,,
1897 — Rilitär-Modenblatt — Nr. 65
en 1788
Pöller im 1. Chen. Regt. Kaiſer Nikolaus von Rußland,
Bebel im 9. Inf. Regt. Wrede.
Den 10. Juli 1897.
Weigel, Nittm. ä la auite bes 2. Chev. Regts. Taris
und fommandirt zur. Dienftleiftung dortjelbft, zum
Estadr. Chef in diefem Regt. ernannt.
B. Wbidiebsbewilligungen.
Sm aktiven Deere
Den 10. Juli 1897.
Hohmann, Nittm. und Esladr. Chef vom 2. Chen.
Negt. Tarid, mit der geleglihen Venfion und mit
der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform
mit den für Verabſchiedete vorgeichriebenen Abzeichen
der Abſchied bewilligt.
Den 12. Juli 1897.
Saller, Port. Fähnr. des 15. Inf. Regts. König
Albert von Sachſen, zur Rei. beurlaubt.
C. Im Sanitätslorps.
Den 11. Juli 1897.
Dr. Steinhaujer, Alfift. Arzt 2. KL vom 1. Inf.
Negt. König, unter Beförderung zum Aſſiſt. Arzt
1. Kl. mit einem Patent vom 14. April 1897, zur
Landw. 1. Aufgebots verjegt.
Ordens - Berleihungen.
Preußen.
geruht:
dem General der Kav. v. Haeniſch, kommandirendem
General des IV. Armeelorps, den Schwarzen Abler-
Orden in Brillanten zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigit
gerubt:
dem Hauptmann Eigenbrobt im nf. Regt. Nr, 160,
dem Nittmeifter Grafen dv. Hirjhberg im Huf. Regt.
Kaifer Nikolaus II. von Rußland (1. Weftfäl,) Nr. 8,
dem Rittmeiſter a. D. Weſtphal zu Liegnig, — ben
Nothen Adler-Orden vierter Nlaffe,
dem WBremierlieutenant dv. Keſſeler im Huf. Regt.
Kaiſer Nifolaus Il. von Rußland (1. Weitfäl.) Nr. 8,
dem Selonblieutenant dv. Pilgrim in demjelben Regt.,
dem Sefondlieutenant Woelti im Inf. Regt. Nr. 160,
— den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe, —
zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verlichenen Nichtpreußlichen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Komthurkreuzes des Königlich Bayeriſchen
Militãr⸗Verdienſt· Ordens:
dem Oberſten Draudt, à la suite des Kriegsminiſteriums
und Kommandeur der 1. Feldart. Brig,
! dem Dberften Kehrer, Mbtheil. Chef in der Art.
Seine Majejtät der König haben Allergnäbdigit
Prüfungslommiifion;
des Mitterkreuzes erjter Klaſſe defielben Ordens:
dem Major Carp, Mitglied der Urt. Prüfungs:
fommilfion,
dem Öroßherzoglih Medlenburg-Schwerinihen Flügel:
abjutanten, Premierlieutenant Grafen dv. der Schulen-
burg;
des Nitterkreuzes eriter Klaſſe des Königlich
Sächſiſchen Albrechts Ordens:
dem Profeſſor Dr. Rehrmann bei der Haupt-Kadetten—
anftalt;
des Nöniglih Sähfiihen Albrechtskreuzes:
dem Regiſtrator Untermann bei der Ober-Militär:
Eraminationstommilfion ;
des Ehrenkreuzes des Ordens der Königlich
Württembergiſchen Krone:
dem nah Württemberg kommandirten Königlich
Preußiſchen Oberjten v. Dresky, Kommandeur Des
10. Württemberg. Inf. Regts. Nr. 180;
des Nitterkvenzes defjelben Ordens:
dem nah Württemberg lommandirten Königlich
Preußiſchen DOberjtlieutenant Wipell, etatsmäß.
Stabsoffizier des nf. Regts. Kaiſer Wilhelm, König
von Preußen (2. Württemberg.) Nr, 120;
19 ———
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Nr. 66
1790
des Ritterlreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
dem nach Württemberg kommandirten Königlich
Preußiſchen Major Moog vom nf. Regt. König
Wilhelm (6. Württemberg.) Nr. 124;
des Ritterlreuzes erfler Klaſſe des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrich® des Löwen:
dem Divifionsarzt der 20. Div. Dr. Wildens,
dem Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Scheibe, Regts. Arzt
des Braunschweig. Inf. Regts. Nr. 92,
dem Militär-Intendanturrath Neugebaur bei ber
Intend. des VIII. Armeeforps;
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe defjelben Ordens:
— Dr. Lippelt, Bats. Arzt in demſelben
egt.;
die Ritter-Jnfignien erfter Klaſſe des Herzoglich
Anhaltiihen Haus⸗Ordens Albrechts des Büren:
dem Hauptmann dv. Gotzkow,
dem Hauptmann v. Knobelsdorff, — Beide vom
Anhalt. Inf. Regt. Nr. 98;
der Ritter-Anfignien zweiter Klaſſe defielben Ordens:
dem Premierlieutenant Wilde, Adjutanten des nf.
Regts. Fürſt Leopold von Anhalt-Defjau (1. Magde—
burg.) Nr. 26,
dem Premierlieutenant dv. Oppeln-Bronikowski,
Mjutanten des Anhalt. Inf. Regts. Nr. 93;
ber filbernen Medaille dejjelben Ordens:
den Feldwebeln und Bahlmeifterafpiranten Geride,
Müller und Babude,
den Feldwebeln Koedel, Erfurt, Tſcheuſchner und
Wendt,
den Hoboiſten, Sergeanten Gerlach II. und Frante,
dem Büchſenmacher Turath, — ſämmtlich im Anhalt.
Inf Regi Nr. 93,
den Feldwebeln Bille und Port im Inf. Regt.
Nr. 152;
| Anzeige,
des Ritterlreuzes erſter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus: Ordens:
dem Gamifon-Bauinspeltor, Bauratd Schneider zu
Halle a. ©.;
des Fürſtlich Reußiſchen — jüngerer Linie —
Ehrenkreuzes dritter Klaſſe:
den Hauptmann Frhrn. v. Wangenheim vom
8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153;
des Komthurkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Deſterreichiſchen Franz Joſeph Ordens:
dem Stabsarzt Dr. Ilberg, Bats. Arzt im Garde—
Füſ. Regt.;
des Großkreuzes des Ordens der Königlich
Rumänifhen Krone:
dem Generalmajor dv. Natzmer, Kommandanten von
Berlin; i
des Kommandeurkreuzes deffelben Drbens:
dem Major dvd. Loos vom Generaljtabe des Gouverne—
ment3 von Berlin;
des Offizierlreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Budritzki, A la suite des 2. Garde
Negts. zu Fuß, beauftragt mit Wahrnehmung der
Gejchäfte des Plabmajord von Berlin,
dem Wittmeifter dv. Keudell, ä la suite des Negis.
der Gardes du Corps, Adjutanten beim Gouvernement
von Berlin;
des Ritterkreuzes des Ordens „Stern von Rumänien“:
dem Premierlieutenant Frhru. v. Graß vom 3. Garde—
Regt. zu Fuß, lommandirt als Adjutant bei der
Kommandantur von Berlin;
der Königlich Rumäniſchen Medaille „Für treue Dienſte“
eriter Klaſſe:
dem Feldwebel Boye in der Schloßgarde-Komp.
Karte des Deutſchen Reides
in 674 Blättern und im Mafftabe 1: 100 000.
Bearbeitet von der Königlich Preußiſchen Landes: Aufnahme, den Topographifchen Büreaus des Königlich Bayeriſchen
und des Königlid)
ähfifhen Generalftabes und dem Königlich
ürttembergifchen ftatiftifhen Landesamt.
Im Anſchluß an die dieffeitige Anzeige vom 4. Januar d. Is. wirb hierdurch befannt gemadt, daß nad)
ſtehend genannte Blätter:
Nr. 355. Dortmund,
379. Eiberfelo, 429. Düren,
480, Malmeby
durch bie rag ra Abtheilung bearbeitet und veröffentlicht worden find.
Der 2
vie
Rirhitraße Nr. 4/5.
erfolgt durd die Verlagsbuhhandlung von R. Eifenjhmidt hierfelbit, Neuftädtifche
Ferner wird befanntgegeben, dab vom Königlich Württembergifchen ftatiftifchen Landesamt das Blatt:
Nr. 648. Memmingen
fertiggeftellt ift und durch die bebeutenderen Buchhandlungen in Stuttgart vertrieben wird,
Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 Mark 50 Pf.
Berlin, den 19, Juli 1897.
Stönigliche Landes: Aufnahme.
Kartographijdhe Abtheilung.
Steinmeb,
Dberft und Abtheilungscher,
er
Bilder aus der Türliſchen Armee.
Bon E. Frhrn. v. der Golp.
IV.*)
Man kann das Dffizierforps der Türkifchen Armee
nicht ſchildern, ohne einer Spezied zu gedenfen, deren
Dajein ſich vielfach mit jenem verflicht. Es find die
Kiatibs, die Schreiber, Sekretäre der Büreaus. Sie
ipielen in feiner anderen Armee auch nur eine annähernd
jo bedeutende Rolle.
Die Türkiſche Sprache beſitzt feine eigene Schrift,
fondern bedient ſich der Arabiichen Zeichen, denen die
Volale fehlen und die fi nur jchiver den Turaniſchen
Lauten anpafien. Seit alter Zeit galt daher die
Kenntniß der Schrift für das Merkmal großer Gelehrtheit
und der Wiffende für ein auserlejenes Wejen, das
bejondere Achtung verdiene.
Der ſehr mohlklingenden Alttürfifchen Sprache,
weiche veizende Märchen und lyriſche Dichtungen befipt,
fehlten volllommen die wiſſenſchaftlichen und techniichen
Ausdrüde Sie wurden dem Perfiichen und Arabijchen
entlehnt. Das Arabiſche miſchte ſich auch ſchon durd)
den Koran in die Sprache des Volles. Neuerdings
famen zahlreihe andere Frembwörter hinzu. Das
Griechiſche lieferte feine Beiträge für Kunſt und Ge-
iwerbe, lijch und Italieniſch für die Schifffahrt.
Selbſt ind Franzöfiiche und Deutſche haben Neutürkijche
Spradlünftler ihre Streifzüge unternommen. Auch die
Grammatit der drei Hauptiprachen hat fich theilmeiie
gemifcht, und jo iſt eine Zopfipradhe der vornehmen
Geſellſchaft entitanden, welche das Bolt, das feine Haba
bili d. h. die einfache Spradye vedet, kaum noch verjteht.
Sie erinnert an den Stil des vorigen Jahrhunderts,
wie er am Deutichen Fürftenhöfen geſprochen wurde;
nur muß man fich zu dem dort vermengten Deutſch
und Franzöſiſch noch eime dritte Sprache hinzudenlen,
etwa das Lateinifche oder das Engliſche. Die Hand»
habung dieſes neipreizten, künftlich erzeugten Idioms,
das an geſprochene Stenographie erinmert, ijt natürlich
eine Wiſſenſchaft für fi geworden, auf weldye begabte
Leute die Arbeit ihres Lebens verwenden und die einen
befonderen Beruf ausmacht, eben jenen der Kiatibs.
An den Militärichulen lehrt man erſt die Grund:
ſprachen: Türkiſch, Arabiſch und Perfiih, um dann
zum Türliſchen Stil überzugehen. Endlich giebt es
no einen Kurſus für Medaktion, welcher ſich haupt-
jählih mit den Schnörleleien der Amtsſprache bes
iähäftigt, die wiederum eim Gebiet für fich bildet. Die
Leidenſchaft des Volles für den Wohlklang verlangt
außerdem noch einen peinlich berechneten Sapbau. Die
Zahl der für den Sultan anzumwendenden Ergebenheits:
ausdrüde und Benennungen ift Legion. Es it für
den Fremden fehr jchwer, ſich ein Bild von dieſer
Kunſtſprache zu machen; aber man wird ihre Schwierig:
feiten ahnen, wenn man ſich vorftellt, daß es — das
hohe Türkiſch im Deutichen nachgebildet — ſehr wenig
*) Vergl. Militär-Wodenblatt Nr. 38, 43, 64/1897.
1897 — Militär» Wochenblatt — Nr. 65
173
ſchicklich ift, von einem vornehmen Herm zu jagen:
„er ſei nad) Haufe gelommen“, jondern daß ein gebilbeter
Mann ftatt defien etwa den Ausdruck wählen würbe:
„er hat arrivde at home beliebt.“
Sehr mertwürdig klingt es unjerem Obre, wenn
wir don einem tüchtigen, intelligenten und brauchbaren
Generalitabsoffizier behaupten Hören, daß er nicht
ordentlich Türliſch verſtehe. Es ift damit aber nur
die Kenntniß all der Ehinoijerien des modernen Zopf-
ſtils gemeint, Meift wirft ein Türle — namentlid)
ein Schriftitellee — dem Anderen vor, daß er nicht
gut Türkiſch ſchreibe.
In allen Sitzungen und Berathungen nimmt die
Diskuffion über redaktionelle Fragen den Löwenantheil
vorweg, und die Sache wird darüber oft fait ver-
geſſen. Schonungslos opfert man den Sim einem
ſchön geichwungenen Safe. Da die Sprade nod) in
der Umformung begrifien it, jo iſt aud) die Neubildung
von Wörtern gejtattet, falls fie ſich nur in gewiſſen
Regeln vollzieht. Irgend ein Wortungeheuer zu erfinden,
das Niemand ohne lange Grübelei zu enträthjeln ver—
mag, iſt ein Meifterjtreich für einen tüchtigen Kiatib.
Neberhaupt muß, was als ſchön geichrieben gelten joll,
auch unverjtändlich fein.
Kein Hochgejtellter Militär wird es unternehmen,
jeine Gedanken oder Entichlüffe felbjt zu Papier zu
bringen. Nie würden ber Kriegäminifter oder der Chef des
Generalftabes fi ımterfangen, perſönlich eine Eingabe
an den Sultan aufzujegen. Daß fönnen nur ihre vers
eidigten Medalteure. Dieje kommen auf ſolche Urt in
den Beſitz aller Geheimnifje und darauf beruht ihre
Macht. Der Kiatib muß der Vertraute feines Vor—
gejegten jein und in deſſen Rathe die erſte Rolle
ipielen. Die Offiziere der Umgebumg treten troß ihrer
größeren Sachtunde und Fachlenntniß im ben Hinter
grund. Bei den meiiten Generalen war biöher der
Kiatib auch in den Kriegen der eigentliche Chef des
Gmeralftabes. Aeußerlich ift die Stellung diejer Be-
amten gleichfalls eine jehr hohe. Der erjte Schreiber
der Militärfchulen bat den Rang eines Brigadegenerals
und im Sriegäminifterium waren zwei Sekretäre
Ercellenzen, die jo lange in der Anciennetät vor mir
ftanden, bis ich zum „Marſchall“ aufſtieg. Das ver-
mehrt natürlich ihren Einfluß. Der Baſch-Kiatib des
Sultans hat in Wahrheit mehr Einwirkung auf Die
Staatögeichäfte als der Grofvezier. Der Kiatib, der
feine andere Beichäftigung kennt wie die mit feinen
Schriftjtücen, ift in der Negel in den Büreaus aud) der
bejte Kenner der großherrlichen Irades. Er kann am
eheiten in jeder zu behandelnden Angelegenheit die
Klippen und Feljenriffe entdeden, die unter der Ober:
fläche lauern. Das macht ihm unentbehrlich.
Es giebt unter den hochgeitellten Sekretären eine
große Zahl vortrefflicher Beamten. Sie find bie erjten
Ankömmlinge in den Geſchäftsräumen, und die Letzten,
welche gehen. Mit Bienenfleig jchreiben fie ſchwülſtige
Verfügungen und phrafenreihe Vorlagen. Wer Rath
braud)t, wendet ſich an fie. Ruhige, würdevolle Höflichkeit
178
ift den Meiften von ihnen eigen. Daß iſt um jo höher
anzwihlagen, als ihr Amt wahrlich nicht leicht ift. Der
erſie Sekretär des Großheren bleibt täglid) 12, 13, 14,
ja noch mehr Stunden an fein Bult gefeifelt und ficht
während jeiner Amtsführung außer dem Wege zwilchen
feiner Wohnung und dem Palais nichts von diefer Welt.
Trog aller lobenswerthen Eigenichaften aber ift die
Einwirlung diefer Leute auf den Gang der militärifchen
Dinge dennoch ſchädlich. Sie find es, die ſtets auf die
wörtlihe Befolgung aller Erlaffe beftehen, und in
unfevem Beruf, der ganz ind praltiſche Leben fällt, ift
eine ſolche Pedanterie jelten von Nußen. Sodann tft
sicht die Sache, an der fie arbeiten, jondern die Form,
in welcher es geſchieht, für fie die Hauptjache.
Man denke ſich nur, daß z. B. bei und eine Mobil-
mohungsinftrultion durch einen Geheimrath bearbeitet
würde, der nicht einmal als Einjährig- Freiwilliger gedient
hat und man wird eine Vorftellung von dem Ein:
greifen der Sekretäre haben.
Bir Fremden machten oft die Grfahrung, daß
dadjenige, was wir jo einfach und Har ald möglich
niedergejchrieben hatten, unter der Rohrſeder des Kiatibs
einen Knetprozeß durchmachte, welcher am Ende
in dem und vorgelegten Wechjelbalg das eigene Sind
faum noch wieder erfennen lief. Der erſte Sa des
von mir entworfenen Mobilmahungs-Reglements lautete
wie gewöhnlich: „Jede Mobilmadhung wird durch Iradé
Seiner Majeität des Sultans befohlen. Dad Jrade
bezeichnet den erſten Mobilmachungstag.“ Mit jo kurzen
einfachen Säßen ließ ſich natürlich fein ftiliftiiches Meifter-
wert zu Stande bringen, und es entitand, dem mwohl-
Mingenden Tonfall zu Liebe, werm ich mich recht erinnere,
etwa Folgendes: „Weldye Klaſſe Soldaten des Heeres
auch in den Zuſtand der Mobilmahung übergeführt
werden möge, immer wird vor Allem ein Kaiſerliches,
erbabenes, vom Ghalifate ausgehendes, Iradé erbeten
werden, und dad Datum bed Kaiſerlichen Iradés iſt
zum Bentum der Mobilmahung geworben.“
In Türliſcher Sprache Hang der zweite Sa weit
Ihöner, doch war er auch weit weniger verftändlich,
ganz abgejehen davon, dab das Iradé, welches den
Ausgang bilden jollte, hier gleichſam als eine Folge der
Nobilmachung erſcheint. Dabei follte dieſes Reglement
natürlich durchaus gemeinverjtändlich fein. Thatſächlich
— jo verficherte man mid — find viele Landwehr:
Batatllonsfommandeure, denen die Ausführung haupt:
Nihfich zufiel, feiner gelehrten Phrajen halber, gar nicht
im Stande gemejen, es zu enträthjeln. Aehnlich ergeht
& mit manden Verordnungen.
Die Vorliebe für eine ſchön Hingende Redeweiſe ijt
auch heute noch eine jo allgemein verbreitete und jo tief
eingewurzelte, daB eine Uenderung nur ganz allmählich)
eintreten Tann. Es fehlt nicht an bedeutenden Männern,
welche nad) Vereinfachung und Reinigung der Sprache von
Fremdwörtern jtreben, unter ihnen der ſchon erwähnte
Marſchall Zelt Paſcha, Generaldireltor der Militär
ſchulen; allein ihre Zahl iſt nod) zu gering, um durch—
Ihlagenden Erfolg erzielen zu Tönmen ımb wohl erjt
der kommenden Generation wird es beſchieden jein,
darin Bandel zu ſchaffen.
1897 — Rilttär-Wodenblatt — Rr. 65
1794
Eine weitere Eigenthümlichleit der Türkischen Armee
find die berathenden Comités (Medjliß). Sie fehlen
in feinem Zweige der Verwaltung und fpielen in Fragen
der Kriegführung eine mır zu große Rolle. Jede Ans
gelegenheit von einiger Wichtigleit wird durch einen
Beſchluß (Mazbata) des betreffenden Medjliß entichieden.
Auch mit dem Unternehmungen im Kriege geht & jo.
Die eigentliche Leitung derjelben geht von Jildiz
aus. Während des Theſſaliſchen Feldzuges war der
Telegraph regelmäßig noch während der Gefechte auf
dem Kampfplage hergeitellt, und der Feldherr hatte
den Winfen zu gehordyen, die er ihm übermittelte. Aber
jelbft in der Ausführung pflegt der eigentliche Befehls-
haber nur wenig hervorzutreten. Die VBorftände der
Unterabtheilungen, unter ihnen jelbftverftändlich der erfte
Kiatib, oder auch der geſammte Stab, verfammeln ſich
und beichließen, was gejchehen ſoll. Der Beſchluß wird
womöglich nod; einmal ber großherrlihen Santtion
unterbreitet umd erft, werm er diefe erhalten hat, weiter
befannt gemacht. An den Unterführern ift e8 dann,
danad) zu verfahren. So ſcheidet die Perſönlichleit des
eigentlich Befehlenden faſt völlig aus. Man hat fi
aljo die Führumg der Heere ganz anders zu denfen wie
bei und. Sie ähnelt in ihrem Gebahren mehr einer
Verwaltungsbehörde als einem Oberfommando. Natürlich
gab es Feldherren, die mit ihrer ſtarken und eigenartigen
Perſönlichteit felbfihandelnd eingriffen, wie Osman,
Achmed Mukthar, Fuad ımd Andere. Uber jelbit
Suletman Paſcha ſchon ſoll während der Kämpfe am
Schiplapaſſe jein Zelt am Fuß des Gebirges kaum verlafjen
haben, in eifriger telegraphticher Korreſpondenz mit der
Hauptftabt begriffen. Auf das Gefechtäfeld entjandte er
jetnen Stabschef.
Diefe Art der Befehlsführung und der Arbeit in
einem Hauptquartier erllärt demjenigen, der die Wer:
hältniffe Tennt, ſehr leicht die, allen Fernſtehenden
räthielhaft ericheinenden, Bauen während der Operationen.
Meift tadelt der Europäer lebhaft den allgemeinen
Mangel an Muth der Verantwortung bei den Türkiſchen
Militär und Beamten. Wenn man gerecht urtheilt,
verfieht man benjelben volllommen. Die Ungnade
de3 Chalifen kann gleichbedeutend mit Vernichtung der
Eriftenz jein; und dieſe Ungnade wieder hängt häufig
von ben geheimen Denmziationen eines jugenblichen
oder ungebildeten Angeberd ab. Zu einer Vertheidigung
fommt es zuweilen gar nicht mehr. Die Anzeige iſt,
wenn ſie geſchickt berechnet wird und den Großherru
für feine Sicherheit fürchten läßt, zugleich das Urtheil.
Unter ſolchen Umftänden ift die Scheu vor Verantwortung
erflärlich und die Neigung zur ängſtlichen und wörtlichen
Befolgung gegebener Bejehle volllommen begreiflic).
Seit der Vernichtung der Janiticharen durch Sultan
Mahmub II. giebt es im Meiche Fein Gegengewicht
mehr gegen bie abjolute Gewalt des Herrſchers. Bei
ber demolratiſchen Organifation der Geſellſchaft fehlt es
an einem Kreiſe einflußreicher Familien, welche, durch
gemeinjfame Sinterefjen verbunden, auf den Willen des
Padiſchah mildernd wirken, oder gelegentlich einen
unſchuldig Verjolgten in Schup nehmen könnten. Bolitiiche
Verbindungen, wie die „Alttürkiſche“ und „Jung«
1795
türliſche“ Partei beftehen nur im der Vorftellung
Europäifcher Berichterftatter. Selbſt die Geiftlichkeit,
die noch am eheiten einige Unabhängigleit zu zeigen
vermag, iſt im Verhältniß zu früheren Zeiten in ihrer
Macht außerordentlich eingeichräntt. So fieht fich
der Einzelne, der in einen Gegenſatz zu dem Willen
des Sultans geräth, ohne jede Ausficht auf Unter
jtügung allein der umbejchräntten Gewalt des
Gebieters gegenüber. Das lann auch ftarte Charaktere
erihreden, und ich habe daher nie in den mwohlfeilen
Tadel einjtimmen können, den die in ihrer perjönlichen
Sicherheit durd nichts bedrohten Fremden jo freigebig
für die Fügſamleit hoher Türkiſcher Würdenträger
bereit halten.
Diefe das Leben und die Thätigkeit des Türkiichen
Heeres ſtarl bedingenden Verhältniſſe, die mächtige
Einmifchung eines fremden — civilen — Elements,
des Schreiberthums, die Gewohnheit der lommiſſariſchen
Erledigung der Gefchäfte, welche jede perjönliche Vers
antwortlichkeit aufhebt, und endlich die blinde Unter
werfung unter den Wortlaut der großherrlichen Beiehle*),
werden nur jehr allmählich verſchwinden. Es bedarf
dazu, im Grunde genommen, einer völligen Umwandlung
ded inneren ftaatlihen Zuftandes. Die mächtige Kaſte
der Kiatibs wird gewiß Alles tun, ihre Stellung
aufrecht zu erhalten und einer Vereinfachung der Dienit:
ipradje ſowie des Geſchäftsverkehrs, durch welche fie
entbehrlich werden würde, entgegenwirken. Es iſt nicht
zu verlennen, daß ſie an rein wiſſenſchaftlicher Vorbildung
nicht nur der Maſſe des Offizierkorps, ſondern ſogar
einem Theile des Generalſtabes überlegen iſt. Erſt
ganz allmählich wird ſich dieſer in dem Vertrauen
feiner Chefs und Miniſter emporarbeiten können, um
endlih den Einfluß der Sekretäre ganz zu erjepen.
Sicherlich wäre dies ein großer Gewinn für das Heer.
Schäßte man bis jetzt doch denjenigen Generalitabs-
offizier noch am höchſten, der am gewandtejten in Büreau-
arbeiten war, aljo einem echten Kiatib am nächſten fam.
Vielleicht hat Hierin der Theffaliihe Krieg den Grund
zur Befferung gelegt, da gerade die Generalitabsoffiziere
bei der Mobilmahung und der Leitung der Operationen
ſich diesmal jo entſchieden hervorgethan haben.
Dad Unwejen der berathenden Kommiffionen
(Medjiliß), der Mangel an perfönlicher Verantwortlichleit
und die jHavijche Unterwürfigleit mit ihrem mechaniſchen
*) Welche Folgen mitunter daraus entftehen fönnen, er:
lebte ich jelbit an einem Beifpiele. Ich Hatte zur Vertheidigung
der Hauptftabt die Erbauung eines zu jeder Jahresieit fahr:
baren Weges längs ber Küfle des Schwarzen Meeres am
Norbrande des Waldes von Belgrad vorgefchlagen. Die
Redaktion durch den betreffenden Sefretär machte im Türliſchen
Terte zunächſt eine „Chauffee” daraus, und in dem erjcheinendben
Iradé des Sultans ftand ftatt „Nords" „Südrand“ — augen:
Icheinlih ein Schreibfehler. Die Kommiffion, der die Aus:
führung oblag, lieh ſich aber nicht dazu bewegen, das Habinet
des Großherrn auf denfelben aufmerkſam zu maden, obſchon
jedes Mitglied recht gut wußte, daß der Bau am Sübrande
unmöglih und aud völlig — ſei. Die Studien
wurden nach dem Wortlaute treulich — und erſt *
einer Reihe überflüffiger Arbeiten von Neuem berichtet, da
der Bau am Güdrande unausführbar und gegenftandslos fei.
Hierauf erjdien dann ein zweites Jrad6 mit der Genehmigung
zum Bau am Norbrande,
187° — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 65
1796
Gehorſam hängen, wie hier dargelegt worden ift, eng
zufammen und werden erjt mit der beftcehenden Rechts—
unficherheit verichtwinden. Am eheften könnte darin ein
großer und zugleich milder Fürft von organifatorischem
Talent Abhülfe ſchaffen, der die eigene Macht weile
bejchräntte, jeinen Minijtern, Beamten und Offizieren
aber innerhalb ihrer bejtinmt feitgeftellten Wirlungskreiſe,
volle Selbftändigkeit und geficherte Nechte beilegte, um
fie dafür im gleichen reife auch perjönlich verantwortlid)
zu machen. Einftweilen ift dazu noch feine Hoffnung
vorhanden, fein Reſſort iſt beftimmt abgegrenzt, weder
Recht noch Verantwortlichleit richtig bemeſſen, und es
wird noch lange mit dem gegenwärtigen Zuſtande zu
rechnen ſein.
Nebenbei geſagt, wäre eine ſolche freiwillige Be—
ſchränkung der jetzt ungezügelten Gewalt der Krone auch
das beſte Mittel, den alten und an ſich durchaus
berechtigten Wunſch aller Türkiichen Patrioten erfüllt
zu jehen: „die Aufhebung der Kapitulationen*. Gerade
die genaue Kenntniß der noch herrſchenden ftaatlichen
Willtür läßt die Europäifhen Mächte jo unerichütterlich
an ihren durch Verträge erworbenen Rechten feithalten,
wie ſich dies erſt neuerdings bei den Friedensver—
Handlungen gezeigt hat.
Kavalleriemanöver in Fraukreich 1896.
(Berg. hierzu die Slizze in Nr. 64, Ep. 1771.)
— Fortſetzung.)
Der 29. Auguſt.
Kriegslage für die Nordpartei.
1. Diviſion. Bewegungen ſtarler Truppenmaſſen
ſind im Loirethal unterhalb Gien gemeldet, feindliche
Patrouillen haben ſich in der Gegend weſtlich Montargis
gezeigt, die Entſatzarmee ſcheint ſich in Marſch zu ſetzen.
Die 1. Divifion hat den Auftrag, das ganze Gebiet
nördlich des Waldes von Orleans zu überwaden. Sie
fol dazu am 29. die Gegend von Boiscommun er-
reihen, wo die wichtigiten, aus der Gegend öſtlich
Orleans heranführenden Strafen aus dem Waldgelände
heraußtreten.
Kriegslage für die Sübdpartei.
8. Divifion. Die bei Gien verfammelten Armee»
korps der Entjaparmee find loireabwärts vorgegangen
und erreichen am 29. die Gegend öftlid) Orleans. Gie
find bejtimmt bei Boiscommun und Bellegarde den
rechten Flügel der Armee zu bilden.
Ihre cavalerie de sürete (3. Divifion) dedt dieſe
Bewegung in der rechten Flanle.
Hierzu jtellt fie fid) vorwärts Bellegarde auf, Härt
nad Norden und DOften auf und Hält ſich bereit, fich
auf die Spihen der feindlichen Kolonnen zu jtürzen.
Die 7. Divifion bedarf der Retablirung. Sie
nähert fich ihrer Armee und verbleibt am 29. am Kanal
d'Orléans ſüdweſtlich Bellegarde.
Zuſatzbefehle der Leitung:
Die Marſchrichtungen find wiederum genau beftimmt.
Die 1. Divifion darf die Eifenbahn Montargig— Beaume
1797 1
la Rolande nit vor 9° vorm. überjchreiten. Die
3. Diviſion muß alle Maßnahmen zur Sicherung bes
Knotenpunftes Bellegarde bis 8° vorm. getroffen haben.
Die 7. Divifion muß bis zu dieſer Zeit hinter die Linie
Bolscommun— Bellegarde— Ladon zurüdgegangen jein.
Verlauf der Uebung.
Die 1. Divifion verfammelt ſich 7° vorm. unter
dem Schutz einer bis Treilles vorgejchobenen Esladron,
nördlich dieſes Ortes. Zwei Dffizierpatrouillen find zur
Aufflärung in ſüdweſtlicher Richtung entſandt. Die
Dwiſion geht 7* vorm. gegen den bei und öſtlich
Beaune la Rolande gemeldeten Gegner vor, geräth aber
gegen 10° vorm. in ein von zahllofen Gräben durch—
Idnittene Gelände.
Die an der Spike der Kolonnen vereinigten Pioniere
ſtechen an verjchiedenen Stellen die Böſchungen ab, aber
die Hindernifje häufen ſich, und der Marſch erleidet
eine bedeutende Verzögerung.
Bei Paumeton um 11" vorm. angelangt, erblidt
die 1. Divifion etwa 3km weſtlich die Mafje der
feindlichen Kavallerie. Ihre Artillerie geht ſogleich in
Stellung und eröffnet das feuer, während fie jelbft
nach Süden ausholt in der Hoffnung, den unpaffirbaren
Graben, der fie vom Feinde trennt, umgehen zu fünnen.
Da alle Uebergänge indeß von feindlichen Ubtheilungen
zu Fuß beſetzt find, entichließt fie fich zum Fußgefecht,
worauf die Leitung die Uebung abbricht.
Die 3. Diviſion verfammelt ſich 8° vorm. nords
weſtlich Maizioͤres. Eine Esladron beſetzt Beaune
la Rolande, zwei Esladrons ſichern in der Linie Beaune
la Rolande— Mignicres, während zwei Offizierpatrouillen
vorwärts aufflären.
Auf die Meldung vom Anmarjch des Feindes geht
die Divifion ihm in Richtung auf Paumeton entgegen,
bemerft aber, daß ſie ein von unpaffirbaren Gräben
durchſchnittenes Gelände vor ſich hat und geht wieber
jurüd, um ein günftigered Attadenfeld zu juchen.
Hierbei von der feindlichen Artillerie beſchoſſen, er—
öffnet fie auch ihrerjeits das Feuer, beſetzt durch Ab—
tbeilungen zu Fuß die wenigen llebergänge über das
Hinderniß vor ihrer Front und fucht nad) Süden aus—
zubolen, in der Hoffnung dort günjtigere Verhältniffe zu
finden. Nach zahlreihen Hin: und Hermärſchen und
vergeblichen Verſuchen an den Gegner heranzulommen,
entſchließt fie ſich wie diefer zum Feuergefecht.
Kaum hat Died begonnen (11° vorm), als ber
Leitende die Hebung abbricht.
Die 7. Divifion geht am Morgen des 29. in
zwei Kolonnen an den Kanal d'Orléans zurüd.
Bemerkungen des leitenden Generals:
Die Uebung ift der Aufgabe entiprechend verlaufen.
Das Gelände, welches die 3. Divifion bei Paumeton
borfand, erſchien nad der Starte günftig, war aber
von gewaltigen, für geichlofjene Truppen unpaflirbaren
Gräben durchzogen und daher vollitändig ungeeignet
für Verwendung großer Mafjen.
Die 1. Pivifion ſtieß auf diefelben Schwierigleiten,
und ed blieb beiden Theilen nad) verjchiedenen Um—
wegen und Einzeltämpfen nichts übrig, als ſich mit
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 65
1798
Ürtillerie zu beſchießen. Angefichtd der Unmöglichkeit,
einen Abichluß anders als durch weites Ausholen herbei:
zuführen, wurde die Uebung 11° vorm. abgebrochen.
Sleihwohl war die Hebung nicht ohne Nußen; denn
fie bot allen Betheiligten Gelegenheit, ſich davon zu
überzeugen, daß geringe Geländejchtwierigkeiten genügen,
bie Thätigkeit der Kavallerie gänzlich Tahmzulegen,
und dab daher bei allen ihren Unternehmungen bie
genauefte Kenntniß des Geländes zum Gelingen uns
erläßlih it. Im Verlauf der von beiden Divifionen
ausgeführten Bewegungen mußte der Scharfblid und
die Umficht zahlreicher Offiziere in Anſpruch genommen
werden, um Material zum Brüdenihlag ausfindig zu
machen, oder Uebergänge berzuftellen. Die Erkundung
bes Geländes wurde auf beiden Seiten fajt drei Stunden
long mit größtem Eifer betrieben, und wenn fie auch
nur dad eine Ergebniß hatte, daß es unmöglich jei, ſich
in dieſem Gelände zu attadiren, jo war doc die darauf
verwandte Mühe nicht verloren.
Der 30. Auguft.
Nuhetag. Der Sicherheitsdienft wurde für24 Stunden
(vom 29. Auguft 6° nachm. bis 30. Auguft 6° nahm.)
ausgeſetzt.
Der 31. Auguſt.
Kriegslage.
1. Diviſion (in Ortsunterkunft öſtlich Bellegarde).
Die feindliche Kavallerie iſt im Verlauf des Gefechts
vom 29. nach Süden zurückgeworfen worden.
Der Führer der 1. Diviſion hat den Auftrag,
Nachrichten über die Truppenbewegungen längs der
Loire einzuholen und geht hierzu an den Kanal d'Orléans
auf Prenoy vor.
Bujaßbefehl der Leitung.
Das Gros der Divifion geht nicht vor 8° vorm.
über Aupillierd hinaus vor.
3. Divifion. Nach dem Gefecht vom 29. hat bie
Divifion Ortsunterfunft am Kanal d'Orléans bezogen.
Sie erhält dort Beſehl, der feindlichen Kavallerie das
Ueberjchreiten des Kanals zwiichen Ehevillon und
Eoudroy zu verwehren und an die cavalerie d’explo-
ration, bie linls neben ihr alle Kanalübergänge beſetzt
hält, Anjchluß zu nehmen.
7. Divifion. Die Divifion (in Ortdunterfunft am
Kanal d'Orléans) erhält daſelbſt Befehl, der feindlichen
Kavallerie das Ueberichreiten defjelben zwijchen Grignon
und Combreur zu vermehren,
Rechts von ihr hält die cavalerie de sürete die
Kanalübergänge bejept.
Zuſatzbefehl der Leitung.
Die 3. und 7. Diviſion müfjen von 7° vorm. ab
in der Lage jein, dem Feind den Uebergang zu verivehren.
Verlauf der Uebung.
1. Divifion, Nachdem die Divifion ji um
7° vorm, bei Auvillierd vereinigt, und der Führer auf
die Meldung don der Beſetzung der Kanalübergänge
den Entſchluß gefaht hat, bei Prenoy durchzubrechen,
weilt ein 7' vorm. eintveffender Befehl der Leitung
179
ihn an, das Vorgehen nad; Süden ald undurchführbar
zu betrachten und nah Norden in Richtung auf
Juranville zurüdzugehen.
Die Divifion marfhirt darauf mit einer Eskadron
in der Avantgarde, zwei Esladrons als Urrieregarbe
und Geitendedung über Ladon auf Maiziered ab, wo
fie 81° vorm. die Meldung erhält, daß eine feindliche
Divifion von Bellegarde in nördlicher Richtung vorgeht.
Die an der Spike des Gros marjchirende Artillerie
der 1. Divifion geht fofort ſeitwärts heraus und
beichießt die langen Kolonnen des Feindes, welche auf
Schufweite an ihr vorbeiziehen. Die Diviſion felbjt
entwidelt fi zum Angriff und geht dem Feinde ent-
gegen, welcher mit Beginn des Feuers den Weg
verlaffen und nach rechts Front gemadt hat. Es
entjteht daraud ein Gefecht der 1. und 7. Divifion
(8 vorm.).
Infolge der Attade wird die 7. Divifion vorüber—
gehend außer Gefecht gejegt. Die 1. macht einen
vierteljtündigen Halt und jept alsdann den Nüdmarjch
nad; Norden fort. Auf die Meldung, daß eine andere
Diviftion ihr dicht folgt, ftellt fie ſich nordöſtlich
Juranville bereit, um dem Feind entgegenzutreten, alle
Anmarſchwege befjelben durch Patrouillen beobachtend.
Die Spitzen feiner Kolormen debouchiren 9*° vorm.
aus Jurandille. Die Artillerie der 1. Diviſion er
öffnet aldbald das Feuer, während die Kavallerie zur
Attacke vorgeht und über die borderjten feindlichen
Abtheilungen dicht am Dorfausgang herfällt.
Das Gefecht wird bald allgemein und jchlieht
10° vorm,
7. Divijion. Die Divifion, mit der 3. Diviſion
telegraphiich verbunden, verftärkt frühzeitig die Poften
an ben SKanalbrüden und verbindet dieſelben theils
telegraphiich, theil8 durch Radfahrer mit dem Stabs-
quartier. Drei Offizierpatrouillen und eine Aufflärungs-
abtheilung find nad vorn entjandt.
Die Divifion verfammelt fi 6*° vorm. bei Four ä
Chaur und erhält hier von der Leitung die Nachricht,
daß eine feindliche Divifion, welche vergeblidy bei
Prénoy den Kanal zu überjchreiten verjucht hat, über
Jurandille auf Beaune fa Rolande zurüdgeht. Der
7. Divifion wird aufgegeben, um 7° vorm. nad)
Heranziehung ihrer Detachements auf Juranville vor:
zugehen, wo fie den Feind möglicherweiſe noch fafjen kann.
Die Divifion geht daraufhin, mit einer Esladron
ald Avantgarde, über Bellegarde vor und erhält in
Höhe von Maiziered gegen 8” vorm. die Meldung,
daß der Feind im ihrer rechten Flanke diefen Ort mit
der Avantgarde erreicht hat.
Faft gleichzeitig ertönen die erjten Kanonenſchüſſe
der feindlichen Artillerie.
Die Artillerie der 7. Divifion geht in Stellung
und erwidert das feuer, während die Divifion jelbjt
ſchleunigſt rechts Front macht, die Straße verläßt und
fi zum Gefecht entwidelt.
Der Zuſammenſtoß findet gegen 8*° vorm. ftatt.
Die 7. Divifion, welche in Wirflichleit von der
1. ſtark mitgenommen worden wäre, wird vorüber
gehend außer Gefecht geießt.
1897 — Nilitaär⸗Wochenblatt — Rr. 65
1800
Die 3. Diviſion trifft früh am Morgen ähnliche
Mafregein wie bie 7., um ein Meberichreiten bes
Kanals dur den Feind zu verhindern, entjenbet vier
Patrouillen und verfammelt fih 7° vorm, etwa
2 km ſüdlich Prenoy. Dort weit fie ein mündlicher
Befehl der Leitung an, ihre detachirten Theile heran-
zuziehen und dem auf Juranville und Beaune la
Rolande zurüdgehenden Feind nachzueilen.
Die Divifion überireitet ben Kanal unter bem
Schuß ihrer Artillerie auf zwei Brüden und trifft
9*5 Hei Yuranville ein, ohne von bem bei Maizieres
ftattgehabten Gefecht Kenntniß zu haben.
Die Artillerie der Divifion nimmt weftlih Juran—
ville Stellung, während ihre Avantgarde mit ber
leichten Brigade durch da8 Dorf vorgeht.
Diefer Theil der Divifion erhält Hierbei Artillerie-
feuer und wird, fobald er am Nordausgang des Dorfes
ericheint, vom der 1. Divifion attadirt, deren bereits
entwidelte Treffen bi8 an den Dorfrand vorftoßen,
Die Küraffier- und die Dragonerbrigade, welde ber
leichten Brigade folgen, verfuchen, unter Benußung aller
vorhandenen Ausgänge, ſich vorwärts des Dorfes zu
entwideln. Es entiteht ein allgemeines Gejeht der
beiden Divifionen, dem der Leitende gegen 10° vorm.
ein Ende madjt.
Bemerkungen des leitenden Generals.
Im Ganzen entſpricht der Verlauf der Hebung
ziemlich der Aufgabe.
Die 7. Divifion hat e8 auf ihrem Vormarſch der
jäumt, ſich in der rechten Flanle zu fihern und würde
in dem Gefecht mit der 1. Divifion um jo mehr im
Nachtheil geweien jein, als dieje die Gunft der Geländes
verhältnifje und die Ueberlegenheit der Zahl für ſich
hatte. Da der Erfolg der 1. Divifion nit bie
Möglichteit zu nachdrüdlicher Verfolgung des Feindes
gab, jehte fie zunächſt den Rückmarſch fort und ftellte
ſich alsdann nördlich Juranville bereit. Kaum dort
angefommen, geht fie auf die Meldung von dem Er—
icheinen des Feindes bei Juranville übereilt gegen dieſes
Dorf vor. Ihre vorzeitig und ohne bejtimmtes Angriffs-
ziel entwidelten Treffen ftoßen auf Gärten und Häufer.
Sie verliert auf diefe Weiſe eine vorzügliche Gelegenheit,
dem Gegner, der ihr leichtes Spiel bot, eine ernſte
Schlappe beizubringen, und ſetzte fi für den Fall,
daß diejer Gegner mit mehr Umficht gehandelt hätte,
einer ernſten Gefahr aus.
Die Sache war wieder einmal durch Ueberjtürzung
und Mangel an Ruhe, wogegen die Zeitung ſeit Beginn
der Uebungen unausgejeßt gepredigt hatte, verborben,
und zwar ift dieſer Fehler im vorliegenden Fall von
beiden Parteien gemacht worden.
Die 1. Divifion, die in einer vortheilhaften Stellung
bereitftand, hatte gar feine BVeranlaffung zum Vorſchicken
ihrer Batterien auf Juranville und zu der wilben
Attade gegen dieſes Dorf. Sie Hätte ſich darauf
beſchränken müfjen, ohne ihre Artillerie die Stellung
wechjeln zu lajien, von der rüdmwärtd gelegenen Höhe
die heraustretenden Spipen des Feindes zu beichichen.
Diejes Feuer genügte vollftändig, um ihn zu verhindern,
1801
vorwãrts Juranville Fuß zu faſſen. Falls das nicht
gelang, kam es darauf an, den Angriff nicht anzuſetzen,
bevor der Feind nicht einen Theil ſeiner Kräfte entwickelt
hatte, und bevor man ſicher war, daß das feindliche
Gros nicht aus einer anderen Richtung erjcheinen werde.
Cine unter folden Verhältnifjen unternommene
Utade würde bie 3. Diviſion fortgefegt und ihre
Trümmer auf die noch im Dorf jtedenden Theile zurüd-
geworfen haben, Wie die Diviſion thatlächlich angegriffen
dat, war das Ergebniß gleich Null; fie gefährdete
nutzlos ihre Artillerie und ſetzte ſich ſelbſt einer Nieder:
lage aus. Es ift aljo unbeftreitbar, daß e8 ihr an
Ruhe und Umſicht gemangelt bat und daß fie von
Neuem in den fehler verfallen ift, ohne Befinnen auf
den Feind loszuſtürzen, jobald derjelbe an irgend einer
Stelle ericheint.
Die Maßnahmen der 3. Divijion find ziemlich)
underſtändlich. Abgeſehen von der mangelhaften Auf:
Hörung, iſt es ſchwer einzufehen, warum fie fid) in das
Torf Suranville hineinzwängte und verfuchte, angefichts
eined Feindes, der Dicht vor ihr ſtand und fie heftig
beſchoß. Fich daraus zu entwideln. Das Bejtreben,
Alurihäden zu vermeiden, kann es unmöglich recht—
fertigen, daß eine Divifion in eine lange Enge hinein-
geht, wenn fie den Ausgang nicht im Beſitz hat. Die
3. Tivifion wußte, daß der Gegner Hinter Juranville
ſtand, ging aber troßdem, infolge der ſchon jo oft
getadelten Neigung zur UWeberjtürzung, geraden Wegs
auf ihn los, während die Lage erfordert hätte, daß fie
zur eine Heine Abtheilung zur Täuſchung des Gegners
durch Juranville vorihob, mit der Hauptmaffe aber
linls ausholend ſich gegen die Flanke der 1. Diviſion
wendete. Eine ſolche Attade wäre vernunft- und
jwetmäßig geweſen, während das thatſächliche Vorgehen
der Tivifion nur durch die Ueberraihung zu erflären
it, welche nad blindem Vorwärtsftürmen ohne Nach—
richten vom Feinde durch das unerwartete Erſcheinen
deſſelben hervorgerufen wurde. Wenn Juranville ala
allgemeine Marichrihtung gegeben war, jo war damit
teineswegd gejagt, daß die Divifion durch das Dorf
ielbft vorgehen mußte. Cine richtigere Auffafjung ihres
Auftrages hätte die Dwiſion vielmehr dazu geführt,
über Lorcy vorzugehen, wo fie ſich in günjtigerer Lage
befunden Haben würde.
Nah Dielen allgemeinen Bemerkungen müjjen noch
einige Einzelheiten bezüglih der Verſammlungsbefehle
erwähnt werden, welche oft unausführbare Einzel:
beſtimmungen aufweiſen. Es iſt unzwedmäßig, für
emen in der Regel nicht vorher erkundeten Sammelplatz
eine beſtimmte Formation vorzufchreiben, deren Annahme
vielleicht nicht möglich iſt. Nur eine Hauptregel gilt
für die Verfammlung großer Kavallerielürper: die ganze
Truppe auf möglichſt Heinem Raum, geihüßt gegen
jeindliche Einficht vereinigen und fie jo aufitellen, daß |
fie leicht nach allen Richtungen in Bewegung geſetzt
werden lann, Artillerie in der Nähe der Kavallerie auf
den Straßen.
In gleicher Weile muß man auf den Märjchen die
Straßen für die Artillerie ausnupen, fie nur im Bereich
des Feindes in die Divifion eingliedern und ihr für
A006 SRTLIIGTFIDDWENDAGIE — AT DD
gewöhnlich die Freiheit laſſen, alle mit der Marſch—
ridtung der Kavallerielolonnen zu vereinbarenden Wege
zu benußen. Der Marſch querfeldein jtrengt das Zugpferd
in erhöhtem Make an, während die Reitpferde dadurch
in den meiften Fällen geſchont werden.
Kleine ittheilungen.
Gngland. Der Herzog von Connaught hat kürzlich
bei Alderſhot die Infanterie-Munitionslolonne einer
Divifion des 1. Urmeeforps verſuchsweiſe mobilges
madt. Seit vier Jahren war ein derartiger Verſuch
nit gemadt und der diedmalige ftellte den früheren
durdaus in den Schatten. Um 8 Uhr morgens wurde
der betreffende Befehl aegeben; um 2 Uhr nadmittags
ftand die ganze Kolonne, Diannfhaften wie ‘Pferde,
bis auf den legten Anopf fertig, zur Befihtigung bereit.
Meitere Mobilmahungsverfuhe find in Ausſicht ges
nommen.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 13.)
— Nah dem foeben veröffentlichten Bericht über das
Jahr 1896 hat der Armee-Schießverein eine ers
freulihe Zunahme zu verzeihnen. Bei feiner Gründung
1893 zählte er 248 Mitglieder, 1894 flieg ihre Zahl
auf 283, 1895 auf 391, 1896 endlich auf 653. Bon
31 Kavallerieregimentern und 157 Infanteriebataillonen
— ſich nur 7 Kavallerieregimenter und 23 Ins
anteriebataillone fern. Der für Geldpreiſe ausgeſetzte
Betrag fonnte 1896 von 482 auf 551 Pfund (11257 Mark)
erhöht werden. Die Ziele des Vereins find nicht eng—
| gezogen fportliche; er ſetzt ji vielmehr die Sebung des
Schießweſens im Heere zur Aufgabe.
(Army and Navy Gazette Wr. 1948.)
Franfreich. Um eine Berjüngung des Offizier:
forps herbeizuführen und um zu verhindern, daß bie
Ernennung zu Regimentöfommandeuren in einem allzu
vorgefhrittenen Alter, die zu Generalen fo jpät erfolgt,
daß die Letzteren feine Zeit finden, ihre Erfahrungen ın
folder Stellung zu vermwerthen, 2 der Kriegsſminiſter
neue Beflimmungen für die Beförderung nah Wahl
erlafien, welche bei den Frühjahrsbeſichtigungen der
Armeeinfpefteure bereit zur Grundlage für deren Be—
urtheilungen zu dienen hatten. Diefelben gehen davon aus,
daß diefe Art der Beförderung vor allen —— den Zwed
hat, geeignete Offiziere raſcher in höhere Stellungen zu
bringen, als ſie auf dem Wege der Beförderung nach
dem Dienſtalter dahin gelangen würden. Zu dieſem
Behufe ſoll unter den zur Beförderung nad) Wahl Bor:
zufchlagenden noch eine Anzahl befonders Befähigter
und als folde allgemein, auch dur die Kameraden,
Anerfannter bezeichnet, und es follen in den Berichten
drei Gruppen gefondert aufgeführt werben, nämlich
foldye, mweldye zur Beförderung ungeeignet erfcheinen;
ſolche, welche verdienen nad) Wahl befördert zu werben;
ſolche, welche einer außerorbentlihen Beförderung würdig
erſcheinen. Um diefes Verfahren zu ermöglichen, find
die Anforderungen in Betreff der Zeit, welche im nächſt⸗
niederen Grade zugebradht fein muß, bevor das Auf⸗
rüden in den höheren erfolgen darf, ermäßigt mworben;
Hauptleute und Lieutenants dürfen zu Stabsoffizieren
bezw. Dauptleuten ernannt werben, fobald fie die obere
Hälfte der Dienftalterslifte erreiht haben. Außerdem
wird große Aufmerkſamkeit empfohlen, damit verhindert
1803 BEE
wird, daß Offiziere in Stellungen verbleiben, melde fie
nit mehr vollftändig ausfüllen. Diefelben follen aufs
gefordert werben, um ihre Penftonirung einzulommen
und, wenn fie ſich weigern, von Amtswegen in den Ruhe⸗
ftand verfeßt werden. Falls ſich Offisiere darunter
befinden, welche bereits in die Lifte der mit dem Orden
der Ehrenlegion zu Bebenfenden eingetragen find, jo
follen dieſe nicht aus dem Dienfte ſcheiden, ohne daß
ihnen der Orden zu Theil geworben ift.
(Revue du cercle militaire Nr. 24.)
— Eine neuerlaffene Dienftorbnung für die
Radfahrer, durch melde die bisher in Geltung geweſene
vom 5. April 1895 erfegt ift, enthält, außer veränderten
BVorfchriften in Betreff der Zahl der für jenen Zwed
wu verwendenden Mannſchaften, zunädft die Bemerkung,
aß dieie Zahl für die Korpo⸗ und Divifiongftäbe grund⸗
fäglih fo reichlich bemefjen ift, daß fie genügt, um den
Bedürfnifien der Hauptquartiere abhelfen zu fönnen,
wenn die den Letzteren zugetheilten Radfahrer nicht aus—
reihen. Sodann ift bejtimmt, daß der gefammte Dienft-
weig bei den Herbftübungen in gleicher Weife geregelt
Fein fol, wie e8 für das Feld vorgefchrieben ift. Der
Radfahrer trägt das nämlihe Fußzeug wie ber Ins
fanterift, außerdem erhält er ein Paar wollene bandes
molletitres, wie foldhe für die Alpentruppen vor:
gefchrieben find. Die Bewaffnung befteht in einer furzen
8 mm Feuerwaffe, welde vom Manne getragen wird.
Wird Lesterer ald Meldefahrer gebraudt, jo erhält er
18 Patronen. Die Nadfahrer des Yazarethperfonals
tragen die Neutralitätsbinde und führen feine Waffe.
Die Dienftordnung enthält auch die Beſchreibung der
vorgefchriebenen Briefmappe,
(Revue du cercle militaire Nr. 26.)
— Unter den Neuerungen im Heerweſen, welde
der Voranſchlag für den Heereshaushalt im Jahre 1898
in Ausfiht nimmt, find abgefehen von der Aufftellung
von vierten Bataillonen (vergl. Militär » Wochenblatt
Nr. 58) nad Revue du cercle militaire Nr. 25 die
bemerfendwertheiten: Die Errichtung von drei Home
pagnien leichter Afrilanifher Infanterie und von zwei
Zügen Saharifher Spahis, ſowie von drei weiteren
Infanterie» Schiekfhulen mit einem Stamme von 18 Dffis
zieren, 229 Unteroffizieren und einem Koftenaufwande
von 404 336 Fred. Tür das Artilleriematerial werden
1739 365 Fres. gefordert, welche verwendet werden
folen um die Beitände zu vermehren, die Einheitlic-
feit der Bewaffnung ber zwei weiteren Armeekorps
durchzuführen und die für die vierten Bataillone ers
forberlihen Fuhrwerle herauftellen. Der Mehraufwand,
melden die Erridtung diefer Bataillone bedingt, ers
fcheint noch bei mehreren anderen Gelegenheiten.
— Tabafsverfaufftellen 1. Klaſſe, d. h. folde,
deren Einnahme alljährlid mindeftens 1000 Fred. beträgt,
find im Jahre 1896 an 260 Wittwen oder Waifen ver:
lieben worden, darunter haben fid 120 Sinterbliebene
von Dffizieren, Sanitätsoffizieren und Militärbeamten
befunden, deren Namen La France militaire Nr. 3968
abdrudt.
— Um fih über verſchiedene Fragen bes Heeres—
verwaltungsdienftes durch den Beſuch von —
und in Betreff der im Mobilmachungsfalle erforderlichen
Anordnungen zu unterrichten, haben diegurIntendanturs
1897 — Militär» Wochenblait — Nr. 65
| Anfang Juli eine achttägi
1804
Belebrungsreife unter
nommen, wir fie nach Chäteau Thierry, Reims, Laon,
Rouen und Elbeuf geführt hat.
(L’Avenir militaire Wr. 2219.)
. - Bebrohlihe Nachrichten fommen über Unruhen
in Südalgerien. Der Stamm der Chambaa, welcher
Frankreich dienſtbar war, hat fich gemeigert, die be:
ftehenden Abmadhungen zu erneuern; ein eingeborener
Unteroffizier der Spahis ift mit Pferd und Waffen zu
ihnen übergegangen, um ihre militärifhe Ausbildung zu
leiten und die ihm nachgefandten Verfolger find noch
nicht zurüdgefehrt; es hieß fogar, da der Kommandant
des Forts Mac Mahon dafjelbe geräumt und fih nad
El Golea zurüdgezogen habe, das Gerücht hat ſich in
deſſen nicht beftätigt und der Kommandant hat gemeldet,
daß er auf feiner Hut fei.
(La France militaire Nr. 3971.)
— Das Innere der Infel Madagastar mird
gegenwärtig von einer Anzahl fliegender Kolonnen durch:
zogen, welde ven Auftrag haben, die namentlich
im Norden noch ziemlich zahlreihen Reſte der Auf—
ftändifchen zu zeritreuen und das vielfah noch uns
befannte Gelände fennen zu lernen. Bei Verfolgung
des erfteren Imedes fommen häufige und nicht unblutige
Kämpfe vor, welche nicht felten aud) eine reiche Beute
von Waffen und Vorräthen ergeben, unter Erfteren
befinden ſich fogar Geſchütze.
(La France militaire Nr. 3954.)
Aumänien. Ueber die Bedingungen, unter benen
es den Dffizieren, Unteroffizieren und Manns
ſchaften —98 iſt, zu heirathen, ſind neue Be—
ſlimmungen ergangen. Danad) bedarf hierzu jeder Offi⸗
ter, je nad feiner Dienftitellung, der Einwilligung des
en Mer des fommandirenden Generals,
des Kommandanten ber Flottille oder des Kriegsminiſters.
Um diefe zuerhalten, müflen alleein von fünfim Wohnort der
Braut angefeffenen, angefehenen fyamilienhäuptern unter:
fhriebenes Zeugniß über die Ehrbarkeit der Braut und
ihrer Eltern und über die gute Erziehung der Erfteren
beibringen. Dies Zeugniß muß von dem zuftänbigen
Berichtäpräfeften, in Bulareft und Zafjy vom Bürgers
meiſter, beglaubigt fein. Die Vorgefeßten des Bräuti«
— müſſen ſich auch ihrerſeits von der Richtigleit des
eugniſſes überzeugen und demgemäß berichten. Außer⸗
dem müſſen Sübalternoffiziere, um den Konſens zu er-
langen, das 25. Lebensjahr vollendet haben und eine
ſichere jährliche Rente von 2500 Lei nachweiſen, die
kan ‚eine folde von 1500. Sandelt es fih um
öchter altiver oder verabfhiebeter Offiziere, fo ers
mäßigen fi diefe Summen auf 1500 bezw. 1000 Lei.
Als fihere Rente gelten Staats- oder vom Staate
—* Papiere, erſte Hypothelen und ein ſchulden⸗
reies Grundftüd, falls deſſen Erträge nad dreijährigem
Durchſchnitt die nöthige Höhe erreihen. Die Ausfteuer
der Braut darf nicht mit in Anrechnung gebradht werden.
Von den niederen Chargen der aktiven Armee dürfen
nur Unteroffiziere und Rapitulanten heirathen. Sie bes
dürfen — der Einwilligung ihrer Truppenfommandeure,
die dieje zu ertheilen haben, wenn ihre Erfundigungen
über die Chrbarleit und die Mittel der Braut ein
günftiges Ergebnig haben. Neferviften und wieder ein-
—— Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes bedürfen
einer Heirathserlaubniß.
ſchule zu Paris kommandirten Offiziere aller Waffen
Gedrudt in ber Königlichen Doſbuchdruderei von €. ©,
(Cercul publicatiunilor militare Nr. 12.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kodfirafe 69—7L.
Hierzu der Allgemeine Unzeiger Ar. 59,
Militär-Wodenblatt.
Berantwortlidher Mebakteur:
a. Tſtorff, Generalmajor j. D,,
kriebenau d. Berlin, Bohlerftr.
— — — — —— — —
eint jeben Mittwod und Sonnabend und wird für Berlin Dien Freitag
Die DT * » igefügt 1. monailich ein bis ımeimal das literarifche Beiblatt, bie „
außgegeben. Außerdem werben berfelben
itung” ; 2.
—5—— ranumerationspreis für das
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Grpebition: Berlin swı2, Kochſtrahe 68.
Berlag ber Rönigl. Hofbuhhhandlung
von @. S. Mittler& Sohn,
Berlin swı3, Kochſtt. 68 —71.
und frei j8 Nach von 5 bis Tupr
UitärsLiteratur:
jährlich mehrmals größere Aufläge ala beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
anze 4 Marl 50 Pf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 BF. — Abonnements nehmen
ale Boftanftalten (Beitungs:Preislifte Rummer 4616) und Buchbandlungen — in Berlin aud bie Zeitungdipebitionen — an.
N 66.
Nr. 67 des Militär: Wochenblattes erjcheint als Extra-Ausgabe am Mittwoch,
Berlin, Mittwoch den 28. Inli.
1897.
den 28, Juli, und wird für Berlin an Diefem Tage vormittags von 8 Uhr an
ausgegeben.
Subalt:
Perfonal:Beränderungen (Preußen, Bayern, Sachſen). — Ordens: Perleihungen (Preußen, Bayern, Sachen). — Zodten:
liſte (Sadıfen). —
Anzeige der Königlichen Landes-Aufnahme (Meßtiſchblätter).
Jonrnaliftifcher Theil.
Zum fiebzigrährigen Dienftjubiläum Seiner Ercellenz des General Feldmarfhalls Grafen v. Blumenthal am 30. Juli 1897.
Rilieine Mittheilungen.
Auttergebühr berittener Offiziere.
Franfreid: Zweigleifige Eijenbahnen.
Waffenübungspflicht früherer Berufsoffiziere.
Rothes Kreuz. — Oeſterreich-Ungarn: Radfahrer.
Zubiläumsftiftung ber 7. Hufaren.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4. GEriuenmungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im aktiven Heere
Gothenburg, au Bord S. M. D. „Dohenzollern“
den 7. Juti —
dv. Brockhuſen, Hauptin. a. D, zuletzt Komp. Chef
vom Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Oſtpreuß.) Nr. 44,
eine etatsmäß. Hauptmannsſtelle im Invalidenhauſe
zu Stolp verliehen.
Auf Der Fahrt von Bergen nach Stavanger,
an Bord &.Di.Y. „Hohenzollern“, den 19, Jul 1897.
d. Yonder, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
Großherzogl. Heſſ. Feldart. Negts. Nr. 25 (Groß:
berzogl. Art. Korps), zum Thüring. Feldart. Regt.
Ar. 19,
. Gramwert, DOberjilt. und ctatsmäß. Stabsoffizier des
Gren. Kegts. König Wilhelm 1. (2. Wejtpreuß.) Nr. 7,
unter Beiörderung zum DOberjten, zum 4. Thüring.
inf. Regt. Nr. 72, — behufs Vertretung der betreff.
Regts. Kommandenre fommanbdırt,
—
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm altiven Heere
Auf der Fahrt von Bergen nach ——
an Bord E. M. Yy. „Dohenzollern‘, den 10. Zuli 1897.
Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, mit feiner Penſion
und dev Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform
des nf. Regts. Graf Barfuß (4. Weitfäl.) Nr. 17,
zur Disp. geitellt.
Schramm, Br. Li. vom 6. Pomm. Inf, Regt. Nr. 49,
fommandirt zur Dienftleiftung bei der Mititär-Äntend.,
behufs Berwendung im ntendanturdienfte aus:
geichieden und zu den Nejerveoffizieren des Inf. Negts.
von der Marwik (8. Pomm.) Nr. 61 übergetreten.
Ü. Am Sanitätstorps.
Bergen, an Bord &M.9. „HSohenzollern‘
a ——
Dr. Dammermann, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom 1. Heil.
Huf. Regt. Nr. 13, Scheidet mut dem 20. d. Ms,
aus dem Heere aus und wird gleichzeitig als Aſſiſt.
Arzt 2. 1. mit feinem bisherigen Patent in der
Schutztruppe für Südweſtafrila angeitellt.
Auf der Fahrt bon Bergen nad Stabanger,
an Bord S. M. Yy. Pohenzollern“, den 19, Juli 1897.
Dr. Heuermann, Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats.
des Inf. Regis. Nr. 144, ſcheidet mit dem 21. Juli d. Is.
aus dem Heere aus und wird gleichzeitig als Stabs:
arzt mit jeinem bisherigen Patent in der Schuß:
Friedrichs, Dberfilt. a. D., zulegt vom 2. Bad. Gren. truppe für Deutſch-Oſtafrila angejtellt,
(8. Quartal 1897.)
1807
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 66
1808
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
Eruennnungen, Beförderungen und Berjesungen.
Sm aftiven Heere.
Den 10. Juli 1897.
und der Feitungen,
Telegraphenichufe,
Weber, Hauptm., bisher a la suite des Ingen. Korps
und fommandirt zur Luftichiffer-Abtheil.,, zum Komp.
Chef im 1. Pion. Bat, — ernannt,
zum Direltor der Militär:
Schäffer, Pr. Lt. des 5. Chev. Regts. Erzherzog | Wangemann, Sel. Lt. im Eifenbahn:Bat., zum Pr. Lt.
Albrecht von Dejterreih, auf die Dauer eines Jahres
zur Königl. Yandgeftüts:Verwalt. behufs Verwendung
beim Könige. Stammgeftüt Zweibrücken lommanbirt.
Den 17. Juli 1897.
Sidel, Major und Direltor der Militär: Telegraphen:
befördert.
Im Sanitätslorps.
Den 17. Juli 1897,
ſchule und fommandirt zur Inſp. des Ingen. Korps | Emmerling, Unterarzt, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl. im
und der Feitungen, in den Stab des 2. Pion. Bats.,
Narciß, Major vom Stabe des 2. Pion. Bats.,
Reinſch, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. Pion.
Bat. — Beide zur Fortifilation Ingolftadt,
Reitmeyer, Pr. Lt. von der Yortifilation Ingolſtadt,
zur Luftichiffer-Abtheil., unter Stellung à la suite
des Ingen. Korps,
Vogl, Pr. Lt. vom 1. Pion. Bat, zur Fortifilation
Angolftadt, — verſeht.
Croifſant, Hauptm. von der Fortifikation Ingolſtadt,
unter Kommandirung zur Inſp. des Ingen. Korps
12. Inf. Negt. Prinz Arnulf befördert.
Keamte der Militär- Verwaltung.
Den 20. Juli 1897.
Schmidt, Stallmeifter der Equitationsanftalt, in die
erſte Nangklafje der Subalternbeamten eingereiht und
die Erlaubniß ertheilt, Epauletten mit Frangen, bezw.
Achſelſtücke mit Geflecht, jedoch ohne die bisherigen
Rangabzeihen zu tragen.
XII (Königlich Sächſiſches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnridye ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen,
Im altiven Heere
Den 21. Juli 1897,
Den Gen. Majoren:
Kirchhoff, Kommandeur der 4. Inf. Brig. Nr. 48,
Frhr. v. Ende, Kommandeur der 3. Kad. Brig. Nr. 32,
vd. Broizem, Chef des Generaljtabes,
v. Wilddorf von der Armee, — Batente ihrer
Charge vom 22. März 1897 verlichen.
Schmwanede, Hauptm. ımd Komp. Chef vom 10. Anf.
Negt. Nr. 134, in Genehmigung feines Abichieds-
gejuches mit Penſion zur Disp. geitellt und zum
Bezirlsoffizier beim Landw. Bezirk Glauchau ernannt.
Sander, Pr. Ct. vom 8. nf. Regt. Prinz Johann
Georg Nr. 107, unter Beförderung zum Hauptm.,
als Komp. Chef in das 10. Inf. Negt. Nr. 134
verjeßt.
Graf Vitzthum dv. Edftädt, Nittm. à la suite des
Garde-Reiter-Regts., unter Enthebung von dem Kom—
mando als Mdjutant des Kriegsminiſters, als Esladr.
Chef bei diefem Negt. einrangirt.
v. Arnim, Nittm. und Eskadr. Chef vom Garde-Reiter:
Negt., unter Stellung ä la suite diefes Regts, als
NAdjutant des Kriegsminiſters lommandirt.
Meichsner, Pr. Lt. von den Königl. Sächſ. Komp.
des Königl. Preuß. Eiienbahn » Negts. Nr. 2, unter
Verleihung eines Patents feiner Charge vom 30. März
1895 K', in das 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg
Nr. 107 verjept.
Die Port. Fähnride:
v. Shweinig, v. Wittern, d. Hellmann, dv. Rüdiger
vom 1. (Leib) Gren. Negt. Nr. 100,
Dssmann, Frhr. v. Gregory, Legler vom 2. Gren.
Negt. Nr. 101 Kaiſer Wilhelm, Nönig von Preußen,
Köhler, Starte, Herzger vom 3. Inf. Regt. Nr. 102
Prinz Regent Luitpold von Bayern,
Fabian, Pramann, Roth, Keyier, Eichler vom
5. Inf. Regt. Prinz Friedrich Auguft Nr. 104,
VWangemann, Braun, Nömmler vom 6, nf. Regt.
Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg,
Kloeppel, Schroeder, Seyfert, Kuntze vom 7. Inf.
Negt. Prinz Georg Nr. 106,
Dumas, Schreiber, v. Schönberg, Bramid vom
8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107,
v. Campe, Nicolai vom Schüßen-(Füf.)Negt. Prinz
Georg Nr. 108,
Grimm, Kaufmann vom 9. Inf. Negt. Nr. 133,
Kirchhoff, Schmidt vom 10. Inf. Regt. Nr. 134,
Zeyß, Diege, Cummerow, Bade, Weftendarp,
Gaißert, Tröger, Adermann vom 11. Inf. Regt.
Nr. 139,
Frhr. v. Find vom 2. Näger:Bat. Nr. 13,
Schr. v. Fritſch, v. Arnim, Frhr. vd. Neigenjtein,
Wolfgang Graf zu Gajtell-Eajtell vom Garde:
Reiter⸗Regt.
Wimmer, Lange vom 2. Königin: Huf. Regt. Nr. 19,
Tiedemann vom 1. Ulan. Negt. Nr. 17 Kaiſer Franz
Joſeph von Defterreich, König von Ungarn, — zu
Set. Lts. befördert.
1809
1897 — Nilitär:Wodenblatt — Nr. 66
1810
Die Port. Fähnriche:
Sleifhinger vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18,
Söbel, Bramſch, Richter vom 1. Feldart. Negt.
Nr. 12,
Mihaelis, Eberhardt, Ahrendts vom 2. Feldart.
Regt. Nr. 28,
Lutteroth, Stuhlmann, Herridel, Grahl vom
3. Feldart. Negt. Nr. 32,
Lehmann, Scheerer vom Pion. Bat. Nr. 12,
Geyer don der 7. (Königl. Sächſ.) Komp. des Königl.
Preuß. Eifenbahn-Regis. Nr. 2, — zu Sel. Lis.
befördert.
Engler, Unteroff. vom 14. nf. Negt. Nr. 179,
Emrich, Unteroff. vom Fußart. Regt. Nr. 12, — zu
Port. Fähnrichen ernannt.
v. Haupt, charalteriſ. Oberſtlt. z. D. und Bezirlsoſfizier
beim Landw. Bezirk Glauchau, in gleicher Eigenſchaft
zum Landw. Bezirl Meißen verſetzt.
Im Beurlaubtenſtande.
Den 21. Juli 1897.
Bonig, Sek. Lt. von der Reſ. des 5. Inf. Regts.
Prinz Friedrich Auguſt Nr. 104, in der aktiven
Armee und zwar als Sek. Lt. mit einem Patent
vom I. März 1897 bei diefem Regt. angeftellt.
Rößler, Sek. Lt. von der Reſ. des 2. Ulan. Negts.
Re. 18, zum Pr. Lt. befördert.
Faber, Sek. Lt. von der Rei. des 1. Feldart. Negts.
Nr. 12, vom 1. Auguft d. 38. ab auf ein Jahr
zur Dienftleiftung bei genanntem Regt. fommandirt.
Die Bizefeldwebel bezw. Vizewadhtmeiiter:
dorbrig vom Landw. Bezirk Plauen,
Täger vom Landw. Bezirk Baupen,
Bauerhorft vom Landw. Bezirl Dresden -Neuft., —
zu Set. Lts. der Ref. des 1. (Leib-) ren. Negts.
Nr. 100,
Kreller vom Landw. Bezirk Zwidau,
Berahold , Rennert vom Landw. Bezirk Dresden-Altit.,
Ir. Ueberſchaer vom Landw. Bezirk Dresden-Neuſt.,
— zu Sel. Ltis. der Reſ. des 2. Gren. Regts.
Nr. 101 Kaifer Wilhelm, König von Preußen,
Btige, Dr. Preibih vom Landw. Bezirl Baupen,
zu Set. 23. der Ref. des 4. nf. Regts. Nr. 103,
Uhlig vom Landw. Bezirk Zwidau,
Kropidy vom Landw. Bezirk Wurzen,
Koditroh vom Landw. Bezirk Plauen,
Hunger dom Landw. Bezirk Dresden » Altt., — zu
Set. Lts. der Rei. des 5. Inf. Regts. Prinz
Friedrich; Auguft Nr. 104,
Sshmalz vom Landw. Bezirl Plauen,
Srottfe vom Landw. Bezirt Straßburg i. E,
Öloedler vom Landw. Bezirk Plauen, — zu Sel.
Lis. der Nef. des 6. Inf. Negts. Nr. 105 König
Wilhelm II. von Württemberg,
Schäfer vom Landw. Bezirl Zwidau,
Dehmihen vom Landw. Bezirk Leipzig,
Zachße vom Landw. Bezirt Glauchau,
Dr. Thiemer vom Land. Bezirk Leipzig, -—- zu |
Set. Lis. der Ref. des 7. Inf. Negts. Prinz Georg |
Nr. 106, |
Dr. Gerrmann, Dr. Johannjen vom Landw. Bezirf
Yeipzig, zu Se. Lts. der Ne. des 8. Inf. Regts.
Prinz Johann Georg Wr. 107,
Möbius vom Landw. Bezirk Dresden-Altft.,
Dr. Beihorner vom Yandw. Bezirk Leipzig,
Börner vom Landw. Bezirk Freiberg,
Krauje vom Landw. Bezirl Dresden » Altft, — zu
Set. Lts. der Rei. des Schüpen: (Fül.)Regts.
Prinz Georg Nr. 108,
Stengel vom Landw. Bezirk Plauen, zum Set. Pt.
der Rei. des 9. Inf. Regts. Nr. 133,
Heinig vom Landiv. Bezirk Dresden-Altft.,
Eyriacus, Winkler vom Landw. Bezirk Leipzig, —
zu Set. Lts. der Rei. des 10. Inf. Regts. Nr. 134,
Dr. Uhlmann vom Landw. Bezirk Dresden-Neuſt.,
Schr. v. Weld vom Landw. Bezirk Bautzen,
Thalmann vom Landw. Bezirk Pirna, — zu Set.
Lis. der Nef. des 1. Jäger-Bats. Nr. 12,
v. Kirchbach vom Landw. Bezirk Leipzig, zum Sel.
Lt. der Ne. des 2. Jäger-Bats. Nr. 13,
Kühne, Edelmann vom Landw. Bezirt Döbeln, zu
Se. Lts. der Reſ. des Narab. Negts,,
Augustin, Voldmar vom Landw. Bezirk Leipzig, zu
Se. 23. der Ref. des 2. Königin-Huſ. Regts. Nr. 19,
v. Herder vom Landw. Bezirk Annaberg, zum Set. Lt.
der Rei. des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiſer Franz
Joſeph von Defterreih, König von Ungarn,
Bap, Geibel vom Landw. Bezirl Leipzig, zu Set.
Lts. der Ne. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18,
Dr. Bahlen vom Landw. Bezirk Leipzig,
Dorftewig vom Landw. Bezirk Dresden Altft.,
Noepler vom Landw. Bezirk Zittau, — zu Sek. Lis.
der Rei. des 1. Feldart. Regts. Nr. 12,
Sonntag vom Landw. Bezirk IT Chemnik,
Reißig vom Landw. Bezirk I Chemnik,
Eibenjtein vom Landw. Bezirk Baupen, — zu Set.
Lts. der Ne. des 2. Feldart. Regts. Nr. 28,
Dr. Müller vom Landw. Bezirt Dresden-Altit., zum
Set. Lt. der Ref. des 3. Feldart. Negts. Nr. 32,
Dr. Naumann vom Landw. Bezirl Borna,
Kaſten vom Landw. Bezirk Plauen, — zu Set. Lis.
der Rei. des Fußart. Regts. Nr. 12,
Dr. Engelhardt vom Landw. Bezirk Dresden-Neuit.,
Eolberg vom Landw. Bezirk Glaudau, — zu Set.
Lts. der Rei. des Pion. Bats. Nr. 12,
Nuoff vom Landw. Bezirk Dresden-Altit.,
Dr. Neumann vom Landw. Bezirl Dresden:Neuft.,
Scholz vom Landw. Bezirk Freiberg,
Dr. Kummer, Ehriftoffel, Shönbad, Seidel,
Dr. Derlon vom Yandw. Bezirt Leipzig,
Bär vom Landw. Bezirk Borna,
Opitz vom Landw. Bezirk Plauen, — zu Set. Lis.
der Landw. Inf. 1. Aufgebots, .
Dr. Zottermojer vom Landw. Bezirl Dresden-Altit.,
zum Set. Lt. der Landw. Feldart. 1. Aufgebots,
Vogel vom Landıw. Bezirk Dresden-AUltft., zum et. Pt.
der Yandw. Fußart. 1. Aufgebots,
Dietrich vom Landw. Bezirk Baupen, zum Sek. At.
des Yandıv, Traind 1. Aufgebots, — bejürdert.
1811
1897 — Militär-Bodenblatt — Mr. 66
1812
B. Abſchiedsbewilligungen.
Am altiven Heere.
Den 21. Juli 1897.
Mühlmann, Oberjtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
3. Feldart. Negis. Nr. 32, in Genehmigung jenes
Abſchiedegeſuches mit Penfion und der Erlaubnik
zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den bor-
aeichriebenen Abzeichen zur Disp. geftellt.
Finde, Bort. Fähne vom 10. Inf. Regt. Nr. 134,
unter gleichzeitiger Ueberführung in die Reihe der
Einjährig- Freiwilligen, zur Ref. beurlaubt,
Am Beurlaubtenftande
Den 21, Juli 1897.
Dr. Schmoeger, Set. Lt. von der nf. 2. Yufgebots
des Landıw. Bezirks Großenhain, behufs Ueberführung
zum Landjlurm 2. Aufgebot der Abſchied bewilligt.
e. Am Sanitätslorps,
Den 30. Juni 1897,
Dr. Weber, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Reſ. des Landw.
Bezirls ] Chemnitz, der Abſchied ertheilt.
Den 21. Juli 1897,
Dr. Beyer, Unterarzt der Reſ. des Landw. Bezirls
Dresden Altit.,
Dr. Hentichel, Unterarzt der Nef. des Landw. Bezirks
Bautzen, — zu Aſſiſt. Aerzten 2. Kl. befördert.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 25. Juni 1897.
Eichhorn, Roßarzt vom Karab. Regt, zum Über:
roßarzt des 2. Feldart. Regts. Nr. 28 befördert.
Schmidthen, Roßarzt vom 1. Feldart. Regt. Nr. 12,
zum Karab. Negt. verjet.
Nietzold, Unterroßarzt vom 1. Feldart. Negt. Nr. 12,
zum Roßarzt bei dieſem Regt.;
die Unterroßärzte der Reſt:
Fehrmann de Landw. Bezirks Zwickau,
Gänſehals des Landw. Bezirls Großenhain,
Winter des Landw. Bezirls Borna, — zu Roß—
ärzten des Beurlaubtenſtandes, — befördert.
Vorſtehende Veränderungen treten unterm 1. Juli 1897 ein.
Den 26. Juni 1897.
Spranger, Lazarethinip. des Garn. Lazareths Chemnitz,
unter dem 1. Juli d. 8. zum Yazaveth » Werwalt.
Inſp. ernannt.
Ordens: Berleihungen.
Preußen.
Seine Mnjejtät der König haben Allergnädigſt
gerubt:
dem Gelondlienienant Streitwolf vom Schleswig.
Pion. Bat. Ar. 9, lommandirt zur Dienftleiftung
beim Inf. Negt. von Manftein (Schleswig.) Nr. 84,
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe zu ver-
leihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden ertheilt:
der Großherzoglich Badiſchen filbernen Verdienſi—
Medaille:
dem Pförtner der Kriegsſchule in Engers Stach;
der KommandeurInſignien zweiter Klaſſe des Herzoglich
Anhaltiſchen Haus⸗Ordens Albrechts des Bären:
dem Rittmeiſter a. D. v. Tſchirſchly zu Potsdam.
Bahyern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majeſtät des Königs Sich Allergnädigſt
bewogen gefunden, den nachgenannten Offizieren die Er—
laubniß zur Annahme und zum Tragen Nichtbayeriſcher
Ordensauszeichnungen zu ertheilen, und zwar:
des Kaiſerlich und Königlich Dejterreicdh = Ungariichen
Ordens der Eifernen Krone erſter Klaſſe:
dem Generallieutenant d. Malaije, Kommandeur der
2, Div,;
der zweiten Klaſſe dejielben Ordens:
dem Oberften Unterridter Frhrn. v. Rechtenthal,
a la suite der Armee;
de3 Großkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Oeſterreich-⸗ Ungariſchen Franz Sofeph-Ordens:
dem Generalmajor Edlen v. Grauvogl, Kommandeur
der 2. Inf. Brig.,
dem Generalmajor Ritter vd. Keller, Kommandeur der
1. Feldart. Brig,,
dem Generalmajor Frhrn. v. Stengel,
bei der Inſp. der Fußart,,
dem Generalmajor Ritter vd. Yandmann, Direltor der
Kriegsafademie, zugleich mit Wahrnehmung der Ge—
ſchüfte des Direltors der Art. und Ingen. Schule
beauftragt;
Sektionschef
des Komthurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Major Frhrn. dv. Kesling, Battr. Chef im 1. Feld—
art. Regt. Prinz- Regent Luitpold;
des Ritterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Frhen. v. Godin des nf. Leib—
Regts., fommandirt zur Krliegsalademie,
ben Premierlieutenants Frhen. Freyſchlag v. Freyen—
ſtein und Naila des 1. Feldart. Regts. Prinz-
Regent Yuitpold, Yepterer fommandirt zur Equitations-
anftalt,
1813
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 66
1814
dem Bremierlieutenant Frhr. dv. Hertling des 3. Feld: |
ort. Regts. Königin Mutter,
Sadjien.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt
dem Setondlieutenant Frhru. dv. Ruffin des 1. Inf. | gerußt:
Negtd. König;
des Groß» Komthurkreuzed des Großherzoglich
Medienburg: Schwerinihen Greifen-Drdeng:
tem Generalmajor Frhr. v. Schady auf Schönfeld,
Kommandeur der 1. Kav. Brig.;
des Nitterfreuzes deſſelben Ordens:
dem Sefondlieutenant Grafen v. Dredhjel des 1. Schweren
Neiter-Regts. Prinz Karl von Bayern;
des Nitterkreuzes des Königlich Spaniſchen
Ordens Karls Ill.:
dem Rittmeiſter Frhen. dv. Hirſchberg, Eskadr. Chef
in demſelben Regt.;
des ſilbernen Verdienſikreuzes des Herzoglich Sachſen—
Erneſtiniſchen Haus-Drdens:
dem Mu ſilmeiſter Schreck des 21. Inf. Regts.
ben nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Königlich Preußiſchen Rothen Adler-Drdens
vierter Klaſſe:
dem Rittmeiſter der Reſ. a. D. Frhrn. v. u. zu Egloff-
jtein;
des Königlich Preußiſchen Kronen-Ordens dritter Klaſſe:
dem charakterifirten Generalarzt 2. Kl. a. D. Dr. Rühle-
mann;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglich
Sadjen =» Weimarifchen Haus « Ordens der Wachſamkeit
oder vom weihen Fallen:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Major v. Ehrenthal;
des Groß⸗-Offizierlreuzes des Königlich Italieniſchen
StronemOrdend:
dem Major 5. D. dv. Carlowitz-Hartitzſch, zuletzt im
Garde⸗Reiter-Regt.
Nadweifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gekommenen Todesfälle von Difizieren
und Beamten des XII. (Königlich Sächſiſchen) Armeelorps.
Fiſcher, Sel. Lt. der Landw. Kav. 1. Aufgebot? des Landw. Bezirks Borna.
Voigt, Verwalt. Inſp. der Garn. Verwalt. Königsbrück.
Dr. Römer, Aſſiſt. Arzt 1. N. der Ref. vom Landw. Bezirt Plauen.
Gejtorben am:
2. April 1897.
21. = ⸗
24.
Uachweiſunug
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur Öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle don penſionirten
und ausgeſchiedenen Offizieren und Beamten des XII. (Königlich Sächſiſchen) Armeeforps.
Geſtorben am:
v. Arnim, Rittm. a. D., zulegt beim 2. Huſ. Negt. Wir. 19. 12. Mär; 1897.
v. Hinüber, Oberſilt. 3. D., zuleht im Garde Reiter-Regt. 3. Mai ⸗
Oolbrich, Rendant a. D. des Nadettenlorps. 20. ⸗
Shubuth, Oberſt z. D., zulept à la suite dev Armee. 7. Juni ö
Dr. Jacobi, daralterij. Hauptm. a, D., zuleßt im vormal, 2. Juf. Bat. 23. = s
Anzeige,
betreffend die von der Landes-Aufnahme veröffentlichten Mektiihblätter im Mafitabe 1:25 000.
Im Auſchluß an die diefjeitige Anzeige vom 11. Mat 1597 wird hiermit befannt gemacht, daß nachſtehende
Blätter erfchienen find:
Nr. 1572. Blantlünne, 1873. Freren,
1939. Scüttorf, 1944. Rulle,
1874. Boltlage,
2005. Gronau,
1877. Sunteburg,
1938. Bentheim,
2008, Bevergern, 2010. Sasbergen,
2,74. Metelen,
2076. Emsdetten, 2143. Greven, 2212. Nottuln, 2214. Telgte, 2218. Bütersloh, 2219. Bradwebe,
2280. Bocholt,
2286, Dttmardbodholt,
2357. Wulfen,
2363. Bedum,
2291. Rieiberg,
2365. Maftholte,
2292. Berl,
2136. Herzfeld,
2353, Rees, 2356. Naesfeld,
2437. Benninahaufen und
Mr. 2440. Etteln.
Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuhhandlung von R. Eiſenſchmidt hierfelbit, Neuftädtifche
ſuchſtraße Nr. 4/5.
Der Kreis eines jeden Blattes beträgt 1 Mark.
Berlin, den 21. Auli 1897.
Königliche Yandes: Aufnahme.
Kartographiſche Abtheilung.
Steinmeb,
Oberſt und Abtheilungschef,
—— — —
1815 1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 66 1816
Journaliſtiſcher Theil.
Zum fiebzigjährigen Dienftjubiläum | Zählenden, zum Setondlieutenant beim Garde-Rejerve-
Seiner Ercellenz des General:Feldmarihalls Grafen ee
30 Orufi em er zum 2 Jahre angehören Jollte.
v. Blumenthal am 30. Juli 18%. In den Reihen dieſes ritterlichen Offizierkorps
bildete ſich bei der hohen genialen Begabung, dem
Noch ſtehen wir unter dem friſchen Eindrud der Haren, jchnellen Verſtande und der nie ermüdenden
Hundertjahrfeier. für unjeren heißgeliebten einjtigen Willenskraft des zufünftigen Feldmarfchalls der
Kriegsheren, Kaiſer Wilhelm den Großen, den allezeit Charakter, welcher jpäter den notwendigen Ernſt mit
Siegreicen. Wenn wir aber feiner lichten Helden: nacjfichtiger Milde, den kühnen Wagemuth mit rubigem,
geftalt in inniger Verehrung und Dankbarkeit gedenten — weilem MWägen jo glüdlid, und erfolgreid zu vereinen
wie könnten wir da feiner Paladine vergefien, wuhte z
der kühnen Degen, die ihm auf jeinen Siegeszügen = .
mit —* und That zur Seite Ma der Männer Die lange Sieutenantszeit wurde durch mebr-
die die Schärfe des Geiftes in bie Schärfe peg | Face Kommandos inftruftiv unterbrochen. Hierzu rechnen
j R der Beſuch der Allgemeinen Kriegsſchule (jetzigen
b ! lange, d 2. ’
—— De len — ihet Striegsafademie) bon 1830 bis 1833, die Beimohnung
zeit lann die Erinnerung an das thatenreidhe und der Preußiſch⸗Ruſſiſchen Truppenübungen bei Kaliſch
jiegesfrohe Jahrzehnt der Feldzüge Preußens zur 1535, wiederholte Uebungen bei der Gardelandwehr
Einigung Deutſchlands nicht verwiihen; im Preußiichen und die Kommandirung als Adjutant und Rechnungs—
h .4: führer de3 Gardes-Landwehrbataillond Coblenz dom
Heere wird das heilige Feuer der Tradition mit Stolz Jahre 1837 bis 1845; in dieje Ießtere Zeit, während
egt. r R .
—— vergeſſen nicht, aus welchem Boden die Er— welcher der Feldmarſchall Gelegenheit hatte, in der
eigniffe erwaͤchſen find, denen das Neid) feine En— Delonomie und dem Verwaltungsweſen reiche Erfahrungen
ftehung verdankt, und wie die Helden fich formten, die | BU jammeln, fällt die nach faſt 17jähriger Dienftzeit
Preußen als Schwertgeleite Kaiſer Wilhelms I. zu der | CTolgende Beförderung zum Premierlieutenant. Hier
Höhe feiner Hiftoriichen Miffion geführt Haben. Geradezu in Eoblenz, in dem jonnigiten Abſchnitte jeiner Jugendzeit,
tpiich in diefer Hinficht ift die Caufbahn eines der fnüpfte Leonhard v. Blumenthal — im Jahre 1839
ehrwürbigften Nepräfentanten jener großen Zeit, welcher |" ai —* en fürs a ge u ——
ſchon damals in hervorragendfter und einflußreichjter | Melde der Tod nach einem an Glück und Segen reichen
Stellung wirkte, des am 30. Juli d. 38. den 87. Gehunts- | Feben erſt nach gefeierter goldener Hochzeit im Jahre
tag und das fiebzigjährige Dienftjubiläum feiernden 1890 ven ihm nahm. *
General-Feldmarſchalis Grafen Leonhard dv. Blumenthal. An eine hurze Thätigfeit in der Front im Jahre 1845
Einem urjprünglid auf dem gleichnamigen Gute ſchloſſen fih die Kommandos zum topographiſchen
in der Priegnig anjäfjigen Geſchlechte des Märlijchen | Büreau, zur Garde-Artilleriebrigade, zur Garde-Pionier-
Uradels entiproffen, weichem außer ihm eine lange | abtheilung und zur Dienjtleiftung beim großen General
Neihe um König und Vaterland verdienter Generale | Itabe. j j .
und StaatSmänner entftammt, wurde er am 30. Juli 1810 Endlich im Januar 1849 erfolgte die Beförderung
v. Blumenthal zum Hauptmann im großen Generalitabe.
|
|
zu Schwedt a. D. ald Sohn des Nittmeifterd Louis
dv. Blumenthal, Esladronchefs im 2. Dragonerregiment, In der biöherigen friedlichen Zeit hatte derjelbe
genügende Gelegenheit gehabt, ſich mit den viel-
geboren. ! )
Schon in frühefter Kindheit mußte er auf dem | geitaltigen Verhältniſſen des eigenen Heeres vertraut
zu machen, jelbjtändigen Studien zu leben und fi in
Altar des Vaterlandes das theuerjte Opfer darbringen. e ſte
Im Ringen um Preußens Befreiung wurde ihm | ih ſelbſt zu feſtigen und auszureifen, wovon herrliche
der Vater infolge der bei Dennewig erhaltenen Wunden | Proben abzulegen ihm im dem traurigen Jahre 1848
durch den Heldentod entrifien; feiner Mutter, einer | dergönnt war; nun begann — und zwar jofort an
Dame aus dem uralten Pommerſchen Haufe Derer | hervorragender Stelle — ein kriegeriſches, einfluhreiches
v. Below, fiel es zu, ihn im der Ueberlieferung des ; und verantwortungsvolles Wirken für den jungen
Preußiihen Adels zu Gottesfurcht, Todestreue und | Generaljtabsoffizier.
Heldenthum zu erziehen. Bereit3? am 22. März 1849 wurde Hauptmann
Mit zehn Jahren trat Leonhard v. Blumenthal |; v. Blumenthal, feinem Thatendrange entiprechend,
in das Sadettenlorps, die vortrefflihe Pflanzſchule | zum Generaljtabsoffizier bei der vom General v. Bonin
unjered DOffizierlorpd, und empfing dort — zu Kulm ; befehligten Schleswig-Holjteinichen Armee kommandirt
und Berlin — die wiſſenſchaftliche Grumblage für | umd, nachdem ev an dem fiegreichen Treffen bei Kolding
jeine weiteren umfajjenden Studien, die ihn auf die | und anderen Gefechten erfolgreich theilgenommen hatte,
Höhe der Feldherrnkunſt und zu univerjeller Welt: | zum Chef des Generalftabes dieſer Armee ernannt,
bildung führen jollten. Infolge der zu erwartenden, aber leider aus
Am 28. Juli 1827 ernannte König Friedrich , bleibenden Unterftüpung durch Deutiche Truppen und
Wilhelm III. ihn, den nod nicht volle 17 Jahre | der naturgemäß; noch des feiteren Kittes entbehrenden
1817
Zujammenjegung der neugebildeten Schleswig: Holftein-
ihen Armee waren die Verhältniſſe für den Chef
des Generalftabes beſonders aufreibend und jchwierlg;
dennoh gelang die Löſung der gejtellten Aufgabe ſo
vortrefflich, als die Umftände es überhaupt geftatteten.
Wie der Feldmarfhall Moltte bei Nifib, jagte auch
v. Blumenthal den Berluft der gegen jein dringendes
Abrathen angenommenen Schlaht von Fredericia mit
dürren Worten voraus.
In diefer Zeit und auf diefem Boden jammelte
der Feldmarſchall Erfahrungen, die ihm und dem
Voterlande für fpätere Erfolge von höchſtem Werthe
werden jollten. Seine kriegeriſche Thätigkeit fand
ipäter durch die Verleihung des Rothen Adler-Ordens
4. Maſſe mit Schwertern die verdiente Anerfennung
feines Königs.
Schon im Dftober 1850 erfolgte aufs Neue die
Verwendung v. Blumenthals in jelbjtändiger General:
ftabsftellung. Er wurde der nad Kurheſſen ent:
ſandien mobilen Divifion des Generald v. Tietzen als
Gmeralftabsoffizier zugetheilt.
Bei den damaligen Verhältnifien des Deutichen
Vundes war zur Erfüllung der der Divifion geitellten
Aufgabe, aber „möglichjt ohne die Waffen zu gebrauchen“,
jewohl viel militärifches wie diplomatiiches Geſchick
erforderlich.
Im Jahre 1851 wurde Hauptmann dv. Blumenthal
der 2. Divifion in Danzig auf drei Monate zur Dienft-
leiſtung ala Generalitabsoffizier überwiefen, im Juni 1853
zum Major befördert und im Herbſt defjelben Jahres
als militärischer Begleiter des Prinzen Karl von
Bayern für die Dauer der Herbitübungen in Thüringen
und bei Berlin fommanbdirt.
Im Mai 1855 trat derjelbe vom großen Generals
ftabe zum Generafitabe der 8. Diviſion in Erfurt
über, wo er am 22. Mai 1858 zum Oberftlieutenant
befördert wurde.
Im Herbſte dieſes Jahres erhielt Oberſtlieutenant
v. Blumenthal unter Stellung ä la suite des General:
Habes in der Ernennung zum perjönlichen Adjutanten
des damald 30jährigen, das Kriegshandwert über
Alles liebenden, vielverjprehenden Prinzen Friedrich
Narl von Preußen einen Beweis bejonderen Aller
höhjten Vertrauens. Der Prinz, der nad) der Führung
des Kommandos der 2, Garbde-nfanteriedivifion einen
einjährigen Urlaub erhalten hatte, wurde nach Ablauf
deiielben mit dem Kommando der (gemiichten) 3. Divifion
n Stettin betraut, wohin ihn Oberſtlieutenant
v. Blumenthal als erfahrener Nathgeber begleitete,
der Einwirkung des Feldmarjchalls, eines der wenigen
damald auf größere Kriegserfahrung zurüdblidenden
Üffiziere der Armee, ift nächſt der feurigen, militäriichen
vaſſion des Prinzen die Entwidelung defjelben zum
dervorragenden Truppenausbilder im Frieden und
—— Heerführer im Kriege weſentlich zu ver—
nien.
Die Reorganijation der Urmee im Jahre 1860 brachte
dem zum Oberſten Beförderten das Nommando des neu
errichteten 3. Thüringiichen Infanterieregiments Nr. 71.
Hier wirkte Oberſt v. Blumenthal bi zum Jahre
1897 — Nilitär: Wochenblatt — Nr. 66
1818
1863 jegensreid, an der Spite des Negimentd. Troß-
dem er jelbjt weder cine Kompagnie noch ein Bataillon
fommandirt hatte, trat er als Negimentstommandeur
jofort für die individuelle Ausbildung und die moderne
Fechtweiſe bahnbrechend und erfolgreid ein.
Auch während diejer Zeit ſtand derjelbe mit Seiner
Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl durch
einen Briefwechlel, in welchem er demſelben jeine
Anſchauungen über die Erfahrungen de3 legten Krieges
und ihre Anwendung auf die Ausbildung im Preußiſchen
Heere darlegte, in Verbindung.
Daneben erledigte er, wie jchon dreimal in den
fünfziger Jahren, mit Glück und Geſchick bejondere
Aufträge im Ins und Auslande.
Im Januar 1861 begab fid) Oberjt v. Blumenthal
mit dem die Thronbefteigung Seiner Majeftät des
Königs Wilhelm I. anzeigenden General v. Bonin an
den Hof nad) Windfor; während der Krönungsfeierlich-
feiten war derjelbe zur Dienftleiftung bei dem ron:
prinzen von Sachſen und während der Königsmanöver
1861 zur Führung der fremdherrlichen Dffiziere
fommandirt.
Im Februar 1863 trat Oberſt v. Blumenthal als
Chef des Generaljtabes III. Armeekorps mit dem ins
zwijchen zum lommandirenden General diejes Armee:
forp8 ernannten Prinzen Friedrid) Karl wieder in
innigfte Berührung und begleitete ihn als Chef des
Generalitabes des von Höchſtdemſelben befehligten kom-
binirten mobilen Preußiſchen Urmeelorps beim Ausbruch)
des Krieges 1864 auch ind Feld.
Dort, wo Oberſt dv. Blumenthal vor 15 Jahren unter
den ſchwierigſten Umftänden bereit Lorbeeren und
Erfolge errungen hatte, blühte ihm nun an der Seite
bes die Truppen begeijternden, ritterlichen Prinzen
aufs Neue das Waffenglüd. Für ihn begann jet Die
bedeutjame Epoche jeined Lebens, in der es ihm ber-
gönnt war, an der Geite der beiden ruhmreichen
prinzlichen Feldherren aus dem Haufe Hohenzollern in
drei Kriegen entjcheidenden Antheil an der Nieder:
werfung der Gegner in Nord, Süd und Weit zu
nehmen und feinen Namen mit goldenen Lettern in
das Buch der Geichichte des danlbaren Vaterlandes
einzuzeichnen. Seine Betheillgung an den großen
Ereigniffen diejer drei Kriege ijt weltbelannt, und
namentlich den Leſern diefer Blätter gegenüber erübrigt
eine nähere Beſchreibung derjelben.
In Bezug auf den Feldzug von 1864 jei nur
darauf hingewieſen, daß, wenn jpäter auch größere
Schlachten gejchlagen, gewaltigere Erfolge errungen
und jtärkere Heere vernichtet wurden, nichtsdeſtoweniger
diefer Feldzug als der Probeflug des Preußiſchen
Adlerd vor den Augen des ftaunenden Europas für
die ihm folgenden Zeiten und Ereignifje nach innen
und außen von hödjter Bedeutung war.
Als nach der Erftürmung von Düppel Feldmarichall
Graf Wrangel im Mai das Oberlommando niederlegte,
übernahm Prinz Friedrich Karl mit Oberjt v. Blumenthal
als Beneralftabgchef den Dberbefehl über das vers
bündete Heer.
1819
In raftlojer Thätigkeit und unübertrefflicher Umficht | müſſe. Diejes Streben nad) individueller Entfefjelung des
nahm General dv. Blumenthal — am 25. Juni 1864 zu | einzelnen Dffizierd und Mannes bezeichnete er geradezu
diefer Charge befördert — an den Ereigniffen auch ın | al$ die Duelle der gehabten Erfolge.
diefer Stellung leitend und fördernd theil. Seine Abhold jedem Formen: und Formelweſen, verwarf
mit durchdringender Klarheit gepaarte Jnitiative, die | cr alle künftlichen Kombinationen, alle hochtrabenden
Schnelligkeit feiner Entichlüffe und das zähe Zeithalten | wiſſenſchaftlichen Nedensarten und ſchwülſtigen Phraien,
an dem einmal als richtig Erkannten machten fih aud) | die Aufmertſamkeit allein auf das Wejen und den
hier rn das pre rien —— Er Zwed der Dinge lenlend.
ai AD. „JUNE GAmMRIE DEE EINER eigenten WEINBENENG Namentlich in dem don ihm zum wichtigften Dienft-
entjprungene, Fühn entworfene Uebergang mach Alien, zweiß —— Felddienſt bfleste er die Loslöfung
welden er ſchon zu einer Zeit vorgeichlagen Hatte, zu der | yomı Schema durd) die Belehrung, daß alle Vorichriften
bie Ausführung defjelben die Vernichtung des Daniſchen ur Anleitungen feien, und es allein darauf ankomme,
— Folge gehabt und die förmliche Belämpfung | die einfachen Verhaltniſſe, wie der Krieg fie gebe, ine
er Düppe en Shanzen unnötbig gemacht hätte. Von | „up ſicher aufzufafien, bei völliger Freiheit zum Handeln,
dem gegenfeitigen verſtändnißvollen Vertrauen und der nach eigenem Urcheil den entjprechenden Emfchluß fehnell
hohen Werthihägung zwiſchen dem damaligen Chef des | und jelbjtändig zu fallen und unter Uebernahme der
— * der Armee, General v. Moltke, und dem | yolfen Verantwortung in Mare Kurze Befehlsform zu
a” —— Generalftnde des verbündeten Heeres zeugt | pringen. Vejonders wirkte er auch auf jcharf umriffene
hr in ben rchiven des Generalſtabes befindlicher | gyuigabeftellung und eine nie verlegende, fondern nur
umfangreicher, tonfibentieller Briefmechel. beiehrende, den Kern der Sahe — die Erfüllung des
Nah Beendigung des Feldzuges übernahm General Auftrages — behandelnde Kritit.
v. Blumenthal im November 1864 das Kommando der Sind dieſe Grundfähe jept feit Jahrzehnten auch
base Im Mpril 1865 babjenige der 80. Smfanteriee | ,, unumttihen Borkehriften niebergefegt und in trleikh
Vereits nach Jahresfriſt riefen arof janiſſe ihn und Blut der Armee übergegangen, jo war ihr Mares
aufs Neue zu he — 5 Erfennen und ihreQchre damals von unſchatzbarem Werte.
As Chef des Generalftabes der Zweiten Armee | , Bei Ausbruch des Feldzuges 1870/71 erbat Seine
trat er in unmittelbare dienftliche Berührung zu Seiner | Nöniglie Hoheit der Kronprinz ſich den General
Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, dem ſeildem fo | Pd. Blumenthal wiederum als Chef des Generaljtabes
voffsthümlich gewordenen, weit über die Grenzen Preußens zur Dritten Armee, deren große Erfolge dem Namen
und Deutſchlands hinaus als der Inbegriff der | des Kronprinzen und des Generals v. Blumenthal auch
Ritterlichleit und aller menſchlichen Tugenden geprieſenen in Süddeutſchland die höchſte Popularität verſchafften.
Kaiſer Friedrich. Mit deſſen Heldengeſtalt iſt diejenige Die Thätigkeit des in ſeiner Tüchtigleit jo glänzend
jeined Generalftabschefs in beiden großen Kriegen auf | erprobten, zum vierten Male als Chef des Generals
Immer verbunden, und jeit eimem Vierteljahrhundert | ſtabes einer Armee fungirenden Feldmarſchalls führte
zeigen Preußens und Deutjchlands nationale Sieges- von Weißenburg über Sedan bis nad) Paris hinein,
denfmäler bie charakteriftiihen Züge Beider ſiets vereint. Die Sicherheit feines Kalküls, die Kürze und
Nah Abſchluß des Waffenftillftandes mit dem Amteines | Klarheit jeiner meift nachts während des unterbrochenen
jtellvertretenden Generalgouverneurs von Mähren betraut, | Schlummers gegebenen Befehle, bei deren Konzeption er
wurde General dv. Blumenthal nach dem Friedensichlufie fih weder perjonellev noch materieller Hilfsmittel,
am 30. Dftober 1866 unter Beförderung zum General: | jondern nur feines untrüglichen Gedächtniſſes und der
lieutenant zum Kommandeur der 14. Divifion in | Karte bediente, waren ftaunenerregend und fanden ihre
Tüfjeldorf ernannt, begleitete jedoch, che er das Noms beſte Beurtheilung in dem durchmefjenen Siegeslaufe.
mando derjelben übernahm, den Kronprinzen behufs Auch von Seiten der höchſten Heeresleitung wurde
Beiwohnung der dort jtattfindenden Vermählungs- Senerallieutenant v. Blumenthal, wie mehrfah im
feierlichfeiten noch nad) Petersburg. Jahre 1866, vor den twichtigften Enticheidungen gehört.
Es iſt bezeicdhnend für das Wejen des Feldmarjchalls, Nach Beendigung des Krieges, unter Verjegung
mit weldiem Eifer er fich jofort der kriegsmäßigen zu den Offizieren von der Armee, zur Dienftleiftung
Ausbildung feiner Divifion mit voller Hingabe feiner | bei Seiner NKaiferlihen und Nöniglihen Hoheit
ganzen Kraft, jeined reichen Wiffens und ſeiner um- dem Kronprinzen fommandirt, wurde Generallieutenant
fafjenden Erfahrungen annahm und wie er in weifer | dv. Blumenthal im Herbit 1871 zu den Manövern nach
Vorausſicht der fommenden Creigniffe die in den Felde England und zur Königin nad) Schottland entjendet und
zügen von 1864 und 1866 gewonnenen Erfahrungen | am 2. Dftober 1871 mit der Führung des IV. Armee:
unmittelbar nutzbar zu machen wußte. forpd beauftragt, an deſſen Spiße er — am
Er ſprach es Mar aus, daß die neuere Kriegskunſt 22. März 1873 zum General der Infanterie ernannt —
den Schwerpunlt in der Ausbildung der Truppen | fait 17 Jahre verbleiben follte.
und der Führer aller Grade nicht mehr in das Der Orden pour le merite mit Eichenlaub, das
bloße Exerziren, jondern aan; beionderd in die Er- | Eifeme Kreuz eriter Nlaffe, dad Komthurkreuz des
weıterung des Urtheilsvermögens und die Nräftigung | Hohenzollernihen Haus-Ordens mit Schwertern, wie
der Entichlußtraft des einzelnen Individuums legen | andere hohe Preußiſche Kriegsdelorationen dienten als
1897 — Nilitär-Wohenblatt — Nr. 66 1820
1821
Beweife der bankbaren Anerkennung jeiner Verdienſte
durch den Allerhöchften Kriegsherrn.
Die Stellung & la suite bes von ihm einjt fom-
mondirten 3. Thüringifchen Infanterieregiments Nr. 71,
die Benennung eined der Straßburger Fort3 ald „Fort
Blumenthal”, die Zumeifung einer Dotation auß der
Franzöſiſchen Kriegdentihädigung und die Ernennung
zum Chef des Magdeburgiſchen Füfilierregiments Nr. 36
Iegten die Seite diefer Gnadenbeweije fort.
Neben feiner erfolgreichen, fich ber fteten Anerkennung
Seiner Majejtät Kaijer Wilhelms I. erfreuenden Aus-
bildung und Führung des ihm unterfiellten Armeelorps
ging die Verwendung zu befonderen Kommandos aud)
irmer einher.
Im Frühjahr 1873 wurde General dv. Blumenthal
als außerordentliher Botichafter zur Krönung nad
Stodholm entjandt und mohnte im Juli 1873 al
Begleiter Seiner Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit bes
Kronprinzen der Beiſetzung Seiner Majeftät des
verewigten Kaiſers Ferdinand zu Wien bei.
Im April 1876 wurde derjelbe zum Ehrendienft
ki Seiner Majeftät dem Kaiſer von Rußland in Berlin
Iommandirt und erhielt zur feier feines fünfzigjährigen
Dienftjubiläums den hohen Orden vom Schwarzen Udler.
Im Jahre 1878 begleitete General v. Blumenthal
Seine Kaiferliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen
nad) Italien und im Jahre 1883 nad) Spanien.
In diefes Jahr fällt auch ſein Kommando zum
Ehrendienft bei des König von Sachſen Majeftät
während der Herbftübungen des XI. Armeekorps und
die Erhebung in den erblihen Grafenftand, melde
anderen Zweigen feiner alten Familie in ben beiden
Iepten Jahrhunderten ebenfalls mehrfah zu Theil
xworden war. Zum jechzigjährigen Dienftjubiläum
erhielt er mit einem überaus gnädigen Schreiben ein
dildniß Seiner Majeftät Kaiſer Wilhelms 1.
Benige Tage nad) feinem Regierungsantritt befiegelte
Kater Friedrich feine warme Anerkennung und Dankbarleit
für den ehemaligen Chef des Generaljtabes feiner Armeen
turch die Beförderung zum General-Feldmarfchall und
ibertrug demjelben bald darauf die von ihm Allerhöchjit-
Abſt bisher innegehabte Stelle eines General-Inſpekteurs
kr 4. Armeeinfpeftion, diejenige eined Chefs des Reitenden
deldiägerlorps Hinzufügen.
Im Jahre 1892 übernahm der General-Feldmarſchall
Graf v. Blumenthal für‘ den verftorbenen Großherzog
von Heilen Königliche Hoheit die 3. Armeeinjpeltion,
deten General⸗Inſpelteur er noch gegenwärtig ift; bei
beiden Inſpeltionen jeßte er die ihm jo überaus lieb-
Kwordenen, im Jahre 1870 mit den Truppen Süd—
deutſchlands angelmüpften Beziehungen jort. Bejondere
Fürjorge widmet fein greifer Chef aud dem von ihm
beſonders geſchätzten Reitenden Feldjägerkorps, einer
Shöpfung des großen Königs, die ſich dank der
Intelligenz, Pflichttreue und Energie ihres Perjonals
og jo veränderter Verhältniffe ſtets aufs Neue als
egensreich für Armee und Staat in Krieg und Frieden
bewieſen hat.
Die lange Neihe der Ehrungen bed durch die Aller-
höchſte Gnade dreier Kaiſer in jo reichem Mafe aus—
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Re 66
1822
gezeichneten General-Feldmarfhalld wurde in ben leßten
Jahren durd, Seine Majeftät, unjeren Allergnädigiten
Kriegäherrn, mit der Verleihung des Schwarzen Adler:
Ordens in Brillanten und des Kreuzes und des Sterns
der Großlomthure des Königlihen Haus-Ordens von
Hohenzollern vermehrt.
Eine ganz bejondere Freude und Ehre bereitete es
dem greifen und doch fo jugendfrifchen Feldmarſchall,
daß ihn Seine Majeftät am 15. Dezember 1894 bei
beiderjeitiger gleichzeitiger Anweſenheit beim Garde:
Füfilierregiment à lasuite desjenigen Truppentheils jtellte,
dem der Jubilar fat ein Bierteljahrhundert, vom Beginn
feiner an Ehren und Erfolgen faft beijpielloß reichen
Laufbahn, angehört, und in welchem er die Pflege der das
Preußiſche Dffizierforps lennzeichnenden Kameradſchaft
in beſonderem Maße kennen und ſchätzen gelernt hatte.
Seine Majejtät hatten die Gnade, dieje Ernennung
dem Offizierlorps Allerhöchftielbft zu proflamiren und
dem Feldmarſchall an dieſem Tage den Vortritt zu geben.
Auch von Seiten Ihrer Majeftät der Kaiſerin und
Königin, Ihrer Majeftät der Saiferin und Königin
Friedrich und der gefammten Königlichen Familie, ſowie
der Deutichen Fürften find ihm jeit fangen Jahren die
ſchmeichelhafteſten Beweiſe der Zuneigung und Werth:
ſchätzung zu Theil geworben.
Aber auch weitefte Kreife in Armee und Voll haben
e3 jeit lange bewiejen, daß fie zu dem Feldmarſchall
aufjehen als dem Wahrzeichen einer großen Vergangenheit,
wie zu einem Panier der Erfolge und des Sieges. So
ift derſelbe jeit langen Jahren Ehrenbürger von
Magdeburg, Düffeldorf, Erfurt, Halle und anderer
Städte und erhielt die Doftorendiplome der Univerfität
Halle und anderer gelehrter Körperſchaften und Akademien.
Stil und zurücgezogen, abhold dem Lärm des
öffentlichen Marktes, lebt der General-Feldmarſchall, allen
Hortjchritten und Veränderungen im KHeer- und Staatds
wejen mit regjtem Intereſſe folgend, den Geichäften des
Dienfte8 und der Verwaltung feiner Güter gewidmet,
im Winter in Berlin, im Sommer auf dem Lande oder
auf Neijen, im reife feiner aus zwei berheiratheten
Söhnen und drei verheirateten Töchtern und deren
Angehörigen, Kindern und Enleln beftehenden Familie.
Seine beiden Söhne gehören, der Tradition der
Familie folgend, der eine ald General, der andere als
Major dem Heere an.
Mit 87 Jahren fteht der ruhmreiche, in jo vielen
Schlachten erprobte Held in voller geiftiger und
förperliher Frifhe an Nang und Alter an der Spihe
der Generalität des Preußijchen Heeres, getragen von
der Verehrung der Armee, welcher jeine Erjcheinung
die Zeit ihrer größten Triumphe lebendig vor Augen führt.
Am 30. Juli 1897 wird es durd alle Breußijchen
und Deutjhen Fahnen rauchen, die die verewigten
Prinzlihen Feldherren mit dem General-Feldmarjhall
dem Feinde entgegengeführt haben, und Gott gebe, daß
mand) junges Soldatenherz höher ſchlägt in dem Gedanten,
was dieſer eine Mann, ein Edelmann und Offizier in
der jchönften Altpreußiichen Bedeutung des Wortes,
für feinen König gethan — mit dem Gelübde, ihm nach—
zueifern auf dem Wege der Ehre und Pflicht!
1823
Der Herr General-feldmarihall wird den Ehrentag,
den außer ihm nur Seine Majeftät Kaijer Wilhelm 1.,
der General-Feldmarſchall Graf Wrangel und der
General Feldmarjhall Graf Moltle feiern durften, in
jtiller Zurüdgezogenheit in Quellendorf bei Köthen ver-
leben.
Die Gnade feines Kaiſers, unſeres allergnädigſten
Kriegäheren, wie der Dank der Armee werden ihren
Helden aud) dort zu finden wifjen; wir aber wiederholen
den Wunſch, der ihm an diefer Stelle vor 20 Jahren zus
gerufen wurde:
Möge Gott, der bißher den Lebensweg des ruhm—
reichen Feldmarſchalls jo gnädig geebnet und jo herrlich)
geführt Hat, auch ferner feine Hand über ihm und
jeinem Haufe walten lafjen und ihn noch lange jeinem
Kaifer und Könige, dem Waterlande, der Armee und
jeinen ihn dverehrenden Freunden erhalten!
Kleine Ailtheilungen.
Fraukreich. Die Weſt-⸗Eiſenbahngeſellſchaft wird
die nachſtehenden vom Staate ihr überlaſſenen Eiſen—
bahnen zweigleiſig ausbauen: Bon Iſſyh (Linie
Moulineaux nah Viroflay) und von Courcelles nad
Paſſy und nad dem Ererzirplage. Die Arbeit fol, wenn
möglih, bi zum 1. Januar 1900 bi fein.
Das Nämliche ift in Betreff der der Geſellſchaft bereits
1886 überlafjenen Bahn vereinbart, welde die Linie
von Epone bei Granville mit der Parifer verbindet.
er ift bie zmweigleifige Serflellung der Streden von
ennes nad Breit und von Caen nad) Cherbourg durch
einen zwifchen dem Staate und der genannten Geſellſchaft
abgefhlofjenen Vertrag geſichert.
(Le Progres militaire Nr. 1739.)
— Der Gefhäftsberiht bes Vereins vom
Rothen Kreuze (Societe frangaise de secours aux
blesses militaires des armées de terre et de mer) für
das Jahr 1896 meldet, dab 13 weitere Vermächtniſſe
demfelben zugewendet worden, wodurd der Geſammt⸗
betrag der auf diefe MWeife der Geſellſchaft feit ihrer
Gründung zugeflofjenen Gelder ſich auf 662 090 Fres.
erhebt. Seinem Zmede hat ber Verein im Geſchaͤfts—
jahre 172 600 Fres. gewidmet, an Kapitalvermögen beſitzt
er 7468 290 Frcs., der Werth feiner Beftände und Bor:
räthe wird mit 1502633 Fres. beziffert. Die Zahl der
Feldfpitäler, deren Wirkfamfeit der Verein übernehmen
würde, beträgt 25; es find Anftalten getroffen und Bor:
bereitungen im Gange, welche demſelben die Verfügung
über eine halbe Million Betten im ganzen Lande fihern
werben.
Oeſterreich-Ungaru. Radfahrer dürfen, laut
Normalverorbnungen für das K. und K. Heer, 21. Stüd,
außer im Felddienſte auch in den Garnifonen zur Ueber:
mittelung von Befehlen und Meldungen verwendet
werden. Die Radfahrer dürfen Gamafchen in ber
Farbe der Beinkleider, Lederftrupfen und Hoſenſpangen
benußen, das Seitengewehr am Nabe befeftigen oder
dafjelbe in normaler Weife am Leibe tragen. Wenn
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr 66
EL 1824
Nadfahrer vom Mannfhaftsftande den Mantel ober
ein Zeltblatt, den unentbehrliden Theil des Zornifter:
inhaltes, den Brotfad nebft Feldflafhe, nah den Um—
ftänden auch die Verpflegung, eine Unteroffizieröbrieftafche,
das Bajonett, ftatt des Gewehres einen Revolver und
nei Infanterie Batrontafhen mit fig führen. Bajonett,
evolver und Patrontafhen haben fie am Leibe zu
tragen, Tornifter und Watrontornifter find auf den
verfügbaren Fuhrmwerten des Befechtötraind zu beförbern.
— Der Erfah des Naturalempfanges der Futter:
gessa: durh Zahlung einer Geldentfhädigung, das
elutum, welche, für berittene Saupileute bisher unter
Umftänden bis zur Dauer von drei Monaten geftattet
war, findet in Zukunft nicht mehr ftatt. Sauptleute
des Genieftabes und der Fußtruppen fomie Ober:
offiziere der Feld» und fyeitungsartillerie und bes Trains
dürfen die Gebühr nur beziehen, wenn fie das eigene
Pferd thatfählid auf der Streu halten. Die Stall-
ebühr können fie bei einer durd den Wechſel bes
ferdes hervorgerufenen Unterbregung einen Monat
lang beziehen. Dagegen ift den Sauptleuten der Feld⸗
artillerie, weldhe Kommandanten eines Kadres find ober
bei den Korps s Artillerieregimentern in befonderer
Verwendung fi befinden, die Futter-Portionengebühr
für ein eigenes Pferd neben der ſchon bezogenen für
ein ärarifches bewilligt worden. (Armeeblatt Nr. 25.)
— Die Waffenübungspflidt der bem Berufs-
Bean entftammenden WReferveoffiziere hat eine
eſchränkung durd die Beftimmung erfahren, daß dieſe
Dffiziere, - wenn fie mindeftens vier Jahre aktiv gedient
haben und in der Qualififationslifte als „zur Beförderung
geeignet” befchrieben find, zu dergleichen Uebungen in
der Regel überhaupt nicht mehr herangezogen werben
follen. Dagegen liegen diefe Dienftleiftungen denjenigen
aus dem Stande der Berufsoffiziere zur Heferve über:
getretenen Dffizieren, melde die obigen Bebingungen
nicht erfüllen, in dem ihrem Ausſcheiden aus dem
aktiven Dienfte folgenden zweiten und vierten Jahre ob,
vorausgefeht, daß diefe Jahre noch innerhalb der erften
fiebenjähtigen Heeresdienſtpflicht fallen.
(Neue Armegzeitung Nr. 40.)
— Für eine JZubiläumsftiftung bes Sufaren-
regiments Nr. 7 zur Feier des 28. April 1898, an
welchem Zage das Regiment, deſſen Inhaber der Deutſche
Kaifer und König von Preußen Wilhelm II. ift, das
Feſt feines 100jährigen Beſtehens zu feiern gebenft, ift
vom Neichöfriegdmintfterium der Stiftsbrief ausgefertigt
worden. Den Grund zu dem dem mwohlthätigen Zwecke
gewibmeten Betrage hat ein Geſchenk von 3000 Mark
ebildet, welchen der Inhaber zu diefem Zwecke geſpendet
Bat. Dazu ift eine Summe von 1000 Kronen gelommen,
melde Seine Kaiferlihe und Königlihe Hoheit der
Generalmajor Erzherzog Dito, zu deſſen Brigade
das Regiment gehört, beigetragen Dat, ferner eine Bei-
fteuer der Dffiziere und SKabetten in ber Höhe von
2434 Kronen, eine weitere ehemaliger Mitglieder des
Regiments von 1260 Kronen und ein Theil des
Ueberfhufjes der Verwerthung einer vom Offigierlorps
herausgegebenen Hegimentsgefcichte im Betrage von
1780 Kronen. Die Stiftung im Gefammtbetrage von
10 000 Kronen iſt zum Beften der Unteroffigiere gemacht.
die Truppe in Marfhadjuftirung ausrüdt, fo müfjen die
Gebrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E, S
(Armeeblatt Nr. 26.)
. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 68—7L.
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 60,
(Extra-AuSgabe.)
(Ausgegeben in Berlin 28. 7. 97 800.)
Ailitär- Wochenblatt.
Zweiundachtzigſter Jahrgang. Verlag der Rönigt. Hofbuchhandfung
von E. 6. Mittler & Sohn,
Erpebition: Berlin swı2, Kochſtrahe 68. Berlin swı2, Kodfr. 68-71.
Diefe Heitfchrift erfheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Radmittag von 5 Bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlic) ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär-Literatur«
itung”; 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Pränumerationäpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poſlanſtalten (Beitungs:Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Beitungsfpebitionen — an.
NM 67. Berlin, Mittwod) den 28. Juli. 1897.
—— hen) Inbalt:
s erungen (Preußen).
— — Journaliſtiſcher Theil.
Der Werth einer Garniſon in Frankreich.
Perſonal-Verũnderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Berontwortlicher Rebakteur:
».ERorff, Generalmajor ;. D.,
Üriebenau b. Berlin, Gohlerftr.
Offiziere, Portepeefahuriche ıc.
4. Ermenmungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im altiven Heere
Bergen, an Borb &.M.9. „Bo ollern‘
eo guii 1BDS. *
v. Pfuhlſtein, Gen. Major und Kommandeur der
43. Inf. Brig, unter Beförderung zum Gen. Lt,
zum Kommandeur der 36. Div.,
Baron de la Motte-Fouqué, Oberſt und Kom—
mandeur des 2. Hanjeat. Inf. Regts. Nr. 76, unter
Beförderung zum Gen. Major, zum Kommandeur
der 43. Inf. Brig, — ernannt.
& Boehn, Dberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier bes
3. Garde » Negts. zu Fuß, mit der Führung bes
2. Hanjeat. Inf. Regts. Nr. 76, unter Stellung
ä la suite bdefjelben beauftragt.
v. Saliſch, Major und Batd. Kommandeur vom
Leib : ren. Regt. König Friedrich Wilhelm III.
(1. Brandenburg.) Nr. 8, unter Beförderung zum
Oberftlt., ald etatsmäß. Stabsoffizier in das 3. Garde—
Regt. zu Fuß,
d Rofenberg:-Öruszczynsli, Major vom Königs—
Inf. Negt. Nr. 145, unter Entbindung von dem
Kommando als Adjutant bei der 34. Div, al
Bats. Kommandeur in das Leib-Gren. Negt. König
Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr, 8, —
verjept.
Görlitz, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt.
Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
als Adjutant zur 34. Div. fommandirt.
Bahrendorff, Pr. Lt. vom nf. Negt. von Wittich
(3. Heſſ.) Nr. 83, unter Beförderung zum Hauptm.
3. Duartal 1897.)
und Komp. Ehef, in das nf. Regt. Prinz Friedrich)
ber Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15 verjet.
Ecciud, Sek. Lt. vom Inf. Regt. von Wittich
(3. Heſſ.) Nr. 83, zum Pr. 2t. befördert.
Linde, Dberft und Kommandeur des Magdeburg.
Füf. Negtd. Nr. 36, unter Beförderung zum Gen.
Major, zum Kommandeur der 14. Inf. Brig,,
v. Ranke, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
Inf. Regts. von Courbiére (2. Poſen.) Nr. 19,
zum Kommandeur des Magdeburg. Füſ. Regts.
Nr. 36, — ernannt.
v. Flotow, Oberſtlt. und Kommandeur bed Weſtfäl.
Jäger-Bats. Nr. 7, als etatsmäß. Stabsoffizier in
das nf. Regt. von Courbiöre (2. Poſen.) Nr. 19
verjeßt.
Graf v. Bünau, Major und Bats, Kommandeur vom
Katjer Franz Garde-Ören. Negt. Nr. 2, zum Kom—
mandeur bes Weftfäl. Jäger-Bats. Nr. 7 ermannt.
Bod v. Wülfingen, Major vom Inf. Negt. Keith
(1. Oberſchleſ.) Nr. 22, unter Entbindung von dem
Kommando ald Adjutant bei der 12. Div,, ald Bats.
Kommandeur in das Sailer Franz Garde-Gren.
Negt. Nr. 2 verjebt.
Hildebrandt, Hauptm. und Komp. Chef vom
3. Oberſchleſ. Inf. Negt. Nr. 62, ala Adjutant zur
12. Div, fommanbirt.
Schloenbach, Hauptm. und Komp. Chef vom Ani.
Negt. Graf Barfuh (4. Weitfäl) Nr. 17, in das
3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62 verjeßt.
Dörried, Hauptm. vom nf. Negt. Graf Barfuß
(4. Weftfäl.) Nr. 17, zum Komp. Chef ernannt.
1827
1897 — Militar-Wochenblatt — Mr. 67
_1828
Moeller, Sek. Lt. vom 4. Magdeburg. Inf. Negt. | Fehr. v. Werthern, Oberft à la suite des Huf.
Nr. 67, unter Beförderung zum Pr. Lt. und unter
Belaffung in dem Kommando ald Komp. Dffizier bei
der Unteroff. Vorfchule in Wohlau, in das Inf.
Regt. Graf Barfuß (4. Weſtfäl.) Nr. 17 verſetzt.
v. Fetter, Dberft, bisher Kommandeur des Inf. Regts.
Kaifer Friedrih, König von Preußen (7. Württem:
berg.) Nr. 125, unter Entbindung von dem Som:
mando nad Württemberg und unter Beförderung
zum Gen. Major, zum Kommandeur der 37. Inf.
Brig. ernannt.
Rohde, Dberftlt. und Bats. Kommandeur vom
2. Hannov. nf. Regt. Nr. 77, nah Württemberg,
behufs Verwendung als etatsmäh. Stabsoffizier des
Gren. Regt3. König Karl (5. Württemberg.) Nr. 123
fommandirt.
Giersberg, Major aggreg. dem 2. Hannod. Inf.
Negt. Nr. 77, als Bats. Kommandeur in dieſes
Negt. einrangitt.
v. Brunn, Oberſt und Kommandeur des 2. Nieder:
ſchleſ. nf. Regts. Nr. 47, umter Beförderung zum
Gen. Major, zum Kommandeur der 25. nf. Brig,
v. Voß, Oberſt und Mbtheil. Chef vom großen
Generalftabe, zum Kommandeur des 2. Niederichlef.
Inf. Regts. Nr. 47, — ernannt.
Dittlinger, Major vom großen Generalftabe, mit
Wahrnehmung der Geſchäfte eines Abtheil, Chefs bei
demjelben beauftragt.
Snethlage, Br. Lt. aggreg. dem Generaljtabe, unter
Belaffung bei dem großen Generalftabe, in den
Generalſtab der Armee einrangirt.
v. Fragſtein u. Niemsdorff, Oberſt, bisher Kom:
mandeur des nf. Regts. Kaifer Wilhelm, König
von Preußen (2. Württemberg.) Nr. 120, unter
Entbindung von dem Nommando nad) Württemberg |
und unter Beförderung zum Gen. Major, zum
Kommandeur der 11. Inf. Brig,
Schmidt, Oberft ä la suite des Inf. Regts. von Horn
(3. Rhein.) Nr. 29 und beauftragt mit der Führung
der 65. Inf. Brig.,
v. Roſenberg-Gruszeynski, Oberft à la suite des
Inf. Negts. Vogel von Faldenftein (7. Weſtfäl.)
Nr. 56 und beauftragt mit der Führung der
39. Inf. Bria,, |
v. Bod u. Polach, Oberſt à la suite ded Große |
herzogl. Medlenburg. Gren. Regts. Nr. 89 und be:
auftragt mit der führung der 36. Inf. Brig, — unter
Beförderung zu Gen, Majoren, zu Rummandeuren
der betrefi. Brig, — ernannt.
v. Humbradt, Oberſt à la suite des Ulan. Regts.
von Schmidt (1. Pomm.) Pr. 4 und Kommandeur
der 4. Nav. Brig,
Prinz Heinrih XIX. Reuß Durchlaucht, Oberſt
a la suite des 2. Garde- Drag. Regts. Kaijerin
Mlerandra von Rußland und Slommandeur der |
26. Kav. Brig. (1. Königlih Württemberg.),
v. Eihhorn, Oberſt mit dem Range eined Brig. |
Kommandeurs und Chef des Generafjtabes des |
VI. Armeelorps, — zu Gen. Majoren befördert. |
Negts. Landgraf Friedrich II. von Heffen-Homburg
(2. Heil.) Nr. 14 und Kommandant von Wejel, den
Charakter als Gen. Major verliehen.
dv. Groß gen. dv. Schwarzhoff, Oberſt, bisher Chef
des Generalitabes des KILL. (Königlid Württemberg.)
Armeekorps, unter Entbindung von dem Kommando
nad Württemberg, zum Kommandeur des 5. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 94 (Großherzog von Sachſen) er:
nannt.
Sirt v. Armin, Oberſtlt. und Bats. Kommandeur
vom Magdeburg. Füſ. Regt. Nr. 36, nach Württem-
berg, behufs Verwendung ala Chef des Generalitabes
des XIII. (Königlih Württemberg.) Armeelorps,
fommandirt.
Erih, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 132, ala
Batd. Kommandeur in das Magdeburg. Füſ. Regt.
Nr. 36,
Hetſchko, Major aggreg. dem 4. Niederſchleſ. Inf.
Negt. Nr, 51, ald Batd. Kommandeur in dad Gren.
Negt. Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weftpreuf.)
Nr. 6, — einrangirt.
Erull, Major aggreg. dem Auf. Negt. Nr. 143, nad
Württemberg, behufs Verwendung als Bats. Kom—
mondeur im nf. Negt. Kaiſer Friedrich, König
von Preußen (7. Württemberg.) Nr. 125, kommandirt.
Strübing, Major und Bats. Kommandeur vom Auf.
Negt. von der Marwig (8. Pomm.) Nr. 61, unter
Beförderung zum Oberfilt, als etatsmäß. Stabs
offizier in dad 4. Niederjchlei. Inf. Regt. Nr. 51
verjeßt.
Lehmann, Major aggreg. dem Magdeburg. Fü. Negt.
Nr. 36, als Bats. Kommandeur in das Inf. Negt.
von der Marwitz (8. Bomm.) Nr. 61 einrangirtt.
dv. Wiludi, Major, bisher Bats. Kommandeur dom
Inf. Regt. Alt- Württemberg (3. Württemberg.)
Nr. 121, unter Entbindung von dem Kommando
nach Württemberg, mit Penfion zur Disp, geftellt
und zum Kommandeur des Landw. Bezirks 1 Bochum
ernannt,
v. Heydebreck, Major aggreg. dem 2. Hanfeat. Inf.
Negt. Nr. 76, nad) Württemberg, behuſs Verwen—
dung als Bats. Hommandeur im nf. Negt. Alt:
Württemberg (3. Württemberg.) Pr. 121, tom:
manbirt.
Fıhr. Spiegel v. u. zu Peckelsheim, Major und
Kommandeur des Hannov. Jäger-Bats. Nr. 10,
v. Kutzleben, Major und Bats. Kommandeur dom
Gren. Regt. Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weit:
preuß.) Nr. 6,
Demnig, Major und Kommandeur des Kadettenhauſes
in Wahlſtatt,
Riebes, Major und Bald. Kommandeur dom ren.
Regt. Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schlei.)
Nr. 11,
v. Uechtritz u. Steinlird, Major und Kommandeur
des Rhein. Jäger-Bats. Nr. 8, — zu Oberſtlts.
befördert.
1829 1897 — Militär» Wodendlatt — Nr. 67 1830
dv. Ranpau, Major und Stabsoffizier des Belleidungs- Jahr zur Dienftleiftung bei dem lebtgenannten Regt.
amts ded XI. Armeeforps, fommandirt.
Rademaher, Major und Kommandeur de8 Trains | dv. Kunowski (Kuno), Pr. Lt. vom nf. Regt. von
Bats. Nr. 17, — der Charafter als Oberitlt. Gourbiere (2. Poſen.) Nr. 19, zum Hauptm. und
verliehen. Komp. Chef,
Fuhr (Alfred), Set. Lt. von demjelben Negt., zum
Br. Lt. — befördert.
v. Bannewiß, Pr. Lt. vom 3. Poſen. Inf. Regt.
Ne. 58, unter Beförderung zum Hauptm. und
Komp. Ehe, in das 3. Niederſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 50,
Schmidts, Pr. Lt. à la suite des 2. Niederſchleſ.
nf. Regts. Nr. 47, unter Belafjung in dem Kom—
mando als Komp. Offizier bei der Unteroff. Schule
in Weißenfels, in das 3. Poſen. Inf. Regt. Nr. 58,
— verſetzt.
Funck, Pr. Lt. vom 4. Bad. Inf. Regt. Prinz Wil—
helm Nr. 112, unter Belaſſung in dem Kommando
als Komp, Dffizier bei der Unteroff. Vorſchule in
Jülich, & la suite des Negts. geftellt.
Brentano, Set. Lt. von demjelben Negt., zum Br.
Lt. befördert,
Stier, Sef. Lt. vom Füſ. Regt. General-Feldmarſchall
Graf Moltle ESchleſ.) Nr. 38, in das 4. Nieder:
ſchleſ. Inf. Regt. Nr. 51,
v. Dresfy, Bort. Fühne. vom Gren. Negt. Kronprinz
Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11, in das Ulan.
Regt. von Katzler (Schleſ.) Nr. 2, — verjegt.
Ullrich, Könige. Sächſ. Sek. Lt. a. D., bisher im
9. Inf. Negt. Nr. 133, in der Preuß. Armee und
zwar als Sel, Lt. mit einem Patent vom 22. Ja-
nuar 1897 bei dem nf. Regt. Freiherr von Sparr
(3. Weſtfäl.) Nr. 16 angeftellt.
v. Götzen (Huguft), Hauptm. vom Füſ. Negt. Fürſt
Karl Anton von Hohenzollern (SHohenzollern.)
Nr. 40, als Komp. Ehef in das 5. Rhein. Sf.
Negt. Nr. 65,
. Ruttip, Set. %. vom nf. Regt. von Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28, unter Beförderung zum Br. Lt.,
in das Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton von Hohen:
zollern (Hobhenzollern.) Nr. 40,
Lerner, Set. Lt. vom Inf. Regt. von Horn (3. Rhein.)
Nr. 29, unter Beförderung zum Pr. Lt, in das
5. Rhein. Inf. Regt. Ar. 65,
Braumüller, Sek. 2. vom Colberg. Gren. Regt.
Graf Gmeifenau (2, Bomm.) Nr. 9, unter Ent
bindung von dem Kommando zur Dienftleiftung bei
dem Rhein. Train-Bat. Nr. 8, in das 6. Rhein.
Ans. Regt. Nr. 68,
Nudeloff, Pr. Lt. à la suite des nf. Regts.
Herzog von Holjtein (Holftein.) Nr. 85, unter Be:
Soriep, Pr. Lt. & la suite dejlelben Regts, unter laffung in dem Kommando als Komp. Dffizier bei
Belajjung in dem Kommando als Erzieher bei dem | der Unterofi. Schule in Potsdam, in das inf. Regt.
adettenhaufe in Plön, in das Regt. wiederein- | Naijer Wilhelm (2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116, —
Sihting, Port. Fähnr. der Ref. vom Landiv. Bezirk | v. der Landen, Pr. St. vom Rhein. Jäger: Bat.
Halle a. S., früher im Inf. Regt. Nr. 137, zum Nr. 8, unter Belafiung in dem Kommando als
Set. Lt. der Rei. des 8. Rhein. Inf. Regis. Nr. 70 Komp. Offizier bei der Unterofi. Schule in Ettlingen,
befördert und vom 1. Auguſt d. Is. ab auf ein a la suite des Bots, geitellt.
dv. 2oeper (Emil), Hauptm. vom Kaiſer Alerander
Garde-Gren. Regt. Nr. 1, als Komp. Chef in das
2. Garde⸗Regt. zu Fuß,
v. Johnſton, Sek. Lt. vom Königin Elijabetb Garde:
Gren. Regt. Nr. 3, unter Beförderung zum Pr. Lt.,
in das Kaiſer Alexander Garde-Gren. Negt. Nr. 1,
— verſetzt.
Schr. dv. Bredom (Hans » Chriftoph), Sek. Lt. vom
Königin Eliſabeth Garde-Ören. Regt. Wr. 3, zum
überzähl. Pr. Lt. befördert.
Graf vd. Saurma-Jeltſch, Sek. Lt. von der Ref. des
1. Garde-Negts. zu Fuß, vom 1. Auguft d. Is. ab
auf ein Jahr zur Dienftleiltung bei dem 5. Garde
Regt. zu Fuß lommandirt.
v. Eollas, Port. Fähnr. vom 2. Garde-Regt. zu Fuß,
in dad 1. Großherzogl. Heſſ. Inf. (Leibgarde:) Regt.
Nr. 115 veriept.
Otto, Set. Lt. vom nf. Regt. Nr. 147, auf ein Jahr
zur Dienjtleiftung bei dem Feldart. Regt. Prinz
Auguft von Preußen (Dftpreuß.) Nr, 1 kommandirt.
v. Brondzynati, Set. Lt. vom Inf. Regt. von Stülp⸗
nogel (5. Brandenburg.) Nr. 48, unter Beförderung
zum Br. Lt, in das nf. Regt. Prinz Morig von
Anhalt-Deffau (5. Pomm.) Nr. 42 verjept.
Yonde, Br. Lt. à la suite des 6. Pomm. nf. Regts.
Ar. 49, unter Belafjung in dem Kommando ald Er:
jieher bei der Haupt » Hadettenanftalt, in das Regt.
wiedereinrangirt.
.Jerin, Pr. Lt. vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62,
unter Belafjung in dem Kommando als Erzieher
bei dem Sadettenhauje in Potsdam, ä la suite des
Regts. geitellt.
dv Rojenberg, Br. Lt. à la suite des 2. Thüring.
Inf, Regts. Nr. 32, unter Entbindung von dem
Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhaufe in
Bahlftatt, in das 3. Oberſchleſ. Inf. Negt. Nr. 62
verjeht.
d. Bojan, Set. Lt. vom nf. Regt. von Grolman
(1. Bojen.) Nr. 18, als Erzieher zum Kadettenhauſe
in Babhlitatt fommandirt.
Horn, Set. Lt. vom nf. Regt. General: Feldmarichall
Prinz Friedrid Karl von Preußen (8. Brandenburg.)
Nr. 64, zum Pr. Lt. befördert.
». 2oefen, Hauptm. vom Thüring. Inf. Regt. Wr. 71,
zum Komp. Chef ewnannt.
nn — — — —
=
— — —
— — — —
1831
1897 — Militär-Mocenblatt — Wr. 67
1832
Stieber, Sek. Lt. vom Magdeburg. Jäger-Bat. Nr. 4,
unter Beförderung zum Br. Lt, in das Rhein.
ZJäger-Bat, Nr. 8 verfept.
Frhr. v. Steinaeder, Set. Lt. vom Magdeburg.
Jäger-Bat. Nr. 4, zum überzähl. Pr. Lt. befördert.
v. Bothmer, Pr. Lt. vom Oldenburg. nf. Regt.
Nr, 91, von Beendigung jeines Kommandos bei der
Kriegsafademie, im Juli d. 98, bis 30. Sep:
tember d. Is. zur Dienftleiftung bei dem Kür. Regt.
von Driefen (Meftfäl,) Nr. 4 fommandirt.
Senthe, Se. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 136, zum
Br, Lt. befördert.
Seller, Set. Li. vom 4. Magdeburg. Inf. Negt.
Nr. 67, unter Beförderung zum überzähl. Br. Lt.,
in das Bad, Train-Bat. Nr. 14 verfept.
v. Einem, Hauptm. und Komp. Chef vom 5. Bab.
Inf. Negt. Nr. 113, unter Stellung & la suite
des Regts., zum Platzmajor in Diedenhofen ernannt.
Frhr. v. Dobened, Br. Lt. vom 1. Bad. Leib:Gren.
Negt. Nr. 109, unter Beförderung zum Haupim.
und Komp. Chef, in dad 5. Bad, nf. Negt.
Nr. 113,
Schr. dv. Nitter zu Grünjtein, Sel Lt. vom
3. Garde:-Regt. zu Fuß, unter Beförderung zum
Br. 2t., in dad 1. Bad. Leib-Gren. Negt. Nr. 109,
— verjept.
v. Köppen, Set. Lt. vom 3. Garde-Regt. zu Fuß,
zum überzäbl. Br. Lt. befördert.
dv. Radowitz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 135, in
das Königs-Inf. Negt. Nr. 145 verjeßt.
Frhr. v. Maltzahn, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 135,
zum Br. Lt. befördert.
Nemib, harakterif. Port. Zähne. vom nf. Negt. von
der Marwiß (8. Bomm.) Nr. 61, in dad Inf.
Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111
verjeßt.
Stoll, Königl. Württemberg. Hauptm. à la suite des
Gren. Regtd. König Karl (5. Württemberg.) Wr. 123,
tommanbirt nach Preußen, zum Platzmajor in Eüftrin
ernannt.
Schott v. Pflummern, Königl. Württemberg. Hauptm.
vom Inf. Regt. Nr. 129 und fommandirt als Ad-
jutant bei der 13. Inf. Brig., behufs Verwendung
als Komp. Chef im Gren. Megt. König Karl
(5. Württemberg.) Nr. 123 von dem Kommando
nad; Preußen entbunden.
v. Jordan, Br. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 172, als
Adjutant zur 13. Inf. Brig. fommanbirt.
Mardjtadt, Sek. Lt. von bemjelben Negt., zum Br.
Lt. befördert.
Graf v. Rothkirch Frhr. v. Trad, Sek. Lt. vom
2. Schleſ. Jäger-Bat. Nr. 6, ın das Gren. Regt.
König Wilhelm J. (2. Wejtpreuß.) Rr. 7,
v. Klinlomwftröm, Set. Lt. vom Rhein. Jäger-Bat.
Nr. 8,
v. Doerr, Set. Lt. vom Heſſ. Näger-Bat. Nr. 11, —
in das Großherzogl. Mecklenburg. Jäger-Bat. Nr. 14,
— berjept.
Voelders, ‚Sel. Lt, biäber, im ‚2. See-Bat, im Inf.
Regt. Graf Schwerin (a Pomm) Nu Adyı- ul ı:
Schulz, Set. Lt. vom nf. Negt. Nr. 144, behufs
Uebertritt3 zur Marine⸗-Inf. ausgeichieden, zugleid)
als Sek. Lt. bei dem 2. See-Bat, — angeftellt.
v, Kleiſt, Oberſt und Abtheil. Chef vom großen General-
jtabe, der Rang eines Brig. Kommandeurs verliehen.
Klockmann, Oberjt und Kommandeur des lan. Regts.
Graf zu Dohna (Djtpreuf.) Nr. 8, unter Stellung & la
suite des Regts, mit der Führung der 10. Kap. Brig.,
dv. Guftedt, Major und etatömäß. Stabsoffizier des
Ulan. Negt3. Graf zu Dohna (Oſtpreuß) Nr. 8,
mit der Führung dieſes Regts, unter Stellung
& la suite deſſelben, — beauftragt.
Koppe, Major ä la suite des Drag. Regts. Freiherr
von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5, als etatsmäß. Stabs-
offizier in das Ulan. Megt. Graf zu Dohna (Dit:
preuß.) Nr. 8 verjept.
Graf zu Itzenplitz, Dberit und Kommandeur des
2. Weſtfäl. Huf. Regts. Nr. 11, unter Stellung à la
suite des Regts, mit der Führung der 31. Kav. Brig.
beauftragt.
Miletta, DOberjilt. mit dem Range eines Regts. Kom—
mandeurd und etatsmäh. Stabsoffizier ded 2. Leib—
Huf. Regts. Kaiſerin Nr. 2, zum Kommandeur des
2. Weſtfäl. Huf. Negts. Nr. 11 ernannt.
v. Rothlirh u. Pantben, Major vom Magdeburg.
Huf. Regt. Nr. 10, unter Entbindung von dem
Kommando als Adjutant bei dem Generalkommando
des Vi. Armeekorps, ald etatsmäß. Stabsoffizier in
das 2. Leib-Huſ. Negt. Kaijerin Nr. 2 verjept.
v. Mellenthin, Nittm. und Esladr. Chef vom 3. Garde
Ulan. Regt., als Adjutant zum Öenerallommando
des VI. Armeekorps kommandirt.
Frhr. Henn dv. Henneberg, Ritim. von demfelben
Regt., zum Eskadr. Chef ernannt.
Graf v. Götzen, Br. Lt. vom 2. Garde⸗-Ulan. Regt.,
unter Belafjung in dem Kommando bei der Botjdyaft
in Wajhington, in das 3. Garde-Ulan. Regt. verjegt.
Graf v. Maldeghem, Sel. Lt. vom 2. Garde-llan.
Regt., zum Pr. Lt. befördert.
v. Buftedt, Oberft und Kommandeur des 1. Groß—
berzogl. Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 17, unter
Stellung ä la suite des Regts, mit der Führung
ber 34. Nav. Brig. beauftragt.
v. Raud, Oberſtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
Braunſchweig. Huf. Regts. Nr. 17, zum Kommandeur
des 1. Öroßherzogl. Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 17
ernannt.
Bartſch v. Sigsfeld, Major vom 2. Weſtfäl. Huſ.
Regt. Nr. 11, unter Entbindung von dem Kom—
mando als Adjutant bei der 10. Div., ald etatsmäß.
Stabsoffizier in das Braunfhweig. Huf. Regt. Nr. 17
berjeßt.
Schmundt, Hauptm, und Komp. Chef vom Füſ. Negt.
von Steinmeß (Wejtfäl.) Nr. 37, als Adjutant zur
10, Div, fommandirt.
v. Zimmermann, Pr. Lt. vom Jäger-Bat. von Neu—
mann (1. Schleſ.) Nr. 5, unter Beförderung zum
Hauptm. und Komp. Chef, in das Füſ. Negt. von
Kt When ve red
v. Frankenberg-Lüttwitz, Sef. Lt. vom Jäger-Bat.
von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5, zum Pr. Lt.
befördert.
Graf v. Schmettow, Oberſtlt. à la suite des Garde:
Kür. Regts. und Inſpelteur des Militär-Veterinär-
wejend, zum Kommandeur des Kür. Regts. Graf
Brangel (Ditpreuß.) Nr. 3 emannt.
sehr. v. Bothmer, Major und etatsmäh. Stabsoffizier
des Kür. Regts. Kaifer Nilolaus I. von Rußland
Brandenburg.) Nr. 6, mit der Führung des Für.
Regts. von Driefen (Weitfäl.) Nr. 4, unter Stellung
ä la suite defjelben, beauftragt.
v. Woyrſch, Major, beauftragt mit der Führung des
2.Öroßherzogl. Hejj. Drag. Regtd. (Teib-Drag. Negts.)
Nr. 24, zum Oberſilt. befördert.
Graf Strachwitz v. Groß-Zauche u. Camminep,
Pr. Lt. vom Huſ. Regt. von Schill (1. Schleſ.)
Nr. 4, in das Kür. Regt. Graf Wrangel (Ditpreuf.)
Nr. 3,
dv. Raszewski, Pr. Lt. vom Huf. Negt. Graf Goetzen
i2. Schlef.) Nr. 6, in dad Huf. Negt. von Schill
(1. Schleſ.) Nr. 4, — verjegt,
dv. Loeper, Rittm. vom Drag. Regt. König Albert
von Sachſen (Dftpreuß.) Nr. 10, zum Esladr. Chef
emannt.
Dommed, Pr. Li. vom Drag. Regt. Freiherr von
Mantersfjel (Rhein) Nr. 5, in das Drag. Megt.
König Albert von Sachſen (Oſtpreuß.) Nr. 10 ver:
jept.
Rabe v. Bappenheim, Pr. X. vom Für. NRegt. von
Briefen (Weitfäl.) Nr. 4, zum überzähl. Rittm.,
Mehmed Schevlet Bey, Sek. Lt. A la suite der
Armee, lommandirt zur Dienftleiftung bei dem Hui.
Regt. König Wilhelm I, (1. Rhein.) Nr. 7, zum
Pr. Lt. — befördert.
Graf v. Driola, Rittm. und Esladr. Chef vom Hul.
Regt. von Schill (1. Schleſ.) Nr. 4, in das Hul.
Regt. Kaiſer Franz Joſeph von Dejterreich, König
von Ungam (Schleswig: Holjtein) Nr. 16 ver
ſetzt.
dv. Uechtritz u. Steinkirch, Rittm. vom Huſ. Regt.
von Schill (1. Schleſ.) Nr. 4, zum Esladr. Chef er—
nannt,
dv. der Wenfe, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Drag. Negt.
Nr. 16, unter Beförderung zum überzähl. Rittm.,
in daß Dldenburg. Drag. Negt. Nr. 19,
Degener, Pr. Lt. vom Scleswig-Holftein. Drag.
Regt. Nr. 13, in das 2. Hannov. Drag. Regt.
Rr. 16,
d. Rer, Rittm. vom Weitfäl. Drag. Regt. Nr. 7, als
Esladr. Chef in das Kurmärl. Drag. Regt. Nr. 14, —
verſetzt.
Nagel, Sel. Lt. vom Weſtfäl. Drag. Regt. Nr. 7,
zum Pr. Dt. befürbert.
de Greiff, Königl. Württemberg. Pr. Lt. vom Drag.
Regt. König (2. Württemberg.) Nr. 26, lommandirt
nad; Preußen, der Kriegsichule in Metz zur Dienit-
leiftung als Inſp. Offizier zugetheilt.
En a A Aa Aare gras
1891 -—- Rilttärs Wochenblatt — Nr. 67
Kämper, DOberit und Kommandeur des Feldart. Negts.
Nr. 36, unter Stellung & la suite des Negts., zum
Kommandeur der 15. Feldart. Brig.,
Klauenflügel, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier
bes Weſtpreuß. Feldart. Regts. Nr. 16, zum Kom—
mandeur des Feldart. Regts. Nr. 36, — ernannt.
Schmidt, Oberitlt. und Abtheil. Kommandeur vom
Feldart. Regt. von Podblelski (Niederſchleſ.) Nr. 5,
als etatsmäß. Stabsoffizier in das Weſtpreuß. Feld—
art. Regt. Nr. 16,
Sad, Hauptm. vom Holſteinſchen Feldart. Regt. Nr. 24,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent,
als Abtheil. Kommandeur in das Feldart. Regt.
von Podbielski (Niederichlei.) Nr. 5,
Pierung, Hauptm., bisher Battr. Chef, von der Feld—
art. Scyiehichule, in das Holſtein. Feldart. Regt.
Nr. 24,
Frhr. v. Willifen, Hauptm. und Battr. Chef vom
Feldart. Regt. General-Feldzeugmeiter (1, Branden-
burg.) Nr. 3, in gleicher Eigenſchaft zur Feldart.
Schießſchule, — verjept.
v. Griesheim, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. General:
Feldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3, zum Hauptm.
und Battr. Chef befördert.
Anders, Br. Lt. vom Pofen. Feldart. Negt. Nr. 20,
in dad Feldart. Megt. General» Feldzeugmeifter
(1. Brandenburg.) Nr. 8,
Dahms, Sek. Lt. vom Feldart. Negt. Nr. 36, unter
Beförderung zum Pr. Lt. in daB Poſen. Feldart.
Regt. Nr. 20, — verfept.
Salzmann, Oberft und etatsmäß. Stab&offizier des
Feldart. Regts. von Clauſewitz (Oberſchleſ. Nr. 21,
zum Kommandeur des 1. Weſtfül. Feldart. Regts.
Nr. 7 ernannt.
Schoenherr, DOberftlt. und Abtheil. Kommandeur vom
Feldart. Negt. Nr. 33, als etatsmäß. Stabsoffizier
in das Feldart. Negt. von Clauſewitz (Oberſchleſ.
Pr. 21,
Bidel, Hauptm. vom Feldart. Regt. Nr. 15, unter
Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, ala
Abtheil. Kommandeur in das Feldart. Negt. Nr. 33,
dv. Hahn (Auguft), Hauptm., bisher Battr. Chef vom
Grofherzogl. Heſſ. Feldart. Negt. Nr. 25 (Groß:
herzogl. Art. Korps), in das Feldart. Regt. Nr. 15,
Jacobs, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 15, unter
Beförderung zum Hauptm, und Battr, Chef, in das
Großherzogl. Heſſ. Feldart. Negt. Nr. 25 (Groß⸗
herzogl. Art. Korps),
Ruete, Pr. Lt. vom Thüring. Feldart. Negt. Nr. 19,
in das Feldart. Negt. Nr. 15,
Beige, Pr. Lt. vom 1. Weltfäl. Feldart. Negt. Nr. 7,
in das Thüring. Feldart. Negt. Nr. 19, — verjept.
Rofendbaum, Set. 8. vom 1. Weftfäl. Feldart.
Regt. Nr. 7, zum Br. Rt. befördert.
Neplaff, Major und Mbtheil, Kommandeur vom
Schleswig. Feldart. Negt. Nr. 9, umter Stellung
zur Disp. mit Penfion und ber Erlaubniß zum
Tragen der Uniform ded 2. Pomm. Feldart. Regts.
Nr. 17, zum Vorftand des Art. Depots in Rends—
burg emannt,
1835
Zeiß, Hauptn. vom 2. Hannov. Feldart. Regt. Nr. 26,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne
Patent, als Abtheil. Kommandeur in das Schleswig.
Feldart. Regt. Nr. 9 verjeßt.
Körner, Hauptm. vom 2. Hannov. Feldart. Regt.
Nr. 26, von der Stellung als Battr. Chef ent-
bunden.
Schröder, Pr. Lt. vom 2. Ponm. Feldart. Hegt.
Nr. 17, unter Beförderung zum Hauptm. und
Battr. Ehef, in das 2. Hannov. Feldart. Negt. Nr. 26,
vd. Lagiewski, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 35, unter
Belaſſung in dem Kommando zur Dienftleiftung bei
der Militär-ntend., in das 2. Bomm. Feldart. Negt.
Nr. 17, — verießt.
Pauli, Set. Lt. vom Feldart, Negt. Nr. 35, zum
Pr. Lt. befördert.
Blühmke, Pr. Lt. vom Poſen. Feldart. Regt. Nr. 20,
von Beendigung feines Kommandos bei der Kriegs—
atademie, im Juli d. Is, bis 30. September d. Is.
zur Dienftleiftung bei dem 1. Bat. des Fußart.
Regts. von Hinderfin (Bomm.) Nr. 2 kommandirt.
Schreiber, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Feldart. Negt.
Nr. 26, unter Belafjung in dem Kommando als
Lehrer bei der Oberfenerwerfer-Schule, in das Poſen.
Feldart. Regt. Nr. 20 verjeßt.
Köhler, Set. Lt. vom 2. Hannov. Feldart. Regt.
Nr. 26, zum Pr. Lt. befördert.
Marcus, Hauptm. vom Feldart. Regt. Nr. 36, unter
Entbindung von dem Kommando als Mdjutant bei
der 17. Feldart. Brig, als Battr. Chef in das
Feldart. Regt. von Peuder (Schlej.) Nr. 6 veriept.
Sehmer, Br. Lt. vom 2. Weſtſäl. Feldart. Regt.
Nr. 22, als Adjutant zur 17. Zeldart. Brig. kom—
mandirt,
vd. Crüger, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. von Peuclker
Schleſ. Nr. 6, zum überzähl, Hauptm. befördert.
Artelt, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Weſtfäl.
Feldart. Regt. Nr. 7, in das Yeldart. Regt. von
Scharnhorſt (1. Hannov.) Nr. 10,
Hüger, Pr. Lt. vom Heſſ. Feldart. Regt. Ar. 11,
unter Beförderung zum Hauptm. und Battr. Chef,
in das 1. Wejtfäl. Feldart. Regt. Nr. 7,
Merlel, Set. Lt. vom Feldart. Negt. General: Feld-
zeugmeifter 12. Brandenburg.) Nr. 18, unter Bes
förderung zum Br. Lt, in das Heli. Feldart. Regt.
Nr. 11, — verjeßt.
Schr. v. Wangenheim, Set, Lt. vom Großherzog.
Heſſ. Feldart. Negt. Ar. 25 (Großherzogl. Art.
Korps), zum Pr. Le, vorläufig ohne Patent, be:
fördert.
Gindler, Major ä la suite ded 2. Rhein. Feldart.
Negts. Nr. 23 und Direftionsmitglied der vers
einigten Art. und Ingen. Schule, zum Mitgliede
der Studienfommifjion diefer Schule ernannt.
Serele, Hauptm. ä la suite des Weitfäl. Fußart.
Hegts. Nr. 7 und Lehrer bei der Kriegsſchule in
Hersfeld, ald Komp. Chef in das Fußart. Regt. von
Hinderfin (Pomm.); Nr. 2,
1897 — Wilitär-Wodenblatt — Mk. 67
1836
Nisfen, Hauptm. und Komp. Chef vom Fußart. Regt.
von Hinderfin (Pomm.) Nr. 2, unter Stellung
a la suite des Regts., als Lehrer zur Kriegsſchule
in Hersfeld, — verjeßt.
Lerps, Oberfeuerwerker vom Fußart. Regt. von Linger
(Dftpreuß.) Nr. 1, zum Feuerwerlslt. befördert.
Balther, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Inſp. in das
Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4,
Schrötter, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Anfp., in das
Bad, Pion. Bat. Nr. 14, — verjept.
Bed, Hauptm. vom Pomm. Pion. Bat. Nr. 2,
der Stellung als Komp. Chef entbunden.
Schobbert, Pr. Lt. vom Rhein, Pion. Bat. Nr. 8,
unter Beförderung zum Hauptm. und Komp. Chef,
in dad Pomm. Pion. Bat. Nr, 2 verießt.
Bülle, Set. Lt. vom Schleswig-Holitein. Pion. Bat.
Nr. 9, zum Br. Lt. befördert.
Grahl, Sek. 8. a. D,, zulegt im Eiſenbahn-Regt.
Nr. 3, in der Armee und zwar als Get. Yr.
im Ingen. und Pion. Korps wiederangeftellt und
der 1. Ingen. Inſp. zugeteilt.
bon
Dopatla, Pr. Lt. vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 1, in die
2. Ingen. Inſp.,
Kayſer, Pr. Lt. von demſelben Regt, in bie 3. Ingen.
Inſp, — verjept.
leder, Sek. Lt. vom Eiſenbahn-⸗Regt. Nr. 2,
überzähl. Pr. Lt. befördert.
zum
Meeje, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt 1 Münfter,
zum Self. Lt. der Rei. des Weitfäl. Train-Bata.
Mr. 7 befördert, und vom 1. Auguſt d. Is. ab aui
ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei dem genannten Bat.
fommtanbdirt,
Befördert jind:
a. zu Gel. Ys,
die Bort. Fähnriche:
Graf zu Zynar vom 1. Garde- Regt. zu Zub,
Nabe v. Pappenheim, v. Derken vom 2. Garde:
Regt. zu Fuß,
Graf v. Sponeck vom Kaiſer Alexander Garde-Gren.
Regt. Nr. 1,
Schr. v. Werthern vom Garde: Fü. Negt.,
v. Haejeler vom 3. Garde-Regt. zu Fuß,
v. Nunomw vom 4. Garde Regt. zu Fuß,
v. der Xippe, Graf v. GStillfried u. Rattonip,
v. Tippelsfirh vom Königin Eliſabeth Garbe-
Gren. Regt. Nr. 3,
v. Wolfframsdorff, v. Moritein, v. Vietſch vom
Königin Auguſta Garde-Gren. Regt. Nr. 4,
Auer v. Herrenlirdhen, v. Bloeg, v. Riepen—
hauſen vom 1. Garde-Drag. Regt. Königin von
Großbritannien und Irland,
v. Kröcher, v. dem Kneſebeck vom 1. Garde-Feld—
art, Negt.,
Frhr. d. der Diten gen. Saden vom ren. Regt.
König Friedrich III. (1. Oſtpreuß.) Nr. 1,
1837 1897 — Rilitär:WodKenblatt — Rr. 67 1838
Krane, Tybujd dom Gren. Negt. König Friebrid)
Wilhelm 1. (2. Oftpreuß.) Nr. 8,
v. Heyden, Buzello vom Gren. Negt. König Fried-
rich 11. (3. Oſtpreuß.) Nr. 4,
Dulg vom Füf. Negt. Graf Roon (Dftpreuf.) Nr. 38,
Ahlemann vom uf. Negt. Herzog Karl von Med
fenburg-Strelig (6. Dftpreuß.) Nr. 43,
v. — vom Kür. Regt. Graf Wrangel (Dfipreuf )
8,
Vorbitaedt vom Prag. Negt. Prinz Albrecht von
Preußen (Litthau.) Nr. 1,
Suhl vom Drag. Regt. von Wedel (Bomm.) Nr. 11,
Heine, Plinzner vom Ulan. Regt. Graf zu Dohna
(Dftpreuf.) Nr. 8,
Mad vom Litthau. Ulan. Negt. Nr. 12,
Burow vom Feldart. Regt. Prinz Auguft von Preußen
(Oftpreuß.) Nr. 1,
Keil, v. Gaudecker vom ren. Regt. Künig Friedrid)
Bilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2,
Klutmann, Haupt, dv. Milczewsli vom Golberg.
Gren. Regt. Graf Gneifenau (2. Bomm.) Nr. 9,
v». Fragjtein u. Niemsdorff, Lange, Dudy,
Viejener vom nf. Regt. Prinz Moritz von
Anhalt-Deffau (5. Pomm.) Nr. 42,
Niemann vom 6. Pomm. Inf. Regt, Nr. 49,
dv. Wenden vom nf. Regt. von der Bol (7. Pomm.)
Nr. 54,
Shulg vom Inf. Regt. Nr. 129,
Haehnel vom Inf. Regt. Nr. 140,
Bieie, Maune vom 1. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 2,
Köple, m. Dtterjtedt vom Leib-Gren. Negt. König
Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Thortien, Zaremba, Steintopff, Wilde von Inf.
Regt. Graf Tauenpien von Wittenberg (3. Branden-
burg.) Nr. 20,
v. Rohr, Baron v. Derſchau, v. Flotow vom nf.
Regt. Großherzog Friedrich Franz II.von Medienburg-
Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24,
Rohde vom Füſ. Regt. Prinz Heinrich von Preußen
Brandenburg.) Nr. 35,
Hildebrandt, Rehrmann vom nf. Rept. von Stülps
nagel (5. Brandenburg.) Wr. 48,
Detring vom Inf. Negt. von Alvensieben (6. Brans
denburg.) Nr. 52,
m. Lützow, Stein d. Kamienski vom 1. Branden:
burg. Drag. Negt. Nr. 2,
<hleg vom Brandenburg. Train-Bat. Nr. 3,
° Beltheim vom nf. Regt. Fürjt Leopold von An—
halt⸗Deſſau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
Bueinzius, Fiſcher vom nf. Negt. Prinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
dv. Ludwiger, Kohn vom Magdeburg. Füſ. Regt.
Nr. 36,
Stade vom 3. Magdeburg. nf. Regt. Nr. 66,
Goebel vom 3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71,
Bandelomw vom 4. Thüring. nf. Negt. Nr. 72,
Theinert, Frhr. v. Salmuth, von Scheven vom An—
halt. Inf. Regt. Nr. 93,
v. Klöden, Reihardt vom 7. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 96,
Rauſch, v. Nürleben vom Kür. Regt. von Seydlitz
(Magdeburg.) Nr. 7,
Graf dv. Hohenthal vom Thüring. Hui. Regt. Nr. 12,
Göppert vom Magdeburg. Feldart. Megt. Wr. 1,
Werner vom Gren. Regt. Graf Kleiſt von Rollendorf
(1. Weftpreuß.) Nr. 6,
v. Schweiniß, v. Homeyer vom ren. Regt. König
Wilhelm 1. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7,
Grebel, Frommbagen vom nf. Regt. von Kourbiere
(2. Bojen.) Nr. 19,
van der Leeden, Rumland, Riegner vom uf.
Negt. von Eourbiere (2. Poſen.) Nr. 19,
Eide, vd. Knobelsdorff, Müller (Hlerander) vom
Füſ. Regt. von Steinmetz (Wejtfäl.) Nr. 37,
Stiller vom Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Nieder:
ſchleſ.) Nr. 46,
Großer, Boehm vom 3. Niederſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 50,
Reymann vom 8. Pojen. Inf. Regt. Nr. 58,
v. Shenpliß vom Drag. Negt. von Bredow
(1. Schlef.) Nr. 4,
v. Wedel vom Ulan. Regt. Prinz Auguſt von Württem-
berg (Pojen.) Nr. 10,
Gildemeiſter, Schellbad vom Polen. Feldart. Regt.
Nr. 20,
v. Shudmann, v. Uechtritz u. Steinkirch vom
Gren. Regt. König Friedrid Wilhelm 11. (1. Schleſ.)
Nr. 10,
Muhle, Sende vom Inf. Regt. Keith (1. Oberjchlef.)
Nr. 22,
Fritſch, v. Waldenburg, Menden vom nf. Regt.
von Winterfeldt (2. Oberjchlef.) Nr. 23,
Nojenberg vom Füſ. Regt. General Feldimarichall
Graf Moltke (Schlei.) Nr. 38,
Hoernlein, Meier vom 4. Niederichlej. Inf. Regt.
Nr. 51,
Horn, Krüger vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 63,
Frhr. dv. Senden: Bibran, dv. Mafjom don Drag.
Negt. König Friedrich III. (2. Schleſ.) Nr. 8,
v. Scheele vom Huf. Negt. von Schill (1. Schlei.)
Mr. 4,
v, Boſſe vom Feldart. Regt. von Bender (Schlei.)
Nr. 6,
Kirchheim, Kahle vom Inſ. Negt. Prinz Friedrich
der Niederlande (2. Weftfäl.) Nr. 15,
Meyer vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Weit:
fäl.) Wr. 16,
v. Boeppinghaujen vom 5. Weftfäl. Inf. Regt.
Nr. 53,
v. Müller, Frhr. v. Maſſenbach vom Weſtſäl.
Ulan. Regt. Nr. 5,
Krohn vom nf. Regt. von Goeben (2. Rhein.)
Nr. 28,
Scheringer vom Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton von
Hohenzollern (Hobenzollern.) Nr. 40,
Fiſcher vom 5. Nhein. Inf, Regt. Nr. 65,
Schorkopf, Lindemann vom 6. Rhein. Inf. Negt.
Nr. 68,
1839
1897 — Militär: Modenblatt — Ik. #7
1840
Keuche, Vielhaber vom 8. Rhein. Inf. Regt. | dv. Pawel-Ranimingen vom 1. Bnd. Leib-Gren.
Nr. 70,
Wilgelmy vom Kür. Negt. Graf Geßler (Rhein.)
Nr. 8,
Grillo, Janſſen, Dreifing vom Weftfäl. Drag.
Regt. Nr. 7,
Keller, Bedhaus, Wider, Klapp vom 2. Rhein.
Beldart. Regt Nr. 23,
König vom Schleswig. Feldart. Negt. Nr. 9,
v. Hartwig, Stab dv. Golkheim vom Holftein.
Feldart. Regt. Nr. 24,
Dienitbad vom Schleswig-Holſtein. Train:Bat. Nr. 9,
v. Sauden, Küper, von Seht, Frhr. dv. Wangen:
heim, dv. der Deden vom Füſ. Negt. General-
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.
Nr. 73,
dv. Mertens vom 1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74,
v. Meyer vom 2. Haunov. Inf. Regt. Nr. 77,
Foerfter vom Inf. Negt. Herzog Friedrich Wilhelm
von Braunſchweig (Oftfrief.) Nr. 78,
v. Alemann, v. Winterfelbt vom Dfdenburg. Inf.
Regt. Nr. 91,
Edler v. Graeve vom Braunschweig. Inf. Regt. Nr. 92,
Briegleb vom 2. Hannod. Drag. Regt. Nr. 16,
v. Findh, dv. Löbbede vom Braunſchweig. Hu.
Regt. Nr. 17,
v. Oheimb vom Königs-Ulan. Negt. (1. Hannov.) Nr. 13,
v. Böttiher vom Feldart. Negt. von Scharnhorſt
(1. Hannod.) Nr. 10,
Bo vom Hannov. Train-Bat. Nr. 10,
Eid, Pfannſtiel vom 2. Thüring. nf. Regt. Nr. 32,
v. Roqued, Bullrich vom 1. Heſſ. Inf. Regt. Nr. 81,
Pieper vom Inf. Regt. von Wittich (3. Heſſ.) Nr. 83,
Bretthauer, Thiele vom 1. Nafjau. nf. Regt.
Nr. 87,
Schmidt vom 2. Nafjau. Inf. Regt. Nr. 88,
v. Bfannenberg, vd. Behr, v. Glajenapp, Dthe—
graden vom 5. Thüring. Inf. Negt. Nr. 94 (Groß:
herzog von Sadjen),
Nonne vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95,
Mehlburger vom 3. Großherzogl. Heil. Inf. Negt.
(Leib-Regt.) Nr. 117,
Strauß, v. Wingingerode, van Wyck vom Drag.
Negt. Freiherr von Manteuffel (Rhein) Nr. 5,
sche. dv. Gienanth, Frhr. v. Dörnberg vom
1. Großherzogl. Heil. Drag. Regt. (Garde-Drag.
Negt.) Nr. 23,
v. Geldern, Günther, Spruner dv. Merk,
v. Kruska vom 2. Großherzogl. Heil. Drag. Negt.
(Leib:-Drag. Negt.) Nr. 24,
Miehner, Braumüller, Braufe, v. Frankenberg
u. Proſchlitz vom Heſſ. Feldart Regt. Nr. 11,
Frhr.v. Wangenheim, Frhr. Hiller v. Öaertringen
vom Großberzogl. Heſſ. Feldart. Regt. Nr. 25
(Großherzogl. Art. Korps),
Hillmann vom Naffau. Feldart. Regt Nr. 27,
v. Lützow, Ritter und Edler v. Lehenner,
Ruſchenbuſch, Glünder vom Inf. Regt. von Lützow
(1. Rhein.) Nr. 25; p. Glünder vorläufig ohne
Patent,
Negt. Nr. 109,
Schr. v. der Horit, Hachfeld vom 2. Bad. Gren.
Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110,
Berger, d. Baer vom 2. Bad. Ören. Negt. Kaiſer
Wilhelm J. Nr. 110,
Kurz, Bierling, Zipfe vom Juf. Regt. Markgraf
Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111,
Bogt vom 4. Bad. Inf. Regt, Prinz Wilhelm Nr. 112,
Schr. v. Schönau: Wehr vom 5. Bad. Inf. Negt.
Nr. 113,
Schmitt, Lehmann vom 7. Bad. Inf. Regt. Nr. 142,
v. Bohlen u. Halbach von 1. Bad. Leib: Drag. Regt.
Nr. 20,
Frhr. dv. Neigenftein, v. Froben, dv. Bertrab vom
1. Bad. Feldart. Negt. Nr. 14,
Neimanı vom 2. Bad. Feldart. Negt. Nr. 30,
Baumeifter vom Bad. Train-Bat. Nr. 14,
Meyer, Buhruder vom nf. Regt. Marlgraj Karl
(7. Brandenburg.) Nr. 60,
Moihner vom Anf. Regt. Nr. 97,
Schr. dv. der Diten gen. Saden vom nf. Negt.
Nr. 99,
Matihok vom Inf. Regt. Nr. 132,
Köring vom Inf. Regt. Nr. 136,
Lange vom Auf. Negt. Nr. 137,
Deiß, Fled vom nf. Negt. Nr. 138,
Oelrichs vom 3. Schlef. Drag. Regt. Nr. 15,
Prigge, d. Weitrem zum Öutader dom 2. Rhein.
Huf. Regt. Nr. 9,
Geiſſel vom 2, Brandenburg. Ulan. Regt. Nr. 11,
Preyer vom Feldart. Regt. Nr. 15,
Shümann, Schmidt (Richard), Selhaujen vom
Feldart. Negt. Nr. 31,
Nowe vom Auf. Regt. Graf Barfuh (4. Weftfäl.)
Nr. 17,
Heyland vom Inf. Regt. Nr. 131,
Krahmer » Möllenberg, Pendel vom nf. Regt.
Nr. 135,
Frhr. v. Wingingerode vom Königs = Inf. Meat.
Nr. 145,
v. Finckh vom Schleswig-Holftein. Drag. Negt. Nr. 13,
Kriebel vom Gren. Regt. König Friedrich I. (4. Dit:
preuß.) Nr. 5,
v. Zamory, Eggert, Haenſch, Wild, Ehlert vom
Inf. Regt. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14,
Spiegel, Bade vom nf. Regt. von Borde (4. Bommt.)
Nr. 21,
v. Wuſſow, Hochheim vom nf. Regt. Graf Dönhoff
(7. Dftpreuß.) Nr. 44,
v. der Marmwig, Roſteucher-Frietſche vom nf.
Regt. von der Marwih (8. Bomm.; Nr. 61,
Graf v Bylandt, v. Belet:Narbonne vom 1. Leib:
Huf. Regt. Nr. 1,
dv. Badımayr, Krüger vom Huſ. Regt. Fürft Blücher
von Wahljtatt (Bomm.) Nr. 5,
Schmeidler vom Feldart. Negt. Nr. 36,
dv. Arnim vom Gard»-Schügen-Bnt,,
1841
dcht. Grote vom Brandenburg. Jäger Bat. Ar. 3,
biejer unter Verſezung in das Auf. Regt. Graf
Zauengien von Wittenberg (3. Brandenburg.)
Nr. 20,
öchr. v. Rechenberg, d. Stegmann u. Stein vom
Brandenburg. Jäger-Bat. Nr. 3,
Eckhardt vom Magdeburg. Jäger-Bat. Nr. 4,
dv. der Diten, Frhr. dv. Blomberg vom Zäger-Bat.
von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5,
Mäldner v. Mülnheim, Frhr. v. Rolshauſen vom
Weſtfäl. Jäger-Bat. Nr, 7,
Nelle vom Rhein. Jäger-Bat. Nr. 8,
Cremer von bemielben Bat., diefer unter Verſetzung
in das Hannov. Jäger:Bat. Nr. 10,
Maſius, dv. Cancrin vom Großherzogl. Medlenburg.
Jäger⸗Bat. Nr. 14,
Reißig, Schwier, Mühe, Hoffmann vom Fußart.
Regt. General⸗Feldzeugmeiſter (Brandenburg.) Nr. 3,
Seineweber, Küjtermann vom Fußart. Regt. Ende
(Magdeburg) Nr. 4,
Zorn, Scheller, Jaehner vom Niederſchleſ. Fußart.
Regt. Nr. 5,
Ritter und Edler v. Monſchaw, vd. Rothenburg
vom Wejtfäl. Fußart. Negt. Nr. 7,
Graßmann, Heiling dom Rhein. Fußart. Negt.
Nr. 8,
v. Noel, Heufrodt vom Schleswig-Holſtein. Fußart.
Regt. Nr. 9,
Ehwade, Wißmann, Ahlers vom Fußart. Regt.
Nr. 10,
Hoffmann vom Fußart. Negt. Nr. 11,
Scherrer vom Bad. Fußart. Negt. Nr. 14,
Knopf vom Fußart. Regt. Nr. 15,
Leonhardt vom Garde-Pion. Bat.,
ale vom Pion. Bat. Fürft Radziwill (Dfipreuß.)
tl,
— Datſchewsky vom Pomm. Pion. Bat.
r. 2,
zur Nedben, Lindemann (Emft) vom Pion. Bat.
von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3,
Duandt von bemfelben Bat., diefer unter Verſetzung
in das Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4,
Rentner dom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.)
Rr. 8, unter Verſehung in dad Pion. Bat. Nr. 15,
Reihau dom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.)
Nr. 3, unter Verjeßung in das Pion. Bat. Nr. 20,
Kichert vom Niederfchlei. Pion. Bat. Nr. 5,
Örüger, Herold, Friedrich vom Schleſ. Pion.
Bat. Nr. 6,
Mende, Dronte vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
Pöhlig,Baumbad, Relljtab, Henke vom Schleswig-
Holftein. Pion. Bat. Nr. 9,
Pies vom Bad. Pion. Bat. Nr. 14,
Hopf vom Pion. Bat. Nr. 16,
Müller, Meyer vom Pion. Bat. Nr. 17,
Baibler von demfelben Bat., diefer unter Verjegung
in das Bad. Pion. Bat. Nr. 14,
Zimmermann vom Pion. Bat. Nr. 17, unter Ber:
jepung in das Weſtfäl. Pion. Bat. Nr. 7,
Hautmann dom Pion. Bat. Nr. 18, unter Ver—
1897 — Rilitär-Bodenblatt — Nr. 67
1842
fegung in das Pion. Bat. Fürft Nadzimill (Dit
preuß.) Wr. 1,
Pleger, Shind, Patzig vom Pion. Bat. Nr. 18,
Euling vom Pion. Bat. Ar. 20,
Paſſauer, Köhler, Segger vom Eilenbahn-Regt.
Nr. 1,
Müller vom Eijenbahn-Negt. Nr. 2,
Heinrich vom EifenbahnsRegt, Nr. 8;
b. zu Port. Fähnrichen:
bie Unteroffiziere:
v. Boddien vom Garde-Füſ. Meat,
v. Scierftaedt vom 2, Garde-Drag. Regt. Kaiſerin
Alerandra von Rußland,
Marſchall v. Bieberftein vom 2. Garbeseldart.
Negt.,
Kühn, Fiedeler vom Gren. Regt. König Friedrich II.
(3. Dftpreuß.) Nr. 4,
Schwatlo vom nf. Negt. Prinz Morig von Anhalt
Defiau (5. Pomm.) Nr. 42,
Buchholtz vom Füſ. Regt. Prinz Heinrich von Preußen
(Brandenburg.) Nr. 35,
Perkowski vom Niederſchleſ. Train-Bat, Nr, 5,
Fiſcher vom nf. Regt. Keith (1. Oberſchleſ.) Nr. 22,
Mühlhan vom 8. Rhein. Inf. Megt. Nr. 70,
Bolongaro-Erevenna vom Weſtfäl. Drag. Negt.
Ne. 7,
v. Schmiedfed vom 2. Hanfeat. Inf. Regt. Nr. 76,
v. Koblinski vom Didenburg. Inf. Regt. Nr. 91,
Schr. dv. Normann- Herman vom Didenburg. Drag.
Negt. Nr. 19,
v. Tümpling vom Großherzogl. Heff. Feldart. Negt.
Nr. 25 (Großherzogf. Art. Korps),
Frhr. dv. Saint Andre vom 1. Bad. Leib-Drag.
Negt. Nr. 20,
Traug vom 2. Bad. Feldart. Regt. Nr. 30,
Blume vom 2. Hannov. lan. Regt. Nr. 14,
Gutknecht, Oberjäger vom Pomm. Jäger-Bat. Nr. 2,
Brandt, Major 3. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirtd Weißenfels,
Proske, Major 5. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirks Samter, — der Charakter als Oberitit.,
Vanjelow, DOberfilt. z. D. und Kommandeur bes
Landw. Bezirks Rybnik, der Charakter ald Oberſt, —
verlichen.
v. Buchwaldt, Sek. Lt. vom Huf. Regt. Kaifer Franz
Joſeph von Defterreich, König von Ungarn (Schleswig-
Holftein.) Nr. 16,
vb. Prott, Hauptm. und Battr. Chef vom Feldart.
Negt. von Scharnhorft (1. Hannov.) Nr. 10, —
à la suite der betreff. Regtr. geitellt.
v. Bismard, Pr. Lt. à la suite des Braunſchweig.
Inf. Regts. Nr. 92, in Genehmigung jeined Ab—
ſchiedsgeſuches mit Penfion zur Disp. geitellt und
zum Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk Jülich,
Friedrichs, Überfilt. 3. D., zuleßt vom 2. Bad.
Gren, Regt. Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110, zum Kom—
mandeur des Landw. Bezirls Mülhauſen i. E.,
— ernannt.
2
1843
Kühner, Sek. Lt. vom Schleswig - Holftein. Drag.
Negt. Nr. 13, à la suite des Regts. geitellt.
Kummer, Major 3. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirls Dfterode, der Eharalter als Oberſilt. ver
liehen.
Kinder de Camarecq, Sel. Lt. vom Garde-Fußart.
Negt., A la suite des Regts. geitellt.
v. Rabenau, Pr. Lt. vom Bad. Pion. Bat. Nr. 14,
ä la suite des Bat. geftellt.
v. Weiler, Sek. Lt. vom 2. Weſtfäl. Huf. Regt.
Nr. 11, von dem Kommando als Inſp. Offizier bei
der Kriegsſchule in Meß entbunden.
Schr. dv. der Ned, Br. Lt. und Feldjäger vom
Neitenden Feldjägerlorps, zum Oberjäger ernannt.
Graf dv. Winkingerode, Sel. Lt. von der Reſ. des
Garde-Fäger-Bats., ald Sek. Lt. und Feldjäger in
dad Neitende Feldjägerlorps verjeht.
B. Wbjdiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Bergen, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
den 20. Juli 1897.
Ahlemann, Gen. Major und Kommandeur der
11. Inf. Brig, in Genehmigung jeined Abjchieds-
gejuches, mit Penfion,
dv. Prittwig u. Gaffron, Gen. Major und Some
mandeur der 14. Inf. Brig., in Genehmigung jeines
Abſchiedsgeſuches mit Penfion und dem Charalter als
Gen. Lt,
v. Hobe, Gen. Major und Kommandeur der 10. Kap.
Brig., in Genehmigung jeines Abſchiedsgeſuches, mit
Penſion,
v. Derſchau, Gen. Major und Kommandeur der
25. Inf. Brig, in Genehmigung ſeines Abſchieds—
gejuches mit Penfion,
Baron dv. VBietinghoff gen. Scheel, Gen. Major und
Kommandeur der 37. Inf. Brig., in Genehmigung
feines Abſchiedsgeſuches mit Penfion,
Schmidt, Gen. Major und Kommandeur ber
15. Feldart. Brig, in Genehmigung feines Ab—
ſchiedsgeſuches mit Penfion und dem Charakter als
Sen. 2t.,
Schr. dv. Bernewitz, Gen. Major und Kommandeur
der 31. av. Brig, in Genehmigung feines Ab—
ſchiedsgeſuches mit Penfion,
Graf dv. Geldern-Egmond zu Urcen, Gen. Major
und Kommandeur der 34. Kav. Brig, in Geneh—
migung ſeines Abſchiedsgeſuches mit Penfion und
dem Charakter ald Gen. Lt, — zur Disp. ges
ſtellt.
Schaum, Sel. Lt. vom Fußart. Regt. Nr. 10,
v. Jachmann, Sek. Lt. vom Leib-Garde-Huſ. Regt.,
— ausgeſchieden und zu den Reſ. Offizieren der
betreff. Regtr.,
Graf v. Haslingen gen. v. Schickfus, Pr. Lt. Alasuite
des 2. Gardelllan. Negts., ald halbinvalide mit
Penfion ausgefchieden und zu den Dffizieren ber
. Garde:Landw. av. 2. Aufgebot, — übergetreten.,
Schr. Quadt-Wykradt-Hüchtenbruck, Hauptm. und
1897 — NilitärsMWodenblatt — Rr. 67
1844
Komp. Chef vom 2. Garde-Regt. zu Fuß, mit Benfion
und der Regt3. Uniform,
dv. Dergen, Oberftlt. und Kommandeur des Kür. Regts.
Graf Wrangel (Dftpreuß.) Nr. 3, mit Penfion, dem
Charakter ald Oberſt und der Regts. Uniform,
dv. Ujedom, Rittm. und Esfadr. Chef dom Drag.
Negt. König Albert von Sachſen (Ditpreuß.) Nr. 10,
mit Penfion nebit Ausfiht auf Anftellung im Eivil-
dienft und der Regts. Uniform, — der Abjchieb
bewilligt.
Lazar, Pr. Lt. z. D., von der Stellung ald Bezirks:
offizier bei dem Landw. Bezirk Lötzen entbunden.
Goldihmidt, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Prinz Morip
von Anhalt:Deffau (5. Bomm.) Nr. 42, mit Benfion,
Wehr, Set. Lt. & la suite ded 2. Pomm. Feldart.
Negts. Nr. 17, — der Abſchied bemilligt.
Gaitzſch, Sek. Lt. vom Feldart. Regt. General-Feld-
zeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18, ausgejchieden
und zu den Nef. Offizieren des Negts.,
v. Zitzewitz, Pr. Li. vom Inf. Regt. Graf Tauenpien
von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, als halb»
invalide mit Penfion nebſt Ausficht auf Anftellung
im Civildienft ausgejhieden und zu den Offizieren
der Landw. Inf. 1. Aufgebotd, — übergetreten.
Maerder, Hauptm. und Plakmajor in Cüjtrin, mit
Penſion der Abſchied bewilligt.
v. der Mülbe, Sek. Lt. vom Anhalt. Inf. Regt.
Nr. 93, ausgefchieden und zu den Offizieren ber
Landw. Inf. 1. Aufgebots übergetreten.
Toelle, Hauptm. und Komp. Chef vom 3. Thüring.
Inf. Negt. Nr. 71, mit Penfion und der Regts.
Uniform der Abſchied bewilligt.
Gerlad, Sek. Lt. vom nf. Negt. Nr. 155,
v. Schweinig, Sef. Lt. vom Drag. Regt. von Bredow
(1. Schleſ.) Nr. 4,
Kutter, Pr. Lt. vom Poſen. Feldart. Negt. Nr. 20,
— ausgejhieden und zu den Rei. Offizieren der
betreff. Regtr. übergetreten.
Gynz dv. Rekowski, Major und Bats. Kommandeur
vom Gren. Regt. Graf Kleift von Nollendorf (1. Weit:
preuß.) Nr. 6, mit Penſion, dem Charakter ala
Oberſtlt. und der Uniform des Kaiſer Alerander
Garde-Ören. Regts. Nr. 1,
Kungen, Hauptm. und Komp. Chef vom 3. Nieder:
fchlei. Inf. Regt. Nr. 50, mit Penſion, — der
Abſchied bewilligt.
Braune, Hauptm. und Battr. Chef vom Feldart. Regt.
von Peucker (Schleſ.) Nr. 6, mit Benfion ausgeſchieden.
v. Ziegler u. Klipphauſen, Oberfilt. und Kom—
mandeur des Kür, Negts. von Driefen (Weſtfäl.)
Nr. 4, mit Penfion und der Regts. Uniform der
Abſchied bewilligt.
Thonde, Oberit und Kommandeur des 1. Weitfäl.
Feldart. Negts. Nr. 7, in Genehmigung feines Ab—
ſchiedsgeſuches mit Penfion und dem Charalter als
Gen. Major zur Disp. geſtellt.
Schöppenthau, Set. Lt. ä la suite des Ulan. Regt3,
Großherzog Friedrih von Baden (Nhein.) Nr. 7,
ausgeihieden und zu den Ne. Offizieren des Regts.
übergetreten.
1845
dv. Dedend, Rittm. und Eskadr. Chef von bemielben |
Negt., unter Ertheilung der Ausficht auf Anftellung
in der Gendarmerie, mit Penfion und ber Regts.
Uniform,
Lehrhoff, Major z. D., unter Entbindung von der
Stellung als Vorjtand des Urt. Depots in Rends—
burg, Verleihung des Charakters als Oberſilt. und
Ertheilung der Ausficht auf Anftellung im Eivildienit,
mit jeiner Penfion und der Uniform des Nieder:
rhein. Füſ. Regts. Nr. 39, — der Abſchied be—
willigt.
sche, v. Eberitein, Oberſt und Kommandeur bes
5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Großherzog von
Sachſen), in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches
mit Penfion und dem Charakter al Gen. Major
zur Disp. gejtellt,
Rothermel, pen). Wachtm., bisher vom 2. Großherzog.
Heſſ. Drag. Negt. (Leib-Drag. Negt.) Nr. 24, ber
Charakter ald Sek. 2t. verliehen.
dv. Lewinski, Sek. Lt. & la suite des 1. Bad. Leib»
Ohren. Regts. Nr. 109, ausgeſchieden und zu ben
Rei. Dffizieren des Regts. übergetreten.
Ziemer, Oberſt 3. D., unter Entbindung bon ber
Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks
Mülhaufen i. E., Ertheilung der Ausfiht auf An-
ftellung im Givildienft und der Erlaubniß zum
Tragen feiner bisherigen Untform, mit feiner Benfion
der Abſchied bewilligt.
Behmer, Sek. Lt. vom ni. Regt. Nr. 136, audges
ihieden und zu den Nej. Offizieren des Regts,
dv. Shorlemmer, Pr. Lt. von demjelben Regt., ala
halbinvalide mit Penfion ausgejchieden und zu ben
1897 — MilitärsModKenblatt — Re. 67
1846
Dffizieren der Landw. Inf. 2. Aufgebots, — über-
getreten.
Wagener, charakteriſ. Port. Fähnr. vom Inf. Negt.
Nr. 141, zur Ref. entlaffen.
Schr. dv. Tauchnitz, Sek. Lt. vom Inf. Regt.
der Marwig (8. Bomm.) Nr. 61,
Stamm, Haupt. z. D., zulegt Komp. Chef im Inf.
Negt. Nr. 175, unter Ertheilung der Ausſicht auf
Anftellung im Civildienft und der Erlaubniß zum
Tragen der Uniform bed Inf. Regts. Graf Schwerin
(3. Bomm.) Nr. 14, mit feiner Penfion, — ber
Abſchied bewilligt.
v. VBacano, Set. Lt. à la suite des Hannov. Yügers
Bats. Nr, 10, ausgejchieden und zu den Reſ. Offie
zieren des Bats. übergetreten.
Forfel, Sek. Lt. vom Fußart. Bat. Nr. 13,
Schaafhauſen, Feuerwerlslt. vom Art. Depot in
Nendsburg, mit Penjion nebit Ausficht auf Ans
ftellung im Civildienft, — der Abſchied bewilligt.
Waechter, Pr. Lt. und Überjäger vom Neitenden
Feldjägerforps, ausgeichieden und zu den Offizieren
ber Garde-Landw. Schützen 1. Aufgebots,
v. Fries, Kettner, Pr. Lid. und Feldjäger vom
Neitenden Freldjägerlorps, ausgeſchieden und zu ben
Offizieren der Landwehr-Fäger 1. Aufgebots, —
übergetreten.
In ber Gendarmerie
Bergen, an * S. M. 9. „Hohenzollern“,
gen, den 20. Zuii 2 723 benz
Gotſch, Stellmacher, pen. nei bisher von
ber 3. Gend. Brig, der Charakter al3 Set. Lt.
verliehen.
bon
Journaliſtiſcher Theil,
Der Werth einer Garnifon in Franfreid.
Der Orden auf des Stäbtchend Bruft, bie Gar-
rilon, ift feine Luft, behauptet U. v. Winterfeld vom
Vürger der Kleinſtadt und in finnigen Verſen befingt
er den Schmerz der verichiedenen Klaſſen der Be
völterung beim Auszuge der Truppen zum Manöver.
Eine in der im Franzöſiſchen Norddepartement belegenen
Stadt Avesnes jur Helpe, welde eine Beſatzung von
zwei Bataillonen Infanterie hat, erjcheinende Zeitung
bat dieſen Schmerz, foweit er zu den Ponderabilien
gehört, in Zahlen ausgebrüdt, indem fie den Gewinn
berechnet, welchen die Stabt von ber Garnifon zieht,
und die Einbuße nachweiſt, welche jene erleidet, wenn
dieſe fie verläßt. Die Ziffern beruhen natürlid auf
wilfürlihen Schägungen, find aber fiher nicht zu hoch
gegriffen.
Ter Rechnung iſt das Borhandenfein einer Gar:
nifon von einem Infanteriebataillon mit einer Kopf:
färte von 500 Mann zu Grunde gelegt, und es ilt
angenommen, dab ber Staat für einen jeden ber
Lepteren täglich einen Franc ausgiebt, daß ferner ein
jeder darunter monatlid) noch 5 Fred. aus jeiner eigenen
Tafche verbraucht und daß die zu dem Bataillon ges
börigen 15 Dffiziere je 3000 Fred. jährlih ausgeben.
Daraus ergiebt fich eine Gefammtjumme von in Um—
lauf gebrachten 257 500 Fred. im Jahre Zu jenen
500 Mann tritt aber auf eine Zeit von 28 Tagen
noch eine Anzahl von Reſerviſten, deren Unterhalt
tägli) 1000 Fres, im Ganzen aljo 28 000 Free.
bedingen joll, und um ben auf dieje Weile heraus:
gerechneten Betrag von 285 000 Fred. abzurunden,
wird angenommen, daß Verwandte und Freunde, welche
lommen, um ihre Angehörigen im bunten Nod zu bes
ſuchen, 15000 Fres. im Drte laſſen. An biefer
Summe jollen nun die Wirthe, Handel- und Gewerbe:
treibenden ıc. 10 pCt. verdienen, jo daß ber Orden
auf des Städtchens Bruſt alljährlih 30 000 Free.
einbringt. Wenn daneben eine Verzehrsſteuer erhoben
wird, jo hat die Stadt auch noch ihren unmittelbaren
Gewinn don der Garnifon.
Der Werth ber Lepteren ift ſowohl den Gemeinde
bertretungen wie Der Seereöverwaltung Mar, Das
Bemühen der Erſteren, eine Garnifon zu erhalten oder
die vorhandene vermehrt zu jehen, ift aus Anlaß der
bevorftehenden Errichtung vierter Bataillone beſonders
Hart zu Tage getreten; es bat veranlaßt, daß durch
ein vom Siriegäminifter an die betreffenden Kom—
1847
manbobehörden gerichtete8 Schreiben die Forderungen |
zu allgemeiner Kenntniß zu bringen, von beren Er- |
füllung bie Heereöverwaltung ein Cingehen auf ve
geäußerten Wünſche abhängig macht. Es find Die
nachſtehenden: Ein Bauplag in der Größe von 2,60 ha |
zur Herjtellung der erforderlichen Kaferne für je ein
Bataillon Infanterie; Baugelder für den nämlichen
Zweck im Betrage von 1000 Fred. für einen jeden
unterzubringenden Mann; das erforderlihe Ausmaß
on Wafjer mit je 18 cbm täglich für den Kopf umd |
dazu das zur Spülung der Aborte nöthige; ein Exer—
zirplag don 18 ha und ein Schiehplag von 10 ha |
Ausdehnung; Aufnahme der Kranken in die jtädtifchen |
Sazarethe unter den allgemein vorgeidhriebenen Be |
dingungen,
Außerdem wird verlangt, dab Wohnungen für
Offiziere in genügender Menge und Beichaffenheit zu
Gebote jtehen.
Ein Vergleih mit dem Grgebniffe der Rechnung,
welche die Zeitung von Avesnes fur Helpe unter
nommen und ben forderungen, welde der Kriegs—
minijter jtellt, läßt die Lebteren al3 unbillig und über-
trieben hoch ericheinen, da die Wortheile, welche die
Gemeinde von der Gamifon zieht, in feinem Ver—
hältniß zu den ihre auferlegten Opfern fteht, bie
bürgerlicyen Behörden aber denten anders; denn jene
Forderungen werden nicht nur erhoben und, wenn jie |
zugeftanden find, unnachſichtig eingetrieben, jondern es
finden fich ftet3 weit mehr Bewerber, als berüdjichtigt
werben fünnen,
Zu ganz anderen und viel mehr zutreffenden Er-
gebnifjen ift die Finanzabteilung des Stadtrathed von
1897 — Militärs Wochenblatt — Nr. 67
1848
Eompiegne gelangt. Sie ſchlägt vor, im nterefie von
Handel und Wandel, zum Nußen für die Einnahmen
der Stadt und ihrer Bürger eine Kajerne für ein Ba-
taillon zu bauen, und berechnet die Höhe der Summe,
welde 950 Mann, 35 Difiziere und etwa 250 He
jerbiften in Umlauf bringen würden, auf 600 000 Fres,
alſo auf dad Doppelte der in dem benach—
barten Avesnes veranſchlagten. Bei jeiner Schäßung
geht er nicht jo in das Einzelne, wie es die dortige
Beitung thut, jondern beichränft ſich mehr auf all
gemeine Hinweiſe; die Gebührniffe der Unteroffiziere
und Mannſchaften ftellt er mit 280 000 Fres. an, die
dem Dftroi zufließenden Einnahmen mit 10 000 rc.
in Rechnung. Auch die Koften, welche der Bau be
dingen müßte, würden Bewohnern der Stadt zu gute
fommen. Die Finanzabtheilung jchlägt daher vor, dem
Sirtegäminifterium 1300 000 Fred, Baugelder, den
auf 50000 Fred. geihäßten Grund und Boden, auf
welchem die Kaſerne errichtet werden joll, in einer
Ausdehnung von 7,50 ha und außerdem ſich zur Er—
füllung der in Betreff des Waſſers und der Kranlen
geitellten Bedingungen bereit zu erflären. Bon einem
Mebungs: und Schießplatze iſt in der Mittbeilung des
Progres militaire Nr. 1734 über die Verhandlung
nicht die Nede; vermuthlich it derſelbe bereit vor
handen, Eine vom Siriegäminifterium an bie Stadt
Veſoul für die Heberweijung eines Bataillond gejtellte
Forderung der Erbauung einer fajerne für 500 Mann
nebjt Hergabe der nöthigen Uebungspläpe und Er:
füllung der anderweit geitellten Bedingungen würde
nad) der nämliden Quelle der Stadt einen Kojten-
aufivand von 700 000 bis 800 000 Fred. verurjachen.
—— 2 IFNL
Gebrudt in der Königlichen Hofbubruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin 8 Wı12, Rocfirafe 68-71.
Militär-Wochenblatt.
Berantwortlier Medatteus:
».@forft, Beneralmalor 3. O.
Eriebenau 5. Berlin, @ohlerftr.
— — ——
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Troedittone Berlin SwWı2, Kochſtrabe 68.
Berlag der Rönigl. Holbuchhhanblung
von @. S. Mittler Sohn,
Berlin swı2, Rodftr. 68— Tl.
Diefe eitfchrift erfheint jeden Miltwoch und Sonnabend und wird für Berlin Di 8 und Freitags Nadmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Yußerbem werben derſelben beigefügt 1. monatlich ein⸗ bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Milttärs-Literaturs
“; 2. jährlich mehrmals größere Aufjäge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden iſt.
äbrlidyer Pränumerationöpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs:Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie Beitungsipebitionen — an.
N 68.
Berlin, Sonnabend den 31. Iuli.
1897.
Inhalt:
(Bayern
BerjonalsBeränderungen (Preußen, Württemberg). — Drbens:Berleifungen (Preußen, Württemberg). — Tobtenlifte
).
Jourualiſtiſcher Theil.
Zur Flottenvermehrung. — Bilder aus der Türkifden Armee. (V.) — Ueber die Aufftelung der Artillerie in zwei
Fruerlinien.
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Stadtwappen von St. Quentin. Dienftanweifung für Truppenübungen. Schieß⸗—
plas Chaftang. VBelörderung ber Offiziere des Beurlaubtenftandes, Gifenbahnen und Mobilmahung. Erziehungähäufer der
Esrenlegion. — Defterreih: Ungarn: Segelleinwand. Neuftäbter von 1887. Deutichmeifterftiftung. — Inhalt der Nummer 22
des Armee Berorbnungsblattes.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4. Ermennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Am Beurlaubtenjtande.
Bergen, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
den 20. Juli 1897.
Befördert find:
che. v. der Ned, Pr. Lt. von der Reſ. des
3. Garde-Regts. zu Fuß (Neuwied), zum Haupt,
Gravenhorft, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirk Pots-
dam, zum Sel. Lt. der Ref. des Garde-Füſ. Negts.,
DVaehnhardt, Sek. Lt. von der Mei. des Saijer
Franz Garde= Gren. Regts. Nr. 2 (Kiel), zum
Br. Li.,
Kettner, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Straßburg,
zum Sek. 2t. der Re. des 1. Garde-Feldart.
Regts.
Georgejohn, Cordes, Vizefeldw. vom Landw. Bes
zul Wehlau, zu Sek. Ltis. der Reſ. des Gren.
Regts. König Friedrich III. (1. Dftpreuß.) Nr. 1,
Berlah, Sek. Lt. von der Mei. des Magdeburg.
Füf. Regts. Nr. 36 (Allenftein),
Settegaft, Sek. Pt. von der Mei. des nf. Regts.
Nr. 128 (Allenjtein), — zu Pr. LS,
Geiger, Vizewachtm. vom Landiv. Bezirk Löhen, zum
Sel. Lt. der Reſ. des Drag. Regts. von Wedel
(Bomm.) Nr. 11,
Ziegler, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Stettin, zum
Sel. &t. der Reſ. des Gren. Negts. König Friedrich
Wilhelm IV. (1. Bomm.) Nr. 2,
[3. Quartal 1897.]
| Hecht, Vizewachtm. dom Landw. Bezirk Straljund,
zum Sek, Lt. der Ne. des 2. Pomm. Feldart. Negts.
Nr. 17,
Wolff (Dito), Sek. Lt. von der Reſ. des 4. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 72 (Bromberg),
Muſold, Sel. Lt. von der Ref. des Inf. Negts.
Nr. 135 (Bromberg),
Semrau, Sek. Lt. von ber uf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Deutſch-Krone, — zu Pr. Lis.,
Örieben, Spillmann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk
Gneſen, zu Set. Lis. der Reſ. des Inf. Regts.
Nr. 129,
Helmede, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Negts.
Fürſt Leopold von Anhalt-Deffau (1. Magdeburg.)
Nr. 26 (Cottbus),
Lüdeling, Sek. Lt. von der Ref. des Dldenburg.
Inf. Regts. Nr. 91 (Potsdam), — zu Pr. Lts.,
Bulda, Pr. Lt. von der Ref. des Inf. Negts. Fürſt
Leopold von Anhalt: Deffau (1. Magdeburg.) Nr. 26
(1 Berlin), zum Hauptm. ;
die Set. 2t3.:
Arndt von der Reſ. des Gren. Negtd. Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12 (I Berlin),
Boetticher von der Ref. des Magdeburg. Fü. Regts.
Nr. 36 (I Berlin),
Böger von der Reſ. des Oldenburg. Inf. Regts.
Nr. 91 (I Berlin),
Bertram don ber Rei. des Königs-Inf. Regts. Nr. 145
(I Berlin), — zu Pr. Lis.;
N
BB ——_ —
bie Vizefeldwebel:
Grubeck vom Landw. Bezirl I Berlin, zum Sel. Lt.
der Reſ. des Gren. Regts. König Friedrich J.
(4. Oſtpreuß.) Nr. 5,
Friedendorff von demſelben Landw. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Reſ. des Magdeburg. Füſ. Regts. Nr. 36,
Baedmann von demjelben Landiv. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Ref. des 5. Nhein. Inf. Regts. Nr. 65,
Fritzſche von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Landw. Inf. 1. Aufgebot,
Schwartzkopff, Pr. Lt. von der Rei. des Inf. Regts.
Fürſt Leopold von Anhalt:Dejjau (1. Magdeburg.)
Nr. 26 (11 Berlin), zum Hauptm.;
die Set. Lts.
Petraſch von der Reſ. des Gren. Negtd. Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12 (Il Berlin),
Lüerßen von der Reſ. des Inf. Regts. Graf Barfuß
(4. Wetfäl.) Nr. 17 (II Berlin),
Mahn von der Ne. des Inf. Negts. Graf Tauenpien
von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20 (11 Berlin),
Raumann von der Neil. des Füſ. Regts. Graf Roon
(Oſtpreuß.) Nr. 33 (II Berlin),
Mölhujen von ber Rei. des Pomm. Füſ. Regts.
Nr. 34 (II Berlin),
Pahl von der Ref. des Inf. Regts. Graf Kirchbach
(1. Niederichlef.) Nr. 46 (LI Berlin),
Lompe don der Re. des 7. Rhein. Inf. Regts.
Nr. 69 (II Berlin),
Manide, Meyer (Alexander) von der Inf. 1. Auf
gebot3 des Landw. Bezirks I] Berlin, — zu Pr. Lts.,
Ashelm, Zeugfeldw. vom Landw. Bezirk IV Berlin,
zum Set. Lt. der Landw. Feldart. 1. Aufgebots,
Simon, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Rei. des Magdeburg. Train:Batß.
Nr. 4,
Ehrede, Eggert, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk
Burg, zu Sef. Lts. der Ref. des Magdeburg. Feldart.
Regts. Nr. 4,
Löhr, Sek. 2. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Magdeburg,
Stier, Sch, Lt. don der Ne. des 4. Thüring. Inf.
Negtd. Nr. 72 (Magdeburg), — zu Pr. Lts.,
ehr, Vizefelbdw. vom Landw. Bezirl Magdeburg, zum
Set. Lt. der Ref. des 2. Hannov. Inf. Regts. Nr. 77,
Guradze, Vizewahtm. vom Landw. Bezirk Halle a. S.,
zum Sef. Lt. der Reſ. des Feldart. Regts. Nr. 15,
Anſchütz, Schierhorn, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk
Erfurt, zu Sek. Lts. der Reſ. des 3. Thüring. Inf.
Negts. Nr. TI,
Baumann, Vizewahtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Reſ. des Feldart. Negts. von
Beuder (Schleſ.) Nr. 6,
Dilthey, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Torgau,
zum Sel. Lt. der Re. des Thüring. Feldart. Regts.
Nr. 19,
Fleiſcher, Set, Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Nr. 155 (Sprottau), zum Pr. Lt.,
Oqueka, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Lauben, zum
Sel. U. der Ne. des 3. Polen. Inf. Regts. Nr. 58,
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 68
1852
Kaelke, Pr. Lt. von ber Reſ. des 3, Magdeburg.
Inf. Regts. Nr. 66 (Neutomifchel), zum Hauptm.,
Kewiſch, Sek. Lt. von der Inf. 1. Yufgebot3 des
Landw. Bezirks Rawitih, zum Pr. Lt.,
Bartih, Pr. Lt. von der Kav. 1. Mufgebot3 bes
Landw. Bezirks Striegau, zum Rittm.,
Dierſchke, Set. Lt. von der Re, des Inf. Regts.
Nr. 155 (I Breslau),
Neumann, Gadebuih, Sek. Lts. von der nf.
1. Aufgebot3 des Landw. Bezirls J Breslau, — zu
Br. Lts.,
v. Frankenberg u. Ludwigsdorf, Br. Lt. von ber
Inf. 1. Aufgebot des Landw. Bezirls II Breslau,
zum Hauptm.,
Jancovius, Bizefeldiw. vom Landiv. Bezirk Dels, zum
Set. Lt. der Ref. des 4. Niederſchleſ. Inf. Negts.
Nr. 51,
Schaumkell, Sek. Lt. von der Rei. des Großherzogl.
Medienburg. Füſ. Regts. Nr. 90 (Gleiwig), zum
Br. Lt.;
Schulz, Pr. Lt. von der Ref. des 3. Magdeburg. Inf.
Negtd. Nr. 66 (Oppeln), zum Haupt. ;
die Set, 2t3.:
Ißmer von ber Ref. des Gren. Regts. König Friedrid)
Wilhelm 11. (1. Schleſ.) Nr. 10 (Oppeln),
Neumann von der Rei. deſſelben Regts. (Beuthen),
Heuber von der Rei. des Gren. Regts. Nönig Wilhelm 1.
(2. Weſtpreuß.) Nr. 7, — zu Br. Lis.,
Großmann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Natibor,
zum Sek, Lt. der Reſ. des 3. Oberſchleſ. Juf. Regts.
Nr. 62,
Hergejell, Vizeſeldw. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Se. Lt. der Rei. des 3. Niederſchleſ. Juf.
Regts. Nr. 50;
die Set. Lts.
Stapen horſt von der Rei. des Niederrhein. Füf. Negts,
Nr. 39 (Bielefeld),
Sceven von der Rei. des 1. Weſtfäl. Feldart. Regts.
Nr. 7 (1 Bochum),
Preußer, Bergmann von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks I Bochum,
Graf Droſte zu Viſchering von der Nav. 1. Auf:
gebots des Landw. Bezirls 11 Müniter,
Engelhardt von der Reſ. des Inf. Regts. Graf Bülow
von Dennewitz (6. Wejtfäl.) Nr. 55 (Düfjeldorf),
Eifer von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Düfjeldorf,
Simanowsli, Marihall, Knublauch von der Inf.
1. Aufgebots des Landw. Bezirld Geldern, — zu
Br. Lis.,
dinjter, Vizefeldw. vom Landiv. Bezirk Geldern, zum
Sek. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebois,
Bianchi, Vizeſeldw. vom Landw. Bezirk Ejjen, zum
Sel Lt. der Ref. des 7. Thüring. Inf. Regts. Nr. 96,
Klöhn, Beder, Vizefeldiw. vom Landw. Bezirk Aachen,
zu Gel, Lts. der Reſ. bes Füſ. Regts. Fürſt Karl
Unton von Hobenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Freiſen, Bizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Reſ. des 6. Klein, Inf. Regts. Nr. 68;
1853
bie Self. Lt3.:
Maud von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Cöln,
Reuſch von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Deutz,
Hillmer von der Reſ. des Füſ. Regts. General—
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.)
Nr. 73 (Siegburg),
Mayer von der Rei. ded Inf. Negts. von Kom
(3. Rhein.) Nr. 29 (Kreuznach),
Tonnar von der Reſ. des Inf. Regts. Nr. 144
Kreuznach), — zu Pr. Lts.,
Seligmann, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Coblenz,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Rhein. Train-Bats. Nr. 8;
die Sek. 2t8.:
Götz von der Ref. des Gren. Negts. König Friedrich III.
(1. Oſtpreuß) Nr. 1 (Hamburg),
Fehling von der Ref. des 3. Hanjeat. Inf. Regts.
Nr. 162 (Lübeck),
Habermehl von der nf. 1. Aufgebot? des Landw.
Bezirls I Bremen, — zu Br. Lis.,
Jimmermann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk
ll Bremen, zum Sel. Lt. der Reſ. des Füf. Negts.
Generals?zeldmarihall Prinz Albrecht von Preußen
Hannov.) Nr. 73,
Oppen, Sek. Lt. von der Reſ. des 7. Rhein. Inf.
Regts. Nr. 69, zum Pr. Lt.;
die Set. Lt3.:
Euden von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Auri
ch,
Früchtenicht von der Reſ. des Inf. Regts. Graf
Barfuß (4. Weſtfäl.) Nr. 17 (Hannover),
Grethen von der Reſ. des 1. Hannov. Inf. Regts.
Nr. 74 (Hannover),
Ergthropel von der Ref. des 1. Hanfeat. Juf. Regts.
Nr. 75 (Hannover),
ſchucht, Schulz von der nf. 1. Aufgebot? des
Landw. Bezirls Hannover, — zu Pr. Lts.,
Aulich, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk II Braunichweig,
zum Set. Lt. der Reſ. ded 1. Hannov. Inf. Regts.
Nr. 74;
die Set. Lt:
Sing von der Ref. des 1. Heil. Inf. Negts. Nr. 81
(Oberlahnitein),
Krauß, Kalkowski von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Wiesbaden,
Aiiher von der Reſ. des Inf. Regts. Keith (1. Ober-
ſchleſ) Nr. 22 (Fulda),
Bente von der Ref. des Inf. Negts. Nr. 167 (Frans
furt a. M.),
Lucas, Schneider (Philipp) von der nf. 1. Auf
gebot3 des Landw. Bezirks Frankfurt a. M, — zu
Pr. Lts.;
die Vizefeldwebel:
Koh, Dithmar vom Landw. Bezirk I Caſſel, zu
Set. Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Blau von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt. der
Rei. des Inf. Regts. von Eourbiere (2. Poſen.) Nr. 19,
1897 — NMilitär-Wodenblatt — Nr. 68
1854
Schaulandt vom Landw. Bezirk Gotha, zum Sel. Lt.
der Nef. des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Groß—
herzog von Sachſen),
Tümmler vom Landw. Bezirt Meiningen, zum Sek. Lt.
der Rei. des 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 71,
Schwarz, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Worms, zum Rittm.,
Blüthgen, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Fürſt Leopold von Unhalt » Defjau (1. Magdeburg.)
Nr. 26 (Worms), zum Pr. Lt,
Bader, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Mannheim,
zum Sel. Lt. der Reſ. des 1. Bad. Leib-Gren. Regts.
Nr. 109,
König, Vizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Set. Lt. der Ref. des 2. Bad. Gren. Regis. Kaiſer
Wilhelm I. Nr. 110,
Lindeck, PVizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Gel, Lt. der Rei. des 2. Rhein. Feldart. Regts.
Nr. 23;
die Set. 2t3.:
Bauer von der Inf. 1. Aufgebot3 des Landw. Bezirks
Mannheim,
Daehn, Schneider von der nf. 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirls Karlsruhe,
Staiger von der Reſ. des 2. Bad. Gren. Regts.
Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, — zu Pr. Lts.,
Friſch, Vizefeldw. vom Landw. Bezirf Straßburg, zum
Sek. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 132,
Ilges, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Set. Lt. der Ne. des Feldart. Regts. Nr. 15,
Werkmeiſter, Sek. Lt. von der Reſ. bed Inf. Regts.
Nr. 175 (Öraudenz),
Delhaes, Sek. Lt. von der Ref. des Jäger-Bats.
von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5 (Oppeln), — zu
Pr. Lts.,
Schulze-Berge, PVizefeldiw. vom Landiv. Bezirk Nien-
burg, zum Gel. Lt. der Reſ. des Weitfäl. Jäger
Bats. Nr. 7,
Bergemann, Self. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots
de8 Landw. Bezirls Hannover, zum Pr. Lt.,
Matthes, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirk Limburg a. L.,
zum Sek. Lt. der Ref. des Lauenburg. Jäger-Bats.
Nr. 9,
Brügmann, Pr. Lt. von den Pionieren 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Straljund,
Obuch, Pr. Lt. von den Pionieren 1. Aufgebots des
Landw. Bezirld Graubdenz,
Volkmann, Pr. Lt. von den Pionieren 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Inowrazlaw, — zu Haupt»
leuten,
Zedler, Sel. Lt. von der Re. des Heſſ. Pion. Bats.
Nr. 11 (Wiesbaden),
Dunfer, Sel. Lt. von der Reſ. des Rhein. Pion.
Bats. Nr. 8 (I Eafjel), — zu Pr. Lts.,
Berg, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Stettin, zum
Se. Lt. der Ref. des Pion. Bats. Nr. 17,
Sieh, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Flensburg, zum
Set. Lt. der Rei. des Schleswig-Holftein. Pion. Bats.
Nr. 9,
1855
1897 — NilitärsWohenblatt — Rr. 68
1856
Pritzkow, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk III Berlin,
zum Sel. Lt. der Reſ. des Eifenbahn-Regts. Nr. 1,
Pfeifer, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk I Eafjel, zum
Sek. Lt. der Ne. des Eijenbahn-Regts. Nr. 3,
v. Zobel, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk ottbus, zum
Sek. Lt. der Landw. 1. Aufgebot3 der Eifenbahn-
Brig.
v. Schröder, Hauptm. von ber Set 1. Anfgebots
des Landw. Bezirls Stettin, ein Patent feiner
Eharge verliehen.
Broszat, Sek. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landiv. Bezirls Torgau, in die Kategorie der Rei.
Dffiziere zurüdverjegt und als ſolcher dem nf.
Negt. Nr. 141 zugetheilt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm Beurlaubtenftande
Bergen, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
* a dene
a Br. — vom 2. Aufgebot des Garde⸗Füſ.
andw
Gabe, Pr. ER vom 2. Aufgebot des 2. Garbe-Ören.
Landw. Regts.,
Klewitz, Pr. Li vom 2. Aufgebot des 4. Garde
Gren. Landw. Negts.,
Eonrad, Sek. 2t. von der Mei. des Auf. Regts.
Nr. 141,
Maud, Sek. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Gumbinnen,
Graf dv. der Öroeben, Pr. Lt. von ber Kav. 2. Auf⸗
gebots des Landw. Bezirks Bartenftein,
Bodinus, Nittm. von der Ne. des Pomm. Trains
Bat. Nr. 2, mit der Landw. Armee-Uniform,
Krauſe, Hauptm. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirts Stettin, mit ber Landw. Armee—
Uniform,
Fiſcher, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Naugard,
Nejewsli, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Deutjch-strone,
Roth, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Aſchersleben,
Beer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Bitterfeld,
de Ball, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Torgau, mit ſeiner bisherigen
Uniform,
Student, Sek. Lt. vom ber Ref. des Gren. Negts.
Graf Kleift von Nollendorf (1. Weitpreuf.) Nr. 6,
Klug, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Poſen,
Mannich, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Freiherr Hiller von Gaertringen (4. Pofen.) Nr. 59,
Hübner, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Schweidnitz,
Tittel, Stot, Pr. Lis. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls J Breslau,
Weywara, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Oppeln,
Landw. Armee⸗Uniform,
Deloch, Pr. Lt. von der Feldart. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Coſel,
Bodamp, Br. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Herzog Ferdinand von Braunſchweig (8. Weitfäl)
Nr. 57
Kühne, Pr. Lt. von der Ne. des Füſ. Regts. von
Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80,
Schr. dv. Vittinghoff gen. Schell, Rittm. von der
Ne. des Huf. Negts. Kaifer Franz Joſeph von
Defterreih, König von Ungarn (Schleswig: Holftein.)
Nr. 16, diefem mit jeiner bisherigen Uniform,
Schlüter, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Paderborn,
Harz, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirld Hagen,
Dröge, Pr. Lt. von ber uf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirts Eſſen,
Braubach, Pr. Lt,
Streder, Sel. Lt, — von ber nf.
des Landw. Bezirks Cöln,
Runge, Sef. Lt. von der Feldart. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Neuftrelig,
Thoböll, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Flensburg,
Bozi, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Aurich,
Röttcher, Menadier, Pr. Lis. von der Inf. 2. Auf
gebots des Landw. Bezirls I Braunſchweig,
Rößing, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des—
ſelben Landw. Bezirks,
Fohr, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Limburg a. L.,
Appelius, Sel. Lt. von ber nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Eiſenach,
Wiedtemann, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Freiburg,
Mühe, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots deſſelben
Landw. Bezirks, — letzteren Beiden mit der Landw.
Armee-Uniform,
Roßwog, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des-
jelben Landw. Bezirks,
Scmieder, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirtd Donaueſchingen,
Chormann, Nittm. von der Nav. 1. Aufgebots des
Landiv. Bezirls Mülhaufen i. E,,
Dbenauß, Pr. Lt. von der Auf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Straßburg,
Brandt, Sek. Lt. von ber Inf. 1. NufgebotS des
Landiv. Bezirk! Danzig, biefem mit der Landw.
ArmeesUniform,
Trewendt, Pr. Lt. von den Jägern 2. Anfgebots
des Landw. Bezirls Pofen,
Paul, Hauptm. von den Jägern 1. Aufgebots des
Landw. Bezirkls Dftrowo, dieſem mit der Landw.
Armee-Uniform,
dv. Ruville, Hauptm. von den Jägern 1. Aufgebot3
des Landw. Bezirks Moftod, — der Abſchied
bewilligt.
— letzteren Dreien mit der
2. Aufgebots
1857
Dießner, Br. Lt. von der Fußart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Stettin, diefem mit der Land.
Armee-Uniform,
Kauter, Pr. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots
des Landw. Bezirts Yimburg a. 2., — der Abſchied
bewilligt.
Uachweiſung
der beim Sanitätslorps im Monat Juni 1897
eingetretenen Veränderungen.
Durch Berfügung des General⸗Stabsarztes der Armee.
Den 10, Juni.
Dr. Merrem, einjährig-freivilliger Arzt vom Eifenbahn-
Regt. Nr. 2, zum aktiven Unterart ernannt,
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 68
1858
den 18, Juni,
Dr. Friedrichs, einjährig: freiwilliger Arzt vom Füſ.
Regt. Fürſt Karl Anton von Hohenzollern (Hohens
zollern.) Nr. 40, unter gleichzeitiger Verjegung zum
lan. Regt. Großherzog Friedrich von Baden (Nhein.)
Nr. 7, zum aktiven Unterarzt ernannt,
den 19. Juni,
Dr. Lehmann, einjährig = freiwilliger Arzt vom nf.
Negt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48,
unter gleichzeitiger Verfegung zum Inf. Regt. Nr. 172,
zum aktiven Unterarzt ernannt, — ſämmtlich mit
Wahrnehmung je einer bei ihren Zruppentheilen
offenen Aſſiſt. Arztitelle beauftragt.
XIH, (Königlich Württembergifches) Armeekorps.
Offiziere, Portepeefähnridye ıc.
4. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im aftiven Heere.
Den 20. Juli 1897.
v. Fetter, Königl. Preuß. Gen. Major, bisher Oberft,
von dem Kommando des Inf. Regts. Kaiſer Friedrich,
König von Preußen Nr. 125, behufd Verwendung
als Kommandeur der 37. Inf. Brig,
v. Fragftein u. Niemsdorff, Königl. Preuß. Gen.
Major, bisher Oberft, von dem Kommando des Inf.
Regts. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen Nr. 120,
behuf Verwendung als Kommandeur der 11. Inf.
Brig.,
dv. Groß gen. v. Schwarzhoff, Königl. Preuß. Oberſt,
bon der Stellung als Chef des Generalſtabes des
Armeetorps behuſs Verwendung als Kommandeur
des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Großherzog
von Sachſen), — enthoben.
dv. Muff, Oberft und etatsmäß. Stabsoffizier des Gren.
Regts. König Karl Nr. 123, zum Kommandeur des
* Regts. Kaiſer Friedrich, König von Preußen
125
v. Shempp, Oberſt und etatsmäß. Staboffizier des
Inf. Regts. Alt» Württemberg Nr. 121, zum Klom-
mandeur des Inf. Regts. Kaiſer Wilhelm, König von
Preußen Nr. 120,
Eirt v. Armin, Königl. Preuß. Oberfilt., bisher Bats.
Kommandeur im Magdeburg. Füſ. Regt. Nr. 36,
fommanbdirt nad Württemberg, zum Chef des Generals
ftabes des Armeekorps,
Rohde, Königl. Preuß. Oberſtlt,, bisher Bats. Kom—
mandeur im 2. Hannov. Inf. Regt. Nr. 77, kom—
mandirt nad) Württemberg, zum etatsmäß. Stabsoffizier
des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, — ernannt.
örhre. dv. Gemmingen-Hornberg, Major und Bats.
Kommandeur im Gren. Negt. Königin Olga Nr. 119,
unter Verjebung in das nf. Negt. Alt-Württemberg
Nr. 121, mit den Funktionen des etatsmäß. Stabs-
offizierd dieſes Regts. beauftragt.
Haag, Major und Bats. Kommandeur im Inf. Negt.
Kaifer Friedrich, König von Preußen Nr. 125, mit
Penſion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform
des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119 zur Diep.
geftellt und zur Dienftleijtung in das Kriegsminiſterium
fommandirt.
dv. Wiludi, Königl. Preuß. Major, von der Stellung
als Bats. Kommandeur im Inf. Negt. Alt-Württem-
berg Nr. 121 behufs Verwendung ald Kommandeur
des Landw. Bezirls I Bodum enthoben.
Erufl, Königl. Preuß. Major, bisher aggreg. dem
Inf. Regt. Nr. 143, lommandirt nah Württemberg,
zum Bats. Kommandeur im Inf. Regt. Kaiſer Friedrich),
König von Preußen Nr. 125,
v. Heydebred, Königl. Preuß. Major, bisher aggreg.
dem 2. Hanfeat. Inf. Regt. Nr. 76, lommanbdirt
nad Württemberg, zum Bats. Kommandeur im Inf.
Negt. Alt-Württemberg Nr. 121, — ernannt.
Schr. Barnbülerv. u. zu Hemmingen, Major aggreg.
dem Gren. Negt. Stönigin Olga Nr. 119, ald Bats,
Kommandeur in diefes Negt. eingetheilt.
Bolley, Major z. D. und Bezirksoffizier beim Landw.
Bezirk Calw, unter Verleihung eines Patent3 feiner
Charge, zum Kommandeur des Landw. Bezirls Horb
ernannt.
Stoll, Hauptm. und Komp. Chef im ren. Regt.
König Karl Nr. 123, à la suite des Negts. geitellt
und nad) Preußen behufs Verwendung als Platz—
major in Eüftrin fommandirt.
Scott dv. Pflummern, Hauptm. im nf. Negt.
Nr. 129 und Adjutant bei der 13. Inf. Brig., unter
Enthebung von dem Kommando nad) Preußen, als
Komp. Chef in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123
eingetheilt.
de Greiff, Pr. Lt. im Drag. Regt. König Nr. 26,
nach Preußen behujs Verwendung als Inip. Offizier
bei der Kriegsſchule in Meg kommanbdirt.
Brauer, Sek. Lt. im 2. Feldart. Negt. Nr. 29 Prinz-
Regent Luitpold von Bayern, zum überzähl. Pr. Lt.
befördert.
Graf Eonftantin dv. Waldburg- Zeil-Trauhburg,
Set. Lt. à la suite des Ulan. Regts. König Karl
Nr. 19, unter Verleihung eines Patents feiner Charge
vom 10. Juli 1897, in das Regt. eingeteilt.
Die Port. Fähnriche:
Glauner im ren. MNegt. König Karl Nr. 123,
Pfaff im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz > Regent
Luitpold von Bayern,
Schr. v. Lindenjeld im Drag. Negt. Königin Olga |
Nr. 25,
Kolshorn im Pion. Bat. Nr. 13,
Schr. dv. Watter im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz
Negent Luitpold von Bayern,
Münft im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Kaiſer Franz Joſeph
von Deiterreih, König von Ungarn, Lebterer unter
Verſetzung in das 10. Inf. Regt. Nr. 180,
Georgi im 2, Feldart, Negt. Nr. 29 Prinz = Negent
Zuitpold von Bayern,
Niedel im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Kaijer Franz Joſeph
von Dejterreich, König von Ungarn,
Scherer im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13,
Karnaply im ren. Regt. König Karl Nr. 123,
Schwerdtfeger im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz:
Negent Luitpold von Bayern,
Kröihel im 4. Inf. Negt. Mr. 122 Kaifer Franz
Joſeph von Dejterreih, König von Ungarn,
Joel im Inf. Negt. Alt-Württemberg Nr. 121,
Brandt im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Naifer Franz
Joſeph von Deiterreih, König von Ungarn, — zu
Set. Lts.,
Picht, charalterii. Port. Fähnr. im Ulan. Regt. König
Karl Nr. 19, zum Bort. Fähnr, mit einem Patent
vom 17. November 1896, — befördert.
Sm Beurlaubtenftande
Den 20. Juli 1897.
Walther, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Reutlingen,
zum Se. Lt. der Ref. des Ulan. Regts. König Wil-
heim IL Nr. 20,
Neiff, Vizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Anf. Regts. Kaifer Friedrich,
König von Preußen Nr. 125,
Meuret, Bizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirl, zum
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 68
1860
Sek. Lt. der Ne. des Inf. Regts. Alt-Württemberg
Nr. 121,
Kern, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Ludwigsburg,
zum Gef, Lt. der Reſ. des 2. Feldart. Regts. Nr. 29
Prinz Regent Luitpold von Bayern, — befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm oaltiven Heere.
Den 20. Inli 1897.
Schr.v.Kedhler-Schwandorf, charakteriſ. Oberfilt.z.D.,
von dem Kommando zur Dienjtleiftung beim Kriegs—
mintftertum mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen
der Uniform des Inf. Regts. Kaiſer Wilhelm, König
bon Preußen Nr. 120 enthoben.
Wagner, Major 3. D., unter Enthebung von der
Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Horb,
mit feiner Penfion, der Erlaubniß zum Tragen der
Uniform des 4. Inf. Negts. Nr. 122 Kaifer Franz
Joſeph von Defterreih, König von Ungarn und unter
Verleihung des Charakters als Oberjtlt., der Abſchied
bewilligt.
Senbert, Port. Zähne. im 4. Inf. Regt. Nr. 122
Kaifer Franz Joſeph von Oeſterreich, König von
Ungarn, unter Ueberführung in die Kategorie ber
Einjährig⸗Freiwilligen, zur Ref. entlaffen.
Sm Beurlaubtenjtande
Den 20. Juli 1897.
Sommer, Sek. 2. der Ref. des Gren. Regts. Hönig
Karl Nr. 123, mit Penfion der Abichied bewilligt.
Autenried, Se. Lt. der Ref. des Gren. Regts. Königin
Dlga Nr. 119,
Dtto, Gel. Lt. der Ref. des Ulan. Regts. König Karl
Nr. 19, — Icheiden aus ihren bisherigen Militär:
verhältniſſen aus und werden gleichzeitig im Sanitäts:
forps und zwar als Aſſiſt. Aerzte 2. Sl. der
Rei. mit einem Patent vom 17. April 1897 wieder:
angejtellt.
Ordens - Verleihungen.
Preufen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
geruht:
dem Hauptmann Schweber im nf. Negt. Freiherr
von Sparr (3. BVeitfäl.) Nr. 16 den Rothen Adler
Drden vierter Klaſſe zu verleihen.
Württemberg.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem charalteriſ. Oberftlieutenant z. D. Frhen v. Kechler—
Schwandorf, bisher zur Dienſtleiſtung beim Kriegs—
miniſterlum lommandirt, das Nitterfreuz bes Ordens
der Württembergiſchen Krone zu verleihen.
— Stabsarzt Dr.
Von Seiner Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer
und König von Preußen iſt nachſtehenden nach
Preußen lommandirten Offizieren ꝛc. die Erinnerungs⸗
Medaille verliehen worden, und zwar:
dem Major Duvernoy, A la suite des 8. nf. Regts.
Nr. 126 Großherzog Friedrih don Baden und im
Nebenetat des großen Generalitabes,
dem Major Dorrer im Generalitabe der 34. Div.,
dem Hauptmann Kinzelbach im Generalftabe der9. * =
= Hauptmann dv. Haldenwang, Komp. Chef i
. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69,
Reinhardt, à la suite de
Sanitätsforp® und bei der Kaiſer Wilhelms-Akademie
für das militärärztlice Bildungsweſen.
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung |. M. W. Bl. 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
1
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Nr 68
1862
Nadhweifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gekommenen Todesfälle
von Offizieren
und Beamten der Königlich Bayeriſchen Armee.
Gejtorben am:
Dr. reed, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Reſ. (Aſchaffenburg). 5. Dezember 1896.
Heimpel, Hauptm. der Landw. Inf. 2. Aufgebots (Rojenheim). 9. Februar 1897.
Kirmaier, Topograph des Topographiichen Büreaus des Generaljtabes. 9. April ⸗
Rüdel, Sek. Lt. der Reſ. des 14. Inf. Regts. Hartmann, 14. =
Schneider, Zahlmſtr. des 2. Train-Bats. 18. =: 5
Döhlemann, Oberfitlt. 3. D, verwendet im Kriegdminifterium. 30. = s
Dr, Lindner, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebot3 (Landan). 8. Mai s
Scyring, Hauptm. und Komp. Chef im 6. Inf. Regt. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen. 18. = ⸗
Hahn, Pr. Lt. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachſen. 3. Juni
Dr. Andreae, Aſſiſt. Arzt 2. A. der Landw. 1. Aufgebots (Afchaffenburg). b.
Nadhweifung
der vom 4. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Keuntniß gelommenen Todesfälle von penfionirten
und ausgeichiedenen Offizieren und Beamten der Königlich Bayerifchen Armee.
Geſtorben am:
Dercum, Hauptm. a. D., zulept bei der Fortififation Germersheim, 14. April 1896.
Kefft, Hauptm. a. D., zuleht Komp. Chef im 2. Yäger-Bat. 23. Mai 1897.
Kreuzer, Oberjilt. a. D. und Geheimer Oberbaurath a. ®., zulegt Seltionsvorftand im
Kriegsmintfterium. 26. » s
Schuſter, Hauptm. a. D., zulegt im vormal. 2. Art. Regt. 27. = s
Theobald, Set, Lt. a. D., zulegt in der vormal. Eiſenbahn-Komp. 31. > E
Shmauß, Oberftlt. a. D., zulegt & la suite des 1. Fußart. Regts. valant Bothmer
und Art. Offizier vom Pla der Feſtung Germeröheim. 1. uni
Dr. Ferber, Ober-Stabsarzt 1. Kl. a. D., zuleßt Regts. Arzt im 15. Inf. Regt. König
Albert von Sadjien. 4. =: :
d. Fabrice, Gen. Major a, D,, zuleßt Kommandeur der 5. Jnf. Brig. g, = 5
Tehauer, Pr. Lt. a. D., zulegt in der Landw. Kav. 1. Aufgebots. 9 € s
Hübſch, Pr. Lt. a. D., zulegt in der Landw. Inf. 2. Aufgebot. 15. — :
ch. dv. Verfall, Oberfilt. a. D., zuleßt Auffihtsoffizier amı Kadettenkorps. 16. =:
Ritter v. Reichert, Pr. Lt. a. D., zulegt im 13. Inf. Negt. Kaifer Franz Joſeph von
Defterreid). 19. » .
Nobel, Geheimer Kriegsrath a. D., zuleßt Intendant des I. Armeelorps. 24 = 5
Journaliſtiſcher Theil,
Zur Flottendermehrung.
Die Flottenrevue, welche bei Spithead am 26. Juni
d Is. anläßlich des jechzigjährigen Negierungsjubiläums
der Königin Vitoria ftattfand, Hat Großbritannien
Gelegenheit gegeben, feine gewaltige Seemadjt in einer
Reife zu entfalten, die auch auf das Auge des Laien
ihren Eindrud nicht verfehlen konnte, und mit gerechtem
Stolz ſprechen die Englifchen Blätter von diefer Parade
als einem Ereigniß, das beſſer als alles Andere geeignet
ji, dem Auslande einen Begriff von der Größe der
Britiſchen Weltjtellung zu geben.
In fünf Reihen hintereinander, jede länger als eine
Deutihe Meile lagen 21 Schlachtſchiffe, 11 Kreuzer
1. Kaffe, 27 Kreuzer 2. Klaſſe, 5 Kreuzer 3. Klaſſe,
20 Torpedo-flanonenboote, 5 Hanonenboote, 30 Torpedos
bootjäger, 20 Torpeboboote und 26 andere Kriegs—
fahrzeuge, im Ganzen 165 Kriegsſchiffe, und ungezählte
Feuerichlünde brüllten den anweſenden fremdländijchen
Seriegsichifien und der ganzen Welt die Mahnung
entgegen, daß das „Rule Britannia, Britannia rule
the wawes“ des Engliſchen Nationalliedes nicht blos
eine Phraſe, jondern daß Großbritannien thatlächlich
Herrin der Meere ift.
Wenn man bedenkt, daß Englands Kriegsflotte über
die ganze Welt vertheilt ift, und daß im Mittelmeer,
auf den Stationen Nordamerilas und Weſtindiens, an
der Oftlüfte von Südamerika, im Stillen Ocean, in den
Dftindifchen, den Auftraliichen Gemäflern und am Kap
der Guten Hoffnung mehr oder weniger jtarle Ge—
ſchwader unter Englischer Flagge ſtändig ſich befinden,
jo ift die Thatſache bezeichnend, daß es — ohne dieſe
Slottenftationen zu ſchwächen — möglich war, 165 voll
bemannte Kriegsichiffe in den heimifchen Gewüſſern zu
verfammeln: die größte Kriegsflotte unter einheitlicher
Flagge, die jeit Erfindung der Dampfkraft gezeigt
worden ilt.
1863
Der Gedanke an dieſe gewaltige Schauftellung regt
dazu an, ſich noch einmal ein Bild von der Scemadt
Englands zu machen, der einzigen Flotte erjten Ranges
auf dem Erdenball, und da ergeben die ftatiftiichen Nach—
weijungen Folgendes :
England verfügt zur Zeit über 73 Panzerichiffe
(Schlachtſchiffe und Küſtenvertheidiger), 39 Kreuzer
1. Klaſſe, 114 Kreuzer 2. und 3. Klaſſe, im Ganzen
226 Kriegsſchiffe.
Dazu kommt der ganze Anhang von kleineren Kriegs—
fahrzeugen, welcher zu einer modernen Kriegsflotte gehört
und die Anzahl der eigentlichen Kriegsſchiffe um etwa
das Bierfahe übertrifft: Torpedoboote verjchiedener
Klaſſen, Torpedo-Slanonenboote, Torpedojäger, Sloops,
Stanonenboote ꝛc.
Rechnet man alle im Kriegsfalle verwendbaren
Kriegsfahrzeuge unter Engliicher Flagge zufammen, jo
ergiebt fi die Summe von rund 900 Schiffen mit
einem Tonnengehalt von rund 1900 000 t und bemannt
mit einem Perjonal von rund 134 000 Köpfen.
Es iſt dabei zu beachten, daß die Zahl der Englifchen
Schiffe neuer Bauart verhältnigmäßig größer ift als in
den anderen Kriegsflotten.
So find in den zehn Jahren von 1886 bis 1896
254 Sriegsfahrzeuge neu gebaut worden, darunter
29 Schlachtſchiffe mit einem Tonnengehalt von 376 900 t,
7 Panzerkreuzer, 13 Sreuzer 1. Klaſſe, 44 Sireuzer
2. Klaſſe, 30 Kreuzer 3. Klaſſe, 9 Torpedolreuzer ıc.
Seftügt auf ſolche Macht kann Großbritannien jeder
politiihen Konftellation ruhig entgegenfehen. Die ver
einigten Flotten des Dreibundes fowohl, ald die Franl-
reichs und Rußlands zufammengenommen, find der
Engliihen Seemacht an Zahl und Stärke der Schiffe
wie ihrer Beſtückung und Bemannung nicht gewachſen.
Selbſt einer Alliance der beiden nächſt ftarken Flotten,
derjenigen Frankreichs und Staliens könnte England
mit aller Ausſicht auf Erfolg die Spitze bieten.
Angeſichts diefer Thatjachen und der oben angeführten
Zahlen erſcheint es müßig, einen Vergleich zwiichen der
Britischen und der Deutjchen Kriegsflotte zu ziehen.
Gegen 226 Englifche Kriegsichiffe hat Deutfchland nur 34
zu ftellen (17 Panzerſchiffe einjchliehlih 8 Küſten—
vertheidiger, je 3 Kreuzer 1., 2., 8. Klaſſe und 8 Kreuzer
4. Klaſſe. Dazu fommen nod) 13 Banzer-Stanonenboote.
Bejonderd ungünftig für Deutjchland ericheint ein
Vergleih der Kreuzer, von denen umfererjeits beinahe
die Hälfte der 4. Klaſſe angehört, die in England
überhaupt nicht vertreten ift. Dem Gelammt:Tonnengehalt
der Englischen Flotte von etwa 1900 000 t jtehen Deutjcher:
jeit3 etwa 275 000 t, alfo etwa ein Siebentel gegenüber,
dem Engliihen Gejammt = Flottenperfonal von etwa
134 000 Dann ein Deutiches don etwa 25 000 Mann.
Wenn aljo gejagt worden iſt, Deutſchland brauche
feine Nriegäflotte erjten Ranges, jo ift die Logik diejer
Bemerlung — wenn anders jie nicht auf einfacher
Unkenntniß beruht — in höchſtem Grade jeltiam.
Um über eine Kriegäflotte erjten Ranges zu ver
fügen, müßte Deutjchland wenigitens 150 moderne Panzer=
ichiffe und Kreuzer mehr befiten, als dies jet der
Hall iſt.
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 68
— — — — — — — — — — — — — — —
1864
Die Schaffung einer ſolchen Seemacht iſt in Deutſch—
land nie geplant worden. Wohl aber muß es mehr
als zweifelhaft erſcheinen, ob die heutige Stärle unſerer
Marine allen ihren Aufgaben entſpricht, zu denen außer
dem Schutz der heimiſchen Küſten auch die Sicherung
der überſeeiſchen Beziehungen und der Handelsflotte
gehört.
Der überſeeiſche Handel Deutſchlands hat in den
letzten 20 Jahren einen Aufihwung genommen, für den
ein analoges Beilpiel jhwerlich gefunden werden dürfte;
auf allen Meeren weht die ſchwarzweißrothe Flagge, die
Scnelldampfer der großen Deutſchen Linie werden auch
von Angehörigen anderer Länder bevorzugt, und in ben
großen Handelöcentren fremder Erbtheile: in New York,
St. Francisco, Rio de Janeiro, in Capſtadt, Bombay,
Singapore, Melbourne, Sidney und vielen anderen
Städten tragen die Firmenjhilder der größten Banken
und Handelshäufer Deutjhe Namen.
Von Tag zu Tag wird’ die Deutſche Konkurrenz
mehr empfunden, und es fehlt nit an Stimmen des
Grolls und Neides bei denen, die fih von ihrer
bisher dominirenden Stellung Schritt vor Schritt zurüd-
gedrängt ſehen durch den Fleiß, die Intelligenz und
Zuverläſſigleit Deutſchen Handels und Deutjcher Induftrie.
Die Reedereien, welche Taufende von Schiffen aus-
rüften, die Deutjchen, welche über dem Meere eine neue
Heimat ſich gegründet haben, fie alle vertrauen auf
den Schuß und die Stüße des Deutjchen Neiches, und
diefe Stütze wird ihnen durd das —— Erſcheinen
eines Allen ſichtbaren Deutſchen Kriegsſchifſfes mehr
gewährt, als durch diplomatiſche Noten. Die Entfaltung
von Macht und Anfehen des Heimathlandes ſchafft für
die wirthichaftliche Entwidelung überſeeiſcher Intereſſen
eine fichere umd ungeftörte Grundlage; die frage aber,
ob der jepige Beſtand unferer Flotte an Kreuzern geeignet
ift, die Machtitellung des Deutjchen Reiches in fernen
Ländern würdig zu vertreten, muß verneint werden.
An der Mejtküfte von Süd» und Mittelamerila, wo
mehr als 100 000 Deutjche Reichdangehörige leben und
wohin der Handel auf Hunderte von Millionen fich
beläuft, befindet fich feit dem Jahre 1891 fein Deutiches
Kriegsſchiff mehr, bei der legten Revolution in Chile
mußte der Schuß der Deutjchen Intereſſen dem Engliſchen
Geſchwader übertragen. werden.
Als im vorigen Jahre angefichts der Berhältniffe
in Kleinaſien unjere dortigen Landsleute in ſchwere
Sorge verieht waren, vermochte das Deutſche Reid, nicht
einen Kreuzer hinzujenden, um fie zu beruhigen.
In der Südiee follen die Deutjchen Intereſſen auf
Samoa, Tonga, Hawai, den Marſchallsinſeln und Neu—
Guinea durd) zwei Kreuzer 4. Klaſſe gewahrt werden mit
je 159 Mann Beſatzung und einem Landungskorps von
nod nit 50 Mann.
Für die gefammte Wejtküfte von Afrila mit unjeren
drei Kolonien ftehen nur ein Kreuzer und ein Kanonen—
boot zur Verfügung, von denen abwechſelnd immer ein
Schiff in Gapftadt Erholung juchen muß.
Un der Hüfte von Dftafrila ift ebenfall$ nur ein
Kreuzer verfügbar; denn die ftändige Anweſenheit
— —
1897 — Nilitär-Modenblatt — Nr. 68
1866
des anderen in
geboten,
Nur in Oſtaſien ift Deutſchland zur Zeit durch ein
Geſchwader von ſechs Scyifjen vertreten, aber auch dies
bedeutet im Vergleich zu den anderen dort interejlirten
Nähten, deren Flotten jämmtlich vier- bis fünfmal jo
hart find wie die unjerige, nur einen unzulänglichen
Kraftaufmand,
Die durch diefe Angaben dargelegte Schwäche der
Deutichen Kriegsflotte wird um fo auffallender, wenn
mar die Deutiche Handelsflotte mit denen der anderen
Mächte vergleicht. Wenngleich der Tonnengehalt ber
Engliihen Handelsdampfer den der übrigen handel-
treibenden Länder zufammengenommen, übertrifft, jo fteht
doch Deutjchland mit etwa 900 000 t an zweiter Stelle,
während Frankreich an dritter Stelle nur über wenig
mehr als 500 000 t verfügt.
Die Kriegsflotte Frankreichs dagegen weift 50 Schlacht⸗
ihiffe und Panzerkreuzer und 78 Kreuzer 1. bis 3. Klaſſe
au, iſt alſo der Deutichen Kriegsflotte an Panzerſchiffen
um das Dreifadhe und an Kreuzern um mehr ald das
Bierfoche überlegen. Zieht man aus diefen Zahlen die
Schlußfolgerung, jo exgiebt fi, daß Frankreich mit
feinen Kreuzern im Berhältnif zu jeinen Handelsdampfern
fat achtmal befjer fteht wie Deutichland.
Freilich iſt auch dad Budget Frankreichs für Heer
md Flotte bedeutend höher wie das Deutſche. Es
beträgt dort in diefem Jahr rund 720 Millionen Mart
(davon rund 213 Millionen für die Marine) und in
Dentihland rund 628 Millionen Markt (davon rund
86", Millionen für die Marine). Dagegen fieht die
Veölterungdzahl beider Länder befammtlic, im entgegen:
geſetzten Verhältniß: rund 37 Millionen Franzofen gegen
etwa 52%/, Millionen Deutihe. Der Franzoje zahlt im
Durchſchnitt für Heer und Flotte jährlich etwa 20 Mart,
davon 5,75 Mark für die Marine, der Engländer etwa
18 Mark, während der Deutjche fich auf etwa 12 Mart
beſchräukt, Davon etwa 1,50 Markt für die Marie.
Und trotz der großen Ausgaben Frankreichs für jeine
Kriegäflotte hat die Franzöfiihe Marinelommilfion
neuerdings beichlofjen, einen Kredit von 200 Millionen
Francs für Neubauten und von 60 Millionen Francd
für Reparaturen älterer Schiffe zu fordern, den die
vatriotiiche Mehrheit der Bollsvertretung ficherlich be:
willigen wird.
der Delagoabay exjcheint dringend
Wenn die Interefien des Handels nicht leiden jollen,
muß das Anwachſen der Sriegsflotte mit dem der Hanbdel3-
flotte Hand in Hand gehen. Dies ift bis jet in Deutjch-
land nicht der Fall, vielmehr befindet ſich in feinem
anderen Staat die Stärke der Kriegsflotte zu ber der
Handelsflotte in einem fo grellen Mißverhältniß. Der
Werth der Deutichen Güter, welche durch unfere Handels:
flotte befördert werden, beläuft fich jährlich auf mehr
als eime Milliarde Mark; nichts kann fich Foftipieliger
erweiien als eine Flotte, die im Ernſtfalle ihren Auf-
gaben nicht gewachſen ift.
Bilder aus der Türkifhen Armee.
Bon E. Frhrn. v. der Goltz.
V.*)
Auch die Organtfation der Türktichen Armee hat,
troßdem fie Europäißchen, namentlich Deutſchen Muftern
nachgebildet ift, ihre Eigenthümlichkeiten. Die bedeutendfte
derjelben iſt wohl, daß die aktive Armee bei einer
Mobilmahung nicht die große Maſſe der Infanterie
für die Operationdarmee ftellt.
Der Linienftand jollte, ähnlich wie bei ums, die
Waffenſchule für die ganze Landmacht und den Kern
der Feldtruppen bilden, aber die innerpolitiichen Zuftände
des Reichs haben biefen Grundjag in feiner wahren
Bedeutung nicht zur Durchführung kommen lafjen. Die
Friedenskadres des Heered müfjen notbgedrungen vielen
Zwecken dienen, welche ihrer eigentlichen Beſtimmung
fen liegen. Die Gendarmerie reicht, troß ihrer
bedeutenden Gtärfe**) und eines ſehr anjehnlichen
Budgets, zur Anfrechterhalting von Ruhe und Ordnung
bei Weitem nicht auß. So kommen denn die Truppen
dazu, nothgedrungen faft unaufhörlich Polizeidienfte
zu verrichten. Nur in einzelnen großen Garnijonen,
wie Konftantinopel, Adrianopel und Erzerum bleiben
fie dauernd beifammen. Im Uebrigen ziehen fie, unter
häufigem Garnifonwechjel in den Provinzen umber,
um Unruhen niederzubalten, Frieden zwiſchen feindlichen
Stämmen zu ftiften, Steuereintreibung zu unterjtüßen
und endlich die Grenzen zu bewachen.
Diefer eigenthümlicde Dienft reißt nit nur Die
größeren Verbände auseinander, jondern auch bie
Bataillone und jogar die Kompagnien. Einzelne von
dieſen bejtehen jeit vielen Jahren aus einer Reihe von
Wachen, welche, in Thürmen und Blodhäujfern zer
fplittert, fi) niemals vereinigen. Die neu eintreffenden
Nekruten werden unvermittelt jolchen Poſten übergeben;
ein Tſchauſch oder Dffizier bildet fie nothdürftig in
der Handhabung der Waffe und im Marſchiren aus;
dann thun fie jeden Dienft mit den alten Soldaten.
Ihren Hauptmann jehen fie nur jelten.
Kommt es num zur Mobilmahung, fo it es in
vlelen Fällen nicht möglich, die Linientruppen aus ihren
Garnifonen fortzuziehen. Sie müjjen gerade in dieſem
Beitpumkte dort die Autorität der Regierung aufrecht
erhalten. Jedenfalls widerſetzen fid) alle Gouverneure
und Generalgouverneure ihrem Abmarſche. In eins
zelnen Bezirken, in welchen die Mohammedaner inmitten
einer Griehifhen oder Slaviſchen Bevölterung in der
Minderzahl find, würden jene aud wohl angegriffen
und niedergemadt werden, wenn die Truppen ab-
marjdhirten. Leider hält die Regierung ferner noch
eine große Anzahl ganz werthlos gemwordener Be:
fejtigungen — zumal an dem Küſten — dauernd
bejeßt und will fie wicht aufgeben, um nicht den Anjchein
von Schwäche zu erweden und die Umgegend für ihre
Sicherheit bejorgt zu machen. Das Alles führt eine
heilloje Zeriplitterung der Kräfte herbei, melde für
*) Vergl. Milttär: Wochenblatt Nr. 88, 43, 64, 65/1897.
**), Etwa 45 000 Mann.
2
1867.
die Türliſche Heeresverwendung typifch iſt. Belanntlich
ſtanden, als Plewna nach glorreichem Widerſtande
fiel, nicht weniger als 120 Bataillone in den nord—
weſtlichen Ballanprovinzen vertheilt, welche wohl hin—
gereicht hätten, vereinigt den Platz zu entſetzen und
Osman Paſchas braves Heer zu befreien.
So muß denn die Maſſe der Infanterie der Feld—
arınee aus dem Redif, der Landwehr, entnommen
werden, und in der That gilt diefe ald der eigentliche
Kern der Türkiſchen Waffenmacht. Alle Türkifchen
Generale, welde an den legten Kriegen theilgenommen
haben, find einftimmig darin, dem Redif vor der Linie
(Nifam) den Vorzug zu geben. Die Wehrleute ftehen
im Allgemeinen zwilchen dem 26. und 34. Lebensjahre.
In dieſem Alter ift der Türkische Landmann bei feiner
einfachen gejunden Lebensweije erjt zur vollen Ent-
widelung feiner Körperfräfte gelangt. Meijt find bie
Redifmänner hochaufgeſchoſſene robuſte Geitalten,
träftig, außsdauernd und von großer perfönliher Tapfer-
feit, An ſyſtematiſcher Uebung fehlt es natürlich ebenſo
wie in der Linie, aber fie iſt bei den Gewohnheiten
de3 Volles auch weniger nothiwendig, ald bei und. Den
Neglementd entiprechend, jollten die Nedifbataillone in
jedem zweiten Fahre zu einmonatlidyen Ererzitien ver
jammelt werden. Geldmangel, oder beſſer die Un—
ordnung in den Finanzen, hat dies freilicd verhindert.
Dafür aber gaben die verjchiedenen Einberufungen
während der legten Unruhen Gelegenheit zur Wieder:
holung des Waffendienjtes und zu kriegeriſcher Erfahrung.
Ein großer Vorzug der Türkifchen Landwehr
verfaffung ijt der Beſitz eines permanenten Offizierlorps.
Kommandeure, Kompagniecheis, Yieutenant® und Feld—
webel find jtet3 vorhanden und im Bezirk anweſend.
Der Nebifllaffe ift daher das Gefühl, der Armee
und einer Truppe anzugehören, jederzeit geläufig.
Wenn nun aud die Offiziere in Friedenszeiten nicht
jehr häufig zur Ausübung des praftiichen Dienſtes
fonmen, jo ift doch ſchon das Bewußtjein, Berufs:
joldat zu fein, für fie von großem Werth. Die
Mobilmahung entreißt fie feinem anderen friedfertigen
Gewerbe. Diefelbe bedeutet für die Meiften von ihnen
nur die lang erjehnte Rücklehr zu einer lebhafteren
und feſſelnderen Thätigleit. Eigentlich jollten auch
Rediſ- und Linienoffiziere regelmäßig miteinander
wechſeln, und nur die Schwierigkeit, die erforderlichen
Iradés zu erlangen, hat feit geraumer Zeit Die regel-
rechte Durchführung diefer nüglichen Vorſchrift unmöglich
gemacht.
Die Anwejenheit der Kommandeure und des Dffizier-
forps ftärkt bei den Landwehrtruppen das Gefühl ihrer
Zuſammengehörigkeit. Dann kommt auch die Lands—
mannjchaft bei ihnen zur Geltung. Im Gegenjaße zur
Linie bejigen fie ihre Negimentstraditionen. Man
fennt in der ganzen Urmee die Namen der beiten
Nedifregimenter, welche fi in den lehzten Kriegen
bejonders hervorgethan haben. So genießen vor allen
Dingen die aus Albanien ftammenden, dann aber aud)
diejenigen don Smyrna, Aidin und Milas, die von
Konia und Karaman, ferner Trapezunt und andere
aus dem Dften eines bejonderen Rufes. Bum Befchls-
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 68
1868
haber eines dieſer Negimenter ernannt zu werden, gilt
ald eine Berorzugung, nicht etwa ald eine Zurück—
jeßung gegenüber den in der Linie verwendeten Offizieren.
Auch die Brigade und Divifionsftäbe beftehen
dauernd, und feinem General wird es beilommen, über
eine Verwendung in der Landwehr zu Hagen.
Das Vorhandenfein des aktiven Dffizierforps er:
leichtert natürlich die Verfammlung der Redifbataillone
außerorbentlih. Nah der in den legten Jahren für
das ganze Neich neu bearbeiteten Bezirlseintheilung
liegen die Berhältniffe im Allgemeinen fo, daß jene
am fiebenten Tage im Stabsquartier marſchbereit jein
lönnen. Die große Mehrzahl der Bezirke ift auch mit
der Haupiſtadt telegraphiih verbunden und an ber
Vervollftändigung des Fernſprechnetzes wird tüchtig
gearbeitet.
Der Modus der Einberufung ift ein jehr einfacher.
Iſt der Mobilmahungsbefehl erjdjienen, jo verjammeln
die Drtöältejtenfollegien, nad) den ihnen zugejtellten
Liften, die einzuberufenden Mannſchaften. Sie ſcheiden
die Kranken und Marjchunfähigen ſelbſt aus; jtellen
die Namen der Fehlenden feit und führen, nad) einem
Gebet und Ermaßnung durd den Imam, die Leute
dem Kompagnieſtabsquartier zu, wo noch ein Vergleich
mit der Kompagnieftammrolle ftattfindet. Iſt die Kom:
pagnie beifammen, jo rüdt fie in das Bataillonsftabs-
quartier ab. Dort wird eine abermalige Prüfung des
Beitanded vorgenommen, und das Bataillon formirt
fih. Eine religiöfe Feierlichfeit begleitet auch dieſen
Alt, und nad) gejchehener Einkleidung und Bewaffnung
kann der Marſch begonnen werden. Stellvertretende
Behörden, welche im Bezirk zurücbleiben, übernehmen
die weitere Beobachtung der Kranlen, Schwaden oder
wegen häuslicher Gründe Entlafienen, ebenjo die Ber:
folgung der widerrechtlich nicht Erſchienenen. Die
Liftenführung ift meift eine recht gute. Allmonatlich
bereifen die Kompagniechef8 ihre Bezirke, überzeugen
fih von der Anweſenheit ihrer Leute, berichtigen
und prüfen den marjchfähigen Beitand. Die Autorität
des Imams und der Aelteſten reichte, von Ausnahme—
fällen abgejehen, volllommen hin, die Einberufung aus—
zuführen, und bei der Einfachheit der Lebensverhältnifje
wiffen fie auch über ihre Ortsangehörigen Beſcheid,
fünnen fie ermitteln und, wenn nöthig, herbeiſchaffen.
Kein einziges Abholungsflommando wird von Der
Linientruppe auögelendet. Dem Rufe des Ehalifen
folgt der Gläubige im Allgemeinen aud ohne ein
ſolches Zwangsmittel.
Auf dieſelbe Art vollzieht fich die Verfammlung der
Nefervemannschaften für die Linie, deren Zuführung
zu ihren Truppentheilen wegen der ſchon geichilderten
Verhältniſſe ſchwieriger ift, als die Vereitjtellung der
Landiwehrbataillone,
Nach einem 1887 erlaſſenen Gefehe werden in den
Landwehrbezirten auch Pierde und Tragthiere aus
gehoben. Kine Vormufterung in Friedenszeiten liefert
das nothwendige Material dafür und die Nedifbataillone
nehmen das Ergebnii der Aushebung ſogleich auf den
Kriegsjhauplag mit, wo man die Transportlolonnen
zuſammenſtellt.
1869
1897 — Militärs Wodenblatt — Nr. 68
1870
Auf biefe Urt vermag die Negierung, wohffeiler
old irgend eine andere, die Kriegsmittel des weiten
Reiches zuſammenzubringen, und der gute Wille des
Volles jorgt dafür, dab fie troß immer wiederholter
harter Anforderungen, in der Stunde der Gefahr nicht
im Stiche gelafjen wird. Im Winter 1895/86 machten
zablreihe Medifbataillone die ſchwierigſten Märſche
über verjchneite Hochgebirge, um auf den Sammel:
plägen der Armee zu erjcheinen, ledigli von ihren
Offizieren geführt.
So bilden fich denn die Felbarmeen an ben Grenzen
aus den gerade dort oder in ber Nähe jtehenden
Niiambataillonen, die abfümmlih find und aus den
Kebifdivifionen.
Die Artillerie, die Kavallerie und die Genietruppen
liefert der Linienftand; denn dieſe Waffengattungen find
im Redif nod nicht aufgeftellt. Freilich ift die Land:
wehrfavallerie in neuerer Zeit dur die kurdiſche
Rationallavallerie, die Hamidieregimenter, erjeßt worden;
aber Verwendung im Felde haben dieſe noch nicht
gefunden.
As größte Einheit zur Bildung der Operations—
ormeen ift bie Diviſion angenommen worden, obſchon
der Linienftand ſich in Friedenszeiten nad Armeelorps
gliedert. Dieſe Eintheilung hat fi) bei der Mobil
machung von 1885 und 1886 ergeben und fie ericheint
durchaus zweckmäßig. Die eigenthümlicdhe Gliederung
des Staatsgebietes auf der Balkanhalbinel, fowie der
Umitand, daß die dort benachbarten Heinen Staaten
niemals als ganz fichere freunde anzujehen fein werden,
moht in jedem Sriegsfalle die Aufftellung mehrerer
jelbftändiger Heere erforderlih. Wollte man diefe aus
Armeelorps bilden, jo würde die Bahl ber Unter—
abtheilungen in den meiften Fällen nur eine unbequem
fleine fein. Außerdem machen die Natur des Landes
und dad GStraßenneß die Bewegung fo großer Ein-
keiten, wie es Armeekorps von zwei oder drei Divifionen
ud eine Korpsartillerie fein würden, ſchwierig. Kom—
nandeure und Generaljtab finden ſich auch noch befier
mit den Heineren Einheiten ab.
Die normale Stärle der Diviſion follte 16, ober,
nem ein Sciüpenbataillon binzutritt, 17 Bataillone,
! Esladron und ein Artillerieregiment von 6 Batterien
kin. Dazu kommt bei jeder Armee eine Kavallerie
dieifion von 30 Eskadrons und 3 reitenden Batterien.
Allein dieſe regelmäßige Zuſammenſetzung wird nie
frenge innegehalten, wie ja die Bedeutung und der
Verth der gleihmäßig gebildeten großen Truppen:
!ürper, ſowie der Erhaltung ihrer im Frieden ſchon
beftehenden Verbände bei der jetzt noch führenden
Generation durchaus nicht erkannt ijt. Für fie bleiben,
im Grunde genommen, das Bataillon, die Esladron
ud die Batterie die Einheiten, mit denen fie im
Kampfe rechnet. So werden denn auch die Bataillone
und Regimenter vielfach gerade jo zufammengeftellt,
wie fie auf dem Kriegsſchauplatze eintreffen. Die
Sefammtjtärten fallen dabei verſchieden aus.
Der Theffaltiche Feldzug zeigte darin indefjen
Ihon einen nicht unerheblichen Fortſchritt. Mehr als
früher entſprachen die Divifionen in ihrer Zujammen-
jegung den Friedensverbänden, mehr als ehedem find
fie im Laufe des Krieges erhalten geblieben und als
Ganzes berivendet worden.
Daß einer jo zuſammengebrachten Feldarmee Vieles
fehlt, was ber an Europätihe Verhältniſſe gewöhnte
Militär für unumgänglich nothwendig Hält, ift jelbit-
veritändlih. Ein mufternder Deutſcher General, der fie
jähe, würde fie unbedenklid für „nicht operationsfähig“
erflären. Und doch befigt fie die Kraft zu großen
Leiftungen.
Ueber die Anfftellung der Artillerie
in zwei Feuerlinien.
Zu dem Aufſatz: „Zur Wrtillerietaftit" in Nr. 54
des Militär-Wochenblatte® möchte ich vom artillerijtis
ſchen Standpunkte einige Bemerkungen machen, die die
Schwierigleiten der Auſſtellung zweier Gejchüßlinien
hintereinander noch etwas eingehender würdigen, als
dort ſchon geichehen ift.
Bweifeldohne wird man dem Herrn Berfafjer darin
beipflichten müſſen, dab für die Verwendung der jo
jehr gefteigerten Geichüpzahl die Frage der Raums
audnupung eine ernfte it und daß die Entwidelung
der Infanterie durch die langen Linien der Batterien
unter Umftänden in erheblicher Weile erjchiwert werben
fann. Unfere Friedensübungen geben uns jelbjt bei
den Kaiſermanövern nur ein fehr unvolllommenes Bild
davon. Weder die Stärke der Wrtillerie noch die
der Infanterie entiprechen auch nur annähernd ben
Kriegäftärten, während wir doch bei den Geſechts—
entwwidelungen durchaus den Raum mobiler Truppen in
Anspruch nehmen. Es ift zu erwägen, ob nicht die
öftere Bildung kriegsſtarler Verbände bei Ddiejen
Uebungen für die Ausbildung ber Führer beider
Wafſen von größten Nupen wäre. Die Neibungen,
die fi aus dem Ineinandergreifen von nfanterie und
Artillerie im Kampfe ergeben, werden ſich erjt dann
in vollem Maße berausjtellen, und wir werden lernen
fie zu überwinden. Einen Weg hierzu hat dev Herr
Verfaffer angeben wollen; ob diefer aber jo allgemein
gangbar it, wird immerhin noch einer näheren Unter:
ſuchung unterzogen werden dürfen.
Zunächſt gejtatte id mir einen Heinen Irrthum des
Herrn Verfaſſers zu berichtigen. Die Ziffer 268 bes
Infanterie⸗Reglements, die von ihm angeführt wird,
ift inzwiſchen — als Artillerift muß ich jagen: leider!
— durch Dedblatt 13 in einer Weije verändert worden,
die das Ueberſchießen der Infanterie durch Artillerie
wejentlich einichräntt, Ich glaube allerdings nicht, daß
dieje Aenderung jemals praltiiche Bedeutung getvinnen
fann. Der Raum für ein Armeelorps wird in ben
Mafjenichlachten der Zukunft wie ſchon im Kriege
1870,71 nothwendigerweile ein jo beengter fein, daß
ein Nebeneinander der beiden Feuerwaffen, welches
ohnehin ihrer Natur widerjpricht, einfach zur Uns
möglichkeit wird und nur in den Heinjten Verhältnifien
des Detachementskrieges noh ab und zu in die
Erſcheinung treten fann. Es ift im Gegenſatz zum
1871
Neglement die Ausnahme und nicht die Regel. Bei der
Ausbildung und Trefffiherheit unferer Artillerie und
der ficheren Zünderfonftruftion unferer Geſchoſſe werden
Ichmerzliche Irrthümer und dadurch Verlufte für unfere
Anfanterie durch deren Ueberichießen in noch geringerem
Maße zu erwarten fein, als fie gelegentlich ſchon 1870
und wahrſcheinlich auch im künftigen Kriegen bei dem
Hin- und Herwogen ded Kampfes durch Nüdenfeuer
jeitend der eigenen Infanterie entftanden. Den übers
zeugenden Ausführungen des Herrn Verfaffers, daß
die Infanterie ſolche vereinzelten Verluſte im Hinblick
auf die großen Vortheile ertragen muß, die ihr aus
dem ununterbrochenen Begleiten ihres Angriffs durch
Geſchützfeuer entſtehen, iſt es überflüſſig auch nur ein
Wort hinzuzuſetzen. Wenn nun aber dieſe Lehre dahin
verallgemeinert wird, daß ganz ebenſo auch die Artillerie
ertragen muß, durch eine zweite rückwärtige Geſchütz⸗
linte überjchoffen zu werden, jo wird bem gegenüber
doch die Einwendung geitattet fein, daß die Verhältniſſe
bei beiden Waffen nicht vollfommen gleichartig Liegen.
Freilich die Selbitverleugnung, Disziplin und Kalt
blütigfeit, deren die vordere Batterielinie unter ben
darüber hinweg Jaufenden Geſchoſſen der hinteren Linie
bedarf, wird unſere Waffe als ihr ftolzed Recht ebenjo
in Anſpruch nehmen wie die Infanterie. Wenn es
nur darauf anläme, würden ſicherlich feine wejentlichen
Einwendungen gegen die vorgeichlagene Mafvegel zu
erheben jein. Weit höher aber find meined Erachtens
die Schwierigkeiten zu veranfchlagen, die ſich für bie
Feuerleitung, den Munitionserſatz und die eigene Beob-
achtung ergeben; dieje Fampfstechnijchen Bedenten möchten
doch wohl mehr ind Gewicht fallen, ald der Herr
Verfaſſer geneigt iſt zuzugeftehen. Hinzu tritt, daß
auch die Verlufte der in zwei Hintereinander auf
400 bis 500 m Abftand entwicdelten Linien fechtenden
Artillerie gegenüber der in einer Linie kämpfenden eine
gewiffe Erhöhung erfahren werben.
Wenn der Herr Verfafier der Anſicht ift, daß die
Feuerleitung zweier Geſchützlinien von je 1100 m
Länge leichter jei als diejenige einer Linie von 2200 m,
jo möchte ich ihm nur infofern zuftimmen, als ich die
einheitliche Zeitung des Feuers einer jo langen Artillerie
linie überhaupt für ausgeſchloſſen halte. Die Gejammt-
artillerie eined Armeelorps iſt von einer Stelle auß
und von einer Perfönlichkeit aud) nur in großen Zügen
nicht mehr zu leiten. Die Stellung eines Kommandeurs
der Artillerie des Armeelorps ift daher in taktiſcher
Hinfiht faum von Nupen, ja fie kann jchädlich wirken,
infofern fie die Gefahr von Meibungen mit den
Divifionsfommandeuren in fi birgt. Ich erinnere
nur an die 1. Garde-nfanteriedivifion in der Schlacht
bei St. Privat, der ihre Artillerie in dem Augenblide
entzogen war, wo fie dieſer zum Angriff auf Ste. Marie
aux Chönes dringend bedurfte. Cine zweckentſprechende
Feuerleitung wird erſt dann gemwährleiftet ſein, wenn
Infanterie- und Artilleriegefeht in einer Hand liegen,
und das kann nur auf der bejchränfteren Front einer
Divifion geſchehen. Die Feldartillerie jollte daher —
abgeſehen vielleiht von Batterien für beiondere Zwecke
— auf die Divifionen vertheilt jein. Schon das Feuer
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 68
1872
von zehn bis zwölf Batterien läßt fi einheitlich nur
dann noch handhaben, wenn fie zwedmäßig gegliedert
find. Jeder Divifion müßte eine Artilleriebrigade von
zwei Negimentern zugetheilt werden.
Aber von dieſer grumbfäglicen Frage abgeſehen,
möchte ich nicht einmal jo unbedingt zugeben, daß das
Feuer bon zwei um etwa 400 bis 500 m aus
einander liegenden Geſchützlinien leichter zu leiten jei
als das einer doppelt jo langen Linie. Zunächſt die
Wege, melde Meldungen und Befehle zurückzulegen
haben! Es ift Mar, daß diefe nur um die Flügel der
hinteren Linie berumgehen und keineswegs in geraber
Linie auf bie feuerſpeiende Front der rüdwärtigen
Batterien und durch dieſe hindurch führen dürfen. *)
Denten wir und ben Kommandeur ber Artillerie in
ber Mitte der hinteren 1100 m langen Linie halten,
fo durchläuft ein Befehl an die Mitte der vorderen
Linie einen Weg von 550 -+ 500 + 550 m = 1600 m,
wogegen ein Befehl von der Mitte einer einzigen
2200 m langen Linie bis zu deren Flügeln nur
1100 m zurüdzulegen hat; der Weg iſt in dieſem Falle
für die Doppellinie aljo erheblih weiter. Hält der
Führer auf dem Flügel der hinteren Linie, jo bebarf
ein Befehl an den entgegengejeßten Flügel der vorderen
Linie gleichfalls eines Weges von 500 4 1100 m
— 1600 m, aljo wiederum erheblid weiter, ald wenn
er bei ber doppelt jo langen einfachen Linie in beren
Mitte hielte.
Weit jchwerer fällt der Umftand ind Gewicht, daß
der höchſte Urtillerieführer immer nur die artillerijtiiche
Leiftungsjähigfeit derjenigen Geſchützlinie annähernd zu
beurtheilen vermag, bei der er jelber hält; denn die
Bilder verichieben ji) auf 400 bis 500 m Entfernung
ganz außerordentlih. Was von ber einen Linie mit
volliter Klarheit zu jehen iſt, kann fich dem Blide von
der anderen Linie aus völlig entziehen, und zwar auch
in ſcheinbar ebenem Gelände Wenn man daher
ſelbſt grundfäglid den ſenlrecht voreinander ftehenden
Gruppen die gleichen Zielfelder zuweilen wollte,
würde man noch durchaus nicht ſicher fein, daß
fie innerhalb dieſer Abſchnitte auch die gleichen Ziele
zu beſchießen vermöchten. Eine überwältigende Feuer⸗
vereinigung beider Geſchützlinien würde daher nicht
gewährleiftet fein. Ja, man wird vielleicht behaupten
dürfen, dab die Befehle, die aus der einen linie
heraus an die andere ergehen, fih in der Mehrzahl
ber Fülle ald unausführbar erweilen werben. Im
ebenen und im flachiwelligen Gelände werben ſich eben
jelten zwei voreinander gelegene Batteriejtellungen
finden, von denen aus man die jeinbliche Stellung
gleich gut mit euer beherrſchen lann, ohne daß die
eine zu nahe oder die andere zu weit abliegt. Gewiß
ift Die Artillerie biß zu einem gewiſſen Grade von ber
Entfernung unabhängig, Dafür aber wird man von
vornherein, wenn das Gelände wicht bejonbere Vortheile
bietet, vor einer voll bejegten feindlichen Front bie
*) Denn buch die Uebermittelung von Befehlen und
Meldungen darf das Feuer doch nicht unterbrodhen werben,
wie es beim Durchgehen ber Infanterie durch die Geſchüth⸗
linien leider geſchehen muß.
1897 -- MilitärsWocdenblatt — Nr. 68
Batterieftellungen für den enticheidenden Geſchützlampf
bis nahe an die Grenze ber wirkſamen Schußweite
zurüdichteben müfjen, will man nicht Gefahr laufen, im
Aufmarſch zufammengeichoffen zu werden oder dod) der
fiehenden feindlichen Artillerie ein Feuerübergewicht zus
zugeftehen, das bie Ueberlegenheit der Zahl bis zu
einem hohen Maße auszugleichen vermag. Die Ver:
hältniffe des Krieges 1870/71 Können micht ohme
Beitered zum Vergleich herangezogen werben, da hier
der techniſche Unterſchied des Materiald ein umder-
bältnikmäßig großer war. Sit aber die vordere Ge-
Ihäplinie jo weit abgeblieben, dann würde allerdings
ein Mehr von 400 bis 500 m Entfernung für bie
bintere Linie bereit eine wejentlihe Abſchwächung ihrer
Rirlung bedeuten, während andererjeit3 eine nt:
widelung der zweiten Batterielinie vorwärts ber erjten,
iolange dad Feuer der feindlichen Geſchütze noch nicht
weſentlich geihwächt ift, jehr viel größeren Schwierig-
keiten unterliegt als das Durchziehen der Infanterie,
nahdem die artilleriftiihe Feuerüberlegenheit ge
wonnen fit.
Dan wird aljo meines Erachtens nicht ohne Weiteres
das Feuer zweier boreinander ftehender Geſchützlinien
auf eine lange gegmerifche Batterieftellung in zweck⸗
mäßiger Weile zujammenfaffen können. Es treten
andere Bedenlen hinzu. Soll jebe der beiden Geſchütz⸗
finien im fich räumlich geichloffen fein, jo werden ſie
von der feindlichen Wrtillerie, wenn dieje einigermaßen
ebenbürtig ift, überflügelt werden und alle Nachtheile
einer folchen Ueberflügelung in den Kauf nehmen
mifen. Das feindlihe Feuer wird wejentlich wirt:
lumer als das eigene fein. Sollen aber die einzelnen
Irtilleriegruppen beider Linien mit größeren Zwiſchen—
täumen über dad ganze dem Armeelorps zur Ver—
fügung ftehende Gelände vertheilt werden, jo iſt
dennoch jede einzelne Gruppe konzentriichem Feuer bes
Gegners ausgeſetzt, und dabei wird ihrer einheitlichen
deuerleitung ein neues Bleigewicht angehängt. Es ift
im Uebrigen jehr wohl denkbar, da der Gegner jein
ganze Feuer zunächſt gegen die vordere Linie zus
lummenjaßt und die Hintere unbeadhtet läßt, bis er
jene zujammengejchofien. Endlich aber entjtehen für
die einzelnen Batterien jelbft außerordentliche Schwierig.
keiten für bie Handhabung und Beobachtung ihres
denerd. Schon bei der gewöhnlichen linearen Neben:
einanderentwickelung ift die Vereinigung des Feuers
jweier Batterien auf daß gleiche Biel nicht ganz leicht;
gewöhnlich überweift man jeder Batterie die eine
Hälfte defjelben oder man beläßt die eine im Flügel—
jener, während die andere zu Salven übergeht. Wie
aber ſoll die Verftändigung hierüber erfolgen, wenn
die auf daß gleiche Ziel angejegten Batterien 500 m
doreinander ftehen und nur auf großen Umwegen mit
einander in Verbindung treten können. Nun aber
ftehen fie nicht einmal unter gleichem Befehl, jondern
gehören verjchiedenen Abtheilungen, wahrſcheinlich jelbjt
Regimentern, an. (Schluß folgt.)
Kleine Mittheilungen.
Franfreih. Die Aufnahme des Kreuze ber
Ehrenlegion in das Wappen der Stadt St. Duentin
ift gelegentlih der Enthüllung eines zum Andenfen an
die Vertheidigung vom Jahre 1557 errichteten Denk⸗
male3 durd) den Wräfidenten der Nepublif verfügt worden.
Es iſt die nämliche Auszeichnung, melde im lebtvers
flofjenen Jahre den Städten Rambervillers und Belfort
u Theil wurde (vergl. Militärs Wochenblatt 1896,
&. 1199); die Zahl der in diefer Weiſe geehrten Orte
ift damit auf acht geftiegen (a. a. D. Sp. 1330). Das
Dentmal ftellt den Admiral Gasparb de Coligny und
den Bürgermeifter Barlet de GBuibertcourt dar, melde
an ber Spike der vereinten Garnifon und Bürgerfchaft
17 Tage lang den Angreifern widerſtanden, bis, nachdem
am 10. Auguſt 1557 der Berluft der nad der Stadt
benannten Schlacht einen Entjagverfuh zum Scheitern
gebracht hatte, St. Quentin von den verbündeten
Spaniern und Engländern mit Sturm genommen wurde.
Das Verdienſt, welches die Stabt fi damals um
Frankreich erwarb, hat nad) der am Feſttage vom Kriegs⸗
minifter, General Billot, gehaltenen Rede darin beftanden,
daß durch den geleifteten Wiverftand das Vaterland vor
einem weiteren Eindringen des Feindes bewahrt worden
if. Der Anfprud, welcher für die Bewohner aus ihrem
Verhalten im legten Kriege heraeleitet wird, ift in dem
Sate enthalten: „Treu ihrer Vergangenheit hat bie
ſtolze Stadt im Jahre 1870 es verjtanden, die erften An«
griffe des Feindes zurückzuweiſen; durch ihre Saltung
bat fie das Signal zum Wiederbeginn der Unter
nehmungen des Nordheeres gegeben.“ Dem Kreuze hat
eine der drei Lilien platzmachen müflen, welche im alten
Stadtwappen angebradt waren.
(Revue du cercle militaire Nr. 24.)
— Unter den Anordnungen, welde eine neu erfchienene
Dienftanweifung fürdieNbhaltungvonfruppens
zung vorschreibt, find nah L’Avenir Nr. 2214 die
bemerfenswertheiten nachfiehende: Sabreübungen von
Truppen, die in einer und berfelben oder in einander
benadbarten Barnifonen liegen, haben bisher nur aud-
nahmsweiſe ftattgefunden. Die kommandirenden Ges
nerale follen darauf halten, daß ſolche häufiger vor:
enommen werben. Namentlih hat ed im denjenigen
abreszeiten au geſchehen, in denen die Befhaffenheit
der Felder die Uebungen mehr oder weniger
auf die Wege beſchränkt. Es find zu denfelben nur
die berittienen Difiziere heranzuziehen gegen eine Ents
fhädigung, fobald fie länger ald 24 Stunden von ihren
Duartieren abweſend fein müffen. Ein Theil der für
die Vornahme derartiger Uebungen alljährlich zur Vers
fügung ageftellten Mittel kann verwendet werden, um
mit den Generaljtabsoffizieren Uebungen im Gelände
anzuftellen. Vor Beginn der HSerbftmanöver haben Die
Befehlöhaber durch das Evolutioniren mit den ihnen
untergebenen Truppen die Letzieren für jenen Zwed vor«
ein, was auf dem Exerzirplatze oder Anfang ber
Manöverzeit gefchehen fann; in lefterem Falle dürfen
aber nicht mehr als ein oder zwei Tage darauf vers
wendet werden. Zu den Serbjtübungen rüden die
Kavallerieregimenter mit vier Esladrons auf Friedensfuß
aus; womöglich ſollen jie 100 Pferde ftark fein, es darf
aber nit, um dieſe Ziffer zu erreihen, auf ſolche
gegriffen werden, welche erit ſechs Jahre alt jind,
— Ein neuer S ebplas für Infanterie, ber
von Chaſtang, ift zwiſchen Zulle und Brive im Departe-
1875
ment Corröge hergeftellt und von der 48. Brigade, welche
früher zu diefem Ende den Schießplatz von Ya Braconne
bei Angouleme aufſuchen mußte, in Benugung genommen.
(L’Avenir militaire Nr. 2214.)
— Die bis jegtin Beltunggemefenen, am 23. März 1894
aetrofienen Beitimmungen über die Beförderung der
Dffiziere des Beurlaubtenftandes in höhere Stel-
lungen haben zu manderlei Unzuträglichleiten Ber:
anlafjung gegeben. Indem fie unumgänglid forderten,
daß jene Offiziere, um aufrüden zu Fönnen, dem
Anfprudhe des vorangegangenen Abfolvirend mehrerer
Dienftleiftungen genügt haben mußten, ſchloſſen fie eine
Neihe von Offizieren, melde durch ihre Eigenſchaften
und Fähigkeiten durchaus geeignet zur Beförderung
waren, von einer foldyen aus, und indem fie die Anzahl
von Pieutenants, ſowohl der Neferve, wie des Territorial⸗
heeres, ziffermäßia feitfegten, ſchufen fie eine Anordnung,
die ſich im der Praxis fehr ſchwer anwenden ließ, weil
das Perſonal der einzelnen Abtheilungen fortwährendem
Wechſel unterworfen ift. Außerdem wird durch bie
legtgenannte Borfchrift die Beförderung beſchränkt und
hiermit eine Reihe von tüdptigen Offizieren verftimmt.
Schließlich leidet der obengenannte Erlaß noch an
dem Mangel, daß. er feine Beflimmungen enthält,
welde geftatten, eine Anzahl von Dffizieren, die
durhaus befähigt find zu Stabsoffizieren befördert zu
werben, dieſen Grad zu verleihen. Um allen diefen
Mängeln abzuhelfen hat, auf den Vorſchlag des Kriegs:
minifters, der Bräfident der Nepublil verfügt: Ein jeder
Unterlieutenant fann, nachdem er vier Jahre lang dieſe
Stellung innegehabt hat, zum Lieutenant, jeder Lieutes
nant nad) weiteren ſechs Jahren zum Kapitän befördert
werden. Ferner kann ein jeder Kapitän des Beurlaubten«
ftandes fowie ein jeder frühere Kapitän des aftiven
Seered, wenn er diefen Grad ſechs Jahre lang bekleidet
hat, zum Stabsoffigier befördert werden; der Letztere
we nur, wenn er beim Ausfcheiden aus dem Dienfte
a8 Zeugniß der Befähigung für diefen Grad erhalten
hat. Die Beförderung der Offiziere des Beurlaubtens
ftandes geht durd die ganze Waffe und erfolgt aus—
ſchließlich nach Wahl. Die Feſtſtellung des Dienftalters
geſchieht auf Grund der Daten der Ernennung unter
Abrechnung der Unterbredungen im Dienfte; für die
Dffiziere des Beurlaubtenftandes zählt die Zeit mit,
die fie nicht bei der Fahne zugebracht haben.
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
— In YWaris ift bei Charles Lavauzelle ein Bud)
unter dem Titel: „Die Eifenbahnen und die Mobil:
madhung“ von Paul LZanoir, dem Chefredakteur der
„Revue general des transport* erſchienen, welches über
die Leiftungsfähigfeit der Franzöſiſchen Eifenbahnaefell:
fhaften interefjante Angaben enthält, denen wir nad)
dem Avenir militaire folgendes entnehmen. Nachdem
der Verfafler auf die zur Zeit des Krieges von 1870
äußerft mangelhafte Organifation der Gifenbahnen hin-
aewiefen hat, woburd die Niederlage Franfreihs zum
nit geringen Theil veranlaft worden ift, zeigt er, mit
welcher bis in das Kleinſte gehenden Sorafalt ſeitdem
das Ariegsminifterium dieſen wichtigen Zweig ber
1897°— Militär: Wochenblatt — Nr. 68
1876
nationalen Vertheidigung organifirt hat, jo daß genen-
wärtig das denkbar Bolllommenfte darin erreicht zu fein
fcheint. Die Zahlen, melde der Verfafler zum Beweife
beranzieht, bieten ein befonderes Intereſſe. Die großen
Eifenbahngefellfhaften Frankreichs find in der Lage, dem
Staate zur Verfügung zu ftellen: 293 465 Wagen und
9959 Lokomotiven. Dies ift weit mehr ald erfordert
wird. Lanoir rechnet, daß drei Züge zu 32 Magen
erforberlih find, um etma 3000 Mann zu befördern
und daß ein Armeekorps mit 106 Wagenzügen befördert
werden fann, daß alfo für deſſen Transport 106 Zofomotiven
und 32 x 106 = 3392 Wagen erforderlid find, alfo
für ben Transport der 19 Armeeforps, wenn biefe alle
an die Grenze geführt werben follen: Lolomotiven
106 x 19 — 2014, Wagen 3392 x 19 = 64448.
Hieraus ergiebt ſich der fehr bedeutende Ueberfhuß von
rollendem Material gegen ben Bedarf. In feinen
weiteren Betrachtungen fommt Herr Zanoir zu dem
Ergebniß, daß bis zum Abend des vierten Mobilmahungs:
tages die Eifenbahnen im Stande find 5 796 000 Dann
— vorausgeſetzt, daß diefe bereitgeftellt werben — an
bie Grenze zu befördern.
— Aufnahme in die Erziehungshäufer ber
Ehrenlenion haben im Jahre 1896 123 junge
Mädchen, Töchter von Inhabern des Ordens, gefunden,
nämlih 59 in St. Denis, 27 in Ecouen und 37 in
les Loges; 110 darunter find Töchter von Dffizieren
und Militärbeamten, von denen nur wenige Stabs—
offigiere find oder gleichgeftellte Aemter belleiden, die
meijten derfelben find niederen Ranges, 36 find pen»
ftonirt, 14 bereits verftorben,
(La France militaire.)
Oeſterreich-Ungaru. MitRupferorydammoniaf und
Kupferfeife imprägnirte Segelleinwand fol in Zufunft
zu den Padveden für Tragthiere und zu den Dedel«
wagen, welche bisher aus „terraingrau gefärbter und
imprägnirter Segelleinwand“ hergeftellt wurden und zu
allen bisher aus ſchwarzgefärbter paraffinirter Segel:
leinwand gefertigten Materialforten der Artillerie
ausrüftung verwendet werden.
(Neihswehr Nr. 1240, Morgenblatt.)
— Die feier ihres vor 60 Jahren erfolgten
Austrittes aus ber Therefianifhen Miltärafademie zu
Miener Neuftadbt werden im bevorftehenden Herbſt
vermuthlih noch zehn von den 1837 zu Lieutenants
beförderten 51 Zöglingen begehen Lönnen. Der Name
des befannteften unter dem nod lebenden ift ber bes
ee Frhru. v. Scudier, unter denen der vers
tbenen ift es der des Feldzeugmeiſters Frhru. v. Kuhn.
Bon der Gefammtzahl find elf zu Generalen aufs
geftiegen, fechd davon find noch am Leben; einer, General:
major v. Poſchacher, fiel bei Königgrätz; ein anderer von
den Genofien ftarb als Generalſtabschef unter Görgey.
— Die im vergangenen Herbſt zum Zwecke ber
Errihtung einer „Wiener allgemeinen Jubiläum:
ftiftung für das K. und 8. Infanterieregiment
Hoch- und Deutfhmeifter Mr. 4” angeftellte
Sammlung bat ein Erträgniß von 4102,57 Gulden
geliefert, welches feiner Bejtimmung entfprehend vers
wendet werden wird. (Armeeblatt Nr. 25.)
Inhalt der Nummer 22 des Armee-Verordnnungsblattes vom 29. Juli 1897.
Ba der Erinnerungsmebaille in den Stammrollen und Entlafjungspapieren der Unteroffiziere und
Mannfhaften. — Aufbewahrung der Stammrollen. — Beftimmungen über die Verwendung ꝛc. der Ertragshälften
von Nebungsplägen. — Aenderung des Exerzir-Reglements für die Kavallerie. — Anmweifung der Liquidationen
über Nebenkoften in Invalidifirungsangelegenheiten ꝛc. — Aufrüden der Hauptleute zc. in das Gehalt 1. Klaſſe.
Gedrudt in der Königlihen Hofbuchdrucketei von E. ©.
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtraäße 60 71
Hierzu die Militär-Literatur- Zeitung Nr. B und der Allgemeine Auzeiger Nr, 61,
Militär-Wochenblatt.
Verantwortlicher Redakteur:
v. Eſtotff, Generalmajor 3. D.,
Friedenau b, Berlin, Hohlerftr.
— — — — —
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition; Berlin swie, Kocftraße 68,
Berlag der König. Hofbuhhandblung
von €. ©. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kodftr. 68— 71.
Diefe, geitfchrift erfcheint jeden n Mittwoch) und Sonnabend und wird > für & Berlin Dienftags und Freitags Nadpmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Aukerdem werden derfelben beigefügt 1. monatlic) ein: bis zweimal das literarifhe Beiblatt, die „Militär:Literatur:
Jeitung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Aufiäse als bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Sierteljährlicher Bränumerationspreis für das Ganze 4 Marl 0 Pi. —
Breis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs: Preislifte Rummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
NM 69.
Berta, Mittwod, den 4. Auguſt.
1897.
Anhalt:
PerfonalsBeränderungen (Preußen, Marine, Kaiferlide Schugtruppen). — Ordens · Verleihungen (Preußen, Marine). —
Aufräden der Hauptleute ıc. in das Gehalt 1. Klaſſe.
Journaliſtiſcher Theil.
Bilder aus ber Türfifhen Armee. (VI) — leber die Aufftellung der Artillerie in zwei Feuerlinien. (Schluß.)
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Grobe Artillerieübungen. Kommandos von Stabsoffizieren zu Schießübungen.
General de France, Uebertritt zur Reſerve.
Dffyiersavalleriefchule.
Herabfetung des Mindeftmahed, — Rußland: Wechſel im Kommando ber
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride ıc.
4. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im aftiven Heere.
Molde, an Bord & M. 9. „Hohenzollern“,
den 25. —A
». Iſſendorff, Oberſilt. und etatsmäß. Stabsoffizier
des 6. Thüring. Inf. Regts. Nr. 95, vom 10. Auguſt
d. Is. ab zum Inf. Regt. von Courbire (2. Poſen.)
Nr. 19,
%. Horn, Major und etatsmäß. Gtabsoffizier des
Drag. Regts. von Wedel (Pomm.) Nr. 11, zum Drag.
Regt. König Albert von Sachen (Oftpreuß.) Nr. 10,
Gtaf Shad v. Wittenau, Major und etatsmäß.
Stabsoffizier ded Hannov. Huf. Regts. Nr. 15, zum
Huf. Negt. von Schill (1. Schleſ.) Nr. 4, — behufs
Vertretung der betreif. Regts. Kommandeure fomz
mandirt.
Miplaff, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des
Leib-Garde-Huf. Regts., mit der gührung des 2. Garde⸗
Drag. Regts. Kaijerin Alerandra von Rufland, unter
Stellung à la suite defjelben, beauftragt.
Graf v. Schwerin, Major und Esladr. Chef vom
2. Garde-Drag. Negt. Kaiſerin Alerandra von Ruß:
land, als etatsmäß. Stabsoffizier in das Leib-Garde—
Huf. Regt. verfept.
Bord S. M. ‚Hohenzollern‘,
— 9 20.3 Tr ade
Steinmeyer, Seelabett * Reſ., von der Marine
ausgeſchleden und gleichzeitig als Port. Fähnr. mit
(3. Quartal 1897.)
⸗
einem Patent vom 13. April 1896 bei dem Inf.
Negt. Nr. 151 angeitellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Bergen, an Bord S. M. 9. „Dohenzollern“,
g den 20. Juli 1 3 a
Nodap, Sek. Lt. vom 3. nderkhfef, Inf. Regt. Nr. 50,
ausgeſchieden und zu den Rei. Offizieren des Regts.
übergetreten.
Molde, an Bord S. M. 92. gay rensollean“,
den 26, Juli 189
Bürde, el. Lt. à la suite des 2. Pomm. Feldart.
Regts. Nr. 17,
Rojenbaum (Ludwig Franz), Sel. Lt. vom Feldart.
Negt. von Clauſewitz (Oberſchleſ.) Nr. 21, — mit
Penſion der Abſchied bewilligt.
Keamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöchiten —
Den 7. Juli 1897.
Voigtel, Geheimer Ober — und Abtheil. Chef im
Kriegsminiſterlum, auf feinen Antrag zum 1. Oltober
d. 33. mit Penſion in den Ruheſtand verjept.
Durd; Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 6. Juli 1897.
Hertramph, Militär-Intend. des I. Armeelorps, zum
X. Armeekorps verſetzt.
1879 1897 — Rule Mieenhlett — Nr ni 1880
Den 16. Juli 1897. Sekretär im Kriegäminifterium, auf feinen Antrag
Schumann, Zahlmftr. vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. | mit Penfion in den Ruheſtand verſetzt.
Nr. 62, unter Ueberweilung zu der Korps-Intend. Den 24. Zuli 1897.
des V. Armeelorps, zum Intend. Selretär ernannt. Schramm, Pr. &t. der Ref, unter Ueberweifung zu
Den 21. Juli 1897. ber Korps-Intend. des I. Armeelorps, zum etatsmäß.
Pauly, Geheimer Rechnungsrath, Scheimer erpebirender Intend. Afjeffor ernannt.
Kaiferliche Marine,
Offiziere 1c. | Heeidh, Unterlt. zur See ber Seewehr 1. Aufgebots
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. e — Sir — Bm — une der
B Bord EM... “ eewehr 1. Aufgebo atrofen-Art.,
en den 20. ui 1aßr, — —— Ihrcke, Unterlt. zur See der Reſ. im Landw. Bezirk
Boelders, Set. Lt. vom 2. Sce-Bat., behufs Ueber: I Altona, zum 2t. zur See der Ref. des Seeoffizler-
tritt8 zur Armee, don Der Parine-Inf. außgejchieden. lorps,
Schulz, Set. Lt, bisher im Inf. Regt. Nr. 144, mit | Leonhardt, Bizefeuerwerler der Reſ. im Landw. Be—
jeinem Patent bei der Marine» nf. und zwar bei zirl Baußen, zum Unterlt. zur See ber Rei. der
dem 2, See-Bat. angeftellt. —— a re
Stellenbejegungen für die Herbftübungen 1897: | — ee def. * en
Molde, an m Turiss —— offizierlorps, — befördert.
Hendewerk, Unterlt. zur See der Reſ. der Matroſen—
Hoffmann, Stontreadmiral — der 2. Marine⸗ Art. im Sandv. Bezu Ni —
Bezirk Nürnberg, ein Patent feiner
Inſp. zum Chef des neu zu bildenden 2. Geſchwaders Charge vom 14. Januar 1895 erhalten.
der Uebungsflotte und der zu bildenden 3. Div. diejes | 9 aehier, ef. ©. der Ref. des 1. See-VBats. im
Geſchwaders, er ' I en
Arnim, Kontreadmiral und Inſpelteur der 1. Marine: en agdeburg, zum Pr. St. der Reſ.
Infp., zum Chef der 4. Div. des neu zu bildenden Jasper, Bigefeldiw. der Seewehr 1. Aufgebots des
2. Geſchwaders der Uebungsflotte 2,6 h
on 2. Sce : Bats. im Landw. Bezirt IV Berlin, zum
v. Colomb, Kur. Kapitän und Kommandeur ber Set. &. der Seewehr 1. Aufgebot? des 2. See:
1. Torpedo⸗Abtheil, zum Chef ber neu zu bildenden ER
2, Torpebobootätloktile, ® Vals, befördert.
Jacobſen, Korv. Kapitän, fommandirt zum Stabe des
DOberlommandos der Marine, zum Chef des Stabes
des neu zu bildenden 2. Geſchwaders,
Kutter, Hipper, Kapitänlis, zu Chefs der nen zu
bildenden Torpedobootsdivifionen, — ernannt.
*
B. Abſchiedsbewilligungen.
Molde, an Bord ©, M.9. Hohenzollern“,
den 26. Juli 1897.
Gevers, Seeladett, zur Reſ. der Marine entlafjen.
Walter, Maſchinen-Unteringen, mit der geſetzlichen
Penſion nebit Ausficht auf Anftellung im Civildienft
und der Erlaubnig zum Tragen ber biäherigen
Uniform mit den vorgefchriebenen Abzeichen der
Abſchied bewilligt.
Schröder, Etienne, Kor. Kapitäns, Erfterer lom:
mandirt zum Stabe des Oberfommandos der Marine,
zu Korv. Kapitäns mit Oberftlieutenantsrang,
Boerner, Schneider, Schröder, Kapitänlts. Letzterer
Mitglied der Schiffs - Prüfungslommiffton, zu Kow.
Kapitäng,
Frhr. v. Dalwigk zu Lichtenfels, Petruſchly,
Frhr. vd. Meerſcheidt-Hülleſſem, Lis. zur See,
zu Rapitänlts,,
Schmidt (Reinhold), Tepfer, v. Zerßen, Unterlts.
zur See, zu Lis. zur See, Dr. Siegele, Unterarzt der Marine-Reſ. im Landw.
Richartz, Lemm, Bruns, Zimmer, Unterlis. zur Bezirk Kiel, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Marine:
See der Ref. im Landw. Bezirl Solingen bezw. Ref, — befördert.
Nürnberg, I Oldenburg und II Breslau, zu Lt. | Dr. Jacob, Stabsarzt der Scewehr 1. Aufgebots im
jur Sce der Ref. der Matrojen-Art., Landw. Bezirt Worms, der Abſchied bewilligt.
C. Im Sanitätslorps.
Molde, an — S. M. V. „Hohenzollern“,
den 26, Juli 1897.
| Steinbrüd, MarineUnterarzt, zum Marine Affiit.
Arzt 2. Klaffe,
Kaiferliche Schugtruppen.
Bergen, an Bord ©. M. 9. „Dohenzollern“, | unter Belafiung A la suite der Schußtruppe für
den 20. Juli 1897. Deutſch⸗Oſtafrika, zum Gen. Major befördert.
Liebert, Oberſt, Gouderneur von Deutſch-Oſtafrila,
1 _
1897 — Wilitär-Wodenblatt — Nr. 69
___ 188
Orden? = Berleihungen.
Preuffen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Hauptmann v. Baumbach im 5. Rhein. nf.
Negt. Nr. 65 die Königliche Krone zum Rothen
Adler⸗Orden vierter Klaſſe,
dem Rittmeiſter Haniel im Kür. Regt. Graf Geßler
(Rhein.) Nr. 8, den Rothen Adler-Drden vierter Klaſſe,
den Premierlieutenants Böcking und dv. Bennigjen
im Kür. Regt. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8,
dem Bahlmeifter a. D. Steiner, zuleßt beim nf.
Regt. Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz (6. Oſt⸗
preuß.) Nr. 48, — ben Königlichen Kronen-⸗Orden
vierter Klaſſe,
em penj. Kafernenwärter Krüger zu Nowawes bei
Potsdam, früher bei der Garn. Verwalt. in Potsdam,
das Allgemeine Ehrenzeihen, — zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden ertheilt:
bes Kommandeurkreuzes des Königlich
Niederländiichen Ordens von Dranien-Naflau:
dem Major v. Hutier vom großen Generalitabe;
der Königlich Schwediſchen Waſa-Medaille:
dem Feldwebel Mandel von der Schloßgarde-Komp.
Kaiſerliche Marine.
Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben
Allergnädigſt geruht:
dem Obermatroſen Herzberg von S. M. Yacht „Hohen-
zollern“ die Rettungs- Medaille am Bande zu ver—
leihen. ‘
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden ertheilt:
des Komthurkreuzes des Königlich) Bayeriſchen
Militär⸗ Verdienſt⸗ Ordens:
dem Kapitän zur See Frhrn. dv. Bodenhauſen.
(Aus dem ArmeesVerorbnungsblatt Ar. 22 vom 29. Juli 1897.)
Kriegäminifterium.
Haffenabtheilung.
Berlin, den 14. Juli 1897.
Aufrüden der Hauptleute ze. in das Gehalt 1. Klaſſe.
In das Ehargengehalt 1. Klaſſe rüden auf die Hauptleute bezw. Nittmeifter:
Truppentheil oder bejundere Dienjtftellung.
| 5. Rheiniſches Infanterieregiment Nr. 65.
Infanterieregiment von Goeben (2. Rheiniſches) Nr. 28.
2. Niederichlefiiches Infanterieregiment Nr. 47.
Infanterieregiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weſtfäliſches Nr. 15.
Borftand der Urbeiterabtheilung in Mainz.
8. Dftpreußifches Infanterieregiment Nr. 45.
Brandenburgijches Jägerbataillon Nr. 3.
a la suite des Sadettenlorps, Militärichrer bei dem Kadettenhaufe in
5. Rheiniſches Infanterieregiment Nr. 65.
7. Thüringifches Infanterieregiment Nr. 96,
N
Lde.
N i
Hr. amen
1. Infanterie und Jäger.
a. mit dem 1. April 1897:
1.| Dietlein
b. mit dem 1. Mai 1897:
1.] Bett Snfanterieregiment Nr. 149,
2.] Grünewald
3.) Liebach Infanterieregiment Nr. 131.
4.1 Bernhard
5.| Pietich
6.| Würmeling
c. mit dem 1. $uni 1897:
1.| v. Olszewski
2.| vd. Arnim
3.| dv. Behling
Cöslin.
41Buſſe Infanterieregiment Nr. 152.
5.| Ramdohr
6.| Schmeling Anfanterieregiment Nr. 98.
71.19. Warusdorf
8.| Dahle
Infanterieregiment von Borde (4. Pommerſches) Nr. 21.
1897 — RititärsWodenblatt — Nr. 69 1884
Truppentheil oder befondere Dienftftellung.
—
Niederrheinisches Füfilierregiment Nr. 39.
Infanterieregiment von Horn (3. Rheiniſches) Nr. 29.
Füfilierregiment Graf Roon (Oſtpreußiſches) Nr. 33.
1883 IL
Lfde.
N
Nr. amen
d. mit dem 1. Juli 1897:
1.| Kalau dv. Hofe
2.| dv. Stojd 3. Garderegiment zu Fuß.
3. | Jaeger
4.| vd. Dtto 2. Schleſiſches Fägerbataillon Nr. 6.
5.| Saal Infanterieregiment Nr. 173.
6.| dv. Gilſa (Albert)
7.| Gebjer Infanterieregiment Nr. 97.
_
sprang puunm
—
—
to—— —— — — — — —
2*9
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
.Rautenberg-Garczyüski
. Walbed
. Werbed
. Ribbed
. Bülow
b
v. Brauchitſch
v
v
v. Klitzing
v. Keudell
Graf dv. Poſadowsti-Wehner
v. Nathuſius
Krahmer
v. Buſſe
v. Flügge
Frhr. v. Oberländer
v. Benda
Weidlich
Frhr. v. Krane
Frhr. v. Reitzenſtein
Nickiſch v. Roſenegk
v. Unger
v. Peſtel
v. Lübeck
Beck
Heidborn
Croll
v. Keudell
Ilſemann
v. Hardt
Graf v. Walderſee
v. Koscielsli
Kleemann
v. Heyden
Graf v. Blücher
v. Hartmann
v. Grolman
Frhr. v. Kap-herr
v. Arnim
v. Rohrſcheidt
Schede
2. Kavallerie.
a. mit dem 1. April 1897:
Weſtfäliſches Ulanenregiment Nr. 5.
Ulanenregiment Prinz Auguſt von Württemberg (Poſenſches) Nr. 10.
Schleswig⸗ Holſteinſches Ulanenregiment Nr. 15.
Küraffierregiment Graf Wrangel (Oſtpreußiſches) Nr. 3.
2. Garde-Dragonerregiment Kaijerin Alerandra von Rußland.
2. Brandenburgifches I lanenregiment Nr. 11.
Hufarenregiment Fürft Blücher von Wahlftatt (Pommerſches) Nr. 5.
2. Badiſches Dragonerregiment Nr. 21.
Leib-Garde-Hufarenregiment.
ä la suite des Regiments der Gardes du Corps, Adjutant bei dem
Gouvernement Berlin.
Schleswig⸗Holſteinſches Ulanenregiment Nr. 15.
Magdeburgiiches Dragonerregiment Nr. 6.
1. Zeib»Hufarenregiment Nr. 1.
1. Hannoverjche8 Dragunerregiment Nr. 9.
1. Heſſiſches Hufarenregiment Nr. 13.
Hufarenregiment von Bieten (Brandenburgiiches) Nr. 3.
Weſtfäliſches Ulanenregiment Nr. 5.
2. Hannoverſches Dragonerregiment Nr. 16.
Küraffierregiment von Driefen (Weſtfäliſches) Nr. 4.
3. Garde-Ulanenregiment.
2. Pommerſches Ulanenregiment Nr. 9.
vom Generaljtabe der 19. Diviſion.
Hujarenregiment Kaiſer Nitolaus II. von Rußland (1. Weſtfäliſches) Nr. 8.
Dragonerregiment von Bredow (1. Schleſiſches) Nr. 4.
Ulanenregiment Großherzog Friedrid von Baden (Rheiniſches) Nr. 7.
à la suite defjelben Regiments, Lehrer bei dem Militär-Reitinftitut.
Schleswig⸗Holſteinſches Dragonerregiment Nr. 13.
Küraffierregiment Graf Gehler (Rheiniſches) Nr. 8.
2. Hannoverſches Dragonerregiment Nr. 16.
Hufarenregiment Landgraf Friedrich II. von Heffen- Homburg (2. Heifisches)
Nr. 14.
1. Großherzoglich Mecklenburgiſches Dragonerregiment Nr. 17.
Hufarenregiment von Schill (1. Schlefiihes) Nr. 4.
Ulanenregiment Kaiſer Alerander III. von Rußland (Weftpreußiiches) Nr. 1.
1. Gardes-Dragonerregiment Königin von Großbritannien und Irland.
Garde-Küraffierregiment.
Ulanenregiment Kaiſer Alexander III. von Rufland (Weſtpreußiſches) Nr. 1.
1. Großherzoglich Heſſiſches Dragonerregiment (Garde-Dragonerregiment)
Nr. 28.
Hufarenregiment von Bieten (Brandenburgiſches) Nr. 8.
Hufarenregiment König Wilhelm I. (1. Rheiniſches) Nr. 7.
2. Leib-Hufarenregiment Kaiferin Nr. 2.
2. Brandenburgijches Ulanenregiment Nr. 11.
1885 1897 — RilitärsWodenblatt — Nr. 69 1886
Namen.
Truppentheil oder befondere Dienftftellung.
.] Schoeler
43.|v. Windheim
44.| Frhr. dv. Plettenberg
45. v. Klinckowſtröm
46. | Frhr. v. Fuhs-Nordhoff
Ulanenregiment von Schmidt (1. Pommerſches) Nr. 4.
Dragonerregiment von Arnim (2. Brandenburgiſches) Nr. 12.
Weſtfäliſches Ulanenregiment Nr. 5.
Ulanenregiment Raifer Alerander II. von Rußland (1. Brandenburgiſches)
Nr. 3.
Oldenburgiſches Dragonerregiment Nr. 19.
47.] Hummel 2. Hannoverſches Dragonerregiment Nr. 16.
48.|v. Hatte 2. Garde-Ulanenregiment.
49.| Heinrichs Dragonerregiment Prinz Albrecht von Preußen (Litthauiſches) Nr. 1.
50.| Dehme ä la suite des Generalftabes der Armee, fommandirt zur Dienftleiftung
bei dem Kriegsminiſterium.
51.|v. Wurmb Magdeburgiiches Hufarenregiment Nr. 10.
52.|v. Bärenjprung Küraffierregiment Kaiſer Nikolaus I. von Rußland (Brandenburgifches)
Nr. 6.
à la suite des Dragonerregiment3 von Arnim (2. Brandenburgiichen)
Nr. 12, Lehrer bei dem Militär-Reitinftitut.
b. mit dem 1. Mai 1897:
Dragonerregiment von Arnim (2. Brandenburgiices) Nr. 12,
c. mit dem 1. Juni 1897:
1 2. Hannoverfched Ulanenregiment Nr. 14.
2. 3. Schleſiſches Dragonerregiment Nr. 15.
3. v. Ed 2. Weſtfäliſches Hujarenregiment Nr. 11.
4.| Schneider Ulanenregiment Graf zu Dohna (Dftpreußiiches) Nr. 8.
6
7
53.|d. Graeveniß
—
—
v. Dziembowski
| d. Engelbrechten
Weſener
5.|d. Arnim Braunſchweigiſches Hufarenregiment Nr. 17.
.| Graf v. Driola Hufarenregiment von Schill (1. Schlefiihes) Nr. 4.
| Bhilipfen a la suite des Dragonerregimentd König Albert von Sadjen (Dit
preußiſchen) Nr. 10, Vorftand der Militär-Lehrichmiede in Königs—
berg i. Pr.
d. mit dem 1. Juli 1897:
1.| Schr. v. der Goltz Hufarenregiment Kaiſer Nitolaus II. von Rußland (1. Weſtfäliſches) Nr. 8.
2.| Graf vd. Beroldingen 2. Garde-lllanenregiment.
3. | Brinz Albert zu Schleswig: | Negiment der Garde du Corps.
Holftein- Sonderburg-
Glüdsburg Hoheit
3. Feldartillerie.
a. mit dem 1. April 1897:
1.| Erblam Feldartillerie-Regiment Nr. 31.
2.| Zielte Lehrer bei der Feldartillerie-Schießſchule.
3. | Havenjtein Holfteinsches Feldartillerte-Negiment Nr. 24.
4.|v. Napolsti 2, Garde⸗Feldartillerie-Regiment.
5.1. Campe 2. Weftfälifches Feldartillerie-Regiment Nr. 22.
6.| Forft Thüringiſches Feldartillerte-Regiment Nr. 19.
7.| Krahmer Feldartillerie-Regiment von Peuder (Schlefiihes) Nr. 6.
8.| Haupt Seldartillerie-Regiment Nr. 34.
9.| Frhr. v. Mittnadt Feldartillerie-NRegiment Prinz Auguſt von Preußen (Dftpreußiiches) Nr. 1.
10. | Frhr. v. Watter Lehrer bei der Feldartillerie-Schießſchule.
11.| Burdard Weſtpreußiſches Feldartillerie-Regiment Nr. 16.
12.| Kempe 2. Pommerſches Feldartillerie-Regiment Nr. 17.
13.| Michaelis Feldartillerie-Regiment von Clauſewitz (Oberſchleſiſches) Nr. 21.
14.| Sad Rofeniches Feldartillerie-Regiment Nr. 20.
15.| Dony Feldartillerie-Negiment Nr. 34,
16. | Krauthoff Schleswigſches Feldartillerie-ARegiment Nr. 9.
1887 1897 — Militär-Wodenblatt — Rr. 69 1888
Truppentheil oder bejondere Dienftjtellung.
b. mit dem 1. Mai 1897:
1. | Schr. v. Amelunren Holſteinſches Feldartillerie-Regiment Nr. 24.
2.| Rrampff ä la suite des 1. Weftfälifchen Feldartillerie-Regiments Nr. 7, Unter
direftor des Feuerwertslaboratoriums in Siegburg.
3.| Siebel Holſteinſches Feldartillerie-Regiment Nr. 24.
4.| vd. Sandrart Beldartillerie- Regiment von Holgendorff (1. Rheiniſches) Nr. 8.
5.| Rüftomw Naſſauiſches Feldartillerie-Regiment Nr. 27.
6.| Hahndorff 2. Rheiniſches Feldartillerie-Regiment Nr. 23.
ec. mit dem 1. Juni 1897:
1.| Tupſchoews ki Thüũringiſches FeldartillerieRegiment Nr. 19.
d. mit dem 1. Juli 1897:
1.| Rebay v. Ehrenwiejen I Feldartillerie-Negiment Nr. 15.
2.| dv. der Delsnitz Feldartillerie- Regiment Prinz Auguft von Preußen (Dftpreußiiches) Nr. 1.
3.| Gabriel Feldartillerie- Regiment von Clauſewitz (Oberichlefiihes) Nr. 21.
4.| Rheinboldt 2. Badiſches Feldartillerie-Regiment Nr. 30.
5.| Sofolomwäti Beldartillerie-Regiment Nr. 36.
6. | Zepper ä la suite des Feldartillerie-Regiments Nr. 35, Lehrer bei der Kriegs—
ſchule in Potsdam.
7. v. Stumpff Feldartillerie⸗Regiment General⸗Feldzeugmeiſter (1. Brandenburgiſches) Nr.3.
4. Fußartillerie.
a. mit dem 1. April 1897:
1.| Keßler à la suite bed Rheiniſchen Fußartillerie-Negiments Nr. 8, Lehrer bei
ber Kriegsſchule in Neiße.
2.| Stromeyer Lehrer bei der Fußartillerie-Schießſchule.
3.| Stollberg Fußartillerie-Regiment Ende (Magdeburgiſches) Nr. 4, Adjutant bei der
Generalinfpeltion der Fußartillerie.
4.| Wiepredt Bußartillerie-Regiment von Linger (Oſtpreußiſches) Nr. 1.
5. | Nifjen Bußartillerie-Regiment von Hinderfin (Pommerſches) Nr. 2,
6.| Eartus Niederichlefiiches Fußartillerie-Regiment Nr. 5.
7.| Dobrzynsti Bußartillerie-Regiment von Diestau (Schlefiiches) Nr. 6.
8.| Noble a la suite des Fußartillerie-Regiments Ende (Magdeburgiichen) Nr. 4,
Unterdireltor der Gejchüßgießerei in Spandau.
9.| Pip Mitglied der Artillerie-Prüfungstommiilfion.
10. | Niebann Mitglied der Artillerie-Prüfungstommiifion.
b. mit dem 1. Juni 1897:
1.| Wenpelt Bußartillerie-Regiment Nr. 10.
2.| Keller Weftfäliiches Fußartillerie-Regiment Nr. 7.
3.| Baal Bußartillerie-Regiment von Hinderfin (Pommerſches) Nr. 2.
4.| Prael Badiiches Fußartillerie-Regiment Nr. 14.
c. mit dem 1. Juli 1897:
1.| Uebe Sußartillerie-Regiment Ende (Magdeburgijches) Nr. 4.
2.| Göß BußartilleriesRegiment Nr. 10.
5. Ingenieur: und Pionierkorps,
a. mit dem 1. April 1897:
1.| Scharr Niederichlefiiches Pionierbataillon Nr. 5.
2.| Zattle 2. Ingenieurinfpeltion, Wdjutant des Präſes des Angenieurlomites.
3.| Hildemann 2, ngenieurinipeltion, Adjutant bei der Generalinjpeltion des In—
genieur- und Pionierkorps und der Fejtungen.
4.| Roos ä la suite der 1. Ingenieurinſpeltion, Lehrer bei der Kriegsſchule in
Anklam.
1897 — Rilitär-Wodendlatt — Nr. 69
180
Truppentheil oder befondere Dienftjtellung.
Berger
Mertens
Bergemann
Pietſch
Start
Zechlin
Wohlgemuth
Wurſter
Beck
1.| Spohr
Koellner
2v. Heinemann
3. Kerſten
1Alberti
1.|v. Michallowsti
Kärnbach
l.
2v. Heuſch
3. Schönfelder
1.|v. Zangen
Garde: Pionierbataillon.
ä la suite des Generalftabes der Armee und vom Nebenetat des großen
Generalftabes.
Pionierbataillon Nr. 19.
ä la suite der 1. Ingenieurinſpeltion, Lehrer bei der Kriegsſchule in
Danzig.
Pionierbataillen Nr. 15.
ä la suite der 2. Ingenieurinſpeltion, Lehrer bei der Kriegsichule in
Glogau.
Magdeburgiſches Pionierbataillon Nr. 4.
Badiſches Pionierbataillon Nr. 14.
Pommerſches Pionierbataillon Nr. 2.
b. mit dem 1. Juni 1897:
| Pommerjches Pionierbatailloen Nr. 2.
ec. mit dem 1. Juli 1897:
Garde-Pionierbataillon.
Pionierbataillon Nr. 17.
ä la suite des Heſſiſchen Pionierbataillons Nr. 11, Lehrer bei ber
Kriegsſchule in Potsdam.
6. Eifenbahntruppen und Luftidifferabtheilung.
a. mit dem 1. April 1897:
| Eifenbahnregiment Nr. 2.
b. mit dem 1. Juli 1897:
| Eifenbahnregiment Nr. 3.
7. Train.
a. mit dem 1. April 1897:
Schleſiſches Trainbataillon Nr. 6.
Weſtfäliſches Trainbatailloen Nr. 7.
Hannoverſches Trainbataillon Nr. 10:
b. mit dem 1. Juli 1897:
| Magdebirgifches Trainbataillen Nr. 4.
Mit Wahrnehmung beauftragt.
Gadom.
Bilder aus der Türkiſchen Armee.
Bon E. Frhrn. v. der Bolt.
I
VL*) |
Wie von der Natur reich beanlagte Menjcen nur |
m oft geneigt find, auf ihre Gaben zu pocden, die
zu. aber zu —— *1 ſo er Age |
unit ationen. Es find nicht die urjprünglic am | Freilich ge erade wir Deutſche darin leicht zu
beiten ausgeftatteten Völker, welche dauernd zum größten ar 10 J
Erfolge gelangen. Man baut in der Türkei zus
verichtlihh auf die vortrefflichen Gigenichaften des
*) Bergl. Militär-Wocenblatt Nr. 38, 48, 64, 65, 68/1897.
Sonrnaliftifher Theil,
gemeinen Mannes, überläßt ihm dafür aber aucd gern
Alles, ohne den Sieg durch Fleiß, Sorgjamteit und
pedantijche Mühe in den Kleinigkeiten hinreichend vor:
zubereiten und zu erleichtern. Ich glaube manchmal
ein ungläubiges Lächeln auf dem Geſicht der Zuhörer
entdedt zu haben, wenn einer der fremden Offiziere
die Wichtigkeit von Detailfragen der Ausbildung, ſowie
der Heeredeinrichtungen betonte und fich dafür erwärmte.
weit und halten Dinge für umerläßlih, welche doch
nur im Zufammenhange mit dem ganzen Syſtem unjerer
Soldatenerziehung Bedeutung gewinnen. Auf ihnen zu
bejtehen, ſchadet dann der Sache, weil fie nur für den,
der darin aufgewachſen iſt, verſtändlich fein lönnen.
1891.
1897 — Nilitär:- Wochenblatt — Nr. 69
1892
Wie man der hohen natürlichen Intelligenz ber
Türkiſchen Soldaten nicht durch zwedmäßigen militärifch-
theoretifchen Unterricht zu Hülfe kommt, aud) deren
Geſchicklichleit im Gebrauch der landesüblichen älteren
Waffen durch leinerlei forgfältige Unterweifung über die
Eigenthümlichleiten und Leiltungen der neuen nugbar
macht, jo geht e8 im Grofen her. Die liebe orientalische
Sorglofigteit, welche ja freilich dem Leben am fchönen
Vosporus feinen unwiderſtehlichen Neiz verleiht, hat
ihren erheblichen Antheil an diefer Art. Der Gedante:
„Es wird auch fo ſchon gehen“ jchleicht ſich gar zu
feiht in die Herzen ein, zumal, wenn es fi) um lang-
wierige und mühevolle Arbeit handelt.
Man erwartet guten Muthes von dem moralifchen
Werth des Heeres, feiner jelbftverftänblichen Hingebung
an die Sache des Padiſchah und des dewlet alie, des
„erhabenen Reiches“, die glüdliche Abwehr der größten
Gefahren; aber man thut gar wenig, um den materiellen
Beſtand befielben ei in den zerjtörenden Fährniſſen
des Krieges nad) Möglichkeit zu erhalten. Ich ſprach
einmal mit einem greifen Paſcha über die großen
Schwierigleiten der Organiſation eine ausreichenden
Sanitätsdienjte® in den heutigen Kriegen. „Bei und
iſt das jehr einfach; wir laſſen unfere Verwundeten
fterben*, antwortete mir ber alte Herr gelaflen, und
wenn der bittere Scherz auch zu weit ging, fo lag
doc eine beherzigenswerthe Wahrheit darin. Freilich
ift gerade auf diefem Gebiete in neuefter Zeit Manches
geihehen. Sultan Abdul Hamid II. Hat perjönlich
durch Einrichtung von Kriegslazarethen in der Nähe
feines Palais tatkräftig zugegriffen. Aber im Ganzen
fehlt nod immer eine gleihmäßige, wohldurchdachte und
durch Vorſchrift ſowie die nöthige Vorbereitung geregelte
Ordnung dieſes Dienſtzweiges. Man Hat ſich im
Sanitätsdepartement des Kriegsminifteriums mehr auf
theoretiiche Vorftudien und einzelne Verfuche bejchränft
als auf thatſächliche Durdführung eines bejtimmten
Syitemd. Die geringen jelbjtändigen Befugniffe des
Departementöchef3 und jogar des Minifters erſchweren
die Beſſerung; der Geldmangel hindert Vieles, aber
oft unterbleibt auch, was man ohne Geld ausführen
Lönnte,
Aehnlich ſteht es mit dem meiften Nebenzweigen
des Heerweſens. Es fehlen der Armee im Felde,
jo zu jagen, die Zuthaten.
Jahrelang habe ich kämpfen müfjen, um der Leber:
jeugung von der Ilnerläßlichleit der neuen Bezirks:
eintheilung und der Mobilmachungsvorbereitungen zum
Siege zu helfen. Aber immer noch fehlt der rechte
Begriff davon, daß mit der bloßen Aufammenfügung
von Bataillonen, Esladrons und Batterien nod) leine
wirllich operationsfähige Armee geſchaffen it. Man
überfieht, dab Kommandobehörden, Stäbe, Hiülisdienfte
aller Art noch ein Fünftel bis ein Viertel der Geſammt—
mafje betragen, und daß gerade diejer Bruchtheil ein
äußerſt wichtiger iſt. Das Alles foll im Felde bei
der Verfammlung des Heeres erſt improdifirt werden.
Freilich find für alle diefe Dinge ſehr ſchöne
Tableaur mit größtem Fleiße ausgearbeitet worden;
man bat fie bewundert, den damit betrauten Offizier
belohnt und die Ausführung vertagt. Zwar ift Diesmal
in Thefjalien der Stab des Oberkommandos ſehr
glüdlich zufammengefegt worden und die Gehülfen des
Marſchalls waren unzweifelhaft gut gewählt; aber das
allein genügt nicht. Die wohlvorbereitete und voll:
ftändige Bildung des Unterſtabes, des Trofjes im
Hauptquartier, jeiner Stabswache, Gendarmerie xc. ijt
nicht minder nothwendig., Sie jcheinen, wie immer,
aus der Front der mobilen Truppe genommen worden
zu jein. Für die Divifionsftäbe ift von oben her
gewiß noch weniger gejorgt worden als für das Armee-
hauptquartier. Weiter hinab bilden Generale und
Oberoffiziere fich jelbit ihren Stab aus der von ihnen
befehligten Truppe, wählen ſich ihre Dffiziere und
Leute dort aus.
Ganz auf diefelbe Art bilden ſich alle Hülfsdienfte
der Armee, das Transportweſen, der Munitiond- und
Verpflegungsnachſchub. Es giebt zwar bei einem
jeden Ordu*) des Türfiichen Heeres ein Trainbataillon
von drei Esfadrons zu je zwölf Wagen. Aber dieje
Truppe ift lediglich auf den Friedensdienſt berechnet;
fie leiftet die alltäglichen Spanndienfte; e Erweiterung,
wie fie ähnlich bei ung geſchieht und in allen Mobil:
machungsarbeiten jo außerordentliche Mühe und Sorg:
falt erheifcht, ift nicht vorgejehen. Freilich ift Diefelbe
in den letzten Jahren wohl auf dem Papier bearbeitet
worden, aber die Einfiht von der großen Wichtigkeit
diefer Maßregel hat ſich erjt bei den jüngeren General:
jtabsoffizieren der neuen Schule Bahn gebrochen.
Stolz auf die Tapferkeit ihrer Soldaten und Die
natürliche Findigleit der Offiziere, haben die meisten
Heerführer bis jept dies ganze Gebiet nicht vecht geachtet.
Praltiſch jcheint auch jegt noch die alte Art des Heeres:
Berjorgungsdienftes zu beftehen.
Bataillone, Batterien und Esladrons haben ſelbſt
von rückwärts heranzuſchaffen, was fie brauchen. Sie
jtellen, mittel3 der von ihnen aufgetriebenen Trag—
thiere, Heine Transportlolonnen zufammen, welde dann
den Verlehr zwijchen der Truppe und den Magazinen
oder Depot3 bejorgen. Bei dem großen Gejchid, ſich
den Umſtänden anzupafjen, das die Drientalen aus-
zeichnet, wird dabei an fich recht Gutes geleiftet. Es
ſcheint, daß auch diesmal die Armee im Felde keinerlei
Mangel gelitten hat. Munition ift jehr viel verbraucht,
und der Erſatz doch wieder herangebracht worden.
Ein Preußifcher Offizier, welcher Gelegenheit Hatte,
hinter der Armee jeine Studien zu maden, war
erftaunt über die mit jo einfachen Mitteln erreichten
Ergebniffe. Die Genügſamleit des gemeinen Mannes
fommt dieſem primitiven Verfahren jehr zu Statten.
Zwiebad und Reis allein werben nachgeführt und etwas
Serjte für die Pferde; Sodann der Schießbedarf.
Fleiſch iſt an Ort und Stelle zu finden. In Den
meilten Bropinzen fehlt e8 nicht an zahlreichen Hammel-
berden. So geht äußerlich) Alles glatt ab, und man
überfieht den großen Fehler, daß der ganze Apparat
duch aus der fedhtenden Truppe ablommandirte
Mannjchaften bedient werden muß.
*) Armeeforps, eigentlich Armee, Linientruppen, Redi
und WMuftahfis (Sandfturn) ve Korpsbezirks unfaflend, ie
189
Auch für die Aufjtelung von Etappentruppen war bisher
nicht geiorgt. Zeitungen brachten freifich die Nachricht,
dab zu Ende des Theffaliihen Krieges die Mujtahfiz-
(Sanditurm:)Bataillone aufgeboten worden jeien, um
dad Land hinter dem Heere, die Eifenbahnlinien und
Straßen zu bejegen und zu fichern Das wäre ein
großer Fortſchritt; doch fehlen noch genaue Nachrichten,
wie weit die Ausführung thatfächlich gediehen iſt.
Bisher ward auch diefer Dienjt, ſowie die Beſetzung
von Sazarethen, Magazinen und Depots durch bie
Feldtruppe beforgt.
Endlich fehlt es dieſer während des Krieges an
einem geregelten Erſahweſen und fie vermag die Lüden,
welche durch die zahlreichen Abgaben entſtehen, nicht
auszufüllen. Freilich giebt es auch hierüber ein *
gut ausgearbeitetes Reglement. In jedem Redif—
Regimentsbezirk ſoll bei der Mobilmachung ein
Relruten⸗ und Erſatzmannſchaftsdepot gebildet werden,
welches eine neue Altersklaſſe und alle verjpätet ein-
treffenden ober vereinzelten Mannjchajten aufnimmt.
Aber man hat nicht gehört, daß die wirklich geichehen
ji. Bei der kurzen Dauer des Feldzuges wird jich
ein Nothſtand in diejer Beziehung auch nod) nicht dringend
fühlbar gemacht haben. Dennoch ift das Erbübel,
welches aus den gejchilderten Umftänden hervorgeht,
fihtbar geworden. Es ijt daS reißend ſchnelle Schmelzen
der Frontſtärlen. Tropdem der Thefjaliiche Krieg
nur etwa fünf Wochen dauerte, joll die Gefechtsſtärke
der Bataillone, welche mit 750 Mann in den Feldzug
eintraten, ſchon bis auf 500, ja 400 Mann herab»
geiunfen jein. And doch waren die Verlufte auf den
Schlachtfeldern nicht jehr beträchtlich. Man kann Leicht
ermeflen, wie es in einem langen blutigen Kriege aus—
iehen würde. In den Jahren 1877 und 1878 find
die Türkiſchen Bataillone auf 150, ja 120 Mann
berabgeihmolzen. Daß jo ſchwache Kadres, die am
Ende faſt nur noch aus dem Offizieren und ihren
Tienern bejtehen, ganz unwirkſam werden müſſen, ijt
leicht begreiflich.
Clauſewitz' goldene Regel, daß die Straßen hinter
einem lämpfenden Heere nie leer werden jollten von nach—
zeführter Erſatzmannſchaft und Nejerven, hat jih am
Bosporus an enticheidender Stelle noch keinen Eingang
verichafit, und denen, die zum weiteren Ausbau der
Türfiichen Heeresverfaſſung berufen find, wird cs
obliegen, vornehmlich hier kräftig beſſernd einzugreifen.
Nicht Alles läßt fich im Felde durch Unerichrodenheit
und guten Willen ausgleichen, jo auch nicht das Fehlen |
der elementaren Lebensbedingungen ded Heeres. Wie
oft Hat nicht Europäiihe Schulweisheit den helden-
müthigen Wertheidiger von Plewna getadelt, daß er
nah jeinen erſten Siegen feine energiiche und weit:
ausgreifende Dffenfive begonnen habe. Aber abgejehen
davon, daß die geringe Zahl jeined Heeres und der
faft gänzlihe Mangel an Reiterei für ihn hierbei ein
großes Hemmniß waren, gejtattete die innere Beichaffenheit
Ottomaniſcher Streitmaflen jolde Unternehmungen
nicht; denn dieſe erfordern, daß der gejammte Ver—
ſorgungs- und Ermährungsapparat hinter dem vor—
rüdenden Heere ohne Stoden arbeite und im Stande
1897 — Militar-Wochenblatt — Nr. 69
1894
fei, mit jenem gleichen Schritt zu halten. Davon aber
fann bei den hier gejhilderten unzureichenden Maß—
nahmen noch nicht die Nede jein.
E3 gehört ferner dazu, daß alle Führer zweiten
und dritten Grades nächſt dem Feldherrn in ber
Bewegung großer Truppenkörper ausreichend geübt
fein. Man vermag wohl eine Offenfive großen Stils
ſchnell ins Werk zu jegen, wenn man nur nöthig hat,
feinen Ntavalleriegefhmwadern, Korps und Divifionen die
allgemeinen Richtungen und die zu erreichenden Marſch—
ziele anzuweiſen, um der Ausführung ſicher zu fein,
nicht jedod, wenn man gezwungen ift, alle Einzel
anordnungen bis hinab zu den Megimentern und
Bataillonen noch perjönlic zu treffen. Das aber wäre
Osman Paſchas Kal gewejen. Wer den Vorzug
genoß, den berühmten Feldheren kennen zu lernen, weiß,
daß er keineswegs nur der wadere Haudegen war,
als den ihn ſich das Abendland vorzuftellen liebt,
fondern daß ihm der weite Blid und das innige Vers
ſtändniß für die großen fragen des Krieges wohl zu
eigen find. Sein Vorſtoß auf Pelifchat am 31. Auguft 1877
war gewiß das Neuferite, was fid) unter den gegebenen
Verhältniſſen leiſten ließ. Wie ſehr der Marſchall e8
verſtand, alle Mittel für feine Zwecke auszunutzen,
beweift die originelle Maßnahme, daß beim letzten
großen Ausfalle bewaffnete Regimentsmufiten die Train-
bededung bilden mußten.*) Wäre in der Offenfive
mehr zu thun gewejen, er hätte es ſicherlich nicht ver—
abjäumt.
Mangel an wohlgeihulter Bewegungsfähigleit der
größeren Truppenkörper und der primitive Zuſtand
der Nachſchubseinrichtungen find die hauptſächlichſten
Urfachen, welche die Türfiihe Armee bisher, troß des
vortrefjlihen Menjhenmaterials, für ſchnelle und
kräftige Angriffözüge auf weite Entfernungen ungeeignet
gemacht Haben. Das ijt auch von denen zu berüd-
fichtigen, welchen für die Langjamleit des Vorgehens
| in Theffalien die Erklärung fehlte.
| Freilich kommt Hinzu, daß die Vorjtellungen der
höheren Türliihen Generalität aus der älteren Schule,
wenn wir von den einzelnen hervorragenden Heer—
führern des Ruſſiſchen Krieges abjehen, im Wejentlichen
noch zujammenfallen mit den Ideen über Angriff und
Vertheidigung einzelner Ctellungen. Der Einfluß
‚ Franzöfiiher Lehrmeifter der Krimkrieg Periode iſt
| darin umverfennbar. Die Generalitabsreifen und
Uebungsritte**) haben die jüngeren Generaljtabsoffiziere
| mehr auf die Beachtung des Zuſammenhanges aller
‚ Operationen und der nothmwendigen ununterbrochenen
Folge derjelben hingewieſen. Den älteren hoffte ic)
durch ein in erweitertem Maßjtabe angelegtes, jtrategijches
Kriegsipiel Einblid in die Leitung großer Kriegs—
unternehmungen zu gewähren. Das Ergebniß war
überrajchend gut. Mit jtaunenswerther Schnelligkeit
fanden ſich alle Betheiligten im die ihnen zugedachten
Rollen höherer Truppenführer hinein. Es wäre auf
diejem Wege viel zu erreichen geweſen; doc; war bie
*, Monuzufler Pascha, — de Plevnoa. ©. 158.
**, Siehe Nr. 64, Sp. 1766.
2
1895
Freude mur eine kurze, da die Arbeiten auf höheren
Befehl eingeftellt werden mußten.
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 9
|
1896
vorwärts gelegene Stellung die gleiche Folge unfehlbar
nad ſich zieht. Es wird alſo doch in erjter Linie
Wenn die Männer, die jegt noch an zweiter Stelle | immer zu unterfuchen fein, ob artillerijtiih ein Nor
jtehen, in jungen Jahren and Ruder fommen jollten,
werden die Anfichten über die Kriegführung im Großen
Am lebhafteften wäre der Armee die Theilnahme an
einem ernten Feldzuge gegen einen tüchtigen Feind und
zur Seite eines ganz auf der Höhe der jepigen An—
forderungen ftehenden Bundesgenofjen zu wünſchen;
denn fie würde durch das Beiſpiel dejjelben am meijten
gefördert werben.
Ueber die Aufftellung der Artillerie
in zwei Feuerlinien.
—— Echluß.)
In dem von dem Herrn Verfaſſer angeführten
Beiſpiele der Schlacht von St. Privat verſchieben ſich
freilich die Verhältniſſe, wie ſie ſeinen anfänglichen
Vorſchlägen zu Grunde zu liegen ſcheinen, einiger—
maßen zu Gunſten der von ihm befürworteten Maß—
regel. Die erſte Geſchützaufſtellung für den entſcheidenden
Artillerielampf wählt aud) er hier, wie e8 bisher die
Negel war, gleichfalls in einer lang entwidelten Linie
und erſt dann, wenn das feindliche Geſchützfeuer ge—
dämpft ift, joll die eine Hälfte der Batterien in eine
nähergelegene Stellung zur Vorbereitung und Unter:
ftügung des Infanterieangriffs vorgefihrt werben.
Hierbei geſtaltet ſich die Feuerleitung mwejentlid ein:
facher; denn es fällt naturgemäß der vorderen Linie
die Belämpfung des feindlichen Fußvolfes zu, während
die hintere Linie fortdauernd die gegneriſche Artillerie
niederhält, und für lehteren Zweck iſt es befonders
vortheilhaft, wenn fie feinen Stellungswedjiel vor—
zunehmen hat. Freilich enthält der Vorjchlag in diejer
Faſſung auch nicht eigentlih eine grumdfägliche
Neuerung gegenüber dem Reglement. In Ziffer 321
ipricht dieſes von einer „eriten Feuerſtellung“ und
fordert, daß die Artillerie, falls aus dieſer die feind:
liche Artillerie nicht niederzulämpfen ift, auf wirkjamere
Schußweite vorzugehen hat. In Biffer 322 werden
die Verhältniffe geſchildert, unter denen ein Stellungs—
wechjel der zur Unterftüßung des nfanterieangriffs
bejtimmten Batterien unnöthig iſt. Darin liegt doch
indirelt die Forderung eines ſolchen Stellungswechſels,
wo dieje Verhältniffe nicht zutreffen. Endlich jagt
Biffer 323: „Um den Angriff der Infanterie zu er
leichten, empfiehlt es fi, ihr Vorgehen durch einzelne
Batterien bis auf nächte, wirkſamſte Entfernung be:
gleiten zu laffen.“ Der Herr Verfaſſer verallgemeinert
alfo nur die Grundſätze des Neglements und thut dies
weniger der artilleriftiichen Wirkung zu Liebe, ald um
das Vorführen der Infanterie zu erleichtern.
Wenn er freilich) meint, daß infolge des Durch—
ziehend der angreifenden Infanterie durch Die lange,
ununterbrochene Gejchüßlinie ein erheblicher Theil der
Batterien auf längere Zeit zum Schweigen verurtheilt
jei, jo wird man darauf ertwidern dürfen, daf auch das
Vorgehen der Hälfte der Artillerie in eine 600 m weiter
führen der Batterie geboten oder wünjchenswerth ift.
Das läßt fih nur von Fall zu Fall entjcheiden. Jeden—
eine Modernifirung erfahren. An Talenten fehlt es nit. |
|
falls würde der Entfernungsunterihied von 2400 m
zu 1800 m hierbei feine weſentliche Nolle jpielen.
Mehr ind Gewicht würde das Gelände fallen, da für
den enticheidenden Geſchützlampf die Artillerie ihre
Stellung in erjter Linie nad) dieſer Rückſicht hin aus—
wählen muß und daher jehr häufig nicht in der Lage
fein wird, von hier aus auch in das Anfanteriegefecht
enticheidend einzugreifen. Ob man nun die Hälfte
oder mehr oder weniger im die vordere Linie vor—
führen wird, darf lediglich von dem Stande des Ge—
fechtes abhängig gemacht werden, man würde jic ſonſt
an dem endgültigen Erfolge verfündigen. Jedenfalls
aber — das muß dem Herrn Verfafjer eingeräumt
werden — begegnet zu dieſem Zeitpunkt des Kampfes
die Bildung ziveier doreinander liegenden Geihühlinien
feinen ausjchlaggebenden Bedenken mehr, zumal wenn
fie weiter ald 400 m bis 500 m voneinander abliegen;
ih würde als Mindejtentfernung im flachen Gelände
600 ın bis 800 m vorfchlagen und fomme damit zu
meinem zweiten Einwand gegen die allgemeine Ein-
führung der von dem Herrn Verfaſſer befürtworteten
Mafregel — der Frage des Munitionserjages.
Der Herr Berfaffer erkennt an, daß bei einer Ent-
fernung von 500 m beider Geichüßlinien voneinander
die Staffeln des vorderen Treffens nicht hinter ihren
Batterien ftehen fünnen, fondern hinter den Flügeln
der ganzen Linie gejammelt werden müßten. Das ift
unlengbar zutreffend. Die erite Staffel jol nun aber
nah dem Reglement (Ziffer 295) im offenen Gelände
nicht weiter als 200 m, die zweite Staffel nad
Ziffer 299 nicht weiter als etwa 600 m hinter ber
Feuerlinie ftehen. ;
Würde man die eriten Staffeln, um fie hinter
ihren Batterien zu halten, in Linie etwa 100 m hinter
der Feuerlinie aufjtellen und die zweite nur 300 m
hinter der erjten, jo wären die Gejchüge der rüd-
wärtigen Linie bereit? an ihrem Feuer behindert und
dabei wäre der ganze 500 m tiefe Raum mit fünf
Reihen Gejhügen und Fahrzeugen bededt (einſchließlich
der unmittelbar hinter den Geſchützen ftehenden un—
beipannten Munitionswagen). Eine völlig undenfbare
Formation, die ungeheure Verluſte nad ſich ziehen
würde. Um die Staffeln aber in Kolonnen zu Einem
rückwärts ihrer Batterien aufzuitellen, mangelt erſt recht
der Raum; denn die erjte hat einſchließlich der Geſchütz—
protzen eine Tiefe von etwa 160m, die zweite (nad) Abgabe
von zwei Munitionswagen an bie erite) von etwa 80 m.
Man muß fie alfo ſeitwärts rüdwärts der Flügel
der vorderen Linie aufitellen und zwar um das Feuern
ber hinteren Linie nicht zu behindern wenigitens 200 m
jeitwärts der Flügel. Es werden ji bier dann
mindejtend die Staffeln einer Abtheilung zufammen-
finden, und es werben die Munitionswagen bis zu der
jernften Batterie einen Weg von 600 m zurüdzulegen
haben. Die zweiten Staffeln müfjen aber bis hinter
4199 ’ ER aus
— u 2 5 2 3 202 20 0 | 1200. 2
die rüdwärtige Artillerielinie zurüdgeichoben werden,
und zwar doch wenigitend 100 ın rüdwärt3 und eben=
fald 200 m jeitwärtd, Gie werben dann bis zu den
Batterien der vorderen Linie einen Weg von 800 m bis
1000 m zu fahren haben. Den Forderungen des Regle—
ment? fann aljo jedenfall nicht genügt werden, und
fol wir diefe dom artilleriftiichen Standpunkt als
wohl überlegt und begründet anerlennen, jo werden
wir hierin ein wejentliched Bedenten gegen die vor—
geihlagene Mafregel zu erbliden haben. Dazu kommt,
da der Munitionserjag nicht mehr, wie e8 das Ein-
fachſte und Natürlichite ift, von hinten her zu den
ienernden Geſchützen bewirkt werden fann, jondern von
feitwärt® her an ihrer Front entlang geichehen muß.
Tadurh werden große Verlufte bewirkt werden, und
& lann leicht kommen, daß in dringenden Gefedjt!-
angenbliden die Munitiondzufuhr in empfindlicher
Reife zu ftoden anfängt. Endlich wird das Heran—
ziehen der Proßen zu der vorderen Linie, um dieſe
nah vorwärts oder rüdwärts in Bewegung zu jeßen,
weientlid erſchwert. Unter Umjtänden werden die
rüdwärtigen Batterien raſcher nad) vorwärts fommen
els die vorgefchobenen, und e8 wird bei unglüdlichem
Lerlaufe des Gefechte laum möglich jein, die Lepteren
tehtzeitig zurüdzuführen; oder aber die NRüdwärts-
bewegung wird vorzeitig begonnen und hindert zugleich
die hinteren Batterien am feuer.
Je weiter der Abſtand beider Linien genommen
werden kanrı, deſto günjtiger gejtalten fich natürlich die
Lerhältniffe. Wird ein Theil der Batterien erjt nad)
Beendigung des Artillerielampfes zur Unterftüßung des
Infanteriegefechtes um 700 in bis 1000 mı vorgenommen,
fo werden dieſe wenigſtens ihre Proßen und erjten
Staffeln, ſei es in Linie oder Kolonne zu Einem,
unmittelbar Hinter ſich behalten können und das Hin
und Her Der Wagen von und zur zweiten Staffel
braucht nicht dicht Hinter der Feuerlinie entlang zu führen.
Im Gegenjag zu dem Herrn Verfajier des mehr-
fah erwähnten Aufjages möchte ich ſchließlich mit der
Ueberzeugung nicht zurüdhalten, daß allerdings auch
die Beobachtung der rüdmwärtigen Batterielinie durch
das feindliche dyeuer jehr erheblich erſchwert werden
lann, und zwar bejonder® dann und dort, wo ber
Gegner beide Linien gleichzeitig befimpft. Es wird
ih dann doch ein jehr dichter Dampf vor die hinteren
Batterien legen und die Richtnummern, wie die beob-
htenden Dffiziere in ungewöhnlichem Maße hindern.
verſuche hierüber laſſen ſich freilid) im Frieden jchwer
anitellen, jedenſalls aber werden Geländeverhältniffe,
Luft und Wind die Sadhe in jedem einzelnen Falle ver
chieden geſtalten.
Im Großen und Ganzen möchte ich zu der von dem
Herrn Verfaſſer angeregten Frage mit folgenden Leitſähzen
Stellung nehmen.
1. Für den enticheidenden Gejhüpfampf wird bie
Artillerie des Angreiferd im Allgemeinen nach wie vor
in einer langen Linie Aufftellung nehmen müfjen. Wo
indeſſen das Gelände Gelegenheit bietet, auch aus einer
zweiten rüdmwärts gelegenen — jeltener aus einer bors
wärtd gelegenen — Stellung eine Anzahl Batterien
wirlſam zu verwenden, muß an bie Gewandtheit der
höheren artilleriftifhen Führung die Anforderung ges
jtellt werden, dieje Gunſt der Verhältnifje wahrzunehmen,
um der Infanterie das Durchziehen durch die Batterie-
linien zu erleichtern.
2. Die Artillerie des Vertheidiger8 wird in vor—
bereiteten Stellungen jehr viel öfter Gelegenheit finden
zwei Linien zu bilden. Die Frage des Munitiond-
erjaes jpielt hier eine geringere Rolle, da es möglich
ift, in Geihübeinihnitten das vordere Treffen von
vornherein reihlih mit Munition auszuftatten. Aber
auch Hier darf im Allgemeinen nur ein vorhandener
Kräfteüberihuß zur Bildung einer zweiten Linie ver-
wendet werben, weil anderenfall durd) eine zu gedrängte
Aufftellung der Batterien dem Angreifer Gelegenheit
gegeben wird zu flanlirendem und fonzentrijhem Feuer.
3. Der Angreifer muß die Feuerüberlegenheit in
artilleriftiihem ebenjo wie in infanteriftiichem Sinne
auf den Flügeln ſuchen. Nur bier findet er den er:
forberlihen Raum, um die überhaupt vorhandene oder
dur Erjparnig an anderen Orten gewonnene Neberzahl
an Batterien voll auszunutzen. Dem vernichtenden
Feuer einer folden weit umfafjenden Geſchützlinie ift
ſchwer zu widerftehen.*)
In der Front dagegen ift es heutzutage bei dem
geringen Unterjchied in der Güte des Materiald und
der Ausbildung höchſt unmwahricheinlich, daß der An-
greifer ein erhebliche8 Uebergewiht im Geſchützlampf
gewinnen wird. Nur große Fehler des Vertheidigers
in der Verwendung jeiner Batterien werden ihm bie
Möglichkeit dazu bieten.
4. Der Vertheidiger Hat jelbft bei annäherndem
Gleichgewicht der Kräfte auf den Flügeln nicht ben
Raum, um der umfafjenden Batterielinie des Ans
greiferd in einem Treffen auch nur annähernd gleiche
Geſchützzahl entgegenjegen zu fünnen. Er wird daher,
wo feine Stärke an Artillerie und das Gelände es
nur irgendwie erlauben, nad) Erkennung der feind«
lichen Angriffsrihtung grundjäglih in einer zweiten
rückwärts geitaffelten Geſchützlinie das Mittel juchen,
ber überlegenen Feuerwirlung ded Gegners einiger-
maßen ein Gegengewicht zu geben. Auf enticheidenden
Erfolg wird er indejjen auch in artilleriftiihem Sinne
nur dann zu rechnen haben, wenn von weit rüdwärts
— einen halben bi einen ganzen Tagemarſch —
herantommende Kräfte gemifchter Waffen den um—
fafjenden Angriff des Gegnerd rechtzeitig mit einem
Flantenftoße beantworten. Die dieſen beigegebenen
Batterien werden dann, linear entwidelt, die umfajjende
Ürtillerie ihrerſeits in Flanle und Nüden nehmen.
5. Sobald das artilleriftiiche Lebergewicht getvonnen,
wird der Angreifer in den meijten Fällen einen Theil
feiner Batterien in eine dorgelegene Stellung zur Be-
gleitung des Infanterieangriffd vorführen müffen. Se
*) Hier zwei Linien zu bilden, nur um Bmifchenräume
für die Infanterie zu laflen, würde artilleriftifh nicht zu
rechtfertigen fein (fiehe meine obigen Ausführungen). Weit
eher wird es bei vorhandener ftarfer Weberlegenheit, wie fie
3. B. bei Et. Privat auf Deuticher Seite war, angängig fein,
bie Gejhügzwiichenräume auf 15 Schritt zu verringern.
1899
1897 — Militärs Modenblatt — Nr. 69
1900
weiter vorwärts dieſe Linie gebildet werden fann, deito |
günftiger ift e8 in jedem Sinne. Hierdurch wird die
Starrheit der einen zujammenhängenden Geſchützlinie
gebroden und das Durchzichen der Mafle der In—
fanterie erleichtert. Diejenigen Batterien, die nad) wie
vor das feindliche Geſchützfeuer nieder zu halten haben,
bleiben am beiten in ihrer Stellung, da ein Wechiel
berielben die Wirkung zum Vortheil des Feindes unter
brechen würde. Wie viel Batterien ſonach rückwärts
ftehen bleiben, wie viel in die vordere Linie vorgeführt
werden, hängt lediglich von der Gefechtälage ab.
6. Von der vorderen Linie wird häufig ein Theil
der Batterien noch näher an die feindliche Stellung
herangehen müjjen, um den Infanterieangriff möglichit
bis zum legten Augenblid mit Feuer begleiten zu können.
In den legten Stadien des Kampfes werden fomit
öfterd nicht nur zwei, jondern jelbjt drei voreinander
geitaffelte Batterielinien vorhanden jein. So wird die
Infanterie für ihre eigene Entwidelung die nöthige
Ellenbogenfreiheit gewinnen. Gadke.
Kleine Mittheilungen.
Fraukreich. Die großen Artillerieübungen
im Lager von Chälons, welche Mitte Juli begannen,
waren im laufenden Jahre weniger einfeitin angelegt,
als früher gefhah. Sie waren durch die Theilnahme
von Infanterie und Kavallerie der Wirklichkeit ent—
fprechender geftaltet, wenn aud) die Seranziehung dieſer
Maffengattungen nicht in dem Umfange angeordnet war,
wie fie im Felde ftattfindet, da nur eine Infanterie
brigade und ein Dragonerregiment, im Ganzen 3840 Dann
Anfanterie und 456 Mann Ravallerıe mitmirkten, während
die Artillerie durch 20 Batterien mit 2 Infanterie und
6 Artillerie» Munitionsabtheilungen, alfo in einer dem
Armeelorps entiprehenden Stärke, freilich ſämmtlich
nur auf dem Friedensfuße befindli, vertreten mar,
Auch dem Train fehlte ein großer Theil derjenigen
Fuhrwerke, welche er im mobilen Stande hat. Die
ttillerie war in drei Gruppen, je eine für die Divifionen
und eine für das Armeeforps gegliedert. Es ftanden
40 000 Ererzirpatronen für Infanterie, 5000 für
Kavallerie, 3000 Kartufhen und 9250 ſcharfe Schüffe
für die Artillerie, in einem Gefammtwerthe von etwa
100 000 Fres., zur Verfügung. Die blinden Schüſſe
lamen bei demjenigen Theile der Uebungen zur Vers
wendung, welde mit Gegenfeitigfeit vorgenommen
‚wurden, die ſcharfen bei dem anderen, einem Schul⸗
ſchießen im Rahmen einer frieggmäßinen Unternehmung.
Bei den Erfteren war einer jeden Partei eine gewiſſe
Bemwegungsfreiheit gelafjen, deren Grenzen durch eine
tags vorher erlafjene Aufgabenftelung beſtimmt waren,
Die Ausführung diente zur Grundlage für die Anordnung
der zweiten Art von Uebungen. Bei diefer wurden die
Stellen, weldye bei der erſten Art Truppen eingenommen
haben, durch todte Ziele erfeßt.
(La Frauce militaire Nr, 3990.)
Gebrudt in ber Königlichen Hofbugpdruderei von €. ©.
— Zur Beimohnung vraktiſcher Schieß—
übungen der Normal-Schieffhule im Lager von
Chälons find für den Monat YAuguft d. Is. zwei Gruppen
von jedesmal 45 Stabsoffizieren der im Mutter»
lande befindlihen InfanteriesTruppentheile auf zehn
bezw. dreizehn Tage fommandirt worden, Die Uebungen
haben einen dreifahen Zwed: Sie follen die Eigenthümlich-
feiten des Infanteriefeuers im Allgemeinen und die
Urfahen zeigen, welde von Einfluß auf die Wirkung
defielben find, zur Feſtſtellung eines gleihförmigen und
fadhgemäßen Verfahrens bei der Vorbereitung und ber
Zeitung der Schiegübungen der Truppe dienen, die fom-
mandirten Offiziere mit den Fortſchritien des Schieß⸗
weſens in den eigenen und in ausländifhen Beeren
belannt maden. Die Einführung der Rommandirung
höherer Dffiziere zu foldem Zwede ift eine Neuerung,
welche der Kriegäminifter angeordnet hat.
(Revue du cercle militaire Nr. 29.)
— General de France, welder mit ber Ober
leitung der großen Serbftübungen des 1. und 2. Armee
forps beauftragt ift, hat bei einer zu Arras von ihm
abgehaltenen Truppenbefihtigung durch einen Fall vom
Pferde einen Röhrbeinknochen gebrogen. La France
militaire Nr. 4000 meldet indefjen, daß der Brud ein
leichter ift und daß der General dadurch vorausfichtlid
nicht behindert fein werde, den ihm übertragenen Auftrag
zu erfüllen.
— für die Ueberweifung der im Herbſt
diefes Jahres zur Reſerve zu entlaffenden
Mannfhaften hat der Kriegsminifter Anordnungen
gerroffen, welche darauf hinzielen, daß im falle einer
Mobilmahung die Truppentheile des ftehenden Heeres
ben zur Erreihung der Kriegsftärte erforberliden Erfah
aus den jüngiten Leuten erhalten. Außerdem foll darauf
Bedacht genommen werden, daß die Ergänzungsmann-
haften nach Möglichkeit denjenigen Bataıllonen, Schwa⸗
dronen und Kompagnien zugemiefen werben, denen fie
während ihrer altiven Dienftzeit angehört haben. Kein
Kavallerift fol einer anderen Waffe zugetheilt werben,
e3 fei denn, daß er für die eigene nicht zu gebrauchen wäre.
(Bulletin ofüciel da ministere de la guerre,)
— Die Herabfegung der behufs Einftellung in das
Heer an die Körpergröße der Wehrpflichtigen zu machenden
Anforderungen durh Herabſetzung des Mindeft-
maßes von 1,54 m auf 1,52 m für den Nefruten ber
Infanterie ift in der Heereslommiſſion der Kammer ber
Abgeordneten unter Hinweis auf die große Zahl von
jungen Leuten angeregt worden, melde beim Vor—
andenfein aller fonft erforderlihen Eigenſchaften von
der Einftellung nur deshalb ausgeſchloſſen werben, weil
fie nad den gegenwärtig geltenden Geſetzesvorſchriften
zu Hein find. (L’Avenir militaire Nr. 2218.)
Nufland, Der jeit 1886 die Offigier- Kavallerie:
ſchule (frühere Neitfdyule) fommandirende und als aus:
gezeihneter Kavalleriſt aud) in literarifcher Hinſicht befannte
Generalmajor W. U. Sfuhomlinow hat das Kommando
über die 10. Ravalleriedivifion erhalten. An feine Stelle
tritt ald Kommandeur ber Kavalleriefhule General-
lieutenant Agafji Bel Awſcharow, der Generalinjpektor
der Kavallerıe hebt in einem — die Verdienſte
Sſuchomlinows hervor. (Plänfler Nr. 346.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kodftrafe SL
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 62,
Ailitär-Wocenblatt.
Zweinndadtzigiter Jahrgang. Verlag der Königl. Hofbuchhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Erpedition: Berlin Swı2, Kochſtrabe 68.
Berantwortliher Nedaktenr:
e Eftorff, Weneralmajor 3. D.,
Friedenau b. Berlin, Mobterftr, Berlin swıg, Kochſtr. 68— 71.
Diefe Je Beitfchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienflags und freitags Rachmittag m von 5 on 5 5iß 7 Uhr 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlich ein bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militärs-Literaturs
Zeitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an befttmmte Termine gebunden ift.
Siertefjährlicher Pränumerationspreis für Das Ganze d Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
ale Poftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Zeitungäfpeditionen — an.
70.
Kerlin, Sonnabend den 7. Auguft.
Anhalt:
Perfonal- Veränderungen (Preuben, Bayern, Marine). — Drbend-Berleihungen (Preußen, Marine).
Journaliftifger Theil.
1897.
Bilder aus der Türfifhen Armee, (VIL) — Mein Ritt von Biebrich nad Liegnitz.
Rleine Mittheilungen. Deutfhland: Vereinigung zur Shmüdung und Erhaltung ber Ariegergräber und Dentmäler
dei Meg. — Frankreich: Schlappe im Sudan. Muſeum zu Mars la Tour.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefühnriche ıc.
4. Eruennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im aftiven Heere
Kiel, an Bord &.M.9. „Hohenzollern“,
ben 2. Nuguft 1897.
Sefer, Oberft und etatsmäß. StabSoffizier des 2. Bad.
seldart. Regts. Nr. 30, zum Kommandeur des
Feldart. Regis. von Holpendorif (1. Rhein.) Nr. 8
ernannt.
Schr, dv. Amftetter-Zwerbad u. Orabened, Oberſtlt.
und Abtheil. Kommandeur dom 1. Bad. Feldart.
Regt. Nr. 14, als etatsmäh. StabSoffizier in das
2. Bad. Feldart. Regt. Nr. 30,
Rengel, Hauptm. vom Heſſ. Feldart. Negt. Nr. 11,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent,
als Abtheil. Kommandeur in das 1. Bad. Feldart.
Regt. Nr. 14, — verjept.
Saldorf, Hauptm. vom Heſſ. Feldart. Regt. Nr. 11,
von der Stellung als Battr. Chef entbunden.
d. Crüger, Hauptm. vom Feldart. Negt. von Bender
Schleſ.) Nr. 6, als Battr. Chef in das Heſſ. Feldart,
Hegt. Nr. 11 verſetzt.
Hoffmann-Scholtz, Sek. Lt. vom Feldart. Regt. von
Bender (Schleſ.) Nr. 6, zum Pr. St. mit einem Patent
vom 20. Juli 1897 befördert.
Serno, Major vom Generalftabe der 11. Div., in den
großen Generalftab verſetzt.
(3. Duarial 1897.)
Neven Du Mont, Rittm. und Eskadr. Chef vom
Magdeburg. Huf. Regt. Nr. 10, zum Generalftabe
der 11. Div,
Keder, Pr. Lt. vom Eijenbahn-Negt. Nr. 2,
Schultze, Set. Lt. vom Eijenbahn » Regt. Nr. 3, —
ä la suite der betreff. Regtr. gejtellt und zur
Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt,
Bodo. Wülfingen, Pr. Lt. vom Rhein. Train-Bat.
Nr. 8, auf jehs Monate zur Dienftleiftung bei der
Militär » Lehrjchmiede in Frankfurt a. M., — kom—
manbirt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere
Ktiel, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
den 2. Auguſt 1897,
Rehkopf, Dberft und Kommandeur des Feldart. Regts.
von Holbendorff (1. Rhein.) Wr. 8, mit Penſion und
der Regts. Uniform,
dv. Bripfe (Fritz), Sel. Lt. vom Holftein, Feldart. Negt.
Nr. 24, mit Benfion, — der Abſchied bewilligt.
Am Beurlaubtenftande.
Stiel, an Bord ©. M.D. „Hohenzollern“,
den 2. Anguft 1897.
Koepert, Set. %. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks ve mit Penſion der Abſchied
bewilligt.
1903 1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 70 1904
Beamte der Militär- Verwaltung, Den 23, Juli 1897,
= Mri miſleri Elmenhorſt, Wallmeiſter der Fortifilation Dieden—
D Eu bes Kriegs 6, J
* ine rer hofen, zum Feitungsbauwart mit der Wirkung vom
a € 1. April 1897 ernannt.
Stauf, Lazarethinip. im Poſen, nad) Worms, Den 26. Juli 1897
Witte, Lazarethinip. in Mainz, nad Poſen, u = ’ et . j
Rudelshäufer, Lazarethinfp. in Mördingen, nach Mainz, a hr =. —— —— — * En
Korveslühr, Lazarethinip. beim Garn. Lazareth I Met a . VIs. z DU.
(Stadt), > nn ’ in Gleiwi Schliepe, Lazarethinip. auf Probe in Poſen, mit einem
N re a a ii ⸗ Dienjtalter vom 18. Juli 1897, zum Lazarethinip.
ernannt.
Kittle, Lazareth-Verwalt. Jnjp. in Saargemünd, nad) Den 27. Juli 1897.
Glelwitz, Bierbaum, Zahlmſtr. von der Kriegsſchule in Potsdam,
Fahrland, Lazarethinfp. in Münfter i. W, nad) Saar- auf jeinen Antrag zum 1. Auguft 1897 mit Penfton
gemünd, — verjegt. in den Ruheſtand verjegt.
Den 19. Juli 1897. Den 29. Juli 1897.
Marcus, Lazarethinfp. anf Probe beim Garn. Lazareth Banje, ntend. Büreaudiätar von der Intend. des
11 Berlin, zum Lazarethinfp. ernannt. XV]. Armeeforps, zum Intend. Sekretär ernannt.
Königlich Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridye xc. unter Kommandirung zur Fortififation Um, —
A. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen, | veriebt
Im altiven Heere. | Den Majoren:
Den 24. Juli 1897. Mofer, & la suite des 1. Inf. Regts. König und
* —— Adjutant bei der 5. Div.
Benger, Pr. Lt. vom 1. Pion. Bat., zum Direltions— i A . 3
: x Bening, à la suite des 5. Inf. Negts. Großherzog
. a Ernjt Ludwig von Heffen und Adjutant bei der 4. Div,,
_ * Mülholher v. Mülholtz auf Kirchenreinbach,
— ee LE RE Ya — à la suite des Ingen. Korps, Eiſenbahnlinien—
* r 4J J .r- * ? m — — *
Bayern, mit der Uniform dieſes Regts. zu Den Kommiffar in Ludwigshafen, Patente ihrer
I. “ r Charge verliehen.
Dffizieren à la suite der Armee verjeßt. Knauf, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot Münden, zum
Den 25. Juli 1897. _ Beughauptm,
Hedel, Hauptm. 3. D., zum Bibliothefar an der Urmees | Seybold, Zeugft. von der Gewehrfabrif, zum Zeug—
bibliothef ernannt. Br. £t,
Etienne, Beugfeldiw. vom Art. Depot München, zum
Den 27. Juli 1897. Zeuglt., ö ee —
Spindler, Haupim. ä la suite des 5. Inf. Regts.
Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen und Lehrer
an der Kriegsſchule, unter Beförderung zum Major,
zum Bats. Kommandeur im 18. Inf. Regt. Prinz
Ludwig Ferdinand,
v. Wachter, Hauptm. und Komp. Chef bed nf. Leib:
Regts, unter Stellung & la suite dieſes Truppen»
theild, zum Lehrer an der Kriegsſchule,
v. Hark, Hauptm. des Inf. Leib-Regts., zum Komp.
Ehef in diefem Regt, — ernannt.
Niedermayr, Hauptm. des 16. Inf. Negts. Groß:
herzog Ferdinand von Tosfana, in das Verhäliniß
ä la suite dieſes Regts, unter Kommandirung zur
Dienftleiftung dortjelbit,
Hechter, Pr. Lt. à la suite des Ingen. Korps, unter
Enthebung dom Kommando zur Fortifikation Ulm,
zum 1. Pion. Bat,
Hähn, Sek. Lt. von der Fortififation Germeröheim,
in das Verhältniß à la suite des ungen. Nlorps,
Sm Beurlaubtenftande
Den 27. Juli 1897.
Kempf, Br. Lt. in der Ref. des 9. Anf. Regts. Wrede,
zum Hauptm.;
die Sek. Lts.:
Buchrucker, Graf v. Seyßel d'Aix im Jnf. Leib:
Regt.
Deſſauer im 1. Jäger-Bat.,
Obermayer im 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl
von Bayern, — ſämmtlich im Reſ. Verhältniß,
Bauer, Bloch (J Münden), Ziegler (Dillingen)
von der Landw. nf. 1. Aufgebots,
Fohr (Wellheim) von der Landw. Zußart. 1. Aufgebots,
Lidl (I Münden) vom LYandw. Train 1. Aufgebots,
— zu Br. Lis., befördert.
— — — — — — —— —— — — — — —
1905
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 24. Juli 1897.
Kolb, Major 5. D., mit der gejeglichen Penfion und
mit der Erlaubnif zum Tragen der bisherigen Uniform
mit den für Verabjchiedete vorgeichriebenen Abzeichen,
Linde, Pr. Lt. vom 4. Inf. Regt. König Wilhelm
von Württemberg, behufs Uebertritts in Königl. Preuß.
Militärdienfte, — der Abſchied bewilligt.
Den 25. Juli 1897.
Ott, Major z. D, Bibliotbelar an der Armeebibliothet,
mit der gejeglichen Penfion und mit der Erlaubniß
zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für
Verabſchiedete vorgeſchriebenen Abzeichen der Abſchied
bewilligt.
Den 27. Juli 1897.
Jindt Frhr. dv. Kentzingen, Major und Bats, Kom—
mandeur vom 18. Inf. Negt. Prinz Ludwig Ferdinand,
unter Verleihung des Charakters als Oberftlt.,
Geiger, Zeughauptm. vom Art. Depot München, — mit
der geſetzlichen Penfion und mit der Erlaubniß zum
Tragen der biöherigen Uniform mit den für Ber
abihiedete vorgejchriebenen Abzeichen der Abſchied
bewilligt.
Sum Beurlaubtenjtande.
Den 27. Juli 1897.
Krößinger, Sek. Lt. von der Nei. des 20. Inf. Negis,
Kamdohr, Sek. Lt. von der Ref. des 1. Feldart. Negts.
Prinz. Regent Luitpold,
Shmidt (Weilheim), Biſchoff (IT Münden), Pr. Lts.
von der Yandw. Nav. 1. Aufgebots, mit der Erlaubnif
zum Tragen der Landiw. Uniform mit den für Ver:
abihiedete vorgeichriebenen Abzeichen,
Nüller (Bayreuth), Sek. Lt. von der Landw. nf.
1, Aufgebots,
Stafit (Yudwigshafen), Set. Lt. von der Landw. Kav.
1. Aufgebots, z
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Re. 70
1906
Ziemann (I Münden), Pr. Lt. von der Landw. Kap.
2. Aufgebots,
Schr. dv. Eberz u. Nodenftein (I Münden), Pr. Lt.
von der Landw. Feldart. 2. Aufgebot,
Geiger (Landshut), Sek. Lt. von der Landw. nf.
2. Aufgebots, — der Abſchied bewilligt.
c. Im Sanitätölorps.
Den 25. Juli 1897,
Piannenmüller, Unterarzt, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl.
im 2. Feldart. Negt. Horn befördert.
Den 27. Juli 1897.
Dr. Martius (Bayreuth), Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Ref.,
zum Stabsarzt,
Braun, Dr. Djthelder, Langenmantel, Gerjtung
(1 Münden), Dr. Lauf (Gungenhaufen), Dr. Fleiſch—
auer, Dr. Ranninger, Hahn (Nürnberg), Unter
ärzte in der Rel.,
Holländer (Straubing), Unterarzt in der Landw.
1. Aufgebots, — zu Aſſiſt. Aerzten 2. Kl., —
befördert.
Durd) Verfügung des General:Stabsuarjtes der Armee.
Dr. Brorner, einjährigefreiwilliger Arzt vom 1.Schweren
Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, zum Unterarzt
im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig ernannt und mit
Wahrnehmung einer offenen Aſſiſt. Arztitelle beauftragt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 25. Juli 1897.
Then, Pr. Lt. a. D., Topographenfunttionär beim
Topographiihen Büreau des Generaljtabes, zum
Topographen dafelbjt ernannt.
Den 27. Juli 1897.
Bed (Nojenheim), Oberapothefer der Landw. 2. Aufs
gebots, der Abjchied bewilkigt.
Siaiferliche Marine,
Stellenbejegungen für den Herbit 1897:
Kiel, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
den 2. Uugnft 1897.
Tiederihjen, Kapitän zur See, von der Stellung
als DOberwerftdireltor der Werft zu Kiel entbunden.
dv. Ahlejeld, Kapitän zur See, unter Entbindung von
dem tommando ©. M. Schulſchiffes „Stein“, zum
Überwerftdireltor der Werft zu Kiel ernannt,
Schröder, Korv. Kapitän, von der Stellung als Mit:
glied der Schiffs-Prüfungskommiſſion entbunden.
v. Reuter, Lt. zur See, als Adjutant der Werft zu
Kiel lommandirt.
Meurer, Lt. zur See, von
Adjutant der Werft zu Kiel, j
Thorbede, Lt. zur See, von dem Slommando als
Adjutant der Werft zu Wilhelmshaven, — entbunden.
Behnde, 2t. zur See, als Adjutant der Werft zu
Wilhelmshaven kommandirt.
dem Kommando als
1907 1897 — Nilitär-Wochenblatt — Ar. 70 1908
Ordens - Berleihungen.
Preufen. Kaiſerliche Marine.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt Seine Majeität der Kaiſer und König haben
geruht: Allergnädigſt geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An⸗ den Matroſen Brehme von S. M. Kanonenboot
legung ber ihnen verllehenen Nichtpreußiſchen Inſignien „Habicht“ die Rettungs-Medaille am Bande zu ver—
zu ertheilen, und zwar: leihen.
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Großherzoglic —
Sãchſiſchen Haus⸗ Ordens der Wachſamleit oder dom Seine Mojeftät der Kaifer und König haben
weißen Fallen: Allergnädigft geruht:
dem Major v. Cohenhaujen, Kommandeur des Groß—
herzoglich Medlenburg. Räger-Bats. Nr. 14;
de3 Nitterfreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrichs des Löwen:
dem Premierlieutenant dv. Kropff vom 1. Großherzogl. Die Erlaubnif zur Unlegung
Sei. Inf. (Leibgarde-) Negt. Nr. 115; | Nichtpreußiſcher Orden erteilt:
ö
|
den Matrojen Pieper von S. M. SKanonenboot
„Habicht“ eine Allerhöchſte Belobigung zu ertheilen.
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Ulerander-Newstys Ordens: | der zweiten Stufe der zweiten Klaſſe des Zanzibariſchen
Allerhöhftihrem Generaladjutanten, General der Kav. Ordens „der ftrahlende Stern“:
Grafen v. Wedel, Gouverneur von Berlin. . dem Korvettenkapitän Coerper.
Journaliſtiſcher Teil,
Bilder aus der Türkifhen Armee. | opfert. Die alte Ueberlieferung läßt ihm den Tod auf
Bon C. Frhen. v. der Golhz. ! dem Schlachtfelde als ein heiliges Martyrium erjcheinen,
| dem himmliſcher Lohn winkt, und der Sprachgebrauch
jagt ar bon dem Gefallenen, er jei „schehid“ geworden,
Id h. ein Märtyrer. Sit _aud) die Beihäftigung mit
| & s Politik im modernen Sinne verboten, jo hat Die
Staat3idee doch große Gewalt über die Semüther, wohl
ein Erbtheil jener Zeit, da Heer und Volt nod Eins
waren, und das Reich gleihjam in den Fyeldlagern der
Zultane und — verlörpert war. Das läßt
die Menge die Laſten leichter tragen, die für den Staat
und für ſein Oberhaupt, den Padiſchah, gefordert werden.
Es ijt bemundernswerth, tie ji der Mohammedaner
dieſen forderungen gegenüber in fein Geſchick ergiebt.
Um dies zu verjtehen, müßte man Truppen und Offiziere
bei den Mobilmahungen an die Grenze ziehen jehen
mit der allernothdürftigiten Musräftung, ohne Geld,
ohne die berichigende Verſicherung, daf für ihre Fanrilien
| daheim gejorgt ſei, ohne viel Ausficht auf Ehre und
VIELEN
Die vorangegangenen Schilderungen werden, wenn
jie auch feineswegs erjchöpfend find, doch die Richtigkeit
defjen haben erkennen lafjen, was zu Ende des erſten
diefer Aufſätze gejagt ift,**) daß die Türkiſche Armee
nur mit eigenem Maße gemeſſen werben kann.
In Deutſchland erwarten wir Alles von der jorg-
fältigen Erziehung und der gleihmäßigen Ausbildung
des Soldaten, von der ſyſtematiſchen Gewöhnung an
jtrenge Geſetzmäßigleit und Ordnung, von der Schulung
ded Körpers und Geifted, vom Emfluß der Offiziere,
von der jadjkundigen und zwedmäßigen Führung durch
die Befehlshaber aller Grade. Wir verlangen von dem
Offizier, daß er ſelbſt in den Meinfien Dingen für den
gemeinen Mann VBorausficht übe, ihn unausgeſetzt feite,
für ihn jorge und ihn beauffichtige. Nur, wenn diefe
Kräfte tadellos wirken, glauben wir auf große Leitungen
rechnen zu können und wir geben unbedenklich, falls
jolche ausbleiben, dem Mangel der Führung die Schuld.
Im Ottomaniſchen Heere berubt fait Alles auf den
natürlichen Eigenfdjaften, auf den Gewohnheiten des
Volkes, Leben umd Erziehung in der Familie, auf der
alten Eroberertradition, dem Selbſtbewußtſein de3 Ein-
zelnen, welches daraus erwächſt, dem Gefühl einer engeren
Gemeinschaft, inmitten des allgemeinen Gewühls, dem
Stolz der Herrſcherraſſe. Darüber jchwebt die das Ganze
zuſammenfaſſende Idee des Ehalifats, dem der Einzelne
jeine Perſon unbedingt unterordnet und, wenn nöthig,
Gewinn, aber doch underdroffen, fonder Murren und
Klage über das Umvermeidliche, freilich auch nicht mit
geräufchvoll fich lundgebender Begeiiterung.
An Stelle der ſyſtematiſchen Erziehung für den
Waffenberuf muß die angeborene Findigleit treten, an
Stelle der Uebung im Ertragen von Beichwerden die
Gewöhnung an eine ſchlichte Lebensweiſe, an Stelle der
Bevormundung eine weit gehende Selbitändigleit bes
einfahen Soldaten, der viel mehr als bei und auf fich
und die eigene Einſicht angewieſen it und nad) Bevor-
mundung gar nicht verlangt. Natürlich gehört dazu,
do die Art der Disziplin eine andere als in unferen
abendländijchen Heeren ijt, mehr auf den guten Willen
der Menge gegründet und lediglich auf die Hauptjache,
die Geiolgichaft gegen den Feind, gerichtet. Sie weiß;
von dem pünktlichen Gehorfam in den Slleinigleiten,
den wir verlangen, nicht viel, rechnet milde mit, Ber:
*) Vergl. Militär-Mochenblatt Nr. 38, 43, 64, 65, 68,
69/1897.
»*9 Siehe Nr, 38, Sp. 1156.
1909
nachlaſſigung und Sorglofigleit und hat einen ftark aus—
geprägten patriarchaliſchen Zug.
Temperament und Lebensanjchauungen helien dem
Türliſchen Soldaten über plögliche Erregung und
Wirkungen des Schreds hinweg. Er verliert die Geiſtes—
gegenwart nicht, wo dieſe den weit bejjer ausgebildeten
abendländiichen Soldaten vielleicht im Stiche läßt.
Er macht an die Vorausſicht feiner Führer feine
großen Anſprüche, jondern ſieht in ihren Mißgriffen
etwas Natürliched, womit ſich nicht hadern und rechten
laſſe. Echt Türkiſch und jehr bezeichnend in dieſer
Hinficht ift eine Anekdote, die Elive Bigham aus den
üngſt verflojjenen Striegätagen erzäßlt. Den Melunapaf
dinanreitend, ſah er zwei nfanteriefompagnien im
Härkiten euer vom Menelſche-Tepe liegen und auf den
Befehl zum Emporfteigen warten. „Sie hatten ihre
Waulthiere mit Munition mit ſich“, berichtet er
weiter, „und waren in der allermethodiichiten Weile
damit beichäftigt, Brotſtücke zu verzehren und zu rauchen.
Ich fragte den Kapitän, warum er feine Leute auf
anem jo jehr exponirten Plage fejthalte, aber er antwortete
mir: »Der Binbaſchi“*) hat ung hier gelafjen«, was für
iin ein ausgezeichneter und volllommen hinreichender
Grmd war.“ Gewiß wird auch fein geitrenger Vor—
geießter den Braven getadelt haben und über jeine
iorgloje Paſſivität außer ſich gerathen jein; fein Unter
gebener hat in jeinem Verhalten Ungehöriges gefunden.
Ter Krieg bringt es eben mit fi, daß Leute erichofjen
werden, und ob es jo oder jo geichieht, das hängt im
Beientlichen von Allahs Rathſchluß ab; die Einficht des
Sterblihen kann dabei nur wenig thun. Died mag fo
der Gedanfengang der tapferen Leute fein.
Wan lann von dem einzelnen Offizier Bedeutendes
erwarten, ein bejceidenes Maß von Leiftung einjtweilen
über nur don dem gejammten Apparat der Führung
im Heere und Erjtaunliches von dem gemeinen Manne.
Dan darf micht mit Sicherheit auf Achtſamleit und
Borausficht bei der Truppe redjnen, kann aber gewiß
km, daß fie die Folgen ihrer Fahrläfligkeit, wenn es
gend noch möglich ift, im legten Augenblide durd)
ene gewandte Jmprovijation wieder gut madt. Und
Jüdt dies nicht, jo wird fie doc aud) die Fafjung
Sicht verlieren. Die Erziehung zur Selbftbeherrichung
jorgt Schon dafür. In der befannten orientaliichen Ruhe
drückt fi mehr Männerwürde als Phlegma aus.
Ber ein Herz für die Truppe bejigt umd jie zu
gewinnen weiß, fann auf große Anhänglichkeit und
Tanfbarleit rechnen. Dem tüchtigen Führer ift fie
unbedingt ergeben und fragt nicht danach, welchen
Öefahren er fie entgegenführt, ob fein Unternehmen
Ausfiht auf Erfolg hat oder nicht. Es giebt nur wenig
Beiipiele in der Geichichte, die fid) dem Verhalten von
Deman Paſchas Heer während der legten Stadien der
Belagerung von Plewna an die Seite ftellen lafjen.
Es litt furchtbar durch Hunger und Kälte; die einzige
Nahrung bejtand zulegt aus geröftetem Mais und Suppe
von Maiswurzeln; Brennmaterial war nur noch zum
*) Binbafhi glei t von Zaufend, Bataillond-
Auen aſchi gleih Haupt von Taufen a
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 70
ı werden.
um 1910
Kochen vorhanden. Cine Ausfiht auf Entlommen bot
fi kaum nod. Der Untergang jchien fiher und
dennod; war nicht von Unbotmäßigfeit und Zucht—
lofigfeit zu jpüren; dennoch zählte die Armee feine
Dejerteure in ihren Reihen. Wie ungebrochen in ihrer
Kraft jie immer noch war, bewies am Ende der fühne
Durchbruchsverſuch. Achmed Multhard Feldzug in
Anatolien weift ganz ähnlide Ericheinungen auf.
Taktiſch und jtrategiih wird ber Feldherr jelbit-
verftändlih den Eigenthümlichkeiten des Heeres ebenjo
Rechnung tragen müfjen als bei jeinen Anforderungen
an die phyſiſchen und moralijchen Leiftungen,
Wer mit einem Ottomanijchen Heere jetzt jchon den
Krieg ganz einfach nad) Europäiſchen Nezepten führen
wollte, würde ſicherlich Enttäufchungen erleben. Dft
genug hielt ich dies den Generaljtabsojfizieren vor, mit
denen ich die Feldzüge der Neuzeit durcharbeitete.
Unjere Lehre von der Trennung der Mafien bis zum
Augenblide der Entjdeidung, und ihrer Vereinigung erſt
auf dem Schladhtfelde, ift vortrefflih, wenn Ausbildung
und Führung durchweg gleich find, nicht aber, wo mit
jo heterogenen Kräften, mit jo vielen Verſchiedenheiten
und Individualitäten zu rechnen tt, wie dort. Vorfichtiges
Zufammenhalten ift für jeßt mod geboten. Niemand
wird beftreiten, daß die Gefammtleiftung einer Armee
fi erhöht, je mehr Epielraun der Oberbefehlshaber
jeinen Unterfeldherren läßt. Wie aber, wenn diefe, wie
im Orient, einen ganz verjchiedenen Bildungsgang
durchgemacht haben, der Eine die höhere Weifung entgegen:
gelegt auffaht wie der Undere? Verwirrung und Mangel
an Uebereinftimmung, bei denen die Heerestheile einander
nicht gehörig unterjlügen, würden die Folge jein. Armee-
befehle Moltleſcher Art möchten vielfach mißverftanden
Nur die jüngere Generation hat ſich in diejelbe
eingelebt. Darauf, daß Lüden in der höchſten Befehls:
führung dur das Nachdenken und die Thätigfeit der
unteren Chargen jelbitveritändlic ausgeglichen werden,
ift nicht, oder do nur in Ausnahmefällen zu rechnen.
An Initiative der einzelnen Korps oder Diviſionen wird
es nicht minder fehlen.
An die Marjchfähigfeit der Truppe können weit
höhere Unforderungen gejtellt werden als in abend-
ländijchen Heeren. Die körperliche Anftrengung darf
troß der bejcheidenen Ernährung eine größere jein.
Schnelle Berfammlungen, weite Märſche jind alfo an:
gängig, wenn der Verpflegungsdienft nicht völlig verfagt.
Im Gefechte ift auf die Unbeholfenheit der Truppen:
lörper Rüdjiht zu nehmen, aber auf große Gewandtheit
des Einzelnen zu bauen. Die Mafjjenverwendbung, auf
welche wir jo viel Gewicht legen, wird in der Türliſchen
Urmee von weit weniger Erfolg fein; vielleicht würden
die Truppentörper ſich mehr dabei hindern als unter:
fügen, ehe fie nicht durch große Manöver geichult find.
Langjames, jorgfältiged Entwideln der Bataillone neben-
einander wird das beſte Mittel jein, um zu einigermaßen
einheitlicher Wirkung zu gelangen. Bei jedem einzelnen
Theile der Schlachtlinie ift aber auf eine jehr hohe
Defenfivfraft zu rechnen; denn der Türkiſche Soldat
weicht der Uebermacht nicht leicht. Numeriſches Miß—
verhältnig hat 1877/78 keine allzu große Bedeutung
191
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 70
_ 1912
gehabt. Eine gewilfe Neigung zu Umfaffungen und
Umgebungen, das Streben nad) Bejeßung von dominis
renden, wenn auch entlegenen Punkten mag dem
unbeftimmten Gefühl der Unbeholfenheit beim direkten
Heranführen der Truppen entipringen. Gie it ebenjo
zu befämpfen wie bei der älteren Schule die Ueberihägung
des Werthes von Geländevortheilen und Patentjtellungen.
Dem Mangel an Schiefausbildung der Truppe, an
Uebung in der Feuerleitung bei den Offizieren, Tann bis
zu einem gewiſſen Grade durch reiche Munitions-
ausftattung abgeholfen werden. Beurtheilung der richtigen
Anwendung und Leiltungsfähigteit des Fernfeuers fehlt
wohl, da das Schießen der Infanterie zumeiit auf
Sagderfahrungen beruft. Im Nahlampfe mit der
blanten Waffe kann man dem Türkiſchen Soldaten viel
zutrauen; der Albaneſe ſoll ſich darin beionders hervorthun.
Die Artillerie ift taftiich unftreitig Die am beſten
ausgebildete Waffe des Heeres. Sie hat fi von
Alters her einer gewijien Bevorzugung zu erfreuen gehabt.
Ihr Dffizierlorps ift im Durchſchnitt das tüchtigite,
wiſſenſchaftlich weit gleichmäßiger fortgejchrittene als die
der anderen Waffen. Die kräftige Körperlonftitution der
Mannſchaft und ihr rubiges Temperament kommt gerade
diefer Wale fehr zu Statten. Sie bildet das ficherite
Mittel für den hoben Befehlshaber, Einfluß auf den
Gang bed Gefechts auszuüben, da ihre Thätigfeit nicht
jo abhängig ift von der Individualität einzelner Offiziere
und dem Gingreifen impulfiver Naturen inmitten der
Mannjcaft.
Weniger Gutes läßt fih von der Kavallerie jagen.
Es iſt mertwürdig, dab ein Reitervoll gerade Diele
Waffengattung jo fehr hat vernadhläjftgen können. Aber
in Anatolien und Numelien ift die Pierdezucht jtarf
zurücdgegangen; dad Land liefert den Erſatz für die
eigene Reiterei nicht mehr, Ungariſche und Südruſſiſche
Pferde müfjen eingeführt werden, und da bad Geld
fnapp iſt, jo begnügt man jich mit minderwertbigen
Thieren. Einer Theorie zu Liebe, welche der ichweren
Kavallerie den Vorzug vor der leichten giebt, wählt
man große, ftarle Leute, die dann auf Heinen und zu
ſchwachen Pferden ſihen. Die Heranziehung ber
Arabiſchen Pierde aus dem Süden jcheitert an den
Koften. Der Mangel guter Navallerte wird neben den
zahlreichen anderen Gründen, deren hier [hen Erwähnung
gethan worden ift, einftweilen noch ſchnelle Offenfivs
operationen verivehren und die Ausnutzung errungener
Erfolge hindern.
Im Ganzen könnte man das Türkische Heer don
heute einem schnell geſchaffenen Aufgebot aus vortrefflichem
Material vergleichen, mit einzelnen reich begabten Führern
und einem zahlreichen, guten Generaljtabe. Gemifie
feiner Eigenheiten haben mid an die Schilderungen
erinnert, welche Heros v. Borde von der fonföderirten
Armee eniworjen hat. Vorläufig wird eine langſamere
jaft methodiſche Nriegführung, welche es veriteht, an
rechter Stelle die erjtaunliche Defenfivfraft der Truppen
| dienen könnte.
zu verwerthen, in der Offenfive ſich aber nahe Ziele |
itedt, fi) auf das Einfache beichränft, wicht fünftelt und |
hauptſächlich erjtrebt, was ſich durch Brabour erreichen |
läßt, dem Dttomanifchen Heere noch am angemefjenften
fein. Sache der jet allmählich in die höheren Stellen
emporjteigenden jungen Generation ift e8, den weiteren
Fortichritt zu vollziehen, den alten Offenſivgeiſt wieder
zu beleben und die Armee dafür geſchickt zu machen.
Unftreitig wird der Feldherr, weldjer es verſteht,
das Vertrauen Türkifher Offiziere und Soldaten zu
getvinnen, Freude daran haben, fie zu befehligen.
Was man über das Heer zu jagen hat, gilt recht
veritanden, auch für das ganze Bol Auch dort find
die Mängel im Einzelnen fichtbar, in der Verwaltung,
in den Finanzen, im Vertehröweien, im Beamtenthum;
auch dort find Gorglofigfeit, Paſſivität und Indifferenz
wahrzunehmen, und der Europäer, der das Land nicht
fennt, glaubt an unaufhaltiamen Verfall, Dann aber
tritt eine Kriſis, eine große Gefahr ein, und unerwartet
erhebt ſich daſſelbe Volk und zeigt die überraichenditen
Merkmale aufßerorbentliher Vitalität. Dem Mangel
begegnet man durch Genügjamkeit; die Edjwierigleiten
werden mit Geſchick überwimden; Jedermann ichickt ſich
in eine üble Yage, ift willig und zum äußerften Opfer
bereit, welches der Padiſchah von ihm fordert, eme
jeltfame Einmütbigfeit beherricht die Menge, und wie
die Urmee durch ihre friegeriichen Leiftungen die Welt in
Staunen ſetzt, jo das Voll durch feine patriotifchen.
Ruhe, Beſonnenheit und Willigfeit machen ungeahnte
Dinge möglich.
Belanntlih wurde Konftantinopel im Beginn bes
legten Krieges durch irrthümliche Hiobspoſten vom
Kriegsichauplage in Erregung verjegt, aber gerade dieſe
Tage zeigten den Türkiſchen Nationalcharakter im beten
Lichte: „Die Haltung der Türken ift jo“, ſchrieb mir
damals ein Freund, „daß es jedem Volfe als Muiter
Keine lauten Zeichen der Freude, feine
Zeichen des Zornes. Alles geht jo glatt und ruhig,
wie immer, und, was an Erregung zu merlen iſt, geht
von und Europäern aus, oder von den Griechen. ...
Diejungen Offiziere zeigen einen ernten, höchſt ſympathiſchen
Patriotismug; fie melden ſich mafjenhaft, um freiwillig
auf den Kriegsſchauplatz nachgeichicdt zu werden, und
vielen gelingt es auch. In Allem gewinnt man die
Türfen immer lieber. Es giebt faum Plebs, Janhagel
unter ihnen; die Maſſe ift ruhig und würdig, und man
ſieht viel echte Vaterlandsliebe in ſolchen Momenten.“
Ter „Erante Mann“, von dem die Europfiſche Preſſe
jo gern fpricht und deſſen Tejtament fie oft ſchon voreilig
gemacht hat, beiigt nod; eine reiche Lebenslraft; man
beurtheile ihn nicht nach und geläufigen Aeußerlichleiten.
Ob es dem jungen Geſchlechte mit jeinem wackeren
Streben glüden wird, das Reich zu erbalten und innerlich
neu zu feitigen, ruht im Schoße der Zukunft, und
darüber zu prophezeien, wäre gewagt. Micht immer
entwidelt ſich das Schickſal der Völker logtich und nach
Verdienjt. Oft Schon find die Schwäceren von den
Starken vergeivaltigt worden; aber lein Zweifel bejteht,
daß die Mittel zur Rettung vorhanden find. Cs
handelt jih nur darum, fie gut zu bemußen.
1915
Mein Ritt von Biebrid nad) Fiegnig,
Ich Hatte theils im Gejellichaft don Kameraden,
theils allein ſchon früher Dauerritte unternommen, jo
einen 48 ſtündigen: Biebrich — Wetzlar — Weilburg und
zurück und den viertägigen: Biebrih— Worms — Mann—
heim — Heidelberg — Eberbach — Bensheim — Melibolus
Tarmitadt — Frankfurt— Biebrid).
Immer bedauerte ih, daß die ftattliche Kilometer—
anzahl nicht im einer Richtung zurüdgelegt wurde. Ich
beſchloß daher ſchon lange vor dem Herbſt 1896, meinen
Garniſonwechſel zu einem längeren Dauerritte zu
benutzen.
Zunächſt hatte ich die Abſicht, die direlte Linie
Biebrich — Liegnitz zu reiten, ſpäter entſchloß ich mich,
den nördlichen Theil von Thüringen zu berühren und
die ganze Strecke in zwei Touren zu theilen.
Meine Vorbereitungen zum Mitte waren jehr
einfaher Urt. Ich ſchickte mad) den im Ausſicht ge-
aommenen Naftorten Poftpadete mit Wäſche, die
demnächſt nöthigen Generalſtabslarten ıc. voraus, hatte
in den Gatteltafchen ebenfalls Wäſche ſowie Fluid
ud Amila und am Sattel einen Gummimantel, der
hd aber in der Folge für einen derartigen Ritt fo
unpraftiich erwies, daß ich ihm Kurz entichloflen nach
Liegnitz ſchickte.
Zur Befeſtigung des Mantels am Sattel hatte ich
einen dom Regimentsſatiler des Dragonerregiments
Rt. 24 in Darmſtadt erfundenen, ſehr praltiſchen
Kantelhalter, anſtatt des ſchwereren Zwieſels, verwendet.
sh ritt im leichten, hohen Stiefeln, Ueberrock und ohne
Zäbel. Ein derber Reitſtock diente mir als Waffe.
In die Generaljtabstarten war die Tour mit Bunts.
tft eingezeichnet und die Entfernungen von je 5 kn
waren durch Keine Duerftriche kenntlich gemacht.
Es lag dod) eine große Wegeftrede vor mir. Die
Luftlinie Berlin— Wien beträgt 510 kın, die direkte Linie
diebrich —Liegnitz 590 km. Die Entfernung von Biebrich
ud Cannawurf bei Heldrungen, meinem vorläufigen
Jiel, fit 260 km und die Entfernung von Cannawurf nad)
Legnih 365 km, zufammen 625 km. Ich bemerke, daß dies
Saftlinien find. Ein Blid auf die Karte zeigt, wie
viele Umwege gemacht werden mußten. Much it ja
belannt, dab die gleichſam aus der Vogelperſpektive
aufgenommenen Karten in bergigem Gelände die Wege:
freden nur jehr verkürzt zur Darftellung bringen.
Meine 7'/sjährige, Ditpreußiihe Stute Nora war
duch dad Manöver in Mheinheffen, welches am
24. September beendet war, einigermaßen trainirt.
Am Tage der Rücklehr aus dem Manöver Lich ich friſch
beſchlagen und am 26. September machte ic) mich auf
den Weg.
Gegen 6 Uhr morgens ging ich an den Rhein und
nahm Abichied von dem herrlichen Strome, an deſſen
Ufer mir drei jo jchöne Jahre beſchieden waren.
6'/. Uhr ſaß id) im Sattel und hatte nun nicht mehr
Zeit, wehmüthigen Gedanken nachzuhängen. Vielmehr
waren alle Sinne angejtrengt, das geiehte Ziel zu
erreichen.
Auf der Erbenheimer Höhe bei unjeren Viebricher
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 70
1914
Schießſtänden noch einen Blick zurüd auf den Nhein,
dann weiter. Ich ritt zumächit die große Frankfurter
Chauſſee bis Höchſt am Main, bog dann links ab, kam
über Bodenheim, Vilbel, Olarben ind Thal der Nidda
und erreichte gegen 3 Uhr NRanftadt. In diefem Dorfe
fand ich gute Stallung und auch einen verjtändigen
Knecht, den ich für die Pferdepflege zu interejliren
wuhte Dad Pferd war ganz friih in den Stall
gelfommen.
Ich hatte an diefem Tage wenig Steigungen zu
bewältigen gehabt, und da die Strede nur 78 km betrug,
war die Anftrengung für Roß und Reiter nicht groß
geweſen. Mir wurde daher die Verforgung des Pferdes
an diefem Tage aud nicht ſchwer. Da id ohne
Burſchen ritt, mußte ich natürlich oft ſelbſt zugreifen,
immer aber die Pferdepflege überwachen!
Sehr viel amjtrengender wurde freilid) der zweite
Tag. Zunächſt blieb ich eine Meile lang im Nidda—
thale. Doch ſchon bei Schotten begann die Steigung.
Die Feldfrücnerhöhen mußten erflettert werden und fie
waren doch mur die erfte Stufe zur Wafjericheide des
Vogelberges, defjen ganze Schönheit ich nicht geahnt hatte.
Am erjten Tage ritt ic) meift 25 Minuten kurzen
Trab und führte fünf Minuten. Auf diefe Weije legte
ih in der Negel pro Stunde 9 bis 10 km zurüd.
Heute konnte id) meift nur 10 Minuten Schritt reiten
und 5 Minuten führen. Schneller kam ic) nicht vorwärts,
wollte ich mein Pferd nicht überanftrengen. Bergab
ging es dann fo fteil, daß ich fait nur führen fonnte.
Ich war recht froh, gut paſſende Stiefel zu haben,
jonft wäre es an dieſem Tage meinen Füßen nod)
Ichlimmer ergangen, als es jo jchon der Fall war.
Endlich kam ic ind Lauterbachthal, verließ daſſelbe
aber bald wieder beim Dorfe Eiſenbach, welches ſich
durch das herrlich jchöne, alte Schloß eines Freiherrn
v. Riedeſel meinem Gedächtniſſe befonders eingeprägt
hat. Dann überſchritt ich die Landenhaufener Höhe
und gelangte in vorgerüdter Nachmittagsſtunde nad)
Schlitz.
Dort Hatte ih mir im Weißen Roß Stall und
Quartier beitellt und fand gute Aufnahme. Dies war
mir an dieſem Tage bejonders lieb und wichtig, da
wir unterwegs tüchtig nah geworden waren. Uebrigens
der einzige Negentag des ganzen Rittes.
Schliß ift der Hauptort der gleichnamigen, dem
Grafen Görk gehörigen Standesherrichait.
Dem Pferde war die Tour von 87 km jehr gut
befommen. Die Sehnen waren Har geblieben. Trotzdem
wendete ih zur Vorficht Fluid und Bandagen au. Ich
blieb natürlich jo lange im Stalle, bis das Pferd völlig
verforgt war. Nora befam zuerit Heu, wurde nad)
%, Stumden lau getränft und befam dann Safer.
Während des Mandvers hatte ich 16 Piund gefüttert,
jebt gab ich 20 Pfund ohne Hädjel und jo viel Heu,
als das Pferd frejien wollte. Den Sattel ließ ich eine
Stunde und darüber liegen und wuſch dann den Rüden
mit lauem Arnilawaſſer ab. Die Beine wurden mehrfach
maſſirt.
Am nuͤchſten Tage paſſirte id) die Fulda und lam
über Hünfeld und Buttlar nad Vacha an der Werra.
1915
4897 — Militär-Wochenblatt — Re. 70
1916
Den Lauf dieſes Fluſſes verfolgte ih nur kurze Zeit.
Bisher war ich zwiſchen dem Eeulingswald und der
hohen Rhön hindurdigeritten und hatte die Ausläufer
beider Gebirge zu überjchreiten. Sept näherte ich mich
mehr und mehr dem Thüringer Walde, mußte zunächſi
tüchtig fteigen und hatte dann wohl 6 km bergab zu
reiten bezw. zu führen.
Endlich, endlich ſah ich die Zinnen der Wartburg
über den herrlichen Wäldern im Abendionnenihein er:
glänzen. Es war dies einer der ſchönſten Augenblicke
des ganzen Rittes und wird mir ſtets unvergeßlich fein.
Immer weiter nod) ging's bergab und dann führte
dad enge Thal nah Eiſenach hinein. Im Stern fand
mein Pferd nur mirtelmäßige und ich gar feine Unterkunft.
Lepteres erfuhr ich aber erjt ſpäter, da ich zunächſt nur
nad) einem guten Stalle gefragt hatte. So mußte ich
mic ſchweren Herzens von meinem Bierde trennen, weil
id) dad müde Thier am Abend nicht noch einmal aus
dem Stalle ziehen wollte. Doc hatte ich wenigitens
den Troft, daß ein zuverläſſiger, alter Kavalleriſt Die
Pflege übernommen hatte.
Als ich mir den Hafer anjab, fand ich, daß derjelbe
iehr frisch war. Die Stute war an frischen Safer
nicht gewöhnt. Deshalb ging ih in die Küche und
lieg ihn auf der heißen Platte dörren. Er fühlte jich,
wieder abgelühlt, viel trodener an und tft dem Pferde
aut belommen.
Auf dem Wege zum Rautenkranz traf ich einige
Belannte vom 94. Hegiment, die mich aufforderten, in
die Wolſſchlucht nachzulonımen. Die Sikung dort
dauerte bis gegen 2 Uhr, was ich am nächjten Tage
ſchwer zu büßen hatte,
Am anderen Morgen ſaß ich 6", Uhr wieder zu
Plerde und hatte die Freude, daß zwei Herren vom,
dortigen Negiment mic ein tüchtiges Stüd begleiteten. '|
Bei dem gerade herrichenden Nebel hätte ich ſonſt den
mir empfohlenen Richtweg wohl kaum nefunden und
die harte Chauſſee reiten müſſen. Das Wetter
ſah wenig vertrauenerwedend aus. Zum Glück aber
drüdte die Sonne die Nebelmafjen nieder und gegen
Mittog paſſirte ich Langenjalza beim ſchönſten
Sonnenſchein.
Wie freudig begrüßte ich mein altes, liebes Thüringen
und wie flott ging es heute vorwärts, wo der Weg
nur wenig allmäbliche Steigungen aufwies, Ich konnte
jeßt wieder nach der Uhr reiten umd brauchte mich nicht
jo ſehr nach dem Gelände zu richten. Ueber Klettſiedt,
Tennftedt, Elingen, — alles befanntes Gelände von
früheren Mandvern und Jagden ber — kam id) nad)
Mindelbrüd und erreichte gegen 4 Uhr Cannawurf bei
Heldrungen, das Ziel des erjten Theiled meines Rittes.
IH war von meinen Verwandten erivartet worden und
es geichah Alles, was zur Pferdepflege nöthig war.
Sehnen und Rüden waren in beiter Ordnung.
Da an diefem Tage 92 km und am vorigen 85 kın
zuridgelegt waren, betrug die Gelammtleiftung 342 km
in 82 Stunden.
Während der nächſten Tage bewegte id; die Stute
tüchtig, vitt unter Anderem auch einmal nad meiner
alten Garniſon Sondershaujen hinüber und übertrug
dann die Sorge für mein Pferd meinem Schwager und
fuhr auf ein paar Tage zur Auzjtellung nad; Berlin.
Am Tage meiner Nüdfehr lieh ich friſch beichlagen.
Die Eijen Hatte ich ſchon von Biebrich aus nad)
Cannawurf vorausgeichidt, damit das Pferd aud) nad)
dem neuen Beichlage auf getvohnten Eiſen gehen jollte.
Letztere lagen gut und haben, wie auf der erjien Tour,
nut durchgehalten.
Am nächſten Tage ritt ih um 7 Uhr ab und nahm
meinen Terrier, der bis hierher per Bahn befördert
war, mit, Ich folgte zunächſt dem Laufe der Unitrut
und Fam, zwifchen Heinleite und Kyffhäuſer einerjeits
und der Schmüde andererieit$ hindurchreitend, in Die
goldene Aue. Das neue Kyffhäuſerdenlmal ſah ich in
der Ferne liegen.
Mein Weg führte mich über Ziegelroda, Querfurt
und Scafitädt nad) Merſeburg. Dort hatte ich mir
Quartier beftellt. Wir kamen daher qut unter. Die 80 km
ichienen den Hund ſehr angejtrengt zu haben umd ich
fürchtete jchon, ich wide ihn nad Liegnig voraus:
ſchicken müſſen. Mit der Zeit gewöhnte er ſich aber
an die Strapazen und hielt aus.
Am zweiten Tage verlieh ich die Sanleftadt um
6%: Uhr und lam gegen 10 Uhr durch Leipzig.
Im Stonverjetionslerilon Hatte ich von diejer Stadt
und einigen anderen Städten, die ich paljiren mußte,
Pläne gefunden und die für mich wichtigen Strafen
ſtizzirt. Diefe Maßnahme erwies ſich hier als jehr praltiſch.
Ich machte feine Umwege in der Stadt und brauchte
nicht zu fragen. Tropdem war der jtundenlange Weg
durch Leipzig jo anftvengend und heiß, dab ich eine
furze Rajt machte. ch vermuthe, dab der Hotelmirtd,
dem ic; Einiges über meinen Ritt erzählte, jene Notiz
in die Zeitung gebracht hat, die nachher mehrfach ab—
gedruckt wurde.
Im weiteren Verlauf des Nittes überjchritt ich bei
Wurzen die Mulde und kam gegen 5. Uhr nad
Dichap.
Ih befand mid) jetzt in einem Gelände, von dem
mir die Generalitabsfarten fehlten. Eine Heinere Karte,
die ich beſaß, war nur unzureichend. So lam «8, daß
ich die Entfernung zu knapp beredjnet hatte und an
diefem Tage 100 km machen mußte, während ich nur
auf 85 bis 90 gerechnet hatte. Das Pferd blieb aber
glüdlicherweile friich und id) traf bei meiner Ankunft einen
Ulanenwadtmeifter, der mir einen hervorragenden Bierde:
pfleger bejorgte. Dieſer Ulan maſſirte und pußte an
der Nora nad Herzensluſt Derum und mar abend&
faum aus dem Stalle zu entfernen.
Der Ruß lag natürlich in manchen Quartier ſehr
im Argen, obgleih ich meiit dabei blich. Die Leute
fannten gründlichen Buß eben nicht.
An der Wirthöftube erfah ich aus dort vorhandenen
Nadiahrerfarten, daß die Entfernung Merfeburg—
Oſchatz bei Weitem Heiner ift als die für den nächften
Tag geplante Tour Oſchatz — Baupen.
Am anderen Morgen brach ich daher bereit um
6 Uhr auf und ritt zunächſt nach Rieſa, wo ich auf
der herrlichen Brüde die Elbe überjchritt. Mein Weg
führte mich nun weiter nad) Großenhain. Kurz hinter
1911 ABU 7m ARM — Mä EG
diefer Stadt fam ich durch das Dorf Folbern. Hier
bält der Großenhainer Parforceverein ſein Wild.
Hirihe, Schwarzwild und Füchſe jah ich in ihren Ein-
friedigungen bezw. Käften. Ein Hujarenunteroffizier, der
weite Piqueur, jagte mir, daß gerade an diefem Tage
eine Parforcejagd geritten würde. Wie gerne hätte ich
derielben beigewohnt, bezw. fie auf friſchem Pferde mit—
geritten. Leider mußte ich darauf verzichten, da id) am
gleihen Tage noch Bauten erreichen wollte.
Zur rechten Hand ſah ich jebt in weiter Ferne die
Thürme von Dresden und erreichte über Königsbrüd
um 2'/; Uhr Kamenz in Sachſen. Ih hielt es für
nöthig, bier zu futtern, da reichlich 85 km Hinter mir
und 25km nod) vor mir lagen. Das Pferd fraß — wie
biäher immer — brillant und um 5 Uhr ritt id)
weiter, nachdem ich mich im Weißen Roß in Bauen
telegraphijch angejagt hatte.
Der Weg war hier nicht jo hügelig, wie es mir
geihienen hatte. Aber ein anderer, recht mißlicher
Umftand war der, daß es bald jo dunfel wurde, daß
ih nur mitten auf der harten Chaufiee traben konnte.
Außerdem mußte ich, bevor ich die weitlic von Bautzen
dorbeifliegende Spree pajfirte, mehrere Kilometer jteil
bergab führen. Dies waren wohl die Gründe, daß
Nora abends angelaufene Sehnen hatte. Fluid und
Bandagen braten die Sache jedoch bald wieder in
Ordnung.
Ueber Bauen war bekanntlich jeinerzeit der große
dernritt Berlin— Wien gegangen und mein Wirth hatte
damals viele der todmüden Pferde in feinem Stalle
habt und verpflegt. Er war alio Sadverjtändiger
und nahm ſich des Pferdes in jehr danfenswerther
Weiſe an. Ic konnte daher auch bald an mic denken
und jchlief bereits furz nach 9 Uhr feit.
An diefem Tage hatte fich der Terrier die Füße
wund gelaufen. Morgens wurde ihm daher dad Gehen
md Laufen recht ſchwer, war er aber erjt wieder in
der Uebung, fo trottete er ruhig und ohne zu jchonen mit.
Am vorlegten Tage des ganzen Nitted brach ich
et um 8 Uhr auf, um dem Pferde noch etwas Ruhe
ju laſſen. Ich Fam durd) das hijtoriiche Dorf Hochlirch,
eh Löbau rechts liegen und ritt über Georgewig nad)
Vendiſch-Kunnersdorf. Dort kam ich wieder auf bie
rohe Chauſſee und erreichte, an der jchönen Landskrone
wrüberreitend, gegen Mittag Görlit.
Der Weg war recht hügelig und jenkte ſich bis zur
Leiße beſtändig. Ich mußte daher wieder viel Schritt
witen und führen. Dabei tamen wir natürlich nicht
fott vorwärts. Der Marſch auf dem Görliger Pflafter
war auch zeitraubend und recht anjtrengend. So wurde
#8 5 Uhr, ehe id) das am Queis gelegene Städtchen
Lauban erreichte. Unterwegs hatte ich einen vorbei
bommenden Radfahrer gebeten, für mic Quartier zu
beitellen. Ich jand daher Alles in beiter Weije vor.
‚ Mein Pferd mollte aber an diefem Tage zunächſt
nicht frefien. Es nahm das Heu erjt an, nachdem id)
& vorher angefeuchtet hatte. Die gerade herrichende
Hihe mag wohl Schuld daran gewejen jein, daß das
durftige Thier das trodene Heu verſchmähte. Der
4410
momentane Schred, Nora fünne jo dicht vor dem Fiele
noch streifen, ging glüdlicherweife bald vorüber.
Hätte ich noch nicht gewußt, daß ich mich jeßt in
Schlefien befände, jo hätte id) e$ merfen müffen, als die
freundliche Wirthin in unvderfälichtem Dialekt dad arme
Hundel mit den wunden Pioteln bedauerte.
Am nächſten Tage, dem letzten, fchickte ich, um das
Pferd möglichſt zu entlajten, die Satteltaſchen, die ic)
nun nicht mehr brauchte, voraus und brach um 7 Uhr auf.
Lauban liegt mitten im Laufiger Hügellande und
ſüdlich davon hebt ſich in nebeliger Ferne das Laufiger
Gebirge vom Horizont ab. Zuerſt mußte id) an dieſem
Tage wieder tüchtig Hettern. Das Gelände wird hier
von mehreren Heinen, aber tief eingejchnittenen Fluß—
läufen durchzogen. Den Hauptabjchnitt bildet der Bober,
an dem Lömwenberg liegt. Von hier aus jah ich das
Niejengebirge. Bis Goldberg war der Weg auch nod)
redjt uneben, dann aber bis Liegnig, defien Thürme ic)
ſchon auf zwei Meilen Entfernung ſah, ganz chne jede
Eteigung.
Die lebten Tagesleiftungen waren je 85 kn, die
Geſammtſtrecke der fünftägigen zweiten Tour betrug jomit
460 km und die des ganzen Nittes 802 km,
Das Pferd befand ſich nad) wie vor der Tour im
beiten Buftande,
Vielleicht iſt es don Änterefje, zu erfahren, daß ſich
meine Ueberfiedelung nad) der neuen Garniſon auf dieje
Weiſe wejentlich billiger jtellte, als wenn id und Die
Stute die Reife nach Liegniß mitteld Bahn zurüdgelegt
hätten.
Ich Hatte jehr wenig Gelegenheit, Geld auszugeben.
Während des Neitend aß und trank ich fait nie etwas,
Das Frühftüd mit kaltem Fleiſch und Eiern mußte
bis zur abendlihen Hauptmahlzeit vorhalten.
Die Fourage war meift verhältnigmäßig theuer, da
die Wirthe gewöhnlich dem Hausmeijter oder Haus:
Ineht den Verkauf derſelben überlafjen hatten. Das
Pfund Hafer wurde gewöhnlih mit 10 Pig, einige
Male jogar mit 12 Pig. berechnet.
Nur in Oſchatz war die Verpflegung des Pferdes
jehr billig. DerStall koſtete dort einſchließlich Futter 1 ME.
Als mich der Schon früher erwähnte Ulan am anderen
Morgen aus dem Städtchen herausgeleitete, berichtete er
mir jchmunzelnd, daß Nora die halbe Haferfifte aus:
gefrefien habe.
Stallmiethe wurde mir nirgends angeredjnet.
Zu den bisher bemerkten Ausgaben kamen nur nod)
Logis und Trintgelder Hinzu.
So gab id) am Tage ungefähr 10 ME. aus.
Der ganze Nitt koſtete jomit nicht ganz 100 ME.
Der Bahntransport für dos Pferd hätte nach dem
für mich als dienſtlich nicht berittenen Offizier zutreffenden
Giviltarif 143,60 ME. und mein Eijenbahnbillet 48 ME.
geloſtet.
Waren nun auch manchmal die Anſtrengungen recht
groß, jo hat mir der Ritt doch ſehr viel Freude gemacht.
Ich habe in dieſem Aufſatze auf Schilderungen von
Naturſchönheiten Verzicht geleiſtet. Aber leinem Reiſenden
treten letztere wohl ſo vor die Seele wie dem einſamen
| a
m
1897 — Militär» Wochenblatt — Nr. 70
1920
Reiter. Langeweile habe ich auf der ganzen Tour | 1870 die Siegesnachricht entgegennahm, fol mit einer
niemal3 empfunden.
Kurz zuiammengefaßt waren die Rajtorte und Tages—
leiftungen folgende:
1. Tag Biebrih —Ranjtadt 78km
2. = Nanftadt— Edlik 87 =»
3. = Schlihz — Eiſenach 85 =
4. Eiſenach —Cannawurf bei
Heldrungen 92 =
Zujammen: In 82 Stunden 342 km.
— Pauſe —
5. Tag Cannawurf— Merjeburg 80 km
6. = Merjeburg— Dicdap 100 =
7. =» Didap — Baupen 110 =
8 = Baupen—Lauban 85 =
9. = Lauban—Liegnit 85 =
Bujammen: In 103 Stunden 460 km.
v. Bagensfi,
Vremierlieutenant im Grenabierregiment
König Wilgelm J. (2. Weftpreuß.) Nr. 7.
Kleine Mittheilungen.
Deutichland. Die Vereinigung zur Schmückung
und Erhaltung der Kriegergräber und Denk—
mäler bei Metz hat ihren 7. Jahresbericht veröffentlicht,
der ein Gedenkblait für die Gefallenen, Beſchreibungen
verfchiedener Dentmalseinweihungen, Berichte über die
Schmüdung der Kriegergräber 1896 und die Einpflanaung
der Karfereihe aus dem Sadfenwalde in Gravelotte
am 100jährigen Geburtstage Kaıfer Wilhelms I. zc. ent»
hält. Aus einer ın einer Anlage beigegebenen Zufammen:
ſtellung erfieht man, daß ſich in 104 Gemeinden aufammen
76 Dentmäler, 422 Dentjteine und 987 Grabfreuze
befinden. In 1485 befannten Grabftätten ruhen
10 562 Deutfhe und 9812 Franzoſen. Von 994 Grab»
ftätten ıft deren Inhalt nicht genau befannt, jedoch läßt
ıhr Umfang vermuthen, daß Hunderte und mehr darunter
ruhen. Die Aufgabe der Wereinigung, alljährlich
2479 Grabftätten zu befudhen und jeden Hügel mit
einem Kranze zu ſchmücken, gleichviel ob Deutiche oder
Franzoſen dort ruhen, ift eine fo bedeutende, daß fie nur
mit Hulfe vieler Baterlandsfreunde aus ganz Deutfch
land ausführbar if. Wie in früheren Jahren, fo hofft
die Vereinigung denn aud in diefem Fahre auf reichliche
Unterftüßungen. Geldjpenden erbittet fie an die Adreſſe
des Schatzmeiſters Karferlihen StationstaffensNendanten
1. Klajje Jonas in Meg, Kränze wolle man an den |
Vorfigenden Fiſcher dafelbft einjenden. Die allgemeine
Schmückung der Kriegergräber findet am 15. Auguft
ftatt, an die fid eine Gedenkfeier der Schlacht bei
Gravelotte anſchließt. Die Vereinigung hat es fi zur
nädften Aufgabe geftellt, auf dem großen Mafjengrabe
bei Vionville, in welchem nad einer Aufſchrift 2000
bis 3000 Mann, Deutſche und Franzoſen, ruhen, ein
würdiges Denkmal zu errichten. Ferner follen die
Maſſengräber ausreichender bepflanzt und nad und nad)
mit großeren Gteinfreuzen verfehen werden. Der
biftone e Platz hinter Nezonville, an welchem Seine
Mojeftät der König Wilhelm am Abend des 18. Auguft
Gebrudt in der Königlichen Hojbuchdrucerei von &. ©
fhönen Banfanlage mit Gedächtniß-Inſchrift verfehen
werben. ner ſammelt die Bereinigung für ein
Mufeum Kriegstrophäen und Fundſachen vom Schlacht⸗
felde von Met und bittet alle Befiger folder Gegen:
ftände um freundliche Ueberlafjung zu diefem Zweck
frranfreich. Ueber eine bereits zu Anfang des
Monats Juli im Sudangebiete von Franzöſiſchen
Truppen durd Tuaregs erlittene Schlappe jind
ertt am Ende jenes Monats Mittheilungen in bie
Deffentlichkeit gelangt. Der Generalgouverneur bes
Franzöſiſchen Sudan, mwelder nad) Europa gelommen
ft, hat fie perfönlid herübergebradht. Der in den
Zeitungen erftattete Bericht lautet: „In den erften Tagen
des Juli ward von Tombuktu eine aus Subaneſiſchen
Tirailleurs und Spahis bejtehende Abtheilung unter
Leitung von zwei Offizieren auf Erkundung ausgejandt.
Nah einem Marfhe von einigen Stunden beſchloſſen
die Leßteren, da die Infanterie ermüdet war, Halt zu
maden und bie Reiter, deren etwa hundert vorhanden
waren, aufs Gerathewohl weiter vorzufdiden. Es war
dies eine bedenkliche Unvorfichtigfeit, und in der That
murden die Spahis in einer Entfernung von etwa
20 km von den Tuareg = Hoggar mit Uebermadt
angegriffen. Die Kräfte waren allzu ungleich. Die
Spahıs fonnten nur an ihr Entfommen denfen. Etwa
einem Dußend von ihnen gelang der Verſuch, die
Mebrigen wurden niedergemadt. Durch die Ueber—
lebenden, von denen mehrere verwundet waren, erhielt
die Infanterie Kunde von dem Vorgefallenen. Eie ging
darauf nad) Tombuftu zurüd.“ Mit den obengenannten
beiden Ziffern ift die vom Generalgouverneur gemachte
Angabe über die Stärke der Abtherlung nicht ın Eins
Hang zu bringen, denn diefe fol 95 Tirailleurs und
35 Spahis gezahlt haben, von Letzteren feien 25 tobt,
darunter je zwei Franzöfifche Offiziere und Unteroffiziere.
As Scauplag des Zufammenftoßes wird ein 200 km
vom Niger entfernter Ort genannt, über defjen Namen
und Lage jedoch beträdhtlihe Meinungsverfhiedenheiten
obmwalten. L’Avenir militaire Nr. 2227 begründet
duch das Vorkommniß Vorwürfe gegen den Kolonials
minifter und ben ®eneralgouverneur, weil fie die zweite
Estadron der Sudaneſiſchen Spahis hätten eingehen
laſſen. Das Vorhandenſein derfelben hätte aber bie
Folgen der anerkannten Unvorfidtigfeit nicht ausgleichen
fonnen. Nach La France militaire Nr. 4003 find die
SHogaar, die Bewohner des die Gentral-:Sahara bes
heirihenden Maſſiv Aſſakar d'Ahaggar, vermöge ihres
friegerifhen Werthes, ihres Unternehmungsgeiites und
ihrer Faͤhigleit, Anftrengungen und Entbehrungen zu
ertragen, die gefährlihiten unter den Tuaregs, ihre
‘pferde die ım Sudan am meiften geſchätzten. Auf mehr
ald 1000 km führen fie Razzias nad Algerien gegen
| die Herden der Frankreich unterworfenen Stämme aus
= dann unternehmen fie wieder Streifzüge bis an ben
iger.
— Zu Mars la Tour wird auf Anregung des
Drtsgeijtlihen ein Mufeum errichtet, welches feinen
play in der Nähe der Gedächtnißlirche erhält und
beſtimmt ift, nicht allein Erinnerungen aller Art an bi:
Kämpfe des 16. und 18. Auauft 1870, jondern auch an
die VBorgefchichte der Stätten jener Kämpfe aufzunehmen.
(La France militaire Nr. 3986.)
. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kocitrafe 69—TL.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 63.
ehren ng
Verantwortlicher Redakteur:
d ERorfi, Generalmajor z. D.,
Briebenau b. Berlin, ®olerftr,
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedbition: Berlin SWI2, Aochſtraße 68.
Berlag der Röniat. Hofbuchbandiung
von E. S. Wittiler& Sohn,
Berlin swi2, Aoditr. 68-71.
Diefe | Beitichrift erfiheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für für 9 Berlin fin Dienftags und Freitags Na Radittag v von n5 bis 7 Ude
ausgegeben.
Zeitung“ ;
Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlid; eins bis zweimal das literarische Yeiblatt, die „Wilttärstiteraturs
2. jährlich mehrmals größere Aufiäge alö befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftinumte Termine gebunden ift,
Kıerteljährlicher 2ränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Br. —
‘Preis ber einzelnen Nummer 20) Pr. — Abonnements nehmen
ale Boftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsipebitionen — an.
K 71.
Berlin, Mittwoch den 11. Auguſt.
1897,
Juhalt:
Per ſonal · Veränderungen (Preußen). — Drdens⸗Verleihungen (Preußen).
Journaliſtiſcher Theil,
Militär⸗Radfahrerfragen.
Siem 1896.
Franzöſiſchen Infanterie.
— Erinnerungen bed Generald du Barail.
(Mit einer Shige.) — Das Italieniſche Heeresorganifationdgeieg vor dem Senat.
— Ein Ravalleriemandver im Militärbezirk
— Die Fechtweife ber
Rleine Mittheitungen. Frankreich: Reiſe der Militärfgule von St. Cyr nad Chälond. Aufnahmebedingungen für
die Infanteriefchule zu St. Mairent
Feldjuge. Große Mandver.
— Italien: Kommiffion zur Unterſuchung des Verhaltens der Offiziere im Abeſſiniſchen
Borichrift über ben Gebraud der Fahrräder durch Dffisiere,
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnride ıc.
4. Eruennungen, Beförderungen ımd Berfesungen.
Im aktiven Heere
Kiel, au Bord S. M. 9. — —
den 2. Augnſt 1897.
Scharfe, Set. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 176,
Inf. Regt. Nr. 155 verjeßt.
Unf der Fahrt von Stiel nach Stolpmünde,
an Bord &.M.9. „Hohenzollern‘‘, den 5. Auguft1597.
Sommer, Gen. Major und Abtheil. Chef vom Neben:
etat des großen Generalitabes, zur 59. Inf. Brig,
behufs Nertretung des Kommandeurs, fommanbdirt.
Hau, Major und etatsmäh. StabBoffizier des Schleswig-
Holftein. Drag. Negtd. Nr. 13, mit der Führung
des 1. Hannod. Drag. Regts. Nr. 9, unter Stellung
à la suite defjelben, beauftragt.
vohl, Königl. Württemberg. Major und Eskadr. Chef
vom Schleswig⸗Holftein. Drag. Regt. Nr. 13, zum
etatsmãß. Stabsoffizier dieſes Regts. ernannt.
in das
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere
Kiel, an Bord S. M. Y. Hohenzollern“,
den 3. Auguſt 1897.
Ghila, Set. Lt. vom 1. Hannov. Drag. Regt. Nr. 9,
aus allen Militärverhältniffen entlaffen.
[8. Quartal 1897.)
Auf der Fahrt von Kiel nah Stolpmünde,
an Bord S. M.. „Hohenzollern“, den 5. Augnft 1897.
v. HZiethen, Oberſt und Kommandeur des 1. Hannov.
Drag. Regts. Nr. 9, mit Penfion und der Megts.
Uniform zur Disp. geteilt
Ü. Am Sanitätetorpe.
Kiel, an Bord S. M. 3 „Bohenzallern“,
den 2. Auguſt 1897
Dr. Klamroth, Stabsarzt vom Slabettenhaufe in Karls—
ruhe, zum Oberftabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des
Inf. Regts. Nr. 154,
Dr. Herrmann, Stabes und Bats, Arzt vom 2. Bat.
3. Garde = Regts. zu Fuß, zum Oberftabsarzt 2. Kl.
und Negtd. Arzt des Schleswig. Holftein. Drag. Negts.
Nr. 13,
Wide, Stabsarzt A la suite des Sanitätslorps und
fommandirt zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen
Amt, zum Oberjtabsarzt 2. Kl. mit einem Patent
vom 3. April 1897 Uul,
Dr. Pauli, Stabi: und Bats. Arzt vom 2. Bat.
2. Niederichlei. Inf. Regts. Nr. 47, zum Ober:
ſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Urzt des 4. Magdeburg.
Inf. Regts. Nr. 67,
Dr. Vollrath, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt.
Großherzog Friedrih Franz II. von Medlenburg-
Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24, zum Stabs- und
Bats. Arzt des 2. Bats. des Inf. Regts. Nr. 148,
— befördert.
1923
1897 -- Militär-Wocdenblatt — Rr. 71
1924
Dr. Jahn, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom 3. Bad. Drag.
Regt. Nr. 21, zum Stab: ımd Bats. Arzt des
1. Bats. 8. Ditpreuß. Inf. Negte. Nr. 45,
Dr, Rojenthal, Affift. Arzt 1. Kl. vom Ulan. Regt.
Kaijer Alerander 11. von Rußland (1. Brandenburg.)
Nr. 3, zum Stabsarzt bei dem Kadettenhauſe in
Karlsruhe;
die Aſſiſt. Aerzte 2. Kl.
Dr. Seige vom Train-Bat. Nr. 15,
* Remmert von der Unleroff. Vorſchule in Barten—
lein,
Dr. Duerdoth vom Magdeburg. Feldart. Regt. Nr. 4,
Dr. Erner vom Niederſchleſ. Train-Bat. Nr. 5,
Boers vom Auf. Negt. Herzog Ferdinand von Braun«
ſchweig (8. Weitfäl.) Nr. 57,
ae Pion. Bat. Nr. 19, — zu Aſſiſt. Aerzten
1. 81;
die Unterärzte:
Dr. Peters vom Gren. Negt. Graf Kleiſt von Nollen-
dorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6,
Dr. Köſter vom Inf. Negt. von Courbisre (2. Poſen.)
Nr. 19, diefer unter gleichzeitiger VBerjegung zum
Kadettenhauje in Karlsruhe,
Dr. Boßler vom Großherzogl. Heſſ. Feldart. Regt.
Nr. 25 (Oroßherzogl. Art. Korps), — zu Aifiit.
Aerzten 2. RL;
die Aſſiſt. Aerzte 1. KL. der Rej.:
Dr. Schröder vom Landiw. Bezirk Anklam,
Dr. Reinhardt vom Landw. Bezirk Eifenad),
Dr. Schroeder vom Landw. Bezirt Samter,
Dr. Gervais vom Landw. Bezirk Naftenburg,
Limburg vom Landw. Bezirk Hersfeld,
r. Lütkens vom Landw. Bezirk Celle,
. Haullimmel vom Londw. Bezirk Hagenan,
. Danne vom Landiv. Bezirt Stade,
Dr. Schirmeyer vom Landw. Bezirk Osnabrück,
. Alt vom Landw. Bezirk Neuhaldensleben,
. Seupel vom Landw. Bezirk Erfurt,
Dr. Lilie vom Landw. Bezirk Weimar,
Dr. Schultze (Mar Julius) vom Landw. Bezirk
III Berlin,
Dr. Nidell vom Landw. Bezirt Mustau,
Dr. Madenberg vom Landw. Bezirk Ejjen,
Dr. Goldſchmidt vom Landiw. Bezirk Danzig,
Dr. Berendes vom Landw. Bezirk Paderborn,
Dr. Shmid-Monnard vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
Dr. Beelmann vom Landw. Bezir! Mülheim a. d. Ruhr,
Dr. Maſchke vom Landw. Bezirk Diterode,
Dr. Berthan vom Yandıw. Bezirk Hamburg,
Dr. Scheyer vom Landw. Bezirk Dels,
Dr. Barthel vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Dejtreicher vom Landw. Bezirk ILL Berlin,
Grevemeyer vom Landw. Bezirk Hannover,
Dr. Burkarth vom Landw. Bezirk Coblenz,
Dr. Dedolph vom Landw. Bezirk Aachen,
Dr. Heilbrun vom Landw. Bezirk I Breslaı,
Dr. Rothenberg vom Landw. Bezirk Hamburg,
Dr. Jttmann vom Landw. Bezirl I Breslau,
Dr. Gefenius vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Schulze-Berge vom Landw. Bezirl Mülheim
a. d. Nuhr,
Dr. Ullrich vom Landw. Bezirl Guben;
die Aſſiſt. Aerzte 1. Rl. der Landw. 1. Aufgebots:
Kunz vom Landw. Bezirk Stargard,
Dr. Shweigmann vom Landw. Bezirk Diedenhofen,
Dr. Blath vom Landw. Bezirt Schneidemühl,
Dr. Tannen vom Landw. Bezirl Hannover,
Dr. Zernsdorf vom Landw. Bezirl Altenburg,
Dr. Böhmer vom Landw. Bezirt Wiesbaden,
Dr. Bayer vom Landw. Bezirk Bonn,
Prof. Dr. Klaatſch vom Landw. Bezirk Heidelberg,
Dr. Telihomw vom Landw. Bezirk Schrimm,
. du Mesnil vom Landw. Bezirk ] Altona,
Dr. Valentini vom Landw. Bezirt Königsberg,
. Schuberg vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
Dr. Stephani, Dr. Bögel vom Landw. Bezirt
Hannover,
Dr. Waderzapp vom Landw. Bezirk Nemvied,
Prof. Dr. Nicolaier vom Landw. Bezirk Göttingen,
Dr. Jürgensmeyer, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw.
2. Aufgebot? vom Landw. Bezirk Bielefeld, — zu
Stabsärzten;
die Aſſiſt. Aerzte 2. Kl. der Nei.:
Dr. Roeſing vom Landw. Bezirk Hamburg,
Dr. Wieczoref vom Landw. Bezirk Ratibor,
Dr. Danziger vom Landw. Bezirk Beuthen,
Dr. Goedel vom Landw. Bezirk Magdeburg,
Dr. Scholz vom Landw. Bezirk Liegnitz,
Dr. Linden vom Landw. Bezirt Bonn,
Dr. Lindemann (Mar) vom Land. Bezirl III Berlin,
Bobrik vom Landw. Bezirk Braunsberg,
Dr. Abraham vom Landw. Bezirk Danzig,
Dr. Schaaf vom Landw. Bezirk Cöln,
Dr. Meeje vom Landw. Bezirk Siegen,
Dr. Go&mann dom Landw. Bezirt II Braunjchweig,
Dr. Shwarpfopff vom Landw. Bezirt Magdeburg,
Dr. Haberfamp vom Landw. Bezirk II Oldenburg,
Dr, Ebeling vom Landw. Bezirk 111 Berlin,
Dr. Harbolla vom Landw. Bezirk Neiße,
Dr. Ahrens vom Landw. Bezirk I Bochum,
Dr. Cohnreich vom Landw. Bezirk Görlig,
Dr. Wagner vom Landw. Bezirt I Caſſel,
Stimming vom Landw. Bezirk Burg;
die Aſſiſt. Aerzte 2. PL. der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Pauliſch von Landw. Bezirk Oſtrowo,
Dr. Shmit vom Landw. Bezirt II Münfter,
Dr. Hahn vom Landw. Bezirt Limburg a. L.,
Dr. Kochmann vom Landw. Bezirl Eojel,
Plate vom Landw. Bezirt Marienburg,
Dr. Graß vom Landıw. Bezirk Danzig,
Dr. Mennen vom Landw. Bezirk I Bremen,
Dr. Heydrid vom Landw. Bezirk Neutomijchel,
Dr. Weygandt vom Landw. Bezirf Hannover, — zu
Ajjift. Aerzten 1. Kl.,
Komwalewsli, Sicbert, Dr. Witte, Unterärzte der
Rei. vom Landw. Bezirl Königsberg, zu Witt. Aerzten
2. Kl. — befördert.
1925
187 — Militär-Wodenblatt — Nr. 71
1926
Die Unterärzte der Reſ.
Friedemann vom Landıw. Bezirk Stettin,
Dr. Romeid vom Landw. Bezirt Lößen,
Dr. Buchmann vom Landıw. Bezirl Halle a. ©,
Dr. Jarnatowsli vom Landw. Bezirk Poſen,
Franke vom Landw. Bezirk I Breslau,
Ueberihaer vom Landw. Bezirk Brieg,
Smolibodi, Jaeniſch vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Breidthardt dom Landw. Bezirk Dortmund,
Dr. Zilleſſen vom Landw. Bezirt Cöln,
Dr. Fiſcher vom Landw. Bezirk Neuß,
Dr. Refslund vom Landw. Bezirk Flensburg,
Dr. Hildebrandt vom Landw. Bezirk Göttingen,
Büttner vom Landw. Bezirk Freiburg,
Dr. Nolte vom Landw. Bezivf Minden,
Dr. Buſch vom Landw. Bezirk Lüneburg,
Shlihthorit vom Landw. Bezirk Hannover,
Dr. Schäffer vom Landw. Bezirk Gichen,
Dr. Alerander vom Landiw, Bezirk Frankfurt a. M.,
Dr. Arnjperger vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
Dr. Zion vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Sondermann, Dr. Blind vom Landw. Bezirk
Straßburg i. E.,
Dr. Baldewein, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirt Wismar,
Löffler, Unterarzt der Landw. 1. Yuigebot3 vom
Landw. Bezirk Freiburg, — zu Aſſiſt. Aerzten
2. dl, — befördert.
Dr. Schilling, Oberftabsarzt 1. Kl. und Megts. Arzt
vom Feldart. Regt. von Scharnhorft (1. Hannov.)
Ar. 10,
Dr. Demuth, Oberftabdarzt 1. Kl. und Negts. Arzt
vom 4. Garde-Regt. zu Fuß, — ein Patent ihrer
Charge verlichen.
Dr. Shulgen, Stabsarzt von der Kaiſer Wilhelms-
Alademie für das militärärztliche Bildungsweſen, als
Bats. Arzt zum 2. Bat. 3. Garde-Regts. zu Fuß,
Ir. Böhnde, Stabs- und Batd. Arzt dom 2. Bat.
des Inf. Negts. Nr. 148, zur Kaiſer Wilhelms-
Aademie für das militärärztlihe Bildungswejen,
Dr. Walter, Wit. Arzt 1. Kl. vom Füſ. Regt
General-Feldmarjchall Prinz Albrecht von Preußen
(Hannov.) Nr. 73, zum 4. Garde» Mept. zu Fuß,
Dr. Barrad, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom Stadettenhaufe
in Karlörube, zum 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21;
die Ajfist. Aerzte 2, Kl.
Dr. Hoppe von Leib-Gren. Negt. König Friedrid)
Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Ar. 8, zum 3. Magde—
burg. inf. Regt. Nr. 66,
Dr. Melot de Beauregard vom 3. Magdeburg. Inf.
Negt. Nr. 66, zum 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72,
Dr. Rojdher vom Inf. Regt. Fürſt Leopold von
Anhalt Defjan (1. Magdeburg.) Nr. 26, zum 1. Bonm.
Feldart. Regt. Nr. 2,
Dr. Sinnhuber vom Inf. Rent. Nr. 143, zum
Sanitätdamt des XV. Urmeelorps,
Dr. Burhardt vom Branderburg. Train:Bat. Nr. 3,
zum Ulan. Regt. Kaiſer Alexander II. von Rußland
(1. Brandenburg.) Nr. 3, — verjept.
Dr. Greiner, Aſſiſt. Arzt 1. SH. der Ref. vom Landw.
Bezirk 11 Braunfhweig, im aktiven Sanitätsforps
und zwar als Aſſiſt. Arzt 1. Kl. mit einem Patent
vom 2. Auguſt 1897 bei der Ilnteroff. Schule in
Weißenfels angeitellt.
Dr. Bescatore, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf⸗
gebot3 vom Landw. Bezirk IIT Berlin, früher im
Drag. Regt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
im aktiven Sanitätälorpd und zwar als Aſſiſt. Arzt
1. Kl. mit einem Patent vom 2. Auguſt 1897 bei
dem Füj. Regt. General-Feldmarſchall Prinz Albrecht
von Preußen (Hannov.) Nr. 73 wiederangeſtellt.
Dr. Schmiedt, Oberftabsarzt 1. SH. und Regts. Urzt
von 4. Magdeburg. Auf. Negt. Nr. 67, mit Penſion
md jeiner bisherigen Uniform,
Dr. Freund, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom ESchleswig-Holftein. Drag. Regt. Nr. 13, mit
Benfion,
Dr. Bartlig, Stab3arzt der Nej. vom Landw. Bezirk
Koften,
Prof. Dr. Koerner, Stabsarzt der Landw. 1. Auf:
gebot3 vom Landw. Bezirk Roſtock,
Dr. Harzmann, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der
1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Torgau,
Dr. Lepers, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf—
gebots vom Landw. Bezirk Erkelenz,
Seldner, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirk Raſtatt,
Dr. Honegger, Stabsarzt der Landw. 2. Auſgebots
von Landw. Bezirk Donaueſchingen, — der Abſchied
bewilligt.
Dr. Kauenhowen, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Bat.
de3 Fußart. Regts. von Hinderfin (Pomm.) Nr. 2,
Dr. Rühe, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom 1. Pomm. Feldart.
Hegt. Nr. 2,
Dr. Steudel, Aſſiſt. Arzt 2, Kl. vom 1. Hannov. Jnf.
Regt. Nr. 74, — aus dem aktiven Sanitätskorps
ausgejchieden und zu den Sanitätdoffizieren der
Neil. übergetreten.
Landw.
Ordens-Verleihungen.
Breuken.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
geruht:
dem Generalmajor 3. D. Baron dv. Vietinghoff nen.
1
j
Scheel, bisher Kommandeur der 37. Inf. Brig,,
den Rothen Adler-Orden zweiter Klaſſe mit Eichen—
laub zu verleihen.
1927
1897 — Militär-MWodhenblatt — Ar. 71
1928
Journaliſtiſcher Theil,
Militär-Radfahrerfragen.
An der Budgetlommiffion des Reichstags erklärte |
im Herbſt 1896 ein Ddeutich = freifinniger Reichstags—
abgeordneter, daß er für Nadfahrerdetachements mehr
Sympathien habe als fürMeldereiter. Seine Excellenz ber
Herr Kriegsminiſter antwortete hierauf etwa Folgendes:
„Die Radfahrerfrage könne man nicht mit der Frage
der Meldereiter vermilchen. Die Radfahrer leiſteten
Vorzügliches, ihre Verwendung jei jedoch beſchränkt. Die
Kavallerie könne nicht durch Radfahrer erjept werden.“
Der Herr Abgeordnete brachte damit, daß er Reiter
durch Radler erfegen mollte, eine Anficht zu Tage,
die man fchon lange häufig von Nichtioldaten ‚und
Nihtradfahrern äußern hört, die aber den Mangel an
Verſtändniß für die Sade, der jajt nur durch Er-
fahrung auf beiden Gebieten gehoben werden kann,
beweijen, während der Herr Kriegsminiſter treffend und
deutlich die jept fait alle Armeen intereffirende Frage
Elarlegte.
Dennoch aber gab diefe Verhandlung das Zeugniß,
daß von Seiten des Reichstags, ſelbſt auf der äußerſten
Linken, der Schaffung einer Radfahrertruppe kaum
etwas in den Weg gelegt werden dürfte.
Ein Erjag der Kavallerie durch Radfahrer
ift unmöglid, wohl aber können fie ſich gegen:
feitig ergänzen, jei ed im Aufllärungs-, im Feld—
wachdienft zc. oder im Gefecht. Infanterie, Kavallerie
und Artillerie bilden die normale Zufammenjeßung einer
tämpienden Truppe.
Durch die Aujjtellung der avalleriedivifionen wird
zwar eine außerordentlich bewegliche Truppe gebildet,
aber ihre Zuſammenſetzung, Navallerie und Artillerie,
ift ungeeignet, eine entſcheidende Schlacht zu liefern,
ja nicht einmal ernfteren Widerftand zu breden, ihr
fehlt das Nüdgrat, die Infanterie. Infanterie, zumal
durch Artillerie unterftüßt, wird in erheblid geringerer
Stärke jene zu befämpfen im Stande jein. Um fie
widerjtandsfähiger zu machen, müßte der Kavallerie:
divifion aljo Infanterie zugetheilt werden.
Infanterie auf Wagen ift eine abgethane Sadıe.
Das Pierde- und Wagenmaterial jteigt ins Unerhörte,
andere hier ſchon oft beſprochene Uebelftände, wie
Verlängerung der Ntolonnen, Beihaffung der Wagen
und Pferde, Verbleib der Wagen im Gefecht und —
die Kojten, jtellen unüberwindliche Hinderniſſe entgegen.
Es lag deshalb nahe, auf Nadfahrerdetachements hin-
zuweilen, wie es bereits früher auch am diejer Stelle
geſchehen iſt. Jetzt iſt diefe Frage in ein Stadium
getreten, welches ih immer mehr dem damals Ge:
wünſchten nähert. Anfangs von einzelnen fommandirenden
Generalen, Seine Ercellenz Graf Walderfee an der
Spike, im Manöver verſuchsweiſe verwendet, jind jeßt
geichlofjene größere Abtheilungen, wenn aud vorläufig
erjt Pioniere, für die diesjährigen Kavallerie-Diviſions—
übungen (vergl. Militär - Wochenblatt Nr. 13/1897)
vorgejehen.
Dieſe Abfihten laſſen es erklärlich ericheinen, wenn
man fich eindringlidyer als früher mit der Organijation,
dem Mannjchafts- und Majchinenmaterial, der Aus:
rüftung und der Bewaffnung der Militär - Nadfahrer
beichäftigt. Einige darauf bezügliche Fragen näher zu
beleuchten, ift der Zweck dieſer Zeilen.
Die Organifation einer jolden Truppe jedes Jahr
nad) der Nefrutenausbildung vorzunehmen, wie der
Herr Verfaſſer des Artilels in Nr. 51 meint, dürfte
neben den Verwaltungsichwierigleiten auch noch andere
Schattenjeiten haben. Die Hauptſache iſt und bleibt
eine ftramme Ausbildung durch die Kompagnieſchule,
die erjt bei der Kompagnievorjtellung ihren Höhepunft
erreicht hat. Der Radfahrer ijt jeiner Kampfesweiſe
nad) Infanterift, und infanterijtiicher Drill und Er:
ziehung müſſen feiten Fuß bei ihm gefaßt haben.
Deshalb ift die Anfanterieausbildung der einzige Weg
zur Schulung einer brauchbaren NRadfahrertruppe.
Nun aber ijt die Zeit bis zur Nompagnievorjtellung
die ſchwerſte Ausbildungsperiode, in der ji der Kom—
pagniechef alle Mühe gegeben hat, um das möglichſt
Beſte zu leiten. Sollen jet die Kompagnien vier
bis fünf ihrer beften, intelligenteften Leute, gute Schützen
und QTurner ꝛc. abgeben, die ihr zukünftiges Gefreiten-
und. Unteroffiziermaterial bilden? — Man würde da
nicht nur in all die anderen fehler verfallen und deren
Schäden tragen müſſen, die die Bildung einer Elite
truppe mit ſich bringen muß, jondern die bereits be:
ftehenden Kompagnien erheblich vericjlechtern.
Nur die Bildung fejtitehender Nlompagnien, deren
Mannſchaft bereits in der Aushebung für die Radfahrer:
truppe bejtimmt ift, it die einzige Löfung der Frage,
und wir werden uns um feine „Spezialinfanterie*,
die die Nadjahrer fein und bleiben müſſen, durch ſolche
Aushülfen herumdrüden können,
Das Nadfahren — d. bh. eine weitgehende Be:
herrſchung des Rades im jeder Lage — it von jedem
dienjtfähigen Mann ebenſo gut zu lernen wie der
Parademarih. Wie es dort Yeute giebt, „die es nie
lernen“, d. bh. die mitbummeln, ohne den Eindrud des
Ganzen zu verderben, jo wird es derartige Stümper
im gewöhnlichen Truppeneriaß auch bei der Ausbildung
im Radfahren geben, ohne befonderen Schaden ans
zurichten. Solange wir keine gejcjlofjenen Verbände,
feine „Spezialtruppe“ haben, läßt ſich dies, wie heute
das Radfahren in der Urne gehandhabt wird, ver:
meiden. Wird aber eine Truppe geichaffen, und der
erjte Schritt im dieſer Nichtung iſt, wie oben erwähnt,
bereits gejchehen, jo könnte allerdings ohne Schwierigteit
einige Rückſicht ſchon bei der Mufterung auf den
Körperbau des zufünitigen Nadlerd genommen werden,
jedod nicht mehr, als man bisher auf die einzelnen
Waffen nahm. Der als Militär-Nadfahrer auszuhebende
Mann muß leicht von Gewicht und gut zu Fuß fein;
Herz und Lunge müſſen normal, das unbewafjnete
Auge unbedingt jcharf jein. Mit diejen Anforderungen,
die bei unſerem vorzüglichen Erſatz durchaus keine
Elitetruppe ſchaffen, find die förperlihen Bedingungen
erfüllt. Entipricht jeine geiftige Cualififation etwa der
1929
des lavalleriſtiſchen befjeren Durchſchnittserſatzes, mit
Rüdfiht darauf, daß der Radfahrer die
Kavallerie im Meldedienjt ıc. entlaften ſoll,
jo wird das geftedte Ziel, ihm zum guten Soldaten
und zugleich gewandten und jchmeidigen Radler aus:
zubilden, zu erreichen fein.
Einem jolhen Manne — als zweite Radfahrer
frage — lann man mit Ruhe das denkbar leichtefte
Rod anvertrauen. Freilich eine Ausbildung von etwa
40 Tagen, wie ich fie ſchon in meinen früheren Schriften
gefordert habe, ift unerläßliche Bedingung. Dieje kann
wor direft auf dem Kriegsrade erfolgen, ohne daß es
ki ſorgſamer Leitung jonderlichen Schaden nehmen
dürfte; bei der aber unbedingt zu fordernden Leichtigkeit
des Rades jowie der nicht zu bejtreitenden Thatjache,
daß ein Novize der Nadlerkunft die Maſchine viel mehr
abmupt als ein firmer Fahrer, ift der Gebrauch von
Lernmaſchinen, die in dem heutigen Dienftmaterial ja
tächlih vorhanden find, nur zu empfehlen. Die jorg-
amſte Pflege dieſer Lernmaſchine wird dem jungen
sohrer um jo mehr am Herzen liegen, als jämmtliche
Stredenfahrten der Ausbildungsperiode (vergl. Militärs
Bodenblatt Nr. 101/1896) auf ihr gemadjt werben
mühen und ein Wermacjläjjigen derjelben, abgejehen
von der Aufſicht der Vorgeſetzten, mit den eigenen
Schweißtropfen ſchwer bezahlt werden würde.
Reih genug an Erfahrung, um dieje Folgerung
klbit zu machen, befommt er dann das eigentliche Rad,
das Kriegsrad, in die Hand. Auf ihm wird die
Kusbildung vollendet, vervolltommmet und ausgenußt.
Tie Ausbildungsweile, die der Herr Verfaſſer des
bezüglichen Aufſatzes angiebt, ift durchaus zu billigen.
Tod bin ich über das Nejultat derjelben etwas anderer
nicht. Er fagt: „Immerhin muß man eine Durch—
Ihnittsleiftung von 25 bis 30 km in der Stunde von
iim fordern“ (mit Gepäd). Ich fürdhte, daß dieſe
dorderung nicht zu erfüllen iſt. Als Belag für meine
Anſicht will ich von meinen eigenen Erfahrungen, die
im Militär » Wochenblatt Nr. 101/1896 niedergelegt,
ind, abjehen und nur das Ergebniß der Nelaisfahrt>
Trieft — Hamburg Anfang Juni d. 8. anführen.
lie 1394 km waren in 19 „Relais“ von 39 bis
103,6 km Länge eıngetheilt und in 49 Stunden zurüd:
legt. Das macht ein Durchſchnitistempo von 23 km
vr Stunde. Nedinet man nun mit dem Umſtande,
da zu diefer Fahrt nur gute Fahrer auf Straßen:
temmern im leichtejten Sportanzuge ohne Gepäck verwendet
wurden, jo wird meine Behauptung, daß ein Durch—
/hnittstempo von 15 km auf größeren Touren mit
dem allernothwendigiten Gepäd jhon eine recht zu-
iniedenjtellende Durchjchnittsteiftung ilt, der Wahrſcheinlich⸗
leit etwas näher fommen. Keine Frage, daß eine
Steigerung günſtiger Umſtände dieſe Leiſtung fait
verdoppeln könne! Im Uebrigen aber weile ich auf
die Anfichten hin, die id) bereits 1894 in der Brojchüre:
.Das Nadjahren“ *) ausgeſprochen habe und die ic)
noch heute aufrecht erhalte. Schluß folgt.)
. „Das Radfahren ꝛc.“ von Frhrn. v. Puttlamer.
Berlin 1894. Mittler & Sohn, Königliche Hoſbuchhandlung.
Breit: Mt. 1,25.
1897 — NilitärsWogenblatt — Nr. m
1930
Erinnerungen des Generald du Barail,
Das vorliegende dreibändige Werk eines bedeutenden
Franzöſiſchen Generals,*) deſſen Name auch bei uns
befannt ift, möchten wir allen denjenigen dringend zu
genauer Kenntnißnahme empfehlen, die ſich zuverläfjig
und in angenehmfter Form über die Franzöſiſche Armee,
ihren Geiſt und Wejen, ihre maßgebenden Perjönlichleiten
und über ihre Thätigleit in Krieg und Frieden feit
den Zeiten des Bürgerfönigthums bis in die Gegenwart
unterrichten wollen. Raum jemals ift uns ein militäriſches
Memoirenwert aus der nenejten Zeit vor Mugen ge
fommen, das eine ſolche Fülle intereffanteften Stoffes
in anfprechenditer Form enthält wie dies und das
dabei in echt Franzöſiſch ſoldatiſcher Art geichrieben ift.
Auch wir find ja neuerdings mit einer militärischen
Erinnerungsfiteratur reichlich bedacht, deren Daſeins—
berechtigung anerkannt werden muß, die aber doch eine
Menge Spreu und Eintagserjcdeinungen enthält. Nur
Weniged davon hat dauernden und über enge Kreiſe
hinausreihenden Werth; und gerade die hervorragen den
Verfafler von Erinnerungen haben ſich ziemlich enge
Grenzen in ihren Mittheilungen geitedt, entſprechend
unjeren ftrengeren Anfichten über Disziplin und aus
gebotener Diöfretion. Gemäß der im Wllgemeinen
größeren Begabung der Franzojen für das Memoiren-
jchreiben, die jeit Jahrhunderten unbejtritten ijt und die
ſich aus einer ihnen eigenthümlichen nationalen Ber:
anlagung für diefen Zweig der Literatur erklärt (womit auf
feinen Fall gefagt werden joll, daß die Franzöſiſche der
Deutichen ſchriftſtelleriſchen Begabung überlegen jei: es
handelt fih nur um eine geiltige Nücnncirung, eine
größere Nunftfertigfeit in dieſem begrenzten Kreiſe), zeigt
fih auch in dem vorliegenden Werk eine größere
Ungebundenheit in Auffaffung und Darftellung, ein
behagliches Sichgehenlafjen, eine feine Art zu erzählen
(causerie), die ftellenweife geradezu hinreißend und um
jo anzichender wirft, als man ihr in Deutſchen Büchern
jelten genug begegnet. Die bejonderen Vorzüge dieſes
Werles — denn die eben erwähnten hat es mit vielen
Franzöſiſchen Memoiren gemein — liegen darin, daß
der Verfaſſer ſich überall als ein ehrliher, vornehmer
Mann, als echter Soldat im ritterlichſten Sinne des
Wortes zeigt, auch da, wo er in nationalen ober
politiſchen Vorurteilen befangen ijt oder wo er aus
Abneigung gegen Einrichtungen und Perſonen ſcharf wird.
Wenn man Franzöfiiche militäriihe Memoiren der
neuen Zeit richtig verjtehen und würdigen will, darf
man niemals die unglüdlichen politiichen Verhältnifje
Frankreichs und den daraus hervorgehenden Haupts
unterjchied zwiſchen der Franzöfiichen und unjerer
Preußiſchen und Deutichen Armee außer Augen lajjen.
Diefer Unterichied beſteht darin, daß, troßdem 1866
die Deutſche Einheit mit Blut und Eiſen geſchaffen
werden mußte, ein jejter Kern in dem oberjten an—
geitammten Kriegsherrn und den Dynaſtien vorhanden
war, um die ſich Deutſchland gruppiren konnte und
*) General du Barnil.
Mes Sourenirs. 3 Bände. Paris
1894 bis 1896. Plon.
1931
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Nr. 71
192
denen der Deutſche Dffizier in treuer Hingebung dient,
für Leben und Tod unlöslich mit ihnen verbunden,
Anders in der Franzöfiihen Urmee. Seit 100 Jahren
wechjelt fie mit dem Lande in gewiſſen ziemlich regelmäßigen
Rerioden das Staatsoberhaupt, das ſelbſt wiederum
in den verichiedeniten Geſtalten: Republik, Kaifer, König,
Bürgerkönig, Republik, Kaiſer, Republil, erſcheint. Der
Fahneneid wird einfach ungültig beim Wechſel, und die
Armee, jeder Einzelne in ihr, findet ſich damit ab als
mit etwas Unvermeidlichem, Unabwendbarem, wie er
lann und mag. Da iſt wohl unter günſtigen Umſtänden
ein Perſonenkultus möglich und oft genug dageweſen,
aber läßt der ſich auch nur im entfernteſten mit der
hingebenden gegenjeitigen Treue vergleichen, die das
Verhältnig des Deutichen Soldaten zu feinem an-
gejlammten Kriegsheren bejtimmt? Ganz gewiß nicht!
Und wie furzlebig ift folher Berfonenkultus! Bei Wider:
wärtigfeiten oder nur bei jchlechter Laune verwandelt
er fich jchnell in Kälte, ja in Haf. „Honneur et patrie*
find wohl ſchöne Dinge; aber: „Mit Gott für König
und Vaterland“ jteht denn doc unermeßlich viel höher.
Ob dieſes Unterjchiedes und vom ethiſchen Standpunfte
aud ann man die Franzöfiiche Armee nur beflagen,
und wenn man ſolche Erinnerungen aus ihren Kreiſen
wie die vorliegenden aufmerkſam lieſt, jo findet man,
daß bier und da ein Ton der Wehmuth und des Ent-
jagens ganz leiſe durchklingt, der vielleicht in dem halb
unbewußten Sehnen nad) dem, was wir ſtolz unfer
bejtes Eigen nennen, jeinen Ausgangspunkt hat. Sicherlich)
ift das, was der Franzöſiſchen Armee fehlt, nicht ein
Staatsoberhaupt, ob Präfident, König oder Kaifer, „par
la volonté du peuple*.
Dies, was wohl zu beachten iſt, vorausgeichidt, ſei
es gejtattet, den thatjächlihen Inhalt der drei Bünde
jo furz wie möglich zu beſprechen.
Der Verfafjer jtammt aus einer altfranzöfiichen
Soldatenfamilie; jein Water, Navallerieoffizier unter
Napoleon J., jtand nad) dem Sturz des Kaiſers in
Berjailles bei der Gardelavallerie, und da er nad) der
Julirevolution ſeine legitimijtiichen Neigungen nicht
verbergen fonnte, wurde er nad Algier geſchickt und
als Kommandant in Mojtaganem kaltgeftellt. Dort wuchs
der Verfaſſer, 1820 geboren, in einer rein militärischen
Umgebung eigenthümlichiter Art auf, lernte Sprache
und Sitten der Eingeborenen genau fennen und trat
mit 19 Jahren, in jeder Beziehung für den Kriegsdienſt
in der Kolonie vortrefflich vorbereitet, als Reiter bei
dem Negiment Spahis der Provinz Oran ein. Gein
eriter Nommandeur war der Oberjtlieutenant, ſpätere |
General Yufuf, deffen Abenteuer durch den Fürſten |
Pückler (Semilafjo) audh im Deutichland berühmt
geworden jind. Für den jungen du Barail begann |
nun ein kriegeriſches Leben der wechſelvollſten Art; |
damals hielt Abdellader die Franzoſen durch die
Kühnheit und Unermüdlichkeit, womit er jeine fanatıfirten
Schaaren immer aufs Neue ins Feld führte, jahrelang
in Athen. Da gab es größere und Heinere Expeditionen,
hitzige Kämpfe, Ueberfälle, Razzias, ſchnelle Ordomnanz: |
ritte, es war ein Leben voll jteter Aufregung und
Gefahr und jo recht geeignet, Geift und Körper zu
jtählen, ein echted Striegerleben, von dem der Verfaſſer
mit leicht begreiflicher Begeifterung jpricht, war er doch
jung und dabei vom Glüd begünftigt, weil er ſich auch
als ein tüchtiger Soldat erwied. Mit 22 Jahren erwarb
er fid das Kreuz der Ehrenlegion, nachdem er kur
zuvor zum Alnterlieutenant befördert war, für Aus
zeichnung in dem berühmten Kampf um die Smalah
Abdelladers. In der Schlacht bei Isly, deren Gewinn
dem Marichall Bugeaud den Herzogstitel brachte, wurde
er zum erſten und legten Male jchwer verwundet, aber zur
Belohnung Oberlieutenant und jchon im September 1848
Kapitän. Als folder empfing er das Offizierkreuz der
Ehrenlegion, eine höchſt jeltene Auszeichnung, und im
Jahre 1853 wurde er ald Stabsoffizier (chef d’esca-
dron) in ein im Algier jtehendes Hujarenregiment ver:
jegt. Seinen höheren Stellungen entiprechend, traten nun
aud) wichtigere und jelbftändige Aufgaben an ihn
heran, denen er ſich mit ftetS gleich bleibendem Geſchick
und Glück unterzog, jo daß er jchon 1855 zum Oberjt-
lieutenant befördert wurde. Als folder übernahm er
die in Algier zurücgebliebene Hälfte des 1. Negiments
der Chaſſeurs d’Afrique, defjen andere vier Eskadrons
fih in der Krim befanden. Er war nunmehr, mit
36 Jahren, thatjächlicdy in der Stellung eines Regiments-
fommandeurs, hatte aljo ſelbſt für damalige Franzöſiſche
Verhältnifie ein ganz außergewöhnlid) jchnelles Avancement
gehabt. Aber dies Kommando führte er nur furze Zeit;
denn eine neue Auszeichnung wurde ihm zu Theil: die
Verjeßung in das nad Beendigung des Krimkrieges
neu zu formirende Garde-Ehafjeurregiment. Mit diejer
Ernennung ſchließt des Verfaſſers Kriegs: und Lager:
leben in Algier ab; wenn er aud) mehrmals in die
Kolonie zurücklehrte, jo geihah das ſtets nur auf kurze
Zeit und ohne daß er an den dortigen Ereignifien
entſcheidend mitzuwirken hatte.
Du Barail hatte, wie wir geliehen haben, über
20 Jahre in Algier zugebraht und eine glänzende
Laufbahn bereits Hinter fi, als er nad Frankreich
zurücklehrte. Er gehört jo recht zu den vielen Fran—
zöfiichen Offizieren, denen die Kolonie eine hohe Schule
des Krieges gewejen ift, und die, wie er jelbit jpäter,
die höchiten und höheren Kommandoſtellen der Fran—
zöfiichen Armee in den Europäiichen Siriegen des zweiten
Kaiſerreichs einnahmen. Ueber den Einfluß, den die
Erfahrungen des Kriegslebens in Algier auf Führung,
DOrganijation, Verwaltung und den Geiſt der Armee
Napoleons III. ausgeübt haben, ift jchon viel geichrieben.
Wer ihre gegen civilifirte Gegner geführten Kriege
einigermaßen fennt, weiß, wie viel ichädlicher Die
Algerifchen Gewohnheiten der Armee gewejen find als
nũtzlich, obgleich) durch) das dortige Kriegsleben bei
tüchtigen und ſoliden Naturen, wie der Verſaſſer eine
tft, die perjönlichen kriegeriſchen Eigenjdaften, phyſiſche
wie moralijche, unbedingt eine bedeutende Steigerung
erfahren mußten. Wie die Dinge ih nun einmal
nejtaltet hatten, war es unvermeidlich, daß Algier die
Pflanzſchule aller militäriichen Berühmtheiten der Zeit
wurde; das beweiſt auch das vorliegende Werf.
Der Berfafjer erzählt nicht allein jeine eigenen
Erlebnijie, jondern er widmet auch jeinen Vorgeſetzten,
I _ .:.., BER SR ARFIERREFEE
Kameraden und Untergebenen, vielen anderen Offizieren,
mit denen er in Berührung kam, ftet3 einige Beilen
oder einen längeren Abichnitt, wenn er die Einzelnen
zum eriten Male nennt. Dieje Bemerkungen geitaltet
er oft zu Charakteriſtiken aus, die dem Lejer mit einigen
leden, geſchickten Strichen ein Bild von dem Aeußeren,
dem Lebensgang, den Thaten und der Dentweile des
Betreffenden geben, das oft von höchſter AUnjchaulichkeit
it umd gelegentlich durch eine gut vorgetragene derbe
oder feine Anekdote, ein „bon mot“ oder etwas Uehnliches
sch mehr Farbe befommt. Es iſt eine lange Reihe
von berufenen Namen, deren Träger auf dieje Weije
dem Lejer vorgeführt werden, alle mehr oder weniger
Afrilaner“, die ihre Reputation in Algier begründeten
oder noch vergrößerten, mand)e davon Tagesberühmtheiten,
die meiften aber joldhe, deren Ruf noch heute nicht er:
lichen ijt, deren Namen auch bei uns befannt find.
Da treten auf die Marſchälle Clauſel und Bugeaud,
die Öenerale Lamoriciere, Cavaignac, Ehangarnier, die
Herzoge von Wumale und oinville, die Marjchälle
Vosquet, Peliffier, Canrobert, Mac Mahon, Bazaine
dieje noch als Kapitäns und Stabsoffiziere), der befannte
Örofitallmeifter Napoleons IIT., Fleury, Unteroffizier
bei den Spahid und Schreiber bei Yuluf, als du Barail |
eintrat, und viele Hundert Andere. Um nicht zu viele |
Namen zu nennen, genügt es, auf die Ordre de Bataille
der Franzöſiſchen Armee von 1870 hinzuweiſen, die in
unjerem Generalitab3werf abgedrudt ift ; die bei Weiten
größte Zahl aller dort aufgeführten Generale ijt in den
Abſchnitten erwähnt, die die Algeriſche Zeit des
Verfafierd behandeln.
Uebrigens bleibt der Verfafjer feiner Gewohnheit,
Berfonen treffend zu ſchildern, aud in den jpäteren IA
fapiteln jeiner Erinnerungen treu. So finden wir
interefjante Bemerkungen über den Sailer und Die
Kailerin, über das Hofleben in Compiegne, über mande
Politifer und Staatsmänner, wie Thierd, Girardin
und Andere, und aud) über manche Preußen und Deutjche.
Unferen großen König und Kaijer Wilhelm hat der
Verfajfer 1867 während der Weltausjtellung flüchtig
wiehen und geiteht, er habe ſich feine Mühe gegeben,
Einzeleiten zu behalten, weil er nicht geglaubt habe,
kinen Zeitgenofjen einjt über den König berichten zu
mühen. Er fagt nur: „Le roi de Prusse, avec sa
tete blanche, son visage color et souriant, galant,
empresse auprcs des dames, nous fit l’eflet d’un
excellent gentillomme de province Derriere lui,
le comte de Bismarck, avec sa haute stature, sa
grosse tete, aux yeux à la fois durs et vifs,
exeitait une grande curiosite.* (Schluß folgt.)
Ein Kavalleriemanöver im Militärbezirt Kijew 1896.
(Mit einer Skisze.)
Durch ihre ſchon im Frieden bejtchende bejtändige
Organiſation in Divifionen bezw. Korps wird der
Ruſſiſchen Kavallerie die Wornahme regelmäßiger
Diviftionsitbungen mit mehr taktijchem Zweck und von
ſtrategiſchen Manövern noch größerer Verbände erleichtert.
1897 — Nilitär-Wochenblatt — Nr. 71
Um jo mehr, als die enge Dislozirung der Divifionen
in der Nähe der Grenze weitere Märſche zu den
Konzentrationspunften und improvifirte Zuſammen—
ziehungen unnöthig macht. Derartige Kavallerie—
manöver werden denn auch jchon jeit Jahren in immer
größerem Umfange vorgenommen, bejonders bei der an
Kavallerie reihen Garde und in den am jtärkiten mit
Neiterei befegten drei weftlichen Militärbezirlen Wilna,
Warſchau und Kijew.
Als Beiſpiel der dabei angewendeten Methode ſei
hier dad vom 24. bis 27. September a. St. v. Is.
im Militärbezirt Kijew ftattgehabte zweijeitige Manöver
geichildert, an dem fich gleichzeitig drei Divijionen
betheiligten und das umter der Oberleitung des Hödhit-
tommmandirenden des Militärbezirls, Generaladjutant
Dragomirow, ftand.
Bon diefem durch feine ftrengen Anforderungen
und jeinen militärischen Blick bekannten General rührt
auch die von uns dem Raswjedſhik Nr. 330 entnommene
Darftellung des Manövers ber.
Die an dem — Manöver betheiligten
Kavalleriedivifionen waren die 11., Stabsquartier
Dubno, die 12, Proßfurow in Podolien, und Die
o&chinkonzy
P Kt Fa y
Nookal Ra J
[EN nf
I) an ß,
si
Snujabex d F R
2 der 1 rd a
Michnernkad * —* * EN *
* ze
Gr Yasutschin I
|... Mausch- . —
aBasalıa
—
w__ $_ .
- "hrichtungen &E
2. tombinirte Kafatendivifion, Kamenjetz-Podolsk, zus
jammen 72 Schwadronen (bezw. Sotnien) und 36 Ge:
ihüße. Die Uebungen der einzelnen Divifionen hatten
bereits vorher ftattgefunden, jo daß das Manöver den
San
Glütsch hr
€ lufs O
G6da bien ;
N —
1935
Beihluß machte.
12 Rotten (normal 16) jtark; die leptjährigen Remonten
nicht mitgenommen. Die reitenden Batterien rüdten
mit ſechs beſpannten Munitionskarren aus, alle Truppen:
theile mit dem bejpannten Normaltrain.
Dad in der Nähe der Wejtgrenze in Wolhynien
gelegene Manövergelände wird im Norden durch den
Wiliafluß, im Süden durch den Silütic begrenzt und
durh den Gorynfluß, die Verbindung erichwerend, in
zwei Abjchnitte getheilt: 1. den nördlichen, im Norb-
often waldig, durchfchnitten vor der Wilia von Groß-
Sagaizew bis Schumsk und dur ihren jumpfigen
Zufluß Kuma von Unjew bis Onyſchkowzy; 2. den
füdlihen, der von Nord nach Süd von der nur wenige
Uebergänge zwiſchen Michnowfa und Ljachowzy bietenden
Potkwa durditrömt wird.
Um 24. September a. St, dem Beginn des
Manövers, verfammelte ji das aus der 2, fombinirten
Kajatendivifion und drei Negimentern der 12. Divifion
bejtehende Dftdetachement (42 Schmwadronen und
24 Geſchütze) unter dem Kommando des General:
fieutenants Chreichtichatizfy bei Werbowzy (im äußerjten
Dften des Plans). Es erhielt den Auftrag, den von
Weiten erwarteten Gegner von dem Durchbruch der
Linie Oſtrow —Starokonſtantinow (öftlich außerhalb des
Plans) abzuhalten.
Diejes Oſtkorps beſchloß am 25. September mit
drei aus je einem Safatenregiment beitehenden Avant:
gardendetachements die DOrtichaften Schintomzy (Regi-
ment Urupsti), Ljachowzy (Regiment Wolgsti) und
Kſſendshinzy (Megiment Donkajalen Nr. 17) und mit
den Hauptfräjten (18 Schwadronen umd 18 Geſchützen)
Korniga und Divorjez zu bejepen.
Die Avantgardendetachements hatten beitimmte Ab-
ichnitte zu deden, wobei auf der äußerjten rechten
Flanke zur Aufflärung zwiſchen Schumst und Oſtrog
zwei Schmwadronen des Starodubst- Dragonerregiments
bejonders bejtimmt waren.
So jtand aljo am Morgen des 25. das biäher
nody feine Nachricht von der Anmarjchrichtung des
Gegners habende Dftlorps derartig am Gorhnfluf,
daß es jchnell den größten Theil feines Beitandes auf
diefem oder jenem Ufer des Fluſſes zu vereinigen
vermochte. Die Avantgardendetahements waren zur
Beobachtung vorgefchoben. Won ihnen hatte das am
weitejten rechts befindliche Schintowzy, aljo einen Punft
bejeßt, der weder an der von Weiten nach der Linie
Ditrog— Safflam noch an der zu den Hauptfräften
des Korps führenden Straße lag. Das linfe Flügel-
detachement ftand hinter dem ſchwer überjdyreitbaren
Potkwafluß, während der Abjchnitt Teofipol—Bajalia
ganz umbeobachtet blieb, was auf eine umgenügende
Kenntniß des Manövergeländes jchliehen läßt.
In dem Bejtreben, die angegebene Stellung ein:
zunehmen, ſtieß die mittlere Avantgarde des Oſtkorps
om 25, um 3 Uhr nachmittags, bei Ljachowzy auf
das zum Weſtlorps gehörige Orenburg-stafatenregiment
Nr. 3. Beide Negimenter mußten zunächſt zurüdgehen.
Das Meitlorps (die 11. Divifion und das Drenburg-
Kafatenregiment Nr. 3) hatte am 24. September
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 71
1936
Die Züge der Schwadronen waren | Schumst beſetzt und erhielt dort den Auftrag, die Linie
Oſtrog — Saſſlaw — Starofonftantinomw bei
Biälotin,
Saſſlaw oder Werbomzy zu durchbrechen. Die Ent:
fernung beider Korps voneinander betrug in der Nacht
vom 24. zum 25. September etwa 90 km, die Tage:
märjche jollten für größere Abtheilungen nicht mehr
als 35 kn, für Patrouillen bis 50 km betragen.
Die von der 11. Divifion in der Nacht vom 24. zum
25. von dem Offizier du jour getroffenen Sicherungs—
maßregeln erforderten 11 Schwadronen (bezw. Sotnien)
und 4 Gefüge. Alfo im Berhältniß jehr viel.
Am 25. September, früh, ging die 11. Divifion
(Weſtkorps) mit den Hauptfräften auf Jampol vor;
das 3. Drenburg - Kajafenregiment follte als Avant—
garde Ljachowzy bejepen.
Die Bedeutung des Gorynfluſſes als Uebergangs—
hinderniß war ſomit von beiden Parteien erkannt
worden; beide bemühten ſich, die Uebergangspuntte
in ihre Hand zu befommen, aber zu langjam.
So braudte die Reſerve des Oſtkorps für die
Strede von 25 Werjt 6'/, Stunden, weil fie unterwegs
eine zu lange Ruhepauſe gehalten hatte. Das Urupski—
Kaſalenregiment brach wegen jchlechter Einrichtung der
vom 16. Don⸗-Kaſalenregiment gejtellten Feldpoft eine
Stunde zu ſpät aus dem Nachtlager auf.
Das Weſtkorps ging ohne genügende Sicherungs—
maßregeln und Ordnung vor; Nekognoszirung ſchwach.
Sie bejchräntte fi) auf Ausfendung von adjt Patrouiflen
in verichiedenen Richtungen, ohne daß im Befehl
angegeben worden wäre, wer fie ausienden follte.
Am Abend des 25. — die Hauptlräfte hatten ſich
bis auf 20 Werft gemähert, zwei Kaſakenregimenter
waren, wie oben erwähnt, bereits bei Ljachowzy zus
fammengeftoßen — wußte man beim Stabe des Weſt—
korps nur don diefer Begegnung. Erſt in der Nacht
erfuhr man, daß die feindlichen Hauptlräfte bei Korniga
lagerten.
Beim Oſtkorps war am Abend des 25. nur der
Aufammenftoß der beiden Safafenregimenter befannt
geworden. In der Nacht vom 25. zum 26. ficherte
ji) das Dftlorps nicht nur durch die von den Drei
voranbefindlichen Kaſalenregimentern ausgeſetzten, zum
Theil aus Poitenketten, zum Theil aus Pilets (sasstawa)
beitehenden Worpoften, ſondern auch durch jelbitändige
Pifets, die in der Entfernung von 2 bis 3 Werft die
Stellung des Korps umgaben, um die Patrouillen der
jehr unternehmenden Orenburgkajafen abzuhalten.
Beim Wejtlorps hatte man bis 10 Uhr abends
des 25. noch feine Sicherungsmaßregeln getroffen.
Erjt ſpäter wurden Pikets und Poſten ſowie Ab—
theilungen du jour aufgeſtellt, wozu man wiederum
11'/ Schwadronen und 2 Geſchütze aufbot.
In der Naht vom 25. zum 26. beichloß das nur
bon der Nähe des Drenburg - Siajalenregiments unter:
richtete Ditlorps am 26., der Dispofition vom Tage
vorher gemäß, die beitimmten Orte zu beſetzen und ftart
zu refognosziven. Dabei follte das Urupski-Kaſalen—
regiment gegen die Wilia und Groß-Borowitz hin mit
den nah Kunjew vorgeicidten Scwadronen des
Starodubsl » Dragonerregiments in Verbindung treten,
197
das 17. Donsftafakenregiment ſtarkle Patrouillen in den
Rüden des Orenburgregiments (bei Ljachowzy) ausjenden.
Um 7 Uhr morgens des 26. hatten aber die betreffenden
Avantgardenregimenter troß großer Nähe am Gros
diefe Befehle noch nicht erhalten; die Vorbewegung der
Offizierpatronillen nad Nord und Weit verzögerte fich
aljo bis 8 bezw. 9 Uhr.
Erft um 10%: Uhr vormittags jandte der Kom—
mandeur des Urupsfi = Kafafenregiments einen einem
feindlichen Dragoner aus dem Munde gerifjenen Papiers
iepen ein, den biejer nicht mehr Zeit gehabt hatte, zu
verichluden, und aus defjen Adreſſe an den Kommandeur
der 11. Divifion (Weſtkorps) zu entnehmen war, daß
dus Weſtkorps in Jampol genächtigt hatte.
Hiervon wußte der Kommandeur de3 ganz in der
Nähe von Jampol befindlichen Wolgski-Slafalenregiments
an demjelben Tage jhon um 9 Uhr morgens, hatte
ober nichts daraufhin unternommen. Er meldete erjt
um 11'/s Uhr, daß er ſich mit feinem Negiment gegen
Ljachowzy wende. Die linke, nad) Swjatez zu relognos-
jirende Avantgarde war von der Stellung des Feindes
ganz in Unlenntniß.
Bald nad) Empfang diefer Berichte! überfiel das
3. Orenburg » Slajalenregiment das 16. Don = Nlafalens
tegiment und alarmirte dadurch das Dftlorps, um fich
dann nordwärts auf Koletinzy zurüdzuziehen.
Der Stab des Dftlorps ſchloß aus diefen Meldungen
md Vorgängen, dab aud) die Hauptkräfte des Weſtkorps
auf dem Tinten Ufer des Gorynfluſſes vorgingen und
bie ſich von diefer Ueberzeugung auch durch jpätere
Berichte, daß die feindliche Divifion durch Moskalewka
in der Nichtung auf Swjatez marſchirt und auch bei
Teofipol, im Marſch nad) Tſchugan, gejehen fei, nicht
ebbringen. Das Oſtkorps blieb daher bei Kornitza
fehen und unternahm bis 31/2 Uhr nachmittags nichts.
Erjt eine neue Meldung aus Michnowla, dab der
Feind durch Teofipol (Tichugan) oſtwärts marſchirt
fei, veranlaßte das Djtlorps, fich über Vjälogoroda nad)
Chriſitawla umd Ternamta in Marſch zu jehen.
Die Bewegungen des Wejtlorpd am 26. erklären
"dh folgendermaßen.
Die Stellung, welche die beiden Parteien am Abend
des 25. einnahmen, hätte zu einem zufälligen Zuſammen—
to Schon am 26. führen können. Um das Manöver
njtruftiver zu gejtalten, war daher dem Weſtkorps von
dr Oberleitung befohlen worden, am 26. die Tinte
&ante des Gegners zu umgehen, wobei 45 bis 50 Werft
jurüdzufegen waren. Die 11. Divijion brach um 4 Uhr
morgens von Jampol auf und gelangte, über Swjatez,
Teofipol nach Jalimowzy marſchirend, um 3 Uhr nad):
mittagd dort an. Der gröfjeren, durch ftarfen Nebel
begünjtigten Heimlichleit wegen, ſicherte fie ſich beim
Marih nur durch ein Tetendetacdhement. Um die
Aufmerffamkeit des Dftlorps abzulenten, mußte das
3. Orenburg = Rajalenregiment, unter Zugabe von je
einen Zuge der drei Dragonerregimenter der 11. Divifion,
auf dem linken Ufer des Goryn vorgehen.
Tie Bewegung der 11. Divifion wurde einigen
Tatronillen des Oſtkorps ſchon zwei Stunden nad)
ihrem Aufbruch befannt, was bei Feithaltung des
1897 — RilitärsWodenblatt — Wr. 71
1938
Uebergangd über die Potlwa ımd Wahl der Marſch—
richtung über Groß-Lajutihin hätte vermieden werden
fünnen. Wie erwähnt, nußte das Oſtkorps diefe Kenntniß
von der Bewegung des Gegners zu jpät aus,
Am Abend des 26. September war die beiderjeitige
Stellung folgende: das Weſtkorps mit der 11. Divifion
in Jalimowzy, das Drenburg = Kajafenregiment aber
auf dem linken Ufer des Goryn in Koletinzy. Das
Dftlorps mit den Hauptlräften in Chriſtawka und
Ternarfa, von den Avantgarden dad 17. Don⸗Kaſaken—
regiment (4 Sotnien) in Klein Bujyrli, dad Wolgski—
regiment wie bisher in Ljachomzy, das Urupskiregiment
in Schinlowzy. Das Oſtkorps war mithin jehr zerftreut.
So jtanden am Morgen des 27. 26 Schwadronen
(bezw. Sotnien) und 18 Geichüße des Oſtkorps
24 Schwadronen (Sotnien) und 12 Geſchütze des
Weſtlorps gegenüber, wobei das 17. Don = Stafafen-
regiment (Djtlorps) fih 12 Werft vorwärts de3 Gros
und nur 3 Werft entfernt vom Weſtkorps befand,
mithin defjen Bewegungen genau verfolgen fonnte.
Hätte das Ditkorpd am 26. abend mehr Thatkraft
bewiejen, jo hätte es das von dem langen Marich
ermübdete und fajt ohne Sidyerung ftchende Weſtlorps
in Jalimowzy überfallen können.
Am 27. September, um 5 Uhr morgens, marjchirte
dad Weſtkorps über Rubljanla gegen Brikjala vor,
troß der bewuhten Nähe des Feindes, namentlich des
17. Don-Kaſakenregiments, ohne genügende Sicherungs—
maßregeln, was jid) denn aud) beitrafte.
Das über die Stellung des Gegners unterrichtete
Oſtkorps marſchirte um 7'/s Uhr, alſo etwas jpät,
auf Siweridy, feine Seitenavantgarde auf Klein-Sjalicha.
Da der Kommandeur ded zum Oſtkorps gehörigen
17. Don-Kajalenregimentd aus der Dispofition erjah,
daß die Hauptfräfte zu jpät aufbredjen würden, jo
beſchloß er jeinerjeit$, den Feind während des Marjches
anzugreifen. Er rüdte mit jeinem Negiment früh aus,
legte fid) dem Gegner, durch den Nebel und das uns
gejicherte Vorgehen begünftigt, bei Nubljanta in den
Weg und attadirte die Kolonne, nachdem fie bereits
zur Hälfte in das Dorf eingerüdt war, jo unerwartet,
daß die an der Queue marjchirende Artillerie feinen
Schuh abzugeben vermochte und nur fnapp von herbei-
eilenden Schwadronen degagirt werden fonnte.
Der Zuſammenſtoß bei Nubljanta fand um 7 Uhr
morgens jtatt. Bis Brifjala marfchirte dann das fid)
nunmehr beifer jichernde Wejtlorps ungehindert. Das
verjpätet aufgebrochene Ditlorps folgte auf eine halbe
Stunde Entfernung. Damit ſchloß das Manöver.
General Dragomirow äußert ſich über die Ergebnifje
in der Hauptjache anerfennend, was ung als ein immerhin
mildes Urtheil ericheint. Während der Tage vom
22. bis 27. September hatten die Negimenter der
11. Divifion (Wejtlorps) ohne Ruhetag über 240 Werft
zurüdgelegt. Die Pferde famen in Brikjala frisch, in
guter Körperverfaffung und ohne Lücken in den Rotten
an, Die Negimenter des Oſtlorps waren während der
fünf Tage nur 150 Werft, das Urupsli⸗Kaſalenregiment
200 Werjt marſchirt; nur die Artilleriepferde machten
einen etwas angegriffenen Eindruck.
2
1939
Durch gute Leitungen zeichneten ſich das beim
Weſtlorps befindliche Orenburg-Kaſalenregiment Nr. 3
und bejonders das 17. Donregiment (Djtlorps) aus,
das während des 26. und 27. energiſch und jelbjtändig
gearbeitet und dem ganzen Manöver gewiſſermaßen
den Ausſchlag gegeben hatte. Nicht vortheilhaft hervor:
trat das Wolgsli⸗Kaſalenregiment (Kubankaſalen), dejjen
Dffiziere wenig Sachlenntniß bewieſen.
Bon jonftigen Fehlern werden gerügt Unordnungen
bei den Marjchbewegungen, bejonderd bei der Bagage.
Es waren zu viele Leute zu Nebenziweden abtommandirt:
Quartiermacher, Fouragirer ꝛc.; das Aufllärungsweien,
namentlid; beim Vorgehen, mit Ausnahme des 17. Don—
Kafatenregiments, ließ viel zu wünſchen übrig, ebenſo
die Sicherung bei der Ruhe und der Bewegung troß
verhältniimäßig großen Aufgebot? von Perjonal.
Mit dem Gelände des Grenzgebietes waren bie
Truppen nicht genügend belannt. Die Meldungen
waren nicht immer Har abgefaht, die Meldebücher nicht
vorihriftsmäßig und mehr als Spielerei betrachtet.
Beſonders nadjläffig wurde der Dienft der fliegenden
Poſt betrieben, was auf die Schnelligkeit der Meldungen
und auf die Verbindung zwiſchen den einzelnen Be—
ftandtheilen der Korps jehr ungünftig einwirlte. Zum
Theil war feine fliegende Poſt organifirt. So brauchten
3. B. an den Oberbefehlshaber zu jendende Berichte
für nur ſechs Werſt Entfernung acht Stunden.
Beachtenswerth erjcheint 8, daß zu Avantgarden—
bienjten fait ausſchließlich Kaſalen verwendet wurden,
obwohl ihre Leiftungen nicht durchweg den Anforderungen
entſprachen, ja zum Theil jogar ganz ungenügend waren.
Sollten die Dragonerregimenter mit ihren gerühmten
Raswjedſhili noch weniger dazu geeignet fein? Bu
taftifchen Zufammenftöhen fam es bei diefem Manöver
nur vereinzelt und follte e8 wohl auch nicht kommen.
Man gewinnt aber aus den über die Divifions- und
Korpsübungen eingehenden Berichte den Eindrud, als
ob die rein taktiiche Ausbildung und Verwendung der
Kavallerie in Mafienverbänden erheblicd; weiter vor:
gejchritten ift als die Vorbereitung zu Zwecken mehr
ftrategifher Art, Es bezieht ſich das auch auf bie
Ausnutzung der Kaſalen als Plänklertruppe, zu der
jogenannten Lawa.
Das Italieniſche Heeresorganifationsgejeg
dor dem Senat.
Wie vorauszufehen war, hat der Senat das Heeres—
organijationggejeb (jiehe Militär Wochenblatt Nr. 59
Sp. 1655) in der Faſſung der Deputirtenfammer
unverändert angenommen. Der vom General di San
Marzano erftattete Kommiſſionsbericht bot manches
Intereſſante. So zunächſt eine Zufammenjtellung der-
jenigen Veränderungen, welche die neue Organijation
gegenüber der vom Jahre 1887, einfchliehlich der
1892 beichlofienen Modifilationen, mit ſich bringt.
Dieje Aenderungen find einerjeit3 Folgen der theil-
weile zur Ausführung gelommenen Novemberdekrete
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 71
1940
des Jahres 1894, ambdererfeit? der angenommenen
Neuerungen. Es find folgende:
1. In Bezug auf das jtehende Heer: Vermehrung
der Militärdiftrikte (Bezirlslommandos) um eines, von
87 auf 88, Auflölung der 98 permanenten Kom—
pagnien der Diftrikte, Verminderung der Zahl der
Nemontedepotd? von ſechs auf vier, Verwandlung
von ſechs Feldbatterien in Gebirgsbatterien, Auf—
löfung der fünf Negimenter Küſten- und Feſtungs—
artillerie und ihrer Depots, Wermehrung der Kom—
pagnien dieſer Waffe von 68 auf 78 und Eintheilung
derjelben in 22 jelbftändige Brigaden, Bildung eines
5. Genieregimentö und einer felbjtändigen Eijenbahn-
brigade unter Vermehrung der Eifenbahnlompagnien
von vier auf ſechs.
2. In Bezug auf die Mobilmiliz: Vermehrung
der Berjaglieri um ein Bataillon, der Alpini um
16 Kompagnien, der Stavallerie um ſechs Esladrons,
der Artillerie um meun Felde, ſechs Gebirgsbatterien,
38 Feſtungs- bezw. Küſten- und neun Trainlompagnien,
des Genie um 22 Slompagnien, Auflöjung der Sanitäts-
und Eubfiftenzlompagnien.
3. In Bezug auf die Territorialmiliz: Vermehrung
der Infanterie um vier Bataillone (320 auf 324) und
Auflöfung der Sanitätd: und Subfiftenzlompagnien.
4. In Bezug auf die Schulen und militärijchen
Inftitute beſteht der Unterjchied gegen früher darin,
daß ihre Anzahl überhaupt gejeplih nicht feitgejegt
it, jo daß fie je nad) Bedürfniß, ohne eine Uenderung
des Drganifationdgejepes, vermindert werden lönnen;
denn nur darum, nicht um eine Vermehrung, lönnte
es ſich handeln.
Eine zweite bemerkenswerthe Stelle des Berichts
betraf die Mobilmachung. Im Geſetz ſelbſt iſt zwar
dieſer Punkt nicht unmittelbar berührt, jedoch zeigt
die beſchloſſene Auflöfung der permanenten Kom—
pagnien bei den Militärdiftriften, daf der Kriegs—
minifter an feinem jchon während jeiner erjten Amts—
verwaltung entwidelten Plan jeithält, für die Mobil-
machung das jogenannte „gemiſchte“ Ergänzungsiyiten,
wie es ſchon jeit 1888 bei den übrigen Truppens
gattungen eingeführt ift, auch für die Linieninfanterie
in Anwendung zu bringen und den Schwerpunft ber
Mobilmahungsgeihäfte von den Dijtriften in Die
Negimentsdepots zu verlegen, jo zwar, daß Erſteren nur
die Auftellung der Truppentheile der Territorialmiliz
und die Aushebung und Vertheilung der Pferde und
Maulthiere verbleibt. Das „gemiſchte“ Ergänzungss
ſyſtem befteht darin, daß zwar im Frieden Die
Negimenter aus verjchiedenen und ftetig wechjelnden
Dijtrikten des ganzen Königreichs ihren Erſatz beziehen,
bei der Mobilmahung jedoch aus den ihrer Garnifon
nädhitliegenden Dijtrikten auf den Sriegsitand ergänzt
werden. Ueber die Nothwendigleit der erjteren Maß—
regel beiteht im ganzen Parlament nahezu Einftimmigteit,
ein großer Theil der Senatoren und darunter jogar
aktive Generale, wie 3. B. Generallieutenant Driquet,
verlangen aber, daß auch die bei der Mobilmachung
einzuberufenden Mannichaften wieder bei den Regimentern
eintreten, bei denen jie im Frieden gedient haben, troß
1941 u
der hieraus folgenden Verzögerung der Mobilmahung
und der faum zu bewältigenden Lajt, die damit den
Eifenbahnen aufgebürdet wird. Sie ftellen den bejjeren
Zulammenhalt der Kompagnien, der ſich hieraus
ergeben würde, höher als alle dieſe Nachtheile. Schon
in den Kommilfionsberathungen hatte daher der Kriegs—
minijter feinen Plan’ bis ins Einzelne auseinanderjeßen
und vertheidigen müffen. Er jtellte hierbei in Ausficht,
durch ein bejondered Syſtem des Garniſonwechſels den
bervorgehobenen Nachtheil zum großen Theil zu ver—
meiden. Es joll nämlich jedes Infanterieregiment ſich
alle Jahre aus vier Dijtrikten rekrutiren, von denen
jedoch je zwei umtereinander benadhbart find; alle vier
Ichre fol jodann das Negiment, jammt feinem Depot,
die Garnifon wechſeln und in einen der Bezirke vers
legt werden, aus denen bie Rekruten der verflofjenen
Jahre herſtammen. Hierdurch will er es erreichen,
dab wenigitend drei Fünftel des Kriegsetats der Kom—
yagnien aus Mannſchaften bejteht, die bei berjelben
Truppe ihre Dienftzeit zurüdgelegt haben.
Den Ausſchlag für den Minifter gab dann das
für feinen Plan günftige Votum des gegenwärtigen
Chefs des Generaljtabes der Armee, Generallieutenants
Saletta, und jeiner beiden hochangejehenen Vorgänger,
der Generale Primerano und Cojenz.
Zum Schluß fahte der Minifter zufammen, was er
mit den ihm beiilligten Mitteln zu leiften gedenke: Die
sriedensftärfe joll im Mittel 209 000 Mann betragen,
bet einem Sahreskontingent von 98000 Rekruten,
davon ſollen 123834 Mann auf die Infanterie
lommen, wodurd; die Kompagnie eine Durchſchnitts—
Härte von 84 Mann erhält, die er mit der Zeit und
durh Einftellung weiterer 6000 Mann auf 88 zu
erhöhen gedenlt. Während fieben Monate joll dieje
Etärfe 108 Mann, während der übrigen 60 betragen.
derner jollen jährlich 100 000 Mann des Beurlaubten-
fandes, darunter 75 000 SInfanteriften, 20 Tage lang
üben; hierdurch foll dann die Kopfzahl der In—
funterielompagnie während ber SHerbitübungen auf
150 Mann fteigen.
Die Fechtweiſe der Franzöfiihen Infanterie.
Das Ererzir:Reglement der Franzöſiſchen Infanterie,
die Felddienjt-Ordnung (reglement sur le service
des arndes en campagne) und die Schießvorichrift
vom Jahre 1895 ſchließen ſich in wielfachen Beziehungen
den entiprechenden Deutichen Vorſchriften an. Ueberall
wird die Nothwendigleit einer kriegsgemäßen Aus—
bildung jcharf hervorgehoben und ijt die Abfiht Mar
eitennbar, den Geijt der DOffenfive groß zu ziehen, die
Selbitändigkeit und Selbitthätigfeit der Unterführer zu
fordern und mit der früheren Methode, welche Alles
ihematijirte und reglementarifirte, zu bredjen. Beachtens⸗
werth find die Ummvandlungen in den taltiichen Ans
Ihauungen in Hinſicht auf die Angriffstendenz innerhalb
der legten 25 Jahre. Während früher die Defenfive
begünjtigt wurde, heißt es jeßt: „Nur der Ungriff
veripricht Ausficht auf Erfolg“.
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 71
1942
Es unterliegt feinem Zweifel, daß die Franzöfiiche
Infanterie in ihrer gegemvärtigen Ausbildung auf der
Höhe der modernen taktischen Auffaffung jteht. Dies
beweijen auch die durch zahlreiche Skizzen erläuterten
Darlegungen in Dem vorliegenden Werfe*), daS mit
Sachkenntniß und in überfichtliher Weile bearbeitet,
ein zutreffended Bild giebt von der Organijation und
Kriegsjtärke der Infanterie, der Zuſammenſetzung und
Öliederung eines mobilen Armeekorps, der Bewaffnung
und den Scuöleijtungen des Gewehrs 86 — deſſen
Erſatz durch ein bereit® in der Stonjtruftion abe
geſchloſſenes 6,5 mm Kaliber geplant ift —, von den
taftiihen Formen und den Grundjäßen ber Gefechts—
führung.
Das Infanteriegefeht wird treffend auf Seite 33
harakterifirt; in größeren Verbänden und im feindlichen
Feuer nehmen die Kompagnien die eingliedrige Formation
an, Aufllärer (Eelaireurs) gehen zur Erkundung und Ein-
leitung des Gefecht3 voran (32 Mann per ompagnie),
bie Bataillone gliedern fih in der Negel gleich von
Unfang des Gefecht an im zwei Treffen zu je zwei
Kompagnien, auf dad Salvenfeuer wird großer Werth
gelegt.
Das Franzöſiſche Imfanteriegefecht zeigt demnach
charakteriſtiſche Eigenfchaften, die ſich von unjerer Fecht:
weije unterjcheiden, aber unjeren Offizieren ebenjo befannt
fein müſſen, wie die Drganijation und Die regle—
mentariihen Formen der fremden Armeen, Wir lönnen
das treffliche Werl jedem nfanterieoffizier zur Durd)-
arbeitung angelegentlich empfehlen.
Kleine Aittheilungen.
Fraukreich. Die —— zum Zwecke des
Beiwohnens der Truppenübungen ſtaitfindende Reife
der Zöglinge der Militärſchule von St. Cyr nach
dem Lager von Chälons fur Marne iſt diesmal in
anderer Weiſe bewerfftelligt worden, als es früher te
Mährend im vergangenen Jahre nur die obere Klafje
dahin ging und bis nad; Epernay mit der Eifenbahn
befördert wurde, den Reſt des Weges in zwei Tagen auf der
Landſtraße im Reiſemarſche zurüdlegte, unterwegs ein
Nachtquartier in den Wirthähaufern am Wege nehmend,
J dieſes Jahr die aefammte Schule, Infanterie wie
avallerie, mit der Cijenbahn bis Epernay befördert
und bat von da drei Tage gebraudt, um an Ort
und Stelle zu gelangen, hat diefen Theil des Weges
aber manövrirend und felddienftübend zurüdgelegt.
Es waren dazu aus den Schülern zwei Bataillone und
wei Schwabronen — Für die Nacht bezogen die
——** Ortsunterkunft, empfingen Lebensmittel und
ee felbft für deren Zubereitung, ganz wie e8 von
oldaten verlangt wird. Die Rüdreije hat die In—
—— mit der Eiſenbahn, die Kavallerie mittels
eiſemarſches angetreten.
(La France militaire Nr. 3976.)
*, Die Fechtweife der Franzöfiichen Infanterie. Bon
A. v. Geyjo, Hauptmann und Slompagniechef im Füſilier-
regiment Fürſt Katl Anton von Hohenzollern (Hoben-
zollerniches) Nr. 40. Mit 22 Skizzen im Tert. Berlin 1897.
— Fuge & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. Preis:
. 1,20,
1943
— Die Vorfohriften über die Bedingungen der
Aufnahme indieinfanteriefhulezu St. Mairent
find, namentlich weil bie Borbildung der Bewerber in
mander Beziehung in ben letteren Jahren zu Aus—
ftellungen Beranlafjung gegeben hat, in einigen Bunlten
geändert worden. Die mefentlichften darunter find
nachjtehende: Bei verheiratheten Anmwärtern bat ber
Beneralinfpelteur, welcher einen ber Letzteren zur Eins
berufung für die Prüfung vorfchlägt, ſich zu vergewiſſern,
daß die Ehefrau den an eine Dffizierdgattin in Beziehung
auf Moralität, Erziehung und Vermögen zu machenden
Anforderungen genügt, und feine Anfiht darüber in der
Vorfhlagsliite zu äußern. Bewerber aus Algerien und
Zunefien legen bie Prüfung ebenfo ab wie die im Mutters
lande, die in Tonfin, Annam und Madagaslar befindlichen
haben nur eine fchriftlihe Prüfung durch Bearbeitung
von vier durch den höchſten dort fommandirenden Offizier
an ftellenden Aufgaben zu beftehen; die zum Beſuche
Zuzulafienden werden durch Lehteren ausgewählt. Außer
in den allgemein vorgefchriebenen Fächern ift einem
jeden Bewerber geftattet, in einer Prüfung feine Kenntniß
des Deutfchen, Enalıfhen, Arabiſchen, Spaniſchen,
Italieniſchen und Ruſſiſchen nachzuweiſen. Die Werth:
ziffer ift für den Auffat von 9 auf 10, für die Geſchichte
von 6 auf 7, für die Topographie von 3 auf 4, für
das Fechten von 2 auf 3 erhöht. Für eine jede fremde
Sprade ift fie 1, fommt aber nur in Anrechnung, wenn
wenigftend 12 Puntte in Anſatz zu . find, und
fann 30 nicht überfteigen. Erworbene Baccalaureatds
zeugniffe verfchiedener Art werden mit verfchiedenen
Deträgen in Rechnung gejtellt, die Gefammtfumme der
Letzteren darf aber 20 nit überfleigen. Ebenfo bes
rechtigt eine früher ftattgehabte erfolgreihe Ablegung
der Zulafjungsprüfungen für den Befud der Militärs
ihule von St. Cyr ſowie der polytehnifhen Schule,
je nachdem es die des erjten oder zweiten Grades war,
zur Anrehnung von 15 oder 25 Punkten. Es wird
alfo auf mwiffenfhaftlihe Bildung ein vermehrter Werth
gelegt und den in den auswärtigen Kolonien befindlichen
nteroffizieren der Weg zu den Epauletten leichter gemacht
werben.
Stalien. Bor einigen Monaten wurde eine Kom—
miſſion zur Unterfuchung der VBerantwortlichkeit für
die Vorfälle des lebten unglüdlihen Abeſſiniſchen Feld:
zuges eingefeßt, bejtehend aus den Generalen di San
Marzano, Saletta und Adami. Ueber die Ergebnifle
ihrer Thätigleit wurde nichts veröffentlicht und es liefen
daher hierüber die miderfprechendften Gerüchte im
Publikum um. Deshalb wurden in ber —— der
Deputirtenkammer am 25. Juni von zwei oppoſitionellen
Abgeordneten Interpellationen an die Regierung
gerichtet, in denen Aufklärung hierüber verlangt bezw.
angefragt wurde, ob die Beſchlüſſe der Kommiſſion der
Kammer mitgetheilt werden würden und ob die
Regierung geſonnen ſei, dieſen Beſchlüſſen Folge zu
geben. In Abweſenheit des Kriegsminiſters übernahm
deſſen Unterſtaatsſekretär, Generallieutenant Afan de
Rivera, die Beantwortung. Er führte aus, die Regierung
habe durch den Prozeß Baratieri die Frage der
militärischen Verantwortlichleit für die Arienführung im
a 1895/96 für erſchöpft anaefchen. ‘Der aus—
ührliche Beriht des Dberfien Gorticelli habe in
genügender Weife die fehlerhafte militäriſche Wors
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
Gedrudt in ber Königlichen Hofbugoruderei von € ©.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 71
1944
bereitung, die Irrthümer und die Unterlafjungen des
Oberkommandos nadgemwiefen. Allerdings wären dabei
aud Zweifel über das Verhalten einiger Unterführer
aufgetaucht, doch hätte bei der großen Zahl der damals
noch in —— befindlichen Offiziere fi nichts
Genaues darüber ermitteln laſſen. Erſt nach der
Nüdtehr der Gefangenen ſei daher die erwähnte Roms
miffion berufen worden, der alle Rapporte vorgelegt
worden feien und die die verbädtigten Unterführer jelbit,
ſowie fämmtlihe noch lebenden Zeugen vernommen habe.
Diefe Kommiffion habe ihren Auftrag erfüllt und dem
Kriegsminifter ihren Bericht zugehen laſſen. Ein Urtheil
fei darin nicht ausgeſprochen, fondern die Kommiffton
Dt ihrem —— gemäß, nur begutachtet, ob jene
ffisiere bei ihren Kameraden noch dad nöthine Anfehen
enöfjen, um fernerhin mit Nußen die Funktionen
Ihrer Charge auszuüben. Hiernach werde der Minifter
die nöthigen Mapregeln treffen, eine Beröffentlichung
bes Gutahtend der Kommiffion werde jedoch nicht
erfolgen; denn e3 handle ſich um eine einfadhe Disziplinar:
unterfuhung, deren Ergebniſſe ebenfo wenig wie bie
Beſchlüſſe der gewöhnlichen Disziplinarräthe vor die
Oeffentlichkeit gehörten. (L'Italia militare Nr. 144.)
— Zur Oberleitung der diesjährigengroßen Manöver,
die vom 10. bis 21. September zwifhen Etſch und
Chiefe ftattfinden werden, ift Generallieutenant Morra
di Lavriano, der fommandirende General des 8, Armee
forps (Florenz), beftimmt, Es werben daran das
3. Armeelorps (Mailand) und das 5. (Verona) theil-
nehmen, das Letztere unter feinem lommanbirenden
General, Generallieutenant Tournon, das Erſtere
dagegen unter dem Generallieutenant Mirri, kom—
mandirendem General des 6. Armeekorps (Bologna),
weil defjen eigener fommandirender Generallieutenant
Bava ſchon bei Gelegenheit der großen Manöver des
Jahres 1895 ein Armeeforps geführt hat. Die ebenfalls
an dem Wanöver theilnehmende fombinirte Kavallerie:
bivifion wird der Anfpefteur der Kavallerie, General
Gozzani di S. Giorgio, führen; fie wird aus ber
1. Brigade, Generalmajor Zoft ( — Firenze
Nr. 9 und Vicenza Nr. 24 der 3. Kavalleriebrigade)
und ber 2. Brigade, DOberft Avogadro di Quinto
(Regimenter Genova Nr. 4 und Qucca Nr. 16 der
4. Kavalleriebrigade) zufammengejegt werben.
(L’'Esereito ital, Nr. 71.)
— Ein friegsminifterielles Rundfhreiben ftellt ein⸗
heitlihe Grundfähe für den Gebraud der Fahrräder
jeitensd der Offiziere feit. Die weſenilichſten darin ent-
haltenen Beftimmungen find folgende: Die Offiziere
dürfen Fahrräder, jevoh nur einfigige, je nah Mahgabe
ber örtlichen Polizeivorfchriften und etwaiger befonderer
von den Garnifonälteften oder fommandirenden Ge—
neralen erlafjenen Sonderbeftimmungen, nad Belieben
benußen; jedoch müfjen fie die Erlaubniß des Truppen-
fommandeurs hierzu einholen, die dieſer nur dann
ertheilen darf, wenn er jid) die Ueberzeugung verfchafft
hat, daß fie die nöthige Gewandtheit bejigen; für
etwaige Zwifchenfälle bleiben fie auch disziplinariſch
haftbar. In großer Uniform darf das Fahrrab nicht
beftiegen werden, audy muß der Offizier die Maffe ftets
mit fi führen, darf diefe aber an der Mafchine befeftigen.
(L’Italia militare Nr. 134.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kodftrafe 68-71.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 64.
Militär-Wodenblatt, “
sonertl Gmmeimajer,n, Zweiundachtzigſter Juhrgang. "rc eures sen
Friedenan b. Berlin, Goßlerftr. Erpedition: Berlin SWI2, Rodjtraße 68. Berlin swız, Kodfte. 68 — 71.
Diefe Zeitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berielben beigefügt 1. monatlid) ein« bis zweimal das literariidye Beiblatt, bie ilitär-Siteraturs
Zeitung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Aufſätze als befondere Beiheite, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Berteljäbrlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Marl 50 Pf, — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poftanftalten (Zeitungs: Preislifie Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
je sa DEE En Salbe eh EEE ee Jose. Sache
M 72. Berlin, Sonnabend den 14. Auguft. 1897.
Inhalt:
Perfonal-Beränberungen (Preußen). — Drbend:Berleifungen (Preußen). — Berleihung von Abeläpräbilaten (Preußen).
Journaliſtiſcher Theil.
Betrachtungen über Heerweien und Kriegführung. — Militär + Rabfahrerfragen. (Schluß.) — Erinnerungen bes Generals
du Barail. (Schluß.) — Die Ruſſiſchen Sommerübungen im Jahre 1897. — Die Milistruppen der Vereinigten Staaten.
Rleine Mitiheilungen. Frankreich: Große Herbftübungen. Vermehrung ber Benöllerung. Zelte bei ben Herbft:
übungen. Belörberung Zuat in St. Eyr. — Briedenland: Alterifumäfunde in den Thermopylen. — Jtalien: Aushebungss
sch, — Defterreih: Ungarn: Schiekübungen der Artillerie » Schiebfchulabtheilungen. Wiener Landwehrfonds. Militärs
erat mei⸗ Inſtitut. Tranäferirung von Ravalleriemannfchaften zur Reſerve. — Rubland: Neue Kriegsichulfurfe an Yunter-
qulen. Grrichtung newer Artilerieparls in Dftfibirien. — Schweiz: Vorunterrihtöfompagnie. — Inhalt der Rummer 23
des Armee» Verordnungsblattes.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe ıc, | führung in den Beurlaubtenftand, der Abſchied be:
” ErrTI i 4 t.
Abſchiedsbewilligungen. willig Den 30. Zali 1897.
Sum Beurlaubtenitande.
je Marcard, Intend. Rath, Vorftand der Intend. der
eg ee 8. Div., zur Korpd-Intend. I. Armeelorps,
dens, Pr. Lt. a. D, zulegt von der Inf. 1. Aufgebots Pießzezet, Intend. Affeffor von der Korps + Intend.
des Landw. Bezirls Tilfit, der Charakter ald Hauptm. V. Armeelorps, als Vorjtand der Intend. der 8. Div.
verliehen. MER zum IV. Urmeelorpg, — zum 1. Oltober b. Is.
L berjegt.
Beamte der Militär- Verwaltung, Den 4. Huguft 1897.
Durd) Allerhöchſte Patente, Gaul, Intend. Affeffor, Vorftand der Intend. der
Den 7. Juli 1897. 28. Div, zur Korps-Antend. XVI. Armeekorps,
Dr. Bee, Profeſſor beim Kadettenhauſe in Bensberg, | Schalfehn, Imtend. Aflefior von der Korps-Intend.
den Rang der Räthe 4. Klaſſe, XVI. Armeelorps, zur Korps-Intend. XIV. Armee
Jobannejjon, Oberlehrer bei der Haupt = Sadetten- torps, — verjeßt.
anftalt, dev Charakter ald Profeſſor, — verliehen.
Verfü N inifteriums. Beridtigung Im Wilitär-Mochenblatt Nr. 71/1897,
ne — — — Titelblatt, Spalte oben, muß es heißen:
v. Ziethen, Oberſt und Kommandeur bed 1, Hannov. Drag.
Begner, Roßarzt vom Ulan. Regt. Kaijer Alexander II. a Nr. 9, mit Penfion und der Regte. Uniform ber
von Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3, unter Ueber Abſchied bewilligt.
Ordens = Verleihungen.
Preuhen. Landw. Bezirk Rawitih, den Rothen Adler = Orden
*P — vierter Klaſſe,
> Majeität der König haben Allergnädigſi dem Premierlieutenant Dreifing vom Füj.Regt. General-
ß Feldmarſchall Graf Moltte (Schleſ.) Nr. 38 den Künig-
dem Hauptmann 3. D. Richter, Bezirlsoffizier bei dem lichen Kronen-Drben vierter Klaſſe, — zu verleihen.
[8. Quartal 1897.)
1947
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den nachbenannten Dffizieren die Erlaubniß zur Ans
fegung ber ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu erteilen, und zwar:
des Dffizierfreuges des Königlich Sächſiſchen
Albreht3-Orbens:
dem Major Frhm. Röder v. Diersburg (far),
ä la suite des 1. Garde-Feldart. Regts.;
des Ehrenlreuzes des Großherzoglih Mecklenburg:
Schwerinſchen Greifen-Orbens:
dem Major v. Grumbkow, Bats. Kommandeur im
5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94 (Öroßherzog von
Sachſen);
bes Großkreuzes des Großherzoglich Heſſiſchen Verdienſt⸗
Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Generallieutenant z. D. v. Wurmh, zuletzt Generals
major und Kommandant don Coblenz und Ehren—
breitſtein;
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Mr. 72
1948
| des Komthurkreuzes erfter Klaſſe defielben Ordens:
dem Generalmajor 3. D. Bod v. Wülfingen zu
Hannover, zulegt Kommandeur der 58. Inf. Brig,
dem Generalmajor v. Wefternhagen, zuletzt Oberſt
und Kommandeur des 3. Großherzogl. Hefl. Inf.
Negts. (Leib:Regts.) Nr. 117;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe defielben Ordens:
dem Oberſten z. D. v. Winterfeld, zuletzt Kommandeur
des zuletzt genannten Regts.;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Redern vom Inf. Regt. Prinz
Friedrich der Niederlande (2. Weſtfäl.) Nr. 15;
bes Großlreuzes des Ordens ber Königlich
Numänischen Krone:
dem Generallieutenant dv. Didtman, Inſpelteur der
Kriegsſchulen;
des Ritterkreuzes des Königlich Belgiſchen
Leopold⸗Ordens:
dem Hauptmann Kühnert vom 5. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 94 (Großherzug von Sadjen).
Berleihung von Adelsprädikaten.
Preufen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigft geruht:
den Nittmeifter der Landiw. Kav. 1. Aufgebots Karl Paul Naehrich auf Puſchkowa im Kreiſe Breslau in den
Adelftand zu erheben.
Journaliſtiſcher Theil,
Betradtungen über Heerweien und Kriegführung
nennt Herr Oenerallieutenant dv. Boguslawski fein
neueſtes Buch.“) Man muß anerkennen, daß dieſer Titel
jo treffend gewählt ift, daß er eine ganze Vorrede
erjeßt. Denn es wird lein neues Lehrbuch geboten, jondern
e3 werden bon unjerem Herrn Verfaſſer diesmal nur
Slaubensbelenntnijje entwidelt und Lehrmeinungen be
gründet, die er, wie die Gelegenheit ſich bot, in reifer Er-
fahrung und durch forgfältiges und vieljeitiges Nachdenken
in fi aufgenommen hat und nun als ein Schapfäjtlein
der Deutfchen militärijchen Leſewelt überliefert. Sowohl
die frifche jefjelnde Ausdrudsweife, ald die Gedanfen-
fülle des Inhaltes bieten Gewähr, daß faum Jemand
das Buch ohne Lebhafte Befriedigung aus der Hand
legen wird, wenn er aud, wie dies bei Glaubens—
fäpen und SLehrmeinungen immer der Fall ift, im
Einzelnen bisweilen entgegengejegten Anſchauungen
huldigt. Denn der durch Widerſpruch und Ueber—
legung vertiefte Streit der Meinungen wird immer
zu ihrer Läuterung und damit zu einer angenehmen
inneren Genugthuung führen.
Im eriten Hauptabjchnitt „Heerweſen“ ſetzt ber
*) Betrachtungen über Heerweſen und Sriegführung.
on N. vo. Boguslawski, Generallieutenant 3. D. Mit
Skizgen im Tert und vier Hartenbeilagen. Berlin 1897.
N. Eifenfhmidt. Preis ME. 8,—.
Herr General auseinander, daß jede Heeresverfaſſung
ihre eigenthimlichen Worzüge, damit eng verbunden
aber auch ihre Nachtheile habe, und warnt davor, zu
glauben, daß wir es mit der umjerigen jo vortrefflic
weit gebracht hätten, daß feine Schattenfeiten mehr
daran zu finden ſeien. Vielmehr läßt er als getreuer
Edart gerade auf fie das hellfte Licht fallen und jtellt
nicht ohne gewiſſe Berechtigung die glänzenden Erfolge
des Fridericianiſchen Heeres gegenüber.
Es wird ferner ſehr zutreffend hervorgehoben, daß
jedes Volk gewiffe pofitive, Har erkennbare Biele haben
müffe, denen es nadjitrebe. Das Glüd liegt ja bei den
Völlern, wie bei dem Einzelnen, nicht in der völligen
Erreihung der Ziele, ſondern in dem ausſichtsvollen
Ningen danach. Wenn von allen Seiten die An-
zeichen fommen, daß der Erfolg die aufgewandte Mühe
und Anjtrengung frönen werde, dann it der Höhepunkt
des Glücks erreicht, nicht wenn man ſich nad dem Erfolg
binftredt und überlegen will, wie man nun noch einige
Heine verfchönernde Zuthaten an bem vollendeten Werte
anbringen könnte.
Wer bürfte da nit am unſere Zeit und unſer
Boll denken, das in jeltenem Behagen ausruhen möchte
wie Hafner auf dem Nibilungenhort und den Wedruf
nit hören will, der es lodt, als jtolzer Knabe
Siegfried in froher Wanderluft mit dem Schwerte in
1949
der Hand hinauszuziehen in die von der Kultur noch
nicht berührten Theile der Erde oder doch wenigſtens
zunächſt das Schwert Nothung zu ſchmieden, das Die
Banderung jhüßen fann. Leicht und dankbar ift es
ja freilich, ſüß und ſanft zu flöten: Ruhe dich mur aus,
du armes, geplagtes Wolf, ftrenge dich nicht an, jei
olüklih in ruhigem Genuß ftetig fi) mehrenden
Gutes, laß ab von den Stürmern und Drängern, die
dir Unruhe bereiten; aber wer erfennen kann, daß
das jo viel ind Treffen geführte Gefühl bes Uns:
beiriedigtfeind aus dem Mangel großer Ziele fließt
und in Eigenfuht doch nur die durch jchmeichelnde
Reifen erworbene Volksgunſt zu bewahren jtrebt, der
ft dem argliftigen Loge gleih und führt bewußt das
Ende Walhalld herauf. Doch zurüd zu unjerem Buch!
Bei der Maffifizirung der Heeresverfafjungen wird
die Deutiche als diejenige bezeichnet, welche die aus—
nahmsloſe allgemeine Dienjtpfliht am reinften durch—
führt habe. Es Hingt Hierbei leiſe hindurch, daß
ah bei ihr noch ein Reſt aus der alten Konſtriptions—
zeit ftehen geblieben tft. Freilich hat er im Grunde
Knommen mehr theoretiiche als praftiiche Bedeutung,
aber immerhin bietet er einer übelmwollenden Kritilk
Anhaltspumfte. Es ift die Möglichkeit, durch Ziehen
einer hohen Loosnummer vom Waffendienſt befreit zu
werden. Sie ſpricht unferer modernen Auffafjung, daß
die Dienfttüchtigen die Pflicht haben, zu dienen, Hohn,
und es iſt gar nicht einzufehen, warum die Erjaß-
Iommiffionen ihre Quote nicht lediglich dadurch zufammen=
tellen könnten, daß fie in ihren Bezirken die Dienft-
tauglichſten ausheben. Sollte trotz der vermehrten
Mühe und Umficht, die dies verurjacht, auch wirklich
tinmal dadurd ein Weberjchreiten oder ein Fehlen bei
der Erſatzquote eined Bezirls unvermeidlich fein, jo ift
das ja bei dem jebigen Syitem der Durchſchnitts—
"irten ganz unbedenklic und nur ein Büreaufratismus,
der ſich Selbſtzweck dünkt, Lönnte daran Anſtoß nehmen,
Der Herr Berfaffer lobt an der Deutſchen Heered-
kerfaffung, daß fie auf die geſellſchaftlichen Standes:
anerihiede, insbejondere durch die Einrichtung der
Enjährig- Freiwilligen, Rüdjiht nehme. Aber hierbei
zu doch ſtets darauf hingewieſen werden, daß bie
einbare Ungleichheit zwiſchen Reichen und Armen
oder den über oder unter einem bejtimmten Schul
Sldungsmaße Stehenden am fi) nur einen gewifjen
Ausgleich, zwifchen dem thatſächlichen Maße der Leiftung
a Baffendienjt anftrebt. Es verdient auch immer
fetont zu werden, daß diejenigen Ginjährigen, die
Heferveoffiziere werden, durd) die vielfachen ſechs- bis
htwöchigen Einziehungen in der Negel die elf Monate,
die fie gegen die gewöhnliche 23monatige Dienftzeit
u gewinnen jcheinen, jpäter reichlid; wieder einholen
und daß auch diejenigen, die nur Vizefeldwebel werden
oder jelbjt die, welche ſich gar nicht zu Reſerveoffizier—
Alpiranten eignen, weitere ſechswöchige Dienftleiftungen
durhzumaden haben. Es iſt deshalb wohl nur eine
stage der Beit, ob man nicht lieber von Zweijährig—
sreiwilligen ſprechen will, denen bei nachgewieſenem
Vildungsgrade die Berechtigung ertheilt wird, innerhalb
ihrer Reſerve- und Landwehrzeit ben elfmonatlichen
1897 — Militär-Wocdenblatt — Nr. 72
1950
Reſt ihrer erſten aktiven Dienſtpflicht ſich nach Wahl
zu vertheilen, vorausgeſetzt, daß ſie während des erſten
Jahres der Militärverwaltung die hierdurch erwachſene
Mehrarbeit durch Verzicht auf die ſonſtigen Gebührniſſe
des Soldaten erſetzen. Es gäbe dann auch einen noch
ftärferen Antrieb, ſich der Beförderung zum Reſerve—
offizier, oder doch wenigſtens zum Vizefeldwebel, würdig
zu machen, und wenn durch eine derartige Einrichtung
die Zahl der Aſpiranten bei den berittenen zu drei—
jähriger Dienftzeit verpflichteten Waffen herunter-
ginge und dafür diejenige für Infanterie, Artillerie
und Train ftiege, jo wäre dies in wohlverjtandenem
Interefje aller Waffen wahrſcheinlich nur vortheilhaft.
Wenn im erjten Hauptabichnitt unjeres Buches über
folde und verwandte Fragen zum vorurtheilsloſen
Nachdenken angeregt wird, jo zeigt der zweite, über:
fchrieben: „SKriegführung und Strategie“, wie ber
Herr Verfaffer über die neuerdings von dv. Scherff,
v. der Goltz, dv. Schlihting und v. Blume wieder auf die
Tagesordnung gejeßten ftrategiichen Erörterungen dentt.
Als praftiiher Soldat, dejjen Domäne eigentlich
taftiiche Fragen find, ftellt er, wie Hauptmann
Frhr. v. Freytag-Loringhoven in feiner hervorragenden
Studie: Die Heerführung Napoleons und Moltkes,
forgfältige Berechnungen aus Napoleoniichen und
Moltkeichen Feldzügen an und zeigt, daß das ala be
ſonders Moltkiich bezeichnete Verfahren des „getrennt
Marſchirens und vereint Schlagen?“ von Napoleon
gerade jo geübt ift. Er fommt dann zu dem auch im
Militär-:Wochenblatt oft entwidelten Endurtheil, daß,
wenn auch die Vereinigung vor der Schlacht häufiger
von Napoleon, jene in der Schlacht häufiger von
Moltke herbeigeführt tft, dies wejentlih dur das An-
wachien der Heere und die Vervolllommnung der Schuß-
waffen, nicht durd eine bejtimmte Tendenz; bewirkt iſt.
Er hätte noch hinzufügen können, daß die Verbeſſerung
der Karten und die Bindung der Operationen an bie
Eijenbahnen im Verein mit der Raftlofigteit der aufflärenden
Kavallerie, dem durch Telegraph und Telephonunterftüßten
Kundichafterdienft und den Einrichtumgen der Luft—
ſchifffahrt dem Vertheidiger heute eher Sicherheit über
die Ausdehnung der Front des Angreifers bieten kann,
wenn dieſer vor der Schlacht bereit3 fonzentrirt ift,
ald das früher der Fall war. Es erjcheint deshalb
jeßt günftiger für den Angreifer, den Zuſammenſchluß
feiner Armeen erft vor der Front des Vertheidigers
zu bewirken, damit diefer ſchwerer ergründen kann, auf
welchen Flügel die Umfaſſung des Gegners angejept
it. Dieje Erwägung tvar wohl aud) einer der Gründe,
weshalb Moltke darauf bejtand, ſchon am 18. Auguft 1870
zu Schlagen, obwohl viele einflußreiche Stimmen riethen,
do erjt am 18. den vollen Aufmarſch der Deutichen
Korps abzuwarten und den Angriff auf Bazaine, der
ja doch noch nicht abgezogen jein Lönnte, auf den 19.
zu berichieben.
Mit großem Rechte gelangt übrigens unjer Bud)
zu dem Schluß, daß e8 doch nur eine Strategie gäbe,
die in verjcdhiedenen Zeiten mit verjchiedenen Mitteln
arbeite, aber ihre wenigen Grundfäge ohne Nüdjicht
auf Syfteme anmwende, wie es nad der Kriegslage am
1951
zwedmäßigiten je. Deshalb habe Moltfe ja aud) die
Strategie als ein Syftem von Aushülfen charalteriſirt.
Daß bei folder Auffaſſung die laienhafte Er-
findung einer jogenannten Ermattungsftrategie mit
einem mitleidigen Seitenhieb abgethan wird, tft natürlich.
Einer der Drudfehler uniered Buches wäre hierbei
zu erwähnen, weil er mandem Leſer ein Stußen ver»
urſachen lönnte Es wird ©. 117 außeinandergejeßt,
daß ein Korps 21 km Marſchlänge habe, dann heißt
es aber, der Aufmarſch zweier hintereinander
marjchirender Korps würde aus der gewöhnlichen
Marichlolonne jomit vier bis fünf Stunden dauern.
Der jpätere Zuſatz, daß das Hinterfte Armeekorps
meiftens erſt am ſpäten Nachmittag in den Kampf des
eriten eingreifen könne, ftellt die wirkliche Anſicht des
Verfaſſers Har. Schluß folgt.)
Militär-Radfahrerfragen.
ESchluß.)
Wie das beſte Schießergebniß nur mit der beſten
Waffe zu erzielen iſt und die allerbeſte Ausbildung
einen Mangel in dieſer Hinſicht nicht ausgleichen kann,
jo fann man dem Schlußſatz des genannten Aufiapes
nur beijtimmen, welcher lautet: „Jedenfalls kann das
bejte und neueſte Rad für unjere Armee nur gerade
gut genug jein.” Tragfähigkeit und Leichtigkeit find
die beiden Eigenichaften, die von ihm gefordert werden
müffen. Wenn man das Nettogewicht des Radlers
auf 65 kg rechnet, kommt ſein Gewicht bei voller
Infanterieausrüftung auf nahezu 90 kg, eine Schwere,
die ſchon heute eim zuverläffiges leichtes Tourenrad
von 12 kg ohne Bedenlen zu tragen vermag. Dennoch
ift dringend eine noch größere Erleichterung des idealen
Militärrades zu fordern.
Sehen wir die Fahrradinduftrie an — Alles arbeitet
auf leichte Mafchinen bin. Daß fie vom Publikum,
dem faft immer richtig enticheidenden Faktor, geichäßt
werden, zeigt die geforderte und gewährte höhere
Bezahlung. Eine mir befannte Firma fordert für eine
taum 1kg leichtere Touvenmajdhine 12 pCt. mehr als
für die andere, die faft gemau diejelbe forgjame Bauart
und Austattung hat. Der Grund für den reichlichen
Verkauf derielben iſt der, daß bei leichterer Majchine
und jonjt gleicher Qualität naturgemäß weniger Arbeits»
fraft zur Erreichung derſelben Wrbeitsleiftung —
Schnelligkeit der Fortbewegung — erjorberlid iſt.
„Da kommt es doch auf ein paar Pfund nicht
an!“ — Das mag vielleicht richtig fein und der
wiſſenſchaftliche Nachweis ift in den Nadiport= Blättern
wiederholt geführt worden (3. B. Deutiher NRadfahrer-
Bund Nr. 40 und 41/1897 von Ingenieur Thuſius —
Darmftadt),. Nun, fragen wir den Sportdöman der
Pierderennen. Mit welcher genauen Berechnung, mit
welcher jubtilen Beridjichtigung ihrer Abkunft und
bisherigen Leiftungen werden die Nennpferde mit ihrer
Belaftung „gehandicapt“! Rechnen wir die Kraft
des Menichen auf ein Achtel der des Pferdes, jo würde
1 kg größere Schwere des Rades der Belaftung eines
Pierdet mit 8 kg Ertragewicht entiprechen, ein Gewicht,
1897 -—- Militär-MWohenblatt — Nr 72
1952
dad die Leiftungsfähigkeit deſſelben nicht nur bei
Rennen erheblih jchmälern würde. Sollte e8 beim
Nade anders fein? Ich glaube nicht, daß bie
theoretiihen Beweiſe jih mit der Praxis
völlig deden!
Uber gut, wir mollen auch annehmen, daß die
Differenz der Schnelligkeit zu gering it, um von
bejonderem Werth für die Militär-Radfabrerei zu jein —
was ich aber nicht zugebe. Es tritt jedoch noch ein
bedeutend wichtigerer Umjtand ein, der für den Rad:
iportöman von feinem Belang, für militäriihe Zwecke
aber ausichlaggebend ijt.
Die Franzöfiihe Armee ſcheint im Begriff zu jein,
Radfahrerkompagnien zu bilden, die fie mit zuſammen—
legbaren Fahrrädern ausrüften will Dieje Eigen-
ſchaft joll ihre Tragbarfeit bequemer machen und den
Mann befähigen, mit dem Rade auf dem Rüden zu
fämpfen. Ich jehe davon ab, daß manche Leute, die
ſich mit der Militär-Radfahrerei in Praris und Theorie
beichäftigen, die Faltbarleit des Fahrrades für eine
Spielerei halten und daß ſich auch Defterreichiiche
Berichte nicht allzu günftig über ihre militäriiche Ver-
wenbbarleit ausſprechen; ich möchte die Sache nod)
bon einer anderen Seite anjehen. Da das fragliche Rad
mindeſtens 30 bis 33 Pfund jchwer ift, jo ijt voraus
zufegen, dab der Torniſter des Mannes entweder
gefahren wird oder — im Stich gelafjen iſt. Beides
dürfte übrigens in einem Feldzug jehr oft auf dajjelbe
binausfommen, ohne der Vergrößerung des Train,
Verlängerung der Marfchlolonne (j. 0.) Erwähnung
zu thun. Meltere Herren haben mir gejagt, was ber
Verluft des Torniſters im Felde zu bedeuten hat.
Den jungen Kameraden, der die Schwere dieſes Ver—
fuftes nicht anerkennt, bitte ich, fich gütigft an das legte
Manöver zu erinnern, als fein Koffer erjt zwei Stunden
nach dem Einrüden im Biwal eintraf.
Alſo — ohme Tornifter geht es nit! wohl aber
ohne Majchine, wenn ſchon einmal etwas im Stich
gelafjen werden muß. Der Militär » Rabfahrer bleibt
durd feine Ausbildung und Bewaffnung aud ohne fein
Rad noch vollwerthiger Soldat. E3 giebt nur ein
Aushülfsmittel, das ift, dad Gepäd und bas
Rad jo zu erleichtern, daß ed mit dem Tormijter
furze Streden, um bie ed jih ja doch nur
handeln wird, getragen werden fann.
Bezüglich der Nadfahrerausrüftung weiche ich im
meinen Wnfichten von denen des Herrn Verfaſſers
be3 jchon mehrfach berührten Artikels etwas ab. Das
Gepäd, die Kleidung, Bewaffnung x. des Deutjchen
Mustetiers beträgt Alles in Allem etwa 25 kg. Dies
würde für den radfahrenden Anfanteriften um 3,25
bis 3,50 kg zu erleichtern fein. Die Erleihterung ift
folgendermaßen zu erzielen: Statt des Gewehrs der
Slarabiner; das Geitengewehr fällt fort, dafür ein
nicht über 200 g ichweres, 5 bis 6 Zoll langes auf-
zupflanzendes Meffer; Munition jtatt der 120 Ba-
tronen 75 bis 35 (Wegfall einer Patrontajche); ſtatt
des MWaffenrods die Litewka oder jenen ohne Futter,
ſtatt der Feldmütze eine leichte feidene Müpe; die
Schnürſchuhe bleiben; jtatt der langſchäftigen Stiefel
1953
1897 — Militär:-Wodenblatt — Nr. 72
1954
feihte einfohlige, vielleicht knöchelfreie Radfahrerſchuhe;
die im Knie baufchige Hofe wird unten gamajchenartig
gelnöpft oder gebunden. Das Beftreben, möglichit auch
im Ausjehen der Infanterie zu gleichen, fowie die un—
bedingte Bewährtheit unſeres Helms laſſen mich jedoch
für das Beibehalten dejjelben auch bei einer Radfahrer:
truppe eintreten.
Diefe 7 Pfund würden allerdings den Mann nod)
nit jo erleichtern, daß er eine 32 Pfund ſchwere
Maſchine zugleich mit dem Gepäd tragen kann. Bei
einem 26 Pfund ſchweren Rade würden immer noch
19 Pfund Ertragewicht bleiben; auch das ift noch zu
Ihwer, aljo muß die Maſchine erleichtert werden. Das
lann auf zweierlei Art geſchehen:
1. durch leichteres Material,
2. durch leichtere Konſtrultion.
Zu 1. Muminium jelbjt ift durch eine Reihe von
Eigenſchaften, wie Unlöthbarkeit, Unſchweißbarkeit, geringe
Härte u. A., unbrauchbar. Dagegen giebt es bereits
eine Menge Legirungen jenes Metalls, die beginnen, auf
dem Gebiet der Räderherſtellung dem Stahl zu
Ionfurriren. Es jind die 3. B. folgende Arten:
„Altolit-*, „Siwadi⸗“ und „Kronand⸗“ Metall; hierzu
it in dDiefem Jahre noch das „Veitadium“ gelommen,
eme Legirung, die etwa ein Drittel des ſpezifiſchen
Gewihtd des Stahls befikt und, wenn die Aus—
führungen des „Radfahrerbundes* Nr. 18/1897 zus
treffend find, für die Fabrikation einzelner Radtheile
fih, eignen dürfte. Gelungene Verſuche, bejonderd mit
Kettenrädern, find aud) bereit gemadt. Die Herjtellung
dieſer Legirungen liegt in den Händen Engliſcher
Kopitaliften.
Zu 2. In „Sport und Bild* Nr. 10/1897 finden
wir ein Mad, deſſen Stahlgeftell mit Sattel und
Sentjtange 4 Pfund ſchwer ift, jo daß das ganze Nad
„taum 12 Pfund“ wiegt. Die Dreiedstonftruftion der
Maſchine (21 feſtgeſchloſſene Dreiede) jcheint allerdings
ſeht widerjtandsfähig, Wenn aber auch die Maſchine
jogar noch 18 Pfund ſchwer wäre, jo würde außer
ordentlich viel gewonnen fein; der Militär Radfahrer
würde dann nur etwa 11 Pfund (18 Pfund weniger
7 Pfund Gepädserleichterung) mehr vorwärts zu be
wegen haben ald der einfache Infanterift, was zu Fuß
auf lürzere Streden — wovon doch nur die Rede
fin kann — nicht erheblihe Scwierigfeiten bieten
dürfte. Kann dieſe Maſchine noch zufammengelegt
werden, jo iſt dieß ein weiterer Vortheil; wird jedoch)
dadurch das Rad nur um 2 Pfund jchwerer, jo iſt
derjelbe völlig aufgehoben. Denn ein jo leichtes Rad
madt den Stlappmechanismus, deſſen Gefahr, ſich in
einen Klappermehanismus zu verwandeln, groß iſt,
unnöthig; es läßt ſich auf jedem Boden ſchieben oder
unter dem Arm tragen oder auch auf dem umgehängten
Tornijter befeftigen. Auf der Fahrt wird der Tornijter
mit Zubehör auf der nad) vorn gefröpften Lenlſtange
befeftigt. Die Kröpfung bewirkt, daß die hohl liegende
Bremäftange ungehindert funktionirt. Vortheilhaft iſt
hierbei au die Bejhwerung des Vorderrades,
während bei der befannten Rahmentajche das überlajtete
Hinterrad noch mehr bejchwert wird. Sobald ein
Gefecht in Ausficht ift, bei gefährlichen Aufträgen, als
Spike x. wird Waffe und Gepäd oder auch nur bie
Waffe umgehängt, auf dem Rade aber jo lange als
möglich weitergefahren.
Den Ausführungen des Herrn Verfafjerd des be»
züglichen Aufſatzes im Militär Wochenblatt Nr. 51/1897
über das faltbare Fahrrad, denen ich beijtimme, möchte
ih noch Einiges Hinzufügen:
Ohne völlig den Stab über dafjelbe breden zu
wollen, jcheint e8 mir doch nöthig, einige „Vortheile“
dejjelben näher zu betrachten, die dabei eintretenden
Nachtheile aber hervorzuheben. — Eine Ktonjtruftion,
die von der heutigen Bauart, dem „Diamant*:Rahmen,
erheblich abweicht, it immer mit Vorfiht anzujehen,
auch wenn ich jelbft eine jolde oben in den Krels
diefer Betrachtungen gezogen habe.
Der Vortheil, den das im Militär» Wochenblatt
Nr. 11/1897 vorgeführte faltbare Rad Hat, dab ber
Soldat mit den Füßen auf der Erde jteht, als Schüße
lämpft, one den Sitz zu verlaffen, ijt auch bei jedem
anderen Rade zu erreichen und zwar durch folgende,
jenem natürlich anhaftende Nachtheile:
a) Die Räder find nur 26zöllig; ald am praltiſchſten
ift das 28zÖllige Triebrad umbejtritten; unter dem
geringeren Durchmefjer leidet bei größerer Inanſpruch—
nahme der Kettenräder auch die Schnelligkeit.
b) Das Tretkurbellager ift anfcheinend jehr tief
gebaut. Iſt died der Fall, jo iſt die Folge davon:
die Pedale gehen dicht über dem Erdboden weg und
ſelbſt ein Heiner Stein oder Erdhaufen neben der Spur
des Nabdreifens ift im Stande, die Achſen derfelben zu
verbiegen. Das Ueberfahren eines Hindernifjes, welches
mit höherem Surbellager noch zu nehmen war, kann
das Kurbelachslager beſchädigen und die Maſchine unter
bejonderd ungünftigen Umftänden dauernd unbrauchbar
machen.
ec) Der Sattel ift nicht nur weit Hinter die auf
das Tretfurbellager gefällte Sentrechte geſchoben, fondern
ift ſogar jenkreht über dem Hinterrad angeordnet.
Wenn diefe Bauart ſich bewährt hätte — probirt ift
fie [on vor mehreren Jahren —, jo würde es lein
Hinderniß gegeben haben, dieje für alle heutigen Räder
beizubehalten. Sie hat ſich aber nit bewährt;
denn die Folge berjelben war: unrationelle Kraft
ausnußung und damit vermehrte Arbeit, d. i. frühere
Ermüdung des Fahrers, erhöhte Belaftung des jchon
ſowieſo zu ſtark belafteten Hinterrades, ſchließlich
erzwingt fie einen Winlel des Dberlörperd zu ben
Beinen, die die vormübergeneigte Haltung, die beim
Berg-, Schnell- und Gegen = Wind » Fahren num doch
einmal nöthig ift, noch erſchweren, ja, faſt verhindern.
d) Das Gewicht des Rades wird durch die anders-
artige Bauart, den der Klappmechanismus bedingt,
erheblich erhöht: über den Einfluß einer Gewichts:
erhöhung habe ich mich bereits vorhin geäußert.
Sollte aber aud eine Gewichtserleichterung des
Rades durch Material und Konjtruftion nicht in dem
1955 _
Mape, wie es wünſchenswerth und anjcheinend er=- | on de lui comme de tant d’autres, pour avoir tue
reichbar it, möglich fein, jo wird fich auch unfer 24 bi8 | en duel un de ses supdrieurs. A Metz, en 1870,
26 Pfund wiegendes „leichte® Tourenrad“ in der Hand | nous le retrouvämes comme officier d’ordonnance
gut ausgebildeter Fahrer in Bezug auf Haltbarkeit | du prince Frederie Charles.” Ben Major Miljen
und Tragfähigkeit als Militär» Fahrrad bewähren. | haben noch Viele von uns gefannt.
Freilich — Ausbildung ift, wie für den Reiter, Auch in Merito hat der Verfaſſer die Bekanntichaft
für den Schügen, jo auch für den Radfahrer Preußiſcher Offiziere gemacht, die amtlich dem Stabe des
die erjte Bedingung, um ihn zu der Leiftungs- | Oberfommandirenden, Generals Forey, zugetheilt waren.
fähigkeit zu bringen, die ihn zu einem in jo Es waren dies der Hauptmann v. der Burg, jetzt General
hohem Grade nußbringenden Gliede unjeres | der Infanterie a. D, und der Major v. Stein (todt) vom
Heeres machen können, wie ed heute noch von | Generalitabe. „Ces offhiciers &taient de charmants
Benigen behauptet wird, Daß diefe Ausbildung | compagnons, courtois obligeants, et, avec leurs
nur durch Organilation einer entiprechenden Truppe | Epaules carrdes et leur belle barbe blonde ils
erreichbar wird, iſt unbedingt jelbitveritändlich. etaient le complement obligatoire de toutes nos
Frhr. v. P. 140, reunions. .„ . 1] me faut citer encore parti-
— — culièrement parmi les ofliciers allemands qui
suivaient nos op@rations au Mexique M. v. d. Burg,
Erinnerungen des Generals du Barail. eapitaine d’etat-major Prussien. Un homme de
Schluß.) la plus haute valeur professionnelle. Il était un
Mit unferem ehriwürdigen Feldmarfhall Blumenthal | peu taciturne, mais ne dedaignait pas cependant
fit der Verfaſſer 1873 in Stockholm zuſammengetroffen, d’aborder les snjets de politique transcendante.
wo Beide der Krönung des Sönigs Oskar IT. als | C'est à lui, que jai entendu dire, au Mexique,
Botichafter ihrer Regierungen beimohnten. Er jagt | ces paroles prophetiques: »Nous adoptons
vom Feldmarjchall: „C’etait ’'homme le plus simple franchement les theories de Vempereur Napoleon
et le moins poseur qu’on püt röver.“ sur les nationalites. Et, en nous r&clamant d’elles,
Auch in Algier waren Deutſche und Preußen mehrfach | uous revendiquons l’Alsace comme terre alle-
in feinen Gefichtöfreis gelommen, darunter die auch vom | mande.« est un original, pensions-nous. et
Fürften Rüdler erwähnte rüthſelhafte Perſönlichkeit, die original fut par la suite attache militaire Aa lam-
„Jäger“ ober aud „aid Osman“ genannt wurde und bassade de ‚Prusse à Paris. En 1870 devant
fich eines großen Rufes in der ganzen Franzöſiſchen Metz, il était colonel, chef d’etat-major d’un des
Armee erfreute. Jäger, fo berichtet du Warail, trat | Corps d’armede qui nons investissaient.*
von der Fremdenlegion zu den Spahid über, wo er Der Verjafjer berichtet über den Feldzug in Merilo
den Namen Eaid Osman annahm. Gr war bald im | nad; jeiner Gewohnheit jehr eingehend und interefjant.
der ganzen Armee bekannt und beliebt. Von feiner | Auch hier hatte er mehrfach Gelegenheit, Beweiie feiner
Vergangenheit jprach er nie. Man jagte, daß er Jäger | militärischen Tüchtigfeit vor dem Feinde zu geben; er
hieße und Lieutenant bei den Preußischen Gardeküraſſieren Ipricht davon wie ſtets als von etwas Selbjtveritändlichemn,
gewejen ei, aber jein Vaterland habe verlafjen müffen, | ohne großes Aufheben zu machen. Zum erjten Male
weil er den Major feines Regiments im Duell getödtet | tritt bier Bazaine in den Vordergrund. Durch feine
babe. „Le Caid Osman etait un beau type d’officier | wenig vornehmen Machenſchaften hatte er es verjtanden,
allemand, grand, fort, un peu lourd, physionuomie | dad Oberfommando zu erhalten und jeinen VBorgänger,
placide et joviale tout ä la fois, longues moustaches | den Marjhall Foren, zu ftürzen. Ueberhaupt machten
et Epaisse barbe chätain fauve, II poussait la bra- | fih in dem Mexilaniſchen GExrpeditionstorps bereits
voure et la gencrosite & leurs dernieres limites, | ähnliheReibungen perjönlicher Art bemerkbar, wie jie 1870
et ne savait pas se contenir devant une mauvaise | noch viel jhroffer zum Schaden der Führung auftraten.
action.* Er wurde Lieutenant und ftarb als folcher | Das zweite Kaiſerreich, das nur noch wenige Jahre zu
an den Folgen einer Verwundung, die er in Mexiko | leben hatte, kränfelte bereits ftark; der Geift in ber
bei der Erſtürmung von Puebla erhalten hatte: „Uetait | Armee war ungejund geworden, zu viel perfönliches, um
un beau soldat et un brave gargon que ce Jeger, | Mittel nicht verlegenes Streberthum, übertriebenes Selbit-
le Prussien fantaisiste, qui faisait depuis si long- | gefühl, die Meinung, der erſten, unnachahmlichen,
temps la guerre avec nous. Lorsqu'il fut mort, | unbefiegbaren Armee der Welt anzugehören, bei dem
on trouva dans son portefeuille une lettre de sa | Offizierforps ebenſo wie in der Truppe. Auch der
famille, qui lui pardonnait ses frasques de jeunesse | Verjaffer ſelbſt, obgleich ein ehrlicher, Harblidender umd
et le rappelait dans sa patrie.* Wer mag das | vorurtheilslofer Mann, war von der Anficht binfichtlich
geweſen fein? Es wäre wirklich intereffant, noch jet | der Volllommenheit der Armee durchdrungen; ſagt er
etwas über den braven „Jäger” zu erfahren. | doch an der Stelle, wo er über die fremden, namentlich
In Algier ftand ferner bei der remdenlegion als | Preußischen Offiziere im Hauptquartier ſpricht: „Dans
Lieutenant der frühere Preußiiche Offizier Milfon, von ! notre infatuation, nous dtions flattes, que les
dem e8 heißt: „Dans le 2. rögiment dtranger servait | @trangers vinssent se mettre à notre dcole, car
comme lieutenant un officier prussien nomme | nous «tions convaincus que notre dtat militaire
Wilson (ridtig Milfon), oblig€ de s’expatrier disait- | etait arrivdE à un degre de perfection qu'on ne
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 72 1956
197
pouvait depasser ni möme atteindre; que nous
n'avions rien à emprunter; qu'au contraire, nous
etions assez riches pour pr£&ter.“
Der Berfafler, in Merilo zum Brigadegeneral
ernannt (mit 44 Jahren), kehrte, frank und geſchwächt
durch das ihm unzuträgliche Klima, Anfang 1864 nad)
Europa zurüd und hatte ſomit das Glüd, die traurigen
Ereignifje bei Räumung des Landes, wo der unglüdliche
Kaifer Marimilian feinem tragiſchen Schidjal überlafjen
wurde, nicht mit durchzumachen.
General du Barail erhielt nunmehr das Kommando
der leichten Garde-Kavalleriebrigade, und es beginnen
für ihm einige Jahre friedlichen Lebens unter den ans
genehmften Berhältniffen. Seine Aufzeichnungen aus
diefer Zeit bringen neben Militärifchem eine Menge von
Mitteilungen über die innere und äußere Politik
Sranfreihd in einem Nugenblid, wo Preußen einen
gewaltigen Auffhwung unter König Wilhelm nahm.
Schon der Krieg von 1864 hatte Frankreich verjtimmt.
Bie jehr aber der Krieg von 1866 in feiner Einleitung
und noch mehr in feinen Ergebnifjen die Gemüther
jenſeits des Rheins erregte, wie die Franzöſiſche Armee
beſtimmt erwartete, einzugreifen, um in ihrem Sinne
die „Ordnung“ in Europa herzuftellen, wie die Miß—
fimmung gegen den fränfelnden Kaifer durd) die Ent-
haltfamfeit jeiner Politit genährt wurde, das Alles
finden wir anſchaulich und durch viele charaktertftiiche
Einzelheiten erläutert erzählt. Dann, inmitten der
‚patriotiichen Bellemmungen“, erwachte der Gedanke
der „Revandhe für Sadowa“; es begannen die Anläufe,
ſich in befjere Verfaſſung zu feßen, zumächit mit der
lange verzögerten, doc) aber durchgeführten Einführung
eines Hinterladers, jodann mit der verjuchten Verftärfung
der Feldarmee durch Aufjtellung einer Mobilgarde, die
aber am Widerftande der Hammer fcheiterte, jo daß
der tüchtige Kriegsminiſter Marſchall Niel den Ab-
geordneten der Dppofition das prophetiiche Wort zus
rufen fonnte: „Vous ne voulez pas faire de la France
une caserne, prenez garde d’en faire un cimetiere.*
Co fam das Jahr 1870 und der verhängnißvolle Krieg
ran. Daß Frankreich diejen Krieg wollte, daß er
wie fein anderer vollsthümlich war, von der Armee
beitimmt eriwartet, beinahe gefordert wurde, das geht
aus dem Buche ummwiberleglich hervor. Der Berfafjer
hatte fich im Allgemeinen eine vorurtheilsfreie Haltung
ju wahren gewußt; mas er über die Zuftände in Staat
und Heer berichtet, beweiſt das; jein Bericht beweift
aber auch, wie jchnell Frankreich! Macht ſank, wie die
Annahme des parlamentariihen Syſtems hier wie
überall in der Welt zur Schwächung nad) außen führte,
ohne die innere Wohlfahrt des Staates zu fürdern,
wie die Schäden in ber Armee überhand nahmen, indem
geiftlofe Routine (von der merlwürdige Dinge aus dem
Sager von Chälons erzählt werden) im Heinen Dienſt
und in der Heereöverwaltung und Ausbildung der
Truppe zufammenirkten mit übertriebenem Selbjtgefühl
und Unterihägung des wahrjcheinlichen Gegners, den
feunen zu lernen oder etwa gar zu ftubiren, man zu
ſtolz und zu nachläſſig war.
Als der Krieg 1870 ausbrach, befand fich der
1897 — NMilitär-Wodenblatt — Nr. 72
198
inzwijchen zum Divifionsgeneral beförderte Verfaſſer
auf einer Befichtigungsreije in Algier. Er eilte, nachdem
er jeine Ernennung zum Kommandeur der aus den
vier Negimentern Ehafjeurd d'Afrique zufammengejehten
Kavalleriedivifion erfahren hatte, nach Frankreich zurück
und erlebte num lange peinlihe Tage des Wartens, bis
feine Regimenter, die ja in Algier jtanden, den Sammel-
punkt Lunéville erreicht hatten. Erjt am 7. Auguft
fonnte er fich mit drei Negimentern (das 4. hat bie
Divifion nie erreicht) nah Mep in March ſetzen. Was
er von ber Verwirrung dort erzählt, ergänzt das darüber
ſchon Bekannte in vieler Hinſicht. Wie e8 mit der
Disziplin in den höchſten Chargen der Armee beftellt
war, wird durch eine Scene, die ji in Gegenwart
des Kaiſers zwiichen dem Marichall le Boeuf und dem
General Froffard abjpielte, trefflih illuſtrirt. Am 15.
mußte er die Brigade Margueritte (die nachher bei
Sedan focht) zur Begleitung des Kaiſers nach Chälons
abgeben, jo daß feine Divifion nunmehr aus einem
einzigen Regiment und zwei Batterien beftand, Mit
diejem Heinen Reit nahm er an dem großen Reiter
gefecht auf dem rechten Flügel der Franzöfiichen Urmee
am 16. Auguſt theil. Seine Beſchreibung dieſes
Kampfes weicht von dem, was und darüber befannt ift,
und was namentlih aud der Major Kunz durch
eifrige8 Duellenftubium in feinem Werke, „Die Deutiche
Neiterei im Kriege 1870/71" zujammengetragen und
zu klarſter Darjtellung verarbeitet hat, in allen Haupt:
puntten ab. Es würde aber zu weit führen, hier darauf
einzugehen. Es jei nur bemerkt, daß von der berichteten
„Vernichtung“ der Wreußijchen Garde = Dragoners
brigade jchon deshalb nicht die Mede fein kann, weil
bon deren 8 Schwadronen nur 2 (4. und 5. des
2. Garde-Dragonerregiments) bei dieſem Kampf bes
theiligt waren, die 3 todte, 3 verwundete Dffiziere,
85 todte und vertwundete Mannjchaften, alſo ein Drittel
ihrer Stärke verloren. Der Verfaſſer beichreibt ferner
auch den Angriff auf die 1. leichte Gardebatterie (Planitz),
wie folgt: „Mes chasseurs d’Afrique s’dlancent au
galop, sautent le ravin, chargent en fourrageurs
sur les canons ennemis, qui ont à peine le temps
de tirer, sabrent les artilleurs, eteignent la batterie
dont il ne fut plus question.* Die Batterie verlor
im Laufe des ganzen 16. Auguſt 3 Mann verwundet,
4 Pferde tobt, 3 verwundet! Nah dem 16. Auguſt
übernahm der General das Kommando der Kavallerie:
divifion des 6. Armeelorps (Canrobert), mit der er
der Schlacht bei St. Privat beimohnte, ohne Gelegenheit
zum Eingreifen zu finden. Es folgt nun die Schilderung
der für die Kavallerie ereignißloſen Einſchließung von Met,
der Kapitulation (in einem bezeichnenderweife „L’agonie
d’une armde* betitelten Kapitel) und der Beit der
Kriegsgefangenſchaft in Bonn bis zum Frieden. Beſonders
lefenswerth find die Nüdblide auf die Ereignifje, die
zum Kriege führten, auf den Krieg jelbit und die Be-
tradhtungen über die beiden fämpfenden Nationen, deren
Führer, Heere und Volksgeiſt. Auch dad Urtheil über
Bazaine, wie es fid) aus vielen einzelnen Mittheilungen
und Bemerkungen zuſammenſetzt, ift höchſt interefjant.
Für Bazaine ift es geradezu vernichtend, wobei man in
18977 — Militär-Mohenblatt — Nr. 72
1960
Betracht ziehen muß, daß es sine ira et studio bon
einem Manne auögeiprochen wird, der den Marjchall
jeit Zangen genau fannte,
General du Barail machte ald Kommandeur einer
Kavalleriebivifion die Unterdrüdung des Aufftandes ber
Pariſer Kommune mit und erhielt dann im Herbft 1871
den Befehl über das 3. Armeekorps in Berjailles.
Als Mac Mahon die Präfidentichaft erlangte, wählte
er ben General zum Kriegsminiſter, welche Stellung dieſer
mit feinem gewohnten Eifer zum großen Nußen ber
Armee belleidete, indem er das begonnene Reformwerk
fräftig fortießte und jo einer der Schöpfer bes jetzigen
Franzöſiſchen Heeres wurde. Eins der widhtigften
Ereigniffe feiner Minifterzeit ijt der Prozeß gegen
Bazaine, worüber viele neue Einzelheiten berichtet werden.
Aus politiichen Gründen ſah Mac Mahon, den der
Verfaſſer hoch verehrt umd von dem er viele liebens—
würdige Züge erzählt, fich veranlaft, feinen ihm treu
anhängenden Kriegsminiſter jchon nach einem Sabre
bon feiner Stellung zu entbinden und ihn als
fommanbirenden General des 9. Armeelorp® nad)
Tours zu verfeßen. Dort brachte der Verfaſſer feine
legten Dienftjahre zu. Mac Mahond Sturz war aud
der Vorläufer des feinigen; eine jo felbjtändige, ehrliche
und joldatiiche Perfönlichleit lonnte bei den Siegern
Grevy und Gambetta keine Sympathien erregen, und
Unfang 1879 wurde General du Barail jeines Kom—
mandos enthoben. Exit 58 Jahre alt, war er gezwungen,
feinen Lebensberuf aufzugeben, ber fein ganzes Sein
erfüllte und in dem er Glänzendes geleiftet hatte.
Liebt der Verfaffer und Deutiche nicht, und fann
er als glühender Franzöſiſcher Patriot und nicht lieben,
fo müfjen wir es um jo mehr anerfennen, dab er fi)
reblich bemüht hat, in feinem Hoch bedeutenden Wert
auch und geredjt zu werden.
Die Nuffiihen Sommerübungen im Jahre 1897,
Der Plan der in dieſem Jahre abzuhaltenden
Sommerübungen entipricht durchaus den bereit früher
an dieſer Stelle gebrachten Mittheilungen über ihren
Zwed, ihre Eintheilung ꝛc. Es genügt daher, auf ein-
zelne Abweichungen von der allgemeinen Norm hinzu—
weifen und Pahblenangaben über die diesjährige
Betheiligung der Truppen zu machen.
Wie immer, beginnt die Vornahme der im All-
gemeinen vier Monate, vom 1. (13.) Mai bis zum
1. (13.) September, währenden, in partielle und all:
gemeine unterfchiedenen Sommerübungen aus Himatiichen
und anderen Urſachen nicht in allen Militärbezirken
gleichmäßig, ebenfo wie ihre Beendigung bald jpäter
bald früher ftattfindet. Auch Rückſichten auf den
etwaigen Eintritt einer Mobilifirung und finanzielle
Gründe fommen dabei in Betracht.
So beginnen die Truppen des Peterdburger Militärs
bezirls die Sommerübungen in den Lagern erit Ende
Mai (Anfang Juni). Am fpäteften, Anfang Oktober,
tchrt die Kavallerie der Militärbezirte Warſchau,
Ddefja und Kijew in die Wintergamnifonen zurüd, da |
fie erft nad) Beendigung der Manöver mit vereinigten
Waffen ihre Sonderübungen in größeren Verbänden
bornimmt,
Ein großer Theil der Anfanterie, d. 5. von
48 Divifionen 75 ober 73 pCt., verfammelt fid) ſchon
zum Beginn ber Sommerübungen in den Pivifions-
oder Brigabelagern, um dort außer dem Exerziren
aud mit den praktiſchen Schießübungen beginnen zu
fönnen, zu deren Vornahme es in den metjten Gar:
nifonen an Sciekpläpen ſelbſt für die kleineren Ent—
fernungen fehlt.
Von der Kavallerie haben nur einige Divifionen
des Warſchauer Militärbezirld eigene Schießftände,
müflen aljo die nächſten Schiefpläpe der Infanterie,
meijtend nach Beendigung der in ber Nähe der Gar:
nifonen abzuhaltenden Regimentsererzitien, benußen.
Bon der Kavallerie nehmen diejed Jahr 82 pEt. aller
Schwadronen und Sotnien an den jogenannten Sonder
zufammenztehungen ihrer Waffe theil, und zwar bei
Warſchau und Nembertowo je drei, an fünf anderen
Punkten je zwei Divifionen gleichzeitig auf vier Wochen.
Die Artillerie (97 pCt.) bezieht nach Beendigung
der reglementarifchen Exerzitien in der Nähe der Eins
quartierungdorte zu den Schiekübungen ihre Polygone,
nimmt aber zum Theil aud) erjt dort die reglementariiche
Ausbildung dor, jo z. B. im Militärbezirk Petersburg.
Die größten Anhäufungen von Urtillerie finden jtatt:
bei Nembertowo und Warſchau 566 Geſchütze, bei
Preſt 248, bei Kraſſnoe Selo 202 Geſchütze. An
die Schiegübungen fließen ſich meiſtens gleich Die
Uebungen mit vereinigten Waffen.
Die Genietruppen üben wie gewöhnlich auf
ihren Polggonen zum Theil in Gemeinichaft mit ber
Artillerie behuſs gegenfeitigen Vertrautwerdens. Nach
Beendigung ihrer Sonderausbildung nehmen die Genie
truppen mehr benn fonft an dem Uebungen mit vew
einigten Waffen theil.
Uebungen und Manöver mit vereinigten
Waffen. Ihre Dauer ift mit einigen bereits oben
begrämdeten Abweichungen auf vier Wochen feſtgeſetzt.
Derartige gemeinfame Uebungen werben in Diejem
Sommer an 74 verichiedenen Punkten (Lagern) vor
genommen. An 31 diejer Punkte werden diefe Uebungen
mit Manövern mit wechſelnden Duartieren bezw. mit
großen Manövern beſchloſſen. Die zu den beweglichen
Manövern verfügbare Zeit, meiftend im Auguſt bis
Anfang September, jchwankt von 5 bis 16 Tagen, je
nach der Größe der gegeneinander manöbrirenden Ab—
theilungen.
Die Zahl aller an den Uebungen mit vereinigten
Waffen betheiligten Truppen erreicht in diefem Jahre
83 pCt. der gelammten Snfanterie, 91 pEt. der
Kavallerie, 94 pCt. der Artillerie; nur 10'/; Schwas
dronen mehr, 10'% Bataillone und zwei Batterien
weniger al3 im Vorjahre. Bet Kraſſnoe Selo ver-
fammeln ſich dazu faft vier nfanteriedivifionen mit
entiprechender Kavallerie und Urtillerie, bei Warichau
faft drei, bei vier anderen Punkten zwei Divifionen,
jonft eine Divifion und weniger.
1961
Bon allen an den gemeinjchaftlichen Nebungen theil-
nehmenden Truppen werden zu Hleineren und größeren
Manövern mit wedjelnden Quartieren 553°/, Ba-
taillone, 412'/% Schmwadronen und Sotnien und
261 Batterien, aljo 56 pCt. der Infanterie, 66 pEt.
der Kavallerie und 61 p&t. der Wrtillerie, heran-
gezogen. Es iſt das faft die doppelte Zahl der im Vor-
jahre an den beweglichen Manövern (im Gegenſatz zu
den nur in der Nähe der Lager abgehaltenen Uebungen)
betheiligten Truppen und erklärt ſich dadurch, daß 1897
in den drei Militärbezirten Petersburg, Wilna und
Barihau große Manöver, voraugfichtlih unter
— Seiner Majeftät des Kaiſers, ſtattfinden
ollen.
Es werben überhaupt größere Manöver abgehalten:
1. Im Petersburger Militärbezirl dom ganzen
Gardeforp8 und zwei Infanteriedivifionen nördlich der
Newa, 2. Im Warſchauer Bezirk, Ende Augujt
beginnend, im Rayon Oſtrolenla-Oſtrow, Bialyſtock
don etwa drei Armeelorps des Warſchauer und zwei
Armeelorps mit Zubehör des Wilnaer Militärbezirls
gegeneinander.
Ferner: 3. Bewegliche Manöver von drei Armee
forp des Militärbezirtd Kijew im Bereich von
Bolbynien, ein Armeekorps im Goubernement Charkow.
4 Im Militärbezirt Odeſſa am Schluß der jonftigen
Uebungen ein fünftägige® Manöver an der Küſte mit
Beteiligung der Flotte für die 13. und 15. Infanterie:
diviſion; im Militärbeziit Moskau für die drei
Vivifionen des Grenadierlorps; im Kaukaſus bewegliche
Manöber der 20. und 39. Infanteriedivifion und zweier
Kojalendivifionen mit dreitägigem großen Schlußmandver
bei der Fejtung Kars.
Etwa 194 Bataillone, 58"/. Sotnien und 24 Batterien
nehmen aus verjchiedenen Urfachen an den Manöver:
übungen bezw. Detachementd gar nicht theil. Dagegen
wird wiederum von jeder Brigade der Grenzwache
der Bezirle Wilna, Warſchau, Kijew und Odeſſa je
eine Sotnie Herangezogen, die zum Theil in Regiments—
verband treten. Da die Sommerübungen im Lager
von Kraſſnoe Selo und überhaupt im Militärbezirk
Peteräburg der Mürze der zur Verfügung jtehenden
Fit wegen, am jtärfiten ausgenußt werden müfjen und
außerdem gewiſſermaßen als Mujter dienen, jo jeien
hier einige von dem Oberbefehlshaber, Großfürft
Bladimir, für die Ausbildung aufgejtellte Grundjäge
ungeführt. Beeinflußt werden diefe dadurch, daß in
Bilde eim neues Infanterie- und Artillerie-Neglement
ju erwarten, dad Kavallerie-Neglement von 1896 nod)
einzuüben iſt und auch für den Felddienſt Ver:
änderungen bevorjtehen, die an Stelle der früheren
Sicherung durch eine ununterbrochene Kette von
Foiten, die Aufftellung von Feldwachen oder Pilets
zum Grundjaß erheben.
Außerdem jpielt dabei auch die Einführung des
AbtHeilungsverbandes bei der Artillerie mit.
Co joll bei der Infanterie die Sicherung auf
der Stelle Hauptjächlic durch Aufitellung einzelner
seldwachen (Saßtawa) bewirkt, die Vornahme von
geheimen und gewaltjamen Erfundungen vermehrt
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 72
1962
werden. Anwendung von Feldtelephonen, namentlich
bei den im Worgelände thätigen Jagdlommandos und
zur Verbindung der Vorpoften untereinander.
Beim Schübengefeht bejondere Aufmerkiamfeit bei
der Benubung des Geländes, Wahl der Nichtung und
entiprehender Formation. Strenge Feuerdisziplin,
ichnelle Eingrabung in der Pofition und Maslirung
derjelben. Praris im Gefecht bei Naht und in
Wäldern, Angriff und Vertheidigung von Befejtigungen.
Direftion der Bewegung in Gefechtöformation durch
die berittenen Ordonnanzen, Radfahrer und Telephone.
Märſche größerer Mafjen in ber Referveorbnung im
durchichnittenen Gelände.
Kavallerie. Bejondered Gewicht auf den Auf—
Härungsdienit. Geſchicktes Anpaffen an das Gelände,
Vornahme plößlicher Attaden. Einübung des Sappeurs
dienftes behufs Ueberwindung örtlicher Hinderniffe und
Erſchwerung der feindlichen Bewegungen. Ueberſchreiten
von Flüffen durh Schwimmen und Mebergänge, auch
bon der reitenden Artillerie, unter Anwendung von bei
ber Hand befindlihem Material oder der neu pro=
jeftirten Parkmittel.
Artillerie. Gntwidelung der Bewegungsfähigfeit
im Gelände. Sorgfältige Erkundung der Stellungen
und Benußung des Geländes bei deren Wechiel. Ver—
volllommmung in dem Auftreten von AUrtilleriemafjen vers
mitteljt Zufammenftellung von Abtheilungen auf Kriegs:
ftärle, Letzteres auch für das Gruppenſchießen gegen
gededte und maskirte Biele, einzelne Befejtigungen und
befeftigte Poſitionen. Sorgfältige Beobachtung der
Nefultate durch Telephone und erhöhte Stationen.
Benußung von Eingrabungen und Maskirungen.
Öenietruppen. Gemeinſames BZufammentvirken
mit den übrigen Waffen als Leiter der einfacheren und
Ausführer der jchwierigeren Arbeiten. Die in die
Sappeurlager fommandirten Mannjchaften der Infanterie
und der Kavallerie jollen nad; Beendigung der
Manöver wieder in die Genielager zurüdlehren, um
fih nod zu vervollfomnmen und mehr Fühlung mit
den Sappeuren ıc. zu gewinnen.
Während der Zeit der Unterjtellung der Artillerie:
brigaden unter die Kommandeure der Infanterie:
bivifionen ijt die Infanterie und Kavallerie, namentlich
der jüngjte Jahrgang, mit dem Material und dem
Dienft der Artillerie befannt zu machen.
Zur Erlernung der Bedienung behufs Erſatz der—
jelben im Kriegsfalle ac. find im Lager von Kraſſnoe
Selo eine reitende und drei Fußbatterien aus Manns
ſchaften der Kavallerie und Infanterie zu formiren
und auszubilden.
Die Ausbildung der berittenen Ordonnanzen, ihr
Pferdematerial x. ijt bei den Manövern von den
Korpslommandeuren genau zu fontroliven.
Die Korpsftäbe haben beſondere Anſchauungs—
übungen für die Durhdringenden Attaden der
Kavallerie gegen Infanterie und Artillerie vorzubereiten.
Bei den beweglichen Manövern und den Detache—
mentsübungen in der Nähe der Lager iſt bejonders
auf das Zuſammenwirlen der drei Waffen zu adjten
mit einfachen Wufgaben, aber Durchmachung aller
2
1963
hauptjächlih vorfommenden Fälle. Sachgemäße Kritik
und ausgedehnte Anwendung von Unparteitichen. Es
ſchadet nichts, wenn Fehler gemadjt werden, jelbit wenn
fie jich oft wiederholen. Man darf den Muth nicht
finten lafjen, fie immer wieder zu verbeſſern. Nur
feine Apathie, wie fie bei den Führern nur zu leicht
durch zu ftrenge Nügen erzeugt wird!
13 im vorigen Jahre am meijten vorgelommene
Mängel werden jchliehlich genannt: 1. Beim Zuſammen—
wirken großer Detachements wurde nicht genügend auf
die Verlürzung der Tiefe der Marjchlolonnen geachtet.
2. Die von der Sadallerie eingezogenen Nachrichten
famen dem Petachement nicht ſchnell genug zur all
gemeinen Kenntniß. 3. Die Hauptangriffe entbehrten
der Vorbereitung durch Artilleriefeuer. 4. Die Frontal⸗
und Flankenangriffe wirkten nicht zujammen, jondern
geſchahen zeitlihh getrennt. 5. Seine Verbindung
zwichen den Detachements und den einzelnen Stolonnen,
6. Die Vertheidigung mar zu palfiv; fein rechtzeitiger
Uebergang zum Angriff. 7. Nelognoszirung nicht
dreiit und forgfältig genug. 8. Bei der Befehung von
Stellungen erichwerten die Truppen dem Gegner nicht
genug die Auskundſchaftung der Stellung.
Auch in dieſem Sommer werden die bon Dem
Dberbejehlshaber gemachten Ausitellungen genau pros
tolollirt und den Truppen im Parolebefehl bekannt
gemacht werden. Ruſſ. Invalide Nr, 90 u. 91.)
Die Miliztruppen der Vereinigten Staaten.
Aus der eben veröffentlichten jährlichen VBelannt:
machung der Nahrichten-Abtheilung des Kriegsminiſteriums
erhellt, dab Anfang 1897 die zuläffig höchſte Stärfe
der organifirten Miliz im ganzen Bereich der Ver—
einigten Staaten 191 302 Köpfe betrug, während ſich
die organifirte (aljo thatjächlic verfügbare) Stärke auf
nur 112082 Köpfe (gegen 115669 im Worjahre)
belief. Der Abnahme der Stärle wirb feine Be:
deutung beigemejjen, da in ben meijten Theilitaaten, *)
welche einen Rüdgang zeigen, der Unterſchied weniger
al 100 Küpfe beträgt, während in den Staaten mit
den jtärkiten Biffern ſich umgelehrt eine Zunahme
geltend machte. So zählt Die Miliz von New Port
13 242 Köpfe (gegen 12 901 im Borjahre), Penniylvanien
8250 (gegen 7958), Ohio 6229 (gegen 5924), Illinois
6228 (gegen 5869), Maſſachuſetts 5227 (genen 4582).
Am geringiten it die organijirte Stärle in Nevada
mit 400 Mann, am größten in New Nork; der Durd-
jchnitt beträgt etwa 2200. Vermont ift der einzige
Staat, der die nad) dem Gejeh zuläffige höchſte Stärle
mit 800 Mann auch wirklich erreicht. Alaska und das
Indianerterritorium beſihzen feine organiſirte Miliz.
Nach Truppengattungen getrennt zählte die Miliz
des ganzen Landes 1353 Generale und Generalitabs:
offiziere, 116 Pioniere, 4970 Stavalleriften, 624 zugetheilt
zur jchweren und 4569 zur leichten Artillerie, 269 zu
*) Die Vereinigten Steaten umfaſſen 44 Theilitaaten,
1 Diſtrilt und 6 Territorien,
1897 — Militär-Modenblatt — Rr. 72
1964
Mafchinengewehr = Batterien, 102448 Anfanterijten,
41 Radfahrer, 600 Mann zugetheilt dem Signaltorps
und 565 dem Santtätslorps.
29 Staaten hielten Uebungslager, weldhe von 14 pEt.
(in Idaho) bis 98 pCt. der Gefammtjtärle (in Penn:
ſylvanien) befucht wurden. Die Gefammtzahl der in
den Vereinigten Staaten lebenden, zum Milttärdienft
verpflichteten Männer wird auf 10 037 576 berechnet.
Richtig organiſirte Lazarethe oder Sanitäts—
truppen gab es in 17 Staaten, Signaltruppen in 19.
Radfahrer ftellen 5 Staaten. Mit Brieftauben wurden
m Columbia und Ohio Verſuche angejtellt. Der
geiammte Aufwand für bie Miliz belief fih auf
2766 860 Dollars (& 4,20 Mark), mit einem Durch—
ſchnitt von 56 000 Dollars für den einzelnen Staat.
New York giebt am meiften von allen Staaten aus,
nämlich 448000 Dollars jührlid).
Zwei Drittel der Miliz it mit dem Springfield»
gewehr oder -farabiner ausgerüftet, und aud das
leßte Drittel wird bald damit bewaffnet fein, da bie
Gentralleitung neuerdings dom Kongreß ermächtigt fit,
minderwertbige und veraltete Gewehre gegen neue
Springfieldgeivehre umzutaufchen. Im Uebrigen tft die
Beichaffenheit der Gewehre in manden Staaten weit
davon entfernt, gut zu fein; in manchen ijt fie geradezu
ſchlecht. Nach Anficht der Regierung ift das in New
York noch gebrauchte Nemingtongewehr (Kaliber 50)
für dem öffentlichen Dienft und die Ausbildung der
Truppen noch gut genug, aber im Felde unbrauchbar.
Sie empfiehlt das Springfieldgeivehr (Saliber 45) als
in jeder Beziehung den Vorzug dverdienend, bis bie ſich
im Verjuchsftadium befindlihe Gemwehrjrage nah Muſter
und Kaliber gelöft ift.
Die Geſchütze find fait in allen Staaten veraltet
und nahezu unbraudybar. Im Fall, da eine Mobilmachung
der Miliz nöthig werden jellte, wird ji ein großer
Mangel an Belleidungd- und Ausrüftungsitüden
heraußftellen; es fehlt hier, abgejehen von den Uniformen,
in jeder Beziehung.
Da ſich bei Gelegenheit der Uebungslager bei den
Offizieren wie Leuten eine beklagenswerthe Unlenntniß
binfichtlich ihrer Thätigleit im Kriege berausgejtellt
hatte, it der Inſtrultion und dem Drill eine größere
Aufmerkiamkeit zugewendet worden, und zwar mit ſichtlich
gutem Erfolge. Der Bericht empfiehlt die Ausbildung
der Miliz in möglichſt engem Anjchluffe an Einheiten
des regulären Heeres zu betreiben.
(Army and Navy Journal Nr. 33.)
Kleine Mittdeilungen.
Franfreich, Das Programm für bie großen
Serbftübungen bes 1. und 2. Armeelorps, in Betreff
dejien die Mılitärzeitungen bisher nur Muthmaßungen
bringen Zonnten, iſt nad La France militaire Nr. 4008
in nachſtehender Weife feftgeitellt worden: Schauplag
der Uebungen ift das zwiſchen ben Städten Air — Amiens—
Noyon — Guiſe — Cambrai liegende Gelände. Die vors
zunehmenden Uebungen zerfallen in brei Theile. Während
des erjten finden die Verſammlungsmärſche und bie
1965
Uebungen der Brigaden und Divifionen in ſich ftatt.
Der zweite, vom 5. bis zum 8. September dauernde
Zeitabſchnitt gehört den Uebungen der beiden Armee:
lorp8 gegeneinander. Für diefe bildet die Linie Roye—
Adert—Bethune die Anmarfhrihtung. Das 1. Armee:
forps verfammelt ſich dazu bei Lillers, vor ihr breitet
fih die 5. Ravalleriedivifion gegen Houdain aus. Das
2. Armeeforps maſſirt ſich norbmweitlih von Roye im
Ranton Rofieres en Santerre unter dem Schutze ber
1. Ravalleriedivifion, welche Bray fur Somme befegt.
Die Kavalleriedivifionen ſuchen Fühlung miteinander zu
gewinnen, die Armeeforps folgen ihnen. Alsdann werden
vom 9. bis zum 13. September zwifdhen Arras und
Sa Fere die Armeeübungen vorgenommen. Dabei werden
die beiden Armeelorps mit der 5. Kavalleriediviſion zu
nem Nordheere zufammengezogen, das fich bei
Acheur zwifchen Arras und Amiens verfammelt und
den Auftrag hat, eine zur Dedung der Einſchließung
von Reims nad Ribemont, füdöftlih von St. Quentin,
entjandte Abtheilung zu vertreiben. Letztere befteht aus
der 12. und aus einer gemifchten Divifion, zu welder
de Marineinfanterie » Brigade gehört, ſowie aus zwei
Ravallerievivifionen. Der — wird bei
Et. Quentin ftattfinden und weftlih von biefem Orte
am 14. die Schlußparade abgehalten merden, an
welher ſechs Infanterie und drei Havalleriedivijionen
fomie 54 Batterien theilnehmen. Das Befinden des
Generals de France (vergl. Militär-Wochenblatt Nr. 69)
detechtigt zu der Hoffnung, daß er im Stande fein wird,
die Uebungen zu leiten.
— Ein Peleguorißlag, deſſen hauptſächlicher
Iweck iſt, auf die Zunahme der Bevölkerung hingu—
witlen, haben drei Senatoren eingebracht; gleichzeitig
deabſichtigen die Antragſteller dem Zuzuge vom Lande
und aus kleineren Orten nach größeren Städten entgegens
wmirfen. Das Mittel, welches angewendet werden joll,
beiteht darin, daß alle diejenigen Dienftpflichtigen, die
wr Zeit der Einftellung bereit verheirathet find, nur
em Jahr bei der Fahne zu verbleiben haben. Dur
1897 — Militär-Wodenblatt — Mr. 72
diefe Ausficht würden viele junge Leute veranlaft werben, |
frühzeitig in die Ehe zu treten, welche Letztere dadur
fubtbarer fein würde. Daneben würden diefe na
Ier Entlafjung an den häuslichen Herb zurüdlehren
und nicht wie viele Andere durch längere Abweſenheit
demſelben Entfremdete und an das ftädtifche Leben mehr
Gemöhnte das Lehtere vorziehen. Dem Einwande, daß
de große Zahl derjenigen, welche jet bereit nur ein
Ahr dienen, diefes Vorrecht Regel, die Ableiftung der
oolen gefeglichen Dienftpfliht Ausnahme werden würde,
degegnen fie Durch den Vorſchlag, alle übrigen Befreiungen,
bi4 auf die der wirklichen Ernährer ihrer Familien und
det Anwärter auf den geiftlihen und den Lehrerſtand,
deren Vorbereitung allein unter allen Berufsarten eine
lingere Unterbrechung nicht ertragen könne, zu befeitigen.
Sa der Begründung des Vorfchlages wird von Neuem
daran erinnert, daß in Frankreich die Zahl der Geburten
von 33%, im Jahre 1800 auf 21,6 %/. im Sahre 1895
berabgegangen fei, fo daß die Geburtszahlen ſich nur wenig
höher ala die Sterbeziffern ftellen. In Deutfchland,
Defterreich- Ungarn und Italien betrage die Zahl der
Geburten ftändig 38 oo, in England 33 9%, daher
Händen 1900000 Geburten im Deutſchen Reiche
0000 in Frankreich gegenüber.
(La France militaire Nr. 3991.)
— Die Benußung von Zelten bei den Serbits
übungen, welde vom 1. und 2. Armeelorps abgehalten
Ib
1966
werben follen, ift durch das Kriegsminiſterium angeorbnet
worden. Cine jede Kompagnie wird deren 75, eine jede
Batterie 40 mitnehmen. L’Avenir militaire Nr, 2227
fpricht ſich bei diefer Gelegenheit fehr entſchieden gegen
die Wiedereinführung von Zelten aus und begründet
die Anfiht hauptſächlich durch die im Kriege von 1870/71
auf beiden Seiten gemadten Erfahrungen.
— Die Bezeihnung „Beförderung Tuat” haben
bei dem der Entlafjungsprüfung vorangehenden Abſchieds⸗
fefte die im bevoritehenden Herbſte zum Eintritt in das
Heer gelangenden Zöglinge der Militärfchule von St. Cyr
für ihren Jahrgang gemäßlt.
(La France militaire Nr. 4003.)
Griechenland, Alterthbumsfunde in ben
Thermopylen haben die dort von den Griechiſchen
Truppen mährend bes lebten Krieges zum Zwecke der
BVertheidigung des Pafjes vorgenommenen Erdarbeiten zu
Tage gefördert. Es ift eine große Menge von Sarkophagen
aufgefunden, deren Inhalt menſchliche Gebeine, irdene
Gefäße und Münzen bilden. Man vermuthet, daß bie
Nachkommen des Leonidas und feiner Tapferen auf deren
Refte geſtoßen find, als fie ſich anfhidten, ihr Beifpiel
nahzuahmen. (Alropolis.)
Italien. Das die Aushebung der für das Etats—
jahr 1897/98 fälligen Jahresklaſſe 1877 regelnde, vom
Parlament genehmigte Geſetz beftimmt, daß alle waffens
fähigen Mannfhaften dieſes —*** ſoweit ſie nicht
ein geſetzliches Recht auf Ueberweiſung zur dritten
Kategorie haben, in die erſte eingeſtellt werden ſollen.
Nur die aus älteren Jahrestlaffen als 1872 und aus
der vorigen Jahresklaſſe jtammenden, bis jetzt zurüd-
geftellten, die ıhrer Loosnummer nah zur zweiten
Kategorie gehörten, follen im diefe eingeftellt werben,
Dies erflärt fih daraus, daß bis zum Jahre 1892 und
wieder im Jahre 1896 die zweite Kategorie zu Recht
bejtand, während in den zwijchenliegenden Jahren, wie
im gegenwärtigen, Zutheilungen zu diefer Kategorie nicht
ftattfanden. Die in den beiden Vorjahren ald vorübers
gehend untauglich erklärten, jebt aber braudjbar befundenen
Mannfhaften folen mit zwei⸗ bezw. einjähriger Dienft-
verpflichtung eingeftellt werden. Im Uebrigen ijt es
em Kriegsminijter überlafjen, bie Zahl derjenigen Diann-
fchaften erfter Kategorie zu beflimmen, die nad) zwei—
jähriger Dienftzeit zu entlaffen find. Hiermit ıft man
zu ber Praxis der Jahre 1892 bis 1895 zurüdgefehrt,
während im vorigen Jahre die erfte Kategorie auf
98 000 Mann, darunter 49 000 mit nur zmweijähriger
Dienftverpflihtung feftgefegt und der Reſt der gweiten
Kategorie übermwiefen wurde. Die Zahl der diesmal
nah zwei Jahren zu Entlafjenden läßt ſich erſt im
Frühjahr nächſten Jahres überfehen; jedenfalls wird fie
nicht über die Hälfte des Kontingents betragen.
(L’ltalia militare Nr. 132,)
Defterreich:Uingarn. Die Schiefübungen der
Artillerie» Shießfhulabtheilungen werden im
Sommer des laufenden Jahres von ber fFeldartillerie bei
Hermannftabt, von der Feitungsartillerie aufdem Steinfelde
bei Wiener-Neuftadt abgehalten. Für die Feldartillerie find
zwei Zehrkurfe anberaumt. Zum 1.,vom 19. Juli bis zum
14. Auguft währenden find je 38 Frequentanten, Haupt⸗
leute und Oberlieutenants, von verſchiedener Vorbildung
einberufen; zum 2., welder am 22. Auguft anfängt,
am 18. September endet, ebenfo viele Hauptleute. Der
Lehrkurs der Yeftungsartillerie beainnt am 29. Quli.
1967 18
Es treffen alsdann 19 Dberlieutenants ein, die im
Zahre 1897 die Korpe⸗Offizierſchule durchgemacht haben;
dazu kommen am 31. Juli 19 Hauptleute und Ober—
lieutenants, welde 1897 den zmeiten Jahrgang des
höheren Artilleriefurfus beendet haben, fowie fünf Offi—
iere der Kriegdmarine. Die Uebung endet am 26. Auguft.
um Schlufje eines jeden gehrkurfus werben bie Theil
nehmer dur den Lehrkörper fommiffionell beurtheilt,
das Protofoll wird dem General-Artillerieinfpeftor vor»
gelegt und ver Nlaffififationsbefund durch den Kom—
mandanten der betreffenden Schießſchulabtheilung dem
Truppenkörper, dem derfelbe angeht, mitgetheilt. Das
Armeeblatt Nr. 27 bringt weitere Beftimmungen.
— Ueber die fünftige Bermendung eines im Jahre 1809
ins Leben gerufenen Wiener Landwehrfonds, defien
Erträgniß zur Unterftügung von Perſonen beftimmt
war, deren Hülfsbebürftigfeit mit den Ereignifjen jener
Zeit in Verbindung fteht, war ed nothwendig geworden
Beftimmung zu treffen, weil das Vermögen der Stiftung
Ende 1896 auf 386 294,58 Gulden angemadhfen war
und nur nod brei Frauen Pfründen aus berjelben
bezogen. Der Stadtrath hat beſchloſſen, die Zinſen
fortwährend zum Kapital zu ſchlagen, bis im Falle einer
its pie fi) Gelegenheit bieten wird, die Erjteren
unter beitimmt vorgefchriebenen Bedingungen ihrem
urfprünglihen Zwecke wieder dienftbar zu machen.
— Die Nenderung der Bezeichnung des zu Wien
beftehenden Thierargnei-Inftituts ın „RK. und 8. Militär«
ThierarzneisInflitut und thierärztlihe Hoch—
fhule in Wien“ ift, unter gleichzeitiger Beröffentlihung
eines neuen Stubienplanes für die Anftalt, durd die
Normalverorbnungen für das K. und K. Heer zu all:
gemeiner Kenntniß gebracht worden.
— Die in Gemäßheit der organischen Beltimmungen
für die Kavallerie nah Beendigung der großen Herbſt⸗
übungen vorzunehmende Sransferieung von Manns
ſchaften ne zur Traintruppe, Feld: und Feſtungs⸗
artillerie, zu den Pionieren und zum Eifenbahn: und
Telegraphenregiment hat aus der Weferve der älteften
Zahrgänge zu erfolgen. Die Ddiefen Affentjahrgängen
fomie dem Affentjahrgange 1894 angehörenden Erjaß-
referviften fommen zum Train und zur eltungsartillerie.
(Armeeblatt Nr. 29.)
Nufland. Die Junferfhulen zu Moslau und
Kijew, die bereits feit längerer Zeit neben den Junker⸗
fhulturfen auch Kriegsſchullurſe enthielten, welde
Letzteren auf Grund des Zudranges junger Yeute mit
1897 — Rilitär-Wogenblatt — Rr. 72
1968
den älteren, meiftens aus den Kadettenlorps relrutirten
Kriegsihulen beftimmungsmäßig mar, brauhen fortan
die ji zum Beſuch der neuen Kriegsfhulen meldenden
Erpeltanten nicht mehr mie die QJunferfhüler vorher
ber beftimmten Hegimentern eingeftelt und ausgebildet
zu werben. Sie treten vielmehr direlt bei den Kriegs—
ſchulen ein, erhalten aud ihre fyrontausbilbung erft dort
und tragen, da fie noch feinem Truppentheil angehören,
eine befondere Kriegsſchuluniform mit Gardelitzen. Nach
Beendigung des zweijährigen Kriegsſchulkurſus treten
die qut und genügend beitehenden Abiturienten gleich
als Dffiziere, und zwar mit benfelben Rechten wie die
Schüler der älteren Kriegsfhulen, zu den Regimentern ꝛc.
über, während bie Sunferfhüler nur als Podpraporſchtſchili
(Degenfähnriche) entlaſſen werden.
(Ruf. Invalide Nr. 150.)
— für die im Militärbezirt Amur ftehenden Truppen
war biöher nur ein 1895 gebildeter fliegender Artilleries
park (in Europa und im Kaufafus befteht jet ein
folher für jede Infanteriedivifion und Schügenbrigade)
vorhanden, der ſich im Kriege zu einer Parkbrigade ent»
wideln follte. Auf Grund ber Vermehrung ber Dit
fibirifhen Truppen wird laut Befehl vom 2. Juli der
beftehenbe fliegende Park aufgelöft und zu zwei fliegenden
Artillerieparts: dem 1. und 2. Oftfibirifden Artillerie
part, umgewandelt. Im Kriensfalle werden beide Parts
gleih den übrigen zu Parfbrigaden, und zwar foll
die 1. aud vier Parks, davon drei für Patronen und
logefhüsmunition, der 4. für Gebirgdmunition bes
teben, die 2. Paribrigade dagegen nur drei Parts für
Patronen und —— unition enthalten. Die
Errichtung der beiden neuen Parks wird zum 1. Januar 1898
erfolgen und werden bann bie Ofkbirifen Truppen
ganz ähnlih wie ein aus zwei Infanteriedivifionen
formirtes Europäifches Armeekorps mit Parks verforgt fein.
(Ruff. Invalide Nr. 146.)
Schweiz. Der bei der erften Rekrutenſchule zu
Zürich durd den Kreisinfirultor gemachte Verſuch, eine
BVBorunterrihtsfompagnie aus folden Eingejtellten
zu bilden, welde in ihren Heimathsorten den dort
ertheilten militärifchen Vorunterricht befucht hatten, hat
ein fehr günftiges Ergebniß geliefert. Dafjelbe trat
namentlic} bei der Ausbildung im Turnen, der Kenntniß und
Handhabung des Gewehres und beim Schießen zu Tage.
Bon den 50 Schützen, denen dad Schüßenabzeihen ver-
liehen murbe, gehörten 30 der genannten Kompagnie
an. Da die Anordnung fich bewährt hat, ift fie bei der
gegenwärtig beftehenden erften Schule wiederum ans
er Schulbildung ftetig auf Koften der Junterfduls
urfe vermehrt wurden, find laut Befehl vom 21. Juli
zu Rriegsfchulen umbenannt worden. Ebenfo wie es bei
ewendet worden, und auch bei ber dritten Relruten-
chule zu Züri foll_eine derartige Kompagnie gebildet
werden. (Allgem. Schweiz. Militärzeitung Nr. 28.)
Inhalt der Nummer 23 des Urmee-VBerordnungsblatte8 vom 12. Auguſt 1897.
Errihtung eines neuen Nemontedepots in der Provinz Schleswig-Holſtein. — Befugniß zur Ertheilung
der Zuftimmung zur Aufhebung eingetragener Beſchränkungen bezünlicd des von Gendarmerieoffizieren bei der Vers
berrathung nachgewieſenen außerbienftlihen Eintommens. — Plätze der Fahnen und Standartenträger beim
Parademarſch. — Ungliederung und —— des beim XIV. Armeekorps zu errichtenden Detachements
Zäger zu Pferde. — Ergänzung der Militär-Strafvollftredungsvorihrift. — Veränderungsnahmeifung Nr. 26 zum
namentlichen Verzeichniß der ernannten und gewählten Beifiher bezw. Stellvertreter der Sciedögerichte im Bereiche
der Preußiſchen —— —— Sanitäteberiht über die Königlich Preußiſche Armee, das XII. (Königlich
Sächſiſche) und XI. (Königlid Württembergifche) Armeelorps für den Berichtszeitraum vom 1. April 1892 bis
31. März 1394. — Zufammenjegung der Gewehr-Prüfungstommiffion für 1597/98. — Ausgabe einer Truppen
übungsplatz⸗Vorſchrift. — Leere mit Zapfen zum Mefjen der Korn⸗ und Wang tar — Urlaubslöhnung für
Kapitulanten. — Ausgabe einer neuen Borfchrift. — Ausgabe der neubearbeiteten Vorſchrift für die Prüfung von
Waffenmeiſtern. — Unterrihtsfurfe der Kriegsſchulen.
Gedrudt in der Königligen Hojbugdruderei von E. S. Mütler & Sohn in Berlin SWI2, Hodjftrage 68-71.
Hierzu eine Beilage der Frankfurter Tabaf:-Manufaktur (Jof. Enfinger) in Frankfurt a. M.
unh her Mllarmeine Mureiner Mr AK
Ailitär- Wochenblatt,
Verantwortlicher Redakteur: Zweiundachtzigſter Jahrgang.
v. Eftorff, Generalmajor z. D.,
Erpedition; Berlin 5wi2, Aodıftrake 68,
Birlag der Abnigl. Hofduchhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
öriedenau b. Berlin, Bohlerftr. Berlin swı2, Aochſtt. 68— 71,
Tiefe Zeitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
auägeneben. Außerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlic; ein bis zweimal das Literariiche Beiblatt, die ‚Militär-Literatur⸗
Zeitung”; 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als befondere Beihelte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden ift.
Berteljährlicher Pränumerationäpteis für das Ganze 4 Marl 50 Bf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poftanftalten (Zeitungs-Breistifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsipeditionen — ar.
M 73. Serlin, Mittwoch, den 18. Auguſt. 1897.
Subalt:
_ Berfonal » Beränderungen (Preußen, Sadhfen, Württemberg, Marine). — Drbend « Verleihungen (Breußen, Sachen,
berg, Marine). — Errichtung eines neuen Remontebepots in der Provinz Schleäwig:Holftein. — Pläge ber Fahnen:
zb Standartenträger beim Parabemarſch. — Winglieberung und Unterbringung des beim XIV. Armeelorps zu errichtenden
Journaliſtiſcher Theil.
Betrachtungen über Heerwefen und Kriegführung. (Schluß) — Erfte Hülfe in ber Gefechtälinie.
Detachements Jäger zu Pferde.
Rleine Mittheilungen, Belgien: Große Herbftübungen. — Frankreich: Malgaffiihe Tirailfeurs,
Heereömujeum. Vervachtung des Slacis von Barid. Garniſonwechſel von Paris,
Tenlin.
Verhaltniſſe in
Marſch behufs Garniſonwechſels.
— Deſterreich Ungarn: Große Herbſtübungen. — Schweiz: Exerzir-⸗Reglement für die Feldartillerie. Reubauten.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Dfifee, an Borb S. M. 9. „Hohenzollern“, den 13. Anguft 1897.
Tedienburg, Sel. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 138, mit Penfion der Abſchied bewilligt.
XI. (Königlich Sächfifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4 Ermennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Am aftiven Heere.
Den 12. Auguft 1897.
d. Criegern, Oberſtlt. und Kommandeur des 3. Jäger:
Bat. Nr. 15, unter Beförderung zum Oberften, mit
jeiner bisherigen Uniform zu den Offizieren von der
Armee verjept.
d. Altrod, Oberftlt. & la suite bes 1. Jäger-Bats.
Rr, 12, unter Enthebung von der Stellung als
Kommandeur des Sadettenlorps, zum Kommandeur
des 3. Jäger-Bats. Nr. 15,
d. Eriegern, Major und Bats. Kommandeur bom
1. (Zeib-) ren. Negt. Nr. 100, unter Stellung
a la suite dieſes Regts, zum Kommandeur bed
Radettenforps,
Schneider, Major aggreg. dem 4. Inf. Regt. Nr. 103,
in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches mit Penfion
zur Disp. geitellt und zum Stabsoffizier des Landw.
Bezirls Leipzig, — ernannt.
Bermuth, Major vom Generaljtabe der 1. Div. Nr. 23,
unter, Belafjung zur Dienftleiftung beim Stabe biejer
Div. bis nah Schluß der diesjährigen Herbjtübungen
[8. Quartal 1897.]
und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bis:
herigen Uniform während diejer Zeit, als Bats. Kom—
mandeur in das 1. (Leib:) Gren. Negt. Nr. 100,
dv. Heyniß, Pr. Lt. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg
Nr. 106, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig
ohne Patent, als Komp. Chef in das 11. Inf. Regt.
Nr. 139,
Eulis, Pr. 2t. vom 9. Inf. Negt. Nr. 183, in das
7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, — verjept.
Thomas, Sel. Lt. vom 9. nf. Regt. Nr. 133, zum
Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert.
Nitter Borofini dv, Hohenftern, Self. Lt. vom
Schüpen-(Füf.)Regt. Prinz Georg Nr. 108, in das
9. Inf. Regt. Nr. 183,
Blerey, Pr. Lt. vom 1. Feldart. Negt. Nr. 12, in
das 2. Feldart. Negt. Nr. 28,
Duhme, Pr. Lt. vom 2. Feldart. Regt. Nr. 28, mit
ber Erlaubnig zum Korttragen feiner bisherigen
Uniform in das 1. Feldart. Regt. Nr. 12, — verjept.
vb. Craushaar, Oberfilt. 5. ©. und Kommandeur des
Landw. Bezirk! Bauten, der Charalter als Oberſt
verlichen.
1971
1897 — Militär BWodenblatt — Nr. 78
1972
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm aktiven Heere.
Den 12. Auguft 1897.
Frentel, Hauptm. und Komp. Chef vom 11. Inf.
Regt. Nr. 139, mit ‘Benfion und der Erlaubniß zum
Vorttragen der bisherigen Uniform mit den vor—
gejchriebenen Abzeichen der Abſchied bewilligt.
Scamte der Militär- Verwaltung,
Durch Verfügung bed Kriendminifteriums,
Den 14. Juli 1897.
Mehner, Nendant beim Sadettenforpd zu Dresden,
auf jeinen Antrag unter dem 1. November 1897
mit Penſion in den Ruheſtand verjept.
Den 22, Juli 1897,
Niegert, Lazarethinip. in Döbeln, in der Stelle ala
alleinitehender Lazarethinfp. beftätigt.
Ten 23. Juli 1897,
Freygang, Najerneninip. im Leipzig, unter
1. Auguſt 1897 zum Verwalt. Inſp. ernannt.
dem
| Den 24. Juli 1897,
Pickert, Verwalt. Inſp. und Garn. Verwalt. Vorftand
in Großenhain, als folder nach Königsbrüd,
Biegenbalg, Verwalt. Inſp. und Garn. Berwalt.
Vorſtand auf Feitung Königftein, als jolder nad)
Großenhain,
Schubert, Rajerneninfp. in Leipzig, als Garn. VBermalt.
Vorftand auf Probe nad) Feſtung Königitein,
Meißner, Kaferneninjp. in Königebrüd, als folcher
nad} Leipzig, — unter dem 1. Oltober d. Is. verjept.
Den 26. Juli 1897.
Sofiger, Zahlmitr. vom 2. Bat. 8. Inf. Regts. Prinz
Johann Georg Nr. 107, auf feinen Antrag unter
dem 1. November 1897 mit Penfion in den Ruhe—
ſtand verjeßt.
Sommer, überzähl. Zahlmftr. beim 8. Inf. Regt. Prinz
Sohann Georg Nr. 107, als etatsmäß. Bahlmitr.
dem 2. Bat. dieſes Negts. unter dem 1. November 1897
überwieſen.
XIII. (Königlich — Armeekorps.
Im Sanitätslorps.
Den 12, Auguſt 1807.
Dr. Schaller, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Bats. Arzt
des Pion. Bats. Nr. 13, zum Negts. Urzt des Drag.
Negts. Königin Dlga Nr. 25 ernannt.
Dr. Kohl, Stabsarjt der Reſ. vom Landw. Bezirk
Reutlingen,
Dr. Reuß, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebot vom
Landw. Bezirl Stuttgart, — zu Oberſtabsärzten
2. Kl. befördert.
Dr. Klopfer, Stab3: und Bat. Arzt des 2. Bats.
Inf. Regts. König Wilhelm I. Nr. 124, in gleicher
Eigenichaft in das Pion. Bat. Nr. 13 verfebt.
Dr. Schloßberger, Stabsarzt im Feldart. Regt. König
Karl Nr. 13, zum Bats. Arzt des 2. Bats. Inf.
Negts. König Wilhelm I. Nr. 124 ernannt.
Dr. Hummel, Aſſiſt. Arzt 1. St. im Inf. Regt. Kaifer
Wilhelm, Köntg von Preußen Ar. 120, in das Feldart.
Kent. König Karl Nr. 13 verſeßt.
Baumann, Unterart im Inf. Regt. — ——
ernannt mit Wirkung vom 1.
König von Preußen Nr. 125, zum Affift. Arzt 2. Kl.
befördert.
Seeger, Dberftabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des
Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25, mit Penfion
und der Erlaubnig zum Tragen der bisherigen
Uniform, unter Verleihung des Charakters ald Gen.
Arzt 2. SL, ber nnd bewilligt,
Dur Verfügung des Korps: Generalarztes.
Den 22. Juli 1897,
Dr. Weber, Unterart im ren. Regt. König Karl
Nr. 123, mit Wahrnehmung einer bei diefem Regt.
offenen Aſſiſt. Arztftelle beauftragt.
| Militär -Iufizbeamte.
Den 31. Juli 1897.
Kallee, Regierungsaſſeſſor, eriter Erpeditor des Ge—
heimenraths, zum Auditeur der am. Ludwigsburg
September d. Is.
Kaiſerliche Marine.
Offiziere ıc.
Erneunungen, Beförderungen, Berfegungen :c,
Kiel, an . S. M. Y. ee
den 1. Huguft 1897.
Bedhtel, Lt. zur See, mit dem . Auguſt d. 33. von
dent Kommando zur PDienitleiftung beim NReichs-
Marine-AUmt entbunden.
Kiel, an n & mM. #8 — ——
den 2, Augu
2oeid, Unterlt. zur See, für * Se vom 3. Auguſt
bi8 Ende September d. 3. zur Dienftfeiftung beim
Reih3-Marine-Amt —
Kiel, an Bord S. M. 9. „Hohenzollern“,
den 4. YAuguft 1897.
Burch ard (Dtto), Lt. zur See, von dem Slommando
zur D Dienftleiftung beim Neich8- Marines Amt entbunden.
Finnischer Meerbufen,
an Bord E&.M.9. „Hohenzollern“,
den 12. Auguft 1897.
Feldt, Lt. zur See, mit dem 4. September d. 34.
von dem Kommando zur Dienftleiftung beim Reichs:
Warine⸗ Amt entbunden.
1897 — Militär-Wochenblatt — Wr. 73
__ 1974
Ordens = Berleihungen.
Preufen.
geruht:
dem Generalmajor z. D. Ahlemann, bisher Komman—
deur der 11. Inf. Brig, den Rothen Adler-Orden
zweiter Klaſſe mit Eichenlaub,
dem Hauptmann Ehlert im Niederſchleſ. Pion. Bat.
r. ö,
dem Oberſtabsarzt 1. Kl. a. D. Dr. med. Funck, bisher
Negtd. Arzt des Drag. Negts. König Albert von
Sachſen (Dftpreuf.) Nr. 10, — den Rothen Adler:
Orden vierter Klaſſe,
km Generalmajor 3. D. v. Derſchau, biöher Kom—
mandeur ber 25. Inf. Brig, den Stern zum König—
lichen Kronen-⸗Orden zweiter Klaſſe,
"m Hülfshoboijten, Unteroffizier Lehmann im nf,
Kegt. General = Feldmarihall Prinz Friedrich Karl
von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, die Nettungs:
Medaille am Bande, — zu verleihen.
Sachen.
ge Majeftät der König haben Allergnädigit
geruht:
dem Oberjtlieutenant und Kommandeur bed 3. Jäger—
Bald, Nr. 15 v. Altrod, bisher Kommandeur des
Kadettenlorps, das Dffizierfreuz des Albreht3-Ordens
zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
xruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen von Ihrer Majeſtät der Königin
don Großbritannien und Irland verliehenen ſilbernen
Jubiläums- Medaille zu ertheilen, und zwar:
gr Rremierlieutenant v. Metzſch des 2. Jäger-Bats.
tr. 13,
dem Selonblieutenant v. Dppell, à la suite des
Garde⸗ Reiter⸗Regts.
Württemberg.
Seine Majejtät der König haben Allerguädigit
ruht:
km Feldwebeliergeanten Klein der Schloßgarbe-Konip.
das Nitterkveuz zweiter Klaſſe des Friedrichs-Ordens
zu verleihen,
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtwürttembergifcher Orden ertheilt:
des Dffizierlreuges des Königlich Niederländijchen
Ordens bon Dranien-Najjau:
Allerhöchſtihrem dienſtthuenden Flügeladjutanten, Major
örhen. v. Gemmingen-Fürfeld;
des Fürſtlich Monacoifchen Ritterkreuzes des Ordens
vom beiligen Carl:
dem Wremierlieutenant Liebreht im Drag. Regt.
Königin Diga Nr. 25,
| den Premierlieutenants Correll und Keller im Drag.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
| bem Premierlieutenant Frhrn. dv. Tejlin (Dtto) im
Negt. König Nr. 26,
Ulan. Regt. König Wilhelm I. Nr. 20.
Don Seiner Majeftät dem Deutſchen Katjer
und König don Preußen ift nadjtehenden nad
Preußen fommandirten bezw. am 22. März d. Is.
fommandirt geiwejenen Offizieren die Erinnerungs:
Medaille verliehen worden, und zwar:
dem Major Bailer, Adjutanten bei der Gen. Inſp.
ded Singen. und Pion. Korps und der Feſtungen,
dem Hauptmann Habermaas, Möjutanten bei der
2. Ingen. Inſp.,
dem Hauptmann Greiner bei der Fortifilation Königs:
berg i. Br.,
dem Hauptmann Frank bei ber Fortififation Meb,
dem Hauptmann Pasquay, A la suite des Gren.
Regis. Königin Olga Nr. 119, Militärlehrer bei
dem Kadettenhaule in Potsdam,
dem Hauptmann Lehnert bei der Fortififation Bofen,
den Premierlieutenant Knies, Wdjutanten bei der
3. Feſtungs⸗Inſp.,
dem Premierlieutenant Thoma bei der Depot = Baus
Verwalt. Breslau,
dem Sefondlientenant Heinrichjen bei der Yortififation
Weſel,
dem Selondlieutenant Stodmayer im Pion. Bat. Nr. 13,
dem Selondlieutenant Schmetzer im Ulan. Regt. König
Karl Nr. 19, — lehtere Beide am 22. März 1897
bei der Militär-Telegrapbenichule,
den Sekondlieutenants Deyhle und Bader im Pion.
Bat. Nr. 18 bei der vereinigten Art. und Ingen.
Schule,
(Erlaubnißerthetlung zur Anlegung |. M. W. Bl. 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
Kaiſerliche Marine.
Seine Majeität der Kaiſer und König haben
Allergnädigit geruht:
den Lientenantd zur See v. Uslar und Hollweg den
Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe,
dem Kapitän zur See Diederihien, Ober + Werft:
direftor der Werft zu Stiel, das Nitterfreug Des
Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern, — zu
verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden erteilt:
bes Komthurkreuzes eriter Klaſſe des Königlich
BWürttembergtichen Friedrichs: Ordens:
dem Stontreadmiral Büchjel, Direltor des Marine:
departement3 des Reichs-Marine-Amts.
1975 1897 — Militar-Wochenblatt — Pr. 73 1976
(Aus dem Armee-Berorbnungsblatt Nr. 23 vom 12. Nuguft 1897.)
Errichtung eines nenen Nemontedepots in der Provinz Schleswig-Holſtein.
Auf den Mir gehaltenen Bortrag beitimme Jh: Auf dem Kronfideitommiß - Gute Hardebel im Kreiſe
Segeberg der Provinz Schleswig - Holjtein wird ein NRemontedepot neu errichtet. Das Kriegäminifterium hat
hiernach das Weitere zu veranlajjen.
Kiel, an Bord M. 9. „Hohenzollern“, den 2. Auguſt 1897.
Wilhelm,
An dad Kriegsminiſterium. v. Goßler.
Kriegsminiſterium. Berlin, den 7. Auguſt 1897.
Pläge der Fahnen: und Standartenträger beim Parademarjd).
Seine Majeftät der Kalfer und König haben zu beitimmen geruht, daß bie Fahnen und Standarten-
träger beim Parademarſch auf Vordermann auf den Zugjührer bezw, ben rechten Flügelunteroffizier der vorberen
Abtheilung zu marjchiren bezw. zu veiten und daher nicht mehr Hinter den Points herumzugehen ober bei ihnen
abzubrechen haben.
Die neben den Fahnen oder Standarten befindlichen Wbtheilungen rüden dementipredhend beim Parade:
marjch eine Notte int.
Beim Vorbeimarſch von Ehrenwachen hat die Sahne ꝛc. vor der Tete zwiichen zwei Dffizieren zu
marjciren.
v. Goßler.
Kriegsminiſterium. Berlin, den 9. Auguſt 1897.
Angliederung und Unterbringung des beim XIV. Armeekorps zu errichtenden Detachements Jäger zu Pferde.
Seine Majeität der Kaifer und König haben am 3. d. Mis. zu befehlen geruht, dab in Abänderung
ber Allerhöcjten Kabinets-Ordre vom 31. März d. Is. das am 1. Dftober 1897 beim XIV. Armeelorps zu
errichtende Detachement Jäger zu Pferde nicht dem 1. Badiſchen Leib: Dragonerregiment Nr. 20, jondern dem
Kurmärtiihen Dragonerregiment Nr. 14 angegliedert werden ſoll.
Die Unterbringung des Detachements wird bis zur Fertigftellung der Unterkunft in Colmar in dem
Baradenlager de8 Truppen-Uebungsplatzes Hagenau erfolgen.
v. Goßler.
Journaliſtiſcher heil,
Betradhtungen über Heerweſen und Kriegführung. | die ähnliche Anfihten vorbringen, genau an, was er
— denn eigentlich in dieſer Beziehung verlangt.
Schluß.) r
Zunächſt will er die Entfernung der Gefechtsſtaffeln
Der dritte Hauptabſchnitt unjeres Buches behandelt | auf der Ebene genauer geregelt wifjen, ald es im
die Taftit. Er enthält die wichtigſten und reifften | Reglement geichieht. Nun jagt aber das Reglement
Erwägungen des Herrn Verfaſſers über bie Tages | S. 115/116 für offenes Gelände: „Es iſt Sorge zu
fragen. In den meijten berjelben wird befürwortet, | tragen, daß nicht eine Infanterie-Öeichoßgarbe oder
die Wahl der Form mach den Umftänden zu treffen, | ein Schrapnelihuß gleichzeitig zwei Stufen der
und jomit der herrſchenden Strömung beigepflichtet. Tiefengliederung trifft. Der erforderliche Abſtand
Wir wollen nur einzelne derjenigen Anfichten beleuchten, | erweitert fi) damit bis über 200 m und iſt erft mit
in denen ein Entgegentemmen gegen ben Zug ber Zeit | dem Nahen der Entſcheidung zu verkürzen.“
oder Neuerungen gefordert werden, Sit denn das wirklich nicht genau genug? Soll das
Wenn fi) Herr General dv. Boguslawsli aud) mit | Neglement 250 m oder 300 m oder 350 m feſtſetzen?
dem nfanterie-Ererzir-Reglement darin völlig ein- ; Sicherlich wäre es doch fehlerhaft, erheblich weiter ald 200 m
verjtanden zeigt, dab ein jcharfer Unterichied zwiſchen abzubleiben, wenn die vordere Linie durch meiftentheils
Schüßenlinien und geichlofjenen Unterjftüpungstrupps | zu fur; gehende Echrapnels oder jolde aus Steil—
bejtehen bleibt und die vielfach vorgejchlagene eingliedrige | fenergejchügen beichoffen würde; andererjeitd aber Darf
Linie oder ähnliche Formationen der hinteren Linien | man, wenn die vordere Linie durch rafantes Infanterie—
nit Nüdfiht auf die Erhaltung der Kommandogemwalt | feuer im Weſentlichen überfchofien würde, zweifellos
der führer verwirft, jo gehört er doch noch zu den- auch auf 400 m Staffelabftand halten, wenn es Die
jenigen, welche glauben, daß eine feite Vorichrift für | Gefechtälage font erlaubt. Wenn dies nun aber ſelbſt
den Angriff nöthig und möglich fei und das Neglement | für die ablolute Ebene zugegeben wird, weshalb joll
darin zu wenig gäbe As Mann der Praris giebt | dann eine ganz bejtimmte Entfernung fejtgeiegt werden ?
er aber in erfreulichem Gegenjap zu blafjen Theoretifern, I Selbſt der Nichtberufsoffizier lann doc die Vorſchrift
1977
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 73
1978
des Reglement3 begreifen, feithalten und ausführen;
giebt man aber einen Normalabjtand, jo wird er ver-
jucht, fih an dieſen anzullammern zum Schaden der
Sache. Nun kommt aber noch Hinzu, daß abjolute
Ebenen fajt nirgends zu finden find und in jedem
anderen Gelände aud der Führer der Heinjten Ab—
theilung doc überlegen müßte, welcher Abjtand in
jenem alle der zwedmäßigite jei. Was hilft ihm
da die Krüde einer jejten Norm für die Ebene?
Aehnlich Liegen die Verhältniffe bei der zweiten
dorderung unjered Herrn Verfaſſers, e8 folle das Vor—
gehen der Schügen und Nachfolgen der Staffeln genau
geregelt werden.
Es lann damit erftend die Gangart der Schützen
gemeint jein. Immer nur die Ebene betrachtet, heißt
das möglicherweije: Won welder Entfernung vom Feinde
iollen die Schügen oder die hinteren Staffeln laufen?
Tas Neglement jagt S. 102: „Wenn es ſich darum
handelt, durch vom feindlichen Feuer bejtrichene Räume
ju jchreiten, wird Marſch! Marſch! angewendet.“ In
der That läßt ſich Hier doch nichts Genaueres jagen ;
denn die Nothwendigleit des Laufend wird ja durch
die Feuerabgabe des Feindes bedingt. Schießt er
gar nicht oder jchießt er wirkungslos, warum jollte
ih laufen laſſen, jelbft wenn ich auf 500 m heran«
gelommen bin, aber ich werde jchon auf 900 mı oder bei
Artilleriefeuer auf 3000 m laufen lafjen, wenn die zu
durchſchreitenden Räume unter wirlſamem Feuer gehalten
werden. Ebenjo wenig läßt ſich wohl von vornherein
tegeln, ob die Schüßen und die Hinteren Linien
gleichzeitig oder abwechſelnd laufen follen, weil aud)
bierfür lediglich das Feuer des Feindes maßgebend
bleibt. Auf die Formationen, in denen dad Vorgehen
und Nachfolgen der Staffeln erfolgen joll, kann ſich
die Forderung des Herrn Verfajjers nicht bezichen,
denn für dieſe jagt er als erfahrener Soldat, daß die
Lorſchrift nicht jo weit gehen dürfe, fie objolut vor-
zuichreiben. Die Frage, ob ein, zwei oder drei Büge
der Kompagnie bei Beginn des Gefechtes aufzulöjen
kien, ift damit wohl mit erledigt. Es bliebe dann
im Grunde genommen nur noch die Forderung einer
Regelung des jprungweifen Vorgehens übrig.
Mit Diefer verhält es ſich allerdings anders.
General v. Schlichting jagt, dab fid die Schlacht felbft
auch bei Manövern jehr jchwer darfiellen läßt, noch
weniger natürlich auf dem Ererzirplag. Jeder aber,
der in wirfjamen Feuer dem Feinde gegenüber gelegen
hat, weiß, da in ſolchen Lagen das Aufreißen zu
weiterem Vorgehen nur von den Stellen ausgeht, wo
friſche Verjtärkungen den Muth beleben oder energiiche
Führer im Bertrauen auf die Nachfolge beberzter
Leute im ihrer Nähe den Anſtoß geben. Bon diejen
Stellen aus jtürzt fi ein Theil der Schüßenlinie keil—
artig heraus und nur allmählich folgen dann Die
daneben liegenden Abtheilungen dem Drange nad) vor:
wärts, während die weiter von den Keilen abliegenden
Schüpen zunächſt nod weiter feuern und erſt nad
folgen, wenn die zuerſt vorgetriebenen Theile der
Schügenlinie bereits wieder Halt gemacht und von
Neuem das Feuer eröfinet haben. Dies im Gefecht
fi natürlich entwidelnde Bild muß bei Friedens—
übungen möglichſt nachgebildet und als ſprung—
weiſes Vorgehen geübt werden; aber ob ein Truppen—
theil Tompagnie- oder halbbataillons- oder bataillons-
weije jpringen läßt, ob die ſpäter jpringenden Theile
in die Linie der zuerft vorgeftürzten einrüden ober
dieſelbe noch ein Stüd überjpringen, oder ob ander:
weite Verichiedenheiten hierbei vorfommen, das ift an
ſich jehr gleichgültig, wenn man ſich nur, wie General
v. Schlihting zu jagen pflegt, jeden taktiihen Schritt
dur die Vorftellung von den Berluften, von denen
er begleitet ijt, in feiner Phantaſie ergänzt. Das
Reglement hat genug gethan, wenn es auf das jprung-
weile Vorgehen hinweiſt und, um Ueberanftrengung
bei Friedensübungen zu vermeiden, die zuläffige Länge
der Sprünge normirt.
Nicht weſentlich verichieden verhält es fich mit einer
Reglementarifirung der Ausführung des Sturmes.
Wenn das Feuer ded Feindes erlahmt und Theile des—
jelben zurüdzuftrömen beginnen, dann jchließt fi) im
Kriege auf ein gegebenes Beijpiel Alles dem Vorwärts—
laufen an und Jeder eilt, jo fchnell er kann oder fo
jehr jein Muth ihm treibt, vorwärts. Diele, auch
ihmwädlihe Leute laufen dabei in der Erregung ded
Augenblids 400 m, aud) 500 m; aber jo ein Bild läßt
ſich im Frieden nicht geben aus Rückſicht auf die
Lungen der Mannſchaft. Es wird aljo entweder ein
weitere3 ſprungweiſes Vorgehen gemacht oder die ganze
Linie läuft ohne Feuer mit Athempaufen, oder es wird
trotz Mari! Marjch! » Blajend im Sturmſchritt oder
im gewöhnlichen Schritt bis dicht an den Feind herans
gegangen und erſt dann mit Hurrah gelaufen oder ein
noch anderes aber ähnliches Scheinbild gezeigt. Das
Neglement jchreibt beim Angriff nad; erzielter Feuer—
wirkung auf Kommando des Führers energiichen Anlauf
auf den dazu bezeichneten Punkt der feindlichen Stellung
vor. (S. 129.) Mehr läßt ſich auch wirklich nicht jagen,
da man doch bewußt ein Scheinbild für die äußerjte
Energieentfaltung im Kriege nicht allgemein einführen
und ihm damit den Schein der Naturwahrheit geben
mag. Im Kriege it diefe Sadhe eben von Grund aus
anderd als auf dem Exerzirplatz; aber mag einer im
Frieden fie geübt haben, wie er will, er wird es im
Gefecht ſchon richtig machen, wenn er dad Herz
auf dem richtigen Fled hat. Für die Mannſchaft ijt
aljo jede Form hier gleichwerthig; dem Dffizier aber,
der es bei verjchiedenen Truppen verichieden findet, iſt
gerade Died eine Unregung, über die wahre Natur
diejer Augenblide in der Schlacht nachzudenlen.
Wenn wir jomit die gewünſchte Forderung nad
Zufäpen zum Reglement nicht für berechtigt
anerfennen können, jo ließe ſich dagegen die Frage aufs
werjen, ob das Weglement jeine Bejtimmungen und
Grundjäße jo zufammengejtellt Hat, daß fie leicht
zufammenzufinden find. Man könnte z. B. jagen, der
Offizier, der wifjen will, auf welde Entfernung er den
Unterjtüßungstrupp der Schüpenlinie folgen laſſen joll,
erhält hierfür Anweijung auf S. 72, aber auch auf
S. 111 bis 117 und auf ©. 123 u. a. a. D., oder
man könnte anführen, dab über die Thätigleit des
1919
Soldaten und des Gruppenführers im Gefecht auch
auf ©. 108 bis 111 und 125 und 126 im zweiten
Theil des Exerzir-Reglements gehandelt werde, der
doc eigentlich nur als Gefechtslehre für Offiziere
beitimmt ſei. Man könnte daher meinen, es jei befjer,
zunüchſt Alles zu geben, was den einzelnen Soldaten,
dann nacheinander was Gruppen, Zug, Kompagnie-,
Bataillonds ıc, Führer noch des Weiteren angehe; allein
wer theoretiih jo urtheilen möchte, der jeße fich nur
einmal hin und verfuche, hiernach das Exerzir-Regle—
ment umzuarbeiten. Er wird bald merken, welde
außerordentlihen praftiihen Schwierigkeiten, ſich ihm
da entgegenjtellen. Außerdem würde für den Offizier
der Sporn für fein Verſtändniß und feine Vorſtellungs—
kraft fortfallen, wenn er fi nur mit den Beitimmungen
für feine Charge und etwa noch der nächſthöheren
zu befaſſen brauchte.
Um bei den weiteren Ausftellungen des Herrn
General dv. Boguslawsli am Reglement zu bleiben, fo
gehen wir auf feinen allgemeinen Vorwurf ein, daß es
das Auftragsverfahren zu weit ausdehne und für das
Gefecht nicht den einfahen Befehl in den Vordergrund
rüde. Wie bei den meijten Federkämpfen jcheint der
Grund für dieſen Vorwurf darin zu liegen, da der
Begriffötreis „Auftrag“ bei dem Herrn General einen
anderen Umfang bat ald derjenige des Reglements.
Bei ihm hat der Begriff „Auftrag“ mehr Gemeinſchaftliches
mit dem der „Direftive*, beim Reglement in unjerem
Falle mehr mit dem des „Befehls“. Der Herr General
glaubt dem Wort „Auftrag“ als felbjtverjtändlic das
Beimort „jelbftändig* Hinzufügen zu können, das Regle-
ment dagegen jagt am Schluß der ©. 129 zwar:
„Der Kommandeur weilt den Kompagnien ihre Auf:
träge zu“, aber gleid) darauf im Beginne der S. 130:
„Der VBataillonsführer hat feine Befehle am jeden
der Kompagnieführer — möglichſt im Beijein aller —
zu ertheilen.”“ Wir glauben daher, daß derjenige Fall,
den unſer Herr Verfafler als den häufigſten im Gefecht
hinjtellt, daß der VBataillonsführer kurz den Zweck des
Gefechts angiebt, einen Richtungspunkt beftimmt, die
Formation des Ganzen befichlt und vorwärts gebt,
auch nad) dem Reglement genau jeinen Forderungen
gemäß erledigt werden fann. Ob man dasjenige, was
der Bataillonsführer den Kompagnieführern jagt, „Aufs
trag“ oder „Befehl“ nennen will, das trifft den Kern
der Sade nicht. Daß den Kompagnien irgend etwas
über die Verwendung ihrer Unterabtheilungen befohlen
werde, das will doch auch ber Herr Verfafjer nicht,
wie fie fich aber zueinander jtaffeln, auf welche Ziele
fie losgehen jollen, ob fie den Feind bejchäftigen, hin-
halten, angreifen, fein Vorgehen verhindern jollen oder
dergleichen mehr, das vorzujchreiben, entipricht durch—
aus dem Reglement. Daß eim zu weit getriebene®
Auftragsverjahren nicht in feinem Sinne liegt, beweijt
©. 129, wo es heißt: „Der Kompagnieführer trifft jeine
Anordnungen am die Zugführer in Form kurzer und
llarer Befehle.“
Bei den taktischen Verhältniſſen der anderen Waffen
erläutert der Herr Verfaſſer feine Vorliebe für leichtere
Steilfeuergefchüge im Feldkriege und feine Abneigung
1897 — MilitärsWodenblatt — Nr. 78
1980
gegen die Lanze. Er führt alle Umftände an, die für
feine Anſchauung fprechen, indeſſen find diefe Fragen
im Militär-Wochenblatt jo oft erörtert, daß man nicht
mehr thun fann, als jeine Stimme zu regiſtriren.
Betreffs der Verwendung der Kavallerie im Großen
werden Bedenken erhoben gegen die Beitimmung
3. 353 des Mavallerie- Ererzir- Reglementd, daß die
auf dem Scladitfelde anmejenden höheren Kavallerie—
führer die Pflicht haben, gegebenenfalls ein Zuſammen—
fafjen von Ravalleriedivifionen und Theilen der Divifions-
favallerie an enticheidender Stelle anzuregen. Der
Herr Berfafjer glaubt befürchten zu müſſen, daß dies
zu ſtets unerfragten Meinungsäußerungen und Dreins
reden in die Mafregeln des Oberbefehlshabers führen
werde, und meint, daß dieſer ſich durch feine Organe
jelbit auf dem Laufenden erhalten und fein eigenes
Urtheil Haben müſſe. Man könnte ja nun entgegen-
halten, daß die höheren Kavallerieführer eben dieſe
berufenen Organe jeien; aber die Bejtimmung des
Neglements läßt ſich auch fo auffaffen, dab dem
älteften Kommandeur von Sadalleriedivifionen, Die
zufammen auf einem Xheile des Schlachtfeldes auf:
treten, ein Nachdenfen über Maffenverwendung der
Kavallerie aufgegeben wird. Auf jeine Meldung kann
der Oberbefehlähaber genehmigen oder, falls die Gefammt-
lage «8 fordert, zurüdhalten. Derartige Meldungen
fönnen aber den Oberbefehlshaber ebenjo wenig ſtören
als jolhe von Korpskommandeuren, die häufig im
ähnlicher Weife melden müſſen. Die Vorichrift des
Reglements hat aber auch den Vortheil, daß fie eine
twillige Unterordnung der ſonſt felbftändigen Kavallerie
führer unter den ältejten Kavallerie-Diviſionslommandeur
anbahnt.
Einen breiten Raum in unferem Buche nehmen bie
Mari: und die Berfammlungsformationen und Die
Uebergänge von einer in die andere ein.
Der Herr Verfafjer theilt mit, daß er bei der ihm
unterjtellten Infanterie, folange es nicht genen Die
beitehenden Vorſchriften war, jtet3 ohne Unbequemlich-
feiten in Seftionsfolonnen zu fünf oder ſechs Rotten
marjchirt jei, und hält die Seltionstolonne zu vier
Rotten für feine praftiihe Marjchformation.
Die Erfahrung eines Einzelnen, der vielleicht in
Gegenden geitanden hat, in denen breite Straßen Die
Negel bilden, kann im Ganzen freilich nicht als maß
nebend erachtet werden; indefjen giebt allerdings das
neue Ererziv-Reglement für die Savallerie, welches die
Kolonne zu Vieren einführt, der Anichauung Raum,
als ob eine Verbreiterung der Marjchlolonnen an
entjcheidender Stelle als möglich angelehen wird.
Freilich iſt die Kavallerie, wenn auch nit immer an
der Tete, doch wohl jelten mit größeren Abtheilungen
in die Marichlofonnen der Divijionen eingeflodhten und
fann deshalb gewöhnlich, befonders wenn fie nach vorn
borzutraben vermag, leicht in die Kolonne zu Zweien
übergehen, während, wenn die langen Infanteriefolonnen
ihmalere Marjchfront nehmen jollen, ein ermüdendes
Stoden in den Divifionen eintreten müßte Sollte
man jedoch zu der Anjchauung gelangen, daß ſolche
Fälle nur jelten auf unferen vorausfichtlichen Kriegs—
1981
ſchauplätzen vorlommen werden, dann wäre ja allerdings
eine Kolonne zu ſechs oder jelbft eine zu fünf als
normale Marſchformation von allergrößtem Vortheil
für Verlürzung der Marſchläugen jowohl als für alle
Nebergänge in VBerjammlungsformation, wie für Gefechts—
entwidelumgen, Wie viel Weitläufigfeiten könnten dann
ſchon beim Abtheilen der Kompagnie, wie viel mehr
noch beim Exerziren erfpart werden, wenn Die
Begriffe der Seltionen zu vier, zu fünf, zu ſechs mit
dem Begriffe einer Gruppe, normire man jie nun auf
ieh oder fünf Notten, zufammenjhmölze und ein
Kommando: „Mit Gruppen rechts ſchwenkt“ das ganze
Seltionsfammeljurium befeitigte und etwa ein zweites:
„Marihformation“ die Chargen vor und Hinter ber
Kolonne verfammelte und das Auſſchließen der Gruppen
zu Reiſemarſchabſtänden der Glieder herbeiführte. Was
den nicht Durch ſechs oder durch fünf theilbaren Met
der Rotten der Züge betrifft, jo fann man fich leicht,
wie die Kavallerie bei ihrer Kolonne zu Vieren, helfen,
und eine Gruppe zu zwölf oder ſelbſt eine zu zehn üt
fiher einer von acht Mann vorzuziehen, man findet
eher geeignete Führer, und die Gruppe bewahrt auch
bei Berluften nod einen gewiſſen Halt. Statt der in
ihrer Breite je nach dem Mannichaftäftande der Kom—
pognie jeher wechjelnden und darum im Ganzen nicht
berehenbaren Halbzugsfolonne wäre dann eine in der
Breite genau feſtſtehende Doppelgruppentolonne als
eventuelle breitere Marjchformation einzuführen.
Allein das Alles ijt nur ſchöne Zulunftsmufil, Erſt
müßte durch Manöververjuche bei allen Korps feſt—
gettellt fein, da die Abmärjche zu ſechs oder doch die
zu fünf in der Regel genügende Straßenbreite finden,
denn nur mit äußerſt vorfichtiger Hand darf man an
Einrihtungen ändern, die fünfundzwanzig Jahrgängen
der beivaffneten Nation in Fleiſch und Blut über-
gegangen find.
Unjer Buch legt des Weiteren einen großen Werth
aj den glatten und rechtzeitigen Uebergang aus ber
Rarſch- in die Verfammlungsformation und auf die
Vewegungen in dieſer. Wenn es auch zugiebt, daß
unieren Boataillonen, Regimentern und Brigaden
rihloffene Bewegungen nad) Nidytungspunkten leine
<hwierigfeiten bereiten, jei es geradeaus, jei e8 in
der Diagonale, jo erſcheint es ihm doch jehr zweifelhaft,
ob bei Bewegungen großer Mafjen aller Waffen immer
praltijch verfahren werden würde.
An einer beitimmten Formation der Didifion —
die der Herr Verfaffer ald praktijcher höherer Truppen-
führer natürlich nicht als Normalformation für alle
Falle Hinjtellt — wird gezeigt, welche Umjtände im
Beientlihen bei ſolchen Bewegungen zu berüdjichtigen
fein, und es wird durch eingehende Betrachtung der
Schlachten von Gravelotte, Wagram und Ligny —
legtere auch unter dem Gejichtäpunft heutiger Waffen:
wirlung — dargethan, wie häufig von den Bewegungen
in Majjenformationen das Schickſal der Schlachten
abhängen kann.
Wenn man nun auch zugeben wird, daß bei unjeren
Danövern bisweilen zu Gunjten des Detachements-
frieges Die einheitliche VBervegung von Diviſionsmaſſen
1897 — Militär-Mohenblatt — Re. 73
1982
nad) Richtungspunkten zurüdtritt, jo ift ihnen doch in
den Satjermandvern, ben Korpsmanövern und an den
Uebungstagen für die Divifionsmanöver gegen marlirten
Feind grundſätzlich ein verhältnigmäßig ausreichender
Raum zugedadht, und auch von den höchſten Truppen-
befehlshabern wird hierauf in der Regel ein bejonderer
Werth gelegt. So fagte General v. Schlichting in
jeinen Manöverfritifen 1889, indem er auf Moltleſche
1867 geäußerte Unfichten Bezug nahm: „Nur bie
unmittelbare Verfammlung, der Anmarfc und die Ent:
widelung der Streitkräfte für den Zwed einer Ent-
ſcheidung find Dinge, die fi) im Frieden mit der
Truppe üben lafien. Die Schladt ſelbſt iſt ſchon
wieder bei den Manövern ehr ſchwer darzuitellen.*
Unjer Herr Verfaffer hat auch fein Beijpiel aus unjeren
legten Kriegen beigebradht, in denen die Führung in
diejer Nichtung auffällig verfagt hätte, obgleich auch
hierin, wie natürlid) in allen Dingen, manche Irrthümer
vorgelommen find. Er will aljo wohl nur eine wohl-
gemeinte und beherzigenäwerthe Mahnung geben, daß
bei Leitung ber Manöver ſtets jolden Uebungen ein
genügender Raum gewahrt werde.
Zum Schluß giebt er eine Phantaſieſchlacht von
vier WUrmeelorp gegen drei in jelbjtentworfenem
Gelände unter der Annahme, da der Stärlere
angreifen, der Schwächere ſich zunächſt vertheidigungs-
weife verhalten müſſe, und will daran zeigen, daß es
in der That einzelne Grundſätze gäbe, deren man fich bei
Einleitung einer Kriegshandlung ſtets befonders erinnern
jolle. Sole Bilder haben zwar nur inſoweit Beweis:
kraft, als die Phantafie des Malers juggejtiv wirkt,
indefjen, wer den anregenden Betradjtungen des Herrn
General3 dv. Boguslawsli gefolgt ift und durch deſſen
reife Erfahrung die jeinige hat befruchten laffen, dem
wird es gewiß; auch interefiant fein, zu ſehen, wie ſich
in eined durch Feder und Schwert gleich hervor—
ragenden Dffiziers Kopfe „die Welt der Schlacht am
Ende de3 19. Jahrhunderts malt“.
Erfte Hülfe in der Gefechtslinie.
Aus dem Unglüde muß man fernen. Die Eijen-
bahntatajtrophe bei Gerolftein, welche jeinerzeit aller
Mitfühlenden Herzen erſchütterte und noch friich im
unjerer Erinnerung fteht, hat den Beweis der Richtigleit
meined im vorigen Jahre gemachten Vorſchlages
geliefert. Wie gut wäre es gemwejen, wenn man bie
Nejervijten in dem Zuge ſchon alle jo ausgebildet
gehabt hätte, wie es meine Mbficht if. Der Unfall
wäre dod in feinen Folgen gelinder abgelaufen, wenn
zur richtigen Zeit ſachgemäße Hülfe zur Stelle war.
Gleich nahdem die Kunde von dem Geroliteiner
Unglück durch die Lande drang, wurde empfohlen, in
Zukunft bei Militärtransporten einige Militärärzte mit
zuſchicken. Das ijt ja gewiß von Nußen, Jedoch, wer
bürgt dafür, daß nicht ebenjo gut der Wagen der Aerzte
bon einem derartigen Schickſalsſchlage getroffen wird
wie jeder andere? Wenn nun Aerzte in dem ver—
unglüdten Zuge mitgejahren wären, jo hätten diejelben
1983
nicht viel mehr ausrichten können als einen Noth—
verband anlegen. Und dies fann jeder in der erjten
Hiülfeleiftung ausgebildete Laie.
jolhen Unglüdsfällen wäre auch die Zahl der Werzte
zu gering, fie würde aber ausreichen zur Beauffichtigung
des Verbandanlegend und um in befonders kritiſchen
Fällen ſelbſt helfen zu können. Denn bei jchlechter
Beleuchtung unter folchen Umjtänden und in einer der
artigen Aufregung Operationen zu unternehmen, it ein
Unding. Ich bin überzeugt, wenn die Kameraden der
Verunglüdten ſchon in der Lage gewejen wären, mit
Sachlenntniß den Nothverband anlegen und Aderprefjen
umlegen zu fünnen, hätte vielleicht der Eine oder Andere
gerettet werden können.
Und jo lomme id) denn auf meinen in den Nummern
100 und 113 des vorigen Jahrgangs dieſes Blattes
gemachten Vorſchlag, die ganze Armee in der erſten
Hülfeleiftung auszubilden, heute noch einmal zurüd.
Ich hielt es darin für zwedmäßig, daß jeder
Soldat, ebenjo wie fein Verbandpädchen, jo auch einen
Gummiſchlauch oder -gurt zu feiner Ausrüftung hinzu:
befüme. Im Gerolfteiner Falle waren ja jelbitver-
ftändlich feine vorhanden, hätten aber durch die Noth-
aderpreſſen erjeßt werden fünnen. Dafjelbe müßte ja
auch im Feldzuge öfter der Fall fein.
In Beziehung auf die Anwendung des Schlauches
fann id) nun nachträglich eine für meinen Vorſchlag
höchſt wichtige Thatjahe anführen. Der Schlaud)
bezw. der elaftiihe Gurt, um eine Extremität gelegt,
fann ohne Schaden nicht nur vier Stunden, wie bis
jeßt angenommen worden, fondern fogar zwölf Stunden
liegen bleiben, wie mir Seine Ercellenz dv. Eſmarch
brieflich mitzutheilen die Güte hatte. Dafjelbe ift aufer-
dem ausgeführt und nachgewieſen in einer mir ebenjalls
von Seiner Erxcellenz zugejandten Brojhüre: „Ueber
Blutiparung bei Operationen und Berlegungen“, einem
1894 in Nümberg gehaltenen und jpäter gedrudten
Vortrage.
Die elaftiihe Umſchnürung braudt alfo im Noth-
falle nad Ablauf einiger Stunden nicht gelodert zu
werden, wie ich died empfahl, um die Glieder vorüber:
gehend vom Blut durchſtrömen zu lafjen und dadurch
vor dem Mbiterben zu bewahren, fondern darf den
ganzen Tag hindurch liegen bleiben.
Soll nun ein Gummiſchlauch, ein Gummigurt oder
ein Gurt aus anderem elaftiihen Material verwendet
werden? Die Beantwortung dieſer Frage hinge davon
ab, ob dieſe elaſtiſchen Schnürmittel in Friedenszeiten
fange aufbewahrt werden können, ohne unbrauchbar zu
werden, oder nicht. Iſt Letzteres der Hal, dann
dürfte es ſich empfehlen, nad dem Vorſchlage Seiner
Ercellenz v. Esmarch einen Gurt aus Meifingipiral-
federn mit Lederüberzug zu benutzen. Derjelbe könnte
dann ebenfalld um den Leib wie ein Leibgurt getragen
werden. Bor dem Schlauche hätte er den Vortheil,
daß der Drud auf eine größere Fläche vertheilt würde.
Die peluniären Aufwendungen für die Anſchaffung
diefer Meffinggurte oder Gummigurte oder ſchläuche
find nicht ſo groß, daß aus diefem Grunde die Ein-
führung erjdywert würde. Zu wichtig und zu jegend-
1897 — Militär» Wochenblatt — Mr. 73
|
Zum Verbinden bei |
Ste 1984
reich iſt der Erfolg, der durch dieſe Gurte beabfichtigt
wird, als daß man die Koften fcheuen dürfte.
Einen zweiten Punkt mödte ich noch weiter
beiprechen, nämlich die Art der erſten Hülfeleiftung
während der verſchiedenen Gefechtsphaſen. Es iſt mir
dies auch don älteren Offizieren nahegelegt worden.
Als ich zuerſt den Vorſchlag machte, hatte ich mir
geſagt, daß die erſte Hülfe hauptſächlich in der Ver—
theidigungsſtellung in Frage käme. Die Schlacht oder das
Gefecht iſt in vollem Gange. Der Feind iſt auf etwa
800 m herangelommen. Ein Geſchoßhagel überſchüttet
die Vertheidigungsſtellung. Die ganze Aufmerkſamkeit
iſt auf den Feind gerichtet. Alle Nerven ſind an—
geſpannt. Wer noch ſchießen kann, muß ſchießen. Dafür
ſorgt ſchon der Feind. In ſolchen Momenten iſt an
ein Verbinden wenig zu denken. Das iſt ſelbſt—
verſtändlich. Bald jedoch wird das Feuer auf beiden
Seiten ſchwächer, ſei es, weil die Verluſte zu groß, ſei
es, weil die Munition nicht mehr ausreicht oder aus
anderen Gründen. Es fallen nur vereinzelte Schüſſe
in der betreffenden Kompagnie, oder es tritt eine Feuer⸗
paufe ein. Seht ift der Augenblid gelommen, wo der
Kamerad ſich einmal nad; dem Kameraden umſchauen
und, wenn nöthig, durch Umfchnürung des Armes oder
Beines denjelben vor dem Berbluten retten oder Durch
improvifirten Stügverband deſſen zerſchoſſene Glied—
maßen ſchienen Tann. Liegen die Vertheidiger auf
flachem Felde, dann muß das Verbinden liegend ge—
ichehen, vorausgeſetzt, daß das feindliche Feuer gefährlich
werden fünnte; da jedoch für die Vertheidigungsftellung
natürliche oder künſtliche Böſchungen mit Borliebe
benußt werben, fann der Kamerad die Böſchung hinab—
rutihen und jo im bequemerer Stellung die nöthige
Hülfe leiften. Es bedarf keiner befonderen Erwähnung,
daß an ein Verbinden nicht gedacht werden kann und
joll, wenn die Lage des Gefechts dies nicht erlaubt.
Wie bei der Handhabung der Feuerdisziplin jo auch
bei dem Verbinden müfjen die Vorgeſetzten ihre Leute
in der Hand behalten. In diefem Sinne wäre aud)
bet dem Unterricht zu inftruiren.
Befinden fi) die Truppen in einer Angriffsftellung,
jo bleiben die Verwundeten, foweit fie nicht raſch
verbunden werden können, liegen. Die Kompagnie
kann jich nicht um Ddiefelben weiter belümmern. In
die Stellung, in welcher die Verwundeten zurüdbleiben
mußten, rückt die Nejervefompagnie. Einige Zeit ver-
bleibt derſelben, bevor fie die Schüßenlinie vom ver—
jtärfen muß oder ſelbſt wellenförmig vorrüdt. Dieje
Zeit reicht vollftändig aus, um die VBerwundeten laben,
verbinden und gut lagern zu können. Bleiben troß-
dem noch einige Verwundete underforgt, jo fünnen die
weiter nacjrücdenden Rejervelompagnien helfen. Auf
diefe Weile könnte jede nachrüdende Kompagnie Die
Verwundeten der VBorangegangenen verjorgen. Sehr
lange braucht man ſich nicht mit dem Verbinden aufs
zubalten, denn die nöthigſten Verbände find in einigen
Minuten ausgeführt, da alles VBerbandmaterial und
Schienen zur Hand find, wie Seitengewehr, Gewehre,
Niemen und dergleichen. Nicht gering anzuſchlagen ift
dabei, dab der Soldat fieht, wie er im alle jeiner Ber:
1985
wundung nicht fange hülflos auf dem Schladjtfelde
liegen bleibt.
Mu die Kompagnie zurüdgehen, dann kann auf
die Verwundeten in den wenigſten Fällen Rüdficht
genommen twerben. Diejenigen, welche nicht fchon vers
bunden find oder in letzter Minute noch fchnell ver
bunden werden lönnen, müffen zurüdbleiben, wenn ihre
Kameraden nicht in der Lage find, fie mitzunehmen.
Soll für die Verwunbeten alfo überhaupt gejorgt
werden während der Schlacht, dann wäre nach meiner
Anfiht in Zukunft dies der einzige Weg. Bon Seiten
des Sanitätöperfonals Tann, wie ih ſchon in einem
früheren Auflage nachgewiefen zu Haben glaube,
während der Schlaht im der Feuerlinie den Ver—
wundeten feine Hülfe gebracht werben.
Bie wird ed nun erjt den Lebteren ergehen,
wen auh nah der Schlacht noch nicht genug
Santtätsperjonal vorhanden iſt, aljo am Anfange des
zufünftigen Srieges, in der Zeit vor vollftändig aus
geführter Mobilmahung der Sanitätsmannihaften?
Vorausfichtlic werben die erfien Schladhten früher nad)
eriolgter Kriegserllärung als 1870 geichlagen werben.
Da könnte erjt recht von einer baldigen Hülfe nad)
erhaltener Verlegung für die Verwundeten feine Rebe
fein, zumal wenn bie erjten Kämpfe, wie ich dies
einmal annehmen will, auf Feindesboden ftattfinden.
Groß wird die Menge der Verwundeten fein, diejenige
der Helfer aber Mein. Auch für diejen Fall würde
der Roth durch Einführung meined Vorſchlages
abgeholfen, daß nämlich ſowohl während der Schladht
die Kameraden ſich untereinander helfen, als auch nad)
der Schlacht die in Mejerve gelafjenen Truppen den
eriten Verband und den Transport mit übernehmen
Kanten, ſoweit fie nicht zur Verfolgung bes Feindes ıc.
benugt werben müfjen. Selbſt unter ben nach ber
Shlaht erjhöpften Kämpfern werden ſich Freimillige
genug finden, welche gem ihren verlegten Kameraden
die erfte Hülfe bringen wollen. Werben doch aud
nach der Schlaht von den Truppen, bie eben noch
mitgeftritten haben, eine Anzahl zur Beerdigung der
Leihen ablommanbirt.
Selbjtverftändlich ift dies, twie ſchon oben erwähnt,
nur für die erften Gefechte gemeint, folange die Kranfen-
ttäger- und freiwilligen Sanitätsfolonnen noch ſchwach
dertreten find.
Was waren dad z. B. nad der Schlacht von
Spicheren für traurige Verhältnifje für die Verwundeten
in eriter Beit! Mir wenigftens als früherem Bürger
von St. SZohann-Saarbrüden und ald Sohn von
Eltern, welde Tag und Nacht für bie Verwunbeten
thätig waren, find fie noch friſch in Erinnerung und
werden mir unvergeßlich bleiben. An Werzten mangelte
& überall. Die Verwundeten wurben zum größten
Theil unverbunden und ungelabt auf Leiterwagen
geladen und unter großen Schmerzen über holperige
Bege nad) den VBaraden und Häufern gefahren. So
wor ed im Anfange des Krieges 1870, tropdem fchon
über 14 Tage nad) erfolgter Srlegderflärung verftrichen
waren und in Städten, welche für die Truppen Alles
1897 — Militär:Modenblatt — Rr. 78
1986
bergaben und in großartigfter und aufopferndfter Weiſe
jorgten, Damit war aber den Berwundeten nur zum
Heinften Theile gedient. Es fehlte den meiſten ein
jachgemäßer Nothverband. Wie viele ftarben deshalb
auf dem Sclahtfelde oder auf dem Transporte an
Verblutung!
Man wende nicht ein: c'est la guerrel Wo ein
Wille ift, einem Uebelftande, den man als foldhen
erlannt hat, abzubelfen, da ift auch ein Weg. Es wird
Jedem, der fih in die Buftände eines zulünftigen
Kriege Hineinzubenten verſucht bat, einleuchten, daß
diefer Weg ein anderer fein muß, bei unferen heutigen
Feuerwaffen, ald 1870.
Dies iſt meuerbingd auch von berufenfter Seite
dargelegt worden durch ben Königlich Baderijchen
Gencralarzt Herm Dr. Bort, welcher Mar und beutlid,
ed ausſpricht, daß das heutige Sanitätsweſen für ben
künftigen Krieg unzureichend ift, jo daß es nicht möglich
fein wird den Verwundeten, jo wie biefelben es von
ihrem Baterlande verlangen können, möglichſt bald und
möglichſt gut die erfte Hülfe angedeihen zu laſſen.
Eine Abhülfe fei dringend nothwendig, wenn auch die
Strategen nicht ganz ſich damit einverftanden erflären
fünnten. In jeinem Büchlein: „Den Kriegsverwundeten
ihr Recht“ fordert er daher unter Anderem: Ber-
mehrung der Sanität#fuhrmwerfe zur jchnelleren Räumung
der Hauptverbandpläße (etwa 100 Wagen für jebes
Armeekorps), baldigſter Transport der Verwundeten
aus der Gefechtslinie durch 1. Fahren auf Tragbahren,
welche auf Walzen laufen, 2. Fahren auf Karren, an
denen bie Trage unter der Achſe hängt von Seiten
ber Hülfsfrantenträger, welche den Weg bis zum Ver—
bandplage friechend zurüdzulegen hätten.
Ein Vergleich dieſes Vorſchlages mit dem meinigen
ergiebt, daß Herr Generalarzt Dr. Port dad Haupt
gewicht darauf legt, die Verwundeten möglidit bald
aus der Feuerlinie zu fchaffen, während es nad) meiner
Anſicht darauf am meiften anfommt, in Anbetracht ber
Schwierigfeit und Gefährlichkeit eined | Transportes
während des Gefechtes, die Verwundeten möglichit bald
nad erhaltener Verlegung vor dem etwaigen Berbluten
zu retten und deren zerſchoſſene Gliedmaßen zu fchienen,
im Uebrigen aber dieſelben, wenn fie gelabt und gut
gelagert find, auf dem Schlachtfelde Liegen zu laſſen,
bis fich in einer Feuerpauſe oder nad; der Schlacht
ein Transport ermöglichen läßt. Diefer Transport
müßte dann möglichit ausgiebig und umfafjend, ſowie
mögfichit ſchnell ftattfinden. Mit letzterem Vorjchlage
dürften die Verwundeten wohl mehr einverftanden jein,
wenn fie an bie Umebenheiten und Schwierigfeiten
des Geländes, die große Mafje der Verlegten und
an die weite Entfernung bis zum Truppenverband-
plate denken, dabei auch berüdfichtigen, daß ein jolder
Trandport auf obigen Tragen mit Friechender Bewegung
der Träger nur langjam vor ſich gehen und in dem
Geſchoßhagel für fie ſelbſt ſowie für die Träger ver-
hängnißvoll werden kann.
Sollte mein Vorſchlag an maßgebender Stelle
Berückſichtigung finden, dann wäre es auch jehr rathjam,
mit der Einführung nicht lange zu warten, ba immerhin
1987
einige Jahre vergehen werden, biß auch Mejerve und |
Landwehr ſowie Landſturm ausgebildet fein würden,
und weil Niemand wiſſen kann, wie lange wir Frieden
behalten.
Id würde mid für die Kriegsverwundeten jehr
freuen, wenn noch beſſere Borjchläge gemacht umb
baldigft zur Einführung gelangen würden; dod glaube
ih, daß feiner die Aufgabe der erften Hülfe in ber
Gefechtslinie gründlicher und ficherer löjen würde.
Mögen die Feuerwaffen in dem nächften Kahrhundert
noch jo ſehr vervolllommnet werben, mein Vorſchlag
reicht für alle Zeiten aus. Eine umfaſſende Aenderung
im Sanitätsweſen wäre wohl nie mehr nöthig. Kein
Vorſchlag aber würde, ſo glaube ich doch annehmen
zu dürfen, im Falle ſeiner Einführung ſowohl im
Kriege Beſſeres leiſten als auch für Friedenszeiten
ſegensreicher wirlen als der meinige, welcher bezweckt:
die Ausbildung aller wehrfähigen Männer Deutſch—
lands in der erſten Hülfeleiſtung.
Dr. med. Doermer.
Kleine Mittheilungen.
Belgien. Den Gegenftand der diesjährigen
ge Derbftübungen mirb ein Kampf um ben
efig der feften Stadt Termonde bilden, welche von
einer Divifion angegriffen, von einer anderen vertheidigt
werben wird. Die Uebungen beginnen am 25. Augujt
und enden am 10. September. (La Belgique militaire.)
Franfreih. Das Regiment der Malgaffifhen
Zirailleurs ift auf vier Bataillone zu vier Kompagnien
gefegt worden, Sobald ſich geeignete Anwärter finden,
wird eine ber brei Lieutenantäftellen einer jeden Kom—
pagnie einem Eingeborenen verliehen werden. Von den
Unteroffizieren einer jeden berfelben find der Adjutant,
der Sergeantmajor, der Sergeantfourier und fehs Ser:
geanten Europäer, ebenfo viele Sergeanten, zwölf Kor⸗
porale, vier Horniften und 250 Soldaten Eingeborene.
(Bulletin officiel da ministere de la marine.)
— Einer gebeihlihen Entwidelung der Berhältniffe
in Tonlin —— ſeit langer Zeit Eiferſucht und
Mangel an Entgegenkommen zwiſchen Militär⸗ und
Civilbehörden im Wege. Der neu ernannte bürgerliche
Generalgouverneur Doumer hat erflärt, dieſem Zuftande
ein Ende maden zu mollen, und damit angefangen,
daß er ein für militärifche Zmede nöthiges Gebäude, zu
befien Herftelung in den Kaſſen der Militärvermwaltun
fein Geld vorhanden war, aus den Mitteln des Civils
haushaltes erbauen ließ, ein unbenutztes Militärgebäube
dagegen für einen bürgerlichen Zweck beftimmte. Auch
ift er der orientalifhen Sitte des Geſchenlenehmens und
Geſchenlegebens mit Entſchiedenheit entgegengetreten.
Le Progres militaire Nr, 1746.)
— Gelegentlih der Feier des Nationalfeftes am
14. Juli ift das im ehemaligen Speifefanle der Offiziere
bes Invalidenhaufes zu Paris eingerichtete Heeres—
mufeum eröffnet worden. Daflelbe enthält Er⸗
innerungen verſchiedener Art an bie Kriege, an denen
Frankreich feit der Zeit Ludwigs XIV. bis zum Jahre
1897 -- Militär-Mochenblatt — Nr. 78
. 1988
1870/71 tbeilgenommen bat. Die zahlreihen, bem
Mufeum von Behörben und Privatperjonen zugehenben
Spenden werben fehr bald eine Erweiterung bedingen,
für welde die Räumlichkeiten bereits bergeftellt wer
(Revue du cercle militaire Nr. 29.)
— Das Glacis der Umfaffung von Paris auf
dem linken Seineufer ift von der zuftändigen militärifchen
Bermwaltungsbehörde auf eine Dauer von 15 Jahren
für den Preis von 40 000 Fred. zu gärtneriſcher Nutzung
verpadhtet worden, Die Anwohner, deren Spaziergänge
dur die Anordnung beſchränkt werben, äußern lebhaften
Unmutb darüber. (Le Progres militaire Nr. 1720.)
— Der regelmäßig nad Beendigung ber großen
Herbftübungen flattfindende Wechſel eines Theiles
der Garnıfon von Paris wird im laufenden Jahre
die 9. Infanteriebivifion in die Landeshauptitadt bringen.
An ihrer Stelle wird die 10. mit dem Divifionsftabe
nad Orleans, mit den Brigabeftäben nad Augerre und
Blois gehen.
(Bulletin ofüciel da minist&re de la guerre,)
— Einen Marfd von 740 km Länge bedingt ein
Wechſel der Garnifonen zwifhen dem bisher in Borbeaur
geftandenen 6. Hufarenregiment mit dem 10. zu Com»
— Das erftere wird vom 23. Auguſt bis zum
20. September unterwegs fein, das leßtere am 18. Sep:
tember von der Maas abrüden und am 17. Dltober an
der Gironde eintreffen. L’Avenir militaire Nr. 2226
behauptet, daß der Tauſch, abgefehen vom Berbraude
an Material, einen Koftenaufmand von 100 000 Fres.
verurfadhen wird.
Defterreihslingarn. Große Herbftübungen
werben in dieſem Jahre bei Biſtriz am Hoftein in
Mähren und bei Totis in Ungarn ftatifinden. An den
Erfteren nehmen bas 1. und das 2. an ben Letzteren
das 4. und das 5. Korps theil. Der Allerhöchſte Kriegs-
herr wird jenen vom 2. bis zum 4., diefen vom 11. bis
zum 15. September beimohnen. Am 12. wird in Totis
der Ankunft Seiner Majeftät Kaifer Wilhelms II. ent-
gegengefehen, welcher dort bis zum Schlufje der Uebungen
verweilen dürfte. (Neue Armerzeitung Nr. 46.)
Schweiz. Ein neues Ererzir-Reglement für
die Schweizerifhe Feldartıllerie ift vom Bundes«-
rathe ern. worden. In bafjelbe find der Entwurf
eines Sahıf ulsReglements und die Entwürfe von Regles
ments betreffend die befpannte Batterie, die Geſchützſchule
und bie Schießfchule aufgenommen, nachdem diefe Entwürfe
im vergangenen Jahre in den Artilleriefhulen ſowie
den Artillerieturfen erprobt worden und auf Grund ber
emachten Erfahrungen Abänderungen unterworfen find.
erner find in das Reglement Abfchnitte über Material
und Ausrüftung, Munition und Ausrüftung der Dienft-
pferbe eingefügt.
(Allgem. Schweiz. Militärzeitung Nr. 27.)
— Für Neubauten und den Erwerb an
Gelände ift dem Bundesrathe ein auf fünf Sabre zu
vertheilender Kredit von 2430000 Fres. eröffnet, um
damıt in Andermatt zwei Kafernen, ein Bermaltungs-
gebäude und brei — ———— herzuſtellen und
das für dieſe Bauten, für Exerzir⸗ und Schießplätze
—5— für das beſtehende Baradenlager erforderliche
elände zu laufen.
Gedrudt in der Königlichen Hoſbuchdruderei von €. ©.
(Allgem. Schweiz. Militärzeitung Nr. 20.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Rodftrafe 68—7L.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 66.
aikitär- Wochenblatt,
on, Zweiundachtzigſter Jahrgang. re
udeaaca 6
h.yerlin, Sovlerſtt. Erpedition: Berlin swı2, Kocitrabe 68. Berlin swı2, Rohr. 68-71.
EDEL ——— — EDEL EDEL DEE
Dieje Zeitichrin ericheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
auägegeben. Außerdem merden derfelben beigefügt 1. monatlich ein: Dis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär:Literaturs
eitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Auffatze als befondere Beiheite, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden tft.
ierteljägrlicher Tränumerationspreis für das Ganze 4 Mart 50 Pf, — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poſtanſtalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Zeitungefpebitionen — an. — an.
M 74, Berlin, Sonnabend den 21. Auguſt. 1897.
Inhalt:
Perfonal » Veränderungen (Preußen, Bayern). — Drbend » Berleifungen (Preußen, Bayern).
Journaliſtiſcher Theil.
Vorftellungen vor Seiner Majefiät dem Deutfchen Kaifer im Lager von Krafnoe Selo. (Mit einer Slizze) — Havallerier
—— in Frankreich. (Fortſetzung aus Nr. 65.) (Mit einer Skizze) — Eine Marſchübung ber Schweizeriſchen Feldartillerie
im Gebirge.
Rleine Mittheilungen. Deutſchland: Offizier -Lawn- Zennisturnier in Homburg v. d. Höhe 1897. — England:
Rarihfähigkeit der Anfanterie. — Frankreich: Erfaggefhäft 1896. — Portugal: Truppen für Mozambique. Reue Proviant:
enftalt. — Rukland: Aenderung der Abzeichen der Militärbeamten.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche 1c. Neudörffer, mu ber 21. Div. in Mainz,
Eruennungen, Beförderungen und Berfegungen, zur 36. Div. nach Danzig,
nn — Se ſebung Filenjder, Div. Pfarrer der 30. Div. in Saarburg,
trasnnje Sfelo, den 9. Auguft 1897. zut 21. Die. no) Mainz, — verjept.
Großfürſt Michael Nilolajewitic von Rußland Sämmtliche Veränderungen treten mit dem 1. Auguſt
Kaiferliche Hoheit, & 1a suite des 1. Garbe-Feldart, | d- IE. in Kraft.
Repts. geftellt.
Srogfürft Konftantin Konftantinowitih don Beamte der Militär- Verwaltung.
Rußland Kaiſerliche Hoheit, zum Chef des Garde: Durch Allerhöhfte Beftalungen.
Grm. Negts. Nr. 5 ernannt. Den 2. Auguft 1897. on
ſtrasnoje Sſelo, den 10. Auguft 1897. Gadow, Wirlliher Geheimer Kriegsrath, Militär:
Öroffürft Milolaus Nikolajewitſch von Rußland an her % —— zum Abtheil. Chef im
Kaijerliche Hoheit, zum Chef des Magdeburg. Huf. rieg —— um ernann
Regts. Nr. 10 ernannt. Den 3. Auguft 1897.
9 J
Wilhelmshöhe, den 18. Auguft 1897. a Pages — — ——
mBock u. Polach, Gen. Lt, und Kommandeur ber 3 B
%. Div, zur Vertretung des Kommandirenden Durch Berfünung des Ariensminifteriums,
Generald des Gardekorps kommandirt. Den 7. Zuli 1897.
— — Hoffſchild, Proviantamtsajpir., zum 1. Auguſt 1897
Evangelifche Militär -GHeiftliche. als Proviantamtsaffift. in Altona angeftellt.
Den 12. Juli 1897. Den 6. Auguft 1897,
Heinide, Pfarrer in Yieiber zum Div. Pfarrer der |. Schmidt, Geridhtöreferendar, zum Intend. Referendar
2. Div. in Lyd ernannt. beim III. Armeelorps emannt.
Den 22. Jult 1897, Dppermann, Nechnungsrath, Intend. Selretär von
Shettler, Garn. Hilfsprediger in Berlin, zum Div. ber Intend. bed IX. Urmeelorps, auf jeinen Antrag
Pfarrer der 16. Div. in Trier ernannt. zum 1. November d. 33. mit Benfion in den Ruhe—
Den 26. Juli 1897. ftand verjeßt.
Peters, Div. Pfarrer der 2. Div. im Allenftein, zur Den 12. Auguft 1897.
12. Div. nad) Neiße, Hinrichs, Intend. Sekretär von der Intend. ber
Zechlin, Div. Pfarrer der 36. Div. in Danzig, zur | 21. Div, auf feinen Untrag zum 1. September d. 38.
8. Div. nah Torgau, | mit Benfion in den Ruhejtand verjeßt.
[8. Quartal 1897.)
1897 -- Militär -Mochenblatt — Nr 74
1992
Königlicd; Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride 1c.
A. Grnennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Sm altiven Heere
Den 5. Unguft 1897.
Byſchl, Hauptm. à la suite des 1. Feldart. Regts.
Prinz-⸗Regent Luitpold, unter Belaffung im Verhältniß
ä la suite diejes Truppentheils, vom 1. September d. Is.
ab auf die Dauer eines weiteren Jahres beurlaubt.
Prügel, Port. Fühnr. vom 14. Inf. Negt. Hartmann,
zum Eifenbahn-Bat. verjept.
Den 10, Auguft 1897.
Wirth, Pr. Lt. vom 2, Train = Bat., zum zweiten
Traindepotoffizier beim Traindepot Il. Armeelorps
ernannt.
Den 11, Auguſt 1897.
Schöller, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier vom
1. Feldart. Negt. Prinz-Regent Luitpold, zum Kom—
mandeur des 5. Feldart. Regts.,
Lobenhoffer, Oberjtlt. und Abtheil. Kommandeur im
1. Feldart. Regt. Prinz-Regent Yuitpold, zum etats-
mäß. Stabsoffizier in dieſem Negt.,
Peter, Major vom 5. Feldart. Regt, im 1. Feldart.
Negt. Prinz-NRegent Quitpold,
Seyring, Major im 4. Feldart. Negt. König,
Hertlein, Hauptm. und Komp. Chef vom 21. Inf.
Negt., im 20. Inf. Regt., unter Beförderung zum
Major, — zu Abtheil. (Bat3.) Kommandeuren;
die Hauptleute:
Clauß im 14. Inf. Negt. Hartmann,
Haus dom 14. Inf. Regt. Hartmann, im 15. Inf.
Negt. König Albert von Sadjen,
Kaft, fommandirt zum Generalitabe, vom 18. nf.
Negt. Prinz Ludwig Ferdinand, im 23. Inf. Regt.,
Seuffert, Hauptm.,
Steiniger, Pr. 2t., unter Beförderung zum Hauptm.,
— Beide vom 2. Feldart. Regt. Hom, im 1. Feldart.
Negt. Prinz: Regent Quitpold, — zu Komp. (Battr.)
Chefs, — ernannt.
Schr. v. Kesling, Major und Battr. Chef vom
1. Feldart. Regt. Prinz = Regent Quitpold, zum
4. Feldart. Negt. König,
Vogl, Major und Battr. Chef vom 1. Feldart. Negt.
Prinz-Regent Luitpold, zum 5. Feldart. Regt, —
Beide auf die Hauptmannsjtelle im Stabe diefer Negtr.,
Lohmann, Hauptm. und Komp. Chef vom 14. Inf.
Negt. Hartmann, in gleicher Eigenichaft zum 21. Inf.
Negt., — verſetzt.
Pachmayr, Port. Fähnr. im 2. Feldart. Regt. Horn,
Engel, Rineder, Port. Fähnriche vom 3. Feldart.
Negt. Königin Mutter, im 5. Feldart. Regt, —
zu Set. 218. befördert.
Durch Verfügung der Inſpeltion der Fußartillerie.
Schweninger, Knauf, Zeughauptleute vom Art. Depot
Ingolſtadt bezw. München, gegenfeitig verjept.
| Spindler, Zeug=- Pr. Lt. vom Art. Depot Germerk-
heim, zu jenem in München verfept.
Etienne, Zeuglt., beim Art. Depot Germersheim ein-
getheilt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 5. Huguft 1897.
Haufen, Sek. Lt. des 17. Inf. Regts. Drff, der
Ab ſchied bewilligt.
Den 6. Auguſt 1897.
Hajtreiter, Oberitlt. a. D.,
Wolf, Ulmer, del Moro, Leeb, Phildius, Herzing,
Majore a. D.,
Schobert, Griesbeck, Hauptleute a. D, — in bie
Kategorie der mit Penſion zur Disp. ſtehenden
Offiziere verſetzt.
Den 11. Auguſt 1897.
Morneburg, Major und Bats. Kommandeur vom
20. Inf. Negt., mit der gejeglichen Penſion und mit
der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform
mit den bejtimmungsmäßigen Abzeichen zur Disp.
geftellt.
Höggenftaller, Oberjt und Kommandeur des 5. Feld-
art. Negts.,
Aurnheimer, Oberfilt. und Abtheil. Kommandeur im
4. Feldart. Negt. König,
Graf dv. Broddorff, Hauptn. und Komp. Chef vom
23. Inf. Negt., unter Verleihung des Charakters
als Major,
Schauer, Hauptm. und Komp. Chef vom 15. Inf.
Negt. König Albert von Sachſen, — mit der gejeh-
lichen Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen
der bisherigen Uniform mit den für Verabſchiedete
vorgeichriebenen Abzeihen der Abſchied be:
ww illigt.
Bahrmbader, Nittm. a. D, unter die mit Penſion
zur Disp. jtehenden Offiziere eingereiht.
Herterich, pen). vormal. Set, Lt, zuleßt im 3. Inf.
Negt. Prinz Karl von Bayern, unter Ertheilung der
Erlaubniß zum Trogen der Uniform diejes Negts.
mit den für Verabſchiedete vorgejchriebenen Abzeichen,
die frühere Militärcharge wiederverliehen.
Schleis v. Lömwenfeld, Hauptm. a. D., ald Major,
Barnidel, Pr. Lt. z. D.,
Graf Udelmann dv. Udelmannsfelden, Pr. Lt.a. D.
— als Hauptm. (Rittm.), — charakteriſirt.
Sm Beurlaubtenftande
Den 11. Auguft 1897,
Bodenmüller, Set. Lt. a. D., die Erlaubniß zum
Tragen der Landw. Uniform der Feldart. mit den
für Verabſchiedete vorgejchriebenen Abzeichen bewilligt.
1993 187 — Sititar⸗ Soseablot: — Re * 1994
. Im Sanitätstorpe. | Den 1. Auguft 2007,
Den 31. Zuli 1897. Kronjeder, Gymnafiallehrer vom Kadettenkorps, auf
j i m Nachſuchen vom 1. September I. Is. ab in gleicher
Dr. Laubmeiſter (Bamberg), Aſſiſt. Arzt 2. KL. ber Dienfteigenihaft an dad Marimilionsgymnafium in
Ref, in den Friedensſtand des 5. Feldart. Regts. München —*
verſetzt.
Den 5. Auguſt 1897.
Don D. Maga LAST. Sonntag, Buchhalter von der Zahlungsſtelle I. Armees
Dr. Gaßner, Gen. Arzt 2. Kl. und Korpsarzt deB | forps, zum 1. Dezember 1. 38. mit Penſion in den
11. Armeeforps, zum Gen. Arzt 1. RL, Ruheſtand getreten.
Dr. Vogl, Gen. Arzt 2. Kl. und Korpsarzt des | Zimmermann, Buchhalter von der General:Militär-
I. Armeelorps, laſſe, zur Zahlungsitelle I. Armeekorps,
Dr. Seggel, Gen. Arzt 2. KL und Vorſtand des Leir, Kafjenaffift. von der Zahlungsftelle II. Armee
Operationsfurjus für Militärärzte, — zu überzähl. | forps, zur General-Mititärtaffe, — verfeht.
Gen. Aerzten 1. KL, EEE
Dr. Ritter v. Halm, Div. Arzt, ä la suite des Sanitäts- Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
torps, zum Gen. Arzt 2.81, — befördert. Nitter dv. Lechner, Wirkliher Geheimer Kriegsrath,
— Seltionsvorſtand im Kriegsminiſterium, auf Anſuchen
bon der Funktion als Mitglied der Ober-Eramtnations-
Beamte der Militär- Verwaltung, fommiifion für Kandidaten des höheren Militär-
Den 31. Juli 1897. Verwaltungsdienſtes enthoben; dagegen
Heifel (T Münden), DOberapotheter der Reſ, Korps: | Schropp, Wirtlicher Geheimer Kriegsrath, Sektions:
Stabsapothefer auf Probe, zum Korps-Stabsapothefer voritand im Kriegsminiſterium, als Mitglied vor«
beim Sanitätsamt J. Armeelorp3 ernannt. gedachter Kommiſſion beftimmt.
Ordens-Verleihungen.
Preußen. dem Generalmajor Grafen v. Beh auf Neuhofen,
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt Sel. Lt. bei der Leibgarde der Hartichiere, das Ehren-
geruht: treuz des Ludwigs: Ordens zu verleihen.
dem Generalmajor z. D. Frhr. v. Bernewitz, bisher —
Kommandeur der 31. Kab. Brig., den Rothen Adler— Die Erlaubnif zur Anlegung
Nichtbayeriſcher Orden ertheilt:
des Königlich Preußiſchen Kronen-Ordens
Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub, |
im Oberſten a. D. Ziemer zu Charlottenburg, bieher |
Kommandeur des Landw. Bezirls Mülhauſen i. E., | zweiter Klaſſe mit dem Stem:
3 den Rothen Adler-Drben dritter Klafje mit der Schleife, | dem Generalmajor Frhrn. v. Red, perſönlicher Adjutant
Yem Oberjtlieutenant a. D. d. Ziegler u. Klipphaufen | Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Karl Theodor
zu Wiesbaden, bisher Kommandeur des Kür. Negts. | in Bayern;
erg —* Nr. 4, den Königlichen Kronen— des ommandeurlreuzes des Königlich Belgifchen Leopold-
ıben britter Llaſſe, — Ordens und der Roͤniglich Großbritanntichen ſilbernen
— Hauptmann Rn im Pion — Nr. 19, Negierungs-Jubiläums- Medaille:
Be eig en örhen. dem Dberftfieutenant von Le Bret:Nucourt, Mom:
i Drag Negt Raiferin mandeur bed 2. Chen. Regts. Zaris;
Werandra von Rußland,
dem Unteroffizier und Trompeter Wiedemann im des Offizierkreuzes des Königlich Belgiichen Leopold-
l. Garde⸗Feldart. Regt, — die Nettungd- Medaille ; Ordens und der Königlich Großbritannifchen filbernen
am Bande, — zu verleihen. Negierungs- Jubiläums: Medaille:
dem Rittmeifter v. Stetten, à la suite des 3. Chen.
Negts. Herzog Karl Theodor und perfönlicher Adjutant
Die Erlaubnif zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden ertheilt: Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ruppredt von
des Kaijerlih und Königlich Deiterreichtichen Ordens Bayern;
der Eifernen Krone dritter Klaſſe: i ’ : h
dem Stabsarzt Dr. Müller bei ber Gejanbijcaft in | des Kelſerlich Ruſſtn n car lanistaus-Drbend
Teheran. den Rittmeiftern und Esladronchefs Beckh und v. Grund—
Bavern. herr zu Ultentban u. Weyherhaus des 1. Chen.
Regts. Kaiſer Nitolaus von Rußland;
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, —
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen des Matrifelzeicheng als Tiroler Adeliger Landmann:
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigit | dem Sefondlientenant Frhrn. dv. Imhof des 12. Inf.
bewogen gefunden: Regts. Prinz Aruulf.
1995
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Wr. 74
1996
Journaliſtiſcher Theil,
Borftellungen vor Seiner Majeftät dem Deutſchen
Kaifer im Lager von Kraßuoe Selo.
(Mit einer Stige
Unter ben militärifchen Scauftellungen, bei benen
Seine Moajeftät Kaifer Wilhelm II. anläßlich feines
Beſuchs am Ruſſiſchen Hofe zugegen war, nimmt das
om Dienftag den 10. Auguft d. 38. im Lager von Kraßnoe
Selo jtattgefundene Vorererziren des 85. Wyborgſchen
Infanterieregimentd? Seiner Majeftät und bes zu
diefem Zwecke zujammengeftellten Garde-Ravallerielorps
beſonderes Anterefje in Anſpruch.
Der Auffiiche Invalide Nr. 166 berichtet darüber:
Das Wyborgſche Imfanterieregiment ſtand gegen
10 Uhr morgens in der Linie der Bataillons-Reſerve—
folonnen vor dem redjten Flügel des Avantgardenlagers |
Manoöver-
O
| \ J
an Kaiserw® J
Feld
mit der Front nach der nah Gatſchina führenden
Chauſſee. Alle Großfürjten, die VBorgejehten ꝛc. waren
zugegen.
Um 10 Uhr eridienen Ihre Majejtäten der Zar
und Kaiſer Wilhelm, Lepterer in der Uniform ſeines
Regiments, ſetzten ſich zu Pferde und ritten, in ber
üblichen Weife empfangen, die Front ab, wobei Kaiſer Wil:
heim jedes Bataillon einzeln auf Ruffiich mit den Worten:
„Sdorowo wyborgskie* gleid) „Öuten Tag Wyborger”
begrüßte. Das darauf folgende Vorererziren begann
mit ben Bewegungen einer aus dem 1. Bataillon ge
bildeten friegäftartenstompagnie, woraufeinebenfalls friegs-
jtarfesBataillon, zufammengeftellt aus dem ganzen Regiment,
folgte. Kaiſer Wilhelm hielt ſich dabei in der Nähe
des Regimentskommandeurs, der Zar mit ſeinem Gefolge
etwas entfernter. Das vom Kapitän Malinowski kom—
mandirte Kompagnieexerziren beſtand aus Bewegungen
nach verſchiedener Richtung hin, Bilden der Zuglolonne,
Abbrechen derſelben in Seltionen, Wieberherftellung ber
Front und Frontalbewegung mit in Reihen gejehten
Zügen (den fogenannten Schlangen, zum Bwed der
beijeren Anpaſſung an das Gelände und der Berringerung
der feindlichen Feuerwirfung); ferner in der Abgabe
von Salven aus der Zuglolonne und von Schnellfener
mit Padeten aus der ganzen Linie mit geloderten
Rotten.
Die Feuerdisziplin fand das ganz befondere Lob
Seiner Majeftät.
Das Bataillonsererziven unter dem Kommando des
Oberftlieutenantd Antinow geſchah zuerft in der Reſerve—
folonne, in der Schwenkungen, Richtungsveränderungen
nad) einem bezeichneten Punkt rechts und links aus:
geführt wurden. Sodann wurde auf die 1. Kom:
pagnie in Front deployirt und darauf die Zuglolonne
gebildet,
die vorwärts und rüdwärts Bewegungen
ausführte. Mit Wiederherjtellung der
Rejervefolonnen jhloß das Bataillon
ererziren. Wieder erfolgte mit warmen
Worten die Kaijerliche Anertennung an
die Vorgejepten und Mannſchaften.
Nah erfolgter Aufftellung im Ne
gimentöverbande, wobei ſich in der eriten
Linie drei Bataillone, das vierte in ber
zweiten Linie befanden und Seine Majeftät
der Kaiſer Wilhelm mit gezogenem Säbel
perjönlic, das Kommando übernahm, ging
das Regiment mit Mufil zum Angriff
gegen den von Kaifer Nikolaus eins
genommenen Punkt vor. 30 Schritt vor
Seiner Majeftät dem Zaren angelangt,
fommandirte Kaifer Wilhelm „Halt!”,
ließ präfentiren und ritt vor, um zu
jalutiren.
E3 fand dann ein vom Kaiſer Wil:
heim in aller Form befehligter Parade:
marjch in geichloffener Rejerveformation
jtatt, ber ebenfalld tadellos verlief und
den Dank des Saiferlichen Chefs erhielt. Alsdann wurden
fämmtlihe Offiziere des Regiments Seiner Majejtät
vorgeftellt und durch Handreichung und Worte des
Dankes ausgezeichnet. Kaifer Wilhelm äußerte babei
unter Anderem zu dem Regimentslommandeur, Überit
Beder, er würde ſich freuen, wenn ein Negiment feiner
Armee jo glänzend bei der Belichtigung abjchnitte, wie
heute fein Regiment Wyborg.
„Proschtschäitje bratzy!* „Lebt wohl, Brüder!“
rief Seine Majejtät beim Abfchied dem Regiment zu. —
„Bleiben Euere Kaijerlihe und Königliche Majeftät
glücklich!“ Hallte begeiftert die Antwort zurüd.
Während des Geſprächs mit Oberſt Beer verglid
Kaifer Wilhelm das ihm bier vorgeführte neue Ruſſiſche
Reglement (vorläufig noch Entwurf) mit dem Deutjchen.
Nach dem Ererziren des Regiments erfolgte bie
Borftellung des von dem General⸗Inſpelteur der Kavallerie,
Großfürft Nikolaus Nilolajewitſch, befehligten zufammen-
19%
geiepten Kavallerieforps, beginnend mit ben üblichen
Ehrenbezeigungen, Umritt ıc.
Die Majejtäten mit Gefolge begaben ſich alddann
auf den in der Mitte des Uebungsfeldes befindlichen,
eine weite Umſchau ermöglicyenden Wall, wo abgeitiegen
wurde. Das Kavalleriekorps ſetzte ſich unterdeſſen nach
den das Feld im Südoſten begrenzenden Höhen von
Kawelachti, der Ausgangsſtellung des folgenden Manövers,
in Bewegung.
Es betheiligten ſich daran drei Negimenter*) der
1. Garde-Kavalleriediviſion, zwei ebenfalls dazu gehörige
Garde - Hajalenregimenter und ein zuſammengeſtelltes
Regiment; ferner vier Negimenter der 2. Garde
Kavalleriedivifion und die reitende Garde-Artilleriebrigade.
Nach der Idee iſt das Kavallerielorps von Gatſchina
nach Peterhof in Vormarſch begriffen und erhält, bei
den Höhen von Kawelachti angelangt, die Nachricht,
daß der Feind die Stellung von Schungorowslaja (nörblid)
bon Kraßnoe Selo) beſetzt halte. Beim Beginn des
Manövers fich in der Nejerveformation nordwärts nad)
Krainoe Selo zu bemwegend, erfährt das Korps, daß es
in der linlen Flanle von ftarker feindliher Kavallerie
in der Richtung auf Slirpuni und Nowopurdf um
gangen wird. Es nimmt nun die Nichtung nach dem
Zwiſchenraum zwiſchen dem Beobachtungswall und den
Höhen von Kawelachti und erhält die neue Meldung,
einzelne feindlihe Schwadronen zeigten ſich auf den
Höhen öſtlich von Naßlina (meftlid von Kawelachti),
während Die Hauptkräfte des markirten Feindes aus dem
Balde von Nowopursk(noch weiter ſüdweſtlich) debouchiren.
Sofort ging die ganze reitende Artillerie (30 Geſchütze)
unter Bededung des zujammengejepten Regiments in
Karriere ziwifchen dem Kaiſerwall und dem weitlic davon
befindlichen Laboratorium in Stellung und eröffnete das
deuer, während das Garde-Ulanenregiment der Kaijerin
gegen die auf den Höhen von Kawelachti ericheinenden
jeindlichen Schwadronen entjendet wurde. So in beiden
dlanten rechts durch) die Artillerie, linls durch die Ulanen
gedectt, vollführt das SKavallerielorps ſüdlich des
Beobadhtungswalls in der Rejerveordnung zunädjit eine
srontveränderung nad) recht3(?) und nimmt dann im Feld⸗
golopp die Gefechtöordnung ein: Im erften Treffen
drei Negimenter der 2. Divifion; hinter dem linlen
Flügel defjelben als Staffel das Küraffierregiment des
Kailerd. Die Kafalenbrigade als Hauptrejerve. In—
jwiichen find die beiden anderen Regimenter der
l. Divifion nordwärts ded Laboratoriums vorgegangen,
um den linlen Flügel des (markirten) Feindes zu umfaſſen.
Ten Schluß bildete eine von 30 Schwadronen in
der unmittelbaren Umgebung des Beobachtungswalls aus-
geführte Attade von verjchiedenen Seiten. Ein große
artiger Anblid!
Der Feind wendet den Nüden und wird in bejter
Form verfolgt. Da kommt die Meldung, feindliche
Infanterie jei in Kraßnoe Selo eingerüdt und debouchire
in der Richtung nad dem Manöverfelde. Es wird
„Sammeln“ geblajen und das Kavalleriekorps nimmt
wiederum bei den Höhen von Kawelachti mit der Front
J *) Das Küraffierregiment der Kaiſerin fehlte,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 74
1998
nad, Kraßnoe Selo die Rejerveftellung ein. Die reitende
Urtillerie mit Bedeckung nimmt Aufitellung öftlich des
Beobachtungswalls, während das Korps die Gefechts—
ordnung zum Angriff auf die Infanterie einnimmt: In
der eriten und zweiten Linie drei Negimenter der
1. Divifion; in der Reſerve die 1. Brigade der 2. Divifion,
deren 2. Brigade fi weftwärts begiebt, um dem Feinde
in die rechte Flanke zu fommen. Währenddem hatte
die Kaſalenbrigade das rechts vor der Hauptangriffs-
front liegende Avantgardenlager zum Gefecht zu Fuß
zu beſetzen.
Die aus ſechs Friegsftarten Bataillonen beftehende
feindliche Infanterie, dazu act Geſchütze, hatte ſchon
vorher am Südausgang von Kraßnoe Selo in der Nähe
der Lagerkirche Gefechtsaufftelung genommen, und bes
gaben ſich die Majeftäten mit Gefolge dorthin, um den
Zufammenftoß mit der Kavallerie zu beobachten.
Diefe hatte ſich mittlerweile ebenfall® in der ans
gegebenen Weife gruppirt und warf ſich num gleiche
zeitig auf die Infanterie. Voran befand ſich eine Linie
von Halbeskadrons mit auseinandergezogenen Rotten
(zum Angriff auf die Schüßenfette), dahinter ald Soutiens
die anderen Halbesfadrons in gejchloffener Front. In
zweiter bezw. dritter Linie folgten die entwidelten
Schwadronen der allgemeinen Reſerve. Dieje groß:
artige, auf eine Gtrede von fat 1 kım ausgeführte
Attade, die ſich gleichzeitig aus der Flanke gegen die
Reſerve der Infanterie richtete und die ganze Aufftellung
durchdrang, wurde von der Infanterie mit voller Ruhe
ausgehalten. Troß des von der Nette abgegebenen
Scjnellfeuerd und der Galven der geichlojjenen Ab—
theilungen, ſowie des Feuers der Artillerie, durchritt
die Kavallerie in Karriere ſämmtliche Linien. Sein
Pferd zeigte Furcht. Zum Schluß nahm das ganze
Korps einjchließlih der zur Marlirung des Feindes
verwendeten Wbtheilungen wieder die Referveordmung
ein, um den Dank der beiden Monarden für die aus-
gezeichneten Leiftungen entgegenzunehmen.
Nach dem Ruſſiſchen Invaliden Nr. 148 waren
bon den in diefem Sommer im Lager von Kraßnoe
Selo zu verjammelnden Truppen bis zum 8./20. Juli
alle bis auf das Garde-Küraſſierregiment der Kaijerin
(Gatſchina) eingerüct, und zwar daß ganze Garde-
korps, die 24. Infanteriedivifion, 1 Bataillon des
92. Negiments (zur Schießſchule lommandirt), das
NAlerandro:Nerski Rejerveregiment, 2 Finnische Schüpen-
bataillone, die 24. Artilleriebrigade, 5 andere Batterien,
dad 4. Mörjer-Artillerieregiment, die Schießſchule (für
Infanterie) und die Offizier-Kavallerieſchule; zufammen
61 Bataillone, 39 Schwadronen, 10 Sotnien, 116 Ge—
ſchüße der Fußartillerie, 32 Geſchütze der reitenden
Artillerie und 24 Feldmörfer.
Um 20. Juli traf der Höditlommandirende,
Großfürſt Wladimir, im Lager ein. Bis dahin hatten
die Truppen bier folgende Uebungen durchgemacht:
die Infanterie den Schießkurſus, außer Gefechtsſchießen
mit Manövern, Kompagnie und Bataillonsererziren
bereit nach dem neuen Reglement, gleichzeitig einjeitige
1999
187 — Militär-Wodenblatt — Nr. 74
2000
und ziweijeitige taftiiche Uebungen von Kompagnien und
größeren Einheiten im Gelände,
Die Kavallerie Hatte nad; den borgenommenen
Negimentsbefihtigungen am 8. Juli die Brigade- und
Divifiondererzitien rein reglementariih und auch mit
marlirtem Feind, desgleihen Marſchbewegungen in
größeren Verbänden mit Sicherheits- und Kundſchafts—
dienjt begonnen. Während der Zujammenziehung wurde
verſuchsweiſe aud) der Entwurf zu einem neuen Felddienjt-
Neglement zur Anwendung gebradit.
Vom 28. Juli ab follten die von dem Generals
Inſpelteur, Großfürft Nikolai, zu leitenden Korps—
ererzitien ber Stavallerie einfeitig und zweifeitig ihren
Anfang nehmen.
Bei der Artillerie waren die bereit am 20. Mai
begonnenen Sciegübungen beendig.. Vom 28. Mat
bis zum 22. Juni hatte jede Batterie vier Schieß—
übungen nad) verjchiedenen, meift beweglichen Bielen
abgehalten.
Bom 23. Juni bis zum 4. Juli wurde in Ab—
theilungen (Divifionen) mit taltiſcher Idee geſchoſſen.
Um 8. Juli fand das Konlurrenzſchießen ſämmtlicher
Batterien und am 16. Juli ein größeres Gefechtsſchießen
unter Beijein des General-Inſpekteurs jtatt.
Während der Uebungen der einzelnen Waffengattungen
wurden zwei Wochen hindurch taktiiche Uebungsreiſen
von Diffizieren aller Wafien ausgeführt.
Am 20. Juli jollten die gemeinjchaftlichen Exerzitien
von Infanterie und Artillerie einschließlich Geſechts—
ihießen mit Manövern, am 4. Auguft die gemeinjamen
Uebungen aller drei Waffen beginnen, desgleichen bie
Befihtigungen durch den Hödftlommandirenden.
Die für dieſes Jahr angejegten großen Manöver
im Peteröburger Militärbezirt werden nicht ftattfinden,
jondern am 21. Auguft durd ein die Sommerübungen
beendigendes Korpsmanöver erjeßt werden.
Die Truppen bleiben dann aber noch im Lager,
um fi für die zu Ehren des Präfidenten der Fran—
zöfiihen Nepublit abzuhaltenden großen Parade bereit
zu halten.
Kavalleriemanöver in Frantreid 1896.
(Mit einer Skizze.)
(Fortfegung aus Nr. 65.)
Der 1. September.
Kriegslage.
Die 1. Divifion, melde fih ohne Gefährdung
ihrer rüdwärtigen Verbindungen nicht mehr bei Beaune
la Rolande behaupten kann, geht beobachtend in der
allgemeinen Richtung über Echilleuſes, Briarres auf
Malesherbes zurüd.
Die 3. Divifion geht nad) Norden vor, um den
ı rechten Flügel ſteht.
Vormarih der Entjaparmee, deren Spitzen heute den |
Kanal d'Orléans erreichen, weiter zu decken.
Auf die bei Tagesanbruch eintreffende Meldung,
daß die von ihr am Tage vorher geichlagene feindliche
|
7. Divifion. Während die feindliche Kavallerie,
dicht gefolgt von der cavalerie de sürete der Entjaß-
armee, nad) Norden zurüdgeht, wird die cavalerie
d’exploration vom Wrmeeführer in der allgemeinen
Richtung über Courcelles —la Neuville vorgetrieben,
um dem Feind den Rückzug zu verlegen.
Zuſatzbefehle der Leitung.
Das Gros der 1. Diviſion darf die Linie Givraines —
Echilleuſes — Bromeilles nicht vor 9°° vorm, das Gros
der 3. Divifion die Line Beaumont— Boynes nicht
vor 9° vorm. überfchreiten. Die 7. Divifion foll,
möglichft unbemerlt vorgehend, gegen 9°° vorm. bei
la Neuville eintreffen und dann nach Umftänden Handeln.
Verlauf der Uebung.
1. Diviſion. Die Divifion verfammelt ſich 7° vorm,
bei Bourgnenf. Fühlung mit dem Feinde war während
der ganzen Nacht gehalten worden. Die Flanlen der
Divifion wurden ſeit 4° vorm. durch Dffizierpatrouillen
gefichert. Eine halbe Esladron Küraffiere hatte auf dem
Mari zum Sammelplak ald Arrieregarde nacheinander
an vier Strafenengen den nahdrängenden Auftlärungs
abtheilungen des Feindes Wideritand geleitet.
Auf die am Sammelplap erhaltene Meldung von
der Anweſenheit einer feindlihen Kavallerlediviſion in
feiner linlen Flanke, einer anderen in jeinem Rüden,
führt der Divifionsfommandeur feine Divifion zunädjit
beichleunigt Hinter den Fufain in die Gegend nördlich
Beaumont zurüd, wo fie 8° vorm. eintrifft. Die
Artillerie marichirt hierbei gleich hinter der vorderjten
Eskadron, die Dragonerbrigade dedt den Rückmarſch.
Aus den bis 8* vorm. einlaufenden Meldungen
ergiebt fi, daß die anfänglich in der linfen Flanke
gemeldete feindliche Divifion aus füdlicher Richtung im
Anmarſch it, während die andere bereit die Gegend
jüdlich la Neuville erreicht hat. Am Begriff, daraufhin
auf Bromeilled zurüdzugehen, erhält der Führer die
Meldung, daß erftere bereit3 dicht ſüdlich Beaumont
ſtehe, deſſen Südausgang von der Urrieregarde auf-
gegeben wird und anjcheinend auf le Perray marjchiren
wolle. Die Spitzen derjelben werden 8° vorm. beim
Austritt aus Beaumont von der 1. Diviſion mit
Artilleriefener empfangen.
Die Batterien diefer Divifion gehen demnächſt in
eine 3 km nordöſtlich Beaumont gelegene beherrſchende
Stellung zurüd, proßen unterwegs aber noch einmal
ab, um durch kurzes Schnellfeuer die langen Stolonnen
der 3. Divifion zur Entwidelung zu veranlafien.
Die Divifion hat ſich inzwiichen in der Weile zum
Angriff formirt, daß die Niürafjierbrigade und die
leihte Brigade ſich rechts und links von der Artillerie
befinden, die Dragonerbrigade als Reſerve hinter dem
Im richtigen Moment jet fid)
Alles in Bewegung und um 9° erfolgt der Zufammen-
ftoß der 1. und 3. Divifion,
Die 3. Divifion wird darauf von der Yeitung bis
| zum Schluß der Uebung auf dem Wttadenfelde feſt—
Kavallerie auf Malesherbes zurüdgehe, ſchlägt fie zur | gehalten.
Verfolgung des Feindes die Nichtung auf Beaumont—
Malesherbes ein,
| den
Die 1. Divifion jept nach Furzer Netablirungsrajt
Rückmarſch nach Norden fort und erhält hierbei
2001
10° vorm. füböftlich Bromeilles Artilleriefeuer von der
7. Dwiſion, deren Vormarfc rechtzeitig gemeldet worden
war. Die 1. Diviſion entwidelt ſich gededt hinter
einigen Waldparzellen, bringt die eigene Artillerie auf
einer Höhe in Stellung und geht der 7. Divifion
entgegen. Die zweite Attade findet 10° vorm. jtatt.
3. Divifion. Die Divifion verfammelt ſich bei
les Gouilloux und tritt 6% vorm. den Vormarſch auf
Beaumont an. Ihre bei Tages»
onbrudentiandtenAufllärungss
abtheilungen (drei Offizier—
patrouillen und ein Zug) flohen R
ebenfo wie die Avantgarde an t
den zu paifirenden Defileen auf
Viderjtand und zweimal muß
die Artillerie in Thätigfeit treten,
um denfelben zu brechen.
Auf die Meldung, daß bie
feindliche Divifion 1 km nörd:
(ih Beaumont teht, wird bie
um zwei Esfadrond verſtärkte
Avantgarde in dieſe Ortichaft
dineingeworfen. Sie wird am
Nordausgang von Wrtillerie:
feuer empfangen.
Der Reit der Divifion über:
ihreitet auf drei ſchnell ers
fundeten Uebergängen ben Fu—
ham bei le Perray. Die an
der Spitze übergegangene Ar—
tillerie geht nordweſtlich des
Ortes in Gtellung und be
Ihießt die anrüdtenden Kolonnen
des Feinde. Die Divifion
nimmt eine rontveränderung
nach der linfen Flanle vor und
kt zur Mitade an, welche
RNvorm. ſtattfindet. Die Abant⸗
garde der 3. Diviſion greift
in diejelbe von Beaumont aus
durch eine Attacke auf die Ar-
tillerie der 1. Divifion ein.
7. Divilion. Nachdem
wei Dffizierpatrouillen und
ein Aufllärungsdetachement mit
Tagesanbruch entjandt find,
bricht die Divifion 7°? vorm.
von Gourcelles auf, erfährt
9° vorm. bei Grangermont,
daß die 1. Divifion nördlich
Beaumont abgejefien hält, während die dem Feinde
folgende 8. Dipifion fi ſüdlich Bordeaux befindet, und
gebt daraufhin auf Puifeaur vor, um dem Feinde den
Rüchzug zu verlegen.
Nachdem verjhiedene Meldungen über deffen Be:
wegungen eingegangen find, wird er jüböftlich Bromeilles
bemerkt und fofort von der Artillerie beſchoſſen, während
er ſich zwiſchen einigen Waldftüden hindurchwindet.
Die Divifion entwidelt fi und attadırt den Feind
unmittelbar am Rand diefer Waldftüde. (10° vorm.)
1897 — Militär-Modenblatt — Wr. 74
aump«e ®
— NO _
wo * Alm.
2002
Bemerlungen des leitenden Generals.
Der Verlauf der Hebung am 1. September entiprad)
genau ber Aufgabe.
Die erſte Uttade zwiſchen der 1. und 3. Divifton
war durchaus vorichriftämäßig, georbnet und beiderſeits
gut geleitet. Die Treffen blieben fait ſämmtlich in der
Hand ihrer Führer und entwidelten ſich beiderſeits
Butilliers
anche wills
eVes ments
ErY s
Pr.TTERNere
& ur Broryerlies
angitmıes J
tn unlle * —X
ecoier⸗ Adtulkguune:
"gerne, PR
Bye
Grreelles Bary uf Bordeaux
Reauyge-ia-Aslande
eler Sonillenz
nacheinander gegen bejtimmte Attadenobjelte mit gut
aufgenommener Direktion. Nur einige Einzelausftellungen
find zu machen. Es war jchade, daß die Artillerie der
1. Divifion erſt jpät gegen die Artillerie der 3. Divifion
ins Gefecht trat. Lebtere war dadurch in der Lage,
während der ganzen Zeit, welche die Batterien der
1. Divifion gebrauchten, um vom rechten auf den linken
Flügel des Gefechtsfeldes zu gelangen, dad Groß der
feindlichen Kavallerie ungeftört zu beichießen. In dieſem
Hall war eine Teilung ber Abtheilung nothwendig.
2003
Eine Batterie hätte das feindliche Feuer erwidern müffen,
während die andere in die zweite und letzte Stellung
ging, und fobald dieje dort das Feuer eröffnete, hätte
die erite ihr folgen müſſen. Nichtsdeſtoweniger beivies
das Schlußbild, daß den früher gemachten Bemerkungen
Rechnung getragen und von beiden Seiten mit mehr
Ruhe und Ueberlegung verfahren worden war.
Die zweite Attacke verlief zwar im Ganzen bes
friedigend, aber immerhin weniger geordnet und regel:
mäßig als die erfte; zum großen Theil infolge der
Büſche und der Geländeverhältniffe, welche für Ent—
widelung langer Linien ungünftig waren, vielleicht aud)
deöwegen, weil die 7. Divifion, welche ſich verbedt
hätte entwideln können, ihre Bewegungen etwas über-
ftürzt hat.
Ein Fehler war cs, daß die 1. Divifion, als der
Gegner das Feuer auf jie eröffnete, fofort Front machte.
Gedeckt durch die Büſche, wäre fie vortheilhafter noch
länger in Richtung auf Gironville geradeaus geblieben,
ehe fie nad) linls Front machte. Dies war um jo mehr
angezeigt, als fie von der 7. Divifion umgangen war,
durd; weitere Ausholen aljo wieder mehr in Beſitz
ihrer natürlichen, dur den Angriff de Gegners bes
drohten Rückzugslinie gelangt wäre.
Die 1. Divifion, welche bei der erſten Attade der
3. Divifion gegenüber Ruhe an den Tag gelegt hatte,
hat Hier wieder einmal jenem Drange nadhgegeben,
welcher unjere Kavalleriemaſſen veranlaft, gerade auf
den Feind los zu gehen, fobald er gemeldet ift, und
auf jegliches Manövriren zu verzichten.
Hinzuzufügen ift no, daß die 1. Divifion auf
ihrem Rüdmarjc zwar alle nothtwendigen Maßnahmen
getroffen hat, um den verfolgenden Feind aufzuhalten, daß
aber doch in ihren erften Befehlen die Bildung einer den
Berhältniffen entjprechenden Arrieregarbde nicht genügend
zum Ausdrud gekommen if. Es war da von einer
halben Esladron die Nede, während ed zwedmäßig
getvejen wäre, dafür eine ganze Brigade auszufcheiden
und dieſer die Artillerie ganz oder zum Theil bei—
zugeben, ftatt diefelbe an die Spike der Kolonne zu
nehmen.
Die 3. und 7. Divifion haben es für nothwendig
gehalten, zur Feitftellung des feindlichen Rückmarſches
noch weiter Offizierpatronillen zu verwenden. Das
heißt Mißbrauch treiben mit einer Einrichtung, welche
man fi für die Fälle vorbehalten muß, wo «8 fi
um die Grmittelung eined Feindes auf große Ent—
fernungen handelt, oder eines Feindes, über deſſen
Stärle und Abfichten man im Unklaren ift. Im vor:
liegenden Fall, indem ed nur auf Feithalten der bereits
gewonnenen Fühlung ankam, mußten einfache, von den
Adantgarden zu entnehmende Patrouillen und Aufklärer
genügen.
Man muß ſparſam umgehen mit den Patrouillen-
offizieren, deren Zahl in jedem Truppentheil nur Hein
ift und ihre Fähigkeiten ſich für wichtigere und gefahr:
vollere Aufträge aufiparen.
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 74
2004
Der 2. September.
Kriegslage.
Die 1. Divifion, welde ſich der feindlihen Um:
fafjung entzogen und die Naht an der Ejonne verbracht
bat, jeßt am 2. den Rückmarſch in ber allgemeinen
Richtung auf la Ferts-Alais fort.
3. und 7. Divifion. Um die vor der Front
befindliche, an der Ejonne von Malesherbes bis Briarres
tantonnirende feindlihe Kavallerie fih vom Halſe zu
ſchaffen, befiehlt der Führer der Entjagarmee, dieſelbe
- 2. bei Tagesanbruch in ihren Quartieren zu über
fallen.
Die 3. Divifion ſoll auf dem rechten Efonneufer über
Desmonts vorgehen, die füdlicheren Nantonnements
aufgeben und demnächſt weiter auf Malesherbes vor-
ftoßen.
Die 7. Divifion ſoll auf dem linken Ufer unbemerft
auf Malesherbes gegen die Rüdzugslinie des Feindes
vorgehen.
Zuſatzbefehle der Leitung.
Die 1. Divifion darf die Linie Champ-Moteur—
Touffon nicht vor 9° vorm. überſchreiten. Die
3. Divifion ſoll 4° vorm. durch Desmonts vorgehen,
die 7. 5° vorm. 2 km ſüdlich Malesherbes erjcheinen.
Verlauf der Hebung.
Die Nachtmärſche der 3. und 7. Divifion vollzogen
ſich bei außergewöhnlich dunklem Himmel und eifigem,
erit bei Tage aufhörendem Regen.
3. Divifion. Die Truppentheile brechen zwiſchen
1° und 2° vorm. auf umd vereinigen fi 3° vorm.
ſüdlich Puiſeaux. Bon da tritt die Divifion mit einer
Eskadron in der Avantgarde den Vormarjd) an, paſſirt
Desmonts gegen 3° vorm. und wartet, ohne mit irgend
einem Theil der feindlichen Sicerungsabtheilungen in
Berührung gelommen zu fein, von 41° bis 4* vorm.
weſtlich der Strafe Puiſeaux — Malesherbes, da Die
Duntelheit noch immer die Artillerie am Schießen
verhindert. Gegen 5° vorm. wird das euer auf die
Kantonnements Orville, Dimancheville und Briarres
eröffnet und diefe Ortichaften gleichzeitig von abgejejjenen
Mannſchaſten der leichten Brigade angegriffen. Die
dort untergebradhte Chafjeurbrigade der 1. Divifion
wird volljtändig überrumpelt. Die enttommenden Theile
derielben flüchten auf Buthiers. Nach einem Heuer
von 20 Minuten geht die 3. Divifion auf der großen
Strafe auf Malesherbes vor, indem fie eine feindliche
Dragonerbrigade vor ſich hertreibt, und erfährt dajelbit,
gegen 7° anlangend, daß die Uebung beendigt it.
7. Divifion. Die Divifion verfammelt fih etwa
5 km nordöſtlich Pithivierd an der großen Straße nad)
Malesherbes und tritt auf diefer um 4° vorm. mit
einer Esladron in der Avantgarde den Vormarih an.
Als fie gegen 5° vorm. nod) 1500 m von Malesherbes
entfernt ift, ohne mit feindlichen Abtheilungen — mit
Ausnahme eines ſchnell aufgehobenen Poſtens von einigen
abgejefjenen Leuten — zujammengetroffen zu fein, ver-
fündet Wrtilleriefeuer den Beginn des Gefechts im Süden.
Die 7. Divifion läßt ihre Artillerie jofort auffahren
und eröffnet 5'° vorm. dad feuer auf Malesherbes,
während zwei Halbregimenter leichter Kavallerie gleich
zeitig von Süden und Dften in die Ortichaft eindringen.
Diejelben überfallen daſelbſt die Artillerie der 1. Divijion
auf dem Barlplap, ſowie eine Küraffierbrigade. Der
Divifiondführer entjendet ferner bie Dragonerbrigabe
und eine Batterie zur Bejepung der Straßengabel von
Auxh und folgt jelbjt mit der Divifion in dieſer Richtung,
ald ein Beſehl der Leitung 6” vorm. die Uebung
beenbdigt.
1. Divifion. Die NRegimenter werben burch ba
Artilleriefeuer der 8. und 7. Divifion alarmirt. Die
DTragonerbrigade geht, langſam vor ber 3. Divifion
jzurüd und erreicht 6° vorm. den Sammelplag der
Divtfion, wo alöbald ein Ehajjeurregiment zu ihr ftöht.
Bereinigt gehen diejelben auf Mainbervillerd zurüd,
um dort die übrigen Theile der Divifion zu erwarten,
als * die Uebung beendigende Befehl ber Leitung
Bemerlungen bes leitenden Generals.
Die Uebung ift ald geglüdt anzufehen. Die Be
mgungen der 3. und 7. Divijion entiprachen genau der
Aufgabe und die Ueberraſchung der 1. Divifion gelang voll»
fündig. Lange, theilweije außerhalb der großen Straßen
anögeführte Nachtmärſche führten die beiden erfteren
troß des jchlechten Wetterd direlt und rechtzeitig an
das ihmen bezeichnete Ziel. Die 7. Divifion hat dabei
beiondere Energie und Schneid an ben Tag gelegt,
indem jie ohne Zögern und nur eine PViertelftunde
ipäter ald die 3. das feuer auf Malesherbes eröffnete
ud ein Chafjeurregiment durch die Stadt vortrieb.
Diefed drang bis zum Geichüßpart der feindlichen
Artillerie vor, der nichts übrig blieb, ald fih an Ort
und Stelle feuerbereit zu machen und ſich allein gegen
dielen plöglichen Einbruch zu vertheidigen, während bie
m den Kantonnements überfallene Kürajfierbrigade zur
Ohnmacht verurtheilt war.
Der Angriff auf Briarred war ebenjo Teicht, dank
er Gorglofigfeit und ungenügenden Kontrole der in
dortiger Gegend umntergebrachten leichten Negimenter,
welche nicht Die geringften Sicherungdmaßnahmen getroffen
hatten. In den vier zunächſt gefährdeten Ortichaften
wor feine Spur einer Berbarrifadirung zu bemerfen
md die 3. Divifion konnte bis auf die nächſte Ent-
fermung herantommen und ihre Artillerie entwideln,
ohne auf eine Feldwache oder Patrouille gejtoßen zu
jem, obgleich ein geregelter Sicherungsdienft, der nad
dem Reglement bei Tagesanbrud; doppelt ſcharf gehand-
habt werden joll, durch die Lage geboten war,
Die 1. Divifion wurde ein Opfer ber eigenen
Sorglofigkeit, und es läßt ſich zu ihrer Ehre mur bie
verhältnigmäßig große Schnelligteit anführen, mit welder
die ſüdlicheren Kantonnements geräumt wurden. Die
Leute waren raſch im Sattel und die Hauptmafje der
betreffenden Truppentheile tonnte unter dem Schuß einer
Iofort zur Hand befindlichen NArrieregarde ben be-
fohlenen Sammelpla erreichen, ohne allzu fehr von
der 3. Divifion, welche übrigens noch ſchneller hätte
vorgehen können, bedrängt worden zu jein,
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 74
2006
Diefer geſchickt geführten Urrieregarde iſt e8 ſogar
gelungen, die 3. Divifion Hinter fi her nad; Males—
herbes Hineinzuziehen, während leßtere bejjer gethan
hätte, fich nicht dort einzuzwängen, jondern auf ben
Höhen bed rechten Ufers vorzugehen. Es lag bied um
jo näher, ald fie wußte, daß die 7. Divifion über
Malesherbes marichiren follte und als fie deren Artillerie
feuer bereit gehört hatte.
Zum Schluß entwidelte der Leitende nochmals kurz
die Maßnahmen, welche die Kavallerie zu ihrer Sicherung
und Vertheidigung zu treffen hat. Er fügte jodann
hinzu, daß ed darauf anläme, den Oberbefehlshaber
fofort zu benachrichtigen. Im vorliegenden Fall hätte
aljo der Führer der leichten Brigade in Briarres fofort
einen jeiner Offiziere nah Malesherbed zurüdjagen
lafjen müffen, der unterwegd alle Rantonnements an
der Ejonne zu alarmiren gehabt hätte. Er wies
ferner auf einige bejondere, von den Stäben nicht an—
gewendete BVorfichtömaßregeln für Nachtmärſche hin,
wie die Zurüdlafiung von Poften ald Wegweiier an
allen Wegeverzweigungen, jelbit bei anfänglich noch jo
gut aufgeichloffener Marjchlolonne, und bemerkte zum
Schluß, daß die Siavallerie die Santonnement3 zwar
mit Karabinerfeuer vertheidigen, aber nit mit Fuß—
geieht erobern lönne. Die Opfer an Mannjcaften,
welche ein folder Ungriff erfordern, und die Leberzahl
an Pferden, die ihr danad) verbleiben würde, müßten
ihre weitere Thätigfeit lähmen. Ortichaften und Sans
tonnementd nimmt man nicht mit Sturm, ebenfo wenig
mitteld der Attacke, wenn die Vertheidigung einiger
maßen organifirt if. Man beihießt fie mit Artillerie,
jegt fie in Brand und zwingt den Feind dadurch, jie
zu verlaſſen; es iſt dies eine der wichtigſten Aufgaben
der der Kavalleriediwiſion beigegebenen Artillerie.
(Schluß folgt.)
Eine Marfhübung der Schweizeriſchen Feldartillerie
im Gebirge.
Seit einer Reihe von Jahren, vielleicht eine Folge
des langen Friedens, gehören Klagen über ungenügende
Beweglichkeit der Feldartillerie zu den in der Fach—
literatur immer wiederfehrenden Erfcheinungen. Man
ſchiebt die Schuld dafür dann immer dem zu hohen
Gewicht unſeres Geihüged zu, dad ja in der That
um etwa 31/a Centner ſchwerer ift ald daß im feld»
zuge 1870/71 erprobte ſchwere Feldgeſchütz. Selten
erörtert man die frage, ob nicht an der zu geringen
Beweglichkeit vielleicht in gleihem oder gar höherem
Grade die mangelnde Qualität oder Ausbildung ber
Pferde beiträgt. Hierüber zur Klarheit zu gelangen,
ift in der That auferordentlid wichtig, da man Die
richtigen Mittel zur Abhülfe nur dann anwenden fann,
wenn man die wahren Urſachen des Uebels kennt.
Leider fehlt es faft ganz an einer Haren Vorſtellung
darüber, was die Artillerie mad dieſer Richtung bin
leiftet. Die aus Friedensübungen ftammenden Angaben
2
2007
find mit großer Vorficht aufzunehmen: oft merben,
weil die Momente im Manöver ſehr raſch, jedenfalls
viel ſchneller ald in der Wirklichleit, verlaufen, ganz
übertriebene Anjprüche an bie Beweglichkeit der Artillerie
geftellt; fie müßte geradezu Flügel haben, wenn fie
allen Anforderungen nadhlommen wollte. Andererſeits
aber geben die Leiftungen jelbft dann, wenn fie nad)
Raum und Zeit genauer angegeben werden, als es in
der Regel ber Fall ift, doch noch feine richtige Vor—
ftellung von dem, was im Kriegsfall erwartet werben darf,
weil die Laſt in der Regel geringer (unbeladene Proßen),
die Qualität der Geſpanne vielleicht beſſer, jedenfalls
aber anders ift al im Kriege. Die wenigen aus ben
legten Feldzügen befanntgewordenen Ungaben über be—
jondere Marſchleiſtungen leiden meift an dem Fehler
mangelhafter Genauigkeit. Wenn aud) die zurüdgelegten
Wegeſtrecken genau angegeben werden können, jo ſind
die Zeitangaben doch meift jehr unzuverläffig.
In Ermangelung eigener Erfahrungen empfiehlt es
fich jehr, die Anderer zu benußen. Freilich reden fie
jelten eine jo eindringliche Sprache, wie eigene. Anımer
bin können fie doc wenigitens zum Nachdenken anregen.
Bon diefem Geſichtspunlte aus möchte ich die Auf:
merkjamfeit meiner Lejer auf eine im Jahre 1896
ftattgehabte Marſchübung des Schmweizeriihen Korps—
artillerie⸗Regiments 1/IV. lenken, über die ein aus—
führlicher, mufterhaft abgefaßter Bericht in der Schweigeri-
ſchen Zeitſchrift für Wrtillerie und Genie veröffentlicht
worden ift. Dieſe Uebung ift deshalb jo lehrreich,
weil die Verhältniffe, unter denen fie ftattfand, denen
ded Krieges jo ähnlich wie nur möglich waren, jeden:
falls ähnlicher, als wir fie bei unferen Uebungen je
geftalten können. In der Schweiz werben nämlich für
die Hebungen die Truppentheile erjt formirt und zwar
1897 — Militär-MWodhenblatt — Nr. 74
2008
auf Kriegsſtärle; die Batterien haben alſo die größte
Aehnlichkeit mit unſeren mobilen Reſervebatterien.
Offiziere und Mannſchaften werben aus dem Beurlaubten-
ftande eingezogen, die Pferde von Lieferanten geftellt.
Für die beiden Batterien Nr. 23 und 24, welche
an ber Uebung betheiligt waren, war der 7. Auguft
der erſte Mobilmahungstag, an welhem nachmittags
die Offiziere, Unteroffiziere und Fahrer eintrafen, Am
8. Auguft vormittags trafen bie Kanoniere, nachmittags
die Pferde ein; am 9. Auguft nachmittag8 waren beide
Batterien marjchbereit in der Stärke von je 6 Ge
ihüßen, 6 Munitiondwagen und 2 vieripännigen Ber:
waltungsfahrzeugen, 135 Köpfen, 104 Pferden. Alle
Fahrzeuge waren frieggmäßig audgerüftet, Geſchütze und
Munitionswagen mit jcharfer Munition. Die Batterie
Nr. 23 erhielt Pferde, die bereitd einen „Wieber-
holungsturs“ durchgemacht Hatten und daher ſchon an
die Eigenthümlichkeiten des militärifchen Lebens gewöhnt
waren; bie Batterie Nr. 24 bezog drei Biertel ihrer
Pferde direkt vom Lieferanten. Died waren großentheils
minderwertbhige Pferde, was ſchon aus dem niedrigen
Einſchätzungswerth, burdichnittlih 646 Francs oder
513 Marl, hervorgeht. Der Beſchlag war nur dürftig.
Man wird zugeben, daß unter normalen Berhältnifjen
eine Deutſche mobile fahrende Batterie durchweg befier
beipannt fein wird als diefe Batterien. Um fo einwand-
freier werden bie aus der Uebung abzuleitenden Folge
rungen jein.
Die Marfhübung dauerte vom 10. bis einſchließlich
20. Auguft. In neun Marfchtagen (14. und 18. Auguft
waren Ruhetage) wurden 366 km zurüdgelegt und drei
große Pakübergänge bewerkftelligt. Die nachſtehende
Bufammenftellung giebt eine genaue Weberfiht über die
an den einzelnen Tagen gezeigten Leiftungen.
1| 2 3 + | 6 | 7 8 | 9 10 11 12
In
Ueberwundene — 1 Stun
gurüd| Davon öhen: ‚zeit [aufwand | „urben | 1 Km
ä elegte Sillerenzen einschl. | einfchl. ohne wurde
& Datum ns sen [Halte unbHalt, aber] gerenig, [Jurüd-
2 firede Stei⸗ Sefets-| ausihl. | brag | gelegt
E Schritt: Trab Gefälle | übungen Gefechts⸗ 8 in
K3 gungen übun. zurück⸗
ä 8 | gelegt
10.8.
11.8,
12.8.
13.8.
14. 8.
Harau_Sempad . . 2. 2...
Sempah—Luygern—Eham . . .
Cham—Albis— Wallifellen . .
Walifellen—Kloten— Wetzilon .
Null : oo 2 0 200.
15.8, Besiton— Wa, sUmen . .
16.8.|R.» ‚ Urmen_Rerengenberg—Meld
17.8,| Mets— Altftätten
18.8.| Ru
19.8.
20.8.
J
Atftätten—&too ——
Degersheim— Frauenfeld . E
— —
eu ZB 2 24, 2 Zu DZ
365,9
33,26
40,65
Durchſchnittlich pro Tag (ein Elftel). . . . .
Durchſchnittlich pro Marſchtag (ein Neuntel) .
2714
467 86
274 | 105
m Etd. Min. Std. Min] km Min.
3361 3346
305,5 304,1
373,4: 371,8
10,98
8 30 5,49
2009
Ganz beſonders ift auf die Zahlen in Sp. 7
und 8 — bie überwundenen Steigungen und Gefälle —
aufmerffam zu machen. Wenn bei einer Marſchleiſtung
von über 40 km im Durchſchnitt noch über 370 m
auf: und wieder abgeftiegen wird, jo iſt daß eine jehr
viel größere Marjchleiftung, ald wenn die Straße ganz
eben gewejen wäre. Am bebeutendften ift die Leiftung
vom vorlegten Marjchtage, wo bei einem Marſche von
46 km Steigungen von über 1000 m überwunden
wurden und um 674m abgeftiegen wurde. Bei ben
bedeutenderen längeren Steigungen ſaß Alles ab; bie
Berittenen haben mehrfach Streden von mehr ald 7 km
zu Fuß zurüdlegen müſſen. Beim Bergabfahren auf
längeren Streden faßen nur die Stangenreiter auf.
Mit Ausnahme von drei Tagen wurden an ben
übrigen Marſchtagen Gefechtsübungen (Einnahme von
deuerftellungen) und eine jcharfe Schießübung am
13. Auguft eingelegt.
Eine jehr ſchöne Leiftung war aud die vom
7. Auguft, an welchem Tage 49,2 km (Aufftieg 192 m,
Abftieg 218m) in 6 Stunden zurüdgelegt wurden.
Die erften 42 km wurden in 4'/, Stunde zurüdgelegt —
in diefe Zeit ift die Einnahme einer Feuerftellung bis
zum erften Schuß einbegriffen; für das Silometer
wurden aljo durchichnittlich 6 Minuten und 4 Sekunden
gebraucht. Dad ift ein jehr Hoher Rekord, der ſich
neben manchem von reitenden Batterien wohl zeigen
darf. Diefed Ergebniß wurde dadurch erreicht, daß
20 Minuten Trab mit 10 Minuten Schritt abwechſelten.
Dem vorlegten ſehr anftrengenden Mariche, die
Titterung war jehr heiß, der Weg ftaubig, folgte ein
diwal, in welchem nachts 12"/; Uhr alarmirt wurbe.
Nahdem die Pferde gefüttert und getränft waren und
die Mannfchaft eine warme Suppe genoſſen hatte,
wurde der Marſch um 21, Uhr früh fortgejegt. Es
war ſtockfinſtete Naht; das Satteln, Schirren und
Anipannen mußte bei dem bürftigen Schein von ſechs
Laternen pro Batterie jtattfinden. Es folgte dann
ein Marſch von 43 km, die in 7 Stunden zurüdgelegt
murden, wobei ein jchwieriger Abjtieg (auf 7 km über
200 m Fall) in abjoluter Dunkelheit gemacht wurbe.
Baren die benußten Straßen im Allgemeinen aud)
gut zu nennen, jo war das Gelände, wenn von den
Regen abgebogen wurde, um eine Feuerftellung ein:
junehmen, biöweilen fehr ſchwierig. So wurde 5. B.
am 11. Auguſt eine Stellung jeitwärts der Straße in
einem durch Regen ftarl aufgeweidhten Stoppelfelde
eingenommen. Troßdem die Geſchütze und Munitions-
wogen bi3 an die Naben in dem weichen Boden einjanten,
ging die Auffahrt in die dicht Hinter der Feuerſtellung
gelegene Bereititellung flott vor fih. Zum Vorbringen
der abgeproßten Geihüße in die Feuerftellung waren
allerdings zwei Geſchützbedienungen nothwendig. Aehnlich
lagen die Verhältniſſe bei zwei anderen Stellungen,
wo einmal ein langer ſteiler Abhang, der ebenfalls vom
Regen durchweicht war, erſtiegen werden mußte, ein
anderes Mal war bei der Ein- und Abfahrt eine ſehr
jumpfige Stelle zu paffiren. „Ueberall fam man mit
der nöthigen Schnelligleit durch. Allerdings verbieten
ſich die ſchneidigen Auffahrten, wie fie an Truppen-
1897 — Rilitar⸗Wochenblatt — Nr. 74
2010
zufammenzügen mit ben bloß bie Ererzirpatronen ents
haltenden Kaſten fo beliebt find, von jelbjt, wenn bie
Propen und Caiſſons mit Munition angefüllt find und
der Boden einigermaßen weid) if. Da fommt es viel-
mehr auf ruhiges, fichered Fahren und gleichmäßiges
Biehen aller ſechs Pferde an, als auf ein Davon—
haudern, bei welchem oft nicht nur die Fuhrwerle,
fondern noch die Mittel- und Deichjelpferde von ben
Vorderpferden fortgeichleppt werden.“
Die Pferde übertrafen Hinfihtlih ihrer Ausdauer
und Leiftungen die Erwartungen. Bon den 212 Pferden
(einfchließlih Stab) ging 1 im Kantonnement an Herz:
fehler ein; 6 Pferde mußten in die „Kuranftalt“
verjegt werben (1 Lahmheit hinten, 2 Sehnenentzündung,
1 Widerriftdrud, 1 Magenlatarrh, 1 Schlagmwunde).
Drudihäden kamen namentlih bei Handpferden (uns
günftige Packerei) und der Reſerve vor (Stangenpferbe
des Küchenwagens). Am 17. Auguft, an welchem Tage
der große Eilmarſch ausgeführt wurde, mußten zwei
Pferde vorübergehend ausgejpannt und durch Trompeter-
pferde mit Hülfsgeichirren erjeßt werden. Der Futter
zuftand ging vorübergehend etwas zurüd; insbejondere
haben die beiden legten Märſche (89 km in 27'/, Stunden
mit 1200 m Steigung, Biwak und Nachtmarſch) die
Pferde jehr heruntergebradt.
Nah dem BVorftehenden wird man dem Urtheil
bes Schweizeriichen Dffizierd, der den Bericht verfaßt
bat, zuftimmen dürfen, daß die Beweglichkeit der
Batterien auch bei voller Munitionsausrüftung in jedem
Gelände eine genügende ift. Diefe Marſchübung war
in der That eine ſchwierige, aber jehr durchdacht angelegte
Kraftprobe für die fahrende Artillerie. Nicht darin,
daß an einem Tage 50 km in verhältnißmäßig kurzer
Zeit zurüdgelegt oder 1000 m Steigung überwunden
find, ſondern daß in neun Tagen mit nur zwei eins
gelegten Ruhetagen durchſchnittlich täglih über 40 km
mit Steigungen von über 370 m zurüdgelegt find und
bie Truppe dabei in guter PVerfafjung blieb, darin
befteht die Leiftung.*)
Man könnte vielleicht einwenden, daß dieſe Leiftungen,
was Entfernung und Ueberwindung von Unebenheiten
betrifft, ziwar ganz beadhtenswerth feien, daß man aber
*) Sn ber Revue d’artillerie (Februarheft 1896)
war über eine von einer Franzöfiichen fahrenden Batterie im
April 1895 ausgeführte Marfhübung mit vier kriegsmäßig
ausgerüfteten Gefgügen und einem Borrathöwagen berichtet,
bei welcher 100 km in 24 Stunden zurüdgelegt wurden. Am
eriten Marſchtage — von Nachmittag 3 Uhr bis nachts 1 Uhr —
wurben 47 km, am folgenden Tage von früh 6 Uhr bis nad:
mittags 3 Uhr 53 km zurüdgelegt. Dazwiſchen hatte die Batterie
ein Ortöbimaf bezogen. Am erften Tage wurden 27km in
einem fünfftündigen Nachtmarſch zurüdgelegt; dabei faßen in
ber erjten Hälfte die Fahrer a ben Progen auf, während
bie Bedienung in Höhe der Pferbelöpfe marfchirte; in ber
zweiten Hälfte ging es umgelehrt. Die Marſchgeſchwindigleit
war im Ganzen genommen niedriger ald bie der Schweizeri-
ſchen Batterie, trogbem der Aufe und Abftieg nur je 165 m
betrug. Es wurden aud nur 13km im Trabe zurüdgelegt.
Bon Pferden der Batterie hatten bie fünfjährigen die
Uebung nicht mitgemadt.
Die Leiftung der Schweizerifchen Batterien flieht unferes
Erachtens ungleih höher und wird baburd, daß fie unter
mehr friegämäßigen Verhältnifien ftattfand, jehr viel lehrreicher.
2011
von den Deutichen fahrenden Batterien eine gleiche
Reiftung nicht verlangen könne, da daB Schweizer
Geſchütz mit Rüdfiht auf die befonderen Gelände:
verhältniffe erheblich leichter jei. Nach Wille (Feldgeſchütz
der Zukunft, ©. 304) wiegt das völlig ausgerüſtete
Feldgeihüp C/73 2005 kg, der Munitionswagen 06,78
2190 kg. In dem Löbellihen Yahresberiht (Yahr-
gang 1895, ©. 422) ift dad Gewicht des ausgerüſteten
Schweizeriihen Feldgefhüges mit 1785 kg angegeben.
Diefe Zahl trifft aber nicht mehr zu; das Gewicht bed
Geſchützes beträgt vielmehr 2000 kg, das des Munitiond-
wagens 2095 (ungerader) bezw. jogar 2220 kg (geraber).
(Vergl.: „Grundzüge eined neuen Materiald für bie
Schweizeriſche Artillerie”, ©. 49 und 50.)
Wenn ſolche hervorrogende Marjchleiftungen in jo
ſchwierigem Gelände mit jo minderwerthigen Pferden
und jehr wenig geübten Leuten gezeigt find, fann man
wohl nicht mehr behaupten, daß dad Gewicht von
2000 kg für das beipannte und 1000 kg für das
abgeprogte Geſchütz“) unzuläffig hoch find. Wir find
vielmehr der Meinung, daß unſere Gejpanne bafjelbe
leiften, wenn man es nur verlangt. Wir müflen nur
mehr Werth auf einen ruhigen, gleichmäßigen, ficheren
Zug wmjerer Stammpferde legen. Wie ſchwach es
damit leider bei unferen Zugpferden bejtellt ift, das ift
eine belannte Thatjade. Im Militär » Wochenblatt
Nr. 15/1895, Sp. 397, wurde behauptet, daß Die
Augmentationdpferde im Jahre 1870 durchweg beſſer
gezogen hätten als die Stammpferde. Ein Widerjprud)
ift unjered Wifjend niemald gegen dieſe Aeußerung
erhoben, wohl aber ijt ihr von anderer Seite (vergl.
Miilitär » Wochenblatt Nr. 47/1895) zugeitimmt. Es
wird noch immer in der Artillerie mehr auf ein flottes,
friiches Tummeln der Batterie, als auf die Leber
windung von jchiwierigen Wegejtreden mit voll belajteten
Fahrzeugen Werth gelegt. Das erjte hat jeine volle
Berechtigung; aber noch wichtiger ift daß letztere. Was
thun wir denn, um unjere Öejpanne daran zu gewöhnen?
Herzlid) wenig, und dann wundern wir und nod),
wenn beim Manöver die Gejpanne vor einer
etwas jchiwierigen Anhöhe verjagen! Wenn die Erxerzir-
befichtigungen mit völlig belajteten Geſchützen ftattfänden
und dıe Batterien ſchon hier geprüft würden, ob bie
Geipanne aud) beim Berganfahren oder in tiefem Boden
feit im Buge ftänden, dann würde ficher viel mehr
geleiftet. Aber mie follen die Batterien das Fahren
mit kriegsmäßig belafteten Protzen üben, da ihnen nicht
die dafür nothwendige Verpadungsmunition zur Ber-
fügung fteht? Es iſt noch gar nicht jo lange her,
da konnte im der ganzen Abtheilung nur ein einziger
Munitionshinterwagen kriegsmäßig verpadt werden;
erſt in jüngjter Zeit ijt die Abtheilung jo ausgeitattet,
daß eine Batterie ihre Gejhüge mit Munition ver
packen kann. Daß zeigt zur Genüge, wie wenig
Werth bisher bei der Artillerie auf die Uebung bes
ſchweren Zuges gelegt iſt. Es ift nöthig, daß jede
Batterie ihre eigene Verpachungsmunition
erhält, damit fie öfter mit belafteten Geſchützen
*) Das Schweigerijche abgeprogte Gejhüg wiegt 1100 kg.
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 74
m 2012
exerziren und jedenfalls die Märjche nad und bon ben
Sciekpläßen mit voller Munition zurüdlegen Tann.
Wo die Artillerie nicht im Verbande mit anderen
Truppen marjchirt, müffen die Märſche größer jein,
damit fie zu einer wirklichen Uebung für Pferde und
Mannſchaften werden. Ein täglicher Marſch von 24 km
ift doch keine Leiftung; man kann das Durchſchnittsmaß
ruhig um 10 bis 12km herauf, mindeſtens aber
auf 30 km feſtſetzen. Das ergiebt mit Ausnahme der
NRemonten, die man ein bis zwei Tage früher ab-
marjchiren laſſen kann, keineswegs übermäßige An—
ſtrengungen; für die Kanoniere iſt ſie bei Weitem noch
nicht ſo groß, als für den Infanteriſten ein Marſch
von 22 km mit Gewehr und gepadtem Torniſter. Man
tönnte, beiläufig bemerkt, dadurch noch ganz hübſche Er-
fparnifje an Quartier⸗ und Verpflegungsentichädigungen zc.
machen, die für Flurentichädigungen, die durch Uebungen
im Gelände entjtehen, verwendet werben lönnten. Freilich
wäre aud) eine Kleine Erhöhung der Ration erwünſcht.
Eine Batterie auf niedrigem Etat mit fünf Krümpern
bat pro Pferd auf dem Marche durchſchnittlich nur
5,15 kg Hafer und 1,85 kg Heu zu verfuttern, was
bei unjeren zum Theil recht maffigen Pferden nicht
viel iſt. Bei den in Rede ftehenden Schweizerifchen
Uebungen erhielten die durchweg Heineren und gedrungeneren
Pferde 5kg Hafer und 6kg Heu.
Würde ſchon bei den Beſichtigungen auf hohe Zug—
feiftungen bingewirkt, jo wäre die nothwendige Folge
dann ein ſyſtematiſches Einfahren der Bugremonten.
Freilich ericheint dazu eine von erfahrener Seite ver-
faßte Anleitung jehr wünſchenswerth.
In den letzten Jahren hat die Deutſche Artillerie
ſehr zu ihrem Heile den Schwerpunkt der Ausbildung
in das Schießen gelegt. Die Fahrausbildung hat
zweifello® darunter gelitten; die Fahrſchule ift im
Ererzir: Neglement auf 16 Seiten abgehandelt. Das
wäre an ſich nicht jchlimm; aber die immer wieder
auftretenden Klagen über ungenügende Beweglichkeit
geben doch zu denfen Beranlafjung. Es wäre geradezu
ein Unglüd, wenn man das Uebel lediglich durch
Erleichterung des Gejchüges heben wollte. Abgejehen
davon, daß mit jeder Herabſetzung bed Gewichts noth-
wendig eine Verminderung der Wirkung verbunden ijt,
würden in kurzer Beit Ddiejelben Klagen wieder laut
werden, und man wäre dann am Ende jeiner Weisheit.
Man wird der Frage nicht ausweichen können, ob unjere
Yahrausbildung mwirklih nod auf der Höhe der Zeit
fteht. Auf einzelne Punkte ift ſchon oben hingemiejen.
Ich möchte aber auch noch auf die Einrichtungen
fremder Armeen aufmerfjam mad)en.
Die Dejterreichtiche Artillerie hat in ihrem Exrerzir-
Reglement eine bejondere Vorſchrift über „dad In—
athemjeßen der Pferde“, das im Frühjahr mit leichten
Uebungen beginnt, allmählich zu jchwierigeren übergeht.
Anfangs ſoll 5 bis 10 Minuten, jpäter 10 bis 20,
bei den reitenden Batterien bid 30 Minuten getrabt
werden. Das Fahren joll jo lange geübt werden, bis
ein gleihmäßiger Zug und die Einhaltung des richtigen
Tempo von 300 Schritt (nad unjerem Ma 280)
in der Minute erreicht if. An den lebten Uebungs—
2018
tagen wird mit kriegsmäßig belafteten Geſchützen gefahren.
Die reitenden Batterien galoppiren auch mit denjelben,
Die Uebungen beginnen mit einer Strede von 1000 Schritt
(750 m) und werden bis zu 3000 Schritt (2250 m)
im Tempo von 500 Schritt (375 m = 470 Deutſche)
in der Minute fortgejeht. Das find jehr zweckmäßige
Beitimmungen, weil dadurd) die Stammpferde leiſtungs—
fähig werden, nody mehr aber darum, weil die Dffiziere
dabei Erfahrungen ſammeln über das, was die Pierde
feiften lönnen, und wie man es anfängt, ihre Kräfte
zu fteigern.
Auh das Franzöfiiche Reglement giebt, allerdings
zu ſchematiſche Beftimmungen über die Ausführung von
Märi Danad) kann man von allen Batterien,
one bejondere Vorbereitung der Pferde verlangen, daß
fie auf guten Wegen in 50 Minuten 7 bi 8km —
2683 km Trab wechſeln mit 1 km Schritt — zurück—
legen, worauf ein Halt von 10 Minuten (der befannte,
für alle Truppen vorgeichriebene halte horaire) folgt.
Reitende Batterien müflen ihre Pſferde bejonders
vorbereiten und dann in berjelben Zeit 9 km
jurädiegen (3,5 km Trab wechſeln mit 1 km Schritt).
Es ift nicht unzwedmäßig, auf eine Minimalgeihmwindigteit
dei Zurũcklegung der Reiſemärſche hinzuarbeiten, da es
noch immer Leute giebt, die dide Pferde lieber jehen
als leiftungsfähige.
Daß man durch bejondere Einrichtungen die bie
Pierde jo ermüdenden Stöhe, die beim Fahren quer:
jeldein unvermeidlich find, abſchwächen kann, ijt an diejer
Stelle bereits mehrfach hervorgehoben. Daß neue
Darmancierfche Feldgeihüg (vergl. Militär-Wochenblatt
Nr. 60/1897) hat ſolche Einrichtungen, die wenigſtens
zum Theil in der Schweiz verjuht worden jind.
(Siehe „Grundzüge eines neuen Material3 für bie
Schweizerifche Artillerie”, ©. 118).
Aber mit der Erhöhung der Beweglichleit des be-
Ipamten Geſchützes allein iſt heute noch micht genug
gethan; unter den modernen Verhältniffen, wo man auf
derdecktes Einnehmen der Feuerftellung, aljo Abproßen
dinter der Höhe und ſchnelles Vorbringen der abgeproßten
Geihüge bejonderen Werth legen muß, ift die Be—
weglichleit des abgeprogten Geſchützes von hödhiter
Bedeutung. Troßdem das Schweizeriihe Geihüp 1100 kg
(Rohr und Laffete), aljo 100 kg mehr als das Deutſche
wiegt, hat die Beweglichkeit durchaus genügt. Was zur
Erhöhung diejer Beweglichkeit geſchehen könnte, haben
wir bei Beiprehung ber Studie: „Die Feldartıllerie
im Zutunftstampf und ihre kriegsmäßige Ausbildung“
(Militär » Wochenblatt Nr. 4/1897, Sp. 94) erwähnt,
one indeß die Sache etwa erjchöpft zu haben. Wir
begnügen und damit, darauf zu verweilen.
Kleine Rittheilungen.
Deutſchlaud. Wenngleich die Betheiligung bei dem
jahrigen Of fizier-Tawn-Tennisturnier in Hom—
burg v. d. Höhe (vergl, Nr. 62, Sp. 1733) eine geringere
ale in den vorhergehenden Jahren war, fo lag das
nicht etwa daran, dab das Interejje am Spiel in Offizier
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 74
2014
freifen nachgelaſſen hat, fondern es waren lediglich
dienftlihe Pflichten, die die meiften Spieler vom Turnier
fernhielten. Aus diefem Grunde bat der Worftand
befchloffen, künftig den Termin des Turniers erft im
Frühjahre des laufenden Jahres feftzuftellen, wodurch
auch der Marine, die in dieſem Jahre gar nicht vers
treten war, Gelegenheit geboten mürde, ſich am Spiel
zu betheiligen. Won den anmwefenden Spielern gewann
das Doppelfpiel ohne Vorgabe Lieutenant v. Gordon vom
Garde-ürafjierregiment und Hauptmann Braf v. Schwerin
vom Großherzoglich Heffiihen Feldartillerie-Regiment
Nr. 25 mühelos; das Doppelfpiel mit Vorgabe gewann
Lieutenant Prinz Holftein D. vom Großherzoglich Deffifchen
Garder-Dragonerregiment Nr. 23 und Lieutenant v, Bordon;
das Cinzeljpiel mit Vorgabe gewann Lieutenant Prinz
Holſtein, das Troft-Handifap Rittmeifter Frhr. v. Klot ⸗Traut⸗
vetter vom Ulanenregiment Nr. 5. Dem Offizierturnier
reihte fih ein Damen» und Herren Doppelipiel mit Vor⸗
abe und ein Damen-Einzelfpiel ohne Vorgabe an.
Frau KRorvettenlapitän Goerper und Prinz Holſtein
gewannen ben eriten Preis. Fräulein v. Bellersheim
wurde im ingelipie, nachdem jie rau v. Bredow und
— Frau Coerper geſchlagen, von Fräulein Schetelig
eſiegt.
England. Anknüpfend an ein Urtheil der Times
beftätigt die Army and Navy Gazette Nr. 1951, daß
bie nlanteie nicht jo marſchtüchtig ift,
als fie fein follte. Sie leifte nicht mehr dafjelbe, wie
vor 50 Jahren, obgleich fie in Bezug auf Belleidung,
Ausrüftung und Belaftung viel günftiger geftellt ſei, als
die Infanterie jener Zeit. Als Gründe für diefen
Nüdgang feien zu bezeichnen: früher verdienten die
Infanterresfruppentheile mirklih den Namen „Marſch⸗
regimenter*; denn die — häufigen — Garniſonwechſel
vollzogen ſich grunpfäglid zu Fuß und nicht, wie
heute, vermittelt Eiſenbahn oder Dampfboote; dann
dedien früher hauptfädhlih die abgehärteten Land—
leute den Stefrutenbedarf, heute die an eine fitende
Lebensweife gewöhnte Bevölterung größerer Siädte.
Ferner war das durchſchnittliche Lebensalter der Soldaten,
wenn aud die Refruteneinjtellung in den gleihen Jahren
erfolgte, der längeren Dienftzeit wegen erheblih höher
als heute; die Zahl der Mannfchaften unter 21 Jahren
war geringer. Nun feien aber — meint das Blatt —
20 000 Soldaten, die ohne Erfhöpfung mehrere Tage
hintereinander täglih 21 Miles (M = 1,61 km) zurück⸗
zulegen vermödhten, ebenfo viel werth als 30 000, deren
————— in gleicher Lage nur 14 Miles täglich
betrüge. Ganz verlehrt fei der Vorfchlag des Mits
arbeiterd der Times: man möge für je acht Soldaten
ein Padthier einführen (alfo 110 für ein Bataillon)!
Das einzige Ausfunftsmittel bleibe die möglichſte Ers
leıhterung des Gepäds. Auffallen darf, daß eın anderes
Blatt (United Service Gazette Nr. 3362) den Vorſchlag
der Zutheilung eines Packthieres zwar gleichfalls ablehnt,
aber mit der die Ablehnung mildernden Bemerkung:
„Diefer Gedante mag ja nicht abſolut unausführbar
ſem.“ Wir meinen, daß ein mit ſolchem Troß belajtetes
Bataillon nit mehr operationsfähig iſt.
Franfreich, Das Erſatzgeſchäft vom Jahre 1896,
auf Grund deſſen die Wltersllaffe 1895 eingeitellt
wurde, hatte laut friegäminiftertellen Berichtes über
331 368 Mintärpflichtige zu emifcheiden, von denen 9100
zur Diufterung nicht erjchtenen waren. Won den Uebrig-
bleibenden wurden 25918 als zu feinerlei Art von
miluariſcher Verwendung braudbar in den Xıften
2015
eftrihen, jo daß in biefen nody 305450 junge Leute
tanden, dazu famen 46627 Aurüdgeftellte der Alters»
Hafje 1894 und 22018 ber Aierstlatfe 1893, fo daß es
x um 374095 Mann handelte. Nach beenbetem Ges
häfte waren für das ftehende Heer 230 700 Refruten
zur Verfügung, von denen 69438 für ein, 161 262 für
zwei oder brei Sr ausgehoben wurden. Bei der in
den Tagen vom 12. bis 16. November 1896 erfolgten
Einftellung fielen davon 1359 vorläufig aus, weil ıhre
älteren Brüder zur Zeit ihrer gefeglihen Wehrpflicht
im ftehenden Heere genügten, wogegen 1374 hinzu⸗
famen, denen ın früheren Jahren YAusftand gewährt
war. — Die mittlere Körpergröße der Eingeftellten betrug
1,648 m; 7313 Dienſtpflichtige hatten zurüdgeftellt werden
müfjen, weil es ihnen an dem vorgefchriebenen Maße
fehlte. — Es konnten weder lefen noch jchreiben 17 177
(5,8 pGt.), lefen aber nicht fchreiben 4721 (1,43 pCt.),
lefen und fchreiben 44 436 (13,41 pCt.), eine weiter«
gehende Schulbildung befaßen 241 860 (72,99 pCth.,
das Zeugniß des beendeten Primärunterrichtes hatten
4652 (1,40 p&t.) erworben, die Baccalaureatsprüfung
ee beftanden 6533 (1,97 pGt.), bei 11 989 (3,62 pGt.)
ingeftellten fonnte ver Grad ihrer er
nicht feftgeftellt werden. — Im Laufe des Jahres 189
wurden 378 wegen Krankheiten entlafien, melde
fie fh in Ausübung des Dienfted zugezogen hatten
und 14039, deren Dienftunfähigfeit auf Xeßtere 9*
zurückzuführen war; 24496 ——— traten für
drei, vier oder fünf Jahre freiwillig in Truppentheile
des Mutterlandes ein, davon 7577 in bie Flotte ober
in die Marinetruppen; 5595 Anmwerbungen erfolgten
für die Fremdenregimenter und bei ben eingeborenen
Afrikanifhen Truppen; es fand alfo in 30091 Fällen
freiwilliger Eintritt ftatt, ae von dem der Zög⸗
linge höherer Schulen, deren Beſuch folden an und
für fi bedingt. An Unteroffigieren verpflichteten ſich
5861 zum Weiterdienen, 111 mehr als im ar a
an Korporalen und Soldaten 552. — Für ungehorjam
(insoumi) mwurben 2223 junge Leute erklärt, melde
ohne Entſchuldigung fi der Mufterung entzogen hatten,
in 358 Fällen wurde dieſes Urtheil Poäter aufgehoben,
fo daß 1865 übrig waren, deren Berbleib unbefannt
war. — In Algerien ftanden 5341 Mann den —*
behörben aus Verfügung, von denen 3078 eingeitellt
wurden. (L’Avenir militaire Nr. 2221.) — Ein Vergleich
zwifchen den Ergebnifien der Rekrutirung in den Jahren
1895 und 1896 ergiebt eine Zunahme der zur Mufterung
glarsten um 33121 Wtilitärpflichtige; dagegen iſt bie
ahl der von ber Ableiftung der vollen dreijährigen
Dienftzeit Befreiten feit 1891 um 12215 geftiegen. Von
den in das Heer eingeftellten Relruten wurden über:
wiefen der Infanterie 162 842, der Kavallerie 20 910,
der Artillerie 32 240, dem Genie 5100, dem Train 3780,
den Berwaltungstruppen 5828.
(Le Progres militaire Nr. 1741.)
Portugal. Zur Einfdhiffung nad Mozambique
wurde durch Königlihen Erlaß vom 14. Yuli d. 38. eine
Truppenabtheilung aus einer Batterie Gebirgäartillerie,
einer Estadron Kavallerie, zwei Rompagnien Infanterie
und entiprehenden Sanitäts- und Verwaltungs—
mannſchaften —— dem Dlarineminifterium
zur Verfügung geftellt. Die Gebirgsbatterie befteht aus:
1 Rapitän, 4 Premierlieutenants, 13 Unteroffizieren,
6 Bombarbdieren, 12 Befreiten, 50 Hanonieren, 40 Fahrern,
3 Xrompetern, 2 Sattlern, 3 Schmieden, zufammen aus
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Mr. 74
2016
134 Köpfen. Die Eskadron, dem 5. Kavallerieregiment
entnommen, aus: 2 Rapitänen, 2 Lieutenants, 2 Fähn⸗
rihen, 6 Unteroffizieren, 16 Gefreiten, 6 Trompetern,
1 Sattler, 4 Schmieden und 120 Mann, zufammen
159 Köpfen. Zwei Infanteriefompagnien vom 5. Jäger:
regiment „König” in Stärke von: 1 Major, 2 Kapitänen,
3 Lieutenants, 6 Fähnrichen, 21 Unteroffizieren, 46 Ge-
freiten, 9 Horniſten und 368 Mann, zufammen
456 Köpfe; ferner an Sanitätsperfonal 2 Yerzte, 1 Roß⸗
art und 1 Unteroffizier, an Wermaltungsperfonal
1 Offizierafpirant, 1 Unteroffizier und 3 Mann. Die
Gefammtftärke der Abtheilung, die Anfang d. Mts. die
Heimath verlafjen follte, beträgt 758 Köpfe.
(Ordem do exercito Nr. 8.)
— Der Bau und die Einrihtung einer neuen Pro—
viantanftalt in Lijfabon wurde burd Königlichen
Erlaß verfügt (vergl. Ordem do exercito Nr. 7). ie
Koften der Anftalt find auf 630 000 000 Reis (1000 Reis
glei 4,50 ME.) veranfhlagt und ift die Leiftungsfähigfeit
derfelben für die tägliche Verarbeitung von 30 000 kg
Meizen zu 30 000 Brotportionen und 4300 Bisquitrationen
berechnei. An technifchen Einrichtungen wird fie umfafjen:
Mühleneinrihtungen, Bäderei, maſchinelle Borrihtungen
zur Herſtellung fonftiger Nahrungsmittel, von Bisquits 2c.,
ferner Aufbemwahrungsräume für Getreide und Brot ıc.,
ein hemifches Laboratorium, Reparaturwerkftätten, Buch⸗
alterei und Unterfunftsräume für das Perfonal. Die
berleitung der Anftalt wird einem höheren Offizier des
altiven Heeres, die Leitung der techniſchen Einrihtungen
einem Angenieuroffizier von Hapitändrang, dem ein Lieute⸗
nant derjelben Waffe als Adjutant beigeorbnet wird,
unterftellt. Außerdem werben ein Arzt, ein erfahrener
Landwirth, fomte _ und niedere Berwaltungsbeamte
in ausreihender Anzahl, daneben vier Meifter, brei
Mafdiniften und zwei Heizer angeftellt. Dem Direltor
ftehen die Disziplinarftrafbefugnifie der Xruppen-
fommandeure zu. Die alte Bäderei in Belem bei
Liſſabon nebft anderen älteren Magazinen und Depots
gehen nad) Fertigftellung der neuen Fbrit ein,
Nufzland. Die Militärbeamten trugen in früherer
Zeit zu ihren Uniformen Adhfelftüde, die fich ihrer Form
nad) nur wenig von denjenigen der Offiziere unterfchieben,
was zu vielfahen Verwechſelungen Anla ab. Es
wurden daher vor etwa 15 Jahren die Adhjelftüde
den Militärbeamten, außer den Merjten, ganz
genommen und burd Feine Ligen am Aragen mit den
betreffenden Nangabzeihen erfeht. Sie litten durch
diefe Uniformsveränderung wejentlih an Anſehen bet
der Bevölferung und den Mannſchaften, die gewohnt find,
Achſelſtücke bezw. Epauletts als ein em es
Attribut der Zugehörigleit zur Armee anzufehben. Ins
—— find laut Befehl vom 29. Juni wiederum
ilberne oder goldene Achfelſtücke für die Militärbeamten
eingeführt, die aber nicht mie bei den Offizieren glatt,
fondern geflodhten find und Tudunterlagen bezw. Vorſtoß
in ber Farbe des Mühenrandes haben, darauf Grad»
fterne je nah dem Range. Diefe Achſelſtücke find an
der Uniform, am WUeberrod, Kittel und WPaletot zu
tragen. Am Waletottragen überdies Tuchlitzen in ber
arbe des Mübenrandes mit einem Anopf. Die Militär»
ärzte, Beterinäre und Pharmazeuten mit Dffigiersrang
behalten, ebenfo wie bie Epauletts, die bisherigen
Achſelſtücke nah Art derer der Offiziere, aber etwas
fchmaler, bei. (Ruf. Invalide Nr. 133.)
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 67.
(Extra⸗Ausgabe.)
(Ausgegeben in Berlin 22. 8. 97 8%n.)
Militär-Wodenblatt,
Zweiundachtzigſter Jahrgang. rc ee ene
von E. 6. Mittler & Sohn,
Erpebdition: Berlin swı2, Kochſtraße 68.
Berlin swı2, Rodftr. 68— 71.
Diefe eitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags — ————— 6 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derfelben beigefügt 1. monatlid ein: bis zweimal das literarische Beiblatt, die „Militär-Literaturs
eitung“ ; 2. jährlih mehrmals größere Aufjäge ald befonbere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
eljährlider Bränumerationäpreis für Das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Beitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpeditionen — an,
N 75. Berlin, Sonntag den 22. Auguf. 1897.
Jahalt;
Perfonal:Beränderungen (Preußen, Marine, Kaiferlihde Schutztruppen).
Verantwortlicher Redakteur:
d. @ftorff, Generalmajor ;. D.,
Griedenau b. Berlin, Goblerſtt.
Berjonal= Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe xc. | v. Arnim, Major und Batd. Kommandeur vom
4. Ermermungen, Beförderungen und Berjegungen,
Sm aktiven Heere
Wilhelmähöhe, den 18. Auguft 1897.
Kämper, Oberit & la suite des Feldart. Regts. Nr. 36
und Kommandeur der 15. Feldart. Brig., zum
Gen. Major befördert.
Diefing, DO:berjt 5. D. und Kommandant des Truppens
Uebungsplatzes Lodjtebt, der Charakter ald Gen.
Major verliehen.
Sommer, Gen. Major und Abtheil. Chef vom Neben-
etat des großen Generaljtabes, kommandirt zur
Vertretung des Kommandeurs der 59. Inf. Brig,
zum Kommandeur diefer Brig. ernannt.
v. Leszezynski, Oberſt A la suite des Gren. Regts.
Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weitpreuß.) Nr. 6
und Abtheil. Chef vom Nebenetat des großen Ge-
neralftabes, zum Gen. Major befördert.
Schulze, Oberft und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf.
Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, unter
Stellung à la suite des Generalitabed der Armee,
ald Abtheil. Chef in den Nebenetat ded großen Ge-
neralitabes,
Riebes, Oberftlt. und Bats. Kommandeur vom Gren.
Negt. Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.)
Nr. 11, als etatsmäß. StabBoffizier in das nf.
Regt. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, —
berjegt.
d. Gerhardt, Major aggreg dem 1. Heli. Inf.
Regt. Nr. 81, als Bat. Kommandeur in das Gren.
Regt. Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schlef.) Nr. 11
einrangirt,
(8. Quartal 1897.)
2. Garde-Regt. zu Fuß, der Charakter ald Oberftlt.
verliehen.
v. Wedel, Dberit und Kommandeur ded Inf. Regts.
von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, unter
Beförderung zum Gen. Major, zum Kommandeur
der 68. Inf. Brig.,
v. Trotha, Oberſt ä la suite des Lauenburg. Jäger:
Bats. Nr. 9, unter Entbindung von dem Kommando
zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt, zum
Kommandeur ded nf. Megtd. von Gtülpnagel
(5. Brandenburg.) Nr. 48, — ernannt.
Putzki, Oberft und Kommandeur des Füſ. Regts.
Graf Roon (Oſtpreuß.) Nr. 33, unter Stellung
à la suite dieſes Regts, mit der Führung der
70 Inf. Brig. beauftragt.
Eallenberg, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
Inf. Regts. Herzog Ferdinand von Braunſchweig
(8. Weſtfäl.) Nr. 57, zum Kommandeur des Füſ.
Regts. Graf Roon (Dftpreuf.) Nr. 33 ernannt.
Sprenger, Major und Bat. Kommandeur vom nf.
Negt. Nr. 144, unter Beförderung zum Oberſtlt.,
ald etatsmäß. Stabsoffizier in daB nf. Regt.
Herzog Ferdinand von Braunſchweig (8. Weitfäl.)
Nr. 57 verjept.
Biß, Major aggreg. dem 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69,
als Bats. Kommandeur in das Inf. Regt. Nr. 144
einrangirt.
Stern, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier ded Inf.
Negts. von Winterfeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23, zum
Kommandeur ded Inf. Negtd. Freiherr von Sparr
(3. Weitfäl.) Nr. 16 ernannt.
2019
Birnbaum, Major und Batd. Kommandeur vom
2. Niederichlej. Inf. Negt. Nr. 47, unter Beförde—
rung zum Oberſtlt, als etatsmäß. Stabsoffizier in
das nf. Regt. von Winterfeldt (2. Oberichlef.)
Nr. 23 verjept.
Hanjen, Major aggreg. dem 2. Niederichlef. Inf.
Negt. Nr. 47, als Bats. Kommandeur in dieſes
Negt. einrangirt.
Kriebel, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
Inf. Regts. Nr. 140, unter vorläufiger Belafjung
in biefer Stellung, zum Oberjten befördert.
v. Iſſendorff, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier
bed 6, Thüring. Inf. Regts. Nr. 95, kommandirt
zur Vertretung des Kommandeurs des nf. Regts.
von Eourbiere (2. Poſen.) Nr. 19, unter Befördes
rung zum ÖOberften, zum Kommandeur des leßt-
gedachten Regis. ernannt.
v. Zempöly, Major und Bats. Kommandeur vom
Kaijer Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, unter
Beförderung zum Oberftlt., als etatsmäß. Stabs-
offizier in das 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95
verjegt.
v. Hanffftengel, Major à la suite des Sailer
Alexander Garde-Ören. Megtd. Nr. 1, unter Ent:
bindung von der Stellung als Adjutant des Striegs-
miniſters, als Bats. Kommandeur in dad Regt. ein—
rangirt.
Mootz, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf.
Regts. Nr. 137, zum Kommandeur des Inf. Regts.
Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14 ernannt.
v. Kutzleben, DOberftlt. und Bats. Kommandeur vom
Gren. Regt. Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weit-
preuß.) Nr. 6, als etatsmäß. Staböoffizier in das
Inf. Regt. Nr. 137 verſetzt.
v. Bodum-Dolffs, Major aggreg. dem nf. Negt.
Fürſt Leopold von Anhalt-Deſſau (1. Magdeburg.)
Nr. 26, ald Bats. Kommandeur in das Gren. Regt.
Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6,
einrangirt,
Bennede, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier bed
2. Heil. Inf. Regts. Nr. 82, vom 1. September d. 38.
ab zum Inf. Negt. Herzog Friedrich Wilhelm von
Braunſchweig (Dftfrief.) Nr. 78, behufs Vertretung
des Regts. Kommandeurs, fommandirt.
Auguftin, Major und Bats. Kommandeur vom nf.
Negt. Nr. 129, unter Beförderung zum Oberſtlt.,
ald etatsmäß. Stabsoffizier in das nf. Negt.
von Boyen (5. Dftpreuß.) Nr. 41 verjeßt.
dv. Werder, Major aggreg. dem Gren. Regt. König
Friedrich III. (1. Oftpreuß.) Nr. 1, als Bats. Kom—
mandeur in das Inf. Negt. Nr. 129 einrangirt.
Beds, Major und Bats. Kommandeur vom 3. Magde:
burg. Inf. Regt. Nr. 66, unter Beförderung zum
Oberitlt., zum etatsmäß. Stabsoffizier ernannt.
v. Michels, Major und Fürftlich Lippiicher Flügel
Adjutant, unter Entbindung von dieſer Stellung,
ald Bats. Kommandeur in das 3. Magdeburg. Inf,
Negt. Nr. 66 verjeßt.
v. Malahowäli, Major a. D., zulegt Bats. Kom—
mandeur im Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewig
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Rr. 76
2020
(6. Weſtfäl.) Nr. 55, in der Armee und zwar mit
einem Patent vom 2. Juni 1894 ald Major und
Fürſtlich Lippifcher Flügel-Adjutant wiederangejftellt.
Sreyer, Major und Bat, Slommandeur vom
2. Naſſau. Inf. Regt. Nr. 88, unter Beförderung
zum Oberjtlt., als etatsmäß. Stabsoffizier in das
6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68 verjept.
Naumann, Major aggreg. dem 2. Naffau. Inf. Regt.
Nr. 88, ald Bat. Kommandeur in dieſes Regt.
einrangirt.
Strauß, Major und Bat. Kommandeur vom
3. Niederichlef. Inf. Negt. Nr. 50, in das 5. Rhein.
Inf. Negt. Nr. 65 verfept.
Walter, Major aggreg. dem nf. Negt. von Grol-
man (1. Poſen) Nr. 18, ald Bats. Kommandeur in
das 3. Niederichlej. Inf. Regt. Nr. 50,
EHrift, Major aggreg. dem 6. Rhein. Inf. Regt.
Nr. 68, ald Bats. Kommandeur in dieſes Negt., —
einrangirt.
Bacmeifter, Major vom Kriegsminiſterium, als
Batd. Kommandeur in dad nf, Megt. Herzog
Friedrich Wilhelm von Braunſchweig (Dftfriei.)
Nr. 78 veriekt.
Hahn, Hauptm. und Komp. Chef vom Leib-Gren.
Regt. König Friedrich Wilhelm 111. (1. Branden—
burg.) Nr. 8, unter Belafjung in dem Kommando
zur Dienftleiftung bei dem Kriegsminiſterium,
a la suite des Regts. gejtellt.
v. Mühlenfels, Major aggreg. dem Braunfchmweig.
Inf. Regt. Nr. 92, al$ Bats. Kommandeur in biejes
Regt. einrangirt.
dv. Bojer, Hauptm. z. D. und Bezirldoffizier bei
dem Landw. Bezirt Goldap, in gleicher Eigenſchaft
zum Landw. Bezirk Gotha,
v. Tümpling, Se. 8. vom 4. Bad. nf. Regt.
Prinz Wilhelm Nr. 112, unter Beförderung zum
Pr. Lt, in dad Inf. Regt. Graf Tauengien von
Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Paulus, Set. Lt. vom Gren. Regt. Prinz Earl von
Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, in Das
3. Niederichlef. Inf. Negt. Nr. 50, — verſetzt.
Bürlner, Hauptm. vom nf. Regt. Prinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
zum Komp. Chef ernannt.
Boeterd, Hauptm. vom 3. Magdeburg. Inf. Negt.
Nr. 66, ald Komp. Chef in daß nf. Regt. Graf
Kirchbach (1. Niederſchleſ.) Nr. 46,
Somwade, Pr. Lt. vom 3. Pofen. Inf. Regt. Nr. 58,
unter Beförderung zum Hauptm. und Komp. Chef,
in das 3. Niederſchleſ. Inf. Regt. Nr. 50,
Graf Bnin-Bninsli, Sek. Lt. vom Gren. Regt.
König Wilhelm 1. (2. Weftpreuß.) Nr. 7, in das
ag Regt. von Gersdorff (Hefi.) Nr. 80, — ver:
et.
Schell, Hauptm. 3. D., zuletzt Bezirfsoffizier bei
dem Landw. Bezirk Allenftein, zum Bezirksoffizier
bei dem Landw. Bezirk Neutomiſchel ernannt.
v. Böttiher, Hauptm. und Romp. Chef vom nf.
Regt. Keith (1. Oberſchleſ.) Nr. 22, unter Stellung
zur Diep. mit Penfion, zum Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirt Kattowitz ernannt.
Sibeth (Febor), Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Voigts-
Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79, unter Beförderung zum
Hauptm. und Komp. Chef, in das Inf. Regt. Keith
(1. Oberſchleſ.) Nr. 22,
Shmidthals, Pr. Lt. vom 4. Niederſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 51, umter Beförderung zum Hauptm. und Komp.
Chef, in das Gren. Regt. König Friedricd Wilhelm II.
(1. Schleſ.) Nr. 10, — verjept.
v. Bejjer, Hauptm. und Komp. Chef vom Füſ. Negt.
General⸗Feldmarſchall Graf Moltte (Schlef.) Nr. 38,
unter Stellung à la suite des Megts., zur Dienjt-
leiftung bei dem Auswärtigen Amt,
Franl, Sek. Lt. vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65,
vom 1. September d. Is. ab auf ein Jahr zur
Dienftleiftung bei dem 2. Rhein. Huf. Regt. Nr. 9, —
tlommanbdirt.
v. Eitorff, Pr. Lt. vom nf. Regt. Herzog Friedrich
Bilhelm von Braunjhweig (Ditfrief.) Nr. 78, unter
Beförderung zum Hauptm. und Komp. Chef, in das
= Regt. Königin (Schleswig - Holftein.) Nr. 86
verjebt.
Reinhard, Sek, Lt. vom nf. Regt. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunfchweig (Dftfrief.) Nr. 78, zum
Pr. Lt. beförbert.
öcht. v. Schimmelmann, Sek. Lt. vom 2. Hanſeat.
Inf, Regt. Nr. 76, in das nf. Regt. Nr. 149
verfept.
Grapengießer, Major und Plabmajor in Raſtatt,
die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Groß—
herzogl. Mecklenburg. Jäger » Batd. Nr. 14 ertheilt
und ä la suite dieſes Bat. zu führen.
sehr. v. Gayl, Sek Lt. vom Oldenburg. Inf. Negt.
Nr. 91, zum Pr. Lt. befördert.
d. Hülfen, Hauptm. und Komp. Chef vom 8. Bad.
Inf. Regt. Nr. 169, unter Stellung ä la suite des
2. Garde-Negtd. zu Fuß, zum Plapmajor in Karls:
ruhe ernannt.
dreh, Pr. Lt. vom Hannov. Jäger » Bat. Nr. 10,
unter Beförderung zum Hauptm. und Komp. Chef
mit einem Patent vom 17. April 1897, in das
8. Bad. nf. Regt. Nr. 169 verjept.
Jeihe, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 131, zum Pr. Lt.
befördert.
Graf dv. Klinckowſtroem, Sek. Lt. vom Leib » Gren.
Regt. König Friedrich Wilhelm III. (1. Branden-
burg.) Nr. 8, auf ein Jahr zur Dienftleiftung bei
dem Kür. Regt. Herzog Friedrich Eugen von
Bürttemberg (Wejtpreuf.) Nr. 5 lommandirt.
Graf v. Sparr, Sel. Lt. von der Rei. des Inf. Regts.
Graf Bofe (1. Thüring.) Nr. 31, fommandirt zur
Dienftleiftung bei diejem Negt., früher im Großherzogl.
Medlendburg. Fäger-Bat. Nr. 14, im.aftiven Heere
und zwar ald Sek. Lt. mit einem Patent vom
15. September 1895 bei dem Inf. Regt. Graf Boſe
(1. Thüring.) Nr. 31,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 75
2022
Jany, Pr. Lt. a. D., bisher von ber Schutztruppe
für Deutih-Oftafrifa, in der Armee und zwar ala
Pr. Lt. mit feinem Patent bei dem nf. Negt. Prinz
Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
Schnorrenpfeil, Set. Lt. a. D., bisher von ber
Schußtruppe für Deutih-Dftafrila, in der Armee
und zwar ald Sek. Lt. mit feinem Patent bei dem
Poſen. Feldart. Regt. Nr. 20, — wiederangeftellt.
— Pr. Lt. vom 4. Niederſchleſ. Inf. Regt.
x. Bl,
Hartmann, Pr. Li. à la suite bes nf. Regts. von
Horn (3. Rhein.) Nr. 29, diefer unter Einrangirung
in das 1. Hanſeat. Inf. Regt. Nr. 75 mit dem
1. Dftober d. 38,,
Nudeloff, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Kaifer Wilhelm
(2. Großherzogl. Heil.) Nr. 116,
Schroeder, Sek. Lt. vom Füſ. Negt. Prinz Heinrich
von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, — von dem
Kommando bei der Unteroff. Schule in Potsdam,
b. Foeden, Pr. Lt. vom 1. Heil. Inf. Regt. Nr. 81,
b. Raven, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 145,
Vitzthum v. Egerdberg, Pr. Lt. & la suite des
Gren. Regts. König Wilhelm I. (2. Weftpreuf.)
Nr. 7, diefer unter Wiedereinrangirung in das Regt.
mit dem 1. Dftober d. 8.,
v. Heiligenftedt, Sek Lt. vom Füſ. Regt. Graf
Roon (Dftpreuf.) Nr. 33,
v. Schudmann (Gerhard), Sek. Lt. vom nf. Regt.
von Manjtein (Schleswig) Nr. 84,
Meyer, Sek. Lt. vom Bomm. Füj. Regt. Nr. 34, — von
dem Kommando bei der Unteroff. Schule in Biebrich,
Nehm, Pr. Lt. vom nf. Regt. Nr. 130,
v. Rappard, Pr. Lt. vom nf. Regt. Nr. 137,
Radermader, Pr. Lt. vom nf. Regt. Nr. 144,
Holg, Pr. Lt. & la suite des 4. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 72, diefer unter Wiedereinrangirung in das Regt.
mit dem 1. Dftober d. Is.,
Kleine, Pr. Lt. vom 7. Rhein. nf. Regt. Nr. 69,
Srobeen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 138,
Schmidt, Pr. Lt. vom 3. Pofen. Inf. Regt. Nr. 58,
Ritter und Edler Herr v. Berger, Se. Lt. vom Inf.
Negt. Freiherr von Sparr (3. Weitfäl.) Nr. 16, —
von dem Kommando bei der Unteroff. Schule in
Weißenfels,
Simon, Pr. Lt. vom nf. Regt. Nr. 98,
Malue, Pr. Lt. vom Colberg. ren. Negt. Graf
Gneijenau (2. Bomm.) Nr. 9,
Willde, Pr. Lt. vom Niederrhein. Füf. Negt. Nr. 39,
v. Kuſſerow, Sel. Lt. vom nf. Regt. Prinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
Grave, ef. Lt. vom 5. Nhein. Inf. Regt. Nr. 65, —
von dem Kommando bei der Unteroff. Schule in
Marienwerder,
Albrecht, Pr. Lt. vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68,
Bühl, Pr. Lt. vom 8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70,
Staats, Sel. Lt. vom Inf. Regt. Prinz Mori von
Anhalt⸗ Deſſau (5. Bomm.) Nr. 42, — von dem Kom—
mando bei der Unteroff. Vorſchule in Weilburg, —
jämmtlih zum 1. DOftober d. 38. entbunden,
2023
Winzer, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 159, von bem
Kommando bei der Unteroff. Vorſchule in Jülich,
Bierold, Pr. Lt. vom nf. Regt. von Alvensleben
(6. Brandenburg.) Nr. 52,
Moeller, Br. Lt. vom Inf. Negt. Graf Barfuß
(4. Weftfäl.) Nr. 17,
Buchholz, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Karl von
Medlenburg:Strelig (6. Ditpreuß.) Nr. 43, — von
dem Stommando bei der Unteroff. Vorſchule in Wohlau,
Both, Sek. Lt. vom Inf. Negt. Markgraf Ludwig
Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111,
Weckmann, Sek. Lt. vom 5. Rhein. Inf. Regt.
Nr. 65, — von dem Kommando bei dem Militär:
Knaben: Erziehungs-Anftitut in Anmaburg, — jämmt:
lid zum 1. Dftober d. 8. entbunden.
Mügge, Königl. Württemberg. Set. Lt. vom 8. Würt:
temberg. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrid)
von Baden,
Bar, Sek Lt. vom Inf. Regt. Nr. 132,
Krujemard, Sek. %. vom nf. Regt. Freiherr von
Sparr (3. Weſtfäl.) Nr. 16,
Eylau, Set. Lt. vom Großherzogl. Mecklenburg. Füſ.
Negt. Nr. 90, — als Komp. Offiziere zur Unteroff.
Schule in Potsdam,
Bruns, Gel. Lt. vom nf. Regt. Nr. 137,
Bene, Set. Lt. vom Inf. Regt. Prinz Friedrich der
Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
Stetter, Se. Lt. vom Füſ. Regt. Öeneral-Feldmarihall
Graf Moltle (Schlej.) Nr. 38,
Looſen, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 176,
Kolbe, Se. Lt. vom nf. Regt. von Manſtein
(Scleswig.) Nr. 84,
dv. Oven, Self Lt. vom 3. Poſen. Inf. Regt. Nr. 58,
— als Komp. Offiziere zur Unterofj. Schule in
Biebrich,
Hootz, Sel. Lt. vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95,
Kühl, Sek. Lt. vom Inf. Negt. Graf Werder (4.. Rhein.)
Nr. 30,
Sllner, Sek. Lt. vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 68,
Krauje, Se. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunfhweig (Djtfriei.) Nr. 78,
Toop, Sek. Lt. vom nf. Regt. von Stülpnagel
(5. Brandenburg.) Nr. 48,
Koeppen, Sek. Lt. vom 2. Nafjau. Inf. Regt. Nr. 88,
Wagner, Set. Lt. vom Inf. Regt. Wr. 136,
Schr. v. Uslar-Gleihen, Sek. Lt. vom nf. Negt.
Nr. 137, — ald Komp. Offiziere zur Unteroff. Schule
in Weißenfels,
v. Koppelow, Sef. Lt. vom Großherzogl. Mecklenburg.
Füſ. Negt. Nr. 90,
Rauterberg, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 164,
Huber, Sel. Lt. vom nf. Regt. von Soeben (2. Rhein.)
Nr. 28,
Braun, Sek. Lt. vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95,
Schr. dv. Brandis, Sek. Lt. vom Inf. Negt. Kaiſer
Wilhelm (2. Großherzogl. Heff.) Nr. 116, — als
Komp. Offiziere zur Unteroff. Schule in Marienwerder,
Reetſch, Sek. Lt. vom Inf. Regt. von der Marwitz
(8. Bomm.) Nr. 61,
1897 — NMilttär-Wodenblatt — Wr. 75
2024
Witte (Mar), Sek. Lt. vom Pomm. Füſ. Regt. Nr. 34,
Wiüftefeldt, Sel. Lt. vom Königs-Inf. Regt. Nr. 145,
— als Komp. Offiziere zur Unteroff. Vorſchule in
Weilburg,
Meyer, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 143, ald Komp.
Offizier zur Unteroff. Vorſchule in Jülich,
Maſchke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand
von Braunſchweig (8. Weſtfäl.) Nr. 57,
Kornjtaedt, Sek. Lt. vom nf. Regt. Prinz Morip
von Anhalt:Defjau (5. Pomm.) Nr. 42,
Hammann, Sek. Lt. vom 5. Großherzogl. Heſſ. Inf.
Negt. Nr. 168, — als Komp. Offiziere zur Unteroff.
Borihule in Wohlau,
Struben, Sek. Lt. vom 1. Hanjeat. Inf. Regt. Nr. 75,
Kölle, Könige. Württemberg. Sek. Lt. vom ni.
Regt. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen
(2. Württemberg.) Nr. 120, — zur Dienftleiftung bei
dem MilitärsSnaben: Erziehungs: Fnftitut in Annaburg,
— jämmtlid vom 1. Dftober d. 38. ab kom—
manbirt,
v. Kaufmann, Pr. 2. vom Schleswig- Holftein.
Ulan. Regt. Nr. 15, bon dem Kommando als
Info. Offizier bei der Kriegsſchule in Potsdam ent:
bunden.
Frhr. dv. Entref-Fürftened, Sek. Lt. vom Ulan.
Negt. Kaifer Alerander II. von Rußland (1. Branden-
burg.) Nr. 3, als Inſp. Offizier zur Kriegsſchule in
Potsdam,
Schr. v. Buttlamer, Br. Lt. vom ren. Regt. König
Wilhelm I. (2. Weſtpreuß) Nr. 7, unter Entbindung
von dem Kommando ald Inſp. Difigier bei ber
Kriegsihule in Anklam, als Büreauchef und
Bibliothelar zu derielben Kriegsſchule,
Graf Beiljel v. Gymnich, Pr. Lt. vom 3. Garde
Negt. zu Fuß, als Inſp. Offizier zur Kriegsſchule
in Anklam, — fommanbdirt.
v. Bernhardi, Hauptm. vom 3. GardesRegt. zu
Fuß, unter Entbindung von dem Kommando als
Büreauchei und Bibliothetar bei der Kriegsſchule in
Unllam, ald Komp. Chef zum Kadettenhauſe in
Bensberg verſetzt.
Braun, Öefreiter, Unterprimaner der Haupt:flabetten-
anftalt, in der Armee und zwar al8 charalteriſ. Port.
Fähnr. bei dem nf. Regt. Herwarth von Bittenfeld
(1. Weftfäl) Nr. 13 angejtellt.
Die Oberjten:
Graf dv. der Aijeburg, à la suite ded Für. Regts.
Katjer Nikolaus 1. von Rußland (Brandenburg.)
Nr. 6 umd beauftragt mit der Führung der 1. Garde:
Nav. Brig.,
Graf dv. Klindomftroem, à la suite des Kür. Negts,
von Seydlig (Magdeburg) Nr. 7 und beauftragt
mit der Führung dev 28. Kav. Brig.,
v. Guſtedt, ä la suite des 1. Großherzogl. Medien:
burg. Drag. Regts. Nr. 17 und beauftragt mit der
Führung der 34. Nav. Brig.,
2025
1897 — Militär-Wodenblatt — Rr. 75
2026
Graf dv. Itzenplitz, à la suite des 2. Weftfäl. Huf. | Boehm, Major und Eskadr. Chef dom Huf. Regt.
Regts. Nr. 11 und beauftragt mit der Führung der
31. Kav. Brig,,
Klochmann, ä la suite des Ulan. Regts. Graf zu
Dohna (Dftoreuß.) Nr. 8 und beauftragt mit ber
Führung der 10. Kap. Brig, — unter Belaffung
à la suite der gedachten Regtr, zu Komman—
deuren der betreff. Brigaden ernannt.
Öraf v. Klindomftroem, Dberft und bdienjtthuender
Flügeladjutant Seiner Majeität des Kaiſers und
Königs, der Rang eined Brig. Kommandeur ver—
lieben.
v. Woyrſch, Oberfilt., beauftragt mit der Führung
des 2. Großherzogl. Heſſ. Drag. Regts. (Leib-Drag.
Regts.) Nr. 24,
v. Guſtedt, Major, beauftragt mit der Führung des
Ulan. Regts. Graf zu Dohna (Dftpreuß.) Nr. 8,
Strahl Frhr. v. Salid-Soglio, Major, beauftragt
mit der Führung des Dldenburg. Drag. Regts. Nr. 19,
Prinz von Shönaih-Earolath, Major, beauftragt
mit der Führung des für. Regts. von Seydlitz
Magdeburg.) Nr. 7,
Rau, Major, beauftragt mit der Führung bes
1. Hannov. Drag. Regts. Nr 9, — zu Komman—
deuren der betreff. Regtr.,
Sdulg dv. Drapig, Major, beauftragt mit der
Führung des Ulan. Regts. Großherzog Friedrid)
von Baden (Rhein.) Nr. 7, unter Beförderung zum
Oberſtlt, zum Kommandeur dieſes Regts, —
ernannt.
Horn, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des Drag.
Regts, von Wedel (Bomm.) Nr. 11, kommandirt
zur Vertretung des Kommandeurs ded Drag. Regts.
König Albert von Sachſen (Djtpreuß.) Nr. 10, mit
der Führung des leßtgenannten Regts., unter Stellung
& la suite deſſelben, beauftragt.
Guſtedt, Major aggreg. dem Weftfäl. Drag. Regt.
Nr. 7, als etatsmäß. Stabsoffizier in das Drag.
Regt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11 einrangirt.
d. Reuß, Major und Eskadr. Chef vom 1. Brandenburg.
Trag. Regt. Nr. 2, als etatsmäß. Stabsoffizier in
dad Drag. Regt. König Albert von Sachſen (Ditpreuf.)
Rr. 10 verießt.
. der Schulenburg, Rittm. vom 1. Brandenburg.
Drag. Regt. Nr. 2, zum Eskadr. Chef ernannt.
. Below, Nittm. und Esladr. Chef vom Ulan. Regt.
Graf zu Dohna (Ditpreuß.) Nr. 8, à la suite des
Regts. geftellt.
‚der Marmwig, Rittm. und Esladr. Chef vom
Schleswig: Holjtein. Ulan. Regt. Nr. 15, in das
Ulan. Regt. Graf zu Dohna (Ditpreuß.) Nr. 8,
. Borgitede, Rittm. vom 2. Brandenburg. Ulan.
Regt. Nr. 11, als Esladr. Chef in das Schleswig.
Holftein. Ulan. Regt. Nr. 15, — verjept.
Tresckow, Pr. Lt. vom Drag. Regt. von Bredow
(1. Schleſ.) Nr. 4, als Adjutant zur 4. Kav. Brig.
lommandirt.
Bredow, Sel. Lt. von demſelben Regt, zum Pr. Lt.
befördert.
=
=
=
4
=
*
=
Kaiſer Franz Joſeph von Defterreih, König von
Ungarn (Schleswig-Holitein.) Nr. 16, als etatsmäß.
Stabsoffizier in das Ulan. Regt. Kaifer Alerander III.
von Rußland (Weftpreuß.) Nr. 1,
v. Zglinitzki, Rittm. vom Huf. Regt. Fürſt Blücher
von Wahlitatt (PBomm.) Nr. 5, als Esladr. Chef in
das Huf. Regt. Kaifer Franz Joſeph von Oeſterreich,
König von Ungarn (Scheöwig-Holftein.) Nr. 16, —
verſetzt.
Graf Schack v. Wittenau, Major und etatsmäß.
Stabsoffizier des Hannovd. Huſ. Regts. Nr. 15,
kommandirt zur Vertretung des Kommandeurs des
Huſ. Regts. von Schill (1. Schleſ.) Nr. 4, mit der
Führung des letztgenannten Regts.,, unter Stellung
ä la suite deſſelben, beauftragt.
Schr. dv. Lynder, Major vom Hannov. Huj. Regt.
Nr. 15, unter Entbindung von dem Kommando als
Adjutant bei der 8. Div. und unter Belaffung als
tommandirt bei derjelben bis zur Beendigung der
diesjährigen Herbitübungen des IV, Armeekorps, zum
etatsmäß. Stabsoffizier,
v. Holy-Poniecik, Major und etatsmäß. Stabs-
offizier ded Thüring. Huf. Regts. Nr. 12, zum
Kommandeur des Huf. Regts. Kaifer Nikolaus II.
von Rußland (1. Weſtfäl.) Nr. 8,
v. Hagfe, Major und Eskadr. Chef vom Thüring.
Huf. Regt. Nr. 12, zum etatsmäß. Stabsoffizier, —
ernannt.
v. Krofigt (Conrad), Rittm. und Esladr. Chef vom
Königs-Ulan. Regt. (1. Hannov.) Nr. 13, in das
Thüring. Huf. Negt. Nr. 12,
Graf v. Schweinig u. Krain Frhr. v. Kauder,
Major und Eskadr. Chef vom Drag. Regt. von
Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4, als etatsmäß. Stabsoffizier
in das 1. Großherzogl. Mecklenburg. Drag. Regt.
Nr. 17,
Kleiſer v. Kleisheim, Rittm. und Eskadr. Chef vom
1. Bad. Leib-Drag. Negt. Nr. 20, in das Drag.
Negt. von Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4,
v. Maltzan Frhr. zu Wartenberg u. Penzlin,
Nittm. vom Drag. Negt. von Arnim (2. Brandenburg.)
Nr. 12, unter Entbindung von dem Kommando als
Adiutant bei dem Militär-Reitinftitut, als Esfadr.
Chef in das 1. Bad. Leib: Drag. Regt. Nr. 20, —
verjept.
Boten, Pr. Lt. vom Magdeburg. Drag. Regt. Nr. 6,
als Adjutant zum Militär-Reitinftitut fommandirt.
v. der Schulenburg, Oberſt von der Armee, koms
mandirt zur Bertretung des Slommandeurd Der
18. Kav. Brig, unter Stellung à la suite des
1. Garde-Ulan. Regts, zum Kommandeur dieſer
Brig,
v. Shmidt-Pauli, Major und etatsmäß. Stab3offizier
des 1. Garde-Ulan. Negts., zum Kommandeur diejes
Negts, — ernannt.
v. Riedebad u. Noftig-Nänlendorf, Major aggreg.
dem 1. Garderlllan. Negt., als etatsmäß. Stabs-
offizier in dieſes Negt. einrangirt.
2027
v. Bußje, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des
2. Hannov. Ulan. Negtd. Nr. 14, mit der Führung
bes Für. Regts. Herzog Friedricdy Eugen von Württem-
berg (Wejtpreuß.) Nr. 5, unter Stellung à la suite
befielben, beauftragt.
Ligniez, Major vom 2. Bad. Drag. Negt. Nr. 21,
unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant
bei der 33. Div., als etatsmäß. StabBoffizier in das
2. Hannov. Ulan. Regt. Nr. 14 verjept.
Kluge, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Bomm.
Feldart. Regt. Nr. 2, ald Adjutant zur 33. Div.
fommanbirt.
Schach v. Wittenau, Hauptm. von demielben Regt.,
zum Battr. Chef ernannt,
Schmid, Major aggreg. dem Kür. Regt. Herzog Friedrich
Eugen von Württemberg (Weftpreuf.) Nr. 5, als
etatömäß. Stabsoffizier in das Regt. einrangirt.
Kühne, Major vom Kriegäminifterium, als etatämäh.
StabSoffizier in das Huf. Negt. Fürft Vlücher von
Bahlitatt (Pomm.) Nr. 5 verjept.
v. Grolman, Rittm. und Esladr, Chef vom 1. Brof-
berzogl. Heil. Drag. Negt. (Garde-Drag.Negt.) Nr. 23,
unter Belaffung in dem Kommando zur Dienft-
leiſtung bei dem Kriegsminiſterium, à la suite bes
Regts. geftellt.
Thiergärtner-Drummond, Major und Esladr. Chef
vom Magdeburg. Drag. Regt. Nr. 6, ein Patent
feiner Charge verliehen.
b. Harder, Rittm. vom Schleswig-Holjtein. Drag. Regt.
Nr. 13, zum Eskadr. Chef ernannt.
Schaafhaufen, Sek. Lt. vom Weſifäl. Drag. Regt.
Nr.7, in das Drag. Regt. König Albert von Sachſen
(Dfipreuf.) Nr. 10,
Frhr. dv. Senden:Bibran, Se. Lt. vom Drag. Regt.
König Hriedrih II. (2. Schleſ.) Nr. 8, in das
2. Pomm. Ulan. Regt. Nr. 9,
dv. Düring, Port. Fähnr, vom Kür. Regt. von Seydlitz
Magdeburg.) Nr. 7, in das Huf. Negt. Landgraf
öriedrich II. von Hefjen- Homburg (2. Heil.) Nr. 14,
— berjeßt.
v. Sittmann, Rittm. und Platzmajor in Altona, bie
Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Groß-
herzogl. Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 18 ertheilt
und à la suite dieſes Regts. zu führen.
Wejener, Nittm. umd Esladr. Chef vom 3. Schleſ.
Drag. Regt. Nr. 15, zum Detachement Jäger zu
Pierde des XV, Armeelorps verſetzt.
Zierold, Rittm. vom 3. Schleſ. Drag. Regt. Nr. 15,
zum Eskadr. Chef ernannt.
Acht. Geyr v. Schweppenburg, Br. Lt. von der
Rei. des 2. Weitfäl. Huf. Regts. Nr. 11, früher
Set. Lt. in dieſem Negt., als Reſ. Offizier zum
2. Hannod. Drag. Regt. Nr. 16 verſetzt und vom
1. September d. Is. ab auf ein Jahr zur Dienft-
leiſtung bei dem legtgenannten Negt.,
v. Gundlach, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Schwerin, früher im 1. Großherzogl.
Mecklenburg. Drag. Negt. Nr. 17, zur Dienftleiftung
1897 -- Nilitär- Wochenblatt — Nr. 75
2028
bei dem Thüring. Huf. Negt. Nr. 12 vom 1. Sep-
tember d. Is. ab auf ein Jahr, — lommanbirt.
v. Lyncker, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier bes
Großherzogl. Heſſ. Feldart. Regts. Nr. 25 (Groß—
herzogl. Art. Korps), kommandirt zur Vertretung
des Kommandeurs des Thüring. Feldart. Regts.
Nr. 19, zum Kommandeur des letztgedachten Regts.,
Eonzen, Dberftlt. und Abtheil. Kommandeur vom
Großherzogl. Hei. Feldart. Negt. Nr. 25 (Groß:
herzogl. Art. Korps), zum etatömäß. Stabsoffizier,
— ernannt.
Heer, Major und Lehrer bei ber Feldart. Schieß—
ichule, als Abtheil. Kommandeur in das Groß:
berzogl. Heil. Feldart. Negt. Nr. 25 (Großherzogl.
Art. Korps) veriept.
Pilieger, Hauptm. und Lehrer bei der Feldart.
Schieihule, zum Major, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Blod dv. Blottnik, Hauptm. und Battr. Chef vom
2. Hannod. Feldart. Regt. Nr. 26, ald Lehrer zur
Feldart. Schiekichule verjegt.
Nefiel, Pr. Lt. von demjelben Negt., zum Hauptm.
und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent,
Ehmd, Sek. Lt. von demjelben Regt, zum Br. Dt,
— befördert.
Hoppenftebt, Oberſt und etatsmäß. StabSoffizier des
Feldart. Negts. General: Feldzeugmeifter (2. Branden-
burg.) Nr. 18, zum Kommandeur des Feldart. Regts.
von Clauſewitz (Überichlel.) Nr. 21,
Mueller, Oberitlt. und Abtheil. Kommandeur bom
Feldart. Regt. General-Feldzeugmeifter (2. Branden-
burg.) Nr. 18, zum etatsmäß. StabSoffizier, — er-
nannt.
Frhr. v. Ketelhodt, Hauptm. vom Feldart. Regt.
Prinz Auguft von Preußen (Oſtpreuß.) Nr. 1, unter
Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, als
Abtheil. Kommandeur in das Feldart. Regt. General:
Feldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18 verſetzt.
Dyderhoff, Hauptm. vom Feldart. Regt. Prinz
Auguft von Preußen (Ditpreuß.) Nr. 1, von ber
Stellung als Battr. Chef entbunden,
Severin, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 36, unter
Beförderung zum Hauptm. und Battr. Chef, in das
Feldart. Regt. Prinz Auguft von Preußen (Ditpreuf.)
Nr. 1 verfept.
v. der Sode, Set. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 36,
zum Pr, 2t.,
v. Renz, Major und Abtheil. Kommandeur dom
Großherzogl. Heil. Feldart. Negt. Nr. 25 (Groß:
berzogl. Art. Korps), zum Oberjilt, — befördert.
Neide, Hauptm. vom Magdeburg. Feldart. Regt.
Nr. 4, unter Beförderung zum Major, vorläufig
ohne Patent, zum Abtheil. Kommandeur ernannt.
Bell, Hauptm., bisher Battr. Chef vom Thüring.
Feldart. Negt. Nr. 19, in dad Magdeburg. Yeldart.
Regt. Nr. 4 verlegt.
Blantier, Pr. Lt. vom Thüring. Feldart. Regt.
Nr. 19, zum Hauptm. und Battr, Chef, vorläufig
ohne Patent, befördert.
2029
öchr. dv. Gillern, Hauptm. vom 2. Pomm. Feldart. !
Negt. Nr. 17, unter Beförderung zum Major, vor |
läufig ohne Patent, als Abtheil. Kommandeur in
das Feldart. Regt. von Scharnhorjt (1. Hannov.)
Nr. 10 verſetzt.
Jiemer, Hauptm. vom 2. Pomm. Feldart. Regt.
Nr. 17, von der Stellung als Battr. Chef ent:
bunden.
sierold, Pr. Lt. von demfelben Regt, zum Hauptm.
und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert.
Gallus, Hauptm. vom Pojen. Feldart. Regt. Nr. 20,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne
Patent, als Abtheil. Kommandeur in das 2. Weſt⸗
fl. Feldart. Negt. Nr. 22,
sriederih, Hauptm., bisher Batir. Chef vom Feld:
art. Regt. von Podbieläti (Niederichlei.) Nr. 5, in
dad Poſen. Feldart. Negt. Nr. 20, — verjept.
Gandiner, Br. Lt. vom Feldart. Negt. von Pod—
bielsli (Niederichlef.) Nr. 5, zum Hauptm. und
Battr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert.
d. Rogowsti, Major vom 2. Garde-Feldart. Negt.,
unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant
bei dem Generallommando des X. Armeelorps, ald
Abtheil. Kommandeur in dad 2. Hannov. Feldart.
Regt. Nr. 26 verfegt.
». Storh, Rittm. und Esladr. Chef vom Hannov.
Huſ. Negt. Nr. 15, ald Mbjutant zum General:
tommando des X. Armeelorps fommandirt.
v. Heinsberg, Nittm. von demſelben Regt, zum
Eladr. Eher,
Gawlick, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Weſtfäl.
geldart. Regt. Ar. 7, unter Stellung zur Disp. mit
Penfion, zum Bezirtöoffizier bei dem ae Bezirk
Solingen, — ernannt.
dedmann, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. General-Feld-
jeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3, unter Beför-
derung zum Hauptm. und Battr. Chef, vorläufig
ohne Patent, in dad 1. Weſtfäl. Feldart. Regt.
Nr. 7 verſetzt.
Biht, Sek. Lt. vom Feldart. Negt. von Podbielsli
(Riederichle].) Nr. 5, von dem Kommando zur
Dienftleiftung bei einer Militär-Intend. entbunden.
v. Nadtigal, Pr. Lt. vom 1. Weſtfäl. Feldart. Regt.
Ar. 7,
Breiderhoff, Pr. Lt. vom Feldart. Megt. Nr. 81, —
vom 25. September db. 38. bis 5. Juni f Is. als
Direltionsoffiziere zur Feldart. Schießſchule fom-
mandirt.
Trimborn, Hauptm. und Lehrer an ber Felbart.
Schießſchule, fommandirt zur Dienftleiftung als Mit-
glied der Art. Prüfungskommiſſion, als Mitglied zur
Art. Prüfungstommifion,
Gronau, Hauptm. und Mitglied der Art, Prüfungs-
fommijfion, fommandirt zur Dienftleiftung als Lehrer
bei der Feldart. Schießſchule, ald Lehrer zur Feld-
art. Schiegihule, — verjeßt.
Lüder, Major & la suite ded Fußart. Megts. von
Dieslau (Schlej.) Nr. 6 und Erfter Art. Offizier vom
1897 — Rilitär:MWodenblatt — Ar. 75
2030
Pag in Metz, mit der Führung des Rhein. Yußart.
Regts. Nr. 8, unter Stellung & la suite deſſelben,
beauftragt.
Nicolai, Major und Bats. Kommandeur vom Bad.
Fußart. Regt. Nr. 14, unter Stellung & la suite
des Regts. zum Erſten Art. Offizier vom Plaß in Metz
ernannt.
Ed, Major à la suite des Fußart. Regts. von
Dieslau (Schlef.) Nr. 6, unter Entbindung von dem
Kommando zur Dienftleiftung bei dem großen Gene:
ralftabe, ald Bats. Kommandeur in das Bad. Fuß—
art. Regt. Nr. 14 verjept.
Wiepreht, Hauptm. und Komp. Chef vom Fußart.
Regt. von Linger (Oſtpreuß) Nr. 1, unter Stellung
ä la suite des Regts, zur Dienjtleiftung bei dem
großen Generalitabe lommandirt.
Hartmann, Hauptm. à la suite des Fußart.
Regts. don Hinderfin (Pomm.) Ar. 2 und Lehrer
bei der vereinigten Urt. und Ingen. Schule, ala
Komp. Chef in das Fußart. Negt. von Linger
(Ditpreuß.) Nr. 1,
Schmidt-Reder, Hauptm. und Komp. Chef vom
Garde Fußart. Regt., unter Stellung à la suite
bes Regts, ald Lehrer zur vereinigten Art. und
Ingen. Schule, — verjeßt.
Öravenjtein, Hauptm. vom Garde - Fußart. Regt.,
unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant
bei der 1. Fußart. Brig, zum Komp. Chef er-
nannt.
Servaes, Pr. Lt. vom Schleswig-Holſtein. Fußart.
Regt. Nr. 9, als Adjutant zur 1. Fußart. Brig.
fommanbdirt.
Wendel, Sel. Lt. von demielben Regt., zum Pr. Lt.,
vorläufig ohne Patent, befördert.
Sordan, Hauptm. & la suite ded Fußart. Regts.
Nr. 15 und Lehrer bei ber vereinigten Art. und
Ingen. Schule, als Komp. Chef in das Niederſchleſ.
Fußart. Regt. Nr. 5,
Medel, Hauptm. und Komp. Chef vom Niederſchleſ.
Fußart. Regt. Nr. 5, unter Stellung & la suite
des Regts., ald Lehrer zur vereinigten Art. und
Ingen. Schule,
v. Hanftein, Pr. Lt. von der Fußart. Schießſchule,
in dad Fußart. Regt. Nr. 15,
Böllwartd, Br. 2. vom Fußart. Bat. Nr. 13,
zur Fußart. Schießſchule,
Körtge, Pr. Lt. vom Fußart. Regt. Nr. 15, in das
Fußart. Bat. Nr. 18, — verjept.
Schnevoigt, Sek. Lt. a. D., zulegt im Fußart. Regt.
Ende (Magdeburg.) Nr. 4, in der Armee und zwar
al3 Sek. Lt. mit feinem Patent bei dem Fußart.
Bat. Nr. 13 mwiebderangeftellt.
Witte, Pr. Lt. vom Niederichlef. Pion. Bat. Nr. 5,
in die 2. Ingen. Inſp. verjeßt.
2031
1897 — Nilitär-Modenblatt — Rr. 75
2032
Scheven, Sek. Lt. vom 3. Hanfeat. Inf. Regt. Nr. 162,
Schwartz, Set. 2. vom Füſ. Negt. Graf Roon
|». der Schulenburg vom Inf. Regt. Herwarth von
(Oftpreuß.) Nr. 33, — zur Dienjtleiftung bei dem
Eiſenbahn-Regt. Nr. 1,
Liman, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 99,
Atbenjtaedt, Sek. Lt. vom 4. Niederſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 51,
Krauſe (Julius), Set. Lt. vom Gren. Regt. König
Friedrich Wilhelm I. (2. Oftpreuß.) Nr. 3, — zur |
Dienftleiftung bei dem Eiſenbahn-Regt. Nr. 2,
Kalten, Sek. Lt. vom Gren. Regt. Prinz Carl von
Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, zur Dienjtleiftung
bei dem Eilenbahn-Regt. Nr. 3, — jämmtlih vom
1. DOftober d. 33. ab auf ein Jahr fommanbdirt,
Oniring, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. von
Alvensieben (6. Brandenburg.) Nr. 52, lom—
mandirt zur Dienjtleiftung bei dem Belleidungsamt
XVI. Armeelorps, zum Mitglied des Belleidungs-
amtes XVII. Armeelorps ernannt.
Die Pr. Lts.:
Nolten, à la suite des Magdeburg. Train-Bats.
Nr. 4 und fommanbdirt zur Dienjtleiftung als zweiter
Dffizier bei dem Traindepot des IV. Urmeelorps,
Nehring, A la suite dei nf. Regts. von Borde
(4. Bomm.) Nr. 21 und lommanbdirt zur Dienft-
leiftung als zweiter Offizier bei dem Traindepot bes
XVII. Armeelorps,
v. Seebach, à la suite des Train-Bats. Nr. 15 und
fommandirt zur Dienitleiftung als zweiter Offizier
bei dem Zraindepot des XV. Armeelorps,
Fiſcher, & la suite des Niederſchleſ. Train-Bats.
Nr. 5 und kommanbirt zur Dienftleiftung als zweiter
Dffizier bei dem Traindepot des V. Armeelorpe, —
zu zweiten Dffizieren ber betreff. Train
depots ernannt.
Befördert find:
a. zu Sek. Lts.:
die Bort. Fähnriche:
dv. Zalrzemwäli vom 2. Gardeslllan. Regt., diefer mit
einem Patent vom 20. Juli 1897,
Stoefjel v. der Heyde, Frhr. v. Bülow,
v. Staszewält vom Gren. Regt. König trieb:
rich III. (1. Oftpreuß.) Nr. 1,
Spiegelberg vom 8. Dftpreuß. Inf. Regt. Nr. 45,
diejer mit einem Patent vom 20. Juli 1897,
Graf dv. Arnim vom Hür. Negt. Königin (Pomm.) Nr. 2,
Hermensd dom Füſ. Negt. Prinz Heinrid von Preußen
(Brandenburg.) Nr. 35,
Bruchhaus vom nf. Megt.
(6. Brandenburg.) Nr. 52,
Schlettwein, Gudomwius vom nf. Negt. General:
Feldmarſchall Prinz Friedrich Karl von Preußen
(8. Brandenburg.) Nr. 64,
Hellwig, dv. Heinrichs vom Feldart. Megt. Oeneral-
von Alvensleben
Feldzeugmeiſter (2. Brandenburg.) Nr. 18, — leßtere |
Vier mit einem Patent vom 20. Juli 1897,
'». Brauditfh vom Drag. Regt.
von Bredow
(1. Schleſ.) Nr. 4,
Bittenfeld (1. Weſtfäl.) Nr. 18,
Zaehle, Shmidtmann vom nf. Regt. Prinz Fried⸗
rich der Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
v. Wißleben, Linde vom nf. Regt. Graf Bülow
von Dennewig (6. Weftfäl.) Nr. 55,
Treder, Lindemann (Rihard), d. Seel, Krome
vom Inf. Negt. Vogel von Faldenjtein (7. Weſtfäl.)
Nr. 56,
Graf Wolff-Metternid vom Für. Regt. von Driejen
(Weftfäl.) Nr. 4,
v. Münd vom 2. Wejtfäl. Feldart. Regt. Nr. 22, —
diefe Elf mit einem Patent vom 20. Juli 1897,
Harlan vom Ulan. Regt. Großherzog Friedrich von
Baden (Rhein.) Nr. 7,
Schr. v. Ledebur, Frhr. dv. Hammerſtein-Gesmold,
Mejer dom nf. Regt. Graf Bofe(1.Thüring.)Nr.31,
Hey'l von demjelben Regt., diefer unter Verſetzung in
das 8. Bad. Inf. Regt. Nr. 169,
Bittih, v. Hafe, Jacobi vom 1. Hanjeat. nf.
Negt. Nr. 75,
Bertelömann, Edmeger, dv. Bünau vom 2. Hanſeat.
Inf. Regt. Nr. 76,
dv. Manjtein vom Inf. Regt. von Manftein (Schledwig.)
Nr. 84,
Dreyer, Peterſen, Granier, Dege, Dengler
vom nf. Regt. Herzog von Holjtein (Holftein.) Nr. 85,
Schr. v. Lilienceron vom Füf. Regt. Königin (Schles:
wig-Holftein.) Nr. 86,
v. Behr vom Großherzogl. Medlenburg. Gren. Regt.
Nr. 89,
dv. Urff, v. Viered vom 2. Großherzog. Medien-
burg. Drag. Regt. Nr. 18,
Scharff vom nf. Regt. von Voigts-Rhehz (3. Hanno.)
Nr. 79
Jacobs vom 2. Heſſ. Inf. Negt. Nr. 82,
v. Löbbede vom Königs-Ulan. Regt. (1. Hannov.)
Nr. 13,
Keim, Frhr. Sans Edler Herr zu Putlitz (Mar)
vom 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Leibgarde:) Regt.
Nr. 115,
Graf v. Hardenberg vom Drag. Regt. Freiherr von
Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
dv. Gorrißen vom 1. Großherzogl. Heff. Drag. Regt. .
(Garde-Drag. Regt.) Nr. 23,
Scheple vom Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14,
Siebert vom Feldart. Regt. Nr. 31,
: Beger vom nf. Regt. Nr. 144,
Graf Stradwig v. Groß-Baude u. Camminetz
vom Jäger-Bat. von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5,
diefer unter Verjegung in das Inf. Regt. Nr. 156;
b. zu Port. Fähnrichen:
die Unteroffiziere:
v. Stülpnagel vom 2, Garde-Regt. zu Fuß,
v. Portatius vom Kaiſer Alexander Garde-Gren.
Negt. Ar. 1,
2033
Nernit, Friedberg vom Feldart. Regt.
Heldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Zahn vom 3. Thüring. Inf. Negt. Nr. 71,
Nibbentrop vom Anhalt. Inf. Negt. Nr. '93,
N Münnich vom Füſ. Regt. von Steinmep (Weitfä.)
. 97,
mr vom uf, Regt. Graf Kirchbach (1. Niederſchleſ.)
tr. 46,
Rentrop vom Niederſchleſ. Train-Bat. Nr. 5,
v. Borell du Vernay dom Gren. Megt.
Friedrich Wilhelm II. (1. Schleſ.) Nr. 10,
Mewes, Schroeder vom nf. Regt. Keith (1. Ober:
ſchleſ.) Nr. 22,
Hidetier, Unger dom 4. Niederichlef. Inf. Regt.
Nr. 51; p. Hidetier mit cinem Patent dom
20, Mai 1897,
Hellmann vom 4. Oberſchleſ. Inf. Negt. Nr. 63,
v. Era vom Huf. Regt. von Schill (1. Schleſ.)
r. 4,
öthr. v. dem Busſche-Lohe vom Inf. Regt. Graf
Bülow von Dennewitz (6. Weſtfäl.) Nr. 55,
Hartmann vom nf. Regt. Vogel von Faldenftein
(7. Weſtfäl.) Nr. 56,
Menze, charakterif. Port. Fähnr. vom Großherzogl.
Medtenburg. Fü. Regt. Nr. 90;
bie Unteroffiziere:
Boumann vom Schleöwig-Holftein. Train-Bat. Nr. 9,
dv. Berg vom 2. Thüring. Inf. Megt. Nr. 82,
Sarer vom nf. Regt. von Wittih (3. Heil.) Nr. 83,
v. Hannefen vom 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Leib
garbe-) Regt. Nr. 115,
vd. Bapen vom Thüring. Ulan. Regt. Nr. 6,
Beber vom Nafjau. Feldart. Regt. Ar. 27,
Berner, Bobjin vom 4. Bad. Inf. Regt. Prinz
Wilhelm. Nr. 112,
vb. Heimburg, Heijer vom nf. Regt. Nr. 97,
Medicus vom nf. Negt. Nr. 143,
Keding vom 4. Magdeburg. Inf. Negt. Nr. 67,
örhr. v. Werthern-Wiehe vom Magdeburg. Drag.
Regt. Nr. 6,
Boetel, Naegler vom 2.
Nr. 14,
Heinburg vom nf. Regt. von der Marwiß (8. Bomm.)
Nr. 61,
Jobſt vom Huf. Regt. Fürft Blücher von Wahlftatt
(Ronmm.) Nr. 5,
Müller, Gefreiter vom Pion. Bat. Nr. 17.
Generals
König
Hamov. Ulan. Regt.
Frhr. v. Rodde, Rittm. vom 2. Brandenburg. Ulan.
Regt. Nr. 11, unter Entbindung von dem Kommando
als Adjutant bei der 4. Kav. Brig, à la suite des
Regts. geitellt.
Höhne, Major 5. D. und Kommandeur des Landiw.
Bezirl Landsberg a. W., der Charakter als Oberftlt.
verliehen,
Frhr. v. der Dften-Saden u. v. Rhein, Sek. Lt.
vom Feldart. Negt. General: eldzeugmeifter (2. Brans
benburg.) Nr. 18, à la suite des Regts. geitellt.
dv. Beſſer, Major und Eskadr. Chef vom Kür. Negt.
Kniler Nitnlank T Han Mußland Arandenhure )
1897 — Militär-Modenblatt — Rr. 75
2034
Penfion zur Disp. gejtellt umd gleichzeitig zum
Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk IV Berlin
ernannt.
Douglas, Eel. Lt. vom Für. Negt. von Seydlitz
(Magdeburg) Nr. 7, dom 1. Dftober d. 38, ab
auf ein Jahr zur Gefandtihaft in Münden kom—
manbirt.
Grebel, Major 5. D. ımd Kommandeur des Landw.
Bezirks Lauben, der Charakter als Oberfilt,,
v. dem Borne, Hauptm. 3. D. und Bezirksoffizier
vom Landw. Bezirt Muskau, ein Patent feiner Charge,
— berlichen
Bencard, Gef. Lt. vom Feldart. Regt. von Podbielsli
(Niederichlei.) Nr. 5,
Krieß, Sek. Lt. vom Auf. Regt. von Hom (3. Rhein.)
Nr. 29, — à la suite der betreff. Regtr. geitellt.
v. Sad, Major z. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirls Weimar, der Charakter als Oberftlt. verliehen.
Förfter, Self, Lt. vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
auf ein Jahr zur Dienjtleiftung bei dem Naffau.
Beldart. Regt. Nr. 27 fommandirt.
v. Udro, Pr. Lt. vom Schleswig: Holjtein. Ulan. Regt.
Nr. 15, defien Kommando zur Geſandtſchaft im Haag
um ein Jahr verlängert.
Rod, Set. Lt. vom 1. Hannov. Drag. Negt. Nr. 9,
a la suite des Regts, gejtellt.
In der Gendarmerie.
Wilhelmshöhe, den 18. Auguſt 1897.
v. Lieber, Hauptm. von der 12. zur 3. Gend, Brig.
verſetzt.
Beſeler, Hauptm. a. D., zuletzt Komp. Chef im
Inf. Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.)
Nr. 111, in der 12. Gend. Brig. angejtellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Wilhelmshöhe, den 18, Anguft 1897.
Frhr. vd. Senden: Bibran, Gen. Major und Kom—
mandeur ber 18. Kab. Brig., in Genehmigung jeines
Abſchiedsgeſuches mit Penfion,
vb. Schäffer, Gen. Major und Sommandeur der
59. Inf. Brig, in Genehmigung ſeines Abjchieds-
gejuches mit Penfion,
Wolf, Gen. Major und Kommandeur der 68. Inf.
Drig., in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches, mit
Benfion,
Gophein, Gen. Major und Kommandeur der 70. Inf.
Brig., in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches mit
Benfion, — zur Disp. geitellt.
dv. Stoſch (Mlerander), Se. Lt. vom Garde » Ören.
Regt. Nr. 5, der Abſchied bewilligt.
Sehr. v. Verſchuer, Br. Lt. a. D., zulegt im Füjſ.
Negt. von Gersdorff (Hefi.) Nr. 80, die Erlaubnif
zum Tragen der Armee-Uniſorm ertheilt.
Schr, dv. Dalwigk zu Lichtenfels (Karl), Port.
Bühne. vom Königin Auguſta Garde-Gren. Regt.
Nr. 4, zur Ref. entlaſſen.
Sehr n ber Henhen:Annih Def Rt nam Garde—
2035
v. Rozynski, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier
des Inf. Regts. von Boyen (5. Dftpreuß.) Nr. 41,
in Genehmigung jeines Abſchiedsgeſuches, mit Penſion,
dem Charakter als Oberſt umd der Uniform des
Gren. Regts. König Friedrih III. (1. Oſtpreuß.)
Nr. 1, zur Disp. geitellt.
Anderſch, DOberft und Kommandeur des Drag. Regts.
König Albert von Sachen (Dftpreuß.) Nr. 10, mit
Penfion und der Regts. Uniform,
v. Hagen, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des
Drag. Negts. König Albert von Sachſen (Dftpreuß.)
Nr. 10, mit Penfion und der Uniform des Gren.
Regts. zu Pferde Freiherr von Derfflinger (Neumärk.)
Nr. 3, — der Abſchied bemilligt.
Wolff, Sek. Lt. vom Drag. Regt. von Wedel (Pomm.)
Nr. 11, ausgejchieden und zu den Offizieren ber
Landw. Kav. 1. Aufgebots übergetreten.
Gruber, Port. Fähnr. vom ren. Regt. König
Friedrich III. (1. Oſtpreuß.) Nr. 1,
Haenide, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. von Boyen
(5. Oftpreuf.) Nr. 41, — zur Ref. entlajjen.
Lühmann, Port. Fähnr. vom 8. Dftpreuß. Inf. Regt.
Nr. 45, wegen zeitiger Halbinvalidität entlafjen.
Bald, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Prinz Mori von Anhalt
Deſſau (5. Pomm.) Nr. 42, als halbinvalide mit
Penſion außgejchieden und zu den Offizieren der
Landw. Inf. 2. Aufgebot,
Belling, Sek. Lt. von demjelben Regt., ausgeſchieden
und zu den Rei. Offizieren des Negts, — über-
getreten.
v. Bepelin, Major und Bats. Kommandeur vom
Inf. Regt. Großherzog Friedrich Franz II. von
Medlenburg: Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24,
in Genehmigung feines Ubjchiedsgefuches mit Penfion
und der Uniform des ren. Regtd. König Friedrich
Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, zur Disp. gejtellt.
Briefe, Major 5. D., unter Entbindung von ber
Stellung ald Bezirksoffizter bei dem Landw. Bezirk
IV Berlin, mit feiner PBenfion und der Uniform
des Inf. Regts. von Stülpnagel (5. Brandenburg.)
Nr. 48,
Nütten, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
3. Magdeburg. Inf. Negts. Nr. 66, mit Penfion,
dem Gharalter als Oberſt und der Uniform des
Niederrhein. Füſ. Regts. Nr. 39,
v. Henning auf Schoenhoff, Sek. Lt. vom Thüring.
Huf. Negt. Nr. 12, — der Abſchied bewilligt.
DOberg, Oberſt und Kommandeur des Thüring. Feldart.
Regts. Nr. 19, in Genehmigung ſeines Abjchieds-
geluches, mit Penfion und dem Charakter als Gen.
Major, zur Disp. geitellt.
Maaf, Major und Abtheil. Kommandeur vom Magde-
burg. Feldart. Negt. Nr. 4, mit Penfion und ber
Uniform des Feldart. Regts. General: Feldzeugmeifter
(2. Brandenburg.) Nr. 18,
Hiepe, Dberft und Kommandeur des Inf. Regts.
von Courbiere (2. Poſen.) Nr. 19, mit Penfion und
der Regts. Uniform,
Shod, Pr. Lt. vom Füſ. Regt. von Steinmeß
(Weitfäl.) Nr. 37, mit Penfion und der Ylrmee- |
Uniform,
Bindewald, Hauptm, und Komp. Chef. vom nf.
1897 — Nilitär-Modhenblatt — Rr. 75
2036
Negt. Graf Kirchbach (1. Niederſchleſ.) Nr. 46, mit
Penfion und der Negtd. Uniform,
Trooſt, Major und etat3mäß. Stabsoffizier des Ulan.
Negts. Kaifer Alerander IIL von Rußland (Weft-
preuß.) Nr. 1, mit Penfion, dem Charakter als
Oberitlt. und der Regt3. Uniform, — der Abſchied
bewilligt.
Neihe, Oberftlt. 5. D., zuleßt Bezirlsfommandeur des
damal. 2. Batd. (Raftenburg) 5. Dftpreuß. Landw.
Regts. Nr. 41, unter Ertheilung der Erlaubniß zum
ferneren Unlegen der von ihm bisher getragenen
Uniform des früheren 5. Oſtpreuß. Landw. Regts.
Nr. 41, in die Kategorie der mit Penſion verab—
ſchiedeten Offiziere zurückverſetzt.
v. Jaſtrzemski, Oberftlt. z. D., zuletzt Kommandeur
des Landw. Bezirls Schweidnig, unter Ertheilung
der Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt, mit ſeiner
Penſion und der Erlaubniß zum ferneren Tragen
der Uniform des Gren. Regis. König Wilhelm I.
% Weſtpreuß.) Nr. 7,
Frhr. v. Senden:Bibran, Oberſt und Kommandeur
des Huf. Negtd. von Schill (1. Schlef.) Nr. 4, mit
Penſion und der Regts. Uniform, — der Abſchied
bewilligt.
. Eide u. Pollwitz, Sek. Lt. von demſelben Regt.,
ausgejchieden und zu den Ref. Offizieren des Regts.
übergetreten.
v. Biela, Major und Esladr. Chef vom Ulan. Regt.
bon Katzler (Schlej.) Nr. 2, mit Penfion und ber
Negt3. Uniform der Abſchied bewilligt.
Weber, Dberft und Kommandeur des Feldart. Negts.
von Claufewig (Oberjchlef.) Nr. 21, in Genehmigung
ſeines Abſchiedsgeſuches, mit Penſion und dem Cha-
ralter als Gen, Major, zur Disp. geftellt.
Eadpari, Oberſt umd Kommandeur des Inf. Regts.
Freiherr von Sparr (3. Weitfäl) Nr. 16, mit
Penſion und der Negtd. Uniform der Abjchied ber
willigt.
Einer, Sek. Lt. vom Inf. Negt. Vogel von Falden-
ftein (7. Weſtfäl.) Nr. 56, ausgeſchieden und zu den
Nef. Offizieren des Regts. übergetreten.
v. Gzettrig u. Neubaus, Oberſt und Kommandeur
des Huf. Negts. Kaiſer Nikolaus II. von Rußland
(1. Weitfäl.) Nr. 8, mit Penſion und der Regts.
Uniform,
v. Arnim, Pr. Lt. 5. D., unter Entbindung von der
Stellung als Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk
Nedlinghaufen, Verleihung des Charakters ald Ritt:
meifter und Ertheilung der Ausſicht auf Anftellung
in der Gend., mit jeiner Penſion und der Armee-
Uniform, — der Abſchied bemilligt.
Schlüter, Major und Bats. Kommandeur vom 5. Rhein.
Inf. Regt. Nr. 65, in Genehmigung jeines Abſchieds—
gejuches, mit Penfion und der Negts. Uniform,
dv. Wolfersdorff, Oberft und etatsmäß. Stabsoffizier
des 6. Rhein. nf. Regts. Nr. 68, in Genehmigung
feines Abſchiedsgeſuches, mit Penfion und der Uniform
des 2. Thüring. Inf. Regts. Nr. 32,
Grafmann, Major und Bats. Kommandeur dom
6. Rhein. Inf. Negt. Nr. 68, in Genehmigung ‚feines
Abſchiedsgeſuches, mit Penſion und der Negts. Uniform,
— zur Disp. aeitellt.
2037
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 75
2038
Schr. v. Venningen, Pr. Lt. à la suite des für.
Regts. Graf Gehler (Rhein) Nr. 8, ausgeſchieden
und zu den Rei. Offizieren des Negts.,
Goſch, Sek. Lt. vom Rhein. Train-Bat. Nr. 8, aus—
geihieden und zu den Ref. Dffizieren des Bats, —
übergetreten.};
Meyer, Hauptm. und Komp. Chef im Füf. Regt.
Königin (Schleswig Holitein.) Nr. 86, mit Penfion
nebſt Ausficht auf Anjtellung im Civildienft und der
Regt3. Uniform,
Graf v. Wahtmeijter, Major und etatömäß. Stabs-
offizier des 1. Großherzogl. Medlenburg. Drag.
Regts. Nr. 17, mit Penſion, dem Charakter als
Dberftlt. und der Uniform des Für. Negts. Königin
(Pomm.) Nr. 2,
v. Uſedom, Rittm. à la suite des 2. Großherzogl.
Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 18, mit Penfion und der
Uniform des 3. Bad. Drag. Regts. Prinz Karl
Nr. 22, — der Abſchied bemilligt.
dahrenſtaedt, Major und Bats. Kommandeur vom
Inf. Regt. Herzog Friedrih Wilhelm von Braun=
ſchweig (Ditfrief.) Nr. 78, in Genehmigung feines
Abſchiedsgeſuches, mit Penfion und der Regts.
Uniform,
v. Colomb, Major und Bats. Kommandeur vom
Braunſchweig. Inf. Regt. Nr. 92, in Genehmigung
feines Abſchiedsgeſuches, mit Penfion, dem Charakter
als Oberjtit. und ber Regts. Uniform, — zur Disp.
geitellt.
Kombit, Major und Wbtheil. Kommandeur vom Feld—
ort. Regt. von Scharnhorſt (1. Hannov.) Nr. 10,
mit Penſion nebft Ausficht auf Anſtellung im Eivil-
dienit und ber Regts. Uniform,
Humann, Dberftlt. und Abtheil. Kommandeur vom
2. Hannov. Feldart. Regt. Nr. 26, mit Penfion und
der Uniform des 1. Weſtfäl. Feldart. Regts. Nr. 7,
— der Abſchied bewilligt.
2. Holwede, Port. Fähnr. vom Füſ. Regt. von Gers—
dorff (Hefi.) Nr. 80, zur Rei. entlaffen.
Grabert, Nittm. à la suite des 1. Bad. Leib-Drag.
Regts. Nr. 20 und Plapmajor in Karlsruhe, mit
Penſion, dem Charakter ald Major und feiner bis—
berigen Uniform,
Köhnemann, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Wr. 131, mit
Penſion nebſt Ausficht auf Anitellung im Civildienft,
dv. Ludwiger, Oberſt und Kommandeur des Inf.
Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, mit
Penſion und der Regts. Uniform,
Frhr. dv. Fürftenberg, Oberft und Kommandeur des
Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen von Württem-
berg (Wejtpreuß.) Nr. 5, mit Penfion und der
Regts. Uniform,
Alberti, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier defjelben
Regts., mit Penfion und der Regts. Uniform,
v. Müller, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des
Huf. Negts. Fürft Blücher von Wahlſtatt (Pomm.)
Nr. 5, mit Penfion, dem Charakter ald Oberjtlt. und
der Uniform des 2. Großherzogl. Medlenburg. Drag.
Regts. Nr. 18, — der Abſchied bewilligt.
db. Moers, Sef. Lt. ä la suite des Huf. Regts. Fürjt
Blücher von Wahlitatt (Pomm.) Nr. 5, ausgejchieden
und zu den Reſ. Offizieren des Regts. übergetreten,
vb. Scheffer, Hauptm. und Komp. Chef vom Kadetten-
hauſe in Bensberg, mit Penfion, dem Eharalter als
Major und feiner bisherigen Uniform der Abſchied
bewilligt.
Ludwig, Sek Lt. vom Eifenbahn-Negt. Nr. 3, aus:
geihieden und zu den Rei. Offizieren des Regts.
übergetreten.
| Brenten, Major, bisher Abtheil. Kommandeur im
Feldart. Regt. König Karl (1. Württemberg.) Nr. 13,
in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches, unter Ent—
bindung von dem Kommando nah Württemberg,
mit Penfion und der Uniform des 1. Weftfäl. Feldart.
Regts. Nr. 7,
Tholen, Oberftlt. und Kommandeur des Rhein. Fuß—
art. Regts. Nr. 8, in Genehmigung feines Abſchieds—
gejuches, mit Penſion, dem Charakter als Oberft und
der Regts. Uniform, — zur Disp. geitellt.
Sn der Gendarmerie
Wilhelmöhöhe, den 18. Anguft 1897.
Berning, penj. Oberwactm., bieher in der 7. Gend.
Brig, der Charakter ald Sek. 2t. verliehen.
Kaiferliche Marine,
Offiziere ıc.
Ernennungen, Beförderungen, Verſetzungen :c.
BVeterhof, den 9. Auguft 1897.
Seine Kaiſerliche Hoheit der Großfürft Kyrill
Bladimiromwitfh von Rußland à la suite der
Marine gejtellt.
Stellenbejegungen für den Herbit 1897:
Wilhelmöhöhe, den 18. Anguft 1897.
Die Kontreadmtrale:
Bendemann zum Chef der 2. Div. des 1. Geſchwaders, |
Heinrih Prinz von Preußen Königliche Hoheit,
unter Entbindung von der Stellung als Chef der |
2. Tiv. des 1. Gefchwaderd, zum Inſpelteur der
1. Marineinip.,
vb. Arnim, unter Entbindung von der Stellung als
Inſpelteur der 1. Marineinfp., zum Inſpelteur des
Torpedoweiend, — ernannt.
Die Hapitäne zur See:
Geißler, unter Entbindung von der Stellung als
Chef des Stabes des 1. Geſchwaders, mit Wahr:
nehmung der Gejchäfte des Inſpelteurs der Marine-Art.
beauftragt.
v. Schudmann (Oslar), unter Entbindung von der
Stellung ald Chef des Stabes des Kommandos der
| Marineftation der Nordjee, zum Kommandanten in
Helgoland,
Diederihien zum Kommandanten ©. M. Panzer:
ſchiffes 1. Klaſſe „Weißenburg“,
Fritze, unter Entbindung von der Stellung ala Chef
des Stabes des Kommandos der Marineftation der
' Ditfee, zum Chef des Stabes des 1. Geſchwaders,
| d. Franpius, unter Entbindung von dem Kommando
S. M. Panzerfchiffes 1. Klaſſe „Weißenburg“, zum
Chef ded Stabes des Nommandos der Marinejtation
der Ditiee. — ernannt
2039 1897 — Rilita
Kirhhoff don der Wahmehmung der Geſchäfte des
Inſpelteurs der Marine-Art. entbunden.
Stubenraud, unter Entbindung von ber Stellung als
Kommandant in Helgoland, zum Kommandanten
©. M. Kreuzers 1. Klaſſe „Kalſer“,
Galjter, unter Entbindung von dem Kommando
©. M. Schulſchiffes „Mars“, zum Kommandanten
©. M. Panzerſchiffes 1. Klaſſe „Kurfürft Friedrich
Vilhelm“,
v. Eidftedt, unter Entbindung von dem Kommando
©. M. Panzerſchiffes 1. Klafje „Brandenburg“, zum
Kommandanten S. M. Schulſchiffes „Mars“,
Schmidt, mit Außerdienſtſtellung S. M. Kreuzers
1. Klaſſe „König Wilhelm“, zum Chef des Stabes
bed Kommandos der Marineftation der Nordjee,
Oelrichs, unter Entbindung von der Stellung als
Kommandeur der 2. Werft-Div., zum Kommandanten
S. M. Schulſchiffes „Stein“, — ernannt.
Gredner von der Vertretung des fehlenden Inſpekteurs
des Torpedowejens entbumden.
v. Dresty, unter Entbindung von ber Stellung als
Kommandeur der 1. Matrojen-Div., zum Kom—
mandanten S.M.PBanzerjciffes1.laffe „Brandenburg“
ernannt.
Breufing, mit Außerdienftftellung S. M. Panzer
ſchiffes 3. Klaſſe „Sachſen“, zum Stabe des Ober-
fommando8 der Marine fommanbirt.
Aſcher von dem Kommando ©. M. Panzerſchiffes
3. Klaſſe „Württemberg“,
Beihe von dem Kommando ©. M. Kreuzerd 1. Klaſſe
Kaiſer“, — entbunden.
du Bois, unter Entbindung von dem Kommando
©. M. Kreuzers 2. Klafje „Irene“, zum Kom—
mandeur der 1. Matrojen-Div.,
Stiege zum Kommandanten S.M. Panzerſchiffes 3. Klaſſe
„Baden“, — ernannt.
Thiele (Adolf) von dem Kommando ©. M. Kreuzers
2. Klaſſe „Prinzeß Wilhelm“ entbunden.
Die Korv. Kapitäne mit Oberjtlieutenantsrang:
Plate, unter Entbindung von dem Kommando
© M. Kreuzers 3. Klaſſe „Gefion“, zum Kom—
mandanten ©. M. Panzerſchiffes 3. Klafje „Bayern“,
Wahrendorff zum Kommandanten ©. M. Panzer:
ichiffes 3. Klaſſe „Oldenburg“,
Truppel, unter Entbindung von dem Kommando zum
Stabe des Oberfommandos der Marine, zum Kom—
mandanten S. M. Kreuzers 2. Kaffe „Prinzeß
Wilhelm“,
Etienne zum Kommandanten ©. M. Panzerſchiffes
3. Klaſſe „Württemberg“, — ernannt,
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 75
2040
Die Korv. Kapitäne:
Follentus, unter Entbindung von dem Kommando
zum Stabe des Dberlommando8 der Marine, zum
Kommandanten S. M. Kreuzers 3. Klaſſe „Gefion“,
Obenheimer zum Slommandanten ©. M. Kreuzers
2. Klafje „Irene“, — ernannt.
Gerde (Hermann) zum Stabe des Oberkommandos
ber Marine fommandirt.
Winkler von dem Kommando S. M. Kreuzer 4. Klaſſe
„Buſſard“ entbunden.
Rollmann zum Kommandanten eines Stammſchiffes
der Rei. Div. der Dftiee,
Lilie, unter Entbindung von dem Kommando ©. M.
Aviſos „Jagd“, zum Kommandeur ber 2. Abtheil.
der 2. Matrofen-Div., — ernannt.
Poſchmann, unter Entbindung von der Stellung als
Kommandeur der 2. Torpedo-Abtheil., zum Stabe
des Oberkommandos der Marine fommandirt.
Emsmann zum Rommandanten eines Stammſchiffes
der Ref. Div. der Nordſee,
Mandt, unter Entbindung von dem Kommando
S. M. Aviſos „Greif“, zum Kommandanten S. M.
Kreuzerd 4. Klaſſe „Bufjard“,
Sommerwerd zum SKlommandanten S. M. Aviſos
„Jagd“, — ernannt.
Gerde (Eduard) von dem Kommando ©. M. Kanonen:
boot3 „Habicht“ entbunden.
r. v. Shimmelmann zum Kommandeur ber 2. Tors
pedo-Abtheil.,
Schwarglopff zum Kommandanten S. M. Kanonen:
boots „Habicht“, — ernannt.
Peters von dem Kommando zum Stabe bed Ober—
tommandos der Marine entbunden.
Schneider zum Kommandanten S. M. Aviſos „Greif“,
Schröder (Johannes) zum Kommandanten S. M.
Kanonenboots „Wolf“, — ernannt.
Die Kapitänlts.:
Prowe zum Admiral-Stabsoffizier bei dem Kommando
der Marineftation der Nordiee,
dv. Wipleben zum Kommandanten ©. M. Schiffes
„Loreley“, — ernannt.
v. Krofigt von dem Kommando ©. M. Schiffes
„Loreley“,
Goette von der Stellung als Admiral-Stabsoffizier
bei dem Kommando der Marinejtation der Nordſee,
— entbunden.
Stromeyer zum Admiral-Stabsoffizier bei dem Kom—
mando der Marinejtation der Oſtſee,
Bauer zum Chef einer Torpedoboot3-Div.,
Funke zum Chef einer Torpedoboots-Div. — ernannt.
Kaiferliche Schugtruppen.
Wilhelmshöhe, den 18. Augnft 1897,
Schußtruppe für Deutſch-Oſtafrika:
Jany, Br. Lt, ausgejchieden und gleichzeitig in ber
Urmee als Pr. Lt. bei dem Inf. Regt. Prinz Louis |
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, |
Schnorrenpfeil, el. Lt., ausgejchieden und gleich
zeitig in der Armee als Sek. Lt. bei dem Pojen.
Feldart. Negt. Nr. 20,
—
Dr. Berg, Stabsarzt, ausgeſchieden und gleichzeitig in
der Armee als Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats.
2. Niederichlef. Inf. Regts. Nr. 47, — mit ihren
bisherigen Patenten wiederangeitellt.
v. Gramert, überzähl. Pr. Lt. in die freimerbende
Premierlieutenantsftelle eingerüdt.
Dr. Reinhard, Aſſiſt. Arzt 2. ML, zum Aſſiſt. Arzt
1. Kl. mit einem Patent vom 2, Auguft'd. 38. befördert.
——́—́—* — im dor Häninlichen AAnihnehnrudore non EB Mittler & Bahn in Morlin SiW19 Oahltenen eo 71
Militär-Wodenblatt. |
nat enretmenen, Zweiundächtzigſter Jahrgang "se mine sen
Griedenan b. Berlin, GSoßlerftr. Erpedition: Berlin SWI2, Rocıitrafe 68. Berlin swı2, Kochſtt. 68— 71,
EEE
Dieſt Zeitichrift ericheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
auögegeben. Aukerdem werden derfelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literariche Beiblatt, die „Wilitär-Ziteraturs
tung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Auftäge als beiondere Beiheſte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
hährlicher Bränumerationdpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs: Preislifie Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Zeitungsipeditionen — an.
M 76. Kerlin, Mittwoch den 35. Augufe. 1897.
Nr. 75 des Militär-Wochenblattes ift ald Extra » Ausgabe am Sonntag,
den 22. Auguft erfchienen.
Inhalt:
Verſonal· Veranderungen (Preuhen, Württemberg, Marine). — Ordens⸗Verleihungen (Preußen, Württemberg, Marine). —
Aufrüden der Hauptleute zc. in das Gehalt 1. Klaſſe.
Journaliſtiſcher Theil
KRavalleriemandver in Frankreich 1896. (Schluß) — Neuorganifation der Spabis in Algerien. — Schiffsjungen für
die Kriegsmarine der Bereinigten Staaten.
Rriegstiehnifhes. Die Feldgefhügfrage in Spanien. — Frankreich: Neuartiges Geſchütz.
Bleine Mittheilungen. Frankreich: Militärifhe Anmeifer für Kolumbien. Entlaffung zur Referve 1897. Mißbrauch
son Umbrudprefien. — Inhalt der Nummer 24 des ArmeesBerorbnungsblattes.
Berjonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc. Wolff, Sek. St. von der Ref. des Gren. Regts König
A. Ermennungen, Beförderungen und Berfegungen. m a. IV. (1. Bomm.) Nr. 2 (Bofen),
Im altiven Heere. een ®
, Vizewahtn. vom Landw. Bezirk Neu:
Edllfelmöhöbe, den 18. Minguft 1807. tomifchel, zum Sek. Lt. der Ne. des Niederſchleſ.
v. Ujedom, Gen. Lt. 5. D., zulegt Gen. Major und Train-Batd, Nr. 5,
Abtheil. Chef im Nebenetat des großen Generalitabes, | — höps, Br. St. von der Inf. 1. Aufgebots des
zur Vertretung des Kommandanten des Zeughauſes Landw. Bezirls Schweidnig, zum Hauptm,
in Berlin kommandirt und in dieſem Verhältniß Thomas, Viefeldw von demfelben Landw. Bezirk,
bei den Offizieren à la suite der Armee zu führen. | zum Sek. Lt. der Rei. des Gren. Regts. Graf Kieifi
Im Beurlaubtenftanbe von Nollendorf (1. Weftpreuf.) Nr. 6,
Wilhelmöhöhe, den 18. Auguft 1897. Wintzek, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
Beförbert find: zum Sek 2t. der Ref. des Feldart. Regts. bon
Urih, Set. &. vom 1. Aufgebot des 3. Garde: Peuder (Schlef.) Nr. 6,
Landw. Negtd. (Defjau), Bapp, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot des Landw.
d. Kliping, Sek. Lt. vom 1. Aufgebot bed Garde | Bezgirls I Breslau, zum Br. 2,
Fül. Lanbw. Regts (Gumbinnen), — zu Pr. Lts., | Scholz, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Brieg, zum
v. Trotha, Vizefeidw. vom Landw. Bezirk Halberjtabt, Sel. St. der Ref. des Füſ. Regts. General + Feld⸗
zum Set. 2t. der Me. des 2. Garde-Regts. zu Fuß, | marihall Graf Moltte (Schleſ.) Nr. 38,
Baldihmidt, Vizewachtm vom Landıv. Bezirk I Trier, | Keetman, Vizewachtm. vom Sand. Bezirk Neiße,
zum Set. Lt. der Rei. des 2. Garde-Feldart. Regts., zum Sek. Lt. der Rei. des Feldart. Regts. von
Kiehn, Sek Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des | Clauſewitz (Oberſchleſ.) Nr. 21,
Landw. Bezirls Inowrazlaw zum Pr. Lt, Freymüller, Sel. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Wolff, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Cottbus, zum Landw. Bezirls Kreuzburg, zum Pr. Lt.
Set. Lt. der Reſ. des Gren. Negtd. Graf Kleiſt von die Sek. Lis.
Nollendorf (1. Weſtpreuß) Nr. 6, Machemehl von der Inf. 1. Aufgebot de3 Landw.
Biefing, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Ruppin, Bezirks Dortmund,
zum Set. Lt. ber Rei. des Inf. Negts von Cour- | Saraum von der Inf. 1. Aufgebots des Landiv. Bezirks
biöre (2. Poſen.) Nr. 19, ’ 1 Münfter, — zu Br. Lts,,
(8. Quartal 1897.]
2043
1897 — Militär: Wochenblatt — Ar. 76
2044
Graf Drofte zu Wilhering v. Neffelrodes
Reihenjtein, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk
Recklinghauſen, zum Sek. Lt. der Rei. des Kür. Regts,
von Drieſen (Weſtfäl.) Nr. 4,
Bigenwald, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Düffeldorf,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Inf, Regts. Herwarth
von Bittenfeld (1. Wejtfäl.) Nr. 13,
Wiertz, Vizefeldw. von demfelben Landw. Bezirk, zum
Sek, Lt. der Ref. des Niederrhein. Füſ. Regis. Nr. 39,
Schottler, Sel. Lt. von der Reſ. des Brandenburg.
Train-Batd. Nr. 3 (Mülheim a. d. Ruhr), zum
Pr. Lt,
Horten, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Siegburg,
zum Set. Lt. der Ref. des Rhein. Train-Bats. Nr. 8;
bie Vizefeldwebel:
Engel& vom Landw. Bezirt Hamburg, zum Sek. Lt.
der Rei. des Leib-Ören. Regts. König Friedrich
Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Dobraß von demfelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Inf. Regts. Graf Bülow von Dennewitz
(6. Weitfäl) Nr. 55,
Wurf von demjelben Landw. Bezirk, zum Sef. Lt.
der Rei. des Inf. Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm
(3. Bad.) Nr. 111,
Eberſchulz, Vizewachtm. von demfelben Landıv. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Rei. des 1. Pomm. Feldart.
Regts. Nr. 2,
Plate, Vizewachtm. vom Landiw. Bezirk I Bremen,
* Sek. Lt. der Ref. des 3. Schleſ. Drag. Regts.
rt. 15,
Hanſen, Bizefelbw. vom Landiv. Bezirk Flensburg,
zum Gel. 2t. der Reſ. des Füſ. Regts. Königin
(Schleswig. Holftein.) Nr. 86,
Berg, Sek. Lt. von ber Rei. des Inf. Regts. von
Manjtein (Schleswig.) Nr. 84 (Kiel), zum Pr. Lt,
Rerhanfen, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk I Darm-
ftadt, zum Seh Lt. der Reſ. des 2. Bad. Gren.
Regts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110,
Andre, Bizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Rei. des 7. Bad. Inf. Regts.
Nr. 142,
Kamm, Bizewachtm. vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
zum Sel. Lt. der Nef. des Feldart. Regts. Nr. 31,
Baur, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Colmar, zum
Set. 2. der Ref. des 4. Bad. Inf. Regts. Prinz
Wilhelm Nr. 112,
Halm, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Rei. des Feldart. Regts. Nr. 33,
Lohr, Bizemahtm. von demielben Landw. Bezirk, zum
Sel. Lt. der Ref. des Feldart. Regts. Nr. 31,
Burger, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirt Donauefchingen,
zum Gel. Lt. der Rei. des 5. Bad. Inf. Regts.
Nr. 118,
Schmidt, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Stodad),
zum Sel. Lt. der Nef. des 1. Bad. Leib-Gren. Regts.
Nr. 109,
Homburger, Bizefeldiw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gel. Lt. der Ref. des 6. Bad. nf. Regts.
Kaifer Friedrich III. Nr. 114,
Brad, Sek. Lt. von der Reſ. des nf. Regts. General:
Feldmarſchall Prinz Friedrih Karl von Preußen
(8. Brandenburg.) Nr. 64 (Schlawe), zum Pr. Lt.;
die Vizefeldwebel:
Steinbreder vom Landw. Bezirk Konitz, zum Sek. Lt.
ber Ref. des Inf. Negts. Nr. 128,
Koeppen vom Landw. Bezirt Thorn, zum Set. Lt.
der Nef. des Gren. Megts. König Friedrich I.
(3. Oftpreuf.) Nr. 4,
Bresler von demjelben Landw. Bezirk, zum Ze. Lt.
der Ref. des Gren. Regts. König Friedrih 1.
(4. Oftpreuß.) Nr. 5,
Pohlmann vom Landw. Bezirk Danzig, zum Zel. Li.
der Rei. des Romm. Füſ. Regts. Nr. 34,
v. Kotze vom Landw. Bezirk Perleberg,
Abel vom Landiv. Bezirk Görlig, — zu Sel. Lts. der
Ref. des Jäger-Bats. von Neumann (1. Schlei.)
Nr. 5,
dv. Bertrab, Br. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots
ded Landw. Bezirks Hildesheim, zum Hauptm,,
Meyer, Bizefeldw. vom Landw. Bezirl Wiesbaden,
zum Sek. Lt. der Ref. des Brandenburg. Fäger:
Bats. Nr. 8,
Schmidmann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Mar:
—* zum Gef. Lt. der Reſ. des Heſſ. Jager-Bats
r. 11,
Nemy, Se. 8. von den Jägern 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirfd Frankfurt a. M.,
Budde, Sek. Lt. von der Ref. des Pomm. Pion. Bats.
Nr. 2 (Stettin),
Faulenbach, Seh. Lt. von der Reſ. des Hannov.
Pion. Bats. Nr. 10 (Frankfurt a. M.), — zu
Br. Lis.
bie Vizefeldwebel:
Kranz vom Landw. Bezirt Görlig, zum Sel. Lt. ber
Reſ. des Pion. Bats. von Rauch (Brandenburg.)
Nr. 3,
Pack vom Landw. Bezirl Aachen, zum Sel Lt. ber
Ref. des Weftfäl. Pion. Bats. Nr. 7,
Steinbart vom Landw. Bezirk Mülheim a. d. Ruhr,
zum Gel, Lt. der Ref. des Rhein. Pion. Bats. Nr. 8,
Benfwig, Greber vom Landw. Bezirt Straßburg,
zu Self. Lts. der Re. des Pion. Bats. Nr. 15,
Nothitein vom Landw. Bezirk Stettin, zum Set. Lt.
der Rei. des Eiſenbahn-Regis. Nr. 3.
Manide, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirls II Berlin, in die Kategorie ber
Nef. Offiziere zuridverfegt und als ſolcher dem
Leib:Gren. Negt. König Friedrich Wilhelm III.
(1. Brandenburg.) Nr. 8 zugetheilt.
Mueller, Rittm. von der Kav. 1. Aufgebot des
Landw. Bezirls Perleberg, in die Kategorie der
Ref. Offiziere zurücverfept und als folder dem
Kür. Regt. Königin (Pomm.) Nr. 2 wiederzugetheilt.
Schultze, Set. Lt. von der Ref. des nf. Regts
Herzog Ferdinand von Braunichweig (8. Weftfäl.)
Nr. 57, als Rei. Offizier zum nf. Regt. Fürft Leopold
von Anhalt-Deſſau (1. Magdeburg.) Nr. 26 verjept.
2045
Grf v. Matujhla Frhr. v. Toppolczan u.
Spaetgen, Pr. Lt. a. D. im Landw. Bezirk Lieg:
nig, zulegt von der Ref. des Huf. Regts. Graf
Goetzen (2. Schleſ.) Nr. 6, in der Armee und
zwar ald Pr. Lt. mit einem Patent vom 9. Sep-
tember 1891 bei der Landw. Kav. 1. Aufgebots
wiederangeitellt.
dv. Broden, Sek. Lt. von der Mei. des 2. Groß—
herzogl. Medlenburg. Drag. Regtd. Nr. 18, al
Rei. Offizier zum Garde-flür. Negt. verſetzt.
Bitte dv. Helden, Br. Lt. a. D. im Landw. Bezirk
Hildesheim, zulegt à la suite des damal. 1. Hannov.
Ulan. Regts. Nr. 13, in der Armee und zivar ala
Fr. Lt. mit einem Patent vom 4. November 1889
bei der Landw. Kav. 1. Aufgebots wiederangeitellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm Beurlaubtenftandbe
Wilhelmöhöhe, den 18, Anguft 1897.
v. Abercron, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 2. Garde:
Landw. Regts.,
Udermann, ®r. Lt. vom 2, Aufgebot des 2. Garde
Gren. Landw. Regts.,
Schreiber, Sel. Lt. vom 1. Aufgebot des 3. Garde—
Ören. Landw. Negts,,
Ddel, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Gumbinnen,
Bilhelmi, Pr. Lt. von der Ref. des Pomm. Füf.
Regts. Nr. 34, diejem mit dem Charakter als Hauptm.,
Joſeph, Pr. Lt. von der Rei. ded Inf. Regts.
von Manjtein (Schleswig.) Nr. 84,
v. Hoewel, Hauptm. von der uf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Stettin, dieſem mit feiner bisherigen
Uniform,
dv. Endevort, Rittm. von der Kav. 2. Aufgebot3 des
Landw. Bezirk! Stargard,
Kiendberg, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot des
Landw. Bezirk! Neujtettin,
öchr, Rüdtt v. Eollenberg, Sek. Lt. von der Ref.
des Inf. Regts. Nr. 141,
u Sek. Lt. von der Ref. des Pomm. Train-Bats.
rt. 2,
Geppert, Rittm. von der Kav. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirls Frankfurt a. D.,
Schneider, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls II Berlin,
Denze, Sek. Lt. von der nf.
Landw. Bezirk! Magdeburg,
Shulge (Earl), Set. Lt. von der nf. 2.
des Landw. Bezirk! Stendal,
Boltersdorf, Pr. Lt. von der deldart. 2.
des Landw. Bezirtd Erfurt,
Schuftehrus, Pr. Lt. von der Feldart. 2.
des Landw. Bezirks Sondershaufen,
Cammann, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des
Landw. Beziris Gera,
dv. Heydebrand u. der Laſa, Rittm. von der Rei.
des Ulan. Regis. Kaifer Alexander III. von Ruß—
land (Weftpreufß.) Nr. 1,
2. Aufgebot des
Nufgebots
Aufgebots
Aufgebots
1897 — — Rilitär-Wogendlatt — N. 76
nn nn —
—2046
Schilling, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Glatz,
Blümich, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots,
von Linden, Hauptm. von der Feldart. 2. Aufgebots,
— des Landw. Bezirls I Breslau,
Reuter, Sek. Lt. von der nf. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Kattowiß,
Berger, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot des Landw.
Bezirks Neiße,
Schoenfeld, Set. Lt. von der Ref. des 3. Schleſ.
Drag. Regts. Nr. 15,
Ley, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot des Landw.
Bezirls I Bodum,
Grave gen. Winterberg, Pr. Lt. von der Inf.
2. Uufgebot3 des Landw. Bezirks Mülheim a. d. Ruhr,
Keuneke, Sel. Lt. von der Mei. des 6. Bad. nf.
Regts. Kaifer Friedrich III. Nr. 114,
Ehrijtern, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Lübed,
v. Düring, Pr. Lt. von der Feldart.
des Landw. Bezirls I Altona,
Ruprecht, Pr. Lt. von der Reſ. des 2. Heſſ. Inf.
Regts. Nr. 82,
Lindemann, Pr. Lt. von der Inf.
Landw. Bezirls Göttingen,
Noblée, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Lüneburg,
Beddies, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebotg,
Gehrs, Br. Lt. von der nf. 2. Aufgebots, — des
Landw. Bezirks II Braunſchweig,
Biertümpel, Sek. Lt. von der nf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirks I Caſſel,
Wittih, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebot des
Landw. Bezirks Mainz, diefem mit der Uniform der
Rei. Offiziere des 3. Großherzogl. Heſſ. Inf. Regts.
(Leib-Negts.) Nr. 117,
Sutter, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots deſſelben
Landw. Bezirks, — der Abſchied bewilligt.
Engelhardt, Sek. Lt. von der Reſ. ded 7. Rhein.
Inf. Regts. Nr. 69, aus allen Militär-Verhältniſſen
entlafjen.
Würth, Pr. Lt. von der Auf.
Landw. Bezirks Donauefchingen,
Raſchke, Hauptm. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Konitz,
Graf v. dem Broel Plater, Pr. Lt. von der Kav.
2. Aufgebots des Landw. Bezirls Thorn,
Voigt, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Danzig,
Nitiche, Hauptm. vom 2. Aufgebot der Garde-Landw.
Schützen,
Hoffmann, Pr. Lt. von den Jägern 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Machen,
Wüſthof, Set. Lt. von der Fußart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Cottbus,
Ruppert, Hauptm. von den Pionieren 2. Aufgebots
bes Landw. Bezirls Karlsruhe,
NRuppenthal, Br. Lt. von der Landw. 1. Aufgebots
der Eiſenbahn-Brig, — der Abſchied bewilligt.
2. Aufgebots
2. Nufgebot3 des
2. Uufgebot3 des
2047
1857 — Militär-Wodenblatt — Wr. 76
2048
XIII (Königlich Württembergifches) Armeeforps.
Offiziere, Porteperfähuriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere
Den 18. Auguſt 1897.
Schr. v. Röder, Oberit a la suite des Drag. Regts.
Königin Olga Nr. 25, beauftragt mit der Führung
ber 27. Kav. Brig. (2. Königl. Württemberg.), zum
Kommandeur biejer Brig. emannt.
Brenten, König. Preuß. Major, von der Stellung
als Abtheil. Kommandeur im Feldart. Regt. König
Karl Nr. 13 enthoben.
Logan, Hauptm. in demjelben Regt., unter Beförderung
zum Major, vorläufig ohne Patent, zum Abtheil.
Kommandeur ernannt.
Breuning, Hauptm., bisher Battr, Chef im 2. Feld»
art. Negt. Nr. 29 Prinz-Negent Yuitpold von Bahern,
in das Feldart. Regt. König Karl Nr. 13,
Schmahl, Hauptm. und Battr. Chef im Feldart. Megt.
König Karl Nr. 13, in das 2. Feldart. Regt. Nr. 29
Prinz Negent Zuitpold von Bayern,
Mojer, Hauptm. im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz
Regent Luitpold von Bayern, unter Enthebung von
dem Kommando ald Adjutant bei der 13. Feldart.
Brig. (Königl. Württemberg), als Battr. Chef in
das Feldart. NRegt. König Karl Nr. 18, — verjept.
Riedel, Premierlieutenant in demjelben Regt., als
Adjutant zur 13. Feldart. Brig. (Königl. Württem-
berg.) lommandirt.
Mügge, Sek Lt. im 8. Inf. Negt. Nr. 126 Groß—
herzog Friedrih von Baden, nad) Preußen behufs
Verwendung ald Komp. Offizier bei der Unteroff.
Schule in Potsdam,
Offiziere ıc.
A. Erneunungen, Beforderungen und Berjegungen.
Wilhelmshöhe, den 18. Anguft 1897.
Behniſch, Unterlt. zur See, zum Lt. zur See,
Zange, Lt. zur Sce der Scewehr 1. Aufgebots im
Landw. Bezirk I Altona, zum Kapitänlt. der Seewehr
1. Aufgebot des See-Dffizierkorps,
Wachtel, Krausbed, Breymann, Marr, Vize—
feuerwerfer der Rei. im Landw. Bezirk Barmen bezw.
Naftatt, I Oldenburg und I Eafjel, zu Unterlts. zur
See der Rei. der Matrojen-Art.,
König, Ingen. Aipir. der Seewehr 1. Aufgebots im
Laudw. Bezirt I Breslau, zum Maſchinenbau—
Unteringen. der Seewehr 1. Yufgebot3,
Zanglopf, Vizeftenermann der Reſ. im Landw. Bezirk
Hamburg, zum Unterlt. zur See der Ref. des See
Offizierlorps,
Müller (Walter), Vizefeuerwerler der Ne. im Landw.
Bezirk IV Berlin, zum Unterlt. zur See der Mei.
der MatrojensWrt.,
Meißner, Dietrich, Vizejteuerleute der Ref. im Landw.
Bezirk I Altona bezw. Prenzlau, zu Unterlts. zur See
der Rei. des Ser Dffizierforps,
| Kölle, Sek. Lt. im Inf. Regt. Kaiſer Wilhelm, König
von Preufien Nr. 120, nad Preußen behufs Ber-
wendung beim Militärfnaben » Erziehungsinftitut in
Annaburg, — dom 1. Oktober d. Is. ab kom—
mandirt.
Schr. v. Teſſin, Set. Lt. im Ulan. Negt. König Karl
Nr. 19, & la suite des Regts. gejtellt.
Lienhardt, Sek. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga
Nr. 119, in das Ulan, Regt. König Karl Nr. 19
berjeßt.
Picht, Port. Fähnr. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19,
zum Self. Lt. mit einem Patent vom 20. Juli 1897,
Kröner, Unteroff. im Drag. Negt. Königin Olga Nr. 25,
zum Port. Fähnr. — befördert.
Sm Beurlaubtenftande
Den 18. Auguſt 1897.
Seeger, Bizefeldw. vom Landw. Bezirl Ludwigsburg,
zum Sel. Lt. der Ne. des Inf. Regts. Alt-Württem-
berg Nr. 121 befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Am aktiven Heere
Den 18, Auguft 1897.
vb. Brandenftein, Hauptm. à la suite des Inf. Regts
Kaifer Friedrich, König von Preußen Ar. 125, mit
Penfion und der Erlaubniß zum Tragen ber bid-
berigen Uniform,
Kühl, Pr. Lt. im 9. Inf. Regt. Nr. 127, mit Pension,
— ber Abſchied bewilligt.
Kaiſerliche Marine,
Georgi, Brind, Bizefeldw. der Ne. im Landiv.
Bezirt Wurzen bezw. Bonn, zu Sel. Lis. der Rei.
des 1. See-Bats., — befördert.
Berber, Korv. Kapitän 5. D., unter Belafjung in der
Stellung ald Lehrer an der Dedoffizierichule, mit
Wahrnehmung der Geſchäfte des erkrankten Navigations-
direftord der Werft zu Stiel beauftragt.
Brzoftowicz, überzähl. Pr. Lt. im 1. See-Bat., unter
Bewilligung eines einjährigen Urlaubs, äà la suite
des 1. See-Bats. geitellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Wilhelmöhöhe, den 18. Anguft 1897,
Möllermann, Lt. zur See, ſcheidet auf fein Geſuch
aus und tritt zu den Offizieren ber Ref. des Ser
Offizierlorps über,
e. Im Sanitätstorps.
Wilhelmshöhe, den 18, Auguft 1897.
Dr. Mac-Lean, Marine-Unterarzt, zum Marine-Aifiit.
Arzt 2. Kl. befördert.
2049
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 76
2050
Ordens = Berleihungen.
Preußen.
— Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Oberſten a. D. Rehkopf, bisher Kommandeur des
Feldart. Regts. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
den Königlichen Kronen-Drden zweiter Klaffe,
dem Gefreiten Bolduan im 2. Pomm. Feldart. Negt.
Nr. 17 die Rettungs - Medaille am Bande, — zu
verleihen.
Die Erlaubnif zur Anlegung
Nichtpreußiſcher Orden ertheilt:
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen⸗Erneſtiniſchen HaussDOrbdens:
dem Oberften a. D. Frhrn. v. Senden.
Württemberg.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
genuht:
dem Hauptmann a. D. v. Brandenftein, biöher A la
suite des Inf. Regts. Kaiſer Friedrich, König von
Preußen Nr. 125, dad Ritterkreuz erjter Klaſſe des
Friedrich: Ordens,
dem Premierlieutenant Blezinger im Inf. Regt. Kaiſer
driedrich, König von Preußen Nr. 125 die Rettungs-
Medaille, — zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtwürttembergijher Orden ertheilt:
des Königlich Preußiichen Rothen Adler-Ordens
vierter Klaſſe:
dem Juſtizrath Dr. Werner, Garn. Auditeur zu
Stuttgart;
des Ritterkreuzes erjter Klaſſe des Königlich Schwediſchen
und Norwegiihen Schwert » Ordens und der Offizier
Infignien des Königlich Siamefiichen Weißen Elephanten-
Ordens:
dem Hauptmann Pasquay, & la suite des Gren.
Regts. Königin Olga Nr. 119, kommandirt als
Militärlehrer zum Kadettenhaufe Potsdam.
Bon Seiner Majeftät dem Deutſchen Kaiſer
und König von Preußen ift nachſtehenden Offizieren ıc.
die Erinnerungd: Medaille verliehen worden, und zwar:
dem Dberften v. Koerber, lommandirt nad) Preußen
ald Kommandeur des Feldart. Negtd. von Peuder
ESchleſ.) Nr. 6,
dem Bringen Ernſt von Sachſen-Weimar, Herzog
zu Sachſen Hoheit, Major im Drag. Negt. Königin
Dlga Nr. 25, lommandirt ald Adjutant beim General-
lommando des Armeelorps,
dem Hauptmann Wundt, lommandirt nah Preußen
ald Battr. Chef im Naſſau. Feldart. Regt. Nr. 27,
dem Hauptmann Stängel, & la suite des Inf. Regts.
König Wilhelm I. Nr. 124 und Plabmajor der
Feſtung Ulm (l. Tonauufer),
dem DOberjtabsarzt 1. Kl. Dr. Steiner, Garn, Arzt
der Feſtung Ulm (l. Donauufer),
dem Juſtizrath Dr. Werner, Gar. Auditeur zu
Stuttgart, am 22. Mär; 1897 Gouvernements—
auditeur der Feitung Ulm (fl. Donauufer),
dem Garifonpfarrer Grünenmwald der Feitung Ulm
(l. Donauufer),
ſowie ſämmtlichen am 22. März 1897 bei den Kaiſerlichen
Feſtungsbehörden in Ulm kommandirt geweſenen Unter:
offizieren und Mannſchaften des Königlichen Armeekorps.
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung |. M. W. Bl. 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
Kaiſerliche Marine.
Seine Majejtät der Kaifer und König haben
Allergnädigit gerußt:
dem Sorvettenlapitin Emdmann den Königlichen
Kronen » Orden dritter Klaſſe mit Schwertern am
Ringe,
dem Korvettenfapitän Kalau dv. Hofe den Königlichen
Kronen-Orden dritter Klaſſe,
dem Majchinen-Oberingenieur Nach,
dem Marine-Stabsarzt Dr. Arimond, — die König-
liche Krone zum Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
den Sapitänlieutenants Grumme und dv. Levepom,
dem Marine-Oberjtabarzt 2. Kl. Dr. Runtwitz, —
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Obermeiſter Neitzel,
dem Oberſteuermann Evert,
dem Feuermeiſter Baar,
dem DOberbootsmannsmaaten Köpp,
dem Oberfeuermeifterdmaaten Rüben, — jämmtlid) von
©. M. Yaht „Hohenzollern“, das Allgemeine Ehren:
zeichen, — zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtpreußifher Orden ertheilt:
des Militär-Großfreuzes des Königlich Belgijchen
Leopold Ordens:
dem fommandirenden Admiral, Admiral dv. Knorr,
dem Admiral Koeſter;
des Militär-Groß-Dffizierkreuzes deffelben Ordens:
den Sontreabmiralen Bendemann und dv. Arnim;
des Militär-Slommandeurkreuges defielben Ordens:
dem Kapitän zur See 3. D. Langemak.
2051 1897 — Nilitär-Modenblatt — Ne 76 2052
(Aus dem Armee» Berorbnungdblatt Nr. 24 vom 22. Auguft 1897.)
Kriegsminifterium. Berlin, den 20. Auguft 1897.
Kafjenabtheilung.
Aufrüden der Hauptleute zc. in das Gehalt 1. Klaſſe.
In das Chargengehalt 1. Klaſſe rüden auf die Hauptleute bezw. Rittmeifter:
J. Infanterie und Jäger,
a) Mit dem 1. Juli 1897: v. Siefart, Kaifer Franz Garde » Gren. Megt. Nr. 2. — b) Mit
dem 1. Auguft 1897: Bod, Inf. Regt. Nr. 146. — Tiheufhner, Inf. Regt. Nr. 136. — v. Lowtzow,
Großherzogl. Medlenburg. Gren. Negt. Nr. 89. — v. Maſſow (Benno), Gren. Regt. König Wilhelm ].
(2. Weftpreuß.) Nr. 7. — Buſſe, Inf. Regt. Prinz Morig von Anhalt-Defjau (5. Pomm.) Nr. 42.
2. Kavallerie,
Mit dem 1. Auguft 1897: Graf v. Schimmelmann, ä la suite des Kür. Regts. Kaiſer
Nikolaus I. von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6, Flügeladjutant des Negenten des Herzogthums Braunſchweig,
Prinzen Albrecht von Preußen Königlihe Hoheit. — v. Köller, 2. Leib: Huf. Regt. Saijerin Nr. 2.
— v. Wiedner, Huf. Regt. König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7. — Graf dv. Schwerin, 2. Großherzogl.
Heſſ. Drag. Regt. (Leib = Drag. Negt.) Nr. 24. — v. Rohrſcheidt, 2. Rhein. Huf. Regt. Nr. 9. — Irhr.
v. Hilgers, Weftfäl. Ulan. Regt. Nr. 5.
3. Seldartillerie.
Mit dem 1. Auguft 1897: Goeden, Weitpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16. — Nordjied, 2. Bab.
Beldart. Negt. Nr. 30. — Wernigk, von demjelben Reg. — Schweidardt, Naffau. Feldart. Regt. Ar. 27.
4. Sußartillerie.
Mit dem 1. Augujt 1897: Bliefener, à la suite des Fußart. Regts. von Hinderfin (Pomm.)
Nr. 2, Vorſtand des Art. Depots in Berlin.
5. Ingenieur: und Pionierforps.
Mit dem 1. Auguft 1897: Schartman, Pion. Bat. Fürft Radziwill (Oſtpreuß.) Nr. 1.
In Bertretung:
Kiesner.
Journaliſtiſcher Theil.
Kavalleriemanöver in Frankreich 1896.
(Bergl. hierzu die Skisge in Nr. 74, Sp. 2002.
Schluß.)
Der 3. September.
Kriegslage.
Die 1. Diviſion, welche infolge des Ueberfalls
am 2. nach Norden zurückgeworfen und nicht mehr im
Stande iſt, den Schleier vor der feindlichen Front zu
durchbrechen, ſucht am 3. September die line Flanfe
ded Feindes zu gewinnen. Allgemeine Marſchrichtung:
Sermaijg— Dutarville.
Da die feindlihe Kavallerie zurüdgeworfen ift, geht
bie 8. Divifion (cavalerie de sürete) am 3. morgens
weiter nad) Norden in der allgemeinen Richtung auf
la Ferts⸗Alais vor.
Bleichzeitig geht die 7. Divijion nad Norbweiten
vor, um in ber linten Flanke der Armee aufzuklären.
Die rechte Flanke ift durch andere Stavallerieabtheilungen
gefichert. Allgemeine Marſchrichtung: Morvile— Mere:
ville.
Zuſatzbefehle der Leitung.
Das Gros der 1. Divifion darf die Linie Fontaine—
Sermaiſes — Eejarville, das Gros der 7. Divifion die
Linie Céſarville — Guignonville und die Avantgarde der
3. Divifion die Straße Pithiviers — Malesherbes —
Sontainebfean nicht vor 8°? vorm. überjchreiten.
Verlauf der Hebung.
Die 1. Divifion verfammelt fi 6*° vorm. bei
Champ = Moteur, hat zwei Dffizierpatrouillen auf
fa Neuville und Pithivierd entfandt und rüdt unter
bem Schuß von 1'/s Eslkadrons, ald linker Geiten-
dedung, um 7° vorm. auf Blandy ab, woſelbſt fie
bis 10° vorm. auf Meldungen wartet. Die Aufllärung
ift durch dichten Nebel, welcher die Ausfiht auf wenige
Schritte beihräntt, in hohem Grabe erſchwert.
Nachdem bis zu dieſer Zeit der Vormarid feind—
licher Kavallerie längs der Ejonne nad) Norden gemeldet
und von Einwohnern in Erfahrung gebradt if, daß
eine feindliche Divifion von Pithivierd in nordweitlicher
Richtung vorgeht, auch der Nebel gefallen ift, jegt Die
Divifion den Vormarſch nad Südweſten fort und macht
bei Bezonville Ch“ nochmals Halt.
Kaum bier angelangt, erfährt fie die Anweſenheit
einer feindlichen Divifion in ihrer linlen Flanke in
unmittelbarer Nähe. Sie entwidelt jih zur Attacke
und läßt die Urtilerie auf dem rechten Flügel auf-
fahren. Der Zufammenftoß erfolgt 12% nachm.
3. Divifion. Die Divifion rüdt 7° vorm. ans
tretend über Malesherbed vor und bezieht gegen
11° vorm. bei Maiſſe Kantonnements.
7.Divifion. Die Divifion verfammelt fi) 8% vorm.
bei Bouzondille unter dem Schuß zweier gegen Norden
fihernden Esladrons. Drei Offizierpatrouillen und zwei
Aufflärungsdetachements find in nordweftlicher Richtung
vorgetrieben.
8 vorm. geht die Divifion mit Rüdficht auf den
dichten Nebel nad) bem Kompaß in norbiweftlicher Richtung
vor und macht 9* vorm. bei Yubainville Halt, um
Meldungen abzuwarten. Auf die Meldung von ber
Anwejenheit einer feindlichen Divifion bei Blandy wird
11° vorm. der Mari nunmehr in mehr nördlicher
Richtung fortgeſetzt.
Da bie Divifion über die Bewegungen des Feindes
fortgefegt genaue Meldungen erhält, kann fie ſich in
einer Mulde verbedt zum Angriff bereitjtellen und den
Feind beim Erſcheinen feiner Spigen attadiren. Die
Attade ift gegen 12? mittags beendigt.
Bemerlungen des leitenden Generals.
Die Kriegslage des 3. September follte zu einem
Zufammenftoß ber 1. und 7. Divifion führen, welcher
nad den gegebenen Marjchrichtungen zwiſchen 9 und
10° bei Urgeville zu erwarten war, ber fi aber
erit 12” nordweſtlich Bezonville Cheu. vollzogen hat.
Diefe Verzögerung ift dem Dichten Nebel und ber
Unthätigfeit der 1. Divifion zuzufchreiben, welche ihre
Aufgabe falſch verjtanden und mehr ala 1'/s Stunden
ki Blandy gehalten hat. Das Gefecht mies nichts
Beſonderes auf; beiderſeits find dabei nicht alle Vor-
theile des Geländes ausgenußt worben.
E war eine reine Frontalattade und die Treffen
traten faft gleichzeitig ind Gefecht, ohne eine Echelonnirung
der Kräfte, wie fie für das richtig geführte Kavallerie
geieht charalteriſtiſch iſt. Die 1. Divifion behielt eine
Harfe Reſerve (ſechs Esladrons) in zweckmäßiger Ent«
ſernung hinter ihrer Mitte; die Reſerve der 7. Diviſion
mußte zum größten Theil auf dem rechten Flügel zur
Dedung ber Artillerie eingreifen. Die Batterien haben
nd am Gefecht betheiligt, ohne beiderſeits in beſonders
zänftiger Stellung zu jein.
Nah diejen allgemeinen Bemerkungen über das
Gefecht und den Mebel, welder die Thätigkeit ber
Kavallerie behindern, ihr aber auch bisweilen ala
cũhender Schleier dienen lann — die 1. Diviſion
hätte Ihn fich zu Nupe machen follen —, empfiehlt der
Seitende noch beſonders Schonung der Pferde und weiſt
inöbefondere auf die Nothmendigfeit hin, darauf zu
achten, daß alle detachirten Abtheilungen und Leute die
teglementariihen Gangarten innehalten. Man fümmere
fh in der Regel darum nicht genügend, obgleich gerade
died don großem Einfluß auf die Zahl der vorüber—
gehend dienftuntauglichen Pferde fe. Wenn auch lange
Märſche die ftrenge Aufrechterhaltung des „Stillgejefjen“
in der Truppe ausſchließen, fo ift es doch ftet3 noth—
wendig, da der Führer das reglementariihe Tempo
einhalten läßt und da alle Chargirten auf ihrem Platz
reiten, um ihre Leute aus näcjfter Nähe zu überwachen.
Leider find viele Truppentheile noch weit davon entfernt,
diefe Grundſätze, welche einzig die Ausdauer umd
Biderftandsfähigkeit eines Kaballerietruppentheils ſicher⸗
fellen, zu befolgen.
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 76
2054
Der 4. September.
Kriegslage.
Die 1. Diviſion hat nicht gegen die Flanke der
feindlichen Armee vorzudringen vermocht. n ber
Front von dem geftrigen Gegner (7. Divifion) bedroht,
bon dem Eintreffen feindlicher Truppen bei la Ferte-
Alais benachrichtigt, muß die Divifion für ihre rüd-
wärtigen Verbindungen befürchten. Sie zieht fi daher
am 4. morgend näher an bie Brüden von Etampes
heran, um je nad) Umftänden auf dem rechten ober
linten Ufer ber Juine zurüdgehen zu können.
3. und 7. Diviſion. Die Avantgarden der Entſatz—
armee erreichen am 4. mit dem linken Flügel die Höhe
von Pithivierd; die Marnearmee trifft bei Fontaine-
bleau ein.
Der Führer der Entfaßarmee weiß, daß die feind-
liche Kavallerie fich weiter nad Norden zurüdziceht und
ſucht ihr den Rückzug abzufchneiden.
Die 7. Divifion joll hierzu, über das Plateau von
Lhumery vorgehend, fih in Beſitz der Juinebrücken
bei Etampes jehen, während die bis la Fert&Mlais
vorgetriebene 3. Divifion fih auf Morigny wendet,
um dem Feinde den Rückzug nad) Norden zu verlegen.
Bufagbefehle der Leitung.
Dad Groß der 1. Divifion darf die Linie Ormoy—
Puiſelet nicht vor 9° vorm. überschreiten. Die 3. Divifion
joll zu derſelben Zeit bei Morigny eintreffen, bie
7. Divifion um 9° vorm. die Brüden von Etampes
überjchreiten.
Verlauf der Hebung.
Die 1. Diviſion wird 8° vorm. bei Boiſſy ver
fammelt. Bier Dffizterpatroutllen find in ber linken
Flanke gegen die Linie la Fert Mais — Malesherbes,
vier Aufflärungsdetachements in der Front In jüdlicher
Richtung vorgetrieben. Schon vor 8° vorm. war Die
Anmejenheit einer feindlichen Kavalleriediviſion während
der Naht vom 3. zum 4. bei Mereville und der
frühzeitige Vormarſch derfelben auf dem linken Ufer
der Juine auf Etampes gemeldet worden. 8? vorm.
geht die 1. Divifion mit zwei Esladrons ald Arriere—
garde und rediter Seitendedung auf Etamped zurüd,
erfährt untertveg den Anmarſch einer zweiten feindlichen
Kavalleriedivifion von Ta Ferté⸗Alais, und erblidt,
nördlich Ormoy angelangt, bereit3 die Tete der auf dem
linken Ufer gemeldeten Divifion, welche fi) anſchickt, aus
Etampes zu deboudjiren, die fie jedoch durd) das
Feuer ihrer jchnell vorgezogenen Batterien zum Zurüds
gehen zu zwingen vermag, Da inzwiſchen aud bie
zweite feindliche Divifion nördlich Bonvilliers gemeldet
wird, entjchließt fi) der Führer, diefer entgegenzugehen
und nur eine Batterie mit einer Esfadron vor Etampes
auf dem rechten Juineufer zu belafien. Nachdem eine
weſtlich Bonvillierd ſich hinziehende Schlucht ſüdlich
umgangen und die bei Etampes belafjenen Abtheilungen
wieder herangezogen worben find, entwidelt die Divifign
beide Batterien bei la Montagne, beſchießt mit einer
die heranrüdenden SKavalleriemafjen ber 3. Divifion,
mit der anderen die vom linken Juineufer weſtlich
Etamped eingreifende Wrtillerie der 7. Divifion und
2055
formirt ſich zur Attacke gegen die 3. Divifion, welche
gegen 10" vorm. beendigt ift.
Die 3. Divifion verfammelt fi 8*° vorm. unter
dem Schuß einer aus der Dragonerbrigade und ber
Artillerie bejtehenden Avantgarde etwa 5 km ſüdweſtlich
la Ferté-Alais und entiendet zur Aufklärung zwei
DOffizierpatrouilfen und drei Aufllärungsdetachements
in weftlicher Richtung. Um 9° vorm. antretend erfährt
jie eine halbe Stunde jpäter öſtlich Morigny den Ans
marjh der 1. Divifion von Ormoy auf Etampes,
vernimmt auch gleichzeitig Wrtilleriefeuer aus biejer
Gegend. Sie biegt jofort im Richtung auf den
Kanonendonner ab und erblidt kurz vor 10° vorm.
die anrüdenden Mafjen der 1. Dipifion, welche jie
fofort auf 2000 m Entfernung unter Xrtilleriefeuer
nimmt. Sie muß aber infolge der oben erwähnten
Schlucht ebenfalls nad) Süden ausholen, bevor fie zur
Attade jchreiten kann, zu deren Unterjtüßung fie eine
Batterie nachzieht. Der Leitende beendigt das Gefecht
10" vorm.
Die 7. Divifion verfammelt ſich 6° vorm. etwa
3 km weſtlich Mereville unter dem Schuß zweier vor
geichobenen Esladrons, entjendet ein Halbregiment zur
Bejegung der Brüden von Etampes und zwei Dffizier-
patrouillen zur Aufllärung auf dem rechten Juineufer.
Um 6'° vorm. wird der Vormarſch auf Etampes auf
dem linlen Juineufer, mit einem Zuge als rechter
Seitendedung, angetreten und, nachdem gemeldet ift,
daß die Brüden dajelbft ohne Schwierigkeiten beſetzt
find, eine Brigade mit einer Batterie vorausgefandt,
um auf dem rechten Ufer Fuß zu fallen. Das Gros
der Divifion rüdt 9* vorm. gerade von Weften in die
Stadt ein, al3 die Avantgarde durch das feindliche
Urtilleriefeuer zum Zurückgehen gezwungen wird und
die Meldung eintrifft, daß die feindliche Divifion ſüdlich
Etampes bereitjtehe, um ein Debouchiren zu verhindern.
Die Divifion muß daher wieder zurüdgehen und ſich
auf dem linken Ufer bereitjtellen, um ihrerſeits dem
Feind das MUeberfchreiten der Juine zu verwehren.
Inzwiſchen wird auch die Rückwärtsbewegung ber
1. Divifion erkennbar, die Artillerie der 7. richtet vom
linfen Ufer auf große Entfernung ihr Feuer gegen
diefelbe und um 10"° vorm. entfchließt fich der Führer,
nachdem alle detachirten Wbtheilungen herangezogen
find, nummehr jo jchnell als möglich die Juine zu
überjhreiten und in das beginnende Gefecht der
1. und 3. Divifion einzugreifen. Als die Spitzen der
Kolonnen die Brüden erreichen, trifft die Meldung ein,
daß die Uebung beendigt if. Ein Parademarſch der
drei Divifionen bildet den Abichluß der gejammten
Kavalleriemanöver.
Bemerkungen des leitenden Generals.
Die Uebung bezwedte die Vereinigung der drei
Divifionen auf demjelben Gefechtsfelde.
Nachdem die 1. Divifion durch geſchickte Aufitellung
ihrer Artillerie die aus Etampes debouchirende 7. Divifion
zum Burüdgehen gezwungen hatte, blieb ihr bei der |
Annäherung der 3, Divifion nichts übrig, ald ſchleunig
1897 — Militär-Wodenblatt — Mr. 76
2056
rechts abzumarſchiren und zu verſuchen, fi den bei
Melun gemeldeten vorderiten Abtbeilungen der Marne-
armee zu mähern. Sie erreichte dabei mittels eines
zwedmäßigen Abmarſches in Echelond die Gegend von
Bonvillierd, wo indeß die 3. Divifion fie in der Flanle
faßte und zum Frontmachen zwang. Trotz ungünjtiger
Geländeverhältnifje geftaltete fi) die Lage auf dem
rechten Flügel zu Gunften der 1. Divifion, und man
lann annehmen, daß fie fiegreih aus dem Gefecht
hervorgegangen fein würde.
Die 7. Divifion blieb während dieſes Zuſammen—
ftoßes unthätig und beſchoß nur auf mehr als 4000 m
Entfernung die Artillerie der 1. Divifion.
Wenn der Verlauf der Uebung jomit auch im
Ganzen der Aufgabe entiprochen hat, jo ijt dies doch
mehr ein Ergebnig des Zufall als der Ueberlegung
gewejen. Die Divifionstommandeure lafjen ſich zu jehr
durch die feindlichen Divifionen in Anſpruch nehmen,
denken fich nicht genügend im die gegebene Kriegslage
hinein, verlieren fie aus dem Auge und kommen badurd
zu faljchen und ungzwedmäßigen Maßnahmen. Dieje
ſchon durch die geftrige Uebung veranlaßte Erwägung
paßt auch für Heute, denn die 1. Divifion ift micht
lebhaft genug nad) Dften außgebogen und lam dadurch
in eine üble Lage, die zu vermeiden geweſen wäre.
Der Vorbeimarſch zum Schluß erfolgte im Trabe,
die Negimenter in Negimentslolonne. Dabei wurden
die Abjtände zwiſchen den Brigaden und jelbjt den
Regimentern nicht gehalten. Der Vorbeimarſch war
ziemlich mißglüdt.
In einer Schlußanſprache dankte endlih der
Leitende allen Offizieren, insbejondere den drei Divifions:
lommandeuren für ihre Unterftüßung und das am den
Tag gelegte Intereffe und hob hervor, wie er ſich
bemüht habe, die Uebungen möglichit jo zu geitalten,
wie es thatjächlich im Felde vorfommen könne €
wies nochmald darauf hin, daß der Kavallerieführer
zwar jchnelle Auffaffung und Entſchluß, aber aud große
Ruhe und Kaltblütigkeit und abjolut feine Nervofität
bezeigen müfle; daß das direkte Darauflosjtürmen auf
den Feind häufig zu Mißerfolgen führe, dab der
Kavallerieführer vielmehr feine Aktion durch geſchickte
Ausnutzung des Geländes von weit her vorbereiten müfje.
Er erinnert ferner daran, daß Defileen, namentlich
Drtichaften, von großen Savallerielörpern möglichit
umgangen werden müfjen und daß die Sicherung der
Kantonnement3 in befjerer Weile durchzuführen ift, als
e3 bei der 1. Divifion am 3. gejchehen jei.
General de Jeſſé betonte jchlieglih fein volles Ver:
trauen auf die Tüchtigkeit der Franzöſiſchen Kavallerie,
auf ihre Fähigkeit, alle Großthaten der Napoleoniichen
Kriege zu wiederholen. Sie brauchte nur gute Führer,
und dieje heranzubilden jei der Zived derartiger Uebungen.*)
|
| *) Die auf Sp. 1523 in Ausficht geftellte Sonderausgabe
| — Berichte iſt inzwiſchen unter dem Titel: Les
| manoeuyres d’ensemble de cavalerie dans leGatinais (1896).
Rapport de M. le General de Jesse. Paris/Nancy 1897.
Berger-Levrault & Cie, erſchienen.
|
Neuorganijation der Spahis in Algerien.
Die bisherige Organifation der Spahis, der aus
Eingeborenen gebildeten Franzöſiſchen Reiteret in Algerien,
welche anfangs hauptjählih zum Ordonnanzdienſte
beitimmt und zum Zwecke der Pflege freundichaftlicher
Beziehungen zwijchen den Eroberern und den Bewohnern
des Landes errichtet, zuerft in einzelne Schwadronen
gegliedert, 1845 aber zu Negimentern, deren es damals
drei gab, vereinigt wurden, beruhte bisher auf einer
durh Erlaß vom 6. Januar 1874 vorgejchriebenen
Ordnung. Gegen die Beltimmungen der Xebteren
haben die eingeborenen Dffiziere im neuerer Leit
manderlei Einwendungen erhoben, welche Veranlaffung
geworden find, die für ihre Verhältniffe geltenden
deitiegungen einer Prüfung zu unterwerfen und jie
theilweife zu ändern; gleichzeitig jind einige weitere
Neuerungen angeordnet und namentlich für die jeßhaften
Schwadronen (escadrons s@dentaires) befohlen. Die
vom Sriegdminifter dem Präfidenten der Republik
gemachten, von diejem genehmigten und durch die amt-
lien Blätter veröffentlichten Bejtimmungen jchreiben vor:
Die Anzahl der Epahisregimenter beträgt vier,
von denen das 4. in Tumefien jteht und durch die
Neuordnung nicht berührt wird. Die Zahl der Schwa-
dronen beträgt bei einem jeden Regiment fünf, das 1.
hat jedoch ſechs; die 6. ift dem Kolonialminifter über:
laſſen; die außerdem vorhandene Sudaneſiſche Schwa—
dron gehört nicht eigentlich zu diefem Negiment, jondern
it demjelben nur angeſchloſſen. Die Stärle ber
Regimenter bleibt die durch das Kadregeſetz vom
13. März 1875 vorgeichriebene, welches Ddiejelbe für
den damals allgemein geltenden Stand von ſechs Schwa-
dronen mit 25 Dffizieren, 324 Unteroffizieren :c.,
780 Neitern und 1141 Pferden beziffert.
In einer jeden Schwadron wird die Hälfte der
Stellen al3 Lieutenant, Unterlieutenant, Wachtmeiſter
und Brigadier mit Eingeborenen bejegt; in Stellungen,
welche für Franzoſen bejtimmt find, dürfen die Lehteren
nicht verwendet werden, fie können mithin im All:
gemeinen feinen höheren Grad erlangen als den des
Lieutenants und des Kapitäns einer ſeßhaften Schwadron.
Die Regimenter können, je nach den Bedürfniſſen
des Dienſtes, mobile und ſeßhafte Schwadronen haben.
Jene werden in Gebäuden untergebracht, welche dem
Staate gehören und zählen zu den Bejaßungstruppen ;
dieje jind auf militäriichem Grund und Boden
angejiedelt, welcher ihnen überwiejen worden und
bilden dort Gemeinden (douars), in denen fie mit
isren Familien, ihrem Gefinde und ihren Herden leben.
sranzöfiiche Angehörige der Regimenter erhalten weder
Sand angewiejen, no dürfen fie foldes auf ihre
perjönlihe Rechnung bewirthichaften. Die Spahis der
ſeßhaften Schwadronen bezahlen für ihr bemwegliches
und unbewegliches Eigenthum leinerfei Abgaben. Das
Kommando diejer Schwadronen wird Difizieren ver—
lichen, welche durch die Negimentstommandeure vor—
geichlagen werden und die erforderlichen Eigenichaften
befipen. Der Aufenthalt bürgerliher Bewohner auf
— gr iener
A m
· PR Zua8
diejem militärijchen Gelände it nur unter befonderen
Vorbehalten und ausdrüdlider Genehmigung der
Militärbehörden gejtattet.
Die Spahis ergänzen fih durch Werbung. Ber
dingungen der Annahme jind ein Alter von minde:
ſtens 18, höchſtens 30 Jahren, förperlihe und
moralijche Geeignetheit und das Verpflichten zu vier
jähriger Dienstzeit, nach deren Ablaufe die Verpflichtung
bis zu einer Altersgrenze von 45 Fahren verlängert
werden kann. Wer in einer mobilen Schmwadron
dienen will, muß unverheirathet jein; Heirathserlaubniß
erhalten die Spahis ohne Grad nur bei den jehhaften
Schwadronen. Der Gemworbene leiftet den Eid auf
den Koran; er ſchwört, Franfreih überall treu zu
dienen, wo er im Bereihe von deſſen Afrilaniſchen
Befigungen verwendet werden würde Zum Eintritt
in eine jehhafte Schwadron bedarf es vorgängiger
zweijähriger Dienftzeit in einer mobilen. Wer fi als
ungeeignet oder unwürdig erweilt und wer fich Ichlecht
führt, kann duch) den die Slavallerie in Algerien
befehligenden General entlaffen werden. Franzoſen,
welche in Spahisregimenter eintreten wollen, müfjen
die an die Eruennung zu Borgejepten zu ftellenden
Anforderungen erfüllen. Die Beförderung der Unter:
offiziere jowie ihre Enthebung von der Stellung als
ſolche erfolgt nad) den für das Heer allgemein geltenden
Beitimmungen.
Die Lehteren finden audh Anwendung auf Die
Ermennung und die Beförderung der Offiziere. Die
den Eingeborenen vorbehaltenen Stellen als ſolche
werden nach Wahl innerhalb der Negimenter beſetzt;
der Beförderung zum Unterlieutenant muß das Beſtehen
einer Prüfung vorangehen, in welcher das VBorhandenjein
genügender allgemeiner und Berufslenntniſſe nachzuweiſen
ift. Ausnahmsweiſe joll einigen Unteroffizieren Ges
legenheit gegeben werden, ſich dieſe Kenntniſſe durch
den Befuc der Ktavalleriejchule von Saumur anzueignen.
Auch für die Beförderung zum Lieutenant, in welcher
Stellung der eingeborene Offizier der Regel nad) jeine
Laufbahn beendet, muß eine Prüfung abgelegt werden,
welche darthut, daß die Befähigung zu felbjtändiger
Führung einer Abtheilung vorhanden iſt. In ganz
bejonderd berüdjichtigungswerthen Fällen können eins
geborene Lieutenants, nachdem fie ji als Franzoſen
haben naturalifiren lafjen, zu Stapitäns befördert
werden; es geſchieht dies aber immer nur mit den
Eingeborenen überhaupt eingeräumten Anjprüchen, nicht
mit dem vollen Rechte des Franzoſen; Kapitän—
tommandant kann der eingeborene Kapitän nie werden.
Die Beförderung zum Kapitän einer ſeßhaften Schwa—
dron erfolgt nicht nad) dem Dienjtalter, jondern nad)
Befähigung und moralijcher wie politischer Zuverläffig-
feit. Bei gleichem Grade geht der Franzöjiiche Offizier
dem Eingeborenen ſtets vor, auch darf Letzterer nie
mit den inneren Angelegenheiten der Schwadron be:
icäftigt oder mit dem Wirkungsfreife eines erjten
Lieutenant3 betraut werden. Wenn er der Hödjfte im
Nange ift, jo fällt ihm der Befehl freilih zu, die
Verwaltungsgeichäfte aber bejorgt alsdann der nächſt—
niedere Franzöſiſche Offizier. Ein abgejondertes Kom—
2
2059
mando, bei weldem ſich nur ein Offizier befindet, darf
einem Eingeborenen nur übertragen werden, wenn er
Lieutenant it oder die Prüfung zum Lieutenant bes
ftanden hat.
Nach diefer Kennzeichnung ihrer Stellung haben
die eingeborenen Dffiziere mit ihren Einwendungen
gegen die früheren Beſtimmungen und ihren Be—
ftrebungen um Berbefjerung ihrer Stellung nichts erreicht.
Shiffsjungen für die Kriegsmarine der Bereinigten
Staaten.
Cleveland, Ohio, Anfang Auguft 1397.
Der ftetig zunehmende Bedarf an Matrojen zur
Bemannung der Bundesmarine hat die Errichtung einer
neuen Schiffsjungen-Schulſtation, für welde das New
Porter Inftitut als Vorbild dienen wird, nothwendig
gemacht. Als auf Anregung des Admirals Luce die
erſte derartige Station errichtet wurde, war der Unter:
riht der Schifjsjungen auf die Unterweiſung im
praftiihen Seedienſt, foweit ein Matrofe auf einer
Fregatte denjelben fennen mußte, bejchräntt, mit der
zeitgemäßen Einrichtung der Kriegäflotte aber ift darin
eine durc)greifende Menderung eingetreten.
Auf den Kriegsfahrzeugen der Neuzeit ift von einer
Takelung nicht mehr die Rede, der Matroje braucht in
deren Handhabung aljo nicht bejonders bewandert zu
fein; dagegen muß er mit der Bedienung der jchier
unzähligen Maſchinen und verjchiedenartigen Geſchütze,
die ji) an Bord eines modernen Panzer befinden,
durchaus vertraut fein. Der Unterricht in New Port
iſt jo eingerichtet, daß die Schiffsjungen nad) Verlafjen
diefer Anjtalt mit der Handhabung der Geſchütze,
Dynamitlanonen und Torpedos befjer Beicheid willen,
als die Matrojen der alten Schule, die der Flotte feit
einer fangen Reihe von Jahren angehören und mit einer
gewiffen Verachtung auf die ftählernen Ungeheuer ſehen,
auf denen Alles mit Mafchinen in Bewegung geſetzt wird.
Außerdem lernen die Schiffsjungen auch den
eigentlichen Seedienjt gründlich, jo daß fie hierin den
Kladetten der Marineafademie in Annapolis bei Weiten
überlegen find.
Die neue Station, für die der Kongreß bereits Die
Mittel bewilligte, und die an der Pacificküfte errichtet
wird, foll in ihrem Lehrgang mehr auf die praftiiche
Ausbildung der Schiifsjungen Gewicht legen, und für
diefen Zweck ijt der alte hölzerne Sreuzer „Adams“,
der jeinerzeit in den Gemäfjern von Samoa cine
gewiſſe Rolle jpielte, auserjehen worden. Zur Zeit find
108 Schiffsjungen auf demjelben eingeichifit.
An der Pacifictüfte gebrady es bislang in hohem
Grade an geeignetem Material zur Bemannung der
Kriegsichiife, die in der Navy VYard von Mare Jsland
in Dienjt gejtellt wurden, denn das Marinedepartement
mußte der großen Koſten wegen von dem Transport
der Schiffsjungen nad) New Port abjehen, und in der
Nekrutirungsjtation zu San Francisco fonnte man nie
genug Yeute anwerben; dieſem Mangel wird voraus—
jichtlicd die nene Schulftation bald abhelfen.
1897 — Nilitär:Wochenblatt — Nr. 76
2060
Das Matrofenlorps der Kriegsflotte bejteht zur Zeit
aus 10500 Mann, fowie 1500 Schifjdjungen, und
zum erſten Male jeit dem Bürgerfriege ſetzt ſich dajjelbe
zu drei Theilen aus geborenen oder naturalifirten
Amerikanern bezw. Leuten, die ſich um die Bürgerpapiere
beworben haben, zufammen. Dieje Zunahme des
Amerikanischen Elements iſt darauf zurüdzuführen, daß
in dem Jnjtitut zu New Port nur m den Vereinigten
Staaten geborene Jungen aufgenommen werden. Jede
bejjere Stelle, die durd; das Ausscheiden eines Matrojen
alten Schlages frei wird, befommen die beiten New
Porter Zöglinge, deren alljeitige Ausbildung fie zu
vorzüglichen Dedoffizieren macht. Bon unparteiiſchen
Fachmännern wird übrigens offen zugeſtanden, daß das
New Porter Inftitut der Marinealademie weit überlegen
ift, ſoweit der praftische Seedienft in Betracht kommt,
und ed wird aufs Dringendjle empfohlen, den Eifer der
Schiffsjungen zu New Port nod mehr dadurch anzu—
ſpornen, daß in jedem Jahre für die beiden bejten
New Porter Zöglinge Kadettenſtellen in Annapolis
offengehalten werden. Bereits ijt eine Anzahl der
beiten Offiziere der Bundesmarine aus der Schiffsjungen-
Abtheilung zu New Port hervorgegangen.
Kriegstechniſches.
Die Feldgeſchützfrage in Spanien.
Unter den modernen Feldgeichügen nimmt das
Spaniſche „Sotomayorihe“ Geihüt durd) feine Wirkung
und fein verhältnigmäßig geringes Gewicht eine der erjten
Stellen ein. Man darf daraus ſchließen, daß Die
Spaniſche Artillerie techniſch hervorragende Artillerie
offiziere bejigt. Es iſt daher von Intereſſe zu jehen,
wie man in dieſem Staate die Frage der Schnellfeuer-
geihüge betrachtet. Da® „Memorial de Artilleria*
brachte im November 1896 eine der Spaniichen Artillerie-
Prüfungslommiffion über diefe Frage vorgelegte Dent-
ichrift nebjt den von diefer Behörde gefaßten Beichlüffen.
Einer in der Revue d’Artillerie enthaltenen auszugs—
weijen Ueberjegung entnehmen wir das Nachſtehende.
In Bezug auf die Beweglicdhleit wird ein Sechs—
geipann gefordert, das Gewicht des aufgepropten Geſchützes
auf 1800 kg, das des abgeproßgten auf 1000 kg feſtgeſetzt.
Die Wirkung ift vornehmlich nach der Größe der
im Geſchoß bei Ankunft am Ziele auf den Kampf—
entfernungen noch vorhandenen Bewegungsarbeit zu bes
urtheilen. Wenngleicd die Hauptziele der Feldartillerie
Truppen find, jo muß fie doch aud im Stande jein,
die auf dem Schlacdhtfelde vorhandenen Hindernifje zu
zerftören. Das Hauptgefhoß ift das Schrapnel; daher
it das Geihüg mit Nüdficht auf die beite Verwerthumg
diefes Geſchoſſes zu fonjtruiren. Das beite Schrapnel
ift das Bodentammerjchrapnel; die Fülllugeln müſſen 11g
wiegen. Damit die Wirkungstiefe groß wird, muß die
Geihwindigkeit im Sprengpunft möglid;jt body jein,
daher das Geſchoß eine große Querdichte haben. Mit
einem Geiho von 6,0 kg erhält man bis auf 3500 m
eine mehr al3 ausreichende Wirkung, folange Die
Geihwindigkeit der Kugeln nicht unter 175 m finkt.
Tas für dies Gewicht pafjendjte Kaliber iſt 70 mm,
wobei ſich die Querdidte auf 159g pro Quadrat-
centimeter ſtellen würde; das Geſchoß it dann etwa
4°/, £ugeljdiwer.
Die Kommiſſion ftimmte diefen Ausführungen zwar
zu, beichloß jedoch, das Kaliber auf 75 mm, das Geſchoß—
gewicht auf 6,5 kg feitzufeßen, da für die Gebirgsartillerie
bereit8 eine größere Zahl von 75mm Geſchützen
bejtellt jei.
Die Anfangsgejhwindigkeit iſt jo Hoch zu
wählen, als die Rüdficht auf die Haltbarkeit der Laffete
und die empfindlichen Einrichtungen des Zünders es
zulafjen. Für das 6,0 kg jchwere Geſchoß waren 500 m
bit 600 m in Ausficht genommen.
Mit 520 m Anfangdgeihwindigfeit würde man mit
dem 6,0 kg ſchweren Geihoß und 70 mın Kaliber auf
4000 m eine Endgeſchwindigkeit von 262 m erhalten,
die mehr als ausreichend ift, um Pferde außer Gefecht
zu jeßen. Das „Canetſche Schrapnel“*) würde noch
eine 1,73 m jtarle Ziegelmauer durchſchlagen.
Um „Schnellfeuer“ zu ermöglichen, muß der
Rücklauf aufgehoben jein, und das Laden und Richten
gleichzeitig ausgeführt werden können, dad Geſchoß muß
mit der Ladung zu einem Schuß verbunden fein, Die
Handhabung des Verjchluffes nur einen Griff erfordern;
endlih müjjen vier bis fünf Schüjje in einem Padgefäh
auf einmal an das Geſchütz gebradjt werben können.
Die Kommilfion bemerkte hierzu, dab zwar alle
Belt über die allgemeinen Bedingungen einig iſt,
wodurch Schnellfeuer zu erreichen jei, daß dagegen
feinerlei Alebereinftimmung über die Anwendung der
Mittel bejtehe. Die Einen wollen jtarre Laffeten
md halten den Sporn allein für ausreichend zur Ein—
ihränfung des Rüdlaufs; Andere wollen hydrauliſche
Bremjen in Verbindung mit Federn, um das Geſchütz
nach dem Schuß wieder in die Schießftellung zu bringen.
Aber während der Eine dieje Einrichtung in unmittelbarer
Verbindung mit dem Rohr oder der Laffete anwenden
will, macht fie der Andere ganz unabhängig davon.
Einige wollen Einrichtungen zum Nehmen der feinen
Zeitenrichtung, Andere nicht. Die Einen tragen fein
Bedenken, um ben Rüdlauf aufzuheben, das Syſtem zu
Iompliziren; Andere verwerfen alles nicht unbedingt
Einfache und Solide. Auch über dad Schnellfeuern
und Schnellladen herrichen bei Manchen jo verworrene
Voritellungen, daß ein ganz übertriebener Werth auf
die Schnelligleit des Ladens gelegt wird.
Es ift eim gänzlich verfehlter Gedante, die Feuer-
geſchwindigleit des Geſchützes jo hoch fteigern zu wollen,
wie die des Repetirgewehrs. Techniſch wäre die Sache
eusführbar, praltiſch aber ohne Werth; denn um jo
'hnell feuern zu lönnen, müßte man das Nichten und
domit einen zu großen Theil der Wirkung aufgeben.
*, Ein Bodenlammerfchrapnel, bei dem die Zwifhenräume
der —— ahnlich wie beim Deutſchen Schrapnel CM
durch ein Raucherzeugungsmittel ausgefült find. D. Ueberſ.
1897 — Rilitaär⸗Wochenblatt — Nr. 76
re 2062
Ueberdies jet die Schwierigleit des Munitionserſatzes
einer längeren Dauer des Scnellfeuerd Schranten.
Eine Steigerung ber Feuergeſchwindigkeit über das jchon
jebt erreihbare Maß ift nicht angezeigt.
Am zeitraubendjten bei der Bedienung iſt das Vor:
bringen des Geſchützes nad) dem Schuß und das Richten.
Deshalb wird die Feuergeſchwindigleit dort am größten
fein, wo dieſe Operationen am jchnelliten ausgeführt
werden fünnen.
In Bezug auf die Laffete war die Kommiſſion der
Unficht, daß die Induftrie noch nicht in der Lage jei,
allen Anſprüchen jo gerecht zu werden, wie dies bei
den Rohren der Fall it. Es giebt bei der Laffeten-
fonftruftion noch zu viele unbelannte Größen, mit denen
gerechnet werden muß, weshalb man hier ganz auf Verfuche
angewiejen bleibt. Es handelt fi vor Allem um Ein-
ſchränkung des Rüdlaufed. Völlige Aufhebung des
Nüdlaufes ift nur durch Komplizirung des Materials
erreihbar, die zu unannehmbaren Gewichten führt. Es
genügt ſchon, den Rücklauf jo Hein zu machen, daß man
von dem Vorbringen des Gejchüßes abjehen kann und
nur geringe Korrelturen der Richtung auszuführen hat.
Es hat feinen Zwed, die Feuergejchwindigleit über fünf
bis ſechs gut gezielte Schüffe in der Minute hinaus zu
jteigern; das aber ift ſchon heute möglich.
Es giebt verſchiedene Löfungen des Problems. Die
einfachite, Die don Krupp angenommenc*), bejteht in
der Anwendung einer elajtiihen Spatenbremje, die ſich
beim Schuß in den Erdboden eingräbt; im Uebrigen ift
die Laffete ftarr. Dieje Löfung iſt von verlodender
Einfachheit; aber leider ift damit der Uebelſtand verfnüpft,
daß die Aufhebung des Rücklaufes einzig und allein
vom Boden abhängt. - Außerdem ijt fraglich, ob die
Anwendung des Spatens die Laffete nicht jo anftrengt,
daß fie in furzer Zeit unbraudbar wird. Eine andere
Löfung bejteht in der Annahme einer Stauchbremje mit
Feder oder einer hydraulischen Bremje. Bei der eriteren
dienen diejelben Federn, die den Nüdlauf verringern,
auch zum Vorbringen der Laffete in die Schießjtellung;;
im zweiten Falle muß man für diejen Zweck befondere
Federn oder eine bydropneumatiiche (Luft) Bremſe
antvenden.
Die Bremfen mäßigen und verzehren die Rückſtoß—
arbeit. Dadurch wird die Anjtrengung der Laffete
geringer und die Einjchränfung des Rücklaufes erfolgt
ohne heftige Stöße. Tiheoretiih find ihre Vorzüge
unbejtreitbar; es fragt fich nur, ob dieſe Vorzüge in
der Praris nicht durch die Uebelftände aufgetvogen
werden, die man mit der lomplifation des Materials in
den Kauf nehmen muß.
Die Wirkung der Bremje kann ſich eritreden auf
die ganze Laffete (Syſtem Darmancier, vergl. Militärs
Wochenblatt Nr. 60/1897) oder mur auf das Rohr,
welches ſich dann in der fejtitehenden Laffete beim Schuß
zurüd- und vorbewegt (Syitem Schneider, vergl. Militär:
*) Noch einfacher ift die Laffete des 7,5 cm Hotchlißſchen
Schnelfeuergeihüges, wo der „Sporn“ am Laifetenihwang
ftarr iſt. D. Meberf.
2068 1897 — Militär-Wodenblatt — Ar. 76 2064
Wochenblatt Nr. 16/1895). Die leßtere Löſung jcheint Franfreich, Ein neuartiges Geſchütz, bei deſſen
nad Anficht der Kommiſſion die zwecmäßigite.*) AUbfeuern fi fein Ruckſtoß fühlbar macht, feine euer:
In Bezug auf die Metallfartujchen hebt die | eriheinung zu Tage tritt und fein Geräuſch zu hören
Kommifjion den großen Bortheil hervor, den diefe durch die N —— Humbert von der rg erfunden.
Uebernahme der Liderung gewähren, weil dadurd ber —— — — a Are
Verſchluß vereinfacht werden fann, ferner die befjere Ipredens, dem SKriegsminifterium wie dem Marines
Konjervirung des Pulvers. Die übrigen aufgeführten | minifterium angeboten, welde fih über die Annahme
Vortheile — daß fich feine Pulverrüdftände im Ladungd- | noch nicht ausgefprochen haben. Durch Indiskretion ift
raum feſtſetzen und das Rohr weniger erhigt wird — | die bisher geheim betriebene Angelegenheit in ber
find doc von jehr untergeordneter Bedeutung. Diejen | Deffentlichfeit befannt geworden und wird nunmehr auf
Vorzügen ftehen als Nachteile gegenüber der hohe | Grund von Mittheilungen des Erfinders in La France
Preis, die Erhöhung des todten Gewicht? um etwa | Militaire Nr. 3996 befproden. Das zur Derbeiführung
10 pCt. des Geihoßgewichts, fowie die Anhäufung ber Berbefjerungen angewendete Mittel iſt eine Bor:
(ever Hülfen am Öefhü. Immerhin überwiegen nad) | gagmärıs ausfrömen. CE. würde Dies, nad ben Dit
Anficht der Kommiſſion die Vorzüge. s
vr Ge theilungen des Oberft Humbert, abgeſehen vom Fortfalle
Von den beiden Hauptiyitemen der Verſchlüſſe —* Rüdlaufes bes Gelder, a jan, daß
— steil und Schraube — hat keins eine Ueberlegenheit. | der Feind nicht fieht, woher die Geſchoſſe, die
Von Schutzſchilden an der Laffete veripricht fich die | ihn treffen, kommen; denn er wird die Flamme nicht
Kommiſſion keinerlei WVortheile. wahrnehmen, welde feit Einführung des rauchſchwachen
Für die reitende Artillerie wird daſſelbe Geſchütz Pulvers auf eine Entfernung von mehreren Kılometern
wie für die fahrende vorgeichlagen ; durch Fortfall der
—— iſt und ebenſo wenig wird er das durch die
Fahrbremje und der Adsfige kann das Gewicht auf Lufterſchütterung hervorgebrachte Geräufh hören, das
1700 kg herabgedrüdt werden, was für vollitändig
ner ſchon auf 1000 bis 1200 m nidt mehr vernimmt.
außreichenb angefehen wirb. Ein Borfprung von zwei bis drei Jahren, melden
Die erhöhte Wirkung aller Feuerwaffen läßt die
Franfreih durch die Verwirklichung des Borfchlages
K erzielen fönnte, würde die Artillerie in den Stand ſetzen,
Ausnutzung des Geländes für Dedungen und häufigere | den Worfprung einzuholen, welchen das Deutihe Reich
Anwendung künftlicher Verftärkungen mehr in den Vorder: | durh die Einführung der Schnellfeuergefhüge ges
grund treten. Andererjeit3 ift die gejtredte Flugbahn | wonnen bat,
weniger al3 früher geeignet, Truppen hinter Dedungen zu
treffen. Deshalb ericheint die Einjtellung eines Wurf: a : .
geihüges in die Feldartillerie geboten; die Haubige Kleine Mittheilungen,
verdient dabei den Vorzug vor dem Mörjer. Die Franfreih. Eine Entjendung militärifcher
Kruppihe 12cm Haubige erreiht eine Schußweite | Anweifer nad Kolumbien ift zwifchen der Negierung
von 5000 m, Hat jchon auf Heinen Entfernungen eine | und dem Vertreter diefes Freiftaates in Paris vereinbart
genügend gefrümmte Flugbahn und bejißt auch eine | worden. Dem getroffenen Ablommen gemäß werben
ausreichende Beweglichkeit. Bei Verjuchen konnten ſechs, Äh Ende Auguſt d. 96. je ein Hauptmann der Ins
Schuß in 1%, Minuten abgegeben werden, wobei mad; | fanterie, des Genie und ber Artillerie dorthin einfchiffen.
jedem Schuß das Geſchütz vorgebradht und gerichtet war. j (Le Progr&s militaire Nr. 1746.)
Es ſcheint einfach) und kriegsbrauchbar zu fein. — Die al 1 zur Neferve erfolgt im
Die Beſchiüſſe der Kommiffion gingen dahin, ein re Di ee e e —
7,5 cm Geſchůtz mit 6,5 kg ſchwerem Geſchoß zu probiren nehmen oder am 18. September bereite in i er
und in Vergleich, mit dem Sotomayorſchen Geihüg zu | nifonen zurüdgefehrt find, an letgenanntem Tage, für
ftellen, daneben aud) in Verſuche mit der 12 cm Haubiße | die übrigen am dritten Tage nad) dem Eintreffen im der
einzutreten. Barnifon. In u. und Tunefien geſchieht fie ebenfalls
— nad Beendigung der Manöver, aljo jpäter.
*) Beim Canetihen Gejhüg (vergl. Militär-Wocenblatt (Bulletin ofüciel du ministere de la guerre.)
Nr. 1/1897) bewegt ſich ber größere Theil der Laffete zurüd — Der Mifbraud, der bei einigen Regimentern
und nur ein Heiner Theil bleibt ftehen. Ob die Löjung, bei : ;
der ſich nur das Rohr bemegt, in der That die —— De * —— — —— in
ift, ſcheint mindeftend noch zweifelhaft. Es iſt wohl fein Zufall, erfügung ftehenden Umdrudprejjen getrieben iſt,
dak von den drei genannten Geihügen das Darmancierfche a den Gewerbetreibenden Beranlafjung zu Beſchwerden
Geihüt im Verhältnig zu feinem Gewicht die größte Arbeit | beim Kriegäminifter gegeben und diefen bewogen, an«
leiftet. Je ſchwerer der bewegliche Theil, um fo geringer ift | zuordnen, daß die Benugung fi ftreng auf dienftliche
die Rückſtoßarbeit. D. Ueberſ. Angelegenheiten befchränfen joll.
— (L’Avenir militaire Nr. 2225.)
Inhalt der Nummer 24 ded ArmeesBerordnungsblatte vom 22. Auguſt 1897.
Kallfarbenanftrih in Militärgebäuden. — Ausgabe von Aenderungen zu den Zeichnungen des Feldartilleries
Materiald,. — Ausgabe des neuen Gervistarifs und der neuen Ortötlafeneintheilung., — Aufrüden der Saupts
leute ıc. in das Gehalt 1. Klaſſe.
Gedrudt in ber Königlichen Hofdugdruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin swı2, Kocftraie 68—7L.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 68,
Militär-Wodrenblatt.
Berantwortlicher Redakteur: 1 Berlag der Königl. Hofbuchhhandlung
v. Ehorff, @eneralmajor z. D,, Zweiunduchtzigſter Jahrgang. von E. S. Mittler *—z Sohn,
Friedenau b. Berlin, Goßlerftr, Erpeditlone Berlin SWI2, Kochttrade 68. Berlin swı2, Kochſtt. 68 — 71.
Diefe Zeitichrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Racmittag von 5 bis 7 Uhr
auägegeben. Außerdem werben derfelben beigefügt 1. monatlid) eins bis zweimal das literarische Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
eitung”; 2. jährlich mehrmals größere ie als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Markt 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auf bie Zeitungsipebitionen — an.
M 11. Berlin, Sonnabend den 28. Augufl. 1897.
Inhalt: a Eu
nal:® „B — Ordens⸗V ‚® .—_ 1 ber Königli
—— ee — ——— — ——
Jourualiſtiſcher Theil,
Ausbildung des Sanitaätsoffigiers im Kriegs-Sanitätsdienft. — Ein Wort zur kriegsgerechten Pferdeausbildung.
Rriegstechniſches. Schießverſuche auf Panzerdrehthüurme in ben Vereinigten Staaten.
Rleine Mittheilungen. England: Flottenhaushalt. Dffigiere für das Indiſche Heer. Feldeiſenbahnbau im Sudan.
— frankreich: Preis Berger. Dienftalter. Militärbezirke in Indo⸗China. Gehaltsvorfhüfie bei Entfenbung in die Kolonien.
Vefürzung der Dienftzeit. Automobile bei den Herbftübungen. — Defterreid»Ungarn: Unterkunft Schuphäufern.
Pioniertruppe im Mobilifirungsfalle. Legitimationen für Zufchauer bei den großen Herbitübungen.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee,
Uachweiſuug den 13. Juli,
der beim Sanltütskorps im Monat Juli 1897 Dr. Bitte, Unterart vom 2. Nafjan. Inf. Regt. Nr. 88,
eingetretenen Veränderungen. Dee = pain — —
r. Frantz, Unterarzt vom 7. Thüring. Inf. Regt.
s——— — ne Nr. 96, zum 1. Heſſ. Huf. Regt. Nr. 13 verſetzt,
Den 2. Juli, Boerfhmann, einjährig-freiwilliger Arzt vom 2. Bad.
Dr. Bäumer, einjährig-freiwilliger Arzt vom Eiſenbahn⸗ Gren. Regt. Kaifer Wilhelm I. Nr. 110, zum aktiven
Regt Nr. 3, zum aktiven Unterarjt ernannt, Unterarzt ernannt, — ſämmtlich mit Wahrnehmung
den 4. Juli, je einer bei ihren Truppentheilen offenen Aſſiſt.
Dr. Tornomw, Unterarzt vom Feldart. Regt. General- Arztftelle beauftragt.
deldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18,
Dr. Helm, Unterarzt vom 1. Naffau. Inf. Regt. Nr. 87,
Seamte der Militär-Verwaltung.
den 10. Juli, Durch Verfü des Ariegäminifteriums,
Dr. Müller, Unterarzt vom Inf. Regt. Prinz Friedrich ee
ber icderlande (2. RECRIAL) x. 15, Voß, Zahlmftr. vom 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49,
den 12. Juli, zum I. Armeekorps verjept.
Dr. Ernſt, einjährigsfreiwilliger Arzt vom Inf. Regt. Den 23. Juli 1897.
Es er glelggeltiger Deriegung zum Inf Toepel, Tauch, Intend. Regiftratoren von der Intend.
. Nr. i Zune
Geiß, einjährig-freiwilliger Arzt vom Kaiſer Franz in ren —* = s —— zu —
Garde-Gren. Regt. Nr. 2, unter gleichzeitiger Ver egiftratoren im Sriegsminifterium ernann
ſetzung zum 2. Garde-Feldart. Regt, — zu aktiven Den 9. Auguft 1897.
Unterärzten, Lauff, Rokarzt vom 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21,
Dr. Eremer, einjährig-freiwilliger Arzt vom Inf. Regt. | Honert, Rofarzt vom Nafjau. Feldart. Regt. Nr. 27, —
Nr. 161, unter gleichzeitiger Berfehung zum 5. Rhein. auf ihren Antrag mit Penjion in den Ruheſtand
Yuf. Regt. Nr. 65, zum Unterarzt, — ernannt, ij berjeßt.
B. Quartal 1897.)
\
2067
Den 10, Anguft 1897.
Pfaff, Hülfsingen. von der Pulverfabrif in Spandau, |
früher Ingen. 2. SU. bei der Geſchoßfabrik in Sieg:
burg, als Ingen. bei dem eritgenannten Inſtitut
wiederangeftellt.
Den 12. Auguft 1897.
Arnold, Redinungsrath, Feitungs-Oberbaumart der
Fortififation Coblenz, auf feinen Antrag zum 1. No—
vember 1897 mit Penfion in den Ruheſtand verjept.
Den 13. Auguft 1897.
Schreiber, Feldw. und Zahlmftr. Afpir. vom Füſ.
Regt. von Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80, zum Nendanten
der Unteroff. Vorichule in Wohlau ernannt.
Berfürth, Oberrofarzt vom SHolftein. Feldart. Regt.
Nr. 24, auf feinen Antrag mit Penſion in den
Ruheſtand verjept.
Den 15. Auguſt 1897.
Meurer, Zahlmftr. vom 1. Garde-Feldart. Negt., zum
1. Dezember 1897 mit Penfion in den Ruheſtand
verjept.
1897 — MilitärsMochenblatt — Nr. 77
2068
Den 17. Huguft 1897.
Hänsler, Zahlmftr. vom 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113,
auf feinen Antrag mit Penfion in den Ruheſtand
verſetzt.
Durch Verfügung der Generallommandos.
Bahlmeifter:
a. Verjept:
Dietloff von der 2. Abtheil. 2. Garde-Feldart. Regts.
zur Sriegsichule in Potsdam,
Albrecht vom 4. Garde-Regt. zu Fuß zur 2. Wbtheil
2. Garde-Feldart. Negts.,
Weiß vom 3. Bat. 2. Hanfeat. Inf. Regis. Nr. 76
zum 1. Bat. 3. Hanjeat. Inf. Regts. Nr. 162,
Weyraud von der 3. Mbtheil. Schleswig. Feldart.
Regts. Nr. 9 zum 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 163,
Nohde vom 1. Hanjeat. Inf. Regt. Nr. 75 zum 3. Bat.
Füſ. Negts. Königin (Schleswig-Holftein.) Nr. 86;
b. zugetheilt:
Voß dem 2. Bat. Gren. Regts. König Friedrich ILL
(1. Oſtpreuß.) Nr. 1.
Königlich) Baperifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Eruennungen, Beförderungen und Berfegungen, |
Im altiven Heere.
Den 14. Auguſt 1897.
Müller, Major z. D., zum militäriſchen Vorſtand der
Militär⸗Lehrſchmiede,
Huſcher, Pr. Lt. vom 1. Fußart. Regt. vakant Bothmer,
unter Stellung à la suite dieſes Regts., zum Direltions—
affift. bei der Geſchützgießerei und Geſchoßfabrik, —
ernannt.
Den 16. Anguft 1897.
Schneidamind, Major 5. D. und Bezirksoffizier beim
Bezirkslommando Landau, unter Verſetzung in das
Verhältnig à la suite des 5. Inf. Negts. Groß:
berzog Ernſt Ludwig von Hefjen, als Plapmajor in
Würzburg wiederangeitellt.
Den 19. Auguſt 1897.
Deml, Hauptm. und Komp. Chef vom 12. Anf. Negt.
Prinz Arnulf, unter Beförderung zum Major, zum
Bats. Kommandeur im 15. Inf. Negt. König Albert
von Eadjen,
Eder, Hauptm. des 12. Inf. Regts. Prinz Arnuff,
zum Komp. Chef in diefem Regt., — ernannt.
Sand, Se. Lt. im 12. Inſ. Regt. Prinz Arnulf, zum
Pr. Lt. ohne Patent befürdert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Am altiven Heere.
Den 13. Auguſt 1897.
Müller, Major a. D., zu den mit Penſion zur Disp.
fiehenden Dffizieren verſetzt.
Den 14. Auguft 1897.
Sclagintweit, Major 3. D. und militärifcher Vor:
jtand der Militär-Lehrichmiede, mit der gejeßlichen
E Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen der
| bisherigen Uniform mit den für Verabichiedete vor:
geichriebenen Abzeichen der Abſchied bemilligt.
Den 16. Auguft 1897.
| Gutermann dv. Bibern, Major & la suite de
5. Chev. Regts. Erzherzog Albreht von Defterreic
und Plapmajor in Würzburg, unter Verleihung der
Ausfiht auf Anftellung im Eivildienft, mit der gejeh-
lichen Penfion und mit der Erlaubnif zum Tragen
der bisherigen Uniform mit den für Werabjchiedete
vorgeihriebenen Abzeichen der Abſchied bewilligt.
Den 19. Auguft 1897.
Zapff, Major und Bats. Kommandeur vom 15. Inf.
Regt. König Albert von Sachſen, mit der gejeßlichen
Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen der
bisherigen Uniform mit den für Verabſchiedete vor—
C. Im Samitätslorpe.
Den 16. Auguſt 1897.
Dr. Lug (Rofenheim), Dr. Seligmann, Dr. Sar—
torius (Aichaffenburg), Aſſiſt. Aerzte 1.81. in der Reſ.,
Dr. Geßner (Bamberg), Dr. Arndt (Bweibrüden),
Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. in der Landw. 1. Aufgebots,
Dr. Lorenz (Mindelheim), Dr. Hagen (Augsburg),
Dr. Stidl (Ingolftadt), Dr. Bonde (Bamberg),
Dr. Thomſen (Nihaffenburg), Aſſiſt. Uerzte 1. KL
in der Landw. 2. Aufgebots, — zu Stabsärzten,
Nautenberg, Dr. Erdmann (1 Münden), Unter:
ärzte im der Nef., zu Affift. Uerzten 2. Kl, —
befördert.
Beamte der Militär-Verwaltung,
Den 16. Auguſt 1897.
Scheidemandel (Mugsburg), Nöder (Nürnberg),
Kleinbauer (Erlangen), Endres (Bamberg), Unter:
apotheler in der Reſ, zu Oberapothelern befördert.
2069 1897 — Militär-Wodenblait — Mr. 77 2070
Ordens = Verleihungen.
Preuffen. des Königlich Preußiſchen Haus-Ordens von Hohen—
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt | zollern mit der Kette:
gerußt: dem General der Kav. Herzog Karl Theodor in
dem Dberfien a. D. vd. Ziethen zu Berlin, bisher
Kommandeur ded 1. Hannov. Drag. Regts. Nr. 9,
den Rothen Adler⸗Orden dritter Klaſſe mit der Schleife,
dem Hauptmann der Landw. a. D. Danner zu Ober:
Glogau im Kreile Neuftadt O. S. den Rothen Adler-
Orden vierter Klaſſe, — zu verleihen.
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen |
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigft
bemogen gefunden, den nachgenannten Offizieren die Er- |
laubniß zur Annahme und zum Tragen Nichtbayerijcher |
Ordensauszeichnungen zu ertheilen, und zwar:
Bayern Königlihe Hoheit, Inhaber des 3. Chev.
Negtä.;
des Kommenthurkreuzes des Ordens der Köntglich
BWürttembergifchen Krone:
dem Generalmajor Frhen. Fuchs v. Bimbad) u. Dorn»
heim, à la suite der Urmee, fommandirt zur Königl.
Preuß. Urt. Prüfungslommilfion (Präjes dieſer
Kommiſſion);
des Ehrenkreuzes deſſelben Ordens:
dem Oberſtlieutenant Straßner, à la suite des 1. Fuß—
art. Regts. vafant Bothmer, lommandirt zur Inſp.
der Fußart.
Anzeige.
Karte des Deutſchen Reiches
in 674 Blättern und im Maßſtabe 1: 100 000.
Bearbeitet der Königli ) Landes⸗ A ‚den T ) Büreaus des Höniglih Bayeri
“ah —
Im Anſchluß an die dieſſeitige Anzeige vom 19. Juli d. Is. wird hiermit belannt gemacht, daß nad-
tehend genannte Blätter:
Nr. 430. Cöln und Nr. 457. Bonn,
durh die Kartographifhe Abtheilung bearbeitet und veröffentlicht worden find.
j Der Vertrieb erfolgt durch die BVerlagsbuhhandlung von R. Eifenfhmidt hierfelbft, Reuftädtifche
Kirchſtraße Nr. 4/5.
Der Preis eines jeven Blattes beträgt 1 Mark 50 Pf.
Berlin, den 23. Auguſt 1897.
Ktönigliche Landes: Aufnahme.
Kartographiſche Abtheilung.
Steinmeh,
Dberft und Abtheilungschef.
Sonrnalitifher Theil,
Ausbildung des Sanitätsoffiziers
im Sriegs:Sanitätsdienft.
Die nachfolgenden Borfchläge bezwecken die praktiſche
Ausbildung des Sanitätdoffizierd in denjenigen Dienjt-
jweigen des Sanitätödienites, welche mit dem Aufmarſch
der Armee wirkſam werden und mit der Thätigfeit bes
Feldlazareths ihren Abſchluß finden. Es joll verfucht
werden, die Beftimmungen der Kriegd-Sanitätsordnung,
welche diefen Abichnitt des Krieg: Santtätsdienjtes um:
tafien, durch den Sanitätsoffizier ind Werk ſetzen zu
lofien, umd zwar im Anjchluß an die Truppenübungen
in und außerhalb der Garniion.
Zum Theil gehen die Vorſchläge aus Verſuchen
dervor, die mährend einer zehnjährigen Dienitzeit als
Dwiſionsarzt angeftellt find in der verichiedenften Art
md Weife und unter lebhafter Antheilnahme und Zus
ſtimmung der Truppenbefehlshaber. Zum Theil find
fie das Ergebniß don Erwägungen, die im Frieden und
Kriege fich dem Verfafjer aufgedrängt haben.
Die Wichtigfeit der Ausbildung bedarf feiner Dar—
legung. Der lommandirende Offizier ift nicht immer in
ber Lage, Zeit und Drt des Einjepend des Sanitäts—
dienites zu erwägen. In der Fürforge für den gefunden,
franfen und verwundeten Soldaten hat der zugetheilte
Sanitätdoffizier nicht allein Worjchläge zu machen,
jondern auch nicht jelten Anordnungen zu treffen.
Die Dienjtvorjchriften erkennen die Nothwendigkeit
einer gewiſſen Selbitändigfeit an, wenn fie beftimmen, daß
die Kommandeure den zugehörigen Sanitätsoffizieren
binfichtlich der bevorjtehenden Ereigniffe und Verhältniffe,
joweit erforderlih, Mittheilung machen (S 13 der Kriegs—
Sanitätdordnung), daß der Diviſionsarzt in Abweſenheit
des Divifionsfommandeurs und bei Gefahr im Verzuge
die erforderlichen Anordnungen unter eigener Ver—
antwortlichleit zu treffen und zu melden hat ($ 35,1 und
201,3 der Kriegs-Sanitätsordnung).
2071
Eine einfihtige Selbſtbeſchränkung in dieſer Selb-
ftändigfeit ſowie die rechtzeitige und zmedentiprechende
Enticheidung über das Einſetzen des Sanitätsdienjtes
überhaupt kann nur im Rahmen der Truppenübungen
geübt und gewonnen werden. Die gejammte Ber-
pflegung und andere Dienjtzweige werden während der
Herbftübungen kriegsmäßig gehandhabt, die Uebung des
Sanitätsdienfted® ſucht noch nad) einer brauchbaren
Methode. Sie muß gefunden werben; denn wenn die
Leitung des Sanitätsdienſtes verfagt, werden bie beften
wiſſenſchaftlichen Kräfte und Maßnahmen Tahmgelegt.
Bon Ausrücken der Sanitätsformationen, insbeſfondere
der Medizinwagen und Sanitätsdetachements, zu den
Herbſtübungen wird abgeſehen. Es verbietet ſich von
ſelbſt, da die unabweisbare Rückſicht auf die Flur—
beijhädigungen und die Vermehrung der Trains noth—
wendig die Unnatürlichleiten der Truppenbemegungen
im Gelände vermehren müffen. Auch Verbände jollen
nicht angelegt werden, deren Borführung zu uner:
mwünjchten piychologiihen Nachllängen führen fünnen.
Für ihre Uebung im Gelände werden die Sanitäts-
detachements in jedem Frühjahr zufammengezogen.
Die Kriegs: Sanitätdordnung jtellt den mobilen
Truppen vom Aufmarſch der Armee bis zum Gefecht
acht verjchiedene Sanitätseinrichtungen zur Verfügung.
Ihre Thätigkeit befteht in der Sorge für Kranke und
Verwundete unter dem Geſichtspunlt, geringfügige Leiden
und Wunden möglichjt ſchnell zu heilen und die Gefechts—
fähigkeit wiederherzuftellen, anftedende Kranle abzu-
fondern, Schwerfranfe und Schwerverwundete unter den
gebotenen Rückſichten baldmöglichſt zur Beförderung
außerhalb des Bereiches der fechtenden Truppen fühig
zu machen.
1. Die „Sammelpuntte” find jeitend des General-
oder Divifionsfommandos den Truppen für den Marjchtag
zu bezeichnen, wohin fie ihre Kranken zu jenden haben
($ 27,3 der Kriegs-Sanitätsordnung).
In allen Operationsbefehlen jollte (ald Annahme)
eine Ortſchaft bezeichnet werden, wo nichtmarſchfähige
Kranke, Verunglüdte ꝛc. zu jammeln find. Der Ort
wird bejtimmt auf Grund taftischer, ärztlicher und
VBejörderungsrüdjichten. Der Divifionsarzt oder der
ältefte Sanitätsoffizier des jelbftändigen Truppen—
verbandes jchlägt einen berittenen Sanitätsoffizier vor,
welcher jeine Kommandirung unmittelbar der Truppe
meldet. Der Sanitätsoffizier hat am nächſtfolgenden
Tage einen Bericht unmittelbar dem Divifionsarzt ein
zureichen, welcher auf Grund eigener Anſchauung der
Ortöverhältniffe die erforderlich) eradhteten Maßregeln
darlegt. Die schriftliche amgeichloffene Kritil des
Divifiondarzted hat dem Sanitätsoffizier wieder zuzu-
gehen. Sie hat alle in $ 27,3 der Kriegs-Sanitäts—
ordnung erwähnten Berhältniffe (in der Annahme) zu |
berüdfichtigen, insbejondere die Wahl des Drtes zu
begründen.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 77
2072
für je ein Batatllon mit dem Quartier eines Lazareth-
gehülfen zu verbinden. Hier wird ber Medizinlaſten
untergebracht, der SKrantenbienft verjehen und er:
forberlichenfalld eine Lagerftätte eingerichtet, wenn ein
Kranker in ungeeigneter Weije untergebracht und zur
Wegbeförderung die Umftände nicht geeignet find. Den
Alfiftenze, Unteres umd einjährig » freiwilligen Werzten
ift die Berichterſtattung über dieje Einrichtungen aufzu⸗
geben, und die Kritil ded Negimentdarzted bezw. jeines
Stellvertreter hat die in $ 28,1 der Kriegd-Sanitäts-
ordnung erwähnten Forderungen zu berüdfichtigen.
3. Gemäß $ 28,4 u. ff. der Kriegd-Sanitätsordnnung
werben „Kantonnementslazarethe* auf Antrag der Divifion
angelegt. In früheren Zeiten, wie es ſcheint, trat Die
Nothwendigkeit ihrer Einrichtung bei den Herbftübungen
häufiger auf, als die Bahnverbindungen und Civilheil«
anftalten noch verhältnikmäßig jelten waren. Da anf
dieſe Lazarethe die für die Feldlazarethe gegebenen
Beſtimmungen entfprehende Anwendung finden ($ 28,5
der Kriegs-Sanitätsordnung), jo fällt die Uebung beider
Einrichtumgen zufanmen und findet bei ben Feldlazarethen
Berückſichtigung.
4. Die ‚„Truppenverbandplätze“ werden nad) An—
ordnung des Truppenbefehlshabers ſeitens der den
Truppen zur Verfügung ſtehenden Aerzte und Lazareth—
gehülfen errichtet (S 29,» u. ff. der Kriegs-Sanitäts-
ordnung). Der rangältefte Arzt jchlägt die Bertheilung
der Truppenärzte auf die Berbandpläße vor und werben
ihm die Hülfsfranfenträger zur Verfügung geftellt.
5. Die „Sanität8detachementö* erhalten laut $ 35 u. ff.
der Kriegd-Sanitätdorbnung die Befehle über ihre Be:
wegung und Verwendung von dem Divifionsfommandenr,
deſſen ausführendes Organ ber Divifiondarzt fit. Sie
haben die Aufgabe, den „Hauptverbandplag” zu errichten
und ihm die Verwundeten zuzuführen.
6. Im $ 41,2 u. s der Siriegd- Sanitätdorbnung
bat der „Sammelplag für Leichtverwundete“ bejondere
Erwähnumg gefunden, und zwar mit Recht; denn von
jeiner rechtzeitigen Bezeichnung und zwedmäßigen Lage
bezw. Wahl ift eine wejentliche Entlaftung der ärztlichen
Thätigkeit anf dem Hauptverbandplape zu erwarten.
Die Uebungsvorſchläge bezüglich der letzten drei
Nummern follen zujammengefaßt werben, weil fie bie
eigentliche Gefechtsthätigfeit des Sanitätsoffiziers um—
faffen und ineinander greifen müfjen, wenn die Ärztliche
Hülfe den Berwundeten ſchuell und zahlreich zu Theil
werden joll. Ihre praftijche Uebung ift um jo wichtiger,
als Schuellfeuer und Treffſicherheit die Zahl der Ver-
wundeten erheblich jteigern werden md bie ſchnelle
Wahl des für Verwundete und Kiranfenträger zweck-
mäßigften Platzes durch die Fähigkeit in der Beurtheilung
der Gefechtölage und der Geländeichwierigleiten
geſicherter ift.
Diefe Fähigkeiten anzubahnen und auszubilden,
| finden ſich jchon in der Garniſon geeignete Gelegenheiten.
2. Bei länger dauernder Ortsunterfunft werben | Zu den Kriegsipielen jollten die Sanitätsoffiziere heran-
gemäß $ 28,1 der Kriegs-Sanitätsordnung don den | gezogen werden. Hier können Einſicht und Umficht
Truppentbeilen „Krantenjtuben“ eingerichtet. Es hat | gewect werden, die Gefcchtöverhältuifje zu beurtheilen,
ſich bewährt, in allen Unterkunftsorten, in welchen die | wie fie auf die Lage der Verbandpläge einen weſentlichen
Truppe einen Ruhetag hat, ſolche Stuben thatjählih | Einfluß haben. Die Theilnahme des Sanitätsoffiziers
2073
on ben taktiichen Uebungsreiſen würde dann Gelegenheit
geben, bie erworbenen Steuntnifje auf das Gelände zu
übertragen. Schnell muß er ſich emticheiden, die
Schwierigleiten des Geländes für feine Zwede zu ums
geben, die Erleichterungen auszunutzen. Es iſt begreiflich,
daß die Verpflegung der lämpfenden Armee in erfter
Reihe ſteht und deshalb Mitglieder der Intendantur
ihon jeit längerer Zeit zu den Generaljtabsreifen heran—
gezogen werben. Wenn auch der Divifionsarzt oder
geeignete |beritabsärzte dazu fommandirt werden und
über ihre Abfichten und Mafregeln gemäß den Be—
fimmungen der Kriegs-Sanitätsordnung Auskunft und
Rechenſchaft geben müjlen, jo wird durch ihre Hülfe im
Ernſtſalle der leitende Offizier entlaftet, die Gelände:
ausnutzung jeitend der Truppe nicht erichiwert, Unterkunft
und Verpflegung für eine geringere Anzahl Köpfe
erforderlich und der Verwundete jchneller der Ruhe und
Heilung zugeführt. Die Vorſchläge find der Er—
wögung werth.
Die jährliche Aufſtellung von Sanitätsbetachements
bei jeden Armeelorps hätte einerjeitd im Auge zu bes
halten die Führung, den Aufmarſch und die Entwidelung
der Kranfenträger und beipannten Fahrzeuge im Gelände,
endlich dad Aufjuchen, Heranführen, Tragen und Ber:
binden der Berwundeten während eines Gefechtes.
Andere Unterweifungen und Uebungen der Mannjchaften
ollten nur den Zweck haben, fie zu beſchäftigen.
Die Uebungen jcheinen überall in der Umgebung
derjenigen Garniſon ftattzufinden, im welcher das Train»
bataillon liegt. Ihre jährliche Wiederkehr hat Offiziere
und Unteroffiztere jo genau über das Gelände der Um—
gebung unterrichtet, daß für jeden möglichen Gelände—
obichnitt die geeignetjten Anmärſche, Aufmärjche, Verband»
rläge ꝛc. bekannt find und natürlich immer wieder
zewählt werden, zumal auch die Truppe geneigt bleiben
wird, das Gelände in gewohnter Weile auszunutzen.
Deſelbe Gewohnheit hat aud zur Folge, daß ber
Verlauf des Gefechts mit den verhältnigmäßig ſchwachen
Imppenverbänden ummwilltürlih den Vebürfnifien der
Ktonfenträgerübung mehr oder weniger angepaft wird.
Für alle Theilnehmer dürften die Uebungen nutz—
Sringender jein, wenn Truppe und Gelände der Gefechts—
darjtellung in jedem Jahre wecjeln und wenn größere
Truppenverbände ausrücden können. Im jedem Korps—
bezirf find wohl Gamifonen vorhanden, deren Truppen:
fire die Operationen in größeren Gefechtsverbänden
geſtattet. Eine Eifenbahn wird der Garnifon nicht
jehlen und Die Flurentihädigungen werben jeitens der
in der Garniſon liegenden Truppe aus Erfahrung auf
das geringite Mai; herabgedrüdt werben fünnen. Wenn
das SanitätSdetachement in ſolchen Garnijonen zufammen-
gezogen würde, und zivar in den Monaten, welche den
Truppen der Garniſon geeignet erjcheinen, jo muß die
Uebung nußbringender jen. An den Schluß jeder
Uebung ijt eine zweifache Kritik unmittelbar anzufchließen.
Unter Zugrundelegen der Spezialidee des Gefecht! hat
der leitende Offizier den Aufmarſch, die Entwidelung
und Berftreuung der Sranfenträger, die Führung ber
Fahrzeuge ıc. zu beurtheilen. Der mit der ärztlichen
Leitung beauftragte Sanitätsoffizier wird die Lage der
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 77
2074
Berbandpläge, die Thätigfeit bes Krankenträgers am
Verwundeten, den Dienft der Sanitätsoffiziere ıc. feiner
Beurtheilung unterziehen.
Es ijt ein Mebelftand, daß der Chefarzt der Feld—
lazarethe meiſt feine Gelegenheit gehabt haben wird,
den Stalldienft fennen zu lernen, deſſen ſachgemäße
Ueberwachung jeiten® des Wachtmeifterd noch mehr
gefichert ift, wenn er bei dem Chefarzt das Verſtändniß
defjelben vorausjeßen muß. Dieſes Verjtändniß kann
angebahnt werden, wenn die Sanitätsoffiziere der
Detachement3 dem Dienft der Trainoffiziere beiwohnen,
welcher ſich auf die Pferbepflege, die Aufichirrung und
das Fahren bezieht, und dabei in angemefjener Weije
von diejen auf die wejentlichiten Umftände aufmerkjam
gemacht werden. Cine günjtigere Gelegenheit zu der
jo nothrwendigen Ausbildung des Ganitätsoffizierd in
dieſem Dienftzweige wird ſich nicht finden.
Die Unterweijung in der Verwendung der Truppen-
verbandpläße muß darauf Bedacht nehmen, rechtzeitig
die Vorbereitungen ihrer Aufitellungen einzuleiten und
fih über Zeit und Ort derjelben zu entjcheiden. Die
Beitimmungen der SS 29 und 30 der Kriegd-Sanitäts-
ordnung find maßgebend und, joweit die Truppenübungen
und die bereiten Hilfsmittel es gejtatten, wenigſtens in
ihren wejentlihen Theilen zur Anjchauung zu bringen.
Die Detadhementsübungen in der Brigade geben die
geeigneten Gefechtöverbände für die Truppenverbandpläge.
Zu jeder Avantgarde, jedem Gros und etwa jelbftändig
auftretendem Detachement wird bei der Ausgabe der
Dperationsbefehle ein Sanitätsoffizier beftimmt, welcher
die Leitung des Truppenverbandplaßes zu übernehmen
hat. Die Bertheilung auf die genannten Gejechtö-
verbände joll den wichtigen Grundſatz vergegenwärtigen,
eine Zerjplitterung der ärztlihen Hülfe auf viele
Berbandpläße zu vermeiden ($29, s der Kriegd-Ganitäts-
ordnung). Ein Krankenwagen, welder vom Train-
bataillon zu ftellen ift und durch die Beförderung
Schwerfranter und Berlepter überhaupt jehr nützlich
werden kann, ift mit einer hinreichenden Anzahl von
Genfer Flaggen und rothen Armbinden zu verjehen,
oder es ift ein mit Strohſchüttung verjehenes Fahrzeug
zu gejtellen, welches den Truppen in das Gefecht folgt.
Sobald der geeignete Zeitpunkt nach Einleitung des
Gefecht emtritt, erhält oder beantragt der Sanitäts-
offizier den Befehl zur Errichtung des Truppenverband-
plaged. Bon jedem Bataillon des Gefechtöverbandes
wird ihm je ein zum Kranfenträger ausgebildeter Mann
($ 30,3 der Striegs-Sanitätsordnung) abgegeben, von
denen eine Genfer Flagge und ein oder mehrere rothe
Armbinden von dem gejtellten Fahrzeuge herbeizuſchaffen
find. Wo der Verbandplag angenommen werden joll,
nehmen die Krantenträger mit erhobener Flagge und
angelegter Binde Aufjtellung. Der Sanitätsoffizier hat
je nad) der Gefechtslage den Ort der Uufitellung zu
verändern, was indeß möglichit zu vermeiden it. Steht
ein Fahrzeug behufs Krankenbeförderung im Gelände
zur Verfügung, jo kann daſſelbe gleichzeitig zur Kenn—
zeichnung des Verbandplapes herangezogen werden, um
dem Sanitätsoffizier den zweiten Abjag von Nr. 2 und
die Nr. 3 des $ 29 der Kriegs-Sauitätsordnuung thats
2075
jächlic gegenwärtig zu Halten. Nah Abſchluß bes
Gefechts treten Sanitätsoffizier, Krantenträger und Fahr:
zeuge zu ihren Truppentheilen zurüd, Bei der Sritif
ift der ältefte Sanitätsoffizier jeder Gefechtspartei zu
einer Darlegung und Beurtheilung der Truppenverband-
pläge zu veranlafjen, von deren Aufftellung er während
des Gefechts eingehend Kenntniß nehmen konnte. Es
iſt von weſentlicher Bedeutung, daß die Beurtheilung
auf Sichtbarleit, leichte Zugängigkeit, für die Bewegung
und Verwendung der Truppen nicht hinderliche Lage
($ 29,2 der Kriegd-Sanitätdordnung), auf Anlehnung
an Baulichleiten und rückwärtige Wegeverbindungen
befonderd Nüdfiht nimmt. Die Erfüllung diefer Be
dingungen bewirken Bertrauen, weil fie jchnelle und
zahlreiche Hülfe ſowie jchnelle Entfernung aus dem
Beuerbereih ermöglichen.
Bei den Divifiongmanövern haben die Sanitätd-
detachementd eine thatſächliche Veranſchaulichung zu
finden. Die Vorführung der Truppenverbandpläße in
der oben gejchilderten Weije ift beizubehalten, um ihre
Thätigfeit mit der des Hauptverbandplaßes in zweck⸗
mäßigjter Unordnung und Verbindung zu zeigen
($ 29, u. s der Rriegd-Sanitätsordnung).
Benn zur Kennzeihnung der Truppenverbanbpläße
ein Fahrzeug entbehrlich ift, follte der Hauptverbandplag
im Gelände durch den Krankenwagen eine Sanitäts-
detachements bezeichnet werden. Eine große Genfer
Flagge erhält er, um durd ihr Erheben den Haupt-
verbandplag weithin fihtbar zu machen. Ein Lazareth—
gehülfe und zwei Kranfenträger werden dazu fommanbdirt,
um ihn jederzeit auch außerhalb der Gefechtäzeit zum
Kranlentransport bereit zu finden,
Mit ſämmtlichen Sanitätsoffizieren ift der Divifions-
arzt bei der Ausgabe der Operationdbefehle zugegen.
Mit Genehmigung der Divifion ift von ihm ein Sanitäts-
offizter zur Führung des Sanitätsdetachements bezw.
Errichtung des Hauptverbandplages zu beftimmen,
welcher hiervon jeinem Truppentheil Meldung macht
und ſich fortan bei dem Fahrzeuge aufhält. Es braucht
feine Bedenken zu erregen, jo viel Sanitätsoffiziere von
ihrer Truppe zu entfernen. Einmal find die Ent-
fernungen von der Truppe zu den Verbandpläßen nicht
jo weit, als fie im Exnftfalle gewählt werben müſſen,
andererſeits iſt ärztliche Hülfe bei den in der Front
zunächit jtehenden Truppentheilen ſchnell zu erhalten.
Unter genauer Beachtung der in $ 34 u. ff. der
Kriegs-Sanitätsordnung gegebenen Beitimmungen hat
der Sanitätsoffizier Zeit und Ort der Aufitellung des
Hauptverbandplaßes in der oben gefchilderten Weile zu
fennzeichnen. Erhebliche Unnatürlichkeiten in ihrer Wahl
find dom Divifionsarzt fofort abzuftellen ($ 35, 1 letzter
Abſatz der Kriegs-Sanitätsordnung), und das gleichzeitig
etwa erforderliche Eingehen eines Truppenverbandplapes
(5 29, » u. s der Friegs-Sanitätdordnung) zu veranlaſſen,
wobei Sanitätsoffizier und Krankenträger defjelben zum
Hauptverbandplaß herangezogen werden für die Dauer
des Gefecht, bezw. des Verbleibens ihrer Truppentheile
in dem bisherigen Gefechtsverbande.
Der Divifionsarzt Hat fich Hinter beiden Gefechts—
fronten von der Stellung der Truppen, fowie ber
1897 — Mititär-Modenblatt — Rr. 77
2076
Truppen- und Hauptverbandpläße, wenn irgend möglich,
durch eigene Beobachtung genaue Kenntniß zu verichaffen
und mittel Eintragung in eine Geländelarte die Zeiten
ihrer Errichtung und ihre Stellung zu veranſchaulichen.
Nah Abſchluß des Gefechts begeben fich die be-
rittenen Sanitätdoffiziere, jedenfalls diejenigen, welche
zu den Truppen und Hauptverbandpläßen kommandirt
waren, zur Kritik und melden ſich jofort beim Divifions-
arzt. Won ihm wird nun in der befannten militärijchen
Form, nachdem jeder der vorgenannten fommandirten
Sanitätsoffiziere feine Mafnahmen dargelegt und be
gründet hat, eine Beiprechung abgehalten. Die Beſprechung
und Beurtheilung wird erleichtert, wenn bie Sranfen-
träger der Verbandpläße die Flaggen emporhalten, ſo—
lange die Truppen in der Gefechtäfront liegen bleiben.
Ueberhöht der für die Kritik gewählte Pla das um-
liegende Gelände, was meiftens der Fall ijt, jo kann
der Divifionsarzt mit Hülfe der Harte den Sanitäts-
offizieren vor Augen führen, ob die Verbandpläße zur
Gejechtöfront und Tiefengliederung richtig angelegt find,
ob der Hauptverbandplaß die Geländebeichaffenheit, die
Gefechtsfront, die Feuerwirkung, die rüdwärtigen Ber:
bindungen angemefjen berücfichtigt hat oder berüdichtigen
fonnte. Die Zeit ihrer Einrichtung mit Bezug auf den
Gefechtöbeginn bedarf befonderer Erwägung, infofern
das Zufrüh ſehr Häufig mit Wechſel des Plahes, d. h.
mit Opfer an Zeit, Arbeit und Material verbunden iſt.
Es erübrigen noch der Beſprechung die Beförderungs-
mittel für die Verwundeten und die Feldlazarethe.
7. Die „Transportfahrzeuge” hat der Korpsgeneral⸗
arzt bezw. der Divifionsarzt bei den betreffenden Befehls:
habern zu beantragen ($ 42 der Ktriegs-Sanitätsordnung
u. 8. 152 der Dienftanweifung für die Bagagen ꝛc.)
und erwirkt der Divifiondarzt die etwa erforderlichen
Befehle an die Truppentheile ꝛc. von dem Divifions-
lommandeur ($ 201, 12 der Kriegs-Sanitätsordnung).
8. Die Verwendung, Bewegung und Etablirung
der Felblazarethe wird von dem fommandirenden General
bezw. Divifionslommandeur an die Chefärzte befohlen
($ 56,3 ber Kriegs⸗-Sanitätsordnung).
Beide Mafregeln, die Herbeilhaffung von Fahr:
zeugen und die Errichtung der Feldlazarethe find einer
praftifchen Uebung nicht zugängig. Die Bedingungen
und Umjtände ihrer Handhabung müſſen in anderer
Weiſe vergegenmwärtigt werben.
Zweckmäßig wird der Sanitätsoffizier, welcher Die
Thätigleit ded Hauptverbandplaßes leitete, fi darüber
bei der Kritik zu äußern haben, wie die Verwundeten
in die Feldlazarethe und wie die Leichtverwundeten des
Sammelplaßes befördert werden. Die Fragen find an
der Hand der Beitimmungen leicht beantwortet, in ber
Wirklichkeit des Ernſtfalles geftalten fich gerade dieſe
Verhältniffe ganz beſonders ſchwierig. Sicher find
dem Sanitätdoffizier für feine verbundenen Verwundeten
nur die Krankenwagen der Sanitätddetachementd. Wenn
fie nicht eingetroffen find oder nicht eintreffen fönnen,
wenn die Kräfte der Krankenträger und Pferde erichöpft
find, wenn der Truppentheil fchon im Anmarſch Ver—
wundete bat, unter folden und ähnlichen Umftänden
Fahrzeuge Haben zu dürfen, oder zu erhalten, bedarf
2077
großer Umficht, Vorjorge und Entichlofjenheit. Wenigſtens
einen gewiſſen Erſatz für Die Kriegserfahrung kann es
bieten, wenn bie entſprechenden Abjchnitte der Kriegs—
Sanitätsberihte und der Verlauf der betreffenden Gefechte
und Schlachten in dem Generaljtabswerfe einem ein»
gehenden Studium unterworfen werben. So vorbereitet,
wird der vortragende Sanitätdoffizier die anzunehmenden
Emftverhältniffe richtig zu würdigen und für den vor-
liegenden Fall auszunugen wiffen. Nur die Beichaffung
von Trandportmitteln bis zum Feldlazareth ift von ihm
darzulegen.
Nachdem die Kritil des Divifiondarztes erläuternd
oder berichtigend bis hierher vorgerückt ift, werden von
ihm auf Grund ber General- und Spezialidee Die
Ortihaften bezeichnet, welche in erfter Reihe die Ver
wundeten vom Schlachtfelde und von den Hauptverband-
plägen erhalten. Ein Sanität3offizier derjenigen Truppen:
teile, welche die genannten Orte belegt oder auf dem
Anmarſch berührt hatten, ift mit der Darlegung ber
Thätigkeiten zu beauftragen, welche das Feldlazareth
vom Eintreffen bed Befehls der Etablirung bis zur
Meldung der Vereitichaft zur Aufnahme von Verwundeten
zu erledigen hat, Die thatſächlichen Verhältniſſe des
Ortes find der Darlegung zu Grunde zu legen. Dadurch
wird jeder Sanitätdoffizier veranlaßt, alle beim Anmarſch
berührten Orte in diefer Rüdficht ſchnell und eingehend
zu unterfuchen. Ob die Unterfuchung bezw. Darlegung
alle Eigenſchaften des Ortes, welche bei der Einrichtung
eines Feldlazareths zu beachten find, in Erwägung ge
zogen hat, kann ber Divifiondarzt beurtbeilen, auch
wenn er den Drt nicht gejehen hat. Hat er ihn auf
dem Anmarſch geiehen, jo vermag jeine Kritif auch zu
berdfihtigen, inwiefern die thatſächlichen Verhältniſſe
83 Orte Den angenommenen Forderungen des Bericdht-
erftatterd gewachjen waren.
Nach Beendigung dieſes Abjchnittes der Kritik wird
dr Divifiondarzt die weitere Rückbeförderung der
Verwundeten in den Bereich der Etappenbehörden
mittel3 Fahrzeuge, Eifenbahn, Waflerftraßen ꝛc. in
Betracht ziehen, zumal wenn die allgemeine Kriegslage
in einem Gelände angenommen wird, welches der Ver-
wendung aller Sanitätseinrihtungen günftige Unterlagen
bietet,
Die Dauer dieſer ganzen Beiprehung ift nicht fo
lang, ald ed den Anſchein hat. Der Verſuch hat es
gelehrt, dab der Sanitätdoffizier auch noch an einem
großen Theil der militärischen Kritif teilnehmen kann,
wenn dies erwünjcht erachtet werden jollte. Auch fteht
nichts im Wege, daß am Schluß der militärifchen Kritik
vom Divifionsarzt die für den Ernſtfall beabfichtigten
Sanitätdeinrichtungen vorgetragen werden.
Ein Wort zur kriegsgerechten Pferdeausbildung.
In lavalleriſtiſchen Kreifen kann man vielfach die
Anfiht vertreten finden, daß das Schreiben über
Reiterei wenig Zweck habe, und daß es genüge, wenn
ein Jeder an feiner Stelle nad) beiten Kräften nad)
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 77
2078
ben beftehenden Vorjchriften arbeite, ohne ſich auf ſpitz—
finbige, weitgehende theoretiche Beiprechungen einzulafjen.
Wir können diefe Anſicht nicht theilen und halten
dafür, daß ed nur zur Förderung der guten Sache
dienen kann, wenn ein praltiſch erfahrener Reiter, von
der Paſſion getrieben, in Wort oder Schrift in ihm
gereifte Anfichten äußert und begründet, welche zu
Gegenäußerungen anregen und einen Austauſch ber
Meinungen herbeiführen.
Der Artilel über „Iriegdgerechte Pferdeausbildung“
in den Nummern 60 und 61 bed Militär-Wochenblattes
ſcheint auf ſolche Art entjtanden und geeignet zu fein,
ben denfenden Meiter zu beichäftigen.
In frischen, kühnen Strichen entwirft der Herr
Verfaffer da eine Reihe von Bildern aus unjerer
Nemontenusbildung, welche in dem Ausipruche gipfeln,
daß in den erjten zwei Jahren der jhulmäßigen Bahn:
drefjur zu viel, und der Gewöhnung und Erziehung
des jungen Pferdes für fein Verhalten auf der Lands
ftraße, im Gliede und im Gelände zu wenig Beachtung
gejchentt werde.
Wenn wir au die Anregung zu einer weit
gehenderen Erziehung des Pferdes mit Freuden be-
grüßen und vieles Wahre in dem Gejagten zu erfennen
glauben, jo können wir jedoch den über Zeit und
Werth der Drefjur ausgeſprochenen Anfichten nicht bei-
ftimmen.
Sie ſchießen unſerer Meinung nad, wie es in den
einleitenden Worten zu dem beregten Wrtifel bereits
angedeutet worben ift, zum Theil über das Ziel hinaus
und veranlaffen uns daher zu folgenden Ausführungen.
Als kriegsmäßig wichtigſte Phafe der Thätigleit
des Kavalleriepferded jehen wir zuerft den Marſch
bejprochen.
Zunächſt möchten wir feftftellen, daß wir, im Gegen-
ſatze zur Anficht des Herm Berfaffers, der Meinung
find, daß gut zu marjchiren, im Schritt wie im Trabe,
doch nicht jo leicht fei. Wir Halten den Marſch jogar
für einen Prüfftein für die Disziplin und die Neiterei
einer Truppe und glauben, daß er nicht unerhebliche
Anforderungen fowohl an die Drefjur als aud) zum
Theil an die reiterlichen Fähigkeiten des Kavalleriſten jtellt.
Diefen Anforderungen zu genügen, ift unſeres Er—
achtens nad) zum weitaus größten Theile Sache einer
ſyſtematiſchen Drefjur des jungen Pferdes, wobei
Erziehung und Gewöhnung gewiß das Jhrige beitragen
werden, aber nach unjerer Anficht erſt in zweiter Linie.
Ueber die Art des gewöhnlichen oder Landſchrittes
ſpricht fich die Neitinftruftion genau aus,*) auch darüber,
da derielbe fein Prodult der Dreſſur fei, denn fie
jchreibt ihm bereits für die jungen Hemonten vor.**)
Auch bei der „Ausbildung des Schrittes” bleibt das
freie Treten die Hauptjache,***) wie aud) beim „Ber
halten des Neiterd auf dem Marjche”.r)
Der Herr Verfaſſer fteht aljo hierbei eigentlich auf
dem Boden der Meitinjtruftion und nur vor dem
*) Reitinftruftion II, &. 30 u. 81.
**+) Ebenda II, ©. 58.
gr Ebenda II, &. 9.
}) Ebenda I, &. 106.
2079
Zuviel möchten wir warnen, indem wir daran erinnern,
dab es immerhin noch ein Unterſchied ift zwifchen der
jungen aufdie-Schulter-gehenden — weil mit dem
Reiter noch nicht im Gleichgewicht befindlichen —
Nemonte, dem fraftftrogenden, edlen, wohlgebauten
Bollblüter unter dem leichten Jockey und ſchließlich dem
müden Scmadröner am Abend eined Manövertages
mit 250 Pfund auf dem Rücken.
Unjere Anfiht über die Vortheile des langen, freien
Schrittes mit verhältnigmäßtg geringer Anlehnung haben
wir in einer früheren Arbeit bereit dargethan.*)
Gegen ein Hinaußreiten, jelbft jchon in der erften
Ausbildungszeit der jungen Remonten, vorausgejeßt,
daß es neben ber Bahndrefjur betrieben werde, wird
Niemand etwas einwenden, zumal wer vor zehn Jahren
auf der Reitichule bei den Verjuchen nad) diefer Richtung
hin die Vortheile diejes Verfahrens lennen gelernt hat.
Bei ausſchließlicher Bahnarbeit, beſonders beim
Neiten in der Abtheilung, täujchen fi Weiter und
Lehrer im Unfang über ben Grab der Einwirkung
zu leicht.
Draußen dagegen ift der Reiter gezivungen, fich mit
Stod und Bügel jchnell die einfachjten Hülfen mit
feinem Thiere zu verabreden, wenn er nicht ä la merci
du cheval hülflos umherirren will wie der unlentbare
Luftichiffer, nicht ahmend, wo er ſchließlich den Boden
wieder berühren wird.
Daß die jogenannten heftigen Pferde durch früh:
zeitige Erziehung und Gemöhnung für die Marſch—
anforderungen Manches lernen würden, joll nicht bes
ftritten werden, aber follte nicht der weitaus größere
Theil diefer Zadler und Zappler meift irgendwo jeine
verborgenen Schwächen und Schmerzen haben?
Hat Herr v. Monteton nicht Recht, wenn er fagt:
„Ruhe bedeutet Kraft, Unruhe Schwäche, weil Schwäche
ichmerzt“, und an anderer Stelle: „Ein ganz korrekter
Leiften, der alle feine Gelente losläßt, ift außer bei
nervdjen Pferden **) immer ruhig.“
Die über den Trab ausgejprochenen Anfichten des
Herrn Verfafferd können wir in mehreren Punkten
nicht theilen.
Wir finden bier den Werth der ſchulgerechten
Dreffur infofern direkt in Frage geftellt, als behauptet
wird, derjelbe ließe fih zwar theoretiich, in der Praris
aber nur unbeftimmt beweijen.
So werthlos erjcheint und das „Öymnafium* denn
doch nicht, ſelbſt ohne alle Illuſion.
Daß mande fogenannte ausdauernde Patrouillens
pferde nicht die bejtgerittenen find, beweiſt unjerer
Meinung nad nur, daß fie edler und von härterer
Konftitution wie die übrigen Pferde find, außerdem
auch Neitihwierigkeiten hatten und Neiter, welche der
nicht leichten Aufgabe, ſolche Pferde zuzureiten, nicht
gewachſen waren.
Wären fie beffer geritten worden, würden fie wahr:
ſcheinlich mehr leiſten.
*) Militär: Wocenblat Nr. 32/1895: „Fillis, Plinzner
und die Neitinftruftion.”
**) Dafür halten wir nur Wenige,
1897 — Militär-Wodenblatt — Re. 77
2080
Uebrigens wird eine große Dauerleiftung immer in
eriter Linie vom Blut und der natürlichen Konftitution
abhingen.
Ein im Gleichgewicht gehendes Pferd wirb bei
einem ſolchen Ritt innerhalb feiner Leiftungsfähigteit
zwar mehr Garantie bieten, feinen Schaben zu nehmen,
eine abnorme Dauerleiftung herausdreſſiren aber kann
man natürlich nicht.
Mit außergewöhnlichen Leiſtungen haben wir aber
auch nur verhältnißmäßig ſelten zu rechnen, im All
gemeinen heißt e8 für und; Mit welden Mitteln können
wir möglichjt alle Pferde zu brauchbaven Dienftpferden
machen, wo liegen die Gegenurſachen und wie find fie
abzujtellen?
Die Thatfache, dab, je nad) Maßgabe der mrit-
wirkenden Faktoren, eine Unzahl Pferde mit ungünftigen
Gebäuden in jedem Jahrgange nur durch die Dreffur
für ben Dienft gerettet werden, it wohl laum zu
leugnen.
Eine Statiftit darüber, daß eine fleißige Bahndreſſur
unſere Pferde konſervirt, iſt doch inſoſern aufzuſtellen
möglich, als unſeres Wiſſens leine Armee eine ſo lange
Durchſchnitisdienſtzeit der Kavalleriepferde aufzuweiſen
hat wie die unſerige.
Auch ſei hier daran erinnert, daß in unſerem letzten
Feldzuge die mitgenommenen Remonten zum größten
Theil den Anforderungen des Krieges nicht ——
waren, unſeres Erachtens zum großen Theile aus
Mangel an Neiterei.
Sollten ferner nicht auch die enormen Ziffern bon
verbrauchten Pferden im Amerikaniſchen Sezeflions-
friege, don denen gewiß viele zu der „originellen,
interefjanten aber brefjurfremden Geſellſchaft“ der
fogenannten ausdauernden Pferde gehört haben, für
unfere Anficht jprechen ?
Wenn nun endlid eine Neitautorität wie James
Fillis feinen Landsleuten die Deutihe Kavalleriedrejjur
als Mufter Hinftellt und auf Diefe mit folgenden
Worten anerfennend Bezug nimmt:*) „Pourquoi com-
mencent-ils par l’Equilibre? Pourquoi font-ils du
dressage rationnel au lieu d’&reinter leurs chevaux?
Pourquoi leurschevaux durent-ilspluslongtemps?*
jo muß der Wichtigkeit der Drefjur dod ein größerer
Werth zugeftanden werden, als wir es in den be:
iprochenen Ausführungen zum Theil bejchrieben finden,
Die erjten beiden Sätze des Abſchnittes über den
Trab würden unſeres Erachtens fomit zwedmäßiger
lauten:
Das gelafjene, alfo ruhige Traben kann zum Theil
als Uebungs- bezw. Erziehungsſache gelten, der elaftijche,
gleihmäßige, Fräftejhonende Tempotrab unter Dem
Neiter muß als ein Produft der Drefjur angejehen
werden.
So wenig wir daher einzelnen Erörterungen dieſes
Theiles beizuftimmen vermodt haben, um ſo mehr find
wir mit dem verallgemeinernden Schlußſatze ein—
veritanden, daß es nicht gut iſt, wenn zwei volle Jahre
*) Fillis, Prineipes de dressage. Cheval d’armes,
legter Abſatz.
hindurch Drefjurziele die Ausbildung völlig — mir
möchten hier Lieber jagen: allein — beherrfcen.
Alſo neben ber durch die Reitinftruftion vorgefchriebenen
Treffur die jungen Pferde auch draußen, einzeln und
in Abteilungen gehen zu laffen, erſcheint und hier als
das Beſte.
Wir wenden und zu dem weiteren Musführungen
über den Batrouillendienft, namentlich das Geländes
zeiten.
Was bie alte, ewig neue Frage bed Gehorfams
betrifft, jo glauben wir, daß aud in diefem Punkt der
Treffur zu wenig Uebergewicht zuerkannt wird.
Auch Hier möchten wir das „kann“ burd das
prägnantere „tft“ erjepen und jagen: Der Gehorjam,
imweit man überhaupt bon einem ſolchen reben Tann,
it die Frucht der Dreffur. Allerdings wird man aud)
Serbei der Drefjur dur die Uebung helfen können,
ud ein ficheres Gehen im Gelände ift gewiß zum
gehen Theil Uebung, die jedoch, wenn wir unfer
Naterial erhalten wollen, erft dann eintreten darf,
nem die Drefjur das Pferb dazu vorbereitet hat und
dann in jachgemäßer Steigerung neben der Dreffur
betrieben werden fan.
Ohne Grund wird die von zahlreichen gewiegten
Reitern der Vergangenheit und ber Gegenwart burd)-
dahte Neitinftrultion eine mäßige und vorjichtige
derung des Sprunggartens für die jungen Remonten
wohl nicht empfohlen haben.
Ah können wir Kavallerie und Infanterie,
Pferde· und Menfchendreffur nicht gut miteinander
dergleichen, weil Ichtere nicht nur Witterungs- und
Nobrungsveränberungen leichter ertragen und überhaupt
meit weniger empfindlih in jeder Beziehung find,
imdern auch belanntlich verhältnigmäßig größere Ans
frengungen zu leiften im Stande find als das Pferd,
mal das junge.
Mit einem gewifjen Herdentrieb, der bei dem vielen
deſammenſein ber Dienftpferde ja nur zu natürlich ift,
wird man ftet3 rechnen müffen, und jelbjt wenn alle
uniere Leute Stallmeifter wären, wovon fie ja leider
meit entfernt find, würde weder Dreſſur noch Erziehung
dieſes Uebel jemals ganz befeitigen können.
Die Hinweiſe auf die verjchiedenen Arten ber
Selöndeübungen erjcheinen für den Bwed der Sache
als jehr geeignet, immer borausgefeßt, daß fie in ihren
Anforderungen neben ber Drefjur hergehend fid dem
Stande derjelben anpajien.
Auf die Schlachtenthätigkeit, alſo zunächſt das
Reiten im Gliede, trifft theilweiſe das ſchon bezüglich
der Gangarten Geſagte zu.
Die ſehr amüſant beſchriebenen Reiterhülfen des
Nannes im Gliede erſcheinen und als etwas zu peffimiftiich
dargeſtellt. Wenn es nur einzig und allein die mehr
Oder weniger emergifchen „Inſterburger“ mit ber
Kandare wären (bie ja allerdings in Fällen äufßerfter
Verzweiflung wohl mandmal die ultima ratio find),
welde das Pferb zum Selbittragen zurüdführen follen, jo
würden unfere Pferde bald alle auf den Feſſeln und
Eprunggelenten laput jein.
1897 — Militär: Wohenblatt — Ar. 77
2082
Troß umferer nicht allzu hohen Meinung von ben
Künften unfered Durchſchnittsreiters glauben wir doch,
daß bei richtiger Anleitung noch jo viele gemohnheits-
mäßige Schenkel: und Gewichtshülfen bei ihm übrig
bleiben, daß er fie wenigftend in den Momenten
anwendet, wo er etwas Luft im Gliede hat, was bei
dem Wechſel der Ererzirbewegungen immerhin doch
öfters vorlommt.
Während auf Sp. 1700 geiagt ift, daß unſer Dreffur-
igftem mit dem häufigen „Hinter-demsFügel-fein“ der
Dienftpferbe zufammenzubängen jcheine, wird aufSp.1702
die Schwierigkeit bed Exerzirens in dem häufigen Feſt⸗
werden ber Pferde gefunden und ſchließlich das
Galoppiren „ohne Anlehnung“ al3 das von der Praris
verlangte hingeſtellt.
Der hier jcheinbar vorliegende Wiberjprud, der
manchem Lejer aufgefallen fein wird, ei, ohne auf ihn
näher eingehen zu wollen, nur feitgeftellt.
Da dad genannte gemohnheitämäßige Reiten
„ohne Anlehnung“ wohl nicht zu verwechſeln ift mit
der Plinznerſchen Haltung „ohne Anlehnung“, melde
diefer als die höchſte Selbitändigleit des Gehens eines
wohldurcdhgebildeten Pferdes auf Momente beim
Reiten mit „wechjelnder Anlehnung“ bejchreibt,*) jo
glauben wir, daß eine theoretiihe Differtation über das
Am: Auf, Bor, Hinter und Ohne-Zügel-gehen zu
weit führen würde.
Wir Halten auch Hier eine nach den Grundſähen
ber Reitinjtruftion betriebene Dreſſur des Pferdes und
Erziehung des Mannes zu richtigen Hülfen für das
einzig Wahre.
Was die Attade betrifft, fo will es uns fcheinen,
als ob das Pferd doch Mandjes für die Ausführung
derjelben gelernt haben müſſe, welcher Anſicht auch
wohl die meiften Eskadronchefs fein werden. Wenn es
nicht jo wäre, würde General dv. Schmidt die Attade
wohl nicht als „auf der rationellen Durcharbeit und
richtigen Haltung und Bufammenftellung der Pferde
bafirend“ bezeichnet haben **)
Die für das Einzelgefeht geſchilderten Aus—
führung&bedingungen halten wir in Bezug auf ben
bom Reiter zurüdzulegenden Weg für jehr richtig, nur
nicht in Bezug auf die vorgeidhlagenen Hülfen. Mit
diejen allerdingd würbe e8 „nicht beffer gehen, je mehr
ed geübt würde“, und das Material würde ruinirt
werben.
Darum find wir der Anficht, daß der Unterricht in
diefem Dienftzweige mehr inftruftiv, die Ausführung
mit richtigen reiterlihen Hülfen, wenn aud etwas
langjamer, ald wenn es ſich um Tod und Leben handelt,
zu betreiben ſei und im ®erein mit ben nöthigen
Waffenübungen genügen werde, den Mann für den
feltenen Fall, in welchem er fechten muß, vorzubilben.
Nun noch eins! Es irrt der Men, folang er firebt,
Niemand aber wohl mehr als der junge Weiter, der
meiftens feine Unfichten über Reiterei mit jedem neuen
e, Plinzner, Syflem der Reiterausbilbung, &. 58.
*e) Inſtrultionen des Generalmajors C. v. Schmibt,
S. 117.
2
2083
Pferde oder Reitlehrer, der ihm imponirt, ändert und
das, was ibm bis geitern als das einzig Richtige
erihien, heute wieder erbarmungslos verdammt.
Für dieſen erbliden wir injofern eine gemifje
Gefahr in ber Lektüre der in Frage ftehenden Arbeit
in ihrer beftehenden Form, als er, voll Begier das
füge Gift einfaugend, der Neitbahn mit ihrer mühe-
vollen ernften Arbeit den Rüden kehren wird und mit
einem verftändnißinnigen: „Ich hab's ja immer gejagt,
es iſt Alles Unfinn“, zum fröhlichen Galopp in das
Gelände eilen wird.
Daß der Herr Verfaſſer diefe Wirkung keineswegs
beabfichtigt hat, glauben wir zwar gern, aber wir hören
ordentlid den Jubel manches jungen Neiterd beim
Lejen des beiprochenen Artilels. Gewiß, der junge
Kavallerieoffizier ſoll zuerjt lieber draußen reiten, und
es wäre unnatürlich und bedauerlich, wenn es nicht jo
wäre; wir Halten es aber für bedenklich, Zweifel an
der Wichtigkeit einer gründlichen und rationellen Bahn-
arbeit auflommen zu laffen. — Doc dies nur nebenbei.
Die in Anregung gebrachte Gewöhnungd- und
Erziehungsarbeit foll in den erjten vier Monaten als
Hauptſache betrieben und dann befichtigt werben, was
und, wie jchon im Einzelnen erflärt, in diefer aus—
ſchließlichen Art ald nicht annehmbar erſcheint.
Wie der Herr Verfafjer beim Eintreffen der jüngjten
Remonten beim Regiment es für die höchſte Zeit hält,
mit der beichriebenen Erziehung&methode zu beginnen,
jo Halten wir es unfererfeits für bie höchſte Zeit, daß
die Drefjur beginnt, und zwar nicht erſt nach dem
Manöver, jondern fhon im Eommer.
Eine Abtheilung junger Nemonten mit gutem Er:
folge zu arbeiten, dazu veicht, aud wenn man nur
Dreſſur betreibt, unſeres Erachtens eine Stunde am
Tage nicht aus,
Um wirklich gute und gleihmäßige Ergebniffe zu
haben, muß der Neitlehrer jelbft oder mit jeinen beften
Neitern noch außer der Neitftunde den Schmerzens-
findern Nachhülfeunterricht geben durch Longe, Hand-
arbeit oder entipredjende Meitleftionen, denn in ber
Abtheilung kann man fi) hiermit nicht aufhalten,
Die beiten Neiter der Esladron erſcheinen nur
geeignet, dad unverdborbene Material zu arbeiten, und
der Esladrondef, welcher die Wichtigkeit der erjten
Drefiur und den jchwermwiegenden Einfluß der in diejer
Beit begangenen Fehler für die weiteren Dienftjahre
ded Pferdes voll anerkennt, wird den Neitlehrer gewiß
hierbei unterjtüßen.
Sollen nad) Maßgabe der oben ausgeführten An-
fichten belehrende Uebungen der Pferde im Gelände
Hand in Hand mit der Dreſſur gehen, jo erjcheint die
Arbeitszeit als bei Weiten zu fur; bemefjen.
Krane und Excellenz v. Nojenberg ſprechen ſich
für eine längere Arbeitszeit der jungen Pferde aus,
weil ſie hierdurch nicht etwa mehr angeſtrengt werden,
ſondern vielmehr mit größerer Schonung geritten
werden können, und jchon Friedrich der Große, defien
Neiterei die erjte der Welt war, befahl, daß jedes
Stavalleriepferd täglich, auch Sonntags, zwei bis drei
Stunden geritten werden müſſe.
Will man alfo die unfererjeit8 mit Freude begrüßten
Anregungen des beiprocdhenen Aufſatzes mit Bortheil
berivenden, um, wie e8 in ber Einleitung zu demjelben
empfohlen wird, dad Eine zu thun und das Undere
nicht zu laſſen, jo brauchen wir mehr Zeit zur Be
arbeitung unſerer jungen Pferde.
Mit der allerdings erforderlichen Paffion und Liche
zur Sache und der Slonjequenz, die vor feiner Un—
bequemlichleit zurüdichredt, erjcheint ed wohl möglid,
Beides zu vereinigen um daß zu erreichen, was als
dad Biel unferer Friedendarbeit gelten muß: „volle
Kriegsbereitichaft“ ; denn „Siegen iſt der Zweck“.
1897 — Militär-Wodenblatt — Rr. 77
Ariesstechniſches.
Schießverſuche auf Panzerdrehthürme
in den Vereinigten Staaten.
Cleveland, Dhio, Anfang Auguſt 1897.
Die fortwährend angeftellten Schießverſuche zur
Feftftellung der Stärfe und Widerſtandsfähigleit von
Panzerplatten, wie fie beim Bau von Kriegsſchiffen
zur Verwendung gelangen, haben volljtändige und
zuverläffige Ergebnifje erbradt. Die Widerſtandskraft
der Platten ijt es jedoch nicht allein, welche die Stärle
eined Panzerſchiffes ausmacht, jondern es lommt aud
auf die Feſtiglelt des Gerippes, das die Panzerplatten
ſtützt und in ihrer Lage erhält, an, und es werden
daher neuerdings nicht nur Schießverſuche auf die ein-
zelnen Panzerplatten angejtellt, jondern aud auf bie
Nahbildungen bezw. die Modelle von ganzen Schiffs
feiten, bejtehend aus mehreren Panzerplatten, bejonders
aber auch auf Panzerdrehthürme, in denen die ſchwerſten
Geſchütze der Schiffsbewaffnung aufgeitellt werden.
Während eine unweſentliche Beichädigung ber
Platten in der eigentlichen Schiffswand im Allgemeinen
von feiner mweittragenden Bedeutung fein dürfte, würde
eine folche den Betrieb eines Drehthurmes in bedenklicher
Weife beeinträchtigen können. Denn jelbft wenn der
Thurm nicht an und für fich beſchädigt wird, ift es
möglich, daß er dur die Kraft der Geſchoſſe von
feiner Unterlage gerüdt und dadurch unbrauchbar
gemacht wird.
Vor einiger Zeit wurde in den Vereinigten Staaten
ſeitens des „Bureau of Ordnance* ein ſolches Verſuchs—
ſchießen auf eine Nachbildung des Drehthurmes des
Schlachtſchiffes „Mafjacyufetts* abgehalten. Diejer Ver—
ſuchſthurm hatte einen inneren Durchmeſſer von 27 Fuß
und eine Höhe von 11 SB: Sein Eifengerippe trug
zehn gußeijerne Platten von je 15 Zoll Dide und eine
Stahlplatte von derſelben Stärke wie diejenigen,
aus welchen die Drehthürme des „Maſſachuſetts
gefertigt find, nämlich von 15 Bol. Im Innern
wurden 180 t Eifen, welche dad Gewicht der Geſchütze
darftellten, auf laffetenartigen Geſtellen angebradıt.
Dad Gejammtgewicht des ganzen Bauwerks betrug
450 t und wurde bafjelbe von 20 cylinderförmigen
Stahlrollen getragen, die durd) gußeiferne Seile daran
gehindert wurden, aus ihrer Lage zu xüden. Die
2085
oben erwähnte Platte war bereit3 bei einem früheren
Einzelverfuche verwendet worden und hatte der Kraft
des Geſchoſſes, deifen Spike ſich einige Zoll in bie
Matte einbohrte, erfolgreih Widerftand geleiftet.
Bei der Schiehprobe auf das volljtändige Modell
wurden drei Schüffe abgefeuert, wie folgt: Eriter
Schuß: Zehnzölliges Geihüß; Geihoh 500 Pfund;
Geigwindigfeit 1683 Fuß in der Sekunde; Schuß:
ttaft 9829 Fußtonnen. Zweiter Schuß: Zwölfzölliges
Geſchütz; Geſchoß 850 Pfund; Geſchwindigleit 1761 Fuß
in der Sekunde; Schuäfraft 17 069 Fußtonmen. Dritter
Schuß: Zwölfzölliges Geihüg; Geſchoß 851 Pfund;
Geihmwindigkeit 2000 Fuß in der Sekunde; Schuffraft
28626 Fußtonnen.
Das erfte Geichoß, ein zehnzölliges Wheeler-Sterling,
brahte auf der Platte einen Eindrud von 9'/s Zoll
bevor. Der Treffpunkt befand ſich 14'/ Zoll von
dem oberen Rande der Platte. Ein 33 Zoll langes
Städ der Platte oberhalb des Trefipunftes war los⸗
geriffem und die Verdedplatten einen Zoll in die Höhe
gehoben. Die Bolzen, mit denen die Platten ver:
zietet waren, blieben unbejchädigt, die Platten wurden
nicht aus ihrer Lage verdrängt.
Daß zweite Geihoß derjelben Urt traf den Thurm
in einem Winkel, der 7'/ Grad von der jenkrechten
Linie abwich; es drang 11'/. Zoll in die Platte ein,
indem die Spige in der Platte jteden blieb. Lebtere
erhielt einen Sprung, der durch dad lehte Schußloch
ging und einen weiteren durch einen der früheren Treffs
punkte big zu ihrem unteren Rande. Ein Bolzen war
xbrochen und in den Thurm hineingetrieben, während
de angrenzende gußeijerne Platte ein Hein wenig auß
der Lage gerückt war. Die horizontal laufenden Ballen
3 Gerippes waren einen Zoll ausgebaut. Der
Ihrem ſelbſt wurde um 7%; Bol aus feiner Lage
grüdt, als Ganzes aber nicht weiter beichädigt.
Das dritte Geſchoß war ein Zohnfoniher „Stahl
Hattendurhbohrer* von 12 Zoll Durchmeijer und
im Gewicht von 851 Pfund. Er traf die Platte
in einem 21 Grad von der Senfrechten abweichenden
Binkel, je 3 Fuß von dem linken und oberen Rande.
Us das Geſchoß einſchlug, änderte es jeine Richtung,
indem es nach rechts von der Schußlinie abwich, und
duchbohrte dann die Platte volljtändig, und zwar
zodegu im der horizontalen Linie. Beim Durchgang
dırh, die Platte zerbrad) das Geſchoß, deſſen größere
Side auch noch durd) die Hintere gußeiſerne Be—
"eidung drangen, ein großes Stüd derjelben losriſſen
und fih in das Holzwerk einbohrten. Die Ber:
Rörung der Hinteren Belleidung, deren einzelne Stüde
jum Theil umgebogen wurden, erftredte ſich über eine
dlähe von etwa 3"/, Fuß im Quadrat. Die Bolzen
wurden zu Dußenden ausgerijien und rings um den
Turm herum veritreut, während die gegenüberliegenden
Theile des Geripped von zahlreichen Geſchoßſtücken
durchbohrt oder beichädigt waren. Die Stahlplatte
kelbft war arg mitgenommen und auf der einen Seite
um 9, auf der anderen um 2 Zoll nad) hinten gedrüdt.
Der ganze Thurm wurde um 9 Zoll zurüdgeworfen
und zwei Grab um jeine Are gedreht.
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 77
2086
Als Ergebniß der Schiehproben ergiebt fi, daß
das Gerippe des Thurmes ſtark genug it, um jeden
Schuß auszuhalten, dem die Platten Wideritand zu
letjten vermögen, doch dad Zurücdwerfen ded Thurmes
um 9 Zoll wirft die Frage auf, ob die Vorkehrungen
auf den Vereinigten Staaten- Schladhtichiffen, welche
dazu dienen, die Thürme im ihrer Qage zu Halten, aus—
reichend find.
Kleine Aittheilungen.
England. Der Flottenhaushalt für dieſes Jahr
beläuft jih auf 22 121 831 Pfund (einfchließlich 4 696 000
Pfund fcheinbarer Ausgaben), alfo 451 949 000 Mart.
Es iſt das der höchſte Betrag, der bislang für die Bes
hauptung ber Borherrfhaft zur See in einem Jahre
ausgegeben wird; trogdem iſt bei Aufftellung der eins
elnen Forderungen mıt einer foldhen Sparfamteit vers
abren, daß — Dienſtzweige nur eben beſtehen
lönnen. (Army and Navy Gazette Nr. 1957.)
— Auf eine Anfrage bin erflärte der Regierungs«
vertreter im Haufe der Gemeinen: „Im Allgemeinen
fann ein Dffizier nah Indien verfegt werben,
wenn er vier Dienftjahre zählt, die erforderlichen Prü-
fungen in den eingeborenen Sprachen beitanden hat,
durh das Staff College (Beneralftabsfhule) gegangen
ift ober eine befondere Ba rag abgelegt
oder auch fi andermweitig auf dem in Frage fommenden
Gebiete bewährt hat. Sind diefe Bedingungen erfüllt,
fo liegt es in ber Hand der Indifhen Regierung und
des Dberbefehlshabers der Indifhen Truppen, den bes
treffenden Offizier dort anzuftellen.
— Die United Service Gazette (Mr. 3361) wirft
einen Blick auf die Bedeutung des Feldeiſenbahn—
baues und bemerkt dazu, daß das Syitem der Eiſen⸗
bahntruppen am —— in Deutſchland aus
gearbeitet fei. England habe es nad) langen Debatten
und beträchtlichem Zögern zu einer feinen Eiſenbahn⸗
truppe (ein Bataillon zu zwei Kompagnien) gebracht,
der es an einer mobilıfirbaren und einſchiffdaren Reſerve
nicht fehle. Weiter geht das Blatt auf einen Vortrag
des Major Ferrier ein, dem wir folgende Notiz ents
nehmen. Im Sudan gelang es 1895 den Derwiſchen,
mit 800 Speer: und 300 Gemehrträgern die Eıfenbahn
auf einer Strede von zwei Meilen 34 Yards (1 Meile =
1760 Yards — 1,61 km) zu zeritören, indem fie bie
Schienen aufriffen und den Abhang des Dammes herab»
rollen ließen. In dem amtlıhen Berichte über den
Vorgang hieß ed, daß der angerichtete Schaden zur
Ausbeflerung die Arbeit eines Jahres erforder, Major
Terrier erzählt: „Wir begannen am Morgen des
7. Dezember mit Sappeuren und Infanterıiten die
Bahn wieder in Stand zu feßen und am 10. nachmittags
4 Uhr war die Linie wieder befahrbar. Bon den
arbeitenden Soldaten war die Hälfte 64 Meilen weit
per Bahn gelommen, ein Drittel befand fih an Drt
und Stelle und der Reſt war 20 Meilen meıt per Bahn
berangeihafft. So murde die Arbeit eines Yahres
erledigt!” Zwifhen Wady Halfa und Atafcheh (85 Meilen)
ftanden damals an frei verfügbaren Truppen 400 Mann.
Frranfreich. Der Preis Berger im Betrage von
12000 Frco. ıft von der Académie Françaiſe dem
Militärſchriftſteller Alfred Duquet in Anerfennung der
Berdienſte zugeſprochen, welde diefer ſich durch Die von
2087
ihm verfaßten Bücher um eine würdige und ſachgemäße
Darftelung des letzten Krieges gegen Deutichland
erworben hat, (Le Spectateur militaire.)
— Leber das Dienftalter der Hauptleute und
Nittmeifter, nad) dem durch die gelegentlich der Feier des
Nationalfeites vorgenommenen Beförderungen herbeis
geführten Stande, theilt Le Progres militaire Nr. 1745
mit, daß die älteften Offiziere diefes Grades benfelben
befleiven bei ber Infanterie feit dem 19. März 1883,
bei ber Kavallerie feit dem 13. Zuli 1884, bei ber
Artillerie feit dem 1. Oktober 1889, beim Benie feit dem
1. Oktober 1891, beim Train feit dem 28. Dezember 1889,
bei der Gendarmerie feit dem 29. Juli 1887. Die
älteften Lieutenants find dazu ernannt mworben bei der
Infanterie am 25. September 1890, bei der Kavallerie
am 1. September 1889, bei ber Artillerie am 1. Oktober
1889, beim Genie am 1. Oftober 1891, beim Train am
23. Dezember 1889, bei der Bendarmerie am 29. Juli
1887. Der ältefte Hauptmann ber Infanterie ift Offizier
feit dem 14. Auguſt 1870, der ältefte Rittmeifter der
Kavallerie feit dem 20. November des nämlichen Jahres,
die älteften Sauptleute der Artillerie und des Genie feit
dem 26. April bezw. dem 1. Oftober 1874. Uebrigens
rg diefe Daten fein vollftändiges und erſchöpfendes
ild der eg gay der genannten Rang:
flafjen, da ein Theil der Sauptleute und Rittmeiſter,
welche ihrer privaten Lebensſtellung und ihrer Vorbildung
nah zu Stabsoffizieren nicht geeignet find, in ihrem
Verhältmifje meiterdienen, während die gleichaltrigen
dazu für befähigt erachteten meiſt aus der Mılitärfchule
von St. Eyr und der Polytechniſchen Schule hervors
gegangenen Dffiziere längſt dazu befördert find.
— Die Zahl der Militärbezirke, in welche Indo⸗
China (Kontın) bisher zerfiel, ift von vier auf zwei
vermindert worden. Die an ber Spitze berfelben
ftehenden Dffiziere haben unter ihren militärifchen Bors
gejegten und dem bürgerlichen Generalgouverneur zugleich
die politifhe Gewalt, im Innern wie nah Außen, zu
vertreten. (L’Avenir militaire Nr. 2227.)
— Die Behaltsvorfhüffe, melde bei Ent:
fendung in die Kolonien Difigiere wie Unteroffiziere
und Soldaten bisher erheben durften, find ſehr befchränft
worden. Während nah den früheren Beftimmungen
Gehalt, Löhnung und Löhnungszulagen je nad der Ent:
fernung für einen bis drei Monate im Voraus gezahlt
werden durften, foll in —— nur Anſpruch auf vierzehn⸗
tägige bis einmonatige Vorausbezahlung gelten. Dagegen
ift ein bisher nicht beitandener Anfpruh auf Vorauss
gepäbrung der nämlihen Gebührniffe für acht Tage
i8 zu einem Monate bei Nüdkehr in das Mutterland
gugebillit. L’Avenir militaire Nr. 2227 ift mit beiden
norbnungen nicht einverftanden. Denn zur Ausrüftung
ür eine Verwendung in den Kolonien bebürfe es koft«
pieliger Anfhaffungen, während bei der Nüdfehr von
dort ein Jeder ım Befite einer Erfparnifje fein könne.
— Während auf der einen Seite, veranlaßt durch
das ftete Anwachſen der Zahl der nach abgeleifteter eins
oder zmweijähriger Anmefenheit bei der Fahne zur Reſerve
entlafjenen Soldaten, die Klagen über die Verkürzung
der aftiven Dienftzeit und die badurd verminderte
militänıfhe Braudbarleit eines großen Theiles des
Erfages fi mehren, werden auf der anderen Seite
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 77
2088
immerfort neue Vorſchläge gemadt, um einen Theil der
eingeftellten Rekruten, die eine gemiffe foldatifche
Vorbildung mitgebraht haben, vorzeitig der Reſerve
überweifen zu fönnen. Trotz der Miberfolge, welche
die Errihtung der Schülerbataillone aufzumeifen gehabt
bat, beantragte eim Abgeordneter des Departements
Ifere, Herr Ariftides Rey, nad zurüdgelegter zwei⸗
jähriger Dienftzeit bei der Fahne und nachdem fie den
eitens ihrer Borgefegten an fie geitellten Anforderungen
genügt haben, alle diejenigen Soldaten zur Neferve
übertreien zu laſſen, melde vor ihrem Eintritte vom
vollendeten 16. Lebensjahre an bis zu ihrer Einftellung
Mitglieder eines ftaatlıh anerkannten, den milıtärifchen
Vorunterricht, die Ausbildung im Turnen, Schießen oder
fonftigen körperlichen yertigteiten bezwedenden Bereines
ewejen find oder einer militärifche Uebungen betreibenden
öheren Yehranftalt angehört haben, vorausgefet, daß
diejenigen, melde biefe Dergünftigung beanspruchen, den
von ben Bereinen bezw. Schulen zu erfüllenden Be
dingungen an die foldatifhe Ausbildung der Mitglieder
erecht geworben find. Der in ben genannten Bereinen
as in den betreffenden Zehranftalten zu —2—
un
mwede
militärifche Borunterriht fol unter die Leitun
Auffiht eines vom Kriegdminifter zu dieſem 8
kommandiriten Offiziers heit werben.
rogrès militaire Nr. 1745.)
— Einen Berfuh der Verwendung zu militäriſchen
Sweden mit einem automobilen Fuͤhrwerke bei
den diesjährigen Herbftübungen zu maden ift dem
Erfinder defielben vom Generallommando des 18. Armee
forps geftattet worden. Dafjelbe foll namentlidy zur
Uebermittelung von Meldungen benußt werben, aber
au dazu dienen, die Dffiziere der höheren Stäbe nad
Beendigung der Manöver in ıhre jevesmalıgen Quartiere
zu befördern. (L’Avenir militaire Wr. 2220.)
Deſterreich⸗ Ungarn. Unterlunft in Schuß:
bäufern haben die — Alpenvereine einem
durch das K. und K. Militär⸗Geographiſche Inſtitut mit
photogrammatiſchen Arbeiten im Mangari⸗ und Triglab⸗
ebiete beauftragten Offizier und den ihn begleitenden
—* Mann zur Verfügung geſtellt. Die Dauer der
Arbeiten ift auf drei Monate veranſchlagt.
(Wılttärzeitung.)
— Zu weiterer Ausgeftaltung ihrer Organifation
bat die Pioniertruppe im Mobilifirungsfalle
in Gemäßheit emer Allerhöchften Ortes neuerdings
genehmigten Anordnung die nahbenannten Abtheilungen
(Organe) aufzuftelen: Bier Eıffelbrüden:, drei Flußs
minen«, zwei Wineurabtbeilungen, eine Ylubichifffahrts:
abtheilung, Abtheilungen für die Geniedireftionen, Organe
für den technischen Dienft bei den Kavallerie Truppen:
divifionen und ein Bedienungsdetachement für den mobilen
Belagerungs- bionierpart. (Armeeblatt Nr. 28.)
— Legitimationen für Zuſchauer bei den
großen Derbftübungen in Mähren und in Ungarn
(vergl. Militär Wochenblatt Nr. 73) dürfen von den
theilnehmenden Korpslommanden ausgegeben werben.
Wer ohne im Befige einer folden zu fein, die Bewegungen
oder das Gefecht behindert, foll von der zunächſt
befindlihen Truppe aufgefordert werden, den Bewegungs
raum zu verlafien. — welche eine Legitimation
befigen, find höflihft zu erfuchen, den Raum, welchen fie
behindern, zeitwerfe verlaffen zu wollen. (Armeeblatt.)
Hierzu die Militär-Literatur-Beitung Nr, 9 und der Allgemeine Auzeiger Nr. 69.
Alilitär- Wochenblatt,
Verantwortlicher Redakteur: Berlag der Königl. Hoſbuchhandlung
» Gorff, Generalmajor 3. D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E. S. Mittler& Sohn,
Briedenau b. Berlin, Goßlerſtt. Erpedition: Berlin swie, Rodftrafe 68. Berlin swız, Kochſtr. 68— 71.
Diele Beitfeprift erfheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags unb Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Aukerdem werden derjelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
Zeitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Auffäge ald bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden ift.
Sierteljährlicher Bränumerationgpreis für Das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Breis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poltanftalten (Zeitungs Preistifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie Zeitungsfpebitionen — an.
M 78. Berlin, Mittwoch den 1. September. 1897.
— Juhalt:
Verſonal ⸗ Beränberungen (Preußen, Sachſen). — Ordens-Verleihungen (Preußen, Sachſen).
Journaliſtiſcher Theil.
Die Franzöſiſche Vorſchrift über den Felddienſt der Artillerie. — Zu dem Artilel „Vorſtellungen vor Seiner Maſeſtäi
ken Deutſchen Kaiſer im Lager von Kraßnoe Selo“ (Mmilitär-Wochenblatt Nr. 74).
Rleine Mittheilungen. England: Hafenbauten und Küſtenbefeſtigung. Turnen der Kadetten. Truppenſchau bei
Uderſhot. Torpedoboot „Zurbinia”. Reſervemannſchaften für die Flotte, Cordilfabrikation in Indien. Verſuch mit Kamelen
in Indien. Kapallerieüubungen. — Italien: fyelbetat ber Radfahrer. — —— er Lieutenants der Artillerie und des Genie⸗
Inpd. Betheiligung des Rothen Kreuzes an den Mandvern. — Deſterreich-Ungarn: Ausmuſterung aus ben Bildungs—
BVerfonal= Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe ıc. Schr. dv. u. zu Gilfe, Hauptm. und Komp. Chef vom
4. Emennungen, Beförderungen und Verſetzungen. Garde-Füj. Regt, dem Regt., unter Beförderung zum
Am altiden Heere. überzähl. Major, aggregirt.
vb. Dyde, Nittm. vom 2. Garde-Drag. Negt. Kaiſerin
Alerandra von Rußland, zum Eskadr. Chef,
. Wartenberg, Hauptm. und Komp. Chef vom
Katjer Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, unter Stellung
ä la suite des MNegts., zum Wdjutanten des Kriegs—
miniſters, — ernannt.
Magdeburg, den 25. Auguft 1897.
d. Gottberg, Gen. Major und Kommandeur ber v
20. av. Brig., unter Verleihung des Ranges eines
Liv, Kommandeurs, zum Gen. Lt. befördert.
» Lüdemann, Gen. Major und Kommandeur der
9. Feldart. Brig,, unter Beförderung zum Gen. Lt.,
zum Sommandeur der 13. Div. ernannt. Die Pr. Lt2.:
d. Haenel, Oberſt und Kommandeur des 2. Weſtfäl. v. Bülow vom 1. Garbe-Ulan. Regt.,
Feldart. Negtd. Nr. 22, unter Stellung ä la suite Graf v. Weſtarp vom Leib-Garde-Huf. Negt.,
des Regts. mit der Führung der 9. Feldart. Brig. | v. Arnim vom Garbe-flür. Regt.,
beauftragt. Fehr. dv. Moeller-Lilienftern vom 1. Garde Drag.
zthr. Schuler v. Senden, Oberſt und etatsmäß. Regt. Königin von Großbritannien und Irland, —
Stabsoffizier des 1. Garde » Feldart. Regts, zum zu überzähl. Rittmeiftern befördert.
Kommandeur des 2. Weſtfäl. Feldart. Negts. Nr. 22 Prinz Karl Anton von Hohenzollern Durchlaucht,
ernannt. .
dv. Willich, Gen. Major und Chef des Militiv-Reit: —— — —— —
inſtituts, zum Gen. Lt. befördert.
Berlin, den 28. Auguft 1897, Die Sel. Lte.:
v. Kunheim, Major und Eskadr. Chef vom Regt. | v. Bismard vom Königin Eliſabeth Garde-Ören. Regt.
der Gardes du Corps, zum etatsmäß. Stabsoffizier, Nr. 3,
Graf zu Lynar, Nittm. von demfelben Regt, zum | v. Mündhaufen vom 3. Garde-Regt. zu Fuß,
Estadr. Chef, — ernannt. v. Maſſow vom 2. Garde-Regt. zu Fuß,
Schr. d. Sauerma, Major à la suite deffelben Negt3. | v. Graefe vom Leib-Garde-Huſ. Regt. und lommandirt
und Lehrer beim Militär - Reitinftitut, ein Patent bei der Botſchaft in Konftantinopel, — zu überzäht.
feiner Charge verliehen. Pr. Lis. befördert.
(3. Quartal 1897.)
2091
Die Set. Lis.:
v. Köppen vom Garde-Kür. Regt.,
Frhr. v. Senden vom 1. Garde-Drag. Negt. Königin
von Großbritannien und Irland,
v. Meiss von demielben Regt.,
Frhr. dv. Stolkenberg vom Leib-Garde-Huſ. Negt.,
— zu überzähl. Pr. Lts.,
Strubell vom Garde-Trains:Bat,, zum Pr. Lt., vor
läufig ohne Patent, — befördert,
An der Gendarmerie
Magdeburg, den 25. Auguft 1897.
Frhr. dv. Hammerftein-Lorten, Gen. Zt. und Kom—
mandeur der 13. Div, mit Benfion zur Diep. geftellt
und gleichzeitig zum Chef der Yandgendarmerie er-
nannt; derjelbe behält in diejer Stellung die aftiven
Dienftabzeichen bei und wird auch in der Anciennetäts-
Lifte der Armee geführt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm aktiven Heere.
Wilhelmohöhe, den 21. Auguſt 1897.
Boeckh, Oberfilt. a. D., zuletzt & la suite des 5. Bad.
Inf. Regts. Nr. 113 und Eiſenbahnlinien-Kommiſſar,
unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen
der Uniform des genannten Regts., mit feiner Benfion
zur Disp. geftellt.
Magdeburg, den 25, Anguft 1897.
Dominik, Pr. Lt. à la suite des Gren. Regts. König
Friedrich 11. (3. Dftpreuß.) Nr. 4, aus dem Heere
ausgejchieden und gleichzeitig unter Belaffung in dem
Kommando zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen
Amt, bei der Schubtruppe für Kamerun à la suite
derjelben, mit jeinem bisherigen Patent wieberangeftellt.
Frhr. dv. Wangenheim, Sek. Lt. vom 6. Thüring.
Inf. Regt. Nr. 95, mit Penfion,
v. Kotze, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 150, mit
Benfion, — der Abſchied bewilligt.
Sn der Gendarmerie
Magdeburg, den 25. Anguft 1897.
v. Rauch, Gen. der Inf. z.D., von der Stellung als
Chef der Landgendarmerie entbunden.
C. Im Sanitätslorps.
Wilhelmöhöhe, den 21. Augufſt 1897.
Dr. Grethe, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat.
1. Hannov. Inf. Negts. Nr. 74, zum Oberjtabsarzt
2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Negte. Nr. 131,
Dr. Schönfeld, Stabsarzt vom Kadettenhaufe in Wahl:
ftatt, zum berftabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des
Litthau. Ulan. Regts. Nr. 12,
Dr. Wichura, Stabs- und Bats. Arzt von Füſ. Bat.
de Gren. Regts. Kronprinz Friedrich Wilhelm
(2. Schleſ) Nr. 11, zum Oberſtabsarzt 2. Kl. und
Regts. Arzt des 1. MWeftfäl. Feldart. Regts. Nr. 7,
diefer vorläufig ohne Patent;
1897 — Militär-Wodenblatt — Rr. 78
ne —
2092
die Aifift. Yerzte 1. Kl.
Dr. Biſchoff vom Füf. Negt. General = Feldmarjcall
Graf Moltle (Schlef.) Nr. 38, zum Stabs- und
Batd, Arzt des Füſ. Bats. des Gren. Regts. iron:
prinz Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11,
Dr. Doering, à la suite bes Sanitätsforps und
fommandirt zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen
Umt, zum Stabsarzt,
Dr. Bollad vom Train » Bat. Nr. 16, zum Stabs
und Bats. Urzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Nr. 144,
Dr. Seeger vom Drag. Regt. von Wedel (Pomm.)
Nr. 11, zum Stabsarzt des Kadettenhauſes in Wahl:
ſtatt,
Dr. Buchbinder vom Weftfäl. Ulan. Regt. Nr. 5, zum
Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bat. des Fußart.
Negt3. von Hinderfin (Pomm.) Nr. 2,
Dr. Hammer vom Königs-Ulan. Negt. (1. Hannov.)
Nr. 13, zum Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats
des Inf. Regts. Nr. 136,
Dr. Dannehl vom 2. Niederichlef. Inf. Regt. Nr. 47,
zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. des Int.
Regts. Nr. 146,
Dr. Rirjtein, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom nf. Regt.
Herzog Karl von Medlenburg:Strelig (6. Oſtpreuß
Nr. 43,
Dr. v. Pezold, Alfift. Arzt 2. Kl. vom 1. Bad, Leib:
Gren. Regt. Nr. 109, — zu Aflift. Aerzten 1. RL;
die Unterärzte:
Dr. Tornomw vom Feldart. Regt. General-Feldzeugmeifter
(2. Brandenburg.) Nr. 18, unter PVerfegung zum
Leib » Ören. Negt. König Friedrich Wilhelm II.
(1. Brandenburg.) Nr. 8,
Dr. Jänede vom Huf. Regt. von Schill (1. Schlei.)
Nr. 4, unter Berfegung zum Weſtfäl. Ulan. Regt.
Nr. 5,
Dr. Friedrichs vom Ulan. Regt. Großherzog Friedrich
von Baden (Rhein) Nr. 7, — zu Aſſiſt. Merzten
2. 8L;
die Aſſiſt. Merzte 1. KL. der Rei:
Dr. Fähndrich vom Landw. Bezirk Frankfurt a. D.,
Dr. Tendhoff vom Landw. Bezirk Freiburg,
Dr. Paſchen vom Landw. Bezirk Weiel,
Dr. Feldbauſch vom Landw. Bezirt Mannheim,
Dr. Bünter vom Landw. Bezirt Sondershaufen,
Truszezyüski vom Landw. Bezirk Neutomilchel,
Prof. Dr. Boppert vom Landw. Bezirk Giehen,
Dr. Jacoby (Robert) vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Plehn vom Landw. Bezirk II Altona,
Dr. Koh vom Landw. Bezirk Friedberg,
Prof. Dr. Jacobi vom Landw. Bezirk Freiburg,
Dr. Rojenthal vom Landw. Bezirt Wiesbaden,
Dr. Bart vom Landw. Bezirt Aachen,
Dr. Neuber vom Landw. Bezirk Neike,
Dr. Nürnberg vom Landw. Bezirl Erfurt,
Dr. Engelien vom Landw. Bezirk Bartenitein,
Dr. Zöwenftein vom Landw. Bezirk Barmen,
Dr. dv. Bardeleben vom Landw. Bezirt I Bodum, —
zu Stabsärzten, — befördert.
2093
— — — — — — — —
Die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. der Reſ.:
Dr. Juhl vom Landw. Bezirlk Hannover,
Dr. Hohnfeldt vom Landw. Bezirk Danzig,
Dr. Boie vom Landw. Bezirk Stiel,
Dr. Ebeling vom Landw. Bezirf Striegau,
Dr. Tenbaum vom Landw. Bezirk I Münfter,
Dr. Seelig vom Landiw. Bezirk Hannover;
die Aſſiſt Merzte 1.81. der Landw. 1. Aufgebot:
Dr. Keller vom Landw. Bezirk Heidelberg,
Dr. Yongard vom Landw. Bezirk Eöln,
Dr. Mayer (Heinri), Dr. Cahen vom Landw. Bezirk
Frankfurt a. M.,
Dr. Redtmann vom Landw. Bezirk Cöln,
Dr. Ober vom Landw. Bezirk Glogau,
Dr. Bodet vom Landw. Bezirt Cöln,
Dr. Bellinger vom Landw. Bezirk Oberlahnftein,
Dr. Bradel vom Landw. Bezirt Bonn,
Ir. Cahn vom Landw. Bezirt Mainz,
Dr. Kuhn vom Landw. Bezirt Naumburg a. S,
Dr. Dalmer vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Eramer vom Landiv. Bezirk I Breslau,
Dr. un; vom Landiv. Bezirt Thorn,
Dr. Schliephate vom Landw. Bezirk Gießen,
Dr. Bonde vom Landiv. Bezirk Altenburg,
Dr. Baron vom Landw. Bezirt Bonn,
Dr. Rod vom Landw. Bezirk Cöln,
Dr. Liebreht vom Landw. Bezirk Hamburg,
Dr. Riffart vom Landw. Bezirk Fulda,
Dr. Brieger vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Terbrüggen vom Landw. Bezirk Hagen,
Dr. Böwing vom Landw. Bezirk Celle,
Dr. Hagemann vom Landw. Bezirk Bonn,
Ir. Gödde, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Auf:
xbotd vom Landw. Bezirk Soeſt,
Dr. Demmer, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Auf:
gebot3 vom Landw. Bezirt Neuwied, — zu Stabs-
ätzten;
die Aſſiſt. Aerzte 2. Kl. der Rei.:
Dr. Schr. v. dem Busſche-Haddenhauſen vom
Lendw. Bezirk Celle,
Dr. Römer vom Landw. Bezirl Offenburg,
Dr. Keintoch vom Landiw. Bezirk Kattowig,
Dr. Ziemle vom Landw. Bezirk Halle a. S.,
Soswindel vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Mühlenbrod vom Landw. Bezirl I Trier,
Dr. Seybel vom Landw. Bezirl Offenburg,
Dr. Buſſe vom Landw. Bezirk Anklam,
Dr. Kemte vom Landw. Bezirt Hamburg,
Dr. Deters vom Landw. Bezirl Straßburg,
Dr. Bahle vom Landw. Bezirk Marburg,
Dr. Kollofrath vom Landw. Bezirk Freiburg,
Dr. Sulz, Dr. Eohnftein, Dr. Meißner vom
Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Orthen vom Landw. Bezirk Ertelenz,
Dr. Hirt vom Landw, Bezirk Striegau,
Dr. Caro vom Landiv. Bezirt III Berlin,
Dr. Elajen vom Landw. Bezirk Nienburg,
Loeſchmann vom Landw. Bezirk Königsberg,
Dr. Benediger vom Landw. Bezirk Brandenburg a. H.,
1897 — Militär Bomenblait — Ar. 78
2094
Dr. Loos vom Landw. Bezirk IL Altona,
Dr. HSadmann vom Landiv. Bezirk Lingen,
Dr. Kantorowicz vom Landiv. Bezirk Polen,
Dr. Sandmann vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
Arfiten vom Landw. Bezirk Nendsburg,
Dr. Strube vom Landw. Bezirt III Berlin,
Dr. Hainebad vom Landiv. Bezirk Frankfurt a. M.,
Dr. Rudow vom Landw. Bezirk Perleberg,
Dr. Lübbesmeyer vom Landw. Bezirk Nedlinghanfen,
Dr. Beyer vom Landw. Bezirk Heidelberg,
Dr. Barz vom Landw. Bezirk St. Wendel,
Dr. Stahow vom Landw. Bezirk 1 Bremen,
Dr. Hohn vom Landw. Bezirt Aachen,
Dr. Meyer (Felir) vom Landw. Bezirt Hamburg:
die Afſiſt. Aerzte 2. Kl. der Landiw. 1. Aufgebots:
Dr. Müllerheim vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Rendtorjf vom Landw. Bezirk fiel,
Dr. Fath vom Landw. Bezirt Mannheim,
Schade, Afift. Arzt 2. Kl. der Landw. 2. Aufgebots
vom Landw. Bezirt Saargemünd, — zu Aſſiſt.
Aerzten 1. Kl.;
die Unterärzte der Nej.:
Strumwe vom Landw. Bezirk Infterburg,
Dr. Ahlmann vom Landw. Bezirk Belgard,
Dr. Laabs vom Landw. Bezirk Deutſch-Krone,
Dr. Mauß vom Landw. Bezirk Anklam,
Saeger vom Landiv. Bezirk III Berlin,
Dr. Dubromw vom Landw. Bezirl Brandenburg a. H.,
Hildebrandt vom Landıv. Bezirk Hildesheim,
Dr. Hager vom Landw. Bezir! Magdeburg,
Dr. Bajemann vom Landw. Bezirk Neuhaldensleben,
Dr. Scholge vom Landw. Bezirk Glogau, diefer unter
gleichzeitiger Anftellung im altiven Sanitätskorps,
und zwar beim Füſ. Regt. von Steinmeg (Mejtfät.)
Nr. 37,
Dr. Riedel, Albesheim, Dr. Braſch vom Landw.
Bezirk I11 Berlin,
NRojapin vom Landw. Bezirf Hamburg,
Dr. Bölder vom Landw. Bezirk Kiel,
Lengemann vom Landw. Bezirt Hamburg,
Dr. Buſſe vom Landiv. Bezirk Hannover,
Blanle vom Landw. Bezirl Gotha,
Dr. Luther vom Landw. Bezirk III Berlin, diejer
unter gleichzeitiger Anftellung im aktiven Sanitätsforps,
und zwar beim Inf. Regt. Nr. 166,
Dr. Umber vom Landw. Bezirt Straßburg,
Beder, Reis vom Landw. Bezirk Heidelberg,
Dr. Klinger vom Landw. Bezirk Straßburg,
Simfon vom Landw. Bezirf III Berlin,
Dr. Raeße, Unterart der Landw. 1. Aufgebot vom
Landw. Bezirk ILL Berlin, — zu Aſſiſt. Aerzten
2. Kl., — befördert.
Den Oberitabsärzten 1. HI. und Regts. Aerzten:
Dr. Groeningen vom Fußart. Regt. Nr. 10,
Prof. Dr. Koehler vom Garde: flür. Regt.,
Dr. Dickſchen vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von
Braunſchweig (8. Weitfäl., Nr. 57, — ein Patent
ihrer Charge verliehen,
2095
Den DOberftabsärzten 2. Kl. und Regts. Aerzten:
Dr. Braune vom 1. Großherzogl. Heil. Drag. Regt.
(Garde-Drag. Regt.) Nr. 28,
Dr. Reymann vom Feldart. Regt. Nr, 15,
Dr. Lohriſch vom Drag. Negt. von Bredow (1. Schlej.)
Mr. 4,
Dr. Landgraf vom 3. Garde-Negt. zu Fuß,
Dr. v. Mieledi vom Feldart. Regt. General-Feldzeug-
meijter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Dr. Düfterhoff vom Inf. Negt. Freiherr Hiller von
Gaertringen (4. Polen.) Nr. 59,
Dr. Klopfted vom 2. Brandenburg. Ulan. Regt. Nr. 11,
— der Charakter als DOberftabsarzt 1. Kl.
verliehen.
Dr. Böttcher, Oberftabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
vom Litthau. Ulan. Regt. Nr. 12, zum 5. Thüring.
Inf. Negt. Nr. 94 (Großherzog von Sadjien),
Dr. Belde, Stabdarzt von der Sailer Wilhelms:
Alademie für das militärärztliche Bildungsweſen, ala
Bats. Arzt zum 2. Bat. 1. Hannov. Inf. Regts.
Nr. 74,
Dr. Borniloel, Stabs- und Bats. Arzt vom 2, Bat.
des Inf. Regts. Nr. 146, zur Kaiſer Wilhelms:
Akademie für das militärärztliche Bildungsweſen,
Dr. Scheel, Ajfift. Arzt 1. Kl. vom nf. Regt. von
der Marwik (8. Pomm.) Nr. 61, zum 2. Nieder:
ſchleſ. Inf. Regt. Nr. 47,
Dr. Knuſt, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom 1. Hannov. Drag.
Regt. Nr. 9, zum Train-Bat. Nr. 16;
die Aſſiſt. Aerzte 2. HL:
Dr. Runge vom nf. Negt. von Boyen (5. Oſtpreuß.)
Nr. 41, zum Drag. Regt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11,
Dr. Hetſch vom Fußart. Regt. General-Feldzeugmeijter
(Brandenburg.) Nr. 3, zum Heſſ. Feldart. Negt. Nr. 11,
Dr. Henning vom Schleswig-Holſtein. Drag. Regt.
Nr. 13, zum Inf. Regt. Nr. 146, — verſeht.
Dr. Meeß, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Ref. vom Landiv.
Bezirk Freiburg, im altiven Sanitätslorps, und zwar
als Aſſiſt. Arzt 1. Kl. mit einem Patent vom
21. Auguft d. 98. bei dem 8. Bad. Inf. Regt.
Nr. 169 angeftellt.
Dr. Ehriftoffers, Stabs: und Bats. Arzt vom 3. Bat.
des Inf. Regts. Nr. 136, à la suite des Sanitäts—
korps geitellt.
Den Oberftabsärzten 1. Sl. und Regts. Aerzten:
Dr. Schwabe vom 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94
(Großherzog von Sadjen),
Dr. Luck vom 1. Weſtfäl. Feldart. Regt. Nr. 7, —
Beiden mit Penfion, dem Charakter al$ Div. Arzt
und der Erlaubnii zum Tragen ihrer bisherigen
Uniform,
1897 — Nilitär-Wochenblatt — M. 78
20%
Dr. Gierih vom Inf. Negt. Nr. 131, mit Penfion
und der Erlaubniß zum Tragen feiner bisherigen
Uniform,
Dr. Barth, Stabsarzt der Landw. 1. Uufgebots dom
Landw. Bezirt Weißenfels,
Dr. Kunze, Afift. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirl Siegen,
Dr. Richter, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots vom
Landw. Bezirk Brandenburg a. H., — der Abſchied
bewilligt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöhftes Patent,
Den 24. Auguft 1897.
Pomme, Wirkliher Geheimer Kriegsrath und Abtheil.
Ehef im Kriegsminifterium, der Rang eines Ratbes
1. Klaſſe verliehen.
Durch Allerhöcfte Beftallungen.
Den 24. Auguſt 1897.
Müller, Kollhoff, Geheime Kriegsräthe, vortragende
Räthe im Kriegäminifterium, zu Wirllichen Geheimen
Kriegsräthen ernannt.
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 24, Auguſt 1897.
Gescke, Intend. Rath vom XI. Armeelorps, auf feinen
Antrag mit Penfion in den Ruheſtand verjept.
Durch Verfügung bes Ariegäminifteriums.
Den 22. Inli 1897.
vd. Fiſenne, Baurath, Garn. Baubeamter in Saar
burg, in die Lolal-:Baubeamtenftelle Spandau (Bezirk
ber Intend. III. Armeekorps),
Paeple, Garn. Bauinip., technifcher Hüffsarbeiter bei
ber Intend. VI. Armeekorps, in die Lokal» Ban:
beamtenftele Saarburg, — zum 1. Auguſt d. 38.
verjeßt.
Den 3. Auguſt 1897.
Nolohl, Baurath, Garn. Baubeamter in Breslau 11,
in die Lolal-Baubeamtenjtelle Müniter,
Lichner, Garn. Bauinfp., techniſcher Hülfsarbeiter bei
der Intend. V. Armeelorps, in die Lokal» Bau-
beamtenftelle Breslau II, — zum 15. Auguft d. Se.
verießt.
Den 11. Auguft 1897.
Liebenau, Regierungsbaumeiiter in Jüterbog, zum
Garn. Bauinjp. ernannt und zum 1. Sanuar 1898
in eine techniſche Hülfsarbeiterftelle bei der Intend.
XV. Armeekorps verjept.
zn — — RIUIEDRRRRNREN — Kr. 78
2098
XII. (Königlich Sächſiſches) Armeekorps.
Offiziere, Portepeefahuriche ⁊tci.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſttzungen.
Im altiven Heere.
Den 26. Auguſt 1897.
Bleyl, Sel. Lt. vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich
Auguft Nr. 104, unter Stellung à la suite dieſes
Negtd., vom 1. Oltober d. 38. ab auf ein weiteres
Jahr beurlaubt.
Schr. dv. Hammerjtein, Unteroff. vom Schützen-(Füſ).
Regt. Prinz Georg Nr. 108,
Behmell, Unteroff. vom 9. Inf. Negt. Nr. 133, —
zu Port. Fähnrichen,
Bobjien, Rittm. vom Karab. NRegt., unter Enthebung
von dem Kommando ald Adjutant ber 2. Kav. Brig.
Nr. 24, zum Esladr. Chef, — ernannt.
Morig, Pr. Lt. vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18, ala
Adjutant zur 2. Hab. Brig. Nr. 24 fommanbdirt.
v. der Gabelentz, Bort. Fähnr. vom Karab, Regt.,
zum Self. Pt. befördert.
Sm Beurlaubtenjtande
Den 23. Augnft 1897.
v. Carlowitz, Sek. Lt. von der Ref. des 3. Jäger
Bats. Nr. 15, vom 1. Oltober d. Is. ab auf ein
Jahr zur Dienftleiftung bei diefem Bat. fommandirt.
Den 26. Auguft 1897.
Fröifel, Pr. Lt. von der Rei. des 1. Jäger = Bats.
Nr. 12, zum Hauptm,,
Dr. Scheller, Set. Lt. von der Reſ. des Garde
Neiter-Negt3., zum Pr. Lt.,
Reuß, Pr. 2. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Großenhain, zum Hauptm.,
Bührdel, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Meihen,
Fuhland, Sek. Lt. von der Inf. 1. as des
Landw. Bezirls Zittau, — zu Pr. 8
Dr. Eamerer, Pr. 2. von der nf. - Auſgebois
des Landw. Bezirls Plauen, zum Hauptm, —
befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere.
Den 26. Auguſt 1807.
v. Unrug, Rittm. und Esladr. Chef vom Karab. Regt.,
in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit Penſion
und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen
Fe mit den vorgeichriebenen Abzeichen zur Disp.
geftellt,
Sm Beurlaubtenftande
Den 26. Auguſt 1897.
Prof. Dr. Haebler, Br. Lt. von der nf. 2. Aufs
gebot3 des Landw. Bezirks Dresden-Neuft., behufs
Ueberführung zum Landſturm 2. Aufgebot der
Abſchied bewilligt.
C. Im Sanitätskorps.
Den 26. Auguſt 1897.
Weickert, Unterarzt des 6. Inf. Negts. Nr. 105 König
Wilhelm IL von Württemberg, zum Affift. Arzt 2. Kl.
befördert.
Dr. Rakowicz, Königl. Preuß. Affift. Arzt 1. Kl. der
Landw. 1. Aufgebot a. D., in der Königl. Sächſ.
Armee und zwar als Aſſiſt. Arzt 1. RL der Landw.
1. Aufgebot$ des Landw. Bezirls Dredden-Aitft. mit
Patent vom 26. November 1889 angeitellt.
Ordens - Berleihungen.
Preußen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den Hauptmann und Komp. Chef im Inf. Regt. Nr. 146
v. Hatten,
den Rittmeifter und Esladr. Chef im Ulan. Regt Graf
zu Dohna (Dftpreuß.) Nr. 8 v. Tſchirſchly,
den Hauptmann im Generalftabe der 1. Div. Ritter
und Edlen v. Detinger,
den Hauptmann und Komp. Chef im nf. Regt. Herzog
Karl von Medlendburg:Strelik (6. Oftpreuß.) Nr. 43
vd. Braunjhweig,
den Generalmajor 3. D. Grafen v. Carmer zu Frank
furt a. O.,
den Major und Bats. Kommandeur im Garde» Fül.
Regt. Frhrm. dv. Rheinbaben,
den Hauptmann und Battr. Chef im Feldart. Negt.
General = Feldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18
Sch. v. Rheinbaben,
den Hauptmann und Komp. Chef im Garde⸗Füſ. Negt.
Frhrn. v. u. zu Gilſa,
den Hauptmann und Komp. Chef im Gren. Regt. König
Friedrich Wilhelm 1.(2.DOftpreuß.) Nr.3v. der Heyde,
den Hauptmann und Battr. Chef im 1. Garde⸗Feldart.
Negt. d. Ingersleben,
den Hauptmann und Komp. Chef im 3. Garde-Regt.
zu Fuß dv. Bismard,
den Hauptmann und Battr. Chef im 2. Garde: Feldart.
Negt. v. Kaldreuth,
den Hauptmann und Komp. Chef im Kaiſer Alexander
Garde-Ören. Regt. Nr. 1 v. Leipziger,
den Hauptmann im 1. Bad. Feldart. Regt. Nr. 14
und Adjutanten bei der Inſp. der Feldart. chen.
v. Salmuth,
den Hauptmann und Komp. Chef im Kaijer Alexander
Garde-Ören. Regt. Nr. 1 v. Xoeper,
den Major im Kriegsminifterium v. Scheurnſchloß,
den Major und etatsmäß. Stabsoffizier im 1. Branden:
burg. Drag. Negt. Nr. 2 v. Parpart,
ben WRittmeifter und GEsfadr. Chef im Drag. Regt.
von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12 v. Windheim,
den Major und Bats. Kommandeur im 3. Poſen. Inf.
Negt. Nr. 58 dv. Geyſo,
den Nittmeifter und Esfadr. Chef im Ulan. Regt. Prinz
Auguft von Württemberg (Pofen.) Nr. 10 v. Hell:
dorff,
ben Rittmeiſter und Esladr. Chef in demſelben Negt.
v. Linſingen,
den Hauptmann und Battr. Chef im Feldart. Regt.
von Clauſewitz (Oberſchleſ.) Nr. 21 v. Herff,
den Fürſten Chriſtian Ernſt zu Stolberg—
Wernigerode in Wernigerode,
den Hauptmann 3. D. dv. Brauchitſch auf Scharteute
bei Genthin,
ben Rittmeifter a. D. v. der Dften zu Hannover,
den Hauptmann und Komp. Chef im Füſ. Negt. Königin
(Scleswig-Holftein.) Nr. 86 v. der Lühe,
den Hauptmann und Komp. Chef im Oldenburg. Inf.
Negt. Nr. 91 v. Neder,
den Major a. D. Fchrn. d. Meyjenbug zu Detmold,
den Generalmajor und Kommandeur der 30. Kav. Brig.
v. Colmar
den Rittmeifter und Eskadr. Chef im Schleswig. Holftein.
Ulan. Regt. Nr. 15 dv. Belom,
den Rittmeifter und Eskadr. Chef im Magdeburg. Drag.
Negt. Nr. 6 v. der Wenſe,
ben Rittmeifter und Esladr. Chef im Schleswig. Holjtein.
Ulan. Regt. Nr. 15 v. Walbed,
den Nittmeijter und Esfadr. Chef im Kurmärk. Drag.
Negt. Nr. 14 v. Cloßmann,
den Major aggreg. dem Inf. Negt. Nr. 161 Frhen.
v. Maſſenbach,
den Hauptmann und Komp. Chef im Inf. Regt. Nr. 131
v. Finckh,
den Major und etatsmäß. Stabsoffizier im Drag. Regt.
von Amim (2. Brandenburg.) Nr. 12 v. Keszycki,
den Hauptmann und Komp. Chef im nf. Regt. von
Wittih (3. Heſſ. Nr. 83 v. Wurmb,
ben Hauptmann und Komp. Chef in demielben Regt.
v. Wipleben,
den Hauptmann und Komp. Chef in demjelben Negt.
v. Ürenstorff,
nad) Prüfung derjelben durch das Kapitel und auf
Borihlag des Durhlaudtigiten Herrenmeijters
Prinzen Albrecht von Preußen Königlicher Hoheit
zu Ehrenrittern des Johanniter-Ordens zu ernennen.
187 — Militär-Wodhenblatt — Re. 78
2100
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
fegung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
der Krone zum Ritterkreuz erfter Klaſſe des Groß—
berzoglih Heſſiſchen Berdienft » Ordens Philipps des
Großmüthigen:
dem Oberjtlieutenant Bidel, à la suite des 5. Rhein.
Inf. Regts. Nr. 65 und Nbtheil. Vorſtand bei der
Gewehr-Prüfungstommilfion;
des Nitterlreuzes erſter Klaſſe defielben Ordens:
dem Major Eihling, Kommandeur des Bad. Train-
Bats. Nr. 14;
des Fürftlih Schwarzburgiichen Ehrenkreuzes
zweiter Klaſſe:
dem Major dv. Hartmann, Flügeladjutanten Zeiner
Durchlaucht des Fürften zu Schwarzburg: Zonders-
haufen;
des Fürſtlich Schwarzburgiſchen Ehrenkreuzes
vierter Klaſſe:
dem Zahlmeiſter Knauff beim Magdeburg. Feldart.
Regt. Nr. 4;
des Ehrenkreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
Schaumburg-Lippiſchen Haus-Ordens:
dem Premierlieutenant Grafen zu Rantzau vom Garde:
Jäger-Bat., Adjutanten bei der Inſp. der Jäger und
| Schützen;
der vierten Klaſſe des Kaiſerlich Japaniſchen Verdienſi—
Ordens der auſgehenden Sonne:
dem Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Schjerning bei der
Medizinal⸗Abtheil. des Kriegsminiſteriums.
Sachfen.
Seine Majeſtät der König haben Allerguäbdigit
geruht:
den nachbenannten Offizieren bie Erlaubniß zur An:
legung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Injignien
zu ertheilen, und zwar:
bes Königlich Preußifchen Kronen-Ordens vierter Klaſſe:
dem Premierlieutenant Friedrich vom 1. Feldart. Regt.
Nr. 12;
des Ritterfreuzes erfter Klaſſe des Herzoglich
Anhaltiihen Haus « Ordens Albrechts des Bären:
dem Hauptmann der Landw. Pioniere 1. Aufgebots
Heinrid vom Landw. Bezirt Plauen.
Journaliſtiſcher Theil.
Die Franzöſiſche Borfrift über den Felddienſt
der Artillerie.
Unter dem 24. Dezember 1896 ijt eine neue
proviſoriſche Vorfchrift über den Felddienit der Fran—
zöſiſchen Artillerie*) vom Kriegsminiſterium genehmigt,
*) Iustruetion —— provisoire du 24 decembre 1896
sur le service de l'artillerie en campagne.
befannte „Instruetion da 1. mai 1887 sur l’empleoi
de lVartillerie dans le combat* aufgehoben find.
In der Hauptiache entipricht dieſe Vorſchrift dem
4. Theil unſeres Grerzir-Reglements für die Feld—
artillerie; daneben enthält fie noch Manches, was bei
uns in Die Felddienft-Ordnung aufgenommen ift oder
ſich zeritveut in anderen Vorichriften findet. Weſentliche
| durch die mehrere ältere Beitimmungen, vor Allem die
2101
Unterichiede in den Grundſätzen über die Verwendung
der Artillerie haben wir nur vereinzelt gefunden. Der
Hauptunterfchied zwiſchen der Deutjchen und Franzöftichen
Borihrift dürfte wohl darin beruhen, daß die erfte
nur Orundjäße, die zweite Regeln geben will. Der
Bergleih — wir haben hier vorzugsweiſe die Nedaktion
im Auge — fällt jehr zu gunften der Deutichen Vor-
ſchrift aus, die viel kürzer, flarer und bejtimmter ift.
Die Franzöfiiche Vorſchrift wiederholt ein und denjelben
Gedanken, den fie in großer Breite ausführt, mehrere
Male an verſchiedenen Stellen, ohne daß er dadurd an
Klarheit gewänne Schlimmer als dieje Wiederholungen
ift, daß ſehr oft das in Vorderfäßen Gejagte in Nach—
lägen abgeſchwächt wird. Die Vorfchrift wimmelt von
Ausdrüden wie toutefois, mais, cependant u. ſ. w.
Wenn wir nunmehr auf einige Einzelheiten eingehen,
jo bejchränten wir uns vorzugsweiſe auf das, was in
diefer Vorſchrift meu ift und von der älteren Instruction
du 1. mai 1887 abweidt.
Aus der im 1. Kapitel mitgetheilten Zuſammenſetzung
der Artillerie eines Armeekorps geht hervor, dak die
furzen 120mm Sanonen nidt, wie man nad)
den Aeußerungen Franzöfiicher Zeitichriften annehmen
mußte, zur Korpsartillerie gehören, fondern unter Um:
Händen einer Armee bejonders zugetheilt werden. Sie
lönnen hier dem die Artillerie der Urmee lommandirenden
General unterftellt oder auch einem Armeeforps über:
wiefen werden. Genannt find fie übrigens in der Vor—
ihrift überhaupt nicht; es ift nur die Rede von Batterien
eines bejonderen Kalibers (d’un calibre special); auch
in dem von der Verwendung der Artillerie handelnden
Kapitel werden fie nur noch einmal kurz erwähnt.
Wir menden und gleidy zu dem wichtigſten Theil,
der Berwendung der Artillerie im Gefecht. Dort
heißt es unter Anderem: „Während des ganzen Gefechts
erhält die Artillerie grundjäglihd vom Truppenführer
genaue Anweiſungen über die einzunehmenden Stellungen,
die zu bejchießenden Ziele und fortlaufend Nachrichten
über die Gefechtölage und den zu erreichenden Zweck.
Jedoch müſſen die Artillerie bezw. Gruppen—
führer auch ohne Befehle zu handeln verjtehen
und jomwohl Ziele ald aud Stellung wechſeln,
wenn die Berhältnijje es fordern; nur müſſen
lie dem Truppenführer davon Meldung er»
ſtatten.“ Der geſperrte Satz fehlte in der älteren
Vorſchrift.
„Auf dem Schlachtfelde hat die Artillerie keinen
beftimmten Pla; fie wird jo vertheilt, daß jie unter
den günjtigften Bedingungen in das Gefecht eingreifen
fann. Bejonderer Platz braucht ihr nicht vorbehalten zu
bleiben; fie jchießt fajt immer über die Infanterie weg.”
Diefer Sap trägt jedenfalls den modernen Verhältniſſen
beſſer Rechnung al3 die ältere Vorſchrift. Nach diejer
jollten zwijchen einzelnen Artilleriegruppen Zwiſchenräume
für die Infanterie frei bleiben, die aber 1000 bis 1200 m
nicht überfteigen durften. An anderer Stelle heißt es,
dab dad Ueberſchießen eigener Truppen ungefährlid)
jei, wenn diefe fi) mindejtens 500 m vor den Geſchützen
bezw. beim Schießen mit Brennzünder mindejtens 500,
mit Aufihlagzünder mindeftens 250 m (Sprenggranaten
1897 — Militär-Wochenblatt — Mr 78
2102
500 bi8 600 m) dieſſeits der befchofjenen Ziele befänben.
Diefe Entfernungen ſeien aber natürlich jehr abhängig
von der Bodengeitaltung.
„Die Artillerie vermeidet gewöhnlich den Bereich
des wirkjamen Gewehrfeuerd (1500 m); in entjcheidenden
Momenten (Begleitung ftürmender Infanterie, Ver-
theidigung) oder eimem erichütterten Gegner gegenüber
muß fie das Feuer auch auf nächſte Entfernungen aus—
halten.“ Die Inftrultion vom 1. Mai 1887 hatte die
Grenze des wirkſamen Gewehrfeuers gar nicht bezeichnet ;
dagegen forderte fie, daß die den Sturm begleitenden
Batterien bis auf 500 bis 600m an die feindliche
Stellung herangingen.
E3 wird dann eine Schilderung von dem Verlauf
der modernen Schlacht und der dadurch bedingten
Thätigkeit der Urtillerie gegeben. Es heißt darin unter
Underem:
In der Einleitung muß die Artillerie die Avant:
garde beim Angriff auf wichtige Stützpunkte unterjtügen,
feindliche Batterien bejchießen, um deren euer don der
Infanterie abzulenten und die Abfichten des Feindes
jowie die Ausdehnung feiner Stellung zu erfunden.
Weil die Avantgardenbatterien häufigen Zielmechjel vor—
nehmen müfjen, empfiehlt es fi, ihnen Stellungen anzu—
weijen, die ein möglichit freies Schußfeld gewähren.
„Es iſt vortheilhaft, die Batterien eine möglichit
breite Front einnehmen zu laffen, um den Feind über
die eigene Stärke zu täujchen und die VBerlufte zu ver:
ringern, vorausgejeßt freilich, daß die Umftände es er—
fauben und daß dieje Anordnung nicht etwa daß jpätere
Auffahren der Artillerie des Gros behindert.“
Der Gedanke, durch Vergrößerung der Geſchütz—
zwiſchenräume die Verlufte herabzujegen, ift durchaus
richtig und, wenn man in der Minderzahl kämpfen muß,
unter Umſtänden vielleicht das einzige Mittel. Die
Franzoſen ſcheinen hierauf ganz bejonderen Werth zu
legen; denn dies ift einer der am verfchiedenen Stellen
der Vorſchrift fi) wiederholenden Säge, Es liegt aber
jedenfalls eine Gefahr darin, wenn die zuerft auftretenden
Batterien allzu verſchwenderiſch mit dem zur Verfügung
ftehenden Raum umgehen. Für die jpäter auftretenden
Batterien tritt alddann gerade dad Gegentheil von dem,
was man beabfichtigte, ein; denn diefe müfjen fi, um
überhaupt Platz zu finden, jehr zujammendrängen.
Deshalb ift die Mahnung des Deutichen Neglements
(3. 279) „in großen Verhältniffen von vornherein auf
eine gewiſſe Beichränfung der Frontausdehnung Bedacht
zu nehmen“, jehr berechtigt, „da nur jo ber genügende
Raum für fjpäter eintreffende Batterien vorhanden ift,
ohne eine Mifchung der Artillerieverbände herbeizuführen“.
Wir würden daher der Mvantgardenartillerie die Bes
rechtigung, ſich über die normale Frontbreite auszu—
dehnen, nur dann zufprechen können, wenn von vornherein
die Abjicht vorliegt, die Artillerie des Gros an anderer
Stelle einzufeßen.
Dieſe Betrahtung führt uns zu einer am Schluſſe
der Vorſchrift ausgefprochenen Beltimmung über Die
Verſtärkung der im Feuer befindlichen Artillerie. „Dieje
wird grumdfäßlich durch Verlängerung ausgeführt; die
Gruppen dürfen ſich nicht vermiſchen, um zu
2108
vermeiden, daß die Kraft der Führung gerade
dann abgejhwädt wird, wenn bie Heftigkeit
des Kampfes fordert, daß dieje Kraft ganz
bejonders fühlbar wird. Iſt eine Gruppe (Batterie)
vorübergehend ablommandirt, um fich mit einer anderen
Artillerie zu vereinigen, fo tritt fie unter den Befehl
ded betreffenden Artillerie-(Gruppen-) Kommandeurz,
damit die Einheitlichkeit der Handlung, die wichtigite
Vorbedingung für den Erfolg, gefichert bleibt. Es iſt
zu bemerlen, daß die Anwendung des indirekten
Feuers die Artillerie freier in der Wahl der
Stellungen macht und daß es immer möglid
jein wird, eine Gruppe zu veritärfen, ohne
andere Batterien zwiſchen die fiehenden einzu—
ihalten. Ja, unter Umftänden gejtattet das
Belände ſogar die Mufitellung don zwei
Urtillerielinien hintereinander, da Beobachtungs-
Ihwierigkeiten jeit der Anwendung des rauchſchwachen
Pulvers nicht mehr vorhanden find.“
Der entiprediende Satz des Deutichen Reglements
(3. 260) lautet jehr viel kürzer: „Sind im Laufe des
Gefechts Batterien oder Theile derfelben innerhalb einer
fremden Abtheilung oder Batterie in Stellung gegangen,
jo treten fie unter den Befehl des betreffenden Abtheilungs:
fommanbeurs oder Batterieführers.” *)
*) Ich muß geftehen, daß ich bis vor Kurzem bie Faſſung des
Deutijhen Neglements für vollflommen ausreichend hielt,
Nachdem aber in jüngfter Zeit diefe Beftimmung eine Aus:
legung gefunden hat, wonad die Verſtärkung einer in Stellung
befindlichen Artillerie durd; Eindoubliren von Geſchützen (19
swifchen bie ftehenden für möglich und zuläffig erflärt worden
ift (vergl. Militärs Wochenblatt Nr. 77/1893 „Berkleinerung
der Seitenabjtände und Miſchung der Verbände im Gefecht
der Feldartillerie“ ſowie Nr. 41/1897 „Taktiihe und ſtrategiſche
Grundfäse der Gegenwart” Sp. 1227), möchte ich der Faſſung
der Franzöfifchen Vorfchrift den Vorzug geben, weil fie bas
Vermiſchen der Verbände jchärfer verurtheilt und augleich die
Mittel angiebt, welde es entbehrlih machen. Ich lann in
diefer Aıt der „Berftärtung” einer ſtehenden Artillerielinie
durch Einfahren von Gefhügen in die Zwiſchenräume derfelben
nichts jehen, als die mechanifche Hebertraqung eines bei der
Infanterie nothwendigen und möglichen Berfahrend auf bie
Artillerie, wo die Verhältniffe ganz anders liegen. Bei ber
Infanterie tritt das Eindoubliren von Berftärfungen in bie
Schügenlinie ein zum Erfag der Verluſte. Das Verfahren
erreicht thatfächlih feinen Zwed; ein anderes ift undenkbar
und darum muß man bie unerwunſchte Folge — das Bers
miſchen ber Verbände — mit in den Kauf nehmen. Gine im
Feuer ftehende Artillerie kann aber ihre Verluſte aus ihren
Reſerven erjegen. Abgefehen von ben Fahrern, verfügt jede
Batterie über mindeſtens 2!1/ „Garnituren” Bedienungss
mannfcaften und ift gefibt, das Teuer auch eine ganze Zeit
lang mit verringerter Bedienung fortzufegen. Das Eins
boubliren von Geſchützen würde dem Cinrüden von Ber:
ftärkungen in eine ganz dichte Schügenlinie gleichen, in der
fi) die Shügen nunmehr gegenfeitig nur im Schießen hindern.
Wie denkt man fi denn eigentlich dieſes Einboubliren
bei der Artillerie? Auf dem Schießplatz, wo fein Feind wieder:
ſchießt, geht die Sache nod) ganz leidlich; aber in Wirklichkeit
liegen die Berhältniffe doch recht anderd. Man muß annehmen,
dak Die zu verftärtende Artillerie in einem verluftreichen
Kampfe ſteht, da anderenjalls ihre Berftärfung zwedlos wäre.
Beim Einfahren in die Stellung würden die neu eintreffenden
Geſchütze ſolche Verlufte erleiden, dak fie wahrjcheinlih gar
nicht zur Thätigfeit fommen, ganz gleihgültig, ob die Geſchütze
in oder verbedt hinter der Feuerſtellung abproyen. Der Ein:
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 78
2104
Ein jehr hoher Werth wird auf ein frühzeitiges
Eingreifen der Artillerie des Gros gelegt, damit
man dem Gegner in der Entwidelung der Artillerie
zuborfomme und dadurch wenigjtens zeitweije Die
numerifche Neberlegenheit auf feine Seite bringe. Damit
die Batterien nicht einzeln niedergeworfen werden, jollen
die einzelnen Beitandtheile der Artillerie des Armee:
forps (Divifiond- bezw. Korpsartillerie) möglichit gleich-
zeitig das Feuer eröffnen. Wenn nicht Gefahr im
Verzuge ift, jol das Einnehmen der Stellung durchaus
verdeckt geichehen (man ſoll fi in die Stellung „ein:
ſchleichen“), damit der Feind durch das gleichzeitige
Auftreten einer großen Artilleriemajje überrajcht und
erichüttert wird.
Dem Auftreten der Artillerie des Groß folgt in der
Regel ein Artillerietampf, defien ſchnelle und fiegreiche
Beendigung wichtig ift. Aus diefem Grunde joll hier
grundjäglich eine einheitliche Leitung durd den Kom—
mandeur der Vrtillerie des Korps ftattfinden, welchem
zu Diefem Zwecke die Divifionsartillerien ganz oder
zum Theil unterjtellt werben.
Der Artillerielampf kann als beendet gelten, wenn
die Artillerie der eimen Seite durch einen Theil der
gegneriihen Artillerie niedergehalten werden fann. Der
übrig bleibende Theil ift dann für eine andere Aufgabe
verfügbar, die darin beſteht, das Vorſchreiten Der
Sufanterie zu erleichtern. Man darf nicht annehmen,
daß die unterliegende Artillerie zu völligem Schweigen
verurtheilt ift. Die Batterien, welche zum Einjtellen
des Feuerd gendthigt find, retabliren ſich und juchen
nöthigenfall3 andere Stellungen auf, um von hier aus
das Vorgehen des Angreifers aufzuhalten. Die Aufgabe
der mit der Niederhaltung der feindlichen Artillerie
beauftragten Batterien ift alfo jehr wichtig; zu dieſem
Zwede ift dad ganze Schlachtfeld fortdauernd zu
beobachten, um jede wieder auftretende Batterie jofort
wirlſam zu bekämpfen.
Nunmehr tritt die Divifionsartillerie wieder in
ihren Verband zurüd. Die Aufgabe der Artillerie ift
jept die Unterftügung der Infanterie bei Wegnahme
einzelner Stüßpunfte, den Feind zu bejchäftigen und
am Vorgehen zu verhindern und namentlich alle friichen
Truppen, die in den Kampf eingreifen wollen, zu
beſchießen. Schluß folgt.)
drud dieſer Verluſte wird jedenſalls nicht dazu beitragen, die
im Kampfe ftehende Artillerie zu ermutbigen, eher bürfte das
Gegentheil der Fall fein. Aufrichtig gefagt, ih würde für den
höheren Artillerieführer nur ein tiefes Bedauern hegen, ber
fih im einer folden Lage nicht anders zu helfen wüßte, als
dak er nur noch mehr wehrloje Opfer in den Höllenſchlund
hineinftieße. Ich weiß mic frei von jeder Schwärmerei für
indireftes Scieken und artilleriftifce Zwei Zreffentaftif, aber
weit lieber das fchwierigite indirelte Schiefen als ſolche nut;
loſen Helatomben. Dieje Betrachtung, obwohl recht jeitgemäb,
hat freilich mit dem eigentlichen Gegenftanb unferer Arbeit
wenig Zufammenhang.
2105
Zu dem Artikel
Borftellungen vor SeinerMajeftät dem Deutſchen Kaiſer
im Lager von Krafunoe Selo (Militär-Wodenbl.Nr.74).
Bezugnehmend auf verſchiedene nicht zutreffende
Deutungen, welche die von Seiner Majeftät Kaifer
Wilhelm II. gelegentlich ber Befichtigung Höchſtſeines
Regiments Wyborg zu dem Oberften Beder geiprochenen
anerfennenden Worte in einzelnen Zeitungen hervor—
gerufen haben, bürfte e8 interefjant fein, den Wortlaut
der Aeußerung Seiner Majeftät, wie fie der „Ruſſiſche
Indalide* Nr. 166 wiedergiebt, Tennen zu lernen.
Danach joll Seine Majeftät u. U. gejagt haben:
„On byl by*) otschen dowolen jessli by
„Er würde jein ſehr zufrieden,“) wenn
polk jewo armii predstawilssja takshe
ein Regiment Seiner Armee fid) vorjtellen würde ebenjo
blesst jaschtsche kak predstawilssja Wyborgski
glänzend wie ſich vorftellte das Wyborgiche
polk.“
Regiment.“
Diefe Worte Seiner Majeftät befagen offenbar nicht,
da der hohe Chef Sein Regiment Wyborg den Preußi—
ihen Regimentern im Allgemeinen voranftellte, jondern
& ald den beiten gleichwerthig erllärte.
Kleine Ailttzeitungen.
England. Nah ber Naval Works Bill find im
laufenden Zahre fürdafenbauten und sbefeftigungen
m Interefje Der Kriegsflotte 2 742 900 Pf. Sterl. (1’bfb.
= 20,43 Mi.) audgemorfen, Neu gefordert werben
eroon 654 000 Pfd. Die Gefammtausgabe für diefe
Jede beläuft ſich aber, da aus früheren Bewilligungen
20% verſchiedene Raten verfügbar find, bis Ende März
1898 auf über 4500 000 ’Pfd., die einen Theil des für
de in Rede ftehenden Arbeiten ausgemorfenen Betrages
wa 17304 000 Pfd. bilden. Der Abſchluß der Arbeiten
folgt zu fehr verfchiedener Zeit. Der geichlofjene
deſen von Dover wird nicht vor 1908 fertig —8
und dann einen Aufwand von 3'/, Millionen Pfund
afordert haben (mar noch vor einem Jahre auf
me Millionen —— ), Aehnlich erging ed — im
Interefje der möglichſten Wervolllommnung der Anlagen
— mit dem Voranfhlag für das Seearfenal von
Keyham: er ftieg von zwei auf über drei Millionen
dfund, wovon ım laufenden ——— 450 000 fo.
nraußgabt werden. Auch hinfichtlih des Arſenals von
Ponglong liegen die Dinge ähnlid. Die Ausgaben
ben in und die Vertheidigung des Hafens von
Sıbraltar etwas vermindert, aber fie belaufen ſich
Immer noch auf mehr als eine Million (davon 300 000 Pf.
in diefem Jahre). Hierzu kommen nod drei Siebentel
von 700000 Pfd. für den Bau einer Mole im Norden
. *) Das Zeitwort mit nachfolgendem by ift die Be:
dingungsform; on byl by könnte aljo auch mit: „er wäre"
überfept werben.
*) Diefer Sag ift im Militärs Wochenblatt dem Sinn
entiprechend überfegt: „Er würde fich fehr freuen, wenn ıc.*
1897 — Nilttär-Wohenblatt — Rr. 78
2106
bes Hafens und eima eine viertel Million für die
Ermweiterungsarbeiten am Arfenal, deren Gefammtloften
auf 2 674 000 Pfd. veranſchlagt find. Die Naval Works
Bill faßt hauptſächlich drei Ziele ind Auge: den Abſchluß
und die Bertheidigung der Häfen, ihre Verbefjerung und
die Serftelung von Gebäuden zu maritimen Zmweden.
Bei der reg der Häfen und ihrer Zugänge
fommt —— ie Vertiefung des Fahrwaäſſers,
entſprechend dem Tiefgange der großen Krieggsſchiffe, in
Betracht. Im laufenden Fahre find hierfür 200 000 Pfo.
ausgemworfen.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr, 21.)
— Als Lord MWolfeley, der Dberbefehlähaber ber
Xruppen, unlängft dad Royal Military College
befichtigte, ſah fich deſſen Leiter, der doch gewiß beftrebt
war, über feine Kadetten im förperlicher mie F iger
— das Günſtigſte zu berichten, zu der Meldung
genothigt, * die jungen Leute im Turnen und in den
verwandten Künſten hinter dem gewohnten Durchſchnitt
zurüdblieben. Er ſchlug vor, Reiten und Turnen
obligatorifh zu maden und in diefen Fächern Cenfurs
nummern zu eribeilen. Lord Wolſeley fagte bie, Be—
rüdfihtigung biefes Vorſchlages hr mit den Morten:
„Wenn ein Gentlemanladett im Reiten und Turnen bie
erforderliche Genfurnummer nicht erreicht, fo mag er
lieber auf das Offizierwerden verzichten. „Die Army
and Navy Gazette (Nr. 1954), der wir Vorftehendes
entnehmen, bemerkt dazu, es wäre ſchlimm, wenn ſich
der phyſiſche Kräfteftand im Offizierlorps verminderte,
wie er in gemwiffen Korps unter den Mannſchaften
bereits herabgegangen fei.
— Eine Zufhrift der Army and Navy Gazette
(Nr. 1955) fpricht jich dahin aus, daß bei der legten großen
Truppenſchau im Lager von Alderſhot die 8
BR iere vielfach auf wenig anſehnlichen,
jede Größe und Farbe zeigenden und zum Theil uns
zugerittenen Pferden erfdienen feien. Gerade für Fuß
truppen, und bier noch befonders beim Schulererziren,
verdürben, fi bäumende, flörrifche Pferde oft alle An»
firengungen der Truppe. — Eine andere Zuſchrift des»
felben Blattes (Nr. 1956) bellagt die Shwäde vieler
Zruppentheile, die in der ’Barabe flanden. Bon den
ſechs Feldbatterien hatten drei nur 4 Gefhüge und zwei
gählien meniger als 50 Unteroffiziere und Gemeine.
ie Milizinfanterie zeichnete fich — ihre äußere Er⸗
fheinung und gute Bewegungen vortheilhaft aus, aber
ihre Bataillone waren * fie zählten weniger als
500 Köpfe. Bon der Zinieninfanterie blieben die meiften
Bataillone unter 550 Mann, obgleich der Befehl gegeben
war, fo ſtark als möglich zu erfcheinen. Es liege daher
die Befürdtung nahe, dab viele von denen, die in ber
Front ftanden, ernften Anftrengungen nicht gewachſen feten.
— Gelegentlich der großen Avery par bei Spitheab
309g die „Zurbinia”, ein Englifches Torpedoboot von
100 Fuß Länge und 9 Fuß Breite (1 Fuß — 0,305 m)
bei 44 ı Waflerverdrängung, die — Aufmertſamleit
auf ſich. Sie iſt das ſchnellſte Schiff der Welt, da ſie
bei der Probefahrt eine durchſchnittliche Geſchwindigkeit
von 32°/, Knoten entwickelte. Die von den gewöhnlichen
Schiffsmaſchinen entwidelte Kraft wird durch drei Dampf»
turbinen — eine Grfindung von Charles Parſons —
verftärkt. Infolgedefjen vermögen die 3t 13 Geniner
mwiegenden Maſchinen 2100 indizirte Pferdekräfte au ents
wideln; d. i. fo viel, mie fontt Maſchinen von 15 bis
20 t Gewicht. Zu diefer der Army and Navy Gazette
(Nr. 1954) entnommenen Mittheilung bemerken wir
2107
no, daß bie „Zurbinia” bei der erwähnten Flottenfhau
Seiner Königlihen Hoheit dem Prinzen Heinrih auf
Höchſideſſen Wunſch in voller Fahrt vorgeführt wurde.
— Die Regierung hält es für rathfam, eine Reſerve
für das Flottenperfonal zu fchaffen. Sie fol in
gleicher Weife, wie die Milis und die Wolunteerlorps
gebildet werben und zwar in denjenigen Bezirken, die
an dauernde Stationen ber Marineartillerie grenzen.
Diefe Marinevolunteers follen, zu Waſſer und Im Yanbe,
überall da Verwendung finden, wo nicht Eeeleute von
Beruf erforderlich find.
7 Die Berftellung einer geringen Menge von Corbit
in Indien ift beftens gelungen. Das erzeugte Pulver
hat fi bei Proben auf dem Schießſtande durchaus
bewährt. (Sinfichtlich der Wichtigkeit dieſer Mittheilung
vergl. Militär Wochenblatt Nr. 54, Sp. 1530.)
— Die Indifhe Regierung hat verfuchäweife gegen
200 an der Somalifüfte angefaufte Kamele nad
Indien bringen laffen, um fie dort zu Transporten zu
benugen. Dan ift geſpannt darauf, ob und mie fi
dieſe Thiere bort afflimatifiren werben.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 15.)
— Bom 7. Juli ab übte ein ftärferer Kavallerie—
förper (Divifion) in der a a ee Die eine
Brigade beftand aus dem 1., 2., 3. und 7. Garde
Dragonerregiment (zufammen 69 Offiziere, 1275 Reiter,
1080 Pferde), bie andere aus dem 1. RoyalsDragonerz,
3. und 8. Qufarenregiment. An der Spihe der Brigaben
—— zwei Oberſien, denen bie Regimenter bereits
elannt waren, da fie dieſelben fürzlih unter ihrem
Kommando hatten,
Italien, Für die Zutheilung von Hadfahrern
nebit Rädern an bie mobilen Stäbe und Truppentheile
at ber Kriegäminifter nachſtehenden Etat feitgeftellt:
tab des großen Hauptquartiers 8, Generalintendantur 6,
Stab einer Armee 10, Armeeintendantur 6, Stab eines
Armeelorps — nr Stab einer Infanterie-
oder Kavalleriedivifion je 4, Stab einer Infanteries oder
Kavalleriebrigade 2, Infanteries, Berfaglieris, Rarabinieri-
regiment, Regiment der Korpélavallerie je 4, Regiment
der Divifionsfavallerie 7, Korps» oder Divijiond-Artılleries
ark 1, Sappeurs oder lege ren Ze Benieparf eines
rmeelorps, Auftfchifferpart je 2, Telegraphenkom⸗
pagnie 4, —— — 1. Die Stäbe der Armee⸗
forps und — dürfen die Zahl der Radfahrer
im Falle des Bedürfnifjes vergrößern und dem ent-
ſprechend Räder befchaffen. (Esereito italiano Nr. 89.)
— Die Bedingungen für die Beförderung
ber Lieutenants außer ber Weihe find wie ſchon
früher für Infanterie und Kavallerie (fiehe Militär
Wochenblatt Nr. 62, Sp. 1733/34) neuerdings für
Artillerie und Genielorps durch Königliches Dekret
feftgefegt mworben. Die Anforderungen an die ſich zur
Prüfung Melvenden find diefelben, wie bei ben erft-
genannten Waffengattungen; die Prüfung felbft zerfällt
jedoch in zwei Theile, von denen der erfte die ae
Befähigung der Bewerber darzulegen beftimmt i
Diefer wird in Turin diesmal im Dezember d. Is. vor
einer Rommiffion abgelegt, die aus einem General als
Vorfigendem und je einem Oberft und einem Oberft:
lieutenant oder Major der beiden beiheiligten Waffen
befteht. Den Bewerbern werden eine Reihe von Aufs
gaben aus dem Gebiet der Schießkunſt und des
Gedrudt in ber Königligen Hofbudppruderei von E. ©
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 78
2108
Artilleriemateriald bezw. aus dem ber Ingenieurwiſſen⸗
haften vorgelegt, von denen fie nad eigener Wahl
eine in Zeit von adıt Stunden zu bearbeiten haben,
wobei ihnen die Benugung von Büchern und Zeichnungen
eftattet ift. Die Arbeiten werben demnächſt von den
erfafjern der ——— —— woran ſich eine
mündliche Erörterung der einſchlägigen Fragen knüpft.
Ueber das Ergebniß wird abgeſtimmt; nur diejenigen,
für die ſich drei Stimmen ausſprechen, werden zum
zweiten, praltiſchen Theil der Prüfung zugelaſſen, der
in Rom, Diesmal im Mai 1898, in ähnlicher Weife wie
für die anderen Waffen abgelegt wird. Bei den Genie
offigieren fann ein vorzüglides Ergebniß der technifchen
prüfung ein nicht allzu ungünftiges der praftifhen aus
gleiden. (Italia militare Nr. 150.)
— Auf Vorſchlag des Vorfigenden der Italienifchen
Befelfhaft vom Rothen Kreuz, des Generald Taverna,
wird das SKriegähofpital Nr. 7 diefer Gefellihaft in
Bergamo und das Nr. 30 in Siena an den Manövern
theilnehmen, erfteres im Bereich des 5., letzteres in dem
bed 8. Armeekorps, jo daß erjtered das Königsmandver
mitmaden wird. Das Rriegäminifterium übernimmt bie
Bezahlung der Transportkoften, alle übrigen trägt bie
Geſellſchaft. (L’Esercito italiano Wr. 84.)
Defterreich-Nngarn. Der Zuwachs an Offizieren
und Offigierdanwärtern, melden das R. und R. Heer
durch die am Geburtstage des Allerhöchſten Kriegsherrn,
dem 18. Auauft d. Is. vorgenommene Ausmufterung
aus den Militär-Bildungsanftalten erhalten hat,
beziffert ſich nach Ausweis der im Normal-Berorbnungs:
blatte veröffentlihten Ernennungen auf 222 Lieutenants,
615 Kadett» DOffiziersftellvertreter und 36 Kadetten.
Davon find hervorgegangen: Aus ber Therefianifchen
Militärafademie 138 Lieutenants, von denen 92 zur
Infanterie (4 zur BosnifhsHerzegowinifhen), 7 zur
Sägertruppe, 2 zu den Pionieren, 36 zur erie,
1 zum Armeeftande famen; aus der Techniſchen Militär:
alademie 84 Lieutenantd, davon 48 aus der Artillerie:
abtheilung (41 zur Feld, 7 zur eitungsartillerie), 36 aus
der Genteabtheilung (29 zur WPiontertruppe, 6 zum
Eifenbahns und Telegraphenregiment, ferner ein Milıtärs
Rehnungspraftitant ald Lieutenant-Rehnungsführer zur
Infanterie); ausden Infanterie⸗Kadettenſchulen 515 Kadett⸗
Dffiziersftellvertreter und 29 Kabdetten, im Ganzen alio
544 Dffigierdanwärter, von denen bie Infanterie⸗Kadetten⸗
fhule Prag 19 zur Traintruppe, die zu Preßburg 1 zur
Sanitätstruppe entließ; aus der Kavallerie⸗Kadettenſchule
21 Kadett-Offiziersftellvertreter, 7 Kadetten, indgefammt
mithin 28; aus der Artillerie-Kadettenſchule 60 Kadett:
Difiziersftellvertreter zur Feldartillerie, 14 als foldye und
1 als Kadett zur fFeitungsartıllerie, zufammen 75; aus
der Pionier⸗Kadettenſchule 30 zur Pioniertruppe, 4 zum
Eifenbahn: und Telegraphenregiment, ſämmtlich als
Kadett: Offiziersftellvertreter. Außerdem find von ben
Zöglingen des Kadettenkurfus für die Geftütsbrande
4 zu Sabett-Offiziersftellvertretern bei den Militär-
abtkeileneen der Königlid Ungarifhen Pferdezucht:
anftalten ernannt. Zur K. K. Landwehr wurden gleich:
zeitig aus der 8. K. Landwehr » Kadetienjchule
ausgemuftert: Zu den Landwehr: Fußtruppen ald Kadett:
Dffigiersftellvertreter 55, als Kadett⸗Titularfeldwebel 47;
u den berittenen Landwehrtruppen als Kabett-Offiziers:
ellvertreter 4, als Kadett⸗Titularwachtmeiſter 7, im
Ganzen alfo 113 Offiziersanwärier.
. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 66
Dierzu der Allgemeine Unzeiger Ar. 70.
Ailitär-Wocenblatt,
Berantwortlicher Rebäfteur:
». Eitorff, Generalmajor 5. D,,
Briedenau b. Berlin, Goblerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin sw, Kocftraße 68.
Berlag der Königl. Hoſbuchhandlung
von E. ©, Mittler & Sohn,
Berlin swız, Kodfte. 68—71.
Diefe Zeitfchrift erjcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
Außerdem werden derfelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal bas Literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
Beitung” ; 2. jährlich mehrmals größere U
ge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Hiertelläßrlicher Pränumerationspreis für Das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (ZeitungsPreislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsipeditionen — an.
M 79,
Berlin, Sonnabend den 4. . September.
1897.
Inhalt:
Berfonal » Beränberungen (Preußen, Württemberg, Kaiſerliche Schutztruppen). — Ordens- Verleihungen (Preußen,
Bürttemberg). — Berichtigung des Grerzir-Reglements für die Infanterie. — Felbbinde für Offiziere bei dem Regiment ber
Sournaliftifher Theil.
Graf Della Rocca, Königlih Italieniſcher Felbmarfgall j. — Die Framöſiſche Vorfchrift über den Felddienſt ber
Garbed du Corps,
Krtilferie. (Schluf.)
Mittpeiluugen. Italten: Etat des Dffigierforps der Marine und der Flottenequipage. Entlaffung zur
25 deö ArmeesBero
Reine
Referve. — Inhalt der Nummer
ebnungsblattes.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridye ıc.
4. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Am altivden Heere
EBifhelmahöhe, den 18. Auguſt 1897.
Fürſt zu Walded und Pyrmont Durdlauct,
Dberftlt. & la suite des 3. Garde-AUlan. Regts,,
unter Belafjung in diefem Verhältniß, auch & la auite
des Inf. Regts. von Witti (3. Heſſ.) Nr. 83 geftellt.
Berlin, den 28. Auguft 1897.
v. Billaume, Oberſt mit dem Range eines Brig.
Kommandeur, & la suite ded 1. Garde : Feldart.
Regts., unter Beldffung in dem Verhältniß als
Abtheil. Chef im Militärkabinet, zum Flügel:
adjutanten Seiner Majeftät des Kaiſers und Königs
ernannt.
Eoblenz, den 31. Auguft 1897.
Kriebel, Dberit und etatsmäß. Ernbsoffgier des Inf.
Regts. Nr. 140, zum Inf. Negt. von der Marwik
(8. Bomm.) Nr. 61 behufs Vertretung des erkrankten
Regts. ſtommandeurs kommanbirt.
Ohneſorg, Major à la suite des Inf. Regts. von
Beyen (5. Oftpreuß) Nr. 41, kommanbitt zur
Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt, aus dem
Heere ausgeſchieden umd gleichzeitig bei dem Ober-
fommando der Schußtruppen mit jeinem bisherigen
Patent wiederangeftellt.
Waldſchmidt, Sek. Lt. vom 5. Rhein. Inf. Negt.
Nr. 65, zur Marine behufs jpäteren Mebertritts zu
derjelben tommanbitt.
[3. Quartal 1897.)
Würzburg, den 1. September 1897.
| dv. Klitzing, Gen. Lt. und Kommandeur der 1. Garde
Inf. Div, mit der Führung des IV. Armeelorps
beauftragt.
Frhr. v. Bülow, Gen. Lt. und Kommandeur der
29. Div, in gleicher Eigenſchaft zur 1. GardesÄnf.
Div, verſetzt.
Schr. dv. Biſſing, Gen. Major und Kommandeur der
4. Garde-Kav. Brig., mit der Führung der 29. Div.
beauftragt.
Prinz Friedrich Leopold von Preußen Königliche
Hoheit, Gen. Major und Kommandeur der 4. Garde:
Inf. Brig., unter Belafjung & la suite des 1. Garde—
Regts. zu Fuß und des 1. Leib-Huf. Negts. Nr. 1,
in gleicher Eigenfchaft zur 4. Garde-Kav. Brig. verſetzt.
dv. Woyrſch, Oberſt und Kommandeur des Garde-Fül.
Negts., unter Stellung ä la suite bed Regts., mit
der Führung der 4. Garde-Inf. Brig. beauftragt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm aktiven Heere
Würgburg, den 1. September 1897.
v. Häniſch, Gen. ber Kav. und kommandirender
General des IV. Armeekorps, in Genehmigung feines
Abſchiedsgeſuches, unter Belaffung in dem Verhältniß
als Chef des Ulan. Regts. von Katzler (Schlef.) Nr 2,
mit Benfion zur Diep. geitellt.
2111
Im Sanitätskorps.
Den 29. Auguft 1897,
Dr. Weber, Unterarzt im Gren. Regt. König Karl
Nr. 128,
Niegg, Unterarzt der Ref. vom Landw. Bezirk Heil-
bronn, — zu Aſſiſt. Yerzten 2. Kl. befördert.
Dr. Wiskott, Afjift. Arzt 1. KL. der Landw. 1. Auf:
gebotS vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, der Abſchied
bewilligt.
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Ar. 79
2112
XII. (Königlich Württembergifches) Armeekorps.
Beamte der Militär-Verwaltung,
Den 23. Auguft 1897,
Mepger, Hauptm, a. D., verwendet in der Stelle
eines Lazarethinfp., zum Lazaretj-Oberinfp. ernannt.
Durd Verfügung bes Kriegsminiſteriums.
Den 25. Auguft 1897.
Metzger, Lazareth-Oberinip., Hauptm. a. D., dem Garn.
Lazareth Ulm zugetheilt.
Kaiſerliche Schutztruppen.
| Kuhlmann, überzähl. Pr. Lt. von derſelben Schuß:
Goblenz, den 31. Auguſt 1897.
v. Stodi, Pr. Lt. von ber Schuptruppe für Deutich-
Ditafrifa, mit Benfion der Abſchied bewilligt.
truppe, rüdt mit dem 1. September d. I8. in bie
offene Premierlieutenantsitelle ein.
Ordens = Berleihungen.
Breuhen,
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
geruht:
bei Allerhöchſtihrer Anweſenheit in der Rheinprovinz
aus Anlaß der diesjährigen großen Herbſtmanöver
und der Enthülung des von der Provinz auf dem
Deutichen Ed zu Eoblenz errichteten Denkmals Seiner
Majeftät des Hochleligen Kaiferd und Königs Wil-
beim des Großen den nacbenannten Dffizteren :c.
Orden und Ehrenzeichen zu verleihen, und zwar haben
erhalten:
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
Bejele, Proviantamtsdireltor zu Cöln,
Beyer, Antendantur- und Baurath von der Intend.
des VIII. Armeelorps zu Coblenz,
Frhr. Geyr v. Schweppenburg, Nittmeifter a. D.
zu Haus-Müdbersheim, Kreis Düren,
v. Monſchaw, Hauptmann der Landw. a, D. zu God),
Frei Eleve,
Sandkuhl, Nehnungsrath, Garnijon » Verwaltungs:
direltor zu Eöln,
Schmid, Baurath, Garniion-Bauinipeltor zu Cöln,
Schwarz, Rehnungsrath, Garniſon-Verwaltungsdireltor
zu Coblenz,
Wegener, Pfarrer am Kabettenhaufe zu Bensberg,
Wülfing, Rittmeifter der Landw. zu Vohwinkel, Kreis
Mettmann;
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe:
Junkereit, Zazareth-Oberinjpeltor zu Cöln,
Piel, Kaſerneninſpeltor zu Cöln,
Tropp, Hauptmann der Landw. zu Coblenz,
Wöppel, Proviantamt3rendant zu Jülich;
das Allgemeine Ehrenzeichen:
Blum, Büreaudiener beim Proviantamt zu Coblenz,
Bodſchard, Magazinarbeiter beim Proviantamt Trier,
Hollftein, Büreaudiener bei
VII. Armeelorps zu Coblenz,
Hof, Scirrmeifter bei der Art. Werkjtatt zu Deuß,
Baffrath, Obermeifter bei der Art. Werkftatt zu Deutz,
Spipley, Kafernenwärter zu Cöln,
Stodem, Hausdiener beim Garn. Lazareth zu Wachen.
der Intend. des
Seine Majeftät der König haben Allergnäbdigit
geruht:
den Wallmeiftern a. D. Klatt zu Glogau, bisher von
der Fortifitation daſelbſt, Voigt zu Berlin, bisher
von der Fortifilation in Polen, Galle zu Kaftel
bei Mainz, bisher von ber Fortifilation in Mainz,
und Lutz zu Gonjenheim bei Mainz, bisher von der
Fortififation in Mainz, das Kreuz der Inhaber bes
Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern zu ver
leihen. nn
Seine Majeftät der König haben Mllergnäbigit
gerußt:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An-
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ritterkreuzes erfter Klaſſe mit der Krone des Groß:
herzoglich Heſſiſchen Werdienft » Ordens Philipps des
Großmüthigen:
dem Major 5. D. Völſing, drittem Stabsoffizier beim
Landw. Bezirk Eöln;
bes Ritterkreuzes erfter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Major Maaß, Abtheil. Kommandeur im Magde-
burg. Feldart. Regt. Nr. 4;
des Ehren-Nitterkreuges erſter Klaſſe des Großherzoglich
Oldenburgiichen Haus: und Verdienit-Ordens des Herzogs
Peter Friedrih Ludwig umd des Fürfilih Schwarz:
burgiichen Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe:
dem Hauptmann Frhrn. dv. Qangermann u. Erlencamp
im Inf. Regt. Herzog von Huljtein (Holftein.) Nr. 85;
2113
1897 — Nilitär-MWodenblatt — Nr. 79
2114
der Fürftlih Reußiſchen filbernen Verdienſt-Medaille:
dem Feldwebel und Zahlmeifterafpiranten Hoppe beim |
Inf. Regt. Nr. 152,
dem Ober⸗Lazarethgehülfen, Vizefeldwebel Thielebein
beim 7. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96;
des Komthurkreuzes erfter Klaſſe des Päpftlichen
St. Gregorius⸗Ordens:
dem Rittmeiſter Graſen v. Schönborn-Wieſentheid,
ä la suite des Garde⸗Kür. Regts.
Württemberg.
Bon Seiner Majeftät dem Deutjhen Kaiſer
und König don Preußen ift nachjtehenden nad)
Preußen kommandirten Offizieren die Erinnerungs-
Medaille verliehen worden, und zwar:
dem Major Tognarelli, Lehrer bei der Feldart.
Schießſchule,
dem Hauptmann Erpf, Lehrer an der vereinigten Art.
und Ingen. Schule.
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung |. M. W. Bl. 1897,
Nr. 87 Sp. 1119/20.)
(Aus dem Armee» Berorbnungsblatt Nr. 25 vom 31. Auguſt 1897.)
Berichtigung des Ererzir-Reglements für die Infanterie.
Ich beſtimme, daß der durch das Armee-Verordnungsblatt für 1894 Nr. 117 zur Kenntniß ber Armee
brachte Zufaß zu Nr. 50, I. Theil des Ererzir : Reglements für die Infanterie aufgehoben und am Schluſſe
kN. 50 Hinzugefügt wird:
„Die Offiziere der Fußtruppen haben im Gefecht den Degen (Säbel) erſt dann zu zichen,
wenn die Truppe zum Angriff jchreitet, aljo dazu Tritt faßt bezw. die Tamboure ‚anjhlagen, wenn
die Schügen zum Sturm anlaufen oder das Seitengewehr aufgepflanzt wird.
Dem Borgejegten
jteht jedoh die Befugniß zu, auch bei anderen ald den borftehend erwähnten Gelegenheiten den
Degen :c. ziehen zu lafjen, wenn im Gefecht bejondere Umftände oder das Intereſſe der Gefechts—
disziplin dies erfordern.“
Das Kriegsminiſterium hat hiernach das Weitere zu veranlafjen.
Neues Palais, den 27. Auguſt 1897.
An dad Kriegsminiſterium.
Kriegäminifterium.
Vorſtehende Allerhöchite Kabinets » Ordre wird hierdurd zur Kenntniß der Armee gebradt.
Berlin, den 30. Auguft 1897.
Es fit
hiernach bereitö bei den diesjährigen Herbjtübungen zu verfahren.
v. Goßler.
Dedblätter werden nicht ausgegeben.
Kriegäminifterium.
Berlin, den 24. Auguſt 1897.
Feldbinde für Offiziere bei dem Regiment der Gardes du Corps.
Auf Allerhöchiten Beſehl Seiner Majeftät des Kaiſers und Königs wird zu der Feldbinde für Offiziere
bei dem Regiment der Gardes du Corps fortab ponceaurothes Tuchfutter verwendet.
v. Goßler.
Journaliſtiſcher Theil.
Graf Della Rocca, Königlich Italieniſcher
Feldmarſchall F.
Aus Italien kommt uns die Trauerkunde, daß
Graf Morozzo Della Rocca, Feldmarſchall und ältejter
Offizier der Jtalienischen Armee am 12. Auguſt auf
kinem Landfig in Luſerna bei Turin fanft ent
ihlummerte.
Mit Della Rocca ift einer ber herborragendften und
verbienftvolliten Patrioten Stalien® aus dem eben
geihieden, ein Mann, deffen Name in ber Geſchichte
diefe® Landes fortdauern und immer mit der größten
Verehrung genannt werden wird, der mit den Geſchicken
feines Vaterlandes von Anbeginn jeiner Laufbahn an
auf das Engſte verknüpft war und der mit vollem
Recht beim Hof und beim Heer, bei Hoch und Niedrig
im ganzen Lande die höchſte Anerkennung und Be—
wunderung genoß, der aber auch weit über die Grenzen
feines Vaterlandes hinaus den Auf bejah, einer der
bedeutendjten Heerführer Italiens zu fein.
Man Hat ihn oft als den Stalienischen Moltke
bezeichnet; wenn feine ftrategijchen Leiftungen und Erfolge,
fo groß fie waren, aud nicht an diejenigen des großen
Feldmarſchalls Hinanreichen, jo glänzt er durch die Viel-
feitigfeit feines Genies. Della Rocca Hatte auch ala
Staatdmann ausgezeichnete Erfolge.
Wir erinnern in diefer Hinficht nur an einen Vorgang.
Als im Fahre 1858 der Antagonismus zwiſchen Italien
Al ———
und Oeſterreich die größte Schärfe erhalten hatte und
nach wiederholten Reibungen der diplomatische Verkehr
zwildhen den Höfen von Wien und Turin abgebrochen
worden war, Sardinien die Feltungen Alefjandria und
Caſale verjtärken ließ und Oeſterreich darauf mit ent
iprechenden militäriichen Maßregeln antwortete, als jomit
die Verhältnifje immer mehr zum volljtändigen Bruche
drängten, da erlannte Cavour es für unbedingt noth-
wendig, fi für dieſen Hal im Voraus den aktiven
Beijtand Frankreichs zu fihern. Zu diefem Zwed handelte
es fi nun im Hinblid auf die ränfevolle Politik
Napoleons 111., der man fih mur mit Außerfter
Borficht nähern durfte, darum, eine perjönliche Zufammen-
funft des leitenden Italieniſchen Staatsmannes mit dem
Kaiſer der Franzojen herbeizuführen. Welchen Bejleren
hätte Cavour da mit der ebenjo ſchwierigen wie belifaten
Miffion, diefem Plane die Wege zu ebnen, betrauen
können, al3 den Mann, deffen Baterlandsliebe und Treue
faft jprichwörtlicd geworden war, der durch jeine großen
ftantsmännijchen und militärifchen Leijtungen und durd)
dad hohe und unbedingte Vertrauen, defien er fich bei
jeinem Könige erfreute, auch bereits in hervorragendem
Make die Aufmerkiamkeit Napoleons auf fich gelenkt
hatte? Zu diefer Miffton bot fich noch eine befondere
Gelegenheit. Kurz zuvor hatte das Attentat Orſinis
auf Napoleon jtattgefunden, und Cavour ſah fich
veranlaßt, eine Gejandtihaft an den Kaiſer zu jchiden,
um denjelben zu jeiner Errettung aus Mörderhand zu
beglückwünſchen. So wurde denn Della Rocca mit diejer
Aufgabe betraut, zugleich aber angewiejen, den Verſuch
zu machen, Kaiſer Napoleon für die Sache Italiens zu
gewinnen, und jeiner diplomatiſchen Kunjt gelang es
denn auch im glänzendfter Weile, die Zuſammenlunft
Eavourd und Napoleond zu vermitteln, die dann in
Plombieres ftattfand und die eine meltgeichichtliche
Berühmtheit erlangt Hat. Wie fehr Della Rocca fid)
dur dieſe Altion die Anerlennung Victor Emanuels
erwarb, ergiebt jid) unter Anderem aus einem nad) Paris
gerichteten Briefe defjelben an Della Rocca, worin es
hieß: „Sie haben mir einen großen Dienft geleijtet.
Sie haben dieje Angelegenheit in bewunderungswürdiger
Weije erledigt, befjer als irgend ein anderer Diplomat von
Beruf.“
Berühmter aber noch als die ftaatdmännijchen
Leiftungen Della Roccas waren jeine militärifchen, denn
dem Italieniſchen Heerweien war fein ganzes Leben
gewidmet. Es ift aber unmöglich, an diefer Stelle die
Kriegsthaten ded großen Mannes in ihrem vollen Um:
fange zu würdigen. Es hieße das eine eingehende
politiihe und militäriſche Gedichte Italiens während
des ganzen 19. Jahrhunderts fchreiben! Denn dieje hat
faum ein nennenswerthed Ereigniß aufzuweiſen, mit
dem nicht der Name Della Rocca vernüpft wäre Wir
müſſen uns daher auf eine überfichtliche Skizze beichränten ;
aber aud die bloße Wiedergabe der Lebensbahn des
Mannes gewährt ein Hares Bild jeines Schaffens und
Wirkensd, das zur Bewunderung hevausfordert.
Enrico Morozzo Della Rocca war am 20. Juni 1807
in Turin geboren. Mit neun Jahren wurde er, tie
ed damals ein Recht der Söhne adliger Familien war,
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Mr. 79
2116
Page des Pringen von Carignauo und trat. danır in bie
Kadettenihule ein. Im Jahre 1825 wurde er Offizier
und arbeitete zunächit, der Triangulationgabtheilung zue
gewiejen, bis zum Jahre 1841 in dem Höhengebiete
des Montblane und des gejammten Piemont und
Savoyen. Die Triangulation ſämmtlicher Provinzen
des Königreich Sardinien wurde größtentheild durch
ihn bewirkt.
1848 wurde Della Rocca, ber bereit3 zum Oberſt
aufgerüdt war, zum Stabschef der Divijion des Prinzen
bon Savoyen ernannt. Diejer kannte ihn jchon gut,
da er ihn mehrere Jahre hindurd) ald Ecuyer zur Seite
gehabt hatte. Der Prinz jchenkte ihm dann auch fein
ganzes Vertrauen, jo daß Beide in fteter Harmonie
ihre Soldaten glorreih auf den Scladjtfeldern von
Paſtrengo, Santa Lucia, Goito und Monte Torre führten.
Im Jahre 1849 wurde Della Rocca General einer
Brigade, die mit großem Erfolg an den damaligen
Kämpfen theilnahm. Gleich am erften Tage bei Sforzesca
zeichnete er fi an der Spige feiner Brigade aus,
AB Victor Emanuel König wurde, bot er jeinem
bewährten Freunde das Kriegsminifterium an, das diejer
jdoh nur aus Gehorfam gegen feinen Königlichen
Herrn annahm. Auf feine Bitte wurde ihm aber nad)
wenigen Monaten da8 Amt wieder genommen, worauf
er feinen alten Pla an der Seite de3 Königs, und
zwar als deſſen Flügeladjutant einnahm. Nachdem
Della Rocca im Jahre 1858 die Miffion an den Fran
zöfifchen Hof, von der oben bereit# die Rede war, mit
jo großem Erfolg erledigt hatte, wurde er im folgenden
Jahre zum Generaljtabschef der Piemonteſiſchen Armee
ernannt. Montebello, Paleftro und St. Martino find
die Namen der Großthaten des Heeres unter ihu, die
jelbft die Bewunderung der anweſenden Frauzöſiſchen
Generale erwarben. Mit eigener Hand verlieh der
König dem Heerführer den AnnunciatensOrden am Morgen
nah der Edlaht von St. Martino, und Napoleon
zeichnete ihm durch die Verleihung des Großkordons
der Ehrenlegion ans.
1860 wurde Della Rocca ber Befehl über ein Korps
gegeben, mit dem er Perugia nahm und unter ben
Erjten in die Fejtung Ancona eindrang. Nach diejen
Ereignifien wurde er zum Feldmarſchall ernannt und
jegte als jolder mit Victor Emanuel feinen Marſch
durch die Neapolitaniichen Provinzen fort. Da Garibaldi
ſich ohne Artillerie befand und jeit einem Monat Capua
vergeblich belagerte, wurde Della Rocca ihm zu Hülfe
gejandt, der fi in drei Tagen ber Stadt bemädhtigte,
worauf ihm dad Kommando über alle Truppen in
Neapel und den Provinzen übertragen wurde, mit Aus—
nahme derjenigen vor Basta, das von Gialdini belagert
wurde.
Im Herbit 1861 vertrat Della Rocca, der wiederholt
mit Miffionen an fremde Höfe betraut wurde, ſeinen
König bei der Krönung des Königs Wilhelm von Preußen,
der ihm den Schwarzen Adler-Orden verlieh. Wei
dieſer Gelegenheit gelang ed ihm, dank dem Wohlwollen,
dad der König und die ganze Königliche Familie ihm
erwiejen, die Anerkennung Staliens durch Preußen, das
bisher unentſchieden geweſen war, durchzuſetzen. Dieje
a 3 — —
1897 — Militär-Wachenblatt — Rr. 79
_ 2118
erfolgte Furze Beit nad ber Rückkehr Della Roccas
von jeiner Miſſion.
Als 1866 der Krieg wieder ausbrach, wurde
ihm dad Kommando eined Armeelorpd übertragen;
zwei Divifiunen deſſelben fochten tapfer mit und be
theiligten fi in hervorragender Weije an der Altion in
der unglüdliden Schlacht von Cuſtozza. Noch erhielt
er in dem folgenden Jahren das Vizepräſidium der
SandeöveriheidigungssKommijfion, deren Präfident der
Prinz von Carignano war, und erjt im hoben Lebens:
alter trat er endlich in den längit verdienten Ruheſtand,
begleitet non dem Dauf und der Liebe jeined Königs
und jeined Vaterlandes.
Die letzten Lebensjahre hat Della Mocca in feiner
Boterftadbt Turin zugebracht und dort in ben glüd-
Iihiten Verhältniffen gelebt, Im Jahre 1849 hatte
a fih mit feiner Gemahlin, einer geborenen Berafis
di Gajtiglione vermählt, und Hat das große Glück
gehabt, daß feine verehruugswürdige, geiftuolle Gemahlin
ihm bis zu feinem Zode zur Seite blieb. So jah er ji
umgeben von feiner Familie, die mit größter Liebe und
Rittlichleit an ihm King und durch treue Pflege die
Unuträglichkeiten des Greijenakterd von ihm fern zu
halten bemüht war.
Im Juni d. 38. feierte er noch im beiten Wohljein,
mitten jeiner Familie, den meunzigften Geburtätag,
zu weichem ihm auch Seine Majejtät unjer Kaiſer
jolgended Telegramm zugehen ließ:
„Mit Freuden nehme Ich die Gelegenheit der
Beendigung Ihres nennzigften Lebensjahres wahr,
um Ihnen meine herzlichiten Wünjche zu jenden.
Mögen Ihrem König und Ihrem Baterlande Ihre
Dienfte noch fange Jahre bewahrt fein.“
(ge3.) Wilhelm.
63 iſt eingangs bereitd erwähnt worden, dab man
delle Rocca oft mit dem Deutſchen Moltke, mit dem
& übrigens befreundet war und in Briefwechjel ſtand,
voglihen hat. Diejer Vergleich paßt auch in mehrfacher
diaſicht. Nicht nur, dab Beide ein ganz ungewöhnlid)
ehes Lebensalter erreicht haben, fie zeichneten ſich auch
überemftimmend durch ein überaus beſcheidenes Weſen
aus, dem Ruhmredigleit und Eitelleit völlig fern lagen.
Be Moltle der große „Schweiger“, war auch Della
Rocca im Allgemeinen wortlarg. Er ſprach im Dienft wicht
ohne Noth, aber weun er ſprach, daun wußte er, was
er wollte. Bictor Emanuel, der jeinen treuen Freund
genau lanunte, pflegte ihn in jeinen Briefen gewöhnlich
mit „Mon cher Macigno“ anzureben. Macigno heißt
auf Italieniſch ein jehr harter Feld, und der König
wollte aljo mit der Anrede bezeichnen, daß Della Roecas
eijemer Wille nicht zu beugen jei, wenn er ſich einer
guten Sache bewußt war. So wenig Worte er machte
und im Diemit jtreng und fur, wie ed einem Heer—
führer geziemt, jo geno er dad) die Liebe feiner Unter»
gebenen in hohem Grade, weil er immer gerecht verfuhr.
Die Soldaten verehrten in ihm den Helden, deſſen
Muth unichts erſchüttern lounte An einem Scladt-
tage war Della Rocca einmal raſch vom Pferde ge-
fliegen, um etwas Nahrung zu fi zu nehmen, und
verzehrte gerade ein Stüd Huhn, als eine Granate
über jeinen Kopf dahin fuhr und ihm die Kopfbedeckung
fortrig Mit größter Ruhe beendigte er indeh feine
Mahlzeit, natürlih unter dem Jubelgejchrei der ihn
umgebenden Soldaten, die dadurch angeeifert wurden,
es ihrem großen Führer an Bravour gleichzuthun.
Seine in den legten Wochen im Drud erſchienenen
Memoiren (Autobiographia d’un Veterano), welde
demnächit auch ind Deutjche überjept werden follen, führen
uns nod) eingehender in jein jo thatenreiches und hoch—
interefjantes Leben ein.
Die Franzöfiihe Vorſchrift über den Felddienit
der Artillerie.
Schluß.)
Auf dieſes mehr hinhaltende Gefecht (combat d'usure)
folgt der Hauptangriff, der auf einen mehr oder
minder großen Theil des Schlachtfeldes beichräntt bleiben
muß. Ohne eine gründlie Vorbereitung durd die
Artillerie hat dieſer Angriff feine Ausſicht auf Erfolg.
Die eigentlihe Vorbereitung des Angrifis muß aus
möglichit viel Batterien gleichzeitig gegen die Einbruch—
jtelle beginnen, jobald die Sturmtruppen in der Nähe
derjelben eingetroffen find. Die in erſter Linie dazu
beitimmte Divifionsartillerie wird für diejen Zwed noch
verjtärkt durch Gruppen, Die auf anderen Theilen des
Schlachtfeldes verwendet waren, jowie durd Batterien,
die Nejerwetruppen angehören und endlich dur bie
Batterien eines bejonderen Nalibers, die man
vielleicht zur Verfügung hat. Auch hier it unbedingt
eine einheitliche Führung der Artillerie geboten, die in
der Regel dem Kommandeur der Artillerie des Armee:
forps zufällt.
Ein Theil der Batterien der Divifions-
artillerie muß die ftürmenden Truppen be—
gleiten, um fie moraliih zu unterjtügen und
Gegenangriffe abzumweijen. Allgemeine Regeln für die
Durchführung der diejen Batterien gejtellten Aufgaben
lajjen fi nicht geben. Es kommt auf kräftigſte Unter-
ſtützung der Sturmtruppen an; deshalb müjjen ſie auch
unter Umftänden bis auf die nächſten Entfernungen an
die feindlichen Stellungen herangehen. Die Verlujte
werden nicht jo groß ausfallen, da der Vertheidiger in
diejem kritiſchen Augenblid vorzugäweile auf die vor—
gehende Infanterie jchießen wird. Dieje Batterien müſſen
Alles daranjegen, um die feindliche Stellung möglichjt
zugleih mit der jtürmenden Jufanterie zu erreichen,
um ben zurädgehenden Bertheidiger zu beſchießen und
etwaige Öegeuftöhe abzumeijen. Auch die zurüdgebliebenen
Batterien eilen vor, jobald die Hauptjtügpunfte dem
Feinde entriffen find.
Bum Zwed der Vertheidigung einer vorher
ausgewählten Stellung find die Urtillerieftellungen
für die Einleitung des Gefechts jorgfältig zu erfunden,
und zwar um dem Uugreifer nad) allen Seiten hin entgegen-
treten zu Lönnen, für jede Gruppe mehrere Stellungen.
Den zur Bertheidigung vorgeſchobener Punlte be-
ftinmten Truppen lann Artillerie zugetheilt werden, um den
2119
Feind zu borzeitiger Entwidelung zu veranlafjen. Es
ift dann darauf Bedacht zu nehmen, daß diejen Batterien
der Rückzug auf die Hauptftellung erleichtert wird.
Im Uebrigen jtimmen die für die Vertheidigung
aufgejtellten Regeln mit den Grundjäßen des Deutjchen
Exerzir⸗Reglements überein.
Es folgen dann ſehr umfangreiche Vorſchriften über
das Verhalten der verjchiedenen Führer vom Kommandeur
der Artillerie eines Armeekorps bis Berab zum Batterie
führer. Gie gehen jehr ins Einzelne, geben viel Selbit-
verjiändliches, wiederhofen ſich endlos und laffen Die
allen Franzöſiſchen Neglements eigenthümliche Tendenz
einer ftraffen Eentralijation erfennen, wie das aud) jchon
aus dem Borjtehenden hervorgehen dürfte.
Bejonderd eingehend werden die Auswahl,
Erlundung und Einnahme der Feuerftellungen
bejprochen.
„Eine Stellung iſt gut, wenn man von ihr aus
dad gegebene Ziel jehen kann und zugleich ein freies
Scußfeld hat, jo daß die innerhalb des Schußbereichs
auftretenden Ziele ohne Stellungswechſel beichofien
werden können. Weberhöhende Punkte find aufzufuchen,
ohne daß man ihmen indejjen zu großen Werth beilegen
darf. Die nad) dem Feinde zu gelegenen Abhänge
mũſſen bejtrichen werden künnen, wenigftens dann, wenn
fie nicht von anderen Batterien aus flanfirt oder von
der Infanterie unter euer genommen werden. Wenn
irgend möglich, werden die Gejchüge durch die Kamm—
linie der Höhe oder Geländebededungen dem feindlichen
Auge entzogen; jedenfalls ift bei der Auswahl der
Stellung zu berüdfichtigen, daß die Geſchütze im Nothfall
ſchnell auf die Höhe gebracht werden können.“
Eine Vorliebe für verdeckte Stellungen, die der
Franzöſiſchen Artillerie von einzelnen Seiten öfter an—
gedichtet iſt, läßt ſich hierin wahrlich nicht erkennen.
„Die Erkundung einer Artillerieſtellung erſtreckt
ſich auf die angegebenen Ziele, das zu beſehzende Gelände,
jowie die dahin führenden Wege, endlih auf das
Schußfeld.“
Oft empfiehlt es ſich, daß die Erkundung von den
verſchiedenen Inſtanzen nicht nacheinander, ſondern
gleichzeitig ausgeführt wird, ſo namentlich in der
Vertheidigung, oder wenn die Batterien nach dem An—
marſch dicht hinter der Feuerſtellung bereitſtehen und
namentlich dann, wenn Eile geboten und ein gleich—
zeitiges Auftreten der Batterien bezw. Gruppen ers
wünjcht if.
Die höheren Dffiziere können ſich bei der Erkundung
dur Offiziere unterftügen lafjen, die fie vorübergehend
von den Batterien ablommandiren. Dieje können dann
von großem Nußen jein, wenn die Umjtände eine
jorgfältige Vorbereitung des Schießens zulafjen.
Bei der Einnahme der Stellung fommt «8
darauf an, den Raum richtig auszunugen umd zu über
legen, wie die Stellung mit Nüdjicht auf das Gelände
und die Abfidhten der Führung zu bejegen jei, ſowie
endlich, wie man in die Stellung einrüdt, um den Feind
mit dem feuer zu überrajchen.
Das direlte Feuer bietetvor dem indirekten große Bor-
theile; man muß aber alle Gegenſtände, welche die Geſchütze
1897 — Militär-Wocdenblatt — Nr. 79
2120
verbeden (Höhentamm, Heden, Erdaufwürfe :c.) möglichſt
ausnutzen. Zwingt die Gefechtölage oder das Gelände
zum indirekten Feuer, jo hängt die Stellung der Geſchütze
von dem Punkt ab, den der Batterieführer für fi zur
Beobadhtung auswählt. Diefer muß zugleid, beobachten
und die Batterie ommandiren. Ebenſo ift e8 nöthig, daß,
wenn eine ganze Gruppe indiret ſchießen joll, der
Kommandeur feine Aufgabe Löfen kann, ohne durch das
Schießen behindert zu werden, und daß ein Zielwechſel
auch möglich ift ohne Stellungswechſel.
Die Batterie kann eine front von 60 m bis 100 m,
eine Gruppe von drei Batterien eine ſolche von 200 m
bi8 360 m einnehmen; es entipriht das Geſchütz—
zwiſchenräumen von 12'/a bis 25 Schritt.
Zu den Bewegungen auf dem Gefechtsfelde
wird jet vorzugsweiſe die Batteriefolonne angewendet,
während die frühere mit Vorliebe angewendete „Mafje“
al3 zu jehr dem feindlichen Feuer ausgejegt erkannt ift.
Man proßt, wenn irgend möglich, verdedt ab und
vermeidet e8 dor Eröffnung des Feuers fi) auf der
dedenden Eröte zu zeigen; denn nur jo ift e8 möglich,
den Feind bis zulegt im Unflaren über die gewählte
Stellung zu erhalten. Welche Mittel angewendet werben
ſollen, um diefen Zwed zu erreichen, ift in dem Reglement
vom 25. Mai 1895 vorgefchrieben (vergl. Militär:
Wochenblatt Nr. 109/1895 Sp. 2738/39). Finden fid)
im Gelände feine deutlichen Merkmale, um die Stellungen
jeder Batterie abzugrenzen, jo fann man auf ben
Flügeln zwei Leute dort aufftellen, wo die Grenze
der Dedung für einen berittenen Mann liegt.
Das find fehr zwedmäßige Beitimmungen; denn jie
gewährleiften ein ordnungsmäßiges Einrüden in die
Stellung ohne unnügen Zeitverluft. Nahe Gangarten
dicht Hinter der Stellung find nur zuläjfig, wenn man
nicht verdedt abprotzen kann. Man würde daburd nur
wenig Zeit gewinnen, aber Ordnung, Ruhe und richtige
Ausführung der Bewegung aufs Spiel jehen.
Wo Gefahr im Verzuge, können die hier empfohlenen
Vorfichtsmaßregeln natürlich nicht angewendet werden.
Dann iſt Schnelligkeit die erfie Bedingung. Bisweilen
ift der durch das Auftreten einer Batterie hervorgebrachte
moralifche Eindrud noch größer, als der von ihrer
Wirlung herrührende.
Stellungswedjel find möglihft zu vermeiden
und nur dann vorzunehmen, wenn man fid) einen wirklichen
Vortheil für die Wirlung davon verjpreden kann oder
wenn eine Angriffebewegung der Infanterie zu unter:
ftüßen ift. Die einem Stellungswechjel vorausgehenden
Erkundungen jollen möglichit früh vorgenommen werden:
jobald der Kommandeur die nöthigen Anordnungen für
das feuer der in Stellung befindlichen Artillerie ge-
troffen hat, foll er bereit den jpäteren Stellungswechſel
erwägen. Dazu find namentlih Wege zu erfunden,
welche gegen das feindliche Auge gededt aus der Stellung
führen. Dafür find die Aufklärer zu benußen.
Schuß gegen überrafhende Nahangriffe bietet
die Entwidelung der Truppen, zwijchen oder inter
denen die Artillerie jteht. Unter Umſtänden, z. B. für
Batterien auf dem äußeren Flügel einer Schladhtlinie,
lann eine bejondere Bededung nöthig werden, welche
22 0
1897 — Militärs: Wodenblatt — Wr. 79
2122
dann dur ben Artillerieführer zu erbitten ift. Der
Führer der Bedeckung erhält von dem Artillerieführer
die nöthigen Mittheilungen über die Gefechtslage, it
aber diejem nicht unterftellt. Die Gegenwart einer
ſolchen Bedeckung entbindet aber die Nachbartruppen
nit von ber Verpflichtung für den Schuß der Artillerie
einzutreten. Im Uebrigen muß jich die Artillerie ſelbſt
durh ihre Aufklärer gegen Ueberraſchungen fichern
namentlich, ehe fie in Stellung geht.
Die Feuerleitung ift von großem Einfluß auf die
Birkung und die Schnelligkeit, mit welcher der beabfichtigte
Zwech erreicht wird. Das feuer muß überrajchend
eröffnet werben, was entweder durch forgfältige dem
jeindlihen Auge verborgene Vorbereitung oder in
entiheidenben Krifen durch ſchnelles Auftreten erreicht
wird. Die Vereinigung des Feuers auf ein Biel erhöht
ve Wirkung; fie fann aud von räumlich getrennten
Batterien ausgehen. Das Feuer wird entweder geichüß-
weile, zugtweije oder in Salven abgegeben. Die Salven
dienen zur Beobachtung, zur Ausnutzung raſch vorüber:
eilemder Augenblide oder zum Beftreuen des Geländes,
wenn die Stellung des Bield nicht genau befannt ift.
Entfernungen über 3000 m (nad) der Inftruftion dom
1. Mai 1887 2500 m) find zu vermeiden, weil dann
die Beobachtung ſchwierig und die Wirkung gering wird.
Nur gegen deutlich fidhtbare große Ziele kann man aud)
auf weiteren Entfernungen fchießen, 3. B. Ortichaften,
Sammelpläße.
Gegen Truppen über 1200 m wird Brennzünber:
feuer angerwendet, gegen Truppen in Bewegung auf die
Batterien kann man jchon von 1800 m an Aufichlag-
zänder anwenden. Diejes Feuer tritt auch gegen einen
Kuvallerieangriff oder gegen überraſchende Nahangriffe
der Infanterie in Kraft; Kartätichen bis 600 m.
Es darf nur gegen ganz bejtimmte Biele
weichoffen werden; das Streuen über Geländefalten
(euiller les couverts) barf nur ftattfinden, wenn ganz
deſtimmte Anzeichen dafür vorhanden find, daß ſich der
seind in einem eng bejchränften Bereich aufhält. In
diefem Fall wird tir progressif — entipricht unferem
lagenweiſen Vor⸗ und Zurückgehen — von Batterien
und Gruppen ober tir Echelonne — jede Batterie
Ihießt auf einer anderen Entfernung — von Gruppen
angewendet.
Die Feuergeſchwindigkeit hängt von der Gefechts—
lage und bisweilen von höheren Befehlen ab. Grund—
lüplih wird nad) völligem Einſchießen (Erhöhung und
Brennlänge) Schnellfeuer abgegeben, das aber über nicht
mehr al8 vier bis fünf Schüffe pro Geſchütz ausgedehnt
wird. Ein jolher Munitionsaufwand reicht erfahrungs:
mäßig mehr ald aus, um jede Truppe fampfunfähig zu
machen. Iſt die erwartete Wirkung nad einem jolchen
Feuer nicht eingetreten, jo beweiſt das, daß man nicht
richtig eingefchoffen war. Die Offiziere müfjen davon
durchdrungen fein, daß Schnellfeuer, verbunden mit
unſicherem Einſchießen nur eine unnüße Munitiond«
verichwendung iſt. Sehr richtig! aber wie viel un—
wirfjames Schnellfeuer, das die Batterie jedesmal eine
volle Prohe koftet, wird wohl troßdem im Exnitfalle
abgegeben werden!
Der Artillerieführer muß das Heuer fontroliren.
Zu dem Zweck überweiſt er jeder Gruppe die Biele
und das von ihr zu beobadhtende Gelände. Er muß
fortbauernd über die Wirkung feiner Batterie unterrichtet
jein, damit er eingreifen fann, wenn das feuer gegen
einzelne Bunkte nit wirkffam genug it. Unter Um—
jtänden, namentlih wenn die Stellung der feindlichen
Artillerie nur an dem Aufbligen der Schüffe zu erfennen
it, empfiehlt fih die Benutzung don Dffizieren ober
Aufklärer als Hülfsbeobadhter.
Im Artilleriefampfe gilt al3 Regel, daß, wenn
man glei jtarfer Urtillerie gegenüber ſteht, jeder
Batterie eine feindliche Batterie als Ziel überwiejen
wird. Sobald man über einen Theil der Batterien
verfügen kann, ohne daß das Biel in feiner ganzen
Ausdehnung unter Feuer gehalten wird, vereinigt man
das Feuer von zwei Batterien nacheinander auf Die
gefährlichiten oder am leichteſten niederzuwerfenden Ziele.
Sit man von vornherein überlegen, verfährt man
entjprechend. Wenn zwei Batterien gegen eine feindliche
Ichießen, jo wird das Ziel getheilt, jo daß jeder Batterie
eine Hälfte zufällt,
Muß man gegen überlegene Artillerie kämpfen, jo
beſchleßt man die am meijten gededten Batterien mit
nur einem Zuge und befämpft die übrigen Batterien
mit gleichen Kräften. In folchen Fällen wird die Aus—
nußung der Dedungen von höchſter Bedeutung und
empfiehlt fich ſogar das indirefte Feuer.
Für die unmittelbare Vorbereitung des Anfanterie-
angriffs wird das Feuer auf die Einbrudjtelle
vereinigt. Diejes Feuer erforbert eine jorgfältige Bor:
bereitung: jeber Oruppenführer muß ben von ihm zu
beſchießenden Theil des Ziels genau fennen, die Ent
fernung ift vorher, ohne die Aufmerkjamleit des Gegners
dahin zu lenken, zu ermitteln. Der Artillerielommandeur
muß Die von den Gruppen erfchoffenen Entfernungen
vergleihen und fontroliren, fowie fi davon über:
zeugen, daß jede Gruppe ihr Feuer in der That auf
den ihr übertwiejenen Theil des Ziels richtet. Damit
das Teuer überrafhend und gleichzeitig eröffnet wird,
muß die ungefähre Beit für den Beginn, fowie ein
verabrebetes Signal feitgefeßt, oder der Befehl dazu
durch Meldereiter überbracht werden. Das Feuer wird
nicht nur gegen den vorderen Saum des Ziels, fondern
auch nad der Tiefe hin vertheilt werden, jo daß die
ganze feindliche Stellung unter Feuer genommen wird.
Auffallend iſt, daß die Vorſchrift fi über das
Verhalten der einer Kavalleriedivijion zugetheilten
reitenden Artillerie faft völlig ausſchweigt, während Die
Inftrultion vom 1. Mai 1897 ſich hierüber jehr
ausführlich ausſprach.
Abgejehen von der Hier jlizzirten Verwendung der
Artillerie im Gefeht find in der in Nebe ftehenben
Vorſchrift noch eingehend behandelt: die Befehlsertheilung
und =übermittelung, da8 Verhalten auf Märjchen, in
Rantonnements und in Biwaks, ſowie der Munitions-
erſatz bezw. nadjichub, die aber zu befonderen Bes
merfungen feine Veranlafjung bieten.
Im Anschluß an die hier beiprochene Vorſchrift ift
nod eine Anleitung für die Abhaltung von Felddienſt-
2198 1897 — RiritätıWothenblatt — Nr. 79 2124
übangen*) erichienen, die einen guten Einblid in den | früher an biefer Stelle (vergl. Militär⸗Wochenblatt
Dienitbetrieb der Franzöſiſchen Artillerie gewährt. Die | Nr. 94/1894, Sp. 2482) warm empfohlen, weil bie
Vorſchrift geht jehr ins Einzelne und enthält auch jehr | Beftellung ber Felder die außgebehnten Mebungen mit
viel Selbftverftändliches. befpannten Geſchützen jehr erſchwert und fich Vieles ſchon
Dieje Uebungen zerfallen in: — — — den Dffigieren und
1. Vorbereitende llebungen (exercices @l&mentaires), nteromd . —*
2. ebungsritte (exercices de cadres), ö — —— - —— —— on
3. Uebungen mit der Truppe (exereices d’ensemble). wieberholt au Site einige biefer Mebungen follen
Die Uebungen ad 1 bezweden, die Offiziere und Unter: | die Batterien ıc. fo weit al3 möglich auf den Hriegsiuh
offiziere gewandt und findig im Gelände zu machen. Es geeßt werben. Es wird empfohlen, dieſe Nebumgen mit
handelt ſich hier bejonders um Kartenleſen, Erlundung und auögedehnten i Märchen zu verbinden mund Das
Beurtheilung von Wegen, Gewäſſern, Geländeabſchnitten, namentfid; die Periobe * Schieübung zu —
Drientirungsaufgaben, Entfernungsihäpen bezw. «mefjen | dnn die Uebungen mit einem Scharfichießen ei
mit dem Telemeter, der zur Ausrüftung jeder Batterie geichloffen werden tönmen. Die Uebumgen find fewohl
gehört und endlich um Uebungen in der Bezeichnung und anf dem Exerzirplaß wie "im Gefänbe vorzunehmen ; fie
Auffindung von Zielen. Dieje Iehtgenannten Uebungen finden in —* möglichen Verbänden ftatt vom "br
find in der That jehr wichtig, da bei Ungewandtheit Batterie an bis au joichen Nerbänden zu deren Auf:
der Dffiziere und Befehlsüberbringer Zeitverlufte und ftellung doe Berfomal der damen Brigade herangezogen
Mißverſtändniſſe, die fehr folgenichwer fein können, werben muß. Bei Beurtheilung der Austoahl —* 8
unvermeidlich ſind. Dieſe Uebungen finden nicht nur Verfahrens bei der Einnahme _ Feuerftellungen wird
unter Leitung ber Batterter, jondern auch ber Gruppen: empfohlen, nicht nt Die eigenen bei der Truppe ge:
führer ftatt. Die Geſchütze brauchen dazu nicht mit machten Wahrnehmungen u Grunde zu legen, jondem
herausgenommen zu werden; das wäre in der That jehr | pie Stelkun auch don La Bielen aus zu beurtbeilen
oft Kraftverſchwendung; zur Kontrole der Ausführung Für die nn Ba im Munitionserjaf; follen nicht —
dient das Batteriefernrohr. Um ſchwer auffindbare Ziele | die Batterieftaffeln, fondern auch die der Munitions-
oder Grenzen von Geländeabfchnitten zu Bezeichnen, | plomen (seotion und pare) durd) eittige Mumitions-
bedient man fi ber „reglette gradude‘. Da | yagen markirt werben. Der Erfap der Wumition, der
Inftrument iſt zwar nicht befchrieben, beruht aber wirffih außgeführt, nicht mux angedeutet werben muß
zweifellos auf demjelben Gedanken wie ber bom | is hei den Barle womögkich in der Nadt bewirkt
Bayeriihen Hauptmann Frhrn. dv. Waldenfeld vor- werben
geſchlagene „Sradftreifen“ (vergl. Archiv für Artillerie: "
offiziere Jahrgang 1891 ©. 391), der ſich allerdings . . 5
zu dem vorgeſchlagenen Zwed gut. eignet. Endlich ift Kleine Hittdeilurgen.
noch unter diefen Mebungen die Herjtellung von Geſchütz— Ztalien. Den Etat des Marine-Offigierkorps
einfchnitten und Qagereinrichtungen aufgeführt. ſetz ein Konigliches Defret, wie folgt, feit: 1 Admiral,
Die unter 2 gehörigen Uebungen nehmen in ber | 7 Pizes, 13 Kontreabmirale, 56 Linienfhiffe-, 66 Fre⸗
Franzöſiſchen Artillerie einen jehr breiten Naum ein, | gatten=, 70 Rorvettentapitäns, 340 Lieutenants zur See,
weil die Mannſchaften umd Pferde jehr Häufig anf | 167 Unterlieutenants und 120 Kabetten (Guardie marina).
Anordnung des Regimentsfommandeurd zur Ergänzung | Das Offizierkorps der Flottenequipage (Corpo reale
anderer Batterien auf Kriegsftärke ablommandirt werden. | equipaggi) Jeht ſich künftig zufammen aus: 25 Rapitüns,
An diefen Uebungen nehmen Offiziere, Unteroffizier, | 94 reutenamts und 50 — Nr. 85.)
Aufklärer und Meldereiter Theil. Die Uebungen in = be ;
der Anlage eines Marſches, wobei ein Lieutenant ben — —— — der erfien —— — ng
Auftrag erhält, eine ſupponirte Truppe jo zu führen, | Klafje 1874 mit breijähriger Dienfoerpflihtung, Rlafie
daß ſie zu einer bejtimmten Beit an einem bejtimmten | 1875 mit zweijähriger und Klaſſe 1876 mit jedweder
Ort ijt, halten wir für Zeit: und Kraftverſchwendung. Dienftverpflichtung, als bie Betheiligten im Laufe bes
Dagegen find die Uebungen im Erkunden und Einnehmen | Jahre das 39, u vollenden. Die General:
von deuerſtellungen, Stellungswechiel und Munitions- —7354 ae * u f Be.
erfaß ehr zwedmäßig. Wir haben diejelben bereits * en! ee — * opt “ in ibre —
*) Instrueti isoire du M. derembre 18 sur | Mifonen, bei denjenigen jebod, bie biefe en, vor
les — —— *—* 5* J ———— ei | dem Abmarſch nad dem neuen Beitimmumgsort, fiatt-
campagne. finden. (L’Esercito ital, . 82.)
Anhalt der Nummer 25 des Armee-Berordnungsblatte® vom 31. Auguft 1897.
Berichtigung des Exerzir⸗Reglements für die Infanterie. — Feldbinde für Dffiziere bei dem Negiment der
Gardes du Corps. — Aenderung der Verwaltungsvorſchrift für dad Material der Feldartillerie. — Ausgabe einer
neuen Dienſtvorſchrift.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Mt. 71:
4 litär- Wochenblatt.
Du“
u mare, Zweiundaächtzigſter Jahrgang re
Wredenanı b.Retin, Woßterftr. Erpedition: Berlin SWI2, Kochſtraße 68. Berlin swi2, Kochſtr. 68-71.
Au ui — — — — — — —— — — ——— —— — — —— — — — — —
Die zent vheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags erg San 6 bis 7 Uhr
ausgegeben. YAuperbem werben berjelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal bas literariiche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
Zeitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Auffätze als bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Sterteffährlicher Pränumerationäpreis für Das Ganze 4 Mart 50 Bf. — Preiä der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs:Preiölifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
NK SO. Kerlin, Mittwoch den 8. September. 1897,
— — —
Perſonal⸗ Beranderungen (Preußen, Bayern). — Ordens⸗Verleihungen (Preußen). — Gtatöverhältnifie ber Premier:
leutenant3. — Uniform ber Detachementd Jäger zu Pferbe. — Benugung ber Militär-Eifenbahn.
Journaliſtiſcher Theil,
Aenderung ber Batterieftärte oder ber Feuerordnung? — Der NAuffag: „Unfer Feld⸗Sanitätsweſen“ ꝛc. — Aus ben
Ruſſiſchen Sommerlagern. — Die diesjährigen Engliſchen Flottenmandver.
Rieine Mittbeilungen. Frankreich: Schlußfolgerungen aus den großen Artillerieübungen. Herkunft ber Kavallerie:
oifiziere. Dienftvorjchrift für die Genbarmerie. — Montenegro: Truppenübungen. — Defterreih:Ungarn: Bebarf ber
Sandmwebrlavallerie an Unteroffigieren ꝛc. Berufsoffiziere für die Landwehr. Garniſonwechſel des Hufarenregiments Kaiſer
Eubelm Il. Bürgerlie Redtöftreitigleiten. — Inhalt ber Nummer 26 des Armee-Berorbnungäblattes.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee,
Offiziere, Portepeefähnriche ıc. B. Abſchiedsbewilligungen.
4. Ermenmungen, Beförderungen und Berjegungen, Im altiven Heere
Am altiven Heer Homburg vd. d. Höhe, den 5. September 1897.
® Schwarz, Dberftlt. a. D., zulegt Kommandeur des
Domburg v. d. Höhe, den 5. September 1897. Kadettenhaufed in Bensberg, die Ausficht auf Ans
v. Trotha, Oberft und Kommandeur des 3. Oberſchleſ. ſtellung im Civildient erteilt,
Inf. Regts Nr. 62, zur Vertretung des —— Hoferichter, Sel. St. vom Füſ. Regt. General:Zeld-
deurs der 8. Inf. Brig. lommandirt. marſchall Graf Moltle (Schlej.) Nr. 38,
Brandt dv. Lindau, Sek. Lt. vom 5. Großherzogl.
— Heſſ. Inf. Regt. Nr. 168, — Beiden mit Penfion
der Abſchied bewilligt.
Königlich Bayerifche Armee,
Offiziere, Porlepeefühuriche zc. | Im Sanitätslorps.
Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. Den 28. Anguft 1897.
Im altiven Heere Dr. Rüth, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt im
Den 25. Auguſt 1897. 5. Feldart. Regt, unter Verleihung des Charakters
Ulmer, Major z. D, zum Kommandeur des Landw, | als Div. Arzt,
Bezirls Rofenheim, Dr. Roth, Oberitabsarzt 1. Kl. und Negts. Arzt im
Herzing, Major 5. D. beim Bezirlskommando Nojen- 2. Fußart. Regt, — mit ber gejelichen Penſion
heim, und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform
Schobert, Hauptm. z. D. beim Bezirlslommando Wafler: mit den für Verabſchiedete vorgeſchriebenen Abzeichen,
burg, — zu Bezirksoffizieren, — ernannt. Dr. Grüneberg (l Münden), Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der
Den 29. Uuguft 1897. Zandw. 1. Yufgebot3, behuf3 Uebertritt3 in den
Phildius, Major z. D. beim Bezirkskommando Landau, aktiven Stand bes Sanitätötorps der Kaiſerlichen
Elſaßer, Hauptm. z. D. beim Bezirlslommando Am— Marine, — der Abſchied bewilligt.
berg, — zu Bezirksoffizieren ernannt.
(3. Quartal 1897.,
—
2127 1897 -
- — BERNIE ..
Nr. 0
2128
Beamte der Alilitär- —
Den 24. Auguſt 1897.
Kolbeck, Korps⸗Stabsvelerinär vom Generalkommando |
1. Armeetorps, mit Penfion in den erbetenen Rube- |
ſtand getreten.
! BDurd Verfügung des Generallommandos I. Urmeelorps.
| Wilhelm, Bablmftr. vom 10. Inf. Regt. Prinz
Ludwig, zum 1. Fußart. Regt. valant Bothmer
verſetzt.
Ordens-Verleihungen.
Preußen,
Scine Majeftät der König haben Allergnädigſt
gernbt:
ben nachbenannten Offizieren :c. folgende Auszeichnungen
zu verleihen, und zwar:
das Großkreuz des Rothen Adler: Orbend mit Eichen—
laub und Schwertern am Ninge und der Königlichen
Krone:
dem General der Inf. 5. D. v. Rauch, bisher Chef
der Zandgendarmerie;
den Nothen Adler-Örden dritter Klaſſe mit der Schleife:
dem Oberjten a. D. v. Ludwiger, biöher Kommandeur
des Inf. Regts. Graf Schwerin (3. Bomm.) Nr. 14,
dem Oberſten a. D. Anderich, bisher Kommandeur
des Drag. Regtd. König Albert von Sachſen (Dft-
preuß.) Nr. 10,
dem DOberften a. D. Hiepe, bisher Kommandeur des
Inf. Regts. von Comrbiere (2. Pofen.) Nr. 19,
dem Oberſten a. D. Frhru. dv. Fürjtenberg, bisher
Kommandeur des Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen
von Württemberg (Weitpreuß.) Nr. 5,
dem Oberiten a. D. v. Czettritz u. Neuhaus, bisher
Kommandeur de3 Huf. Negts. Kaiſer Nikolaus Il.
von Rußland (1. Meitfäl) Nr. S;
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
dem Hauptmann a. D. Bindewald, bisher Komp. Chef
im Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederichlef.) Nr. 46,
dem Hauptmann a. D. Meyer, biäher Komp. Chef im
Füſ. Negt. Königin (Schleswig: Holftein.) Nr. 86;
den Stern zum Königlichen Kronen-Orden
zweiter Stlaffe:
dem Generalmajor 3. D. Gophein,
mandeur der 70. Inf. Brig.,
dem Generalmajor z. D. v. Schäffer,
mandeur der 59. Inf. Brig.;
biöher Kom⸗
bisher Kom⸗—
den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klaſſe
mit Schwertern am Ringe:
dem Oberſten a. D. Frhrn. v. Senden-Bibran,
bisher Kommandeur des Huf. Regts. von Schill
(1. Säle.) Nr. 4;
den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klaſſe:
dem Oberiten a. D. Caspari, biöher Kommandeur Des
Inf. Regts. Freiherr von Sparr (3. Weſtfäl.) Nr. 16;
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klafie:
dem Oberſten z. D. v. Wolfersdorff, bisher etatd-
dem Oberſtlieutenant a. D. Alberti, bisher etatsmäß.
Stabsoffizier des Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen
von Württemberg (Weſtpreuß.) Nr. 5,
dem Oberjtlieutenant a. D. Humann, biäher Abtheil.
Kommandeur im 2. Hannov. Feldart. Regt. Nr. 26,
dem Major a. D. dv. Hagen, bisher etatsmäß. Stabs-
offizier des Drag. Regts. König Albert von Sachſen
Oſtpreuß.) Nr. 10,
dem Major a. ©. Kombſt, bisher Abtheil. Kommandeur
im Feldart. Regt. von Scharnhorit (1. Hannon.)
Nr. 10,
dem Major Bacmeiiter, Batd, Kommandeur vom
Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braun:
ſchweig (Oſtfrieſ.) Nr. 78, bisher im Kriegsminiſterium,
dem Major v. Hanifitengel, Bats Kommandeur vom
Kaifer Alerander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, bisher
ä la suite dieſes Regts. und Adjutant des Kriegs—
miniſters;
das Allgemeine Ehrenzeichen:
dem invaliden Feldwebel Ohle, bisher vom 3. Thüring.
Inf. Regt. Nr. 71.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
bei Allerhöchſtihrer Anweſenheit in der Provinz Hefjen-
Nafiau aus Ulak der diesjährigen großen SHerbit-
mandver den nachbenannten Offizieren ıc. Orden und
Ehrenzeichen zu verleihen, und zwar haben erhalten:
den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe mit der
Schleiſe und Schwertern am Ringe:
v. Göckingk, Premierlieutenant a. D. zu Wiesbaden;
den Rothen Adler⸗-Orden dritter Maſſe mit der
Schleife
Oberſtlieutenant z. D. zu Oberurf, Kreis
v. Trott,
Fritzlar;
den Rothen Adler-Örbden vierter KMaſſe:
Brook, Antendantur- und Baurath bei der Intend
des X]. Urmeeforps zu Gaflel,
Dorguth, Major a. D., Gamifonverwaltungs-Ober:
infpeftor zu Frankfurt a. M.,
Eppinger, Proviantmeifter zu Hanau,
Lindenau, Proviantmeifter zu Darmitadt,
Meyer, Major a. D. zu Caſſel,
Pieper, Baurath, Garnifon-Bauinfpeltor zu Hanau,
v. Urff, Major a. D. zu Niederurf, Kreis Fritzlar,
mäß. Stabsoffizier des 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68, | Walter, Broviantmeiter zu Frankfurt a. M., Bockenheim;
1 ⸗··
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe:
Duisberg, Intendantur- und Baurath mit dem Cha:
ralter als Geheimer Baurath von der Intend. des
XI. Armeelorps zu Caſſel;
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe:
Koianke, Lazareth-Oberinſpeltor zu Caſſel,
Rabenau, Zahlmeijter a. D. zu Hanau,
Schlaefereit, Lazaretf-Oberinjpeltor zu Mainz;
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 80
2180
das Allgemeine Ehrenzeichen:
Beinze, Kajernenmwärter zu Weimar,
Diehm, Kajernenwärter zu Gießen,
Götz, Helzer beim Garn. Lazareth zu Frankfurt a. M,,
Hogen, Gärtner und Klaffenwärter am Kadettenhauſe
zu Dranienftein,
Kirchhof, Kafernenwärter zu Bußzbach,
Lange, Autendanturfanzlift zu Caſſel,
Langen, Kajernenwärter zu Mainz,
Schroeder, Hausdiener beim Garn. Lazareth zu Mainz.
(Auß dem Armee: Verordnungsblatt Nr. 26 vom 4. September 1897.)
Etatsverhältnijje der Premierlieutenants.
Ich beitimme: Der Etat der Premierlieutenants jchließt, unabhängig von den Verpflegungsetats, nicht
innerhalb des einzelnen Truppentheild, fondern innerhalb der Waffengattung ab. Das Kriegäminifterium wird
zit der Ausführung diefer Ordre beauftragt.
Kiel, an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den 2. Yuguft 1897.
Wilhelm.
%n das Kriegsminifterium. v. Goßler.
Uniform der Detahements Jäger zu Pferde.
Auf den Mir gehaltenen Vortrag genehmige Jh die Mir vorgelegten neuen Proben für die Uniform
der tere und Mannjhaften der Detachementd Jäger zu Pferde. Gleichzeitig geftatte Ich, daß die Offiziere
isre biöherige Uniform bis zum 1. April 1899 auftragen und daß die für Mannjchaften vorhandenen Bejtände
alter Probe ald Friedendgarnituren berivendet werden dürfen. Das Kriegsminifterium hat hiernad das Weitere
zu veranlafjen.
Wilhelmshöhe, den 24. Auguft 1897.
Wilhelm.
In des Kriegsminijterium. v. Goßler.
Kriegäminifterium. Berlin, den 31. Augujt 1897.
Benugung der Militär-Eifenbahn.
Nachdem die Militär» Eijenbahn bis zum Truppen: Uebungsplap Jüterbog in Betrieb gejeht ift, wird
süglic, ihrer Benutzung bejtimmt:
1. Bei Dienftgängen von Berlin bis Scießplag Cummersdorf verbleibt es bei den biöherigen
Beitimmungen.
2. Bei Dienjtreifen von Berlin nach Stationen über Schießplap Cummersdorf hinaus und umgelehrt
wird, ſoweit nicht bejondere dienjtliche Nüdjichten entgegenjtehen, grundjäglic die Militär-Eijenbahn
unter Gewährung von FFreifahrtlarten benupßt.
3. Un Neifegebührnifien werden Paujchvergütungen nad) folgenden Sägen gewährt (für Hin und
Nüdreije zufammen):
a) den Generalen und den in Generalitellen jtehenden Stabsoffizieren, jowie dem Generals
VDE Be re na ae a ae Eh 15 Mt.
2.
3 —* Se eine und im ange derjelben ſtehenden Sanitäts- 8 .
d) den Lientenantd 22.2.2... offigieren 7:
e) den übrigen Perjonen des Soldatenftande® . ...- 222 nu nennen 2 »
4. Iſt in einzelnen Fällen aus dienjtlichen Gründen die Benupung der Militär-Eijenbahn ausgeſchloſſen,
vielmehr die Beförderung auf der Staatsbahn geboten, ſo ſind außerdem die Koſten einer Fahr—
karte, für die Offiziere und Sanitätsoffiziere der 1., für die übrigen Perjonen der 3. Wagentlafje,
auc für Schnellzüge, zahlbar.
In diefen Fällen muß in den Richtigkeitsbeſcheinigungen die Nothwendigfeit der Benußung
der Staatsbahn ausdrücklich anerlannt werben.
5. Die Pauſchvergütung bleibt auf diejenigen Dienftreilen bejchräntt, bei denen die Rückkehr noch an
demfelben Tage erfolgt, ſowie auf diejenigen von längerer als eintägiger Dauer injoweit, ald die
täglie Nüdkehr in den Standort nad) Maßgabe der dienftlihen VBerhältniffe und nach Lage der
beftehenden Berbindungen ermöglicht it. Andernfalls darf für die auf den Reifetag folgenden
Tage des Aufenthalts am Beitimmungsorte das Tagegeld gezahlt werben.
2131
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 80
218
6. Soweit für die unter 2 genannten Dienſtreiſen Reiſeloſten und Tagegelder bereits angefordert find,
findet fi) gegen die Zahlung derjelben nichts einzuwenden.
7. Wegen der dem Inſpekteur der Feldartillerie und dem Inſpelteur der 1. Fußartillerie-Inſpektion
zu gewährenden Entjchädigungen für die Neifen nad dem Truppen-Uebungsplat Jüterbog ergeht
bejondere Beitimmung.
8. Bezüglich der Benußung der Militär-Eifenbahn in ihrer jepigen Ausdehnung bei Eleineren Trans:
porten :c. ſowie durch Militär - Sonderzüge gelten die Grundſätze des Erlaſſes vom 23. De
zember 1895, Armee-Verordnungsblatt Seite 278.
v. Goßler.
Sonrnalifiifher Theil.
Henderung der Batterieftärfe oder der Feuerordnung?
In Nr. 59 dieſes Blattes haben wir die Gründe
angeführt, die und veranlaßten, nad einem Mittel zu
fuchen, um auch auf größere Entfernungen die volle
Feuerfraft des Zulunftsgeſchützes auszunußen, ohne
genöthigt zu jein, den Umfang der Batterien oder gar
die Gefammtzahl der Gejchüge zu vermindern Wir
glaubten dafjelbe in einer Menderung der Feuerordnung
gefunden zu haben. In Folgendem wollen wir ver:
juchen, diefen Gedanken näher auszuführen.
Es leitet und dabei die bereit3 außgeiprochene Unficht,
dab nicht nur der Kampf gegen Ziele unter 1500 m,
fondern oft auch gegen ſolche auf größere Entfernungen
derartig kritiſche Momente ergeben könne, daß die höchſte
Ausnupung der Feuerkraft geboten jei, und meinen, daß |
ſich hiergegen faum etwas wird einwenden lafjen. Die
Schießplagerfahrungen lehren uns, daß jelbit auf Ent-
fernungen bis zu 3000 m gegen gut ſichtbare Batterien
in verhältnißmäßig kurzer Zeit Wirkungen erzielt werden,
die der Vernichtung nahe kommen. Und offen zu
lämpfen, werden wir troß allen Streben®, uns zu deden,
auch gegen Artillerie recht oft gezwungen fein. Finden
fi) doch jogar in dem lebhaft entbrannten Streit über
den Werth des verdedten Schießens viele Stimmen,
die für die mehr oder weniger augsjchließliche Anwendung
dieſes Schtehverfahrens eintreten. Zwar können mir
dem nicht zuftimmen, find jogar jehr dafür, daß wir
ung eine möglichſt hohe Gewandtheit im verdedten Auf:
fahren und Schießen aneignen und es überall anwenden,
wo es angebradt ift. Aber eritens ift dies nicht überall
der Fall und zweitend gewährt auch dieje Art des
Schießens feinen unbedingten Schuß gegen feindliche
Einfiht und Waffenwirkung. Grund genug für uns,
und alle Bortheile zu eigen zu machen, die zu einem
günjtigen Ausgang ded großen Artillerieduell® beitragen
fönnen, das die Schladhten der Zukunft einleiten wird.
Die Hauptbedingung des Erfolges liegt in der
Schnelligkeit, mit der eine gute Wirkung eintritt, und in
Bezug hierauf erwarten wir von dem zugweiſen teuer
namhafte Vortheile.
Jedes Schiehen wird eingeleitet durch die Kommandos
bezw. Befehle zur Eröffnung des Feuerd, wobei die
Verjtändigung über das zu beichießende Ziel den breiteften
Raum einnimmt. Dieſelbe muß heute jehr genau und
eingehend gejchehen, wenn da8 darauf folgende Schießen
glatten Verlauf nehmen fol. Denn da der Batteriechef
jeden Schuß ſelbſt beobachtet, iſt es nothwendig, dal
alle Schüfje genau auf den beabfichtigten Einſchießpunkt
fallen, um die Beobadhtung nicht jehr zu erichmweren,
wenn nicht unmöglich zu machen. Findet dad Schiehen
von vornherein der Hauptſache nad) zugweiſe ftatt, io
genügt es, wenn der Batterichef im Allgemeinen den
Raum fennzeichnet, der beſchoſſen werben joll, von dem
ein= für allemal jedem Zuge ein Drittel zufällt. Dies
wird fich in verhältnigmäßig kurzer Zeit bewerkftelligen
lafjen und ganz bejonderd, wenn der Battericchei
dieje Verftändigung nicht in Form eines Kommandos,
jondern in der eines Befehls vollzieht, den er an die
zu ihm herangeeilten Zugführer ertheilt. Jeder weih,
wie ſchwer eine eingehende und doch furze Zielbezeichnung
in die Form eined Kommandos zu Heiden ift, wie jehr
diejelbe namentlich in dem Lärm des Abprotzens, des
Schießens oder gar einer wirklichen Schlacht erfchwert
wird, wie viel Zeit es erfordert, bis fie von allen drei
Zugführern nachlommandirt ift, Jeder weiß aber auch, wie
oft Mißverſtändniſſe vorlommen, die troß mehrfachen
Durchſendens eines Zugführers oder „Zielunteroffiziers*
durch die Batterie oft erheblicher Zeit zu ihrer Abjtellung
bedürfen,
Wer es ehrlich verfucht, wird zugeftehen müſſen,
daß dieſe Verftändigung in Befehlsform leichter zu er:
möglichen it. Das gejprocdhene Wort fließt leichter vom
Munde ald das laute Kommando und fann durch Zeigen
mit der Sand unterjtüßt werden. Etwaige Miß—
verjtändniffe lafjen fich fofort durch Frage und Gegenfrage
aufflären.
Sit der Zugführer über das Ziel verftändigt, was
meiſtens wohl in der Zeit wird gejchehen fein können,
da die Geichüße abgeprobt find, jo eilt er an das nächſt—
gelegene Geſchütz jeined Zuges und giebt ihm die Seiten-
richtung, dad Nehmen der Höhenridtung dem Richt:
fanonier überlafjend, und begiebt fich alddann zu dem
anderen Gejchüß, um auch dies über das Ziel zu unter:
richten. Bei der Feitlegung der erſten Seitenrichtung
wird er nicht jo peinlich zu verfahren braudhen, wie es
beim Flügelfeuer nothwendig ift, da er das Geſchütz
gewifjermaßen nur für fich jelbft einrichtet und nicht
für einen Anderen. Auch wenn der Schuß nicht
genau dorthin geht, wo er der genauen Feuervertheilung
und allgemeinen Abficht gemäß liegen follte, jo wird
ihn das dod) in feiner Beobachtung nicht jtören, da er
weiß, wohin er gerichtet war, wo er zu erwarten ift.
Anders beim Flügelfeuer. Da der Batteriechef nicht
2133
1897 — Militär-Wohenblatt — Nr. 80
über jedes Geſchütz geſehen haben kann, vermag er
einem falih gehenden Geſchoß nicht zu folgen und wird
namentlich, wenn mehrere Batterien nebeneinander ſchießen,
in feiner Beobachtung ſtark geſtört.
Wir find der Anficht, daß es auf diefe Weiſe möglich
jein wird, fait unmittelbar nach dem Niederjehen des
Laffetenſchwanzes drei Gejchüge feuerbereit zu haben.
Von großer Wichtigkeit iſt die Schnelligfeit des
Eingabelnd. Wir meinen, daß hierbei der Vortheil,
ichs Gefüge zur Verfügung zu haben, nicht genügend
audgenußt wird. Wird dod das jechite Geſchütz oft
ſechsmal umgerichtet, ehe es abgefeuert wird. Durd) eine
zwedmäßige Vereinigung von zugmweilem und batterie
weilem Feuer ließe fich unjerer Meinung nad) hierin
eine wejentliche Beichleunigung erzielen, und jchlagen
wir in diefer Beziehung Folgendes vor:
Der Batteriechef läßt das feuer mit drei Ent
fernungen beginnen, aljo 3. B. auf 2000, 2200, 2400 m,
von denen bei jedem Zuge eine genommen wird, jelbft-
verftändlich nach fefter, ein- für allemal gleicher Ber:
abredung, von einem Flügel zum anderen jteigend.
Jeder Zug beginnt das feuer, jobald er feuerbereit iſt,
wobei nur zu beachten ift, daß die Schüfje nicht gleich—
zeitig fallen.
Aus Diejen drei Schüffen wird ſich alsbald ein
ungefähres Bild über die Entfernung des Zieles er-
geben. Jeder Schuß wird vom Batteriechef und allen
Yugführern beobachtet, wobei es zweckmäßig fein dürfte,
dab jeder Zugführer feine Beobachtung laut ruft, 5. B.
.2200 m davor!”
Sind alle drei Schüffe beobadjtet worden, jo ijt der
Batteriechef bereit3 in der Lage, dad Kommando zum
Vrennzünderfener zu geben. Er würde 3. B., wenn
2000 m und 2200 m davor und 2400 m dahinter
beobachtet find, die Brennzünderentfernungen 2200 m,
2300 m und 2400 m fommandiren können, die jofort bet
den zuerſt abgefeuerten Gejchügen, wiederum von einem
Flügel fteigend, genommen würden. Zur Sontrole
diejer Brennzünderentfernungen ftehen alddann noch drei
Aufihlaggeihofle zur Verfügung, die natürlich auch auf
diefen drei Entfernungen abzugeben wären. Es wird ſich
auf diefe Weife ermöglichen laſſen, dab das Piel vielleicht
ihon nad) Bruchtheilen einer Minute mit einem wirk—
ſamen Brennzünderfeuer überjchüttet werden kann.
Die drei Züge würden num einjtweilen bei den drei
Entfernungen verbleiben, bis fid) ein ficherer Anhalt
über die Lage der Sprengpunfte zum Ziel ergiebt und
der Batteriechef Anlaß nimmt, auf Grund jeiner eigenen
oder der Beobadhtung der YZugführer ein oder zwei
Entfernungen auszujchalten.
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dab nad)
den erſten Brennzünderihüfien Plattentorrelturen vorzu—
nehmen und in der bisher vorgeichriebenen Weije für
das Schießen zu verwerthen wären. Diejelben werden
ichneller als bisher geichehen können, da bei der raſchen
Abgabe jo vieler Schüfje fich jchneller ein allgemeines
Bild über die Größe der Sprenghöhen ergiebt. Dieje
Korrekturen wird wohl zwedmäßig der Batteriechef jelbit
veranlafjen, da er einen Ueberblid über eine größere
Anzahl von Schüſſen Hat ald der Zugführer Die
2134
nothwendig werdenden Sorrelturen der Brennlängen
übertragen ſich mit größerer Leichtigkeit ald beim Flügel-
feuer auf die Batterie, da beim zugweijen Schießen die
einzelnen Schießlörper fo Hein find, dab man niemals
mit einer Reihe falſch geladener Geſchoſſe zu rechnen hat.
Dies wäre der allgemeine Umriß des von uns vor—
geichlagenen Verfahrens.
Es leuchtet ein, daß dafjelbe vieler Modifilationen
bedürftig, aber auch fähig ift, je nach den Verhältniſſen,
unter denen man jchießt, der Individualität des einzelnen
Scießenden und den allgemeinen Erfahrungen, die bei
einer etwaigen praltiihen Prüfung deſſelben gemacht
würden. Nachitehend einige derjelben.
Die Beobachtung der erften drei Schüfje wird nicht
immer gleich gelingen. Ein oder mehrere Schüffe werden
oft fraglich fein. Hierdurd wird Aufenthalt entjtehen,
der auf die verſchiedenſte Weije überwunden werden
kann. Sit, um bei dem Beijpiel zu verbleiben, 2400 m
fraglich, 2200 m davor beobachtet, jo könnte man vielleicht
troßdem jofort mit 2200 m, 2300 m und 2400 m zum
Brennzünder übergehen. Man hätte ja noch drei Auf:
ſchlaggeſchoſſe zur Kontrole. Ergeben dieje feine Auskunft
über die Lage des Zieles, jo könnte man ja wieder
zum Aufichlag zurücdgehen, was aus den oben angeführten
Gründen beim zugweiſen Feuer fic) jofort ohne Aufenthalt
und Geſchoßverluſt bewerkjtelligen läßt. Iſt man vor:
fichtiger, jo könnte man ja das Kommando zum Brenn:
zünder noch etwas verzögern. Es wird das vom ber
Individualität der Schießenden, den praftiichen all:
gemeinen Erfahrungen, die man macht, und der Gefechts—
lage abhängen.
Häufig wird neben dem Wunjche, ſchnell zum
Brennzünderfeuer zu lommen, das Bedürfniß hervortreten,
Genaueres über die Entfernung zu erfahren und diejelbe
namentlich aud) bei beweglichen Zielen und jolden,
die zwijchen Bewegung und Halten wechſeln, dauernd zu
fontroliren. Alsdann dürfte ed zwedmäßig jein, mit
einem Zuge zeitweije im Wufichlagfeuer zu verbleiben.
Wir möchten in der hiermit gebotenen Möglichkeit,
die erſte flüchtige Gabelbildung gründlih und dauernd
zu kontroliren, ohme dad Brennzünderfeuer zu verzögern
oder aufzugeben, einen großen Vorzug gegen das heutige
Verfahren erbliden, bei dem eine falſche Gabelbildung,
die erfahrungsmäßig doch nicht jo jelten vorlommt,
verhältnigmäßig ſpät bemerkt wird und dann immer
ein Aufgeben des Brennzünderſchießens und damit ein«
ichließlih des Zurüdgehens zu demielben einen zwei—
maligen Zünderwechſel erfordert, der, wie wir jahen,
immer umjtändlicher ift als beim Schießen mit zwei
Geſchützen und viel wirlungsloſe Schüfje ergiebt.
Legt man auf die Gewinnung einer richtigen Gabel
und damit einer fiheren Grundlage für das Brennzünder-
ſchießen einen höheren Werth als auf den jchnellen
Uebergang zu demjelben, jo könnte man mit allen drei
Zügen bis zur Bildung der 100 m-Gabel im Aufichlag:
feuer verbleiben. Ye nachdem die Gabeln gleich oder
verſchieden ausfielen, gewänne man völlige Sicherheit
über die Entfernung oder Anlaß zu jofortiger noch-
maliger Kontrole derielben. Die Erſchießung diefer drei
Gabeln würde wegen der jchnellen Scufbereitichaft
2188
des Zulkunftsgeſchützes wohl in derſelben Zeit ſich er—
möglichen, in der heute die eine Gabel mit ſechs Geſchützen
ermittelt wird. Ein Nachtheil wäre nur der Aufwand
von dreimal ſo viel Aufſchlaggeſchoſſen als heute, dem
aber der Vortheil der gründlicheren und umfaſſenderen
Feſtſtellung des Ergebniſſes und die ſofortige Bekämpfung
des ganzen Zieles gegenüberſteht. Auch ſahen wir,
daß ein vorſichtiges Verfahren laum nöthig fein wird.
Es dürfte wohl genügen, wenn ein Zug die Kontrole
der Gabel fortſetzte, eine Aufgabe, die der Batteriechef
zweckmäßig ſeinem erfahrenſten Zugführer übertrüge.
Sollte es weder mit Brennzünder noch mit Aufſchlag
möglich ſein, Genaueres über die Lage der Schüſſe zum
Ziele zu erfahren, ſo wird man gezwungen ſein, dauernd
zu ſtreuen. Im Flügelfeuer geſchieht dies durch das
lagenweiſe Schießen. Daſſelbe wird nad) unſerem Vor—
ſchlage durch die zugweiſe verſchiedenen Entfernungen
erſetzt. Es leuchtet ein, daß hierdurch eine ungleiche
Wirkung in die einzelnen Theile des Zieles gebracht
wird, was auf kurze Zeit wohl bedeutungslos iſt, auf
die Dauer aber von Nachtheil wäre. Zur Abſtellung
dieſes Uebelſtandes könnte man Verſchiedenes vorſchlagen.
Entweder beſchöſſe jeder Zug den Raum des ganzen
Zieles und wechſelte innerhalb deſſelben die Seiten:
rihtung, oder die Züge wechlelten jeder im feinem
NRaume von Zeit zu Zeit ihre Entfernungen, wozu
vielleicht zwedmähig jeder Wechſel des Geichoßfajtens
bie nothiwendige Erinnerung gäbe. Lebteres Verfahren
würden wir vorziehen, da die Beobachtung leichter bliebe,
jeder Zug den ihm einmal zugetheilten Raum beibehielte
und ein Wechjel don einer Entfernung zur anderen auch
beim Brennzünder, wie wir jahen, feinen Aufenthalt
und Gejchoßverluft verurſacht.
Es ließen ſich Hierin noch manche Kombinationen
denlen, über deren Werth oder Unwerth nur die Praxis
entjcheiden könnte. (Schluß folgt.)
Der Aufjag: „Unſer Feld-Sanitätswejen"
in Nr. 99 des Militär-Wocjenblatted vom Jahre 1896
hat im Junihefte der Deutſchen Militärärztlichen Zeit:
ſchrift 1897 eine Beiprechung und furze Abfertigung
erfahren mit folgenden Schlußworten:
„Wir glauben nicht, daß H.s Vorſchläge ver:
wendbar find; ganz abgejehen davon, daß H. nur jehr
allgemeine Andeutungen über jeine Idee macht, ift im
Belde eine Trennung des ärztlichen Perjonald von dem
ihm nothivendigen Material völlig unthunlich (man
giebt dem Soldaten auch nicht erſt im Gefechte jeine
Waffe in die Hand und läßt ihn mur ganz ausnahms-
weiſe dad Gepäd ablegen), und daran ändert auch die
Borderung HS nichts, daß das Material der un—
beſchäftigten Feldlazarethe »matürlih gut erreichbare
fein muß. Die »Fünf« marfchiren in der Truppe,
die Feldlazarethe in der Kolonne unter Führung von
Unteroffizieren, deren Erfahrung über das ihnen
andertraute koftbare Material wahrſcheinlich oft genug
nicht durch die bejcheidenften Vorkenntniſſe getrübt fein
dürfte. Des Weiteren würde wohl jehr bald ein
tüchtiged Durcheinander der Fünf⸗ (bei den ver—
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 80
2136
jchiedenen Armeekorpd und Urmeen!) jtatthaben, das
gewiß nicht im Intereſſe des ärztlichen Dienfted bei
aller Uufopferung der Betheiligten jein kann und jede
Verfügung und Kontrole des Materials, die doch un—
umgänglid) nothwendig ift, aud wenn man fich auf
einen noch jo rüdfichtölojen Standpunkt bezüglicd der
Verwendung dejjelben und dergleichen flellen möchte —
einfach unmöglich machen mürbe.*
Diefe kurze Berwerfung meiner Vorſchläge ex cathedra
läßt an Deutlichkeit nichts, an Begründung derjelben
aber Vieles vermifjen. Zunächſt ift in der Beſprechung
meiner Vorſchläge gar nicht Stellung genommen zu
der als vorausfichtli angenommenen bedeutenden
Steigerung der Berwundetenzahl in einem Zulumfts-
friege und der hierauf gegründeten Bebürfniffrage
einer Neorganijation unſeres Feld-Sanitätsweſens,
ebenjo wenig zu dem Erforderniß und der Anbahnung
befjerer Berhältniffe für die Verwundeten durch Ver—
minderung der Durchgangöjtationen und Beſchleunigung
eine8 die Heilung fördernden Dauerzuftanded. Die
Einwände bewegen ſich auf dem taftijchen und auf
dem Bermwaltungsgebiete. Die Trennung des ärztlichen
Perſonals von dem ihm nothwendigen Material, die
wenigften® vorübergehend auch Die gegenwärtige
DOrganifation mit Nupen zugelaffen hat, wird für völlig
unthunlich erklärt mit der Begründung, daß man dem
Soldaten auch nicht erſt im Gefechte jeine Waffen in
die Hand gebe. Das Hingt ſehr militäriih umd
unparirbar ſchlagend, ijt aber bei näherem Bujehen
nur ein Lufthieb; denn die „Fünf“ haben ja ihre In—
firumente und finden auf den WVerbandpläßen das
Material der Sanitätsdetachements vor, zur definitiven
Lazarethetablirung aber wird das Lazarethmaterial
herangezogen wie gegenwärtig aud), und daß dieſes
„gut erreichbar“ jein ſoll, braucht nicht jrommer
Wunsch zu bleiben, werden ja doc, auch bei der gegen:
wärtigen Organijation, wenn ein Gefecht in Ausjicht
jteht, die Feldlazarethe aus den Kolonnen und Trains
näher an die Truppe herangezogen. (Deutihe Militär-
ärztliche Zeitichrift Juniheft 1897, ©. 266, Abi. 3.)
Der weitere jcheinbar ſchlagende Vorwurf, daß die
Feldlazarethe in der Kolonne unter Führung von
Unteroffizieren marſchiren, deren Erfahrung über das
ihnen anvertraute kojtbare Material „wahrjcheinlich oft
genug nicht durch die bejcheidenften Vorkenntniſſe
getrübt fein dürfte“, kann nicht ernjt gemeint jein, da
ja befanntlidy) zum Perſonal der Feldlazarethe gerade
die tüchtigiten, theilweile zu Lazarethaufjehern aus-
gebildeten Lazarethgehülfen gehören, für deren Keuntniſſe
des Materiald die Sanitätsoffiziere im Frieden zu
forgen haben. Im Uebrigen bleibt ja diejes koftbare
Material auf dem Marjche verpadt, und zwar nad
genauer Borichrift verpadt, und können, wenn es noth—
wendig erſcheint, die Schlüfjel bei der Etablirung des
Lazarethes dem verantwortlichen Ghefarzt verjiegelt
überreicht werden. Allerdings würde durch meinen
Vorſchlag eine ergiebigere Ausnutzung diejes lojtbaren
Materiald zu Gunſten der Verwundeten, für die es
aber denn doch num einmal bejtimmt ijt, ftattfinden
wegen der jtabileren Verhältniſſe im Gegenjage zur
gegenwärtigen Organifation, bei welcher ber Chefarzt
im Momente der Etabliyung ſchon wieder auf den
Abbruch bedacht jein muß und deshalb bei aller
Humanität und Sorge für die Verwundeten mit dem
Auspaden bed für fie beftimmten Materiald jchon der
Beweglichkeit des Lazarethes halber viel zurücdhaltender
zu bleiben gezwungen iſt.
Das Schreckgeſpenſt des tüchtigen Durcheinanders
der „Fünf“ zerfließt ebenfalls bei genauerer Betrachtung;
denn mit der Etablirung des Feldlazareths, die ja
wie auch bei der jetzigen Organiſation ſtets entſprechend
zu melden iſt, treten die jeweiligen „Fünf“ unter das
Etappenlommanbdo (Feldlazarethdirektor, Etappengeneral:
arzt) und bleiben dann unter den gleichen Verhältniſſen
viel länger ald gegenwärtig, wo ſtets der möglichit
baldige Wiederaufbrudy im Auge zu behalten it.
Die Beiprehung meines Aufſatzes „Unſer Feld—
Sanitätöwejen“ durch das Juniheft der Deutjchen
Militärärztlicen Zeitichrift 1897 hat nicht widerlegt
die Süße:
1. daß ein Zulunftäfrieg eine bedeutende Steigerung
der Verwundetenzahl erwarten läßt,
2. daß unjer Feld-Sanitätsweſen diejer Steigerung
Rechnung zu tragen hat,
3. daß das nicht durch Vermehrung des Sanitäts-
perional3 geſchehen fann,
4. daß deshalb eine intenfivere Ausnutzung des zu
Gebot ftehenden Perſonals anzuftreben ift,
5. dab im Intereſſe der Verwundeten der jeitherige
häufige Wedel der Merzte in der wichtigſten Wund-
periode möglichit zu bejchränten tjt.
Meine der militäriſchen Beurtheilung übergebenen
Torihläge Haben fich nicht als fertige Neuorganifation
des Feld-⸗Sanitätsweſens ausgegeben, fondern nur das
entihiedene Bedürfniß einer ſolchen nachgewieſen und
aus der Praxis und riegserfahrung geihöpfte Gedanken
als Baufteine geliefert, aus welchen der Bauherr mit
feinen Meiftern ein Werk eritehen laſſen wolle, das
ihm zum bleibenden Ruhme, dem Vaterland und feinen
Söhnen aber zum Nupen gereicht.
Dr. Hell, Generalarjt a. D.
Aus den Ruffiichen Sommerlagern.
Bon den während der Anwejenheit Seiner Majeftät
des Zaren im Lager von Kraßnoe Selo vorgenommenen
Vefihtigungen verdient das am 12. Auguſt d. JIs.
(am Tage nad) der Abreife des Deutichen Kaiferpaares)
fattgefundene friegggemäße Schiehen der Anfanterie und
Artillerie bejondere Beachtung. Es handelte ſich dabei
um eine bereitd? im vorigen Sommer verjuchte neue
Methode, die den Zwed hat, nicht nur die Schießlunſt,
ſondern auch die taktiiche Ausbildung zu prüfen. Bu der
ſchon am 11. Auguſt beginnenden Uebung rüdte die zum
Schießen befohlene Artillerie, mit Infanterie und Kavallerie
zu einem Detachement vereinigt, gegen einen nicht nur
marfirten, jondern aus volljtändigen Truppentheilen
beitehenden Feind vor, jo daß ſich zunächſt als Einleitung
zu der Befichtigung ein wirkliches zweiſeitiges Manöver
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 80
2138
abipielte. Das zur Vornahme des Schießens beftimmte
Ungriffsbetachement beftand dabei aus 3 friegäftarten
Bataillonen, 2 Schwadronen, 40 Gejchügen der Fuß—
artillerie, 6 Geſchützen der reitenden Wrtillerie und
6 Mörfern. Das eine Stellung befegthaltende Wer:
theid igungsdetachement war auß 1 Bataillon, 1 Schwadron
und 8 Geichügen zufammengefegt, hatte aber Ver—
ftärfungen zu erwarten.
Nachdem am 11. Auguſt das einleitende Manöver
in aller Form jo weit durchgeführt worden war, daß
der Befehlshaber des vorrüdenden Detachementd ben
endgültigen Plan zum Ungriff auf die feindliche Stellung
einschließlich Vertheilung der einzelnen Batterien, Be—
zeichnung der Ziele, Zielhöhe, Verjorgung mit Munition :c.
fejtzufeßen vermochte, wurden die Stellungen beider
Abtheilungen mit Flaggen bezeichnet und die von den
einzelnen Führern gegebenen endgültigen Befehle notirt.
Diejenigen Abjchnitte der Gefechtöftellung der angreifenden
Infanterie, welche, fi vor den Batterien befanden,
wurben mit Figurenſcheiben bezeichnet.
Nach erfolgter Vornahme diefer Endſtellungs—
bezeichnungen wurde das Angriffsdetachement aus ſeiner
Stellung zurückgenommen, worauf der Vertheidiger in
ſeiner Poſition die Scheiben aufſtellte und dann ebenfalls
zurückgenommen wurde.
Am Tage der eigentlichen Schießbeſichtigung nahm
der Angreifer genau wie am Schluß des Manövers die
von den Flaggen bezeichneten Stellungen wieder ein,
während der Vertheidiger ſeitwärts feiner Poſition jo
aufgeftellt wurde, daß er die nunmehr zu beſchießenden
Scheiben zu jehen, mithin die Wirkung der feindlichen
Geſchoſſe zu beobachten vermochte. Der Angreifer ftand
dabei zunächft mit all feinen Batterien in der jogenannten
Vorbereitungspofition, ein Anfanteriebataillon auf dem
rechten, eins auf dem linten Flügel; das dritte Bataillon
bildete hinter dem linfen Flügel die allgemeine Rejerve.
Von dem Bertheidiger waren in feiner Stellung durch
Scheiben marlirt: auf dem rechten Flügel eine Batterie,
linls davon Schügen in Schüßengräben, weiter zwei
Batterien, dann, eine Redoute bejepthaltende Anfanterie,
noch zwei Batterien und am äußerften linten Flügel
eine Schüßenfette.
Kopficheiben in Schüpengräben waren auch vor ber
Hauptpofition aufgeftellt. Die zur Bezeichnung ber
Infanterieftellungen: Schübenfetten x. verwendeten
Scheiben waren nad) einem ganz neuen, von dem Direktor
der Dffizier-Schiefichule erfundenen Eyftem angefertigt,
das in der Form, in den Umriſſen der Gejftalten, in
den farben der Uniformen x. vollitändig kuliſſenhaft
wirft und jomit dem Schützen ein Biel bietet, das ber
Wirklichleit Taum etwas nachgiebt.
Dad Schiefen in Gegenwart des Kaiſers begann
vormittagg um 10 Uhr. Auf ein gegebened Signal
rüdten die Batterien auß ber Vorbereitungsſtellung
in der Rarriere in die Gefechtspofition vor und er-
öffneten jofort auf etwa 3600 bis 4000 Schritt das
Feuer, hauptſächlich auf die feindlichen Batterien. Die
reitende Batterie hatte dabei mit Kartätjchenfeuer die
Attade feindliher Kavallerie abzumeijen, die jehr
künſtlich durch fich in der Karriere fortbeivegende Scheiben
2139
mit buntfarbigen Flaggen marfirt war. Cine andere
Gruppe hatte auf eine jich bewegende Kavallerielolonne,
eine dritte auf weichende Infanterie zu ſchießen. Die
Mörjerbatterie feuerte ausichlieplich gegen die Redoute
und ihre Beſatzung.
Durch dieſes Artilleriefeuer gebedt, ging die Infanterie
zum Angriff vor, wobei die des linken Flügels auf
plötzlich vor ihr auftauchende Schüßenfetten zu jchießen
hatte. Die legte Schüßenpofition zur Vorbereitung des
Sturmed wird eingenommen und der Feind von hier aus
beſchoſſen.
Unterdeſſen geht auch die Artillerie in die zweite
Poſition und konzentrirt von dort aus ihr Feuer aus—
ichießlih auf die feindlichen Schügengräben. Als der
Führer des Detachements den Feind für genügend durd)
das Feuer erichüttert hält, giebt er den Befehl zum
Sturm, der erft fur; vor dem Moment des Einbruchs
mit dem Bajonett zum Stillftand lommt. Die Schieh-
ergebniffe, von denen ſich alle anmwejenden Truppen über:
zeugen mußten, waren jehr gute. Man beabjichtigt, die
Schießbefichtigungen in Zulunft ftets in diefer Form
abzuhalten.
Es fei hierbei noch einer anderen, auf die Artillerie
bezüglien Neuerung gedadt, die ihren Urſprung
ebenfalld im Lager von Kraßnoe Selo genommen hat
und immer mehr Ausbreitung getvinnt. Sie beiteht in
der Heranziehung von Offizieren, Unteroffizieren und
Mannihaften der Infanterie und Kavallerie zum Erjaß
der Bedienungsmannjchaften, Geſchütz- und Zugführer der
fahrenden und der reitenden Artillerie. Die dazu aus:
gewählten Mannjchaften ꝛc. werden während ber Lagerzeit
von rtillerieoffizieren und Inſtruktoren vollftändig als
Dedienungsmannichaften, die Kavalleriften auch als
Führer ausgebildet und formiren jchliehlich kriegsſtarle
Batterien, die unter Führung von Nrtillerieoffizieren
und »unteroffizieren alle Evolutionen durchzumachen und
auch Schiekübungen abzuleiften haben. Bisher und zwar
jeit drei Jahren, wurden dazu nur Leute der Garde:
Infanterie und sfavallerie herangezogen. In dieſem
Sommer erfiredte ſich aber die Ausbildung auch auf
Mannihaften und Unteroffiziere der 24. Infanterie—
divifion, und wurde dad Programm dahin erweitert,
daß Unteroffiziere der Kavallerie und der 24. Infanterie:
divifion auch als Geſchützführer fungirten. Die Offiziere
fommandiren Züge. Am 22. Juli wurden drei derartig
zufammengejeßte kriegsſtarke Fußbatterien und eine reitende
Batterie dem Großfürften Wladimir vorgeftellt. Die
Leiftungen werden jehr gerühmt, und ſprach der Groß—
fürft den Wunſch aus, daß in Zukunft die Kommandirung
der ausgewählten Unteroffiziere und Mannſchaften
mehrere Jahre hintereinander erfolgen folle, damit fie
fih noch befjer als bei einmaliger Kommandirung mit
den Obliegenheiten des Artilleriften vertraut machen und
diefe unter Umftänden im Kriege erjegen könnten. Auch
jollen die jo zuſammengeſetzten Batterien künftig an den
Detadhementsmandvern theilnehmen. Es ift bei diejen
Uebungen nicht jo jehr auf den wirklich praktiſchen
Nupen, d. h. den Erſatz der Artilleriebedienung durch
Mannjıhaften anderer Waffen, als darauf Nüdjicht zu
nehmen, daß dadurd die verichiedenen Wafſen einander
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 80
2140
mehr nenähert werden und Kenntniß von ihrer gemein:
famen Verwendung und Unterjtüßung erhalten. Ur
iprüngli hatte, wie es heißt, die dee vorgelegen,
derartige Batterien auch Seiner Majejtät dem Deutichen
Kaifer vorzuführen, was aber, vermuthlic aus Mangel
an Zeit, nicht zur Ausführung gelommen iſt.
Die bei dem Fehlen zahlreicherer Artillerieſchießplähe
nothwendige Anhäufung von großen Mafjen auf ein und
demfelben Uebungsplab bietet Gelegenheit auch zur
Vornahme von Ererzitien und taktiichen Uebungen im
großartigiten Maßjtabe. So find in diefem Sommer
im Lager von Silementjew bei Mofhaijt in zwei auf
einander folgenden Perioden 7 Feldartilleries, 2 Nejerve-
artillerie-Brigaden, 1 Mörjerregiment und 2 reitende
Batterien vereinigt geweſen.
Die in der zweiten Periode zufammengezogenen
5 Brigaden und das Mörferregiment, zufammen fait
150 Gejchüße, wurden von dem Höchſtlommandirenden
des Moskauer Militärbezirls, Großfürft Sfergei, im
gemeinfamen Manövriren mit taftiicher Idee und aud)
im Schießen befichtigt. (Ruf. Invalide Nr. 167 u. 168.)
Die diesjährigen Englifhen Flottenmanöver.
Zu der großen Flottenſchau, die gelegentlich des
6Ojährigen Regierungsjubiläums Ihrer Majejtät der
Königin von England Anfang Juli bei Spithead ftatt-
fand, wurde jo ziemlich der ganze Beſtand an jeetüchtigen
Kriegsſchiffen in Dienſt geftellt. Diejen Umftand benutzte
die Engliiche Kriegäflottenverwaltung, um im Anſchluß
an jene Parade jo jtarle Uebungsgeſchwader zu bilden,
wie wohl nie zuvor: die Kanalflotte (mit 16 Kriege⸗
ihiffen in der erjten und 14 in der zweiten Divilion)
und die Rejerveflotte (mit 15 Kriegsſchiffen in der
erflen und 13 in der zweiten Diviſion). Die Auf
führung dieſer 58 Schiffe unterlaffen wir und be
ichränten uns auf die Bemerkung, daß der Kreuzertypus
in der Zuſammenſetzung der Geſchwader erheblich über:
wog. So zählte 3. B. die Sanalflotte 11 Schlacht:
ichiffe, 19 Kreuzer. Jede Flotte übte für fi, Diviſion
gegen Divifion.
Die Mebungszeit war verhältnigmäßig kurz bemefien;
fie dauerte vom 7. Juli mitternachts bis zum 11. Juli
4 Uhr nachmittags.
Die Generalidee für dad Kanalgeſchwader
lautete, wie folgt:
„Sn Vorwegnahme des Kriegszuftandes ſticht ein
Geſchwader (2. Divifion) von Bladjod Bay (am der
Weitjeite Irlands) in See und jhidt einen Kreuzer
mit der Nachricht aus, daß der Krieg erllärt il.
Diefer Kreuzer, dem ein beftimmtes Rendezvous und
eine beitimmte Geſchwindigkeit vorgefchrieben find, wird
mit einem Abftand von zwei Stunden von zwei Kreuzern
der Gegenpartei (1. Divifion) verfolgt, welche den Auf-
enthaltsort des feindlichen Geichwaders erfunden und
ihrem Admiral, der von Lough Swilly (an der Nord:
füjte Irlands) aus in See geitochen ift, fo rechtzeitig
darüber Meldung bringen jollen, daß er der Nüdteht
2141
jenes Geſchwaders nad) Blackſod Bay zuborzulommen
und e3 auf hoher See abzujchneiden vermag.
Manöverbezirt: Em Kreis von 350 Meilen
(1 Englische Seemeile — 1,85 km) Radius, geichlagen
um Bladjod Bay und begrenzt vom 52. Breiten und
7. Rängengrabde.
Manöverzeit: 90 Stunden vom Augenblick der
Kriegserflärung an.“
Generalidee für die Nejerveflotte: „ES ift die
Rachricht eingegangen, daß ein feindliches Geſchwader
(2. Divifion) den Befehl erhalten hat, ſich zu einer
bejtimmten Stunde an einem oder zwei Sammelorten
einzufinden, um von deren nächſtem aus eine über-
tihende Landung bei Berehaven oder Falmouth aus—
führen (je nad) dem im legten Augenblid gefahten
Entihluß des Admirals); ferner ift es nicht nur wahr:
\heinlih geworden, daß beide Sammelorte gleichweit
von Brow Head in Jrland entfernt und über 100 Meilen
mieinanderliegen, jondern daß der eine jo weit von
daſtnet Rock (Inſel im Süden Irlands) entfernt ift,
mie der andere von St. Marys Inſel (Scillyinjeln).
des Vertheidigungsgeihiwader (1. Divifion) hat die
Arfgabe, von Milford Haven in See zu jtechen umd
dad gegneriiche Geſchwader abzuſchneiden, bevor es
mend einen Hafen erreichen lann.
Manöverbezirt: Ein Kreis mit einem Radius
von 220 Meilen, geichlagen um Faftnet Rod und
begrenzt im Norden durch den 52. Parallelkreis.
_ MWanöverzeit: 90 Stunden vom Augenblid der
Kriegserllärung an.“
Außer diejen „Generalideen“ waren ben Flotten⸗
and Geſchwaderchefs von der Wdmiralität noch ein-
xbende Inſtrultionen“ zugegangen. Wir laſſen dahin-
#ellt, ob die Behauptung Engliſcher Militär-Zeitſchriften,
v5 die Faſſung dieſer Inſtruktionen zu wünſchen ges
ken und dadurch zu Mißverſtändniſſen Anlaß gegeben
habe, zutreffend iſt oder nicht. Wielleicht ift der Grund
Serfür auch auf Seiten der führenden Wdmirale zu
hen. Dann wird der Vorwurf erhoben, daß die
Auigaben und Inſtruktionen „den wirklichen Wer:
Altniſſen des Krieges" nicht ganz entjprochen hätten,
oe daß e8 vorkommen konnte, daß 3. B. beide Parteien
der Rejerveflotte die Erfüllung der Aufgabe für fi
in Anfpruch nahmen. Thatſächlich jcheinen die Manöver
m ftrategischer Beziehung gänzlich verunglüdt zu jein.
Tahin gehört aucd eine meue Art der Aufklärung, die
egenannte „Survenerkundung“, welche bei der Kanal—
fotte erprobt werden ſollte. Es ijt das die Erfindung
eier Franzöſiſcher Dffiziere, umd fie foll fich bei den
sranzöftichen Flottenübungen in hohem Grade bewährt
haben. Ein beftimmter Abjchnitt des Meeres wird auf
Grund geometriiher Berechnungen in Bogenlinien
methodiih abgejuht. Bei den in Rede ftehenden
Uebungen der SKanalflotte wurde mit diejem Syſtem
niht der gemwünjchte Erfolg erzielt, und Engliſche
Blätter bemerkten dazu, daß die „Kurvenerlundung“
gutes Wetter jomwie die Kenntniß von der Gejchwindig-
teit und Bufammenjegung der feindlichen Schiffe bezw.
Geihwader vorausjege. Von anderer Seite wird be
hauptet, daß die Erprobung bei der Stanalflotte eine
1897 — Militär: Modenblatt — Nr 80
nn nn —— ——— — ——
en 2142
unzulängliche gewejen und daß daher das legte Wort
in dieſer Frage nod) nicht geſprochen jei.
Erſcheinen jomit die ftrategiichen Ziele der Flotten-
manöver als nicht erreicht (einzelne Blätter jprechen
jogar — wohl übertreibend — von einem „völligen
Fiasto“, von einer „Burlesfe“), jo weit die Army
and Navy Gazette unſeres Erachtens doch mit Recht
darauf hin, daß die jtrategiihe Seite bei folchen
Slottenübungen die minder wichtige zu fein pflege. Sie
bedeuteten vielmehr eine Probe für das Sciffdmaterial
jowie einen lehrreichen Kurſus in technijcher und taftifcher
Ausbildung für Offiziere und Matrojen. Diefer doppelte
Zwed jei vollftändig erfüllt; denn wenn auch beim
Auslaufen der Rejerveflotte manderlei Havarien zu
beffagen waren, jo habe ſich doch Mar ergeben, daß
die bei Spithead gezeigten Kriegsichiffe nicht etwa
Prunfjtüde, jondern eine brauchbare Kriegswaffe gewejen
jeien: mit einem Worte, daß die Engliihe Flotte durchaus
operationsfähig ſei. Die für techniſche und taftijche
Ausbildung geitedten Ziele feien voll erreicht worden.
Nach Beendigung der Manöver erledigten die beiden
Flotten die Schiefübungen; dann ging die Kanalflotte
nad) Portland, die Rejerveflotte nad; Torbay, um die
bejonders in Dienſt gejtellten Schiffe abzurüften. Das
Schulgeſchwader wird dann noch bis in den September
hinein in der Nordjee kreuzen.
Kurz vor dem Auslaufen der beiden großen Uebungs—
flotten bildeten die Torpedobootzerjtörer zwei
Blottillen zu 16 und 12 Fahrzeugen mit den Haupt:
quartieren Portsmouth und Plymouth. Die Uebungen
diefer Flottillen wurden durch jchlechte8 Wetter beein-
trächtigt, verliefen jonft aber befriedigend. Bei den
Bewegungen wurden Gefchwindigfeiten von 15 bis
16 Knoten (bei Evolutionen bis 20 Knoten) gefordert.
Kleine Aittheilungen.
Fraukreich. Die beiden weſentlichſten Schluß⸗
folgerungen aus den bei den großen Artillerie—
übungen von Chälons fur Marne (vergl. Militär—
Wochenblatt Nr. 69) gemadhten Wahrnehmungen und
Erfahrungen find ei den Kriegsminiſter, General
Billot, gelegentlih der von ihm abgegebenen Endkritik
in den nadjitehenden Sätzen zufammengefaßt: Infanterie
ift, wenn fie nicht Dedung hat, außer Stande, in einer
geringeren Entfernung von der Artillerie ald 3000 m zu
manöoriren, und Artillerie, welcher Infanterie auf 1400 m
nahe gelommen ift, wird genöthigt fein, aufzuprotzen und
unverzüglich abzufahren. (L’Avenir mil. Nr. 2233.)
— In Betreff der Herkunft der Kavallerie-
offiziere berichtet L’Avenir militaire Nr. 2233, daß
in der Waffe zur Zeit fein General ſich befindet, welcher
aus Reih und Blied hervorgegangen ift, und daß es
einen ſolchen aud) in naher —* nicht geben würde.
Es ſeien freilih augenblidlih noch fünf Regiments⸗
fommandeure mit dieſer demofratifchen Abftammung vors
handen, diefelben würden aber vorausfichtlid binnen
Kurzem verfhmwinden. Auf 96 pCt. der nah Wahl zu
befegenden Stellen hätten gegenwärtig aus der Schule
von St. Cyr hervorgegangene Dffiziere Anwartſchaft und
nur auf 4 pPCt. hätten ihre Kameraden ohne ſolche Vers
gangenheit zu rechnen.
2143
— Die Vorfhrift für die Organifation und
ben Dienft der Bendbarmerie vom 1. März 1854
hat durch eine am 3. Quli d, 38. erlaffene VBerfügun
mandjerlei Abänderungen erfahren. In Beziehung 9—
die Beförderungsverhaͤltniſſe der Offigiere gelten nad»
ſtehende Beſtimmungen: Die eine Hälfte der frei—
werdenden Lieutenants⸗- und Ulnterlieutenantsftellen
erhalten ohne Nüdfiht auf ihr Lebensalter Unteroffiziere
Waffe unter der Bedingung, daß fie mindeltens
zwei Jahre diefen Brad befleidvet haben; diefelben werben
zunächſt zu Unterlieutenants und nad) zwei Jahren zu
Zieutenants ernannt. Die andere Hälfte wird Lieutenanis
der übrigen - Waffengattungen verliehen; diefe müſſen
minbeftens 25 und bürfen nicht mehr ald 36 Zahre alt
fein; wenn fie aus einer Fußtruppe hervorgehen, I
müfjen fie vor ihrer Ernennung eine ſechsmonatliche
Dienftleiftung bei einem Kavallerieregiment durchgemacht
haben, es fei denn, daß fie in die Infanterie der
gene Schutzmannſchaft (Republifanifche Garde) treten.
ie Verpflichtung zu einer folden Dienftleiftung liegt
aud den aus ber Waffe hervorgegangenen neuernannten
Unterlieutenants ob, melde nicht im einer berittenen
Truppe gedient haben. Bon ben erledigten Hauptmanns⸗
ftelen gebühren drei Viertel den Xieutenants ber
Waffe, das legte Viertel wird mit Sauptleuten oder
Nıttmeiftern der Armee befeßt, welche mindejtens 25,
höchſtens 40 Lebensjahre zählen. Die Beltimmungen
in Betreff des Befites der erforderlichen Reitfähigkeit
find die für die Ernennung zum Lieutenant maßgebenden,
Ale neuernannten Sauptleute, welche aus der Armee
lommen, treten zunächſt bei der Departementalgendarmerie
ein, es fei denn, daß Anwärter bei der Republifanifchen
Barde nicht vorhanden wären.
(Revue du cercle militaire Nr. 32.)
Diontenegro. Gemeinſame Webungen der
erften vier Bataillone des neuaufgeftellten regulären
Seered und eines Theile der Wollsmiligen werden im
Monat September unter Leitung des Erbprinzgen Danilo
ftattfinden. (Armeeblatt Nr. 34.)
Defterreih: Ungarn. Um den im Serbit dei
laufenden Jahres eintretenden Bedarf der Landwehr:
tavallerie an Unteroffizgieren, Trompetern,
Handmwerlern und Remontereitern zu deden, follen,
laut Erlaß des Neichälriegäminifteriums, ſeitens der
Negimentslommanden des Heeres wi Manns
[haften der Kavallerieregimenter des Xehteren, melde
die Defterreichiiche erg ua befiten und alddann
Anfpruh auf dauernde Beurlaubung erlangt haben,
zum Eintritt in die Landwehrkavallerie aufgefordert werben.
(Armeeblatt Nr. 33.)
— Zur Dedung bed Bebarfes der Landwehr
an Berufsoffizieren mit höherer militärs
wiffenfhaftlider Bildung, für melden Zweck die
Donved mit eigenen zu dieſem Behufe einzurichtenden
Unterrichtsanftalten ausgeftattet werben ou (vergl.
Militär Wochenblatt Nr. 52), find an der Therefianifhen
Militärafademie 18 „Freiplätze des Reichskriegs—
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 80
2144
minifteriums“ gefchaffen worden und bereit® in biefem
Jahre zur Ausſchreibung gelangt. Die im Genufje dieſer
Plaͤtze befindlihen Zöglinge der Alademie werden in ber
Regel zur K. N. Landwehr ausgemuftert; jedenfalls
entläßt Erftere alljährlich fechs Zöglinge als Lieutenants
zur Landwehr ber im Reichsrathe vertretenen Königreiche
und Länder, Dagegen wird nad) dem Armeeblatt Nr. 33
die Neuerrihtung von Bildungsanftalten für die K. N.
Landwehr zur Zeit nicht beabfichtigt.
— Das Ungarifhe Sufarenregiment Wilhelm II.,
Deutſcher Kaifer und König von Preußen Nr. 7, welches
Mitte Auguft feine bisherige Garnifon Wien verlafjen
und zunächſt an den Uebungen im Lager von Brud an
der Leitha theilgenommen hat, wird vor feinem Abrüden
in die neue Station Großwardein noch einmal Gelegenheit
haben, ſich feinem hohen Inhaber zu zeigen, da es zu
den bei Totis ftatifindenden Manövern herangezogen iſt.
An feinem neuen Beflimmungsorte gedenit ed im kom—
menden Jahre die eier feines —— Beſtehens
zu begehen. (Militärzeitung Nr. 31.)
— Durd die im Jahre 1895 vollzogene Reform
des gerihtliden Verfahrens in bürgerlichen
Redtsftreitigfeiten und in Erelutionsjadhen ift
auch der Wirkungsfreis der Militärbehörden mannigfad
berührt. Die widhtigften, in den befonderen Verhältniſſen
der Militärperfonen begründeten Anordnungen der neuen
Geſetze, welche dur das Normal-Berorbdnungsblatt vom
5. Juli d. 38. nebit Beftimmungen für die Durdführung
jener Geſetze veröffentliht wurden, find nad der Neuen
Armee-Zeitung Nr. 46 die nachſtehenden: Für die Ber:
lafienfhaftsabhandlung von Mıilitärperfonen, welche in
der Aktivität verftorben find, tft nicht mehr das Gericht
von deren Seimathsorte, fondern das ihres Garnıfon«
orted zuftändig., Won der Berpflihtung, dem Gerichte
Auskunft über gehörte oder gejehene XThatfahen zu
eben oder demjelben eine Urkunde vorzulegen, ıft eine
ilitärperfon befreit, wenn fie durch ihre Ausfage eine
ftaatlid) anerfannte Pflicht der Verfhwiegenheit oder eine
Ehrenpfliht verlegen würde, Der unter der Fahne
dienende Soldat wird nur durch feine militärifhen Vor:
geliehen zur Verantwortung gezogen und beftraft. Macht
er ji bei einer Verhandlung vor einem bürgerlichen
Gerihte einer Orbnungsftörung oder eines durch die
bürgerlihen Vorſchriften mit Strafe bedrohten Bergehens
(4. B. Nichterſcheinen ald Zeuge) ſchuldig, fo macht
jenes Bericht der zuftändigen Militärbehörde die betreffende
Mittheilung und diefe veranlaft das erforderliche weitere
Verfahren. Für die Erefution auf die Bezüge von
Milttärperfonen find Grenzen gezogen, welche die Frei—
lafjung eines Exiſtenzminimums bejweden; es dürfen
daher Altivitätsbezüge nur bis zu einem Drittel und
überdied nur bis zu 800 Gulden in GErefution gejogen
werden; für Penſionen ift diefe Grenze 500 Gulden;
weitere Exelution iſt jedoch bei privilegirten Forderungen
(de8 Staates, auf Alimentation 2c.) zuläſſig. ferner
find neue Beſtimmungen über Erzwingung von Hands
lungen und ————— ergangen, wozu Militär⸗
perſonen vor ihrem Dienfteintritt civilrechtlich verurtheilt
waren.
Inhalt der Nummer 26 des Armee-Verordnungsblattes vom 4. September 1897.
Etatöverhältniffe der Premierlieutenants. — Uniform der Detahements Jäger zu Pferde. — Militär:
eifenbahn. — Berfaufspreis des Sanitätsberichts über die Königlich Preußische Armee, das XII. (Königli
und das XII. (Könglid Württembergifhe) Armeelorps für den Berichtszeitraum vom 1. Aprı
Sädfifhe)
1892 bis
31. März 1894. — Berlaufspreis der neuen Militär-Beterinärordnung. — Benugung der Militäreifenbahn.
Gedrudt in der Königligen Hofbugppruderei von E. S. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Koditrafe 6$—TL
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Mr. 72,
Ailitär- Wochenblatt,
Serantwortlidher Redakteur:
». @Rorff, @eneralmajor z. D,,
Friedenau b. Berlin, @oblerftr,
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpebition: Berlin swı2, Kochſtrabe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von ©. &. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68— 71.
Diefe Zeitſchrift erfcheint jeben Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin —— und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
eben. Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlich eins bis zweimal bas
iterarifche Beiblatt, die „MifitärsLiteraturs
Zeitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als beiondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Bierteljährlicher Bränumerationgpreis für bas
ange 4 Mark 50 Pf. — Breis ber einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
NM 81.
Berlin, Sonnabend den 11. September.
JInhalt:
Verſonal⸗ Beränberungen (Vreußen, Bayern), — Drbens + Verleihungen ap
1897.
— Anbermweite Benennung bes
Nagdeburgifchen Felbartillerie» Regiments Nr. 4. — Anderweile Benennung bes 1. Heifiihen Hufarenregiments Nr. 18. —
Truppenverlequngen. — Verzeihnik ber tm Schießen beften Rompagnien und Batterien, welche gemäß Allerhöchſter Kabinets-
Orbre vom 27.
anuar 1895 im Jahre 1897 das Kaiſerabzeichen erhalten haben.
Journaliſtiſcher Theil,
Ueberficht über die Ereigniffe bes Thefjalifchen Krieges. — Nenderung der Batterieftärfe oder der Yeuerorbnung? (Schluß.)
Reine Mittheilungen, Frankreich: Bermehrung ber Fußartillerie.
General de Sesmaiſons. Zufammenlegbare
Fahrräder bei den großen Herbftübungen. Souvenir frangais, Serftelung eines Tunnels duch die Genietruppe, — Inhalt
der Nummer 27 bes Armee⸗Verordnungsblaties.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee,
Offiziere, Portepeefähnriche zr.
Eruenuungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im aftiven Heere
Homburg dv. d. Höhe, den 5. September 1897.
Zönigin von Italien Majeftät, zum Chef bes
Heſſ. Zäger-Bats. Nr. 11,
Prinz Qudwig Ferdinand von Bayern König—
fie Hoheit, Königl. Bayer. Gen. Lt., zum Chef bes
3. Schlej. Drag. Regts. Nr. 15,
Herzog Karl Theodor in Bayern Königliche Hoheit,
Königl. Bayer. Gen. der Sap., zum Chef des Drag.
Regts. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5, —
ernannt.
Seamte der Militär- Verwaltung,
Dur Allerhöchſten Abſchied.
Den 24. Auguſt 1897.
Sütgert, Bierbaum, Zahlmftr. von der Kriegsſchule
in Hannover bezw, Potsdam, bei ihrem Ausſcheiden
aus dem Dienft mit Penfion der Charalter als
Rechnungsrath verliehen.
Durch Verfügung des Ktriegsminiſteriums.
Den 17. Juni 1897,
Krüger, Kaferneninfp. in Berlin, auf jeinen Antrag
zum 1. Dltober 1897 mit Penfion in den Ruhe
ftand verfept,
[3. Quartal 1897.|
den 24. Juli 1897,
Franz, Garn. Berwalt. Oberinjp. in Inflerburg, desgl.
zum 1. Auguſt 1897.
Girmann, Kajerneninfp. auf Probe in Danzig,
Ohle, Kaferneninip. auf Probe in Thom, — zu
Kajerneninfpeltoren ernannt.
Den 28. Juli 1897.
Hoffmann, Gar. Verwalt. Jufp. in Oldenburg,
Glaubig, Garn. Verwalt. Inſp. in Tilfit,
Winkler, Garn. Verwalt. Jnip. in Hanau,
Lindemann, Garn. Verwalt. Inip. in Halberitadt,
Koppellamm, Garn. Verwalt. Inſp. in Weißenburg,
Müller, Garn. Verwalt. Inſp. in Cüſtrin, — zu
Garn. Vermwalt. Oberinjpeftoren ernannt.
Lieſtmann, Kaſerneninſp. in Ofterode, nach Wittenberg,
Babute, Kalerneninfp. in Wittenberg, nad) Dfterode,
— verſetzt.
Den 29. Juli 1897.
Mertins, Garn. Verwalt. Oberinip. in Neiße, zum
Garn. Verwalt. Direktor ernannt.
Den 4, Auguft 1897.
Schröder, Garn. Verwalt. Inſp. in Swinemünde,
nah Wltenburg,
Heffter, Garn. Berwalt. Inſp. in Altenburg, nad)
Swinemünde, — verjept.
Den 5. Auguſt 1897.
Lindow, Garn. Verwalt. Oberinip. auf Probe in
Brandenburg, zum Garn. Verwalt. Oberinip. ernannt.
2147 us
Stiebert, Kaſerneninſp. in Trier, nach Berlin,
Brad, Kaſerneninſp. in Straßburg i. €, nach Trier,
Schatte, Kaferneninfp. in Spandau, nad) Straßburg i.€., |,
— verſetzt.
Den 6. Auguft 1897.
Zſchieſchang, Garn. Verwalt. Infp. in Stade, auf
feinen Antrag zum 1. November 1897 mit Benfion
in ben Ruheſtand verjept.
Den 9. Huguft 1897,
— Garn. Verwalt. Inſp. in Berlin, nad Inſter⸗
urg,
Scheppang, Kaferneninfp. in Brandenburg a. H., nad)
Berlin, — verſetzt.
Schaub, Kajerneninip. auf Probe in Münfter,
Schwarz, Kajerneninfp. auf Probe in Berlin, — zu
Kajerneninipeltoren ernannt,
Den 10. Auguſt 1897.
Odendahl, Kajerneninip. in Freiburg i.B., als Gam.
Verwalt. Inſp. auf Probe nad) Defiau,
Klein, Kaferneninfp. zu Königsberg i. Pr., nad) Frei-
berg i. B, — verſetzt.
Den 13. Auguſt 1897.
Bodenſtein, Proviantmeifter in Brandenburg a. H.,
als Proviantamtädiretor auf Probe nad) Eaſſel,
Herrgejell, Proviantamtsaffiit. in Demmin, nad) Stral-
fund, — zum 1. September 1897 verjegt.
1897 — Militär» Wochenblatt — Wr. 81
2148
Den 14. Yuguft 1897.
Kohlmann, Kaſerneninſp. in Düffelborf, nad) Dt. Eylau
verſetzt.
Den 20. Auguſt 1897.
Müller, Proviantmeiſter in Colmar i. E., nad) Branden⸗
burg a. 9.,
Schubbe, Proviantamtsrendant in Verden, als Proviant:
meifter auf Probe nah Colmar i. E.
Kuhn, Proviantamtsrendant in Neumünfter, nach Verden,
Damm, Proviantamtsaffiit. in Colberg, als Probiant-
amtöfontroleur auf Probe nad) Minden,
Prißnitz, Terpig, Proviantamtsaffiitenten in Minden
bezw. Cöln, nad Straßburg i. E. bezw. Colberg, —
zum 1. Oktober 1897 verjeßt.
Den 23. Auguſt 1897.
Kühn, Unterrofarzt vom Heſſ. Feldart. Negt. Nr. 11,
zum Roßarzt ernannt.
Den 26. Huguft 1897.
Abendroth, Kaſerneninſp. in Berlin, nad) Branben:
burg a. H. verjeßt.
Den 30. Auguft 1897.
Richter, Kajerneninfp. in Oldenburg, al3 Garn. Bermwalt.
Inſp. auf Probe nad) Stade,
Bold, Kaſerneninſp. in Schwerin, nach Oldenburg,
Kolle, Kajerneninfp. in Berlin, nah Schwerin, —
verjegt.
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ersennungen, Beförberungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Den 2. September 1897.
Wilhelm Kronprinz des Deutichen Reiches und
Kronprinz von Preußen Kaiſerliche und König—
liche Hoheit, ä la suite bes 1. Wlan. Negtd. Kaijer
Wilhelm Il, König von Preußen, gejtellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm altiven Heere
Ten 22, Huguft 1897.
Eljäßer, Hauptm. a, D., in die Mategorie der mit
Penfion zur Disp. ftehenden Offiziere eingereißt.
Den 25. Huguft 1897.
v. Siderer, Oberftlt. 5. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirks Roſenheim, mit der Uniform des
7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
Landmann, Major z. D. und Bezirksoffizier beim
Bezirlslommando Rofenheim, mit der Uniform des
11. Inf. Regts. von der Tann,
dv. Beuft, Major 3. D. und Bezirksoffizier beim
Bezirkskommando Wafjerburg, mit der Uniform dei
18. nf. Regtd. Prinz Ludwig Ferdinand,
Höſch, Major z. D. und Bezirksoffizier beim Bezirke
fommando Amberg, mit der bisherigen Uniform, —
mit der gejeglihen Penfion und mit der Erlaubnif
zum Tragen der vorbezeichneten Uniform mit den für
Verabſchiedete vorgefchriebenen Abzeichen der Abſchied
bewilligt.
0. Im Sanitätstorps.
Durch Verfügung des General-Stabsarytes ber Armee.
Dr. Renner, einjährig-freitwilliger Arzt vom 1. Pion.
Bat, zum Unterarzt im 12. Inf. Negt. Prinz Arnulf
ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Affiit.
Arztftelle beauftragt.
2149 u 1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 81 2150
Ordens - Berleihungen.
des St. Annen-Drdend zweiter Klaſſe in Brillanten:
gerußt: dem Geheimen erpedirenden Sekretär, Geheimen Hofrath
dem Oberftabgarzt 1. Kl a. D. Dr. Schmiedt zu Meg, | Schulz;
bisher Regts. Arzt des 4. Magdeburg. Inf. Regts. ee ; 2 iter Klafſe
Rr. 67, den Rothen Adler-Orden britter Klaſſe mit Bee WOCHE TIME:
der Schleife und Schwertern am Ringe zu verleihen. | dem Geheimen Regiltrator, Geheimen Hofrath Herold;
Preußen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
ht:
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft des St. Unnen-Ordend dritter Klaſſe
gerubt: dem Geheimen Kanzleidireftor, Kanzleirath Habel;
den nacdhbenannten beim Militärkabinet beichäftigten ,
Beamten des Kriegsminifteriumd die Erlaubniß zur der goldenen Mebaille:
Anlegung der von bes Kaiſers von Rußland Majeität | dem Hausdiener Herrmann.
ihnen verliehenen Infignien zu ertheilen, und zwar:
(Au dem Armee» VBerorbnungäblatt Nr. 27 vom 8. September 1897.)
Anderweite Benennung des Magdeburgifchen Feldartillerie-Regiments Nr. 4.
Ich habe beitimmt, daß dad Magdeburgiſche Feldartillerie-Megiment Nr. 4 zu Ehren feines hohen Chefs,
des PrinzsRegenten Luitpold von Bayern Königliher Hoheit, fortan den Namen: „Feldartillerie-Regiment Prinz-
Regent Zuitpold von Bayern (Magdeburgifches) Nr. 4“ zu führen dat. — Un das Generallommando des
IV. Armeelorps habe Ich verfügt.
Würzburg, den 1. September 1897.
Wilhelm,
An das Kriegsminiſterium.
Anderweite Benennung des 1. Heffiihen Hufarenregiments Nr. 13.
Ich Habe beftimmt, daß das 1. Heſſiſche Hufarenregiment Nr. 13 zu Ehren feines erhabenen Chefs, des
Königs Humbert von Italien Majejtät, fortan den Namen: „Hujarenregiment König Humbert von Stalien
(1. Heffiiches) Nr. 13“ zu führen und auf den Achſelſtücken beziehungsmweife Uchjelihnüren und Schulterflappen den
bezüglichen Namendzug zu tragen hat. Proben zu letzterem hat Mir das Kriegsminiſterium vorzulegen. — An das
Generallommando des XI. Armeekorps habe Ich verfügt.
Homburg d. d. H., den 4. September 1897.
Wilhelm,
An das Kriegsminiſterium.
Kriegaminifterium. Berlin, den 4. September 1897.
Truppenverlegungen.
Auf Beſehl Seiner Majeftät des Kaiſers und Königs werben verlegt:
das Königin Auguſta Garde-Grenadierregiment Nr. 4 von Spandau nad) Berlin am 27. d. Mts.,
das 1. Bataillon 5. Garderegiments zu Fuß von Potsdam und
das Garde-Örenadierregiment Nr. 5 von Berlin nad) Spandau am 29, d. Mts.,
der Stab, die 1. und 2. Estadron Ulanenregiments Kaifer Alerander Il. von Rußland (1. Branden-
burgiichen) Nr. 3 von Frankfurt a. D., jowie die 3. umd 5. Esladron von Beeslow nad
Fürftenwalde am 23. d. Mts.,
die 4. Abtheilung 2. Weitfäliichen Feldartillerie-Regiments Nr. 22 vom Lager Truppen-Uebungs-
plag Wejel nad) Minden am 21. d. Mis.,
die 2. Abtheilung Feldartillerie-Megiments von Holendorff (1. Rheiniſchen) Nr. 8 von Jülich nad)
Saarlouis am 25. d. Mts,,
die Reitende Abtheilung Schleswigichen Feldartillerie-Regiments Nr. 9 von Neumünjter nad Itzehoe
am 16. d. Mıs.
v. Goßler.
— — — — —
2151
Kriegsminiſterium.
1897 — Militar-Wochenblatt — Rr. 81
2152
Berlin, den 6. September 1897.
Berzeihniß der im Schießen beften Kompagnien und Batterien, welde gemäß Allerhöchſter Kabinets-Ordre
vom ar Januar 1895 im Iahre nd das ——⸗ erhalten ai
Armeelorpd Kompagnie
bezw. Truppentheil bezw.
Baffengattung Batterie
Garde Königin Eliſabeth Garbe-Grenadierregiment Nr. 8 . 4.
I. Büfilterregiment Graf Roon (Ditpreußiihes) Nr. 33 . i 5.
II. Colbergſches Grenadierregiment Graf Gneijenau (2. Bommerfches) Nr. 3. 1.
111. Infanterieregiment von Alvensleben (6. Brandenburgiiches) Nr. 52. £ 6.
IV. Magdeburgtiches Füſilierregiment Nr. 36 . . 6.
V. Infanterieregiment Graf Kirchbach (1. Diederigtefhee) Nr. 46. b.
VI. 3. Oberſchleſiſches Infanterieregiment Nr. 62. . 6.
vu STÄRCKORGWENE Nr. 159 . . 5.
VIII. von Horn (3. Rheiniſches) Nr. 29. 6.
IX. Füfilierregiment Königin (Schleswig: Holiteinihes) Nr. 86. 10.
X. 2. Hannoverſches nfanterieregiment Nr. 77...» 9.
XI. 2. Thüringijches : Nr 32... 2.
XIV. — —— von Lützow (1. — ) Nr. 25. 11:
XV. Nr. 137 Me 4.
XVI. Nr. 135 6.
XV Nr. 141 . I.
Jäger und Schützen Seffiices Jägerbataillon Nr. 11. . ö 8.
Beldartillerie ——— —— Prinz Auguft von Preußen (Dftpreufifches) Nr. ® 2.r.
⸗ ⸗ von Holtzendorff (1. ae 120: Sr 7.
s Seftige Beldartillerie- Regiment Nr. 11 . . 3:7:
⸗ 2. Badiſches = ⸗ Nr. 30 11;
Die Mittheilung der betreffenden Bußartillerie-Kompagnie bleibt vorbehalten.
v. Gofler.
Journaliſtiſcher Theil,
Ueberjicht
über die Ereigniffe des Theſſaliſchen Krieges.
Bon C. Frhrn. v. der Golp.
Wenn auch genaue Angaben über die Einzelheiten
bes Türkischen Feldzuges in Theffalien noch fehlen, jo
ift doch eine allgemeine Ueberficht, welche eine kritiſche
Betradhtung des Herganges im Großen gejtattet, heute
ſchon möglich. Die Ottomaniſche Regierung hat mit
anerlennenswerther Bereitwilligkeit nicht nur den
Militärattaches fremder Mächte, jondern auch einer
Anzahl von ſachkundigen Berichterſtattern großer Tages:
blätter den Aufenthalt bei der Armee gejtattet umd
ihren Beröffentlihungen fein Hinderniß in den Weg
gelegt.*) Diejer Hortichritt im Vergleich zu früheren
Verhältniffen wird gewiß nicht verfehlen, gute Früchte
zu tragen. Was die Augenzeugen aus Thefjalien zu
berichten haben, lautet aber ſicherlich günftiger, ald man
ed in Europa vorausjegte, und fanın nur dazu dienen,
*) Eine Cenſur ift allerdingd geübt worden; aber dies
Recht wird fich fein Oberlommando einer Armee im Felde
nehmen laſſen, da fonft die Führung beeinträchtigende
Unzuträglicpleiten allzu leicht vorlommen Fönnten.
| die noch immer beſtehende und durch die Ereignifje der
beiden legten Jahre wieder erweiterte Kluft zwiſchen
Weit und Oſt zu überbrüden. Gleihe Wirkung übt
vielleicht die binnen Kurzem zu erwartende Gejchichte
des Feldzuges, welche unter der Leitung des Türliſchen
Blattes Ildam vorbereitet und von Generaljtabsoffizieren
der Operationsarmee bearbeitet werden joll, wenn fie
mit dem nothwendigen und allein lehrreichen Freimuthe
geichrieben iſt. Jedenfalls wird fie zahlreiche fefjelnde
Epijoden aus den Kämpfen bringen, welche anderenfalle
unbelannt geblieben wären. Es giebt ſich darin auf
Türkiſcher Seite das erfreulide Streben fund, fid
jeibjt dem Wbendlande nahe zu bringen und dem
eigenen Heere in der weiteren Welt zur gebührenden
Anerkennung zu helfen. Dies Bedürfniß allein deutet
ſchon emen bemerlenswerthen moraliihen Aufſchwung
an. Wie anders hätten vor dem Kriege bereitd Türlei
und Türkiiches Heer im Anjehen Europas geftanden,
wenn eine genaue Geſchichte des Nuffiihen Krieges
aus Türkiſcher Feder vorhanden wäre.
Auch in diejer Hinfiht wird der furze glückliche
Feldzug gegen Griechenland Hoffentlich der Ausgangs:
punkt für eine neue Aera jein.
2153
I. Die Mobilmachung.
Die unmittelbare Beranlafjung zum Sriege war
die Landung Griechiſcher Truppen unter Oberjt Vaſſos
auf dem in Aufruhr begriffenen Sreta am 14. Fe
bruar 1897. Wenn man trogdem noch ganz allgemein
an Erhaltung des Friedens glaubte, jo lag dies darin,
daß 1385 die Hohe Pforte eine ähnliche Gebiets:
verlegung geduldet und eine blühende — freilich ſchon
autonome — Provinz aufgegeben hatte, ohne einen
Schwertjtreich zu ihrer Vertheidigung zu wagen. Man
wird gewiß nicht fehlgreifen, wenn man annimmt, daß
die Erinnerung an jene trübe Epoche der neuejten
Türkiſchen Geſchichte Griechenland weſentlich zu feinem
Vorgehen ermuthigte.
Diefe Meinung -änderte ſich nicht, als ſchon am
15. Februar die Mobilmahung von einem Viertel der
Türliſchen Landmacht befohlen wurde. Aehnliches war
auch 1885 gejchehen, wenngleich nicht ſo ſchnell.
In einem Betraht war der Augenblid für einen
neuen Angriff auf das Türkische Reich nicht schlecht
gewählt. Daſſelbe hatte während der eben beendeten
Armeniſchen Unruhen nit nur eine ſchwere politiſche
Krifid durchgemacht, jondern auch zugleic) eine finanzielle,
wie fie bis dahin kaum je dagemwejen war. Handel
und Wandel lagen völlig danieder und die Geldnoth
hatte den äußerſten Grad erreiht. Es ſchien, als ſei
der Staat, jeined Kredits beraubt, am Ende feiner
Hülfemittel angefommen und nicht mehr fähig, über:
haupt noch Krieg zu führen. Dies wurde aud) in der’
internationalen Prefje von oberflählichen Beobadhtern
behauptet. Schlimm ftanden ja die Dinge; aber im
Orient weiß man ſich zu helfen, und die Art, wie es
geſchah, kann jedem Lande, das ſich in ähnlicher Lage
befindet, als Mufter dienen.
Der legte Vorſchuß, den die Banque Ottomane der
Regierung geleiftet, war eben verbraucht; neue Ver-
handlungen führten nicht zum Ziele.
großen Geldinjtitute, welche in Betracht kommen konnten,
verweigerten die Hülfe In den Brovinzialkafjen
fanden fi nur ganz geringe Beftände vor, die für
einen Krieg nicht in Betracht famen. Im den haupt—
fädtifchen ſah es nicht bejjer aus. Nur im Kriegs—
minifterium lag ein wenn auch geringfügiger Schatz
für außerordentlihe Notbftände. E3 war died eine
Schöpfung Osman Pajchas,*) die von dem jeßigen
Kriegsminifter Riza Paſcha, einem Mann von großem
adminiftrativen Geſchick, ſorgſam gepflegt worden ift.
Bezüglich) feiner Höhe ſchwanken die Angaben. Dann
fand fich einiges Geld, wie es natürlich ift, in der
Penſionskaſſe. Eine ähnliche Fundgrube bilden, wenn
die Leere im Gtaatöjädel den Stulminationspunft
erreicht hat, jederzeit die landwirthſchaftlichen Hülfslaſſen
(Caisses agricoles). Auf Beide legte die Regierung
die Hand. Beide find Privateigenthum; denn die erjte
wird durch Gehaltsabzüge der Dffiziere gebildet, die
zweite durch Beiträge der Landwirthe. Uber Noth
*) Der Held von Plewna hat auch als Kriegs:
minifer nicht —2 —ã Fe die Kos
bei dem im Mlgemeinen üblen Gange der Armeeangelegen:
beiten nad) dem Ruſſiſchen Kriege nicht recht gewürdigt worden find,
1897 — Militär-Modenblatt — Mr. Bi
Ale anderen:
2154
fennt fein Gebot, und da der Staat Geld brauchte,
jedoch fein anderes auftreiben konnte, jo fand ed am
Ende Jedermann natürlıh, daß die Negierung nahm,
was ihr nicht gehörte. Die Penjionäre mögen einjt-
weilen ſehen, wie fie ſich durchhelfen, und den Land»
wirthen kann — wenn’s Gott will — eine reiche Ernte
den Schaden erjeßen, wie dies denn auch im heurigen
Sommer thatſächlich geihehen it. Zum Ueberfluß
wird dem Gewaltalt das Mäntelchen der Vorſchußform
umgehängt.
Endlih war auch nod) die jogenannte „freiwillige
Nationalanleihe“ für Woltsbewaffnung da. Mit der
Freiwilligkeit wurde es dabei ohnehin nicht allzu ftreng
genommen, und jo erhöhte man denn die Beiträge der
Offiziere und Mannſchaften des Heeres durch einen
Abzug an dem ihnen für den Faſtenmonat Ramaſan
ausgezahlten Gehalt.
Das find Dinge, welde dem durch pedantiſche
Ordnung und Gejegmäßigleit verwöhnten Franlken
wohl recht ungewöhnlid Lingen, in denen aber der
Mohammedaner weder etwas bejonders Verwunderliches
noch gar Unrechtes erblidt.
Wie body fi die Mittel belaufen haben mögen,
die auf dieſe Weile beſchafft wurden, ift ſchwer mit
Beitimmtheit fejtzuftellen. Die belannt gewordenen
Ungaben beruhen auf Schägung, 18 bis 20 Millionen
Mark werden faum überjchritten worden jein — alio
etwa der einmalige Tagesbedarf für die mobile Streit-
macht Deutſchlands. Eine jo geringfügige Summe
ſcheint gar nicht ernithaft ins Gewicht zu fallen, und
dennoch hat die Türkei ihre Mobilmahung thatſächlich
damit bejtritten. Steine andere Macht der Welt würde
auf jo wohlfeile Art eine ähnlich jtarte Streitmacht auf:
geftellt Haben. Das Vorhandene reichte hin, um die
Armeelieferanten, ohne die man die Heeresmaſſen
nicht ernähren konnte, und die fremden Schiffe,
die man für die Truppenüberfahrt unumgänglich
nöthig hatte, zu bezahlen,*) aud) den vereinzelten
Dffizieren und Beamten Reiſekoſten zu gemähren,
und mehr war nicht nöthig. Für die Heinen laufenden
Mobilmahungsausgaben hatten die Generalgouverneure
der betroffenen Provinzen zu jorgen. Die Mittel
dazu mußten Die angeordneten Borauszahlungen
auf kommende Steuern liefern. Ferner wurden nod)
einige Anläufe an Pferden und Material bewirkt,
Gehälter und Goldatenlöhnung auf die Zukunft
verwiejen, da der Padiſchah ja die Armee im Felde
ernährt, die zurüdbleibenden Familien aber dem Schuße
des Himmeld und der Freigebigleit wohlhabender
Nachbarn und Freunde anvertraut.
Außer der Geldverlegenheit der Pforte ſchien nod)
ein zweiter Grund eine einigermaßen jchleunige Kraft—
anftrengung zu hindern. Während der lepten beivegten
Jahre waren die Anatolijchen Landwehrbataillone bereits
einmal oder mehrfad, aufgeboten, aus ihren bürgerlichen
Verhältnifjen herausgerijjen, im Erwerb und Betrieb
*) Die Koften ber ——— werden geſtundet
und dann, gelegentlich neuer Konzeſſionsgeſuche oder bei
anderen paſſenden Anlaͤſſen, „verrechnet“,
2155
m — Rititär-Moßenblatt — Rt. 81
ihrer Geſchäfte geftört worden.
den Fahnen zu eilen, mußten fie in der That viel
guten Willen befigen. Bielleicht mag man auf gegneriicher
Seite darauf gerechnet haben, daß dieſer gute Wille
fehlen und allgemeine Unzufriedenheit im Lande bie
Mobilmahung jehr erſchweren würde.
Endlich fam noch die begründete Ueberzeugung
hinzu, daß Sultan Abdul Hamid II. fi nur unter
äußerjtem Zwange überhaupt zum Kriege entichließen
würde.
Keine diejer drei Vorausſetzungen traf ſchließlich
zu: das Geld fand ſich; die Einberufenen ſtellten ſich
gehorfam zur Verfügung, und der Großherr entichlof
fi) — freilid, wie es jcheint, fehr gegen jeinen Willen
— zum Kriege.
Belanntlich theilt fi das Türkiſche Staatögebiet
im fieben Armeebezirte (Ordus) mit den Hauptquartieren:
. Ronftantinopel,
. Adrianopel,
. Salonit (bi8 1895 Monaftir),
. Erfindjan,
. Damaskus,
Bagdad,
. Sana in Arabien.
Dann folgen noch zwei unabhängige Divifionen,
nämlich diejenige von Hedjas (Mella), welche die
heiligen Stätten ſchützt, und die von Tripolis in Afrika,
weldye die dortige Türkiſche Provinz bejegt hält,
Die erjten jechd Armeebezirte haben ihren Linien-
ftand (Nifam), ihre Landwehr (Nedif) und den Land»
fturm (Muftahfiz).
Der Linienjtand joll ji in allen Ordus regelrecht
aus zwei Infanteriedivijionen von je 16 nfanterie-,
sou-ow-
1 Schüpenbataillon, ferner einer Navalleriedivifion von
6 Negimentern zu 5 Esladrons und einer Artillerie
diviſion von 6 Regimentern zu 6 Batterien nebjt einer
reitenden Wbtheilung zu 3 Batterien, ferner einem
Genies, Transportbataillon und einer Telegraphen-
fompagnie zujammenjeßen.
Abweichungen fommen indejjen mehrfad vor. Im
Linienjtande des 1. Ordu fehlen einige Bataillone,
welche nad; der erſt im Herbſt 1895 angeordneten
Neneintheilung des gejammten Linienjtandes*) erjt aufs
geitellt werden follten.**) Das 3. Ordu, weldes in
Macedonien und Wlbanien, Epirus und Türkiſch—
Thefialien, aljo im einem vielfachen Beunruhigungen
ausgeſetzten Gebiete, jteht, befigt vier Infanterie:
bivijionen (5., 6., 17., 18.), das 4. drei (7., 8.,19.). Im
6. Ordu ist die Artillerie, im 7. Ordu find die Artillerie
und die Kavallerie erheblich ſchwächer, ald es der
Lage dieſer Bezirle entſpricht; und auch Hedjas und
—— zeigen Beſonderheiten. Doc lommt es hier⸗
*) Die Vorarbeiten für dieſe Neueintheilungen, welche im
Laufe der Zeit dringend erforderlich geworden waren, bildeten
den Abſchluß meiner Thätigfeit im Orient.
**) Das 1. Orbu be ri dafür ein Kavallerieregiment mehr,
das Leibregiment des Sultans Erthogrul. Seine Artillerie
ift nad) der Neueinthei an Geihügausrüftung und Pferdes
bejtand noch nicht vervolftändigt.
Um jeßt wieder zu |
Siehe 2156
auf nit an, da die Heertheile aus diefen entfernten
Provinzen durch den Theſſaliſchen Krieg nicht berührt
wurben.
Nedif und Muftahfiz find in den fünf erften Ordus
ganz regelmäßig zufammengejegt. Ein jedes hat nämlid
vier Nedifdivifionen zu je 16 Bataillonen, im Ganzen
aljo deren 64*) mie die Linie in Megimenter zu vier
und Brigaden zu acht Bataillonen getheilt. Un Muftahfiz
hat jedes Ordu nur zwei Divifionen mit zulammen
32 Bataillonen.
Im 6. Ordu find Redif und Muftahfiz nod
unvollitändig, im 7. Ordu, Hedjas und Tripolis, fehlen
fie ganz.
Von der Mobilmahung wurden nur Theile der
erjten vier Ordus betroffen.**)
Der Bezirk des 1. umfaßt Konftantinopel mit feinem
Heinen Landgebiete auf Europäiſcher Seite und auf
Aſiatiſcher die Vilajets Bruſſa, Kaftamuni, Angora,
Kaiſſerie (Cäſarea), deren Hauptorte denen ber vier
Nebdifdivifionen entſprechen.
Das 2. Ordu hat fein Ergänzungsgebiet theils in
Thracien, wo ihm das Vilajet Adrianopel gehört, theils
in Mnatolien. Dort beginnt e8 mit einem jchmalen
Küſtenſtrich bei den Dardanellen und breitet fich dann
gegen die Südſeite Kleinaſiens aus, die ed Cypern
gegenüber faft vollftändig einnimmt. Die vier Redij-
Divifionsftabsquartiere find Mdrianopel, Bandirma,
Afion-Harahiffar und Konia.
Zum 3. Ordu gehört in Europa das gejammte
Gebiet weitlich der Mefta (Karafion) bis zum Adriatiſchen
Meere hin. Es find die Vilajets Salonik, Koſſowo
(Hauptitadt Usküb), Skutari in Albanien und Janina.
In Aſien gehört ihm das reihe Vilajet Aidin an,
dad, um Smyma herum, an der Weitlüfte der Halb:
injel liegt. Die Nedifdivifionen find Salonit, Ustüb,
Monaftir und Smyrna.
Das 4. Drdu dehnt fid) über ganz Kurdiſtan und
dad Armeniſche Hochland aus, nämlich über die Vilajets
Trapezunt, Siwad, Erjerum, Charput, Diarbelir und
Dan, Die Redifdivifionen find Trapezunt, Siwas,
GErjerum und Diarbelir.
Die Kenntniß diefer Lage der Bezirke iſt zur
Beurteilung der Türkiſchen Kriegsvorbereitungen er
forderlich.***)
Auf den Kriegsfuß wurden zunädft diejenigen
Zinientruppen des 3. Ordu gebracht, welche der
Griechiſchen Grenze nahe ftanden, vor Allen die längs
derjelben in Garniſon liegende 6., ferner Theile der
5., 17., 18. Divifion; endlih faſt die geſammte dort
befindlihe Kavallerie und Wrtillerie, da die zu
erwartenden Redifdivifionen mit diefen beiden Waffen,
” RE Den 64 Bataillonen entſprechen die 64 Erſatzbezirke
es Korps.
) Der erfte ge vom 15, Februar
mwurbe durch weitere Erlaffe am 21. und 22. Februar ergänzt.
***) Gine vollftänbige und faft — genaue Darftellung
der Ottomanifchen Wehrverfafiung nebit Karte der militärifchen
Eintheilung enthält: Lamouche, L'Or —— militaire
de l’Empire Ottoman. Paris 1895. Baudoin
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 81
2158
für melde NRejerveformationen einftweilen nicht vor—
handen find, von Niſam ausgeftattet werden müfjen.*)
Bom Redif wurden zu den Waffen gerufen bie
Divifionen: Brufja, Kaftamımi und Angora (Nr. 1, 2,3),
die Brigade Yosgad der Divifion von Cäſarea, alle
dem 1. Ordu angehörig, und die Brigade Antalia der
Divifion von Konia vom 2. Orbu.
Bom 3. Ordu treten noch — mit Ausnahme ein
zelner Bataillone — die Redifbivifionen Monaftir und
Ustüb (9. und 10.) Hinzu, beögleichen ein Regiment
der Brigade Salonik (21).
Das 4. Drdu ftellte die Redifdivifion Trapezunt.
Im Ganzen verfammelten ſich aljo 112 Nedifbataillone
bei den Fahnen. Sogleich erwähnt · jei hier noch, daß
ipäter auch die Nedifdivifionen Pandirma und Afion-
Karahiſſar nachfolgten (6. und 7. vom 2. Drdu), im
Ganzen aljo ein ſehr ſtattliches Aufgebot. Alles in
Alem wurden kriegsbereit und für die Operations:
ormee beftimmt: 162 Bataillone, 30 Esladrons,
38 Batterien.
Die neue Rekrutenaushebung für das Jahr 1897
wurde jofort, nod) vor der gejeplichen Frift, angeordnet
und auch der vorhandene Beitand an Reſerven des
Linienftandes einberufen. Da dieſer aber nicht aus—
teicht,**) fanden Abgaben vom 1. und 2. Ordu ftatt.
Eine Neuerung bei diejen Maßnahmen war, daß die
Reſerviſten (Ichtiads) diesmal ſogleich in bejondere
Tron&porte zufammengeftellt und vorweg zu ihren
Linien-Truppentheilen befördert wurden, während fie
früher die im ihren Bezirken zufammentretenden Redif—
bataillone auf den Kriegsſchauplatz begleiteten, woſelbſt
fie dann erft ihrer Beſtimmung zugeführt wurden.
Fortſetzung folgt.)
Anderung der Batterieftärle oder der Feuerorduung?
Schluß.)
Wenn das, was wir in Nr. 59 über Häufung
großer Artilleriemafjen gegen räumlic begrenzte Theile
der feindlichen Stellung gejagt haben, auf die Wirklichfeit
übertragen werben jollte, jo werden häufig Batterien
Ihr Feuer auf verhältnigmäßtg Heine Räume fonzentriren
mũſſen. In ſolchen Fällen wird die Beobachtung ſchwer
kein. Es wird dann der Ueberwindung diefer Schwierigfeit
wie einer Konzentrirung der Wirkung gleihmäßig dienen,
*), An Kavallerie befigt das 3. Drbu die ſechs Regimenter
®r. 18, 14, 15, 16, 17 und 18. Außerdem befindet fich feit
yo Zeit in feinem Bezirfe das Regiment Nr. 6 vom
1. Orbu detadirt, fo daß im Ganzen fieben Regimenter mit
35 Esladrons zur Verfügung ftanden.
An Artillerie Hat das 3. Drbu gleichfalls, wie oben
erwähnt, ſechs Regimenter: Nr. 13, 14, 15, 16, 17 unb 18
und bie 3. reitende Abtheilung; ferner find in feinem Bezirk
vom 5. Drbu detadhirt: die Negimenter 27 und 28. Im
Ganzen ftanden alfo 51 Batterien zu Gebote.
”*) Der Linienftand (Rifam) zählt ſechs Alteröflaffen
von 20 bis 26 Jahren. Da biervon bei ber Mehrzahl ber
en noch immer vier unter ben Waffen gehalten werben,
fo genügen bie übrigen zwei nidt, bie Bataillone von
40 bis 500 Mann auf den Kriegsfuß zu bringen, ſelbſt
wenn biefer nur 750 Mann beträgt, da die Abgänge meiſt
ſeht hoch find.
wenn die drei Züge, jeder mit einer anderen Entfernung,
ihr Feuer auf denſelben Raum vertheilen.
Daſſelbe Verfahren wird ſich empfehlen, wenn man
ſehr tiefe ſchmale Ziele beſchießt, wie es bei Flankirungen
namentlich von Artillerielinien vorlommen kann. Unter
Umſtänden dürfte es ſogar nothwendig ſein, wenn z. B.
eine einzelne Batterie mehrere Batterien flankixrt, jedes
Geihüß eine andere Entfernung nehmen zu lafjen.
Aehnliche Anforderungen wird häufig das Schießen
gegen jchrägitehende Ziele ergeben. Es dürfte einleuchten,
daß ſich für die Belämpfung derartiger Ziele aus dem
von und vorgeichlagenen Verfahren Vortheile ergeben
würden, die dem jebt geltenden mit jeiner jtraffen
Bufammenfafjung der ſechs Gejchüge nicht innewohnen.
Ueberhaupt glauben wir, daß jenem eine große Ents
widelungs- und Unpafjungsfäbigteit, die erft die Praris
recht erkennen Lafjen wird, zu eigen fein dürfte. Wird z. B.
die Aufmerkſamleit des Batteriecheſs bald nad) Beginn
des Brennzünderfeuerd auf den drei Entfernungen von
der unmittelbaren Leitung des Schießens abgelenkt, was
wir und fehr gut als möglich vorjtellen künnen, und
er gezwungen, bie Bugführer ſich mehr oder weniger
jelbft zu überlaffen, jo fünnte der Verlauf des Schießens
ein verjchiedener jein. Arbeiten alle drei Züge ganz
für fich, jo wäre es ungefähr dafjelbe, ald wenn heute
drei Batterien für fich ſchießen. Jeder Zugführer würde
wohl durch Vor: und Zurüdgehen die richtigſte Brenn-
länge herauszufinden juchen. Die Entfernungen, die fie
ſchließlich erihöfjen, würden einen einwandfreien Schluß
auf die Lage des Zieles zulaffen. Kommen fie alle
drei auf diejelbe Entfernung ab, jo ſpräche das für Die
unbedingte Richtigkeit derjelben. Wären fie verſchieden,
fo könnte man daraus entnehmen, daß die Beobachtung
unficher war, oder aber auch vielleicht, daß das Ziel
ihräg fteht. Indem nun der Batteriechef jelbjt dem
Schießen eines oder mehrerer Züge folgt, wird er
Gelegenheit haben, aus feinen Beobahtungen und den
bisher erihofjenen Rejultaten das Richtige zu entnehmen.
Immerhin halten wir dafür, daß das Ergebniß dieſes
Schießens mit, wirmöchten jagen, ausgefallenem Batteriechef
dem heutigen, das ganz auf feine Thätigkeit aufgebaut
iſt, nicht nachftände, vielleicht ihm überlegen wäre.
Werden mehrere Entfernungen erichofjen, jo hätte man
dafjelbe, was man heute in dem Schießen mit mehreren
Lagen bat. Würde nur eine erjchofien, jo läge in
diefem übereinftimmenden Rejultat eine Gewähr für
die Nichtigkeit derjelben, die heute, da dafjelbe ſich nur
auf die Beobachtung eines Mannes jtüßt, nicht in dem
Maße vorhanden ift. Erſcheint aber die Verfahren,
wir möchten jagen, zu wild, jo jtände dem nichts
im Wege, daß die Zugführer ihr Beobachtungsergebniß
austauschen, was bei der geringen Entfernung, in der
fie fi) voneinander befinden, feine Schwierigkeiten haben
dürfte und fi) wohl bejonderd zwedmähig geftalten
würde, wenn der ältefte und erfahrenfte Zugführer ben
Mittelzug führte,
Aus allem Gefagten dürfte hervorgehen, daß für die
Handhabung diejes Verfahrens eine Batterie zu Drei
Bügen einer jolchen zu zwei vorzuziehen wäre. Die Frage
lautete richtiger: Wie viel Züge und nicht wie viel Geſchütze
2159
ſoll eine Batterie haben? Wir meinen, daß es eine
Schwäche des heutigen Verfahrens ift, wenn jich der
Batteriechef zu unmittelbar an die Geſchütze wendet und
die große Intelligenz, die in den Bugführern ftedt und
fie zu jelbjtändigem Handeln befähigt, nicht genügend
ausmußt. Stellt man die Frage nad) der wünſchens—
werthen Anzahl der Züge, jo wird man wie immer jo
auch hier der Dreitheilung den Vorzug vor der Zwei:
theilung geben müfjen.
Wie in Nr. 59 bereit3 gejagt iſt, wären wir dafür,
das zugweile Feuer auch auf den nahen Entfernungen
anzuwenden. Einmal wäre es an ſich jchon ein Bortheil,
nur eine Feuerordnung zu haben, dann aber glauben
wir auch, daß es vermöge der gleichzeitigen Feuer—
eröffnung feitend aller drei Züge auf drei Entfernungen
jchneller einen richtigen Anhalt über die Entfernung
und einen jchnelleren Uebergang zum Brennzünderfeuer
gewähren würde, daß dabei aber doc das feuer mehr
in der Hand des Batteriecheſs bliebe als beim geſchütz-
weiſen Feuer. Doch würde bied nur durch Verjuche
feftgeftellt werden fünnen.
Auf Eines möchten wir hierbei bejonders hinweiien.
Bekanntlich belämpft man breite Ziele auf nahen Ent—
fernungen mit Recht gleichzeitig, während man bie auf
weiten Entfernungen abjchnittsweile thut. Je breiter
mir nun ein nahes Ziel gegenüber fteht, deſto erheblicher
fönnen die Unterjchiede in den Entfernungen der beiden
Flügel werden, wenn es jchräg zu meiner Schufrichtung
liegt. Es entiteht daraus eine Lage, gegen die unjer
heutiges Verfahren eigentlid) verfagt, die daher von jelbjt
dahin führen mühte, den Zügen wenigjtens in folchen
Momenten eine größere Selbjtändigfeit zu gewähren.
Man kommt ſonſt dazu, daß man entweder einen Flügel
weit überjchießt oder weit davor bleibt.
Wir jagten bereits, daß es fich gegen bewegliche
Ziele vielleicht empfiehlt, einen Zug im Auſſchlagfeuer
zu befafjen, möchten aber nicht unterlafjen, dabet auf
die eigenthümliche Lage hinzuweiſen, die entjteht, wenn
eine Batterie von Kavallerie in mehreren Wellen an—
gegriffen wird. Die Bereinigung des Feuers der ganzen
Batterie in dieſen blitzſchnell verlaufenden Augenbliden
iſt nicht leicht und vielleicht auch gar nicht einmal immer
zwedinäßig, Würde in ſolchen Fällen nicht eine größere
GSelbjtändigfeit der Züge jehr erwünſcht umd nützlich
jen? Würde fie es nicht ermöglichen, fid) mit Erfolg
gleichzeitig nach mehreren Richtungen zu wenden?
Gegen unjere Vorſchläge werden ficherlich mancherlei
Einwände erhoben, die wir zu beleuchten juchen wollen.
Vor Allem wird gejagt werden, daß die Beobachtung
der Gabelſchüſſe ſchwer, wenn nicht unmöglid) jein wird,
da es nicht möglich fei, die Schüfje der einzelnen Züge
auseinander zu halten. Wir möchten das bezweifeln.
Die nit ganz wegzuleugnende Schwierigkeit, glauben
wir, wird mehr al3 aufgewogen durch die oben bereits
hervorgehobenen Vortheile. Es unterjtüßt die Beobachtung
ungemein, wenn man felbft über das Geſchütz gejehen
hat, das jchießen fol, und infolgedefjen genau weiß,
wo der Schuß einschlagen wird, und erſchwert fie eben
jo jehr, wenn dies nicht der Fall tjt, wie es für den
Batteriechef Häufig zutrifft. Da der Apparat, mit dem
1897 — Nilitär-Wochenblatt — Wr. 81
2160
er fich verftändigen joll, viel größer ift und feine Ein-
wirkung auf die einzelnen Geihüge nur mittelbar ftatt-
findet, jo entjteht mande Reibung, die beim zugweiſen
Feuer wegfällt.
Man wird ferner diefem Verfahren einen großen
Munitiondverbraud vorwerfen; daß in kurzer Beit viel
Munition verichoffen werden kann, tft Har. Wenn aber
die Wirkung dem entjpricht, jo hätte man erreicht, was
man wollte, eine vernichtende Wirkung in furzer Zeit.
Daß aber ein ſolches Feuer nicht ftundenlang aufrecht
erhalten werden joll, iſt bereits oben bejprochen worden.
Man wird ferner der Anficht fein, daß die Zug:
führer ihrer Aufgabe nicht getwachjen fein werden. Was
wir dagegen einzumenden haben, hoben wir bereit$ oben
hervor.
Hauptjächlich aber wird eingewendet werben, daß
die Batterie dem Chef aus der Hand kommen werde.
Wir lönnen das nicht glauben. Sind doch Geſchütze
leichter in der Hand zu behalten al3 Gewehre, bie
jeder einzelne Mann abſchießt, während da8 Geſchütz
auf Kommando des Zugführerd abgefeuert wirb.
Diejen angeblichen oder wirklichen Nachtheilen ftehen
aber, nad) unferem Dafürhalten, große Vorzüge gegenüber.
Wir hoben bereits hervor, daß man faft nie mit einer
größeren Zahl faljchgejtellter Geichofje zu rechnen haben
werde, ein Umftand, der unfered Erachtens mwejentlich
zur PVereinfahung und Erleichterung des Schießens
beitragen dürfte. Es fiele das lagenweiſe Laden weg,
das mit feinen vielen Kommandos und den troß größter
Aufmerkſamkeit unvermeidlihen Ladepaujen kaum als
frieggmäßig und namentlih für kritiihe Momente als
wenig geeignet zu bezeichnen fein möchte. Wie oft ver-
jäumt der Batteriechef im Eifer des Gefecht troß bejter
Vorſätze, das Kommando für die nächſte Lage jo früh zu
geben, daß feine Ladepaufe entſteht. Wie oft wird
der Ruf „Feuer durch!” vergeflen oder überhört, was
beſonders bei fürzeren Feuerpaufen leicht paſſirt und
bier die Feuergeſchwindigleit Doppelt ungünftig beeinflußt.
Da man die erjte Brennzünderlage ganz ausſchießt,
ehe man das Kommando für die neue Lage giebt, um
die nothwendig werdenden Plattenkorrefturen noch für
das Kommando der nächſten Lage verwerthen zu können,
jo fommt es, dab am Schluß der erjten Lage fein
Geihüg geladen iſt, und das zu einer Zeit, in ber
ein ſchon eingejchofjener oder ſich vielleicht jchneller ein—
ſchießender Feind mid) bereit mit einem vernicdhtenden
Brennzünderfeuer überjchütten kann.
Eine Schwähe des jebigen Verfahrens ſehen
wir darin, daß die Schüffe bei fürzeren Feuerpauſen
namentlich bei lagenweijem Schießen nicht genügend
beobachtet werden. Denn da der Zugführer bejonders
auf die richtige Feuervertheilung hingewieſen ift, jo ift
er der Beobachtung und Beurtheilung der übrigen
Faktoren, die zu einem wirkſamen Schießen mitwirken,
entwöhnt. Außerdem ift er aber durch die Aufgabe,
das lagenweije Feuer fließend im Gange zu erhalten
und die mandherlei Reibungen zu überwinden, die dieſe
für fchnelles Feuer nicht geeignete Feuerart ergiebt, fo
voll in Anſpruch genommen, daß er der Aufgabe, das
Feuer jeined Zuges in jeder Beziehung zu kontroliren,
2161
ſchwer genügen kann. Wollte er aber in diefen Momenten
auf Grund von trogdem etwa gemadhten Beobachtungen
eimgreifen, jo ftodte gleih das Feuer und der ganze
Apparat läme in Unordnung. Der Batteriechef anderer:
feit3 Dürfte faum in der Lage fein, dauernd feine
Yufmerkfjamfeit jedem einzelnen Schuſſe zuzuwenden.
Beim zugweilen Feuer wird der Zugführer von vorn—
herein erzogen, jelbjtändig alle das Schießreſultat beein-
fluffenden Faltoren zu beobachten, und wird das Feuer
nicht ſchneller lommandiren, als es fich mit der Möglichkeit,
zu beobadten und etwa einzugreifen, verträgt, wobel
tropdem eine bedeutende Feuergeichwindigfeit heraus—
Iommen bürjte. Keinesfalls aber überträgt fich eine
Stodung bei einem Zuge glei; auf die ganze Batterie.
E3 bürfte dies überhaupt ein Umstand fein, dem mir
ernfte Aufmerkſamleit zuzumwenden haben. Das Flügel-
feuer iſt Fimftlih mie ein Epinngewebe. ntfteht an
irgend einer Stelle ein Hinderniß oder ein Aufenthalt,
jo wird das für Die ganze Batterie fühlbar. Wie oft
jehben wir ſchon im Frieden troß der großen Hingabe,
mit der allerjeits der Schießdienſt betrieben wird, bier
und Dort Verzögerungen im Feuerfommando entjtehen,
die einzeln vielfeiht bedeutungslos find, in ihrer
Geſammtheit aber ſchon nachtheiligen Einfluß gewinnen.
Sollen dieſe Verzögerungen ganz ausgeſchloſſen fein, jo
wird der Bugführer dadurch jo ın Anſpruch genommen,
daß er Der Feuerleitung jeines Zuges wejentlich entzogen
wird. Und nun denle man an die Verheerungen, die
das feindliche Artilleriefeuer in der Batterie anrichten
konn! Wie viel größer und verderblicher werden dann
diefe Stodungen fein! Zwar wird auch das zug«
weile Schießen im feindlichen Feuer nicht ohne Störungen
verlaufen; aber diejelben werden jich nicht jo unmittelbar
für das Ganze fühlbar machen. Eine gewiſſe Uns
ebhängigkeit und Selbjtändigfeit der einzelnen
Theile der Batterie voneinander dürfte kriegs—
mäßiger fein als eine zu enge und künſtliche
Bertettung derjelben untereinander.
Hür einen Vortheil möchten wir es halten, daß der
Batteriechef nah unjerem Vorjchlage mehr entlaftet fein
würde. Sept iſt dad Schiefverjahren allein auf feine
Beobachtung begründet. Er muß aljo andauernd hierauf
kin Augenmerk richten, während er anderenfall dur
de größere Selbjtändigfeit der Zugführer eine Entlaftung
und damit Die Möglichkeit gewänne, jeine Aufmerkjamleit
nah Richtungen zu wenden, im denen dad Muge des
Vatteriehefd von Nöthen if. Und folcher dürfte es
monde geben. Ya, wir glauben, daß jeine größere
Freiheit von der ummittelbaren Leitung des Feuers
der allgemeinen Beauffichtigung defjelben zu gute fommen
würde. Da er nicht fo peinlich jeden Schuß ſelbſt
zu beobachten nöthig hat, jo wird es ihm möglid
werden, umberzugehen. Er wird dann z. B. ſelbſt
ewaigen Irrthümern in der Bielauffaffung nachgeben
Innen, indem er fi an die Stelle begiebt, von der
die falich liegenden Schüfje lommen, was wirkjamer
kein dürfte ais mehrmaliges Schiden eines Zugführers
oder Zielunteroffiziere.
Benn man ſich vergegenwärtigt, wie viel
auf den Vatteriehef einjtürmt, wenn eine
1897 — Militär: Wohenblatt — Nr. 81
2162
Batterie im wirfjamen feindliden Feuer ab»
| proßt, jo zweifelt man, ob ed möglich jein wird,
daß er ſich jo ausſchließlich dem Schießen
widmet, wie ed nad dem heutigen Verfahren
bon ihm verlangt wird,
Died wären im Allgemeinen die Vorichläge, die wir
im Intereſſe der höheren Yusnußung des Zukunfts—
geihüges machen möchten, wobei wir nochmal hervor-
heben wollen, daß mir es für angängig und geboten
erachten, in weniger gefährlichen Momenten, aljo z. B.
beim Schießen aus ganz gededter Stellung, mit Spreng-
granaten, gegen nicht feuernde Biele ıc., die Feuer—
geſchwindigkeit entiprechend zu mäßigen, alfo vielleicht
das Flügelfeuer oder gar langjamed Feuer anzuordnen.
Wir machen nicht den Anſpruch, in jeder Einzelheit
dad Richtige getroffen zu haben, werden im Gegentheil
für jeden Verbeſſerungsvorſchlag dankbar fein, meinen aber,
daß nur in dem Suchen nad) einer anderen Feuerordnung
die hervortretenden Schwierigkeiten zu löſen fein werden.
Man darf ſich dabei nicht zu jehr in Einzelheiten verlieren,
der ſchießende Offizier darf im Einzelnen nicht gebunden
fein. Auf allen Gebieten der Führung und Ausbildung
der Truppen fträubt man fich heute gegen Bevormundung
und gegen jedes Schema. Die Königlichen Worte, die
jedem Neglement vorgejeht find, jchüben hiergegen.
Aber leider kommen diejelben nur den Neglements, nicht
auch den Vorichriften zu gute. Sollte e8 nicht auch
beim Schießen ebenſo wie in der Taktik möglich jein,
der Selbſtändigleit und dem eigenen ntelleft des
Schießenden etwas mehr zu vertrauen, d. h. die Schich-
borichrift etwas allgemeiner zu fajlen, nur die Haupt:
grundfäge feftzulegen? Es würde das aud) das ficherjte
Mittel fein, dem Mebelitande zu fteuern, der darin liegt,
daß jede Verbefferung und Verfeinerung des Verfahrens
zahlloje Tekturen nicht nur der Schießvorſchrift, jondern
auch des Neglements nad) fich zieht.
Die Schießkunft tft eine junge Pflanze. Als ſolche
bedurfte fie der forgfältigiten Pflege durch fachkundige
Hände. Wer wollte e8 den Gärtnern, die fie gepflanzt
und gepflegt, verargen, wenn fie eiferjüchtig über ihr
wachten und Keinem dad Recht zugeftehen mochten, auf
fie einzuwirten? Nachdem fie aber zu einem fräftigen
Baume herangewachſen ijt, glauben wir, dürfte es an
der Zeit fein, fie fi etwas felbftändiger entwideln zu
lafjen.
Fern jei e8 von ung, der Willlür da8 Wort reden
zu wollen; aber etwas mehr „Initiative“ in der Urt,
dad Schießen zu lehren und auszuführen, follte doc
geitattet werden. Wir meinen, daß damit ungeahnte
Kräfte für die Ausbildung diefes Dienjtzweiges lebendig
würden. Die Artillerie aber, die es zuerjt verſtehen
wird, ein neues Geſchütz voll auszunußen, wird
einen erheblichen Borjprung gewonnen haben, zum
Heile für die Armee und das Vaterland.
Auf die weiteren Organifationsvorichläge, die ber
Herr Eimjender an feinen Vorſchlag zur Verkleinerung
der Batterien anknüpft, näher einzugehen, liegt nicht
im Rahmen dieſer Arbeit. Wir können es aber nicht
unterlafien, hervorzuheben, daß wir zwar volljtändig
damit einverjtanden find, der reitenden Urtillerie ihren
2163
Platz nur bei der Kavallerie anzuweiſen, daß wir aber |
dringend warnen, über einen Theil derjelben zu Gunſten
der fahrenden zu verfügen. Wir jhägen die Dienfte,
die eine gute und entiprechend ſtarke reitende Artillerie |
in Verbindung mit Kavallerie zu leiften vermag, zu
hoch ein, als daß wir nid,t wünjchen jollten, das, was
ihr biöher an Mitteln zugewendet worden ijt, ihr
mindeſtens zu belafjen.
Diit Genugthuung aber begrüßen wir es, unter den
ferneren Vorſchlägen des Herrn Einſenders den zur
Errichtung von vier Regimentern für jedes Korps zu
finden. Wir ſind der Anſicht, daß dies die einzig mögliche
Organiſation der Artillerie ſein lann. Möge man über
die Beibehaltung oder Abſchaffung der Korpsartillerie
denken, wie man wolle, niemals darf die Vorliebe für
ihre Beibehaltung im Kriege dahin führen, im Frieden
eine jo unzmwedmäßige Organijation einzuführen, wie
die don drei Negimentern jein würde; denn dadurch
verzichtete man darauf, die Artillerie ſchon während des
Friedens den Divifionen zu unterjtellen, wa® wir um
jo mehr für dem wichtigjten und erjtrebenswerthejten
Zwed jeder Urganifationsänderung betrachten, ald eine
jolche Unterftellung im Frieden in feiner Weije ein
Hindernii für die Formation einer KRorpsartillerie im
Kriege bildet. Soll Wiſſen und Können einer Artillerie:
verwendung, Die wirklich das Blut der Infanterie zu
ſchonen und große Gırfolge vorzubereiten vermag,
Gemeingut aller Führer werden, jo ijt dad nur zu ers
reichen, ındem die Artillerie mit dem unterjten Gliede
ber gemiſchten Truppenverbände, die recht eigentlich die
grundlegende Schule für das Zujammenmwirken der drei
Waffen bılden joll, der Division, jhon im Frieden in
die denkbar innigite Verbindung gebradt wird.
Kleine Mittheilungen.
Dans Auf Grund des am 25. Juli 1593
erlafienes Gefrges über die Vermehrung der Fuß—
artıllerie um zwei Bataillone zu je fehs Batterien
hat der Präſident der Nepublif, nachdem im Jahre 1896
drei von den im Ausficht genommenen zwölf Batterien
errichtet worden, die vom Kriegäminifter beantragte Auf:
fiellung von vier weiteren genehmigt, zu deren Bildung
der Derreshaushalt die nöthigen Geldmittel und das Erfa-
arfchäft die erforderlihen Mannſchaften verfünbar gemacht
haben. Bon dieſen vier Batterien mird je eine
dem 7. bezw. dem 16. Bataillon zu Langres beim. zu
Rueil (verſchanztes Lager von Yarid) und zwei dem
11. Bataıllon zu Lyon zugetheilt werden. Die Anzahl
von Batterien, welde zu diefen Bataillonen gehören,
erhöht fih hierdurh auf fünf für das 7. adt für
das 11., neun für das 16. Den Zeitpunft für die Aufs
ftellung der neuen Batterien zu beftimmen, ift dem Kriegs—
mınifter überlafien,
1897 — Rilitär»Wocdenblatt — Nr. 81
2164
— Generalde Sesmaifons, langjähriger Militär«
attadhe der Franzöfiihen Botfhaft au Berlin, kriegs⸗
nefchichtlich befannt als Beneralftabsoffizier des Generals
Binoy im Kriege von 1870/71, hat die Stellung als
Kommandeur der 23. Infanteriedivifion zu Angouleme
und der Subdivifionen von Limoges, Busret, Angouleme
und Magnac-Laval mit der des fommandirenden Generals
des 17. Korps zu Toulouſe vertauſcht.
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
— Die Verwendung der beim 87. Infanterieregiment
aufgeftellten, mit dem zufammenlegbaren Fahrrade
ausgerüfteten Radfahrerkompagnie bei den großen
HSerbftübungen des 1. und 2. Korps hat in der Weiſe
ftattgefunden, daß diejelbe zunädhft getheilt zwei Kavallerie⸗
brigaden beigegeben war und daß fie fpäter, als biefe
beiven Brigaden vereint waren, gleihfalls zufammen-
genogen wurde. Es follte erprobt werben, ob und welchen
Nuten die Kavallerie aus der Beigabe von Radfahrern
ziehen Lönnte, deren Beflimmung fein würde, fie im
Gefechte zu unterſtützen. — Gegen Ende der Herbft-
übungen merden die theilnehmenden Radfahrer in
Gemäßheit eines vom Kriegäminifter erlaffenen Befehles
zu einer Kompagnie vereiniat und als eine ftreitbare
Truppe verwendet werben. Sechyig darunter follen ſich
des zufammenlegbaren Fahrrades bedienen, bie übrigen
gebraudyen das in den Artilleriewerkftätten hergeitellte
ftarre Beförberungsmittel. Es foll auf diefe Weiſe
Belegenheit gegeben werben, die Vorzüge und die Nad-
theile beider Arten von Rädern zu vergleichen und fennen
zu lernen. (L’Avenir militaire Nr. 2222.)
— Die unter der Bezeihnung als Souvenir
francais beftehende age welde den Zweck
verfolgt, die Erinnerungen an bie Gpaten von Heer und
lotte durch Pflege von Gräbern und Serftellung von
entmälern wachzuerhalten, zählt nah Ausweis des
legten Jahresberichts faft 50000 ordentlihe Mitglieder
und außerdem noch 290 als membres donataires
bezeichnete. Faſt 700 Komitees oder einzelne Vertreter
fördern die Zwede der Gefellihaft im Inlande und im
Auslande. Im Laufe des legten Geſchäftsjahres find im
Frankreich, in der Schweiz, in Italien, Algerıen, Tunefien,
onlin, auf der Inſel Reunion zc. 33 Denfmäler neu
errihtet und 46 auägebefjert, 60 meitere find in der
Derftellung begriffen oder werben vorbereitet. Zahlreiche
Erinnerungstafeln und Kränze find verfendet. Das
vorhandene Vermögen ift mit 93 349,40 Fres. in Rechnung
geftellt. (Le Gaulois Nr. 5692.)
— Die Herftellung eines Tunnels durch bie
Benietruppe, welche im Jahre 1892 beaonnen wurde,
ift nad fünfjähriger, freilih nur in den Monaten Juni
bis Dftober möglicher Arbeit beendet. Der Tunnel
durhbriht den Col de Panpaillan (Hautes et Baſſes
Alpes) in einer Höhe von 2800 m und einer Zänge
von 464 m. Er dient zur Verbindung der Forts von
— mit dem de Embrun. Webrigens ıft die
xbeit nicht ausſchließlich durch die Mannſchaften des
Genie verrichtet, ſondern es haben bürgerliche Arbeiter
geholfen. (Le Progres militaire Nr. 1751.)
Inhalt der Nummer 27 ded Armee-VBerordnungsblattes dom 8. September 1897.
Undermeite Benennung des Magdeburgifhen Feldartillerie-Regiments Nr, 4. — Anderweite Benennung
des 1. Heſſiſchen Dufarenregiments Wr. 13. — Truppenverlegungen. — Ber
zeichniß der im Schießen beiten Kompagnien
und Batterien, welde gemäß Allerhöchſter Kabinets-Ordre vom 27. Januar 1895 im Jahre 1897 das Kaiſerabzeichen
erhalten haben. — Militär zundatijtenjtelle bei der Rıtteralademie zu Liegnitz.
Gedrudt in ber Königlichen Yujdugjoruderei von €. ©.
Mittler & Sohn in Berlin SWıi4, Kochſtraße 68—TL.
Hierzu ber Allgemeine Anzeiger Nr. 73,
(Extra⸗Ausgabe.)
(Ausgegeben in Berlin 12, 9. 97 9.)
Militär-Wocenblatt,
Berantwortlicher Redakteur:
».Eftorff, Generalmajor 3. D.,
Briedenau b. Berlin, Woßterftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin swWie
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von €, ©. Mittler2 Sohn,
Kocitraße 68. Berlin swı2, Kodftr. 68-71,
Diefe geitfchrift erfcheint jeden M ittmod) und Sonnabend und wirb für Bertin Dienftags und Freitags Racpmittng von 6Bi 6bis 7 uhr
auögegeben. Außerdem werben berfelben beigefügt 1. monatlich eins bis zweimal das
Y als befondere Beihefte, deren ze nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Brerteljährlicher Tränumerationspreis für das Ganze 4 Marl 0 Bi. —
gatung“; 2. jährlich mehrmals größere Aufjä
iterarifche Beiblatt, die „Militärsfiteraturs
— Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poſtanſtalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
M 82,
Berfonal: Beränderungen (Preußen, Marine).
En
Berlin, Sonntag den 12. Seplember.
1897.
Journaliſtiſcher Theil,
Die großen Manöver in Ytalien. — Borfhrift für Franzöſiſche Offiziere bed Beurlaubtenflandes.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ermennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere.
Homburg v. d. Höhe, den 10. September 1807.
Prinz Nicolaus zu Naſſau Durchlaucht, Gen. Lt.
à la suite der Armee, der Charakter als Gen.
der Juf.,
Sondgraf Alexis von Hejjen = Philippsthal:
Barchfel d Hoheit, Gen. Lt. à la suite der Armee,
der Charalter ald Gen. der Slav., — verliehen.
Dorsbadh, Gen. Major und Kommandeur der 3. Inf.
Brig, unter Beförderung zum Gen. Lt, zum Nom-
mandeur Der 34. Div. ernannt,
Sholten, Dberft und Kommandeur des 1. Groß:
berzogl. Heſſ. Inf. (Leibgarde-) Regts. Nr. 115,
unter Stellung ä la suite des Regts, mit der
gührung der 3. Inf. Brig. beauftragt.
She. dv. Hoiningen gen. Huene, Oberſt und Chef
des Generalſtabes des XV]. Urmeelorps, zum floms
mandeur des 1. Öroßherzogl. Heji. Inf. (Leibgarde⸗)
Regts. Nr. 115,
. Bernhardi, Oberit und Kommandeur des 1. Bad,
Leib- Drag. Negtd. Nr. 20, unter Verjepung in den
Generalitab der Armee, zum Chef dei Generaljtabes
des XVI. Armeelorpd, — ernannt.
Unger, Major A la suite des Generalitabes und
Erfter Adjutant des Chefs des Generalftabes der
Armee, mit der Führımg des 1. Bad. Leib » Drag.
Regts. Nr. 20, unter Stellung à la suite deſſelben,
beauftragt.
3. Quartal 1897.)
=
—
=
Sujfert,
Prinz Heinrid XVIIL Reuß Durchlaucht, Gen.
Major und Nommandeur der 17. Kav. Brig. (Öroß:
berzogl. Medienburg.), ä la suite des 1. Großherzogl.
Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 17, unter Verleihung
des Ranges eined Div. Kommandeurs,
dchr. v. Gemmingen, Gen. Major und Direktor des
Militär-Delonomiedepartements im Kriegaminifterium,
Frhr. v. Bilfing, Gen. Major, beauftragt mit der
Führung der 29, Div, unter Ernennung zum Kom—
mandeur dieſer Div, — zu Gen. Lts. be:
fördert.
Trotha, Oberſt und Kommandeur ded 3. Ober:
ichlef. Inf. Regts. Nr. 62, kommandirt zur Ver:
tretung des Kommandeurs der 8. Inf. Brig., unter
Stellung ä la suite des Regts, mit der Yührung
der 8. Inf. Brig,
. Napmer, Dberfilt. & la suite des nf. Regts.
von Manftein (Schleiwig.) Nr. 84 und Direltor der
Kriegsſchule in Anklam, mit der Führung des
3. Oberſchleſ. Inf. Regts. Nr. 62, unter Stellung
a la suite deiielben, — beauftragt.
Engelbredt (Paul), Major und Vats. Kommandeur
vom nf. Regt. Nr. 128, unter Stellung ä la suite
de3 Megts., zum Direktor der Kriegsichule in Anklam
ernannt.
Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 128,
als Bats. Kommandeur in das Regt. einrangirt.
vd. Öramert, Oberſt und zen Stabsoffizier des
Gren. Regis. König Wilhelm 1. (2. Weftpreuf.)
Nr. 7, fommandirt zur Vertretung bes Kommandeurs
des 4. Thüring. Inf. Regts. Nr. 72, zum Kom—
mandeur des — * Regts. ernannt.
2167
v. Waldow, Major und Batd. Kommandeur vom
Kaiſer Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, unter Be
förderung zum Oberftlt., als etatsmäß. Stabsoffizier
in das Ören. Regt. König Wilhelm I. (2. Weftpreuß.)
Nr. 7 verſetzt.
dv. Kemnig, Major aggreg. dem Kaiſer Alerander
Garde-Gren. Negt. Nr. 1, als Bat. Kommandeur
in das Kaifer Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2 eins
rangirt.
Imme, Oberjtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf.
Regts. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 28, unter Ver:
leihung des Ranges ald Regts. Kommandeur, mit
Penſion zur Disp. geitelt und zum Kommandeur
des Landw. Bezirk! Stettin ernannt.
Scholz, Major und Bats. Kommandeur vom Inf.
Regt. Herzog von Holitein (Holftein.) Nr. 85, unter
Beförderung zum Oberſtlt, ald etatsmäß. Stabs-
offizier in das nf. Negt. von Soeben (2. Rhein.)
Nr. 28,
Schultze-Kloſterfelde, Major und Bats. Komman—
deur vom nf. Regt. Nr. 163, in das nf. Regt.
Herzog von Holjtein (Holftein.) Nr. 85,
v. Baerenfeld:Warnow, Major vom 5. Weftfäl.
Inf, Negt. Nr. 53, unter Entbindung von dem
Kommando als Wdjutant bei dem Generallommando
des VII. Armeekorps, als Bats. Kommandeur in
das nf. Regt. Nr. 163, — derjegt.
Nehfeldt, Hauptm. und Battr. Chef vom FFeldart.
Regt. von Scharnhorit (1. Hannov.) Nr. 10, als
Adjutant zum Generallommando de VII. Armee—
korps fommanbitt.
v. Lilien, Pr. Lt. von demjelben Regt., zum Hauptm.
und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent,
Maupde, Sel. Lt. von demjelben Negt., zum Br. Lt.,
— befördert.
Brommhagen, Major und Bats, Kommandeur vom
Inf. Regt. Nr. 98, unter Beförderung zum Oberjtlt.,
als etatsmäß. Stabdoffizier in das Inf. Negt. Marl:
graf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60 verfept.
Schott, Major aggreg. dem 3. Großherzogl. Hefi.
Inf. Negt. (Leib:Regt.) Nr. 117, als Bats. Kom—
mandeur in das Inf. Negt. Nr. 98,
Braemer, Major aggreg. dem nf. Regt. von Boyen
(5. Ditpreuß.) Nr. 41, als Bats. Kommandeur in
das 2. Niederfchlef. Inf. Negt. Nr. 47, — eins
rangirt,
Ramdohr, Major und Bats. Kommandeur vom nf.
Negt. von der Bol (7. Pomm.) Nr. 54, unter
Stellung zur Disp. mit Benfion, zum Kommandeur
des Landw. Bezirls Stargard ernannt.
v. Rekowski, Major aggreg. dem Füſ. Negt. General:
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preufen (Hannov.)
Nr. 73, ald Bats. Kommandeur in das nf. Rent.
von der Golk (7. Bomm.) Nr. 54,
v, Erhardt, Major aggreg. dem nf. Regt. Kaiſer
Wilhelm (2. Großherzogl. Heff.) Nr. 116, ald Bats.
Kommandeur in das Inf. Negt. Großherzog Friedrich
Franz 11. von Mecklenburg Schwerin (4. Branden-
burg.) Nr. 24,
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 82
2168
Grieben, Major aggreg. dem nf. Regt. Freiherr
Hiller von Gaertringen (4. Pojen.) Nr. 59, als
Bats. Kommandeur in das Füſ. Negt. General: Feld:
marſchall Graf Moltke (Schleſ.) Nr. 38,
Niemeyer, Major aggreg. dem nf. Regt. von
BWittih (3. Heſſ.) Nr. 83, als Bats. Kommandeur
in das nf. Negt. Herzog Ferdinand von Braun-
ihweig (8. Weitfäl.) Nr. 57, — einrangirt.
Matthiaß, Major A la suite des Generaljtabes der
Armee und vom Nebenetat des großen Generaljtabes,
old Bats. Kommandeur in das nf. Negt. von
Borde (4. Bomm.) Nr. 21 verfeßt.
v. Nocder, Hauptm,. à la suite des 1. Garde-Regts.
3. F, mit dem 1. Dftober d. %8. in das Regt.
wiedereinrangirt und als Adjutant zur 8. Div.,
v. Neppert:Big3mard, Hauptm und Komp. Chef
vom Kaiſer Franz Garde:Gren. Negt. Nr. 2, vom
1. Oltober d. Is. ab auf ſechs Monate zur Dienft:
leitung bei dem MNebenetat des großen General-
ſtabes, — fommanbdirt.
db. Kracht, Hauptm. und Komp. Chef vom 5. Bad.
Inf. Negt. Nr. 113, in das Kaiſer Franz Garde
Gren. Regt. Nr. 2 verjet.
Graf v. Püdler, Sek. Lt. a la suite des Garde:
Füſ. Regts, in das Leib-flür, Regt. Großer Kur—
fürſt (Schleſ.) Nr. 1 einrangirt.
Schell, Pr. Lt. vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer
Sriedrih III Nr. 114, unter Beförderung zum
Hauptm. und Komp. Chef, in das 9. Bad. Inf.
Regt. Nr. 170,
v. L’Eftocq, Hauptm. vom 5. Weftfäl. Inf. Regt
Nr. 53, unter Entbindung von dem Kommando als
Adjutant bei der 31. Inf. Brig, ala Komp. Chef
in das Leib-Gren. Regt. König Friedrih Wilhelm III.
(1. Brandenburg.) Nr. 8, — verjebt.
Bering, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 166, ald Ad:
jutant zur 31. Inf. Brig. kommandirt.
Seeliger, Hauptm. A la suite ded Inf. Regts. Graf
Kichbah (1. Niederichlei.) Nr. 46 und Lehrer bei
der Sriegsichule im Hersfeld, als Komp. Chef in
das Inf, Megt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.)
Nr. 48,
Kremski, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt.
Herzog von Holftein (Holftein) Nr. 85, unter
Stellung & la suite des Negts., ald Lehrer zur
Kriegsſchule in Hersfeld,
Kutiha, Pr. Lt. vom 1. Naſſau. Inf. Negt. Nr. 87,
unter Bejörderung zum Haupt. und Komp, Chef
mit einem Batent vom 17. April 1897, in das Inf.
Negt. Herzog von Holflein (Holftein.) Nr. 85,
Ley, Hauptm. vom 7. Bad. Inf. Regt. Nr. 142,
unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant
bei der Nommandantur von Magdeburg, ald Komp.
Chef in das Füſ. Regt. General-Feldmarſchall Graf
Moltte (Schlei.) Nr. 38, — verjept.
Matthiaß (Willy), Pr. Lt. vom nf. Negt. Graf
Werder (4. Rhein.) Wr. 30, als Adjutant zur Kom:
mandantur von Magdeburg lommanbdirt.
2169
Gebner, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Heil. Auf.
Regt. Nr. 82, unter Stellung zur Diep. mit Penfion,
zum Bezirtsoffizier bei dem Landiv. Bezirk Göttingen
ernannt.
Meinardus, Pr. Lt. von demjelben Regt, zum
Hauptm. und Komp. Chef befördert.
Dtto, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt.
Nr. 174, unter Stellung zur Disp. mit Penfion,
zum Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk Aroljen
ernannt.
Shwarte, Haupim. vom großen Generalftabe, als
Komp. Chef in das nf. Negt. Nr. 174,
Kuhl, Hauptm. und Komp. Chef vom Gren. Regt.
König Friedrich Wilhelm I. (2. Dftpreuß.) Nr. 3,
unter Ueberweiſung zum großen Öeneralftabe, in den
Generalftab der Armee,
Buradze, Pr. Lt. vom nf. Negt. Großherzog
Sriedrih Franz Il. von Medlenburg » Schwerin
(4. Brandenburg.) Nr. 24, unter Beförderung zum
Hauptm. und Komp. Chef, in das ren. Regt. König
Friedrich Wilhelm 1. (2. Dftpreuß.) Nr. 3,
v. Burmb, Hauptm. à la suite des 7. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 96 und vom Nebenetat des großen
Generalftabes, ald Komp. Chef in dad nf. Negt.
Nr. 128,
Graf v. Schlitz gen. v. Görg u. Wrisberg, Pr. Lt.
vom ren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Bomm.) Nr. 2 und fommandirt zur Dienſt—
leijtung beim großen Generaljtabe, unter Beförderung
zum Hauptm. und Stellung ä la suite des General:
ſtabes der Armee, in den Mebenctat des großen
Generaljtabes, — verjegt.
d. Beringe, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Graf Schwerin
(3. Bomm.) Nr. 14, auf ſechs Monate zur Dienjt
leitung bei der Schloßgarde-Komp. fommanbdirt.
Zu überzähl, Hauptleuten jind befördert:
Die Pr. Lts.:
örhr. v. Schauenburg vom 4. Magdeburg. Inf. Regt.
Nr. 67,
Stempel vom nf. Negt. Nr. 138,
Baumbach vom Inf. Regt. Nr. 144,
Thelemann vom Auf. Regt. Nr. 159, — dieſe Vier
mit einem Patent vom 27. Januar 1897,
dv. Normann vom ren. Regt. König Wilhelm 1.
2. Weſtpreuß.) Nr. 7,
Meldior vom nf. Regt. Freiherr von
(8. Wehtfäl.) Nr. 16,
an Panthel vom Inf. Regt. von Horn (3. Rhein.)
x. 29,
v. Zwehl vom nf, Regt. Graf Werder (4. Mhein.)
Nr. 30,
zrhr. v. Schroetter vom nf. Regt. Graf Boje
(1. Thüring ) Nr. 31,
v. Knobelsdorff vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
dv. Werner vom Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton von
Hohenzollern (Hobenzollern.) Nr. 40,
— vom nf. Regt. don Boyen (5. Oſtpreuß.)
4,
v. Albrecht vom 4. Magdeburg. Inf. Negt. Nr. 67,
Sparr
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 82
2170
Pempel vom 7. Rhein. Inf. Negt. Nr. 69,
vd. Beyer vom Füſ. Negt. von Gersdorff (Heii.)
Nr. 80,
v. Roques vom 1. Heil. Inf. Regt. Nr. 81,
Turner vom 1. Naſſau. Inf. Regt. Nr. 87,
Hafie vom 4A. Bad. Auf. Negt. Prinz Wilhelm
Nr. 112,
Gaebel vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich III.
Nr. 114 und fommandirt als Inſp. Offizier bei der
Kriegsichule in Hannover,
Wentz vom 6. Bad. Inf. Negt. Kaiſer Friedrich III.
Nr. 114,
v. Hofmann vom 1. Großherzogl. Hell. Inf. (Leib—
garder) Regt. Ar. 115,
Großmann vom Auf. Regt. Kaiſer Wilhelm (2. Groß:
herzogl. Heil.) Nr. 116,
Wolter vom 4. Großherzogl. Hefj. Inf. Regt. (Prinz
Carl) Nr. 118,
Pohl vom nf. Regt. Nr. 131,
Machenhauer vom nf. Negt. Nr. 132,
vd. Wurmb vom nf. Regt. Nr. 138,
Strohmeyer vom nf. Negt. Nr. 143,
v. Buttlar vom Hell. Jäger-Bat. Nr. 11.
Delfer, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt.
Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, ein Pas
tent feiner Charge verliehen.
Zu Pr. Lts. find befördert:
Die Se. Lts.:
Graf zu Solms-Rödelheim, a la suite der Armee,
v. Hirih vom Gren. Regt. König Wilhelm 1.
(2. Weſtpreuß.) Nr. 7,
v. Mindwig vom ren, Negt. Kronprinz Friedrid)
Wilhelm (2. Schlei.) Nr. 11,
Kudein vom Inf. Negt. Graf Schwerin (3. PBomm.)
Nr. 14,
Meves vom nf. Regt. von Courbiere (2. Poſen.)
Nr. 19 und lommandirt zur Dienjtleiftung bei der
Militär⸗Intend.,
Trützſchler v. Falkenſtein (Paul) vom Inf. Regt.
Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg—
Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24,
Madeldey vom 2, Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
Nudolph vom Magdeburg. Füſ. Negt. Nr. 36,
Trepkau vom Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Oſtpreuß)
Nr. 44,
Döbner vom nf. Negt. Markgraf Karl (7. Branden-
burg.) Nr. 60,
Boden vom 3. Magdeburg. Inf. Negt. Nr. 66,
v. Lüpke vom 2. Hanjeat. Juf. Regt. Nr. 76,
Schr. v. Gersdorif, Bunjen vom Füſ. Regt. von
Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80, 5
Fürſen vom nf. Regt. von Manjtein (Schlesiwig.)
Nr. 84 und fommandirt ald Komp. Offizier bei der
Unteroff. Vorſchule in Greiſenberg i. Ponm.,
dv. Borde vom Großherzogl. Medlenburg. Gren. Regt.
Nr. 89,
v. Klüfer vom Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91,
v. — v. Voigt vom Braunſchweig. Inf. Regt.
rt. 92,
»171 1897 -- Militär -MWochenbiett — Wr 82 2172
Neinhard vom nf. Regt. Nr. 99, j Nah Württemberg find fommandirt:
Sadjofsty vom 2. Bad. Gren. Regt. Kaiſer Wil: die Pr. Ltis.
heim I. Nr. 110,
Lange (Ludwig) vom 5. Bad. Inf. Negt. Nr. 113, | Jarotzky (Victor) vom nf. Regt. von Stüfpnagel
Piriher dom 6. Bad. Inf. Regt. Kaifer Friedrich III. (5. Brandenburg.) Nr. 48, behufs Verwendung im
Nr. 114, Inf. Regt. Kaifer Wilhelm, König von Preufen
vd. Sanden vom 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Leib: (2. Württemberg.) Nr. 190,0 —
garde⸗) Regt. Nr. 115, Broſig vom Inf. Regt. Graf Barfuß (4. Weitfäl.)
Jacob vom 7. Bad. Inf. Regt. Nr. 142, Nr. 17, behuſs Verwendung im 9. Württembera.
Knobel vom Inf. Negt. Nr. 157, Inf. Regt. Nr. 127.
Marquardjen vom nf. Regt. Nr. 165,
Bohh vom Inf. Negt. Nr. 173,
Vogt vom Magdeburg. Näger-Bat. Nr. 4,
b. Kujawa vom 2. Schleſ. Zäger-Bat. Nr. 6,
Voten vom Weftfäl. Jäger-Bat. Nr. 7,
Zachariae vom Lauenburg. Jäger-Bat. Nr. 9,
Arndt vom Heſſ. Jäger-Bat. Nr. 11, diefer mit
einem Patent vom 27. Januar 1897,
Voelkel, Graf v. Schlieben vom Grofherzogl.
Medlenburg. Jäger-Bat. Nr. 14.
Verjept find:
Ktellerhoff, Major 5. D. und Bezirksoffizier vom
Landw. Bezirk Andernah, zum Landw. Bezirk
1 Zrier,
dv. Klitzing, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier vom
Landw. Bezirk II Bodum, zum Landw. Bezirt
Andernach,
Morgen, Br. Lt. vom Auf. Regt. von Winterfeldt
(2. Oberjchlej.) Nr. 23, unter Entbindung von dem
Kommando als Inſp. Offizier bei der Kriegsſchule
in Hannover, in dad Gren. Negt. Prinz Carl von
Preußen i2. Brandenburg.) Nr. 12,
v. Shüß, überzähl. Pr. Lt. vom Gijenbahn-Regt.
Nr. 2, in das 3. Magdeburg. Inf. Negt. Nr. 66;
die Set, Lts.:
Einrangirt find:
|
Meyer vom Niederrhein. Füſ. Regt. Nr. 39, in das |
v. Olszewski, Pr. Lt. à la suite des nf. Negts.
von Winterfeldt (2. Oberſchleſ) Nr. 23, in das
4. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 67,
Siewert, Set. Lt. ä la suite des Gren. Regts. König
sriedrih II. (3. Oſtpreuß.) Nr. 4, in das Inf. Regt.
Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Ar. 111.
In der Armee angejtellt find:
Fabricius, Pr. Lt., bisher im 2. See-Bat., mit jeinem
Patent bei dem 5. Weſtfäl. Inf. Negt. Nr. 53,
vb. Haßjel, Pr. Lt, bisher im 1. See-Bat., mit feinem
Patent bei dem Füſ. Negt. Königin (Schleawig-
Holftein.) Nr. 86,
Zimmermann, Pr. Lt. a, D., zuletzt im Inf. Regt.
Markgraf Ludwig Wilhelm i3. Bad.) Nr. 111, als
Pr. Lt. mit feinem Patent bei dem 4. Thüring. Inf.
Regt. Nr. 72,
Roth, Pr. Lt. a. D., zulept Set. Lt. im Königs-Inf.
Regt. Nr. 145, als Pr. Lt. mit einem Patent vom
12. September 1895 bei dem 7. Thüring. Inf.
Negt. Nr. 96,
Pirſcher, Sek. Lt. a. D., zulegt im Inf. Regt. Herzog
Friedrich Wilhelm von Braunſchweig (Oftfriei.) Nr. 78
und fommandirt als Erzicher beim Kadettenhauſe in
Potsdam, unter Beförderung zum Pr. Lt. mit einem
Patent vom 1. September 1896, bei dem 1. Gannov.
Inf. Regt. Wr. 74,
Bronfart v. Schellendorff, Sek. Lt. a. D., zulept
im Garde-Käger:Bat., ald Se. Lt. mit feinem Patent
bei dem genannten Bat.,
Linded, Königl. Bayer. Pr. LU. a. D. bisher im
4. Inf. Negt. König Wilhelm von Württemberg, als
Br. Lt, vorläufig ohne Patent, bei dem nf. Regt.
von Horn (3, Rhein.) Nr. 29,
Beder, Unterofj., Unterprimaner der Haupt-Kladetten:
anftalt, als charalterii. Port. Fähnr. bei dem
4. Niederjchlef. Inf. Regt. Nr. 51.
Graf v. Soden, Pr. Lt. vom 2. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 32,
Buße, Sek. Lt. vom nf. Regt. Nr. 99, — behufs
Uebertritt3 zur Marine-Inf. ausgeſchieden, gleich—
zeitig mit ihren Patenten bei dem 1. See-Bat.,
Nobert, Pr. Lt. vom nf. Regt. Graf Bülom von
Dennewig (6. Weitfäl.) Nr. 55, behufs Uebertritts
zur Marine-Inf. ausgeſchieden, gleichzeitig mit feinem
Patent bei dem 2. See-Bat, — angeftelft,
Inf. Negt. Nr. 165,
v. Zander vom 2. Hannov. Inf. Negt. Nr. 77, unter
Entbindung von dem Kommando als Erzieher bei
dem Kadettenhauſe in Dranienſtein, in das Heſſ.
Jäger-Bat. Nr. 11,
von der Heyden vom 2. Heil. Inf. Regt. Nr. 82,
in dad Füſ. Regt. Königin (Schleswig. Holftein.)
Nr. 86,
Ruſt vom Eiienbahn-Regt. Nr. 1, in das 4. Magde:
burg. Inf. Regt. Nr. 67,
Nemmler vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 2, in das 2. Hanſeat.
Inf. Negt. Nr. 76,
Kriſten vom Anf. Regt. Nr. 144, in das 4. Nieder:
ſchleſ. Inf. Regt. Nr. 51,
v. Henninges vom Braunſchweig. Inf. Regt. Nr. 92,
in das Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93.
Als Inſp. Offiziere find fommandirt:
die Br. Lte.:
Dinglinger vom nf. Regt. Nr. 99, zur Kriegs—
ſchule in Hannover,
v. Lulowicz vom Brandenburg. Näger-Bat. Nr. 3,
zur Sriegäichule in Engers.
2173
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 82
2174
v. Bejfer, Hauptnt. & la suite des Füſf. Regts. General:
deldmarihall Graf Moltte (Schlej.) Nr. 38, aus—
geichieden und unter Belaffung in dem Kommando
zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt, als
Hauptm. mit feinem Patent A la suite der Schub:
truppe für Kamerun angejtellt.
Rotmann, Hauptm. und Platzmajor in Straßburg i. E.,
die Erlaubnig zum Tragen der Uniform des nf.
Regts. Nr. 137,
sr. v. Houwald, Hauptm. und Plabmajor in
Mainz, die Erlaubnig zum Tragen der Uniform bes
5. Thüring. nf. Regts. Nr. 94 (Großherzog von
Sachſen),
dv. Waſielewski, Hauptm. und Platzmajor in Caſſel,
die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 6. Thü—
ring. Inf. Regts. Nr. 95,
Gottſchalck, Major und Platzmajor in Frankfurt a. M.,
die Erlaubnig zum Tragen der Uniform des 7. Thü—
ring. nf. Regts. Nr. 96,
int, Hauptm. und Plakmajor in Darmftadt, die Er:
laubniß zum Tragen der Uniform des 4. Großher—
zogl. Heil. Inf. Negts. (Prinz Carl) Nr. 118, —
ertheilt; diejelben find A la suite der betreff.
Regtr. zu führen.
Zu Hauptleuten find befördert:
Die Pr. Lts.:
d. Stangen, Plagmajor in Bitih, dieſer mit einem
Patent vom 27. Januar 1897,
dv. Groeling, Plabmajor in Pillau.
Schr. v. Beaulieu-Marconnay, Major und etatö«
mäß. Stabsoffizier des Leib-Kür. Regts. Großer
Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1, unter Stellung à la suite
det Regts, mit Wahrnehmung der Gejchäfte des
Inſpelteurs des Militär-Veterinärwejens beauftragt.
Schr. v. Schudmann, Major und Esladr. Chef von
demielben Regt, zum etat3mäh. StabSoffizier er:
nannt.
Graf v. Poſadowsty-Wehner, Rittm. und Esladr.
Chef vom Schleswig-Holſtein. Ulan. Regt. Nr. 15,
- das Leib-flür. Regt. Großer Kurfürſt (Schlef.)
r. 1,
Ullmann, Rittm. vom Kurmärk. Drag. Negt. Nr. 14,
unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant
bei der 31. Kav. Brig, ald Esfadr. Chef in das
Schlestwig.Holftein. Man. Regt. Nr. 15, — verſetzt.
Jebens, Pr. Lt. vom Weſtfäl. Drag. Regt. Nr. 7,
als Adjutant zur 31. Kab. Brig. fommandirt.
dv. Arnim, Major und Eskadr. Chef vom Negt. der
Gardes du Corps, als etatsmäß. Stabsoffizier in
das Kür. Regt. Kaiſer Nikolaus I. von Rußland
(Brandenburg) Nr. 6,
db. Urnim, Rittm. vom Garbe-ffür, Negt., als Eskadr.
Chef in das Regt. der Gardes du Corps, — verſetzt.
v. Knoerzer, Königlich Württemberg. überzähl. Major
vom Generalitabe, bisher Flügeladjutant Seiner
Mogeftät des Königs von Württemberg und Eskadr.
Chef im Drag. Regt. Königin Olga (1. Württemberg.)
Nr. 25, kommandirt nah Preußen, dem großen
Generalſtabe überwieien,
Graf dv. Schmettow, Hauptm. vom großen General:
Itabe, als Rittm, und Eskadr. Chef in das Mür.
Regt. Kaiſer Nikolaus I. von Rußland (Brandenburg.)
Nr. 6 verjekt.
Morgen, Hauptm. und Komp. Chef vom ren. Regt.
Prinz Earl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12,
kommandirt bei der Botichaft in Klonftantinopel, unter
Berfegung in den Generalftab der Armee und Ueber—
weilung zum großen Generalitabe, als Militärattaché
zu der gedachten Botſchaft fommanbdirt.
Frhr. v. Notberg, Nittm. vom 1. Bad. Leib Drag.
Regt. Nr. 20, unter Entbindung von dem Kommando
als Adjutant bei der 16. Kab. Brig., als Eskadr.
Eher in das Ulan. Regt. von Stapler (Schleſ.) Nr. 2
verſetzt.
v. Schlichting, Pr. Lt. vom 1. Bad. Leib-Drag. Regt.
Nr. 20, als Adjutant zur 16. Kav. Brig. lommandirt.
Berry, Nittm. vom 2. Meftfäl. Huf. Negt. Nr. 11,
zum Esladr. Chef ernannt.
Vierordt, Pr. Lt. à la auite des Weſtfäl. Drag. Regts.
Nr. 7, in das 2. Brandenburg. Ulan. Negt. Nr. 11
einrangirt,
v. Sydow, Rittm. vom Königs-Ulan. Regt. (1. Hannov.)
Nr. 13, mit dem 1. Oftober d. 3. von den Kommando
als Adjutant bei der 20. Kav. Brig. entbunden und
gleichzeitig zum Esladr. Chef ernannt.
v. Lenthe, Br. Lt. vom Huſ. Regt. König Wilhelm 1.
(1, Rhein.) Nr. 7, vom 1. Oltober d. 34. ab al
Adjutant zur 20. Kab. Brig. fommandirt.
Graf zu Eaftell-Rüdenhaufen, Rittm. vom 1. Groß—
berzogl. Heſſ. Drag. Negt. (Garde-Drag. Negt.) Nr. 23,
zum Eskadr. Chef ernannt.
Frhr. v. Klot-Trautvetter, Rittm. vom Weftfäl.
Ulan. Regt. Nr. 5, unter Entbindung von dem Kom—
mando als Adjutant bei der 25. Nav. Brig. (Groß—
herzogl. Heſſ.), als Estadr. Chef in das Kurmärk.
Drag. Negt. Nr. 14 verſetzt.
v. der Grocben, Pr. Lt. vom Huf. Negt. Land—
graf Friedrich II, von Hejlen « Homburg (2. Heil.)
Nr. 14, als Adjutant zur 25. Rav. Brig. (Groß—
herzogl. Heſſ.) fommandırt.
v. Grimm, Sek. Lt. vom 3. Bad. Drag. Regt. Prinz
Karl Nr. 22, zum 1. Dftober d. XS. von dem Kom—
mando als Ordonnanzoffizier bei des Prinzen Karl
von Baden Großherzogliher Hoheit entbunden.
v. Friſching, Pr. Ltr. von demjelben Wegt., vom
1. Oftober d. I8. ab als Ordonnanzoffizier zu des
Prinzen Karl von Baden Großherzoglicher Hoheit
fommandirt.
Zu überzähl. Rittmeiltern find befördert:
Die Pr. Lte.:
v. Beltheim vom Kür. Regt. Nönigin (Pomm.) Nr. 2,
Reiſch vom Drag. Regt. Prinz Albrecht von Preußen
(Litthau.) Nr. 1,
Graf v. Schwerin vom Gren. Regt. zu Pferde Freie
herr von Derfflinger (Neumirt) Ne. 3,
2175
v. Lüden vom Drag. Regt. von Bredow (1. Schlei.) |
Nr. 4,
Schr. v. Lepel vom Drag. Negt. Freiherr von Manz |
teuffel (Rhein) Wr. 5,
v. Koppelow vom 1. Großherzogl. Mertlenburg. Drag.
Regt. Nr. 17, dieſer mit einem Patent vom |
27. Januar 1897, |
v. Bieten vom Huj. Negt. Fürſt Blücher von Wahl:
jtatt (Pomm.) Nr. 5,
v. Scoenermard vom Thüring. Huf. Regt. Nr. 12,
Graf v. Kanitz vom 2. Bomm. Ulan. Regt. Nr. 9,
v. Kaufmann vom Schleswig» Holftein. Ulan. Regt.
Nr. 15.
Zu Br. Lts. find befördert:
Die Se. Lis.:
Wejenberg vom Kür. Negt. Graf Gehler (Rhein.)
Nr. 8,
v. Guenther vom 1. Brandenburg. Drag. Negt. Nr. 2,
Graf v. Hardenberg vom Drag. Regt. von Arnim |
(2. Brandenburg.) Pr. 12,
v. Eihmann vom Schleswig-Holſtein. Drag. Rent.
Nr. 13,
vb. Vorry, ä la suite des 1. Großherzogl. Medlenburg.
Drag. Regts. Nr. 17,
Schr. dv. Podewils vom 1. Bad. Leib-Drag. Regt.
Nr. 20,
Heller, Runge vom 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21,
Prinz Albert zu Schleswig: Holftein Durchlaucht
vom 1. Großherzogl. Hell. Drag. Regt. (Garde:Drag. |
Negt.) Nr. 28,
Meiiter, Fiſcher, v Negenborn vom 2. Großherzogl.
1897 — Militär: MocKenblatt — Nr. 82
Hefj. Drag. Negt. (Leib-Drag. Negt.) Nr. 24,
v. Franpius vom 1. Leib-⸗Huſ. Negt. Wr. 1,
v. Gieje (Eberhard) vom Huj. Megt. von Bieten
(Brandenburg) Nr. 3,
Frhr. dv. Reigpenjtein (Ferdinand), Frhr. v. Wehmar |
vom Huf. Negt. Graf Soeben (2. Schlej.) Nr. 6,
Graf v. Magnis dom Huf. Negt. König Wilhelm 1.
(1. Rhein.) Nr. 7,
Frhr. dv. Ketteler vom Huf. Regt. Kaiſer Nilolaus 1].
von Rußland (1. Weitjäl.) Nr. 8,
Seubert vom 2. Rhein. Huf. Negt. Nr. 9,
v. Weiler, Frhr. Truchſeß v. u zu Wephaufen
vom 2. Weitfäl. Huf. Negt. Nr. 11, |
v. Heimendahl vom Thüring. Huf. Regt. Nr. 12, |
Schr. Neihlin dv. Meldegg vom Huf. Negt. Yanbde |
graf Friedrih II. von Hellen-Homburg (2. Sefl.) |
ir. 14,
Jouanne vom Wlan. Regt. Kaiſer Alerander III. von
Rußland (Weſtpreuß.) Nr, 1,
dv. Kriiger vom Ulan. Regt. von Schmidt (1. Pomm.)
Nr. 4,
v. Hempel vom Wlan. Regt. Graf zu Dohna (Dit:
preuß.) Wr. 8,
dv. Fabrice vom Litthau. Ulan. Regt. Nr. 12, |
Schr. Knigge vom Königs-Ulan. Regt. (1. Hannov.) |
Nr. 13, |
gürft zu Salm-Horſtmar, & la suite der Armee. |
v. Diringshofen, Self. Lt.
2176
v. Stegmann u. Stein, Frhr. v. Zedlitz u. Neu:
fir, Set. Lts. A la suite des 2. Leib-Huf. Regts.
Katjerin Nr. 2, der Charakter ald Pr. Lt. verliehen.
Berjept ſind:
Hournier, Pr. 2%. vom Ulan. Regt. Großherzog
Friedrih von Baden (Rhein) Nr. 7, in das Ulan.
Regt. von Katzler (Schleſ.) Nr. 2;
die Set. Lts.:
v. der Lippe vom Drag. Regt. von Wedel (Bomm.)
Nr. 11, in das nf. Negt. Fürft Leopold von
Anhalt⸗Deſſau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
v. Broeſigle vom 2. Großberzogl. Medlenburg.
Drag. Negt. Nr. 18, in dad Drag. Regt. von Arnim
(2. Brandenburg.) Nr. 12,
Schr. v. Gemmingen-Hagenſchieß vom 1. Groß
berzogl. Heli. Drag. Negt. (Garde-Drag. Regt.)
Nr. 23, in das 2. Garde:lllan. Regt.,
dv. Goetßz u. Schwanenfließ vom Thüring. Man. Regt.
Nr. 6, in dad 1. Garde-Ulan. Negt.
Zudem am 1. Otltober d. 38. neu zu bildenden,
dem Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14 angepliederten
Detahement Jäger zu Pferde des XIV. Armee:
forps find verlegt:
Hoeppner, Rittm. und Eskadr. Chef vom Kurmärl.
Drag. Negt. Nr. 14,
Eſchborn, Pr. Lt. vom 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21,
Buille di Bille, Se. Lt. vom Kurmärk. Drag.
Negt. Nr. 14,
Gerhardt, Set. Lt. vom 2. Bad. Drag. Negt. Nr. 21,
Sänede, Sek. Lt. vom 3. Bad. Drag. Negt. Prinz
Karl Ar. 22.
Zu dem am 1. Oktober d. Is neu zu bildenden,
dem 1. Leib-Huſ. Regt. Nr. 1 angegliederten
Detahement Jäger zu Pferde des XVII. Armees
forps find verjegt:
Geiger, Rittm. und Esladr. Chef vom Ulan. Negt.
von Schmidt (1. Bomm.) Nr. 4,
v. Nadede, Pr. Lt. vom 1. Leib-Huf. Regt. Nr. 1,
Samepli, Sel. Lt. vom Huf. Regt. Fürft Blücher
von Wahlſtatt (Pomm.) Nr. 5,
Krahmer, Self, Lt. vom Kür. Negt. Herzog Friedrich
Eugen von Württemberg (Weitpreuß.) Nr. 5,
vom Wlan. Regt. von
Schmidt (1. Pomm.) Nr. 4.
v. Schmieden, Nittm. vom Ulan. Regt. von Schmidt
(1. Pomm) Wr. 4, zum Eskadr. Chef ernannt.
v. Ahlefeld, Königl. Schwed. Sek. Lt. a. D. in ber
Preuß. Armee und zwar ald Self. Lt. mit einem
Patent vom 10. September 1897 bei dem Hui.
Regt. Haifer Franz Joſeph von Deiterreih, König
von Ungarn (Schleswig: Holftein.) Nr. 16 angejtellt.
v. Fritſche, Pr. Lt. a. D., zulegt im Kurmärlk. Drag.
Negt. Nr. 14, in der Armee und zwar unter Be
förderung zum überzähl. Rittm. mit einem Patent
vom 27. Januar 1896, bei dem 1. Hannov. Drag.
Negt. Nr. 9 wiederangeftellt.
2177
Frhr. dv. Maltzahn, Pr. 2t. von der Kav. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Bruchſal und kommandirt zur
Dienſtleiſtung bei dem 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21,
früher à la suite des Kür. Regts. Königin (Pomm.)
Nr. 2, im aktiven Heere und zwar als Pr. Lt. mit
einem Patent vom 6. Juli 1894 bei dem 2. Bad.
Drag. Regt. Nr. 21,
Grof v. Schwerin, Eel. Lt. von der Ne. des
Thüring. Huf. Negtd. Nr. 12 und fommandirt zur
Dienftleiftung bei dieſem Negt., früher im 2. Leib—
Huf. Regt. Kaiſerin Nr. 2, im altiven Heere unb
zwar als Sek Lt. mit einem Patent vom 19. No—
venber 1889 bei dem Thüring. Huf. Regt. Nr. 12,
— wiederangeftellt.
Graf v. Gehler, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nönigin
Pomm.) Nr. 2, zum 1. Oftober d. 38. von dem
Kommando zur Dienjtleiftung bei der Leibgendarmerie
entbunden,
v. Quaft, Pr. Lt. von bdemjelben Regt. vom
1. DOftober d. 33. ab zur Dienftleiftung bei der
Leibgendarmerie fommandirt.
Prinz Hermann zu Stolberg: Wernigerode,
Eel. Lt. vom 1. Garbe-Drag. Regt. Königin von
Großbritannien und Irland,
Prinz Heinrih XXXI. Reuß Durdlaucht, Sel.
2%. vom 2. Sarde-Drag. Negt. Kaiſerin Alerandra
von Rußland,
Prinz Wilhelm zu Stolbergs®ernigerode, Sek.
%. vom 1. Garde-Drag. Regt. Nönigin von Groß—
britannien und Irland, — deren Kommando zur
Dienjtleiftung bei dem Auswärtigen Amt bei eriteren
Beiden bis Ende Mai 1898, bei Letzterem auf ein
Jahr verlängert.
Graf v. Wesdehlen, Sek. Lt. von dem dem Leib⸗Garde—
Huſ. Regt. zugetheilten Detachement Garde Jäger zu
Bierde, vom 1. Dltober d. Is. ab auf ein Jahr
zur Botichaft in Paris fommandirt.
öthr. v. Maltzahn (Erid), Pr. Lt. vom Drag. Regt.
von Arnim (2. Brandenburg) Pr. 12, vom
1. Oftober d. Is. ab auf ein Jahr zur Dienftleiftung
bei der Leibgendarmerie lommandirt.
Prinz Wilhelm von Sadhjen- Weimar, Herzog
zu Eachjen Hoheit, Nittm. & la suite der Armee,
der Charakter als Major,
Prinz Friedrih Karl von Heſſen Hoheit, Nittm.
ä la suite ber Armee, ein Patent feiner Charge,
— verliehen.
Nahgenannte Hauptleute und Komp. Chefs
jind unter Beförderung zu überzähl. Majoren
aggregirt:
v. Manſard vom 1. Heil. Inf. Regt. Nr. 81,
v. Webern vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
diejer unter Verjepung zum nf. Negt. von
Eourbiere (2. Pofen.) Nr. 19,
Krufe vom Fü. Regt. Fürſt Karl Anton von Hohen:
zolern (Hobenzollern.) Nr. 40,
v. Kornatzki vom Inf. Regt. von Werder (4. Nhein.) |
Nr. 30, diefer unter Verjeßung zum 6. Rhein. Inf. |
Regt. Nr. 68, N
1994 — Miltttar⸗Wochenblatt — Kr 8
2178
bon Scheven vom nf. Nept. Kaifer Wilhelm
(2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116,
Küchler vom 4. Großherzogl. Heff. Inf. Regt. (Prinz
Carl) Nr. 118,
dv. Windheim vom Magdeburg. Jäger-Bat. Nr. 4,
diefer unter Verjepung zum Leib-Gren. Regt.
König Friedrich Wilgelm III. (1. Brandenburg.)
Nr. 8,
Below vom Didenburg. Inf. Negt. Nr. 91,
Papig dom Inf. Negt. Nr. 130, dieſer unter Ber:
jegumg zum 4. Magdeburg. In. Regt. Nr. 67,
Bötticher vom nf. Negt, Freiherr Hiller von
Gaertringen (4. Poſen.) Nr. 59,
v. Förfter vom Auf. Negt. Nr. 138,
dv. Brittwiß u. Gaffron vom 5. Großherzogl. Heil.
Inf. Regt. Nr. 168,
Herwarth v. Bittenfeld vom Inf. Regt. Herzog von
Holſtein (Holitein.) Nr. 85, diefer unter Verſehung
zum Füſ. Regt. Königin (Schleswig - Holitein.)
Nr. 86,
v. Blod vom ren.
(1. Oſtpreuß.) Nr. 1)
Hofmann vom Gren. Negt. Prinz Carl von Preußen
(2. Brandenburg.) Nr. 12, dieſer unter Berjeßung
zum Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Weitfät.)
Nr. 16,
Schr. v. der Horft vom 2. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 32, diefer umter Verlegung zum 5. Garde⸗Regt.
zu Buß.
Regt. König Friedrich III.
Nachgenannte Hauptleute bezw. Rittmeiſter
find zu überzähl. Majoren befördert:
Görlik vom Inf. Regt. Prinz Friedrich der Nieder
lande (2. Weitfäl.) Nr. 15, unter Belafjung in dem
Kommando als Adjutant bei der 34. Div. und unter
Verjeßung in das Inf. Negt. Nr. 175,
Riedel vom 1. Hei. Inf. Negt. Ver. 81, unter Bes
lofjung in dem Kommando als Adjutant bei der
6. Div. und unter Berjegung in das nf. Riegt.
Nr. 151,
Winterberger vom Inf. Regt. Nr. 138, unter Bes
faffung in dem Kommando als Adjutant bei ber
16. Div. und unter Verjepung in das Inf. Negt.
Nr. 161,
v. Worgitzky vom Königs-Inf. Negt. Nr. 145, unter
Belaffung in dem Kommando als Adjutant bei der
Großherzogl. Heil. (25.) Div. und unter Verjegung
in das Füſ. Negt. von Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80,
Frhr. v. Gayl, Flügeladjutant des Herzogs von An—
halt Hoheit,
v. Boddien vom Garde-Jäger-Bat., unter Belaſſung
in dem Kommando ald Adjutant bei der 28. Div.
und unter Verſetzung in das Brandenburg. Jäger—
Bat. Nr. 3,
Rintelen vom Gren. Nept. König Friedrich Wilhelm IV,
(1. Pomm.) Nr. 2, unter Belaffung in dem Kom—
mando als Adjutant bei dem Generalfommando des
11. Armeetorps umd unter Verſehung in das nf.
Negt. Nr. 148,
2179
v. Random vom ren. Regt. König Friedrich Wil:
heim II. (1. Schleſ.) Nr. 10, unter Belaffung in
dem Kommando als Wdjutant bei dem General:
fommtando des III. Armeekorps und unter Verjehung
in das Inf. Negt. Nr. 154,
Schmundt vom Füſ. Negt. von Steinmetz (Weftfäl.)
Nr. 37, unter Belafjung in dem Kommando als
Adjutant bei der 10. Div. und unter Verſetzung in
das Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederichlef.)
Nr. 46,
v. Borde vom nf. Negt. Markgraf Karl (7. Bran—
denburg.) Nr. 60, unter Belaffung in dem Kom—
mando als Adjutant bei der 13. Div. und unter
Berjegung in das Inf. Regt. Graf Bofe (1. Thüring.)
Nr. 31,
Hoebel vom Gren. Negt. König Friedrih Wilhelm 1.
(2. Dftpreuß.) Nr. 3, unter Belafjung in dem Kom—
mando als Adjutant bei dem Generallommando des
I. Armeekorps und unter Verſetzung in das nf.
Regt. von Grolman (1. Pojen.) Nr. 18,
v. Bitter vom Huſ. Negt. Kaiſer Nilolaus II. von
Rußland (1. Weitiäl.) Nr. 9 und fommandirt als
Adjutant bei dem Generallommando des III. Armee
lorps,
v. Winterfeld vom Ulan. Regt. Prinz Auguſt von
Württemberg (Bofen.) Nr. 10 und kommandirt als
Adjutant bei der 1. Div,
Ritter und Edler dv. Detinger vom Magdeburg.
Drag. Rent. Nr. 6 und kommandirt als Adjutant
bei dem Generallommando des XVI. Armeelorps,
dv. Heudud (Konrad), & la suite des Generalitabes
der Armee und perjönlicher Adjutant des Prinzen
Friedrich Leopold von Preußen Stöniglicher Hoheit.
Ein Patent ihrer Charge verlichen:
den Majoren:
Preitel, à la suite des Dldenburg. uf. Regts.
Nr. 91 und Direktor der Gewehrfabril in Danzig,
dv. Neden, aggreg. dem Gren. Negt. Prinz Carl von
Preußen (2. Brandenburg) Nr. 12,
v. Ballet des Barres, aggreg. dem Füſ. Rept. von
Gersdorff (Hefi.) Nr. 80,
vb. Tresdom, Esladr. Chef vom 2. Großherzogl. Heſſ.
Drag. Regt. (Leib-Drag. Negt.) Nr. 24,
v. Oertzen, Eskadr. Chef vom Huf. Regt. König
Wilhelm 1. (1. Rhein.) Nr. 7,
Brecht, A la suite des Huf. Regts Kaiſer Nikolaus 1.
von Rußland (1. Weitfäl.) Ar. 8 und Lehrer bei
dem Militär-Reitinſtitut,
Frhr. v. Richthofen vom 3. Garde-Ulan. Regt. und
fommandirt als Adjutant bei der Garde: ad. Div.
Der Charakter al Major verlichen:
den Hauptleuten bezw. Nittmetjtern:
Brand, Estadr. Chef vom 1. Bad. Leib:Drag. Negt.
Nr. 20,
Baron Digeon dv. Monteton, ä la suite des für,
Negts. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8 und Lehrer bei
dem Militär-Neitinititut,
1897 — Militärs Modenblatt — Wr, 82
2180
v. Pelet-Narbonne, Esladr. Chef vom Kür. Regt.
von Driefen (Weſtfäl.) Nr. 4,
dv. der Groeben, perfönliher Adjutant des Prinzen
Georg von Preußen Nöniglicher Hoheit,
Lübbert vom 1. Hamnov. Drag. Regt. Nr. 9, unter
Belafjung in den Kommando ala Adjutant bei dem
Generallommando des VIIl. Armeelorps und unter
Verjegung in dad Kurmärk. Drag. Negt. Nr. 14,
Schr. v. Humboldt-Dachroeden vom Gren. Regt.
zu Wierde Freiherr don Derfflinger (Neumärk.)
Nr. 3 und fommandirt als Adjutant bei dem General:
lommando des XI. Armeeforps,
Elifford Kocg dv. Breugel, ä la suite des 1. Yeib-
Huf. Regts. Nr. 1 und perjönliher Adjutant des
Prinzen Heinrich von Preußen Königlicher Hoheit,
Tehmar vom Feldart. Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.)
Nr. 8,
Sellinger vom Heſſ. Pion. Bat. Nr. 11,
Richter, Erjter Offizier des Traindepots XVII. Armee:
forpg,
Cruſius, Erjter Offizier des Traindepots IL. Armee:
lorps.
Böhm, Hauptm. vom Feldart. Regt. Nr. 35, unter
Beförderumg zum Major, vorläufig ohne Patent, als
Abrheil. Che in dad 2. Pomm. Feldart. Negt.
Nr. 17 veriept.
Krauſe, Hauptm. vom Feldart. Regt. Ar. 35, von
der Stellung als Battr. Chef entbunden.
Weber, Hauptn. von demielben Regt., zum Battr. Chei,
Blume, Dberfilt. und Abtheil. Kommandeur vom
Feldart. Negt. Nr. 36, unter Stellung zur Disp. mit
Penſion und Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen
jeiner bisherigen Uniform, zum Vorſtand des Art. De
pot3 Schwerin, — ernannt.
Noeldehen, Hauptm. und Battr, Chef von demielben
Negt., zum Major und Nbtheil. Kommandeur, vor:
länfig ohne Patent,
Noitod, Pr. Lt. von demielben Negt., zum Haupt.
und Batir. Chef, vorläufig ohne Patent, — bes
fördert.
Schönwald, Königl. Württemberg. Pr. Vt., bisher im
2. Württemberg. Feldart. Negt. Nr. 29 Prinz-Regent
Luitpold von Bayern, lommandirt nah) Preußen, dem
2. Weſtſäl. Feldart. Negt. Nr. 22 zugetheilt.
Ungern, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Prinz Auguſt
von Preußen (Oſtpreuß) Nr. 1, bis Ende Sep—
tember d. 38, zur Dienjtleiftung bei dem Ulan. Kegt.
Hennig3 von Trefienfeld (Altmärk) Ar. 16 komman—
Dirt, in das Feldart. Negt. Generals Feldzengmeiter
(2. Brandenburg.) Nr. 18,
v. Waldjtein, Set. Lt. vom Feldart. Regt. Prin;
Yuguft von Preußen (Djtpreuß.) Wr. 1, in das
Feldart. Negt. von Holpendorff (1. Nhein.) Nr. 8,
Wilhelmi, Tel. Yt. vom 2. Hannod. Feldart. Negt.
Nr. 26, in das Naffau, Feldart. Negt. Nr. 27, —
verſeht.
2181
1897 — Nilitär-MWodhenblatt — Mr. 2
2182
Bangemann, Sek. Lt. von der Feldart. Schießſchule,
Eleve, Sek. Lt. vom Feldart. Negt. Nr. 34,
Keller (Friedrich), Sek. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 33,
dv. Stolgenberg, Sel. 8. vom Holftein. Feldart.
Regt. Nr. 24,
v. Storp, Set. Lt. vom 2. Weitfäl. Feldart. Regt.
Nr. 22, — zu Pr. Lts., vorläufig ohne Patent,
befördert.
Güttich, Sek. Lt. a. D., zuletzt im Feldart. Regt.
Nr. 36, in der Armee und zwar als Set. Lt. mit
feinem Patent im Feldart. Regt. Nr. 36 wieder:
engeitellt.
Graf Beiſſel v. Gymnich, Pr. Pt. vom 3. Garde:
Negt. zu Fuß, von dem Kommando als Inſp. Offi—
jier bei der Kriegsſchule in Anklam entbunden.
v. Hagen, Ze. Lt. vom nf. Negt. von Winterfeldt
(2. Oberſchleſ.) Nr. 23, als Inſp. Dffizier zur
Griegsfchule in Anklam kommandirt.
Nebel, Pr. Lt. vom Auf. Regt. Graf Barfuh
(4. Weitfäl.) Nr. 17, unter Entbindung von dem
Kommando als Inſp. Offizier bei der Kriegsichule
in Engers und unter Stellung ä la suite des Regts.,
ald Lehrer zur Militär-Turmanftalt veriept.
Breithbaupt, Sek. Lt. vom 2. Hannov. nf. Regt.
Nr. 77, von dem Kommando ald Erzieher bei der
Haupt: Kadeltenanſtalt,
Tiez, Königl. Württemberg. Pr. Lt. vom Inf. Negt.
König Wilhelm 1. (6. Württemberg.) Nr. 124, von
den Kommando ald Erzieher bei dem Nadettenhauje
in Karlsruhe, — zum 1. Ditober d. 8. ents
bunden.
Shmig, Pr. Lt. vom nf. Negt. Nr. 140, vom
1. Öttober d. Is. ab als Erzieher zur Haupt:
Kubettenanftalt lommandirt.
d. der Diten, Königl. Württemberg. Sel. Lt. vom
Ören. Regt. Königin Olga (1. Württemberg.)
Nr. 119, vom 1. Dltober d. 38. ab kommandirt
uch Preußen, dem Kadettenhauje in Karlsruhe zur
Dienjtleiftung al8 Erzieher überwiejen.
Dobſchütz, Se. Lt. vom Gren. Regt. Graf Kleiſt
von Nollendorf (1. Wejtpreuf.) Nr. 6, zur Ber:
tretung eines Erzichers zur Haupt⸗Kadettenanſtalt,
Schmid, Sek. Lt. vom Füſ. Negt. Fürft Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40, zur Ver:
tretung eines Erziehers zum Kadettenhaufe in Coeslin,
— vom 1. Dftober d. 38. ab auf ſechs Monate
fommandirt.
7
—
Bielitz, Major à la suite des Gren. Regts. König
Friedrich Wilhelm J. (2. Oſtpreuß.) Nr. 3 und
Vorſtand des Feſtungsgefüngniſſes in Spandau, in
gleicher Eigenſchaft zum Feſtungsgefängniß in Cöln
veriept.
Paris, Major und Vorſtand des Feitungsgefängniffes
in Naftatt, unter Verleihung eine Patents feiner
Charge und Stellung & la suite des nf. Negts.
Herwarth von Bittenjeld (1. Weftfäl.) Nr. 13, zum
Voritand des Feitungsgefängniffes in Spandau,
Barrentrapp, Hauptm. vom Feſtungsgefängniß im
Spandau, zum Borjtand des Feitungsgefängnifjes in
Raftatt, — ernannt.
Lübbert, Pr. Lt. von der Arbeiter-Abtheil. in Mainz,
zum Feitungsgefängnig in Spandau,
Scharff, Pr. Lt. vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62
und kommandirt zur Dienftleiftung bei dem Feſtungs—
gefängnig in Spandau, zu dieſem Feſtungsgefängniß,
— verjegt.
Rabe, Sek. Lt. vom 8. Dftpreuß. Inf. Negt. Nr. 45,
von dem Kommando zur Dienitleiftung bei der
Arbeiter-Abtheil, in Magdeburg entbunden.
Kliefh, Pr. Lt. vom 3. Niederſchleſ. Inf. Negt.
Nr. 50, zur Dienftleiftung bei der Arbeiter-Abtheil.
in Magdeburg,
Biewend, Set. 2. vom Inf. Regt. Vogel von
Haldenftein (7. Weitfäl.) Nr. 56, zur Dienftleiftung
bei der Nıbeiter-Abtheil. in Mainz, — kommandirt.
Bon bem Kommando zur Dienftleiftung bei den
tehnijhen Inſtituten ſind mit Ende Sep—
tember d. 8. entbunden:
Wenzel, Br. Lt. vom nf. Regt. Fürft Leopold von
Anhalt: Deffau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
v. der Chevallerie, Pr. Lt. vom nf. Regt. von
der Marwih (8. PBomm.) Nr. 61,
v. Rathenow, Pr. Lt. vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 63,
v. Beljel, Set. Lt. vom 7. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96,
diejer unter Beförderung zum Br. Kt.
Von den zur Dienjtleiftung bei den techniſchen
Inftituten fommandirten Offizieren jind vom
1. DOftober d. 33. ab zur dauernden Dienft-
leijtung bei den gedachten Inſtituten lommandirt:
Lorenz, Pr. Lt. vom Füſ. Negt. General-Feldmarſchall
Graf Moltfe (Schlej.) Nr. 38,
Nitihmann, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Borde
(4. Bomm.) Nr. 21,
v. Thümen, Pr. Lt. vom nf. Negt. Graf Dönhoff
(7. Oſtpreuß.) Nr. 44.
Zur Dienftleijtung bei den tehnifchen Inſtituten
vom 1. Oktober d. 8. ab auf ein Jahr ind
fommanbirt:
Frhr. dv. Forſtner, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf
Tauengien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Eiswaldt, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 148,
dv, Drouart, Sek. Lt. vom nf. Regt. Herzog
Ferdinand von Braunichweig (8. Weitfäl.) Nr. 57,
Fond, Sek. Lt. vom nf. Negt. Nr. 171.
Heinrihs, Self. Lt. A la suite des Fußart. Regts.
Nr. 11, unter Entbindung von dem Verhältniß als
Direktionsaffift. bei den technijchen Inſtituten und
unter Bejörderung zum Pr. Lt, vorläufig ohne
Patent, in das Negt. wiedereinrangirt.
Rogge, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Prinz Luitpold
von Bayern (Magdeburg) Nr. 4 und lommandixrt
zur Dienftleiftung bei den techniſchen Initituten,
unter Stellung & la suite des Regts, zum Direkt;
tionsaſſiſt. bei den gedachten Inſtituten ernannt.
2
2183
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 82
2184
v. Ziegner, Pr. Lt. vom Lauenburg. Jäger-Bat.
Nr. 9,
Frhr. v. Rolshauſen, Sek. Lt. vom Königin Auguſta
Garde-Gren. Regt. Nr. 4,
v. Borell du Vernay, Sel. Lt. vom Inf. Regt.
Nr. 131, — vom 1. Oltober d. Is. ab auf ein
Jahr zur Dienftleiftung bei der Gewehr: Prüfungs-
lommiſſion lommanbdirt.
Kaehne-Zoellner, Major und Lehrer von der Fuß—
art. Schießſchule, unter Stellung & la auite der:
jelben, zum Erſten Art. Offizier vom Platz in
Spandau ernannt.
Wehmeyer, Major und Bats. Kommandeur vom
Fußart. Negt. von Dieskau (Schleſ.) Nr. 6, als
Lehrer zur Fußart. Schiehichule,
Eberlein, Major à la suite des Fußart. Regts. von
Linger (Ditpreuf.) Nr. 1 und Erſter Art. Offizier
vom Platz in Spandau, als Bats. Kommandeur in
das Fußart. Regt. von Dieskau (Schleſ) Nr. 6, —
verjegt.
Brunt, Major und Bat. Kommandeur vom Schles—
wigsHolftein. Fußart. Negt. Nr. 9, unter Stellung
ä la suite des Negts., zum Erſten Urt. Offizier vom
Platz in Poſen ernannt,
Dehmgen, Major & la suite des Fußart. Negts. von
Dieslau (Schleſ) Nr. 6 und Art. Offizier vom
Platz in Eoblenz und Ehrenbreititein, als Bats.
Kommandeur in das Schleswig-Holſtein. Fußart.
Regt. Nr. 9 verjept.
Kempf, Major und etaismäß. Staboifizier des Fuß—
art. Regts. Nr. 10, unter Stellung à la suite des
Negts., zum Art. Offizier vom Plap in Coblenz und
Ehrenbreitjtein ernannt.
Verjept jind:
Dürr, Hauptm. ä la suite des Fußart. Bats. Nr. 13
und Vorjtand des Art. Depots in Schwerin, unter
Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent,
als etatsmäß. Stabsoffizier in das Fußart. Regt.
Nr. 10,
Lange, Hauptm. und Komp. Chef von der Fußart.
Schießſchule, in das Schleswig-Holſtein. Fußart.
Regt. Nr. 9,
Lemmer, Hauptm. und Komp. Chef vom Schleswig:
Holftein. Fußart. Negt. Nr. 9, zur Fußart. Schieß—
ſchule,
Adriani, Sek. Lt. von der Fußart. Schießſchule, in
das Bad. Fußart. Negt. Nr. 14,
Werner, Sek. Lt. vom Bad. Fußart. Negt. Nr. 14,
zur Fußart. Schiefjicyule.
Wilke, Oberitlt. von der 2. Ingen. Inſp. und Ingen.
Offizier vom Pla in Magdeburg, zum Jnſpelteur
der 4. Feſtungs-Inſp. ernannt.
Geißler, Major von der 2. Ingen. Inſp. und Ingen.
Offizier vom Platz in Glatz, in gleicher Eigenſchaft
nad) Magdeburg verjeht.
Schulz, Major von der 2. Ingen. Inip., zum Ingen.
Offizier vom Pla in Glatz ernannt.
v. Zernidis-Szeliga, Hauptm. von der 3. JIngen.
Inip., zum Major, vorläufig ohne Patent,
Engeld, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Juſp., zum
Hauptm,
Grahl, Set. Lt. von der 3. Ingen. Inſp.,
Kauffmann, Set. Lt. vom Magdeburg. Pion. Bat.
Nr. 4, — zu Pr. Lts., — befördert.
v. Boehn, Major von der 1. Ingen. Inſp., unter
Entbindung von dem Kommando zur Dienftleijtung
bei dem großen Generaljtabe, in das Pion. Bat.
Nr. 19 veriept.
Gronen, Hauptm. vom Pion. Bat. Nr. 19, zur
Dienftleiftung bei dem großen Generalitabe kom:
mandirt.
Lihnod, Hauptm. A la suite der 2. Ingen. Iniv.,
unter Entbindung von der Stellung als Lehrer
bei der Kriegsſchule in Neiße, in dieje Inſp. ein:
rangirt.
Verſetzt ſind:
Pietſch, Hauptm. & la suite der 1. Ingen. Inſp.
und Lehrer bei der Kriegsſchule in Danzig, als
Komp. Chef in das Pomm. Pion. Bat. Nr. 2,
Spohr, Hauptn. und Komp. Chef vom Pomm. Pion.
Bat. Nr. 2, unter Stellung ä la suite des Bats,
als Lehrer zur Kriegsſchule in Neiße,
Bed, Hauptm. vom Pomm. Pion. Bat. Nr. 2, unter
Stellung & la suite des Bats.,, ald Lehrer zur
Kriegsichule in Danzig,
Bennig, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Jnjp., in das
Weitfäl. Pion. Bat. Nr. 7,
Madlung, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Inſp., in das
Hannov. Pion. Bat. Nr. 10,
Hinterladh, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Inip., in
das Pion. Bat. Fürft Radziwill (Oſtpreuß.) Nr. 1,
Jouin, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Inſp, in das
Pion. Bat. Nr. 17,
Dierdjen, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Inſp., in das
Schleswig: Holftein. Pion. Bat. Nr. 9,
Dobberlau, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Inſp., in
das Pion. Bat. Nr. 15,
Buhholg, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Inſp., in das
He. Pion. Bat. Nr. 11,
Müller, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Inſp., in das
Pomm. Pion. Bat. Nr. 2,
Krauſe, Pr. Lt. von der 2. Ingen. Inſp, in das
Niederſchleſ. Pion. Bat. Nr. 5,
Bodenitein, Br. Lt. von der 3. Ingen. Jnjp., in
das Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3,
Schemmell, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Injp., in das
Weitiäl. Pion. Bat. Nr. 7,
Hardt, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Inſp. in das
Pion. Bat. Nr. 16,
Sn Pr. Lt. vom Garde-Pion. Bat., in die 3. Ingen.
Inſp.
Schmidt (Hans), Sel. Lt. vom Garde-Pion. Bat., in
die 1. Ingen. Inſp.,
PBampe, Pr. Lt. vom Pion. Bat. Fürſt Radziwill
(Dftpreuß.) Nr. 1, in die 1. Ingen. Inſp.,
Friedel, Pr. Lt. von demſelben Bat., in die 2. Ingen.
Inſp.,
2185
Langenſtraß, Pr. Lt. vom Pomm. Pion. Bat. Nr. 2,
in die 3. Ingen. Inſp.,
Eiläberger, Sef. Lt. vom Pion. Bat. von Rauch
(Brandendburg.) Nr. 3, in die 2, Augen. Inſp.,
v. Sieralomsli, Pr. Lt. vom Magdeburg. Pion.
Bat. Nr. 4, in die 2. Ingen. Inſp.,
Retrid, Dobberlau, Pr. Lis. vom Niederſchleſ.
PBion. Bat. Nr. 5, in die 2. Angen. Inſp.,
Hink, Pr. Lt. vom Wejtfäl. Pion. Bat. Nr. 7,
Beber, Sel. 2. von demjelben Bat, — in die
3. Ingen. Inſp.,
Dronke, Pr. Lt. vom Rhein. Pion. Bat, Nr. 8, in
die 3. Ingen. Inſp.,
Anderih, Pr. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 15, in die
1. Ingen. Inſp.,
Engeling, Sek. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 15, umter
Beförderung zum Pr. Lt. in die 3. Ingen. Inſp.,
Hirfeforn, Pr. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 16, in die
1. Ingen. Inſp.,
Härms, Pr. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 18,
sriedrih, Se. Lt. von demſelben Bat, — in bie
1. Ingen. Inip.,
Ublig, Pr. Li. vom Pion. Bat. Nr. 19, in Die
1. Ingen. Inſp.,
Roje, Sek. Lt. vom Württemberg. Pion. Bat. Nr. 13,
unter Entbindung von dem Kommando nad Württem—
berg, in die 2. Ingen. Inſp.,
Blonl, Set. St. vom Pion. Bat. von Rauch (Branden:
burg.) Nr. 3, nah Württemberg fommandirt behufs
Verwendung im Württemberg. Pion. Bat. Nr. 13.
Sommer, Sek Lt. vom nf. Negt. Großherzog
Friedrich Franz II von Medlenburg = Schwerin
(4. Brarsdenburg.) Nr. 24, unter Entbindung von
dem Kommando zur Dienjtleiftung bet dem Eıjenbahn-
Negt. Ar. 2, in das Eiſenbahn-Regt. Nr. 3 verjept.
Klawiter, Br. Lt. vom Hannov. Train-Bat. Nr. 10,
unter Beförderung zum Rittm. und Komp. Chef, mit
einem Patent vom 27. Januar 1897, in das Train:
Bat. Nr. 15 verjegt.
Hölder, Königl. Württemberg. Pr. Lt, bisher im
Rürttemberg. Train-Bat. Nr. 13, kommandirt nad
Preußen, dem Hannod. Train-Bat. Nr. 10 zugetheilt,
Diem, Sek. Lt. vom Heli. Train:Bat. Nr. 11, in
das Train:Bat. Nr. 16 verjeßt.
Lageman, Set. Lt. vom Großherzogl. Heil. Train-
Bat. Nr. 25,
Boerting, Sek. Lt. vom Brandenburg. Train:Bat.
Nr. 3, — zu Pr. Lts, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Roos, Br. Lt. vom Heſſ. Train-Bat. Nr. 11, deſſen
Kommando bei der Gejtütverwaltung um ſechs
Monate verlängert.
1897 — Militär: Modenblatt — Rr. 82
Bon den durch Allerhöchſte Drdres vom 1. Des
zjember 1894 à la suite der Armee angeitellten
Kaiferl. Türkiſchen Dffigieren ſcheiden Ende
September d. 38. aus der Urmee wieder aus:
die Pr. Lts.:
Mehmed Halid, kommandirt zur Dienftleiftung bei
der Militärsntend.,
Mehmed Salih Bey, fommandirt zur Dienftleiftung
bei der 3. Ingen. Inſp.,
Juſſuf Sia, kommandirt zur Dienjtleiftung bei der
Dilitär:Autend,,
Juſſuf Djemal, kommandirt zur Dienitleiftung bei
dem Feldart. Regt. von Scharnhorſt (1. Hannov.)
Nr. 10,
Ahmed Diewad, kommandirt zur Dienftleiftung bei
der Militär-Intend.,
Ismail Djemil, lommandirt zur Dienftleiftung bei
dem nf. Negt. Nr. 132,
Mehmed Nuſret, fommandirt zur Vienftleiftung bei
dem Bad, Fußart. Negt. Nr. 14,
Halil Samt, kommandirt zur Dienftleiftung bei dem
Füſ. Regt. General: Feldmarihall Prinz Albrecht
von Preußen (Hannov.) Nr. 73,
Mehmed Schevfet Bey, fommandirt zur Dienjts
feiftung bei dem Huf. Negt. König Wilhelm 1.
(1. Rhein.) Nr. 7,
bie Sek Lis.:
Ahmed Raſſim, lommandirt zur Dienftleiftung bei
dem Braunjchweig. Huf. Regt. Nr. 17,
Mehmed Nuri Bey, kommandirt zur Dienftleiftung
bei dem 2. Rhein. Feldart. Negt. Nr. 23, — leßtere
Beide unter Verleihung des Charalterd ald Br. Lt.
Die Pr. Lts. à la suite der Armee:
Hamdi Bey, fommandirt zur Dienftleiftung bei dem
Generalitabe der 22. Div,
Said Bey, kommandirt zur Dienftleiftung bei dem
Generaljtabe der 28. Div,,
Pertev Bey, fommandirt zur Dienftleiftung bei dem
Seneralitabe der 5. Div, — treten, unter Bei:
behalt ihrer bisherigen Uniform, mit dem 1. Oltober
d. Is. als fommandirt zum Generalftabe der Armee
und zwar zum großen Generaljtabe über.
Befdrdert find:
a. zu Self. Lts.:
die Bort. Fähnriche:
v. Goerhzke vom Sailer Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2,
Schmidt vom 8. Oſtpreuß. Inf. Regt. Nr. 45,
Feſtner vom Inf. Negt. Keith (1. Oberſchleſ.) Nr. 22,
v. Dresky vom Ulan. Regt. von Kapler (Schlei.) Nr. 2,
diefer mit einem Patent vom 20. Juli 1897,
Petri vom nf. Regt. Graf Bülow von Dennewig
(6. Weſtfäl) Nr. 55,
|». Katzler vom 2. Großherzogl, Medienburg. Drag.
Negt. Nr. 18,
Editein vom 6. Thüring. Inf. Negt. Nr. 95,
‚ Trainer vom Inf. Regt. Pr, 167,
2187
1897 -- Rilitär- Wochenblatt — Nr. 82
__2188
Willmar-Doetih, Meyer vom 2. Hannov. Ulan. | Bölfing, Major z. D. und dritter Stabsoffizier bei
Regt. Nr. 14,
Naumann vom Lauenburg. Jäger-Bat. Nr. 9,
Kotſchote vom Heli. Jäger-Bat. Nr. 11, dieſer unter
Berfebung in das Pomm. Jäger: Bat. Nr. 2;
b. zu Bort. Fähnridhen:
bie Unteroffiziere:
Liebich vom Magdeburg. Train-Bat. Nr. 4,
v. Halem, Tovote vom 1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74,
Zwitzers vom nf. Regt. Nr. 165,
Heine vom 5. Thüring. Inf. Negt. Nr. 94 (Groß:
herzog von Sachſen),
Rrümers vom Garde:-Pion. Bat.
Schr. v. u. zu Egloffitein, Oberit vom 2. Aufgebot
des 1. Garde-Landw. Negts.,
Schr v. Lyncker, Dberft vom 2. Mufgebot bes
2. Garde-Landw. Regts. — unter Verfegung zu den
Dffizieren à la suite der Armee, der Charakter als
Gen. Major verliehen.
Fürst zu Waldel und Pyrmont Durdlaucht, Oberftlt.
à la suite des nf. Regts. von Wittih (3. Heil.)
Nr. 83, unter Belafjung A la suite des 3. Garde—
Ulan. Regts., zum Chef des 3. Bats. erſtgedachten
Regts. ernannt.
Matthes, Sek. Lt. von der Reſ. ded Lauenburg.
Jäger-Bats. Nr. 9, als Se. Lt. und Feldjäger
in das Reitende Feldjägerlorps verjept.
v. Benedendorif u. Hindenburg, Sel. Lt. vom
1. Garde-Drag. Negt. Königin von Großbritannien
und Srland,
Graf v. Schwerin, Sel. Lt. vom Kür, Regt. Königin
(Bonm.) Nr. 2,
vd. Bredow, Sel. 8.
Nr. 9,
Graf Yorck v. Bartenburg, Sel. Lt. vom 1. Branden:
burg. Drag. Negt. Nr. 2, — & la suite der
betreffj. Regtr. geitellt.
Gramm, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Negt. von
Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, in Genehmigung
jeined Abſchiedsgeſuches mit Penfion zur Disp. ge
ftellt, und gleichzeitig zum Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirk Cüſtrin emannt.
Schmidt v. Knobelsdorf, Major 3. D. und Zweiter
Staböoffizier bei dem Kommando des Landw. Bezirks
Magdeburg, ber Charakter als Dberjtlt. verlichen.
Oſterroht, Sef. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 152,
Sehr. dv. Kottwig, el. Lt. vom Ulan. Regt. Prinz
Auguſt von Württemberg (Bofen.) Nr. 10,
vd. Stegmann u. Stein, Sek 2. vom Leibsflür.
Negt. Großer Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1,
v. Blejien, Sel. %. vom Kür. Regt. Graf Geßler
(Rhein) Nr. 8, — à la suite der betrejf.
Negtr. geſtellt.
Linde, Major 3. D., zulegt vom 7. Rhein. Inf. Negt.
Nr. 69, zum Kommandeur des Landw. Bezirks
Deug,
vom 2. Pomm. Ulan, Regt.
dem Kommando des Landw. Bezirls Cöln, unter
Verleihung des Charakters ald Dberjtlt., zum Noms
mandeur des Landw. Bezirls Siegburg,
Schlüter, Major z. D., bisher Bats. Kommandeur
im 5. Rhein. Inf. Negt. Nr. 65, zum dritten Stabs—
offizier bei dem Kommando des Landw. Beziris
Eöln, — ernannt.
v. der Deden, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Drag. Negt.
Nr. 16, ä la suite des Negts. geitellt.
Witte, Oberftlt. 3. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirtd I Oldenburg, in gleiher Eigenjhaft zum
Landw. Bezirk Hildesheim verjeßt.
v. Colomb, Dberftlt. 3. D., zulept Major und Bats
Kommandeur im Braunjchweig. Inf. Regt. Nr. 92,
zum Kommandeur des Landw. Bezirld I Oldenburg
ernannt.
Graf v. Wengersky, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 167,
ä la suite des Regts geitellt.
Fehr. Dael v. Köth-Wanſcheid, Sek. Lt. à la suite
des Großherzogl. Heſſ. Feldart. Regts. Nr. 25 (Groß⸗
berzogl. Art. Korps), in das Regt. wiedereinrangirt.
Hande, Major z. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirls Stodad, der Charakter als Oberfilt.,
Glünder, Sek. Lt. vom Inf. Regt. von Lützow (1. Rhein)
Nr. 25, ein Patent feiner Charge, — verlichen.
de Cuvry, Pr. Lt. vom Großherzogl. Medlenburg.
Jäger-Bat. Nr. 14, & la suite des Bats. geitellt.
Hellmann, Br. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 128, unter
Stellung zur Disp. mit Penſion, zum Bezirksoffizier
bei dem Landw. Bezirk Deutſch-Eylau ernannt.
Seneca, &el. 2. vom Bad, Pion. Bat. Nr. 14,
ä la suite des Bats, geſtellt.
in der Gendarmerie
Somburg d. d. Höhe, den 10. Schtember 1897.
Löwe, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Fulda, früher im Füf. Regt. von Gersdorff
(Hefj.) Nr. 80, von ber Landw. ausgeſchieden umd
als Br. Lt. mit feinem Patent in der 10. Send.
Brig. angeftellt.
Im Beurlaubtenftande
Homburg v. d. Höhe, den 10. September 1897.
Graf dv. Tihirfhly-Renard, Rittm. von der Rei.
des Leib-Kür. Regts. Großer Kurfürſt (Schlei.!
Nr. 1, der Charalter als Major verliehen.
Graf v. Schweinig u, Krain Frhr. v. Kauder,
Set. It. von der Ref. ded 1. Garde-Drag. Negts:
Königin von Großbritannien und Irland, früher in
dieſem Regt., zur Dienftleiftung bei dem genannten
Negt., und zwar vom 1. Oktober d. Is. ab auf
ſechs Monate fommandirt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Somburg v. d. Höhe, den 10. September 1897.
Der Charalter als Gen. verlichen:
ben Gen. Lis. 3. D.:
örhr. dv. Röffing, zuleßt Kommandeur der 28. Div.
(von der nf.),
vd. Zenfe, zufegt Kommandeur der 19. Div. (von ber
Kab.),
v. Münnich, zuletzt Kommandeur der 15. Div. (von
der Inf.),
dv. Oeſterley, zuletzt Kommandeur der 16. Div. (von
der Inf),
v. Lütden, zulegt Kommandeur der 4. Div. (von der
Inf),
v. Kuhlmann, zulegt Inſpelteur der 1. Fußart. Inſp.
(von der Art.),
v.Roon, zuletzt Kommandeur ber 21. Div. (von der
Inf),
dv. Häniſch, zulegt Kommandeur der 36. Div. (von
der Yrt.).
Der Charakter ald Gen. Major verliehen:
ben Oberſten 5. ©.:
Kleinihmit, zuleßt Kommandeur dei Weſtpreuß.
Feldart. Regts. Nr. 16,
v. Joßa, zulept A la suite des jeßigen nf. Regts.
von Horm (3. Rhein.) Nr. 29 und Inſpelteur der
militäriichen Strafanftalten,
Mertens, zuleßt Kommandeur des Nafjau. Feldart.
Regts. Nr. 27,
Bartholomaeund, zuleßt Kommandeur des 5. Ahein.
Inf. Regts. Nr. 65.
d. Heyden, Major 3. D., zulegt im 2. Thüring. Inf.
Kegt. Mr. 32, der Charakter ald Oberſilt.,
Streder, Hauptm. a. D., zuleßt à la suite des
jeßigen Fußart. Regts. von Hinderfin (PBonm.)
Nr. 2 und Unterdireltor der Art. Werfitatt in
Deu,
Sehr. > Fritſch, Rittm. a. D., zulept Esladr. Chef
vom Hul. Regt. Landgraf Friedrich II. von Heffen-
Homburg (2. Heſſ) Nr. 14, — der Charalter als
Major, — verliehen,
dv. Bud, Gen. Pt. und Kommandeur der 34. Div,
in Genehmigung feines Abichiedsgefuches, mit Penjion
und dem Charakter als Gen. der Änf.,
Frhr. v. Schroetter, Gen. Major und Kommandeur
der 8. Inf. Brig., in Genehmigung feines Abichieds:
geiuches mit Penfion, — zur Disp. geitellt.
Liebeneiner, Pr. Lt. und Feldjäger vom Neitenden
Feldjägerkorps, außgejchieden und zu den Diffizieren
der GardeLandw. Jäger 1. Aufgebots übergetreten.
v. Kuycke, Set. 2t. vom 5. Garder-Regt. zu Fuß,
Graf dv. Lehndorff (Siegfried), Sek. Lt. & la suite
des 1. Garde-Ulan. Regts,
dv. Arnim, Sef. Lt. à la auite des 1. Garde-Drag.
Regts. Königin von Großbritannien und Irland,
1897 — Rilitar- Wochenblatt — Wr. 52
2190
Frhr. v. Vincke, Pr. Lt. vom Gren. Regt. zu Pferde
Freiherr von Derfflinger (Meumärk.) Nr. 3,
dv. Fiebig, Pr. Lt. vom Drag Regt. von Arnim
(2. Brandenburg.) Nr. 12,
Graf v. Baſſewitz, Sek. St. & la suite ded 2. Pomm.
Ulan. Regts. Nr. 9, — ausgeſchieden und zu
den Reſ. Offizieren der betreff, Negtr. übergetreten.
Thomas, Major und Wbtheil. Kommandeur vom
2. Bomm. Feldart. Negt. Nr. 17, mit Penſion nebit
Ausicht auf Anſtellung im Kivildienft und ber
Uniform des Thüring. Feldart. Regts. Nr. 19 der
Abſchied bewilligt.
Mangold, Oberſt z. D. mit dem Range eines Regts.
Kommandeurs, unter Verleihung des Charalters als
Gen. Major, von der Stellung als Kommandeur
des Landw. Bezirks Stettin entbunden.
Krulle, Oberft 5. D, unter Entbindung von ber
Stellung als Kommandeur des Landiv. Bezirks
Stargard und unter Ertheilung der Ausficht auf
Anftelung im Civildienſt, mit ſeiner Penſion und
der Uniform des Feldart. Negts. General⸗Feldzeug—
meiiter (1. Brandenburg.) Pr. 3,
Moeller, Oberft und Kommandeur des 4. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 72, mit Benfion und der Regts.
Uniform, — der Abſchied bewilligt.
vd. Langenn, Zimmermann, Pr. Ltd. vom Ulan.
Regt. Hennigs von Treijenfeld (Altmärk) Nr. 16,
als hafbinvalide mit Penfion ausgejhieden und zu den
Offizieren der Landıv. Kav. 2. Aufgebots übergetreten.
Wollenhaupt, Major und Bat, Kommandeur vom
2. Niederichlef. Inf. Negt. Nr. 47, in Genehmigung
jeined Abſchiedsgeſuches mit Penſion und der Regts.
Uniform zur Disp. gejtellt.
Niemann, Se 8. von bemielben Negt., auds
geihieben und zu den Mei. Offizieren des Megts.
übergetreten.
Müniter, Major und Bats. Kommandeur vom Füſ.
Negt. General-Feldmarihall Graf Moltle (Schleſ.)
Nr. 38, im Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches
mit Penjion und der Uniform des Inf. Regts. von
Boyen (5. Djtpreuß.) Nr. 41 zur Disp. gejtellt.
Liebih, Hauptm. z. D., zuletzt Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirk Beuthen, in die Kategorie der mit
Penſion verabichiedeten Offiziere übergetreten,
vb. Bremen, Major und Bald. Kommandeur dom
Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunſchweig
(8. Weſtfäl.) Nr. 57, mit Penſion und der Uniform
bes Garde⸗Füſ. Ments.,
v. Nimptich, Major und Esladr. Chef vom 2. Weſtfäl.
Huf. Negt. Nr. 11, mit Benfion und der Regts.
Uniform, — der Abſchied bemilligt.
Mayrind, Sek. Lt. von demjelben Regt., ausgejchieden
und zu den Reſ. Dffizieren des Regts. übergetveten.
Bender, Major 3. D., zulegt Bats. Kommandeur im
Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewih (6. Weitjät.)
Nr. 55, unter Ertheilung der Ausſicht auf Anstellung
im Civildienjt, mit feiner Benfion und der Erlaubniß
zum ferneren Tragen der Uniform des Inf. Regts.
Freiherr von Sparr (3. Weftfäl.) Nr. 16, der Ab—⸗
ſchied bewilligt.
191
Muende, Sek. Lt. vom Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern,) Nr. 40, ausge
Ichieden und zu den Rei. Offizieren des Regts. über:
getreten.
Graf v. Zeh ſonſt v. Burkersroda, Port. Fähnr.
vom Huf. Regt. König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7,
zur Rei. entlaffen.
Nau, Oberft z. D. mit dem Nange eines Regts
Kommandeurs, ımter Verleihung des Charakters ala
Gen. Major, von der Stellung als Kommandeur
des Landw. Bezirks Cöln entbunden.
Detmer, Oberſt z. D., unter Entbindung von der
Stellung ald Kommandeur ded Landiv. Bezirks
Deuß, mit feiner Benfion und der Uniform des Anf.
Regts. Graf Bülow von Dennewig (6. Weftfäl)
Nr. 55 der Abſchied bewilligt.
drhr. dv. Bothmar, Oberit z. D., unter Ertheilung
der Grlaubniß zum Tragen der Uniform bes
7. Thüring. Inf. Regts. Nr. 96, von der Stellung
als Kommandeur des Landw. Bezirld Siegburg
entbunden.
v. Hartmann, Hauptm. 3. D., unter Entbindung bon
der Stellung als PVezirksoffizier bei dem Land.
Bezirk II Bremen und unter Ertheilung der Ausſicht
auf Anftellung im Eivildienft, mit feiner Penfion,
v. Paczynski-Tenczyn, Pr. Lt. vom Feldart. Regt.
bon Scharnhorft (1. Hannov.) Nr. 10, mit Benfion,
Kern, DOberftlt. z. D., unter Entbindung von der
Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirls
Hildesheim und unter Ertheilung der Ausjicht auf
Anftellung im Civildienft, mit feiner Penfion und
ber Uniform des Füſ. Negts. General:Feldmarjcall
Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73,
Milthaler, Major z. D., unter Entbindung don der
Stellung ald Bezirlsoffizier bei dem Landw. Bezirk
Göttingen, mit feiner Penfion und der Uniform des
Inf. Regts. Herzog Friedrih Wilheln von Braun:
ſchweig (Dftfriei.) Nr. 78,
Herwig, Hauptm. 3. D., unter Entbindung bon ber
Stellung als Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk
Arofjen und Ertheilung der Ausſicht auf Anftellung
in der Send. mit jeiner Penfion und der Uniform
des nf, Regts. Nr. 97, — der Abſchied bewilligt.
von Carben, Sek. Lt, vom 9. Bad. Inf. Negt. Nr. 170,
ausgejchieden und zu den Reſ. Offizieren des Negts.
übergetreten,
Küntzel, Dberitlt. und etatsmäß. Staböoffizier des
Inf. Negts. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60,
mit Penfion und der Uniform des Inf. Negts, Graf
Dönhoff (7. Oſtpreuß) Nr. 44 der Abſchied bewilligt.
Teltz, Set. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 172, ausgeſchieden
und zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots
übergetreten.
Maurer, Nittm. und Komp. Chef vom Train = Bat.
Nr. 15, mit Penſion nebft Ausſicht auf Anftellung
im Givildienft ımd der Uniform des Weſtfäl. Train-
Bars. Nr. 7 der Abſchied bewilligt.
Liedke, Port. Fähnr. vom Inf, Regt. Nr. 135, zur
Ref. entlaffen.
Medding, Sek. Lt. vom Train» Bat. Nr. 16, aus—
1897 — Militär-Wochenblatt — Ar. 82
2192
geichieden umd zu den Reſ. Offizieren des Bats.
übergetreten.
v. Leupoldt, Major und Bat. Kommandeur bom
Inf. Regt. von Borde (4. Bomm.) Nr. 21, mit
Penſion und der Uniform des Gren. Regts. Graf
Kleift von Nollendorf (1. Weftpreuf.) Nr. 6 der
Abjchied bewilligt.
Freund, Gel. Lt. vom nf. Negt. von der Marwih
(8. Pomm.) Nr. 61, audgejchieden und zu Den
Reſ. Offizieren des Regts. übergetreten.
Hübner, Haupt. und Komp. Chef vom Inf. Regt.
Nr. 128, mit Penfion und der Regts. Uniform,
Dreher, Major z. D., unter Entbindung von der
Stellung als Bezirloffizier bei dem Landw. Bezirk
Deutſch-Eylau und unter Ertheilung der Ausficht auf
Anstellung im Eivildienft, mit feiner Penſion und
der Uniform des Litthau. Ulan. Negts, Nr. 12,
Geisler, Pr. Lt. & la suite des Inf. Regts. Nr. 138
und Lehrer bei der Militär-Turnenftalt, mit Benfion
nebſt Ausficht auf Anftellung im Eivildienft und der
NArmeesliniform, — der Abſchied bewilligt.
Schultz, Sek. 2. vom Fußart. Regt. General-Feldzeug⸗
meiſter (Brandenburg.) Nr. 3, ausgeſchieden und zu
den Reſ. Offizieren des Regts. übergetreten.
Krieger, Major à la suite des Fußart. Regts. Nr. 11
und Erfter Art. Offizier vom Platz in Poſen, mit Benfion
nebjt Ausficht auf Anftellung im Civildienjt und ber
Uniform des Fußart. Regts. Ende (Magdeburg. i
Mr. 4, der Abſchied bewilligt.
Frantz, Oberſt von der 2. Ingen. Inſp. und Inſpekteur
der 4. Feſtungs-JIuſp., in Genehmigung ſeines Ab—
ichiedögefuches mit Penfion und der Uniform des
Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3 zur
Disp. geitellt.
Edert, Sek. Lt. vom Eifenbahn-Regt. Nr. 2, ausge:
ichieden und zu den Ref. Offizieren des Regts. über
getreten.
Hobohm, Major ä la suite ded uf. Regts. Fürft
Leopold von Anhalt: Deffan (1. Magdeburg.) Nr. 26 und
Borftand des Feitungsgefängnifies in Cöln, mit
Benjion und feiner bisherigen Uniform der Abſchied
bewilligt.
Holge, Br. Lt. von der 3. Ingen. Inip., außgejchieden
und zu den Ne. Offizieren de Magdeburg. Pion,
Bats. Nr. 4 übergetreten.
In der Gendarmerie
Domburg vd. d. Höhe, den 10. Ecptember 1897.
Wulff, Oberfilt. von der 10. Gend. Brig., mit Benfion
der Abſchied bewilligt.
Am Beurlaubßbtenjtande,
Homburg dv. d. Höhe, den 10, September 1897.
JIſenburg, Hauptm. a D., zulfeßt von der Auf.
1. Aufgebots des Landw. Bezirks Heräfeld, ber
Charakter als Major,
v. Boch, Br. Lt. a. D, zulegt von der Reſ. des
2. Rhein. Huf. Negts. Pr. 9, der Charalter ala
NRittm, — verliehen.
13 BREI 4 IRLEEIRESER EAN BL ALE m SRE U 2194
Schr. v. Scheibler, Sek. Lt. a. D., zuletzt von der e. Im Sanitätslorps.
Kav. 2, Aufgebot des Landw. Bezirls Erkelenz,
die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee: Homburg v. d. Höhe, den 10. September 1897.
Uniform ertheilt. | Dr. Wieblig, Div. Arzt der 22. Div, der Charakter
* als Gen. Arzt 2. Kl. verliehen.
Kaiſerliche Marine.
Offiziere ıc. von Dennewig (6. Weitfäl) Nr. 55, mit feinem
Ermennungen, Beförderungen, Berfegungen z. | Patent bei der Marine nf. und zwar bei dem
Homburg v. d. Höhe, den 10. Ecptember 1897. 2. See-Bat,,
Sabricius, Pr. Dt. vom 2. Sce-Bat,, Graf dv. Soden, Pr. Lt, bisher im 2. Thüring. Inf.
v. Hafjel, Pr. Lt. vom 1. Sce-Bat, — behufs Regt. Nr. 32,
Uebertritt3 zur Armee von der Marine-Infanterie Buffe, Set. Lt., bisher im nf. Regt. Nr. 99, —
au&gefcieden. mit ihren Patenten bei der Marine-Inf. und zwar
Robert, Pr. Lt, bisher im Inf. Negt. Graf Bülow bei dem 1. Sce-Bat., — angeitellt.
Sonrnaliftiiher Theil,
Vie großen Manöver in Italien. 4 ſchwere Batterien 4. Artillerieregiments,
4 leichte a 4. und 6. Artillerieregiments,
Fahrbares Feldlazareth,
1 Pontonierlompagnie 4. Genieregiments mit
Brüdeneguipage,
1 Telegraphiftenlompagnie 3. Genieregiments mit
verfleinertem Telegraphenparf.
Kavalleriedivifion: Generalmajor Cobianchi.
1. fombinirte Brigade: Negimenter Firenze (Nr. 9)
und PVicenza (Nr. 24),
2. fombinirte Brigade: Negimenter Genova (Nr. 4)
und Yucca (Nr. 16),
2 reitende Baiterien,
Kavallerie - Diviitonsartilleriepart, beipannt vom
reitenden Artillerieregiment.
5. Armeekorps:
Generallieutenant Tournon.
Chef des Generalitabes: Oberſt Canera di Salasco.
9. Divijion: Generallieutenant Pedotti.
Anfanteriebrigade Negaio (45. und 46. Regiment),
s Up (1. = Bi. =- ),
4 ſchwere Batterien 20. Artillerieregiments,
Tas „Giornale wilitare ufbeiale* veröffentlicht
bie Beftimmungen für die diesjährigen großen Manöver
zwiſchen Chiefe und Erich. Sie zerfallen danad in
zwei Perioden: Vom 10. bis 14. September werden
die Divifionen, vom 15. bi8 20. die Armeelorps gegens
einander manövriven, am 21. findet Barade vor Seiner
Mojeftät dem König ſtatt. Die obere Leitung der
Manöver übernimmt der Generallieutenant Morra di
Savriano e della Monti, lommandivender General bes
8. Armeelorps (Florenz), Chef des Generaljtabes: Oberft
Cadorna. Die Ordre de Bataille der beteiligten Truppen
üt folgende:
3. Armeelorps:
Generallieutenant Mirri, fommandirender General des
6. Armeelorpd (Bologna) — Veneral Bava vom |
3. Korps hat ſchon früher einmal ein Armeelorps bei
den großen Manövern geführt.
Chef des Generaljtabes: Oberſt Gaftinelli.
5. Diviſion: Generallieutenant Graf Del Magno.
Infanteriebrigade Regina (9. und 10. Regiment),
⸗ Bologna (39. = 40. ’ 1 Sappeurtompagnie 2. Genieregiment3 mit ver:
4 jchwere Batterien des 15. und 16. Artillerie: Heinertem Park und Brückenſektion,
regiments,
1 Kompagnie Sappeure des 2. Genieregiments
mit verfleinertem Park und Brückenſektion,
Divifionsartilleriepart, beipannt vom 11. Artilleries
regiment.
6. Divifion: Generallieutenant Queirazza.
Infanteriebrigade Ferrara (47. und 48. Regiment),
⸗ Salerno (89. ⸗90. —0 —
4 ſchwere Batterien des 16. Artillerieregiments,
1 Kompagnie Sappeure des 2. Genieregiments
mit verlleinertem Park und Brückenſeltion,
Divifiondartilleriepart, befpannt vom 16. Artillerie⸗
regiment,
Ergänzungstruppen:
2. Berjaglieriregiment,
Banallerisreniment MNirın (Mr 1)
Dipifionsartilleriepart, beipannt vom 20. Artillerie
regiment.
10. Divifion: Generallieutenant Majnont d'Intignano.
Infanteriebrigade Bergamo (25. und 26. Regiment),
s Friuli (87. = 88. ,
4 ſchwere Batterien 20. und 2. Artillerieregiments,
1 Sappeurlompagnie 2. Genieregiments mit ver
Heinertem Bart und Brüdenfeltion,
Didijtonsartilleriepark, beijpannt vom 2. Artilleries
regiment.
Ergänzungtruppen:
11. Berjaglieriregiment,
Kavallerieregiment Lodi (Nr. 15),
4 ſchwere Batterien “ ——— —
4 leichte ⸗
Grienäfmareth des — — u so Betten,
2195
1 Telegraphiftenfompagnie 3. Genieregiment3 mit
verkleinertem ZTelegraphenparf,
1 Optiſche Telegraphenjeltion vom 3.Cenieregiment,
1 Luftichifferpart vom 3. Genieregiment.
DInfanteriedivijion der Mobilmiliz:
Generallieutenant Prielli.
1. provilorifche Brigade (6. und 9. Negiment),
2. s : (dk «16. =» ),
4. proviforisches Berjaglieribataillon,
6 P
2 ſchwere Batterien 5. und 3. Artillerieregiments,
1 Sappeurlompagnie 1. Genieregiments mit ver-
Heinertem Bart und Brüdenjeltion,
Artilleriediviftonspark, beipannt vom 3, Artillerie:
regiment.
Jeder Diviſion ſowie jeder Gruppe von Ergänzungs-
truppen find ferner je eine Sanitätd- und Subjijtenz-
jeltion zugeteilt, jedem Korps und Diviſionsſtabe
jowie dem Stabe der Oberleitung eine Legion Karabinieri.
Sämmtlihe Truppen tragen die volle Kriegs—
ausrüftung mit Ausnahme der jcharfen Patronen, von
denen die Mannſchaften des altiven Dienftjtandes mit
der Friedensausrüſtung verichen find, während die
Reſerviſten gar feine mit ſich führen.
Jeder Infanterift und Verfagliere erhält 42, jeder
Kavalleriit 24 Plakpatronen; jeder Munitionswagen
der Parls führt ferner, je nad) jeiner Konftruftion,
34 992 oder 33 048 folder Patronen mit fic.
Jedes ſchwere Geſchütz ift mit 8O oder 91 Manöver:
fartujchen rauchſchwachen Pulvers nebit 150 Schlag:
röhren verſehen, je nachdem es zu den Ergänzungs-
truppen (Ktorpsartillerie) oder zur Divifionsartillerie
gehört, jedes leichte mit 89 Kartuſchen und 140 Schlag:
röhren. Bei der nad) Verona detachirten Sektion des
Lofal-Artillerietommandos von Mantua lagert nod) ein
weiterer Vorrath an ſchweren Manöverlartufchen zur
Verfügung der Oberleitung.
Jedes Infanterie und Verfaglieriregiment führt
13 zweiſpännige Vataillonswagen mit fich, die vom
Artillerietrain beipannt werden. Desgleichen zu Waſſer—
verforgungen einen gemietheten Tonnenmwagen.
An jämmtlihe Stäbe bis zur Brigade herunter
werden die Offiziere, die den oberiten Cötus der Kriens:
alademie abjolvirt haben, vertheilt, Als Oberſchieds—
richter fungirt Generallieutenant Bruti, der Kommandeur
der Narabinieri, unter ihm die Generalmajore Guerini,
Kommandeur der Feldartillerie in Rincenza, und Ferraris,
Stommandeur der Central-Infanterie-Schießſchule, ferner
ſechs Oberften von der Infanterie und je zwei von der
Kavallerie und Artillerie; jedem Schiedsrichter ift ein,
dem Oberfchiedsrichter find zweit Subalternoffiziere zu:
getheilt.
Der Kavalleriedivijion wird verſuchsweiſe ein Rad—
fahrerdetadhement vom 48. Infanterieregiment zugetheilt.
Beim 5. Armeelorps wird ein Verſuch mit fahrbaren
deldbadöfen M/97 gemacht, indem ihm eine halbe Seltion
einer Feldbädereifolonne mit zwölf ſolcher Defen über:
wiejen war. Das Perjonal dazu jtellt die 5. Subjiftenz-
fompagnie, die Pferde werden gemiethet.
1897 — Rilitar-Wochenblatt — Mr. 82
2196
Bei beiden Armeelorps finden endlich verſchiedene
Versuche mit neuem Sanitätsmaterial ftatt.
{L'Italia militare Rr. 191.)
Vorſchrift für Franzöfiihe Offiziere des
Beurlaubtenftandes.
Eine neue Vorſchrift für Erſatz, Vertheilung, Aus
bildung und Befichtigung der Offiziere der Nejerve und
des Territorialheeres, Durch welche die am 23. März 1894
erlafjenen Bejtimmungen außer Kraft gefeht find, fit
am 16. Juni d. 38. erjchienen. Die Vorſchrift ent
hält grumdjähliche Aenderungen in den bisher gültig
geweſenen Anordnungen nicht (vergl. Militär-Wochen»
blatt 1897 Nr. 68, Sp. 1875). Die leitenden Gefichte-
punkte, denen fie Ausdrud geben und Eingang verichaffen
joll, hat der Kriegäminijter in einem an die Kommando»
behörden gerichteten Begleitichreiben nachgewieſen. Von
den Lepteren wird durchaus verlangt, daß fie dem
Erſatze und der Ausbildung jener Offiziere die aller:
größte Sorgfalt widmen und daß fie darauf halten,
daß die Anwärter in Beziehung auf Führung, geiftige
Fähigkeiten, Charakter, Erziehung und militäriiche
Kenntniffe alle an einen Offizier zu machenden Anſprüche
erfüllen. Der Regel nad) jollen fie in demjenigen
Truppenkörper oder Dienftzweige des ftehenden Heeres
oder dem entiprechenden der Reſerve bezw. des Territorial-
heered verbleiben, aus dem fie hervorgegangen find.
Nur wenn ihrer zu viele vorhanden find, oder der
Aufenthaltsort des Einzelnen zu entfernt iſt, kann
von dieſer Regel abgerwichen werden. Keine Behörde
darf aber ihren Erſatz auf das eigene Bedürfniß ein-
ichränfen; es muß vielmehr jeder geeignete Berverber
befördert werden, damit an Stellen geholfen werden
fann, wo bei der Mobilmahung Mangel eintreten
würde. Es geht dies beionderd die Kavallerie an,
welche beim Train ſowie beim Genie auszuhelfen hat.
Bei Friedendeinberufungen ift den Offizieren des
Beurlaubtenitandes das Kommando über ausgebildete
Mannjhaften zu übertragen; das Biel der ihnen zu
ertheilenden Anweiſungen ift für die Praris vorzubereiten,
es ſoll ihnen daher auch jede mögliche Gelegenheit ge:
boten werden, fi an den Uebungen und wiſſenſchaftlichen
Beichäftigungen des ftehenden Heeres zu betheiligen.
Da mander geeignete Anwärter auf Beförderung
um Offizier verzichtet, weil diefe ihm Lajten auferlegt,
h lann leicht Mangel entjtchen. Die fehlenden Dffiziere
find dann durch befähigte Unteroffiziere zu erjepen,
weldhe im Mobilmachungsfalle zu Adjutanten ernannt
werden würden, Cine fortdauernde Ueberwachung der
perjönlichen Verhältniffe wie der militärischen Leiſtungen
der Offiziere des Veurlaubtenjtandes umd ihrer Ver
wendbarteit im Dienjte gehört zu den Obliegenheiten
derjenigen Vorgeſetzten, denen fie unterjtellt find. Dieje
haben zu beurtheilen, ob der Offizier brauchbar ift oder
nicht und haben danach ihre Vorichläge einzurichten;
daß er, um befördert zu werden, eine gewiſſe Zahl von
Dienftleiftungen gethan habe, wird nicht mehr verlangt.
(Bulletin offieiel du ministere de la guerre.)
Gedrudt in der Höniglichen Hofbugdruderei von €. S. Mittler & Sohn, Berlin SWI12, Kochſtrahe 68--70.
Militär- Wochenblatt,
Berantwortlicher Redakteur: H H Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
».aRorll, Semager. n, Zweiundächtzigſter Jahrgang. "as S. Hirrera Sonn.
Orkdenan d. Berlin, Boßlerkr. Erpedition: Berlin SWı2, Kochttrabe 68. Batia awin, xoqutt. 66-71.
Diefe Zeitſchrift erjcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und freitags ——— 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derſelben beigefügt 1. monatlich ein⸗ bis zweimal das literariſche Beiblatt, die „Militär⸗Literatur⸗
eitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden ift.
tjährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Breis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs: Preislifie Nummer 4616) und Buchhandlungen — ın Berlin aud bie Zeitungsipebitionen — an.
M 83. Berlin, Mittwoch den 15. September, 1897
mE Nr. 82 des VWilitär-Wochenblattes ift als Ertra : Ausgabe am Sonntag,
den 12. September erfchienen,
Anhalt:
Berfonal + Beränberumgen (Preußen, Württemberg). — Ordens- Verleihungen (Preußen, Württemberg).
Yournaliftifer Theil.
Weberficht über die Ereigniffe des Theſſaliſchen Krieges. (Fortiegung.)
Rleine Mittbeilungen. SItalten: Berfürzte Ausbildungäturfe für Referes Dffizierafpiranten. Einberufungen der
Reierviften und Mobilmilisen zu den großen Mandvern. — Nordamerika: Unterfeeiihes Boot.
Verional= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche ıc. v. Bededorff von der Rei. des 2. Gardesfeldart.
. Negts. (Naugard),
4, Eruennun etzungen.
nee Peficherumgen Br BAR v. Klitzing von der Reſ. des 1. Garde-Feldart. Regte.
Im aftiven Heere (Berleberg),
Homburg d. d. Höhe, deu 10. September 1897. | Graf dv. VBernitorff von der Rei. deilelben Regts.
Graf v. Gögen, Pr. Lt. vom 3. Garde-Ulan. Negt., (II Berlin),
defien Kommando bei der Botihaft in Waſhington v. Boehn von der Rei. deffelben Regts. (Stolp), —
bis zum 31. März f. 38. verlängert. zu Hauptleuten,
Am Beurlaubtenftande Harms, Vizewachtm. vom Landw, Bezirk Lübeck, zum
Set. Lt. der Ref. des 2. Garde-Feldart. Regts.,
omburg v. d. 1897. i I
Aa ach = 7 eg ee Regts. v. Heimburg, Vizewachtm. vom Yandıv. Bezirt Han⸗
Mr 158 Bon 1. Dftober d. 38. ab auf ein Jahr — zum Gel, Lt. der Reſ. des 1. Garde⸗Feldart.
Ak Regts.
ienſil bei dem Inf. Regt Nr. 159 eu,
er e Berner, Sek. Lt. von der Mei. des Inf. Regts. Graf
Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14 (Königsberg), zum
Befördert find: Pr. St;
die Br. Lte.:
Tiep, BVizefeldiv. vom Landw. Bezirk III Berlin, zum
Set. Lt. der Ne. des 4. Garde-Regts. zu Fuß,
Keinihmidt, Set. Lt. von der Reſ. des Kaiſer
Franz Garde-Gren. Regts. Nr. 2 (Königsberg),
zum Br. Lt.;
die Br. LS:
v. Waldow u. Reitzenſtein von der Rei. des Regts.
der Gardes du Corps (Lüftrin),
Graf v. der Ajjeburg von der Ref. -beffelben Regts.
(Sprottau), — zu Rittmeijtern,
(8. Quartal 1897.)
Haaje von der Wei. des Feldart. Negts. Prinz Auguſt
von Preußen (Dftpreuß.) Nr. 1 (Hönigsberg),
Voß, Ehlers von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Königsberg,
v. Zaborowski von der Feldart. 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirls Goldap, — zu Hauptleuten,
Meifter von der Rei. des Kür. Regts. Königin (Pomm.)
Nr. 2 (Stettin), zum Rittm.,
2199
Krausgrill von ber Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Stettin, zum Hauptm.,
Wagner,
& zum Sek. Lt.
Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2,
i 1.8 .
Modrow (Richard), Pr. Lt. von der Reſ. des 1. Pomm | Hagemann von der Ref. de 1. Weitfäl. Feldart.
Beldart. Regts. Nr. 2 (Anklam), zum Hauptn.,
Arndt, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Anklam, zum
Sek. Lt. der Hei.
Nr. 68,
Milberg, Set. Lt. von der nf. 1.
Landw. Bezirts Straliund, zum Br. 2t.,
Berg, Bizefeldw. von Demielben Landw. Bezirk, zum
"Set. Lt. der Reſ. des Inf. Negts. von der Goltz
(7. Bonm.) Nr. 54,
v. Endevort, Pr. Lt. von der Rei. des Kür. Regts.
Königin (Pomm.) Nr. 2 (Stargard), zum Rittm.,
Jacob, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Neuftettin,
zum Gef. Lt. der Rei. des 1. Romm. Feldart. Regts.
Mr. 2,
Lopitzſch, Br. Lt. von der Belbart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Cüſtrin,
Niemeyer, Pr. Lt. von ber Feldart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Guben, — zu Hauptleuten;
die Sel. Lie:
dv. Brollius von der Kab. 1.
Landw. Bezirks,
Naud) von der nf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
II Berlin,
Wehlan von der Anf. 2. Hufgebots dejjelben Landw.
Bezirks, — zu Pr. Lts.;
die Pr. Lts.:
Aufgebots deſſelben
Nienaeder von der Rei. des Thüring. Feldart. Regts.
Nr. 19 (1V Berlin),
Schrader (Karl) von der Reſ. des Schleswig. Feldart.
Regis. Nr. 9 (1V Berlin),
Wedow, Schlieper von der Feldart. 1. Aufgebots |
‚ Müller, Vizejeldw. vom Landw. Bezirk Neutomifchel, —
des Landw. Bezirls IV Berlin, — zu Hauptleuten;
die Bizewachtmeiſter:
Ernft vom Landw. Bezirk IV Berlin,
der Kiel. des 2. Pomm. Wlan. Regts. Nr. 9,
Bophanten, Fiſcher, Schröder von bemfelben Landw.
Bezirk, zu Set. Lt. der Reſ. des Yeldart. Regts.
General-fseldzeugmeiiter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Möbius von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. St.
der Reſ. des Feldart. Negts. Prinz-Regent Luitpold
von Bayern (Magdeburg) Nr. 4,
Hirt von demjelben Landw. Bezirk, zum Gel, Lt. der
Reſ. des Holftein. Feldart. Regts. Nr. 24,
Runge vom Landw. Bezirk Prenzlau, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Huf. Regts. Fürft Blüdyer von Wahl-
ftatt Pomm.) Nr. 5,
Müller, Pr. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls IV Berlin, zum Ritim.,
Nitihmann, Vizewachtm. von demielben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Rei. des Brandenburg. Train-
Bald, Nr. 3,
a —— — Ir, 88
Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, |
der Mei. des Gren. Regis. Mönig |
Aufgebots des |
zum Set. 2. |
2200
Müller, Sef. Lt. von der nf. 1. Aufgebot3 des
Landiv. Bezirls Burg, zum Pr. Ltr;
bie Pr. Lts.:
Nicolai von der Ref. des Feldart. Regts. General:
Feldzeugmeijter (1. Brandenburg.) Nr. 3 (Magdeburg),
Regts. Nr. 7 (Halberftadt),
des 4. Oberfchlef. Inf. Regts. | Niedel von der Feldart. 2. Aufgebot? des Landw.
Bezirls Bitterfeld,
Engelmann von der Keldart. 1.
Landw. Bezirks Mühlhauſen i. Th,
Knake von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirtd Sondershauſen,
Schende von der Feldart. 2.
Landw. Bezirks,
Krameyer von der Mei. des 2. Wejtfäl. Feldart. Regts.
Nr. 22 (Weißenfels),
Gieſeke von der FFeldart. 1. Aufgebots bes
Bezirks Weißenfeld, — zu Hauptleuten,
Troeger, Set. Pt. von der nf. 1. Aufgebot3 des»
jelben Landw. Bezirks,
Zingenberg, Set. Lt. von der Ne. des Inf. Regts.
Nr. 128, — zu Pr. Lis.
die Br. Lt8.:
Ernft von der Ref. des Feldart. Regts. Prinz Negent
Luitpold von Bayern (Magdeburg.) Nr. 4 (Torgau),
Töpfer von ber Feldart. 1. Aufgebot? des Landm.
Bezirl3 Altenburg, — zu Hauptleuten,
Orthmann von der Rei. des Hannovd. Train-Bats.
Nr. 10 (Halberitadt), zum Rittm.,
Schölzel von der Ref. des Feldart. Regts von Claufewig
(Oberſchleſ.) Nr. 21 (Glogau),
Geier von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Liegnig, — zu Hauptleuten,
Martini, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Hirichberg,
zum Sek. Zt. der Rei. des Inf. Regts. Graf Ktiirchbach
(1. Niederſchleſ. Nr. 46,
Schwalbe, Vizefeldw. vom Landiv. Bezirt Poſen,
Yufgebots Des
Aufgebots deſſelben
2andm.
zu Sel. Lt3. der Rei. des Gren. Regts. Graf
Kleiſt von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6,
Meyer, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Dftrowo, zum
Set. Lt. der Rei. des Inf. Regtd. Nr. 155,
Grundmann, Vizewachtm. von demſelben Landw.
Bezirk, zum Sek. Lt. der Rei. des Poſen. Feldart.
Negts. Nr. 20,
Hühner, Sek. Lt. von der Ne. des Inf. Regts. von
Winterfeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23 (Münfterberg),
zum Br. Lt.,
Graf dv. Bethuſy-Huec, Bizewachtm. vom Landw.
Bezirt Gleiwig, zun Sek. Lt. der Rei. des Zeib-
Kür. Negts. Großer Kurfürft (Schlei.) Nr. 1,
Droft, Pr. 2%. von der Ref. des Feldart. Regts.
General: Feldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18
(Oppeln), zum Haupt,
Freericks, Sek Lt. von ber Inf. 1. Aufgebot des
Landw. Bezirk! Paderborn,
Franzius, Sek. Lt. von der Mei. ded 1. Hanfeat.
Inf. Regts. Nr. 75 (Dortmund), — zu Pr. Lts.;
2201
1897 — Militärs Wodenblatt — Re. 88
die Br. Ltg:
Danco von der Ref. des 1. Weitfäl. Feldart. Regts.
Nr. 7 (Dortmumb),
Stodmeyer von der Ref. des 1. Bad. Feldart. Regts.
Nr. 14 (Detmold),
Eludius von der Mei. des Schleswig. Feldart. Regts.
Nr. 9 (1 Müniter),
Angerer von der Ref. des Weſtpreuß. Feldart. Negts.
Nr. 16 (I Münfter), — zu Hauptlenten,
Fiſcher, Bizewachtm. vom Landw. Bezirt Barmen,
zum Se. 2t. der Rei. des Naflau. Feldart. Regts.
Nr. 27,
Stiedberg, Pr. Lt. von ber Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Düffeldorf, zum Rittm.,
Schulze-®ellinghaujen, Sel. Lt. von der Kap.
1. Aufgebots dejjelben Landw. Bezirls, zum Pr. Lt.,
Teihemader, Pr. Lt. von der Ref. des 1. Weſtfäl.
Feldart. Regts. Nr. 7 (Efien),
Budud, Pr. Lt. von ber Feldart. 1. Aufgebotd bes
Landw. Bezirls Efjen, — zu Hauptleuten,
Baften, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Montjoie, zum
Set. Lt. der Ref. des Inf. Regts. von Horn (3. Rhein.)
Ar. 29,
Champion, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots
des Landiv. Bezirls Neuß, zum Hauptm,,
Braeger, Vizeſeldw. vom Landw. Bezirk Cöln, zum
Sek. Lt. der Hei. des Füſ. Regts. Fürst Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern) Mr. 40,
Peters, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Andernach,
zum Sek. Lt. der Re. des Kür. Regts. Graf Geßler
Rhein.) Nr. 8,
duhrmann, Pr. Lt. don der Feldart. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Coblenz, zum Hauptm.,
Geiljel, Bizewachtm. vom Landw. Bezirk Kreuznach,
zum Sek. Lt. der Rei. des Naffau. Feldart. Regts.
Nr. 27,
Engels, Eonrad, Vizewahtm. vom Landw. Bezirk
Cöln, zu Sek, Lis. der Ref. des Rhein. Train-Bats.
Nr, 8,
Biel, Br. Lt. von der Rei, des Schleswig. Feldart.
Regts. Nr. 9 (Hamburg),
Meißner, Pr. Lt. von der Mei. des 2. Hannov. Feldart.
Regtd. Nr. 26 (Hamburg), — zu Hauptleuten,
Öreve, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Lübed, zum
Set. Lt. der Ref. des 3. Hanſeat. Inf. Regts. Nr. 162,
Harries, PVizefeldiw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des nf. Regts. Nr. 163,
Ahelis, Set. Lt. von der Wei. des 1. Großherzogl.
Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 17 (11 Bremen),
zum Pr. Lt,
Müller, BVizefeldw. vom Landw. Bezirt II Bremen,
zum Set Lt. der Landw. Anf. 1. Aufgebots,
Eichftaedt, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Stade,
v. Gyldenfeldt, Lorenzen, Bizefeldw. vom Landw.
Bezirk Schleswig, — zu Set Lt3, der Nei. des
Inf. Regts. von Manftein (Schleswig.) Nr. 84,
Krey, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Se. Lt. der Rei. des Schleswig. Feldart. Regts. Nr. 9,
Bruhn, Sek. Lt. von der Rei. des nf. Regts. von
Manſtein (Schleöwig.) Nr. 84 (Kiel), zum Pr. Lt.,
Bape, Set, &t. von der Mei. des 1. Hannov. nf.
Regts. Nr. 74 (Lingen), zum Pr. Lt,
Schröder, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Osnabrüd,
zum Sek. 2t. der Reſ. des Auf. Regts. Herzog
Friedrich Wilhelm von Braunjchweig (Ditfriel.) Nr. 78,
Baltian, Brauns, Sel. Us. von der Auf. 1. Auf—
gebots des Landw. Bezirks Hannover, zu Pr. Lts.,
Frederking, Vizefeldiw. von demielben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Rei. des 2. Hannov. Inf. Regts.
Nr. 77,
Hottendorff, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Lüneburg, zum Hauptm,,
Jahns, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Reſ. des Thüring. Feldart. Regts.
Nr. 19,
Schlüter, Schüler, Pr. Lis. von der Feldart. 1. Auf-
gebot? des Landw. Bezirks Il Braunjchweig,
Goebel, Pr. Lt. von ber Feldart. 1. AufgebotS bes
Landw. Bezirld Siegen, — zu Hauptleuten,
Linden, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Siegen, zum
Sek. Lt. der Reſ. des 2. Weſtfäl. Feldart. Regts. Wr. 22,
Ernft, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Naſſau. Feldart. Regts. Nr. 27,
Wenig, Br. Lt. von der Rei. des 1. Heil. Inf. Negts.
Nr. 81 (Meiningen), zum Haupt,
Zauteren, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Mainz,
zum Sel. Lt. der Ref. bes 1. Großherzogl. Heil.
Drag. Negts. Garde-Drag. Regts.) Nr. 23,
Pfaff, Br. Lt. von der Feldart. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirls Worms, zum Hauptm.,
Keil, Set. Lt. von der Reſ. des 4. Großherzog. Heſſ.
Inf. Regts. (Prinz Earl) Nr. 118 (Worms), zum
Pr. Lt
Ebel, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks II Darmitadt,
Breidenbad, Pr. Lt. von der Ref. des Grofherzogl.
Heſſ. Feldart. Negts. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps)
(Erbad), — zu Hauptleuten,
Gontermann, Schleifenbaum, Self. Lis. vom Train
1. Aufgebots des Landw. Bezirlö Siegen, zu Pr. Lis.;
die Vizefeldwebel:
Roos vom Landiv. Bezirt Mosbach, zum Sef. Lt.
der Rei. des Auf. Regts. Ne. 132,
Schwoerer vom Landıv. Bezirk Freiburg, zum Gef.
2. der Ref. des 5. Bad. nf, Regts. Nr. 113,
Schweißer, Camerer von demjelben Landw. Bezirk,
zu Sel. 28. der Landw. Inf. 1. Aufgebot,
Sturm vom Landiv. Bezirk Colmar, zum Self. Lt.
der Ref. des 7. Bad. nf. Regts. Nr. 142,
Jacobs vom Landiw. Bezirl Donaueſchingen, zum Sel.
&t. der Mei. des 9. Bad. Inf, Regts. Nr. 170,
Ullersberger, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Straß-
burg, zum Sek. Lt. der Rei. des Schleswig Holſtein.
Ulan. Regts. Nr. 15;
die Pr. Lts.:
Neinarz von der Ne. des FFeldart. Regts. Nr. 15
(Saargemimd), zun Hauptm,,
Wallenius von der Ne. des Weſtpreuß. Feldart.
Negt3. Nr. 16 (Stolp),
2203 _
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 83
2204
Wintzek von der Feldart. 1. AufgebotS des Landw.
Bezirls Thorn,
Ehlert von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Graudenz,
Syring, Bieler, Wentzel von der Feldart. 1. Auf—
gebots des Landw. Bezirks Danzig, — zu Haupts |
leuten,
Strehlke, Sel. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Braunsberg, zum Pr. Lt.;
die Vizefeldwebel:
Graf dv. Schwerin vom Landw. Bezirk Anklam,
zum Gef. Lt. der Reſ. des Garde-Jäger-Bats.,
Wäger vom Landw. Bezirt Brandenburg a. 9., zum
Set. Lt. der Rei, des Großherzogl. Medienburg.
Jäger⸗Bats. Nr. 14,
Nohrbed vom Landw. Bezirk III Berlin, zum Set.
Lt. der Reſ. des Garde-Schützen-Bats.;
die Sel. Lts.:
Hoche von der Rei. des Näger-Bats. Graf Mord von |
Wartenburg (Oſtpreuß.) Nr. 1 (1V Berlin),
Wollenhaupt von den Jägern 1. Wufgebots des
Landw. Bezirks Natibor,
Schovepplenberg von der Mei. des Weſtfäl. Jäger—
Bats. Nr. 7 (Hagen), — zu Br. ts;
die Vizefeldmwebel:
Graf Baudifjin vom Yandw. Bezirk Schleswig, zum
Sek. 2t. der Reſ. des Garde-Jäger-Bats.,
Ned vom Landw. Bezirl Hannover, zum Self. Lt. der
Ne. des Weitfäl. Jäger-Bats. Nr. 7,
v. Xoewenftein zu Loewenſtein, v. Tenspolde
vom Landw. Bezirt Marburg, zu Sel. Ltd. der Ref.
des Heil. Jäger-Bats. Nr. 11,
Mielde, Pr. Lt. vom 2, Aufgebot der Garde-Landw.
Fußart. (111 Berlin), zum Hauptm.;
die Vizefeldwebel:
Meyer vom Landw. Bezirt Molsheim, zum Set, Lt.
der Rei. des Fußart. Regts. Nr. 10,
Berener vom Landw. Bezirt 111 Berlin, zum Set. Lt.
der Reſ. des Garde-Pion. Batd,,
Beder vom Landw. Bezirl Minden, zum Sek
Ref. des Hannov. Pion. Bats. Nr. 10,
Miller vom Landw. Bezirt Eöln, zum Gel.
Reſ. des Pion. Bats. Nr. 17,
Herrmann vom Landw. Bezirk Oſtrowo, zum Set. Lt.
der Rei. des Eiſenbahn-Regts. Nr. 1.
Lt. der
Windſcheid, Sek. Lt. a. D. im Landw. Bezirk Saar:
louis, zulegt von der Ne. des Niederrhein. Füſ.
Negts. Nr. 39, im der Armee, und zwar ald Sek.
Lt. mit einem Patent vom 21. Februar 1888 bei
der Landw. Inf. 1. Aufgebot3 wiederangejftellt.
B. Abiciedsbewilligungen.
Im Beurianbtenitande
Somburg db. d. Höhe, den 10. September 1897.
Freife, Sek. Lt. von der Ref. des Magdeburg. Feldart.
Regts. Nr. 4,
Dt. ber |
| Remoldt, Pr. 2t. von der Kap. 1. Aufgebot bes
Landw. Bezirk Stralfund,
Janenſch, Pr. Lt. von der fFeldart. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Frankfurt a. O.,
Tiede, Pr. Lt. von der Kav. 2, Aufgebot? des Landw
Bezirls Cottbus,
Kraufe, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks IV Berlin,
Elsner, Set. Lt. von ber Kab. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirtd Magdeburg,
Graf Kwilecki, Sel Lt. von ber Ref. des Braun:
ſchweig. Huf. Regts. Nr. 17,
Balde, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Neuſalz a. O.,
ı Palm, Se. Lt. von der av. 2. Aufgebots de3 Landw.
Bezirls Wohlau,
Schreiber, Nittm. von der Ne. des 2. Hannov.
Drag. Regts. Nr. 16, dieſem mit feiner biöherigen
Uniform,
Schöningh, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebot des
Landw. Bezirtd Paderborn,
Jacob, Set. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirld Dortmund,
Schlüter, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirts Minden,
Zimmermann, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirtd Cöln,
Wernide, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirks St. Wendel, — der Abſchied be—
willigt.
Schad, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landim,
Bezirks Erkelenz, aus allen Militärverhälniffen ent-
tofjen.
Henihen, Rittm. von der Nav, 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks 1 Bremen, mit der Landw. Armee:
Uniform,
Heidensleben, Sef. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Koftod,
' Philippi, Hauptm. von der nf. 2, Aufgebots des
Landw. Bezirks Dänabrüd, diefem mit der Landw.
Armee-Uniform,
Moderiohn, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Beziris Lüneburg,
Madenjen, Sel. Lt. vom Train 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirks 1 Braunſchweig,
Pohl, Hauptm. von der nf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Frankfurt a. M.,
Herwig, Pr. Lt. von ber nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Siegen,
Buderus, Sef. Li. von der Kavb. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Giehen,
Richter, Pr. Dt. von der nf. 1. Aufgebot bes
Landiv. Bezirks Freiburg,
Schr. v. Buttlamer, Rittm. von der Rei. des Huf.
Negts. Fürſt Blücher von Wahlftatt (Pomm.) Nr. 5,
Roth, Haupt. von der Inf. 1, Aufgebois des Landiv.
Bezirls Graudenz, — letzteren Beiden mit der Landw.
ArmeeUniform,
Jaeſchke, Hauptm. von der Feldart. 2, Aufgebots bes-
jelben Landw. Bezirls, — der Abſchied bewilligt.
2205 1897 — Nilitär:-Modenblatt — Ik. 88 2206
Ben, Br. Lt. von der Jnf. 2. Aufgebots des Landw. Landw. Bezirls Halle a. S., mit der Landw. Armee—
Bezirls Marienburg, | Uniform,
Bed, Hauptm. von den Jägern 1. Aufgebot® des v. Hibbentrop, Sek. Lt. von den Pion. 1. Aufgebots
Landw. Bezirls Hagenau, diefem mit feiner bisherigen des Landw. Bezirk Stockach,
Uniform, Roth, Pr. Lt. von der Nef. des Weſtfäl. Drag. Regts.
Goerke, Hauptm. von der Fußart. 1. Aufgebot3 des | Mr. 7, mit Benfion, — der Abſchied bewilligt.
XII. (Königlich Württembergifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepreefähnride ıc. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3, kommandirt nad
A. Ernenmungen, Beförderungen und Berfesungen. Württemberg, in das Pion. Bat. Nr. 13 eingetheilt.
; Eucumus, Set. Lt. im Inf. Regt. König Wilhelm 1.
Im altiven Heere :
Den 10. Eeptember 1897. | Nr. 124, à la suite des Regts. geftellt.
dv. Knoerzer, Major, bisher Flügeladjutant und Esladr. | — trenen tm 'Deng. Tingk. Wick Dig
Chef im Drag. Regt. Königin Diga Nr. 25, in ben Flogerdh, Unteroff. im Inf. Regt. Kaiſer Wilhelm,
Generalſtab verſehßt und nach Preußen behufs Ver- *—
wendung im großen Generalftabe kommandiri. Serien ——— 120, zu Port.
Broeking, Pr. Lt. in demſelben Regt, zum Rittm. 8 — ——
und Eskadr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. Im Beurlaubtenftande
Sondauer, Hauptm. 3. D, zulegt Pr. Lt. A la suite Den 10. September 1897.
des 2. Feldart. Negts. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold | Die Pr. Lts.
von Bayern, zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirl | Blum von der Feldart. 2. Aufgebots des Landw Bezirks
Ludwigsburg ernannt. | Stuttgart,
8
Shönwald, Pr. Li. im 2. Feldart. Negt. Nr. 29 | Weith von der Ref. des Feldart. Regts. König Karl
Prinz » Regent Luitpold von Bayern, nach Preußen Nr. 13,
behufs Verwendung im 2. Weftfäl. Feldart. Regt. Mittnacht von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Nr. 22, Bezirls Ehingen,
Hölder, Pr. Lt. im Train-Bat. Nr. 13, nad) Preußen | Popp von der zeldart. 2. Aufgebot? des Landw.
behufs Verwendung im Hannop. Train-Bat. Nr. 10, Bezirls Hall, — zu Hauptleuten,
— fommanbdirt. Bacmeijter, Sek. St. von der uf. 2. Aufgebot3 des
Diez, Pr. St. im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, | „ndw. Bezirts Horb, zum Br. St, e gen—
ei n — hr Grpieher be dem Kadetten⸗ Breitling, —— vom Landw. Bezirl Ehlingen,
baufe in Karisruhe mit Ende d. Mts. enthoben. 5* Ban —— — — Regts. Nr. 29
dv. Jarotzky (Viktor), Königl. Preuß. Pr. Lt., bisher E ‘ A
im Inf. Regt. von GStülpnagel (5. Brandenburg.) ee F — — ——
Nr. 48, kommandirt nach Württemberg, in das Inf. * * F er ej. Feldart. Regts. König
9 ® ® ‚
on ——— — A ge Re Ramelow, Bizefeldw. vom Landıv. Bezirk Reutlingen,
Graf Barfuß (4. Weſtfäl.) Nr. 17, lommandirt nach zum Se Lt. der Re). bes Anf. Regts. Kaiſer Wil⸗
Bürttemberg, in daB 9. Inf. Regt. Rr. 127, — ein | „Helm, König bon Preußen Dir. 190, Gmnd
getheitt. Bold, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Gmünd, zum
Ebner, Sek. &t. im Drag. Regt. König Nr. 26 Set. 2. der a ig 2. — Regts. Nr. 29
öthr. dv. Gültlingen, Sek. Lt. im Drag. Regt. Königin un —— — — — Ehingen
Olga Nr. 25, — zu überzähl. Br. Lts befördert Hund, Die i * et
ren da. ee ea ae | zum Set. Lt. der Wei. des Inf. Regts. Kaiſer
Bald, Pr. 8. im Pion. Bat. Nr. 13, em Patent Friedrich, König von Preußen Nr. 125,
einer Charge verliehen. Schnitzer, Pizefeldiw. vom Landw. Bezirl Ravensburg,
Heinrichſen, Sel. Lt. in der 3. Ingen. Inſp., zum zum Sef. 2t. der Re. des Gren. Negts. König Karl
überzähl. Pr. Lt,
|
Nr, 123, — befördert.
Hoch, Sek. Lt. im Train-Bat. Nr. 13, zum Pr. Lt, i
vorläufig ohne Patent, — befördert.
Rofe, Könige. Preuß. Set. Lt. im Pion. Bat. Nr. 13,
von dem Kommando nad; Württemberg behufs Ber:
wendung in der 2. Ingen. Info. enthoben. Den 10. September 1897.
d, der Often, Sel. Lt. im ren. Regt. Königin Olga | Sandel, Major 5. D, unter Enthebung von ber
Nr. 119, nach Preußen behufs Verwendung als | Stellung als Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk
Erzieher bei dem Kadettenhauſe in Karlöruhe vom Ludwigsburg, mit feiner Benfion, der Erlaubniß zum
1. Oltober d. 38. ab kommandirt. Tragen der Uniform des Inf. Regts. Kaiſer Friedrich,
Blank, Königl. Preuß. Sek. 2t., bisher im Pion. Bat. » König von Preußen Nr. 125 der Abſchied bewilligt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
2207
IE — Militär: Wodenblatt — Ar. 88
Im Beurlaubtenſtande.
Den 10, September 1897.
Braun, Eel. Lt. von der nf. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirls Ehlingen,
Beringer, Sel. 2. von der Anf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Stuttgart, — der Abſchied be-
willigt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Durch Berfünung bes Kriegsminiſteriums
Den 6. Eeptember 1897
Schneider (Karl), charalteriſ. Baurath, Garn. Baus
| injp. in Ludwigsburg, in gleiher Eig enſchaft ned
Stuttgart,
Schneider (Emil), Gar. Bauinip.
nach Ludwigsburg,
Märklin, Garn. Bauinfp. in Münfingen, in die Lokal:
Baubeamtenitelle Ulm I,
Gloder, Garn. Bauinip. m Stuttgart, in die Lofal-
Baubeamtenftelle Ulm II,
Sonnentag, Sam. Bauſchreiber in Münfingen, nad
Um, — ſämmtlich zum 1. April 1898 verſeht.
in Ulm, desgl.
Ordens - Berleihungen.
Breufen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
geruht:
ben nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verlicehenen Nichtpreußtfchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Komthurfreuges zweiter Klaffe
des Großherzoglih Heſſiſchen Verdienſt-Ordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Oberſtlieutenant a. D. Köhler zu Schwerin i. M.,
zuletzt Bats. Kommandeur im Weltfäl. Fußart. Regt.
Ar. 7;
des Nitterfreuzes des Großherzoglich Mecklenburgiſchen
Haus-Ordens der Wendiſchen Krone:
dem Sekondlieutenant der Garde-Landw. Kav. Frhm.
v. Ohlendorff zu Greſſe in Mecklenburg-Schwerin;
der Ritter⸗Infignien erſter Klaſſe des Herzoglich
Anhaltiſchen Haus-Ordens Albrechts des Bären:
dem Premierlieutenant der Landw. Kav. dv. der Lühe
zu Neuftrelig;
des Komthurkreuzes erfter Klaſſe ded Herzoglich
Sachſen⸗ Erneſtiniſchen Haus Ordens:
dem Stabsarzt a. D. Dr. Franz zu Langenſchwalbach;
des Komthurkreuzes ziveiter Klaſſe defjelben Orbens:
dem Geheimen Medizinalrath und Generalarzt 2. Kl.
ä la auite des Sanitätskorps Dr. König;
bes Ritterkreuzes zweiter Klaſſe defielben Ordens:
dem Hauptmann der Ne. Friedemann zu Erfurt;
des Sterns zum Komthurkreuz des Königlich
Niederländiſchen Ordens von Dranien-Rafjau:
dem Premierlieutenant a. D. Grafen zu Münfter-
Langelage zu Weimar.
i Württemberg.
| Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
gerubht:
dem Major a. D. Sandel, bisher Bezirlsoffizier bei
dem Landw. Bezirl Ludwigsburg, das Ritterkreuz
erſter Klaffe des Frledrichs-Ordens zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnäbiait
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An-
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergiſchen
Infignien zu ertheilen, und zwar:
bes Großlreuzes des Königlich Bayeriihen Militär
Verdienit:Drdens und des Königlich Preußiſchen Rothen
Adler⸗Ordens zweiter Klafje mit dem Stern:
bem Generallieutenant und eneralabjutanten v. Bil:
finger;
des Königlich Preußiſchen Rothen Adler-Orbens
vierter Klaſſe:
dem Hauptmann und Flügeladjutanten Mohn;
des Komthurkreuzes des Königlich Bayeriihen Militär
Verdienft-Ordens:
den Majoren und Flügeladjutanten Frhen. v. Röder
und Bieber.
Bon Seiner Majeftät dem Deutjhen Kaiſer
und König don Preußen ift dem als komman—
dirender General des XV. Nrmeelorps nach Preußen
fommandirten General der Auf. und Generaladjutanten
chen. dv. Fallenjtein die Erinnerungs « Medaille
verliehen worden,
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung |. M. W. Bl. 1897,
‚Nr. 37 Sp. 1119/20.)
1897 — Rilitär: Wochenblatt — Rr. 83
2210
Journaliſtiſcher Theil,
Ueberſicht
über die Ereigniſſe des Theſſaliſchen Krieges.
Bon C. Frhrn. v. der Golp.
- (Fortfegung.)
Ueber den inneren Werth und die Eigenthümlichkeit
der einzelnen Klaſſen der Türkischen Wehrmacht haben
ih ältere Mittheilungen am diejer Stelle ausführlich
verbreitet. *)
An der Ausrüftung fehlte natürlich Vieles. Die
Bekleidung für den Linienftand liefert das Kriegs—
miniiterium oder das Öenerallommando des Ordu, da
die Regimenter bei vielfachem Umherziehen die Bor:
räthe für die im Mobilmadungsfalle antommenden
Ergänzungsmannichaften nicht bei ſich führen fünnen. |
Bei ſolcher Eentralijation aber find Mängel und Lüden |
ganz unvermeidlich.
Die Redifbataillone jollen die gefammte Ausrüftung
in ihren Bataillonsdepots vorfinden; doc find die Bor:
täthe in Den meiiten berjelben unvollitändig, So
mußte auch hier dad Kriegdminifterium eingreifen. Es
landte nach den Hauptjammelplägen und Durchgangs-
punkten, jo in einzelne Anatoliſche Divifions-Stabs-
quartiere, nach Usküb und Monajtiv, ferner aber nad)
Rodofto**) und Salonik, größere in feinen Magazinen
vorhandene Beſtände ab. An allen Staatöfabriten
wurde der Betrieb mit der höchſten Arbeitäzahl auf-
genommen, Mohmaterial, joweit die Mittel reichten,
angelauft.
Pferde entnahm man, ebenjo wie Mannſchaften, den
nit mobilen Truppentheilen und außerdem gingen
zwei Kommiffionen nad Südrußland und ins Innere
des Reichs zu Ankäufen ab. Zudem hatte jedes Nedif-
bataillon den Befehl erhalten, auf Grumd des neuen
Ratnralleiftungsgejeges 207 Pferde oder Tragthiere in
jeinem Bezirk aufzutreiben.
Mit Mumition ift die Türkifche Armee im Felde
jederzeit vortrefflich verſehen gewejen. Da feine regel
techten Friedens⸗Schießübungen ftattfinden, die Staats-
Wunitionsfabrit aber meift doc) fortarbeitet, jo ſchwollen
die vorhandenen Mengen allmählih mehr und mehr
on, Freilich) lagerte davon ein großer Theil m
feuchten Magazinen und verdarb, da Niemand, ſelbſt
zu Aufſichts- und Prüfungszweden, ohne bejonderen
großberrlichen Befehl ein Munitionsmagazin zu Öffnen
wagt; aber immerhin war für den Griechiichen Krieg
ein überreicher Beſtand vorhanden. Die mobile Armee
ſollte — jo unbegreifli) dies klingt, — mit dem
Henry-Martinigewehr ind Feld ziehen, objchon ſeit
Jahren 480 000 Heinfalibrige (7,5 mm) Maufergewehre,
220 000 Magazingewehre (Kaliber 9,5 mm)***) in dem
großen Arſenal von Matichla Lagerten und für das
*) Bilder aud der Türliichen Armee in den Nummern
88,43, 64, 65, 68, 69, 70, fowie auch „Einleitung zum Stubium
des Turtiſch · Griechiſchen Krieges“ in den Nummern 42 und 49
diefes Jahrgangs.
**) Auf Befehl des Sultand durften die aus Anatolien
fommenben Truppentransporte nicht über Ronftantinopel geben,
ſondern mußten zu Schiffe auf Rodofto abgelentt werben.
Mauſer M/8T, eine jehr gute Wafle.
‚ Heine Kaliber immerhin ſchon 10%; Millionen Patronen
‚ verfügbar, 50 Millionen neu bejtellt, für das größere
93'/s Millionen fertig waren.
Die Ausgabe der neuen Waffe an die Truppe war
eine Frage von unerihöpflicher Ergiebigteit für Spigel
und Aufpaſſer gewejen, welche daran die buntejten
Phantafiegemälde von Gefahren und Komplotten zu
hrüpfen verjtanden und die jedesmal bisher die Ber:
theilung zu bintertreiben gewußt hatten. Erſt jept,
als der Krieg drohte, entichloß fidh der Großherr end:
gültig zu dem vermeintlihen Wagniß, das natürlich im
volltommener Ruhe und Ordnung verlief. Un das
1. und 2. Ordu wurden Maujergewehre ausgegeben
und in Eile mit Hülfe der in Deutjchland vorgebildeten
Offiziere ein Informationskurfus eingerichtet. Die
mobile Armee aber führte in den erjten Kämpfen
noch ausjchließlid) die veralteten Gewehre, die fie in
Händen hatte und unter denen bereits eine große Zahl
ganz unbrauchbar war.*) Auch bier aber fand man
fi) zurecht. Immobile Truppen gaben die beſſer
erhaltenen Gewehre zum Austauſch an die mobilen ab,
und in ben ftaatlichen Depots fanden ſich noch etliche
Tauſend bisher nicht gebrauchter Waffen vor, welche
nun zur Ausgabe gelangten. Jeder Mann trug dazu
120 Patronen bei fi, während je 130 auf Padthieren
der Kompagnien und 250 auf den fliegenden, gleichfalls
aus Pferden und Maulthieren zufammengejtellten Parts
der Bataillone verladen wurden.
Bei der Artillerie waren die Vorräthe an moderner
Stahlmunition nur geringfügig. Weltere Granaten und
Schrapnels hatte man indeffen in hinreichender Menge,
um jedes Geſchütz im Ganzen mit 400 Schuß (ein
Drittel Oranaten, zwei Drittel Schrapnels) auszurüften.
Rauchſchwaches Pulver fehlte hauptſächlich wohl deshalb,
weil man ſich in mißverftandener nationaler Eitelfeit
darauf verlegt hatte, dafjelbe in eigenen Fabrilen zu
erzeugen, ftatt fich bei Zeiten an bewährte Werlſtätten
des Auslandes zu wenden. Immerhin ift jo Die
Wirkung des vortrefilichen Geichügmaterials beeinträchtigt
worden. Die gefammte Feldartillerie führt das Kruppſche
Geihüß 8,7 cm (C/86) mit Ausnahme der veitenden
Batterien, welde mit einem 7,5 cm Geſchütz gleicher
Konjtruftion bewaffnet find.
Von den neuen, zur Bekämpfung von Feldiverten
beihafften 12 cm Haubigen wurden 36 Stüd, d. h.
die Ausrüftung eines der beiden, längjt auf dem Papier
bejtchenden Haubigregimenter nad) dem Kriegsſchauplatze
in Bewegung gejeßt. Zwei Batterien gelangten aber
nur wirklich zur Aufftellung.
Für die Unterkunft ift die Türkische Armee reichlich
mit großen runden Zelten verjehen, deren jedes zehn Diannı
faßt. Im Aufmarfchgebiete wurden ferner die überall
aus der Zeit des Karawanenverlehrs noch vorhandenen
weitläufigen Hand und leerftehende Kaſernements mit
Beichlag belegt. An Eiſenbahn-Aus- und Einſchiffungs—
punkten oder in deren Nähe, wie zu Rodoſto und
*) Später iſt auch nur das Maufergemwehr, Kaliber
9,5 mm, wirklich in Gefechtöthätigleit gelommen.
2211
Muradlu*) an der Linie Konftantinopel—Adrianopel, |
zu Feredjil, wo die Verbindungsbahn nah Salonil
fih von der Linie Adrianopel—Dedengatich abzweigt,
und bei Kajalar, nahe von Sorowitid, dem Etappen«
endpunkte der Theſſaliſchen Armee, jüdlid) Monaftir,
wurde die Herrichtung primitiver Baradenlager an—
geordnet. Der ſüdliche Himmel mit feinem herrlichen
wenn aud etivas warmen Klima macht die Sorge um
Unterkunft überhaupt zu einer nebenjächlichen. Man |
logirt im ſchönen Drient vecht gut à la belle &toile, |
wenigitens in der freundlicheren Jahreszeit.
Die Ernährung bi8 zum Eintreffen im Bataillons-
Staböquartier war Sache des einzelnen Mannes; dann
jorgte, jo gut es anging, das Bataillon. Alle Verwaltungs—
behörden hatten Befehl erhalten, den Forderungen der |
Kommandeure Genüge zu thun. Mohammedanifche |
Komitees wirkten ſtill, aber thätig in allen von den
Truppendurchzügen berührten Provinzen für die Speifung
der Soldaten. Ein Mangel wurde nicht empfunden. |
An der Eifenbahn angelommen, erhielt Jedermann eine
fünjtägige Nation d. h. Zwiebad, vielleicht aud, Reis
oder Kaffee. Die Bataillone führten außerdem nod)
viertägigen Vorrath mit, oder jollten ihn wenigſtens mits
führen. In den Vilajets Salonik, Monaftir und Janina
bejtellte das Kriegsminifterium 600 000 kg Zwiebad;
eine Kommilfion übernahm in Salonit F einheitliche
Leitung, und auch der Chef der Intendantur des Kriegs:
minifteriums begab fi an Ort und Stelle. Die Ein-
richtung von Magazinen an der Grenze und die Zuſammen⸗
ſtellung von Tragthierfolonnen wurden angeordnet.
Am ſchwierigſten ſah e8 mit der Organilation des
mobilen Sanitätsdienſtes aus, für dem nichts vorbereitet
war, und der ſich, namentlich bei Mangel an Material,
nicht vecht improvifiven läßt. Das neue Mobilmadjungs-
Reglement, eine Schöpfung der Neorganifationsperiode,
deſſen hier kürzlich Erwähnung gethan worden tjt,**)
ſchreibt für jede mobile Divifion die Errichtung einer
Ambulanz erjter Linie mit rantenträger » tompagnie,
ähnlich unferen Sanitätödetadyements, und einer Ambulanz
zweiter Linie, unjeren Feldlazarethen entiprechend, vor.
Die Aufftellung derjelben ift auch zu Beginn der Mobil
machung befohlen worden. Der Seneralarzt des 3. Ordu
begab fid) zur Grenze, um die geeigneten Pläpe für die
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 88
Anlage von Feldlazarethen zu ermitteln, die ftehenden
Militärhofpitäler daſelbſt, meift geräumige, luftige
Gebäude, wurden erweitert, in Janina, Elaffona und
Anajelipa größere Krankenftationen, in Salonit ein
Gentrallazareth mit 800 Betten und die Hauptiammel-
jtelle für die Fortihaffung von Verwundeten und Kranlen
nach rüdwärtd angelegt. In Rodofto vereinigte man
die Marjchunfähigen, welche aus Anatolien kamen.
Wenn nun auch von diejen umfafjenden Maßnahmen
Vieles nicht volllommen durchgeführt worden ift, ja
einzelne Anordnungen zunächſt mehr eine theoretiich
gedachte als praktiſch durchgeführte Abhülfe waren, jo
fann man im großen Ganzen doch feinen Augenblick
— daß die Türkiſche Regierung die ihr durch
9 Die ne von Rodoſto.
“*) Nr. 65, Sp. 1
2212
das Eingreifen Griechenlands unerwartet geichaffene
Lage mit Ruhe und Bejonnenheit auf ſich nahm, ihr
durch in großem Stile angelegte Vorkehrungen entiprady
und jie troß der vielen Schwierigkeiten, welche mehr
als die halbe Welt für umüberwindlih hielt, im
Wejentlihen durchführte. Insbefondere hat das Kriegs—
minifterium ſich auf das Geichidtefte zu helfen gewußt
und einen Berg von SHindernifien mit glücklichen
Improviſationen überjchritten.
Unzuertennen iſt die jofortige Bereitftellung ſehr
veichlicher Streitfräite durch eine umfafjende Mobil-
machung. Die numeriihe Shwäde des Gegners hätte
dazu verleiten fönnen, mit geringen Mitteln zu beginnen,
um die fo oft in der Gejchichte auftretende Erſcheinung
nod) einmal herbeizuführen, daß eine anfangs unbedeutende
Gefahr durch ſchwächliche Abwehr emit und groß
gemacht wurde, Wenn außer den in Friedenszeiten im
Bereich des 3. Ordu, der Weithälfte der Türkifchen
Baltanhalbinjel, jtehenden 68 Bataillonen, 35 Esladrons
und 51 Batterien*) ſogleich noch 112 Redifbataillone
aufgeboten wurden, jo erfcheint dies auf den eriten Blid
faft zu viel, um einen Griechiſchen Ungriff zurüdzu-
weijen; aber es ift zu bedenken, daß zugleich Die
Möglichkeit einer Griechiſchen Erhebung auf Türkiſchem
Boden ind Auge zu fallen war, dab große Macht-
entfaltung am meijten beitragen fonnte, Serbien,
Montenegro und Bulgarien vor jeder Verjuhung zum
Eingreifen zu bewahren, und daß, wenn der Krieg aus-
brach, eine jchnelle Beendigung weitere politiiche Ver:
widelungen am beiten verhüten fonnte. Diejelben Gründe
rechtfertigen aud) die jpätere Mobilmachung von nochmals
32 Nebifbataillonen.
Wie früher hier ſchon erwähnt,**) gebührt im Diejer
Hinfiht dem Sultan perfönlid das meifte Verdienſt.
Ihn mag dabei die Hoffnung geleitet haben, durch die
Entfaltung erdrüdender Ueberzahl den Gegner überhaupt
von Feindfeligfeiten abzuichreden.
Die Wahl der zu den Waffen gerufenen Heertheile
war eine zwedmäßige. Aus welden Gründen nicht die
vorhandenen Linientruppen, fondern Redifs mobilgemadjt
wurden, ift ſchon aus älteren Aufjägen befannt.***) Die
Divifionen Bruffa und Angora konnten zum Theil über
das Schwarze und Marmarameer, zum Theil mit der
Eifenbahn von Ungora nad JEmid herangezogen werden.
Die Divifion Pandirma hatte das Marmarameer zur
Verfügung, Afion-Rarahiffar den Schienenftrang nad)
Konia. Daß von der Divifion von Cäfaren nur die
Brigade Yosgad herangezogen wurde, erklärt ji) durch
die weite Entfernung der anderen Brigade vom Eijenbahn-
Endpunkte Angora. Statt der Brigade Antalia, welche,
obwohl an ber Küſte gelegen, da8 Meer mit Rüdficht
auf die Griechtiche Flotte doch nicht benutzen konnte,
wäre die von Sonia zu beitimmen geweſen, da fie
Bahnverbindung beſaß. Allein der Umftand, daß die
dortigen Bataillone ſchon während der inneren Unruhen
lange im Dienfte behalten worden waren, hatte wohl
entſcheidend für die getroffene Maßnahme gewirkt. Die
— *) Unge erechnet die 6em bis 12 cm Haubigbatterien.
er. 1404. u
Nr. 68, &. 1866 u. fi.
A215
Mobilifirung der Nedifdivifionen des 3. Ordu auf
Europälfher Seite lag in der Natur der Sade; Die
Truppentheile auß dem Bilajet Aidin (Smyrna) konnten
dagegen nicht herangezogen werben.
Streiten läßt ji über die Wahl der Divifion
Trapezunt, da jede Schwächung des 4. Ordu am ber
Kaufafiihen Grenze ihr Bedenkliches hat. Allein bie
Piorte war Rußlands wohl ficher, das Schwarze Meer
ftand für Truppentrangporte offen, ſämmtliche Regtmenter
der Diviſion können fich leicht in ben Küftenplägen
verfammeln und fie gelten — meijt aus ben friegerifchen
Laſen zufammengejegt — ald bejonderd tüchtig. So
wird auch Hier nichts zu bemängeln jein.
Die Plünderung immobiler Truppentheile zu Gunften
der mobilen iſt freilich nicht nach unferem Gejchmad.
Aber in aufergewöhnlichen Lagen helfen nur außer-
gewöhnliche Mittel.
Der Zwed wurde jebenfalld erreicht, möglichſt bald
eine operationsfähige Armee gegen den zuerft aufgetretenen
Gegner bereit zu haben. Schon am 21. Februar be
gannen auf ber Anatoliichen Eiſenbahn die Truppens
transporte nad) der Griechiichen Grenze. Die Bataillone
kamen in der vorgejehenen Stärke von 700 bis 750 Mann
on, die Batterien mit 6 befpanmten Gejchüßen, Die
Eladrons, Die auf 100 Pferde hatten gebracht werben
tollen, freilich erheblich ſchwächer, mit nur 70 bis
80 Pierden. Es herrichte dabei, wie alle Berichte aus
jenen Tagen bejagen, große Orbnung und Mannszudt.
Der gefahten und gejchlofjenen Haltung der Regierung
entiprachen Heer und Voll. Von vielen Stimmen
führen wir nur die eines Fachmannes, zugleich unjeres
Landsmannes, Majord Falkner v. Sonnenburg, an:
„Es wirkt erfriſchend“ — fo ſchrieb er am 4. April
aus Salonik*) —, „wenn man, aus dem leidenichaftlich
erregten Griechenland kommend, zuerft den Türkiſchen
Boden betritt! Hier ift Alles Ruhe, Gemefjenheit und
Beionnenheit, vor allem Anderen aber: Ordnung und
Gehorjam! Statt des theatralijchen Weſens der Griechen
aller Stände empfindet man vom erjten Yugenblid an
die wirklich angeborene Würde eines jeit Jahrhunderten
berrichenden Vollsſtammes, ftatt des impotenten Willens
dort tritt dem Beobachter hier thatjächliche Kraft und
Macht gegenüber; fat find es die Gegenfäße, Die
zwiſchen Emporlömmling und altererbtem Beſitz beftehen,
die den Charakter der beiden feindlichen Völler unter:
kheiben!*
Wenn der gute Verlauf der Mobilmahung au in
eriter Linie daS Verdienft der handelnden Perſonen tt,
jo wird man einen Antheil daran doch auch der voran«
gegangenen Arbeit während der Periode der von Sultan
Abdul Hamid II. im Jahre 1886 befoßlenen Reorgant-
jation zubilligen müſſen. Zwei ihrer hervorragenditen
Förderer haben den Krieg, der die Arbeit belohnte, nicht
mehr erlebt, der frühere Kriegsminiſter und Präfident
der Reorganifationstommiffion, Alt Saib Paſcha, und
Veli Riza Paſcha, der Chef des militärijchen Gefolges
des Großherrn. Ihrer bei diefer Gelegenheit zu ge—
u Mindener Neuefte Nachrichten Rr. 100 vom 18. April
42004 7 Mi. OD
2214
denken, iſt Sache der Gerechtigkeit. Bumal ift es die
Neuordnung der Nedifverfaffung nebſt ber neuen
Territorialeintheilung und die Vorbereitung der Mobil
machung im Generalftabe geweſen, welche ihre Früchte
trugen. Schon die theoretiihe Erfenntniß der Bedürfnifje
einer großen Armee im Felde, wie fie bei allen jüngeren
Generaljtabsoffizieren heute vorhanden ift, hat ficherlich
zum Erfolge beigetragen,
Ein Wort ift noch über das Aufgebot der mohant-
medaniſchen Freiwilligen zu jagen. Man darf ſich unter
diejen nicht den gewöhnlichen Zuſammenlauf beſchäftigungs⸗
fojer Abenteurer oder phantaſtiſcher Idealiſten denlen,
wie er fich wohl fonjt auf Kriegsſchauplätzen einfindet.
Es Handelt fich vielmehr um ein vorbereiteted und in
gewiſſen Formen geregelted Aufgebot, dad unter Um—
jtänden bei der Vertheidigung des vaterländiſchen Bodens
recht gute Dienfte leiften kann. Albanien und Epirus
haben noch ihre großen Feudalherren, die, wenn auch
nicht mehr unabhängig wie ehedem, doch noch mit
ftattlichen Macjtbefugnijien in ihren Gebieten jchalten
und walten. freilich beruht dieſe Herrihaft nur auf
Gewohnheitsrecht und fteht mit der modernen Türkiichen
Geſetzgebung nicht im Einklange. Aber jolche Ausnahme
zuftände verichwinden immer nur in demjelben Maße,
als fie praktiich entbehrlich werden. In den ftraßen- und
eiſenbahnloſen Hochgebirgen Albaniens Fann die jtaatliche
Nechtöpflege und Aufficht nicht prompt wirken wie in
civtlifirten Ländern, und die Beys, denen ber Grund
und Boden gehört, werben in vielen Diftriften noch
fange eigene Verwalter und Richter jein müfjen. Ihre
Hörigen nun bilden auch die Eriegeriiche Gefolgichaft,
die fi, den Stämmen entiprechend, in Bairals (Fahnen)
theilen, welche auch eine annähernd gleichmäßige Stärte
befigen. Im Norden find es die Malifforen (Berg-
bewohner), welche auf folche Art organifirt find, und die
bei allen Kämpfen gegen Montenegro eine hervorragende
Rolle gefipielt haben. Ihr langjährige und allgemein
anerkanntes Oberhaupt war der berühmte Alt Paſcha
von Gufinje, der vor einigen Jahren durch Meuchelmord
fiel, aber einen Nachfolger erhalten hat. Für die Be-
tämpfung Griechenlands kommen jedoch die Südalbanefen,
die Beys von Filat, Aidonat, Berat, Ergeri (Urgyros
kaftron) und andere zunächſt in Betracht. Ihre Bairals
find je 400 Mann ſtark, und die Aufitellung von deren
25 iſt berechtigt. Sie theilen fich jogar in Negimenter
von 2 bis 4 Bataillonen. Die amtliche Bezeichnung
„Mouadend* (Hülfstruppen) deutet an, daß die Regierung
fie nicht als einfaches Vollsaufgebot, ſondern eher als
Lokaltruppen betrachte. In dem ſonſt jtarf mit
Griechiihen Elementen bejegten Nordthefjalien um Ser—
fidje, Kojana und Kajalar herum liegt ferner eine ganz
bedeutende mohammedaniſche Enklave in den beiden
fruchtbaren Thalkefjeln des Egri Budjal und des Sary
Sl. Zum Theil wohnen dort die „Konjari*, die „Leute
von Konia“, Seldjhuffiihe Türklen, die von den
Byzantiniſchen Kaifern in ihren heutigen Sipen ans
gefiedelt wurden; zum Theil folgten Osmanijche Türlen
mit der Eroberung nad. Die dortigen Beys wie die
von Karadjalar und Kajalar glauben ſechs Bairals von
je 600 Mann aufbringen zu Können.
2215 J—
Desgleichen kann ſich die Türfifche Regierung im Noth⸗
falle auf die im füdlichen Pindus befonders zahlreiche Kutzo⸗
Walachiſche Bevölkerung ftühen, die freilich Römiſch—
tatholiich ift, aber in weit jchrofferem Gegenjaß zu den
Griechen als zu den Mohammedanern fteht. Ausſchließlich
hält fie das intereſſante Bergland von Zagora nördlich
des Sees don Janina, ein Montenegro im Kleinen,
bejeßt, daß ich — wohl als der erite Weſteuropäer —
im Jahre 1894 von Weit nad Dft durchzog.*)
In der Verfafjung diefer Hülfstruppen miſcht fi)
auf die merkwürdigſte Art die freiwillige Uebernahme
ber Pflicht mit drafonifcher Strenge bezüglid) deren
Erfüllung. Auch im Jahre 1886 hatten die Albaneſen
fih erboten, für den Padiſchah freiwillig in den Kampf
zu ziehen und 40 000 Krieger zu ftellen. Ihre Führer
legten der Regierung eine Art von Dienftreglement vor.
Ein jeder Albaneje durfte ſich danach freiwillig melden
oder fernbleiben. Wer ſich aber einmal gemeldet hatte,
mußte dem Aufruf auch Folge leiſten. Wer fi nicht
ftellte, erhielt eine zweite Aufforderung und beim noch—⸗
maligen Nichterjcheinen eine ftrengere VBorladung. „Wer
zum dritten Male nicht lommt, der wird erichofjen“,
hieß e8 dann weiter. Die Offiziere durften bis zu einem
gewiffen Grade gewählt werden. „Wer ihnen dann
aber nicht gehorcht, der wird erichoffen“, und jo ging
es weiter. Eine ganze Reihe von Artikeln eröffnete
den „Sreiwilligen“ die wenig angenehme Ausficht, ohne
Weiteres erfchoffen zu werden. Irre ich nicht, jo ſtand
diefe Drohung aud auf Lüge und faliche Meldung.
Merlwürdig war der Artikel, daß die Albanejen ſich
bei der Dffenfive wohl dem Dberbefehl der Türkiſchen
Generale unterorbnen, beim Rückzuge aber nur den
eigenen Chefs gehorchen wollten. Sicherlich; war diejer
Vorbehalt gemacht, um im Nothialle die heimifchen
Diſtrilte vertheidigen zu können, in welche ſeit der
Eroberung nad) Standerbergg Tode noch ein Feind
gedrungen ift.
Daß ſich aus folchen Kriegern, denen das Menfchen:
leben nichts gilt,**) etwas machen läßt, unterliegt wohl
feinem Zweifel, und die Regierung wäre thöricht, wenn
fie fi im Falle der Noth folder Mittel nicht bedienen
wollte. freilich werben die, Mouavens“ im regelrechten
Angriffskriege auf feindlichem Boden von geringem Nutzen
fein und dafür dem Kampfe einen Charakter von Wildheit
verleihen, der dem Nufe des ganzen Heeres nur jchädlich
fein kann. In der Vertheidigung der heimiichen Berge
aber können fie, gut geführt, ſicherlich Erftaunliches leiſten.
Einigermaßen bedenllich bleibt das Aufgebot immer;
denn die Waffen find leichter ausgetheilt als wieder
zurüdgefordert, und in ganz Albanien — gleichgültig,
ob im chriftlichen oder mohammedaniſchen — herrſcht
ein kräftiger Zug nad) ftantlicher Autonomie.
*) Dort, wo Kieperts neuefte Karte bed Kriegsſchauplatzes
noc einen weißen Fled zeigt.
*) „Lä-bas on tue les hommes, comme les poules*,
faßte ein Türfifcher Offizier, der unter Mehmet Ali Paſcha an
der —— Grenze gefochten hatte, mir gegenüber
feine Eindrüde zufammen.
(Fortfegung folgt.)
1897 — Rilitär:Wodenblatt — Nr. 83
2216
Kleine ittheilungen.
Stalien. Der Ariegsminifter hat verfügt, daß für
die Referve-Dffigierafpiranten der höchſten
Bildungsftufen berluchömeife Sehrabtbeilungen (Plotoni
allievi ufficiali di complemento) mit verlürgter Aus«
bildungszeit — nämlic) ſechs ftatt neun Monate — eingerichtet
werden. Für Infanteriften genügt zum Eintritt in dieſe
theilungen das einfache Reifezeügniß eines Lyeeums ober
technifhen Inftituts, Artilleriften müfjen Studien in
Mathematit, Ingenieurlunft oder Arditeltur an einer
Univerfität oder techniſchen Hochſchule oder das Reife:
zeugniß ber phyſilaliſch mathematiſchen Seftion eines
tehnifhen Inſtituts nachweiſen, Genieoffiziere das
Diplom eines Laureaten in Ingenieurfunft und Architeltur.
In den bevorzugten Abtheilungen, die am 1. November
—— werden die Eleven bei genügenden
iſtungen in drei Monaten Korporale, in ſechs Monaten
Sergeanten (Unteroffiziere); dann thun die Infanteriften
bis zum Schluß der Herbftübungen Dienft bei ihrer Truppe
und mwerben nad) beren Beendigung am Sit der Generals
fommanbos zu befonderen Detachements zu 40 bis 50
unter je einem geeigneten Offizier bis zum 31. Oltober
vereinigt zur eingehenden Vorbereitung auf bie Offizier⸗
prüfung. Die Artillerifien und Ingenieure bleiben brei
Monate länger bei den Ausbildungsabtheilungen, um
dort ihre Sonderausbildung zu erhalten, und thun dann
dis zum 31. Oktober Dienjt bei der Truppe, dann folgt
für Ale die Offizierprüfung, die nah einem Monat
wiederholt werden darf. Da bie Eleven ber übrigen
Plotoni früheftens nah 18 Monaten bie Prüfung
ablegen können, fo beträgt der Vortheil ein halbes Jahr.
Für Kavalleriften werden feine befonderen Plotoni ein
gerichtet, jedoch foll bei einzelnen Negimentern für Ein-
jährig- Freiwillige, die fi zum Referveoffigier vorbereiten
wollen, entſprechender Unterricht eingerichtet werben; die⸗
felbe Anordnung fann für diejenigen Infanteriften, bie
nicht das Reifezeugniß befiten, fowie für die Afpiranten
des Artillerie und Genietrains getroffen werben.
(L'Italia militare Nr. 80.)
— Die am 4. September auf 20 Tage einberufenen
Referviften (fiehe Mil. Wodenblatt Nr, 34, Sp. 1050)
wurden zur Berftärtung ber an den großen Manövern
theilnehmenden Infanterieregimenter des 3. und 5. Armee
torps, fowie bes 3. und 11. Berfa ———— ver⸗
wendet. Aus den ſchon fünf Tage früher auf 25 Tage ein⸗
berufenen Mobilmiligen wurden die Mobilmiligregimenter
Nr. 6 in Mailand, 9 in Brescia, 14 in Verona, 19 in
Bologna, jedes aus Mannfdaften von ſechs bis fieben
Bezirfen beftehend, ferner das 4. —— in
Mailand und das 6. in Verona gebildet. Die Roms
mandeure ber rer imenter wurden aus ben
ur Dispofition ftehenden Dffizieren entnommen, bie ber
erjaglieribataillone dem alliven Dienftflanbe,
(L'Esereito ital. Nr. 82.)
Nordamerika. Der Staatsfekretär für das Flotten⸗
wefen hat dem Kongreß einen Gefehentwurf vors
gelegt, wonad die Regierung ermächtigt wird, Verſuche
mit einem neuen ander Teet en Boote (das fogenannte
er erfunden von der Torpedo⸗Baugeſellſchaft
ohn P. Holland) anzuftellen und für ben „all, daß
fie befriedigen follten, das fertige Boot für nicht über
100 000 Dollars (1 Dollar = 4,197 ME.) anzulfaufen
und weitere Boote von bemfelben Mujter in der nad)
dem Gefeh vom 10. Juni 1896 geftatteten Zahl in Be-
ftellung zu geben. (Army and Navy Journal Nr. 1768.)
Gebrudt in der Königlichen Hofbucpdruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kochſirahe 63—TL
Sierau der Allgemeine Anzeiner Tr. 74.
Ailitär- Wochenblatt,
Brrantmorilicher Rebalteur:
». Ehorff, Generalmajor , D.,
Ariebenan 5, Berlin, @oflerftr,
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
@rpebition: Berlin Swı2, ftochitrahe 68.
Berlag der König. Hofbuchhandlung
von E. &. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68— 71.
Diefe HZeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags ggg Nor 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berfelben bei us 1. monatlid; ein: bis zweimal das literariſche Beiblatt, die
geitung” ; 2. jährlic; mehrmals größere Aufjä
Tierteljäbrlicher Bränumerationspreis für bas (
Berlin, Sonnabend den 1. September.
alt
Perfonal » Beränberungen (Breußen, Bayemn). Iabartı » Berleihungen (Preußen, Bayern).
Regiments an Seine Königliche gohet den Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten bes Herzogthums Braunfchmweig. (Bayern.)
NM 84.
ilitaͤr⸗· Ateratur⸗
als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftinnte Termine gebunden ift.
anze 4 Marl 50 Pf. — —— ber einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Beitungs-Preislifte Nummer 4616) und — 335
ungen — in Berlin auch die Zeitungsſpeditionen — an — an.
1807.
— Berleifung eines
Journaliſtiſcher Teil.
Die Beoßperguglih Heſſiſche Armeediviſton im Kriege 1866. — Ueberſicht über bie Ereigniffe des Thefjalifchen Krieges,
a
leine Mittheilungen. Frankreich: Mittel zur Verfüngung des Dffizierlorps. Schiefplag bei Bordeaux. Unglüds«
fälle Baben.
Berional- Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
@ffiziere, Porteperfähnriche xc.
Ernennungen, Beförderungen und Verſctzungen.
Im aktiven —
Totié, den 15. September 1
Erzherzog Joſeph von Dejterreid Rarferliße umd '
Königliche Hoheit, zum Chef des 2. Hannov. Ulan.
Regts. Nr. 14 emannt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöhften Abſchied.
Den 7. Juli 1897.
Boigtel, Geheimer Oberbaurath und Abtheil. Chef im
Kriegsminifterium, bei dem Ausicheiden aus dem
Dienſt der Charakter als Wirllicher Geheimer Ober:
baurath mit dem Range eines Nathes 1. Klaſſe ver-
lichen.
Durch Berfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 1%, Anguft 1897.
Anlermann, Buißon, Eppen, Unterapotheler des
Beurlaubtenftandes, zu Oberapothelern befördert.
Vegemann, Gourant, Enders,
Haubner, Jaeger, Dr. Kod, Lampredt, Müller,
Dch, Sellheim, v. Soden, ei, | Stöhr,
Lorent,
Gelderblom,
ı Völker, Feſtungsbauwart von der Fortifilation Straß-
Wenzel, Oberapotheler des Beurlaubtenftandes, der
Abſchied bewilligt.
Den 21. Auguſt 1897.
ı Krause, Korps: Stabsapothefer VII. Armeelorps, auf
feinen Antrag vom 1. Dftober d. 3. ab mit Benfion
in den Nubeftand verjept.
Den 22, Auguſt 1597.
Dr. Leins, Ballender, Oberapotheler des Beurlaubten-
ftandes, der Abſchied bewilligt.
Den 29, Auguft 1897.
Wallmeifter von der Fortifilation Cöln, zum
Feſtungsbauwart ernannt.
Den 9. September 1897.
Pohl, Korps-Stabsapotheker V. Armeelorps,
VII. Armeelorps verſeht.
zum
Durch Verfügung ber Generalinſpeltion des Ingenieur:
und Pionierlorps und der Feftungen.
Den 8, September 1897.
Bauer, Feſtungsbauwart von der Fortifilation Neu—
breiſach, zur Fortiſilation Mep,
burg, ‚ aUr Hortifilation Neubreiiah, — verſetzt.
Königlich 5 Bayeriſche Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche ar.
Eruennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im aftiven Heere.
Den 9. September 1897.
Prinz Leopold von Bayern Königliche Hoheit,
Gen. Oberſt der Kap. (mit dem Range eines Gen.
Seldmarihalls), Gen. Inſpelteur der 4. Urmee-Juip.,
(3. Quartal 1897. .
zum Inhaber des 1. Schweren Neiter-Regts. Prinz
Karl don Bayern ernannt,
| Brinz Arnulf von Bayern Königliche Hoheit, Noms
mandirender General des 1. Armeelorps, Gen. der
Inf, & la suite des 1. Inf. Regts. König geftellt.
Nitter dv. Kylander, Kommandirender General des
II. Armeelorps, Gen. der KHav., in das Verhältniß
à la suite des 2. Schweren Reiter » Regts. valant
Kronprinz Erzherzog Rudolf von Defterreich verjebt.
2219
1897 — Rita Wegenbieit - — * 54
22%
Ordens - -Berleijungen.
Preufen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigft
geruht:
dem General der Kav. Grafen v. Haejeler, fomman-
direndem General des XVI. Armeelorps,
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, General der Auf.
v. Wittich, fommandirenden General des XI. Armee
forps,
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, General der Kap.
Grafen v. Schlieffen, Chef des Generalftabes ber
Armee, — den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Premierlicutenant a. D. Kemmerich zu Tegernfee
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
geruht:
den nadhbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußlſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
de3 Kommandeurkreuzes zweiter Klaſſe mit Eichenlaub |
des Großherzoglich Badiſchen Ordens vom Zähringer
Löwen:
dem Oberſten Frhrn. v. König, Kommandeur der
22. Kav. Brig.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe mit Eichenlaub
deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Pfeil, ä la suite des 1.
Leib-Ören. Negts. Nr. 109, lommandirt ald Ordonnanz—
offizier bei Seiner Königlichen Hoheit dem Erb—
großherzog von Baden;
bes Ritterlreuzes erſter Klaſſe
des Großherzoglich Heſſiſchen Verdienſt-Ordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Hauptmann Frhrn.
Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8;
des demjelben Orden affiliirten filbernen Kreuzes:
den Wallmeiftern Galle und Zuß bei der Fortififation |
in Mainz;
des Ehrenkreuzes des Großherzoglich Medlenburg:
Schwerinihen Greifen-Ordens:
dem Major v. Griesheim, à la suite des Kadettentorps;
der Ritler-Inſignien zweiter Klaſſe des Herzoglid)
Anhaltiihen Haus:Ordens Albrechts des Bären:
dem BPremierlieutenant Heijtermann v. Ziehlberg
vom Auf. Regt. Nr. 140,
dem Selondlieutenant v. Prittwig u. Gaffron vom
un Negt. Kronprinz Friedrich) Wilhelm (2. Schlef.)
Nr. 11;
Bad. |
vb. Breufhen im Feldart. |
des Fürftlih Schwarzburgiſchen Ehrenkreuzes
eriter Klaſſe:
dem Generalmajor dv. Liebermann, Kommandeur ber
15. Inf. Brig.;
der dritten Klaſſe defjelben Ordens:
dem Premierlieutenant der Ref. im Eijenbahn » Negt.
Nr. 1 Mitteljtaedt zu Berlin;
des Fürſtlich Waldeckſchen Mitlitär-Verdienftfreuzes
zweiter Klaſſe:
dem Oberjten Frhrn. dv. Thermo, Kommandeur dei
Inf. Regts. von Wittich (3. Hefl.) Nr. 83;
bes Ritterkreuzes zweiter Abtheilung des Großherzoglich
Sächſiſchen Haus-DOrdend der Wachſamkeit oder vom
weißen Fallen und des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Annen-
Ordens britter Klaſſe:
dem Selondlieutenant der Ref. Grafen v. Oppersdorff
zu Berlin;
des Komthurkreuzes des Königlich Großbritanniſchen
Viltoria-Ordens und der Königlich Großbritamniſchen
ſilbernen Jubiläaums-Medaille:
dem Oberſtlieutenant v. Falkenhayn, Kommandeur des
1. Garde-Drag. Regts. Königin von Großbritannien
und Irland;
des Dffizierfreuges deffelben Ordens und berjelben
Medaille:
dem Major v. Arnim in demjelben Regt.;
des Nitterkreuzed defjelben Ordens und derjelben
Medaille:
ı den Premierlieutenants Frhrn. dv. Möller: Lilien:
ftern und v. Gerlad,
dem Selondlieutenant v. Studnik, — ſämmtlich von
demjelben Negt.;
|
| ber Königlich Großbritanniſchen goldenen
AubiläumssMebaille:
dem Nittmeifter Prinzen Aribert von Anhalt,
Durchlaucht, von demjelben Regt.;
des Kommandeurkreuzes zweiter Klaſſe
des Königlich Schwediſchen Schwert-Ordens:
dem Oberſtlieutenant v. Ammon, Kommandeur des
Garde⸗Pion. Bats.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe
| des Königlich Schwediihen Waſa⸗Ordens:
| ‚den Setondlieutenant Looff (Johannes) von demjelben
at;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Serbiſchen
Talowo⸗ Ordens:
dem Major Sehen. v. der Oſten-Sacken u. dv. Rhein
vom Feldart. Regt.General-TFeldzeugmeifter (2.Branden-
burg.) Nr. 18;
des Offizlerlreuzes defielben Ordens:
dem Hauptmann Daude von demjelben Negt.;
2221 er
des Ritterkreuzes des Königlich Serbiſchen Takowo—
Ordens:
dem Sekondlieutenant Rindler vom Feldart.Regt. General⸗
Feldzeugmeiſter (2. Brandenburg.) Nr. 18;
des Kommandeurkreuzes des Großherzoglich
Luxemburgiſchen Ordens der Eichenkrone:
dem Oberſtlieutenant Hepke, aà la suite des 3. Magde—
burg. Inf. Regts. Nr. 66, Direltor der Kriegsſchule
in Engers;
des Ritterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann Ulrich, à la suite der 3. Ingen.
Inſp. und Lehrer bei der Kriegsſchule in Engers.
Bayern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold,
des Stönigreich Bayern Berweier, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigft
beivogen gefunden, aus Anlaß der diesjährigen großen
Manöver nachitehende Ordendanszeichnungen zu verleihen:
a, vom Militär-Verdienftorden:
das Groß;Komthurkreuz:
dem Generallicutenant chen. v. Boller,
Senereladjutant,
dem Generallieutenant Ritter dv. Haag, Kommandeur
der 3. Div,
km Generallieutenant Frchm. d. König, Inſpelteur
der Kav.,
dem Generalmajor Ritter v. Lobenhoffer, Chef des
Öeneralftabes ber Armee;
das Komthurlkreuz:
dem Generalmajor Frhr, Neihlin v. Meldegg,
a la auite der Armee, Militärbevollmäctigter in
Berlin und Bevollmädtigter zum Bundesrath des
Deutſchen Reiches,
dm Generalmajor Grafen v. Bothmer, Kommandeur
der 1. Inf. Brig,
den Generalmajor Leeb, Kommandeur ber 6. Inf.
Brig,
dem Generalmajor Wolff, Kommandeur der 8. Inf.
Brig,,
dem Generalmajor Doßauer, Kommandeur der 3. Kav.
Brig,
dem Generalmajor Frhrn. v. Stengel, Seltionäcef
bet der Inſp. der Fußart.;
das Nitterfreuz erjter Klaſſe:
dem Oberſten und Negts, Kommandeur Grafen Eckbrecht
v. Dürdheim: Montmartin des Anf. Veib-Regts., |
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Koerbler des |
5. Inf. Regts. Großherzog Ernft Ludwig von Heilen, |
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Brud des
Königl.
7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Frhrnu. v. Barth
zu Harmating des 11. Inf. Regts. von der Tann,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Walther
v. Balbderjtötten bed 16. Inf. Regts. Großherzog
Ferdinand von Toslana,
1897 — Militär:Modhenblatt — Rr. 84
_2222
den Oberfien und Regts. Kommandeur Frhrn. v. Fei—
lipich des 19. Inf. Megts.,
dem Dberiten und Negtd. Kommandeur v. Weech des
20. Inf. Regts.,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Binder des
21. Inf. Negts,,
dem Oberſten und Negts. Kommandeur v. Brüdner
des 22. Inf. Regts.,
dem Oberſten und Negts. Kommandeur Pieffer des
23. Inf. Regts.,
ben DOberften und Regts. Kommandeur v. Muffel des
4. Chev. Regts. König,
dem Oberftlieutenant chen. v. Barth zu Harmating,
Abtheil. Chef im Generalftabe,
dem Oberſtlieutenant v. Hößlin
II. Armeekorps,
dem Generalarzt 1. Al. Dr. Gaßner, Korpsarzt des
11. Armeelorps;
im ®eneralitabe
das Ritterkreuz zweiter Klaſſe:
dem Major Graf im Generalftabe I. Armeelorps,
dem Major Brader, à la suite des 1. Chev. Regts.
Kaiſer Nikolaus von Rußland, fommandirt zur Dienjt-
leiſtung dortjelbit,
dem Major Steindel, Battr. Chef im 2. Feldart.
Regt. Horn,
dem Major dv. Spies, Battr. Chef im 3. Feldart.
Negt. Königin Mutter,
dem Hauptmann und Komp. Chef dv. Gropper dus
Inf. Leib-Regts.,
dem Hauptmann und Komp. Chef Rüdiger des 4. Anf.
Regts. König Wilhelm von Württemberg,
dem Hauptmann und Komp. Chef Hieber bes 7. Anf.
Regts. Prinz Leopold,
dem Hauptmann und Komp. Chef Seuffert des 9.
Regts. Wrede,
dem Hauptmann und Komp. Chef Wodinger des
13. Inf. Regts. Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich,
dem Hauptmann und Komp. Chef Frhen. dv. Behmann
des 15. Inf. Negts. König Albert von Sachſen,
dem Hauptmann und Komp. Chef Fergg des 16. Ani.
Regts. Großherzog Ferdinand von Toskana,
dem Hauptmann und Komp. Chef Haufen des 17. Inf.
Regts. Drff,
dem Hauptmann und Komp. Chef Ipfellofer des
19. Inf. Regis,
dem Hauptmann und Komp. Chef Heilmann des
20. Inf. Regts,,
dem Hauptmann und Komp. Chef Zautenbadher des
21. Inf. Regts.,
dem Hauptmann und Komp. Chef Semmelmann des
22. Inf. Negts,,
dem Rittmeljter und Esladr. Chef Manz des 1. Schiveren
Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern,
dem Rittmeiſter und Esladr. Chef Renz(Oskar) des 1. lan.
Regts. Kaiſer Wilhelm IL, König von Preußen,
dem Nittmeifter und Esladr. Chef Renz (Wilhelm) des
2. Chev. Regts. Taris,
dem Rittmeifter und Esladr. Chef Walther des 5. Ehen.
Negts. Erzherzog Albrecht von Deiterreic,
Inf.
2228
*— Militär-⸗Wochenblatt — m: 84
— 22
dem Rittmeifter Frhru. v. Reitzenſtein, à la suite
bes 1. Schweren Neiter-Regts. Brinz Karl von Bayern,
Neitlehrer an der Equitationsanftalt,
dem Hauptmann Schäffer, Komp. Chef im 2. Pion.
Bat,
dem DOberjtabsarzt 1. Kl. Dr. Leitenftorfer, Regts.
Arzt im 4. Inf. Negt. König Wilhelm von Württem-
berg;
b. das Ritterkreuz des Verbienft-Orbens der Bayeriſchen
Krone:
dem Oberſten Thäter, Abtheil. Chef im Kriegsminiſterium,
dem Oberftlieutenant Endres, Chef bes Generalftabes
1. Armeelorps,
dem DOberftlieutenant Gerneth, Chef des Generalitabes
Il. Armeelorps;
ec. das Militär-Verdienftkreuz:
dem Feldwebel Köller des Inf. Leib-Regts.,
dem Feldwebel Funk des 1. Inf. Regts. König,
dem Stabshoboiiten Peuppus des 2. Inf. Regts. firon-
prinz,
dem Feldwebel Fiſcher des 3. nf. Regts. Prinz Karl
von Bayern,
dem Milttär » Mufikdirigenten Kürmeyer des 4. Inf.
Regts. König Wilhelm von Württemberg,
dem Militär-Muſildirigenten Burow des 5. Inf. Negis.
Großherzog Ernſt Ludwig von Heilen,
den Militär « Mufikdirigenten Genewsky bes 6. Inf.
Regts. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen,
dem Feldwebel Wolf des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
dem Feldwebel Klein des 8. nf. Regts. Prandh,
dem Feldwebel Gehrling des 9. nf. Regts. Wrede,
dem Mufilmeifter Schott des 10. nf. Negtd. Prinz
Ludwig,
dem Feldwebel Göttinger des 11. Inf. Regts. von
der Tann,
dem Militär-Muſildirigenten Koch des 12. Inf. Regts.
Prinz Arnulf,
dem Feldwebel Plößl des 13. Inf. Regts. Kaiſer
Franz Joſeph von Oeſterreich,
dem Feldwebel Benkert des 14. Inf. Regts. Hartmann,
dem Feldwebel Hagenauer des 15. Inf. Regts. König
Albert von Sachſen,
dem Feldwebel Müller des 16. Inf. Regts. Grob:
herzog Ferdinand von Toslana,
dem Stabshoboiften Hörold des 17. Inf. Regts. Orfi,
dem Feldwebel Heunifch ded 18. Inf. Regts. Prinz
Ludwig Ferdinand,
dem Feldwebel Büttner des 19. Inf. Regts,,
dem Feldwebel Schmidt des 20. Inf. Negts.,
dem Muſikmeiſter Schred des 21. Inf. Negts.,
dem Feldwebel Barr bed 22. Inf. Regts.,
bem Feldwebel Hilbrecht des 23. Inf. Regts.,
dem Feldwebel Burger des 1. Jäger-Bats.,
dem Feldwebel Baumann des 2. Yüger-Bats,,
dem Wachtmeiſter Graf des 1. Schweren Reiter-Regts.
Brinz Karl von Bayern,
dem Wachtmeifter Bürger des 2, Schweren Reiter:
Regts. valant Kronprinz Erzherzog Rudolf von Delter-
reich,
den Wachtmeifter Schuler des 1. Ulan. Regts. Kaiſer
Wilhelm IL, König von Preußen,
dem Mufifmeifter Wich des 2. Ulan. Regts. König,
dem Wachtmeijter Schmidt bes 1. Chev. Regts. Kaiſer
Nikolaus von Rußland,
dem Wachtmeiſter Mohr des 2. Chen. Regts. Taris,
dem Wachtmeifter Sautter des 8. Ehe. Regts. Herzog
Karl Theodor,
dem Wachtmeiſter Köhler des 4. Chev. Regts. König,
dem Mufilmeifter Neumann des 5. Chev. Regts. Ey:
herzog Albrecht von Oeſterreich,
dem Wachtmeiſter Raab des 6. Chev. Regts. Prinz
Albrecht von Preußen,
dem Wachtmeiſter Talleur des 1.
Prinz⸗Regent Luitpold,
dem Wachtmeiſter Bleicher des 2. Feldart. Regts. Horn,
dem Wachtmeiſter Merz des 3. Feldart. Regts. Königin
Mutter,
dem Wachtmeiſter Cotta des 4. Feldart. Regts. König,
dem Wachtmeiſter Schug des 5. Feldart. Regts.,
dem Muſilmeiſter Teichmann des 1. Pion. Bats.,
dem Feldwebel Kriebſch des 2. Pion. Bats.,
dem Vizewachtmeiſter Schwall des 1. Train-Bats,,
dem Wachtmeifter Schedenbad des 2. Train-Bats,
deldart. Regls.
(Aus Nr. 22 des Berorbnungäblattes des Königlich Bayerifchen Kriegdminifteriumd vom 11. September 1897.)
Im Namen Seiner Majeftät des Königs.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweſer, haben Sich inhaltlich
Allerhöchſten Handichreibens vom 8. 1. Mis. beiwogen gefunden, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht
von Preußen, Negenten des Herzogthums Braumichweig, das 6. Chevaulegersregiment valant Großfürſt
Konftantin Nilolajewitid; zu verleihen und zugleich zu verfügen, daß dieſes Regiment fortan den Namen
„6. Ehevaulegerdregiment Prinz Albrecht von Preußen”
zu führen babe.
Kriegsminifterium.
Frhr. v. Aſch.
222
Journalifiſcher Theil.
hauptquartier (7) anweſend und jeder im Intereſſe
Die Großherzoglich Heſſiſche Armeediviſion
im Kriege 1866.
Der von der kriegsgeſchichtlichen Abtheilung des
Preußiſchen Generalſtabes in letzter Zeit wiederholt
vertretene Grundſatz, auch ſolche Epiſoden der neueren
Deutſchen Kriegsgeſchichte zur Darſtellung gelangen zu
laſſen, in denen die Führung nicht immer auf der Höhe
ihrer Aufgabe ſtand, und dadurch weiteren Kreiſen den
Nupen begangener Fehler zugänglich zu machen, hat
auch in der neueſten Einzelichrift*) wiederum Ausdrud
gefunden.
Ihr Verfaſſer war als junger Neiteroffizier
Augenzeuge und Mitlämpfer in dem für fein engeres
Baterland verhängnißvollen Mainfeldzuge von 1866.
Seinen perſönlichen Eindrüden und Erinnerungen treten
erihöpfende Duellenjtudien im Preußiichen Kriegsarchiv,
vor Allem aber die Benupung der im Großherzoglichen
Archiv zu Darmftadt niedergelegten Feldakten der
Heffiihen Divifion und der Geheimakten der General-
adjutantur Hinzu. Lehtered Material jtellte die Gnade
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzog Emit
Ludwig von Hefien zur Verfügung, nachdem ein Zeit—
taum don 30 Jahren verjtrichen war und die fiegreichen
Ereigniffe von 1870/71 etwaige fchmerzlihe Er»
innerungen aus jener Zeit verwiicht hatten.
Die Großherzoglih Heſſiſche Division unter General-
heutenant Frhrn. Pergler dv. Perglas gehörte 1866 als
3. Divifion dem 8. Deutſchen Bundeslorps an und
fimpfte in dieſem SKorpsverbande gemeinfam mit
Bürttembergern (1. Divijion), Badenern (2.) und einer
aus Dejterreihiih:Nafjauifhen Truppen fombinirten
(4) Divifion. Zum Führer des 8. Bundesforps war
kit dem 14. Juni Prinz Mlerander von Heſſen
(r 1883) durd; den zuftändigen König von Württem-
berg ernannt worden.
Mit dem 7. Bundeskorps, den Bayern, bildete
das 8. gemeinjam die Weftdeutiche Bundesarmee, deren
Überbefehl durch Bundesbeihluß dem Kommandirenden
der Königlich Bayeriſchen Armee, Feldmarihall Prinzen
Karl von Bayern, Königlicher Hoheit, übertragen worden
wor. Da Prinz Karl neben diefem Oberbefehl das
Kommando des 8. Bundeskorps beibehielt, ein beſonderes
Oberlommando der Weftbeutichen Armee nicht gebildet
wurde, beide Korps aber den größten Theil des Feld—
zuges in räumlid; weiter Trennung operirten, jo konnte
von einer einheitlichen Führung von vornherein nicht
die Rede fein. Zu berüdfichtigen ift ferner, daß die
Militärbevollmächtigten Deſterreichs und der Deutichen
Bımdesftaaten im gemeinfamen Armee und Slorps-
5 9 Kriegsgeſchichtliche eng fc Herauägegeben vom
großen Generalftabe. Nbtheilung für Kriegsgeſchichte. Heft 22
und 23: Der Antheil der Großherzoglih Heffiihen Armees
bivifion am Kriege 1866. Bon v. Zimmermann, Db
lieutenant & la suite des 1. Großherzoglich geifigen Dragoner:
tegimentd (Garde » Dragonerregiments) . 23 und vom
Nebenetat des großen Generalftabes. Mit 1 Ueberfichtöfarte,
4 Plänen und 4 Skijen. Berlin 1897. €. S. Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mt. 8,60.
1897 — Nilitär:MWocdenblatt — Nr. 84
ihrer Staaten zu wirken bemüht waren, daß das
8. Bundeslorpd aus fünf verjchiedenen, einander
unbekannten und nach verjchiedenen Dienftvorichriften
ausgebildeten SKontingenten bejtand, daß endlich mit
Ausnahme der Defterreihiichen Brigade feines der
anderen Sontingente einen ernften Feldzug mitgemacht
und kriegeriſche Erfahrungen gejammelt hatte.
Prinz Wlerander von Helfen, der Nommandirende
des 8. Korps, war 1866 43 Jahre alt. Seit 1840
in Auffiichen Dienften, hatte er 1845 mit Auszeichnung
unter Fürft Woronzoff im Kaulaſus gefochten, war
1853 als Generalmajor in die Defterreichiiche Armee
übergetreten und hatte 1859 bei Montebello und
Solferino Beweiſe von großer Umſicht und höchſter
perjönlicher Bravour gegeben, jo daß ihm für Solferino
das Ritterkreuz ded Maria Therefia-Ordens zugefprochen
wurde, Nah dem Feldzuge von 1859 übernahm er
ben Bejehl über das Deiterreichiihe 7. Korps zu
Trevifo, von dem er 1863 auf feinen Wunſch enthoben
wurde, um in Disponibilität zu treten. Wie jchon
angeführt, fand ihm der Feldzug 1866 an der Spibe
des 8. Deutjchen Bundesforps.
Bei der vorerwähnten bunten Zuſammenſetzung des
8. Bundeslorps aus fünf Kontingenten konnte es nicht
ausbleiben, dak die Divifionslommandeure, die zum
Theil mit geheimen Inſtrultionen ihrer Souveräne aus:
gerüjtet waren, eine jehr große Selbjtändigkeit erlangten.
Obwohl num mit Ausnahme des kürzlich verjtorbenen
Prinzen Wilhelm von Baden, der die Badiſche
(2.) Divifion befehligte, feiner von ihnen perſönlich
durch militärifhe Befähigung und Charakteranlagen
derart hervortrat, um feine Selbjtändigfeit im Geiſte
einer initiativen Kriegführung auszunußen, feine Kollegen
mit fortzureißen und dem Korpsfommando das Fafjen
und Verfolgen bejtimmter Entihlüffe zu erleichtern, fo
entftanden andererſeits durch Mangel an gegenfeitiger
Belanutjchaft, Verſchiedenartigleit der politischen Ziele,
häufig auch durch perfönliche Eiferfucht, Mangel an
Vertrauen und an durch Vertrauen bedingtem entgegen=
fommenden Gehorſam gegen die höhere Führung
Neibungen, die der gemeinfamen Sache nicht eben
förderlich waren.
Truppen und Führer des 8. Bundeskorps jollten
erſt angefiht3 des einheitlich organifirten, trefflich
geihulten und geführten Gegners den Krieg erlernen.
Mit Ausnahme der Großherzoglih Heſſiſchen Divifion,
deren Mobilmahung jeit dem 11. Mai planmäßig
betrieben worden und etwa Mitte Juni, alſo beim
Beginn des Krieges beendet war, vollzog fi Die
Mobilmahung und Berjammlung der übrigen Kon»
tingente nur jehr langjam und fonnte eigentlich erſt
Anfang Juli ald vollendet gelten.
Um 20. Juni befepten Preußiihe Truppen Caſſel,
am 29. wurde Langenfalza geſchlagen. Erft am
30. Juni begannen die Operationen der Weſtdeutſchen
Bundesarmee unter Führung des Prinzen Karl von
Bayern, aljo zu einer Zeit, wo die vereinten Preußiſchen
2927
1897 — Militär- Wochenblatt — Nr. B4
2228
Kräfte unter General Vogel von Faldenftein fich bereits
zwilhen die beiden Bundeskorps hineinzuſchieben
begannen. Drei Tage fpäter wurde der Feldzug in
Böhmen zu Gunſten der Preußiſchen Waffen entichieden.
Unter diejen Aufpizien trat die Großherzoglich Heſſiſche
Divifion in den Feldzug von 1866 ein!
Unbedenklich kann behauptet werden, daß fie das
fampfbereitejte und tüchtigite Glied im Verbande bes
8. Bundeslorpd war. Ihre Infanterie befaß in dem
„Wachterfchen Reglement“ eine auf Grund der neueften
Kriegserfahrungen (1859) bearbeitete trefflihe Dienſt—
vorjchrift,*) Die zweifellos in einzelnen Theilen bereits
den Geift einer neueren Zeit athmete und durchaus
niht im Sinne der 1866 den Oeſterreichern ver:
hängnißvoll gewordenen Stoßtaltik gehalten war. In
dem gezogenen Worderlader Syitem Plönnied (Kaliber
10 mm, Geihoßftauchung) beſaß diefe Infanterie eine
Schußwaffe, die an Treffficherheit und Schußweite dem
Preufifchen Zündnadelgewehr überlegen war, die Feuer:
geihmwindigkeit des Lepteren aber troßdem auf nahen
Entfernungen dur diefe Vorzüge nicht auszugleichen
vermochte.
Die zwei Kavallerieregimenter jtanden troß guter
und gründlicher Einzel-Reitausbildung nicht auf derjelben
Höhe wie die Infanterie. Seit 1861 zumeist aus
Ungarn remontirt, war ihr Pferdematerial zwar aus-
dauernd, aber nicht raſch. Es mußte überdies bei der
Mobilmachung der ſchwache Präfenzitand von 100 Pferden
für die Eskadron aus dem eigenen Lande kompfetirt
werden, was weder qualitativ von Vorteil war, noch
ermöglichte den Kriegsetat von 137 Pferden zu erreichen.
Die Ausbildung im Feld- und Aufllärungsdienft ſtand
auf einer recht niedrigen Stufe, ein Nacdhtheil, der
wejentlih ins Gewicht fallen follte.
In den vier vorhandenen Feldbatterien (eine reitende,
drei Fußbatterien) waren ebenſo viel verſchiedene Kaliber
vertreten, und zwar 6 Pidr. Vorderlader und Hinter
lader, auch glatte 12 Pfdr. Die taktiichen Formen
der Batterien waren den heutigen nicht unähnlich.
Die Heſſiſche Pionierlompagnie war für den Mineurs,
Sappeur» und Pontonnierdienft gleihmäßig ausgebildet
und nahm mit dem Generaljtabe die erite Stelle
im Militäretat ein. Trainformationen beftanden tm
Frieden nicht. Auch die Intendantur wurde erft im
Augenblid der Mobilmahung geihaffen und hatte mit
einer neuen, den Truppen unbelannten Feld-Ver—
waltungsvorfchrift zu arbeiten. Ein einheitliches Zus
jammenmwirfen dieſer Behörde mit dem Generaljtabe
und gegenfeitige® Verſtändniß fehlten, jo daß ernſte
Störungen gerade in dem kritiihen Tagen des Feld—
zuges nicht ausblieben und troß Hingabe und beiten
Willens des Perſonals die Divifion Mangel litt, der
ihre Schlagfähigkeit beeinträchtigte.
Die im Frieden fehlende enge Verbindung zwiſchen
dem General-Quartiermeifterftabe (großer Generalftab)
und dem Generalftabe der Divifion bezw. dem Divifions-
*) General der Infanterie v. Wachter, der damalige
Großherzoglich Heffiiche Kriegsminiſter, war der Schöpfer biefes
Reglements,
lommando führte nach der Mobilmahung mit zu einem
gewiſſen Zwieſpalt in der oberften Leitung der Divifion,
der bejonderd in den Kämpfen von Frohnhofen und
Alchaffenburg (12. bi8 14. Juli) hervortrat. Auch der
Ueberfluß an Generaljtabsoffizieren und Adjutanten war
nicht förderlich. Die ſehr verjchiedenartigen Wer:
jönlichfeiten des Generalftabschef3 Oberſt Beder und
des Divifionsführers follten fi zu harmoniſchem Zus
jammenwirfen dennoch nicht ergänzen.
Die Vorbildung der Generaljtabsoffiziere für den
Krieg war unvolltommen. Nicht praktiiche Befähigung
in Verbindung mit guter allgemeiner Bildung, ſondern
hervorragende Leiftungen im Zeichnen, Aufnehmen und
friegswifjenichaftliche Kenntnifje waren für die Auf
nahme in den Generaljtab in eriter Linie entiheidend.
Die Ausbildung der Truppen war im Verhältniß
zur Kürze der Dienitzeit (zwei Jahre bei der Infanterie,
drei bei den berittenen Waffen) gut. Auf einer hohen
Stufe jtand die wifjenihaftlihe Bildung des Offizier:
forps, beſonders jeiner jüngeren Mitglieder. Die
Hauptmannscharge litt in der Infanterie an Ueber:
alterung; um jo ſchlimmer, daß ihre Vertreter uns
beritten waren. Troß der guten wifjenschaftlichen Aus-
bildung und eines vorzüglichen Felddienjt-Reglements
hatte die Gelegenheit gefehlt, dad militäriihe Willen
in Können umzufeßen. Erziehung zur Selbjtändigfeit,
zur PVerantwortlichkeit fehlte. „Die Manöver waren
wenig mehr ald ein Exerziren mit gemiſchten Waffen
im Gelände. Von dem richtigen Gedanken ausgehend,
daß die Divifion nicht vereinzelt, jondern im Verbande
größerer Heeresförper ind Gefecht treten werde, wollte
man in den Manövern ein Stüd Schlacht darftellen
und that dies, indem man nad) beiden Flanken hin
Örenzen im Gelände bejtimmte, die von den beider-
feitigen Truppen nicht überjchritten werden durften.“
Ohne Aufllärungs- und Sicdyerheitsdienit auf Signal
beginnend waren dieje Uebungen wenig mehr als
Paradebilder gegen einen gedachten Gegner. Eine
— Beſprechung fehlte ebenſo wie Biwals und Vor—
poſten.
„Es darf daher fein Wunder nehmen, daß es den
Heſſiſchen Führern vielfah an taktiicher Erfahrung,
Uebung und Entichlußjähigteit fehlte, jo daß fie, ftatt
auf eigene Verantwortung zu handeln und einzugreifen,
ſtets auf Befehle von oben warteten. Das war um
jo mehr der Fall, als infolge der engbeichräntten
Verhältnifie die oberen Behörden in allen Zweigen des
Dienfted bis in die Einzelheiten hinein befahlen, wo—
durch den unteren Führern die nothwendige und
berechtigte Selbjtändigkeit entzogen wurde.“
Somit find, abgejehen von der Ungunft der politischen
Lage, die Gründe für den Miherfolg des Feldzuges
bon 1866 für die Heſſiſche Divifion weniger in den
Perjönlichkeiten der höheren Führer ald in dem Syſtem
zu fuchen, in dem fie erzogen und für den Krieg vor—
bereitet waren.
Vom 29. Juni ab follten num beide Korps der
Weftdeutihen Armee konzentrifh den Vormarſch aus
der Gegend von Frankfurt a. M. (8.) und von ber
Bränfiihen Saale her (7.) antreten, um ſich am
1897 — Rilitar⸗Wochenblatt — Nr. 84
7. Juli auf der Linie Hersfeld — Nieder Aula zu ver-
einigen. Preußifcherjeitd waren nad) der Kapitulation
von Langenfalza die verfügbaren Kräfte als „Main:
armee“ unter General Vogel von Faldenjtein in der
Gegend von Eiſenach verfammelt worden in der
Abſicht, durch raſchen Vormarſch auf Fulda die Ver-
einigung der Süddeutſchen Heerestheile zu hindern und
fie einzeln zu fchlagen.
Goebend kühnes Vorgehen auf dem linken Flügel
der Mainarmee hatte den Erfolg, daß er unter
Bohrung der allgemeinen Marichrichtung auf Fulda
die Teten des Bayerifchen Korps in die Gebirgsthäler
der Rhön zurüddrängte. Die Bayertichen Hauptkräfte,
zurüdgehalten, anftatt nad) vorn eingejeßt, wichen nach
einigen Tagen freiwillig hinter die Fränkiiche Saale
zurüd. Ebenfo war auf dem Preußiichen rechten Flügel
General v. Beyer bis Hünfeld vorgedrungen und
hatte die Bayerische Refervelavallerie bis Brüdenau
urüdgedrängt.
Am 5. Juli fteht die Preußiſche Mainarmee bei
Hünfeld, Marbach, Geifa zwiſchen den Bayern und
dem 8. Bundeskorps. Prinz Karl beſchließt, mit den
Bayern auf Neuftadt— Kiffingen zurüdzugehen und das
8. Bundesforps über Brüdenau an ſich heranzuziehen.
Die Nachricht von Königgräß veranlaft aber den
Zührer des Lehteren, zum Schuße von Frankfurt a. M.
umzufehren und hinter der Nidda gleichzeitig diejes und
die eigenen Staaten zu ſchützen. Dem Prinzen Alerander
ihien diefe Aufgabe jetzt die mächjtliegende. Angeſichts
der politifchen und militärischen Gefammtlage kann man
ihm hierin nicht Unrecht geben.
So bejtand diejer erfte Alt des Feldzuges für Die
Heſſiſche Divifion in einem durch Hike und Ent:
behrungen jehr anftrengenden Marſche aus der Gegend
von Frankfurt a. M. über den Wogelöberg und zurüd,
den die Truppe trefflich beitand.
Es folgen nun vom 5. bis 10. Juli der Bug der
Preußifchen Mainarmee gegen die Bayern, die Gefechte
von Hammelburg, Kiffingen und Waldafhad und der
Rückzug der Bayern auf Schweinfurt und Arnſtein.
Dann wendet ſich General v. Faldenftein vom 11. Juli
ab dur; den Spefjart gegen Frankfurt und ſtößt hier
über Hammelburg und Lohr vormarſchirend am 13. und
14. Juli bei Laufah — Frohnhofen und Ajchaffenburg auf
die Heffiiche Divifion und andere Theile des 8. Bundes-
forps, ſchlägt fie und beiept Frankfurt a. M. am
16. Juli abendd. Das 8. Bundesforps marjchirt
zunächſt unverfolgt durd; den Odenwald an die Tauber
— endlichen, zu jpäten Vereinigung mit dem 7. Bundes
v
Diefer Abjchnitt it vornehmlich der genauen Dar:
ftellung der Kämpfe von Laufach, Frohnhofen, Aſchaffen⸗
burg gewidmet und enthält zahlreiche Beiſpiele opfer-
williger Hingabe und heldenmüthiger Tapferkeit der
Truppe und ihrer Dffiziere, leider auch ebenfo viele
halbe Mafregeln, unklare Entichlüffe und Bejehle
jeitend der höheren Führung Während vorn Noms
vagnien, Bataillone, Regimenter, im opferfreudigen
Kampfe nutzlos verbluten, verfäumt die höhere Führung
aus mangelnder Klarheit über das eigene Wollen das
2230
rechtzeitige Einſetzen ausreichender Kräfte. Ueberall
tritt der Mangel einer einheitlichen Leitung und vor
Allem eines energiſchen Willens hervor.
Nicht glüdlicher ald am Main find die Schluß:
fämpfe an der Tauber bei Gerchsheim. Als endlich
die Vereinigung mit dem Bayeriſchen Korps ſich zu
vollziehen jcheint, werden die Poſtirungen des 8. Bundes⸗
forps auf dem linlen Mainufer zu derfelben Zeit
zurüdgedrängt, zu der das 7. Korps auf dem vedhten
Ufer feinen projeltirten Vormarſch antritt, Bis zum
Schluß der Operationen konnte aljo eine Ueberein-
ftimmung in der oberen Führung nicht hergeftellt
werden. Auch innerhalb des 8. Bundesforps wird im
Gefecht bei Gerchsheim Prinz Alegander bedenklich im
Stich gelaffen. Zwei als Nejerve ausgejchiedene Bri—
gaben, die aus der Vertheidigungsftellung im ent»
Icheidenden Augenblide zur DOffenfive angejeßt werden
follen, find gegen den Willen des Korpsbefehlshabers
durch ihren Divtfionsführer ins Biwak weit rückwärts
zurüdgezogen worden, weil ihr „Zuſtand“ eine Vers
wendung nicht mehr ermöglichte!
Eine Wiedergabe von Einzelheiten der Kämpfe der
Heſſiſchen Divifion im Mainfeldzuge von 1866 iſt
nicht der Zweck dieſer Zeilen. Die vom Verfaſſer
gegebene Schilderung hat dem großen Vorzug, an den
entſcheidenden Wendepunften des Feldzuges auch bie
Berhältniffe auf Preußiiher wie auf Bayeriicher Seite
in Kürze und mit großer Klarheit zu beleuchten. Sie
ift alfo nicht nur eine Heeresgeſchichte für die An—
gehörigen der Großherzoglich Heſſiſchen Divifion, ſondern
gewährt einem weiteren Leſerkreiſe die Möglichkeit, ſich
über jenen Theil des Mainfeldzuges jchnell und
zuverläffig zu orientiven. Die Durchfichtigfeit der Dar-
ftellung gewinnt dadurch auferordentlih, daß eine
Menge von Einzelheiten, die für das Verftändniß don
Werth find, den Gejammtüberblid im Tert aber
erſchweren würden, in einem befonderen Anhange
zufammengefoßt find. In diefem Anhang find haupt:
füchlich die neu erſchloſſenen Quellen des Grofherzoglichen
Archivs zur Geltung gefommen.
Daß die Darftellung fich jeder kritiſchen Beurtheilung
enthält und fi) darauf beichränkt, die Thatſachen durch»
fichtig und wahrheitsgetreu zu ſchildern, hat naheliegende
Gründe, Dadurch, da der Verfaffer den Lefer nur
vor vollendete Thatſachen jtellt und es ihm überläft, ſich
fein Urtheil zu bilden, gewinnt feine Schrift an Lehr:
kraft für die Armee, Sie regt zum Nachdenlen an,
fie fordert den Lejer geradezu heraus, die eigene Ent»
ſchlußlraft zu prüfen und zu üben und fi die Frage
vorzulegen, wie tm gegebenen Falle anders und befjer
zu handeln gewefen wäre. Auch für die Stellung von
taktifchen Aufgaben, Anlage von Uebungsritten ꝛc.
bietet die Einzeljchrift vielfeitige Anregung, um jo mehr
ald die Operationen ſich in jchwierigem und wechſel—
vollem Gelände bewegen. Diejer leßte Gefichtspunft
ift nicht der mindeft wichtige.
In langer Friedenszeit, während welcher Bewaffnung
und Ausrüftung der Europäifchen Heere mehr oder weniger
gleihwerthig geworden find, muß ernſtlich danach geftrebt
werden, und wenigſtens das Webergewidht der Führung
2231
in allen Graben zu erhalten. Die zahlreichen Einzel-
fchriften der kriegsgeſchichtlichen Abtheilung, die, der
neuejten Kriegsgeſchichte entlehnt, bemüht find, den
reihen Inhalt unferer Archive zu einer lebendigen Kraft
für die Armee zu geftalten, verfolgen alle den Zweck,
Führer zu bilden und die theuer erlauften Lehren des
Krieges fruchtbar zu machen. Unzweifelhaft ift durch
die Schrift des Oberjtlieutenants v. Zimmermann auf
diefem Wege ein neuer Schritt vorwärts gemacht tworben.
Nur zuftimmen kann man dem Schlußwort der
Einzelichrift, welches ben Leijtungen der Truppen
volle Anerkennung zollt. Diejelben tapferen Hefien,
Württemberger, Badener, Bayern und Naffauer, die
1866 das Kriegsglück an ihre Fahnen nicht zu fejleln
vermocdten, find vier Jahre jpäter in treuer Waffen:
brüderichaft unter Preußiiher Führung von Sieg zu
Sieg geſchritten. Neben vielen anderen Beifpielen
ihrer Tapferkeit joll hier nur an das Eingreifen der
Großherzoglih Heſſiſchen Artillerie am jpäten Nach—
mittage des 16. August bei Vionville erinnert werden,
wo ihr Erjcheinen in den gelichteten Reihen der todes—
mübden 5. Preußiihen Divifion mit Jubel begrüßt
wurde und entiheidend wirkte. Noch lebhaft entfinnt
fih Schreiber dieſer Zeilen, wie damals der Kom—
mandeur der Brandenburgifchen Divifion am Morgen
des 17. Auguſt in warmen und bewegten Worten der
Heſſiſchen Artillerie dankte und freudig den Ruhm des
Tages mit ihr theilte. Eine Truppe, die 1870 mit joldyer
Auszeichnung bei Bionville, bei Gravelotte und an der
Loire gefochten Hat, braucht fich nicht zu ſcheuen, aud)
Ihmerzliche Erinnerungen durch geſchichtliche Forſchung
völlig Hargelegt zu jehen.
Ueberſicht
über die Ereigniſſe des Theſſaliſchen Krieges.
Ron E. Frhrn. v. der Bol.
—— (Fortfegung.)
Aehnlich wie die Türkei hatte auch Griechenland aus
den Ereignifien von 1886 die Ueberzeugung geſchöpft,
daß es feine Wehrmadht neu ordnen müffe, und ein
Geſetz vom 27. Mai 1887 follte den Grund dazu legen.
Der Erfolg ift augenſcheinlich nur ein vecht fragwürdiger
geblieben. Im Frieden zerfällt die Landarmee in drei
Generaltommandos don ungleicher Truppenftärfe, deren
Sitze Larifja [Türfiih: Jeniſchehr (I), Miffolunghi (II)
und Athen (III) find. Zuſammen umfafjen die drei im
Frieden 10 Injanterieregimenter zu 3 Bataillonen von
je 4 Kompagnien, 8 Evzonen: (Schüßen:) Bataillone,*)
3 Navallerieregimenter zu je 4 Eskadrons und 3 Artillerie
regimenter mit 20 Batterien, daneben ziemlich reichlich
bemefjene Genietruppen und Hülfsdienfte. Auch die
Gendarmerie ift verhältnißmäßig ftart, denn fie zählt
in 16, den „Nomen“ entſprechenden Divifionen 3500 Mann
und fann im Siriege verwendet werben.
*) Nr. 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9; Nr. 5, das 1886 im
Gefeht am Kutra = Berge gefangengenommen wurde, fehlt, da
man aus patriotifchem Zorn diefe Nummer nicht mieber
bejegen wollte.
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Hr. 84
2232
Beabfichtigt war früher für den Fall der Mobil-
machung die fofortige Aufftellung von noch 15 Infanterie-
bataillonen, 3 Esladrons und 10 Batterien, jo daß die
Feldarmee fid) aus 53 Bataillonen, 15 Esladrons und
30 Batterien mit 53000 Mann Infanterie, 2250 Pferden
und 180 Geſchützen, fechtend in Reih und Glied, zufammen-
ſetzen follte. Die wenig Haren Kriegsnachrichten laſſen
nicht erfennen, ob diefer Plan genau eingehalten worden
it. Es ſcheint, daß bis * 20. März im Ganzen
50 Infanterie, 8 Geniebataillone, 15 Gsfadrong,
14 Feld: und 15 Gebirgsbatterien, 7 Trainfompagnien
mit einer Verpflegungsitärle von über 72000 Mann
aufgebracht waren. 3 Batatllone und 1 Gebirgsbatterie
wurden indeſſen nach Kreta entjendet, 2 Bataillone und
1 Esladron blieben in Athen zurüd, jo daß für Die
DOperationsarmee nur 45 Bataillone,*) 14 Eskadrons
und 28 Batterien mit einer Gefechtöftärte von
46 800 Gewehren, 2100 Säbel und 168 Geſchützen
übrig blieben. Es find dabei aber die offiziellen Stärle—
ziffern zu Grunde gelegt, die, zumal bei der Neiterei,
von deren Thätigleit man jpäter gar nichts hörte, wohl
nicht erreicht worden find.
Zu dieſer Streitmadt gejellten ſich mm nod
2000 Philhellenen und einige Taujend anderer Frei
williger, in Schaaren von ungleiher Stärle gegliedert.
Freilich befteht neben diefer aktiven Armee nad) ber
Drganifation von 1887 nod eine Territorialarmee
— die Nationalgarde — und deren Reſerve als zweite
und dritte Linie. Alle drei Linien zählen auf dem
Papier nicht weniger als rund 220 000 Etreitbare,
aber für die Bewaffnung, Ausrüftung, Eintheilung und
geordnete Mobilmahung von Nationalgarde und Reſerve
beftanden noch feinerlei Vorbereitungen, und es fehlten
auch die Türkiiche Energie und Gejchidlichleit im Im—
provifiren. So blieb denn daß Gejammtergebniß der
auf Griechiſcher Seite mit jo großer Emphaje und jo
vielem durch ganz Europa wiederhallenden Lärm ge
machten kriegeriſchen Anftvengungen auf die Bildung
jener unzureichenden Feldarmee beſchränlt.
Bedentt man, daß die politiiche Initiative auf
Seiten Griechenlands lag, dab dieſes jchon mit der
Königlichen Botichaft vom 4. Dezember 1896 und ber
Errichtung des Militärlagerd don Theben offenkundig
die Einleitung feiner Aftion begann, die naturgemäß
nur in einer energiichen Offenfive ihren richtigen Aus:
drud hätte finden können, jo iſt das Ergebniß, die Auf:
jtellung von 2'/a p@t. der Bevölferung unter den Waffen
an ber Grenze, als ein ganz umbefriedigendes zu bes
zeichnen. Die ungewöhnliche Lage hätte, zumal im
Hinblid auf die numerijche Ueberlegenheit des Gegners,
mindejtend das Doppelte erfordert. Dabei waren die
Mängel an Ausrüftung, Bewaffnung und materiellem
Buftande der Truppe bier wohl dieſelben mie im
Türlifhen Heere, die Manuszucht und Zuſammen—
gehörigleit geringer. Es fehlte auch die jtraff waltende
Kraft, welde drüben der Wille des Padiſchah ergab,
und die Hingebung der Mafjen an dieſen Willen. Das
Offizierkorps war jicherlich in jeinem allgemeinen Gefüge
*) Düne Genie.
2233
nicht beſſer als das feindliche, und jo hätte nur eine
ſehr überlegene, geniale Führung dad Gleichgewicht
berftellen Tönnen.
Das ganze Kriegsabenteuer müßte auf Griechiicher
Seite unverſtändlich erfcheinen, wenn es nicht dadurch
erflärt würde, daß Regierung und Bolt im Stillen
wahrſcheinlich der ſeſten Ueberzeugung lebten, auch ohne
Krieg zum Ziele zu gelangen. 1881 hatte man lediglid)
durh Waffenlärm eine Provinz gewonnen, 1886 auf
diefelbe Weile AUufjehen erregt und in Europa eine
gewifje Geltung erlangt. Die Abneigung Sultan Abdul
Hamids II. gegen einen Krieg fennend, rechnete man
— und wenn man billig urtheilt, jo muß man jagen,
mit einigem Anſchein guten Grundes — auch diesmal
auf den Erfolg und die Gewährung aller Anſprüche,
ohne daß es wirklich zu einem Waflengange fommen
würde. Darin lag der erfte entjcheidende Fehler; denn
überliften wird fi) nur ein Gegner lafjen, der uns
fürdtet. Much die Lijt bedarf der Stärle als ficheren
Untergrundes; diefe alte Negel der Kriegslunſt hat im
Schidjal Griechenlands eine neue Bekräftigung erhalten.
Wäre die Armee zweimal jo ſtark geweien, als fie es
wor — und die Mittel dazu fehlten nicht —, ferner
gut bewaffnet, tüchtig ausgebildet, jchlagfertig und
disziplinirt, jo konnte das Spiel gelingen, auch ohne
daß ein Kanonenſchuß fiel.
Die Ereignifjfe zur See haben keine Bedeutung ge
monnen. Es genügt deshalb aud), die von beiden Mächten
vorgenommenen maritimen Zurüftungen nur zu jtreifen.
Die Türkiiche Flotte war im Jahre 1876, wie bie
Nilitärihule, in die Erhebung gegen Sultan Aziz ver-
midelt und galt dem gegenwärtigen Großherrn für
verdächtig und gejährlid. Der ihm blind ergebene
Marineminifter Haffan Paſcha, der ſeines Gebieters
geheime Wünfche leicht verjtand, hat fie daher ſyſtematiſch
und abfihtlich verfallen lafjen.*) Als nun aber der
Feind ungejtraft auf Kreta gelandet war, erhob ſich in
weiten Kreiſen des Türkiſchen Volles ein Sturm der
Entrüftung über die Unthätigleit der eigenen Seemacht,
io daß nolens volens der Schein von Kampftüchtigteit
gerettet werden mußte. Die Indienititellung von zwei
Geſchwadern und einem Nejervegeihwader zur Blodade
Kretad wurde befohlen und die Ausrüftung, jo gut es
xben wollte, begonnen.
Das 1. Geſchwader zählte nad) der erften Anordnung
3 Banzerfregatten, 1 Panzerforvette, 1 Torpedojäger
und 5 Torpedoboote nebſt 1 Kreuzer und dem dienit-
tauglichen Schiffen im Archipel.
Das 2. Gejhwader jollte aus 2 Panzerfregatten,
2 Banzerforvetten, 10 Torpedobooten beheben, von
denen jedoch 5 bereitö außerhalb in den Dardanellen
und an der Syriichen Hüfte jtationirt waren.
Das Reſervegeſchwader umfahte den Reſt der Flotte.
*) Seit dem Ruſſiſchen Kriege hatten die großen Panzer
dad Goldene Horm nicht mehr verlaflen dürfen, bis auf zwei,
welde 1889 dem Geſchwader unferes Kaifers ——
daſſan Paſchas Lohn für dieſen wichtigen biökreten Dienſt
war es, daß er allein ſeither alle Minifterkriien überbauerte,
Hets auf feinem einträglichen Poften verblieb und mit den
hödften Ehren überhäuft wurde.
1897 — Nilitär-Mocdenblatt — Rr. 84
2231
Diefe anfängliche Eintheilung erfuhr im Laufe der
Ausrüftungsarbeiten noch mannigfache Uenderungen, die
indejjen fein wejentliches Intereſſe haben.
Wie bei der Landarmee wurde auch auf der flotte
jegt im Augenblide der Noth eine fieberhafte Thätigfeit
entfaltet, bei welcher man die Mittel hernahm, wo man
fie fand. Die mangelhafte Armirung wurde durd)
Küftengeihüge ergänzt, Keſſel ausgetauscht, Mafchinen
reparirt x.
Die Torpedoflottille, erjt jeit den Wirren von 1885
und 1886 entjtanden und daher verhältnißmäßig am
beiten im Stande, lief am 18. März aus und ging
nad) den Dardanellen. Das 1. Panzergeihwader folgte
unter allgemeinem Jubel der hauptjtädtijchen Bevölterung
zwei Tage darauf.
Nah einem kurzen Beſuch in der Befitabai blieb
die Flotte während des Krieges in den Dardanellen
liegen, um die Strandbatterien, wenn nöthig, bei der
Vertheidigung der Durchfahrt zu ſchützen. Es war dies
in Unbetracht der Berhältniffe eine jehr verjtändige
Mafregel, an welcher ein Hauptverdient dem Deutjchen
Marineinjtrukteur, Admiral Kalau vom Hofe, gebührt.
Es iſt dadurch möglicherweile Taufenden von braven
Seeleuten das Leben gerettet worden.
Die Griechiſche Flotte zählte bei Beginn der Vers
widelung 3 Thurmſchiffe, 1 Kreuzer, 4 Kanonenboote,
1 Torpedoſchiff, 12 Torpedoboote und außerdem 20 Fahr:
zeuge für die Küftenvertheidigung. Sie bildete 4 Ge—
ſchwader: 1 Oſtgeſchwader bei den Sporaden, 1 Weit
geihwader für die Gewäſſer von Korfu und Arta,
1 Südgeſchwader bei den Eykladen und die Torpedo=
jlottille, die anfangs bei Kreta, jpäter bei den Sporaden
kreuzte.
An Zahl der Schiffe, der Geſchütze und an Tonnen—
gehalt ſtand die Griechiſche Flotte der Osmaniſchen
erheblich nach, an Stärke der Panzerung, der an Bord
befindlichen Saliber, an Fahrgeihwindigfeit und Aus:
bildung war fie ihr jedody bedeutend überlegen. Sie
galt vor dem Kriege ald gut geſchult, war gewöhnt, zu
arbeiten und zu üben, und verfügte über eine Bemannung,
die nad) Neigung und Ueberlieferung ihrem Berufe treu
ergeben war. Tüchtig geführt, hätte fie fich jede
Kühnheit erlauben können, und man erwartete große
Dinge von ihr, die ſich jedoch nicht erfüllten.
II. Das Kriegstheater.
In der Einleitung zum Studium des Theſſaliſchen
Feldzuges*) find bereits Andeutungen über die Geftalt
des Kriegstheaters gemacht worden.**) Dort wurde
gelagt, daß fich dafjelbe in zwei, durch den Pindus jtreng
geichiedene Theile trennt, in Epirus das Defenfiv- und
in Theſſalien das Offenfivgebiet für die Türkiiche Armee.
*) Eiehe Nr. 42, Ep. 1246 bis 1248.
**), Zur allgemeinen Drientirung genügt: Kiepert, Carte
de l’£pire et de la Tihessalie 1:50 000; auch Handtfe, Die
Griechiſch · Türkiſchen Grenzgebiete; ferner jeder arökere gute
Atlas. Bolftändiger find natürlich die Wlätter der Deiters
reichiſchen Generalftabsfarte der Balkanländer in 1:300 000,
2
a 6 nm.
2235
Auch ift bereit3 die eigenthümliche Gebirgsfette gejchildert
worden, die Freund und Feind trennt, umd die am
XZeragis, dem antifen Guropos, tief nach Süden bor-
ipringt, fait bis zur Salamvria (Peneus) reichend und
die in Dit und Weit gelegenen weiten Thalleſſel von
Lariſſa und Trilkkala beherrichend.
Es ift ein geſegnetes Land von großer Naturſchönheit,
das den Schauplaß der letzten Kämpfe bildet, Mit
Genuß entjinne ich mich der Tage, in denen ich e8 1894
durchreiſte. Gemwaltige Gebirgstketten und einzelne Berg:
gruppen und -häupter füllen es. Dazwiſchen dehnen
jich, von blauen Wänden und Zacken umgeben, fruchtbare
weite Thalleſſel aus, wie der Sary Göl bei Karadjalar,
das Egri Budjal bei Serfidje am mittleren Indje Karaſſu,
die Ebene don Grebena am Oberlauf diejes Fluſſes,
die von Elaflona an dem zum Sarantaporos (Türliſch:
Stirkgetichid, gleich: die 40 Furten) abfließenden Davadere.
Durchgehende breitere Flußthäler fehlen; die Gewäfler
haben meijt im Mittel» oder gar Unterlaufe ſchwache,
von ſchroffen Wänden zufammengepreßte Engen zu durd)s
ftrömen, welche die Verbindung zwiſchen den einzelnen
Becken unterbrechen. Schwer überjchreitbare Bergriegel
ſchieben ſich diejen überall vor. Die in den Mittbeilungen
über den Krieg vielfach gemachten Annahmen, daß die
Waſſerläufe zugleih die Verkehrswege bilden, iſt
irrthümlih. Faſt regelmäßig müſſen diefe die Thäler
verlafjen, um zur Seite die Bergwand emporzufteigen.
Sp kommt &, daß in dieſen Gebieten ein Krieg ſich
fajt immer in Kämpfen um Gebirgspäfje abipielen wird,
dort nämlich, wo die Heere aus einem in den anderen
Thalkeſſel hinabſteigen wollen. Nur die Thefjalische
Ebene um Lariſſa herum giebt den nöthigen Raum für
Operationen größeren Stils,
Einzelne von Schnee bededte Häupter ragen über
die blauen Ketten hinweg: fait überall fieht man die
weißen Zaden des über 9000 Fuß hoch zum Himmel
emporragenden Olymp. Er ijt für die Theſſaliſche
Landſchaft typiih. Nur gegen Süden hin verdeden die
Berge an der Grenze, ſowie der Oſſa und Pelion jeine
Abhänge und laſſen die Mächtigleit des ftattlichen und
fteil anſteigenden Mafjivs nicht recht erfennen. Am
großartigiten entfaltet ſich dieſes nad) der Seejeite hin.
Die Thefjaliihen Gewäfler haben, mit Ausnahme
des Xeragis und der GSalambria, keine Bedeutung;
fie bilden meift im Sommer breite, troden daliegende
tiejelüberjchüttete Betten. Aber die niederen Berghänge
find faſt überall ſchon entwaldet, und umaufhaltiam
ftürmen bei der Schneeſchmelze die Fluthen in Die
Tiefe hinab, die trodenen Rinnen füllend und mehr
und mehr erweiternd. Das Davadere bei Elaſſona
lönnte zwiſchen feinen Ufern einen großen Strom fajjen,
und ähnlich jehen auch die übrigen Bergilüfje aus.
Die Verfammlung der Heeresmaſſen an ber
Sriechiichen Grenze kann immer nur in jenen größeren
Thalleſſeln ftattfinden, in denen die Unterkunſt möglid,
Waſſer vorhanden ift, das bebaute Land einige Mittel
zur Ernährung der Truppen bietet, und aud Die
vorhandenen Straßen umd Wege ſich vereinigen. Vor
allen Dingen find es die Ebenen von Elaſſona und
Grebena, welche bier in Betracht fommen. Solange
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 84
2236
die Griechiich- Türkiiche Grenze ungefähr ihre heutige
Geſtalt behält, werden die Hauptlräfte einer zum Ein-
marſche nad Griechiich-Thefjalien beftimmten Armee fi
zumal um Elaſſona zufammenziehen.
Als im Jahre 1886 Achmed Eyubs Armee dort
aufmarichirte, Hatte fie noch große Schwierigkeiten zu
überwinden.
Aus dem Innern Anatoliend fliegen die zu den
Waffen gerufenen Redifbataillone, wie jhon erwähnt,”
theilweiſe im Winter über verjchneite Gebirgspäſſe, nadı
der Küſte hinab, um don dort die ftürmiiche Seefahrt
über da3 Aegäiſche Meer nach dem Hafen von Salonil
zu beginnen. Die für die Transporte bereitgejtellten
Fahrzeuge des Defterreichiichen Lloyd und der Türkiſchen
Machfioufjegejellihaft mußten bis zur äußerften Grenze
ihrer Tragfähigfeit belaftet werden; auf den größeren
Dampfern von 3500 bis 3800 t Gehalt ſchifften ſich
wiederholt nicht weniger als drei oder gar vier Bataillone
mit Artillerie und Stavallerieabtheilungen ein, jo daß ſich
bis zu 4000 Menjchen mit Pferden und Geihügen an Bord
eng zujammendrängten. Die Ausfadung wurde durch
die unrubige See vielfah außerordentlich erjchwert.
Tagelang mußten gelegentlich die Schiffe auf den offenen
Nheden liegen, ehe e8 möglich wurde, Boote auszufchen.
Verichiedene Kapitäne fahen ſich jogar gezwungen, wieder
umzulehren und die hohe Sce zu gewinnen, um nidt
ernjte Gefahr zu laufen. Einzelne machten wahre Jrrs
fahrten von 10 oder 12 Tagen. Dabei drohte bei
einem plöglichen Ausbruche des Sirieges diefen Tran
porten die Griechiiche Flotte und die Ausficht, dab
irgend ein Meines, aber lühn geführtes Fahrzeug den
größten Dampfer mit jeiner Ladung in die Tiefen des
Meeres verjentte. z
Von Salonit aus mußte ber Fußmarſch auf
idhlammigen Wegen durch die Kampagna und dann auf
noch jchwierigeren Pfaden über die Gebirge nad) der
Grenze bin angetreten werden. Nod gab es Feine
größere Strafe, feine Chauffee, welche von der Küſte
ber über die Gebirge dorthin führte. Gin Theil der
Armee wurde von Salonit au nad) dem Hafen von
Katerina (Skala Katerina) übergeſetzt, oder auch direlt
dorthin geſchafft. Er bemußte weiter den jchmalen
Landiveg, der von Slaterina an der Hüfte entlang nad
Leftolaria und von dort über die jüdlichen Abhänge des
Olymp nad) Koskiöj (Karya) und Elafjona führt. Diele
Straße war aber nicht für Geſchütz und Fuhrwerk
paflirbar, jo daß die gefammte Artillerie den ungeheuren
Umweg bis zur Ebene von Monajtir machen mußte,
von wo fie dann in jüblicher Richtung das Aufmarjch:
gebiet erreichte. Die Strede von Leftofaria bis Elafjona
bin gejtaltet ji zu einem Saum- und Gebirgspfade.
Diefer jteigt von der Küfte fteil in vielen Windungen,
einem Heinen Bergitrome folgend, bei dem ausgebrannten
Ktlofter Kanalia vorüber, zu einer Paßhöhe von über
1100 m empor und jenkt fih dann allmählich nad)
Welten wieder hinab. Faſt überall zieht er ſich zwiſchen
jteil auffteigender Feldwand und jäh zu einer tiefen
N Nr. 68, Ep. 1569.
2237
1897 — Militär-Bodenblatt — Ar. 84
2238
Schluht abſtürzendem Hange Hin, Steingeröll und
delsblöde bededen ihn, oft dem Auge den Weg gänzlich)
veriperrend, jo daß nur die geichidten Bergpferdchen der
Gegend und das Huge Maulthier ihn wieder aufzufinden
wiſſen. Trotzdem wurde diefer Pfad anfangs die Haupts
verbindungs- und Verpflegungslinie der Armee, Unter den
größten Anjtrengungen gelang es, die langen Kolonnen
von Tragthieren mit ihren Laften über das Gebirge
hinüber und herüber zu bringen. 40 pCt. jtürzten im
inter von den glatten Steinen in die Tiefen hinab,
und auch Verluſte an Menſchenleben waren auf den
Märſchen nicht jelten. Es ericheint demjenigen, ber
jept den Bergweg bereift, wie ein Wunder, daß der
Verfehr bei Eis und Schnee überhaupt möglich gemacht
worden ilt.
Achmed Eyub Paſcha, ein energiicher und umfichtiger
Mann, nahm jogleih die Heritellung einer beſſeren
Straße in Angriff und ließ durch jeine Truppen eine
Chanffee von Elafjona über Aja Dimitri und durch den
om Nordfuße des Olymp gelegenen, jchon aus dem
Alterthume belannten Paß von Petra nad Katerina
bauen. Aber diejelbe wurde erſt vollendet, als die
Kriegäbereitichaft zu Ende war. Die Brüden hatten
aus grünem Holz hergeſiellt werden müſſen, wie es ſich
gerade zu Seiten der Straßenrichtung fand, und waren,
als ich 1894 die Strede bereifte, jammt und ſonders
mieder eingejtürzt. Im Uebrigen zeigte die Chaufjee
eine gute Anlage und forgfältigen Bau; für Militär-
arbeiter in der gegebenen Zeit und unter den erjchiwerenden
Umftänden eine adytunggebietende Leiftung.
Bon Karaferia aus führte in jener Zeit ein ähnlicher
Saumpfad über den 6000 Fuß hohen Bermius, den
die Türken heute Karataſch nennen, nad; Servia (Serfidje)
hinab und von dort durch den viel gewundenen Kirk—
getichidpaß nad Elafjona weiter. Er war nicht viel
beifer ald der Bergweg von Leftolaria nad Elaſſona
und dazu um ein Erhebliches weiter. Im Frühjahr 1886,
als der Schnee ſchmolz, wurde es fajt unmöglich, überhaupt
ner den Fuß der Berge zu erreihen. Das weite
Nieberlandsbeden an der Mündung bes Galilo, Wardar
und Indje-Karaſſu verwandelte ſich in einen geradezu
unpalfirbaren Sumpf, der bis Naraferia bin durch—
idritten werben mußte. Trotz alledem gelang ed, wenn
auch nur mit unendlichen Mühen, die zahlreiche Armee
zu verfammeln, zu ernähren und mit dem nöthigen
Schießbedarf zu veriehen.
Die neuejte Mobilmahung fand ſchon ganz andere
Berhältniffe vor. Der gefährdete Weg über das Meer
war unnöthig geworden, desgleichen die weiten Fußmärſche
aus dem Innern von Sleinafien zur Hüfte Die
Anatoliſche Bahn führte die mobilgemachten Truppen
ſelbſt aus den bedeutenditen Entfernungen in zweimal
24 Stunden an dag Geſtade des Marmarameeres hinab ;
nur die furze und fichere Zeefahrt nach dem gegenüber:
liegenden Rodofto war von dort aus nothwendig. Ein
einziger Fußmarſch brachte die Bataillone zur Station
Muradiu, und auf der Linie Konftantinopel— Adrianopel
wurden fie dann über die neugebaute Verbindungs-
bahn Dedeagatih— Salonif nad; Macedonien und dann
auf der älteren Linie Salonit— Monaftir*) bis zu den
Stationen flaraferia und Sorowitſch weitergeführt. Bon
dort aus gelangten fie dann auf zwei leidlich guten
Chauſſeen in das Aufmarichgebiet.
Die erjte nimmt ihre Nichtung von Staraferia, den
Indje-Karaſſu im einiger Entfernung begleitend, nad
Südweſten in das Gebirge hinem, fie verläßt dann den
eng zwiſchen Felſen gepreßten Fluß und überjchreitet
den ſüdlichen Theil des Bermius bei einer Paßhöhe
bon 1550 m, um dann wejtlic in den Sarı Göl**)
hinabzufteigen. Weiter gewinnt jie, bei dem Städtchen
Stofana auf etwa 7 kın öſtlich vorüberführend, den
Egri Budzjat***) und dann wieder den Indje-Karaſſu,
überjchreitet denjelben auf gut gebauter Brüde und erreicht
Serfidjee Dann jeßt fie fid) in der Richtung des alten
Weges durch den ſchon mehrfach genannten Kirfgetichidpaß
bis Elaſſona fort.
Die zweite Chauffee verläßt bei Soromitich die
Eifenbahn, führt über Kajalar (Kailar) nach Koſana
(Rofant) und von dort nadı Grebena, ohne bedeutende
Paßhöhen zu erjteigen, oder ſonſt große Hinderniffe zu
überwinden. Sie ift mit dem anderen Straßenzuge
durch einen Neubau von Serfidje über Dhiminitja nad)
Grebena in Verbindung gebradt. Derjelbe war im
Jahre 1894 im Werden und jeiner Vollendung nicht
mehr fern. Eine Abzweigung in der Nähe von Dhi—
minitja ſoll nad) Disfata führen.
Safjen auch die Türkifchen Chaujfeebauten Manches
zu wünſchen übrig, da die Stügmauern an den Berg:
abhängen meift nur aus der fogenannten Kuruduwar
(trodene Mauer), d. h. aus aufgeichichteten Steinen, be
ftehen, die von den Regenwäſſern weggerijjen werden,
fehlen ihnen auch Brüden über Bäche und Schluchten
gelegentlich ganz, jo daß die Fuhrwerke jeitwärts einen
Uebergang ſuchen müſſen, jo genügen fie doch zur Not
ihrem Zwede. Nach einigen Ausbeiferungsarbeiten find
fie jedenfalls für Marichlolonnen gangbar. Auch die
Ehauffee von Elafjona durch den Petrapaß nach Katerina
ift, wie Die Zeitungen berichten, durch Wiederherjtellung
der Brüden benugbar gemacht worden. Brei große
Verbindungelinien, auf denen nur wenige Müriche zu
Fuß zurüdzulegen waren, brachten aljo das jept am der
Theffaliichen Grenze verjammelte Heer mit dem Meere
oder mit den Schienenwegen des Reichs in Verbindung.
Nur nah Janina Hin war noch immer der alte Umweg
über Monajtir zu madyen, doch ift auch dort mittlerweile
eine Chauffee über Nesnja, Göridje und Leslowik fertig—
geitellt worden, ein Wert des einficht3vollen und thätigen
Valis von Janina, Ahmed Hifzi Paſcha.
Nicht annähernd aljo waren diesmal die zu über
twindenden Hindernifje jo groß wie noch vor 11 Jahren;
und es ift gewiß nützlich, auf Diefe Thatjache hinzu—
weifen, um die Behauptung zu entkeäften, daß in der
*, In vollem ger 1893 eröffnet.
**) Gigentlih der gelbe See; doch ift in dem Thalleſſel
ein See nicht vorhanden, Xielleicht hat derfelbe feinen Namen
von den im Sommer ben frudtbaren Boden gänzlich bedeckenden
wogenben Getreideſeldern.
**) Der Irumme (verborgene) Zuſluchtdort.
2 _
Türkei Alles beim Alten bleibe. Ein Jahrzehnt hat
auf diefem Gebiet genügt, eine fait volljtändige Um:
wandlung bervorzurufen.*) (Fortfegung folgt.)
*, Mir Lönnen nicht unterlafien, hierbei zu erwähnen, dab
dies in erfter Line das Verdienſt Sultan Abdul Hamibs II.
ift; denn er hat mit großer Zähigfeit den Ausbau des Eiſen⸗
bahnnetes in feinem Reiche jeit 1888 gefördert. Demnächſt
ebührt Deutichen Unternehmern der größte Antheil an diefem
Kerte, denn das Anatolifche Netz ſowohl wie die Linie Salonit—
Monaitir find befanntlih von einer Deutichen Geſellſchaft unter
der oberiten Leitung des Herrn Dito v. Hühlmann gebaut
worden. Die Berbindungsbahn Dedeagatih— Salonik iſt
freilich Franzöſiſches Unternehmen, aber auch die hier thätine
Geſellſchaft hatte für die Nusführung der Nrbeiten einen
Deutihen Ingenieur, den Baurath Otto Kapp, gewählt, den:
jelben, der vorher die Linie Jamd—Angora und Salonif—
Monaftir gebaut hatte und der bis heute jhon im Türkischen
Neiche die Anlage von 1500 km Schienenweg zum glüdliden
Ende geführt Hat.
Die Verbindungsbahn Dedeagatſch —Salonik, deren Her:
flelung nach den Erfahrungen von 1886 von ber Türkischen
Regierung beichloffen wurbe, dient hauptfächlich zu militäriichen
Sweden. Sie jollte, da die Türkische Flotte das Meer nicht
mehr beherridht, die unbedingte Sicherheit gewähren, die Streits
fräfte aus Anatolien nad den weitlihen Provinzen auf dem
Landwege zu befördern. Der Tall, daß für die Türfifche Armee
der Seeweg abaeichnitten oder, wie es in diefem Frühfahr
geſchah, gefahrooll ift, kann fich ſehr leicht bei jedem Honflıkt
mit einer wejtlihen Macht ereiqnen. Die große Wichtigleit
der Linie bebarf daher feiner weiteren Erläuterung. Da fie
jedoch, nahe der Küfte entlang führend, für den Handelsverlehr
faft ohne Bedeutung ift, fo dauerte eö lange, bis die Negierung
je Mittel auftrieb, den Bau in Gang zu bringen. Es handelte
fih um feine unbedeutende Arbeit; denn mit ihren zahlreichen
Aindungen und mehreren Verzweigungen hat die ganze Strede
eine Yänge von nicht weniger ald 510 km. Der Bau hat
unter Anderem in ben GCibarbeiten die Bewegung von
5400 000 ehm nothwendig gemadt; davon 1 200 000 cbm
lediglich Felsjprenaungen. 344 000 cbm Maurerarbeiten und
nicht weniger alö 158 000 cbm Tunnelausbrud waren zu über:
wältigen. 37 Tunnels von 60 bis 570m Länge muften Durch
den Fels getrieben werben und 30 größere Brüden von mehr
als 25 m Definung waren über Flußläufe zu werfen, davon
die über die Struma und über den Karaffu mit je 160 m, bie
über das Eslidje-Dere und über den Filar-Tſchai mit je
110m Länge. An befonderen Anlagen waren drei Militärs
ftationen von je OO m Länge und zehn Militärkreuzgungen zum
Ausweichen der Züge ausiuführen. Die Studien zu dem
ſchwierigen Bau begannen am 1. Januar 1893 und troß der
gebotenen Eile glaubte die Regierung erft den 21. September 1897
im voraus als den Beendigungstermin für den Bau feſtſetzen
au können. Bielfach wurde bezmweiielt, daß diefe Friſt würde
eingehalten werden; aber die große Energie des Bauleiters
Dito Kapp hat es zu Wege gebracht, dak die gefammten
Arbeiten nicht weniger denn 18 Monate vor dem feitgejepten
Endzeitpunft vollendet mwurben. Am 1. April 1896 ift bie
Strede dem Betrieb übergeben worden. Er felbft äußerte ſich
gelegentlich über diejed merkwürdige Gelingen:
„Wenn id) jegt auf den Bau zurüdblide, jo muß ich ſelbſt
ftaunen, wie es möglich war, das Werk in jo lurzer Zeit zu
vollenden. Während bed Baues aber jchien mir dies fehr
einfach und ſelbſtverſtandlich.“
Wenn die Ausführung nad dem von ber Negierung feft:
geftellten Plan erfolgt wäre, jo hätte der Theflaliiche Arie
die Linie noch unvollendet und unbenugbar gefunden. Es ift
ſchwer abzuſehen, wie durch Fußmärſche die Verſammlung ber
Armee Edhem Vaſchas zu bewerlſtelligen geweſen wäre, ba
gerade die Querverbindungen zwiſchen Thracien und Macedonien
ganz außerordentlich ungünftig find. Unter allen Umſtänden
1897 — MilitärsMohenblatt — Nr. 84
2240
Kleine Mittheilungen.
Frankreich. Als dasjenige Mittel zur Bers
jüngung des Dffizierlorps der Armee, mweldes
am ficerften zum Ziele führen und ben Forderungen
der Bılligfeit und Gerechtigkeit am meiften entfpreden
würde, empfiehlt L’Avenir militaire Mr. 2228 die An»
ftellung aller folder Difiziere in Stellungen der bürger-
lien Berufsarten, welche auf den im Heere von ihnen
befleideten Poſten den bienftlihen Anſprüchen nicht mehr
vol Genüge leiften. Um ein in jeder Beziehung feiner
Aufgabe gewachſenes Dffizierlorps zu haben, reiche weder
das Worhandenfein eined Geſetzes über Alterögrenzen
aus noch die Anwendung der vom Kriegäminiiter
neuerlich erlajjenen Verfügung (vergl. Militär-Wocen-
blatt Nr. 65) über den Ausihluß von meiterer Be-
förderung nad Erreihung eines gewiſſen Dienftalter in
dem betreffenden Grade. Dadurch gelangten freilich
jüngere Kräfte in die höheren Stellen, es blieben aber
um fo mehr ältere in den niederen zurüd. Dieſe müßten
fortgefhafft werben, und dazu gäbe es ein Mittel, welches
dem Staate nicht nur viel Geld erfparen würde, weil
es ihn der Penfionszahlungen überhebe, fondern ihm
gleichzeitig eine Reihe von Beamten zuführen würde,
die an Arbeit, Pünktlichkeit, Ordnung und Gehorfam
gewöhnt feien. Dergleihen Offiziere, melde in_einem
Lebensalter von 40 bis 45 Jahren nicht mehr im Stande
feien, den Anforderungen des praltiihen Solbatendienftes
in allen Stüden zu entſprechen, fönnten in anbermeiten
Stellungen fehr wohl nod 20 Jahre lang erſprießliche
Dienfte leiften.
— Ein großer Schieß- und Uebungsplatz wird
bei Bordeaur für die Truppen bes 18. Armeelorps
hergerichtet. Derfelbe liegt in den Gemeinden Mortignad
und St. Medard; die Garnifon von Borbeaug nahm
dort ſchon feit —— Zeit ihre gewöhnlichen Schieß⸗
übungen vor. Der Umfang des zu erwerbenden Grund⸗
eigenthums beträgt 1956 ha; hat alfo etwa die mittlere
für folhe Zwecke beanfprudte Größe von 2000 ha,
welche allerdings in den Heiden am Ausfluffe der Gironde
leichter zu haben ift als in mehr angebauten Theilen des
Landes. (L’Avenir militaire Nr. 2229.)
— Die a aljährlih ſich mieberholenden
Unglüdsfälle beim Baden einzelner Soldaten ohne
Aurich, mie es troß des —— Verbotes häufig
geſchieht, haben den Kriegsminiſter veranlaßt, die An—
wendung des am meiſten geeigneten Vorbeugungsmittels,
die Unterweiſung im Schwimmen, von Neuem zu
empfehlen. Ueberall, wo es angeht, ſoll Unterricht in
dieſer Fertigleit ertheilt werden, und wo die Gelegenheit
dazu fehlt, ſollen wenigſtens Uebungen am Schwimm⸗—
gerüfte vorgenommen werden, bie freilich vor dem Ertrinken
nicht ſchützen können.
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
hätte die Eröffnung der yeindfeligleiten eine fehr bedeutende
Verzögerung erfahren. Leicht würde die folge davon eine
weitere Ausbreitung der Griechiihen Bewegung über Epirus
und Macedonien gemejen jein, woburd bie Bermidelungen
natürlich viel gröhere Dimenftonen angenommen hätten. Meines
Willens ift das Verdienſt Dito Kapps um bad Gelingen bes
ge noch nicht öffentlich anerkannt worden, und es ift
illig, an diefer Stelle auödrüdlich darauf hinzuweiſen.
— Gedrudt in der Königlichen Doſbuchdruderei von €. S. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Kodftraße 69—TL
Hierzu der Ullgemeine Anzeiger Ar. 75.
Militär-Wodrenblatt. |
Berantwortliher Redakteur: 4 Berlag der Königl. boſbuchhandl
». Eftorff, @eneraimajor 4 D,, Zweiundachtzigſter Jahrgang. Bm ve, Ritter L —
Friedenau b. Berlin, Boplerftr. Erpedition: Berlin SWıE, Kochſtrade 68. Berlin swı2, Kochſtr. 68— 71.
Diefe Zeitſchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derſelben beigefügt 1. monatlid) eins bis zweimal das literariiche Beiblatt, die „Militär:Literaturs
—— 2. lahrlich mehrmals größere eier als beſondere Beihefte, deren rare nit an beftimmte Termine gebunben ift,
ährficher Fränumerationspreis für bad Ganze 4 Mark 50 Bf. — Preis ber einzelnen Rummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poſtanſtalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie Beitungsipebitionen — an.
M 85. Berlin, Mittwoch) den 22. September. 1897.
Juhalt:
Perſonal⸗ Beranderungen (Preußen, Bayern). — ODrdens- Verleihungen (Preußen, Bayern).
Journaliſtiſcher Theil,
Kritiiche Eitate. — Aus ben Briefen bes Generals v. Goeben 1870/71, — Ueberſicht über bie Ereignifje bes Theflalifchen
Krieges. Fortſetzung.) — Kriegdgerechte Pferbeausbildung.
Rleine Mitteilungen. Belgien: Generalftabdreife. — Frankreich; Jahrgang 1897 von St. Cyr unb der Poly:
jechniſchen Schule. Dauernahrungsmittel. Verſchwundene Feftung. Erwerb der Staatsangebörigleit burd Ausländer. Aufnahme
in bie Artilleries und Genieſchule zu Berfailles, Frühere Anforderungen an die Körpergröße. — Nordamerifa: Radfahrer:
kiftung bes 25. Infanterieregiments. Mangel an Trodendods. Bau eines Hafenbaifins.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Oltober beginnt das vierte Duartal 1897 des Militär- Wochenblattes. Der vierteljährliche
Abonnementspreis für daſſelbe einſchl. des literariſchen Beiblattes „Militärs-LiteratursZeitung“ ſowie der beionders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mark 50 Pig. Beſtellungen hierauf bitten wir recht bald bei ben nächſten
Boltämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Beitungsipebitionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Verlag und Expedition des Militär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe ıc. | die uachgeſuchte Entlafjung aus dem Staats dienſte
3 mit Penſion ertheilt.
Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
j Grunmwaldt, Pfarrer in Vielguth, zum Div. Pfarrer
Erbgroßherzog von Sadjen Königliche Hoheit, May, Vilar in Boigenburg, zum Div, Pfarrer ber
Se. Lt. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, unter Belafjung 30. Div. nad Saarburg, — berufen.
äla suite des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Groß: u
er — —— Seamte der Militär- Verwaltung.
F Durch Verfügung des Ktriegsminiſteriums.
Erbprinz zu Wied, Set. Lt. vom 8. Garde-Ulan. —
——— 7— — Leib⸗ Gren. | Securs, er ern — ag - ie
Negt. Nr. 109, in das 2. Garde-Regt. zu Fuß verjept. — — — — nirag
—— Den 3. September 1897.
Evangelifce Militär -Geikliche. Kraft, Garn. Bauinſp., tediniiher Hülfsarbeiter bei
Den 6. Augnft 1897. der Intend. des Gardelorps, zum 1. Oltober d. Is.
Scharf, Div, Pfarrer der 12. Div. in Neiße, unter in gleicher Eigenſchaft zur Intend. VII. Armeelorps
Verleihung des Charakters als Militär⸗-⸗Oberpfarrer, verjeßt.
(3. Quertal 1897.)
2243
Den 7. September 1897.
v. Roſainsky, Geheimer Baurath, Intend. und Bau:
rat) von der Intend. II. Armeekorps, ald Hülfs-
referent in die Bau-Abtheil. des Kriegsminiſteriums,
Dublanski, Intend. und Baurath von der Intend.
XVII. Armeelorps, zur Intend. II. Armeelorps, —
zum 1. Oltober d. Is. verſetzt.
1897 — Militär-⸗Wochenblatt — Rr. 85
2244
en 9. September 1897.
Clauß, — Bauinfp, techniſcher Hülfsarbeiter bei
der Intend. I. Armeelorps, behufs UWebertritts in
den Baugewerlichulendienft die nachgeluchte Entlaffung
mit Ende September d. 38. genehmigt.
Den 14, September 1897.
Wolf, Bode, Biüreaudiätarien von der Intend. des
XVl. Armeelorps, zu Intend. Sekretären ernannt.
Königlich Baherifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride ıc.
A. Eruennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Sm altiven Heere.
Den 2. März 1897.
Schmidt, Major von der Eentralftelle des General-
ftabes, vom 1. Dftober d. 38. ab auf zwei Jahre
zum Königl. Preuß. Generaljtabe,
Seither, Hauptm. und Battr. Chef vom 2. Feldart.
Negt. Kom, vom 1. September d. 33. ab auf die
Dauer eined Jahres zur Eifenbahn » Abtheil. des
Königl, Preuß. großen Generaljtabes, — kommandirt.
Den 14. September 1897.
Stichter, Pr. Lt. des 2. Fußart. Regts, unter Be
förderung zum Hauptm., zum Komp. Chef in diefem
Negt. ernannt.
Baderl, Sel. Lt. im 1. Fußart. Negt. valant Bothmer,
zum Pr. Lt.,
Shrent, Port. Fähnr. in demjelben Negt., zum Sel. Lt.,
— befördert.
Lift, Pr. Lt. im 2. Fußart. Regt, ein Patent feiner
Charge verliehen.
Völk, Hauptm. A la suite des 4. Inf. Neats. König
Wilhelm von Württemberg, bisher Eiſenbahnlommiſſar
bei der Eiſenbahnlinien- Kommiſſion in Ludwigshafen,
zum Eijenbahnlinien-Hommiffar in München,
Beeg, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. Fußart. Regt.
valant Bothmer, unter Stellung à la suite biejes
Truppentheil® und Belaffung im Kommando zur
Eijenbahn:Abtheil. des Königl. Preuß. großen General-
ftabes bis 30. April 1898, zum Eifenbahnlommifjar
bei ber Eijenbapnlinien-Kommilfi on in Ludwigshafen,
Ueberjezig, Pr. Lt. des 1. Fußart. Negts. vafant
Bothmer, unter Beförderung zum Hauptm., zum
Komp. Chef in diefem Regt, — ernannt.
Mannert, Se. Lt. im 1. Fußart. Regt. valant Bothmer,
zum Pr. Lt,
Sehr. v. Pechmann, Port. Fähnr. in demfelben Negt.,
zum Set. Lt, — befördert.
dv. Normann, Pr. Lt. ä la suite des 2. Ulan. Regts.
König, unter Belaffung im Verhältniß & la suite
dieſes Truppentheil®, vom 1. Oltober d. Is. ab auf
Die Dauer eines weiteren Jahres beurlaubt.
Durch Verfügung des Generallommanbos I. Armeelorps,
Krifal, Pr. Lt. des 13. Inf. Negts. Kaiſer Franz
Joſeph von Defterreich, zum Adjutanten beim Bezirls⸗
fommando Gunzenhaujen ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 13, Scptember 1897.
Graf dv. Pocci, Pr. Lt. à la suite des Inf. Leib
Negts., zu den Ref. Dffizieven diejes Regts. verjept
Den 14. Schtember 1897.
Pöhlmann, Hauptm. und Komp. Chef im 2. Fußart.
Regt.,
Bonn, DOberftlt., à la suite des Ingen. Korps und
Eiſenbahnlinien-Kommiſſar in München, — mit ber
gefeplichen Penfion und mit der Erlaubnif zum Tragen
der bisherigen Uniform mit den für Berabfchiedete
vorgeichriebenen Abzeichen der Abſchied bemilligt.
Im Beurlaubtenftande
Den 14. September 1897.
Hutichenreuther, Pr. Lt. von der Nej. des 1. Chen.
Negts. Kaiſer Nikolaus von Rußland,
Kollmann, Sel. Lt. von der Ne. des 17. Inf. Negts.
Oriff,
Frauenholz (Kaiſerslautern), Pr. Lt. von der Landw.
Inf. 2. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen
der Landw. Uniform mit den für Verabſchiedete vor:
geichriebenen Abzeichen, -- der Abjchied bewilligt.
e. Im Sanitätslorps.
Den 14. September 1897.
Dr. Diem (Öungenhaufen), Stabsarzt,
Dr. Schmitt (Vilshofen), Alfift. Arzt 1. Kl, — Beide
von der Landw. 2. Aufgebots, der Abſchied be-
willigt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Den 11, September 1897.
Landgraf, Oymmnafiallehrer am Progymnafium in
Ludwigshafen, in gleicher Eigenſchaft auf die Lehr:
ftelle für die philologiich » hiftoriichen Fächer am
Kadettenlorps berufen.
22
Preuffen.
Ordens-Verleihungen.
1897 — Militär-Mochenblatt — Nr. 85
Rau, Hauptmann vom 8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70,
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit | Hunger, Hauptmann vom Füſ. Regt. Fürft Karl Anton
gerubt:
aus Anlaß Allerhöchſtihrer Anweſenheit bei den großen
Herbjtübungen des VIII. und XI. Armeelorps den
nahbenannten Offizieren ꝛc. folgende Auszeichnungen
zu verleihen, und zwar haben erhalten:
A. Beim VIIL Armeekorps:
den Rothen Adler-Drben erfter Klafje mit Eichenlaub:
Fihr. v. Wilczed, General der Inf. und Gouverneur
von Eöln;
den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klaſſe
mit Eichenlaub:
dche. v. Schlotheim, Generallieutenant und Kom—
mandeur der 16. Div.,
Davidſon, Genmerallieutenant und Kommandant von
Coblenz und Ehrenbreitjtein;
den Rothen Adler- Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub
und Schwertern am Ringe:
Ballmüller, Generalmajor und Kommandeur der
32. Inf. Brig.,
Kitter Hentſchel v. Gilgenheimb, Generalmajor und
Kommandeur der 30. Inf. Brig,,
dv. Benedendorff u. v. Hindenburg, Generalmajor
und Chef des Generaljtabes des VIIL Armeelorps;
den Rothen Adler-Orden zweiter Klaffe mit Eichenlaub:
Vraumüller, Generalmajor und Slommandeur ber
8. Feldart. Brig.,
v. Pfifter, Generalmajor 5. D. und Borfißender der
Schießplatz⸗ Verwalt. Wahn,
Dr. Lentze, Generalarzt 1. Kl. und Korpsarzt vom
VIII. Armeelorps;
den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe mit der
Schleife:
dv. Thiele, Oberſt und Kommandeur des 5. Rhein.
Inf. Regis. Nr. 65,
Keim, Oberſt und Kommandeur des Fül. Negts. Fürft
Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Roedenbed, Oberſt und Kommandeur deö 8. Rhein.
Inf. Regts. Nr. 70,
Gaftendyd, Oberſt a la suite des Fußart. Megts.
Nr. 10 und Inſpelteur der 3. Art. Depot-Inſp.;
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
Bothe, Major von der 8. Send. Brig,
v. Lynder, Major aggreg. dem Inf. Regt. von Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28,
dv. Gagern, Major vom nf. Negt. vom Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28, tommandirt al3 Wdjutant beim
Generallommando des VIII. Armeekorps,
Haller, Major à la suite des Füſ. Regts. Fürft Karl
Anton von Hohenzollern (Hohenzullern.) Nr. 40 und
Plagmajor von Coblenz und Ehrenbreitjtein,
Klapp, Hauptmann vom Füj. Regt. Fürjt Karl Anton
don Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
v. Wuſſow, Hauptmann vom nf. NRegt. Nr. 161,
dv. Mettler, Hauptmann dom Inf. Regt. von Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28,
v. Homeyer, Hauptmann vom 7. Rhein. Inf. Regt.
Nr. 69,
Neihenau, Hauptmann dom 8. Rhein. Inf. Regt.
Nr. 70,
Erpthropel, Haupfmann vom 2. Rhein. Feldart.
Negt. Nr. 23,
v. Hertzberg, Rittmeiſter vom Ulan. Regt. Großherzog
Friedrich von Baden (Rhein) Nr. 7,
Hildebrandt, Hauptmann vom 6. Ahein. Inf. Regt.
Nr. 68,
Kruje, Hauptmann vom Inf. Regt. Nr. 160,
dv. Saufin, Hauptmann von der 3. Ingen. Inſp.,
v. Wallenberg, Rittmeifter vom Huf. Regt. König
Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7,
Stubenraud, Hauptmann vom Feldart. Regt. von
Holgendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
Reiniſch, Hauptmann & la suite beffelben Megts.
und Lehrer bei der Kriegsſchule in Engers,
Gatrin, Hauptmann vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65,
Lange (Eduard), Zeughauptmann vom Art. Depot in
Coblenz,
Dr. Fuhrmann, Militär-Intendanturrath von der
Intend. de8 VIII. Armeelorpg,
Danielowsti, Militär-Antendanturrath von der Intend.
de3 VIII. Armeetorps,
Bod, evangeliiher Divijionspfarrer von der 15. Div.,
Dr. Conrad, Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom Ulan. Regt. Großherzog Friedrich don Baden
(Nhein.) Nr. 7,
Dr. Lent, Stabs- und Bats. Arzt vom 7. Rhein.
Inf. Negt. Nr. 69,
Keppler, Hauptmann vom Inf. Regt. Nr. 166,
Frhr. dv. Bod, Hauptmann vom nf. Negt. Nr. 167,
Frhr. d. Yangermann u. Erlencamp, Rittmelfter
vom Kür. Regt. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8,
Schr. v. Ende, Hauptmann vom 6, Rhein, Juf. Regt.
Nr. 68;
den Stern zum Königlichen Kronen-Orden
zweiter Klaſſe:
Stoeßer, Generalmajor und Kommandeur der 31. Juf.
Brig.;
den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klafje:
v. Chorus, Generalmajor 5. D. und Kommandant des
Truppenübungsplapes Eljenborn;
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klafje:
Everth, Oberjtlieutenant von der 3. Ingen. Inſp.
und Inſpelteur der 7. Feitungs-Inip.,
Willich gen. v. Pöllnitz, Oberſtlieutenant und
Kommandeur ded Kür. Regts. Graf Geiler (Rhein.)
Nr. 8,
2217 _
1897 — Nilitär:-Modenblatt — Hr. 85
2248
Heple, Dberfilteutenant A la suite des 3. Magbe-
burg. Inf. Regts. Nr. 66 und Direktor der Kriegs—
ſchule in Engers,
Feyerabend, Oberftlieutenant und Vorſtand bes Be—
Heidungsamtes des VIII. UArmeetorps,
v. Frangois, Oberitlieutenant und etatsmäß. Stabs—
offizier ded 8. Rhein. Inf. Regis. Nr. 70,
v. Obſtfelder, Oberitlieutenant 5. D. und Kommandeur
bes Landw. Bezirls Aachen,
v. Detten, Oberſtlieutenant z. D. und Kommandeur
des Landw. Bezirls II Trier,
Fiſcher, Oberitlieutenant 3. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls Montjoie,
Möller, Major vom Generaljtabe der 15. Div.,
Dornbach, Geheimer Kricgsrath und Militärintendant
vom VIII. Urmeelorps,
Ked, latholiſcher Divifionspfarrer von der 16. Div,
Montag, katholiiher Gamifonpfarrer in Coblenz,
Dr. Kettner, Divifiondarzt von der 15. Div,
Dr. Zwicke, Divifiondarzt von der 16. Div,
Dr. Lichtſchlag, Oberſtabsarzt 1. KL und Regts.
Arzt vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68,
Dr. Wichmann, Dberftabsarzt 1. Kl. und Regie.
Arzt vom Inf. Regt. von Gochen (2. Rhein.) Nr. 28;
ben Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe:
Loeb, Zeughauptmann von der Geſchoßfabrik in Zieg-
burg,
Unverdruß, Zeughauptmann von der 3. Art, Depot-
Snip.,
v. Keudell, Premierlieutenant vom Kür. Regt. Graf
Geßler (Rhein) Nr. 8,
v. Hülft, Premierlieutenant vom Huf. Regt. König
Wilhelm J. (1. Rhein.) Nr. 7,
Sieberg, Militär-Intendanturſekretär von der Intend.
bes VIII. Armeelorps,
Schr. v. der Rede v. der Horft, Zahlmeifter vom
Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton von Hohenzollern
(Hobenzollern.) Pr. 40,
Schroeder, Feſtungs-Oberbauwart von der Fortifitation
in Eöln,
Dreyer, Militäv-Gerichtaftuar von der Kommandantır
in Coblen; und Ehrenbreitjtein;
das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold:
Heyder, Militär-Mufildirigent vom Rhein. Pion. Bat.
Nr. 8,
Fellenberg, Militäv-Mufildirigent vom Kür. Regt.
Graf Geßler (Rhein) Nr. 8,
Haug, Milttär-Mufildirigent vom Feldart. Regt. von
Holpendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
Salz, Ballmeijter von der Fortififation in Coblenz;
das Allgemeine Ehrenzeichen:
Conrad, Feldwebel von der Halbinvaliden-Abtheil. des
VIII Armeelorps,
Schuflitowsti, Feldwebel und BZahlmeifterafptrant
vom 5. Nhein. Inf. Regt. Nr. 65,
Böning, Feldwebel vom Schleswig » Holftein. Fußart.
Negt. Nr. 9,
Stuplich, Vizewachtmeiiter und Oberfahnenſchmied vom
Feldart. Regt. von Holkendorif (1. Rhein.) Nr. 8,
Keck, PVizewachtmeifter vom Kür. Negt. Graf Geßler
Rhein.) Nr. 8,
Wende, Vizewachtmeifter vom Huf. Negt. König
Wilhelm 1. (1. Rhein.) Nr. 7,
Steidel, Depot:Vizefelbwebel vom Art. Depot in Eöln,
Grashof, Depot-Vizefeldwebel vom Urt. Depot in
Coblenz,
Bohlmann, Kompagnieverwalter vom Kadettenhauſe
in Bensberg,
Knein, Büchſenmacher vom 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69,
Krieger, Waffenmeifter vom 2. Rhein. Feldart. Negt.
Nr. 23,
Köppen, fatholiiher Divifionsküfter von ber 15. Div.,
Schmitt, Wallmeifter von der Hortififation in Cöln.
B. Beim XI. Armeekorps:
den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klaſſe
mit Eichenlaub:
v. Müller, Generallieutenant und Kommandeur der
Großherzogl. Hefl. (25.) Div.;
den Rothen Adler-Orden zweiter Klaſſe
mit Eichenlaub:
Boll, Generalmajor und Kommandant von Mainz;
den Rothen Adler-Drden dritter Klaſſe mit ber
Schleife und Schwertern am Ringe:
v. Weiher, Oberſt und Kommandeur des 4. Großherzogl.
Hell. Inf. Regts. (Prinz Carl) Nr. 118;
den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe
mit der Schleife:
vd. Madai, Oberft und Kommandeur des nf. Regts.
Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl. Hefi.) Nr. 116,
v. Bed, Oberſt und Kommandeur des Großherzogl.
He. Feldart. Regts. Nr. 25 (Großherzogl. Art.
Korps),
Schr. v. König, Oberſt A la suite des Ulan. Regts.
Großherzog Friedrih von Baden (Rhein) Nr. 7
und Kommandeur der 22. av. Brig.,
Knispel, Oberit und Kommandeur des Naffau. Feldart.
Negtd. Nr. 27,
Hederich, Oberſt und Kommandeur des Heſſ. Feldart.
Regts. Nr. 11,
Dfterrotb, Konſiſtorialrath, Militär-Oberpfarrer dom
XI. Armeelorps,
Dr. Jaroſch, Generalarzt 2. Kl. und Korpsarzt vom
XI. Urmeelorps;
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
Lehr, Major von der 11. Gend. Brig,,
Frhr. v. Lüttwik, Major vom nf. Regt. von Wittich
(3. Heſſ.) Nr. 83, lommandirt als Adjutant beim
Generallommando des XI. Armeelorps,
Graf v. Pfeil u. Klein-Ellguth, Major vom Nafjau.
Feldart. Regt. Nr. 27, lommandirt als Adjutant
beim Generallommando des XI. Armeelorps,
v. Steinau-Steinrüd, Major vom 1. Großherzogl.
Heſſ. Drag. Regt. (Garde-Drag. Regt.) Nr. 23,
Ritjert, Major z. D., Bezirksoffizier vom Landw. Bezirk
Gießen,
v. Branconi, Major z. D., Bezirksoffizier vom Landw.
Bezirk I Darmftadt,
Hirfh (Friedrih), Hauptmann vom Fußart. Negt.
General: Feldzeugmetiter (Brandenburg.) Nr. 3,
Bothe, Hauptmann vom Naſſau. Feldart. Regt. Nr. 27,
Nifiens Meyer, Hauptmann vom 4. Großherzogl. Heil.
Inf. Regt. (Prinz Carl) Nr. 118,
Stubenraud, Hauptmann vom 1. Großherzogl. Heil.
Juf. (Leibgarde-) Negt. Nr. 115,
Clauſius, Hauptmann vom Inf. Regt. Kater Wilhelm
(2. Großherzog. Heſſ.) Nr. 116,
dv. Tresfomw, Hauptmann vom 1. Naffau. Inf. Regt.
Nr. 87,
Geyer, Hauptmann vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95,
v. — Hauptmann vom 2. Naſſau. Inf. Regt.
rt. 88,
Baldorf, Hauptmann vom Heil. Feldart. Negt. Nr. 11,
— Rittmeiſter vom Großherzogl. Heſſ. Train-Bat.
t. 25,
Graf v. Schwerin, Hauptmann vom Großherzogl.
Hell. Feldart. Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
dv, Uehtrig, Hauptmann vom 5. Thüring. Inf. Negt.
Nr. 94 (Großherzog von Sadjien),
Spangenberg, Rittmeifter vom Drag. Negt. Freiherr
von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
v. Burmb, Hauptmann vom nf. Negt. von Wittich
(3. Heſſ.) Nr. 83,
Yattlehner, Hauptmann vom 1. Heil. Inf. Regt. Nr. 81,
v. Tihudi, Hauptmann vom 2. Naſſau. Inf. Regt.
Nr. 88,
Brune, Hauptmann vom Heli. Pion. Bat, Nr. 11,
Boldihmid v. Goldenberg, Hauptmann und Mit
glied des DBelleidungsamts des AL. Armeelorps,
dcht. v. Wechmar, Rittmeiſter vom Wejtfäl. Drag.
Regt. Nr. 7,
Triejel, Hauptmann von der 3. Ingen. Inſp.,
Beber, Hauptmann und Erfter Offizier des Train:
depots ber Großherzog. Heſſ. (25.) Div,
v. Wrochem, Hauptmann vom nf. Regt. General:
Feldmarſchall Prinz Friedrih Karl von Preußen
(8. Brandenburg.) Nr. 64, fommandirt als Adjutant
bei der 22. Div,
Nrüger, Hauptmann vom 2. Thüring. nf. Regt. Nr.32,
Eojad, Nittmeifter vom Hefj. Train-Bat. Nr. 11,
Glohn, Hauptmann ä la suite des nf. Negts. von
Kourbiere (2. Poſen.) Nr. 19 und Lehrer bei der
Kriegsichule in Caſſel,
d. der Groeben, Nittmeilter vom Kür. Rent. von
Driefen (Weſifäl.) Nr. 4, fommandirt ald Adjutant
bei der 21. Div,
dv. Bajedow, Hauptmann
Gouvernements von Mainz,
dv. Sydow, Nittmeilter à la suite des Regts. der
Gardes du Corps und Lehrer beim Militär-Reitinftitut,
v. Eſchſtruth, Hauptmann 3. D., Bezirksoffizier dom
Landw. Bezirt Weimar,
öthr. Schend zu Schweinsberg, Hauptmann z. D.,
„ Vezirlöoffizier vom Landw. Bezirt I Darmitadt,
öthr. Treuſch dv. Buttlar-Brandenfels, Hauptmann
3. D., Bezirksoffizier vom Landw. Bezirk Marburg,
bom Generalitabe bes
1897 — Militär Wodenblatt — Nr. 85
2250
Schr. dv. Hövel, Hauptmann z. D., Bezirkoffizier vom
Landw. Bezirk Frankfurt a. M.,
Böhnde, Hauptmann z. D., Bezirsoffizier vom Landw.
Bezirk II Caſſel,
Graf v. Hardenberg, Rittmeijter a. D. im Landw.
Bezirk I Caſſel, zulegt Esladr. Chef im 3. Schleſ.
Drag. Regt. Nr. 15,
Diepenbrod, Eyber, Militär-ntendanturräthe von
der Intend. des AI. Urmeelorps,
Frohwann, Rechnungsrath und Militär Intendanturs
jefretär von der Intend. des XI. Armeelorps,
Wohlfahrt, evangeliicher Garnijonpfarrer in Mainz,
Dießler, evangeliiher Pfarrer, beauftragt mit ber
Seeljorge der Garniſon Diez a. Lahn,
Dr. Wald, Oberftabsarzt 1. KL. und Regts. Arzt vom
Huf. Regt. König Humbert von Italien (1. Hefi.)
Nr. 13,
Dr. Schneider, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
von nf. Regt. von Wittich (3. Heſſ.) Nr. 83,
Dr. Hünermann, Stabes: und Bats. Arzt vom
Hell. Pion. Bat. Nr. 11,
v. Drygalsti, Hauptmann vom Füſ. Regt. von Gers-
dorff (Heſſ.) Nr. 80,
Nüder, Hauptmann vom Inf. Negt. Kaiſer Wilhelm
(2. Großherzogl. Hefj.) Nr. 116,
Oppen, Rittmeiſter vom Huf. Negt. König Humbert
von Italien (1. Hefl.) Nr. 13;
den Stern zum Königlichen Kronen-Orden
zweiter Klaſſe mit Schwertern am Ringe:
v. Maſſow, Generalmajor und Kommandeur
42. Inf. Brig.;
den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klaſſe
mit dem Stern:
Stern, Generalmajor und Kommandeur ber 11. Feldart.
Brig,
v. Bismard, Generalmajor und Kommandeur ber
50. Juf. Brig. (2. Großherzogl. Hefl.);
den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klaſſe:
v. Rex, Dberft und Kommandeur des 6. Thüring.
Inf. Negts. Ne. 95,
Dommes, Oberſt und Vorftand des Belleidungsamts
des XI. Armeelorps,
v. Lindequijt, Oberit 5. D. im Landw. Bezirk I Eafiel,
zuletzt Kommandeur des nf. Regts. von Wittic)
(3. Heſſ.) Nr. 83,
Klemm, Wirklicher Geheimer Kriegsrath und Militär:
Intendant vom XI. Armeelorps;
ben Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe
mit Schwertern am Ringe:
Hohl, Oberſtlieutenant z. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls Meiningen;
der
ben Königlichen Rronen-Orden dritter Klaſſe:
v. Wittih, Oberftlientenant und Kommandeur des
Drag. Regls. Freiherr von Manteuffel Rhein.) Nr. 5,
dv. Alten, Oberftlieutenant und Kommandeur des Hui.
Regis. König Humbert von Stapien (1, HAN) Nr. 13,
2251
v. Schweder, Oberſt z. D. im Landw. Bezirk Wies—
baden, zuletzt Inſpelteur der 4. Art. Depot-Inſp.,
v. Wrochem, Oberftlientenant und etatsmäß. Stabs—
offizier des 2. Thüring. Inf. Regts. Nr. 32,
Conzen, Oberſtlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier
des Großherzogl. Heſſ. Feldart. Regts. Nr. 25
(Großherzogl. Art. Korps),
v. Normann, Oberſtlieutenant und etatsmäß. Stabs—
offizier des 1. Großherzogl. Heſſ. Inf. (Leibgarde:)
Regts. Nr. 115,
Brandau, Oberftlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier
des 1. Heſſ. Inf. Negts. Nr. 81,
Bigge, Oberitlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier
des nf. Megts. Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl.
Heil.) Nr. 116,
v. Both, Oberjtlieutenant 5. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls I Caſſel,
Kreß, Oberſtlieutenant z. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls Siegen,
Frießen, Oberſtlieutenant z. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirks II Darmſtadt,
Sorſche, Oberſtlieutenant z. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirks Eiſenach,
Liman, Major vom Generalſtabe des XI. Armeelorps,
v. Joeden-Koniecpolski, Hauptmann a. D. in
Mainz, zulegt im damaligen 5. Brandenburg. Inf.
Negt. Nr. 48,
Wolf (Friedrich), Juſtizrath und Div, Auditeur don
der Großherzogl. Heſſ. (25.) Div, lommandirt beim
Kriegsminiſterium,
Rott, Juſtizrath und Div. Auditeur von der 22. Div,
Wagner, Juftizratd und Garn. Auditeur in Mainz,
Dr. Herter, Div. Arzt von der 21. Div.,
Dr. Baehren, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt
in Wiesbaden,
Dr. Nagel, Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom
Drag. Negt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
Dr. Daſſow, Oberftabsarzt 1. Kl. und Garn, Arzt
in Mainz,
Dr. Brodführer, Oberſtabsarzt 1. KU. und Megis.
Arzt vom Füſ. Negt. von Gersdorff (Hefj.) Nr. 80,
dv. Buttlamer, Major vom Füſ. Negt. von Gersdorff
(Heſſ.) Nr. 80;
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe:
Schulz (Mdolph), Feuerwerktshauptmann don
11. Feldart. Brig.,
Graf dv. Bredow, Premierlieutenant vom 1. Garde:
Ulan. Regt, lommandirt als Wojutant bei der
4. Garde-Nav. Brig.,
Kraufe, Militär» Intendanturregijtrator
Intend. des XI. Armeetorps,
Burhardt, Zahlmeifter vom 1. Heil. Inf. Regt.
Nr. 81,
Mailing, Zahlmeifter vom Füf. Negt. von Gersdorfi
(Geſſ.) Nr. 80,
Wiegmann, Zahlmeiſter vom Großherzogl. Heil.
Train⸗Bat. Nr. 25,
Red, Oberrofarzt vom Huf. Negt. König Humbert von
Stalien (1. Hei.) Nr. 13,
der
von der
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Rr. 85
2252
Boeder, Oberroßarzt dom Drag. Negt. Freiherr von
Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
Demmerle, Feitung3:Oberbauratd von der Feſtungs—
Bauinip. in Mainz,
Gießler, Premierlieutenant vom Heſſ. Feldart. Negt.
Nr, 11;
das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold:
Behne, Bizefeldwebel und Hoboift vom 1. Naffau.
Inf. Regt. Nr. 87,
Engel, Mufitdireftor vom 1. Großherzogl. Heil. Drag.
Negt. (Barde-Drag. Regt.) Nr. 23,
Dehrberg, Wahtmeifter vom 2. Großherzogl. Heil.
Drag. Regt. (Leib: Drag. Regt.) Nr. 24;
dad Allgemeine Ehrenzeichen:
Fröhlich, Megiftrator vom Generallommando des
X]. Urmeelorps,
Gießen, Feldwebel vom 2. Naffau. Inf. Negt. Nr. 88,
Simon, Wadtmeifter vom Thüring. Ulan. Regt. Nr. 6,
Koch, Feldwebel vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95,
Greinus, Wachtmeifter und Zahlmeiſteraſpirant vom
Drag. Regt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
Bäbz, Bezirtsfeldwebel vom Landw. Bezirt Mainz,
Wieſe, Wadtmeifter und Bahlmeifterajpirant vom
2. Großherzogl. Heſſ. Drag. Regt. (Leib-Drag. Negt.)
Nr. 24,
Müller, Bezirksfeldiwebel vom Landw. Bezirt II Darm:
jtadt,
Siebert, Wachtmeiſter vom Großherzogl. Heil. Feld—
art. Negt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
Engel, Bizewachtmeifter und Schirrmeifter vom Train-
depot der Großherzogl. Heil. (25.) Div.,
Hermann, Wadtmeifter und Zahlmeifterafpirant vom
Hell. Feldart. Negt. Nr. 11,
Hartwich, Feldwebel vom Fußart. Negt. General:
Feldzeugmeijter (Brandenburg.) Nr. 8,
Behrens, Schirrmeilter vom Heff. Pion. Bat. Nr. 11,
Loeffler, Feldwebel und Zahlmeiiteraipirant von der
Unteroff. Schule in Biebrich,
Wackebarth, Wahtmeijter vom Huf. Regt. König
Humbert von talien (1. Heſſ.) Nr. 13,
Hartmann, Feldwebel von der HalbinvalidenAbtheil.
de3 X]. Armeelorps,
Schramm, Wachtmeiſter vom 2. Bad. Drag. Regt.
Nr. 21,
Dörr, Feldwebel vom 1. Großherzogl. Heil. Inf.
(Leibgarde-) Negt. Nr. 115,
Geiger, Wallmeijter von der Fortifilation in Mainz,
Pieper, Büchſenmacher vom 1. Nafjau. Inf. Negt.
Nr. 87,
Thomas, Büchſenmacher vom 4. Großherzog. Heil.
Inf. Negt. (Prinz Carl) Nr. 118,
Hofmeiſter, Büchſenmacher von der Unteroff. Schule
in Biebrich,
Ludwig, Depot: Vizefeldwebel vom Art. Depot in
Mainz.
Be
Nen Münialir
m
Ro und Be (chen —
the NAhei Gohß⸗ ther mit &
Se n A In: seit ‚, © ch yw 4
GB. exıl Dr, des tale * bon” dem mir, =
geme;, U Major en Mohhe iutan em ! Lüßo Dart 6 u, in
Ep Ye Serie u) ten af bo Aegts ent n Rei net, ä After er 7 au,
Jef Eralm göde, der 9: D er " mit G komm 9 1 non an } Nr As flieg affe:
Ro Brot —S arten, Del PR ey WE Born (5 Abe 25, © des dom 9,
tben Ben ge Ira 18 j Viref Tmeijter * —* —* Rand. Bein, Ww nf —
A m
> Te Mler.p, “era b —8* 8 9 . —* St abeg bei —* Nr. 20 ite sis
ejr rar rafe, den dri > enbe Ente en Fr * Hr Roeh er Cifenp 1b — F
—* 1 — sp, TE e > fi lenk.n
4 Huf r en ha: ————
Kab Huf R Mafje Gth ar for (0jor und önigr ı Pr NN 64 bahn.
Ss 2 e De n c U d = ds b G bei 9 Ihe PR el
"öni y DPF it ber em m Gries Rhein Do I; U des
'glich Br. 77 d T Schfej groß tajı heim - Ober da, ,
daj um — toßen ,% n es 686
afor one zu d * Ulte offisi [65 He { thi a 2 Top e gel:
Mand; b. 5 Dierfer um Rot ande (Ge ‚de eraljtape x Suite p detzogs
de tt Bei tgl lafje, en br ® im geimen guy V- | — “7 Roder
‘ ae d os 4 1
Win; Rot ef bom er· Ord⸗ d iegsm riegs — Andi (3 ten:
or M den 95 landtjg großen en Köni niſteri PR Tanz) 2
u e Mdle ft igli afne Enerarn 0
IN: Dean te er; in Be, tem; iche ter eraliianen
Mena 6 —— Mn eraſſi ie bo ſtabs
de nor nate. PR Deppı 8 3 Vierter uchen; Nabe, *5* 6 utenang Onen=$) ’ Fragenden s⸗
et 98 m Sminjie,., af Prem "U Dei... Def en im
ui, ei Q, — tft... le: M Premier, ren ae iert⸗ at
er — Br, — 6 — le / Ben Ze cn. Hege * Maſſ.
— ür Ofen ah li o & rer * 5 1a t Ben - Ar, 1 sen C;:
ag r Lande egt⸗ e linie s An Ip om Anterii b 8, Gener . fom bon Bır
Preufe Fönigginiig ) hifer 3 fı Se / en T Schfesy,, anf ehe alſtab Mmandir üffer
" ichen $ N) Ne Nffar | 2 Ze Slvig: gs R do ,
’ a: A I Endli tte m zu
— Pobeit 6 um ‚lang Tun 4 dem ge Keuter, ei * und E Weftfag l
Mani. x „des e8 m. Olü A l: a xremie Dran on lan d[ - Ua
Sat auf afen p en Pelngen * Kup | —— Reg Pritter ‚oiegt 32 R
er OT Di rd > Ylyuma ’ ar ge un, a — - Re gi ogif
delle Kö Vie 6G Dee ms 9 € len | Dr onb Ua TE . : 15 iſte
Un Nat; MHeiti.. re ®, ; Bı dit * ra n. 9 Örhr 5, bl 5
m Ri; ’ dlich eilt N.» 4 Mami, bon | em 2. R Ufer Ve N, an)
i N Te £ Nd | 9" ent tan pe 9 b, Ver
RK Dreier ’ ber als a „a suite, | He Hier; Nr — — Pr. 14 vetten om
J Main en (od es — ch und fe eg j Coma Ne } enan Temp el dorff
or 0. Dejlfär Nen Ad = | and b. G V on
6 L nn iufanı | dns - dor a ms 1
DR aubin Och , HL) 9 rar ant 8 ala got G 0 Da
ne lmann ) Mn «er, te be Frei; dir. Prob gbeb
bo 9 un b, 1% da 4, bon Jen ‘ 13 de ut m Bbri om ur
Yen andy Coma, Co f AH dehyr ! Kür erhöchß * U bei be fannier rd
d kt; des —8 a * Rent | fire Deng ithure 5 0) Dra
— 2 57 9 * u Des rd ey.
Machen, Mer * VL Y Ai, Th 9 N) ©; 1 cr ey na on 3 —* — arde fi Itlan
ent RA Aneet⸗ u ant ling gl Mr / 06 ruh⸗ Ne 9m eladju J oben or, Blich 2b, Bri d,
’ Autant 34 in. :
a ag Arber. Du "Tp8 bein Sf. Near’ | de ajes ten ern en 5, 8;
werho Öninf; ad Gen at. | en na af de FR aus;
N te lichen FR BU Pers Neu Neral | legung * der *
fen Mens de; “bur, zu er he Of; '8 da St:
ng Meat tbe 9 hr s thety ten ff bey off
en) I er u s ven berfiehn Au
Mond... Anter erfter Öroßfre und lehene * ergnädg J
N, Gere Hlafje. N dem " 3 Veuz 3 a ; nm Fra dtp {
allen b, G. Qats Sein Kön; reußiß niß Zur 9 j
3 nant | Offer. 1 Ted, 9 en fig |
ur: riena, Orde Inten
Ü min: en fen
Minijfe Iberg >
r er, chen
$ Dener
] lieut
enant
ar fi
tl
“ten 1
erg
TB;
[4:3
Daupy
j
29255 1897 — Militär-Mocdenblatt — Nr. 85 2956
*
ben Majoren Brand und Sprotte vom Kriegs— des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus⸗-Ordens
miniſterium, dritter Klaſſe:
dem Major a. D. Labude, zuletzt im Kriegsminiſterium; dem Zahlmeiſter Liebmann beim Huſ. Regt. Kaiſer
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich Nikolaus II. von Rußland (1. Weſtfäl.) Nr. 8.
Württembergiichen Friedrich3-Ordens:
den Geheimen erpedivenden Sefretären und Kalkulatoren
im Kriegsminiſterium Martini und Kiedler; Bayern.
des Kommandeurkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglich Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
Badiſchen Ordens vom Zähringer Löwen: des Königreichs Bayern Verwejer, haben im Namen
dem Oberjten v. Blankenburg, Kommandeur des Inf. Seiner Majetät des Königs Sic Allergnäbigft
Regts. Herwarth von Bittenfeld (1. Weftfäl.) Nr. 13: er ae ——— —— *
—— — — ae Orbensauszeichnungen zu ertheilen, und zwar:
eſſiſchen Verdienſt Ordens Philipps des Grokmüthigen: — ER
dem Major Rocholl, etatsmäh. Stabsoffizier des Ulan. des Königlich —— ————
Regts. Großherzog Friedrich von Baden (Rhein.)Nr.7; N & 2 1: Chef im 22
de3 Fürſtlich Waldedſchen Mititäx-Verbienftkreuzes | dem Hauptmann Schuſter, Komp. Ehef im 22. Juf.
zweiter $Mafje: Regt.
dem Oberſten Kleine, Kommandeur des Inf. Regts. der Kette des Königlich Preußiſchen Haus = Ordens
von Hom (3. Rhein) Nr. 29; bon Hohenzollern und des Königlich Italieniſchen
bes Fürftlich Neußifchen — jüngerer Linie — AnnunciatensÖrbens:
Ehrenlreuzes zweiter Klaſſe dem Generaloberſten der Kav. (mit dem Range ei
» ' J ge eineh
dem Major und Bats. Kommandeur Bachmann im General + Feldmarf—alls) Prinzen Leopold von
Füf. Regt. von Steinmeg (Weſtfäl.) Nr. 37; Bayern Königlicher Hoheit, Generalinfpelteur der
der dritten Klaſſe deifelben Ordens: 4. Armee-Xnip.,
den Hauptleuten Orlovius, Weinmann, Stodmann | dem General der Inf. Prinzen Ludwig von Bayern
und Weiß in demjelben Negt.; Königliher Hoheit, Inhaber des 10. nf. Regts
Journaliſtiſcher Theil.
Kritische Eitate, Worten wende, jo geſchieht es, weil ich mid; mindeftens
nicht ohne Gegenwehr von älteren Bundesgenoffen
trennen möchte. Bon Freunden verfannt zu werden, ift
Es lann meine Abficht nicht jein, einen Jeden zu | doppelt jchmerzlich, darum beuge ich Mißverftändniffenvpr.
widerlegen, der meinen Anfichten widerspricht, zumal | Unverändert verharre ich nämlich bei der Anſicht,
wenn ihnen nicht gründlicher zu Leibe gegangen wird, der mein Berufsleben gewidmet war, daß mit dem
als in dem Artikel dev Kreuzzeitung unter dem Strich) | Formalismus Siege und Erfolge nie zu erfechten find.
vom 5. Auguſt d. 38. geſchieht. Auch it einem Vers | Dazu gehört überlegene Truppenführung und Dispofition.
fahren, das ſich darauf beihränft, aus ollen Kapiteln | Mo der Formalift mit feinen Hülfsmitteln im dieſe
der „Taltik der Waffen im Lichte der Heeresvorigriften" | Sphären überzugreifen verjucht, wird er zum Schematiker,
eine Sammlung von Sägen zu liefern, in denen das und es ift wohl nicht zu verwundern, daß fich in einer
Wort „Horm“ überhaupt borfommt, polemijch ſchwer Zeit, die neue Gefechtsorbnungen ſchuf, auf dieſem Grenz:
beizufommen. Berner Habe ih am fi gar nichts | gebiet gar oft die Klingen in der Geifterfchlacht kreuzen
dagegen, da mein Name auch einmal in das Negifter | müffen. Auch hat die Formenlehre au fic) ihre Methode
jener verdienſtvollen Männer geräth, welche ſo oft und geändert, ſie felbſt iſt fakultativer geworden.
fo wirlſam für die Gefechtsordnungen eingetreten find. Aber innerhalb der bezeichneten Schranke hat die
Mein reiches praktisches, tvie bisher geringes ſchrift. Form ihr wenn auch beicheidened, jo doch mm
jtellerndes Wirken hat mir fo oft den Vorwurf veräußerliches Necht um fo mehr zu wahren, weil bie
zugezogen und mid, dem Verdachte ausgeſetzt, ald ver- | jeibe bei den Kampfbedingungen einem ftets reicheren
nachlätfige ich die ‚, Form“ umd begünftige ein „Horden- | Wechſel unterliegt. Es ändert fid) im heutiger Zeit
verfahren“ im Kampfe, daß es mid) mit Genugthuung } die reine Gefechtsgeſtalt, je nachdem im Walde oder
erfüllt, mindeftens nach diefer Richtung einmal richtiger Dorf, um Flächen oder Höhen, bei Tag oder Nacht,
gewürdigt zu werden. Tamit könnte ich ſogar zu | im Begegnungsverfahren oder um vorbereitete Stellungen
hoffen wagen, eine ganze Schaar vom Gegnern los zu | geftritten wird, und diejer elementaren Grundlage allein
werden, und es erſchiene nur billig, wenn ich dafür | ift der erſte Theil meines Buches gewidmet, Wo in
einen neuen, wenn auch vielleicht aus bisher befreumdeter | demjelben auf Gefichtspunkte der Truppenführung
Front, eintauchen mühte. eingegangen wird, geichieht es ftetS nur zu dem Zwed,
Wenn id) mid; dennoch gegen biejen mit einigen | um den Raum für die elementare Formenlehre zu
—
vur orgaung geſlan
rm, und Mein Buch
. 7 den Rachiveig darüßer
—— ebene Öläche dazır da
aa FE Nur | 5 5 es
9 Sonn es gelingen, einen / aAnderen Beruf Mn rifi
ran 3 laſſen ob ieſelben Tegle: |; 5» gegen gelangt fie $
De Oder 7 leinungen und g— ren | nzudjc ten, die Mich an
Vertreter are hi uffonmen au | Formen ;
er öWweite Btoe ieſer Entgegmun /
iS ir Göpfung Üf es
s Blemeng
i
bermarg ni
er Vorfchrip
Di ] bi
ef, un ie |
aber dünlen,
Scharfe die Yusp;
ben, und
dabei in der ganzen
? iche fein Wer ch jeden Borge
| gemäß Eine verſchieden Manier ein
r Waffen IC. ip alſo ihn frage
Ge: |
Auch mein Buch yfieh
6 Waͤhrt Dat l
” daß ſich mer dann ]
er US, für di
etgielen laß n ]
mit
fie dar. / 9, zur &
Perade darum, Weil e3 | füp liefert ih einer hand
eint daj; das 5 Hement op. ıd | Ei fag die Anß ing ;
U zur A für die gr dr genomm Bi ;
MD dau⸗ e Notb- |.
im
f dem
“SR einen Vegri; „.
? er 5 el. De Päd N
f age tteten li oſchen Di FSmitten, 5 Tat er fann \
Herr Kritiker ME mir ber- | diefeffen, von IE ni “ Mtbehren, Die Nteta ſtimm
h Itdes 4 fein Cigeneg en er tehren Vedu e Schaffen Auch ſtets Vieder
8 beige erſchien mir d Schri ala fehrende — en, m Sum der go
di ui de delt beftepy darin, Ihre Säge auf en »
wu h OSfenige was Ältere S chule —— Aber
— Mt iin der Sdat dag g habe Deep;
Er wi 08 ſchon der FAhnrich auf der / gap
dert Bat N —* —2
der — enfi ter 1 dem
— gti *
Nu ip Dieig
Dinfteffug
/ e windumng Kofler 5,
{ 5 Dedfenen ſich d
as Deuffehe RT
ne Veitereg er⸗ l
ums. Me Mar
in de —8* Mifferg Are
2259
an ſich find aljo werthlos, wenn der Zweck nicht heran-
gezogen wird, dem jie dienen.
Unter Anderem ward jeinerzeit von nambafter
fritiicher Seite dem Reglement zum Vorwurf gemacht,
dab es die Möglichkeit zu „ſtrategiſcher“ Umfaffung
nicht biete, die Brigadeverbände überhaupt nicht zu ein-
heitlicher Führung „enkadrire*. (Siehe „Manöverglofien“
in der Deutjchen Heereszeitung vom Jahre 1893.) Dem
gegenüber erfolgte der Nachweis, wo der bezüglidhe
Paſſus in der Vorfchrift ſieht und wie die Formen—
gejtalt in einem bejtimmten Fall nad) der Ausdehnungs:
und Gliederungsiehre ausſehen muß. Das nun ijt diejer
Kritit wiederum — ſchematiſch. Erſichtlich dürfte aljo
fein, daß e8 mit der Ausbildungslehre zu einem GStill-
jtand kommen müßte, wenn fie e8 allen kritischen Köpfen
recht machen wollte,
Am ſchlagendſten dürfte fich jolder Nothitand aus
folgendem Citat ergeben. Da lautet e8 in der Kritik
jo: „(S. 108.) Hier (d. h. beim Kampf um vor=
bereitete Stellung) beidäftigt uns allein die
mehanijhe Made des Angriffs ſelbſt, aljo jeine
Formenlehre.“ Im Tert des Buches fteht auf S. 108:
„Die Erwägungen, welde die höchſte Führung zur
Dispofition des Angrifföverfahrens im Großen
anzuftellen hat, gehören naturgemäß nicht in dieſes
Kapitel. Sie fommen auf operativem Gebiete wieder
zur Sprache, bier bejhäftigt uns allein die mechaniſche
Made des Angriffs felbit, aljo feine Formenlehre.“
Das was der Eitirende verfchweigt, enthält die Haupt-
jache für die Kriegshandlung, nämlid „die Diepofition
der höchſten Führung“ und das „hier“ bezieht fich nur
auf das Kapitel, in dem die Auseinanderjegung jteht
(Infanterier-Ererzirprobfeme), nicht auf den Angriff
auf eine vborbereitete Stellung. Die höhere Abficht
hat den Lepteren gegen diejenige Stelle zu richten,
welche im gegebenen Falle die enticheidende ift. Offen
geitanden, wirkte das erbrachte Citat auf mich jelbft
verblüffend in feinem veränderten Sinn, und ich mußte
in meinem eigenen Buche nachſchlagen, auf welche
Weile ich zu einer jo widerjinnigen Behauptung gelangt
fei, daß es ſich bei der Angriffsverrichtung „allein“ um
die mechanische Mache handele.
Es ift übrigens die Form des Kampfes um eine
vorbereitete Stellung auf dem Ererzirgebiet jo ein-
gehend behandelt und aud) bei dem Artillerieverfahren
ganz bejonders berüdjichtigt worden (S. 143 bis 149),
weil an ihr der Streit um Normalformationen am
heftigiten brandet. Darım erihien es feftzuftellen
erwünſcht, welches formelle Verfahren dabei ein- für
allemal und aud ohne die Umftände eines gegebenen
Falls (nad Anfanterie-Ererziv- Reglement II, 82) feits
jtellbar ſei; auch wird dargethan, daß der Stoff ein
beionders reichhaltiger und wichtiger ift. Daraus ergab
ji) die Meußerung auf ©. 110, die in der mehr:
genannten Citatenfammlung ihre Stelle gefunden hat.
Eine Gruppe von Citaten folgt, welde die Bes
hauptung behandelt, daß der frontale Angriff offene
Flächen nicht betreten kann, bevor er die Feuer-
überlegenheit an ſich gebracht hat. Die Thatſache ift
nad) der Keiftungsfähigleit der gegemvärtigen Be:
1897 — Nilitär- Wochenblatt — Wr. 85
2260
waffnungen offenkundig und jie aud) beftreitet der Herr
Kritiler nicht direlt, dennoch verlangt er genauere
Angaben, wie beim Angriff auf Stellungen die Truppe
bis auf die Nahentfernungen herangebradht werden
folle. Den Ausfpruh auf ©. 68 bringt er abermals,
troß Gänjefühchen, verftümmelt. Wörtlih lautet er:
„Wir haben aus der Thatjadye* (Geihoßwirklungen)
„bereit3 gefolgert, daf völlig unbededte Räume für den
Angriff jo lange durchaus unbetretbar find, bis er die
Feuerüberlegenheit durch entjprehende Führungs:
mittel erworben hat.“ Die geiperrten Worte läßt der
Herr Kritiker aus. Auf derjelben Seite und Dicht
dabei jteht auch, worin dieje Mittel beftehen, nämlich):
„Bedrohung der Flanke, durch welche die Front an
Stärke einbüßt, überlegene Artillerieverwendung, Herbei—
führung tonzentrijcher Feuerwirkung, Zuhülfenahme der
Naht und in ihr des Spatend.“
Damit iſt die Antwort auf die kritiſch geftellte
Frage gegeben und ic kann mir die an diejelbe ge
Inüpjte Behauptung außerdem völlig zueignen: „So
wie es auf den Ererzirpläßen und bei den Manöver
gemadht wird, fommt man wohl mur unter ben
günftigften Verhältniffen biß auf 300 m bis 400 m an
den Feind.“ Das ift eine Sakung, die unter Zurathe—
ziehung des Infanterie-Ererziv-Reglements die größte
Beachtung verdient. An der Hand bdiefer Vorſchrift
geht die diefjeitige Arbeit alle denkbaren Formen, zer:
jtreute wie geichlofjene, mit tiefer oder zuſammen—
geihobener Staffelung durch und jucht aud die Kunſt
ihrer Verwendung zu lehren. Mehr dürfte fi darüber
faum jagen laſſen. Wenn die Kritif aber in weiterer
Folge zu der pofitiven Frage gelangt, „in welder
Form“ ſolche offenen Flächen, die eine Truppe
betreten muß, zu überjchreiten find, jo mag fie ein
Anderer beantworten. Ich beftreite die Möglichkeit und
behaupte, daß die nfanterietaltit jo lange emit
gefährdet ift, bis die Wahrheit zum Durchbruch gelangt
ift, daß dom feindlichen Feuer beſtrichene völlig offene
Flächen in feiner Formation oder Gangart ohne Weiteres
zu betreten find, gerade weil dadurch unjer offen:
fives Element Schaden leiden muß! Die Kritil
hat gewiß jehr Recht, auf diejen Geſichtspunlt bei aller
Unterfuchung den Schwerpunlt zu legen, nur treten wir
ihm aus recht verjchiedenen Richtungen nahe.
Sch Habe den Sturm auf St. Privat nicht mit
gemacht, aber als eifriger Schüler im Dienfte der
Truppenführung nicht verjäumt, auch die unmittelbaren,
moralijdhen Folgen der Handlung zu würdigen. Zu
zergliebern brauche ich fie nicht, aber ſolche Leiftungen
vertragen feine öftere Wiederholung und gelangten
ſchließlich doch auch nur zum Erfolge durch die Flanken—
einwirlung von Roncourt her. Die abgeſchlagenen Stürme
von Plewna hatten den Verluſt der Truppenmoral zur
Folge, im Kuropatkin iſt das Nähere darüber nachzu—
lejen, und num denke man fich die Yeiftungen der Feuer:
waffen jeit damals verzehnfadht.
Wer mit formaliftiichen Rezepten irgend welcher
Erfindung das ofienfive Element in einer Truppe er
tödten will, gelangt am ficherften zum Ziel, wenn er fie
über Ebenen hept, die der Gegner mit feinem euer
2261 —
beherrſcht. Nach dieſer Richtung ſehe ich das Gebiet
techniſcher Erfindungen als erſchöpft an und halte dennoch
gegen vorbereitete Stellungen den Angriff für die ſtärlere
Form, wohlgemerkt natürlich nur dann, wenn ihr die
Truppenführung die richtigen Wege weil. Dazu bedarf
es aljo der Dispofition und zu ihrer Durdführung der
Zeit, die Führung und Truppe wechjeljeitig einander
gewähren müſſen.
Uebrigens wird es doch nicht mehr immer auf den
Ererzirpläßen und bei allen Manövern jo gemacht,
wie der Herr Kritiler nicht ohne Beigejhmad von Tadel
meint. Dem Berfahren gegen Bertheidigungsfronten
wird zumweilen doch eine jchärfere Unterjcheidung zus
gewandt als ehedem und Nacht wie Spaten kommen
gegen vorbereitete Stellung gelegentlich zur Anwendung.
Die vom Reglement bingejtellten Aniprüche brechen Sich,
wenn auch allmählich, Bahn bei Ausbildung, Führung
und Nebungsanlagen.
Zulegt jei noch eines Kurioſums gedacht. Die Kritik
meint, man ſpreche „Lorrefter“ vom „Geſechtszweck“
flatt von der „Gefechtsabſicht“, weil dad Reglement das
ort wähle (11,7). Einem jeligen Philologen und
großen Stiliften werden als letzte Worte nachgejagt:
Ich nahe mid, dem Tode — oder — der Tod naht
ih mir; man kann Beides jagen.“ Much für mid)
möchte ich dieje Freiheit in Anfpruc nehmen, wenn id)
damit nur den Sinn des auszubrüdenden Gedankens
nicht um Haaresbreite Ändere. Der „Zwed* bezeichnet
wein objeltiv die Urfache, die zum Gefecht veranlaht;
die „Wbficht“ betont den perjönlichen Entihluß des
Führers, auf den im Sriege Alles anfonımt, da man
denjelben Zwed häufig offenfiv oder befenfiv verfolgen
Im. Das aljo jchwebte mir wohl vor, als ih den
teidrud wählte. Man ſpricht mit hohem Recht in der
toftiichen Lehre vom Zweck der Gefechte; der Führer
aber wird ſtets befehlen: Ich beabjichtige den Feind
anzugreifen, oder dieje Stellung zu behaupten. Daß
dieſe Wahl aber die Form des Kampfes am meijten
beeinflußt, liegt auf der Hand und ſteht außerdem auch
im Reglement. (Angriff und Bertheidigung II, 79 bis 87.
Bei Lehterer unter bejonderer Betonung einer Wahrung
der Tiefengliederungen in den Slommandoeinheiten 85.)
Aber wenn mir der periönliche Wunſch befannt
gewejen wäre, hätte ich mich doch auch bereitwilligit anders
auszudrüden vermocht, ohne die daran gelnüpfte Bes
hauptung zu ändern. Ich ermwähne das, um einem
Vortjtreit vorzubeugen, wie er 3. B. in Bezug auf
„Beiehl“ und „Auftrag“ die militärische Preſſe jo lange
beiäftigt hat. Ich halte die jogenannte querelle
allemande in militärwifjenjchaitlichen Fragen für ein
Hindernif bei der fachlichen Verftändigung. —g.
Aus den Briefen des Generals dv. Goeben 1870/71.
Der zweite Band des Wertes: „Das Leben des
Königlich Preußiihen Generals der Infanterie
Auguſt v. Soeben“ von Gebhard Zernin, Haupt
mann :c., iſt fertiggeftellt und gelangt demnächſt zur Aus—
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 85
2262
gabe. Derſelbe bringt die Darſtellung des Lebens und
Wirkens dieſes genialen Truppenführers zu dem er—
wünſchten Abſchluſſe und enthält im Auszuge ähnlich
wie der erſte, im Herbſte des Jahres 1895 erſchienene
Band wieder eine große Zahl von Briefen des ver—
ſtorbenen Generels an feine Gemahlin, die dem Verfaſſer
von der Goebenſchen Familie zur Benutzung für feine
Biographie freundlichjt anvertraut worden find.*)
Dieje Briefe bilden einen Hauptſchmuck des Werkes,
Sie zeigen den berühmten General, der ſich darin ganz
offen mit gewohnter Wahrheitsliche gegen feine Ge—
mahlin ausjpricht und in faft täglichen Berichten alle
ihm irgend von Bedeutung ericheinenden Borkommmifje
jeines Feldlebens berührt, genau wie er war: chrlid)
und wahr, deutlid und Har, bisweilen kurz und bündig,
jtet3 aber die Wahrheit juchend und das Richtige meiftens
findend. Manche feiner Ausſprüche ericheinen geradezu
prophetiich und find faft immer treffend.
Auf Wunſch der geehrten Redallion diejes Blattes
babe ich einige jeiner Urtheile und Anfichten über die
Franzöſiſchen Truppen und deren Führer im Feld—
zuge 1870/71 in dem Nadhitehenden in lojer Aneinander:
reihung zujammengeftellt; der Lejer möge dann am
beiten jelbjt urtheilen.
Ich bemerle nur no, daß die hier mitgetheilten
Briefe aus der lebten Zeit der Einſchließung von Me
beritammen, genau wörtlich wiedergegeben und nur
mit wenigen Erläuterungen begleitet werben.
„Cherifay, 29. Oktober.
Habe den General Barnelow beauftragt, mid) bei
der heutigen Uebergabe**) zu vertreten. Gilt's Die
Franzoſen zu Mopfen, jo bin ich mit Freuden dabei;
aber die armen Kerle da als Kriegsgefangene glorieus
zu empfangen, das iſt nicht meine Sache. ch dente,
für den alten braven Burichen, deſſen aktive Yaufbahn
mit diefem Kriege ihren Abſchluß erreicht, . . . bildet
dad dagegen den Glanzpunlt feiner militärischen
Erinnerungen. . . .
Habe ich denn jchon erwähnt, daß die Stärke der
Franzoſen in Mep fih auf 173000 Dann berausftellt,
darunter 3 Marjchälle, über 50 Generale und über
6000 Dffiziere, und daß fie 500 Feldgeihüge und
100 Mitrailleufen haben? Unglaublih, unglaublich,
eine ſolche Armee Eriegsgefangen! Es iſt Thatſache, die
Franzöfiichen Generale find durch den Heinen Krieg,
welchen fie in Algier, in China, ın Merilo und dann
auch, wenn «8 gleich nicht jo ausfieht, in der Krim
geführt haben (feine weitgreifenden Operationen im
*) Das Leben des Koniglich Preußiſchen Generals ber
Infanterie Auguſt von Goeben. Bon Gebhard Zernin,
Großherzoglich Heſſiſchem Hauptmann & Ia suite der Infanterie.
Erfter Band. Mit einem Bıldnif. Preis ach. 7,50, geb.
ME 9,—. — Zweiter (Schluf-) Band. Mit zahlreihen Briefen
Goebens an feine familie aus den Kriegen von 1866 und
187071. Mi einem Bildnik in Stahlitih, Preis aeh.
DM. 12,—, geb. Mt. 13,50. Berlin 1897. E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuhhandlung.
**) Der 29. Ditober 1870 war Tag der Uebergabe ber
Kriegsgefangenen von Mep.
2263
großen Stil) und dur ihren Mangel an Studien,
volljtändig verdurben; jie verftehen nichts vom großen
iriege, von der Handhabung großer Mafjen x. Ich
behaupte, daß ein Preußiſcher General mit einer Armee
von 120000 Mann (da redjne ich Kranle und Ver—
twundete, alle Mobilgarden und die eigentliche Feſtungs—
bejagung ab) und geftüßt auf eine Feitung wie Meh
(nicht ſich in jie einſchließend) nie in eine ſolche Lage
fommen fann, und ich behaupte, daß ich, wenn ich das
Kommando in Mep jelbjt noch vor 14 Tagen, alfo che
der wirkliche Hunger die Mannſchaften ſchwächte und
demoralifirte, vorausgejebt, daß damals die Pferde der
Artillerie und Kavallerie noch brauchbar waren, über
nommen hätte, mit der Armee herausgelommen wäre. ...
94, Uhr abende. . . . Der Eindruck ijt allgemein:
prächtige Leute! Willig und verjtändig und uns
begreiflich ift es, daß mit ſolchen Leuten die Disziplin
jo volljtändig verſchwunden war: das kann nur an den
Dffizieren liegen. Und in der That, das ijt die
ihwache Seite der Franzöſiſchen Armee. Mehrere
intelligente Offiziere, mit denen die unjerigen verhandelt,
haben es eben offen ausgeſprochen: »Es iſt nicht der
Mangel, weldjer uns in diefe Schande geftürzt hat, es
ift die mehr und mehr verichtwindende Disziplin; es
ging jo nicht mehr. Sie (d. h. wir Preußen) haben
gebildete Dffiziere, welche ſich fortbilden, welche Kriegs—
geihichte und Kriegswiſſenſchaften jtudiren; unſere
Offiziere jahen nie ein Bud an.« Bon den älteren
Dffizieren find manche tief bewegt geweſen, die jüngeren
haben die Sache leicht genommen.“
Aus jpäterer Beit rühren folgende Auszüge her:
Thuiſy, 14. November.
Ich muß aber nod) berichten über den heutigen Nitt,
da er Anterefjantes (für mich wenigjten®) umfaßt: das
Lager von Chälond. Wir ritten, um e3 zu ſehen, links
ab, und ic muß jagen: der Anblick dieſes Uebungslagers
allein erklärt die Niederlage der Franzöftichen Armee.
Sie haben dafür ein volljtändig offenes, ganz un-
bebautes Terrain gewählt, laum feihte Boden—
ihwellungen bietend, ein Terrain, wie wir es gerade
zum Ererziren wählen könnten, aber für die Manöver
volljtändig verwerfen, als keinerlei praltiſche Uebung
bietend. Da haben fie ſich nun jahraus jahrein
in derfelben, natürlich nach dem erjten Male ſchon ganz
jtereotyp gewordenen Weiſe beivegt und haben ſich, da
fie in Algier nur kleinſten Krieg fennen gelernt, eins
gebildet, damit num den großen Krieg zu üben. Und
jo ift es denn natürlich, daß, ald wir dad Terrain
benußten, al3 wir die Waldungen genommen, jo un—
gejehen ihre Flanken angriffen, als überhaupt jebt die
Nothwendigkeit an fie herantrat, große Mafjen in
foupirtem Terrain zu handhaben, daß da jojort Alles
ſtockte, daß fie Zeter jchrieen, weil wir uns in die Wälder
verjtedt! ıc., dab fie überhaupt geichlagen wurden und
ſich nicht zu Helfen wußten. Sie hatten nicht jtudirt,
fie hatten feine praltiſchen Uebungen, wie konnte es da
anders lommen?
Dieſes Lager ift übrigens das einfürmigfte langs
weiligfte Ding von der Welt: drei Infanteriedivifionen
1897 — Nilitär-Wocdenblatt — Nr. 85
2264
waren im Sommer da und eine Kavalleriedivifion, im
Winter nur eine Divijion, fie in Baraden, Alles im
Sommer Dazulommende in Zelten. Das find nun lange
Neihen, ganz regelmäßig, die Zelte mit Blumenbeeten
jriedlid) umgeben, dem einzig Poetiichen in diejer Dede,
jonjt aber Zelt an Belt, Barade an Barade, eines wie
da8 andere, alle natürlich im Sommer glühend heiß, und
rings umber die Fahlen Flächen. . . .“
Einen jehr bemerlenswerthen Gegenjaß zu dem hier
über die Franzöfiiche Armee und ihre Einridtungen
aejällten Urtheile bilden Ausiprühe des Generals
v. Soeben über das Deutſche Heer. Auch von diejen
feinen Meußerungen wollen wir hier eine Heine Ausleſe
geben, wobei uns die Wahrheit der Goetheſchen Worte
wieder Har vor das Geſicht tritt:
„reift nur hinein ins volle Menjchenleben,
Und wo ihr's padt, iſt's interefjant!”
So ſchreibt der General an feine Gemahlin unter
dem 16. Dezember 1870 aus Dieppe, wohin er auf
jeinen von Amiens aus angetvetenen Marſch gelommen.
„... Es iſt eine wahre Freude, meine Infanterie
marſchiren zu jehen, immer geordnet und gejchlofjen, und
jehr jelten aud) nur ein Einzelner hinterher humpelnd.
Allerdings laſſe ih bei jo anhaltenden und ftarten
Märjchen grundſätzlich alle einmal Fußkranlen auf Wagen
nachführen als das einzige Mittel, um fie raſch geheilt
zu belommen und wieder bei den Truppen zu haben.
Aber das vermindert nicht das Verdienftliche, daß gar
feine Nachzügler, feine jogenannten Maroden da find,
die dann nur zu leicht Marodeure werden. Das it
auc einer der Gegenjtände des Erjtaunens aller alten
Soldaten, welche uns jehen.
So wie neulich in Amiens, jo find dann auch die
in Dieppe lebenden Engliſchen Offiziere wahrhaft erftaunt
geweien über die Haltung unjerer Leute, von denen jie
jelbit übrigens Einquartierung hatten, da ich als Regel
bingeitellt habe, da Fremde von Mequifitionen wicht
betroffen werden, aber Einquartierung ebenjo wie die
Franzoſen tragen müſſen. Sie haben meinem Major R.
gejagt, fie würden es nicht geglaubt haben, wenn jie es
in den Zeitungen gelefen hätten, und er antwortete
dann: »Ja, das ift Disziplin!« Aber es iſt nicht allein
Disziplin, es ift auch die prächtige Natur der Rhein
länder: immer willig, immer friſch, und dabei zugleich
die beiten und gutmüthigſten Kerle der Welt! . . .*
Und an einer anderen Stelle, in einem Briefe, der
am zweiten Weihnadjtstage ded Jahres 1870 in Amiens
gejchrieben ijt, lefen wir das Folgende:
„. . . Über es iſt and) eine Freude, unfere Truppen
zu jehen, oder ich jollte eigentlich jagen: zu hören, wie
jie nach allen dieſen Strapazen, wie wir fie jo reichlich)
in der fetten Woche gehabt, friich und fröhlich fingend
am Schluß des Marjches einrüden. Dreimal bin id
heute and Fenſter getreten, durch wirklich prächtigen
Hangvollen Gefang hingezogen, und id) jah immer aud)
mit Vergnügen auf die Einwohner drüben, welche mit
Erſtaunen dieje jtaubbedecten Vataillone einherziehen
ſahen, alle in befter Ordnung und laut und melodild)
fingend. . . .*
2265
Bon bejonderem Jntereſſe ift es ferner, zu fehen,
wie jehr es dem General v. Goeben gelang, ein höflich
chebaleresles Verfahren jeinem Feinde gegenüber zu
beobadhten und diejen dadurch zur Nachahmung zu
veranlafjen.
So Heilen wir Folgendes in einem Briefe vom
13. Februar 1871 aus Amiens an feine Gemahlin:
„sch Habe doch einen guten Sieg davongetragen,
der mir viele freude macht. Du weißt, ich habe von
Anfang das Prinzip bingejtellt, dem Feinde gegenüber
höflich und dem beftegten und jchwächeren gegenüber
großmüthig oder, wenn man will, großartig! Und das
habe ih durchgeführt troß anfänglicher Schwierigkeiten,
und wiewohl es anfangs drüben jehr wenig gewürdigt
zu werden, bezw. nur Erſtaunen hervorzuruſen jchien.
Bald machte ſich aber die Wirkung fühlbar, der ganze
Verlehr wurde, ich möchte jagen, anftändiger.
Und al nun der Waffenſtillſtand eintrat, habe id)
in demjelben Sinne weiter verfahren, habe immer B.,
meinem Drgan, wiederholt: Wir find die Starken, die
Sieger, daher ſchonend, vertrauend, artig! Und jo habe
ih auch, als ich ehegeitern eine Anzahl Gefangener aus
Reims erhielt, 2 Dffiziere und einige 40 Mann, diejelben
durd den Ordonnanzoffizier Grafen R., der gut Fran—
zönich ſpricht, ohne Weiteres hinüberbringen lajjen, wobei
er injtruirt war, nichts zu fordern, auf Anfrage nur
zu ſagen, daß ich es als ſelbſtverſtändlich anjehe, daß
ih ihnen die Gefangenen, jowie jie anlämen, zujendete,
und es dem General Faidherbe überliche, jeinerjeitd mir
kine Gefangenen zurüdzugeben, wie es ihm angemefjen
cheine.
Vor einer halben Stunde kam nun der Graf zurück
und meldete mir, daß er aufs beſte drüben empfangen
worden ſei, daß Faidherbe ihm geſagt habe, er würde
mit der größten Freude mir ſogleich alle Gefangenen
ihiden, aber er dürfe es der öffentlichen Meinung
gegenüber nicht wagen (würde natürlich glei als
Verräther, als Preufe von den Enragirten außgejchrieen
werden); er werde ihm aber außer der Zahl der über:
brachten Gefangenen nod alle Deutjchen Dffiziere mit—
geben. Und das hat er auch gethan. Noch mehr aber:
er hat ihm gebeten, mir feine beiondere Empfehlung zu
jagen und mir zugleich ein im vorigen Jahre von ihm
herausgegebenes Werk zu übergeben, in welches er vorn
binein geichrieben hat:
:A son Excellence le general v. Goeben,
commandant en chef la 1"" armde allemande,
hommage de l’auteur L. Faidherbe.«
(Es iſt eine Abhandlung über Numidiiche
Inſchriften.)
Graf N. ſagte mir noch, daß bei den Franzoſen
die höchſte Anerkennung über die Art herrſche, wie Hier
verfahren werde, ſeit ich das Oberfommando übernommen
babe ꝛc. Das ift auch ein Sieg, der mir Freude madıt.
Denn man muß zugejtehen, dab es doch viel iſt, daß
der jchließlih von mir jo gründlich geſchlagene feindliche
General, der früher jo ſchroff und bitter und gegenüber:
fand, einen ſolchen Schritt thut. Freilich jtand er aber
auch immer in dem Hufe feinerjeits, wie man's nennt,
ein volljtändiger Gentleman zu jein.
1897 — Rilitär-Modenblatt — Nr. 85
Nun gute Nacht! Ich mußte Dir das doc erſt mal
erzählen. Natürlich ändert das nichts daran, daß er,
falls es doch noch wieder zum Kampfe fäme, wiederum
feine tüchtige Kloppe kriegt! . . .“
Gegen Franzöfiiche Damen konnte General v. Soeben
wahrhaft vitterlidy auftreten. Auch hierfür finden wir
Belege in den Briefen an feine Gemahlin, von denen
wir folgenden berausgreifen:
„Amiens, 17. Februar.
Heute 36 Uhr wurde mir ein Franzöfiicher Brief
gebracht: eine Dame Hat ihm gebracht, ift draußen.
Eigentlih habe ich ſeit langer Zeit keine Franzoſen
mehr empfangen; ich bin zu weichherzig, was man auch
nennen kann zu ſchwach. Daher ſchicke ich das Volt
| ind Büreau zu B. zum Mbfertigen. Bet diefem Briefe
aber, obgleih er von einer Dame war, Hatte ich das
Gefühl, fie zu ſprechen! So ließ id) fie hereinfommen.
Eine durchaus anfprechende Erſcheinung, ein gutes Geficht
in bejcheidener Deuticher Art, nicht? widerlich Fran-
zöfifches, Tochter eines in Algier gefallenen Oberſten.
Sie bat dann jpeziell für ihren Bruder, der bruftleidend
und ſchwach (ein Arzt), allgemein für drei Herren ihres
Orts, die als Geijeln für Nriegsfontribution in der
Eitadelle gefangen ſihen. Alle drei jeien aus einem
Ort, der habe fofort die ihn treffende Summe bezahlt,
aber nun würden fie fejtgehalten für den ganzen Kanton,
und die anderen Gemeinden, welche feine Geileln da—
hätten, zahlten nicht, weigerten ſich. Das ift eine oft
wiederfehrende Sache: die Truppen, ftatt überall im
Kanton (Kreis) angejehene Leute zu nehmen, greifen
ihnen bequem ein paar am Hauptorte und jchleppen
die ab. Und ich Habe deshalb jchon viele entlafjen, oft
erflärend: wir haben falich verfahren, es wäre ungerecht,
diefe Leute darımter büßen zu lafien.
So aud bier. Ich ſagte der Dame, fie könne
ganz ruhig jein; wenn der Ort die ihn treffende Summe
wirklich bezahlt habe, würde ich morgen die Befreiung
der Geileln befehlen, und ic; bedauerte dann mur, daß
ich nicht früher die Sachlage erfahren habe. Dabei war
ih natürlich Höflih und freundlich. Und das über-
wältigte fie, die vielleicht mit Zögern gefommen war,
fo, daß fie in Thränen ausbrach und jo fortging, plößlich
aber an der Thür umkehrte und jagte: »Erlauben Sie,
General, daß ic Ihnen die Hand küſſe!« Sie ergriff
meine Hand, ich fühte aber die ihrige und geleitete fie
dann zur Thür hinaus.
Wer hätte gedacht, daß ich je ſolche Dinge durd)-
machen würde! Aber ich glaube, daß es richtig ift, wenn
ich mich da gebe, wie id) bin, mit den armen Franzoſen
offen umd frei jpreche und den Menjchen nicht hinter drei-
faches Erz verjtede. Ich bin überzeugt, daß dadurch hier
im Norden jchon viel Gutes gethan ift, ich muß jagen,
daß alle Menſchen, mit denen ich hier in Berührung fomme,
immer durchaus anftändig und anjprechend find. . . .“
Das find nur ein paar Charakterzüge aus dem
Leben eines Generals, deſſen Name heute im Deutjchen
Heere und Volle und bejonderd im Nheinland und
Weſtfalen unvergefien ift umd bleiben wird. Sie ger
reihen dem Kopfe des genialen Mannes ebenſo zur
Ehre wie feinen Herzen. Zernin.
2267 2.
Ueberfiht
über die Ereigniffe des Theſſaliſchen Krieges.
Bon E. Frhrn. v. der Bolt.
— Fortſehung.)
Sechs Uebergänge find aus dem Verſammlungs—
gebiet der Türkiſchen Armee nach Griechenland hinein
hauptſächlich in Betracht zu ziehen:
1. Der Weg an der Küſte entlang über Platamona
in das Thal Tempe und weiter nach Lariſſa. Er be—
ſteht bis zur Salamvriasmündung aus einfachen Orts—
verbindungen und darf hier keineswegs als eine Heeres—
jtraße angefehen werden. Auch fehlt ihm rüdwärts,
nad) Salonit Hin, der jichere Verkehr, denn der untere
Karafju jowohl wie der Wardar und Galito haben in
der Nähe des Meeres keine Brüden. Nur Fähren find
dort im Betrieb. Von Katerina bis Salonit wird
auch jet immer noch der Seeweg benußt.
Sobald man auf Griechiſchem Boden den Salamvriad
auf einer etwa 7 km oberhalb der Mündung gelegenen
Brüde überjchritten hat, gelangt man auf eine neue,
gut gebaute Chauſſee, die, von Tichayaghsy*) lommend,
am Südufer des Flufjes entlang bie Lariſſa führt. Eine
Eijenbahnlinie ift dort geplant,
2. Bon Kostiöj (KHarja), an dem Saumpfade Leito-
faria— Elafjona führt ein Reitweg zwijchen den beiden
Berglegeln Analipſis und Godamann hindurch nad)
Nezeros auf Griechiſcher Seite hinüber und von dort
weiter nach Rapjani und ins Tempethal. An diejem
Gebirgäfteige liegt der befannte Hochlandſee von Nezeros,
inmitten grüner Matten — überſchwemmten Wieſen mit
Tannen darin vergleihbar —, ein beliebter Lagerplaß
Hellenifher Truppen und Streifparteien.
3. Die große Strafe von Elafjona läuft zunädjjt
in ſüdöſtlicher Richtung durch die Ebene, dad Städtchen
Tzaripana (Türkiſch: Kılifjaly) Links lafjend, auf den
jogenannten Adjolujc (den weißen Wufftieg) zu und
erreicht dort den breiten und ziemlich offenen Melunapaß.
Deutlich ficht man ihn von Elaſſona aus liegen, ſich
nur 232 m über die Ebene erhebend, jo daß der An—
jtieg fein bedeutender ift.**) Bu beiden Seiten jteigen
Kegelberge auf: der Menelche Tepe linls und ders
Küczüt Meluna rechts, neben diejem etwas weiter die
Gertihova.Höhe, aber die Einfattelung ift ziemlich breit
und flach geböjht. Von der Höhe dieſes Paſſes aus
überfieht man die weite Ebene von Larifja zu jeinen
Füßen umd erkennt dieſe Stadt jelbjt unter Bäumen,
in der Ferne einem langgeltredten Walde ähnelnd. Auch
diefe Straße, die urjprünglid) wohl zu einer Chauſſee
ausgebaut werden jollte, war im Jahre 1894 nicht
fahrbar, die Böſchung jedoh nicht allzu jteil, Die
genügende Breite vorhanden, und die Möglichkeit gegeben,
durch einige Ausbejjerungsarbeiten jie für Geſchütz
brauchbar zu machen. Den Abjtieg nad) der Griechiſchen
Seite hinunter, der von oben nicht zu überjchen ijt,
babe ich nad diefer Richtung hin nicht prüfen können.
*) Tihayaghsy gleid) Flußmündung. Es liegen bort der
Hafen und die Landungsbrüde von Lariſſa.
**) Nach meinen Mefiungen liegt Clajjona auf 366 m,
der Melunapaß auf 595 m Meereshöhe.
1897 — Militär-Wodhenblatt — Nr. 85
2268
Er ift bedeutender; denn Lariffa liegt nur noch 70 m
über dem Meere; jebenfalld aber bot er der Türkifchen
Artillerie fein umüberwindliches Hinderniß dar. Tyrnavos
(Turnavos) ift dem Auge durd die zum Theil hinab»
fteigenden Vorjprünge des Wlrotiriberges verborgen.
Zwifchen den beiden legten Straßen iſt noch der Dava-
Setichid zu erwähnen, ein immerhin brauchbarer Saum:
pfad, der aus der Theffaliichen Ebene, zwiſchen Kostiöi
und Elafjona Hindurh nad Bairally auf Türliſchen
Boden führt.
4. Es folgt jodann die am Xeragis — dem Unter:
laufe des Sarantaporos — über Dhamafi und Beydermen
von Welten her nad) Larifja am Fluſſe entlang führende
Landſtraße. Sie foll in älterer Zeit gut fahrbar ge
wejen fein. hr jebiger Zuftand iſt mir nicht befannt,
da ich fie 1894 nicht zu beſuchen vermodte. Einſt
fand auf diefem Wege der Hauptmwagenverfehr zwiſchen
Serfidje und Larifja ftatt, da die Fahrt hier leichter
als über den Melunapaß war. Dort wo der Xeragis
in die Thefjaliihe Ebene eintritt, nähert er fich bis
auf etwa 8 km Entfernung dem Salamdrias, mit weldyem
er fich jedoch erſt viel weiter unterhalb vereinigt, nachdem
er fi noch einmal bis auf doppelte Weite von ihm
getrennt hat. Von Dhamafi führt nun über den Bergzug,
der die Grenze bildet, nach Süden, noch auf Türkifchem
Boden ſich abzweigend, die früher hier erwähnte*) Pah-
ſtraße von Neveni in das Salamvriasthal hinüber, in den
Kriegsnachrichten al8 Reveni-Bogaſh bezeichnet, eigentlid)
wohl Revend⸗Bogaſh, was wiederum gleihbedeutend mit
dem Türkiſchen Dervend-Bogaly ift. Der Salamvrias
tritt dann durch die Enge von Kalamali in die Ebene
hinaus.
5. Bon Grebena und Diminiga aus überjchreitet
endlich) nod) eine Straße den ſüdlich des [chtgenannten
Ortes gelegenen Pak von PVelemijchte, der zu dem
Thal von Kalabaka und Trilkkala hinabführt. Auch
diefer Weg ſcheint zur Noth für Fuhrwert brauchbar
zu fein. Jedenfalls wird er von Lajtthieren benupt;
für die Ueberführung einer mehrfach ſchon geplanten
Eifenbahn von Macedonien nad) Griechenland ſoll er
die geeignetite Linie bieten,
6. Endlich ift nody die Strafe von Mezzovo über
den 1595 Fuß hoch gelegenen Sygospak in das Quell-
gebiet des Salamvriad zu erwähnen, weldhe bei dem
Dorje Malalaſi vorüber gleichfalls nad) Kalabala führt,
wo fie ſich mit der von Velemiichte fommenden Paß—
ſtraße vereinigt.
Außer dieſen ſechs größeren Verbindungsiwegen
führen über die Berge der Grenzlinie zahlreiche Heinere
Pfade, die wohl dem unmittelbaren Verlehr der Orte
büben und drüben dienen und für Saumthiere gangbar
find, nicht aber für geordnete Truppenzüge, und die nur
von Infanterie überjchritten werden fünnen. Sie kommen
für größere militärifche Unternehmungen nicht in Betracht.
112 Blodhäufer mit je 2km oder 2'/. km Abjtand
voneinander fihern die Grenze gegen Einfälle Heinerer
Banden. Sie find zum großen Theile aud) noch ein
Bert Achmed Eyub Paſchas, der zur Zeit der Ber-
*) Nr, 42, Sp. 1249 bis 1251.
2269 an -
widelungen von 1885 und 1886 neben dem Dber-
fommando den Poſten eines Bali von Janina befleidete,
Wie Zinnen frönen die Heinen Bauten und Thürme
den zadigen Berggrat der Örenze, meijt ſchon von weither
fihtbar, ein jeder von einer Wache bejept, mit Schieß-
Iharten verjehen und oft durch niedrige Umwallungen
von Steinen verftärlt. Gegen ſchwache Handjtreiche
bieten fie wohl Sicherheit; und das Syitem hermetiſcher
Abſchließung hat fi bewährt; denn jeit zehn Jahren
it das Türliſche Grenzgebiet dur Räuberhorden und
sreifhärler nicht mehr gejtört worden. Einer ernjten
Verteidigung find fie jedoch eher ſchädlich als nützlich;
denn die Gefahr liegt nahe, daß die einzelnen Poſten
ih durch die ſcheinbar feiten ZufluchtSorte zu einem
allzu hartnädigen Widerftande verleiten laſſen und am
Ende in Feindes Hand fallen. Die Unlage proviſoriſch
befeftigter Stügpunfte, bei denen fie ſich zurückweichend
lammeln und Aufnahme finden jollten, iſt denn auch
beabfichtigt, z. B. dicht nördlich Elaſſona beim Kloſter
Panagia, ferner zur Beherrfchung der Küftenftraße bei
Litochori hinter dem Mavronero, wo einjt König Perſeus
die Römer erwartete. Much bei Grebena, Mezzovo
und gegenüber Arta find Grenzbefejtigungen geplant,
aber nur zum geringiten Theile ausgeführt, trogdem
eine ftändige Kommiſſion für diefe Arbeiten in Janina
tagt. Salonilk follte gleichfalls zu einem fejten Plage
umgewandelt werden; denn diefer reichen Handelsſtadt,
die im Kriege gegen Griechenland immer den Haupts
fapelplag für die Türkische Armee bilden wird, droht
nicht nur von der Eee her Gefahr, jondern fie kann
auch durch Landungen auf der Halbinjel Chalcydicae,
deren Bevölkerung ganz Griechiſch iſt, ernſthaft
beunruhigt werden.
Mit Der Mobilmahung erging der Befehl, die vor
der Einfahrt in den Golf von Salonik liegenden Werte
von Küczüf und Büjük Karaburun zu verjtärten, und
der innerſte Theil des Golfs wurde durch Seeminen
abgejperrt. An die wichtigiten Punkte der Örenze von
Arta bis Platamona hin rückten ftärkere Poften mit
Aufnahmeabtheilungen dahinter. Die Wejtküfte von
Epirus und die des Golfs von Salonit wurden durch
fliegende Kolonnen überwacht; bei Katerina fammelte ſich
eine Brigade. Dieje eriten Schupmaßregeln fielen noch
den Linientruppen zu, die daher zum Theil in immobilem
Zuftande nad) dem Aufmarjchgebiet abrüdten. Die
Türkifchen Bataillone in Macedonien, Thejjalien und
Epirus Halten jedoch aud) in Friedenszeiten ihre Trag—
thiere vollzählig, befigen ihre Zelte, und find zur Noth
in jedem Augenblicke reijefertig.
Ein erfter, wenn allerdings audy nur ſchwacher
Schirm gegen vorzeitige Einfälle des Gegnerd war aljo
geſchaffen.
Auf Griechiſcher Seite kommt vor allen Dingen die
Theſſaliſche Ebene in Betracht. Sie bildet den natürlichen
Zammelplaß, denn fie geſtattet es am eheſten, das Heer
zu ernähren und unterzubringen. Freilich liegen die
eigentlichen Vertheidigungslinien Griechenlands weiter
rüdwärts, auf der Othryslette an der ehemaligen Grenze,
jowie auf dem ſüdlich ihr gegenüber fich erhebenden
Deta, ferner in den Bergen von Lokris, Pholis und
1897 — Militär-Wodenblatt — Wr. 85
2270
Boeotien zumal an der Enge des Kopaisſees, durch die
der Weg nad Athen führt. Aber keine Regierung hätte
fih dazu verftehen können, die neuerworbene und reiche
Provinz Thefialien gleich im Beginn des Krieges aufs
zugeben, um in jene Gebirgslandichaften zurüdzumeichen,
in denen die angreifenden Heere im Alterthum ihren
Untergang fanden.
Da Griechenland die See beherridte, lagen Die
Verhältnifie für den Aufmarſch in Theffalien günjtig.
Ale Truppentransporte fonnten bis Volo zu Schiff
gehen und von dort mit den beiden Theſſaliſchen
Eijenbahnlinien nad Larifja und Trikkala biß an die
Grenzitellungen geführt werden. Die Verpflegung und
Berjorgung des Heeres war auf demielben Wege ohne
jede Schwierigfeit möglich. In dieſer Hinficht befanden
ſich die Griechen unftreitig im Vortheil; denn bei der
Türkiichen Armee hatten, troß des Beſitzes der Eijenbahn
Salonit -Monaftir alle nachfolgenden Laftzüge von
Karaferia aus drei, von Sorowitſch gar vier Märſche bis
zur Front zurüczulegen.
Eine beſonders günftige Geſtalt konnte das
Theflaliihe Kriegstheater für die Vertheidiger durd)
Herjtellung der Landverbindung über den Furkapaß (im
Othrys), Lamia,*) Livadia, Theben ins Innere erlangen.
Die Griechifche Armee war dann im Notbfalle in der
Lage, auf der einen zurüdzumeichen und auf der anderen
den nachfolgenden Angreifer zu bedrohen. Allein es
ſcheint an den hinreicdyenden Vorbereitungen hierfür völlig
gefehlt zu haben. Die großen Vortheile doppelter
Bafirung ließ man fich, fei es aus Unachtfamteit, fei
es in der Erwartung, daß es zum Aeußerſten überhaupt
nicht fommen werde, diesmal entgehen.
Auch Epirus gegenüber lag der Bortheil des Kriegs—
theaterd auf Griechiſcher Seite; denn das bier weit
nad) Süden voripringende Türkiiche Gebiet mit dem
auf der äußerjten Spipe völlig tjolirt gelegenen und
nur Schwach befejtigten Preveſa kann von zwei Seiten,
zur See und von der Arta her angegriffen werben.
Dort bildet Korfu den geeigneten Ausgangspunlt für
die Angriffe; bier ift der Einbruch über Arta ſowohl
als über Kalarytae möglich. Wir haben früher ſchon
entwidelt,**) daß ſich die Türkifhe Hauptmadt auf
diejem Theile des Kriegstheaters deshalb zunächſt bei
Janina zurüdhalten muß, und da ihre vorgejchobenen
Abtheilungen ſich ftetS in einer recht gefährdeten Lage
befinden. (Fortfegung folgt.)
Kriegsgerechte Pferdeausbildung.
Bezuguchmend auf den in Nr. 60/61 enthaltenen
Aufſatz: „Kriegsgerechte Pferbeausbildung* entnimmt
die Red. einem ihr gütigſt mitgetheilten Bericht eines
Schweizeriſchen Kavallerieoffiziers Folgendes:
„Unſere Kavallerie wird beritten gemacht mit Oſt—
preußiſchen Remonten (etwa 60 p&t. des Geſammt—
beſtandes) und Irländiſchen Pferden (etwa 35 pCt.).
Die letzten 5 pCt. fallen noch auf inländiiche Pferde,
*) Auch Zeituni (Türliih: Isdin).
“*) Nr. 42, Sp. 1247. —
2271
1897 — Mmilitär-Wochenblatt — Nr 85
Produkte der in Thun ſtehenden Staatshengfte Englifcher
und Anglo-Normänniicher Raſſe. Bei Remonteankäufen
werben vielleicht etwas mehr Dffizierpferde mitgelauft,
als dies in Preußiſchen Regimentern der Fall iſt, da ja
bei ung jeder Offizier dad Recht hat, mit Bewilligung
des Militärdepartements im Remontebepot zum Preife
von 1800 Fred. fich ein Pferd zu Taufen, fall deren
für die Refruten des laufenden Jahres genügend vor-
handen find. Die Pierde werden als 3’/sjährig
gefauft, kommen dann ins Memontedepot nad Bern,
wo fie drei Monate lang einfach in offenen Paddocks
fih tummeln und meiſtens auch Alklimatiſations-
krankheiten durchmachen. Im vierten Monat werden
die jungen Pferde gefattelt und zu Vieren gefoppelt von
Pferdewärtern im Freien an der Hand geführt; nad)
14 Tagen diejer Lektion werben unjere Söglinge
zum erjten Dale bejtiegen und in der Bahn geritten.
Schwierige Pferde werben longirt, die Uebrigen
im Schritt und Trab gradaus getrieben. Sind die
Pferde etwas zutraulich geworden, jo wird ins Freie
geritten, und zwar gleicht diefe Arbeit ganz der
Miorgenpromenade eined Nennftalles. Diefe rohen Pferde
werben in ber weit geöffneten Linie geritten, unb zwar
Schritt, Trab und Galopp um den ganzen Exerzirplatz
herum, bis feines der Thiere mehr drängt; ganz Kleine
Hinderniffe und Stletterpartien werden dabei mit
genommen. Died wäre die Wrbeit während der
fogenannten Borbereitungsfurfe. (Dauer drei Monate.)
Nach diefer Pertode finden die eigentlichen Remonte—
furje ftatt, und zwar in den Garnifonen, wo Die
Rekrutenſchulen abgehalten werden, für welche die bes
treffenden Remonten bejtimmt find.
Ein folder Remontelkurs fand alfo 3. B. in dieſem
Sabre vom 7. Upril bis 1. Juli in Aarau ftatt, wohin
mich das Schickſal verſchlagen hatte Da nun Dies
Jahr befonders viele Leute zur Kavallerie refrutirt worden
waren, erwies ſich bie Zahl der vorhandenen Nemonten
als zu ſchwach und wurden vafch noch Anläufe theils
junger, theil® volljähriger Pferde gemacht. Ich erhielt
demzufolge in Marau 90 Remonten zur Ausbildung,
von denen ein Theil den reglementariihen Vorkurs
von drei Monaten durchgemacht Hatte, ein anderer
Theil vier Wochen geritten worden war und Die
Uebrigen den Reiter nur zehnmal getragen hatten. Eine
hübſche Mujfterlarte, nicht wahr?! Dazu Fam noch, daß
die beim Händler nachträglich gelauften volljährigen
Thiere einige lafterhafte Individuen in ihren Reiben
zählten. Zur Verfügung jtanden mir zwölf Bereiter
(Unteroffiziere und Soldaten der Armee), von denen
vier gut, die anderen mittelmäßig waren; dazu kamen
no zwei junge Lieutenants, Die den Kurs zu ihrer
Ausbildung mitmachten. Jeder Reiter erhielt fieben
Pferde, zehn Pferde wurden jeden Tag gefahren und
nicht geritten. inige waren krank, jo daß pro Mann
und Tag ſechs Pferde gerechnet werden Lonnten.
Die erite Woche ließ ich Alles nur in der Bahn
gehen, um mir die Pferde anzufehen und sie zu
Haffifziven. Bon der zweiten Woche an wurde nach—
mittagd nur im Freien geritten, und zwar bie Pferde,
die tagd zuvor in der Bahn gegangen waren. In
der Bahn wurde geradeaus geritten; don ber dritten
Woche an etwas auf dem Hirkel und jpäter nur auf
dem Zirkel. Arbeiten laſſe ih nur im Trab, aber mit
beiden Sporen am Pferd. Die Schrittreprifen verringerte
ih nad) und nad auf ein Minimum. Springen lieh
ich jede Stunde nach dem im angeführten Artilel ge
dachten Syitem über die gleiche und jchiefe Hürde. Nach
etwa drei Wochen erſt lich ich unter dem Keiter jpringen.
Im Freien ließ id; die Abtheilung durd einen jungen
Offizier ſpazieren führen, in der weit geöffneten Linie,
um ben ganzen Grerzirplap herum, dann im Der
Kolonne zu Einem durch das jogenannte »Aquariume,
einer Art Wildniß mit Gräben, Bächen, Sandhügeln,
Teichen, Gejtrüpp ꝛc., wo die Pferde Diele Hinder
niffe zu überwinden und bejonderd auch Sumpf zu
poffiren hatten. Sobald ich mid, vom richtigen Sit
der Vereiter im Sprung überzeugt hatte, ließ ih auch
im freien jpringen; jeden Tag zwei bis drei Hindernifie;
vom erften Tag an unter dem Reiter. Die drei beften
Springer boraus, ging Alles im Galopp über Hede
oder Graben. Später ließ id zu Einem auf große
Diſtanz die Hinderniffe nchmen und hernad; wurde
überhaupt mur einzeln geritten. Die Leute wurden
einzeln von Haufe weg durch die Stadt geſchickt nad
einem Berfammlungsort.
Was den Galopp anbetrifit, jo fing ich bei ben
meiften Pferden damit im freien an. Bei den Pferden,
die in der Bahn jchon etwas weiter vorgeichritten waren,
ergab er ſich von jelbft, bei den von Natur aus weniger
dazu veranlagten wirkte die Umgebung, die ganze
Neiterei im Freien, beruhigend auf die Thiere ein.
War ein leiblicher Galopp da, jo wurde nur mehr in
der Bahn auf dem Hirkel galoppirt und der noch
ichlende Schwung herausgeſtochen.
Nah drei Monaten war alio Beſichtigung umd
wurden bei berjelben alle möglichen Forderungen an
die Pferde gejtellt. Bei der eriten Abtheilung wurde
nur Einzelreiten verlangt, in allen Gangarten.
Die zweite Abtheilung durfte ich nad) meinem Guts
bünfen vorführen. Mit der dritten ging's ins Freie
und mußte ich ein Nennen von Stapel lafien. Die
vierte mußte einen Galopp von 5 kın durch Jagd—
terrain aushalten ꝛc. In der Bahn wurde nur
in ber Mitte geiprungen, ferner wurde geihoffen und
dabei Detachirübungen gemadt.
Obgleich dies der ſechſte Remontelurs war, den
ih mitmadıtte (an den beiden eriten nahm ich als
Dffizierbereiter unter Bachofen theil), war es das erite
Mal, daß ich mit dem Geländereiten jo früh begonnen;
das Ergebniß war ein ehr beiriedigendes: Mein
einziges Pferd ſcheute irgend etwas, bie Thiere
waren alle in fehr guter Kondition, fein Pierd
Hebte und niemals hat vor einem Hindernik
ein Kampf zwifhen Weiter und Pferd jtatt-
gefunden.“
2273
1897 — Militär: Wodenblatt — Re. 85
2274
Kleine Mittheilungen.
Belgien. Cine ſchon für das Jahr 1895 in Ausficht
genommen gemwejene Beneralftabsreife ift im VRonat
September des laufenden Jahres zur Ausführung gelangt.
Imed derfelben war, an Ort und Stelle diejenigen
Vertheidigungdmaßiregeln zu erproben, die im Falle
Europäifher Bermidelungen Belgien behufs Auf:
rehterhaltung feiner Neutralität im öftlihen Theile des
Landes zu ergreifen beabfichtigt. An der Reife, welche
von gun. einem in der Provinz Lüttich und im Ber
zitle Waremme belegenen Fyleden, ausging, nahmen unter
Yeitung des Chefs des Generalftabes des Heeres, Generals
Renard, die Chefs, Unterhef3 und Hauptleute der Ges
neralftäbe der vier Armeedivifionen theil. Der Aufſchub
der Reife um zwei Jahre erfolgte, weil die Vollendung
der Ausarbeitung einer neuen Garnifon-Dienftvorfchrift
abgewartet werben follte. Die mit der Aufgabe unter
dem Vorſitze des Benerald Renard betraute Kommiſſion
hat nicht nur dieſe jetzt zu Ende geführt, ſondern auch
Entwürfe zu Vorſchriften für den Dienft in den Pro—
vinzen und im Rüden bes Heeres fertiggeftellt.
(La Belgique militaire vom 29. Auguft.)
—— Der Jahrgang 1897 der Militär—
ſhule von St. Cyr, welcher ſich den Namen ber
„Beförderung von Zananariva” beigelegt hat, zählte bei
jener Entlafjung aus der oberen Klaſſe der Anftalt
behufs Eintrittes in das Heer 549 Schüler. Bon diefen
Ismen 468 als Unterlieutenants zur Infanterie, 71 zur
Rovallerie; 5 waren Nidtfranzgofen (2 Rumänen, je
I Zürte, Perfer und Araber) und alle Schüler der
Knvallerieabtheilung, 5, von denen einer der Kavallerie:
abtheilung angehört hatte, wurden nicht zu Offizieren
befördert, Die beiden Beitbeftandenen, denen die vom
Jar Nılolaus II. aus Anlaß feines Beſuches in ra
sch zur Verfügung geftellten Stanislaus⸗Orden zufielen,
waren ein Sohn des früheren Kriegsminifters, jet kom:
mandirenden Benerald des 4. Korps, Mercier, und ein
Sohn des Botſchafters in St. Peteröburg, de Montebello;
der Ürftere bat das 1. Frembenregiment, der Letztere
das in Melun garnifonirende 13. Dragonerregiment
wählt. — Die Polytehnifge Schule entließ
238 Schüler, von denen 200 in den Dienft des Staates
traten, nämlich in die Artillerie des ftehenden Heeres 92,
in die Marineartillerie 25, in das Koloniallommifjariat 2,
in das Genie des ftehenden Heeres 50, in das Genie ber
Marine 10, im die Staatsfabrifen 1, in die Marine 4,
in dad Bergfach 4, in das Brüden= und Straßenmwejen 12.
— Der für den Fall eines Krieges in Bereitfchaft
zu baltende Borrath an Dauernahrungsmitteln
beträgt für das Deer etwa 2 000 000 kg, für die Marine
1600 000 ke; der Jahresverbraud; im Frieden beträgt für
jenes 847 200 kg, für dieſe 850 000 kg; das Erftere ver:
jebrt, des hohen Preifes der Frleifhlonferven wegen, nur
ſo viel, als zur Auffrifhung erforderlich ift, die Letztere
gebraucht fie zu dem Zwecke, welchem die Konferven in
erfter Linie dienen follen. Bis zum Jahre 1895 waren
die Fleiſchlonſerven meift zu einem Preife zwiſchen 1,15 Fres.
und 1,35 Fres. für 1 kg aus Auftralten bezogen. Als
dann in den Kammern der am 11. Zuli 1896 durd ein
Geſetz verwirklihte Wunſch laut wurde, daß im Interefje
der Landwirthſchaft zu diefem Behufe nur Fleiſ
benußt werden möge, welches von Vieh aus frantreı
oder aus deſſen Kolonien ſtamme, forderte das Kriegs—
minifterium zu Lieferungen auf, fand aber feine Bieter,
welde geneigt geweſen wären, ſolche zu den bemilligten
"Ende aber übergeben war, verblieb
reifen au übernehmen. Nur Heine Poſten wurden vers
geben, und als im Serbft 1896 die Seeresverwaltung
ezwungen war, ihre Vorräthe zu ergänzen, mußte fie
ür das Kilogramm 2,80 Frcs. zahlen, nur 60000 kg
erhielt fie in ben Kolonien zum Preiſe von 2 Fred.
Diefe Verhältniffe haben Veranlafjung gegeben, daß der
Serftelung von Fleiſchtonſerven in eigenen Anſtalten
vermehrte Aufmerlfamfeit zugewendet ıft. Die flotte
befigt eine folhe zu Rochefort, wo der größere Theil
ihres Bedarfes erzeugt wird; das Kriegäminifterium ver⸗
fügt über eine foldhe zu Billancourt bei Paris. Das in
legterer am meiften bewährt gefundene Verfahren ift das
Verfahren Montupet, welches vor den früher angewendeten,
dem urfprünglid Appertihen und einem anderen als das
gewöhnlich bezeichnete, die Vorzüge größerer Billigkeit
und befjerer Befchaffenheit bietet.
(L’Avenir militaire Nr. 2212.)
— Das Andenken an eine verſchwundene Feſtung
zu erhalten, ift ein Dentmal beftimmt, welches durd die
Fürforge von zwei wiſſenſchaftlichen Bereinigungen am
zweiten Pfingſtfeiertage d. Is. an der Stelle errichtet
wurde, an welcher, 12km von Neufcdateau, einft die
Heine Stadt La Mothe (Haute-Marne) geitanden hat,
die eins der lebten Bollwerke des felbjtändigen ee
thums Lothringen gegen die Einverleibungsgelüjte der
Könige von Frankreich war. Nachdem fie im Jahre 1634
eine Belagerung ausgehalten und unter Mitwirkung aller
Bewohner, die auf den Mällen erfheinenden jungen
Mädchen nicht ausgenommen, dem Angriffe des Marſchalls
de la Force vier Monate lang —— hatte, am
ie eine Zeit lang
den Franzoſen, ward aber 1641 dem Herzoge Karl IV.
wieder ausgeantwortet, um drei Jahre ſpäter > zweiten
Male eine Belagerung zu erbulden. Diefelbe dauerte
vom 6. Dezember 1644 bis zum 30. Juni 1645 und
endete nad heldenmüthiger Gegenwehr gegen die vom
General Villeroi geleiteten Angriffe mit ehrenvoller
Kapitulation. Die Lothringifhen Xruppen zogen mit
allen NKriegdehren ab und Mazarin ließ nun, bie
abgefhlofjenen Verträge nicht achtend, nicht nur bie
Befeſtigungswerle fchleifen, fondern auch alle übrigen
Baulicpkeiten zerftören, deren unterirdifche Reſte man
jest theilmeife bloßgelegt hat. Auch Kuche und Klofter
mwurben nicht verſchont. La . hat das nämlıde
Schickſal gehabt, das einer auf Deutſchem Boden
durh Ludwig XIV. angelegten Zwingburg widerfuhr,
der am rechten Ufer der Mofel bei Traben erbauten
Feſte Montroyal. (La France militaire Nr. 3959.)
— Der Erwerb der Staatsangehörigfeit durd
Ausländer hat im Laufe des Jahres 1896 der Zahl
der Franzoſen 5137 Männer und 3002 Frauen, im
Ganzen alfo 8139 Menſchen, zugefügt. Die Männer
ftammen aus Elſaß⸗Lothringen (1635), dem ührigen
Deutihland (318), Italien, Belgien, Spanien, der
Schweiz, Lurembura, Rußland und Polen, Dejterreich
Ungarn, Malta, DMarolto, England (5), China (3),
Algerien und den Kolonien (144) und einer Anzahl nicht
befonders genannter Länder. Mit ihnen find 7058 Minder:
jährige verbunden, von denen 6272 unwiderruflich Frans
zofen geworden find, während die übrigen 756 fi über
diefe Stage im erften Jahre nach erlangter Volljährigkeit
auszufpredhen haben werben.
(Le Progrès militaire Nr. 1732.)
— Beim Bemwerbe um die Aufnahme in bie
Artillerie und Beniefhule zu Verfailles foll
in Zufunft der wiffenfhaftlihen Vorbildung der an ber
2275
Zulafjungsprüfung theilnehmenden Unteroffigiere größerer
Werth beigemefjen werben, als bisher vorgeichrieben war.
In der nämliden Weife, wie es für ben Bewerb um
ben Eintritt in die Infanteriefhule zu St. Maigent im
Laufe des gegenwärtigen Sommers vorgefchrieben ift,
wird ber Beſitz der verfchievenen Baccalaureatszeuanifie
mit 5 bis zu 15, indgefammt jebod mit hödhftens
20 Punkten in Anſatz gebradt, und es wird bie erfolg:
reich — Ablegung der Aufnahmeprüfungen für die
Militaͤrſchule von St, Cyr oder die Polytechniſche Schule
mit 15 Punkten für die erfte, mit 25 für die zweite Prüfung
berechnet werben. (La France militaire Nr. 3987.)
— Die Anforderungen an die Körpergröße
ber in das Heer einzuftellenden Relruten mwurben zum
erften Male im Sabre 1762 burd eine Königliche
Ordonnanz vorgefchrieben. Das Mindeſtmaß betrug
damald 5 Bu Die Revolution befeitigte diefe Bes
ſchränkung, jte ftellte einen Jeden ein, der dienen wollte
oder follte und dazu fähig erfchien, ohne J unter die
Meßvorrichtung zu bringen. Erſt im Jahre 1801
wurde der Zollftod mieder gebraudt, man verlangte
1,59 m für den Infanteriften; als der Kaiſer Napoleon
1804 mehr Menſchen nöthig hatte, begnügte er ſich mit
1,54 m; das Königthum, welches deren genug ——
erhöhte ben Anſpruch 1818 auf 1,57 m; das Militär⸗
geſetz von 1832 ſetzte diefen auf 1,56 m herab und das
Geſetz von 1868, durch welches die Mobilgarde geſchaffen
wurde, verlangte nur 1,55 m; im Jahre 1872 wurde
wieder 1 cm abgelafien, fo daß nur 1,54 m blieben,
von denen jet von Neuem 2 cm geopfert werben follen.
(L’Avenir militaire Nr. 2222.)
Nordamerifa, Cleveland, Obio, Ende Auguft 1897.
Eine bemerfenswerthe Radfahrerleiftung hat bas
Radfahrerkorps des in Fort Mifjoula, Montana ftehenden
25. Infanterieregiments aufzumeifen. Dafjelbe in der
Stärfe von 23 Mann: Lieutenant Moß, ein Arzt, ein
Berichterftatter und 20 Gemeine, fuhr am 14. Junı von
Fort’ Miffoula ab und erreichte nad einer Fahrt von
2000 Meilen Weges, die es in 4U Tagen zurüdgelegt
hatte, am 25. Yult das Ziel, St. Louis. Die Soldaten
waren feldmarfchmäßig ausgerüftet mit Gewehren, einer
mwollenen Dede, Referveuniform, Feldflafche, Munition,
eiferner Nation und etwas Zagerausrüftung. Ueber die
Fahrt felbft meldete Lieutenant Moß Folgendes an fein
Kegimentelommando: „Am Morgen unferer Abfahrt
fiel ftarter Regen und während ber erften gehn Tage
unferer Tour hielt ber Regen an, trotzdem egten wir
täglih eine Strede von 70 Meilen zurüd. Die Fahrt
gs ber Burlington Bahn entlang, häufig war ver
eg aber fo ſchlecht, daß wir zu Fuß gehen mußten.
Am 1. Juli famen wir nah Mullins Divide im Felſen⸗
ebirge, wo mir unfere Fahrräder dur 6 Zoll tiefen
nee führten. Eine Wode ren durchquerten wir
bei 111 Grad Fahrenheit im Schatten die Ebenen von
Wyoming. Gemwöhnlid fuhren wir von Sonnenaufgang
bis 10 Uhr vormittags, fchliefen während der heißen
Tageszeit und fehten nachmittags um 5 Uhr unferen
Weg bis zum Eintritt der Dunkelheit fort. Bei
Mondſchein warb auch nadts der Marfch fortgefegt.
In Fort Harrifon, Fort Eufter und Broofen, Bow,
Nebrasla machten wir Haft. Schnee und Hitze waren
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 86
2276
nicht unfere fhlimmften Strapazen, fondern der Mangel
an Waſſer in der Sandmüfte von Wyoming; 70 Meilen
legten wir dort, ohme einen Tropfen zu trinien, zurüd,
und als mir enblih foldes fanden, wat es fo warm,
daß e8 noch durftiger machte. Wir priefen und glüdlic,
ald wir endlih nad Nebrasfa famen und dann und
wann wieder auf menfhliche Anfiedelungen ftießen. In
Süddacota hatten wir abmedhfelnd von Hitze und Kälte,
8* und — u leiden, auch von Schwärmen von
osfitos. Der elunpheiteiuftand der Mannjchaften
mar, abgefehen von einigen Fällen leiten Unmohlfeins,
die der ftetige Temperaturwechfel verurfachte, durchweg
ut. Das Armeefahrrad hat ſich bemährt und die Fahrt
ewiefen, dab das Fahrrad im Militärdienft von großem
Nuhen iſt.“
— Die Regierung der Vereinigten Staaten hat es
fih angelegen Ten laſſen, eine Flotte zu fchaffen, aber
unterlafjen, aud für die nöthigen Dods zu forgen. Das
Bebürfnig nad) folhen madt ſich nunmehr zur Zeit des
Friedens in fo empfindlicher Weiſe bemerkbar, daß man
enöthigt ift, Fahrzeuge der Amerilaniſchen Flotte ins
usland, 3. B. nad Halifax, zu ſchicken, damit fie in
einem dortigen Dod den dringendften Reparaturen unter:
zogen werben fünnen. Auf die Unzulänglicleit der
jet beftehenden Dodanlagen und die Rothmwendigfeit,
r die Amerikanifche Flotte den größeren Bebürf:
niffen auf räumlihe Auspehnung amgemefjene Dods
zu ſchaffen, ift wiederholt von Fachleuten aufmertjam
gemadt worden, bie Werfchleppung der Anlage des
neuen Trodendods in Brooklyn, die wiederholt pebesten
Sweifel, daß dafjelbe den an eim foldes Etablifjiement
eftellten Anforderungen je genügen werde, ift fchon fo
äufig Gegenftand eingehender Beſprechung in ber Zaget
und preſſe geweſen, daß es wirklich einenthümlid
berührt, wenn die Regierung fich diefen ernften Mahnungen
—— ſtets paffiv verhält. Die Amerilaniſche Flotte
enöthigt mindeftens zweier Trodendods an der Pacıfıc
füfte, eines an der Küfte des Golfs von Merifo ſowie
vier oder fünf an der Atlantiſchen Küfte und zwar von
ſolchen Abmeffungen, daß die größten Fahrzeuge der
Flotte in denfelben gebodt werben können,
— Dem Delaware, d. 5. der Verbeſſerung feines
————— wird von dem Flottenſekretär eine gefteigerte
ufmerkſamkeit gewidmet. Es iſt der Plan entworfen,
ben Flußarm zwiſchen der Inſel League Island und dem
— zu einem großen Hafenbaſſin auszubaggern.
ie Arbeiten daran find bereitd begonnen. Der Kongreß
bat zunächſt 100 000 Dollars dafür bewilligt, außerdem
verfügt das Büreau für Schiffsbauhäfen noch über
beträdtlihe Summen, die e8 dieſer Anlage zuwenden
will. Es befteht die Mbficht, diefen Hafen für ben
Aufenthalt von Kriegsfdiffen zu verwenden, bie nicht
in Dienft find ober die fih ın der Reſerve befinden.
Durd Arbeiten, welche etwa drei Jahre dauern, Fol
ein Bafjin von 1000 Fuß Länge, 300 Fuß Breite an
der Sohle und 420 an der Oberfläche hergeitellt werden.
Die Tiefe wird 30 Fuß betragen. Das Baffin wird in
der Nähe der Mündung des Schuyllillfluſſes gebaut,
der Kanal von dort nad dem Delaware, der jet nur
11 Fuß tief ift, wird auf 28 Fuß vertieft werben. Das
Baflin wird Raum für mindeftens fechs große Fahrzeuge
und eine Anzahl Heinerer haben, das barin enthaltene
Flußwaſſer viel zur Konfervirung der Stahlſchiffe beitragen.
Gebrudt in der Koniglichen Hofbugpruderei von €. S. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Rodftrafe 66
Dierzu der Ullgemeine Anzeiger Mr. 76.
Militär- Wochenblatt,
Berantwortlicher Rebaktenr: H Berlag ber Königt. Hofbuhhandlung
v. Gftorff, Generalmajor ı. D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E, ©. Mittler & Sohn,
#riebenau b. Berlin, @oblerftr. Erpedition: Berlin SWI2, Kochftraße 68. Berlin swı2, Kodjftr. 68— 71.
Diefe Beitfeprift erfcheint jeden Mittwod) und Sonnabend und wirb für Berlin Dienftags und Freitags Nacjmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berielben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literariiche Beiblatt, bie „Militär-Literaburs
Zeitung“ ; 2. Jahrlich mehrmals größere Aufiäge als befonbere Beiheite, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden iſt.
Bierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Marl 50 Pi. — Preis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs-Preisfifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Beitungsipebitionen — an.
M 86, Berlin, Sonnabend den 25. September.
Suhalt:
1897,
Berfonal + Beränberungen (Preußen, Sachſen). — Drbens + Berleihungen (Preußen, Sadıfen).
Jourualiſtiſcher Theil.
Handichreiben Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern an ben Kriegsminiſter Frhrn. v. Ach. —
Roltles Militäriiche Korreſpondenz 1870/71. — Die yranzöfiihe Norbarmee im Jahre 1870/71.
RBleine Mittbeilungn. Frankreich: Generalgouverneur von Madagaslar. — Rumänien: Beurlaubungen.
Amontirung. Generaljtabstarten.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Dltober beginnt das vierte Duartal 1897 des Militär» Wocenblatted. Der pierteljährliche
Abonnementspreis für daſſelbe einfchl. des Literarifchen Beiblattes „Milttär-Literatur: Zeitung“ ſowie der befonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Marl 50 Pig. Beſtellungen hierauf Bitten wir recht bald bei den nächjten
Boltämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Beitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
de Abonnementsbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Berlag und Expedition des Milttär-Wochenblatteß,
E. ©. Mittler & Sohn,
Königlice Hofbuchandlung.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich; Preußische Armee.
Offiziere, Porteperfähuriche ıc.
Ermennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im altiven Heere.
Bubapeft, den 21. Ecptember 1897.
Graf v. Hülfen-Haecjeler, Oberft und Flügeladjutant,
unter Entbindung von dem Kommando als Militärs
attahe bei der Botichaft in Wien und ımter Belaſſung
in dem Verhältniß als Flügeladjutant Seiner Majeſtüt
des Kaiſers und Königs, zum Kommandeur des Garde:
Füf. Regts. ernannt.
Öraf v. Mottle, Oberftlt. und dienftthuender Flügel—
adjutant, unter Belafjung in dem Verhältniß als Flügel⸗
adjutant Seiner Majeftät des Kaiſers und Königs,
als Militärattahe zur Botſchaft in Wien kommandirt.
Durd Verfügung bes Kriegsminiſteriums.
Den 11. Schtember 1897.
Lorenz, Br. Lt. vom Füſ. Regt. General-Feldmarſchall
Graf Moltle (Schleſ.) Nr. 38,
v. Thümen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf Dönhoff
(7. Ditpreuf.) Nr. 44, — der Gewehrfabril in Danzig,
[8, Quartal 1897.]
Nitihmeann, Pr. Lt. vom nf. Regt. von Borde
(4. Bomm.) Rr.21,der Munitionsfabrif in Spandau, —
vom 1. Oftober 1897 ab zur dauernden Dienftfeiftung,
Frhr. v. Forftner, Br. Lt. vom nf. Negt. Graf
Tanenpien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Eiswaldt, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 148,
v. Drouart, Eel. Lt. vom Inf. Regt. Herzug Ferdinand
von Braunſchweig (8. Weftfäl.) Nr. 57, — ber
Gewehrfabril in Spandau,
Fonck, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 171, der Munitions
fabrif in Spandau, — vom 1. Oltober 1897 ab auf ein
Jahr zur Dienftleittung, — zugetheilt.
Abt, Br. Lt. vom Gren. Regt. König Friedrich 1.
(4 Oſtpreuß.) Nr. 5, fommandirt zur Dienftleiftung
ei den techniſchen Injtituten auf ein Jahr (zur Beit
bei der Gewehrfabrif in Spandau),
Brunzlow, Cal. Lt. vom Niederrhein. Füf. Regt.
Nr. 39, fommandirt zur dauernden Dienjtleiftung bei
den techniichen Inſtituten (zur Beit bei dev Munitions—
fabrif in Spandau), — treten mit dem 1. Oktober 1897
zur Gewehrfabrif in Erfurt über,
|
2279
Den 15, Scptember 1897.
Hofimann, Pr. Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72,
Fraude, Pr. 8. vom nf. Regt. Nr. 131, — mit
Ende September d. 33. von dem Kommando zum
Beiuch der Königlichen Techniſchen Hochſchule zu
Berlin entbunden und vom 1. Dltober 1897 ab
ald dauernd zur Dienftleiftung bei den techniſchen
Inftituten fommandirte Offiziere, Erfierer der Gewehr—
fabrit in Spandau, Xebterer ber Gewehrfabrik in
Erfurt zugetbeilt.
Swidom, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Winterfeldt
(2. Oberjdilef.) Nr. 23,
Baud, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 98, — jept
fommendirt zur dauernden Dienitleiltung bei den
technischen uftituten, vom 1. Oltober 1897 ab zum
Bejuh der Königlichen Techniſchen Hochſchule zu
Berlin fommanbirt.
XII (Königlih Säch
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Den 22. September 1897.
Schmidt, Major und Wbtheil. Kommandeur bom
3. Seldart. Regt. Nr. 32, mit den Gejchäften des
etatsmäß. Stabsoffiziers dieſes Negts. beauftragt.
Weſtmann, Major vom Generalftabe der 3. Div.
Nr. 32, al3 Abtheil. Kommandeur in das 3. Feldart,
Regt. Nr. 32 veriept.
Schr. v. Wirfing, Major und Bats. Kommandeur vom
7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, in Genehmigung
jeines Abſchiedsgeſuches mit Benfion zur Disp. geitellt
und zum Bezirtsoffizier beim Landw. Bezirl Leipzig
ernannt.
v. Kospoth, Major aggreg. dem 7. Inf. Regt. Prinz
Georg Nr. 106, als Bats. Kommandeur in diejes
Regt. einrangirt.
Heujer, Hauptm. und Komp. Chef vom 7. Inf. Regt.
Prinz Georg Nr. 106, unter Beibehalt der Komp.,
zum überzähl. Major,
Hartung, Hauptm, und Komp. Chef vom 4. Inf.
Regt. Nr. 103, unter Ernennung zum Bats. Kom—
mandeur, zum Major,
Schr. dv. Hammerftein, Hauptm. und Komp. Chef
vom 10. Inf. Negt. Nr. 134, unter Beibehalt der
Komp., zum überzähl. Major, — befördert.
v. Kaufmann, Haupim. und Komp. Chef vom 2. Gren.
Regt. Nr. 101 Kaijer Wilhelm, König von Preußen,
unter Beförderung zum überzähl. Major, dem 12. Inf,
Negt. Nr. 177 aggregirt.
Ernjt, Hauptm. aggreg. dem 14. nf. Regt. Nr. 179,
zum überzäbl. Major,
Seller, Hauptm. a la suite des 3. Inf, Regis Nr. 102
Prinz-Regent Yuitpold von Bayeın und Vorftand
des Feitungsgefängnifies, zum Major, — befördert.
v. Carlowitz, Hauptm. und Nomp. Chef vom 7. Inf.
1897 — Militär:Modenblatt — Nr. 86
2280
Den 16, September 1897.
Zadhariae, Pr. Li. à la suite des Fußart. Regts
von Diesfau (Schlei.) Nr. 6 und Direltionsaſſiſt.
bei den technilchen Snitituten, in gleicher Eigenſchaft
von ber Geſchützgießerei in Spandau zum Yıt.
Konſtrultionsbüreau bafelbit verjept.
Nogge, Pr. Lt. & la suite des Feldart. Regts. Prinz:
Negent Luitpold von Bayern (Magdeburg) Nr. 4
und Direftionsaffiit. bei den techniſchen Inſtituten,
der Art, Werkjtatt in Spandau zugetheilt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Durch Verfügung des Arieaäminifteriums.
Den 10, September 1897.
Jaedicke, Nehnungsrath, Feſtungs-Oberbauwart ber
Fortifitation Wilhelmshaven, auf feinen Antrag mut
Penſion in den Ruheſtand verjebt.
fifches) Armeeforps.
Negt. Prinz Georg Nr. 106, unter Zurückverſetzung
in den Generaljtab, dem Generaljiabe der 1. Div.
Mr. 23 übermiejen.
v. Reyher, Haupt. ä la suite ded 3. Jäger- Bats.
Nr. 15, unter Enthebung von dem Kommando als
Platzmajor in Dresden, ald Komp. Chef in das
4. Inf. Regt. Nr. 103,
Frhr. v. Ompteda, Hauptm. à la suite des Schüpen:
(Füf.) Negts. Prinz Georg Nr. 108, unter Enthebung
von dem Rommando als Adjutant der 6. nf. Brig.
Nr. 64, als Komp. Chef in das 7. Inf. Negt. Prinz
Georg Nr. 106, — verfegt.
v. Schönberg, Hauptm. und Komp. Ehef vom 6. Jnf,
Negt. Nr. 105 König Wilhelm 11. von Württemberg,
dv. Heynig, Hauptm. und Komp. Chef vom 11. Juf.
Regt. Nr. 139,
Apel-Puſch, Hauptm. & la suite des 3. Jäger-Bats
Nr. 15 und Komp. Chef beim Nadettentorps, —
Patente ihrer Charge verliehen.
dv. Noppenfeld, Pr. Lt. vom 1. Fäger-Bat. Ar. 12,
unter Stellung ä la suite dieſes Bats. und Nom:
mandirung als Plapmajor in Dresden, zum Hauptm.
befördert.
Müller, Pr. Lt. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg
Nr. 106, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig
ohne Patent, als Adjutant zur 6. Inf. Brig, Nr. 64
fommandirt.
v. Seyblig:Gerftenberg, Pr. Lt. vom 2. Gran
Negt. Nr. 101 Naifer Wilhelm, König von Preußen,
unter Emennung zum Komp. Chef, zum Haupim.,
vorläufig ohne Patent, befördert.
Schr. v. Bodenhaufen, Pr. Yt. vom 2, Gren. Regt.
Nr. 101 Kaiſer Wilhelm, König von Preußen, vom
1. Oktober d. 33. ab auf ein Jahr zur Dienitleiftung
zum eneralitabe,
Bad, Pr. Lt. vom 14. nf. Negt. Nr. 179, unter
Stellung à la suite dieſes Negts,, vom 1. Oftober
d. Is. ab zur Unteroff, Vorſchule, — kommandirt.
2281
2282
Hoepner, Pr. Lt. vom 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinzs
Regent Luitpold von Bayern, mit der Erlaubniß
zum Forttragen der bisherigen Uniform, in das
7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106 verjept.
Teihgreeber, Pr. Lt. à la suite des 3. Inf. Regts.
Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, von
dem Kommando bei der Unteroff. Vorſchule unter
dem 30. September d. 33. enthoben und bei diefem
Regt. wiedereinrangirt.
Die Sel. Lts.:
Sarlinghaujen vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz
Regent Luitpold von Bayern, unter Verjepung in
dad 14. Inf. Negt. Nr. 179,
öde. dv. Hammerjtein vom 2. Gren. Negt. Nr. 101
Kaifer Wilhelm, König von Preußen,
öchr. v. Dldershaujen vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
— zu Pr. 2t3., vorläufig ohne Patent, befördert.
v. der Pforte, Set. Lt. vom Schüpen-(Füf.)Regt.
Prinz Georg Nr. 108, unter dem 30. September d. 53.
von dem Kommando zur Unteroff. Vorjchule enthoben.
v. Eiterlein, Sel. Lt. vom Schüßen:(Füj.)Negt. Prinz
Georg Nr. 108, vom 1. Dltober d. 33. ab zur
Unteroff. Schule lommandirt.
Müller, Port. Fähnr. vom 5. Inf. Regt. Prinz
Friedrich Auguſt Nr. 104, zum Set. Lt,
schr. dv. Lindeman, Rittm. und GEstadr. Chef vom
2. Königin Huf. Negt. Nr. 19, unter Zurüdverjehung
in den Generalitab, dem Generalitabe der 3. Div.
Rr. 32 überwieien und zum Major, vorläufig ohne
Patent, — befördert.
d Koczoromstli, Rittm, vom 2. Königin-Huſ. Negt.
Nr. 19, unter Enthebung don dem Kommando als
Adjutant der 3. Kav. Brig. Nr. 32, zum Esladr.
Chef ernannt.
Suffert, Rittm. und Eskadr. Chef vom 1. Ulan. Regt.
Nr. 17 Raifer Franz Joſeph von Dejterreich, König
von Ungarn,
d. Rolffersdorff, Rittm. und Eskadr. Chef vom
2. Königin-Huf. Regt. Nr. 19, — Patente ihrer
Charge verliehen.
Jahn, Pr. Lt. vom Karab. Negt., ald Adjutant zur
3. Kad. Brig. Nr. 32 kommandirt.
Bramih, Pr. Lt. à la suite des 2. Ulan. Regts.
Nr. 18, unter dem 1. Oltober d. 38. bei dieſem
Regt. wiedereinrangirt.
dv. Oppell, Sel. Lt. à la suite des Garde-Reiter—
Regts., behufs Verlängerung des Kommandos zur
Kaiſerlich Deutihen Botihaft in London, vom
1. DOftober d. 38. ab auf ein weiteres Jahr in dem
Verhältniß à la suite dieſes Negts. belafjen.
v. Lüttihau, Port. Fähnr. vom Karab. Negt., zum
Set. Lt. beförbert.
Zincke, Hauptm. vom Kriegdminifterium, als Battr. Chef
in das 1. Feldart. Regt. Nr. 12,
arte, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Feldart.
Regt. Nr. 12, in das Kriegsminiſterium, — verjeßt.
Vollert, Hauptm. und Battr. Chef vom 3. Feldart.
Regt. Nr. 32,
Richter, Hauptm. ä la suite des 3. Feldart. Negts.
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Nr. 86
Nr. 32 und Militärlehrer beim Kadettenlorps, —
Batente ihrer Charge verliehen.
Lemde, Set. Lt. à la suite des 1. Feldart. Regts.
Nr. 12, unter dem 1. Oftober d. 8. bei dieſem
Regt. wiedereinrangirt.
Roeßler, Güttler, Hauptleute und Komp. Chefs vom
Fußart. Negt. Nr. 12, Patente ihrer Charge verliehen.
Richter, charalteriſ. Oberfilt. 3. D. und Kommandeur
des Landw. Bezirls Glauchau, in gleicher Eigenschaft
zum Landw. Bezirk Zwickau verſetzt.
Bech, charalteriſ. Oberſtlt. z. D. und Bezirksofſizier
beim Landw. Bezirk II Chemnitz, zum Kommandeur
des Landw. Bezirks Pirna,
Mehlig, harakterif. Oberftlt. 5. D. und Bezirkdoffizier
beim Landw. Bezirk Plauen, zum Kommandeur des
Landw. Bezirls Glauchau, — ernannt.
Mohr, Hauptm. 5. D. und Bezirksoffizier beim Landw.
Bezirk Annaberg, Meldeamt Marienberg, unter
Verleihung des Charakters als Major, in gleicher
Eigenjhaft zum Landw. Bezirk II Chemnig verſetzt.
v. Arnswaldt, Hauptm. 3. D., zuleßt Komp. Chef
vom 9. nf. Regt. Nr. 133, ald Bezirksoffizier beim
Landw. Bezirk Annaberg, Meldeamt Marienberg,
wiederangejtellt.
Sm Beunrlaubtenjtande,
Den 22. Ecptember 1897.
Dr. Weißwange, Sel. Lt. von ber Ref. des 9. Inf.
Regts. Nr. 133, zum Pr. Lt,
ThiemesWiedtmardter, Pr. Lt. von der Reſ. des
1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiſer Franz Joſeph von
Defterreih, König von Ungarn, zum Rittm.,
Dr. Knackfuß, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirkls I Chemnitz,
Wolff, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Annaberg, — zu Hauptleuten,
Dr. Zimmer, Set. 2t. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirts I Chemnig, zum Pr. &t., — befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 22. September 1897.
Weynert, charalteriſ. Oberftlt. z. D., unter Fort
gewährung der gejeplichen Penfion und mit der Er-
laubniß zum Tragen der Uniform des 3. Inf. Regts.
Nr. 102 Prinz-Negent Luitpold von Bayern mit den
vorgejchriebenen Abzeichen, von der Stellung als
Kommandeur des Landw. Bezirks Zwickau,
Frhr. v. Hodenberg, charakteriſ. Major z. D., unter
Fortgewährung der geſetzlichen Penſion und mit der
Erlaubnii zum Tragen der Uniform des 2. Gren.
Negts. Nr. 101 Kaiſer Wilhelm, König von Preußen
mit den vorgeichriebenen Abzeichen, von der Stellung
ald Kommandeur des Landw. Bezirld Pirna, —
entbhoben.
Schäffer, Major und Bats. Kommandeur vom 4. Inf.
Negt. Nr. 103, in Genehmigung jeines Abſchieds—
gejuches mit Penjion und der Erlaubniß zum Fort:
tragen der bisherigen Uniform mit den vorgejchriebenen
Abzeichen, zur Dip. gejtellt.
2
Frhr. dv. Buſeck-Alten-Buſeck, Sek. Lt. vom 11. Inf.
Negt. Nr. 139, mit Penfion der Abichied bewilligt.
Im Beurlaubtenſtande.
Den 22, Ecptember 1897.
Hofmann, Sek Yt. von der Reſ. des 3. Feldart.
Regis. Nr. 32,
Prof. Buſchliel, Hauptm. von ber Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls I Chenmig, mit der Erlaubniß
zum Tragen der Uniform der Reſ. Offiziere des
8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107 mit
den vorgeichriebenen Abzeichen, — der Abſchied
bewilligt.
Dr. Hoppe, Pr. Lt. von der Inf. I. Aufgebots des
Landw. Bezirts I Chemnig,
Treptow, Br. 2. von den Pion. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Freiberg, — diejen Beiden mit der
Erlaubniß zum Tragen der Landw. ArmeesIniform,
Jacobi, Sek Lt, von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Leipzig,
Kaul, Hauptm. von der Fußart. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirld Pirna, — behufs Weberführung zum
Landſturm 2. Aufgebot der Abſchied bewilligt.
e. Im Sanitätstorpe,
Den 29. Huguft 1897.
Dr. Uhlich, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom 5. Inf. Regt.
Prinz Friedrich Auguſt Nr. 104, zum Aſſiſt. Arzt
1. Kl. befördert.
Dr. Klopfer, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom 9. Inf. Regt.
Nr. 133, in das Fußart. Negt. Nr. 12 verjeßt,
Den 22, Ecptember 1897.
Dr. Hirſch, Oberftabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
des 9. Inf. Negts. Nr. 133, mit Penſion umd der
Erlaubnig zum Forttragen der bisherigen Uniform
mit den vorgejchriebenen Abzeichen der Abſchied be:
willigt.
Dr. Winkler, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiſer Franz Joſeph
von Deſterreich, Nönig von Ungarn, zum Oberſtabs-
arzt 1. Kl. befördert.
Dr. Arland, Oberfiabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm IL. von
Württemberg, in gleicher Eigenihaft in das 9. Inf.
Negt. Ar. 133 verieht.
Dr. Sedlmayr, Stab3: und Bats. Arzt des 3. Bats.
6. Inf. Negts. Nr. 105 König Wilhelm Il. von
2281
1897 — Militär-Mochenblatt — Wr. 86
Württemberg, zum Oberjtabsarzt 2. Kl. und Negts.
Arzt dieſes Negts. befördert.
Dr. Brefting, Stabs- und Bald, Arzt des 3. Bats.
11. Inf. Regts. Nr. 139, von dem Kommando zur
Univerfität Leipzig enthoben.
Dr. dv. Ammon, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom 1. (Zeib-)
Gren. Negt. Nr. 100, zum Stab3- und Bats. Arzt
des 3. Bat. 6. Inf. Regis. Nr. 105 König Wil—
heim II. von Württemberg befördert.
Dr. Näther, Affift. Arzt 1. 81. vom 3. Feldart. Negt.
Nr. 32, unter Hommandirung zur Univerfität Leipzig,
in das 10. Inf. Regt. Nr. 134 verjebt.
Dr. Bennede, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Rei. des Land.
Bezirks Leipzig, im aktiven Sanitätslorps umd zwar
als Aſſiſt. Arzt 1. Kl. bei dem 1. (Leib⸗) Gren. Negt.
Nr. 100 mit Patent vom 25. Januar 1895 Aa
angejtellt.
Fiſcher, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom Schützen⸗(Füſ.)Regt.
Prinz Georg Nr. 108, in das 3, Felbart. Regt.
Nr. 32 verjept.
Dr. Schütz, Unterarzt der Reſ. des Landw. Beziris
Zwickau, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl. befördert.
Beamte der Militär- Verwaltung,
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 26. Auguſt 1897.
Schneider, Bauer, Oberapothefer der Landw. 1. Auf:
gebots vom Landw. Bezirt Schneeberg, der Abſchied
bewilligt.
Den 13. Scptember 1897,
Kraufe, Roßarzt der Militär » Abtheil. bei der thier-
ärztlichen Hochſchule und der Lehrſchmiede, zum 1. Ulan.
Regt. Nr. 17 Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich,
König von Ungarn,
Bretſchneider, Roßarzt des 1. Ulan. Regts. Nr. 17
Kalfer Franz Joſeph von Defterreih, König von
Ungarn, zur Militär-Abtheil. bei der thierärztlichen
Hochſchule umd der Lehrſchmiede, — unter bem
1. Oftober 1897 verjeßt.
Den 14, Ecptember 1897.
Grob, Shumann, Kunze, Hänel, Militäranwärter,
ald SKaferneninjpeftoren bei der Garn. PVermalt.
Dresden unter dem 1. Dftober d. Is. angefiellt.
Den 15. Schtember 1897,
Tornow, Löffler, Militäranmwärter, als Lazarett
inipeftoren bei dem Garn. Yazareth in Leipzig bezw.
Dresden unter dem 1. Oftober d. 33. angejtellt.
Ordens = Berleihungen.
Preuffen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
gernht:
dem Generalmajor z. D. rhen. dv. Schroetter, bisher
Kommandeur der 8. Int. Brig, den Rothen Adler
Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub,
den zu Allerhöchſtihrer Botihaft in St. Petersburg
fommanbirten Major Lauenſtein vom großen General:
ftabe den Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe,
dem bei derjelben Votſchaft fommandirten Premier:
lieutenant Frhrn. v. Strombed vom Neitenden
Seldjägerlorps den Königlichen Kironen-Orden vierter
Klaſſe, — zu verleihen.
2285
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigit
geruht:
zu der von Seiner Königlichen Hoheit dem Fürſten
von Hohenzollern beichloffenen Verleifung von Deko:
rationen des Fürftlid Hohenzollernfhen Haus:
Ordens Allerhöchftihre Genehmigung zu ertheilen,
und zwar:
des Ehren⸗Kommenthurkreuzes (Kaffe IIa):
an den Major a. D. Auer v. Herrenkirchen zu
Deſſau;
bes Ehrenlreuzes zweiter Klaſſe b:
nn Oberften Rahtz, Kommandeur des Inf. Regts.
rt. 171,
an den DOberftlieutenant a. D. v. Schimpif zu Deſſau;
der filbernen Verdienſt-Medaille:
an den Feldwebel Stellmaher von der Königl.
Schloßgarde⸗Komp.
Sachſen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnüdigſt
gerubt:
nachſtehende Orbensdeforationen zu verleihen:
das Ritterkreuz erfter Klaſſe des Verdienſt-Ordens:
dem charakteriſirten Oberſtlieutenant z. D. Weynert,
bisher Kommandeur des Landw. Bezirls Zwickau,
dem charalteriſirten Major z. D. Fchen. v. Hodenberg,
bisher Kommandeur des Landw. Bezirks Pirna;
das Ritterkreug eriter Klaſſe des Albrechts-Ordens:
dem Major z. D. Schäffer, bisher Bats. Kommandeur
bom 4. nf. Regt. Nr. 103,
Seine Majejtät der König Haben Allergnäbigft
grubt:
dem Hauptmann vd. Sudomw vom 2. Ören. Regt. Nr. 101
Kaljer Wilhelm, König von Preußen,
dem Nittmeifter z. D. Götz v. Dienhujen, — bie
Erlaubniß zur Anlegung der ihnen von Geiner
Majeftät dem Kaiſer und König von Preußen mit
der Emennung zu Ehrenrittern des Sohanniter-
Drdens verliehenen Abzeichen zu ertheilen.
ia Majejtät der König haben Allergnädigſt
geru
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Uns
fegung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Königlich Preußiſchen Kronen-Ordens zweiter Klafſe
mit dem Stern:
Allerhöchſtihrem dienjtthuenden General & la suite,
Generalmajor Hingft;
befielben Ordens dritter Mlafle:
ar erg Flügeladjutanten, Major Genfft
v. Pilſach,
Allerhoͤchſn hrem Leibarzt, Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Selle,
Regts. Arzt des 1. Feldart. Regts. Nr. 12
1897 — Rilitär-Modenblatt — Rr. *
2286
des GroßKomthurkreuzes des Königlich Bayheriſchen
Militär-Verdienft-Orbens:
Allerhöchſtihrem dienjtthuenden General A la suite,
Generalmajor Hingit;
des Komthurkreuzes deſſelben Ordens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Dberjten Grafen
Vitzthum v. Eckſtädt, Militärbevollmächtigtem in
Berlin,
Allerhöchſtihren Flügeladjutanten, den Majoren Senfft
v. Pilſach, v. Lariſch und v. Ehrenthal;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe deſſelben Ordens:
Allerhöchſtihrem Leibarzt, Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Selle,
Regts. Arzt des 1. Feldart. Regts. Nr. 12;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Rittmeiſter à la suite des Garde-Reiter-Regts.
v. Arnim, Adjutanten des Kriegsminiſters;
des Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe des Fürſtlich
Hohenzollernſchen Haus⸗Ordens:
dem Oberſtlieutenant a. D. v. Schimpff;
des Königlich Siameſiſchen Weißen Elefanten = Ordens
erfter Klaſſe:
dem Generallieutenant 3. D. dv. Bunde,
des 1. Feldart. Regts. Nr. 12;
befjelben Ordens dritter Klaſſe:
dem Oberftlieutenant v. Schweinitz, etatsmäß. Stab3-
offizier des 1. (Leib:) ren. Regts. Nr. 100;
defjelben Ordens vierter Klaſſe:
dem Hauptmann Götz v. Olenhuſen vom 2. Jäger:
Bat. Nr. 13,
dem Hauptmann v. Schubert vom Schügen-(Füf.)Regt.
Prinz Georg Nr. 108,
dem Hauptmann v. Reyher vom 4, Inf, Regt. Nr. 105,
bisher fommandirt als Platzmajor in Dresden,
dem Rittmeifter vd. Carlowiß-Maxen vom Karab.
Regt.
dem Rütmeifter Frhru. Leudart v. Weißdorf vom
Garde-Reiter-Regt.;
bejjelben Ordens fünfter Klaſſe:
dem Sefondlieutenant Larraß vom 2. Fäger-Bat. Nr. 13,
dem Selondlieutenant dv. der Deden vom Schützen⸗
(Füſ.) Regt. Prinz Georg Nr. 108,
den Selondlieutenanis v. Feſchau und Frhrn.v. Kap-herr
(Johann) vom Garde⸗Reiter⸗Regt.;
des Königlich Siameſiſchen Kronen⸗Ordens erſter Klaſſe
Allerhöchſtlhrem Generaladjutanten, Generallieutenant
v. Minckwitz,
dem Generalmajor v. Schmalz, Kommandanten von
Dresden,
Allerhöchftihrem dienjtthuenden General A la suite,
Generalmajor Hingit;
defjelben Ordens zweiter Klaſſe:
dem Oberjten d' Elſa, Abtheil. Chef im Kriegsminiſterium;
à la suite
2287
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 86
2288
de3 Königlich Siameſiſchen Kronen-Ordens dritter Kaffe:
Allerhöchſtihren Flügeladjutanten, den Majoren Senfft
v. Pilſach, dv. Lariih und v. Ehrenthal,
dem Major Frhrn. v. Zedlitz u. Neulirch, Bats.
Kommandeur vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich
Auguft Nr. 104;
dejielben Ordens vierter Klaſſe:
dem Premierlieutenant dv. Witzleben vom Schüßen:
(Füf.)Regt. Prinz Georg Nr. 108,
dem Premierlieutenant Frhrn. v. Berlepſch vom
2. Jäger-Bat. Nr. 13,
dem Premierlieutenant à la suite des 1. (Leib-) Gren.
Negtd. Nr. 100 v. Dambromsti, fommandirt als
Erzieher beim Kadettenlorps;
der Königlich Siameſiſchen filbernen Medaille:
dem Stabshoboiften Herrmann und dem Sergeanten
Langhammer vom 1. (Leib:) Gren. Negt. Nr. 100,
dem Sergeanten Flegel vom 2. Gren. Negt. Nr. 101
Kaifer Wilhelm, König von Preußen,
dem Stabähorniftien Keil und dem Feldwebel Höſel
vom Schüßen(Füj.)Negt. Prinz Georg Nr. 108,
dem Stabshorniften Helbig und dem Feldiwebel Sommer:
ſchuh vom 2. Jäger-Bat. Nr. 13,
dem Wachtmeifter Förſter vom Garde Reiter-Regt.,
dem Tergeanten Kolbig vom 1. Feldart. Negt.
Nr. 12,
dem Sergeanten Reuter vom Pion. Bat, Nr. 12.
Sonrnaliftifher Theil,
Handſchreiben Seiner Königlihen Hoheit des Prinz-Negenten Yuitpold von Bayern
an den Kriegsminifter Frhtn. dv. Ad.
„Mein lieber Kriegsminiſter Frhr. v. Aſch!
Zum eriten Male hat die Bayeriiche Armee im heurigen Jahre im großen Truppenverbande mit
Heereötheilen anderer Kontingente geübt. Es erfüllt Mich mit gerechtem Stolze, durch das hohe Urtheil Seiner
Majeftät des Deutſchen Kaiferd und Königs von Preußen beftätigt zu hören, daß fie hierbei ehrenvoll beftanden
hat. Hatten ſchon die großen Paraden beider Armeelorps in der mufterhaften Haltung der Truppe die Sorgfalt
und Gleihmäßigleit der Einzelausbildung erlennen laſſen, ſo wurde durch die darauffolgenden Feldmanöver
überzeugend dargethan, daß die Armee auch für die Aufgaben des großen Krieges wohlvorbereitet erjcheint.
Die Ruhe und Ordnung, die ftramme Disziplin, welche in den Gefechten herrichten, die Ausdauer auf den
Märſchen und bei den oft fehr großen, von den einzelnen Heeresförpern verlangten Anitrengungen beweiien, daß
die Truppe ein wohlgefügiges Werkzeug in der Hand der oberen Führung ift, die, in ihrer jchweren Aufgabe
von den unteren Führern aller Grade wirlſam unterftüßt, auch ihrerjeit3 Entſchlußfähigleit und Initiative gezeigt
bat. Der Eindrud, den Ich jonady von der Gejammtleiftung der Armee gewonnen habe, iſt ein jehr günftiger;
er erfüllt Mid) mit der ficheren Zuverficht, daß die Armee, die als ein ebenbürtiges Glied des großen Deutjchen
Heered ſich gezeigt, den Hoffnungen des Vaterlandes im Ernſtfalle voll entjpreden wird. Ich beauftrage Sie
nun, Mein lieber Kriegsminifter, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Leopold von Bayern, welcher das
Oberlommando der Bayerijhen Armee während der Manöver führte, den fommandirenden Generalen, jämmtlichen
Difizieren und Mannjchaften, welche an den Uebungen betheiligt waren, für den Geiſt der treuen Pilihterfüllung,
den Ich beubachtet habe, Meinen Dank und volle Anerkennung auszuſprechen.
München, den 11. September 1897,
. Mit huldvollen Gefinnungen
Ihr ſehr geneigter
(gez) Luitpold, Prinz-Regent.“
Molttes Militäriſche Korreſppndenz 1870711. Während in den bisher veröffentlichten Theilen
Dritte Abtheilung.
Waffenſtillſtand und Friede.
Bon Moltles militäriſcher Korreſpondenz aus den
Zeiten der drei Kriege, in denen er als Chef des
Generalſtabes der Armee die Seele der oberſten Heeres—
leitung war, iſt ſoeben die dritte Abtheilung des dritten
Theiles erſchienen. Sie umfaßt die Periode des Waffen—
ftillftandes und des Friedensſchluſſes vom Jahre 1871,
bildet alſo den Abſchluß der gejammten Kriegs—
forrejpondenz des verewigten Feldmaricalls. *)
*) Molttes Militäriihe Korrefpondenz. Dritter Theil:
Aus den Dienftfchriften des Krieges 187071. Dritte Abs
diefer Korreſpondenz das Beſtreben erfennbar war,
möglichſt nur von ihm ſelbſt herrührende Schriftitüde
zum Abdrud zu bringen, ift in dem vorliegenden Schluß-
theile von dieſem Grundjaße mehrfach abgewichen worden.
Beltimmend hierfür war, wie es in dem Vorworte
heißt, die Erwägung, daß eine ausführliche Geſchichte
theilung: Waffenſtillſtand und Friede. Berlin 1897. €. ©.
Mütler & Sobn, Königliche Hoſbuchhandlung. Preis _geheftet
ME. 5,—; in Driginal-Halbleverband Mt. 6,60. — Die erſte
Abtheilung der Militäriichen Horrefvondenz 1870/71 (gebeftet
DE. 6,—) gelangte im Frühjahr 1896, die zweite Abtheilung
(geheftet ME. 5,—) im Winter 180 zur Ausgabe und wurben
in Nr. 42 des Militär » Wochenblatte8 18965 beim. Ar. 1 des
laufenden Jahrgangcs eingehend gewürdigt;
2289
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 86
— — — — — — — ————— — —— — —
der Zeit nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes, auf die
der Leſer zurüdgreifen lönnte, von amtlicher Seite noch
nicht herausgegeben iſt. „ES erichien daher angezeigt,
jowohl mehr ergänzende Urkunden von anderer Hand
als auch die bis zum Friedensſchluſſe mit der Fran-
zöfiihen Negierung abgeichlofjenen Verträge im Worts
laute aufzunehmen, obwohl feiner diefer Verträge die
Unterfchrift des Grafen Moltle trägt. Die Mitarbeit
des Feldmarſchalls an den meiften Verhandlungen iſt
indeffen zweifellos; und da, wo feine Eimvirkung auf
die Abfaſſung der Verträge leine unmittelbare war,
wie 3. B. beim Frankfurter Friedensfchluffe, iſt die
Wiedergabe des Wortlautes der Konventionen für das
Verftändniß der damit zufammenhängenden zahlreichen
Schreiben und Telegranme des Feldmarſchalls noth—
wendig.“
Wenn nit zu verkennen ift, daß das beobachtete
Verfahren den Charakter des Werkes, ald Korrefpondenz
Moltles, einigermaßen alterirt, jo wird darüber Jeder:
mann des praltiſchen Nutzens wegen gern hinmwegiehen.
Ohne Kenntniß der in Betracht lommenden diplomatischen :c.
Schriftjtücde, die bisher von amtlicher Seite im Zus
ſammenhange nicht veröffentlicht worden find, würde
Vieles in der Moltleſchen Korreſpondenz unverſtändlich
bleiben. Dadurch, daß fie hier eingefügt find, erhalten
wir zum erjten Male eine zufammenhängende amtliche
Darjtellung der Vorgänge während der Waffenftill:
ſtandsverhandlungen und nad Abichluß derjelben vom
militäriihen Standpunkte Das ift jedenfall dantens-
werth und beeinträchtigt nach unjerem Dafürhalten in
leiner Weije erworbene Verdienjte Anderer,
Man könnte num leicht glauben, daß der Zeitabſchnitt,
den die vorliegende Veröffentlichung umfaßt, geringeres
friegägejchichtlides Intereſſe und weniger militärijche
Belehrung als Die voraufgegangenen böte. Das ijt
indeß nicht der Fall. Die Verhältniffe bei und nad
dem Waffenſtillſtandsſchluß waren jo eigenartig, daß
aus ihrem Studium Vieles zu lernen ift.
Die eigentlihen Kriegsoperationen fanden zwar
durch den Waffenjtillftandsvertrag vom 28. Januar 1871
ihren Abfchluß, mit Ausnahme der Operationen in den
Departementd Doubs, Cöte d'Or und Aura jowie der
Verlagerung von Belfort, die zufolge des gedachten Ber:
trages bis zu dem Augenblid fortgejegt werden follten,
wo man fich über die Demarlationslinie geeinigt haben
würde. Dieje Einigung hatte zunächſt nicht erzielt
werden können, weil man auf Franzöſiſcher Seite die
Sage der Bourbakiſchen Armee, gegen die die Operationen
der Südarmee unter General v. Manteuffel gerichtet
waren, jowie die Zuftände in dent belagerten Belfort
für jehr viel günjtiger hielt, als fie jih in den Augen
der Deutichen SHeeresleitung darſtellten. Belanntlich
führte die Fortjeßung dieſer Operationen zur Ver—
nihtung der Bourbatiichen Armee, deren Ueberreſte
Zuflucht auf dem neutralen Boden der Schweiz juchen
mußten.
Ueberaus darakteriftiih für die Deutiche Heeres:
leitung ift nun die geringe Zahl von Weijungen, die
die Moltlkeſche Korrejpondenz bezüglid) dieferjo bedeutungs-
vollen Operationen der Südarmee enthält. In dem
früher veröffentlichten Theile der Korrefpondenz befinden
fi) nur zwei darauf bezügliche Telegramme (Nr. 630
und 631), beide vom 18. Januar, von denen das erfie
den General Manteuffel davon in Kenntniß ſetzt, daß
der gegen Belfort vorgedrungene Feind den Rüdzug
angetreten habe und General Werder aufgefordert jei,
ihm zu folgen. Dad andere Telegramm lautet: „Auf
Schluß Ihres Briefes diefjeitige Ansicht: Vorgehen über
Gray füdlih. Vereinigung mit Werder im Vorgehen.“
Der hier zur Beſprechung ftehende Abſchnitt der
Korreipondenz bringt aber nur folgende auf die
Operationen der Südarmee bezüglichen Weifungen:
1. Mittheilung des Waffenftillftandsvertrages mit
jeinen bejonderen Beftimmungen für die Südarmee
(tefegrapbifch im Auszuge, dann ſchriftlich).
2. Telegramm vom 1. Februar: „Wünſchenswerth,
daß die Operationen gegen Garibaldi möglichit energiſch
und fange fortgefett werden, ſo daß ihm Waffenftillitand,
wenn möglich, nur gegen Wafjenftredung bewilligt werde.”
3. Telegraphiiche Antwort, vom 4. Februar, auf
die Meldung vom Aurücdwerfen der Bourbaliſchen
Armee in das Örenzgebirge: „Operationen dürfen kon—
ventionsmäßig nicht nad) den Departement? Nievre,
Saöne et Loire und Ain ausgedehnt werden. Auch
jtellen Seine Majeftät anheim, den Truppen nad) jo
großen Erfolgen nunmehr eine wohlverdiente Ruhe zu
gönnen; Waffenruhe iſt indeſſen dort nod) nicht vers
einbart. Dffizielles Telegramm aus Bordeaux meldet,
dab Garibaldi nah Macon, 24. Korp nad Lyon
abgezogen, Reit der Armee Bourbalis nad der Schweiz
übergetreten jei. Belagerung von Belfort ift Eräftigit
zu unterftüßen.*
4. Telegramm vom 12. Februar: „Seine Majeftät
wollen, wenn Kommandant von Belfort die Uebergabe
gegen freien Abzug der Garnijon mit Eriegerijchen Ehren
und Mitführung der Archive anbietet, dies zugejtchen.“
5. Mittheilung vom 13. Februar über Verlängerung
des Waffenftillitandes und deſſen Ausdehnung auf ganz
Frankreich, unter Uebergabe von Belfort.
Weitere Weifungen jind dem General Manteufjel
für die Operationen der Südarmee und in deren Ber:
laufe nicht zugegangen. Allerdings war der General
Manteuffel auf Allerhöchſten Befehl vor Uebernahme
des Dberlommandos der Südarmee behufs Meldung
bei Seiner Majeſtät und mündlicher VBerjtändigung
über ſeine neue Aufgabe in Verfailles geweſen, und aus
jeiner regelmäßigen, wenn auch oft mit Zeitverluft
eingehenden Berichterftattung lonnte dev General Moltke
erjehen, daß feine Entichliehungen und Handlungen der
geftellten Aufgabe entiprachen. Sicherlich wäre unter
den obwaltenden Verhältniffen durch weitere Beſchränkung
der Selbjtändigleit de Armee-Oberbefehlspabers mehr
geichadet als genüßt worden. Und wenn diefem mit
der größeren Freiheit des Handelns auch der Haupt:
antheil am Ruhme des Erfolges gefichert war, jo hat
ſolche weiſe Selbtbeichräntung der oberſten Heeres—
leitung weſentlich zu dem kühnen Schwunge beigetragen,
der die Unternehmungen der Südarmee auszeichnete!
Der am 28. Januar vereinbarte, bis zum 19. Februar
dauernde Waffenſtillſtand hatte nach Artilel 2 des be
2291
züglichen Vertrages den Zweck, ber Negierung der
Nationalvertheidigung die Berufung einer frei gewählten
Verfammlung zu gejtatten, die ſich über die Frage
außzufprechen hätte, ob der Krieg fortzufegen, oder
unter welchen Bedingungen Frieden zu ſchließen wäre.
Paris kam in die Gewalt der Deutichen, indem ihnen
die Forts mit ihrem Sriegämaterial übergeben und die
Desarmirung der Stadtummwallung jowie die Entwaffnung
der in der Hauptitadt befindlichen Linientruppen und
Mobilgarden, die bei Ablauf des Waffenſtillſtandes als
Kriegsgefangene außgeliefert werden follten, vereinbart
wurden. Nur eine Divifion von 12 000 Mann wurde
der Pariſer Militärbehörde für den inneren Dienſt
belafjen, der im Uebrigen von der gleichfalls bewaffnet
bleibenden Nationalgarde verjehen werden jollte. That
ſächlich Tapitulirte aljo Paris, aber es wurde vermieden,
dieſes Wort in dem Vertrage auszuſprechen, vielmehr
vereinbart, daß die Deutjche Armee während der Dauer
des Waffenſtillſtandes in die Hauptitadt nicht eins
rüden würde. Die beiderfeitigen Heere in den Pro-
vinzen verblieben in ihren Stellungen, die durch eine
Demarlationslinie getrennt wurden. Auf den öjtlichen
Kriegsſchauplatz erjtredte jich, wie bereit3 erwähnt, der
Baffenftillftand nicht.
Die Ausführung des Waffenjtillftanded jtieß an
einzelnen Punkten auf Schwierigkeiten, von denen uns
indeß nur eine bemerfenswerth erjcheint. Der Kom—
mandant don Langres weigerte fi) nämlich, den ihm
von Deutſcher Seite notifizirten Waffenftillitand an«
äuerlennen, jolange er feine entjprechende Mittheilung
von jeiner Negierung hätte. Er fügte fi) aber, als
ihm durch den ihm gegenüberjtehenden Deutjchen
Bejehlöhaber ein bezüglicher telegraphticher Befehl des
Franzöſiſchen Kriegsminiſters übergeben wurde.
Ein ähnlicher Fall trat fpäter bei der Feſtung Bitſch
nach dem Friedensſchluß ein, indem deren Kommandant
die Uebergabe der Feftung verweigerte, auch einem durd)
Vermittelung der Deutſchen Behörden ihm zugehenden
telegraphiichen Befehl des Franzöſiſchen Kriegsminiſters
nicht Folge leiftete, jondern erklärte, die Feſtung nur
auf schriftlichen Befehl feiner Negierung ausliefern zu
lönnen. Letztere wurde hiervon in Kenntniß gejeßt.
Da gleihwohl die Uebergabe der Feitung bis zum
21. März, alſo fat vier Wochen nad) dem Friedens:
ſchluß, nicht erfolgt war, jo wurde das General:
goudernement im Eljaß angewiejen, die fofortige Uebergabe
unter der Drohung zu fordern, daß nad) Ablauf von
12 Stunden anderenfalld die Feindjeligleiten beginnen,
und der Kommandant nebjt der Garnifon ala Räuber
auf Deutichem Gebiet behandelt werden würden.
Diefer Drohung fügte jih der Kommandant. Wir
lönnen aber nicht umhin, jeine Weigerung, die ihm
anvertraute Feitung dem Gegner lediglich auf Grumd
eines durch diefen ihm übergebenen Telegramms jeines
Kriegsminiſters auszuliefern, als durchaus lorrelt anzu—
erlennen. Denn ein Telegramm kann Jedermann nad)
Belieben jchreiben und übergeben; für eine jo vers
antwortungsvolle Handlung, wie die Auslieferung einer
Feſtung, bedarf es einer zweifellojeren Grundlage. Der
Nommandant von Bitſch Hat nur darin gefehlt, daß er
1897 — Nilitär:Wodenblatt — Nr. 86
die geeigneten Schritte zur Aufllärung der Lage unterlich.
Er hätte ausreichende Veranlafjung gehabt, zu dieſem
Bwed einen Offizier der Bejagung zu entienden, dem
hierfür gewiß alle Erleichterung gewährt jein würde.
Die Wahlen zur Franzöfiichen Nationalverjammlung,
die am 12. Februar in Borbeaur zufanmentreten jollte,
fanden am 8. Februar im ganzen Lande ftatt und fielen
günftig für die Sache des Friedens aus. Nunmehr
nahmen auch die Friedensverhandlungen befjeren Fortgang.
Zwar kam es erjt am 26. Februar zum Abichluß der
Friedenspräliminarien, und der zunächſt nur bis zum
19. Februar vereinbarte, am 15. Februar auch auf die
DOftdepartements — unter Vereinbarung ber Uebergabe
von Belfort — ausgebehnte Waffenftillitand mußte, um
Zeit zum Abſchluß der Verhandlungen zu geminnen,
erſt bis zum 24., dann bis zum 26. Februar abends
verlängert werden. Aber die Wahrſcheinlichleit, daß es
zum Friedensſchluß lommen werde, war doch groß gemug,
um ben meijten Truppen ermübende Märjche zur Vor:
bereitung der Wiederaufnahme der Dffenfivoperationen
erjparen und fi auf die nothwendigſten Defenfiv-
maßregeln bejchränfen zu können. Nur für den Angriff
auf Paris wurden alle Vorbereitungen jo getroffen, daß
er jeberzeit kurz nach erlafjenem * beginnen konnte.
Er ſollte eintretendenfalls gegen die Nordoſtecke vor der
Vorſtadt Villette gerichtet und durch gleichzeitiges
Bombardement der ganzen Stadt aus den hierfür bereit:
jtehenden 609 ſchweren Geſchützen unterflüßt werben.
Auch twie der Krieg eintretendenfalls in den Provinzen
fortzuführen jei, wurde während des Waffenſtillſtandes
in Verjailles erwogen und den Armee-Oberbefehlshabern
mitgetheilt, um die umnaufichiebbaren Vorbereitungen
dafür zu treffen. Die durch die 17. Infanteriedivifion
verftärkte Erfte Armee follte alddann, gegen die Truppen
bei Hävre unter General Loyſel fih vorläufig defenfiv
verhaltend, jofort emergiich die Dffenfive gegen die
Franzöfiihe Nordarmee (General Faidherbe) ergreifen,
und zwar in dem Sinne, daß deren Verbindung mit
dem Meere unterbrochen und fie von Weften her in ihre
Feftungen geworfen würde. Der durd) das IV, Urmeelorps
verjtärkten, alſo aus dem III., IV., IX. und X. Armee:
forps bejtehenden weiten Armee war die jofortige
Dffenfive gegen General Chanzy zugedacht. Auch die
Sübdarmee (II, VIL, XIV. Armeelorps) follte ihre
Ueberlegenheit durch eine ſchnelle Offenfive gegen Süden
ausnutzen, diefe jedoch nicht bis nach Lyon, fondern nur
etwa bid Macon ausdehnen. Wenn e8 ihr gelänge, dem
Feinde diefjeitd Lyon eine Niederlage zu bereiten, würde
fie vorausfichtlich, unter Zurüdlafjung des XIV. Armee
lorps bei Chälons zum Schuß der rüdwärtigen Ber:
bindungen, über Never oder Moulins auf Bourges
weſtlich herangezogen werden. Das von der Dritten
Armee nad) Orleans entjandte V. Urmeelorps hätte
inzwiichen die Linie der Loire dejenfiv zu behaupten.
Langres jollte belagert werden.
Das war in großen Zügen Moltles Kriegsplan für
den Fall des MWiederbeginns der Feindieligkeiten. Er
fam nicht zur Ausführung. Am 26. Februar lief der
Waffenjtillftand ab, und jchon ftand Alles vor Paris ,
bereit, um am folgenden Morgen wieder friſch zum
22%
Angriff zu fchreiten, als nachmittags die Unterzeichnung
der Friedenspräliminarien erfolgte, und zwar unter
abermaliger Verlängerung des Waffenftillitandes bis
zum 12. März, um der Nationalverjammlung in Bordeaux
Friſt für die Natifikation zu gewähren. Der Waffen:
fillitend wurde unter den bisherigen Bedingungen,
jedod) mit ber Maßgabe verlängert, daß Deutiche Truppen,
deren Stärle 30 000 Mann nicht überjchreiten jollte,
einen näher bezeichneten Theil von Paris bejepen
durften. Indeß war in den Friedenspräliminarien,
deren weſentlichen Inhalt wir im Uebrigen als bekannt
vorausfegen dürfen, vereinbart, daß unmittelbar nad
deren Ratififation duch die Nationalverfammlung in
Bordeaur das Innere von Parid und Die auf dem
linten Seineufer gelegenen Forts der Hauptftabt, jowie
möglichſt ſchnell danad alle Departements auf dem
linlen Seineufer von den Deutſchen Truppen geräumt
werden jollten, während die Franzöſiſchen Truppen ſich
bis zum Abſchluß des definitiven Friedens, unter Bes
tafjung von höchſtens 40 000 Mann in Paris, hinter
die Loire zurüdzuziehen hätten.
Da die Ratifitation der Friedenspräliminarien durch
die Franzöſiſche Nationalverfammlung bereits am 1. März
erfolgte, war die Anweſenheit Deutſcher Truppen in
Parid nur von furzer Dauer.
Die weitere Ausführung der Friedenspräliminarten
und der definitive Friedensihluß ftießen aber noch auf
moncherlei Schwierigleiten, die ihren hauptjächlichen
Etund in der Berfahrenheit der inneren politijchen
Lerhältniffe Frankreichs hatten. Deutſcherſeits wurden
die Direltiven für die Nüdführung der Armee bereits
unterm 3. März, und zwar jo gründlid) und ſachlundig
erlafien,*) daß die jehr verwidelten Operationen danad)
sit ohne nachträgliche Anordnungen durchgeführt werden
'omnten. Die Forts von Paris auf dem linken Seine
er wurden am 7. März geräumt und alle auf dem
inten Seineufer befindlichen Truppen jo in Mari
oeieht, da; die leßten von ihnen Ende März den Fluß
saffirten. Aus Verjailles wurden die legten Deutichen
Truppen jhon am 11. März zurüdgezogen, und zivar
auf bejonderen Wunſch der Franzöfiichen Regierung,
die den Sitz der Nationalverſammlung dorthin zu vers
(egen und ebendajelbit die für Paris bejtimmten Truppen
jujammenzuziehen wünſchte.
In der Hauptjtadt war inzwijchen ein kommuniſtiſcher
Aufftand ausgebrochen, fie befand ſich in der Gewalt
der Aufrührer, die ſich zu zähem Widerftand rüjteten.
Tie Frangöfiiche Regierung fühlte ſich zu ſchneller Nieder:
werfung des Aufftandes nicht ftarf genug. Die Streit:
!räfte, über die fie noch im Lande verfügte, hielt fie
folder Aufgabe nicht für gewachſen. Die vor der Nordoft-
ront von Paris jtehenden und im Beſitz der dortigen
Forts befindlichen Deutichen Streitkräfte würden wohl
im Stande gewejen jein, die Ordnung in Paris jchnell
wiederherzuftellen. Aber obwohl die Erhaltung der
Regierungsgewalt in Frankreich, mit der die Friedens
präliminarien abgeichlofjen worden waren, in Deutichlands
Intereſſe lag, bejtand doc) erllärlicherweiſe auf Deutfcher
*; Siehe Ar, 745 der Korreſpondenz.
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 86
229
Seite feine Neigung, einer Franzöfiihen Regierung
Gendarmendienfte zu leiften, für fie Deutjches Blut zu
opfern. Die Lebtere ſelbſt erlannte richtig, daß dies
nicht der geeignete Weg jein würde, ihr Anſehen im
Lande zu befeftigen. So gelangte man auf Deuticher
Seite dahin, vor Paris den fämpfenden Parteien gegens
über ſtrilte Neutralität zu bewahren, was um jo leichter
durchführbar war, als die Aufftändiichen ſorgfältig jede
Provolation ‚vermieden. Dagegen gewährte man der
Verſailler Regierung jede mögliche Erleichterung für
die Bildung der zur Niederwerfung des Aufjtandes
erforderlichen Streitkräfte, durch beichleunigte Rück—
jendung der für dieſen Zweck geeignetften Kriegsgefangenen,
jowie ‚durch Erhöhung der für das Truppenforps von
Paris vertragsmäßig feitgejeßten Stärke von 40 000 auf
80 000, und jchließlih auf 100 000 Mann. Dies
geſchah, obwohl das mangelhafte Entgegenfommen der
Franzöſiſchen Regierung wiederholt zu ernſten Beſchwerden,
Drohungen und ſelbſt Gegenmafiregein, wie der zeit
weiſen Unterbrehung des Rüdtransports Franzöſiſcher
Kriegsgefangener, Anlaß bot, und obgleich der Mangel
an Energie, den fie den Aufitändiihen gegenüber am
den Tag legte, nicht geeignet war, das Vertrauen in
ihre Beſtändigleit zu erhöhen. Lange Wochen hindurch
mußte politiſch und militärisch mit der Möglichkeit
gerechnet werden, daß die Regierung in Frankreich, mit
der die Friedenspräliminarien geihloffen waren, ſich
nicht zu behaupten vermöchte, daß die Truppen, die
Mehrheit der Nationalverfammlung, die Provinzen mit
den aufftändiichen Parifern gemeinfame Sache madhten,
und wir dadurch gezivungen Wurden, von Neuem unjere
Zuflucht zur Waffengewalt zu nehmen.
Die hieraus entſpringenden widerſpruchsbollen
Geſichtspunlte machen das Studium der Waffenſtillſtands⸗
Periode bis zum Abſchluß des endgültigen Friedens und
jelbft das der zunächſt nachfolgenden Zeit interefjant
und lehrreich.
Belanntlich erfolgte der Friedensſchluß in Frant-
furt a. M.am 10. Mai, die Katifilation des Vertrages
durch die Verſailler Nationalverfammlung mit großer
Mehrheit am 18. Mai. Die Niederwerfung des Auf:
Standes in Paris aber gelang der Franzöſiſchen Regierung
erſt Ende Mai nad) harten Kämpfen, und nicht ohne
da den Negierungstruppen hierbei ichließlich jeitens der
vor Paris ftehenden Deutſchen Armee auf Anſuchen der
Sranzöfiihen Regierung wirkfame Unterftüpung, wenn
> nur durch pajjive Maßnahmen, zu Theil geworden
te.
Bir wiederholen zum Schluß, daß der Generaljtab
ſich durch die Herausgabe der Moltkeſchen Kriegs:
forreipondenz ein Verbienft um die Gejhichte und um
die Belehrung der Armee erworben und feinem ent:
ſchlafenen großen Chef ein Denkmal, aere perennius,
geſetzt hat.
Eine kurze Ueberſicht der wichtigiten Ereigniſſe des
Feldzuges 1870/71, ſowie ein Namensverzeihniß, die
dem legten Hefte angefügt find, erleichtern die Benupung
des Wertes, defjen äußere Ausſtattung feiner Bedeutung
entjpricht. v. Blume,
2
2295
Die Franzöfiihe Nordarmee im Jahre 1870/71.
Eine Menge neuer Franzöfiicher Quellen über den
Krieg im Norden Franfveih! vom September 1870
bis zum Januar 1871 find in den legten Jahren er:
ſchienen und haben in erwünjchter Weife neues Licht
auf die Verhältnifje bei den Franzofen geworfen. Weit:
aus da8 bedeutendjte Werk ijt das von Pierre Lehaut-
court.“) Diejer gewiffenhajte Franzöſiſche Schriftiteller,
der fich durd eine ſtets ruhige, ſachlich gehaltene Dar-
jtellung, durch objektive Betrachtungen und durch eine
ihöne, vornehme Sprade auszeichnet, hat jchon im
Jahre 1886 ein Werk über die Campagne du Nord
veröffentlicht, welches bei allen Kennern großes, wohl:
berechtigted Aufjchen erregte. Jetzt hat er fich dazu
entichloffen, eine Neuauflage feines Werkes erjcheinen
zu lafjen, und ift dabei jo gründlich zu Werle gegangen,
daß er jelbit mit Recht jagen fonnte: „C'est done,
ä peu pres, un nouveau livre que nous presentons
aujourd’hui au lecteur.“
Lehautcourt iſt ein begeifterter Franzoſe, er hält
fih aber fern von jenen chauviniſtiſchen Ausfällen, von
jenen Entjtellungen der Wahrheit, die leider in Franl-
reich nur zu jehr Verbreitung gefunden haben; er dentt
nicht daran, die kriegeriſche Tüchtigfeit der Deutichen
berabjeßen zu wollen, fondern läßt ihnen Gerechtigkeit
widerfahren. Bei der großen Gewifjenhaftigfeit, die
Lehautcourt nachgerühmt werden fanı, ift jein neues
Werl zu einer GejcichtSquelle geworden und müßte bei
uns in Deutſchland eifrigjt ſtudirt werben.
Bisher ſchwebten über die Stärke und die Organi-
jation der Franzöfifchen Nordarmee, ebenjo auch über
ihre Verluſte noch recht erhebliche Unklarheiten. Selbit
ein Mann wie Lehautcourt hat es nicht vermodt, alle
dieſe Unklarheiten zu befeitigen, aber dank feiner eifrigen
Thätigleit und durch den Vergleich feiner Arbeit mit
den historiques, von denen einige vecht gut find, ſowie
mit anderen neuen Franzöſiſchen Werfen, iſt es jebt
doch möglich, ein leidlich richtiges Bild von der Fran—
zöſiſchen Nordarmee zu gewinnen.
Keine andere Franzöfiihe Armee hat nach Sedan
jo zähe und tapfer gefochten wie die Nordarmee, ſelbſt
die Armee Chanzys entſprach nicht immer den Er:
wartungen ihres berühmt getvordenen Führers.
Es jet Daher gejtattet, die Nordarmee in Bezug
auf Organifation,;Stärle und Verlufte ein wenig näher
zu betrachten.
Sranzöfijche Nordarmee am 27. November 1870.
Kommandirender General:
Brigadegeneral Farre.
Chef des Generalitabes:
Genieoberft Eojjeron de Villenoify.
1. Brigade. Brigadegeneral Lecvinte.
19. Marjch: Jägerbataillon. m November
wurde das Bataillon formirt, mit 5 Nompagnien von
*, Campagne da Nord en 1870,71. La dölense
nationale dans le Nord de la France. Par Pierre Lehaut
court. Nouvelle édition, entierement revue et corrigte.
Paris—Naney 1897. Berger - Levrault & Cie.
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Nr. 86
‚am 23. November
2296
150 bis 175 Mann Stärle (Lehautcourt, S. 300),
alſo rund 800 Mann.
67. Marſchregiment. Das Regiment beſtand
aus den Marſchbataillonen 1,75, 1/65, 1/91. Das
Bataillon 1/75 war am 5. Dftober in Lille formirt
worden, es zählte am 27. November nad) dem historique
des 75. Yinienregiment® rund 700 Streitbare, alio
etwa 750 Mann Verpflegsftand. Das Bataillon 1/65
zählte nach dem historique des 65. Linienregiments
5 Kompagnien von je 250 Mann und war am 6. No:
vember gebildet worden. Wir nehmen jedody an, daß
bier ein Drucfehler vorliegt und die Kompagnien nur
150 Mann ſtark waren, obſchon dafjelbe historique
bei der Formation von I1/65, dad am 27. Dezember
in Arras anfam, wiederum 250 Mann als Stärle der
Kompagnien angiebt. Stärle des Bataillons 1/65
alio 750 Mann. Das Bataillon 1/91 zählte am
22. November nad) dem historique des 72. Linien
regiments 5 Slompagnien von je 150 Mann, alio
750 Mann. Die Gejammtjtärte des 67. Mari:
regiments betrug demnad 2250 Mann.
46. Mobilgardenregiment. Daß Regiment
beitand aus den Bataillonen I, II, 111 der Mobil
garden du Nord und Hatte, nad Lehautcourt, ©. 297,
am 23. Dezember eine Stärke von 42 Dffizieren,
2200 Mann, obſchon es am 27. November 1 Offizier,
229 Dann verloren hatte. Wir nehmen an, daß das
Regiment am 27. November die planmähige Stärke
von 750 Mann per Bataillon beſeſſen hat, alio
2250 Mann ftart war.
Stärke der Brigade Lecointe:
19. Marſch-Jägerbataillon ... . . 800 Mann
67. Marjciregiment ... . . ....2200 =
46. Mobilgardenregiment ...... 2250 =
Zujammen: 5300 Wann.
Da die Bataillone eben erjt formirt waren und noch
wenig Strapazen durchzumachen gehabt hatten, jo wird
der Abgang an Kranlen vorläufig noch gering gewejen
fein. Rechnen wir 100 Lazarethlvante ab, jo erhalten
wir eine Stärle von 5200 Manır.
2, Brigade. Oberſt Derroja.
18. Mari: Jägerbataillon. Das Bataillon
wurde, nad Lehautcourt, S. 299, zu 5 Nompagnien
gebildet, am 18. Dezember aber auf 6 Kompagnien
von je 175 Mann gebradht. Nach Grenest, Armees
du Nord et de Normandie, ©. 96, Stärfe am
23. November 700 Mann.
68. Marihregiment. Das Negiment beſtand
aus den Marjhbataillonen 1/33, 1,11/24. Nach
Yehautcourt, S. 297 zählte 1/33 bei jeiner Formation
5 Sompagnien mit zufammen
773 Mann. Für die Vataillone I, 11/24 liegen Stärle—
angaben leider nicht vor, wir nehmen für fie den plan-
mäßigen Stand von 750 Mann an. Demnach zählte
das Negiment am 27. November 2275 Mann.
47. Mobilgardenregiment. Das Regiment be:
ſtand aus den Vataillonen IV, V, VI der Mobilgarden
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr 86 2298
*
du Nord, feine Stärle nehmen wir, wie bei dem | Geſammtſtärke der Nordarmee am 27. November:
16. Mobilgardenregiment, zu 2250 Mann an.
Stärke der Brigade Derroja:
18. Marſch-Jägerbataillon .... . 700 Mann
68. Marſchregiment . ........ 2273 ⸗
47. Mobilgardenregiment ...... 2250 =
Zuſammen: 5223 Wann.
Nah Abjtrih von 100 Lozarethlranfen aljo rund
100 Mann.
3. Brigade. Oberſt Dufaure du Beilol.
20. Mari: Fägerbataillon. Das historique
des 20. Jägerbataillong giebt die Stärte am 10. No—
iember genau an, nämlich zu
12 Offizieren,
35 Unteroffizieren,
50 Korporolen,
10 Somiten,
5 Sappeuren,
750 Mann,
Wir vermuthen, dab dies die planmäßige Stärle
für alle Jägerbataillone, vielleicht jogar für alle Bataillone
der Sranzöfiichen Nordarmee geweſen if. Da es an
Mannihaften nicht fehlte, wiirde diefe Stärke bei
energiichen Mafregeln auch überall haben erreicht werben
lönnen. Wir jehen jedoch davon ab und bleiben für
alle übrigen Bataillone bei unjerer peinlich genauen
Ztärleberechnung.
69. Marjchregiment. Das Regiment beitand aus
den Marichbataillonen J, 11/43 und dem 8. Bataillon
der Marineinfanterie. Die beiden Bataillone 1, 11/43
seitanden nach dem historique des 69. Linienregiments
aus je 5 Nompagnien von 150 Mann, Da jedod
am 27. November das Bataillon 11/43 nad den Ber:
hanzungen von Dury ablommandirt wurde, rechnen
wir dieſes Bataillon bei den Truppen des Generals
Baulze d'Ivoy mit.
Dos 8. Bataillon der Marineinfanterie (nicht das
3. Bataillon, wie Lehautcourt, S. 298 irrthümlich
ıngiebt) zählte nach dem livre d’or der Marineinfanterie
5 ompagnien zu je 200 Mann. Mithin Stärle des
Regiments am 27. November ohne 11/43 1750 Mann.
48. Mobilgarbdenregiment. Bataillone VII,
VI, IX der Mobilgarden du Nord. Stärle wie
oben 2250 Mann.
Die Brigade du Befjol zählte mithin am 27. Nos
dember 4850 Mann oder nad) Abftrich von 100 Lazareth-
kanten 4750 Mamı.
| alio zu 12 Offizieren
| und 850 Mann.
Artillerie. Batterie 3/12 gezogene 12Pfdr.
. öbise/12 = 8 =
⸗ 1bis/15 = 4 «
Fa 2/15 5 4 =:
® 2ter/l5 = 4 =
: 2 s 12 =
6 Batterien zu 120 Mann ..... 720 Mann
1 Benielompagnie 2. 2222200. 100 =
2 Eskadrond Dragoner du Nord . . 250
- s Bendarmen 2.2... 250
Brigade Lecointe 5200 Mann Infanterie
: Derja 5100 = ⸗
= bu Beſſol 4750
Bufammen: 15 050 Mann Anfanterie
* =
500 = SNtavallerie
720 Artillerie
100 = _ Genietruppen
Bulammen: 16 370 Mann.
Bonnet berechnet 17500 Mann, Rappe 16 500 Mann
Infanterie; unjere Berechnung iſt aljo noch niedriger,
und es dürfte und wohl Niemand den Vorwurf machen,
daß wir die Stärke der Franzoſen abfichtlich zu hoch
berechnen wollten.
Zu dieſen drei Brigaden der Nordarmee find nun
die Truppen der Bejapung von Amiens hinzuzurechnen,
bie unter dem Kommando des Brigadegenerald Paulze
d'Ivoy ftanden und folgendermaken zujfammengelett
waren.
Das ablommandirte Marjchbataillen I1/43 mit
750 Mann.
Das 2. Marid:Fägerbataillon, nach dem historique
des Bataillons, 900 Mann, nämlich je 300 Mann vom
Depot des 1., 2., 17. Jägerbataillons, nicht je 200 Mann,
wie Lehautcourt, ©. 296 irrthümlich angiebt.
Vier Batatllone der Mobilgarden, die urſprünglich
für Paris bejtimmt geweſen waren, hatten infolge des
ſchnellen Erjcheinen® der Deutjchen vor der Franzöſiſchen
Hauptjtadt nicht mehr bineingelangen lönnen und wieder
zurüdeilen müſſen, nämlich die Bataillone 11,111 du Gard,
das Bataillon IV der Somme und das Bataillon 111
der Marne. Dieje Bataillone hatten unzweifelhaft die
planmäßige Stärke von je 7 Kompagnien zu 172 Mann,
alio von rımd 1200 Mann. Doß dies thatlählid der
Ball geweſen ift, gebt daraus hervor, daß aus ben
Bataillonen II, III du Gard ein neues Bataillon
mit der Nummer V gebildet wurde, ebenfo aus den
Bataillonen 111; Marne und IV, Somme ein neues
Bataillon Somme et Marne,
Diefe vier Batnillone müfjen wir alfo mit zufammen
4800 Mann berechnen, dagegen das Bataillon X du Nord
nur zu 750 Mann.
Ein Bataillon mobilifirter Nationalgarde berechnen
wir nad) dem Durchſchnitt der jpäteren gleichen Forma—
tionen, Yehautcourt, ©. 118, zu 600 Dann.
Die beiden Bataillone der Nationalgarde von Amiens
lönnen als wirklihe Truppen überhaupt nicht angejehen
werden, ihre Stärke ift unbefannt; wir wollen fie daher
nur als Bataillone in Rechnung ftellen, ohne irgendwelche
Bahlenangabe zur machen.
Zwei Kompagnien ded 3. Bataillons der Marines
füftliere waren ebenjall® zur Stelle. Leider fehlt jede
Stärfeangabe; nad) dem Durchſchnitt der beim 25. Armee-
korps an der Loire umd der in Paris anweſenden
Bataillone muß man das Bataillon zu rund 700 Mann
annehmen, die beiden bei Amiens anweſenden Kom—
pagnien aljo zu 350 Mann.
Außerdem gehörte zur Beſahung von Amiens ein
Bataillon der Bolontaired de fa Somme, deſſen
2299
Stärke unbelannt ift. Ebenſo unbefannt find aud die
Stärlen der Franktireursfompagnien, die bei der Nord»
armee thätig geweſen find, und von denen eine am
27. November erheblichen Einfluß auf den Gang des
Kampfes bei Villers — Bretonneur gehabt hat.
Stärke der Bejaßung von Amiens.
Bataillon 11/43 750 Mann
2. Marjch: Jügerbataillon 900 —
4 Bataillone Mobilgarden 4800 =
Bataillon X der Mobilgarden duNord 750
2 Kompagnien Marinefüfiliere ... 350 =:
1 Bataillonmobilifirter Nationalgarde 600 =
Zufammen: 8150 Dann
oder nah Mbitrih von 150 Lazarethlranten rund
8000 Mann Infanterie.
Dazu 12 ſchwere Geſchütze in den Verſchanzungen
von Dury, cine gezogene 12Pfor.- und eine gezogene
4Pfdr. = Batterie, von denen lebtere durch Marine—
füfiliere und mobilifirte Nationalgarden der Somme
bedient wurde, jo daß nur 120 Mann Bedienungs—
mannjhaften für die 12Pfjdr.- Batterie in Rechnung
gejtellt werden können. Fraglich bleibt, ob zur Artillerie:
bedienung diebeiden anderen Kompagnien des 3. Bataillons
der Marinefüfiliere verwendet worden find, oder mur
ablommandirte Abtheilungen der beiden obenerwähnten
Kompagnien.
Jedenfalls zählte die Beſatzung von Amiens ohne
das Bataillon Volontaires der Somme, ohne die
Nationalgarden von Amiens, ohne die Franktireurs
und ohne die Bedienungsmannschaften der 12 ſchweren
Geſchütze von Dury rund 8000 Mann Anfanterie umd
120 Mann Artillerie.
Das stimmtmit den Angaben von Bonnet und von Rappe.
Demnach verfügte General Farre, ohne die eben
aufgezählten Truppentheile, am 27. November 1870 über
23 050 Mann Infanterie,
. er Er
500 = Stavallerte,
840 = Mrtillerie mit 60 Geichügen,
100 = _ Genietruppen,
2449) Mann Berpflegungsitärke.
Das find überall die Verpflegsjtärlen; um bie
Gefechtsſtärken zu erhalten, muß man per Bataillon
50 Mann in Abzug bringen und die Esfadron nur zu
100 Säbel berechnen; die übrigen 25 Mann einer
Esfadron waren hommes ä pied, die im Gefecht
nicht zur Geltung famen. Auf dieſe Weile erhält man
als Gejechtsftärte der Franzoſen am 27. November
21625 oder rumd 21 600 Gewehre,
400 Sübel,
60 Geſchũtze.
(Fortjegung folgt.)
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 86
2300
Kleine Mittheilungen.
Frankreich. die Kolonie Madagaskar und
Zubehör ift ın der Perfon des bisherigen Höchſtlom ⸗
mandirenden des Befehungslorps, des Generals Gallieni,
ein Generalgouverneur beftellt worben, wogegen die
Stelle des bürgerlichen Minifterrefidenten von Madagaslat
eingegangen iſt. Es ift fomit die eg | der hödjiten
miltärifhen ſowie der politifhen und Bermaltungs:
befugnilje in eine Hand gelegt, nachdem die Zweithetlung
id während eines Jahres ald unzweckmäßig ermielen
at. Le Progres militaire Nr. 1749 glaubt indeſſen
nicht, daß es dem General möglich fein, wird mit den
—— ihm zur Verfügung ſiehenden militäriſchen
raften und Gelomitteln feine Aufgaben zu löſen,
welde darin beftehen, Ruhe und Ordnung im Lande
herbeizuführen und die einheimifchen Fürften Frankreich
vollftändig zu unterwerfen ſowie die Einrihtungen zu
treffen, welche im Stande fein würden, bie reichen Erwerbs:
quellen der Niederlaſſung zu erſchließen.
Aumänien. Während der Monate Juli und Auguſt
durften Mannſchaften, die ſich durd gute Führung und
Dienfteifer auszeichnen und die nöthige Stufe der Aus:
bildung erreicht haben, Urlaub bis zu 60 Tagen erhalten,
und zwar in einer Zahl bid zu 35 pGt. der Etatsjtärle.
Während der Urlaubszeit erhalten fie feine Befoldung.
— Zur Hebung der Pferde zucht foll verſucht
werden, den Bedarf an Remonten für die permanente
Kavallerie, die Kalarafchen, die Gendarmerie und bie
Militärfhulen im Lande anzufaufen. Die Pferdebefiger,
welhe Remonten zum Verkauf zu ftellen beabfichtigen,
haben dem nächitgelegenen Kavallerie-Regimentsfommando
deren Zahl und Preis anzugeben. Bedingungen für den
Ankauf find: ein Alter von vier bis fieben Jahren, eine
Größe von mindeftens 1,48 m und eine für eim Reit—
pferd geeignete Figur; die Farbe ift gleichgültig, mur
Scdeden ſind ausgefhloffen. Zu denjenigen igern,
die mehr als zehn Pferde zum Verlauf ftellen, wird
eine Anlaufsfommiffion geſchickt, die übrigen müfjen ihre
Pferde zu einem befannt zu machenden Tage in die nächſte
Kavallerie-Stabsgarnifon bringen. Mit Pferdezüchtern,
die fich verpflichten, jährlich wenigſtens zehn Pferde zu
ftellen, ift das Kriegäminiftertum bereit, befondere Kontrakte
zu ſchließen.
— Nach einer Bekanntmachung bes militärgeographifchen
Inftituts im offiziellen Moniteur find folgende Karten:
werle erjhienen und durch dieſe Behörde zu beziehen.
1. Geographiſche Karte der Dobrudſcha im Maßftabe
1:200 000 in vier Blättern a” Preiſe von vier Leı.
2. Beographifhe Karte der Moldau, nördlicher Theil,
im Maßitabe 1 : 200 000; bis jeßt erſchienen ſechs Blatt
v wer Lei. 3. Topographifche Harte der Moldau im
takftabe 1:50000 in 122 Blatt zum Preife non
100 Xei, foeben vollendet. 4. Die Kreiſe Bacau und
Dorohoiun im Mafftabe 1: 100000 zum Preiſe von
acht Lei. 5. Atlas der Signaturen zu zwei Lei. 6. Vers
zeichniß aller erfchienenen Blätter zu 25 Bomi. Außer
dem können vom Kriegsminiſterium Kopien der Original«
aufnahmen im Maßſiabe 1:20 000, einzelne Güter,
Forften und bergleihen umfaflend, zu Sonderpreifen
bejogen werben. (Cerc. publ, mil. Nr. 17/18.)
Gedruct in ber Königlichen potbugoruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Rochſtrahe 63-7L
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 77.
Militär-Wodenblatt./
„tor Gemomeorın, Zweiundächtzigſter Jahrgang. "rc s. wire sen
Griedenan b. Berlin, Moßierfr. Erpedition: Berlin SWI2, Koditrahe 68. Berlin Bwi2, Komitr. 68-71.
Diefe Zeitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Auherdem werben derfelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarijche Beiblatt, die „MilitärsLiteratur:
Zeitung” ; 2. jährlic) mehrmals größere Auffäge als beiondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Tierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Breis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Pojtanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsipeditionen — ar.
M S7T. Berlin, Mittwoch, den 29. September 1897.
Subalt:
Rerjonal » Beränderungen (Preußen, Marine, Kaiſerliche Schugtruppen). — Drbens +» Berleifungen (Preußen, Marine). —
Verleihung eines Altheſſiſchen Militärmarfches an das 3, Großherzoglich Heffiihe Infanterieregiment (Leibregiment) Nr. 117. —
Ergänzung des ErergirsHeglements für die Infanterie. — Ueberführung der Offiziere der Neferve des 5. Garderegiments au Fuß
und deö Gardes&renadierregiments Nr, 5 zur Landwehr. — Verleihung der Erinnerungsmedaille an des Hochſeligen Kaiſers
und Königs Wilhelms L, des Großen, Majeftät an die Inhaber der Hriegsdenfmünge von 1864, des Erinnerungsfreuges von 1866
oder der Hriegädenfmünze von 1870/71. — Berleihung von Kaiſerabzeichen.
Jourualiſtiſcher Theil.
Erzherzog Karl von Defterreih. — Die Franzöfiiche Norbarmee im Jahre 1870/71. (Fortiegung.) — Der Arbeitödienft
im Franzöfiichen Heere.
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Schiekübungen von Offizieren im Lager von Chälons. Civilanftellung vengagirter
Unteroffisiere. Berittenmadhung der Infanteriehauptleute. — Jtalien: Ausbildungsabtheilungen für Referve-Offizierafpiranten,
Berfonalveränderungen in den hohen Hommandoftellen. Referveslinterlieutenants des Genieforps. — Norwegen: Heeres:
haushalt für 1897/98. Flottenhaushalt für 1897/98. — Inhalt der Nummer 23 des Armee-Verordnungsblattes.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Oktober beginnt das vierte Quartal 1897 des Militär- Wochenblattes. Der vierteljährliche
Abonnementspreis für dafjelbe einfchl. des Literarifchen Beiblattes „MilttärsLiteratur-Zeitung“ jowie der befonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mark 50 Pig. Beltellungen hierauf bitten wir recht bald bei ben nächſten
Poftämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Zeitungsipeditionen — anzumelden, wojelbft auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzaßlen find,
Verlag und Erpedition des Militär-Wochenblatteg,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandiung.
Berjonal= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ac. Bleden v. Schmeling, Pr. Lt. vom — Huſ.
Negt. Nr. 15, als Adjutant zur 13. Kav. Brig.,
A. Eruennungen, Beförderungen und Berfegungen. Nieber, Major umd Kommandeur der Luftichiffer-
Im aftıven Heere Abtheil., vom 1. Oktober d. Is. ab zur Dienftleiftung
h)
Breölau, den 22. September 1897. bei dem Generulftabe des XVI. Armeelorps,
f v. Lindeiner gen. v. Wildau, Br. Lt. vom nf.
Br * a ee Negt. Nr. 132, unter Entbindung von dem Som
’ En don m do als Inſp. Offizier bei der Kriegsſchule in
Armee, zum Erſten Adjutanten des Cheis des General- —*
ſiabes der Armee ernannt. | Potsdam und unter Verſetzung zum ren. Regt.
Köni i I. (2. Weſt .) Nr. 7, ala suite
Neven Du Mont, Rittm. und Eskadr. Chef vom rönig Wilhelm I. (2. Weiipreuß) Rr. 7, & la ani
. e ' defjelben, vom 1. Oktober d. 38. ab auf ein Jahr
Magdeburg. Huj. Regt. Nr. 10 und Tommandirt | „8 Militärgouverneur zur Nitterafademie in Liegniß,
beim Generalftabe der 11. Div, unter Belajjung —
bei dem Generalſtabe dieſer Div., als Hauptm. in |, Engei, Set. Lt. vom 2. Großherzogl. Medlenburg.
den Generaljtab der Armee verjeßt. ne Negt. Nr. 18, deſſen gu bei *
v. Arnim, Rittm. von demſelben Regt., unter Ent— Geſtütverwaltung um ſechs Monate verlängert; gleich—
bindung von dem Kommando als Adjutant bei der | zeitig à la suite des Regts. geitellt.
13. av. Brig, zum Eskadr. Chef ernannt. .
(3. Quartal 1897.|
230
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr 87
2304
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Budapeft, den 20. September 1897.
Baumftarl, Sek. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 38,
jcheidet mit dem 21. September d. 8. aus dem
Heere aus und wird gleichzeitig in der Schuptruppe
für Deutſch-Oſtafrila als Sel. Lt. mit feinem bis:
herigen Patent angeitellt.
Bredlan, den 22. September 1897.
Huguenel, Set. Lt. vom nf. Negt. von Winterfeldt
(2. Oberſchleſ.) Nr. 23, mit Penfion,
Möller, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 140, mit Benfion,
Trittel, Sel. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 31, mit
Penſion, — der Abſchied bewilligt.
Am Beurlaubtenjtande.
Bredlan, den 22. September 1897.
Graf v. der Schulenburg- Wolfsburg, Rittm. von
der Rei. des Königs-Ulan. Regts. (1. Hannov.) Nr. 13,
mit Penfion und der Uniform des genannten Negts.
der Abſchied bewilligt.
Uahweifnng
der beim Santtätslorp8 im Monat Augujt 1897
eingetretenen Veränderungen.
Durd) Verfügung des General-Stabdarytes ber Armee.
Den 7. Auguft.
Dr. Heujeler, Unterarzt vom nf. Regt. Nr. 98,
Dr. Kappeſſer, Unterarzt vom 3. Großherzogl. Hefl.
Inf, Negt. (Leib: NRegt.) Nr. 117,
Dr. Preuß, Unterarzt vom nf. Regt. von Boyen
(5. Dftpreuß.) Nr. 41,
Dr. Radede, Unterarzt vom 5. Bad. Inf. Negt. Nr. 113,
Dr. Jänecke, Unterarzt vom Huf. Regt. von Schill
(1. Schlef.) Nr. 4,
Dr. Otto, Unterarzt vom Inf. Regt. Vogel von Falten-
jtein (7. Wejtfäl.) Nr. 56,
Dr. Bed, Unterarzt vom 4. Magdeburg. Inf. Regt.
Nr. 67,
Dr. Neuhaus, Unterart vom Inf. Regt. Graf Bülow
von Dennewig (6. Weſtfäl.) Nr. 55,
Dr. Feldmann, Unterart vom Oldenburg. Inf. Regt.
Nr. 9,
Dr. Sühring, Unterarzt vom 7. Bad. Inf. Regt.
Nr. 142,
Dr. Aulife, Unterarzt vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65,
Dr. Brodelmann, Unterarzt vom nf. Regt. Nr. 129,
Dr. Maßmann, Unterarzt vom nf. Regt. Herwarth
von PBittenfeld (1. Weftfäl.) Nr. 18,
den 17. Anguft,
Knospe, einjährig = freiwilliger Urzt vom nf. Negt.
Herzog Karl von Medienburg-Strelig (6. Oſtpreuß
Nr. 43, unter gleichzeitiger Verſetzung zum 3. Polen.
Inf. Regt. Nr. 58, zum linterarzt emannt,
den 20. Augnft,
Dr. Schreiner, einjährigsfreiwilliger Arzt vom 5. Thüring.
Inf. Negt. Nr. 94 (Großberzog von Sadjjen), unter
gleichzeitiger Verjegung zum nf. Regt. Graf Boſe
(1. Thüring.) Nr. 31, zum Unterarzt emannt, —
fämmtlih mit Wahmehmung je eimer bei i
Truppentheilen offenen Aſſiſt. Arztftelle beauj:
tragt.
Berichtigung zum Nilitär-Modhenblatt Nr. 82/1897.
Spalte 2180, Zeile 25 von oben, muß es flatt „Chei“
„Kommandeur” beißen;
Spalte 2189, hinter Zeile 28 von oben, ift einzufchalten:
„dem DOberften a. D.“
Raiferliche Marine,
Offiziere ıc.
A. Gruennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Jagdhaus Rominten, den 24. September 1897.
Kirchhoff, Kapitän zur See, zum Direktor der Marines
ſchule emannt.
Breufing, Kapitän zur See, mit dem 1. Oltober d. Is.
bon dem Kommando S. M. ©. „Sachſen“ entbunden,
Plate, Kor. Kapitän mit Oberjtlieutenantsrang, bis
zur JIndienſtſtellung ©. M. ©. „Bayern“ mit dem
1. DOftober d. 8. zum Kommandanten S. M. ©.
„Sadjen“,
Deubel, Kor. Kapitän, zum Kommandanten S. M. ©.
„Müde*, — ernannt.
Loeſch, Unterlt. zur See, dad Kommando zur Dienjt-
leiftung beim Reichs-Marine-Amt bis zum Eintreffen
EM. ©. „Wolf“ in Kamerun verlängert.
Petzel, Mommſen, Unterltd. zur Eee, zu Lis. zur
See befördert.
Schleſe, überzähl. Majdinen » Unteringen., vüdt nad
Mafgabe des Etats in eine offene Etatsftelle ein.
Boden, Obermaſchiniſt, zum überzähl. Maſchinen-Unter—
ingen.,
Kunſchmann, Lt. zur See der Nef. im Landw. Bezirk
IV Berlin, zum Kapitänlt. der Rej. bed See-Dffizier-
forps,
Schubart, NReihenbäher, PBizejteuerleute der Ref.
im Landw. Bezirt Hamburg, zu Unterltd. zur See
der Ne. des See⸗Offizierlorps,
Wölfel, Sel. Lt. der Reſ. im Landw. Bezirk Weißen⸗
feld, zum Pr. Lt. der Ref. des 1. See-Bats. —
befördert.
Mahrenholz, Lt. zur See, unter Bewilligung eines
einjährigen Urlaubs, à la suite des See» Offizier
lorps gejtellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Jagdhaus Rominten, den 24. September 1897.
Graf zu Solms-Wildenfels, Seelabett, behujs Ueber
tritts zur Armee, aus dem Marinedienſt entlafjen.
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Ar. 87
2306
Schwarz, Sek. Lt. der Seewehr 2. Aufgebot? bes
1. Ser: Bots. im Landw. Bezirk I Oldenburg, der
Abſchied bewilligt.
t. Im Samitätslorps.
Jagdhaus Nominten, den 24. Schtember 1897.
Dr. Dloff, MarineUntevarzt, zum Martne-Affift. Arzt
2. M. befördert.
Kaiferliche Schußtruppen.
Schuptruppe für Deutſch-Oſtafrika:
Breslau, den 22. Eeptember 1897,
Liebert, Gen. Major & la suite berjelben und Gous
verneur von Deutſch-Oſtefrila, die Funktionen des
Kommandeur? der Schußtruppe bis auf Weiteres
übertragen.
Ordens - Berleihungen.
Breufen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
geruht:
dem Oberſten a. D. Krullhe zu Stargard i. Pomm.,
bisher Kommandeur des Landw. Bezirts Stargard,
den Rothen Adler⸗Orden dritter Klaſſe mit der Schleife
zu verleihen.
Raiferliche Marine.
Seine Majeftät der Raijer und König haben
Alergnädigſt geruht:
dem Unterlieutenant zur See Hagedorn,
dem Feuerwerler Hartmann von ©. M. ©. „Char:
Iotte", — die Rettungs: Medaille am Bande,
dem Oberzimmermanndmanten Grebe,
dem Obermatrofen Stieglib, — Beide von S. M. ©.
„Beihenbierg“, die Erimmerungd-Diedaille für Rettung
aus Gefahr, — zu verleihen.
Seine Majejtät der Kaiſer und König haben
Alergnädigit gerußt:
den nahbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
legung ber ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertbeilen, unb zwar:
des Ehrenkreuzes des Königlich Württembergijchen
Kronen-Drdensd und des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Unnen-
Ordens zmeiter Klaſſe:
dem Korvettenlapitän mit Oberſtlieutenantsrang, ä la
suite ded See » Difizierlorpg Müller, perjönlichen
Abdjutanten Seiner Königlihen Hoheit des Prinzen
Heinrich von Preußen;
des Militir-Sommandeurfreuges des Königlich Belgtichen
Leopold-Orbens:
den Kapitäns zur See chen. v. Bodenhaufen und
Stubenraud,
dem Oberften v. Hoepfner;
des Mititär-Witterfveuges deſſelben Ordens:
dem Kapitänlieutenant Dslar Grafen v. Platen zu
Hallermund,
dem Lieutenant zur See dp. Napmer;
des Kaiſerlich Ruffiihen Weißen Adler-Ordens:
dem Bizendmiral Thomjen;
des Kaiferlih Ruſſiſchen St. Aunen-Ordens
zweiter Klaſſe mit Brillanten:
dem Kapitän zur See Scheber,
dem Korvettenkapttän mit Oberftlieutenantsrang Plachte;
des Kaiſerlich Ruffiihen St. Annen-Ordens
zweiter Klaſſe:
den Korvettentapitäns Lilie, Emsmann, Ingenopl,
Mandt, Sommerwerd, Frhm. v. Schimmels
mann, Bredomw und Gühler;
der britten Klaſſe befjelben Ordens:
ben Lieutenant zur See Jantzen, Blomeyer, Frhru.
v. Röſſing, Kloebe (Adolf), Ahlert, Kloebe
(Friedrich), Zange, dv. Napmer, Brüninghaus,
Tägert (Wilhelm), Frommann ımb Fieltg,
ben Majchinen = Oberingenieuren Hempel, Flügger,
Rack, Shirnid und Lehmann;
des Kaiferlich Ruffischen St. Stanislaud-Drdens
zweiter Klaſſe mit bem Stern:
den Kapitäns zur See Geißler, v.Brittwig u.affron,
v. Eickſtedt, Schmidt, Thiele (Auguſt), Breuſing
und Aſcher;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanidlaus-Ordens
zweiter Klaſſe:
den Rapitänfientenants Did, Grapow (Mar), v. Bre-
dow, Badhmann, Grumme, Graf dv. Spee,
v. Dppeln=- Bronitowsli, Scheer, Lauten:
berger, Boit, Zimmermann, Schüß, Schirmer,
Wuthmann, Oslar Grafen v. Platen zu Haller:
mund, Perſins, Bertram, Herrklotſch und
Petruſchky,
dem Stabsingenieur Hollaender,
dem Marine⸗Oberſtabsarzt Prinz;
der dritten Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Lieutenant zur See Stoelzel;
bem Uinterlieutenant zur See Wittmann,
dem Sekondlieutenant Zeihe,
dem Maſchineningenieur Stiegel;
2307 1897 — Militär» Wochenblatt — Rr. 87 2308
der Kaiſerlich Ruſſiſchen goldenen Medaille am Bande der Kaiſerlich Nuffiichen filbernen Medaille an
bed St, Stanidlaus-Orbend: demjelben Bande:
dem Oberfteuermann Ewert, dem Oberbootsmannsmaaten Marr von ©. M. ©.
dem Obermaſchiniſten Dohm, — Beide von S.M. Yacht „Befion“,
„Hohenzollern“, dem GStgnalmaaten Frank,
dem Dbermafciniften Hoffmann von S. M. ©. | dem Bootdmanndmanten Frey,
„Gefion“, dem Mafchiniftenmanten Walther, — lehtere Drei von
dem Feuerwerlsmaaten v. Mühl dorfer von S. M. Yacht ©. M. Pacht „Hohenzollern“.
„Hohenzollern“ ;
(Aus dem Armee: Verorbnungsblatt Nr. 28 vom 26, September 1897.)
Verleihung eines Altheſſiſchen Militürmarſches an das 3. ——— Heſſiſche Jufauterieregiment
(Xeibregiment) Nr. 117
Ich will dem 3. Großherzoglih Heffiichen — (Leibregiment) Nr. 117 den anliegenden
Altheifiihen Marid des „Kreisregiments“ und des Regiments „Landgraf“ mit der Maßgabe verleihen, daß das
Regiment allein berechtigt jein fol, diefen Marſch bei großen PBaraden zu Ipielen.
Sie haben diefe Meine Ordre befannt zu machen und das weiter Erforderliche zu veranlaſſen.
Homburg v. d. Höhe, den 5. September 1897.
Wilhelm,
An den Kriegäminifter.
Ergänzung des Ererzir-Reglements für die Infanterie.
Ih bejtimme hierdurch Folgendes: Dem erften Sab im zweiten Abfchnitt der Nr. 50 Ill. Theil des
Ererzir-Reglements für die Infanterie ift hinzuzufeßen:
„lofern nicht dem betreffenden Truppentheil bejondere Märfche hierfür Allerhöchſt verlichen
worben find“.
Das Kriegsminifterium hat hiernac das Weitere zu veranlaffen.
Homburg dv. d. Höhe, den 5. September 1897.
Wilhelm.
An das Sriegäminifterium.
Ueberführung der Offiziere der Reſerbe des 5. Garberegiments zu gu und des Garde-Grenadierregiments
Nr. 5 zur Yaudwehr.
Auf den Bericht vom 9. September 1897 bejtimme Ich, daß die Dffiziere der Reſerve des 5. Garde:
regiments zu Fuß und bed Garbe-Örenadierregiments Nr. 5 bei ihrem Uebertritt zur Landwehr zur Garde:
landwehr des 5. Garberegiments zu Fuß bezw. zur Garbelandwehr des Garde-Grenadierregiments Nr, 5 überzu:
führen find.
Totis, den 13. September 1897,
Wilhelm,
Un das Kriegsmimiſterium. v. Goßler.
Verleihung der Erinnerungsmedaille an des bohſligen Kaiſers und Königs Wilhelms J., des Großen,
Majeſtät an die Juhaber der Kriegsdenlmünzt von 1864, des Erinnerungskreuzes von 1866 oder der
Kriegsdenfmünze von 1870,7 1.
Berlin, den 19. September 1897.
Seine Majeftät der Kaiſer und König haben die Gnade gehabt, die zum Andenken an ben Hochieligen
Raifer und König Wilhelm 1., den Großen, geftiftete Medaille allen rechtmäßigen Inhabern der Preußiſchen
Kriegsdenlmünze für 1864, des Preußiichen Erinnerungstreuzes für 1866 oder der Kriegsdenkmünze bon 1870,71,
ohne Rüdjiht auf ihr Kombattanten- oder Nichtkombattanten-Verhältniß, zu verleihen. Ausgeichloffen von der
Verleihung jollen nad Allerhöchſter Beitimmung bleiben diejenigen, welche
a) ſich nicht im Vollbeſitz der bürgerlichen Ehrenrechte befinden,
b) wegen einer mit Ehrenftrafen bedrohten ſtrafbaren Handlung mit Freibeitsitrafe oder wegen Verbrechen
bezw. Vergehen mit mehr als ſechs Wochen Gefängnik beitraft find,
e) mit Freiheitsjtrafe beftraft worden find, injofern fie duch die der Bejtrafung zu Grunde liegende
Handlung eine unehrenhafte Gefinnung bethätigt haben.
Behufs Ausführımg diejer Allerhöchſten Ordre fordern wir alle in feinem aktiven militäriichen Verhöltniß
mehr ftehenden Beteranen, welche die Preußiſche Staatsangehörigkeit bejigen und Anſpruch auf, die
2309
1897 — Militär-Wochendlatt — Nr. 87
2310
Medaille zu haben glauben, auf, ſich unter Vorlegung der zum Nachweis ihres Anrechts erforderlichen Beweis—
ftüde zu melden:
1. fofern fie in Preußen ihren Wohnſitz haben:
a) Offiziere, Sanitätsoffiziere, obere und mittlere Beamte bei demjenigen Bezirfsfommando, zu weldem
ihr jehiger Wohnort gehört,
b) Unterbeamte und Militärperfonen vom Feldwebel abwärts in Landkreiſen bei dem Landrat ihres
Wohnortes, in Stadtkreifen bei der Ortspolizeibehörde;
2. jofern fie außerhalb Preußens, aber in Deutihland ihren Wohnſitz haben:
a) Offiziere, Sanitätsoffiziere, obere und mittlere Beamte bei demjenigen Bezirlskommando, zu welchem
ihr letzter Wohnfig in Preußen gehört,
b) Unterbeamte und Militärperfonen vom Feldwebel abwärts bei der zu 1b aufgeführten Behörde ihres
legten Wohnfiged in Preußen.
Hinfichtlic derjenigen in den Deutichen Bundesstaaten wohnenden Veteranen, welche nicht die Preußiſche
Staatöangehörigleit befigen und derjenigen Veteranen, welche im Reih8auslande ihren Wohnſitz
haben, bleiben bejondere Beitimmungen vorbehalten.
Da die Anfertigung der erforderlichen Medaillen einen längeren Zeitraum in Anſpruch nimmt, wird die
Aushändigung je nad Fertigitellung bewirkt werden.
Bor Empfang des Beſitzzeugniſſes, welches gleichzeitig mit der Medaille verabfolgt werden wird, iſt
Niemand befugt, die — etwa anderweitig beichaffte — Medaille anzulegen.
Der Kriegäminiiter.
v. Goßler.
Kriegaminifterium.
Der Minifter des Innern.
In Vertretung.
Braunbehreng.
Berlin, den 17. September 1897.
Verleihung von Kaiſerabzeichen.
Im Anſchluß an die Bekanntmachung vom 6. September d. Is, betreffend Kaiſerabzeichen — Armee—
Verordnungs-Blatt Seite 274 --, wird mitgetheilt, daß von der FZußartillerie in diefem Jahre die 5. Kompagnie
Garde-Fußartillerieregiments das Kaijerabzeichen erhalten hat.
v. Goßler.
Journaliſtiſcher Theil.
Erzherzog Karl von Oeſterreich.
Bon dem umfafjenden Werte des k. u. £ Oberſien
Morip Edlen v. Angeli über Erzherzog Karl von Deiter-
reich liegt jeßt der 4. Band vor.*)
Er jchildert den Erzherzog Karl im Striege von 1809
und ſchließt an den 3. Band, der zuleßt das Kriegsjahr
von 1805 behandelte, direlt an. Er zeigt dem Leſer
den edlen Deutichen Feldherrn und Fürjten in gewaltigen
Kampfe mit dem damals noch unbefiegten Heros Napoleon,
in einem Kampfe der Legitimität und Des Rechts gegen
Gewalt und Willkür.
Dem Berfafier haben aufer den vortrefflichen jchrift-
lihen Quellen, deren Verzeichniß Seite 611 bis 619 aufe
geführt ift, bejonders noch die mündlichen Mittheilungen
des Hochſeligen Erzherzogs Albrecht eine weſentliche
*, Erzherzog Karl von Defterreich als Feldherr und Heeres-
organiſator. Im Auftrage Seiner Söhne, der Herren Erz:
berzoge Albrecht und Wilhelm, dann Seiner Enkel, der Herren
Ersberzoge Friedrich und Eugen, nad) Oeſterreichiſchen Originals
alien dargeftellt vonMorit Edler v. Angeli, k. und k. Oberſten
des Armeeftandes, 4. Band. Mit einer Ueberſichtskarte und
fünf Plänen. Wien und Leipzig 1897. Wilhelm Braumüller,
! und £. Hof: und Univerfitätsbuchhändler. _
Bergl. MilitärsWocenblatt Nr. 17/1897, Sp. 473 fi.
Hülfe gewährt, um ein kritiſch jo gut geſichtetes Buch,
wie es uns hier vorliegt, zu jchaffen.
Gr führt und zumädit die Hochinterefjanten
politifch-militärischen Berhältniffe nad) dem Frieden von
Preßburg vor. Napoleon erfüllte nur ungenügend Die
Bedingungen des Friedens, die Defterreidy gewiſſenhaft
ausführte, und erhob immer neue Forderungen zu feinen
Gunſten, jtetS unter der Drohung eine neuen Krieges.
Franzöfiihe Truppen blieben vertragswidrig in Deutjche
land und waren in Franken und Bayern angehäuft.
Am 12. Juli 1806 wurde der Rheinbund unter
Napoleons Protektorat gegründet, womit 16 Deutjche
Fürſten fi von Kaiſer und Neid losſagten; Napoleon
erflärte, daß er von diefem Augenblide an einen Kaifer
von Deutjchland und eine Deutihe Reichsfonftitution
nicht mehr fenne. Kaiſer Franz legte am 6. Auguft
die Deutſche Kaiſerkrone nieder. Da Defterreich zu einem
Kriege noch nicht kräftig genug erichien, empfahl Erz-
herzug Karl aus politiiher Nothwendigleit die Erhaltung
des Friedens und der Neutralität, jolange dieje zu
ermöglichen jei; er wollte diefe Zeit benußen, um
Defterreich zu einem thätigen Eingreifen in die Ereigniffe
erst wieder ſtark werden zu laſſen. Nach dem böfen
Ausgange des Krieges der vierten Koalition, 1806 und
1807, und dem frieden von Tifit, der Preußen zu
2311
Boden warf und Rußland zum Berbündeten Frankreichs
machte, jtand Defterreich ganz tjolirt und war zum Ab—
warten der Dinge genöthigt. Sodann kamen die Ereignifje
von 1807 und 1808 auf der Pyrenäiſchen Halbinfel.
Defterreich gewann hierdurch zwar eine augenblickliche
ift, mußte aber mit Sicherheit erwarten, daß Napoleon,
obald er mit Spanien fertig, mit aller Gewalt ſich auf
den Kaiferftaat werfen werde, der ihm noch viel zu
widerjtandsfräftig erfchien. Deshalb betrieb es mit er-
höhtem Nahdrud die Neorgantfation feiner Urmee, die
Aufftelung der Landwehr in den gefammten Deutjchen
Erblanden, die Eintheilung der Armee in jelbftändige
Korps und eine Vereinigung des gefammten Feldgeſchützes
in Batterien. Ein Konjtriptionsiyftem hob frühere Be-
freiungen vom Waffendienfte auf und jtellte ein größeres
Menſchenmaterial zur planmäßigen Verfügung bereit;
eine Land: (Bürger-)Miliz, ein Patent über Aufbietung und
Verwendung der Landwehr in allen Kronländern außer
Galizien und em Reſervenſyſtem, das dem Preußifchen
Krümperſyſtem nachgebildet war, jollten im Kriegsfalle
den jteten Nachwuchs ausgebildeter Mannſchaft für die
Deutichen Negimenter fihern.. Bon den neun jelb-
ftändigen Korps waren ſechs für zwei Hauptlager bei
Krafau und Olmütz vorgejehen.. Das Sanitätd- und
Verpflegungsweſen, wie alle anderen Zweige der Heeres—
admintitration erfuhren namhafte Veränderungen und
BVerbefferungen; umfangreiche Befeitigungen, die für bie
Zandesvertheidigung nöthig erichienen, wurden vorbereitet.
Auf allen Gebieten betrieb der Kaiſerſtaat feine Rüftungen,
deren Seele und treibender Leiter der Erzherzog Karl
war und blieb.
Napoleon, über alle dieſe Vorgänge innerhalb Dejter-
reichs aufs Beſte unterrichtet, verlangte in feiner All:
gewalt auf dem Kongreß von Erfurt im September 1808
von Defterreih die Einftellung der Nüftungen; er jelbft
führte dagegen durch Aushebungen und militärische
Mafnahmen feindjeliger Art innerhalb des Rheinbundes
ſchließlich den Kaiſer Franz in die Nothwendigkeit, feinen
feindjeligen Plänen zuvorzukommen.
Der Erzherzog Karl ftand in allen dieſen Zeiten
dem Monarchen al3 ein erprobter Nathgeber treu zur
Seite; er verlangte eine Fraftvolle Defenfive, während
der Minifter Graf Stadion einen Angriffskrieg empfahl.
Am 8. Februar 1809 wurde dann in einer Konferenz
der Krieg beichloffen, am 12. der Generaliffimus Erz»
herzog Karl zum Kommandanten der gelammten Armee,
und wenige Tage jpäter der Feldmarſchall Graf Eollorebo
zum Kriegöminifter, der Staatsminifter Graf Zihy zum
Heereömintiter, der Gefandte Graf Stadion zum General:
Intendanten, und der Generalmajor v. Prochaska zum
General-QDuartiermeifter der Armee ernannt.
Defterreichd Gelammtlage war die einer völligen
Iſolirung, da auch die durch Preußen erhoffte Mithülfe
verfagte; e8 mußte ſich ganz auf fich jelbft ftüßen.
Seine Wehrmadt, durch Freiwillige aus der Landwehr
für die Feldtruppen verjtärkt, blieb namhaft hinter der
geplanten Höhe zurüd. Die Bildung von ſelbſtändigen
Korps war zwar angeordnet, die Ausbildung von
Führern größerer Truppenlörper und Korps: Homman-
danten dagegen nicht erfolgt, und jo ftand die Armee
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 87
2312
hinter der Franzöfifchen im ihrer Ausbildung gerade
auf diefem Gebiete wejentlich zurüd. Das Nachrichten
wejen war troß der drängenden Empfehlungen des
Erzherzogs ganz mangelhaft geblieben, und es erklärt ſich
daraus die große Unficherheit in der Beurtheilung der
allgemeinen Lage während des ganzen Krieges. Ebenſo
blieben alle administrativen Verbeſſerungen weit hinter
den Wünſchen des Erzherzogs zurüd, der die Verhältnifje
Mar und nüchtern erkannte, zielbewußt alle Kriegs—
vorbereitungen leitete und energiſch dahin ftrebte, die
Armee noch dor der Kriegderflärung vollfommen jchlag:
fähig zu machen.
Ueber die Eintheilung der Armee und ihre Dislolation
geben die Beilagen 2 und 3 genaue Auskunft. Der
Erzherzog ſchlug vor, die in Deutſchland ftehende Fran-
zöfiiche Armee noch vor Ankunft neuer Seräfte am Rhein
zu fchlagen und jo viel Terrain zu gewinnen, als nöthig,
um bie vortheilhaften Stellungen an der oberen Donm
zu gewinnen und Throl wieder befepen zu können.
Bei der völligen Unfenntniß der gegneriſchen Abfichten
mußte man die Dejterreichifche Armee derart aufitellen,
daß fie im der Lage fei, nad) jeder Richtung bin dem
Feinde in fürzefter Beit entgegentreten zu Eönnen. Als
eine ſolche, gleichjam Eentraljtellung, wählte der Erzherzog
die Verfammlung von ſechs Armeelorps im weſtlichen
Böhmen, während zwei Korps in Oberöfterreich, öſtlich
ded Jun aufzuftellen feien, um auf beiden Donauufern
in Bayern eindringen zu können.
Die Verjammlung der Armee wurde am 11. Februar
angeordnet, um dem Feinde auf dem Sriegsichauplage
zuborzufommen, da die Verhältnifje unaufhaltfam zur
Enticheidung drängten. Die Marſchbewegungen der
Truppen begannen am 25. Februar und hätten Ende
März ohne Schwierigkeit beendet jein können, wenn
es nicht den leichten Truppen an den nöthigiten Aus-
rüftungsftüden gefehlt hätte, und das Eintreffen der
entfernt ftehenden Grenzregimenter abzuwarten geweſen
wäre. So wurde leider der eigentlihe Beginn der
Operationen bis Mitte April hingejhoben.
Auf Franzöſiſcher Seite jtanden zu Anfang des
Jahres 1809 nur 93 000 Mann der Rheinarmee unter
Davout und in Stalin 37 000 Mann bereit, um
zunächit bei dem Kriege gegen Dejterreih Verwendung
zu finden. Die Franzöfiihe Hauptmacht dagegen ſtand
noch in Spanien. Napoleon, durch ein ausgezeichnetes
Nachrichtenweſen über Alles, was in Wien und Defterreid)
vorging, unterrichtet, begann aber jchon Anfang Januar
die ernjtejten Vorbereitungen, erhöhte die Armee in Deutſch⸗
land auf 160 000 Mann, die in Italien auf 150 000
und machte im Ganzen 400 000 Mann zu einem
Kriege gegen Deiterreich verfügbar. Er verlieh die Armee
in Spanien und leitete feit Ende Januar von Paris
aus die weiteren Kriegsvorbereitungen. Auf die Nachricht
von der Zufammenziehung der Dejterreichtichen Armee
an der Weftgrenze der Monarchie entwarf er jofort
den Plan zu eimer Ffraftvollen DOffenfive die Donau
entlang auf Wien, verlangte von den verbündeten Füriten
die Aufftellung ihrer Kontingente bis zum 20. März
(für Bayern in Straubing, Landehut und Münden,
für Sachſen in Dresden, für Württemberg in Ellwangen
1991 — MilitarWochenblatt — Kr.
“314
und Yalen, für Baden bei Pforzheim, für Heſſen bei
Mergentheim, für die übrigen Kontingente bei Würzburg).
Marihall Mafjena mußte ein neu formictes Objervationg-
torps des Rheins am 20. März bei Ulm verjammeln,
und den Regimentern in Deutihland und Italien wurden
20 000 Dann Neuausgehobener zur Ergänzung ihrer
Kadres Ende März nadjgefandt. Napoleon bewährte
auch hierbei das ihm eigenthümliche raſche, faſt ungejtüme,
entihlofjene Handeln, dem jeine Erfolge zum quten
Theile zuzuſchreiben jind. Er hatte bis zum 15. April
ohne die Württemberger drei Wrmeelorp® von
130 000 Franzofen und 100 000 Alliirten zur Ver—
fügumg, die ſich je nachdem ebenjo wohl bei Regensburg
wie bei Ingoljtadt oder Donauwörth vereinigen lonnten.
Durch Heranziefung der Truppen von Davout von
Nürnberg her vermochte er bei Regensburg eine Urmee
von 200 000 Mann, ä cheval der Donau, zu ver:
lammeln, mit der er zu jeder Operation befähigt war.
Für den Nachſchub aller Armeebedürfnifie dienten ihm
Bagenrelais zwiihen Straßburg und Ulm, für den
Transport auf der Donau waren die nöthigen Schiffe
ermiethet, und alle Bedürfniſſe an Munition, Ber:
pilegung und Geld wurden jichergeftellt.
Die Operationen in Deutihland begannen mit dem
Abmarſch der Dejterreihiichen Armee aus Böhmen an
den Inn, nachdem die Franzöfiichen Bewegungen erlannt
worden waren. Die Abficht des Erzherzogs war, aus
Böhmen auf Regensburg vorzugehen, nur auf dem
rechten Ufer der Domau zu bleiben und vom Inn aus
anf Bayern vorzudringen.
Ueber die Stellung der EL u. E Armee giebt der
Lerfaffer auf Seite 38 bis 40 das Nähere. Es befanden
ih in Böhmen zwei Armeelorps, während ſechs Armee
torps die Hauptarmee am Inn bildeten. Durch jeinen
Armeebefehl vom 6. April kündigte der Erzherzog in
begeifternden Worten den bevorjtehenden Beginn der
Operationen an und traf am 7. April im Hauptquartier
ju Ried ein. Der Kaiſer begab fi nah Schärding.
Ter Erzherzog verlegte zum 9. jein Hauptquartier nad)
Braunau am Inn. Am 10. April wurde das wichtige
Paſſau von einem bejonderen Korps angegriffen und
ebenio vom Erzherzog Johann die Grenze von Tyrol
überjhritten, nachdem Tags zuvor ber Erzherzog den
König von Bayern durch eigenhändiges Schreiben von
dem Vormarſche der Oeſierreichiſchen Truppen verjtändigt
hatte. Das Vorgehen der Dejterreiher führte zu ernjten
Zufammenftößen, die unter einer außergewöhnlichen
Ungunft des Wetters, auf grundlojen Straßen, an die
Truppen um jo ſchwierigere Anforderungen jtellten, als
man auf Defterreichiicher Seite ganz unnöthigerweije
die jchonenditen Rüdfichten auf das Land und feine
Bewohner nahm, während auf Franzöſiſcher Seite
rüdjihtslos Alles das, was das Land bot, ausgebeutet
wurde. Auf Deſterreichiſcher Seite machten fic außerdem
die Beränderungen des Operationsplanes und die dadurch
erſchwerten und meiſt deshalb ungenügenden Berpflegs-
und Adminiitrationsanjtalten jcymerzlid) bemerkbar. Der
Beginn des Feldzuges erfolgte daher unter ungünftigen
Verhältnifjen, und es zeugt um jo mehr für die große
Tüctigleit der Truppe und ihrer Führer, daß fie in
heidenhaften Kämpfen, aller Schwierigleiten ungeachtet,
mit Erfolg gegen den überlegenen Feind zu ftehen wußte.
Aus den zahlreichen Gefechten diejes eriten Theiles
des Feldzuges nennen wir als bejonder8 wichtig das
bei Landshut am 15. April gegen die Baheriſchen
Truppen, dad mit einem fiegreichen Vorrücken über
die Jar und dem Vormarſch auf Abensberg für die
Dejterreihiichen Waffen glüdlih war; die Belegung
von München durch Feldmarſchall-Lieutenant Jellachich
erfolgte gleichzeitig.
Der rechte Flügel der Armee ımter General der
Kavallerie Graf Bellegarde, der munmehr die Vereinigung
mit der Hauptarmee anzuftreben hatte, mußte in jeinen
Bewegungen auf die Franzöfiichen Hauptträfte ſtoßen.
Schon am 11. April hatte das 2. Defterreicyiiche Armee-
forps in jeinem Vormarſche gegen Amberg bei Hirſchau
die erjten Kämpfe zu bejtehen, dann bei Amberg jelbit
und bei Urjenfolden. Das 1. Armeelorps folgte ihm
unmittelbar. Märſche und Nämpfe in ftrömendem Regen,
auf durchweichtem Boden, bei faſt ungenügender Ver—
pflegung hatten die Truppen aufs Aeußerſte erichöpft. In
den nächiten Tagen bewegte ſich der rechte Dejterreichijche
Flügel über Schwandorf in der Richtung auf Regensburg,
und gewann hierdurch die Möglichkeit, mit der Haupt:
armee des Erzherzogs an der Donau die Verbindung
zu gewinnen. Am 17. April fanden Gefechte bei Reins—
haufen jtatt, und dieje Verbindung der Böhmiſchen Korps
mit Theilen der Hauptarmee wurde thatſächlich bei Wörth
und Donauftauf erreicht.
Es folgten nun die Operationen an ber Abens und
an der Großen Laaber, denen durch das perjünliche Ein-
wirfen Napoleons, der auf die erjte Nachricht von dem
Einrüden der Dejterreidyiichen Truppen in Bayern jofort
von Paris abgereift war und ſchon am 17. früh in
Donauwörth eintraf, ein ganz veränderte Gepräge
gegeben wurde. Napoleon mißbilligte durchaus die
während jeiner Abweſenheit getroffenen Mafregeln
Berthiers, die zu einer Verzettelung der Armee geführt,
und dieſe weiter zurüdgehalten hatten, als es des Kaiſers
Abjichten entſprach und verjuchte durch energiiche Maß—
nahmen die eingetretenen Mißſtände auszugleichen.
Der Erzherzog bewegte jih von Landshut in
mehreren Kolonnen gegen Abensberg, mit der Abſicht,
die Donau zwiſchen Jugoljtadt und Kehlheim zu über
ichreiten. Dem rechten Flügel feiner Urmee trug er
zunüchſt noch die Sicherung des linken Donauuferd auf
und den Vorſtoß gegen die Franzöſiſchen und
Bayeriſchen Truppen. Die Entjchließungen auf Defter-
reichiicher Seite waren aber nicht konjtant; fie wechjelten
je nachdem VBerührungen mit dem Feinde nähere Nach—
richten brachten, und es giebt der Verfafler über die
verjchiedenen Bewegungen der einzeluen Korps jehr
genaue Mittheilungen. Bejonders bemerlenswerth iſt
e3 für den Lejer, zu jehen, wie Napoleon feine Marjchälle
unabläjfig zur Eile drängt, immer fein großes Ziel
Wien im Auge, und wie er vortreiflih über alle
Vorgänge auf feindliher Seite unterrichtet ift. Hierin
ſtanden die Dejterreicher gegen ihn außerordentlich zurüd,
was manches jdyeinbare Schwanten in der Oeſterreichiſchen
Leitung erklärlich macht.
2315
In den Tagen vom 17. bis 23, Wpril lam es zu
Gefechten bei Schneidhart, bei Haufen, bei Dinsling,
bei Stadt am Hof, bei Arnhofen, bei Biburg und
Biaftenbofen, in denen allen mit hohem Muth und
großer Umſicht, aber immer mit namhaften Berluften
auf beiden Seiten, gelämpft wurde. Doch am 20. April
war bereit3 eine Abtrennung de linfen Defterreichiichen
Flügels von der Hauptarmee erfolgt. Dieſe wurde mehr
und mehr direlt vom Marjchall Davout bedroht, Negens-
burg genöthigt zu Fapituliven, und die Schlacht bei
Abensberg, die Gefechte bei Dffenjtätten, Rohr und
Rottenburg forderten von ihr erhebliche Opfer. In allen
Gefechten zeigten die Dejterreihiichen Truppen eine hohe
Manövrirfähigleit; die höheren Führer verjtanden es,
ſachlich auf das Beite und Sicherſte einzugreifen; Die
einzelnen Truppentheile und Waflengattungen ſchlugen
ſich vortvefilih: der Geift und die Erziehung des
Erzherzogs Karl hatten bereit Frucht getragen, was hier
zu ſchönem Ausdrud fam.
Weitere Kämpfe um Landshut, mit großen Verluften
au Mannichaft und Material, die Gefechte des rechten
Flügels bei Leierndorf, Leichling und Schierling, das
Gefecht bei Eggmühl und die eigentliche Schlacht von
Eggmühl, die ohne den Opfermuth und die zähe Tapferkeit
der Dejterreichiichen Truppen zur Vernichtung derjelben
geführt haben würden, wie es Napoleons Gedanke und
Hoffnung war, folgten nun. (Kortfegung folgt.)
Die Franzöfiihe Nordarmee im Jahre 1870/71.
(Fortfegung.)
Wenn man die Nationalgarden, Die Franktirems
und die Volontaires der Summe als Truppen mit:
rechnen will, jo würde man ein paar Tauſend bewaffnete
Männer mehr erhalten; als Soldaten können aber
höchitens die Franktireurs betrachtet werben, deren
Stärke unbelannt if.
ebenfalls wird jeder Unbefangene zugeben müfjen,
daß wir die Franzoſen weit eher zu niedrig als zu
hoch eingefhäßt haben. Sollte wirtlih ein oder das
andere Bataillon noch ſchwächer gemwejen fein, als wir
es beredinet haben, dann wird das reichlid) dadurch
ausgeglichen, daf wir die Franktireurs, die Volontaires
der Somme und die Rationalgarden von Amiens gar
nicht mitberechnet haben.
Unjere frühere, aus dem Winter 1888/89 ſtammende
Stärfeberedinung der Franzofen für den 27. November
1870 ergab 28 000 Gewehre, oder nach Abrechnung
der beiden Nationalgardenbataillone 26 700 Gewehre,
400 Säbel, 60 Gefüge. Damals verfügten wir im
Ganzen über zwei Franzöſiſche historiques, wie aus
dem Duellenverzeichnig unſeres Buches über Den
Feldzug der Erſten Deutichen Armee im Norden und
Nordweften Frankreichs Mar hervorgeht. Das einzige
historique der Infanterie äußerte ſich bejtimmt bahin,
daß die Marſchbataillone der Linieninfanterie 1250 Mann
ſtark gewejen feien. Eine ftattliche Reihe neuerhistoriques
hat inzwiichen ergeben, daß das eine irrthümliche Angabe
gewejen jein muß; die Folge davon war aber, daß
wir die 8 Marjchbataillune der Yinieninfanterie um
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 87
2316
je 500 Mann, zufammen alfo um 4000 Mann, zu
hoch berechnet haben, weil wir der einzigen, Damals
ung zugänglichen Sranzöfiichen Quelle ein Bertrauen
ichentten, das nicht gerechtfertigt war, wie ſich unterdeſſen
herausgejtellt hat.
In geringerem Umfange haben wir 1888/89 auch
die Jäger: und Mobilgardenbataillone zu hoch berechnet,
indeſſen ift auch heute nicht erwieſen, ob nicht dennoch
die Stärfe von 850 Mann durchiveg erreicht worden
it, wie e& bei dem 20. Marjch- Fägerbataillon beitimmt
der Fall war. Es handelt fi darum, ob in der Hiffer
von 750 Mann die Kadres bereit3 einbegriffen waren
oder nicht. Amtliche Stärkeangaben liegen nur bei
wenigen Bataillonen vor. Es iſt ſehr wohl möglid,
daß die Kadres bei den 750 Mann nicht einbegrifien
waren, dann würden die meiften Bataillone der Näger
und WMobilgarden jet um 100 Mann zu niedrig
beredjnet worden fein. Eine Entjcheidung diefer offenen
Frage kann nur von amtlidyer Franzöſiſcher Seite ber
erfolgen.
Verlufte der Franzojen in der Schladt
von Amiens am 27. November 1870.
Die Brigade Lecointe erlitt am 27.
folgende Verluſie:
Das 19. Marſch-Jägerbataillon verlor nad
Lehautcourt, ©. 314 300 bis 350 Mamı todt und
verwundet, 100 bis 150 Mann gefangen, aljo 400 bis
500 Mann, rund 450 Mann. Das Bataillon mußte
volljtändig neuorganifirt werden und erreichte erjt am
13. Dezember in Arras wiederum die Stärke von
5 Kompagnien zu je 150 Mann.
Das 67. Marjchregiment verlor:
1/65 3 Dffiziere, 120 Manı todt und verwundet,
Vehautcourt, S, 314.
November
1/75 4 Offiziere, 200 Mann hors de combat, nad)
derielben Duelle.
1/91 1 Offizier, 15 Dann, nach dem historique des
72. Zinienregiments.
Der Gejammtverluft des 67. Marichregiments jtellt
ſich demnach auf 8 Offiziere, 335 Mann.
Das 46. Mobilgardenregiment verlor nad)
ehautcourt, ©. 314, 29 Mann todt und verwundet,
1 Diffizier, 200 Mann vermißt.
Die Brigade Yecointe büßte mithin in der Schlacht
von Amiens einschl. der Dffiziere 1023 Mann ein
oder nahezu 20 Prozent ihrer Effektiwftärte.
Die Brigade Derroja batte folgende Verluſte:
Das 18. Marſch-Jägerbataillon 6 Dffiziere
und mehr ald 200 Mann nad) dem historique.
Die Verlufte des 68. Marjchregiments find
nicht ganz Har. Das historique des 68. Yinien-
regimentd giebt einen Verluft von 3 Offizieren,
251 Mann, und davon 139 Mann vermißt. Nach
Sehautcourt, S. 314, büßte jedoch das Bataillon 1/33
allein 4 Dffiziere, 246 Mann ein, jo daft die Angabe
des historique des 68. Yinienregimentd offenbar nur
die beiden Bateillone 1, 11/24 umfaßt. Das ganze
Regiment verlor demnach 7 Offiziere, 497 Warn. Nach
“ld —
J — 2 2 2 2 2 02 2
LET — AD
Greneft, S. 117 bis 119, ift an der Nichtigkeit
unjerer Vermuthung nicht zu zweifeln.
Dei dem 47. Mobilgardenregiment find nur
die Verlufte des Bataillons IV der Mobilgarden
du Nord befannt, fie betrugen 12 Mann todt umd
verwundet, 1 Offizier, 2 Mann vermißt.
Die Brigade Derroja verlor demnach vund
730 Mann einjchl. der Dffiziere, wobei wir boraus:
jegen, dab nur ein Bataillon des 417. Mobilgarden:
regiments Verluſte erlitt.
Die Verluſte der Brigade du Beſſol geftalteten
ſich, wie folgt:
20. Mari: Fägerbataillon 2 Difiziere, 92 Mann
todt und verwundet, 130 Mann vermißt. Lehautcourt,
©. 315.
69. Marſchregiment:
1/43 9 Difiziere, 109 Mann tobt, verwundet, nad)
dem historique des 69. Linienregiments.
8. Bataillon der Mlarineinfanterie 1 Üffizier,
267 Mann, nad) bem livre d’or der Marineinfanterie.
Bei dem 48. Mobilgardenregiment iſt nur ber
Berluft des 7. Bataillons befannt und betrug nad)
Lehautcourt, S. 315, 1 Offizier, 56 Mann tobt, ver
wundet.
Die Brigade bu Beſſol verlor demnach 13 Dffi-
jiere, 654 Mann — 667 Stöpfe.
Die Bejapung der Stadt Amiens erlitt
folgende Berlufte:
2. Mari: Jägerbataillon 1 Offizier, 176 Mann,
nad) dem historique bes 2. Jägerbataillons.
11/43 8 Mann tobt.
fehlen aljo die Verwundeten und Vermißten.
Dad 3, Bataillon der Mobilgarden der Marne
t Offizier, 41 Mann todt, verwundet. Lehautcourt,
©. 316.
Das 1. Bataillon der mobilifirten Nationalgarbe
der Somme 35 Manıı tobt, verwundet, vermißt.
Die Verlufte der übrigen Truppen find unbekannt
geblieben.
Demnad betrug der fejtzuitellende Verluſt der
Beſatzung von Amiens 257 Köpfe, einfchl. der Offiziere.
Die Pionierfompagnie 2 bis des 2. Regiments verlor
10 Mann todt, verwundet, 2 Offiziere, 69 Mann
vermißt.
Die Dragoner du Nord hatten einen Verluſt von
10 Dann, davon 5 Mann vermißt,
Die Artillerie erlitt nachſtehende Einbuße:
Bettere 3/12 6 Dann, 14 Pferde,
3bis/12 9 » 17 =
historiqne des 12. Artillerieregiments.
s 1bis/15 Berlufte unbelannt,
:s 2/15 20 Mann, einige 30 Pferde,
: 2ter/15 1 Offizier, 7 Mann, etwa 15 Pferde,
historique des 15. Artillerieregiments.
:» 2mixte 1 Offizier, 43 Mann,
2ehautcourt, ©. 315.
Rfdr.- Batterie der Beſatzung von Amiens 2 Offiziere,
etwa 37 Mann, Lehautcourt, ©. 315.
Lehautcourt, ©. 316. Hier |
rn ——— = __#810
Die Verlujte der übrigen Batterien find unbelannt.
Der fejtgejtellte Verluſt von 6 Batterien betrug einſchl.
der Dffiziere 126 Slüpfe.
Der fejigejtellte Verluſt der Franzoſen am 27. Nos
vember beträgt mithin:
Brigade Lecointe ....... 1023 Mann
a Demiil.. 2.2... 730
du Beflol....... 667 —
Bejagung von Amiend .... 337 =
Bioniere .. 2.2 2222000. 31 =:
Kavallerie... 2.222220. 10
Ürtillerie . ...-22e02 0. 126
2894 *
Dabei fehlt aber über eine ganze Reihe von Truppen:
theilen jede Verluſtangabe.
Lehautcourt giebt S. 76 den Verluft der Franzojen
| anf 266 Todte, 1117 Berwundete und 1000 bis
1200 PBermißte an, aljo zuſammen auf 2383 bis
2583 Mann, Wir fehen jchon aus den ſoeben genau
nah Franzöſiſchen Quellen berechneten Bahlen,
dab die Angabe Sehautcourts Hinter der Wahrheit
erheblich zurüdbleib. Einſchl. des BVerluftes der
Truppentheile, über welche feine Berluftangaben vor-
liegen, muß man den Berluft der Franzojen auf rund
3000 Mann fchägen, von denen 800 Mann uns
verwundet in Gefangenschaft fielen. Wir beitreiten nicht,
da ein nicht umerheblicher Theil des Geſammtverluſtes
auf Flüchtlinge entfällt, die zum Theil fi ſpäter wieder
bei ihren Truppentheilen eingefunden haben mögen; in—
deſſen glauben wir doch, daß bie Bertufie an Todten
und Verwundeten größer waren, als { Lehauteourt zugiebt.
Uebrigens ſcheint es uns ehrenvoller für die Franzoſen
zu ſein, wenn wir annehmen, die Zahl der Flüchtlinge
ſei geringer, die der Todten und Verwundeten größer
geweſen, als wenn wir das umgefchrte Verfahren ein:
ichlagen wollten. Wenn eine geichlagene Armee ſchwere
Verlufte an Todten und PWerwundeten erlitten hat,
dann geht doc daraus nur hervor, daß fie fich ſehr
tapfer geſchlagen hat. Sucht man aber die Werlufte
an Todten und Verwundeten thunlichſt zu verminden,
die Zahl der Flüchtlinge dagegen zu erhöhen, dann
erweilt man der geichlagenen Armee einen äußerſt
zweifelhaften Dienjt.
Wir haben den Franzojen jchon ſehr Häufig auf
Grund ihrer eigenen Quellen nachgewieſen, daß fie
ihre Verluſte zu niedrig angegeben haben; auch diesmal
wird der Leſer fih von der Nichtigkeit unferer Be—
hauptung überzeugen können.
Zujammten:
DOrganijation ber Nordarmee
in ber zweiten Hälfte des Dezember 1870.
22. Urmeelorps. General Lecointe
1. Divifion. General Derroja.
1. Brigade. Oberſtlieutenant Aynes.
2. Marſch-Jägerbataillon. Das Bataillon
‚ war nad) der Schladjt von Amiens zu 5 Kompagnien
; neu jormirt worden; wir nehmen jeine Stärke zu
; 750 Mann an.
2
2319
67. Marſchregiment. 1/65, 1,1175, am 20. Des
zember 2400 Mann, Lehautcourt, ©. 296.
91. Mobilgardenregiment. Bataillone V, VI,
VII der Mobilgarden du Pas de Galaid. Die
Bataillone zu 750 Mann beredjnet, ergiebt eine Stärfe
von 2250 Mann.
Stärfe der Brigade 5400 Mann, davon ab 5 Prozent
Sazarethtrante (ſehr hoc) gerechnet!), alſo Stärle auf
dem Berpflegäitande 5130, rund 5100 Mann.
2. Brigade. Dberft Pittie.
17. Marſch-Jägerbataillon. Am 15. November
zu 5 Kompagnien gebildet, bei Amiens nicht im Feuer,
Stärke 750 Mann,
68. Marjchregiment. 1, 11/24, 1/64. Lehaut-
court giebt ©. 297 irrthümlich das Bataillon 1/33 als
zum 68. Marjchregiment gehörig an; diejes Bataillon
trat aber, nachdem es etwa 10 Tage zu feiner Re—
organijation gebraucht hatte, zum 72. Marjchregiment
über (historique des 72. Marichregiments), während
nah dem historique des 64. Linienregiments ein
Bataillon vom Depot dieſes Negiments zum 68. Marſch—
regiment übertrat; es zählte 750 Mann in 5 Kom—
pagnien.
Wir nehmen Die beiden Bataillone I, 11/24 nur
zu je 700 Mann Stärke an, weil fie am 27. No—
vember ſchwer gelitten hatten, und cs vielleicht nicht
gelungen war, den Verluft voll durch Erjagmannjchaften
zu erjeßen.
46. Mobilgardenregiment. Stärle am 23. De—
zember 42 Dffiziere, 2200 Mann, Lehautcourt, ©. 297.
Die Brigade hatte demnach cine Stärke von
5100 Mann, hiervon ab 5 Prozent an Lazareth-
franten, ergiebt 4845, oder rund 4800 Mann Ber-
pflegsitärte,
Zur Divifion gehörten zwei gezogene 4Pfdr.-Batterien
und eine gezogene 8Pfdr-Batterie, ferner eine Pionier:
fompagnie.
2. Divifion. General Dufaure du Beſſol.
1. Brigade. Oberſt Foeriter.
20. Marſch-Jägerbataillon. Das Bataillon
war nah der Schlacht von Amiens neu organıfirt
worden, man darf es auf 750 Mann berechnen.
69. Maricdhregiment. I, 11/43, 8. Bataillon
der Marineinfanterie. 1/43 hatte am 27. November
ſtarl gelitten, wir nehmen e8 daher nur zu 700 Mann
an; 11/43 zu 750 Mann; das 8. Bataillon der
Marineinfanterie infolge feiner großen Verluſte in der
Schlaht von Amiend nur zu 800 Mann. Das Negis
ment iſt daher mit 2250 Dann zu beredjnen.
44. Mobilgardenregiment, die Bataillone I],
III, V der Mobilgarden du Card. Stärke etwa
2250 Mann, da die beiden Stammbataillone I], III,
aus denen da8 Bataillon V formirt worden war,
urjprünglid je 1200 Mann gezählt hatten,
Die Brigade Foerſter hatte denmad) eine Stärfe
von 5250 Mann; hiervon ab 5 Prozent an Yazareth-
franfen ergiebt 4987 oder rund 4950 Mann Ber:
pflegsitärfe.
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 87
2320
2. Brigade. Dberftlieutenant de Gislain.
18. Marſch-Jägerbataillon. Nach Lehautcourt,
©. 299, am 18. Dezember auf 6 Kompagnien zu je
175 Mann gebradt = 1050 Mann.
72. Marſchregiment. 1,11/91,1/33. 1/91 muß
man auf 750 Mann berechnen, II,91 nad) dem historique
des 72. Marfchregiments auf 900 Mann; 1/33 zählte
nad; Zehautcourt, ©. 297, am 10. Dezember 658 Mann,
es empfing am 18. und 20. Dezember zujammen
55 Mann Erſatzmannſchaften, erreichte alfo eine Stärle
von 713 Mann. Das Negiment ift daher mit rund
2360 Mann zu berechnen.
101. Mobilgardenregiment, Bataillone III der
Marne, IV der Somme, ein aus diefen beiden Stammes
bataillonen hervorgegangened Bataillon Somme und
Marne. Stärke wie bei dem 44. Mobilgardenregiment
— 2250 Mann.
Die Brigade de Gislain hatte demnach eine Stärke
von 5660 Mann; hiervon ab 5 Prozent an Lazareth—
franten ergiebt 5377 oder rund 5350 Mann Ber
pflegsſtärle.
Zur Diviſion gehörten zwei gezogene 4Pfdr.Batterien,
eine gezogene 12Pfdr. = Batterie umd eine Pionier:
fompagnie.
Dad 22. Urmeelorpd erreichte daher vor ber
Schlacht an der Hallue folgende Stärke:
1. Divifion ... .. 9900 Mann
Be te 10 300
6 Batterien ..... 720 =
2 Bionierfompagnien 200 —
Zujammen: 21 120 Mann Berpflegsftärte.
Fortſehung folgt.)
Der Arbeitödienft im Franzöfiihen Heere.
Die Verwaltung der Heineren Einheiten bis zur
Kompagnie, Eskadron und Batterie erfordert in jedem
Heere eine Menge von Arbeiten, welche man ſowohl
ihrer Natur nad, als auch aus Nüdjichten auf das
Budget nit durch Privatarbeiter ausführen Tafjen
lann, jondern zu deren Erledigung Mannichaften aus
Neid und Glied ablommandirt werden müſſen. Damit
num nad dieſer Richtung fein Mißbrauch getrieben
werde, iſt die Ausgabe und Befolgung von Be—
jtimmungen für die Regelung des Arbeitsdienjtes eine
Nothwendigkeit, daß aber trogdem oft recht arge Miß—
bräuche hewvortreten, beweift eine Beſprechung dieſer
Angelegenheit im Franzöfiihen Heere durch die Revue
du cercle militaire, welde jid) gegen die ungehörige
Benutzung der Soldaten zum Arbeitsdienſt wendet.
Ein Soldat jollte überhaupt nur aus der Front ab»
fommandirt werden, wenn es fih um einen ihm
bejonders zu übertragenden Dienjt handelt, der für
ihn eine Worbereitung feiner Verwendung für den
strieg bedeutet. Man muß aljo beilpielsweije im Frieden
Büchſenmacher ausbilden, weil man fie im Kriege ges
braudyt und die Civilarbeiter dieſes Handwerls nicht
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Ar 87
2322
ausreichen; aber man würde aus der gleichen Erwägung
ihwerlicd das VBorhandenjein der Mehrzahl der Truppen- |
arbeiter rechtfertigen können. Halt alle find dazu be
jtimmt, im Kriege in der Front zu bieiben und zu |
fechten, und es iſt daher ein Unrecht, wenn man nicht
die ganze verfügbare Dienſtzeit zur friegsmäßigen Aus:
bildung der Soldaten ausnußzt.
Die allgemeine Klage im Franzöftichen Heere geht
dahin, dab es jept mur zu leicht ift, einen Soldaten |
dem Yusbildungsdienft zu entziehen, und dieſe aufers
gewöhnliche Leichtigkeit veranlaft im Heere eine fort
währende Verjuhung, der nicht immer widerjtanden |
wird. Beſtimmungen jind freilich vorhanden, aber fie
verbieten nicht den Kommandeuren, ihre Mannjcaften
zu dieſen oder jenen Gelegenheitsdienjten zu verwenden
und andererjeits laſſen ſich nicht alle Fälle anführen, |
wo dieje Ablommandirungen aus der Front als gejeh- |
|
mäßig zu bezeichnen find; jie laffen daher der Ver:
wendung der Mannſchaften zu zeitweiligen Urbeits-
leiftungen den weitejten Spielraum und erzeugen dadurch
Mißbrauch. Wenn der Werfmeifter einer Fabrik einen
Arbeiter, der vom Fabrilanten bezahlt wird, zu feinen
Privatziweden oder Privatarbeiten verwendet, jo ijt er
ım Unrecht; im Heere find dieſe Verhältnifje genau die |
gleihen. Der Staat überweiit dem Truppenlommandeur
zu einem beftimmten Zwed einige hundert Menſchen,
welche er aus den von den Kammern im Namen des |
Landes bewilligten Mitteln bejoldet. Diele Leute |
werden im Intereſſe eines öffentlihen Dienftes, des |
Miüitärdienftes, unterhalten; mithin it die Verwendung
derielben zu privaten Zweden ebenfall3 ein Unrecht.
Der Mißbrauch datirt aber aus früherer Zeit; als
die Truppen aus einer bejchränften Mannſchaftszahl
wit jeher langer Dienftzeit bejtanden, da war die Ab-
bommandirung aus der Front auf kurze Zeit für Die
Soldaten, welche in Bezug auf militäriiche Ausbildung
nichts mehr zu gewinnen hatten, ohne Nachtheil. Die
Nefruten waren in bejondere Abtheilungen vereinigt,
die man mit Muße ausbildete; die alten Leute, welde
in allen Ererzitien geübt waren, blieben zur Verfügung
und anftatt fie müßig gehen zu lafjen, war es ganz
notürfih, aus ihnen durch Beichäftigung bei Arbeiten
für das Regiment Vortheil zu ziehen. Sie wurden
aljo zu Arbeitern umgewandelt, weil man an ihrem
Verbleiben in der front fein Intereſſe hatte. Aus dem—
ielben Grunde konnten diefe Mannichaften von dem |
Tifizierem gelegentlih zu privaten Zwecken verwendet |
werden, wie zu Umzügen oder zur Ausführung diejer
oder jener Arbeit in der Privatwohnung. Dieſe Leute
wurden ihrer Ausbildung nad) den Auſchauungen im
Franzöſiſchen Heere nicht entzogen; fie hatten dieſelbe
mit ihrem Jahrgange erhalten und wohnten nur jelten
dem Dienfte bei. Die Armee jener Zeit war als Kriegs—
jeug immer bereit; in der Ruhe des Friedens wußte
man damit nicht viel zu machen und zog den Vortheil
daraus, den man konnte, Seht it es freilich anders; |
der Soldat bleibt nur die zu jeiner Ausbildung nöthige
Zeit im Heere, am deren oft zu kurzem Ende er ent:
lafjen wird, um einem Anderen Plap zu machen. Die
Kompagnien und Negimenter find nur zur Yusbildung
vorhanden, und es darf aljo in dem Kaſernen feinen
Mann geben, der ohne Nadjtheil aus der front abs
fommandirt werden kann; die Ausbildung der Soldaten,
Unteroffiziere und Dffiziere darf die einzige Beſchäftigung
fein. Die Klagen über die vielen Non-valeurs im
Franzöfiihen Heere haben ſich feit Einführung der dreis
jährigen Dienstzeit fortgefeßt vermehrt; in den militärischen
Fachblättern find Diele Mißſtände wiederholt eingehend
beiprochen worden, es ſcheint aber nicht leicht zu jein,
jo feſt eingewurzelte Zuftände zu bejeitigen.
Kleine Mittbeilungen.
Frankreich. Der Ariegsminifter hat durch Ver—
fügung vor Kurzem Beftimmungen für die praftifchen
Schießübungen der Offiziere an der Schießſchule
des Lagers von Chälons getroffen, weldye ven Beifall
der miltärifhen Preſſe Frankreichs haben und einem
längjt empfundenen Bedürfnig genügen. Diefe Uebungen
bezweden: 1. die allgemeinen Eigenjhaften der Feuers
arten der Infanterie feſtzuſtellen und die Urſachen, welche
ihre Wirkung beeinjluffen. 2. Eine gleihmäßige und
zwedmäßige Methode zu finden für die Borbereitung
und Zeitung von Scießübungen bei den Truppentheilen.
3. Die einberufenen Dffiziere mit den erlangten ort
fhritten in der Bewaflnung Franfreihs und des Auss
landes befannt zu maden. Ferner follen nad dem den
Erlaß begleitenden Rundſchreiben diefe Offiziere Er—
fahrungen fammeln über die Bedingungen, unter denen
von dem Gewehrfeuer die größten Erfolge zu erwarten
find, ſowie über die Formationen, welde am beiten
geeignet find, die Verlufte zu vermindern. In diefem Jahre
follten zwei Kurſe von 10 bezw. 13 Tagen ftatifinden,
an denen je 45 höhere Offiziere — 10 DO:berjten oder
Dberftlieutenants und 35 Bataillonstommandeure —
theilnehmen. (Speetateur militaire.)
— Ein Gefeg vom 23. Juli über die Berforgung
der rengagirten Unteroffiziere in Civilftellen,
durch melde die am 18. März 1389 verfügten Uns
ordnungen andermeit geregelt werben, verfolgt haupts
fählih den Zwed dafür zu forgen, daß diefe Stellen
den beredtigten Anmärtern in dem ihnen gebührenden
Umfange wırtlid) & Theil werden. In — Fällen,
in denen ſolche Stellen aus Mangel an dergleichen Bes
werbern zur Verleihung an Perſonen gelangen, welche
aus bürgerlichen Berufsfreifen ftammen, muf die Vers
fügung ausdrüdli begründet werden. „Eine jede Ers
nennung“, heißt es zum Schluſſe, „welche unter Vers
— der vorſtehend vorgeſchriebenen Formen erfolgt,
iſt nichtig“.
— Die durch einen Erlaß des Kriegsminiſters vom
14. Auguſt 1896 geregelte Art der unentgeltlichen
Berittenmachung der Hauptleute der Infanterie
mit gelegten Arabiſchen oder Franzöoſiſchen Pferden,
welche wegen zu geringer Größe für den Dienſt der
leichien Kavallerie ungeeignet ſind, hat ſich, was die
letztere Gattung angeht, nicht bewährt. Dieſe Thiere
mußten, da ſie erſt in einem Alter von ſechs Jahren in
Abrichtung genommen wurden, von den Regimentern
abgegeben werden, bevor ſie genügend zugeritten waren,
genügten dann den Beſihern nicht, famen von Neuem
zu einem Kavallerieregiment, waren frühzeitig verbraudt,
mußten, wenn fie u als ungeeignet für ıhre urfprüngliche
Beitimmungerwiefen, verlauft werden und loſteten ſchließlich
2323 _
dem Staate mehr als ein leichtes Aavalleriepferd. Es
fol daher in Zufunft von diefer Art der Beritten-
madung ganz abgejehen werden und es follen foldye
Dffiziere, für melde die in der bisher vorgefchriebenen
Anzahl zu beſchaffenden Arabifhen Pferde wegen der
Größe oder des Gewichtes der Erſteren nicht zu vers
wenden find, zum Theil mit ſechs- bis acdtjährigen
Pferden der leichten Kavallerie beritten gemadjt werden,
zum Theil follen jie zehn bis dreizehnjährige Pferde
erhalten, melde für den Dienft der Neiterwaffe nicht
mehr ganz brauchbar find und melde von den Regimentern
ſowohl der Yınıens wie der leichten Kavallerie in einer
durd den Kriegeminiſter alljährlih zu beftimmenden
Anzahl zu diefem Zwecke abgegeben werden follen. Um
die leichten Kavallerieregimenter für jene erfte Art der
Abgabe jchadlos zu halten, foll die ap der ihnen zu
liefernden Remonten um je fieben alljährlid vermehrt
werben. (Bulletin offieiel du ministere de la guerre.)
Italien. Am 1. November werden Abtheilungen
zur Ausbildung von Neferve:Dffizierafpiranten
(Plotoni allievi uflciali di complemento) mit ver—
fürzter, fehsmonatiger Ausbildungszeit (ſiehe Militärs
Wochenblatt Nr. 83, Sp. 2216) eingerichtet bei neun
Infanteries, drei Berfaglieris, zwei Alpini«, vier Feld—⸗
artıllerie» HRegimentern, bei dem Reitenden und dem
Bebirgs-Artillerieregiment, drei Hüften: und drei Feſtungs—
Artilleriebrigaden, einem Benieregiment, dem Sanitätsforps
(an dem milmtärmedizmifdhen Inftıtut in Florenz), dem
Kommifjariat (bei der Xerritorialdireftion in Florenz)
und dem Weterinärforps (bei der Kavalleriefhule in
Pinerolo), Eben folde Abtheilungen mit normaler,
neunmonatiger Ausbildungszeit werden eingerichtet bei
fieben Infanterie, zwei Berfaglieris, zwei Alpini—
regimentern, fowie bei den Trainabtheilungen von zwei
Artilleries und zwei Genieregimentern.
(L’Esereito ital. Nr. 92.)
— Zum lommanbirenden General des ſchon feit
längerer Zeit vafanten 10. Armeelorps (Neapel) ift
der Kronprinz, Prinz von Neapel, Konigliche Hoheit,
bieher Kommandeur der Diviſion Florenz ernannt
worden; ®enerallieutenant D’Oncieu de la Batie, lom⸗
mandirender General des 1. Armeeforps (Turin) ift nad)
erreichter Alterägrenze zur Dispofition geftelt worden,
fein Nachfolger wurde Generallieutenant Befozzi, bisher
Kommandeur der Divifion Cuneo. Dem Infpelteur der
Kavallerie, Generallieutenant Gozzani di San Giorgio
wurde frankheitähalber der Abſchied bewilligt, an feine
Stelle tritt Generalmajor Gobiandji, bisher Kommandeur
1897 — Militär:Wodenblatt — Nr. 87
2324
— Ein RKöniglides Delret beftimmt, daß diejenigen
Unterlieutenants der Referve des Genielorps,
welche das Diplom eines Laureaten in den Ingenieur
wiſſenſchaften befiten, nad) Ablegung einer entfprechenden
Prüfung in den militärifchen Fachern in die altıve Armee
übertreten fönnen. Der Aurfus an der vereinigten
AUrtilleries und Ingenieurfchule fol für fie von einem
Jahr auf ſechs Monate verkürzt werden,
(L’Esereito ital. Nr. 91.)
Norwegen. Die vom Storthing bewilligten Aus:
gaben für Heereszwecke beziffern ſich für das Finanz:
jahr 1897/98 auf 9 455 400 Kronen (1896/97 8 979 700
Kronen à 1,121, ME), denen eine Einnahme von 70 000
Kronen gegenüberjteht. Die Gefammtausgabe zerfällt in
folgende Poſten. Für: Gehälter und Löhnung 3 161 400
Kronen, Unterridtsanftalten 454 500 Kronen, Uebungen
433 600 Kronen, Verpflegung, Ausrüftung ꝛc. 4 330 100
Kronen, Ingenieurwefen 199 800 Kronen, verſchiedene
Ausgaben 706 000 Kronen, Einführung der Wehrpflidt
in Tromfö Stift 170 000 Kronen. Die außerordentlihen
Bewilligungen für das Vertheidigungsweſen betragen
2643 000 Kronen, und zwar für: Anfdaffung von
6,5 mm Gewehren 130 000 Kronen, zugehöriger Munition
400 000 Kronen, 7,5 mm Wevolver 120000 Kronen,
Ingenieurmaterial und Magazin 96000 Kronen, Sanitätd-
material 312000 Kronen, Bekleidung und Ausrüftung
1250 000 Kronen, Wagen ꝛc. 65 000 Kronen, Munition
270 000 Kronen. Durch den Verkauf fislaliſcher Grund⸗
ftüde in der Feſtung Atershus wurden 1 485 500 Kronen
erzielt, weldye zur Wervolljtändigung der Befeftigungen
von Dröbalfund verwendet werden.
— Die Ausgaben für die Flotte find für das
Rechnungsjahr 1897,98 mit indgefammt 3704500 Kronen
(1896/97 3443 500 Kronen) bewilligt worden. Hiervon
entfallen auf: Gehälter und Zöhnungen 1045000 Kronen,
Marinefhulen 1 348 000 Kronen, Uebungen ꝛc. 872 500
Kronen, Sylottenmaterial 2c. I 484 000 Kronen (bavon
für die ertigftellung von zwei Torpebobooten 1. Klafie
von 85 t 340000 Kronen, Kiellegung eines weiteren
Zorpebobootes 1. Klaſſe 156000 Kronen, Bau eines
folden 3. Klaſſe von 25t 100000 fronen), ferner
wurden außerordentlich bewilligt für: Kohlen und Kohlen»
ftationen 115 000 Kronen, Belleivung 100 000 Kronen,
MWerfteinrichtungen zc. bei Könsberg und Chriftiansfand
55000 Kronen, Mobilmahungsvorräthe 95 000 Kronen,
Reparatur des Kanonenbootes „Frithjof“ 30 000 Kronen,
den Bootöhafen bei Hysnaes im Drontheimfjord 25 000
Kronen, zufammen 420000 Kronen. An Emnahmen
find 95 000 Kronen in Rechnung geftellt,
der 5. Aavalleriebrigade. (L’Esercito ital. Nr. 95.) (Norsk militaert tidsskrift 8. Heft.)
Anhalt der Nummer 28 des Armee-Verordnungdblattes vom 26. September 1897.
Verleihung eines Altheſſiſchen Militärmarfhes an das 3. —— Heſſiſche Infanterieregiment
(Leibregiment) Nr. 117. — Grgänzung des Exerzir⸗Reglements für die Infanterie. — Beförderung von Yands
gendarmen zu Wizefeldwebeln zc. beim Ausſcheiden. — Meberführung der Offiziere der Neferve des 5. Garde—
regiments zu Fuß und des Garbe-Brenadierregiments Nr. 5 zur Landwehr. — Verleihung der Erinnerungsmedaille
an des Hochſeligen Kaifers und Königs Wilhelms I., des Großen, Majeftät an die Inhaber der Kriegädenfmünze
von 1864, des Erinnerungekreuzes von 1866 oder ber Kriegsdenklmünze von 1870/71. — Veränderungsnachweiſung
Nr. 27 zum namentlichen Verzeichniß der ernannten und gewählten Beifiger bezw. Stellvertreter der Epiedigerigte
im Bereiche der Preußiſchen Heeresverwaltung. — Berleihung von Kaiferabzeihen. — Fahrplan der Königlichen
Militäreifenbahn vom 1. Oltober 1597 ab. — Ausgabe von Zeichnungen des Trainmatertald. — Aenderungen ber
Zeichnungen des Trainmaterials. — Miethsentfhädigung für verfegte Selbftmiether der Umteroffizierdhargen. —
Wreife der Bajonettirvorrihtungen. — Neue Ausgabe des Gemeindelerifons für das Königreih Preußen.
— —
Gedrudt in der Königlichen Hofbugppruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SsWwi2, Kodftrafe 69-7.
Hierzu die Militär-Literatur: Zeitung Nr, 10 und der Allgemeine Auzeiger Nr, 78,
Militär-Wodenblatt./
Serantwortliher Redakteur:
». @itorff, Generalmajor 4. D,,
äriedenau b. Bertin, @oßleritr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedbition: Berlin swız, Rocitrabe 683.
Berlag der Königl. Hoſbuchdandlung
von E. S. Mittler & Sohn,
Berlin sw12, Kochſtr. 68 — 71,
— — —
Diefe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5b bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werden deriefben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literariiche Beiblatt, die „MiitärsPiteraturs
2. jährlic) mehrmals größere Aufläse als beſondere Beihelte, deren Ausgabe nicht an beftunmte Termine gebunden it.
Zeit
Srerteljäprlicher Pränumerationspreis für Das Ganze 4 Mari 50 Pf. —
zreis der einzelnen Rummer 20 Pf. — Abonnentents ——
ale Poſtanſtalten (Zeitungs⸗Preisliſte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie BADER —
M 88,
Berlin, Sonnabend den 2. Oktober.
1897,
Juhalt:
Perſonal⸗ —— (Preußen, Bayern, Württemberg, Kaiferlihe Schuttruppen) —
berg
Bayern, Mürttembe
Drrbend » Berleihungen (Preußen,
Jourualiſtiſcher Theil,
Erzherzog Karl von Defterreich. (Fortfegung.) — Die Franzöfische Norbarmee im Jahre 1870/71.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: „Raifer-Wilfelm:Dant”.
Fortſetzung.
— Franfreih: Beurlaubung von Offizieren nad)
Deutſchland. — Inhalt der Rummer 29 bes Armee: :Berorbnungsblattes.
Aufforderung zum Abonnement,
Mit diefer Nummer beginnt das vierte Quartal 1897 des Militär Wochenblattes.
Der vierteljährlidhe
Abonnementäpreis für dafjelbe eiuſchl. des literariſchen Beiblattes „MilttärsLiteratursZeitung“ ſowie der bejonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mart 50 Pig.
Beftellungen hierauf Bitten wir recht bald bei den nächften
Poltämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Zeitungsipebitionen — anzumelden, wojelbft auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Verlag und Erpebition des Militär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
Berjonal- Beränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Seamte der Militär-Verwaltung,
Durch Verfiaung des Ariegsminiiteriums.
Den 26, Auguft 1897.
Vanker, Rechnungsrath, Proviantamtsdirektor in Hans
nover, auf jeinen Antrag mit Penfion in den Ruhe—
itand verſetzt.
Den 1. Ecptember 1897.
Kingler, Bahlmftr. vom Inf. Negt. Nr. 99,
Kane, Zahlmſtr. vom Inf. Regt. Markgraf Ludwig
Wilhelm (3. Bad.) Ar. 111, zum XVI. Armectorps,
— verſetzt.
Den 3. Scptember 1697.
Wollweber, Intend. Sekretär von der Intend. des
XV. Armeelorps, zu der Intend. der militärtichen
Inftitute,
Schley, Intend. Sekretär von der Intend. der nr
täriichen Inſtitute, zu der Intend. der 21. Div,
berjept.
(4. Duartal 1897.)
Den 4. Scptember 1897.
Hoffmann, Rechnungsrath, Proviantmeiter in Braun:
ihweig, auf feinen Untrag zum 1. Oltober d. Is.
mit Penfion in den Ruheſtand verjeht.
Den 7. Scptember 1897,
Anderſch, Proviantmeiter in Lyd, als Proviantamts-
direfior auf Probe nad) Hannover,
Sloethe, Hoffmann, Broviantamtsrendanten in Goldap
bezw. Bruchjal, als Proviantmeiiter auf Probe nad)
Lyck bezw. Braunjchweig,
Dennemarl, Goertz, Proviantamtsrendanten in Berlin
bezw. Poſen, nad) Bruchjal bezw. Goldap,
Keder, Goetz, Proviantamtsfontroleure in Stettin bezw.
Thorn, als Prodiantamtsrendanten nad, Berlin bezw.
Poſen,
M ui e, Brovlantamtsfontroleur in Danzig, nad) Stettin,
Beder, Horch, Proviantamtsaffiftenten in Berlin, als
Proviantamtslontroleure auf Probe nad) Danzig bezw.
Thorn, — derjept.
2327 u 1897 — multaWogenblatt — Rr. = | 2328
Wandelt, Klenner, Proviantamtsaſſiſtenten in Karls— der 31. Dit., zu der Korps-Intend. des KV]. Armee:
ruhe bezw. Jũterbog, nach Berlin bezw. Karlsruhe forps,
verſetzt. Winterfeld, Intend. Aſſeſſor, Vorſtand der Intend.
Den 16. September 1897. der 33. Did, in gleicher Eigenſchaft zu Der Intend
hf; i ärate der L 1. Auf—⸗ ber 31. Did, .
—— DEDEX, Uniereupärger Der Sohle 1, Un Kleffner, Intend. Affeffor von der Intend. des
Harde, Unterrofarzt der Ne, — zu Roßärzten V. — als Vorſtand zu ber Intend. der
des Beurlaubtenſtandes ernannt. 33. DW.
Pfeiffer, Intend. Aſſeſſor von der Intend. der mili:
Den 17. September 1897. ü tärifchen Snftitute, zu der SKorps : Intend. des
Lehmbruch, Demmig, Proviantamtsaffitenten In X1. Urmeelorpd, — zum 1. Oftober d. 58. vericht
Breslau bezw. Potsdam, nad, Jüterbog bezw. Breslau
verjeßt.
Den 18, September 1897, Durch Verfügung der Generallommandos.
Schmidt, Intend. und Baurath von der Intend. bes Zahlmeiſter:
XVI. Armeelorps, zur Intend. des VIII. Armee: ;
a. Veriept:
lorps, 8 * N
Saigge, AIntend. und Baurath von der Antend, des | Rühl vom Kaiſer Alerander Garde-Ören. Regt. Nr. I
zur 3, Mbtheil. 1. Garde: Feldart. Negts., zum 1. Te
VIII. Armeekorps, zur Intend. des XV. Armeeforps,
zember 1897,
Gabe, Intend. und Banrath von der Intend. bes —
XV. Armeekorps, zur Intend. des XVI. Armeelorps, Poppe vom 2. Bat. 7. Thüring. Inf. Regts. Nr. 96
— zum 1. Oltober d. Is., zur 3. Abtheil. Thüring. Feldart. Regts. Nr. 19,
Behniſch, Antend. Sekretär von der Antend. des | Midaelis vom 3. zum 2. Bat. 7. Thüring. If.
XVII Armeetorps, zu der Intend. der 29. Div, — Regts. Nr. 96, 0
verjeßt. Noettinger von der 3. Abtheil. Thüring. Feldart,
Hoffmann, Proviantamtsdirektor in Breslau, auf feinen Regts. Nr. 19 zum 3. Dat. 7. Thüring. Inf. Regts.
Antrag mit Penfion in den Ruheſtand verjegt. Nr. 96, — Bin,
Den 20. September 1897 Borowitz bom Grein. Negt. König Friedrich Wilhelm 11.
(1. Schlef.) Nr. 10 zum 2, Bat. 3, Oberjchlei. Int.
Regts. Nr. 62,
Bedent vom 3. Bat. zum 1. Bat, und
Bertram zum 3. Bat. 5. Bad. Inf. Regts. Nr. 115,
— Beide zum 1. Dezember 1897,
Budde vom 3. Bat. zum 1. Bat. Inf, Negts. Nr. 98,
Frenlel vom 1. Bat. Inf. Negts. Graf Barſuß
(4. Weilfäl.) Nr. 17 zum 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 98,
Bartheld von der 1. Abtheil. Feldart. Regts. Nr. 34
zum 1. Bat. Inf. Regts. Graf Barfuß (4. Weſtfäl.
Nr. 17,
Schröder vom 2. Bat. letztgenannten Regie. zur
1. Abtheil. Feldart. Regts. Nr. 34, — ſämmtlich
mit Wirkung vom 1. Dftober 1897;
Stein, Antend. Nath von der Intend, des XI. Armee-
lorps,
Nordhoff, Intend. Aſſeſſor von der Intend. bes
XVII. Armeelorps, zu der Intend. der militäriſchen
Inſtitute,
Dr. Fuhrmann, Intend. Rath von der Intend. des
VIII. Armeelorps, zu der Intend. des XVII. Armee—
lorps,
Brünig, Intend. Rath, Vorſtand der Intend. der
18. Div, zu der Korps-Intend. des VIII. Armee:
forps,
Hacdel, Intend. Aſſeſſor von der Intend. der mili:
täriichen Inſtitute, als Vorſtand zu der Intend. der
18. Div,
Dr. Berg, Intend. Rath von der Intend. des b. zugetheilt:
XVI. Armeelorps, zu der Intend. des V. Armee | Ringler dem 2. Bat. Inf. Regts. Graf Barjuß
lorps, (4. Weſtfäl.) Nr. 17,
Spellerberg, Intend. Rath, Vorſtand der Intend. | Raue dem 3. Bat. 4. Magdeburg. Inf. Negts. Nr. 67.
Königlich Banerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride ıc. Den 19, September 1897.
3 Frhr. Kreßev. Kreßenſtein, Oberſtlt. und etatsmäß.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. Stabsoffizier vom 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz
Sm aktiven Hcere. Karl von Bayern, zum Kommandeur des 6. Elev.
Den 18. September 1897, Regts. Prinz Albrecht von Preußen,
Stählin, Pr. Lt. des 5. Inf. Regts. Großherzog | Prader, Major ä la suite des 1. Chen. Regts. Kaıfer
Ernft Ludwig von Helfen, ımter Gnthebung vom Nikolaus von Rußland und fommandirt zur Dienit-
Kommando zum Genevalftabe und Stellung & la leitung dortielbft, zum etatsmäß. Stabsoffizier im
suite des genannten Negts., auf die Dauer eines 1. Schweren Reiter: Regt. Prinz Karl von Bayern,
Jahres beurlaubt. — ernannt.
2329
Den 21. September 1897.
Beckenbauer, Oberftlt., bisher Direltor der Kriegs—
ſchule, unter Belaffung im Verhältniß à la suite des
15. Inf. Regts. König Albert von Sadjien, zum
Kriegäminijterium fommandirt.
Fiſcher, Major und Bats. Kommandeur vom 2. Inf.
Regt. Kronprinz, unter Stellung à la suite dieſes
Regts., zum Direltor der Kriegsſchule,
Pilaum, Major vom Kriegäminijterium, bisher ä la
suite des Generalitabes, zum Bats. Kommandeur im
2. Inf. Negt. Kronprinz, — ernannt.
Köppel, Major, bisher kommandirt zum Kriegs:
minijterium, von der Gentralftelle des Generaljtabes
zum Kriegsminifterium, unter Stellung ä la suite
des Generalitabes,
Mayer, Hauptm. à la suite des 1. Inf. Negts. König
und fommandirt zum Generaljtabe, in den Generals
ſtab (Gentralftelle), unter Kommandirung zum Kriegs⸗
minijterium,
Epel, Pr. Lt. & la suite des 5. Feldart. Regts. und
Adjutant bei der 2. Feldart. Brig, vom 1. No-
vember d. Is. ab von der Adjutantenfunltion ent»
hoben und in das 2. Feldart. Regt. Horn, — verjeßt.
4091 — Milttat⸗Wochhenblatt — Yir. 85
2330
Röd, Pr. Lt. des 2. Feldart. Regts. Horn, dom
1. November d. Is. ab, unter Stellung & la suite
des genannten Truppentheild, zum Adjutanten bei
der 2. Feldart. Brig. ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm altiven Heere
Den 18. Scptember 1897.
Kalb, Sek. Lt. à la suite des 6. Chen. Negts. Prinz
Albreht von Preußen, das erbetene Ausjceiden aus
dem Heer mit dem 21. [. Mts. behufs Uebertritts
in die Kaiſerliche Schußtruppe für Deutſch-Oſtafrila
bewilligt.
t. Im Sanitätstorps.
Durch Verfügung des General:Stabsarzgted ber Armee.
Dr. Mann, einjährig » freiwilliger Arzt des 1. Inf.
Regts. König, zum Unterarzt in diefem Negt. ernannt
und mit Wahrnehmung einer offenen Aſſiſt. Arztitelle
beauftragt.
XII (Königlich Württembergifches) Armeeforps.
Beamte der Alilitär-Verwaltung,.
Den 14. September 1897.
Gerhardt, Intend. Rath und Borjtand der Intend.
der 27. Div. (2. Königl. Württemberg.), als Mitglied
zur Korps-Intend.,
Köſtlin, Intend. Aſſeſſor und Mitglied der Korps—
Intend. als Vorſtand zur Intend. der 27. Div.
(2. Königl. Württemberg.), — zum 1. Oktober 1897
verjeßt.
Den 16. Scptember 1897.
Enßle, Lazareth » Verwalt. Infp., der Charalter als
Lazareth⸗Oberinſp. verliehen.
Kaiſerliche Schugtruppen.
Jagdhaus Nominten, den 26. Schtember 1897.
Kalb, Königl. Bayer. Se. Lt. a. D., bisher vom |
6. Chev. Regt. valant Großfürſt Konſtantin Nikolajes |
witſch, mit dem 22. September d. Is. ald Set. Lt.
mit einem Patent vom 13. Juni 1892 in der Schutz—
truppe für Deutſch-Oſtafrila angeftellt.
Ordens = Berleihungen.
Preufien.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
geruht:
den nachbenannten Dffizieren Orden zu verleihen,
und zwar:
den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe mit der Schleife:
dem Oberjten a. D. Moeller zu Berlin, bisher Kom—
mandeur des 4. Thüring. Inf. Megts. Nr. 72,
dem Oberſten z. D. Frank zu Berlin, bisher von der
—— Inſp. und Inſpelteur der 4. Feitungs-
np.;
den Nothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
dem Dberftlieutenant a. D. Wulff zu Neubrandenburg,
bisher von der 10. Send. Brig,,
dem Major Ed im Bad. Fußart. Negt. Nr. 14,
dem Hauptmann Hofrichter im Pomm. Füj. Negt.
Nr. 34, lommandirt beim Lehr-Inf. Bat.,
dem Hauptmann Perl im Fi, Negt. Prinz Heinrid)
von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, kommanbdirt
beim Lehr⸗Inf. Bat.,
dem Hauptmann v. Bauer im 2. Garde:Negt. zu Fuß,
dem Hauptmann vd. Bismard im 3. Garde-Regt.
zu Huf,
dem Hauptmann d. Tettenborn im Garde-Füſ. Negt.,
dem Hauptmann Graham im 4. Garde-Negt. zu Fuß,
dem Hauptmann dv. Krohn im 2. Garde⸗-Feldart. Kegt.,
dem Hauptmann Grafen v. Kanitz im 1. Garde-
Feldart. Regt.,
dem Hauptmann v. Budritzki, & la suite des 2. Garde—
Negts. zu Fuß, beauftragt mit Wahrnehmung der
Geſchäfte des Plabmajors in Berlin,
dem Nittmeijter v. Keudell, à la suite des Regts.
der Gardes du Corps, Adjutanten beim Gouvernement
von Berlin;
2331
den Königlichen Kronen Orden zweiter Klafie:
dem Dberften Rathgen, Kommandeur des Garde-Fuß-
art. Regts.,
dem Oberjten vd. Ende, Kommandeur des 3. Garde:
Negtö. zu Fuß,
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten Frhrn.
v. Seckendorff, Kommandeur des Königin Auguſta
Garde-Ören. Regts. Nr. 4,
dem Dberiten Madlung, Borjtand des Belleidungs-
amtes des Gardelorps,
dem Oberften v. Ploetz, Kommandeur des Königin
Eliſabeth Garde-Ören. Regts. Nr. 3;
den Slöniglihen Kronen-Orden dritter Klaſſe:
dem Dberitlieutenant 3. ®. mit der Uniform des Inf.
Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111
v. Zaſtrow, zugetheilt dem Generallommando des
Gardekorps,
dem Major dv. Blumenthal im Generalſtabe ber
Sarde-ftav. Div.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigjt
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An—
fegung der ihnen verlichenen Nichtpreußiichen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Großkreuzes des Königlich
Bayeriſchen Militär: Verdienft-Ordens:
dem Staat und SKiriegäminifter, Generallientenant
v. Goßler;
des Komthurkreuzes dejjelben Ordens:
dem Dberften Bejeler, Abtheil. Chef im Kriegs—
minijteriumt,
dem Major chen. Röder v. Diersburg, Flügel—
adjutanten Seiner Königliden Hoheit des Groß:
herzogs von Heilen und bei Rhein;
des Nitterfreuzes erſter Klaſſe defielben Ordens:
dem Major vd. Stangen, ä la suite des Kür. Regts.
von Seydlip (Magdeburg.) Nr. 7, Adjutanten des
Kriegsminifters,
dem Major v. Kathen im Kriegsminiſterium;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs Ordens:
dem Rittmeiſter à la suite des 1. Leib-Huſ. Regts.
Nr. 1 Elifford Kocqup. Breugel, perſönlichem
Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen
Heinrich von Preußen;
des Großlreuzes des Königlich Italieniſchen St. Mauritius:
und Lazarus Ordens und des Großkreuzes des Königlich
Siameſiſchen Weißen Clefanten:Ordens:
dem Staatd- und Striegäminiiter, Generallieutenant
v. Goßler;
des Großoffiziertreuges des Königlich Italieniſchen
St. Mauritius- und Lazarus Ordens:
dem Generalmajor v. Bülow, Direktor des Central—
departements im Kriegsminiſterium;
1897 — Militar-Wochenblatt — Rr. 88
82
des Kommandeurkreuzes dejjelben Ordens:
dem Oberſten Befeler, Abtheil. Chef im Kriegs
minijterium ;
des Offizierlreuzes defjelben Ordens:
dem Major dvd. Stangen, ä la suite des Kür. Regts
von Seydlitz (Magdeburg) Nr. 7, Adjutanten des
Kriegsminiſters.
Bahyern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitvold,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majeſtät des Königs Sich Allergnädigſt
bewogen gefunden:
dem Vizewachtmeiſter Mayer des 4. Chev. Regts. König,
dem Sergeanten Selzam des 2. Jäger-Bats.,
dem Sergeanten Kaſtner des 2. Chev. Regts. Tariz,
— dad Militär-Verdienſtkreuz zu verleihen.
Seine Königlide Hoheit Prinz Luitpol,
bes Königreich Bayern Verweſer, haben Aller:
gnädigit gerubt, den nachbenannten Offizieren ıc. die
Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen der denfelben
von Seiner Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer,
König don Preußen, aus Anlaß der diesjährigen
großen Manöver verliehenen Königlih Preußiſchen
Ordensauszeichnungen :c. zu ertheilen, und zwar:
für dad Großfreuz des Rothen Adler-Ordens:
dem General der Kab. Ritter v. Kylander, lomman—
divendem General des II. Armeekorps;
für den Rothen Adler-Orden erjter Klafje in Brillanten:
dem Generallieutenant und Kriegsminijter Frhrn. v. Aid
zu Wh auf Oberndorff;
für den Rothen Adler: Orden erfter Klaſſe:
bem Öenerallieutenant Grafen dv. Lerhenfeld- Brenn:
berg, Königlichem Generaladjutanten,
den Benerallieutenant Schr. dv. Zoller, Königlichen
Generaladjutanten,
dem Generallicutenant Ritter v. Xylander, Kommandeur
der 1. Div,
dem Generallicutenant v. Malaije, Kommandeur der
2. Div,
dem Generallieutenant dv. Nagel zu Wichberg, Kom—
mandeur der 4. Div,,
dem Generallieutenant Ritter v. Popp, Chef des Ingen.
Korps und Anfpefteur der Feitungen,
dem Generallieutenant Frhru. v. Steinling zu Boden
u. Gtainling, Kommandant der Haupt und
Nefidenzitadt München;
für den Stern zum Rothen Adler-Drden zweiter Klaſſe:
dem Generalmajor und Flügeladjutanten Frhrn.
v. Branca;
für den Rothen Adler-Orden zweiter Klaffe:
dem Generalmajor Nitter v. Müller, Abtheil. Chef
im Kriegsminiſterium,
dem Generalmajor Frechen. Reihlin v. Meldegg,
ä la suite der Armee, Militärbevollmächtigtem in
Berlin und Bevollmächtigtem zum Bundesrath des
Deutichen Reiches,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur v. Brüdner
der 3. Inf. Brig.,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Winne-
berger der 4. nf. Brig,
dem Generalmajor und Brig. Rommandeur Frhrn.
v. Waldenfels der 7. Inf. Brig,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Wolff der
8. Inf. Brig.,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Frhrn.
dv. Horn der 9. nf. Brig,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur dv. Malaije
der 11. Inf. Brig,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Frhr.
v. Schady auf Schönfeld der 1. Kav. Brig,
dem Öeneralmajor und Brig. Kommandeur Beulwitz
der 2. Kav. Brig,
dem Generalmajor und Brig Kommandeur Nitter
v. Poſchinger der 4. Kap. Brig,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Frhrn.
v. Pechmann der 5. Kav. Brig,
dem Generalmajor Franck, Seltionschef bei der Inſp.
des Ingen. Korps und der Feitungen,
dem Generalmajor Fiſcher, Kommandant der Feitung
Germersheim,
dem Generalmajor Ritter vd. Landmann, Direktor der
Kriegsalademie, zugleih mit Wahrnehmung der
Geſchäfte des Direltord der Urt. und Ingen. Schule
beauftragt,
den Generalſtabsarzt der Armee Dr. Ritter v. Bogl,
dem Wirklichen Geheimen Kriegsrath (mit dem Range
der erjten Beamten-Rangklajje) Ritter v. Lechner,
Seltionsvorftand im Kriegsminiſterium;
für den Rothen Adler-Orden dritter Klaſſe:
dem Dberften Thäter, Abtheil. Chef im Kriegs—
miniſterium,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Grafen Eckbrecht
v. Dürchheim-Montmartin des Inf. Leib-Regts.,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Rittmann des
1. Inf. Regts. König,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Reisner Frhen.
v. Lichten ſtern des 2. Inf. Regts. Kronprinz,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Prand des
3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern,
dem Oberften und Regts. Kommandeur Koerbler des
5. Inf. Regts. Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Bruch des
7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
dem Dberften und Regtd. Kommandeur Banfield des
9. Inf. Regts. Wrede,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Leichtenftern
des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig,
dem Oberjten und Regts. Kommandeur Frhrn. v. Barth
zu Harmating des 11. Inf. Regts. von der Tann,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Manz des
12, Inf. Negts. Prinz Arnulf,
dem Oberjten und Regts. Kommandeur Göringer des
13. Inf. Negts. Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Bay des
14. Inf. Negts. Hartmann,
004 — AHA DIEND EU — AL. 00 2334
dem Dberfien und Regts. Kommandeur Walther
v. Walderjtötten des 16. Inf. Regts. Großherzog
Ferdinand von Toskana,
dem Oberjten und Wegid. Kommandeur Leeb des
17. Inf. Negts. Orif,
dem Oberiten und Regts. Kommandeur Edlen v. Stod-
hammern ded 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig
Ferdinand,
dem Oberſten und Megts. Kommandeur FIrhrn.
v. Feilitzſch des 19. Inf. Regts.,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur dv. Weech des
20. Inf. Regts.,
dem Oberſten und Regtd. Kommandeur Binder des
21. Inf. Negts,,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur v. Brüdner
des 22. Inf. Negts.,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Pfeffer des
23. Inf. Regts.,
den: DOberjten und Megts. Kommandeur v. Le Suire
des 1. Ulan. Regts. Kaiſer Wilhelm II., König von
Preußen,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Buz des
1. Chev. Negt3. Kaijer Nikolaus von Rußland,
dem Dberjten und Negtd. Kommandeur v. Muffel des
4. Chen. Negts. König,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Otto des
3. Feldart. Regts. Königin Mutter,
dem Dberjten und Regts. Kommandeur Pflaum des
4. Feldart. Regts. König,
dem Dberften Horadam, ä la suite des 1. fan.
Negtd. Kaiſer Wilhelm 11, König von Preußen,
Boritand der Antaufslommiffion bei der Remonte-Jnip.,
den Oberftlieutenant Frhrn. v. Barth zu Harmating,
Abtheil. Chef im Generafftabe,
dem Oberftlieutenant Endres, Chef des Generalitabes
I. Armeelorps,
dem Oberjtlieutenant Gerneth, Chef des Generalitabes
U. Armectorps,
dem Oberjtlientenant Frhrn. v. Tautphoeus, Kom—
mandeur des 3. Chen. Regts. Herzog Karl Theodor,
dem Dberitlieutenant Killinger, Kommandeur des
5. Ehev. Regts. Erzherzog Albrecht von Dejterreid),
dem DOberftlieutenant a. D. Keller,
dem Major Frhrn. v. Berfall, & la suite des 3. Chev.
Regts. Herzog Karl Theodor, perjönlihem Adjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von
Bayern,
dem Wirllichen Geheimen Kriegsrath Stadlbaur,
Militär-Intendant des I. Armeelorps;
für den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe:
dem Major Hartmann vom Kriegsminiſterium,
dem Major Ritter v. Xylander von der Zentralſtelle
des Generalſtabes,
dem Major Graf im Generalſtabe J. Armeelorps,
dem Major Waßner, à la suite des Generalſtabes
und Eiſenbahnlinien-Rommiſſar in Würzburg,
dem Major Frommel, & la suite des 1. Schweren
Neiter-Negts. Prinz Karl von Bavern, Adjutanten
de3 Kriegsminiſters,
2335
dem Major Koch, a la suite des 2. Ulan. Megts.
König, Adjutanten beim Generaltommando 11. Armee—
lorps,
dem Major Bouhler, etatsmäß. Stabsoffizier im
1. Chevb. Regt. Kaiſer Nikolaus von Rußland,
dem Major Thompſon, etatsmäß. Stabsoffizier im
6. Chev. Regt. Prinz Albrecht von Preußen,
dem Hauptmann Hebel von der Centralſtelle des
Generalitabes,
dem Hauptmann Volk, & la smite des 4. Inf. Negte.
König Wilhelm von Württemberg und Eifenbahnlinien-
Kommiſſar in München,
dem Hauptmann Krieger, Komp, Chef im 10. Juf.
Regt. Prinz Ludwig,
dem Hauptmann Marl, A la suite des 18. Inf.
Regts. Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich, Adjutanten
bei der Kommandantur der Haupt- und Reſidenz—
ſtadt München,
den Rittmeiſtern Sichart v. Sichartshofen und
Manz, Eskadr. Chefs im 1. Schweren Reiter-Regt.
Prinz Karl von Bayern,
dem NRittmeifter Sch. v. Neigenftein, & la suite
beijelben Regts. und Neitlehrer an der Equitations-
anjtalt,
den Nittmeijtern Oslar Renz und Srhm. v. Geb—
fattel, Esladr. Chefs im 1. Ulan. Regt. Kaiſer
Wilhelm IL, König von Preußen,
dem Rittmeiſter Wilhelm Renz, Esladr. Chef im
2. Ghev. Negt. Taxis,
dem Wittmeijter Frhrn. Beſſerer v. Thalfingen,
Esladr. Chef im 4. Chen. Regt. König,
den remierlientenant Frhren. v. Leonrod des
1. Schweren Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern,
den Bremierlieutenant Grafen zu Caſtell-Caſtell des
1. Wan. Regts. Kaiſer Wilhelm IL, König von
Preußen, fommandirt zur Equitationsanitalt,
dem Kanzleirath Trauth, Geheimem Stanzleivorftcher,
dem Sanzleiraty Krämer, Geheimem Negijtrator, —
Beide im Kriegsminiſterium;
für den Kronen-Orden erſter Klaſſe:
dem Generallieutenant Ritter v. Haag, Kommandeur
der 3. Div,
dem Generallieutenant v. Bomhard, Kommandeur der
5. Div,,
dem Oenerallieutenant Frhrn. v. König, JInſpelteur
der Nav,
dem Gbenerallieutenant
Fußart.
dem Generallieutenant Ritter v. Schub, Gouverneur
der Feſtung Ingolſtadt;
Reinhard, Inſpekteur Der
für den Stern zum Kronen-Orden zweiter Klaſſe:
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Dohauer
der 3. Nav. Brig,
dent Generalmajor und Brig. Kommandeur Ritter
v. Weller der 1. Feldart. Brig.,
dem Generalmajor und Brig. Konmandenr v. Bons
bard der 2, Feldart. Brig.;
1897 — Militär-Modenblatt — Wr. 88
2336
für den Kronen-Orden ziweiter Klaſſe mit dem Stem:
dem Generalmajor Ritter v. Lobenhoffer, (hei des
Generalitabes der Armee,
dem Generalmajor Frhrn. v. Stengel, Geltionäche
bei der Inſp. der Fußart.,
dem Generalmajor und Brig. Kommandenr Grafen
v. Bothmer der 1. Auf. Brig.,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Edlen
v. Grauvogl der 2. Inf. Brig.,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Elaus der
5. Juf. Brig,,
dem Generalmajor und Brig. Kommandeur Leeb ber
6. Inf. Brig,
dem Major Frhru. v. Würzburg, & la suite ber
Armee;
für den Kronen-Orden zweiter Klaſſe in Brillanten:
dem Oberften und Flügeladjutanten Ritter v. Wieden—
mann;
für den Kronen-⸗Orden zweiter Klaſſe:
dem Überiten Frhrn. v. Leopredting, ä la suite
des 2. Inf. Regts. Kronprinz und Kommandeur der
12. nf. Brig,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Fortenbach
des 6. Inf. Regts. Kaiſer Wilhelm, König von
Preußen,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Roſenbuſch
des 2. Schweren Reiter-Regts. vakant Kronprinz
Erzherzog Rudolf von Oeſterreich,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Rutz des
1. Feldart. Regts. Prinz-Regent Luitpold,
dem Oberſten und Regts. Kommandeur Gerftner be
2. Feldart. Regts. Horn;
für den Kronen-Orden dritter Klafje:
dem Oberjtlieutenant und Regts. Kommandeur Frhrn.
v, Bonnet zu Meautry des 2. lan. Regts. König,
dem Oberftlieutenant und Regts. Nommandeur v. LeBret⸗
Nucourt des 2. Chen. Regts. Taxis,
dem Oberjtlieutenant und Regts. Kommandeur Schöller
des 5. Feldart. Negts,,
dem Oberjtlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier Gem-
mingen Frhrn. v. Mafjenbad im 9. Inf. Negt.
rede,
dem Oberftlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier Ritter
dv. Meyer im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig,
dem Dberftlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier
v. Steinsdborf im 15. Inf. Regt. König Albert
von Sadjjen,
dem Oberitlieutenant und etatsmäß. Stabsoffizier Frhrn.
dv. u. zu der Tann im 4. Ehen. Negt. König,
dem Dberftlieutenant und etatsmäß. Stabsoifizier
Schweninger im 3. Feldart. Regt. Königin Mutter,
dem Oberjtlieutenant v. Zwehl von der Gentralftelle
des Generalftabes,
dem Oberjtlieutenant
11. Armeetorps,
dem Oberitlientenant Ulrich, A la suite des 1. Jäger
Bats. und Kommandeur der Unteroff, Schule,
v. Hößlin im Generalftabe
“
E13
dem Oberitlieutenant Frhrn. v. Shady auf Schön
ield, & la suite des 1. Schweren Reiter » Negts.
Prinz Karl von Bayern, Kommandeur der Equitationg-
anitalt,
dem Oberftlieutenant Straßner, Abtheil. Kommandeur
im 4. Feldart. Negt. König,
dem Oberſtlieutenant Windiſch,
2. Pion. Bats,.,
dem Oberſtlieutenant Faber, Kommandeur des 2. Train-
Bats.,
dem Oberſtlientenant a. D. Bonn,
dem Major Frhrn. v. Horn von der Centralſtelle des
Beneralftabes, tommandirt zum Königl. Preuß. General:
ſtabe,
dem Major Pflaum, Bats. Kommandeur im 2. nf.
Regt. Kronprinz,
dem Major Reſchreiter, ä la suite des 1. Schweren
Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern, Ordonnanz-
offizier Seiner Stöniglichen Hoheit des Prinz-Regenten,
dem Major Frhrn. v. Speibel, A la suite deſſelben
Regts., Adjutanten beim Generallommando I. Armes
torps,
Kommandeur des
dem Major Frhm. vd. Ow auf Wadendorf, à la |
enite des 3. Chev. Regts. Herzog Karl Theodor, :
perfönlichem Wdjutanten Seiner Königlichen Hoheit des |
Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern,
miniſterium,
dem Militärintendanten Sellmayr des II. Armeelorps;
für den Kronen-Orden vierter Klaſſe:
dem Premierlieutenant Ludwig v. Nagel zu Aichberg
des 2, Schweren Reiter⸗Regts. valant Kronprinz Erz:
herzog Rudolf von Oeſterreich,
dem Premierlieutenant Frhrn. v. Eyb des 2. Ulan.
Regis. König, kommandirt zur Equitationsanſtalt,
dem Premierlieutenant Karl v. Nagel zu Aichberg,
äla suite des 2. Ulan. Regts. König, kommandirt als
Adjutant bei der IV. Armee-Änip.,
dem PBremierlieutenant Frhen. v. Weinbach, fommandirt
zur Equitationsanftalt,
dem Premierlieutenant Rächl, — Beide vom 3. Chev,
Regt. Herzog Karl Theodor,
dem Zeug: Premierlientenant Sitterer von der Geſchütz—
gießerei und Geſchoßfabrik, fommandirt bei der Anip.
der Fußart.,
dem Zelondlieutenant Breſſelau v. Breſſensdorf,
tommandirt zur Equitalionsanſialt,
dem Sekondlieutenant Schrön, — Beide vom
1. Schweren Neiter:Negt. Prinz Karl von Bayern,
dem Setondlieutenant chen. v. Pöllnitz des 1. Ulan.
Regts. Kaiſer Wilhelm IL, König von Preufen,
tommandirt zur Gquitationsanftalt,
dem Rechnungsrath Knab, Penfionszahlmeiiter bei der
General-Militärfafie,
1897 — Militär-WMochenblait — Ar. 88
den Geheimen Sanzleijelretären Auers und Goller,
Letzterer lommandirt beim Mititärbevollmädhtigten in
Berlin,
dem Merlmeilier Wende, —
miniſterium;
für die Krieger-Verdienſt-Medaille:
dem Militär: Mufildirigenten Genewsky,
den Feldwebeln Hilmer, Nißl, Ulrich und Graml,
dem Bizefeldiwebel und Hoboijten Danpicher,
den Sergeanten Neubauer, Hofmann, Hengſtl,
Fritzl, Winter und Neil, — ſämmtlich dom
6. Inf. Regt. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen,
dem Stabötrompeter Bep,
den MWachtmeiften Hood und Englert,
dem Vizewachtmeiſter Löhnert,
dem Sergeanten Modell, — dieſe vom 1. Ulan. Regt.
Kaifer Wilhelm 11, König von Preußen,
dem Beugfeldwebel Schläfer des Art. Depots Augsburg,
fommandirt zum Kaiferl. Art. Depot Um,
den Wallmeijtern Yiebel und Rothaug der Fortifilation
Ingolftadt, — Beide fommandirt zur Stailerl.
Fortifilation Ulm,
diefe dom Kriegs⸗
Württemberg.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
geruht:
dem Divifionsarzt Dr. Beitelmeyer vom Siriege | dem Öefreiten Veit im Ulan. Negt. König Karl Nr. 1
die Nettungs Medaille zu verleihen.
geruht:
den nachbenannten Dffizieren ıc. die Erlaubniß zur Anz
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergijchen
Infignien zu ertbeilen, und zwar:
des Groß: Komthurfrenzes des Königlich Bayerischen
Milttäre-Berdienft:Ordend und ded Königlich Preußiſchen
Rothen Adler-Ordens zweiter Klaſſe:
Alerhöchjtifrem General à la suite, Generalmajor
Frhru. dv. Watter;
des Königlich Preußischen Rothen Adler-Ordens
dritter Klaſſe:
dem Oberften v. Nuoff, Abtheil. Chef im Kriegs—
minifterium ;
der vierten Klaſſe defielben Ordens:
dem Major Schaefer, Neferenten im Kriegsminifterium ;
des Königlich Preußifchen Kronen-Ordens vierter Klaſſe:
dem Rechnungsrath Schwarz im Kriegsminiſterium;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe des Königlich Bayeriſchen
Militär-Verdienſt Ordens:
dem Hauptmann Steinhardt, à la suite des ren.
Regts. Königin Olga Ar. 119, Adjutanten Des Kriege:
miniters und (Chef des Gentralbireaus des Kriegs—
minifteriums.
2340
Sonrnaliftifher Theil,
Erzherzog Karl von Defterreid.
- (Fortfegung.)
Eine Reihe von glänzenden Gefehtöbildern tritt und
aus den Schilderungen des Verfaſſers entgegen; in allen
Momenten der Schlacht jehen wir die einzelnen Führer
mit Harem Bewußtſein und richtiger Beurtheilung der
Gefechtslage und Huger Benußung der Umſtände handeln,
ſich gegemjeitig in richtiger Waffenbrüderichaft unter-
jtügen und freudig und unerjchroden ihre Pflicht thun.
Der Erzherzog beichloß, fich der ihm drohenden feindlichen
Umjchlingung durch den Abmarſch auf Negensburg zu
entziehen und dort auf das linfe Donauufer überzugeben.
Unter jchwierigen Kämpfen und ſchweren Verluften, aber
mit glänzender Tapferkeit erfämpfte die Armee fi) den
ungejtörten Uebergang über die Donau und zog ſich
nun, Böhmen fich nähernd, auf Cham am Regen, wo
die Konzentrirung am 25. und 26. Upril ftattfand,
Mit den Gefechten bei Eggmühl und Regensburg
war ein eriter großer Abjchnitt dieſes Feldzuges beendet.
Der Oeſterreichiſchen Hauptarmee ftand Marſchall Davout
gegenüber, und ihrem linken Flügel hinter dem Inn
der Franzöſiſche General Beijieres mit Franzöfiichen
und Bayeriihen Truppen. Feldmarſchall-Lieutenant
Jellachich ging von München gegen Salzburg zurüd.
Bei der Franzöſiſchen Armee vollzog ſich nunmehr
eine Menderung der früheren Operationspläne, da es
Napoleon nicht gelungen war, die Urmee weder bei
Landshut nod) bei Regensburg zu vernichten; er beſchloß,
auf dem rechten Donauufer feine Armee auf dem
fürzeften Wege nad) Wien zu führen, um dadurd) die
Wiedervereinigung der getrennten Heerestheile am
ſicherſten zu verhindern, und bei der Reichshauptſtadt
das Scidjal des Feldzuges zu enticheiden.
Sein Gegner, der Erzherzog Karl, fahte den Ent—
ſchluß, ſich nur vorübergehend von der Donau zu
entfernen und jobald als möglic, jeine Armee in Eils
märjchen wieder an die Donau zu führen, um fid) dort
mit General Hiller zu einer neuen Offenfive zu ver-
einigen. Linz an der Donau erichien als geeigneter
Vereinigungspunft, vielleicht auch das weiter abwärts am
Einfluffe der Enns gelegene Mauthhaufen. Cine Er:
gänzung der Truppen, eine Neuausrüftung mit Material
jeder Urt wurde inzwifchen mit Eifer betrieben.
Die Oeſterreichiſche Armee unter Feldmarſchall—
Lieutenant Hiller hatte nad) den Kämpfen von Landshut
wider Erwarten ziemlich ungeftört ihren Nüdzug auf
Neumarkt bewirken können. Hier fam es am 24. April
zu einem Trefien mit der Franzöſiſchen Avantgarde,
das jür die Kaiſerlichen Truppen einen Sieg bedeutete.
Ueber fie übernahm jetzt Kaiſer Franz perſönlich den
Oberbefehl jüdlich der Donau jo lange, bis eine Ver-
einigung dieſer Truppen mit dem Erzherzog Karl
möglich) werde.
Die Franzöfiihe Armee folgte mit ihrem Vormarſch
an den Inn, und Napoleon benußte die ihm dadurch
werdende augenblidliche Ruhepauſe in den Vorbeivegungen,
um weitere Operationen vorzubereiten. Er ließ unter
Anderem bei Hanau eine Reſervearmee formiren, verjtärkte
Pafjau, um einen Stützpunkt daraus für feine Operationen
zu machen, und verjah alle ihm unterjtellten Führer mit
genauen Inſtrultionen, die über jeine Abfichten keinerlei
Zweifel ließen.
Feldmarfchall-Lieutenant Hiller jebte jeine Nüdzugs-
bewegungen bis hinter die Traum fort, unter der Miß—
billigung jeines Sailer, der das Nufgeben der Imlinie
auf das Lebhaftejte tadelte. Auf dem rechten Flügel hatte
der Erzherzog Karl feinen Marſch ungeftört nad) Budweis
fortgefeßt und von hier aus den FeldmarfchallsLieutenant
Hiller angewiejen, ſich bei Linz jo lange als möglich
zu halten, um dort mit dem Generalijfimus ſich zu
vereinigen; jonft aber, wenn dies nicht mehr möglid
jei, bei Mauthhaufen die Verbindung zwijchen ihren
Nrmeen berzujtellen.
Bon jeht an fpielt für die fämpfenden Heere der
Uferwechfel eine große Rolle.
Die Franzöjiihe Hauptarmee folgte über den Inn
und die Salzach, die Bayerische Divifion Wrede ging
im Salzachthal gegen Salzburg vor, wo fie am 29. April
ein jiegreiches Gefecht hatte. Feldmarſchall-Lieutenant
Jellachich mußte ich auf Nadftadt zurüdziehen. Napoleon
ftrebte mit aller Entjchiedenheit dahin, die vorübergehende
Trennung der beiden Deſterreichiſchen Heerlörper zu einer
dauernden zu machen, und hierzu war es nöthig, Linz
in feinen Befig zu bringen. Im Verlauf der Fran
zöſiſchen Bewegungen kam es auf der Straße von Pafjau
nach Linz zu Gefechten bei Efferding, ebenjo trauns
aufwärts bei Wels, ſowie zu anderen Heinen Zuſammen—
ftößen, deren Gejammtergebniß war, daß die Franzöſiſche
Armee ſchon am 1. Mai abends dad Terrain vorwärts
Paſſau bis Ried umd Salzburg in ihrem Befig hatte.
Am folgenden Tage hatte Mafiena Gefechte bei Lambach
und Wels, bei denen der jpäter jo berühmt gewordene
Nadepky ſich befonders Hervorthat, Hiller aber räumte
am 3. Mai das jo wichtige Linz, brannte die Brücke
daſelbſt ab, überichritt die Traun und nahm hinter
derjelben bei Ebeläberg und Kl. München eine in ihren
Vorzügen gelannte vortrefflihe Stellung ein. Er wollte
nunmehr bei dem rückwärts gelegenen Mauthhauſen jeine
Vereinigung mit dem Erzherzog bewirlen. Die hier
liegende Pontonbrücke wurde indeß durch herabs
ſchwimmende Bayeriiche Pontons zerjtört, und es war
deshalb ein energiiches Halten der Stellung von Ebels:
berg für Hiller eine Nothwendigkeit; er mußte fie um
jo mehr halten, da der Maric feiner Truppen durch
die Traind in hohem Grade gejtört worden, umd ein
großer Theil derfelben noch zurüd war. Der Kaiſer
Napoleon richtete jeine Dispofitionen auf die Enns,
um die ganze Dejterreichiiche Stellung auf ihrer linlen
Flanle zu umgehen, und es hätte eined Franzöſiſchen
Angrifjs von Ebelsberg eigentlich nicht bedurft. Dennod)
erfolgte er und wurde mit unendlicher Tapferleit geführt.
Beide Gegner rangen um den Sieg in heldenmüthigen
Einzellämpfen und ſochten mit höchiter Erbitterung
unter ſehr ſchweren Verluſten auf beiden Seiten. Der
Kampf endete mit dem Rückzuge der Oeſterreicher hinter
2341 1897 — Militär-Wodenblatt — Fr. 88 232
die Enns und ihrem weiteren Zurüdgehen bis Strengberg
auf ber Straße nach Krems.
hr Der Erzherzog Karl folgte Hiller Bewegungen
mit größter Aufmerffamfeit, mußte aber aus Rück—
fiht auf die Kräfte feiner Truppen fi in Gebuld
finden. Er eilte den Truppen voraus nad) Budweis
in der ficheren Ueberzeugung, daß Linz noch im Be
fite Hillerd fei, und er ihn dort oder, wenn der
Uferwechſel ſchon erfolgt fei, bereit? im Marid) nad)
Budweis finden werde. Die Meldung, daß Hiller ftatt
defien fi auf die Enns zurücgezogen habe, rief bei ihm
große Bejtürzung hervor. Er jah den erjehnten Augen:
blid vereinten Schlagens weit hinausgerüdt. Hillers
Mari an die Traun und Enns ſtieß alle jeine Pläne
um. Der Erzherzog richtete die beſtimmteſten Befehle
an Hiller, ohne Zeitverluft bei Mauthhaufen (am Ein:
fluß der Enns in die linke Donau) auf das linfe Donau—
ujer überzugehen: Hiller aber war bereit? am 4, nad)
Etrengberg und weiter nad) Amſtetten zurückmarſchirt,
die jehr beſchädigte Brüde von Mauthhaufen nad) Krems
geſchafft.
Die Franzoſen folgten nach ihrem blutigen Siege
von Ebelsberg nur langſam. Bei Ennsdorf verhinderte
die Defterreichiiche Tapferkeit am 4. Mai den von
Nopoleon gewollten Brüdenbau; er konnte erjt am
5. abends vollendet werden, was Hillers Rückmarſch zu
Nupen kam. Diefer war von Amjtetten nach Blinden-
markt biß hinter die Erlauf zurüdgegangen, bevor bie
Franzoſen den Weitermarſch antreten konnten. Napoleon
Ionnte feine genauen Nachrichten über jeinen Gegner ers
balten, lalkulirte aber richtig, daß derjelbe bei Krems
oder exit bei Wien die geplante Vereinigung erreichen
wolle, behielt aber dennoch Linz im Auge, weil er
beiorgte, daß bei jeinem weiteren Vorgehen der Gegner
bier das Ufer wechſeln und alddann im Nüden der
Franzöſiſchen Armee erjcheinen könne. Linz wurde daher
weientlich verftärkt und am nördlichen Ufer bei Urfahr
ein Brückenlopf angelegt.
Die von Napoleon empfundene Bejorgnik und feine
Maßnahmen find ein deutlicher Beweis dafür, wie richtig
des Erzherzogs Bewegungen fombinirt waren.
Auch auf Franzöſiſcher Seite waltete bei Napoleon,
der feine rückwärtigen Truppen unter Bernabotte von
Böhmen ebenfall3 herangezogen hatte (zunächſt nad
Pafjan), der Gedanke eines Uferwechſels Mar vor, um
ihm die Freiheit der Bewegung auf beiden Ufern zu
geitatten. Er fahte VBrüdenbauten bei Mauthhaufen
we bei Melk, auch ſchon in Huger Vorausſicht einen
ſolchen bei Wien, ins Auge. Nach Bollendung der
Brüde bei Enns, wo Napoleon bis zum 7. verblieb,
marſchirten die Franzöfiichen Korps am 6. Mat nad)
Melt und St. Pölten auf der direkten Strafe Wien
entgegen.
Der Erzherzog Karl Hatte inzwilchen jeine Armee
um Bubweis, Krumau ꝛc. verfammelt und von hier
aus durch einzelne Detachements die Verbindung nad) der
Donau gegen Linz aufrechterhalten; er hielt den Gedanken
einer Dffenfive auf dem rechten Donauufer noch immer
ft. Am 7. Mai erfolgte jein Abmarjc aus Budweis,
nahdem er dem Feldmarichall- Lieutenant Hiller und
den Erzherzog Marimilian, der gegen Wien zurüdging,
die Weiſung ertheilt Hatte, zur Vereinigung mit ihm
am 13. ober 14. in der Gegend von Fremd bereit zu
fein; dort folle der Uebergang vollzogen werden, um
Wien Luft zu machen. Die Arrieregarde unter General
Graf Klenau hatte über Krumau, Weitra in der Richtung
auf Zwettel zu folgen.
Die Franzofen nahmen am 5. Mai Urfahr, den
Brüdentopf von Linz in heftigem Kampfe den Defter-
reichern ab, jegten auch bei Mauthhaufen Truppen auf
das linke Ufer über und erregten beim Erzherzog Karl
die Bejorgniß eines beabfichtigten Uferwechſels. Doch
beabfichtigte Napoleon ihn im gegenwärtigen Augenblick
nicht, jondern feßte mit Entſchiedenheit feinen Marſch
auf Wien fort.
In der nächſten Umgebung des Erzherzog war
fein General-Quartiermeifter, General Prochasla, durch
ben General Wimpffen erfegt worden. Der Erzherzog
marjchirte bis Zwettel halbwegs Krems, Kaifer Franz
nahm öftlich davon in Horn fein Hauptquartier, und
am 8. Mai gab der Generaliffimus an Hiller und an
ben Erzherzog Marimilian erneute Inftruftionen, die die
Bereinigung aller Truppentheile und die Enticheidungs-
ſchlacht fiet3 im Auge hatten.
Bei der Defterreichifchen Arrieregarde hatte am
6. Mai bei Blindenmarkt ein Gefecht ftattgefunden, das
zuerft für Nadepky fiegreich war, bis er ſchließlich der
Uebermacdht weichen mußte.
Dem Feldmarjchall-Lieutenant Hiller gelang es am
8. Mai bei Mautern jüdlich Krems mit etwa 20 000 Mann
die Donau zu überjchreiten, nachdem die legten Tage
die Truppen durch Entbehrungen jeder Art und durd)
jtarfe Märjche vollitändig erihöpft und entkräftet hatten;
auf dem linken Donauufer nun fanden fie in ihren
Stantonirungen verhältnigmäßige Ruhe und Abhülfe des
äußerten Mangel. Auf dem rechten Ufer der Donau blieb
Beldmarjchall-Lieutenant Dedowitſch mit 10 000 Mann
zurüd, der über St. Pölten ging und einzelne ab-
geiprengte Armeetheile an ſich heranzog. Die Arrieres
garde Hillerd unter Radeply räumte das vechte Ufer
bei Mauthern nad) fehr glüdlicher Vertheidigung gegen
Franzöfifche Kavallerie und ließ nur einige Pilets an
der Brüde zurüd, welche deren Abbrennen zu betwirlen
hatten.
Katjer Napoleon begab fid am 7. Mai von Enns
nad) Melt, am 8. nad St. Pölten und ſchob jeine
Truppenmajjen, die ftet3 in geordneter Fühlung und
Verbindung untereinander fich zu erhalten verjtanden,
unaufhaltiam gegen Wien vor. Ueberall gegen feindliche
Bewegungen von dem linken auf das rechte Ufer ſich
fihernd und Vorkehrungen für etwaige Brüdenbauten
bei Mauthhaufen anordnend. Durch rückſichtsloſe, weit
ausgedehnte Nequifitionen forgte er für dem Unterhalt
jeiner Truppen; und von Linz aus wurde der Proviant
zu Schiff nach Melk herangeführt.
Die Defterreichiihe Hauptarmee mußte den Ges
danlen eines Uferwechſels bei der rafchen Bor-
bewegung der Franzöſiſchen Armee auf Wien, dem
diefe jetzt näher jtand als die Oeſterreichiſche,
für Krems aufgeben. Der Erzherzog beſchloß, auf dem
2
2333 _
187 — Militär: Wodenblatt — Nr. 88
23H
fürzeften Wege bis in die unmittelbare Nähe von Wien
vorzurüden, während Krems mit 8000 Mann beſetzt
wurde, die Truppen aber die Stellung Tullen— Bien
nehmen follten. Das Kaiſerliche Hoflager blieb zunächſt
in Hom und ging am 13. nad) Nieder- Hollabrunn.
Die nachfolgenden Ereignifje bei Wien ipielen ſich,
wenn man die weitläufigen vorangegangenen Operationen
auf weit getrennten Gebieten damit vergleicht, auf
verhältnigmäßig engem Raume ab. Sie werden von
dem Herrn Berfafjer mit jo gründlicher jachlicher Klarheit
geihildert, daß ihr Leſen bejonderd dem Soldaten wohl:
thut. Ihnen in derjelben Ausführlichfeit, wie bisher,
zu folgen, müfjen wir uns bei der Neichhaltigleit des
Stoffes leider verjagen und uns begnügen, nur darauf
hinzuweiſen. Der fernere, wahrhaft dramatiſche Verlauf
der Ereigniffe ſoll hier kurz fligzirt werden. Eines
aber geht aus allen Schilderungen hervor: die immer
gleich ausgezeichnete Perjönlichkeit des Erzherzogs Karl
jteht überall im hellften Lichte vor den Augen bes
Leſers. Mit jelbitlofer Hingebung und edelfter Opfer:
willigleit, unbeirrt durch die ſchwanlenden Stimmungen
des Wiener Hofes und Minijteriums, unbeeinflußt durd)
Enttäufhungen und Miferfolge, die ihm nicht erjpart
blieben, ohne Meberhebung in den Augenblicken des
Sieges, ſteht er gleich groß da ald der Führer feiner
Armeen, die ihm ein gutes Stüd ihrer lriegeriſchen Aus—
bildung und Erziehung verdanken, und als leuchtendes
Beifpiel des Heldenmuths und der Tapferkeit. Alle
feine Pläne und Erwägungen in dieſem Feldzuge tragen
das Gepräge Harjter Einfiht und Objektivität.
Auf Defterreichiicher Seite wurde Wien ſeit dem
3. Mai verſchanzt, da fein Zuftand den Anforderungen
einer Feſtung nicht genügte. Erzherzog Marimilian
leitete die Musführung. Die Proviantirung Wiend war
genügend vorbereitet, auch die Truppenbejaßung durch
Miliz und Landwehr konnte allenfalld genügen.
Napoleon erichien bereit? am 10. Mai morgens vor
der Stadt und ſchloß dieſe, nachdem die Aufforderung
zur Uebergabe abgewiefen worden, vollftändig ein. Von
Seiten dieſer war die Beſetzung eined maſſiven
Gebäuded im Prater verjäumt worden, da wo er
durch einen nur ſchmalen Arm vom rechten Ufer getrennt
fit; die Franzoſen befeßten jchnell dieſes Gebäude,
ermöglichten dadurch die Herjtellung einer Brüde,
den Angriff und bie Beichießung der inneren Stadt,
wad für die Beſatzung von Entſcheidung wurde.
Nachdem die Franzöjiihen Batterien eine Zeit lang
gewirkt hatten, wurde Wien genöthigt, am 12. Mai zu
fapituliren, Es blieb nur eine ſchwache Bejagung zurüd,
die großen Vorräthe von Geſchützen, Gewehren und
Munition, Bekleidung, Fourage und die Siriegslaffe
fielen in die Hände der Franzojen; die aus Wien ab-
gezogenen Truppen traten bei Floridsdorf unter den
Befehl des Feldmarſchall-Lieutenants Hiller. Diejer
marſchirte in der Nichtung Gaumersdorf nach Norden
zurüd, hatte am 13, ein kurzes Gefecht an der „Ihwarzen
Ladenau“ gegen die nachbrängenden Franzofen, die bei
Kaiferebersborf und Nußdorf Brüden errichtet hatten
und nunmehr fi in Wien vollftändig etablirten.
Bei der Wichtigleit des Punktes von Linz und Urfahr
hatte der Erzherzog Karl am 9. Mai den Feldzeugmeifter
Kolowrat mit einer Unternehmung dorthin beauftragt.
Es führte died am 17. zu einem fehr gut disponirten
Angriff in drei Kolonnen, der günftig begann, aber durch
das unerwartete Eintreffen der Truppen von Bernadotte
und Vandamme nicht zum günftigen Ende geführt werben
fonnte, Urfahr mit feinem Brüdentopf blieb in den
Händen der Franzofen. (Schluß folgt.)
Die Franzöfiihe Nordarmee im Jahre 1870/71.
— Fortſehzung
General Paulze d'Ivoy.
1. Diviſion. Kontreadmiral Moulac.
1. Brigade Schiffskapitän Payen.
19. Marſch-Jägerbataillon. Nach Lehautcourt,
S. 300, am 13. Dezember nad; Beendigung ſeiner
Neuformation 750 Mann ftarf.
Regiment der Marinefüliliere. Die Stärke ift
unbelannt, wird aber annähernd richtig auf 2100 Mann
berechnet werden bürfen.
48. Mobilgarbenregiment. Stärke wie bei
dem 46. Mobilgardenregiment, 2200 Wann.
Die Brigade Payen erreichte mithin eine Stärle
von 5050 Mann; davon ab 5 Prozent an Lazareth:
franfen ergiebt 4797 oder rund 4750 Mann.
2. Brigade. Fregattenkapitän de Lagrange.
24. Marſch-Jägerbataillon. Stärke am 21. De
zember nad; Zehautcourt, ©. 301, 848 Mann. Das
Bataillon wurde erit am 21. Dezember in Arras
formirt und hat wohl bejtimmt am 28. Dezember nod
nicht mitgefochten; es fällt daber einjtweilen aus ber
Berechnung fort.
Ebenfo wenig darf das Bataillon 11/65 in Rechnung
geftellt werden, welches am 27. Dezember angeblich
mit 1250 Mann, wahrſcheinlich aber nur mit 750 Mann
in Arras eintraf und zum 23. Armeelorps ftieß.
Nach aller Wahrjcheinlichkeit beftand die Brigade
de Lagrange am 23. Dezember ausſchließlich aus dem
47. Mobilgardenregiment, befjen Stärke wir, wie bei
dem 46. Mobilgardenregiment, auf 2200 Mann berechnen.
Die Brigade fann daher nad; Abftric von 5 Prozent
an Zazarethfranfen nur mit 2099 oder rund 2050 Mann
berechnet werden.
Der Divifion waren zwei gezogene 4Pfdr.- Batterien,
eine gezogene 12Pfdr.-Batterie und eine Pionierfompagnie
beigegeben worden.
2. Divifion, General Robin.
1. Brigade. Oberſt Brusley.
1. Bataillon Voltigeurs,
1. und 2. Marfchregiment der mobilifirten National:
garde du Nord.
2. Brigade. Dberjt Amos.
2. Bataillon Voltigeurs,
3. und 4. Regiment der mobilifirten National«
garde du Nord.
23. Urmeelorp2.
939) EEE see Bde ee ⏑ — , „| Bun" — 2340
Nach Lehautcourt, ©. 802, hatte das 1. Marſch—
regiment am 16. Dezember eine Effeltivftärfe von etwa
1600 Mann, da 3. Marjchregiment eine Stärke von
75 Offizieren, 1723 Mann. Das ergiebt per Bataillon
einen Durchſchnitt von 554 Mann. Wir wollen daher
im Durchſchnitt die Bataillone der Divifion Robin auf
550 Mann Stärke berechnen, obgleich Lehautcourt fie
auf S. 118 um 50 Mann höher berechnet, auch bie
Stärte des 2. Boltigeurbataillond ausdrücklich auf
727 Mann angiebt. Daraus wird man wohl auch in
Hranfreich erkennen, daß mir feineswegs die Abſicht
haben, die Effektioftärfen der Franzoſen künſtlich zu
erhöhen,
Der Werth diefer mobilifirten Nationalgarden war
äußerft dürftig; um ihn zu charakterifiren, beſchränken
wir und auf die Bezeichnung der Kommandeure. Dieje
Kommandeure waren:
bei dem 1. Voltigeurbataillon ein früherer Unteroffizier
der Infanterie,
: = 2. Boltigeurbataillon desgleichen,
: = 1. Marjchregiment ein früherer mardchal des
logis-chef der Artillerie.
: s 2. Marjcdhregiment ein Mann, der niemals in
ber Armee gedient hatte, jpäter ein früherer
Lieutenant der Kavallerie,
: * 3, Marſchregiment deögleihen ein Mann, ber
niemals gedient hatte,
« 4. Marjchregiment desgleichen.
Der Divifionslommandeur war ein früherer Kapitän
der Marineinfanterie; beide Brigadefommandeure waren
frühere Bataillonsfommandeure.
Die Mannihaften führten bei dem 1. Marſch—
tegiment und ben beiden Boltigeursbataillonen Chafjepot-
gewehre, bei der 2. Brigade hatten nur zwei Bataillone
dieſes Gewehr, die übrigen theild gezogene Karabiner,
Modell 1859, theils Piftongewehre noch älteren Modells.
Auch) dad Snydergewehr Amerilaniſchen Urjprungs war
bertreten.
Am Tage vor der Schlaht an der Hallue wurden
2128 Torniſter oder Mäntel von Lille aus der Divifion
Robin zugejendet, woraus man die mangelhafte Aus—
tüftung der Mannfchaften mit dem Allernothivendigiten
deutlich genug erfennen kann.
Die Divifion hatte am 23. Dezember einen Ber-
vflegäftand von 7700 Mann, davon 5 Prozent Yazareth-
tranfe ab, ergiebt 7315 oder rund 7300 Mann. Un
—— beſaß die Diviſion nur zwei 4pfdge. Gebirgs⸗
tterien.
Das 23. Armeelorps erreichte demnach dor ber
Schlacht an der Hallue folgende Stärke:
1. Divifion ... . - 6 800 Mann
2. ER 7800 =
5 Batterien .... - 600 =
1 Pionierfompagnie. 100 =
Bufanmen: 14 800 Mann.
Bom DOberlommando der Nordarmee hingen direft ab:
3 Eskadrons Dragoner du Nord 375 Mann
2 ® Gendarmen ....250 =
2 gezogene 12Pfdr.-Batterien . 240 =
1 Bionierlompagrie ...... 100 =
das Freilorps Bayle ...... 30 =
Ebenfo einige andere Freikorps, wie 3. ®. die
Tirailleurd volontaired du Nord, die Compagnies
bolontaire8 du Mord, deren Stärke nicht angegeben
werben kann, aber gering geweſen zu fein jcheint.
Sm Ganzen darf man bie birelt dem General
Faidherbe unterftellten Truppen auf rund 1400 Mann
berechnen.
Die Gejammtjtärke der Franzöſiſchen Nordarmee vor
der Schlaht an der Hallue betrug mithin in runden
Bahlen:
direft dem Oberfommanbo unterftellt .. 1400 Dann
22. Urmeelorpß - 2.222020 21100 =
23. ee ae 14800 =
Bufammen: 87 300 Mann.
Das ift die Zahl der zu verpflegenden Mannſchaften;
die Gefechtsſtärle erhält man, wenn man bei jedem
Bataillon 50 Mann, bei jeder Esladron 25 Mann in
Abzug bringt, bei der Wrtillerie nur die Zahl ber
Geſchütze berüdfichtigt, hier alſo 78 Geſchütze.
Die Verlufte der Franzoſen in der Schlaht an ber
Hallue am 23. Dezember ftellen fi, wie folgt:
22. Armeekorps.
1. Divifion. 1. Brigade.
2. Marſch-Jägerbataillon. 34 Mann todt, ver
wundet, vermißt (historique).
67. Marihregiment. 2 Dffiziere, 50 Mann
hors de combat. Zehautcourt, ©. 317.
91. Mobilgardenregiment. Berlufte nicht genau
zu ermitteln. Soweit aus Lehautcourt zu erjehen tft,
etwa 2 Dffiziere, 50 Mann.
Der Gejammtverluft der Brigade war jehr gering
und ftellte fi etwa auf rund 140 Mann.
2. Brigade.
17. Mari » Jägerbataillon. 2 Offiziere,
118 Mann hors de combat (historique).
68. Marjhregiment. 1 Offizier, 19 Mann
(darunter 2 Vermißte; historique), aber 72 Mann
hatten am 24. Dezember erfrorene Füße.
46. Mobilgardenregiment. Nach Lehautcourt,
©. 317, 4 Dffigiere, 76 Mann tobt und verwundet;
5 Offiziere, 56 Mann gefangen; 86 Mann vermißt,
darunter eine Anzahl Ertrunfener = 9 Dffiziere,
168 Mann.
Die Brigade verlor aljo zufammen rund 320 Mann.
2. Divifion. 1. Brigade.
20. Mari) - Zägerbataillon. 2 Dffiziere,
28 Mann nad Greneft, ©. 248.
69. Marſchregiment. Verluft unbekannt. Das
8. Bataillon der Marineinfanterie verlor 38 Mann
nad) dem livre d’or ber Mearineinfanterie. Im
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 88
— 2348
2347
Uebrigen ſcheint nur 11/43 thätig ind Gefecht ein.
gegriffen zu haben, es verlor dabei einen der tüchtigften
Kapitänd. Acht Dann des Regiments tvaren am 24. Des
zember entiörement congelés. Mit amnähernder
Richtigkeit wird man den Verlujt des ganzen Regiments
in der Schlacht an der Hallue ouf rund 100 Mann
beziffern dürfen.
Das 44. Mobilgardenregiment verlor nad
Lehautcourt, S. 317, 1 Offizier, 26 Mann tobt und
vertvundet. Dieje Berluftangabe dürfte nicht gemau
fein, weil das Bataillon 1/65 in Bufiy 1 Offizier,
34 Mann gefangen nahm, die nad) Lehautcourt, ©. 128,
dem 44. Mobilgardenregiment angehört haben müſſen.
Der Gejammtverluft diejes Regiments würde fich dem-
nad) auf 2 Offiziere, 60 Mann ftellen.
Jedenfalls war der Verluft der 1. Brigade ber
2. Divifion 22. Armeekorps gering, er darf auf rund
200 Mann beredjnet werden.
2. Brigade.
18.Marih-Jägerbataillon. Beiſechs Kompagnien
einige 40 Mann per Kompagnie Berluft nad) dem
historique, aljo rund 250 Mann.
72. Marſchregiment. Nach Lehautcourt, ©. 318,
verlor das Regiment 6 Offiziere, 220 Mann todt und
vertvundet, 1 Difizier, 205 Mann vermißt. Das ftimmt
mit dem historique, welches jedoch, wenigſtens in jeiner
Heinen Ausgabe, die 205 Vermißten verjchweigt. Aljo
Gejammtverluft 7 Offiziere, 425 Mann.
Das 101. Mobilgardenregiment hat feine Ver:
fufte nicht befannt gegeben, fie müſſen jedoch ziemlich
erheblich gewejen jein, da das Regiment nicht nur jehr
iharf in das Feuer der Preußen gerieth, jondern aud)
von ben eigenen Truppen mit heftigem Feuer empfangen
wurde. Dabei find ficherlic, viele Mobilgardiften davon»
gelaufen, die ſchwerlich ſämmtlich zu ihrem Regiment
zurüdgefehrt find, da die Deutſchen noch am 25. De
zember einige Hundert Nachzügler aufgriffen. Nach
alledem wird man den Verluſt des 101. Mobilgarben-
vegiment® wohl auf rund 300 Mann beziffern dürfen.
Mithin betrug der Verluft der Brigade de Gislain
am 23. Dezember rund 980 Mann.
Das 22. Armeekorps büfte aljo ein:
Brigade Ayned rund 140 Mann
5 Pittie 320
Soerferr = 200
⸗ Gislain = 980 ⸗
Zuſammen: rund 1640 Mann.
Wir bemerken ausdrücklich, daß hierbei die Flüchtlinge
mitgerechnet ſind. Fortſetzung folgt.)
Kleine Mittbeilungen.
Deutſchlaud. Der Verwaltungsrath bes „Kaiſer—⸗
Wilhelm-Dank“, Verein der Soldatenfreunde, beſtehend
aus den Herren: v. Spitz, General der Infanterie z. D.
1. Vorſihender; Frhrn. v. Dincklage, Generallieute⸗
nant z. D. 1. Stellvertreter des 1. BVorfigenden; chen.
v. Buddenbrod, Oberft 3. D., Königlicher Rammerberr,
Mitglied des Abaeorbnetenhaufes, 2. Stellvertreter des
1. Borfigenden; Marcinomsli, Geheimer Ober⸗Finanzrath,
2. Vorligender; Uhles, Kammergerichtsrath, Stellvertreter
des 2. Vorfigenden; Frhrn. v. Broich, Geheimer Ober:
Regierungsrath und vortragender Rath beim Staats:
minifterium, 1. Beifiter; Scheibert, Major z. D., 2. Beis
figer; Gobbin, Oberitlieutenant a. D., 1. Schriftführer
und 2. Kaflenpfleger; Dr. Kremer, Oberlehrer an der Haupt⸗
Kabettenanftalt, 2. Schriftführer; Hundi, Regiftrator und
Kaffenfontroleur, 1. Kafienpfleger, fordert zur Mit:
nlievfchaft auf. Der „Raifer-Wilhelm-Dant” mill den
Krieger: und ähnlihen Vereinen fowie der Armee theils
unentgeltlich, theild zu geringften Preifen guten Lefeftoff
zuführen, Bereind: und Wanderbüchereien begründen,
fowie Vortragskreiſe, Stellen für Ertheilung von
Rath, Belehrung und Arbeitsnahmeis ꝛc. einrichten.
Der „Kaifer-Wilhelm-Dant” will helfend und dienend
neben und mit ben SKriegervereinen einhergehen.
Satungen ꝛc. verfendet die Gefhäftsftelle: Berlin W..,
Leipzigerftraße Nr. 4.
Franfreich. Die Beurlaubung von Offizieren
nad Deutfchland, in Betreff deren ein vom 1. De
ember 1888 datirter Erlaß mehrere einſchränkende Be:
immungen getroffen hatte, ift vom Kriegsminiſter, um
einer größeren Anzahl von Dffizieren Gelegenheit zur
Vervollommnung in der Deutſchen Sprade und zum
Kennenlernen des Yandes zu bieten, burh eine am
4. September d. Is. veröffentlidte Vorſchrift andermeit
geregelt worden. Es foll nunmehr ein folder Urlaub
in bemfelben Umfange gewährt werben wie nad anderen
Ländern, jedoch ift der Kiriegäminifter allein berechtigt,
denfelben zu ertheilen; nur für dringende Fälle iſt dieſe
Befugniß den fommandirenden Beneralen und den diefen
gleichgeftellten Dffigieren auf die Dauer von acht Tagen
und unter der Bedingung beigelegt, daß in jedem Falle
dem Kriegsminifter fofort die betreffende Meldun
erftattet wird. Ferner ift ausdrüdlid angeordnet, dab
fein Offizier, welcher in ein anderes Pand beurlaubt
worden, ohne die friegsminifterielle Genehmigung nad
efuht und erhalten zu haben, fih in Deutſchland auf:
Eelten darf. Die Sonderbeftimmungen, durh melde
der Befud von Elſaß-Lothringen geregelt ift, find durch
die vorjtehenden Feſtſetzungen nicht geändert. Daneben
enthält der friegsminifterielle Erlaß einige den Offizieren
in jedem einzelnen Falle durch ihre Vorgeſetzten mit:
zutheilende WBerhaltungsregeln. Die Lebteren warnen
vor einer jeden Sandlung, melde den Krr von
Nahforfhungen (investigations) nad) militäriſchen Dingen
erweden fönnte; fie verpflichten zur Nennung des richtigen
Namens und offener Eintragung bes Standes in die
der Polizei vorzulegenden Fremdenbücher; fie ftellen den
Grundſah auf, daß der Aufenthalt in einem feiten Plage
oder in einem Kriegshafen lurz fein muß und die Dauer
von vier Tagen nicht überfteigen darf, und ſchließlich
bemerken fie, daß Offiziere, welche an die Ruſſiſche Grenze
reifen (Bezirle des 1, XVIL, II, V. und VI. Armees
forps), weil ihre Anmwefenheit in diefen Gegenden Grund
zum Argwohn bieten könnte, gut gr würden, mit
einem burh die Deutſche Botſchaft zu Paris vijirten
Paſſe zu verfehen. (Le Progres militaire Nr. 1763.)
Inhalt der Nummer 29 des Armee-VBerordnungsblattes vom 30. September 1897.
Servistarif vom 26. Juli 1897. — Garnifon » Verpflegungszufhüfle für das 4. Vierteljahr 1897, —
Regelung von DOffiziergehältern.
Gedrugt in der Königligen Hofbugdruderei von E. S. Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Rocfirafe 68—7L
Sierau der Hllacmeince Basziner Ar. 72.
“teen mvv
Mi litär-Wohenblatt,
Baonworiir Mebdafteur: Berlag der Königl. Hoſbuchhandlung
2. GRortl, Benmalmagfor 3 D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E. S. Mittler & Sohn,
Ariekenan b. Berlin, Soßleritr, Erpedition: Berlin swie, Kochſttrahe 68. Berlin swı2, Kochſtt. 68— 71.
Diele Zeitigriit ericheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags zn. von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werden derfelben beigefügt 1. monatlich ein bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
—— 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden iſt.
tertelhährlicher Pränumerntionspreis für das Game 4 Mark 50 Pi. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poſanſtalten (Heitungs:Preislifte Nunmer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin au die Beitungsipebitionen — an.
N 89. Berlin, Mittwoch) den 6. Oktober. 1897,
Juhalt:
Verſonal⸗ Veränderungen (Preußen, Bayern, Sachſen). — Drbend « Verleifungen (Preußen, Bayern, Sachſen). —
Regelung von Offiziergehältern.
Journaliſtiſcher Theil,
Leitfaden für den Unterricht in der Tatil, — Erzherzog Karl von Defterreih. (Schluß.) — Franzöſiſche Armees
manöver 1897. (Mit Stiszen.) — Ariegstechniſche Zeitſchrift.
Rleine Mittheilungen. Japan: Ausgaben für Heer und Flotte — Defterreid:Ungarn: Abaptirung bes Feld⸗
geihüges. Korps:Offisierichulen 1898. Fünf Mann auf einem Fahrrade. Jubiläumskaſerne.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Dftober begann das vierte Quartal 1897 des Militär« Wochenblattes. Der vierteljährliche
Abonnementspreis für dafjelbe einſchl. des literariſchen Beiblattes „Militär-LiteratursZeitung“ ſowie der bejonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Markt 50 Pig. Beftellungen hierauf bitten wir recht bald bei ben nächſten
Roitämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den Zeitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementäbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Berlag und Erpedition des Militär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
-
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee,
Offiziere, Portepeefühnride ⁊c. Krag, Pr. Lt. vom Inf. Negt. er — (3. Pomm.)
ri —— Nr. 14, klommandirt zur Dienſtleiſtung bei der Gewehr—
Erneumungen, Befürberungen und Verſctzuuger. Prüfungskommiſſion, in das Kommando als Aſſiſt.
Im aktiven Heere. bei der genannten Kommiſſion übergetreten.
OHomburg v. d. Höhe, den 10. September 1897. v. Heydebreck, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Feldart. Negt.,
v. Bod u. Polach, Gen. Lt. und Kommandeur der auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei dem Marftall
20. Div, kommandirt zur Vertretung des fomman: | Seiner Majeftät des Kaiſers und Königs lommandirt.
direnden Generals des Gardelorps, der Hang eines | Graf zu Solms-Wildenfels, bisheriger Seeladett,
fommandirenden Generals verliehen. in der Armee und zwar als Port. Fähnr. mit einem
Patent vom 3. Mai d. Is. bei dem 1. Leib-Huſ. Regt.
Jagdhaus Rominten, ben 30, Schtember 1897.
Nr. 1,
v. Knobloch, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 97, vom | Kuhlwein, früherer Kadett von der Haupt-Sladettens
1. Oftober d. Is. bis 31. März 1899 zur Dienft
anftalt, in der Armee und zwar als charalteriſirter
feiftung bei dem großen Generalitabe lommandirt. Rort. Fähnr. bei dem Braunschweig. Huf. Negt. Nr. 17,
Arndts, Pr. Lt, vom nf. Regt. Generaf-Feldmarihall | Müller, Kadett, bisher von der Ne. der Marine, in
Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.) der Armee und zwar als haralterifirter Port. Fähnr.
Nr. 64, von dem Kommando ala Aſſiſt. bei der bei dem Inf. Negt. Nr. 176, — angeitellt.
Gewehr⸗ Prüfungslommiſſion entbunden.
4 Quartal 1897.
Gi;
2351 1897 — Militär-Modhenblatt — Nr 89 2352
Wilhelm (2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116, auf feinen
Antrag mit Penjion,
Beamte der Militär-Verwaltung,
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Rieckenberg, Belleidungsamtsajfiit. auf Probe beim | lee — Fürft Blücher von
XI, Armeelorps, endgültig angeſiellt. Wahlitatt (Bomm) Nr. 5, auf feinen Mntrag zum
Den 24, September 1897.
1. Oftober d. Is. mit Penſion, — in den Ruhe:
Faulſtich, Zahlmftr. vom 3, Bat. Inf. Regts. Naijer ftand verjeßt.
Königlich Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe ıc, im Kommando zum Generalftabe auf die Dauer eines
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. Weiteren Jahres belafien.
Sm altiven Heere Nauchenberger, Pr. Lt. des Inf. Leib⸗Regts., bisher
Den 25. September 1897. fommandirt zur Kriegsalademie,
v. Froelich, Pr. 2t., unter Belaffung & la suite des | Staubwailer, Pr. Lt. des 2. Inf. Regts. Kron—
4. Ehe. Regts. König, Urlaub auf die Dauer eines | _ PN J
weiteren Jahres bewilligt. Hierthes, Weiß, Pr. Lis. des 15. Inf. Regis. König
Albert von Sachſen,
Den 27. September 1807. —
Ritter dv. Meyer, Oberſtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier Ebel, Br. at. des 2. un Regtd. Hom, — ser
vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, unter Beförderung Dienftleiftung im Öeneralftabe zunächſt auf die
zum Oberjten, zum Kommandeur des 15. Inf. Negts. Dauer eines Jahres kommandirt.
König Albert von Sachen,
Pöppl, Oberftit., bisher zur Wahrnehmung der Funktionen
des etatdmäß. Stabsoffizierd im 16. Inf. Negt. Groß:
herzog Ferdinand von Toskana fommandirt, zum
etatsmäh. StabSoffizier in diefem Negt.,
Basbender, Major vom Generalftabe der 4. Div,
zum Bats. Kommandeur im 10. Inf. Negt. Prinz
Ludwig,
Knod v. Helmenſtreitt, Hauptm. vom 4. Inf. Regt.
König Wilhelm von Württemberg, im 7. Inf. Regt.
Prinz Leopold,
Schr. v. Pechmann, Hauptn. A la suite des 12. Inf.
Regts. Prinz Arnulf, fommandirt zur Unteroff. Schule,
in dieſem Regt, — zu Komp. Chefs, — ernannt.
Schoch, Hauptm. und Komp. Chef vom 12. nf. Regt.
Prinz Umulf, in den Generalſtab der 4. Div. verjept.
Dtt, Major des 1. Pion. Bats, fommandirt als
Führer des Pion, Detachements in München,
Gotigetren, Major und Kommandeur des Eijenbahn-
Bald, — zu Oberftlts.,
Geiger, Pr. Lt. à la suite des 7. Inf. Regts.
Prinz Leopold, Mdjutant bei der 8. Inf. Brig, zum
Hauptm. ohne Patent, — befördert.
Weiß, Major und Bats. Kommandeur im 10. Inf.
Negt. Prinz Ludwig, unter Beförderung zum Oberftit.,
zur Wahrnehmung der Funktionen des etatämäß.
Stabsoffizierd in dieſem Regt. fommandirt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Den 25. September 1897.
Nichter, Pr. Lt. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von
Bayern, das erbetene Ausicheiden aus dem Heere
mit dem 12. Oltober d. 38. behufs Uebertritts in
die Kaiſerliche Schuptruppe für Deutich = Dftafrila
gejtattet.
Schr. dv. Rummel, Sek. Lt. à la zuite des Inf. Leib:
Regis., zur Landw. 1. Aufgebot verfeht.
Den 27. Ecptember 1897.
Schr. v. uw. zu der Tann, Oberft und Kommandeur bes
15. Auf. Negts. König Albert von Sachſen, mit der
geieplichen Penſion und mit der Erlaubniß zum Tragen
der bieherigen Uniform mit den bejtimmungsmäßigen
Abzeichen zur Disp. gejtellt.
l. Im Sanitätelorps.
Ten 25. Eeptember 1897.
Dr. Feuerbach, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt
bei der Kommandantur der Feſtung Germersheim,
unter Verleihung des Charalterd als Div, Arzt, mit
der gejeplichen Benfion und mit der Erlaubniß zum
Tragen der Uniform mit den für Berabjchiedete vor:
geſchriebenen Abzeichen der Abjchied bewilligt.
Dr. Laubmeiiter, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. des 5. Feldart.
Regis, zur Reſ. des Sanitätsforps verjet.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Mit der Wirlſamleit vom 1. November 1. Is.
Graf v. Verri della Boſia gem. dv. Külberg auf
Gansheim u. Berg, Br. 2t. des Inf. Leib: Negts,,
En — —
2353
1897 — Nilitär-Modenblatt — Nr. 89
284
XI (Königlich Sächfifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche 2c.
4. Ernenmungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere
Den 24. September 1897.
Wuttig, Sek. 2t. vom 4. Inf. Negt. Nr. 103, unter
dem 1. Dltober d. 383. zu den Königl. Sächſ. Kom—
pagnien des Königl. Preuß. Eijenbahn-Negts. Nr. 2,
Alter, Sek. Lt. von ber 8. (Hönigl. Sächſ.) Komp. des
Königl Preuß. Eijenbahn:Regts. Nr. 2, unter dem
30. September db. 33. in das Schützen-(Füſ.) Regt.
Prinz Georg Nr. 108, — verſetzt.
Den 30. Schtember 1897.
Häniden, Hauptm. vom 2. Feldart. Regt. Nr. 28,
unter Ernennung zum Wbtheil. Kommandeur, zum
Major, vorläufig ohne Patent, befördert.
v. Wilucki, Hauptm. und Battr. Chef vom 2. Feldart.
Regt. Nr. 28, in die ältefte Hauptmannsftelle dieſes
Regts.,
Stegemann, Hauptm. à la suite des 3. Feldart. Regts.
Nr. 32, unter Enthebung von dem Kommando als
Adjutant der Feldart. Brig. Nr. 12, als Battr. Chef
in das 2. Feldart. Negt. Nr. 28, — verjept.
v. Wolf, Pr. Lt. vom 3. Feldart. Negt. Nr. 32, ald
Adjutant zur Feldart. Brig. Nr. 12 fommanbirt.
B. Wbjdiebsbewilligungen.
Sm oaltiven Deere
Den 30, September 1897.
Fliegner, Major und Abtheil. Kommandeur vom
2. Feldart. Negt. Nr. 28, in Genehmigung jeines
Abſchiedsgeſuches mit Penfion und der Erlaubniß
zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vor:
geichriebenen Ubzeihen zur Disp. geftellt.
Beamte der Alilitär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 25. September 1897.
Hedel, Sergeant von der Halbinvaliden-Abtheil.,
Koſſagk, Sergeant vom 1. Königs-Huſ. Regt. Nr. 18,
— unter dem 1. Dftober d. 38. ald Garn. Bau:
ihreiber bei den Lokalbaubeamten II Dresden bezw.
Ehemnig angejtellt.
Ordens = Berleihungen.
Preußen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigjt
gerubt:
dem DOberftlieutenant a. ©. Küntzel zu Weißenburg,
bisher etat3mäß. Stabsoffizier des nf. Negts. Marl:
graf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60,
dem Major a. D. Hobohm zu Blanlenburg a. 9.
bisher Vorftand des Feitungsgefängnifies in Cöln,
dem Oberjtabsarzt 1. Kl. a. D. Dr. Gierich zu Frei—
burg i. B., bisher Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 131,
— den Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe zu
verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
gebt:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Nitterfreuzes erſter Klaſſe des Großherzoglich
Heſſiſchen Verdienft:Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Major z. D. Stahl im Landw. Bezirk I Darmftadt;
de3 Ehren⸗Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Großherzoglid
Oldenburgiſchen Haus- und Verdienſt⸗Ordens des Herzogs
Peter Friedrich Ludwig:
dem Major dv. Blumenthal, aggreg. dem Oldenburg.
Drag. Regt. Nr. 19, lommandirt als Adjutant zum
Stabe der 3. Armee-Jnip.;
des Verbienftlreuged bes Herzoglich Sachſen—
Erneſtiniſchen Haus⸗Ordens:
dem Feldwebel Helberg von der Schloßgarde-Komp.;
bes Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus-Ordens
zweiter Klaſſe:
dem Major Lauenſtein vom großen Generalſtabe,
lommandirt bei der Botichaft in St. Peteröburg;
des Kaiſerlich und Königlich Deiterreihifchen Ordens
der Eifernen Krone dritter Klafje:
dem Hauptmann Grafen v. Schwerin vom Grofs
berzogl. Hell. Feldart. Regt. Nr. 25 (Grofherzogl.
Art. Korps);
des Großherrlich Türkiichen Osmanie-Ordens
dritter Klaſſe:
dem Hauptmanı Morgen vom Gren. Regt. Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, fommandirt
bei der Botſchaft in Konstantinopel;
der vierten Klaſſe deijelben Ordens:
dem Stabdarzt Dr. Burghart bei der Kaiſer-Wilhelms—
Alademie für das militärärztliche Bildungswejen;
des Offizierlreuzes des Königlich Serbiſchen
Talowo⸗Ordens:
dem Hauptmenn dv. Schrader vom Leib-Gren. Regt.
König Friedrich Wilhelm ILL. (1. Brandenburg.) Nr. 8;
des Ritterkreuzes defjelben Ordens:
dem Premierlieutenant dv. Wodtke von demielben Negt.
und Adjutanten der 75. Inf. Brig.;
der Königlich Großbritannischen filbernen
AZubiläums-Miedaille:
dem Oberjtabsarzt 1. Kl. Dr. Scheibe, Negtd. Arzt
des Braunſchweig. Inf. Regts. Nr. 92.
2355 1897 — Militar-Wochenblatt — Rr. 89 9356
Bapern. | Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
Seine Königlide Hoheit Prinz Luitpold, | geruht:
de3 Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur A
; Ba 4a * zur An⸗
Beiner Rujenkt bes Zrrigte Sich Allergie legung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Inſignien
bewogen gefunden: zu ertheilen, und zwar:
dem Premierlieutenant Grafen zu Türring- Fetten a — F u
bach, ä la suite der Armee, die Erlaubniß zur des Fürjtlich Reußiſchen — jüngerer Linie —
Annahme und zum Tragen des Königlich Preußiſchen Ehrenlreuzes dritter Klaſſe:
Kronen-Ordens erſter Klaſſe zu ertheilen. dem Rittmeiſter v. Tümpling, perſönlichem Adjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich
Sachſen. Auguſt, Herzogs zu Sachſen;
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht: der goldenen Medaille des Herzoglich Sachſen—
dem Major 5. D. Fliegner, bisher Abtheil. Kommandeur Erneſtiniſchen Haus-Orbens:
vom 2, Feldart. Regt. Nr. 28, dad Ritterkreuz erfter | dem charakterifirten Stabshorniſten Uhlig des 1. Jäger
Klaſſe des Verdienſt-Ordens zu verleihen. Bats, Nr, 12,
(Aus dem Armee: Verorbnungsblatt Nr. 20 vom 30, September 1897.)
Kriegsminifterium. Berlin, den 25. September 1897,
Kaſſenabtheilung.
Regelung von Offiziergehältern.
Das Chargengehalt 1. Klaſſe beziehen vom 1. September d. Is. ab die Hauptleute bezw. Nittmeijter:
1. Infanterie und Jäger.
dv. Franke, Inf. Regt. Graf Boje (1. Thüring.) Nr. 31. — Holly, Inf. Regt. Herzog von Holjtein
(Holjtein.) Nr. 85. — Diejing, Inf. NRegt. Graf Barfuß (4. Weitfäl) Nr. 17. — v. Stord, nf. Negt.
Großherzog Friedrich Franz II. von Medlendurg: Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24.
2. Kavallerie.
Seiffert, 2. Hannov. lan. Negt. Nr. 14. — dv. Bülow, Kür. Negt. von Seydlitz (Magdeburg.
Nr. 7. — v. Schwale, Drag. Regt. von Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4 — Hoveppner, Kurmärl. Drag. Regt.
Nr. 14 (vom 1. Dftober d. 38. ab Detachement Jäger zu Pferde des XIV. Armeekorps). — Großmann,
2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21.
5. $eldartillerie.
v. Harbou, 2. Hannov. Feldart. Negt. Nr. 26. — v. Borries, 2. Rhein. Feldart. Regt. Nr. 23. —
Jürſt, 1. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 2, — v. Kütßſchenbach, Feldart. Negt. von Scharnhorft (1. Hanner.)
Nr. 10. — Frhr. v. Nauendorf, Feldart. Negt. Nr. 34.
Gadom.
Journaliſtiſcher Theil,
Leitfaden für den Unterricht im der Taktik, April 1894 beiprochene achte Auflage, hat aber das
— inzwiſchen erſchienene neue Exerzir-Reglement der
Der ‚Leitfaden für den Unterricht in der Taltik Kavallerie von 1895 und den Neuabdrud der Felddienſt⸗
auf den Königlichen Kriegsichulen“*) ift der Niederſchlag Ordnung vom 20. Juli 1894 berüdjichtigt.
der gegenwärtig bei den oberjten Behörden obmaltenden Seine erſte Lieferung beihäftigt ſich wiederum mit
Meinungen. Er legt bei der Geſammtheit der jungen | der Taltil der einzelnen Waffen. Durch den furzen
Offiziere den Grund zu ihren taktiichen Anſchauungen. Auszug aus den Reglements der Infanterie, Kavallerie
Eine neue Auflage defielben bedeutet daher für das Heer | und Feldartillerie erjicht man in voller Klarheit bie
ein Ereignih. gemeinjamen Örundgedanten, die jet das BVerjtändnik
Der neue Leitfaden erſcheint in demſelben Seide | der einen Waffe für die andere ungemein mehr beleben
wie die in der Militär-Literatur-Zeitung Nr. 6 vom | md fördern als ehedem. Infanterie und Kavallerie
fennen die Marichlolonnen zu Zweien (Neihen) oder
*, Seitiaden für den Unterricht in der Tattit auf den | Vieren (Seltionen); allen drei Waffen ift der Aufmaric
Hönigligen Ariegsſchulen. Auf Veranlaffung der General: | in Züge, von da nad beiden Eeiten zur Linie gemeinfam,
inipeltion des Wiltärerziehungs: und Bildungsweſens aus: | ebenſo wieder das Abbrechen aus der Linie in die Aug:
gearbeitet. Neunte Auflage, 1. und 2. Lieferung. Mit Abr (Som eanie-Molonze ige Abſchwenten aus ber ia
bildungen. Berlin 1897. E. &. Mittler & Sohn, Königliche | pagnie-) ‚ !
Hofbuhhandlung. Preis: geheftet Mt. 4,60. zur Marfch- oder Zuglolonne und das Wiedereinfchtvenfen
2357
zur Front. Alle drei Waffen kennen die Tieftolonne
(bei der Kavallerie „Regiment in Zuglolonne“), bie
Breitkolonne (bei der Kavallerie „Regimentslofonne“),
Infanterie und Kavallerie die Doppellolonne (Kavallerie—
brigade in Doppeltolonne).
Als Entwidelungsformationen entjprechen ſich die
außeinandergezogenen Stompagnielolonnen der Infanterie,
die Esfadronstolonne der Kavallerie und die Artillerie-
abtheilung in Batteriefolonnen.
Auch aus den Abſchnitten über dad Gefecht leuchtet
bie Uebereinftimmung und gegenjeitige Ergänzung der
Reglements Har hervor. Gntwidelung, Angriff,
Lertheidigung, Verfolgung und Nüdzug jind bei allen
drei Waffen beſprochen, Unthätigfeit bei allen als der
Uebel größtes verdammt.
„Die Kriegsgeſchichte überliefert frühere Erfahrung;
fie muß man jtudiren, um die eigend zu ergänzen.“
Diefer Forderung entiprechend, finden ſich zahlreiche
Hinweife auf kriegsgeſchichtliche Beiſpiele ſowohl im
erjten Theil, wie in den folgenden.
Im Infanteriegefecht wird auf das Weiterjagen von
Beſehlen in der Schüßenlinie, auf genaue Zielbezeichnung
bejonderer Werth zu legen fein. Als jcharf hervor:
tretender Gegenitand, auf den ſich Artillerie leicht ein-
Ihießen lann, den Infanterie daher zu meiden hat,
werden auch Ehaufjeegräben bezeichnet werden müſſen,
die nur zu leicht zur Beſetzung verloden.
Beim Abſchnitt über Kavallerie hat das neue
Reglement allerlei Aenderungen bedingt. Einige Bilder
find fortgefallen, andere neu aufgenommen, Bild 19
it dabei wohl verdrudt worden. Die Marichtiefe einer
Esfadron zu Vieren ift auf ©. 81 zu 120 m, auf ©. 35
auf rund 100 m angegeben. Das Streben, durd) furze,
iharfe Faflung zur jelbjtthätigen Gedantenarbeit ans
zuregen, kommt bei der Neubearbeitung immer mehr
zum Ausdruck.
„Die Feldartillerie joll dur ihr Feuer die Bahn
zum Eiege brechen“, iſt die klaſſiſche Wahrheit, die
dem Gefecht der Artillerie vorausgeſchickt it. Leider
ift ja die Schiehvorichrift immer noch nicht zum Abſchluß
gediehen, ihr Entwurf ſtammt noch von 1893. Das
neue HFeldgeihüg wird hier bald weſentliche Ver—
änderungen bedingen.
Hervorragend find weiter die „Schlußbetrachtungen
über die einzelnen Waffen und Folgerungen“. „Die
Energie des Krieges erfordert ein gemeinjames Handeln
der Waffen.“
Die 2. Lieferung bringt dann die Taltif der ver-
bundenen Waffen, ebenjo meifterhaft durchdacht und
zum Denken anregend wie der erſte Theil. „Die Fuß—
ordonnanz, die einen Befehl im Ort überbringt, der
Radfahrer zur Verbindung auf dem Marich, der Neiter
old Zwiſchenpoſten in der beweglichen Meldelette einer
weit dorgetriebenen Patrouille zu ihrem Truppenkörper,
der Befehlsempfänger, der nachts mellenweit zum Stabe-
quartier und zurüdeilt, der Feldjäger, der Depejchen
von einem Hauptquartier zum anderen durchbringen
muß, der Bote im Ballon find Beiſpiele der Fäden,
durch die Meldung und Befehl ihre antreibende Wedhjel-
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 89
2358
beziehung äußern, wie empfindende und beivegende
Newen im lebenden Körper.“ Hierfür liefert gerade
eine der letzten Einzelichriften des großen Generalſtabes
die Verfolgung Vinoys, recht eindringliche Lehren. Zu
den erwähnten Beifpielen kämen dann noch die Jäger
zu Pferde ald Meldereiter.
Waren die bisherigen Abichnitte eine nad) beſtimmten
Grundſätzen geordnete und ſcharf hervortretende Wieder:
gabe beitehender Vorſchriften, jo treten wir mit der
Gefechtslehre in das Allerheiligite des Leitfadens ein,
in dem faft jeder Satz eine militäriihe Glaubensregel
enthält. „Stetigleit aus Charakter und Anordnungen
von praltiſchem Geſchick können ſchon zum Siege über
einen kriegstüchtigen Gegner führen; ohne fie verjagt
dem Grundgedanfen die Kraft, mag er aud) durch Glüd,
Talent oder Genie trefiend oder gar der befte mögliche
gewejen fein.“
Ganz befonderd Har, anſchaulich und erſchöpfend tft
in allen Sagen das Zuſammenwirlen der drei Haupts
waffen dargejtellt, wie 8 eben nur Jemand verfteht, der
in Krieg und Frieden berufen war, an leitender Stelle
hierzu mitzubelfen. Aus Ddiefer einſichtsvollen Praxis
heraus iſt auch ein neuer Abſchnitt über die Thätigleit
nach dem Gefecht gejchrieben. „Der Reihe der ſich
drängenden Anſprüche an Geift und Körper der Führer
und ihrer Gehülfen durch alle Chargen, nad) der
höchften Anfpannung vorm und im Gefecht, find nur
ganz gejunde, an Leib und Seele träfige Männer
gewachſen, und fie macht verftändlich, daß I ı oft weniger
geihieht, ald die Handelnden jelbjt wür chen und der
Unbetheiligte begreift.“
Bei Waldgefechten find größere Waldungen und
Heinere Gehölze jehr richtig jcharf auseinander gehalten.
Das Durdichreiten dider Waldungen ijt eine höchſt
ichwierige Bewegung und bedarf fait beſonderer Form.
Als ganz zwedmäßig hat ſich dabei die Kompagnie—
folonne bewährt, bei der jede Sektion für ſich in Reihen
folgt, jo daß ſechs oder mehr Schlangen entitehen, die
fih durch die Dickung durchwinden können. Als lehr:
reiche Beispiele für Flußübergänge verdienen, das eine in
negativem, das andere in pofitivem Sinne, wohl noch der
Nüdzug der Preußen über die Elbe 1806 und die
Verfolgung über den Nhein 1814 Erwähnung.
Die goldenen Regeln „aus dem Bereich der Krieg—
führung und Heerführung“ find ſchon in der Beſprechung
der vorigen Auflage gebührend gewürdigt. Sie haben
durch den Türkiid;Griechiichen Krieg eine neue Ber
ftätigung erfahren: „Große, namentlid) von anderen
Mächten nicht erwartete Waffenerfolge fünnen zwar
angeiponnene Bündnifjfe gegen den Sieger im Keim
erjtiden, aber auch neutrale Mächte zum Eingreifen
reizen.“ Die Klarlegung der Bedeutung von Feitungen,
das Zuſammenwirlen von Flotte und Hcer, die Schlacht,
Alles iſt klaſſiſch ſchön und überzeugend geichrieben,
„Die Verfolgung in Gang zu jepen und zu halten,
dazu gehören bis in die unteriten Grade der Führer,
ja bi! in die Mannſchaft, nicht nur das llare Bewußtiein
von der Bedeutung der unmittelbaren taktiihen Vers
folgung und die gleihlam inftinktive Erlenntniß von
der wirklichen Größe des ſchwer erlämpften Erfolges,
2359
jondern aud das begeifterte Aufgebot äußerſter Ans
ftrengung.“
Auch den Kriegsſchülern, die fi dazu Süd wünſchen
lönnen, einen folchen hervorragenden Leitfaden in
die Hand zu belommen, wird das „begeilterte Auf:
gebot äußerfter WUnftrengung“ notwendig, um ihr |
Biel bis zur taktischen Neife zu verfolgen. Durch |
jolhen Leitfaden werden fie aber auch begeijtert werben
und mit ihnen alle Offiziere, ältere wie jüngere, bie
feine Lehren jtudieren.
Erzherzog Karl bon Oeſterreich.
— ESchluß.)
Die Oeſierreichiſche Hauptarmee hatte inzwiſchen
ihren Marſch in das Marchfeld ausgeführt und ſich
am 16. Mai bei Sierendorf mit dem Feldmarſchall-
Lieutenant Hiller vereinigt; fie nahm ihr Hauptquartier
in Groß-Ebersdorf und im Norden des Biſamberges,
etwa 12 km nördlih von Wien, eine Aufſtellung, Die,
dem feindlichen Einblid von dort entzogen, im jeder
Weiſe fjorgfältig gewählt war und für alle fpäteren
Operationen des Feldhern günftig lag. Die Armee
fand bier in vollftändiger Sicherheit nicht nur Erholung,
deren fie dringend bedurfte, jondern auch Gelegenheit,
noch Manches zu ordnen, um den lommenden Ereigniffen
ſchlogfertia entgegenzutreten.
Die anderen Oeſterreichiſchen Armeen wurden von
den Ereignifjen bei der Hauptarmee wejentlich berührt;
die Räumung Italiens war unvermeidlich geworden,
und der Erzherzog Johann vermochte auch Tirol und
Inneröjterreih nicht dauernd zu behaupten. Die
Operationen gegen Dalmatien wurden gehemmt, und
auch die Operationen an der Weichſel famen, nachdem
Rußland am 5. Mai an Defterreich den Krieg erklärt
hatte, ins Stoden.
Die beiderjeitigen Hauptarmeen fanden fi an ber
Donau zum großen Entjcheidungstampfe gegenüber.
Beide ftrebten nad einer Entſcheidung, feit fie bei
Regensburg fich im Kampfe gemeffen hatten, und Napoleon
führte diefen Kampf unter günjtigen Bedingungen. Ihm
lamen neben den reichen eigenen Mitteln die der Koalition,
unter ihm willenlos ergebenen Fürften, zu Hülfe und der
Umjtand, daß er den Krieg in Feindesfand führte.
Oeſterreich ohne Verbündete jah ſich der Uebermacht von
fajt ganz Europa gegenüber und entbehrte größtentheils
der materiellen Borbedingungen des Erfolges. Achtzehn—
jährige Kämpfe gegen Frankreich hatten die Hülfsquellen
der Monarchie aufs Tieffte angegriffen, aber ben
heroiichen Muth des Kaiſers und feiner Erzherzöge nicht
gebrochen. Kaifer Franz hatte an jeder feiner Grenzen
einen Gegner und mußte front nad) allen Seiten machen.
Erzherzog Karl jtand dem Kaifer ald treuejter und
beiter Diener zur Seite; ihm war es gelungen, auch in
den Tagen des Mifgeichids die Truppen mit neuer
Zuverſicht zu erfüllen, fie für den Kampf zu begeiftern,
zum Siege zu führen und ihr Selbjtvertrauen
zu erhalten. Mit der teten Sorge um das leibliche
Wohl feiner Truppen verband er die für ihre Bildung
und Erziehung, und es üt der Marjch von Regensburg
10m — BitärWogendlaii - Mm — Nr, 89
2360
bis in das Marchfeld eine ununterbrohene Schule für
die Truppen geworden. Ihm gegenüber hatte Napoleon
feine Armee durch herangezogene Verjtärfungen unaus:
geießt vermehrt, durch Stavalleriedivifionen in weiter
| Ausdehnung nad allen Seiten die Armee geſichert, und
verfügte jeßt, nad) Abzug aller feiner Detachirungen,
no über 70000 Mann allein an der Donau. Im
Ganzen ftellte Frankreich auf allen einzelnen Kriegsichau:
plägen 369 000 Mann Oeſterreich gegenüber, während
dieſes nur 237 000 zählen konnte. Die Beilage 9 des
Wertes, jowie diejes auf den Seiten 92 big 94, enthalten
die genaueren Angaben hierüber.
Der Kaiſer Napoleon Hatte die Meberzeugung ge
wonnen, daß der Uferwechiel an der Donau für ihn
nur unterhalb Wien und zwar bei Kaiſerebersdorf möglid
ſei. Die vielen Inſeln im Strom, mit vielfaher Baum-
bededung, geitatteten eine unbemerfte Ausführung des
Brückenſchlages und die Entwidelung der Truppenmärſche
auf das linke Ufer hinüber, Er wählte die Lob-Au
insbejondere, die mit ihren anliegenden Inſeln das Bett
der Donau vortheilhaft theilte, ließ aber gleichzeitig
oberhalb Wien bei Nußdorf wiederholt demonftriren,
um den Gegner irre zu führen. Nach Meberwindung
vieler Schwierigleiten gelang ihm die Feſtſetzung auf
ber Lob⸗Au am 19. Er ließ zuerft die Kavallerie über:
gehen, bedte die Brücke von der Lob-⸗Au nad) ber
Mühl-Au durch einen Brüdentopf und entwidelte nunmehr
feine Armee jenjeit$ deſſelben zwiſchen den Dörfern
Asparn,*) als feinem linfen Flügel und Eßling, als dem
rechten. Er jelbjt verblieb auf der Lob-Au.
Der Erzherzog Karl wollte mit der Armee bes
Erzherzogd Johann und der Ungariſchen Inſurreltion
ſich auf dem linken Ufer vereinen, dann durch einen
raichen Uferwechſel auf die Verbindungen der Fran-
zöfiichen Armee wirken und dadurch den Krieg für
Oeſterreich ſchnell und günjtig vollenden. Gegenüber
der Verſammlung der Franzojen bei Wien erichien es
jegt aber dem Kaiſer günftiger, einen Angriff des Gegners
in bortheilhafter Stellung abzuwarten, da Napoleon
bei feinem Vorgehen zur Schlacht alsdann die Donau
im Rüden habe. Der Erzherzog ließ feine Hauptarmee
in der Linie Bilamberg— Rußbah aufmarſchiren,
nachdem er durch Die Beobachtungen jeines Objervatoriums
auf dem Bilamberge und durch eigene Erkundungen über
die Pläne des Gegners zu voller Klarheit gelommen war.
Schon am 20. Mai kam ed bei Eßling zum Gefedht;
man überzeugte fich, daß bereits Infanterie und Kavallerie
die Donau überichritten habe. Die Deiterreichiiche
Stavallerie trieb die Franzoſen bis an die Donau zurüd,
fonnte aber, ohne Unterſtützung durch Infanterie, Feine
weiteren Grfolge erreichen. Am 21. Mai ließ der
Erzherzog abfichtlich der Franzöſiſchen Armee Zeit, ihre
Entwidelung auf dem linken Donauufer zu vollziehen
und jchritt dann, einen Vernichtungslampf ſuchend, zum
enticheidenden Angriff, der in fünf Kolonnen ausgeführt
wurde. Gin hartes Ringen um die wohlbejeßte Stellung
Asparn — Ehling, mit gleihem Heldenmuth auf beiden
Seiten geführt, füllte den Tag aus; es war der Pfingſt⸗
#) \ Die genaue Schreibart und nicht Aopern.
2361
jonntag, an dem um 12 Uhr mittags die Defterreichifchen
Kolonnen in feitem Tritt unter den Slängen der
Vollshymne in die Schlaht zogen. Mit freudigem
Jubel ging die Armee dem ſchweren Kampfe entgegen.
Der Berfaffer giebt ums eingehende Schilderungen
aller Einzellämpfe, die auf einem verhältnißmäßig engen
Kampfielde ſich abipielen. An der herrlichen Haltung
der Oeſterreichiſchen Infanterie prallten die immer wieder:
holten Kavallerieangrifie erfolglos ab, die Dörfer Asparn
und Eßling wurden jtüchveife genommen, wieder
verloren und wieder genommen, Napoleons erneute
Verſuche, die feindliche Linie zu durchbrechen, mißlangen
jedoch, und erſt die Naht und die vollitändige Er-
ihöpfung beider Theile beendeten den Kampf. Napoleon
bielt Ehling, die Mühl-Au und den jüdlichften Theil
von Asparn bejegt und maffirte feine Truppen ſüdlich
der Straße, die beide Dörfer verband. Die Schlacht
vom 21. Mai war für das Deflerreichiiche Heer eine
große Epoche bed Nuhmes, des Gelbjtvertrauens und
des inneren Straftgefühls.
Der Erzherzog behielt für die Nacht jeine Truppen
in Gefechtöbereitichaft, weil er mit Sicherheit einem
erneuten Kampfe Napoleons am nächften Tage entgegen-
Jah, und es begann in der That am 22. Mai ſchon
um 3 Uhr morgens ein erneuter Anfturm der Franzoſen
gegen Asparn und Eßling. Auch dieſer zweite Tag
führt und dieſelben hHeldenhaften Kämpfe auf beiden
Seiten dor; die braven Oeſterreichiſchen Infanterie:
tegimenter erwarten die anprallenden Franzöſiſchen
Schwadronen bis auf die fürzejte Entfernung und treiben
fie dann durch ihre Salven unter den ungeheuerften
Verluften zurüd. Um 7 Uhr morgens griff Napoleon
das Defterreihiiche Centrum in den biutigiten, verluft-
richjten Kämpfen an. In einem Augenblid gefährlichiter
Krije, wo die erſchöpften Defterreichiichen Bataillone zu
wanlen drohten, ergrifi der Erzherzog die Fahne eines
ihon weichenden Bataillons, führte es erneut zum
Angriff vor und riß durch jein Beiſpiel alle anderen
fiegreih vorwärts. Der lepte Verſuch Franzöſiſcher
Kavallerie, unter Beifisre, wurde vom Infanterieregiment
Frelich unter beifpiellofer Kühnheit abgejchlagen.
Auf Napoleons Berechnungen wirkte die Nachricht
von der Berftörung der Donaubrüden durch Brander
lähmend ein. Ein offenfived Vorgehen des Erzherzogs,
um der Sranzöfiichen Armee einen legten Stoß zu geben,
gelang unter jchweren Opfern, und um 1 Uhr mittags
entſchloß Napoleon ſich, dad Schlachtfeld zu räumen. Bis
zum nächſten Morgen hatte die Franzöſiſche Armee das
linfe Donauufer verlajjen und fih auf die Lob:-Au
zurüdgezogen, wo fie ſich vollftändig, wıe in einem
feiten Emplacement, einrichtete.
Die zweitägige Schlacht wird ewig denlwürdig bleiben
„in den Annalen der Welt und in der Geſchichte des
Krieges. Es war dies die hartnädigjte und blutigite
feit dem Ausbruch der Franzöfiichen Revolution, fie
war enticheidend für den Ruhm der Dejterreichiichen
Waffen, für die Erhaltung der Monarchie und für die
Verichtigung der öffentlichen Meinung“. (Eigene Worte
des Erzherzog.) Die Verluſte waren auf beiden Seiten
außerordentlich. Kaiſer Franz danlte dem Erzherzog
1897 — Mmilitar⸗Wochenblatt — Rr. 89
2362
mit innigiter Nührung; den Truppen wurde reiche
Belohnung und Kaijerlihe Anerkennung zu Theil.
Nach dem Siege von Asparn wiegten auf Oeſter—
reichiicher Seite alle diejenigen Elemente, die von Kampf
und Krieg wenig verjtanden, fich in den falſchen Glauben,
daß der Erzherzog nunmehr jeinen Sicg auszubeuten
und Napoleon gänzlich zu vernichten habe. Sie über:
ſchätzten namentlich auch die begeifterte Stimmung in
Deutſchland. Der Erzherzog aber ließ fich in jeinem
ruhigen, Haren Urtheil, das die ganze Sachlage richtiger
beurtheilte al8 jene, nicht beirren; eine direlte Wer:
folgung bed Gegners über die Lob-Au war einfach
unthunlid. Er behielt aber enge Fühlung mit dem
Feinde durch Offizierpatrouillen, die in allen Richtungen
von jedem jelbjtändigen Truppentheil bis zur Donau
herangeführt wurden, Immerhin verjuchte er im der
Naht vom 23. zum 24. Mai auf die Franzöſiſchen
Truppen und gegen die Brüden einen Ueberfall, der
aber an mangelndem Brüdenmaterial jcheitern mußte.
Er verjammelte jeine Armee hinter dem Rußbache,
um fie von dem giftgefährlichen Gelände des Schlacht:
feldes zu entfernen und bejeßte das im Allgemeinen
mit der Stellung von Wagram zu bezeichnende Gelände
vom Bilamberge über Wagram und Marlgrafneufiedel,
das durch den Rußbach und die Höhenzüge an deſſen
linfem Ufer eine vortrefjlihe Kampfesitellung bot. Er
hatte auf dem Marchfelde etwa 92 000 Mann Infanterie
und 12 000 Pferde verjammelt.
Ihm gegenüber juchte Napoleon alle ihm erreichbaren
Truppen heranzuziehen, um einen abermaligen Schlag
der Entjcheidung zu führen. Er verblieb auf der Lob-Au,
die er durch eine große Anzahl von Brüden, Anlage
von Brüdenfchanzen und Befeftigungen zu einem ficheren
Lager zu machen wußte, in dem er innerhalb der nächiten
Wochen alle Vorbereitungen zu einem abermaligen Vor:
ftoß auf das linfe Donauufer in der forgfältigiten
Weiſe traf.
Nah reiflichen Erwägungen und nad) Prüfung
aller ihm von verfciedenften Seiten gemachten Vor:
ſchläge und Aufforderungen bejchlo Erzherzog Karl, in
der bisherigen Haltung zu verbleiben und die Armee
in jeder Weiſe zu fompletiven und zum großen Kampfe
gegen Napoleon, der ficher bevorjtand, bereitzuftellen.
Er war weſentlich auf ſich allein angewiejen, da die
Verſtärlungen durch Erzherzog Johann, die aus Ungarn
erwartet wurden, nicht in der gehofften Weije eintrafen,
und der Erzherzog bei Naab am 14. Juni unglüdlid)
gefämpft hatte. Erzherzog Johann wurde angemiejen,
über Komorn fi gegen Preßburg zu wenden und jo
allmählich feine Truppen der Stellung des Erzherzogs
Karl als linken Flügel anzufügen. Infolge diejer
Bewegung zog Napoleon alle gegen Raab verwendet
gewejenen Truppen bis auf eine geringe Beſatzung
ebenfall8 an ſich heran, fo daß Anfang Juli die beiden
Dauptarmeen in enger Vereinigung ſich gegenüberftanden.
Um 1. Juli vollzog die Defterreichiiche Armee den
Aufmarſch in diejenige Aufftellung, die der Erzherzog
Ihon jeit Anfang Juni als die zweckmäßigſte erfannt
hatte, durch die er die Stellung nördlich von Asparn —
Eßling in enggefhloffenem Bogen umfaßte. Doch führte
2363 |
er om 3. Juli die Urmee von Hier nochmals wieder
hinter den Rußbach zurüd. In den Tagen dei 2. bis
5. Juli wurden Franzöſiſcherſeits durch lebhafte:
Artiliertefeuer don Batterien unterhalb der Lob-Au die
wahren Webergangspunfte verborgen, konnten indefjen
den Erzherzog, der alle Vorgänge genau beobachtete
und erkundete, nicht über den richtigen Uebergangspunlt
täufihen. Er wuhte, dab diefer an der Dftfeite ber
Lob Au Liege, und wer durch feine Aufftellung hinter
dem Rußbache volllommen in der Lage, dem Feinde
überall erfolgreich entgegenzutreten, in der Deienfive den
Anmarſch des Feindes zu erivarten und dann offenfiv ihn
gegen die Donau zurücdzumerfen. Dem Erzherzog Karl
wurden jeine Entichliehungen durch die Einmilchungen der
Diplomatie und jelbit des Kaiſers jehr erſchwert, doch
hielt er am jeiner Auffaffung feit und entwarf alle
Dispofitionen für feine Armee mit derfelben umſichtigen
Klarheit und von allen Einflüffen ungetrübt, wie wir
es an ihm gewohnt find.
Der Herr Berfaffer führt nun in eingehender
Veſprechung alle die Ereigniffe der kommenden Tage
dem Leſer vor, und wir begleiten ihn durch die Einzel-
beiten derjeiben mit gejpannter Aufnerfiamleit. Der
licbergang der Franzoſen von der Inſel Lob-Au auf
das Marchfeld, der, in allen Detaild von Napoleon felbt
angeordnet, von ihm peinlichit überwacht wurde, konnte
vom Obſervatorium des Bilamberged genau beobachtet
werden, und alle Bewegungen de3 Gegners blieben für
den Erzherzog fein Geheimniß. Er traf jeinerjeit$ die
nöthigen Anordnungen und berjuchte namentlich den
Erzherzog Johann zu jchnellerer Bewegung nad jeinem
linken Flügel zu veranlaſſen. Auch hatte er jeine Armee—
front durch Fortifizirungen zu nachhaltiger Vertheidigung
gegen den erſten Franzöſiſchen Angriff verſtärkt. Um
10 Uhr am 5. Juli morgens geihah der Aufmarſch
der Franzöſiſchen Armee; Napoleon wollte den linken
feindlichen Flügel zurüddrüden und dann mit einer
Srontveränderung linls um Stadl-Enzer&dorf die ganze
feindliche Aufſtellung aufrollen. Der Erzherzog blieb
entichloffen, aus der bisher beobadjteten Reſerve nicht
herauszutreten.
Die Nämpfe auf dem Oeſterreichiſchen linken Flügel
boten auch am Tage von Wagram der Dejterreichiichen
Armee Gelegenheit zu heroiichen Thaten; es gelang ihr,
das Durchbrechen des Gentrums zu verhindern. Dod)
machte die numerijche Ueberlegenheit der Franzoſen es
möglich, die einzelnen abgeichlogenen Angriffe mit frifchen
Truppen zu erneuern. Aber die Dejterreicher kämpften
in ihrer Stellung mit unerſchütterlichem Gleichmuthe
und wiejen die vielfachen Angriffe Durch ihr gutes Feuer
beharrlih ab. Dem Erzherzog Karl war es beradnnt,
auch im dieſer Schlacht durch perjönliches Eingreifen
ſchwanlende Wbtheilungen, die zu weichen begannen,
wieder vorwärts zu führen und dann Durch feine Navallerie
den jchon fiegreich geweienen Macdonald über den
Rußbach wieder zurüczutreiben. In und um Wagram
fanden wechſelnde biutige Kämpfe ftatt, an denen die
Sadjen unter Vernadotte einen heldenmüthigen Untheil
hatten. Erſt um 11 Uhr abends endete der Kampf,
und blieben beide Urmeen jih nahe gegenüber. Der
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 89
2364
Erzherzog Karl ftand von Jedlersdorf gegen Aderklag,
Wagram, Mearkgrafneufiedel bis Dberfiebenbrumn.
Napoleon nahe gegenüber bei Breitenlee, Raasdorf und
Pysdorf; er konnte ſich nicht verhehlen, daß jein Unter:
nehmen gegen die Stellung am Rußbach geſcheitert war.
Noch um Mitternacht disponirte der Erzherzog Karl
für den 6. Juli eine entſcheidende Dffenfive, Die
überrajchend noch vor Tagesanbrud) zu beginnen babe.
Aber ungenügende veripätete Mittheilung der Befehle, und
die Nerhältniffe der Nacht und der weiten Entfernungen
zerftörten die Ausführung des gut angelegten Planes;
allein der Tinte Flügel, das 4. Korps, führte feinen
Auftrag fiegreich aus, als ihm der Befehl, in der
Bewegung anzuhalten, zuging, da die Kolonnen im
Gentrum und vom rechten Flügel ihrerieitd noch nicht
thätig werden konnten. Die eintretende Stodung beim
Deiterreihiichen finten Flügel wurde von Napoleon
ertannt und ſchnell benußt, um genen das Oeſterreichiſche
Centrum vorzudrängen. Bei dem Kampfe um das Dorf
Aderklag trat der Erzherzog Karl perſönlich wiederum
heldenmüthig ein und wandte eine drohende Panik an
diefem Punkte zum Siege. Der linfe Franzöſiſche
Flügel erlitt einen vollitändigen Miferfolg, und nur durch
Napoleons perjönliches Eingreifen wurde die Niederlage
der Armee verhindert. Es gelang ihm, vor Wagram
jeine bekannte ungeheure Batterie zu formiren, und nad)
ichiweren Kämpfen erſt vermochte der rechte Franzöſiſche
Flügel auf dem Höhenzuge bei Marfgrafneufiedel Fuß
zu faſſen. Ein Berfuh des Erzherzog, jeinen linten
Flügel durch einen Kavallerievorſtoß zu degagiren, gelang
nur unvollſtändig gegenüber der feindlichen Uebermadht.
Napoleon lieh durch Macdonald den enticheidenden Stoß
gegen das Dehterreichiiche Centrum ausführen und die
Truppen von Dubinot und Davout auf Wagram vor-
treiben. Bis gegen Mittag waren alle diefe Maſſen—
angriffe Napoleond gegen den rechten Flügel und das
Gentrum gejcheitert; nur der linke Flügel war zurück—
gedrängt worden. Dadurch wurde es für den rechten
Flügel unmöglich, die Offenfive wieder aufzunehmen.
Bis 2 Uhr nachmittags hatten Die Kämpfe gewährt,
als der Erzherzog Karl die Nachricht des Erzherzogs
Johann bekam, daß er im Anmarſch fer, aber noch jo
weit entfernt, daß auf fen Eintreffen binnen vier Stunden
nicht zu rechnen wäre. Unter diefen Umſtänden entichied
fih der Erzherzog Kerl ſehr richtig dafür, dem
Kampf aufzugeben; er führte allmählich in imponirender
Haltung jeinen Rüdzug auf Stammerdborf, an der
Straße nach Brünn, aus und gelangte unter andauernden
Gefechten mit dem nachdrüngenden Gegner in die Linie
Jedlersſeld — Enzersield— Bodflüß, angelehnt am Die
Höhen des Bijamberged und der Hochleithen. Mit
einem letzten Franzöſiſchen Meiterangriff endete 8 Uhr
abends die Schlacht, die durchaus nicht ein jo vollitändiger
Sieg war, wie Napoleon in jeinen hochtönenden Bulletins
es verlündete. Wit dieſem Kampfe des 6. Juli war
das welthiitoriice Drama zu Ende Der Erzherzog
führte unter teten Nrrieregardengefechten die Armee auf
Znaim zurüd, batte bier an der Thaya am 11. Juli
die leßten Kämpfe und ſchloß dann am 12, den befannten
Waffenſtillſtand mit Napoleon ab, den der Kaiſer Franz
2365
widerwillig genehmigte. Der Erzherzog war einer
gebieterijchen Nothwendigleit, im Intereſſe von Heer
und Monarchie, gefolgt und war daher ſchmerzlichſt
ergriffen von der Kailerlihen Ungnade feines Bruders.
Er legte dad Kommando nieder. Un jeine Stelle
trat auf Naiſerlichen Befehl der General ber
Kavallerie Fürft Johann von Liechtenjtein, Der Erz
berzog zog fih mad; Tetſchen zurück und hat an den |
jpäteren Kämpfen der Kaiſerlichen Armee nie mehr |
tbeilgenommen.
Der Abichluß diefer hohen Heldenlaufbahn wirkt
beirübend und um jo erjcütternder, wenn man an ber
Hand unferes Buches die Leberzeugung gewonnen hat, mit
wie unvergleichlihem Heldenmuthe und unerſchütterlichem
Selbftvertrauen er in allen Lagen des Krieges unter
den jchtwierigiten Berhälinifjen immer bereit war, feine
hoben militärischen Kenntniſſe und Erfahrungen, fein
ganzes Wollen und Wiffen in den Dienft jeines Haiferlichen
Heren zu ftellen, die Fahnen Defterreichd hoch und fein
Ehrenfchild malellos und blank zu erhalten. Die An:
ertennung und begeilterte Juftimmung jebes Edeldenkenden,
wie er jie bei Lebzeiten genoß, bleibt ihm für Die
Nachwelt gelichert, und jein Beiſpiel ewig der Nach—
eiferung werth.
Sranzöfiihe Armeemandver 1897.
(Mit Slizzen.
Die diesjährigen großen Franzöfiihen Manöver
fanden unter Leitung des Generals de France, lom—
mandirenden Benerald des 1. Armeelorps, in der Gegend
zwiſchen Arras und St. Quentin jlatt. An den Manövern
nahmen Theil das 1. umd 2. Armeckorps mit kriegs⸗
gemäß zufammengeftellter Divifiond- und Korpsartillerie,
Korps-Sopalleriebrigaden und die 1., 4., 5. Kavallerie
divifion; ferner ein jogenannte® corps d’armee pro-
visoire, beitehend aus der 12. Divifion und einer
zuſammengeſetzten Divijion, die aus einer Brigade Mariner
infanterie und einer Brigade nfanterie und Süger
gebildet war.
Vom 5. bis 7. September manövrirte das 1. gegen
das 2. Urmeelorps, vom 9. bis 12. September eine
Nordarmee (1., 2. Armeekorps und 5. Kavalleriedivifion)
gegen dad corps d’armde provisoire und die 1. und
4. Kavalleriedivifion.
Der Leiter der Manöver war am 22, Juli an
einer Beinverlegung (Sturz mit dem Pferde) erfranft,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 89
tonnte deshalb, wenn auch ziemlich wiederhergeitellt, |
den Manövern nur im Wagen beiwohnen.
Während in früheren Jahren die Tagesblätter
längere Zeit vor Beginn der Manöver ein ausführliches
Programm über den beabfichtigten Verlauf bradıten,
wurden in diefem Jahre die Vorarbeiten geheim gehalten.
Die Führer erhielten, wie dies auch bei ung zur geichehen
pflegt, erft am Tage vor dem Manöver ihre Aufträge.
Noch im Vorjahre glaubte der Leiter der Manöver
von dem Ausſehen der Sicherungsabtheilungen abjehen
zu müſſen, in diefem Jahre dagegen hatten die Vorpoiten
2366
nach dem Gefechte ihre Pläpe einzunehmen und während
| der Nadıt ftehen zu bleiben.
Sonft waren die Quartiere für die Dauer ber Manöver
vorher beitimmt. Diesmal wurden nad) Schluß jedes
Manövertages durd) den Yeiter den Divifionen Rayons
zugeiviejen, in welchen die Truppentheile unterzubringen
waren.
Wohl mit aus dieſen Gründen wurden pro
Kompagnie 75, pro Batterie 40 Pelte mitgenommen.
General de France beichränfte fich darauf, in einer den
Truppen übergebenen kurzen Inſtrultion das befannt zu
geben, was aud wir für nothwendig zur Ausführung
von Manövern halten. Er gab meder Zufüge nod
Erläuterungen zu dem bejtehenden Neglements, wies
vielmehr darauf Hin, die Vorfchriften derjelben aufs
Genaueſte zu erfüllen.
Bekanntlich hatte im Worjahre General Cailliot in
langathmiger Weije die beftehenden Dienftvorjchriften
abgeändert bezw. erläutert.
Im eriten Theil der Manöver beſtand die Nord-
partei aus dem 1. Armeelorps und der 5. Slavallerie-
division, die Südpartei aus dem 2. Armeelorps und
der 1. avalleriedivifion. Feder Korps-Kavalleriebrigade
war eine Rabfahrerabtheifung beigegeben, die zum Theil
mit von Hauptmann Gerard erfundenen zufammen:
legbaren Nädern ausgerüftet war. Dem 1. Armee—
forps folgte eine Luftichiiferjeftion und eine bewegliche
Brieftaubenftation (colombier mobile), weld leßtere
am 9. September zum Hanptquartier des Leiters trat.
Die 12. Divifion, Marinebrigade ꝛc. und 4. Kavallerie—
divifion hielten während dieſer Periode Uebungen in
der Gegend von St. Quentin ab.
In Folgendem wird die den Manövern zu Grunde
gelegte Idee im Wortlaut angeführt.
Idee für Nord.
Eine feindliche Armee hat ſich der Städte la Fere
und Laon bemädtigt und Reims eingeichlofjen. Cine
im Norden gebildete Franzöſiſche Armee, die gegen die
Neims einjchließenden Truppen operiren joll, it durch
ein bei Lillers verſammeltes Armeelorps gededt. Auf
die Nachricht, daß beträchtliche Kräfte, die von der Ein-
ſchließungsarmee abgezweigt auf dem linken Ufer der
Somme jtanden, fi} in nördlicher Richtung in Bewegung
geſetzt haben, befichlt der Führer der Nordarmee dem
(bei Lillers ftehenden) Dedungslorps, gegen fie vorzu—
gehen, fie zu fchlagen und hinter die Somme zurüdzu«
werfen.
Idee für Süd.
Eine Armee hat ſich der Städte la Foͤre und Laon
bemächtigt und Neims eingeſchloſſen. Im Weiten ift fie
durch ein auf dem linken Ufer der Somme bei Nozieres
en Santerre jtehendes Korps gebedt. Benadhrichtigt
von der Anweſenheit beträchtlicher Kräfte im Norden,
befichlt der Führer der Einfchließungdtruppen dem (im
Velten fiehenden) Dedungstorps in nördlicher Richtung
vorzugehen, mit dem Auftrage:
1. Fühlung mit den Nordtruppen zu geivinnen und
fie zu beobachten;
2
Daullsars Pd
*49
\.”
“ An e
J
— *
2367
2. fie anzugreifen und über die Scarpe zurüdzus
werfen, wenn fie jüdlich der Linie Arras — Doullend vor:
zugehen verjuchen jollten. j
Borausfichtlich würden bei und dieſe Aufträge kürzer
gejakt worden jein.
. Lıllars
Ach uns
Lena 1%
PR RIPRE ROTE
‚Streuillerr
Pd *
Berlesaux Bois
—⸗
J J
arer Adıer
Damelinessck
A er Aris
r ARE PIUS ZEIT
83 tee de: e Fr
man er. J —ez
Fi Aciich le deiit
2
Ha Pr mc
pr
pP Rsınlinsa
2 *
NAo⸗ ietee en leiste
“
4 I»,
Take
Am 4. September fand:
Nord: 1. Armeelorps um Yillers, 5.
diviſion nad; Houdain vorgeihoben.
Süd: 2. Armeekorps um Roziered en Santerre,
1. Ravalleriedivifion um Bray fur Zomme.
Nlavallerie:
1897 — RilitärsModenblatt — Rr. 89
868
Die beiden Gegner ftanden in der Luftlinie etwa
90 km, ihre Kavallerie 60 km voneinander entfernt.
Die Kavalleriedivifionen traten jchon am 4. nad:
mittagd den Vormarſch an, und erreichte die Nord:
' (5.)Ravalleriedivifion die Gegend von Ranquetin, Beaumek
les Loges, die Süb-(1.)Ravalleriedivifton die Gegend
ſüdlich Mondy aur Bois.
Am 4. traf der Kriegsminiſter Billot in Arras ein,
fuhr gegen Abend nad Bruay und alarmirte die dort
liegenden 16. Jäger und 19. Chaſſeurs ä cheval (zur
Korps-Kavalleriebrigade gehörend).
Die beiden Kavalleriedivifionen gewannen am Abend
des 4. durch ihre Patrouillen miteinander Fühlung.
Das Weiter war jehr ungünftig.. Durch den Regen,
der auch während der Manöver meiſt andauerte, war
der Boden aufgeweicht und das Marichiren außerhalb
hauflirter Strafen jchwierig.
5. Zeptember.
(In Hrantreih wird der Sonntag meiſt zu den Manövern
benußt.)
Das Nordarmeelorps marſchirte in ſüdlicher Richtung
über Aubigny vor, außer der vorgeichobenen Kavallerie:
diviſion ſich ſichernd durch eine Avantgarde aus der
1. Korps⸗Kavalleriebrigade, 1 Infanterieregiment, 1 Jäger
bataillon, 3 Batterien und den mit der Kavalleriediviſion
Verbindung haltenden Radfabrern der Korps-Kavallerie—
brigade.
Das Eüdarmeelorpd marfdirte in ähnlicher Weiſe
auf Bray jur Sonme,
Da die Stavalleriedivifionen fi am Morgen des
Tages nahe gegenüber geftanben hatten, jo fam es ſchon
am frühen Morgen zu einem Aufammenftoh bei Berles
aur Bois. General de France entfchied dahin, daß die
Nord⸗(5. Kavalleriediviſion als geworfen anzuſehen jei
und ſtark gelitten habe. Dieſelbe wurde bis 5 Uhr abends
außer Gefecht gelegt, fiel alſo für diefen weiteren Tag aus.
Die Eüd-(1.)Ravalleriedivifion gingweiter in nördlicher
Richtung dor, bis fie bei Habarcq auf die Spitzen des
Nordarmeelorps traf.
Am Abend des 5. jtand:
Nord: Die 5. Kavalleriediviſion bei Duiſans, die
Avantgarde 1. Mrmeelorps bei Habarcq, das Gros bis
Srevillers audgedehnt.
Süd: Die 1. Kavalleriedivifion um Benumeß
les Loges, die 2, Korps-Kavalleriebrigade in Miraumont,
Avantgarde 2. Armeekorps zwiſchen Albert und Bray
jur Somme, dad Gros in Gegend Chuignes, Capphy.
6. September.
Während der Nacht vom 5. zum 6. hatte es geregnet,
and am 6. hielt der Regen an.
Die 5. Kavalleriedivifion brach früh auf und über-
rumpelte gegen 4 Uhr 30 Minuten morgens bei völliger
Duntelbeit die in Beaumetz les Loges, Niviered und
Baſſeux les Loges liegende 1. Kavalleriedivifion. Die
Sicherungẽmaßregeln der Lehteren müfjen vecht mäßige
| getvejen jein, da der Ueberſall völlig gelang, die Geſchütze
genommen, Die Mannicaiten ſchlaſend überraicht wurden.
Es bedurfte längerer Zeit, um die 1. Kavalleriediviiten
zu ordnen.
2369
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Rr. 89
2370
General de France jehte die 1. Kcvalleriebivifion | weile enijtand bei dieſem Angriffe ein großes Durch—
bis 5 Uhr abends außer Gefecht.
Nachdem nad) einer glüdlichen Attade auf die Korps:
einander, weil die Schiedsrichter die Truppen nicht
anhalten und keine Enticheidung treffen durften, während
Kavalleriebrigade der Südpartei auch dieſe außer Gefecht | General de France, der fich died vorbehalten hatte, im
geſetzt war, hatte die Nord-Kavalleriedivifion freie Hand |
und ging weiter in jüblicher Richtung vor.
aur Bois traf fie auf Radfahrer der Südpartei, warf
dieje und ging über Monchy aur Bois vor. Dieter Ort
wird von der inzwilchen eingetroffenen Tete des 1. Armee
forp& bejept, und das Manöver des ungünftigen Wetters
bafber abgebrochen, jo daß es aud an dieſem Tage zu
leinem Infanteriegeſecht kam.
Am Abend des 6. ſtand:
Nord: 5. Kavalleriedivifion Hamelincourt, Avant:
garde 1. Armeelorps Bienvillerd aur Bois, Mondy
aux Bois, Gros Beaumeß les Loges und Gouy en Artois.
Süd: 1. Ravalleriedivifion Bapaume, 2. Kavallerie:
brigade Mailly, 2. Armeekorps Miraumont, Courcelette,
Threpoal.
7. September.
An Ddiefem Tage vegnete es nicht.
Die Avantgarde 1. Urmeelorps hatte die Dörfer
Mondy aur Bois und Bienvillerd aur Bois, die auf
einem Hößenrüden liegen, in Bejig. Monchy war durch
das nfanterieregiment 43, Bienviller® durch bie
16. Jäger bejegt.
Beide Gegner gingen auf dieje Ortichaften vor. Die
Nordpartei marichirte mit der 1. Divifion über Berles
zur Bois, mit der 2. Divifion über Bommier, um in
feiter Stellung jtehend, dem Gegner Widerjtand zu
leiten.
Die Südpartei marſchirte mit der 4. Divijion über
Adiet le Petit — Bucquoy, mit der 3. Divifion über
Puiſieux — Gommecontt.
Es ſcheint, daß die Südkavallerie dem Führer genaue
Meldungen über den Feind gebracht hat; denn General
Brugere (Führer von Sid} verſuchte ſeine Hauptfräfte,
indem er von Bucquoy die d. Divifion auf Hannescamps
wied, gegen den feindlichen vechten Flügel zu dirigiven.
Die beiden Kavalleriedivifionen befanden ſich im Diten.
Zu einem größeren Kavalleriegefecht kam es nicht, die
Diviſionen wichen ſich gegenieitig aus.
Bei Berles aur Bois war die Luftichifferabtheilung
von Rord anfgejtellt.
Ten eigentlichen Kampf an diefem Tage ftellen die
Berichterftatter verjchieden dar.
anders fein.
Die Nordpartei joll nad; einzelnen Nachrichten, ala
der ſchwache feindliche rechte Flügel eine rüdgängige
Bewegung machte, gegen diefen mit zwei Brigaden
borgegangen jein, während eine Dritie Brigade bei dem
ſchwach bejeßten Hannescamps durchſtieß. Der Feind
wor nicht im Stande den bedrohten Flügel zu unter-
fügen und wurde, da auch die Umfaſſung des rechten
Nordilügels noch nicht wirkſam fein fonnte, getheilt und
geworſen.
Andere Berichte meinen, die Nordpartei habe die
Reſerven in Bewegung geſetzt, als die Umfaſſung des
rechten Nordflügels fühlbar geworden ſei, die Reſerven
ſeien demnach zu ſpät gekommen. Begreiflicher—
Bei Mondy |
Es Tann dies laum |
Wagen ſitzend, meift nicht rechtzeitig genug zur Stelle
fein fonnte.
Die zuerft angeführte Lesart ſcheint die richtige zu
jein. Es iſt wahrſcheinlich, daß das 2. Armeelorps
nur langſam in den ichlechten, durchweichten, lehmigen
Wegen vorwärts kam.
General de France fol, was durchaus anerkannt
werden muß, feine Entſcheidung über Sieg oder Nieder—
lage getroffen haben. Die Truppen rüdten nad) Beendigung
des Manöver: in die Quartiere. Der 8. September
war Ruhetag. Am 9. begannen die Armeemanöver.
(Fortfegung folgt.)
Kriegstechniſche Zeitſchrift.
Bei den ungeheuren Fortſchritten auf dem Gebiete
der Technik, die in alle Verhältnifje des Heeres vom
Taillentuopf und Aluminiumlochgeichirr bis zum Selbjt-
ladergewehr, Schnellfeuergeſchüß und Panzerfort oit
volljtändig ummwälzend oder bahnbrechend eingreifen, mußte
es auffallen, daß in der umfangreichen Deutichen Militär—
literatur feine Zeitjchrift vorhanden war, die fich die
Entdelungen und Erfindungen auf dem Gebiete der
Kriegstechnif zur Hauptaufgabe ftellte. Auf diefen Um—
ſtand machte inSbejondere Hauptmanı a. D.W. Staven—
hagen aufmerliam, der die Herausgabe von kriegs—
technifchen Blättern lebhaft empfahl und unterjtüßte, jo
daß jich die Königliche Hofbucdhhandfung von E. S. Mittler
& Sohn in Berlin dazu entichloß, mit dem Beginn des
neuen Jahres eine „Kriegstechniſche Zeitſchrift“
herauszugeben, für die der auf militärliterariſchem Gebiet
ducch jein Handwörterbuch jür die Armee und Marine
befannt geiwordene Oberſt 5. D. E. Hartmann bie
Schriftleitung übernommen hot.
Diefe nene Heitichrift iſt gleichzeitig dazu bejtimmt,
als Erſatz für das „Archiv für die Artillerie: und In—
genienroffiziere des Dentichen Reichſsheeres“ einzutreten,
für das ſich der langjährige Nedalteur, Generalmajor 5. D.
Schröder, hohe und allfeitig anerkannte Verdienfte er:
worben hat. Mancher wird mit Bedauern das Eingehen
dieſes im 61. Jahrgang erjcheinenden „Archivs“ er-
fahren; es hatte ſich aber eine völlig andere Aufgabe
gejtellt, die vor Allem aud das kriegsgeſchichtliche
Gebiet umfahte, dem gewaltigen Aufſchwunge der Kriegs:
technik aber als nicht unmittelbar in feinem Rahmen
liegend, nicht in dem Umfange entiprechen fonnte, wie ihn
das Intereſſe unſeres Heeres auf kriegstechniſchem Gebiete
erwünjcht jcheinen lieh. Das „Archiv“ hat fich zwei
Menſchenalter hindurch große Verdienfte um das Heer
wie um die Militärliteratur eviworben, und wenn es
aus derielben nunmehr ausicheidet, jo kann Dies mit
volliter Berechtigung in dem Bewußtſein geichehen, an
der geiltigen Weiterbildung unteres Offizierforps weſentlich
mitgewirkt zu haben.
Pi
Die „Kriegstehniihe Zeitſchrift“ wird auf
dem von ihr zu bearbeitenden Gebiete mit Unterftüßung
bewährter Mitarbeiter in gleichem Sinne, wenn ſchon
auf einer anderen Örundlage, zu wirken juchen; bie
erite Nummer bderjelben wird vorausſichtlich jchon im
Monat Dezember d. 8. zur Ausgabe gelangen. Sie
wird jährlich in zehn Heften zum Abonnementöpreiie
von ME. 10,— erideinen.
Kleine Mitteilungen.
Japan. Die Ausgaben für Heer und flotte,
für welche der Staatshaushalt von 1897/98 die Mittel
zur Verfügung ftellt, weifen nad einem in der Englifchen
Admiralty and Horse Guards Gazette abgedrudten
Berichte des Britifhen Konfuls zu Toklio, aegen das
Vorjahr fehr erheblihe Steigerungen nad. Die regels
mäßıgen Bebürfnifje des Heeres, welche bamals mit
32 Millionen Mark beftritten wurden, erfordern nun—
mehr einen Aufwand von 60 Millionen, wovon namentlid)
die Befoldung, die Verpflegung, die Belleidung, die
Remontirung, die Truppenübungen und ber Geſundheits—
dienft, für meld Letzteren der Betrag infolge der durch
die Befeung der Infel Formofa vermehrten Erlranlungs⸗
fälle verdreifacht ift, betheiligt find, Die Befisnahme
von Formoſa hat ferner eine bedeutende Verftärkung
der Bendarmerie erfordert und veranlakt, dab der Auf:
wand für dieſe hat verfechsfacht werben müfjen. Unter
den außerordentlihen Ausgaben, deren Gefammtbetrag von
nicht ganı 40 auf mehr als 60 Millionen Mark gewachſen
ift, ſiehen folde, weldye der Krieg gegen China vers
anlaft hat und die durdy die Bornahme von Befeitigungss«
arbeiten im eigenen Lande hervorgerufenen in vorberfter
Linie. Diefe erheblichen Steigerungen des Aufwandes
fegen die Regierung in den Stand ein Seer von
145 000 Mann unter den Fahnen und daneben eine
Referve in der Stärfe von 375 000 Mann v halten. —
Der Flottenhaushalt hat in nody höherem Mate Mehr:
ausgaben nöthig gemadt. Die regelmäßigen Ausgaben
betragen freilih nur 20 Millionen Mark gegen 16 im
Vorjahre, fie find durch die nämlihen Verhältniſſe
bedingt wie dort,
Anders ift es bei den außerordentliden |
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 89
Ausgaben. Während diefe nicht ganz 60 Millionen Mark |
betrugen, belaufen fie ſich jegt auf etwa 1355 Millionen.
Die Koften, welde der Unterhalt der Flotte verurfacht,
find mithin um mehr ald das Doppelte gewachſen; fie
verfolgen das Ziel, eine Flotte von 65 Fahrzeugen mit
233 000 t Deplacement und außerdem von 126 Torpedo⸗
booten zu fchaffen. Für die Durchführung diefes Marines |
gründungsplanes ift eine längere Neihe von Jahren in Auss
ficht genommen, deren Endpuntt nod nicht feſt beflimmt ıft.
Deſterreich-Ungarn. Cine bei den diesjährigen
Totifer Kaifermanövern erprobte Adaptirung des
gelbgefäh es, welches gegenwärtig beim K. und K.
Seere im Gebrauche ift, hat nad einer Mittheilung bes
Armeeblattes Nr. 38 die Artillerie defjelben für die
nächſten Jahre genen alle Ueberholungen fichergeftellt
und vor der Nothwendigleit bewahrt, das gefammte Feld—⸗
ie Löfung der die Angelegenheit betreffenden Frage
war einer unter dem Vorſihe des General-Artilleries
inſpeltors, Feldmarſchalllieutenant v. Kropatſchel, zus
——— Kommiſſion aufgetragen, welche die
nachſtehenden Aenderungen vorgeſchlagen hat: Zur voll⸗
ſtiegen des Hinterrades.
2372
wur emmung des Nüdlaufes des Geſchützes nad
dem Schuſſe ift bei dem Letzteren eine Schlußbremie
montirt worden, beftehend aus einer u ar, einem
Spaten, welder 44 beim Rücklaufe in die Erde eingräbt
und einem zwifhen Spaten und Laffete eingeſchalteten
derpuffer; dieſer fchiebt, beim Schuſſe burd den
ückſtoß zufammengepreßt, nad) Abgabe des Schufies
die Laffete wieber vor und erfpart daher die ganze ver«
ögernde Arbeit des Gefhügvorholens. Die gefammte
inrihtung wird auf faum 25 Gulden für ein jedes
Gefhüg veranfhlagt. Ferner foll eine Zündlodver-
fiherung angebradht werden, darin beftehend, daß beim
Zudrehen der Verfchlußkurbel mittels eines Anfages ein
Winlelhebel mitgedreht wird, deſſen oberes Ende über
das Rohr hinaufreicht, das Zündlody normal bedeckt und
nunmehr verfhoben, dafjelbe zum —— des Brandels
freigiebt. Oeffnet man den Verſchluß, fo wird beim
Aufdrehen der Verſchlußlurbel durch den vorherermähnten
Aufſatz der Sicherungshebel derart gedreht, daß fein
oberes Ende das Zündlody wieder überdeckt. Dieſe
Sicderungsvorlehrung hindert bei rafhem Feuern am
vorzeitigen Einführen und Nbziehen des Brandels und
bewahrt die Bedienung vor einer beim Schnellfeuern
immerhin vorhandenen Gefährdung. Wit dem in dieſer
Meife abaptirten Gefhüte fönnen in der Minute feche
gut gezielte Schüfje abgegeben werden. Das Armeeblatt
nimmt an, daß mit diefer Einrichtung und mit dem neuen
Schrapnel die K. und K. Artillerie einer jeden Artillerie
Europas gewachſen fein wird, fo daß fie abwarten
fönne, welde Grfahrungen anderwärts mit neu bers
geftellten Schnellfeuergefhügen gemadt werben.
— Diekorps»Dffiziersfchulen des nächſten Jahres
werben am 3. Januar eröffnet und am 18. Juni gefchlofien.
Es Sollen zum Beſuche derſelben Oberlieutenants
bi zum ange vom 1. Mai 1894 bei der Infanterie,
ben Jägern, den Pionieren ſowie dem Eifenbahn: und
Zelegraphenregiment, vom 1. Mai 1892 bei den übrigen
Truppengattungen, und zwar im ber Hegel je einer von
einem jeden Bataillon bezw. Kavallerie: und Feldartillerie⸗
Regiment einberufen werden, doch dürfen jolde, welche
in den Qualıfifationsliften als vorzugswürdig befchrieben
und aufer der Deutſchen noch einer zweiten Natıonals
ſprache mädtig find, bis zum Wange vom 1. Nor
vember 1894 in Vorſchlag gebracht werden.
(Armeeblatt Nr. 35.)
— Fünf Mann auf einem Fahrrade erfhienen
bei einem zu Graz im Auguſt ftattgehabten Karrufjel des
Militär-Radfahrerlurfet. Ein Dann ftand auf den
Pedalen und beforgte das Treten, einer ſaß auf dem
Bouvernal, einer im Sattel, einer ftand auf den Aufs
Wo der fünfte Mann fi
befunden hat, giebt das Armeeblatt Nr. 35 nit an,
welches mittheilt, daß bei einem Durchſchnittsgewichte
von 70 kg das Rad 350 kg zu tragen gehabt habe und
| daß es ein gemöhnliches Mılitärfahrrad gewefen ſei.
I
— Eine Jubiläumsfaferne für ein Savalleries
regiment zu erbauen zur Feier der im Jahre 1898 bevor»
ftehenden 5Ojährigen Wiederfehr des Tages, an welchem
| ' Raifer franz Joſef I. den Thron beftien, hat der Bes
aefhüsmaterial durch ein anderes erjegen zu müflen. |
meinderath von Wiener Neuftadt, der „Allzeitgetreuen“,
beſchloſſen und zu diefem Zwecke im Einvernehmen mit
dem R. und K. Kriegsminiſterium einen Pla beſchafft,
dejjen Anlauf 70000 Gulden gefoftet bat. Die Baus
fumme ift auf 250 000 Gulden veranfdlagt.
(Reichswehr Nr. 1179, Morgenblatt.)
Gedrudt in der Königligen Hofbupruderei von €. ©. Mütler & Sohn in Berlin SWI2, Kocftrafe 69_7L,
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Rr. 80,
Militär-Wocenblatt.
Berantwortlicher Redakteur: Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
°. Eftorff, Generalmajor z. D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E. S. Mittler & Sohn,
Ertedenau b. Berlin, Goblerftr. Erpedition: Berlin $WI2, Kocktrafe 68. Berlin swı2, Kohfte. 68— 71,
Diele Zeitichrift ericheint jeben Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nahmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Aukerdem werben derſelben beigefügt 1. monatlich eins big zweimal bas literariiche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
geuung“; 2. jährlid) mehrmals gröhere Aufſatze als bejondere Veiheſte, deren Nusgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Frerteljährlicher Bränumerationspreis für das Ganze 4 Marf 50 Bf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poſrauſtalten (Zeitungs: Preislifie Hummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie Beitungsfpebitionen — an.
NM 90. Berlin, Sonnabend den 9. Oktober. 1897.
Juhalt:
Perfonal » Beranderungen (Preußen, Bayern). — Drbend + Verleihungen (Preußen, Bayern).
Journaliſtiſcher Theil.
Weberficht über bie Ereigniſſe des Theffalifchen Krieges. (Fortfegung.) — Die Franzöſiſche Norbarmee im Jahre 1870/71.
(Fortfegung.) — Radfahrertruppen und Krieqsräber,
Rleine Mittheilungen. Italien: Berforgung ber audgebienten Unteroffigiere im Civildienſt. Uebertritt aus bem
Offgierlorps in das Zahlmeifterkorps.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Dftober begann bas vierte Quartal 1897 des Militär» Wocenblatted. Der vierteljährliche
Abonnementäpreis für dafjelbe einſchl. des Literarifchen Beiblattes „Milttär-Literatur-Zeitung“ ſowie der bejonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Mark 50 Pig. Beftellungen Hierauf bitten wir recht bald bei den nächften
Poltämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den Beitungsipebitionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementöbeträge fogleich einzuzahlen find.
Verlag und Expedition des Milttär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
PVerfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Im Sanitütsforps. Stabs- und Bats. Urzt des 2. Bats. des Inf, Regts.
Jagdhaus Nominten, den 30. September 1897. Nr. 137,
Die Stabs- und Bat. Aerzte: Dr. Voß vom Holftein. Feldart, Regt. Nr. 24, zum
Dr. Krauſe vom 2, Bat. des Fuhart. Negts. Nr. 11, Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts.
zum Oberſtabsarzt 2. Kl. und Negts. Arzt des Inf. General» Feldmarihall Prinz Friedrich Karl von
Negts. Graf Werder (4. Nhein.) Nr. 30, Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64,
Dr. Hahn v. Dorjdje vom 3. Bat. des Inf. Regts. Dr. Schurig vom Leib» ren. Regt. Hönig Friedrich
General » Feldmarihall Prinz Friedrich Karl von Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8, zum Stabs—
Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, zum Oberſtabs⸗ und Bats. Urzt des 2. Bats. 3. Magdeburg. Inf.
arzt 2. FI. und Negtd. Arzt des Schleswig-Holftein. Regts. Nr. 66,
Ulan. Regts. Nr. 15, s Dr. Baldeyer vom Sanitättamt des VII. Armee—
Dr. Rieder vom 3. Bat, bes Inf. Regts. von Stülp- forps, zum Stabs» und Bats. Arzt des 2. Bats, des
nagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, zum Oberſtabsarzt Fußart. Negts. Nr. 11,
2. M. und Regts. Arzt deſſelben Regts, diejer vor- | pj,, Menzer vom Sanitätsamt bes VI. Armeelorps,
läufig ohne Patent; zum Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf.
die Afſiſt. Aerzte 1. KL.: Regts. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, —
Dr. Dorn vom Heil. Feldart. Regt. Nr. 11, zum befördert.
(4. Quartal 1897.)
2375
Die Aſſiſt. Aerzte 2. KL:
Dr. Schöneberg vom Wejtfäl. Drag. Regt. Nr. 7,
Dr. Kleinſchmidt vom Garde-Pion. Bat.,
Dr. Metz vom Kadettenhaufe in Plön, — zu Aſſiſt.
Aerzten 1. KL;
die Unterärzte:
Dr. Preuß vom Inf. Regt. von Bonen (5. Dftpreuf.)
Nr. 41, unter Verſetzung zum Inf. Negt. Freiherr
Hiller von Gaertringen (4. Poſen.) Nr. 59,
Dr. Maßmann vom nf. Negt. Herwarth von Bitten-
feld (1. Weitfäl) Nr. 13,
Dr. Neuhaus vom nf. Negt. Graf Bülow von
Tennewig (6. Meftfäl) Nr. 55, biefer unter Vers
feßung zum Holftein. Feldart. Negt. Nr. 24,
Dr. Müller vom nf. Negt. Prinz Friedrich ber
Niederlande (2. Weſtfäl.) Nr. 15, unter Verſetzung
zum Füf. Regt. General Feldbmarjchall Graf Moltle
Schleſ.) Nr. 38,
Dr. Dtto vom nf. Negt.
(7. Veftfäl.) Nr. 56,
Dr. Helm vom 1. Naffau. Inf. Negt. Nr. 87, diefer
unter Berfeßung zum Heſſ. Pion. Bat. Nr, 11,
Dr. Schlojfer vom 6. Thüring. Inf. Negt. Nr. 95,
Dr. Bed vom 4. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 67,
Dr. Heufeler vom nf. Regt. Nr. 98, — zu Aſſiſt.
Uerzten 2. Kl.;
die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. der Nef.:
Dr. Zuß vom Landw. Bezirk Lörrach,
Dr. Körber vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Beintauff vom Landw. Bezirk Mannheim,
Dr. Büttner vom Landw. Bezirl Maren,
Dr. Rojettenftein vom Landw. Bezirk Görlitz,
Dr. Sonieglo vom Landw. Bezirk Sangerhaufen,
Dr. Hedenhayn vom Landw. Bezirk Eıfenad,,
Dr. Shmalmad vom Landw. Bezirk I Altona,
Dr. Baldus vom Landiw. Bezirk Oberlahnitein,
Dr. Heins vom Landw. Bezirk Schwerin,
Dr. Krawczyüski vom Landw. Bezirk I Breslau,
Dr. Biefing vom Landw. Bezirk Hagen,
. Merh vom Landw. Bezirk Potsdam,
. May vom Landw. Bezirk Gab,
Dr. Elemens vom Landiw. Bezirk Dortmund,
za! Adam, Dr. Rumpel vom Landw. Bezirk Ham:
urg,
Dr. Körner vom Landw. Bezirk Brandenburg a. H.,
Dr. Rupp vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
Dr. Lennert vom Landw. Bezirk I Trier;
die Aſſiſt. Aerzte 1.1. der Landw. 1. Aufgebote:
Dr. Braud vom Landw. Bezirk Offenburg,
Dr. Landsberg vom Landw. Bezirt Glatz,
Dr. Niſchkowsky vom Landw. Bezirl Deis,
Dr. Goldjtein vom Landw. Bezirk Glogau,
Dr. Müller vom Landw. Bezirt I Braunichweig,
Dr. Heidenreih vom Landw. Bezirk Inſterburg,
Dr. ®oerner vom Landw. Bezirk Offenburg,
Dr. Bagner vom Landw. Bezirk Schlettſtadt,
Dr. Toop vom Landw. Bezirk Görlig,
Dr. Claeſſen vom Landw. Bezirl Aachen,
Vogel von Faldenftein
1897 — SRIEENCHLRIESURIRFE — fr. m
2376
Dr. Thurmann vom Landw. Bezirk, Anllam, — zu
Stabsärzten;
die Aſſiſt. Aerzte 2. SL. der Rei.:
Dr. Gilbert vom Landw. Bezirf Dortmund,
Dr. Goede vom Landw. Bezirk Cöln,
Dr. fsranfenftein vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Boituret vom Landw. Bezirk 1 Braunfchweig,
Dr. Alert vom Landw. Bezirt Königsberg,
Hahn vom Landw. Bezirk Neuftadt,
Geßner vom Landiv. Bezirk III Berlin,
Dr. Lehmann vom Landiv. Bezirt Göttingen,
Dr. Arndt vom Landw. Bezirk I Bodum,
Dr. Haenjd vom Landw. Bezirk Schmweidniß,
Dr. Beppmüller vom Landw. Bezirk Noftod,
Dr. Wießner vom. Landw. Bezirk Calau,
Dr. Biejer vom Landw. Bezirl Offenburg,
Dr. Begner vom Landw. Bezirk Andernad),
Dr. Koeppel vom Landw. Bezirt Barmen,
Dr. Bel vom Landw. Bezirk Hersfeld,
Dr. Stüer vom Landw. Bezirk Rediinghaufen,
Dr. Arning vom Landw. Bezirt Hamburg,
Dr. Leipoldt vom Landw. Bezirk I Bremen,
Dr. Rüping vom Landw. Bezirt Mülheim a. d. Ruhr,
Dr. Lethaus vom Landw. Bezirk, Soeit,
Dr. Simon vom Landw. Bezirk Barmen,
Dr. Eberhard vom Landiv. Bezirt Schwerin,
Dr. Bujdmann vom Landw. Bezirk 1 Altona,
Dr. Lubowski, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Landw. 1. Auf
gebot3 vom Landw. Bezirk Kattowig, — zu Aſſiſt
Yerzten 1. RL;
bie Unterärzte der Ref.:
Poeſchel vom Landw. Bezirk Neiße,
Dr. Steil vom Landw. Bezirk Bonn,
Schnitzler vom Land, Bezirk Düffeldorf,
Dr. Reining vom Landw. Bezirf II Münſter,
Lüſing vom Landw. Bezirt I Altona,
Dr. Hügel vom Landiv. Bezirk II Oldenburg, — zu
Aſſiſt. Aerzten 2. RL, — beförbert.
Den Oberftabsärzten 1. Kl. und Regts. Aerzten:
Dr. Gröbenihüß vom 3. Großherzogl. Heſſ. Inf.
Regt. (Leib-Regt.) Nr. 117,
Dr. von Dirke vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr, 63,
Dr. Stehomw vom Garde: Füj. Regt, — ein Patent
ihrer Eharge verlichen.
Den Oberjtabsärzten 2. Kl. und Regts. Aerzten:
Dr. Rofenthal vom nf. Regt. Nr. 166,
Dr. Friß vom 6. Pomm. Inf. Negt. Nr. 49,
Dr. Plagge vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr
(3. Weitjäl.) Nr. 16,
Prof. Dr. Renvers, Oberjtabsarzt 2. Kil, à la suite
des Sanitätälorps;
ı den DOberjtabsärzten 2. Kl. und Regts. Aerzten:
| Dr. Stag vom Rhein. Fußart. Negt. Nr. 8,
Dr. Espeut vom 5. Garde-Regt. zu Fuß,
Dr. Heder vom Niederrhein. Füf. Negt. Nr. 39,
Dr. Bötther vom 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94
(Großherzog von Sachſen), — ber Cha ralter als
Oberjtabsarzt 1. KL. verliehen.
2*
2377 1897 — Militär-Wodenblatt — Ar. 90 2378
Boigt, Aſſiſt Arzt 1. Kl. vom Eijenbahn-Regt. Nr. 1, | Dr. Wolff, Affift. Arzt 1. Kl. der Ref. vom Landw.
zum Inf. Regt. on Morig von Anhalt: Defjau Bezirt Frankfurt a. M,,
(5. Bomm.) Nr. 42, Dr. Jacobiny, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots
Dr. Derlin, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom für. Regt. Graf vom Landw. Bezirk Crefeld,
Geßler Ghein) Nr. 8, zum Sanitätsamt des | Dr. Rehfeld, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf—
VII Armeelorps, — verjept. gebot3 vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Beyer, Oberftabsarzt 1. KL. umd Regis. Arzt Dr. Weiſe, Stabsarzt der Landw. 2, Aufgebot vom
vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) | Landw. Bezirt Stade,
Nr. 48, Dr. Schütz, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots vom
Dr. Claus, Oberſtabsarzt 1. FL. und Regts. Arzt vom Landw. Bezirk II Bodum — der Abſchied
Inf. Regt. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, — bewilligt.
Beiden unter Verleihung des Charakters als Div. | Dr. Schoenermard, Stabe: und Bats. Arzt dom
Arzt, mit Penſion und ihrer bisherigen Uniform, 2. Bat. 3. Magdeburg. Inf. Regts. Nr. 66, als
Sleißner, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Negts. Urzt vom Halbinvalide mit Penſion aus dem aktiven Sanitätd:
Schleswig⸗ Holſtein. Ulan. Regt. Nr. 15, mit Penfton lorps ausgeichieden und zu den Sanitätsoifizieren
und feiner bisherigen Uniform, der Landw. 2. Aufgebots übergetreten.
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ⁊i. Schufter, Pr. Lt. ded 4. Inf. Regts. König Wilhelm
P von Württemberg, vom Kommando zum Eiienbahn:
4. (Eruenmungen, Befürberungen und Berjegungen. Bat. enthoben und zu ſeinem Truppentheil zurück⸗
Im — Heere. beordert, — ſämmtlich vom 1. Otiober 1. 38. ob,
Den 29. September 1897.
dchr. v. Reigenftein, Major 3. D., beim Bezirks-
bommando Jngoljtadt,
v. Allweyer, Major z. D., beim Bezirlskommando B. Abſchiedsbewilligungen.
Raiferslautern, — zu Bezirlstommandeuren, Im altiven Heere
Leeb, Major z. D., beim Bezirtsfommando Kempten, i k
del Moro, Major 5. D., beim VBezirkslommando | _ POUR TER: — n
Kifingen, Salzberger, Oberftlt. 5. D. und Kommandeur bes
Griesbet, Hauptm. z. D., beim Bezikstommando | Landw. Bezirts Ingolſtadt, mit ber Uniform bes
Würzburg, — zu Bezirksoffizieren, — ernannt. 19. Inf. Regis,
Sciepl, Oberftlt. 3.D. und Kommandeur des Landw. Bes
Den 30. September 1897. zirls Kaiſerslautern, mit der Uniform des 7. Juf. Regts.
Lift, Major z. D., zum Bezirlsoffizier beim Bezirks Prinz Leopold,
fommando Landau ernannt. Holler, Major z. D. und Bezirksoffizier vom Bezirke
- lommando Kempten, unter Verleihung des Charalters
Durch Berfügung des Kriegsminiſteriums. —— mit der Uniform des 14. Inf. Regts.
Petzoldt, Pr. Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig,
vom Kommando zum Topographiſchen Buͤreau des Polar ern A le ger
Generaljtabes enthoben, ezirlslommando Kiſſingen, mit der Uniform
. — 7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
Benz, Self. Lt. des 16. Inf. Regts. Großherzog Fserdir | _ > 5 a ’
wand won Tostana, zur Dienjtleiftung in das Topo- | SUB, Major Fa und Bezirköoffizier vom Bezirks-
prophifce Vürenu des Generalitabes beordert, — fommando Würzburg, mit der Uniform des 9. nf.
Beide zum 15. Oftober d. Js Negts. Wrede, — mit der gejehlichen Benfion und
i £ ee — mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit
geiftle, Pr. Lt. des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernſt den für Verabichiedete vorgefchriebenen Abzeichen der
Ludwig von Hefien, Abichied bewilligt.
Brunner, Pr. St. des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold,
— vom Kommando zum Topographiihen Büreau Den 30, Scptember 1897.
des Generaljtabes enthoben, Phildius, Major z. D. und Bezirlsoffizier vom Bezirks:
Prager, Sek. Lt. des 11. Inf. Regts. von der Tann, fommando Yandau, mit der gejeglichen Penſion und
Schmitt, Sek. Lt. des 15. Inf. Regis. König Albert mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des
von Sadien, — zum Topographiſchen Büreau des 17. Inf. Regts. Orff mit den tür Verabjchiedete vor-
Generalſtabes fommanbdirt, geichriebenen Abzeichen der Abſchled bewilligt.
1m — ——— — Nr. 90
2379
Ordens - Berleißungen.
BPrenfen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbdigft |
geruht:
dem MNittmeifter Frhrn. Thumb v. Neuburg, Chef ı
des Detachements Jäger zu Pierde, den Rothen
Adler⸗Orden vierter Klaſſe,
dem Major a. D. v. Leupoldt zu Thom, bisher Bats.
Kommandeur im nf. Regt. von Borde (4. Pomm.)
Nr. 21, den Königlichen Kronen-Örden dritter Klaſſe,
dem in Allerhöchitigrem Militärlabinet beichäftigten |
Votenmeijter Krüger vom Sriegäminifterium den
Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe,
dem Sanonier Kaulitz im Feldart. Regt. General-
Beldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3 die Rettungs-
Medatlle am Bande, — zu verleihen.
|
|
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
gerubt:
ben nahbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiichen Infignien
zu ertheilen, und zwar: |
des Ehrenkreuzes des Großherzoglich Mecklenburg⸗
Schwerinſchen Greifen-Ordens und des Fürſtlich
Reußiſchen — jüngerer Linie — Ehrenkreuzes zweiter
Klaſſe:
dem Major Frhrn. v. der Goltz vom großen General
jtabe;
des Nitterfreuzed eriter Klaſſe des Großherzoglich
Heſſiſchen Verdienjt:- Ordens Philipps des Großmüthigen: |
dem Major Melior vom Füſ. Negt. Prinz Heinrich
von Preußen (Brandenburg) Nr, 35; |
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deijelben Ordens: |
dem Hauptmanı chen. dv. Dalwig im nf. Regt.
Graf Tauengien von Wittenberg (3. Brandenburg.)
Nr. 20;
des Fürftlih Schwarzburgiſchen Ehrentreuges
zweiter Klaſſe:
dem Major 3. D. Danneil, Bezirköoffizier beim Landw.
Bezirt Sondershaufen;
ber Fürjtlih Schwarzburgiichen Ehren-Medaille
in Silber: |
dem Ober⸗Lazarethgehülfen Horftmann vom 3. Thüring. '
Inf. Regt. Nr. 71.
Bayern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreihd Bayern Berwejer, haben im Namen
Seiner Majeſtät des Königs Sich Allergnäbdigit
bervogen gefunden, den nachgenannten Offizieren 2c. die Er»
laubniß zur Annahme und zum Tragen Nichtbayeriicher
Orbdensauszeichnungen zu ertheilen, und zwar:
für den Königlich Preußiſchen Rothen Adler-Orden
dritter Klaſſe:
dem Wirklihen Geheimen Kriegsrath Schropp, Seklions—
vorjtand im Siriegäminijterium; |
für bie vierte Klaſſe deſſelben Orbens:
bem Major Grüber, Kommandeur des 2. Jäger-Bats
für den Königlid; Preußifchen Kronen-Orden
erſter Klaſſe:
den Oberſten ä la suite der Armee Grafen v. Seins:
heim und Frhrn. v. Wolfskeel;
für die dritte Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Oberitlieutenant Born, Kommandeur des 1. Jäger:
Bats.;
für den Königlich Sächſiſchen Orben ber Nauten-frone:
dem Generallieutenant Prinzen Ludwig Ferdinand
von Bayern Königliche Hoheit, Inhaber des 18. Inf.
Negts.,
dem Generalmajor à la suite der Armee Grafen
zu Eaftell-Eajtell;
für den Stern in Gold zum Großfreuz des Königlich
Sächſiſchen Albrechts-Ordens:
dem Generallieutenant und Kriegsminiſter Fchrn. v. Aid
zu Aſch auf Oberndorff;
für dad Großfreuz befelben Ordens:
den Generallieutenant® und Generaladbjutanten Grafen
v. Lerchenfeld: Prennberg und Frhrn. v. Zoller,
dem ÖenerallientenantReinhard,AInfpelteur der Fußart.,
ben Oberften & la suite ber Armee Grafen dv. Seins:
heim und Frhrn. vd. Wolfskeel;
für das Komthurkreuz erfter Klafje defielben Orbens:
dem Öeneralmajorund Flügeladjutanten $rhm.v.Branca;
für das Offizierlreuz deſſelben Ordens
dem Oberſtlieutenant dv. Steinsdorf, etatsmäß. Stabs
offizier,
ben Majoren und Bats. Kommandeuren Boli, Gipſer
und Demi, — jämmtli vom 15. Inf. Regt. König
Albert von Sachſen,
dem Major Reſchreiter, ä la suite des 1. Schweren
Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern und Ordonnanz-
offizier Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten,
dem Major Frommel, ä la suite des 1. Schweren
Neiter-Regts. Prinz Karl von Bayern, Adjutanten
des Kriegsminiſters,
dem Major Frhrn. v. Kesling im Stabe des 4. Feld-
art. Regts. König;
für das Nitterkveuz erſter Klaſſe defjelben Ordens:
den Hauptleuten und Komp. Chefs Frhrn. v. Bed:
mann und Mantey Frhrn. dv. Dittmer dei
15. nf. Regts. König Albert von Sadjen,
dem Hauptmann und Battr. Chef Seekirchner bes
1. Feldart. Regts. Prinz:Negent Luitpold,
dem Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Moosmair, Regts
Arzt im 15. Inf. Regt. König Albert von Sadien;
für das Ritterkreuz zweiter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Premterlieutenant Frhrn. v. Reitzenſtein bes Inf.
Leib: Regts., lommandirt zur Kriegsalademie
2381 1897 — Militär-Wocenblatt — Nr: M 2383
den Premierlieutenantd? Schmid, Lampredt, | für das Röniglih Sächſiſche Allgemeine Ehrenzeichen:
Hübner, dem Feldwebel Hagenauer,
dem GSelonblieutenant Stapf, dem Hoboijten, Vizefeldwebel Schalt,
dem Zahlmeiiter Lang, — ſämmtlich vom 15. Inf. | dem Sergeanten Nik, — ſämmtlich vom 15. Inf. Regt.
Regt. König Albert von Sachſen; | König Albert von Sachen.
Journaliſtiſcher Theil.
Ueberſicht | gruppe ſollte fi aus 7 Infanteriedivifionen, 1 Ka—
über die Greigniffe des Theſſaliſchen Krieges. valleriedivifion, 1 unabhängigen Infanteriebrigade und
Bon € en x ® u 8 der Meferveartillerie zufammenjegen, das Korps in
ee or, | Epiruß aus 2 — fpäter 3 — Divifionen. Yud) dieds
Kireehtatpung uuB ir. 00) mal wurden jedod Die großen ZTruppeneinheiten nicht
Ill. Der Aufmarfc.
nach den Friedensverbänden, jondern aus den gerade
Die Mobilmahung verlief auf Türkiſcher Geite | eintveffenden VBataillonen und Regimenten nad) und
regelmäßig. In Sieben Tagen jollten die Nebifmann- | nad) gebildet. Selbit die Stärfe wurde eine ungleiche,
ihajten in ihren Bataillons-Stadtquartieren verjammelt | obwohl ji das Oberfommando bemühte, alle Divifionen
fein; in neun bis zehn Tagen waren thatjächlid) fait ale | auf 16 Bataillone zu bringen.
Vataillone vereinigt, um fi} marjchbereit zu machen, Bis zum Ausbruche der Feindfeligkeiten ergab ſich
Die Eifenbahntransporte auf der Anatoliſchen Linte | nach einigen anfänglichen Verjhiebungen in Thefjalten
hatten am — I MN, einge folgende Aufftellung:
ihon begonnen. Sie dauerten den Monat März hin- iR a AR
durch fort und für die jpäter nadhgefendeten Truppen 1. Divifion, Ferit Hairi Paſcha, 20 Bataillone,
auc noch im den April und Mai hinein. Im Ganzen 5 Estabrond, 6 Batterien im Defilee von
beförderte man aus Kleinafien rund 90 000 Mann und 9 —— Paſcha, 13 Bataillone
18 000 Pferde zur Küſte. Der Betrieb erlitt keinerlei 1 Gslabron, 3 Batterien bei Stompa.
Störung, Alles vollzog fi glatt und in guter Orb- > R
nung. Bon Jemid, oder dem nahe dabei gelegenen 3. reed ee
age Me — AR > — ———— 4. Diviſion derũ Haider Paſcha, 12 Bataillone
der in Zufunft wohl das alte Nicomedia erjegen wird, ö 1 Gsladr vu 3 Mckterien bel Gloffona '
ſchifften fi die Truppen ein, um über das Marmara- 5. Divifion Se rit Hatli Balda, 18 Bataillone
meer zu gehe. | j 1 Esladron, 1 Batterie bei Dislata.
‚Im Rodofto Türtiſch: Tetfurdagh) ftiegen fie ebenjo 6. Divifion, Ferit Hamdi Palıha, 20 Bataillone,
wie die aus den Häfen der Südſeite des Marmara- 1 @sladron, 2 Batterien, Line Kostiöj—
meered kommenden Transporte and Land, Mittels Sejtofarya i !
Fußmarſch ging es ſodann nad) der nur etwa 80 km 7. Divifion noch im Anmarſche.
entfernten Station Muradlu der Linie Konflantinopel— Die mmabhängige Brigade, 8 Bataillone bei Elafiona.
Adrianopel, wo die Verladung auf der Eijenbahn er- Die Kavalleriedivifion, noch 15 Esladrons, bei Or:
folgte. Auch auf der Rumeliichen Linie verliefen die manly : $
Traneporte ohne Stodungen. Dieſe blieben jedoch auf Die Ne — 7 9 Batterien bei Elaffona”).
der Berbindungsbahn Dedeagatih— Salonik**) nicht Das Pieter befand ſich zu u )
aus, fo dab die Negierung eingreifen und Abhülſe m
Die 1., 2, 4. und 6. Divifion hatten bei Beyder-
Ihaffen mußte.***) Won Salonik ab ging ed wiederum i
ohne Störung weiter, dann folgten die Fußmärihe von | men, Stompa, dem Meluna: und Davia-Getſchid, ſowie
bei Kostiöj und Platamona ihre Vortruppen bis an
Karaferia und Sorowitſch zur Grenze. \ a vup]
Die Operationgarmee wurde im Allgemeinen zus bie Grenze vorgeſchoben, wo fie den Griechiſchen Poften
ſammengefeht wie im Jahre 1886 Kurz vor den damals | Nabe gegenübertanden. _
Hatıfindenden Scharmügeln. Die Theſſaliſche Heeres— Das Korps von Epirus war mit einer Divifion
j um Janina und Mezzovo verjammelt, mit der anderen
in den jüblichen Theil der Provinz nad) Preveſa, Luros
und Bentepigadia, gegenüber Arta, vorgejchoben, die
Grenze ziemlich ſtark bejegt haltend. Sie jollten zu—
ſammen 36 Bataillone, 5 Gsfadrons, 9 Batterien
zählen, die erſte unter Ferik Achmed Hifzi Paſcha, der
zugleih Bali von Janina und Oberbefehlshaber jänmt-
licher Truppen in Epirus war, die zweite unter Ferik
Muſtapha Hilmi Paſcha.
) Die Stärleangaben weichen vielfach voneinander ab.
* Derin gleich tief.” Derindje bebeutet etwa: „Xiefort”.
*+) Dies h die gewöhnliche Bezeichnung. Der wirkliche
Abjmeigungspunft vom Neg der Chemivs de fer Orientaux
iſt jedod nicht Dedeagatſch; fonbern das norböftlih davon
gelegene Feredjit.
+) Ein Deutfcher Dffisier, Hauptmann Engel vom
3. Eiienbahnregiment, hat die Verhaltniſſe hinter der mobilen
Tutliſchen Armee zum Gegenitanbe forgiältigen Stubiums
gemacht, und es ift zu hoffen, daß er intereffante und lehrreiche
ittheilungen barüber ber eigenen Armee nicht vorenihalten
wird. Es lann daher hier von einem näheren Eingehen Abs
fand genommen werben.
nn, EEE — — — —
2383
Den Oberbefehl über die gefammten, gegen Griechen:
land aufgejtellten Streitkräfte führte Muſchir Edhem
Paſcha, der zugleich aber das bejondere Kommando
der Theſſaliſchen Armee inne hatte.
Die Ernennung diejed Mannes überraſchte ſowohl
im eigenen Lande ald auch im Auslande, und es jcheint,
daß fie erft nach vergeblichen Verhandlungen mit an-
deren Generalen zu Stande fam. Edhem ıft ein homo
novus. Er hatte in jeiner Jugend als Adjutant des Groß—
herrn eine glänzende Sarriere gemacht und bei Plewna
als ein Mann von nur etwa 30 Jahren bereit3 eine
Brigade fommandirt. Vor den letzten Unruhen mar
er Divifionsgeneral und Bali von Koſſowo. Dort
lernte ich ihm kennen, eine friiche, joviale, jehr ein-
nehmende Perjönlichkeit, die fich bei Eingeborenen und
Fremden allgemeiner Beliebtheit erfreute und den Ber:
fehr in gebildeten europäiſchen Familien nicht jcheute,
wie viele jeiner Landsleute. Bon großer körperlicher
Rüſtigkeit, Hatte er fi, nad den Erzählungen feiner
Umgebung bei den nie aufhörenden Albaniſchen Wirren
durch Thatkraft und Schnelligleit hervorgethan. Nicht
minder hat er es früher auf Kreta verjtanden, ſich als
militärijcher Bejehlehaber allgemeinen Reſpelt zu ver-
Ihaffen. Bald darauf ald Generalgouverneur auf einen
Roten in Anatolien berufen, übernahm er das Kom—
mando gegen die Drufen im Hauran und gegen bie
aufftändichen Armenier von Zeitun. Die Erfüllung
dieſer und anderer Miffionen trug ihm die Gunſt des
Großherrn ein, der auf ihn aufmerljam wurde. Ob:
wohl er früher einmal in Ungnade gefallen und aus
dem Palais verbannt worden war, hatte er dort den—
noch jeine Fürfprecher und gehörte zu den Leuten, die
man im Yildiz als zuverläjiige Anhänger ded Hofes
betrachtete. Proben jeiner Fähigleit, eine große Armee
zu führen, hatte er noch nicht ‚geben können, jeine mili-
täriiche Bildung fußte auf der Franzöſiſchen Schule
und eigener praltiicher Erfahrung.
Die es bei Herrihern mit ſtark ausgeprägten auto:
fratiichen Neigungen oft der Fall ift, liebt Sultan Abdul
Hamid 11. es, die Männer für verantwortungsvolle Bojten
nicht unter denen zu wählen, deren Ruf jhon gemacht ift,
und die in der öffentlichen Meinung bereits eine beftimmte
Stellung einnehmen, oder die gar von derjelben als die
bejonders Berufenen bezeichnet werden. Wielleicht giebt
es heute am Goldenen Horn fein gejchidteres Mittel,
einen tüchtigen Mann ald Kandidaten für einen hohen
Roten unmöglich zu machen, wie die Lijt, ihn für diejen
als die allein geeignete Perſönlichkeit Öffentlich zu be
zeichnen. Unbefannt und ohne große Lergangenheit
müfjen die Wertrauensperjonen des Großherrn jein.
Für den, der die Verhältniffe kennt, kamen die bewährten
Beldherren des Osmaniſchen Reichs, wie Dsman, Achmed
Multhar, Fuad x. von Haufe aus nicht in Betracht,
und jchließt man dieſe und noch einige Andere aus, jo
fann man Edhems Wahl eine glüdliche nennen. Mag
ihm auch Osman Paſchas gebieteriiche Thatkraft und
Energie, Achmed Mufthars genialer Blid und Fuads
Beuergeift fehlen, jo beſaß er doch manche tüchtige
foldatiiche Eigenschaft. Man jagt von ihm, daß er
zugleich eine jehr diplomatiſch angelegte Natur jei; aber
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 90
2384
wenn bie der Fall ift, jo haben bie Götter e8 mir
gut mit ihm gemeint; denn ohne dieje Anlage wird ſich
unter den gegenwärtigen Verhältnifien faum irgend ein
Oberbefehlshaber im Türkiſchen Reiche behaupten können.
Sein Stabschef Omer Ruſchdi Paſcha Hat lange
Beit den jeher jchwierigen Poſten ald Stabschef des
1. Ordu, der Garde, in Konſtantinopel ausgefüllt und
dort alle Schwierigleiten fennen gelernt, die ſich der
jelbftändigen Thätigfeit eines höheren Befehlshabers
entgegenitellen, jowie die Klippen, an denen er jcheitern
fann. Sehr ruhig, bejonnen, zögernd und vorfichtig,
ihon etwas müde, war er Edhem Paſcha wohl als
mildernde und mäßigende Kraft beigegeben worden.
Auch galt er jederzeit als persona grata des Palais
und war vielfach zu bejonderen Mijjionen verwendet
worden. Zeitweiſe hatte er bereits vertretungsweiſe das
Generallommando des 5. Ordu inne. Im Lebensalter
ftand er jeinem Oberbefehlshaber gleih. Seine militäriſche
Bildung mag eine etwas veraltete fein; doch galt er
immer für einen ſehr fleißigen Mann von wifjenichaftlichen
Intereffen.
Sein Adlatus Oberft Seiffullah Bey ift ein Tſcherleſſe
von Abjtammung und genof, wenn ich recht unterrichtet
bin, in Rußland feine erjte Ausbildung. Er kam mit
jeinem Vater, Tſcherleß Mehmet Paſcha, einem tüchtigen
Soldaten, der lange Jahre, auch während der Unruhen
von 1885/86, zu Diiſr Muftapha Paſcha als Divifions-
general fommandirte, nach der Türkei. Ic) lernte ihn 1883
an der Militärfchule von Konjtantinopel lennen. Dort
wurde er 1884 mein Gehülfe im Unterricht des General:
ſtabsdienſtes, deſſen Leitung er bald ſelbſtändig übernahm
und mit auffallendem Verſtändniß leitete, bis er bei
der früheren Verwidelung mit Griechenland*) auf den
Roften des Militärattaches in Athen berufen wurde,
jpäter auch als Konful in Lariffa und Volo wirkte.
Er iſt eine friſche, joldatiiche Perjönlichkeit von vor:
trefflichem Blid und viel Jnitiative, jehr lebhaft, ja
leicht zur Erregung neigend, aber thatenfreudig und
tüchtig in jeder Hinficht. Griechenland, die Griechiiche
Armee und den Kiriegsichauplag genau fennend, war er
gewiß auögezeichnet an feinem Plape.
Oberſt Sabit Bey, der ältefte Generalftabsoffizier
im Hauptquartier, ift Ingenieur vom Fad), in Berlin,
wo er drei Jahre lang beim Garde: Bionierbataillon
ftand, praftiich gebildet und dort noch wohl bekannt,
ein gediegener, ernſter Mann von ruhigem Temperament
und ein tüd)tiger Arbeiter.
Eine eigenartige Perjönlichleit ijt Oberftlieutenant
Enver Bey, heute Paſcha, der Schwiegerſohn des 1878
in Albanien gefallenen Mehmet Ali Paſcha (Detroit),
einft Oberbefehlshaber der Donauarmee im Ruſſiſchen
Kriege. Enver ift ein lebhafter Geiſt, eim ideenreicher
Kopf, kritiſch beanlagt umd im Friedensleben geneigt,
fi) in theoretiichen Zweifeln zu verlieren, aber friſch
und von thatenluftigem Temperament, dabei ein liebens-
mwürdiger, chevalerezfer Charakter, dem nur die ernſien
Lagen und die wirklichen Aufgaben des Krieges fehlten,
um die Erwartung zu bejtätigen, die ich jtet# von ihm
») In den Jahren 1835/86.
2385
begte, daß im Ernſtfalle die aus theoretiicher Liebhaberei
herrührenden Bedenllichkeiten jofort verſchwinden, und
die dem angeborenen Talent, dem richtigen Blick und
der Thatenluft entipringenden Impulſe ſchnell die Ober
hand gewinnen würden. Much er fennt den Siriegd-
ihauplog genau, da er in Lariſſa, wo: fein Vater als
Türliſcher Kavalleriegeneral in Garnifon ftand, lange
als Kind gelebt hat. Am Jahre 1894 führte er: bei
der don mir geleiteten Generaljtabsreije, bei welcher
freilich nur die Vertheidigung eingehend behandelt werden
fonnte, die Türliihe Armee. Einige Jahre vorher war
er ſelbſt ald Leitender einer Generaljtabsreile in
Macedonien thätig geweſen.
Ceiffullah und Enver waren bis zum Kriege beide
vom Glücke nicht gerade begünftigt worden und hatten
manden jüngeren und weniger begabten Kameraden bei
den Beförderungen über ſich hinwegipringen jehen müfjen,
aber das Schichſal iſt ihmen gerecht geworden. Beide
find auf den Gefechtsfeldern Theſſaliens zu Brigade—
generalen avancirt und haben nun wohl eine glänzende
militäriſche Laufbahn vor ſich.
Tiefer hinabfteigend, komme ich ſchon in die Reihen
meiner eigenen Schüler,*) zu denen id; alle übrigen
Generaljtabgoffiziere rechnen darf, Ich wiederjiche daher
der Verſuchung zu weiteren Charalterſchilderungen, ob:
ſchon manches anziehende Porträt zu fkigziren jein würde.
Tie Armee war, was ihren Generaljtab anbelangt,
gewiß nicht ſchlecht berathen. Die meiften Dffiziere
defielben würden im Stande geweſen jein, auch in jedem
Europäiichen Heere ihren Platz auszufüllen. Allen ift
dabei eine Eigenſchaft nachzurühmen, die für den Soldaten
großen Werth hat; fie find jung Nur einzelne der
ältejten Stabäoffiziere mögen das vierzigite Lebensjahr
reiht haben, die Anderen jtehen jämmtlih um das
für Eriegeriiche Leiftungen befte, dreißigite Jahr herum.
Einige Worte muß ich. jedoch einem Offizier widmen,
der zwar, fireng genommen, dem Generaljtabe der Feld:
ormee nicht angehörte, aber doch in der Molle eines
ſolchen wirkte und fogar dazu kam, felbitändig als Führer
aufzutreten, Oberſt und Flügeladjutant Mahmud Bey.
Er gehört zu dem vortheilhafteiten Erſcheinungen der
Türliſchen Armee. Yung, geiftig und körperlich gleich
reihbegabt, im großen Verhältniſſen ald Sohn Ghazi
Multhar Paſchas aufgewachſen, zu edlem Ehrgeiz dur,
das Beifpiel eines ausgezeichneten Vaters angeregt,
dazu in glänzender äußerer Lage, mit einer Aegyptiſchen
Prinzeffin verheirathet, jtehen ihm alle Gaben zu Gebote,
die unter gewöhnlichen Verhältnifien zu einer großen
Laufbahn berechtigen. Es fragt fid) nur, ob ihm auf
dem eigenthümlichen Orientaliichen Boden gerade die
glänzenden Eigenjhaften nicht einen zu ftarfen Strom
der Feinde und Neider erregen werden. Gelingt es
ihm, biefer Gefahr zu entgehen, jo wird er feinem
Vaterlande, dad er glühend liebt, dereinſt werthvolle
Tienfte leiften. Seine Befähigung für die großen
Fragen des Krieges hat er umlängit durch die Wer
Öffentlihung jejlelnder Studien über die BVertheidigung
*) Angefangen mit bem fehr tücdhtigen Oberfien Riga Bey,
der in ber kan un — kan —*
bildung genofien hat.
1897 — Militärs Wodhenblatt — Nr. 90
2386
Konitantinopels, den Feldzug feines Vaters gegen Rußland
und die Kämpfe an der Donau 1877 bewiefen. Auch
er ift in Berlin wohl befannt, da er ſieben Jahre lang
dem 2, Garderegiment zu Fuß angehörte, zugleich auch
die Kriegsafademie befuchte. Auf der dort geichaffenen
Grundlage hat er als Lehrer der Dttomanijchen General:
ſtabsſchule und durch eifriges Selbititudium fortgebaut.
Beim Ausbruche des Krieges ohne Plaß in der mobilen
Urmee gelafjen, ging er; wie es heißt, als Freiwilliger
an die Grenze und nahm am Kampfe theil.
Unter den nicht dem Generalitabe zugehörigen
Dffizieren der Armee, die fich in höherer Stellung hervor-
gethan haben, ift im erfter Linie Riza Paſcha, der
Artilferiegeneral zu nennen. Er ift gewiß nicht mehr
ala 85 oder 36 Jahre alt, ein friiher Mann, eine gejunde
kräftige Natur mit praftiihem Blid, joldatiihem Sinn
und nie verfiegendem Humor. Angeborenes Verſtändniß
für alles Kriegeriſche ift ihm in hohem Grade zu eigen,
und Edhem Paſcha und- feine Urmee hatten an ihm
eine vortrefflihe Stütze. Wir haben früher erwähnt,
daß die Artillerie dem Türfifchen Feldherrn die zus
verläffigfte Handhabe für die Leitung der Schlacht gewährt,
und um fo höher ift anzufchlagen, daß gerade an der
Spitze dieſer Waffe ein fo tüchtiger Kommandeur jtand.
Am Hauptquartier wurde, nad) allen Nachrichten,
fleißig gearbeitet und feine Offiziere : waren nicht, mie
ehemals, an ihr Zelt gebunden, jondern viel unterwegs
bei den Truppen. Täglich wurde über die Fünftigen
Operationen berathen. Ob dabet ein beftimmter Entwurf
zur allgemeinen Annahme kam, ift mir nicht bekannt.
Jedenfalls würde er nicht mahgebend geblieben fein;
denn mit der Krienderflärung und dem Befehl zur
Eröffnung der Feindjeligfeiten traf au ein im Hof—
friegsrathe zu Yildiz feitgejtellter Plan in Elafjona ein.
Er beſagte: „Offenfive der Armee durch die beiden
Engen von Bendeghirmen und Tichaihiffar zunächſt in’
der allgemeinen Richtung auf Zarkos.“ Das war etwa
der alte ſchon 1886 ermogene Plan, berechnet auf
Sprengung der Griechifchen Kräfte in Theſſalien umd
enticheidenden Angriff der Hauptgruppe von Lariſſa im
der linken Flanle, um biejelbe gegen den Oſſa oder
den Starlajee zu werfen und den Kampf gleich im Beginn
zum jchnellen Ende zu führen.
Die Griechen hatten ſich zunächft in drei Gruppen
don annähernd gleicher Stärke an der Grenze verjammelt.
Die beiden Generallommandoß von Athen und Lariſſa
bildeten zwei jtarfe Felddivifionen, dasjenige von Mifjo-
lunghi die dritte Die Diviſionen follten urjprünglic
gleiche Stärke zu 2 Infanteriebrigaden von je6 Bataillonen,
3 bis 4 Evzonenbataillonen und ettva 9 Batterien ers
halten, doch find auch hier ſchließlich nicht unerhebliche
Berichiedenheiten in der Kräjtebemefjung zu Tage getreten.
Sie erwiejen ſich übrigens als zwedmäßig, da aud) die
Bedeutung der Gruppen eine vericiedene war.
Die 1. Divifion, unter Oberſt Makris, verfammelte
fich bei Larifja. Sie kam am Ende auf 20 -Bataillone,
10 Batterien und 5 Eskadrons, denen ſich noch 2000 Frei⸗
willige anjchlofien. Sie ſchob Avantgarden nad Rapfani
und den Grenzübergängen am See von Nezeroß, nad
2387
dem Davia⸗Getſchid bei Kosliöj, in den Melunapaß und
nad) Tyrnavos, jowie in die beiden wichtigen Engen von
Beydeghirmen und Tſchaihiſſar, d. h. den Revenipaß,
vor. Nur etwa eine Brigade mit der Mafje der Artillerie
und Kavallerie blieb bei Lariſſa ftehen.
Die 2. Divifion, Oberit Mavromicalis, ftellte ſich
um Triltafa auf, mit ihrer Vorhut bei Kalabala und
ftärleren Poſten an der Grenze. Ihre Stärke kam
auf 12 Bataillone, 8 Batterien und 4 Esladrons. Auch
ihr ſchloſſen fi Freiforps an und gingen zur Örenze.vor.
Die 3. Divifion, Oberſt Manos, 15 Bataillone,
9" Batterien, 5 Eskadrons, vereinigte ſich in und bei
Arta, ziemlich ſtarke Freimilligenabtheilungen mit ihr,
welche aud) die Bewachung des Flußlaufes bis Kalarytae
hinauf und die Beobachtung gegen Mezzovo übernahmen.
Den Oberbefehl erhielt Kronprinz Konstantin, welchem
Oberſt Sapounjalis, Sohn des ehemaligen komman—
direnden General3 der Öriechiichen Armee, der nod) 1886
den Befehl am der Grenze führte, ald Generaljtabschef
beigegeben wurde,
Zum Schutze von Larifja waren ſchon vor dem
Kriege einige Arbeiten vorgenommen worden, wenn aud)
die Bezeichnung des Orts als feiter Platz, die in der
Preſſe in Umlauf kam, eine unberedhtigte iſt. Auf der
ganzen Örenzlinie wurden, außer den ſchon bejtehenden
fejten Blodhäufern, noch Verſchanzungen aufgeworfen.
An einer bewegbaren Erdſchicht fehlt es freilich auf
den jeljigen Höhen, aber loſe Steingejchiebe und Geröfl
dienten auch jchon 1886 zur jchnellen Heritellung von
Bruſtwehren.
Bei Tyrnavos, ferner im Zygospaſſe und endlich
gegenüber Preveſa wurden Batterieaufwürfe oder Erd—
werfe hergejtellt, Wege nad) den wichtigeren Punkten
fahrbar gemacht, bei Guniga am Ausgange des Defilees
von Salamali und bei Baba am Eingange ind Thal
Tempe Sciffbrüden über die Salamvria geſchlagen.
So war der Verlehr mit den Truppen an der
Grenze und deren Bertheidigung auf der ganzen Linie
vorbereitet.
Zu erwähnen ift noch, daß der Piraeus und die
Golfe von Arta, Korintd und Volo durch Seeminen
gelihert wurden, fo daß für den Fall einer Blodade
dur fremde Flotten die Benutzung der Chaufjee von
der Hauptitadt über Challis und Euboea nach der
Scala von Oreos zum Verlehr mit der Armee offen blieb.
(Fortfegung folgt.)
Die Franzöfifche Nordarmee im Jahre 1870/71.
— (Fortfegung aus Nr. 88.)
23. Armeekorps.
1. Diviſion. 1. Brigade.
19. Jägerbataillon. Das Bataillon focht mit
der 3. und 5. Slompagnie in Daours-Vecquemont
(Zehautcourt ©. 130) und war aud an dem lebten
Angriffe auf dieſes Dorf jtarf betheiligt. Der Vers
fuft ift unbelannt, jedoch jagt Greneft, ©. 267, da
die beiden Kompagnien 3., 5. mehr ald die Hälite
ihrer Stärfe verloren haben. Die Einbufe der
Marinefüfiliere ift leider auch unbelannt. Das
1897 — Nilittär-Wodenblatt — Rr. 90
48. Mobilgarbenregiment verlor nad Lehautcourt,
©. 8318, 3 Difiziere, 99 Mann tobt, verwundet,
I Dffizier, 181 Mann vermißt.
Die Preußen machten in Daours-Vecquemont allein
5 Difiziere, 465 Mann Franzoſen verwundet gefangen,
die wohl faſt ausichließlih den Jägern und Marine
füfilieren angehörten. Man wird vielleiht der Wahr:
beit nahe kommen, wenn man den Verluſt der Brigade
Payen am 23. Dezember auf rund 900 Mann jchägt,
von denen 284 auf das 48. Mobilgardenregiment,
etwa 200 = = 19. Mari: Fägerbataillon,
: 416 = + Marinefüfilierregiment
entfallen fein mögen.
Die Brigade Lagrange jcheint feine irgendwie
nennenöwerthen Verluſte erlitten zu haben.
2. Divijion.
Lehautcourt giebt den Verluſt ded 2. Voltigeurs
bataillons auf 26 Mann todt, verwundet und 127 Ber:
mißte an; ebenio den Verluft des 3. Marfchregiments
auf 57 Todte und Verwundete und 95 Vermißte.
Das 1. Voltigeursbataillen verlor nad) Greneſt,
©. 491, 12 Mann.
Demnach hätte die Divifion Robin rund 310 Mann
eingebüßt, wobei wir jogar nad unien abrunden.
Der Verluſt des 23. Armeelorps in ber Schladt
an der Hallue ftellt fi) mithin, wie folgt:
Brigade Bayen .. .. 900 Mann
= De Lagrange fein Berluft
= Bradley...
Amos .... }s10 Dann
Bulammen: 1210 Mann.
Bon der Wıtillerie haben wir leider nur dürftige
Berluftangaben.
2. Div. 22. U. K.— Battr. 3/12 verlor 15 Mann,
22 Pferde (historique)
l.» 2. - — 3bis/12 fitt wenig
(historique)
1. = 2 = — 1 bis/15 Berluft unbelannt
(historique)
1. =» 2. = — s 2/15 verlor 3 Dann,
3 Pferde (historique)
2, = 22. = — = 2ter/i5 hatte 2 Dann
todt (historique)
2 22 — 3bis/15 verlor 21 Mann
u.22 Pferde (historique)
l.: 93. = — 4bis/15 verlor 4 Mann
(bistorique)
1. = 23 = — 3ter/15 verlor 21 Mann,
21 Pferde (historique).
Die ſechs Batterien, deren Berlufte wir kennen, büßten
aljo 66 Mann ein. Von den übrigen Batterien haben
wohl nur die beiden 12 Pfdr.-Batterien, die dem Ober:
fommando direft unterftellt waren, energiih am Kampfe
theifgenommen, ebenſo die Batterie der Mobilgarde
du Pas de Calais, die der Diviiion Moulac
23. Urmeelorpd angehörte. Wir dürfen daher den
Gejammtverluft der Franzöfiichen Artillerie am 28. De:
zember auf rund 100 Mann beziffern.
Auf diefe Weije erhalten wir folgende Verlufte der
Sranzojen am 23. Dezember:
22. Armeelorp8 1640 Manı
23. s 1210 =
rtillerie..... 100
Pioniere .... ? ‚
Kavallerie... 2
Alles in Allem darf man emen Berluft von
3000 Mann berechnen, unter denen fi 1100 un
berwundete Gefangene befanden. Mehrere Hundert
Nachzügler wurden am 25. Dezember aufgegriffen. Da
die Deutichen 259 todte Franzojen beerdigten, darf man
den Berluft der Franzofen an Todten und Verwundeten
auf rund 1300 Mann annehmen. Der Reit des Ver—
luſtes würde auf die Flüchtlinge entfallen. Sehr
ſchwer litten bie Franzoſen duch die ftrenge Kälte,
der fie undergleichlich weniger Widerftand feifteten als
die weit mehr abgehärteten Deutſchen.
Die Stärke der Franzöfiichen Nordarmee für ben
2. Januar, d. h. für den Tag vor der Schlacht von
Bapaume, zu berechnen, ift außerordentlich ſchwierig,
da es fich gar nicht überfehen läßt, wie groß die Ein
buße der Franzojen durd die Kälte war, und ebenjo
wenig, wie weit es gelungen jein mag, die Berlufte
durh Erſatzmannſchaften zu ergänzen.
Das 46. Mobilgardenregiment zählte am 23. De
jember 2200 Dann, verlor 168 Mann und zählte
am 3. Januar nad Lehautcourt, S. 297, 2015 Mann.
Hier find aljo die Berlufte nicht erjeßt worden.
Man wird vielleiht der Wahrheit nahe kommen,
wenn man annimmt, daß e3 im der kurzen Zeit vom
25. Dezember 1870 bis zum 1. Januar 1871 den
Franzoſen nicht gelungen ift, die Verluſte in ber
Schlacht an der Hallue überall zu ergänzen, daß
jedod die Verluſte durch Krankheit jo ziemlich durd)
Einjtellung von Erſatzmannſchaften ausgeglihen worden
find. Wir verzichten daher auf den Verſuch, die
Stärle der einzelnen Zruppentheile feſtzuſtellen, und
beſchränlen und darauf, die Stärke der Brigaden an—
nähernd zu beziffern, indem wir von der Stärke vor
dem 23. Dezember bie in der Schlaht am der Hallue
erlittenen Verlufte abziehen, einen weiteren Sranten-
abgang, aber. nicht in Anrechnung bringen, Dagegen die
Zahlen nach unten abrunden.
22. Armeekorps. 1. Diviſion.
1. Brigade Aynoͤs 4950 Mann
2 = Willis 40 - } 9400 Mann
2. Divifion.
1. Brigade Foerjter 4750 Mann
5. Gislain 3750
23. Armeekorps. 1. Diviſion.
1. Brigade Michelet 3850 Mann.
Die 2. Brigade Lagrange muß anders berechnet
werden, weil dad 24. Marſch-Jägerbataillon mit
848. Mann, und, das Marjchregiment (es führte keine
} 8500 Mann
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. |
2390
beitand aus dem Bataillonen 1/38, 11/65 und dem
5. Bataillon der Mobiliſes du Pas de Calais.
1/33 zählte am 28. Dezember 713 Mann und verlor
an diefem Tage 127 Mann (Lehautcourt, ©. 318),
es trat am 28. Dezember zur Brigade de Lagrange
über, würde aljo noch 586 Mann gezählt haben, falls
ed nicht erheblichen Erfah bekommen hat, was wir nicht
annehmen. 11/65 beredinen wir nur mit 750 Mann,
objhon das historique ausdrücklich die Stärke
bon 1250 Mann angiebt; das Bataillon der mobili-
firten Nationalgarde beredinen wir auf 600 Mann.
Demnah hatte dad Marjchregiment eine Stärke von
rund 1930 Mann.
Die Brigade Lagrange würde mithin eine Stärke
von 4828 oder rund 4800 Mann bejefjen haben.
Die Divifion Robin berechnen wir mur auf
6000 Mann, weil die von den Deutichen am 25. De-
zember aufgegriffenen Nadzügler wohl großentheils
der mobilijirten Nationalgarde angehört haben werben,
wahrſcheinlich auch viele Mobilife einfach nad) Haufe
gelaufen find. Schwerlih wird ein Franzoſe behaupten
wollen, daß wir bei biefer Berehnung die Effeltiv-
ftärfen der Franzöfiihen Nordarmee künſtlich in die
Höhe zu ſchrauben beitrebt find.
Bezüglich der Artillerie nehmen wir an, daß Die
dritte Batterie der Divifion Robin am 2. Januar 1871
endlich eingetroffen war; das Gleiche bezieht ſich auf
die gezogene APfdr.- Batterie der Mobilgarde de la
Seine=- Inferieure, die dem Hauptquartier direkt unters
ftellt war.
Die Dragoner du Norb zählten am 2. Januar
1871 fchon vier Eskadrons, jo daß einſchließlich der
Gendarmen die Stavallerie 6 Eskadrons ftark war.
Wir nehmen aber an, daß der naturgemäße Abgang
an Pferden nicht voll hat erſetzt werden können, jo
daß eine Eskadron zwar 120 Mann, aber nur
90 Säbel ftark war, ftatt 125 Mann und 100 Säbel,
wie bisher.
Die dem Hauptquartier unterjtellten Franlktireurs ꝛc.
berechnen wir auf 400 Mann, aljo um 35 Mann
niedriger ald am 23. Dezember.
Auf diefe Weife erhalten wir für den 2. Januar
1871 folgendes Bild:
22, Armeelorp8 17 900 Ma
23. s 14650 =
Urtillerie. ... 180 = = 15 Batterien
Kavallerie ... 720 = —= 6 Esladrons
Pioniere .... 40 =: —= 4 Sompagnien
Branktireud .. 400 =
Bujammen: 35 870 oder rund 35 800 Mann.
Die Gefechtöftärte ftellt ſich erheblich niedriger,
denn man muß bei jedem der 27 Bataillone des
22. und der 28 Bataillone de 23. Armeelorps
50 Mann vom Berpflegsitande abrechnen. Dann er-
hält man
29 800 Gewehre und
540 Säbel.
Der Kürze wegen wollen wir die Berlufte am 2. und
3. Januar 1871 nicht trennen, ſondern zufammen-
faſſen. Die Einzelheiten werden wir an anderer Stelle
2391
Die Brigade Ayned verlor rund 350 Mann.
Lehautcourt giebt S. 319 den Verluft des 2. Marjch-
Zägerbataillons irrthHümlid um 20 Mann zu niedrig an.
Die Brigade Pitti6 mag etwa 200 Mann ver-
foren haben, wobei wir die Einbuße ded 17. Marſch—
Jägerbataillond troß ſeines vergeblichen Angriffs auf
Bapaume nur mit 41 Mann, aljo gewiß ſehr niebrig
beziffern.
Die Brigade Foerfter büßte etwa 230 Mann ein.
Lehautcourt jagt bei dem 69. Marjchregiment pertes
non mentionndes par l’historique, Das ftimmt
nicht. Aus dem historique des 69. Linienregiments
und dem livre d’or der Marineinfanterie ijt der Ber:
luft jedes einzelnen Bataillon ganz genau zu
erjehen.
Die Brigade de Gislain hatte einen Berluft von
etwa 220 Mann, (Fortfegung folgt.)
Radfahrertruppen und Kriegäräder.
Mit vegem Antheil Habe ich den „Vorichlag zur Aus-
bildung unjerer Radfahrer“ von €. K. in Nr. 51 bed
Militär-Wochenblatted gelefen. Erlennt und betont
Verfaſſer doc in voller Uebereinftimmung mit meinen
wiederholt ausgeſprochenen Anfichten*) die hohe Bedeu:
tung des Fahrrades für das Heer, hebt treffend her-
vor, daß wir in ihrer Würdigung nod hinter dem
Auslande, namentlih Frankreich, zurüdtehen, weshalb
auch unjere Ausbildung und Ausrüftung noch viel zu
wünjchen übrig läßt, und deutet darauf hin, daß das
Vorgehen des Auslanded auch uns bald zu einer Aen—
derung und namentlih aud zur Organifation von
NRadfahrertruppen nöthigen wird. Beſonders interefjant
war mir freilih, daß der Verfafler ſich gegen mein
Eintreten für ein zufammenklappbares Kriegsrad wendet.
Ehe id diefe Einwendungen wiberlege, möchte ich
noch einige Aeußerungen zu den Vorjchlägen von E. K.
mir geftatten,
Verfaffer will für jede Divifion eine Nadfahrer-
fompagnie haben. Ich halte e8 zunächſt für ausreichend,
wie ich auch an anderer Stelle**) vorgeichlagen, wenn,
was aud Frankreich) beabfichtigt, jedes Armeelorps und
jede Kavalleriedivifion eine Radfahrerlompagnie erhält;
dafür müßten aber die techniichen (Eiſenbahn-, Tele-
graphen-, Feld» und Feltungs- Pionier) Truppen in ihren
Aufgaben und Stärken entprechenden Verhältnifjen Rad—
fahrer erhalten. Die Stärle einer Radfahrertompagnie
halte auch ich mit 200 Köpfen, und zwar einfchließ-
li der Ehargen, für zwedmäßig, da hlerdurch ohne
Erſchwerung der Leitung eine meijt genügende taftifche
Wirkung erzielt werben fann. Die Kompagnie müßte
außer ihrem berittenen Chef***) 4 Offiziere, 12 Unter:
offiziere, 1 Büchſenmacher, 4 Büchſenmachergehilfen und
3 Horniften in ihrem Beftande haben. Ste wäre ber
befieren Lenkbarkeit wegen wie die Kavallerie in vier von
je einem Lieutenant befehligte Züge, jeder Zug in zwei von
*) Berlehrs⸗ Beobachtungs⸗ und Nadrichtenmittel in
milttärifcher Beleuchtung. Berlin 1896, W. H. Peters Verlag.
3,60 Matt.
* Deutfche Heeresgeitung Nrn. 38 und 39 von 1897.
***) Der aber ebenfalls, mo es nöthig ift, des Rades
hiont
1897 — Rilitär-Bodhenblatt — Rr.%
2392
je einem Unteroffizier geführte Halbzüge, jeder Halbzug in
zwei von je einem Unteroffizier oder Gefreiten geleitete Sel:
tionen einzutheilen. Jeder Zug erhält einen Büchienmadher-
gehilfen; wenn er mit einem anderen Zuge zujammen-
wirkt, wird dieſer Halblompagnie noch ein KHorniit
zugewieſen. Der Feldwebel und ein Horniſt bleiben
beim Hauptmann. Jeder Zug erhält zum Fortſchaffen
feiner Werkzeuge (Schraubenſchlüſſel, Hämmer, Luft—
pumpen :c.) ſowie von Vorrathsſtücken (Pedalen, Lent-
ftangen, Speichen, Zuftlifien) zwei geloppelte Fahrräder.
Außerdem werben ſowohl von den Mannſchaften wie
den Büchſenmachergehilfen ſolche Vorrathsitüde im Tor⸗
nifterbeutel mitgeführt. Endlich befindet fi auf einem
bejonderen Kompagnie-Vorrathöwagen eine allgemeine
Reſerve von vollftändigen Kriegsrädern (eins für jeden
Zug), Vorder- und Hinterrädern, Sätteln, Lenkftangen,
Lufiliſſen, Speichen, Pedalen, Achſen, Ketten x. Die
vorgeichlagene Ausbildungsweife halte ich im Allgemeinen
für recht zwedmäßtg; fie jcheint auf praftiihen Erfah-
rungen bei der Truppe zu berußen. Ich möchte mid
aber gegen eine gejonderte Ausbildung von fechtenden
Radfahrern [eigentlich follte man jagen Radreitern*)]
und Melde Fahrern wenden. Wir brauden Ein»
heits-Fahrer, bie wie bie Kavallerie, fechten, wie
erfunden und melden können. Hier, namentlid) von
Haufe aus, zu trennen würde bie Ausfiht auf Ver—
wirklihung der Organifation wie fpäter die Ausbildung
und Verwendung erjchweren. Sehr zwedmäßig ift der
Vorſchlag, das Lehrperjonal zu Gewehr- und Fahrrad:
fabrifen zu fommandiren, um genauejte Kenntnif ber
Fabrilation und Ausbildung in jelbftändiger Ausführung
von Ausbeſſerungen, Behelfsarbeiten ꝛc. zu erlangen.
Bei diefer Gelegenheit möchte ich gleich davor warnen,
die Heritellung des Armee-Fahrrades ad Monopol
an ftaatliche Gewehrfabrifen zu übertragen. Das wäre
ein ſchwerer Fehler! Ganz im Gegentheil, ich breche
eine Lanze dafür, daß die leiftungsfähigen Privat:
fabrifen in reihitem Maße zur Anfertigung
des einheitlich geftalteten Armeerades — unter ftaat-
licher Oberaufficht natürlid — herangezogen werben.
Nur jo arbeiten wir wirthſchaftlich vortheilhaft, nur
jo vermögen wir bie Erfahrungen der Technik und
erfter Fachleute auszunutzen und ihren Fortſchritten
dauernd zu folgen, nur jo fördern wir unfere treffliche
Induftrie zum allgemeinen Landesbeſten. Freilich
müßten die Fabriken gehalten fein, nur einheimiſche
Bauftoffe zu verwenden, ſchon damit wir im Kriegs—
falle unabhängig vom Auslande bleiben. Endlich
berührt der Verfafler die wichtige Frage, ob Einfig-
oder Mehrjigräder und hält die Anwendung ber letz—
teren deshalb für geboten, weil dann der Verluft eines
Fahrers nicht auch den feiner Eoftbaren Mafchine nad
ſich zieht. Dies dürfte nicht der ausjchlaggebende Grund
fein. Vielmehr ift es die Verfürzung der Marid-
folonnen und noch mehr die Möglichkeit, da die Radler
fi beim Fahren, Beobachten, Krofiren ꝛc. gegenjeitig
trefflich unterftüben fönnen, welche in erfter Linie mir
für die Mehrfiber zu fprechen fcheinen. Im Gegenſatz
zu €. K. möchte id) nur für weis, nicht für Dreifiger
eintreten, und zwar weil erftere jchon bie Vortheile
mis Ph
die Fortb aweiſe i ten
ol apnaeer rr e
2393 |
18 — Rilitär-Wohenblatt — Ar. W
2394
des Mehrfigrades gewähren, ohne ihre Nachtheile, wie
erichwerte Dedung, zu großer Aufwand an Kräften,
wo weniger genügen zc. zu haben. Verfaſſer unterläßt
dabei die nicht unwichtige Frage zu beantworten, ob
die Leute hintereinander figen — aljo ein fogenanntes
Tandem benupen jollen, ober nebeneinander — So—
ciable ift der häßliche, aber meift übliche Ausdrud für
ſolche Maſchinen. Beide Anordnungen haben ihre Bor-
züge und Nachtheile; ich jtimme für das Nebenein-
anderjigen, und zwar aus dem jehr wichtigen Grunde,
weil dieſes Verfahren — und hier weiche ich volljtändig
bon €. 8. ab — es ermöglicht, von einheitlich ge—
ftalteten feften Mehrfigräbern abzujehen, da—
gegen die jchnelle und leichte Herftellung eines Bmweis
figrade8 duch SKuppelung zweier Einjigräber
geftattet. Dadurd werden die Vortheile ber Mehr:
mit denen der Einfigräder vereinigt, ohne die Nach—
theile jeder Art in den Kauf zu nehmen. Ein Haupt
borzug des Einſitzrades liegt aber — und hiermit
wende ich mich zur Widerlegung der gegen meinen
Vorihlag in Nr. 11 des Militär-Wochenblattd erhobenen
Einwendungen — in ber Unwendung des Klapp—
tades, das für Mebrfigräder kaum militärtijche Vor:
teile böte, für Einfiger dagegen außerordentliche.
Verfafier beftreitet nun die Vortheile des Klapprades
überhaupt. Er jagt: Streden, auf denen ein Mad
getragen werden müßte, könnten nur kurz, vielleicht
2 bis 3 km lang fein. Abgeſehen davon, daß e8 ji
B. in Rußland oft um jehr viel größere Wege
ftreden handeln dürfte — ſelbſt die Franzöſiſchen
Manöver haben dies bewieſen — bürfte auch ſchon
für ſolche Streden von 2 bi8 3 km der furze Beit-
aufwand von "/s Minute für das Zufammenlegen reich»
li durch den großen Vortheil aufgewogen werden, die
Laft 30 bis 40 Minuten lang ftatt wie Verfaſſer will,
auf der Schulter bequem auf dem Rüden wie einen
Tomifter tragen zu können. Man muß dabei dod in
Betracht ziehen, daß ſolche Nothwendigleit des Rad—
tragens im Laufe eines Tages an den oft überan-
ſtrengten und ſtets jchwerer als der gewöhnliche Rabler
bepadten Militär-Radfahrer häufiger herantreten wird,
und daß derjelbe bei diejer Trageweije auf dem Rüden
fh auh raſcher bewegen, bejjer deden und
leiter feine Waffen gebrauden kann, ald wenn
er fein Rad wie E. K. will, hoch auf der Schulter balan-
eirt. Und nun meint der Verfafjer gar, in Winter
jeldzügen würden die Radfahrer ihre Räder gar nicht
mitnehmen. Treten jolde ein und die Radfahrer follen
dann ihr Rad zu Haufe lafjen — ja wozu nußen ums
dann Radbfahrertompagnien? Was geichieht dann mit
dieſer foftbaren, für manche anderen Zwede dann wahr:
ſcheinlich weniger geeigneten Truppe? Alſo werden die
Radfahrer auch in Winterfeldzügen ihr Rad mitnehmen
und dann auch — tragen müfjen. Ach darf dabei noch
bemerten, daß 3. B. in Rußland die befte Verkehräzeit
die Froſt- und Schneeperiode ift, wo alle Wege, jelbit
die niedrigfte Art ohne jede Schüttung — und die find
bejonders im Gebiet der Schwarzerde jehr zahlreich —
am beften benutzbar find, während die jchlechtefte
Jahreszeit nach der Schneeſchmelze liegt, wo der Land:
verlehr oft völlig aufgehoben iſt (raspuütitza). Ferner
wendet Verfaſſer ein, das Gewehr müßte beim Klapp⸗
|
rade umgehängt werden. Zunächſt fallen ja für bie
Meldefahrer des Verfaſſers Gewehre überhaupt fort,
aljo auch die angeblihen Nadtheile der Tragemeiie.
Sch bin aber dafür, daß jeder Radfahrer ein Gewehr
babe, und zwar ein jo furz geftaltetes, wie dies, ohne
zum Karabiner zu greifen, taltiſch und technifch möglich.
Die Franzofen verwenden den Mousqueton. Beim
Bahren ferner ftände nicht? im Wege auch bei dem
Klapprade das Gewehr genau fo zu befeftigen, wie
€. 8. für das feſte Rad will, nämlih in Gemehr-
baltern am Rahmen — ob das zwedmäßig für ben
jchnellen Gebrauch des Gewehrs, bezweifle ich noch jehr.*)
Beim Tragen des Rades nad) dem Wunjche des Ver:
fafjers auf der Schulter fol jein Radler das Gewehr
num nicht umbängen, fondern in der einen noch freien
Hand tragen. Iſt dies Insder-Handstragen nun nicht
viel Teichter, wenn ich beide Hände frei habe wie
bei meinem Klapprade, dad wie ein Tornifter bequem
hängt? Dabei ift es vollflommen und bequem möglich,
beim Tragen des Klapprades auch das Gewehr über
zu nehmen. Ja jelbft ein Umhängen bed Gewehrs,
das €. K. ſtets für unzwedmäßig hält — ich aber beim
Bahren durchaus night — ift ohne Weiteres zuläffig,
wie die Franzojen beweifen. Den Hauptfehler erblidt
€. 8. aber darin, daß das Klapprad nicht geitatte,
irgend welches Gepäd mit ſich zu führen. Das iſt ein
Irrthum. Zunächſt will ja Verfaſſer den Fortfall
der Rahmentaſche überhaupt — und ich ſtimme dem
zu — alſo braucht ſie auch nicht befeſtigt zu
werden. Warum aber ſollen Torniſterbeutel und
gerollter Mantel mit Kochgeſchirr nicht ebenſo gut beim
Klapprade getragen werden wie beim anderen auf der
Schulter balancirten feften Nade? Auch hier ift 3.8.
die Lenkftange für den Mantel ebenjo verfügbar wie
beim fejten Rade. Bei diefem Anlaß möchte ich mir
den Vorſchlag erlauben, für Radfahrer den jetzigen
Mantel durdy einen Hal, Schulter und Bruft ſchützen⸗
ben großen Radkragen, ähnlich der Franzöſiſchen
BVelerine zu erjeßen, der das Tragen des Rades auf
dem Nüden und des umgehängten Gewehrs felbft bei
umgehängtem Mantel jehr bequem zuläßt.
Hlermit glaube ich die vom Verfaſſer gegen das
Klapprad erhobenen Einwände widerlegt zu haben.
Es geftattet volllommen die durchaus erforderliche Mit-
führung bes nöthigjten Gepäds, es erleichtert Die Hand»
habung des Gewehr! und ermöglicht vor Allem unter
den geringit denkbaren Anjtrengungen die Verwendung
des Radfahrer in jedem Gelände, daß der Ins
fanterie zugänglih ift. Der Nadfahrer vereinigt
dadurd) die Vorzüge diefer Hauptwaffe mit vielen Vor:
theilen des Sapvalleriften, ohne je daran benfen zu
dürfen, eine dieſer Hauptwaffen erjeßen zu wollen.
Das wäre freilich ein verhängnißvolles Beftreben,
vor dem nicht früh genug gewarnt werden kann,
um nicht der guten Sade zu jhaden.
Freilich, damit alle diefe Vortheile des richtigen
Prinzips erreicht werden, ift noch viel zu leiften.
Bejonders, wie ich ſchon in Nr. 11 darauf hingewieſen
ae Be Ar
rer wehrlos, v
—— Te befabet allerift zu Fuß, deflen Karabiner
1897 — Militär-Wogdenblatt — Nr. 90
babe, muß dad Fahrrad viel leiter werden, ohne
an Kriegsbraudbarleit einzubüßen. Hier ift der
Hebel zunächſt anzufegen, da der Typ ja feititeht.
Auch der Zahnradantrieb kann noch mehr vervolllommnet
werben, ift ed aber in neuerer Zeit jchon jehr. So jah
id) auf der letzten Berliner Fahrrad: Ausjtellung mein
in Nr. 11 erwähntes acatöne metropole wieder, jeit
zwei Jahren zum erjtenmale, und erkannte es aum, jo
vortrefflihe Verbeſſerungen waren an dem wie ein
Ehronometer fiher arbeitenden Zahnradgetriebe vor:
genommen werden, das flein und elegant dem Rade
zum Schmude gereiht. Die neueften Heeresverſuche
in Belgien bewegen ſich aud in der Richtung, die fette
zu bejeitigen. Warum jollten wir Deutichen jo etwas
nicht können? Doc genug; freudig jchließe ich mid)
meinem Bundesgenoſſen E. 8. in dem Rufe an: „Das
beite und neuejte Rad — und ich füge Hinzu aus
rein Deutſchem Bauftoffe — iſt für unfere Armee
gerade gut genug!“
Vorftehende Darlegungen waren vor Veröffentlichung
der „Militär-Radfohrerfrage* des Frhrn. v. P. in
Nr. 71/72 niedergeichrieben und der Rebaltion bes
Miluär-Wochenblattes eingereiht. Da der Verfaſſer
den Ausführungen des Aufjages in Nr. 51 gegen das
von mir befürmwortete Klapprad beiftimmt, jo richtet
ſich meine obige Bertheidigung des letzteren aud) gegen
ihn. Nur wenige Zujäge habe ich noch zu machen,
wie fie der Artıkel in Nr. 72 erfordert.
Die Ausführungen des Frhrn. v. P. treffen meiner
Unfiht nad) nicht den Kern der Sade. Es handelt
fi) gar nit um die Vorzüge oder Nachtheile eines
einzelnen Modells, aljo z. B. des von mir in Nr. 11
vorgeführten Seidel-Naumannjcden Kriegdrades, jondern
um den Werth eines Prinzips, emed Syſtems,
etwa wie einjt der Vorder und der Hinterladung, jo
jetzt des Rades mit fejtem Rahmen oder des Klapp—
rades. Es gilt aljo für die ®egner des lepteren nach—
zumweifen, daß der Gedanke, das Syitem de Falt-
rades — deſſen einzelnen Modellen ja noch mandje
kriegstechniſche Mängel anhaften, die aber den anderen
Nädern aud nicht fehlen — ein militäriſcher Fehler
ift oder mit anderen Worten, daß das Nlapprad nie
die milıtäriichen Vorzüge des feſten Rades erreichen,
geſchweige es übertreffen fann, wie id behaupte.
Diejer Nachweis it bisher in feiner Weije gebracht.
Dafür ſprechen die mehrjährigen ausgedehnten und ein-
gehenden Erfahrungen der Franzöſiſchen Armee wie
neuerdings Die Belgiſchen Abjichten einer Einführung
des Klapprades durchaus für die von mir hervorge-
hobenen großen Vorzüge dejjelben vor dem fejten Rave.
Wir haben über derartige Erfahrungen — was id)
betlage — leider nicht zu gebieten und jollten deshalb
und wenn wir aus der Geſchichte gelernt haben, z. B.
der des Bündnadelgewehred, ja jelbit des Fahrrades,
doch recht vorfichtig im Urtheil fein. Ich bin vielmehr
überzeugt, daß es unjerer Technik ſehr raſch gelingen
wird, die jepigen Mängel des Klapprades zu bejeitigen,
wenn die Armee ihr hilft. Daß alle Beſtrebungen fich
in erjter Linie auf Gewicht3erleichterung zu erjtreden
Gebrudt in ber Königlichen Hofbugpruderei von E. ©.
haben, Habe ich in Nr. 11 und auch anberwärts flart
betont. Die übrigen Nachtheile, die Schr. v. P. an
dem Seidel-Naumannihen Rade, das ich als Beiſpiel
vorgeführt habe, entdedt hat, haben ji in der Praxis
leineswegs gezeigt, ganz bejonderd liegt die Gefahr des
„Klappermehanismus* hier nidht vor. Sollten aber
ſolche Mängel ſich dennoch bei längerem Gebrauch dieſes
Modells herausitellen, jo können fie nicht gegen das
Prinzip des Klapprades ſprechen. Ich möchte dabei
noch erwähnen, daß mir der militäriiche Vortgeil des
26zÖlligen Alapprades, daß der Soldat, ohne feinen
Sitz zu verlajjen, als Schüge mit den Fühen auf
ber Erde kämpfen lann, doch bei Weitem über ben
Vortheil der größeren Schnelligfeit des 28-Zöllerd zu
gehen jcheint. Denn für militärifhe Zwede reicht
die Geſchwindigkeit des 26zÖlligen Rades voll:
fommen aus. Auch gegen Aluminiumlegirungen möchte
ich mid) wenden; jie find dem Stahl noch erheblich
unterlegen, viel theurer und vor Allem — in Händen
Engliiher Kapitaliften. Wir brauchen Unabhängigfeit
vom Auslande. W. Stavenhagen.
Kleine Wittbeilungen.
Italien. Den verforgungsberedtigten Unter-
offizieren find durch - vom Jahre 1888 ſaämmtliche
Subalternbeamtenftellen im Bereich des Kriegs: und Marine⸗
minifteriumsd (2328), ein Drittel diefer Stellen beı der
Eifenbahnvermaltung (1604) und die Hälfte derjenigen
im Bereid der übrigen Minifterien (3269) vorbehalten,
zufammen alſo 7201 Stellen. Nah und nad wurden
aber 1500 von diefen mıt fogenannten „außerordentlichen”
Cıvilanwärtern beſetzt, fo daß die Zahl der auf Anftellung
wartenden und hierzu berechtigten Unteroffiziere. ın den
Yahren 1886 bı8 1895 von 154 bis 1581 ſtieg. Brennend
wurde dieſe Frage namentlich dadurd, daß das neue
Beförderungsgefe vom 1. Januar 1897 ab mit Unter:
offizieren, dıe das 42 lebend: und das 25. Dienitjahr
überfchritten haben, feine Kapıtulation mehr gejftatiet.
Die betheiligten Dinifter, darunter eigenthumlicherweiſe
aud der Kriege» und der Warıineminifter, mußten die
Thatfahe und deren Ungefeglichteit vor vem Parlament
zugeben und fich durch gänzlıhe Aufhebung der amahnten
Gefepeöbeitimmung Indemnuät verfcpaffen. Dafür follen
vom 1. Zul 1898 ab zwei Drisel aller Stellen den
Mitäranmwärtern vorbehalten bleiben.
(L’Esercito italiano Wr. 75.)
— In Ausführung der Beftimmungen bes neuen
Beförderungsgefeges, welches ein Drittel aller
Subalternoffiziertiellen des Zahlmeifterlorps (Corpo con-
tabile) aftıven Offigieren vorbehält, ordnet ein Könıgliches
Detret an, daß diejenigen aktiven Yıeutenants, die eine Vers
fegung im dieſes Korps wünjden, einen entjprechenden
Antrag zu ftelen haben, der die Befürmortung ihrer
Vorgejegten finden muß. Nur folde dürfen ſich melden,
die weniger als vier Jahre in ıhıer Charge zugebradt
haben, over die wegen einer äußeren oder ınneren Dienſt⸗
befhädigung mit mehr vollftändig felddienftfahig find.
Nach einer praktifchen 'Probedienftleiftung von viermonatiger
Dauer erfolgt ihre Berfegung, falls fie geeignet erſcheinen.
(L'Esercito italiano Wr. 85.)
Mittler & Sopn in Berlin SWI2, Rodfiafe-69—7L.
Hierzu eine Beilage der Königlichen Hofbuchhandiung von E. & Mittler & Sohn in Berlin,
betreffend „Nenefte Militärifche Bücher‘, und der Allgemeine Anzeiger Nr. SL.
Militär-Wodenblatt,
».@Rortl, Gmmatmgr.d, Zweiundäachtzigſter Juhrgang. "rc e Hinera eo
Briebenau b, Berlin, Boplerftr. @rpedition: Berlin SWI2, Rocftrafe 68. Berlin swı2, Kochſtr. 68— 71.
— — — —
Diefe Batiarif erſcheint jeben Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags ehe on 5 bis 7 Uhr
Außerdem werben berfelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär-Literaturs
— ahrlich mehrmals größere Aufjäge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Inßetider tänumerationspreis für bas Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements —
alle Poſtanſtalten (Zeitungs⸗Preisliſte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie Zeitungsſpeditionen —
M 91. Berlin, Mittwoch den 13. Oktober. 1897.
Inhalt:
BerfjonalsBeränberungen (Preußen, Württemberg). — Ordens-⸗ Verleihungen (Preußen, Bayern, Württemberg, Heſſen). —
Tobtenlifte (Preußen). Anzeige der Königlichen Landes: Aufnahme (Meftifhblätter).
Jonrnaliftifher Theil.
Ueberficht über die Ereigniffe des Thejlalifchen Krieges. (Fortiegung.) — Die Franzöſiſche Norbarmee im Jahre 1870/71.
(Fortfegung.) — Die legten Indianertruppen in Norbamerifa.
Rriegstehnifhes. Neue Britiihe Haubiten mittleren Kalibers.
Rieine Mitteilungen. Frankreich: Radfahrer bei den großen Herbftübungen. Marineinfanterie auf Kreta. Ber:
mädtni Napoleons I. Eiſenbahn von Mourmelon. Abgänge aus den höheren Handelsſchulen. Nengagirte Unteroffiziere als
Lehrer an den Militär Borbereitungäfhulen. Zöglinge von St. Eyr zur Marineinfanterie. —— der Infanterie im
Gelände. Truppenablöjung in Indo⸗China. Leuchtihurm von Edmühl. Stiftungen. — Defterreid:Ungarn: Ehrengabe.
— Schweden: Bauten zur Landesvertheidigung. — Schweiz: BVorlefungen am Polytechnitum.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee,
Offiziere, Portepeefähnride ⁊c. Hubertuöftod, den 7. Oftober 1897.
4. Ermeunungen, Beförderungen und Verſttzuugen. | ® der Heyde, Sel. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 136, in
dad Füſ. Negt. von Steinmep (MWejtfäl.) Nr. 37
m altiven Heere —* — u Pa)
Jagdhaus Rominten, den 30. September 1897.
Pohl, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 128, B. Abſchiedsbewilligungen.
fommandirt zur Dienjtleiftung bei dem Nebenetat des Im altiden Heere
großen Generalftabes, unter Stellung ä la suite des £
Negts., in den Nebenetat des großen Generaljtabes | Pomburg d. d. Höhe, den 9. September 1897.
verjeßt. Mertens, Oberſt a. D., zulegt Kommandeur des Naſſan.
Mohs, Hauptm. und Komp. Chef im 4. Garde-Negt. Feldart. Regts. Nr. 27,
zu Fuß, vom 1. Oftober d. Is. ab behufs Ber- Bartholomaeus, Oberſt a. D., zuletzt Kommandeur
tretung eines Direltionsmitgliedes zur Kriegsalademie des 5. Rhein. nf. Regts. Nr. 65, — unter Ertheilung
fommandirt. der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform
v. Wuſſow, Hauptm. à la suite des Inf. Negts. der betreff. Regtr, mit ihrer Penfion zur Disp.
Prinz Morig von Anhalt-Deffau (5. Pomm.) Nr. 42 geitellt.
und Lehrer bei der Kriegsſchule in Potsdam, unter Subertuöftod, den 7. Oftober 1897.
Belafjung & la suite des genannten Regts, in den | v. Krohn, Hauptm. und Komp. Chef vom 8. Bad.
Nebenetat des großen Generalſtabes verjept. Inf. Negt. Nr. 169, mit Penfion der Abichied
=
. Srantenberg u. Proſchlitz, Rittm. und Esladr. bewilligt.
Ehef vom Ulan. Regt. Kaifer Alexander III. von J
Rußland (Weſtpreuß) Nr. 1, deſſen Kommando zur ran Yugki
Dienjtleiftung bei dem Nebenetat des großen General: Beamte der Militär - Iufizverwaltung.
ſtabes bis Ende März 1898 verlängert. Dura — — — der Armee.
v. Klüber, Sek. Lt. von dem dem 2. Rhein. Huf. | „ aaa Nenn Vu s
Regt. Nr. 9 zugetheilten Detachement Jäger zu Pferde — — — sa General:
des XV. Armeelorps, in das 2. Brandenburg. lan. gr Ran
Regt. Nr. 11 zurücdverjeßt.
4, Quartal 1897.
2399
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöchſte Patente.
Den 26. September 1897.
Staerk, Rechnungsrath, Geheimer erpedirender Sekretär
im Kriegsminiſterium, der Charalter als Geheimer
Rechnungsrath,
Bauer, Geheimer expedirender Sekretär und Kalkulator
im Kriegsminiſterium,
Kruſe, Stadel, Intend. Selretäre don der Intend.
des XIV. bezw. IX. Armeelorps, — der Charakter
als Nehnungsrath, — verliehen.
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 26. September 1897.
v. Surminski, Geheimer Kanzleiinſp, Geheimer
Ranzleifefretär im Kriegsminiſterlum, bei dem Aus:
iheiden aus dem Dienft der Charakter als Kanzlei
rath verliehen.
Durd Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 20. September 1897.
Bongard, Rechnungsrath, Feitungs-Oberbaumwart von
der Fortififation Magdeburg, auf jeinen Antrag zum
1. Oftober 1897 mit Benfion in den Ruheftand verſetzt.
Den 25. September 1897.
Meifing, Berndt, Geelmann, Proviantamts-
alpiranten, zum 1. Oftober 1897 als Proviantamts-
affiftenten in Potsdam bezw. Cöln und Berlin ans
geitellt.
Den 26. September 1897.
Guſſen, Rechnungsrath, Diveltor der Armees$lonjerven-
fabrit in Mainz, auf jeinen Antrag mit PBenfion in
den Ruheſtand verſetzt.
Den 30. September 1897.
Dr. Jaejchle, Hülfsiehrer beim Kadettenhauſe in Karls— |
ruhe,
Binting, Hülfslehrer beim Nadettenhaufe in Oranien—
ftein,
Speitlamp, Hüffslehrer bei der Hauptsfladettenanftalt,
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 9
——24100
Urban, Hülfslehrer beim Kadettenhauſe in Potsdam,
— zu Oberlehrern ernannt.
Den 1. Oktober 1897.
Die Garn. Baumwarte auf Probe:
Rohan in Erfurt, Böhm in Trier, Kühne in Stroh:
burg, Hay in Rendsburg, Zimmer in Coblenz,
Härtter in Spandau, Noad, Paſſoth in Berlin,
Dewig in Mülhaufen, Zippel in Thorn, Kaempf
in Danzig, Ehrlid in Magdeburg, Stadler in
Graudenz, Ehmer in Potsdam, Burger in Berlin,
Kirjten in Neiße, Ruprecht in Halle, Jolas in
Darmftadt, Helmbrecht in Magdeburg, v. Bargen
in Berlin, Soltau in Minden Hammel in
Meiningen, Milewsti in Stettin, Thomas in
Glogau, Reimann in Stettin, Bücher in Spandau,
Titze in Hannover, Millauer in Graudenz, Schmidt
in Breslau, Qudorf in Düffeldorf, Shwarge in
Hannover, Hahn im Liegnig, Neubart in Danzig,
Anſchütz, Schent in Karlsruhe, Winkler in Eöln,
Krumfieg in Thorn, Jennis in Mainz, Wihlott
in Oldenburg, Kahle in Straliund, Biagini in
Schwerin, Thiel in Kolberg, Koenen in Straßbura,
— zu Garn. Bauwarten;
die Garn. Baujhreiber auf Probe:
Elifat in Danzig, Schlothauer in Eöln, Broemel
in Altona, Schloendorn in Danzig, Straud in
Berlin, v. Manftein, Baranlewip in Potsdam,
Burggraf in Darmitadt, Lauenroth in Hannover,
Dehmefe in Bromberg, Pelz in Neife, — ——
in Spandau, Hoeppner in Stettin, Roſenfeld in
Magdeburg, Loges in Hannover, Belz in Berlin,
Schüler in Spandau, Behnke in Graudenz, Fuck
in Straßburg, Rich, Martini in Metz, Müller
in Freiburg, Berbandt in Straßburg, Weber un
Hanau, Doerf in Graudenz, Bellin in Torgau,
Nienäder in Metz, Krüger in Stettin, Kühnaft
in Kolberg, Shmedemann in Mülhaufen, — zu
Garn. Baufhreibern, — ernannt.
Den 2. Oftober 1897.
Debus, Gerichtöreferendar, zum Intend. Referendar bei
der Intend. de8 XV. Armeelorps ernannt.
XIU. (Königlid Württembergifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche 2c.
Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im altiven Heere.
Den 30. Scptember 1897.
Herzog Robert von Württemberg Königliche Hoheit, |
Pr. Pt. im Drag. Negt. Nönig Nr. 26, dom 10. Ots |
tober d. IE. ab auf ein Jahr zur Dienftleiftung |
bei dem Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119 kom—
mandirt.
Im Sanitätskorps.
Den 6. Oktober 1897.
Dr. Scheuplein, OberjtabSarzt 2. Kl. und Regts.
Arzt des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, der
Charakter als Oberſtabsarzt 1. Kl. verliehen.
Dr. Bed, Affift. Arzt 1. Kl. im Inf. Regt. Kailer
Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, in das Inf.
Regt. Alt-Württemberg Nr. 121 verſetzt.
Dr. Holzinger, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Rei. vom
Landw. Bezirl Navensburg, im altiven Dienft und
zwar als Affijt. Arzt 1. SL. beim Inf. Negt. König
Wilhelm 1. Nr. 124 mit einem Patent vom 7. DI:
tober 1896 B wiederangeftellt.
2401 1897 — Militär Wogenblatt — Ar. 91 2402
Die Ajfift. Aerzte 2. KL: | Durch Berfügung des Korps:Generalarztes.
Dr. Mirabeau der Ref. vom Landw. Bezirk Heilbronn, Den 28. September 1897.
Dr. Neder der Landw. 1. Aufgebot? vom Landw. | Köpfe, einjährig » freiwilliger Arzt im 10. Inf. Regt.
Bezirk Stuttgart, Nr. 180, mit Wirkung vom 1. Oktober d. 3. ab
Dr. Mainzer der Rei. von demjelben Landw. Bezirk, zum Unterarzt des altiven Dienftitandes ernannt und
Dr. Bornig der Landw. 1. Aufgebot? vom Landw. unter Berfeßung in das Feldart. Negt. König Karl
Bezirl Calw, Nr. 18, mit Wahrnehmung einer bei diejem Regt.
Dr. Schaufler der Rej. von demjelben Landw. Bezirk, offenen Aſſiſt. Urztitelle beauftragt.
Dr.v. Schnizer der Ref. vom Landw. Bezirk Stuttgart,
Dr. Steffens ber Rei. vom Landw. Bezirk Reutlingen,
m Eamerer der Ne. vom Landw. Bezirk Ludwigs—
urg,
Dr. Mögele der Rei. von demfelben Landw. Bezirk, ’ A
Dr. Häberlin der Landw. 1. Aufgebot? vom Landw. | Martin, Megner, Bödlen, Schreijad, Upel,
Bezirk Stuttgart, Bührer, Sted, Baumgärtner, Imhof, Intend.
Dr. Adrian der Ref. von demjelben Landw. Bezirk, Sekretariatsaffiitenten, — zu Intend. Selretären,
Beamte der Militär- Verwaltung.
Den 6. Oktober 1897.
Dr. Weife der Rei. vom Landw. Bezirt Ludwigsburg, | Shol, Mofer, darakterif. Intend. Regiftratoren, zu
Dr. Schhwarzenberger der Ref. vom Landw. Bezirk Intend. Regiſtratoren,
Heilbronn, Dr. Berrot, Unterapothefer der Reſ. vom Landw.
Dr. 2008 im 8. Inf. Negt. Nr. 126 Großherzog Bezirk Biberad, zum Oberapotheler, — ernannt.
Friedrich von Baden, — zu Aſſiſt. Aerzten 1.8. | v. Fein, Oberapotheler der Landw. 2. Aufgebot3 vom
befördert. Landw. Bezirk Ludwigsburg, der Abſchied bewilligt.
Ordens = Verleihungen.
Preußen. | für das Ehrentreuz deſſelben Ordens:
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit | dem Oberftlieutenant Gerneth, Chef des Generafftabes
geruht: II. Armeelorps;
dem Oberſten a. D. Detmer zu Cöln, bisher Komman-
denr des Landw. Beziris Deuts, den Rothen Abier- für das Ritterkreuz deſſelben Ordens:
Orden dritter Klaſſe mit der Schleife und Schwertern | dem Major Schieder, Bats. Kommandeur im 4. Inf.
am Ringe, Negt. König Wilhelm von Württemberg,
dem Oberften 5. D. Frhrn. dv. Bothmar, bisher Koms | dem Major Reichreiter, & la suite des 1. Schweren
manbeur des Landw. Bezirks Siegburg, den Rothen Neiter-Regtd. Prinz Karl von Bayern und Ordonnanz⸗
Adler-Drden dritter Klaſſe mit der Schleife, offizier Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Negenten,
Km Major a. D. v. Nimptſch zu Düſſeldorf, bisher | dem Oberftabsarzt 1. 81. Dr. Zeitenftorfer, Regte.
Estadr. Chef im 2. Weſtfäl. Huf. Negt. Nr. 11, Arzt im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württem—
den Rothen AdlersÖrden vierter Klaſſe, — zu ver- | berg;
leihen. für das Großlreuz des Königlich Württembergijchen
Sriedrichd: Ordens:
Bahern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold, den Generallieutenant® und Generafadjutanten Grafen
des Königreichs * — — im ee v. Lerhenfelb-Brennberg und Zrhm. dv. Zoller,
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigft dem Senerallieutenant v. Euler-Ehelpin, Präfidenten
bewogen gefunden, den nachgenannten Offizieren ıc. die Er: des Generalauditoriats,
laubniß zur Annahme und zum Tragen deichtbayeriſcher den Oberſten à la suite der Armee Grafen v. Seins:
Orbensauszeidmungen zu extheilen, und zwar: heim und Frhrn. v. Wolfskeel;
für das Großlreuz der Königlich Württembergiſchen für dad Kommenthurkreuz erſter Klaſſe
Krone: deſſelben Ordens
dem General der Kav. Ritter v. Xylander, lomman— dem Generalmajor und lügeladjutanten Schrn.d. Branca;
direndem General des II. Armeekorps, : —
dem Generallieutenant und Kriegsminiſter Frhrn. v. Aſch für das Ritterlreuz erfter Klaſſe — ——
zu Aſch auf Oberndorff; den Hauptleuten und Komp. Chefs Rüdiger und
Emmerich des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von
für das Kommenthurkreuz defjelben Ordens: Württemberg,
dem Oberſten und Flügeladjutanten Ritter dv. Wieden | dem Rittmeifter Schrn. v. Redwig des 1. Ulan. Regts.
mann; Kaiſer Wilhelm II. König von Preußen,
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 91
_ AU
den Premierlieutenanis Würbinger und Rent des | dem Generallieutenant und riegsminifter Schr. v. Aſch
4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg,
dem Premierlieutenant Srhrn. dv. Steinling zu Boden
u. Stainling des 1. Schweren Neiter - Negts.
Prinz Karl von Bayern;
für die Verdienſt-Medaille dejjelben Ordens:
dem Militär-Mufildirigenten Kürmeyer des 4. Inf.
Negts. König Wilhelm von Württemberg;
für die Königlich Württembergifche filberne Militärs
Berbienft Medaille:
dem Feldwebel und Zahlmeifterafpiranten Stierwald,
den Feldwebeln Wingenfelder und Schaaf,
dem Wizefeldwebel und Megimentsichreiber Haag,
den Sergeanten Wiemann, Müller, Neigert,
Scherbel, Dich! und Donauer, — jämmtlid vom
4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg;
für das Komthurkreuz zweiter Klaſſe des Großherzoglich
Heſſiſchen Verdienft-Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Dberjten Koerbler, Kommandeur des 5. nf.
Regts. Großherzog Ernſt Ludwig von Hefjen;
für dad Ritterkreuz erfter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Major und Bats. Kommandeur Röger,
den Hauptleuten und Komp. Chefs Kießling und
Wagner;
für das Ritterkreuz zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
den Premierlieutenants Samhaber und Braun;
für das ſilberne Kreuz deſſelben Ordens:
den Feldwebeln Fiſcher, Aßion und Linzner;
für das Großherzoglich Heſſiſche Allgemeine Ehrenzeichen:
den Sergeanten Arneth, Zirk, Bauer, Nöth, Kon:
rad und Koch, — ſämmtlich vom 5. Inf. Regt.
Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen;
für das Großkreuz des Herzoglich Braunſchweigiſchen
Ordens Heinrichs des Löwen:
dem Generallieutenant und Generaladjutanten Grafen
v. Lerchenfeld-Prennberg,
dem Oberſten à la suite der Armee Frhru. v. Wolfs—
feel;
für das Kommandeurkreuz erjter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Generalmajor Frhrn. dv. Stengel, Seltionschef
bei der Inſp. der Fußart.;
für dad Ritterkreuz erjter Klafje defjelben Ordens:
dem Major Reſchreiter, à la suite des 1. Schweren
Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern und Orbonnanz-
offizier Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten;
für das Nitterkreuz zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Grafen zu Caſtell-Rüden-
haufen des 6. Ehen. Regts. Prinz Albrecht von |
Preußen;
für das Großkreuz des Königlich Italieniſchen
St. Mauritiuds und Lazarus⸗Ordens:
dem General der Kap. Ritter v. Xylander, komman—
direndem General des II. Armeelorps,
l
zu Aſch auf DOberndorff;
für das Groß-Öffiziertreuz deſſelben Ordens:
dem Generalmajor und Flügeladjutanten Frhm.v.Branca,
dem Generalmajor Ritter v. Zobenhoffer, Chef des
Generaljtabes der Armee,
dem Generalmajor Frhrn. Reichlin v. Meldegg,
à la suite der Armee, Militärbevollmädhtigtem in
Berlin und Bevollmächtigten zum Bundesrath des
Deutihen Reiches,
den Generalmajoren und Brigadelommandeuren:
Edlen v. Grauvogl der 2. nf. Brig,
Binneberger der 4. Inf. Brig,
Claus ber 5. Inf. Brig.,
Wolff der 8. Inf. Brig,,
Frhru. v. Horn der 9. Inf. Brig.,
v. Malaije der 11. nf. Brig,,
Scheu. v. Shady auf Schönfeld der 1. Kav. Brig,
Nitter vd. Poſchinger ber 4. Kav. Brig,,
Nitter v. Keller der 1. Feldart. Brig,
v. Bomhard der 2. Feldart. Brig.;
für dad Kommandeurlveuz defjelben Ordens:
dem Oberſten und Flügeladjutanten Ritter v. Wieden—
mann,
den Dberjten und Regts. Kommanbdeuren:
Rittmann des 1. Inf. Negts. König,
Prand des 3. Inf. Negts. Prinz Karl von Bayern,
Hortenbad des 6. Inf. Regts. Kaiſer Wilhelm, König
bon Preußen,
Leichtenftern des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig,
Manz des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf,
Bayl des 14. Inf. Regtd. Hartmann,
Leeb des 17. Inf. Regts. Orff,
Edlen v. Stodhammern des 18. nf. Regts. Prinz
Ludwig Ferdinand,
Pfeffer des 23. Auf. Megts.,
Nojenbujh des 2. Schweren Reiter » Regtd. valant
Kronprinz Erzherzog Rudolf von Defterreich,
v. Le Suire des 1. Ulan. Regts. Kaiſer Wilhelm II.
König von Preußen,
Ruß des 1. Feldart. Regts. Prinz-Regent Luitpold,
Gerftner des 2. Feldart. Regts. Horn,
Pflaum des 4. Feldart. Regts. König;
für das Offizierkreuz deſſelben Ordens:
dem Major und Bats. Kommandeur Illing des 1. Ani.
Negts. König,
dem Major und Batd. Kommandeur Fasbender dei
10. Inf. Negts. Prinz Ludwig,
dem Major Reſchreiter, ä la suite des 1. Schweren
Neiter-Regts. Prinz Karl von Bayern, Ordonnanz—
offizier Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten,
dem Major Frommel, à la suite des 1. Schweren
Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern und Adjutanten
de3 Kriegsminiſters;
2405
1897 — Militär-Wodenblatt — Mm. 91
2406
für das Großkreuz des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
den Generallieutenantßs und Generaladjutanten Grafen
v. Lerhenfeld-Prennberg und chen. v. Zoller,
ben Generallieutenants und Div. Kommandeuren:
Ritter v. Xylander der 1. Div.,
v. Malaiſé der 2. Div,
Ritter v. Haag ber 3. Div.,
v. Nagel zu Aichberg der 4. Div,
v. Bomhard der 5. Div,
dem Generallieutenant Frhrn. dv. Könitz, Inſpelteur
der Rav.;
für das Kommandeurkreuz defjelben Ordens:
dem Dberftlieutenant Sch. v. Barth zu Harmating,
Abtheilungschef im Generalftabe,
dem Oberftlieutenant Endres, Chef des Generalftabes
I. Armeetorps,
dem Oberftlieutenant Gerneth, Chef bes Generafftabes
1. Armeekorps;
für das Dffizierfreug befjelben Orbens:
dem Hauptmann Seekirchner, Battr. Chef im 1. Feld⸗
ort. Regt. Brinze Regent Quitpold.
Württemberg.
Seine Majeftät der König haben Mllergnäbigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergiſchen
Inſignien zu ertheilen, und zwar:
des Großlreuzes des Herzoglich Naſſauiſchen
Verdienſt⸗Ordens Adolphs von Naſſau:
dem Premierlieutenant im Ulan. Regt. König Wilhelm I.
Nr. 20 Prinzen Marimilian zu Shaumburg-
Lippe Durchlaucht;
des Nitterkreuzes erfter Klaſſe des Königlich Sächſiſchen
Albrechts· Ordens:
dem Hauptmann Pasquay, ä la suite des Gren.
Regts. Königin Dlga Nr. 119, lommanbirt als
Mititärlehrer zum Kadettenhauſe Potsdam.
Bon Seiner Majeftät dem Deutihen Katjer
und König von Preußen tft dem ala Lehrer bei ber
Feldart. Schiepihule fommandirten Hauptmann Frhr.
dv. Watter die Erinnerungs-Medaille verliehen worden.
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung ſ. M. W. Bl, 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
Heflen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog
haben Allergnäbigit geruht:
dem BZahlmeifter Saeger im 1. Inf. (Leibgarbe:) Negt.
Nr. 115 das Mitterkveuz zweiter Klaſſe mit der
Krone des Verbienft » Ordens Philipps bes Groß—
müthigen zu verleihen.
Nadweifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gekommenen Todesfälle von Offizieren
und Beamten der Königlich Preußiichen Armee.
Sriedrich Franz III
Geftorben am:
Großherzog von Medlendburg- Schwerin Königliche Hoheit,
Gen. der Rad. und Chef bes Inf. Regts. Großherzog Friedrich Franz 11. von
Medienburg- Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24 ıc. 10. April 1897.
Ludwig Wilhelm Auguft Prinz von Baden Großherzogliche Hoheit, Gen. der Inf.
und Chef des 4. Bad. Inf. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112 ıc. 27. =
Hugo Prinz von Schönburg: Waldenburg, Gen. der Inf. à la suite der Armee. 9. Juni
v. Albedyfl, Gen. der Kav. und Gen. Adjutant Seiner Majeftät des Kaiſers und
Königs ꝛc. 13. = -
Gardeforps.
Vollrath Graf zu Stolberg: Roßla, Rittm. und Eskadr. Chef im 1. Garde-Ulan. Regt. 12, April 1897.
dv. Krofigt, Major & la suite ded 3. Garde-Ulan. Regts. und perjönliher Adjutant
des Prinzen Friedrih Leopold von Preußen Königlicher Hoheit. 17/18. —
Graf v. u. zu Wejterholt u. Gyſenberg, Rittm. und Estadr. Chef im 3. Garde-Ulan.
Regt. 5. Mai .
Roditroh, Sek. Lt. der Ref. des 1. Garde-Feldart. Regts. 26. Juni ⸗
I. Armeckorps.
Malte, Major und Bats. Kommandeur im Inf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg—
Strelik (6. Oſtpreuß.) Nr. 43. 2. Mai 1897.
Kropp, Zahlmftr. im Inf. Regt. Herzog Karl von MedienburgStrelig (6. Oftpreuß.) Nr. 48. 16. = ⸗
v. Czettritz u. Neuhaus, Sel. Lt. ber Reſ. des Jäger Bats. Graf Yorck von Warten:
burg (Oſtpreuß.) Mr. 1. 1. Juni ;
9497 1897 — Milttär-Wodenblaut — Pr. 91 2408
I. Armeekorps. Geftorben am:
Seidler, Bahlmitr. im Gren. Regt. zu Pierde Freiherr von Derfilinger (Neumärk.) Nr.3. 6. April 1897.
Schr. v. Klot-Trautvetter, Pr. Lt. der Landw. Kab. 2. Aufgebots im Landw. Bezirk
Anklam. 22. =
Eichner, Pr. Lt. im 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17. 17. Mai
III. Armeeforps.
Dr. Menger, DOberjtabsarzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk IIl Berlin. 29. April 1897.
Dr. Seegellen, Aſſiſt. Arzt 1. KT. der Ne. im Landw. Bezirk III Berlin. 20. Juni
IV. Ürmeeforps,
Dtto, Pr. Lt. der Ref. des Magdeburg. Feldart. Regts. Nr. 4. 1. April 1897.
Bureſch, Pr. Li. der Landw. Inf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Magdeburg. 4. — ⸗
Weltzel, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Gera. 14, =: ⸗
Schönfeld, Major und Abtheil. Kommandeur im Magdeburg. Feldart. Regt. Nr. 4. 11. Mat
Nagel, Rittm. der Ne. des Magdeburg. Huf. Regts. Nr. 10. 22. =
Hoppe, Sel. %t. im 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66. 23. Juni
V. Armeeforps,
Joop, Sek. Lt. der Reſ. des Füſ. Negts. von Steinmeg (Weſtfäl.) Nr. 37. 18. Mai 1897.
Grundmann, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. von Courbiere (2. Poſen.) Nr. 19. 27. Juni :
Dr. Gading, Oberftabsarzi 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 154. 29. =»
VI. Armeeforps.
Borjig, Set. Lt. der Landw. Kav. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Gleiwitz. 1. April 1897.
Gerih, Hauptm. der Landw. Fubart. 1. Aufgebot im Landw, Bezirk Glatz. 2. = ⸗
Straud, Sek. Lt. der Landw. Juf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk I Breslau. 11. Mai
Dr. Brot, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Reſ. im Landw. Bezirk II Breslau. 16/17. = :
Scheffler, Pr. Lt. der Ref. des Inf. Regts. von Winterfeldt (2. Oberichlef.) Nr. 23. 4. Juni ⸗
Schr. dv. Falkenſtein, Sel. Lt. im 4. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 63. 17. ⸗
Yo. Armeeforps.
Dr. Boſch, Stabd: und Bats. Arzt im Inf. Regt. Prinz Friedrich der Niederlande
(2. Weſifäl.) Nr. 15. 2, Mpril 1897.
Dr. Badhaus, Affift. Arzt 1. KL. der Ref. im Landw. Bezirt Mülheim a. d. Nuhr. 23. ⸗ :
Ehriit, Sek. Lt. der Landw. nf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirt I Münſter. 8. Mai
Hagemann, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Ref. im Landw. Bezirt J Münfter. 31. ⸗
Brieje, Pr. Lt. des Landw. Traind 2. Uufgebots im Landw. Bezirt II Bochum. 9. Juni
dv. Bierbrauer zu Brennſtein, Oberitlt. 3. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks
I Bodum. 24. =
VII Armeeforps,
Eiven, Sek. Lt. der Ref. des Inf. Regtd. Freiherr von Sparr (3. Weitfäl.) Nr. 16. 16. April 1897.
Günther, Pr. Lt. im 8. Rhein. Inf. Negt. Nr. 70. 30. = .
Schotten, fatholifher Div. Pfarrer bei der 15. Div. 26. Mai ⸗
Scheidtweiler, Sel. Lt. der Landw. Fußart. 1. Aufgebots im Landw. Bezirl Cöln. 27. : ⸗
Rademacher, Pr. Lt. im 8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70. 8. Juni
Rundſpaden, Sek. Lt. im 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68. 10. —
Markſtahler, Set. Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots im Landw. Bezirl St. Johann. 16. =
Dr. Schweißer, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebot3 im Landw. Bezirk Nenwied. 22. ⸗
IX. Armeeforps.
v. Rhaden, Pr. Lt. im Inf. Regt. Herzog von Holftein (Holftein.) Nr. 85. 23. April 1897.
Kolbe (Mar), Sek. Lt. im Inf. Regt. von Manjtein (Schleswig) Nr. 84. 26. = s
v. Hake, Rittm. und Esladr. Chef im Hannov. Huf. Kegt. Nr. 15. 24. Mai
Siegert, Hauptm. und Komp. Chef int Großherzogl. Mecklenburg. Füſ. Negt. Nr. 90. 7. Imi :
Hauſenberg, Zahlmitr. im Großherzogl. Medienburg. Gren. Regt. Nr. 89. 22. ⸗ s
v. der Sode, Sek. Lt. im Holftein. Feldart. Regt. Nr. 24. 28. ⸗
X, Urmeeforps.,
Hohndhof, Sek. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirl Hannover. 1. Mai 1897.
XL Urmeeforps,
Schürmann, Pr. Lt. der Landw. Kav. 1. Aufgebot? im Landw. Bezirk Frankfurt aM. 14. Mai 1897.
Knauf, Zahlmitr. im Nafjau. Feldart. Regt. Nr. 27. 15. ⸗
Schr. v. der Goltz, Pr. Lt. im 1. Naſſau. Inf. Regt. Nr. 87. 4. Juni
2409 1897 — Militär: Wodendlatt — Ar. 91 2410
E_. - = - — nen ——
XIV. Armeetorps. Geftorben am:
Dr. Zeuchert, Stab: und Abtheil. Urzt im 1. Bab. Feldart. Regt. Nr. 14. 7. Juni 1897.
XV. Urmeelorps,
Wagner, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Negt. Nr. 171. 2, Mai 1897.
v. Lucadou, Set. Lt. im Inf. Regt. Nr. 143. 3. ⸗ ⸗
XVI. Urmeeforps,
Strübing, Zahlmſtr. im Inf. Regt. Nr. 144. 3. Mai 1897.
v. Schelling, Pr. Lt, der Ref. des Magdeburg. Drag. Regts. Ar. 6. 16. ⸗ s
Zenler, Br. Lt. im Inf. Regt. Graf Barfuß (4. Weitfäl) Nr. 17. 18. = s
Haale, Sek. Lt. im 2. Hannov. Ulan. Regt. Nr. 14. 19, — .
Weſſel, Sel. Lt. im Königs-Inf. Negt. Nr. 145. 20. Juni ⸗
XVII. Armeckorpo.
Keil, Pr. Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots im Landw. Bezirk Dt. Eylau. 14. Mai 1897.
Fußartillerie.
Matſchke, Hauptm. à la suite des Fußart. Regts. General-Feldzeugmeiſter (Brandenburg.)
Nr. 3 und Direktionsaſſiſt. bei der Art. Werlſtatt in Spandau. 23. April 1897.
Ingenieur: und Bionierlorps.
v. Rohrſcheidt, Pr. Lt. in der 2. Ingen. Inſp. 15. Mai 1897.
Fandrey, Hauptm. in der 3. Jungen. Inſp. 9. Juni ⸗
Eiſenbahnbrigade.
Schultz, Oberſtlt. im Eiſenbahn-Regt. Nr. 2 und Direktor der Militär-Eiſenbahn. 27. Mai 1897.
Zeug⸗ und Fenerwerföoffiziere.
Shumadher, Zeug Pr. Lt. beim Art. Depot Saarlouis, lommandirt in Trier. 11. Mai 1897
Anzeige,
betreffend die von der Landes-Aufnahme veröffentlichten Mektifhblätter im Mafjtabe 1:25 000.
i 226* an die dieſſeitige Anzeige vom 21. Juli 1897 wird hiermit bekannt gemacht, daß nachſtehende
Blätter erſchienen find:
1875. Bramſche, 1876. Börden, 1941. Sopften, 1943, Weiterlappeln, 2006. Ochtrup, 2073. Nienborg,
2077. Ladbergen, 2081. Neuenlirhen, 2138. Vreden, 2142. Altenberge, 2148. Halle i. Weitf.,
2215. Warendorf, 2216. Safjenberg, 2217. Sarfewintel, 2282. Borten, 2284. Dülmen, 2285. Buldern,
2288. Enniger, 2289. Delde, 2290. Wiedenbrüt und 2362. Ahlen.
j Der Bertrieb erfolgt durch die Verlagsbuhhandlung von R. Eiſenſchmidt hierfelbft, Neuftäbtifche
Kichftraße Nr. 4/5.
Der Preis eines jeden Blattes beträgt I Marl.
Berlin, den 9. Dltober 1897.
Königliche Landes: Aufnahme.
Kartographiſche Abtheilung.
Steinmeh,
Oberſt und Abtheilungschef.
Journaliſtiſcher Theil.
Erſtere ſtand nicht zum Einmarſche vom rechten Flügel
in der allgemeinen Richtung auf Zarlos bereit, ſondern
um geraden Durchbruch der gegneriſchen Front über
et E * Melunapaß — Lariſſa. Die ſchon früher an—
— (Fortſetzung.) gedeutete Vermuthung beſtürit ſich, daß an der ent—
Betrachtet man dem Aufmarſch der beiden Heere, ſcheidenden Stelle Aufmarſch der Armee und Operations:
ſo Fällt auf Türkiicher Seite fogleich der Mangel am | entwurf als zwei nicht zufammenhängende Dinge
Uebereinftimmung zwiſchen der Vertheilung der Streit : angejehen und bearbeitet worden jind. Iſt dem
kräfte und dem jpäter anbefohlenen Operationsplane | jo, dann blieb außer Acht, dab ſich Heeresmaſſen
anf. Die Trennung in zwei Hauptgruppen, die Armee im Augenblick der Handlung nicht mehr verjegen laſſen,
don Thefjalien und das Korps von Epirus ergab ſich wie die Figuren auf dem Schachbrett, da; vielmehr
freilich aus der Natur des Mriegätheaters. Allein die deren erſte Aufftellung auch ſchon beftimmend iſt
Ueberſicht
über die Ereigniſſe des Theſſaliſchen Krieges.
|
i
|
2411
für Die Bewegungen nad) vorwärts bis zur nächſten
großen Waffenenticheidung. Um das gejchloffene Vor—
dringen der Maſſe des Heeres über Beydeghirmen und
Tſchaihiſſar möglid zu machen, hätten mindeftens noch
zwei Divifionen, die Armeerejerve, die Rejerveartillerie
und Savalleriedivifion hinter der 1. Divifion, die bei
Damafi ftand, gejtaffelt, und der Durchbruch durch die
beiden Engen vorbereitet werden müfjen. Im Augen:
blide, da die Feindſeligkeiten Schon begannen, den Ab—
marſch der 3. und 4. Divifion, ſowie der Reſerven von
Elafjona über die Berge nad) Dominik und Mologufta
vorzunehmen, war ein üble Ding. Längs der Grenze,
von den Höhen des Melunapafjes, von denen von
Kurtfiovali und Papa-Livado bei Tage volllommen
eingejehen, hätte man einen Flankenmarſch auf jchwierigen
Wegen gemacht, der jedenfalls nicht verborgen bleiben
konnte. Er würde fi auch unter dem Eindrude der
in großer Nähe von den marjchirenden Kolonnen bereits
ftattfindenden Kämpfe vollzogen haben, und, da die Er-
Öffnung der vorliegenden Engen nicht bei Zeiten ein-
geleitet war, jo hätten die anfommenden Truppenmafjen
ſich vielleicht nur geftaut, ftatt einander zu nüßen.
Da der Aufmarſch jogar in feinen Einzelheiten von
der Hauptftabt aus bejtimmt worden iſt, jo darf man
dem Oberbefehlshaber feinen Vorwurf madyen. Aber
in Konftantinopel jcheint die Vorausſicht gefehlt zu
haben. Es ift für denjenigen, der die Verhältniſſe
tennt, wohl denkbar, daß der Aufmarſch den Bor:
ſchlägen des mit der Mobilmachung betrauten Kriegs—
miniſteriums entſtammt und daß ſodann der Operations⸗
entwurf durch eine Kommiſſion im Großherrlichen Palaſte
hinzugefügt worden iſt.
Sodann erfuhr Edhem Paſcha den Entwurf viel
zu ſpät. Es iſt eine Nothwendigleit, die ſich mit dem
Anwachſen der Heere und der Schwierigkeit ihrer
Unterbringung heute gebieterifch aufdrängt, daß die
zur Führung beitimmten Generale, oder wenigftens ihre
Stabschefs ſchon im Frieden in die großen Abjichten
der oberjten SHeeresleitung eingeweiht find. Kurze
telegraphiiche Befehle, wie fie noch in den erſten Tagen
des Feldzuges von 1870 aus dem großen Haupt—
quartier an die einzelnen Armeen ergingen, werden
nicht mehr außreichen, wenn ihnen nicht eine Kenntniß
jener Abfichten ſchon entgegengebracht wird.
Da es fid) um die Operationen auf einem ganz
abgejchloffenen Kriegstheater handelte, welche nicht auf
benahbarte Heere einwirlten, jo würde e8 hier wohl
am bejten gewejen jein, dem Überbefehlähaber und
jeinem Stabe fowohl den Aufmarſch, als auch den
Entwurf für den Ungriff anheimzugeben. Möglich war
es, daß der an ſich durchaus richtige Gedanke, den der
Telegrapö von Yildiz nad) Elaſſona trug, durch
Schwierigkeiten des Geländes, Mafregeln des Gegners
oder andere undorhergefehene Umstände, die fich aus
der Ferne nicht erkennen ließen, unausführbar wurde,
möglid; auch, daß irgend welche Zwifchenfälle Anderes
noch vortheilhafter ericheinen liefen. Als General
Scherer des jungen Bonaparte erjten Feldzugsplan
begutachten jollte, äußerte er ſich kurz und bünbig
dazu: „Wer einen folchen Plan mache, der jolle ihn
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Wr. 91
— 241⸗
auch ausführen.“ Das war ſarkaſtiſch gemeint, enthielt
aber eine beherzigenswerthe Regel, die auch umgelehrt
gilt: „Wer die Pläne auszuführen hat, der ſoll fie auch
machen.“
Der Entwurf fam denn hier aud nicht zur Durch—
führung, wie die Folge lehren wird, und Die erite
Urſache dafür lag in der Geftalt des Aufmarjches.
„Behler in der urjprünglichen Verſammlung der
Heeresmaſſen lafjen ji faum im Verlaufe des ganzen
Feldzuges wieder gut machen“, lautet Feldmarſchall
Molttes bezügliche Regel, und das Defterreichiiche Ver-
fahren 1805, das Franzöſiſche 1870 find die klaſſiſchen
Beilpiele dazıı.
Man kann noch über die verhältnißmäßig weite
Entfernung der 5. und die große Ausdehnung der
6. Diviſion jtreiten.
Bon Diskata nad) Elafjona find zwei ſchwache oder
ein jehr ftarler Tagemarſch.) Brachen die Feind—
feligfeiten plöglic aus, jo konnte die 5. Divifion nicht
rechtzeitig beranfommen. Sie jtand außerdem nicht
verſammelt, jondern dehnte fich mit ihren Entjendungen
bis in die Gegend von Grevena und Köprios (Sipurion)
aus. Der Zwed ihrer Aufftellung war die Aufredit-
erhaltung der Verbindung mit dem Korps von Epirus,
das bekanntlich jein nüchſtes Detachement in Mezzovo
hatte. Die Mafregel ift nicht nad unjerem abend:
ländiſchen Geihmad; fie erinnert an die Strategie aus
der vornapoleonishen Zeit um die legte Jahrhunderts-
wende, in der ſolche Verbindungslorps ihr Unweſen
trieben. Dennoch ericheint fie auf dem Boden bes
Griechiſch-Türkiſchen Kriegsſchauplatzes nit ungeredt-
fertigt. Die ganz anderen Verhältniſſe erforder aud)
ein anderes Verfahren.
Selbit abgejehen von dem jtrengen Großherrlichen
Befehl, die Grenze in voller Ausdehnung zu fichern,
fonnte der weite Raum zwiſchen dem Sarantaporos
und Mezzovo füglich nicht ohne ftarte Beſatzung bleiben.
Er hat eine vorwiegend Griechiiche Bevöllerung und
wäre bald zum Tummelplae der Freifchaaren geworben.
Dadurch würden für die Armee möglicherweiſe ernjtere
Beunrubigungen entitanden fein. Die Erhebung hätte
fi auch weiter bis zu den rüdwärtigen Verbindungen
ausdehnen können. Schwächere Kräfte würden aber
wohl genügt haben und jedenfall® mußte die Divifion
noch vor dem Beginn der Dffenfive zur Armee heran:
gezogen werden; benn fräftiged Vorgehen dedte am
beiten aud) das dahinterliegende Land.
Die 6. Divifion auf dem anderen Flügel jtand —
abgejehen von den vorgefchobenen Trupps — zur Hälfte
bei Kostiöj, zur Hälfte noch jenfeitS des Gebirges am
Dfthange des Olymp bei Leftolarya. Solange an eine
Griechiſche Dffenfive zu denken war, mochte eine ftarte
Abtheilung zwiſchen Bergen und Meer am Platze jein
um die an der Küſte vordringenden Kolonnen auf:
zuhalten. Sobald biefe Ausficht ſchwand, d. h. jtatt
der Griechiſchen die Türkifche Offenfive in den Vorder
*) Man rechnet in der Regel zehn bis zwölf Stunden.
Ich na die Strede am 29. Mai 1894 zu Pferde in 81/, Stunde
zurüd,
2413
grund trat, wurde die Entiendung unnüß. Wollte
ober konnte man fie nicht durch das Tempethal vor:
dringen laſſen, fo mußte fie mit der Armee vereinigt
werden.
Aus dem Umſtande, daß die beiden äußerſten Flügel
im entjcheidenden Uugenblide fo weit vom Stern der
Armee entfernt blieben, gewinnt man den Eindrud,
dab der Oberbefehlshaber der Türliſchen Armee von
der Kriegserklärung ebenjo überrafcht worden ift, wie
der Feind. Das wird auch durch die bisher befannt
gewordenen Berichte beftätigt — und es hätte nicht ge—
ihehen jollen. Keine Armee von einiger Größe fann
jo verfammelt fein, dab fie auf erhaltenen Befehl
anzutreten vermag, wie ein Bataillon. Sie bebarf der
Zeit, um auf: und zufammenzufchließen. So jehr auch
Berichwiegenheit in den großen Angelegenheiten bes
Staated anzurathen ift, muß der Oberbefehlshaber doch
ind Geheimniß gezogen werben und einige Zeit im
Boraus wiſſen, ob der Krieg beſchloſſene Sache ijt
oder nicht.
Man wird num jagen, daß er dad Kommende hätte
borausjehen und ſelbſt handeln ſollen. Zunächſt aber
iſt e8 fraglich, ob er hierzu die Machtbefugnifie beſaß,
und ſodann ift im Türkiſchen Reiche nichtd mit Sicherheit
vorauszufehen, ehe nicht der Sultan das enticheidende
Wort geiprodhen hat. Sicherlich wußte Edhem Paſcha,
eine Stunde, ehe er die Depeiche mit ber Kriegs—
erflärung erhielt, noch nicht, was er zu erwarten habe.
Es ift micht leicht, unter jolden Umftänden ein Heer
zu führen; das wolle man bei der Kritik ſiets bedenfen.
Eine nicht jehr glüdlihe Schöpfung war die
unabhängige Brigade ald Armeerejerve. Durch Die
Zurüdftellung einer ſolchen fällt für die jtrategijchen
Anordnungen ein großer Körper aus und fie wird nur
auf dem Schlachtfelde einen Nußen haben, wo ber
Oberbefehlshaber fie perfönlich zu einem entjcheidenden
Schlage verwenden ann. Armeereſerven während der
Operationen find allenfall3 da am Plate, wo das
Ganze fonft nur aus zwei Unterabtheilungen befteht
und der Oberbefehlshaber in feiner Wirkung nahezu
varalyfirt fein muß.
Unſeren Reiteroffizieren wird ferner dad Zurück—
halten der Kavalleriedivifion bei Ormanly nicht zu—
jagen; die jelbftändige Kavallerie ſoll weit voraus fein.
Alein ein Ausflug an die Griechiſche Grenze würde
fie eines Anderen befehren. Mit kurzen fteinigen Ab—
bängen jtrebt die jcheidende Gebirgslette dort empor,
und droben liegt nur ein jchmaler freier Grat, von
Blodhäufern und Heinen Verſchanzungen beſetzt. Vom
eriten Schuß ab mußten auf der ganzen Ausdehnung
die Kugeln hinüber und herüber pfeifen, und für Reiter:
mafien war fein Raum, zumal, wenn fie auf den fies»
bebedten Steigen, die Pierde an der Hand, oder
höchſtens im Schritt, emporklimmen jollten. Ein Feld
der Thätigkeit für die Kavalleriedivifion öffnete ſich
erit in der Thefjaliichen Tiefebene.
Den Griechiſchen Aufmarſch darf man nicht nad
Arotegifchen und taktifchen Rückſichten beurtheilen; denn
augenfcheinlic waren politiiche maßgebend. Er ericheint
187 — Militär-Wodenblatt — Rr. 91
2414
für die Offenſive wie für die Defenſive ungeeignet;
die Zerſplitterung der geſammten Macht in drei ans
nähernd gleiche Theile über den ganzen Raum bes
nördlichen Königreiches hinweg, ift von augenfälliger
Unzwedmäßigfeit. Aber er entſprach doch der Abficht,
überall an der Grenze eine drohende Stellung ein-
zunehmen, um fo zu Gunſten des Kretenſiſchen Abenteuers
und ber politifchen Forderungen auf die Hohe Pforte
und dad kriegsſcheue Europa Eindrud zu machen.
Diefer Eindrud ift verfehlt worden und der Aufmarich
daher zum Nachtbeile der Armee ausgejchlagen. Die
Aufftelung in drei Gruppen follte wohl ferner für den
Buerillafrieg auf der ganzen Kampflinie Stühzpunkte
Ihaffen und die Bevölkerung zum Aufitande ermuthigen.
Militäriihe Gründe hätten zwei Anordnungen im
Großen zwedmäßig erjcheinen lafjen: _
Man konnte alle Kraft zufammennehmen, um, geftüßt
auf die Flotte, von Thefjalien aus vorzugehen und
einen Theil der noch nicht verjammelten Türkiſchen
Armee zu Schlagen, während gegen Epirus nur fo viel
Truppen — barımter die Freifhaaren — verwendet
wurden, als nölhig war, um das dort ftehende Os—
maniſche Korps feitzuhalten. Oder man vermochte den
umgelehrten Weg einzujchlagen, nämlich in Thefjalien
und füdlich auf dem Othrys, dann bei den Thermophlen
und im Deta eine zähe abſchnittsweiſe Bertheidigung
zu führen, Epirus aber mit der Hauptmacht über Arta
jowohl als über Kalarytae anzugreifen, dort aud) den
Aufftand zu entflammen und ben Verſuch zu machen,
ein Bfandobjeft für den Frieden in die Hand zu befommen.
Der erfte Weg, die Dffenfive in Theffalien, bot
nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn dieje ganz über-
rafchend geſchah, noch che ein Türkifches Heer an der
Grenze ftand. Dazu aber fehlte es an jeder Friedens:
vorbereitung des Heered und die ließ ſich im Augen-
blide nicht nachholen. Später war es mit der Möglich):
feit de8 Erfolges vorüber. Am Meere zwifchen Olymp
und dem Strande durdjzudringen, gelang ſchon ben
Nömern gegen König Perfeus nicht. Sie mußten weiter
landeinwärtd durch den Petrapaß die Macedonier um—
gehen. Das kann nur auf dem Wege geichehen fein,
an welchem Elafjona und Aja Dimitri liegen;*) denn
über die Spiten des Olymp marfchirte man auch damals
nicht mit Heeren hinweg. So hätten bie Griechen
jest ebenfalls handeln müſſen und geſchah das nicht
gleich, bei der erften Verwickelung — etwa zu der Zeit
als die Kretenfiiche Expedition erfolgte, — fo ſtießen fie
bei Elafjona in den ftarten Stellungen am Kloſter
Panagia jhon auf Türkische Streitkräfte, die fie nicht
zu überwältigen im Stande waren. Es mußte aljo
wohl auf dieſes ganze Unternehmen verzichtet werden,
deſſen Gelingen von langer Hand hätte vorbereitet
fein follen. „Les sucees ne s’improvisent pas“!**)
diefe Wahrheit vergißt man im leichtlebigen Süden gern.
Es wäre daher wohl nur der zweite Vorjchlag
ernfthaft in Betradht zu ziehen gewejen. Dann aber
*) Oder auf dem benachbarten Gebirgäpfabe, der von
Daviagetichid über Mitichun und Bairakli nach Aja Dimitri führt.
**, Worte Lion Gambettas.
[2
2415
war es zwedmäßig, zwei ganze Divifionen vereinigt
gegen Epirus zu verwenden und die Theffalifche geftügt
auf ein allgemeines Vollsaufgebot an einem Punkt zu
verjammeln, von dem aus fie die Vertheidigung gleichjam
auf der inneren Linie gegen bie verjchiedenen Türkifchen
Heerläulen führen konnte.
Die Einwirkung politifher Motive auf militärische
Maßnahmen, namentlich auf eine fo wichtige, wie den
Aufmarſch des Heeres, darf nie eine maßgebende werden,
wenn fie auch ſelten vollftändig auszuſchließen fein wird.
Der Theſſaliſche Feldzug bekräftigt dieſe Lehre neu.
Wil man einmal durch den Aufmarſch der Kräfte
auch wirklich nur politiſch Eindrud machen, jo ſoll er
doch jo berechnet fein, daß der Uebergang zum Ernſt
der kriegeriſchen Aktion nicht ſchwer fällt und feine
ungünftige Lage vorfinbet.
Der Bericht über die Sriegsereigniffe, welche nun
folgen, wird fih am beiten in drei Perioden theilen,
deren Borgänge ſich nicht nur auf räumlid getrennten
Schaupläßen abjpielten, jondern bie aud zeitlich durch
die in ben Seereöbewegungen eintretenden Pauſen
boneinander getrennt find, nämlich:
1. Die Kämpfe an der Grenze;
2. Die Kämpfe um die Linie Veleftinos— Pharſala;
3. Die Kämpfe von Domokos und an der Othryslinie,
(Fortfepung folgt.)
Die Franzöfiihe Nordarmee im Jahre 1870/71.
— Fortſetzung.)
Ueber die Verluſte der Mobilgardenregimenter
haben wir leider fait gar feine Angaben. Nach
Lehautcourt hätten die vier Regimenter des 22. Armee:
forpd nur 14 Mann tobt und verwundet verloren.
Wenn dad richtig ift, dann kann nicht ein einziges
Mobilgardenbataillon des 22. Armeelorps emfthaft im
Kampfe gewejen fein, was dafür jprechen würde, daß
die Franzöſiſchen Generale den Mobilgarden nur einen
äußerft geringen Werth beigemejjen haben.
Das 22. Armeelorps büßte demnach rund 1000 Mann
ein, focdht aber nur mit jeinen Linientruppen.
Die Brigade Michelet des 23. Armeelorps litt
außerordentlih. Leider fehlen ſowohl bei dem
19. Marjch- Fägerbataillon, wie bei den Marine
füfilieren nähere Berluftangaben. Das 19. Marſch—
Sügerbataillon war ſchon am Abend des 2, Januar
auf etwa 400 Mann hberabgejhmolzen, hat aljo ficher-
lich mindeftend 150 Mann, wahrſcheinlich aber erheb-
lih mehr, verloren.
Dad 48. Mobilgardenregiment |
1897 — Rilitäör-Wodenblatt — Ar 91
verlor nad) Lehautcourt, ©. 319, ſchon am 2. Januar |
21 Dffiziere, 367 Dann. Aehnlich Haben auch die
DMearinefüfiliere gelitten, jo daß wir den Verluſt der
Brigade Micelet auf rund 900 Mann beziffern
müffen.
Die Brigade de Lagrange verlor nach Lehautcourt,
©. 319 und 320, etwa rund 450 Mann, wobei wir
auf das 47. Mobilgardenregiment und das 5. Bataillon
ber Mobilifes du Pas de Calais zujammen nur
46 Mann rechnen, aljo gewiß herzlich wenig, da das
2416
4. Bataillon du Nord 20 Dann verlor, das
6. Bataillon namentlih 1 Offizier, 18 Mann ver
wunbet anführt. Bei der Divifion Robin focht nad
Lehautcourt ernjthaft nur das 1. Bataillon der Bolti-
geurs, es verlor 1 Offizier, 54 Mann todt und ver-
wundet. Bielleicht haben aber die anderen Bataillone
dieſer Divtfion durch das Granatfeuer der Deutichen
wenigſtens geringe Verlufte erlitten, obgleih fie nad
Lehautcourt, ©. 183, ſchon bei dem Einſchlagen der
eriten Granaten davonliefen. Wir redinen 60 Mann
Berluft für die ganze Divifion. (Vergl. Greneſt, ©. 369
bis 372.)
Das 23. Armeekorps büßte daher 1410 oder rund
1400 Mann ein,
Die Franzöſiſche Artillerie erlitt folgende Berluite:
Batterie 1bis/15 17 Mann
⸗ 2/15 8 = N
. 2ter/i5 7 = 4 Pferde | ah ben
=- OHR 2%, historiques
des 12. u. 15.
s Ster/1l5 27 = 19 = Artilleri
- 4bis/15 1öOffigier, 10 Mann | Art =
. 83/12 9 Dann, 14 Pferde | regiments.
3bis/12 geringe Verlufte
Diefe acht Batterien verloren rund 80 Mann, wir
werben baher ben Gejammtverluft aller 15 Batterien
wohl auf 120 Mann annehmen dürfen, ohne und einer
Uebertreibung ſchuldig zu machen.
Ueber die Berlufte der Kavallerie, ber Pioniere
und der Freiforps fehlt jede Angabe.
Die Franzöfiihe Nordarmee büßte
2. und 3. Sanuar 1871 ein:
22. Armeelorpd rund 1000 Mann
mithin am
23. s ⸗ 1400 =
Artillerie ⸗ 120 =
Sonſtige Truppen ? ⸗
Zuſammen: rund 2550 Mann.
Ale Franzöſiſchen Schriftiteller geben die Verlufte
ber Franzoſen zu gering an; allein 550 Mann wurden
unverwundet gefangengenommen und der Xerluft an
Zodten und Berwundeten wird bei den angreifenden
Franzoſen ſicherlich mindejtens doppelt fo groß geweſen
fein als bei den in der Defenfive befindlichen Deutichen,
bie gleichwohl an Todten und Verwundeten nad) dem
Generaljtabswerte 52 Dffiziere, 630 Mann, nach Graf
Wartensleben 46 Difiziere, 784 Mann, nad v. Schell
42 Difiziere, 688 Mann betrugen, ohne die Vermißten
zu rechnen, die ebenfalld ganz verſchieden angegeben
werden, nämlich
nad) dem Generalftabswert auf 68 Mann
nah v. Schell : 140 =
nah Graf Wartensieben 236 =
Wir führen dies abfihtlih an, um zu zeigen, wie
ſelbſt unſere amtlichen Werke ſich mitunter im Wider:
ipruche befinden, wenn es ſich um die genaue Angabe
der Berlufte handelt.
Wir jelbit ſchätzen den Verluſt der Franzoſen an
Todten und Verwundeten auf 1500 bis 1600 Mann,
den an Gefangenen auf 550 Mann, der Reft entfällt
auf Flüchtlinge.
2417
Sicherlich, ift ein großer Theil der Flüchtlinge nach
und nad) wieder bei den Truppentheilen eingetroffen,
aber eine große Vermehrung der Gefechtskraft wird
duch die Rücklehr der Flüchtlinge nicht eingetreten
fein; denn wer erft einmal in jchimpflicher Flucht das
Schladtfeld und den Truppentheil verlaffen hat, ber
wird niemals ein großer Held werben. Biel eher ift
von dieſer Art von Männern ein fchlechter Einfluß
auf die Kameraden zu befürchten.
Die Stärke der Franzöfiichen Nordarmee für den
18. Januar, aljo den Tag vor der Schladht von
St. Quentin, giebt der Verfaffer der Operations de
l’armee frangaise du Nord anſcheinend bis auf jeden
einzelnen Mann genau an, aber offenbar unrichtig.
Das 22. Armeelorp8 berechnet er mit 11 017 Mann.
Wir hatten dieſes Armeekorps für den 2. Januar auf
17 900 Mann, feinen Berluft am 2. und 3. Sanuar
auf 1000 Mann berechnet, jo daß alſo 16 900 Mann
übrig bleiben. Bet einer Stärfe von 11 017 Mann
tommt auf jedes der 27 Bataillone eine Durchſchnitts—
flärfe von 408 Mann, aljo auf die Kompagnie
81 Mann! Das ift ganz zweifellos falſch! Bei dem
46. Mobilgardenregiment befigen wir für den 19. Januar
einen Stärfenahweis von 37 Offizieren, 1738 Mann,
das Bataillon kam aljo im Durchſchnitt auf 579 Mann,
obihon gerade dieſes Regiment recht empfindliche Ver—
luſte erlitten hatte. Selbft wenn mir für die kurze
Zeit vom 4. bis 17. Januar einen Krankenabgang von
10 Prozent beredjnen und annehmen, daß im diejen
14 Tagen nicht ein einziger Mann Erſatz bei den
Truppen eingejtellt wurde, jo fommen wir immer noch
auf rımd 15 200 Mann Stärke für das 22. Armee-
lorps. Diefe Stärfe hat aller Wahricheinlichleit nad)
dad Armeekorps auch mindeſtens beſeſſen, und wir
werden ſehen, daß das mit den Angaben des Generals
Faidherbe ſehr gut ſtimmt.
Später wird nachgewieſen werden, daß in der Zeit
vom 4. bis 19. Januar thatſächlich ganz erheblicher
Erſatz bei den Franzoſen eingetroffen iſt. Wir bleiben
trotzdem vorläufig bei unſerer geringen Einſchätzung
der Franzöſiſchen Effektivjtärte.
Die Divifion Payen (früher Moulac) des 23. Armee:
forps berechnet der Franzöſiſche Verfaſſer mit 6277 Mann.
Bir hatten fie für den 2. Januar auf 8650 Mann,
ihren Verluft am 2. und 3. Januar auf 1350 Mann
berechnet, jo daß 7300 Mann übrig bleiben. Rechnen
wir hiervon 10 Prozent Abgang an Kranken ab, jo
bleiben 6570 Mann übrig, der Unterjchied unjerer und
der Franzöſiſchen Rechnung ift alſo geringfügig, Wir
bleiben bei unjerer Berechnung von rund 6500 Mann,
wobei wir abermals nach unten abrunden.
Die Divifion Robin giebt diefelbe Duelle auf
4520 Mann an, jo dab auf dad Bataillon nur
301 Mann als Durchſchnittsſtärle fommen würde, mas
einigermaßen zweifelhaft erjcheint, aber doc immerhin
vielleicht richtig ift. Nach Lehautcourt, S. 213, entnahm
nämlih General Faidherbe den zehnten Theil des
Ehfektivftandes der Mobilijes, um diefe Mannichaften
den Linien-(Marjche)truppen zuzuweifen, wogegen die
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 91
BL 2418
Linientruppen Offiziere, Unteroffiziere und Korporale
an die Mobiliſes abgaben. Um 15. Januar traf das
3. Voltigeursbataillon friich bei der Urmee ein und hat
zweifellos einen Effeltivftand von mindeſtens 600 Mann
gehabt. Dadurch würde fih die Durchſchnittsſtärke
der übrigen 14 Bataillone auf 280 Mann ftellen,
wad nur durch enormen Wbgang an Kranken und
Deferteuren zu erklären jein mwürbe, aber bei ber
traurigen Verfaffung der Divifion Robin trogdem mög-
fich erjcheint. Wir fügen und aljo bezüglich der Diviſion
Robin den Franzöfiihen Angaben.
Zwei neue Brigaden traten am 18. und 19. Januar
in Thätigfeit. Die Brigade Isnard Hatte folgende
Bufammenfeßung:
Bataillon 111/24. Wir nehmen die Stärke dieſes
erft am 25. Dezember formirten Bataillons zu 750 Mann
an, d. h. zu der planmäßigen Stärke, rechnen e8 aber
für den 19. Januar nur zu 700 Mann.
Das 73. Marichregiment war erſt am 9. Januar
formirt worden, es beitand aus zwei Bataillonen vom
3. und einem Bataillon vom 40. Linienregiment.
Stärke nad) Lehautcourt, ©. 304, am 19. Januar
etwa 1500 Mann.
Das Mobilgardenregiment der Ardennen hatte nur
zwei Bataillone und zählte nach Lehautcourt, ©. 326,
am 19. Januar früh 1500 Mann.
Das 4. Bataillon der 7. Legion der mobilifirten
Nationalgarde du Nord Hatte am 28. Dezember
750 Mann (Lehautcourt, ©. 304), am 19. Januar
etwa 600 Mann nad) ©. 326.
Un Artillerie bejaß die Brigade zwei glatte
15 em-Haubigen und acht 4 Pfdr.-Gebirgsgeihüge.
Die Brigade Isnard Hatte aljo am 18. Januar
eine Stärke von rund 4300 Mann Infanterie, wobei
wir das Bataillon III/24 nur zu 700 Mann bes
rechnen, obſchon es eben erit in ben Feldzug trat;
ferner etwa 200 Mann Artillerie. Die Stärleangabe
der Operations de l’armde frangaise du Nord
lautet auf 2800 Mann, ift aljo jelbft nad) den Franzöfi-
ſchen Quellen völlig falſch.
Die Brigade der mobilifirten Nationalgarden
du Pas de Calais beitand aus 5 Bataillonen der
Legion von Bethune und dem 1. Bataillon der
mobilifirten Chaffeurd der Legion von Arras, aljo aus
6 Bataillonen. Die Operations de l’armee frangaise
du Nord geben ihre Stärke auf 2785 Mann an,
aljo durchichnittlih auf 464 Mann per Bataillon.
Wir fügen uns diefer Ungabe, weil fie nah den Er—
fahrungen mit der Divifion Robin immerhin möglicher:
weiſe richtig fein fan, während dies bei der Brigade
Isnard gänzlih unmöglich ift.
Nun gilt die Stärfeangabe der Operations de
l'armée frangaise du Nord nur für den 19. Januar,
alfo müßte man, ftreng genommen, die Verlufte am
18. Januar hinzurechnen. Da jedod der Kampf am
18. Januar erjt bei voller Dunkelheit endete, und am
folgenden Tage ſchon bald nad) Sonnenaufgang wieder
anfing, jo werben die Franzoſen ſchwerlich Zeit gehabt
haben, jorgfältige Stärteberedjnungen aufzuftellen, Wir
nehmen daher an, daß die Operations de l’armde
2419
frangaise du Nord bie Stärke vor den Kämpfen bes
18. und 19. Sanuar meinen.
Die Dragoner des Nordens zählten am 18. Januar
bereit? 5 Eskadrons; einjchlieglih der Gendarmen
waren aljo fieben Esladrons zur Stelle, die in den
Operations de l’armde frangaise du Nord auf
484 Mann angegeben werben, allo auf noch nicht ganz
70 Mann per Esladron. Hier dürften wohl die
hommes ä pied nicht mitgezählt worden jein, jo daß
wir einjchließlich diefer freilich für den Kampf nicht in
Nehnung zu ftellenden Mannichaften die Stärke der
Kavallerie auf rund 700 Mann beziffern müfjen, was
auch noch vecht niedrig erjcheint.
Die Angaben der Operations de l'armée
franugaise du Nord für die Artillerie mit 2171 Mann
und für die Genietruppen mit 462 Mann jcheinen ber
Wahrheit zu entiprechen, ebenjo die Bezeihnung von
581 Mann unter dem Titel „Autres troupes“.
(Fortfegung folgt.)
Die legten Indianertruppen in Nordamerifa,
Eleveland, Ohio, Anfang September 1897.
Die einzige bis dahin noch beftehende Abtheilung
Indianerjoldaten der Bundesarmee in Fort Sill wurde
kürzlich aufgelöft und damit der foftipielige und ausſichts—
loje Verſuch, aus den Indianern tüchtige Soldaten zu
machen, für immer aufgegeben. Jener legte Reft von
Rothhautmilitär war „Troop 2" des 7. Kavallerie
regiments. Allerdings werden an einigen Armeepoften
noch Indianiſche Späher, die aus Zwedmäßigkeitdgründen
die Formalitäten einer Aufnahme in das Bundesheer
durchgemacht haben, auch fernerhin beibehalten werben;
gleichwohl aber wird der Indianiſche Soldat ala
Beitandtheil des jtehenden Heeres thatſächlich mit der Aus—
mujterung obiger Truppe vollftändig verſchwunden jein.
Der Gedanke, die Indianer zum regulären Militär:
dienjte heranzuziehen, entitand zuerſt in dem Kopfe eines
der Offiziere, die jpäter in der Schlaht am „Wounded
Knee“ im Jahre 1891 fielen. Er hatte mehrere
Kompagnien errichtet und verjtand den Charakter der
Rothhäute wie fein Anderer. Seine Leute bewährten
fih aud als Kavalleriften vortrefflic und befolgten die
militärijhen Vorſchriften aufd Pünktlichjte; allein der
Tod ihres Kommandeurs entmuthigte fie volljtändig.
Seinen Nachfolgern gelang es denn auch nicht, ſich den
Gehorjam der Leute in dem Maße zu erringen, wie
jener es verjtanden hatte.
Es waren in der erjten Zeit faft nur junge Burjchen,
die bewogen werden fonnten, die Unionsuniformen anzu—
legen; denn die älteren Indianer erinnerten fich noch
jehr wohl der Zeit, da fie gegen die Träger dieſer
Uniformen kämpften, und hatten einen geheimen Wider-
willen dagegen, während ſich die jüngeren alsbald in
der jchneidigen, Heidjamen Tracht wohl und behaglid)
fühlten und es mehr als eine Ehre denn eine Entwürdigung
anjahen, zum Bundesheere gehören zu dürfen. Doch
nad) dem legten Indianerfriege, in welchem „Sitting
Bull“ feinen Tod fand, änderte ſich die Sade bald,
und es riß in der Indianertruppe eine Disziplinlofigkeit
18M7 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 91
2420
ein, ber ſchwer zu fteuern war. Auch die über bie
Wideripenftigen verhängten Strafen bewirkten nur, daß
die Leute immer verbiffener und mißmuthiger wurden.
Als dann die Dienftzeit der in Fort Colahoma
jtehenden Truppe abgelaufen war, weigerten ſich ſämmtliche
Mitglieder, von Neuem anzumujtern; dad war daß Ende
der erften Indianerabtheilung. Unter den übrigen
Truppen gärte die Unzufriedenheit aud) immer weiter,
und e8 wurden von den Leuten allerlei Forderungen
geftellt, die von den Militärbehörden nicht bewilligt
werden fonnten. So verlangten fie unter Anderem
doppelte Nationen, indem fie geltend machten, daß fie
als Indianer zu einer und als Soldaten zu einer zweiten
Nation berechtigt jeien. Als aber die Behörden entichieden,
daß fie für die Dauer ihrer Dienftzeit auf nichts mehr
Anſpruch machen könnten, ald was jeder andere Soldat
erhalte, entjtand ein Aufruhr, der bis nad Waſhington
drang. Daraufhin ward von der Bundesregierung der
Befehl ertheilt, ſämmtliche Indianertruppen aufzulöjen,
fobald die Dienstzeit abgelaufen jei.
Die legte Kavallerieſchwadron — „Troop 2“ vom
7. Regiment — in Fort Sill bejtand merfwürbigermweije
zum Theil aus Nadlommen der kriegeriſchſten Banden,
von deren Geſchoſſen General Eufter und feine Schaar
getödtet ward. Zudem war es das 7. Regiment, das
Eufter damals befehligte. Auch befanden fi unter den
Mitgliedern dieſer Truppe mehrere frühere Anhänger
des gefürchteten Apachehäuptlings Geronimo. Sie waren
urfprünglid) Kriegsgefangene, doch wurden fie ind Militär
geftedtt, da die Negierung der Anſicht war, daß ihnen
diejes Leben befjer zujagen würde ald das Gefängniß-
leben. Nad) ihrer Ausmufterung find die Indianer
joldaten der fogenannten „Indianerpolizei“ einverleibt
worden, die dadurch eine längjt jehr nothiwendige Ver—
ſtärklung erhalten hat.
Kriegstechniſches.
Neue Britiſche Haubitzen
mittleren Kalibers.
In kurzer Aufeinanderfolge ſind in der Britiſchen
Artillerie drei verſchiedene Haubitzen eingeführt und in
ihrer Konſtrultion durch offizielle „Handlooks“ *)
befannt gegeben worden. Es find dies nad) jteigendem
Kaliber geordnet:
1. die 5* — 127mm Feldhaubihe,
2. = 5,4“ — 137 mm SHaubiße,
3. = 6* = 152mm Feſtungs- und Be
lagerungshaubiße
oder mach unferem Sprachgebraud) bezeichnet, 18 cm,
14 cm und 15 cm Haubiße.
Man muß Sich erinnern, daß, während die kom
tinentalen Armeen ſchon längjt im Klaren waren über
*) Handbook for the 6 in. BL Howitzer, 25 ewt,
Mark I, 1896; Handbook for the 5,4 in. BL Howitzer,
Mark I, 1897; Handbook and equipment details for the
5 in. BL Howitzer, Mark I (field batteries), 1896, London,
Eyre & Spottiswoode.
2421.
die Wirkung und die große Bebeutung des Steilfeuers aus
gezogenen Gejchügen, man in der Britijchen eine faum
verftändliche Zurüdhaltung bewahrte und in der Klon.
itruftion und Einführung derjelben nur jehr langiame
Fortſchritte machte. Um jo mehr muß die fajt gleich—
zeitig erfolgte Annahme von Haubigen dreier ver:
ihiedener Kaliber überrafchen umd, von Einzelheiten der
Konftruftion zunächſt abgejehen, ale Freunde des Steil—
feuerd erfreuen.
Nach der im Jahre 1889/90 erfolgten Einjtellung
einer 20 cm Haubite in die Feſtungs- und Belagerungs:
artillerie und einer zerlegbaren 10 cm Haubige in die
Gebirgsartillerie, fehlte ed im Beſonderen an Haubipen
mittlever, alſo zwiſchen 10cm und 20 cm gelegener Kaliber,
und es begannen im Jahre 1891 die Verjuche zur
Schaffung einer Feldhaubige, die gleichzeitig, mit anderer
Saffetirung (feite Mörier-Bettungslaffete), als leichtes
Feſtungskampfgeſchütz dienen und weiterhin aud in
Indien Verwendung finden ſollte. Ausgehend von
dem 4,7“ — 12cm (alö einem bei der Küſten- und
Schiffsartillerie angenommenen Schnellfeuerfanonen:)
Kaliber erlannte man fpäter, daß als Feitungsgeihüg
dafjelbe mit 16,4 kg Geſchoßgewicht nit in Betracht
fommen fönne, und daß auch für die Bwede der uns
mittelbaren Verwendung als Feldgeſchütz eine Steigerung
von Kaliber und Geſchoßgewicht erjtrebenswerth jei.
Hieraus entitand die 13 cm (127 mm) Feldhaubige
mit 22,7 kg Geihoßgewidht, wobei man gleichzeitig das
zuerſt im Ausficht genommene Schnellfeuerprinzip mit
Metalllartujche fallen ließ. Die endgültig angenommene
Haubige hat ein 483 kg ſchweres, 10 Kaliber langes
Rchr mit Schraubenverihluß, plaftiiher Liderung und
Gentralzündung, es ift aufgebaut ald Mantelfonjtruftion,
die noch mit einem bejonderen dünnen Seelenrohr ver:
iehen iſt. Die Züge jind gleidhlaufend mit 28 Ka—
liber — 6'/,° Drall.
Das Rohr lagert in einer unten mit Zahnbogen
verjehenen Wiege, die ed ganz umſchließt, und die an
jeder Seite einen hydrauliſchen Bremächlinder und zwei
Eylinder mit VBerlauffedern enthält. Die in den Eylinder
geführten Kolben find am Bodenſtück befeftigt. Die
Einrihtung gejtattet einen Rohrrüdlauf von etwa ein
Raliber.
Die Laffete ijt eine gewöhnliche jtarre Feldlaffete
von der Spurweite der Feldfahrzeuge (1,5 m) und
1,09 m Feuerhöhe. Sie geftattet dem Rohr eine größte
Erhöhung von 45° und 5° Senkung. Die Ueber-
tragung der Höhenrichtung erfolgt mittels einer in den
Zahnbogen eingreifenden Schraube ohne Ende, die
durch ein Handrad am der rechten Laffetenwand bewegt
wird.
Die Räder haben 1,52 m Durchmefjer. Einfache
BURGER verjehen die Rolle der Fahr- und Schuß:
remſe.
Das Gewicht des Geſchützes in Feuerſtellung be—
trägt 1165 kg.
Die Protze ift eine einfache Kaftenproge. In ihrem
hölgernen Kaften jind 21 Schuß (die Geſchoſſe liegend)
verpadt, die Kartuſchen in zwei Kartufchtornijtern. Die
ausgerũſtete Prope wiegt 1120 kg, wovon 475 kg auf
1897 — Militär-Modenblatt — NE. 91
2422
die Gejchofje, bezw. 485 kg auf die gefammte Munition
entfallen. Das aufgeprogte Geſchütz wiegt bemmad)
2285 kg. Das Gewicht mit auf der Proße aufgejeflenem
Theil der Bedienung ift zu 2465 kg angegeben. Der
Munitionswagen ift ähnlich der Protze konftruirt, fein
Hinterwagen faßt 24 Schuß. Das Gewicht des aus—
gerüfteten Munitionsiwagend beträgt 2280 kg. Mit
aufgejefiener Bedienung ift es mit 2490 kg vermerlt.
Die übrigen Batteriefahrzeuge find die gleichen wie
bei den Feldfanonen-Batterien.
Die Haubite verfeuert einfache gufßeiferne Granaten
mit Pulverfüllung und Aufſchlagzünder, Stahl-Boben-
tammerſchrapnels mit Doppelzünder und Sartätichen,
ſämmtlich im Gewicht von 22,7 kg. Das Echrapnel
enthält 288 Kugeln zu 28,4 g und 84 Kugeln zu 9g Einzel-
gewicht, im Ganzen aljo 8,99 kg —= 39,5 pCt. nutzbares
— Die Kartätſche enthält 433 Stück 32 g ſchwere
ugeln.
Die Ladung befteht aus zufammengejeten Kartuſchen
Eorbit, derartig, daß die Heinfte Ladung 107 g beträgt
und die übrigen drei Theillartufhen je 72g. Es
können aljo vier Ladungen gebraucht werden: 107g, 179g,
251 g und 323 g. Hierzu tritt eine an der erftgenannten
Ladung angebrachte Beiladung von 14 g Schwarzpulver.
Die Anordnung der Ladungen ift ganz eigenartig und
trägt der fadenförmigen Gejtalt des Eorbits Rechnung:
Um eine 57 g ſchwere, 8cm lange Kernlartufche von
geringem Durchmefjer ift am hinteren Ende eine 50 g
ſchwere Kartuſche vom Durchmefjer der Kammer wulſt⸗
artig angeordnet. Dieſe beiden Kartuſchen zujammen
bilden die vorgenannte Heinfte untheilbare Kartujche
von 107g. Die 72g ſchweren
Theilkartuſchen werden einzeln wie
Ninge oder ringförmig geichloffene
Würfte um die Kernkartuſche vor
deren Bodenwulſt gelegt. Die fertige
ganze Ladung fieht aljo im Längs-
jchnitt ungefähr wie nebenftehende Zeichnung aus.
Die Abfeuerung erfolgt mit einer lidvernden Schlag-
röhre wie bei den Feldgeihüßen*) der reitenden Batterien.
Die den verjdiedenen Ladungen entiprechenden
Anfangdgeihwindigkeiten und größten Schußweiten find
die folgenden:
1. 122m .... 1400m
2. 169m .... 2400m
83. 204m. . 8300 m
4. 248m .... 4500m
Schrapnel3 werden nur mit der größten Ladung
verfeuert, und zwar beträgt dabei die größte Bz-Schuß⸗
weite 3100 m. Die Schuftafelangaben über Trefffähigfeit
laffen außerordentlid wenig Gejepmäßigfeit erkennen,
wie died in den Britiſchen Trefffähigkeitstabellen leider
meift der Fall iſt. Es beträgt 3. B. die mittlere
Längenftreuung bei 30° Erhöhung
bei der Heinften Ladung: 16 m
= = zweiten . 40 m
» = britten ⸗ 18m
= s größten s 40 m
*) Siehe Militär-Wocenblatt 1897 Nr. 89.
2428
Die Annahme von nur vier Ladungen vereinfacht zwar
dadurch, daß darunter drei gleich große Theilladungen
fich befinden, die Ausrüſtung, ermöglicht aber auch noch
feine weſentlich volllommenere Ausnutzung der den
Haubitzen eigenthümlichen Biegſamkeit der Flugbahn, als
die Zuſammenſehung der Kartujche aus zwei verſchieden
großen Theilladungen, wie fie z. ®. bei der Franzöſiſchen
12cm Haubiße*) eingeführt find, Immerhin können für
die Verhäftnifje des Feldfrieges vier verſchiedene Anfangs-
geſchwindigleiten als ausreichend bezeichnet werden.
Die kriegsftarken Batterien ſehen fich, wie folgt,
ufammen: 5 Offiziere, 194 Unteroffiziere und Manns
Khniten, 28 Neitpferde, 129 Zugpferde, 6 Haubißen,
9 Munitiondwagen, 1 Feldichmiede (diefe 16 Fahrzeuge
fechsipännig), außerdem 6 fonftige vierjpännige Batterie
jahrzeuge.
An Handfeuerwaffen führt die Batterie 12 Karabiner
und 74 Bijtolen.
Die Munitionsausrüftung der Batterie in den Proben
und Munitionswagen beträgt 531 Schuß (d. i. 88,5 pro
Geihüg) und zwar 339 mit Granaten, 162 mit
Schrapnel® und 30 mit Kartätjchen. Die Friedend-
batterie von 4 Gejchügen erhält für ihre Schiegübungen
jährlih 129 ſcharfe Schu.
Ueber Schiefiverfahren, Verwendung, Zahl und
Organiſation der 13 cm Haubigbatterien innerhalb des
Heeres iſt noch nichts bekannt geworben.
Während die vorbejchriebenen 13 cm Haubitzen
außgejprochenermaßen Feldgeihüße find, iſt die Ver-
wendung der 14cm Haubitze nicht Har zu erlennen.
Immerhin hat fie noch-den Charakter einer Feldhaubitze,
feuert auch wie diefe ftet3 ohne Vettung und nur mit
der Heinen Erhöhungsgruppe. Die dritte Haubipe endlich
(15 cm) ijt für die Feſtungs- und Belagerungsartillerie
bejtimmt.
Es foll im Folgenden nur da auf die Konftruftion
diefer beiden jchwereren Haubigen näher eingegangen
werden, wo fie fich weſentlich von der 13 cm Yeld-
haubige unterjcheidet. Faſt gar micht iſt Dies bei der
14 cm Haubige der Fall, jo daß wir uns hier auf Ans
führung der wichtigſten Konftruftions- und balliſtiſchen
Daten bejchränfen können, wobei gleichzeitig Die ent:
iprechenden Zahlen der 13 cm und 15 cm Haubiße der
Ueberfichtlicheit halber und zum befjeren Vergleich
daneben gefeßt jeien: (Siehe Tabelle auf Sp. 2424 oben.)
Bei der 15 cm Haubige ift am Rohr nur hervor:
zuheben, daß es einen weit ftärkeren Drall, nämlich
15 Kaliber — 12° hat, und daß der Nohrrüdlauf
3 Kaliber beträgt.
Das Gefhüp feuert grundſätzlich von Bettung. Dieje
ift 5,5 m lang und 3,66 m breit und hat im ihrem
vorderen Theil einen feiten Pivotzapfen nebit Pivot
platte, letztere in Form eines Eifenbahnrades (Flanſch
nach oben) von ungefähr 1,25 m Durchmeſſer. Es
muß dies zum befjeren Verſtändniß der Laffetirung
vorausgejchidt werden.
Leptere ift verichieden, je nachdem die Haubite als
ſolche mit der Heinen oder aber ald Mörjer mit der
großen Erhöhungsgruppe fenern joll.
Siehe Militar ·Wochenblatt 1896 Nr. 12.
187 — Militär-MWodenblatt — Nr. 91
— Bejeichnun
& % 8
a
1jRalibr ...... mm| 127 187 152
2] Zänge des Rohrd . Kal, 10 11,5 13,6
3| Gewicht des Rohrs kg) 488 6
4 + « Gejchütes
in Feuerfiellung. kg| 1165 1885 2780
5] Gewicht des beipannten
Geihüped .... kg] 2285 2685 8465
6| Zahl der Schüffe in
der Broge.... 21 24 —
7| Zahl der Schüffe im
unitiondwagen 45 48 —
8| Gewicht des Munitions⸗
wagens .... kg| 2809 9 —
9 — kgl 22,7 27,25 58,8 2)
10 » ber größten
Ladung rauchſchwachen
Qulverd ... . - kg 0,323 0,382 0,94
11] Anfangsgeihwinbigfeiten
m| 122 111 152
m| 169 163 160 3)
m| 204 203 188
m| 248 240 237 #)
12| Größte Schußmweite Au. m] 4500 4400 4750
etwa
13 B , Bz. m| 3100 3200 8400
1) Ohne Bedienung. — 2) Schrapnel und Kar tätſche
nur 45,5 kg. — 9) Außerdem noch 176 m. — 9 mm bei
Schrapnels = etwa 250 m.
Im erfteren Fall bleibt fie in Näderlaffete; Feuer:
höhe 1,36 m.
Zur Beſchränkung des Nücdlaufes dient ein Feder—
puffer, der einerſeits an der Laffetenachſe befeitigt iſt,
andererjeitö (vorn unten) an einem um den Pivotzapfen
drehbaren Pivotarm, der mit einer ald Niederhalter
dienenden Naſe unter den Flanſch der Pivotplatte greift.
Soll die Haubige mit der großen Erhöhungsgruppe, alſo
als Mörfer, feuern, jo werden die Räder entfernt, und
der Laffetenkörper durch eine entiprechende Einrichtung
hinter der Achſe drehbar am Pivotzapfen der Bettung
befejtigt, dann wird das Haubitzrohr einſchließlich Rohr:
bremje und Wiege abgehoben und in eine bejondere
Heine mit Höhenrichtmafchine ausgejtattete Oberlaffete
eingelegt, die mit dem Laffetenkörper durch Bolzen xc.
ftarr verbunden wird. Die Feuerhöhe ift diejelbe wie
bei Aufjtellung auf Rädern, aljo 1,36 m, und das Gewicht
ift aud) fait unverändert, da die Oberlaffete faft jo viel
wiegt, twie die beiden Räder, Die Prope ift eine Kaſten—
proge, die indeß nur zur Aufnahme des Zubehörs dient.
Das Geſchütz verfeuert 4'/. Kaliber lange ranaten
mit 61, kg Sprengladung, 3 Kaliber lange Stahl-
Bodenfammerfchrapnels mit 518 Stüd 32,5 g ſchweren
Bleikugeln und Kartätichen. Die Granaten jind zweierlei
Urt: 1. von Stahlguß mit Pulverfüllung, 2. von ge
ſchmiedetem Stahl mit Lyddytfüllung*), beide mit Auf
*) Zybbyt, fo genannt nad dem nahe der Engliſchen
Südfüfte belegenen Dorf und Schiehplag Lydd, ift bie in ber
Britiihen Artillerie eingeführte Bezeichnung für geſchmolzene
Pilrinfäure. (Siehe Treatise on Service Explosives,
London 1895.)
2425
ihlagzünder, und zwar bei der Brifanzgranate(2)entweber
ohne oder mit Verzögerung. Die Kartufchen find ähnlich
aufgebaut, wie bei den 13 cm und 14 cm Haubißen, dod)
find die drei ringförmigen Theilfartufchen von verichiedenem
Gewicht. EI würden alſo (die Hauptkartuſche muß
immer verwendet werden) acht verichiedene Ladungen
möglich jein, doc hat man ſich auf fünf Ladungen be-
ſchränkt. Die denjelben entiprechenden fünf Anfangs»
geſchwindigleiten waren in der Zujammenftellung weiter
oben vermerkt. Abgejehen von dem großen Unterichied
zwiſchen der größten (237 m) und der zunächit liegenden
(188 m) Anfangsgeihwindigfeit find die Steigerungen
jo, daß geeignete Fallwinkel auf allen Entfernungen
ermöglicht werden. Eine Ausnahme machen wegen der
vorgenannten großen Differenz die Entfernungen zwiſchen
3100 m und 3800 m, auf denen Fallwinlel von etwa 30°
mit feiner Qadung erreicht werben können, was als ein
Fehler in der Unordnung der Ladungen bezeichnet
werben muß.
Man darf gejpannt fein, ob über den Gebrauch ber
verjchiedenen Haubigen noch Näheres befannt wird.
Vielleicht wird man dann auch erfahren, was die Ver-
onlafjung geweſen iſt, daß zwei Haubien eingeführt
worden find, deren Geſchoßgewichte jo nahe zuſammen—
fiegen, wie dies bei der 13cm und 14 em Haubiße
der Fall ift; —* wie dem auch ſei, die Einſtellung der
drei Haubitzen bedeutet einen bemerlenswerthen Erfolg
für die Anhänger von Steilfeuergeſchützen mittlerer,
die Lücke zwiſchen 10 cm und 20 cm ſchließender Kaliber.
Kleine Mittheilungen.
Frankreich. Die Zahl von Radfahrern, melde
bei den großen Serbftübungen den einzelnen Kom—
mandos und Bermaltungsbehörben überwiehen murben,
war, wie folgt, feftgefegt: Generalftab 10, Sauptquartier
des Manöverleiterd 8, Generalintendantur 6, Divifionsftäbe
je 4, Brigabeftäbe je 2, jedes Anfanterieregiment und
— Korps⸗Kavallerieregiment 4, jedes Kavallerieregiment
ſelbſiandigen Kavalleriediviſionen 7, jedes Artillerie:
tegiment, jede Geniekompagnie und jeber der verſchiedenen
Dienfizweige 2. (Revue du cercle militaire Nr. 34.)
— Die auf der Infel Kreta befindlihen Ba:
taillone der Marine-Infanterie find, ba ein Ende
ihrer bortigen genug ſich noch nicht abfehen läßt,
felbftändig gemacht, von den Regimentern zu denen fie
gehören, follen fie nur in Vermaltungsfahen abhängig
fein. In allen übrigen Beziehungen ar fie unter
dem Oberftlieutenant, mwelder den Oberbefehl über die
Krangöffgen Truppen führt und die Befugnifje eines
enimentsfommandeurs ausübt. Die fämmtlihen Ans
gehörigen der Bataillone werden angefehen und hehandelt
ald wenn fie fi) im Kolonialdienfte befänden. Dem
gemäß find auch ihre Anfprühe auf Berechnung ihrer
Dienftzeit und die ihnen zuſtehenden Gebührnifje geregelt.
{Bulletin officiel da ministere de la marine.)
— Die Berwendung einer Rente vonjährlih 2118 Fres.,
aus einem Bermächtniffe Kaiſer Napoleons L an
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 91
2426
das Roiredepartement ftammend, ift durch den Ger
neralrath} dahin geregelt worben, daß der Genuß bes
dürftigen Elfaß » Zothringern, melde die Franzöfifche
Nationalität gewählt haben und im Departement wohnen,
fowie den familien von Soldaten zu theil werben foll,
welche vor dem Feinde gefallen oder verwundet find.
— Die gelegentlich des Zarenbeſuches erbaute Eifen«
bahn vom Bahnhofe Mourmelon bis zum Schieß⸗
plahe des Lagers von Chälons, welche durch das Quartier
National und die Verſuchsbatierie führt, wird durch eine
Genietompagnie abaebrohen, anſcheinend weil bie Oſt⸗
bahngeſellſchaft das Baumaterial wiederhaben will. Man
haite angenommen, daß der Schienenweg erhalten bleiben
würde, um auf bemfelben Schießbedarf zu befördern
und gelegentli von Neuem dem Zwecke zu dienen, für
melden er urſprunglich hergeftellt wurde.
(Le Progrès militaire Nr. 1754.)
— Ein Abgangszeugniß der höheren Handels⸗
ſchulen, deſſen Erlangung den Anſpruch auf die Ver⸗
günftigung ber einjährigen Dienſtzeit gewährt, haben im
laufenden Jahre von acht zur Ausftellung deflelben be»
rechtigten Anftalten 327 junge Leute erhalten. ‚Bon
zwei weiteren Schulen, denen bie gleiche Berechtigung
aufteht, waren die Prüfungsergebnifje noch nicht befannt.
— Bon den Stellungen ald bürgerliche Lehrer
an den Militär-Vorbereitungsfhulen follen laut
Verfügung des Kriegsminiſters in Zukunft drei Viertheile
mit rengagirten Unteroffizieren bejeßt werben.
Bedingung der Verwendung in einem folden Amte
würbe natürlich der Nachweis der erforderlichen Bes
fähigung fein. (Le Progr&s militaire Nr. 1756.)
— Aus der Militärfhule von St. Eyr find aut
Marineinfanterie von den im laufenden Jahre ber
Anfanterie übermwiefenen 468 Zöglingen (vergl. Militärs
Mocenblatt Nr. 85) 60 gelommen. Die Rangnummern,
welche diefe neuernannten Offiziere bei ihrem Austritte
aus der Anftalt erhalten haben, liegen zwifhen Nr. 14
und Nr. 451. Ein jeder Zögling, welder das Zeugniß
der Befähigung erlangt hat, iſt berechtigt, den Truppen⸗
theil zu bezeichnen, bei dem er ange ellt zu werben
mwünfcht. Bei der Entfceidung werden bieje MWünfhe
unter Zugrundelegung ber Abgangdnummern thunlichft
berüdfichtigt. (La France militaire Nr. 4048.)
— Für das Abhalten von Schiegübungen ber
Snfanterie im Gelände follten nad ——
Delche im Jahre 1895 erlaſſen waren und 1896 Abs
änderungen erlitten hatten, wenn fie nicht auf ben
ftändigen Eruppenfbungepli en ftattfinden lönnten, mo
möglid in ber Nähe ber arnifonen für längere Zeit,
geeignete Plätze gemiethet werden. Die Ausführung dieſer
Beitimmungen \ auf Schwierigfeiten geftoßen, welche ihren
Grund darın haben, daß die Benugung der Pläße für
zu lange Perioden und für Zeiten beanfprudt werden
mußte, während deren bie Eigenthümer nidt geneigt
waren, ſich der freien Verfügung über —— Grund und
Boden zu entäußern. Der Kriegsminiſter iſt dadurch
neuerbingd veranlaßt worden anzuorbnen, daß die
genannten Uebungen nicht mehr an Oertlichleiten ftatt»
finden follen, welche für längere Zeit gepachtet worden,
fondern daß diefelben in Berbindung mit fonftigen
Truppenübungen auf Gelegenheitd-Schießplägen (Champs
de tir de circonstance) vorzunehmen find, beren Ueber⸗
laffung dadurch erleichtert werden würde, daß man fie
2427
u einer für die Landwirthſchaft gelegenen Zeit und nur
Hr einen ober zwei Tage wählen würde. Dergleichen
Pläge brauchte man alddann nicht zu miethen, fondern
man hätte nur nöthig, die Einenthümer fchablos zu
halten. Außerdem wuͤrde die Benutzung mechjelnden
Geländes fi für die Ausbildung von DOffirteren und
Mannſchaften vorteilhafter erweifen als das Bornehmen
der Uebungen auf einem fich ſtets gleichbleibenden Plate.
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
— Auf Erfuchen des Kriegsminiſters hat der Minifter
für die Kolonien die Ablöfung eines der in Indo—
China befindlihen Bataillone der fremden:
legion und die Rüdfendung befielben nad) Algerien an—
eorbnet. Zum Erſatze deſſelben werben zwei meitere
ompagnien Tonkineſiſcher Tirailleurs aufgeftellt werben.
La France militaire Nr. 4031 nimmt an, daß dieſe
beftimmt find im Bereine mit ſechs ſchon vorhandenen,
in den Jahren 1896 und 1897 errichteten Kompagnien
den Stamm eines 4. Regiments jener Truppengattung
zu bilden und daß, fobald die Berhältnifje es geftatten
werben, die nad Indo-China entfendeten Europäifchen
Soldaten durch Eingeborene erfegt werben follen.
— Ein Leuchtthurm von Edmühl, zu deſſen
Erbauung vor einigen Jahren Die Marquife von Blocque:
ville, die Tochter des Marſchalls Davout, Fürften von
Edmühl, welde auch die Dentwürbigfeiten des Letzteren
veröffentlicht hat, dem Staate teftamentarifch die Summe
von 300000 Fred. zur Verfügung ftellte, ift jeßt feiner
Beftimmung dienftbar gemadt. Der Leuchtthurm, welcher
das Andenken an den Siegestag, defien Namen er trägt,
erhalten fol, fteht auf ber äußerften Spike des Bor:
gebirges Finisterre auf den Felſen von Penmarch, bie
nge Zeit ein Schreden der Bretonifhen Schiffer waren
und erjeht ein dort bisher vorhanden geweſenes anal.
Er wird den mädtigften Scheinwerfer ber Welt führen; mit
einer Lichtftärfe von 10 000 000 Kerzen übertrifft er den
bis jeßt für den mächtigften gehaltenen Phare be la Hive
um das Fünffache. Aus einer Höhe von 50 m über
der höchften Fluih leuchtet er auf eine Entfernung von
100 km. (L’Avenir militaire Nr, 2237.)
— Stiftungen zum Beſten bes Heeres, beftehend
aus einem Kapital von 125000 und einer Rente von
jährlih 500 Fres. hat die Baronin Dommagnet be la
arre im Andenfen an ihren Vater und ihren Bruber
errichtet. Jene Summe foll ebenfalls in 3 pCt. Rente
angelegt und es follen alsdann die Erträgniffe von
100 000 Fred. zu Ausrüftungsbeihülfen für Zöglinge
der Militärfchule von St. Cyr verwendet werden, welde
in die Infanterie des Landheeres übergehen, während
die Zinſen des Betrages von 25000 Fres. alljährlich
dem älteften Hauptmann bes 120. Infanterieregiments,
dem ber verftorbene Bruber der Geberin in dieſer
Stellung angehört hat, zur Beſchaffung eines beliebigen
militärifchen Bebarfögegenftandes mit der Beſchränkung
überwiefen werden follen, daß der Empfänger die Wohl:
that nur einmal genießen darf. Die lehtaenannte Jahres:
rente von 500 Fres. erhält das Offizierforps des früher
vom Bater der Baronin befehligten 10. Dragonerregiments
für gemeinfame Zwede.
Defterreich : Ungarn, Auf das Erfuchen des
Wiener Gemeinderathes, eine Ehrengabe den
1897 — Militär-Wodhenblatt — Nr. 91
2428
Offizieren und Dffiziersftellvertretern ſowie
den Mannſchaften der Pionierabtheilungen übers
weifen zu bürfen, melde bei dem Rettungswefen an-
läßlich der letzten Hochwaſſerkataſtrophe in hervorragender
Meife mitgewirkt haben, hat der Korpslommandant,
General der Kavallerie Graf Uerfüll » Gyllenband,
erwibert, dak er die den Mannſchaften zugebadten
Beträge von je zmei Gulden dankend ——
würde, das den Dffizieren und Kadett-Offiziersſtell⸗
vertretern der beiden Kompagnien zugedachte Geldgeſchenl
von je zmwei Dulaten jedoch aus prinzipiellen Gründen
nicht annehmen könne und daher erſuche, über biefen
Betrag anderweit zu verfügen.
(Militär: Zeitung Nr. 30.)
Schweden. Cine Kommiffion, bejtehend aus fünf
Beneralen fowie aus je fünf von einer jeden der beiden
Kammern entfandten Mitgliedern ber Lehteren und
beauftragt mit dem Entwurfe von Plänen für Bauten,
melde aum Zmwede der Vertheidigung des Landes
berzuftellen fein würden, hat die nadjftehenden ‘Maß.
regeln voraefchlagen: Kernpunkt der Schuganlagen auf
der Infel Botland ift nicht die bisher dafür in Ausfiht
genommene Stellung von Xingftes, melde nur durch
Mittel der Feldbefeſtigung vertheidigt werben ſoll, ſondern
Faroefund, das mit einem Koſtenaufwande vom
5500000 Kronen dazu in Stand gefet werben könnte.
Die Vorkehrungen für die Sicherheit der Landeshauptftadt
Stodholm follen durch den Ausbau der Feſte Oslar—
Freberitäborg und eine Reihe von Ermeiterungäbauten
vermehrt werden, wozu 6000000 Kronen erforberlid
fein würden; ferner follen bie Vertheidigungsanftalten
des Sriegshafens Karlskrona vermehrt und verftärlt
werben, wofür 2500000 Kronen zur Verfügung geſtellt
werben müßten. Die frage der Befeſtigung von Boten:
burg ift vorläufig offen gelafien; follte fie bejaht werden,
fo würden die für nöthig erachieten Arbeiten 4 000 000
Kronen foften. Die gie Summe mürbe bie Ums
wanblung ber Feſte Karlsborg in einen Waffenplatz
erfordern, welcher im Stande wäre, im Falle eines
Krieges einen wichtigen Einfluß auf die Operationen aus⸗
zuüben. Endlich iſt die neuerlich durch Schienenwege in
nähere Verbindung mit den mittleren Theilen des Landes
gebrachte Provinz Norrland in das Bereich ber Er
mägungen gezogen und als Stüßpunft ber bort her
auftellenden Wertheidigungsanlagen die Stadt Boden
(meftli vom Hafen Zulea) in Ausfiht genommen. Die
geſammten, in ber Provinz herzuftellenden Arbeiten mwürben
einen Koftenaufmand von 10 000 000 Kronen verurfaden.
Schweiz. Die Militärwiſſenſchaftlichen Vor
lefungen am Eidgenöffifhen Polytechnikum au
gürig welche im bevorftehenden Schuljahre 1897/98
durch vier Lehrer gehalten werben (vergl. Militär,
Mocenblatt 1896, Sp. 2684), umfafjen bie nachſtehenden
Unterrichtafächer: Aligemeine Waffenlehre, permanente
Befeſtigung, Lehre des Feſtungskrieges und des Kampfes
um befeftigte Stellungen erläutert an kriegegeſchichtlichen
Beiſpielen, innere Balliſtik; Rekognosziren; das Schie hen
der Infanterie, I. Schießtheorie, Schiegübungen; ältere
Kriegsgefchichte bis zum 17. Jahrhundert, neuere Kriegẽ ·
geſchichie von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart.
(Allgem. Schweiz. Militär⸗-Zeitung Nr. 3.)
Gebrudt in ber Königlichen Hofbugppruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin swı2, Kochitraße 68-71
Hierzu eine Beilage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. &. Mittler & Cohn in Berlin,
betreffend „Weltgefchichte in Umriffen“, and der Allgemeine Anzeiger Nr. 82.
Militär-Wodenblatt,
Berantwortlicher Redakteur:
v. Eftorff, Weneraimajor 4. D,,
driedenau b, Berlin, Boßlerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin 3wı2, Kocitrabe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von @. ©. Mittler& Sohn,
Berlin 5wı2, Kodftr, 68— 71,
— — — — —
Diele 8 Zeitſchrift erfcheint je‘ jeden Mitte Mittwod und Sonnabend unb wird für Berlin 2 Dienftags unb Freitags 3 Radjmittag von 6bis7 Upr
—— Außerdem werben derſelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literariſche Beiblatt, die „Militär-Literaturs
eitung“ ;
eljährlicher Pränumerationspreis für das
2. jährlic; mehrmals größere Auffa = er ee ga deren Musgabe nicht an beftinmmte Termine gebunden ilt.
anze a
Preis der eingeinen Nummer 20 Pi. — Abonnements nehmen
ale Roftanftalten (Zeitungs: PBreislifte Nummer 4616) und Budhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsſpeditionen — an.
NM 92.
Berlin, Sonnabend den 16. Oktober.
1897.
Inhalt:
als Beränberung
Bayern” Dlarine). Aus Todtenlifte (Preußen).
en (Preußen, Bayern, Marine, Kaiſerliche Schuztruppen). — Ordens- Berleifungen (Preußen,
Journaliftifger Theil.
ur Frage der Drganifation der mit Schnellfeuergefhügen bewaffneten Feldartillerie.—
(Fortjegung.) — Beurtheilung ber Ferligkeit im Schägen von Entfernungen.
im u 1870/71.
Rleine Mittpeilungen.
über das Bud „Die Legende von Moltke“. — Portugal:
Frankreich: Ernennung und Beförberung ber Aerzte ꝛxc. bes Beurlaubtenitandes.
Heeresftärke und Rekruteneinftellung im Rechnungsjahre 1897/98.
Die Franzöfiiche Rorbarmee
Urtheil
Heeres haushalt für 1897/98. Flottenhaushalt und Ausgaben für die Kolonien 1897/98. — Spanien: Bewilligungen für
Befeftigungäzwede 1897/98.
Berfonal- Beränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridye ıc.
Emennnngen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Danzig, den 5. Oftober 1897.
dv. Brandt, Rittm. vom 1. Leib= Huf. Negt. Nr. 1,
ein Patent feiner Charge verliehen.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 29. September 1897.
Doebber, Intend. und Baurath von der Intend. des
VI. Armeelorps, auf jeinen Antrag mit Benfion in
den Ruheſtand verjet.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 25. Schtember 1897.
Bobrif, Baurath, Garn. Baubeamter in Spandau
(II. Armeelorpe), auf jeinen Antrag mit Penſion in
den Ruheſtand verfeßt.
Den 28, September 1897.
Werme, Feitungsbaumart von der Fortififation Feſte
Bogen, zum Feitung3-Oberbaumart,
Lange, Wallmeifter von der Fortififation Mainz, zum
Feſtungsbauwart, — ernannt,
Den 2. Oltober 1897.
Cosmann, Intend. Gelvetär von der Intend. bes
VII Armeeforps, zum Geheimen erpedirenden Sekretär
ud Kalkulator im Kriegsminiſterium ernannt.
Den 3, Oftober 1897.
Schöpperle, Garn. Baumeiiter, techniſcher Hülfsarbeiter
bei der Intend. des IV. Armeelorps, zum Garn.
Bauinſp. ernannt.
Den 4, Oftober 1897.
Kluska, Kanzleidiätar, zum Geheimen Kanzleifelretär
im Kriegsminiſterium ernannt.
Nehring, Büttler, Tegtmeyer, Brantin, Stellen-
anmwärter, ald Geheime Selretäre bei der General:
Mititäckaf e angeftellt.
Königlich Baherifche Armee.
Offiziere, Portepeefahnriche ⁊c.
A. Eruennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere
Den 7. Oktober 1897.
Wisner, Oberftlt. 3. D, zum Konfervator beim Topo—
graphrichen Büreau des Generaljtabes ernannt.
(4. Quartal 1897.
Den 8. Oftober 1897.
Hutter, Hauptm. und Konp. Chef vom 2. Fußart. Negt.,
unter Stellung & la suite des Negts., auf die Dauer
eines Jahres zum Art. Depot München lommandirt.
Nandebrod, Hauptm. à la suite bes 2. Fußart.
Regts. und Borftand des Art. Depot3 Augsburg,
zum Komp. Chef im vorgenannten Regt ernannt.
2431 2432
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 92
Turd Verfügung des Kriegsminiſteriums. | Den 8. Oktober 1897,
Köppel, Major à la suite des Generaljtabes des | Käß, Major a. D., unter die mit Penfion zur Disp.
Kriegsminiſteriums, an Stelle des zum Bats. Kom: ſtehenden Offiziere eingereiht.
mandeur im 2. nf. Regt. Kronprinz ernannten
Majors Pilaum als Mitglied zur Ober-Eraminations-
fommiffion für Sandidaten des höheren BEN]
Verwaltungsdienſtes kommandirt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 8. Oktober 1897.
Kugler, Veterinär 2. ML. vom 2. Chev. Regt. Tarıs,
zum 1. Feldart. Regt. Prinz-Regent Luitpold verſetzt.
B. Wbidiedsbewilligungen, Sen 10. Oftober 1897
Im aktiven Heere Niederländer, funktionirender Chemiler und Betriebs:
Den 6. Oftober 1897, führer bei dev Pulverfabril, zum Chemiler 2. Klaſſe
Meier, Hauptm. a. D., die Ausſicht auf Anftellung im dortielbit ernannt,
Civildienſt ausnahmsweiſe nachträglich verliehen. —
Den 7. Oktober 1897. Durd; Verfügung bes Kriegsminiſteriums
Muzell, Oberſtli. 5. D., Konfervator beim Topo- | Bertelmann (Bamberg), Unterveterinär dev Ref., mit
graphiichen Büreau des Generalftabes, mit der geieb- der Wirkjamfeit vom 1. Dftober d. Is. zum Unter:
lichen Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen beterinär des altiven Dienftitandes im 2. Chen. Negt.
der bisherigen Uniform mit den für Verabſchiedete Taxis ernannt und mit Wahmehmung einer offenen
vorgefcdhriebenen Abzeichen der Abſchied bewilligt. Beterinärfielle beauftragt.
Kaiferlihe Marine,
Offiziere xc. Mahrenholz, Lt. zur See à la suite des Ser
Ernennungen, Beförderungen, Berfegungen ze. | Dffizierkorps, behufs eventuellen Uebertritts zur Armer,
Subertnäftod, den 11. Oftober 1897. ; zur Dienftleiftung zum Fußart. Regt. Nr. 10,
Koefter, Admiral und Chef der Marinejtation der |v. Mantenffel, Lt. zur See, bis zum 27. No
Oſtſee, zur Vertretung des beurlaubten fommandirenden | vember d. 38. zur Dienjtleiftung zum Neichd: Marine:
Admiral fommandirt. | Amt, — lommandirt.
Bredow, Korv. Kapitän, zum Kommandanten S. M. | Schmidt (Reinhold), Lt. zur See, das Kommando
Aviſos „Greif“ ernannt. | zur Dienftleiftung zum Reich: Marine-Amt bis zum
Schneider, Nord. Kapitän, von dem Kommando | 15. Oltober d. 38. verlängert.
S. M. Avijos „Greif“ entbunden.
Kaiferliche Schußtruppen,
Hubertusftor, den 7. Oftober 1897. tober d. 35. als Pr. Lt. mit einem Patent vom
Nichter, Königl. Bayer. Pr. Lt. vom 3. Inf. Regt. 24. Dltober 1893 in der Schußtruppe für Deulſch—
Prinz Narl von Bayern, nach erfolgtem Ausicheiden Ditafrifa angejtellt.
aus dem Königl. Bayer. Heere mit dem 13. Ol
Ordens = Verleihungen.
Preußen. Bahern.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt | Seine Königlide Hoheit Prinz Luitpold,
geruht: des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
dem General der Inf. z. D. v. Lattre den Rothen Seiner Majeſtät des Königs Sid Allergnädigf
Adler: Orden erſter Klaſſe mit Eichenlaub und | bewogen gefunden:
Echwertern am Ninge, dem Hauptmann Micyeler, Komp. Chef im 2. Jäger
dem Premierlieutenant Nebens vom Wejtjäl. Drag. Bat.,
Negt. Nr. 7, kommandirt als Adjutant zur 31. Nav. | dem Hauptmann Seekirchner, Battr. Chef im 1. Feldart.
Brig, den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe, Regt. Prinz:Regent Luitpold, — den Berdienft-Drden
— zu verleihen. vom heiligen Michael vierter Klaſſe zu verleihen.
2433
Saiferliche Marine.
Seine Majejtät der Kaifer und König haben
Allergnädigit gerußt:
dem Rapitänlieutenant Behnde den Nothen Adler—
Orden vierter Klaſſe,
dem Korvettenkapitän mit Oberftlieutenantsrang Wahren-
dorff, Kommandanten S. M. Panzerichiffes dritter
Kaffe „Oldenburg“,
dem Sorvettenlapitän Obenheimer, Kommandanten
S. M. Kreuzers 2. Klaſſe „Irene“,
dem Korvettenlapitän Rollmann, Kommandanten eines
Stammſchiffes der Ref. Div. der Oſtſee, — ſämmtlich
bisher lommandirt zur Dienftleiftung beim Reichs—
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 92
2434
Marine-Amt, — den Königlichen Kronen-Orden dritter
Kaffe,
dem überzähligen Exerzirſergeanten Blank von der
1. Matrojen-Div.,
dem Torpedo-Dbermatrojen Reinhold,
dem Torpedomatrofen Adomeit, — Belde von ©. M.
Torpedo = Divifionsboot „D3*, — die Rettungs—
Medaille am Bande, — zu verleihen.
Seine Majejtät der Kaiſer und König haben
Allergnädigſt geruht:
dem Korvettenkapitän v. Baſſe die Erlaubniß zur An—
legung des ihm verliehenen Königlich Siameſiſchen
Kronen⸗Ordens dritter Klaſſe zu ertheilen.
Nadhweifung
der vom 1. April bis Ende Juni 1897 zur öffentlichen Kenntniß gefommenen Todesfälle von penfionirten
und ausgeſchiedenen Offizieren und Beamten der Königlich Preußiſchen Armee.
Gejtorben am:
örhr. v. Bofe, Hauptm. a. D., zuleßt im ehemal. Nafjau. Kontingent. 13. April 1896.
v. Szoldrafi, Sek. Lt. a. D., zuleßt im damal. Niederjchlej. Feldart. Regt. Nr. 5. 26. = s
d. Siegroth, Sek. Lt. a. D., zulegt im damal. Hofftein. Inf. Regt. Nr. 85. 8. Juni
Friedrichs, Rittm. a. D., zulegt im ehemal. Hannov. Kontingent. 29. = s
sriedensburg, Sek. Lt. a. D., zulegt im ehemal. Schleswig-Holftein. Kontingent. 30. Juli ⸗
Pappritz, Pr. Lt. a. D,, zuletzt im damal. 8. Pomm. Inf. Regt. Nr. 61. 25. September =
Baron dv. Winkingeroda, Major 5. D., zuleßt Hauptm. und Komp. Chef im damal.
8. Inf. Negt. (Leib-Inf. NRegt.). 18. Oltober
v. Mandelsloh, Major a. D., zuleßt im ehemal. Hannov. Kontingent. 2. November
Höpler, Hauptm. a. D., zulegt bei der Landw. Inf. 2. Aufgebot3 im damal. 1. Bat.
(Minden) 2. Weftfäl. Landw. Regts. Nr. 15. 20. ⸗
varon Buhl gen. Schimmelpfennig v. der Oye, Hauptm. a. D., zuletzt Komp. Chef
im damal. 2. Oſtpreuß. Gren. Regt. Nr. 3. 26.
Sander, Oberſt a. D., zuletzt Ingenieur vom Platz in Glatz— 28. ⸗
d. Stegmann-Stein, Pr. Lt. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. 2. Aufgebots im
Landw. Bezirk II Berlin. 1. Dezember
Vachnio, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 128. 9. s
Traverd, Hauptm. a. D., zulegt im ehemal. Nafjau. Kontingent. 15.
Koh, Oberftlt. a. D., zulegt Major und Art. Offizier vom Plag in Neife. 26.
Vöttger, Pr. Lt. a. D., zuleht Sek. Lt. der Yandıv. Inf. im damal. 2, Bat. (Schweidnig)
2. Schleſ. Landw. Regtd. Nr. 11. 10. Sanuar 1897,
Nothnagel, Aifift. Arzt a. D., zulegt im damal. 1. Weftiäl. Inf. Regt. Nr. 13. 14. - ⸗
Nuſch, Hauptm. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. im damal. 2. Bat. (Jülich) 5. Rhein.
Landw. Negts. Nr. 65. 15. .
Hoepfner, Pr. Lt. a. D., zulegt à la suite des 1. Leib-Huj. Regts. Nr. 1. 15. ⸗
v. Barſewiſch, Pr. Lt. a. D., zuletzt im damal. 27. Inf. Regt. 19.
Kraatz, Sek. Lt. und Zahlmſtr. a. D., zuletzt im damal. 2. Brandenburg. Gren. Regt.
Nr. 12 (Prinz Carl von Preußen). 21. .
vb. Frobel, Pr. Lt. a. D., zuletzt im 3. Oberſchleſ. Inf. Negt. Nr. 62. 23. ⸗
Kuhlmann, Hauptm. a. D., zuletzt im ehemal. Großherzogl. Heſſ. Kontingent. 27. . s
Weygandt, Rechnungsrath, zulegt bei der Intend. XI. Armeelorps. 27.
Pach, Major a. D., zulegt Hauptm. und Komp. Chef im damal. 6. Brandenburg.
Inf. Negt. Nr. 52. 29.
v. Iſſendorff, Hauptm. a. D., zulegt im ehemal. Hannov. Kontingent. 29. s
Dr. Niemeter, DOberftabdarzt 1. Kl. a. D., zuletzt Negts. Arzt im Inf. Negt. Graf
Kirchbach (1. Niederſchleſ.) Nr. 46. 30. ⸗
Contag, Pr. Lt. a. D., zuletzt im ehemal. Schleswig-Holſtein. Kontingent. 3. Februar
Schroeder, Pr. Lt. a. D, zuletzt im 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62. 3 s
Hoffmann, Zahlmftr. a. D., zulept im Magdeburg. Feldart. Regt, Nr. 4. 7. ⸗ ⸗
2435 1897 — Rilitär-Wogenblatt — Nr. 9
Schmidt, Rechnungsrath, zuleßt bei der Intend. XI. Armeelorps.
dv. Sörottnaurer, Zahlmftr. a. D., zulegt im damal. 7. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 60.
Hoffmann, Set. Lt. a. D., zuleßt bei der Reſ. des Gren. Regts. König Friedrich
Wilhelm IV. (1. Bomm.) Nr. 2.
Heubes, Oberſtlt. a. D., äufegt Abtheil. Kommandeur in der damal. 2. Art. Brig.
Ruſchenbuſch, Major a. D., zulept im ehemal. Hannop. Kontingent.
Dr. Danger, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. a. D., zuleßt im damal. 1. Rhein. Inf. Regt. Nr. 25.
Schr. v. Hammerftein, Major a. D,, zufefpt im ehemal. Hannop. Kontingent.
Schr. v. Bothmar, Dberfilt. 3. D., zulept Kommandeur des Weftfäl. Train-Batd. Nr. 7.
Scheid, Major 3. — zuletzt Hauptm. im ehemal. Nafjau. ——
Arretz, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im damal. 1. Schleſ. Gren. Regt.
Nr. *
Dr. Ernſt, Stabsarzt a. D., zuletzt Bats. Atʒt im damal. 1. Schleſ. Jäger-Bat. Nr. 5.
Schr. Gans Edler au Butlig, Pr. Lt. a. D, zulegt Sek. Lt. im damal. 12. Inf. Regt.
Fadum, Zahlmftr. a. D., zulegt im 1. Großferzogl. Heil. Inf. (Leibgarde:) Regt. Nr. 115.
v. Below, Gen. Lt. 3. ®, zulegt Gen. Major und Kommandeur der 16. Rab. Brig.
v. Bonge, Oberſtlt. a. —* zuletzt Bezirtötommandeur des damal. 1. Bats. (Striegau)
1. Schlej. Landw. Regts. Nr. 10.
Wiſcher, Major a. D., zulegt Hauptm. und Komp. Chef im 2. Hannov. Inf. Regt. Nr. 77.
v. Römer, Nittm. a. D., zulegt Esladr. Chef im damal. 1. Bomm. Ulan, Regt. Nr. 4.
dv. Woilowsly-Biedau, Hauptm. a. D., zulegt Pr. Lt. bei der Landw. Inf. 2. Auf
gebot3 im damal. 3. Bat. (Schweidnig) 3. Niederjchlei. Landw. Regts. Nr. 10.
Lichterfeld, Zahlmſtr. a. D, zulegt im 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114.
v. Bod, Gen. Major a. D., zulegt Kommandant von Torgau.
Bangel, Oberſt 5. D., zuletzt Oberftlt. und Inſpekteur der 1. Art. Depot-Jnip.
Graf v. Rothkirch Frhr. v. Trad, Major a. D., zulept Rittm. der Reſ. des damal.
2. Leib-Huf. Regts. Nr. 2.
Graf zu Dohna, Rittm. a. D., zulegt bei der Mei. des Garde-Kür. Regts.
dv. Slafenapp, Nittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. bei der Landw. Kav. 2. Aufgebots im
damal. 2. Bat. (Stolp) 21. Landw. Regts.
Keller, Oberſtlt. a. D., zulegt Kommandeur des Landw. Bezirks Saargemünd.
Bieler, Militär-Intend. Sekretär a. D., zuleßt bei der Intend. I. Armeelorps.
dv. der Deden, Hauptm. a. D., zulegt Platzmajor in Mainz.
Hartwig gen. dv. Najo, Gen. Lt. 5. D., zulegt Kommandeur der 15. Div.
v. Jerin, Nittm. a. D., zulegt aggreg. dem damal. 2. Schlej. Huf. Negt. Nr. 6.
sehr. dv. Brandenitein, Großherzogl. Medlenburg. Gen. der Kav. und Gen. Adjutant z. D.,
vorher Königl. Preuß. Gen. Lt. a. D.
Schr. d. Spiegel zum Dejenberg, Hauptm. a. D., zuleßt Komp. Chef im 4. Bab.
Inf. Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112.
Graf dv. Rittberg, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im damal. 1. Nieder—
ſchleſ. Inf. Regt. Nr. 46.
Baron v. Kottwig, Gen. der Inf. 3. D., zulegt Gen. Lt. und Kommandeur der 1. Div.
v. Kleiſt, Gen. Major z. D., zulegt Kommandeur der 65. Inf. Brig.
v. Hobe, Oberſtlt. a. D., zulegt Major und Bats. Kommandeur im 2. Niederichle].
Inf. Regt. Nr. 47.
Fues, Pr. Lt. a. D., zulegt bei der Landiv. Inf. im damal. Ne. Landw. Bat. (Hannover)
Nr. 73.
v. Stülpnagel, Major a. D., zuleßt bei der Landiv. Inf, im damal, Re. Landw. Bat.
(Berlin) Nr. 35.
Graf v. Püdter, Major a. D., zulegt Nittm. der —— Kav. im damal. 2. Bat.
(Eottbus) 6. re Zandw. Negts. Nr. 5
Dr. Cajpar, Stabsarzt a. D., zuleht bei der Landw. 1. Aufgebots im Landw, Bezirk
Naugard.
Meyer, Hauptm. a. D., zulet im ehemal. Hannov. Kontingent.
Lanz, Oberſt 3. D., zuletzt Kommandeur des damal. 7. Oſtpreuß. Inf. Regts. Nr. 44.
dv. Rentzell, Oberft 3. D, zulegt Oberftlt. und Bat. Kommandeur im damal. 7. Pomm.
Inf. Negt. Nr. 54.
Tilleifen, Major a. D, zulegt Bats. Kommandeur im Inf. Negt. Nr. 136.
2436
Geftorben am:
14. Februar
15. ⸗
16.
23.
23. ⸗
23.
25.
25. e
28. s
8. Mai
10. a
12. ⸗
13. ⸗
14.
16.
26,
1. Juni
1897.
s
2437 1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 92
Glod, Hauptm. a. D., zulegt Adjutant beim damal. 2. Bat. (Worms) 4. Großherzogl.
2438
Gejtorben am:
Hell. Landw. Negts. Nr. 118. 6. Juni 1897.
v. Samepli, Major a. D., zulegt im 2, Nhein. Feldart. Negt. Nr. 23. MH .
v. Stwolinski, Gen. Lt. 5. D., zuleßt Gen. Major und Inſpelteur der Landw. Inſp.
Berlin. 8. = ⸗
Geerds, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Thüring. Feldart. Regt. Nr. 19. 8. ⸗
v. Kalckreuth, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im Drag. Regt. von Arnim (2. Branden-
burg.) Nr. 12. 14. =
Behrenbrucd gen. Djtermann, Rittm. a. D., zuleßt bei der Reſ. des Kür. Regts.
Graf Geiler (Nhein.) Nr. 8. 15. = ⸗
dv. Wentzel, Gen. Major z. D., zuletzt Kommandeur der 29. Inf. Brig. 16, ⸗ ⸗
dv. Pilgrim, Sek. Lt. a. D., zuletzt im 1. Weſtfäl. Feldart. Regt. Nr. 7. 37. -% s
v. Öaudeder, Nittm. a. D., zulegt Pr. Lt. der Landw. Kav. 2. Aufgebots im damal.
2. Bat. (Stolp) 4. Bomm. Landw. Regts. Nr. 21. 19. =
Wegner, Pr. Lt. a. D,, zuletzt Sek. Lt. der Landw. Inf. im damal. 1. Bat. (Inowrazlaw)
7. Pomm. Landw. Regts. Nr. 54. 19. = E
Zander, Sek. Lt. a. D., zulegt Bezirksfeldiw. beim Bezirlslommando Aſchersleben. 23. = ⸗
dv. Dannenberg, Gen. Major z. D., zuletzt Kommandant von Weſel. 24. = ⸗
v. Stoſch, Major a. D., zuletzt Bats. Kommandeur im Füſ. Regt. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40. 26. ⸗
Wittchow v. Breeſe-Winiarh, Pr. Lt. a. D., zuletzt Sek. Lt. der Landw. Inf. im
damal. Reſ. Landw. Bat. (Stettin) Nr. 34. 30. — ⸗
dv, Drygalski, Sek. Lt. a. D., zuletzt im damal. 38. Inf. Regt. 30. = .
Journaliſtiſcher Theil.
Zur Frage der Organifation der mit Schnellfener-
geſchützen bewaffneten Feldartillerie.
Mein in Nr. 50 des Militär-Wochenblatteö ver:
Öffentlichter Auffap „Zur Organifation der Feldartillerie*
hat, wie borauszujehen, andere Herren veranlaßt, mit
ihren entgegenftehenden Anfichten hervorzutreten. Der
Zwed meiner Arbeit, zum Nachdenken über die wichtige
Frage, wie die größere euerbereitichaft der modernen
Feldgeſchütze am zwedmäßigiten auszunußen ſei, iſt
dadurch erreiht. Die Sade jelbjt kann durch einen
ſolchen Meinungsaustaufh nur gewinnen, zumal wenn,
wie im vorliegenden Falle, die gegentheiligen Anfichten
durchaus ſachlich vorgetragen find.
Sehr eingehend bejcyäitigt ſich mit diejer Frage der
Aufſatz „WUenderung der Batteriejtärte oder der Feuers
ordnung?“ in Nr. 59 des Militär-Wochenblattes, der
in den Nm. 80 und 81 eine Fortiegung erhalten hat.
Der Verfafjer tritt in Nr. 59 hauptſächlich dem Ge-
danken, die Batterieſtärle herabzujegen, entgegen und
bringt in dem jpäteren beiden Nummern Vorſchläge
über Aenderung der Feuerordnung. Vorab will ich
bemerken, daß dieſe Ausführungen meine Anſichten in
feiner Weiſe zu erihüttern vermocht haben, ja, daß ich,
nachdem ich die Eintwürfe dagegen gehört habe, nur noch
um jo mehr in meiner Ueberzeugung bejtärft worden bin.
In der Hauptjadhe werde ich mic) darauf beichränfen,
einige in Nr. 59 in Anfnüpfung an meinen Auſſatz
gemachte Aeußerungen richtigzujtellen, weil meine Ge-
danken dort nicht genau wiedergegeben und in Verſolg
defien Anfichten als die meinigen ausgegeben und be
lämpft find, die ich nie ausgeſprochen habe.
Der Verfaſſer ftimmt im Eingang ſeines Aufjaßes
meiner Anſicht bei, dab die Feuerbereitichaft des Zus
kunftsgeſchützes jo groß ſei, da eine Batterie von bier
Geſchützen im Flügelfeuer ebenjo ſchnell feuern werde
wie eine ſolche von ſechs Geſchützen. Während id)
num, um jeden Zweifel an der Durchführbarteit meines
Vorſchlages zu befeitigen, Parallelverſuche befürworte,
erllärt der Verfaſſer des Aufſatzes in Nr. 59 ſolche
für umnöthig, ja gefährlid. Daß fie in feinen
Augen unnöthig find, kann ich nad der Einleitung
verjtehen, aber warum gefährlich? Die Antwort lautet:
„Um die volle Ausnußung der Feuerkraft fann es ſich
doch immer nur in wenigen entjcheidenden Minuten
handeln. Wo jollte die Munition herfommen, um dies
jelbe ftundenlang aufrecht zu erhalten?“ Vollſtändig
einverftanden; aber darum handelte es fich ja bei dem
vorgeichlagenen Verſuch gar nicht. Zweifellos bedeutet
die Abgabe einer gewiſſen Schußzahl aus nur vier
Geſchützen eine größere Anjtrengung für die Bedienung,
als wenn biejelbe Zahl aus ſechs Geſchützen verfeuert
wird; feitzuftellen, ob dieſe Anftrengung nicht zu groß
werde, jollte der Zweck des Verſuches jein. Im
Uebrigen ſpricht fi ja der Verfaffer in Nr. 59 dahin
aus, daß ihm die Ausnußung der Feuerkraft bei Bei-
behalt des Flügelſeuers aud) in der verfleinerten Batterie
noch nicht genüge, und gerade damit begründet er den
Vorſchlag des zugweilen Feuers. Mit weit mehr Be-
rechtigung kann ich aljo die Frage zurüdgeben: Wo joll
bei dieſer intenfiven Ausnutzung der Feuerkraft die
Munition herfommen? Ich habe übrigens die Antwort
auf Dieje Frage bereit3 gegeben; denn nad) meinem
Vorihlag find für jedes Geihük der verkleinerten
2439
Batterien zwei Munitionswagen verfügbar, ohne daß
innerhalb des Armeekorps ein einziges Geſpann mehr
gebraucht würde. Wenn der Vorkämpfer für das zug:
weije feuer feine Geſchütze ebenfo ausftatten will, jo
muß er jeder Batterie drei Munitionswagen mehr
zutbeilen; daß macht für die Armee über 1200 Ge—
Ipanne oder nahezu 8000 Pferde aus. Wenn man
die Protzausrüſtung des neuen Geſchützes zu 36, bie
des Munitiondwagens auf 90 Schuß veranichlagt, was
keineswegs zu hoch gerechnet ift, jo ift jedes meiner
Geſchühße mit 216 Schuß ausgerüſtet und die Batterie
von vier Geſchützen mit 864 Schuß. Augenblicklich ift
die Munitiondaugrüftung 147'/2 bezw. 885 Schuß.
Innerhalb des Armeekorps verfügt die Artillerie, ab:
gejehen von den Munitionslolonnen, nach meinen Bor:
ichlägen über 20 736 Schuß, jet mur über 17 700
Schuß. Ih glaube, der Gefahr des Verſchießens ift
genügend vorgebeugt, wenn die Batterie jich nicht ver:
leiten läßt, in ein zügellofe® Schnellfeuer zu verfallen.
Das Flügelfeuer, wobei die Batterie immer in ber
Hand des Führerd bleibt, bietet Hiergegen jedenfalls
größere Sicherheit als das zugweiſe. Die Gefahr
des Verſchießens iſt auch um fo Heiner, je größer die
Munitionsausräftung pro Gefhüp iſt.
Es ift ein Irrthum meines Herrn Gegners, wenn
er meint, daß id) der Urmee zumuthe, freiwillig auf
die Mitwirkung von einem Drittel der bisherigen Geſchütz—
zahl zu verzichten. Mein Vorſchlag war genau prä«
zifirt: für ein Urmeelorps 24 Batterien zu 4 Geſchützen,
aljio 96 an Stelle von 120 Geſchützen, die wir jebt
bei normaler Zufammenjeßung zählen. Der Unterichied
beträgt 24 Gejchüße, aljo nur ein Fünftel.*) Den
reitenden Batterien der Klavalleriedivifionen belafie ich
die volle Geſchüßzahl. Alles in Allem gerechnet, würde
— don den Neuformationen abgejehen — die Armee
vielleiht um ein Sechſtel weniger Geſchütze zählen als
jeßt. Sch bin aber der Meinung, dab nicht die Zahl
der feuernden Geſchütze, ſondern Die der treffenden
Geſchoſſe den Kampf entſcheidet. Das Geſchoß ijt der
Träger der Wirkung, die eigentliche Waffe, dad Geſchütz
nur das Mittel, es an das Ziel zu bringen. Können
wir die Geſchütze nicht mit einer genügenden Zahl von
Geſchoſſen ausrüften, jo nüßt die große Geſchützzahl
nichts. Um die Gejchüße mit einer den modernen
Anſprüchen gereht werdenden Geichofzahl ausrüften zu
fönnen, verwandle ich einen Theil der Geſchütze in
Diumitiondwagen. JH von meinem Gtandpunlte aus
würde nichts dagegen haben, wenn unter Beibehalt der
jegigen Geihüßzahl die Munitionswagen entiprechend
vermehrt würden. Aber auch dann würde ich in ber
Herabiegung der Geſchützzahl das geeignete Mittel
jehen, die demjelben innewohnende Kraft am beiten zu
verwerthen.
Endlich muß ich mich noch gegen die Unterſtellung
verwahren, als ob ich auf eine Steigerung der Artillerie—
*) Fir die aus drei Divifionen beſtehenden Armeekotps
{XI., XI. und IL. Bayeriiches) fchrumpft der Unterſchied noch
mehr zufammen; ftatt 156 Geſchütze will ich ifmen 144 Ge⸗—
ſchütze zutheilen, Der Unterſchied iſt aljo 12 Gefchüge d. h.
nur ein Sechzehntel.
1897 — NMilitär-Mocdenblatt — Nr. 92
2440
wirtung über das jebt erreichte Maß einen Werth
legte. Ganz im Gegentheil bin auch ich der Meinung,
daß, „wenn und das neue mit auferordentlichen Kojten
eingeführte FeldartillerieeMaterial keine Steigerung der
Wirkung brächte, wir beijer thäten, das alte zu behalten
und nur das Abgängige zu erſetzen“. An Nr. 50 Habe ich
Sp. 1437 audgeiproden, dab ih die Wirkung des
Einzelichuffes des neuen Geſchützes um minbejtens
20 pEt. höher veranjchlage als die des Schrapnels C/91.
Eine neue Batterie von vier Geſchützen leijtet im
Flügelſeuer ebenjo viel wie eine jolde von ſechs Ge-
ſchützen. Da aber nady meinem Vorjchlage das Armee
forps künftig über 24 anjtatt jet 20 Batterien ver-
fügen würde, jo folgt daraus, daß die Geſammtwirkung
der Artillerie durch Einführung des neuen Materials
eine Steigerung um nahezu 50 pCt. erfahren würde.
Ih denke, daß das ſchon etwas ift, was der Mühe
fohnt, zumal damit noch eine Reihe von anderen Vor—
theilen verknüpft ift, die aber nur dur Herabjegung
der Batteriejtärke zu erreichen find. Ich erwähne nur
die Verringerung der Frontausdehnung der Artillerie.
Daß dieje zu jchweren Bedenken Anlah giebt, bürfte
ebenjo wohl der Aufſatz „Zur Artillerietaltil“ in Nr. 54
diefer Zeitihrift, ald auch die darauf erfolgte Er-
twiderung in den Nm. 68 und 69 dargethan haben.
Man mag über das Ueberſchießen der eigenen Truppen
denfen, wie man will, eine Zweitreffentaftif der Artillerie
ift niemals etwas Wünſchenswerthes.
In Bezug auf die pofitiven Vorſchläge in den Nrn. 80
und 81 will ich mid; kürzer faſſen. Es Handelt jid
da um Unfichten, denen man nur auf Grund von
Erfahrungen beiftimmen kann oder nit. Mit Gründen,
die nicht aus wirklich ausgeführten Schiegen abgeleitet
find, wird man den, ber anderer Anficht ift, ſchwerlich
widerlegen. Ich meinerjeits würde gegen Verſuche,
die zur Prüfung dieſer Vorichläge ausgeführt, nichts
einzuwenden haben. Ich halte fie zwar für unmöthig,
aber für ganz ungefährlich, allerdingd nur unter
einer Bedingung. Sie dürften nicht vom dem durch—
aus zuverläſſigen, vortrefflih ausgebildeten
Perſonal der Lehrbatterien, dad der fortlaufenden
Kontrole nicht bedarf, ausgeführt werden. Man müßte
fie mit dem Perfonal der Truppe, am bejten jtarl
untermijcht mit Offizieren, Unteroffizieren und Mann:
ſchaften des Beurlaubtenftandes durchführen. Ich habe
die feite Meberzeugung, daß alsdann die Verwertung
der Geihüge, der Munition und der Zeit — das, was
der Franzoſe das rendement nennt — ſich am niedrigſten
bei dem zugweifen Feuer ftellen würde.
In Bezug auf das zugweije Einjchießen mit ver-
ihiedenen Erhöhungen liegen bereit3 Erfahrungen vor,
die beweilen, daß die Sache ſich im Wirklichkeit nicht
jo einfach geitaltet, wie der Herr Verfaſſer glaubt.
Der in Rede jtehende Vorſchlag ift in der Hauptiache
nämlich jchon vor genau 30 Jahren erprobt. Den
wenigen älteren Artilleriften, die damals jchon dienten,
ift er vielleicht mod; befammt unter dem Namen „Stala:
verfahren“. Um nicht der Boreingenommenbeit bezichtigt
zu werben, will id die „Seichichte der Tseldartillerie:
Schießſchule“ ſprechen lafien. Dort heißt es (©. 52):
2441
„Diefe Art des Einſchleßens bejtand darin, daß die
vom Batterieführer abfichtlich zu kurz geſchätzte Ent:
fernung nur don einem Flügelgejhüg genommen wurde,
während die übrigen Geihüge auf das Kommando
Geſchũtzweiſe 100 Schritt (50 Schritt, 200 Schritt)
mehr« mit der entiprechend größeren Erhöhung richteten.
Diejes Verfahren, welches bei nur oberflädlicher Be—
trachtung etwas Bejtechendes hatte, konnte bei praftiichen,
friegemäßigen Verſuchen nicht lange bejtehen. Wenn
wir don Fehlern und Mifverftändnifjen bei der Aus—
führung durch die Bedienung abjehen, jo muß man
fi fragen: Was geſchah, wenn mehrere Schüſſe nicht
beobachtet wurden? was, wenn die erſte Entfernung
ganz erheblich zu kurz geichäßt war und der Batterie-
führer dies erkannte?“ Der Verfafier der Geſchichte
der Feldartillerie-Schießſchule urtheilte nicht aus eigener
Erfahrung; er giebt aber das Urtheil eines der hervor-
ragendjten Schießlehrer der Preußifchen Artillerie wieder,
welches derjelbe in der 1869 erjchlenenen „Anleitung
zur Korrektur beim Schieen aus gezogenen Geichügen“
niedergelegt hat. Günftiger find die Bedingungen für
diejed Verfahren jeitdem nicht geworden.
Völlig einverftanden bin ich mit dem Verfaſſer
dagegen im zwei anderen Punkten. An die Stelle des
Kommandos zur Bezeichnung des Zieles wünſcht er die
Befehlsform am die Zugführer. Wo das Ziel ſchwer
aufzufinden iſt, verdient dies unbedingt den Vorzug;
dad hat aber mit der Frage: „Wenderung der Batterie
färfe oder der Feuerordnung“ nichts zu thun. Ebenjo
verhält es ſich mit dem Wunfche, für die Eröffnung
des Brennzünderfeuers eine größere Sicherheit zu haben,
ale fie durch die einmalige Beobachtung der Gabel:
grenzen gewährt ijt.
Auch meine Vorſchläge hinfichtlich der Organifation
der reitenden Urtillerie find bemängelt worden. Der
Vertheidiger der Uenderung der Feuerordnung iſt zwar
mit mir der Meinung, dab wir nicht mehr reitende
Artillerie brauchen, als bei den Kavalleriediviſionen
erforderlich ift, aljo etwa 27 Batterien, auf die genaue
Zahl kommt e8 gar nicht an. Ad) will dieſe Batterien
im Frieden jo ausſtatten, daß alle Geſchütze und für
jeden Zug ein Munitionswagen beipannt find. Das
genügt ihm nicht; denn „er ſchätzt die Dienfte, die eine
gute und entiprechend ſtarke reitende Artillerie in Ver-
bindung mit Kavallerie zu leiften vermag, zu hoch ein,
als daß er nicht wünjchen jollte, das, was ihr bisher
an Mitteln zugewendet worden tft, ihr minde—
tens zu belaſſen“. Hierfür fehlt mir, offen gejtanden,
das Verſtändniß. Solange e8 noch fahrende Batterien
giebt, die nur einen Theil ihrer im Kriege erforderlichen
Geihüge beipannt haben — und feien es jelbit
Rejervebatterien — könnte ich der reitenden Artillerie
auch nicht einen Pferdeſchwanz über das Vorgeichlagene
hinaus bewilligen. Darüber denken die meiften Offiziere
der fahrenden wie der reitenden Artillerie wohl ebenfo.
In dem Aufſatz „Neitende Artillerie bei der
Kavalleriedivifion“ (Nr. 63 des Militär-Wochenblattes)
wird mein Vorſchlag, die reitende Artillerie einem aus
einer Haubitz- und einer Kanonenabtheilung beitehenden
1897 — NMilitär-Modenblatt — Nr. 92
2442
Negiment zuzutheilen, jcharf verurteilt. Daß dieje Zus
fammenfeßung feine glüdliche genannt werden kann,
darüber bin ich mir feinen Augenblid im Unflaren
gewejen und habe fie daher auch nur als ein Ueber:
gangsftadium bezeichnet. Schon die Bewaffnung der
Feldartillerie mit Haubiten jehe ich, wie ich auch in
Nr. 50 ausgeiproden habe, nur als ein nothiwendiges
Uebel, nicht als einen wünjchenswerthen Zuftand an.
Bu einer gänzlichen Trennung der reitenden Artillerie
von der fahrenden vermüchte ich mid) gerade im Intereſſe
der reitenden Artillerie nicht zu veritehen. Soll dieſe
Hervorragendes leijten, jo muß fie eine Elitetruppe jein;
das Tann fie aber nur bleiben, wenn ihr Dffizier- ꝛc.
Erſatz aus der übrigen Artillerie ausgewählt wird.
Die Franzöfiihe Nordarmee im Fahre 1870/71.
— Fortſetzung.)
Wir erhalten demnach folgendes Bild:
Infanterie des 22. Armeelorpd 15 200 Mann
B = 28. ⸗ 11000 =
s der Brigade Jönard 4300 =
Pauly rund 2 800
Zufammen: Infanterie... . 33300 Mann
5 * =
Kavallerie . . 700 =
Artillerie . . 2171 =
Senietruppen.. 462 =
Andere Truppen 581 =
Bujammen: 37 214 Dann
oder rund 37200 =
Einſchließlich der nod bis zum legten Augenblid
fortwährend bei der Mordarmee eintreffenden Ber
ftärfungen durch Erſatzmannſchaften muß man jedod)
die Infanterie auf mindeftend 35 000 Mann, bie
Gejammtjtärfe der Armee auf rund 39 000 Mann
beredjnen.
General Faidherbe giebt die Stärke feiner Armee
auf ungefähr 40 000 Mann an, unjere Beredjnung
ſtimmt alſo damit jehr gut.
Auch diesmal wird man uns ſchwerlich den Vor—
wurf machen können, die Effeltivftärten der Franzoſen
fünftlich erhöhen zu wollen. Wenn aber Lehautcourt
©. 247 jagt, unfere Berechnung der Franzöfiichen
Stärfen für den 19. Januar (von 1888/89 zu datiren)
jei materiellement faux, weil wir damal3 100 Ge:
ſchütze berechnet haben, jo hat er Recht. Die Franzojen
haben icon am 18. Januar ein Geſchütz verloren,
beſaßen aljo am 19. Januar nur noch 99 Geſchütze,
was wir gern hiermit richtigitellen.
Die Verlufte der Franzojen am 18. und 19. Januar
faſſen wir der Einfachheit wegen zufammen, fie waren
ungeheuer groß.
22. Urmeelorp3.
Brigade Aynés.
2. Mari: Fägerbataillon nad) Öreneit, ©. 137,
etwa 200 Mann todt, verwundet, vermißt.
2443
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr, 92
2444
67. Marjchregiment. 10 Offiziere, 600 Mann.
Greneft und Lehautcourt erwähnen nicht die fünf in
Gefangenſchaft gerathenen Offiziere des Bataillons 1/65. |
Tas 91. Mobilgardenregiment wurde völlig
zeriprengt, am Abend des 21. Januar waren nur nod)
einige Offiziere umd einige 40 Mann des Negiments
zur Gtelle,
Brigade Pittié.
17. Marſch-Jägerbataillon.
verwundet, vermißt.
68. Marſchregiment. 11 Offiziere, 388 Mann
todt und verwundet, 559 Mann vermißt, nach dem
historique.
46.Mobilgardenregiment. 7 Difiziere, 134 Mann
todt und verwundet, 5 Offiziere, 477 Mann vermißt.
Der Gefammtverluft der Divifion Derroja ift daher
einſchließlich der Veriprengten auf rund 4300 Mann
zu veranichlagen, wobei wir freilich das 91. Mobil-
gardenregiment als völlig zeriprengt rechnen.
Brigade Foeriter.
20. Mari » Rägerbataillon. 4 Dffiziere,
120 Mann todt und verwundet, 34 Mann vermißt.
69. Marjhregiment. Das 8. Bataillon der
Marineinfanterie verlor nach dem livre d’or ber
Marineinfanterie an beiden Schlachttagen zuſammen
135 Mann todt und verwundet.
Die beiden Bataillone I, 11/48 wurden durch die
Schlacht bis auf eiwa 25 Mann per Kompagnie aufs
gerieben (historique). Wir hatten dieſe beiden Bataillone
für den 23. Dezember auf zujammen 1450 Mann
272 Mann tobt,
berechnet, abzüglid von 5 Prozent Lazarethlranken
aljo auf rund 1375 Mann Um 23. Dezember
verloren beide Bataillone zujammen höchſtens 60 Mann,
am 3. Januar etwa 140 Mann. Selbſt wenn man
für die Zeit vom 23, Dezember bis zum 18. Januar
einen großen Abgang an Kranken annimmt, und etwaigen
Erſatz nur in jehr geringem Umfange in Rechnung
jtellt, jo müfjen die beiden Bataillone doch immer noch
zufommen 1100 Mann ftarl gewejen fen, womit fic
ein Berluft von 850 Mann ergeben würde.
Dad 44. Mobilgardenreginent büßte nad
Lehautcourt, ©. 322, 325, am 18. ımd 19. Januar
441 Mann ein.
Die Brigade Foerjter erlitt daher einen Verluſt
von 1584 Mann.
Brigade de Bislain.
Das 18. Marſch-Jägerbataillon litt
ſchwer. Nach Greneſt, ©. 462, war der 19. Januar
einer der blutigiten Tage, die das Bataillon durch—
zumachen hatte. Man wird daher feinen Verluſt tie
am 23. Dezember auf rund 250 Mann beziffern
fünnen. Außerdem wurden 100 Mann Erjah, die eben
aus dem Depot angelommen waren, gefangengenonmen,
Damit ift zugleich der Beweis erbracht, daß die Franzoſen
bis zum 19. Januar fortgejept Erfapmannfchaften ein-
geitellt haben, wie das ja auch jchr natürlich war.
ſehr
Das 72. Marſchregiment verlor 7 Offiziere,
118 Mann tobt und verwundet, 530 Mann
vermißt, Tas nur aus
zuſammen alſo 664 Köpfe.
den Bataillonen I, I1/91 beftehende Regiment zäblte
nach der Schlacht noh 708 Mann, muß alio vorher
1372 Mann jtarl gewejen fein. Wiederum ein Beweis,
wie niedrig unjere Schäbung der Stärle der Franzöſiſchen
Nordarmee gehalten: ift.
Von dem 101. Mobilgardenregiment wiſſen
wir nur, daß das 3. Bataillon der Marne allein am
19. Januar etwa 200 Mann einbüßte Wenn wir
den Berluft des ganzen Regiments an beiden Tagen
jujammen auf 600 Mann bezijfern, jo dürfen wir
hoffen, der Wahrheit nahe zu lommen.
Hiernach würde ſich der Geſammtverluſt der Brigade
Gisfain auf 1614 Mann jtellen. Mappe giebt den
Verluſt der Divifion du Beſſol auf 3311 Mann an,
wir erhalten 3198 Mann, aber ohne die Artillerie
und die Pioniere. Unſere Schäßung ſtimmt aljo mit
der offiziöfen Verluftangabe recht gut überein,
Zum Beweife dafür führen wir jogleid die Ber:
Iufte der Artillerie und der Pioniere des 22, Armee:
forp3 an.
Batterie 1bis/15 5 Mann
: 2/15 1 Dffizier, 6 Mann
: 3bis/12 geringe Verlufte, ſeit
dem 23. Dezbr. nur 7 Mann
: 3/12 1 Offizier, 15 Mann
.:= 2ter/l5 1 Offizier, 9 —
3bis/15 1 :» 2
Bioniertompagnie 12bis/2 20 Mann.
Für die andere Pionierfompagnie fehlt eine Ber:
fuftangabe, ebenſo für die Verlufte der höheren Stäbe
und der Verwaltungstruppen. Nach allebem jtimmt
unfere Berechnung mit der von Rappe falt genau.
Das 22. Armeekorps büfte mithin am 18. und
19. Januar rund 7600 Mann ein, davon die In—
fanterie 7500 Mann — 49,34 Prozent der Site
ſtärle.
23. Armeelorps.
Brigade Michelet.
Das 19. Marſch-Jägerbataillon war nach der
Schlacht von St. Quentin à peu pres détruit. Der
Geſammtverluſt im Feldzuge wird auf 11 Offiziere,
800 Mann angegeben (Lehautcourt, ©. 325), wobei
jedenfalls die Vermißten nicht mitgerechnet worden
find. Wir fchäßen den Verluſt des Bataillon? am
18. und 19. Januar auf mindeitens 350 Dann.
Das 48, Mobilgardenregiment büfte 3 Offiziere,
147 Mann todt und verwundet, 1 Offizier 498 Mann
vermißt ein, aljo zufammen 4 Offiziere, 645 Mann.
Ueber den Verluſt der Marinefüliliere bejigen
wir feine Angabe, er wird ficherlih mindejtend ebenjo
groß gemweien fein, wie der des 48. Mobilgarben-
regiments, Denmac verlor die Brigade Michelet rund
1650 Mann.
Brigade Lagrange.
Das 24. Marſch-Jägerbataillon war 645 Mann
ſtarl und verlor 8 Offiziere, 105 Mann. (Greneit,
©. 478.)
245 — —
Das Bataillon 1/33 verlor nad) Lehautcourt, S. 323
und 326, von 600 Mann Stärke rund 500 Mann
einschließlich der Dffiziere.
11/65 büfte nad) Greneft, ©. 482, etiva 450 Mann
ein. Ueber den Verluſt des 5. Bataillons der
Mobilifes du Pas de Calais wiſſen wir nichts; es
ericheint ſogar fraglich, ob das Bataillon nicht vielleicht
erſt nach dem 19. Januar bei der Armee aufgetreten
iſt. Diefe Sache bedarf amtlicher Aufllärung von
Ftanzöſiſcher Seite.
Uebrigens traf am 19. Januar eine Abtheilung von
I Offgier, 80 Mann Erja für 1/33 ein, erreichte
zwar das Bataillon nicht, foht aber in der Schlacht
mit (Öreneft, ©. 481). Wieder ein Beweis für das
Eintreffen von Erſatz bei den Franzoſen.
Dad 47. Mobilgardenregiment verlor nad
Öreneit, S. 424, 483, etwa rund 600 Mann. Auch
bei diefem Regiment waren am 19. Januar 300 Mann
Erſatz angelommen. (Greneft, ©. 483.)
Den Berluft der Brigade Lagrange muß man mit:
bin auf rund 2000 Mann veranichlagen, wobei auf
das 5. Bataillon der Mobilifes du Pas de Calaid nur
37 Mann entfallen würden.
Ueber die Divifion Robin befigen wir nur jehr
lüdenhafte Verlujtangaben, jedenfalls hat fie ſchwer ge—
litten; das 1. Bataillon der Voltigeurs verlor allein
7 Offiziere, 285 Mann todt und verwundet. Dieſes
Bataillon ſchlug ſich vorzüglich, beitand aber nad)
Greneit, S. 493, faft ausſchließlich aus entjprungenen
Gefangenen der NRheinarmee und der Beſatzungen von
Straßburg und Verdun, außerdem aus einer Anzahl
Belgiiher Soldaten, die ihr Heimathland ald Dejerteure
verlafjen Hatten, um gegen die Prujfiens zu Fämpfen.
Angeblih waren alle entiprungenen Gefangenen aus
Coblenz entlommen. Der Gejammtverluft ded 23. Armee
forpd wird auf 144 Offiziere, 7551 Mann angegeben
(Daufiy, ©. 324); die Divifion Payen verlor nad
unjerer Berechnung rund 3650 Mann, wahrſcheinlich
aber mehr. Demnad) bliebe für die Divifion Robin
unter Weglafjung der Artillerie und Pioniere ein Ver—
luft von rund 4000 Mann, der fich vielleicht um ein
paar Hundert Mann verringern dürfte, welche bie
Divifion Payen mehr verloren haben kann. Bei dem
gänzlihen Mangel an amtlihen Franzöſiſchen Verluſt—
angaben, welcher dur die historiques nur allzu
unvolltommen erjeht wird, laſſen ſich genaue Verluſt—
angaben, wie bei dem Deutjchen Heere, bei dem beiten
Villen nit machen.
Jedenfalls war das 23. Armeelorps nahezu aufs
gerieben. Nach unjerer Stärfeberedinung verlor es
69,55 Prozent jeiner Iſtſtärle. Wenn man bie
380 Mann Erjaß berüdjichtigt, die erwiefenermaßen am
19. Yanuar bei dem Armeelorps eintrafen, würde fich
der Prozentjag auf 67,22 Prozent ermäßigen. Wie
man die Sache aud betrachten mag, nur Trümmer
des 23, Armeekorps waren nad der Schlacht von
St. Quentin übrig geblieben.
(Bortfegung folgt.)
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Nr. 92
2446
Beurtheilung der Fertigkeit im Schägen
von Entfernungen.
Die große Bedeutung, welche daß richtige Schäßen
von Entfernungen für die Wirlung des Infanteriefeuerd
im gefehtömäßigen Schießen befigt, ift in der Infanterie
genugjam gewürdigt. Die Schievorjchrift giebt derſelben
entiprechenden Ausdruck.
Beſonders deutlich Spricht die Nothwendigkeit richtiger
Wahl der Viſire aus den Darlegungen des General:
lieutenants Rohne.*) 8 wird feinen Infanterieoffizier
geben, der dem Wunſche dieſes ausgezeichneten Schrift:
jtellerd nicht von ganzer Seele beiträte, daß es gelingen
möchte, den bisher beobachteten Durchſchnitts-Schätzungs⸗
fehler von 12,5 pCt. womöglich auf 10 pCt. herab:
zudrücken.
Aus der Abſicht, die Fertigkeit im Schätzen von
Entfernungen zu heben, ift ein im Militär-Wochenblatt
Nr. 17/1897 **) des Nüheren bejchriebener Vorſchlag
hervorgegangen.
Die beiden Verfafjer find der Meinung, der Grund,
warum die Ausbildung im Entfernungsihägen nicht
die ihr gebührende Rolle einnähme, ſei der, daß es zur
Beit feinen Beurtheilungsmaßitab für die Fertigfeit im
Schätzen gebe, „der für Untergebene wie Vorgeſetzte
in einfacher Weiſe verläjfige Auskunft erteilte”. Sie
haben ſich daher die „Lohnenswerthe“ Aufgabe geſetzt,
„den Verſuch zu wagen, nad einem Beurtheilungsmaßitab
zu ſuchen, der — ähnlich, wie es beim Schießen der
Treffer thut —, in analoger Weife in unmittelbarem
Anſchluß an die vorgenommene Schägung ein thunlichft
einwandfreles Facit giebt“.
An drei ſelbſtgewählten, zum Theil etwas un—
wahrſcheinlichen Beiſpielen verſuchen ſie zunächſt nach—
zuweiſen, daß die bisherige Berechnung des Schäßungs-
fehlerd nad) Prozenten kein verläſſiges Reſultat ergäbe.
Sie gelangen daher dazu, vermöge einer nah dem
Biele gedachten Geichoßgarbe von ſtets 300 m Länge
das Ergebniß der Schäßung jeweils entjprechend mit
Werthziffern zu belegen.
Der Kern der Geſchoßgarbe, in einer Länge von
49 ın, ift gemwerthet auf 10; die drei nad) den beiden
Seiten folgenden Streifen von je 50m Breite tragen
bie Werthziffer 6, 2 und 1. Die Vorzeichen drüden
lediglich) das Verhältniß zum mitteljten Treffpunkte aus.
Der Schäende giebt nicht die geſchätzte Entfernung,
fondern das Viſir an, mit weldem er das Ziel unter
Heuer nehmen würde,
Befindet fid) das Ziel 3. B. auf 900 m, fo erhält
ber Schäßende, wenn er Viſir 900 gewählt hat, als
VWerthziffer für dieſe Schägung —10. Das Gleiche
*) Rohne, Schießlehre für Infanterie,
**) Beurtheilung der Fertigleit im Schätzen von Ent⸗
fernungen. Bon Hauptmann Weißenberger und Premier:
lieutenant Roger der Königlich Bayerischen Militar⸗Schießſchule
2
2447
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 2
2448
ijt der Fall, wenn ſich das Ziel nicht genau auf 900,
jondern zwijchen 876 m und 925 m befunden hatte.
Hat der Schägende Viſir 850 oder 950 gewählt,
jo erhält er gutgeichrieben: — bezw. +6, bei Bifir 800
oder 1000: — bezw. 2, bei Bijir 750 oder 1050:
— bezw. -+1, bei Viſir 700 oder 1100: 0.
Das gewählte Viſir gilt als richtig, wenn der
Schägung eine Wertbziffer von 10 bis 1 zuerkannt
wurde. Die richtigen Bifire werden zujammengezählt.
Bufammengezählt werden ferner noch die Werth:
ziffern eines Schäßers.
Werden mehrere Schäßer zueinander in Vergleich
gejtellt, jo gilt derjenige als der Beſte, welcher die
meiften zutreffenden Viſire, und bei gleiher Zahl
richtiger Viſire derjenige, welcher die höchſte Punkt—
fumme aufweijt.
Den Maßſtab für die Werthbemefjung der Schäßung
giebt aljo nicht die vom Schäßenden mit dem gewählten
Biſire erzeugt gedachte, jondern die dem richtigen Viſire
zufommende Garbe. Es würde, nebenbei bemerkt, eine
logiihe Folge des zu Grunde liegenden Gedankens jein,
wenn die Werthbemejjung in umgelehrter Weije ftatt-
fände.
Es kann nicht geleugnet werden, daß die von den
beiden Verfaſſern vorgejchlagene Art der Schäßung
wie ber Beurtheilung der Schähzung für den erjten
Augenblid etwas Beſtechendes an ſich hat. Bei näherer
Betrachtung des Syſtems tauchen aber doch recht jchwer-
wiegende Bedenken gegen dafjelbe auf.
Zunächſt iſt es micht recht verftändlich, wie Die
Ausführungen des Generallieutenants Rohne über das
Entfernungsſchätzen gleihjam als der Ausgangspunkt
der Erwägungen der beiden Berfafjer ericheinen Lönnen.
Generallieutenant Rohne ift weit davon entfernt,
irgendwelche Berechnung auf eine mit einem Bifir
hervorgebrachte, ſich ſtets unverändert gleichbleibende
Geſchoßgarbe von 300 m Länge zu gründen. Er iſt
es im Gegentheil, der, abweichend von den Feſtſetzungen
der Schiefvorichrift, den Vorjchlag ausipricht, daß eben
mit Rüdjiht auf dem zu erwartenden Durchichnitts-
Schätzungsfehler von fogar 12,5 pCt bereit3 von
600 m an mit zwei Viſiren gejchoffen werde, jowie
daß man, jtatt zweier um 100 m auseinanderliegender
Vifire, jogar zwei um 200 m verſchiedene Viſire wählen
jolle, um des durchſchnittlichen Schäßungsfehlers halber
einen Kaum von größerer Tiefe unter Feuer zu halten.
Generallieutenant Rohne ftellt, man möchte meinen, in
erlöjender Weiſe feit, daß mit einem gewiſſen Schätzungs—
fehler gerechnet werden muß, und daß jelbit ſchlechte
Schüpen, wenn auf den durchſchnittlichen Fehler gerechnet
wird, eine bejjere Wirkung hervorzubringen vermögen
als gut ausgebildete Schügen in anderem Falle.
Da nun das vorgeſchlagene Schäßungsverfahren in
direlter Beziehung zu den Ausführungen des Generals
lieutenants Rohne nicht jteht, jo hätte zur Vermeidung
von Mißverjtändnifien der Hinweis auf den auf anderem
Boden ftehenden Schriftjteller wohl gänzlich unterbleiben
fönnen.
Der Mangel, welcher dem vorgeſchlagenen Schätzungs⸗
verfahren offenbar anhaftet, ijt der, da es eine Ver:
wirrung der Begriffe nmamentlid; bei unſeren Leuten
bervorzubringen geeignet ift, dadurch, daß es dem
Schäpenden zumuthet, das Viſir anzugeben, mit dem er
auf ein beliebig weit entfernte® Ziel Feuer abgeben
würde Praltiſch denkbar ift eine ſolche Vifirbeftimmung
überhaupt nur auf nahen Entfernungen, im Allgemeinen
innerhalb der Grenzen für den einzelnen Schuß. Uber
auch hier jprechen bei Wahl des Bifird noch andere
Umftände, wie Cigenart des Gewehrs, Beleuchtung,
Tageseinflüffe, mit, jo daß der forgfältig ausgebildete,
dentende Schüße, nachdem er ſich über die Entfernung
des Zieles Har geworden it, jich immer noch nach dem
zu wählenden Bifire zu fragen haben wird. Ueber
600 m iſt die Beſtimmung des Viſirs Sache bes
Führers, dem behufs Gewinnung einer Durchſchnitts
ſchätzung verjchiedene, wenn auch nur annähernd zu:
treffende Schäßungen von Werth find.
Generallieutenant Rohne jagt hierüber auf Grund
jeiner Beobachtungen: „Es muß den Mannſchaften
tlargemacht werden, dab es beim Entfernungsſchätzen
weniger darauf ankommt, daß fie eine möglichjt richtige
Schätzung abgeben, jondern daß e8 für das Allgemeine
befjer ift, wenn fie bei Abgabe ihrer Schägung unbedingt
ihrem eriten Eindrud folgen, da es nur dann möglid
ift, dab die Fehler ſich ausgleichen und man nur auf
diefe Weiſe ein der Wahrheit jehr nahekommendes
Durchſchnittsergebniß erhalten Tann.”
Es leidet aber auch das vorgeichlagene Verfahren
zur Beurtheilung der Refultate der Schätung an einem
Mangel, dem nämlich, daß es eine durchaus verläffige
und gerechte Beurtheilung doch nicht ermöglicht. Die
Verfaffer empfinden es jelbft; denn fie jagen: „Es
fönnte der Einwurf erhoben werden, diefer Schätzungs—
methode hafte die Schwäde an, daß ein Schätzungs—
fehler von 50 m ganz gleich beurtheilt werde, ob das
Ziel auf nahen oder weiten Entfernungen jtehe, obwohl
ein folder Schägungsfehler von 50 m 3. B. bei 600 m
in Bezug auf die Fertigkeit des Schäßend ein viel
größerer jei, als der gleiche Fehler auf 2000 m.“
„Gleichwohl“, jagen fie weiter, „ericheint es uns
wünſchenswerth, mit der bisher üblichen Methode der
Beurtheilung der Schäßung, die dad Schätzen rein
abjtraft auffaßt, zu brechen, um fie in direlte Beziehung
mit der zu erwartenden Treffwirkung zu bringen.“
Ueber die von den Verfaffern jelbit zugegebene
Schwäche darf jedoch nicht jo leicht hinmweggegangen
werden. Dies bemeiit ji, wenn man ſich ein Bild
davon macht, weldhe Scäßungsfehler mit den Werth:
ziffern 10, 6, 2, 1 und O belegt zu werden vermögen.
Die Entfernungen innerhalb 250m, von 300m und 400m,
für weldje der Schäßende Standvifir, Kleine bezw. große
Klappe anzugeben hat, ließen ſich, jtreng genommen,
nad) dem vorgejclagenen Syſtem überhaupt nicht
bewerten, Da man aber in der Praxis dieſe Ent:
fernungen nicht außer Betracht laſſen ann, jo muß
von dem Schähenden verlangt werden, daß er Die
geichäßte Entfernung in ſolchem Falle in Metern angebe.
Die Bewerthung ift in den folgenden Zufammenftellungen
unter dieſer Vorausſetzung erfolgt.
2449 BERN — — ———— — aa w 2450
Werte] Wirkt. | Geih. Schätzungsfehler Werthr| Wirkt. | Gefc. ——
ziffer | Entf. | Entf. — — ziffer | Entf. | Entf. — —
inm | int i
10 100 125 25 ı 2 Anmerkung: Befindet fih das 6 100 15 bo 5
125 100 25 PU) Bu gerade in der Mitte zwiſchen 200 190 50 | 25
200 225 25 125 00 und 50, fo wirb grundbfjäglich 300 20 50 | 16,7
25 2 25 11,1 bie niebere Entfernungszahl unter an 3 5 125
300 325 5 ' 83 Feld 10 geftellt. HN 4 HU 10
5 oh 58 6 | 550 | 50 | 834
525 500 47 700 650 | 71
025 HN 25; 40 O0 70 50 57
1025 1000 5 | 23 0 850 0 5.5
1525 140 25 1,6 1000 950 0 5,0
76 100 24 , 316 | Anmerfung: Bei allen Zwiſchen⸗ 1100 | 1050 50 4,54
176 0 2 | 136 ftreden (zwifchen 50 und 100) ift 120 | 1150 50 4,17
276 BL 24 85 die der wirklichen Entfernung 140 | 1250 3 3,54
376 Au) 24 6,3 nächftfiegende Bifirgahl unter 1400 | 1350 50 357
476 ENT 24 5,0 Feld 10 zu ftellen. 1500 1450 50 334
676 500 24 41 1600 1550 50 3.12
1076 1100 24 22 1700 1650 50 2,94
1576 | 60 | 4 | 15 1800 | 1750 | 50 | 277
100 110 10 | 10 10 1850 Hu 2065
100 120 2 | 20 | 2000 | 1950 50 35
100 100 0 0
i
Werthe| Wirkt. | Geſch. Schätzungsfehler ſWerth⸗ Wirt. | Seit, | Shägungsfehler ſWerth⸗ Wirkt. | Geih. Schätzungsfehler
sifjer | Entf. | Enif. siffer | Entf. | Entf. siffer | Entf. | Entf,
inm | int inm | in%% inm in
2 100 200 100 100 1 100 350 10 | 150 100 300 am | 00
200 100 100 5 150 300 150 100 200 400 200 | 100
300 200 100 333 200 50 150 75 100 0.) - nr
; — 300 200 66,6
400 300 100 25 300 150 150 50 500 ’
500 400 100 20 400 259 150 37,5 400 soo 20 50
Bu 500 100 16,6 500 350 150 30 500 700 200 40
700 300 100 14,5 600 4 50 150 25 HU au 20 3
SO Ton 104) 12,5 700 550 150 214 700 Ion 200 PER
00 800 1 11,1 800 650 150 18,7 Sy 1000 900 95
1000 900 100 10 300 150 150 16,6 00 | 1100 200 222
1100 1000 10% 3 1000 850 150 15 1090 1200 200 2
1200 | 1100 10H) 53 1100 50 150 13,6 1100 | 1800 20 181
1300 | 1200 100 1, 1200 1050 150 12,5 1200 1400 200 16,6
1400 | 1300 100) 7.1 1500 | 1150 150 11,5 1300 | 1500 200 16,4
1500 1400 100 56 1400 1250 150 10,7 1400 1600 200 14,3
1600 } 1500 100) 5,2 1503 | 1350 150 10 1500 | 1700 200 133
1700 1690 100 DR 1500 1450 150 1600 1800 200 12,5
1800 1700 110 55 1700 1550 150 1700 1900 200 11,7
1300 | soo | ım | 52 1800 | 1650 | 150 83 | 1800 | 2ooo | 200 | 111
200 150 100 6,0 1900 170 150 1,80 1900 2100 a 10,5
2000 | 1850 150 75 | 2000 | 200200 10
Aus vorſtehenden Zuſammenſtellungen geht hervor: ! cin Fehler von 25 pCt. auf 400 m ae 2,
ee er rim von 0 bis 31 pet, | » 600 » 1.
5 25 5 = 50 5 800 = a 0;
r R = = u 5 = 100 & ⸗ s 5 125 = z 200 — s.10,
⸗ ⸗ 1 ⸗ * 275 = 150 5 Pr 400 = ’ 6,
⸗ 0 s * s 10 = 200 s ® 800 = * 3,
ober: 102: 00:
ein Fehler von 10 pCt. auf 2000 m giebt 0, _ :
⸗⸗ 10 s = 100= 10.,
⸗ » 150 . = 100 = = 1, j
= 500: = 6,
: s = 100 : = 10= = 2, E ‚
x = 1000=: = 2,
5 = z 50 *s s 100 = * 6,
s 1500 > = 1;
Eu. A = 2000: = 0
s 300: + l, >
= 40 =: =: © Man erkennt, dab die Bewerthung der Schätzung
: =: 8 : = 10: =» 10, im umgelehrten Verhältniß fteht zu ihrer Qualität.
= 200= = 6, (Schluß folgt.)
2451
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 92
2452
Kleine Mittheilungen.
Franfreich. Ernennung und Beförderung
ber Merzte und Mpotheler des Beurlaubtens
ftandes ſind durd einen Erlaß des Präfidenten ber
Nepublit vom 9. Auguft d. 38. neu geregelt. Die
mefentlihften unter den Beftimmungen ber neuen Bor:
fchrift find die nachſtehenden: Die Beförderung erfolgt
fowohl in der Reſerve wie im Xerritorialheere aus—
ſchließlich nach Wahl, nicht nad) dem Dienftalter. Aerzte
der Heferve, welche aus dem bürgerlichen Stande hervor:
gegangen find, können im Frieden nur bis zum medeein-
besaw. pbarmacien-major 2. classe aufrüden; ſolche,
welche dem jtehenden Heere entftammen, können aud
major 1. classe werden; jene fünnen jedoch erft nad)
dem Beitehen einer Fachprüfung zum major 2, classe
aufrüden. Die Beförderung zu einem jeden ber höheren
Grade ift von der Zurüdlegung einer gewiſſen Dienftzeit
im nädjtniederen abhängig; dieſe Forderung darf zum
Zweck der Beförderung zum aide-major 1. classe bei
den Inhabern gewiſſer bevorzugter bürgerlicher Stellungen
eine Einfchränfung erleiden. Unter feinerlei Umſtänden
darf aber die Beförderung in der Neferve eine rafchere
fein als im ftehenden Heere und bei gleihem Grade find
die Angehörigen des Letzteren ſtets die Borgefehten der
jenigen des Erfteren, e8 fei denn, daß fie früher felbft im
jtehenden Heere als Aerzte zc. gedient hätten; in diefem
Falle behalten fie ihre Anciennetät und rangiren vor ihren
ıhnen gleichjtehenden Kameraden ber Neferve, bei denen
dies nicht der al if. Im Felde und außerhalb
Europas kann die Beförderung in der Reſerve nad den
nämlichen —— geſchehen wie im ſtehenden
Heere. Für das Territorialheer gelten entſprechende
Beſtimmungen in Betreff der Grenzen des Aufrüdens,
der vorangegangenen Dienftzeit in den niederen Graden,
ehe die Beförderungen zu höheren erfolgen dürfen, der
Prüfung und der Unterordnungsverhältnijie.
(Bulletin offciel du ministere de la guerre,)
— Ein Franzöfifhes Urtheil über das Bud
von K. Bleibtreu, die Legende von Moltte, welches
Le Progres militaire Nr. 1762 in einer Beſprechung
ber Franzöſiſchen Ueberfegung des Buches abgiebt,
lautet: „Es giebt Perſönlichkeiten, die fo hoch ftehen
und deren Rolle eine fo hervorragende geweſen tft, dab
der Verfuh, fie unter den Durdfchnitt oder auch nur
auf den leßteren herunterzubrüden, ein fruchtlofes Bes
mühen ift. Trotzdem hat es Franzoſen gegeben, welche
fih haben angelegen fein lafjen, den erften Napoleon ın
den Koth & zerren; wir fönnen uns daher nicht wundern,
daß ein Deutjcher fih abmüht, dasjenige zu zerftören,
mas er die Legende von Moltfe nennt. Ach, wir kennen
fie nur alzu genau, dieſe Legende; in der Geſchichte
heißt fie Sadowa, Metz, Sedan, Paris! Einen voll»
fommenen Menſchen giebt es nicht, fo hoch er auch
ftehen mag. Napoleon I. hat eine Menge von Fehlern
gemacht und fogar a ir begangen, aber nichts»
deftomeniger bleibt er der Große Napoleon, fein Ruhm
bat zu viel Glanz in der Welt verbreitet, ald daß irgend
ein Geſchichtſchreiber im Stande wäre, ihn zu verbunfeln,
Moltte war fein großer General auf dem Schlachtfelde,
aber er verftand die Generale zu führen. Mit Recht
wirft man ihm Undanfbarfeit gegen fein urfprüngliches
Heimathland vor und die falte Braufamteit feiner Aufs
fafjung. Das ändert indeſſen daran nichts, daß er mit
Bısmard der eigentliche Begründer des Deutſchen Reiches
geweſen iſt. Müflen wir daran einen Deutſchen erinnern!
Die Arbeit von Bleibtreu ıft gewiß unterhaltend (curieuse),
belehrend aber ift fie nicht. Der Verfafler gefällt ſich
in der Nolle des Geiftes, der ſteis verneint und wenn
er fi auch berufen glaubt, Moltke zu beurtheilen und
u verdbammen, zeigt er troßdem wenig Zuneigung für
anfreih.” Der meitere Theil der Beſprechung ift
achlicher Widerlegung gemibmet.
Portugal, Die Friedensftärke des Heeres im
Nedhnungsjahre 1897/98 ift unter Zuftimmung der Kortes
durd) Königlichen Erlaß (vergl. Ordem do exercito Nr. 11)
auf 30000 Wann aller Waffengattungen feftgefegt worden.
An Hetruten werden indgefammt 17245 Mann ein-
geitelt, von denen 15000 Mann für den Dienft ım
ftehenden Seere, 745 Mann für die Flotte, 500 Mann
für die Munizipalgarde (Gendarmerie) und 1000 Mann
für die Fiskalgarde (Zollwächter) beftimmt find. Die
Rekruten der Munizipals und Fislalgarde werden behufs
militärifcher Ausbildung bei altiven Truppentheilen ein⸗
geaogen und treten nad) Beendigung berfelben je nad
edarf zu den betreffenden Garden über.
— Die Ausgaben für das Heermefen find für das
Rechnungsjahr 1897/98 auf 5854 320297 Heis (1000 Reis
gleih 4,54 ME.) feitgefegt worden (vergl. Ordem do
exereito Nr. 11). Davon entfallen auf: das Sriegs:
minifterium 19112 250 Reis, den Generalftab des Heeres
und höhere Mılitärfommandos 64 161 200 Weis, ver:
om MWaffengattungen 2959 943 592 Weit, Be
eſtigungen ꝛc. 38 763 780 Neis, Verwaltung und Militärs
erichtsbarkeit, verfchiedene Etablifjements ac. 709 489 235
eis, Offiziere zur Dispofition und zeuweiſe inaltiv
45 348 0U0 Reis, inaftıves Perſonal 841 782970 Reis,
Brot und Fourage 650 673 820 Weis, verſchiedene Aus:
aben 522040 400 Weis, größere Uebungen 3 000 000
rn Dazu an außerordentlidhen Ausgaben 160 000 000
Reis,
— Die Ausgaben für die Flotte und die Kolonien
betragen nad) der oben angegebenen Duelle 3 051 282 195
bezw. 976 049 700 Reis, dazu an außerordentlihen Aus-
gaben für die Flotte 144291 100 Weis, Kolonien
938 200 000 Weis, insgefammt 5 109 822 995 Reis.
Spanien, Unter den außerordentlihen Ausgaben
bes Deereshaushalts für 1897/98 befinden fid 2 50U 000
Pefetas, die zur Inftandfegung von Feftungsmwerten
des feitländifhen Reichſstheiles, der anliegenden Infeln
fomwie der Bejigungen in Nordafrika beftimmt find, Bon
genannter Summe werben verwendet für: die Befeftigung
von Cadiz 105000 Pefetas, des Lagers bei Gibraltar
60 060 Peſetas, Garthagena 331 000 Peſetas, Barcelona
125 000 Peferas, Ferrol 250 0U0, Palma auf der Injel
Majorta 225 000 Peſetas, Mahon 360 000 Pefetas,
Santa Cruz de Teneriffa 109 000, Las Palmas 385 000
Pefetas, Ceuta 450 000 Pefetas, Melılla 100 000 Pefetas.
(Revue du cercle militaire.)
Gedrudt in ber Königlichen Hofduchdruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin swı2, Kochſtraße 68—71.
Hierzu eine Beilage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. &. Mittler & Sohn in Berlin,
betr. „Zitteratur für Winterarbeiten der Herren Offiziere‘, eine Beilage der Verlagsbuchhandlung bon
Ferdinand Enfe in Stuttgart, betr. „Das militärifche Training“, und der Allgemeine Anzeiger Ar. 83,
Militär-Wodenblatt. ”
Zieiundastzigfer Jahrgang. "ri ert sm
von E. ©, Mittler& Sohn,
Erpedition: Berlin 5wı2, Kochſtrabe 68.
Berlin swiı2, Kochſtr. 68—71.
Diele Zeitfchrift erfcheint jeben Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berfelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
Zeitung“; 2. jährlid mehrmals größere Aufläge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Bierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poftanftalten (Beitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Beitungsipebitionen — an,
Berantwortlicher Rebakteur:
». Eforff, Generalmajor 4. D,,
Friedenau b. Berlin, Goßlerftr.
M 93.
Berlin, Mittwoch den 20. Oktober.
1897,
Nr. 94 des Militär: Wochenblattes erfcheint als Ertra: Ausgabe am Mittwoch,
den 20. Oftober, und wird für Berlin an diefem Tage vormittags von 8 Uhr
an ausgegeben.
Inhalt:
Perſonal · Beränderungen (Preußen). — Drbend:Verleihungen (Preußen). — Turnvorſchriſt für bie berittenen Truppen. —
Bedingungen für das Schulichiehen der Infanterie, Jäger und Schügen.
Jonrnaliftifder Theil.
Die Franzöfifche Norbarmee im Jahre 1870,71. (Fortiegung.) — Beurtheilung ber Fertigkeit im Schägen von Ent
fernungen. (Schluß.) — Aus den Ruſſiſchen Sommerlagern.
Rriegstehniibes, Das Lee-Metfordgeihof. — Neues Gewehr für die Marine der Vereinigten Staaten.
Rieine Mittheilungen. Italien: Unterfuhungstommiifion über die Borfälle in Afrika,
vorlagen für die näcfte Parlamentötagung. — Nordamerika: Bilden einer Torpebobootsilottile.
Benfionsempfänger.
Relrutenſchule für Stadtpoliziften. — Serbien: Bermehrung der Havallerie
Anwerbung von Geeleuten für die NKiriegsilotte.
Kadfahrer. Nation der Kavallerie-Rekrutenidyule.
Collegi militari. Militär-
Neued Panzertud.
Reſervegeſchwader. — Shmeiz: Rekrutirung ber
und Artillerie. — Inhalt der Nummer 30 des Armec-Berordnungäblattes,
BVerjonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee,
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4. Ermeunungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Wiesbaden, den 18. Oftober 1897.
Ihre Majeftät die Kaiſerin und Königin
Friedrich, zum Chef des Fül. Regts. von Gersdorff
(Heff.) er. 80,
v. Prigelwig, Major und Bats. Kommandenr vom
1. Garde-Regt. zu Fuß, unter Beförderung zum
Oberſtlt, zum dienfithuenden Flügeladjutanten Seiner
Majeität des Kaiſers und Königs, — ernannt.
dv. Plüskow, Major aggreg. dem 1. Garde-Regt. zu
Fuß, als Batd. Kommandeur in das Regt. einvangirt.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 8. Oktober 1897.
Münd, Zeug: Pr. Lt. vom Art. Depot Pillau, zum
Art. Depot Grauden;z,
Burlart, Zeuglt. vom Art. Depot Graudenz, zum
Art. Depot Saarlouis, — verſetzt.
B. Abſchiedébewilligungen.
Im altiven Deere
Neues Palais, den 16. Oftober 1897.
Negt. König Friedrich I. (4. Oftpreuf.) Nr. 5, mit
jeiner Penfion und der Erlaubnik zum ferneren
Tragen der Uniform diejes Regts.,
SJunder dv. DOber-Conreut, Major a. D., zuletzt
Bats. Kommandeur im nf. Negt. von der Marwitz
(8. Bomm.) Nr. 61, mit feiner Penjion und der
Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des
Inf. Regts. von Voigts-⸗Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79,
— zur Disp. geitellt.
Beamte der Militär-Verwaltung,
Durch Berfünung des Kriegsminifteriums,
Den 6. September 1897.
Weidler, Rechnungsrath, Garn. Berwalt. Direltor in
Berlin, zum 1. Dezember 1897 auf feinen Antrag
mit Penſion in den Ruheſtand verſetzt.
Den 22. Scptember 1897,
Trepte, Rechnungsrath, Garn. Verwalt. Direktor in
Altona, zum 1. Januar 1898 auf feinen Antrag mit
Penſion in den Ruheſtand verjet.
Den 25. Schtember 1897.
Niefen, Garn. Verwalt. Direltor in Graudenz, zum
1. Januar 1898 auf feinen Antrag mit Penfion im
dv. Freyhold, Dberftlt. a. D., zuletzt Major im Gren. den Ruheſtand verfebt,
(4. Quartal 1897.]
1897 — Militär -Wodhenblatt — Mr 93
2456
Ordens = Verleihungen.
Breufien.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Hauptmann Trühſchler v. Falkenſtein im Inf.
Regt. Fürſt Leopold von Anhalt-Defjau (1. Magde:
burg.) Nr. 26,
dem Hauptmann Aihenborn im 3. Magdeburg. Inf.
Negt. Nr. 66,
dem Hauptmann d. Heynik in demſelben Negt.,
dem NRittmeifter v. Bülow im Kür. Regt. von Seydlik
Magdeburg.) Nr. 7, — den Rothen Adler = Orden
vierter Klaſſe,
dem Premierlieutenant dv. Rath im 3. Magdeburg.
Inf, Negt. Nr. 66,
dem Kaſerneninſpeltor Muhlert von der Garn, Verwalt.
in Magdeburg, — den Königlichen Stronen = Orden
vierter Klaſſe,
dem Feldwebel Gollhofer im Eifenbahn-Negt. Nr. 1
das Allgemeine Ehrenzeihen, — zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigjt
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen und zwar:
des Kommenthurkreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
dem Oberſten Draudt, à la suite des Kriegs—
miniſteriums und Kommandeur der 1. Feldart. Brig.;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Hoffmeiſter, ä la suite des
Inf. Negts. Markgraf Yudwig Wilhelm (3. Bad.)
Nr. 111, kommandirt als Aſſiſt. der Komp. Cheis
bei dem Kadettenhauſe in Karlsruhe;
des Nitterfreuzed des Großherzoglich Medlenburgiichen
Haus:Ordend der Wendiichen Krone:
dem Hauptmann Weeſe vom 1. Bad. Leib:Gren. Negt.
Nr. 109,
dem Hauptmann d. Blumenftein vom 2. Bad. Gren.
Negt. Nr. 110;
des Sterns zum Komthurkreuz des Grofherzuglich
Sächſiſchen Haus» Ordens der Wachſamkeit oder vom
weißen Falken:
dem Generalmajor 3. D. Frhrn. v. Eberjtein zu
Sertowiß, bisher Oberſt und Kommandeur des nf.
Regts. Nr. 94 (Großherzog von Sadjjen);
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Herzoglid)
Braunjchweigiichen Ordens Heinrichs de3 Löwen:
dem DOberitlieutenant Leſſing vom 1. Hannov. nf.
Negt. Wr. 74;
des Nitterfreujes zweiter Klaſſe defjelben Ordens:
den Hauptleuten v. Tiedemann und v. Feldmann
von demjelben Negt.,
dem Premierlieutenant dv. Wedel von demjelben Negt,
fommandirt als Inſp. Offizier bei der Kriegsſchule
in Neiße;
des Komthurkreuzes erjter Klaſſe des Herzoglid
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus-Ordens:
dem Generalmajor Grafen v. der Goltz, Kommandeur
der 22. Inf. Brig.;
de3 Nitterkreuzes erjter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Hauptmann v. Öraevenig vom 6. Thüring. Inf.
Negt. Nr. 95,
dem Nittmeifter vd. Liebeherr vom 2. Rhein. Hui.
Negt. Nr. 9;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Premierlieutenant v. Fifher dom 6. Thüring.
Inf. Negt. Nr. 95,
dem Premierlieutenant Reimer vom 2. Nhein. Hui.
Kent. Nr. 9,
dem Selondlieutenant Seubert von demjelben Regt.:
des Verdienſtlreuzes deſſelben Ordens:
dem Mufitdirigenten, Feldwebel Reindel beim Gren.
Negt. Kronprinz Friedrid) Wilhelm (2. Schlei.) Nr. 11,
dem Büchſenmacher Polzin vom 2. Rhein. Huf. Regt.
Nr. 9;
der demjelben Orden affiliirten goldenen
Verdienjt-Medaille:
dem Wachtmeiſter Brehm vom Detahement Jäger zu
Pierde des XV. Armeelorps;
der demjelben Orden affiliirten filbernen
Verdienjt:Medaille:
den Wachtmeiftern Hans und Pathe vom 2. Rhein.
Huf. Negt. Nr. 9;
der aus Anlaß des jechzigjährigen Negierungsjubiläums
Ihrer Majeftät der Königin von Großbritannien und
Irland verlichenen filbernen Medaille und des Kom—
mandeurkreuzes des Königlich Italieniichen St. Mauritius:
und Lazarus-Drdens:
dem Oberften Frhen. v. Senarclend:Grancy, Flügel
adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Grof-
herzogs von Heſſen und bei Rhein;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus: Ordens
dritter Klaſſe:
den Premierlientenants Eyber, Frhrn. v. der Ned
und Lemcke vom Reitenden Feldjägerlorps.
9457 1897 — Milttär-Mocdenblatt — Mr.
2458
(Aus dem Armee-Verordnungsblatt Nr. 30 vom 16. Oltober 1897.)
Turnvorſchrift fiir die berittenen Truppen.
Ich laſſe dem Kriegsminiſterium den Mir vorgelegten Entwurf der Turnvorſchrift für die berittenen
Truppen mit der Beitimmung wieder zugehen, daß die darin gegebenen Feitießungen bis auf Weitered allein
maßgebend find. Ueber die mit dem Entwurf gemachten Erfahrungen hat Mir das Siriegäminifterium zum
1. November 1898 zu berichten. Dafjelbe hat hiernad) das Weitere zu veranlajjen.
Totis, den 12. September 1897.
Wilhelm.
An das Kriegsminiſterium. v. Goßler.
Bedingungen für dad Schulſchießen der Infanterie, Jüger und Schützen.
Auf den Mir erftatteten Bericht beftimme Ach: Die für das Schiefübungsjahr 1897 feſtgeſetzten
Bedingungen für dad Schulichießen der Infanterie bleiben auch für dad Schiekübungsjahr 1898 in Kraft; die
2. Schießllaſſe jämmtlicher Kompagnien beginnt jedoch verſuchsweiſe die Vorübung auf eine Schußweite von 150 mn.
Das Krieggminifterium hat das Weitere zu veranlaffeır.
Hubertusjtod, den 7. Dftuber 1897.
Wilhelm,
*
An das Kriegsminiſterium. v. Goßler.
Kriegaminifterium. Berlin, den 12. Oftober 1897.
Vorjtehende Allerhöchſte Kabinets-Ordre wird hierdurch unter Hinweis auf den kriegsminiſteriellen Erlaß
vom 18. September 1896 — Nr. 238/9. 96. A.2. — Nrmee » Verordnungsblatt Seiten 233—236 — zur
Kenntnig der Armee gebradit.
Die Bedingungen für die Vorübung der 2. Schießllaſſe lauten nunmehr wie folgt.
2. Klaſſe.
Bedingungen zu 3 Schuß.
Rr. Weir] Anſchlag. | Scheibe. | Bedingungen. | Bemerkungen.
Vorübung.
1. | 150 | ftehend aufgelegt. Ningicheibe. | Sein Schuß unter 8.
2 150 ftehend freihändig. Ringſcheibe. Kein Schuß unter 5 |
3. 150 | liegend aufgelegt. Rimng ⸗Kopfſchelbe. u Kein Schuß unter 8. i
4. | 200) tiegend freihändig. | Ning-Ropfiheite. | Sein Schuß unter 5. .
5. 200 — mieend. — Ring: Brufiſchelbe. Kein Schuß unter 5. J
6. | 200 ftehend freihändig. Ringſcheibe. Kein Schuß unter 5.
Bei ben Jägern und Schüben ſchießt die 2. Schießklaſſe ſämmtlicher Kompagnien dieſelbe Vorübung wie
im Borjahre, jedoch unter Fortfall der Vorübung Nr. 1.
v. Goßler.
Journaliſtiſcher Theil,
Die Franzöfiihe Nordarmee im Jahre 1870/71. ©. 326, verlor das Negiment der Ardennen 11 Offiziere
(Fortfegung.)
Bataillon III;24 behielt nur 250 Mann übrig,
mußte aufgelöft werden und gab die Reſte feines Be-
ftandes an I, 11/24 ab. Der PVerluft des Bataillons
muß auf 450 Mann veranſchlagt werden.
Das 73. Marjchregiment verlor nach Greneft,
S. 504, 7 Dffiziere, 99 Mann todt, verwundet,
594 Mann vermißt, aljo rund 700 Mann.
Das Mobilgerdenregiment der Ardennen
und das 4. Bataillon der 7. Legion der Mobiltjes
du Mark Titten coheninlfa Hart nach Rohantenurt
und etwa 800 Mann, das Bataillon der Mobilijes
10 Offiziere und ? Mann.
Man wird daher den Verluft der Brigade Isnard
auf rund 2400 Mann veranichlagen dürfen — 55,81 Pro-
zent der Iſiſtärke.
Brigade Pauly.
Nah Greneit, ©. 518, verlor die Brigade
5 Offiziere, 141 Mann todt und verwundet, die Vers
mißten fehlen. Uebrigens beſaß die Brigade nur 300
Ehafjepotgewehre, jonit nur alte umgeänderte Berkuffions-
gewehre. Trotz dieſer jchlechten Bewaffnung griff
nernho Niefe Mrinnhe am hend omtichinfion an mh
2459
verhinderte dadurch, daß die Deutſchen die Straße nad)
Gambrai gewannen.
Die Verlufte der Franktireurd find unbekannt, die
Freilompagnie des Bataillon® der Mobilijed von
St. Quentin verlor 2 Offiziere, 23 Mann. Es iſt frag:
lich, ob nicht das ganze Bataillon die Schlacht von
St. Quentin mitgemacht hat. Auch diejer Punkt bes
darf der Aufklärung.
Betrefid der Verlufte der Artillerie des 23. Armee—
forps, der Brigade Isnard und der dem Hauptquartier
direlt unterjtellten Batterien ſei Folgendes bemerkt:
Batterie 1ter/15 Brigade Isnard Verluft unbelannt
: Ster/15 23. Armeelorps 25 Mann, 45 Pferde
(historique)
4bis/15 23. ® 1 Offizier, 1 Mann
(historique)
I der Mobilgarde du Pas —
de Calais 23. Armeelorps S. 323 326.
Die Verluſte der übrigen Batterien ſind unbelannt.
Die Droagoner des Nordens verloren allein bei der
eriten Esladron 2 Dffiziere, 16 Mann; die Verlufte
der anderen Esladrons find unbelannt.
Wir haben gejehen, daß bei mehreren Truppen:
theilen noh im legten Augenblide Erſatzmannſchaften
von beträchtliher Stärke eingetroffen find, 480 Dann
Erſatz haben wir nachgewieſen. Es ift aljo mehr als
wahriheinlid, dab aud die anderen Truppentheile
Erjap erhalten haben, mithin unjere Schäßung der
Franzöſiſchen Nordarmee zu niedrig gegriffen it. Ver—
muthlih bat General Faidherbe Recht, wenn er feine
Armee auf ungefähr 40 000 Mann einjhäßte, und
wir halten unjere Berechnung von 39 000 Mann daher
aufrecht. Es mag für die Franzofen ſehr jchwer ges
weſen fein, richtige Stärkeangaben aufzujtellen, weil
durd; das Eintreffen von Erſatßzmannſchaften die Zahlen
ſich fortgejegt änderten. Aljo force majeure! feines-
wegs böſe Abficht ſetzen wir bei dem Gegner voraus.
Der Verluft der Franzojen am 18. und 19. Januar
jtellt fi) demnah auf Grund der Franzöſiſchen
Angaben, wie folgt:
22. Urmeelorps . . . rund 7600 Mann
23. ⸗ a 7700 =
Brigade Jenard .. =» 2400 —
Pauly... = 150 =
Zuſammen auf rund 17 850 Mann.
Hierbei find die dem Hauptquartier direkt unters
jtellten Truppen, d. h. 3 Batterien, 7 Esladrons,
1 Pionierlompagnie und jämmtlidhe Freilorps nicht
berüdfichtigt, jo daß der Gejammtverluft ih auf
18 000 Mann jtellen bürfte.
Davon waren 9500 Mann unverwundet gefangen«
genommen, mindejtens 5000 Mann find als todt und
verwundet zu rechnen, während der Reſt auf Flücht—
linge entfällt.
In ehrliches Deutſch überjept, heißt das etwa, wie
folgt: 39000 Franzoſen fohten am 18. und
19. Januar 1871 beldenmüthig aber unglüdlic gegen
36 000 Deutihe, unter Denen fi) aber mur
27 000 Mann Infanterie befanden. Die Franzoſen
mchne sach Tabea oartam Dnmnda hir see Mammichtumn na
1897 — Rilitär-Wochenblatt — Nr. 93
2460
ichlagen und büßten 18 000 Mann, d. 5. 46,15 Prozent
ihrer Verpflegungsitärle ein!
Diefe einfahen Zahlen reden beſſer als hoch—
tönende Worte. Die Franzöfifche Nordarmee war mit
einem einzigen Schlage aus dem Felde gedrängt. Der
bald folgende Waffenſtillſtand gejtattete den Franzoſen,
fi) leidlich zu erholen, ihre Flüchtlinge zu jammeln
und wiederum nennenswerthe Streitkräfte zu vereinigen.
Noch 4 bis 6 Wochen Krieg, und auch dad wäre un-
möglich geworben!
Lehautcourt iſt fein Verehrer unſerer Generale
v. Goeben und dv. Manteuffel. Er ſpricht ih ©. 278,
279 Sehr abfällig über Gocben aus und macht ihm
zum Vorwurfe, er habe am 19. Januar nur des
efforts derisoires gemadt, um die Hauptrüdzugs
linie der Franzofen, die Strafe nad Cambrai, zu ge:
winnen und den Franzofen den Rüdzug abzujchneiden.
Dagegen lobt er die Deutſchen Truppen, deren wunder:
baret Tüchtigkeit Goeben und Manteuffel ihre Erfolge
faft allein zu verdanken gehabt haben follen.
Für die Schlachten von Amiens und an der Hallue
mag eine ähnliche Anſchauung Manches für ſich haben,
aber für St. Quentin müffen wir doch Herrn
Lehautcourt energiſch widerſprechen. Man leſe nur
den Armeebefehl, den General dv. Soeben am 18. Januar,
abends 9 Uhr, in Ham ausgab. Wenn dad Mar aus
geiprodhene Biel, St. Quentin von Weften ber um
fafiend anzugreifen, zu nehmen und die Straße nad
Cambrai zu gewinnen, nicht ganz jo erreicht wurde,
wie es General dv. Goeben wünſchte, dann liegt bie
Schuld gewiß nicht an diefem vortrefjlihen Heerführer.
Sicherlich gebührt unjeren tapferen Truppen reicher
Lorbeer, wie er ihnen aud) verdientermaßen zu Theil
geworden ift, aber was den General v. Soeben be
trifft, jo wünjchen wir nur von Herzen, daß bei einem
zulünftigen Kriege zwiſchen Deutichland und Frankreich
die Vorjehung uns recht viele Generale vom Sclage
Goebens gewähren möge. Dann wird unjere gerechte
Sadje wiederum glänzend fiegen. Auch dem General
dv. Manteuffel geichieht Unrecht. Wenn diejer hochver-
diente General bei Amiens und an der Hallue viel
leicht nicht beſonders glüdlih in feinen Maßnahmen
war, jo hat er dod am 14. Auguft und bei Noifjeville
am 31. Auguſt und 1. September ſich vorzüglich be
währt und in dem Feldzuge im Südoſten Frankreichs
alle Eigenicyaften gezeigt, die einen Heerführer zu
glänzenden Erfolgen führen.
Es jei nunmehr geftattet, in Furzen Zügen ein
Bild von der Stärke und den Verluften der Deutſchen
und Franzofen für die vier Schlachten im Norden
Franlreichs zu entwerfen.
1. Schladt von Amiens. 27. November.
Stärle der Franzojen, ohne Nationalgarde
bon Amiens und ohne Franltireurs.
23 000 Dann nfanterie = 21 600 Gewehre
500 = Navallerie = 400 Säbel
60 Geſchüũtze.
Stärle der Deutſchen.
25 000 Mann Infanterie — 23 400 Gewehre
3400 s Navallerie = 2900 Gäbel
102 Milkthn
2461
Verluſte der Franzojen.
3000 Mann, davon 800 Mann unverwundet ge
fangen und 1500 bis 1800 Mann todt oder verwundet,
der Reit Flüchtlinge.
Berluite der Deutichen.
76 Offiziere, 1216 Mann, davon
21 Mann vermißt.
Das Ergebniß der Schlacht war ein Sieg für
bie Deutjchen, aber lein voller Sieg. Der linke Flügel
der Franzoſen erlitt allerdings eine regelrechte Nieder:
lage, aber im Eentrum der Schlachtitellung behaupteten
ſich die Franzoſen, ja fie gingen bei Gentelles jogar
fiegreih vor; die in Boves lämpfende Gruppe der
Franzoſen erlitt wiederum eine völlige Niederlage;
dagegen Hatten die Truppen des rechten Flügels der
Franzoſen zwar vor ihrer eigentlichen Stellung jehr
unglüdliche Gefechte, fie wurden aber in der Haupt:
ftellung gar nicht ernfthaft angegriffen.
Die Gejammtlage fchien jedoch den Franzöftichen
Generalen jo ungünjtig, daß fie ſich zum Nücdzug ent:
ihlofjen, um jo mehr, als ihr Oberfommandeur, General
Farre, nach Corbie verjchlagen, aljo von der Maſſe
feiner Armee getrennt war.
1 Dffizier,
2. Schlacht an der Hallue 23. Dezember.
Stärle der Franzojen ohne Franktireurs.
31 300 Mann Infanterie — 31700 Gewehre
625 = Savallerie — 500 Säbel
78 Geſchütze.
Stärte der Deutichen.
23 190 Mann Infanterie — 21 600 Gewehre
2555 = Stavdallerie = 2175 Säbel
108 Geſchütze.
Berlufte der Franzoſen.
3000 Mann, davon 1100 Mann unverwundet
gefangen, etwa 1300 Mann todt und verwundet, ber
Keft Flüchtlinge. Am 25. Dezember wurden außer—
dem noch mehrere Hundert Nachzügler der Franzoſen
bon den Deutichen aufgegriffen.
Verlufte der Deutichen.
46 Offiziere, 881 Mann, davon 53 Mann vermißt.
Das Ergebnif war für beide Gegner eine nicht
entihiedene Schlaht. Die Franzoſen verloren die von
ihnen bejept gehaltenen Dörfer an der Hallue, alle
Verjuche, dieje Dörfer wieder zu erobern, jceiterten;
dagegen ſcheiterten auch alle Angriffsverſuche der
Teutichen gegen die Franzöfiihe Hauptitellung. Am
24. Dezember fanden beide Gegner ſich kampfbereit
gegenüber, ohne den Kampf zu erneuern. Die Kälte,
der Mangel an Verpflegung und die nad) jedem
ſchweren Kampfe bei der Srangöfiichen Nordarmee zur
Ericheinung gelangende Lockerung der taltifchen Ber:
bände zwangen den General Faidherbe zum Rückzuge,
den er, ohne dabei ernfthaft beläftigt zu werden, ge:
ſchickt durchführte.
3. Das Gefecht von Sapignied am 2. Januar
und die Shlahtvon Bapaumeam 3. Januar 1871.
Stärle der Franzoſen.
32 550 Mann Infanterie 29 800 Gewehre
720 » Kavallerie 540 Säbel
—
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 9
2462
Stärle der Deutſchen.
10 840 Mann Infanterie 10 000 Gewehre
3270 = Kavallerie 2750 Säbel
84 Geſchütze.
Verluſte der Franzoſen.
2550 Mann, davon 550 Mann unverwundet ge—
fangen, 1500 bis 1600 Mann todt und verwundet,
der Reſt Flüchtlinge.
Verluſte der Deutſchen.
Nach dem Generalitabswert :
52 Dffiziere, 630 Mann und 68 Mann vermißt;
nad) Graf Wartendleben:
46 Offiziere, 784 = :s 236 = . 5;
nad v. Schell:
42 Offiziere, 688 = : 140 s
Alle drei Berluftangaben jind amtlicher Natur,
Das Generaljtabswerf bringt die nad) Jahren end»
gültig feitgeitellten Verluſte, wobei natürlich die uns
mittelbar nach der Schlacht vermißten Mannſchaften,
die nachträglich ſich wieder einfanden, in Wegfall
lommen. Wir werden der Wahrheit nahe kommen,
wenn wir den Verluſt an Offizieren genau nach dem
Seneraljtabswerfe berechnen, bezüglich der Mannſchafts—
verlujte aber den Durchſchnitt aus allen drei amtlichen
Angaben ziehen. Die Geſchichte des Negimentd Nr. 28
führt am 2. Januar 14 Gefangene auf, die im Generals
ftabswerfe fehlen, was jedenfalls auf ein Verſehen
zurückzuführen it.
Hiernach würde ſich für die Deutichen ein Verluſt
| von 52 Offizieren und rund 850 Mann ergeben,
unter denen ſich vielleiht 150 Vermißte befunden
haben mögen, von welchen jedoch nur ſehr wenige un-
verwundet in Gefangenſchaft geriethen. (Schluß folgt.)
Beurtheilung der Fertigkeit im Schägen
von Entfernungen.
— (Schtuß.)
Es müſſen indeſſen noch einige bejonders jeltiame
Fälle vorgeführt werden, bei welchen Unterjchiede in
der Entfernung des Zieles von 5, jogar von Im
oder ein Keiner Unterichied in der Viſirwahl einen
ungebührlichen Einfluß auf die Werthbemeſſung erhalten.
Wirflihe Gewahltes Schatzungsſehler Buntte
Entfernung Viſir
in m in 0/
50 500 30 566 — 6
— 530 550 20 3,77 10
550 700 120 20,65 + 2
| 575 700 125 21,73 +1
576 700 130 22,56 + 2
825 ICH 75 4,09 +2
1 80 80 70 8,43 +6
225 850 25 3.08 +6
825 800 25 3.00% 10
825 CE) 715 3,09 — 6
1075 11 175 16,18 +32
{ 1080 1150 170 ' 15,74 +6
j 1120 1200 80 7,14 +2
1130 1200 70 6,16 +6
150 1500 130 7,7 —-1
1625 1450 175 | 10,76 — 1
IHOTH ar 170 nun n
2463
Mit den Verfaſſern ijt ohne Zweifel zuzugeben,
daß für die vergleichende Beurtheilung einer Leitung
Mehrerer ein gerecht junktionirender Maßſtab, der in
feinem Falle verjagt, nothwendig ift. Einen gerechteren,
aber auch natürlicheren Vergleihsmaßjtab kann es jedoch
nicht geben als den bisher allgemein üblichen, indem
man jede Schäßung in das Verhältniß zu 100 jchte.
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 93
2461
Die drei von den Verfaſſern gewählten Beiſpiele,
in welchen der Schätzungsfehler nach Prozenten berechnet
wurde und auf welche ſie ihre Beweisführung von der
Unzweckmäßigleit des Syſtems der Prozentberechnung
gründen, ſind folgende:
Schäter A Schäter B Schätzer C
Lide. Wirkliche * ER z ——— ——
Nr. Entfernung Gefchänt | Schätzungsfehler | Geſchätzt Schätungsfehler I Geſchätzt Schätzungsfehler
auf ü een auf ZewizEE ar — Baur oe
in m in 0 | inm in og inm | in 0/0
1 630 0) 0 0 490 770 412 +2
2 550 1100 | + 550 + 100 650 | 695 +15 | +%
3 900 0 | +70 + 8] 100 | DB —ı
4 1310 140 | +10 | + 8 0 100 | — 0 —2
5 1220 190 | +10 | + 9 140 710 | —-50 | —42
6 1485 1335 | --150 | — 10 1800 185 | #150 | +10
7 465 20 | — 4 — 10 530 | — 46 | — 10
8 795 I — 890 — ıt 25 | 715 — 50 | — 10
9 1625 140 | 15 | — Ui 14% 175 +10 | +9
10 1005 125 ; +10 | + 12 8 | 00 45 +4
Durchſchnitt: 1800 186
Die drei Schäßerr A, B und C meijen einen
Durhjchnitts » Schäpungsfehler von 18 pEt. auf, fie
erjcheinen daher gleichwerthig, während doch ein
bedeutender Unterſchied im der Fertigkeit zu ſchähen
bei den drei Schäßern beiteht.
Betrachtet man ſich den Schäßer A etwas näher,
jo ficht man fofort, daß der Schätzungsfehler von
100 p&t. bei der Schäßung Nr. 2 auf ganz außer—
ordentliche Umjtände zurücgeführt werden mußte. Läßt
man dieſe unerklärliche Schäßzung außer Betracht, jo
ergiebt fich für A ein Durchſchnitts-Schätzungsfehler
von 8,8 pCt., ein jo gutes Ergebniß, daß es nicht
L
zweifelhaſt ſein kann, daß A von den drei Schähern
bei Weitem der bejte ift.
Bon den beiden anderen Schäßern B und C iſt
natürlich C der beſſere. Fünf Schäßungen weiſen
Schägungsfehler von nur 10 pCt. und darunter, eine
fogar von nur 4pCt. auf; das ungünjtige Ergebniß
Nr. 5 iſt im Verhältniß zu den vorangehenden und
namentlich den folgenden nicht ganz natürlich.
Der Schätzer B bewegt ſich in Schätzungsfehlern
zwiſchen 25 und 11 pt.
Der Schätzer A, ſchäthend und beurtheilt nad) dem
neuen Berfahren, erzielt folgendes Ergebniß:
IL,
Wirkliche Schägt fie
Wirkliche Wahlt
unfte
Entfernung ? Entfernung auf Bifir —
oder
30 630 650 — 10
550 1100 1100 0
BIEH No 1000 +2
1310 1430 1450 + 1
1220 1530 1350 +1
1485 1335 1350 - 1
465 420 450 10
195 705 700 2
1025 1450 1450 1
1005 1125 1150 +1
Zutreffende Bifire: 9 Zutreffende Bifire: 0
Zahl der Punkte: 44 Zahl der Punkte: W
Ueberſicht I. ift aus dem Aufjabe entnommen. Die Eine minimale Veränderung in den wirklichen
Viſirwahl bei Schäpung Nr. 10 ift gänzlich unverſtändlich.
In dem zweiten Falle jind die Viſire nach der
Schätzung richtiger gewählt, das Ergebniß in Punkten |
|
iſt bedeutend. jchlechter.
Entjernungen und das Ergebniß dieſes ausgezeichneten
| Schätzers wird noch ungünjtiger:
4165 _
III.
Wirkliche Schätzt ſie Wahlt
Entfernung auf Viſir 2
625 630 650 +6
550 1100 1100 0
on 170 1900 +2
1310 1430 1450 +1
1220 1:30 1350 * 1
1485 155 1350 1
425 420 450 + 6
705 705 700 — 2
1628 1450 1450 0
1005 1125 1
1150 +
Zutrefiende Viſire: 8
Zahl der Punle 20
An der Maſſe, d. h. bei einer Vergleichsſchätzung
don Abtheilungen, machen ſich folche zufälligen Umstände
natürlich noch mehr fühlbar, jo daß das Schlußergebniß
auf Richtigkeit einen Anipruch nicht madjen kann.
Daß dem Entfernungsihäßen die lebhaftefte Pflege
zu Theil werden möge, iſt ein Wunſch, dem man mit
den Herren Berfafjern allgemein theilt. Wenn bieje
aber zu Eingang ihrer Abhandlung jchreiben: „Wie
wir lange Seit mit unſerer Schiehausbildung nicht
die natürlichſten umd richtigjten Wege gewandelt find,
jo bietet auch der zur Zeit zum Kehren und Lernen
des Entfernungsfchägens eingejchlagene Weg nicht jene
Sicherheit, die den Erfolg gewährleiftet“, jo fühlen fie
om Schluffe ihrer Auseinanderjegung hinſichtlich des
politiven Nußens, welchen fie diefem Ausbildungszweige
geleiitet haben, duch wohl jelbft nody ein wenig ſteptiſch;
denn fie jagen: „Ueber die beiten Wege, wie das jo
überaus jchwierige Entfernungsichäßen zu lernen und
zu lehren jei, hat die Praxis nod) nicht viel Material
beigebracht. Es thut noth, daß man ſich die Erfahrungen
mittheile.”
Tröftlicher und zugleich ermunternder find die Worte
des Generallieutenants Rohne, mit denen er jein aus:
gezeichnetes Werl jchlieht. „Gelänge es“, fo jagt er,
„den wahriceinlichen Schätzungsfehler nur um cin
Geringed, auf ein Zehntel der Entfernung, herunter:
zubrüden, jo würde dadurch diefelbe Treffleiſtung
erreicht, wie durd) die Bewaffnung mit einem Gewehr
von der Leiftung des Spaniſchen Verſuchsgewehrs.“
Das ift ein beitimmtes Piel, welches ſich die Aus»
bildung vorjegen kann, zu deſſen Erreichung jedoch der
zwar finnige aber jehr anfechtbare Apparat, wie er
von den beiden Verſaſſern in Vorſchlag gebradjt wird,
weder nothwendig noch nüßlich iſt.
Aus den Ruſſiſchen Sommerlagern.
Der Ruſſiſche Invalide Nr. 183 bringt intereſſante
Angaben über das Vorexerziren der 3. Kavalleriediviſion
vor dem Oberbefehlshaber des Wilnaſchen Militärbezirls,
Generaladjutant Troy, die beſonders einen guten Begriff
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 93
2466
von ber neuerdings aud bei der regulären Kavallerie
ausgeübten Dſhigitowla der Kaſalen ſowie von der diejen
eigenthümlichen Fechtart der Yawa geben.
Die Dihigitowfa ift bekanntlich eine Art von Kunſt—
reiterei, die bei den Kaſalen von alteröher nach dem
Mufter der orientaliichen Neitervölfer ausgeführt wird,
um dadurch die Gewandtheit von Pferd und Keiter in
allen Gefechtelagen zu befördern und als jo nützlich
angejehen wird, daf fie aud) in das Ausbildungsprogramm
der Dragoner aufgenommen worden ift, jedoch nur
unter bejonderer Auswahl der dazu geeigneten Mann:
haften und Pferde.
Bei diefer Gelegenheit wurde von jedem Dragoner-
regiment der Divifion ein Nommando von 40 Mann
vorgejtellt. Der Berichterftatter jchreibt:
„Schneidig jagten die Dragoner in voller Ausrüftung,
einer Hinter dem anderen, an dem Oberbefehlshaber
vorüber, wobei fie auf den Pferden ftanden, jchoffen, aus
den Sätteln ftiegen und ſich wieder hinauf ſchwangen, oder
die »Sceeres und andere Voltigirfünfte zeigten. Hinter
ihnen folgten in derjelben Weife, aber ſämmtlich, die
Kaſalen. Einige don ihnen ließen ſich auf die Erde
hinabfallen und jtellten Verwundete vor, die von anderen
im vollen Nennen aufgehoben und mitgeführt wurden.
Andere wieder ritten zu Dreien auf zwei oder zu Zweien,
der eine auf den Schultern des Kameraden fipend oder
itehend, auf einem Pferde ebenfalls ſchießend ꝛc.“
Troß der Neuheit der Einführung der Dſhigitowla
auch bei den Dragonern, übertrifft der Erfolg alle
Erwartungen. Der Dragonerdihigit giebt an Ber-
wegenheit und Gewandtheit dem geborenen Kaſalen nichts
nach, obwohl fein Pferd viel jchwerer und größer, jein
Sattel und jonftige Ausrüftung für die Dfhigitowla
viel ungeeigneter find al8 bei den Stafafen. Ja, die
Dfhigitowla ift bei den Dragonern fo belicht, daß ſich
jogar bei den Rekruten Liebhaber dazu finden, die ſehr
Gutes leiſten. So erhielt bei diejer Vorjtellung ein
Nefrut eine Prämie. Die Einübung dazu geſchieht
zunächſt in befonderen Heinen Bahnen von runder Form.
Bei der Beſichtigung der Divifion im Ererziren
wurde fait durchweg nur nach den dom Divijions-
fommandenr ausgehenden Signalen und Zeichen und
fonft ohne alle Kommandos mandvritt.
Die der Diviſion geftellte zweite Aufgabe bejtand
in dem Vorgehen gegen feindliche Neiterei unter Unter—
ftügung durch die Yawa der Kaſalen. Das 3. Don-
fajafenregiment, heißt es in dem Bericht, wurde gegen
den marlirten Feind vorgeichidt, um in der Lawa—
formation (eingliedrig augeinandergezogen mit Eintheilung
in Öruppen) gegen die front und die Flanken des
Gegners zu demonftriren und ihn dadurch zum Aufmarſch
zu nöthigen. Während die Kaſalen fid) jo vorwärts
bewegten, mandvrirten Die drei Dragonerregimenter, um
eine geeignete Angriffsrichtung ausfindig zu machen in
der Nejerveformation. Die Kaſaken avancirten unterdefjen
in weit ausgedehnter Lawafront, wobei aus den einzelnen
Gruppen, einer hinter dem anderen, Reiter voriprengten,
an der Front des Feindes vorbeijagten und auf ihn
ſchoſſen.
2467 1
Dabei wurde die Front der Lawa beftändig aus
ber Nejerve verjtärlt und durch Vorfchiebung von Offenfiv-
ftaffeln an den Flügeln verlängert.
Als ſich endlic) die Kaſalen dem marlirten Feinde
bis auf 300 Schritt genähert hatten und dieſer fich
zum Angriff anjchidte, gingen die Dragonerregimenter
ebenfall® zur Attade über. Während Theile der Lawa
in Staffeln vorwärts verblieben und ſich die Flanken
des Gegners zum Ziel nahmen, bemühten ſich diejenigen
Nbtheilungen, die jih vor der Front der Dragoner
befanden, theil$ nach den Flügeln zu die Front frei zu
machen, theils jchloffen fie fi im Schwarm und mit
wilden &ejchrei dem allgemeinen Angriff an.
Es ijt bemertenswerth, daß ſich bei dieſer Gelegenheit
die Lawa der Kaſalen nicht auf eine einfache Schwärm—
attadde von kurzer Dauer beichränkte, zu der fie im
Laufe der Zeit herabgejunten war, jondern die Form
eines ſyſtematiſchen, längere Zeit hindurch fortgejegten
Manöverd zeigte, wie fie uriprünglich gedacht war und
wieder zur allgemeinen Anwendung kommen joll.
Bei dem auf das Vorererziven folgenden Parade:
marſch befilirten die Dragoner in Regiments-Reſerve—
folonnen im Feldgalopp, die Kaſaklen aber „auf den
Pferden jtehend* (kaum glaublich, wenigitens nicht für
das gefammte Negiment) in dem den Kaſalen eigen:
thümlichen, aus einer Art von Bauernkarriere bejtehenden
Feldnamet.
Kriegstechniſches.
Das Lee⸗Metfordgeſchoß.
Belanntlich verbreitete ſich infolge angeblicher Er—
fahrungen während des Tſchitralfeldzuges das Gerücht,
das Geſchoß des Lee-Metfordgewehrs (7,7 mm) ver:
urſache, Knochen und Weichtheile glatt durchſchlagend,
jo wenig fjchwere Verwundungen, daß die getroffenen
eingeborenen Gegner ruhig hätten weiterkämpfen können.
Diejes wahrſcheinlich unbegründete Gerücht — denn
wäre es begründet, jo bedeutete es eine Diökreditirung
der kleinlalibrigen Gewehre überhaupt — erwies ſich
als jo hartnädig, dak die Indiſche Nriegsverwaltung
ein neues Geſchoß (Dum-Dum genannt) einführte, um
den Leuten wieder Vertrauen zu ihrer Waffe zu geben.
Ueber das neue Geſchoß, deſſen zerjtörende Wirkung
bereit3 vor einem halben Jahre Abordnungen aller
Negimenter auf dem Schießplatz bei Meerut vorgeführt
wurden, jchreibt die Arny and Navy Gazette
(Nr. 1957) nad dem in Allahabad erjcheinenden
„Pioneer“, wie folgt:
„Das neue Geſchoß wird nad) wie vor den erniteften
Proben, namentlich auf weiten Entfernungen, unterzogen.
Auch werden jeitens der Militärbehörde Patronenpadete
an »Sportämen« ausgetheilt, um jie auf der Hochwild—
jagd zu verwenden. Verſuche auf verjchiedenen Schuß—
weiten gegen die Kadaver von Ochſen haben ein jehr
befriedigendes Ergebniß gehabt. Auch wenn nicht Dice
Knochen getroffen waren, jtauchte fich das Geſchoß und
1897 — Militär-Wohenblart — Nr. 8
2468
brachte fo ſchwere Verwundungen hervor. Danach ift
feine Wirkſamleit gegen den menjchlichen Körper und
gegen Pferde leicht zu berechnen. Wir gebrauden ein
Geſchoß, das eine rajante Flugbahn hat und auf allen
Entfernungen einen Mann niederftredt. Das ijt mit
dem Dum⸗Dumgeſchoß, deſſen Kupfer-Nidelmantel unten
did, an der Spipe aber jo dünn gemacht ift, daß das
Blei fait zu Tage liegt, völlig erreicht. Auf 1000 Yards
(1 Yard = 0,91 m) ergiebt ſich ein vorzügliher Schuß,
und es find nur ein paar Gran Cordit (1 Gran
— 0,06 g) mehr nöthig, um dem Geichoß diejelbe Flug—
bahn zu geben, die das frühere hatte. Daher iſt auch
feine Vijiränderung nöthig, und der Britiſche Soldat
kann überzeugt jein, daß ev — auf nahe wie auf weite
Entfernungen — den Gegner gefehlt hat, wenn jein
Schuß ihm micht außer Gefecht ſetzt. Fanatiſche
Schießhuber wollen denn auch erfennen, daß die mit
dem neuen Geſchoß erzielten Verwundungen viel ſchwerer
find als die mit dem Bleiſtiftgeſchoß im diden Metall:
mantel den Malaland zugefügten. Dieſe thaten dem
Mann ojt keinen wirklichen Schaden.
50 000 jcharfe Patronen der neuen Art find zur
Beit für das Schulidiehen und dad Schiehen auf weite
Entfernungen bei Balajore zur Verfügung geitellt;
40 000 werden für ein großes Wettichiehen bereit
gehalten, welches im Dezember d. 38. bei Meerut jtatt-
finden jol. Nicht weniger als 60 bis 70 Regimenter
werden bei diejem Preisichießen vertreten jein, und wenn
man dann das Ergebniß des Schießens allen Kommando:
ſtellen mittheilt, wird ſicherlich der leßte Neft des Miß—
trauens gegen das Lee-Metfordgewehr ſchwinden.
Uebrigens hat ſich auch raſch Gelegenheit gefunden,
das neue Geſchoß vielleicht gegen menſchliche Ziele zu
erproben; denn von der zur Vergeltung des Ueberfalles
von Tochi auögefandten Erpedition find das 2. Bataillon
Argyll and Southerland Highlanders und das 3. Bataillon
der Riſle Brigade mit der neuen Munition ausgerüftet.*
Neues Gewehr für die Marine der Bereinigten
Staaten.
Das Naval Bureau of Ordnance hat eine
amtliche Beichreibung des Gewehrs herausgegeben,
welches neuerdings für die Kriegsflotte der Vereinigten
Staaten eingeführt ift. In drei Selunden können beim
Feuern ohne zu zielen fünf Schuß abgegeben werden;
ſoll jo jorgfältig gezielt werden, daß ein auf 30 bis
40 Nards (1 Yard — 0,91 m) Entfernung jtehender
Mann mit Wahricheinlichkeit getroffen wird, lommen
fieben Sekunden auf fünf Schuß. Ein geübter Schüge
kann demnach in der Minute etwa 50 Patronen verichiehen,
oder — wenn Gewehr und Schütze es überhaupt aus
hielten — 3500 Patronen in der Stunde. Das Gewehr
kann als Einzellader benupt werben, jolange das
Magazin nicht gefüllt wird; im Allgemeinen it es als
Mehrlader gedacht. In das Magazin werden Rahmen
mit fünf Patronen eingeführt. Bis der Inhalt des
Rahmens verbraucht ift, lann nicht nachgeladen werden;
indefjen laſſen ſich loſe Patronen in den wieder heraus:
2469
—
Ba) — Mikitär: Wochenblatt — Nr. 38
2470
genommenen Rahmen einfüllen. Das Miber beträgt 6 mn.
Jedes Gewehr ift mit Trageriemen, Dolchbajonett und
Wiſchſtrick verſehen. Ferner gehört zu jedem Gewehr
ein dunfelblauer Gürtel mit zwölf Tafchen, von denen
jede vorn durch einen zufnöpfbaren Lederdeckel geichloffen
wird. In diefe Taſchen werden je drei metallene
Patronenrahmen gejhoben. Als Treibmitteldient rauch.
ſchwaches Pulver, das bislang noch aus dem Auslande
bezogen wird, doc find vorausfichtlid erfolgreiche
Verfuhe im Gange, um es durch ein bei der Naval
Torpedo School hergeftelltes Pulver zu erjeßen. Jede
Patrone enthält 33,1 Gran (1 Gran = 0,06 g)
diejed Erplofivftoffes, wodurd dem Geſchoß 60 Fuß
1 Zub = 0,305 m) vor der Mündung eine Ge
Ihwindigfeit von 2460 Fuß in der Sekunde gegeben
wird. Der höchſte zuläffige Gasdrud in der Patronen-
lammer beträgt 49 000 Pfund (1 Pfund — 0,453 kg)
auf den Quadratzofl (1 Zoll — "/ıs Fuß), der durch—
ſchnittliche Gasdrud beim gewöhnlichen Gebrauch
46000 Pfund. Bei der erwähnten — höchſten —
Geihwindigfeit dringt das Geſchoß 62 Zoll tief in eine
5 Fuß vor der Mündımg aufgeftellte Tannenholzwand.
In eine Stahlplatte dringt es ummittelbar vor der
Mündung "/ıs Zoll und auf 100 Fuß Entfernung ®/s Zoll.
Das Gewehr wiegt mit Bajonett und Riemen 9 Pfund
17 Unzen, ohne diefe Theile 8 Pfund 8 Unzen. 3
wiegen ferner: Die fertige Patrone 332 Gran; der
Patronenrahmen leer 76 Gran, geladen 1736 Gran;
180 Patronen im Rahmen 8 Pfund 10 Ungen; ber
Gürtel leer 1 Pfund 7 Unzen, gefüllt 10 Pfund 1 Unze.
Die Länge des Gewehrs beträgt 3 Fuß 11 Zoll und
mit aufgepflanztem Bajonett 4 Fuß 3'/ Bol. Die
fünf Schuß eines Rahmens können abgefeuert werben,
ohne da8 Gewehr von der Schulter zu nehmen. Zur
Einführung eines neuen Rahmens tft nöthig, e8 abzufegen.
Da die am fich geringen Ueberrefte des rauchſchwachen
Pulbers das Metall angreifen, fo it nad) jedem Gebrauch
die Reinigung des Laufinneren, und zwar mit lauwarmem,
mit etwas Soda durchſetztem Wafjererforderlidh. Hinterher
find die inneren Laufwände leicht einzuölen.
(Army and Navy Journal Nr. 1764.)
Kleine Mittbeilungen.
Italien. Ueber die Ergebniffe der zur Unter:
fugung über die Berantwortligfert für bie
unglüdlihen Ereigniffe im lsiige Feld»
suge eingefegten Rommiffion (fiehe Militärs Wochenblatt
Nr. 71, Sp. 1943) follte, nad einer Erklärung des
Vertreters des Kriegäminifteriumd vor dem Parlament,
nichts veröffentlicht werben. In einem befonderen Falle
iſt jedoch die Regierung von diefem Borhaben abgewichen.
Er betrifft die unfreimillige Verabſchiedung des Generals
majors Ellena, der in der Schlacht bei Abba Garima
die Nefernebrigade führte. Die öffentlide Meinung
befchäftigte fich lebhaft mit diefem Falle, und es wurde
namentlih behauptet, der General könne für etmaige
Mängel in feiner Truppenführung nicht verantwortlich
gemacht werden, da er zu einer folden Aufgabe gar
micht befähigt gemwefen fer. General Elena iſt nämlich
Artillerift und hat den größten Theil feiner dienſtlichen
Laufbahn bei den techniichen Inftituten zurüdgelegt, an
deren Spitze er fand, als er nad Afrika geſchickt wurde,
Man vermuthete damals, er folle dort feiner Spezialität
entfprechend verwendet werden, General Baratieri über:
gab ihm jevod zu allgemeiner Verwunderung das Roms
mando einer Infanteriebrigave. General Ellena aber
erflärte öffentlich, fein Verhalten in der Schladt ſei
tadellos befunden worden und feine Verabſchiedung habe
andere Gründe. Daraufhin fah ſich der Kriegsminiſter
veranlaft, das betreffende Gutachten der Unterfuhungs:
fommiffion zu veröffentlichen. Es lautet dahin, daß das
Verhalten des Generals in der Schlacht einftimmig für
vorwurfsfrei erflärt wird, daß dagegen die Majorität
der Kommiffion den Umftand, daß er, obwohl nur leicht
verwundet, fofort die Armee verlafien und fih nad
Europa eingefhifft habe, für fo belaftend anſieht, daß
fie feine Verabſchiedung beantragt.
— Nachdem durd das neue Seeresorganifationdgefeh
der Fortbeftand der beiden Collegi militari in Rom
und Neapel entſchieden worden ift, werben die Yehrpläne
diefer Anftalten vollftändig denen einer phyſilaliſch-
mathematifchen Sektion eines technifhen Inftituts gleich
geftaltet. Für das am 1. Oftober begonnene Schuljahr
1897/98 wurden ausnahmsweiſe für die drei unteriten
der vier Klaſſen Schüler aufgenommen, um den Ans
ftalten, die wegen ihrer bisher fehr unſicheren Zukunft
beinahe verödet waren, eine genügende Anzahl Schüler
— ſpäter finden Aufnahmen nur in die unterſte
laſſe ſtatt. Bewerber für die 1. Klaſſe müſſen zwiſchen
13 und 16 Jahre, für die 2. Klaſſe zwiſchen 14 und
17 Jahre, für die 3. Klaſſe zwiſchen 15 und 18 Jahre
alt fein und durd eine Aufnahmeprüfung ihre genügende
Vorbildung darlegen; für die 3. Klafje kann dies
auch durd ein entſprechendes Verſetzungszeugniß eines
technifchen Inftituts gefchehen. Das Schulgeld beträgt
jährlih 800 Lire, die Freiftellen find aufgehoben.
(L’Eserecito ital, Nr. 96/97.)
— Folgende Gefegvorlagen werden vom Kriegs-
minifter für die nächſte Tagung des Parlaments
vorbereitet: 1. Einführung eines neuen Militär-Straf:
geſetzbuches ſowie neuer Verordnungen über Gerichtövers
fahren und Strafvollftredung; 2. ein Refrutirungsgefeß;
3. ein Gefet betreffend das nationale Scheibenſchießen;
4, ein Gefeß über Geftellung von Reit⸗ und Zugthieren;
5. ein Rayongeſetz; 6. Einführung einer Entfhädigung
für die erfte Ausrüftung neuernannter Offiziere; 7. Ers
mädtigung zur Verjegung einer Anzahl von Infanterie
offizieren zur Kavallerie. Außerdem will der Kriegs-
minfter für eine Reihe außergewöhnlicher Ausgaben die
Bewilligung der Gefammtloften und deren Vertheilung
auf die Ertraordinarien der nächſten fünf Jahre beantragen.
(L’Esereito ital, Nr. 91.)
Nordamerifa, Cleveland, Ohio, Mitte Septbr. 1897.
Zum erften Male feit dem Bürgerfriege ift das Marines
departement in die Lage gejeht, eine Torpedobootds
flottille bilden zu fönnen. Diefelbe wird aus den
Booten „Rodgers“, „Porter“, „Ericlon“, „Sufbing‘,
„Foote“ und „Dupont“ beftehen und ji am 1. Oftober
auf der Rhede von New York verfammeln. Die Flottille
wird an der Atlantifchen Küfte entlang bis nad) Galvefton,
Texas mandvriren, um im März ober April bei geeignetem
Waſſerſtande den Mifjiffippi hinaufzufahren.
— Bei einer ‘Probe, die diefer Tage im Fort Sheridan
bei Chicago angejtellt wurde, foll fi das von Pater
2471
Gafımir Zeglen erfundene Panzertuh dem Krag—
Zörgenfengewehr gegenüber felbft bei einer Entfernung
von nur 200 Vards als fugelfeft erwiefen haben. Eine
1!/, Zoll vide doppelte Lage des Tuches wurde für bie
Verfuhe an einer Mannsſcheibe befeftigt. Es warb
dann auf die Scheibe gefeuert, erſt aus 400, dann aus
300, aus 250 und fchlieglih aus 200 Yarbs Entfernung.
Die aus größerer Entfernung Tann Geſchoſſe
ſollen von dem Panzertuch abgeprallt, bei Entfernungen von
300 Vards und darunter die Kugeln in den Panzer
eingedrungen, aber in ber äußeren Lage befjelben fteden
geblieben fein. Eine vom Kriegsdepartement eingefehte
Kommilfion wohnte den Verſuchen bei und foll ſich ſehr
anerfennend über die erzielten Erfolge ausgeſprochen haben.
— Um tüdtige Seeleute für die Kriegsflotte
zu erwerben, deren Mannfhaft für die neuen Schiffe
ganz und gar nicht ausreicht, hat der Marinefetretär
Merbeoffiziere nah den großen Binnenfeeen entfandt.
Der Rüdgang der Amerilanifchen Handelsſchifffahrt im
Dften bat die Zahl der eingeborenen auf der Kriegsflotte
dienftfuchenden Seeleute verringert, während die Hüften»
und Binnenjee-Schifffahrt in voller Blüthe ftehen. Es
fommt noch hinzu, daß das Geſetz die Anftellung
Amerifanifher Seeleute auf der Bundesflotte verlangt,
melde man von den Ufern der Binnenfeeen zufolge der
hohen Löhne auf den Kriegsfchiffen in genügender Zahl
zu erhalten hofft.
— Auf der Benfionslifte der Vereinigten Staaten
ftehen gegenwärtig nahezu eine Million Namen. Der
foeben —— amtliche Bericht ergiebt, daß zu Beginn
des laufenden Rechnungsjahres die Zahl der Penſionäre
983 528 betrug, das ıft eine Zunahme von 13 850
während bes lehten ar Im Laufe des Jahres
wurden 50 101 neue Penfionen gewährt und 3971 ers
fonen, die früher geftrichen, wieder auf die Penfionslifte
eftellt, während 31 960 Penſionen durch den Tod ber
nhaber erlofhen. Eine merkwürdige Thatſache ift es,
daß je länger die von den Vereinigten Staaten geführten
eldzüge der Vergangenheit angehören, die Zahl der Pen-
tonäre deſto größer wird,
— Vom Marinedepartement ift angeorbnet worden,
daß künftighin ſtets ein Refervegefhwader in
Bereitfhaft gehalten wird, Daſſelbe ıft zur Zeit bei
League Island ftationirt und befteht aus den beiden
Kreuzern „Columbia” und „Minneapolis“, den ſchnellſten
Schiffen der Bundesflotte, fowie dem ———
Monitor „Miantanomoh“. Wie verlautet, werden ſpäter
noch der ehemalige Dynamitkreuzer „Veſuvius“ und ſechs
alte Einthurm⸗Monitors, die zur Zeit einer gründlichen
Umänderung unterworfen werben, dem Reſervegeſchwader
hinzugefügt.
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 93
2472
Schweiz. Einer Verfügung des Militärbepartements
zufolge follen in Zulunft in einem an Divifionstreife
—— vier bis ſechs Relruten als Radfahrer aus:
—J en werben. Dieſelben müſſen mindeſtens 153 cm
groß fein, eine beftimmte Sehfhärfe und die fonft für
ihre Verwendung erforberlihen Eigenfhaften haben.
Es wird verlangt, dab fie einer Tagesleiſtung von
100 km gewachſen find, ein Yneumatitfahreab befigen
und dieſes aud fernerhin halten können. Sie werben
zunädft der Infanterie übermwiefen.
(Allgem. Schweiz. Militärzeitung.)
— Die in den Ravallerie-Refrutenfhulen zu
gewährende Nation ift mit NRüdfiht auf die im
Intereſſe einer guten Reitausbildung von den Pferden
zu leiftende Arbeit erhöht worden. Während bisher in
ber eriten Hälfte ber ulzeit nur die ſchwache Ration
von 4 kg Hafer und 5 kg Heu geliefert wurde, foll in
Zukunft die ganze Zeit hindurch die für die zweite
Hälfte zu empfangende ftarle Ration von 5kg Bafer
und 6 kg Heu gegeben werben.
— Eine Reirutenfhule für Stabtpoliziften
hat die Stadt Lauſanne eingerichtet; die Anftalt wird
von zwölf Schülern beſucht und fteht unter Zeitung
eines Majors, — — find. Turnen,
Boren, Soldatenfhule, PBatrouillendienft, Reglements:
ftudien, Anfertigen von Rapporten und Anweſſung für
das Verhalten des Polizeimannes gegen das Publıfum.
Die Schüler erhalten eine Wergütigung von täglich
3,50 Fred. (Allgem. Schweiz. Militärzeitung Nr. 37.)
Serbien. Die durch Geſetz vom 3. Auguft 1893
angeorbneten Bermehrungen der Kavallerie und
Artillerie, die bis jeht der mißlichen Finanzverhältniſſe
wegen verfhoben waren, find nun enblid zur Ausführung
elangt. Jedes der brei beitehenden Ravallerieregimenter
Dat hierdurch eine 4. Esfabron erhalten, die Garde—
eölfadron wurde verdoppelt und erg ju einem
Regiment (zu zwei Esladrons) erweitert. Jedes Linien:
regiment befteht aus 1 Kommandeur, 1 Mdjutanten, 1 Arzt,
1 Roßarzt, 1 Zahlmeiſter, 4 Estabrondefs, 8 Lieutenants
und Unterlieutenants und 400 bis 420 Mannihaften und
Pferden. Von der Artillerie beftehen die Regimenter
Chumadia, Dunare und Timol aus 9 ——— zu
60 bis 65 Mann und 50 Pferden, die Regimenter
Morava und Drina aus 6 ebenfoldhen Batterten und
3 Gebirgäbatterien zu 54 Mann und 18 Tragthieren.
Die Stäbe der Artillerieregimenter find ebenfo zuſammen⸗
geſetzt wie die der Kavallerieregimenter. An weiteren
Dffigieren gehören zu einem jeden 3 Gruppenfom:
manbdeure, 9 Batteriecheffs und 16 tieutenants und
Unterlieutenants. (Revista armatei Nr. 13.)
Inhalt der Nummer 30 des Armee-VBerordnungsblattes vom 15. Dltober 1897.
Zurnvorfhrift für die berittienen Truppen. — Bedingungen für das Schulſchießen der Infanterie, Jäger
und Schützen. — Auflöfung des yilial-Artillerievepots in Memel. — Borfchrift für die Offizier-Darlehnsfafje und
den Dffiziers-Unterftügungsfonds (D. U. V.). — Alphabetifches Sadhregifter zum Armee⸗Verordnungs-Blait von
1867 bis 1896. — Etatöverhältnifje der Premierlieutenants. — Ausſcheiden einer Schußtafel. — Reijeweg für in
die Unteroffiziervorfhule zu Neubreifah einzuftellenden Zöglinge. —
Vizefeldwebel bezw, Vizewachtmeiſter. — Eifenbahnbeförderun
ſtſetzung der Zahl der außeretatsmäßigen
von Militärperſonen und Militärtransporten mit
Schnellzügen. — Nebenkoſten. — Abgangs- und Ankunftspuntt in Berlin bei Reifen auf der Stettiner und der
Nordbahn. — Belanntgabe zu den Beitimmungen über literarifche Veröffentlichungen.
Gedrudt in der Königlichen Hofdugdruderei von & ©
. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 63 7L.
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 84,
(Extra⸗Ausgabe.)
(Ausgegeben in Berlin 20. 10. 97 80v.)
Ailitär- Wochenblatt,
Berantwortlidher Mebaltenr:
2. Eftorff, Generalmajor z. D,,
Eriebenau b. Berlin, Goblerſtt.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin swiı2, Kochftraße 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68-71.
— — —
Diefe Zeitſchrift erfchei t jeben Mittwoch und Sonnabend und wirb für Berlin er 7 und freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werden berfelben beigefügt 1. monatfich ein» bis zweimal bas
iterarifche Beiblatt, die „MilitärsPiteraturs
Fee * jahrlich mehrmals größere en als bejondere Veihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
ierteljähr
icher Pränumerationspreis für das
anze 4 Marl 50 Bf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs:Preislifle Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Beitungsipeditionen — an.
M 94.
Berlin, Mittwoch den 20. Oktober.
1897,
Inhalt:
Berfonal:Beränderungen Peeußen).
Fonrnaliftifcher Theil.
Die Folgen des Mangels an Kavallerie bei den Stalienern während bes Nbeffinifchen Feldzuges.
Berjonal- Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche ıC.
4. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Wiedbaben, den 18. Oftober 1897.
Graf dv. Schlieffen, Dberft und Kommandeur des
Inf. Regts. Graf Bülow von Dennewig (6. Weſtfäl.)
Nr. 55, unter Stellung à la suite des Regts.,
mit der Führung der 5. Inf. Brig. beauftragt.
v. Weddig, Oberjilt. und etatsmäh. Stabsoffizier des
Leib - Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm II.
(1. Brandenburg.) Nr. 8, unter Beförderung zum
Oberften, zum Kommandeur des Inf. Negts. Graf
Bülow don Dennewig (6. Weſtfäl.) Nr. 55 ernannt.
dv. Bagenski, Dberftlt. und Bats. Kommandeur vom
Gren. Regt. Prinz Earl von Preußen (2. Branden-
burg.) Ar. 12, als etatsmäß. Stabsoffizier in das
Leib » Gren. Regt. König Friedrih Wilhelm ITI.
(1. Brandenburg ) Nr. 8 verjeßt.
v. Witzleben, Major aggreg. dem Gren. Regt. Prinz
Earl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, als
Bats. Kommandeur in das Regt. einrangirt.
Boehm, Oberft und Kommandeur de3 Inf. Regts.
von Winterfeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23, mit Benjion
zur Disp. geftellt und zum Kommandeur des Landw.
Bezirks Eöln,
v. Egidy, Dberjtlt. und etatsmäh. Stabsoffizier des
Inf. Regts. Nr. 141, unter Beförderung zum
Oberiten, zum Kommandeur des nf. Regts. von
Binterfeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23, — ernannt.
Gynz v. Rekowski, Major und Batd. Kommandeur
vom Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Weftfät.)
Nr. 18, unter Beauftragung mit den Funktionen
[4. Quartal 1897.)
bed etatsmäß. Stabsoffizierd, in das Auf. Regt.
Nr. 141 verießt.
Schr. dv. Normann, Major aggreg. dem nf. Regt.
Herwarth von Bittenfeld (1. Weſtfäl.) Nr. 13, als
Bats. Kommandeur in das Regt einrangirt.
Kriebel, DOberft und etatsmäß. Stabdoffizier des Inf.
Regts. Nr. 140, fommandirt zur Vertretung des
Kommandeurd ded Inf. Regts. von der Marmit;
(8. Bomm.) Nr. 61, zum Kommandeur bes lets
gedachten Regts. ernannt.
Kotihote, Major und Bats. Kommandeur vom nf.
Negt. Prinz Morig von Anhalt:Deffau (5. Pomm.)
Nr. 42, unter Beförderung zum Oberſtlt, ald etats—
mäß. Stab3offizier in das Inf. Regt. Nr. 140 verjegt.
v. Ditfurth, Major aggreg. dem Hannov. Jäger—
Bat. Nr. 10, als Bat. Kommandeur in das nf.
Negt. Prinz Morig von Anhalt: Deffau (5. Pomm.)
Nr. 42 einrangirt.
Koeppel, Oberft und Kommandeur des 4. Bad. Inf.
Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, unter Gtellung
ä la suite des Regts, zum Kommandanten von
Neubreilach,
Grotogino, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
Inf. Regts. von Voigts-Rheb (3. Hannon.) Nr. 79,
unter Beförderung zum Dberiten, zum Kommandeur
des 4. Bad. Auf. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112,
— ernannt.
Stephan, Major und Bats. Kommandeur vom Königs:
Inf. Regt. Nr. 145, unter Beförderung zum Oberitit.,
als etatsmäß. Stabsoffizier in das Inf. Regt. von
Voigts⸗Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79 verjeßt.
v. Behling, Major aggreg. dem Königs-Inf. Negt.
Nr. 145, als Bat. Kommandeur in das Negt. ein-
rangitt,
2475
v. Arentsſchildt, Major aggreg. dem 5. Garde
Negt. zu Fuß, ald Bats. Kommandeur in das Megt. |
einrangirt.
Haud, Major und Bats. Kommandeur vom Füſ. Regt.
Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg) Nr. 35,
in Genehmigung jeines Abjchiedsgefuches mit Penfion |
zur Disp. gejtellt und zum Kommandeur des Landw.
Bezirls Oſtrowo ernannt.
v. Witzleben, Major aggreg. dem Inf. Regt. von
Voigts-Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79, als Bats. tom:
mandeur in das Füſ. Regt. Prinz Heinrich von
Preußen (Brandenburg.) Nr. 35,
Rummelspacher, Major aggreg. dem nf. Regt.
Nr. 141, ald Bat. Kommandeur in das 2. Nieder:
Ichlei. Inf. Regt. Nr. 47, — einrangirt.
v. der Diten, Major und Bats. Kommandeur vom
5. Weſtfäl. Inf. Regt. Nr. 53, unter Stellung zur
Disp. mit Penjion, zum Kommandeur des Landw.
Bezirls Düffeldorf ernannt.
Deihmann, Major aggreg. dem Inf. Negt. Marl:
araf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, als Bats.
Kommandeur in das 5. Weitfäl. Inf. Negt. Nr. 53
einrangirt.
v. Horn, Major und Bats. Kommandeur vom nf.
Negt. Herzog von Holftein (Holſtein) Nr. 85, unter
Stellung zur Dip. mit PBenjion, zum Kommandeur
des Landw. Bezirls Waren emannt.
Wilde, Major aggreg. dem nf. Negt. von Winter:
jeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23, ald Bats. Kommandeur
in das nf. Regt. Herzog von Holftein (Holitein.)
Nr. 85,
v. Sannomw, Major aggreg. dem 3. Garde:Regt. zu
Fuß, als Bats. Nommandeır in dad Großherzogl.
Medlenburg. Fü. Negt. Nr. 90, — einrangirt.
Frhr. v. Shönaus Wehr, Major und Bats. Kom—
mandeur bom nf. Negt. Prinz Louis Ferdinand
von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, in gleicher
Eigenidaft in das nf. Regt. Nr. 132 verjeht.
v. Sydow, Major aggreg. dem 1. Heſſ. Inf. Regt.
Nr. 81, ald Bats. Nommandeur in das ni. Negt.
Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2, Magde
burg.) Nr. 27 einrangirt,
v. Lochow, Major vom großen Generalftabe, als
Bats. Kommandeur in das Magdeburg. Füſ. Negt.
Nr. 36 verſeht. |
v. Heinemann, Hauptm und Slomp. Chef vom
8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153, unter Weber:
weifung zum großen Generalftabe, in den Generaljtab
der Armee zurückverſetzt.
Aunder dv. Ober-Conreut, Major 3. D. zuletzt
Bats. Nommandeur im nf. Regt. von der Marwitz
(8. Bomm.) Wr. 61, zum Kommandeur des Landw.
Bezirls Neuftadt ernannt.
Zu Dberften find befördert:
die Oberjtlieutenants:
v. Spalding, etatsmãß. Stabsoffizier des Magdeburg. | |
Füſ. Regts. Nr. 36,
Bennede, etatsmäß. Stabsoffizier des 2. Hell. Inf.
Regts. Nr. 82 und fommandirt zur Vertretung des
1897 — — RUMErRagenBieh — Rt. 94
2476
Kommandeurs des nf. Regts. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunſchweig (Oſtfrieſ.) Nr. 78,
v. Natzmer, beauftragt mit der Führung des 3, Ober:
ichlej. Anf. Regts. Nr. 62, Ddiefer unter Ernennung
zum Kommandeur des Negts.,
v. Szymoüski, Kommandeur des Leib-Kür. Negts.
Großer Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1,
v. Maſſow, Kommandeur des Ulan. Regts. Kaiier
Alerander III. von Rußland (Weitpreuß.) Nr. 1,
v. Wagenhoff, Kommandeur des Drag. Negts. von
Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12.
Zu Oberſthts. find befördert:
die Majore:
Kügler, ä la suite des Anf. Regts. Prinz Friedrich
der Niederlande (2. Weftfäl.) Nr. 15 und Kommandeur
der Unteroff. Schule in Ettlingen,
Friedberg, Bats. Kommandeur vom Füf. Regt. Prin;
Heinrih von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35,
v. Guſtedt, Kommandeur des Ulan. Regts. Graf zu
Dohna (Dftpreuß.) Nr. 8,
Strahl Frhr. dv. Salis-Soglio,
Oldenburg. Drag. Regts. Nr. 19,
Schneider, Abtheil. Kommandeur vom Feldart. Regt.
Prinz « Negent Luitpold von Bayern (Magdeburg.
Nr. 4,
Hammer, Wbtheil. Kommandeur vom Feldart. Rep.
Nr. 31.
v. Arnim, haralterif. Oberftlt. und Bats. Kommandeur
vom 2. Garde-Hegt. zu Fuß, ein Patent feiner Charge
verliehen.
Zu Majoren find befördert:
die Hauptleute:
Schmidt, Telle vom Kriegsminiſterium,
v. Häniſch vom Generalftabe der 29. Div.,
Graf v. Bade vom großen Generaljtabe und tom:
mandirt bei der Gefandtichaft in Brüſſel.
Zu überzähl. Majoren find befördert und den
betreif. Regtrn. aggregirt:
die Hauptleute und Komp. Eheis:
v. Voß vom Goldberg. Gren. Regt. Graf Gneiſenau
(2. Pomm.) Nr. 9,
Meyer vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich IIL
Nr. 114,
Küntzel vom Füſ. Regt. von — (Weſtfäl.) Nr. 37.
Kommandeur dit
Isbert, Hauptm. à — suite des Gren. Regts. König
Friedrich IH. (1. Oſtpreuß.) Nr. 1 und Kommandeur
der Unteroff. Vorſchule in Wohlau, zum überzähl.
Major befördert.
Berfept jind:
die Hauptleute:
Waechter, ä la suite des nf. Negts. Nr. 97 und
Lehrer bei der Kriegsſchule in Danzig, als Komp
Chef in das Inf. Negt. Nr. 128,
um
Barre, & la suite des 5. Bad. Inf. Regts. Nr. 113
und Lehrer bei der Kriegsichule in Meß, in gleicher
Eigenſchaft zur Kriegsihule in Danzig,
Solms, Komp. Chef vom 6. Bad. Inf. Negt. Kaiſer
Friedrich III. Nr. 114, unter Stellung ä la suite
des Regts, ald Lehrer zur Kriegsſchule in Metz,
Braun, à la suite ded nf. Regts. von Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28 und Lehrer bei der Kriegs—
ichule in Danzig, ald Komp. Chef in das nf. Regt.
von Winterfeldt (2. Oberſchleſ.) Nr. 23,
v. Graurod, Komp. Chef vom inf. Regt. von
Winterfeldt (2. Oberichlej.) Nr. 23, unter Stellung
ä la suite des Regts., ald Lehrer zur Kriegsichule
in Danzig,
Buddede, Komp. Chef vom nf. Regt. Nr. 143,
unter Stellung & la suite des Negts., ald Lehrer
zur Kriegsichule in Potsdam,
Kreuter (Eduard), & la suite des nf. Megts.
Kaifer Wilhelm (2. Großherzogl. Heil.) Nr. 116 und
Komp. Führer bei der Unterofj. Schule in Biebrich,
als Komp. Chef in das Inf. Regt. von Grolman
(1. Bojen.) Wr. 18,
Honrichs, Komp. Chef vom nf. Negt. von Grol-
man (1. Poſen. Nr. 18, unter Stellung & la suite
de3 Regts., ald Komp. Führer zur Unteroff. Schule
in Biebrich,
Hammer, Komp. Chef vom 3. Bojen. Inf. Regt.
Nr. 58, in das Inf. Negt. Prinz Friedrid der
Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
dinnemann, Komp. Chef vom Füſ. Negt. Graf Roon
—— Nr. 33, in das 3. Poſen. Inf. Regt.
r. 58,
Wegner dom nf. Regt. Großherzog Friedrich
Franz II. von Medlenburg- Schwerin (4. Branden-
burg.) Nr. 24, unter Entbindung von dem Kom—
mando als Adjutant bei der 11. Inf. Brig., als Komp.
Chef in das Füſ. Negt. Graf Roon (Ditpreuf.)
Nr. 33;
die Br. Lts:
v. Alvensleben, perjönlicher Adjutant des Landgrafen
von Helfen Königlicher Hoheit, unter Entbindung von
diefem Verhältniß, diefer mit dem 1. November
d. 38. in das 3. Garde-Regt. zu Fuß,
Behle vom nf. Negt. Graf Werder (4. Ahein.)
Nr. 30, in das nf. Regt. Nr. 128,
Rehorſt vom Füſ. Negt. von Zteinmeg (Wejtfäl.)
Nr. 37, in das nf. Negt. Nr. 167,
Pagenſtecher vom Inf. Regt. Herzog Friedrich Wil—
beim von Braunſchweig (Oſtfrieſ. Nr. 78, in das
Inf. Regt. von Voigts-Rhetz (3. Hanno.) Nr. 79,
Roftostyg vom nf. Negt. Nr. 167, in das Füſ.
Negt. von Steinmetz (Weitfäl.) Nr. 37;
Benzel, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 152, in das
Inf. Negt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen
(2. Magdeburg.) Nr. 27;
v. Koblinsti, Port. Fähnr. vom Oldenburg. nf.
eat. Nr. 91, in das Inf. Negt. Nr. 144,
Schr. dv. Lilieneron, Port. Fähnr. vom 5. Bad. nf.
Regt. Nr. 113, in das Inf. Negt. von Courbiere
(2. Poſen. Nr. 19.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 94
2478
Zu Komp. Chefs jind ernannt:
die überzähl. Hauptleute:
Melhior vom nf. Negt. Freiherr von Sparr
(3. Weftfäl.) Nr. 16, diefer unter Verſetzung in das
Inf. Regt. Nr. 163,
v. Knobelsdorff vom 2. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 32,
Növer vom 4. Bad, nf. Negt. Prinz Wilhelm
Nr. 112,
Wolter vom 4. Großherzogl. Heil. Inf. Regt. (Prinz
Earl) Nr. 118,
Strohmeyer vom nf. Negt. Nr. 143.
Springmann, Pr. Lt. vom 5. Bad. nf. Regt.
Nr. 113, zum Hauptm. und Komp. Chef, vorläufig
ohne Patent, befördert.
Kommandirt jind:
v. Glajenapp, Hauptm. und Komp. Chef vom nf.
Regt. Fürjt Leopold von Anhalt-Defjau (1. Magde—
burg.) Nr. 26, vom 1. November d. 8. ab zur
Dienjtleiftung bei der Eijenbahn-Abtheil. des großen
Generalſtabes,
Wilde, Pr. Lt. von demſelben Regt., als Adjutant
zur 11. Inf. Brig.,
Le Tanneur dv. Saint-Paul, Sek. Lt. vom Garde—
. Schüßen-Bat., vom 15. November d. Is. ab auf
ein Jahr zur Dienftleiftung bei dem Kür. Negt.
Graf Wrangel (Ditpreuß.) Nr. 3.
Schr. v. Flotow, Hauptm. und Komp. Chef vom
Inf. Negt. von Gourbiere (2. Poſen. Nr. 19, mit
dem 1, November d. 38. zum perjönligen Adjutanten
de3 Landgrafen von Heſſen Königlicher Hoheit ernannt.
Einrangirt find:
Herzog Heinrich zu Medlenburg Hoheit, Pr. Lt.
A la suite des Garde-Fäger-Bats., unter Belafjung
à la suite des Grofberzogl. Medlenburg. Füſ.
Negtd. Nr. 90, in das GardesFäger-Bat.,
Schr. v. Liliencron, Set. Lt. à la suite bes
5. Bad. Inf. Negts. Nr. 113, in das Füſ. Regt.
Königin (Schleswig-Holftein.) Nr. 86.
Unter Belafjung in ihren Kommandos find
ä la suite der betreff. Regtr. geitellt:
die Pr. Vts.:
Boyjen vom 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49 und fom-
mandirt ald Komp. Offizier bei der Unteroff. Schule
in Weißenfels,
Schweisthal vom nf. Negt. Nr. 97 und fommans
dirt als Komp. Offizier bei der Unteroff. Schule in
Ettlingen,
Hagedorn vom nf. Negt. Nr. 99 und kommandirt
ald Komp. Dffizier bei der Unteroff. Schule in
Jũlich,
Huguenin vom Gren. Regt. König Friedrich Wil-
helm 1. (2. Oſtpreuß.) Nr. 3 und fommandirt als
Erzieher bei der Haupt-Kadettenanitalt,
v. König vom Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand
von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27 und lom—
mandirt als Erzieher bei dem Kadettenhauſe in
Potsdam,
9
1897 -- Rilitär:Modenblatt — Nr. 94
2480
v. Drigalski vom nf. Regt. Nr. 97 und fomman-
dirt ald Erzieher bei dem Kadettenhauſe in Plön.
Srotefend, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf Werder
(4. Rhein.) Nr. 30, à la suite des Regts. geſtellt.
In der Armee find angejtellt:
v. Dven, Pr. Lt. a. D. zuletzt à la suite ded 3. Poſen.
Inf. Regts. Nr. 58 und lommandirt als Erzieher
bei dem Kadettenhauſe in Coeslin, als Pr. Lt. mit
ſeinem Patent bei dem Gren. Regt. König Wilhelm I.
(2. Weſtpreuß.) Nr. 7,
Horn, Sel. Lt. a. D., zulegt im 3. Poſen. nf. Regt.
Nr. 58, unter Beförderung zum Pr. Lt. mit einem
Patent vom 10. September d. %3., bei diefem NRegt.,
v. Erdert, Set. Lt. a. D., zuletzt im Ören. Regt.
König Friedrich Wilhelm IV. (1. Bonm.) Nr. 2, unter
Beförderung zum Br. Lt. mit einem Patent vom
27. Januar d. 8, bei dem Garde Fi. Negt.,
Haeften, Set. Lt. von der Reſ. ded 4. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 72, lommandirt zur Dienjtleiitung
bei diefem Negt., früher im Braunſchweig. nf. Regt.
Nr. 92, als Sek. Lt. mit jeinem Patent bei dem
4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72.
v.
—
Prinz Ernſt von Sachſen-Meiningen, Herzog zu
Sachſen Durchlaucht, Hauptm. à la suite der Armee
und des 6. Thüring. Inf. Regts. Nr. 95, ein Patent
jeiner Charge verliehen.
Schr. v. Reitzenſtein, Königlich Württemberg. Pr. Lt.
vom Ulan. Negt. König Karl (1. Württenberg.)
Nr. 19, von dem Kommando als Inſp. Offizier bei
der Kriegsſchule in Neiße entbunden.
v. Schmidt, Seh, Lt. vom Wlan. Regt. von Schmidt
(1. PBomm.) Mr. 4, als Inſp. Offizier zur Kriegs:
Ichule in Neiße lommandirt.
Fouquet, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 136, von dem
Kommando als Inſp. Offizier bei der Kriegsſchule in
Danzig entbunden.
Boelde, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 146, in dem
Kommando als Inſp. Offizier von der Siriegsichule in
Met zu derjenigen in Danzig übergetreten.
Keller, Königlid Württemberg. Pr. Lt. vom 8. Würt-
temberg. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich
von Baden, fommandirt nah Preußen, der Kriegs—
ſchule in Meb zur Dienftleiftung als Inſp. Offizier
zugetheilt.
v. Örolman, Pr. Lt. vom 2. Garde:Negt. zu Fu,
in dem Kommando als Inſp. Offizier von der Kriegs—
ichule in Caſſel zu derjenigen in Potsdam über:
getreten.
v. Lilien, Sek. Lt. vom Garde-Füger-Bat., als Inſp.
Dffizier zur Kriegsſchule in Caſſel kommandirt.
Bande, Pr. Lt. vom 6. Pomm. Inf. Negt. Nr. 49,
zum 1. November d. 38. von dem Kommando als
Erzieher bei der Haupt-Sladettenanftalt entbunden.
Krauſe, Set. Lt. vom 8. Rhein. Inf. Negt. Nr. 70,
unter Entbindung von dem Kommando als Erzieher
bei dem Sabettenhaufe in Dranienjtein, & la suite
des Regts. gejtellt.
Schmid, Sek. Lt. vom Inf. Regt. von Lützow
(1. Rhein.) Nr. 25, als Erzieher zur Haupt-Kadetten—
anſtalt,
Ritter, Sel. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 172,
Boie, Sek. Lt. vom Inf. Regt. von Borcke (4. Romm.)
Nr. 21, als Erzieher zum Kadettenhaufe in Oranien-
jtein, — fommanbirt.
Meyer, Hauptm.älasuitedes5.Rhein. Inf. Regts. Nr.65,
Schneider, Hauptm. à la suite des nf. Regts
General⸗Feldmarſchall Prinz Friedrich Marl von
Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, unter Belafjung
in dem Verhältniß ald Milttärlehrer bei der Haupt:
Kadettenanftalt, — zum Kadettenkorps, A la suite dei
jelben, verjeßt.
v. Waldheim, Pr. Lt. a la suite des Kadettenkorps
und Meilitärlehrer bei dem Kadettenhaufe in Plön,
zum Hauptm, vorläufig ohne Patent, befördert.
v. Endevort, Oberſt und Kommandeur ded Drag.
Regts. König (2. Württemberg.) Nr. 26, unter Ent:
bindung von dem Kommando nad Württemberg und
unter Stellung à la suite des Magdeburg. Drag.
Regts. Nr. 6, zum Kommandeur der 33. Kav. Brig.
ernannt.
Zu Kommandeuren der betreif. Regtr. find
ernannt:
die Majore:
Graf Schad v. Wittenau, beauftragt mit der führung
des Huf. Regts. von Schill (1. Schlei.) Nr. 4,
Sehr. v. Fritſch, beauftragt mit der Führung des
Thüring. Ulan. Regts. Nr. 6,
. Buße, beauftragt mit der Führung des Kür. Regts.
Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Weftpreuß.)
Nr. 5.
=
v. der Schulenburg, Major und etatsmäß. Stabs-
offizier ded 3. Gardeslllan. Regts, mit der Führung
des 2. Yeib-Huf. Negts. Saiferin Nr. 2, unter Stel-
fung ä la suite dejjelben, beauftragt.
v. Kramjta, Major und Esfadr. Chef vom lan. Kegt.
Kaiſer Alexander Il. von Rufland (1. Brandenburg.)
Nr. 3, als etatsmäß. Stabsoffizier in das Huf. Negt.
Graf Goetzen (2. Schleſ.) Nr. 6 verjeßt.
Wolf, Nittm. vom Ulan. Negt. Kaifer Alexander 11.
von Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3, zum Estadr.
Chef,
v. Schmiterlöw, Major und Eskadr. Chef vom
Litthau. lan. Regt. Nr. 12, zum etatsmäß. Stab
offizier, — ernannt.
DOchme, Hauptm. A la suite des Generalftabes der
Armee, unter Entbindung von dem Kommando zur
Dienftleiftung bei dem Kriegsminiſterium, als Ritt.
und Esfadr. Chef in das Litthau. Ulan. Regt. Rr. 12
verſetzt.
v. Hülſen (Bernhard), Hauptm. vom großen General⸗
jtabe, unter Stellung à la suite des Generalitabes
der Armee, zur Dienftleiftung bei dem Kriege—
minifterium lommandirt.
2481
Hell, Pr. Lt. aggreg. dem Generalftabe, unter Belafjung
bei dem aroßen Öeneraljtabe, in den Generalitab der
Armee einrangirt,
v. Schad, Major vom 1. Yeib:Huj. Regt. Nr. 1, unter
Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei
der 17. Div, als etatsmäß. Stabsoffizier in das
Schleswig: Hulftein. Ulan. Regt. Nr. 15 veriebt.
v. DIszewäli, Hauptm. und Komp. Chef vom Königin
Eliſabeth Garde-Gren. Negt. Nr. 3, als Adjutant zur
17. Div. fommanbdirt.
dv. Tippelsfird (Hans), Hauptm. von demjelben Regt.,
zum Stomp. Chef,
Ludendorfj, Rittm. vom Ulan. Regt. Graf zu
Dohna (Oſtpreuß.) Nr. 8, zum Eskadr. hei, —
ernannt.
Schr. v. Roeder, Königl. Württemberg. Major, bisher
dienftthuender Flügeladjutant Seiner Majeſtät des
Königs von Württemberg und Kommandeur ber
Schloßgarde⸗Komp., fommandirt nad Preußen, dem
1. Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2 aggregirt und
zur Dienftleiftung übertviefen.
Berfept find:
v. Radowitz, Gel. Lt. vom Gren. Regt. zu Pierde
Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3, in das
1. Bad. Leib-Drag. Negt. Nr. 20,
v. Hartlieb gen. Walſporn, Sef. Lt. vom 1. Groß:
berzogl. Heil. Drag. Regt. (Garde-Drag. Negt.)
Nr. 23, in das Leib-Garde-Huſ. Regt.,
v. Koedrig, Pr. Lt. à la suite des 2. Großherzogl.
Hell. Drag. Regts. (Leib-Drag. Regts) Nr. 24,
unter Belafjung in dem Verhältniß als Gouverneur
des Großherzogd von Medlenburg- Schwerin König—
fiher Hoheit, zum 1. Großherzogl. Medlenburg.
Drag. Regt. Ar. 17, & la suite befjelben,
v. Arnim, Sek, Lt. vom 2. Leib-Huf. Negt. Kaijerin
Nr. 2, in dad Schleswig-Holſtein. Ulan. Regt.
Nr. 15,
v. Platen, Pr. Lt. vom Huj. Regt. Fürft Blücher
von Wahlſtatt (Bomm.) Nr. 5, in das Ulan. Megt.
Hennigs von Trefienfeld (Altmärk) Nr. 16,
Aundardt dv. Schmidt, Sek, Lt. vom Schleswig—
Holitein. Ulan. Regt. Nr. 15, in das dem 2. Rhein.
Huf. Regt. Nr. 9 zugetheilte Detachement Jäger zu
Pferde des XV. Armeelorps.
Einrangirt find:
Herzog Adolf Friedrid zu Medlenburg Hoheit,
Pr. Lt. à la suite des Garde-Kür. Regts, unter
Belaffung in dem Verhältniß &ä la suite des
Holftein. Feldart. Regts. Nr. 24, in das Garde:
Kür. Regt.,
Eggers, Sek. Lt. & la suite des Ulan. Regts. Graf
zu Dohna (DOftpreuß.) Nr. 8, nach Ablauf jeines
Kommandos bei der Botichaft in Madrid, mit dem
1. November d. 8. in das genannte Regt.
In der Armee jind angejtellt:
Frhr. v. Wrangel, Pr. Lt. a. D., zulegt im Kür.
Regt. Graf Wrangel (Dftpreuß.) Nr. 3, unter Be:
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 94
2482
förderung zum überzähl. Rittm. bei dem genannten
Regt.,
Graf v. Königsmard, Sek. Lt. a. D, zulegt im
Leib: Garde Huf. Regt, als Sel. Lt. mit feinem
Patent bei diefem Regt.,
Graf dv. BroddorfjsAhlefeldt, Sek. Lt. a. D., zu:
legt im 1. Brandenburg. Drag. Negt. Nr. 2, als
Sel. Lt. mit jeinem Patent bei dem Kür. Negt.
Herzog Friedri” Eugen von Württemberg (Weit:
preuf.) Wr. 5.
Zu Pr. Lis. find befördert:
die Self. Lts.
Graf v. Pückler vom 1. Garde-lllan. Regt.,
dv. Arnim vom Kür. Negt. Königin (Bomm.) Nr. 2,
vb. Elern, v. Baehr vom Kür. Regt. Graf Wrangel
(Oftpreuß.) Nr. 3,
v. Spörden vom Kür. Negt. von Seydlig (Magdeburg.)
Nr. 7,
Herwarth v. Bittenfeld (Hans) vom ren. Negt.
zu Pferde Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3,
v. vom Drag. Regt. von Arnim (2. Brandenburg.)
Nr. 12,
Sondershaujen, Bleibtreu vom Schleswig: Holitein.
Drag. Regt. Nr. 13,
Wuille di Bille von dem dem Kurmärk. Drag.
Negt. Nr. 14 zugetheilten Detachement Jäger zu
Pferde des XIV. Armeelorps,
Godeffroy-Faerber vom 1. Öroßherzogl. Heil. Drag.
Negt. (Garde-Drag. Regt.) Nr. 23,
v. Goßler vom Huf. Regt. von Zieten (Brandenburg).
Nr. 8,
v. Michaelis vom Huſ. Regt. Fürſt Blücher von
Wahljtatt (Pomm.) Nr. 5,
Graf Stradmwig v. Groß-Zauche u. Camminep
vom Huf. Regt. König Humbert von Italien (1. Hell.)
Nr. 13,
v. Arnim vom Ulan. Regt. Kaiſer Alerander Il. von
Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3,
v. Endevort vom Ulan. Regt. von Schmidt (1. Pomm.)
Nr. 4,
v. Bapen vom Thüring. Ulan. Negt. Nr. 6,
Ziegler vom Ulan. Regt. Großherzog Friedrid) von
Baden (Rhein) Nr. 7,
v. Bapprig vom Ulan. Regt. Prinz Auguft von
Württemberg (Rojen.) Nr. 10,
Ritter u. Edler dv. Rogiſter (Hermann) vom
SchledwigsHolitein. lan. Regt. Nr. 15,
Frhr. Meyern v. Hohenberg, Dieke vom Ulan.
Regt. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk) Nr. 16.
Schr. dv. Thon» Dittmer, Vizewachtm. vom Landiv.
Bezirf 1V Berlin, zum Set, Lt. der Rei. des Leib:
Kür. Regts. Großer Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1 be
fördert und vom 1. November d. Is. ab auf ein
Jahr zur Dienjtleiftung bei dem Kür. Negt. von
Seydlig (Magdeburg) Nr. 7 kommanbirt.
v. Davans, Oberjilt. und Abtheil. Kommandeur vom
1. Barde-Feldart. Negt., zum etatsmäß. Stabsoffizier
ernannt,
v. Renelje, Major umd Abtheil. Kommandeur vom
Feldart. Regt. von Peuder (Schlei.) Nr. 6, in gleicher
Eigenichaft in das 1. Garde-Feldart. Regt.,
Graf v. Pfeil u. Klein-Ellguth, Major vom Nafjau.
Feldart. Regt. Nr. 27, unter Entbindung von dem
Kommando als Adjutant bei dem Gen. Kommando
ded XI. Armeekorps, als Abtheil. Kommandeur in
das Feldart. Regt. von Peuder (Schlel.) Nr. 6, —
verjeßt.
v. Mathefon, Hauptm. und Battr. Chef vom 2. Hannov.
Feldart. Regt. Nr. 26, als Adjutant zum Gen.
Kommando 'de3 XI. Armeelorps lommandirt.
Strider, Pr. Lt. vom Schleswig. Feldart. Regt.
Nr. 9, unter Beförderung zum Hauptm. und Battr.
Chef, vorläufig ohme Patent, in das 2. Hannov.
Feldart. Regt. Nr. 26,
Dahlmann, Hauptm vom 1. Bad. Feldart. Regt.
Nr. 14, umter Beförderung zum Major, vorläufig
ohne Patent, als Abtheil. Kommandeur in das
Feldart. Regt. von Clauſewitz (Oberſchleſ.) Nr. 21,
Lehmann, Hauptm., bisher Battr. Chef vom 1. Pomm.
Feldart. Negt. Nr. 2, in das 1. Bad. Feldart. Negt.
Nr. 14, — verjegt.
v. der Hardt, Hauptm. vom 1. Pomm. Feldart. Negt.
Nr. 2, unter Entbindung von dem Kommando als
Adjutant bei der 2. Feldart. Brig, zum Battr. Chef
ernannt.
Beder, Pr. Lt. dom Feldart. Regt. Nr. 34, als
Adjutant zur 2. Feldart. Brig. fommandirt.
Drimborn, Hauptm. und Battr, Chef vom Feldart.
Negt. Nr. 33, unter Beförderung zum Major, vor-
läufig ohne Patent, als Abtheil. Kommandeur in das
Feldart. Regt. Nr. 35 verjept.
Naglo, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. Nr. 33, zum
Hauptm. und Battr, Chef, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Goetſch, Hauptn. vom Feldart. Negt. Nr. 34, unter
Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, als
Abtheil. Kommandeur in das Feldart. Regt. General:
Feldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3 verſeht.
Bordenhagen, Hauptm. vom Feldart. Negt. Nr. 34,
von der Stellung ald Battr. Chef entbunden.
v. Fournier, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 15,
unter Beförderung zum Haupt. und Battr, Chef,
vorläufig ohne Patent, in das Feldart. Regt. Nr. 34
verießt.
Fleiſchmann, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Generals
Veldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18, zum
Hauptm. und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Bidel, Major und Abtheil. Kommandeur vom Feldart.
Regt. Nr. 33,
Neihenbah, Major und Abtheil. Kommandeur vom
2. Bomm. Feldart. Regt. Nr. 17, — ein Patent
ihrer Charge verliehen.
Schulge, Major 3. D., zuleht Abtheil. Kommandeur |
im 2. Bad. Feldart. Negt. Nr. 30, zum Kommandeur
des Landw. Bezirls Colmar ernannt.
1897 — Militär-Wohenblatt — Nr. 4
2481
Zu Pr. Lts., vorläufig ohne Patent, jind
befördert:
bie Set, Lts.:
Schmidt vom 1. Bomm. Feldart. Negt. Nr. 2,
Küblenthal vom Schleswig. Feldart. Negt. Nr. 9,
vb. Kayjer vom Großherzogl. Heſſ. Feldart. Regt.
Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
Sriederih vom 2. Bad. Feldart. Negt. Nr. 30,
Nembe vom Feldart. Negt. Nr. 31.
Berjept find:
die Sef. Lts.:
Pohl vom 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17, m das
Beldart. Regt. don Holßendorff (1. Rhein) Nr. 8,
Spruner v. Merk vom Naſſau. Feldart. Negt. Nr. 27,
in dad 1. Weltfäl. Felbart. Negt. Nr. 7,
Senfft v. Pilſach vom Niederrhein. Füſ. Negt. Nr. 39,
unter Entbindung von dem Kommando zur Dienit-
feiftung bei dem Thüring. Feldart. Regt. Nr. 19, in
das Holſtein. Feldart. Regt. Nr. 24.
Einrangirt find:
Werther, Pr. Lt. à la suite des Feldart. Regts. Nr. 15,
unter Entbindung von dem Kommando zur Dienjt-
leiftung bei dem Auswärtigen Amt, mit dem 1. No-
vember d. Is. in das 2. Pomm. Feldart. Negt. Nr. 17,
Baehr, Sek. Lt. & la suite des Feldart. Regts. von
Holgendorff (1. Ahein.). Nr. 8, in dieſes Negt.
In der Armee jind angeftellt:
v. Wulffen, Br. Lt. a. D., zuleßt im 1. Garde-Feldart.
Regt., unter Beförderung zum überzähl. Hauptm.,
nit einem Patent vom 22. März d. Is. bet dem
Weitpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16,
v. Alvdensleben, Pr. Lt. a. D., zulegt im Feldart.
Negt. von Scharnhorft (1. Hannov.) Nr. 10, ala
Pr. Lt. mit feinem Patent bei dem 1. Bad. Feldart.
Negt. Nr. 14.
Hofmann, Major 3. D., zulept Abtheil. Kommandeur
im Feldart. Regt. Prinz Auguſt von Preußen (Dit
preuß.) Nr. 1, unter Verleihung des Charakters als
Dberftlt. und Erteilung der Erlaubniß zum ferneren
Tragen der Uniform des Feldart. Negts. Prinz
Regent Ynitpold von Bayern (Magdeburg) Nr. 4,
zum Vorjtand des Urt. Depots in Saarlouis,
Kühne, Sek. Lt. vom 1. Wejtfäl. Feldart. Negt. Nr. 7,
unter Stellung A la suite des Regts, zum Direl-
tionsaſſiſt. bei den technischen Inftituten, — ernannt.
Rathgen, Oberjt und Kommandeur de3 Garde: Fußart.
Regts, unter Stellung ä la suite des Regts, mit
der Führung der 4. Fußart. Brig. beauftragt.
v. Edartsberg, Oberfilt. und Kommandeur des Bad.
Fußart. Regts. Nr. 14, in gleicher Eigenichaft zum
Garde: Fußart. Regt. verjept.
Keriting, Major und Bats. Kommandeur vom Fußart.
Regt. von Hinderfin (Pomm.) Nr. 2, mit der Führung
des Bad. Fußart. Regts. Nr. 14, unter Stellung
ä la suite deſſelben, beauftragt.
2485
1897 — Rilitär:Wodendlatt — Ar. 91
2486
Raths, Major und etatsmäß. Stabsoffizier vom Schled- | Wiehen, Oberitlt. von der 3. Ingen. Inſp. und
wig⸗ Holſtein. Zußart. Negt. Nr. 9, als Bats. Kom:
— in das Fußart. Regt. von Hinderſin (Pomm.)
r. 2,
Wolff, Major und Mitglied der Art. Prüfungs:
lommiſſion, unter Verleihung eines Patents jeiner
Charge, als etatsmäh. Stabsoffizier in das Schles—
wig-Holjtein. Fußart. Regt. Nr. 9, — verſetzt.
Müller, charakteriſ. Major und Mitglied der Art.
Prüfungstommiffion, zum Major, vorläufig ohne
Patent, befördert.
Prejtien, Hauptm. und Komp. Chef vom Fußart.
Regt. Nr. 11, als Mitglied zur Art. Prüfungs:
lommijfion,
Hajtedt, Hauptm. à la suite des Weſtfäl. Fußart.
Regts. Nr. 7 und Dritter Art. Offizier vom Platz
in Straßburg i. E, als Komp. Chef in das Fußart.
Regt. Nr. 11, — derjegt.
Herold, Hauptm. umd Komp. Chef vom Schleswig—⸗
Holftein. Fußart. Regt. Nr. 9, unter Stellung & la
suite des Regts., zum Dritten Art. Offizier vom
Plag in Straßburg i. E, ernannt.
Lauff, Hauptm. A la suite des Bab. Fußart. Regts.
Nr. 14, ala Komp, Chef in das Schleswig=Holitein.
Fußart. Regt. Nr. 9 einrangirt.
Ein Patent ihrer Charge unter Rangirung in
nachſtehender Reihenfolge verliehen:
den Majoren:
Wehmeyer, Lehrer bei der Fußart. Schießſchule,
Beder, etatsmäß. GStabsoffizier des Niederſchleſ.
Fußart. Regts. Nr. 5,
Krüdeberg, etatsmäß. Stabsoffizier des Fußart.
Regts. Ende (Magdeburg.) Nr. 4,
Neßler, Lehrer bei der Fußart. Schiehichule,
Warnke vom Kriegsminiſterium,
Wehrig, etatsmäß. Stabsoffizier des Weſtfäl. Fußart.
Regts. Nr. 7.
Borckenhagen, Hauptm. vom Garde-Fußart. Regt.
und kommandirt als Adjutant bei der 1. Fußart.
Inip., der Charakter als Major verliehen.
Haardt, Pr. Lt. a. D., zulegt im Niederjchlei. Feldart.
Regt. Nr. 5, in der Armee und zwar als Pr. Lt.
mit jeinem Patent bei dieſem Regt. wiederangeftellt.
DBefördert find:
Bathe, Feuerwerls-Pr. Lt. vom Feuerwerlslaboratorium
Spandau, zum Feuerwerlshauptm.,
Hajlinger, Feuerwerlslt. von der Depotverwaltung
der Art. Prüfungstommijjion, zum Feuerwerls-Pr. Dt.,
Burjeg, Öberfenerwerler vom Fußart. Regt. von
Diesfau (Schlei.) Nr. 6, zum Feuerwerlslt.
Ereuzinger, Oberjt und Kommandeur des Eijenbahn-
Regts. Nr. 2, unter Stellung & la suite des Garde-
Pion. Bats., zum Inipelteur der 1. Pion. Inſp.
ernannt.
Ingen. Dffizier vom Pla in Straßburg i. E., mit
der Führung des Eiſenbahn-Regts. Nr. 2, unter
Stellung ä la suite defjelben, beauftragt.
Roos, Major von der 1. Ingen. Infp. und Ingen.
Dffizier vom Pla in Cuxhaven, unter Verſetzung
in die 3. Ingen. Inſp, zum Ingen, Offizier vom
Plag in Straßburg i. E.,
dv. Hernidi- Szeliga, Major von der 3. Ingen.
Inſp., unter Verſetzung in die 1. Ingen. Inip., zum
Ingen. Offizier vom Platz in Curhaven,
v. Ammon, Oberftlt. und Kommandeur des Garde:
Pion. Bats., unter Verfeßung in Die 2. Ingen. Infp.,
zum Inſpelteur der 3. Feſtungs⸗-⸗Inſp. — ernannt.
Buek, Major und Kommandeur des Hannov. Pion.
Bald. Nr. 10, in gleicher Eigenihaft zum Garde—
Pion. Bat. verſetzt.
Mezger, Major vom Pion. Bat. Nr. 16, zum Kom—
mandeur des Hannov. Pion. Bats. Nr. 10 er—
nannt.
Hinck, Hauptm., bisher Komp. Chef vom Schleſ. Pion.
Bat. Nr. 6, in das Pion. Bat. Nr. 16,
Engels, Hauptm. von der 3. Ingen. Inſp., als
Komp. Chef in das Schleſ. Pion. Bat. Nr. 6, —
verjept.
Scott, Major von der 3. Singen. Inſp. und ungen.
Dffizier vom Platz in Wefel, unter Verjegung in die
1. Ingen, Inſp., zum Ingen. Offizier dom Platz in
Danzig,
Grude, Hauptm. von der 1. Ingen. JInſp., unter
Verſetzung in die 3. Ingen. Infp., zum Ingen. Offi—
zier vom Pla in Weſel, — ernannt,
Brune, Hauptm. und Komp. Chef vom Heli. Pion.
Bat. Nr. 11, in die 3. Ingen. Inſp.,
Leinveber, Hauptm. von der 3. Ingen. Inſp., als
Komp. Chef in das Heſſ. Pion. Bat. Nr. 11,
Garbſch, Hauptm. und Komp. Chef vom Bad. Pion.
Bat. Nr. 14, in die 3. Ingen. Inip.,
Adler, Pr. Lt. vom Niederichlei. Pion. Bat. Nr. 5,
unter Veförderung zum Hauptm. und Komp. Chef,
vorläufig ohne Patent, in das Bad. Pion. Bat.
Nr. 14, — verſetzt.
Zu Majoren, vorläufig ohne Patent, jind
befördert:
bie Hauptleute:
Müller von der 1. Ingen. Inſp.,
Scholtz von der 1. Ingen. Inſp. und Ingen. Offizier
vom Blab in Pillau,
v. Bampus vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4.
Bu Hauptleuten, vorläufig ohne Patent, find
befördert:
die Br. Ltis.:
Schubert vom Pion. Bat. Nr. 15, diefer unter Ex:
nennung zum Komp. Chef,
Dollmann, & la suite der 1. Ingen. Infp. und Lehrer
bei der Kriegsſchule in Danzig,
Morgenitern vom Pion. Bat. Nr. 15.
2487 _
Zu Pr. Ltis. vorläufig ohne Patent,
iind befördert:
die Gef. 2t3.:
Langguth, kommandirt nad Württemberg beim
Württemberg. Pion. Bat. Nr. 13,
Böttider vom Pion. Bat. Nr. 19.
Weber, Könige, Württemberg. Pr. &t., bisher im
Württemberg. Pion. Bat. Nr. 13, fommandirt nad)
Freußen, der 2, Ingen. Inſp. zugetheilt.
Chales de Beaulieu, Pr. Lt. von der Luftichiiier-
Abtheil., in das Inf. Negt. Nr. 152,
dv. Kleiſt (Ewald), Sel. Lt. vom Gren. Regt. Graf
Kleiſt von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6, zur
Luftſchiffer⸗ Abtheil, — verſetzi.
Neugebauer, Pr. Lt. vom Hannov. Train-Bat.
Nr. 10, unter Beförderung zum Rittm. und Komp.
Chef, in dad Pomm. Train-Bat. Nr. 2 verjegt.
Schreiber, Pr. Lt. vom Brandenburg. Train - Bat,
Nr. 3, zum überzähl. Rittm. mit einem Patent vom
27. Januar d. Is. befördert.
v. Tyszka, Sek. Lt. vom Auf. Regt. Prinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
in dad Train:Bat. Nr. 15,
Iperott, Sek. Lt. vom 7. Thüring. Inf. Rent.
Nr. 96, in das Hannov, Train» Bat. Nr. 10, —
verjeßt.
Koeple, Hauptm. und Erſter Offizier des Traindepots
XI. Armeekorps, ein Patent feiner Eharge verliehen.
Zu Mitgliedern der betreif. Befleibungsämter
jind ernannt:
die Hauptleute:
Golden, ä la suite des Niederrhein. Füſ. Regts.
Nr. 39 und kommandirt zur Dienftleiftung bei dem
Velleidungsamt des VII. Armeelorps,
Beer, à la suite des Inf. Regts. von Manſtein
Schleswig.) Nr. 84 und lommandirt zur Dienſt—
ze bei dem Belleidungsamt des VIII. Armee:
orps.
Befördert ſind:
a. zu Set. Lis.
die Port. Fähnriche:
dv. Hennigs vom 1. Garde-Regt. zu Fuß,
v. Lettow-Vorbeck, Frhr. dv. Borde vom 2. Garde:
Regt. zu Fuß,
v. en vom Kaiſer Franz Garde-Ören. Regt.
r. 2,
v. Bismard, v. Langendorff vom Königin Eliſabeth
Garde-Gren. Regt. Nr. 3,
v. Berjen vom 1. Garde-Ulan. Negt.,
Schr. dv. Zedlitz u. Leipe vom 2. Garde-Drag. Negt.
Kaijerin Alerandra von Rußland,
1897 — Militär: Mocdenblatt — Wr. M
2488
vb. Loſch, Rogalla v. Bieberftein, v. Spies,
v. Kropff vom Gren. Regt. König Friedrich III.
(1. Oſtpreuß.) Nr. 1,
v, Trotha, Rohde vom ren. Regt. Nönlg Fried:
rich 11. (3. Dftpreuß.) Nr. 4,
Plenzke, Felir vom nf. Regt. von Boyen (5. Dit:
preuß.) Nr. 41,
Szelinstt vom nf. Regt. Freiherr Hiller vun Gaer:
tringen (4. Poſen.) Nr. 59,
Schmweigger dom Drag. Negt.
von Preußen (Litthau.) Nr. 1,
Briejen vom Drag. Negt. König Albert von Säachſen
(Oftpreuf.) Nr. 10,
Klauenflügel vom Weſtpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16,
Bruns, Scttelorn vom nf. Negt. Nr. 129,
Evers vom Inf. Regt. Nr. 140,
Zange vom Gren. Megt. Prinz Carl von Preußen
(2. Brandenburg.) Nr. 12,
Kühnaft vom nf. Negt. Graf Tauengien von Witten:
berg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Spilling vom nf. Negt. Großherzog Friedrich
Franz JI. von Medlenburg Schwerin (4. Branden-
burg.) Nr. 24,
Wehlmann vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Bran-
denburg.) Nr. 48, dieſer unter Berfehung in das
Inf. Regt. von Wittich (3. Heſſ.) Nr. 83,
Schaeffer vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Bran-
denburg.) Nr. 48,
Graf v. Hagen vom Für. Negt. Kaijer Nifolaus 1.
bon Rußland Brandenburg.) Nr. 6,
Bauer vom Magdeburg. Train-Bat. Nr. 4,
Schnorrenpjeil vom Gren. Negt. Graf Kleiſt von
Nollendorf (1. Weitpreuß.) Nr. 6,
v. Erdert vom Gren. Negt. König Wilhelm I. (2. Weit:
preuß.) Nr. 7,
Matheſius vom nf. Regt. von Courbiere (2. Poſen.)
Nr. 19,
Meyer, Müller vom Füſ. Negt. von Steinmeh
(Weſtfäl.) Nr. 37,
Kleinwädter vom 2. Niederfchlef. Inf. Regt. Nr. 47,
Nitihmann vom 3. Poſen. Inf. Regt. Nr. 58,
Kalau v. Hofe vom Ulan. Regt. Kaifer Alerander IL.
von Nußland (Weitpreuß.) Nr. 1,
v. Natdujius, Graf dv. Schmettow vom Ulan. Negt.
Prinz Muguft von Württemberg (Pojen.) Nr. 10,
v. Desfeld vom Gren. Regt. König Friedrich Wil:
heim 1I. (1. Schleſ.) Nr. 10,
Rohde, Edardt, Winkel vom nf. Regt. Keith
1. Oberſchleſ.) Nr. 22,
Traberth vom nf. Negt. von Winterfeldt (2. Ober
ſchleſ) Ar. 23,
Bollmar vom Fi. Negt. General-Feldmaricall Graf
Motte (Schleſ.) Nr. 38,
Schauwecker vom 4. Niederfchlei. Inf. Regt. Nr. 51,
Stottmeifter vom 3. Oberichlef. Inf. Regt. Nr. 62,
Saner vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 63,
v. Liered u. Wilkau vom Leib-flür. Negt. Großer
Kurfürſt (Schleſ.) Ar. 1,
v. Eidjtedt vom Ulan. Regt. von Kapler (Schlef.)
Nr. 2, ;
Prinz Albrecht
489
v. Bafje vom uf. Regt. Herivarth v i ib
(1. Weſtfäl.) Nr. 13, — 1 SERIE
Terberger vom nf. Regt. Graf Bülow von Denne
2 * (6. — Nr. 55,
Abt vom nf. Regt. Vogel von Faldenftein (7. ⸗
I eh 8 g Saldenftein (7. Weit
Rieverd vom nf. Negt. Herzog Ferdinand von
Braunſchweig (8. Weſtfäl.) Nr. 57,
dv. vom Kür. Regt. von Driefen (Wejtfäl.)
r. 4,
v. Below vom Huf. Negt. Kaiſer Nitolaus II. von
— Weſtfäl.) Nr. 8,
itt:Ho&, Klinger vom Inf. Regt. Herzog v
ei (Holftein.) Nr. ie
v. Buttlamer vom Großherzog. Mecklenburg. h
Negt. Nr. 89, he —
v. a vom Großherzogl. Medlenburg. Füſ. Negt.
tr. 90,
Pehlow vom Huf. Negt. Kaiſer Franz Joſeph von
nn König von Ungarn (Schleswig-Holftein.)
r. 16,
v. Engel vom Holftein. Feldart. Regt. Nr. 24,
Shlemm vom 2. Hefl. Inf. Regt. Nr. 82,
v. Brederlom vom 2. Hannov. Drag. Negt. Nr. 16,
Frels dom 2. Hannov. Feldart. Regt. Nr. 26,
Schr. db. Donnersperg dom Füſ. Negt. von Gerd:
„dorf (Hefl.) Nr. 80,
Siebold, Hollanbt vom 1. Nafjau. Inf. Regt. Nr. 87,
Küpper vom 2. Naffau. Inf. Rent. Nr. 88,
nn — Martin vom 6. Thüring. Inf.
vb. Roques, Frhr. dv. Ball vom 1. Großherzogl. Heil.
— —— Regt. Nr. 115, —
Wolf vom nf. Regt. Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl.
PR Nr. 116, — —
rieſel, Hoſſe vom 3. Großherzogl. Heſſ. Inf. Regt.
gt) Nr. 117, : —
endorp vom 2. Großherzogl. Heſſ. Drag. Regt. (Leib:
_ Drag. Regt.) Nr. 24, Ra:
Strüder vom Naſſau. Feldart. Regt. Nr. 27,
Schr. Huber v. Öleihenjtein vom 1. Bad. Leib-
Ören. Regt. Nr. 109,
Balz vom 2. Bad. Gren. Negt. Kaifer Wilhelm 1
Nr. 110,
Sendel vom 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113,
— 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich III
rt. 114,
Bolff, Föhrenbad) vom 1. Bad. Feldart. Regt. Nr. 14,
Müller, Kürner vom nf. Negt. Markgraf Karl
(7. Brandenburg.) Nr. 60,
Diann, Heufer, Jaeger vom Inf. Regt. Nr. 132,
Hagemeyer, Neugebauer vom nf. Regt. Nr. 137,
Milczewsti vom nf. Regt. Nr. 143,
Vogler vom Inf. Regt. Nr. 98,
dv. Oppen vom Inf. Regt. Nr. 131,
Sundermann vom nf. Regt. Nr. 135,
Böhme vom Inf. Megt. Nr. 144,
Bolff vom 2. Hannov. Ulan. Regt. Nr. 14,
Deejel vom Gren. Regt. König Friedrich 1. (4. Oft:
preuß) Nr. 5,
-
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 94
290
Stoltz vom Inf. Negt. Graf Schwerin (3. Pomm.)
Nr. 14,
Braun vom nf. Regt. von Grolman (1. Polen.)
Nr. 18,
Nitihmann vom Inf. Negt. von Borde (4. Pomm.)
Nr. 21,
Behrens, Wolff vom nf. Regt. Graf Dönhoff
(7. Dftpreuß.) Nr. 44,
Schenk vom Inf. Regt. Nr. 141,
v. Oheimb vom 2. Schlei. Jäger-Bat. Nr. 6,
Pohl vom Garde-Fußart. Negt.,
Matſchke vom Niederſchleſ. Fußart. Regt. Nr. 5,
Karl, Wöhler vom Weſtfäl. Fußart. Regt. Nr. 7,
Wachenfeld vom Fußart. Regt. Nr. 10, dieſer unter
Verſetzung in das Fußart. Bat. Nr. 13,
Neumeyer, Crell vom Bad. Fußart. Regt. Nr. 14,
Mehrtens vom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.)
Nr. 3,
Gießel vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4,
de Lalande vom Niederichlej. Pion. Bat. Nr. 5,
Schön vom Weſtfäl. Bion. Bat. Ar, 7,
Reclam vom Pion. Bat. Nr. 17,
Bartſch vom Eijenbahn-Regt. Nr. 1;
b. zu Port. Fähnrichen:
Frhr. v. Schleinig, Unteroff. vom 1. Oarbe-ftegt.
zu Fuß,
v. Frankenberg u. Proſchlitz, Unteroff,, v. Hart—
mann, charalteriſ. Port. Zähne, — vom 2. Garde:
Negt. zu Fuß,
v. Corswant, Unteroff., v. Behr, charalteriſ. Port.
Fähnr., dv. Richter, Unteroff, — vom Sailer
Alerander Garde-Ören. Regt. Nr. 1,
v. Kühlewein, v. Briepfe, v. Tayfjen, Unter
offiziere, v. Grone, cdharakterif. Port. Fähnr, —
vom Kaiſer Franz Garde-Ören. Regt. Nr. 2,
v. Arentsſchildt, charakterij. Port. Fähnr.
3. Garde-Regt. zu Fuß,
v. Wrodem, v. Birdhahn, Unteroffiziere vom Königin
Eliſabeth Garde-Ören. Regt. Nr. 3,
dv. Widelind, v. Stein-Lausnitz, Unteroffizier
vom Königin Augufta Garde-Ören. Negt. Nr. 4,
v. Schmidt-Pauli, Unterofj. vom 3. Garberlllan.
Regt.,
Schr. v. Seidl itz u. Gohlau, v. Boetticher, charak—
ieriſ. Port. Fähnriche vom 1. Garde⸗Feldart. Negt.,
Dous, Unteroff.,
Dehlmann, charakteriſ. Port. Fähnr, — vom Gren.
Regt. König Friedrich III. (1. Oſtpreuß) Nr. 1,
Trent, charakteriſ. Port. Fühnr. vom ren. Regt.
König Friedrich Wilhelm I. (2. Dftpreuß.) Nr. 3,
Meier, Unteroff,,
v. Berjen, charakterif. Port. Fühnr, — vom Gren.
Regt. König Friedrich 11. (3. Ditpreuß.) Nr. 4,
v. Hatten, charalteriſ. Port. Zähne. vom Füſ. Regt.
Graf Roon (Dftpreuß.) Nr. 33,
vom
2
A
Buttlih, Benefeldt, Unteroffiziere vom Inf. Regt.
Herzog Karl von Mecklenburg. Strelis (6. Dftpreuf.)
Mr. 48,
Heing, Kienſcherff, Unteroffiziere vom 8. Oſtpreuß.
Inf. Regt. Nr. 45,
Mackowsky, Unteroff. vom Ulan. Regt. Graf zu
Dohna (Dftpreuß.) Nr. 8,
Zorn, Unteroff.,
Bund, Gamp, charalterii. Port. Fähnriche, — dom
Weſtpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16;
die haralterif. Port, Fähnriche:
dv. Baczfo vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Bomm.) Nr. 2, diefer unter Verſetzung zum Inf.
Negt. Nr. 150,
v. Hergberg vom ren. Regt.
Wilhelm IV. (1. Bomm.) Nr. 2,
Bufje vom Colberg. Gren. Regt. Graf Gneiſenau
(2. Bomm.) Nr. 9,
Krauje, Unterofj. vom Bonm. Füſ. Regt. Nr. 34,
Schroeder, charakteriſ. Bort. Fähnr. vom nf. Negt.
Prinz Morig von Anhalt-Deffau (5. Bomm.) Nr. 42,
v. Bonin, darakterii. Port. Fühnr. vom Kür. Negt.
Königin (Pomm.) Nr. 2,
Kran, Beidermann, Unteroffiziere vom 2. Pomm.
Beldart. Regt. Nr. 17,
v. Tilly, dv. Wodtke, charakterif. Port. Fähnriche dom
Leib-Ören. Regt. König Friedrih Wilhelm IM.
(1. Brandenburg.) Nr. 8,
v. Wedel, darakterif. Port. Fähnr. vom Gren. Regt.
Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12,
Staehle, Unteroff.,
Stude, darakterij. Port. Fähne, — vom Fü. Negt.
Prinz Heinrih von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35,
v. Eranad, Unteroff.,
Frhr. Schuler v. Senden, charalteriſ. Port. Fähnr.,
— vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.)
Nr. 48,
Kaempffe, Unteroff. vom Inf. Regt. General-Feldmarſchall
—— Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.)
tr. 64,
Puſcher, charalteriſ. Port. Fähnr. vom Feldart. Regt.
General⸗Feldzeugmeiſter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Lens, charalteriſ. Port. Fährr., v. Maſſow, dv. Roon,
Unteroffizier, — vom Feldart. Negt. General-Feld—
zeugmeilter (2. Brandenburg.) Nr. 18,
Graf dv. Schlippenbach, charakterij. Port. Fähnr.
vom nf. Megt. Fürft Leopold von Anhalt-Defjau
(1. Magdeburg.) Nr. 26,
Kuntze, Unteroff,, Hildebrand, charalterii. Port.
Bühne, Kobus, Unteroff,, — vom Inf. Regt. Brinz
Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.)
Nr. 27,
Seip, Unteroff. vom Magdeburg. Füſ. Negt. Nr. 36,
Frhr. v. Bibra, Jaehnigen, Unteroffiziere vom
3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71,
Müller, v. Schroetter, daralterif, Port. Fähnriche,
Werner, Unteroff, — vom 4. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 72,
König Friedrich
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 94
; d. Roſenberg-Gruszezynski, Unteroff, —
249%
Schr. Grote, charalterii. Port. Fühnr, v. Zingler,
Unteroff., — vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93,
Holtzhey, charalterii. Port. Fähnr. vom Thüring.
Feldart. Negt. Nr. 19,
v. Kahlden, charalterif. Port. Fähne, v. Nieben,
Unteroff, — vom Gren. Negt. Graf Kleiſt von
Nollendorf (1. Weitpreuf.) Nr. 6,
v. Brandt gen. Flender, charakteriſ. Port. Fähnr.
vom Gren. NRegt. König Wilhelm I. (2. Weitpreuß.)
Nr. 7,
Schneider, Striper, Unteroffiziere vom Inf. Rent.
Graf Kirchbach (1. Niederichlef.) Nr. 46,
Meyer, charakterij, Port. Zähne, Wed, Schulze,
Unteroffiziere, — dom 2. Niederſchleſ. Inf. Negt.
Nr. 47,
Grambſch, charalteriſ. Bort. Fähnr., Heyne, Unteroff.,
— vom 3. Bojen. Inf. Regt. Nr. 58,
Wuthe, Unteroff. vom Feldart. Regt. von Podbielski
(Niederſchleſ) Nr. 5,
Roſe, Unteroff. vom Niederihlei. Train-Bat. Nr. 5,
Schüßler, Schlenther, Reſchke, Unteroffiziere
vom Gren. Regt. König Friedrih Wilhelm 11.
(1. Schlef.) Nr. 10,
Athenſtaedt, harakterif. Port. Fähnr. vom Inf. Regt.
Keith (1. Oberſchleſ.) Nr. 22,
Naedel, Paetzold, Dinter, Unteroffiziere vom nf.
Regt. von Winterfeldt (2, Oberſchleſ.) Nr. 23,
Boehm, charakterii. Port. Fähnr, Hildebrand,
Unteroff., — vom 4. Niederichlei. Inf. Regt. Ar. 51;
die Unteroffiziere:
Lemfe vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62,
Krüger, Scheidler vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 63,
Graf v. Schweinik uw Krain Frhr. v. Kauder
vom Drag. Negt. König Friedrih 111. (2. Schleſ.
Nr. 8,
Weyland, Rothert vom nf. Regt. Prinz Friedrich
der Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
Steinle, Unteroff.,
Delbermann, Goefreiter,
Euler, Fries, Unteroffiziere, — vom Niederrhein. Fül.
Regt. Nr. 39,
Creutz, charalteriſ. Port. Fühnr. vom 5. Weſtfäl. Ani.
Regt. Wr. 58,
Schr. v. der Horit, charalteriſ. Port. Fähnr.,
bom
nf. Regt. Graf Bülow von Dennewiß (6. Weitfäl.)
Nr. 55,
Lindemann, charalterij. Port. Fähnr.,
Philipps, Brauer, Unteroffiziere, — vom Inf. Negt.
Vogel von Yaldenftein (7. Weitfäl.) Nr. 56,
Herdiederhoff, harakterij. Bort. Fähnr.,
Benoit, Unteroff, — vom nf. Negt. Herzog Ferdi:
nand don Braunichweig (8. Weitfäl.) Nr. 57,
v. Altenbodum, Unterof. vom Kür. Negt.
Drieſen (Meftfäl.) Nr. 4,
Mörichner, Gefreiter vom Weſtfäl. Train:Bat. Nr. 7;
bon
249
die Unteroffiziere:
Gronenberg vom nf. Regt. von Goeben (2. Rhein.)
Nr. 28,
Hartmann dom nf. Negt. von Horn (3. Rhein.)
Nr. 29,
Fiſch, Krid vom Füſ. Negt. Fürſt Karl Anton von
Hohenzollern (Hohenzollern) Nr. 40,
Lobeck, charalteriſ. Port. Fähnr.,
Goetſch, Buſch, Paſchke, Unteroffiziere, — vom
5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65,
Frhr. dv. Eerde, Unteroff. vom Feldart. Regt.
von Holgendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
die charakteriſ. Bort. Fähnriche:
v. Boelgig vom nf. Negt. Graf Boje (1. Thüring.)
Nr. 31,
v. Schweinihen vom 2. Hanfeat. Inf. Regt. Nr. 76,
v. Hartwig vom Füſ. Negt. Königin (Schleöwig-
Holftein.) Nr. 86,
v. Witzendorff, Graf v. Hardenberg, Unteroffiziere
vom Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Negt. Nr. 89,
v. Meding, charakteriſ. Port. Zähne. vom Großherzogl.
Medlenburg. Füſ. Regt. Nr. 90,
Graf Hahn, Unteroff.,
dıhr. dv. Stenglin, charalteriſ. Port. Fähnr. vom
2. Großherzog. Medlenburg. Drag. Negt. Nr. 18,
v. Hofmann, Unteroff. vom Hannov. Huf. Regt.
Nr. 15,
Laſſen, Frhr. v. Freytag, Luther, Unteroffiziere
vom Schleswig. Feldart. Negt. Nr. 9,
dchr. v. Malkahn, charalteriſ. Port. Fähnr.,
v. Müller, Frhr. v. Wolzogen, v. Billerbed,
Unteroffiziere, — vom Holftein. Feldart. Negt. Nr. 24,
Vronsky, Unteroff. vom Scleswig-Holitein. Train-
Bat. Nr. 9,
Thilo, Unteroff. vom Füf. Regt. General-Feldmarſchall
Prinz Albreht von Preußen (Hannov.) Nr. 73,
Heller, Weſtermann, Aſſmann, Unteroffiziere,
dv. Thielen, dharakterif. Port. Zähne, —
1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74,
Gadow, Harke, Hemmerich, Unteroffiziere,
Hedler, charalterij. Port. Fähnr.,
Öraf zu Bentheim: Tedlenburg-Rheda, Unteroff.,
* vom Inf. Regt. von Voigts-Rhetz (3. Hannov.)
tr. 79,
dv. Gersdorff, dv. Marjhald, charalteriſ. Port.
Fahnriche vom Dldenburg. Inf. Regt. Nr. 91,
d. Kitzing, dv. Blod, charalterii. Port. Fähnriche vom
Braunſchweig. Inf. Regt. Nr. 92,
öthr. dv. Ziegeiar, dharakterii. Port. Fähnr. vom
Oldenburg. Drag. Negt. Nr. 19,
Jaroſch, Wiegand, Poerſch, Unteroffiziere vom
2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
— Unteroff. vom Füſ. Regt. von Gersdorff (Heſſ.)
80
vom
Woytaſch, Joſten, Unteroffiziere vom 1. Heſſ. Inf.
Regt. Nr. 81,
Boehm, harakterif. Port. Fähnr. vom Inf. Negt. von
Wittich 3. Hei.) Nr. 83,
1897 — Militär-Wodhenblatt — Nr. 94
2494
PEsSn Om, Unteroff. vom 1. Naffau. Inf. Regt.
tr. 87,
Barten, Elingeftein, Unteroffiziere vom 2. Najjau.
Inf. Negt. Nr. 88,
v. Kaminieh, Hering, Unteroffiziere,
Frhr. dv. Ketelhodt, harakterif. Port. Fähnr., — vom
5. Thüring. Inf. Negt. Nr. 94 (Großherzog von
Sadjen),
Kanter, charakteriſ. Port. Fähnr.,
nn Unteroff, — vom 6. Thüring. nf. Regt.
r. 95,
Frhr. Schäffer dv. Bernſtein, dharakterif. Port.
Fähnr. vom 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Leibgarde-)
Negt. Nr. 115,
Haus, Hilgers, charakterif. Port. Fähnriche, Bätge,
v. Mandel, Unteroffiziere, — vom nf. Regt.
Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116,
Heimann, Fitting, charakterii. Port. Fähnriche, Bod
v. Wülfingen, Unteroff,, — vom 3. Grofherzogl.
Hell. Inf. Regt. (Leib-Regt.) Nr. 117,
v. Bierbrauer zu Brennſtein, charalterij. Port.
Bühne. vom 4. Großherzogl. Heſſ. Inf. Regt. (Prinz
Earl) Nr. 118,
Nichterlein, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 166,
v. Bodum gen. Dolffs, darakterii. Port. Fähnr.
vom Drag. Negt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.)
BD;
v. Sieralowsft, Unteroff. vom Huf. Negt. Landgraf
Sriedrich II. von Heffen-Homburg (2. Heſſ.) Nr. 14,
Hoedner, charakterii. Port. Fühnr, Yanger, Unteroff.,
— vom Nafjau. Feldart. Negt. Nr. 27,
v. Kaminietz, charakterii. Port. Fähnr. vom 1. Bad.
Leib:Ören. Regt. Nr. 109,
Stehrer, Berton, Unteroffiziere vom 2. Bad. Gren.
Negt. Kaifer Wilhelm I. Nr. 110,
Thilo, Gebhard, charakteriſ. Port. Fähnriche vom
4. Bad. Inf. Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112,
Frank, charakteriſ. Port. Fähnr., Breithaupt,
Unteroff., — dom 7. Bad. Inf. Negt. Nr. 142,
Frhr. v. Schaezler, charalteriſ. Port. Fähnr. vom
Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14,
Frhr. v. Verſchuer, Trippel, charalteriſ. Port. Fähn—
riche, Michels, Unteroff, — dom nf. Regt. Marks
graf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60,
Schwedler, charalteriſ. Bort. Fähnr. vom nf. Regt.
Nr. 132,
Foitzick, charakterij. Port. Fähne. vom nf. Regt.
Nr. 136,
Hoppe, Unteroff. vom nf. Negt. Nr. 137,
Hell, charalteriſ. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 143,
van Kempen, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 171,
Schifferdeder, Unteroff. vom 3. Schleſ. Drag. Negt.
Nr. 15,
Böhmer, charalteriſ. Port. Fähnr. vom Feldart. Regt.
Nr. 15,
Held, Schreiber, Unteroffiziere vom Inf. Regt. Graf
Barfuh (4. Weitfäl.) Nr. 17,
Matheis, Unteroff.,
dv. Bunfen, charalterij. Port. Zähne, — vom nf.
Negt. Nr. 98;
2195
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 94
die haralterif. Port. Fähnriche:
v. König, YJungermann vom nf. Regt. Nr. 130,
Soller, Lindenberg vom nf. Regt. Nr. 131,
Schneider, Bardt vom Inf. Negt. Nr. 135,
Mehlburger vom nf. Negt. Nr. 144,
v. Henning auf Schönhoff, Frhr. v. Schleinig
vom Königs-Inf. Regt. Nr. 145,
Heidelberg, Liegener, QTube, Unteroffiziere dom
Gren. Regt. König Friedrich I. (4. Dftpreuf.) Nr. 5,
v. Hülfen, charakteriſ. Port. Fähnr.,
Bielfeldr, Unteroff., — vom Inf. Negt. von Grolman
(1. Bojen.) Nr. 18;
die Unteroffiziere:
Schalow, Adler vom nf. Negt. Graf Dönhoff
(7. Dftpreuß.) Nr. 44,
Holland vom nf. Regt. von der Marwiß (8. Pomm.)
Nr. 61,
Fuhrmann, Rimelk vom nf. Negt. Nr. 141,
Credé, charakteriſ. Port. Fähnr. von demielben Regt.,
Eihenburg, Unteroff.,
Graf dv. Kalnein, charakterif. Port. Zähne, — dom
1. Leib-Huf. Negt. Nr. 1,
v. Maſſow, charakteriſ. Port. Fähnr.,
v. Brockhuſen, Unteroff, — vom Huf. Regt. Fürſt
Blücher von Wahlſtatt (Bomm.) Nr. 5,
Wendt, Unteroff. vom Wlan. Regt. von Schmidt
(1. Pomm.) Nr. 4;
die daralterij. Bort. Fähnriche:
vb. Mandelsloh vom Garde-Schüßen-Bat.,
Schr. dv. Hodenberg vom Jäger-Bat. Graf Yord
von Wartenburg (Ditpreuß.) Nr. 1,
Schr. v. Richthofen vom 2. Schleſ. Jäger-Bat. Nr. 6,
v. Rabenau, Oberjäger von demjelben Bat.,
Taube, Dberjäger vom Rhein. Jäger-Bat. Nr. 8,
Frhr. v. Uslar-Gleichen, charalteriſ. Port. Fähnr.,
Graf dv. der Schulenburg, Oberjäger, — vom Heſſ.
Jäger-Bat. Nr. 11;
die charalteriſ. Port. Fähnriche:
Frhr. v. Haxthauſen vom Großherzogl. Mecklenburg.
Jäger⸗Bat. Nr. 14,
Hannig von Garde Fußart. Regt.,
Meinardus vom Niederſchleſ. Fußart. Regt. Nr. 5,
Schulz vom Fußart. Negt. von Dieslau (Schlel.)
Nr. 6;
die Unteroffiziere:
Theusner vom Rhein. Fußart. Regt. Nr. 8,
Haßdenteufel, Midel, Ublenbrud vom Schleswig:
Holitein. Fußart. Negt. Nr. 9,
Huber vom Fußart. Negt. Nr. 11,
Ditfe vom Bad. Fußart. Regt. Nr. 14,
Kleedehn vom Fußart. Regt. Wr. 15,
Spohr, darakterij. Port. Fühnr. vom Garde-Pion. Bat.,
Wolff, Unteroff. von demjelben Bat.;
die Unteroffiziere:
Moyn vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4,
Dillenburger vom Niederſchleſ. Pion. Bat. Nr. 5,
24%
Wehowsky, Sperr vom Schleſ. Pion. Bat. Nr. 6,
Menge vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
Schmid, darakterif. Port. Fahnr. vom Hannov. Bion.
Bat. Nr. 10,
Stemmermann, Gefreiter von demielben Bat.,
Ehringhaus, darakterif. Port. Fähnr. vom Hefi.
Pion. Bat. Nr. 11,
Stendel, Unteroff. von demielben Bat.;
die Unterojfiziere:
Leris, Schütte vom Pion. Bat, Nr. 15,
Vanvolrem, Lindemann vom Pion. Bat. Nr. 16,
Schmolling vom Pion. Bat. Nr. 18,
Fiebig vom Pion. Bat. Nr. 20,
Bogeler, Schwengberg vom Eijenbahn:Regt. Nr. 1,
Arnold, daralterij. Port. Zähne. von demielben Regt.
v. Michael, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Graf zu Dohna
(DOftpreuß.) Nr. 8,
v.Lettom:Borbed, Sek. Lt. vom Kür. Negt. Königin
(Bomm.) Nr. 2,
v. le Fort, Br. Lt. vom 2. Pomm. Feldart. Regt.
Nr. 17, — Ala suite der betreff. Regtr. ge:
itellt.
v. Tettau, Oberjtlt. 3. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirks Dftvowo, in gleicher Eigenfhaft zum Landm.
Bezirl Glogau verjegt.
v. Gottberg, Hauptm. und Komp. Chef vom ni.
Regt. Nr. 155, in Genehmigung ſeines Abfchiede:
geſuches mit Penfion zur Diep. geitellt und gleich
zeitig zum BezirlBoffizier beim Landw. Bezirk Koſten
ernannt.
Jadjtein, Major 5. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirld Oppeln,
v. Zejjel, Major 5. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirks Kreuzburg, — der Charakter als Oberſtlt.
verliehen.
dv. Köppen, Sek. Lt. vom Huf. Negt. von Schill
(1. Schlef.) Nr. 4,
Kelch, Set. Lt. vom Weſtfäl. Drag. Negt. Nr. 7, —
ä la suite der betreff. Regtr. geiteltt.
v. Stodhaufen, Major 3. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirks Kreuznach, in gleicher Eigenjchaft
zum Landw. Bezirt Nachen verjegt.
vd, Woljersdorff, Oberft z. D., zuletzt etatsmäß.
Stabsoffizier des 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68,
zum Stommandeur bes Landw. Bezirls Kreuznach
ernannt.
v. Dlled, Major 3. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirks I Bremen, der Charakter als Oberftit.
verliehen.
Müller, Sek. Lt. vom 1. Hanjeat. Inf. Regt. Nr. 75,
ä la suite des Regts, geitellt.
Dahrenjtaedt, Major 3. D., zulegt Bats. Komman—
deur im nf. Negt. Herzog Friedrih Wilhelm von
Braunihweig (Dftfriel.) Nr. 78, zum Kommandeur
des Landw. Bezirks Osnabrüd ernannt.
Hupfeld, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Feldart. Regt.
Nr. 26, à la suite des Regts geftellt.
2497
v. Beeren, Major 5. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls Gotha, der Charakter ald Dberjtlt.
verliehen.
Draudt, Sek Lt. vom Großberzogl. Hell. Feldart.
Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
Keunefe, Set. Lt. vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer
Friedrich III. Nr. 114, — à la suite ber betreff.
Regtr. geitellt.
Hellmar, Major 5. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirls Mep, der Charakter als Dberftlt. verlichen.
Schmidt, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 173, à la suite
des Regts geftellt.
v. Frey hold, Oberſtlt. z. D., zuletzt Major im Gren.
Regt. König Friedrich I. (4. Oſtpreuß.) Nr. 5, zum
Kommandeur des Landw. Bezirks Konig ernannt.
dv. Rofenftiel, Pr. Lt. und Feldjäger vom Reitenden
Heldjägerlorps, zum Oberjäger ernannt.
Die Set. 88, der Rei.:
v. Kotze des Füger-Bats. von Neumann (1. Schleſ.)
Nr. 5,
dv. Tenspolde des Hei. Jäger-Bats. Nr. 11,
Graf v. Schwerin des Garde-Jäger-Bats,,
Rohrbed des Garde-Schützen-Bats.,
Ked des Weitfäl. Jäger-Bats. Nr. 7, — als Set.
Lts. und Feldjäger in das Reitende Feldjäger-
torps verjept.
An der Gendarmerie.
Wiedbaden, den 18. Oktober 1897.
v. Gamm, Hauptm. von der 6. Gend. Brig,
Eafafranca dv. Saint Paul, Hauptm. von ber
7. Gend. Brig, — zu Majoren befördert.
Sm Beurlaubtenftande
Wiedbaden, den 18. Oftober 1897.
v. Grundlad, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirk! Schwerin, früher im 1. Groß—
berzogl. Medlenburg. Drag. Negt. Nr. 17, in bie
Kategorie der Reſ. Offiziere zurüdverfegt und als
folder dem Thüring. Huf. Regt. Nr. 12, unter
Belafjung in dem Kommando zur Dienftleiftung bei
demjelben, zugetheilt.
B. Wbihiedsbewilligungen.
Sm aftiven Heere
Wiesbaden, den 18. Oltober 1897,
v. Zſchüſchen, Gen. Major und Kommandeur der
5. Inf. Brig, in Genehmigung feines Abjchieds-
gejuches, mit Penfion zur Disp. geitellt.
Frhr. v. Eberjtein, Gen. Major z. D., zulegt Oberſt
und Kommandeur des 5. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 94 (Großherzog von Sachſen), mit ſeiner Penſion
der Abſchied bewilligt.
Schr. v. Fürſtenberg, Gen. Major und Kommandant
von Neubreijah, in Genehmigung feines Abſchieds—
gejuches mit Penſion,
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 94
__ 2498
Frhr. d. u. zu Egloffjtein, Gen. Major und Kom—
mandeur der 33. Kav. Brig, in Genehmigung feines
Abſchiedsgeſuches mit Penſion,
v. Rauch, Gen. Major und Kommandeur der 4. Fuß—
art. Brig., in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches,
mit Penſion,
Beder, Gen. Lt. und Inſpelteur der 1. Pion. Inſp.,
in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit Penfion,
— zur Disp. geftellt.
Graf Elairon d’Hauffonville, Pr. Lt. vom Gran.
Negt. König Friedrih Wilhelm II (1. Schleſ.
Nr. 10 und fommandirt zur Dienjtleiftung bei der
Militärentend., behufs Verwendung im Intend.
Dienjte ansgefchieden und zu den Re. Difizieren
des Regts. übergetreten.
Graf v. Keller, Major a. D., früher Br. Lt. à la suite
des 1. Garde-Ulan. Regts, mit feiner Penfion und
der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform
des genannten Regts. zur Disp. geitellt.
Schulte-Heuthaus, Sek. Lt. vom Weſtpreuß. Feld:
art. Regt. Nr. 16,
Eber, Sek. Lt. & la suite deſſelben Regts, — mit
Penjion der Abſchied bewilligt.
v. Elßner, Set. Lt. à la suite des Kaiſer Franz
Garde⸗Gren. Negtd. Nr. 2,
v. Friſch, Sek. Lt. & la suite des 1. Garde» Drag.
Regts. Königin von Großbritannien und Irland,
Frhr. v. Hollen, Set. Lt. vom 3. Gardelllan. Regt.,
— ausgejhieden und zu den Mei. Offizieren der
betreff. Regtr. übergetreten.
Simons, Major und Bats. Kommandeur vom 5. Garde-
Regt. zu Fuß, mit Penfion und der Uniform des
Garde Fü. Regts.,
Schr. Hiller v. Gaertringen, Set. Lt. à la auite
deö 2. Garde - Feldart. Regts, — der Abſchied
bewilligt.
Lochner, Sek. Lt. vom Weftpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16,
ausgejhieden und zu den Reſ. Offizieren des Regts.,
Graf Strachwitz v. Groß-Zauche u. Eamminep,
Pr. Lt. vom Kür. Regt. Graf Wrangel (Dftpreuf.)
Nr. 3, als Halbinvalide mit Penfion ausgejchieden
und zu den Offizieren der Landw. Nav. 2. Aufs
gebots, — übergetreten.
Heidborn, Major und etatsmäß. StabSoffizier des
Litthau. Ulan. Regts. Nr. 12, mit Penfion, dem
Charakter ald DOberjtlt. und der Uniform des Ulan.
Regts von Schmidt (1. Pomm.) Nr. 4,
v. der Marwitz, Rittm. und Eskadr. Chef vom Ulan,
Negt. Graf zu Dohna (Oſtpreuß.) Nr. 8, mit Pen-
fon und der Uniform des Schleswig-Holftein. lan.
Regts. Nr. 15, — der Abſchied bewilligt.
Zutteroth, Hauptm. und Komp. Chef vom Gren.
Negt. König Friedrich 11. (3. Ditpreuß.) Nr. 4, in
Genehmigung jeines Abſchiedsgeſuches, mit Penfion
und der Regts. Uniform,
Howitz, Pr. Lt. von demjelben Regt., in Genehmigung
jeines Abſchiedsgeſuches, mit Benfion, — zur Disp.
geitellt.
2499
Meyer, Major z. D., unter Entbindung von der
Stellung ald Bezirlsoffizier bei dem Landw. Bezirk
Tilfit und Ertheilung der Ausſicht auf Anftellung
im Givildienft, mit feiner Penſion und der Uniform
des Inf. Regts. von Bogen (5. Oſtpreuß) Nr. 41,
Schweppe, Rittm. und Komp. Chef vom Pomm.
Train:Bat. Nr. 2, mit Penfion, dem Charakter als
Major und der Uniform des Dldenburg. Drag.
Regts. Nr. 19, — der Abichied bewilligt.
Kajten, Port, Zähne. von demjelben Bat., zur Ref.
entlafjen.
Liegener, Major und Mbtheil. Kommandeur vom
Feldart. Regt. General-Feldzeugmeifter (1. Branden-
burg.) Nr. 3, mit Benfion nebſt Ausficht auf An:
jtellung im Civildienſt und der Uniform des Feldart.
Regts. von Scharnhorft (1. Gannov.) Nr. 10, ber
Abſchied bewilligt.
v. Eller: Eberjtein, Sek. Lt. à la mite des Thüring.
Huf. Regts. Nr. 12, außgejchieden und zu den Re.
Offizieren des Regts. übergetreten.
Mühry, Major und Bats, Kommandeur vom Magder
burg. Füſ. Negt. Nr. 36, mit Penſion und der Uniform
des 2. Naſſau. Inf. Regts. Nr. 88,
v. Scheve, Oberſtlt. 5. D., unter Entbindung von der
Stellung ald Kommandeur ded Landw. Bezirks
Glogau und unter Ertheilung der Ausfiht auf An—
jtellung im Civildienit, mit jeiner Penſion und der
Uniform des Inf. Regts. Graf Kirchbach (1. Nieder:
jchlei.) Nr. 46, — der Abſchied bewilligt.
Matthefius, Pr. Lt. vom Anf. Negt. Graf Kirchbach
(1. Niederſchleſ.) Nr. 46, als halbinvalide mit Penſion
ausgeichieden und zu den Dffizieren der Landw.
Inf. 2. Aufgebots,
Marth, Set. Lt. vom Füſ. Regt. von Steinmep
(Weftfäl.) Nr. 37, ausgeſchieden und zu den Wei.
Offizieren des Regts, — Übergetreten.
Braemer, Major und Batd. Kommandeur vom
2. Niederichlei. Inf. Negt. Nr. 47, mit Penſion und
der Uniform des nf. Negts. von Boyen (5. Dit:
preup.) Nr. 41,
Graf dv. Sponed, Oberſt und Kommandeur des
2. Leib: Huf. Regtd. Kaiſerin Nr. 2, mit Penſion und
der Negtd. Uniform, — der Abſchied bewilligt.
Stegmann u. Stein, Pr. Lt. ä la suite defjelben
Negts.,
v. Shudmann, Gel. Lt. vom Ulan. Regt. Kaijer
Alerander III. von Rupland (Wejtpreuß.) Nr. 1, —
ausgejhieden und zu den Pe. Offizieren der
betreff. Regtr. übergetreten.
Behr. v. Richthofen, Pr. Lt. vom Huf. Negt. von Schill
(1. Schleſ.) Nr. 4, mit Benfton und der Armee-Uniform,
Graf v. u. zu Wefterholt u. Gyſenberg, Major
und etatsmäß. Stabsoffizier des Huf. Negts. Graf
Goetzen (2. Schlef.) Nr. 6, mit Penſion, dem Cha—
ralter als Oberftlt. und der Uniform des Hannov.
Huf. Regts. Nr. 15,
Fiſcher, Major und Abtheil. Kommandeur vom Feldart.
Regt. von Claujewig (Oberſchleſ.) Nr. 21, mit Penſion
und der Uniform des Thüring. Feldart. Regts. Nr. 19,
v.
=
18N — Militär-Wochenblatt — Nr. 94
2500
Frhr. v. Maltzahn, Hauptm. und Komp. Chef vom
Inf. Negt. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weit:
fäl.) Nr. 15, mit Penfion, der Ausfiht auf Un:
ftellung in der Gendarmerie und der Regts. Uniform,
— der Abſchied bewilligt.
Sraefe, Port. Fähnr. vom nf. Negt. Graf Bülow
von Dennewig (6. Weitfäl.) Nr. 55, zur Rei. ent
laſſen.
v. Löſecke, Oberſtlt. z. D., unter Ertheilung der Er—
laubniß zum Tragen der Uniform bed 2. Hanno.
nf. Negts. Nr. 77, von der Stellung als Komman-
deur des Landiv. Bezirk! Düffeldorf entbunden.
Döring, Sek. Lt. vom Fül. Negt. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Ar. 40,
Lindemann, Sek, Lt. vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68,
— ausgejhieden und zu den Rei. Offizieren der
betreff. Regtr. übergetreten.
Heinp, Port. Fähnr. vom Inf. Negt. von How
(3, Rhein.) Nr. 29,
Dietz, Port. Fähnr. vom 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69,
— zur Ref. entlafjen.
v. Objtfelder, Oberitlt. 3. D., unter Entbindung von
ber Stellung ald Kommandeur des Landw. Bezirks
Nahen, mit feiner Penſion und der Uniform des
5. Thüring. Inf, Regts. Nr. 94 (Großherzog von
Sachfen),
v. Diszewsli, Major und Bats. Kommandeur dom
Großherzogl. Mecklenburg. Füf. Negt. Nr. 90, mit
Benfion und der Negts. Uniform,
Wille, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Negt.
Nr. 163, mit Penfion nebſt Aussicht auf Anitellung
im Civildienft und ber Uniform des Inf. Regts.
Herzog von Holftein (Holftein.) Nr. 85,
v. der Lühe, Major 3. D., unter Entbindung von
der Stellung ald Kommandeur des Landw. Bezirks
Waren, mit feiner Penfion und der Uniform Des
Großherzogl. Medlenburg. Füſ. Regts. Nr. 90, —
der Abſchied bewilligt.
v. Wrodem, Oberftlt. 5. D., unter Ertheilung der
Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Fül. Regts.
General: Feldmarihall Prinz Albrecht von Preußen
(Hannov.) Nr. 73, von der Stellung als Komman—
deur des Landiv. Bezirls Osnabrück entbunden.
Grunert, Hauptm. und Komp, Chef im 4. Groß—
herzogl. Hell. Anf. Rent. (Prinz Carl) Nr. 118,
mit Penfion nebjt Ausjicht auf Anſtellung im Civil
dienft und der Regts. Uniform der Abichieb be—
willigt.
Lammid, Major 3. D., unter Entbindung bon der
Stellung als Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk
Worms und unter Ertheilung der Ausfiht auf Ans
jtellung im Givildienit jowie der Erlaubniß zum
Tragen der Uniform des Rhein. Fußart. Regts.
Nr. 8, in die Kategorie der mit Penjion verab-
ſchiedeten Offiziere zurüdverjegt.
Knoll, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Markgraf Ludwig
Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, mit Penſion ausgeſchieden.
2501 2 ER
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 94
2502
Graf v. Schlieben, Hauptm. und Komp. Chef vom
4. Bad. Inf. Negt. Prinz Wilhelm Nr. 112, mit
Penfion und der Uniform des 3. Garde-Negtd. zu
Fuß, der Abjchied bewilligt.
Degg, Sek. Lt. vom 9. Bad. Inf. Negt. Nr. 170,
ausgejchieden und zu den Offizieren der Landw. Inf.
1. Aufgebot3 übergetreten.
Herbit, Major und etatsmäh. Stabsoffizier des
Schleswig-Holftein. Ulan. Regts. Nr. 15, mit Benfion
und der Regts. Uniform,
dchr.v. Hornftein-Biethingen, Majorund Bats. Kom
mandeur vom nf. Regt. Nr. 132, mit Benfion und
der Uniform des 1. Garde-Regts. zu Fuß,
Täfhner, Set. Lt. vom Train-Bat. Nr. 15, — ber
Abſchied bewilligt.
Hachler, Sek. Lt. vom Inf. Regt. Graf Barfuß
(4. Weftfäl.) Nr. 17, ausgefchieden und zu den Mei.
Offizieren des Regts. übergetreten.
Cramer, Port. Fähnr. von demjelben Negt., zur Ref.
entlafien.
Janke, Oberft und Kommandeur des nf. Negts. von
der Marwig (8. Pomm.) Nr. 61, mit Penfion und
der Regts. Uniform,
Kroſſa, Major und Mbtheil. Kommandeur bom
Feldart. Negt. Nr. 35, mit Penfion und der Negts.
Uniform,
dv. Beſſer, Major z. D., unter Entbindung bon ber
Stellung ald Kommandeur des Landw. Bezirts
Konig, Verleihung des Charakters als Dberftlt.
und der Ertheilung der Ausficht auf Anftellung im
Civildienſt, mit feiner Penfion und der Erlaubniß
zum Tragen der Uniform des Inf. Regts. Graf
Dönhoff (7. Oſtpreuß) Nr. 44, — der Abſchied
bewilligt.
Hoffartb, Oberftlt. 5. D, unter Ertheilung der Er—
laubnii zum Tragen der Uniform des Gren. Regts.
König Friedrih Wilhelm Il. (1. Schleſ.) Nr. 10,
von der Stellung al3 Kommandeur des Landw.
Bezirk! Neuftadt entbunden.
Günzel, Hauptm à la suite des Fußart. Regts.
Nr. 10 und PVorftand des Art. Depots in Saar:
louis, in Genehmigung feines Abjchiedsgefuches mit
Penſion zur Disp. geftellt.
Blume, Feuerwerkshauptm. von der Oberfeuerwerter-
ſchule, mit Penfion, dem Charakter als Feuerwerks—
major und feiner bisherigen Uniform,
Haad, Major von der 1. Ingen. Inſp. und ngen.
Offizier vom Plab in Danzig, mit Penfion nebjt
Aussicht auf Anjtellung im Eivildienft und jeiner
bisherigen Uniform, — der Abjhied bewilligt.
Looff, Oberjt von der 2. Ingen. Inſp. und Inſpekteur
der 3. Feſtungs-Inſp.,, in Genehmigung ſeines
Abſchiedsgeſuches mit Penfion und jeiner bisherigen
Uniform zur Disp, gejtellt.
Helle, Hauptm. & la suite ded Fußart. Regts. von
Diesfau (Schleſ.) Nr. -6 und Direltionsaffiit. bei
den techniichen Inftituten, als halbinvalide mit Penſion
ausgejchieden und zu den Offizieren der Landw.
Fußart. 2. Aufgebot3 übergetreten.
v. Wurmb, Pr. Lt. und Oberjäger,
Ebert (Eberhard), Pr. Lt. und Feldjäger, — vom
Neitenden Feldjägerforpg, ausgeſchieden und zu
den Dffizieren der Landw. Jäger 1. Aufgebots,
v. Öraeveniß, Pr. Lt. und Feldjäger vom Neitenden
Feldjägerkorps, ausgeſchieden und zu den Rei. Offi—
zieren des Garde-Jäger-Bats, — übergetreten.
Journaliſtiſcher Theil,
Die Folgen des Mangeld an Kavallerie bei den
Htalienern während des Abeſſiniſchen Feldzuges.
Es ijt bekannt, daß dem SDperationsforps der
Italiener in Ergthräa nicht ein Mann Kavallerie zu:
geteilt geweſen ift. Angeblich, weil ſolche in dem ftarf
gebirgigen Gelände des Kriegsſchauplatzes von feinerlei
Nugen hätte fein können, doc mag auch die öffentliche
Meinung in Stalien, die im Hinblid auf das für die
Verwendung von Kavallerie wenig günftige Terrain in
der Heimath geneigt ift, die Neiterei ald eine zwar
glänzende aber überflüffige, ja läftige Truppe zu bes
tradhten, ihren Untheil an jener folgenſchweren Unter:
lofjung gehabt haben.
Die Folge war, daß jede über das nächſte Gefichts-
feld hinausgehende Aufflärung fehlte, und daß die Führer
lediglich auf die Nachrichten angewieſen waren, die ihnen
dur die Häufig unzuverläffigen Kundſchafter zugingen.
E3 mögen einzelne Gelegenheiten hervorgehoben
werden, wo der Mangel an Stavallerie ganz beſonders
ſchwerwiegende Ergebnifje gezeitigt hat.
Nah den fiegreichen Kämpfen der taliener bei
Goatit und Senaft am 13., 14. und 15. Januar 1895
bezog Baratieri ein Beobachtungslager bei Senafe, von
welchem aus die Unterwerfung des Yandes in füdlicher
Nichtung fortgejegt und Adug jowie Adigrat beſetzt
wurden. Anfang Dftober fand ein weiterer Vorſtoß
nad) Süden jtatt, die fi) jammelnden Truppen Ras
Mangafdjad wurden zeriprengt, Antalo bejegt und bei
Matalle ein Fort errichtet. Während Baratieri etwa
mit der Hälfte der Truppen in die alten Garnifonen
zurüdtehrte, wurde der General Arimondi mit etwa
4000 Mann zur Sicherung im Süden zurüdgelafien.
Von diefen Truppen bejegten 2000 Mann Mafalle,
2400 Mann, davon die Hälfte rreguläre, Antalo.
Anfang Dezember rüdte Major Tofelli mit feinem
Bataillon eingeborener Infanterie, zwei Zügen Gebirgs—
artillerie und etwa 1100 Irregulären noch weiter vor
jur Beſetzung des Berglegels von Amba Aadidi. Die
einzelnen beſetzten Punkte waren je einen ftarken Tage:
marſch voneinander entfernt, Antalo liegt in der Mitte.
Vom Aſchangiſee rüdte ein Abeffiniiches Heer don
20 000 bis 30000 Mann vor. Wenn Zofelli aud)
allgemeine Mittheilungen hiervon durch Kundſchafter
2508
hatte, jo wurde er doch durch das plügliche Erſcheinen
des Feinde am 6. Dezember abends völlig überraſcht,
er vermochte es nicht mehr, fich rechtzeitig vom Feinde
loszulöjen, und erlitt am 7. Dezember, auf beiden Flügeln
bon dem meit überlegenen Feinde umgangen, eine
vernichtende Niederlage, die durch die verfolgende Galla—
reiterei noch vergrößert ward. Arimondi, der von Mafalle
aus Tojelli entgegengerüdt war, befam lediglich durch
die Flüchtlinge, die ihn erreichten, Nachricht von dem
Gefecht. Zwiſchen den einzelnen Theilen des Korps
Arimondi fehlte jede Verbindung, ein Befehl Baratieris
für Tofelli zum Rückzug von Arimondi abgefertigt,
erreichte Tojelli nicht. Zweifellos hätten einige richtig
verwendete Esladrons dieſe empfindliche Niederlage
abzuwenden vermoct. Arimondi rüdte noch in ber
Naht in Gewaltmärihen bis in die Stellung der Adaga
Hamuöberge ab, in Malalle als Beſatzung ein Bataillon
unter Major Galliano zurüdlafjend, deſſen Schickſal
bekannt iſt.
Im Beginn des Jahres 1896 trafen erhebliche
Italienische Verftärfungen an Infanterie und Artillerie
aus dem Mutterlande ein, aber nicht ein einziger
Kavalleriit. Baratieri hielt nun mit etwa 14 000 Mann
die Stellung der Adaga Hamudberge. Er hoffte, Menelit
werde ihn in diefer Stellung angreifen, die Hoffnung
erfüllte fi nicht; die Italiener halten fich aber fort-
während bereit, dem Angriff zu begegnen, wiederholte
zwedloje Alarmirungen ermüden die Truppen. Plötzlich
verichwindet der Gegner gänzlich; eine peinliche Unruhe
bemächtigt fi) des Heeres, man fürdhtet umgangen, von
der Rüdzugsitraße auf Mafjana abgejchnitten zu werben.
Worin liegt die Urjache dieſer entnervenden Unficherheit?
Lediglih in dem Mangel an Slavallerie.
Am 29. Februar jtand die Stalienifche Armee in
der Stellung Zula--Addi Dilfi—Sauria, während bie
Abeſſinier bei Adua lagerten. Die Stärke der Italiener
wird auf 14 500 Gewehre und 56 Geſchütze berechnet, fein
Mann Kavallerie war bei dem Korps. Der Negus foll
— — 8
1897 — Militär-Wochenblatt — Wr. 94
2504
über 80 000 Gewehre, einige Schnellfeuergefchüge und
etwa 1000 Gallareiter verfügt haben. Nach der Revue
militaire de l’Etranger hatte der Negus den größten
Theil feiner 30 000 (?) Mann ſtarken Neiterei nicht
zur Hand, da dieſe 40 km rüdwärts auf Weide geididt
worden war. Bei dem Vormarſch des Stalieniichen
Heeres bildete befanntlih die Eingeborenen-Brigade
Albertone die Tinte Flügellolonne. Der General marjdirte
weiter vor als Baratieri angeordnet hatte, das Avant—
gardenbataillon Turitto geräth ahnungslos auf das Lager
des geſammten feindlichen Heeres und bie Folge ift die
Vernichtung der Brigade, die mit ihrem Groß eine
rüdwärtige Stellung genommen hatte, aber jo wenig
für die Aufklärung thun konnte, daß fie der völligen
Umſchließung durd den Feind nicht durch vechtzeitigen
Nüdzug vorzubeugen vermochte. Die anderen beiden
Brigaden führen demnächſt ebenfall3 völlig geſonderte
Gefechte ohne jede Verbindung miteinander, ohne Kenntniß
der anderen Ereigniffe auf dem Schlachtfelde. Auch
bier konnte jo wenig ſelbſt für die Gefechtsaufllärung
geichehen, daß plöglich in den Flanken in nächſter Nähe
auftretende feindliche Schaaren Kataftrophen herbeiführten.
Die Flucht am Abend war allgemein, die wenigen Galla-
reiter, die dem Negus zur Verfügung ftanden, follen
diefe dur ihr bloßes Erjcheinen vielfach in völlige
Banil verwandelt haben. Menelit, der von dem Berge
Abba-Garima den Gang der Schlacht beobachtete, rief,
ald er das Zurückgehen der Flaggen von Baratieri
und Elena bemerkte, aus: „Oh, wenn id) meine Kavallerie
hätte!“ Es iſt fein Zweifel, daß die Italieniſche Armee
völlig vernichtet worden wäre, wenn die 30 000 Galla—
reiter am Gefecht theilgenommen hätten. Aber es liegt
aud) auf der Hand, daß der Feldzug für die Jtaliener
nie jo unglüdlih hätte verlaufen fünnen, wenn ber
Armee genügend Kavallerie zugetheilt worden wäre.
(Nach v. Löbells Jahresberichten und ber Revue militaire
de l’Etranger.)
Gebrudt in ber Königlichen Hofbuhbruderei von €. S. Mittler & Sohn, BerlinSwW12, Kochſtrahe 68-71.
Militär-Wocenblatt.
Berantwortlicher Rebakteur:
».Eftorff, Generalmajor z. D.,
driedenau b. Berlin, Boflerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin sWie, Kocitrafe 68,
Berlag ber König. Hofbudhandlung
von E. 6. Mittler& Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68—71.
Diefe Zeitſchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausge
eben. Außerdem werben berfelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literariche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
—— ; 2. jährlid) mehrmals größere Aufjäge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden iſt.
ljährlicher Bränumerationspreis für das
anze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Beitungsfpebitionen — an.
M 95.
Kerlin, Sonnabend den 23. Oktober.
1897,
Inhalt:
Berfonal»Beränberungen
‚ Württemberg, Kaiferlihe Schugtruppen). — DOrbend-Berleihungen (Pr
euben, Württems
(Preußen
berg). — Zobtenlifte (Württemberg). — Verleihung von Fahnen an die durch Allerhöchſte Kabinets-Orbdre vom 31. März 1897
Journaliſtiſcher Theil.
Zur Löfung der Angriffsfrage. — Das diesjährige große Ruſſiſche Manöver bei Bialyftol.
errichteten Truppenthetle. — Garnifonlarte,
Reifen der
Rleine erregen our Frankreich: Verjüngung bed Offizierkorps. Lieutenants à la auite ber Territorialfavallerie.
Relruten zum Ginftelungsorte. Pulververfauf in Algerien. — Inhalt der Nr. 81 des Armee-Verordnungsblattes.
PVerfonal- Veränderungen.
Königlich Preußifche Armee,
Offiziere, Portepeefähnridhe ır.
4. Ernenmungen, Beförderungen und Berjegungen.
Sm Beurlaubtenftande
Wiesbaden, den 18. Oftober 1897.
Befördert find:
Die Bizefeldwebel:
Steinbad vom Landw. Bezirk Potsdam, zum Sef. Lt.
der Ref. des 1. Garde-Regt3. zu Fuß,
Schönberg vom Landw. Bezirf Halberjtadt, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Garde-Füſ. Regts.,
Schulze, Feierabend vom Landw. Bezirk Stettin,
zu Sek. Lts. der Reſ. des 3. Garde-Regts. zu Fuß,
Masberg, John vom Landw. Bezirk III Berlin,
zu Sek. Lis. der Mei. des 4. Garbe-Negt3. zu Fuß,
Cadenbach vom Landw. Bezirt Mannheim,
Tamaſchke vom Landw. Bezirk III Berlin,
Hollmann vom Landw. Bezirk Stettin, — zu Set.
> der Ref. des Kaifer Franz Garde-Ören. Negts.
rt. 2,
Faehndrich vom Landiv. Bezirk Frankfurt a.D., zum
Set. Lt. der Ref. des Königin Eliſabeth Garbe-
Ören. Regts. Nr. 3,
Saubjhat vom Landw. Bezirk Königsberg,
Staedler vom Landw. Bezirk Perleberg, — zu Sek.
Lts. der Rei. des Königin Auguſta Garde-Gren.
Regts. Nr. 4,
Doft vom Landw. Bezirk Königsberg,
Selber vom Landw. Bezirk Halle a. S., — zu Set
Lts. der Nef. des 5. Garde-Regts. zu Fuß,
(4. Quartal 1897.)
| be Greiff, Sef. Lt. von der Ref. des Königin Augufta
Garde-Gren. Regts. Nr. 4 (Erefeld),
Nohl, Sek. Lt. vom 1. Aufgebot des 1. Garde-Gren.
Landiv. Regtd. (Hagen), — zu Pr. Lts.;
die Bizewadtmeiiter:
v. Benda vom Landw. Bezirt Ruppin, zum Sek. Lt.
der Rei. ded 3. Garde-Ulan. Regts.,
v. Moiſy vom Landw. Bezirk Samter,
drhr. dv. Bredomw vom Landw. Bezirk III Berlin,
v. Laer vom Landw. Bezirk Detmold, — zu Sek.
Lts. der Ref. des 1. Garde-Feldart. Regts.,
Stolzenberg vom Landw. Bezirk III Berlin,
Zanglet vom Landw. Bezirk I Bochum, — zu Set.
Lis. der Ne. des Garde-Train-Bats,,
Kreuzberger, Sel. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirk! Gumbinnen, zum Pr. Lt.,
Najtell, Vizewahtm. vom Landw. Bezirk Gumbinnen,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Feldart. Regts. Nr. 86,
Schrewe, Vizewahtm vom Landw. Bezirk Wehlau,
zum Gel. Lt. der Ne. des Feldart. Regts. Prinz
Auguft v. Preußen (Oſtpreuß.) Nr. 1,
Gemlau, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirls Löpen,
Arnswald, Pr. Lt. von der Felbart. 2, Aufgebots
defjelben Landw. Bezirls, — zu Hauptleuten;
die Vizefeldwebel:
Felchner vom Landw. Bezirk Lötzen, zum Self. Lt.
der Ref. des Gren. Regts. König Friedrich III.
(1. Oftpreuß.) Wr. 1,
2507
Dreyer vom Landiv. Bezirt Lögen, zum Gel. Lt. der
Rei. des Inf. Regts. Herzog Marl von Medien:
burg-Strelig (6. Oſtpreuß.) Nr. 43,
BWollenteit, Webel vom Landw. Bezirk Königsberg,
zu Sef. Lis. der Ref. des Gren. Megtd. König
Friedrich III. (1. Oſtpreuß) Nr. 1,
Hempel von demſelben Landw. Bezirk, zum Se. Lt.
ber Reſ. des Gren. Megts. König Friedrih Wil:
beim 1 (2. Dftpreuß.) Nr. 3,
Fiſcher, Gefe von demielben Landw. Bezirk, zu Se.
2ts. der Rei. des Inf. Negts. von Boyen (5. Djt-
preup.) Nr. 41,
Pilaski, Preufhoif, Korn von demielben Landw.
Bezirk, zu Set. Lis. der Ref. des Inf. Negts. Her-
zog Karl von Medlenburg:Strelig (6. Oſtpreuß.)
Nr. 43,
Nohrmofer von demielben Landw. Bezirk, zum Set.
Lt. der Ref: des Inf. Regts. Freiherr Hiller von
Gaertringen (4. Pojen.) Nr. 59,
Eppers von demfelben Landw. Bezirk, zum Self. Lt.
der Ref. des nf. Regis. Nr. 146,
Maey, Stebert von demſelben Landw. Bezirk, zu
Se. Lts. der Neil. des Inf. Regts. Nr. 147;
bie Vizewachtmeiſter:
Simon vom Landiv. Bezirk Königsberg, zum Sek. Lt.
= Ref. des Kür. Negts. Graf Wrangel (Djtpreuf.)
Nr. 8,
Buchſteiner von demſelben Landiv. Bezirk, zum Sel,
Lt. der Reſ. des Feldart. Regts. Prinz Auguft von
Preußen (Dftpreuß.) Nr. 1,
Adermann, Reiſch von demjelben Landw. Bezirl,
zu Sel. Lis. der Ref. des Weſtpreuß. Feldart. Negts.
Nr. 16;
bie Vizefeldwebel:
Nuhnau vom Landw. Bezirk Braunsberg, zum Gef.
2t. der Reſ. des Gren. Regts. König Friedrih LI.
(3. Dftpreuß.) Nr. 4,
Hotop von demjelben Landw. Bezirl, zum Gel. Lt.
der Ref. des Inf. Negts. Freiherr Hiller von Gaer—
tringen (4. Poſen.) Nr. 59,
Braunfiſch von demfelben Landw. Bezirk, zum Sek.
&t. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 146,
Schwarz, Bizewahtm. von demjelben Landiv. Bezirk,
zum Gef. %t. der Reſ. des Drag. Regts. Prinz
Albrecht von Preußen (Litthau.) Nr. 1,
Schwark, Poettde, Richter, Bizefeldiv. vom Landw.
Bezirk Stettin, zu Gel. Lis. der Reſ. des Gren.
Regts. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.)
Nr. 2,
Leonhardt, Vizefeldw. von demjelben Landiv, Bezirk,
»> zum Sel. Lt. der Reſ. des Inf. Regis. Fürſt Leo:
pold von Anhalt: Defiau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
Günther, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Ref. des Naffau. Feldart. Negts.
Nr. 27,
Bartels, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Stralfund,
zum Sek. Lt. der Rei. des 1. Pomm. Feldart. Regts.
Nr. 2,
1897 — Militär-Modhenblatt — Nr. 95
2508
Wolff, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirk Naugarb, zum
Sef. Lt. der Nef. ded nf. Regts. von der Golf
(7. Bomm.) Nr. 54,
Krappe (Erich), Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufge—
bots des Landw. Bezirks Neuftettin, zum Hauptm.;
bie Bizefeldwebel:
Timling vom Landw. Bezirk Gnefen, zum Self. Lt.
der Ref. des Füſ. Negts. von Steinmetz (MWeftfäl.)
Nr. 37,
Mittelitaedbt von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sef. Lt. der Rei. des 6. Pomm. Inf. Regts.
Nr. 49,
Jedamski vom Landw. Bezirk Inowrazlaw, zum
Sel. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Nr. 129,
Schadow, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Schneide—
mühl, zum Sek. Lt. der Reſ. des 2. Rhein. Huf.
Negts, Nr. 9,
Voß, Piel, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Stettin,
zu Sek. Lts. der Re. des Pomm. Train-Bats.
Nr. 2;
die Bizefeldwebel:
Wilski vom Landw. Bezirk Frankfurt a. D., zum Sek.
Lt. der Reſ. des Leib-Ören. Negts. König Friedrich
Wilhelm ILL. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Bardt, Rothe von demjelben Landw. Bezirk, zu Set,
213. der Reſ. des Gren. Regts. Prinz Carl von
Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12,
Callies von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek 2t.
der Reſ. des Inf. Regts. von Stülpnagel (5. Bran:
denburg.) Nr. 48,
Baurmeiiter, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Lands-
berg a. W., zum Sek. Lt. der Ref. des Felbart.
ge General: Feldzeugmeijter (2. Brandenburg.)
tr. 18,
Priefer, Pr. Lt. don der Inf. 1. Uufgebots des
Landw. Bezirls Calau, zum Hauptm.,
Geras, Vizemahtm. vom Landw. Bezirt Cottbus,
zum Sek. Lt. der Rei. des Ulan. Regts. Kaiſer
Alerander II. von Rußland (1. Brandenburg.)
Nr. 3;
die Bizefeldwebel:
Schaefer vom Landw. Bezirt Potsdam, zum Se. Lt.
der Ref. des nf. Regts. Graf Tauengien von
Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Gebauer vom Landw. Bezirk Brandenburg a. ©.
zum Gel. Lt. der Reſ. des Füſ. Regts. von Stein-
mes (Weitjäl.) Nr. 37,
Hahn vom Laudw. Bezirk I Berlin, zum Gel. Lt. der
Reſ. des Gren. Megts. Graf Kleiſt von Nollendorf
(1. Weitpreuß.) Nr. 6,
Zälel von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt. der
Neil. des Inf. Regts. Markgraf Karl (7. Branden-
burg.) Nr. 60,
Kohlranid von demfelben Landw. Bezirk, zum
Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 132,
ı Schmöle, Gef. Lt. von der Rei. des Hui. Regts.
König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7 (1V Berlin),
| zum Br. Lt.;
Sel.
El zer
die Vizewachtmeiſter:
Binterfeldt vom Landw. Bezirk IV Berlin, zum
Set. Lt. der Ref. des Kür. Regts. Kaiſer Nilolaus L
von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6,
Schröder von demfelben Landw. Bezirk, zum Sef. Lt.
der Ref. des Gren. Regts. zu Pferde Freiherr von
Terftlinger (Neumärk.) Nr. 8,
Schmieder von demjelben Landw. Bezirk, zum Set.
Lt. der Ref. des 1. Leib-Huſ. Regts. Nr. 1,
Weber von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Rei. des 2. Rhein. Huf. Regts. Nr. 9,
Bejjer von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des Thüring. Huf. Negts. Nr. 12,
Niepage von demfelben Landiv. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des 1. Bomm. Feldart. Negts. Nr. 2,
Langkau von demfelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Reſ. des 2. Pomm. Feldart. Regts, Nr. 17,
Cohnitz, Gaebel von demjelben Landw. Bezirk, zu
Set. Lis. der Ne. des Feldart. Regts. General-
Feldzeugmeiſter (2. Brandenburg.) Nr. 18;
die Bizefeldmwebel:
Ebell vom Landw. Bezirt Nuppin, zum Set. Lt. der
Hei. des Inf. Negts. von Stülpmagel (5. Branden—
burg.) Nr. 48,
Winchen bach von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Mei. des Inf. Regts. Großherzog Friedrich
Franz II. von Medlenburg Schwerin (4. Branden:
burg.) Nr. 24,
Kunze von bdemielben Landw. Vezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des 6. Rhein. Inf. Negts. Nr. 68,
Herzog, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt IV Berlin,
zum Sek. Lt. der Rei. des Brandenburg. Trains
Bats. Nr. 8,
Krämer, Vizewahtm. don demjelben Landw. Bezirk,
En Se. Lt. der Ref. des Magdeburg. Train-Bats.
r. 4,
Howeg, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Halberjtabt,
zum Sel. Lt. der Rei. des Anf. Negts. Brinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
Brandt, Vizeſeldw. von demſelben Landw. Bezirt,
zum Sek. Lt. der Reſ. des 3. Magdeburg. nf.
Regts. Nr. 66;
die Bizewadtmeilter:
Beber vom Landiw. Bezirk Halberftadt, zum Sek. Lt.
der Mei. des Thüring. Huf. Regts. Nr. 12,
Heder von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Rei. des Ulan. Regts. Hennig don Treffenfeld
(Altmärk.) Nr. 16,
Ztruve dom Landw. Bezirl Burg, zum Self. Lt. der
Rei. ded 2. Brandenburg. Ulan. Regts. Nr. 11;
bie Bizefeldwebel:
Schulze vom Landw. Bezirk Halle a. S., zum Set.
Lt. der Hei. des Inf. Regts. Prinz Friedrich der
Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15,
Nebe von demjelben Landw. Bezirk, zum Sef. Lt. der
Rei. des Inf. Regts. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30,
1897 — Militär-Modenblatt — Re. 5
2510
Dittenberger, Thoene von demfelben Landw. Bezirk,
zu Sek. Lis. der Ref. des Magdeburg. Füſ. Regts.
Nr. 36,
Schmid von demſelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Füſ. Regts. von Steinmep (Weitfäl.)
Nr. 37,
Nabe von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Ref. des Füſ. Regts. Generals Feldmarihall Graf
Moltte (Schlef.) Nr. 38,
Wagner von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des Inf. Regts. Markgraf Karl (7. Branden-
burg.) Nr. 60,
Hartwig, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek, Lt. der Rei. des 2. Hannov. Drag. Negts.
Nr. 16,
Schaefer, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Bitterfeld,
zum ef. Lt. der Ref. des Holftein. Feldart. Regts.
Nr. 24,
Loewenheim, Vizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Set, Lt. der Rei. des Inf. Regts. Graf Tauengien
von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Becher, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Torgau, zum
Sel. Lt. der Reſ. des 2. Nafjau. Inf. Regts. Nr. 88;
die Vizewachtmeiſter:
Naher vom Landw. Bezirk Erfurt, zum Self. At.
der Rei. des Feldart. Regts. von Podbielsti (Nieder:
ſchleſ) Nr. 5,
Reinicke von demfelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Naſſau. Feldart. Regts. Nr. 27,
Prym vom Landw. Bezirk Neuhaldensleben, zum Sek.
2t. der Rei. des Nhein. Train-Bats, Nr. 8,
Heinrich3 von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Rei. des Schleswig-Holitein. Train-Bats. Nr. 9,
Schr. dv. Zedlig u Neulich vom Landw. Bezirk
Görlig, zum Sek, Lt. der Reſ. ded Drag. Regts.
von Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4,
Haafe, Bizefeldw. von Landw. Bezirl Sprottau, zum
Sek. Lt. der Landw. Inf. 1. Mufgebots,
Mine, Vizewachtm. vom Land. Bezirt Jauer, zum
Self. Lt. der Re. des Feldart. Regts. von Podbielski
(Niederſchleſ.) Nr. 5,
Rauch, Vizefeldiw. vom Landw. Bezirk Liegnig, zum
Set, Lt. der Rei. des Füſ. Negtd. von Steinmeß
(Weſtfäl.) Nr. 37,
Mende, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Hirichberg,
zum Sek. Lt. der Mei. ded Drag. Regts. von Bredow
(1. Schleſ.) Nr. 4,
Spangenberg, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Schroda,
zum Self. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Boepel, Vizewachtm. von demfelben Landw. Bezirk,
zum Self, Lt. der Ref. des Poſen. Feldart. Regts.
Nr. 20,
Böttcher, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Schrimm,
zum Sek. 2t. der Ref. des Inf. Regts. Graf Kirchbach
(1. Niederichlef.) Nr. 46,
Mattibe, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Oſtrowo,
zum Sek, 2. der Mel. des 2. Niederſchleſ. Inf.
Regts. Nr. 47,
21 _ 3
1897 — Militär⸗Wochendlatt — Nr. 95
2512
Anderjon, Kirſchſtein, Vizefeldw. vom Landw.
Bezirk Oſtrowo, zu Sel. Lis. der Reſ. des Inf. Regts.
Mr. 155,
Frhr. v. Steinneder, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk
Zauban, zum Sek. Lt. der Ne. des Niederſchleſ.
Train-Batd. Nr. 5,
Brunnquell, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Brieg,
zum Sel. Lt. der Rei. des 3. Niederſchleſ. Inf. Regts.
Nr. 50,
Volk, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirk I Bochum, zum
Sek. Lt. der Nef. des Inf. Regts. Freiherr von Sparr
(3. Weſtfäl.) Nr. 16,
Teich, BVizefeldw. vom Landw. Bezirk 1I Bochum, zum
Set. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Herwarth von
Bittenfeld (1. Weſtfal.) Nr. 13,
Biſchoff, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. &t. ber Ref. des 2. Weſtfäl. Huf. Negts.
Nr. 11,
Gevekot, Wizefeldw. vom Landw. Bezirf Detmold,
zum Sek. Lt. der Ref. des nf. Regts. Graf Bülow
von Dennewitz (6. Weitfäl.) Nr. 55,
Noßur, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt I Münfter,
zum Sek. St. der Reſ. des Gren. Regts. König
Friedrich Wilhelm II. (1. Schlej.) Nr. 10,
Hornung, Bizefeldm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Rei. des Inf. Megts. Herwarth
von Bittenjeld (1. Weitiäl.) Nr. 13,
Ernit, Lüdide, Vizewachtm. von demſelben Landw.
Bezirk, zu Sek. Lis. der Rei. des 1. Weſtfäl. Feldart.
Regts. Nr. 7,
Feld, Windthorft, Bizewachtn. von demfelben Landw.
Bezirk, zu Sel. Lts. der Ref. des 2. Weſtfäl. Feldart.
Negts. Nr. 22,
Dierichs, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Barmen,
zum Sek. Lt. der Rei. des Niederrhein. Fül. Regts.
Nr. 39,
Stein, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Ulan. Regts. Großherzog
Friedrich von Baden (Rhein) Nr. 7,
Stödel, PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Solingen,
zum Gel. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Werninghaus, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk
Düffeldorf, zum Sel. Lt. der Ref. des Heſſ. Feldart.
Negts. Nr. 11,
Zaun, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sel. Lt. der Rei. des 2. Rhein. Feldart. Regts.
Nr. 28,
Lüde, Bizefeldw. von demielben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Landw. nf. 1. Aufgebots,
Badenheuer, PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Eſſen,
zum Sek. Lt. der Reſ. des 5. Rhein. Inf. Regts.
Nr. 65,
Mühlheims, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Herzog Ferdinand von Braunſchweig (8. Weitfäl.)
Nr. 57 (Mülheim a. d. Ruhr), zum Pr. Lt.,
Richard, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Mülheim a. d. Ruhr, zum Hauptm.,
Schauer, Vizewachtm. vom Landiv. Bezirt 1 Münfter,
zum Sel. Lt. der Reſ. des Weſtfäl. Train-Bats, Ar. 7,
Schmitt, Chorus, Vizefeldw. vom Landiv. Bezirk
Aachen, zu Se. Lis. der Ref. des Inf. Regts. von
Horn (3. Rhein.) Nr. 29,
Vigier, Vizeſeldw. von demſelben Landw. Bezirk, zum
Sel. Lt. der Reſ. des Füſ. Regts. Fürſt Karl Anton
bon Hohenzollern (Hohenzollern) Nr. 40,
Berndt, Vizewachtm. von demjelben Landiv. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Ne. des 2. Rhein. Feldart. Regts.
Nr. 23,
Heimann, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Cöln, zum
Sek. Lt. der Ref. bed 2. Bad. Drag. Regts Nr. 21,
Pauli, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk, zum
Sel. Lt. der Nef. des 1. Leib-Huf. Regts. Nr. 1,
Clouth, Vizewachtm. von demfelben Landw. Bezirk,
zum Set. Lt. der Rei. des Naffau. Feldart. Regts.
Nr. 27,
Badhaufen, Vizefeldiw. vom Landw. Bezirk Andernach,
zum Gef, Lt. der Reſ. des 6. Rhein. Inf. Regts.
Mr. 68,
Erufe, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Lübeck, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Schleswig. Feldart. Regts.
Nr. 9;
bie Vizeſeldwebel:
Schlettwein (Earl), Schlettwein (Auguft) vom
Landw. Bezirl Roftod, zu Sel. Ltd. der Ref. des
Großherzogl. Medlenburg. Gren. Regts. Nr. 89,
Schmidt, Thierfelder von demjelben Landw. Bezirl,
zu Sel. 23. ber Rei. des Großherzog. Mecklenburg.
Füſ. Regts. Nr. 90,
v. Hartwig vom Landw. Bezirk Schwerin, zum Sel
Lt. der Nef. des Inf. Negts. Großherzog Friedrich
Franz 11. von Medlenburg- Schwerin (4. Branden-
burg.) Nr. 24,
Peters von demjelben Landw. Bezirk, zum Self. Lt.
= Reſ. des Großherzogl. Medlenburg. Gren. Regts.
rt. 89,
Ohſe von demſelben Landiv. Bezirk, zum Self. Lt. der
Reſ. des nf. Regts. Nr. 129,
Blumenbad, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots
bed Landw. Bezirls II Bremen, zum Rittm.,
PBeterjen, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Flensburg,
zum Gel. Lt. der Rei. des Juf. Regts. von Manjtein
Schleswig.) Nr. 84,
Ehriitenjen, Vizefeldw. von demfelben Landw. Bezirk,
zum Sef. Lt. der Rei. des nf. Regts. Nr. 168,
Menihing, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Stiel, zum Hauptm.,
Blenkinjop, Sek. Lt. von der Nav. 2. Aufgebot bes
Landw. Bezirls Rendsburg, zum Pr. Lt.,
Honer, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Lingen, zum
Sel. Lt. der Mei. des Inf. Regts. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunſchweig (Oſtfrieſ.) Nr. 78,
Vagedes, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
Gehrels, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk II Oldenburg,
— zu Self. %t3. der Ref. ded 2. Hannov. Feldart.
Negtd. Nr. 26;
die Vizefeldwebel:
Johanns, Weihardt, Diſch vom Landw. Bezirk
I Oldenburg, zu Sel. Lis. der Rei. des Oldenburg.
Inf. Regis. Nr. 91,
2513
Heß vom Landw. Bezirl Hannover, zum Sek. Lt. der
Hei. des 1. Hannob. Inf. Regts. Nr. 74,
Rohde vom Landw. Bezirk Göttingen, zum Gel. Lt.
der Rei. des Inf. Regts. von Stülpnagel (5. Branden-
burg.) Nr. 48,
Almerd von demjelben Landiv. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Reſ. des Oldenburg. Inf. Regts. Nr. 91,
Brune don demjelben Landw. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Rei. des Königs-Inf. Negts. Nr. 145,
Bleßmann von demjelben Landw. Bezirk, zum Self.
Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 165,
Gade von demjelben Landw. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Landw. nf. 1. Aufgebot,
Lenz; vom Landw. Bezirk I Braunfchweig, zum Gel.
- der Rei. des Fü. Regts. von Steinmetz (Weſtfäl.)
Nr. 37,
Raabe von bemjelben Landw. Bezirk, zum Sek, Lt.
der Rei. des 2. Niederjchlej. Inf. Regts. Nr. 47,
dv. Braun von bdemjelben Landw. Bezirk, zum Gel.
Lt. der Ne. des Braunjchweig. Inf. Negts. Nr, 92,
Heymann von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel.
8. der Re. des 4. Bad. Inf. Regts. Prinz
Bilhelm Nr. 112,
Bels-Leusden, Sel. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Siegen, zum Pr. Lt.,
Binter, Bismard, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk
Biesbaden, zu Self. Lis. der Rei. des Füſ. Negts.
von Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80,
Bidel, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Rei. bes 1. Heſſ. Inf. Regts. Nr. 81;
die Vizewachtmeiſter:
Lojien vom Landw. Bezirk Wiesbaden, zum Sek. Lt.
der Ne. des 3. Schleſ. Drag. Regts. Nr. 15,
Hartwig von demjelben Landw. Bezirk, zum Se. Lt.
der Ref. des Holftein. Feldart. Regts. Nr. 24,
Bendenbad von demielben Landw. Bezirk, zum Sel.
Lt. der Reſ. des Nafjau. Feldart. Regts. Nr. 27,
Zennig vom Landw. Bezirl Limburg a. L., zum Sel,
St. der Reſ. des Feldart. Regts. General: Feldzeug-
meifter (2. Brandenburg.) Nr. 18;
die Vizefeldwebel:
Wolff vom Landw. Bezirk Limburg a. L., zum Sel. Lt,
der Ref. des 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Veibgarde-)
Regts. Nr. 115,
Ruhl vom Landiv. Bezirl Marburg, zum Self. Lt.
der Nef. des Inf. Regts. Nr. 131,
Bodenheimer vom Landw. Bezirk Frankfurt a. M.,
zum Gel. Lt. der Ref. des 4. Magdeburg. Inf.
Regts. Nr. 67,
Peterſen von demſelben Landw. Bezirk, zum Self.
Lt. der Re. des Dldenburg. Inf. Regts. Nr. 91,
Schmidt von demielben Landw. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Mei. des Inf. Negts. Nr. 98,
Hofebig don demjelben Landw. Bezirk, zum Self. Lt.
der Ref. des Inf. Regts. Nr. 99,
Vormbaum vom Landw. Bezirk I Eafiel, zum Set.
Lt. der Ref. ded 2. Thüring. Inf. Regts. Nr. 32,
Hövel von demjelben Landw. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Rei. des 1. Heil. Inf. Regts. Nr. 81,
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 95
2514
durthmann, Zulauf, Kümmel von bemielben
Landw. Bezirk, zu Sek. Ltd. der Ref. des nf.
Negts. von Wittih (3. Heil.) Nr. 83,
Mogk von demfelben Landw. Bezirk, zum Sek Lt.
der Reſ. des 2. Naſſau. Inf. Regts. Nr. 88,
Schr. dv. Lindelof, Vizewachtm. von bemjelben Landw.
Bezirk, zum Gef. Lt. der Reſ. ded Drag. Negts.
Freiherr von Manteuffel (Rhein) Nr. 5,
Henſchel, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Ne. des Magdeburg. Drag. Regts.
r. 6,
Horn, Rudert, Wedemeyer, Plaf, Frank, Vize—
wahtm, von demjelben Landw. Bezirk, zu Gel. Lts.
ber Ref. des Hell. Feldart. Negts. Nr. 11,
Meyer, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Aroljen, zum
Sek. Lt. der Ref. des 2. Hannov. Feldart. Regts.
Nr. 26,
Appelius, Port. Fähnr. vom Landw. Bezirk Eifenad,,
zum Sel. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Voppel, PVizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Re. des 5. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 94 (Großherzog von Sadjen),
Wagner, Bizewachtn. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Reſ. des Kurmärl. Drag. Regts.
Nr. 14,
Fiſcher, Vizefeldw. vom Landiv. Bezirk Giefen, zum
Sek. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Kaifer Wilhelm
(2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116,
Minnich, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Worms, zum
Sek. 2. der Re. des 1. Großherzogl. Heſſ. Inf.
(Leibgarde:) Regts. Nr. 115,
Zimmermann, Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sel. Lt. der Mei. des 2. Bad. Drag.
Regts. Nr. 21,
Hamann, Gef. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Darmitadt, zum Pr. Lt.,
Brenz, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Il Darmitadt,
zum Gef. 2. der Ref. des 4. Magdeburg. Inf.
Regts. Nr. 67,
Burbaum, PVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Reſ. des 3. Großherzogl. Heſſ.
Inf. Regts. (Leib-Regts.) Nr. 117,
Felſing, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Limburg a. L.,
zum Sel. Lt. der Reſ. bed Heſſ. Train-Bats. Nr. 11,
Klein, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Mannheim,
zum Sek. Lt. der Ref. des 1. Bad. Leib-Gren. Regts.
Nr. 109,
Sachs, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Se. Lt. der Mei. des 6. Bad. Inf. Regts. Kaiſer
Friedrich III. Nr. 114,
Baſſermann-Jordan, Vizewachtm. don demjelben
Landw. Bezirk, zum Set. Lt. der Reſ. des 2. Bad.
Drag. Regts. Nr. 21,
Bornhaujen, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bes
zirk, zum Gel. Lt. der Reſ. des Großherzogl. Heil.
Feldart. Regts. Nr. 25 (Großherzog. Art. Korps),
Haud; PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Brudjjal, zum
Sel. Lt. der Rei. des 8. Bad. Inf. Regts. Nr. 169,
Nicolai (Eduard), Pr. Lt. von der Feldart. 1. Auf:
gebots des Landw. Bezirts Karlsruhe, zum Hauptm.,
2515
Shwindt, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
zum Gel. Lt. der Ref. des 1. Bad. Feldart. Regıs.
Nr. 14,
Bingler, Port. Fähnr. vom Landw. Bezirk Lörrach,
zum Gel, Lt. der Reſ. des 4. Bad. Inf. Regts.
Prinz Wilhelm Nr. 112;
die Vizefeldwebel:
Reiferiheid vom Landiv. Bezirk Colmar, zum Gel.
2t. der Nef. des Inf. Regts. Nr. 138,
Deede vom Landw. Bezirt Stockach, zum Sek. Lt.
der Ne. des Inf. Regts. Marlgraf Ludwig Wilhelm
(3. Bad.) Nr. 111,
Glimmann von demjelben Landw. Bezirk, zum Self.
St. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Schmidt vom Landw. Bezirt Gebweiler, zum Sel,
Lt. der Ne. des 5. Bad. Inf. Negts. Nr. 113,
Mathejius von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Ref. des 9. Bad. Inf. Negts. Nr. 170,
Geiſeler, Vizewachtm. vom Landıv. Bezirk Strahburg,
zum Gel. Lt. der Reſ. des 2. Rhein. Huf. Negts.
Nr. 9,
Peiffer, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Metz, zum
Sel. Lt. der Ref. des Königs-Inf. Negts. Nr. 145,
Grünewald, Vizewahtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sek. Lt. der Nef. des Feldart. Negts.
Nr. 33,
Burandt, BVizefeldw. vom Landw. Bezirk Stolp, zum
Set. 2. der Ne. des nf. Regts. Nr. 128,
Chales de Beaulien, Sek. Lt. von der Reſ. des
Pomm. Füſ. Regts. Nr. 34 (Oraudenz), zum Pr. Lt.,
Braun, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Graudenz, zum
Set. Lt. der Ne. des Inf. Negts. Graf Schwerin
(3. Pomm.) Nr. 14,
Grad, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Marienburg,
zum Sek. Lt. der Ne. des Gren. Regts. König
Friedrich I. (4. Oſtpreuß.) Nr. 5,
Springborn, Vizefeldw. von demjelben Landw. Be:
zirk, zum Sek. Lt. der Ne. des Inf. Negts. Herzog
Karl von Medlenburg:Strelig (6. Oſtpreuß.) Nr. 43,
Nentel, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Reſ. ded Weſtpreuß. Feldart. Negts.
Nr. 16,
Weichbrodt, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Marien:
burg, zum Set. Lt. der Ref. des Train-Bats. Nr. 17;
die Vizefeldwebel:
Schmiedel vom Landw. Bezirt Königsberg, zum Sel,
Lt. der Nei. des Weitfäl. Jäger-Bats. Nr. 7,
Schönjtedt vom Landw. Bezirk IV Berlin, zum Gef.
Lt. der Reſ. des Pomm. Jäger-Bats. Nr. 2,
Fiebellorn von demjelben Landw. Bezirk, zum Gel.
Lt. der Ref. des Lauenburg. Jäger-Bats. Nr. 9,
Kaul vom Landiv. Bezirk Sangerhaufen, zum Sel,
Lt. der Mei. des Jäger-Bats. Graf Word von
Wartenburg (Ditpreuf.) Nr. 1,
v. Öraevenig vom Landw. Bezirk Görlitz,
Spangenberg vom Land. Bezirk Hirihberg, — zu |
Set. ts. der Ref. des Jäger-Bats. von Neumann
(1. Schleſ.) Nr. 5,
1897 — NMilitär-Wodenblatt — Nr. 95
% 2516
Holftein vom Landw. Bezirk Noftod, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Lauenburg. Jäger-Bats. Nr. 9,
Baehr vom Landw. Bezirk Frankfurt a. M., zum
Set, Lt. der Landw. Jäger 1. Aufgebots,
Weber vom Land. Bezirt Mainz, zum Sel. Lt. der
Reſ. des Heil. Jäger: Bats, Nr. 11,
Arnold vom Landw. Bezirk Stolp, zum Gel. Lt. der
Ref. des Pomm. Jäger-Bats. Nr. 2,
Luther vom Landw. Bezirf Deutid-Eylau, zum Sek.
Lt. der Ref. des 2. Schleſ. Jäger-Bats. Nr. 6,
Grützmacher vom Landw. VBezirf Stargard, zum
Set. Lt. der Ref, des Fußart. Regts. von Hinderfin
(Pomm.) Nr. 2,
Hofmann vom Landiw. Bezirt Mainz, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Fußart. Regts. General: Feldzeugmeifter
(Brandenburg.) Wr. 3,
Scildener, Set, Lt. von den Pionieren 1. Aufgebots
des Landw. Bezirl3 Magdeburg, zum Pr. Lt.,
Baumann, Vizefeldw. vom Landiv. Bezirt Gumbinnen,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Pion. Bats. Fürſt Rad—
ziwill (DOftpreuß.) Nr. 1,
Born, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Königsberg,
zum Gel. Lt. der Reſ. de8 Pion. Bats. Nr, 18,
Buchholz, Vizefeldw. vom Landw. Bezirf Stettin,
zum Gef. Lt. der Ne. des Pion. Bats. Nr. 17,
Biſſing, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl IV Berlin,
zum Sek. Lt. der Ne. des Magdeburg. Pion. Bats.
Nr. 4,
Steinmeß, PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Colmar,
zum Sek. Lt. der Ref. des Pion, Bats. Nr. 15,
Boetther, Vizefeldiw. vom Landw. Bezirl Graudenz,
zum Se. Lt. der Ref. des Pion. Bats. Nr. 17,
Gerlach, Sek. Lt. von der Landw. 2. Aufgebot der
Eijenbahn-Brig. (Kreuznach), zum Pr. Lt.,
Forſchepiepe, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk J Müniter,
zum Sel. Lt. der Landw. 1. Aufgebot? der Eijen-
bahn⸗Brig.,
Lange, Friederich, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk
Cöln, zu Set. Lis. der Reſ. des Eiſenbahn-Regts.
Nr. 8.
Diers, Self. Lt. von der nf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirls I Berlin, in die Hategorie der Rei.
Difiziere verjeßt und als folder dem nf. Regt.
Graf Tauengien von Wittenberg (3. Brandenburg.)
Nr. 20 zugetheilt.
Wehlan, Pr. Lt. von der Anf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks II Berlin, in die Kategorie der Rei.
Dffiziere zurüdverjeßt und als folder dem Leib-Gren.
Negt. König Friedrih Wilhelm III. (1. Branden-
burg.) Nr. 8 mwiederzugetheilt.
Weſtphal, Sek. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Breslau, in die Kategorie der
Reſ. Dffiziere verfegt und als folder dem Gren.
Negt. König Wilhelm 1. (2. Wejtpreuf.) Nr. 7 zus
getheilt.
Lefils, Sek. Lt. von der Ref. des 2. Weſtfäl. Feldart.
Negts, Nr. 22, ald Rei. Offizier zum Feldart. Negt.
von Scharnhorft (1. Hannov.) Nr. 10 verjept.
2517
Dolle, Pr. Lt. von ber Felbart. 1. Aufgebots des
Sandıw. Bezirks Marienburg, in bie Kategorie der
Ne. Offiziere zurüdverjegt und als folder bem
Feldart. Regt. Prinz Auguft von Preußen (Dftpreuß.)
Nr. 1 wieberzugetheilt.
dv. Bertrab, Hauptm. von den Jägern 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Hildesheim, zu den Difizieren
der Garde-Landw. Schügen 1. Aufgebot3 verjept.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Su Beurlaubtenitande,
Wiedbaden, den 18. Oltober 1897.
örhr. v. Nichthofen, Kittm. von der Ref. des 3. Garde—
Ulan. Regts.,
Kaumann, Pr. Pt. vom 1. Aufgebot des 3. Garde—
Landiv. Regts., diefem mit der Landw. Armee-Uniform,
Berner, Rittm. von ber Reſ. ded Drag. Negts. Prinz
Albreht von Preußen (Litthau.) Nr. 1, mit feiner
bisherigen Uniform,
Örotfeld, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Wehlau,
Fergel, Sel. Lt. von ber Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Gumbinnen,
Kiod, Hauptm. von der nf. 1. Aufgebot des Landw.
Bezirls Bartenjtein, diefem mit der Landw. Armee—
Uniform,
Rerfuhn (Earl), Pr. Lt. von der Anf. 2. Aufgebot3
defielben Landw. Bezirks,
Woede, Hauptm. von der nf. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirls Königsberg, diefem mit der Landw.
Armee-Uniform,
Hoelzer, Unruh, Pr. Lts. von der nf. 2. Auf:
gebots defjelben Landiv. Bezirks,
Abreht, Rittm. von der Ref. des Ulan. Negts. Kaiſer
Ulerander II. von Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3,
diefem mit der Landw. Armee-Uniform,
Belling, Sek. Lt. von der Ref. des Inf. Regts. Prinz
Mori von Anhalt-Defjau (5. Pomm,) Nr. 42,
Schneider, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot bes
Landw. Bezirk! Stettin,
Regling, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirtd Bromberg,
Tenne, Pr. Dt. von der Inf. 2. Aufgebots,
dv. Germar, Rittm. von der Nav. 2. Aufgebots, —
de3 Landw. Bezirls Woldenberg,
Blankenſtein, Hauptm, von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Potsdam, diefem mit jeiner bis—
herigen Uniform,
Wigankow, Rittm. von ber Kap. 1. Aufgebot3 des—
jelben Landw. Bezirks, mit der Landw. Armee-Uniform,
Shwindt, Set. Lt. von der Inf. 1. Nufgebots bes
Landw. Bezirls 11 Berlin,
Geriſcher, Sek. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots,
Richter, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots, — des
Landw. Bezirls IV Berlin,
Uleih, Pr. Lt von der Inf. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirks Weißenfels,
Graf dv. Rothenburg, Nittm. von der Kav. 2. Aufs
gebots des Landw. Bezirks Neufalz a. O.,
v. Siedmogrodzli, Hauptm. von der Inf. 2. Auf
1897 — Milittär-MWodenblatt — Nr. 9
28ls
gebots des Landw. Bezirls Samter, dieſem mit der
Landw. Armee-Uniform,
Graf Mielzyuüski, Sek. Lt. von ber Reſ. des Leib:
Kür. Regts. Großer Kurfürft (Schlef.) Nr. 1,
Dudy, Pr. Lt. vom Train 2. Aufgebot? des Landw.
Bezirks Poſen,
Zeplin, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Gleiwitz,
Stoppenbrink, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots
bes Landw. Bezirks Hagen,
Sarauw, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Münſter,
Clemens, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Geldern, dieſem mit der Landw.
Armee⸗ Uniform,
Brockhoff, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Mülheim a. d. Ruhr,
Heyden, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Weſel,
Pieeq, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Cöln,
Marckhoff, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks St. Johann,
Dollmann, Br. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots
Landw. Bezirks Hamburg,
Prahl, Sek. Lt. von der Feldart. 2. Aufgebots
Landw. Bezirts Lübed,
Wiehelt, Sek. Lt. von ber Kav. 2. Aufgebots
Landw. Bezirls Roſtock,
v. Buchka, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
Landw. Bezirls Schwerin,
Rittner, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
Landw. Bezirls Stade,
Birnbaum, Rittm. von ber Kap. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirks I Altona, diefem mit der Landw.
ArmeesUniform,
Glanz, Schröder, Self. Lts. von der Inf. 2. Auf
gebots des Landw. Bezirks I Braunfchweig,
Schröder, Br. Lt. von der nf. 2. Aufgebot? des
Landiv. Bezirls Marburg,
Dame, Hofmann, Pr. 23. von der Inf. 2. Auf
gebot3 des Landw. Bezirks Fulda,
Geißler, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Siegen,
Fey, Pr. Lt. von der Inf, 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls I Darmitadt,
Knoll, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot3 des Landw.
Bezirks Mannheim,
Majer, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Lörrach, diefem mit der Landw.
Armee⸗Uniform,
Roth, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Donaneichingen,
Wolfart, Br. Lt. vom Train 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Metz, diefem mit dem Charakter als Rittm.
und der Umform des Train-Bats. Nr. 16,
Hink, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot? des Landw.
Bezirks Neuftadt,
Müller, Pr. Lt. von den Jägern 2. Aufgebot3 des
Landw. Bezirks Eiſenach,
des
des
des
des
des
9
1897 — Militär:-Wodhenblatt — Nr. 95
2520
Ungefroren, Hauptm. von ber Fußart. 1. Aufgebots
de3 Landw. Bezirks St. Johann, diefem mit feiner
bisherigen Uniform,
Könige, Hauptm. von ber Fußart. 2, Aufgebot? des
Landw. Bezirk! Mannheim, mit ber Landiv. Armee
Uniform,
Heufer, Haupt. von den Pionieren 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Cöln, diefem mit feiner bisherigen
Uniform,
Bug, Pr. Lt. von den Pionieren 2, Aufgebot3 bes
Landw. Bezirk! Mosbach,
v. Madeyski, Pr. Lt. von der Landw. Kav. 1. Auf⸗
gebot3 des Landw. Bezirls Rybnik, mit Penfion
nebſt Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt, — der
Abſchied bewilligt.
UNachweiſung
der beim Sanitätskorps in den Monaten Auguſt
und September 1897 eingetretenen Veränderungen.
Den 24. Auguft,
Die nahftehend aufgeführten Studirenden der Kaiſer
Wilhelms-Alademie für das militärärztliche Bildungs-
wejen werben vom 1. Oktober b. 33. ab zur Unter
Ärzten des altiven Dienſtſtandes ernannt und bei ben
genannten Truppentheilen angeftellt, und zwar:
Dr. Buſch beim Gren. Regt. Prinz Earl von Preußen
(2. Brandenburg.) Nr. 12,
Dr. Berner beim 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94
(Großherzog von Sachſen),
Dr. Boerner beim nf. Regt. Fürft Leopold von
Unhalt-Deffau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
Dr. Stier beim 6. Thüring. Inf. Negt. Nr. 95,
Dr. Thiele beim Magdeburg. Huf. Negt. Nr. 10,
Dr. emp beim Füſ. Negt. Fürft Earl Anton von
Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Dr. Rifjom beim Pion. Bat. Nr. 15,
u beim Königs - Ulan. Regt. (1. Hannov.)
r. 13,
Dr. Sriedheim beim Inf. Megt. Nr. 132,
Dr. Neumann beim Inf. Regt. von Goeben (2. Rhein.)
Nr. 28,
Dr. $nüppel beim Gren. Regt. König Friedrich Wil-
heim IV. (1. Bomm.) Nr. 2,
Dr. Dannenberg beim Holftein. Feldart. Regt. Nr. 24,
Dr. Hufnagel beim feldart. Regt. Nr. 33,
Richert beim 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17,
Dr. Kaſchke beim 4. Magdeburg. nf. Regt. Nr. 67,
Dr. Haertel beim 2. Niederſchleſ. Inf. Regt. Nr. 47,
Dr. Spornberger beim 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113,
ea beim Feldart. Negt. von Peuder (Schlef.)
t. 6,
Dr. Braetorius beim 1. Bad. Leib-Drag. Negt. Nr. 20,
Kuhn beim Inf. Regt. General = Feldmarjchall Prinz
Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64,
Dr. Bardey beim Großherzogl. Medienburg. Füſ. Regt.
Nr. 90,
Dr. Ehop beim 2. Weftfäl. Feldart. Negt. Nr. 22,
Dr. Hellmer beim Weſtpreuß Feldart. Regt. Nr. 16,
Dr. v. Leupoldt beim Inf. Negt. Nr. 128,
Bernide beim Inf. Regt. von Winterfeldt (2. Ober
ſchleſ.) Nr. 28.
Den 1, September.
Dr. Ihlow, einjährig-freiilliger Arzt vom 1. Garbe-
Drag. Regt. Königin von Großbritannien und Irland,
unter gleichzeitiger Berfeßung zum Füſ. Regt. Prinz
Heinrih von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, zum
Unterarzt ernannt,
den 4, Schtember,
Müller, einjährig-freiwilliger Arzt vom Hefj. Train:
Bat. Nr. 11, unter gleichzeitiger Verſetzung zum
Inf. Regt. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weit:
fäl.) Nr. 15, zum Unterart ernannt,
den 11. September,
Dr. Sybredt, einjährigsfreimwilliger Arzt vom Garde
Füſ. Regt, unter gleichzeitiger Verſehung zum Braun-
ſchweig. Huf. Regt. Nr. 17, zum Unterarzt ernannt,
— bie drei Letztgenannten find gleichzeitig mit Wahr—
nehmung je einer bei ihren Truppentheilen offenen
Aſſiſt. Arztfielle beauftragt worden.
Beamte der Militär-Verwaltung,
Durch Verfügung des Ariegäminifteriums,
Den 29. Eeptember 1897.
Die Rajerneninjpeftoren auf Probe:
Herzmoneit in Infterburg, Richter in Königs
berg i. Pr., Anders in Süterbog, Stoll in Poſen,
Schmidt in Poſen, Weiher in Braumfchweig,
Nöpel in Königsberg 1. Pr, Rüder in Fran:
furt a. M., Viglahn in Thorn, Orth in Danzig,
Bandom in Allenftein, Haaje in Mülhaufen i. €,
Bechtold in Straßburg 1. E, Henſchke in Danzig,
Hartd in Saarburg, Monster in Grauben;z,
Pieper in Me, — zu Kaferneninfpeltoren
ernannt.
Den 2. Oftober 1897.
Rohenkohl, Garn. Vermalt. Oberinſp. in Schweidnitz,
nad) Graubenz,
Riſch, Garn. Verwalt. Oberinfp. in Oppeln, nad)
Schweibnig,
Teltow, Garn. Verwalt. Inſp. auf dem Truppen
Uebungsplap Gruppe, nad Oppeln,
Kugler, Kaferneninjp. in Danzig, auf den genannten
Uebungsplatz,
Schwarzkopf, Kaſerneninſp. in Poſen, nach Danzig,
Kolbe, Kaſerneninſp. in Glogau, nach Poſen,
Niemeyer, Kaſerneninſp. in Mainz, nach Glogau, —
verjegt.
Den 6. Oftober 1897.
Franke, ngen. von ber Geichüßgiekerei in Spandau,
auf feinen Antrag am 30. September d. 38. aus
feinem Dienftverhältnig ausgeſchieden.
Dr. Eſchert, Alfift. vom Militär » Verfuhsamt im
Spandau, zum Chemiker ernannt.
Den 9, Oktober 1897.
v. Blomberg, Garn. Verwalt. Direftor auf Probe in
Hannover, zum Garn. Verwalt. Direltor ernannt.
Berihtigung Im Militärs Wochenblatt Nr. 94/1897,
Spalte 2485, 14. Zeile von unten, muß es ftatt „iFelbart.“
„Fußart.“ beißen,
Ir
1897 — Militär: Wochenblatt — Re. 95
2322
XUL (Königlich Württembergiſches) Armeekorps.
Offiziere, Portepeefahnriche 1c.
4. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Sm oaltiven Heere
Den 18, Oftober 1897.
v. Endevort, Königl. Preuß. Oberft, behufs Stellung
à la suite des Magdeburg. Drag. Regts. Nr. 6
und Verwendung ald Kommandeur der 33. Kap.
Brig. von dem Kommando des Drag. Regts. König
Ar. 26 enthoben.
öchr. v. Gemmingen-Kornberg, Major, beauftragt
mit den Funlktionen des etatsmäß. Stabsoffizierd des
Inf. Regts. Alt - Württemberg Nr. 121, unter Be
förderung zum Oberſtlt, zum etatsmäß Stabsoffizier
diefes Regts.,
Frhr. v. Starlloff, Major und etatsmäß. Stabs—
offizier des Ulan. Regts. König Wilhelm J. Nr. 20,
zum Kommandeur des Drag. Regts. König Nr. 26,
Frank, Major und Esladr. Chef im Ulan. Negt. König
Wilhelm 1. Nr. 20, zum etat3mäh. Stabsoffizier
dieſes Regts, — ernannt,
sche. v. Roeder, Major, bisher dienfithuender Flügel-
adjutant und Kommandeur der Schloßgarbdesstomp.,
nah Preußen behufs Aggregirung beim 1. Branden-
burg. Drag. Regt. Nr. 2 fommanbirt.
Kapff, Rittm. im Drag. Regt. König Nr. 26, unter
Enthebung von dem Kommando als Adjutant bei der
27. Kav. Brig. (2. Königl. Württemberg.), ald Eskadr.
Chef in das Ulan. Regt. König Wilhelm I. Nr. 20
verießt.
Fehr. v. Reitzenſtein, Br. Lt. im Ulan. Negt. König
Karl Nr. 19, von dem Kommando als Inſp. Offizier
bei der Kriegsſchule in Neiße enthoben.
Jächh, Vizewachtm. im Feldart. Regt. König Karl Nr.13,
Pichler, Unteroff. im Inf. Negt. Alt» Württemberg
Nr. 121,
Graf v. Preyſing-Lichtenegg, charakterii. Port.
Fähnr. im Feldart. Negt. König Karl Nr. 13,
Schr. Seutter v. Loetzen, haralterij. Port. Fähnr.
im Gren. Negt. Königin Olga Nr. 119,
Fiſcher, charalteriſ. Port. Fühnr. im Inf. Regt. Alt:
Württemberg Nr. 121,
Schr. v. Stetten, charakteriſ. Port. Fähnr. im ren,
Negt. König Karl Nr. 123,
Henke, haralterif. Bort. Fühnr. im Drag. Regt. Königin
Olga Nr. 25,
Nagel, charakterif. Port. Zähne. im Inf. Negt. Alt
Bürttemberg Nr. 121,
Schr. v. Erailsheim-Rügland, charalterii. Port.
Fähnr. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19,
Karnapky, Unteroff. im Gren. Regt. König Karl Nr.123,
Frhr. v. Neurath, Unteroff. im ren. Regt. Königin
Dlga Nr. 119, i
Riderer, Unteroff. im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Kailer
Franz Joſeph von Defterreih, König von Ungarn,
— zu Port. Fähnrichen, — befördert.
Am Beurlaubtenftande,
Den 18, Oktober 1897.
Honold, BVizefeldw. vom Landw. Bezirk Ellwangen,
zum Set. Lt. der Nef. des Gren. Regts. König Karl
Nr. 123,
ı Kilg, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Rottweil, zum
Sek. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Ult-Württemberg
Nr. 121,
Derthling, Pr. Lt. im Ulan. Regt. König Wilhelm I. |
Nr. 20, als Adjutant zur 27. Kav. Brig. (2. Königl. |
Württemberg),
Keller, Br. Lt. im 8. Anf. Regt. Nr. 126 Groß:
GHelb, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Heilbronn, zum
Sek. Lt. der Ref. des Inf, Regts. König Wühelm 1.
Nr. 124,
Nenner, Vizefeldiw. vom Landw. Bezirt Ellwangen,
herzog Friedrich von Baden, nad) Preußen behufs | zum Gel Lt. der Rei. des Juf. Regts. Ult-Württem-
Verwendung ald Inſp. Offizier bei der Kriegsjchule | berg Nr. 121,
in Meß, ' Geier, Pizefeldw. vom Landw. Bezirt Mergentheim,
Beber, Br. Lt. im Pion. Bat. Nr. 13, nad Preußen zum Sek. Lt. der Ref. des Juf. Regts. Kaiſer Wil-
behufs Verwendung in der 2. Ingen. Inſp., — heim, König von Preußen Nr. 120,
!ommanbirt. . . änele, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Um, zum
Kröner, Pr. Lt. im Inf. Regt. Kaijer Friedrich, König | d Set. Lt. ai Ki de3 Ulan. —88 König Karl
von Preußen Nr. 125, in das Drag. Regt. Königin ger, 19,
Diga Nr. 25 mit einem Patent vom 27. Januar 1897 | Gaupp, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Nottweil, zum
hinter dem Br. Dt. Grafen v. Verlidingen: | Ser Et. der Ref. des Inf. Regis Kaifer Friedrich,
Roſſach vom Ulan, Regt. König Karl Nr. 19 verſetzt. König von Preußen Nr. 125,
Deyhle, Sek. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, | Andelfinger, Vizefeldw. von deinjelben Landw. Bezirk,
zum Br. Dt. befördert. zum Gef. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Kaiſer Wil:
Die Port. Fähnriche: heim, König von Preußen Nr. 120, 2
Berti im Inf. Regt. At Württemberg Nr. 121, | — Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Heil—
— im 2 h 29 9 s| on, >
ee rg a ı Borgmann, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Ludwigs
Maag im Pion. Bat. Nr. 13, burg, — zu Sek. Lts. der Rei. des Ulan. Regts.
Spemann im 2. Feldart. Negt. Nr. 29 Prinz Regent | König Wilhelm I. Nr. 20, — befördert.
Zuitpold von Bayern,
Neininger im Pion. Bat. Nr. 13, — zu Set. Lts.,
2523
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 9
2524
B. Abjdiebsbewilligungen.
Sm altiven Heere.
Den 18. OHtober 1897.
Renz, Port. Fähnr. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Groß:
berzog Friedrih von Baden, unter Ueberführung in
die Kategorie der Einjährig - Freiwilligen zur Ref.
entlajjen.
Am Beurlaubtenjtande.,
Den 18. Oftober 1897,
Bizinger, Hauptm. von der nf. 1. Aufgebots de
Landw. Bezirks Ellwangen, mit der Erlaubniß zum
Tragen der Landw. Armee-Uniform,
Leibbrand, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Stuttgart, — der Abſchied bemilliat.
Kaiſerliche Schutztruppen.
Wiesbaden, ben 18. Oktober 1897,
Schuptruppe für Deutſch-Oſtafrika:
Schr. v. Eberjtein, Hauptm. und Komp. Chef, mit
Penſion und der Uniform ded Mailer Alerander
Garde-Ören. Negts. Nr. 1 der Abſchied bemilligt. |
Dr. Uhl, Dr. Bludau, Aſſiſt. Aerzte 2. Kl., zu Aſſiſt.
Aerzten 1. Kl. mit Patent vom 30. September d. Js.
befördert.
Schutztruppe für Kamerun:
v. Kamptz, Hauptm. à la suite des 2. See» Ball.
und ftellvertretender fiommandeur der Schuptruppe
für Kamerun, aus der Marine: Inf. ausgeichieden
und gleichzeitig, unter Ernennung zum Kommandeur
der Schußtruppe für Kamerun, als Hauptm. mit
jeinem Patent in diefer wiederangeftellt.
Ordens = Berleihungen.
Preuhen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
gerubt:
dem früheren Gefreiten im Ören. Regt. König Friedrid
Wilhelm I. (2. Dftpreuf.) Nr. 3 v. Hohendorff zu
Berlin die Nettungs:Medaille am Bande zu verleihen,
Seine Majeſtät der König haben Allergnäbigit
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verlichenen Nichtpreußiichen Infignien
zu ertheilen und zwar:
des Großfreuzes des Königlich Bayeriichen
Verdienſt-Ordens vom heiligen Michael:
dem Generallieutenant Wernher, Generaladjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs don
Helfen und bei Rhein;
des Offizierkreuzes des Königlich Sächſiſchen
Albrechts⸗Ordens:
dem Major dv. Stangen, à la suite des Kür. Regts.
von Seydlitz (Magdeburg) Nr. 7 und Adjutanten
des Kriegsminiſters;
des Königlich Sächſiſchen Allgemeinen Ehrenzeichens:
dem DOberzeugwart Thrun von der Zeughaus Verwalt.
in Berlin;
des Nitterfreuges erſter Klaſſe des Königlich
Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
dem Hauptmann Raven vom Gren. Regt. König
Friedrich J. (4. Oftpreuß.) Nr. 5;
des Ritterkreuzes des Großherzoglich Medlenburgiichen
Haus:Ordens der Wendifchen Krone:
dem Hauptmann Kund vom 5. Bad. Inf. Negt. Nr. 113;
des Fürftlih Waldeckſchen Militär-Berdienfttreuzes
dritter Klaſſe:
dem perjönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit
des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, Major
v. Heuduck, & la suite des Generaljtabes der Armee;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrichs des Löwen:
dem Hauptmann v. Sydow, perſönlichem Adjutanten
Seiner Hoheit des Herzogs von Sachſen-Altenburg
des Ritterkreuzes zweiter Abtheilung des Großherzoglich
Sächſiſchen Haus-Ordend der Wachſamkeit oder vom
weißen Fallen:
dem Rittmeiſter v. Dyde vom 2. Gardes-Drag. Nest.
Kaiſerin Alerandra von Rußland;
bes Nitterfrenges zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen⸗Erneſtiniſchen Haus⸗Ordens
dem Lazarethinſpeltor Donke vom Garniſon-Lazareth
in Potsdam;
des Großkreuzes des Königlich Italieniſchen
St. Mauritius: und Lazarus Ordens:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, General der Kap.
und Gouverneur von Berlin Grafen v. Wedel;
des Großlreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
dem Generallientenant Wernher, Generaladjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von
Heſſen und bei Rhein;
des Offizierkreuzes des Königlich Italieniſchen
St. Mauritius- und Lazarus-Ordens:
dem Major Frhrn. Röder v. Diersburg, Flügel:
adjutanten Seiner Königlichen Hoheit bed Grob:
herzogs von Heffen und bei Rhein;
25%
1897 — Nilitär-Modenblatt — Ar. 95
26826
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Schwediſchen Schwert⸗Ordens:
dem perſönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit
des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, Major
schen. v. Ejebed, à la suite des 3. Garde-llfan.
Regts.
dem perſönlichen Adjutanten Höchſtdeſſelben, Major
v.Heubud, à la suite des Generalſtabes der Armee;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Siameſiſchen
ſtronen⸗Ordens:
dem Major v. Stangen, ä la suite bes Kür. Regts.
von Seydlitz (Magdeburg) Nr. 7 und Adjutanten
des Sriegäminijters;
der Königlich Siameſiſchen filbernen Medaille:
dem Bizefeldimebel Fritſche von der Halbinvaliden-
Abtheil. des Gardelorps, Kommandanturichreiber in
Pots dam.
Württemberg.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Major ä la suite dev Armee Frhen. v. Woellwarth—
Sauterburg den Olga-Drden,
dem Major Frhrn. dv. Roeder, bisher dienjtthuender
Flügeladjutant und Kommandeur der Schloßgarde-
Komp., das Ritterkreuz des Ordens der Mürttem-
bergiſchen Krone,
dem Hauptmann im Gren. Regt. König Karl Nr. 123
Magirus, Adjutant der 52. Inf. Brig. (2. Königl.
Württemberg.) das Ritterkreuz erjter Klaſſe bes
Friedrichs⸗Ordens,
dem Trompeter (überzähl. Sergeanten) Schollbach im
Ulan. Regt. König Karl Nr. 19 die Nettungs-
Medaille, — zu verleihen.
Nadhweifung
der vom 1. Yult bis Ende September 1897 zur öffentlichen Kenntniß gefommenen Todesfälle von Djfizieren
und Beamten des XIII. (Königlich Württembergiichen) Armeekorps.
Gejtorben am:
Hugo, Fürft zu Hohenlohe-Dehringen, Herzog don Ujeſt, Gen. der av,
ä la suite der Armee.
23. Auguft 1897.
Nadweifung
Kr vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von penfionirten
und ausgeſchiedenen Offizieren und Beamten de8 XIII. (Königlich Württembergiſchen) Armeelorps,
Tılger, Stabsarzt a. D., zuleßt Bats. Arzt im Inf. Regt. Alt-:Württemberg Nr. 121.
Eberle, Oberſtabsarzt a. D., zuletzt Regts. Arzt im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124.
d& Tafel, Major a. D., zulept Kommandeur des Landw. Bezirtd Ehingen.
Sejtorben am:
28. Juni 1897.
11. Auguft .
19. Pr s
v. Bullinger, Gen. Major 5. D, zuleßt Oberſt und Kommandeur de3 Jnf. Negts.
Kaijer Friedrid, König von Preußen Nr. 125.
sehr. v. König, Major a. D., zulept Nittm. und Esladr. Chef im 2. Drag. Negt.
13. September =
19. . ⸗
(Aus dem Armee-Verordnungsblatt Nr. 31 vom 19, Dftober 1897.)
Verleihung von Fahnen an die durd Allerhöchſte Kabinets = Ordre vom 31, März 1897 errichteten
Truppentheile,
Ich habe beichlofien, nachſtehenden, durch Meine Drdre vom 31. März 1897 errichteten Regimentern
md Batatllonen:
dem 5. Garderegiment zu Fuß, dem Garde-Örenadierregiment Ar. 5, dem 3. Bataillon 2. Hanjeatijchen
Infanterieregimentd? Nr. 76, dem 1. Bataillon 7. Thüringiichen Infanterieregiments Nr. 96, dem
Snfanterieregimenten Rr. 146, Nr. 147, Nr. 148, Wr. 149, Nr. 150, Nr. 151, Nr. 152, Nr. 154,
Nr. 155, Nr. 156, Nr. 157, Nr. 158, Nr. 159, Nr. 160, Nr. 161, dem 1. Bataillon 3. Hanjeatischen
Infanterieregiments Nr. 162, den Ipmfanterieregimentern Nr. 163, Nr. 164, Nr. 165, Nr. 166,
Nr. 167, dem 8, Badijchen nfanterieregiment Nr. 169, dem 9. Badischen Anfanterieregiment Nr. 170,
ben Infanterieregimentern Nr. 171, Nr. 172, Nr. 173, Nr. 174, Nr. 175 und Nr. 176
Fahnen zu verleihen.
Sch hege das zuverfichtliche Vertrauen, daß dieſe Truppentheile die von Mir ihnen ans
vertranten Feldzeichen jederzeit im hohen Ehren halıen und bis in die fernjte Zulunit zum Heile Deutichlands
md zum Ruhme des Heeres führen merden.
ju machen.
Berlin, den 17. Oktober 1897.
Ach beauftrage Sie, dieſe Meine Ordre ber Armee belannt
Wilhelm,
An den Ariegäminifter.
v. Gofler.
Kriegsminiſterium.
Allgemeines Kriegsdepartement.
1697 — Rilitär⸗Wochenblatt — Ar. 95
2528
Berlin, den 13. Oltober 1897.
Garniſonkarte.
Die Karte der Garniſonen des Reichsheeres iſt unter Berüdfichtigung des Quartierſtandes vom
Oktober 1897 neu bearbeitet worden.
Der Vertrieb der Karte ift der Königlichen Hofbuhhandlung von E. S. Mittler & Sohn, BerlinSW,
Kochſtraße 68— 71 übertragen.
Preis des Kartenwerks für jämmtliche Deutfche Mititärbehörden und Offiziere bei direltem Bezug von
der genannten Buchhandlung 3 M., Ladenpreis 5 M.
v. der Bock.
Journaliſtiſcher Theil.
Zur Löſung der Angriffefrage.
ſollen, entjtieht für und die Aufgabe, zu erforſchen,
welcher Art jeme fein müſſen und an welder Stelle fie
Die Leiftungen unſeres heutigen Infanteriegewehrs einzuſetzen haben werben.
fönnen wohl den Glauben an den alten Lehriaß von
der überlegenen Kraft der taktiichen Dffenfive ins
Wanfen bringen. E83 wird das befonderd durch dem
Umftand hervorgerufen, daß die Schießergebniſſe gegen
hohe Ziele innerhalb 800 m jede Möglichleit einer
fihtbaren Annäherung der Angriffstruppen in der
beftehenden Form beinahe völlig auszuſchließen ſcheinen.
Da aber die nfanterie zur Erlangung der Feuer—
überlegenheit unter Bewahrung ihrer Gefechtskraft auf
eine fürzere Entfernung an den Feind wird heran-
rüden müſſen — und dies häufig ohne Unterftügung
des Geländes —, jo drängt fih uns die bange Frage
auf, was wohl der Angreifer anzuftellen haben wird,
um eimer jo bedenflihen Lage zu begegnen. Don
glänzender Tapferkeit iſt fommendenfalld bei derartiger
Bewelsführung von der vorhandenen Stärke der Ver:
theidigung nicht viel zu hoffen; fie wird an der reellen
Macht des Heinkalibrigen Geſchoſſes zerichellen.
Am Gegentheil! mehr wie je muß heute der Angriff
in fich ſelbſt die Mittel finden, welche ihm eine Ueber-
Denn |
fegenheit über die Vertheidigung verheißen.
neben der defenjiven Kraft des modernen Gewehre
haben auch ſonſt die gegenwärtigen Verhältniſſe die
Bon allen materiellen Schwäden des Angrifis it
wohl unjtreitig die größte darin zu fuchen, daß er bei
der Annäherung, entgegen den Heinen Zielen des Ber-
theidigerd, die Nachtheile jeiner großen Diele über-
winden muß. Das ift ziwar immer der Fall gemelen,
hatte aber bei der geringen Treffficherheit und der
mangelhaften Fähigkeit zu Schnellfeuer in früherer
Zeit lange nit die Bedeutung wie heute. Sobald
aber der Ausgang des Kampfes immer mehr von dem
Grade der Schießleiſtung abhängig wurde, mußte in
der PVerjchiedenheit der Ziele für dem Angreifer ein
Klippe eritehen, die mit jeder Verbefferung der Waffen
an Gefährlichleit zunahm. So jehen wir aud für
die Zukunft einer Steigerung der bedenllichen Ver—
hältniffe entgegen. Aber ſchon Heute wird aud bie
bejte Schiehausbildung nicht im Stande fein, Die gewaltigen
Verlufte, welche und unjere Mannsziele beim Borlaufen
einbringen, durch ähnliche Treffer bein Wertheidiger
auszugleichen.
Das Vorſpringen ftellt im Uebrigen einen völlig
wehrlofen Moment dar, der dur die Thätigleit der
fogenannten Feuerjlügel im Exnjtjalle von jeiner ge
jährlichen Spannung nicht viel verlieren dürfte. Jeder
Bedingungen für die glüdliche offenfive Durchführung Theil der Feuerlinie hat mit dem Gegner, den er vor
unferer Schlachten wejentlich erſchwert. Die Unter ſich ſieht, zu thun und würde mit jeinem Schrägfeuer
ftügung, welche der Angriff bisher in dem Moment der
Ueberrafhung fand und darin einen Zuwachs ſeines
moraliihen Uebergewichts ſehen durfte, ift durch das
Auftreten neuzeitiger Mittel der Erkundung und ichnellen
Mittheilung — Luftballon, Telephon, Telegraph —
häufig abgeſchwächt. Die Anftrengungen, welche überall
in Bezug auf die Erziehung und Ausbildung bed ein-
zelnen Mannes gemacht worden find, weilen uns darauf
hin, daß wir bei unferen fünftigen Angriffen einen
durchaus ebenbürtigen Gegner werden zu übermwältigen
haben. Scliehlih muß der aroße Aufihwung der
fremden Artillerien, gegen welche ſich die unferige unter
Umständen nur mühſam behaupten wird, für unjere
Infanterie ein warnendes Zeichen fein, nichts zu unter:
loffen, was zur Erhöhung ihrer Selbjtändigfeit dienen kann.
Wenn fo die Nothwendigleit fih durdyweg geltend
macht, Mittel und Wege zu finden, die dem Infanterie
angriff eine Stärkung feiner Kraftleiftung verjchaffen
auch nur Die eigenen Schüßen gefährden. Auch wird
man jich zu fragen haben, ob die moraliſche Yeiftung®
fäbigfeit der Leute den Geboten des heutigen Gefecht!
in jeder Beziehung nod wird folgen können, oder ob
die Darbietung ihrer Manngziele in dem verheerenden
Feuer auch für unſere tapferen Deutichen Soldaten
nicht bald etwas Unüberwindliches haben wird.
St nun für uns die Möglidleit vorhanden, der
hohen Biele bei umferer Annäherung entbehren zu
können? Die Zone, in welcher die Mannsziele der Ber
nichtung preisgegeben find, fängt nad den Ergebnifien
der zahlreichen Verſuche auf etwa 800 m vom Feinde
an. Da nun nad der Meinung vieler Autoritäten die
legte Entfcheidung in einer Entfernung von 300 m bit
400 m bon ber bejeßten Stellung aus geſchoſſen werden
wird, fünnte es ji ſomit nur um eine Strede von
400 ın bis 500 m handeln, auf, welcher das Sichtbar⸗
werden der hohen Ziele zu vermeiden wäre Durch
2529
den Umftand, daß bei dem jeßigen feuer für Die
vorderfte Linie lediglich die Innehaltung der einfachen
Richtung „Geradeaus“ denkbar ijt und die Schüßen es
fomit nicht nöthig haben, jich für etwaige Evolutionen
und Frontveränderungen bereitzuftellen, liegt die Frage
nobe, ob man in Rüdficht auf die nur Furze zurück—
zulegende Strede nicht verjuchen jollte, die gewünſchte
Verkleinerung ber Ziele durch eine Art kriechender Vor:
wärtsbewegung zu erhalten.
Der Gedanke, in diejer Form den großen Verluften
auszuweichen, ift ſchon mehrfach ausgeiprochen worden,
aber meiſt andeutungsweije, ohne daß man emithaft
einem feften Plane näher trat. Seitdem man aber in
Frankreich und auch ftellenweile bei uns angefangen
bat, ſich mit diefem Mittel eingehender zu beichäftigen,
iheint es an der Zeit, die Möglichkeit ſolcher Hülfe
in ber brennend gewordenen Angriffsfrage einer Er:
Örterung zu unterziehen.
Die Bedenken, die einem berartigen kriechenden
Verfahren entgegenstehen, liegen hauptſächlich auf der
phyſiſchen Seite, in der ungewohnten, daher ſchwierigen
Leitung und der nod zu löſenden Frage der Ber:
bindung von Bewegung und feuer.
Zunächſt würde aber feitzuftellen fein, ob mit der
Anwendung kriechender Ziele in einem bejtimmten Zeit-
und Geländeabjchnitt, im Gegenſatz zu dem Wechiel von
liegenden und laufenden Bielen, eine Verminderung der Ver:
luſte zu erreichen jein mag. Die erjchredenden Schieß—
ergebnifjebei dem auchnurfürzefte Zeit währenden Erſcheinen
von Mannshöhen berechtigen wohl zu der Anficht, daß
ih der Unterſchied als ein ganz erheblicher heraus:
ftellen wird, da von den kriechenden Schüßen dauernd
mr Bruft: und Stopfziele gezeigt werben.
num einwerfen, daß den auf den Boden gejtredten Zielen
die Verlufte, wenn ihnen jolche durch das Anfanteries
feuer erjpart werden, reichlich durch die jenfrecht ein
idlagenden Sprengftüce der Artillerie wieder eingebracht
würden. Aber einerjeit3 bilden auch heute die vor—
laufenden Schüßen nur eine furze Unterbrehung in der
Darbietung geitredter Ziele, andererſeits müfjen wir
von der Mrtillerie, wenn wir in den Stand gejeht
werden jollten, ihrer Hülfe bei der Niederfämpfung
unjered infanteriftiichen Gegners mehr wie bisher ent
jagen zu können, verlangen, daß fie und das feindliche
Artilleriefeuer fernhält.
Es würde ſich num empfehlen, bei den Gefecht:
ſchießübungen auch liegende Scheiben zu verwenden, um
einmal darzujtellen, von welcher Entfernung ab er:
fahrungsgemäß unſere rajanten Infanteriegejchoffe, wenn
fie gerade über die Köpfe der Schüben hinweggehen,
den Leib derjelben nicht mehr gefährden. Denn erſt
mit dem Augenblick, wo die friechenden Schüßen von
dem Infanteriefeuer nur auf der dem Feind zugefehrten
Seite und nicht von oben getroffen werden, würde auch
der volle Nußen der Bewegung eintreten.
Die Frage, ob für den einzelnen Mann die phyſiſche
Möglichkeit befteht, die Strede, welche hier für bie
Durhführung des Angriffs verlangt wird, in kriechender
Beife zurüdzulegen, dürfte ohne Weiteres zu bejahen
ein. Der Berfafjer hat jelbjt mehrere Verſuche mit
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Nr. 95
Man könnte
2530
der Bewegung völlig ungewohnten Leuten mit beftem
Ergebniß angejtellt. Die Entfernung, um welche es ſich
handelt, wird, wie bereit3 erwähnt, faum jemals 500 m
überfchreiten, die übrigens im durdjichnittenen Gelände,
in deſſen todten Winkeln ſich die Schüßen vorüber-
gehend erheben, weiter eingejchränkt werden. Es darf
wohl als allgemein bejtehende Annahme gelten, daß
ein weitere Vorbringen ded Angreiferd wie 300 m
vom Feinde — die Ebene vorausgejegt — heute zu
den GSeltenheiten gehören wird.
Die Leitung wird naturgemäß mit viel gutem
Willen fih in den ungewöhnlichen Rahmen einfügen
müffen. Iſt aber die jtrenge Nothwendigkeit einer
materiellen Stärkung des Angriff einmal anerkannt,
und verjprid;t das vorgefchlagene Mittel der Heinen
Biele, fie zu liefern, jo werden wir aud) die uns ent—
gegenftehenden Schwierigkeiten überwinden lernen. Die
durch die Rauchlofigkeit des Pulvers gejchaffene Ueber-
ficht, ſowie die einfachen Anforderungen in Bezug auf
Einhaltung der Richtung „Geradeaus“ kommen außer
dem der Selbjtthätigkeit der Schützen vecht zu jtatten,
Hinter der Schüßenlinie folgen gleichfalls aufgelöft
die Unterjtügungen. Ohne bereits ein Schema für das
in Rede ftehende Verfahren geben zu wollen, glaubt
der Verfaſſer, daß das Gefechtöbild demjenigen ähnlich
fein wird, das jchon im Amerilaniſchen Bürgerfriege
bei den Norditanten zu erkennen war. Hier traten
die Unterftügungen in langgejtredten Linien auf, aller»
dings aus einem anderen Grunde, als es für uns heute
erforderlich if. Schon vor Jahren konnte man nun
verichiedentlih in den Betrachtungen über die fünftige
Fechtweile die Anficht hören, daß auch die Unter—
jtüßungen im Hinblid auf die außerordentlihe Durch—
ſchlagskraft der jegigen Geſchoſſe in eingliedriger Linie
vorzuführen fein würden. Wenn diejer richtige Gedanke
bisher nur eine fpärliche praftifche Bethätigung gefunden
hat, jo ift der Grund wohl in dem jtarfen Bedenfen
zu ſuchen, weldie® man trug, von den Slompagnies
führern eine Zeitung ihrer 200 Schritt breiten Kom—
pagnien, unter Berückſichtigung aller Terrainfalten zu
verlangen. Entſchließt man ſich aber, die Truppe don
dem Abhängigfeitäverhältnig zum Gelände zu löſen,
wozu das SNriechveriahren zunächſt auffordert, und
formirt man eine durchlaufende Unterjtügungslinie, jo
jind die Schwierigkeiten der Leitung ohne Weitered
gehoben. Jetzt giebt es für jeden Mann auch hier nur
die Richtung „Geradeaus“, während es ihm gelingen
wird, durc Anlehnung nach rechts und linf3 fich dauernd
auf jeinem richtigen Plage zu halten.
Die Grundfäge der Vorwärtsbewegung der Unter:
ftüßungslinie werden jomit diejelben wie für die anderen
Schützen; auch fie fol ſich in dem Bereiche von
800 m bis 300 m durch kriechende Weiſe den großen
Verluften entziehen. Es handelt ſich — um es zu
wiederholen — um die Yurüdlegung von nur 400 m bis
500 m. Die Formirung der fangen Linien würde
aber jchon auf 1500 ın bis 1200 m vom Feinde zu
empfehlen jein, von wo aus man das Bejtreben haben
muß, in jchnellen Sprüngen bis auf 800 m an den
Vertheidiger heranzulaufen.
2531
Größere Bedenken wird aber die Löſung der frage
erwecken, in welcher Art die Feuerabgabe erfolgen ſoll.
Entweder werden die Schüben wie jetzt Fenerjtationen
machen, oder in Begleitung von euer ihre vor—
friechende Bewegung gleich bis an die Enticheidungs-
ftation zu Ende führen. Man wird hierüber, ohme
vorherige Harlegende Verſuche, eine feſte Anficht nicht
ausiprechen können. Indeſſen würde die letztere Art
der Durchführung die wünſchenswerthere ſein, da ſie
die Schützen in möglichſt kurzer Zeit zu dem eigentlichen
Feuerduell zwingt, ohne fie durch ein wirkungsloſeres
Schießen auf weite Entfernungen ihrer werthvollen
Patronen zu berauben.
Der Berfaffer glaubt ſich auf diefe Bemerkungen
beichränfen zu können, um Verſuche anzuregen, die
über die Möglichleit, das kriechende Verfahren oblis
gatoriſch unſeren Angriffsbewegungen einzufügen, ent
ſcheiden jollen.
Eine Verringerung der Perlufte würde die Zu—
nahme der Feuerwirkung der angreifenden Infanterie,
mithin ihrer Selbjtändigfeit, bedeuten, welche uns Die
Ausficht eröffnet, die jegige ſchwierige Doppelaufgabe
unjerer Artillerie: die Niederihiekung der feindlichen
Infanterie und Mrtillerie, erleichtern zu können.
Mit einer gewiffen Sicherheit kann man aber ſchon
jet jagen, daß die jo gefährlich übertriebene Ge—
ländebenugung eine ganz wejentliche Abſchwächung
erfahren wird, da eimerjeit3 die Schüßen, infolge ihrer
Heinen Zielflächen, fid) nicht mehr durd) den elementaren
Drang getrieben fühlen werben, nad) Dedungen zu
greifen, andererjeitd aber auch die Möglichkeit, folche
zu erreichen, für fie bedeutend erſchwert ift. Wir treten
dadurch in die gewünjchte Umabhängigleit vom Gelände
zu Gunften einer erleichterten Leitung, einer verftärkten
Feuerwirkung und eines jtrafferen Zuſammenhaltens
der Angriffslräfte. Vor Allem wird aber die Ebene,
welche für unjere hohen Ziele heute nur ein Begräbniße
plag ift, die wir in den künftigen großen Frontal-
ihlachten aber doc nicht werden umgehen können, den
Charakter des Unüberjchreitbaren verlieren. Schließlich
werden Die Forderungen am unſere Leute ich in den
Örenzen ihrer moraliichen Leiftungsfähigleit bewegen,
die gegenwärtig durch den ſchwierigen Augenblid des
Aufitehend vom Liegen zum Laufen in dem rafenden
Feuer erreicht jein dürften,
Dem Einwurf, da, wenn das Sriechverfahren im
Stande fein joll, uns aus der Verlegenheit der Angriffes
ichwierigleiten zu retten, man ficher ſchon in früheren
Beiten dazu gegriffen hätte, kann man durch ben
Hinweis auf die bisherigen Verhältniſſe begegnen.
Solange die Schnellfeuerleiftungen der Infanterie mur
unentwidelte waren, hat die enticheidende Kraft ftet3
in dem Element der Bervegung gelegen, das auch das
Weſen der bid im diejed Jahrhundert hineinragenden
Stoßtaltif fennzeichnet. Eine kriechende Truppe, die es
nicht verjtanden hätte, Kavallerie oder Fühn vor:
ftürmende Infanterie fih vom Leibe zu halten, wäre
in ihrer förperlichen Stellung einfach vernichtet worden.
Die Feldzüge von 1866 und 1870 bilden mit ihren
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. %
2532
Beit ift es mit ihrer Nauchlofigkeit des Pulvers und
ihrem zerjeßenden Schnellfeuer vorbehalten geweien,
diejes Element der Bewegung für den Schlufalt des
Gefechts beinahe völlig auszuſcheiden und das Allein-
ausjchlaggebende in da8 — Schießen zu legen.
Mancher alte Soldat wird über diefe Forderungen
der Gegenwart bedenklich den Kopf jchütteln und ſich
nad der friichen, fröhlichen Taltik früherer Zeiten
zurüdjehnen. Haben wir uns aber nicht ſchon jeit der
Nitterzeit daran gewöhnen müſſen, von dem äußeren
Ölanze unferer Fechtweife Stüd für Stüd abbrödeln
zu ſehen, daß wir ed verlernt haben, darin unjeren
Ruhm zu fuchen? Friedrich der Große würde auch nur
mit Schmerzen ſich von dem gefchloffenen Linien jeiner
Angriffötruppen getrennt haben und doch mußte er der
Nothwendigleit weichen, den leichten Truppen der
Defterreicher ähnliche Formationen gegenüber zu ftellen.
Wir bleiben eben auch hier, wie auf anderen Gebieten,
Kinder unferer Zeit und ihrer Anfprüde!
Das diesjährige große Ruſſiſche Manöver bei Bialyftot.
Ueber das in dieſem Herbit bei Bialyſtok abgehaltene
große Kaiſermanöver entnehmen wir dem Ruſſiſchen
Invaliden Nr. 174 folgende, zunächſt auf die Vorgejchichte
diefer Revue bezügliche Angaben.
Es wird darauf hingewieſen, daß der Koſten und
anderer Umjtände wegen in Rufiland große Manöver
bei Weitem nicht alle Jahre von allen Truppen
vorgenommen werden, nocd weniger aber Armeen zu
diejem Zweck jedes Jahr vereinigt find. Wuch ganze
Divifionen, gejchweige denn Korps, manövriren nur
verhältniimäßig jelten gegeneinander. Hieraus iſt das
Intereſſe zu erklären, welches beſonders die von ganzen
Armeen ausgeführten Manöver bei allen Militärs und
fonft der Armee nahejtehenden Perſönlichkeiten erregen.
Zulammenziehungen von Armeen zu Manöverziveden
wurden in Rußland in neuerer Zeit zuerjt im Jahre 1890
vorgenommen. Es wurde damald die Armee von
Ljublin der Armee von Wolhynien gegenübergeftellt.
Erjtere lommandirte der damalige Oberbefehlshaber des
Warſchauer Militärbezirfd, Generaladjutant Gurko;
Stabschef war Generalmajor Puſyrewskli, jet als
Generallieutenant in derjelben Stellung, Die Armee
von Wolhynien wurde von dem noch jeht den Ober:
befehl im Militärbezirt Kijew führenden General:
abjutanten Dragomirow befehligt; Stabächef General-
major Malama. Beide Armeen zujammen hatten eine
Stärke von 199 Bataillonen, 143 Schiwadronen und
Sotnien und 478 Geſchützen mit im Ganzen 5000 Ge-
neralen und anderen Offizieren und 133 000 Mann.
Die Armee von Ljublin hatte die Aufgabe, in der
Richtung über Nowno in Wolhynien einzudringen; die
faft ebenjo ftarfe Armee von Wolbhynien übernahm die
Dejenfive. Das von Groffürft Nikolai Nilolajewitſch
geleitete und mit einer großen Parade bei Rowno
beendigte Manöver dauerte neun Tage.
Im Jahre 1894 jollte ein ähnliche Manöver im
Militärbezirt Moskau abgehalten werden, lam aber nicht
taktiſchen Vorgängen eine Art Uebergang. Erſt unjerer | zur vollen Ausführung.
33
Eine Weftarmee unter dem Oberbefehlshaber des
Wilnaſchen Militärbeziris, General der Infanterie
Ganepli, Stabschef Generalmajor Sjoboljew, jollte gegen
Smolenät vordringen, die Oſtarmee von Generaladjutant
Kojtanda, Stabschef Generallieutenant Duchonin kom:
mandirt werden. Stärke beider Armeen 3500 Dffi«
jiere, 130 000 Mann.
Als der Befehl zur Abänderung ded urjprünglichen
Planes kam, waren die beiden Armeen bereit3 in der
Konzentration begrifjen, alle Vorbereitungen, darunter
and Ergänzung von Reſervetruppen auf ben vollen
Beitand, waren geichehen.
Das diesjährige Manöver hat Ende Auguft, Anfang
September im Militärbezirt Warſchau ftattgefunden, umd
zwar in dem ſich in Dreiecksform von Wejten nad
Diten erftredtenden Gebiet vom linfen Ufer deö Narew—
fluſſes mit der Baſis Dftrolenfa — Wyſchlow, mit der
Spige bei Bialyitof.
Ehemals ein Theil des zu dem Fürſtenthum Wolhynien
gehörenden Gebiete? von Mafowien und im Laufe der
Geſchichte unter verſchiedenen Herren (jo von 1795 bis
1807 theilweife Preußiich), it auf diefem Boden viel
gelämpft worden. So im Nordiſchen Kriege von
1702 bi3 1708.
Im Jahre 1806 marjdirte die Ruſſiſche Armee
zuerſt unter Graf Kamenski, dann unter Bennigjen von
Grodno nad Pultust und ſchlug hier am 14. Dezember
a. St. den Franzöſiſchen General Lannes. Nad) der
Schlacht von Preußiſch Eylau ging die Ruffiiche Armee
längs dem linken Ufer des Narem nad) Rußland zurüd.
Im Kriege gegen Polen 1831 konzentrirte fich die
Ruſſiſche Armee unter Feldmarſchall Diebitſch anfänglich
zwiſchen Bialyſtol und Bielst, und faſt alle ihre Haupt:
operationen bis zur Schlacht von Djtrolenfa fanden in
dem Gebiet zwiſchen Narew und Bug jtatt. Ebenſo
wurde vielfady um die Mebergänge über den Narew bei
Tyloczin umd Sheltki gekämpft. Verſchiedene Denk—
maãler, jo bei Oſtrolenla zur Erinnerung an den Sieg
über die Polen unter Skrezinetzkti am 14. Mai 1831
und jüdöftlid davon bei Jaklaz, wo am 5. Mai a. St.
1831 dad Gardelorps den Auſſtändiſchen die Stirn
bot, bezeichnen dieje Stätten.
Nach der Generalidee für das diesjährige
Manöver nöthigt die Wejtarmee, nachdem fie die
Uebergänge über den Narew bei Djtrolenfa und Nozan
und über den Bug bei Wyſchlow erobert hat, die die—
ſelben vertheidigende Djtarmee die Linie Oſtrolenla —
Wyſchlow aufzugeben. Die jernere Aufgabe der Weit:
armee beftand darin, zur Eroberung von Bialyjtol vor:
zugehen, während die Oftarmee dieje Angrifisbervegung
jo lange aufzuhalten jucht, bi$ die von Suwalli und
Minst erwarteten Berjtärtungen behufs energiicherer
Abwehr des Feindes in der Nähe von Bialyſtok heran—
gelommen find.
Die Weftarmee unter dem DOberbefehl des Kom—
mandirenden des 6. Armeelorps, General der Infanterie
Kulgatihew,*) Chef des Stabes Generalmajor Sarubajew,
. ausjchließlid aus Truppen des Warjchauer Militär:
*) Alſo nicht ber Oberbei aber des Militärbeziriä
Barigau Fürft —— 287 Aufgabe eigentlich
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 96
2534
Bataillone Schwadr. Geſchütze
3. Garbebivifion ....... 16 — 72
3. Brigade der 2. Garde—
Kavalleriediviiion ... . . - — 12 6
4. Armeekorpo....... 32 — 112
15. Kavalleriediviſion .... — 24
15. Armeelorps — 112
6. Kavalleriediviſion . . . .. — 24 12
dazu 2 Sappeurbataillone.. 2 —
2 Mörjerbatterien ... — 12
1 Trambataillon*)
1 Schwadron Feld⸗
gendarmen ...... — 1 —
82 61 332
Die Oſtarmee, lommandirt von General der In—
fanterie Trotzli, Oberbefehlshaber des Militärbezirts
Wilna, Chef des Stabes Generalmajor Powoloßpkli,
beitand hauptjächlicd aus Truppen des Militärbezirks
Wilna, jedoh um zu weite Märjche zu vermeiden,
unter Zugabe der 38. Infanteriedivifion mit dem
19. Kiebernſchen Dragonerregiment und der ebenjalls
zum Warſchauer Mititärbezirt gehörigen 4. Kavallerie:
diviſion. Demnad befanden fi in ıhrem Beitande:
Bataillone Schwadr. Gefüge
Das 11. Armeeloip .... 32 — 96
Die 2. Kavalleriediviſion .. — 24 12
Ein kombinirtes Armeelorps 36 — 96
Dad 19. Dragonerregiment — 6 —
Das kombinirte Kavalleriekorps
unter Generallieutenant Ler⸗
— — 48 24
Sappeure x. wie oben ... 2 1 12
70 79 240
Die zur Dffenfive bejtimmte Wejtarmee war aljo um
12 Bataillone und 92 Geſchütze ſtärler, um 18 Schwa—
dronen ſchwächer als die Oſtarmee.
Letztere wurde jedoch in der Nähe von Bialyitof
durch ein Nejervelorps von 24 Bataillonen, 12 Schwa—
dronen und 44 Geſchühen unter Generallieutenant
Perlil verjtärkt, jo daß fie im emticheidenden Moment
um 12 Bataillone und 30 Schwadronen jtärfer war als
die Weſtarmee, die dafür jedodh 20 Batterien mehr
zählte. Im Ganzen betheiligten jid) an dem Manöver
172 Bataillone, 152 Schwadronen und Gotnien und
644 Gejchüge mit etwa 4" Taufend Dffizieren umd
122 000 Mann.
Die Berwaltung der Armeen war annähernd kriegs—
mäßig, doch mit den für Manöver gebotenen Ein—
fchräntungen organifirt. Um eine fonzentrirtere Be—
wegung in der Nähe des Feindes zu erleichtern, war
der Train auf das Nothwendigjte bejchräntt. Es jollte
dabei die Benutzbarleit der in der Bagage erjter Kategorie
(unmittelbar hinter den Truppen marjdirend) folgenden
Feldküchen geprüft werden mit Nüdficht darauf, ob
fie bei jofortigem Gebrauch im Lager die taltiſche Ver—
wendung der Truppen nicht hindern.
Ebenjo fanden Prüfungen hinfichtlic der Ergänzung
der von den Mannjcajten mitzuführenden Tages—
portionen aus der Regiments-, der Divifionsbagage und den
*) Das Trainbataillon ift im Invaliden nicht in bie
Marschmnn mit sinhsariiion Wit ihm mämon sd AR HatntlInne
noch weiter rückwärts befindlichen Transporten (organifirt
aus den Trainbataillonen) bezw. Magazinen ftatt.
Der Weitarmee war ein Radfahrerdetadhement
beigegeben, um an Stelle der bis jebt von den Truppen
gebrauchten, ziemlich mangelhaften, Räder inländiichen
Fabrikats ein geeigneteres Modell ausfindig zu machen,
ebenjo die Verwendung der Nadfahrer, ihre Aus—
rüftung ac. zu prüfen.
Das der Avantgarde zugetheilte Kommando war eine
halbe Kompagnie ſtark, wovon ein Bug mit den
zufammenlegbaren Maſchinen, Syſtem Gerard, aus-
gerüftet war. Der Ordonnanzdienjt jtand für die Rad—
fahrer in zweiter Linie, es galt vielmehr die bisher
der Kavallerie zufallenden Aufgaben mehr taktijcher Art
auszuführen.
Zur Nonzentrirung der Weftarmee wurde haupt:
jählih marjdirt, Einige Truppentheile rückten ſchon
zehn Tage vor Beginn des Manövers aus den ftändigen
Sommerlagern aus. Die Dftarmee benußte der größeren
Entfernungen halber, zum Theil bis Bialyitof die
Eifenbahn, um dann auch ihre Stellungen durch Fuß—
marjc einzunehmen, Rücklehr in die Garnijonen in
ähnlicher Weife; von der Infanterie 113 Bataillone mit
der Bahn. Die 3. Kavalleriedivijion, die hin und zurüd
marjchiren mußte, war im Ganzen 40 Tage unterwegs.
Vorausjihtliher Gang des Manöversd. Ge
mäß der Manöveridee wird die Meftarmee am eriten
Tage (mad) vorausgeſetztem Uebergang bei Djtrolenta,
Roſhan und Wyſchkow) ihre Hauptfräfte ftehen haben:
a) bei Dftrolenfa, b) vorwärts Roſhan am Orszfluſſe
und c) auf der Straße zwiſchen Wyſchkow und Oſtrow.
Die Oftarmee (nad jupponirter Aufgabe der Ueber:
gänge) auf der Linie Tſchaplize Sjujadomo — Shonsnil
mit einem Beobacdhtungsdetachement bei Yomiha und
dem Kavalleriekorps bei Djtrow.
Am erften Tage Zuſammenſtoß der Avantgarde und
der Urrieregarde der Gegner; zweiter Tag: die Oſtarmee
verjucht eine Pofition zur Abwehr des Worrüdens der
Wejtarmee zu halten; dritter Tag: die MWejtarmee
gewinnt Terrain; vierter Tag: Ruhe; fünfter Tag:
ausgedehnte Hebung im Eidyerungsdienft und Auf—
Härung durch die Kavallerie; jechiter Tag: die Weſt—
armee dringt weiter gegen Die Webergänge über den
mittleren Narew vor, die Dftarmee zieht jich, diejelben
vertheidigend, hinter den Fluß zurüd; jiebenter Tag:
die Wejtarmee folgt, die Oſtarmee weicht weiter auf
Biolyjtot; achter Tag: großer Kampf bei Bialyitof,
im Verlauf defjen die Oftarmee durd) das Reſervelorps
verjtärtt wird und nunmehr zur Offenfive übergeht;
neunter Tag: Ruhe; zehnter Tag: große Revue vor
Seiner Majeftät dem Kaiſer.
Oberſter Schiedsrichter General-Feldmarſchall Groß:
fürft Michael Nilolajewitih. Proviant und Fourage
wurden für die Manöverzeit verjtärft; zwei Tage lang
mit Konſerven verpflegt.
Bei jeder Armee befanden ſich mehrere Poſt- und
Telegraphenverwaltungen, außerdem bemweglicdye Poſt—
abtheilungen mit Telegraphen. (Schluß folgt.)
1897 — Milttärs Wochenblatt — Nr. 95
2536
Kleine Mitteilungen.
Franfreih. Mit Maßregeln, welche die von vielen
Seiten als dringend nothmwendig bezeichnete Berjüngung
des Dffizierlorps des Heeres beaweden (vergl. Militär:
Wochenblatt Nr. 65/84/1897), kräftig vorzugehen fcheint
nunmehr das Kriegsminifterium ernſtlich entſchloſſen zu
fein. Eine als vertraulich bezeichnete, aber durd viele
Zeitungen zu öffentliher Kenniniß gebradte Verfügung
meift die Kommandobehörden an, im Laufe des dritten
Viertels gegenwärtigen Jahres den Uebertritt derjeni
Stabsoffiziere im die zweite Linie zu vernlaffen, melde
für den Dienft in ber erften nicht * in vo Maße
geeignet ſind. Namentlich in der Infanterie bereitet
man ſich darauf vor, daß bis zu Ende des Jahres Viele
dieſer Verfügung zum Opfer fallen werden.
(La France militaire Nr. 4039.)
— Lieutenant? und Unterlieutenants & la
suite der Kavallerie des Kerritorialheeres,
melde ohne Anftellung in ihrer Waffe find, werben
durh einen Erlak des Kriegsminiſters aufgefordert, ſich
gt Verwendung als Adjointe von Regiments und
ataillonstommandeuren der Xerritorialinfanterie zu
melden. Es wird en meiden, da diefe Verwendung
nur eine vorübergehende fein foll und daß fie fortfahren
werben, ihrer Urfprungswaffe anzugehören.
— Da der im legtverflofienen Jahre gemachte Ber:
fud, die ausgehobenen Refruten die Reife zum Ein»
ftellungsorte felbftändig maden zu lafjen, ftatt fie,
wie früher geihah, zu fammeln und durch die Ber
mittelung der Militärbehörben dorthin zu befördern, ſich
als re erwiefen hat, wird dieſes Jahr das
nämlihe Verfahren zur Anwendung gelangen. Um dem
Einzelnen die Vergünſtigung der Eıfenbahnfahrt für den
vierten XTheil des fonft zu zahlenden Preifes zu ver
Ihaffen, liefert die Genbarmerie die zu diefem Zwedce
vorzumeifenden Beglaubigungen aus. Wer nicht im
Stande ift, das Fahrgeld aus eigenen Mitteln zu bezahlen,
fann den erforderlichen Betrag bei der Intendantur
erheben; im Borjahre bedurfte es dazu eine® vom
Gemeindevoritande ausgejtellten Bedürfnißzeugniſſes.
Unzuträglichleiten, welche ſich aus biefer Forderung
ergeben haben, jind Beranlajjung zu der Beitimmung
geweſen, dab es diesmal eines jolden Zeugniffes nicht
bedarf, fondern der Vorſchuß einem Jeden zur Ber
fügung geftellt werben foll, der denfelben verlangt. Da
mıt diejer Beförderungsart das Abhalten eines Appells
durch das Retrutirungsbüreau unverembar ıft, fo haben
diejenigen, melde krankheitshalber zum Anireten ıhrer
Dienjtverpflihtung außer Stande zu fein glauben, ſich
bei diefem Bürcau zu melden,
(Bulletin oflieiel da miuistere de la guerre.)
— Die Abgabe von Pulver aus den Verkaufs—
ftellen in Algerien ift mit Rüdficht auf die öffentliche
Sicherheit dahın beichränft worden, daß fie nur an den
Inhaber eines Jagdſchemes und im Höchſtbetrage von
Uxg monatlıh erfolgen darf. Le Progres militaire
Mr. 1760 erklärt diefe Anordnung für ganz zwedlos
und ungenügend und glaubt nicht, daß ihre Durchführung
dazu beitragen werde, dem Näuberunwejen, worunter bie
Feindſeligkenen der Cingeborenen zu verftehen find, ein
Inde zu machen; dazu würde es einer Reihe andermweiter
näher bezeichneter Mafregeln bedürfen,
Inhalt der Nummer 31 des Armee-Verordnungsblattes vom 19. Dltober 1897.
Verleihung von Fahnen an die dur Allerhöchfte Kabinets-Ordre vom 31. März 1897 errichteten Truppen:
theile. — Garnıfonfarte.
Militär-Wodenblatt.
Berantwortlicher Rebalteur:
».Eftorff, @eneralmajor z. D,,
Sriebenau b, Berlin, Boßlerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin Swı2, Kochſtrahe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchbandlung
von @. ©. Mittier & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68 —71.
Diefe Zeitfchrift erfcheint jeben Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags — —— on 5 bis 7 Uhr
i
außgegeben. Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarijche Beiblatt, die „
ilitärsLiteraturs
jährlich) mehrmals größere Aufiä F als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
er Pränumerationspreis für das
anze 4 Marl 50 Bf. —
Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ele Boftanftalten (Beitungs:Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch bie Zeitungsipebitionen — an.
Kerlin, Mittwod, den 27. Oktober.
1897,
Juhalt:
onal⸗Veranderungen (Preußen, Bayern). — Ordens- Verleihungen (Preußen, Bayern). — Verleihung von Adels—
Journaliſtiſcher Theil,
®
präbifaten (Bayern). — Tobdtenlifte (Bayern).
Militärifche Gefelichaft zu Berlin. (Anteige.) -
- Bernhard v. Holleben gen. v. Normann *.
- Die Franzöfiihe Norbarmee
im Jahre 1870/71. (Schluß.) — Das diesjährige große Ruſſiſche Manöver bei Bialyſtok. (Schluf.)
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Heereshaushalt 1898. Uebungen ber Infanterie + Referveregimenter. Samory.
Kommando ber vierten Bataillone.
Wünſche der Generalräthe.
Technifches Militärlomitee für die Holonien.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefühnridhe ıc.
4. Ermennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Im aftiven Heere
Rened Balais, den 23. Oftober 1897,
dv. Bollard-Bodelberg, Major vom Wlan. Regt.
von Schmidt (1. Pomm.) Nr. 4, unter Entbindung
von dem Kommando als Adjutant bei dem General:
fommando de8 XVII. Armeelorps, als etatsmäß.
Stabsoffizier in dad 3. Garde-Ulan. Regt. verſetzt.
Dreßler, Hauptm. und Battr. Chef vum Weſtpreuß.
Feldart. Rent. Nr. 16, als Adjutant zum General:
tommando des XVII. Armeeforps fommandirt.
v. Bulffen, Hauptm. von demſelben Negt., zum Battr.
Chef ernannt.
v. Siegsfeld, Pr. Lt. von der Reſ. des 2. Garde
Ulon. Regts., lommandirt zur Dienftleiftung bei der
Luftſchiffer⸗ Abtheil, im aktiven Heere und zwar als
Pr. &t., vorläufig ohne Patent, bei der genannten
Abtheil.,
Graf dv. Saurma— Jeltſch, Sel. Lt. von der Reſ. des
1. Garde Regts. zu Fuß, kommandirt zur Dienſt⸗
leiftung bei dem 5. Garde-Regt. zu Fuß, im aktiven
Heere und zwar als Sek. Ft. mit einem Patent vom
1. Auguft d. 38. bei dem letztgedachten Regt.,
Mihaelis, Sek. Lt. von ber Reſ. des nf. Regts.
Nr. 143, im aktiven Heere und zwar als Sel. Lt.
mit einem Patent vom 1. Oltober 1896 bei dem
Magdeburg. Füſ. Negt. Nr. 36, — angeitellt.
(4. Quartal 1897.j
Durch PVerfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 15. Cftober 1897.
Sdeyde, Hauptm. ä la suite des Inf. Regts. Prinz
Mori von Anhalt-Deſſau (5. Pomm.) Nr. 42 und
Direktionsafftft. bei den technifchen Anftituten, von
der Sewehrfabrif in Spandau zur Munitionsfabrit
daſelbſt,
Sckeyde, Hauptm. A la suite des nf. Regts. von
Winterfeldt (2. Oberichlei.) Nr. 23 und Direktions—
ajitjt. bei denjelben Anftituten, von der Munitions-
jabrit in Spandau zur Gewehrfabrit dafelbft, —
verjeßt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Nm oaltiven Deere
Neues Palais, den 23. Oftober 1897,
Orthmann, Sek. Lt. vom nf. Regt. Nr. 99, jcheidet
mit dem 2. November d. 8. aus dem Heere aus
und wird mit dem 3. November d. 38. als Set. Lt.
mit feinem Patent in der Schußtruppe für Deutich-
Oſtafrika wiederangeftellt.
v. Brand, Sek, Ct. & la suite ded 2. Garde = Ulan.
Regts, der Abſchied bewilligt.
Keamte der Militär- -Verwaltung.
Dur Berfünung bes Ariendminifteriums,
Den 9. Oftober 1897.
Dehler, Intend. Bürenudiätar von der Intend. des
X]. Urmeelorps, zum Intend. Selvetär ernannt.
[ *
⸗
2539
1897 — Nilitär:Mocdenblatt — Rr. 96
2540
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride xc.
A. Eruennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Im altiven Heere
Den 16. Oftober 1897.
Fiſcher, Sef. Lt. des 16. Inf. Regts. Großherzog
Ferdinand von Tosfano, unter Stellung à la suite
dieſes Negts., zur Unteroff. Schule kommandirt.
Den 17. Oftober 1897.
Haftreiter, Oberftlt. 5. D., zum Stommandeur des
Landw. Bezirls Weiden ernannt.
Durch Berfügung des Ariegäminifteriums,.
Pflaum, Major und Bats. Kommandeur im 2. Inf.
Negt. Kronprinz, ald Mitglied der Ober » Studien-
und Examinationskommiſſion an Stelle des zum
Kommandeur des 6. Ehen. Negts. Prinz Albrecht
von Preußen ermannten DOberjiltd. Fchm. Kreß
v. Kreßenſtein fommandirt.
B. Abichiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 14, Sftober 1897.
Graf zu Pappenheim, Pr. Lt. & la suite des Inf.
Leib » Regts., zu den Rei. Offizieren dieſes Regts.
verſetzt.
Den 17. Oktober 1897.
Stöber, Dberftlt. z. D. und Kommandeur des Landw.
Bezirls Weiden, mit der geſetzlichen Penſion und mit
der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 5. Inſ.
Regts. Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen mit den
für Verabſchiedete vorgeſchriebenen Abzeichen der
Abſchied bewilligt.
C. Im Sanitätslorps.
Den 19. SHober 1897.
Dr. Bayer, Unterarzt im 1. Pion. Bat.,
Dr. Brennjled, Unterart von der Landw. 1. Auf:
gebots (1 Münden), unter Verſetzung in den Friedens:
itand des 3. nf. Regts. Prinz Karl von Bayen,
— zu Affift. Aerzten 2. Kl. befördert.
Durch Berfügung bes General-Stabsargtes ber Armee.
Loehrl, einjährig-freiwilliger Arzt vom 1. Chev. Regt.
Kaifer Nikolaus von Rußland, zum Unterarzt im
5. Feldart. Regt. ernannt und mit Wahrnehmung
einer offenen Aſſiſt. Arztftelle beauftragt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Den 18. Oftober 1897.
Konz, Zeuglt. a. D., Kajerneninfp. auf Probe, zum
Sinferneninfp. bei der Garn. Verwalt. Landau,
Lauer, Militäranwärter und Lazarethinip. auf Probe,
Vizefeldw. des 19. nf. Negts., zum Lazarethinip.
beim Garn. Lazareth Neu-Ulm, — ernannt.
Orden? - Berleihungen.
Breufen.
Seine Majeität der König
gerubt:
dem arnijon-Berwaltungsdireltor a. D., Rechnungsrath
Heinrichſen zu Wiesbaden, früher zu Karlsruhe i. B.,
dem Garnijon-Verwaltungsdireltor a. D., Rechnungsrath
Jaide zu Frankfurt a. M., früher zu Hagenau i. E.,
— ben Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe,
dem Kaſernenwärter Elbrechter bei der Garn. Verwalt.
in Göln das Nllgemeine Ehrenzeichen in Gold,
dem Bionier Trispel im ion. Bat. von Raud)
(Brandenburg) Nr. 3 die Nettungs » Medaille am
Bande, — zu verleihen.
haben Allergnädigft
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majejtät des Königs Sich Allergnädigſt
bewogen gefunden:
dem Sergeanten Schmid des 22. Inf. Negts. bie
Nettungd: Medaille zu verleihen.
Nihtbayeriiher Orden ertheilt:
des Kommandeurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglid)
| Braunjchweigiichen Ordens Heinrich! des Löwen:
dem Major und etatsmäß. Stabsoffizier Thompion
vom 6. Chen. Regt. Prinz Albrecht von Preußen;
des Nitterfreuges erſter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Nittmeifter Dichtel, Esladr. Chef defielben Negts.;
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dent Sefondlieutenant Kanzler deflelben Negts.;
des Ritterlreuzes erſter Klaſſe des Königlich Sächſiſchen
Albrechts⸗Ordens:
dem Rittmeiſter Zeller, ä la suite des 5. Chev. Regts
Erzherzog Albrecht von Oeſterreich, Reitlehrer an der
Equitationsanſtalt;
| Die Erlaubniß zur Anlegung
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe defielben Ordens ſowie
des Ritterkreuzes des Ordens der Königlich Italieniſchen
Krone:
dem Selondlieutenant Breſſelau v. Breſſensdorf
des 1. Schweren Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern,
fommandirt zur Equitationsanftalt;
9541 1897 — Militär-Wogendlatt — Ar. 96 2542
des Königlich Schwediſchen Seraphinen » Ordens und bes Mitterfreuzes erfter Klaſſe des Königlich
der Königlich Schwediſchen Regierungs-Jubiläums— Schwediſchen Schwert-Ordens:
Medaille: dem Rittmeiſter v. Stetten, à la suite des 3. Chev.
dem Major Prinzen Ruppreht von Bayern
Königliher Hoheit, Bats. Kommandeur im Inf. Leib»
Negt.;
Negtd. Herzog Karl Theodor und perjönlichem Adjus
tanten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Rupprecht
bon Bayern.
Berleihung von Adelsprädikaten.
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majejtät des Königs Sich Allerhöchſt bewogen gefunden:
den DOberfilieutenant Johann Nitter dv. Gerneth, Chef des Generalftabes II. Armeelorps, als Ritter de
Verdienſt-Ordens der Bayerischen Krone unterm 14. Oktober d. 38. für feine Perſon der Adelämatrifel
des Königreiches bei der Ritterklaſſe einzuverleiben.
Nadhweifung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlihen Kenntniß gelommenen Todesfälle von Offizieren
und Beamten der Königlich Bayeriſchen Armee.
Geftorben am:
Amberger, Major der Fortififation Ingolftadt. 1. Juli 1897.
Schmidt, Sek. Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots (I München), a -
Nitter v. Flügel, Oberjt und Abtheil. Chef im Kriegsmintfterium. 8 =
Hartmann, Oberit und Kommandeur ded 6. Chev. Negts. valant Großfürſt Konſtantin
Nitolajewitid). 11; # ⸗
Graf v. Preyſing-Lichtenegg-Moos, Major ä la suite der Armee. 4. Auguſt .
Lidl, Pr. Lt. des Landw. Trains 1. Aufgebots (II München). 10. » s
Storch, Pr. Lt. von der Kaiſerlichen Schußtruppe für Deutſch-Oſtafrila, vormals Sel. Lt.
im 19. Inf. Regt. 1. September
Fuchs, Oberapotheler der Rei. (Kitzingen). 4. ⸗
Schwank, Hauptm. und Komp. Chef im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold. 12.
Naodhweifung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlichen Kenntniß gefommenen Todesfälle von penſionirten
und ausgejchiedenen Offizieren und Beamten der Königlich Bayeriſchen Armee.
Geſtorben am:
Schr. v. Freudenberg, Sek. Lt. & la suite f. E, zuletzt im vormal. 1. Art. Regt. 22. März 1894.
Zei, Major a. D., zuletzt & la suite des 1. Inf. Regts. König und Platzmajor in
Würzburg. 2. Juli 1897.
Gehrlein, Proviantamtstontroleur a. D. und Nechnungsrath, zuleht beim Proviantamt
Augsburg. 16. * ⸗
dv. Dietl, Gen. Lt. z. D., zuletzt Gouverneur von Ingolſtadt. 29. = s
Meyer, Major a. D., zulegt Nommandeur des Landw. Bezirls Weiden. 29. =
Dr. Deppiſch, Oberſtabsarzt 2. Kl. a. D., zulegt beim vormal. Platzlommando Rojenberg. 31. —
Schr. v. Feilitzſch, Rittm. a. D., zulegt Esladr. Chef im 4. Chev. Regt. König. 20. Augujt
v. Ströbel, DOberftlt. a. D., zuleßt bei der vormal. Jugen. Direktion. 21. =
Shmedenbeder, Hauptm. a. D., zulegt im Inf. Leib-Negt. 23.
Dr. Haußner, Oberjtabsarzt 2. Kl. a. D., zuleßt Stabsarzt im 5. Inf. Regt. Großherzog
Ernſt Ludwig von Hefjen. 25.
Rüber, Major a. D., zulegt Abtheil. Kommandeur im 4. Feldart. Regt. König. 28. >
ächr. v. Gije, Hauptm. à la suite f. E., zuleßt Oberlt. im Inf. Leib-Regt. 3. September
Katjer, Pr. Lt. a. ©., zulegt im vormal. 7. Jäger: Bat. 8. ⸗
Rubenbauer, Hauptm. a. D., zuletzt im 14. Inf. Regt. Hartmann. 18. ⸗
Sommer, Hauptm. a. D., zuletzt Platzadjutant bei der vormal. Kommandantſchaft der
Haupt: und Reſidenzſtadt München. 19.
Rilter v. Narciß, Gen. Major a. D., zuleßt Oberſt und Kommandeur des 12. Inf.
Regts. Prinz Arnulf. 23. ’
Wehrl, Major a. D., zulegt DOberlt. im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig. 27. s
Nitter v. Gramich, Gen. Lt. 3. D., zulegt Kommandeur der 2. Feldart. Brig. 30. . 5
2543
Militärische Geſellſchaft zu Berlin.
Der erfte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwoch, den 3. November, abends 7 Uhr
in der Kriegdalademie, Dorotheenftr. 58/59
ftatt.
Vortrag: „Die Ausfihten der Kavallerie im Kampf
gegen Infanterie und Artillerie“, gehalten
von Generallieutenant 5. D. v. Belet-
Narbonne.
Bernhard v. Holleben gen. v. Normann .
Königlihd Sächſiſcher General der Infanterie 3. D.
* 30. Juli 1824 zu Unter-Ködig in Schmarzburg-Rubdolftadt,
r 11. Dftober 1897 zu Dresden.
Vorausfihtlih würde Bernhard v. Holleben wie
jein Vater, zwei Brüder und vor ihnen zahlreiche Mit-
glieder dieſes uralten Thüringer Gejchlechtes in den
heimathlihen Staats: oder Jagddienſt getreten fein,
wäre er nicht im Winter 1848/49 in Rudolſtadt mit
Offizieren des Sächſiſchen 1. Schüßenbataillons, welches
der revolutionären Zeiten wegen damals dort ftand,
in Beziehung getreten. Der plöglicdie Tod jeined Waters
fowie ganz neue, ihm umerfreuliche Verhältnifje im
Fürſtenthum Schwarzburg-Rudolſtadt veranlaßten ihn,
nad nahezu dierjährigem Univerfitätsftudbium in Sena |
im Juni 1849 als Portepeejunfer in das vorgenannte
Bataillon der Sächſiſchen Armee einzutreten.
Er hat derjelben zur hohen Zierde gereicht und ſich
in Krieg und Frieden einen unvergehlichen Namen
gemacht, der ſowohl mit jchmwierigen und ernſten wie
mit ruhmreichen und glänzenden Tagen eng verknüpft ift. |
Seine hohe geiftige Begabung, verbunden mit einer
ternigen, energiſchen, friſchen, fröhlichen und unermübdlichen |
Natur, lenkte bald die Aufmerkſamleit auf ihn; er zeigte
ſich als Adjutant*) bei dem das Bundes - Erefutions
forps fommandirenden General dv. Sale 1863 und
1864 in Holjtein jo tüchtig, daß er 1865 Brigabde-
adjutant, ſchon im Laufe diejes Jahres zum Generaljtab
fommandirt und am 29. März 1866 ald Hauptmann
in diejen verjeßt wurde.
Den Krieg 1866 machte er im Stabe der 2. Divifion
(Stieglipg) mit. Er zeichnete ſich bei Gitichin und
Königgräg aus, mehr aber noch bei dem unter ungünjtigjten
Verhältniſſen erfolgenden Rückzug. Durch das Gefecht
von Prerau am 15. Juli wurden ſechs Bataillone der
2. Divijion, welche fid) dort einjchiffen follten, in die
ſchwierigſte Lage verjeßt. Sie lagerten abends ohne
Traind und Verpflegung bei Mojchtenig. Dem nad)
*) Premierlieutenant 1. Juni 1854, bald darauf zum
16. Infanteriebatailon, jpäter 2. Jägerbataillon verjest.
1. Oftober 1856 bis 31. März 1858 Generalftabs:Fortbildungs:
turſus.
1897 — Militar-Wochenblatt — Nr. 96
Journaliſtiſcher Theil.
Prerau vorauſgeſchickten und dort die Verhältniſſe raſch
24
überſehenden Hauptmann v. Holleben gelang es aber,
noch in der Nacht dad Oeſterreichiſche Oberlommando
aufzufinden und den Anſchluß dieſer Truppen an das
Erjte Oeſterreichiſche Armeekorps durchzuſetzen.
Bei dieſer Gelegenheit, bei dem dann folgenden
höchſt widerwärtigen Zug über die Karpathen, wie oft
noch im letzten Kriege und ſchwierigen Verhältniſſen
im Frieden, bewies Holleben feine außerordentliche
Spanntraft und Entichlußfähigkeit. Dieje im Ermitfalle
bejonders hervortretenden glänzenden Eigenſchaften, fein
dreimuth, feine jtet3 heitere Laune, machten ihm zu
einem vborzüglihen und von der Truppe, der er
vielfach jelbjt erdachte Erleichterungen und Annehmlich
feiten zu verjchaffen wußte, bejonderd gern gejehenen
Generalftabgoffizier.
Seine Verdienfte im Feldzuge 1866 wurden durch
Kriegsorden*“) und jeine jhon am 26. März 1867
erfolgende Beförderung zum Major belohnt. Er it
aljo in weniger ald einem Jahre vom Hauptmann zum
Stabsoffizier aufgerüdt.
Kurz vor Ausbruch des Krieges 1870 war er nad
1'/:jährigem Kommando zum großen Generaljtabe zum
Militärbevollmächtigten in Berlin**) ernannt und fo bereits
mit den dortigen maßgebenden Verhältniffen und Per—
jönlichfeiten in nahe Beziehungen getreten. Daß aud
Leptere feine Bedeutung erkannt hatten, beweiſt jeine
‘ Butheilung zum Oeneralitab des großen Hauptquartiers.
Geihägt von Feldmarjchall Moltte, eng befreundet
mit deſſen hervorragenden Gehülfen, den ſpäteren
Kriegäminiftern v. Bronfart dem Nelteren, v. Verdyh,
den jpäteren Generalen v. Brandenjtein, v. Krauſe,
dv. Blume, v. Elaer u. U. erfreute er ſich auch gnädiger
Beachtung und hoher Anerkennung des hochſeligen Kaiſers
Wilhelm 1.
Seine Verwendung war eine jehr vieljeitige. Wäh-
rend der Schlachten von Mars la Tour und Gra-
belotte— St. Privat zeichnete er fich durch richtige und
wichtige Erfundungen aus, welche zu ſchwerwiegenden
Entſchlüſſen führten. Dann wurde er als ältejter
Generaljtabsoffizier zum Oberkommando der new
gebildeten Waadarmee ablommandirt, nahm dort an
der Beichiegung von Verdun, dem Gefeht von Nouart
und den Schlachten von Beaumont und Sedan (Nitter
lreuz des Sächſiſchen St. Heinrichs-Ordens, Eijernes
Kreuz zweiter Klaſſe) theil, war während der Belagerung
von Paris im großen Hauptquartier und machte endlich
im Januar 1871 den Feldzug gegen Bourbali im
Oberlommando mit (Eiſernes Kreuz erſter Klaſſe).
Nach dem Waffenſtillſtand ins große Hauptquartier
und mit ihm nach Berlin zurüdgelehrt, blieb Holleben
nod bis zum 1. Juli 1873 Militärbevollmächtigter,
um darauf zehn Jahre hindurch das verantwortungs
*) Nitterfreug erſter Klaſſe des Albrechts-Ordens mit
Schwertern und Defterreichiihes Militär-Werbi .
**) Zugleih Benollmächtigter zum Bunbesrath und Mit:
| glied der Reichs⸗Rayonkommiſſion.
2545 *
reiche Amt als Chef des Generalſtabes des XII. (Königlich
Sähfiihen) Armeelorps zu verjehen.*) In diefe Zeit
fallen manche Umformungen, Vermehrungen und Neu:
einrichtungen, weldye von ihm angeregt oder ausgeführt
wurden, auch ziweimalige Kailermandver.
Wenngleich Holleben ſelbſt wohl gern ſchon früher
ald nah 20jähriger Dienftleiftung in Adjutantur und
Generalfiab in die Front zurüdgetreten wäre, jo hielt
ihn dod das ehrende Vertrauen Seiner Königlichen
Hoheit de fommandirenden Generals Prinz Georg bis
zum 6. Juli 1883 im Generallommando feit. Dann
übernahm er das Kommando der 2. Infanteriebrigade
Nr. 46 (Dresden), 1. April 1887 ald Generallieutenant
dad der 3. Divijion Nr. 32 ebenfalld in Dresden und im
Januar 1889 daß der 2. Divifion Nr. 24 im Leipzig,
von welcher Stellung er gichtiiher Leiden wegen auf
fein Anfuchen am 22. Januar 1892 unter Stellung
jur Dißpofition, Ernennung zum General der Infanterie
und Verleihung des Großlreuzes des Verdienft-Ordens, **)
in ben Ruheſtand überging, getragen von ber Gnade
ſeines Wllergnädigfien Königs und Herrn, Allerhöchft
welher Seinem getreuen, tapferen und verdienten alten
Kriegögenofien bis zum Tode gmädig zugethan blich
und dies oft, w. A. gelegentlich der Hirichjagden, ihm
bewies. Denn das Lebensbild Bernharb v. Hollebens
würde ein ganz unvolljtändiges fein, wenn feiner bis
zum Schwinden der Kräfte anhaltenden Jagdluſt, des
frofen Sinnes für den Wald, nicht Erwähnung gethan
würde. Sein liebftes Ehrenamt war das des Präfidenten
des Jagdſchutzvereins, obwohl er auch demjenigen als Kom—
mifar für Die freiwillige Hilfe im Kriege u. A. vege
Teilnahme zuwandte.
Freunde und Verehrer hatte er überall, in Sachſen
wie in allen Theilen des Neiches und über deſſen
Örenzen hinaus. Alle werden ihm ein treues Andenfen
bewahren und feinen Tod aufrichtig bellagen, am meiften
jeine Gattin Klementine geborene v. der Nede, mit
der er fih 1849 in jeinem erjten Manöverquartier
in Ammelshain bei Grimma verlobte und ſeit 1850 in
ATjähriger glüdlichjter Ehe lebte, und jeine Kinder.
Rehmt Alles nur in Allem, er war ein Mann!
He.
Die Franzöfiidhe Nordarmee im Jahre 1870/71.
— Schluß aus Nr. 9.)
Ergebnik der Schladt.
Die Franzoſen haben am 3. Januar 1871 einige
Törfer erobert und brachten die Nacht auf dem Schlacht:
jelde zu, ohne jedocd die Deutichen ernithaft erſchüttert
zu haben, die im Gegentheil auf ihrem linten Flügel
*) 1. Januar 1872 Oberitlieutenant. 283, März 1874 DOberft.
5. April 1881 Generalmajor.
**) Bereits vorher wieberholt und zulegt mit dem Groß⸗
kreuz 1. AL bes Albrechts-Ordens belorirt, befah er auch viele
—* Richtſachſiſche Orden, von denen die erſte Klaſſe des
* Adler: Ordend und bie erſte Klaſſe des heimathlichen
* ich Schwarzburgiſchen Ehrenkreuzes angeführt werden
mögen,
1897 — Rilitär-Modenblatt — Nr. 96
2546
noch am ſpäten Abend jiegreih die Offenfive ergriffen.
Die Schlacht war alſo umentichieden geblieben. Am
4. Januar traten beide Gegner den Nüdzug an.
Dant der Tüchtigleit ihrer Weiterei bemerkten die
Deutſchen jehr bald den Abzug der Franzoſen, ver:
folgten mit Thellen ihrer Kavallerie den Feind, gingen
aber trußdem hinter die Somme zurüd. Der Zwechk,
den General Faidherbe verfolgt hatte, nämlich die Be-
lagerung von Péronne aufzuheben, war mißlungen,
der Strategische Erfolg iſt alſo den Deutichen zu—
zuſchreiben. Von einem taltiihen Siege über die an
Infanterie nahezu dreifach überlegenen Franzoſen kann
jedoch feine Rede jein. Taltiſch blieb die Schlacht von
Bapaume vielmehr unentjchieden.
4. Das Gefecht von Tertry : Poeuilly am
18. Januar und die Schladt von St. Quentin
am 19. Janunar 1871.
Stärle der Franzoſen.
35 000 Mann Jnfanterie — 30 000 Gewehre
700 = Kavallerie — 480 Säbel
100 Geſchütze.
Stärke der Deutjchen.
27 000 Mann Infanterie — 24 900 Gewehre
5580 Kavallerie = 4800 Säbel
161 Geichüße.
Verluſte der Franzojen.
18 000 Mann, davon 9500 Manı unvertoundet
gelangen, mindejtens 5000 Mann todt und verwundet,
der Reit Flüchtlinge.
7 Geſchütze, davon eins fchon am 18. Januar.
Verlufte der Deuticden.
113 Dffigiere, 2663 Mann, davon 82 Mann
vermißt.
Ergebniß der Schlacht.
Die völlige Zertrümmerung der Franzöfiichen Nord:
armer,
In der Schlacht von Amiens bejaßen die Deutjchen
eine nit umbeträchtliche Ueberlegenheit über die
Franzojen an wirklichen Kämpfern, wobei man freilich
die Reiterei außer Betracht lafjen muß, deren mehr als
jiebenfache Ueberlegenheit gar nicht zur Geltung gelommen
ift, auch ſchwerlich zur Geltung tommen konnte, wie die
BVerhältniffe und das Gelände nun einmal waren,
Die Schlaht von Amiens war für die Franzojen
nur eine verlorene Schlacht, feine Niederlage. Die
Deutſchen begingen den Fehler, den auf 30 km zer-
jplitterten Feind auf feiner ganzen, langen Vertheidigungs⸗
jtellung anzugreifen. Die Folge davon war, dab aud)
bei den Deutichen eine große Yerfplitterung der Kräfte
zur Erjcheinung gelangte, und jo fam es denn dahin,
dab nur bei Villerd-Bretonneur und bei Boves den
Franzoſen eine völlige Niederlage beigebradjt werden
fonnte, auf allen übrigen Buntten aber nidht. Die
ſehr günftige Gelegenheit zur Hertrümmerung des
Kernes der Franzöſiſchen Nordarmee gleich in der erften
Schlacht ging damit verloren.
254
In der Schlacht an der Hallue hatten die Franzoſen
reichlich 10 000 Gewehre mehr als die angreifenden
Deutſchen, außerdem ſtanden die Franzoſen in einer
ſehr guten Stellung und hatten alle Vortheile des Ge—
ländes für ſich.
General Faidherbe beging jedoch den großen Fehler,
die vor jeiner Stellung im Thale der Hallue liegenden
Dörfer hartnädig vertheidigen, und dann den nod)
größeren fehler, die verlorengegangenen Dörfer aufs
Neue angreifen zu laſſen. Auf diefe Weije gelang es
den Deutichen, nennenswerthe taktiiche Erfolge zu er:
ringen und namentlich ſehr viele Gefangene zu machen,
obſchon fie die Hauptitellung der Franzojen an feiner
Stelle durchbrechen konnten.
In der Schlacht von Bapaume ſchlug ſich die
Deutſche Infanterie gegen eine dreifache Uebermacht,
die fünffache Ueberlegenheit der Deutſchen Reiterei kam
nicht zur Geltung, weil der hartgefrorene Boden ernſte
Schwierigleiten bereitete, und weil weder ein Kakhzler,
noch ein Schmidt, noch ein Seyblik oder Bieten zur
Stelle war, um diefe Schwierigkeiten durch eiferne
Energie und Huge Kühnbeit zu überwinden.
Das Gefeht von Sapignied® am 2. Januar wird
für alle Zeiten einen Glanzpunlt Preußiſchen Waffen-
ruhms bilden.
Do 8 am 3. Januar dem General dv. Goeben
gelang, troß der riefigen Weberlegenheit der Franzoſen
das Schlachtfeld zu behaupten, iſt zunächſt der Umficht
des Generald v. Soeben und der Tüchtigleit feiner
tapferen Truppen zu verdanken, dann aber aud) der
Thatjahe, dab General Faidherbe ausſchließlich die
Linientruppen ind Feuer jchicte, die Mobilgarden und
Mobitifes aber ſchonte. Hierzu hat General Faidherbe
zweifello8 triftige Beweggründe gehabt, die zu unter-
juchen der Mühe lohnt.
Bei Amiend erlitt nur ein einzige Mobilgarden:
regiment ernſthafte Verlufte, an der Hallue drei
Negimenter diefer Gattung, am 2. Januar nur ein
Regiment, das freilich recht ſchwere Verlufte erlitt, die
aber zum weitaus größten Theile aus Vermißten be
jtanden. Die Erfahrungen, die man mit den Mobil
garden machte, müſſen ziemlich trauriger Natur gewejen
jein; denn nur dadurch kann man fich erklären, daß in
der Schlaht von Bapaume nicht ein einziged Mobil-
gardenregiment ſcharf ins euer geführt wurde. Bei
der erdrüdenden Uebermacht der Franzoſen winkte ihnen
der Sieg; aber um ihn zu erringen, mußte man alle
Kräfte anfpannen, und das that man nicht, obſchon
die Kriegslage es dringend gebot und die Gefechtälage
günftig genug war. Uns jcheint daher erwieſen zu
fein, daß die Franzöfiichen Generale einen deutlichen
Begriff von der Mindberwerthigleit der Mobilgarden
gewonnen hatten.
Von den Mobilifes der Diviſion Nobin wollen
wir lieber ganz abjehen, ihre Verlufte bejtanden haupt—
jählih in WVermißten; am 23. Dezember verloren
vier Bataillone 83 Todte und Verwundete, dagegen
222 Vermißte! Nur ein einziged Bataillon der Divifion
Robin kam am 3. Januar ziemlich jcharf ind Feuer.
Auf diefe Weile wurden in der Sclaht von
1897 — Militär:Wodhenblatt — Nr. 96
2548
Bapaume von den 55 Bataillonen der Franzöſiſchen
Nordarmee nicht weniger als 31 Bataillone zu der
Nolle von Zufchauern verurtheilt. Bei St. Quentin
freilicd) lag es nicht mehr in der Hand der Franzöfiichen
Generale, die Mobilgarden und Mobiliſés zu jchonen,
bier erging ed denn auch diefen Truppen jehr ſchlecht,
nur die Brigade Pauly kam glimpflid davon.
Wir kommen nun zur Schlaht von St. Quentin,
in der DeutjcherjeitS Alles nachgeholt wurde, was man
bei Amiens und an der Hallue verjehen hatte. Die
jhweren Vorwürfe, die Lehautcourt dem General
v. Soeben macht, erjcheinen uns ungerechtfertigt. frei:
lich, wenn Goeben am Abend des 18. Januar gewußt
hätte, da gerade auf dem rechten Franzöſiſchen Flügel
die allerichlechteften Truppen der Franzofen jtehen
würden, nämlich die Divifion Robin und die Brigade
Pauly, dann würde er ficherlich feinem eigenen linlen
Flügel etwa ſechs Bataillone an Infanterie und einige
Batterien mehr zugewiejen haben, um dieſen minder:
werthigen Truppen eine gründliche Niederlage beis
zubringen, die dann von der zahlreichen Deutjchen
Neiterei bis zur Vernichtung gefteigert werden fonnte.
Lehautcourt jcheint Hier zu vergefien, daß General
dv. Soeben am 18. Januar nicht annehmen konnte, daß
General Faidherbe die Sicherung jeiner Rüdzugslinie
gerade den minderwerthigiten Truppen anvertrauen
würde. Heute wiffen wir das, und wir haben bier
wieder einmal Gelegenheit, zu betonen, wie leicht jelbit
ein gewifjenhafter kriegsgeſchichtlicher Schriftjteller, und
das iſt Lehautcourt zweifellos, in den Fehler verfällt,
vom grünen Tiſche aus Mafregeln zu verurtheilen, die
in der frijhen, fröhlichen Praxis äußerſt leicht zu er
flären find.
Die Deutjchen fochten am 19. Januar gegen Ueber:
macht, wenigjtens was die Infanterie, aljo die Haupt-
waffe, anbelangt. Wenn man einen Flügel befonders
ſtark machte, mußte man dies auf often der übrigen,
jehr ausgedehnten Schlachtlinie thun, und würde dam
die Folgen ſchon verjpürt haben. Thatſächlich hatte
der rechte Flügel der Deutichen das beſte Franzöſiſche
Armeelorps zu belämpfen, nämlich das 22.; nur das
Eingreifen der Armeerejerve vermochte den jehr kritiſch
ſich gejtaltenden Kampf in einen glänzenden Sieg zu
verwandeln. Wie wäre es denn geworden, wenn man
die Armeereferve von Haufe aus auf dem linken Flügel
verwendet hätte? Heute wifjen wir, daß es allerdings
möglich geweſen wäre, ein paar Bataillone dem Gros
de3 Generallieutenant® d. Kummer zu entnehmen und
diefe dem Grafen v. der Groeben zuzuweiſen; das
ift nachträgliche Weisheit!
Schließlich können wir uns aber darüber tröften.
Zertrümmert wurde die Norbarmee in der Scladt
von St. Quentin ohnehin, und wenn wir wirklid en
paar Taufend Gefangene mehr gemacht hätten, würde
das auch nicht allzu viel geändert haben. Gefangene
hatten wir im Deutichland ſchon mehr, als uns lieb
war, daß aber der Fall von Paris unmittelbar bevor-
jtand, wußte man ganz genau, und mit dieſem alle
war aud) der Krieg zu Ende, daran konnte wiederum
faum Jemand zweifeln.
2549
Es ift wahrjcheinlih, daß General v. Goeben,
wenn er am 18. Januar jo genaue Kenntniß von der
1897 — Rilitär-Wochenblatt — Ar. %
|
N!
2550
Die Hauptjache war aber, daß nad) der Kapitulation
von Meß nicht weniger ald etwa 400 Franzöſiſche
Nordarmee gehabt hätte, wie wir fie heute 1897 be- | Offiziere der Rheinarmee, die fich der Gefangenichaft
jiten, anderd disponirt haben würde.
Kenntniß nicht bejigen konnte, ift Har; ebenjo Har iſt
8, dab die Hauptſache war, die Nordarmee zu zer
trümmern. Das hat Goeben voll und ganz erreicht.
Er konnte nicht wiſſen, daß auf dem verwundbariten
Punkte gerade Mobilifes als Gegner ftehen würden.
Um diefe zu vernichten, hätte eine Verftärfung von
vier bis ſechs Bataillonen ausgereicht. Uber, wenn die
Franzoſen hier ihre beiten Truppen gehabt hätten, wie
es natürlich war, reichte eine ſolche Verſtärkung nicht
aus, und mehr als vier bis ſechs Bataillone fonnte Soeben
beim beiten Willen nicht von anderen Stellen weg:
—— dazu hatte er ſelbſt viel zu geringe Streit-
äfte.
Es wird von Intereſſe fein, zu unterfuchen, weshalb
gerade die Franzöfiihe Nordarmee einen bejonders
fejten inmeren Halt bewahren konnte. Wir ſprechen
natürlich nur von den Marjchtruppen der Linienarmee;
denn die Mobilgarden und die Mobilijes waren im
Norden Frankreich aud nicht beſſer als in Paris,
an der Loire, oder im Südoſten Frankreichs. Immer—
hin ſei aber daran erinnert, daß General Faidherbe
eine Maßregel ergriff, die zwar jedem vepublifaniichen
Dogma ind Gefiht ſchlug, dafür aber dejto größeren
praftijchen Werth hatte Er gab nämlich, glüdlicher
weile erjt nach der Schlacht von Bapaume, den Mobil
garden Dffiziere der Linientruppen, entnahm den
Mobilijes den zehnten Theil ihres Beſtandes, vertheilte
dieje Mannfchaften auf die Linientruppen und gab
dafür den Mobilijes Dffiziere, Unteroffiziere und
Korporale der aktiven Armee. Wenn diefe Anordnung
gleih anfangs getroffen worden wäre, dann würden
am 3. Januar fchwerlih 31 Franzöfifche Vataillone
einfach zugejehen haben, wie die übrigen 24 Bataillone
ſich ſchlugen.
Der wahre Werth der Franzöſiſchen Nordarmee
beruhte aber allein in ihren Linientruppen. Die Ele:
mente dieſer Linientruppen waren gleichwohl diejelben
wie in Parid und an der Loire, nämlich wieder
einberufene alte Soldaten, Kriegsfreiwillige und Rekruten
der Klaſſe von 1870. Außerdem hatte man im
i
September und in der erjten Hälfte des Oktober die |
beiten Soldaten nad) der Loire geſchickt, befand ſich
aljo noch jchlehter daran als im übrigen Franfreid).
Erit General Bourbafi verhinderte dieſes Entjenden
der beiten Truppen am 19. Dftober, und nunmehr
wurden jehr verftändige Mafregeln im Norden Frank—
reichs getroffen, theilweije jogar ſchon vor dem Ein:
treffen deö Generald Faidherbe. _
Zunächſt formirte man die Bataillone zu
5 Kompagnien von je 150 Mann, ſchuf aljo handliche,
leicht zu bewegende und zu leitende Truppentheile,
während man an der Loire Bataillone von 1200 Mann
jormirte, die natürlich ſehr gute Ziele darftellten und
daher auch enorme Verluſte erlitten.
|
Daß er dieje | auf dieſe oder jene Weile zu entziehen verjtanden
hatten, ich im Norden Frankreichs einfanden und der
Nordarmee zur Verfügung jtellten. (Öreneft, ©. 95.)
Weit größer noch muß die Zahl der entflohenen Unter:
offiziere und Mannſchaften der Rheinarmee geweſen jein,
denn das 1. Bataillon der Voltigeurd der Divifion
Robin beitand faft ausjchließlih aus ſolchen „Selbit-
ranzionirten“, auch vermodte man z. B. die Kom—
pagnie 12bis des 2. Genieregiments ganz allein aus
entflohenen Gefangenen zu formiren. Ferner bejtanden
die beiden Marjchbataillone vom 3. Linienregiment,
die zur Bildung des 73. Marſchregiments verwendet
wurden, ausſchließlich aus Offizieren und Mannſchaften
des 3. Linienregiments, die in der Stärle von etwa
22 Dffizieren und 1300 bis 1400 Mann ſchon am
31. Auguft nachmittags Sedan verlaffen Hatten, um
fih nad) Mezisres zu retten.
Taujende von alten, gut ausgebildeten Soldaten,
Hunderte von Dffizieren und Unteroffizieren der Rhein—
armee fochten aljo in den Neihen der Marſchbataillone
der Nordarmee und verliehen dieſen Bataillonen ein
jo feſtes Gefüge, wie daß bei feiner anderen Armee
der Franzöfiihen Nepublil der Fall war.
Dabei verjiegte dieje Quelle niemals bis zum Ende
des Feldzuges, denn fortwährend entjlohen Franzöſiſche
Dffiziere, Unteroffiziere und Soldaten aus den Ge-
fangenenlagern, namentlih im Weiten Deutichlands,
wendeten fich nad) Belgien und jtellten ſich ſchließlich
der Nordarmee zur Verfügung, der fie dorzügliche
Dienfte leifteten.
Bon den höheren Offizieren der Nordarmee, Die
ſich der Gefangenſchaft entzogen hatten, führen wir hier
nur einige an:
1. General Lecointe, früher Kommandeur des
2. Garde-Örenadierregiments,
2. General Du Beſſol, früher Oberftlieutenant im
24. Linienregiment (Divifion Laveaucoupet),
3. General Derroja, früher Kommandeur des
15. Linienregiments (Divifion Lorencez),
4. Oberſt Pittie, früher Kommandeur des 24. Linien:
regiments.
Die Nordarmee hat im Ganzen 26 Bataillone der
aktiven Armee gehabt, davon drei Bataillone Marine:
füfiliere und ein Bataillon Marineinfanterie, alſo
vier Bataillone der beften Truppen, die Frankreich über:
haupt beſaß.
Das Wert von Lehautcourt jei hiermit auf das
Wärmfte empfohlen. Möchte ed von recht vielen
Deutſchen Offizieren ftudirt werden! Niemand wird es
aus der Hand legen, ohne fein Wifjen wejentlid, be
veichert zu haben und ohme fid) der vornehmen Sprache
zu erfreuen, die dad Buch im Gegenfaße zu manchen
anderen kriegsgeſchichtlichen Produkten auszeichnet.
Weshalb Lehautcourt die historiques der Marine:
Infanterie, de8 12. und 15. Urtillerieregiments, des
64. Linienregiments ꝛc. nicht eingehender benußt
hat, wifjen wir nicht. Die Heinen Irrthümer, die ſich
aus dieſer Unterlafiung ergeben, haben wir berichtigt.
Dem eifrigen Forſcher wünſchen wir von Herzen Erfolg
und Gedeihen! *) Kunz.
Das diesjährige große Ruſſiſche Manöver bei Bialyſtok.
Schluß.)
Einen der großartigſten Abſchnitte des Manövers
bildete nach dem Nuffiichen Invaliden Nr. 188 der
am 19. (31.) Auguſt ftattgefundene Kampf bei der
Stellung von Tichermonoboräf, einem Fichtenwald in
hügeligem Gelände, die von der unter General
Kutjatſchew ftehenden Weitarmee angegriffen und von
der Dftarmee unter Öeneraladjutant Tropfy, Befehls:
haber des Militärbezirls Wilne, verteidigt wurbe.
E3 kämpften auf einem Naum bon nur 4 bis 5 Werſt
Ausdehnung fait 100 000 Mann. Zwei Divifionen
griffen die Stellung von der Seite der Narew-Eiſen—
bahnlinie, 1'/, Divifionen jüdlich dieſer an.
Eine Infanteriebrigade mit zwei Kavalleriedivifionen
umging die inte feindliche Flanke; eine Kavallerie—
brigade ficherte die linke Flanle des Angreifers. Der
allgemeine Angriff auf die mit der Lage von Plewna
zu vergleichende Stellung der Oſtarmee begann um
11'/ Uber und wurde mit großer Ordnung theilweiſe
nad) den Beitimmungen des neuen Infanterie: Reglements
von 1897 ausgeführt.
Es ſchickte jedes Bataillon meiftens zwei Kompagnien
(nicht, wie das neue Reglement befürwortet, nur eine)
in die Feuerlinie vor, davon von jeder Kompagnie nur
zwei Büge in die Kette. Nach der neuen Vorjchrift
follen die für die Feuerlinie bejtimmten Kompagnien
im vollen Beltande ausihwärmen, was aber nicht
geihah, jo daß fich bei dieſer Gelegenheit der Anblick
noch jo gejtaltete wie bei dem alten Reglement von 1881.
Man kaun trotzdem nicht jagen, daß im gegebenen Falle
diefes Verfahren falſch war. Der Angreifer wollte
offenbar mehr Partialrejerve in Bereitichaft halten, um
der Kette nach und nad) größeren Impuls zu geben. Das
euer konnte bei ihm im Vorgehen ſchwächer fein, um
jo mehr, als die im neuen Reglement vorgefehenen
Gewehrbatterien die Beihießung des Feindes aus—
zuführen hätten.
Die Reſerven waren nach der neuen Vorſchrift
formirt. Die Bataillone befanden fih in der neuen
Reſervekolonne (zwei Züge in Front), Die Kompagnien
marjchirten im Bereid des feindlichen Artilleriefeuers
zugweile in Neiben, lebtere auf Zugbreite neben-
einander (den fogenannten Schlangen). Dieje Abſtände
wurden aber nicht immer innegehalten, jo daß Die
Kompagnien dem feindlihen Scrapnelfeuer ein zu
günftiges Ziel darboten und im Ernftfalle vermuthlich
ſehr gelitten haben würden.
Die Entfernung der Kompagnie- und Bataillons—
rejerven, eritere von der Nette, waren geringer als bie
*) Borftehende, hiermit beendete Artifelferie bes Majord a. D.
Kunz ift ſoeben auch in Buchform im Verlage der Königlichen
Hoſbuchhandlung von E. S. Miitler & Sohn in Berlin Preis
80 Pr) erichienen.
a Riultär-BWogenblett - — Nr. 96
2552
von dem neuen Reglement vorgeichriebenen 500 bis
600 Schritt, womit jedoch nur Die äußerſte Grenze ber
Entfernung bezeichnet iſt, die je nad Umitänden ver:
ringert werden lann. Die Hauptjache, daß die Rejerven
von der Kette nicht weiter entfernt fein jollen als biefe
vom Feinde, wurde beobachtet.
Nichtsdeftomweniger erjcheint dem Berichterftatter
N. Drlow die von dem neuen Reglement vorgeſchriebene
Entfernung der Reſerven von ber Kette auf 500 bis
600 Schritt als zu groß und er hält die frühere Be:
ftimmung von 500 Schritt als äuferite Grenze mit
Rüdficht auf die heutige Wirkung des Jnfanteries und
ded Mrtilleriefeuerd für richtiger. Bei dem ganzen
Manöver kam die Verjtärlung der beiderjeitigen Stellungen
durch Erdwerfe in ausgedehnten Maße zur Anwendung.
Bemerlenswerth iſt es, daß bei dem am 25. Auguft
(6. September) audgefochtenen Schlußlampf bei dem
Dorje Bazetihli an der nad Bialyftol führenden
Warſchauer Chaufjee, wobei die biß dahin zum Zurüd:
gehen genöthigte, aber im legten Augenblid veritärkte
Oftormee zur Offenfive überging, auf der ganzen Kampf:
linie, ſowohl von der Kavallerie als von der Infanterie,
Attaden mit voller Durchdringung der feindlichen Linien
ausgeführt wurden.
Seine Majeftät der Zar hat jeine volle Zufriedenheit
mit den Leiftungen durch eine ganze Reihe von gnädigen
Erlafjen an die Befehlshaber zu ertennen gegeben. Ge:
neral Troßly wurde zum Generaladjutanten ernannt.
Das Manöver jollte aud) Hinfichtlih der Wer:
pflegungsweiſe möglichit den Verhältniſſen des Krieges
angepaßt werden, und 3 hatten darüber unter dem Vorſitz
des Chefs des Hauptitabes ſchon im Dezember vorigen
Jahres Berathungen jtattgefunden.
Die Hauptgrundfäge waren folgende:
Beide Armeen, die Weft- jowohl wie die Dftarmee,
hatten ihre VBerpflegungsbafis, von der aus den Truppen
das Erforderliche zugeführt wurde, und zwar auf An—
ordnung der betreffenden Intendanturorgane. Dazu
gehörte bei jeder Armee ein Armeeintendant mit zwei
Offizieren, außerdem bei den Truppen Korps und
Divifionsintendanten in möglichſt beichränkter Zahl.
Ueber die Heranichaffung der Vorräthe durd die Eijen-
bahn x. hatten die beiderfeitigen Chefs der Kom—
munifationen zu wachen. Dabei war jeder Armee ein
Trainbataillen auf Friedensfuß beigegeben. Die zu
jedem Bataillon gehörigen 40 zweiipännigen Wagen
jollten nur zur Heranſchaffung des Proviants, aber
nicht zur Beförderung des Gepäd3 der Stäbe und Ber:
mwaltungen dienen.
Die Antendantur hatte nur für die Beihaffung
des Proviants (Brot und Grüße), von Ktonferwen und
zum Theil Fourage zu forgen; e8 durfte nur gebadenes
Brot, fein Zwiebad, „gegeben werden. Sonjerven nur
für zwei Tage Schlachtvieh, Zuthaten, Thee und
Buder hatten die Truppen (bezw. deren Intendantur)
jelbft zu bejchaffen.
Es waren, was die Mafje der Lieferumgen an—
betrifft, die zu Kriegszeiten gültigen Beitimmungen
annähernd feſtzuhalten: täglich 2/2 Pfund gebadenes
2553
> 1897 — Rliltär-Wodenblatt — * % 2554
Brot und 24 Solotnit Grüße. Hafer 13% Pfund
(4 Mepen) und 10 Pfund Heu. Kein Stroh. Fleiſch
1 Pfund pro Tag, 1'/a Solotnit Thee, 3 Solotnik
Zuder pro Mann.
Zur Beſchaffung des Mehrbedarfes gegenüber den
gewöhnlichen Säßen waren Extragelder bewilligt, die
die Truppen zum Theil in die Hand befamen.
Um die Transportverhältniſſe möglichit kriegsmäßig
zu geftalten, wie es nad) den neuen Beitimmungs-
entwürfen in Zulunft auch bet allen Manövern mit
wechſelnder Unterkunft gejchehen joll, war der Train
nicht in die Nachtquartiere vorauszuſchicken, noch durfte
bei den Dffenfivbewegungen die Bereithaltung der Vor—
räthe ſchon vor dem Eintreffen der Truppen in den
Quartieren erfolgen. Andererſeits war in Erwägung
gezogen worden, daß es bei der Mafje der fich gleich
zeitig fortbeiwegenden Truppen jchwierig jein würde,
die Negimentöbagage zweiter Staffel (die unmittelbar
hinter den Kolonnen folgen foll und auch die Küchen—
wagen enthält) jo rechtzeitig an die Lagerpläße ac. zu
bringen, daß dadurch die Verpflegung mit warmer Koſt
ermöglicht wurde. Es jollte daher wenigſtens darauf
hingearbeitet werben, daß die Bagage zweiter Pinie jo
nahe an den Truppen heranbliebe, um die von den
Mannihaften getragenen und verbrauchten Nationen
wieder zu ergänzen, Die Ergänzung der außgegebenen
Vorräthe ſollte dann möglichſt bald aus dem mit
Proviant für zwei Tage verjehenen Divifionstrain
(dritte Staffel) erfolgen. Der in zwei miteinander
wechjelnde Züge getheilte Divifionstrain wiederum
hatte fi aus den hinter der Front der Armee fol-
genden Trandporten mit neuen Vorräthen zu verjchen.
Die Zahl der Fahrzeuge war natürlich den Erforder—
niffen des Krieges gegenüber eine beichräntte.
Der Gang der Verpflegung war demnad) faft ganz
dem Striegsfalle entiprechend geordnet. Beim Beginn
der Bewegungen rüdten die Leute (bei der Infanterie,
Außartillerie und den Genietruppen in den Tornijtern
oder Süden, bei der Kavallerie an den Sätteln) au:
mit Zmiebad, Salz, Thee, Zuder auf zwei Tage, Brot
auf einen Tag. Grüße auf zwei Tage. Vorräthe an
Thee, Zuder, Salz wurden in den Wrtelmagen erjter
Staffel gleichzeitig mit den Keſſeln mitgeführt; im
Regimentstrain (zweite Staffel) Brot und Grüße auf
einen Tag; im Divifionstrain (dritte Staffel) desgleichen
auf zwei Tage.
Die Ergänzung der Vorräthe hatte für Die bor-
gehende Weltarmee und für die zurüdgehende Dftarmee
in verjchiedener Weije zu erfolgen. Bei der Vorwärts:
bewegung ſollte ſich der hinter der Marſchkolonne
folgende Negimentätrain (zweite Staffel täglich außer
im Falle voller Unmöglichkeit) im Nachtquartier mit
feiner Truppe vereinigen, um einen Tagesvorrath von
Brot in die Tomifter ꝛc. der Mannjchaften und von
Grüße in die Artelmagen zum Erſatz der am Tage
dorher verbrauchten Nation auszuladen.
Der Dipifionstrain (dritte Staffel) folgte den
Truppen mit einem Tagesmarſch Abſtand. Täglich (mit
Ausnahme voller Unmöglichkeit) bewegte ſich einer ber
beiden Züge dieſes Traind mit eintägigem Vorrath
am Morgen nad) dem Nachtlager der Truppen, wo er
dem dort noch befindlichen Negimentstrain jeine Vor:
räthe an Brot und Grüge ablieferte. Wo der Divifions-
train jeinerjeit3 jeine Ladung ergänzt, ob aus den
nädjiten Eifenbahnftationen, Magazinen oder durch Zufuhr
durch die großen, von den Trainbataillonen geitellten
Armeetransporte, follte von den Umftänden abhängen.
Bei der rüdgängigen Bewegung befand fich der
Negimentstrain vorwärtd der Marichlolonne, ber
Divifionstrain noch einen Tagemarſch weiter vorwärts,
Die Ergänzung der Vorräthe, desgleichen die rechtzeitige
Beihaftung warmer Koft, war aljo dadurch geſichert.
Die Beichaffung der Fourage blieb den Truppen über
fafjen. Beim Ausmarſch hatten fie für alle Zug: und
Artelpferde Hafer und Heu für zwei Tage mitzunehmen,
desgleichen die Kavallerie und Artillerie auf den Sätteln
und bei den Batterien.
Für die Reiterei des Oftlorps (ungefähr 6000 Pferde)
wurden jedoch der größeren Bequemlichkeit halber
Fourageniederlagen errichtet.
Auf den verjchiedenen Punkten der Verpflegungs—
bafis, an denen die Vorräthe für die ganze Manöverzeit
angehäuft waren, desgleichen bei den Ausgabemagazinen,
befanden ſich auch die Brotbädereien. Die Magazine
der Ditarmee und ihr Perfonal gingen bei dem Weiter
vorrüden der Wejtarmee zum Theil in deren Gebraud)
über, Für die Nachhut mußte das Oſtlorps cn den
Nachtlagern die nöthigen Vorräthe zurüdlafien. In
großartigfter Weife waren die Brotbädereien angelegt.
Jede der jieben bis acht mobilen Feldbädereien (22 Defen)
bereitete an jedem Tage 42420 Piund Brot, aljo
16 900 Tagesportionen zu 2"/s Pfund bei täglich vier-
maligem Baden.
Die Ausführung der von den ntendanturen des
Wilnaer und des Warfchauer Militärbezirls im Verein
mit den Bezirksſtäben ausgearbeiteten Verpflegungspläne
begegnete feinen Schwierigfeiten. Das Ergänzungss
igitem und der Nachſchub gingen glatt von jtatten,
und die Truppen hatten aud) volle Gelegenheit, ſich
ihrer Trains in kriegsmäßiger Weife zu bedienen,
anftatt wie früher von der Intendantur birelt verjorgt
zu werden, was ein ganz faljche8 Bild ergab.
Steine Mittbeilungen.
Frankreich, Der Voranſchlag fürben Heeres»
haushalt im Jahre 1898, melder gegenwärtig der
betreffenden Rommiffion der Kammer der Abgeordneten
vorliegt, verlangt ftatt einer Geſammtſumme von
622 551 397 Fres. die Bemilligung des Betrages von
629 551 397 Fres., enthält mithin eine Mebrforderung
von 7000000 Fred. In Wirklichkeit beziffert ſich diefe
Mehrforderung jedod um 7 996 000 Fred. höher, weil von
den vorräthig gehaltenen Verpflegungsmitteln ein diefem
Werthe entfpredjender Theil durch die Truppen verzehrt und
nicht erſetzt werden fol, während die geforderte Mehr:
bemilligdung in der Höhe von rund 15000000 Fres.
eine bleibende fein würde. Die vorgefehenen Mehr—
ausgaben rühren, außer von der Einftellung einer durch
die diesjährige Aushebung zur Verfügung geftellten um
12500 Mann höheren Anzahl von Rekruten, welche bei
2555
1897 — Nilitär-Modenblatt — Rr. 96
2556
Aufitellungder vierten BatailloneBerwenbung finden werben
und von ben durch diefe Aufftellung bedingten Koſten,
von dem Mehrbedarfe für rengagirte Unteroffiziere mit
3 527 079 Frcs,, für die Vermehrung der Sahara:-Spahis
mit 2 300000 Frc3., für die im Interefje ver Beförderungs«
verhältniffe gefchehene Wiederherjtellung der Stellen von
Bataillonsadjutanten mit 467000 Fres.,, für Die neu—
zuerrichtenden drei Regional-Schiehfhulen mit 113 000
ze für das Heeresmuſeum mit 31-000 Fres, für
N un der Artillerie mit 1823165 Fred. Nache
dem die Sommiffion an den geforderten Beträgen
Abftrihe im einer Höhe von 3530000 Fred. gemacht
hat, beziffert fich die Geſammtſumme ber für den Heeres:
haushalt im Jahre 1898 erforderlihen Gelder auf
11 457 000 Fres. mehr als im Vorjahre. Uebrigens ift
niht ausgeſchloſſen, daß die eingetretene erhebliche
Steigerung der Getreidepreife einen größeren Koften=
aufwand Für die Verpflegung bedingen wird.
(La France militaire Nr. 4066.)
— Zullebungsdzmweden find im Monat Oktober
fämmtlide SInfanterie-Referveregimenter mit
Ausnahme des 320. Regiments, welches diefelben ſchon
früher erledigt hat, verfammelt geweſen. Die Aufftellung
derjelben ift nad den dem Avenir militaire (Nr. 2249)
von verfdiedenen Seiten gemachten Mittheilungen, troß
der Eile, mit der Einfleidung, Ausrüftung und Eins
ftelung der Mannſchaften bemwerkjtelligt wurden, mit
inte Ordnung vorgegangen. Es hat ſich jedoch ein
angel an Offizieren des Beurlaubtenftandes fühlbar
gemacht, fo daß zur Führung und zum Zwecke der Aus:
bildung der Bataillone und der Kompagnien zahlreiche
Dffigiere des ftehenden Heeres herangezogen merben
mußten. Die im Jahre 1895 laut gewordenen lagen
über die ſchlechte Beſchaffenheit der den Reſerviſien
gegebenen Uniformjtüde haben ſich erneut. So fehr
man bemüht geweſen ift, diefelben durd Reinigen und
Ausbefjern in möglihft guten Stand zu an
le Vieles zu wünſchen übrig gelaffen, fo daß die Danns
haften fie nur mwidermwillig angelegt haben. Die Schuld
wird der jeit dem Jahre 1888 herrſchenden Sparfamteit
beigemefjen, welche ſchon damals möglicd; machte, 2000000
Francs zu erübrigen, und die alljährlich erzielten Ueber«
ſchüſſe allmählıh auf die Höhe von 7425000 Fres.
gefteigert hat.
— DenHäuptlingSamory, Frankreichs gefährlihften
Gegner im Sudan, der in neuefter Zeit wieder im
Felde erfdienen ift und einen Ileinen Erfolg davon»
getragen hat, fdildert der Oberſt Humbert, der ihm
im Sabre 1592 13 Gefechte geliefert hat, als einen
Mann, der, in niederem Stande geboren, feinen militäriſchen
Zeiftungen und feinen politiſchen Fähigkeiten verdantt,
daß er bie von feinen Zandsleuten ihm eingeräumte
hohe Stellung innehat. „Samorys kriegeriſches Geſchick
und die ftrenge Manndzucht, welche er feinen Soldaten
anerzogen hat, haben mich mit — Staunen erfüllt“,
ſchteibt der Oberſt. „Er verſteht ausgezeichnet feine
Stellungen zu wählen und geht in feiner Vorausſicht fo
weit, daß er forgfam das Per frei madjt. Unſer
Troß, welder naturgemäß fehr groß war und während
bes Gefechtes im Nüden der Kämpfenden Halt maden
mußte, war allemal der Gegenftand fühner Angriffe,
die bedingten, daß ein Theil unferer Streitkräfte zu
Gebrudt in der Königlichen Hofbu—bruderei von €. ©.
feiner Bewahung zurüdgelafien werben mußte. Die
Sofas fochten mit bemerfenswerther Erbitterung; fie
ließen fi lieber im Handgemenge töbten, ald daß fie
fih ergeben hätten, fo daß mir nur felten Gefangene
machten, melde faft immer verwundet waren. Diele
mwunderten fih bann, daß id —* nicht, wie meine
Vorgänger gethan, die Köpfe a —IF ſondern ſie
durch unfere Aerzte ſorgſam verbinden ließ.“
(L’Avenir militaire Nr. 2244.)
— Das Kommando der vierten Bataillone,
deren Aufftelung nah Beendigung der Herbitübungen
in Angriff genommen ift, wird dem beim Regiment
überzähligen Bataillonschef, alfo dem jüngſten derfelben,
übertragen werden. Im Mobilmahungsfalle dann diejer
zum Referveregiment verfegt werden. Die Hauptleute
wählt der fommandirende General bes betreffenden
Armeelorps aus. An Lieutenantse werden dem Bar
taillon die beiden ältejten und die beiden jüngften über
wiefen, an Unterlieutenants erhält dafjelbe zur Hälfte
folde, melde im lebten oder ım vorlegten Jahre aus
St. Eyr, F Hälfte ſolche, die in den gleichen Jahren
aus St. Maixent hervorgegangen find.
(L’Avenir militaire Nr. 2243.)
— Wie aljährlid haben die Generalräthe einer
groben Anzahl von Departements ſich veranlaft gefehen,
ſchlüſſe zu faffen und Wün ſche vorzubringen, welde
fih auf Heereseinrihtungen beziehen. L’Avenir
militaire Nr. 2240 zählt deren eine lange Reihe auf.
Die meiften richten I auf Serabfegung der Dienſtzeit
im ftehenden Heere, Ausdehnung des Anſpruchs auf
Beurlaubung nah Mblauf des eriten Dienftjahres,
miltärifhen QJugendunterriht und Rückſichtnahme auf
die Interefjen der Landwirthſchaft treibenden Bevölkerung.
In lehterer Beziehung geht das Departement Haute
Loire fo weit, zu verlangen, die Vorgeſetzten der Soldaten
mödten Sorge tragen, daß Lebteren der Geſchmach an
Teldarbeiten nicht verloren gehe.
(Bulletin officiel da ministere de la guerre.)
— Das Techniſche Militärfomitee für die
Kolonien, das in Gemäßheit eines Grlafjes des
Präfidenten der Republil vom 23. Mai 1896 an bie
Stelle der früheren gleichnamigen Direltion getreten
war, ift auf den Antrag des ihm vorgefeßten Kolonial⸗
minifterd mit Rüdjiht auf die Rnappbeit der durch den
Staatshaushalt zur Verfügung geitellten Geldmittel in
feiner Mitgliederzahl verringert und nah Möglichkeit
beſchränklt worden. Dafielbe wird in Zufunft unter
einem Stabsoffizier ald Vorſtand aus drei Abtheilungen
beftehen, von denen die erfte Abtheilung bie allgemeinen
und die Truppenangelegenheiten, die zweite Abtheilung
die Waffen, den Schießbedarf und die Befeftigungsmerte,
bie dritte Abtheilung Baulichkeiten, Militäreifenbahnen
und Rechnungsweſen zu bearbeiten haben wird. Die
erfte Abtheilung fteht unter einem Stabsoffizier oder
einem Hauptmann der Marineinfanterie, die zweite Ab-
theilung unter einem Hauptmann ber Marineartillerie,
die dritte Abtheilung unter einem Hauptmann vom Genie,
weldem ein zweiter Offizier vom Genie oder einer anderen
Waffe beigegeben ift. Außerdem verfügt die Behörde
über zwei Artilleriewarte und einige weitere Angeftellte.
(Le Progres militaire Nr. 1760.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 68-7.
Dierzu eine Beilage der Eigarrenfabrif von F. W. Hanfe, Bremen D,
und der Mllgemeine Anzeiger Nr. 86,
Ailitär-Wodenblatt,
Verantwortlicher Redakteur:
8. Ehorff, Generalmajor y. D,,
#riedenau b. Berlin, Goblerfir,
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpebition: Berlin swı2, Kochttrabe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von €. ©, Mittler & Sohn,
Berlin swıa, KRodfte. 68— 71,
Diefe Zeitſchrift ericheint jeben Mittwoch und Sonnabend unb wirb für Berlin erg und Freitags —2*3 on 5 bis 7 Uhr
audge
ie * ; 2. lahrlich mehrmals größere Auffa
——— Pranumerationspreis für das
en. Außerdem werden derſelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das
als beiondere Beihefte, deren Ausgabe nit an beftimmte Termine gebunden ift.
ange 4 Mart 50 Pf. —
iterarifche Beiblatt, die „Militär-2iteraturr
reis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Beitungsipebitionen — an.
N 97.
Berlin, Sonnabend den 30. Oktober.
1897.
Juhalt:
Berfonal » Beränberungen (Preußen, Sachſen, Marine). — Ordens-Verleihungen (Preußen, Marine).
Journaliſtiſcher Theil,
Zum fünfzigjährigen Dienftjubiläum des Generals ber Infanterie v. Woeldern. — Neue Gefchente im Königlichen
zeugbaufe,
Fortſetzung und Schluß aus Pr. 89.)
Rieine Mitthei
hauffa⸗ Tirailleurs. Breife von Fleiſchkonſerven.
— Ueber die Raumverhältniffe der Artillerie in der Schladt. -
- Franzöfifche Armeemanöver 1897. (Mit Skugen.)
Inngen. Deutſchland: Kriegstechniſche Zeitfrift. — Frankreich: Generale aus Elfaß und Lothringen.
BVerfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Porteperfühnridhe xc.
4. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Sm aftiven Heere
Mened Balais, den 26. Oftober 18997.
Erbprinz don Hohenzollern Durchlaucht, Major
à la auite des 1. Garde-Regts. zu Fuß und dienſt⸗
leiftend bei diefem Negt., vom 1. November d. 38.
ob auf ſechs Monate zur Dienjtleiftung bei dem
großen Generaljtabe fommandirt.
Erbprinz Wolfgang zu Nienburg und Büdingen,
in der Urmee und zwar als Sel. Lt. à la suite des
1. Großherzogl. Hefl. Inf. (Leibgarbe-)Regtd. Nr. 115,
mit Vorbehalt der Patentirung, angeitellt.
Durch Berfünung bes ſtriegsminiſteriums
Den 18. Oktober 1897.
Kühne, Sek. Lt. à la suite des 1. Weſtfäl. Feldart.
Regts. Nr. 7 und Direktionsaffift. bei den techniſchen
Inftituten, der Geſchützgießerei in Spandau zugetheilt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Anm altıvden Heere.
Nenes Balaid, den 26. Oftober 1897.
Heydenreich, Sek. U. vom Inf. Regt. Nr. 136, mit
Penfion der Abſchied bewilligt.
Im Beurlaubtenitande
Neued Palais, den 26. Oftober 1897.
Stredmann, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk Kreuznach), mit Penſion der Abſchied
bewilligt.
[4 Quartal 1897.)
Keamte der Militär- Verwaltung,
Durch Verfünmg ber Generallfommanbos.
Zahlmeifter: Berjept:
Lüterd vom 2. Bat. 5. Garde: Megtd. zu Fuß zum
2. Bat. Garde-Ören. Regts. Nr. 5,
Matag von der 1. Abtheil. 1. Garde Feldart. Megts.
zum 2. Bat, 5. Garde Regts. zu Fuß,
Tehmar vom 2. Bat. GardeÖren. Regts. Nr. 5 zur
1. Abtheil. 1. Garde-Feldart. Regts.,
Heim dom 2. Bat. Kaifer Alerander Garde » Ören.
Regts. Nr. 1 zum 1. Gardelllan. Regt.,
v. Paris vom 3. Garde» Negt. zu Fuß zum 2. Bat.
Kaiſer Alerander Garde = Gren. Regtd. Nr. 1, —
die beiden Leßtgenannten zum 1. November 1897,
Hume vom Pomm. Füſ. Regt. Nr. 34 zum Ören. Regt.
zu Pierde Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3,
Hildebrandt vom 3. Bat. Inf. Negts. Freiherr von
Sparr (3. Weftfäl.) Nr. 16 zum 1. Bat. Inf. Regts.
Nr. 159,
Colnot vom 3. Bat. nf. Regts. Herzog Ferdinand
von Braunfchtweig (8. Weſtfäl.) Nr. 57 zum 1. Bat.
Inf. Negts. Nr. 158,
Maurig vom 1. Bat. Schleswig - Holjtein. Fußart.
Regts. Nr.9 zum 3. Bat. Inf. Regts. Graf Werber
(4. Rhein.) Nr. 80,
—— vom letztgenannten Bat. zum 1. Bat.
Schleswig-Holjtein. Fußart. Regts. Nr. 9,
Hau vom 2. Heil. Inf. Negt. Nr. 82 zur 1. Abthell.
2. Hannov. Feldart. Regts. Nr. 26,
Neuih vom nf. Regt. Graf Schwerin (3. Pomm)
Nr. 14 zur Reitenden Abtheil. Feldart. Regts. Nr. 35.
2559
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Wr. 97
2560
XIL (Königlich Sädft fches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere
Den 25. Cftober 1897.
Nleeberg, Hauptm. und Komp. Chef vom 5. Inf. *
Prinz Friedrich Auguſt Nr. 104, in Genehmigung
ſeines Abſchiedsgeſuches, mit Penſion zur Disp. geſtellt
und zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Plauen
ernannt.
Müller, Hauptm. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg
Nr. 106 und Ndjutant der 6. Anf. Brig. Nr. 64,
ein Patent feiner Charge verlichen.
Noft, Pr. Lt. vom 9. Inf. Negt. Nr. 133, unter
Beförderung zum Hauptm., als Komp. Chef in das
5. Inf. Regt. Prinz Friedrich Auguft Nr. 104 verſetzt.
Sare, Pr. Lt. vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, unter
Stellung à la suite dieſes Negts., vom 5. November
d. 38. ab auf ein weiteres Jahr beurlaubt.
Die Pr. Lis.:
Frhr. dv. Didershaujen vom 1. (Leib) Gren. Regt.
Nr. 100, in das 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
Rothe vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent
Zuitpold von Banern, in das 5. Inf. Regt. Prinz
Friedrich Auguſt Nr. 104,
Bank vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, in dad 10. Inf.
Negt. Nr. 134,
Ehrlich vom 14. Inf. Regt. Nr. 179, in das 4. Inf.
Negt. Nr. 103,
Hoepner vom 7. Inf. Negt. Prinz Georg Nr. 106,
in das 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold
bon Bayern,
Kübnelt vom 8. Inf.
Jr. 107, in das
Auguft Nr. 104,
v. Eriegern vom 11. Inf. Negt. Nr. 139, in das
8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107,
Grave vom Schüßens(Fül.)Regt. Prinz Georg Nr. 108,
in das 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich Auguft Nr. 104,
— verſetzt.
Den Pr. Lits.:
Thomas vom 9. ni. Negt. Nr. 133,
v. Schönberg vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
Harlinghaufen vom 14. Jnf. Regt. Nr. 179,
Schr. v. Hammerjtein vom 2. Gren. Regt. Nr. 101
Kaifer Wilhelm, König von Preußen,
Schr. v. Didershaufen vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
Graeße dom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg
Nr. 107, — Patente ihrer Charge verliehen.
Zange, Sel. 2%. vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich
Auguſt Nr. 104, zum Br. Lt,
Neilberg, Port. Fähnr. vom 2, Gren. Negt. Nr. 101
Kaifer Wilhelm, König von Preußen, unter Veriegung
in dos 2. Königin-Huſ. Regt. Nr. 19,
Klotz, Seyler, Port. Fähnrihe vom 4. Jnf. Regt.
Nr. 103,
Büttner, Port. Fähnr. vom 11. Inf. Negt. Nr. 139,
— zu Set. 28, — befördert.
Regt. Prinz Johann Georg
5. Inf. Negt. Prinz Friedrich
| Seeber, Unteroff, vom 4. Inf. Regt. Nr. 108,
1 Facıus, Unteroff. vom 5. Inf. Regt. Prinz Friebridı
Auguft Nr. 104,
Kloß, Unteroff. vom 7. Inf. Negt. Prinz Georg
Nr. 106, — zu Port, Fähnrichen ernannt.
vd. Stammer, Pr. Lt. vom Sarab. Regt., in das
1. Königs-Huſ. Negt. Nr. 18,
v. Mebing, Pr. Lt. vom 1. Königs-Huj. Negt. Nr. 18,
Schulz, Pr. Lt. vom 1. Ulan. Negt. Nr. 17 Kaiſer
Franz Joſeph von Deiterreih, König von Ungarn, —
in das 2, Königin-Huſ. Negt. Nr. 19, — verfept.
v. Arnim, Sel. Lt. vom Karab. Regt.,
v. Oppell, Sek. Lt. & la suite des Garde Weiter:
Regts, — zu Pr. Lts.,
Schr. dv. Fritih, Port. Fähnr. vom Karab. Regt.,
zum Sef. Lt, — befördert.
v. Wiludi, Hauptm. vom 2. Feldart. Negt. Nr. 28,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent,
als Abtheil. Kommandeur in das 3. Feldart. Regt.
Nr. 32,
Meißner, Hauptm. und Battr. Chef vom 3. Feldart. Regt.
Nr. 32, in die ältefte Hauptmannsitelle des 2. Feldart.
Regts. Nr. 28, — verjeßt.
Nieper, Pr. Lt. vom 2. Feldart. Negt. Ar. 28, unter
Ernennung zum Battr. Chef,
Fränzel, Pr. 2. von demjelben Regt., unter Ber:
ſetzung als Battr. Chef in das 3. Feldart. Regt.
Nr. 32, — zu Hauptleuten, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Duhme, Nicolai, Br. Lö. vom 1. Feldart. Regt.
Nr. 12, in das 2. Feldart. Regt. Nr. 28 verjept.
Fiſcher (Walther), Set. Lt. vom 1. Feldart. Regt.
Nr. 12, zum Pr. Lt. befördert.
Heyne, Köthen, PVoigtländer»-Tegner, Sulz:
berger, Unteroffiziere vom 2. Feldart. Regt. Nr. 28,
Noditrob, Unteroff. vom Pion. Bat. Nr. 12, — zu
Port. Fähnrihen ernannt.
Großmann, Port. Fähnr. vom Train-Bat. Nr. 12,
zum Eel. St. befördert.
Ludoviei, charalteriſ. Oberitlt. 5. D. und Bezirlsoffizier
beim Landw. Bezirt II Chemnig, zum Kommandeur
de3 Landw. Bezirk? I Chemnig ernannt.
Im Beurlaubtenitanbe.
Den 25. Oftober 1897.
Schr. v. Der, Br. Lt. der Rei. vom 3. Inf. Regt.
Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern,
Grämer, Pr. Lt. der Ref. vom 11. Inf.
Nr. 139, — zu Hauptleuten,
Diek, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Schlettftadt, zum
Sek. Lt. der Ref. des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König
Wilhelm 11. von Württemberg,
Dr. Anger-Coith, Br. Lt. von der Ref. des Narab.
Negts,, zum Nittm.,
Dr. Stauß, Hindelmann, Pr. Lts. don ber nf.
1. Aufgebots vom Landw. Bezirt Glauchau, zu
Hauptleuten, — befördert.
Negt.
2561
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 97
2562
Vierling, Pr. Lt. von der uf. 1. Aufgebot vom
Landw. Bezirk Zwidau, zum Hauptm.,
Krumpel, Pr. Lt. von der Rab. 1. Aufgebot? des
Landw. Bezirks Zittau,
Rolter, Pr. Lt. von der Sad. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Leipzig, — zu Rittmeiftern, — befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 25. Oftober 1897.
Hübner, Major und Mbtheil. Kommandeur vom
3. Feldart. Regt. Nr. 32,
Landmann, Hauptm. umd Battr. Chef vom 2. Feldart.
Regt. Nr. 28, — in Genehmigung ihrer Abjcieds-
gejuche, mit Penjion und der Erlaubniß zum Fort
tragen ber bisherigen Uniform mit den vorgejchriebenen
Abzeichen zur Disp. geitellt.
Buſch, Sek. Lt. vom 5. Inf. Negt. Prinz Friedrich)
Auguft Nr. 104, zu den Offizieren der Rei. dieſes
Regts. übergeführt.
v. Dergen, Port. Zähne. vom Karab. Regt., zur Disp.
der Erjapbehörben entlafjen.
Köppler, Port. Fähnr. vom Pion. Bat. Nr. 12,
unter gleichzeitiger Beurlaubung zur Reſ., in bie
Reihe der Einjährig-Freiwilligen übergeführt.
Schr. v. Hammerſtein, charalteriſ. Oberjt 5. D., unter
Enthebung von der Stellung als Kommandeur des
Landw. Bezirtd I Chemnitz, Fortgewährung der
gejeglichen Penfion und mit der Erlaubniß zum
Tragen der Uniform des 6. nf. Regts. Nr. 105
König Wilhelm II. von Württemberg mit den vor:
geichriebenen Abzeichen, der Abjchied bewilligt.
Im Beurlaubtenftande
Den 25. Oftober 1897.
Rieger, Hauptm. von der Mel. des 3. nf. Regts.
Nr. 102 Prinz. Regent Zuitpold von Bayern,
strand, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls I Ehemnig, — behufs Ueberführung zum
Landſturm 2, Aufgebot3 und mit der Erlaubniß zum
Tragen der Landw. Armee-Uniform der Abjchied
bewilligt.
Stoß, Sel. Lt. von der nf. 1. Aufgebot3 des Landw.
Bezirls Banken, aus allen Militärverhältniſſen
entlafien.
Brülde, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Bauben;
den Pr. Lts. von den Jägern 2. Aufgebots:
Schubert des Landw. Bezirls Dresden-Altit.,
Müller ded Landw. Bezirks Freiberg,
Schneider des Landw. Bezirls Schneeberg, — behufs
Ueberführung zum Landiturm 2, Aufgebots, — der
Abſchied bewilligt.
0. Im Sanitätölorps.
Den 16, Oftober 1897,
Dr. Lübbert, Stabsarzt z. D. des Landw. Bezirks
Zittau, in die Landiv. 2. Aufgebot3 übergeführt.
Den 25. Oftober 1897.
Dr. Haugg, Stab: und Bats. Arzt ded 3. Bats.
8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107, in
Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches mit Penfion
zur Disp. geftellt.
Dr. Fiſcher, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom 8. Inf. Regt.
Prinz Nohann Georg Nr. 107, zum Stabs- und
Bats. Arzt ded 3. Bats. dieſes Negts,,
Dr. Stöljner, Aſſiſt. Arzt 2. KL vom 13. Inf. Regt.
Nr. 178, zum Aſſiſt. Arzt 1. RL,
Dr. Dunzelt, Unterart vom 2. Gren. Regt. Nr. 101
Kaiſer Wilhelm, König von Preußen, zum Aſſiſt.
Arzt 2. Kt,
Dr. Hildebrand, Aſſiſt. Arzt 1. 8. der Landw.
1. Aufgebots des Landw. Bezirtd Leipzig, zum
Stabsarzt,
Dr. Boigt, Aſſiſt. Arzt 2. Ku.
Bezirks Pirna,
Dr. Hahn, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Reſ. ded Land.
Bezirls Leipzig,
Riechert, Aſſiſt. Arzt 2. KL. der Landw. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Leipzig, — zu Aſſiſt. Aerzten
1. Kl.,
Dr. Härting, Unterarzt der Rei. des Landw. Bezirls
Dresden Neuit.,
Uhle, Unterarzt der Ref, des Landw. Bezirks I Chemnitz,
— zu Afjift. Aerzten 2. Kl., — befördert.
Dr. Krehl, Stabsarzt der Reſ. des Landw. Bezirks
Leipzig,
Dr. Eramer, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirls Plauen, behufs Ueberführung zum
Landſturm 2. Aufgebots,
Dr. Richter, Affift. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf:
gebots des Landw. Bezirks Bauen, — der Abſchied
bewilligt.
der Reſ. des Landw.
Beamte der Militär- Iufizverwaltung.
Durch Allerhöcften Beſchluß.
Den 16. Oftober 1897.
Schramm, Div. Auditeur der 1. Div. Nr. 23, in
gleiher Eigenſchaft zur 2. Div. Nr. 24,
NReihe-Eijenjtud, Div. Yuditeur der 2. Div. Nr. 24,
in gleiher Eigenjchaft zur 1. Div. Nr. 23, — unter
dem 1. November 1897 verjept.
Walde, Garn. Auditeur der Feſtung Königjtein, zum
Div. Auditeur der 3. Div. Nr. 32,
Lißner, Afleffor bei dem Umtögericht zu Dresden,
zum Garn. Auditeur der Feitung Königſtein mit dem
Wohnfige in Dresden, — unter dem 1. November 1897
ernannt.
Beamte der Militär- Verwaltung,
Durch Verfügung des Ariegaminifteriums,
Den 21. Oftober 1997.
Kreder, Bizefeldw, vom 9. Inf. Regt. Nr. 133,
Huhle, Vizewachtm. vom 2. Königin-Huf. Regt. Nr. 19,
— unter dem 1. November 1897 als Garn. Baus
ichreiber bei den Lolalbaubeamten Bautzen bezw.
Leipzig angeitellt.
2663
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Ar 97
2561
KRaiferliche Marine,
Offiziere ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Neues Valais, den 25. Oltober 1897.
Kurtz, v. Rofenftiel, Unterlis. zur See, zu Lt3.
zur See,
NRaeder, Schnabel, v. Koch, Ritter v. Waechter,
Schr. v. Gagern, Schwengerd, Wegener,
Huning, Fiſcher (Mar), v. Stoſch, Müller
v. Berned, Robertjon, Wejterlamp, Strajier,
Müller: Balm, Meping, v. dem Sinejebed,
Kahle, Schultz (Mar), v. Bodeder, Frhr.
v. Kottwitz, Bachmann, Schulz (Edmund), Be-
vendes, Erler, Jacobs, Hinkeldeyn, Elert,
Schmidt (Frik), Pohhammer (Hans), Richter,
Weimann-Biſchoff, Klappenbad, Kohl, Teich:
mann, Götting, Lüring, Blantenheim,
v. Wolf, Hilmers, Schütte, Mönd (Walter),
Hojimann (Evmft), Sachsſe, dv. Tilly, Barth,
Knappiteın, Woſſidlo, Klud, Riedel, Schmidt
(Karl Walther), Bartels, Geefabetten, unter Er—
theilung von Zeugniſſen der Reife zum Seeoffizier
in vorſtehender Reihenfolge, zu Unterlts. zur See,
Dahl, Lt. zur See der Ref. im Landw. Bezirk 11 Bremen,
zum Stapitänlt. der Reſ. des Seeoffizierforps,
Wernide, Bizefenerwerler der Mei. ım Landw. Ber
zirt IV Berlin, zum Unterlt. zur See der Rei. der
Matrojen-Art.,
Tiemann, Vizejteuermann der Ref. im Landw. Ber
zit I Bremen, zum Unterlt. zur See der Reſ. des
Seeoffizierlorps,
Freitag, Vizefeuerwerler der Reſ. im Landw. Bezirk
1 Diünfter, zum Unterlt. zur See der Re). der Matrojen-
rt.,
Bieje, Sek. Lt. der Ref. im Landw. Bezirk IV Berlin,
zum Br. Li. der Reſ. des 2. See-Bats.,
Albredt, Sek. Lt. der Seewehr im Landw. Bezirf
Kiel, zum Pr. Lt. der Seewehr 2. Aufgebots des
1. See: Bats.,
Pohl, Sek. Lt. der Ref. im Laudw. Bezirk Poſen,
zum Br. Lt. der Re. des 2. See-Bats.,
Ahrens, Vizefeldiw. der Reſ. im Landw. Bezirt Ham:
burg, zum Sel. Lt. der Reſ. des 1. See-Bats, —
befördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Neucd Palais, den 25. Oftober 1897.
Falkenthal, Kapitänlt, mit der gejeglihen Penſion
und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen
Uniform mit den für Verabjchiedete vorgeichriebenen
Abzeihen der Abſchied bewilligt. Gleichzeitig iſt
demjelben bei dieſer Veranlaſſung der Eharatter als
Korv. Kapitän verliehen worden.
Braun, Lt. zur See, ald ganzinvalide unter Be
willigung der geieplihen Penſion, zuvörderſt auf
ein Jahr und der Ausficht auf bedingte Anjtellung
im Eivildienft ausgeſchieden.
Kirhhofi, Dahlmann, Ceekadetten, zur Reſ. ber
Marine entlaffen.
Ganſch, Maſchinen-Ingen., mit der geieglihen Benfion
nebſt Ausfiht auf Anftellung im Cwildienſt und ber
Erlaubnig zum Trogen der biöherigen Uniform mit
den. für Verabſchiedete vorgejchriebenen Abzeichen
jowie unter Verleihung des Charakters ald Majchinen-
Oberingen. der Abſchied bewilligt.
c. Im Sanitätslorps,
Neues Palais, den 25, Oftober 1897.
Dr. Gutſchow, Gen. Arzt der Marine, Marine-Gen.
Arzt 1. Hl. und Vorſtand der Medizinal-Abtheil.
des Reichs-Marine-Amts, zum Chej des Sanitäts-
forp der Marine ernannt,
Dr. Srüneberg, bisher Königl, Bayr. Aſſiſt. Arzt
2. Kl. der Landw. 1. Aufgebot3 im Landw. Bezirk
1 Münden, im aktiven Darine-Sanitätstorps, und
zwar als Marine-Aiftft. Arzt 2. Kl. angejtellt.
Dr. Hoffmann, Marine-Stabsarzt, unter Bewilligung
eines 18monatlidhen Urlaubs, à la suite des Marine:
Sanitätsoffizierforps gejtellt.
Dr. Ringhardg, Dr. Landgraff, Unterärzte ber
Marine-Rel. im Landw. Bezirk Cöln bezw. Stiel, zu
Aſſiſt. Aerzten 2. Kl. der Marine-Rej. befördert.
Dr. Jacob, Stabsarzt der Seewehr 1. Aufgebots
a. D., im Landw. Bezirt Worms, ausnahmsweiſe
nachträglich die Erlaubniß zum Tragen der bisherigen
Unorm mit den für Verabſchiedete vorgeihriebenen
Abzeichen bewilligt.
Ordens = Verleihungen.
Breufen,
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Dberſten Bluhm, Abtheil. Chef bei der Art.
Prüfungslommiſſion, den Rothen Adler⸗Orden dritter
Klaſſe mit der Schleife,
dem Rittmeiſter Schulze im 1. Leib:Huf. Regt. Nr. 1
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe mit ber
Königlichen Krone,
dem Korpsroßarzt Köſters, techniſchem Vorſtand der
Militär⸗Lehrſchmiede in Berlin,
dem Oberroßarzt a. ©. Weinhold zu Lüben, bisher im
Drag. Negt. von Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4,
dem Garmilonverwaltungs:Oberinjpeltor a. D. Franz
zu Pr. Stargardt, zulegt bei der Garn. Verwalt. zu
Infterburg, — den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Ober⸗-Büchſenmacher Wilde bei der Gewehrfabrif
zu a den Königlichen Kronen-Orden vierter
Klaſſe,
2565
den Wallmeiftern a. D. Hauer zu Cöln a. Rh. und
Köhler zu Ulm,
dem früheren Aufwärter im Kabettenhaufe zu Potsdam
Greſitza daſelbſt, — das Allgemeine Ehrenzeichen
in Gold,
dem früheren Wufwärter bei dem Kadettenhauſe zu
Wahlſtatt, Berndt dafelbit,
dem Vizewachtmeiſter und Regimentsichreiber Wiegner
im Leib-Kür. Regt. Großer Kurfürſt (Schlef.) Nr. 1,
— das Allgemeine Ehrenzeichen,
dem Selondlieutenant Waibler im Badiſchen Pion.
Bat. Nr. 14,
dem Unteroffizier Pfalzgraf im Pion. Bat. Nr. 17,
dem früheren Cinjährig- Freiwilligen im nf. Regt.
Kailer Wilhelm (2. Großherzogl. Hefi.) Nr. 116,
Marr zu Giehen, — die Rettungs-Medaille am
Bande, — zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit
geruht:
Seiner Durchlaucht dem Fürften v. Bismard, Herzog
von Lauenburg die Erlaubniß zur Unlegung der ıhm
verliehenen erjten Klaſſe des Königlich Siameſiſchen
goldenen Familien-Ordend und ded Sterns des erjten
Ordens von Nethiopien zu ertheilen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den nachbenannten Offizieren und Beamten Aller—
höchſtihres Militärkabinets die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Ordens—
Inſignien zu ertheilen, und zwar:
des Großlreuzes des Verdienſt-Ordens der Königlich
Bayerischen Krone und ded Großkreuzes des Königlich
Siameſiſchen Weißen Elephanten: Ordens:
Allerhöchſtihrem vortragenden Generaladjutanten, General
der Inf. dv. Hahnke, Chef des Militärfabinets;
des Komthurlkreuzes des Verdienit-Ordens ber Königlich
Bayerijchen Krone, des Groß-Dffizierfreuzes des Könige
lich Italieniſchen St. Mauritius: und Lazarus-Ordeng,
des Sternd zum Komthurkreuz des Kaiſerlich und
Königlid) Defterreichiichen Franz Joſeph Ordens und
des GroßDffizierfreuzed des Königlich Siamefischen
Ordens ber Krone:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten und Abtheil.
Chef v. Villaume;
des Komthurkreuzes des Königlich Bayeriſchen Militärs
Berdienit-Orbend, des Großoffizierlreuzes des Ordens
der Königlich Italieniſchen Ktöne und des Komman—
deurtreuzd des Königlich Siameſiſchen Weißen
Elephanten⸗ Ordens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten und Abtheil.
Chef v. Arnim;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Siameſiſchen
Ordens der Krone:
dem Major v. Hartung, & la suite des Inf. Regts.
Herzog von Holjtein (Holitein.) Nr. 85,
dem Geheimen Hofrath Regling;
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 97
des Dffizierfreuzed des Königlih Sächſiſchen Albrechts-
Ordens und des Kommandeurfreuzed des Ordens ber
Königlich Italienischen Krone:
dem Major v. Seydewitz, à la suite des Königs—
Ulan. Regts. (1. Hannov.) Nr. 13;
des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
dem Major v. Goetz u. Schwanenfließ, & la suite
des nf. Regts. von Lütow (1. Rhein.) Nr. 25,
dem Geheimen Hofrath Mielenz;
der vierten Klaſſe des Königlich Bayeriichen Verdienit-
Drdend vom heiligen Michael und des Offizierkreuzes
des Ordens der Königlich Italieniſchen Krone:
dem Hofrath Tinney,
dem Rechnungsrath Hinpe;
des Offizierlreuzes des Königlich Siamefijhen Weihen
Elephanten-Ordens:
dem Kanzleirath Weiß;
des Ritterkreuzes des Ordens der Königlich Italieniſchen
Krone:
dem Geheimen Kanzleiſelkretär Wellach.
Kaiſerliche Marine.
Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben
Allergnädigit gerubt:
dem Sapitänlieutenant Voit die Königlide Krone zum
Nothen Adler-Orden vierter Klaffe,
dem Hauptmann der Seewehr 1. Aufgebots des 2. See—
Bats, Berino im Landw. Bezirk Koblenz den Rothen
Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Korvettenlapttäin Poihmann den Königlichen
Kronen:Orden dritter Klaſſe, — zu verleihen.
Seine Majeftät der Kaifer und König haben
Allergnädigſt gericht:
dem Unterlieutenant zur See Raeder, wegen ber in
der Seeoffizierprüfung dargelegten vorzüglichen Kennt—
niffe eine Allerhöchite Belobigung zu ertheilen.
Seine Majejtät der Kaijer und König haben
Allergnädigſt gerubt:
den nahbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ehrentreuzes des Großherzoglich Medtenburgiichen
Öreifen-Ordens:
dem Storvettenlapitäin Paſchen (Adolf);
des Ritterkreuzes defjelben Ordens:
dem Lieutenant zur See Röfing;
der Stette der Kommandeure des Großfreuzes
des Königlich Schwediſchen Schwerdt-Ordens:
dem Admiral Koeſter;
2567
des Nomthurlreuzes zweiter Klaſſe
des Königlich Schwediſchen Schwerdt-Ordens:
dem Korvettenkapitän Coerper;
der zweiten Klaſſe mit Brillanten |
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Annen-Ordens:
dem Korvettenkapitän Kalau v. Hofe;
1897 — Rilitär-Modenblatt — Ar. 97
2568
der zweiten Klaſſe mit bem Stern
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus-⸗Ordens:
dem Kapitän zur See dv. Frantzius;
der dritten Klaſſe des Königlich Siamefischen
Kronen-Drbens:
dem Kapitän zur See 3. D. Majdle.
Journaliſtiſcher Theil.
Zum fünfzigjährigen Dienftjubilium des Generals
der Infanterie v. Woeldern
ä la suite des nfanterieregimients Kaiſer Friedrich,
König von Preußen (7. Württembergifches) Nr. 125.
Am 31. Oltober diefes Jahres feiert der Königlich
Württembergiihe General der Infanterie v. Woeldern
fein fünfzigjähriged Dienjtjubiläum.
Mit Stolz und im danfbarer Verehrung gebenfen
an diefem Tage die Angehörigen des XIII. (Königlich
Württembergiihen) Armeekorps des hochverdienten
Generals, deſſen arbeitsvolles und thatenreiches Leben
dem Dienſte im Württembergiſchen Truppenlontingent
gewidmet war, dem die hohe Ehre zu Theil wurde, an
der Spitze des heimiſchen Armeelorps ſein dienſtliches
Wirlen zu vollenden.
Der Klang ſeines Namens weckt heute in der Bruſt
jo vieler alter Soldaten in des Königs Rod oder im
bürgerlichen Kleide die Erinnerung an jene Zeit, in ber
fie unter dem Jubilar für Deutichlands Einheit ge—
fochten, oder unter jeiner Leitung in ſcharfer Vorbereitung
für ihre kriegeriihe Bejtimmung gejtanden haben.
Es iſt ein Stüd bedeutfamer vaterländiicher Heeres-
und Entwidelungsgeichichte, das ſich in der Rückſchau
anf das halbe Jahrhundert militäriicher Dienitzeit des
Generals v. Woelckern wiederipiegelt.
Seine Jugend fiel noch voll in die militäriſch alt
gewordene Zeit vor dem Beginn der Kämpfe um
Deutſchlands Neugeſtaltung, ſein reiſes Mannesalter ſah
den Höhepunkt Deutſcher Waffenherrlichleit, ſeine hohen
und höchſten Dienſtſtellungen belleidete er in der Zeit
der Fortentwickelung des heimiſchen Armeekorps in dem
großen Rahmen des Deutſchen Heeres.
Wenn jedes Einzelleben gewiſſe Richtlinien aufweiſt,
io zeigt das Leben des Jubilars das ſichere, ſtetige
Werden einer früh in ſich gefeſtigten, energievollen und
zielbewußten Natur, einer ſcharf umjchriebenen Perſönlich—
feit, eines klar ſehenden Soldaten, der die Zeichen jener
Beit früh erkannte und erjaßte.
Die militäriiche Laufbahn des Generals kennzeichnet
ſich vorwiegend als eine dem praktiichen Truppendienfte
zugewendete; die Berührung mit den Yebenöbeziehungen
der Truppe war fein Element, er war im hödhiten
Sinne des Wortes Frontoffizier und praltiiher Truppen»
führer. Sein ſcharſes Auge beberrichte alle Zweige des
Dienftes bis in die verborgeniten Winfel, mit dem
fiheren Bli des erfahrenen Weltmanned beurtheilte er
Menſchen und Dinge, alle Erſchemungen des dienjtlichen
Lebens wußte er auf ihre legten Urſachen und Zrieb-
federn zurüdzuführen.
Leopold Ferdinand Karl Wilhelm dv. Woeldern,
einem alten Nürnberger Patriziergeihlecht entitammenbd,
wurde am 31. Dftober 1829 zu Ulm a. D. geboren;
fein Vater war Oberjtlientenant im Königlih Württem-
bergiihen Ehren: |nvalidentorps, jeine Mutter eine ge
borene v. Hüpeden.
Der Jubilar vollendete ſeine Erziehung auf der
Württembergiſchen Offizier-Bildungsanftalt zu Ludwigs
burg, zählte vom 31. Oltober 1847 ab zum altiven
Dienſtſtande und wurde am 6. Oltober 1848, unter
Ernennung zum Lieutenant, dem 6. Infanterieregiment
zugetheilt.
Hier machte der junge Offizier die zahlreichen
Kreuz- und Quermäriche durch Württemberg und an
der Badijchen Grenze mit, welche durch die Verhältnifie
der Jahre 1848/49 bedingt waren.
Am 30. Januar 1854 unter Beförderung zum
Oberlieutenant in das 3. Jnfanterieregiment verjebt,
befleidete er dort 1855/58 die Stelle eined Bataillons-
adjutanten.
Im November 1858 erfolgte die Emmennung zum
Adjutanten der 3. Infanteriebrigade.
Wiederholte längere Studienreiſen nah Frankreich,
erſtmals im Winter 1852/53, bradten v. Woeldern in
Berührung mit Franzöſiſchen Verhältniffen; 1857 be-
juchte er das Lager von Chälons.
Im Jahre 1863 erfolgte ein Kommando des
Jubilars zur Bundes: Infpektionsreife nad; Preußen in
Begleitung ſeines Brigadelommandeurs.
Tief und nahhaltig waren die Eindrüde, welche
der Württembergiihe Offizier damals von der kriegs—
mäßigen Ausbildung und dem Geifte des aus dem
Jungbrunnen der Armeereorganijation hervorgegangenen
Preußischen Heeres erhielt.
Die empfangenen Eindrüde, welde ſich auf den
gefammten Dienjtbetrieb von der Einzelausbildung bis
zum Königsmanöver erſtreckten, ſchlugen ih in dem
Subilar zu einer bedeutfamen Lebenserfahrung nieder,
Hörend und richtunggebend für fein militäriſches Urtheil
und feine geſammte dienftliche Auffaſſung.
Am 4. Januar 1864 wurde dv. Woeldern zum
Hauptmann und Kompagnielommandanten im 8. Infanterie⸗
regiment ernannt. Als ſolcher machte er den Feldzug
1866 mit und war an dem Gefecht bei Tauberbijchofs-
heim betheiligt.
Am Frühjahr 1868 erfolgte ein dreimonatiges
Kommando zur Dienftleiftung beim 3. Garderegiment
zu Fuß.
2569
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr, 97
2570
Die Mobilmachung 1870 brachte dem Yubilar die | Sächfifchen Offizieren in der gemeinfamen Garniſon
Beförderung zum Major und Kommandanten des
2. Bataillond 8. Infanterieregiments.
An der Spitze dieſes Bataillond war ed dem Major
dv. Woeldern vergünnt, in zwei Gefechten, am 1. Sep:
tember 1870 vor Mezieres und am 30. November 1870
vor Raris am Mont Mesly eine hervorragende, jelbjtändige
Thätigkeit zu entfalten, wie ſie einem Bataillons-
fommandeur wohl jelten bejchieden fein mag, eine
Thätigfeit, bei welcher die Perfönlichkeit deſſelben eine
enticheidende Rolle jpielte.
Um Tage von Sedan warf dad Bataillon
v. Woelckern, ald Avantgarde der 3. Württembergifchen
Feldbrigade, unterftügt von der 7. Württembergiichen
Batterie, die Vortruppen des Franzöfiihen Korps Binoy
von den Höhen bei fe8 Ayvelles in entichloffenem Angriffs:
verfahren auf Mezieres zurüd.
As Major dv. Woeldern den Befehl zu dieſem Angriff
erhielt, war er fi voll bewußt, wel’ ungewiſſem
Scidjal das vereinzelte Bataillon entgegengehe, angefichts
einer vom Feinde mit Infanterie und Artillerie beſetzten
Höbenftellung, hinter welcher Rejerven vermuthet werden
mußten.
„Ich habe jeden WUugenblid erwartet, daß das
Bataillon unter den größten Berluften zurüdgeworfen
werde“, diefe Worte eines Mugenzeugen, des damaligen
Führers ber 15. Ravalleriebrigade, Oberjten v. Alvens—
leben, fennzeichnen wohl am beiten die kritiſche Lage,
deren glüdliche Löfung dem enticjlofjenen Einſatz des
Bataillon dv. Woeldern vorbehalten war.
Diejes Gefecht brachte die Württemberger in Be
rührung mit Theilen der Franzöfifchen Linienbrigade
Builhem (dev jogenannten „Römiſchen Brigade“), mit
welder nachmals vor Paris, um den Park von Eoenilly
und in den Strafen von Champigny, noch fo ſchwere
Kämpfe zu beitehen waren.
Am 30. November 1870 im Gefeht am Mont
Mesliy gab das aus den Reſerveverhältniß bei Boiſſh
Zt. Leger vorgezogene Bataillon v. Woeldern durd)
Vorgehen in einem Zuge, mit jchlagenden Tambours,
den entiheidenden Anftoß-zur Erjtürmung des Berges
Mesly.
Infolge dieſer Waffenthat wurde Major v. Woelckern
durch Verleihung des Ritterfreuges des Württembergiſchen
Milıtär-BVerdienftordens und des Üifernen Kreuzes
1. Klaſſe ausgezeichnet.
Anläßlidh der Vierteljahrhundert- Feier der Schladyten
von Villiers gaben ein Telegramm Seiner Majeität
des Kaiſers und ein Handichreiben Seiner Majejtät des
Königs von Württemberg der Bedeutung des Cingreifens
des Bataillons v. Woeldem am Mont Mesiy huld-
vollen Ausdruck.
Nach dem Kriege 1870/71 trat das 8. Infanterie:
tegiment in den Verband des neugebildeten XV. Armee |
lorps
Mit beſonderer Befriedigung gedenkt der Jubilar
noch heute des anregenden dienſtlichen Verkehrs, des
lebendigen Gedankenaustauſches auf Grund der ge—
wonnenen Kriegserfahrungen mit den Preußiſchen und
Straßburg i. E.
Werthvolle Beziehungen khnüpfte der Jubilar damals
mit den Generalen der Infanterie v. Franjedy und
v. Schadhtmeyer, dem jpäteren kommandirenden Gereral
bes XIII. (Königlich Württembergiichen) Armeekorps
an; Erjterer, jeit den Tagen von Villiers ein bejonderer
Gönner der Württemberger, ftellte dem Major v. Woeldern
ihon damals die zutreffende Prognofe auf den ber-
einftigen fommandirenden General.
Mit dem berühmten Kommandeur der 15. Ulanen
aus dem Feldzuge 1870/71, dem Oberſt v. Alvend-
leben — nachmals gleichfalls kommandirender General
des XIII. (Königlid Württembergiichen) Armeekorps
— traf der Jubilar nad) der erjten Begegnung auf
dem Schlachtfelde von Sedan*) in der Gamijon Straß:
burg wieder zufammen, um mit demſelben ſeither in
naher Freundichaft verbunden zu bleiben.
Am November 1874 erfolgte die Beförberung des
Majors dv. Woelckern zum Oberftlieutenant, unter dem
4. März 1876 feine Ernennung zum Kommandeur
des 7. Württembergifchen Infanterieregiments Nr. 125
zu Stuttgart.
An der Stellung ald Regimentsfommandeur, welche
er faſt acht Jahre lang — vom 17. Juni 1878 ab
als Oberft — bekleidete, fanden die perjönlichen Eigen:
ſchaften des Jubilars, feine reiche Kriegs- und praftiiche
Dienfterfahrung, feine ſchaffensfreudige Energie, feine
Sicherheit und Selbftändigkeit in Urtheil und Entſchluß
ein Feld fruchtbringendfter Bethätigung.
Sewohnt an fich jelbft die höchſten Anforderungen
zu jtellen, forderte er daſſelbe von feinen Untergebenen,
die beſte Leiftung war ihm cben recht.
Er gehörte zu jenen Kommandeuren, von denen der
Offizier und Musletier, der unter ihnen gedient, Beit
feines Lebens ſpricht, deren Thätigkeit auf dem Gebiet
der Erziehung und Ausbildung weit über die Grenzen
perfönlichen Waltend hinaus fortwirft als Tebendige
Tradition.
Die taltiſche Ausbildung handhabte der Aubilar
ihon damal3 im Geijte der heutigen Vorſchriften,
Straffheit mit den Anforderungen moderner Gefechts—
lehre verbindend.
Seine vorbildlihe Thätigfeit als Negimentsloms
mandeur fand in der Folge durch die 1893 Aller:
gnäbigft erfolgte Stellung à la suite ded Infanterie:
regiment® Kaiſer Friedrich, König von Preußen
(7. Württembergiiches) Nr. 125, eine bejondere Ehrung.
Das Jahr 1883 führte den Jubilar an die Spige
der 54. Infanteriebrigade, das Jahr 1887 an diejenige
der 52. Infanteriebrigade.
Hier fand der General Gelegenheit, bei Leitung
von Uebungen mit gemilchten Waffen, bei taktiichen
Mebungsreiien und bei den Mandvern jeine reifen
taltiſchen Anfchauungen auf erweiterte reife zu über:
fragen.
Bo immer General d. Woeldern bei Geländeübungen
*) Oberſt v. Nivendleben war damald Führer ber
15. Kavalleriebrigabe.
271
leitend oder führend wirkte, trat ſein treffſicheres Urtheil,
unterſtützt durch eine ungewöhnliche Orientirungsgabe,
hervor, ſeine nüchterne Einfachheit in Erwägungen, An—
ordnungen und Entſcheidungen und dann wieder —
wie bei Uebungsritten — die lebensvolle Plaſtik in
der Schilderung von Geſechtslagen, mit der er bie
militäriiche Phantafie der Beteiligten anzuregen und
zu fefleln veritand.
Die Fülle des praktisch Selbfterfebten, die genaue
Kenntniß der Reibungen im Mechanismus der Truppe
drüdten allen jeinen Ausführungen den Stempel ber
Wahrheit und Wirklichleit auf.
Im Auguft 1888 wurde d. Woeldern unter Bes
förderung zum Generallieutenant zum Kommandeur
der 26. Diviſion (1. Königlich Württembergifchen) ernannt.
Am 26. Dftober 1890 trat der Jubilar im
61. Lebensjahre an die Spike des heimischen Armeelorps.
Seine Beitrebungen und Leiftungen in diejer hohen
Stellung find bei den Angehörigen des XIII. (Königlich
Württembergiichen) Armeekorps noch in friiher Er-
innerung.
Unterftüßt durch genauefte Kenntniß aller Berhältnifje
des Korps, waltete der kommandirende General mit
Strenge, zugleich aber mit Wohlwollen und leidenschafts-
loſer Gerechtigkeit feines hohen Amtes, unabläjjig darauf
bedadt, das ihm anvertraute Inſtrument jcharf zu
erhalten.
Was er auf taltiſchem Gebiet in langer Friedens-
arbeit eritrebt, war num in den Allerhöchſten Borichriften
zum Gemeingut der Armee geworden. Daß die Aus-
bildung des Armeelorps fich einheitlich im Geifte und
auf der Höhe der Allerhöchiten Verordnungen vollzog,
darüber wachte allezeit das jcharfe Auge des komman—
direnden Generals.
Ueberall war fein praftiiher Sinn auf da8 Weſen
des Dienftes gerichtet, auf Vereinfachung der äußeren
Formen; unerbittlich verfolgte er das Schreibweien, wo
es jih etwa als Selbjtzwed breit zu machen jchien.
Fortwährend lag ihm die erziehliche Einwirkung auf
jeine Untergebenen, die Fürforge für das Wohl des
Offiziers und Soldaten am Kerzen.
Wer Gelegenheit hatte dem Vortrag beim kom»
mandirenden General anzumohnen, der wird die Geiftes-
ihärfe und fchneidende Kürze nimmer vergejjen, mit
der der General, gejtüßt auf überlegenes Urtheil und
vieljeitigite Erfahrung, verwidelte Fragen auf allen
Gebieten des Dienftlebend und der Verwaltung auf den
Kernpunft zu erfennen und zu enticheiden veritand.
Bei der Kaiferparade im Jahre 1893 führte der
Jubilar das Armeelorps dem Allerhöchſten Kriegsherrn
vor und wurde mit Worten uneingejchräntteiter Uns
erfennung für die innere und äußere Verfafjung des
Armeelorps aus Kaiſerlichem Munde begnadigt.
Nah fait fünfjährigem Wirken an der Spitze des
Armeeforps erbat General der Infanterie v. Woeldern
jeine Verjegung in den Ruheſtand und wurde am
21. März 1895 unter Belafjung in dem Verhältniß
à la suite des nfanterieregiments Kaiſer Friedrich
zur Dispofition gejtellt.
1897 — Militär-Modhenblatt — Nr. 97
2572
Das Großkreuz des Militär-VBerbienjt-Orbens wurde
dem General mit den Königlichen Worten verliehen:
„Die höchſte Auszeichnung, die Ich einem Württem-
bergiichen Soldaten bieten Tann!“
Der Abichied, den der fommandirende General von
dem Armeelorps nahm, Hang in den Worten aus:
„Innigſt mit meinem Berufe verwachſen, in meinem
ganzen Denlen und Empfinden, werde ich nicht aufs
hören, dem XIII. Armeelorps das wärmfte Interefie
zu erhalten bis an das Ende meiner Tage.“
Dieje Worte des hochverdienten Generals, in deſſen
Perſon fih die Entwickelungsgeſchichte des heimischen
Kontingentd gleichiam verlörperte, fanden lebendigen
Widerhall in den Herzen der Angehörigen des Armee
forpdg. Am YJubiläumstage des Generals aber vereinigen
fid) ihre ummandelbaren Gefühle treuer, danlbarer An-
hänglichleit in dem innigen Wunſche, der Jubilar möge
in ungeſchwächter Friſche und Nüftigleit noch Tange
erhalten bleiben als ein Mittelpunkt ber Verehrung
al3 ein leuchtendes Vorbild einer echten und rechten
Deutſchen Soldatennatur!
Neue Geſchenke im Königlichen Zeughauje.
Dem Zeughaufe find anläßlich der Eentenarfeier Kaiſer
Wilhelms des Großen, des Begründers des Zeughaufes
in feiner jeßigen Geftalt, eine Anzahl Ehrengaben über:
wiejen worden. Bon diejen Gejchenfen, die fi nod
ftetig vermehren, konnte am Tage der Nagelung der
neu verlichenen Fahnen Seiner Majejtät dem Kaiſer die
Gruppe der gejchenkten Gejchüge vorgeführt werden,
die alsdann von den Kaiſerlichen Majeftäten, den
Kaiſerlichen und Königlichen Hoheiten, Seiner Durchlaucht
dem Reichslanzler und großem Gefolge befichtigt tuurden.
An erſter Stelle ftanden jene ſechs Bronzerohre, bie
das große Jubiläumsgeſchenk Seiner Majeftät des Sultans
an das Königliche Zeughaus bilden. Sie ftammen
aus dem Großherrlichen Arjenal von Tophane, ber
größten Geſchützſammlung der Welt. Ausgejucht vor:
nehme Stüde Deutjcher Kunſt, bilden fie eine aufer:
ordentliche Bereicherung der Zeughausfammlung.
Das ältejte Nohr iſt ein Falfonett mit dem Wappen
des Kardinals Grafen Waldburg, Biſchofs von Augs—
burg. Soweit belannt, ift dieſes Geſchütz das einzig
erhaltene Wert Gregor Löfflerd von Augsburg, hoch—
gerühmt als erſter Gejchüßgießer feiner Zeit und
Begründer eines vereinfachten Gejhügiyitems, das er
bei der Schöpfung des Geihüßparts Kaiſer Karls V.
anwendete. Won jenem Park find nur die Abbildungen
in einem Bildeoder der Hofbibliothel zu München er:
halten. Mit diefen Abbildungen jtimmt nun das Walb-
burgihe Rohr ganz überein; jelbft das Emblem des
Kaiſers, zwei Säulen mit dem Doppeladler und dem
Wahlipruc plus ultre, ift auf unferem Rohr angebradit,
nur daß der Kardinal darüber einen jchönen Krucifirus
nebjt dem jeine Jungen nährenden Pelilan und In—
ihrift his qui diligunt legen ließ. Un der Boden
fläche fteht der Name des Meiſters, über den noch
2573
erwähnt werben mag, daß er den Nürnbergern, als fie
im Kriege mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg
ihre Geihüße verloren hatten, neue fertigte und daß
er für dad Grabmal Marimiliand J. zu Innsbruck
neben anderen Standbildern das des Kaiſers jelbit und
da3 des Königs Klodwig gegofien hat. — Da Graf Otto
von Waldburg 1544 Kardinal wurde, jo fällt die
Entitehung des Rohrs in jene Zeit.
Ein zweites, wenig jpätered® Falkonett führt auf
dem langen Felde Namen und Titel König Ferdinands,
darüber den Deutjchen Adler. Am Bodenftüd jteht in
Ihöner Umrahmung: Lienhart Gießer hat mid) gofjen
in Laibach A. D. 1554. Diefer Meifter war bisher
nicht befannt; er tritt mit feinem Werk in die erfte
Reihe jeiner Genofjen.
Hieran ſchließen fi drei jogenannte Serpentinen,
ganz gleich in Größe, Verzierung und Inſchriſt.
Bor dem Zündloch liegt der gefrönte Kaiferliche
Doppeladler, darüber Name und Titel Rudolf II.
und die Jahreszahl 1587. Zur Unterfcheidung hat
jedes Rohr vorn eine Relieffigur: Pilenier, Arlebuſier
oder Lanzenreiter. Am Bodenreif fteht: Hans Chrijtoph
Löffler. Hans Ehriftoph, der Sohn Gregors, iſt aud)
der Verfertiger der „ſchönen Amſel“, des jchönjten
Geſchützes Deutſcher Nenaiffance, einem alten Befik
des Zeughauſes.
Das letzte Rohr der Reihe, eine Feldſchlange von
1681, führt neben ſonſtigen Bierraten drei Sprud)-
bänder und zwei Wappen. Eins gehört dem Landes»
hauptmann von Görz, Franz Herrn v. Stubenberg,
das andere dem Grafen von Saurau, Kaijerlichem General
und Landesobriſten von Steiermark, Befieger der Un—
gariſchen Rebellen bei Fürftenfeld und berühmt durch
jeme Thaten vor Efjeg und Dfen. Nach diejen Wappen
gehört das Geſchütz zur Inneröſterreichiſchen Artillerie
und it in Graz gegofien. Dort arbeitete 1679 bis
1697 der berühmte Medardus Neig und an ihn fann
ald Urheber gedadht werden. — Died Rohr trägt
außerdem das Bild einer Schwalbe mit getheiltem
Schwanz, dazu den Vers: Die Schwalbe hat einen
jwiefahen Schwanz, Was fie anrührt, bleibt jelden
ganz. Das Geihüg hat jomit einen Namen, was der
bis ind 17. Jahrhundert vielfach üblichen Deutjchen
Sitte entſpricht. Sie beruht auf der uralten Neigung
der Deutſchen, ihre Waffen zu perjonifiziren. Als der
ihöne Gebrauch bei uns ablam, haben ihn die Fran-
zolen in neuerer Zeit angenommen.
Ueber die Schidjale diefer ſechs Rohre ijt nichts
befannt. Sie find vermutlich in den Türlenkriegen ver-
foren gegangen, doch ijt nicht ausgeſchloſſen, daß ein-
jelne von Venezianern in die Türkei eingeführt wurden,
wie es mit anderen Waffen vorgelommen ift. Cine
der Serpentinen trägt auf Türkiſch die Jahreszahl
1705 und da8 Gewicht der anzuwendenden Pulver:
ladung: ca. 850 g.
Neben diejen Deutihen Stüden war ein jehr ſchönes
Chineſiſches Geihüg aufgeftellt: ein kurzes jtartmwandiges
Eijenropr, ſcheinbar mit vier aufgeihobenen, dachförmigen
Ringen, doch das Ganze aus Einem geſchmiedet. Boll-
lommenfte technische Ausführung und reine zweckmäßige
1897 — Militär-MWodenblatt — Rr. 97
2574
Form find der einzige Schmud dieſes Geſchützes, deſſen
Bodenftüd die Chineſiſche Inſchrift trägt: angefertigt
im 10. Monat des 14. Jahres des Kaiſers Thoung⸗
Aſching 1641; von der 4. Kompagnie des 2. Bataillons
des öjtlichen neunten Lagers.
Dad Mohr iſt mit anderen Waffen durch den
Königlichen Oberft v. Kretihmar in China erworben
und dem Beughaufe geihentt. Lange war es unter
wegs; am 22. März db. 38. fam es an. v». Ubiſch.
Ueber die Raumverhältniffe der Artillerie
in der Schlacht.
Der Aufjaß: „Zur Artillerietaktif* in Nr. 54/1897
bes Militär-Wochenblatte hat bereitö durch den Artikel:
„Ueber die Aufitellung der Artillerie in zwei Feuerlinien
hintereinander“ in den Nın. 68/69/1897 des Militärs
Wocenblatte eine Erwiderung gefunden, ber meiſten—
theils zugeftimmt wird. Es find indeh einige Punlte
darin unbejprochen geblieben. Weitere Erörterungen
über die Raumverhältnifje der Artillerie in der Schlacht
werden baher vielleicht injofern willlommen fein, als
fie zum Nachdenken anregen können.
Der Aufjaß ſucht nachzuweiſen, daß ſchon in unſerem
legten Kriege 1870/71 wiederholt, unter Anderem
auf dem Deutichen vechten Flügel in der Schladt von
Gravelotte Raumjchwierigkeiten für die Verwendung der
damals 84 bis 90 Geſchütze zählenden Artillerie eines
Armeekorps eingetreten jeien. Aus dem Umjtande, daß
die 120 Geſchütze unferes jeßigen Armeeforps in einer
Liniebei normalen Geſchütz⸗ Zwiſchenräumen 2200 m Front=
breite beanfpruchen, die Artillerie einer Armee von fünf
Armeelorps aber 11 km, glaubt der Herr Verfaffer darauf
ſchließen zu müffen, Daß bei der Verwendung der Urtillerie
in dieſer Formation in den zufünftigen Schladhten jogar
häufig Raumfchwierigleiten entitehen müſſen. Nad
eriolgter Einführung des rauchſchwachen Pulvers jieht
er als ein Hauptabhülfsmittel den ausgedehnteren Gebraud)
der Aufftellung zweier Geſchützlinien mit etwa 400 m
bis 500 m Abjtand hintereinander (nad) der Geländes
beichaffenheit veränderlich) an; fie joll nicht allein in der
nur bei Höhen möglichen Etagenjtellung zum Ausdruck
fommen, jondern auch in ebenem, leicht wellenförmigem,
aber überfichtlihem Gelände angewendet werden. Die
Feuerleitung foll dabei in einer Hand bleiben; das
Einſchießen der vor ober hinter der bereit3 im Feuer
befindlichen Artillerielinie zur Verſtärkung eintreffenden
Batterien dadurch erleichtert werden, daß fie von jener
die bereits erſchoſſenen Entfernungen abnehmen und
um den geraden Abjtand vermindern oder vergrößern.
Dazu ift zu bemerfen:
I.
Waren die Raumverhältnifje der Deutichen Artillerie
in den Schlachten unferes legten Krieges in der That
jo ungünftig, wie der Aufſatz annimmt?
Die Raum- und Geländeverhältniffe zwangen bereits
in dieſen Schlachten die Deutſche Artillerie jehr oft
zum Ueberjchießen eigener Infanterie. Verſaſſer iſt
2
2575 er
infofern zuzuſtimmen, daß Dies ber leßteren micht
angenehm, wenn fie vom feindlichen Feuer in der
Front noch nicht ſehr in Anſpruch genommen war.
Dagegen athmete unfere Infanterie bei heißem und
verlujtreichem Kampfe in ihrer front freudig auf, wenn
fie durch Wrtilleriefeuer von rüdwärts über ihre Köpfe
hinweg entlajtet wurde. Ein fprechender Beleg dafür
ift die Meußerung eines Kompagniccheis, der den Angriff
Auf St. Privat mitgemadht hat, während die Granaten
der Garbenrtillerie von rückwärts über ihn hinweg—
fauften: „Noch nie in meinem Leben babe ich eine
lieblihere Muſik gehört, als die, die diefe Granaten
bervorriefen“.*)
Der Urtillerte derjenigen Armeelorps, die den ent:
iheidenden Angriff auf St. Privat zu machen hatte,
fehlte vor Beginn Ddefjelben der Raum zur volliten
Entwidelung in geöffneten Linien nicht. Dagegen
bemerkt der Aufſatz zutreffend, daß in derfelben Schlacht
die Verwendung der Nrtillerie wegen Naummangeld
auf Schwierigkeit bei Gravelotte geftoßen jei, „wo Die
gegen Abend auf dem rechten Flügel eintreffende Artillerie
des II. Armeelorps theils gar nicht auffahren, theils
ihren Thatendrang nur dadurch befriedigen konnte, daß
fie im die bereit3 engen Zwiſchenräume der Artillerie
VI. Armeelorps einfuhr”.
Bei näherer Prüfung diejes Beiſpiels ergiebt ſich,
da bier jo ausnahmsweiſe Verhältniſſe geherricht haben,
wie fie in großen Entſcheidungsſchlachten nicht Leicht
vorkommen. Die im Vorgelände der Franzöſiſchen
Stellungen gelegenen Waldungen Bois des Ognons
und des Genivaux und der Ort Gravelotte jelbft
beengten den Raum für die Artillerie. Dennoch kam hier
die geſammte Wrtillerie der Erſten Deutfchen Armee zur
Entwidelung und ergiebigiten Wirkung. Dieſe Artillerie
hätte günftigere Entwidelungsverhältniffe auf den Höhen
weſtlich des Mancegrundes und hier auch noch Plaß
für die nur öſtlich deſſelben verwendeten Batterien
gefunden, wenn unjere Seldartillerie es ſchon damals
wie heute verſtanden hätte, aus ganz verdedter Stellung
zu ſchießen, was für einige Batterien vecht wohl aus-
führbar gewejen wäre. Erſt das Einfepen des 11. Armee:
forps Hier gegen Abend führte zu ftarfen Anhäufungen
von Infanterie jenfeits und von Ürtillerie dieſſeits des
Grunde. Belanntlih Hat doch Feldmarichall Graf
Moltke felbjt ſich nachmals dahin geäußert, daß das
Einfegen des II. Armeelorps dort befjer unterblieben
wäre.**) Wäre Deuticherjeit$ hier don vornherein ein
planvoller, entſcheidender Angriff mit drei Nrmeelorps
gegen den linfen Franzöſiſchen Flügel beabjichtigt geweſen,
jo würde ſich derjelbe, unter Fortlaffung des Neben-
angrijjs der 26. Jnfanteriebrigade auf Juſſy, zu einer
kräftigen Umfaffung gegen Front und linfer Flanke des
Franzöſiſchen linken Flügels geftaltet haben. Es würde
dann die Artillerie eines Armeekorps in dem Gelände
ſüdweſtlich und füdlich von Juſſh, hier etwa im Anſchluß
an die Stellung, die die 5. leid,te Batterie VII. Armee—
Vergl. Beutner, Gefhichte der Garbeartillerie,
2. Band, 5. 169.
++) Siche Geſchichte des Deutſch⸗Franzöſiſchen Krieges
von 1870,71 von General: Feldmarihall v. Molike, S. 58.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 97
2576
forps in der Schlaht thatſächlich innegehabt hatte,
Verwendung gefunden haben.
Auch auf dem nicht enticheidenden Deutichen rechten
Flügel in der Schlaht von Wörth war jelbftveritändlic
durch das Waldgelände eine genügende Entwidelung
der Bayerischen Urtillerie ausgeſchloſſen.
In den übrigen größeren Schlachten während bes
eriten Abjchnittes des legten Krieges hat die Deutjche
Artillerie jtet8 Raum zu ihrer Gefechtdentwidelung in
normalen geöffneten Linien gefunden. Ja, gerade ber
Umftand, daß der höheren Führung eine ftarfe und
überfegene Artillerie zur Verfügung ftand, ermöglichte
e8, die durch die Verhältniffe ihr oft aufgedrungenen
ausgedehnten Gefechtöfronten von vornherein jchnell zu
bejegen, oder bebrohlichen Ueberflügelungen von im Ge:
fecht befindlichen Truppenabtheilungen wirlſam entgegen
zutreten. Würden wir uns in der Schlaht von Mars
la Tour und Vionville, den kritiichiten in dieſem Kriege:
abjchnitte, mit dem III. und X. Armeekorps in einer
fo ausgedehnten Stellung, wie fie die Berhältniffe
geboten, wohl ohne das feite Rüdgrat, das ihr die
jtarfe Artillerie gewährte, gegen die fo große Franzöſiſche
Ueberlegenheit haben behaupten können?! In Dieter
Schlacht war aber nicht allein der volle Raum für die
Deutiche Artillerie vorhanden, jondern ein Mehr an
Artillerie auf dem linken Deutichen Flügel wäre mur
erwünſcht geweſen. Aehnliches gilt von den Schlachten von
Eolombey—Nouilly und Noifjeville. Auch Die ent:
ſcheidende Schlacht von Sedan am Schluß diefer Periode
zeigt und die volle Entwidelung der Deutſchen Artillerie.
Im zweiten Abjchnitte bed Krieges treffen wir ebenfalls
einige Schladhtfelder an (z. B. bei Le Mans und
nördlid von Orleans), deren Beſchaffenheit der Ent-
widelung größerer Artilleriemaffen ungünjtig war. Aber
in viel zahlreicheren Schlachten fehlte der Deutjchen
Artillerie der Naum zur vollen Entwidelung durchaus
nicht; ja, er war oft mehr als reidhlid vorhanden.
Gerade dem Umjtande, daß die Armeelorps bei ihrem
fo ſtarlen Zufammenjchmelzen an Mannjchaften meiften:
theils ihre bisherige Geſchützzahl behielten, war es
weſentlich mit zuzufcreiben, daß Die Deutſchen Armeen
dem Andrang der meift weit überlegenen feindlichen
Armeen fiegreih Stand halten fonnten, z. B. das
X. Armeelorps mit etwa 11 000 Mann gegenüber einem
Heinde don etwa 60 000 Mann in der Schladht von
Beaune fa Rolande (Generaljtabswerf).
11.
Welhe Mittel zur Verringerung von Raums
ichwierigleiten durch die Artillerie in der Schlacht find
in Erwägung zu ziehen?
1. Die Verringerung der normalen Geſchütz-Seiten⸗
abjtände auf die Häljte.
Der Herr Verfafjer hebt zutreffend hervor, daß dieſes
Mittel „für die Artillerie gefteigerte Verlufte und er-
ſchwerte Bewegung bedeutet“. Wir fügen aber Hinzu:
„im wirkjamen feindlichen Artilleriefeuer“; in ihm joll
es nad) 3. 279 des Ererzir-Heglements für die Felb-
artillerie, „joweit irgend angängig“, vermieden werben.
2578
2577 1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 97
In anderen Fällen bleibt die Anwendung durchaus
zuläffig.
Wenn auf demjelben Raume, den Artillerie in
geöffneter Gefechtälinie einnimmt, jpäter mehr Batterien
mit verengten Geichüß-Seitenabftänden jtehen follen, fo
wird wohl, wenn auch don anderer Seite, ald in dem
Aufſatze der Nr. 54/1897 des Militär-Wochenblattes,
das thatſächlich jühlih von Gravelotte ftattgefunbene
Verfahren, daß die neu zu verwendenden Batterien mit
ihren Geſchützen in die Zwiſchenräume der ſchon ftehenden
rüdten, als nahahmungswerth bezeichnet. Dazu ift zu
bemerten, daß jeitend der Artillerie ſelbſt feinerzeit
doch die Unzuträglichkeit befjelben empfunden worden ift.
Wir ziehen in ſolchem Falle e8 in der Negel vor, daf
die ſchon ftehenden Batterien, ohne aufzuproßen, dadurch
Raum ſchaffen, dab fie, ohne Unterbredung des Feuers,
allmälig im ſich zuſammenſchließen. Dies ift einfacher
und liegt auch mehr im nterefje der Ordnung, der
Feuerdisziplin wie Feuerleitung.
2. Das Schießen aus ganz verbedter Stellung.
Dadurch kann oft der Raum, der der Artillerie
zur Verfügung geftellt wird, zur Verwendung von mehr
Batterien befjer aufgenußt, eine zu gedrängte Aufftellung
im wirfjamen feindlichen Artilleriefeuer, wie auch das
Vorprellen einzelner Batterien weit über diejenige Linie,
die nad) der Geländebeichaffenheit für die Mehrzahl
der Batterien einer großen Artilleriemafje die vortheil—
haftefte ift; oder die Aufgabe des verdedten Einrückens
in die Stellung, lediglich im Intereſſe des Ddirelten
Schießens einzelner Batterien, vermieden werden. Alle
diefe Verhältnifje lagen auch gerade in dem vom Berfafjer
angeführten Beijpiele vor. Theilweiſe ift davon bereits
oben die Rede geweien. Es bleibt Hier noch mad):
zubolen, daß eine Batterie VII. Armeelorps wegen einer
Heinen flachen Höhenmwelle ſüdlich von ravelotte, die
fie am direkten Richten verhindert haben würde, weiter
vorging, als es für die Mehrzahl der Batterien nöthig
war und Veranlaſſung für diefe wurde, jede Dedung
aufzugeben. Gegenüber einer gleich tüchtigen Artillerie,
auf die wir doch im Bulunft zu rechnen haben, wäre
dies bedenklich getweien. Unter jo veränderter Sachlage
würde Verfafler wohl von feinem Auskunftsmittel der
yweigliedrigen Stellung, um der Artillerie des I]. Armee—
lorps hinter derjenigen des VII. Armeelorps die Mit:
wirfung zu fichern, für die Beit des enticheidenden
Artillerietampfes noch nicht Anwendung machen wollen;
dafjelbe würde erjt für jpätere Reit mit entſprechender
Abänderung in Erwägung fommen. (Vergl. unter 3.)
Das Schießen aus ganz verdedter Stellung empfiehlt
ſich aber für ſolche Lagen nicht, die einen ſchnellen
Zielwechſel verlangen, namentlih nicht gegen ſich
bewegende Ziele.
3. Die Aufftellung ber Artillerie in zwei Feuer
Iinien hintereinander. 3
Dieſe Aufftellung verlangt viel weniger Frontraum ;
dies ift ein Vortheil, wenn es an Raum fehlt.
Ihr Feuer lann aber nur bei ganz ebenem Gelände
einen gleichen Frontraum decken, wie die normale Linie;
ſonſt läßt fie cher ganz unbeſtrichene Räume; auch die
Aufftellung in mehreren Gruppen hilft dem nicht ganz ab.
Im Kampfe gegen feindliche Artillerte können bie
Batterien der hinteren Linie in Zielauffaffung, Richtung
und Beobachtung durch den Rauch der einjdhlagenden,
ja bei ftagnirender Luft jelbjt der in der Luft zer-
ſpringenden Geſchoſſe des Gegners oft ſehr behindert
werden. Dieſer Uebelſtand macht ſich bei der Aufſtellung
in der Ebene ungleich mehr geltend als bei Etagen—
ftellungen begünftigendem Höhengelände.
Im Einklang mit der Erwiderung in den Nrn. 68/69
fönnen wir ber Anficht des Verfaſſers, daß ben vor
oder hinter der bereits im feuer befindlichen Artillerie
linie zur Verſtärlung eintreffenden Batterien das Ein-
ſchießen dadurch erleichtert wird, daß fie von jener
die bereitö erichoffenen Entfernungen abnehmen und um
den geraden Abjtand vermindern oder vergrößern fünnen,
in ihrer Allgemeinheit doc) nicht zuftimmen. Bei nicht
ganz ebenem, namentlich in leicht wellenförmigem Gelände
wird erfahrungsmäßig von zwei um 400m bis 500 m
hintereinander gelegenen Aufftellungspunften dafjelbe Ziel
oder berjelbe Abſchnitt des Zieles oft gar nicht gejehen,
oder es ericheint verjchieden. Dies führt zu Biel:
verjchiebungen, unrichtigen Fielauffaffungen und nicht
genügender Feuervertheilung. Nacbarbatterien können
ſich ungleich leichter über dafjelbe Ziel, die Vertheilung
ber Zielabjchnitte, ſofern fie nicht angeorbnet ift, und
Urt des Feuers verjtändigen, ift überdies doc bie
direkte Verbindung zwiichen zwei hintereinander jtehenden
Batterien von dem Zeitpunlte an, wo beibe feuern,
unterbrochen.
Verfaſſer vergleicht hinſichtlich der Verluſte die
Artillerie eined Armeekorps in der Aufftellung in zwei
normal geöffneten Linien hintereinander nur mit Ders
jenigen in einer Linie mit auf die Hälfte verminderten
Geihüp-Seitenabftänden. Er zieht aber nicht die Auf-
jtellung in der Linie mit normalen Gejhüß-Seitenabjtänden
zum Vergleich heran. Wir lönnen nur der Erwiderung
im Militär-Wochenblatt zuftimmen, daß im Wrtilleries
fampf ihr gegenüber die zweigliedrige Aufſtellung alle
Nachtheile der Ueberflügelung in den Kauf nehmen muß.
Im konzentrijchen, vielfach jchrägen Feuer wird Die
Artillerie in leterer Stellung ungleich mehr Verluſte
erleiden. Auch hier kann die Aufitellung in mehreren
Gruppen feine genügende Abhülfe jchaffen.
Gelegenheit zu verdedten Stellungen bietet ſich viel
eher bei der Gliederung in einer, als in zwei Linien.
Liegt ſchon die zunächſt am Feinde mögliche verbedte
Stellung auf weiter Entfernung, jo führt das Streben,
eine zweite derartige Stellung dahinter zu finden, oft
zur unthunlichen Wirkungsminderung. (Vergl. unter 2.)
Verfaſſer unterjhägt die aus der zweigliedrigen
Stellung erwachſenden größeren Schwierigkeiten für dem
Munitionderfa im Gefecht. Dies welt zutreffend die
Ermwiderung im Militär-Wocenblatt nach. Der erleichterte
und geficherte Munitionserfaß durch ihre Wagenftaffeln
im Gefecht ift eine Lebensbedingung für die Artillerie
bei lang andauerndem, kritiſchen Rampfe. Der Nachteil
des jchwierigeren Munitionserfaßes wird mehr oder
minder abgeſchwächt, wenn die Gefechtslage ein vor—
beriges Bereitjtellen von Munition bei den Gejchüßen
ermöglicht, wenn vorauszufehen, daß der Artilleriefampf
a
nur bon Furzer Dauer und daher die Munition der
2. Staffel nicht erforderlich ift, wenn der Abitand
zwifchen den beiden Geſchützlinien größer ift und wenn
die Flankenbewegungen, die die Munitionswagen zur
Erreihung der vorderen Linie auszuführen haben, ent:
weber durch das Gelände verdedt werden, oder nicht mehr
im wirlſamen Artilleriefeuer ausgeführt werden müflen.
Die Bedenken, die in der Ermwiderung hinſichtlich
be3 erjchwerten Vorziehens der Progen zu der vorderen
Linie, um dieſe nad) vorwärts oder rüdwärts in Bewegung
zu jeben, geäußert find, werben dieſſeits getheilt.
Die Ermwiderung im Militär-Mocjenblatt erbringt
u. E. den Beweis, daß, entgegen der Anficht des Auf:
ſatzes, die Feuerleitung einer gleich) ſtarken Artillerie
in ber zweigliedrigen Stellung nicht leichter, jondern
ſchwerer ift als in der normalen geöffneten Linie. Die
obere Führung kann jchwerer die eigene Wirkung
beobachten und beurtheilen. Für Befehle und Meldungen
find die Wege, die doch nahe hinter der erften Linie
herführen und auch den Abjtand von jener bis zur
zweiten zurüdlegen müſſen, größer al3 bei der Auf
jtelung in - einer Linie. Die. gleichzeitige Beſchießung
berjelben Ziele durd; Batterien in der vorberen und
binteren Linie, wie es Berfaffer vorfchlägt, führt zum
Zerreißen der höheren Artilleri-Truppenverbände, der
Abtheilung und des Regiments.
Uns find auß dem Ießten Kriege nur zwei Fälle
von Stellungen der Artillerie in zwei Linien hinter
einander belannt, beide aus der Schlacht vun Gravelotte,
Zur Aufnahme nahm Artillerie des Franzöſiſchen 6. Korps
wegen des durch die Wälder beengten Raumes füblich
der Garriöres d'Amanvillers eine Etagenftellung, die
durch den Abhang ermöglicht wurde. Die Batterien
VI. Armeelorps, die zur Unterftügung des Angriffs
über den Mance-Örund vorgenommen waren, jtanden
über 1000. m vor. der Haupt Artillerieſtellung auf einer
fonveren Abhange. Nicht im Stande, in der Richtung
auf fe Point du jour zu wirken, richteten fie ihr feuer
jelbftändig gegen Mosfou, joweit fie zur Thätigkeit
famen. Gegen Offenfivftöße, aus ber feindlichen Stellung
heraus, wurden ſie durch Infanterie in und: bei St. Hubert,
ſowie durch das über fie hinweggehende Feuer der
eigenen Artillerie bei Gravelotte geſchützt.
Aus dem Vorftehenden folgt: es empfiehlt fich für
die Artillerie in der Negel nicht, ohne Noth von der
normalen Gefechtsform der geöffneten Linie mit direktem
Teuer abzugeben. Kann aber ein großer Theil der
verfügbaren Ariillerie entweder nur in einer biefer ab:
weichenden Formen, oder gar nicht zur Verwendung
fommen, jo wird man oft davon Gebrauch machen
müſſen; über die Auswahl entſcheiden Geſechtsperiode
und Geländeverhäftnifie.
Um jo beichränfter bleibt die Unmwendung dieſer
Mittel, je mehr man verſteht:
4. die möglichjte Ausnutzung desjenigen Theiled der
Ungrifis- wie der Veriheidigungsfront zur Entwidelung
von Artilleriemafjen, der für den enticheidenden Infanterie
angriff oder Gegenftoß nicht in Betracht Tommt, fofern
bier da8 Gelände für die Artillerieverwendung günjtig
ift und die Gefechtslage es gejtattet. (Schluß folgt.)
1897 — BEHTISRE SIE FRRHRTAR — Ar. 97
2580
Franzöfifhe Armeemanöver 1897.
(Mi Skizzen.)
(Fortf. und Sqluß aus Nr, 89.)
Am 8. September trafen. die fremdländiſchen Offiziere
(dev Deutſche Attachs fam erſt am 9. früh an) in
Eambrai ein. Rußland hatte außer dem Militärattaché
noch den General Ditrogradsfy der Garde-Kavallerie—
bivifion und den Dberfien Grafen Barantzof der
reitenden Artillerie der Garde geihidt. Sämmtliche
Dffiziere fuhren bald nad ihrer Ankunft nad) Arras,
um ſich dem General de france vorzuftellen, der fie
zum Frühſtück einlud. Während die meiften Franzöſiſchen
Blätter bie die Offiziere begleitende Menge begeiitert
„Vive la Russie“ rufen lafjen, was nicht unwahrſcheinlich
tft, meint der „Matin“, daß die Ankunft der Dffiziere
nicht die geringjte Bewegung verurjadht habe.
Truppenvertheilung für die Armeemanöper:
Die Nordarmee unter dem Befehl des Generals
de France bejtand aus dem 1. und 2. Armeelorp® und
ber 5. Ravalleriedivifion. Die beiden Korps-Kavallerie—
brigaden waren zu einer Diviſion bereinigt; beide
Kavalleriedivifionen dem General Grafen Duhesme
unterjtellt.
Die Siüdtruppen murden vom General Keßler
(Kommandeur der 12. Divifion) befehligt und beſtanden
aus einem corps d’armde provisoire (12. Divifion
und zufammengejtellte Divifion) und ber 1. und
4. Kavalleriedivifion unter General Eolbert. Manöver:
dettung und Führung der Hauptpartei lagen in. einer
Hand, wie dies den Franzöfiicen Beitimmungen entiprict.
Es ift unſchwer einzujehen, daß dieje Beitimmung manchen
Nachteil mit. ſich bringt. Der Leiter ein Manöygers
muß notbgedrungen lange vorher alle Einzelheiten ver
arbeiten, damit die Manöver in einem bejtimmten Raum
ſich abjpielen und an einer bejtimmten Stelle enden
lönnen. Er jtellt für jede Partei die Aufgabe, er lennt
ihre Löfung, er weiß, welche Partei am dieſem oder
jenem Tage, auch wenn fie taftiich einen Sieg erfochten
hat, gezwungen werben muß, zurückzugehen ꝛc.
Es iſt Har, daf für diefen Leiter und Führer
der Nordarmee faum etwas Unvorhergeichenes (imprevu)
eintreten fonnte. Da er aud die Aufftellung und Lage
feines Gegners, jowie das durd) Befehl für. den x. Tag
Angeordnete; kannte, jo konnte General de France im
feiner .Eigenihaft als Führer durch dieſe Manöver
nur einen geringen Vortheil ziehen. Ob feinem Gegner,
dem General Keßler, freie Hand in feinen Anordnungen
gelaflen wurde, ift zweifelhaft.
Bei der Bujammenftellung der Truppen fällt bie
Loslöſung der Korps:Navalleriebrigaden auf. Daß in
feltenen Ausnahmen mit diefer Maßnahme ein Vortbeil
verbunden jein kann, joll nicht geleugnet werden. Als
Negel für eine längere Dauer, wie es hier der Fall,
fann die Abtrennung nicht gebilligt werben.
Die den Armeemandvern zu Grunde gelegte Idee
war folgende:
Eine feindliche Armee hat ſich der Städte la Fere
(20 km jüdlid St. Quentin) und Laon bemädtigt und
Reims eingeidloffen. Zur Dedung der Einſchließung
2581 =
von Reims ift in nordwetlicher Richtung auf Ribemont
(10km ſüdöſtlich St. Duentin) ein Armeelorps und
eine Kavalleriedivifion geichoben.
Eine im Norden gebildete Franzöfiihe Armee hat
fi) im jüdöftliher Richtung in Bewegung geſetzt und
die Linie Arras— Doullens (ſ. Milttär: Wochenblatt
Nr. 89) erreicht. (Arrad 20 km nördlih Bapaume.)
Spezialidee für Norb:
Die Norbarmee geht gegen bie bei Ribemont
gemeldeten feindlichen Kräfte vor.
Spezialidee für Süb:
Auf die Nachricht, daß feindliche Truppen ſich von
Arras in füdöftliher Richtung in Bewegung geſetzt
haben, verftärkt der Befehlähaber der Einſchließungs—
armee die bei Nibemont ftehenden Truppen durch eine
zweite Kavalleriediviſion und befiehlt ihnen gegen Arras
borzugehen, mit dem Auftrage:
1. die Nordarmee aufzufuchen,
2. ihren Vormarsch zu verzögern, bis das voraus»
ſichtlich am 12. September erfolgende Eintreffen eines in
Eilmärfchen von Neufchätel jur l'Aisne (70 km ſüdöſtlich —
St. Duentin) auf St. Quentin marſchirenden Verſtärkungs e
lorps geftattet, energiich die Dffenfive zu ergreifen.
Der Führer des Südkorps, General Keßler,
beabfichtigte infolgedefien, der Nordarmee fo weit entgegen:
zugehen, daß das Südkorps am 10. September der
Avantgarde der Nordarmee Aufenthalt bereiten Fonnte.
Die zu dieſem Zmede zu wählende Stellung mufite
derart liegen, daß dad Sübforp aus ihr, ohne einen
ernften Kampf anzunehmen, ſchrittweiſe zurückweichen
und am Abend des 10. auf dem linken Tortilleufer,
einen Tagesmarfh von St. Quentin entfernt, ftehen
fonnte.
Am Abend des 8. September fland:
Nord: um Arras.
Süd: um St. Quentin.
Die Infanterien jtanden 60 km auseinander.
9. September.
In ber Nacht vom 8./9. hatte ed geregnet, am 9,
regnete e3 in Strömen. Die Wege und Felder waren
iehr aufgemweicht. Der dicht fallende Regen mit Nebel
verhinderte die Fernſicht. Die Napalleriedivifionen
brahen früh auf. Vor der zufammengeiegten Kavallerie—
divifton (Nord) fuhr die Radfahrerlompagnie unter
Hauptmann Gerard. Die Nord: avalleriedivifionen
vereinigten fid) in der Gegend von Frémieourt und
wollten die feindliche Kavallerie aufſuchen, werfen und
gegen die Infanterieteten vorgehen. Die vereinigte Süd»
favallerie beabfichtigte in ähnlicher Weile gegen Bapaume
borzugehen. Die beiderjeitigen Infanterien waren hinter
den Stavallerien in Marjch gelebt. Bor der Nordarmee,
10 km vorgeidoben, marjchirte die 4. Divijion mit
dem Befehl, Bapaume zu erreihen. Als gegen 6 Uhr
morgens die Teten der Norblavallerie vor Bapaume
erichienen, gingen Die ben Ort bejethaltenden Dragoner
der 1. Kavalleriedivifion in ſüdlicher Richtung zurüd.
Nachdem die Nord-Kavalleriedivifionen ſich nördlich
Frémicourt vereinigt hatten, paſſirten fie die Eifenbahn.
Südlich dieſer wurde die Direktion auf die Mühle von
1897 — Militär» Wochenblatt — Rr. 97
2582
| dor den Divifionen. An ber Mühle wurde ge—
haften, um die Erkundung der auf Haplincourt vor—
gehenden Nadfahrer abzuwarten. Bald jedoch ſetzte ſich
die Kavallerie wieder in Bewegung und bog öſtlich um
Haplincourt herum. Da ber Boden jehr aufgeiweicht war,
fänıpfte namentlich die Artillerie mit großen Schwierig-
feiten; ein Tiegengebliebened Geſchütz wurde mit Hülfe
der Bauern wieder flott gemacht. Plößzlich wird aus
der Richtung Vertincourt Stanonendonner hörbar. Gleich
darauf bricht völlig überraſchend die verfammelte aufs
marjhirte Südlavallerie gegen die Nordfavallerie vor.
\
Arme coret
nf
“
* nm %
Ablainte velle | /
P —
—E————— —
⸗ —
—
Atlce —— 5—
Rage —8 ei
- A ER, are
A - Anand k "Aertinessih
Menutersihägch —X N —
=» m PR Ar TE — —x;——
ı — OT ee —
F \.*
rec Braten Phase”
* a —
x
—ñ—
— endet
4 . [Nass
. ke,
—* —
—X Sa At ——
X 8
N WAW
SEIT dm.
Dieje, zum Theil in einem Hohlweg ſteckend, wird
getvorfen. General de France jet fie bis zum Abend
außer Gefecht. Die Südlavallerie ging auf Bapaume
weiter dor, ſtieß hier auf die Tete der 4. (Nord-)
Divifion, nahm dieſelbe durch die reitende Artillerie
unter Feuer und attadirte. dann das 8. Jäger—
bataillon, das außer Gefecht geießt wurde. Zwiſchen
12 und 1 Uhr madmittagg wurde dad Gefecht des
jtrömenden Regens halber abgebrochen. ' DR HR
Die fremdländifchen Offiziere waren ut dem Augenblid
angelommen, al3 die Nordlavallerie die Bahn überfchritt
und wohnten dem Zuſammenſtoß bei.*)
*) Als Kurioſum fei u en Erzählung des „Matin“ ers
wähnt: „Einzelne fremde Offiziere hatten fi des ſtarken
Negend wegen gleich nah dem Zuſammenſtoß der Kavallerie
wieder in den Salonmwagen zurüdgezogen. Daß fih unter Diefen
der Deutfche Mılitärattahe nicht befand, ift wohl faum nöthig
zu fagen; er juchte erft kurz vor Abgang bed Zuges 1 Uhr
2583
Es fcheint faft, ald 06 die Norbfavallerie ahnungslos
in ihr Verderben hineingeritten wäre.
Die vorgelandten Aufklärer, auch bie Radfahrer
müflen ben General Duhesme im Stich gelafien haben,
Der Führer von Süd ift durch feine Organe befier
bebient worben.
Eigenthümlih berührt das Worfchieben einer
Anfanteriedivifion vor die marjchirende Armee ald avant-
garde generale. Dieſe Mafregel würde für den 9.
dadurch erklärlich, wenn auch nicht verzeihlich jein,
dab an diefem Tage ein Zufammenftoß der Anfanterien
ausgeſchloſſen war, wie General de France als Leitender
wußte. Da aber aud am folgenden Tage die Divifion
in gleicher Weile vorgeſchoben wurde, fo läßt fich eine
vernünftige Erklärung dieſer Maßnahme nicht vorbringen.
Am Abend des 9. ftand:
Nord: Mvantgarbendivifion hart nördlich Bapaume,
1. Armeelorps Hamelincourt, 2. Armeelorps Ablainze-
velle, 5. Favalleriedivifion Vaulx-Vraucourt, zufammen:
gejehte Ravalleriedivifion Irles.
Süd: Grod an ber Tortille bei Nurlu, 1. und
4. Kavalleriedivifion Bertincourt, Baraftre, Beaulen-
court.
10. September.
Eine ſehr falte Nacht war dem Regentage gefolgt.
Am Morgen des 10. war es trübe, aber es regnete
niht. Dem Manöver wohnte ber Kriegäminifter Billot,
der Generalitabächef Boisdeffre und der Gouverneur
von Paris Sauffier bei.
Die Eüdpartei feßte die Vorwärtsbewegung fort,
um bie Linie Transloy— Baraftre zu erreichen. Schon
am 9. abends hatte General Keßler ein Bataillon
nad Sailly, ein andere nad) Bus und Lechelle als
Rückhalt für die Kavalleriedivifionen vorgefchoben. Dieje
follten mit den Infanterieunterſtützungen Transloy und
Baraftre bis zur Unkunft der Avantgarden des Süd—
forps halten. Letzteres marfchirte mit der 12. Divifion
auf Baraftre, mit der zulammengejeßten Divifion auf
Transloy. Die Orte wurden vor dem Feinde erreicht
und bie Stellung bejeßt.
Auch die Nordarmee ſetzte den Vormarſch fort.
Der Feind follte überall, wo er getroffen wurde, an—
gegriffen und von St. Quentin abgedrängt werden.
Die vor der Armee vorgeihobene Avantgarden- (4.)
Divifion*) hatte „in Verbindung mit der Navallerie zu
handeln und einen Abitand von wenigfiens 10 km zu
halten, um dem Groß der Armee genügenden Raum
zum Manövriren zu laffen. Die Aufgabe diejer vor-
neihobenen Divifion bejtand darin, die feindliche
Kavallerie zurüdzubrängen, mit der feindlichen Infanterie
Fühlung zu nehmen und durch Ungriff ihre Kräfte und
Stellung feitzuftellen, dabei aber fo zu handeln, daß
dem eigenen Gros die Möglichkeit zum Eingreifen
gegeben würde“.
Die Tete der Avantgardendivifion trat 6 Uhr vor-
mittagd aus Bapaume und marſchirte auf Villers
au Flos; die zufammengejepte Kavalleriediviſion ficherte
die rechte, die 5. Kavalleriedivifion die linfe Flanle.
Das 1. Armeelorpd marjdirte in zwei Slolonnen,
die Divifionsartillerien bei den Avantgarden, die Ktorps-
) Die im Gros ber Norbarmee folgenden Divifionen
Kain 4. Omnautnarhan nAaraennmmen
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 97
258
artillerie bei ber rechten Kolonne. Die 3. Dipifion
benutzte eine Straße, die Rorpsartillerie des 2. Armee
forp8 befand fi bei der vorgeſchobenen 4. Divifion.
General Keßler hatte Baraftre zum Hauptftüßpunft ber
Vertheidigung gemacht. Das Gelände mit feinen vielen
Heinen Erhebungen und Falten eignete fich vortrefflich
zur Vertheidigung.
Die 4. Divifion traf mit ihren Teten etwa 7 Uhr
vormittags bei Villerd au Flos ein. Die 1. Kavallerie
divifion war inzwiſchen bei Flers mit der zujammen-
geſetzten Kavalleriediviſion zufammengeftoßen und hatte
diefe, jowie die ſich am Gefecht betheiligenden Rad—
fahrer geworfen. Die zufammengejeßte Kavallerie—
divifion wurde außer Gefecht geſetzt. Barajtre mar
durch ein Megiment der 23. Brigade beſetzt. Dieſes
eröffnete auf die 8. Jäger, welche ſich ſüdlich Villers
au Flos ausbreiteten, das Feuer. Die Artillerie ber
4. Divifion fuhr bei Villers au Flos auf. Der Führer
der Divifion, General Sonnois, wollte ſich abmwartend
verhalten, bi8 bie Teten des Groß der Norbarmee
einträfen. Nachdem die Artillerie einige Zeit gewirkt
hatte, brahen die 8. Jäger, von einem Infanterie
regiment gefolgt, gegen Baraftre vor. Der partielle An
griff gelang nicht. General Keßler, wie die Zeitungen
jagen, fühlte das Zögern (von Sonnois) und errieth
dad Mlleinjein der 4. Divifion, ſchob ſich nad
linls und ging gegen Villers au Flos vor. Die
4. Divifion wid zurüd, wurde aber aufgenommen und
unterſtützt durch Die Tete der jebt bei Beaulencourt
erfcheinenden 3. Divifion. Da in lurzer Zeit auch bie
Teten des 1. Armeelorpd ankamen, ging das Süblorps
zurüd. Die eine Pivifion des 1. Armeelorps ging
gegen Varaftre und Bus, die andere folgte als Reſerve
auf Villers au Flos.
Die wieder altionsfähig gewordene zuſammengeſetzte
Kavalleriedivifion fehte gegen 11 Uhr 25 Minuten
bormittagd noch einmal auf die 4. Kavalleriedivifion
zur Attacke an, wurde aber wieder geworfen.
General Keßler wich ſchrittweiſe zurüd. Neitende
Urtillerie und Regiment 91 bildeten ſchließlich die
Arrieregarde. Um 1 Uhr war der Kampf beendet.
Die Nordarmee folgte dem hinter die Tortille gezogenen
Südlorp mit ihren Spiken bis in die Gegend von
Manaucourt.
General Keßler hat wohl mit dieſem Angriff be
weijen wollen, wie unrichtig ein vereinzelted Vorgehen
eines Truppentörperd (4. Divifion) vor ciner Armee
it. In den meilten Füllen wird der vorgejchobene
Zruppenlörper eine fichere Beute des die Lage durch—
ſchauenden Gegners werden.
Am Abend des 10. ftand:
Nord: Aufammengefehte Kavalleriediviiion Clery,
5. Kavalleriedivifion Mep en Couture, 1. Armeelorps
Lechelle, 2. Armeelorps Sailly.
Süd: Linkes Ufer des Tortillebaches bei Nurlu
und Wizecourt les Bas.
11. September.
Das Wetter war gut. Da dem Norbführer bekannt
war, dak das Südkorps am Mbend des 10. bie Höhen
des linken Zortilleufers beſetzt hatte, jo beſchloß er,
am Marnen hei 11
ammarnaten
Die 5. Kavalleriebivifion follte gegen die rechte
Flanle des Feindes in Richtung Heudicourt, die zus
jammengejegte Kavalleriediviſion gegen die linke Flanke
in Richtung Templeur la Fofje drüden.
Dad 1. Armeelorps murde mit einer Divifion
und der Korpsartillerie wejtlich der Ferme von Quatre
Vents, mit der anderen bei Rocquigny, das 2. Armee
forpd mit einer Divifion und ber Korpsartillerie bei
Manaucourt, mit der anderen nordweitlich von Moislains
zuſammengezogen.
Um 6 Uhr vormittags, als die Truppen verſammelt
waren, ging die Nachricht ein, daß der Feind in ber
Nacht das linke Tortilleufer geräumt habe. Da am
Abend des 10. die Nord-Kavalleriedivifionen fait im
den Flanken des Feindes jtanden, jo konnte es für fie
bei einiger Thätigleit nicht Schwer fein, noch weiter in
die Flanke oder in den Rüden zu fommen. Heut
— muß ein Schandfleck auf jeder Kavallerie
feiben, die einen am Abend feftgejtellten Gegner ent
tommen läßt, ohne es zu bemerlen. Hier jcheint ein
joiher Fall vorzuliegen. Es wird angegeben, daß um
4 Uhr vormittags vorgeſandte Batrouillen den Feind
nicht mehr vorfanden; in der Nacht Hat aljo der Auf-
Härungsdienft gerubt.
Es kann nicht zweifelhaft fein, daß General de France
ald Leitender von dem nächtlichen Abmarſch des Generals
Keßler unterrichtet geweſen ift, für ihm (france)
bat dieje jo veränderte Lage nichts Ueberraſchendes
gehabt. Man muß fich aber fragen, ob bei ber Be
arbeitung des Manövers General de France derartiges
beabfichtigt hat, oder ob General Mehler, nachdem er
jeine Abficht der Leitung gemeldet, aus eigener Jnitiative
den Nachtmarſch angetreten hat. Wie der Fortgang
zeigen wird, hat an diejem Tage kein Gefecht ftatt-
gefunden, es ift nur marichirt worden. Wenn aud
Öeneral Keßler unzweifelhaft richtig gehandelt hat, jo
war der Tag für die Unterführer wohl ein verlorener.
Die anders hätte er ſich geitalten können, wenn bie
Kavallerie den Aufbruch des Feindes gemeldet hätte.
Die Neiterei konnte fi dann einzelnen Theilen des
abmarjchirenden Gegnerd vorlegen, die mitgenommene
reitende Wrtillerie mußte bei Tagesanbrud) Unordnung
und Wufenthalt herbeizuführen ſuchen. Fahrende
Artillerie, unter Bedeckung von NRadfahrern hätte
folgen und den aufgehaltenen Gegner zwingen können,
jeinerjeitd Wrtillerie zu zeigen und ſich zu mehren.
Bielleiht wäre e8 zu Meinen interefjanten Kämpfen
gelommen, bie zwedmäßig und nußbringend für bie
Initiative und ſchnelle Entichlußfaffung der Unterführer
geweſen wären.
General de France ſchickte die beiden Kavallerie
divifionen um die feindlichen Flanken herum, um bie
Fühlung aufzunehmen. Die Armee folgte nicht, wie man
annehmen mußte, mit vielen Teten auf allen verfügbaren
Straßen, jondern nur mit einer Divifion jeden ſorps. Der
Reit überſchritt die Tortille und ſollte auf dem linfen
Ufer derjelben zwiſchen Nurlu und Wizecourt led Bas
eine abwartende Stellung (position d’attente) ein-
nehmen.
Sollte nicht bei dieſen Anordnungen. ein gut unter
1897 — Wilittär-Wohenblatt — Re 97
——286
richteter Gegner an der Cologne z. B. mit Heber-
legenheit über eine vereinzelt vorgehende Berfolgungs-
dibiſion berfallen?
Dad Südkorps ging jeiner Aufgabe entſprechend
zurüd und ftand gegen Mittag hinter dem Omignon
in der Linie Pontru— Attilly.
Die Nordarmee war mit den Verfolgungsdivifionen
bis in die Gegend Hancourt— Jeancourt gefolgt. Einige
Blätter meinen, daß die Nordpartei am 11. nachmittags
die hinter dem Dmignon ſtehende Sübpartei hätte
angreifen müjfen und nur aus Manöverrüdfichten davon
abgeftanden hätte. Hierbei wird nicht beachtet, daß
diejer Angriff nad) einem 30 km langen, auf fchlechten
Wegen ausgeführten Marjche erfolgt und wohl auch in
Wirklichkeit unterblieben wäre. Berfannt ſoll jedoch
nicht werden, daß für die Nordpartei der Lage nad)
am 11. ein Sieg Sehr gelegen gefommen wäre, ba
am 12. Berftärkungen für die Südpartet eintreffen konnten,
12. September.
An diefem Tage fand bei günftigem Wetter die
Entiheidungsihladt vor St. Quentin ftatt.
Das Südlorpd erwartete am Omignon in flügel-
weiſer Aufftellung, 12. Divifion auf dem vechten Flügel,
den Angriff des Gegnerd. Die Stellung war 9 km
lang, demnad zu ausgedehnt für ein Armeekorps. An
und für fi) war fie ftarl, rechts an den Kanal von
St. Quentin, links an ben hier Waſſer führenden
Omignon angelehnt. Die in dem Thalgrunde liegenden
Dörfer waren in Vertheidigungäzuftand gejeßt, auf den
Höhen des linken Flußufers VBerftärkungen angelegt
worden,
Da dem Nordführer bekannt geworben war, daß
das zur Unterftübung eintreffende feindliche Korps
am 12. über Roupy— Etreiller® eintreffen würde, fo
beabjichtigte er, am frühen Morgen anzugreifen. Der
Feind follte in der Front feftgehalten und von Norden
umfaßt werben.
Die 5. Ravalleriedivifion war auf die Uebergänge
des Kanals nördlih St. Quentin angejeßt, der zu—
fammengejegten Kavalleriedivifion befohlen, die Ueber
gänge über die Somme zwiſchen St. Quentin und
Gr. Serancourt unpaffirbar zu machen.
Die Nordarmee war 7 Uhr 30 Minuten vormittags
folgendermaßen verfanmelt: 1. Divifion und Korps—
artillerie 1. Armeelorps Billeret, 2. Divifion nördlich
Verguier, 3. Divifion Vendelles, 4. Divifion und Korps—
artiflerie 2, Armeekorps Bernes.
Um 8 Uhr 20 Minuten traten die beiderjeitigen
Infanterien in Fühlung Bald darauf griffen die
Divifiond- und jpäter die Norpsartillerien auf den
Höhen bei Verguier ein. Dad 2. Armeelorps führte
ein hHinhaltendes Gefecht vor Vermand, um Zeit für
die Umfaffung des feindlichen rechten Flügels zu laſſen.
Gegen 10 Uhr vormittags warf die 2. Brigade bie
ihr gegenüberjtehende feindliche 24. Brigade ans
Pontru und Bontruet. Die 2. Divifion traf öſtlich
Maifjemyg ein und trieb den Feind auf Gricourt, wo
die gemworfene Brigade durch das Regiment 132 der
23. Brigade aufgenommen wurde, Als die Umfaffung
2587
in diefer Weije fühlbar geworden, ging das 2. Armee- |
korps auf Vermand vor und warf die dort ftehenden
Sügerbataillone der zufammengejeßten Diviſion auf
Holnon. Die Südpartei wollte noch die Höhen von
Fayet vertheidigen; aber von allen Seiten gedrängt,
wid fie gegen 1 Uhr nachmittags auf St. Quentin
zurüd. Der Kampf wurde beendet.
13. und 14. September.
Am 13. fand in der mit Franzöfiichen und Ruſſiſchen
Fahnen geichmüdten Stadt St. Quentin ein größeres
militärifches Frühſtück ftatt.
Um 14. wurde bei Etreillerd die Nevue über Die
beim Manöver betheiligten Truppen abgehalten. Das
1. und 2. Armeekorps jtand den Tribünen, deren
mittelfte für den Präfidenten bejtimmt war, gegenüber.
Am rechten Winkel, die beiden Seiten ausfüllend, jtand
auf einer Seite die gejammte Kavallerie, auf der
anderen das zujammengejtellte Armeelorps unter General
Kebler. Die Trupven waren im Feldanzug, Offiziere
bei diejer Gelegenheit mit weißen Handſchuhen. Vor
der Präfidententribüne waren die Dffiziere und linter-
offiziere aufgeftellt, die deforirt werden jollten. Hinter
ihnen ftand ein Bataillon des 132. Regiments mit der
Mufit und Fahne, um den Neudelorirten die Ehren-
bezeugung zu erweiſen.
Um 10 Uhr 25 Minuten verfündigten 101 Kanonen:
ſchüſſe die Ankunft des Präfidenten. Der der Revue
beimohnende König von Siam war mit dem Präfidenten
auf dem Bahnhof St. Quentin angefommen und jogleich,
von Dragonern eskortirt, auf dad Paradefeld gefahren.
PBräfident Faure hatte auf dem Bahnhof noch einige
Medaillen vertheilt und Fam nad) dem Könige an.
Der Präfident fuhr in Begleitung des Kriegsmimniſters
Billot die Fronten ab. Als er gegen 11 Ubr vor—
mittagd dor der Tribüne anlangte, fand die Ordens:
vertheilung ftatt; jodann begann der Vorbeimarſch.
General de France war zum eritenmale wieder zu
Pferde. Die Kavallerie ging in Brigaden im Galopp
borbei,
brigadeweije, zwei Negimenter in Front.
2, Urmeelorpd® marſchirten die Radfahrer, die Räder
auf dem Rüden tragend. Während des Vorbeimarjches
der Infanterie hatte ſich die Navallerie der Tribüne
gegenüber bereitgejtellt und ritt, nachdem die Infanterie
vorüber war, eine Attade gegen die Tribüne.
Am 15. September wurden die Fußtruppen mit
der Eifenbahn in ihre Garnifonen befördert, die berittenen
Waffen marjdirten.
Kleine Mitteilungen.
Dentichland. Zu der Mittheilung in Nr. 89 des
Miltär: Wochenblattes betreffend die „Kriegstech niſche
Zeitfſchrift“ fei noch bemerkt, daß der Vorſchlag des
Hauptmanns a. D. W. Stavenhagen auch dahın gina,
in den Nahmen einer folden friegstechnifchen Zeitschrift
Ihr folgten die Armeelorps, die Negimenter |
Hinter dem | Eroberung von Madagastar und hinterher bei der Ser:
1897 — Mititär-Wodenblaut — Rr. 97
2588
als dringend nothwendig die Erörterung von Organifationd-
fragen ber technifhen Truppen im meiteften Einne des
Mortes, Die Beachtung des Feſtungskrieges in ſtrategiſcher,
taftıfher und kriegsgeſchichtlicher Hinſicht, die techniſche
Beneralftabsmwifienfhaft und Aehnliches aufzunehmen
Wie weit dies in der neuen „Kriegstechnifchen Zeitſchrift“
erfolgen fann, wird fih am chen aus dem Verkeht
mit den Mitarbeitern und dem Leſepublikum ergeben.
Franfreih. Die Zahl der aus dem Elſaß
und ausXothringen ftammendenaltiven Generale
ift durch die in leßter Zeit erfolgten Beförderungen
auf 62 geftiegen, unter denen fi 21 Divifionsgenerale
und 41 Brigadegenerale befinden. Bon jenen fommen
11 auf die Neichslande, 10 auf ben anzöfilch ge
bliebenen Theil von Lothringen und auf Belfort, von
dieſen 25 auf das erftgenannte Gebiet, 16 auf das Letztere.
Rechnet man dazu die der Reſerve angehorenven
und die penfionirten Generale, deren es 68, nämlid
23 Divifiond: und 45 Brigadegenerale, giebt, jo gelangt
man zu ber erheblichen Zahl 130, einer Zıffer, dıe von
feinem anderen Zandestheile, Paris ausgenommen, erreicht
wird, Elfaß und Lothringen — ces pepinieres de
valeureux soldats, wie Napoleon IL die Provinzen
bezeichnet hat — find von jeher von hoher Bedeutung
für Die Ergänzung des Srangörichen Difizierlorps geweſen,
ein Umftand, welcher nıdt nur zuffernmäßig, fondern
auch in der Verwendung der von dort jtammenden
Generale zum Ausprud kommt. So gehören 3. B. gegen:
mwärtig zwei dem Oberkriegsrathe an, ſechs befehligen
Armeelorps und von den für befonders wichtig erachteten
Kommandoftelen an der Dftgrenze, in ihrer alten
SHeimath, find zwei an der Spige von Diviſionen und
ber Poſten des Bouverneurs von Toul mit Elfaß-Lothringern
befegt. Aus der Zeit der erften Republik und des eriten
Saiferreiches feien die Namen Ney, Molitor, Kellermann,
Lefebore, Victor, Gerard, Oudmot, Erelmans, Kleber,
Rıdepanfe, Rapp, Lafalle, Drouot, Senarmont und
Eble genannt. Am Ganzen haben diefe Gebiete im
Laufe der lettverfloffenen hundert Jahre Frankreich
500 Marſchälle und Admirale, Didiſions - und Brigade
generale, Vize- und Kontreadmirale geliefert.
(Le Gaulois Nr. 5776.)
— Die HauffasTirailleurs, melde bei ver
ftellung geordneter Verhältnifje auf der Infel vortreffliche
Dienfte geleiftet haben, follen, fobald die beabfichtigte
Errichtung eines zweiten Regiments Malgaſſiſcher
Tirailleurs ſie dort entbehrlich gemacht haben wird, aufs
gelöſt werden. Bis dahin bleibt in Dahomey, dem
Lande ihrer Herkunft, an Europäern nur ein Stamm
von einem Xıeutenant und zwei Unterlieutenants; bie
übrigen Europäer werden, ſoweit fie nicht nad Frankreich
zurüdfehren, am Senegal Verwendung finden,
{La France militaire Nr. 4045.)
— Die Preife von Fleifhlonferven, zu melden
die im Mutterlande auszuführenden Xıeferungen von
3840 Gentnern vergeben find, haben zwiſchen 258,89 und
255 Fres. geſchwanlt. Jener niedrigfie Preis ward zu
Cholet in der Vendee, diefer höchſte Preis in Touloufe
bewilligt. (Le Progrös militaire Nr. 1762.)
—— In Nr, 96, Spalte 2545, Zeile 37 von
oben lies: v. der Bede ftatt v. der Recke.
Gedrudt in der Königlichen Hofbugdruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 68-7.
Hierzu eine Beilage der Verlagäbuchhandlung von Paul Parey in Berlin SW, Hedemannftr. 10,
und der Allgemeine Anzeiger Nr. 87,
Militär-Wodenblatt,
Verantwortlicher Nebalteur:
». Eftorff, Generalmajor 4. D,,
riedenau b. Berlin, Goßleritr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin Sswı2, Kochſtraße 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von €, S. Mittler & Sohn,
Berlin swi2, Rodftr. 68-71.
—— — —
Diefe Zeitfeprift erfeint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Racmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlid) ein- bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „
ilitãr⸗ Literatur⸗
eitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufſätze als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beſtimmte Termine gebunden iſt.
terteljährlicher Bränumerationspreis für das Ganze 4 Dar! 50 Bf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Zeitungsfpebitionen — an.
% 98,
Berlin, Mittwoch den 3. November.
1897,
Inhalt:
Verſonal⸗ Beränderungen (Preußen, Württemberg, Kaiſerliche Schutztruppen) — Drbend » Verleihungen (Breußen,
Sachſen, Württemberg). — Ramenszug des Felbartillerie-Negiments Vrinz Regent Luitpold von Bayern (Magdeburgifchen) Nr. 4.
— Ramenszug des Heffiihen Jägerbataillons Nr. 11. — Anderweite Zutheilung des Artilleriedepots Saarlouis mit ber
Journaliſtiſcher Theil,
Generalmajor Adolf von Bülow F. — Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin. (Anzeige) — Ueber bie Raumverhältnifje
der Artillerie in der Schlacht. (Schluß. — Der Vollkskrieg an der Loire im Herbft 1870. — Die Kämpfe Englands an ber
Filiale Trier.
Indiſchen Rordweſtgrenze. (Mit Stüszen.)
Kleine Mittbeilungen, Frankreich: Verluſte auf Madagaskar.
ilizen der Alpini. — Inhalt der Nummer 32 des Armee: Verordnungsblattes.
Italien: Uebungen ber
Verpflegung während ber Herbſtühungen. —
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußifche Armee.
Offiziere, Portepeefähuriche ıc.
4. Eruennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Am aftiven Heere.
Neues Palais, den 26. Oktober 1897.
Erbprinz von Hohenzollern Durchlaucht, Major
:, & la suite des 1. Garde-Regts. zu Fuß und dienſt—
w leiitend bei dieſem Negt., vom 1. November d. 8.
ab auf ſechs Monate zur Dienftleiftung bei dem
großen Generalſtabe fommandirt.
Erbprinz Wolfgang zu Dienburg und Büdingen,
in der Armee und zwar als ef. Lt. à la suite des
1. Großherzogl. Heſſ. Inf. (Leibgarde-) Regts. Nr. 115,
mit Vorbehalt der Patentirung, angejtellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Sm altiven Heere
Neues Palais, den 26. Oftober 1897.
Heydenreid, Sek. Lt. vom nf. Negt. Nr. 136, mit
Benfion der Abſchied bemilligt.
Sm Beurlaubtenitande
Nened Palaid, den 26. Oftober 1897.
Stredmann, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Kreuznach, mit Penfion der Abſchied
bewilligt.
(4. Quartal 1897.
Beamte der Ailitär-Verwaltung.
Durch Allerhöchſte Beitallungen.
Den 23. Oktober 1897.
Appelius, Geheimer Oberbauratd, vortragender Nath
im Sriegäminijterium, zum Abtheil. Chef im Kriegs—
minifterium,
Wodrig, Intend. und Baurath mit dem Charakter
als Geheimer Baurath, zum Geheimen Baurath und
vortragenden Nath im Kriegsminifterium,
Billhart, Militär-ntend. Rath von der Intend. des
XVI. Armeelorps, zum Geheimen Kriegsrath und
vortragenden Rath im Kriegsminiſterium,
Riemann, Militär-Fntend. Rath, beauftragt mit Wahr:
nehmung der Militär: Intendantenftelle des XVI. Ar:
meclorps, zum Militär-Intend,,
Winterfeld, Militär-Antend. Ajjefjor, Vorftand ber
Intend. der 31. Div, zum Militär » Intend. Rath,
— ernannt.
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 12. Oktober 1897.
Prietzel, Zahlmitr. vom Inf. Regt. Nr. 98, bei feinem
Ausscheiden aus dem Dienft mit Penjion der Cha-
rofter als Nechnungsrath verlichen.
Turd Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 18. Oftober 1897.
Hohn, Regierungsbaumeiiter, techniiher Hülfsarbeiter
in der Bau Abtheil. des Kriegäminifteriums, zum
Garn. Bauinſp. ernannt,
Den 19. Oftober 1897.
Graf Elairon d'Hauſſonville, Pr. Lt. der Mef., unter |
Ueberweilung zu der Korps-Intend. des IX. Armee: |
forps, zum etatsmäß. Intend. Aſſeſſor ernannt.
Den 22, Oftober 1897.
Schrader, Zahlmſtr. vom 2, Bat. 7. Bad. Juf. Negts.
1897° — Militär: Modenblatt — Nr. 98
2592
Nr. 142, auf feinen UAntrag zum 1. November 1897
mit Penfion in den Auhejtand verjett.
Den 25. Oftober 1897.
Niemann, Militär-Intend., die Militär Intendanten:
jtelle des XVI. Armeeforps endgültig übertragen.
XI. (Königlih Württembergifches) Armeeforps,
Offiziere, Portepeefähnriche ic.
A. Ermennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Sm oaltiven Heere
Den 29, Oftober 1897.
Bie ber, Major und dienjithuender Flügeladjutant, zum
Kommandeur der Schloßgardesftomp. ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 25. Oftober 1897.
Graf v. Uxkull-Gyllenband, Pr. Lt. im Gren. Regt.
Königin Olga Nr. 119, mit Penſion der Abſchied
bewilligt.
Kaiferlihe Schugtruppen,
Nened Palais, den 23, Oktober 1897.
Dr. Gallus, Dr. Drewes, At. Aerzte 1. SL. von |
der Schußtruppe für Deutſch-Oſtafrila, zu überzähl.
Stabsärzten mit Patent vom 26. Juni d. 38. be
fördert,
Orden? = Verleihungen.
Preufen,
Seine Majeftät der König haben Allergnäbdigit
geruht:
dem Oberjtlientenant a. D. Diener den Nothen Adler:
Orden dritter Klaſſe mit der Schleife, der Königlichen
Krone und den Schwertern am Ninge,
dem Wallmeifter a. OD. Neumann zu Cüftrin das Kreuz
der Inhaber des Königlichen Haus = Drbend von
Hohenzollern,
dem Musletier Riefewetter im 4. Oberſchleſ. Inf.
Regt. Nr. 63 die Rettungs-Medaille am Bande, —
zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnäbigit
gerubt:
zu der von Sciner Nöniglichen Hoheit dem Fürſten
von Hohenzollern beſchloſſenen Verleihung von Deko:
rationen des Fürſtlich Hohenzollernſchen Haus:
Ordens Allerhöchſtihre Genehmigung zu ertheilen,
und zwar:
des Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe b:
an den Dberfien Keim, Kommandeur des Füſ. Negts.
Fürſt Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern.)
Nr. 40:
des Ehrenlreuzes dritter Klaſſe:
an den Major und Bats. Kommandeur v. Gersdorff,
an den Hauptmann und Komp. Chef Hunger,
an den Hauptmann v. Werner,
an den Premierlieutenant Bejiel;
der Jilbernen Verdienſt-Medaille:
an die Feldwebel Zahn, Lada, Weber und Diſchanz,
ſämmtlich vom Füſ. Regt. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen und zwar:
des Groß⸗Komthurkreuzes des Königlich Bayeriſchen
Militär-Verbienft-Ordens:
dem Generalmajor Frhrn. v. Gayl, Ober : Quartier:
meifter und fommandirt bei der 1. Armee = Xnip.
behuſs Wahrnehmung der Geichäfte als Chef des
Stabes;
des Nitterkreuzes erfter Klaſſe defielben Ordens:
dem perjönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit
des Prinzen Heinrih von Preußen, Major Elifford
Ntocq dv. Breugel, ä la suite des 1. Leib = Hui.
Negts, Nr. 1,
dem Flügeladjutanten Seiner Königlichen Hoheit des
Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzog:
thums Braunſchweig, Rittmeifter Grafenv. Schimmel:
mann,älasuite des Kür. Negts. Kaiſer Nitolaus J.
von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6,
dem periönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit
des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des
Herzogtums Braunſchweig, Rittmeifter dv. Unger,
a la suite des 1. Brandenburg. Drag. Regts. Wr. 2;
der Großherzoglich Heſſiſchen goldenen Verdienſt⸗
Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt:
den General der Infanterie z. D. Frhru. v. Hilger?
in Darmſtadt, zuletzt kommandirender General des
V. Armeekorps;
25
des Stern? zum Komthurkreuz des Großherzoglich
Sächſiſchen Haus » Ordens der Wachſamkeit oder vom
weißen Falten:
dem Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinſchen Flügeladju:
tonten, Generalmajor Frhen. v. Maltzahn;
des Nitterlreuzed zweiter Klaſſe dejjelben Ordens:
dem Großherzogl. Medlenburg » Schwerin. Flügeladju—
tanten, Premierlieutenant v. Rantzau;
derielben Dekoration jowie des Ehren : Nitterfreuzes
zweiter Klaſſe des Großherzoglich Oldenburgiſchen
Haus- und Verdienſt-Ordens des Herzogs Peter
Friedrich Ludwig:
dem Großherzogl. Mecklenburg Schwerinſchen Flũgeladju—
tanten, Premierlieutenant Graſen v. der Schulen—
burg;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus-⸗Ordens:
dem Diviſionsarzt Dr. Kellermann, Chefarzt des
Garn. Lazareths und Garn. Arzt in Potsdam;
des Ritterlreuzes erſter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Flügeladjutanten Seiner Königlichen Hoheit des
Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzog—
thums Braunjchweig, Rittm. Grafen v. Schimmel:
mann, & la suite des für. Negts. Kaiſer Nikolaus 1.
bon Rußland (Brandenburg) Nr. 6,
dem Stabsarzt Dr. Nothnagel, Abtheil. Arzt der
3. Abtheil. des 2. Garde-Feldart. Negts.;
des Fürſtlich Schtwarzburgiichen Ehrenkreuzes
zweiter Klaſſe:
dem Major dv. Briem, Flügeladjutanten Seiner Durch—
laucht des Fürjten zu Schwarzburg-Rudolitadt;
des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
dem Major der Landw. a. D. Mudlad;
des Kaiſerlich Ruffiichen St. Annen⸗-Ordens
zweiter Klaſſe:
dem Stabsarzt Dr. Ilberg, Bats. Arzt des 2. Bat.
des Garde⸗Füſ. Regts.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Schwediſchen Schwert-Ordens:
dem Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinſchen Flügel—
adjutanten, Premierlieutenant Grafen v. der Schulen⸗
burg;
des Großlreuzes des Königlich Siameſiſchen
Kronen⸗Ordens:
dem Großherzogl. Medlenburg Schwerinichen Flügel—
adjutanten, Generalmajor sehen. vd, Maltzahn;
des Difizierfreuges des Königlich Siameſiſchen Weihen
Elephanten- Ordens:
den Großherzogl. Medtlenburg : Schwerinichen Zlügel-
adjutanten, Premierlientenants v. Rankau und Örafen
v. der Schulenburg.
Sachſen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Vizeſeldwebel Hiller des 4. Inf. Regts. Nr. 103
das Albrechtslreuz zu verleihen.
Mit Allerhöchiter Genehmigung Seiner Majeftät
des Königs iſt von dem Mintitertum des Innern
dem Selondlientenant Legler vom 1. (Leib:) Gren.
Negt. Nr. 100 die goldene Lebensrettungs: Medaille,
dem inzwiichen zur Reſ. beurlaubten Pionier Schöne
der 2. Komp. des Pion, Bat. Nr. 12 die filberne
Vebensrettungs: Medaille, — mit der Erlaubniß zum
Tragen am weißen Bande verliehen worden.
Seine Majeität der König Haben Allergnädigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar;
des Komthurkreuzes des Kaijerlih und Königlich
Defterreihiichen Franz Joſeph⸗Ordens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Major
v. Pilſach,
Allerhöchſtihrem Leibarzt, Oberftabsarzt 1.81. Dr. Selle,
Regts. Arzt des 1. Feldart. Regts. Nr. 12;
des Königlich Bayerischen Militär: Verdienftlreuzes:
dem Sergeanten Flegel des 2. Gren. Regts. Nr. 101
Kaiſer Wilhelm, König von Preußen;
der filbernen Medaille des Königlich Baheriſchen
Verdienft-Ordens vom heiligen Michael:
dem Gefreiten Röber des 1. (Leib-) Gren. Regts.
Nr. 100;
des Königlich Schwediſchen Kommandeurfreuzed
des Nordfterm-Drdend:
dem Oberitlientenant a. D. v. Schimpff;
der Königlih Siamefischen jilbernen Medaille:
dem Stabstrompeter Stod des Garde-Neiter-Negts.
Senfit
MWirttemberg.
Bon Seiner Majeftät dem Deutſchen Katjer
und König von Preußen ift dem als Bats, Kom—
mandenr zum Gren. Regt. König Friedrich I. (4. Oft:
preuß.) Nr. 5 kommandirten Major Stein die Er—
innerungs: Medaille verlichen worden.
(Erlaubnißertheilung zur Anlegung ſ. M. W. Bl. 1897,
Nr. 37 Sp. 1119/20.)
2595 1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 98 25%
(Aus dem Armee» Berorbnungsblatt Nr. 32 vom 31. Ditober 1897.)
Namenszug des Feldartillerie-Hegiments Prinz:Regent Yuitpold von Bayern (Magdeburgiihen) Nr. 4.
Ich beitimme im Anſchluß an Meine Ordre vom 1. September 1897, daß das Felbartillerie-Regiment
Prinz Negent Luitpold von Bayern (Magdeburgiices) Nr. 4 den Namenszug feines hohen Cheſs nad) den Mir
vorgelegten Proben fortan auf den Epaulettes und Achjelitüden beziehungsweife Schulterklappen zu tragen hat.
Das Weitere ift vom Kriegdminifterium zu veranlafien.
Hubertusftod, den 12. Oltober 1897.
Wilhelm,
An das Kriegsminiſterium. v. Goßler.
Namendzug des Heſſiſchen Jägerbataillons Ne. 11.
Ich bejtimme im Anſchluß an Meine Ordre vom 5. September 1897, dab das Heſſiſche Jägerbataillon
Nr. 11 fortan den Namenszug jeines erhabenen Chefs, der Königin von talien Majeftät, nad) den Mir vor:
gelegten Proben auf den Epaulettes und Achſelſtücken beziehungsweiſe Schulterflappen tragen joll. Das Kriegs
minifterium bat da8 Weitere zu veranlafjen.
Neues Palais, den 23. Oktober 1897.
Wilhelm.
An das Kriegsminiſterium. v. Goßler.
Kriegsminifterium. Berlin, den 20. Oltober 1897.
Anderweite Zutheilung des Artilleriedepotd Saarlouis mit der Filiale Trier.
Am 1. April 1898 tritt das Nrtilleriedepot Saarlouis mit der Filiale Trier aus dem Bezirk der
4. Artilleriedepot-Inſpektion in den Bezirk der 3. Artilleriebepot:Infpektion über.
v. Goßler.
Sonrnaliftifher Theil.
In vergangener Naht veritarb zu Darmftadt infolge eines ſchweren Sturzes mit dem
Pferde auf der Jagd
der Königliche Generalmajor und Kommandeur der 21. Kavalleriebrigade
Berr Adolf von Bülow.
Flügeladjutant dreier Staifer, war der Verewigte ein Mann, deſſen felienfeiter Charakter,
deſſen Treue, deſſen Bejtändigfeit ihm das rüchaltlofefte Vertrauen vom Oberjten Kriegsherrn bis
zum jüngjten Untergebenen erworben hatten.
Seine Begabung, jein rajtlofer Fleiß, feine glühende Paſſion für feinen Beruf machten ihn
zu einem ®eneral, auf welchen für die ſchwerſten Aufgaben zu zählen war.
Lange Jahre perſönlicher Adjutant bei Seiner Majejtät vor Antritt der Regierung, betrauern
Alerhöhftdiejelben in dem Entjchlafenen einen wahren Freund, welchem Sein Kaiſer und König über
das Grab hinaus ein bleibendes und dankbares Gedächtniß bewahren wird.
Potsdam, den 1. November 1897.
Auf Allerhöchſten Befehl
und im Namen des AUllerhöhften Hauptauartiers:
von Pleifen,
Generallieutenant und dienſtthuender Generaladjutant Seiner Majeftät des Kaiſers und Könige.
2597
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin.
Der erfte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwoch, den 3. November, abends 7 Uhr
in ber Kriegsafabemie, Dorotheenftr. 58/59
ſtatt.
Vortrag: „Die Ausſichten der Kavallerie im Kampf
gegen Infanterie und Artillerie“, gehalten
von Generallieutenant 5. D. v. Belets
Narbonne,
Ueber die Raumverhältniffe der Artillerie
in der Schlacht.
II.
Ueber die Raumvderhältniffe in der geplanten
Schlacht und den Gebrauch der unter I]. berührten
Mittel in derjelben.
In dem Aufiag ift wohl die Nede von dem Raum:
bedürfniß der Feldartillerie unſeres Armeeforps, aber
nicht von der zum Vergleich doch nothwendigen Front-
länge des legteren. Diejelbe ift jehr veränderlid. Auf
ein Armeelorps, welches einen Theil des enticheidenden
Infanterieangriffs zu bilden hat, werden wie bisher
2400 m bis 3000 m zu rechnen fein. Bei eigener über-
legener und tüchtiger Artillerie, welche Garantie Fräftiger
Unterftügung bietet, durch Niederwerfung und Nieder:
haltung der gegnerischen Mrtillerie, wie erfolgreicher
Bekämpfung der Einbrucheficlle bis zu den legten Stadien
des Angriffs, wird man fid) mehr an das größere
Maß halten dürfen.
Ein Armeelorpd dagegen, dad einen Theil des
Nebenangriffs bildet, oder ein Armeelorps in der Ber:
theidigung wird, ebenjo wie im leßten Siriege, eine
doppelt jo große Front um fo eher haben dürfen, je
färfer und tüchtiger feine Artillerie ift. Verſtärlt durch
das Detachement von Lyncker konnte das III. Armeekorps
am 16. Auguft 1870 eine Front von faſt 6000 m von
einihließlich dem Bois de Vionville bi! ausſchließlich den
Bülhen von Tronville fiegreich behaupten. Bejonders
zu beachten bleibt aber, daß feine Mrtillerie dur
Batterien des X. Armeekorps und ziveier Slavallerie-
dioifionen auf 25 Batterien, d. h. mehr als unſer
jegiges Armeelorps im Kriege zählt, gebradyt worden
war, Bir lafjen die bejonderen Verhältniſſe, wie fie
aus dem Kriege jtehender gegen improvifirte Armeen
(levee en masse) entftehen, außer Betracht.
Von der geplanten Schlacht werden die Perioden
der Aufklärung durch die Kavallerie, jowie der Vor—
boftens und Avantgardengefechte übergangen, welche als
Detachementägefechte nebeneinander noch feine Raum:
Khwierigleiten für die Verwendung der Waffen bieten.
—— ſogleich über zu den aufeinander folgenden
oden:
1. des entſcheidenden Artillerielampfes,
2. des entſcheidenden Infanterielampfes.
ESchluß.)
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 88
2598
Die letzte Entſcheidung, worauf Alles anlommt,
giebt in der Regel die Infanterie. Aber die Chancen
für den günſtigen Ausfall dieſer Entſcheidung find ſehr
weſentlich von dem Ausgang des vorausgehenden
entſcheidenden Artillerielampfes abhängig. Wenn es,
wie dies oft der Fall war, in den Schlachten des
Krieges 1870/71 der Deutſchen Artillerie gelang, die
Artillerie de3 Gegners zu vertreiben und ihr ferneres
Feuer gegen die Franzöfiihe Infanterie auszunutzen,
jo gelang es diejer troß ihrer beſſeren Bewaffnung mit
Chaſſepots nicht, den Sieg zu erringen. In dieſer
Beziehung find gerade ſolche Schlachten von enticheidender
Bedeutung, in welchen die Franzoſen und numeriſch
überlegen waren. Dem Umftande, daß e8 in der Schlacht
von Mars la Tour und Vionville der Deutjchen Artillerie
gelang, das Uebergewicht über die Franzöſiſche Artillerie
zu gewinnen, war es zuzufchreiben, daß Die wiederholten,
energiichen Infanterieangriffe des Franzöfiichen Linken
Flügel und Gentrums ohne Unterjtüßung durch eigene
Artillerie an der Deutichen Stellung zerichellten. In
der Schlacht von Noifieville trug die Unterlegenheit der
Franzöſiſchen Artillerie gegenüber der Deutjchen, welche
unter dieſen Umftänden erkannte und verjtand, ſich auch
gegen die Franzöfiiche Infanterie wirlſamſt zur Geltung
zu bringen, weſentlich dazu bei, daß der mit überlegenen
Kräften unternommene Angrifi der Franzoſen am
Abend des eriten Schlachttages auf halbem Wege zur
Deutſchen Bertheidigungsitellung ftehen blieb und dadurd)
dem Gegenftoß der Deutjchen am zweiten Schlachttage jo
günftige Chancen bot. Das feit dem Kriege 1870/71
bei unjerem weftlichen Nachbar hervorgetretene Beſtreben,
durch Bewaffnung md Zahl an Batterien des Armee—
korps uns zu überbieten, ijt zweifellos auf ihre bitteren
Erfahrungen während defjelben mit einer techniſch und
numeriſch ſchwächeren Artillerie zurüdzuführen. Wbge:
jehen von der Nothwenbdigleit, auf der Höhe ber Zahl,
der Technit und der Ausbildung zu bleiben, wird unjere
Artillerie den emticheidenden Kampf gegen die Artillerie
des vorausſichtlichen Gegners nur dann erfolgreid be-
jtehen Lönnen, wenn auch die taltiiche Verwendung ihr
die Chancen dazu möglichit erleichtert. Ebenſo wie in
der Periode des entjcheidenden Infanterieangriifs ober
Gegenſtoßes, wenn er von der Infanterie erfolgt, letztere
die Hauptwaffe ift und daher die größtmöglichſte Rückſicht
auf ihr Raumbedürfnig genommen wird, ebenſo ijt in
der Periode des enticheidenden Kampfes der Artillerie
dieje die Hauptwaffe und muß ihrem Raumbedürfniß
möglichſt Nechnung getragen werden.
A. Die geplante Vertheidigungsſchlacht.
Bei einer gut gewählten Stellung, in welcder eine
Entſcheidungsſchlacht geliefert werden joll, fan es in
der Regel an Raum für die Aufitellung ber
Artillerie in normaler geöffneter Linie nicht
fehlen,
Den entfcheidenden Artilleriefampf gegen Die
Angriffsartillerie wird fie daher in der Nenel im dieſer
Gefechtsſorm aufnehmen fünnen und müfjen. Ein Be
dürfniß zur Anwendung der ımter 11. 1,2, 3 berührten
Mittel, lediglicd zur Raumerſparniß liegt in der Regel
nit vor. Das Ererzire Reglement 3. 266 verlangt
allerdings den grundjäglichen Schuß der Artillerie durch
vorgeſchobene Infanterie gegen das Feuer gegneriicher
Infanterie und führt dies, wie vom Verfafjer zutreffend
ausgeführt ift, bei langen Wrtillerielinien dazu, daß
Infanterie fi) auf 500 m bi 1000 m auch vor der
Artillerie einniftet und deren Geſchoſſe über fich hinweg—
gehen läßt, und muß dies auch nad) jeiner Anficht er-
tragen werden. Ohne died Vorſchieben von Infanterie
würde diejelbe im ruhigen, wirljamen Feuer gegen die
im Gefecht taktiſch wichtigiten Ziele geſtört. Artillerie
des Vertheidigers, welche von Stellungen hinter Kämmen
aus die gegnerische Artillerie oder andere entferntere
wichtige Ziele befämpfen joll, müßte überdies ſchon jebt
oft ihre Dedungen aufgeben, um gegen das nterejje
der Gejammtlage Abhänge zu bejtreichen, auf welchen
ſich jchwächere feindlihe Infanterieabtheilungen heran-
ſchleichen. Erft dann, wenn der entjcheidende Infanterie:
angriff beginnt, joll die Vertheidigungsartillerie, ſelbſt
unter Preisgebung ihrer Dedungen wirlen, wenn, wie
gewöhnlich, die wirkſame Beſtreichung der Abhänge es
erfordert. Unſeres Erachtens werden die Fälle, daß in der
Vertheidigung ſich eigene Infanterie vor der Artillerie ein-
zuniten hat, durch Einfügung von Infanterieabtheilungen
in ihre Stellungen derart, daß hinter den vorgeichobenen
Linien feine Batterien ftehen, oft eingejchränft werden
fünnen. Es muß nur die Bedingung erfüllt werden,
daß jolches Gelände unter wirkjamem Infanteriefeuer
gehalten bezw. bejegt wird, welches der gegnerifchen
Infanterie Gelegenheit zur gededten Annäherung (Falten,
todte Winkel ꝛc.) oder zum gededten Einniften (Wald-
ftüde, Gräben, Dämme) bietet,
Wenn die Vertheidigungsitellung auf niedrigem
Höhenzuge mit glacisfürmiger Abdachung liegt, wie das
Beijpiel des Aufſatzes annimmt, jo ijt nach ſiegreichem
Ausgange des enticheidenden Artilleriefampfes die Artillerie
in geöffneter Linie recht wohl im Stande, gegen Infanterie
angriffe größere Theile der Front jelbftändig zu ver-
theidigen. Dies hat bereit3 am 16. Auguſt 1870 zwijchen
Vionville und dem Bois de Vionville die Deutjche Artillerie
mit ihren damaligen Granaten bei weniger rajanter
Flugbahn gegen Franzöſiſche Infanterie mit Chajjepots
gezeigt. Gegenüber Infanterie auch mit ihrer befjeren
Bewaffnung ann Dies zweifellos ebenſo die heutige
Urtillerie ſchon mit ihren jeßigen Geſchützen, jeitdem
Einführung und Erweiterung des Schrapnelfeuers, ſowie
Annahme von rauchſchwachem Pulver, Fertiggeichoß,
Schießbremſe und eines weſentlich verbeflerten Schieß—
verſahrens die Wirkung jo erheblich geſteigert haben.
Daß aber die Einführung neuer Geſchütze eine weitere
erhebliche Wirkungsiteigerung der Artillerie gerade bei
Bekämpfung des Infanterieangrifis bedeutet, dürfen wir
fiher annehmen.
Ein derartiger,durch ſchwächere Infanterieabtheilungen
in oben jlizzirter Weile gefhügter Gebrauch der Ver—
theidigungsantillerie bereitet aber in der Regel am
beiten den Gegenſtoß des Vertheidigerd vor. Er giebt
der eigenen Artillerie die meijte Chance, im Kampfe
gegen die Angriffdartillerie nicht zu unterliegen; er ers
2600
ſpart möglichſt viel Kräfte der anderen Waffen, welche
verbedt hinter den Flügeln und Flanken in Bereitichaft
zur demnächjtigen Ausführung des Gegenangriffs zurüd:
gehalten werden können. Soll derielbe aber aus einem
Theil der Front heraus erfolgen, jo werden Artillerie:
abtheilungen, welche dadurch in bisheriger Ztellung
bald zur Unthätigleit gezwungen fein würden, fie un-
vermerkt räumen, um möglichſt durch überrajchendes
Erjdjeinen auf anderen, feitwärtd gelegenen Punkten den
Gegenjtoß vorzubereiten und zu unterftügen. Jebt iſt
der Zeitpunkt, wo dieſe Artillerie Gebrauch von den
unter 11. 1, 3 und 4 berührten Mitteln zur Erjparung
von Raum machen wird. Dafür bietet der 8. September
des diesjährigen Naifermanövers ein lehrreiches Beiipiel.
Der nördliche Theil der von Kaichen in der Richtung
auf Heldenbergen ziehenden Höhenwelle und die etwa
1000 m öftlih davon befindliche Dominirende Höhe von
Schloß Naumburg gaben Anlaß zur überrafchenden
Bildung von zwei theilweiſe hintereinander liegenden
Nrtillerieitellungen, deren flanfirendes Feuer den Gegen:
jtoß aus der Front der Oſtarmee auf dad Vortheil—
hafteſte vorbereitete und unterftüßte,
B. Die geplante Angriffsigladt.
a. Der entideidende Nrtilleriefampf.
In der Periode dejielben wird es in der Regel nur
zu Detachementslämpfen der Infanterie fommen können
zur Sicherung und Unterftügung der Artillerie, zur
Vertreibung des Gegners unter Mitwirkung von Artillerie
aus etwa vorgeſchobenen Boten, deren Wegnahme für
die Durchführung des enticheidenden Artilleriefampfes
oder aud) des jpäteren enticheidenden Anfanteriefampfes
gegen die Hauptftellung von Bedeutung ijt. Auch werden
weitere Anfanteriedetahementd ſich unter der Gunſt
von Dedungen vorzuarbeiten jtreben, um das Por:
gelände der Hauptjtellung ganz in die Hand zu be
fonmen.
In diejer, in der Wirklicheit der großen vangirten
Schlacht doch langen Zeitperiode fehlt es der Artillerie
des Angreiferd leineswegs an Pla und hat die höhere
Truppenführung gewiß allen Grund, die ihr günftigiten
Seländejtreden zu gewähren, um dadurch derjelben die
jo jehr Schwierige Aufgabe, die Artillerie des Vertheidigers
niederzumwerfen, möglichjt zu erleichtern. Die Auf-
ſtellung der Artillerie in normaler geöffneter
Linie wird die Negel jein.
Das Bedürfniß nad) Ausnahmen hat ſich auch
während der Kaiſermanöver in den legten Jahren wenig
gezeigt. Der Fall einer Aufſtellung der Artillerie in
zwei Öefechtälinien hintereinander ift in dieſer Periode
nur einmal von uns beobachtet worden, am lebten Tage
des diesjährigen Naijermanövers in der Mitte der
Ungriffsfront, wo ein höherjtehendes Artillerieregiment
über ein anderes hinwegſchoß, welches auf einer etwa
800 m bi8 1000 m davor befindlichen, viel niedrigeren
Höhenwelle ſtand. Die Gründe, welde diefe Anordnung
veranlaßt haben, find uns nicht befannt.
Schon oben ift berührt worden, dab diejenigen
Armeelorps, deren Nufgabe der Nebenangriff ift, von
2601
vornherein eine viel größere Front haben können. Der
Umftand, daß die geöffnete Linie mit normalen Geſchütz—
Seitenabjtänden eine größere Front befjer dedt und fie
daher um jo cher geftattet, hat auch für den Geſammt—
angriff feine bejondere Bedeutung, weil dadurch die
Ueberflügelung und Umfafjung des Vertheidigers mit
überlegenen Kräften am enticheidenden Flügel um fo
mehr gewährleiftet wird.
Die Erlangung des Uebergewichtes über die Ver—
theidigungsartillerie it ein jo großer Vortheil, dak die
danach bemeijene zahlreichere und tüchtigere Angriffs:
artillerie ſich bezahlt macht, auch wenn es ihre nicht
immer gelingen jollte, fi) wegen Raummangel aud) noch
in voller Stärfe an dem folgenden enticheidenden
Infanterieangriff zu betheiligen. Wir dürfen ung übrigens
nicht der Illuſion hingeben, daß aus dem entjcheidenden
Artilleriefampf gegen eine ebenbürtige Artillerie des
Gegners, auf welche doch geredjnet werden muß, uniere
Artillerie vollzählig hervortreten wird; fie wird weit
mehr zufammengefchmolzen fein wie in den Schlachten
des legten Krieges und ſchon deshalb weniger Raum:
Ihwierigfeiten bei der Verwendung während des ent-
iheidenden Infanterieangrifi3 finden.
Auf dem Flügel, welcher umfaffen foll, wird an-
fänglich ber Artillertelampf ebenfalls nur ein frontaler
fein können. Kurz vor dem Anfehen des enticheidenden
Infanterieangriffs wird es aber an Raum und einer
gut amdgebildeten Angriffsartillerie auch nicht am
genügender Zeit fehlen, um unter dem Schutze vor:
geihobener Infanterie hier die eigene Feuerüberlegenheit
auch in flankirender Weife materiell wie moralijch zur
Geltung zu bringen.
b. Der entjcheidende Infantericangrifi.
Dem Herrn Berfaffer ift darin zuzuftimmen, daß die
Angriffsartillerie bejtrebt fein muß, ſich möglichjt mit
allen noch vorhandenen Kräften auch während dieſer
Keriode zur Geltung zu bringen, durch dauernde Nieder:
haltung der Vertheidigungsartillerie und durch unmittel-
bare Bekämpfung der Einbruchsitelle bis zum letzten
Angriffsjtadium bezw. der feindlichen Reſerven.
Da jet unter allen Umftänden der Infanterie,
welche den enticheidenden Angriff durchzuführen hat,
der Raum dafür belaffen werben muß, fo muß hier
die Artillerie mit ungleich weniger Raum ſich begnügen.
Zu Statten kommt ihr, daß fie dies auch jeht kann,
weil nach erlangtem Uebergewicht über die gegneriiche
Artillerie fie ja freier in der Verwendung der Bervegungs-
formen und der unter II. berührten Mittel zur Raum:
erſparniß iſi.
Ein Theil der Artillerie hat den Infanterieangriff
auf näherer Entfernung zu begleiten und wird aller:
dings das Beſtreben haben, dies möglichſt von feitwärts
ber zu thun. Es wird aber nicht zu vermeiden fein,
auch Batterien in größere Angriffsfronten einzufügen.
Beländebeihaffenheit und der Wunſch, möglichjt wenig
die Infanterie Truppenverbände zu zerreißen, werden
darüber entfcheiden, wo dies zu geichehen hat. Die
bier zu verwendenden Batterien beanipruchen bei
schn Schritt Geſchützraum nur etwa 50 m bis 60 m
1897 — Nilttär:Wodyenblatt — Nr. 98
2602
Frontlänge. Von der Beichaffenheit und Sicherung
des Geländes vorn durch die fchon vorgeſchobenen
Infanteriedetachements wird es abhängen, ob und bis zu
welchen Punkten derartige Batterien, zur bejjeren Vers
meidung von NRaumfchrvierigkeiten und zum Zeitgewinn
für die Wirkung auf näherer Entfernung den zum
entjcheibenden Angriff anſehenden Infanteriemafjen vor—
außeilen dürfen. Nicht jede Geländebejchaffenheit bes
günftigt die Verwendung der Artillerie auf näherer
Entfernung, wie 3. ®. die fonveren Abhänge öſtlich des
Mance-Öruntes bei Ausführung eines Angriffs auf die
Stellung von le Boint du jour.
Der größere Theil der Artillerie muß jet in
jolhen Stellungen zurücdbleiben, welche ein möglicht
ununterbrochenes Niederhalten der feindlichen Artillerie
und Erſchüttern der Einbruchsſtelle gejtatten. In dem
Beijpiel des Aufſatzes, welches den umfafjenden Angriff
dreier Armeelorps gegen eine feindliche Stellung in
Betracht zieht auf niedrigem Höhenzuge mit glaciß-
fürmiger Abdachung in Front und Flanke, die im
rechten Winkel zueinander ftehen, will Verfafier ſehr
ſachgemäß und im Sinne eined in früheren Jahren
auch don anderer Seite bereit3 gemadten Vorſchlages,
den vor dem ausjpringenden Winfel gelegenen Raum,
welcher ja von dem nfanterieangriff nicht in Anſpruch
genommen wird, zu Wrtillerieftellungen vorzugsweiſe
benutzen, auch ſchon während des enticheidenden Artillerie:
kampfes. Wenn Leßterer auf etwa 2400 m jtatt-
findet, jo berechnet er den Bogen für den Aufitellungs:
raum der Artillerie auf 3750 m. Mit Nüdficht darauf,
daß ein weſentlicher Unterjchied in der Wirkung auf
2400 m und 3000 m nicht eintritt, wird es von Inter—
eſſe fein, feitzuftellen, daß für leptere Entfernung diejer
Aufftellungsraum auf 4700 m etiva anwächſt, d. h. auf
mehr als die normale Entwidelung der Artillerie
zweier Armeelorps beträgt. Wir können aber Ber:
fojfer nur zuftimmen, wenn er das nähere Herangehen
eined Theile der Artillerie in diefem Naume vor dem
ausfpringenden Winkel an die Stellung empfiehlt und
haben fein Bedenlen dagegen, daß vor dem jtehens
bleibenden Theile der Linie mit normalen fih eine
zweite Linie mit verminderten Gejhüß-Seitenabjtänden
bildet; nur müſſen die Abftände größer als 400 m bis
500 m jein. Für Dielen fchneller vorübergehenden
Sefechtämoment wird es genügen, nur die erjten Wagen:
jtaffeln zunächſt mitzunehmen, falls fie vorher mit
Munition kompletirt jind.
Wenn das Beijpiel noch eine Divifiondartillerie
hinter dem umfaſſenden finten Flügel zurüdhält, fo
würde es fi höchſtens nur no um den Raum für
eine zweite Diviftonsartillerie und für eine Korps—
artillerie handeln.
Der jebt auf dem Felde des entjcheidenden In—
fanterieangrifis nicht verwendbare Theil von Artillerie
wird jehr oft zur Verftärfung der Artillerie des
dem inneren Flügel zumächititchenden Armeelorps des
Nebenangriffs dienen können. Es wird hier nicht an
Auftelimgsraum fehlen, wenn dieſes Armeekorps, feiner
Aufgabe entiprechend, eine größere Frontlänge hat und
die Ausführung eines enticheidenden Infantericangriiis
2603
unterläßt. Eine jtarfe Artilleriemafje bier hält nicht
allein die gegenüber befindliche feindliche Artillerie in
Schach, damit fie nicht fchräg oder flanfirend gegen
den inneren Flügel des Hauptangrifis wirkt, jondern
gejtattet auch, bei günjtigen Geländeverhältnifjen wirt:
james, meijt jchräges Artilleriefeuer gegen die Einbruchs—
ftelle zu richten. Verlangen die Verhältnifje ein centrales
Durchbrechen der BVertheidigungsitellung, jo werden
derartige Artilleriemaffen auf beiden Zeiten des ent-
ſcheidenden Infanterieangriffs anzuftreben jein.
Dasjenige Gelände, welches das Begleiten des An-
griff durch Batterien auf näherer Entfernung nicht
begünftigt, erleichtert jehr oft das Durchziehen der In—
fanterie. Dajjelbe würde bei Gravelotte ganz verdedt
möglid) fein durch das Bois des Ognons und das Bois des
Genivaux, der Mance-Grund aber ein verdedtes Bereit
ftellen zum Angriff geitatten. Es tritt dadurch für
die Artillerie bei Gravelotte der Vortheil ein, daß fie
ihr Feuer auch bei Beginn des entjcheidenden Infanterie
angriff® ungeftört über dieje hinweg bis in die letzten
Stadien deſſelben fortjegen kann.
Bei Gelegenheit der großen Herbitübungen wurde
zur Perringerung des Raumes während des ents
ſcheidenden Infanterieangrifis jehr viel mehr von der
Berengung der Geihüß-Seitenabjtände, ald von der Aufs
ftellung der Artillerie in zwei Linien hintereinander
Gebrauch gemacht. Ein folder Fall kam indeß am
vorlegten Tage der vorjährigen Uebungen vor. Die
Divifionsartillerie der 9. Divifion jtand auf dem
domintrenden Strohm:Berge im Feuer, als die Korps—
artillerie VI. Armeekorps von ihrer Stellung weiter
lint3 fid) zur Unterftügung des Infanterieangrifis auf
eine um etwa 800 m bis 1000 m davor gelegene
niedrigere Höhenwelle zu ziehen hatte, die im verdedten
Flanlenmarſche erreicht wurde. Beide Regimenter hatten
jelbftändige Aufgaben.
Vorjtehende Darlequngen erweiſen, daß die Ver:
wendung der Wrtillerie in dieſem Gefechtämoment
bon der Beichaffenheit des Schlachtfeldes und den Ab—
lichten dev höheren Führung ſehr abhängig it. Ein
Schema läßt fi) darüber nicht geben.
Aus unjeren Betrachtungen dürfte ich ergeben: Die
Zahl der Fälle, daß wegen Raumſchwierigkelten unfere
Artillerie in den Schlachten des letzten Krieges nicht
zur vollen Entwidelung gelommen ift, ift nicht groß.
Größer ift die Zahl, wo noch mehr Artillerie hätte
Verwendung finden künnen.
Wir befürdten trotz Verſtärlung der Armeelorps
an Batterien nicht, daß der Verwendung unſerer Artillerie
in den zulünftigen Schlachten häufiger Raumſchwierig—
keiten als ehedem entgegentreten werden. Dieſe An—
ſicht hat ihren Grund: in der durch die ſtärkere Artillerie
gewachſenen Befähigung der Armeen, eine größere Schlacht:
front einnchmen zu können; in der durch artilleritiiche
und taktische Ausbildung gewedten Geſchicklichleit der
Waffe zur Werwerthung früher nicht benubbarer
Geländepunkte zu VBattericaufftellungen; in der ſach—
1897 — Militär:Modenblatt — Nr. 98
2604
gemäßen Anwendung der zur Raumerſparniß führenden
Mittel der Artillerie und in den größeren Berluften,
die unfere Artillerie im Kampfe gegen eine eben:
bürtigere Artillerie zu gewärtigen hat. Auch ſteht zu
erwarten, daß die höheren Truppenführer, je näher
ihnen organifatorisch jchon im Frieden auch die Feld:
artillerie tritt, fie diejelbe taktijchh um jo zweckmäßiger
in Verbindung mit den anderen Waffen zu verwenden
verjtehen werden.
Die Möglichkeit, troß alledem einmal wegen Raum:
mangels auf einem Schladhtfelde bezw. auf einem Theile
defjelben nicht voll, oder doch nicht in jedem Abjchnitte
der Schladht zur Verwendung zu kommen, theilt die
Artillerie mit der Infanterie und noch mehr mit der
Kavallerie. Diefer Uebelſtand ift gewiß viel eher zu
ertragen, als eine nicht genügend jtarfe Artillerie in
der Mehrzahl der Schlachten.
Berichtigung. In Rr. 97, Spalte 2579, Zeile 31 u.
von oben, muß an Stelle von „ſüdlich ber Carrieres D’Aman:
villers“ ftehen: „nördlid der Carriered d'Amanvillers“.
Der Vollskrieg an der Loire im Herbſt 1870.
In dem vorliegenden Bande, der ji als „Dritter
Theil“ der „enticheidenden Tage von Orleans im
Herbite 1870“ vorftellt, wird der 3. Dezember 1870
geihildert.*) Der Herr Verfaffer hat für den 3. und
4. Dezember 1870 nicht die übliche Bezeichnung:
„Schlacht von Orléans“ gewählt, jondern: „Die Auf
löjung des Franzöſiſchen Heeres vor Orleans“. Man
wird ihm darin Recht geben müſſen. Schlachten find
weder am 3. noch am 4. Dezember geichlagen worden.
Die friegeriichen Ereigniije der beiden Tage charakterijiren
fih ald die Folgen der Franzöſiſchen Niederlagen bei
Beaune fa Nolande und Yoigny—Poupry. Selbſt die
„ſtrategiſche“ Zuthat, welche am Ende ſelbſt aus einem
Treffen eine „Schlacht“ machen könnte, ift nur jpärlic
vertreten. Nachdem am 2. Dezember von Verſailles
aus der Zweiten Armee in ganz bejtimmter Form
befohlen worden war, endlih die Entjcheidung vor
Drleand durch den Angriff zu juchen, konnte es ſich
nur noch um einen VBormarjchbefehl für die einzelnen
weit auseinander gezogenen Armeelorps handeln, welder
eine „operative“ Schiebung oder jonjtige operative
Maßnahme großen Stiles ausſchloß. Es war eben
ber Fehler einer „Kordonſtellung“, wie fie die Zweite
Urmee einnahm, nicht mehr gut zu machen. Was
nach dieſer Richtung „itrategiich“ verfahren war, iſt
lediglich durch die wuftergültigen taktifchen Leitungen
der Deutichen Truppen vom 28. November bis ein
ſchließlich 4. Dezember wieder eingerentt worden.
Ueber diejen Zuſammenhang der Dinge kann nad
Der Bolfstrieg an Der Yoire im Herbſt 1870.
Unter Benupung von amtlichen Scriftftüden, Tagebüchern
und Aufzeihnungen von Mitlämpfern bargeftellt von it
' Hognig. Fünfter Band. Mit fünf Kartenbeilagen. Berlin
| 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandluma.
Preis Die. 6,—, geb. ME. 7,50.
2605
den Friegsgeichichtlicden Arbeiten Hoenigs über den
Loire: Feldzug gar fein Zweifel mehr fein. Aber nicht
nur bie „Hiftorie* jchuldet ihm Dank dafür, jondern
auch die Kriegsleute der Gegenwart, injofern fie in der
Kriegsgeſchichte nicht eine Sammlung mehr oder weniger
fegendärer Darftellungen juchen, die nach dem Erfolge
„aptirt“ find, jondern eine von gewifienhafter, objettiver
Kritik getragene Schilderung der Vorgänge in un
geihminfter Thatſächlichleit. Wie wichtig aber dieſe Art
Geihichtichreibung gerade für unſere Zeit iſt und wie
werthvoll bejonders eine kritiſche Beleuchtung des Loire—
Feldzuges, mag der Hinweis auf die Detachements—
trategie andeuten, die Wehnlichleit mit der Kordon—
itrategie an der Loire und dem Nordonfrieg vor
hundert Jahren aufweilt. Man kann da nur jagen:
Moniti diseite! — Ein weiteres Verdienſt hat ſich
Hoenig auch wieder in diefem Bande dadurch erworben,
dab er dem perlönlichen Element in der firieg-
führung die ihm gebührende Stelle einräumt. Cr giebt
zu diefem Behufe Schilderungen der Führer bis ein—
ihließlih der Brigadelommandeure. Man wird an
der Hand dieſer Scilderungn — wenn man bie
Erfolge des Tages in Vergleich ftelt — die Ent-
dedung machen, daß nicht ein Syſtem, nicht die jo oft
über Gebühr geſchätzte Routine oder jelbitjüchtiges
Strebertfum ums in fritiihen Tagen die tüchtigen
Männer geliefert haben, jondern daß dieſe tüchtigen
Männer innerlich gefejtigte Soldaten waren, die durch
ernite Studien die natürlichen Gaben vertieft hatten,
und vor Allem, daß e8 Charaktere waren. Der
Topus eined ſolchen tüchtigen, vornehmen, charalter-
vollen Soldaten, der fid) gewiß auch den höchſten Auf
gaben des Feldherrnthums gewachien gezeigt haben
würde, ijt unter Anderen der General Konjtantin
dv. Alvensleben, der lommandirende General des
Ill. Armeekorps. Man leje dad in dem fünften Bande
jelbft nah in Sachen der Operationen des genannten
Armeelorpd am 3. Dezember 1870.
Sympathiſch Lieft ſich auch die Schilderung des
damaligen Kommandeurs der Großherzoglich Heſſiſchen
25.) Diviſion, Prinzen Ludwig don Heilen, zumal
defien Stellung dem unzweifelhaft partilulariſtiſch
Preußiih angehauchten lommandirenden General bes
IX. Armeeforps gegenüber nicht leicht war. Nicht zus
treffend fcheint uns die Charalterifirung des damaligen
Kommandeurs der 49. Infanteriebrigade, infofern er als
ein „blendender Geiſt“ geichildert wird; man hat davon
im dienſtlichen Verlehr mit ihm jedenfall nichts ver:
ipürt. Dagegen war jein Vorgänger, der befannte
General v. Wittich, ein Soldat erfter Ordnung. Leider
iit er, ebenſo wie General vd. Alvensleben, jehr bald
nach dem Friedensichluß der Armee verloren gegangen.
Was die Schilderung der Dperationen und der
friegeriihen Ereignifje vom 3. Dezember 1870 betrifft,
jo war es nicht feicht, dieſelben bei ihrer allgemeinen
Dürftigfeit — dürftig nad) der Seite großer Altionen
und großer Erfolge — fo zu ſchildern, daß troßdem
der Leſer nicht gelangweilt werde. Das ijt dem Herrn
Verfaſſer durchaus gelungen. Nicht allein Das Heranziehen
der leitenden Perjonen als Menfchen und nicht nur
1897 — MRilitar⸗Wochenblatt — Rr. 98
2606
als „Kommandoitellen“, jondern auch das ſtete Betonen
des pigchologijhen Moments, namentlid) auf Frans
zöfiicher Seite, wo es naturgemäß eine ungleich größere
Nolle jpielte wie bei den Deutjchen, endlich eine gleid)-
fam dramatiiche Feinmalerei (unter Anderem aus dem
Tagebuch des Oberjten dv. Dresly) bei einzelnen Gefedhts-
jcenen verleihen dem Werfe einen befonderen Reiz.
Mittheilungen hervorragender Theilnehmer und Augen:
zeugen jener ewig denkwürdigen Geſchehniſſe erichen
theilweife das, was durch Unzugänglicteit einzelner
amtlicher Quellen nicht zur Verfügung ſtand.
Belonderer Beachtung möchten wir aud) das erite
Kapitel: „Das bejeitigte Lager von Orléans“ nicht
nur vom techniichen, jondern auch vom operativen und
taktischen Standpunkt aus empfehlen. Die Zukunftskriege
nit ihren Mafienheeren und dem vorausſichtlich langen
Ringen bis zur völligen Erihöpfung der einen Partei
werden auc wieder befeitigte Yager, wie dasjenige
von Orleans, entjtehen jeben. Bon Gambetta jtammen
die Worte: „Les sucees ne s'improvisent pas“, er
hat es jelbit genug erfahren auch hinfichtlich des Lagers
von Orléans, deſſen „improviſirte“ Kraft er über:
ihäpte; aber immerhin muß zugegeben werden, daß
dieſes „Lager“ von Orléans auch Deutjcherjeit3 „über:
Ihäßt“ wurde. Das war aber nur möglich, weil man
es mit den Augen des „Kordonkrieges“ anjah. Ein
Lager von ſolcher Ausdehnung ijt gegen einen energifchen
Unfall auf einem Punkte mit überlegenen Mafjen gar
nicht zu halten,
Taktiſch recht Iehrhaft find die Gefechte von St. Ger:
main und Neuville. Es find Typen des Detachements-
frieges, wie er im Frieden vielfach geübt wird. Un beiden
Orten ift von uns ohne befonderen Erfolg, bei St. Ger—
main mit Mißerfolg gelämpft worden, Beide Gefechte
waren überflüjiig, Wären fie unterblieben, jo würde
am folgenden Tage die „reife Frucht” uns von jelbjt
in die Hände gefallen fein. Es iſt nun einmal vom
Detachementslrieg ungertrennlid, daß man möglichſt
„überall* jeinmup. Die „Verzettelung“ iſt deshalb meiftens
unvermeidlih und das .‚Unterliegen einem wachſamen
und energijchen Feinde gegenüber wahrſcheinlich. Auch Die
Einzelheiten beider Gefechte find lehrreih. Die Theorie
vom „Einjeßen der Niräjte nah und nach“ — aljo das
Tieffechten in feiner mißverftändlichen Anwendung
hat bier feine Lorbeeren gebracht und wird fie über-
haupt niemals bringen können, weil fie dem oberiten
Grundfag taktischen Verfahrens widerſpricht, einheitlich
und wuchtig anzugreifen. Hauptmann Hoenig jagt
zwar in der Vorrede feines verdienftvollen und nad)
jeder Richtung bin maßvoll gehaltenen Werles: „Bon
allen Gebieten der Kriegsgeſchichte ift das taktiſche
das unficherite”, worin wir ihm beiftimmen; aber immer:
bin iſt auch die „taltiſche“ Kriegsgeſchichte in diefem
Punlte trop aller „Unficherheit“ ſtets eine Eideshelferin
gegen die Bortionstaltik gemeien!
1897 — Militär: Modenblatt — Rr 98
Die Kämpfe Englands an der Indiſcheu
Nordweitgrenze.
(Mit Skizzen.)
I. Bis zur Uebernahme des Oberbejebls durch den
General Lodbart.
Seit Monaten jtehen Englijche Truppen an der |
nordwejtlichen Grenze Indiens in ſchwierigem Kampfe
gegen aufitändijche Bergvölfer. Der Ernſt diejer Kämpfe
ergiebt fi) ohne Weiteres aus der Thatjache, daß
England mit der Zeit gegen 60 000 Mann regulärer
Truppen im Norbweiten des Punjabdiſtrilts bereit:
geitellt Hat. Daß dies ftarfe Truppenaufgebot Herr
der Lage werden kann und wird, ijt troß der Eigenart
des Kriegsſchauplatzes und der beträchtlichen Stärke der
Gegner nicht zu bezweifeln. Die Gefahr, die als ſolche
in England aud vorübergehend empfunden wurde, lag
vielmehr in der Möglichleit einer Ausdehnung des Auf:
ſtandes über das ganze weite Indische Neid. Man
darf nie vergefjen, daß England mit etwa 260 000 Mann,
darunter zwei Drittel Gingeborene, ein Land von
300 Millionen Einwohnern im Zaume halten muß, die
nad) Rafje, Religion und Sitte in einem natürlichen
Gegenſatz zum Europäer jtehen. Es find aber bislang
feine Anzeichen für eine allgemeine Erhebung zu Tage
getreten; die ingeborenen-Regimenter haben e8 an
Treue und Zuverläſſigkeit nicht fehlen laffen und die
von England abhängigen Indiſchen Fürſten ftellten, über
die Vertragspflicht Hinausgehend, unaufgefordert ihre
Truppen der Britifchen Negierung zur Verfügung; ein
Anerbieten, das dieje nicht abgelehnt hat.
Unruhen, und zwar in der Hauptjache religiöjem
Banatismus entftammende, gab es während der Sommer:
monate 1897 freilich aud) an anderen Orten, 5. B. in
Bombay, Puna, Ludnow, Chitpur und Madras. Sie
wurden mit fejter Hand unterdrüdt und ftanden mit
den Vorgängen an der Nordweſtgrenze in feiner
Verbindung. Gelämpft wurde nur hier. Indeß find
foldje Kämpfe keineswegs eine neue Erjcheinung.
Seit am 29. März 1849 das Punjab (Pendſchab),
ein Gebiet halb jo groß wie Deutichland, dem Britiichen
Kolonialreihe einverleibt wurde, haben ſich wiederholt
blutige Kriege um die Behauptung des neugewonnenen
Landes abgejpielt. Als diefe durch Unterwerfung der
Silhs zu Englands Gunſten entihieden waren, begannen
die unaufhörlichen, koftipieligen Fehden mit den unruhigen
räuberijchen Grenzſtämmen, denen in ihren unmwirthlichen
Gebirgsthälern nur jchwer beizufommen war. Die
erlittenen Züchtigungen wirlten bei ihnen immer nur
auf kurze Zeit abjchredend. Es ergab ſich daraus die
unbequeme Nothwendigleit, die Grenze im Norden und
Nordweiten immer weiter, bis in die Heimathbezirke
der gefährlihen Stämme hinein, vorzuſchieben. Auch
die allgemeine Lage Afghanijtan, oder eigentlich, Rußland
gegenüber, aljo Gründe der Weltpolitil, die wir bier
unerörtert lafjen, vor allen Dingen aber die Noth—
wendigfeit, fich die zum PBamirgebiete, nad Aſghaniſtan
und nad) Beludſchiſtan führenden Päſſe offen zu halten,
drängten dazu. Die legte Grenzregulirung erfolgte
— als Rußland die Hand auf das Pamirgebiet gelegt
2608
| hatte — durch einen Ruſſiſch-Engliſchen Vertrag vom
März 1895.*) Dieje Grenze, die in den beigefügten,
nach den Stanfordſchen Karten entworfenen Stizjen
‚ eingetragen ijt, bleibt aber in vielen Gegenden, ;. B.
| im Sande der Mohmands, recht unficher. England
hat den äußerſten Grenzitreifen obendrein nicht in
unmittelbare Verwaltung genommen, jondern daraus
etwas den neuerdings beliebt getvorbenen „Bufferitanten*
Aehnliches gemadt. Aus den wehrbaren Mannicaften
der in Betracht fommendben Eingeborenen-Stämme wurde
unter Engliichen Refidenten eine Art örtlicher Miliz
gebildet und ihr die Sicherung der ftrategiich wie
händleriſch wichtigſten Päſſe gegen eine jährliche Geld-
unterjtügung übertragen.
Wenn wir nun im leßten Sommer jolde Stämme
unerwartet die Fahne des Aufruhr erheben jehen, io
haben wir nad) den Gründen zu fragen. Als jolde
werben angeführt:
1. Religiöſer Fanatismus. Es fann feinem
Zweifel unterliegen, daß er die Haupttriebfeder bildet.
An zwei Hauptherden der Empörung ſtehen Mullabs
(mohammedanijche Priefter) an der Spitze der Auf:
jtändiichen. Die Frage aber, ob der Sieg des Halb
monded über das chriftlihe Griechenland und bie
unfreundliche Haltung Englands gegenüber der Hohen
Pforte die religiöje Erregung auch in jene entlegenen
Bergwintel getragen haben, möchten wir offen laflen.
Fir wie gegen diefe Annahme haben ſich gewichtige
Stimmen erhoben: Daß es ſich nidht um eine wohl:
organifirte panislamitiihe Bewegung, aljo um einen
eigentlichen „heiligen Krieg“ Handelt, dürfte aus der
Thatjache zu folgern jein, daß die Mohammedaner an
anderen Orten des Indiſchen Reiches ſich ruhig ver:
halten und die mohammedaniſchen Eingeborenen-Re
gimenter die Treue bislang durchaus gewahrt haben.
2. Die jeit Jahren im Dften betriebene
gefliffentlihe Verbreitung des Gerüchtes: Eng:
land bejiße nidt mehr die Kraft wie früher.
Die Zahlung der vorerwähnten Subventionen an die
Grenzſtämme wurde vielfach als ein Ausfluß von Schwäche
angelehen. Pielleicht haben die Engländer die Ein—
geborenen überhaupt einerjeits allzu glimpflich behandelt,
während fie andererſeits deren religiöfe wie joziale
Bräuche nicht hinreichend jchonten.
3. Die räuberifchefriegeriihe Veranlagung
der in Frage fommenden Stämme. Gelegentlide
friegerijhe Vorftöße aus ihren Schlupfwinkeln gehören
zu den Landesfitten. Indeß erjcheint die gegenwärtige
aufftändiiche Bewegung von ungewöhnlicher Kraft und
Dauer.
4. Nachwirkung des Nothitandes vom ver-
gangenen Jahre.
5. Unzufriedenheit mit dem Engliſchen
Regiment, insbejondere mit der Engliichen Rechtspflege,
*In demſelben Jahre ipielte fich der Tſchitralfeldzug
ab. England ſah ſich genöthigt, das im Winkel zwiſchen dem
Hindu-Kuſch und dem Himalaya, füblid vom „Dade ber
Welt” (Pamir) gelegene Tfchitralgebiet zu unterwerfen, weil
von bort feine Verbindungen mit Afahaniftan in der rechten
Flanke bedroht worden wären.
2610
— Militär: Wodhenblatt — Nr. 38
ray 9 =
sorge — —
f *
/ * uirvrxo⸗ > — Ey
( ⸗ era ao2 =
⸗ ey *
aD IR . 2 Fuge, 47
—J sit va —
"Gy
I D 7
—X BOY GL © — —
88 — u 2 4
2, „mon?
I be
—
* *8* armen 832 |
5. N varıı —e — * „mn ——
—F i
7059 [ Ten \
ump3 REN N
x
f \
Rx
yzag rer u
2 *
J
zer>d
rg No
2PyrZ
. * 9J *
g mmomag Rx
.
Y
ELITE Gong
2611
SR — tar Mogenniart — * 98
2612
deren Hauptgrundjaß: Gleichheit vor dem Geſetz für
Alle, den Indiſchen Anichauungen widerſpricht (vergl.
unter 2).
6. Unjtiftung zum Aufſtand dur den Emir
von Afghaniſtan. Diefer Punkt ift befonders wichtig ;
denn wenn fi) herausſtellte, daß dieſer Verdacht zuträfe,
jo würden es die Engländer unter Umftänden auch mit
Aighaniftan zu thun haben. Hieraus fünnten fich aber
einmal ernſte politiihe Weiterungen mit Rußland
ergeben. Dann hätten die Engländer auch mit den
Streitkräften Afghaniſtans zu rechnen, die nicht gering
zu veranjchlagen find, Der Emir hält im Frieden
60 000 Mann Infanterie und 8000 Neiter unter den
Waffen; an Gewehren befigt er etwa 120 000 (davon
70 000 moderne Einlader); an Nlanonen 510, wovon
etwa ein Drittel neuerer Konftruftion. Die Kriegs:
jtärfe ſoll fi auf 100 000 Reguläre und ebenjo viele
Irreguläre belaufen. Der Emir beſitzt in Kabul von
Engliſchen Ingenieuren angelegte Patronenfabrifen und
Geſchützgießereien. Cigentlih wäre der Emir Abdur-
rahman den Engländern, denen er ald Gegengewicht gegen
etwaige Ruſſiſche Vormarſchpläne dienen fol, ſtark zu
Dank verpflichtet. Durch ihren Einfluß gelangte er 1850
zur Negierung; jie haben ihm zahlreiche Hinterlader
nebjt Munition zukommen lafjen und zahlen ihm jährlic)
eine Subvention von 120 000 Lſirl. Gleichwohl iſt
feine Haltung während der neuejten Wirren keineswegs
unzweideutig gewejen. Er hatte einige Zeit vorher
eine „rein theoretiihe* Schrift über den „heiligen Krieg“
veröffentlicht, die von den fanatiichen Mullahs weithin
verbreitet wurde; feine Grenzbehörden begünftigten die
Vertheilung aufhegender Flugichriften; vor allen Dingen
aber wurde gleich bei den eriten Zuſammenſtößen mit
den Aufftändiichen die Theilnahme regulärer Afghaniſcher
Soldaten feitgejtellt. Auf ernſte Vorftellungen der
Indiſchen Regierung hin betheuerte der Emir, dab er
nah wie vor ein Freund der Engländer jei. Am
17. Auguft verlas er dann in feierlicher Verjammlung
feiner weltlichen und geijtlihen Großen einen Brief des
Vizelönigd von Indien, der ihn erfuchte, feine Unterthanen
vom Kampfe gegen die Engländer abzuhalten; der Emir
beihwor feierlichſt, dab er ſtets freundjchaftliche Be—
ziehungen zu den Engländern unterhalten habe und daf
dies auch weiter geichehen ſolle. a, er beauftragte
feinen Statthalter von Khoſt, Diejenigen feiner Unter:
gebenen, die der Totichierpedition Kamele gejtohlen
hatten, jtreng zur Verantwortung zu ziehen. Anfang
September nahm er dann jeine Truppen bon den
Außenpojten zurüd, um fie bejjer überwachen zu können.
Auch ertlärte er jich in einem offenen Briefe gegen den
Hauptheger auf Seiten der Aufjtändischen, den Mullah
von Hadda. Abdurrahman ijt aber, wie durchweg die
DOrientaliihen Herrſcher, ein aalglatter Mann, dejjen
Worten nicht allzu jehr zu trauen iſt. Nenner des
Landes, wie der frühere Vizelönig von Indien, Lord
Noberts, find der Meinung, dab ohne Wifjen des Emirs
fein Afghaniiher Soldat in. den Reihen der Auf:
ſtändiſchen habe echten fünnen. Won anderer Eeite
wird dagegen geltend gemacht, daß die perjönliche Macht
des Emirs eine immerhin beſchränkte ſei und daß feine
Unterthanen ihm in folden Kragen nur Folge leiften,
wenn es ihnen jo paßt. Jedenfalls lann aber dem
General Abdurrafmans im Südoſten Afghaniftans,
Gholam Haider — Hauptquartier Asmar —, die Be:
theiligung einzelner jeiner Leute an den Kämpfen nidt
entgangen jein.
Wird nun aud dad Maß der Verantwortlichkeit des
Emird und feines General kaum jemals zuverläffig
fejtzuftellen jein, jo kann doch fein Zweifel darüber
walten, daß die Örenzitämme bei ihrem Losbruche beſtimmi
auf die Unterjtügung Afghaniſtans gerechnet haben.
Auch icheinen zahlreiche Hinterlader ihren Weg von
Kabul bis in die Grenzthäler gefunden zu haben.
Ueber die Stärle der Aufſtändiſchen lajjen ſich
nicht halbwegs zuverläffige Angaben machen, doch iſt fie
nicht gering zu veranjdlagen. Die Afridis, wohl der
jtärkfte der in Betracht fommenden Stämme, jollen allein
23000 Gewehrträger ins Feld ftellen können, bie
Mohmands 19 000.
Die Streitkräfte Englands in Indien bejtchen
aus:
1. National:Englifchen, aus dem Mutterlande ent:
jandten ftehenden Truppen (etwa 77 000 Mann).
2. Nein Indischen, von ausgeſuchten Engliſchen Dffi-
zieren befehligten regulären Truppen (etwa 147 000 Mann).
3. Europäiihen Volunteers (25 000 Mann).
4. Den Imperial Service Troops, d. h. den im
Kriegsfall von den abhängigen Indiſchen Fürften vertrag:
gemäß zu jtellenden Hülfßtruppen (21 000 Mann).
5. Einer Armeerejerve, beftchend aus Eingeborenen,
die im ftehenden Heere gedient und fich gegen Geld:
bergütung auf eine Reihe von Jahren zur Verfügung
geftellt haben (etwa 11 000 Mann).
Getheilt ift das Indiſche Neich in vier militäriſche
Diſtriltslommandos mit je einem jejten Beſtande an
Truppen: das Punjab:, Bengal:, Madras- und Bombay:
fommando. Der Punjabdijtritt zählt nach der Organi-
jatton von 1895 54 (40) Bataillone, 18 (15) Kavallerie
regimenter, 33 (5) Batterien oder Artilleriefompagnien.
Die eingeflammerte Zahl giebt die in der Hauptzahl
enthaltenen regulären Eingeborenen- Truppentheile
(Natives) an.
Kriegsftärten, die aber wohl nicht immer erreicht
werden, find:
a) Bei den nationalen Truppen: Infanterie
Bataillon") 1012 Köpfe; Kavallerieregiment zu 4 Es—
* Bei den National-Engliihen Truppen find die Bataillone
felbftändig; bei den Indiſchen bilden zwei bis drei Bataillone
(zu je adt Kompagnien) nominell ein Negiment. Aber aub
hier iſt das Bataillon thatſächlich ſelbſtändig. Nur bei den
Lurtha⸗ giebt es wirklich Regimenter zu zwei Bataillonen.
Die Engliſchen Bataillone find mit dem Lee-Metfordgeweht
(7,7 mm), die Indischen mit dem Henry: Martıinigewehr( 11,43 mm
ausgerüftet. Jrı Tſchitralfeldzug war das Gerücht entftanden,
das Geſchoß des Yee-Metfordgewehrs vermöge, glatt durch—
Ichlagend, den getroffenen Gegner nıcht fampfunyähig zu machen.
Daher führte die Indiſche Hegierung für das genannte Geweht
en neues Geſchoß mit ehr dünnem Mantel an ber Epise
(Dum: Dum) ein. Verſuche gegen Thierfadaver ergaben eine
verheerende Wirkung; jegt wurde die neue Munition im Ernfifall
erprobt, da mehrere der in den Grenzfämpfen verwendeten
Englifhen Bataıllone damit ausgerüftet find.
a __
fadrons zu je 139 Pierden; reitende Batterie 162 Mann,
198 Pferde, fahrende Batterie 162 Dann, 143 Pferde,
Gebirgäbatterie 132 Mann;
b) bei den Indiſchen Truppen: Infanterie
1897 — Militär-Wodhenblatt — Ar #8
2814
Als politische Nachbarn fommen in erſter Linie, wie
ſchon erwähnt, Afghaniſtan, dann auch noch Beludſchiſtan
in Betracht. Der Norden dieſes Landes iſt der Engliſchen
Krone unterworfen; in dem großen nod) unabhängigen
bataillon 841 bis 921 Köpfe; Kavallerieregiment zu | Theile haben die Engländer es mit innerlich zerfahrenen
4 Estadrons 625 Süöpfe.
Die Truppentheile find von einem nad Europätichen
Begriffen erdrüdend ftarfen Troß (camp followers:
Burſchen, Pferdewärter, Lebensmittelhändler, Frauen und
Kinder; auf ein Infanteriebataillon 5. B. gegen 200 Köpfe!)
Verhältniſſen zu thun. Sie mußten dort ihre „Verträge“
mit fünf verfchiedenen Fürſten jchließen.
Bon Indien führen etwa 50 Pöſſe nach Nighaniftan.
Die beiden wichtigſten find der Khaiberpaß (zwiichen
Peihawar und Kabul) und der Bolanpaß, der über
begleitet, wodurch die Operationen — zumal in dem | Quetta (im Englischen Beludſchiſtan) nad Kandahar
ihwierigen Gebirgsgelände und angeſichts der ſpärlichen,
aus dem Lande zu ziehenden Verpflegungsmittel — jehr
behindert werden.
Kabul
Die Kämpfe jpielen ſich vornehmlich in dem rechten
Bintel zwiſchen den Hauptzügen des Hindu-Kuſch und
Himalaya ab: Hochgebirgsgelände mit tief eingejchnittenen
Felſenſchluchten, ſchlechten Verbindungen und geringen
Verpflegungsvorräthen. Die muslulöſen, friegeriich ver-
anlagten, von Jung auf an Raubzüge und das Waffen:
handwerk gemöhnten Bergbewohner (Andiich: Afghanijche
Miſchvöller) pflegen ſich raſch zu fammeln, kühn irgend
eine Unternehmung ins Werk zu jegen und fich jeindlicher
Ueberlegenheit gegenüber in ihre Verftede zurüdzuziehen.
Co iſt es ſchwer, eine befriedigende Waffenentjcheidung
herbeizuführen. Den ungefähren Sit der widtigjten
Öbrenzitämme ergeben die beigefügten Slizzen. Durch zeit-
weiligen freiwilligen Dienft im regulären Heere wird
der gejährlihe Charakter diejer Gebirgsjöhne wenig
berändert.
BI u
Agtam⸗ R
führt. Erjterer windet ſich auf einer Länge von einer
Englifchen Meile und bei einer Breite von manchmal
nicht mehr al3 20 m zwiſchen nadten, bis zu 400 m Höhe
i oda
— Abetoiclibo Skizze 22,
Aufständen a. 2RM Grenze
Miooktan emdiens.
nr ET 700 engl. Morless
160 Aim.
fteil aufragenden Felſen hin. Letzterer zieht ſich faſt
zehn Meilen lang durch enge Schluchten. Unter den
übrigen Päſſen find die von Gomal und Kuram
befonderd zu nennen. Längs der Grenze find zahl:
reiche Poſten, bejegt bon der im Engliſchen Dienite
ftehenden Miliz, vorgefhoben. Ihr Standort bejteht
meiſt aus einer einfachen Blodhütte oder einem
falernenartigen Bau, und dieje Dertlichkeiten werden
in den nach Europa gejandten Depeichen dann viel:
fach „Forts“ genannt; falihe Begriffe über die Be-
deutung der Erfolge der Aufitändiichen fonnten daher
nicht ausbleiben.
Als die eigentlihen Mittelpunkte der milttäriichen
Operationen find nächſt der aufitändiichen Grenze
Peſchawar und weiter rüdwärts Raual Pindi anzu—
jehen. Die Eifenbahn führt — über den Indus — bis
9615 1897 — Militär -Modenblatt — Nr 98 2616
Peichamwar,*) von bier aus haben die Engländer bi | fuhrwerlen waren für zwei Tage Brot und Hafer, für
auf ein paar Tagemärfche nad) Norden und Weiten | einen Tag Konſervenfleiſch, Kaffee und Zuder verladen,
gute Straßen angelegt. bei den Kavalleriedivifionen jedod Brot und Hafer nur
Da Spezialfarten der in frage fommenden Ge: I — * Tag. Die rin —— weber —
biete wenig verbreitet find, fügen wir zwei knappe waltungsionvor® mod üelobädereien. yür ein je
= 8 : SE j Korps war lebendes Vieh im folder Menge zur Stelle,
Skizzen bei, die im Verein mit einer Ueberſichtslarte, daß dadurch die Verpflegung mit Fleifch auf zwei Tage
wie fie jeder befiere Atlas bietet, ausreichen bürften, um fichergefttellt war, und ein Viehpart, welcher genügte,
ein allgemeines Bild von den friegeriichen Ereignifjen | um den regelmäßigen Abgang an Erfterem zu erfeßen.
zu gewinnen. Lebtere behandeln wir, jolange es | Stroh, Heu, Feuerungsmaterial, Getränt, Brot zur
angängig erjcheint, getrennt nad) den Gefechtäjchaupläßen. | Suppe, und wenn möglid aud der Hafer, wurden an
Zu bemerken bleibt noch, daß fich die Darjtellung | Ort und Stelle gefauft. In Lille und La Fere mar je
der Kämpfe nur auf die Mitteilungen von Engliicher | En Stationsmagazin errichtet, welches das übrige Brot,
Seite ftüpen kann. (Fortfegung folgt.) den Kaffee und den Zucker en das Suppenbrot und,
° foviel davon an Ort und Stelle zu befhaffen geweſen
= war, den Safer lieferte. Der Tagesbedarf an Fleiſch
. Sr: * war auf Wagen verladen, melde dem Gefechitstrain
Kleine Mitteilungen. unmilselber folgten; am nächffolgenben — 5
age ie Eifenbahn ihnen den erforberlihen Er ie
Fraukreich. Die ——— der von den | Re —— — —— den — * ——
einzelnen Truppentheilen und den Angehörigen ber Ber= entſprechend, in zwei Staffeln getheilt; die eine forgte
maltungszmeige durd das Unternehmen auf der Infel | dafür, daß beim Eintreffen in der Ortsunterfunft die
—— ei er ; = ————— Su ben ——————— zur Du waren, * *
jegen 3 2 un „8 pet, Sn dieſen | holte den Bedarf bes nächſien Tages von der Eiſenbahn
Zahlen find alle auf der Infel, während der Rückfahrt 2 Um die —Aã —* —— zu Air
und nad der Heimkehr Verſtorbenen ſowie die Vermißten | fandten die genannten Stationsmagazine täglich für
begriffen. Jene ſchwerſten Einbußen hat das aus Frans | einen Tag Lebensmittel zum Verladen * den Regimente⸗
zoſen gebildete Jägerbataillon erlitten, während das | trains mittels der Eiſenbahn an die betreffenden Aus:
ebenfo zufammengefegte Infanterieregiment nur 35,7 pCt. | ladungsftellen. Solder Stellen waren in der Regel je
u verzeichnen hatte; die geringiten das aus ſchwarzen eine für das Groß des Armeeforps, für die Kavallerie
eftafrilanern vefrutirte Kolonialregiment, in deſſen | des Lehteren und für die Ravalleriedivifion vorhanden.
*2* nur wenige Europäer als Vorgeſehte ftanden. (Revue du cercle militaire Nr. 39.)
Daß auch die nicht zu friegerifher Verwendung bes a
ftimmten Theilnehmer an dem Zuge fchwer gelitten
haben, bemweifen ihre Berlufte. Bei den Artillerie
handwerkern waren e8 30 pGt., bei der Gendarmerie
19,2 pCt. Die Flottenmannfhaft, welche nicht nur auf
dem Meere Dienfte that, fondern aud zur Flußſchifffahrt
verwendet wurde, verlor 7,9 p&t.
— Für die Verpflegung der Truppen des
1.und 2. Korps während der diesjährigen großen
Herbftübungen waren die nämlihen Grundfäge maß: | Pinerolo, Iorea, Veſtone, Baſſano und Pieve di Cadore
ebend, welche im Kriege zur Anwendung fommen follen, | gebildet. Aus den anderen wurden die Territorialmilig
Pas, wie dort, Eifenbahnen zur Verfügung itehen. | Alpenfompagnien Nr. 1, 20, 30, 36, 50, 56, 60 und 66
Beim Ausmarfhe aus der Barnıfon trugen die Manns | bei den Alpinibataillonen in Ceva, Dronero, Feneſtrelle,
ſchaften die vorgefchriebenen Beftände; auf den Regiments: ein ang —— —* — En >
— Bang der Uebung wird von denjenigen kommandirend
Ein Zweigarm auch bis an den Indus in der Richtung | Generalen angeordnet, in deren Gebiet die Kompagnien
auf Kohat. gebildet werben.
Stalien. Am 1. Oltober wurden die zur erften
Kategorie der Jahresklaſſe 1867 gehörigen Alpini der
Mobilmiliz und die zur erjten Kategorie der Jahres:
Hafje 1861 gehörigen der Territorialmilig zu einer
20tagigen Uebung einberufen. Aus dem erfteren wurden
die Mobilmiliz.Alpenfompagnien Nr. 78, 79, 82, 86,
91, 94 und 96 und zwar bei den im Alpengebiet ftehenden
Berfaglieribataillonen von Mondovi, Borgo St. Dalmazzo,
Inhalt der Nummer 32 des ArmeesBerordnungsblattes vom 31. Ditober 1897.
Namenszug des Fyeldartillerie-Negimente Prinz. Regent Luitpold von Bayern (Magdeburgifches) Nr. 4. —
Namenszug des Heſſiſchen Jägerbataillons Nr. 11. — Arbeitslittel für Eifenbahnformationen. — Andermeite
Zutheilung des Artilleriedepot? Saarlouis mit der Filiale Trier. — Viehzählung am 1. Dezember 1897. —
Abänderung der Beilage 2 des Neglements über die Servisfompetenz der Truppen im Frieden. — Ausgabe neuer
„Beltimmungen über Ausbildung, Prüfung und Anjtellung für die unteren Stellen des Forſtdienſtes in Verbindung
mit dem Mılitärdienft im Jägerkorps“ vom 1. Dftober 1597. — Ausfertigung von Duplılat:Militärpäpieren. —
Paufdvergütungen für Reifen zwifhen Berlin und Spandau. — Sceibengeld für Uebungsmannfhaften der Feld:
artillerie für 1897/98. — Ergänzung der Garnifon-Bauordnung. — Ausgabe einer Zeihnung „Geſchütz-Aufnahme—
inftrumente”. — Verbindungen bezw. Ueberfahrtsgeld nad und von Helgoland. — Ausgabe neuer Bekleidungsetais.
— Auflöfung der Fortifilation Memel.
Mit der heutigen Nummer wird ausgegeben: „Alphabetiſches Sad: und Namen-Verzeichniß
aller vom 1. Oktober 1896 bis 30. September 1897 im Militär-Wochenblatte einfhlieflid der Militär
Literatur Zeitung umd der Beihefte enthaltenen Aufläge und Mittheilungen.“
Seeedruat in der Königlichen Hofbugdruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe S-TL.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 88,
Militür-Wochenblatt.
Zweiundachtzigſter Jahrgang. Verlag der Koönigl. Hofbuchhandlung
von E. S. Mittler & Sohn,
Erpedition: Berlin Swı2, Kocitraße 68,
Berantwortlicher Rebakteur:
v. Eftorff, Generalmajor z. D.,
gtiedenau b. Berlin, Boflerftr, Berlin swı2, Kochſtt. 68 — 71,
—ñ—⸗ — — * —
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werden derjelben beigefügt 1. monatlich ein- bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär:Literatur:
Zeitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufjäge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden tft.
Vierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Bi. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poltanftalten (Zeitungs Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
MW 99. 1897,
Juhalt:
Berfonal » Beränderungen (Preußen, Marine). — Ordens- Verleihungen (Preußen, Marine). — Verleihung von
Reläpräbifaten (Preuken).
Ionrnaliftiiger Theil,
Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des 19. Jahrhunderts. (Mit Skizzen.) — Ruſſiſche Yandungsmandver an
der Hüfte des Schwarzen Meeres im September 1897. (Mit einer Skizze.) — Die Kümpfe Englands an der Indiſchen Norb:
weftgrenge. (Fortſetzung.)
Rleine Mittbeilungen. Deutihland: Wittmen- und Waifenfafje des Bereins inaftiver Offiziere ber Deutſchen Armee
und Marine. — Frankreich: Kavalleriefhule von Saumur 1897/93. Eeole d’uppliention de l'artillerie et da genie.
Veltausftellungsgebäube für Heer und Flotte, Dauer der Berwendung in Indo⸗China. — Defterreid:Ungarn: Feitungss
werte von Prag. Kadettenſchule Strab. Offiziere des Ruheſtandes.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
—
Berlin, Sonnabend den 6. November.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Im altiven Heere.
Neues Palais, den 1. November 1897,
Berther, Pr. Lt. vom 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17,
defien Kommando zur Dienftleiftung bei dem Aus:
wärtigen Amt bis zum 15. Januar n. 8. verlängert.
Neues Palais, den 2. November 1897,
Schr. v. Buddenbrod-Hettersdorf, Oberſt und
Kommandeur ded Kaijer Franz Garde-Ören. Regts.
Nr. 2, unter Stellung & la suite dieſes Negts.,
mit der Führung der 50. Anf. Brig. (2. Großherzogl.
Heil.) beauftragt.
. Shwarßfoppen, Oberſt und Flügeladjutant Seiner
Majeſtät des Kaiſers und Königs, unter Entbindung
von dem Kommando ald Militärattache bei der Bot-
haft in Paris und unter Belaffung in dem Ver:
bältnig als FFlügeladjutant, zum Kommandeur des
Kaiſer Franz Garde-Ören. Regts. Nr. 2 ernannt.
Frhr. v. Süßlind, Major und Bats. Kommandeur
vom 4. Garde-Regt. zu Fuß, unter Ueberweilung
zum großen Öeneralitabe, in den Generalftab der
Armee verjegt und als Militärattache zur Botſchaft
in Paris kommandirt.
v. Maltzan Frhr. zu Wartenberg u. Penzlin,
Sel. Lt. vom Gardes-Fäger:Bat., in das Inf. Regt.
Herzog Friedrich Wilhelm von Braunjchweig Oſtfrieſ.)
Ar. 78 veriet.
4. Quartal 1897.)
er
Sm Beurlaubtenjtande,
Nened Palais, den 1. November 1897.
v. Shönebed, Pr. Lt. a. D., zulegt Set. Lt. ä la
suite des 1. Hannod. Drag. Negts. Nr. 9, in der
Armee und zwar als Br. Lt. der Ref. des Magdeburg.
Huf. Regts. Nr. 10 mit einem Watent vom
10. Zeptember d. 8. wiederangeftellt und vom
1. November d. Is ab auf ein Jahr zur Dienſt—
leiftung bei dem leßtgenannten Regt. fommandirt.
B. Abihiedsbewilligungen.
im altiven Deere.
Neues Palais, den 2. November 1897.
Bolte, Sek. Lt. vom 5. Nhein. nf. Negt. Nr. 65,
mit Penſion nebſt Ausſicht auf Anftellung im Eivil-
dienst,
Nehefeld, Sek. Lt. vom Inf. Negt. Graf Schwerin
(3. Bomm.) Nr. 14, mit Pension,
v.Boehn, Set. Lt. vom nf. Regt. von Stülpnagel
(5. Brandenburg.) Nr. 48, mit Penfion — der
Abschied bewilligt.
MNened Palais, den 3. November 1897.
Graf zu Eulenburg, Major und etatsmäß. Stabs-
offizier deö 1. Garde» Drag. Regts. Königin von
Großbritannien und Irland, mit Penſion,
v. Bülow (Paul), Sek. Lt. vom 1. Heil. Inf. Regt.
Nr. 81, mit Benfion, — der Abſchied bewilligt.
2619
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 9
C. Im Sanitätsforps.
Liebenberg, den 30. Oftober 1897.
Dr. Adrian, Stabd: und Mbtheil. Arzt von der
2. Abtheil. 2. Pomm. Feldart. Negts. Nr. 17, zum
Oberſtabsarzt 2. SH. und Negt3. Urzt des 2. Hannov.
Inf. Regts. Nr. 77,
Dr. Lauff, Stab3- und Bats. Arzt vom 3. Bat.
1. Bad. Leib - Gren. Negts. Nr. 109, zum Über:
ftabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Füſ. Regts.
Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35,
Dr. Hojjmann, Stab3- und Bats. Urzt vom 2. Bat.
des Niederichlej. Fußart. Negtd. Nr. 5, zum Ober:
ſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Urzt des nf. Regts.
Nr. 97;
die Aſſiſt. Aerzte 1. RL.:
Dr. Müller vom 6. Pomm. Inf. Negt. Nr. 49, zum
Stabs- und Bat. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts.
von Borde (4. Pomm.) Nr. 21,
Dr. Hoffmann von der Haupt» Kadettenanftalt, zum
Stabs- und Abtheil. Arzt der 2. Abtheil. 2. Pomm.
Feldart. Regts. Nr. 17,
Dr. Krulle von der vereinigten Art. und Ingen.
Schule, zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats.
des Inf. Regts. von Borde (4. Pomm.) Nr. 21,
Dr. Kerber, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom Feldart. Negt.
von Peuder (Schleſ.) Nr. 6,
Hirtler, Affift. Arzt 2. Kl. vom 6. Bad. Inf. Negt.
Friedrich III. Nr. 114, — zu Aſſiſt. Nerzten
1. &L;
die Unterärzte:
Dr. Brodelmann vom nf. Regt. Nr. 129, unter
Verjepung zum 6. Pomm. Inf. Negt. Nr. 49,
Dr. Aulike vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65, unter
Verjegung zum 1. Heli. Inf. Regt. Nr. 81,
Dr. Feldmann vom Oldenburg. Inf. Negt. Nr. 91,
unter Verſetzung zum Kadettenhauſe in Cöslin,
Dr. Bitte vom 2. Nafjau. Inf. Regt. Nr. 88, unter
Derichung zum Füſ. Negt. von Gersdorff (Hefi.)
rt. 80,
Dr. Frank dom Huf. Regt. König Humbert von
Stalien (1. Heli.) Nr. 13,
Dr. Sühring vom 7. Bad. Inf. Negt. Nr. 142, dieſer
unter Verſetzung zum Inf. Negt. Graf Schwerin
(3. Pomm.) Nr. 14,
Dr. Radede vom 5. Bad. Inf. Negt. Nr. 113,
Dr. Lehmann vom Inf. Negt. Nr. 172, — zu Aſſiſt.
Aerzten 2. RL;
die Aſſiſt. Aerzte 2. MI. der Ref.:
Dr. Rullmann vom Landiw. Bezirk Friedberg,
Dr. Schultes vom Landiw. Bezirk Freiburg,
Dr. Bogeler vom Landw, Bezirk J Bodum,
Dr. Deetjen vom Landw. Bezirk Kiel,
Dr. Friedemann vom Landw. Bezirk Bitterfeld,
Dr. Clemens vom Landw. Bezirk Gera,
Dr. Stern von Landw. Bezirlk III Berlin,
Dr. Meyer vom Landw. Bezirk Danzig,
Dr. Kionla vom Landw. Bezirt I Breslau,
Dr. Meyer (franz) vom Landw. Bezirk III Berlin,
2620
Dr. Miodowsfi vom Land. Bezirk Gnejen,
Thamm vom Landw. Bezirt Münſterberg,
Dr. Frank vom Landw. Bezirk I Darmitadt,
Dr. Wongtſchowski vom Landw. Bezirk Kreuzburg,
Schlegel vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Rothſchild, Dr. Krapenftein vom Landw. Bezirt
Frankfurt a. M.,
Dr. Backhaus vom Landiv. Bezirk Bitterfeld,
Dr. Mutert vom Landw. Bezirk D8nabrüd,
Dr. Heife vom Landw. Bezirt Brandenburg a. H.,
Dr. Scheven vom Landw. Bezirk Roſtock,
Dr. Kayfer vom Landw. Bezirk I Darmitadt,
Dr. Mertens vom Landw. Bezirk Göttingen,
Dr. Herſchel vom Landw. Bezirk Erfurt,
Pichler vom Landw. Bezirt Marienburg,
Dr. Schulz vom Landw. Bezirk Stargard,
Dr. Tſchoepe vom Landw. Bezirk Beuthen,
Muninger vom Landw. Bezirk Bartenftein,
Dr. Evert3 vom Landw. Bezirk Solingen,
Dr. Gellhaus vom Landw. Bezirk I Oldenburg,
Dr. Greve vom Landw. Bezirk III Berlin,
Broſius vom Landw. Bezirk Bonn,
Janßen vom Landw. Bezirk 1 Oldenburg,
Dr. Waltke vom Landw. Bezirt Hannover,
Dr. Wolze vom Landw. Bezirk I Braunfchweig,
Dr. Kaup vom Landw. Bezirk Paderborn,
Dr. Schmidt vom Landw. Bezirk II Oldenburg,
Dr. Philips vom Landw, Bezirk Diedenhofen;
die Aifift. Nerzte 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Möllmann vom Landw. Bezirk Nienburg,
Dr. Hildebrandt vom Landw. Bezirk Kiel,
Dr. v. Hippel vom Landw. Bezirk III Berlin, — zu
Aſſiſt. Merzten 1. RL.;
die Unterärzte der Rej.:
Bohl vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Hellriegel, Dr. Seeligmüller, Dr. Haring
vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
Dr. Grüthling vom Landiw. Bezirk I Breslau,
Dr. Müller vom Landw. Bezirk Gichen,
Dr. Lint vom Landw. Bezirk Halle a. S.,
Dr. Hinsberg vom Landw. Bezirk Barmen,
Fendt vom Landw. Bezirk Mainz,
Roſenfeld vom Landw. Bezirk Straßburg,
Dr. Kutſche, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Radecke, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirt Weißenſels, — zu Aſſiſt. Aerzten
2. Kl., — befördert.
Dr. Kunow, Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom
Inf. Regt. Großherzog Friedrich Franz 11. von
Medlendburg Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24,
Dr. Schönlein, Oberftabgarzt 1. Kl. und Negts. Arzt
vom 1. Hanfeat. Inf. Negt. Nr. 75,
Dr. Korſch, Oberſtabsarzt 2. Kl. umd Regts. Arzt
vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Bomm.) Nr. 2, — ein Patent ihrer Charge
verliehen.
2621
Dr. Bihura, Oberftabdarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
vom 1. Wejtfäl. Feldart. Regt. Nr. 7,
Dr. Blumberg, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
vom nf. Negt. Nr. 160, — ein Patent ihrer
Charge verliehen.
Dr. Scheller, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Bat.
des Inf. Regts. von Borde (4. Pomm.) Nr. 21,
zum 3. Bat. 1. Bad. Leib-Gren. Regts. Nr. 109,
Kranz, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf.
Regts. von Borde (4. Pomm.) Nr. 21, zum 2. Bat,
des Niederichlei. Fußart. Regts. Nr. 5,
Dr. Trapp, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom Füſ. Regt. von
Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80, zum Fußart. Regt. Nr. 10;
die Ajjift. Aerzte 2. KL:
Dr. Krüger vom Kadettenhaufe in Cöslin, zur Haupt:
Sladettenanftalt,
Dr. Huber vom 1. Heff. Inf. Regt. Nr. 81,
vereinigten Urt. und ungen. Schule,
Dr. Gellzuhn vom Fußart. Negt. Nr. 10, zur Militär
Telegraphenjchufe,
Dr. ®iedemann vom Ulan. Regt. von Schmidt
(1. Bomm.) Nr. 4, zum Heſſ. Feldart. Regt. Nr. 11,
Spangenberg vom 3. Großherzog. Heſſ. Inf. Regt.
(Leib-Regt.) Nr. 117, zum Inf. Regt. Nr. 167,
zur
1897 — Miller: — — ie ®
2022
Dr. Röſſel vom Gren, Negt. König Friedricd Wilhelm 11.
(1. Schleſ.) Nr. 10, zum Sanitätsamt des VI. Armee
forps,
Dr. Hoffmann vom Kadettenhauſe in Wahlitatt, zum
2. Hannod. Inf. Negt. Nr. 77, — verjeßt.
Dr. v. Meyeren, Div. Arzt von der 36. Div, unter
Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. KL,
Dr. Marquardt, Oberftabdarzt 1. SH. und Regts.
Arzt vom 2. Hannov. Inf. Regt. Nr. 77, unter
Verleihung des Charakterd ald Div. Arzt,
Dr. Rittershauſen, Oberftabsarzt 1. Kl. und Negts.
Arzt vom Inf. Regt. Nr. 97, — allen Dreien mit
Penſion und ihrer bisherigen Uniform,
Dr. Hoffmann, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Rei.
Landw. Bezirk 111 Berlin,
Dr. Roggenbau, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots
vom Laudiv. Bezirk Neuftrelig,
Dr. Martelt, Aſſiſt. Arzt 1. RL. der Landw. 1. Aufe
gebots vom Landw. Bezirk Altenburg, — der
Abſchied bewilligt.
Dr. Blüher, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt.
Graf Schwerin (3. Bomm.) Nr. 14, aus dem aktiven
Sanitätslorpd ausgeſchieden und zu den Sanitäts-
offizieren der Ref. übergetreten.
bom
KRaiferlihe Marine.
Nenes Palais, den 1. November 1897,
Glatzel, Kapitänlt., zur Dienftleiftung beim Reichs-Marine-Amt lommanbdirt.
Ordens = ———
Preußen.
Seine Majeftät der König haben ae] |
oerubt:
dem Generallieutenant 3. D. Beder zu Oranienburg,
bisher Inſpekteur der 1. Pion. Inſp, den Stern
zum Rothen Adler-Orden zweiter Klaſſe mit Eichen:
laub und Schwertern am Ringe,
dem Generalmajor 3. D. v. Zihüihen zu Mainz, |
bisher Kommandeur der 5. Inf. Brig, den Rothen |
Adler-Orden zweiter Klaſſe mit Eichenlaub,
dem Oberſten 3. D. Looff zu Charlottenburg, bisher
von der 2. Ingen. Inſp. und Inſpelteur der
3. Feitungd-Injv., den Rothen Adler-Orden dritter |
Klaſſe mit der Schleife, |
dem Major im Kriegsminifterium Hardt, |
dem Hauptmann vd. Wujfow, ä la suite des Inf.
Negts. Prinz Morig von Anhalt-Defiau (5. Pomm.)
Nr. 42 und vom Nebenetat ded großen reihe
— den Nothen Adler-Orden vierter Klaſſ,e, — zu
verleihen.
Saiferliche Marine.
Seine Majeftät der Kaifer und König haben
Allergnädigjt geruht:
bem Kapitän zur See Schmidt die Königliche Krone
zum Rothen Adler» Orden dritter Klaſſe mit ber
Schleife,
dem Schreiberägaften Mofer von der Inſp. des Torpedo-
weſens die Mettungs: Medaille am Bande,
bem Bootsmannsmaaten Küfter von S. M. Schulſchiff
„Brille“ die Erinnerungs:Medatlle für Rettung aus
Gefahr, — zu verleihen.
Verleihung von Adelsprädikaten.
Brenken.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit geruht:
dem Nittmeifter a. D. Georg Adam Moritz Joſeph Johann v. Saurma, Frhrn. v. u. zu der Jeltſch zu
Sterzendorf im reife Namslau, die Gräflihe Würde unter dem Namen
Sterzendorf Frhr. v. u. zu der Jeltſch“
„Graf v. Saurma—
zu verleihen;
den Aſſiſtenzarzt der Reſ. zu Moabit Dr. med. Walther Heinrich Erdmann Golz in den Adelſtand zu erheben.
2623
19. Jahrhunderts,
(Mit Skizzen.)
Der Seefieg von Trafalgar hatte das maritime
Uebergewicht der Engländer in den Napoleonijchen
Kriegen endgültig fejtgeitellt. Won da ab bejafen fie
die Seegewalt. — Auch jpäter noch gelang es
ihren Gegnern, mit einzelnen Schiffen oder kleinen
Geſchwadern unbemerkt aus den Häfen zu jchlüpfen, Die
hohe See zu kreuzen, eigene Handelsſchifſe begleitend
zu jchügen und feindliche Fahrzeuge aufzugreifen; aber
niemal3 mehr durften fie es wagen, eine größere Anzahl
von Kauffahrteiſchiffen gleichzeitig zu entjenden und
Truppen wie Siriegsmaterial zur Vertheidigung über:
ſeeiſcher Beligungen oder zum Angriff auf feindliche
Gejtade zu veridiffen. — Bis zur Enticheidung von
Trafalgar wäre eine Franzöfiihe Invafion in England
wohl gewagt, aber möglid; geweſen; nun war fie un:
ausführbar geworden. Der Verluſt der GSeegewalt
ließ jelbjt dem Kriegsgenie eines Napoleon nur die
eine, indirefte und wenig eindrudsvolle Art der Be:
tämpfung feines Hauptgegners übrig: den Kontinental-
frieg gegen deſſen Verbündete.
Man wird e3 auch heute nod) al3 die dharakteriftijche
Wirkung der Seegewalt bezeichnen fünnen, daß fie die
freie Benugung der Meeresitraßen den eigenen Kriegs—
mitteln jederzeit geftattet, fie dem Feinde aber verbietet.
Bald nad) dem enticheidenden Siege von Trafalgar
freuzten Engliſche Transportflotten die See; Truppen
wurden in den Franzöſiſchen Kolonien gelandet, ein
Englifches über die See gefommenes Heer bildete auf
der Pyrenätihen Halbinfel den Kern des Widerjtandes
gegen die Franzöſiſchen Eroberer. Die rüdwärtige Ver—
bindung dieſes Heeres war die Flotte. Sie brachte
Verjtärkung an Perſonal und Material aus der Heimath
berbei und führte die Werwundeten und Kranken dahin
zurück.
Die Seegewalt bietet die freie Wahl des Aus—
ihiffungspunttes. Jeder Küſtenort mit Safenanlagen
kann als jolder gebraucht werden. nfanterie ift auf
Booten fait überall zu landen. — Welche Unabhängig-
keit der Bewegung die auf die See bafirten Unter:
nehmungen der Engländer in Spanien bejafen, hat der
Feldzug von 1808 bewiejen. Das Gros des Englifchen
Heeres unter Sir John Moore war von Liffabon, ein
fleines Detachement von Corunna aus auf Salamanca
und den oberen Douro vorgerüdt, ald man ſich plöglich
Napoleon ſelbſt gegenüberjah, der mit jtarler Ueber—
macht und jener Schnelligkeit, mit der er enticheidende
Schläge einzuleiten pflegte, berangerüdt war. Nur
eiligfter Nüdzug konnte Nettung bringen. Doch ſchon
war die Straße nad) Lifjabon verlegt und nur die auf
Gorunna blieb offen. — Wohl wiſſend, daß er ſchließ—
lich auch an jedem anderen Küftenpunkte jeine unterdeß
1897 — NMilitär-Wodenblatt — Nr. 9
Journaliſiſher Theil.
Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des
2624
benachrichtigte Flotte antreffen werde, marſchirte der
Englifhe Führer nach Nordweiten. In Corunna
fand er das Gejchwader, welches er am Tajo zurüd-
gelafjen hatte; das Heer wurde eingeſchifft, es war
gerettet.
Im Jahre 1813 wurde die Dffenfive Wellington:
in das jüdliche Frankreich hinein durd) die Länge der
Verbindungslinie, deren Ausgangspunft noch immer
Liffabon war, empfindlih erihwert. Die Einnahme
von St. Sebaftian machte es möglich, die Bafis hierher
zu verlegen. Erſt dadurch erhielten die Operationen
der Engländer die nöthige Schnelltraft.
Das Meer ift für Schiffe faft überall Straße. Aui
dem Lande find der Eijenbahn bejtimmte Wege vor-
geichrieben. Es leuchtet ein, wie leicht es ift, die Ver:
bindungslinien einer Armee zu verlegen, wenn fie über
die See führen. — Schon im Güterverkehr der Friedens
zeiten ift es ein anerlannter Grundfaß, daß der Schiri
transport nicht nur billiger, ſondern auch bequemer ift ol?
der mit Fuhrwerlen oder der Eilenbahn. Für militäriice
Operationen verliert dieſer Grundſatz feine Bedeutung
nicht. Charakteriftiich ift ein Ausſpruch, den während
des Krimkrieges Sidney Hubert, ein Staatsjefretär der
Krieges, im Engliſchen Parlamente that. Er ftellte jeit,
daß die Britijchen Truppen: und Provianttransporte
etwa 306 000 (Engliiche) Meilen bis zu ihren Be
jtimmungsorten zurüdzulegen hatten, und fuhr dann fort:
„Es ijt unendlich viel jchwieriger, die legten ſechs Meilen
diefer Entfernung zu überwinden — Diejenigen von
Balaclava zum Englifchen Lager — als von Port
mouth oder Plymouth nach Balaclava zu gelangen.“
(Pernot, Apergu historique sur le service des
transports militaires.) — Schiffstransporte find an
bejtimmte Abjahrtgzeiten nicht gebunden. Soweit bie
SHafenanlagen ausreichen, Tann man viele Fahrzeuge
gleichzeitig beladen, entladen oder abfahren lafjen. Gin
einziged größeres Schiff nimmt den Inhalt mehrerer
Eijenbahnzüge auf. Um den Fracht: und Paſſagier—
dampfer „Pennſylvania“ der Hamburg-Amerilkaniſchen
Padetfahrt-Altien-Gejellfchaft zu füllen, ift der Inhalt
von 1200 Eijenbahnmwaggons zu je 200 Centnern nötbig.
Am 4. März d. 38. traf das Schiff fogar mit 18 0001
Ladung an Stüdgütern und Getreide aus New Nork in
Hamburg ein. — Der Vorzug des Waſſertransports erhält
veritärfte Gültigkeit dort, wo e8 nur wenige Yandlommuni-
fntionen giebt oder ſich dieje in schlechter Verfaſſung befinden.
Die Ktriegsgeichichte zeigt, welche Wichtigkeit Friedrid
der Große in jeinen Feldzügen der Elbe, Napoleon in
den Jahren 1805 und 1809 der Donau ald Transport-
ftraßen zubilligten. Seitdem find Ehaufjeen und Eijen-
bahnen dem Feldheren zu Hülfe gelommen. Bei Kämpfen
in Rußland, im Orient und in Außereuropäiichen Staaten
aber wird auch heute noch der Wafjertransport, wo er ſich
bietet, vonvornherein als die beſte Art der rũckwärtigen Ver—
bindung eines Heeres angeſehen werden können. Es iſt noch
friſch im Gedächtniß, wie die Engländer bei ihrer vor—
jährigen Erpedition nad) Dongola und dem diesjährigen
Vormarih auf Berber den Nil als Transporiſtraße
2625
benußten. Und dort, wo fie im Orient zwijchen dem
Seewege oder dem Landtransport wählen Lünnen, geben
fie grundjäßlich dem erfteren den Vorzug.
Die Nöthe und Sorgen einer von feindlich gefinnten
Nationen umgrenzten Feſtlandsmacht haben bei uns das
Studium der Verhältniſſe des Seekrieges im erften Menjchen-
alter nach Begründung des Neiches den näherliegenden
Fragen der Landjtrategie gegenüber in den Hintergrund
treten laſſen. Man wird fi der Einficht nicht ver:
ſchließen dürfen, daß umiere allgemeinen politischen
Berhältniffe fich bereits geiindert haben und in abjehbarer
Zeit vorausfichtlic nody weiter ändern werden. Nicht
daß wir die Rüftung der Armee deswegen rojten laſſen
dürfen. Aber was und eine neue Pflicht auferlegt, ift der
Umjtand, da wir eine ſtarle Welthandelsmadht geworden
find. Eine joldye fann jeden Augenblid gewärtigen, mit Kon—
furrenten in Konflilte zu gerathen, welche, wenn die nationale
Ehre nicht Schaden nehmen joll, mit den Waffenin der Hand
ausgetragen werden müfjen. Grenznachbarn können wir
mit unferer jtarfen Landarmee befämpfen. In Streitfragen
mit unjeren übrigen Mitbewerbern innerhalb und außerhalb
Europas werden wir und zu einer Art der Kriegführung
entichließen müſſen, welche die Engländer „amphibious
warfare, amphibiſchen Krieg“, nennen. Er befieht in
einer Verbindung von Land» und Seeoperationen. Es
erihien nicht müßig, diejenigen Kriege unſeres Jahr:
hundert3 einer Betrachtung zu unterziehen, welche dieje
Kampfesart veranichaulihen und bejonderd den Einfluß
fejtzuftellen, den die Seegewalt auf fie ausübte Wir
folgen dabei in geſchichtlicher Hinficht zum Theil den
Ausführungen Eallvelld in jeinem Buche: „The Effect
of Maritime Command on Land Campaigns since
Waterloo, Edinburgh 1897.“ Es wurde nöthig, zu
ergänzen und zu berichtigen.
Kämpfe im Orient 1821 bis 1855, 1859 und 1840,
1855 bis 1856, 1877 bis 1878.
Einſchneidende Wirkungen hatte die Seegewalt auf
die meijten Kriege, welde dad Türkiſche Reich in dieſem
Sahrhundert durchfechten mußte, jo zunächſt auf den
Freiheitöfampf der Hellenen von 1821 bis 1827. —
Das eigentliche Griechenland iſt ein bergiged und dünn
bevölfertes Gebiet, in weldem es auch heute noch an
Kommunifationen mangelt. Im viel größerem Umfange
war Died zu Anfang unjered Jahrhunderts der Fall.
Undererjeits bietet die Küfte rings umher eine Menge
vortrefjlicer Häfen- und Anlegepläge. Im Jahre 1820
wurde fajt der gefammte Handel des Landes durch die
Eee vermittelt. Jeder Hafen hatte jeine Flottille Heiner
Segler ; die männliche Bevölferung der Inſeln im Archipel
bejtand zum großen Theil aus Fildern und Sciffern.
— So verfügte das Yand bei Ausbruch des Strieges
über eine erhebliche Zahl zwar nicht großer, aber kriegs—
brauchbarer Schiffe, über eine mit den eigenen Gewäflern
und jeinen Küſten vertraute jeemänniiche Bevölkerung.
— Dem gegenüber bejaß die Türkei eine Flotte großer
Schlachtſchiffe, aber deren Beſatzungen waren ungeübt,
den Führern fehlte es an Erfahrung, Unternehmungs-
geift und jehr oft jogar an perjünlihem Muthe. Auf
den Schiffen waren zudem viele Griechiſche Matroſen
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 99
2626
beihäftigt, auf deren Dienfte fein Verlag war. Sie
ſchlugen ſich widerwillig und gingen bei der eriten ſich
bietenden Gelegenheit zum Feinde über.
Hieran anknüpfend jei eine Abichweifung geftattet.
Bei allen nationalen Staaten Europas iſt es in unjerer
Zeit Grundſatz geworden, jowohl in das Heer wie in
die Marine nur Landesfinder einzuftellen. England
allein macht hiervon eine Ausnahme Nach dem Etat
von 1897/98 befigt es 100 050 Seeoffiziere, Matrojen
und Seejoldaten. Nad) verläßlichen Quellen jollen ſich
unter ihnen nicht weniger wie 20 000 Ausländer,
meift Deutiche und Sktandinavier, befinden. Es find
ſehr wohl Fälle denkbar, wo ſich dieſes Fehlen einer
durchweg nationalen Seeſtreitmacht ungünjtig bemerkbar
machen fönnte; ein Element der Stärke bedeutet es
jedenfalls nicht. —
Die unbeitrittene Seegewalt, welche die Türken bis
zum Jahre 1821 im öftlichen Theile des Mittelmeeres
ausübten, hatte ſich oft ald eine Lebensbedingung ihres
Neiches erwiefen. Um Truppen aus Kleinaſien,
Syrien, Aegypten oder aus Albanien und Mace—
donien an einem bejtimmten Punkte in abjehbarer Zeit
fonzentriren zu fönnen, gab es bei dem verwahrlojten Zus
ftande diejer Yänder nur einen Weg, den über die See.
Der Aufitand der Griehen begann im März des
Jahres 1821 auf der Halbinjel More. Er fand die
Türtei völlig unvorbereitet. Als dad Jahr zu Ende
ging, war Griechenland bis nad) Epirus und Thefjalien
hinauf mit Ausnahme einiger feften Küſtenplätze von
feinen VBedrüdern befreit. Mehrere Türkifhe Land»
heere waren entjcheidend geichlagen worden. Und auch
zur See war der Erfolg auf Seiten der Griechen gewejen.
Den unbeholjenen Türliſchen Schlahtihiffen ging «8
wie denjenigen der Spaniihen Armada im Engliſchen
Kanal: fie wurden von den Heinen, vortrefilicd, jegelnden
und mit dem eigenen Meere vertrauten Griechiſchen
Bahrzeugen bei Nacht und Mebel angegriffen, durch
2027
Feuerſchiffe in Brand gejept und zum Rückzug nad)
dem Hellespont genöthigt. Bald hatten die Griechen
das Uebergewicht im Aegäiſchen Meer. Sie behielten
e8 den ganzen Krieg hindurch umd verloren ed nur
dann, wenn fich ihre Führer untereinander in Eifer
jucht befämpften oder nad) einem errungenen Erfolge
ihre Schiffe in die Heimath entliehen, anjtatt die
günftige Lage weiter auszjunußen. In einem jolden
Momente gelang es Anfang de3 Jahres 1822 einer
Türkiſchen Flotte, Proviant in das von der Landſeite
her belagerte Nauplia hineinzumerfen, Truppen auf Kreta
und Cypern zu landen und unbehelligt nach den Darda—
nellen zurüdzufehren. Später jegelte fie nad) Chios
und jeßte von der Afiatiichen Küfte her Landtruppen zur
Inſel hinüber. Doch nun wurde fie im Golf von
Tſcheſchme von den Griechen angegriffen und gänzlich
geihlagen. — Auch einen Erfolg zu Lande follte diejer
Seefieg zeitigen. Ein ftarkes Türkische Heer war
Anfang des Jahres 1822 durdy Attila nach Morea
vorgerüdt. Die Griehen hatten fi auf jeine Ver:
bindungen geworfen und die Landenge von Korinth
geiperrt. Der Türkifche Führer fonnte in dem armen
Lande jein Heer durch Nequifitionen allein nicht er—
nähren, er hatte darauf gerechnet, daß die Flotte ihm
Proviant zuführen würde Als dies nicht geichah,
mußte er aus Mangel an Lebensmitteln Tapituliren.
Auch im Jahre 1823 behaupteten fich die Griechen
zu Lande wie zur See. Aber der entjcheidende Kampf
ftand ihnen noch bevor, Der Sultan hatte Mehemed
Ali, den Vizelönig von Aegypten, um Unterjtügung
angegangen. Mehemed beſaß ein jtarkes, von Offizieren
der ehemaligen Napoleoniihen Armee geſchultes Heer,
eine von Europäiihen Schiffsbaumeiftern gebaute Flotte.
Gerade fie brauchten die Türken am meijten. Bereits
war man zu dem Schluſſe gelommen, daß Gricchenland
nur mit Hülfe der Seegewalt bezwungen werden
lonnte. Auf dem Lande war ed den Aufſtändiſchen
ein Leichtes, die Schluchten und Engwege im Rüden
der Türlen zu beſetzen und ihre Verbindungen abzu—
jchneiden. Nur von der See her waren Armeen auf
diejem Kriegsſchauplatze dauernd zu ernähren und zu
verjtärfen.
Im Sommer 1824 verlieh die jtärkjte bisher auf:
geftellte Türkifche Seeftreitmadht den Hellespont. Sie
fegelte nad) der Inſel Ipſara, ſchiffte dort eine Lan—
dungdtruppe aus, die fie an Bord gehabt hatte, und
wandte fi dann nad; Samos. Hier traf fie auf Die
Griechiſche Flotte. in verluftreiher Kampf endete
damit, daß die Türken nad) Süden auswichen, um
fi) mit dem herannahenden Aegyptiichen Gejchwader zu
vereinen. Dieſes hatte in Stärke von 9 Fregatten,
14 Korvetten und 40 kleineren Kriegsfahrzeugen
am 19. Juli Alerandria verlafjen. Es cöfortirte 240
Heine Transportichiffe mit 16 000 Mann Landtruppen.
Diefe wurden auf Kreta und Gajos unbebelligt von
den Griechen ausgeichifit, dann fegelte die Flotte den
Türken entgegen. ber jelbjt nad) der Bereinigung
mit ihnen wagte fie nicht, die Griechen anzugreifen.
Und da auch dieſe von jegt ab den feindlichen Schiffen
aus dem Wege gingen, jobald fie in größeren Ger
1897 — Militär: Wodenblart — Rr. 9
2628
idiwadern vereinigt waren, lonnte feine Partei deu
Beſitz der Seegewalt für fih in Anfprud nehmen.
Am 24. Februar 1825 landete der erfte Theil des
Hegyptiichen Anvafionsheere® an der Südweſtſpitze
Moread; der zweite folgte einige Tage jpäter. Den
Griechischen Kreuzern find die Ueberfahrten vollftändig
entgangen. — Das befeftigte Navarin wurde von der
Landjeite genommen und zur Operationsbaſis des
Aegyptiſchen Heeres gemacht. Diejes beſaß in Ibrahim
Paſcha einen militäriſch geſchulten und thatkräftigen
Führer. Das Griechiſche Heer wurde ſo entſcheidend
geſchlagen, daß es fernerhin im offener Feldſchlacht
nicht mehr aufzutreten wagte. — Freilich kreuzte nun—
mehr der Griechiſche Admiral Miaulis zwiſchen Kreta
und Morea. Er fügte auch der Flotte bei Modon
einige Schäden zu. Aber trotzdem gelang es dem
Aegyptiichen Geſchwader nochmals, unangefochten nad)
Kreta zurüczufehren, fi dort mit einer Türkiſchen
Flotte zu vereinen und 10000 Mann, weldye auf
Transporticiffen von Alerandria angefommen waren,
fowie erheblihe Maſſen von Proviant unbehelligt nad)
Navarin überzuführen. — Unterdefjen war ein Türliſches
Heer von Albanien aus vorgegangen und hatte daß jtarf
befejtigte Mifjolunghi auf der Landjeite eingejchloffen.
In diefem mit äußerſter Hartnädigfeit gehaltenen
Plage ſchien fih von nun an ber letzte Widerſtand
Griechenlands zu verlörpern. Im Juli gelang e8 der
Flotte, die Belagerten zu verprobiantiren. Sofort
wurde ihr Abzug nad) Norden ausgenußt. Wiederum
esfortirten Aegyptiiche Kriegsichiffe ein ſtarles Geſchwader
mit Truppen und Proviant von Alexandria nad
Griechenland hinüber. Nun konnte auch Ibrahim Paſcha,
der letzthin durch Mangel an Nahrungsmitteln im jeinen
Operationen gehemmt gewefen war, eine energie
Dffenfive ergreifen. Bei Patrad überjhritt er mit
einem Theile feines Heeres den Golf gleichen Namens.
Im Frühjahr 1826 war Mifjolunghi zu Lande und zu
Waſſer eingeſchloſſen, ein Angriff der Griechiſchen Flotte
wurde abgeichlagen, am 22. April mußte fi der Platz
ergeben. Die Türkiſchen Truppen gingen gegen Attila
weiter vor, die Aegypter auf die Halbinfel Morea zurüd.
Der Widerjtand der Griechen war gebrochen. — Zum
fünften Male brachte die Aegyptiſche Flotte im Auguft
1827 große Vorräthe und 5000 Mann Verftärkung
von Wlerandria herüber. Da trat ein Ereigniß cin,
welches mit einem Scjlage die ganze Sadjlage ändern
jollte. England, Frankreich und Rußland hatten ſich
verbündet, dem Streite ein Ende zu machen. Am
20. Dftober 1827 wurde die verbündete Türkiſch—
Aegyptiiche Flotte bei Navarin von den Geſchwadern
der Mächte vernichtet. Damit war die Enticheidung
gefallen. Die Griechen befahen nunmehr die unbejtrittene
Seegewalt. Da fie die Arbeit und die PVerlufte der
Seeſchlacht nicht gehabt hatten, wäre ihre Flotte aud)
noch ſtark genug gewejen, die feindlichen Häfen, die
Ausgangspunfte der Trandportflotten, zu blodiren.
Dies aber mußte für das Aegyptiſche Heer auf jeinem
unwirthlichen Kriegstheater verhängnifvoll werden. Man
lann mit Recht fagen, daß eine Seeſchlacht den Griechen
die Freiheit gebradt hat. —
2629
Der joeben gejchilderte Arieg regt zu verſchiedenen
Beratungen an. Nicht, dab die Üperationen der
beiderjeitigen Flotten zum Vorbild dienen lünnten. Auf
Türfiiher und in bejchränlterem Maße auch auf
Aegyptiſcher Seite finden wir Unfähigleit der Führung
und der Schiffsbeſatzungen. — Die Griechen zeigten
große Zapferfeit und tüchtige Seemannſchaft. Em
richtiges Verſtändniß der jtrategiichen Lage ging ihnen
vollfommen ab. Nie verjuchten fie es, die Trennungen
des Gegner auszunutzen, welche fi) dadurch ergaben,
daß die Türkiſche Flotte auf den SHellespont, die
Aegyptiſche auf Alerandria bafirt war. Theilte ſich
der "Feind, jo theilten fie ſich auch. Nie erjahten
fie folgerichtig den Gedanken, daß die Seegemwalt
* durch die Seeſchlacht erkämpft werden
ann.
Es hat eine Zeit gegeben, wo man in England
den Lehrſatz aufſtellte, daß „the fleet in being“, eine
Harfe Flotte an ih, Schub vor jeder Invafionsgefahr
gewähre.. Daß dies unrichtig ift, hat der Griechiſche
Sreiheitsfampf bewiejen. Es kann fein Zweifel darüber
fein, da die Griechen auch noch gegen Ende des
Krieges nicht nur in der Qualität der Seeleute, ſondern
auch in der Mafje ihrer jchnellen Aufllärungsichiffe
und Kreuzer ein Uebergewicht über den Gegner beſaßen.
Bir leſen von vielen Theilerfolgen und von Thaten
heroiſcher Tapferkeit. So jegelten drei Griechische Brander
am 10. Augujt 1825 bei hellem Tageslicht in den Hafen
von Alerandria hinein und verbreiteten unter den dort
vor Anler liegenden Schiffen die größte Verwirrung.
Man muß meinen, daß eine don ſolchem Geifte bejeelte
Hlotte jehr wohl in offener Seeſchlacht ihr Glüd ver:
ſuchen konnte. Died aber geſchah nicht. Und jo wurde
es dem Feinde möglich, ein ftarke8 Invaſionsheer nicht
nur unbehelligt über das ganze Mittelmeer, d. h. eine
Entfernung, welche die größte Breite des Englifchen
Kanals um dad Sechsfache übertrifft, hinüberzuführen,
jondern dafjelbe auch dauernd auf dem Seewege zu
verftärfen und zu verprobiantiren.
Auch die Briten hatten während des Amerikanijchen
Krieges im Sommer 1779 in demjenigen Momente
ihrer Gejchichte, in welchem jie wohl am gefährlichiten
don einer Invaſion bedroht waren, die Enticheidung über
die Seegemwalt nicht gejucht, weil infolge der Zerſplit—
terung ihrer Streitkräfte das Kanalgeſchwader allein
der Franzöſiſch-Spaniſchen Flotte erheblich unterlegen
war. Jhre Schiffe wagten ſich nidt aus ben
Häfen heraus; es war nicht ihr Verdienſt, dab das
Yand don einer Invaſion verſchont blieb. — In
Zufunft wird England wohl faum in den Fehler
von 1797 verfallen. Es wird um die Seeherrichaft
tämpfen. Ob unter relativ günjtigeren Berhältnijien,
old es im Jahre 1797 geichehen konnte, ericheint
zweifelhaft. Troß der jetzigen angejpannten Schiffs:
bauthätigleit werden die Briten auf dem Hauptlviegs-
hauplage, dem Kanal, mindeftens gleichen, wahrichein:
li überlegenen Kräften gegenüberjtehen. Auch die
Gegner, der Zweibund, vervolllommnen in ungeahnter
Weiſe ihre Seerüftung. Die Summe ihrer Bauthätig-
leit fteht der Englifchen nicht nad. Sie brauchen nicht
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 99
2630
jo viele Kräfte zu detachiren. England lann jeine mäch—
tigen überjeeiihen Interefieniphären, deren Eriftenz von
der dauernden Seeverbindung mit dem Mutterlande ab:
hängt, nicht von Schiffen entblößen. Je mehr bei dem im-
perialiftifchen Zuge jeiner Bolitik die Kolonien die Oberhand
erhalten, dejto mehr wird es für deren Sicherung thun
müfjen. Im „Imperalism” jteht bis zu dem in nebel-
hafter Ferne gelegenen Zeitpunfte, da die Kolonien ihre
eigenen Flotten aus eigenen Mitteln aufjtellen werden,
dem handelapolitiichen Vortheile der jtrategiihe Nache
theil unvermittelt gegenüber.
Nehmen wir aber jelbit an, die Engländer blieben
in den enticheidenden Seeſchlachten Sieger, jo werden
fie große Verlufte erlitten haben und nicht mehr im
Stande fein, die ausgedehnten feindlichen Küften zu
blodiren. Daß dies in der Zeit der Dampfihiffe an
und für fi) eine jehr jchwierige Aufgabe ift, hat ja
erſt Kärzlih der verfuchte und verunglüdte Abſchluß
Kretas durch die Gejhwader der Mächte bewieſen.
Und doch wird der einzige ſichere Schutz gegen
eine Invaſion immer nur die Blockade der
feindlichen Ausgangshäfen ſein können. Wie
ſchwer es iſt, Flotten, die erſt einmal auf der Fahrt ſind,
zu finden, hat der Krieg gezeigt, den wir beſprachen.
Troß der Neberlegenheit des Feindes an jchnellen Kreuzern
gelang es den Aegyptern zu fünf verſchiedenen Malen,
große Transportjlotten unbemertt vom Feinde von
Alerandria nach) Navarin überzuführen. — Im Jahre
1798 hat Napoleon vom 19. Mai bis 1. Juli den Weg
von Toulon nad) Alerandria mit 400 Schiffen zurüd-
gelegt, ohne gefunden zu werden, trogdem die Engländer
das ausgeſprochene Uebergewicht im Mittelmeer beſaßen.
Wir brauchen aud nur der diesjährigen Engliſchen
Seemandver zu gedenfen. Da hatte eine mit jchnellen
Aufklärungsihiffen gut dotirte A-Flotte eine B-Flotte
aufzufuchen, von der man wußte, daß jie zu einem
bejtimmten Termin an einem von zwei Rendezvous—
punkten jein jollte, deren Lage ungefähr berechnet
werden konnte. Ferner aber war befannt — und das
war das Wichtigſte — daß der Feind eine Landung in Fal
mouth oder in Berehaven beabfichtige. Gewiß war Died
mehr, als man im Ernftialle vom Feinde wijjen würde.
Die B-Flotte wurde erſt aufgefunden, als fie jich bereits
im engiten Umfreije des Hafens von Falmouth befand,
was vorher als ausreichend für die Erfüllung ihres
Auftrages fejtgefeßt worden war. Es verſchlägt num
wenig, daß das ganze Manöver jchlieglich für ungültig
erklärt wurde, da der Führer der Yandungspartei den
Befehl in Betreff ſeines Rendezvousplahes nicht richtig
aufgefaht hatte. Die Thatſache bleibt beftehen, daß er
vom Feinde, der feinen Beitimmungsort wußte, inner:
halb 72 Stunden nicht gefunden worden iſt.
E3 würde jerner gewiß zu falichen Schlüffen führen,
wenn man den großen jtrategijchen Einfluß der Schladht
von Navarin ohne Weitered einem Treffen ähnlicher
Art im Kanal zubilligen wollte. Dieſer Einfluß lag in
der eigenthiümlichen Beichaffenheit des Kriegsſchauplatzes
begründet. Hätte Griechenland die Invaſionsarmee dauernd
ernähren fünnen, jo war für Ibrahim Paſcha die Mög-
lichkeit vorhanden, nach Norden vorzugehen, die Ver
2631
187 — Militaär-Wochenblatt — Nr. 9
2632
einigung mit dem Türkiſchen Heere in Attila zu juchen |
und ſich wie dieje8 auf Theſſalien zu bafiren. — Ein
Franzöſiſches Jnvafionsheer in England ift noch lange
nicht verloren, wenn die Briten die Seegewalt erhalten.
Niemals wird die Verbindung mit Franlreid) ganz
unterbrochen werden können. Wir werden dies jpäter
noch eingehend an Friegsgejchichtlihen Beilpielen zu
beweifen ſuchen. Ausjchlaggebend wird allein
bleiben, ob jich daß gelandete Heer zu halten
vermag, bis der Wille des Gegners zum Wider:
ftande gebrochen ift.
Es ift bekannt, daß in England ſelbſt die Anfichten
über Landesvertheidigung weit auseinandergehen. Bei
Gelegenheit einer Rede, die am 23. September d. 38.
Lord Woljeley, der Oberfommandirende der Armee, in
Glasgow hielt, führte ev aus, „dab das Land eine
Armee von bejchränkter Größe, aber ausgezeichneter
Qualität bedürfe, um im Falle einer feindlichen Invaſion
die Britiichen Inſeln zu vertheidigen“. Sofort erwiderten
die tonangebenden Blätter, die Times an der Spihe,
daß nach Anficht fonftiger maßgebender Perjönlichkeiten
und einer ald richtig erlannten Tradition die Sicherheit
Englands ganz allein auf der Leberlegenheit feiner Flotte
berube. Wenn es einem Invafionsheer überhaupt gelänge,
in England zu landen, jo wäre damit der Untergang
des Staates jo gut wie bejiegelt. Wir werden nicht
umbin können, den Standpunft Lord Wolſeleys ald den
richtigen anzuerkennen. Borläufig gleichen die Engländer
einem Spieler, der feinen ganzen Beſitz auf eine Karte
geſeht Hat. —
Wiederum fliehen wir am Ende eines Türkiich-
Griechiſchen Krieges. Die Seegewalt, die ſich uns
angefochten in den Händen der Griechen befand, hat in
ihm eine enticheidende Rolle nicht gejpielt. Ueber:
wältigendes Mifgeihid zu Lande wirkte, wie Dies im
Jahre 1870/71 bei den Franzoſen der Fall geweſen,
lähmend auf die maritimen Unternehmungen ein. Auch
war der Kriegsſchauplatz ein anderer als im Jahre 1821.
Er war nicht das alljeitig vom Meere beipülte und
von unwegſamen Gebirgen gegen Norden abgeidjlofjene
eigentliche Griechenland, jondern er umfahte die zugäng—
liheren Stride von Thefjalien und Epirus. Beiden
Kämpfern ftanden Eiſenbahnen für die Mobilmadhung und
den Aufmarjc zur Verfügung. Und welche Aufgabe hätte
man überdied der Griechiichen Flotte zuweilen jollen?
Eine „amphibiihe“ Unternehmung gegen die feindliche
Hauptjtadt war durch deren ungemein gejchüßte Yage aus—
geſchloſſen. Ein Angriff auf Salonifi, den einzigen Türki-
ſchen Hafen von wejentlicher Bedeutung, hätte wahrſcheinlich
zu Reibungen mit anderen Mächten geführt. Man Fonnte
fih allein gegen Hafenitädte geringeren Werthes wenden.
Aber Eined darf nicht überjehen werden. Ohne den
Belib der Scegewalt wäre die eberführung Griechiicher
Truppen nad) Kreta unmöglid) gewejen. Und num
vergegenwärtige man fich, wie viel wirktungsvoller und
ſchneller die Operationen der Türlen verlaufen wären,
wenn dieſe die Seegewalt bejejien und ihre Heere an
der Küjte von Attila ausgejchifit hätten, anjtatt fie durch
Gebirge und Engpäfle bindurchzuführen, wo der Feind
mit Minderheiten zeitraubenden Widerjtand leijten konnte.
Fortſetzung folgt.)
Ruffiihe Yandungsmandver an der Küſte
des Schwarzen Meeres im September 1897.
(Mit einer Stiye.)
Der Krieg 1877/78 hatte Rußland die Nachtheile,
welche feiner militäriihen Stellung bei einem Feldzuge
im Süden des Reiches aus jeiner maritimen Schwäche
erwuchien, Har vor Augen geführt. Deshalb schritt
man, jobald es die finanziellen Verhältniſſe erlaubten,
dazu, auf dem Ecywarzen Meere eine Flotte zu jchaffen,
welche im Stande fein jollte, wenigften® gegen die Türfei
die Herrichaft zur Sce unbedingt zu behaupten. leid:
zeitig hiermit widmete man aber audy dem Zujammen-
wirken von Landheer und Marine die gebührende
Aufmerkfamteit und fuchte die Ausführung und Abwehr
von Landungen gründlich vorzubereiten.
Zu den hierfür getroffenen Mafregeln gehören die
Beihaffung und Organiſation der erforderlichen Trans:
portmittel, die vorbereitenden Uebungen für Landungen,
hauptſächlich alfo für Ein- und Ausſchiffen von Truppen,
und endlich Landungsmanöver, bei denen der Schwer:
punft meift auf die Ausführung der Landung gelent
wurde.
Derartige Manöver finden feit etwa zehn Jahren
im Militärbezirk Odefja ftatt. Die Stärfe der Landungs-
truppen, welche wirklich eins und ausgeſchifft wurden,
betrug 3 bis 8 Bataillone, bis 2 Sotnien und
1 bis 2 Batterien.
Im Jahre 1895 war die Stärke des Landung:
forps auf 20'/s Bataillone, 1'/, Sotnien, 8 Batterien
angewadjien und betrug 1897 *) fogar 29 Bataillone,
3 Sotnien, 8 Batterien, mit rund 16 000 Mann, eine
Truppenzahl, wie fie zu gleichem Zwecke in neuerer
Zeit noch nirgends zur Verwendung gelangt ift.
Schon aus diefem Grunde beaniprudht dies Manöver
ein befonderes Intereſſe, welches aber noch erhöht wird
durch die politischen und militäriſchen Verhältniſſe, aus
denen es entjtanden und für die es geichaffen iſt.
Die Leitung des Manöver übernahm der Ober
befehlähaber des Militärbezirts Odeſſa, Generaladjutant
Graf Muſſin-Puſchlin. Den Oberbefehl über das
Sandungsforps (13. und 15. nfanteriedivifion) hatte
Generallieutenant Filippow, Nommandeur der 15. Ans
fanteriedivifion; das mit der Vertheidigung beauftragte
Nrimdetachement (34. Infanteriedivijion) führte General
major Ariihanowsti, Kommandeur der 2. Brigade der
34. Infanteriedivijion.
Dem Manöver war folgende Idee zu runde gelegt:
„Eine feindliche Flotte mit ftarfem Landungskorps
it in das Schwarze Meer eingelaufen und hat zwei Häfen
in Befig genommen. In demjelben find Streitkräfte
bereitgeitellt, um an Bord der Flotte und der derjelben
unterstellten Transporidampfer eingeichifft und am Nord:
ufer des Schwarzen Meeres in der Bai von Karkinit,
zwiſchen dem Feitlande und der Nordiweftküfte der Arim,
gelandet zu werden.
Die Ruſſiſche Schwarze-Meer-Flotte, an Stärke der
angreifenden Flotte unterlegen, bat ſich (Annahme) in
*, 1805 hat, wohl der politiſchen Verhältniſſe wegen,
fein Landungsmandver ftattgefunden.
— —
der Rhede von Sebaſtopol bereitzuhalten, nach Abwehr
des Sandungsverfuches die Arrieregarde der feindlichen
Flotte anzugreifen und deren Transportdampfer zu
jerftören.*
Ordre de Bataille und Dertheilung des Eandungs-
forps auf die Slotte.
Detahement Sebaſtopol.
Führer der Landungstruppen: Generallieutenant Chriftiani,
Kommandeur der 13. Infanteriedivifion,
1. Gefhmwaber.
Ehe: Kontreadmiral Lawrow
(gleichzeitig Oberbefehlshaber der Flotte).
Panzerfhiff „Tri Smjetitelja“, Flaggſchiff,
⸗ „Georgi Pobjedonoszew“,
Tichesma“,
Jelaterina II.“,
Kanonenboot „Saporoſhjez“,
Torpedofreujer „Kafarstı",
Zorpeboboote „252", „256“, „259, „266 und „271”,
An Bord des 1. Geſchwaders:
Infanterieregiment 50 (der 13. Sinfanteriebivifion),
Kombinirte Marinelompagnie Sebaftopol.
3. Geſchwader.
Chef: Kontreadmiral Sfidenäner.
Schulſchiff „Bereſan“, Flaggſchiff,
Dnujeſtr.
Transportdampfer „Bug“,
ſanonenboot „Tſchornomorjez“,
Torpedoboote „261”, „262 und „263“,
Dampfer der Freiwiliigenflotte „Wladimir,
An Bord des 3. Geſchwaders:
————— — der 18. Inſanteriediviſion,
4 Batterien der 13. Artilleriebrigade,
Feitungs:Sappeurfompaanie Sebaftopol,
Feltungs:-Torpedofompagnie ‚
1 Sotnie des 7. Don: Kafalenregiments,
Zufammen: Deiahement Sebaftopol rund 80 Dann.
Detahement Ddelja.
Führer der Landungstruppen: Generallieutenant Filippow,
Kommandeur der 15. Infanteriedivifion (zugleich Oberbefehls:
haber des Landungsforps).
2. Geſchwader.
Chef: Kontreabmiral Jeltſchaninow.
Kreuzer 1. Klaffe „Pamjetj Merkurija”, Flagaichiff.
Hodiee-Hanonenboot „Terjey”,
Torpebofreuzer „Gribjeu”,
Torpeboboote „264, „265”, 269",
Dampfer der Freiwilligenflotte „Cherjon“,
„NRoftow“,
Dampfer der Ruſſiſchen Dampf: | „Jelaterina IL“,
ichifffahrts: und Handeld» \ „Nomwofljelsti”,
geſellſchaft Ararat“,
„Tſchatyr Dagh“.
An Bord des 2. Geſchwaders:
15. Infanteriedivifion,
4 Batterien der 15. Artilleriebrigabe,
2 Sotnien des 8. Don:Kajalenregiments,
Kombinirte Marinefompagnie Odefja.
Zufammen: Detadhement Odeſſa rund SOON Mann,
Ordre de Bataille des Krimdetachements.
Führer: Generalmajor Kriſhanowski,
Kommandeur der 2, Brigade der 34. Infanteriebivifion.
34. Anfanteriedivifion,
84. Artilleriebrigade,
4 Sotnien des 7. Donsfafafenregiments.
1897 — Rilitär: Wochenblatt — Nr. 9
2634
Die Einfhiffung der Truppen begann am 6. Sep-
tember in Sebaftopof um 9° vorm,, in Odeſſa mit
Tagesanbruch. Die PVerladung der Truppen, Pferde,
der Artillerie und der Bagage ging „dank der Uebung
der Truppen des Militärbezirls Odeſſa“ glatt von
ftatten.
Bereits um 2° nahm. gingen bie Geſchwader Anker
auf, der „Wladimir“, weldyer zu jpät eingetroffen war,
fonnte erſt um 5° nahm. folgen. Die Geichwader
vereinigten fi am 7. September 2° früh am Eingang
der Bai von Farlinit, 30 km von dem Leuchtthurm
des Kap Tarchankut, worauf fie in Kolonne in Kiel—
linie nad) den Ausſchiffungspunlten dampften.
Es waren zwei Ausfchiffungspuntte vorgefehen:
1. in dem neuangelegten Hafen Nowy Gorodot*)
(Stadowät), in der 9 kin breiten, 18 km langen,
8 bis 10 m tiefen Bat von Diharyigatich,
2. 32km von Stadowst am Ufer des Schwarzen
Meeres beim Kordon Sfofist.
Beim Kordon Sjofist war nur eine Demonftration
beabfichtigt, während die Hauptfräfte an der vorzüglich
geihüßten, ftrategiich günftigeren Stelle bei Stadomst
ausgejchiift werden jollten. Zu ber Demonjtration
wurde das 1. Geichwader mit dem 50. Regiment an
Bord bejtimmt. Es trennte ſich noch vor Tagesanbrud)
von der übrigen Flotte, weldhe nad der Bai von
Dſharylgatſch weiter dampfte.
Mit Sonnenaufgang wurde begonnen, das Regi—
ment unter heftigem Feuer der Panzerſchiffe und
Torpedoboote zu landen. Der Vertheidiger, nur zwei
Kompagnien ſtark, zog fid) vom Ufer zurüd und benußte
den Augenblid, ald das Feuer der Schiffsgeſchütze
ſchweigen mußte, um die eigenen Truppen nicht zu
gefährden, zu einem fchneidig geführten Vorjtoß auf
die zuerft gelandeten Abtheilungen. Der Bertheidiger
wurde jedoch abgewieſen und mußte zurüchweichen, als
eine weitere Staffel Landungstruppen anlegte und zum
Angriff vorging. Das 50. Regiment folgte, ald es
volljtändig an Land war, bis Kradnoje und jtellte mit
dem inzwijchen vor Sladowsk angelommenen Gros des
Landungskorps Verbindung durch Heliographen her.
Um 11° vorm. warf die Uvantgarde des 2. und
3. Geſchwaders 5'/s km vom Ufer entfernt vor Stadbomwät
Anter und ſchiffte jofort ihre Landungstruppen an
mehreren Stellen in der Nähe von Skadowsk aus,
Der Vertheidiger, welcher das ganze Norbufer der
Bai von Dſharylgatſch beobachtete, hatte zunächſt nur
Vortruppen zur Stelle ; jedod) gelang es ihm fehr bald,
feine Kräfte bei der Landungsitelle zufammenzuziehen.
Währenddeſſen hatte fi aber die Avantgarde des
Landungskorps am Ufer feitjegen können und dedte
nunmehr die Ausihiffung der übrigen Truppen. Ein
vom Pertheidiger mit 15 Bataillonen unternommener
Vorftoß auf die zuerſt ausgebooteten 7 Bataillone
wurde durch eine rechtzeitig eintreffende zweite Staffel
der Landungdtruppen und durd) das Feuer der Flotte
*) Siehe Skizze. Der Hafen von Nowy Gorodok ift
erſt 184 in einer früher fait unbewohnten Gegend angelegt.
2
2635
zurückgewieſen, leßterer gelang es dabei, ben Vertheibiger
von der Flanke her zu beſchießen.
Um 5° nahm. hatte das Landungslorps Sladowsk
und die Hüfte in einer Ausdehnung von 4'/a km
endgültig in feinem Beſitz. Der Führer bes Krim—
detachements konnte nicht mehr darauf rechnen, gegen:
über der vereinigten Wirkung der Landungstruppen
und der Urtillerie der Flotte die Landung zu ver
hindern, um fo mehr, ald er fih von Krasnoje her
durch das bei Sfofist gelandete 50. Regiment in feiner
rechten Flanke bedroht jah. Er beſchloß deshalb, eine
Stellung 10 km landeinwärt3 zu nehmen und ging
über Emanuilowla zurüd.
0 Sururti
$
235
art
Er
er
Die Ausihiffung der Kavallerie, Artillerie und der
Bagagen wurde am 7. September bis 11° abends
fortgejeßt.
Am 8. September wurden von Tagedanbrudy an
die lebten Truppen: ſechs Kompagnien 57. Infanterie
regimentd, daS 58. Megiment, ein Theil der Artillerie
und eine Sotnie 8. Don-Sajalenregiments gelandet.
Die Landung jelbft wurde durch das Wetter umd
die Bejchaftenheit ded Strandes begünjtigt. Wenn aud)
die Transportichiffe ziemlich weit vom Ufer abbleiben
mußten (zum Theil 5 bi$ 6 km), jo konnten doch bie
Boote, von Dampfluttern gejchleppt, bis ziemlich dicht
an daS Ufer gelangen und auf Täufhung des Ber:
theidiger8 berechnete Manöver ausführen.
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Ar 9
* 2636
Am 8. September, 11° vorm., trat das Landungs
forp8 den Vormarſch in zwei Kolonnen an:
rechte Kolonne: 13. Infanteriediviſion,
13. Urtilleriebrigade,
1 Sotnie 7. Don-Kojalenregiments,
gegen ben linfen Flügel der feindlichen Stellung;
linke Kolonne: 15. SInfanteriedivifion,
15. Artilleriebrigade,
1 Sotnie8. Don-Kafalenregiments,
gegen Front und rechte Flanke der feindlichen Stellung.
Die rehte Kolonne traf gegen 1 Uhr mittags vor
der Stellung des Vertheidigers ein, entwidelte ji
gegen feine Iinfe Flanke und veranlafte dadurd den
tellung
— ner
—
Female 2
V
Gegner, feine Reſerven hierher zu ziehen. Inzwiſchen
war die linle Kolonne herangefommen und aufmarjdirt.
Nah kurzer Vorbereitung durch Fräftiges Feuer ging
die ganze Linie Kurz nah 2 Uhr zum Angriff über.
2% nachm. machte das Signal „Abblafen” dem Gefecht
ein Ende. Die Landung wurde als gelungen entichieden.
Am 9. September ging dad Landungslorps wieder
an Bord. Die Einjhiffung erfolgte nach vorher auf:
geitellter Dispofition planmäßig von zwei Stellen aus:
1. von ber Landungsbrücke bei Stabomst,
2. norböftlih davon von der Antegeftelle für ben
Kordon Nowy Gorodol.
An der zweiten Stelle wurden hauptſächlich Pferde und
Geſchütze auf flachgehende Pontons verladen, welche von
2637
Torpedobooten ind Schlepptau genommen wurden. Ein
Theil der Truppen mußte zunächſt nach der Halbinfel
Dſharylgatſch übergeiegt werden, von wo aus die Ver—
ladung auf die Panzerichiffe des 1. Geſchwaders zu
erfolgen hatte, Das 1. Geſchwader war bereit am
7. September, abends, auf der Außenſeite der Halbinjel
in Höhe von Sladowsk vor Unter gegangen. — Die
Verladung diefer Truppen wurde jehr erichwert durch
die Seichtigfeit ded Waſſers an beiden Ufern der Halb»
iniel und durch Hohen Seegang bei jtarlem Wind
aus Südweit.
Die Einihiffung der Kavallerie und Urtillerte war
bereitö gegen Abend — aljo nad) 10 bis 12 Stunden —,
die Einfchiffung der für das 1. Geſchwader bejtimmten
Truppen theilweife wegen der eben erwähnten ungünftigen
Lerhältnifje, theilmeile wegen verjpäteten Eintreffens der
Truppen erjt gegen Mitternacht beendet.
Die Abfahrt von Stadomwät erfolgte friedensmäßig,
des „Berefan“ und „Dujeſtr“ um 5'/° nadhm., ber
Dampfer der Freimilligenflotte und der Ruſſiſchen
Dampfihifffahrtd- und Handelägejellichaft im Laufe des
Abends; das Panzergeſchwader lichtere die Anler erjt
um Mitternacht ded 8./9. September.
Damit hatte diejed in großem Maßſtabe angelegte
und durchgeführte Landungsmandver jein Ende erreicht,
ohne daß irgendwie bemerlenswerthe Störungen vor:
gelommen wären. Aus dem PBerlaufe deſſelben möge
zum Schluß nod hervorgehoben werden, welche Zeit
das Eins und Ausſchiffen der Truppen erforderte.
In Sebaftopol wurden, wenn man von dem ver—
ipätet eingetroffenen Dampfer „Wladimir“ abſieht,
12°/4 Bataillone, 1 Sotnie, 4 Batterien in 5 Stunden,
in Odeſſa 161/ Bataillone, 2 Sotnien, 4 Batterien
in etwa 7 Stunden eingeicifft.
Die Ausihiffung in Stadowsl am 7. September
erforderte für 19!/, Bataillone, 2 Sotnien, 5 bis
6 Batterien unter gleichzeitigem Gefecht 12 Stunden,
am nächſten Morgen für 5'/s Bataillone, 1 Sotnie,
2 bi& 3 Batterien etwa 6 Stunden.
Die Wiedereinihiffung in Stadomäl von 24°, Bar
taillonen, 3 Sotnien, 8 Batterien dauerte 10 bis
12 Stunden. Die Einihiffung von 4'/, Bataillonen
auf dad Wanzergeichwader erfolgte unter anormalen
Berhältniffen und iſt deshalb hierbei nicht berüdiichtigt.
Bei den Truppen ijt die Bagage überall einbegriffen.
Zur Beurtheilung des hier Geleijteten muß noch darauf
bingewiejen werben, daß die den Ruſſen im Schwarzen
Meere zur Verfügung ftehenden Transportmittel bei
diejem Manöver nur zum KHeineren Theil in Anſpruch
genommen waren. Die Trandportfähigkeit der Schwarzen=
Meer⸗Flotte ift etwa zur Hälfte ausgenutzt. Die Frei
willigenflotte hatte von dreizehn Dampfern nur zei,
die Ruſſiſche Geſellſchaft für Dampficifffagrt und Handel
einen noch geringeren Bruchtheil ihres Beitandes geitellt.
Im Emitfalle könnte die Ruſſiſche Marine diefe mit
ihr in ziemlich enger Verbindung ftehenden Gefellichaften
jedenfalls in weit höherem Maße für ihre Zwecke
verwenden.
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 9
= — 28638
Die Kämpfe Englands am der Indiſchen
Nordweitgrenze.
— (Fortſetzung.)
I. Der Ueberfall im Totſchithal.
Er eröffnete den Neigen der aufftändiichen Bewegung.
Am 10. Juni 1897 wurde eine Engliſche Abtheilung,
beitehend aus 6 Engliichen Offizieren, 300 Mann Sikhs
und Bunjableuten, 12 Sowars (eingeborenen Reitern)
und 2 Geichüben, auf dem Marjche von Datta Fühel
nah Sceranni in einem Maizardorfe von etwa
1000 Mann überfallen. Sie war in dem Orte freundlich
aufgenommen und bewirthet, jo daß fie während der
Raſt Teinerlei Sicherheitsmaßregeln traf. Mit der
Kolonne marjchirte der ſonſt immer wohlunterrichtete
politiihe Agent bes betreffenden Bezirks; an ihrer
Spitze ftand der Oberftlieutenant Bunny, ein erfahrener,
bewährter Difizier. Gleich beim erſten Anprall fielen
drei Engliſche Dffiziere (darumter der Führer) und
wurden Die drei übrigen verwundet. Die anfänglich
zeriprengten Sepoys benahmen fi treu, tapfer und
umſichtig. Es gelang ihnen trotz der Ueberzahl ber
Gegner und trotz ſchwerer Verluſte in vierſtündigem,
unabläſſig bedrängtem Rückzuge die todten und ver—
wundeten Offiziere mit fortzuſchleppen.
Der Ueberfall war offenbar wohl vorbereitet. Da des
Anſehens der Engliſchen Waffen wegen ein Vergeltungs:
zug unerläßlich erichien, wurde alsbald ein bejonderes
Expeditionskorps (Toochi field force), etwa 6000 Streit-
bare, zufammengeftellt.
Oberbefehl: Generalmajor ©. C. Bird.
1. Brigade: Oberſt C. E. Egerton.
. Bataillon Argyll and Southerland,
je ein Bataillon:
1%
1. Silhs-Infantry,
1. Bunjab: =
33. Berge + (Mohammedaner),
1 Eskadron vom 1. Punjab:Stavallerieregiment,
6 Gebirgsgeichüge,
2 Sappeur und Mineurfompagnien,
Feldlazarethe für Engländer wie für Eingeborene.
2. Brigade: Generalmajor ®. P. Symons.
3. Bataillon der Riflebrigade,
je ein Bataillon:
14. Silhs-Infantry,
6. Bengae =
25. s ⸗
1 Esladron vom 1. Punjab⸗Kavallerieregiment,
4 Gebirgsgeſchütze,
Feldlazarethe für Engländer wie für Eingeborene.
Die nit ſchon im ZTotichithal und bei Bannu
jtehenden Truppen fammelten ſich bei Kajchalgar und
marjchirten dann nad Bannu. Bon bier begab ſich
die 1. Brigade, gefolgt von der 2, am 20. das
Totſchithal aufwärts; am 22. erreichte fie die von
ihren Bewohnern verlaffenen Maizardörfer, die, zeritört
wurden. Kein Feind ließ fich jehen. Am 26. Juli, als die
Kolonne Scheranni erreicht hatte, wurde nachts ins
2639
1897 — Siritar Sogenbilatt — Hr. ”
2640
Lager geſchoſſen. Erfolg: 1 Verwundeter! Bu einem
Zufammenftoß mit dem Gegner fam es im Totſchithal
überhaupt nicht mehr.
2. Die Kämpfe bei Malatand und im Swatthale.*)
Am 26. Juli erichienen, aufgehegt von Mullah
Pawinda, etwa 3000 Aufſtändiſche vom Stamme ber
Bonerwals in feindlicher Abſicht vor den mit geringer
Bejaßung verjehenen Forts Malaland und Tſchaldara.
Bald ſchloſſen ſich ihmen zahlreiche Bewaffnete anderer
Gebirgsjtämme an. Der Malalandpah, der über den
Höhenzug an der Nordgrenze des Peſchawarthales führt,
blieb in den Händen der Engländer; die telegraphiiche
Verbindung zwiſchen Malakand und Peſchawar wurde
unterbrochen. Eine gute Straße verbindet die beiden Orte.
Alsbald wurde für den 30. Juli die Zuſammen—
ziehung eines beionderen ÜDperationsforps ans
geordnet, deſſen Aufgabe fein follte: Malaland zu
entiegen und zu halten und nad) Bedarf in der nächjten
Nachbarſchaft zu wirken.
Oberbefehlähaber: Generalmajor B. Blood.
1. Brigade: Oberſt W. Meillejohn.
1. Bataillon vom Royal Weſt-Kent-Regiment,
je ein Bataillon:
24. — —
81.
45. ⸗
2. Brigade: —— P. D. Jeffreys.
1. Bataillon vom Eaſt-Kent-Regiment,
je ein Bataillon:
35. — —
38.
Die Inſanterie des Guidenlorps.
Divifionstruppen.
1 Esladron der 11. Bengal:Lancers,
Kavallerie des Guidenlorps,
7. — —— liess
8.
8. BengalGebirgsbatterie
2 Kompagnien Sappeure und Mineure.
Mit Rüdfiht auf den Ernſt der Lage — die
Haltung Afghaniſtans erichien damals keineswegs unzwei⸗—
deutig — wurde am 1. Auguit die Bildung einer
1. Refervebrigade: Generalmajor Wodhouſe
angeordnet, bejtehend aus:
1. Bataillon Gordon Highlanders,
2. ⸗ Highland Light Infantry,
⸗ 1. Gurltha-Regiments,
⸗ 21. Bengal⸗Infantry,
0 Feldbatterien (Royal Artillery),
1 Rompagnie Sappeure und Mineure.
Sammelort: für die Britifchen Truppen Naual
Pindi, für die Eingeborenen Mardan.
”) Bergl. aud das —— in ben Löbellſchen Jahres⸗
berichten Band XXII. S.
Als dann im Auguſt auch im Weſten von Peſchewar
der Aufſtand losbrach, wurden, um für alle Möglichkeiten
gerüftet zu jein, im lebten Drittel des Monats bei
Raual Pindi noch eine 2. und 3. Rejervebrigabe gebildet.
2. Nejervebrigade: Brigadier R. Weftmacott.
Se ein Bataillon vom:
Oxford: Light Infantryregiment,
Noyal JIriſh-Regiment,
3. Burkha:Regiment,
12. Bengal-Lancerdregiment,
1 Sappeurfompagnie.
3.Nefervebrigade: Generalmajor A. G. Yeatmans
Biggs.
Je ein Bataillon vom:
Northamptonfhire-Regiment,
Dorjetihire-Regiment,
k — —
—— ——
Feldbatterie (Royal Artillery),
Sappeurlompagnie.
Außer dieſen Truppen war noch bei Peſchawar
Generalmajor Elles mit etwa zwei Brigaden verfügbar.
Wo im Innern des Landes die Garnifonen infolge
der Neuformationen für den Grenzkampf entblößt wurden,
fand ein Ausgleid von weiter rüdwärts ftatt, jo daß
eine erhebliche Truppenverſchiebung in ganz Britiſch—
Indien die Folge war, Am Grenzdiſtrilt ftanden am
25. Auguft, wie hier vorgreifend bemerkt jein mag,
auf Engliiher Seite 42000 Mann, Ende Auguſt
47 000 Mann, Mitte September gegen 60 000 Mann.
Auch gingen aus dem Mutterlande wiederholt Wer:
ftärfungen nad) Indien ab: jo am 15. Auguſt ein
ſtarler Kavallerienachſchub (vom Eanterburg-Depot); am
15. September das 2. Eajt:Lancajhire-Regiment, ſowie
zahlreiche Erſatzmannſchaften für die in Indien jtehenden
Truppentheile.
Da fih mit dem Anwachſen ber Streitlräfte
die Nothmwendigfeit eines einheitlihen Oberbefehls
bheraußftellte, wurde der General Sir William Lodbart,
der fich gerade zur Kur im Deutihen Bade Nauheim
aufbielt, zum Commander in chief in Indien und
außerdem zum Oberbefehlshaber einer ſtarlen Straf-
erpedition gegen die Wfridis:Drafjai® ernannt und
telegraphiſch nad) Indien zurücdberufen. In der erjteren
Stellung wird er den General White erſt erjegen, wenn
er den Örenzfeldzug zu Ende geführt bat. General
Lodhart iſt auf Grund dreikigjähriger Erfahrung ein
genauer Kenner des Landed. Heute 56 Jahre alt,
ift er feit 1896 General*) und ſteht jeit dem
1. April 1895 an der Spike ber Streitfräite des
Bunjabbdiftrifts. Dad Vertrauen feiner Untergebenen
genießt er in höchſtem Maße. General Yodhart hat
ih am 24. September von Simla aus nad dem
Kriegejhauplage begeben.
Howe
*, Nangorbnung ähnlich wie bei uns: Generalmajor,
Generallieutenant, General, Feldmarſchall.
2641
1897 — Milttär:-Wodyenblatt — Nr. 99
2612
Bir lehren nad) diefer undermeidlichen Abſchweifung
Ir Vorgängen im Süden des Tichitralgebietes
zurüd.
In der Naht vom 28. zum 29. Juli griffen die
Aufftändiihen, deren Geſammtmacht bei Malatand und
im Swatthale inzwijchen bis auf 8000 bis 9000 Mann
geitiegen jein dürfte, in unbelannter Stärke das Lager
bei Malaland an. Der Angriff wurde von der Ber
jogung mit einem Verluſte von 3 Offizieren verwundet
und 10 Sepoys todt und verwundet abgeichlagen.
Am Abend des 29. Juli langte die Spike der Kolonne
Blood bei Malakand an und gleich am folgenden Tage
entjandte der General eine Erkundungsabtheilung in
der Richtung auf Tſchaldara. Sie vermochte nicht
durch die dichten Haufen des Feindes zu dringen. Das
dort Tihakdara war jeit dem 26. März arg bedrängt
worden. Der heftigite Angriff erfolgte vom 29. Juli
2 Uhr nachm. bis zum 30. Juli 8 Uhr morgend. Dant
der günftigen Lage des Heinen Forts betrugen die
Verlufte der Beſatzung nur 5 Verwundete. Der
Gegner ſoll dagegen ſchwere Verlufte erlitten haben.
Die Gefammtverlujte der Engliichen Truppen auf diejem
Kriegsihauplage beliefen fich bis zum 30. Juli mittags
an Europäilhen Offizieren und lUnteroffizieren auf
3 Todte, 9 Verwundete, an eingeborenen Offizieren und
Soldaten auf 17 Todte, 76 PVerwundete, an Troß-
mannjchaften auf 15 Todte und 11 Verwundete.
Am 30. Juli abends wurde die wiederhergeftellte
telegraphiiche Verbindung zwiſchen Malafand und
Peihawar abermald unterbrochen; am 1. Auguſt war
fie wieder gebrauchsfähig. ES wurde al3bald die Legung
eined unterirdiichen Kabels zwiſchen den beiden Orten
in Angriff genommen.
General Blood traf mit dem Gros am 1. Auguft
auf der Paßhöhe von Malakand ein, ohne irgend weldyen
Biderftand gefunden zu haben; nur wurde in den
Nähten vom Gegner regelmäßig — mit jehr geringer
Wirlung — in das Englische Lager geichoffen. Wegen
des Forts Tſchaldara herrichte einige Beſorgniß, da es
nur mit einem geringen Vorrath an Lebensmitteln und
Munition verjehen war. Zum Entſatz rüdte am
2. Auguft der Oberft Meillejohn mit feiner Brigade
vor. Er traf vor dem Fort ein, als etwa 6000*) mit
Sturmleitern verjehene Aufftändifche dafjelbe berannten
und hatte auch feinerjeitd ein Gefecht zu bejtehen, bevor
er der Fortäbejagung die Hand reichen konnte.
Berlufte der Beſatzung: 1 Ungliiher Dffizier
berwundet, 3 CEingeborene todt, 9 ſchwer verwundet.
Verlufte der Entjagtruppen: 4 GEingeborene tobt,
26 verwundet. Die Berlufte des Gegners wurden auf
500 Dann geihäßgt. Während der Belagerung des Forts
jol er 2000 Mann eingebüßt haben; vor Malaland
etwa 700 Mann.
Durch jolche ſchweren Berlufte jollen die Aufftändijchen
tbeilweife entmuthigt worden fein. Jedenfalls fand
General Blood bei den mun folgenden Streifzügen im
Swatthale, die bei großer Hitze jtarfe Anforderungen
an die Marjchfähigkeit der Truppen jtellten, feinen
”) Die Zahl erſcheint etwas hoch gegriffen.
ernſten Widerftand. Am 17. Auguft zerftreute er in
der Nähe von Landilai (nordöſtlich Ghaligai) mühelos
3000 Aufſtändiſche (Bonerwals, Bewohner des oberen
Swatthales und fanatiihe Hindoſtani). Am 24. ftanden
die Kolonnen Bloods bei Berilot. Der Stamm der
Mian Guls (von verjchiedener Seite wird die Eriftenz
eined ſolchen Stammes bezweifelt) bot jeine Unter—
werfung an. Ueberhaupt blieb jeitdem im Swatthale
Alles ruhig, jo dai die Truppen Blood Ende Auguft
auf einem benachbarten Kriegsſchauplatze verwendet werden
fonnten.*)
Unter dem 26. September wurde aud Zimla ge
meldet, daß ein Trupp der Jirgah aus dem oberen
Swatthale in Tſchaldara eingetroffen fei, um als Zeichen
der Unterwerfung ihre Martinigewehre auszuliefern.
(Schluß folgt.)
Kleine Mittbeilungen.
Dentichland. Die Wittwen- und Waifenfaffe
bes Bereins inaktiver Dffiziere der Deutſchen
Armee und Marine ift fonftituirt, nachdem im ber
Generalverfammlung vom 2. November d. Is. die Wahl
des Vorftandes ꝛc. ftattgefunden hat. Den Vorſitz über:
nimmt Seine Excellenz Herr Generallieutenant z. D.
v. Behr in Wittenberg, Stellvertreter Herr Oberft
Schr. v. Ball, Infpekteur der militäriſchen Straf:
anftalten, Charlottenburg. Zum Vorftand gehören ferner
die Herren: Fifcher, Oberftlieutenant a. D. Berlin W
Eırfenaderftr. Nr. 77, Kaffierer; Schubert, Major a. D.,
Stellvertreter; Schulz, Oberftlieutenant 3. D., Charlotten⸗
burg, am Lützow Nr. 11, Schriftführer; Hardt, Major
im Kriegsminiſterium, Stellvertreter.
Tranfreih. Zum Befuhe der Kavalleries
fhule von Saumur für das Unterrihtsjahr 1897/98
find 46 zur Ausbilvung ald Reitlehrer beftimmte Lıeutes
nants und 38 für die Beförderung zu Offizieren in
Ausfiht genommene Unteroffiziere fommandirt worden,
Die Auswahl der Erfteren iſt diesmal nicht wie früher
in ber Weife getroffen, daß aus einem jeden Inſpeltions⸗
bereihe eine beftimmte gleihe Zahl von Anmärtern
genommen wurde, weil hierbei leicht vorfommen konnte,
daß geeignete und ältere Bewerber zurüdtreten mußten,
während meniger tüchtıge und jüngere einberufen wurden,
fondern es find aus der ganzen Waffe diejenigen bes
rüdfihtigt, welche vermöge ihrer Befähigung und ıhres
Dienſtalters den meiften Anſpruch hatten; ihre Ernennung
zu Lieutenants iſt zwifchen dem 31. Dezember 1891 und
dem 1. Oktober 1893 erfolgt. Bon den fommandirten
Unteroffizieren ftammen 13 aus den Kolonien: einer
unter ihnen gehört den Spahıs der Sahara an, drei
den Sudanefifhen Spahis, zwei fommen aus Indo—
China, fieben aus Madagadfar. Da nicht anzunehmen
ift, daß die Geeignetheit für die Beförderung zu Difie
zieren unter den Bewerbern in den Kolonien in jo uns
verhältngmäßig größerem Umfange vorhanden ift, um
ihre fo weitgehende Berüdfihtigung au erklären, fo
führt Le Progres militaire Nr. 1750 fie auf den
Wunſch zurüd, beftimmte Perfönlichteiten befördert zu
*) Vergl. unter 4.
2643
fehen, die, ftatt eine Prüfung zu beftehen, den leichteren |
Meg einfhlagen, der fie durch den Kolonialdienft mühelos
um Ziele führt und ihnen außerdem als Dienft im
* angerechnet wird. Daß die Zahl der einberufenen
nteroffiziere diedmal ungewöhnlich gering iſt, hängt
mit der Verlegung des Gröffnungstermins vom Aprıl
auf den Dftober zufammen,
— Die zu Fontainebleau beftehende Ecole d’appli-
cation de l'artillerie et du genie, welde beitimmt
ift, die nad) Beendigung ihrer zwerjährigen Studien auf
ber Polytechniſchen Schule zu Offizieren ernannten
Unterlieutenants der Artillerie und des Genie für ihren
Beruf allgemein militäriſch mie fachwiſſenſchaftlich
weiter auszubilden, hat dur eine am 17. Auguſt d. 38.
erlafjene, die Neugeftaltung der Schule orbnende Ber:
füqung eine Ermeiterung erfahren, welche darın befteht,
daß in Zukunft zu der Anftalt auch eine Anzahl von
Artillerielieutenants kommandirt werden foll, um dort
ihre Ausbildung in Allem zu ergänzen, was die Kenntniß
und die praftifhe Anwendung der auf ihre Waffe
bezughabenden Dienſtvorſchriften angeht. Diefe Offiziere
werden durch ben Kriegsminifter ausgewählt, über F
Anzahl iſt in der Verfugung nichts geſagt. Sie dürfen
nebenher in einem gewiſſen Grade zur Unterweiſung der
jüngeren Verwendüng finden und werden ſelbſt als
Anmeiferabtbeilung bezeichnet. In Abänderung einiger
bisher in Geltung gewefener Beitimmungen, welche auf
einem Erlafje vom 28. Oltober 1881 berubten, ıft ferner
vorgefhrieben: Der Stab der Schule begreift einen
Brigadegeneral, welchem ein Hauptmann beigegeben ift,
ald Kommandanten; einen Oberſt ald zweiten Kom—
mandanten; einen Oberftlieutenant der Artillerie für bie
allgemeine militärıfhe und reiterlide Ausbildung und
für den Park; zwei Stabsoffiziere der Artıllerie und
einen vom Genie für den Unterricht des jüngeren
Theiles der Schüler, der „officiers-eleves*; einen Stabs⸗
offizier oder Hauptmann der Artillerie als Reitlehrer;
zwer Wrtilleriehauptleute für den Unterriht der Ans
weiferabtheilung; ferner als Lehrer für die Offizier
zöglinge fo viele Sauptleute, daß auf je 25 Schüler
einer ihrer Waffe lommt, und einen Artilleriehauptmann
für den Park; außerdem für je 50 Offiziere der einen
wie ber anderen Gattung einen Hauptmann oder Lieute—
nant, melde ihre Ausbildung in Saumur erhalten haben
müfjen, als &ülfsreitlehrer, zwei Aerzte und zwei
Roßärzte. Bedingung für das Kommando zur Anweiſer⸗
abıheilung ift eine vorangegangene, mindeſtens zweijährige
praktische Dienftzeit als Offizier, die Dauer des Kom:
mandos beträgt zehn Monat. Nach Beendigung deſſelben
werben die Schüler einer Prüfung durch eine vom Kriegs»
minıfter für diefen Zweck — Kommiſſion unter⸗
worfen, deren Ausſpruch auf ſehr gut, gut, ziemlich gut
und leidlich lauten fann und zur Kenntniß der Vor—⸗
gefegten gebradt wird. Um die Ausbildung zu fördern,
werden der Anftalt eine Artilleriee und eine Genies
abtheilung ftändig zugetbeilt.
— Für den Plan zu einem für die Betheiligung von
Heer und Marine an der Parifer Weltaus:
ftellung vom Jahre 1900 aufauführenden Gebäude
ift durch die beiheiligten Minifter ein Wettbewerb
eröffnet. Der zur Verfügung geftellte Pla liegt am
Semeufer zwifhen der Alma: und der Yenabrüde in
einer Zängenausvdehnung von 350 m. Das Gebäude hat
aus einem Erdgeſchoſſe und einem Stodwerfe zu
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 9
2644
beftehen, welche zufammen einen Ylähenraum von etwa
14 000 qm bieten; Erfteres muß eine Halle von mindeſtens
60 m Xänge enthalten, der übrige Theil des Raumes
ift in Abtheilungen zu ſcheiden. Dieſe Halle ıft beftummt,
eınen milıtärıfchen Zuftballon und laffetirte Rıefengefbüge
aufzunehmen. Aus örtlihen Gründen zerfällt das Erp-
geſchoß in zwei Theile von verfchiedener Hohe über dem
Boden; dad obere Stodwerf fann durd Oberlicht erhellt
werben. Da das Gebäude nad Schluß der Austellung
abgebrochen werden muß, fo ıft bei Auswahl des Baus
materiald darauf Rückſicht zu nehmen; es müfjen Anlagen
zu Verwendung elektriiher Kraft geihaffen und dem
Sport ein entſprechender Raum gewidmet werben; die
—— Erinnerungen dürfen gebührende Beachtung
eanſpruchen. Außerhalb des Gebäudes ſollen Geſchütze,
Yagergeräthe, die Bedürfniſſe des Geſundheusdienſtes 2c.
Pag finden. Auch ein Kıosk für Mufik ift vorzufehen.
(Revue du cerele militaire Nr. 35.)
— Die Dauer der Verwendung in Indo—
China, melde für Offiziere des Landheeres ſeit dem
Jahre 1885 regelmäßig auf zwei Jahre feſtgeſetzt mar,
auf den Wunſch des Einzelnen aber beliebig verlängert
werden fonnte, foll in Zukunft nicht über einen Zeit
raum von drei Jahren ausgedehnt werben.
(L’Avenir militaire Wr. 2245.)
Dvefterreich:lingarn. Die Befeitigung der alten
bg ge der Stabt Prag, melde feit langer
eit ihre militäriſche Bedeutung verloren haben, find in
neuefter Zeit durd die Inangriffnahme der Zerftörung
des in weſtlicher Richtung aus der Kleinfeite hinaus:
führenden Reichsthores gefördert worden. Es handelt
fih dabei zunädft um Serftörung der benachbarten
Baftıon IX, dann fommen das Thor felbft und die
öftlih daranftoßenden Befeftigungsanlagen an die Reihe.
Auf dem freigelegten Plage follen in unmittelbarer
Nähe der Lanbwehrlaferne zwei aroße Bauten für
Miltär-Verwaltungszwede und als Magazine aufgeführt
werden. Südlich vom Reichsthore foll eın Villenviertel
entftehen. Aud ein Ererzirplag wird geſchaffen werden.
Die Aufräumungsarbeiten haben Gefhüg: und Mörfers
fugeln zu Tage gefördert. (Armeeblatt Nr. 38.)
— Das Kadettenfhul: Proviforium Straf
(vergl. Mılitär-Wocenblatt 1897, Nr. 5) bleibt aud
während des Schuljahres 1897/98 beftehen. Dafjelbe
umfaßt drei Klaffen, von denen je eine aus Infanterie
und Artilleriezöglingen aufammengefegt iſt, welche ſich
im erften Jahrgange befinden; die dritte hat nur Ans
fanteriezöglinge des zweiten Jahrganges. Die Artillerie
abtheilung bes Iahrganges 1896/97 ift in den zweiten
ZSahrgang der Artillerie-Kadertenfhule zu Wien übers
gegangen. (Armeeblatt Nr. 37.)
— Die Zahl der dem Ruheſtande angebörigen
Dffiziere des R. und K. Heeres beziffert die
Militärzeitung Nr. 33 auf Grund der vom Militär
Statiſtiſchen Jahrbuche für den 1. Januar 1895 ger
lieferten Nachweiſe auf 11 Feldzeugmeiſter und Generale
der Kavallerie, 18 Tıtulare des gleihen Grades, 108 Feld:
marfchallstieutenants und 99 ſolche Tıtulare, 111 bezw.
139 Generalmajore, 505 bezw. 189 Oberſten, 323 bexw.
165 Oberftlieutenants, 463 bezw. 1002 Wajore, 2540
bezw. 146 Hauptleute und Nittmerfter, 656 bezw. 67 Ober⸗
lieutenanis, 417 Lıeutenants, zufammen alfo 6959 Pen-
fionsgempfänger.
Gedrudt in ber Königlichen Hofbuchdbruderei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin swız, Kochſtraße 68—71.
Hierzu eine Beilage der Weingrohhandlung von Louis Neg in Berlin W, Manerftrafe 68/65
und Leipziger Etrake 22, und der Allgemeine Anzeiger Nr. 89.
Militär-Wodenblatt.
Zweiundachtzigſter Jahrgang. Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von E. ©, Mittler 4 Sohn,
Grpeditton: Berlin swı2, Kochſtrabe 68,
Berantwortlicher Rebalteur:
». Eftorff, @eneralmajor ı. D,,
Briedenau b. Berlin, @ohlerftr. Berlin swı2, Kochſtr. 68 —71.
Diefe Zeitſchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ensgegeben. Außerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlich ein» bis aweimal das literariiche Berblatt, Die „Militär: Literatur:
geitung” ; 2. jährlich mehrmals größere Aufjäte als beiondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an bejtimmte Termine gebunden tft,
Siertejährlicher Prännmerationspreis für das Banze 4 Mark 50 Pf. — Preis ber einzelnen Hummer 20 Br. — Abonnements nehmen
alle: Poftanitalten (Zeitungs Preistifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
M 100,
Berlin, Mittwoch den 10. November,
1897.
Anhalt:
PVerfonal » Beränberungen (Preußen, Bayern). — Drbens » Berleihungen (Preußen, Bayern). — Todtenliſte (Sachſen).
Jourualiſtiſcher Theil,
Militäriiche Gefellihaft zu Berlin. (Anzeige.) — Der Einflus der Seegewalt auf bie Kriege des 19. Jahrhunderts. (Mit
Slizzen.) (Fortiegung.) — Die Kämpfe Englands an der Indiſchen Norbmweftgrenze. (Schluß.) — Nod einmal die Beurteilung
des Entfernungsihägens nah Punkten. — Schiffäneubauten der Italieniſchen Flotte.
Kleine Mittheilungen. „England: Peritärtung des Heeres. — Frankreich: Zweitheilung des 6. Korps, Schnell:
feuergeihüte.
Rapporte und Meldungen.
Errichtung eines neuen Kadeitenkorps in Warſchau.
Mangel an Militär» Nokärzten,
Freie Meberfabtt nad) Madagastar. — Rußland:
Formation neuer Dragonerrenimenter.
Beſichtigung junger Soldaten (Refruten) durch General Dragomirom.
Neue Borfchrift für
Neue Beſtimmungen über die Ausrüftung der Kaſalen.
Bemerlungen des Generals Dragomirow bei Befthtigung eines Mörierregiments.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Porteperfähnride ıc.
Ernennungen, Beförderungen und Verfegungen,
Im aftiven Heere
Neues Palais, den 2. November 1897.
dv, Normann, Hauptm. 3. D. und Bezirköoffizier bei
dem Landw. Bezirk Schlawe, in gleicher Eigenjchaft
zum Landw. Bezirk Inſterburg verjeßt.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 2. November 1897,
Neumann (Rudolph), Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot
Füterbog, zum Art. Depot Wittenberg,
Beiel, Zeuglt. vom Art. Depot Wittenberg, zur Munitions—
fabril,
Kropp, Zeug: Pr. Lt. vom Art. Depot Danzig, zum
Art. Depot Coblenz,
Grieger, Zeuglt. vom Urt. Depot Coblenz, zum Art.
Depot Danzig, — verjept.
Beamte der Militär- Verwaltung,
Durch Allerhöchſten Abſchied.
Den 12. Oftober 1897.
Blanke, Zahlmftr. vom 4. Magdeburg. Inf. Regt.
Nr. 67, bei feinem Ausicheiden aus dem Dienft mit
Penſion der Charakter als Rechnungsrath verliehen.
(4. Quartal 1897.)
Durd Verfügung bed Ariegdminifteriums.
Den 18. Oftober 1897.
Göbels, Roßarzt vom Drag. Regt. von Arnim
(2. Brandenburg.) Nr. 12, auf ſeinen Antrag mit
Benfion in den Ruheſtand verjeßt.
Den 19, Oktober 1897.
Buchholz, Oberrofarzt vom Weſtpreuß. Feldart. Regt.
Nr. 16, anf jeinen Antrag zum 1. November 1897
mit Penfion in den Ruheſtand verjebt.
Fuchs, Roßarzt a, D., der Charakter als Oberroßarzt
verliehen,
Den 20, Oftober 1897.
Boſe, Roßarzt vom Kür. Negt. Kaiſer Nikolaus von
Rußland (Brandenburg) Nr. 6, unter Verlegung
zum Holſtein. Feldart. Negt. Nr. 24,
Kutzner, Roßarzt vom 2. Großherzogl. Medienburg.
«Drag. Regt. Nr. 18, — zu Oberroßärzten,
Degner, Unterroßarzt vom Magdeburg. Huf. Regt.
Nr. 10, unter Verſetzung zum 1. Bomm. Feldart.
Regt. Nr. 2,
Loske, Unterrofarzt vom Für. Regt. von Priefen
(Weſtfäl.) Nr. 4, unter Verſetzung zum Feldart. Regt.
von Scharnhorſt (1. Hannov.) Nr. 10,
Tir, Unterroßarzt vom 1. Großherzogl. Heli. Drag.
Negt. (Garde-Drag. Negt.) Nr. 23, unter Verſetzung
zum Kür. Negt. Kaiſer Nikolaus I. von Rußland
(Brandenburg) Nr. 6, — zu Noßärzten, —
ernannt,
2647
Ditertag, Roßarzt ber Landw. 1. Aufgebots, zum
Oberroßarzt des Beurlaubtenitandes,
Schrader, Unterroßarzt der Reſ.,
Memmen, Unterroßarzt der Landiv, 1. Aufgebots,
— Lehnig, Lemhoefer, Unterroßärzte der
Reſ.,
Peterſen, Unterroßarzt der Landw. 1. Aufgebots, —
zu Roßärzten des Beurlaubtenſtandes, —
ernannt.
Fenner, Roßarzt a. D, der Charakter als Oberroßarzt
verliehen.
Nidel, Roßarzt vom 1. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 2,
zum Huf. Regt. Fürſt Blücher von Wahlſtatt (Pomm.)
Nr. 5 verſetzt.
Den 25. Oftober 1897.
Günther, Duhnfen, Uthle, Papenfuß, Müller,
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr 100
2648
Scmelig, Ford, Behm, Lazarethinipektoren auf
Brobe bei den Garn. Lazarethen bezw. in Graubenz,
Gneſen, I Berlin, I Straßburg i. E., Dieuze, Trier,
Coblenz und I Metz (Stadt), zu Lazarethinſpeltoren
ernannt.
Den 27. DOftober 1897.
Stenzler, Rath, Oberinfpeftoren und Remontedepot
adminijtratoren vom Remontedepot Medlenborft bezw.
Neuhof Treptow a. R., der Charakter ald Ober:
amtmann verlichen.
Den 28. Oktober 1897.
Untermann, Feitungsbaumwart der Fortifilation Met,
zum Feſtungs-Oberbauwart,
Walke, Wallmeifter der Yortififation Graudenz, zum
Seftungsbauwart, — ernannt.
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
Benzino, Hauptm. im Generaljtabe der 1. Div., ohne
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. — — zu Majoren,
Im aktiven Heere
Den 27, Oftober 1897.
v. Hellingrath, Pr. Lt. & la suite des 3. Feldart.
Regts. Königin Mutter, unter Rüdverjepung in ben
Stand de genannten Regts., von der Funktion eines
perſönlichen Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des
Prinzen Franz von Bayern vom 1. November d. 38.
ab enthoben.
Graf v. Holnftein aus Bayern, Pr. Lt. im 3. Feldart,
Negt. Königin Mutter, unter Stellung à la suite
dieſes Truppentheild, zum perſönlichen Adjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Franz von
Bayern ernannt.
Den 28. Oftober 1897.
Bellevilfe, Oberjt, bisher à la suite des 1. Fußart.
Negtd. valant Bothmer und Seltionschef bei der !
Inſp. der Fußart., zum Kommandeur des 1. Fußart.
Regts. vakant Bothmer,
Müller, Oberfilt., bisher Chef des Centralbüreaus bei
diejer Anip., unter Belaffung im Verhältniß à la
suite des 2. Fußart. Regts, zum Seltionschef bei
der Inſp. der Fußart.,
Ritter v. Mann Edler v. Tiehler, Oberitlt. a la
suite de3 2. Fußart. Negts., bisher Eriter Art. Offizier
vom Platz in Ingolſtadt, zum Chef des Gentral-
büreaus bei der Inſp. der Fußart.,
Schleiher, Dberftlt. und Bats. Nommandeur vom
2. Fußart. Negt., unter Stellung à la suite dieſes
Regts, zum Erſten Urt. Offizier vom Plap in
Ingolitadt,
Deppert, Major vom Generaljtabe der 2. Div., zum
Bats. Kommandeur im 2. Fußart. Regt, — ernannt.
Frhr. dv. Gebjattel, Hauptm. von der Centralſtelle
des Generaljtabes, zum Gemeraljtabe der 2. Div.,
unter Beförderung zum Major ohne Patent, veriegt.
Brug, Hauptm. bei der Gentraljielle des Generaljtabes,
enninger, Pr. Lt. vom 2. Schweren Reiter = Kegt.
valant Kronprinz Erzherzog Rudolf von Deiterreid,
bisher lommandirt zum eneraljtabe, mit einem
Patent vom 17. März d. 38. zum Hauptm. im
Generaljtabe (Centralſtelle), — befördert.
Den 30. Ofiober 1897.
Schr. v. Godin, Hauptm. von der Fortififation ngol-
ftadt, unter Stellung à la suite des Ingen. Korps,
zum Lehrer an der Urt. und Ingen. Schule ernannt.
Im
Beurlaubtenſtande.
Den 31. Oftober 1897.
Krug, Sel. Lt. im Ne. Verhältnig vom 12. Inf. Regt.
Prinz Arnulf,
Herzog, Sek. Lt. im Rei. Verhältnig vom 13. Auf.
Negt. Kaiſer Franz Joſeph don Defterreich, — Beide
zum 20. nf. Regt. verſetzt.
Fries (Nürnberg), Lismann (Aſchaffenburg), Pr. Lk.
in der Landw. Inf. 1. Aufgebot3, zu Hauptleuten,
Schneller, Friedrich dv. Grundherr zu Altentban
u. Weyherhaus, Ludwig dv. Grundherr zu Alten;
than u. Weyherhaus, Sek. Lts. im Nef. Verhältnik
im 4. Feldart. Regt. König,
Lennarz, Sek. Lt. im Reſ. Verhältniß im 1. Fußart.
Regt. valant Bothmer,
Leidig, Zwanziger(Nürnberg), Kleinloff (Kiffingen),
Born, van Nüß (Aichaffenburg), Andres (Hof),
Reuſcher (Haijerdlautern), Set. Lis. in der Yandır.
Inf. 1. Aufgebots,
Pfülf (Bamberg), Sek. Lt. von der Landw. Freldart.
1. Aufgebots, — zu Pr. Lts.,
Nogt (Nürnberg), Vizeſeldw. im 3. Inf. Regt. Prinz
Karl von Bayern,
Hiltner (Nürnberg), Vizefeldw, im 11. Inf. Regt.
von der Tann, — zu Gef, Lts., — beförbert
2619
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 28. Oftober 1897.
Leipold, Sek. Lt. vom 2. Ehev. Regt. Taris, mit der
Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit
den für Berabichiedete vorgejchriebenen Abzeichen der
Abſchied bewilligt.
Den 30. Oftober 1897.
Lobinger, Major A la suite des Ingen. Korps und
Lehrer an der Art. und Ingen. Schule, mit der
geieglihen Penſion und mit der Erlaubniß zum
Trogen der biöherigen Uniform mit den für Ber:
abichiedete vorgejchriebenen Abzeichen der Abichieb
bewilligt.
Am Beurlaubtenitande,
Den 31. Oftober 1897.
Sporer (I München), Haupt, von der Landw. Inf.
1. Aufgebotd, mit der Erlaubniß zum Tragen der
bisherigen Uniform mit den für Verabjchiebete vor:
geihriebenen Abzeichen,
Sartori (Hof), Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Auf-
gebots,
Gegenbaur (Erlangen), Anders, Kneitl (Landau),
Pr. Lis. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots,
Riehl (1 Münden), Köhler (Landau), Sek. Lts. von
der Landw. Inf. 2. Aufgebott, — der Abſchied
bewilligt.
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 100
2650
t. Im Sanitätötorps.
Den 26. Oktober 1897.
Müller, Zietat, Dr. Ofpp (1 München), Dr. Braufer
(Regensburg), Dr. Schmitt (Landau), Unterärzte
der Rei.,
Perrenon (1 Münden), Unterarzt in ber Landw.
1. Aufgebot, — zu Aſſiſt. Merzten 2. Kl. be-
fördert.
Den 30. Oftober 1897.
Dr. Beder, Aifift. Arzt 2. KL. des 22. Inf. Nepts.,
zur Ref. des Sanitätslorps verjept.
Den 31. Oftober 1897.
Dr. Wild (Rofenheim), Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Ref,
Dr. Walter (Landau), Stabsarzt der Landw. 2. Auf:
gebot8,
Dr. Zwißler (Augsburg), Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der
Landw. 2, Aufgebots, — der Abſchied bewilligt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 26. Oktober 1897,
Dr. Herbert (I München), Wallenreiter (Augsburg),
Diem Ingolſtadt), zur (Straubing), Dr. Roller,
Grimm (Nürnberg), Arauner (Kipingen), Unter:
apothefer in der Reſ, zu Oberapothelern befördert.
Den 31. Oktober 1897.
Weiß (Landau), DOberapotheler der Landw. 2. Auf—
gebots, der Abſchied bewilligt.
Ordens - Berleihungen.
Preußen.
Seine Majeftät der König haben Mllergnäbigit |
geruht:
dem Profeſſor Schliephacke am Kadettenhauſe zu
Karlsruhe i. B.,
dem Rechnungsrath und Geheimen Kalkulator Neiß im
Kerlegsminiſterium,
dem Oberroßarzt Lemhoefer beim 2. Großherzogl.
Mecklenburg. Drag. Regt. Nr. 18,
dem Feſtungs-Oberbauwart a. D., Rechnungsrath Bons
gard zu Zerbſt, bisher bei der Fortifikation in
Magdeburg, — den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Generalmajor z. D. v. Nauch zu Berlin, bisher
Kommandeur der 4. Fußart. Brig.,
dem Wirklichen Geheimen Kriegsrath Wimmel, vor»
tragendem Rath im Kriegsminiſterium, — ben Stern
zum Königlichen Kronen » Orden zweiter Klaſſe,
dem Oberſten 3. D. Rothenbücher zu Caſſel, zuletzt
Brigadier der 11. Gend. Brig.,
dem Oberſten a. D. Grafen v. Sponed zu Rofen,
bisher Kommandeur des 2, Leib-Huf. Regts. Nr. 2,
dem Oberſten a. D. Janke zu Berlin, bisher Kom—
mandeur des nf. Regts. von der Diarwik (8. Bomm.)
Nr. 61, — den Höniglidyen Sironen » Orden zweiter
Klafie,
dem Oberjtlieutenant z. D. v. Löſecke zu Eelle, biöher
Kommandeur des Landiv. Bezirks Düſſeldorf,
dem Major a. D. Herbit zu Karlsruhe i. B., bisher
etatsmäß. Stabsoffizier des Schleswig-Holjtein. Ulan.
Regts. Nr. 15,
dem Major a. D. Haad zu Halberftadt, bisher von
der 1. Ingen. Inſp. und Ingen. Offizier vom Platz
in Danzig,
dem Proviantamtsbirektor, Rechnungsrath Haubold zu
Königsberg i. Br.,
dem Rechnungsratg Hoffmann, Proviantmeifter und
Vorſtand des Proviantamts zu Braunichweig, — ben
Königlichen Kronen-Orden dritter Klaſſe,
dem Premierlieutenant dv. Kries im Großherzogl. Heil.
Feldart. Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
dem GSelondlieutenant Scederer in demjelben Negt.,
dem Premierlieutenant Frhrn. Reichlin v. Meldegg
im Huf. Regt. Yandgraf Friedrich II. von Heilen
Homburg (2. Heli.) Nr. 14,
dem Premierlieutenant dv. Wipleben im Thüring. Ulan.
Regt. Nr. 6,
dem Bremierlieutenant Haſſenſtein
Feldjägerkorps,
dem Premierlieutenant Boſch im Naſſau. Feldart. Regt.
Nr. 27, — den Königlichen Kronen = Orden vierter
Klaſſe,
dem Aufwärter bei der Kaiſer Wilhelms-Alademie für
das militärärztliche Bildungsweſen Peters das
Allgemeine Ehrenzeichen in Gold,
im Reitenden
2651
dem ehemaligen Gefreiten im Pomm. Pion. Bat. Nr. 2
Benple zu Tuchel die Rettungs-Medaille am Bande,
— zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigit
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiichen Inſignien
zu ertheilen, und zwar:
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Bayerischen Militär-Verdienjt-Ordens:
dem PBremierlieutenant v. Kaphengſt vom Thüring.
Huf. Regt. Nr. 12, früher fommandirt bei der
Geſandtſchaft in München;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglich
Badiſchen Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Premierlieutenant a. D. Grafen v. Bredow zu
Kleſſen;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus-Ordens
zweiter Klaſſe:
dem Hauptmann a. D. Cleinow;
des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
dem Major vom großen Generalſtabe v. Kroſigk,
1807 — Nilitar⸗-Wochenblatt — Rr. 100
2652
Militärattachs bei der Königlichen Gejandticdhaft in
Münden.
Bahern.
Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreichs Bayern Berwefer, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sid Allergnädigit
bewogen gefunden:
dem Major a. D. dv. Nagel zu Aichberg den Verdienſt⸗
Drden vom heiligen Michael vierter Klaſſe,
dem Oberjten a. D. Frhrn. v. Shönhueb das Komthur:
freuz des Militär-Verdienſt-Ordens,
dem Major Waßner, äà la suite des Generalſtabes,
Eijenbahnlinienfonmifjar in Würzburg, das Nitter-
freuz zweiter Klaſſe defielben Ordend, — zu ver—
leihen.
Die Erlaubnif zur Anlegung
Nichtbayeriſcher Orden ertheilt:
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Schwediſchen Schwert-Orbens:
dem Sefonblieutenant Fchrn. v. Thüngen des 1. Ulan.
Negts. Kaiſer Wilhelm IL, König von Preußen,
lommandirt zur Königlichen Geſandtſchaft in Berlin.
Ncodhweifung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlihen Kenntniß gelommenen Todesfälle von Offizieren
und Beamten des XII. (Königlich Sächſiſchen) Armeelorps,
Mann, Div. Auditeur bei der 3. Div. Nr. 32.
Dr. Müller, Affift. Arzt 1. SL. des Fußart. Regts. Nr. 12.
Gejtorben am:
8. Auli 1897.
21. Auguft =
NUadhweifung
der vom 1. Juli bis Ende September 1597 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von penfionirten
umd ausgeichiedenen Offizieren und Beamten des XII. (Königlich Sächſiſchen) Armeekorps.
Boigt (Chriftian Adolph), Pr. Lt. der Landw. Inf. a. D., zulept beim Landw. Bezirk
Dresden⸗Altſt.
Hückmann, Geheimer Kriegszahlamtsſekretär a. D.
Lindenberg, Hauptm. der Landw. Inf. a. D.
v. Linſingen, Hauptm. a. D., zuletzt im 1. Feldart. Regt. Nr. 12.
Geſtorben am:
1. Zuli 1897.
9. ⸗
25. = &
13. Auguſt
Walde, Gen. Major z. D., zuletzt Kommandeur des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg
Nr. 107.
24.
Sournaliftifher Theil,
Militäriſche Gefelligaft zu Berlin.
Der nächſte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Dienftag, den 16. November, abends 7 Uhr
in ber riegsalademie, Dorotheenftr. 58/59
ftatt.
„Die Dftaftatiiche Station der Kaiferlichen
Marine”, gehalten von Kapitän zur Ser
Jaeſchlke, Abtheilungschef im Oberlommando
der Marine.
Bortrag:
Bemerkung: Der vor Weihnachten in Nusficht geftellie
Vortrag des Hauptmanns Engels fällt wegen Krankheit diejes
DOffiziers aus,
2653
1897 — NMilitär:MWochenblatt — Pr. 100
der Einfluß der Seegewalt auf die Sriege des
19. Jahrhunderts.
(Mit Skizzen.)
(Fortjegung.)
Bir gelangen zur Beſprechung der drei Ruſſiſch—
Türliihen Kriege, welche in diejem Jahrhundert ſtatt⸗
gefunden haben. Sie alle zeigen ein gemeinfamesd und
such heute noch zu Recht beitehendes ftrategiiched Grund»
prinzip. Das Schwarze Meer wird von den Gebieten
der beiden Gegner eingeichloffen. Es ergeben ſich da—
durch getrennte Siriegsichaupläge in Europa und Klein—
afien. Mächtige Gebirgszüge, weite Steppen und un
fruchtbare Hochländer machen es jehr ichiwierig, Truppen
und Material auf dem Landwege von einem Kriegs—
theater auf das amdere zu überführen. Die einzige
gute Verbindung bleibt die See. Derjenige ber beiden
=
\ 3 —X
N = iz =
SE » \ BE PPN — te
=. © z Krmdiasn (_
R Be ng —
= wi ee a =
— Pan: N ASOWSCHES RX
MEER RA — — ——
Sk RIM U er ee Meilen,
Fupalarız sup £
u⸗ ———— She Fre, * we Arapa
zer Austern Adsehe i2s « rap
ea Nepaofza —R A Man — Kamirse 1: algklawa Kg 1”
Yinne BULGAF —*8* IN 4
chuamin —* +
— SCHWARZES er,
fa lass ur ey ’
2 Suehum Kara —9—
—— = ee M E E R \ S, Ss U S
AHegpE. ga en * Er Redaute Kal n I
R rirıeı
* il Br — 6
2 Mir ein: RE u — GEORGIEN
_-MARMARA Rz utarı Batu Tiflis
— — _TRANSKAUKA-
a EEE
EN ; SIEN,
J 0 L! Drapezunt y
N A £ N \ £ N Kars
ARM „rzerum
Kämpfer, der die Seegewalt auf dem Schwarzen Meere |
befigt, wird allein ſolche Truppenberſchiebungen vornehmen
und damit gewiſſermaßen die Vortheile der inneren Linie
ausnutzen können. — Noch eine andere Kombination
bleibt in allen Kämpfen um das Goldene Horn von
bleibender Bedeutung. Die Dardanellen, das Marmara-
meer und der Bosporus bilden zufammen einen Meeres:
engweg don auferordentlicher Ausdehnung und leichter
Vertheidigungsfähigkeit. In ihm eingejchlofien Liegt
Konitantinopel mit feinem vortrefflichen Hafen, feinen
Arjenalen und Schiffswerften. Es ijt jtets der Yusgangs-
punkt aller maritimen Unternehmungen der Türken
geweien. Sie find in der Lage, die Dardanellen oder
den Bosporus abzuiperren und mit gejammelter Kraft
nad) der anderen Seite vorzufloßen. In den Siriegen
des achtzehnten Jahrhunderts haben jie diefen Vortheil
nicht felten ausgenutzt; bei dem raſch zunehmenden
Berfall ihrer Seemacht ijt er feitdem nur jelten in
Erſcheinung getreten. —
Navarin hatte die Türkijche Flotte vernichtet. Als
Anfang des Jahres 1828 ein friegerifcher Konflikt mit
Rußland unvermeidlih wurde, lagen mur wenige
minderwerthige Schiffe bei Konſtantinopel vor Unter;
die Türken wagten «8 im erften Kriegsjahre überhaupt
nicht, fie zu entjenden. Im Schwarzen wie im Negäis
ihen Meere kreuzten Ruſſiſche Geſchwader. Die Türken
mußten barauf verzichten, Truppen auf dem Seewege
heranzuziehen. Mehr noch dielem Umſtande ald ber
Vernichtung der Janiticharen hatte es Sultan Mahmub
zuzuschreiben, daß ihm zu Beginn des Sirieges nur jehr
geringfügige Streitkräfte zur Verfügung jtanden. Des
halb glaubte freilich auch Rußland auf die Entjendung
größerer Heere verzichten zu können; felten in ber
neueren Europäiſchen Kriegsgeſchichte ift ein großer Krieg
mit jo ſchwachen Armeen durchgefochten worden.
Rumänien gehörte damald noch zum Türkiſchen
Gebiet, der Pruth bildete deſſen nordöſtliche Grenze.
Viele Umftände trugen dazu bei, die Dffenfive der
Ruſſen jchwierig ericheinen zu lafien. Ein von
Beflarabien gegen Konftantinopel vorrüdendes Heer
hat zunächit zwei jehr bedeutende Hinderniſſe zu übers
ſchreiten, die Donau und den Balkan. Die Uebergänge
über den Balkan liegen weit auseinander und find leicht
zu vertheidigen. Die Donau Hatte im Jahre 1828
unterhalb des Eijernen Thored überhaupt leine Brücken
mehr. Alle Punkte, wo Uebergänge möglich jdjienen,
waren fortififatoriich geiperrt. Einen Kernpunft des
Türliſchen Widerftandes bildete das Bulgariiche Feitungse
viered Ruftichud, Sitiftria, Schumla und Warna. Und
2654
2655
fchliehlich zählt Major v. Moltke in jeiner im Jahre 1845
erichienenen Geſchichte dieſes Krieges als jehr wertvolle
Verbündete der Türken auf: „die Wegelofigfeit des
Landes, den Mangel an Subſiſtenz- und Tranäport-
mitteln, dad Klima und die Peit.“
Unangefohten durchzog das Ruſſiſche Heer, bei
welchem fi Kaifer Nikolaus befand, im Frühling
des Jahres 1828 Rumänien. Die Türken hatten
eine durch die Seegewalt ermöglidte Landung der
Nuffen in der Nähe von Konjtantinopel erwartet und
hielten daher bis zum Spätiommer die Mafje ihrer
Kräfte in der Nähe der Hauptitadt zurüd. Am 8. Juni
überjchritten die Ruſſen die Donau und rüdten in die
Dobrudſcha ein. Viele Kleinere Pläte fielen in ihre
Hände. Der wichtigſte von ihnen war der Küſtenort
Küſtendſche. Am Tage nad) feiner Wegnahme liefen
ihn 26 mit Lebensmitteln beladene Schiffe, von Odeſſa
fommend, an. Später, Anfang September, landeten
bier und in Slavarna eine Anfanteriebrigade und ein
Belagerungstrain, welche zu Beginn des Krieges vor
der Feſtung Anapa an der Eirkajfiichen Küfte Dienfte
geleiftet und nunmehr vor Warna Verwendung finden
jollten. Bon dem Tage der Einnahme Küftendiches ab
bafirte fich die Ruſſiſche Operationsarmee zum großen
Theil auf die See.
Erjt im Herbit 1828 erreichte das Türkiſche Heer
das Feitungsviered. Der Ruſſiſche Vormarſch gerieth
ins Stoden. Nachdem vergebens verſucht worden war,
Schumla mit ftürmender Hand zu nehmen, begnügte
man fi) damit, e3 zu beobachten, und jchritt zur
Belagerung von Warna. Die Flotte follte bei ihr
mitwirfen. Da die jeichten Küſtengewäſſer diejer aber
nicht geitatteten, nahe genug an den Ort heranzugelangen,
um ihm mit ihrem euer ernftlich zu jchaden, wurden
die Schiffsgeſchütze nördlich und ſüdlich der Stadt aus—
geſchifft umd in Landbatterien unter Bedienung von
Matrofen in Thätigfeit gebracht. Der Kaiſer und fein
Hauptquartier begaben fih auf die Flotte. Außer
Küftendjche dienten nunmehr noch Mangalia, Kavarna
und Baltſchik als Baſispunlte an der Hüfte.
Mit der Kapitulation von Warna am 11. Oktober
erlangten die Operationen des Jahres 1828 ihren
Abſchluß. Das Ruſſiſche Heer verblieb den Winter
über mit zwei Armeelorps bei Warna, der Nejt bezog
Quartiere im nördlichen Bulgarien und in Rumänien.
Anfang des Jahres 1829 erhielt Diebitjcd den Ober:
befehl über die Ruſſiſchen Kräfte; der Kaiſer begab
fih nad Petersburg zurüd. Wieder wurden nur
ganz unzulänglihe Truppenftärfen, im Ganzen etwa
68 000 Mann, ins Feld geführt. Doch der Belit der
Seegewalt jollte dieſen Mangel in gewiſſem Sinne
ausgleichen. Diebitſch beſaß volles Verſtändniß für
ihre Wichtigleit. „War bisher die Flotte den Be—
wegungen des Landheeres gefolgt, jo ſollte fie jetzt
demſelben vorangehen, die Richtung im voraus be—
zeichnend, welche man einzuſchlagen beabſichtigte.“
(Moltle S. 253.) Am 18. Februar 1829 nahm ein
Ruſſiſches Geſchwader die Feſte Sziſebolis an der Bai
von Burgas und beſetzte ſie mit Truppen, welche auf
Transportſchiffen anlangten.
1897 — Militar-Wochenblatt — Re. 100
In Konftantinopel verbreitete das Erſcheinen der
feindlichen Landmacht in fo gefahrvoller Nähe Leber:
rafhung und Screden. Da die Ruſſiſche Blodade-
flotte ihren Poften am Ausgange des Bosporus ins
Schwarze Meer gerade verlafjen hatte, wurde dem
bisher eingeichlofjenen, ſchwachen Türkiſchen Geſchwader
befohlen, in See zu gehen. Nach zehntägiger Fahrt
langte es, ohne auf den Feind geftoßen zu fein, vor
Sziſebolis an. Hier lagen einige Kleinere feindliche
Schiffe. Allen der Türkiſche Führer konnte fich
zum Angriff nicht entichließen; am folgenden Tage
jegelte er, einen jcharfen Nordoitwind ausnutzend, zum
Bosporus zurüd. Dieſe Epijode ijt immerhin bemertens-
werth. Selten nur wird fich der Beſitz der Seegewalt
in jo wmeingejchränfter Weile wie bier in der Hand
des einen Kämpfenden befinden. Und troßdem gelang
es der eingejchlofjenen Flotte, ihren Hafen zu verlaſſen
und zehn Tage unangefochten die offene See zu kreuzen.
Was will dem gegenüber die furze Entfernung zwijchen
Frankreich und England bedeuten, welche Dampfſchiffe
in wenigen Stunden zurüdlegen können! —
Den Ruſſiſchen Urmeelorps bei Warna war es
gelungen, fi den Winter über zu behaupten, große
Vorräthe, die auf dem Seewege anlangten, aufs
zufpeihern und Truppen bis nad Pravady in Richtung
auf Schumla vorzujdieben. Anfang Mai 1829 über:
Ichritten die in Rumänien befindlichen Ruffiihen Truppen
theile wiederum die Donau. Siliftria, welches im
Jahre 1828 erfolglod berannt worden war, wurde
eingeichlofjen und die Verbindung mit Pravady auf-
genommen. Gegen dieſen Ort, welchen die Rufen
befeftigt hatten, war ein Türliſches Heer von Schumla
aus im Vorgehen begriffen. Am 12. Juni wurde e8
von Diebitic in der Flanke wie im Rüden angegriffen
und enticheidend gejchlagen. Nur Trümmer retteten
fi) nad) Schumla zurüd. Am 30. Juni fapitulirte
Siliftria. Diebitih zog den Heerestheil, welcher die
Belagerung durchgeführt hatte, an fich heran, ließ feinen
rechten Flügel Schumla gegenüber ſtehen und ſchob
ben linken über die äußerjten öftlichen Ausläufer des
Ballan hinüber. Am 18. Juli erreichte eine Kolonne
Mifivry, wo fie von Transportihifien mit Lebensmitteln
bereitd3 erwartet wurde, ein anderer SGeereätheil rüdte
am 24. in Aidos ein, am 26. fiel Burgas, und damit war
die Verbindung mit Szijebolis hergeitellt, wo gerade
in Ddiefen Tagen eine jehr willlommene Verſtärkung
von einer Infanteriebrigade aus Sebaftopol anlangte. —
So befanden fi) Anfang Auguft 25 000 Ruſſen jüdlich
des Balkan, bafirt auf dem vortrefflichen Hafen von
Burgas, mit einer vollfommen jicheren rüdwärtigen
Verbindung über die See nach Odefja. — Auch weiterhin
ging die Flotte dem Heere voran. Als neue Stütz—
punfte an der Küſte bemächtigte fie ſich der Hafenplätze
Wafilitow, Agtjeboli, Iniada und Midia.
Die nun folgenden Operationen bi8 zum Frieden
von Adrianopel fünnen übergangen werden. Ein Vor:
marſch, der an Kühnheit jeinesgleichen fucht und deſſen
Erfolg nur durch die volljtändige Entmuthigung der
Türen feine Erklärung findet, bradjte einen ſchwachen
Ruſſiſchen Heerestheil, den Diebitſch ſelbſt führte, bis
2657
in die Nähe der feindlichen Hauptitadt. Bedenkt man,
daß noch während der Friedensverhandlungen Türkiſche
Kräfte bei Schumla, dicht an der Land-Verbindungslinie
des Ruſſiſchen Heeres ftanden, jo verjteht man es, wenn
der Major v. Moltle (S. 242) meinte: „Unftreitig war
das Vorgehen einer Ruſſiſchen Armee auf Warna, ohne
Siliftria, auf Adrianopel, ohne Schumla zu befißen,
nur möglich durch die unbedingte Herrichaft auf dem
Schwarzen Meere.” Die Seegewalt hatte das ſchlecht
organifirte Ruffiiche Heer im Jahre 1828 in den Stand
geſetzt, ih monatelang in den ausfouragirten Stridjen
des öftlihen Bulgariend zu halten; fie lieferte im
Jahre 1829 die Bafis für den entjcheidenden Vorſtoß
gegen die feindliche Hauptſtadt; fie verhinderte im
Argäiihen Meere das Herankommen Türkifcher Heeres:
theile aus den Afrikaniſchen Provinzen, fie hat ihre
Arbeit ſchließlich auch gethan für dem Kleinaſiatiſchen
Kriegeihauplag. Die großen Verjtärkungen, welche dem
bis dahin ſehr ſchwachen Ruſſiſchen Heere unter
Paskjewitſch ſeinen glorreichen Vormarſch auf Erzerum
im Jahre 1829 erlaubten, waren in Odeſſa und
Sebaſtopol verſchifft und in Poti, an der Küſte Geor-
giens, gelandet worden. Hätten ſie den beſchwer—
lichen und zeitraubenden Fußmarſch durch die Steppen
Züdrußlands und über den Gebirgsſtock des Kaukaſus
ausführen müflen, jo würden fie ihren Beitimmungsort
vor dem Friedensſchluſſe nicht mehr erreicht haben.
Ein Jahr nad) dem Friedensſchluſſe von Adrianopel
begannen Die Kämpfe der Franzoſen in Algier. Gegen
den Seeraub, welcher von der Stadt gleichen Namens
ausging, waren bereit im Jahre 1815 die Engländer
eingejchritten. Ein Geichwader hatte den Plab in
Trümmer geſchoſſen. Bis zum Jahre 1830, wo die
Franzoſen fich anſchickten, ein Kolonialreih in Nord»
ofrifa zu gründen, war er wieder aufgebaut und mit
ſtarlen Befeftigungen verjehen worden. Der Dey von
Algier verfügte über ein anſehnliches Heer und war
ein durchaus nicht zu unterihäpender Gegner. Eine
Slotte, welche es mit den Franzoſen aufnehmen konnte,
bejaß er freilich nicht. Die Expedition wurde von ben
Franzoſen mit großer Sorgfalt vorbereitet. 37 000 Mann,
4000 Pferde, 4 reitende und 10 Fußbatterien, welche
800 bis 1000 Schuß pro Geſchütz mit fich führten, jo-
wie Lebensmittel für dad Heer auf die Dauer von
zwei Monaten wurden auf 347 Heinen Kauffahrteifchiifen
verladen. Die Landung ging weſtlich der Stadt Algier
dor fich, faſt ungeftört vom Feinde, deſſen Streitkräfte
durch Demonftrationen an andere Stellen gelodt worden
waren. Algier wurde von der Landjeite genommen.
Auch in den nun folgenden langwierigen Kämpfen um
das Hinterland fpielte die Seegewalt ihre Rolle. Alle
Operationen bafirten fich auf das Meer. Verſchiedentlich
wurden Heereötheile zu Schiff von einem Hafen nad)
dem anderen befördert. Es gelang auf dieſe Weife über-
rajhend und mit Uebermadt an einzelnen Stellen auf:
zutreten und die Abtheilungen des Feindes nacheinander
zu Ichlagen. — Aehnliche Möglichkeiten wird jeder
Kolonialfrieg bieten; wir find ihnen in den Kämpfen in
Oftafrila begegnet. Um fie ausnugen zu können, müſſen
1897 — Militär:Wodenblatt — Nr. 100
2658
Truppen vorhanden fein, welche geübt find, mit ihrem
Kriegsmaterial in kurzer Zeit auf Schiffe verladen und
von dort außgeladen zu werden. Die Schiffe müſſen
mit allen für den Truppentransport nothmwendigen Ein-
richtungen verjehen jein und den jtaatlichen Autoritäten
jederzeit zur Verfügung ftehen, da fie oft unerwartet
und jchnell in Verwendung treten werden. Jede Ultion
gegen unbotmäßige Wilde muß dem Nachhiebe gleichen;
der Aufichub der Strafe beeinträchtigt deren Eindrud
auf dad Wefentlichite. —
Die Kämpfe in Algier waren noch nicht beendet,
al3 ein neues Ungewitter im Orient beraufzog. Die
Niederlage von Navarin hatte den Thatenmuth des
energiſchen Vizelönigs von Aegypten keineswegs gebrochen.
In kurzer Zeit hatte er Flotte und Heer auf bie ehemalige
Stärke gebracht. Sein Ehrgeiz war auf die Erlangung
völliger Unabhängigkeit von Konftantinopel und auf die Er:
werbung Syriens gerichtet. Dies bedingte den Konflikt mit
dem Großherrn. Im Herbit 1831 fiel Ibrahim Paſcha
mit 40 000 Mann in Syrien ein. — In Shrien find,
wie eine Jahrtaufende alte Kriegsgeſchichte gelehrt hat,
die militärifchen Unternehmungen im Großen und Ganzen
an den jchmalen, reichen Landitreifen gebunden, welchen
das Mittelmeer bejpült. Gebirge und Einöden erſchweren
die Operationen größerer Truppenkörper im Innern.
Eine jo lange, dicht neben dem Meere hinlaufende
Kommunikationslinie, wie jie fi) ſonſt nur noch
in der Italienischen Riviera wiederfindet, ift überhaupt
nur don demjenigen Kriegführenden zu benußen, der über
die Seegewalt verfügt. Schon Aleranderd Bug wäre
vor Tyrus geicheitert, wenn ihn nicht eine Flotte be-
gleitet hätte, Auch in den nun folgenden Kämpfen jollte
die Wichtigleit der Seegewalt hervortreten. Bei Beginn
des Krieges waren alle befejtigten Pläge der Syriſchen
Küſte, in erjter Linie Beyrut, Jaffa und Mcre, von
Türkiſchen Garnifonen bejept. Es ſchien, als ſolle
Ucre wie im Jahre 1799 dem Strome der feindlichen
2659
Inbaſion einen Damm vorjeßen. Um feinen Befit
drehten ſich die Operationen des erſten Kriegsabjchnittes.
— Bur See war, wenn man die Schiffäzahl allein in
Nechnung jtellt, die Stärke der beiden Kämpfenden
ungefähr gleich. Aber ebenjo wie im Griechiichen Un-
abhängigkeitäfriege trat auch jet wieder die völlige Un—
jähigfeit des Türkischen Flottenperjonals hervor. Solange
jih die beiden Kämpfer allein gegenüber jtanden, wurde
die Seegewalt der Megypter niemals ernſtlich beftritten.
Als Jbrahim im Herbit 1831 Acre zu belagern begann,
brachte ihm jeine Flotte nicht nur Proviant, jondern
auch den Belagerungsparf auf dem bequemen Wajjer:
wege berbei.
Im Mai 1832 fiel Acre. Ein Türkifches Heer
wurde in der Schladht bei Homs enticheidend geichlagen.
Die Einnahme Aleppos befiegelte die Belignahme
Syriens durd) die Aegypter, aber den Frieden brachte fie
nicht. Die Offenfive mußte fortgejegt werden. Bei der
ſich jtetig verlängernden Berbindungslinie wurde in nod)
viel größerem Umfange wie bisher die See die Baſis des
Aegyptiichen Heeres. Seine Proviantflotten entluden ihre
Vorräthe nunmehr im Golf von Alerandretta. Das Heer
überjchritt da8 Taurus-Gebirge und rüdte in Anatolien
ein. Cine große Türkiſche Streitmadht wurde am
31. Dezember 1832 bei Konia geihlagen; der Weg nad)
Konftantinopel jchien den Siegern offen zu ftehen. —
Da ging der Sultan in feiner Bedrängniß die Mägte
um Hülfe an. Aber England war nicht zum Eingreifen
zu bewegen, Frankreich ftand mehr oder weniger offen
auf der Seite der Aegupter, jo blieb nichts übrig, al3 ſich
mit Rußland zu verftändigen, Die Ruſſiſche Schwarze:
Meer- Flotte erichien im Bosporus, eine Streitmacht wurde
bei Scutari gelandet. Mehemed Ali erkannte Har die
veränderte Lage. Die Verpflegung feines Heeres
in Sleinafien war nur auf dem Geewege möglid).
Belamen die Ruſſen erjt die Seegewalt im Mittelmeere,
jo mußte ſich für jeine Truppen diejelbe mißliche Lage
ergeben wie nad) der Schlacht von Navarin. Er trat
in Unterhandlungen ein, und da den Türken ihre „Be:
freier“ bald jehr unbequem wurden, lam e8 zum Frieden.
Syrien blieb in den Händen des Vizekönigs.
Im Jahre 1839 brach der Kampf von Neuem aus.
Der Sultan war ed, welder diesmal die Feindſelig—
feiten eröffnete. In den ſechs Friedensjahren waren
die Türtiihe Flotte und das Landheer reorganifirt
worden; die Großmächte hatten der Drientalifchen
Frage gegenüber beftimmtere Stellung genommen. Man
war dahin gefommen, die Integrität der Türkei als
eine für das Europäiſche Gleichgewicht nothwendige Größe
hinzuftellen. Ale Mächte mit Ausnahme Frankreichs
fiherten dem Großherrn ihre moraliſche Unterjtüßung
für die folgenden Kämpfe zu. Ein ſtarles Türkiſches
Heer rüdte in Syrien ein, die flotte jegelte nad)
der Aegyptiſchen Küſte. Allein die Ereignifie entwickelten
fi in einer für die Türkei unheilvollen Weile. Das
Heer wurde zu Nifib am Euphrat von Ibrahim ver:
nichtet, die Flotte ging im Hafen von Alerandria zu
den Aegyptern über. Damit war für die Großmädhte,
wenn fie ihren Verſprechungen nachlommen wollten, die
Nothwendigkeit des Eingreifens gegeben. Die Lage
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 100
2660
war fritiich; Frankreich ftand offen auf Seite des Vize
königs, in Peris herrichte eine jehr kriegeriiche Stimmung.
Es ſchien, als ftände ein Bufammenftoß der Franzöſiſchen
mit der Englischen Flotte im Mittelmeer unmittelbar bevor.
— Die Britiihe Seemacht befand fid) im Jahre 1840
im Zuftande offenfundigen Verfalld. In langen Friedens
jahren war das nterefje an Angelegenheiten der
Landesvertheidigung in England volllommen verloren
gegangen. Aber wie jo oft in der Britiichen Geſchichte
täufchte das entſchloſſene Auftreten einiger Unterführer
über die Morichheit des Syitems hinweg. Während die
Regierung Louis Philipps den Entihluß zum Handeln
nicht finden konnte, erjchienen zwei Engliſch⸗Oeſterreichiſche
Geſchwader im Auguft 1840 vor Beyrut und Alerandria.
Die Hegyptiiche Flotte wagte fic nicht aus ihrem Hafen
heraus; nad) Beyrut fielen Sidon, Tripoli, Latalia und
zuletzt Acre in die Hände der Engländer: auf den von
den Schiffsgeſchützen zerftörten Wällen diefer Pläge wurde
der Halbmond wieder aufgepflanzt. Die Armee Ibrahims
hatte ihre Berbindungslinie verloren; jehr bald trat bei
ihr Mangel ein, fie war in derjelben Lage wie ſechs
Jahre vorher nad der Schlaht von Navarin. Der
Bizelönig mußte fi) den ihm von den Mächten auf
erlegten Bedingumgen unterwerfen.
Es iſt bereits auf die Aehnlichleit der Italienischen
Niviera mit der Hüfte Syriend bingewiejen worden.
— Das fruchtbare und bevölferte Thal de8 Po
ift von der eigentlichen Halbinjel Italien durch die
Upenninen getrennt. Dieje werden nur von wenigen
Gebirgsbahnen überjchritten; für den Transport der mili-
täriichen Kontingente Mittels und Sübditaliend bleibt Die
bejte Yinie immer die Riviera. Hier laufen Eifenbahn und
Straße auf meilenlanger Strede mit vielen Viadukten
und Tummeln unmittelbar an der See entlang. Es
liegt auf der Hand, daf fie einer feindlichen Flotte ein
ungemein günjtiged Ungrifisobjeft bieten. Schon von
ferne werden die jchweren Schiffsgeſchütze viel Unheil
anrichten können; von ihrem feuer gededt, können Aus—
ſchiffungen ftattfinden zur Vernichtung der zahlreichen
Kunjtbauten. Es ergiebt ſich von jelbjt, wie wichtig
es für Stalien ift, gleich im Beginn eines Krieges mit
Frankreich entweder durch eigene Kraft vder durch Bünd—
nifje die Seegewalt im Liguriihen Meere zu befiken.
(Fortjegung folgt.)
Die Kämpfe Englands an der Indiſchen
Nordweitgrenze.
— Schluß.
5. Die Kämpfe gegen die Afridis, Orakzai ꝛc.
Diefe ji im Weften und Südweften von Peſchawar
abipielenden Kämpfe find bislang die wichtigiten während
der ganzen Erhebung geweſen. Hier hatten es bie
Engländer mit den jtärtiten und gefährlichiten Gegnern
zu thun, die einer gewifjen einheitlichen Führung nicht
entbehrt zu haben jcheinen; dann handelte es ſich um
die wichtigfte Verbindung mit Afghaniſtan über den
Khaiberpaß, der jeit 1880 in Englands Hand ift.
2661
Seine Bewachung, von den ſchwachen Befeſtigungen bei
Landi Khotal und Alt Masjid aus bewerkſtelligt, lag
in der Hand der Khaiberſchützen, einer Art Miliz,
die dem Afridiſtamm entnommen war, wie dieſer Stamm
denn auch zahlreiche Refruten für die regulären Indiſchen
Truppen lieferte. Bislang war der Wadhtdienft am
Khaiberpaß in der befriedigendften Weije gethan; nie
hatte dort Unficherheit geherriht; die Stimmung war
friedlich; es fommandirte dort der Oberſt Warburton,
ein taftvoller, bejonnener und beliebter Offizier. Um
jo mehr überrafchte am 18. Auguft die Erhebung der
Arıdis und gleichzeitig auch — offenbar im Ein:
verftändniß mit ihnen — der Dralzai und Mazozai.*)
Die Afridis nahmen als Ziel Jamrud, die Orakzai den
Samanadiftrikt.
Die Indiſche Regierung traf ihre Gegenmaßregeln.
Von Peihawar, wo Generalmajor Elles über etwa
11000 Streitbare verfügte, wurden Abtheilungen nad)
Schabladr (2 Bataillone und 2 Esladrons, 1 Batterie),
Jamrud (1 Bataillon, 4 Esladrons, 2 Batterien) und
Bara (1 Bataillon, 4 Esladrons) vorgeſchickt; von Raual
Pindi wurden 1 Bataillon, 4 Esladrond und 1 Batterie
nah Kohat geſandt. Der Aufftellung der Reſerve—
brigaden haben wir oben ſchon gedadıt.
Die 36. Siths, die im Lande der Dralzai den
Örenzdienjt verjahen, hatten ihre Außenpoſten im Fort
Lodhart (Samanadiftrift) zufammenzuziehen, dad von
ſechs Kompagnien bejept blieb.
Eine am 20. Augujt von Schabladr aus in weſtlicher
Rihtung unternommene Erkundung führte nicht zum
Zuſammenſtoß mit dem Gegner.
Am 23. aber beftürmten die Afridis Ali Masjid,
wo jhon am 20.. ein leichtes Gefecht ftattgefunden
hatte. Ali Masjid, eine Gruppe elender Hütten auf
fteilen, den hier nur 12 mr breiten Paß um 730 m über.
tragenden Felſen, fpielte jchon im Aigbanifchen Krieg
eine Rolle. Gleichzeitig wurde das weiter öftlich gelegene
dort Maude angegriffen. Eine von Peſchawar ent
jandte, von einen Dragonerregiment eskortirte reitende
Batterie fand am 24. Gelegenheit, in den auch an
diefem Tage fortgejegten Kampf einzugreifen, vermochte
aber an der Entiheidung nicht® mehr zu ändern. Das
Fort Maude ging in Flammen auf und die Engländer
jahen fich zur Aufgabe von Ali Magjid und Fort Maude
genöthigt. Der Rückzug vollzog ſich umter geringen
Verluften nad) Jamrud. Bon den eingeborenen Soldaten
wurden dabei 11 mit Gewehren fahnenflüchtig. Am 26.
erfolgte in Jamrud die Entwaffnung einer Anzahl
Khaiberſchützen vom Afridiaufgebot.
Am 25. Auguft fiel auch Landi Khotal, und nun
war der Khaiberpaß völlig in den Händen der Auf:
Händiihen. Landi Khotal war von 370 Khaiberichügen,
Landsleuten der Angreifer, beſetzt. Wie der „Standart“
berichtet, gingen einzelne Poften diefer Miliz ohne Kampf
jum Gegner über.
Saft gleichzeitig bewegten fi die Oralzai, durch
eine Anzahl Afridis und Domlazai verflärkt, in der
*) Die Endung „sai” bedeutet jo viel wie „Söhne“, „Ab:
lömmlinge“. Dratzai heikt „Rraftgeborene“.
1897 — Wilitär:Wodenblatt — Rt. 100
2662
Richtung auf Kohat vor. Am 26. Auguft brannten fie,
dicht bei Kohat, ein Dorf nieder; fie wurden von dem
dort ſiehenden Englifchen Detachement vertrieben, kehrten
aber alsbald zurüd, als dieſes den Rüden wandte. Ein
derartige Hin und Her wiederholte ſich im Verlaufe
der Kämpfe noch mehrmals.
Die Engländer gaben einige vorgeichobene Poſten
freiwillig auf, andere wurden vom Gegner genommen,
jo der von 23 Mann der 36. Silhs tapfer vertheidigte
Poſten Saragari; nur 2 Mann lamen mit dem Leben
davon. Ein paar Tage jpäter eroberte General
Veatman : Biggd, der mit feiner Brigade (früher
2. Nejervebrigade, fiehe oben) nach Kohat gezogen war,
den Poſten mit ftürmender Hand zurüd, wobei wieder,
wie bei fait allen Zujammenjtößen mit dem Gegner,
die Engliiche Artillerie das Beſte that. Im Ganzen
aber gewannen die Aufitändiichen, deren Stärke in
geichlofjener Macht hier auf 20 000 bis 40 000 geihäßt
wurde, vorwärts Terrain. Immer noch gab man jid)
in England optimiftiihen Auffaſſungen der Lage hin.
Am 9. September meldete die „Times“, daß fich bei
den Afridis eine Abnahme der Unternehmungslujt zeige
und daß in ihren Reihen Uneinigteit und Mißgeitimmtheit
um ſich greife, weil, wie natürlid, die Engliſchen
Unterjtüßungsgelder ausblieben. Einige Tage ſpäter
unternahmen die Afridis-Dralzai aber einen heftigen
Angriff gegen die beiden in den Samanabergen mit
einem Abftand von 6 km voneinander gelegenen, von
Theilen der 36. Siths befehligten regelrechten Forts
Lodhart und Guliſtan (auch Cavagnari genannt).
Septeres, von 165 Mann unter dem Major des Voeur
bejegt, wurde 30 Stunden hindurch berannt und verlor
2 Todte, 28 Verwundete. Dieſe Angriffe (12. bis
14. September) wurden mit einem Geſammtverluſt von
30 Todten, 55 Verwundeten abgeſchlagen; es jcheint
aber, als ob die beiden Fortd vorher kurze Zeit in
Feindes Hand geweſen wären. Seit dem 17. September
blieb es im Samanadiftrift, wie auch jüdöjtlich des
Khaiberpafies verhältnißmäßig ruhig. Auf Engliicher
Seite wurde zu der großen Straferpedition eifrig
gerüftet, die Anfang Dftober unter dem Befehl Lodharts
beginnen und zunächſt bis in die Berge von Tirah, das
Herz de3 Afridir Drafzaigebietes, führen fol. Ende
September boten die im Kharkithale wohnenden Orakzai
unter Auslieferung der Waffen einen Bergleih an.
Diejer Alt dürfte aber bislang nur vereinzelt dajtehen.
4. Die Mohmanderpedition.
Schon am 7. Auguft hatten fi die Mohmands*)
(zwifchen Sunar-, Kabul- und Smwatfluß) unter dem
bereit3 genannten Mullah von Hadda (oder Mullah
Gadda) erhoben. Die Zahl ihrer Streitbaren ftieg
rajch bis auf etwa 6000 Mann**) an. Die von diejer
Seite fommende Gefahr trat zunächſt Hinter die von
den Afridis und Orakzai drohende zurüd; indeß machte
*), Etreng genommen find zu unterfceiden „Mohmanbs“
und „Mamunds“. Wir fallen — in Uebereinitimmung mit
der Kartenjliszge — beide Stämme unter dem Namen „Mob:
mands” zufammen.
++) Nah anderen Angaben 10000 Mann.
2663
2664
ſich doch bald die Nothwendigkeit, die Mohmands zu
unterwerfen, geltend, weil ſie die nach Tſchitral führenden
Straßen in der Flanke bedrohten; dann auch, weil ein
längeres Ausbleiben der Züchtigung die aufſtändiſche
Bewegung nur hätte ſtärken müſſen. So wurde denn
ein Einmarſch in das Land der Mohmands von zwei
Seiten aus beſchloſſen: General Blood vom Swatthale
und General Elles von Tſchabkadr her.
auf die Unficherheit der Orenzlinie und auf die allgemeine
politifche Lage ließ die Indiſche Regierung den Emir
von Afghaniſtan vorher willen, daß es fi nur um
eine Straferpedition, nicht aber um ein Verbleiben mit
regulären Truppen im Lande der Mohmands handele,
Die Truppen des Generald Blood im Swatthale
waren am 7. Eeptember von zwei auf drei Brigaden
gebradt. Die „Rejervebrigaden* hatten inzwijchen
diefen Namen verloren und gingen zum Theil in der
Schafjung neuer Verbände auf: einer 3. Brigade bei
ber Divifion Blood und einer 1. und 2. Brigade
unter General Elles, jowie einer Brigade unter dem
General Deatman=:Biggs in Kohat.
General Blood beließ jeine 1. Brigade am Panidyora=
fluß und drang mit der 2. und 3. in das Mohmand-
gebiet ein. Der
2. Brigade: Brigadier Jeffreys (vergl. oben)
wurden noch zugetheilt:
2 Esladrons von den 11. Bengal-Lancers,
8. Bengal-Gebirgsbatterie,
1 Sappeurfompagnie.
3. Brigade: Brigadier Wodhoufe.
1. Bataillon Royal Weſt-Surrey-Regiments,
22. s Bengal⸗Infantry,
39. =
2 Esladrons von den 11. Bengal-Lancers,
1. Gebirgsbatterie (Royal Artillery),
1 Sappeurlompagnie.
Die Divifion Elles (etwa 6600 Gtreitbare)
beitand aus:
1. Brigade: Brigadier Weftmacott.
1. Bataillon Somerjetihire Light Infantry,
2. B 1. Gurkhas,
20. Punjab Infantry (1 Bataillon).
2. Brigade: Brigadier MacÖregor.
9. Bataillon Orfordihire Light Infantry,
2. Gurkhas (1 Bataillon),
7. Dogras (6 Kompagnien).*)
Divifiondtruppen.
1 Regiment der Imperial Service Troops,**)
13. Bengal-Lancers,
3. Gebirgsbatterie (Royal Artilery),
5. Bombay-Gebirgäbatterie,
1 Rioniertompagnie.
* *) Die Eingeborenen-Bataillone zählen acht Kompagnien.
**) Mergl. oben. Im Ganzen wurden an foldyen Truppen
bis Ende September noch zwei Negimenter zur Verwendung
im Feld und als Etappentruppen nach der Norbmeitgrenze
gejogen. Jedem Regiment wurde ein Englifcher Offizier beir
gegeben.
1847 — Militär-MWodenblatt — Nr. 100
Mit Rüdjicht
Am 9, September überfchritt General Blood den
Panichorafluß, trennte dann aber, ſüdwärts marjchtrend,
aus Berpflegungsrüdfichten, wie auch auf Grund der
ſchwierigen Wegeverhältnifje feine Brigaden. Die
2. Brigade wurde am 14. September jenjeits des
Panichorafluſſes bei jternheller Naht im Lager ſechs
Stunden lang angegriffen. Als im Morgengrauen die
Artillerie verwendbar wurde, wid; der Gegner auf die
Berge zurüd. Die Engliſchen Verlufte beliefen ſich in
diefem Nachtgefecht auf 2 Engliihe Offiziere, 2 Mann
todt, 1 Engliſcher Dffizier, 1 eingeborener Offizier,
25 Mann verwundet.
Zur Büchtigung des Gegners unternahm Jeffreys
am 16. einen Vorſtoß in die nächitgelegenen Dörfer
und zerftörte dort die Häufer und fejten Thürme, ohne
vom Gegner ernitlich beläjtigt zu werden. Während des
Nüdzuges der Engliſchen Kolonne jtieg jener aber wieder
von den Bergen hinab, und es gelang ihm, den General
Jeffreys, der mit feinen Reitern und Geſchützen einen
anderen, bequemeren Weg eingeihlagen hatte als feine
Infanterie, von Diejer zu trennen. Die Lage des leicht
verwundeten General3 und jeiner Kavallerie wie Artillerie
blieb kritiſch, bis am nächſten Morgen die Infanterie
ihn aus dem ihn umzingelnden Gegner heraushieb. Die
Verlufte bei diefer unglüdlichen Altion — der verluft-
reichjten in allen Kämpfen bi8 dahin — betrugen
9 Engliihe Dffiziere und 135 Mann an Todten und
Verwundeten.
Am 18. war die Brigade Jeffreys in einer ähnlichen
Unternehmung glücklicher. Verluſte: 2 Todte, 6 Ver—
wundete. Einzelne Stämme der Mohmands baten um
Gnade. Um 20. neuer Angriff Jeffreys auf die
Mohmands bei Ziaghai, Zerftörung des Dorfes; dann
auf dem Nüdzug iſt der Gegner wieder zur Stell;
2 Engliſche Offiziere, 8 Mann wurden verwundet. In den
Nächten vom 19. zum 20. und vom 20. zum 21. griff dann
der Mullah von Hadda das Lager Bloods jtundenlang
mit Erbitterung, aber ohne Erfolg an. Die Engländer
verloren nur 1 Todten und 14 Verwundete; unter
legteren auch — ſchwer verwundet — den General
Wodhoufe, der das Kommando der 3. Brigade an den
Oberſt Graves abgab.
Am 21. follen fi) dann den eingelaufenen Draht:
nadrichten zufolge die Kolonnen Elles (war am
15. September von Tſchabladr abmarſchirt) und Blood
unweit des Bedmanaipajjes vereinigt haben. Dort fand
am 23, ein vierftündiger Kampf, das eigentliche Ent
ſcheidungsgefecht diefer Unternehmung, ftatt, das die
Engländer in den Beſitz des Paſſes ſetzte. Die unter
der direften Führung des Mullah von Hadda kämpfenden
Mohmands mußten von den beiden Brigaden des
Generals Elle nacheinander aus verſchiedenen Stellungen
vertrieben werden. Gleichwohl waren die Verluſte auf
Engliicher Seite jehr gering. Die Scaaren der
Mohmands follen infolge des Mißerfolges demoralifitt,
der Mullah geflohen fein.
Um 25. fand ein Vorftoß der Engländer durd
den Paß jtatt, der biß in das Dorf Jarobi, die Geburts
jtätte de8 Mullah von Hadda, führte. Das Dorf und
jeine feften Thürme wurden zerſtört. Daſſelbe
Mb
Schichſal bereitete am 27. General Wejtmacott mehreren
Dürfen nah furzem Kampfe; Verluſte 6 Mann.
Unterm 26. September meldete der Telegraph aus
Simla, daß mit den Stämmen im Banichoragebiet
ein zweitägiger Waffenjtillitand behufs Verhandlungen
über den Frieden abgejchloffen fei. Desgleichen am 29.,
daß ein anderer Stamm der Mohmands ſich zur Nieder:
fegung der Waffen und Zahlung von 2000 Rupien
Kriegsentihädigung erboten habe.
Man darf annehmen, daß auch in den übrigen
Theilen des Mohmandsgebietes infolge der jchweren,
aber nicht genauer anzugebenden Verlufte, die fie jedesmal
beim Zujammenjtoß mit den Engländern erlitten, ſowie
auch infolge der Vernichtung ihrer Dörfer und ihrer
Habe, die Widerftandsluft gebrochen tjt.*)
5. Die Unruben bei Quetta.
Am 24. Auguft fam es dort zu Unbotmäßigfeiten
der eingeborenen Bevölterung; am 31. wurden, ſechs
Engliihe Meilen von der Garniſonſtadt Duetta, ſechs
eingeborene Soldaten getödtet. Unter dem am Bolanpaſſe
(vergl. oben) figenden Stamme zeigte ſich eine ftarfe
Unruhe; der Telegraphendraht wurde durdjichnitten.
Bei Ziaret jammelten fih Schaaren Aufftändiicher und
zwei der Betheiligung verdächtige Beludſchenhäuptlinge
flohen nach Afghaniftan. Vertraulihe Meldungen der
Militärbehörden von Quetta befagten, daß der Ein:
geborenen» Miliz nicht recht zu trauen jei. In der
Naht vom 29. zum 30. Auguft wurde der vorgejdobene
Poſten Garzabund von den Aufftändiichen erfolglos
angegriffen. Engliſche Kavallerie jepte ihnen nah. Zu
weiteren Ausbrüchen der aufjtändischen Bewegung kam
es nicht.
6. Allgemeine Bemerkungen.
Es wäre verfrüht, wollten wir ein abſchließendes
Urtheil über die Englifche Striegführung während dieſes
eriten Theile der Kämpfe an der Indiſchen Nordweit:
grenze fällen. Cie it — aud in England jelbit —
von manchen Seiten als nicht immer energijch genug
getadelt worden. Man habe dem Gegner Bortheile
gelafjen, die ihm mit einiger Kraftanftrengung wohl zu ent:
reißen gewejen wären; die Verſammlung und der
Vormarſch der Straferpebitionen ſei zu langſam erfolgt
und habe die Aufftändifchen dadurd) ermuthigt. Dem
gegenüber bleibt zu bemerlen, daß die Britiſch-Indiſche
Heereöverwaltung in der Aufitellung kleinerer Straf-
erpeditionen (bis zu 20 000 Mann) große Uebung befipt.
Hier aber traten ſtärlere, ungewohnte Anforderungen
beran. Dann erjchwerte der Mangel an Berpflegungs-
mitteln auf dem Kriegsſchauplatz, und daher die Auf—
ftellumg jehr jtarler Verpflegungsparls, den Fortgang
der Operationen ganz außerordentlih. Eine Stadt wie
Peſchawar ift jelbit in gewöhnlichen Friedensverhältnifjen
auf die Zufuhr von Lebensmitteln aus dem Sinter:
lande angewiejen. Zu diefen natürlichen Schwierigfeiten
*) Unterm 4. Ditober wirb noch gemeldet, daß die Unter:
nehmung gegen bie Mohmands beendet iſt. Sie haben
1100 Gewehre abgeliefert und 400 Rupien Kriegsentſchädigung
bezahlt. In ihrem Lande find 72 Thürme und 40 fonftige
Befeftigungsanlagen zerftört worden.
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 100
_2666
lam nod) eine vorübergehende Störung im Betriebe der
bei Peſchawar endenden Eijenbahn, und zwar gerade zu
einer Zeit, als für die verſchiedenen Expeditionen zahl-
reihe Saumthiere nach vorn zu jchaffen waren. Endlich
aber auch gehört eine vorfichtige Kriegführung — nie
zu einem wuchtigen Schlage ausholen, bevor eine auf alle
Bälle ausreichende Truppenmadht verjammelt tft! — zu
den Englijchen Gepflogenheiten in Kolonialkriegen. Gerade
diefer Vorjiht verdankt England zum Theil feine
größeren Erfolge, und das Gegenftüd: das Italieniſche
Vorjtürmen mit unzulänglihen Mitteln in Afrila 1895,
ermuntert nicht zur Nachahmung.
Die Engländer waren — eine Erjcheinung, die aud)
im Tichitralfeldzuge zu Tage trat — bei Tage jtets
die Angreifer. Die Aufftändiihen griffen dann, um
ihre bejjere Kenntniß des Geländes auszunutzen und
die Ueberlegenheit der Engliſchen Feuerwaffen auszu-
gleichen, ſtets bei Naht an. Bielfach jcheinen aber
dieje „Angriffe“ einfach darin beitanden zu haben, daß
die Auſſtändiſchen aus erheblicher Entfernung in die
Engliſchen Lager ſchoſſen. Als Gegenmittel gegen dieſe
beunruhigenden nächtlichen Störungen wird in Englijchen
Blättern die Mitführung eleltriicher Scheinwerfer em—
pfohlen.
In vereinzelten Fällen vertheidigten ſich die Auf-
ſtändiſchen Hinter Erd: und Steinwällen. Hier, wie
überhaupt immer, wurden fie vornehmlich, durch das Feuer
der Englischen Artillerie auseinandergeiprengt. Dieje
bringt fat immer die Entſcheidung. In den Berichten
über die Nämpfe im Lande der Mohmands heißt es
auch, daß dad neue Geſchoß (Dum-Dum) ded Lee
Metfordgewehrs ſich vorzüglich bewährt habe. Wo
Engliſche oder eingeborene Truppen in den Kampf
traten, thaten fie in gleicher Weile ihre Pliht. Der
Gejundheitszuftand war troß zeitweiliger ftarfer Hitze
und anjtrengender Märjche durchaus befriedigend. Nur
im Northamptonjhire-Regiment wurden Cholerafälle
gemeldet.
Das Ende der großen Unternehmung, die Sir William
Lockhart leiten wird, muß die Entwaffnung der rebellifchen
Stämme fein. Wo in früheren Jahrzehnten dieſe
Mafregel durchgeführt ift, wirkt jie noch heute nad).
Un Mitteln, die Entwaffnung zu erzwingen, fehlt es
den Gngländern nit. Die Koſten werden freilid)
gewaltige jein. v. Brudhaufen.
Noch einmal die Beurtheilung des Entferuungsihägens
nad) Punkten. *)
Es iſt als eine erfreuliche Erſcheinung zu begrüßen,
daß innerhalb der Deutjchen Infanterie den Uebungen
im Entfernungsihägen in jüngiter Zeit ein erhöhtes
Interefje entgegengebracht wird; denn zweifellos hängen
die Treffergebniffe im gefechtsmäßigen Schießen auf den
entjcheidenden Entfernungen des modernen Infanterie
*) Der nadjtehende Aufſatz war beim Erfcheinen ber
Arbeit „Beurtheilung der Fertigfeit im Schägen von Ent:
fernungen” in ben Nrn. 92 und 93 des Militär-Wocenblattes
bereitö der Redaltion eingereicht. (D. Red.)
2667
gefechts weit mehr von der mehr oder weniger richtigen
Schägung der Entfernung als von der Präzifion des
Schießens ab. Das MilitäreWocenblatt brachte in
Nr. 64 einen Aufſatz: „Beurtheilung des Ent-
fernungsſchätzens nachpunktten oderProzenten?“,
der zu dem nachſtehenden Bemerkungen Veranlaſſung
gegeben hat.
Ich will hier nicht für oder gegen eine der beiden
Methoden Stellung nehmen; denn jede derjelben hat
ihre eigenthümlichen Vorzüge und Mängel. Mit Recht
hebt der in Rede ftchende Aufſatz hervor, daß bei der
Beurtheilung nach Punkten in jedem einzelnen Fall
der Einfluß der Schägung auf das Treffergebni Klar:
gelegt und dadurch das ntereffe der Lebenden für
diefen Dienftzweig wejentlich gefördert wird. Dies
trifft indeß nur für die Entfernungen von etwa
600 m bi$ 800 m zu. Auf den kleineren Entfernungen,
jo 3. B. ſchon auf 500 m, ift Die Längenjtreuung ber
Geſchoſſe größer ald 60 m, mithin die Geſchoßgarbe
viel gejtredter und der Einfluß eines Schägungsfehlers
thatjächlih viel geringer, al$ er bei der Annahme einer
gleichbleibenden Größe der Streuung fein mürbe.
Andererjeit3 werden nad der Schiehvorihrift auf den
Entfernungen über 800 m zwei um 100 m aus—
einander liegende Viſire angewendet, wodurch der Ein-
fluß eines Schähungsfehlers von mäßiger Größe
abgeſchwächt wird, während andererieit3 natürlich der
Vortheil einer vollkommen rihtigen Schäßung nicht aus-
genußt werden fann. Es ift num fehr wohl möglich,
diejer Vejtimmung der Schießvorjchrift bei der Ber
urteilung nad) Punkten Rechnung zu tragen, wodurd)
dieje Methode weſentlich vervollkommnet werden fann.
Der Berfafler des vorerwähnten Aufſatzes geht
von der Annahme aus, daß bei Verwendung eines
Biſirs die Vertheilung der Treffer auf Streifen von
je 50 m Breite in den Berhältnifien von 1—2—6—10
—6—2—1 ftattfindet.”) Es ijt leicht einzufehen, daß
bei Anwendung von zwei um 100 m auseinander
liegenden Bijiren die Vertheilung der Treffer nad) dem
Verhältniß von 1-2 —7—12—12-—-12 —-7—2—1
erfolgen wird (vergl. Rohne, Schießlehre für die In—
fanterie S. 92 u. fi.).
Wollte man dieſe Reihe unverändert benußen, ſo
würde man einen Fehler von 50 m auf den Ent:
fernungen über 800 m günftiger beurtbeilen alö eine
volllommen richtige Schäßung auf den Entfernungen
unter 700 m, was entichieden falicd wäre. Um zu einer
einheitlichen Beurtheilung zu gelangen, muß man ent:
weder bei den Uebungen die Entfernungen über und
unter 800 m trennen, oder aber man muß die Zahlen-
reife duch 2 tbeilen, wodurch man die Reihe
0,5 —1-—35 -6—6-6—35 —1— 0,5 erhielte Bei
diefer Methode würde allerdings auch eine durchaus
richtige Schägung nicht höher bewerthet werden als
*, Beiläufig mag bemerkt werden, dab, wenn man eine
Ausbreitung der Irefter über einen Haum von 350 m Tiefe
annimmt, wie ber Verfaſſer bes beregten Artikels thut,
die Vertheilung der Treffer nad ben Geſetzen der Wahr:
fcheinlichfeitslehre in den Verhältnis 1—3—8—10—8 -3—1
ftattfindet.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 100
— — — — — — — — — — —
eine um 50 m falſche. Freilich entſpricht das auch
annähernd*) der bei Anwendung von zwei Vifiren zu
erwartenden Wirkung und würde demgemäß ganz folge:
richtig fein. Die weitere Ausgeftaltung ded Gedanlens
muß fompetenteren Männern überlafjen bleiben; bie
Heine Arbeit jollte nur dem auf Sp. 1778 des Militär
Wochenblattes geäußerten Wunjd des Verfafferd nad
Verbeſſerungsvorſchlägen entiprechen.
Schiffsneubauten der Italieniſchen Flotte.
Im legten Vierteljahr hat die Italieniſche Marine
einen Zuwachs von drei Schiffen verjchiedener Art er:
halten, nämlid: 1. Das Ciſternſchiff „Tevere“, das auf
der Werft von Battifon in Neapel vom Stapel lief,
Es ijt 52,4 m lang, 8m breit und 5,1 m bod, der
mittlere Tiejgang beträgt 3,5 m; es ift vollftändig aus
weihem Stahl gebaut, den die Fabrifen von Temi
und Segni geliefert haben. Die Wafjerverdrängung
beträgt 1000 t. Die Majchinen von dreifaher Erpanfion
werden durch zwei Keſſel verjorgt, die nad) einem neuen,
der Pattiſonſchen Werkſtatt patentirten Syſtem gebaut
find und nur halb jo viel wiegen wie bie biäher üblichen.
Außerdem trägt das Schiff drei Maften mit vollftändigem
Segelwerl, E3 fann750t Kohlen aufnehmen, jeine Waſſer⸗
reiervoird faſſen 350 t; außerdem können weitere 100 t
zwijchen den doppelten Böden Plap finden. 2. Der
Kreuzer „Baribaldi”, der bei Unjaldo in Sejtri Ponente
vom Stapel gelaufen ift. Er wurde in einem Jahre
bergejtellt, al3 Erſaß für ein ähnliches Schiff, das mit
Einwilligung der Regierung an Argentinien verlauft
wurde. Der Plan zu diefem Schiff wurde 1892 vom
Marine:Genieinfpelteur Masden entworfen. Seine
Länge zwiſchen den Perpendileln beträgt 100 m, jeine
größte Breite 18,71 m, fein mittlerer Tiefgang 7,10 m
und die Waſſerverdrängung 6840 t. Der jtähleme
Schiffsrumpf enihält 148 wafjerdichte Abtheilungen und
einen doppelten Boden. Der das Schiff umfaflende
Panzergürtel ijt vorn 1,40 m und hinten 1,20 m breit;
e3 trägt zwei gepanzerte Reduits und eine Citadelle.
Die beiden Schrauben werben jede durch eine Maſchine
von dreifacher Expanſion mit jenfrechten Cylindern
getrieben, zu denen 12 Keſſel gehören. Sie verleihen
dem Schiff mit 13 009 HP eine Gejhwindigleit von
19 Scemeilen in der Stunde.
Die Urmirung wird bejtehen in 2 Kanonen von
25,4 cm C/91, 10 deögleichen von 15,2 cm, 10 Schnell:
feuerfanonen von 5,7 cm und 10 ebenjoldhen von
3,7 cm, einigen Maxim - Nordenfeltgefhügen und
2 Landungskanonen von 7,5 cm; außerdem in 4 unter:
jeeifhen Torpedorohren. Im Januar 1899 joll das
Schiff in Dienſt geitellt werden. 3. Das Schlachtſchiff
1. Klaſſe „Emanuele Filiberto“, deffen Bau jchon im
*, Bei Annahme der Reihe 1--3—8—10-8-—3— 1 würde
man bei Anwendung von zwei Tifiren die Reihe 0,5—1,5—
456,58 —6,5—4,5—1,5—05 erhalten, wobei dann audı
die richtige Schägung höher bewerthet mwürbe ald eine um
50 m faliche.
2669|
1897 — Militär:Modenblatt — Nr. 100
2670
Jahre 1893 begonnen wurde und der auf der Königlichen
Verft von Caftellamare vom Stapel gelaufen ift.
Den Martin-SiemensStahl für den Sciffälörper
hat die Societä ligure metallurgica, die Panzer die
Habrif von Terni, die Majchinen die Firma Guppy in
Neapel geliefert.
Die Hauptdimenjionen find folgende: Länge zwiſchen
den Perpendileln 105 m, ganze Länge 111,35 m, Breite
21,12 m, Tiefgang 7,55 m, Wafjerverdrängung 9800 t.
Die beiden Schrauben werden von vertifalen Maſchinen
von bdreifaher Erpanfion getrieben. Sie verleihen
dem Schiff mit 13 500 indizirten Pferdefräften eine
Geihmwindigfeit von mehr als 18 Sinoten. Der Kohlen-
vorrath iſt auf 600 t, der Kohlenverbraud; auf 0,9 kg
pro Bierdefraft und Stunde berechnet.
Das Panzerdeck hat eine Stärle von 7 cm, ber
Ponzergürtel von 25 cm. In der Mitte erhebt ſich
eine Eitadelle, die durch einen äußeren Panzer von 25 cm
und einen inneren von 15,6 cm Stärke geſchützt iſt.
Ueber ihr befindet ſich eine Batterie; vorn und hinten
trägt das Schiff je ein gepanzertes Reduit.
Die Urmirung wird folgendermaßen vertheilt werden:
In der Eitadelle 8 Kanonen von 15,2 cm, in jedem
Rebuit 2 Kanonen von 25,4 cm, in der Batterie
4 Schnellfeuergefhüge von I2cm und 4 ebenjolde
bon 5,7 cm, vorm und hinten in beionderen Gejchüß-
Händen noch je 2 12 cm Kanonen; auf der Kommando:
brüde finden 2 weitere 5,7 cm Geſchütze Pla und ebenſo
viele in dem unteren Maftlorb des hohlen Eijenmajtes,
während der obere mit 2 Mafchinengewehren aus—
gerüftet ift.
Die Bewaffnung wird durch 4 Torpedorohre vers
vollftändigt, von denen 2 unter Wafler.
Die Bejagung wird aus 32 Difizieren und 500 Dann
beitehen: die Koſten betragen über 20 Millionen Lire.
(L’Esereito u. Italia militare.)
Kleine Mittbeilungen.
England. In legter Zeit find aus dem Heere und
Volle heraus verfchiedene — und darunter gewichtige —
Etimmen laut geworden, die eine ftarfe Vermehrung
und gründliche Neuordnung des Heeres fordern.
Selbft der Commander in chief, Lord Wolfeley, hat
fih, wenn auch vorfichtiger als Andere, in diefem Sinne
ausgefprocdhen, und es heift, daß er feiner bezüglichen,
viel beachteten Rede eine ausführlihe Denlſchrift über
die Nothmwendigfeit einer durdgreifenden Seeresreform
im Sinne der Vermehrung folgen lafjen wird. Sehr
ſchroff äußert fi zur Sade die United Service Gazette
(Mr. 3374). Nachdem fie den Plan, einen Armeeverein
(Army League) zu gründen, der diefelben Zwecke ver:
folgen fol wie die bereit# bejtehende Navy League
binjuchtli der Kriegsflotte, mit Freuden begrüßt hat,
ſchreibt fie: „Ein Armeeverein könnte erfolgreich dahin
wirten, das allgemeine Interefje für das Heer zu beleben
und einen Drud auf die Regierung dahin auszuüben,
dab fie die Einführung von Reformen bald in Angriff
nimmt. Das Heer befindet ſich eingeftandenermaßen in
einem fläglıhen (lamentable) Zuftande. Das ijt eine
Xhatfache, über die es unter den Sacverftändigen feine
abweichende Meinung giebt. Wir verlafjen uns zu fehr
auf unfere Flotte und vernadläfjigen das Yanpheer.
ngland wird nie in eine Beſchneidung ber für die
Kriegsflotte ausgeworfenen Mittel zu Gunſten des Land⸗
heeres willigen; aber wenn das große Publitum in
wahrheitsgetreuer Weiſe von dem Suflande der Streit:
fräfte zu Lande Kenntniß erhält, wird es die Regierung
zur Vermehrung der Ausgaben für das Heer zwingen.”
Franfreich. Der Geſetzesvorſchlag, melder die
Zmweıtheilung des 6. Korps und damıt bie Erhöhun
der Zahl der im Mutterlande befindlichen Korps von 1
auf 19 zum Gegenftande hat, ift durch den Kriegäminifter
der Kammer der Abgeordneten mit der Begründung
unterbreitet, daß die Stärke der im Bereiche jenes Korps
verfammelten Truppen der Befehlsführung eine allzu
ſchwere Aufgabe ſtelle. Es fei durdaus geboten, die
felbe zu erleichtern, und es ließe fich dies fofort aus
führen, ohne daß weitere Koften erwüchſen. Es werde
daher beantragt, den erften Artilel des Geſetzes vom
24. Juli 1873 dahin zu ändern, daß derfelbe fortan
lautet: „Das Gebiet von Frankreich zerfällt in Beziehung
auf die Gliederung (organisation) des ftehenden Heeres,
der Referve des Ntchesben Heeres, des Territorialheeres
und der Neferve des Letzteren in 19 Bezirke (rögions)
und in Unterabiheilungen (subdivisions) diefer Bezirke.”
Es wird allgemein angenommen, daß die Stadt Nancy,
welde für diefen Zwed ein weıtgehendes Entgegentommen
in Ausſicht geftellt hat, der Sit des neuen Generals
fommandos fein wird, während der lommanbdirende
—— des 6. Korps in Chälons fur Marne verbleiben
würbe.
— 98 Batterien werden im Laufe des bevorftehenden
Winters im Lager von Chälons mit der Bedienung und
dem Gebrauche der neuen meittragenden Schnellfeuers
geſchütze befannt gemadt werden,
(L’Arvenir militaire Nr, 2253.)
— Der Mangelan Bewerbern um den Eintritt
in die milıtärroßärztlide Laufbahn madt fid
in empfindlicher Weife fühlbar. Der im legtverflofjenen
Zahre gemadte Verſuch, den Zudrang zu den ın den
Veterinärfchulen vom Kriegäminifterium zu befehenden
Pläßen durch Gewährung peluniärer Vortheile zu fordern,
hatte fo wenig Erfolg, daß fi für 25 folder Stellen
nur 22 geeignete Anwärter fanden, obgleihd man bei
einigen der Letzteren die beflimmungsmäßigen Ans
forderungen bereits —** hatte. Im laufenden
Jahre wurden die nämlichen Erfahrungen gemacht. Die
Anzahl der mit Geldprämien von je 300 Fres.
Bedenlenden ward von vier auf acht verdoppelt,
trotzdem hätten von 32 auf ihre techniſche Befähigung
geprüften Bewerbern nur 20 zum mündlichen Examen
zugelafjen werden dürfen. Um deren wenigſtens ebenjo
viele zu haben, wie Plätze frei waren, berief die Roms
miffion meıtere fünf dazu ein, denen dad Miniſterium
noch drei beigefellte. Bon den Legteren waren jedoch
zwei fo ſchwach, daß fie durdjfielen. Le Progres militaire
Nr. 1764 fieht das einzige Mittel, fo bedenklihe Vers
hältnifje zu ändern, in einer Verbeſſerung der roßärztlichen
Laufbahn überhaupt.
— Der Anſpruch auf freie Ueberfahrt nad
Madagasfar, welder vor dem Jahre 1895 den Ges
neralen und Stabsoffizieren fomwie einigen anderen
Klafien von Offizieren und Angeftellten für ıhre Familien
in gleihem Umfange gewährt wurde, wie er diefen bei
———— nad den übrigen Kolonien und Schutz⸗
gebieten zufteht, dann aber mit Rüdfiht auf die auf
2671
der Inſel beſtehenden Verhältniſſe ihnen entzogen wurde,
iſt jezt von Neuem eingeräumt worden.
(Le Progr&s militaire Nr. 1764.)
Aufland. Bisher war es in der Armee bei
Abftattung mündliher Rapporte an Borgejegte,
fo 4. B. durd dem Feldwebel ober den Unteroffizier
bu jour an den das Revier befuchenden Kommandeur,
desgleichen auch bei fchriftlihen Meldungen, üblich, dem
Rapport ſtets die Medensart: „Bei der Kompagnie ıc.
it Alles in Ordnung” (wasjo obstoit blagopolutschno)
voranzufhiden. Letzteres jelbft dann, wenn bei dem
weiteren Rapport bie allerunangenehmften Borfälle,
man möchte fagen Mord und Todtſchlag, zu berichten
waren. Nach einem Befehl vom 2. September foll diefe
faft zum geflügelten Wort gewordene Redensart in
Zufunft bei den Wapporten und Meldungen fortfallen
und gleih mit Angabe der vorgefallenen Thatſachen
begonnen werden, wofür von dem Kriegäminifter beftimmte
Formen in Vorfchlag gebracht werben.
— Laut Befehl vom 8. (20.) September find
wei neue Dragonerregimenter Nowo-Archangel
Nr. 53 und Nomwo-Micogrodst Nr. 54 4 errichten, die
vorausſichtlich zur 3. ſelbſtändigen Kavalleriebrigade
zuſammengeſtellt werden. Die beiden Regimenter haben
bereits Standarten und je fünf ſilberne Trompeten er—
halten, die urfprünglihd dem 1. und 2. Ukrainſchen
Kafatenregiment 1812 bis 1814 für friegerifhe Aus—
zeihnung verliehen worden waren und fidh bisher im
Befit zweier älterer Dragonerregimenter befanden. Bon
den älteren Dragonerregimentern befinden ſich befanntlic)
48 zu je 3 im Berbande der Kavalleriedivifionen Nr. 1
bis 15 und der Kaukaſiſchen. Nr. 49 und 50 bilven die 1.,
Nr. 51 und 52 die 2. felbftändige Kavalleriebrigade.
Auf 22 Armeelorps (einſchließlich Garde- Grenadier⸗ und
Kaufafifches) fommen alfo jegt 16 (mit 2 Garder 18)
volle Kavalleriedivifionen, von denen Nr. 13 und 14 zu
einem Ravallerielorps vereinigt find. Ferner vier Kaſalen⸗
divifionen und dtei felbftändige Ravalleriebrigaden. Ins—
gefammt 22 Divifionen und 3 Brigaden.
— Mährend im Donheere bisher die dem Erfah:
aufgebot zugezählten Kaſaken im Frieden nur die zum
Antritt des Dienftes nöthige Bewaffnung und Aus—
rüftung in Bereitfhaft zu halten hatten, haben fortan
laut Befehl vom 10. September diejenigen der jüngiten
Jahrgänge, welde in Ermangelung von zum Frontdienft
geeigneten Mannſchaften des 3. Aufgebots dazu beftimmt
find, bei einer Mobilmahung die Yüden bei den Res
gimentern des 3. Aufgebots auszufüllen, auch Uniformen
in voller Bereitfhaft zu halten. Sie unterliegen in
dieſer Hinficht derfelben Ueberwadhung wie die drei Auf-
gebote der Kaſalen des Frontaufgebois. Es liegt hierin
eine Verfchärfung der von den Kafafen geforderten
materiellen Zeiftungen und ift ein Zeichen dafür, daß es
der Abgänge ꝛc. wegen nicht möglid fein würde, Die
Regimenter des 3. Aufgebot? nur aus ſchon aktiv ge—
dienten Mannſchaften in voller Zahl zu formiren. Den»
jenigen beurlaubten Offizieren des Orenburg« und Ural:
Rafatenheeres, die dazu beftimmt find, als Richter bei
den Negimentögerihten innerhalb des Heeresgebietes
Verwendung zu finden, werden fortan außer dem Behalt
Tıfchgelver bezw. Tagegelder, Letztere aber nur für die
Sitzungstage gezahlt. (Ruf. Invalive Nr. 198.)
In Warſchau fol ein Kadettenkorps als erfte
Anftalt diefer Art in Ruſſiſch-Polen errichtet werden,
zur Aufnahme von Söhnen der in diefen Zandestheilen
Gedrudt in der Königlichen Hofbugbruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 68—71.
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 100
2672
in und außer Dienft befindlihen Offiziere, Beamten
und anderen Berechtigten. Es gab bisher 22 Kadetten⸗
forps, davon 4 in Petersburg, 3 in Moslau (ein früher
beftehendes 4. ift aefchlofjen), I in Orel, 1 in Woronjeſch,
1 in Poltawa, 1 in Kijew, 1 in Polosf, 1 in Nıfchegorodst,
1 in Jaroslam, 1 in Pſtow, 2 in Orenburg, 1 in Sımbirst,
1 Sibirifhes, 1 in Tiflis, 1 Donifhes (in Nowo—
tſcherkaſſt), 1 Finländifhes in Helſingfors. Außerdem
1 Pagenkorps in Petersburg und 1 Seefabettentorps.
Mit dem neu binzutretenden Korps in Warfchau
giebt es mithin künftig 1 Pagenkorps, 23 Land» und
1 Seeladettentorpe. Mit Ausnahme des Pagenlorps
und des Fyinländifchen Kadettenforps, welche Anftalten
ihre Zöglinge bis zum Offizier vorbereiten, entlafjen die
übrigen Zandfadettenforps ihre Abiturienten in die bie
militärifhe Fahbıldung übernehmenden Kriegsſchulen,
davon vier für Anfanterie in Petersburg, Moslau (2)
und Kijem, eine für Kavallerie und Rafaten, zwei für
Artillerie und eine für die Genietruppen, Letztere ſammtlich
in Peteröburg. Kriegs » Schulfurfe hat überdies Die
Kavallerie⸗Junkerſchule in Selifametgrad.
— Bemerkungen bed Generals Dragomirom bei
NRefrutenbefihtigungen: „Der Schritt war im Al
— gut, bei einigen Kompagnien aber zu Fur.
ufmerffamfeit ift da. Richtung nad) einem angegebenen
Punkt zu nehmen, verftehen fie aber nicht genau; ein
Beiden, daß die Ausführung des Befehls nicht überwacht
wird. Die Richtung wird nit feftgehalten, es madt
den Eindrud des Schwanfene. Die Leute bemühen fid,
mit den Füßen ftarf aufzutreten; das taugt nichts. Das
Ererziren geht ſehr medanifd nad) der Schablone. Für
den Dffigier ift das ja matürlich bequemer, er braudt
nicht nachzudenken und arbeitet fein Programm herunter.
Die Gymnaſtik ift eintönig und langweilig, fie Hypnotifirt
die Soldaten, regt fie aber nit an. Ebenfalls zur Be
quemlichleit des Ausbildenden. Die Bajonettftöße werden
auf FFechterweife ausgeführt und find nicht energiſch
genug, mehr zum Schein. Beim Schießen mit Salven
wird der Aufjat nicht genügend berüdjichtigt, man bemerlt
die Ungleihmäßigfeit felbit auf weiteren Entfernungen.
Sehr fjonderbares Verfahren, da es fidh hier nicht nur
um gutes Schießen, fondern auch um genaue Aus
führung der Befehle des Vorgefegten handelt. Einer
der Offiziere, der eine halbe Kompagnie junger Soldaten
befehligte, verjtand feine Sade nidt. Er hatte früher
eine Stellung außer ber front eingenommen und war
erft unlängft zur KRompagnie getreten. Keine (nt:
ſchuldigung; man muß auch folhe Offiziere zum Dienft
in der front heranziehen und darf fie nicht zu Beamten
werden lafjen. Die jungen Soldaten find fonft gut
ausgebildet. Ich bitte nur, bei Erlernung des Barnifon:
dienſtes ben Ausbildungsgrundfägen feine perfönlichen
Dinzufügungen zu maden. Es ift das gar nicht nöthig
und verwirrt die Leute nur.”
— Bemerkungen ded Generals Dragomirom bei Be:
fihtigung eines Mörferregiments: „Die Schnellig-
feit des Schießens hat fid) gegen das vorige Jahr mehr als
verdoppelt. Sie betrug 1896 für Bomben 80 bis 34
Sekunden, für Schrapnels 99 bis 131 Sekunden; für
1897 für Bomben 29 bis 44 Sekunden, für Schrapnels
35 bis 55 Selunden im Durchſchnitt. Ein gutes Er
gebnif, es fann aber noch viel befjer werden, Die Zeit:
unterjchiede find immer noch viel zu groß, ebenfo bie
Zahl der gemadten Fehler, bei denen gute Schieß—
ergebnifje unmöglich find.” (Ruſſ. Invalide Nr. 194.)
—
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 90.
ſochenblatt.
Verlag der Königl. Hoſbuchhandlung
von E. ©. Mittler * Sohn,
Berlin swı2, Kodftr. 68 — 71.
Militär-
Verantwortlicher Redakteur: Zweiund achtzigſter Jahrgang.
v, Eorff, Generalmajor . D.,
Öriedenau b. Berlin, Godlerſtt. Erpebitlion: Berlin swı2, Kochſtraße 68.
Diefe Zeitfchrift ericheint jeden Mittwod und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Auhkerbem werben derjelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zmeimal das literarifche Beiblatt, die „Militär: Literatur:
Zeitung“ ; 2. jährlih mehrmals größere Auffäge ala befondere Beiheite, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden tft.
Vierteljährlicher Pränumerationspreis für dad Ganze 4 Mart 50 Bf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Zeitungsipeditionen — ar.
NM 101, 1897,
Berlin, Sonnabend den 13. November.
Zubalt:
Berfonal-Beränderungen (Breuken, Bayern, Württemberg). — Drbend-Berleibungen (Preußen, Bayern, Württemberg). —
Unmitlelbares Hönigliches Dekret (Württemberg).
Jonrualiftifcder Theil.
Militärische Gejellichaft zu Berlin. (Anzeige) — Militärifche Gejelihaft zu Berlin. (Bortrag.)
— Der Einfluß ber
Seegewalt auf die Ariege des 19. Jahrhunderts. (Mit Skizzen.) (Fortiegung.) — Kaiferim-AuguftaeBerein für Deutſche Töchter.
— Die Ergebnife des 6. Internationalen Kongreſſes vom Rothen Kreuz in Wien. — Berichtigung.
Rleine Mittbeilungen, England: Starellauf des Schlachtſchiffes Canopus“.
. Prügelftrafe im Heere.
Indien. Berfuche mit gefejlelten Luftſchiffen.
Dum » Dumgeſchoß und Korbit in
Fluß » Hanonenboote, — Spanien: 1800t Kreuzer.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee,
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Sm altiven Heere.
Grof:Ztrehlih, den 10. November 1897.
Taumwel, Gen. Major und Chef des Stabes der Gen.
Infp. des Ingen. und Bion. Korps und ber Feſtungen,
zum Mitgliede der Stubienfommiffion der Kriegs—
afademie ernannt.
Graf v. Hohenau, Major à la suite des 1. Garde:
Drag. Regts. Königin von Großbritannien und Irland,
deſſen Kommando zur Dienftleiftung bei der Gejandt-
Ihaft in Dresden um ein Jahr verlängert.
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche 1c.
2er, Unteroff. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig,
4 Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen, Hufenhäujer, Unteroff. des 6. Anf. Negts. Kaifer
Sm altiven Heere
Den 2. November 1897.
sche. v. Gumppenberg: Pöttmeh: Oberbrennberg,
Dberfilt. à la suite des nf. Leib-Regts., auf An-
fuchen don der Funktion eines perjönlichen Adjutanten
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Arnulf von
Bayern enthoben.
Pflaum, Hauptm. von der Gentralitelle des General
jtabes, unter Stellung à la suite des Generalftabes,
zum perfönlichen Adjutanten Seiner Nöniglichen Hoheit
des Prinzen Arnulf von Bayern ernannt.
Den 4. November 1897.
Schr. dv. Branca, Gel. Lt. des 1. Schweren Reiter:
Regtd. Prinz Karl von Bayern, unter Stellung
à la suite dieſes Truppentheils, auf die Dauer eines
Jahres beurlaubt.
(4. Quartal 1897.)
Wilhelm, König von Preußen,
Hofmann, Unteroff. des 17. Inf. Regts. Orff, — zu
Bort. Fähnrihen befördert.
Den 5. November 1897.
Riedl, Hauptm., bisher a la suite des 8. Inf. Regts.
Prankh und Adjutant bei der 10. Inf. Brig, zum
Komp. Chef im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von
Württemberg,
Frhr. dv. Eyb, Pr. Lt. des 2. Ufan. Regts. König,
unter Stellung à la suite diejes Negts., zum Adju—
tanten bei der Inuſp. der San,
Krifal, Br. 8. des 13. Inf. Negts. Kaiſer Franz
Zoleph von Defterreich, Adjutant beim Bezirks:
tommando Gunzenhaufen, unter Stellung à la suite
des vorgenannten Regts, zum Adjutanten bei der
10. Inf. Brig, — ernannt.
2675
Graf zu Eajtell-Eajtell, Set. Lt. ä la suite des
1. Ulan. Regts. Kaifer Wilhelm IL, König von
Preußen, fommandirt zur Dienjtleiftung dortjelbit,
unter Belafjung im Verhältniß à la suite des ge
nannten Regt3., auf die Dauer eines Jahres beurlaubt.
Den 6. November 1897.
Behr. dv. Bonnet zu Meautry, Pr. Lt. & la suite
des nf. Leib-Regts., in den etatsmäß. Stand dieſes
Regts. als überzählig eingereiht.
Den 7. Nobember 1897.
Schr. dv. Neubed, Oberftlt. und Abtheil. Kommandeur
vom 1. Feldart. Regt. Prinz-Regent Luitpold, zum
etatsmäß. Stabsoffizier im 3. Feldart. Negt. Königin
Mutter,
Bogl, Major vom Stabe de3 5. Feldart. Negts., zum
Abrheil. Kommandeur im 1. Feldart. Regt. Prinze
Regent Luitpold,
v. Hellingrath, Br. Lt. des 3. Feldart. Regts.
Königin Mutter, unter Beförderung zum Haupt.
ohne Patent, zum Battr. Chef in diefem Regt, —
ernannt
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 101
2676
v. Spies, Major und Battr. Chef vom 3. Feldart.
Negt. Königin Mutter, auf die Hauptmannäftelle im
Stabe des 5. Feldart. Regts. veriept.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 5. November 1897,
Vogelhuber, Hauptm. und Komp. Chef vom 4. Inf.
Negt. König Wilhelm von Württemberg, unter Ber:
lelhung der Ausfiht auf Anftelung im Givildienit,
mit der gejeglichen Penſion und mit der Erlaubniß
zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für
Verabfchiedete vorgeichriebenen Abzeichen der Abſchied
bewilligt.
Den 7. November 1897.
Schweninger, Oberſilt. und etatsmäß. Stabsoffizier
im 3. Feldart. Regt. Königin Mutter, unter Ver:
leihung des Charakters ald Oberft, mit der gejeßlichen
Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen ber
bisherigen Uniform mit den für Verabſchiedete vor:
gejchriebenen Abzeichen der Abichied bewilligt.
XIII. (Königlih Württembergifches) Armeekorps.
Im Sanitätsforps,
Den 5. November 1897.
Die Unterärzte:
Dr. Linſer der Rei. vom Landw. Bezirk Stuttgart,
Dr. Trendel der Ref. vom Landw. Bezirk Reutlingen,
Hölſcher im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119,
Dr. Friederich der Ref. vom Landw. Bezirk Reut:
lingen,
Dr. Gutmann der Rei. vom Landw. Bezirk Stuttgart,
— zu Aſſiſt. Merzten 2. Kl. befördert.
Ordens = Berleihungen.
Preufen.
Seine Majeität der König haben Allergnäbdigft
gerubt:
dem Hauptmann v. Wright im Füf. Negt. von Gerd:
dorff (Heff.) Nr. 80 den Rothen Adler-Orden vierter
Klaſſe zu verleihen.
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreichs Bayern Berweier, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigji
bewogen gefunden:
dem Dberiten à la suite der Armee Grafen v. Seins-
heim das Großfreuz des PVerdienft » Orbend vom
heiligen Michael,
dem Öenerallieutenant und Stöniglichen Generaladjutanten
Frhrn. v. Boller den Berdienft-Orden vom heiligen
Michael eriter Klaſſe,
dem Premierlieutenant v. Hellingrath des 3. Feldart.
Regts. Königin Mutter, zuletzt perſönlicher Adjutant
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Franz von
Bayern, die vierte Klaſſe deſſelben Ordens, — zu
verleihen.
Württemberg.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbdigit
geruht:
den nachbenannten Difizieren die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergiſchen
Inſignien zu ertheilen, und zwar:
des Ritterlreuzes zweiter Klaſſe mit Eichenlaub des
Großherzoglid Badiichen Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Hauptmann Pasquay, & la suite des Gren.
Regts. Königin Dlga Nr. 119, kommandirt als
Milttärlehrer zum Kadettenhaus Potsdam;
des Nitterfreuzes des Königlich Siameſiſchen Weißen
Elefanten-Orbend:
dem Premierlieutenant Triebig im Inf. Regt. Kaiſer
Friedrich, König von Preußen Nr. 125, fommanbirt
zum Lehr-Inf. Bat.;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Unnen-Orbens dritter Klafie
und des Kommandeurkreuzes des Fürſtlich Bulgarischen
Eivil-VBerdienit:Ordens:
dem Hauptmann Krüger von der Inf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Reutlingen.
2677
1897 — Rilitär-Wodenblart — Rr. 101
2678
(Aus Nr. 35 des Königlih Württembergifchen Militär: Verorbnungäblattes vom 9. November 1897.)
Unmittelbares Königlides Dekret.
Der in Celle verftorbene verdienjtvolle General der Infanterie 3. D. dv. Schachtmeyer hat dem Armee-
forps, an deijen Spitze er über fieben Jahre geftanden, mit jo warmem Herzen und treuer Hingabe angehört,
dab dafjelbe an dem für die ganze Armee tief jchmerzlihen Verluft einen bejonderen Antheil nehmen wird.
Ih beitimme, daß eine Abordnung ded Armeekorps, beftehend aus einem General und zwei Stabs—
offizieren, an den Beijeßungsfeierlichleiten theilzunehmen hat.
Das Kriegäminifterium hat, dad Weitere zu veranlafjen.
Wilhelm,
Marienwahl, den 9. November 1897.
An das Krieggminifterium.
Journaliſtiſcher Theil.
Militärifhe Geſellſchaft zu Berlin.
Der nächſte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Dienjtag, den 16. November, abends 7 Uhr
in der Kriegsalademie, Dorotheenftr. 58/59
ſtatt.
Vortrag: „Die Oſtaſiatiſche Station der Kaiſerlichen
Marine“, gehalten von Kapitän zur See
Jaeſchke, Abtheilungschef im Oberlommando
der Marine,
Bemerkung: Der vor Weihnadten in Ausſicht geftellte
Vortrag des Hauptmanns Engels fällt wegen Krankheit diejes
Offizierd aus.
Militäriſche Gefellihaft zu Berlin.
Vortrag vom 3. November 1897: „Die Ausfichten der Kavallerie
im Kampfe gegen Infanterie und Artillerie”, gehalten vom
Generallieutenant 3. D. v. Pelet⸗Rarbonne.
An dem neueften Bande der v. Löbellihen Jahres:
berichte ijt über die Schlachtenthätigleit der Kavallerie
gejagt, daß nad) Anficht vieler Taktifer das Eingreifen
der Kavallerie in das Gefecht wegen der verbejjerten
Feuerwafjen immer ſchwieriger wird und hieraus der
Wunſch entjtanden jei, die Reiterei von dem Eingreifen
in den Kampf der anderen Waffen „ein- für allemal
zu entbinden“. Dieje Erörterung bot dem Vortragenden
den Anlaß zu jeinen Ausführungen.
Die Verbefjerung der Feuerwaffen (Rajanz, Schnell»
ladung, erhöhte Wirkung aud auf größeren Ent—
jernungen, rauchſchwaches Pulver) hat nicht allein der
Reiterei, jondern aud) der Infanterie beim Angriff die
Ausfihten auf Erfolg erichwert. Für legtere wird das
Durdjchreiten völlig unbededter Räume im Gefecht
gegen Infanterie erft möglich fein, nachdem die Feuer:
überlegenheit gewonnen ift. Die Treffgenauigfeit gegen
Schüpen in ganzer Figur iſt etwa acht- bis zehnmal
jo groß als die gegen liegende Schügen; hieraus ergiebt
ſich die ſchwierige Frage, in welcher Weiſe der Angreifer
die Stelle, von der aus die Feuerüberlegenheit ertämpft
— — — — — — — — — — — — — — — nn
werden muß, erreichen ſoll. Indem der Vortragende
die Vorzüge und Nachtheile des Herangehens in einem
Zuge und des ſprungweiſen Vorgehens, ſowie auch
das ſogenannte „Sriechverfahren“ berührte, hob er
hervor, daß die Angriffsfrage für die Infanterie nicht
gelöft fei; dennody wird gegebenenfalls ein umjichtiger,
energiicher Führer nicht zögern dürfen, das Wagnif
eined Ungriffd zu unternehmen, und mit vollem Recht,
weil für das Gelingen des Unternehmens auch moraliſche
Faktoren von Bedeutung find. In gleichem Sinne
ericheint e3 angemejjen, aud gegen die Wirkſamkeit
der Neiterei nit ausihlichlid die Schieß—
lehren anzurufen.
Da der Kavallerie feine Mittel zu Gebote jtehen,
die Infanterie des Gegnerd durch Feuer zu er-
jchüttern, jo muß fie warten, bis dies durch die anderen
Waffen erreicht it. Dann bietet ji für eine unter-
nehmungsluſtige Reiterei die Gelegenheit zum Eingreifen
auch jept no; die Ausfiht auf Erfolg hat ſich jogar
vergrößert, weil die moraliſche Zerjegung der Truppen
im Gefecht gegen früher zugenommen hat. Auch die
Fechtweiſe der Infanterie, die im Schützenſchwarm ihre
Hauptlampfform gefunden hat, erleichtert das Eingreifen
der Neiterei. Während die Infanterie in den dicht
geſchloſſenen Karrees länger in der Hand ihrer Führer
blieb, wird fie im Schützenſchwarm der unmittelbaren
Einwirkung der Vorgejepten leicht entzogen. Das gegen:
feitige Sichbeſchießen der von Kavallerie angegriffenen
Schüpenlinien it — mie die Erfahrung der legten
Kriege lehrt — kaum zu verhindern. Endlich, ericheint
die Einführung des Kleinfalibrigen Gewehrs für die
angreifende Reiterei nicht unvortheilhaft, injofern manche
Verwundungen, die früher fofort gefechtsunfähig machten,
erjt nad) Selunden und Minuten die Getroffenen außer
Gefecht jepen. Diejer Umstand kann für die Kavallerie,
die beim Angriff etwa 550 m in der Minute zurüd-
legt, beſonders hinfichtlich der verwundeten Pierde von
Bedeutung werden. Als Angriffsziel für die Kavallerie
find vor Allem die Flanlen und der Nüden des Gegners
ins Auge zu fafjen. Bei der im Beginn des Gefechts
vorhandenen Tıefengliederung des Gegnerd wird ſich
die Gelegenheit zum Cinhauen für die Reiterei nicht
finden, wohl aber in dem Höhepunkt des Kampies,
nahdem die Unterftügungen und auch die Reſerven ſich
in die Schüßenlinien eingejchoben haben.
2679
Der Vortragende beſprach jodann die Ausfichten im
Kampfe der Kavallerie gegen Artillerie In der
Einleitung des AUrtilleriefampfes ift es nicht ausgeichlofien,
daß einzelne im Aufmarjc befindliche Batterien, falls
fie nicht hinreichend durch Infanterie gededt jind, durch
die gegneriiche Kavallerie an der redhtzeitigen Eröffnung
des Feuers gehindert werden. Wirkjamer wird fich der
Kavallerieangriff auch hier im Höhepunkt der Schlacht
gegen die infolge der Verluſte bemegungsunfähige
Artillerie richten, beionderd wenn die Stavallerie gegen
den Rüden der Artillerieftelung anzureiten vermag.
Hierbei fällt zu Gunften eines ſolchen Neiterangriffs
ind Gewicht, dab bei der jeßigen Feuerſtellung der
Batterien die Progen aus Nüdjichten für ihre Dedung
weiter als früher zurücdgehalten und dafür unbejpannte
Munitionswagen in der Nähe der feuernden Geſchütze
aufgejtellt werden; dieſe Munitionswagen ohne Hülfe
von Pferden ſchnell in die richtige Front zu bringen,
wird faum gelingen und das feuer der herums
geihwentten Geihüge nur langjam jein, wenn nicht
ganz aufhören. Auch gegen Stavallerie, die jchräg von
vorn her anreitet, ijt jeıtens der Artillerie auf eine
bejondere Wirkung nicht zu rechnen, weil die Truppe
gar nicht geübt wird, gegen Ziele, die ſich in ſchräger
Richtung ſchnell gegen die Batterien bewegen, zu ſchießen;
hierzu reicht lein Uebungsplatz aus.
An der Hand zahlreicher kriegsgeihichtlicher Beiſpiele
erläuterte der Vortragende feine Erörterungen und wies
nad, dab auch abgeichlagene Reiterangriffe für Die
Führung des Gefechts von Bedeutung fein können, ins
jofern die Worwärtsbewegung des Feindes verlangiamt
wird und die eigenen zurüdgehenden Truppen entlajtet
werden. Selbſt da8 Drohen mit einem Neiterangriff
fann unter Umftänden einen vorübergehenden Einfluß
auf die Mafnahmen des Gegners haben.
Zum Schluß wurde die Thatſache beleuchtet, daß
in dem legten Kriege 1870/71 verhältmigmäßig wenige
Ktavallerieattaden jtattgefunden haben. Bei dem für die
Deutichen faſt durchweg glüdlichen Verlauf der kriegeri—
ſchen Ereigniſſe war der Einjap von Stavallerie nur
jelten nöthig. Auch fehlte unjeren Führern damals
Gejihidligket in der Verwendung der Weiterei, zum
Theil aus Beſorgniß, daß die Kavallerie eine zu koſtbare
Waffe jei, um rückſichtslos eingejept zu werden. Auf
Franzöſiſcher Seite wurden die Neiterangriffe meift zu
unrechter Zeit oder in ungangbarem Gelände oder ohne
den erforderlichen Nachdruck ausgeführt. Wenn aud)
die Zeiten von Hohenfriedeberg, Roßbach, Yeuthen, in
denen die Neiterer entieidende Schläge in der Schlacht
zu führen vermochte, endgültig vorüber find, jo wird
ein zufünftiger Krieg aller Borausjiht nad) von der
Ntavallerie wieder größere Leiſtungen fordern. Wird
die Neiterei in diejem Geifte erzogen und geführt, jo
wird fie — damit jchloß der Vortragende — troß
der verbejierten Feuerwaffen ihren Pla auf
dem Schlachtfelde ausfüllen.
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Kr. 101
2680
Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des
19. Jahrhunderts.
(Mit Skizzen.)
— Fortſetzung
Durch die den Türken im Jahre 1833 gewährte
Hülfe war Rußland zur herrichenden Macht im Süd—
ojiten Europas geworden. Die Pforte hatte Ruffiichen
Schiffen die freie Fahrt durch die Dardanellen, die bis
dahin allen Nationen verſchloſſen waren, zugejtehen
müflen. Wenn auch dieſes Vorrecht durch eine
Europäiſche Konvention vom Jahre 1841 auf Friedens—
zeiten beichränft wurde, jo erregte doch das jtete Wachſen
des Ruſſiſchen Einjluffes die Eijerfucht der Mittelmeer:
Mächte Frankreih und England. Offen reizten fie den
Sultan zum Widerjtande auf, als Rußland ſich aud) in
innere Türkische Angelegenheiten einzumiſchen begann.
Darauf ließ der Zar im Sommer 1853 mitten im
Frieden Rumänien bejegen; als Antwort jegelte die
Franzöſiſch⸗Engliſche Flotte am 22. Oktober ind Marmara:
meer ein, am 23, erflärte der Sultan den Krieg.
Solange die Türken den Ruſſen allein gegenüber
ftanden, beſaßen diefe im Schwarzen Meere*) die maritime
Ueberlegenheit. Am 30. November wurde die Türkiſche
Flotte unter den Mauern von Sinope angegriffen und ver-
nichtet. Died beſchleunigte die Entjchliegungen der Weit:
mächte. Am5. Januar 1854 traten ihre vereinigten Flotten
in Stärke von 35 Kriegsſchiffen mit 2000 Stanonen ins
Schwarze Meer ein und damit änderte fich mit einem
Schlage die gejammte Kriegslage. Die Auffen hatten
die Seegewalt, auf der ihre Operationen in den Jahren
1828 und 1829 aufgebaut geweſen waren, verloren.
Die Ueberlegenheit des Feindes war eine jo große, daß
die Ausficht, ihm erfolgreich zu bekämpfen, aufgegeben
werden mußte. Während wir daher in dieſem Kriege
in der Krim wie in Kleinaſien Aegypter und Tuneſier
zu Schiff vordringen ſahen, war den Ruſſen der See—
weg verjperrt; wollten jie an irgend einem Punlte der
Küſte eine Truppenmacht vereinen, jo konnte dies nur
durch Fußmärſche geichehen. In diejer einen Thatjache
liegt der Schlüffel zu vielen jonft unverjtändlichen Er
ſcheinungen diejes denfwürdigen Krieges.
Wiederum bildeten ſich zwei getrennte Kriegsſchau—
pläße in Europa und in Ajien. In Europa famen die
Ruſſiſchen perationen bereit3 an der Donau zum
Stehen. Siliftria wurde ohne Erfolg belagert. Ein
Türtifches Heer rüdte zum Entjaß heran, drei Franzö—
ſiſche und vier Engliſche Divifionen, die ſich bei Gallipoli,
Konftantinopel und Scutari gelammelt hatten, wurden
zu Schiff nah Warna übergeführt. Dazu fam die
drohende Haltung Dejterreichs; im Frühjahr 1854 gaben
die Ruſſen das weitere Vorgehen auf und zogen ihre
Truppen nad) Bellarabien zurüd. Unterdeſſen hatten
die verbündeten flotten die Ruſſiſchen Häfen am
Schwarzen Meere in Blodadezuftand erklärt. Eine Ve:
ſchießung Odeſſas aber blieb die Erfolge ſchuldig; man
machte wieder einmal die Erfahrung, daß Yandbatterien
über Schiffsgeſchütze mit gleichen Flugweiten eine un:
bejtrittene Ueberlegenheit bejigen. — Es war nunmehr
*) Bergl. hierzu die Kartenſtizze in Ar. 100, Ep. 266354.
2681
überhaupt die Frage, in welcher Weije die Operationen
weitergeführt werden jollten. Wie war Nußland, der
ftarren Landmacht, am beiten beizufommen? Der
wichtigere Kriegsihauplag mußte unzweifelhaft an den
Küften der Oſtſee gelucht werden. Uber es jcheint, als
wenn über dasjenige, was hier zu erreichen möglich
war, und über die Urt und Weije, wie man es erreichen
tonnte, bei den Verbündeten volllommene Untlarheit
geherricht Habe. Unter überjhäumendem Enthufiasmus
der Bevöllerung ging am 12. März 1854 eine große
Engliiche Flotte unter Admiral Napier in See. Dan
erwartete die Einnahme Peteröburgs oder zum mindejten
die Zeritörung des Hafens von Kronjtadt. Die Ereig-
nijje entiprachen keineswegs diejen Hofjnungen. Zunächſt
mußte der Verabredung gemäß das Heranlommen der
Franzöſiſchen Flotte abgewartet werden, und da ſich dieſes
verzögerte, erreichten die vereinigten Geſchwader erſt am
24. Juni die Höhe von Kronſtadt. Die Ruſſiſche Oſiſee—
flotte lag im Schutze der Feſtungswerle. Nelognoszirungen
zeigten bald, daß eın Erfolg ohne Hülfe von Yandtruppen
undenkbar jei. So wurde eine Franzöfiihe Dwiſion auf
Engliſchen Transportſchiffen eingeſchifft und aufden Kriegs⸗
ſchauplatz übergeführt. Noch ehe ſie eintraf, war der
Gedante an weitere Unternehmungen gegen Kronſtadt
überhaupt aufgegeben worden. Man hatte das unbejtimmte
Gefühl, dag man ſich aufeinen Gebietstheil jtürzen müfje, der
entweder vom Feitlande ganz abgeichlofjen oder wenigitens
jo weit entjernt von feinen Machteentren lag, dab das
feindliche Landheer überhaupt nicht oder nur langjam
jur Geltung fommen fonnte, Und jo entſchloß man jid)
endlih, die Alandsinjeln und bejonders die Feſtung
Vomarjund anzugreifen. Died war fein jehr ſchwieriges
Unternehmen, es gelang ohne Aufwand von Helden:
thaten. Darauf kehrte das Franzöjiihe Landungsheer
unter Begleitung der Flotte Anfang September nad)
dtankreich zurüd und nur das Gngliiche Gejchwader
verblieb in den Ruſſiſchen Gewäſſern, bis diejelben zus
zufrieren begannen. — Hier auf dem Baltiſchen Kriegs—
Ihauplage fonnte — darüber war man fi ſchon im
Sommer Har geworden — wenig erreicht werden. Das
Biel, welchem die Mächte zuftrebten, war ja auch in
eriter Linie Die Zertrümmerung der Ruſſiſchen Seegewalt
im Schwarzen Meere gewejen. Sie ging von dem Kriegs:
haſen Sebajtopol aus, wo fid) alle Dods und Arjenale,
Proviantmagazine und Wertjtätten der Nuffiichen Süd»
flotte befanden. Es ſcheint, daß Kaiſer Napoleon III.
zuerit den Gedanken fahte, fi) gegen dieſen Ort zu
wenden; er wurde in England, das jtet3 ein fein-
fühliges Verftändnig für Mittel und Wege gezeigt hat,
den Konkurrenten vernichtend zu treffen, mit Begeijterung
aufgenommen. Man beichloß, das Engliſch-Franzöſiſche
Heer von Warna und Baltjcyid aus nach der Krim
überzuführen. Es handelte ji um den Transport von
59 000 Dann, 5000 Pferden und 133 Geſchützen;
Lebensmittel für 10 Tage wurden mitgeführt. Die Ver:
ladung geihah auf 300 Fahrzeugen, 10 Dampfichifje
dienten als Schlepper. Da man nicht über eine genügende
Zahl von Handelsjhiffen an Ort und Stelle verfügte,
hatte man einen Theil der Franzöſiſchen und Türkiſchen
Kriegsichifie ebenfalld mit Truppen beladen müſſen,
jo daß zur Eskorte fait nur das Engliſche Geſchwader
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Rr. 101
2682
übrig blieb. Das Unternehmen war dadurd) recht gefährlich
geworden, da in Sebaſtopol noch die intafte Ruſſiſche Kriegs—
flotte vor Anler lag. Hätte fie e8 geahnt, da der Feind ſich
zum Theil ſelbſt entwaffnet hatte, wäre ein Angrifj während
der Ueberfahrt vielleicht nicht ohne Erfolg geblieben. So
verließ fie den Hafen nit. — Die Landung der Ver—
bündeten jüdlih von Eupatoria, an der Küſte der Krim,
gelang ohne Schwierigleiten und ungeſtört vom ende.
Wir leien, daß die Engländer am 14. September 30 000
Mann Infanterie und 24 Geſchütze mit Hülfe von 326
Booten und 24 Flößen von 7” vorm. bis 6° abds.,
die Franzojen am 17. September von 9° vorm. bis
6° abds. jogar 3 volle Infanteriedivifionen mit 59 Kanonen
ausjcifiten. (Furse, Military Transport, ©. 154, und
Pernot, Apergu historique sur le service des trans-
ports militaires, ©. 316.) Am 18. September befand
ji) die Armee in vollem Marſche ſüdwärts, am 20.
wurde ein 33 000 Mann ſtarles Ruſſiſches Heer, das
Sebajtopol deden jollte, durch die Yandung jedoch
volllommen überrajcht worden war, in der Schlacht an
der Alma gejchlagen und auf die Zeitung zurüdgemworfen.
Die Invafionsarmee folgte erft am 23. Wan hatte
erkannt, daß die jchlechten Häfen nördlic) von Sebaftopol
fih wenig zu Baſispunlten eigneten. E3 wurde be
ſchloſſen, die Feſtung öſtlich zu umgehen und dıe weiteren
Operationen auf die vortrefflihen Häfen der Südweſt—
füfte zu ftüßen. Am 27. September war der Slanten-
marſch beendet. Er giebt uns ein neues Beiſpiel für
die Leichtigleit, mit der ein auf die Sergewalt baſirtes
Heer jeine rüdwärtigen Verbindungen verlegen kann.
Von nun an liefen die der Franzoſen auf Kamieſch, die der
Engländer auf Balaclawa. An diejen beiden Punkten
wurden bis zu der Erftürmung der Feſtung am 8. Sep-
tember 1855 im Ganzen 250 000 Franzoſen, Engländer,
Piemontejen und Türken mıt über 15 000 Pierden und
800 jchwere Belagerungsgeichüge gelandet, von denen jedes
einzelne mehr als 2000 Schüſſe abgegeben hat. (Rüſtow,
©. 613.) Dieje Mafjen von Truppen und Material, jowie
die ungeheuren Mengen von Proviant, die ein jogroßes Heer
verbrauchte, haben zu Schiff die Krim erreicht. Und dabei
waren die Vorbereitungen und Ausrüftungen der Trand-
porte bejonderd auf Engliſcher Seite ungemein minder:
werthig gewejen. Die Abneigung des Britiichen Charakters
gegen jyitematijche Arbeit, jeıne Vorliebe für Jmprovijation
zeigten hier ihre gefährlichen Schattenjeiten. Das ver-
hältnißmäßig Heine Engliihe Heer hatte infolge von
Mifgriffen der Adminiſtration größere Verlufte durch
Krankheiten als durch die Waffen der Feinde.
Die einzelnen Ereigniſſe der langwierigen Belagerung
bon Sebajtopol können, als genugjam befannt, über:
gangen werden. Nur einige ihrer Begleitericheinungen
bleiben zu erwähnen. — Die Flotte der Weſtmächte hat
nur eine geringe Nolle gejpielt. Namentlich, gelang es
ihr nicht, die Verbindung des jüdlichen belagerten mit
dem nördlichen nicht belagerten Theile der Feſtung
zu zerreißen. Die vielen ſchlimmen Erfahrungen, die man
den Ruſſiſchen Küftenbatterien gegenüber gemacht hatte,
mögen zur Vorſicht gemahnt haben.
Zu Beginn des Krieges hatten die Verbündeten es
unterlaffen, ic) der Seegewalt im Aſowſchen Meere zu
bemächtigen. Die Folge davon war, dab das Ruſſiſche
dung ded Don verproviantirt werden konnte. Erſt im
Sommer 1855 fuhr ein Theil der verbündeten flotten
mit 15 000 Mann Landtruppen in das Aſowſche Meer
ein, bemächtigte ſich einiger Küſtenplätze und verhinderte
weitere Seetrandporte der Ruſſen.
Englifche Krititer gehen zu weit, wenn fie behaupten,
daß die Armee des Fürften Gortichatoff dadurd) ihre
Verbindungen verloren habe. Dieje liefen während des
ganzen Krieges — unerllärlicherweile vom Feinde nie—
mals ernftlid bedroht — über Perefop und Tichongar
nad Norden. Aber einen empfindlichen Schlag hatten
die Ruſſen doch erhalten. —
Ein Beilpiel für die Sorglofigleit und den Mangel
an Vorausfiht auf Seiten der Verbündeten ift der Um—
jtand, daß fie erjt im Jahre 1855 begannen, ihre Baſis—
punfte an der Küſte zu befeftigen. Man hätte denken
jollen, daß dies eine ihrer eriten Maßnahmen ſein
mußte. Ohne Befejtigungen verlor man die freie Ver—
fügung über die Flotte. Bei der bejtändigen Anweſenheit
einer großen Aujlischen Feldarmee in unmittelbarer Nähe
der Belagerungsarbeiten waren Nüdjchläge nicht aus—
geſchloſſen. Man mußte die Gejchwader in der Nähe haben,
um immer über genügend Fahrzeuge zu einer jchnellen
Einſchiffung zu verfügen. — Eine jede Invafionsarmee
wird jofort nach der Yandung dazu jchreiten müfjen, ihre
Aus- und Einladepläge feindlihen Handjtreihen durd)
Bejeftigungen zu entziehen. Nicht oft genug fann man
es wiederholen: Es jind diejelben ftrategiichen
Grundgejepe, die durch alle Veränderungen
der Waffen hindurch, im Land- wie im See:
friege ihre Gültigkeit behalten. Wer würde nicht
an die latonischen Befehle Napoleons erinnert, mit denen
er die fortifilatorijche Sicherung der Baſispunkte feiner
ftrategijchen Angriffe anordnete! —
Dem Laien muß es unfaßlich erjcheinen, daß der
mächtige Militärſtaat Rußland nit im Stande war,
das Invafionsheer, das auf Heinem Raume zufammen-
gedrängt, volle zwei Jahre in der Krim ftand und erjt
1855 auf mehr als 150 000 Mann anſchwoll, mit
Uebermadht zu erbrüden. Die Erklärung finden wir
in der Unfähigkeit der Führung beim Ruſſiſchen Feld:
heere ebenjo wie in den elementaren Wirkungen der
Seegewalt. Während die Verbündeten leicht und mühelos
von Warna die Krim zu Schiff erreichten, hatte die
Auffiihe Armee, die zu Beginn des Krieges an der
Donau und in Bejlarabien jtand, den langen und
beſchwerlichen Landweg dahin zurüdzulegen. Erſt im
November 1854 ftieß jie jehr zufammengejchmolzen zum
Heere Mentſchiloffs und wurde in deſſen Niederlage
bei Inkerman verwidelt. Es iſt dajjelbe ſtrategiſche
Schauſpiel, welches bereits der zweite Puniſche Krieg
geboten und das Mahan in feinem Bude „Einfluß der
Seemadt auf die Gejchichte* *) jo klaſſiſch beichrieben hat. —
Neue große Aufgebote wurden aus dem Innern Rußlands
in Bewegung geſetzt. Aber weldhe Entfernungen waren
*) In Ueberjegung herausgegeben von der Hebaltion
der Marine-Rundidau,. Zweite Auflage. 1897, E. &. Mittler
& Sohn, Königl. Hofbuhhand!. Preis M. 10,—, geb. M. 12,—.,
1897 — Militär-Modhenblatt — Nr. 101
286
Feldheer in der Krim durch Zufuhren von der Müns | zurüdzulegen! Um von Warſchau aus den Kriegsſchau—
plaß zu erreihen, brauchten die 4. und 5. Infanterie—
bivifion im Jahre 1855 90 Marjchtage! Während der
Nachſchub der Verbündeten ohne Verluſte, ausgerubt
und vermwendungsbereit, den Kriegsſchauplatz erreichte,
verfamen die Nufjen auf ihren endloſen Märjchen auf
ſchlechten Wegen durch Steppen und Moräjte, in eifiger
Winterfälte und trodener Sommergluth. Es waren
immer nur Reſte, die das Ziel wirklich erreichten. Die
jenigen Truppen aber, die an der Küſte der Oſtſee ftanden,
wurden hier durch die Seegewalt des Feindes feit:
gehalten. —
Im Jahre 1855 war wiederum eine ſtarke Engliſche
Flotte in der Oſtſee erichienen. Wieder wurden die
Rufjiihen Häfen blodirt, wieder mußte man von
einem Angriff auf Kronſtadt abjehen, wieder lieh fid
die Ruſſiſche Flotte nicht faſſen und wieder wandte
man fih, um überhaupt etwas zu thun, gegen cin
Objekt untergeordneter Wichtigkeit, die den Eingang der
Bucht von Helfingfors verſchließende Feitung Sweaborg.
Ohne bejonderen Schaden anzuridhten, wurde auf
weite Entfernungen jo lange bombardirt, bis jomwohl
die Mörjer wie die Mörſerſchiffe der Englijchen Flotte
vollftändig unbraudbar geworden waren. Für das
Studium ded Kampfes zwiſchen Schiffsgeſchütz und
Landbatterie ift die Gejchichte diefer Beſchießung immer—
hin lehrreih. (Rüſtow, ©. 477 biß 492.) Ohne einen
anderen Erfolg erreicht zu haben als die Berftörung von
Material, wurde die Unternehmung und damit der Feldzug
im Finniſchen Meerbujen aufgegeben. Das Ergebnik
war anjcheinend ein klägliches. Und dod hatte die
Baltiiche Flotte der Verbündeten Großes geleiftet.
Während der ganzen Dauer des Krieges ftanden 50 000
Ruſſen bei Riga und Libau, 20 000 Mann um Reval
und Narwa, 60 000 Mann bei Petersburg und Kron—
jtadt, 40 000 bei Heljingford und Sweaborg (Rüſtow,
©. 469 und 470). Man wagte nicht, diefe Truppen
mafjen nad dem füdlichen Kriegstheater zu entjenden,
da man Landungen großen Stils von Geiten ber
Franzoſen erwartete. Ganze Heere wurden jomit vom
eigentlichen Kampffelde durch die Seegewalt abgezogen
und feitgehalten. — Die Engliſche Geſchichte zeigt em
ähnliches Schaufpiel während des Seektieges von 1778
bis 1782. Es wurde ſchon erwähnt, daß damals das
Inſelreich verſchiedenartig — am jchwerften im Sommer
1779 — von nvafiondgefahr bedroft war. Die
Britiiche Regierung hielt eıme Armee an der Südküſte
verjammelt und wagte nicht, fie auf dem Amerikaniſchen
Kriegsſchauplatze einzufegen. — Die Engländer reagiren
ungemein empfindlid) auf Die Drohung mit einer Yan-
dung. In einem Striege gegen den Zweibund würde
das Bereitſtellen jtarter Franzöfiiher Truppenmaſſen
am Kanal allein ſchon genügen, ſie auf die Nachſendung
von Reſerven zum Indiſchen Kriegsſchauplatze verzichten
zu laſſen.
Wir behalten uns vor, die Frage von Landungen,
welche nicht die ſtrategiſche Hauptaltion, ſondern nur
Nebenhandlungen darſtellen, bei Betrachtung des Krieges
von 1870/71 und die Drganijation von Militär—
transporten über See beim Chineſiſch-Japaniſchen Kriege
eingehender zu beſprechen. Es bleibt nod übrig, die
2685
Ereiguifje de3 Krimkrieges nach dem Falle Sebaftopols
kurz zu ftreifen. Die Nämpfer waren des Streites
müde geworden. Jeder hoffte, dab der Andere
zuerft nachgeben werde, und war bereit, ihm goldene
Brüden zu bauen. Um nicht ganz unthätig zu bleiben,
unternahmen die Verbündeten eine Expedition gegen
die ſchwache Feitung Kinburn auf der Landzunge
gleid,en Namend. Demonftrationen an den Mündungen
ded Bug und Dujepr jollten folgen; ihnen machte das
Einſetzen des Winterd und der Beginn der Friedens
unterhandlungen ein Ende.
In Aſien waren die Ruſſen von Anfang an zur
energiihen Dffenfive entichloffen geweſen, da jie damit
rechneten, bier den Türken allein gegenüberzuftehen.
Sie trafen bald auf erheblihe Schwierigkeiten. Die
Verbindung zur See mit Odeſſa und Sebajtopol war
durch den Gegner geiperrt, der Aufſtand der Kaufaji-
Ihen Bergbewohner erſchwerte auch diejenige zu Lande.
Nur über dad Kaſpiſche Meer Eonnten Berftärkungen
und Proviant dem Heere mit Sicherheit zugeführt
werden. — Im Juli 1855 war es ben Ruſſen troß-
dem gelungen, bis nach Kars vorzudringen umd bie
Belagerung dieſer berühmten Feſte zu beginnen. Fr
die Türlen lag es nahe, das durd) den Fall Sebaftopols
freigerwordene Heer nad Kleinafien zu überführen. Man
verfiel auf den unglüdlichen Gedanten, e8 bei Suchum—
Kale in Eirkaffren zu landen. In die Kämpfe um Kara
einzugreifen, war e3 von hier auß nicht mehr im Stande,
Die Feitung fiel am 24. November 1855, und damit
erreichten die Kämpfe auch auf diefem Kriegstheater
ihren Abſchluß. —
Die Landung in der Krim war ſtrategiſche Haupt-
handlung, wie es die Japaniihe Invafion in China
1894/95 geweſen tft, und wie e8 die Invafion in England
fein würde. Es jcheint nöthig, dies bejonderd zu
betonen. Ein auf die Seegewalt bafirtes Heer von
150 000 Mann ift im Stande, jein Operationsgebiet
bis weit in das innere des feindlichen Landes hinein
auszudehnen. Eine Landung von weniger ald 50 000
Mann an den Geftaden eines Militärftaates ijt ein
Unternehmen, welches den Keim des Miflingens in ſich
tragen muß. Sein Einfluß wird über einen ſchmalen
Küjtenftreifen nie hinausreihen. Wir verweiſen auf die
Ausführungen zu den geplanten Landungsunternehmungen
der Franzoſen 1870,71.
Der Krimkrieg hatte Rußlands Seemacht im Schwarzen
Meere vernichtet. Sebaftopol war zum Trümmerbaufen
geworden; die Ruſſiſchen Kriegsſchiffe hatte man verjentt,
um die Einfahrt des Hafens zu jperren. Der Pariſer
Friede enthielt eine Klauſel, welche aud für die Zukunft
den Ruſſen mur eine jehr bejchräntte Schiffszahl im
Schwarzen Meere geftattete. Won dieſer drückenden
Beitimmung mußten fie ſich während "des Deutich-
Sranzöfiihen Krieges zu befreien; aber eine flotte
neu zu Schaffen, erfordert Zeit. Andererjeit3 legten die
Türfen nach dem Krimkriege einen Theil ihrer Europäi-
Ihen Anleihen für Marinezwede an. Als im April 1877
ein neuer Ruſſiſch-Türkiſcher Krieg ausbrach, konnte
Rußland gar nicht daran denken, die Ueberlegenheit im
187 — militär-Wochenblatt — Mr. 101
2686
Schwarzen Meere zu erjtreben. Die Diftjeeflotte ins
Mittelmeer zu entjenden, war gewagt, da ein plößliches
Eingreifen Englands in den Kampf gewärtigt werden
fonnte, Die Seegewalt war unbeftritten in der Hand
der Türken. Eine ganz neue Lage gegenüber 1828,29,
wo auch Rußland der Türkei allein gegenübergeftanden
hatte, mußte ſich ergeben. Damals hatte die See:
gewalt erlaubt, die fürzejte und ſicherſte Vormarſchlinie
von Bejlarabien nach Sonftantinopel, diejenige am
Meeresufer, innezuhalten. Damals Hätte man aud)
Ruſſiſche Heere don Odeſſa oder der Krim aus direkt
nad einem Punkte ſüdlich des Balkans überführen
fönnen, wenn Eijenbahnen und gute Wegeverbindungen
eine jchnelle Konzentrirung von Maflen im Süden
Rußlands geftattet und die nothwendigen Trandport-
ichiffe zur Verfügung geftanden hätten. Im Jahre 1877
jehen wir die Nuffiiche Heeresleitung die Nähe ber
Küfte ängſtlich meiden und in weiten Ummege den
Vormarſch über Bulareft gegen die Linie Nikopolis—
Ruſtſchuck anſetzen. Freilich war ſeit 1829 gegen
das größte Hinderniß Ruſſiſcher Machtentfaltung, die
großen Entfernungen und ſchlechten Kommunilationen,
angelämpft worden. Moskau und Peteröburg waren
mit Beljarabien, der rim und dem Kaulaſus durch
Eifenbahnen verbunden. Waren dieſe aucd nicht jehr
feiftungsfähig für den Aufmarſch des Heeres, jo konnten
fie als deſſen rüdwärtige Verbindung gute Dienjte
feiften. Auch das Ruffiihe Wegeneg war erheblich
verbejiert worden. — Anders jtand es in der Türtei,
welche nur wenige kurze Bahnlinien bejaß. Der Wegebau
hatte hier weientliche Fortichritte gegen 1829 nicht gemacht.
Der Sciffstransport bildete nad) wie vor die beite und
ſchnellſte Beförderungsart für Truppen und Material.
Die maritimen Unternehmungen der Türken blieben
während der ganzen Dauer ded Krieges in hohem
Grade minderwertbig. Nicht einmal eine regelrechte
Blockade der Ruſſiſchen Südhäfen wurde durchgeführt.
Ruſſiſche Torpedoboote fanden bei der Unbeholfenheit
der gegneriihen Schiffe Gelegenheit zu erfolgreichen
Angriffen. Dies Alles ändert aber die Thatſache nicht,
daß die Türken die freie Verfügung über die Meeres-
jtraßen behielten. Wie während des Krimkrieges jehen
wir Truppen von der Küſte der Adria, von Tunis und
Aegypten zu Schiff dem Bosporus zuftreben.
Auf dem Europäiſchen Krtegsichauplage war Ruß—
land mit Einwilligung Rumäniens im Stande, den
Aufmarſch jofort bi zur Donau vorzujchieben. Dieſer
Strom hatte in feiner Vedeutung als Hinderniß
erheblich gewonnen, feitdem die Türken eine jtarfe
Flottille von Hanonenbooten auf ihm unterhielten und
ihre großen Panzer bis Galap hinauffuhren. Ein
Farragut (vergl. die Kämpfe um den Miffijfippi im
nächſten Abjchnitt) hätte zeigen lönnen, was eine ge:
jchidte Flußvertheidigung zu leiften vermag. In dieſem
Falle müfjen wir mehr die Maßnahmen der Angreifer
bewundern. Sie fperrten den Fluß bei Gala durch
verjentte Schiffe; Torpedoboote, welche mit der Eiſen—
bahn von Kronjtadt gelommen waren, wurden zu Waſſer
gelafjen. Am Juni war die Strede zwijchen Nilopolis
2687
und Ruſtſchuk volltommen abaeichloffen. Ende dieſes
Monats überichritt das 200 000 Mann ftarfe Rufftiche
Heer die Donau bei Siftowa. Die Ereignifje des
Landfrienes können übergangen werden. Erwähnt
jei eine Epiſode, die fich während der Fämpfe um
Plewna füdlich des Balkans abipielte Bei Ausbruch
des Krieges war ein 30 000 Mann ſtarkes Türkiiches
Heer unter Suleiman Paſcha an der Küfte Montenenros
nelandet worden. Als die Lage auf dem Bulgariichen
Kriensihauplage Fritiich zu werden begann, wurde
dieſes Heer zurüdberufen. Es führte dabei eine in der
Geichichte des Kriegstransportweſens rühmlich verzeichnete
Leitung aud. In einer eiminen Woche wurden
30 000 Mann in Dulziano eingelchifit, um Griechen:
fand berumgeführt, bei Enos gelandet und mit ber
Bahn nach Adrianopel befördert (Callmell, S. 297). —
Auch ſonſt zeigten die Türken in dieſem Feldzuge
eine auf fteter Uebung berubende Gemandtheit im
Verichiffen von Truppen über See, wie jie fonft nur
die Engländer bejigen. Als die Ruſſen den Ballan
überichritten hatten, wurde eine Türkiiche Abtheilung,
welche bis dahin im Feſtungsviereck geftanden hatte, bei
Barna eingeihifft, am Bosporus gelandet und mit
der Bahn wiederum nah Mhilivvovel vorgeführt.
Einige Reſte der Armee Zuleiman Paſchas hatte man
bon der großen Vormarſchftraße nah Konitantinopel
nah Weiten in die Nhodopeberge abgedrängt. Als fie
bie Geſtade des Aegäiſchen Meeres erreichten, wurden
fie auf Schiffe geladen und nach dem Goldenen Horn zur
Vertheidigung der Hauptitadt übergeführl. So fehen
wir noch in den lebten Stadien des Krieges bie
Seegewalt ihre Nolle ſpielen. Ohne fie märe bie
Hauptjtadt ſelbſt vielleicht in die Hände der Ruſſen
gefallen, noch ehe die Intervention Englands erfolgte.
Auf dem Aſiatiſchen Kriegsſchauplatze waren im
Sabre 1877 die Landkommunilationen in den Strichen,
welche zu Anatolien und Armenien aehören, gerade
noch fo ichlecht wie 1829 und 1855. Wenn wir troß:
dem bon größeren Aufmarjchtransporten der Türfen
über See hier nicht? hören, fo fit dies ihrem Mangel
an Scifien zuzuſchreiben. Was von biefen aufzutreiben
gewejen war, hatte auf dem Europäiihen Kriegsſchau—
plape Verwendung aefunden, und doch mußten auch
bier jchon vielfach Kriegsſchiffe zum Truppentransport
verwendet werden. Den Ruſſen war der Seeweg ber:
ichloffen, auf dem im Jahre 1829 Rastjewitich feine
Verftärkungen erhalten hatte. Der Mangel aber wurde
nicht jo fühlbar wie während des Krimkrieges, da man
über beſſere Qandverbindungen verfügte. Georgien formte
jebt wejentlih zum Unterhalt des Ruſſiſchen Heeres
beitragen. Die Bergbewohner des Kaufafus waren nicht
mehr bereit, bei geringem Anlaffe die Fahne der Em—
pörung zu entrollen. Cine Türkiſche Heereabtheilung,
welche bei Suchum-Kal⸗« landete, um einen Aufftand
zu veranlaffen, mußte fich unvderricdhteter Sache wieder
einichiffen und nach Trapezunt zurüdtchren. —
Seit 1877 hat Sich die politiiche und ftrategiiche
Lage im Südoſten Europa® von Grund aus geändert.
Der Berliner Kongreß hat eine Anzahl autonomer
1897 — Militär:-Modenblatt — Nr. 101
2688
Slaviſcher Staaten auf der Ballanhalbinfel bearündet,
das Gebiet der Türkei ift erheblich zuſammengeſchmolzen.
Aber der bedeutſamſte Wechiel iſt dadurch entitanden, daß
Rußland feine Schmwarze-Meer: Flotte auf einen Stand
aebract bat, der ihr die Seegemalt bedingungslos ſichert.
Es beſitzt in feiner „Freiwilligenflotte“ ausreichendes
Schiffsmaterial zum Truppentransport in großem Stile.
Eijenbahnen verbinden das Innere des weiten Reiches
mit den Häfen des Schwarzen Meer. — Tem
negenüber iſt die Türliſche Flotte in unrühmlichen
Dafein almählih zu Grunde gegangen. Man Tann
fich nichts Kläglicheres vorſtellen als den mißglückten
Verſuch, ſie im letzten, ſonſt für die Türken ſo glorreichen
Griechiſchen Kriege nochmals zu neuem Leben erwecken
zu wollen.
Schon der Major v. Moltle hat in feinem im
Jahre 1845 erichienenen Werte über ben Krieg von 1829
auf die Möglichkeit hingewieſen, ein Ruſſiſches Heer mit
Hülfe der Seegewalt in unmittelbarer Nähe von Son:
ftantinovel zu landen. Er bezeichnet (S.383) die ſtrategiſch
jehr günstig gelegene Küftenftrede zwiihen Kilia md
Terkos auch al3prattiich au Truppenausfchiffungen geeignet.
Er weift dann auf den Umstand bin, daß im vierten Kreuz
zuge 430 Venezianiſche Schiffe nöthig geweſen feien, um
40 000 Lateiniſche Chriſten nach Byzanz zu überführen,
und daß im Jahre 1833 elf Linienfchiffe mit einer größeren
Zahl Heiner Fahrzeuge nur 10 000 Mann nach dem
Bosporus hinüberbringen tomnten. Die Rufen würden
auch in Zukunft bei ihrem Mangel an Transportmitteln
nicht mehr als 10000 bis 20000 Mann verſchiffen
und damit nie Erheblicyes ausrichten Können. Das Leptere
würde bedingungslos richtig fein. Aber die Verhältnifie
find gegen 1845 eben andere geworben. In den fom:-
binirten Sand» und Seemanövern, welche die Rufen
im legten Sommer im Schwarzen Meere abbielten,*)
wurden 16 000 Mann auf fieben Transvortſchiffen über
die See aeführt, wenn man davon abfieht, daß einige
Truppen ſich auch an Bord der Kriegsſchiffe befanden.
Die überhaupt vorhandenen Transportmittel waren mur
zu einem Heinen Theil in Anspruch genommen. —
Japan hat 1894/95 mit mim 102 Tranäporticyiffen
bon 187 988 Regiſtertons 170 000 Mann nad) China
übergeſetzt; die Verbündeten 1853 bis 1856 führten
250 000 GStreiter zur Krim. Rußland würde auch nicht
annähernd fo grohe Truppenmaffen brauchen, um be}
Erfolges ziemlich ficher zu fein. — Der Umftand, dab
es die Hinderniffe des Balfans und der Donau nid
mehr zu fürchten braucht, erffärt zur Genüge den be-
herrichenden Einfluß, ben Rußland am Goldenen Som
auzübt. (Fortfegung folgt.)
Kaiferin: Angufta= Verein für Deutihe Töchter.
Der im März 1871 gegründete Kaiſerin- Auquite-
Verein für Deutiche Töchter, umter dem Proteftorate
Ihrer Majeftät der Kaiſerin und Königin Auguſte
Viktoria ftehend, bat in den abgelaufenen 25 Jahren
*, 68 fei auf die hocinterefiante Schilderung derſelben
in Nr. 99 des Militär: Wocenblattes hingemwiefen. , (Di, Berfl)
2689
feines Beitehend 1030 Unterjtüßungen im Gejammt-
betrage von 194 590 Mark geleiftet und außerdem zur
Gründung eines Erziehungshaujes, der Kaiferin-Augujta=
Stiftung in Charlottenburg, weſentlich mitgewirkt. Sein
Zmwed bejteht nach dem mit dem 1. Januar 1898 in
Kraft tretenden ermeuerten Statut wejentlid) in der
Fürſorge für hülfebebürftige Töchter der in Deutjchen
Kriegen ſeit 1870 gefallenen oder infolge Feldzugs-
beihädigung verftorbenen Offiziere, Militärärzte, Militärs
beamten und Militärgeiftlichen, ſowie ber denjelben
gleichzuftellenden Träger des Rothen Kreuzes. Dem
Zandheere find in den entiprechenden Kategorien bie
Marine bei mobilen Unternehmungen und die Kolonial-
ihuptruppen gleichgeitellt.
Alle Deutſchen Kontingente find gleihmäßig zu den
Wohlthaten des Vereins beredtigt.
Da das Vereindvermögen bei Beginn bed Jahres
nahezu aufgebrauht war, jo mußte eine finanzielle
Emeuerung jtattfinden. Seitens hoher regierender
Deuticher Fürjten, insbejondere auch Seiner Majeftät
des Kaiſers, ſowie jeitend ‘der Senate der freien Städte,
ferner von militärischen Verbänden und einer Reihe
einzelner Perjönlicykeiten, welche bejonderd darum an—
gegangen worden waren, erfolgte die nächſte Hülfe.
Es wurden dem Bereine gejpendet:
A. an einmaligen Gaben ... MI. 54 676,90
B. an Jahresbeiträgen für 1897 = 1589,30
zujammen: Wit. 56 266,20
Der Verein ift den Spendern für die reichen Gaben
zu tiefftem Dante verbunden, aber mit diejen Mitteln
jeiner erweiterten Aufgabe noch nicht gewadien. Es
bat ihm daher das Centrallomitee der Vereine vom
Rothen Kreuz in dankenswerther Weiſe zur Ergänzung
feiner Mittel ein Darlehn von 30 000 Mark gewährt.
Der Verein wünſcht nunmehr einerjeits, daß
Perjonen, welche nad) dem eingangs gedachten Zweck
zum Bezuge einer PVereinsbeihülje berechtigt find und
etwa feine Kenntniß davon haben, ſich an ihn wenden
mögen, andererjeit$ aber, daß der Kreis feiner Spender
fi) noch weiter ausdehne. Zwar wird von einem
öffentlichen Aufrufe zu dieſem Behufe Abſtand ges
nommen, in der Hoffnung, daß ihm auch ohme einen
jofchen weitere Gaben zufliegen werden. Aber der
Verein wird jede Verbreitung feiner Ziele durch Die
Preſſe, jowie weitere Gejchente mit Dank ertennen.
Die legteren wollen an den Schatzmeiſter Herm Geh.
Rechnungsrath H. Meyer, Berlin S, Luifenufer 26
gerichtet werden, jomweit nicht im Einzelfalle Wer:
trauensmänner des Vereins, welche in den verichiedenen
Theilen Deutſchlands ſich der Förderung feiner Zwecke
widinen, die Erhebung übernommen haben.
Insbeiondere wenden wir uns in dieſer Hoffnung
an die verehrlichen Offizierlorps der einzelnen ſelb—
jtändigen Truppentbeile, jowie an die. Beamtenlörper
der Militärverwaltung mit Bezug auf das Rundſchreiben
Seiner Ereellenz des Königlich Preußiſchen Herrn
Kriegsminiſters vom 2. April d. Is. (Nr. 1546,2.97.0.2.).
Ebenſo haben das Reichs-Marine-Amt, die Nolonials
Abtheilung des Auswärtigen Amts und das Königlich
Bürttembergijche Kriegsminiſterium den Berein empfohlen.
1897 — militär-Wochenblatt — Wr. 101
2690
Nah den im Eingange genannten Berechtigungen
begründen fünftig auch im Frieden bei Ausübung des
Dienſtes oder aus Weranlafjung defielben eintretende
Unfälle, welche den Tod eines Offizier8 oder Militär
beamten ꝛc. herbeiführen, die Fürſorge für die hülfs—
bedürftigen Töchter des PVerunglüdten, und jobald
einmal der Verein über genügende Ueberſchüſſe ver-
fügen wird, ift felbit nad) Todesfällen, weldye nicht
auf ein ſolches Ereigniß zurüdzuführen find, die Fürſorge
für Töchter von Offizieren und Militärbeamten ꝛc. nad)
Mafgabe der verwendbaren Mittel in beſonders dring-
lihen Fällen der Hülfsbedürftigkeit zuläfiig.
Berlin, den 30. Oltober 1897.
Der Berwaltungsrath
des Kaijerin-Auguftas Vereins für Deutſche Töchter.
v. Jagemann, Badiſcher Gefandter,
Vorſitzender.
Die Ergebniſſe des 6. Internationalen Kongreſſes
vom Rothen Kreuz in Wien.
Wie ein großer blüthen- und blätterreiher Baum
nit feſtem Stamm und reich entwidelten Aejten und
Zweigen, jo breitet heut das Nothe Kreuz ſchirmend
und jchüßend jein Dach aus über die gefammte Kultur:
welt, ein Einnbild der Solidarität aller durch das
Band der Menjchlichkeit und der werkthätigen Nächiten-
liebe verbundenen Völker.
Das große Humanitätswert des Nothen Kreuzes
im Geiſt der Zeit zu fördern, e$ auszubauen und die—
jenigen Reformen in dafjelbe einzuführen, weiche durch
das Weſen der internationalen Verträge, die Forderungen
der Humanität umd die Fortichritte in Wiſſenſchaft und
Technik geboten find, ift der Zweck der alle fünf Jahre
jtattfindenden internationalen Kongrefje, zu welchen das
internationale Komitee in Genf, als Gentralftelle der
Verbände des Rothen Kreuzes, die nöthigen Vor:
bereitungen trifft. In der Reihe der bisher ſtatt—
gefundenen Verſammlungen diefer Urt war der Ende
September d. 38. in Wien zufammengetvetene Kongreß
der jechite. Die vorhergehenden hatten in Paris 1868,
in Berlin 1869, in Genf 1884, in Karlsruhe 1887
und in Nom 1892 ftattgefunden,
HundertvierzigAbgefandte, allen Ständen und Berufs:
Hafjen angehörend, und mitihnen auch 32 Damen der hödjften
Ariſtokratie Oeſterreich Ungarns ſowie Negierungstoms
miſſare faſt aller auf dem Kongreſſe vertretenen Staaten,
legten in jenen Tagen Hand an ein Arbeitsfeld, das zu
pflegen und zu beſtellen mehr denn je, angeſichts der zu—
nehmenden Furchtbarlkeit des Krieges die Menſchenpflicht
gebietet und welchem die geſammte Fülle der phyſiſchen und
der imtelleltuellen Kräfte der Menſchheit dienſibar zu
machen, ebenſo jehr ein Gebot der Selbjterhaltung der
ftaatlichen, wie der individuellen, als der oberjten
Grundjäpe der Öffentlichen Moral und der Religion ift.
Außer Europa hatten auch Aſien, Amerika und
Afrila ihre Vertreter nad) Wien entjandt, und zivar
waren aud Japan, Siam, den Vereinigten Staaten
und dem Stongojtaat Vertreter über das Meer, nad)
2
2691
Wien geeilt, um ſich an den dort gepflogenen Ber:
bandlungen zu betheiligen.
Man kann die in den Kreis der Diskuffion gezogenen
Berathungsgegenjtände in drei große Gruppen theilen,
von denen die eriten völferrechtlicher, die zweiten ſanitäts—
technifcher, die dritten humanitärer Art waren.
1897 — Militar⸗Wochenblatt — Nr. 101
Die dad allgemeine Änterejje am lebhafteſten
in Anſpruch nehmenden völlerrechtlihen Themata
umfaßten verichiedene Materien. Von Deuticher
Seite wurde hier die Frage zur Erörterung geitellt,
nad welchen Grundſätzen hinfort die neutrale inter-
nationale Hülfe des Rothen Kreuzes angeſprochen und
gewährt werden jolle. Es wurde diefe Angelegenheit
in dem Sinne erledigt, daß jowohl ein Verlehr von
Komitee zu Komitee, als eine Vermittelung durd)
Intervention der Genfer Stelle in einem ſolchen Falle
jtatthaft ift. Beſonderes Intereſſe wandte fi) den von
Ruſſiſcher Seite gejtellten Anträgen zu, die in vier
Leitfägen zum Ausdrud kamen. Unbedingt zugeitimmt
wurde dem Vorſchlage Rußlands, die Regierungen
aufzufordern, Vorkehrungen zu treffen, um den Miß—
brauch der Abzeichen des Rothen Kreuzes zu verhindern.
Erfahrungsmäßig lommen in diefer Beziehung in allen
Staaten Ungehörigfeiten vor, indem beiſpielsweiſe
Sefellihaften in unbefugter Weiſe zu Öffentlichen
Sammlungen, und Handelsfirmen, die zum Nothen
Kreuz in gar Feiner Beziehung ftehen, zu Reklame—
zweden die Inſignien der Genfer Konvention benuben.
Auch der Antrag Rußlands, während des Krieges oder
bei öffentlichen Unglüdsfällen den Transport des Per:
fonald und Materiald der Bejellichaiten vom Nothen
Kreuz zu Waſſer umd zu Lande zu verjichern und fie von
allen Bollformalitäten zu befreien, erfreute ſich der
Sympathien der VBerfammlung. Die Konferenz beſchloß
diesbezüglich, daß Die Komitees ohne Verzug die
nöthigen Schritte bei ihren Regierungen thun jollten,
um die erwähnten Begünftigungen und Erleichterungen
allgemein zu erlangen. Frankreich und Rtalien find in
diejer Beziehung jchon mit gutem Beijpiel vorangegangen
und Haben für die Beförderung von Frachten des
Nothen Kreuzes eine Befreiung von allen Boll
befihtigungen bezw. einen bedeutenden Nabatt bewilligt.
Ein dritter Nujfisher Antrag ging dahin, daß jeder
Staat in fein Geſetzbuch Strafbeitimmungen gegen
Uebertretung der Genfer Konvention einfügte, und daß
außerdem ein von den Gentralflomitee8 und von ben
Signatärmächten der Genfer Konvention gutgeheihenes
internationales Inſtitut eingelegt werde, welches jein
Urtheil in zweifelhaften Fällen einer Uebertretung der
Genfer Konvention zu füllen hätte. Dem eriten Theil
dieſes Antrags ward injofern Annahme zu Theil, als
der Kongreß anerkannte, es jei wünſchenswerth, daß
jeder Staat dergleichen Verletzungen eines völfer:
rechtlichen Vertrages unter Strafe ſielle, der zweite
Theil jtieh auf Ablehnung, weil in der Einjepung
eines ſolchen Tribunals ein Eingriff in die Souderäne-
tätsrechte eines Staates erblidt wurde.
Der vierte, von dem Vertreter Rußlands vor das
Forum des Kongreſſes gebrachte Vorſchlag betraf eine
Materie, die, verichiedener Auslegung fähig, von völler:
— — — — —
———— — — — ———— — — — — — — — — — — — —
2692
rechtlichem Standpunkt aus ſehr kontroverſer Natur
war. Es handelte ſich dabei um die Frage, welche
Negeln im Allgemeinen fejtzuftellen wären, um,
falls die Straßen gänzlich ungangbar jeien, für die
Sanitätslolonnen neutraler Länder, welche einem Central:
tomitee der friegführenden Mächte Hülfe bringen wollen,
den Durhweg durch das Gebiet des anderen frieg-
führenden Staated zu erlangen. Daran fnüpfte ſich
die fernere Frage, ob ein Ffriegführender Staat das
Recht habe, einem neutralen Gentralfomitee des Rothen
Kreuzes, dad dem Gegner Hülfe bringen will, den Durch
zug zu verbieten, wenn ſich das neutrale Komitee allen
diesfälligen Anordnungen diejes friegführenden Staates
unterwerfe.
Diefem Antrag, welcher unwillkürlich Neminiszenzen
an die von Nuffiicher Seite dem König Menelıt von
Abeſſinien angebotene Hülfe von Seiten des Ruſſiſchen
Kreuzes, welchem aber der Durchzug durd) das Italieniſche
Gebiet verweigert wurde, wachrief, lag wohl der
Gedanke zu Grunde, daß es der Zweck der freiwilligen
Hülfe des Nothen Kreuzes erfordere, ohne Nüdjicht auf
Nationalität die Leiden vermwundeter Nrieger zu
lindern, und daß es Aufgabe der Organe der genannten
Inftitution fei, von neutraler Seite zu Hülfe zu eilen,
damit dieſe rechtzeitig erfolge Auch der zweite
Paſſus wurzelte in dem leitenden Prinzip der Kon
vention von 1864 und in dem Umijtande, daß die
Hülfe den Verwundeten beider Theile werden joll,
wobei leicht der Fall eintreten kann, daß auf jeder Seite
Verwundete aud) der anderen Partei ſich befinden.
Der Kongreß entichied erſtens, daß die freiwillige
Hülfe nur in dem Fall angebracht fei, wenn fie wirklich
verlangt werde, und daß jeder Hülfeleiſtung eine
wirkliche Nachfrage vorangehen müſſe. Zweitens, daß
e3 jedem Staat unbenommen fein folle, die Durch—
ichreitung feines Gebiete! zu vermehren. Dieje Auf
fafjung entipricht durchaus den Regeln und Bräuchen
des modernen Völlerrechtes, welche aud da, wo es
ih um Wahrung hHumanitärer Jnterefien handelt, das
Prinzip der Staatöhoheit und die ſich aus demjelben
ergebenden Konſequenzen aufrecht erhalten will.
Völferrechtlicher Art war aud) der von Franzöfiicher
Seite zur Diskuſſion geftellte Antrag, die Genfer Non:
vention auf den Krieg zur See auszudehnen, von all-
gemeinjtem Intereſſe. Es war dieſer Wunſch ſchon
früher den betreffenden Mächten unterbreitet und von
denſelben bereitwillig aufgenommen worden. Nichts
dejtoweniger iſt demielben bis jet feine Folge gegeben.
Die Gründe, die für den Antrag jpredyen, find ein
leuchtender Art. Die Bewaffnung und Ausrüftung der
Kriegsſchiffe ift eine andere als früher, ebenjo die Kampfes
weile und die Hahrgeichwindigleit der Schiffe, ihr
Kohlenvorrath x. Vor Allem aber iſt zur Ver
wirklichung diejes Antrages erforderlich, daß diplomatiiche
Schritte vorangehen, daß eine internationale Verabredung
als Folge der Genfer Nonvention jtattfinde, die als
Baſis des Studiums diejer Frage zu dienen hätte.
Diefer Alt kann nur aus der Initiative der Regierungen
hervorgehen. Den Nörperjchaften vom Rothen Kreuz
jteht es nur zu, diefen Wunſch auszuſprechen und das
2693 897
Nöthige zu thun, um die öffentlihe Meinung darüber
aufzullären. Diefe ſchon jeit Jahren jchwebende Frage
begegnete einer ſympathiſchen Auffaſſung und Be—
urtheilung und murde dem Antrag gemäß den
—— zur fürſorglichſten Berückſichtigung über—
wieſen.
Die Behandlung der ſanitätstechniſchen Materien,
d. h. diejenigen der zweiten Kategorie, rief zwei hervor—
tragende Vertreter der Kriegsoperationslunde auf die
Rednertribüne. Geheimrath dv. Bergmann (Berlin) und
der erfte Franzöſiſche Delegirte, Dr. Pozzi, traten dabei
warm für aleptiiche Verbandmittel ein. Immer mehr,
jo ſcheint es, neigt man im der Kriegschirurgie der
Auffaſſung zu, daß die afeptiihen Verbände den anti
ſeptiſchen vorzuziehen feien, und zwar aus dem Grunde,
weil Gaze, Watte, Holzwolle x. mit der Zeit ihre
Sterilität, d. h. ihre unbedingte Keimfreiheit von
ſchädlichen Stoffen, verlieren. Deshalb bedürfen die
in den Friedensdepots angehäuften Vorräthe von Zeit
zu Zeit einer erneuten Sterilifation. Im Felde aber
und für den Krieg wird es ſich empfehlen, eine Anzahl
transportabler Sterilijätiondapparate mitzuführen und
dofür bei Zeiten Sorge zu tragen, daß ein im
Sterilifiren gejchultes Perjonal vorhanden iſt. Aller-
dings wird es nicht leicht fein, die afeptiiche Methode
bei der erjten Wundbehandlung auf dem Kriegsſchauplatze
jelbjt oder in den ihm nahe gelegenen Ambulanzen zur
Geltung zu bringen, und doch it gerade dort Die
Bichtigkeit der Verbände noch größer. Es ijt demnach
ein Gebot der Nothwendigkeit, die Mittel eingehend zu
ftudiren, melde die Anwendung diejer Verbandweiſe
fiherftellen.
Auf dem Felde der humanitären Fragen jtand
die vorbereitende Friedensthätigleit der Vereine vom
Kothen Kreuz für den Krieg zur Berathung. Die
genannten Vereine haben nicht nur die Aufgabe, jondern
auh die Verpflichtung zu bejtimmten Leiftungen im
Kriegsfal. Aus der urjprünglic freiwilligen Mit—
wirkung bei dem Kriegs-Sanitätsdienſt hat jich nad)
modernen Mobilmachungsgrundjägen eine Thätigleit
entwidelt, welche bei aller Freimilligleit doc) zu Er:
gebniffen führen muß, deren VBorhandenjein im gegebenen
Augenblick jeitend der Heeresleitung mit aller Präzifion
erwartet wird. Dieje Thatjache birgt für das Rothe
Kreuz die Nothwendigkeit einer dauernden und inten>
ſiven Kriegsbereitſchaftspflege in fich, welche mit allen
Mitteln danach zu jtreben hat, daß die vorhandenen
Kräfte der Vereine nicht bloß erhalten, jondern ftändig
vermehrt werden. Die genannten Gefichtspunfte hob
der Deutiche Delegirte, der die befondere Berichterjtattung
über dieje Frage übernommen hatte, mit Klarheit und
Schärfe hervor, indem er daran zugleic die Forderung
Inüpfte, daß die Vereine vom Nothen Kreuz ſich Auf-
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 101
|
gaben von aktuellem Intereſſe umd fichtbarem Erfolg |
zuwenden und allen im Vollsleben auftaucdhenden, auf |
organijirte gemeinnüßige Arbeit gejtügten Bedürfniſſen
ihre Aufmerkjamfeit widmen und prüfen müſſen, ob
und wie fie für die Ziele des Nothen Kreuzes nutzbar
zu werden geeignet find. Dieje Erwägung leitet zu
der Frage hinüber: Welches find die Anhaltspunkte, die
|
1)
2694
den Arbeitsantheil des Nothen Kreuzes an dem jtaatlichen
Sanitätsdienjt beftimmen, und ferner: Welches find die
Anhaltspunkte zur Beurtheilung der Vermehrung von
Hülfsmitteln und Hülfeleiftungen? Die Erfahrungen
während der neuejten Siriege und gewijje theoretijche
Erwägungen geben und wenigitens bis zu einem be-
ftimmten Grade Antwort auf die letztere Frage.
Die Organijation des Heeres - Sanitätsdienftes
jedes Landes giebt dem zugehörigen Vereinsweſen einen
Maßſtab zur Beurtheilung der eriten Frage. So viel
fteht jejt, daß die zunehmende Zahl der Streiter und
die Verbejjerung der Bewaffnung auch eine verhältniß:
mäßige Vermehrung der Hülfsmittel der freiwilligen
Krankenpflege in Zeit und Raum erfordern werden,
wenn auch die durchſchnittlichen Verluftziffern in Pro—
zenten nicht weſentliche Modifikationen erfahren dürften.
Nah dem vorliegenden ftatiftiichen Material und
den Beobadjtungen und Wahrnehmungen in den legten
Kriegen lann man die Berlufte zu 20 pCt. der
Kombattantenzahl annehmen, zugleich darf man eine
größere Verhältnißzahl von jchweren Berlegungen
(Knochen und Gefäße) und von Todten vorausjehen.
Dies find die Grundlagen, auf welche ſich die janitären
Kriegsvorjorgen ſtützen follen, jowohl auf dem Kriegs—
ſchauplatze als im Rüden der Armee.
Im Hinblid auf dieſe Daten wird e3 geboten fein,
daß ſchon im Frieden eine dauernde VBeichäftigung von
Perjonal des Rothen Kreuzed in der Kranken- und
Gejundheitspflege jtattfindet, und daß ein jtets zur
Verfügung ftehender Vorrath geeigneten Materials für
diefen Zweck erhalten wird.
Die Mittel, um dies zu erlangen, find veridieden.
Zu den unentbehrlichiten gehört die Emführung von
Unterrichtöfurjen, verbunden mit praktiſchen Uebungen,
wie fie der Generalitabsarzt der Preußiſchen Armee,
Dr. v. Coler, in den größeren Garmijonlazarethen
geftattet hat. Außerdem werden Unfalle und Rettungs-
jtationen, Unfall-Meldepojten, eine zwedmäßige Gemeindes
Krankenpflege, vorſorgliche Depoteinrichtungen unter
ftügende Elemente bei der Friedensthätigleit jein.
Alle vorjtehend angeführten Momente, die ſich auf
die Vorarbeiten für den Krieg beziehen, waren übrigens
auch in einer dem Kongreß jeitens des nternationalen
Komitees in Genf vorgelegten umfangreihen Dentichrift
enthalten, welche die von den verjdjiedenen Central
fomitee8 eingegangenen Berichte über diefes Thema in
lichtvoller Weije zujammenfaßte.
Die jehr intereffanten Schlußfolgerungen, welde
aus diejen Einzelberichten zu ziehen find, wurden von
dem Vorjipenden des Kongreſſes zur Kenntniß ber
Verjammlung gebradit.
Nachdem das Plenum der Konferenz dann noch die
von einer ad hoc eingejepten Kommiſſion entworfene
Geihäftsordnung, welche die Behandlung der Geſchäfte
auf den nächiten Stongrefjen regelt, angenommen hatte,
ſchloß die Verjammlung ihre Arbeiten mit dem Bewußt—
fein, den Ausbau und die weitere Entwidelung der
Inftitution des großen Humanitätswerles wm einen
namhaften Schritt weiter gefördert zu haben.
7
Berihtigumg.
Am Militär Wochenblatt Nr. 98 wird Sp. 2605,
zweiter Abjag, in der Belprechung des 5. Bandes des
„Vollöfrieges an der Loire* gejagt: „Nicht zutreffend
icheint uns die Charafterjchilderung des damaligen
Kommandeurs der 49. Infanteriebrigade, injofern er
als ein »blendender Geiſte geichildert wird; man hat
davon im dienjtlichen Verkehr mit ihm jedenfalls nichts
verjpürt.“
Die von mir ©. 124 gegebene Charakterichilderung
des Oberſten v. Windler enthält jo etwas nicht.
Fris Hoenig.
Auf S. 124 des „Volfökrieges* wird Oberſt
p. Windler bezeichnet al® „ein Mann von lebhaften
Geiſte; er liebte eine blumenreihe Ausdrucksweiſe“.
(D. Red.)
Kleine Mittbeilintgen.
England. Mitte Ditober d. Is. fand der Stapels
lauf des Schladtfhıffes „Ganopus” ftatt. Es
iſt das erfte diefer Klaſſe, von der zunächſt jedhs in Bau
genommen jind. In Bauart und Armirung ähnelt dieje
Klafje am meiften dem befannten 15 000 tonnıgen Majeftics
Typ. Die Yänge des „Canopus“ zwiſchen den Perpen—
dıfelm iſt diefelbe wie beim Majeftic, nämlich 119 m, die
anderen Maße find etwas abweichend. Es beträgt die
aanze Länge 127 m, die Breite 23,6 m, der Tiefgang
7,9 m. Die beiden Schrauben werden Durd) zwei von—
einander unabhängige Dreifach-Expanſionsmaſchmen von
zufammen 13500 ındizirten ferdeträften aetrieben, die
dem Schiff eine Geſchwindiglen bis zu 18°, Seemeilen
in der Stunde geben fünnen. Die Kohlenbunter faſſen
1920 t. Das Schiff hat zwei Panzerdeds: eins, das
fih über das ganze Schiff in einer Stärke von 5 cm
bis 7,6 em erjtredt, und ein zweites darüber in einer
Stärfe von 6,3 cm. Der Gürtelpanzer und die Rafematts
panzerungen find beide 15 cm ftarf aus Stahl und
nad dem neueften Verfahren gehärtet. Die Platten
der Barbetteihürme find 25 em bis 30 em ftarl. Seulich
an dem Gürtelpanzer anſchließend erftredt ſich bis zu
den Steven ein 5 cm Starkes Nickelſtahlblech. Die beiven
Stahlmafjen haben je einen Gefechtemars mit drei 4,7 cm
Scnellfeuerfanonen und darüber eleftrifjhe Scheinwerfer.
Das Syiff führt 16 Boote an Bord, darunter Drei
Dampfboote, von denen wieder zwei ald Torpedoboote
für 35 cm STorpedos verwendet werden fönnen. Die
Dauptarmiruna des Schiffes bejteht aus vier 30,5 cm
Kanonen, die Nebenarmirung aus zwölf 15 cm Schnell:
ladefanonen. An kleinkalibrigen Schnelllavefanonen
führt es zehn 7,6cm und ſechs 4,7 cm fomwie adt
Mafchinengewehre und fhließlih ein Oberwaflır- und
vier Unterwafjer:Torpedolansırrohre.
750 Köpfe zahlen. (Nah Englifhen Zeitungen.)
— Auf Veranlafjuna der Regierung wurde eine Ans
zahl in Indien mit em Dum-Dumgeſchoß bergeftellter |
Patronen nad England gefandt, um dort endgültigen
Proben unterzogen zu werden. Die in Norbmweitindıen
tämpfenden Engliſchen Iruppen find jet ſammilich mit
Die Befapung wurd |
Militär-Modenblatt — Nr. 101
folden Patronen (für das Lee-Metforbgewehr) verfehen.
Auch mit Proben des in Indien erzeugten Rordits follen
im Mutterlande eingehende Verſuche angeftellt werden.
Vergleihöverfuhe zu Kırkee (Indien) follen zu Gunften
des Indiſchen Fabrıfats ausgefallen fein. In Zukunft
fol die Munition für Die LeesMetforbgewehre in
Indien dort angefertigt werben: eine fehr wichtige That»
fahe. Borausfihtlih wird die Korbitfabrifation ım
Indien in größerem Maßftabe erfolgen, als es in dem
jest für viefen Zweck allein vorhandenen Erablifjement
zu Kirkee möglıd) ift.
(Army aud Navy Gazette Wr. 1962.)
— Der Luftjwiffergug der Noyal Engineers
hat fein Verſuchsfeld für mehrere Wochen von Ofehampton
nad Lydd verlegt. Unter den wichtigen Berfuchen, die
dort von einem ın 2000 Fuß Hohe ſchwebenden Feſſel⸗
luftſchiff aus angeftellt wurden, verdienen bifondere Er—
mwähnung: Die Erprobung der Sprenggeſchoßwirkung
auf die Körper von Infanteriften, die durd) Puppen dars
geitellt wurden, ſowie das Aufjuhen von Muteln zur
moglichſten Sicherung des Luftſchiffes gegen feindliches
Feuer. Hinſichtlich der ſtörenden Einflüſſe des Windes
wurde feſtgeſtellt, daß bei einer Windſtarke von über
20 Engliſchen Meilen in der Stunde eın Feſſelluftſchiff
für militariſche Zwecke nicht mehr brauchbar ift. (Bes
fanntlıd ift aus diefem Uebelftand ber und — in Deutid»
land — die Konſtrultion der Draden:Luftfgiffe hervor:
gegangen.)
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 4 u. 6.)
— Eın Armeebefehl fest neuerdings die Bedingungen
feft, unter denen in militäriſchen Strafanftalten De Strafe
des Ausgepeitſchtwerdens an Sülvaten volljtredt
werden darf, die Zahl der Verbrechen, welche die Ans
wendung dieſes äußerſten Strafmıttels zulafjen, ift von
früher fieben auf jegt drei herabgefegt: 1. Meuterei oder
Anftiftung zur Meuterer; 2. thätliher Angrıff auf einen
Offizier der Strafanſtali und 3. grobe Infubordination,
deren Unterdrüdung außergemöhnlihe Mittel erfordert.
Von verſchiedenen Seiten wırd aber behauptet, daß dieſe
Herabſetzung der Zahl eine nur ſchembare ıft, da die
betreffenden Strafihaten nur mehr zufammengefaßt auf:
geführt würden, Namentlih Nr. 3 geftatte einen außer:
ordentlich weiten Spielraum.
(Army and Navy Gazette Nr. 1966.)
— Auf der Yarrowfhen Werft zu Poplar iſt kürzlich
der „Jackdaw“, ein neues Fluß: Vertheidigungs:
boot, fertig geworden und abgenommen. Won ıhm vers
fprıht man ſich befondere Erfolge auf dem Nıl, dem
Niger, dem Zambeſi ꝛc. Die Beſtückung bejteht aus
zweı Gpfdg. Schnellfeuergefhügen und vier Maximtanonen;
der Tiefgang beträgt nur 20 Zoll,
(Army and Navy Gazette Nr. 1960.)
Spanien. Einen 1800 t Kreuzer find die am
La Plata anfafjigen Spanıer aus den Erträgnifien frei:
williger Sammlungen im Begriff bauen zu lafjen und
ihrem Muiteriande zu fchenten. Das Schiff wırd eine
Zänge von 75 m, eine Breite von 14 m und eınen Tıef:
| gang von 4,35 m haben. Seine Geſchwindigleit wird
20 Anoten betiagen. Die Armirung wird aus zwei
14 cm Kanonen, vier 10 cm und vier 5,7 cm Schnell:
feuerfanonen ſowie ſechs Mafchınengewehren beſiehen.
Der Bau erfolgt in Graville bei Habre.
Mach Enguſchen Zeitungen.)
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe 68—71
Dierzn eine Beilage der Zeft:Kiellerei von Ang. Grote & Eo, in Frankfurt a. M.
und der Allgemeine Anzeiger Nr. 91.
Militär-Wocenblatt.
Zweiundachtzigſter Jahrgang. Berlag der Königt. Hofbuchandlung
von E. ©. Mittler& Gobn,
Erpeditton: Berlin swı2, Kochſtraße 68.
Verantwortlicher Rebakteur:
». Eftorff, @eneralmajor 4. D,,
Briedenau b. Berlin, Bosierftr, Berlin swiz, Kodftr. 68 — 71.
— — — — — —
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch ch und € Sonnabend und wird d für 8 Berlin Dienftags und Freitags Rachminag von b bis 7 uhr
rg Außerdem werden derielben beigefügt 1. monatlich; ein: bis zweimal bas literarische Beiblatt, die „Militär-Literaturs
ng“; 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden iſt.
Kierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Bf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poftanitalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud bie geitungsfpebitionen — an. — an.
M 102. Berlin, Mittwod den 17. November 1897.
Inhalt:
VerfonalsBeränderungen (Preußen). — Drbend-Berleifungen (Preußen). — Berleibung von Adelsprädilaten (Bayern).
Jonrnaliftiiher Theil.
General ber Infanterie Hans v. Schachtmeyer F. — Einfachheit und Einheitlichleit. — Das Einzel-Prüfungsicieken.
Rriegstehnifhes. Einige Betrachtungen über Feftungen großer Ausdehnung — Frankreich: Neue Schnellfeuers
geihüge. Berfuche mit Mitrailleufen. — — Repetirftugen M/95.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: Alphabetiiches Sad: und Namenverzeichnik ıc. 1896/97. — England: Zufluchts-
hafen bei Dover; Schup der Sübküfte. Torpebobootzerftörer.'
BVerionnl= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
4. Eruennungen, Beförderungen und Berjegungen,
Im oaltiven Geere
Grof:Etrehlig, den 10. November 1897.
Ingenohl, Br. Lt. vom Naffau. Feldart. Regt. Nr. 27,
mit dem 1. Dezember d. 38. von dem Kommando
bei der Botſchaft in Konstantinopel entbunden.
Schr. dv. Nagel, Port. Fähnr. vom 2. Weſtfäl. Huf.
Regt. Nr. 11, in daß 1. Garde-Ulan. Regt. verjeßt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aftiven Hcere
Grof-@trehlig, den 10. November 1897.
Yeutwein, Major & la suite der Armee und beauftragt
mit den Funktionen ded Kommandeur der Schuß:
truppe für Südmweitafrifa, von der Armee ausgefchieden
und unter gleichzeitiger Ernennung zum Kommandeur
der genannten Scußtruppe, als Major mit feinem
Patent in diefer Schugtruppe angeftellt.
Am Beurlaubtenjtande.
Groß:Ztrehlig, den 10, November 1897.
Kümmell, Hauptm. a. D., zulegt bon der uf. 2. Auf:
gebots des Landw. Bezirls Hersfeld, die Erlaubnif
zum Tragen der Landw. Armee-Uniform ertheilt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegäminifteriums.
Den 1. Rovember 1897,
Georgi, Kanzleidiätar, zum Sanzleifefretär im großen
Generaljtabe ernannt.
Orden? Verleihungen.
Prenken.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem zur Zeit in Kaiſerlich Türkischen Dienſten ftehenden | |
Oberftlieutenant 3. D. dv. Grumbckow den Rothen
Adler = Orden zweiter Mafje mit Eichenfaub und
Schwertern am jchwarz-weihen Bande,
i4. Quartal 1897.)
dein Hauptmann Schartman im Pion. Bat. Fürfi
Nadziwill (Dftpreuß.) Nr. 1 den Rothen Adler—
Orden vierter Klaſſe,
dem Major Kraatz, Kommandeur deſſelben Bats., den
Königlichen Kronen-Orden dritter Klaffe,
dem Premierlieutenant Preuß in demfelben Bat.,
269
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 102
270
dem Premierlieutenant Frhrn. v. dem Busſche vom
Didenburg. Drag. Negt. Nr. 19, fommandirt ala
Drdonnanzoffizier bei Seiner Königlichen Hoheit dem
Erbgroßherzog von Oldenburg, — den Königlichen
Kronen⸗Orden vierter Klaſſe,
dem Vizefeldwebel Gorny im Pion. Bat. Fürſt Radziwill
(Oſtpreuß) Nr. 1 das Allgemeine Ehrenzeichen, —
zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigjt
geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen und zwar:
des Nitterfreuzes eriter Klaſſe des Königlich
Bayeriſchen Militär-Verdienſt-Ordens:
dem Major Eben vom Huſ. Regt. Landgraf Friedrich II.
von Heſſen-Homburg (2. Heſſ.) Nr. 14,
dem Major Grafen dv. Hutten-Czapski, à la suite
dieſes Regts.
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dent Premierlieutenant v. Frankenberg u. Ludwigs—
dor; vom Kür. Regt. Graf Geßler (Nhein.) Nr. 8,
dem Premierlientenant vd. Conta vom 6. Thüring.
Inf. Regt. Nr. 95;
des Offizierkreuzes des Königlih Sächſiſchen
Albrechts⸗Ordens:
dem Major dv. Guretzly-Cornitz vom Generalſtabe
des VI. Armeekorps,
dem Major Grafen dv. Hutten-Czapski, ä la suite
des Huf. Negts. Landgraf Friedrih II. von Hefien-
Homburg (2. Heil.) Nr. 14,
dem Major Eben von demjelben Regt.;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe defielben Ordens:
dem Premierlieutenant Frhrn. v. Beaulieu:Mar-
connay vom Inf. Regt. von Wittich (3. Heſſ.) Nr. 83;
des Nitterkreuzed des Ordens der Königlih Württem—
bergifchen Krone:
dem Major Grafen dv. Hutten-Ezapsti, ä la suite
des Huf. Regts. Landgraf Friedrich II. von Helfen:
Homburg (2. Heſſ.) Nr. 14;
des Nitterfreuzes erfter Klaſſe des Großherzoglih Heſ—
fiichen Verdienſt-Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Hauptmann Herden vom nf. Regt. Nr. 98;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzöoglich
Sächſiſchen Haus-Ordens der Wachſamkeit oder vom
weißen Fallen:
dem Premierlieutenant Frhrn. v. Harſtall
5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von
Sachſen);
des Fürſtlich Waldedichen Verdienſtkreuzes erſter Klaſſe:
dem Generallieutenant Baron v. Collas, Komman—
deur der 22. Div,
dem Generallieutenant v. Pfuhlſtein, Kommandeur
dev 36. Div;
bom |
der zweiten Klaſſe defjelben Ordens:
dem Überftlieutenant dvd. Wittih, Kommandeur des
Drag. Regts. Freiherr von Manteufiel (Rhein.
Nr. 5,
dem Dberjtlieutenant dv. Mehow, Kommandeur des
Huf. Regts. König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7;
der dritten Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Major Niemeyer vom Inf, Regt. Herzog Ferdinand
von Braunichweig (8. Wejtfäl.) Nr. 57,
den Majoren v. Donat und Frhrn. v. Reißwit
u. Kaderſin, Beide vom Inf. Regt. von Wittich
(3. Heſſ.) Nr. 83;
der vierten Klaſſe deſſelben Ordens:
den Hauptleuten v. Wipleben und Fiſcher,
den Premierlieutenants Obkircher, v. Olszewski und
Keller,
dem Selondlieutenant dv. Rundftedt, — ſämmtlich
vom Inf. Regt. von Wittich (3. Heli.) Nr. 83;
dem Rittmeiſter Frhrn. v. Lepel,
dem Premierlieutenant und Regts. Adjutanten Grafen
v. Hardenberg,
dem Oberroßarzt Boeder, — jämmtlid) vom Drag.
Negt. Freiherr von Manteuffel (Nhein.) Nr. 5;
der Fürſtlich Waldeckſchen filbernen Verdienſt-Medaille:
den Feldwebeln Reiter, Waßmuth, Engelhardt
und Söder,
den GSergeanten Meijter, — ſämmtlich vom Inſ.
Negt. von Wittich (3. Heil.) Nr. 83;
des Großoffizierkreuzes des Königlich Italieniſchen
&t. Mauritius: und Lazarus-Ordens:
dem Generalmajor Stoeter, Kommandeur der 31. Inf.
Brig,,
dem Generalmajor Braumüller, Kommandeur der
8. Feldart. Brig,,
dem Generalmajor Ritter Hentſchel v. Gilgenheimb,
Kommandeur der 30. nf. Brig,,
dem Generalmajor v. Benedendorff u. v. Hinden:
burg, Chef des Generaljtabes de3 VIII Armee:
orps,
* Generalmajor Paris, Kommandeur der 44. Inf.
tig.,
dem ©eneralmajor Baron de la Motte-Fouqué,
Stommandeur der 43. Inf. Brig,
dem Generalmajor Wallmüller, Kommandeur der
32. Inf. Brig,
dem Oberjten Fchm. v. Thermo, Kommandeur des
Inf. Regts. von Wittih (3. Hell.) Nr. 83;
des Kommandeurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Oberjten Graſen vd. Klindomftroen, Komman
deur der 28. Kav. Brig,,
dem Oberſten Fchm. v. König, Kommandeur ber
22. Nav. Brig,
dem Oberiten v. Wiebahn, Kommandeur des 2. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 32,
dem Oberjten v. Groß gen. v. Schwarzhofi, Kom:
mandenr des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 9
Großherzog von Sachen),
zz
dem Oberften v. Rex,
Inf. Regts. Nr. 95,
dem Oberften Frhrn. Schuler dv. Senden, Kom—
mandeur des 6. Rhein. Auf. Regts. Nr. 68,
dem Oberften v. Thiele, Kommandeur des 5. Rhein.
Inf. Regts. Nr. 65,
dem Dberjten Stieler, Kommandeur des 7. Rhein.
Inf. Regts. Nr. 69,
dem Oberiten Roedenbed, Kommandeur des 8. Rhein.
Ant. Regts. Nr. 70,
Oberiten Galli, Kommandeur des nf. Regts.
r. 161,
dem Oberften Seederer, Kommandeur des Weftfäl.
Drag. Regts. Nr. 7;
des Offizierlreuzes dejjelben Ordens:
dem Major Möller vom Generalftabe der 15. Div.,
dem Major Papprig vom Generalitabe der 22. Div.,
dem Major Eben vom Huf. Regt. Landgraf Friedrich IL.
von Hejien-Homburg (2. Heil.) Nr. 14;
des Großlreuzes des Drdens der Königlich
Italienischen Krone:
dem Generallieutenant Baron dv. Collas, Kommandeur
der 22. Div,
dem Generallieutenant Frhrn. dv. Schlotheim, Kom:
mandeur der 16. Div,
dem Generallieutenant v. Graberg, Kommandeur der
15. Div.,
dem Generalmajor vd. Engelbredt, Kommandeur der
16. Kav. Brig.;
des Kommandeurkreuzes befjelben Ordens:
dem DOberjtlieutenant Ritter v. Longchamps-Berier,
Kommandeur des 2. Bad. Drag. Regts. Nr. 21,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 102
2702
Kommandeur des 6. Thüring. | dem Oberftlieutenant v. Wittich, Kommandeur des
Drag. Regts. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5,
dem Oberjtlieutenant v. Kroſigk, Kommandeur des
Huf. Negts. Landgraf Friedrich II. von Heſſen—
Homburg (2. Hefj.) Nr. 14,
dem Major Grafen v. Hutten-Czapski, à la suite
deſſelben Regts.;
des Großkreuzes des Königlich Siameſiſchen
Weißen Elefanten-Ordens:
dem Generallieutenant v. Bock u. Polach, Allerhöchſt
lommandirt zur Vertretung des beurlaubten komman—
direnden Generals des Gardekorps;
des Großoffizierlreuzes deſſelben Ordens:
dem Generalmajor v. Saldern-Ahlimb, Kommandeur
der Garde⸗Feldart. Brig.;
des Kommandeurfreuzes dejjelben Ordens:
bem Oberſten v. Scheffer, Chef des Generalitabes
des Gardelorps;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Siameſiſchen
Ordens der Krone:
dem Major dv. der Marwitz vom Generalitabe des
Gardelorps;
des Dffizierfreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann dv. Woyna vom Generaljtabe des
Gardekorps;
der Königlich Siameſiſchen goldenen Berdienit-
Medaille:
dem Regiſtrator Beterjen beim Generallommando des
Gardekorps.
Verleihung von Adelsprädikaten.
Bayern.
Seine Königlide Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verwejer, haben im Namen
Seiner Majeſtät des Königs Sich Allerhöchſt beivogen gefunden:
den Oberſten Gottlieb Ritter v. Thäter, Abtheilungschef im Kriegsminiſterium, als Ritter des Verdienjt-Ordens
der Bayeriſchen Krone unterm 28. v. Mts. für feine Perjon der Adelämatrifel des Königreiches bei
der NRitterllaffe einzuverleiben.
Journaliſtiſcher Theil,
General der Infanterie Hans dv. Schachtmeyer +.
Wieder ift einer der Führer aus glorreicher Zeit
binübergegangen zur großen Armee und zu ewigem
Frieden. Lepteren hat der veritorbene General
v. Schachtmeyer wohlverdient, denn er war troß feines
boden Alters — am 6. November d. 8. feierte er
den 81. Geburtätag — ein unermüdlich thätiger, ftreb:
mer Mann hier auf Erden, der ein „Ausruhen“ nicht
fannte, weder geijtig noch körperlich. Ging doch ber
hochbetagte Mann bei jedem Wetter, Tag für Tag in
jein Jagdrevier, brachte er doc) täglich Stunden in
jeinerBibliothef und am Schreibtiiche zu, leſend, ichreibend,
veflektirend. Seine literarifche Erfcheinung auf politiſchem,
philoſophiſchem, geſchichtlichem, militäriichem Gebiete ent:
ging jeiner Aufmerlſamleit. Sein großes Spradtalent und
eine feltene Belejenheit unterftügten ihn hierbei. Aber
Alles trat zurüd vor dem nterefje für die Waffen-
gattung, aus welcher er hervorgegangen, für deren Aus:
rüftung mit einer technifch vorgeichrittenen Waffe er feiner:
zeit in verantwortlicher Stellung eingetreten, für deren
friegämäßige Ausbildung er ein langes Leben lang
praktijh wie theoretifch feine ganze PVerjönlichkeit ein—
gelebt hat.
„Bon der braven nfanterie
Laß ich al’ mein Lebtag nie.“
2708
Diefer Sprud war über der Thür jeined Arbeits:
zimmer angebradt, er bildete da8 Motiv für manchen
guten Sprud, den der verdiente General gethan, in
engeren wie weiteren Sreifen. Er war wirklich ein
General der Infanterie — im beiten Sinne des Wortes,
ohne deshalb aufzuhören, ein „General“ zu fein, der
den Werth der übrigen Waffengattungen richtig einzus
ſchähen und fie auch richtig zu verwenden verjtand.
Aufgewachſen in den beiten Traditionen der Garde:
infanterie unter dem Kommando des Großen Kailers,
frühzeitig vertraut mit Technil und Waffenweſen,
als Vorſtand der Gewehr: Prüfungslommiffion, als
Kommandeur eined Füfilierregiments, welche Regimenter
damals den Dienjt des „leichten Infanteriften“ als ihre
Domäne betradyteten, in verantwortlichen Generals-
ftellungen und nicht zulegt im außerdienftlichen Verkehr
durch Rede und Schrift bemüht, feine reiche infante-
riftiiche Erfahrung nupbar zu machen — Hatte er volle
Berechtigung dazu, fid) gleichlam als Infanterift aller-
eriter Ordnung zu fühlen.
Geboren am 6. November 1816 zu Berlin, wurde
er 5. Augujt 1833 aus dem Kadettenlorps als Setond:
lieutenant dem 2. Garderegiment zu Fuß überwieſen,
bei welchem ſchon der Vater ehrenvoll gedient hatte.
Seine technifche Befähigung führte ihn von 1841 bis
1846 zur Gewehrfabrif in Sömmerda, ein Jahr darauf
zu den Berjuchen mit dem Zündnadelgewehr beim Garde:
Nejerveregiment, dann zur technijchen Abtheilung des
Kriegäminifteriumd, von 1855 bis 1859 — nachdem
er von 1851 bis 1855 dem 1. Garderegiment zu Fuß
ald Kompagniechef angehört hatte — an die Spipe der
Gewehr: Prüfungstommiljion.
Man weiß jet allgemein aus den Schriften Kaiſer
Wilhelms I., dab die VBewaffnungsfrage der Infanterie
in Preußen noch zu Zeiten des Krimkrieges leineswegs
zu Gunften des Bündnadelgewehrs entichieden war,
daß jelbjt noch im Jahre 1857 einflußreiche Generale
bedauerten, „das YZündnadelgewehr nicht wieder ganz
bejeitigen zu lönnen“, und man weiß aus denjelben
Schriften, daß es in erjter Linie der Einficht und der
Thatkraft des damaligen Prinzen von Preußen zu ver:
danken ift — welcher fi) in diefer frage nicht in
Ulebereinjtimmung mit jeinem Königlichen Bruder be-
fand —, das Zündnadelgewehr für die Armee gleichſam
gerettet zu haben. Der „technifche” Vertraute des
Prinzen von Preußen war aber in jenen kritiſchen
Jahren der Major v. Schadhtmeyer als PVorfitender
der Gewehr-Prüfungsfommilfion, und von jener ;eit
ab redjnet das nie erlöſchende dantbare Wohlwollen
ſeines Kaiſers zu v. Schadytmever, defjen Ernennung
zum Kommandeur des 2. Bataillons 1. Garderegiments
zu Fuß im Jahre 1859, zum Kommandeur des Lehr
Snfanteriebataillons im Jahre 1860 erfolgte.
Der Verewigte jprac) gern von feiner „techniſchen“
Dienftzeit im gerechtfertigten Bewußtſein, nicht allein
feiner geliebten Waffe, jondern der ganzen Armee einen
ungeheuren Dienft mitgeleiftet zu haben dur feine
unermüdlice und „dharaktervolle* Arbeit im Intereſſe
des waffentechnijchen Fortſchrittes. Dieſe Arbeit konnte
aber eben nur geleijtet werden mit der vollen Sad
1897 — Militär: Wohenblatt — Nr. 102
———— — 270
kenntniß des „Techniker“. Die allgemeine Nup-
anmendung aus perjönlider Erfahrung zog v. Schacht
meyer dahin, daß jede gute Leiftung auf militäriſchem
Gebiete Anerkennung und Förderung verdiene, in erfter
Linie aber Leiftungen auf wijjenjhaftlidem oder
techniſchem Gebiete. Er jagte ganz richtig: Wer ſich
im Generaljtabe, in der Adjutantur, im Kriegsminifterium
oder im Truppendienfte bewährt, verdient Förderung,
es darf aber ſchließlich nicht auf eine „mechanijcde*
Förderung hinausfommen, Keinem zu Theil werden,
deſſen Perjöntichkeit nicht jo bedeutend ift, um der
Gejammtheit Nußen zu bringen. Dagegen kommen
brauchbare wiſſenſchaftliche Gedantenarbeit oder techniſche
Leiftungsfähigteit der ganzen Armee zu gute Er
war deshalb auch ein entichiedener Feind eines „meche:
nischen“ Beförderungsſyſtems nad) beftimmten Regeln und
vertrat den Grundjaß, der Staat müfje die braud:
barjten Leute fördern, wo er fie finde. Er konnte
ſich dabei auf goldene Worte König Friedrich Wilhelms 111.
(Avancement betreffend) und Kaiſer Wilhelms I. berufen,
und e3 unterliegt feinem Zweifel, daß zu jenen Zeiten,
welche der Armee ihre beiten Generale Ihentte, Wiſſen⸗
ſchaft und Technik ſich ganz beſonderer Schätzung und
Förderung zu erfreuen hatten.
Einem Lieblingswunſche gemäß erhielt v. Schadit-
meyer im Jahre 1861 dad Kommando des Hohen:
zollernihen Füfilierregiments Nr. 40, das damals in
Trier garniſonirte. Er ſtand bis zum Ausbruche dei
Krieged 1866 an der Spike diejes Negiments, und es
ift nicht zu viel gejagt, wenn der Nachruf, den dieſes
Negiment jeinem alten hocdpverehrten Kommandeur im
Militär-Wochenblatt widmete, die Worte enthält: „Eine
großangelegte Perjönlichkeit, ein Kommandeur mit weiten
Blid, dem die kriegs mäßige Ausbildung der Truppe
im Vordergrunde aller Dienftthätigfeit jtand, hat er
vorzugsweiſe das Negiment auf jene hohe Stufe inner:
licher Tüchtigfeit und militärischer Leiſtungsfähigleit ge
bracht, die es in den nachfolgenden Kriegen Thaten
vollbringen ließ, welche der Geſchichte angehören.“
Innerlide Tüchtigkeit — darauf wollte er bei
der Truppe den Hauptwerth gelegt haben, neben der
ftreng kriegsmäßigen Ausbildung. Bei den meiften
jeiner Reden und Anipradhen, die er an Truppentbeile,
Dffizierlorps, Kriegervereine ꝛc. in anerkannt meilter:
hafter Form und von tiefem Gedanfengange hielt, fehrte
es immer wieder: „Die Hauptjadhe für uns find umd
bleiben die Jmponderabilien!“ Er wollte die Die
ziplin und den guten Geift einer Truppe von innen
heraus gearbeitet haben, ihm genügte nicht die äußere
gute Politur oder der Schein der Dinge.
Wenn ein Soldat und Führer von der anerkannten
Bedeutung des Verftorbenen Lehren giebt, jo foll man
auch danach handeln. Als der Verfaffer diejer Zeilen,
der jchon in jahrelangem perjönlichen Verkehr mit
General v. Schadhtmeyer jtand, fi bei ihm als
Kommandeur jeines alten, lieben Regiments — wie er
es nannte — meldete, jagte er u. U: „Pflegen Sie
den Füfiliergeift im Regiment, er hat ſich bei Spicheren
bewährt — ich meine aber darunter nicht etwas Füfilier-
mäßiges in überhebender Bedeutung, fondern ich ver-
2705
itehe darumter den frijchen, flotten Soldatengeift, den
jeder Infanteriſt haben jollte; aber der Prinz Friedrich
Karl nannte das den »Füſiliergeiſte, weil er kein Freund
der jogenannten jchweren Infanterie war.“
Später ſchreibt er: „Sie willen, ich leſe viel
Ruſſiſch (in der Urſprache), da hat mir der General
Dragomirow (bei dem mir aber aud Manches nich
ganz gefällt), der fein Geichäft als Erzieher aber gan,
gewiß verfteht, ausgezeichnet gefallen, wenn es ungefähr
heißt: „Ein Regimentslommandeur muß vierſpännig (die
Rufen haben vier Bataillone) fahren können, wenn er
aber vier Bataillonslommandeure oder gar 16 Kom—
pagniechefs jpielen will, dann taugt er nicht? — das
find aud, meine Anfichten über Selbftändigteit und
Selbitthätigfeit.“
Die Zeit ald Negimentstommandeur in Trier nannte
er die ſchönſte jeiner Dienftzeit, „nur abgejehen davon, daß
ih nicht in der Nähe meines Königlichen Herrn war“;
denn er hatte in Trier drei gute Dinge: „VBernünftige
Vorgejegte, ein gutes Dffizierlorps umd einen guten
Mojelwein.” Den Feldzug 1866 hat General dv. Schacht⸗
meyer mit Auszeihnung als Brigadelommandeur bei
der Divifion Beyer mitgemaht. Als Führer der
Avantgarde leitete er das Gefecht bei Hammelburg ein,
bis ihn ein Schuß in die rechte Hand außer Gefecht
ſetzte; ſchon vorher war ihm ein Pferd unter dem Leibe
erſchoſſen und er durch mehrere Kugeln Eontufionirt
worden.
Bei den Neuformationen ded Jahres 1866 erhielt
er dad Stommando der 41. Infanteriebrigade (Frank—
jurt a. M.), wo er unter ſchwierigen Verhältniſſen fich
bald volled Vertrauen und durch die Urbanität
ſeines Weſens allgemeine Beliebtheit auch in den
nihtmilitäriichen Kreijen erwarb. Bei Ausbruch des
Krieges 1870/71 an die Spitze der 21. Divifion ge:
ftellt, war es ihm vergönnt, am Tage don Wörth
mit jeinen Truppen in einem der Brennpunkte der
Schlacht enticheidend mitzuwirken. Die Truppen der
21. Divijion fochten zuerft gegen einen überlegenen vom
Gelände ungemein begünjtigten und tapferen Feind;
denn die hier fechtenden Franzöfiihen Truppen, bejonders
die Turkosregimenter haben ſich anerfanntermaßen
bei Wörth jehr brav geichlagen. Erſt nad) zähem
Ringen, nach verichiedenen Rückſchlägen und unter der
entigeidenden Mitwirkung der Artillerie gelang es bei
Gunſtett — Spahbah den Sieg ſchließlich an die
Teutihen Fahnen zu feſſeln. Eine einheitliche
Rampfverwendung der 21. Divifion hat jedoch hier
wie in den meilten Schlachten des Krieges 1870,71
nicht ftattgefunden, und dieſer Mangel mußte in ver-
Ihiedenen kriegsgeſchichtlichen Schriften vom taltiſch—
fritiichen Standpunkte aus hervorgehoben werden, wenn
triegsgeſchichtliche Darftellungen überhaupt einen lehr—
haften praftiichen Zweck haben jollen.
General dv. Schachtmeyer war anfänglid) etwas
ägrirt über dieſe Kritilen und gab diejem Gefühle
u. U. Ausdrud in einer Rede, die er im Kreiſe der
Dffigiere des Füjilierregiments Nr. 80 hielt und die
als Manufkript gedrudt wurde.
Der General war jedoch) eine viel zu gerechteNatur und
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 102
2106
ein viel zu Euger Soldat, um ſchließlich nicht die ſach—
liche Berechtigung jener Stritifen anzuerfennen. Er hat
jein ganzes Leben lang jo eifrig nad) „Wahrheit” ges
jtrebt, daß es Ironie gewejen wäre, wenn gerade er
dem Bejtreben, die taltiſchen Erjcheinungen des großen
Strieges für Gegenwart und Zukunft nußbringend zu
machen, feindlid) entgegengetreten wäre.
Ich habe dieſe Epijode hervorgehoben, weil in—
zwiichen die Stimmen derer ſich gemehrt haben —
quantitativ und qualitativ —, weldye jene Detachements-
taftil, die uns jo oft im Siriege 1870/71 entgegentritt,
nicht als vorbildlich anerkennen können und auf eine
rubigere, vorbereitete, einheitlihe Truppenverwendung
dringen. Auch General v. Schadtmeyer hat im Laufe
der ‚Jahre diejes Bejtreben als richtig erlannt, und er
fann deshalb nit mehr als Cidesheljer angerufen
werden jeitend der Bertheidiger der Taktil peu
ä peu.
Was namentlic das Gefecht bei Gunſtett —Spachbach
angeht, jo lagen nach perjönlichen Aeußerungen des
damaligen Kommandeurd der 21. Divijion noch be—
jondere Gründe vor, welde die wenig einheitliche
Zeitung verurjadhten; der General war nicht dazu zu
bewegen, jeinerjeitd aufllärend die Feder zu ergreifen.
Er behauptete, der Geruch der Tinte jei ihm unan—
genehm, wie die „Witterung des Fuchſes“ — das war
aber Euphemidmus, denn er hat jein Leben lang viel
mit „Zinte” gearbeitet, jelbjt jeine zahlreichen Reden
hat er ſämmtlich niedergejchrieben und jie dann gedrudt
engeren Streifen zugänglich gemacht, ebenjo wie gelegent-
lie Ausarbeitungen über militäriihe Fragen. Selbſt
feuilletoniftiich war er nachweisbar thätig.
In der Schlacht bei Sedan übernahm dv. Schadht-
meyer für den gefallenen ©enerallieutenant v. Gers—
dorff die Führung des XI. Armeelorps, welche er erjt
am 24. Februar 1871 wieder abgab. Nach dem
Kriege vertaufchte er das Kommando der 21. Divijion
mit demjenigen über die 8. Divifion. Am 25. Mai
1875 zum Gouverneur von Straßburg ernannt, er—
folgte ein Jahr darauf die Beförderung zum General
der Infanterie und 1878 die Ernennung zum fommans
direnden General des XII. (Königlich Württem-
bergijchen Urmeelorps), an deſſen Spige er bis zum
Ausiheiden aus dem Dienjte (15. Mai 1886) verblieb,
Wenn v. Schachtmeyer ald Kommandeur zweier
Divifionen, al3 Gouverneur von Straßburg, zwiſchen⸗
durch als Führer eines Armeelorps ſtets Hervorragendes
geleijtet hat (demm aud) die „Neuordnung“ von Straß-
burg erforderte viel Umficht und Taft), jo lag es doch
in der Natur der Dinge, daß er erit als fommandiren-
der General jeine Perjönlichleit voll umd ganz zur
Geltung bringen konnte, zumal er wie alle bedeutenden
Menjchen, die Selbſtändigkeit Hochhielt.
Während der acht Jahre als kommandirender
General hat v. Schadytmeyer nicht allein das ihm ans
vertraute Armeelorpd auf einer hohen Stufe militäriicher
Tüchtigleit zu erhalten gewußt, jondern er hat ber
nationalen Zujammengehörigteit zwiſchen Nord und
Süd ungemein werthvolle Dienjte geleifte. Er hielt
auch hier den Blid auf das Ganze gerichtet. Er
2707
1897 — Militär-Wodenblatt — Rr. 102
2708
gewann fich nicht nur das unbedingte Vertrauen jeiner
Offiziere und Soldaten, die mit Luft und Liebe ihren
Dienft unter dem „alten Schachtmeyer“ thaten und
ftolz auf ihm waren, jondern er erfreute fi) auch der
Zuneigung, der höchſten Achtung im ganzen Württem-
berger Land, weil dort neben jeiner militärischen
Tüchtigfeit die den Süddeutſchen anmuthende Leutjelig-
feit ſeines Weſens ihm die Herzen weiter Kreiſe erwarb.
Bis zu feinem Tode jind ihm ungekünftelte zahlreiche
Beweiſe diefer militärischen wie civilen Anhänglichkeit
jeitend eines Vollsſtammes zugegangen, den er ala
einen ganz bejonders fernhaften und intelligenten hoch—
ſchätzte. Der alte Herr ſprach gern von diefer „kom:
mandirenden” Zeit, wie er es nannte, betonte aber
dabei häufig, daß er nur die Intentionen jeines Kaijer-
lien Herrn ausgeführt habe, der ein freund des
Spruches gewejen jei: „Fortiter in re, suaviter in
modo.“ General v. Schadytmeyer hatte nämlich Die
Gewohnheit, bei jeiner großen Belejenheit jremdländiiche
Hajfiiche Eitate, namentlich lateinische, vielfach ala Stich—
wörter, auc in feinen Reden zu gebrauchen. Sein
Leben lang aber hat er in erjter Yinie gleich) Moltle
das „Nihil humani a me alienum puto* hochgehalten.
Die Hieraus ſich ergebende geradezu ſouveräne Be:
herrſchung geichichtlicher, geographiicher, naturwiſſen—
ſchaftlicher, philojophiiher Materien, daS lebendige
verjtändnißvolle Intereſſe für menſchliche Probleme, die
unjerem Dajein erjt den Inhalt geben, machten ihn zu
einem der fenntnißreichiten, in jeltenem Grade allgemein
gebildeten Männer jeiner Zeit. Dieje geijtige Regſam—
feit hat er fi) bewahrt bis an jein Lebensende.
Die Zeit aber, welche zwiichen feinem Ausſcheiden
aus der Armee — im ‘fahre 1885 war er noch
zum Chef des Pommerſchen Füſilierregiments ernannt
worden — und dem Lebensende lag, hat er, als ge
treuer Verwalter des ihm verliehenen Pfundes, in uner—
müdlicher Arbeit an ſich und für das Gemeinmwohl aus—
genußt.
In der waldumfchlojienen Heideſtadt Celle hatte
er ſich jeinen Ruheſitz ausgeſucht. Eigentlich eine auf:
fallende Wahl für ihn, als geborenen Altpreußen, zumal
politiihe Gegenſätze hier hart aneinanderjtießen. Diefe
elf Jahre in Celle brachten aber nicht nur reichen Ge-
winn für die Offiziere der dortigen Garnifon, was
belehrende, anregende, mahnende Einwirkung des greifen
Generals, der gern mit den Kameraden verkehrte, an-
geht, jondern fie find aud) politisch und jozial fruchtbar
geweien, da General dv. Schachtmeyer, der zum Ehren-
präfidenten der Hannoverſchen Striegervereine und zum
Ehrenbürger von Gelle gewählt worden tar, jede
pafjende öffentliche Gelegenheit benußte, um patriotischen
Sinn, nationale Hingebung und Deutſchen Geiſt zu
weden, zu hegen und zu pflegen!
Man mußte ihm geliehen und gehört haben, den
Hochbetagten mit dem jugendlichen Auge, wenn er von
dem „Lategoriichen Imperativ‘, den militärijchen oder
nationalen Pflichten ſprach. Man mußte dabeigeweien
jein, wenn er die Kaiſer-Geburtstagsrede hielt vor einer
Feftverfammlung von mehreren Hundert Theilnehmern
aus allen Berufsllaffen, um dann die Begeijterung
mitzuerleben, die er jelbjt bei den kühlen Niederſachſen
zu ermeden verftand durch die Tiefe der Gedanlen,
durch die Meifterichaft in der Form des Bortrags,
vor Allem aber durch das warme nationale, monarchiſche
Empfinden, das au: feinen Worten hervorflang.
Elaufewiß jagt im feinem Werke „vom Kriege“:
„daß wir mehr den umfajjenden als einfeitig ver-
folgenden Köpfen im Kriege das Heil unjerer Brüder
und Kinder, die Ehre und Sicherheit des Waterlandes
anvertrauen möchten”.
General v. Schadhtmeyer war ein ſolcher „umfafjender
Kopf“, was ihn nicht hinderte, auch ein ausgezeichneter
Spezialift in jeinem Berufe zu fein. Wenn auch mit
feinem Namen feine großen Thaten verknüpft find, fo
war er jedenfall einer der „großen“ Soldaten aus der
Schule des Großen Kaifers, denen das Vaterland und
die Armee für alle Zeiten Dank ſchulden. Keim.
Einfahheit und Einheitlichleit.
Von v. Boguslawski, Generallieutenant 3. D.
Die fogenannte Angriffsfrage der Infanterie füllt
noch immer einen großen Theil der Erörterungen in
der Militär-Literatur. Im Hinblid hierauf möchte id)
einige, in neuerer Zeit erfchienene Artikel, darunter auch
Beiprehungen meined® Buches: „Betrachtungen über
Heermwejen und Kriegführung“, vergleichen und die darin
zu Tage getretenen Anſichten erörtern, wobei idy meinen
Standpunkt zu wahren beabfichtige.
Wenn nad dem Deutich-Franzöfiichen Kriege, ins—
bejondere in Erinnerung an die großen Verluſte bei
St. Privat und auf anderen Schlachtfeldern, dad Ver—
langen nad Formationen auftrat, weldye zur Ab—
ſchwächung der Wirkung des Vertheidigungsfeuerd
geeignet fein möchten, jo geſchieht dies auch jegt, aber
nicht infolge von riegderfahrungen, jondern der
Wirkungen der neueften Feuerwaffen auf den Schießplätzen.
Dies Verlangen it an und für ſich nicht un—
berechtigt, es fragt ſich nur, wie weit man in jeiner
Erfüllung geben kann. Unrichtig aber wäre es, die
Einführung folder Formationen, wenn auch nur im
gewiſſem Grade, zum Ausgangspunlt einer neuen
formellen Taktit der Infanterie machen zu wollen. Die
Vertheidiger der Einführung neuer Formationen, unter
denen Die geöffnete eingliedrige Linie die Hauptrolle
jpielt, führen hauptſächlich zwei Momente ins Feld.
Das eine bejteht darin, daß durch die Garben des
Gewehrfeuers und des Feuerlegels der Schrapnels
tiefe Räume von den Geſchoſſen gebedt werden; das
andere, dab die Durdjichlagskraft der Gejchoffe eine
große Steigerung erfahren hat.
Dad erfte Moment zwingt, jagen fie, zu ganz
flachen, das zweite zu loderen Formationen, alio
der geöffneten eingliedrigen Linie.
Daß die große Fenergeichwindigkeit, die Tragkraft
und die Najanz Hierbei aud eine Rolle jpielen, iſt
jelbftverftändlih; aber die Hauptgründe für die „ge
öffnete Linie“ bleiben die oben angeführten. Während
die Beiprehung meines Buches im Militär-Wochenblatt
Nen. 72 und 73 mir in der Verwerfung diejer Fors
mationen durchaus zuſtimmt, tritt eine Kritik in einer
großen Zeitung lebhaft für fie ein. Es wird in
ziemlich ſchroffer Weiſe meine Aeußerung zurückgewieſen,
daß es mir unfaßlich ſei, wie kriegserfahrene Offiziere
der Einführung ſolcher Formationen zuſtimmen könnten,
und betont, daß man nicht nach ſeinen eigenen Er—
jahrungen nur, ſondern auch mad; denen Anderer
urtheilen müſſe. Ja, wenn man das Selbjterlebte
einzig und allein zur Richtſchnur nähme, würde man
gegen den einfachſten Grundſatz aller Militärjchriftjtellerei
handeln. Mögen die Erfahrungen einer Perſon noch
jo reichhaltig fein, man muß doc immer die Durch—
ſchnitisſumme in Betracht ziehen, wenn man allgemein-
gültige Sätze aufftellen will. Es giebt deren vielleicht
nit viele, aber einige giebt es doc, und davon
nennen twir den Fundamentalgrundſatzt das moraliiche
Element immer in die erfte Linie zu jtellen.
Das moraliſche Element einer Truppe beiteht aber
nit nur in der körperlichen und jeelifchen Tüchtigkeit,
welhe die Mannſchaft ſchon aus einem kriegstüchtigen
Volle von zuhauſe mitbringen fol, nicht nur in den
Eigenſchaften des Korpsgeiſtes, der militäriichen Ehre,
der Disziplin, der Treue an den Kriegsherrn und das
Vaterland, ſondern es befteht auch zu jehr großem
Theil in der geiftigen Beherrichung der Mannſchaft
durch ihre Vorgeſetzten, hauptſächlich durch die Offiziere,
welche von alteröher die Seele des Heered genannt
worden find.
Wähle ic) num aber Formen, welche die Beherrichung
der Mannſchaft im Gefecht allergrößtentheil® und in
den meiften Fällen unmöglich machen, fo ſchwäche ich
dad moralifche Element gleichzeitig mit dem Zufammen:
halt der Truppe, welcher von der Beherrichung durch
die Dffiziere abhängt.
Inwieweit es nun möglich ift, den Zuſammenhalt
im Gefecht bei joldhen Formationen zu erhalten, darüber
mug man die Kriegserfahrung zu Nathe ziehen. Sie
allein vermag und Auskunft darüber zu geben.
Wenn man bei verjchiedenen Gelegenheiten und in ver—
ihiedenem Gelände beobachtet und erlebt hat, daß auch
die beiten Truppen im feuer des jekigen Gejechts
dahinſchmelzen wie Wachs am Lichte, wenn man ge—
iehen Hat, daß im fiegreihen Schlachten Hauptleute nur
12 bis 20 Mann am Ende des Kampfes um fich
hatten, während ihr Berluft an Todten und Ber:
wundeten vielleicht nur 100 Mann und weniger betrug,
die übrigen Fehlenden aljo zu den „Abgefommenen“
zu reinen waren, wenn man gejehen hat, wie die
tühtigften Offiziere die Herrichaft über ihre Leute ver:
Ioren, die fie im Frieden beim Manöver jo feft und
fiher in der Hand Hatten, dann fann man billig erjtaunt
jein, daß für die Unterftügungstrupps und die hinteren
Linien jogar die Annahme von geöffneten eingliedrigen
Linien empfohlen wird. Denn die geichilderten Uebel—
Hände fanden mehr oder minder bei dem in erjter Linie
jechtenden Truppen jtatt, während die hinteren Treffen
(id erlaube mir den Beibehalt diejes verpönten Wortes)
ihren Zujammenhalt meiftentheil® bewahrten, bis auch
tie in die erfte Linie gezogen wurden.
Aber, erwidert man uns, die zugeitandenen Uebel
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 102
2710
jtände entjtanden gerade deshalb, weil wir nicht in
pafjenden Formationen vorgingen, und werben fich bei
jetzt gefteigerter Feuerkraft in Zukunft in noch viel
höherem Grade einjtellen.
Diefe Behauptung ift nur zum Theil richtig, Wo
waren denn die Uebelſtände der Vermiſchung der
Truppentheile, ded Ablommens der Mannſchaften am
größten? Auf den Schladhtfeldern, welche größtentheils
ober ganz durchichnittenes oder bedecktes Gelände aufs
wiejen, aljo — wenn wir bei den großen Schlachten gegen
die Kaiſerlich Franzöfiihen Truppen verbleiben —, auf
den Schlachtfeldern von Wörth, Spicheren, bei Gra—
velotte an der Mancejhlucht, bei Verneville, keineswegs
in den offenen Geländen wie bei Vionville oder vor
St. Privat: Das V. und XI. Korps, welche ſich bei
Wörth, ungeachtet des Sieges, am Ende der Schladht
in großer Auflöfung befanden, bewahrten in dem
ofieneren Gelände von Sedan bei Illy und Floing
ihren taftifchen Zufammenhalt in den Einheiten. Es
find aljo nicht nur die Verluſte, jondern auch das
Gelände, welches an der Auflöfung betheiligt iſt. Gerade
in offenem Gelände blieben die Truppen, troß der
ftärtften Verlufte, beſſer zuſammen wie in bebedtem
und durchichnittenem, weil die Offiziere ihre Mannſchaft
mehr zu beherrichen vermochten als 3. B. in einem
Waldgefecht.
Wenn in der erſten Linie der Schützenſchwarm ſeit
lange ſchon als die einzig paſſende Kampfform gilt —
was wir gleich nach 1870,71 mit aller Entſchiedenheit
vertraten —, ſo muß der Grundſatz um ſo ſtärler
betont werden, daß Unterſtützungen und die folgenden
Linien in feſtem Zuſammenhalt in der Hand ihrer
Führer bleiben. Denn wie will man, wenn dies nicht
der Fall iſt, die Truppen zur Unterſtützung der erſten
Linie auf die richtigen Punkte dirigiren und fie ohne
Schwanken heranführen? Daß dergleihen auf dem
Manöverfelde ſich allenfall3 mit geöffneten eingliedrigen
Linien machen läßt, ift möglich. Da aber die Schilderung,
welche wir vorhin von dem Durcheinander der erjten
Linie gemacht haben, eine thatjächlihe und mwahrhaftige
ift, jo iſt es doch Mar, daß ſich, bei der Tragweite
und Wirkung der heutigen Waffen ähnliche Zuftände
ſchon in zweiter und dritter Linie einftellen können,
falls wir uns für dieſe ſolch lockerer Formationen
bebienten; das, was in erjter Linie, im Schützen—
ihwarm unvermeiblic, wad man der Vortheile der
zerftreuten Fechtart wegen hinnehmen muß, dem muß
man in zweiter und dritter Linie mit Willenskraft
entgegentreten. Denn wenn dieſe ihren taltiſchen Zu—
jammenhalt nicht aufrechterhalten, wenn dieſe in den—
jelben Zuftand wie die vorlegte Linie gerathen, dann
find fie eben feine zweite und dritte Linie mehr. Gie
haben ihren Beruf, als Rückhalt zu dienen, geordnete
Unterjtüßung zu gewähren, verfehlt. Ich habe es ver:
jucht, dies in meinen „Betrachtungen“ an einem Beijpiel
klarzulegen.
Die Verhältniſſe des Gefechts und des Geländes
ſind verſchieden, daher mag man mit vollem Recht
zwiſchen der Kompagniekolonne und der geſchloſſenen
zweigliedrigen Linie abwechſeln, die geöffnete eingliedrige
2711
aber müjjen wir unter allen Umjtänben verierfen.
Man jollte meinen, diefe Formation müßte ſchon dem
Augenschein nach ihre Unbraucjbarleit erweilen. Man
denfe ſich nur eine Brigade, welche drei Bataillone
in erfter Staffel, drei in der zweiten hat, und in dieſer
Formation vorgeht, um im dad Gefecht birelt ein-
zugreifen, Nehmen wir an, daß das erjte Treffen
ſechs Kompagnien als erfte Gefechtsſtafſel vorzieht, jo
werden Diele, in geichloflenen zmeigliedrigen Linien vor—
gehend, den Aug zu 30 Motten gerechnet, plus 6 Schritt
Kompagnie- und 20 Schritt Bataillons:Zwiichenraum
eine rontbreite von 610 Schritten haben, Offiziere
und Flügelunteroffiziere nicht mitgezählt. Die ein«
gliedrige auf einen Schritt geöffnete Linie aber würde
eime Frontbreite von 2230 Schritten einnehmen und das
bei einer Entwidelung von einer Front von nur ſechs
Kompagnien! Zwölf Kompagnien alſo hätten eine Front
bon nicht weniger als 4460 Schritt, ehe fie noch dazu
fümen Schüßen zu entwideln.
Und in folden Formationen will man Maffen in
großen Schlachten beivegen ?
Man erwibdert, wie ſchon oben bemerkt, daß bei
Unmwendung geichloffener Formationen, aljo der Noms
pagnielolonne und der Linie, die Wirkung de Fern:
feuers eine jo mörberiiche jei, daß gerade hierdurch
eine Zerfprengung und Auflöfung erfolgen müſſe.
Dem fteht entgegen, daß durch die Einwirkung der
Offiziere dieſer Auflöfung auf weite Entfernung vor:
gebeugt werden muß und in ſolchen Formationen vor—
gebeugt werden kann, dab es ferner gar nicht feitjtcht,
dab die Verlufte bei Anwendung der Stolonne und
gejchlofienen Linie größer fein werben; denn dieje jind
im Stande die Bodenverhältniife viel beijer zu
benußen als Truppen in jenen Formationen. Cine
geſchloſſene Linie geht z. B. über offenes Gelände vor
und erreicht eine Mulde, gerade groß genug, um eine
Kompagnielolonne zu deden. Sie vollzieht den Ueber:
gang auf das Kommando oder den Wink ihres Chefs
ſchnell und leicht; ebenio entfaltet die Kompagnie ſich
ſchnell bei einem etwaigen weiteren Vorgehen wieder
zur Linie, weil fie noch von dem Führer beherrſcht
werden kann. Wie aber wird das in der geöffneten
Linie beim Plapen der Schrapneld und Saufen ber
Sprengitüde gelingen?
Solde Formationen würden eine Lineartaktik inau-
guriren, viel jchwerfälliger als die des 18. Jahr—
hunderts. Wehe der Brigade, die, derart vorgehenb,
bon einem Flantenangriff überrafcht würde! Sie ftellte
eine unbehülflihe Maſſe dar, während die Kom—
pagnielolonnen und geichloffenen Kompagnielinien fich
mit Leichtigkeit nach der bedrohten Seite drehen und
dem Angreifer jtaffelfürmig entgegentreten fünnen.
Es it ebenfo wenig ausgemacht, daß die Geſchoß—
garben auf jene geöffneten Linien, welde ungeheure
Ausdehnungen bededen, nicht zum wenigſten ebenfo
jtarf wirken werden wie auf die bisherigen Formationen,
Denn wenn die geöffneten Linien Zwiſchenräume zwiſchen
den einzelnen Leuten laſſen, und Die treffende Kugel,
durch den Körper des Einen bindurchgehend, keinen
1897 — Milttär-Modenblatt — Nr. 102
2712
Hintermann mehr ſchädigen kann, jo würde das Piel
doch um jo mehr Frontbreite zeigen.
Aber die Schiekplagergebniffe — höre ich antworten.
Diefe werden indeß niemals auf Mafjen gemacht,
wie fie im Felde auftreten, jondern bewegen ſich in
Hleineren Berbältniffen. Sie können daher als voll:
ftändiger Maßſtab keineswegs dienen, ganz abgefehen
davon, daß jehr bekanntlich Schiekplaßergebnifje von
der Wirflichleit ganz bedeutend abſtachen, ja ſogar hin
und wieder Hofinungen erwedten, die ſich leineswegs
erfüllt haben.
An wie hohem Grade die Wirkung von den äußeren
Umftänden abhängig ift, hat der Feldzug in Thefjalien
bewiejen, welcher, im Vergleich zu den Kriegen von
1859 bis 1877, überaus geringe Verlufte aufwies.
Dies hing aufer von der Ungeübtheit der Truppen,
was zudem auf bie Türkiſche Artillerie nicht einmal
paßt, von der Beionderheit des Geländes ab. Die
Erhöhung der Verlufte durch Die neueren Waffen ift
daher im Kriege auch nicht als eine abjolute zu be
traten. In gebirgigen Gegenden verliert die Raſanz
einen großen Theil ihrer Furchtbarleit. Auch ift e8 eine
Thatſache, daß in den legten Außereuropäiſchen Kriegen
mander durch das Heinkalibrige Geſchoß Schwerver-
wundete nicht bingeftredt wurde, ſondern den Angriff
mitmachte.
Wie ſchon erwähnt, wurden 1872 ganz ähnliche
Formen wie die jetzt verlangten erprobt und verworfen,
weil man fie als unpraltiſch mit vollem Recht erkannte.
Wir übten damald die geöffneten Linien als Unter—
ſtützung folgend, das Vorgehen in Reihen, in Seltionen
und ähnliche Künfteleien. Wir würden bei ihrer An-
wendung jehr wahricheinlicd mehr Verluſte durch Abs
gelommene als durch die Kugeln des Feindes erleiden.
Das würden die Folgen einer zu großen Betonung ber
äußeren Form unter Vernachläſſigung des moraliſchen
Elements jein.
Ich jage in meinen „Betrachtungen“, daß die ge
ichloffene und zerjtreute Ordnung ftreng auseinander⸗
nehalten werden muß, und wiederhole dies hier. Keine
Baftardformen! die wahrhaft geihloffene Ordnung, in
der noch alle die Ampulfe wirken, die verfügbar find
alſo: die Stimme ded Dffizierd und Unteroffiziers, die
Pfeife, unter Umftänden das Signal, die Trommel. —
Alles dies geht zum größten Theil in der geöffneten
eingliedrigen Linie verloren. Wir müſſen Alles daran
jegen, die Truppen geichlofjen zu halten, bis zu dem
Augenblid, wo es gilt, in die Kampfform erfter Linie
überzugehen. In diefem Moment — in dem bie Unter:
ftügungen ausfchwärmen und zum Einjchieben oder zum
Verlängern der Schügenlinie vorgehen, nehmen fie ja
ſowieſo die geöffnete Ordnung an, legen alio bie
betreffende Strede derart zurüd. Biß dahin aber —
geihlojjener Zufammenhalt!
Alle Kraft müſſen wir auf die Disziplinirung der
Schübenlinie verwenden und daher uns vorher nicht
ion in Formationen eben, die wir bei aller Ans
ftrengung nicht zu beherrichen vermögen, in denen die
Kräfte der Difiziere unnütz in fruchtlofen Verſuchen der
2713
1897 — Militär-Wodhenblatt — Wr. 102
714
Beherrihung verbraucht werden, und Die dem eigentlichen
Weſen einer Unterjtügung durchaus zuwider find.
Unter den Mitteln, eine gute Gefechtsdisziplin der
Schüpenlinie zu erzielen, ift, neben Erhaltung des
moraliichen Elements, die Gewöhnung der Truppen, in
gemilchten Verbänden, und zwar nicht nur in Hleineren,
ſondern auch in größeren zu fechten, eine Vermilchung,
die das jeßige Gefecht unbedingt mit ſich bringt. Ich
habe dies in meinen gleih nad unjerem lebten Kriege
erichienenen „Taktiſchen Folgerungen“*) Uebung in
der Unordnung genannt. Die Fähigkeit der Mann—
ſchaft, fich fofort einem fremden Befehl mit Hingebung
zu fügen, die Befähigung und Gewöhnung der Unter:
offiziere, das Kommando über andere Truppentheile zu
übernehmen, wird noch nicht genug und, wo es geſchieht,
nur in Beineren Verbänden geübt. Kaum, daß bei den
Uebungen eine Kompagnie in die andere einmal eins
doublirt. Das ift nicht genug! Bataillone, ja Negimenter
müflen ineinander geidoben werden und im joldem
Gemiſch fechten.
Eelbftverftändlih will ich damit nicht jagen, daß
did bei den Ererzitien abſichtlich berbeizuführende
Verhältniß die Regel, die Vorjchrift jein fol. Es ift
weiter nichts wie eine große Glementarübung, ein
Pröjervativ gegen das Durdeinander, wie es ſich im
Ernjtgefecht num einmal unausweichbar eingeitellt hat und
and; ferner einjtellen wird. Es muß Offizieren und
Mannſchaften gezeigt werden, daß e8, wie Herr v. Meyer
immer im Reichstage jagte, aud) jo geht und ſo
gehen muß.
Die anderen Mittel zur Disziplinirung der erjten
Linie find oft genug auseinandergejeßt worden, und
brauche ich fie nicht zu erwähnen. Sie jind in unjerem
Reglement gut und richtig betont, welches, was die
Formationen anbelangt, durchaus auf richtiger Grund—
lage, der nämlich der Erfahrungen des Krieges und
der Beobachtungen der neuejten Waffenwirkung, ſoweit
fie im Frieden möglich, aufgebaut: it.
Kehren wir zu der Formation der zweiten und
dritten Linie zurüd.
Selbjit wenn die Klompagnielofonne und Die ge
Ihlofiene Linie mehr Berlufte erleiden jollten wie jene
geöffnete Formation, jo wird Dies reichlich aufgewogen
werden durch die.größere Beherrichung der Mannjchaft
duch ihre Offiziere. Diefe Verluſte müſſen ertragen
werden. Daß dies nun mögfid wird, dazu ijt vor
Alem nöthig, daß da3 moraliihe Element, der Geijt
der Armee, nicht Schaden leide. Das Heer geht aus
dem Volke hervor, und welche Mächte dort abſichtlich
und unabſichtlich thätig find, um den friegeriichen und
militäriſchen Geift zu erjtiden, darauf habe ich ſchon
mehrfach hingemiejen und werde nicht müde werden, es
jerner zu thun. Während die revolutionären Parteien
abfihtlih mir aller Macht auf die Untergrabung des
Heeres hinarbeiten, vereinen fich Die Freunde des fo:
genannten ewigen Friedens und der mit dieſen fofettivenden
*, „Zaftifche Folgerungen aus dem Sriege 1870,71.”
Berlin 1872, © ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof:
buchhandlung. Dies Buch wurde mit und ohne Erlaubnif
in ſechs bis fieben Sprachen überfett.
Kreife unabfichtlich mit ihnen in diefem föblichen Thun.
Dem kann nicht allein duch die Erziehung in der
Armee vorgebeugt werden. Dazu find andere Mittel
nothwendig, deren Erörterung nicht hierher gehört.
Falls diefen Einflüffen nicht entgegengearbeitet wird, falls
dieſe theils aufreizende, theils erichlaftende Wühlerei
nicht befämpft werden kann, jall3 die Stände derart
weiter verhetzt werden, wird das moralische Element
der Armee unbedingt allmählich finten. Dagegen können
die beiten Formationen nichts helfen.
Abgejehen von der Erhaltung ftrenger Mannszucht,
Pflege der Treue und der militärischen Ehre lünnen
wir in ber Urmee jelbjt zur Erhaltung des moraliichen
Elements noch mancherlei thun. So z. B. dem Soldaten
einen richtigen Begriff von der Art des Gefechts geben
und wie jeinen Eindrüden möglichſt zu begegnen ift,
unter fteter und fteter Betonung des perlönlichen und
militärijchen Ehrgefühld und der männlichen Würde,
und dazu gehört dann aud, daß Fälle unwürdiger
Behandlung, wie fie jid) vereinzelt immer in einer
Armee don 600 000 Mann finden, jeltener und jeltener
werden. Der ungebildete rohe Menſch toll nicht nur
Gehorjam in der Armee, er joll auch Pliht und Ehr—
gefühl lernen und erwerben. Die Pflicht — das iſt
das deal, das dem Geringiten vorſchweben muß, nicht
ein haftiges Streben nad) Bevorzugung. Und dieſen
Helden der Pilicht, der auch dem geringfien Mann als
Vorbild dienen kann — reiner und jchöner kann ihn
feine andere Nation befigen als in dem ewig ımter den
Deutſchen fortlebenden Bilde des großen Kaiſers.“)
Ich lege keineswegs ein übermäßiges Gemicht
auf Unterjchiede in den Formationen. Ob die Kolonne
vier oder drei Züge hat, iſt nicht wichtig, etwas Anderes
aber iſt e8, wenn der Geift, der Zuſammenhalt, die
Beherrihung der Truppe dur Einführung einer For—
mation in Gefahr kommt; wenn die äuberlihen Faktoren
die geiftigen zu verdrängen drohen, wenn man aus
Beſorgniß vor Verlujten zu Formen greift, welche
ihädlich auf die Letzteren einwirken, nad allen Er-
fahrungen einwirken müjlen.
Zum Glüd findet ſich fein Anhalt in unjerem
Neglement für die praftifche Einführung ſolcher Forma—
tionen; aber es gilt bei Heiten, und je mehr die Kriegs—
erfahrung in der Armee jchwindet, deito nothwendiger
der Propaganda für dieſelben entgegenzutreten.
Das Streben, Verlufte beim Angriff zu vermeiden,
führt noch zu anderen Vorichlägen.
Daß man in Heimeren und größeren Gefechten, je
nad) ber Bodengejtaltung, das Heranſchleichen und
Herantriechen der Schüben beim Angriff angewendet
bat, ift befannt. Es iſt nun aber in einem Artilel in
Nr. 95 des Militär: Wochenblattes, betitelt: „Zur Löſung
der Angriffäfrage”, der Vorſchlag gemadt worden, das
Herantriechen gegen die jeindlice Stellung, und zwar
®) „akt feine Feinde fommen,
Zu halten ein Gericht —
Ste müßten doch befennen,
Er war der Held der Pflicht.“
Dr. Baehr.
2
2715
von 800 m ab zur mafgebenden Form zu erheben.
Es wird der PDarlegung der Begründungsjaß voran—
geitellt, daß „die Schießergebnifje gegen hohe Ziele
von 800 m ab jede Möglichkeit der jichtbaren An—
näherung der Angriffstruppen in der bejtehenden Form
beinahe völlig auszuſchließen jcheinen“.
Diefem Anfangsjap müſſen wir ſogleich wider:
Iprechen. — Der Angriff der Gegenwart bedingt zuerjt
die Befiegung der feindlichen Artillerie und jodann die
Direktion des Geſchützfeuers gegen die Vertheidigungs:
infanterie. Allerdings ift es nicht leicht, die Wirkung
jtetS zu erfennen. Man fann darin großen Irrthümern
ausgejegt fein. Indeß wird man auf eine theilmeile
Erjhütterung der Vertheidigungsinfanterie doch rechnen
können, ehe die Angrifisinfanterie ihre Vorwärts:
bewegung antritt, und ehe fie auf 800 m an die feind-
lihe Stellung heranlommt. Daß man bei joldhen Be:
trachtungen einen Angriff in freiem Gelände zu Grunde
legen muß — wie es auch jener Artikel thut —, den
man allerdings möglichjt vermeiden wird, iſt jelbit-
verjtändlich; denn ein bedecktes, Durchichnittenes, welliges
oder bergiges Gelände jchafft überhaupt Verhältniſſe,
für welche die Schießplagergebnifje gar feine Norm
bilden fönnen.
Wenn nun die Angriffsinfanterie auf 800 ın heran-
gelommen — welche Entfernung in jenem Artikel als
die kritiſche Grenze bezeichnet worden iſt —, jo fteht
es ihr frei, das Feuer ihrerjeits zu eröffnen und jomit
zu der durch die Artillerie verurfachten Erjchütterung
der Vertheidigungsinfanterie beizutragen.
Die Wirkung des Vertheidigungsfeuerd mag von
800 m ab bei den Schiegübungen auf mannshohe Ziele
eine vernichtende jein, wenn fie ftehen. Bei einem
ſprungweiſen Vorgehen auf Rollſcheiben und demnächſtigem
Umllappen babe id fie, auch nad) Einführung des
neuejten Gewehrs der Infanterie niemals jo vernichtend
gefunden. Nun aber bringe man die Wirkung des
Scrapnelhageld und des Nleingewehrfeuerd des An—
greifers in Anſchlag, und man wird dem ungeheuren
Prozentjaß gegenüberjtehen, den man für das Ernit-
geſecht in Abzug bringen muß.
Im Uebrigen bin ich für ein grundjäglices Er—
öffnen des Feuers des Angreifers erft von 600 m bis
700 m ab, woraus in der Wirklichkeit oft genug mehr
werden wird, und halte dafür, daß man mit ſprung—
weijem Vorgehen bis auf diefe Entfernung heranlommen
fann, daß man wenigitend unter allen Umftänden das
Streben danach nicht fallen lafjen muß.
Wenn Verfaffer auf die Gleichwerthigkeit der
Artillerien hinweiſt und daraus folgert, daß die Unter:
ftügung durch die Angriffsartillerie nicht jo wirkam
wie früher — befonderd 1870 — in Zukunft fein
wird, jo müfjen wir beijtimmen. Die Sadje wird ſich
in vielen Fällen jo geitalten, und man wird daher
ein um jo größeres Gewicht auf die Selbſtändigkeit
der Infanterie legen müſſen. — Indeß ift bier zu
bemerfen, daß man einen Angriff auf der Ebene freilid)
ohne eine Beſiegung der feindlichen Artillerie nicht wird
unternehmen können, e3 müßten denn ganz bejondere
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 102
2716
Gründe zu einem ſolchen Verſuch auf dad Dringendfte
nöthigen. Daß mit einem ſolchen Ungriff gewöhnlich
Blantenbedrogungen oder Umfafjungen verbunden jein
werden, ſei nebenbei in Erinnerung gebradt.
(Schluß folgt.)
Das Einzel:Prüfungsidießen.
Bei dem ftarlen Wettbewerb, der in der
Armee dur das Einzel» Prüfungsicießen und vor:
nehmlich duch die Zujammenftellungen über die Er—
gebnijje defjelben entitanden ift, treten nicht allein dem
in der Front ftehenden Kompagniechef, jondern wohl
vielmehr noch dem weniger direft von dem Streben
nad befjeren Trefferfolgen berührten Vorgeſetzten
folgende Fragen entgegen:
1. Hit ein Einzel: Prüfungsichießen in der Armee
nothwendig, um fid) die Ueberzeugung zu verjchaffen,
dab dem Schießdienſt der durchaus nothiwendige Eifer
zugewendet wird?
2. In welder Weile fünnte — falls dieſe Frage
bejaht wird — der Forderung entſprochen werden,
ohne dem Schießdienft im Geringiten feine Wichtigleit
zu nehmen und doch ein immerhin bedentliches Kon—
lurrenztreiben zu vermeiden?
Bafirend auf die Schießvorſchrift und auf das
Einzel» Prüfungsihießen 1896 und 1897 möchte id
nachitehenden Vorſchlag zur Erwägung jtellen.
Die Aufgaben des Prüfungsichießend in beiden
Jahren lauteten:
Beſondere Klaſſe ſchießt auf 300 m gegen Die
Ring-⸗Kopfſcheibe drei Schuß liegend aufgelegt, zwei
Schuß freihändig; 1. Klaſſe 300 m gegen die Ring
Brufticheibe fünf Schuß Inieend; 2. Klaſſe 200 m gegen
die Ring-Kopfſcheibe zwei Schuß liegend aufgelegt, drei
Schuß freihändig.
Die Schießvorſchrift fordert für die Bejondere Klaſſe
in Bedingung 8: Auf 300 m liegend aufgelegt gegen die
Ring-Kopfſcheibe 5 Treffer 35 Ringe.
Für 1. Klaſſe in der 7. Bedingung 300 m knieend
Ring⸗ Bruſtſcheibe 5 Treffer 25 Ringe.
Für 2. Klaſſe in der Vorübung — aljo im leichten
Unzuge — 200 m liegend freihändig, Ring-Bruſtſcheibe
fein Schuß unter 6.
Diejes zu Grunde legend, wäre bei Veröffentlichung
der Bedingungen der Prüfungsihiehen zu jagen: Mit
„gut“ iſt zu bezeichnen:
bei Bejonderer Klaſſe Durchſchnitt 7,
= ⸗ 5
* *
2. ⸗ s 7;
als „genügend“:
bei Bejonderer Klaſſe Durdichnitt 6,
⸗ 1. s * 4!/a,
Ei 2, ⸗ * 62.
Sollten einzelne Kompagnien ein über 2 Ringe
beſſeres Ergebniß als genügend erzielen, ſo iſt ein
Originalbericht des Kompagniechefs vorzulegen, in welchem
er erläutert, welchen beſonderen Vorbereitungen und
2717
Mafnahmen er diejen Erfolg zuichreibt; hierzu Aeuße—
rungen der Vorgeſetzten und gleichzeitig Meldung, ob
die Kompagnie audy in moraliſcher Führung und in
allen anderen Dienjtzweigen Gutes leiſtet.
Sollten einzelne Truppentheile auffallend unter
dem angegebenen Niveau geblieben fein, jo wäre eben-
falls Bericht erwünſcht.
Sollte eine Zuſammenſtellung für nothwendig
gehalten werden, ſo könnte ſie ſich darauf beſchränken,
den Prozentſatz der „genügenden“ Leiſtungen zu be—
zeichnen, es wären vorausſichtlich 90 bis 96 Prozent
nad den Zuſammenſtellungen für 1896 und 1897.
An diefen Vorſchlag möchte ich noch einige Be
trahtungen knüpfen, weldye mit dem Prüfungsicießen
in Zufammenhang ftehen: daß der Schiefdienft al3 erjter
jozufagen alle anderen Dienftzweige in den Schatten
ftellt, muß bejtritten werden.
Die Einleitung zur Schießvorſchrift bejagt:
„Durd die Schiegübungen ſoll die Infanterie die—
jenige Ausbildung im Schießen erhalten, deren fie für
* ie Gebrauch der Schußwaffe im Gefecht
darf.“
Gerade aber im Gefecht find moraliiher Muth,
deuerdißziplin, Gewandtheit in der Geländebenußung ıc.
Faltoren, welche ebenjo ſchwer in die Wagſchale fallen
als die Schiefausbildung, um jo mehr als erfahrungs-
mäßig ſchon auf mittleren Entfernungen (600 m bis
1000 m) die Einzel-Schiefausbildung als ſolche mehr
in den Hintergrund tritt.
Jeder Dienftzweig — foll er fich vor den Augen
des Vorgejepten gut präfentiren — bedarf einer längeren
Zeit der Vorbereitung. Das Prüfungsichießen ift auch
eine Befichtigung. Der Zeitpunkt defjelben iſt aber in
ein nicht angenehmed Dunkel gehüllt. Der Geſichts—
punkt, daß der Schießdienſt zu jeder Periode gleich—
mäßig gefördert werden foll, ift auch für andere Dienjt-
zweige berechtigt, nur muß ſich der Prüfftein der
Dienjtperiode entiprechend anpajjen.
Welcher Kompagniehef ſieht aber nicht mit Be—
jorgniß dem Zeitpunkt entgegen, daß feine Truppe in
daB Lager zum gefechtsmäßigen Schießen ausrüden muß,
bevor das Einzel-Prüfungsichießen ftattgefunden hat. Die
Zeit, die Sorgfalt, die Mühe, welche er fid) mit der
Vorbereitung der Mannſchaft zum Schulichießen gegeben
bat, it zum Theil — zum jehr großen Theil — wohl
niht umſonſt geopfert, der Erfolg aber, den er bier
durch für das Einzel» Prüfungsichiefen erhoffte, ift
borausfichtlich dahin.
Denn das gefechtämäßige Schießen fteht in gewiſſem
Sinne dem Schulſchießen jeindlich gegenüber; ein Schütze,
welder längere Zeit hindurch gefechtsmäßig geichofien
dat, wird erjt allmählid) wieder auf dem Schuljtande
die Ruhe wiedergeminnen.
Dem Bernehmen nad) abjolvirt die Infanterie
Schießſchule das Einzel-Prüfungsichieen nicht, obgleich
hierdurch doch eine gute Norm für die Veurtheilung
anderer Truppentheile gewonnen werden könnte.
Hiermit fomme ich zum Schluß auf den Maßſtab
der Beurtheilung.
1897 — Rilttär-MWodenblatt — Nr. 102
2718
Wie an den theilweife hervorragenden Ergebnifjen
im Einzel» Prüfungsihießen erfichtlih, läßt ſich ein
einzelner Dienjtzweig auf eine ganz; bejondere Höhe
ſchrauben.
Dies wurde z. B. auch eine Zeit lang für das
Turnen angeſtrebt, indem ſchon Rekruten hervorragende
Turnübungen zeigten. Die Turnvorſchrift hat aber eine
weile Mäfigung und Beſchränkung eintreten lafjen,
indem fie jagt: „ES find von jeder Klaſſe nur die für
fie vorgejchriebenen Uebungen auszuführen.“
Beim gefechtsmäßigen Schießen wurde glüdlicdher-
weile bisher als Prüfjtein nur die Norm angelegt:
„Welche Treffer hat die Scießichule auf befannten
Entfernungen gegen die verjchiedenen Sceibenarten
erzielt?" Schlechtere und beſſere Ergebniffe Dagegen
wurden einer wohlwollenden Prüfung unterzogen.
Für das Einzel » Prüfungsichießen kommt es aber
weniger darauf an, welche Ringzahl die Kompagnie er-
Ihofjen hat, jondern vielmehr darauf, was hat mein
Nachbar, was haben die Kompagnien meines Bataillong,
des Regiments, der Brigade ꝛc. geſchoſſen? jteht die
Kompagnie auf der befjeren oder jchlechteren Hälfte?
bat fie den Durchſchnitt des Regiments ıc. erreicht?
Iſt ein folder Wettkampf jegensreih? Sollte hierdurch
nicht die Kameradſchaft gefährdet werden, da es nicht
gilt, ein bejtimmtes Ergebniß zu erzielen, jondern
hauptſächlich es beffer zu machen wie die Kameraden
in glei verantwortlider Stellung.
Sind die Bedingungen des Schulſchießens auf
richtiger Würdigung der von der Truppe zu fordernden
Leitung bafirt, jo würde, wenn das Prüfungsichießen
hier den Maßſtab anlegte, ein weiterer Vortheil ent:
jtehen, indem nody mehr wie bisher jeder Kompagnie—
chef bejtrebt wäre, die Mannjhaft jo zu jeder Bes
dingung des Schulſchießens vorzubilden, daß fie beim
eriten Male fait ausnahmslos die Bedingung erfüllte.
Meine Vorſchläge gehen jomit kurzgefaßt dahin:
1. Feitiegung des Zeitpunktes des Prüfungsſchießens;
am bejten, bevor die junge Mannſchaft in das Gefechts—
ſchießen eintritt.
2. Bei Ausgabe der Bedingungen des Prüfungss
ihießend — unter Anlehnung an die Bedingungen
des Schulſchießens — Bezeichnung, welche Leitung als
„genügend“ erachtet wird.
3. Falld Zufammenftellungen für nothwendig ges
halten werden: Angabe in Prozentjäpen der Zahl der-
jenigen Kompagnien, welche die „genügende* Leiftung
erreicht haben.
Kriegstechniſches.
Einige Betrachtungen über Feſtungen großer
Ausdehnung.
Ein Belgifcher Offizier, der Befeftigungsanlagen nicht
Brialmontihen Charakter anwenden will, wäre jchon
um deswillen mit jeinen Vorſchlägen interefjant, obgleich
legteren, da fie augenfällig von heimathlichen und
bolländiichen, bereit? anders geregelten Verhältniſſen
2719
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 102
2720
ausgehen, die jich ferner in anderen Ländern kaum jo
wiederfinden, eine bejondere praftiiche Bedeutung nicht
innewohnen kann. Aber es find mande eigenartigen
Anfichten in der kleinen gehaltvolen Schrift,*) die eine
allgemeine Beachtung bezw. Widerlegung verdienen.
Vorausgeſchickt ei, wie Oberjt van Bever darauf
rechnet, daß eine Armee hinter jeinen jtändigen
BVertheidigungsanlagen ſteht — alſo ein namentlid) für |
Sroßitaaten, die bei Conception ihrer Feſtungen mit
einem Minimum von Beſatzungen rechnen müſſen,
anormaler Fall — und daß ferner feine Befejtigungen
auch dem Angriff von Kriegsſchiffen ausgelegt jein
fünnen. nfolgedefien hält der Verfaſſer eine regelrechte
Belagerung, ja jelbit — was ich nicht recht verjtchen
fann — einen Sturm auf jeine Werfe für ausgeſchloſſen;
mit Artillerie allein befämpft man feine Feitungen; die
wie im Feld: jo auch im Feſtungskriege die Entſcheidung
gebende Anfanterie wird aber ſtets alle Mittel verfuchen,
in den Beſitz eines Plabes zu gelangen. Daher hat
jih der Erbauer eines ſolchen aud auf den Sturm
vorzubereiten, ganz bejonder aber für Hauptſtütz—
punkte erjiter Linie Mn dieſem alten, aud) bon
Briolmont fireng befolgten Grundſatz darf kein Fortifilator
|
anftrebendem Verlangen, dab die Befeſtigung nach Innen
entiprechend der Abnahme an Kraft und Stärke der
Vertheidigung an Widerftandsfähigteit wachen müſſe,
ift heute im Feld» und Feſtungskriege wieder der richtige
militäriiche Grundſatz Aſters maßgebend, dab der Einſatz
alter verfügbaren Kräfte in einer Hauptvertheidigunge-
jtellung der vorderiten Linie ftattfinden mühe, daß
aljio die Behauptung der Forts und ded Vorgeländes
Hauptſache it, weshalb die Befeſtigungsſtärle nad)
Innen abnehmen lann. Ja, einzelne Forderungen geben
jo weit — und aud) die Franzöſiſche Baupraris ijt ihnen
bei Reims, Dijon, Epinal*) gefolgt, jcheint aber bei Bari!
Vedenten zu haben — die innere Ummallung ganz
fallen zu laſſen. Die Mehrheit in Literatur und
Praxis hält aber am ihr feit, und zu dieſen Einjichtigen
gehört, wie bemerkt, van Bever. Er führt al3 Grund
freilid) an, dal; die Enceinte die Reſerven zur Berjtärlung
| der vorgeihobenen Bertheidigungstinie jhügen, außerdem
die Verjammlung der Truppen für einen kräftigen
Gegenangriff erleichtern müffe. Dies ericheint mir, jelbjt
unter der Annahme einer Vertbeidigungsarmee, nicht
' der ausichlaggebende Grund für die Beibehaltung einer
rütteln, e3 it ebenjo ewig gültig, wie gewiſſe Geſetze |
der Strategie und Taltıf. Ferner muß van Bever bei
feiner Annahme noch BVorlehrimgen für eine äufßerft |
aktive Vertheidigung treffen, und dies thut er in lobens—
werthbem Maße, und endlich feine forteresse a grand
develoj:pement, wie er jchr glüdtich nad) dem Vor—
gange don Deguife feine Gürtelfeitung nennt, gegen
Beihiefung aus jchweritem Geſchütz anf große Ent:
fernungen widerftandsfähig machen.
Wenn id mich zumächit zu letzterer Maßnahme
wende, jo Habe ich mid) bereits früher Dagegen aus-
jprechen müsfen, bei Yandieitungen aus Bombardements—
furcht in dem Hinausichieben des äußeren Vertheidigungs-
gürtel3 auf große Entfernungen zu weit zu gehen, de
die Rückſicht auf die Einſchränkung der Beſatzungsſtärlen,
wie die Möglichkeit, mit frifchen Truppen jeden Punkt
der äußeren Ktampfitellung raſch zu erreichen, bier
Grenzen jeben, die z. B. bei Antwerpen mit Forts bis
zu 18km Abitand längſt überfchritten find. Bei
aroßen Sechandelsjtlädten und Kriegshäfen, wo weit—
tragendes Feuer aus ſchweren Schiffsgeſchützen zu er:
warten, und bei Feſtungen, wo wie hier eine Armee
zur Verfügung ſteht, allo in Ausnahmefällen, muß
und darf man mit dem Vorjchieben wohl weitergehen.
Irgend weldie Zahlenangaben macht Verfaſſer nicht,
doch ſpricht er von einer großen Entfernung (alio
wohl 8 bis 9 km etwa) und demzufolge jelbjt bei Heinem |
Durchmeſſer der Ummwallung ziemlich beträchtlichen
Entwidelung des Vorwerlgürtels, der deshalb auch nicht
aus einer zufammenhängenden Yinie gebildet werden kann.
Er will feinen Werfen aber eine ſolche Konſtruktion geben,
daß fie Ichtere erjegen fünnen. Dennoch hält er — und mit
Recht — in zweiter Linie eine Siherheitäummwallung
für unerläßlich. Im Gegenſatz zu Breies mehr Zeitgewinn
Quelques ennsiderations sur les forteresses A grand | dahin.
Anvers 1597. | Teijtender für eine Armirung.
developpement par le eolonel van Bever.
noch jo leichten inneren Umwallung zu jein, jondern der
viel wichtigere ift Die Sturmiicherheit. Den vorderen
Gürtel als geihlofjene Ummallung zu erbaıen,
was vielleicht eine innere Kernlinie entbehrlich machen
könnte, ift Schon aus Softenrüdfichten bei den heutigen
großen Ausdehnungen deijelben niemals angängig, por
Allem aber auch deshalb nicht, al$ die hier jo wichtige
freie Bewegung der Truppen namentlich für Die aftive
Vertheidigung durch Gegenanariffe im Anfange der
Belagerung dadurch verhindert werden würde. Bei in
Zwiſchenräumen angelegten einzelnen Werfen wächſt aber
die Gefahr, daß der Fortägürtel durchbrochen werde,
und der Gegner in das Innere der Feitung eindringen
fann, Selbit ſehr jtarte lebende Kräfte, die ja gemöhnlid)
jehlen, lönnten dies nicht immer verhindern, und jo
würde allein jchon das Vertrauen einer großen Stadt-
bevölferung auf die Sicherheit der Wälle — ein wichtiger
Faktor für die Stärfe der Vertbeidigung — von Hauſe
aus erſchüttert werden. Auch beruht ein wichtiges
Moment des Wideritandes in der zähen Weiterführung
der PVertheidigung zum werde des Zeitgewinns im
Fall des Mißlingens der vorderen Abwehr. Auer
Vorkehrungen zu einem geordneten Zurüdnehmen der
Streitmittel aus der vorderen Stellung, der Einrichtung
einer Zwiſchenſtellung sc. gehört hierzu aber auch das
Vorhandenjein einer Enceinte, wenn ich auch nicht
zu denen gehöre, die von leßterer den Widerjtand gegen
einen neuen förmlichen Angriff verlangen. Der Ans
greifer hat leßteren wohl laum noch nöthig. Dept
genügt das Spielen feiner Bombardementsbatterien umd
der gewaltiame Angriff vollauf! Daher Tann ich in
unjerem Beilpiele nur der einfachen Walllinie mit vors
liegendem Wafjergraben zujtimmen, als welche Oberit
van Bever jeine Kernbefeitigung ausführen und ſie
*) Ob bier proviforiihe Enceinten geplant find, fleht
Ter Arbeitdaufmand märe ein ungeheurer, laum zu
a _
damit gegen gewaltjamen Angriff fichern will. Ein
Glacis erjcheint ihm entbehrlich, da kein Mouerwerk zu
derfen ift; dafür erniedrigt er im Gegentheil das Gelände
längs des SKontreesfarpenrandes in 10 m Breite und
gleiht den Niveauunterſchied durd ein glacis en
eontrepente aus, deſſen Kamm mit Buſchwerk verjehen
werden ſoll. In anderen Fällen wird fich die An-
ordnung von durch Snfanterielinien verbundenen und
duch vorgelegte jtarke Hinderniffe verftärkten Nahkampf:
fHüppunften mehr empfehlen, namentlich aber eine
Slanfirung der Linien ftets nöthig jein. Jedenfalls
aber werden die Mittel, die an der Enceinte gejpart
werden, der jtarfen Einrihtung der vorderen
Linie jtet3 zu Gute fommen; das iſt ſehr wichtig.
Neu ift ferner van Bevers Heranfchieben der Umwallung
an den vorderen Gürtel bi auf 1 km, eine Entfernung,
die einerjeit3 groß genug ijt, um das noyau vor
über die Fortslinie hinweggehenden Schüfjen zu fichern,
andererjeitd e3 ermöglicht, daß die Verjtärtungstruppen
mit friiher Kraft in den vorderen Kampf eins
greifen können. Vebteres ift jo wichtig, daß für den
vorliegenden Fall, d. h. wo durch Vorhandenjein
einer Armee die Vertheidigung der fo jehr ausgedehnten
Enceinte gewährleiſtet jcheint, nur zugeftimmt werben
lann. Freilich muß man jih Mar fein, daß dadurd)
die Koſten des Baues der Kernbefeſtigung bedeutend
erhöht werden, und daß in Fällen, wo ſich ein jo weites
Hinausſchieben des Worwerkögürteld nicht empfiehlt —
und das ift bei uns die Regel — die Enceinte weiter
tüdwärtd liegen muß, weil es an Truppen zur Ber
!eidigung einer ausgedehnteren Linie fehlen und die
Öefahr erhöht würde, daß die innere Ummallung mit
dem Fortsgürtel zugleich fiele. Im Gegentheil erleichtert
ein größerer Abjtand die Zähigkeit des Widerſtandes
durh Einfchaltung von Zwiſchenſtellungen. Bon
einem unmittelbaren Eingreifen der nahen nceinte,
wie dies zu Neupreußiſcher Zeit der Fall war, in den
vorderen Kampf kann keine Rede mehr fein; auch
von Bever zieht ſolche Unterftügung nicht in Betracht.
Kann ich mid mit feinen Maßnahmen für die
Enceinte einverftanden erklären, jo ift dies nicht in dem
Maße mit den Vorjchlägen für die in 3km Abjtand
boneinander angeordneten Forts eriter Linie — redoutes
‚ |types) — ber Fall. Wohl gefällt mir bier jehr, daß
er, entgegen Brialmontichen Normalformen, das ſchon von
Choumara anfgeftellte Prinzip der Unabhängigleit
des Bruftwehrtraces von dem des Grabens annimmt,
wenn auch in anderer Ausgeftaltung, noch mehr, dab
er jede Grundrißform für berechtigt erklärt, die fich
dem Gelände anpaßt und: einen die Bielfähigleit ver:
tingernden kleinen Aufzug wählt, der in jeinem
dlachlande beſonders am Platze und bei dem heutigen
meift indirekten euer zuläſſig ift. Auch gegen die
Vereinigung der Fern» und Nahlampfanlagen in einem
Einheitswert iſt fein erheblicher Einwand zu machen,
wenn auch gerade das in Betracht kommende Gelände
eine Trennung geftatten würde.“) Eigenartig iſt jogar
*) Die van Bever allerdings nicht ausjchließen will; denn
- —* — batteries de eirconstance für mittlere und
‘ iber.
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 102
2022
der Vorjchlag, den Hauptwall fortzulaffen, weil die
dort frei aufgejtellten Gejchüße leicht demontirt werden
fünnen, und dafür einen für Infanterie- und Feldgeichüte
geeigneten Niederwall (faussebraie) zur Nah-
vertheidigung zu verwenden, die ſchweren Kaliber Dagegen
auf eine Betonplattform des inneren Kerns (massif
central) in Kuppeln aufzujtellen. Doch hier Tommt
das erite jchwere Bedenken. Es betrifft die Konſtrultion
der faussebraies aus Beton, wenigſtens de eigentlichen
Körperd mit den Geihüßftänden und der rücdmärtigen
Böſchung (ein Wallgang joll fortfallen).. Abgeſehen
von den enormen Koſten — belanntlich vertheuert nichts
mehr ein Werk, wie Wagner und Frobenius nach—
gewiejen, ald Beton — ijt der Aufenthalt auf diejen
Steinflähen während einer Beſchießung doch höchit
ungemüthlih, und um die Sicherheit des Wechſels *
zwijchen Feuerſtellungen und Dedungen ſtets zu haben,
vielmehr bei geringen Kojten einen ſolchen Wechjel über-
flüffig zu machen, würde es befjer jein, wenn die leichten
Geihüße unter Panzer gejtellt worden wären; auch
wäre ihre Wirkung durch den dann umfafjenderen
Geſichtswinkel vergrößert worden. Ganz verwerflid
aber erjcheint es, wie jchon Eingangs hervorgehoben,
die Sturmficherheit eines Hauptlampfwerfes dadurd)
zu gefährden, dab auf Flankirung verzichtet wird (!)
und dieje durch die frontale Beſtreichung des ringsum-
laufenden Wafjergrabens von der faussebraie aus erjeßt
werden joll. Das genügt keinesfalls, jelbjt unter
den Annahmen des Verfaſſers, daß eine Armee feine
Werke vertheidige, und hier liegt aljo die Hauptſchwäche
des Entwurfs. Aber aud der ungeheure Aufwand
an Mauer: und Betonmafjen für das massif central
will mir bedenklich erſcheinen und Zweifel an der auf
600 000 France (ohne Armirung) geihägten Höhe der Baus
fojten auffommen laffen. Anerfennung verdient dagegen,
daß alles Mauerwerk volllommen defilirt ift, und die
vortreffliche Anordnung der Beitreichung des Zwiſchen—
feldes mit Geſchützen mittleren Kalibers, die aus Tunnel-
iharten der traditorenartig angelegten Flankenkaſematten
des massif central (A la Bousmarb und Chafjeloup )
das Gelände bis auf 2000 m fo beftreichen, daß ſich
dad Feuer zweier Nachbarwerfe auf 1000 m Länge,
500 m vorwärts der Defenslinie kreuzt. Die vorliegende
faussebraie, die dieje Flanfenbatterien der äußeren Sicht
entzieht, jol freilich im Augenblid des erjten Gebrauchs
der Geſchütze durch dieſe jelbit abgelämmt werden —
ein doch wohl nicht jo einfaches Manöver, zumal der
Kern der faussebraie ja — Beton!
Der Forderung einer regen altiven Vertheidigung
entſprechend, ordnet Oberjt van Bever zwedmäßige
Vertehröwege aller Art: Eiſenbahnen, Pflaſter—
jtraßen ıc. an, umd zivar giebt er dem jtrahlenförmigen
Syitem, das jeden Abjchnitt zwijchen zwei Werfen erjter
Linie mit dem Feitungsinnern verbindet, vor dem
tingförmigen, die Werke untereinander und nur mit
wenigen radialen Wegen mit dem Innern verbindenden,
den Vorzug aus Gründen der Schnelligleit und des
DVermeidens von Jrrthümern in den Transporten. Rings
förmige Verkehrslinien können dem Angreifer jelbit als
Parallelen dienen, und jind daher Wege antistrategiques
27123
Ausführungen, die nicht ohne Berechtigung find. Ebenſo
ift er im nterefje der offenfiven Vertheidigung und
der freien Truppenverfügung durch den Gouverneur
gegen volljtändiges Ueberjchwemmen und Anſumpfen
des Geländes, beſonders von Haufe aus, was unbedingt
richtig jein dürfte, wohl aber jtimmt van Bever für
theilweiſes Unterwaſſerſetzen.
Endlich ſeien noch aus ſeinen Vorſchlägen die Maß—
nahmen für Flußvertheidigung kurz hervorgehoben.
Er will in der Kehle offene, niedrige Batterien längs
der Flußufer und vorwärts der Seedeiche anlegen, um
gleichzeitig die zur Ausführung theilweiſer Inundationen
von ihm vorgeſchlagenen gegen Zerſtörung aus der
Ferne geſicherten Waſſerhebewerle zu decken. Seine
Batterien ſollen aus 10 Kaſematten beſtehen, davon ſechs,
durch eine Straße à la Bousmard gedeckt, zum Feuern
ſtromauf, zwei zur Querbeſtreichung des Fluſſes und
zwei zur Flanlirung des Unterlaufs.
Bezüglich weiterer Einzelheiten muß auf die ſehr
leſenswerthe Schrift ſelbſt verwieſen werden, die mit
drei Blatt Skizzen ausgeſtattet iſt und den Leſern
beſtens empfohlen ſei. W. Stavenhagen.
Fraukreich. Ueber die neuen Schnellfeuer—
geſchüthe (vergl. Mılitär- Wochenblatt 1897, Ep. 2670)
ſchreibt Le Progrös militaire Nr. 1774 auf Grund einer
dem Petit Journal entnommenen, aus Chälons fur
Marne ftammenden Mittheilung: Am 28. Oktober wurde
in einem groben freiftehenden Zelte, welches in. ver
Mitte des Lagers aufgefhlagen und deſſen Betreten Un-
befugten ftreng verboten war, den Borgefehten der fünf
Batterien des 35, Artillerieregiments, welche fi augen»
blidiih im Lager von Chälons befinden, das neue meits
tragende, einem gan; unbedeutenden Nüdftoße unter:
worfene Schnellfeuergefhüg erläutert, von welchem bes
hauptet wird, daß es in der Minute zehn Schüfle abgeben
könne. Am nädftfolgenden Tage langten in Diourmelon
le Grand Artıllerieabtheilungen aus Corcieuz, Bruyeres,
Remiremont, Epinal, Nancy, Zoul, Chälons fur Marne,
Verdun, St. Mihiel, Vincennes und Douai an, 439 Ka—
noniere mit 640 Pferden, vom 8., 25., 39., 40., 12., 15.
und 27. Negiment, melde in der Bedienung bes neuen
75 mm Geſchützes unterwiefen werden ſollen. Diele
Uebungen werden ohne Unterbrehung bis zum Monat
Februar 1898 fortgefeßt.
— Verſuche mit kleinen Mitrailleufen, welche
der Infanterie überwiefen waren, find bei den von
General de Negrier geleiteten Serbftübungen des 7. Korps
gemacht worden. Nah L’Avenir Nr. 2238 find die
nämlıhen Geſchütze bereits bei den großen Artillerie:
übungen im Lager von Chälons einer Probe durd) die
Artillerie unterworfen, haben aber nicht befriedigt.
Deſterreich-Ungarn. Ein kurzes 8 mm Repetir⸗
gewehr ift unter der Bezeichnung ald „Repetirftugen
M/95" für die Bewaffnung der Mannidaften der
technifchen Truppen, eines Theiled der Mannfchaft der
1897 — Militär: Wodenblatt — Rr. 102
MA
——— der Mannſchaft der Feſtungeartillerie
owie ber bei Feld⸗Verpflegsanſtalten eingetheilten Ber:
pflegsmannſchaft eingeführt. Sämmtliche vorgenannten
Mannſchaften, mit Ausnahme derjenigen der Feldarullerie,
erhalten den Stußen mıt Bajonett, die Fyeldartillerie
erhält ihn ohne diefes. Die mıt Bajonetten verfehenen
Mannfhaften der technifhen Truppen, melde bıöher
den Wıonterfäbel hatten, werden denfelben in Zufunft
nit mehr führen, mit Ausnahme der mit tragbarer
Ausrüftung nicht verfehenen Mannfhaften der Pionier:
fompagnien, melde den Pionierſäbel behalten.
(Armeeblatt Nr. 37.)
Stleine Mittbeilungent.
Deutſchlaud. Wie feit dem Jahre 1889 alljährlid,
hat aud der Nr. 98 des Militär-Wochenblattes des
laufenden Jahrganges ein: Alphabetifhes Sad:
und Namensverzeihnif aller vom 1. Dftober 18%
bis 80. September 1897 ım Militär-Mochenblatte ein»
fchließlih der Militärskiteratur- Zeitung und der Beihefte
enthaltenen Auffäge und Mittheilungen beigelegen, nad)
Ländern geordnet. Das Verzeichniß ſoll Dazu dienen,
den Serren Dffizieren für die bevorftehenden Winter:
arbeiten das * rel von Quellen auf allen
Bebieten der militäriſchen Wıflenfchaften zu erleichtern.
Es hat fich feit feinem erften Erſcheinen, feiner Braud:
barfeit für dieſen Zweck halber, allgemeiner Anerkennung
zu erfreuen, aus weldhem Grunde wir es für angezeigt
halten, aud an diefer Stelle auf dafjelbe hinzuweiſen.
England. Für die Anlage eines Zufluch tshafens
bei Dover find neue Pläne entworfen, deren Aus
führung einen Aufwand von 3500000 Xftrl. erfordern wırd.
Nah dem Anſchlage follen die Arbeiten 1907 bis 1905
beendet fein. — Die Vorkehrungen zum Edyuße der Süd»
füfte gegen Torpeboangriffe find —* geworden. Die
Einfahrten in die Häfen konnen jederzeit Durch gewaliige
Sperrbäume gefchlofjen werden. Dann hat die Aomıraluät
13 alte Korvetten und Kanonenboote ın Dienft geitelt
und als ftändige Eperrvertheidiger auf die Suͤdlüſte
vertheilt. (Army and Navy Gazette Wr. 1964.)
— Im Laufe der letzten drei Jahre hat die Ads
miralität 90 Torpedbobootzerftörer bauen lafjen, von
denen mehr als zwei Drittel den heimischen Häfen als
Schutzſchiffe überwieſen wurden. Dann gıng man daran,
— die auswärtigen Stationen mit ſolchen Schiffen zu
verſehen; fünf wurden in das Mitielmeer entſandt, zwei
in die Chineſiſchen Gewäſſer. An beiden Stellen haben
fie fih in jeder Beziehung bewährt. Neuerdings find
nun vier weitere, foeben fertig nemorbene Torpeboboot-
zerftörer (Geſchwindigkeit 301/, Anoten) für den au:
märtigen Dienft beftimmt; ine davon werden nad) dem
Stillen Dcean, zwei nad Weftindien gefhidt. Weitere
Entfendungen von Torpedobootzerjtörern als Stations-
ſchiffe am fremden Küften ftehen bevor.
(Admiraltyand Horse Guards Gazette Vol. XX II Nr. 24.)
Ds Mit der heutigen Nummer wird das ficbente Beiheft diejes Jahrganges ausgegeben; es enthält:
„Zur Militärftrafgerihtsordnung.
Ein Mahnwort in legter Stunde.“
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E. S, Mittler & ‚Sohn in Berlin swız, Rocftrake 68—71.
Hierzu eine Beilage der VBerlagsbuchhandlung von Zuckſchwerdt & Eo, in Leipzig
und der Allgemeine Anzeiger Nr. 92,
Ailitär- Wochenblatt,
Verantwortlicher Rebakteur:
». Eftorff, Generalmajor z. D,,
Sriebenan b. Berlin, @ohlerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin swi2, Roditraße 68,
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von €, ©. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr 68-71.
mn
— — nn
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derfelben beigefügt 1. monatlich) ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär:Piteratur-
eitung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als bejondere Beiheite, deren Ausgabe nicht an beitimmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Pränumerationäpreis für bas Ganze 4 Mark 5 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpeditionen — an.
X 103.
Kerlin, Sonnabend den 20. November.
1897,
Juhalt:
Verſonal · Veranderungen (Vreußen, Württemberg, Marine), — Ordens⸗Verleihunagen (Vreußen, Marine). — Anlegung
von Trauer zu Ehren bes verftorbenen Generals der Infanterie zur Dispoſition v. Schachtmeyer, Chefs des Pommerſchen
Füfilterregiments Nr. 34. — Regelung von Dffiziergehältern.
Journaliftiſcher Theil
Einfachheit und Einheitlichkeit. (Schluß) — Der Einfluß der Sergewalt auf die Ariege bes 19. Jahrhunderts. (Mit
Slizzen.) (Fortjegung.) — Neues Statut ber Lebens: Berfiherungsanftalt für die Armee und Marine,
Rleine Mittbeilungen. Deutfhland: Vorftand der Wittwen- und Waiſenkaſſe des Vereins inaltiver Offiziere ber
Deutihen Armee und Marine. — Italien: Gewehr M/91.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche ır.
Abſchiedsbewilligungen.
Im Beurlaubtenſtande.
Potsdam, den 16. November 1897.
v. Rohr, Rittm. a. D., zuletzt von der Reſ. des Regts.
der Gardes du Corps, der Charakter als Major
verliehen.
Keamte der Militär-Verwaltung,
Durch Allerhöchſte Beitallung.
Den 23. Oktober 1897.
Kneiöler, Garn. Bauinjpeltor mit dem Charakter als
Baurath, techniſcher Hülfsarbeiter in der Bau-Abtheit.
des Kriegäminifteriums, zum Intend. und Baurath
ernannt.
Durch Berfünung bes Ariendminifteriums.
Den 3. Rovember 1897.
Belitzky, Trzeciol, Intend. Büreaudiätarten von der
Intend. des XVII. Armeelorps,
Hueter, Intend. Büreaudiätar von der ntend. des
(4. Quartal 1897.)
XI. Armeelorpg, — zu Intend. Sefretären
ernannt.
Den 5. November 1897.
Adermann, Kanzleirath, Intend. Regiftrator von der
Antend. II. Armeelorps, auf feinen Antrag zum
1. Januar 1898 mit Benfion in den Ruheſtand verjebt.
Den 6. November 1997,
Ares, Intend. Regiftrator von der Intend. XVI. Armee:
forps, zum 1. Januar 1898 zu der Intend, II. Armee:
forps verjeßt.
Bentert, Jntend. Sekretär von der Intend. XI. Armee:
lorps, auf feinen Antrag mit Penfion in den Ruhe—
ſtand verſetzt.
Dex 11. November 1897.
Schütte, Heſſe, Siebert, Geheime Kanzleiſekretäre
vom Kriegsminiſterium, der Charakter als Geheimer
Kanzlelinſp. verliehen.
Durch Berfügung der Generalinſpektion bes Ingenieur—
und Pionierforps und ber Feſtungen.
Den 4. November 1897.
Thur, Feitungs: Oberbauwart, von der bieherigen
Fortifilation Memel zur Zortifitation Danzig verjeßt,
—
en
ET
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 108
2733
XII. (Königlich Württembergifches) Armeekorpo.
Im Sanitätälorps,
Den 12. November 1897.
Die Alfift. Aerzte 1. Kl.:
Ehrhardt der Landw. 1. Aufgebot dom Landw.
Bezirk Biberach,
Dr. Mayer der Landw. 1. Aufgebot? vom Landw.
Bezirk Heilbronn,
Dr. Käfer der Ref. vom Landw. Bezirk Hall,
Dr. Tafel der Landw. 1. Aufgebot3 dom Landw.
Bezirk Reutlingen,
Dr. Kelbling der Landw. 2. Aufgebot3 vom Land. |
Bezirk Ulm,
Emberger ber Re. vom Landw. Bezirt Ravensburg,
Dr. Nagel der Landw. 1. Aufgebot? vom Sandıv. |
Bezirk Ludwigsburg,
| Dr. Beizjäder der Landw. 1. Aufgebots vom Landw.
Bezirk Calw,
Dr. Landerer ber Rei. vom Landw. Bezirk Stuttgart,
‘ Dr. Müller der Landw. 2, Aufgebot von demijelben
Landw. Bezirk,
Dr. Fiſcher der Landw. 1. Aufgebot? vom Landw.
Bezirk Um,
Dr. Knauß der Ref. vom Landw. Bezirk Stuttgart,
Dr. Souchay der Landiv. 1. Aufgebot von demjelben
Landw. Bezirk,
Dr. Roeder ber Rei. von Landw. Bezirk Ravens—
burg,
Dr, Sarmwey der Ref. vom Landw. Bezirk Reutlingen,
— zu Stabsärzten befördert.
KRaiferliche Marine.
Offiziere ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Neues Palais, den 15. November 1897.
Wilde, Korv. Kapıtän, für die Reit vom 3. Januar
bi8 10. März 1898 zum Neichs - Marine » Amt
lommanbirt.
Jantzen, 8. zur See, zum Kapitänlt.,
Zidemann, Sirueger (Franz), Unterlt3. zur See, zu
Lis. zur See,
Hohn, MaichinensUnteringen., zum Majdineningen.,
Srömming, Obermaſchiniſt, zum überzähl. Majchinen:
Unteringen, — befördert.
Diffring, überzähl. MajchinenUnteringen., rüdt nad)
Maßgabe des Etats in eine offene Etatsjtelle ein.
Otte, Vizefteuermann der Seewehr im Landw. Bezirk
IV Berlin, zum Unterlt. zur See der Seewehr
1. Auigebot3 des See Offizierkorps,
Sadie, Vizeſteuermann der Rei. im Landiv. Bezirf
Hamburg, zum Unterlt. zur See der Ref. des Ser
Offizierlorps,
Bormann, Vizefeldw. der Reſ. im Landw. Bezirk
1V Berlin, zum Sel. It. der Ne. der Marine: Inf.,
— befördert.
B. Wbidiebsbewilligungen.
Menes Palais, den 15. November 1897.
Heinrid XXVI Prinz Reuß Durdlauct, Kor.
Kapitän, mu der "gefeglichen Penſion ausgeichieden.
Bles, Lt. zur See, mit der gejeglicen Penſion und
der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform
mit den für Verabſchiedete vorgeichriebenen Abzeichen,
unter Verleihung des Charakters ald Hapitänlt. der
Abſchied bemilligt.
Hollad, Seekadett, zur Ne. der Marine entlafien.
Jäckel, Stapitän zur See z. D., zuletzt Art. Direltor
der Werft zu Wilhelmshaven, mit der geleplichen
Penſion nebit Ausficht auf Anftellung im Civildienſi
und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen
Uniform mit den für Verabichiedete vorgeſchriebenen
Abzeichen der Abſchied bewilligt.
Im Sanitätskorps.
Neues Palais, den 15. November 1897,
Dr. John, Marine-Affijt. Arzt 1. Kl, zum Marine
Stabsarzt,
Dr. Flachs, Unterarjt der Marine-Rej. im Landw.
Bezirk Kiel, zum Marine-Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Rei.
der Marine-Sanitätsoffiziere, — befördert.
Ordens = Berleihungen.
Breufen,
Seine Majejtät der König haben Allergnäbigit
geruht:
dem Oberſtabsarzt 2. Kl. a. D. Fleißner zu Kigingen
in Bayern, bisher Regts. Arzt ded Schleswig: Holftein.
Ulan. Regts. Nr. 15, den Rothen Adler-Orden vierter
Klaſſe zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen, und zwar:
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen⸗Erneſtiniſchen Haus-Ordens:
dem Major der Landw. Rogalla v. Bieberſtein zu
Gotha;
2729
Herzoglich Anhaltiihen Haus-Ordens Albrechts
des Bären:
dem Major a, D. Krauſe zu Eydtluhnen.
Kaiferlihe Marine.
Seine Majeftät der Kaifer und König haben
Allergnädigit geruht:
dem Marine-Oberftabsarzt 2. Kl. Schubert,
dem Sorvettenfapitäin Schönfelder (Biltor), — den
Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtpreußiiher Orden ertheilt:
des Ehrenkreuzes des Großherzoglich Mecklenburgiſchen
Greifen Ordens:
dem Korvettenkapitän Bojhmann;
des Nitterfreuzes deijelben Ordens:
den Lieutenant3 zur See v. der Diten, v. Ubelen,
Karpf, Jacobi, v. Bülow (Friedrid), Türk,
Brüninghaus, PVollerthun, Graßhoff (Kurt),
Micheljen, Heinrich, dv. Kameke (Friedrich), Frey,
Frhr. v. der Golg, Köthner und Sarer;
des Nitterfreuzes des Großherzoglich Medlenburgiichen
Ordens der Wendiſchen Krone:
den Kapitänlieutenants v. Baſſewitz, v. Koppelow
und Schäfer (Erwin);
1897 — Rilitär:-Wodenblatt — Nr. 108
J 2730
der Kommandeur-Infignien zweiter Klaſſe des des Fürſtlich Schaumburg-Lippeihen Ehrenkreuzes
vierter Klaſſe:
dem Premierlieutenant vom 2. See-Bat. Robert;
des Fürſtlich Waldedichen Verdienſtkreuzes zweiter Klaſſe:
dem Kapitän zur See Frhrn. v. Bodenhauſen;
der dritten Klaſſe defielben Ordens:
dem Storvettenfapttäin Emdmann;
der vierten Klaſſe defjelben Ordens:
dem Kapitänlieutenant Grumme;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus-Ordens
zweiter Klaſſe:
dem Kapitänlieutenant Hilbrand;
bes Kaiſerlich Ruffiichen St. Annen- Ordens zweiter Klaſſe:
dem SKorvettenfapitän Deubel;
der dritten Klaſſe dejjelben Ordens:
den Lieutenantd zur See v. der Oſten, Schröder
und dem Majchinen-Oberingen. Dittrid);
des Kommandeurkreuzes 1. Klaſſe des Königlich
Schwediſch-⸗Norwegiſchen Schwert-Ordens:
den Kapitänd zur Sec Frhrn. dv. Bodenhaujen und
v. Ahlefeld;
des Ritterlreuzes erjter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Slapitänlieutenant Joſephi;
des Nitterkreuzes zweiter Klaſſe dejjelben Ordens:
dem Lieutenant zur See Grafen v. Saurma-Jeltſch.
(Aus dem Armee» Verorbnungsblatt Nr. 33 vom 16. November 1897.)
Anlegung von Trauer zu Ehren des veritorbenen Generals der Infanterie zur Dispofition dv. Schachtmeyer,
Chefs des Pommerſchen Füjilierregiments Nr. 34.
Um das Andenlen des verjtorbenen Generald der Infanterie zur Dispofition v. Schachtmeyer, Chefs
des Pommerſchen Füfilierregiments Nr. 34 und hodyverdienten früheren fommandirenden Öenerals des XIII. (Königlich
Rürttembergiichen) Armeelorps, zu ehren, bejtimme Ich hierdurch, daß das Difizierforps des genannten Regiments
drei Tage Trauer anzulegen hat. — Ich beauftrage Sie, Vorjtehendes der Armee befannt zu machen.
Grof-Strehlig, den 10. November 1897.
Wilhelm,
An den Kriegäminijter.
Kriegäminifterium.
Kafjenabtheilung.
Berlin, den 13. November 1897.
Regelung von Offiziergebältern.
Das Chargengehalt 1. Klaſſe beziehen die Hauptleute bezw. Nittmeiiter;
1. Infanterie und Jäger.
a) Bom 1. Dftober 1897 ab: Frhr. v. Gregory, Inf. Regt. von Courbisre (2. Bojen.) Nr. 19. —
Schr. dv. Diepenbroid-Grüter, Fü. Negt. von Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80. — dv. Strang, Kaijer Ulerander
Garde » Gren. Negt. Nr. 1. — Ulrich, Füſ. Negt. Prinz Heinrid) von Preußen (Brandenburg) Nr. 35. —
Bronjart v. Scellendorff, 1. Garde-Negt. zu Fuß. — b) Vom 1.November 1897 ab: v. Bujje, Inf.
Regt. Nr. 148. — v. Hüljen, 3. Garde-Regt. zu Fuß. — v. Urenftorfi, Inf. Negt. von Wittich (3. Heil.)
Nr. 83. — Fehr. d. Nauendorf (Paul), Inf. Regt. Nr. 138. — Mog, Inf. Regt. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30.
2732
2731 1897 — Wilitär-Wodhenblatt — Nr. 108
2. Kavallerie.
a) Vom 1. September 1897 ab: v. Horn, Kür. Negt. Graf Wrangel (Dftpreuß.) Nr. 3. —
v. Bredomw, a la suite des 2. Leib- Huf. Regts. Kaijerin Nr. 2, Vorjtand der Militär » Lehrichmiede in
Frankfurt aM. — b) Vom 1. Oktober 1897 ab: Frhr. v. Zandt, Huf. Regt. Kaiſer Nikolaus 11. von
Ausland (1. Weitiäl) Nr. 8. — d. Hagen, Gren. Regt. zu Pferde Freiherr von Derfjlinger (Neumärk.) Nr. 3.
— Nathufius, Thüring. Ulan. Negt. Nr. 6. — Frhr. v. Stard (Wilhelm), à la suite ded 2. Großherzogl.
Hell. Drag. Regts. (Leib-Drag. Regie.) Nr. 24, Flügeladjutant ded Herzogs von Sachſen-Coburg und Gotha
Königliche Hohen. — v. Nenpel, 2. Großherzogl. Medienburg. Drag. Regt. Nr. 18. — dv. Manteuffel, Hui.
Regt. Fürſt Blücher von Waplitatt (Pomm.) Nr. 5. — dv. Pring, Drag. Negt. König Friedrih III. (2. Sclej.)
Nr. 8. — Fehr. dv. Meerheimb, Drag. Regt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5. — Fıbr. Anigge
(Morig), à la suite des Königs-Ulan. Regts. (1. Hannov.) Nr. 13, Flügeladjutant ded Prinzen Albrecht von
Preußen Königliche Hoheit, Regenten des Herzogthums Braunſchweig. — v. Langen, 1. Garde-Ulan. Regt. —
Heydemann, Ulan. Regt. Hennigs von Trefjenfeld (Aitmärk.) Nr. 16. — Guradze, 3. Schlej. Drag. Regt.
Nr. 15. — Graf v. Rothkirch u. Trach, 2. Leib: Huf. Negt. Kaiferin Nr. 2. — c) Bom 1. November 1897 ab:
Graf v. der Schulenburg, 2. Garde-Drag. Regt. Kaijerin Alerandra von Rußland.
5. Seldartillerie,
a) Vom 1. Dktober 1897 ab: Elaujon v. Kaas, Feldart. Regt. Nr. 15. — Poled, Schleswig.
Feldart. Negt. Nr. 9. — Enger, 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17. — Frhr. v. Rheinbaben, Feldart. Regt.
Generalsfeldzeugmeifter (2. Brandenburg.) Nr. 18. — Elöner dv. Gronow, A la suite des Feldart. Regts.
von Glaujewig (Oberjchlej.) Nr. 21, Lehrer bei der Kriegsſchule in Meg. — Behr. v. der Oſten gen. Saden,
1. Garde-Feldart. Negt. — Graf dv. Kıttberg, Feldart. Negt. Nr. 15. — Frhr. d. Neipenjtein, 1. Weſtfäl.
Feldart. Negt. Nr. 7. — b) Bom 1. November 1897 ab: Weite, Yeldart. Regt. Nr. 36. — Boled,
Beldart. Regt. von Clauſewitz (Oberſchleſ.) Nr. 21. — Evelt, Feldart. Regt. Nr. 34.
4. Sußartillerie.
Vom 1. Ditober 1897 ab: Hud, A la suite des Weitfäl. Fußart. Regts. Nr. 7, Vorſtand dei
Art. Depots in Hannover,
5. Ingenieur: und Pionierforps.
Vom 1. November 1897 ab: Franke, & la suite des Pion. Bats. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3,
Lehrer bei der Kriegsihule in Antlam. a
adom.
Journaliſtiſcher Theil,
Einfachheit und Einheitlichkeit. fehler ꝛc. in Betracht, und man wird zugeitehen, daß
Von v. Boguslawski, Generallieutenant 5. D. auf weitere Entfernungen der liegende Mann dur
Schluß.)
Es fragt ſich num aber, ob das „Kriechverfahren“
geeignet iſt:
die Verluſte durch das feindliche Feuer wejentlid
abzuſchwächen;
die Kraft des eigenen zu erhöhen oder wenigſtens
nicht zu vermindern;
ferner: ob man nicht dabei Gefahr läuft, die Energie
des Angriffs weſentlich herabzujegen.
Die erſte Frage wird man nicht bejahen können;
denn das ſprungweiſe Vorgehen zeigt die Angreifer
immer nur auf kurze Zeit in voller Mannshöhe. So—
bald die neue Stellung erreicht iſt, ſteht der Angreifer
dem Vertheidiger zwar nicht in gleicher Lage gegen»
über, denn dieſer wird häufig in Gräben ꝛc. gededt
liegen, aber er kann ihn durch Feuer befämpfen. Da
nun das Vorkriechen unbedingt langjamer jein wird
ald das jprungweile Vorgehen, jo glauben wir dem
Lepteren ſchon deshalb den Vorzug geben zu müſſen.
Aber das Feuer des Vertheidigers wird in der Unruhe
des Gefechts keineswegs immer ein muftergültiges jein.
Man beobachte die viel zu große Ausdehnung der Garbe
ſchon bei einem Gefechtsichießen, man ziehe Schähungs—
die jchräg und jteil einfallenden Gejchofje nicht nur
in Kopf und Schultern, jondern auch am ganzen
Körper getroffen werden lann. Dies würde bei den
Unterjtügungen, die nad dem Vorſchlage des Xer:
faſſers in eingliedriger Linie und ebenfall® von
800 m ab kriechend folgen jollen, bejonders in Betracht
fommen. — Sollte jemals ein ſolches Verfahren an-
genommen werden, jo könnten wir dem ®Bertheidiger
nur empfehlen, die alte praktische Kriegsregel, tief zu
halten, doppelt zur Geltung zu bringen. Es wird dem
direkten Trefferprozentſatz ficherlich nicht ſchaden, aufer:
dem aber werden die zu kurz gehenden Geſchoſſe oft durch
Rilochettiren die weiter zurüd folgenden gleichfalls krie
chenden Linien gefährden.
Wir halten es überhaupt für fehlerhaft, den Halte
puntt „Ziel auffigen“ für das Gefecht jchon lange auf-
gegeben zu haben. Nur bei mannshohen Zielen mühte
eine Ausnahme mit Haltepunft „Knie“ gemacht werden.
Für die Maſſe ijt nun einmal im Gefecht eine einfache,
praftijche, allgemeine Regel gut. Einzelne bejonders kalt:
blütige gute Schüßen lönnten auch dabei der In—
dividualıtät ihrer Gewehre Rechnung tragen.
Die zweite Frage, ob die Wirkung des eigenen
2733
Feuers nicht vermindert werben wird, möchten wir
bejahen.
Der Verfaffer des Artikels ift jelbit zweifelhaft
darüber, ob man Feuerſtationen machen fol, oder ob
man „in Begleitung von Feuer die vorfriechende Bes
wegung gleich bis an die Enticeidungsitation (300 m)
zu Ende führen joll*. Er Hält die legtere Art für die
wünjchenswerthere. Wenn ich hier überhaupt wählen
jol, jo möchte ich mid, für die erjtere enticheiden, halte
ober das ganze Verfahren in größeren Maffen für
nicht anwendbar. Während beim jprungweilen Vor—
gehen der voraneilende Offizier don den laufenden
Mannihaften gejehen wird und fie mit Stimme, Wint
und Pfeife leitend in die neue Feuerjtation führt, wird es
viel jchwieriger jein, eine kriechende Feuerlinie zum
Halten und zur Einnahme einer pafjenden Feuerjtation
zu bewegen; denn die Leute jehen den mit ihnen „vors
friehenden* Offizier doch nur mit großer Schwierigleit.
Aber jelbft wenn, wie zu erwarten, er fich im richtigen
Moment erhebt und ſich fomit der von dem Berfafjer
als erichredend bezeichneten Feuerwirfung preiögiebt,
wird ſich Diejer Uebelftand geltend machen, und der
Zufammenhang jehr ſchwer zu erhalten fein. Die Ver-
luſte an Offizieren würden ſich beim Angreifer im
Uebrigen in bedenfliher Weije vermehren; denn ein
aufmertjamer Vertheidiger wird aus dieſem Erjcheinen
der Difiziere, als einzig Aufrechtitehende, den nöthigen
Nupen zu ziehen wiſſen.
Noch größer aber würden die Uebelſtände in der
Seuerleitung fein, wenn in den dichten vorkriechenden
Schügenlinien ein fortwährende® Feuer unterhalten
würde. Entfernungsihäßpen und Anſagen würden un-
gemein leiden. Man müßte doc die vorfriechenden
Linien halten laſſen und das Feuer ftopfen, ehe man
eine neue Entfernung anjagen könnte.
Berfafier behauptet, daß man fich durch das „Kriech—
verfahren“ vom Gelände unabhängig madjen, die
„gewünjchte Unabhängigkeit“ vom Gelände erringen
würde. Die jo gefährlidy) übertriebene Ausnugung des
Geländes würde eine Abſchwächung erfahren; mit der
Verkleinerung des Zieled würde der Drang hierzu
aufhören.
Wenn in einer Truppe eine übertriebene Gelände:
benugung ftattfindet, jo kann fie nur darin bejtehen,
daß man den Gedanken der Dedung gegen den ber
aktiven Thätigfeit, d. h. der Ausnutzung des Feuers, in
den Vordergrund ſtellt. Daß dies grundjäglic in
eimer Truppe geichehen könnte, ift kaum denkbar, wohl
aber kann e8 von der Mannjchaft im. Gefecht aus
moraliiher Schwäche, von den Führen aus miß-
verftändlicher Auffaffung der Bodenverhältnifje oder der
Gefechtsaufgabe gejchehen.
Wo man jo etwas fieht, muß es ausgerottet umd
belämpft werden, deswegen aber würde es einen ichweren
öehler bedeuten, uns plöplich unabhängig vom Gelände
ertlären zu wollen und damit in das entgegengejeßte
Extrem zu verfallen. Wie nun dieſe Unabhängigteit
vom Gelände durch das Kriechverfahren erreicht werden
ſoll, begreife id) um fo weniger, als dies Vorſchleichen
und »friechen, two man es anzumenden für gut fand,
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 108
2734
gerade immer mit peinlichfter Ausnutzung des Geländes
und Unfchmiegung an den Boden geſchah, wodurch aller=
dings eine wirkſame Verminderung der Berlufte hin und
wieder erreicht werden kann. Die gute Benußung des
Geländes muß aud in Bulunft ein Hauptgrundjah
unferer großen Schüßentaftif bleiben, und die jorgfältige
Schulung der Truppen hierin wird nützlicher jein als
die geöffneten Formationen und das Kriechverfahren.
Unjere dritte Frage, ob nicht die Energie des
Angriffs durch das Kriehverfahren Schaden
leiden wird, bejahen wir unbedingt.
Das Weſen der Vorwärtsbewegung liegt in der
Schnelligkeit. Nicht als ob die Vorwärtsbewegung nicht
Baujen machen lönnte — fie muß fie jogar maden,
jei es als Ruhepauſe, jei e8 als Feuerſtation bis zum
Anjegen des Sturmanlaufs. Aber die Bewegung der
Mannſchaft jelbit, das Vorgehen muß jchnell jein. Dies
allein verleift der Mannjhaft den moralijcyen
Impuls, der zum Ungriff unbedingt nöthig iſt.
Es ift eine bekannte Sache in alten wie in neuen
Kriegen, daß ed den Führern nicht immer gelingt, alle
ihre Leute im heftigen Feuer zum Vorgehen aus ber
Dedung oder zum Aufſtehen zu bewegen. Wie viel
mehr würde fich Dies geltend machen, wenn das Kriech—
verfahren Norm würde! Auf die Anfeuerung durch
Horm und Trommel würde man ebenfalls für einen
großen Theil der zurüdzulegenden Entjernung verzichten
müſſen.
Was nun den letzten Alt des Angriffs, den Sturm,
anbelangt, jo hat Verfaſſer davon nicht geſprochen. Er
will fein Kriechverfahren nur bis auf die Entfernung
von 300 m ausdehnen, wo, wie er jagt, „nad der
Meinung vieler Autoritäten die legte Eniſcheidung von
der bejegten Stellung aus geſchoſſen (er ſchoſſen?) werden
wird“,
Hieraus fcheint hervorzugehen, daß er meint, bon
diejer Feuerfiation des Ungreifers aus werde die Ent-
ſcheidung allein durch das teuer herbeigeführt werden,
und wenn das des Ungreifers ſich überlegen zeigt,
werde der Vertheidiger die Stellung räumen. Somit
würde ein Anlauf überflüffig werden. Dies kann wohl
hin und wieder der Fall Jen, denn die Verhältniſſe des
Krieges find ja jo unendlich vieljeitig. Vertheilt man
aber die Werihfaftoren der Truppe gleichmäßig, jo
glauben wir für die meijten Fälle nicht daran. Da
nun der Verfaffer nicht vom Sturmanlauf jpricht, jo
erlafjen wir uns eine Darlegung der Ausführung des
Sturmd, weil wir fie ſchon oft gegeben haben, und
weijen nur darauf hin, daß diejer Theil des Angriffs
gerade der allerwichtigjte iſt.
Oftmals wird, jedenfall® in durchichnittenem Ge-
lände, ein Heranjcjleihen — wir ziehen diejen Aus—
drud dem „Kriechen“ vor — gerade von 300 m ab
auf noch nähere Entfernung nüßlıd und ausführbar jein.
Jedoch könnte die immer nur bon einzelnen Abthei—
lungen und in bejonderen Berhältnifien erfolgen.
Dies Herankriechen mit übergehängtem Gewehr, oder
mit dem Gewehrriemen zwiſchen den Zähnen, ift in
hohem Grade unbequem und anjtvengend. Bei fettigem
oder naſſem Boden bededt es Knie und Hände mit
2 Bu
Schmutz, was zur —— des Gewehrs höchſt
unvortheilhaft iſt. Bei gefrorenem Boden oder bei
Schnee werden Finger und Knie ſtarr. Es iſt einem
„rigoureufen Kerl“, wie es in dem Meglements des
18. Jahrhunderts heißt, höchſt widerwärtig.
Mancher Brave ſetzt ſich lieber etwas mehr den
feindlichen Kugeln aus, als ſich im Schnee und Schlamm
herumzumälzen. — Dieſe Indianertaltit paßt nicht für
unjere Leute und den großen Krieg.
Unferes Erachtens muß man jtet3 dem Mann jagen,
daß er an den Feind heranlommt, wenn er nur will.
Daß man ihn dann verjtändig heranbringt, ift Sache
der Führung.
Berfafler jenes Artikels wird jeine Anſicht, daß
man bon 800 m ab nicht mehr aufrecht vorgehen
könne, daß man damit der moralischen Leiſtungsfähig—
feit der Soldaten zu viel zumutbe, allerdings den Mann:
ichaften wohl aud) nicht mittheilen wollen. Indem man
aber das „SKriechverfahren“ einführt, würde man that-
ſächlich daſſelbe thun. Wir halten dafür, daß man
hierdurdy den Angriffsgeift herunterdrüden würde, den
wir doch gewiß ninmermehr entbehren können.
Als Napoleon in der Schlacht bei Friedland neben
einem Bataillon hielt und einen Soldaten vor einer
vorbeipfeifenden Kanonentugel fi) bücden ſah, da jagte
er lächelnd: „Mein Kind, und wenn Du Did hundert
Klaftern tief in die Erde verftedteit — die für Dich
bejtimmte Kugel würde Did) dod finden.“ Das ift
freilich fat Türliſcher Fatalismus, aber ein wenig von
diefer Medizin einzunehmen, könnte auch bei uns an
der Stelle jein.
Alles in Allem aljo halten wir das Heranjchleichen
(Kriechen) jehr wohl bei einzelnen Gelegenheiten für an:
wendbar und haben es in unjerer Dienftzeit aud) hin
und wieder anwenden lajjen, es aber als eine Form
des großen Angriffs erllären zu wollen, dagegen
müffen wir uns ganz entjchieden, ebenjo wie gegen die
geöffneten Formationen ausſprechen.
Ih habe den Angriff in großem Stil kürzlich in
einem fingirten Beilpiel behandelt. — Er muß grund:
lüglih von einer Reſerve- oder Verfügungstruppe erjt
dann geführt werden, wenn andere vorgeichobene In—
fanterieabtheilungen den Hauptfeuerlampf jchon längere
Zeit mit dem Vertheidiger durchgeführt haben, jo daß
die Stoßtruppe, bei der erjten Gefechtslinie ange—
fommen, nur nod) daS euer derjelben auf ganz kurze
Beit zu ungeheurer Heftigleit zu fteigern hat, ehe jie
zum legten Anlauf anjept. Die vom Reglement geges
benen Grundjäpe find hier jedenfalld die richtigen.
Verfaffer nimmt ferner an, daß das Kriechverfahren
auch deshalb anwendbar und nüplich jei, weil es ſich
von 800 m ab nur um eine Öeradeausbeivegung handeln
fünne. Er fühlt, wie es jcheint, doch die Schwäche
jeiner Kriechlinie heraus, die nämlid, der Schwer:
fälligfeit und Umbeweglichkeit. Die einem Angriff vor:
angegangene Erkundung joll allerdings die Richtung
genau jejtitellen. Ob dies aber immer ganz gelingen
fann, und ob nicht eine Richtungsveränderung doch ftatt-
finden, oder an den Flügeln eine Schwentung vor—
genommen werden muß, fann unmöglid mit Sicherheit
1897 — — Rilitär-Wogenbiett - — Nr. 103
2136
‘die man im Kriege und Frieden gemacht hat.
gefagt werden. In ſolchem alle würde die Un—
beweglichkeit der Kriechlinie, die ja, nad) Anficht dei
Verfajjers, jobald fie ſich erhebt, vom Gegner vernichtet
würde, ſich deutlich erweiſen.
Neue Vorſchläge und Ideen haben das Gute, zum
Nachdenlen anzuregen, ſelbſt wenn man ſie verwerien
muß. So auch dieje! Aber man muß nicht voraus:
jepen, daß man die Anforderungen der Gegenwart mit
jeder neuen dee erfüllen kann, und ebenjo wenig, daß
das Alter unfähig jei, neue Gedanken aufzunehmen und
die jeßigen Verhältniſſe richtig zu beurtbeilen. Die
Erfahrung thut auch hierin viel; denn die Eindrüde det
Krieges auf den Geilt des Menjchen bleiben immer
diejelben, wenn auc die Mittel und die Form, in der
ſich die Einwirkung äußert, verjchieden find. Beſtürzung,
Panik, Flucht hat es immer gegeben, ebenjo wie ih
rau fefte Haltung zu allen Zeiten gefunden
haben.
Man kann freilich niemals vorausſehen, wie fih
die Verhältnifje in einem Kriege gejtalten werden, in
welchen man mit neuen Waffen zieht; aber man muß
ſich bemühen, vorher die richtige Taktik zu finden. In
Einzelheiten wird man immer fehlen, nur die Haupt:
idee muß Die richtige jein. Died war vor 1866 mit
den Anweijungen zur Zündnadeltaktit im Allgemeinen richtig
getroffen, jept jreilich wird es bedeutend ſchwieriger fein.
Eine Frage, welche immer noch erörtert und aud
noch lange in Theorie und Praris eine Rolle jpielen
wird, iſt die, ob man die Art des Angriffs feiter vegeln
könne, als es unjer Reglement thut.
Dieje Frage habe ich mehrfah und mit mir Anden
bejaht. Das Für und Wider ift vielfach) und gründlid
auseinandergejeßt worden und will id) deshalb hier nicht
mehr ex fundamento darauf eingehen, ſondern einzelne
Punkte an der Hand einer — im Uebrigen jehr wohl:
wollenden — Beiprehung meine® oben genannten
Buches im Militär-Wochenblatt Nr. 73 hervorheben.
Ih betone vor Allem, daß die Einübung einer
feften Form als Grundlage der Ausbildung für den
Angriff von Vortheil jei; daß beim Fehlen einer jolden
fi) unvermeidlid die Anfichten jedes Vorgejepten bei
jeinen Untergebenen Eingang verichaffen müſſen, umd
daß damit mehrere Schemata an Stelle eines einzigen
treten. Die hierfür erlafjenen Vorjchriften müfjen aller:
dings der Niederichlag der Durchſchnittserfahrungen ie
ine
fejte Anficht muß darüber herrichen, und dieje muß in
einem Reglement — wir wiederholen als Grundlage
— zum Haren und bejtimmten Ausdrud lommen. Daß
das Reglement dabei die Ebene annehmen muß, iſt
durchaus erforderlich, denn ſobald man in ein anderes
Gelände eintritt, muß eben eine Entwidelung aus der
gegebenen Grundlage vor ſich gehen, d. bh. fie erleidet
durch die Bodenverhältniſſe, die Befechtslage und da?
nunmehr nothiwendige jelbitthätige Eingreifen einzelner
Führer mannigfahe Modifikationen.
Kann es aber deshalb ſchädlich jein, dem Offizier
mit der Mannjchaft ein Durchſchnittsbild behufs Funda—
mentirung des Gefechtsgebrauchs der Truppe für den
einfachſten Fall zu geben und dies einheitlich in der
2137 BE.
ganzen Armee feitzuhalten; die Eröffnung des Feuers,
die Abjtände der Staffeln, die anzumendenden Gang:
orten, die Entfernung, auf welde der Sturm anzufeßen,
zu regeln?
Dem wird mun wieder entgegengehalten, daß dies
eine Krüde ſei, die im Ernſtfalle verjagen würde, ja
fogar ſchädlich fein Fönne, wie das Beiſpiel der
Schlahten bei Xena und Auerſtädt beweije.
Dad lommt ganz darauf an, ob man an bieler
Krüde im konkreten Fall hängen bleibt, ob man ein
Krüppel oder gejund iſt. Iſt man letzteres, jo wird
man wiſſen, dab ein jelbjtthätiges Verfahren für das
Ernſtgefecht Bedingung des Sieges iſt, d. h. daß
Führer und Unterführer ihre Entſchlüſſe und ihr
Handeln nach der Gefechtslage einrichten müſſen, und
ſomit die im Reglement gebotenen Mittel im Bedürf—
nißfalle frei verwenden.
Iſt dieſer Geiſt in Offizieren und Unteroffizieren
gepflegt, jo kann die Grundlage, die feſte Vorſchrift,
nichts ſchaden.
Welchen Nutzen aber hat ſie? Die Antwort geht
ſchon aus unſeren Sätzen von oben hervor. Indem
ſie eine einheitliche Anſicht und Methode zur Geltung
bringt, verhindert ſie das Einreißen von Verwirrung
in den Köpfen der jungen Offiziere und der Mannſchaft,
welche bei Beſolgung verſchiedener Anſichten über das
Verfahren auf der Ebene (Exerzirplatz) unausbleiblich iſt.
Bir haben die mehrfady eingehend auseinander-
geſetzt. Wenn der Herr Kritiler aber jogar darin einen
Vortheil erblidt, daß der Offizier es verjchieden bei
verichiedenen Truppentheilen findet, jo kann ich ihm
durchaus nicht beiftimmen. Die Grundausbildung muß
einheitlich fein. Zum Durchdenken verjchiedener Ans
fihten ift Die Literatur da.
Aber auch für den Ernftfall, befonderd für das
Anjegen eined Angriffs in großem Stil (Schlachten:
tattıt) Hat die feite Vorichrift Werth. Wir betonen
im Reglement den Grundjaß, daß der Soldat im
Gefeht zum großen Theil gewohnheitsmäßig handeln
joll (vergleiche Einleitung zum Neglement 1). Warum
den Nutzen der feften Vorſchrift gerade beim Anjegen eines
Angrifis verneinen? Und doch wird e& für viele Führer
in manchen Fällen nicht eine Krücke, jondern eine Stüße
fein, fih der Vorjchriiten des Meglements zu erinnern
und in dieſen ſich zu bewegen.
Man führt, wie gejagt, Jena und Auerſtädt als
warnendes Erempel an. Ja, haben wir denn bei Vier:
zehnbeiligen und Haflenhaufen die taltifhen Grundſätze
und Vorichriften König Friedrichs befolgt? Hätten wir
und ihrer nur erinnert, dann wären wir beijer daran
geweſen.
Dieſe beſagten: Herantragen des Feuers bis auf
nächſte Entfernung, und ſodann mit dem Bajonett in
den Feind hinein. Wir aber blieben, trotzdem wir
dieſe Dörſer umwickelt und die momentane Uebermacht
auf dieſen Punkten für uns hatten, vor ihnen ſtehen
und gaben Salven in die Dorfränder ab. Ich habe
in dieſem Jahre die Schlacht bei Jena auf dem
Schlachtfelde ſtudirt und war erſtaunt, wie leicht der
Diviſion Grawert, als ſie vor Vierzehnheiligen ent—
1897 — Militar-Wochenblart — Nr. 103
2738
widelt mit herumgebogenen Flügeln ftand, und Die
Franzofen rechts und links zurücdgewichen waren, die
Wegnahme dieſes winzigen Ortes, deſſen den Preußen
zugelehrter Rand höchſtens 350 Schritte lang iſt, ge—
worden wäre. Mber man ließ eben in diefem Moment
die gefunde und gute Form fallen, weil die Entichluß-
kraft der höheren Führer fehlte und fein Stabsoffizier
jelbftändig genug war, nach ihr zu greifen. — Daß bei
einer Wegnahme ded Dorfes die Schladht bei Nena
für die Preußen nicht gewonnen worden wäre, fit ans
aejichtd der großen Uebermacht der Franzojen und ber
Dispofitionen Napoleons allerdings richtig, aber bei
guten Mafnahmen hätte die Niederlage, inſonderlich
die des rechten Flügels (Sachſen und Detachement
Voguslamwsti), vermieden werden können.
Der Herr Mritifer ſchildert einen Ungriff mit
„feilartigem Herausſtürzen“ eines Theil der Schüßen:
linie und demnächſtigem Nachfolgen des anderen und meint,
daraus habe ſich das ſprungweiſe Vorgehen entwidelt.
Wir wollen das einmal gelten lafjen. Genug, daß es,
wie mir General v. Eftorff mitteilt, jchon bei Langen:
falza durch die Hannoveraner, jodann 1870, zunächſt
wohl injtinftiv, dann bewußt angewendet, jpäter auf die
Uebungen übertragen wurde. Nach einer mir zus
genangenen Nachricht foll e& bei den Manövern jept
mehrfach außer Gebrauch gelommen fein. Wir würden
das jehr bedauern.
Der Kritiler giebt dann des Ferneren ein Bild eines
Angriffs der Wirklichkeit, wie beim Erlahmen des Feuers
an dem oder jenem Punkt der feindlichen Linie wiederum
erſt ein Theil der Angrifisichügen vorwärts eilt, dem
jodann andere Theile folgen und ſich jo ein mehr oder
weniger allgemeiner Anlauf entwidelt. Das ift ganz
richtig, jo ift ed oft geweien. Wir haben felbit Der:
artiged geliehen. Aber folgt daraus, daß es immer jo
gut war? Daß nit oft Rückſchläge eintraten? Folgt
daraus, daß man ed im Frieden als das richtige
Verfahren einüben joll? Gewiß nicht! Solches Ver:
fahren bezeichnet aud; das Neglement nur als eine
Ausnahme. (Seite 120 Theil 11.)
Nein! Das Neglement muß nicht ein mehr oder
weniger regellojes Verfahren, einzelne Vorſtöße, die
hin und wieder einmal glüdli ablaufen können, zum
Mufter nehmen, jondern ein geplante® Verfahren.
Das Reglement joll aljo das Bild eines geregelten, vor
Allem einheitlichen Angrifſs geben, was es in den
„Örundfägen” Geite 120 auch als das richtige be—
zeichnet. Im Uebrigen find jolde Angriffe aucd im
Felde ausgeführt worden. Ich kann aljo dem nicht
zuftimmen, wenn der Herr Berfaffer der Beſprechung
weiter jagt, daß jede Form für die Mannſchaft gleich-
werthig, daß man ed im Felde jhon richtig machen
wird, wenn man nur dad Herz auf dem richtigen led
hat, gleichgültig, wie man es im Frieden geübt hat.
Mit Berlaub! Das war der Grundſatz unferer Gegner
von 1870, mit dem fie jo unendlich ſchlecht ge—
fahren find.
Wenn wir jomit bei dem Wunſche nad) einer ge
naueren Regelung des Angriffs bis zur Brigade hinauf
itehenbleiben, jo erſcheint es uns aud förderlich,
2739
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 109
2740
— für die —— und den Stoß Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des
größerer nfanteriemafjen, der Rejerven für den ent:
icheidenden Angriff, für die Schlachtentaltik, im Reglement
aufzuftellen. Wir haben dies im unferen Betrachtungen
Seite 273 ff. verjuht und weiſen daher darauf hin.
Wir find nit der Anſicht, daß man ſich beim Ma-
növer nur auf Gejechtsentwidelungen beichränfen joll,
jondern halten die Durchführung ſolcher großen An:
griffe für möthig und nützlich. Die Bedingungen und
auch die Formen müſſen hier zum Theil andere wie
bei der Gefechtseinleitung und Vorbereitung der Ent:
icheidung jein.
Wohlgemerkt ipreche ich hier nicht von Formationen,
Dieje find die nämlichen, aber die Art und Weife der
Entwidelung, ob nah Kommandoeinheiten, ob nad
Treffen, die Manier des Angriffs, kann grundſätzlich
fejtgeftellt werden.
Danldar find wir dem Verfaſſer des Artikels,
einmal die Frage aufgeworfen zu haben, ob die Eintheilung
des Stoffes im Neglement wohl ganz der Sache ent-
ipricht; einverjtanden find wir auch mit dem Hinweis
auf Die Schwierigleiten der Abjajjung, auf die auch
wir bei einem von uns ausgearbeiteten Reglement ges
ftoßen find. Aber gerade in Bezug auf den eben er—
örterten Punkt find wir der Anficht, daß eine feite
Vorſchrift für den Angriff fi entweder ſchon in Theil I
binter „Sefechtdentwidelungen“, 3. B. hinter dem Ab—
Schnitt „Regiment“, oder in Theil II hinter den Ab-
ihnitten „Gefecht der einzelnen Truppentheile“ wohl
hätte geben laſſen, während in den „Allgemeinen
Grundſätzen“ x. man allerdings nicht mehr jagen kann,
als auf Seite 120 gejagt iſt.
So weit über Formationen, Verfahren und Bor:
Ichriften bei einem Anfanterieangriff.
Der Herr Hritifer ftellt ſich Hinfichtlid des „Auf:
trogäverfahrens“ auch auf einen anderen Standpunft
wie ih. Er meint „Auftrag“ und „Befehl“ ſei,
reglementariſch aufgefaßt, ziemlich dafjelbe. ch meine,
es kann dafjelbe jein, ift es aber in Wirklichkeit nicht
immer. Meine mehrfach dargelegten Gründe gegen den
prinzipiellen Gebrauh des Worte® „Auftrag“ im
Neglement mil ich jedoch hier nicht wiederholen.
Ungeadjtet der Hodjitellung, welche die Selbitändigteit
und Selbitthätigfeit unferer Führer im Kriege mit Recht
bei Freund und Feind gefunden, und welche ich unbedingt
theile, muß man aud die SKtehrjeite der Münze ftets
betrachten. Somit jchließe ich mit den Worten:
Einfachheit der Formationen,
Einheitlichleit des Verfahrens!
Im erften Theil dieſes Auffages, Nr. 102, muß ed Spalte2710,
Zeile 10 von unten, beiken ftatt „vorlegte” „vorderſte“ ;
Spalte 2713, Beile ‘4 von oben, Ties „muß“ ftatt „iſt“;
Zeile 7 von oben ift einzuschalten hinter „echten“, „ ‚genannt
werben”.
19. Jahrhunderts.
(Mit Skizzen.)
— (Fortſ. aus Nr. 101.)
Kämpfe in Südamerifa, Nordamerika und Oftafien.
Kämpfe in Südamerifa haben in dieſem Jahr:
hundert gute Beiipiele für die Verbindung von Land:
und Geeoperationen geboten. Im Jahre 1810 begann
der Unabhängigfeitäfrieg der Spaniſchen Tochterftanten.
Dad Mutterland konnte anfangd den Amerikaniichen
Ungelegenheiten nur wenig Aufmerkſamleit zumenden.
Es behielt einige Küftenpunfte am Geſtade des Stillen
Dceand bejeßt und ließ von ihnen aus Streitkräfte,
welche von Cadiz oder Barcelona auf Transportichifien
anlangten, von Zeit zu Zeit in das Innere des Landes
vorſtoßen.
* Tem
e er deru ——
—
15.0 > Holivia
I ER Ftauiuxe
Pr arapaca
> EEE
8 —
a :
& SETIECHTERRT 700
eo Maerlen
Um die Bewohner Chiles zum Gehorſam zurüd:
zuführen, wurde im Jahre 1813 bei Lima, der Nefidenz
des Spaniſchen Bizefönigs, eine größere Heeredabtheilung
gejammelt, im Hafen von Gallao eingeichifft und bei
Talcahuano gelandet. Nach wechielvollen Kämpfen fiel
im Jahre 1814 Santiago, die Hauptitadt Chiles. —
Erft 1817 gelang es, das Joch der Spanier wieder
abzujchütteln. Aber die Feitung Talcahuano blieb in
ihren Händen, die Seegemwalt erlaubte ihnen, daſelbſt eine
neue größere Armee zu landen, welde im Frühjahr 1818
gegen Santiago vorrüdte. Wiederum warfen die Ehilenen
den Feind auf feinen Hafen zurüd. Sie hatten nun
eingejehen, daß eine Wiederholung ber feindlichen Ja
7a
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 103
2942
vaſionen nur zu verhindern war, wenn fie jelbft die See—
gewalt erfämpften. Handelsſchiffe wurden aufgelauft
und armirt; bei der Minderwerthigleit de8 Gegners
verihlug e$ wenig, daß man über Kriegsſchiffmatroſen
nicht verfügte. Die Spanifchen Schiffe wurden von der
Küfte vertrieben, ein von Cadiz kommender, jchlecht
geihüßter Truppentransport Schiff für Schiff genommen.
Bald konnte man daran denken, den Krieg auf feindliches
Gebiet zu übertragen. Im Nahre 1820 landete ein
Chileniſches Erpeditionstorps in Peru, die Spaniſche
Macht wurde auch hier gebroden.
Seit Erlangung ihrer Unabhängigleit find bie
Republiten Südamerifad ein Qiummelplag innerer
Kämpfe und Parteiungen geworden. Am meiſten gedieh
Chile dank der Fruchtbarkeit ſeines Bodens und dem
aufitrebenden Ehrgeize feiner Bewohner. Im Jahre 1879
iehen wir es im Konflifte mit Peru und Bolivia. Es
war damal3 im Norden begrenzt von einem jchmalen
Streifen Bolivianijchen Gebiete! mit dem Hafen von
Antofagafta; noch weiter nördlich lag die Peruvianiſche
Provinz Tarapaca, begehrendwerth wegen ihrer Salpeter:
und Guanolager. Zu Lande waren die Chilenen ihren
Gegnern kaum gewachſen, zur See ſtark überlegen.
Der Charakter des Kriegsſchauplatzes aber war ein
iolder, daß die Seegewalt von großem Werthe jein
mußte. Von der Mitte Chiles bis zur Gegend von
Lima jendet der Gebirgsitod der Anden eine große
Zahl jpornartiger Ausläufer im rechten Winkel zur
Küfte hinab. Es giebt nur wenige Kommumilationen,
die von Norden nad) Süden, mithin in der Richtung
laufen, in welcher die Lämpfenden Heere ſich zu
bewegen Hatten; die einzige gute Transportſtraße bot
dad Meer. Die erjten Unternehmungen Chile waren
daher auch darauf gerichtet, fich die Seegewalt endgültig
zu fihern. Die feindlihen Kriegsſchiffe wurden in
ihren Häfen blodirt. Dann jegte eine Chileniiche Armee
nah Pifjagua über. Der Feind hatte dort feine
Beſatzung, und ehe feine Truppen durch die wallerlojen
Steppen heranrüdten, konnten die Chilenen bereits mit
erdrüdender Uebermacht auftreten. Das Peruvianifche
Heer zog ſich nad Norden zurüd und vereinigte ſich mit
einer heranrüdenden Bolivianiihen Armee bei Tacna.
Die Vormarſchwege dahin waren ſchlecht und jo wurde
im Februar 1880 der größere Theil der Chilenifchen
Macht bei Pifjagua wieder eingeſchifft und bei Arica
gelandet. Die Verbündeten wurden geichlagen, Bolivia
gab den Kampf auf. — Es blieb noch der enticheibende
Schlag gegen Peru zu führen. Nach ſehr eingehenden
Vorbereitungen, welche den ganzen Sommer und Herbit
in Anſpruch nahmen, landeten die Chilenen im De:
jember 1880 an zwei Bunkten ſüdlich von Lima, ver-
einigten ſich ungeftört, da der Gegner den Angriff an einer
anderen Stelle erwartet hatte und rüdten gegen die feind- |
liche Hauptſtadt vor. Troß heldenmüthigen Wideritandes |
der Peruvianer in den befeftigten Stellungen von Corillos |
wurde am 17. Januar 1881 Lima genommen. Cs
folgte der Friedensſchluß, in welchem Chile die Provinz
Tarapaca und die Küſtenſtriche Bolivias erhielt.
‚Neun Jahre fpäter finden wir Chile in einem
erbitterten Bürgerlriege. Der Präfident Balmaceda
und dad Parlament ftanden ſich gegenüber. Erſterer
ftügte fih auf die Armee, letzteres auf die Flotte.
Es wiederholte ſich das Scaufpiel des Krimkrieges im
Kleinen: der Kampf der Land» gegen die Seemadt.
Die Konftitutionellen begannen die Operationen damit,
daß fie fi der gelammten Handelsflotte bemächtigten,
fie in den Geehäfen mit Anhängern ihrer Sache
bemannten und nad Piſſagua, im äußerften Norden
des Landes, überführten. Bon bier aus, wohin Bal-
maceda aud Mangel an PBerbindungen nicht folgen
fonnte, wurde die Provinz Tarapaca infurgirt. All—
mählich ſchob ji ein Heer gegen Süden bis zum
Hafen von Galdera vor. Hier wurde e3, noch immer
vor feindlichen Landangriffen geihüßt, organifirt und
auf den Hauptichlag vorbereitet. Balmaceda jah Har
voraus, daß der Feind mit Hülfe der Seegewalt eine
Landung in der Nähe von Santiago verjuchen werde.
Sie konnte bei Coquimbo, bei Valparaiſo oder endlich
bei Talcahuano ftattfinden. Lebtere beiden Orte waren
unter ſich und mit Santiago durch Eijenbahnen ver-
bunden, nicht jo Coquimbo, welches 14 Tagemärſche
von Balparaiio entfernt liegt. Gerade Hier glaubte
der Präfident den Feind erwarten zu müſſen. Er nahm
an, derjelbe werde einen Punkt wählen, zu welchem die
Bertheidiger nur ſchwer bingelangen konnten. Den vierten
Theil feiner Macht entjandte er nad) Coquimbo; fie
fiel bei der nachfolgenden Entſcheidung volllommen aus.
Am 20. Auguft landete ein etwa 10 000 Mann jtarter
Heerestheil der Konjtitutionellen in der Quinteros:Bai
bei Balparaijo und war gefechtöbereit am Lande, ehe
ein Dann des Feindes ſich zeigte. Die von allen
Seiten herbeieilenden Theile der feindlichen Macht
wurden einzeln geſchlagen, Santiago fiel in die Hände
der Angreifer.
Eine jehr wichtige Rolle fiel der Seegewalt in dem
VBürgerkriege zu, welcher von 1861 bis 1865 Die
Vereinigten Staaten von Nordamerila in ihren Grund-
feften erichütterte.e Da er wenig befannt ijt, wird
er etwas eingehender und im Zufammenhange be
handelt werden. Als fich die großen Gegenſätze zwiſchen
dem konſervativen, aderbautreibenden Süden und dem
in raſcher Entwidelung begrifienen induftriellen und
handeltreibenden Norden im Winter von 1860/61 jo
zufpigten, daß zuerſt Süblarolina, Miffiffippi, Florida,
Alabama, Georgia, Louiſiana und Texas, jpäter auch
Virginia, Tennefjee, Arlanſas, Nordlarolina, Miffouri
und Kentudy aus der Union austraten und den Bund
der „Lonföderirten Staaten“ ſchloſſen, mußten fie damit
rechnen, eine jehr ſtarke maritime Weberlegenheit in den
Händen der Gegner zu jehen. Dieje verfügten über
alle triegshäfen und Staatöwerften mit alleiniger Aus:
nahme von Norfoll in Virginien. Die Bemannung
der Kriegsſchiffe refrutirte ſich faſt ausſchließlich aus
den Küſtenſtrichen nördlich der Cheſapeake-Bai. Die
ganze, lange Küſtenlinie der Konföderirten hatte nur
wenige und unbedeutende Häfen.
Das Gebiet der Südjtaaten wurde vom Miſſiſſippi,
der jammt jeinen Nebenflüſſen bis weit zum Oberlaufe
hinauf durch Heine Kriegsſchiffe und Stanonenboote
2
2743 1897 — Militär-Wohenblatt — Nr. 103
2744
befahren werden fann, in zwei Theile zerlegt. In i nur ſchwache Bevölkerung. Dad Land mar nie im
Virginien und Nordlarolina ſchneiden die tiefen, feeartig | Stande, auf längere Zeit die großen Aufgebote, welche
erweiterten Flugmündungen des Potomac, Rappahannod, ſich in ihm gegenüberjtanden, zu ernähren. Auf beiden
des Nord: und Yamesfluffes weit in dns Innere Seiten war man bald gezwungen, auf das Magazin-
hinein; fie bildeten um jo erwünſchtere Zugangsitraßen, | ſyſtem zurüdzugreifen. Es liegt auf der Hand, welche
als fi) die Landtommunikationen zur Zeit des Wrieges in | große Nolle für den Truppentransport und die Ver—
Va —
—
I New Yo ch
u Be m »ul vavia
— RR r .
DE? Qrolin
% KR, - Carolin
RK,
! Atla nta
| © ch
u —
Sl ya Mokkeras
VIA, fr
2 neh
— ung
Oenkmingte „
j
N
J
di» Ma da ar
. 5 > F F
f — * * a ,
2, Georgia Ht.Sulaakı
—. * * VW Odmamrmea
burg = *
—
2
WR: xt
Mudsen eo:
einem ungemein primitiven Zuſtande befanden, Nad) ' proviantirung der Heere auf einem ſolchen Kriegsſchauplatze
anhaltenden Negengüffen wurden die Wege in dem von | die Seegewalt fpielen mußte. Zudem ſchnitt fie den Süden
ausgedehnten Wäldern und Sümpfen durchjegten Birginien , von der übrigen Welt ab; fie verhinderte den Zuzug
faſt unpaffirbar, e8 gab nur Wenige und großer | von Kämpfern aus Europa, was für das menjchenarme
Leiſtungen unfähige Eifenbahnen. — Die Südjtaaten, | Land bejonders ſchwer ins Gewicht fallen mußte; fie
deren Gebiet zum Kriegsſchauplatze wurde, hatten eine | unterband die Einfuhr von Siriegämaterial, woran bie
2745
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr 109
2746
Südſtaaten ohnedies Mangel litten, da fie über eine
entwwidelte Induſtrie nicht verfügten. Auf die Dauer
mußten ſich dieſe Uebelftände auf das Schmerzhafteite
fühlbar machen; in der That haben fie das allmähliche
Verbluten des Widerftandes troß der unbeugjamen
Willenskraft eines Jefferſon David und der meifter-
haften Kriegführung der Generale Lee und Stonewall
Jachſon zur Folge gehabt.
21037 10 0 Meilen
Eine der erjten Maßnahmen der Norditaaten war
die Zeritörung der Werften und Arjenale in Norfolt.
Die Stadt ſelbſt ging an die Konföderirten verloren,
welche ſich auch der übrigen Küſtenplätze jüdlich des
Potomac bemäcdhtigten. Nur das auf der Halbinjel
Vorktoron gelegene Fort Munroe am Ausflufje des James
blieb in den Händen der Gegner. Da e8 den bequemiten
Zugang zu Richmond, der Hauptitadt der Stonföderirten,
beherrichte, jollte e8 in den kommenden Ereigniſſen
nod eine große Rolle jpielen. — Sehr bald ſchritt die
Nordflotte dazu, die füdlichen Häfen zu jperren. Es
war das erſte Mal jeit Einführung der Dampjfraft,
daß Blodaden in großem Stile durchgeführt wurden.
Man follte bald erlennen, wie jchwierig jie geworden
waren. Es wurde einzelnen jchnellen Schiffen des
Vertheidiger (blockade-runners) bei einiger Vorficht
und Kaltblütigfeit leicht, die Reihen der Einſchließenden
zu durchbrechen. So liefen z. B. im September 1863
in einer Woche aus Wilmington 17 Dampfer der Kon-
füberirten nacheinander aus und 8 ein, ohne daß bie
Blodadeflotte, die aus 17 Kriegsſchiffen beitand, davon
etwad merkte ober einen Schuß abgab. (Sceibert,
©. 132.)
Wir haben auc auf die Mängel der erſt kürzlich
aufgehobenen Blodade von Kreta Hingemwiejen. Die
Seegewalt kann es nicht mehr verhüten, daß einzelne
Schiffe oder kleine Geſchwader unbemerkt blodirte
Häfen verlaffen. Die Verbindung einer Franzöſiſchen
Invafionsarmee in England wird nie ganz unterbrochen
jein, auch wenn die Briten nad) Ausführung der Lan—
dungen die Uusgangshäfen blodiren. Aber das gleich—
zeitige Auslaufen don Zrandportflotten mit
Nachſchub an Perſonal und Material wäre dann un-
möglich. — Da amdererjeitd feititeht, wie jchwer es
it, Schiffe auf der Fahrt zu finden, lommen wir zu
dem Scluffe, dab die größte Sicherung gegen
eine Invaſion doch noch in der Blodade der Ausgangs:
häfen liege. Wir bezweifelten, daß zu einer jolden
die Engländer nad) den voraufgegangenen Seeſchlachten
nod) jtarf genug jein würden. Wuch die Franzoſen
werden dann über viele Kriegsichiffe zur Eskorte nicht
mehr verfügen. Aber e3 läge fein Grund vor, warum
ihre Transportflotten nicht auch ungejchügt fahren
jollten, — Wir haben diefe Reihe von Folgerungen
nochmal überſichtlich zujammengeftelt, da es leicht
jcheinen könne, ald wenn ſie Widerjprüce enthielten.
Das beſte Material für blockade-runners liefern
die Scnelldbampfer der modernen Handelsflotten.
Deutſchland wird Ende des Jahres 1897 über 16 ſolche
Schiffe verfügen. Davon laufen zwei über 22, fieben 20
und fieben 19 Anoten in der Stunde. (3 giebt wenig
kriegsmäßig belaftete Kreuzer in den fremden Marinen,
von denen fie mit Erfolg gejagt werden können. Die
hohen Geichwindigleitszahlen bei den Probefahrten
Engliſcher Kriegsichiffe 3. B. werden vom leeren Schiffe
bei ruhiger See, aljo unter möglichſt unwahrjcheinlichen
Verhältniffen erreicht. —
Es darf ferner nicht unerwähnt bleiben, daß
. Samliho-Sund es troß der ausgeſprochenen maritimen Ueber:
legenheit der Union einigen jchnellen Kaper—
Ichiffen der Südjtaaten gelang, dem Handel des Gegners
ſchweren Schaden zuzufügen. Wir lejen, daß die drei be
rühmten Fahrzeuge „Florida“, „Alabama“ und „Sumter“
allein über 100 feindlihe Schiffe mit Waaren im
Werthe von 13'/, Millionen Dollar faperten. Das
Meer ijt groß und iſt fajt überall Straße. Den Nord:
jtaaten gelang es nicht, die fchnellen feindlichen Kreuzer
unſchädlich zu machen.
Unfang Juni 1861 überjchritten die Heere der Union
den Ohio und Potomac und drangen in Kentucky und
Virginien ein. Auf die wechſelvollen, zujammenhang-
lofen und mehr den Charalter des Parteigängerkrieges
tragenden Operationen weſtlich des Uleghanygebirges
jol im Ullgemeinen bier nicht eingegangen werden.
Der Hauptkriegsihauplap blieb Virginien. Richmond
wurde die Hauptitabt der Konföderirten und Sig ihrer
2247
oberſten Heeresleitung. Im Laufe der Kriegsjahre
verwandelte es ſich in ein großes verſchanztes Lager.
Um ſeinen Beſitz drehte ſich die geſammte Kriegführung
der Nordſtaaten, deren anfängliche Mißerfolge gewiß
mit darauf zurückzuführen ſind, daß nicht das ſeindliche
Heer, ſondern ein Ort als Operationsobjelt genommen
wurde.
Am 21. Juni 1861 wurde das 53 000 Mann ſtarle
Nordheer beim Uebergange über den Heinen Fluß Bull-
Run von 28 000 Konföderirten entſcheidend neichlagen.
Der Weg nad) Waihington hätte diefen freigeftanden, wenn
nicht ihre eigenen ungeübten Truppen durch den Sieg ebenſo
mitgenommen gewejen twären wie der Gegner durch feine
Niederlage. Faſt ein Jahr verwendeten die Kämpfenden
in Birginien nunmehr darauf, ihre rohen Streitkräfte zu
organijiren und für den Krieg vorzubereiten. An der Küjte
that unterdei die Seegewalt ihr Werl. Durch fombinirte
Land- und Seeoperationen wurden Fort Hatterad, das
den Eingang zum Pamlikoſunde jperrte, Fort Pulasti,
das Savannah vertheidigte, und endlich New Orleans
von Nordtruppen erobert.
An die Spige der uniontftischen Armee am Potomac
trat nad) der Schlacht von Bull-Run General Me. Elellan,
ein Mann von militäriſchem Geſchick und Verſtändniß.
Wie alle jeine Nachfolger bis auf Grant wurde er in
jeinen Entſchlüſſen durch die Negierung in Wajhington
gehemmt, die einen ähnlich unheilvollen Einfluß aus—
geübt zu haben ſcheint wie der Defterreichiiche Hof
Kriegsrath früherer Zeiten. Me. Clellan hielt im
Jahre 1862 fein Heer nody nicht für operationäbereit,
troßdem wurde ihm befohlen, energisch vorzugehen und
Nihmond zu nehmen. Er legte nunmehr dar, daß es
jehr viel vortheilhafter fein müſſe, auf die Seegewalt bafirt,
von Diten her gegen die feindliche Hauptftadt vorzu—
gehen, al8 von Norden, wo die jchlechten Wegeverhältnifie
in den wald» und fumpfreichen Gebieten Virginiend dıe
Operationen binderten und die vielen von Nordweiten
nah Sübdoften ftrömenden Flüſſe mit ihren plötzlich
anjhwellenden Waſſermaſſen und tief eingejchnittenen
Thälern dem Gegner Gelegenheit gaben, mit Minder:
heiten erfolgreichen Widerftand zu leiften. Nur ſchwer
gelang es dem General, jeine Anficht dem Präjidenten
Lincoln gegenüber, der um die Sicherheit Wajhingtons
bejorgt war, durchzuſetzen. Im April 1862 wurde
die erſte Staffel des Unionsheeres in Stärfe von
110 000 Dann zu Schiff nad) Fort Munroe übergeführt.
Hier hatten fich joeben jene aufregenden Kämpfe zwiſchen
den Banzerfahrzeugen „Merrimac“ und „Monitor“ ab»
geipielt, die die Aufmerljamfeit aller Marinelreije erregten.
Es hatte einen Moment gejchienen, als könne der Süden
ſich durch die Einführung eines bisher unbelannten
Kriegsmittels der Seegewalt bemäcdhtigen. Die Panik,
die in den reichen, aber ungeichüßten Seejtädten des
Nordens entitand, giebt und ein Bild von der ungeheuren
Bedeutung, die ein maritimes Uebergewicht der Kon—
föderirten gehabt hätte.
Einige feindlihe Schiffe lagen noch im Hafen von
Norfolk, ald die Armee Mc. Elellans auf der Halbinjel
Norktoron landete. Im legten Moment hatte Präſident
Lincoln denjenigen Heeredtheil, der in zweiter Fahrt
1897 — Militär-Mohenblatt — Nr. 103
— — — — — — —— — — — — —
ꝛs
folgen ſollte, bei Waſhington zurückgehalten. Gerade
ihm hatte Me. Clellan eine wichtige Aufgabe zugedacht.
Er jollte den Yorkfluß weiter hinauffahren und die durch
Sümpfe in der Front gededten Feldbefeſtigungen von
Williamdburg, in denen etwa 50 000 Konföbderirte
unter Johnſton standen, im Rüden faſſen. Nun mußte
fih der unioniſtiſche Führer, der darauf angewieſen
war, durch ein jchnelled und energiiche® Vorgehen die
Ueberrafhung des Gegnerd audzunußen, auf eine
förmliche Belagerung einlaſſen. Die Konföderirten er:
bielten Zeit, von allen Seiten Kräfte nah Richmond
heranzuführen. Auch die Garnifon von Norfolt wurde
weggezogen; die dort liegenden Kriegsfahrzeuge fuhren den
Jamesfluß weiter hinauf. Das Nordgeſchwader folgte
und behielt nunmehr auch auf diefem Strome die Ober:
hand. — Ende Mai erreichte das Invaſionsheer den
Ehikahominy, feine Verpflegung geihah aus Magazinen
bei White-Houfe am Vorkfluffe, die Verbindung mit
Waihington vermittelte die Flotte. Am 31. Mai und
1. Juni wurde die große Schlacht von Fair: Daks
geichlagen. Sie blieb unentſchieden. Uber für die
Konföderirten hatte fie ein jehr wichtiges Ergebniß:
an Stelle des verwundeten Generals Johnſton über:
nahm Lee den Oberbefehl. Me. Clellan hielt nun
zunächſt im weiteren Vorgehen inne, um das Eingreifen
ſeiner ehemaligen zweiten Staffel, der durch Zuzüge
erheblich angeſchwollenen nunmehrigen Armee vom
Potomac, abzuwarten. Sie kam nicht. — Unterdeſſen
hatte noch ein anderer großer Krieger auf Seiten der
Konföderirten feine Wirlſamleit begonnen. Außer der
Hauptarmee unter Lee, die in der Gegend von Rich—
mond Mc. Clellan gegenüberſtand, befand ſich noch
ein kleines Heer im Thale des Shenandoah unter
General Jackſon. Dieſer ſchlug die in Stärle von
84 000 Mann von drei Seiten auf ihn eindringenden
Korps der Armee vom Potomac in vier mit Blitzes—
ichnelle geführten Vorftößen und zog dann, als die
Gegner erichredt zurückwichen, in Eilmärſchen nad)
Süden, um in die Kämpfe bei Richmond einzugreifen.
Hier hatte ſchon am 15. Juni ein „Raid“ des Kavallerie—
führerd Stuart den Rüden der Armee Me. Elelland
erreicht und die Magazine bei White-Houſe zerjtört.
In drei Schlahten, am 26., 27. und 29. Juni griff
Lee das Anvafionsheer an. Bereit? in diejenige von
Eool-Harbour am 27. konnte aud) Jadjon eingreifen;
er fiel dem Heere Me. Elellans ın die rechte Flanle
und führte dadurch deſſen Niederlage herbei. Die
Invafiondarmee befand ſich in der verzweifeltften Lage.
Volllommen gejchlagen, hatte fie auch ihre Rückzugs—
linie verloren. Da bot ihr die Seegewalt die rettende
Hand in ähnlicher Weile wie dem Engliichen Führer
Sir John Moore im Jahre 1808. Die Flotte, die
Me. Clellan im Vorkfluffe zurüdgelafien hatte, fand
er im James wieder. Hierhin war der Rüdzug auf
ſchlechten Wegen durch jumpfiged Gelände fortgejeßt
worden. Bei Malvern fam die Verfolgung der Kon—
füberirten durch das euer der SKanonenboote zum
Stehen; das Heer Mc. Elellans wurde allmählid wieder
eingeſchifft und nad Waſhington zurüdtransportirt.
Unterdeſſen hatte ſich die Armee vom Potomac von
2749
ihrem Schreden erholt und war unter der Führung des |
Generald Pope von Norden aus gegen Richmond
vorgegangen. Wiederum ergab ſich für die fon-
füberirten Generale die Gelegenheit, ihre Meifter-
ſchaft im Gebrauche der inneren Linie zu zeigen.
Sofort nah den entjcheidenden Kämpfen auf ber
Halbinjel war Jackſon wieder nach Morden auf-
gebrochen; mit großem Geſchick wußte er den Gegner
jo lange aufzuhalten, bis auch Zee mit dem Groß bes
Heeres heranfam. Pope wurde in der zweitägigen
Schlaht bei Manaſſas vollitändig geichlagen, es
waren nur Trümmer feines Heeres, die bei Waſhington
dur die von der Halbinjel Yorltown eingetroffenen
Truppen aufgenommen wurden. Mc. Clellan erhielt
nunmehr wieder den DOberbefehl. Bet Antietam ſtellte
er fih den Sonföderirten entgegen; die Schladht blieb
unentſchieden, aber Lee beichloß, nad) Virginien zurüd:
zulehren. Trotz ſeines Erfolge wurde Mc. Clellan
aus Gründen politiſcher Art durch den unfähigen General
Burnſide im Oberbefehl erſetzt. Derſelbe verſuchte
den weichenden Lee durch einen Flanlenmarſch von
Richmond abzufchneiden und erlitt dabei eine jehr
empfindliche Niederlage. Jm Winter, in dem in
dieſen Gegenden die Wege völlig grundlo8 und uns
paſſirbar werden, jtodten alle Operationen, die Heere
ſtanden fi unthätig am NRappahannod gegenüber.
Wir haben bereits auf die große Wichtigkeit hin—
gewiefen, die der Beſitz des Miffiffippi und jeiner
Nebenflüffe für die Nordftaaten haben mußte. Nach
der Einnahme von New Orleans befuhren ihre Kanonen—
boote ſowohl den Oberlauf wie die Mündung des
Stromes. Gelang es ihnen, fi) zu vereinen, jo war
der Berfehr der wejtlichen mit der öſtlichen Hälfte der
Südftaaten unterbrochen und die Zufuhr von Proviant,
wie dad Heranfommen von Verftärtungen nad Virginien
aus den vom Kriege noch ziemlich unberührten frucht-
baren Striden ded Wejtend unmöglich geworden. Die
Konföderirten mwaren ſich diejer Gefahr wohl bewußt.
Sie hatten Vicksburg und Port Hudſon am Miſſiſſippi
ſtark befeftigt, um auf dieſe Weife einige Uebergangs—
punfte ficher in Händen zu behalten. Die Belagerung
dieſer Pläpe wurde dem General Grant, der bereits
namhafte Erfolge im Weſten errungen hatte, übertragen.
Die Belagerungdtraind erreichten zu Schiff von New
Nort und Bofton her die Mündung des Miſſiſſippi.
Im Juli 1863 wurden beide Feitungen genommen;
der Strom war nunmehr in der Gewalt der Nord:
ftaaten. Es galt, ihn zu einer unüberfteigbaren Barriere
zu mahen. Wir haben geiehen, wie wenig erfolgreich
die Türken im Jahre 1877 in dem Bejtreben waren,
den Uebergang der Rufen über die Donau zu ver-
hindern. Hier gelang das Unternehmen dem that-
fräftigen Admiral Farragut volllommen. Eine „Mosquito:
flotte* von Heinen fchnellen Schiffen, die jeden wichtigen
Punlt des Uferd unter Beobachtung hielten, wurde
organifirt. Die SKriegsfahrzeuge und Stanonenboote
vertheilte man jo, daß fie auf ein gegebenes Zeichen
von allen Seiten zu der Stelle heraneilen konnten, wo ein
Uebergang verfudt wurde. Im der That hörten die
Buzüge von Arkanjas, Zouifiana und Teras nad) Birginien
bald ganz auf.
1897 — Nilitär-MWodenblatt — Nr. 109
2750
Im Winter zu 1863 hatte wiederum ein Kommando—
wechjel bei den Nordtruppen ftattgefunden. Burnfide war
durch General Hooker erjeßt worden. Ihm jtanden nun
bereitd 160 000 Mann zur Verfügung, während Lee
in dieſem Jahre infolge einer Mißernte zunächſt nur
50 000 Mann für fein meift aus Farmern bejtehendes
Heer zujammenbringen konnte. Trotzdem gelang es
ihm, am 3. Mai einen glänzenden Sieg bei Chancellors-
ville zu erringen. — Wiederum lag PBenniylvanien den
Konföderirten offen. Lee zog alle irgend verfügbaren
Kräfte an ſich heran, brachte fein Heer auf 80000 Mann,
ging in großem Bogen um Wajhington herum, über-
Ihritt den Potomac und erreichte Ende Juni die Gegend
von Gettyäburg. Hier fam es zu einer breitägigen
Schlacht, der blutigiten des Krieges. Kein Theil konnte
ſich den Sieg zufchreiben. Aber Lee jah ein, daß ber
großen feindlichen Uebermacht gegenüber ein weiteres
Vorgehen unrathfam fei; in einem meifterhaften Rüdzuge
führte er jein Heer nad Birginien zurüd. Die Unions—
truppen folgten zögernd bis an den Rappahannod.
Das Jahr 1863, in dem aud) der wichtige Hafen
von Charleſton den Konföderirten verloren ging, war
ſomit für dieje ungünftig verlaufen. Ihre Widerjtands-
mittel waren erichöpft. Während der volfreiche Norden
immer neue Mafjen aufjtellen konnte, ſchmolzen ihre
Heere hoffnungslos zufammen. Und gerade jept berief
Präfident Lincoln an die Spige jeiner Armee den Mann,
der bewußt und mit eifemer Konſequenz dieje Sachlage
auszunußen gewillt war. General Grants Strategie
beitand im Wejentlihen darin, jo oft zu ſchlagen wie
möglid. Eigene Niederlagen und Berlufte waren ihm
gleichgültig. Es war eine brutale Art der Kriegführung,
aber jie führte zum Erfolge.
Im Jahre 1861 war die Hebermacht der Nordftaaten
eine Doppelte gewejen: 70 000 gegen 32 000 Mann.
Im Jahre 1863 wurde fie bereits eine dreifache;
Unfang des Jahres 1864 fanden 294 000 Mann
Unionstruppen 81 000 Kunföderirten gegenüber. — Im
Mat begann Grant ſich nad) feinem linken Flügel bei
Frederidsburg zufammenzuziehen. Unter fteten Gefechten,
die meift für ihm unglücklich ausfielen, ſchob er dann
fein Heer immer weiter nad Dften und Süden herum,
vom Rappahannod bis zum Pamunky, jo da er im
Juni ſchließlich ungefähr dieſelbe Stellung erreicht
hatte, die Mc. Elellan im Frühjahr 1862 einnahm.
Ungeheure Berlufte hatte diefer Marſch gefoftet, jeden
Angriff hatte Lee abgeichlagen, ſonſt aber ſich der feind-
lichen Uebermacht gegenüber darauf beichränten müfjen,
im inneren Kreiſe die Bewegung mitzumadhen. Das
Heer Grants bajirte jein Magaziniyitem auf die Flotte,
bei White-Houje wurde, wie im Jahre 1862, ein
Hauptdepot angelegt. (Scheibert, ©. 17.) Lee begann
nun Richmond und Petersburg in ein einziges riefiges,
verichanztes Lager zu verwandeln. Alle Verſuche Grants,
jeine Linien zu durchbrechen, mißlangen; es blieb nichts
übrig, ald den Gegner zu cerniren. Und vielleicht
hätte auch dies bei der weiten Ausdehnung der feind:
lien Front nicht zum Erfolge geführt, wenn nicht von
Weiten her Hülfe erjchienen wäre.
Ende 1863 war Atlanta, der Gentralpunft des Ver—
pflegungsſyſtems der Konföderirten, verlorengegangen.
l ——
Im Frühjahr 1864 wurden ſämmtliche Unions- |
armeen, die bis dahin im Weſten gefochten hatten,
dem General Sherman unteritellt, der dadurch über |
98 000 Mann verfügte. Ihm gegenüber befehligte
Johnſton und nad) ihm Hood 60 000 Konföbderirte in |
ziemlic) zerftreuten Aufjtellungen. An Sherman trat die
Entiheidung heran, ob er weiterhin hier im Innern des
Landes hinter den einzelnen Heerhaufen des Feindes
herziehen oder es verſuchen jolle, in die viel wichtigeren |
Ereignifje des Oſtens einzugreifen. Er wählte das Letztere,
marjchirte unverfolgt durch die bisher vom Kriege
unberührten reihen Stridye Georgiend und erreichte
um Weihnachten 1864 Savannah. Von hier wandte |
er fich nad Norden, um im Verein mit Grant Lee
völlig zu umzingeln. Diejer gab nunmehr Richmond
auf und verjuchte auf Lynchburg zurüdzugehen. Doch
ſchon war e8 zu jpät. Er wurde eingeholt, umringt
und mußte am 9. April 1865 mit etwa 28 000 Mann
die Waffen jtreden.
Die Seegewalt des Gegnerd Hat auf die Krieg—
führung der Südſtaaten denjenigen Einfluß ausgeübt,
den nach Anficht des Franzöfiichen Admirals Neveilliere
eine überlegene Flotte der Deutihen im Siriege von
1870/71 haben fonnte. „Wären die Deutichen aud)
Herren ded Meeres geweſen, jo würde Frankreich, das
durch feine Küften mit der ganzen Erde in Verbindung
ftand und im Meere eine unerjhöpflihe Lebensquelle
fand, wie in einem Schraubjtod eingeſchloſſen, viel
früher an Erjtarrung umgelommen fein.“
(Fortfegung folgt.)
Neues Statut der Lebens:Berfiherungsanftalt für die
Urmee und Marine.
Wie wir aus dem Armee-Berordnungs-Blatt erjehen,
ift mittels Allerhöchſter Nabinet3-Ordre vom 7, Ok
tober d. 8. ein neues Statut der Lebens: Verficherungs:
anjtalt für die Armee und Marine genehmigt worden.
Damit treten auf Grund des von den betheiligten
Kriegsminiſterien getroffenen, von Seiner Majeftät dem
Kaifer und König, Seiner Majeftät dem König von
Sadjen und Seiner Majeftät dem König von Württem-
berg genehmigten Ablommend zum 1. Januar 1898
das Königlich Sähfifshe und das Königlich Württem:
bergiſche Kontingent der Anſtalt bei.
18 — Militär: Modhenblatt — Nr. 103
2752
Handelt es jih hier auch um eine Angelegenheit
von in erjter Linie wirthichaftliher Natur, jo muß
doch hHerborgehoben werden, dab der Anſchluß von
Sadjjen und Württemberg an die bisher nur die unter
Preußiſcher Verwaltung ftehenden Truppenverbände
und die Marine umfaſſende Verfiherungsgemeinichaft
einen neuen Fortſchritt in der einheitlichen Gejtaltung
unjerer Heeredeinrihtungen bedeutet.
Wir können denſelben im militäriſchen wie nationalen
Intereſſe nur mit Genugthuung begrüßen und ber
Freude darüber Ausdrud geben, dab dad Band treuer
Wafjenbrüderichaft, welches die verjciedenen Kontingente
des Deutſchen Heeres verbindet, durch dieſe neue Gemein:
jamfeit auf einem wirthicdhaftlichen Gebiete wiederum
nod) enger gelnüpft iſt.
In diefem Sinne jet den Sähfiihen und Württem-
bergiihen Kameraden bei dem Eintritt in die Lebens-
Verfiherungdanftalt für die Armee und Marine ein
herzliches Willlommen zugerufen!
Kleine Mittbeilungen.
Deutſchland. Die Mittheilung in Nr. 99 des
Miltär-MWochenblattes Sp. 2642 bezüglih des Vor⸗
ftandes der Wittwen- und Waiſenkaſſe des
Bereins imaktiver Dffigiere der Deutſchen
Armee und Marine ift, wie der Redaktion befannt-
gegeben wird, infofern unzutreffend, als nicht Herr Major
Hardt vom Kriegäminifterium, ſondern Herr Saupts
mann a. D. Boisly Stellvertreter des Schriftführers
ir — Alle Anfragen und Anmeldungen bie N betreffend
ind an den Raffirer Herrn Oberftlieutenant a. D. Fifcher,
Berlin W, Eiſenacherſtr. Nr. 77 zu richten.
Stalien, Die Fabrikation der neuen Heinkalibrigen
Gewehre M/91 ift jo weit vorgefchritten, daß im Fyalle
einer Mobilmahung das ganze ftehende Heer und die
Mobilmiliz damıt ausgerüftet werden fünnen; auch ift für
jeves Gewehr die Kriegschargirung an Munition vors
wurd Es fann daher die Anzahl der jährlih an—
zufertigenden Gewehre, die bisher etwa 140 000 betrug,
weſentlich eingefchränft werben; freilid müſſen dann
nod einige Jahre vergehen, bis aud die Territorialmiliz
mit neuen Gewehren bewaffnet fein fann. Bis dahin
würde fie mit dem BetterlisHepetirgewehr M 70/87 aus
rüden. Die von der Gemehrfabrifation zu erfparenden
Summen fommen der Seeresverwaltung zu gute, folange
das „Lonfolidirte” Budget von 246 Millionen bejteht.
{L’Esereito italiano Ar. 115.)
Anhalt der Nummer 33 des Armee-VBerordnungsblattes dom 16. November 1897.
Anlegung von Trauer zu Ehren bes verftorbenen Generals der Infanterie zur Dispofition v. Schachtmeyer,
Chefs des Pommerſchen Füfilierregiments Nr. 34. — Henderungen der Garniſon-⸗Gebäudeordnung. — Erfter Theil,
Einrichtung der Kafernen. — Normal:Gewihtspadung für Drahtitifte.e — Ausgabe von Zeichnungen des Fuß-
artillerie- Materials. — Herftellung eines Neudruds der Feld-Befeitigungsvorfchrift. — Berechnung der Fuhrkoſten.
— Ueberweifung von Berurtheilten an Givil-Strafanftalten. — Drudfehlerberichtigung zur Dienftanweifung für
die Belleivdungsämter. — Regelung von Dffiziergehältern. — Belanntmadhung.
Hierzu eine Beilage des Kaiferin : Nugufta : Vereins für Deutſche Töchter,
eine Beilage der Theater-Buchhandlung von G. Danner in Mühlhaufen in Thüringen
und der Allgemeine Unzeiger Nr. 93.
(Extra⸗Ausgabe.)
(Ausgegeben in Berlin 20. 11. 97 8».)
Militär-Wodenblatt.
Berantwortlicher Redaktenr:
®.Eftorff, Generalmajor 4. D,,
Öriedenau b, Berlin, Woßlerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin swi2, Koditrabe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von E. ©. Dlittler& Gohn,
Berlin 5wı2, Kochſtr. 68 — 71.
— — — ——
Diefe Beitfchrift erfcheint jeven Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſiags und Freitags Rachmittag von 5 Bid 7 Uhr
ausgegeben. Auberdem werden berjelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
—— 2. jährlich mehrmals größere er als bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beitimmmte Termine gebunden ift,
erteljährlicher Pränumerationäpreis für das
anze 4 Marl 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs: Preislifie Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Zeitungsipebitionen — an.
% 104.
Kerlin, Sonnabend den 20. November.
1897,
Inhalt:
Perſonal · Veränderungen (Preußen).
Berjonal= Beränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähuriche xX.
4. Ernennungen, Beförderungen und Verſttzungen.
Im altiven Heere
Berlin, den 18. Rovember 1897.
v. Schierftedt, Oberft und Kommandeur des nf.
Regts. General > Feldmarichall Prinz Friedrih Karl
von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, unter Be-
förderung zum Gen. Major, zum Kommandeur der
27. Inf. Brig,
. Spalding, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
Magdeburg. Füf. Negts. Nr. 36, zum Kommandeur
des Inf. Regtd. General-Feldmarihall Prinz Friedrich
Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, —
ernannt,
Sriedberg, Dberjtlt. und Bats. Kommandeur vom
Fü. Negt. Prinz Heinrid von Preußen (Branden-
burg.) Nr. 35, als etatsmäß. Stabsoffizier in das
Magdeburg. Füſ. Negt. Nr. 36,
v. Below, Major vom Generaljtabe der 27. Div.
(2. Königl. Württemberg), unter Entbindung von
feinem Kommando nah Württemberg, als Bates.
Kommandeur in dad Füſ. Regt. Prinz Heinrich von
Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, — verſetzt.
Mojer, Königl. Württemberg. Hauptm. vom großen
Generalſtabe, behufs Verwendung ald Generalſtabs—
offizier bei der 27. Div. (2. Königl. Württemberg.)
von jeinem Kommando nad) Preußen entbunden.
v. Linjingen, Oberſtlt. und etatsmäh. Stabsoffizier
ded ren. Regts. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Bomm.) Nr. 2, unter Beförderung zum Oberften,
zum Kommandeur deö ren. Negts. König Friedrich 11.
(8. Dftpreuß.) Nr. 4 ernannt.
v. Arnim, Dberjtlt. und Bat. Stommandeur vom
2. Garde Regt. zu Fuß, ald etatsmäß. Stabsoffizier
(4. Quartal 1897.]
=
in dad Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Bomm.) Nr. 2,
Schr. dv. Sedendorff, Major vom Generalftabe der
1. Garde-Inf. Div, ald Bats. Kommandeur in dad
2. GardesRegt. zu Fuß, — verlegt.
Kabifh, Pr. Lt. aggreg. dem Generalitabe, unter
Belaffung bei dem großen Generaljtabe, in den General—
ftab der Armee einrangirt.
Bennede, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
2. Hell. Inf. Regts. Nr. 82, fommandirt zur Ver:
tretung des Nommandeurd des Inf. Negts. Herzog
Friedrih Wilhelm von Braunſchweig (Ditfrief.)
Nr. 78, zum Kommandeur des letztgedachten Regts.
ernannt.
Gaede, Major und Bats. Kommandeur vom 3. Ober-
ichlef. Inf. Negt. Nr. 62, unter Beförderung zum
Oberftlt., als etatsmäß. Stabsoffizier in das 2. Heſſ.
Inf. Regt. Nr. 82 verfegt.
Wedel, Major aggreg. dem 4. Thüring. nf. Negt.
Nr. 72, als Bats. Kommandeur in das 3. Ober
ichlej. Inf. Regt. Nr. 62 einrangirt.
v. Lariſch, Major vom Kaiſer Mlerander Garde:
Gren. Regt. Nr. 1, unter Entbindung bon dem
Kommando ald Adjutant bei der 2. Garde-Inf. Div,
ald Bats. Kommandeur in das 4. Garde-Regt. zu
Fuß verfeßt.
v. Loeper (Guſtav), Hauptm. und Komp. Chef vom
Kaiſer Mlerander Garde-Ören. Regt. Wr. 1, als
Adjutant zur 2. Garde-Inf. Div. fommandirt.
v. Schlihting, Hauptm. vom Kaiſer Wlerander
Sarde-Ören. Regt. Nr. 1, unter Entbindung von
dem Kommando als Adjutant bei der 28. Inf. Brig.,
zum Komp. Chef ernannt.
2755
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Rr. 104
2756
v. Liered u. Wilkau, Pr. Lt. vom nf. Nest.
Nr. 156, ald Adjutant zur 28. Anf. Brig. fom-
mandirt,
Gomfidi, Major und Bats. Nommandeur vom Ören.
Negt. König Friedrich Wilhelm 11. (1. Schlei.)
Nr. 10, unter Stellung zur Disp. mit Penfion und
Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen jeiner bis:
herigen Uniform, dem Generallommando VI. Armee:
forps zur Verwendung in ber Stelle eines inaftiven
Stabsoffizierd überwiejen.
v. Kleiſt, Major aggreg. dem Gren. Regt. König
Friedrih Wilhelm II. (1. Schlef.) Nr. 10, als Bats.
Kommandeur in das Regt. einrangirt.
v. Wuſſow, Major und Bats. Kommandeur dom
Füſ. Negt. Königin (Schleswig-Holftein.) Nr. 86,
unter Stellung zur Disp. mit Penfion, zum Kom—
mandeur ded Landw. Bezirks Neuftreliß ernannt.
v. der Lippe, Major angreg. dem 4. Garde⸗Regt.
zu Fuß, ald Bats. Kommandeur in das Füſ. Negt.
Königin (Schleswig-Holjtein.) Nr. 86,
v. Oheimb, Major aggreg. dem Inf. Regt. Graf
Kirchbach (1. Niederſchleſ) Nr. 46, als Bats. Kom—
mandeur in dad 2. Hannov. nf. Regt. Nr. 77,
v. der Leyen, Major aggreg. dem Füſ. Megt. von
Gersdorff (Hefl.) Nr. 80, ald Bats. Kommandeur
in dad nf. Regt. Nr. 135, — einrangirt.
Schr. Rüdt v. Eollenberg, Major und Bats. Kom—
mandeur vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich 111.
Nr. 114, behufs Beauftragung mit den Funktionen
des etatsmäß. Stabdoffizierd des nf. Regts. Ults
Württemberg (3. Württemberg.) Nr. 121, nad
Württemberg fommandirt.
Neuber, Major aggreg. dem 6. Bad. nf. Negt.
Kaiſer Friedrih III. Mr. 114, ald Bars. Roms
mandeur in das Regt. einrangirt.
Mohs, Hauptm. und Komp. Chef vom 4. Garbe- |
Regt. zu Fuß, fommandirt zur Siriegsafademie behufs
Vertretung eines Direltiond: Mitgliedes, unter Ber: |
leihung des Charalters als Major und Stellung
ä la suite des Regts, zum Direktionsmitgliede der
Siriegsalademie ernannt.
v. Jarotzky, Hauptm. und Komp. Chef vom Groh-
herzogl. Mecklenburg. Füſ. Negt. Nr. 90, in das
4. Garde⸗Regt. zu Fuß verjeßt.
Baare, Br. Lt. vom Großherzogl. Medlenburg. Füſ.
Negt. Nr. 90, zum Hauptm. und Komp. Chef bes
fördert.
Zu Generalmajoren ſind befördert:
die Oberſten:
v. Woyrſch, à la suite des Garde-Füſ. Regts. und
beauftragt mit der Führung der 4. Garde-Inf. Brig.,
Putzki, à la suite des Füſ. Negts. Graf Roon (Dit:
preuß.) Nr. 33 und beauftragt mit der Führung der
70. Inf. Brig,
v. Trotha, A la suite des 3. Oberſchleſ. nf. Regts.
Nr. 62 und beauftragt mit der Führung der 8. nf.
Brig,
Graf v. Schlieffen, à la suite des Inf. Negts. Graf
Bilom von Dennewiß (6. Weitfäl.) Nr. 55 und
beauftragt mit der Führung der 5. Inf. Brig,
v. Scholten, à la suite des 1. Großherzogl. Hei.
Inf. (Leibgarde:) Regts. Nr. 115 und beauftragt
mit der Führung der 3. Inf. Brig.
v. Haenel, ä la suite des 2, Weftfäl, Feldart. Regie.
Nr. 22 und beauftragt mit der Führung der 9. Feldart,
Brig,,
Rathgen, & la suite ded Garde-Fußart. Regts. und
beauftragt mit der Führung der 4. Fußart. Brig,
— dieſe unter Ernennung zu Kommandeuren
der betreff. Brigaden,
Graf v. Schlippenbad, ä la suite des Gren. Negts.
zu Pferde Freiherr von Derfflinger Meumärk. Nr. 3
und Kommandeur der 2. Kav. Brig.,
v. Scholl Imit dem Range eined Brig. Kommandens),
dienittäuender Flügeladjutant, unter Belaſſung in dem
Verhältniß ald Kommandeur der Leibgend., und unter
Ernennung zum bienfttäuenden General & la suite
Seiner Majeftät des Raiſers und Königs,
Draudt, & la suite des Nriegäminifteriums und Kom—
mandeur der 1. Feldart. Brig,
Schmidt, Kommandeur der Feldart. Schießſchule, unter
Belaſſung in feiner gegenwärtigen Stellung,
v. Villaume (mit dem Range eines Brig. Kommandeurs
lügeladjutant, unter Belafjung in dem Verhältniß
als Abtheil. Chef im Meilitärkabinet und unter
Ernennung zum General ä la suite Seiner Majeität
des Kaiſers und Königs;
der Charafter ald Generalmajor verliehen:
den Oberſten 3. D.:
Bodrodt, Borfigender der Schiekplag-Verwalt. Thorn,
Noether, Kommandant des Truppen-Uebungsplatzes
Arys.
Zu Oberſten ſind befördert:
bie Oberitits.:
Kupen, a la suite des 3. Niederſchleſ. Inf. Regts
Nr. 50 und Direktor der Kriegsichule in Neiße,
Graf dv. Hanih, etatsmäh. Stabsoffizier des 2. Garde:
Regts. zu Fuß, — Beide unter vorläufiger Belafjung
in ihrer Ztellung,
v. Boehn, beauftragt mit der Führung des 2. Hanfent.
Inf. Regts. Nr. 76, unter Emennung zum Som:
mandeur dieſes Negts,,
v. Rohrſcheidt, Abtheil. Chef im Kriegsminiftertum,
dv. Wedel, Kommandeur des 1. Großherzog. Heil.
Drag. Regts. (Garde-Drag. Regts.) Nr. 28,
Nitter v. Longhamps:Berier, Kommandeur des
2. Bad. Drag. Regts. Nr. 21,
v. Zitzewitz, Kommandeur des Huſ. Regts. Fürft
Blücher von Wahljtatt (Pomm.) Nr. 5,
Schr. dv. Rodde, Kommandeur des 3. Schlef. Drag.
Regts. Nr. 15,
Graf dv. der Schulenburg, Kommandeur des Thüring.
Huf. Negts. Nr. 12,
v. Mitzlaff, Nommandeur des Negts. der Garde du
Corps,
2757
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 104
2758
v. Plüstow, ä la suite des Magdeburg. Drag.
Regts. Nr. 6 und Direktor der Dffizier-Reitjchule
des Militär-Reitinjtituts,
Jaegerihmid, etatsmäß. StabSoffizier des Feldart.
Regts. von Scharnhorſt (1. Hannov.) Nr. 10,
Zunker, etat3mäh. Stabdoffizier des Feldart. Regts.
Nr. 31.
Zu Oberſtlts. find befördert:
die Majore:
v. Moedtle, Bat. Kommandeur vom Niederrhein.
Füſ. Regt. Nr. 39,
Gynz v. Rekowski, beauftragt mit den Funktionen
des etatsmäß. Stabsoffizierd ded Inf. Regts. Nr. 141,
unter Ernennung zum etatsmäß. Stabsoffizier,
Prinz von Schöngich-Carolath, Kommandeur des
Kür. Regts. von Seydlip (Magdeburg.) Nr. 7,
v. ShmidtsPauli, Kommandeur des 1. Garde⸗Ulan.
Regts.
v. Sommerfeld, Major und Bats. Kommandeur vom
Inf. Regt. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weit:
jäl.) Nr. 15, der Charakter ala Oberſilt. verliehen.
Zu Majoren find befördert:
die Hauptleute:
Yauenftein vom Kriegsminiſterium,
Ehales de Benulieu vom Generalitabe der 2. Garde:
Inf. Div.,
v. Briren gen. dv. Hahn vom großen Generaljtabe,
Zu überzähligen Majoren find befördert:
die Hauptleute und Komp, Chefs:
dv. Hartmann vom nf. Regt. von der Golk (7. Bomm.)
Nr. 54,
Diepenbrod vom 5. Weſtfäl. Inf. Negt. Nr. 53,
v. Lingelöheim vom Auf. Negt. von Voigts-Rhetz
(3. Hannov.) Nr. 79,
dv. Branconi vom 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49, —
dieje Vier unter Nggregirung bei den betreff. Negten.,
Shmundt vom Hannov. Jäger-Bat. Nr. 10, unter
Aggregirung bei dem nf. Regt. von Gueben
(2. Rhein.) Nr. 28,
Radler vom Inf. Negt. von Winterfeldt (2. Ober:
ichlei.) Nr. 23, unter Uggregirung bei dem nf.
Regt. Nr. 151,
Brodhoff vom 7. Bad. Inf. Negt. Nr. 142, unter |
Aggregirung bei dem Ant. Negt. Nr. 161.
Vreithaupt, Hauptm. à la suite ded uf. Regts.
Nr. 129 und Eiſenbahnkommiſſar, fommandirt bei
der Eijenbahm-Abtheil. des großen Generaljtabes, zur
Dienftleiftung bei der Eijenbahn-Linientommifton in
Erfurt fommanbdirt.
v. Einem, Hauptm, und Komp. Chef vom 4. Garde—
Regt. zu Fuß, deifen Kommando zur Dienftleijtung
bei dem Nebenetat deö großen Generalſtabes bie auf |
Weiteres verlängert.
Zu Bezirlsoffizieren ernannt, unter Stellung
zur Disp. mit Peniton:
die Hauptleute und Komp. Chefs:
Wirthbihaft vom Gren. Regt. König Friedrich IT.
(3. Oſtpreuß) Nr. 4, bei dem Landw. Bezirk
Braunsberg,
Fließ vom nf. Regt. von Grolman (1. Poſen.)
Nr. 18, bei dem Landw. Bezirk Gleiwitz,
Glubrecht vom nf. Regt. Graf Kirchbach (1. Nieder:
ſchleſ) Nr. 46, bei dem Landw. Bezirk Reckling—
hauſen,
Schroeder vom ni. Rent. Freiherr Hiller von
Gaertringen (4. Poſen.) Nr. 59, bei dem Land.
Bezirk II Bremen,
Holly vom nf. Negt. Herzog don Holftein (Holjtein.)
Wr. 85, bei dem Landw. Bezirk Eiſenach,
v. Olszewsti vom 2. Bad. Gren. Regt. Kaiſer
Wilhelm I. Nr. 110, bei dem Landw. Bezirk Saar-
louis,
Sirt v. Arnim vom nf. Regt. Nr. 136, bei dem
Landw. Bezirk Striegau,
Goltz vom Inf. Regt. Nr. 137, bei dem Landw.
Bezirk Gera,
Sturm, Hauptm. und Battr. Chef vom Feldart. Regt.
von Podbielsli (Niederſchlef.) Nr. 5, bei dem Landw.
Bezirk Weiel;
die Hauptleute:
Lentz von der 2. Ingen. Inſp, bei dem Landw.
Bezirk Goldap,
Werner, don der 3. Ingen. Inſp. bei dem Landw.
Bezirk Schrimm,
Mertens, Pr. Lt. vom 4. Bad. Inf. Regt. Prinz
Wilhelm Nr. 112, bei dem Landw. Bezirl Nenftettin,
Metelburg, Pr. Lt, Zweiter Offizier bei dem Train:
depot des IX. Armeetorps, bei dem Landw. Bezirf
Schlawe.
Zu Bezirktsoffizieren jind ernannt:
Beih, Major 3. D., zulegt Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirk Stendal, bei dem Landw. Bezirl Aurich;
die Hauptleute 5. D.:
Lutteroth, zuletzt Nomp. Chef im Gren. Negt. König
öriedrich 11. (3, Oſtpreuß. Nr. 4, bei dem Landw.
Bezirf I Münſter,
Günzel, zulegt à la suite des Fußart. Regts. Nr. 10
und Vorſtand des Art. Depot? in Zaarlouis, bei
bem Landw. Bezirt Schroda,
Lobed, unter Entbindung von der Stellung als Ver—
walter des Filial-Art. Depots in Bitſch, bei dem
Landw. Bezirt Muskau,
Howitz, Pr. U. z. D., zuletzt im Gren. Regt. König
Friedrich II. (3. Oſtpreuß. Mr. 4, bei dem Landw.
Bezirk II Bochum.
v. Schlutterbad, Hauptm. und Komp. Chef vom
3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62, unter Stellung
ä la suite des Regts, zum WBlapmajor in Men:
breiſach ernannt.
v. Hippel, Br. Lt. von demielben Regt., zum Haupt.
und Komp. Chef befördert.
2759
Verfetzt find:
die Hauptleute:
v. Malfow vom Generalitabe des XV. Armeelorps,
unter Stellung à la suite des Generalitabes der
Armee, in den Nebenetat ded großen Generalitabes,
v. Mutius, ä la suite des Generalftabes ber Armee
und vom Nebenetat des großen Generaljtabes, unter
Einrangirung in den Generaljtab der Armee, zum
Generaljtabe des XV. Armeekorps,
Billert, Komp. Chef vom 2. Hannov. Inf. Regt.
Nr. 77, in das Inf. Negt. Nr. 137,
v. DOtterjtedt, Komp. Chef vom 4. Bad. Inf. Regt.
Prinz Wilhelm Wr. 112, in das 4. Großherzog. Heil.
Inf. Regt. (Prinz Carl) Nr. 118;
die Sel. Lt8.:
v. Siegroth vom ren. Regt. Kronprinz Friedrich
Wilhelm (2. Schleſ. Nr. 11, in das Inf. Regt.
von Gralman (1. Poſen.) Nr. 18,
van Haag vom nf. Negt. Nr. 166 in das nf. Regt.
Nr. 159,
v. Bredom vom Brandenburg. Jäger-Bat. Nr. 3 in
das 2. Hannod. Inf. Regt. Nr. 77,
Lübde, Port. Fähnr. vom Gren. Negt. Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, ‚in das
Inf. Regt. von Manjtein (Schleswig.) Nr. 84;
die Majore 5. D. und Bezirlsoffiziere:
Frhr. v. Thümmler vom Landw. Bezirt Muskau zum
Yandw. Bezirk Koſten,
Pouet vom Landw. Bezirt Gera zum Landw. Bezirk
Samter,
Shwarß vom Landw. Bezirk Dsnabrüd zum Landiv.
Bezirk Rendsburg, — Diele Drei unter Belajjung
in dem Kommando zur Dienitleiftung bei dem Kriegs—
minifterium,
v. Heimrod vom Landw. Bezirt I Minfter zum
Landw. Bezirf Detmold,
Harniſch vom Landw. Bezirk Saarlouis zum Landw.
Bezirk Cöln,
v. Diericke, Hauptm. z. D. und Bezirlsoffizier vom
Landw. Bezirk Eiſenach, zum Landw. Bezirt Worms,
Menzel, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier vom
Yandıw. Bezirk Samter, zum Landw. Bezirk Schade.
Zu Kompagniechefs ſind ernannt:
die Hauptleute:
v. Witzleben vom Garde-Füſ. Regt, unter Entbindung
von dem Kommando als Adjutant bei der 57. nf.
Brig,
v. Auer vom Gren. Regt. König Friedrich ILL. (1. Oſt—
mando als Adjutant bei der 33. nf. Brig. und
unter Verſeßzung in das 2. Bad. Gren. Negt. Kaiſer
Wilhelm I. Nr. 110,
Solms, A la auite des Füſ. Negis. Prinz Heinrich
von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, unter Ein:
rangirung in das 5. Weſtfäl. Inf. Negt. Nr. 58,
Neubaur vom Großherzogl. Medienburg. Füſ. Regt.
Nr. 90, unter Entbindung von dem Kommando als
Adjutant bei der Nommandantur von Danzig und
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 104
_ 2760
unter Verjegung in das Inf. Negt. Graf Kirchbach
(1. Niederjchlef.) Nr. 46;
die überzähl. Hauptleute:
Frhr. Digeon v. Monteton dom nf. Regt. bon
Horn (3. Rhein.) Nr. 29,
Krafft von demjelben Regt, diefer unter Verjegung
in das Inf. Negt. Herzog von Holjtein (Holftein.)
Nr. 85,
Fehr. v. Schroetter vom nf. Regt. Graf Boſe
(1. Thüring.) Nr. 31,
Pempel vom 7. Rhein. Inf. Negt. Nr. 69,
v. Düring vom 8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70, diejer
unter Verſetzung in das Oldenburg. ni. Regt.
Nr. 91,
Schmidt vom 2. Hannod. Inf. Regt. Ne. 77,
Bed vom Inf, Regt. von Voigts-Rhetz (3. Hannov.)
Nr. 79,
Schartow (Emft) vom Füſ. Negt. von Gersdorff
(Hefj.) Nr. 80,
dv. Roques dom 1. Hefl. Inf. Regt. Nr. 81,
Hajje vom 4. Bad. nf. Regt. Prinz Wilhelm
Nr. 112,
Gaebel vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaifer Friedrich II.
Nr. 114, unter Entbindung von dem Kommando als
Inip. Offizier bei der Kriegsſchule in Hannover
und unter Verjekung in dad 6. Pomm. nf. Rent.
Nr. 49,
Wenk vom 6. Bad. Inf. Negt. Kaiſer Friedrich IN.
Nr. 114,
Machenhauer vom nf. Regt. Nr. 132,
Schnalenburg vom Inf. Regt. Nr. 136,
Baumbadı vom Inf. Regt. Nr. 144, dieſer umter
Verſetzung in das 8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153.
Zu Hauptleuten und Komp. Chefs jind be-
fördert:
die Pr. Ds:
Schallehn vom Gren. Regt. König Friedrich I1. (3. Dit:
preuß.) Nr. 4,
Hübner vom nf. Negt. von Winterfeldt (2. Ober—
ſchleſ) Nr. 23,
Reichel vom nf. Regt. Graf Dönhoff (7. Oſtpreuß.
Nr. 44, diefer unter Verfeßung in das nf. Negt.
von Grolman (1. Poſen.) Nr. 18,
Brauns vom nf. Regt. von der Golk (7. PBomm.)
Nr. 54,
Bode vom Inf. Negt. Herzog Friedrih Wilhelm von
Braunſchweig (Ditiriel.) Nr. 78,
|». Thümen vom nf. Negt. Nr. 136, dieſer unter
preuß.) Nr. 1, unter Entbindung von dem Kom: |
Berjegung in das Füſ. Regt. Prinz Heinrich von
Preußen ( Brandenburg.) Nr. 35,
Heller vom 7. Bad. ni. Negt. Nr. 142,
dv. Nummer vom 8. Bad. Inf. Regt. Nr. 169,
v. Winterfeld vom Hannov. Jäger-Bat. Nr. 10.
Zu Hauptleuten find befördert:
die Br. LE:
v. Bonin, Snethlage, Hell vom großen General:
jtabe,
2761
v. Friedeburg, à la suite des Generalftabes ber
Armee und vom Nebenetat des arofen General—
ſtabes, — dieſe Vier vorläufig ohne Patent,
. Zepelin vom Gren. Regt. König Friedrich Wil-
beim IV. (1. Bomm.) Nr. 2 und fommandirt als
Adjutant bei der 44. Inf. Brig.,
Nahrath vom Gren. Regt. König Friedrich 11. (3. Dit-
preuß.) Nr. 4 und fommandirt als Adjutant bei der
72. Inf. Brig,
Merfap vom Gren. Regt. Graf Kleiſt von Nollen:
dorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6 umd kommandirt als
Adjutant bei der 1. Inf. Brig,,
Honrichs vom Gren. Regt. König Friedrich Wil-
beim II. (1. Schleſ.) Nr. 10 und fommandirt als
Adjutant bei der Inſp. der Inf. Schulen,
Bauer vom nf. Negt. Graf Schwerin (3. Pomm.
Nr. 14 und fommandirt ald Wdjutant bei der
12. Inf. Brig,
Stord: vom nf. Regt. von Comrbiere (2. Poſen.)
Nr. 19 und kommandirt al& Mdjutant bei der
14. Inf. Brig.,
Ridert vom nf. Regt. von Yübomw (1. Rhein.)
Nr. 25 und lommandirt ald Adjutant bei der
56. Inf. Brig,
Wilde vom nf. Regt. Fürjt Leopold von Anhalt:
=
Deſſau (1. Magdeburg.) Nr. 26, unter Belafjung |
in dem Kommando als Abdjutant bei der 11. Inf.
Brig. und unter Verjegung in das Magdeburg. Füſ.
Regt. Nr. 36,
Matthiaß (Willy) vom Inf. Negt. Graf Merder
(4. Rhein.) Nr. 30, unter Belajjung in dem Kom—
mando als Adjutant bei der Kommandantur von
Magdeburg und unter Verſetzung in das nf. Negt.
von Horn (3. Rhein.) Nr. 29,
v. Buddenbrod, à la suite des Inf. Regts. Herzog
Karl von MedtenburgStrelik (6. Oſtpreuß.) Nr. 43,
unter Belafjung in dem Verhältniß als Adjutant des
Direltord des Militär: Defonomiedepartements im
187 — Militär-Wochenblatt — Nr. 104
2762
Belafjung in dem Kommando ald Adjutant bei der
Inip. der Inf. Schulen und unter Verjegung in das
Garbde-Ören. Regt. Wr. 5,
v. Stein» Liebenjtein zu Bardfeld vom 2. Bad.
Gren. Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 und loms
mandirt als Adjutant bei der 49. nf. Brig. (1. Groß:
herzogl. Heil),
Meiſter vom 6. Bad. Inf. Regt. Kaiſer Friedrich III.
Nr. 114 und fommandirt als Adjutant bei der
66. Inf. Brig,
v. Weiternhagen vom 3. Großherzogl. Hei. Inf.
Negt. (Leib Regt.) Nr. 117, unter Belaffung in dem
Kommando als Adjutant bei der Inſp. der Kriegs—
ſchulen und unter Berjegung in das nf. Negt.
Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl. Heff.) Nr. 116,
Ehrhardt (Fohannes) von 4. Großherzogl. Heil. Inf.
Negt. (Prinz Earl) Nr. 118 und fommandirt als
Adjutant bei der 30. nf. Brig,,
Wittich dom Inf. Negt. Nr. 138 und kommandirt
ald Adjutant bei der 26. nf. Brig,,
v. Jordan vom nf. Regt. Ar. 172, unter Belafjung
in dem Kommando als Adjutant bei der 13. Inf.
Brig. und unter Berjegung in das Inf. Regt. Nr. 174,
Lübbert vom Feitungsgefängnik in Spandau,
Zu überzäbl. Hauptleuten find befördert:
die Pr. Lts.
Kraehe vom nf. Negt. Graf Tauenpien von Witten:
Kriegsminiſterium und unter Verjegung zum 8. Dft- |
preuß. nf. Regt. Nr. 45, à la suite dejlelben,
dv. Wurmb vom Füſ. Negt. General: Feldmarfchall
Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73 und
tommandirt al3 Adjutant bei der 22. nf. Brig.,
dv. Goſtkowski vom 1. Hanjent. nf. Regt. Nr. 75
und fommandirt als Adjutant bei der 50. nf. Brig.
(2. Großherzogl. Heii.),
db. Leyſer vom 2. Hanleat. Inf. Regt. Nr. 76, unter
Belojiung in dem Kommando als Adjutant bei dem
Soudernement von Mainz und unter Verſetzung in das |
Inf. Negt. Herzog von Holftein (Holitein.) Nr. 85,
unter Belafjung in dem Kommando als Adjutant
bei der Landw. Inſp. Berlin und unter Verjegung |
in das Inf. Regt. Graf Boje (1. Thüring.) Nr. 31,
Yehmann vom nf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm
von -Braunjchweig (Ditfriel.) Nr. 78, unter Be:
lafjung in dem Kommando als MWdjutant bei der
19. Inf. Brig. umd unter Verſetzung in das Inf.
Regt. von Voigts-Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79,
dv. Laue vom 7. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96, unter
berg (3. Brandenburg.) Nr. 20 und kommandirt zur
Dienitleiftung bei dem großen Generalitabe,
Schuchard vom nf. Regt. Keith (1. Oberſchleſ. Nr. 22,
Werner vom Magdeburg. Fül. Negt. Nr. 36,
v. Goetze vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62,
Struben vom 1. Hanfeat. Inf. Regt. Nr. 75,
v. Alt» Stutterheim vom Großherzogl. Medlenburg.
Gren. Negt. Nr. 89,
v. Loebell vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93,
Dürr vom 2. Bad. Gren. Negt. Kaiſer Wilhelm ].
Nr. 110,
v. Kunowski vom 3. Großherzogl. Heſſ. Inf. Regt.
(Leib-Regt.) Nr. 117.
Ein Patent ihrer Charge verliehen:
den Hauptleuten:
Springmann, Komp. Chef im 5. Bad. Inf. Regt.
Nr. 113,
Campbell, älasuite des Kadettenlorps und Militärs
lehrer bei dem Kadettenhauſe in Wahlitatt,
v. Waldheim, ä la suite des Kadettenlorps unb
Mititärlehrer bei dem Kadettenhauſe in Plön,
dv. Wipleben vom 2. Hanjeat. Inf. Regt. Nr. 76, ‚ Barrentrapp, Boritand des Feſtungsgefängniſſes in
Haftatt,
Fricke, überzähl. Hauptm. vom Inf. Negt. Nr. 148.
Kommandirt find:
die Br. Lts.:
v. Hering vom 2. Thüring. Inf. Negt. Nr. 32, al
Adjutant zur 33. Inf. Brig,,
Hagen vom nf. Negt. Herzog von Holftein (Hol:
ftein.) Nr. 85, als Ndjutant zur Kommandantur von
Danzig,
268
Alefeld vom 9. Bad. Inf. Regt. Nr. 170, als Ad—
jutant zur 57. Inf. Brig.;
die Sef. Lis.
v. Schoeler vom nf. Regt. von Stülpnagel (5. Bran—
denburg.) Nr. 48, unter Stellung ä la suite bes
Negts., zur Dienftleiftung als weiter Offizier zum
Traindepot des 1X. Armeekorps,
Hollmann von der Mei. des Kaijer Franz Garbe-
Gren. Regt3. Nr. 2 (Stettin), vom 1. Dezember db. 8.
ob auf ein Jahr zur Dienftleiftung bei dem Anf.
Negt. Nr. 148,
v. Wurmb, ä la suite des Königin Anguſta Garde:
Gren. Regts. Nr. 4, vom 1. Dezember d. 8. ab,
unter gleichzeitiger Wiedereinrangirung in das Negt.,
auf ein Fahr zur Dienſtleiſtung bei dem Huf. Negt.
Kaiſer Nikolaus 11. von Rufland (1. Weitjät.) Nr. 8,
Baumbah vom nf. Negt. Markgraf Karl (7. Bran-
denburg.) Nr. 60, vom 1. Dezember d. 38. ab auf
ein Jahr zur Dienitleiftung bei dem Garde-Fußart.
Regt.,
v. Wilamowig:Moellendorfi vom 8. Bad. Inf.
Negt. Nr. 169, vom 1. Dezember d. 38. ab auf
ein Jahr zur Dienftleiftung bei dem Kür. Negt. von
Driejen (Weſtfäl.) Nr. 4.
Behufs MUebertrittS zur Marines inf.
geſchie den:
die Set. Lis:
v. Eberftein vom Leib-Gren. Negt. König Friedrich
Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Haeſeler vom Inf. Regt. Keith (1. Oberfchlef.) Nr.
— gleichzeitig find Diefelben mit ihrem Patent als
Se. Lıs. im 2. See-Bat. angejtellt,
Hannemann vom Inf. Regt. Graf Schwerin (3. Bomm.)
Nr. 14,
Herzberg dom 3. Niederichlej. Inf. Regt. Nr. 50,
— gleichzeitig ſind dieſelben mit ihrem Patent als
Sef. Les. im 1. See⸗Bat. angeftellt.
Inder Armee ſind mit ihrem Ratent angeftellt:
die Set. Lts.:
Toelle, bisher im 1. Sce-Bat,, bei dem nf. Negt.
Nr. 138,
dv. Heyfing, bisher im 1. See Bat.,
Leib⸗Gren. Regt. Nr. 109,
Wieczorele, bisher im 2. See-Bat., bei dem nf.
Negt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111,
dv. Bafjewig, bisher im 2. See-Bat.,
Inf. Regt. Nr. 81.
aus⸗
22
77
bei dem 1. Bad. v.
1897 — Rita Vosendiau — fr. 104
bei dem 1. Heil. |
Brindmann, Oberſt und Stommandeur des 3. Bad. |
Drag. Regts. Prinz Karl Nr. 22, unter Stellung
ä la suite des Regts, mit der Führung der
21. Kav. Brig.,
v. Frankenberg u. Ludwigsdorf, Major und
etatsmäß. Stabsoffizier des 3. Bad. Drag. Regts.
Prinz Karl Nr. 22, mit der Führung dieſes Regts.,
unter Stellung ä la suite defjelben, — beauftragt.
Torgany, Major vom Ulan. Regt. Kaiſer Alexander Ill.
von Rußland (Weitpreuß.) Nr. 1, unter Entbindung
von dem Kommando als Adjutant bei der 35. Div,
2764
als etatsmäh. Stabsoffizier in dad 3. Bad. Drag.
Regt. Prinz Karl Nr. 22 verjet.
Bauer, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Hanjeat.
Inf. Regt. Nr. 76, als Mdjutant zur 35. Div.
fommanbirt.
v. Ballujed, Pr. Lt. vom Füſ. Regt. General:
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.)
Nr. 73, unter Beförderung zum Hauptm. und Komp.
Chef und unter Entbindung von dem Kommando
ala Aſſiſt. bei der Inf. Schießichule, in das 2. Hanieat.
Inf. Regt. Nr. 76,
v. Blumenthal, Major vom Generalitabe der Garde:
Kad. Div., ald etatsmäß. Staböoffizier in das 1. Garde
Drag. Regt. Königin von Großbritannien und Irland,
Hoffmann, Major und Eskadr. Ehef vom 2, Leib:
Huſ. Regt. Katferin Nr. 2, als etatsmäß. Stab&-
offizier in da8 Magdeburg. Drag. Regt. Nr. 6,
dv. Roſenberg-Lipinsky, Rittm. vom Huf. Regt.
von Schill (1. Schleſ.) Nr. 4, unter Entbindung
von dem Kommando als Adjutant bei der 8. Kav.
Brig, als Estadr. Chef in das 2. Leib» Huf. Regt
Kaiſerin Nr. 2, verießt.
Graf dv. Gehler, Pr. Lt. vom Drag. Megt. König
Friedrich 111. (2. Schleſ.) Nr. 8, als Adjutant
zur 8. Kav. Brig. kommandirt.
Graf v. Schlieffen, Rittm. und Esladr. Chef vom
1. Leib» Huf. Regt. Nr. 1, ımter Ueberweilung zum
großen Generalitabe, als Hauptm. in den Generalitab
der Armee zurückverſetzt.
v. Brandt, Rittm. von demfelben Regt., zum Estadr.
Chef ernannt.
Zu Nittmeijtern find befördert:
bie Br. Lts.:
vb. Yenthe vom Huf. Regt. König Wilhelm 1. (1. Rhein.)
Nr. 7 und fommandirt als Adjutant bei der 20. Kav.
Brig,,
v, Normann-Loshaujen vom 2. Bomm. Ulan. Regt.
Nr. 9 und kommandirt als Adjutant bei der 15. Kav.
Brig.
Zu überzähl. Rittmeiitern find befördert:
die Pr. Lts.
Wrisberg vom Schleswig-Holſtein.
Nr. 18,
Schr. dv. dem Busjche vom Oldenburg. Drag. Negt.
Nr. 19 und fommandirt als Ordonnanzoffizier bei
des Erbgroßherzogs don Dldenburg Königlicher
=
Drag. Regt.
Hoheit,
Graf Suminsfi vom Huf. Negt. Graf Goetzen
(2. Schlej.) Nr. 6 und fommandirt zur Geftüt-
verwaltung,
v. Edartöberg vom 2, Hannov. lan. Regt. Nr. 14.
Frhr. Grote, Nittm. und Esladr. Chef vom 3. Bad.
Trog. Regt. Prinz Karl Nr. 22 und fommandirt
zur Dienftleiftung bei des Großherzogs von Medlens
burg-Strelig Königlicher Hoheit, aus jeiner Stelle
im Regt. ausgeſchieden und Seiner Königlichen Hobeit
dem Großberzog von Medienburg-Strelip, behufs
Ernennung zu jeinem Flügeladjutanten, zugewieſen.
2765
1897 — Rilitär-Modenblatt — Rr 104
2766
Graf Vitzthum v. Edftaedt, Rittm. vom 3. Bab.
Drag. Regt. Prinz Karl Nr. 22, zum Esfadr. Chef,
Schr. v. Gemmingen, Nittm. vom 2. Bad. Drag.
Negt. Nr. 21, unter Entbindung von dem Kom—
mando als Adjutant bei der 14. Kavb. Brig., zum
Esladr. Chef — ernannt.
sehr. v. Brandenftein (Dtto), Pr. Lt. vom 2. Große
herzogl. Medlenburg. Drag. Regt. Nr. 18, ala Ad—
jutant zur 14. Kav. Brig.,
v. Blücher, Rittm. und Estadr. Chef vom 1. Bran-
denburg. Drag. Negt. Nr. 2, dem Wegt. aggregirt
und zur Wahrnehmung der Gejchäfte eines Bezirks—
offizierd zum Landw. Bezirt Dsnabrüd, — kom:
mandirt.
dv. Epel, Hauptm. vom Generalftabe der Großherzogl.
He. (25.) Div, ald Nittm. und Eskadr. Chef in
das 1. Brandenburg. Drag. Negt. Nr. 2 verjet.
Schr. dv. Senden, Hauptm. ä la suite des General-
ſtabes umd vom Nebenetat des großen Generaljtabes,
unter Ueberweilung zum Generalſtabe der Groß—
herzogl. Heſſ. (25.) Div, in den Generalftab der
Armee einrangirt.
. Bieten, Hauptm. vom Generaljtabe des III. Armee
forps, als Rittm. und Eskadr. Chef in dad Huſ.
Regt. von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3,
. Studniß, Hauptm. vom großen Generaljtabe, zum
Generalftabe des 111. Armeelorps, — verjept.
. Schreibershofen, Br. Lt. aggreg. dem General:
jtabe, unter Belafjung bei dem Generaljtabe des
Gouvernements don Metz, in den Generalitab der
Armee einrangirt.
Einrangirt jind:
Die Set. Lis.:
. BWilamowig-Moellendorfi, à la auite des Kür.
Negts. von Driefen (Weftfäl.) Nr. 4, in das
3. Garde⸗Ulan. Regt.,
Lucius, & la suite des 2. Nhein. Huf. Negts. Nr. 9,
in das 2. Weitfäl. Hui. Negt. Nr. 11.
Verſetzt find:
Die Sel. Lt:
v. Marſchall vom Regt. der Garde du Corps, in
das dem Leib-Garde-Huſ. Megt. zugetheilte Detache⸗
ment Gardesäger zu Pferde,
Prinz von Hapfeldt-Trahenberg vom Schleswig:
Holftein. Ulan. Regt. Nr. 15, in das Weftfäl. Ulan.
Regt. Nr. 5.
Graf Yorck v. Wartenburg, Set. Lt. vum für.
Negt. Kaiſer Nikolaus I. von Rußland (Branden-
burg.) Ar. 6,
Krofta, Set. Lt. vom Drag. Regt. Prinz Albrecht
bon Preußen (Litthau.) Nr. 1, — unter Stellung
a la suite der betreff. Regtr., vom 1. Dezember d. 8.
— En — —
ab auf ein Jahr, Erſterer zur Botſchaft in Kon—
ftantinopel, Leßterer in
fommanbirt.
zur Botichaft Madrid,
Ein Patent ihrer Charge verlichen:
den Majoren:
v. Bufſſe, Eskadr. Chef dom 3. Schleſ. Drag. Negt.
Nr. 15,
v. Alten, à la suite des Oldenburg. Drag. Regie.
Nr. 19,
v. der Deden, ä la suite des Gren. Regts. zu Pferde
Freiherr von Derfflinger (Neumärk) Nr. 3, —
feßtere Beide Lehrer beim Militär-Reitinſtitut,
v. Eofjel, Estadr. Chef vom 2. Weſtfäl. Huf. Regt.
Nr. 11,
Frhr. v. Lützow gen. dv. Dorgelo, Esladr. Chef vom
Magdeburg. Huf. Regt. Nr. 10.
Krauje, Hauptm. vom eldart. Negt. Nr. 35, zum
überzähl. Major befördert.
Frhr. v. Mittnacht, Könige. Württemberg. Hauptm.
und Battr. Chef vom Feldart. Negt. Prinz Auguft
von Preußen (Dftpreuß.) Nr. 1, unter Verlängerung
feines Kommandos zur Dienftleiftung bei dem Neben-
etat des großen Generalftabes bi! Ende März 1898,
dem Regt. aggregirt.
Zu Hauptleuten find befördert:
Die Pr. Lt:
Doutrelepont, & la suite des Feldart. Regts. Prinz
Auguſt von Preußen (Djtpreuß.) Nr. 1 und Direl-
tiongaffift. bei den techniſchen Inſtituten,
Köftlin vom Thüring. Feldart. Negt. Nr. 19, diejer
unter Ernennung zum Battr. Chef und Verſetzung
in das Feldart. Negt. Prinz Auguft von Preußen
(Oftpreuß.) Nr. 1, vorläufig ohme Patent,
dv. Deimling vom 1. Bad. Feldart. Regt. Nr. 14,
unter Belafjung in dem Kommando als Abjutant
bei der 15. Feldart. Brig. und unter Verſetzung in
dad 2. Bad. Feldart. Regt. Wr. 30,
Büſtorff vom Feldart. Negt. Nr. 15 und fommandirt
ala Adjutant bei der 11. Feldart. Brig,
v. Oſtrowski vom Feldart. Negt. GeneralsFeldzeug-
meifter (2. Brandenburg.) Nr. 18 und lommanbdirt
ald Adjutant bei der 6. Feldart. Brig.,
Wendt vom Feldart. Negt. Nr. 31 und fommandirt
als Adjutant bei der 4. Feldart. Brig.
Zu überzäbl. Hauptleuten jind befördert:
Die Pr. Lis.
Trautvetter vom Feldart. Regt. von Holtzendorff,
(1. Rhein.) Wr. 8,
‚d. Berden vom 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17.
Zu Br. Lts., vorläufig ohne Patent, jind
befördert:
Die Sek. Lts.:
Picht vom Feldart. Regt. von Podbielsli (Niederichlei.)
Nr. 5,
Meipen vom Feldart. Regt. von Holgendorff (1. Rhein.)
Nr. 8,
Schnorrenpjeil vom Rofen. Feldart. Regt. Nr. 20,
Ein Patent ihrer Charge verliehen:
DTrimborn, Major und NAbtheil Kommanden dom
Feldart. Regt. Nr. 35,
2767
1897 — Militär-Wodhenblatt — Wr. 101
2768
den Hauptleuten und Battr. Chefs:
Gandtner vom Feldart. Regt. von Podbielsli (Nieder-
ichlef.) Nr. 5,
Bedmann vom 1. Weitfäl. Feldart. Negt. Nr. 7,
v. Lilien vom Feldart. Regt. von Scharnhorft (1.Hannov.)
Nr. 10,
Zierold vom 2. Pomm. Feldart. Regt. Nr. 17,
Fleiſchmann vom Feldart. Regt. General: Feldzengmeiiter
(2. Brandenburg.) Nr. 18,
v. Oppeln-Bronikowski, PBlantier vom Thüring.
Feldart. Regt. Nr. 19,
Strider, Nejlel vom 2. Hannov. Feldart, Regt.
Nr. 26,
Naglo vom Freldart. Negt. Nr. 33,
dv. Fournier vom Feldart. Regt. Nr. 34,
Roſtock vom Feldart. Regt. Nr. 36.
Berjept ſind:
Meijow, Sel. Lt. vom 2, Hannov. Feldart. Negt.
Nr. 26, in Das Feldart. Negt. von Scharnhorit
(1. Hannov.) Nr. 10,
Sidel, Sek. Lt. vom Feldart, Regt. Nr. 35, in das
Feldart. Regt. Nr. 31,
Nogalla dv. Bieberjtein, Port. Fähnr. vom 2. Weit:
fäl. Feldart. Negt. Nr. 22, in das Braunſchweig.
Huf. Regt. Nr. 17,
Dberbed, Port. Fähnr. der Reſ., zulegt im jeßigen
Feldart. Negt. Prinz > Regent Luitpold von Bayern
(Magdeburg) Nr. 4, im aktiven Heere und zwar
mit jeinem Patent als Port. Fähnr. bei dem Feldart.
Regt. Nr. 34 wiederangeitellt.
v. Wolff, Hauptm. und Battr. Chef vom Großberzogl.
Heil. Feldart. Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps,
auf jehs Monate zur Dienitleiftung bei dem Neben-
etat des großen Generalitabes fommanbdirt.
Verjept find:
Dähne, Hauptm. a la suite des Rhein. Fußart.
Regis. Nr. 8 und Borjtand des Urt. Depots in
Münfter, unter Beförderung zum Major, als etat-
mäß. Stabeoffizier in das Fußart. Heat. Nr. 15;
die Br. Lts.:
Bachmann vom Fußart. Regt. Ende Magdeburg.)
Nr. 4, zur Fußart. Schiegichule;
Weigenmiller vom Niederſchleſ. Fußart. Negt. Nr. 5,
in das Fußart. Negt. Nr. 11,
v. Brandis von der Fußart. Schießſchule, in das Fuß—
art. Regt. Nr. 15.
Ein Patent ihrer Charge verliehen:
den Majoren:
Schulpe, à la suite des Fußart. Negts. Nr. 15 und
Art. Offizier vom Platz in Neubreiiach,
Schroeder, etatsmäß. Stabsoffizier des Fußart. Regts.
von Hinderfin (Pomm.) Nr. 2,
Eramer, etatsmäß. Stabsoffizier des Fußart. Regts.
von Dieskau (Schlei.) Nr. 6,
Mahrenholz, etatsmäß. Stabsoffizier des Bad. Fuß—
art. Regts. Wir. 14,
Barthels, a la suite des Garde-Fußart. Regts. und
Erjter Art. Offizier vom Platz in Danzig,
Witte, a la suite des Weitiäl Fußart. Regts. Nr. 7
und Art. Offizier vom Pla in Graudenz,
Richard, à la suite des Niederichlei. Fußart. Regts.
Nr. 5 und Art. Offizier vom Platz in Pillau,
Dürr, etatsmäß. Stabsoffizier des Fußart. Regts.
Nr. 10,
Müller, Mitglied der Art. Prüfungskommiſſion,
Bordenhagen vom Garde-Fußart. Regt. und kom:
mandirt ala Adjutant bei der 1. Fußart. Anip.;
den Hauptleuten und Komp. Chefs:
Jung vom Garde-Fußart. Regt.,
Philipp vom Fußart. Regt. von Hinderfin (Bomm.)
Ar. 2,
v. Berendt von Fubart. Negt. General Feldzeugmeifter
(Brandenburg.) Wr. 3,
Müller vom Fußart. Regt. Ende (Magdeburg. ) Nr. 4,
Rieger vom Rhein. Fußart. Negt. Nr. 8,
Goetſch vom Schleswig-Holftein. Fußart. Regt. Nr. 9,
Schmidt vom Fußart. Rent. Nr. 10,
Noehr, Spiller vom Fußart. Negt. Nr. 15;
den Hauptleuten:
Hüther, a la suite des Fußart. Negts. Ende (DMlagde-
burg.) Nr. 4 und fommanbdirt zur Dienftleiftung bei
dem großen Generaljtabe,
v. Dobihüg, ä la suite des Nhein. Fußart. Negte.
Nr. 8 und Direktionsaffift. bei den techniſchen In—
jtituten.
Geileler, DOberftlt. und Kommandeur des Heil. Pion.
Bats. Nr. 11, unter Stellung à la suite des Pion.
Bats. Fürſt Radziwill (Oftpreuß.) Nr. 1, zum Kom—
mandeur der ‘Pioniere I. Armeelorps,
Grimfehl, Major vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
zum Kommandeur des Hell. Pion. Bats. Nr. 11,
— ernannt.
Ehriftiani, Pr. Lt. von der 1. Ingen. Inip. in das
Bad. Pion. Bat. Nr. 14,
Bülle, Pr. Lt. vom Schledwig-Holitein. Pion. Bat.
Nr. 9, in die 3. Ingen. Inſp., — verjegt.
Befördert find:
Riba, Hauptm. vom Pomm. Pion. Bat. Ar. 2,
Major,
Koepjer, Br. Lt. vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4
und lommandirt zur Dienftleiftung bei dem großen
Beneralitabe, zum Hauptm.
Ein Batent ihrer Charge vom 18. Oktober d. 2.
verliehen:
. den Majoren:
Stübgen vom Pion. Bat. Nr. 20,
Erüger von der 1. ngen. Inſp. und Ingen. Offizier
vom Blab in Geejtemünde,
Schulz von der 2. Ingen. Inſp. und Ingen. Offizier
vom Platz in Glatz,
Wilhelmy von der 2. Jungen. Infp. und Ingen. Dfft:
zier vom Plat in Spandau,
Rüdiger vom Garde-Pion. Bat.,
zum
| v. Zernidi-Szeliga von der 1. Augen. Inſp. und
Ingen. Offizier vom Plag in Cuxhaven,
Miller von der 1. Ingen. Nufp.,
2769
1897 — Militär: Modenblatt — Nr. 104
2770
Scholtz von der 1. Ingen. Inſp. und Ingen. Offizier
vom Plag in Pillau,
v. Pampus vom Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4.
Ein Patent ihrer Charge verliehen:
den Hauptleuten:
Schubert, Komp. Chef vom Pion. Bat. Nr. 15,
Dollmann, & la suite der 1. ungen. Inſp. und
Lehrer bei der Striegsichule in Danzig,
Morgenitern vom Pion. Bat. Nr. 15,
Adler, Komp. Chef vom Bad. Pion, Bat. Nr. 14.
Toepffer, Hauptm. ä la suite des Eijenbahn-Negts.
Nr. 2 und Mitglied der Verſuchs-Abtheil. der Eijens
bahn-Brig., ein Patent feiner Charge verliehen.
Heder, Pr. Lt. vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 3, in bie
1. Singen. Infp.,
Kuhbier, Sek. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 18, in das
Eifenbahn:Regt. Nr. 3, — verſetzt.
Behrnaner, Pr. Lt. vom Schleswig-Holftein. Trains
Bat. Nr. 9, in das Brandenburg. Train-Bat. Nr. 3
berjeßt.
Beder, Sel. Lt. von der Reſ. ded 2. Hannov. Auf.
Regts. Nr. 77, kommandirt zur Dienjtleiftung bei
dem Schleswig-Holitein. Train-Bat. Nr. 9, früher
im genannten Regt., im aktiven Heere und zwar als
Sel. Lt. mit einem Patent vom 16. November 1891
bei dem gedachten Bat. wiederangeitellt.
Die Pr. Lts.:
Vorl, ä la suite des nf. Regts. Prinz Louis Fer
dinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27 und
fommandirt zur Dienjtleiftung als Zweiter Offizier
bei dem Train-Depot der Großherzogl. Heſſ. (25.) Div,
Schmitt, & la suite des Heſſ. TrainsBats. Nr. 11
und fommandirt zur Dienitleiftung als Zweiter Offi-
zier bei dem Train-Depot des XI. Armeelorps,
Stavenhagen, à la suite des Hannov. Train-Bats.
Nr. 10 und fommandirt zur Dienftleiftung als Zweiter
Dffizier bei dem Train-Depot des X. Urmeeforps, —
zu Zweiten Offizieren der betreff. Train-Depots
ernannt.
Weiße, Hauptm. A la suite des Fußart. Regts. Ende
(Magdeburg.) Nr. 4 und Unterdireltor der Gejchüß-
gießerei in Spandau, mit Wahrnehmung der Ge—
ſchäfte des Direktor der Geſchoßfabrik in Siegburg
beauftragt.
Wicke, Hauptm. à la suite des Heſſ. Feldart. Megts.
Nr. 11 und Direltionsaffift. bei den technifchen In—
ftituten, zum Unterdireftor bei den gedachten In—
jtituten,
Dreßler, Set. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 15 und
fommandirt zur Dienftleijtung bei den techniſchen
Injtituten, unter Stellung ä la suite des Negts.,
zum Direftionsaffift. bei den gedachten Inſtituten, —
ernannt.
Beförbert jind:
Eſpig, Zeug-Pr. Li. vom Art. Depot in Spandau,
Baltin, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Wittenberg,
— zu Zeughauptleuten,
ı Schul; (Öuftav), Zeuglt. von der Pulverfabrif bei
Hanau,
| Koltermann, Jeuglt. von der Pulverfabrif in Spandau,
— zu Zeug-Pr. Lt3,,
Fendler, Zeugfeldw. von der 3, Art. Depot-Inip.,
Goede, Zeugfeldw. vom Art. Depot in Cöln,
Kentrat, Zeugfeldw. vom Art. Depot in Graudenz, —
zu Zeuglts.
Schü, Hauptm. und Vorſtand ded Feitungsgefäng-
nifjes in Torgau, in gleicher Eigenfchaft zur Ar
beiter-Abtheil. in Königsberg i. Pr.,
Engelbredt, Hauptm. und Voritand der Arbeiter:
Abtheil. in Königsberg i. Pr., in gleicher Eigenſchaft
zur Arbeiter: Abtheil. in Mainz,
' Würmeling, Hauptm. und Vorſtand der Arbeiter:
Abtheil. in Mainz, in gleicher Eigenſchaft zum
Fejtungsgefängniß in Torgau, — verjept.
Henning, Sek, Lt. vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68,
von dem Kommando zur Dienftleiftung bei dem
Feſtungsgefängniß in Cöln entbunden.
Geßner, Sek. Lt. vom 4. Bad. nf. Regt. Prinz
Wilhelm Nr. 112, zur Dienitleiftung bei dem Feſtungs—
gefängnig in Göln fommandirt.
| Dehme, Hauptm. ä la suite ded nf. Regts.
Nr. 176 und fommandirt zur Dienjtleiftung bei dem
Belleidungdamt des II. Armeekorps, zum Mitglied
dieſes Bekleidungsamts ernannt.
Befördert find:
a. zu Sek. Lts.
die Port. Fähnriche:
v. Nena vom Leib:Ören. Negt. König Friedrich Wil-
heim 111. (1. Brandenburg.) Wr. 8,
Graf v. Hahn vom Für, Regt. von Drieſen (Weitfäl.)
Nr. 4,
Feiber vom 6. Rhein. Inf. Negt. Nr. 68,
Knox vom nf. Negt. Nr. 141;
b. zu Port. Fähnrichen:
Schr. dv. dem Busſche-JIppenburg, Unteroff. vom
Kaiſer Franz Garde-Ören. Regt. Nr. 2,
v. Wachter, Unteroff. vom Königin Eliſabeth Garde:
Gren. Regt. Nr. 3,
v. Neumann, dharakterij. Port. Fähnr.,
v. Albbedyhll, Unteroff, — vom 2, Garde-Feldart.
Regt.
Schröder, Buchheiſter, Unteroffiziere vom Garde—
Train:Bat.;
die Unteroffiziere:
vd. Nönne vom Gren. Regt. König Friedrich II.
(1. Oſtpreuß.) Nr. 1,
Buchholk vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I.
(2. Oſtpreuß.) Nr. 3,
2
2771
Stellmacher vom 8. Oſtpreuß. Inf. Regt. Nr. 45,
Frhr. v. Eſebeck vom Kür. Regt. Graf Wrangel
(Oſtpreuß.) Nr. 3,
Hevelfe, harafterif. Port. Fähne. vom Drag. Negt.
König Albert von Sachſen (Dftpreuß.) Nr. 10,
Rösler, Unteroff. vom Inf. Negt. Prinz Morig von
Anhalt⸗Deſſau (5. Pomm.) Nr. 42,
Brerendorff, Unteroff.,
Prowe, charalteriſ. Port. Fähnr, — vom nf. Regt.
Nr. 129,
Graf Platen zu Hallermund, Unteroff. vom Kür.
Regt. Königin (Pomm.) Nr. 2;
die Unteroffiziere:
v. Trotha vom Leib-Gren. Regt. König Friedrich
Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Wintgens vom. nf. Regt. Graf Tauengien von Witten:
berg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Weishaupt vom nf. Regt.
(5. Brandenburg.) Nr. 48,
Köppen vom nf. Regt. Nr. 150;
bie charakteriſ. Port. Fähnriche:
v. Ploep vom Kür. Negt. Kaiſer Nikolaus 1. von
Nufland (Brandenburg.) Nr. 6,
. Strang vom Ulan. Regt. Kaiſer Mlerander 1.
ven Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Frhr. v. Bodenhaufen, charalteriſ. Port. Fähnr.,
Meyer, Tamms, Knaths, Bötticher, Unteroffe. —
vom 3. Magdeburg. nf. Regt. Nr. 66,
von Stülpnagel
Brüdner, Unteroff. vom 3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71,
Inf. Regt. Nr. 93,
v. Kope, Unteroff. vom Anhalt.
Weiblich, Unteroff,
Stau, charalieriſ. Port. Fähnr.,
Toufjaint, Unteroff., — vom 7. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 96,
Reulauff, Unteroff. vom Inf. Negt. Nr. 152
v. Laub, charakteriſ. Port. Fähnr. vom Magdeburg.
Huf. Regt. Nr. 10,
Heſſe, Unteroff. vom Ulan. Negt. Heunigs von —
(Altmärk.) Nr. 16;
die Unteroffiziere:
Firnhaber, Nidert vom Gren. Regt. Graf Kleiſt
von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6,
Hübner dom nf. Negt. von Courbiere (2. Poſen.)
Nr. 19,
Roſenbaum vom Füſ. Negt. von Steinmeß (Wertfäl.)
Nr. 37,
Preuß vom Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederichlef.)
Nr. 46,
v. Mutius vom Drag. Negt. von Bredow (1. Schlel.)
NMr. 4,
v. Prittwitz u. Gaffron vom Ulan. Regt.
Auguſt von Württemberg Poſen.) Nr. 10,
v. Jerin, charalterii. Port. Zähne. vom Füſ. Regt.
General: Feldmarihall Graf Motite (Schleſ.) Nr. 38,
„Holländer, Unteroff.
Mr. 62,
Ebeling, Unteroff. vom Inf. Negt. Nr. 157,
v. Lieres u Wilkau, charakterii. Port.
Prinz
1897 — Riltär —— —— — Ar. 104
vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Sähnr. |
a 2772
vom Drag. Regt. König Friedrich III. (2. Schlef.)
Nr. 8,
Cadenbach, Unteroff. vom Niederrhein. Fü. Regt.
Nr. 39;
die Unteroffiziere:
Gieſſelmann vom Inf. Regt. von Hom (3. Rhein.)
Nr. 29,
Mende vom Füſ. Regt. Fürſt Karl Anton von Hohen:
zollern (Hohenzollern) Nr. 40,
Wislott, Örzegorzewäli vom 6. Rhein. Inf. Regt.
Nr. 68,
Bertkau,
Nr. 68,
Biſchof vom Inf. Regt. Nr. 161,
Eckhoff, charalteriſ. Port. Zähne. vom 2. Hanſeat.
Inf. Regt. Nr. 76;
die Unteroffiziere:
Mertens vom Inf. Regt. von Manftein (Schleswig.
Nr. 84,
v. Horn vom Großherzogl. Medlenburg. Gren. Regt.
Mr. 89,
Aberg vom Huf. Negt. Sailer Franz Joſeph von
Delterreich, König von Ungarn (Schleswig-Holitein.)
Nr. 16,
Clüver, harakterif. Port. Fähnr.,
Schöne, Lorgus, Unteroffizier, — dom 2. Hannov.
Inf. Regt. Nr. 77,
Fauſt, Unteroff. vom nf. Regt.
(3. Hannov.) Nr. 79,
48 v. Elgott, charalteriſ. Port. Fähnr. von
2. Heſſ. Juf. Regt. Nr. 82;
die Unteroffiziere:
v. Reden, v. Kramſta, Frhr. v.
vom Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19,
v. der Decken vom Feldart. Regt. von Scharnhorjt
(1. Hannov.) Nr. 10,
v. Holleuffer vom 2. Hannov. Feldart. Regt. Nr. 26,
Hanjen, Lenz vom 2. Thiring. Inf. Regt. Nr. 32,
Boerjter vom 1. Heſſ. Inf. Regt. Nr. 81,
Storbed, Bad vom nf. Negt. von Wittid (3. Hell.)
Nr. 83
2oeber, v. Ben, Bedert vom 4. Großherzogl.
Heil. Inf. Regt. (Prinz Carl) Wr. 118,
Krönig vom Inf. Regt. Nr. 167,
Graf v. Hardenberg vom 1. Großherzogl. Heſſ. Drag.
Negt. (Garde-Drag. Negt.) Nr. 23,
Hende, haralterii. Port. Fähnr. vom nf. Regt.
von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25,
v. Schirach, Unteroff.,
v. Baer, daralterii. Port. Fähnr.,
Leib-⸗Gren. Regt. Nr. 109,
Blantenborn, Unteroff. vom 3. Bad. Drag. Regt.
Prinz Karl Nr. 22,
Bondick, Unteroff. vom Bad. Train-Bat. Nr. 14,
Wolpmann, haralterij. Port. Fähnr. vom Inf. Regt.
Nr. 97,
Jungk, charalteriſ. Port. Fähnr.,
Thies, Stempel, Unteroffiziere, — vom nf. Regt.
Nr. 138;
v. Garnap vom 6. Rhein. Inf. Regt.
von Voigts⸗Rheh
Maifenbad
— vom 1. Bad.
2773
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 104
2774
die Unteroffiziere:
Kollmann vom nf. Regt. Graf Barfuß (4. Weftfäl.) |
Nr. 17,
Wieader vom nf. Regt. Nr. 180,
Jungheim, Haafe vom nf. Negt. Graf Dönhoff
(7. Ditpreuß.) Nr. 44,
Dloff vom Inf. Negt. Nr. 128,
v. Schenk zu Tautenburg vom für. Regt. Herzog
Friedrich Eugen von Württemberg (Wejtpreuf.) Nr. 5,
v. Rantzau, Oberjäger vom Garde-Fäger:Bat.,
Dudy, Oberjäger vom Pomm. Fäger-Bat. Nr. 2,
du Moulin gen. v. Mühlen, charakterij. Port. Fähnr.,
v. Zigemwiß; Oberjäger, — Beide vom Brandenburg.
Jäger: Bat. Nr. 3,
Freude, Oberjäger vom Magdeburg. Zäger-Bat. Nr. 4,
Kotichote, v. Chappuis, charalteriſ. Port. Fähnrs.
vom Jäger-Bat. von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5,
Schr. v. Rürleben, Oberjäger vom Wejtjäl. Jäger:
Bat. Nr. 7,
Nend, Unteroff. vom Garde⸗Fußart. Regt.,
Elihner, Unteroff. vom Fußart. Regt. von Linger
(Oftpreuß.) Nr. 1,
Berlage, charakterif. Port. Fähnr. vom Fußart. Regt.
General: eldzeugmeijter (Brandenburg.) Nr. 3;
die Unteroffiziere:
Hartig, Gunfel vom FZußart.Regt. Ende (Magdeburg.)
Nr. 4,
v. Hüljt vom Fußart. Regt. von Dieskau (Schlej.) Nr. 6,
Sanjen, Schäfer vom Weſtfäl. Fußart. Regt. Nr. 7,
Steffani vom Fußart. Regt. Nr. 10,
Franle vom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.) Nr.3,
Hollak vom Pion. Bat. Nr. 19.
Walckoff, Pr. Lt. und Feldjäger vom Neitenden Feld»
jager-Korps, zum Oberjäger ernannt.
Kaul, Sek. Lt. von der Ref. des Jäger-Bats. Graf
Vord von Wartenburg (Djtpreuß.) Nr. 1,
Spangenberg, Sek. Lt. von der Rei. des Jäger—
Bats. von Neumann (1. Schleſ.) Nr. 5, — als
Set. Lts. und Feldjäger in das Reitende Feldjäger-
Korps verjept.
. Lepel, Set. Lt. vom nf. Negt. Nr. 158, à la
suite des Regts. geitellt.
. Gordon, Sek. kt. vom Garde-Kür. Negt., ä la
suite des Negte, geitellt.
- Wadholg, Pr. Lt. z. D. und Bezirksoffizier bei
dem Landıv, Bezirk Tilfit, der Charakter als Haupt.
verlichen.
. Knobelsdorfj: Brenfenhofi, Pr. Lt.,
. Dueis, Sel. Lt, — dom Drag. Regt. König Albert
von Sahjen (Dftpreuß.) Nr. 10, à la suite bed
Regts. geitellt.
Schr. dv. Eynatten, Pr. Lt. 3. D. und Bezirksoffizier
bei dem Landw. Bezirk Calau, der Charakter als
Hanptat. verliehen.
v. Baumbach, Rittm. und Esladr. Chef vom Hui.
Regt. von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3,
Braun, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. General: Feld-
zeugmeifter (2. Brandenburg) Nr. 18, — ä la
suite der betreff. Negtr. geſtellt.
=
=
eo
= 0
Schell, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirk Neutomifchel, der Charakter als
Major verliehen.
Barth, Se. Lt. vom 3. Niederichlei. Inf. Regt.
Nr. 50, à la suite des Regts. geitellt.
v. Buffe, Pr. Lt. vom Jäger-Bat. von Neumann
(1. Schleſ.) Nr. 5, à la suite des Bats. gejtellt.
v. Richthofen, Oberitlt. 5. D., in der Stelle eines
inaftiven Stabsoffizierd bei dem Generallommando
deö VI]. Armeekorps, zum Kommandeur des Landw.
Bezirks Schweidniß,
Münjter, Major 3. D., zuletzt Bats. Kommandeur
im Füj. Negt. General: Feldmarihall Graf Motte,
(Schlef.) Nr. 38, zum Kommandenr des Landiw.
Bezirls Brieg, — ernannt.
Klein, Pr. Lt. à la suite bed nf. Regts. Freiherr
von Sparr (3. Weilfäl.) Nr. 16, bis Ende Fe
bruar 1898 zur Botihajt in London fommanbdirt.
v. Lowtzow, Sek. Lt. vom 2. Großherzogl. Medlen-
burg. Drag. Negt. Nr. 18, & la suite des Regts. geitellt.
v, Martig, Major z. D. und Stommandeur des Landw.
Bezirls Mannheim, der Charakter als Oberſtlt. ver-
liehen.
Freudenberger, Self. Lt. vom 2. Bad. Gren. Regt.
Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110,
Grojjer, Set. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 31,
v. Auerswald, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Herzog
Friedrich Eugen von Württemberg (Wejtpreuß.) Nr.5,
— ä la suite ber betrefj. Kegtr. geitellt.
Steffenhagen, Sek. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 19,
à la suite des Bats. gejtellt.
B. Abihiedsbewilligungen.
Im altiven Heere.
Grof:Etrehlig, den 10. November 1897.
Beih, Major a, D, zuletzt Bezirfsoffizier bei dem
Landw. Bezirt Stendal, unter Ertheilung der Er:
laubniß zum ferneren Tragen der Uniform des
Magdeburg. Füſ. Regts. Nr. 36, mit feiner Penſion
zur Disp. gejtellt.
Berlin, den 18. November 1897.
Schr. v. Bradel, Gen. Major und Kommandeur der
27. Inf. Brig, in Genehmigung ſeines Abſchieds—
gejuches, mit Penfion und dem Charakter al3 Gen.
Lt. zur Disp. geftellt.
v. Hobe, Generalmajor 3. D., zuleßt Kommandeur
der 10. Kav. Brig., mit feiner Penfion der Abſchied
bewilligt.
v. Grumbdom, 3. 3. in Türkischen Tienften jtehender
Oberſtlt. D., zulegt Major à la suite bes
1. Garde⸗Feldart. Negts., der Charakter als Oberſt
verliehen.
v. Rohr, Major vom großen Generalitabe, mit Penfion,
dem Charakter als Oberftlt. und jeiner bisherigen
Uniform,
v. der Mitlbe, Oberjtlt. ä la suite des Garde Fül.
Negts. und Direktiond: Mitglied der Kriegsalademie.
mit Penfion und feiner bisherigen Uniform, — der
Abſchied bewilligt.
27725 Lit
Eyber, Pr. Lt. und Oberjäger vom Reitenden Feld—
jãger⸗Korps, ausgeſchieden und zu den Offizieren der
Garde-Landiv. Schüben 1. Aufgebot3 übergetreten.
v. Hartmann, Hauptm. a. D., zuletzt Bezirksoffizier
bei dem Landw. Bezirt Il Bremen, die Erlaubnif
zum Tragen der Uniform des 1. Hannov. Inf. Regts.
Nr. 74 ertheilt.
Merner, Oberſt und Kommandeur des Gren. Regts.
König Friedrich II. (3. Oſtpreuß.) Nr. 4, mit Pen-
ion und der Regts. Uniform,
Schiller, Br. Lt. von demfelben Regt, — der Ab:
ſchied bewilligt.
Lühe, Port. Fähnr. vom Oſtpreuß. Train-Bat. Nr. 1,
zur Ref. entlaſſen.
Loditedt, Sel. Lt. vom nf. Regt. Prinz Moritz
von Anhalt: Dejjau (5. Pomm.) Fe 42,
Hajelberg, Sel. Lt. vom Bonm. Feldart.
Negt. Nr. 2, — ——— und zu den
Reſ. Offizieren der betreff. Negtr. übergetreten.
. Bornftedt, Hauptm. und Komp. Chef vom Füſ.
Negt. Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.)
Mr. 35, mit Penfion, dem Charalter als Major
und der Regts. Uniform,
Sebes, Set. %. z. D., zuletzt im 5. Rhein. Inf.
Negt. Nr. 65, mit feiner Renfion und der Armee
Uniform, — der Abſchied bewilligt.
Prigge, Sek. Lt. vom 3. Magdeburg. Inf. Regt.
Nr. 66, ausgeſchieden und zu den Ref. Offizieren
des Negts. übergetreten.
. Kaltenborn-Stahau (Kurt), Sek. Lt. vom nf.
Negt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1. Magde-
burg.) Nr. 27, der —— bewilligt.
Wulffen, Oberſtlt. z. D., zulegt Major und etats—
mäß. Stabsoffizier des Schleswig Holitein. Ulan.
Regts. Nr. 15, unter Ertheilung der Erlaubniß zum
ferneren Tragen der Uniform dieſes Regts, in die
Kategorie der mit Penfion verabidiedeten Offiziere
zurüdverjeßt.
. Keifer, Oberjtlt. 5. D., unter Entbindung von der
Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirls
Schweidwitz und Ertheilung der Ausſicht auf An—
ſtellung im Civildienſt, mit ſeiner Penſion und der
Uniform des Füſ. Regts. Königin (Schleswig-Holſtein.)
Nr. 86,
. Siegroth, Oberſtlt. z. D,, unter Entbindung von
der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirls
Brieg und Ertheilung der Ausficht auf Anftellung
im Cwildienſt, mit feiner Penfion und der Uniform
des 3. Niederichlei. Inf. Regts. Nr. 50,
sehr. dv. Stenglin, Hauptm. z. D., unter Entbindung
von der Stellung als Bezirfeoffizier bei dem Landw.
Bezirk Detmold und Ertheilung der Ausficht auf
Unftellung im Civildienſt, mit feiner Benfion,
Hannes, Hauptm. 3. D., unter Entbindung von der
Stellung als Bezirlsoffizier bei dem Landw. Bezirk
Weſel und Ertheilung der Husficht auf Anstellung im
Kipildienft, mit feiner Benfion und der Armee-Uniform,
Petri, Major z. D., unter Entbindung von der Stellung
als Beyirksoffizier bei dem Landw. Bezirl Cöln und
Ertheilung der Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſi,
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruderei von €. ©. Mittler & So
d.
v.
1897 — Militar— —— — — Nr. 104
2776
mit jeiner Benfion und der Uniform des nf. Regts.
von Horn (3. Mhein.) Nr. 29, — der Abſchied
bewilligt.
. Renouard de Biville, Oberſtlt. 3. D., unter Er-
theilung der Erlaubniß zum Tragen Fer bisherigen
Uniform, von der Stellung als Kommandeur des
Landıw. Bezirks Neuftrelig entbunden.
. Grolman, Oberit und Kommandeur des Inf. Regts.
Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ditfriei.
Nr. 78, in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches mit
Penfion und der Regiments:Uniform zur Disp. geitellt.
Kraufe, Hauptm. und Komp. Chef von demielben
Regt, mit Penfion und der Uniform des 7. Rhein.
nf. Negts. Nr. 69,
. Hagen, Major und Bats. Kommandeur vom
2. Hannov. nf. Regt. Nr. 77, mit Penſion und
der Uniform des Inf. Regts. Keith (1. Oberichlei.)
Nr. 22,
Lepel, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Drag. Regt. Nr. 16,
mit Benfion, — der Abſchied bemilligt.
Barchewitz, Oberſtlt. z. D., zuletzt Major und Ab—
theil. Kommandeur im Rhein. Feldart. Regt.
Nr. 23, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren
Tragen der Uniform des genannten Regts und der
Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſt, in die Kate—
gorie der mit Penſion verabſchiedeten Offiziere zurüd-
verjegt.
Start, Major und Esladr. Chef vom Bad. Drag.
Regt. Nr. 21, mit Penfion und der Negts. Uniform,
Hude, Hauptm. und Plagmajor in Neubreiſach, mit
Penſion nebſt Ausfiht auf Anjtellung im Eivildienit
und der Uniform des Inf. Regts. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunſchweig (Djtfriel.) Nr. 78,
Kieng, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Regt.
Nr. 135, mit Penfion und der Regts. Uniform, —
der Abſchied bewilligt.
Schr. v. Schrötter u. d. Stutterheim, Major und
etatsmäß. Stabsoffizier des Magdeburg. Drag. Negts.
Nr. 6, mit Penſion ausgeſchieden.
Bieler, Pr. Lt. A la suite des Feldart. Regts. Nr. 35,
mit Penſion und der Armee:Uniform,
Dulig, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des Fuß—
art. Regts. Nr. 15, mit Penjion nebjt Ausficht auf
Anjtellung im Eivildienft und der Regts. Unifornt,
— der Abſchied bewilligt.
Mache, Dberit ä la suite des Pion. Bats. Fürſt
Radziwill (Dftpreuß.) Nr. 1 und Kommandeur der
Pioniere 1. Armeelorps, in Genehmigung feines Ab-
ſchiedsgeſuches mit Penfion und der Uniform des
Schleswig⸗Holſtein. Pion. Bats. Nr. 9 zur Disp.
geitellt.
Bottlinger, Major & la suite des Fußart. Negte.
Ende (Magdeburg.) Nr. 4 und Pireltor der Ge
Ihoßfabrif in Siegburg, mit Penſion und der Uniform
des 1. Bad. Feldart. Regts. Nr. 14 der Abichied
bewilligt.
(Der Schluf der Abfchiedebewilligungen und die
Veränderungen im Beurlaubtenftande folgen im der
Nummer vom Mittworh, den 24. November.)
v.
—
9
“+
Mittler & Sohn in Berlin swiz, Kocftrafe 68-71
Militür-Wochenblatt.
Berantwortlicher Redakteur; 3 3 Verlag der Königl. Hofbuchhandlung
v. Eftorff, Generalmajor z. D., Zweinndanhtzigiter Jahrgang. von €. S. Mittler & Sohn,
Briedenau b. Berlin, Goßlerftr. Erpedition: Berlin Swı2, Kochſtrabe 68. Berlin swı2, Kochſtt. 68-71
Diefe Zeitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Radpmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derfelben beigefügt 1. monatlid) ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärCiteratur:
er 2. jährlih mehrmals größere Auffäse als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
terteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpeditionen — an.
N: 105. Berlin, Mittwoch den 94. November. 1897.
Nr. 104 des Militär-Wochenblattes ift als Ertra » Ausgabe am Sonnabend,
den 20. November erfchienen,
Inhalt:
BVerfonal:Beränberungen (Preußen, Württemberg, Marine). — Drbend-Verleifungen (Preußen).
Journaliſtiſcher Theil.
Militärische Gefelichaft zu Berlin. (Anzeige) — Der Einfluß der Seegewalt auf die Ariege des 19. Jahrhunderts.
(Mit Skizzen.) (Fortfegung.)
Rieine Mittheilungen. England: Neue Docks bei Kapſtadt. — Norbamerila: Abſchaffung ber eleftrifhen Motore
zum Drehen von Schiffäthürmen. Hydraulifger Schluß der Schotten auf Kriegsſchiffen.
BVerfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnride xc. rengel von der Rei. dejjelben Regts. (Weißenfels),
A. Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen. — zu Pr. 2t8.;
Im Beurlaubtenftande die Vizefeldwebel:
v. Platen vom Landw. Bezirk Bromberg, zum Sek. Lt.
der Rei. des 1. Garde-Regts. zu Fuß,
Hemming vom Landw. Bezirk Redlinghaufen, zum
Self. Lt. der Ref. des 4. Garde-Regts. zu Fuß,
v. Neefe u Obiihau, Pr. Lt. von der Rei. des
Königin Augufta Garde-Ören. Regts. Nr. 4 (Sprottau),
zum Hauptm.;
Berlin, den 18. November 1897.
Befördert find:
Die Pr. Lt:
Diejel von der Ne. des 2. Garde-Regts. zu Fuß
(Hannover),
dv. Gersdorff von der Rei. defjelben Regts. (Meſchede),
Haedide vom 1. Wufgebot des 2. Garde-Landw.
. z die Sef. Lt3.:
Re ———— IR -NERPFIENIEN, Holle von der Rei. des Kaifer Alerander Garde-Ören.
die Set. %t3.: Negts. Nr. 1 (Mefchede),
Denide von der Reſ. des 1. Garde-Regts. zu Fuß Spaß von der Ne. des Kaiſer Franz Garde-Gren.
(111 Berlin), Regts. Nr. 2 (III Berlin),
Schr. v. Plettenberg von der Ref. defjelben Regts. | Kraefft von der Ref. deſſelben Regts. (1 Breslau),
(Belgarbd), Hahn von der Rei. defjelben Regts. (St. Wendel),
Schr. v. Manteuffel von der Mei. des 2. Garde: | Glüd von der Ref. des Königin Augufta Garbe-Gren.
Regts. zu Fuß (Calau), Negts. Nr. 4 (Hersfeld),
v. Uklanski von der Reſ. des Garde: Fü. Regts. Remy von der Rei. defjelben Negts. (Mannheim), -—
(I Breslau), zu Br. Lts.;
Heil, Wüllenweber, Lengner von der Rei. des die Vizefeldmwebel:
3. Garde-Regts. zu Fuß (III Berlin), Ehlers vom Landw. Bezirk Kiel, zum Sel. Lt. der
Theuner von der Rei. deilelben Regts. (Magdeburg), Nei. des Kaiſer Alexander Garde-Gren. Regts. Nr. 1,
Saeftel von der Rei. dejjelben Negts. (St. Johann), | Berling von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
Ebeling, Heim von der Neil. des 4. Garde-Regts. der Rei. des Königin Elifabeth Garde-Ören. Regts.
zu Fuß (III Berlin), Nr. 3,
(4. Quartal 1897.)
2779
Wever, Vizefeldv. vom Landw. Bezirk Efjen, zum
Sel. Lt. der Re. des Königin Auguſta Garde-Ören.
Regts. Nr. 4,
dv. Bülow, Br. 2t.
Regts. (Hamburg),
v. Boninsti, Pr. Lt. vom 1. Aufgebot der Garde—
Landw. Kav. (Inowrazlaw), — zu Rittmeijtern;
die Set. Ks:
v. Schwerin von der Re. des 1. Garde-Drag. Regts.
Königin von Öropbritannien und Jrland (Anklam),
v. Buttlamer (Mar) von der Rei. des 2. Garde:
Ulan. Regts. (Stettin),
v. Achenbach von der Ne. defjelben Neats. (1 Eafiet),
Graf Blücher v. Wahlitatt von der Re. deſſelben
Regis. (111 Berlin),
Graf v. Zieten von der Reſ. des 1. Garde-Feldart.
Regts. (Rawitſch),
v. Moszezenski von der Rei. deſſelben Regts. (Önejen),
Conze von der Reſ. deſſelben Regts. (Danzig),
v. Loos von der Rei. deſſelben Regts. (Stettin),
Frhr. Röder dv. Diersburg von der Hei. deſſelben
Regts. (Coblenz),
Liebenow von der Reſ. des
(111 Berlin),
Janßen von der Wei. defjelben Regts. (II Bochum),
Graf v. Stoſch von der Ne. deſſelben Regts. (Neu:
ſalz a. O.),
Hilgenſtock vom 1. Aufgebot der Garde-Landw. Feld—
art, (Dortmund), — zu Br. LS,
v. Nolte, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Anklam,
zum Self. 2t. der Rei. des 1. Garde: feldart. Regts.,
Eroon, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Neuß, zum
Sek. Lt. der Ref. des Garde-Train-Batg,,
Niebenjahm, Sel. Lt. von der Rei. des 8. Oſtpreuß.
Inf. Negts. Nr. 45 (Wehlau),
von der Ne. des Garde-Rür.
2, Garde⸗Feldart. Hegts.
Shmauds, Sek. Lt. von der Ref. deſſelben Negts.
(Zilfit), — zu Pr. Lts.;
die Vizefeldwebel:
Küjel vom Landiv. Bezirk Tilſit, zum Sel. 2t. der
Reſ. des Gren. Negts. König Friedrich Wilhelm 1.
2, Dftpreuß.) Nr. 3,
Meyer von demijelben Landw. Bezirk, zum Sek, Lt.
der Ne. des Gren. Regts. König Friedrich 11.
(3. Oftpreuß.) Nr. 4,
Fuchs von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Reſ. des Füſ. Regts. Graf Roon (Dftpreuf.)
Nr. 33,
Hoffheinz, Kiſchke, Schönwald von demielben
Landw. Bezirk, zu Sel. Lis. der Rei. des Inf. Regts.
von Boyen (5. Oſtpreuß) Nr. 41,
Schlemmer von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Rei. des nf. Negts. Herzog Karl von
Medllenburg:Strelig (6. Oſtpreuß) Nr. 43,
Pieper, Br. Lt. von der Reſ. des Füſ. Negis. Graf
Roon (Dftpreuß.) Ar. 33 (Bumbinnen), zum Hauptnt.,
Schmidt-Scharff, Sek. Lt. von der Ne. des Drag.
Negts. Freiherr von Manteufjel (Rhein) Nr. 5
(GBumbinnen),
1897 — Militär: — —
Nr. 105 2780
Behrend, Sek. Lt. von der Reſ. des Oldenburg.
Drag. Regts. Nr. 19 (Gumbinnen), — zu Br. Lts.,
v. Shwihow, Pr. Lt. von der Mei. des Huf. Regts.
Fürſt Blücher von Wahlſtatt (Pomm.) Nr. 5 (Gum:
binnen), zum Rittm.,
Kieke, Pr. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts. Freiherr
Hiller von Gaertringen (4. Poſen.) Nr. 59 (Goldap),
zum Dauptm.,
Ehlers, Pr. Lt. von der San. 1.
Landw. Bezirks Goldap, zum Rittm.,
Brandes, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sef. 2. der Reſ. des Drag. Negtd. von Wedel
(Bomm.) Nr. 11,
Schihau, Port. Fähnr. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Self. Lt. der Reſ. des Litthau. Ulan. Regts. Wr. 12,
Sophein, Set. Lt. von der Reſ. des uf. Regts.
Herzog Karl von Medlenburg-Strelig (6. Oftpreuß.)
Nr. 43 (Bartenftein),
Frankenſtein, Sek. Lt. von der Rei. des Inf. Regts.
von Voigts-Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79 (Bartenftein),
— zu Br. Lt,
Strüvy, Pr. Lt. von der Reſ. des Drag. Regts.
König Albert von Sadjen (Djtpreuß.) Nr. 10 (Bar:
tenjtein), zum Rittm.,
Neumann, Haljenftein, Bizefeldw. vom Landw.
Bezirk Allenftein, zu Set. Lis. der Reſ. des Gren.
Regts. König Friedrich 11. (3. Dftpreuß.) Nr. 4,
Beder, Wizewahtm. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Feldart. Regts. Nr. 36,
Köthe, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot3 des Landw.
Bezirks Löhen,
Neiner, Sef. Lt. von der Wei. des Feldart. Regts.
Prinz Auguft von Preußen (Dftpreuf.) Nr. 1 (Lögen),
— zu Br. Lts.,
Klugkiſt, Vizewachtm. vom Landw. Bezirf Lötzen, zum
— Lt. der Reſ. des Weſtpreuß. Feldart. Regts.
t. 16;
Aufgebots des
die Sel. Lt8.:
Domnid von der Ne. des ren.
Friedrich Wilhelm 1. (2.
berg),
Graf v. Keyſerlingk von der Rei. des Gren. Negts.
Kronprinz Friedrih Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11
(Königäberg),
Hütterott von der Rei.
Nr. 11 (Königsberg),
Czygan von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Königsberg, — zu Br. Lts.,
Zilske, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot3 des Landw.
Bezirls Königsberg,
Bippel, Pr. Lt. von der Inf. 2, Aufgebots des
Landw. Bezirks Braunsberg, — zu Hauptleuten,
Neimann, Self. Lt. von der nf. 1. Nufgebots des—
jelben Landw. Bezirks,
Schell, Sek. Lt. von der Rei. des Gren. Regts. König
Friedrich Wilhelm IV. (1. Bomm.) Nr. 2 (Stettin),
Eichitaedt, Sek. Lt. von der Ref. des Pomm. Fül.
Negts. Nr, 34 (Stettin),
Deflert, Sel. Lt. von der Rei. des 1. Pomm. Feld⸗
art. Regts. Wr. 2 (Stettin), — zu Pr. Lts.,
Negts. König
Ditpreub.) Nr. 3 (Königs-
des Heſſ. Feldart. Regis
Keuffel, Sek. Lt. von der Ref. des Feldart. Negts.
don Scharnhorjt (1. Hannov.) Nr. 10 (Stettin), zum
Pr. Lt.,
Herbſt, Baeder, Pr. Lis. von der Auf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Stettin, zu Hauptleuten,
Hartmann, Pr. Lt. von der Rab. 1. Aufgebots de:
jelben Landw. Bezirke, zum Rittm.,
Bod, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots deijelben
Landw. Bezirke, zum Pr. 2t.;
die Bizefeldwebel:
Karbe von demjelben Landiv. Bezirl, zum Sek. Lt.
der Nei. des Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Pomm.) Nr, 2,
Spiveiter von demielben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Nei. des Golberg. Gren. Negtd. Graf Gneiſenau
2. Pomm.) Rr. 9,
Schwertfeger von demjelben Landw. Bezirk, zum
Ze. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 148,
Bürger von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Lerche, Sek. Lt. von der Auf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirt3 Anklam, zum Br. Lt,
Schuppe, PVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gel. %t. der Reſ. des Inf. Negts. Prinz Morik
von Anhalt-Deſſau (5. Pomm.) Nr. 42,
Ruperti, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des 2. Pomm. Ulan. Regts.
Nr. 9,
v. Hennig, Br. Pi. von der Rei. des 2. Hannov.
Drag. Regts. Nr. 16 (Strolfund), zum Rittm.;
die Set. Lis.:
Krauſe von der Rei. des Gren. Regts. König Friedrich 11.
(3. Ditpreuf.) Nr. 4 (Straljund),
Weiße von der Hei. des Kolberg. Gren. Regts. Graf
Gneijenau (2, Bomm.) Nr. 9 (Straljund),
v. Bonin von der Feldart. 1..Nufgebots des Landw.
Bezirls Naugard,
Rihardi von der Rei. des 6. Pomm. Inf, Regts.
Nr. 49 (Bromberg),
Koch von der Rei. des Inf. Regts. Kaiſer Wilhelm
(2. Großherzog. Heil.) Nr. 116 (Bromberg),
Diielle von der Reſ. des Königs Inf. Regts. Nr. 145
Deutſch⸗Krone),
Schmeling von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirtd Deutſch-Krone, — zu Pr. Urs,
Berndt, Pr. Lt. von der Reſ. des Rofen. Feldart.
Regts. Nr. 20 (Önejen), zum Hauptm.;
die Set. Lts.:
Ramdohr von der Rei. des Feldart. Negts. Prinz:
Regent Luitpold von Bayern (Magdeburg) Nr. 4
Gneſen),
Friede von der Reſ. des 6. Pomm. Inf. Regts. Nr. 49
Inowrazlaw),
Scholtz von der Reſ. des Poſen. Feldart. Regts. Nr. 20
Inowrazlaw),
Meyer von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirls
Inowrazlaw, — zu Pr. Lts,
Liebau, Vizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk, zum
1897 — Militär-Mochenblatt — Ar. 105
2182
Set. Lt. der Reſ. des nf. Regts. Prinz Louis
Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27,
Radke, Bizefeldiw. vom Landw. Bezirk Schneidemühl,
zum Sek. Lt. der Ref. des Pomm. Füf. Regts. Nr. 34,
Pfannſtiel, Pr. Lt. von der Rei. des Pomm. Train:
Bat. Nr. 2 (Belgard),
Maaß, Pr. Lt. von der Ref. defjelben Bats. (Naugard),
Sirieger, Br. X. vom Train 2. Aufgebot3 des Landw.
Bezirls Bromberg, — zu Nittmeijtern,
Bohſe, Set. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts. Graf
Tauengien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20
(Cüjtrin), zum Pr. Lt,
Nedlich, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Cüſtrin,
zum Gef. X. der Rei. des Feldart. Regts. Prinz:
Negent Puitpold von Bayern (Magdeburg) Nr. 4,
v. Klitzing, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Lands-
berg a. W., zum Set. Lt. der Rei. des 1. Branden-
burg. Drag. Regts. Nr. 2,
Treidel, Sel. Lt. von der Kav. 1. Aufgebot des
Landw. Bezirts Woldenberg,
v. Kuczkowski, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Calau, — zu Pr. Lts,
v. Kemnig, Pr. 2t. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Potsdam, zum Hauptat,,
v. Studrad, Vizewachtm. von demjelben Landiv, Bezirk,
zum Self. Lt. der Reſ. des Drag. Regts. von Bredow
(1. Schleſ.) Mr. 4;
die Set. Lt3.:
Eſchke von der Reſ. des Leib-Gren. Regts. König
Sriedrih Wilhelm III. (1. Brandenburg; Nr. 8
(1 Berlin),
Ebel von der Rei. des 5. Rhein. Inf. Regts. Nr. 65
(1 Berlin),
Gladiſch von der Wei. des Inf. Regts. von Stülp-
nagel (5. Brandenburg.) Nr. 48 (1 Berlin),
Frieſe von der Ref. des nf, Regts. Herzog von
Holftein (Holitein.) Nr. 85 (1 Berlin),
Korber von der Rei. des 5. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 94 (Großherzog von Sadjlen) (I Berlin),
Flügge von der Wei. des nf. Regts. Graf Schwerin
(3. Pomm.) Nr. 14 (1 Berlin), — zu Br. Lts.,
Blod, Glafewald, Hoffmann (Emit), Hoffmann
(Franz), Pr. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Berlin, zu Hauptleuten ;
die Set. Lis.:
Baumann, ande, Bauer don der Anf. 1. Aus
gebots de3 Landw. Bezirk 1 Berlin,
Bahlien von der Inf. 2. Aufgebots deijelben Landw.
Bezirks,
Schummert don der Reſ. des Leib-Gren. Regts.
König Friedrich Wilhelm IH. (1. Brandenburg.)
Nr. 8 (II Berlin),
Nau von der Wei. des Füſ. Regts. von Steinmetz
(Meitfäl) Nr. 37 (11 Berlin),
Weyrauch von der Ne. des 1. Heil. Inf. Regts.
Mr. 81 (41 Berlin),
Streicher von der Rei. des 5. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 94 Großherzog von Sadjen) II Berlin),
— zu Br. Yis,
2183
Robolsti, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks II Berlin, zum Hauptm.,
Thielow, Riedel, Strobfeldt, Marggraff,
Ditwald, Set. Ltd. von der Auf. 1. Aufgebots
defjelben Landw. Bezirks, zu Pr. Lis.;
die Vizefeldwebel:
Peisker vom Landw. Bezirk II Berlin, zum Sel. Lt.
der Rei. des 6. Pomm. nf. Regts. Nr. 49,
Scheel vom Landw. Bezirk 1] Berlin, zum Sel. Lt.
der Reſ. des Gren. Regts. König Wilhelm I. (2. Weft-
preuß. Nr. 7,
Malzi, Lang von demſelben Landw. Bezirk, zu
Sef. 23. der Ref. des 1. Großherzogl. Heli. Inf.
(2eibgarde:) Regts. Nr. 115,
Thilo don demielben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt. der
Ref. des 6. Bad. Inf. Regts. Kaiſer Friedrid III.
Pr. 114,
Uebe von demjelben Yandıw. Bezirk, zum Sek. 2t. der
Ne. des Inf. Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.)
Nr. 14,
Stopnif von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Landw. Inf. 1. Aufgebots;
die Set. Lts.:
Scheibel von der Ne. des Huf. Regts. König Wil-
heim 1. (1. Rhein.) Nr. 7 (IV Berlin),
Nohde von der Rei. des Feldart. Negts. Wr. 34
(IV Berlin),
Badewitz von der Rei. des Kür. Regts. Herzog
Friedrich Eugen von Württemberg (Weftpreuß.)
Nr. 5 (IV Berlin),
Süffer, v. Mendelsjohn von der Stab. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks IV Berlin,
Mex, Eyſſenhardt von der Feldart. 1. Aufgebots
deſſelben Landw. Bezirls, — zu Pr. Lts,,
Dotti, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots deſſelben
Landw. Bezirks, zum Rittm.,
Töbelmann, Schmidt, Vizewachtm. von dem—
jelben Landw. Bezirk, zu Sek, Ltd. der Ref, des
Feldart. Regts. General-Seldzeugmeifter (1. Branden-
burg.) Ar. 3;
die VBizewadhtmeifter:
Billa von demfelben Landw. Bezirk, zum Set. t.
der Reſ. des Drag. Regts. Prinz Albrecht von
Breußen Litthau.) Nr. 1,
Marcuſe von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Rei. des Drag. Regts. von Wedel (Pomm.)
Nr. 11,
Bilter, Hoffreht, Frhr. Schoulp v. Aiheraden
von demjelben Landw. Bezirk, zu Sek. Lis. der Reſ—
des Wlan. Regts. Graf zu Dohna (Ditpreuß.) Nr. 8,
Oppenheim von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des Thüring. Ulan. Regts. Nr. 6,
Pantzer von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des 2. Brandenburg. Ulan. Negts. Wr. 11,
Stemmler von demjelben Yandıv. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des Feldart. Regts. von Rodbielsti (Nieder-
ichlej.) Nr. 5,
Altenau von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des Poſen. Feldart. Regts. Nr. 20,
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 105
2784
Moeller von demjelben Landıv. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Rei. des Feldart. Regts. Nr. 34,
Wegener, Set. Lt. von der uf. 1. Aufgebotd des
Landw. Bezirks Perleberg,
Trapp, Sel. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirld Prenzlau, — zu Pr. Lts.,
Franz, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Rei. des 1. Pomm. Feldart. Regts.
ir. 2;
die Pr. Lts.:
Gruſe vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Woldenberg,
Goerle dom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirts
Croſſen,
Großer vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
IV Berlin, — zu Rittmeiſtern,
Hellthaler von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Halle a. ©.,
Loretz von der Feldart. 1. Aufgebots defjelben Landw.
Bezirls, — zu Hauptleuten,
v. Kroſigk von der Rei. des Königs-Ulan. Regts.
(1. Hannov.) Nr. 13 (Halle a. ©.),
Biufferott, Lüdede, Brendede, Grufon von ber
Kav. 1. Aufgebots des Yandıv. Bezirks Magdeburg,
— zu Rittmeiltern;
die Set, Lis.:
Diefing von der Nei. des 3. Magdeburg. Inf. Regts.
Nr. 66 (Halle a. ©.),
Schollmeyer von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Halle a. ©,
Schumann von der Ne. des nf. Regts. Graf
Dönhoff (7. Oſtpreuß.) Nr. 44 (Magdeburg),
Wille von der Rei. des 6. Pomm. Inf. Regts. Nr. 49
(Magdeburg),
Grützmann, Badewig, Gade von der Inf. 1. Auf:
gebotd des Landw. Bezirk! Magdeburg,
Johl von der Wei. des Feldart. Regts. General-Feld⸗
zeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3,
Franke (Dtto), Menze von der Ref. des
Inf. Regts. Nr. 93 Deſſau),
Graf von der nf. 1. Aufgebot des Landw.
Aſchersleben,
Janſen von der Kav. 1. Aufſgebots deſſelben
Bezirks,
Holzapfel von der Reſ. des Inf. Regts. Markgraf
Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60 (Bitterfeld),
Sacobjen von der Rei. des Füſ. Regts. Königin
(Schleswig: Holftein.) Nr. 86 (Bitterfeld),
Schiller von der nf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Bitterfeld, — zu Pr. Lts.,
Hüllemann, Bizefeldiw. vom Landw. Bezirk Bernburg,
zum Set. Lt. der Reſ. des Inf. Negts. Graf Dönhoff
7. Dftpreuß.) Wr. 44,
Zimmermann, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Mühlhauſen i. Th., zum Rittm,,
Thielo, Sek, Lt, von der Ne. des 2. Thüring. Int.
Regts. Nr. 32 (Sangerhaujen), zum Br. Li.,
Anbalt.
Bezirks
Landw.
2785
die Set. 23:
Nitihe von der Reſ. des 3. Magdeburg.
Nr. 66 (Torganı,
Engler von der Reſ. des Braunſchweig.
Nr. 92 (Torgau),
Voigt von der Kab. 1. Aufgebots des Landw. Bezirts
Sonderähaufen,
Klinfott von der nf. 1.
Bezirk Altenburg,
Meyer von der Reſ. des Braunfchweig. Huf. Regts.
Nr. 17 (Erfurt),
de la Eroir von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Erfurt,
Heinide von der Wei. des 1. Hannov. Drag. Negte.
Nr. 9 Gera), — zu Pr. Dis,
Ritzler, Vizewachtm. vom Yandiv. Bezirk Erfurt, zum
Sek. Lt. der Rei. des Thüring. Feldart. Regts. Nr. 19,
Bauer, Vizewahtm. vom Landw. Bezirt Gera, zum
Sel. Lt, der Rei. des 3. Schlel. Drag. Regts. Nr. 15;
die Vizefeldwebel:
Kühne vom Landiv. Bezirk Erfurt, zum Sek. Lt.
Reſ. des Inf. Regts. Nr. 98,
Shumann vom Landw. Bezirk Gera, zum Set. St.
der Reſ. des 3, Thüring. nf. Regts. Nr. 71,
Stet3 don demfelben Landw. Bezirk, zum Sef. Lt.
Reſ. des 4, Thüring. Inf. Regts. Nr. 72,
Kühne vom Landw. Bezirt Weißenfels, zum Self. Lt.
der Reſ. des Gren. Regts. König Wilhelm 1. (2. Weit:
vreup.) Nr. 7,
Albert vom Landw. Bezirt Naumburg a. S, zum
Se. Dt. der Ref. des nf. Regts. Fürft Leopold
von Anhalt-Defjau (1. Magdeburg.) Nr. 26,
Ködiger von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des 2. Thüring. Inf. Regts. Nr. 32,
Beiſert von demielben Landw. Bezirk, zum Sel. Lt.
der Ref. des Inf. Negts. von Alvensleben (6. Branden:
burg.) Nr. 52,
Karlewski von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Reſ. des 3. Polen. Inf. Regts. Nr. 58,
John von demielben Landw. Bezirk, zum Set. Lt. der
Ref, des 4. Thüring. nf. Regts Nr. 72,
Herold von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Yt,
der Ref. des 2. Hannov. Inf. Regts. Nr. 77,
Kihorius, Sek. Lt. von der Inf. 1. Nufgebots des
Landw. Bezirks Görlig, zum Pr. Lt.,
Baath, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot3 des Yandın.
Bezirts Glogau, zum Hauptm.,
Dehmel, Sek. Lt. von der Inf. 1. Nufgebots dejjelben
Yandıv. Bezirk, zum Pr. Lt,
dv. Hellmann, Pr. Lt. von der Nav. 1. Aufgebots
deſſelben Landw. Bezirks,
v. Dallwitz, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Sprottau, — zu Rittmeiſtern,
Croll, Sek. Lt. von der Reſ. des 3. Polen. Inf. Regts.
Kr. 58 (Menjalz a. D.), zum Pr. Lr.,
dv. Kliging, Pr. Lt. von der Nav. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Neujalz a. D., zum Ritt,
Zeh, Zel. Lt. von der Reſ. des Gren. Negts. König
Sriedrich 1. (4. Oſtpreuß.) Nr. 5 (Jauer), zum Pr. Lt.,
Inf. Negts.
Inf. Regts.
Aufgebots des Landw.
der
der
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Rr. 105
2786
Bötticher, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Jauer, zum
Sek. Lt. der Ne. des 4. Dberichlei. Inf. Regts.
Nr. 63,
Viedenz, Set. Lt. von der Rei. des Inf. Regts. von
Borde (4. Pomm.) Nr. 21 (Viegnip), zum Br. U,
Haberling, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Liegnip,
zum Set. Lt, der Rei. des 3. Niederichle). Inf. Regts.
Nr. 50,
Krieger, Sek. Lt. von der Ref. des Gren. Regts. Graf
Kleiſt von Nollendorf (1. Weltpreuß.) Nr. 6 (Rufen),
zum Pr. U,
Rothe, Vizefeldw. vom Landw. Bezirl Polen, zum
Sek. 2%. der Reſ. des Inf. Regts. Graf Kirchbach
(1. Niederichlei.) Nr. 46,
Ventzki, Bizefeldw. von demjelben Yandiw. Bezirk,
zum Sef. Vt. der Reſ. des 2. Niederjchlei. Inf. Regte.
Nr. 47,
Mewes, Vizefeldw. vom Landiv, Bezirl Samter, zum
Sek. Lt. der Wei. des 4. Niederſchleſ. Inf. Regts.
Kr. 51,
Reymann, Br. Yt. von der nf. 1. Aufgebots des
Zandw. Bezirks Nentomifchel, zum Hauptnt.,
Thomas, Sek. Lt. von der Rei. des nf. Regts.
Nr. 132 (often),
Graf Mycielsfi, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirks Koſten, — zu Pr. Lts.;
Kleine, Vizewachtm. von demjelben Yandiw. Bezirk,
zum Sel. Yt. der Rei. des Poſen. Feldart. Regts.
Nr. 20,
Klug, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Schrimm,
Koeppel, Sek. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Rawitſch, — zu Pr. Lts.;
die Pr. Vts.:
Graf Strahwig v. Grop:Jaude u. Camminetz
von der Ne. des Leib-ftür. Regts. Großer Kurfürſt
(Schlei.) Nr. 1 (Münjterberg),
Graf v. Saurma-Jeltſch von der Hei. defjelben Regts.
(Wohlau),
v. Machui von der Nav. 1. Aufgebot? des Landw.
Bezirls II Breslau, — zu Rittmeiſtern,
Schimble von der nf. 1. Aufgebots des
Bezirks I Breslau, zum Haupim.;
die Zelt. Lt:
Mosler von der Reſ. des Gren. Regts. Graf Wleift
von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6 (1 Breslau),
Birke von der Rei. des Inf. Regts. Freiherr Hiller
von Gaertringen (4. Poſen.) Nr. 59 il Breslau),
Göhler, Niemann von der uf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Breslau,
Peitgebel von der Feldart.
Laudw. Bezirke,
Graf v. Seidlitz-Sandreczki von der Ref. des Drag,
Negts. don Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12
(Schweidnig), — zu Pr. Lt,
Nocht, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirt Schweidniß, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König Wilhelm 1.
(2. Weſtpreuß.) Nr. 7,
Yandw.
1. Aufgebots deſſelben
die Vizefeldwebel:
Weber vom Landw. Bezirk Schweidnig, zum Set. Lt.
der Ref. des 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 71,
Billib vom Landw. Bezirk Glatz, zum Set. Li. der
Ne. des 2. Niederichle]. Inf. Regts. Nr. 17,
Dreijt vom Landw. Bezirk Oels, zum Sel. Lt. der
Reſ. des Gren. Regts. Kronprinz Friedrich Wilhelm |
(2. Schleſ.) Nr. 11,
Pohl vom Landw. Bezirf Wohlau, zum Sek. Lt. der
Nei. des Füſ. Regts. General-Feldmarſchall Graf
Moltte (Schlej.) Nr. 38,
Diebert vom Landw. Bezirk Neiße, zum Sek. Lt. der
Ne. des 3. Niederichlei. Inf. Negts. Nr. 50,
Rosdeck vom Landw. Bezirk Beuthen, zum Sef, Lt.
der Rei. des 3. Oberſchleſ. Auf. Regts. Nr. 62,
Müller, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Rybnik, zum Hauptm.,
Daum, Sel. Lt. von der Reſ. des 3. Niederichlei.
nf. Regts. Nr. 50 (Kattowiß),
Dominif, Set. %t. von der Rei. des 3. Magdeburg.
Inf. Regts. Nr. 66 (Nreuzburg),
Weiſe, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Ratibor,
Wajjermann, Sef. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Beuthen, — zu Pr. Lts.,
Schmidt, Pr. Lt. von der Wei. des Schleſ. Train:
Bats. Nr. 6 (1 Breslau),
Hoffmann, Br. Lt. von der Rei. deſſelben Bats.
(Rybnil),
Bieler, Pr. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Gleiwitz, — zu Nittmeiftern,
Schlüter, Vizewahtm. vom Landıv. Bezirk Paderborn,
zum Self. 2. der Ne. des Hui. Negts. Kaiſer
Nikolaus 11. von Rußland (1. Weitiäl.) Nr. 8,
Henje, Macco, Vizewachtm. von demfelben Landw.
Bezirk, zu Sek. Lts. der Rei. des 2. Weitfäl. Feldart.
Regts. Nr. 22,
Wonneberg, Sek. Lt. von der Reſ. des 8. Dipreuf,.
Ant. Regts. Nr. 45 (Dortmund),
Fuſſ, Set. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts. Nr. 128
(Dortmund),
Meiningbaug, Sel. Yt. von dev Rei. des Huf. Regts.
Kaiſer Nikolaus I]. von Rußland (1. Wejtfäl)
Nr. 8 (Dortmund),
Boeder, Sek. 8. von der Rei. des Weftfäl. Drag.
Regts. Nr. 7 (11 Bochum), — zu Br. Vs,
(rede, Br. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirts 11 Bodum,
Gottſchalk, Pr. Lt. von der Rei. des 2. Bad. Gren.
Regts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 (Hagen), — zu
Hauptleuten,
Klagges, Sek. Lt. von der Ne. des Hefl. Feldart.
Negts. Nr. 11 (Hagen), zum Pr. Lt,
SGogarten, Pr. Lt. von der Anf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Hagen, zum Hauptm.,
Stille, Pr. Lt. von der Kap. 1. Aufgebots des
Sandiv. Bezirks Minden, zum Rittm,
Henniger, Bizefeldiv, von demjelben Yandw. Bezirk,
zum Sek. Yt. der Wei. des 5. Thüring. Inf. Regts.
Rr. 94 (Großherzog von Sachſen),
13597 — Militär-Modenblatt — Rr. 105
2788
v. Laſaulx, Vizefeldw. vom Landıv. Bezirt Detmold,
zum Sek. Lt. der Reſ. des nf. Negts. von Soeben
(2. Rhein.) Nr. 28,
' Saint-Pierre, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auſgebots
des Landw. Bezirks Bielefeld, zum Haupt,
Schröder, vd. den Brinden, Bizefeldiv. von dem:
ſelben Landw. Bezirt, zu Sel. Lis. der Rei. dei
Inf. Regts. Graf Bilow von Dermewiß (6. Weitfäl.)
Rr. 55,
Leonhardt, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirls 1 Münfter, zum Br. Lt.,
Schr. v. Elverfeldt gen. vd. Beverfoerde- Werries,
Vizewachtm. vom Landw. Bezirk II Münfter, zum
Set. Lt. der Ref. des Kür. Regts. von Drieien
(Weitfäl.) Nr. 4,
Koh, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw
Bezirks Redlingbaufen,
Heinrich, Sel. Et. von der Rei. des Inf. Regts. Graf
Boſe (1. Thüring.) Nr. 31 (Barmen),
Thomae, Set. %t. von der Rei. des Füſ. Negts. von
Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80 (Barmen), — zu Pr. Lie,
v. Knapp, Br. Lt. von der Nav, 1. Aufgebots des
Landw. Bezirts Barmen, zum Rittm.,
Hornung, Port. Fähne. vun demjelben Landiv. Bezitl,
zum Sef. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. von Soeben
(2. Rhein.) Nr. 28,
Stande, Pizefeldiw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Rei. des 5. Wefifäl. Inf. Regis
Nr. 58,
Vorwerd, Vizewachtm. von demfelben Landw. Bezitl,
zum Sek. 2t. der Ne. des 2. Weitfäl. Huf. Regts—
Nr. 11,
Wolff, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirl,
zum Sek. Lt. der Rei. des Schleswig. Holjtein. lan.
Regts. Nr. 15,
Pfeiffer, Pr. Lt. von der Reſ. des Weſtfäl. Ulan
Regts. Nr. 5 (Düfjeldorf), zum Nittm,,
Friedrichs, Sek. Lt. von der Ref. des Anf. Negtt
von Voigts-Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79 (Düffeldorf),
Graf dv. Moltke, Set. Lt. von der Rei. des Hannov.
Huf. Regts. Nr. 15 (Düffeldorf),
Reusquens, Sel. Lt, von der Inf. 1. Aufgebots des
Landiv. Bezirks Düſſeldorf, — zu Pr. Lts.,
Jeße, Vizefeldw. von demfelben Landw. Bezirk, zum
Sel. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 130,
Meyer, Vizewachtun. von demielben Landıw. Bezirl,
zum Sek. Lt. der Rei, des 2. Hannov. Feldart. Regts.
Nr. 26,
Adam, PRizefeldw. vom Landıv. Bezirk Erefeld, zum
Sek. Lt. der Ne. des Auf. Negts. Freiherr von Sparr
(3. Weitfäl.) Nr. 16,
v. Scheven, Vizewachtm. von demjelben Landw Bezitl,
zum Sek. Lt. der Reſ. des 2. Brandenburg. Ulan.
Negts. Nr. 11,
Steegmann, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Gelden,
zum Set Lt. der Rei. des nf. Negts. Freiherr
bon Sparr 13. Weſtfäl.) Nr. 16,
Peerenboom, Bizefeldiw. von denselben Landw. Bezirk,
zum Set. Lt. der Ref. des Auf. Regts. Vogel von
Falckenſtein (7. Weſtfäl) Nr. 56,
2789
Böttner, Bizefeldiv. vom. Landw. Bezirk Geldern,
zum Sef. Lt. der Reſ. des 7. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 96,
Tummes, Bizefeldw. vom Landw. Bezirl Effen, zum
Sef. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Graf Bülow von
Dennewiß (6. Weitfäl.) Nr. 55,
Bispind, Sel. Lt. von der Reſ. des Auf. Negts.
Freiherr von Sparr (3. Weſtfäl.) Nr. 16 (Mülheim
a. d. Nuhr),
Dehnke, Sek. Lt. von der Ref. des Inf. Negts. Nr. 129
(Mülheim a. d. Ruhr), — zu Pr. Ltd,
Scellenberg, Bizejeldw. vom Landw. Bezirt Mülheim
a. d. Ruhr, zum Sel. Lt. der Rei. des Inf. Regie.
Herzog Ferdinand von Braunjchweig (8. Weitiäl.)
er. 57,
Michels, Vizewachtm. von demjelben Landw, Bezirk,
zum Sef. Lt. der Rei. des Huf. Negts. Kaiſer
Nikolaus IL. von Rußland (1. Weitiäl.) Nr. 8,
Geyr, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Weſel, zum Pr. Lt,
Rötering, Pr. Lt. von der Rei. des Heſſ. Train-Bats.
Nr. 11 (II Münjter), zum Rittm.,
Caspary, Herberts, Vizewachtm. vom Yandiv. Bezirk
Barmen, zu Set. Lis. der Rei. des Hefl. Trains
Bats. Nr. 11,
Schulz, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Aachen,
Sarter, Gef. Lt. von der Nei. des 5, Weſtfäl. Inf.
Regts. Nr. 53 (Aachen),
Daniels, Sel. Lt. von der Reſ. des Inf. Negts. von
Soeben (2. Rhein.) Nr. 28 (Aachen), — zu Pr. Xts,,
von Halfern, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Hachen,
zum Sel. 2t. der Rei. des Weſtfäl. Ulan. Negts.
Nr. 5,
v. Heimendahl, Sek. Lt. von der Reſ. des Hell.
Feldart. Negts. Nr. 11 (Erfelenz),
Schultz, Set. Lt. von der nf. 1. Aufgebot des
Landw. Bezivis Jülich,
Brügman, Sel. Lt. von der Kav. 1. Nufgebots des
Landw. Bezirk! Neuß, — zu Pr. Lts.,
Mong, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Neuß, zum
Set. Lt. der Rei. des Füſ. Negts. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Sickmann, Vizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Gef, Lt. der Rei. des 5. Weſtfäl. Inf. Regts.
Nr. 53,
Goertz (Otto), Vizewachtm. von demielben Landw.
Bezirk, zum Sel, Lt. der Re. des Kür. Regts.
Graf Gehler (Rhein.) Nr. 8,
Goertz (Paul), Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sek. Lt. der Reſ. des 1. Hannov. Drag.
Regts. Nr. 9,
Heuß, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Set. Lt. der Rei. des Feldart. Regts. von Holßens
dorf (1. Rhein.) Nr. 8,
Wejener, Pr. Et. von der Nef. des Niederrhein. Füſ.
Regts. Nr. 39 (Eöln), zum Hauptm.;
die Set. Lts.
Fiſcher von ber Wei. des 8. Rhein. Inf. Regts.
Nr. 70 (Köln),
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 105 2790
Vockeroth, Glaſer von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Cöln,
Wippermann don der Feldart. 1. Aufgebots deſſelben
Landw. Bezirks,
Sieberger von der Ref. des 5. Weſtfäl. Inf. Regts.
Nr. 53 (Bonn),
Henneberg von der nf. 1. Nufgebot3 des Landw.
Bezirks Bonn, — zu Pr. Lts.,
Förſter, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Bonn, zum
Sek. Lt. der Hei. des Magdeburg. Füſ. Negts. Nr. 36,
Schend, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Ref. des Füſ. Regts. Fürſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Schmidt, PVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Saemiſch, Vizewachtm. von demielben Landw. Bezirk,
zum Gel. St. der Reſ. des Weitfäl. Ulan. Regts.
Nr. 5,
Meyer, Bizewachtn. vom Landw. Bezirk Neuwied,
zum Self. 2. der Reſ. des 2. Weltfäl. Feldart.
Regts. Nr. 22,
Donath, Set. Lt. von der nf. 1. Mufgebot3 des
Landw. Bezirks Coblenz,
Lang, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Kreuznach, — zu Pr. Lis.,
Heinz, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls St. Wendel, zum Hauptm.,
v. Jonquieres, Set. Lt. von der nf. 1. Aufgebots
dejjelben Landw. Bezirks,
Hahn, Set. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots des-
jelben Landw. Bezirks, — zu Pr. Lts.,
Stapenborit, Schmidtborn, Nottebohm, Pr. 23.
von der nf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
St. Johann, zu Hanptleuten,
Korn, Br. Lt. von der Kap. 1. Aufgebot3 dejjelben
Landw. Bezirks,
Bopelius, Pr. Lt. vom der Reſ. des Weitfäl. Drag.
Negtd. Nr. 7 (St. Johann), — zu Rittmetjtern,
Martin, Sef. Lt. von der Ne). des nf. Regts. Nr. 98
(St. Johann), zum Br. t.,
Rerroth, BVizefeldiw. vom Landw. Bezirt St. Johann,
zum Sek. 2. der Ref. des 5. Großherzogl. Heſſ.
Inf. Regts. Nr. 168,
Wilde, Vizefeldiv. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Set. 2%. der Rei, de3 3. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 71,
v. Dobiejewäti, Sek, Lt. von der Anf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls I Trier,
Vierhaus, Sel. Lt. von der Ref. des Feldart. Regts.
Nr. 15 (l Trier), — zu Pr. Lts,
Goslhich, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Hamburg, zum Hauptm.,
Grimiehl, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot des-
jelben Landw. Bezirks,
Gerftenberg, Self. Lt. von der Ref. des 1. Naſſau.
Inf. Negts. Nr. 87 (Hamburg), — zu Pr. Lts,,
Klein, Vizefeldiw. von Landw. Bezirl Hamburg, zum
Set, Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebot,
2791
Stäglich, Bizefeldw. vom Landıw. Bezirt Hamburg,
zum Seh Lt. der Re). des nf. Regts. von Grol—
man (1. Poſen.) Nr. 18,
Wulff, VBizefeldv. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des nf. Regts. von Mans
fein (Schleswig.) Nr. 84,
Lampert (Chriſtian), Sek. Lt. von der Reſ. des
Schleswig. Feldart. Negts. Nr. 9 (Hamburg),
Neumann, Sek. Lt. von der nf. 1. Nufgebots des
Yandıw. Bezirks Lübeck, — zu Br. Lts,
Ritichke, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirf Lübed, zum
Sel. Lt. der Reſ. des Magdeburg. Füſ. Regts.
Nr. 36,
Halske, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sef. Lt. der Reſ. des 1. Großherzogl. Mecklen—
burg. Drag. Regts. Nr. 17,
Kippenberg, Sek X. von der nf.
des Landw. Bezirls J Bremen,
Pappiér, Sel. Lt. von der Reſ. des 2. Weſtfäl.
Feldart. Regts. Nr. 22 (1 Bremen), — zu Br. Lts,
Wehner, Vizefeldiw. vom Landıw. Bezirt 1 Bremen, zum
Sef. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Sude, Set. Lt. von der Reſ. des nf. Regts. von
der Marwig (8. Pomm.) Nr. 61 (Stade), zum
Br. &t.,
Bod, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Stade, zum Sel.
gt. der Reſ. des Füſ. Regts. General: Feldmarichall
Prinz Albreht von Preußen iHannov.) Nr. 73,
Graf v. Schwerin, Pr. Lt. von der Rei. des Weitfäl.
Ulan. Regts. Nr. 5 (Neuftreliß), zum Rittm.,
Frhr. v. Brandenftein (Joachim), Sef. Lt. von der
Hei. des 2. Großherzogl. Medienburg. Drag. Negts.
Nr. 13 (Schwerin),
Tönnies, Sek. It. von der Reſ. des Schleswig. Feld:
art. Regts. Nr. 9 (Schleswig), — zu Pr. LS,
Raſch, Pr. Lt. von der Nei. des Magdeburg. Füſ.
1. Aufgebots
Regts. Nr. 36 (Hlensburg), zum Hauptm.,
Emeis, Set. Lt, von der Reſ. des Holſtein. Feldart.
Regis. Nr. 24 (Flensburg),
v. Korff, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirts Stiel, — zu Br. Lt;
die Vizefeldwebel:
ftröhnfe vom Landw. Bezirk Stiel, zum Set. Lt. der
Ne. des Juf. Regts. Herwarth von Bittenfeld
(1. Weitfäl.) Ar. 13,
v. Buchholg von demjelben Landw. Bezirk, zum Set.
Lt. der Ref. des Pomm. Fi. Negts. Nr. 34,
Neumann von demjelben Landw. Bezirk, zum Set.
Lt. der Reſ. des 8. Oſtpreuß. Inf. Negts. Nr. 45,
Poppendied von demjelben Landw. Bezirk, zum Set.
%t. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 163,
1897 — Militär-Modrenblatt — Rr. 105
Hinrichſen, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des |
Landw. Bezirls Rendsburg,
Worms, Br. Lt. von der Rei. des Inf. Regts. Graf
Bote (1. Thüring.) Nr. 31 (Mendsburg), zu
Hanptleuten,
Hems, Sek. Lt. von der Ne. des nf. Negts. von
Manitein (Schleswig) Nr. 84 (Nendsburg),
2792
Merder, Set. Lt. von der Reſ. des Großherzogl.
Medlenburg. Füſ. Regts. Nr. 90 (T Altona,
Linjen, Set. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk 1 Altona,
Kühne, Seh Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirtö II Altona, — zu Pr. Vs,
Sek. Lt. der Rei. des 2. Bad. Gren. Regts. Kaiſer
Wilhelm I. Nr. 110,
Kühl, Pr. Lt. von Train 1. Aufgebot3 des Yandıw.
Bezirls Schleswig, zum Rittm,,
Neinede, Sel. 2t. von der Nef. des Feldart. Regts.
von Scharnhorit (1. Hannov.) Nr. 10 (Kingen),
Köhler, Set. 2t. von der nf. 1. Aufgebots dis
Landw. Bezirks Lingen,
Schreiber, Set. Lt. von der Reſ. des 2. Hannov.
nf. Regts. Nr. 77 (Osnabrück), — zu Pr. Ss,
Franke, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Osnabrüd, zum Hauptm.,
Hartmann, Set. 2t. von der Feldart. 1. Aufgebot
bejjelben Landw. Bezirks,
Goesmann, Gel. Lt. von der Rei. des 1. Hannov,
Drag. Regts. Nr. 9 (Hannover),
Narjes (Hand), Sek. Lt. von der Rei. des Feldart. Negts.
von Schamhorft (1. Hanno.) Nr. 10 (Hannover,
Sanzendörfer, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot
des Landw. Bezirls Hannover, — zu Pr. Lis,
Körting, Bizewachtm. von demjelben Landw. Bezitl,
zum Self. Lt. der Ne. des Hannov. Huf. Negıs.
Nr. 15,
Leimbach, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots dei
Landiw. Bezirls Hildesheim, zum Hauptm.,
Willmeroth, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
Herwarth von Bittenfeld (1. Weftfäl.) Nr. 13 (Hildes
heim), zum Br. Lt,
Eckels, Br. Lt. von der Ref. des 2. Hell. Inf. Regts.
Nr. 82 (Göttingen), zum Gauptm.,
Frank, Sek. Lt. von der Reſ. des Füſ. Negts. von
Gersdorff (Heff.) Nr. 80 (Vöttingen),
Hillebredt, Sek. Lt. von der Reſ. des 1. Heff. Auf.
Regts. Nr. 81 (Göttingen),
Siemers, Waldſchmidt, Sek. Lis. von der Xuf.
1. Yufgebot3 de3 Landw. Beziris Göttingen, — zu
Pr. Lis.,
Nrahmer, Pr. Lt. von der Hab. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirk! Lüneburg, zum Nittm.,
Paſtorff, Bizefeldw. von demjelben Landıw. Bezirk,
zum Se. 2. der Ne. des Gren. Regts. König
Wilhelm 1. (2. Weftpreuß.) Nr. 7,
Wolff, Br. Lt. von der Nef. des 2. Hannov. Prag.
Regts. Nr. 16 (Geller, zum Nittm,,
Kölle, Sel. Lt. von der Ne. des Füſ. Regts. General-
Feldmarſchall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.)
Nr. 73 (Welle),
v. der Wenfe, Set. Lt. von der Ne. des 1. Bran
denburg. Drag. Negts. Nr. 2 (Eelle),
Dittrich, Zef. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Braunichweig, — zu Br. Lis,
Müller, Pr. Lt. von der Inf. 2, Aufgebots deijelben
Landw. Bezirks, zum Hauptm;,
21%
Sommer, Bizefeldw. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirk! I Braunfchweig, zum Sek. Lt. der
Ref. des Braunichweig. Inf. Regts. Nr. 92,
Barnede, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Re. des Holjtein. Feldart. Regts.
Nr. 24,
Höfer, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Oberlahnftein,
zum Gef. Lt. der Ref. des Füſ. Negts. von Gers—
dorff (Heſſ.) Nr. 80,
Shlieben, Pr. Lt. von der Ref. des Füſ. Negts.
von Gersdorft (Heſſ.) Nr. 80 (Weplar), zum Hauptm.,
Schlitt, Sek. Lt. von der Ref. des 2. Naſſau. nf.
Regts. Nr. 88 (Limburg a. 8),
v. Unger, Sek. &t. von der Reſ. des Inf. Regts.
Prinz Friedrich der Niederlande (2. Weftiäl.) Nr. 15
(Limburg a. 2), — zu Pr. Lt3,,
Semler, Bizefeldw. vom Landw. Bezirl Limburg a. L.,
zum Zel. Lt. der Ref. des Inf. Regts. von Voigt:
Rhetz (3. Hannov,) Nr. 79;
die Set, Lts.:
Dumm von der Rei. des 2. Nafjau. Inf. Regts.
Nr. 88 (Marburg),
Frenking von der Auf. 1. Aufgebot3 des Landw.
Bezirls Fulda,
Körner von der Rei. des Braunſchweig. Ani. Regts.
Nr. 92 (Frankfurt a. M.),
Brüdner, Schädel, Schönfeld von der Auf. 1. Auf:
gebots des Landw. Bezirks Frankfurt a. M.,
Ronnefeldt (Friedrich) von der Feldart. 1. Aufgebots
deſſelben Landw. Bezirks,
Heching von ber Reſ.
Friedrich der Niederlande (2.
_ (Mefchede),
Klein von der Reſ. des 2. Hannov. Feldart. Regts.
Nr. 26 (Ziegen), — zu Pr. Lts,,
Steinhauß, Pr. Lt. von der Ne. des 2. Ihüring.
Inf. Regts. Nr. 32 (Arolſen), zum Hauptm.;
die Sek. Lts.
Scherer don ber nf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Aroljen,
des nf. Regts. Prinz
Weitfäl) Ne. 15
Tieffertorn von der Ne. ded Ulan. Negts. Hennigs |
bon Treffenfeld (Aitmärk.) Nr. 16 (1 Caſſel),
Göhring von der nf, 1. Aufgebot? des Landw.
Bezirls I Caſſel,
Hanſen von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Be—
zirls Gotha, — zu Pr. Lts.,
Hering, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Gotha, zum
Sel. Lt. der Re. des 6. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 95,
Humburg, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk II Caſſel,
zum Sel. Lt. der Ref. des 2. Thüring. Inf. Negts. |
Ar. 32:
die Set. Lts:
v. Bardeleben von der Ref. des Heil. Feldart. Negts.
Nr. 11 {11 Caſſel),
Bode von der Inf. 2. Aufgebots
Il Caſſel,
Herold von der Rei. des 1. Naſſau. Inf. Regts.
Nr. 87 (Meiningen),
des Landw. Bezirks
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr, 105
2794
Unrein von der nf. 1. Aufgebots des Landiv. Bezirks
BWeimar, — zu Pr. 23,
Sinote, Pr. Lt. von der Rei. des Thüring. Huf. Regis.
Mr. 12 (Weimar), zum Rittm.,
Welder, Sek Lt. von der nf. 1.
Landw. Bezirks Friedberg,
Welder, Sek. Lt. von der Anf. 1.
Landiv. Bezirts Gießen, — zu Pr. Lts,,
Schirmer, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Self. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 130,
Freund, Müller, Sek. Lis. von der Inf. 1. Auf:
gebot3 des Landw. Bezirls Mainz, zu Pr, Lis.,
Fuhr, Vogel, Vizefeldw, von demjelben Landw. Bes
zirt, zu Sek. Lis. der Rei. des 3. Großherzogl. Heil.
nf. Regts. (Yeib-Regts.) Nr. 117,
Michel, Bizewachtm. von demijelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Ref. des Großberzogl. Heil. Feldart.
Regts. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps,
Graef, Weißheimer, Finger, Sek. Lö, von der
Rei. des Nafjau. Feldart. Regts. Nr. 27 (Worms),
zu Br. Lts.,
Falkenhagen, Pr. Lt. von ber Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls I Darmitadt, zum Hauptm.,
Frhr. dv. Norded zur Rabenau, Sek. Lt. von ber
Reſ. des Huf. Regts. Kaiſer Nitolaus I]. von Ruß—
land (1. Weſtfäl.) Nr. 8 (1 Darmftadt), zum Pr. Lt.,
Emmerling, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirk I Darnı-
jtabt, zum Sek. Lt. der Ref. des 1. Großherzogl.
Hell. Inf. (Leibgarde-) Negts. Nr. 115,
Scriba, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Set. Lt. der Ref. des Großherzogl. Hefi. Feld:
art. Regts. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
Stauf, Br. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Siegen, zum Rittm.;
die Set, Lts.:
Brandt, Ruppert von der Rei. des 2. Bad. Gren.
Regts. Kaifer Wilhelm I. Nr. 110 (Mannheim),
Krieger von der Reſ. dejjelben Regts. (Heidelberg),
Frhr. dv. Nomberg don der Ne. des Huf. Regts.
König Wilhelm 1. (1. Rhein.) Nr. 7 (Bruchſal),
“Arnold von der Nef. des 1. Bad. Leib-Gren. Regts.
Nr. 109 (Karlsruhe),
Schupp von der nf. 1. Nufgebots des Landw. Be—
zirks Karlsruhe,
Peter von der Inf. 1. Aufgebots deſſelben Landw.
Bezirlks,
Benckiſer von der Reſ. des 3. Bad, Drag, Regts.
Prinz Hart Nr. 22 (Karlsruhe),
Billing von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Karlsruhe, — zu Br. Ur,
Kaiſer, Br. Pt. von der "Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Kaftatt, zum Hauptın.,
Yufgebot3 des
Aufgebots des
Hebting, Sek, Lt. von der Inf. 1. Aufgebots defjelben
Landw. Bezirts, zum Pr. Lt.,
Meier, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Offenburg,
zum Sef. Lt. der Piel. des 9. Bad. Inf. Regts.
Nr. 170,
Nittali, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirl,
zum Sek. U. der Reſ. des 2. Bad. Feldart. Regts.
Nr. 530,
2
279
1897 — Nilitar-Wochenblatt — Nr. 105
Muticheller, Br. Lt. von ber Reſ. des 6. Bad. nf.
Regts. Kaiſer Ariedri 111. Mr. 114 (Donau:
eihingen), zum Hauptm,,
Dauer, Se Lt. von der Rei. des 4. Bad. nf.
Negts. Prinz Wilhelm Nr. 112 (Stodadh), zum
r. Lt.,
Schaar, Vizefeldw. von Landw. Bezirk Mülhaujen i. E.,
zum Sek. Lt. der Ref. des 3. Magdeburg. nf. Regts.
Nr. 66,
Quadflieg, PVizefeldw. von demfelben Landw. Bezirk,
zum Set. 2t. der Reſ. des 4. Bad. Inf. Regts.
Prinz Wilhelm Nr. 112,
Werner, Vizewahtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sef, Lt. der Nef. des Feldart. Regts. Nr. 31,
Gelshorn, Vizewahtm, vom Landw. Bezirt Straf-
burg, zum Sek. Lt. der Ref. des Feldart. Negis.
Nr. 15,
Stobbe, Sek. Lt. von der Rei. des nf. Negts. Keith
(1. Oberſchleſ.) Nr. 22 (Molsheim), zum Pr. Lt.,
Sreudenfeld, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Saargemünd, zum Hauptm.,
Koehler, Bizefeldw. don demielben Landw. Bezirk,
zum Sek. St. der Nef. des nf. Regts. Nr. 166,
Michel, Set. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots,
Koh, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots, — des
Landw. Bezirls Hagenau, — zu Pr. Lts.,
Pender, BVizefeldiv. vom Landw. Bezirk Diedenhofen,
zum Sef. 2t. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 135,
Matſchke, Sek. Lt. von der nf. 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirls Meg, zum Pr. Lt,
Küjter, Bizewachtm von demjelben Landiv. Bezitt,
zum Sek. U. der Ne. des Schleswig: Holitein.
Drag. Regts. Nr. 13,
Frhr. v. Gemmingen, Pr. St. von der Ref. des
2. Hell. Inf. Regts. Nr. 82 (Forbach),
Halle, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Stolp, — zu Hauptleuten,
Fließbach, Vizewachtm. von demjelben Yandw. Bezirk,
zum Set. Lt. der Rei. des Weftpreuß. Feldart. Negts-
Nr. 16,
Frhr. v. Edharbtitein, Sek. Lt. von der Kav. 1. Auf:
gebot3 des Landw. Bezirks Konik,
Sperling, Sel. Lt. von der Inf. 1. Aufaebot3 des
Laudw. Bezirls Thorn, — zu Pr. Liz,
Sachsze, Pr. Lt. von der Kiel. des Füſ. Regts. Graf
Roon (Dftpreuß.) Nr. 33 (Danzig), zum Hauptm.,
Hoene, Br. Lt. von der Rei. des Huf. Regts. Fürſt
Blüher von Wahlftatt (Pomm.) Nr. 5 (Danzig),
zum Mitte,
Oppermann, Pr. Dt. von der Inf. 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirks Danzig, zum Hauptm,
Rovenhagen, Sel. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
deſſelben Landw. Bezirks, zum Pr. Lt,
Gelinsky, Vizefeldw. vom Landw. Bezirlk Preußiſch—
Stargardt, zum Sch Ve. der Reſ. Des Inf. Regts.
von Borde (4. Pomm.) Mr. 21,
Tobberitein, Vizefeldw. vom Landıv. Bezirk Neuftadt,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König
Friedrich 1. (4. Oſtpreuß) Mr. 5,
27%
Bahr, Sek. Lt. von der Ne. des Weſtpreuß. Feldart.
Negts. Nr. 16 (Neuftadt),
Nebbel, Set, Li. von der ei. deſſelben Regis
(Dfterode),
Moslehner, Sek. Lt. von der Rei. des Feldart.
Negts. Prinz August von Preußen (Oftpreuf.) Nr. 1
(Diterode), — zu Pr. LE,
Kern, Pr. 2t. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Diterode, zum Rittm.,
Graf Find v. Findenftein, Sel. Lt. von der Kap.
1. Aufgebots des Landw. Bezirts Deutſch-Eylau,
NRudorf, Set. Lt. von der Mel. des ren. Regts.
König Friedrich II. (3. Dftpreuf.) Nr. 4 (Marien
burg), — zu Br. Lts.,
Strob, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Marienburg, zum Hauptm.,
Stamer, Pr. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Deutid:Eylau, zum Nittm.,
Sander, Sek. Lt. von der Ref. des Rhein. Jäger
Batd. Nr. 8 (Bromberg),
Bogen, Sek. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Yandöberg a. W.,
v. Keyierlingl, Set. 2t. von der Ref. des Jäger-Bats.
Graf Yord von Wartenburg (Oſtpreuß.) Nr. 1
(IV Berlin), — zu Pr. Lts.,
Wachler, Vizefeldw. vom Landw. Bezirf IV Berlin,
zum Sek 2t. der Ne. des Brandenburg. Jäger:
Bats. Nr. 3,
Matthias, Tel. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Ruppin, zum Br. Lt.,
Lange, Wizefeldw. vom Landw. Bezirf Gera, zum
Seh. Pt. der Ref. des Großherzogl. Mecklenburg.
JägerBats. Nr. 14,
Fliegel, Bizefeldw. vom Landw. Bezirl Jauer, zum
Set. Lt. der Ref. des Jäger » Bats. von Neumann
(1. Schleſ.) Nr. 5,
v. Broeder, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Hamburg,
zum Set. Lt. der Reſ. des Weſtfäl. Jäger = Bats.
Nr. 7,
Barthe, Sek. Lt. von ber Nef. des Großherzogl.
Medlenburg. Jäger-Bats. Nr. 14 (Roſtoch),
Plüſchow, Set. Lt. von der Ref. defielben Bats.
(Waren),
Döhn, Set. Lt. von den Jägern 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirts Schwerin, — zu Pr. Lız.,
Junge, Br. Lt. von der Reſ. des Garde-Schützen-Bats.
(Rendäburg),
Oberländer, Pr. Kt. don den Jägern 1. Aufgebots
des Landw. Bezirtd Nienburg a. d. Weſer, — zu
Hauptleuten,
Krauſe, Sek. Pt. von der Ne. des Garde FJäger:Bats.
(Hannover),
Hendel, Seh. Lt. von der Reſ. des Magdeburg.
Jager-Bats. Nr. 4 (Göttingen), — zu Pr. Lts.,
Grimm, Pr. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots des
Landw. Bezirts Oberlahnftein, zum Bauptm.,
Hagemann, Set. %t. von der Reſ. des Rhein. Jäger:
Bars. Nr. 8 (Hagenau), zum Br. Yt.,
2797
Henidel, Sek. Lt. von der Reſ. des Jäger » Vats.
Graf Nord von Wartenburg (Oſtpreuß) Nr. 1
(Konip),
Brandt, Sek, Lt. von der Nef. des Jäger-Bats. von
Neumann (1. Schlef.) Nr. 5 (Dfterode), — zu
Br. Lts;
die Vizefeldwebel:
Nadtle vom Landw. Bezirt Gumbinnen, zum Se. Lt.
der Rei. des Fußart. Regts. von Linger (Oſtpreuß.)
Nr. 1,
Liedtfe vom Landw. Bezirk Marienburg, zum Sek. Lt.
ber Ref. des Fußart. Regts. von Hinderjin (Bomm.)
Nr. 2,
Eämmerer vom Landiw. Bezirk Neuf,
Kuypers vom Landw. Bezirk Machen, — zu Sek. Lts.
der Ref. des Schleswig. Holjtein. Fußart. Negts.
Nr. 9,
Dielmann vom Yandw. Bezirk Rendsburg,
Set. 8, der Ne. des Fußart. Regts. Nr. 10,
Ho ſſchle, Sek. Lt. von der Rei. des Pion. Bats. Nr. 17
(Naugard),
Bauer, Sek. Lt. von den Pionieren 1. Aufgebo
Landw. Bezirks Potsdam,
Brauer, Sel. Lt. von der Reſ. des Garde-Pion. Bats.
(ILL Berlin),
Schulte am Eid, Sek. Lt. von der Reſ. des Pion.
Bats. Nr. 16 (1 Bochum),
Bacano, Self. Lt. von den Pionieren 1. Aufgebots
de3 Yandw. Bezirks St. Wendel,
Mante, Set. Lt. von der Rei. des Rhein. Pion. Bat.
Nr. 8 (Eoblenz),
Sieverd, Sel. Lt. von ber Reſ. des Schleswig-
Holjtein. Pion. Bats. Nr. 9 (Nendäburg), — zu
Pr. Es,
Heinemann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Straljund,
zum Sek. Lt. der Ref. des Magdeburg. Pion. Bats.
Nr. 4,
Giraud, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Bromberg,
zum Set. Lt. der Landw. Pioniere 1. Aufgebots,
Buhr, PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Bitterfeld, zum
Sel. 2%. der Rei. des Weitfäl. Pion. Bat, Nr. 7,
Paap, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Kiel, zum Sek
Lt. der Reſ. des Schleswig-Holſtein. Pion. Bats.
Nr. 9,
Karcher, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Karlsruhe,
zum Sek. Lt. der Ref. des Bad. Pion. Bats. Nr. 14,
Bomwien, Bizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Re. des Pion. Bats. Nr. 15,
Karitzky, Set. Lt. von der Ne. des Eiſenbahn-Regts.
Nr. 1 (Anfterburg),
Hefe, Set. Lt. von der Rei. des Eijenbahn = Negts. |
Nr. 3 (Perleberg),
Matthiolins, Sek. Lt. von der Landw. 1. Aufgebots
der Eiienbahn:Brig. (Hagen), — zu Br. Lts.,
Bellinger, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Bonn, |
zum Sel, Lt. der Ne. des Eifenbahn-Regts. Nr. 1. |
zum
t3 des
Dftermann, Set. Lt. von der Reſ. des 8. Rhein.
Inf. Regtd. Nr. 70, als Ref. Offizier zum Auf.
Negt. Nr. 159 verjeßt.
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 105
2798
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aftiven Heere.
Berlin, den 18. November 1897.
Trend, Port. Fähnr. vom 4. Großherzogl. Heſſ. Inf.
Regt. (Prinz Carl) Nr. 118, wegen zeitiger Ganz—
invalidität entlaſſen.
Schneider, penſ. Wachtmeiſter, bisher im 2. Groß:
herzogl. Hejl. Drag. Negt. (Leib-Drag. Negt.) Nr. 24,
der Charakter ald Set. 2t. verliehen.
Neumann, Sek. Lt. vom nf. Regt. Nr. 136, aus—
geichieden umd zu den Rei. Offizieren des Regts.
übergetreten.
Vierordt, Pr. Lt. vom 2. Brandenburg. Ulan. Regt.
Nr. 11, mit Penfion nebſt Ausſicht auf Anjtellung
im Civildienft und der Armee-Uniform dev Abſchied
bewilligt.
Efferz, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Markgraf Karl
(7. Brandenburg.) Nr. 60, zur Ref. entlafien.
Dannehl, Sek. Lt. vom Pion. Bat. Fürſt Nadziwill
(Ditpreuß.) Nr. 1,
Mende, Set. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 18,
Schultz, Set. Lt. vom Bion. Bat. Nr. 19, — ausge:
Ichieden und zu den Re. Offizieren der betreff.
Bataillone übergetreten,
Schmidt, Port. Fähnr. vom Eijenbahn-Regt. Nr. 2,
zur Ref. entlaffen,
v. Doering, Br. Lt. vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 3, mit
Penſion nebjt Ausſicht auf Anftellung im Givildienft
und der AUrmee-Uniform,
Lange (Ehriftoph), Zeughauptm. von der 2. Art.
Depot:Inip., mit Venfion, dem Charakter als Zeug—
major und jeiner biäherigen Uniform,
Sabed, Heughauptm. von der Art. Werkitatt in
Spandau, mit Penfion nebit Ausfiht auf Anftellung
im Givildienit und jeiner bisherigen Uniform, —
der Abſchied bewilligt.
In der Gendarmerie
Berlin, den 18. November 1897.
Haack, penſ. Oberwachtm., biäher in der 2. Gend.
DBrig., der Charakter als Set. Lt. verliehen.
Sm Beurlaubtenftande
Berlin, den 18. November 1897.
Müller, Hauptm. von der Rei. des 4. Garde-Regts.
zu Fuß,
Stabr, Pr. Lt. vom 1. Aufgebot des 4. Garde:
Landw. Regts., — Beiden mit der Landw. Armee:
Uniform,
Dieterici, Pr. Lt. vom 2, Aufgebot dei 2, Garde
Gren. Landw. Regts.,
Handtmann, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 3. Garde:
ren. Landw. Regts., diefem mit dem Charalter
al8 Hauptm. und der Landw. ArmeeUniform,
Wurmbach, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 4. Garde»
ren. Landw. Regts, — der Abſchied bewilligt.
Graeff, Pr. Lt. von der Reſ. des 3. Garde-Regts.
zu Fuß, aus allen Militärverhältniſſen entlaſſen.
2
27299
1897 — Nilitär-Modenplatt — Nr. 105
2800
Noitek, Pr. Lt. von der Inf, 1. Aufgebots des Landw. |
Bezirls Najtenburg,
Marcard, Hauptm. von der Ani. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Nönigsberg, diefem mit der Landw.
Armee⸗Uniform,
Becker, Liebenthal, Pr. Lts. von der Inf. 2. Auf—
gebots,
Falckenthal, Br. Lt. von der Feldart. 2. Auſgebots,
— deſſelben Landw. Bezirks,
Moldziv, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots,
Beder, Hauptm. von der Feldart. 1. Aufgebot, —
des Landw. Bezirl® Braunsberg, — lebteren Beiden
mit ihrer bisherigen Uniform,
Weiß, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Negts. Prinz
Mori von Anhalt-Dejjau (5. Pomm.) Nr. 42,
Bewer, Hauptm. von der nf. 2. Nufgebots des
Landw. Bezirks Anklam,
Ballerftedt, Pr. Lt. von der Inf. 1. Mufgebot3 des
Landw. Bezirk Naugard,
Haniſch, Set. Lt. vom Train 2,
Landw. Bezirts Gnejen,
Lattermann, Pr. Lt. von der Rei. des Auf. Regts.
Nr. 98,
Behrend, Sel. Lt. von der Rei. des
Regts. Nr. 14,
Kienitz, Set. 8. von der Inf. 2. Aufgebot3 des
Landw. Bezirks Frankfurt a. D.,
v. Kleift, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks I Berlin, diefem mit der Armee:
Unifornt,
Seidel, Hauptm. von der nf. 1. Aufgebots des
Sandw. Bezirls 11 Berlin, mit feiner bisherigen
Uniform,
Steinbad, KRittm. vom Train 1.
Landw. Bezirls Cüſtrin,
Hülſemann, Hauptm. von der Reſ. des 4. Thüring.
Inf. Regts. Nr. 72,
Mücke, Hauptm. von der Reſ. des 5. Thüring. Inf.
Regts. Nr. 94 (Großherzog von Sachſen), — letzteren
Dreien mit der Landw. Armee-Uniiorm,
Schaefer, Sel. &t. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirtd Magdeburg,
Wernede, Rittm. von der Nav. 2. Aufgebots des:
jelben Landw. Bezirls, diejem mit der Landw. Armee—
Uniform,
Koch, Self. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Torgau,
Graf Kwiledi, Sel. Lt. von der Ref. des Weitjäl.
Drag. Regts. Nr. 7,
Weber, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots bes
Landw. Bezirls Lauban, dieſem mit der Landw.
Armee⸗Uniform,
Preuß, Sel. Lt. von der Reſ. des Gren. Regts. Kron—
prinz Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11,
Haniſch, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Beuthen,
Aufgebots des
1. Bad. Feldart.
Aufgebot3 des
Geihwandtner, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirks Aachen,
Springsfeld, Nittm. von der Kab. 1. Aufgebot
dejielben Landw. Bezirks,
Lerner, Hauptn. von der nf. 1. Nufgebots des
Landw. Bezirls Neuwied, — letzteren Beiden mit
ihrer bisherigen Uniform,
Linn, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Kreuznach,
Vogel, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebot bei
Landw. Bezirls St. Johann,
Focke, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirts I Bremen, — lebteren Beiden mit ber
Yandw, UrmeesUniform,
Ruhſtrat (Wilhelm), Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf:
gebotd des Landw. Bezirks 11 Oldenburg,
NRautenberg, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebot
des Landw. Bezirts Hildesheim,
Blumenan, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Frankfurt a, M.,
Weſtrum, Sch. Lt. von ber Inf. 2, Uufgebots des
Landw. Bezirks Il Eaifel,
Genz, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebotd des Land.
Bezirks I Darmitadt, diefem mit der Landw. Armee
Uniform,
Schulte, Rittm. vom Train 2. AufgebotS des Landw.
Bezirls Meichede, mit feiner bisherigen Uniform,
Könige, Hauptm. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Karlsruhe,
Krüger, Rittm. von der Nav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Schlatve, legteren Beiden mit
der Landw. Armee-Uniform,
Wüſtenberg, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Stolp,
Windmüller, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Thorn, dieſem mit der Landw.
Armee⸗ Uniform,
Blümke, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Danzig,
Zerning, Pr. Lt. von der Reſ. des Niederſchlej.
Fußart. Regts. Nr. 5,
Deder, Set. Lt. von der Ref. des Pion. Bats. Nr. 16,
Grundmann, Hauptm. bon den Pionteren 2. Auf—
gebots des Landw. Bezirks Stargard,
Ritter, Hauptm. von der Reſ. des Eiſenbahn-Regts.
Nr. 3,
Schrimpff, Br. Lt. von der Landw. 1. Aufgebots
der Eijenbahn-Brig, — letzteren Dreien mit der
Yandw. Armee Uniform,
Penkert, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Caſſel, — der Abſchied be—
willigt.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 105
XI. (Königlich Württembergifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſctzungen.
Sm aktiven Heere
Den 18. Nobember 1897.
Schr. Rüde v. Eollenberg, Königl. Preuß. Major,
bisher Bat. Kommandeur im 6. Bad. Inf. Negt.
Kaifer Friedrih III. Nr. 114, kommandirt nad)
Württemberg, mit den Funktionen des etatsmäß.
Stabsoffizierd des nf. Regts. Alt - Württemberg
Nr. 121 beauftragt.
v. Below, Königl. Preuß. Major, von der Stellung
als Generaljtabsoffizier bei der 27. Div. (2. Königl.
Württemberg.) behufd Verwendung als Bats. Kom—
mandeur im Füſ. Negt. Prinz Heinrid von Preußen
(Brandenburg.) Nr. 35 enthoben.
Frhr. Stael dv. Holitein, Hauptm. und Komp. Chef
im 10. Inf. Regt. Nr. 186, mit Penfion zur Diep.
gejtellt und zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk
Calw,
Ruthardt, Hauptm. und Komp. Chef im nf. Negt.
Kaiſer Friedrih, König von Preußen Nr. 125, mit
Penfion zur Dip. geitellt und zum Bezirksoffizier
beim Landw. Bezirt Hal, — ernannt.
Frhr. dv. Mittnacht, Hauptm. und Battr. Chef im
Feldart. Regt. Prinz Auguft von Preußen (Dftpreuf.)
Nr. 1, in dem Kommando nad Preußen behufs
Aggregirung bei diefem Regt. belaſſen.
Mojer, Hauptm. im großen Generaljtabe, unter Ent:
hebung von dem Kommando nad) Preußen, dem
Generaljtabe der 27. Div. (2. Künigl. Württemberg.)
zugetheilt.
Broefing, Rittm. und Esfadr. Chef im Drag. Negt.
Königin Olga Nr. 25, ein Patent jeiner Charge
verliehen.
Behtinger, Pr. Lt. im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Kaijer
Franz Joſeph von Dejterreih, König von Ungarn,
unter PVerjegung in das 10. nf. Negt. Nr. 180,
zum Hauptm. und Komp. Chef,
Schr. dv. Ziegefar, Pr. Lt. im nf. Regt. Nailer
driedrich, König von Preußen Nr. 125, zum Hauptm.
und Komp. Chef,
v. Bayer-Ehrenberg, Pr. Lt. im Drag. Negt. König
Nr. 26, zum überzähl. Rittm.,
Riedel, Pr. Lt. im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz-
Negent Luitpold von Bayern, fommandirt als Adju-
tant bei der 13. Feldart. Brig. (Königl. Württem-
berg.), zum Hauptm.;
die Unteroffiziere:
Surmann im Feldart. Rent. König Karl Nr. 13,
Rummel im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz » Regent
Luitpold von Bayern,
Kejeberg im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaijer Franz
Joſeph von Defterreih, König von Ungarn,
Surkow im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124,
— zu Port. Fähnrichen, — befördert.
Sm Beurlaunbtenjtande.
Den 18, November 1897.
Die Sek. Lt3:
Hildt von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks
Stuttgart,
Baumgärtner von der Nav. 1. Aufgebot? des Landw.
Bezirks Ludwigsburg,
Stammbad von der Inf. 1. Aufgebot3 des Landw.
Bezirls Horb,
Feßer von der nf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Stuttgart,
Grotrian von der nf. 1. Aufgebot des Landw.
Bezirks Reutlingen,
Brenner von der nf. 1. Aufgebots des Landiw.
Bezirks Ludwigsburg,
Schleicher von der nf. 1. Aufgebot® des Landw.
Bezirls Calw,
Brückmann von der nf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirks Stuttgart,
Probit (Franz) von der Ne. des nf. Regts. Kaiſer
Friedrich, König von Preußen Nr. 125,
Bedh von der Rei. des nf. Regts. König Wilhelm 1.
Nr. 124,
Klumpp von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirls
Stuttgart,
Spiegelhalter von der Reſ. des Inf. Negts. Kaiſer
Wilhelm, König von Preußen Nr. 120,
Kübler (Guſtav) von der Nej. des Gren. Regts. König
Karl Nr. 123,
Walther von der nf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Ludiwigäburg,
finapp, Wieland von der Reſ. des Feldart. Regts.
König Karl Nr. 13,
Güntter von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
Heilbronn,
u von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks
alw,
a von der Inf. 1. Aufgebots bes Landw. Beziris
orb,
Burkhardt von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Ehlingen,
Lemppenau von der Feldart. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Calw, — zu Pr. Lts.,
Kiejer, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum
Se. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König Karl
Nr. 123,
Benz, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg,
Ling, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Stuttgart, —
zu Self. Lts. der Ne. des Inf. Regts. Alt-
Württemberg Nr. 121,
Meyer, Vizefeldw. vom Land. Bezirk Stuttgart, zum
Set. 2. der Ref. des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Grof-
berzog Friedrich von Baden,
Müller, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Self. It. der Ref. des Inf. Regts. Alt-Württem—
berg Nr. 121, — befördert.
2803 1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 105 9804
Flurer, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Saargemünd, | Wattendorf, Beſſey, Vizewachtm. von demielben
zum Seh Lt. der Ref. des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Landw. Bezirk, zu Sek. Lts. der Reſ. des Drag.
Großherzog Friedrich von Baden, Regts. König Nr. 26, — befördert.
Geyer, Vizeſeldw. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum
Sel. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. Königin Olga
Nr. 119, , Pen
Grüninger, Vizefeldw. von demielben Landw. Bezirk, B. Abihiedsbewilligungen.
zum Sek, Lt. der Rei. des Inf. Negts. Alt-Württem: Im altiven Heere
n 0)
ur Aal: Den 18. November 1897.
Diederoff, Bizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, j g
zum Sef. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König Kari Frhr. v. SemmingeneHornberg, Oberſilt. umd etats—
Nr. 123, mäß. Stabsoffizier des nf, Regts. Alt⸗Württemberg
Nenner, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirl, Nr. 121, in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches
zum Set. Lt. der Reſ. des Ulan. Regts. König Wil mit Penſion und der Erlaubniß zum Tragen der
beim I. Nr. 20, Uniform des Gren. Negtd. Königin Olga Nr. 119,
Straub, Vizewahtm. von demjelben Landw. Bezirk, zur Disp. gejtellt.
zum Seh 2. der Rei. des Feldart. Negtd. König | Eapeller, Sek. Lt. im Inf. Negt. Alt - Württemberg
Karl Wr. 13, Nr. 121, mit Penfion der Abjchied bewilligt.
Kaiſerliche Marine,
Offiziere ıc. I Mr. 111, pP. dv. Baifewiß bei dem 1. Heil. Inf.
Ernennungen, Beförderungen, Berfegungen ꝛt. Regt. Nr. 81,
Bern. an urn — * | Hannemann, Set, Lt. bisher im Inf. Regt. Graf
Toelle, dv. Heyling, Se. Lis. vom 1. See - Bat, | Schwerin 8. Pomm.) Nr. 14, j .
behufs Uebertrittö zur Armee von der Marines Inf. | Herzberg, Sek. Er, bisher im 3. Niederſchleſ. Inf
ausgeichieden, gleichzeitig als Gel. Lis. mit ihrem | RNegt. Nr. 50, — als Gel. 218. mit ihrem Patent
Patent und zwar p. Toelle bei dem Inf. Regt. bei der Marine-Inf. und zwar bei dem 1. Sre-Bat,,
Nr. 138, p. v. Heyling bei dem 1. Bad. Yeib-Gren. | v. Eberjtein, Sek. Lt, bisher im Leib» Gren. Regt.
Negt. Nr. 109, | König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg.)
Wieczorel, dv. Baſſewitz, Sel. 28. vom 2. Ser) Mr. 8,
Bat., behufs Uebertritt$ zur Armee von der Marine | Haejeler, Sek. Lt, bisher im nf. Regt. Keith
Inf. ausgeichieden, gleichzeitig als Set. Lis. mit | (1. Oberſchleſ. Nr. 22, — als Sek. Lö, mit ihrem
|
ihrem Patent und zwar p. Wieczorel bei dem Patent bei der Marine - Inf. und zwar bei dem
Inf. Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) 2. See⸗Bat., — angejtellt.
Ordens - Berleihungen.
Preufen, | des Komthurkreuzes defjelben Ordens:
Seine Majeftät der König haben Allergnädigit | Allerhöchſtihren Flügeladjutanten, Oberften v. Scholl,
geruht: Oberſten Grafen Klinckowſtroem, Oberſten
— Unteroffizier PBidert im 1. Hanfcat. Inf. Regt. v. Loewenfeld, Major v. Boehn, Major Then.
r. 75, v. Berg;
dem GSergeanten Schreiber im Hannov. Pion. Bat. der — Klaſſe des Königlich Bayeriſchen
Nr. 10, Verdienft: Ordens vom heiligen Michael:
dem Gefreiten Oltermann in demielben Bat.,
dem Musfetir Gab vom Bezirkskommando Heidelberg,
— die Rettungd-Medaille am Bande zu verleihen.
dem Geheimen Kriegsrath Hafner, vortragendem Rath
im Kriegsminiſterium;
der vierten Klaſſe deſſelben Ordens:
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit | dem Regiftrator Schilfarth im großen Generaltabe;
geruht: — EEE B .
den nachbenannten Offizieren ıc. Die Erlaubniß zur An: des nn —— Wilitar· Verdienſikrenzes: >
fegung der ihnen vertiehenen Nichtpreufiichen Iufignien | den O ery gern Schmidt und Jünemann vom Sell.
zu ertheilen und zwar: Jager-⸗Bat. Nr. 11;
de3 Großfreuzes des Königlich Bayeriſchen des Ritterlreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Militar⸗Verdienſt Ordens: Württembergiſchen Friedrichs-Ordens:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, Generallieutenant | dem Feuerwerlshauptmann Gellezuns, Reviſionsoffizier
v. Pleſſen, Kommandanten des Hauptquartiers; | bei der Geſchütgießerei in Spandau;
2805
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Ar. 105
2806
des Nomthurkreuzes zweiter Klaſſe des Großherzoglid)
Heſſiſchen Verdienſt-Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Militärintendanten des XI. Armeelorps, Wirklichem
Geheimen Kriegsrath Klemm;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe mit der Krone
deſſelben Ordens:
dem Militärintendanturſelretär, Rechnungsrath Werner
bei der Intend. des XI. Armeelorps;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Regiſtrator Merckens vom großen Generalſtabe;
des demſelben Orden affiliirten ſilbernen Kreuzes:
dem Kanzleiſekretär Poltrock vom großen Generalſtabe;
des Komthurkreuzes des Großherzoglich Mecklenburg—
Schwerinſchen Greifen-Ordens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Major dv. Boehn;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Alexander-Newsly—
Ordens und des Großkreuzes des Königlich Siameſiſchen
Ordens der Krone:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, Generallieutenant
v. Pleſſen, Kommandanten des Hauptquartiers;
des Groß⸗Offizierkreuzes des Königlich Italieniſchen
St. Mauritiuds und Lazarus Ordens und des Groß:
Offizierlreuzes des Königlich Siameſiſchen Ordens
der Krone:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten v. Scholl;
des Groß⸗Offizierlreuzes des Königlich Italieniſchen
St. Mauritius- und Lazarus-Ordens und des
Kommandeurlreuzes des Königlich Siameſiſchen
Weißen ElefantenOrdens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten
v. Klinckowſtroem;
Graſen
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislaus-Ordens zweiter
Klaſſe mit dem Stern, des Groß-Offizierlreuzes des
Ordens der Königlich Italieniſchen Krone und des
Kommandeurkreuzes des Königlich Siameſiſchen Weißen
Elefanten Ordens:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberiten v. Lvewen—
feld;
des Komthurkreuzes des Kaiſerlich Oeſterreichiſchen
Franz Joſeph-Ordens, des Kommandeurkreuzes des
Ordens der Königlich Italieniſchen Sirone und des
Kommandeurkfreuzes des Königlich Siamejiidyen Ordens
der Krone:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Major v. Boehn;
des Kommandeurkreuzes des Ordens der Küniglid)
Stalientichen Krone und des Stommandeurfreuzes des
Königlich Siameſiſchen Ordens der Krone:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Major
v. Berg;
des Groß⸗Offizierlreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
Allerhöchſtihrem Flügeladjutanten, Oberſten v. Schwartz—
toppen, kommandirt bei der Deutſchen Botſchaft in
Baris;
des Offizierkreuzes befjelben Ordens:
dem Geheimen erpebirenden Selretär, Rechnungsrath
Neumann im Kriegsminiſterium;
der Kaiſerlich Ruffiichen großen jilbernen Medaille
am Bande des St. Stanislaus-Ordens:
dem Feldwebel Müller von der Schloß-Garde-Komp.;
der Königlich Siameſiſchen filbernen Medaille:
den Feldwebeln Schulmeijter, Lehmann, Reuſchel
und Zihielche,
den Bizefeldweben Schulz, Mitteliteiner, Deſſow
und Sengbuſch, — ſämmtlich von der Schlop-
Garde Komp.
Frhrn.
Journaliſtiſcher Theil.
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin.
Der nächte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwoch, den 1. Dezember, abends 7 Uhr
in der StriegSalademie, Dorotheenitr. 58/59
ſtatt
Vortrag: „General v. Moltles Einwirlung auf den
ſtrategiſchen Gang des Krieges 1864“, ge
halten von Premierlieutenant v. Holzing
vom 1. Badiſchen Leib = Dragonerregiment
Nr. 20, kommandirt zur Dienſtleiſtung beim
großen Generaljtabe.
Der Einfluß der Scegewalt auf die Kriege des
19. Jahrhunderts,
(Mit Skiuzen.)
— Fortſehung.)
Ein Haffisches Beiſpiel für die Vereinigung von
Land- und Sceoperationen hat der Chineſiſch-Japaniſche
Krieg in den Jahren 1894/95 geboten. Vom Stands
puntte des Studiums fann man bedauern, daß die
Qualität der Gegner eine jo ungleihe war. Es ijt
gefährlih, Sclüffe aus den Erfolgen einer Krieg:
führung zu ziehen, Die jich dem Feinde gegenüber Alles
erlauben darf, ohne befürditen zu müſſen, daß einem
Fehler die Strafe auf dem Fuße folge.
Die größte Feldherrneigenihaft wird immer Die
richtige Beurtheilung der individualität, dei „rein
Menichlihen* im Gegner bleiben, Eie war in hohem
Grade bei den Japaniichen Führern vertreten, Man
wird es ja begreiflih finden, dab fie ihre nad
2807
Europäifhen Prinzipien organifirte und geführte
Landmacht den wilden, undisziplinirten Horden des
Gegners überlegen hielten. Schwieriger aber war die
Abwägung der beiderjeitigen Geejtreitfräfte.e China
bejaß eine Reihe ftattliher Schlachtichifie, die zum Theil
von Europäern geführt wurden. Japan Hatte das
Schwergewicht auf die Beihaffung einer Kreuzerflotte
gelegt. Eine Streitfrage mußte zu kriegeriſchem
Austrage kommen, die in theoretiichen Erürterungen
bereit3 die Marinekreiſe aller Länder beichäftigt hatte.
Wir brauden nur daran zu erinnern, dab Admiral
Aube, einer der fähigiten Franzöſiſchen Seeleute der
Neuzeit, nur noch jchnelle und ſtarke Kreuzer zu bauen
vorihlug, während die Engländer auch dem Schlacht—
ihiffe feine Nechte nicht verfümmern wollten. Die
Mamnmdp
Abe %
— bocha · hi Welke ja = c Ihe vg Yang
* ER:
— = „et K fh a mare Saculen
=> an © Isching — —
ı? 11 £ m A _ Nr uhr
-
Ereignifje haben ihnen Necht gegeben. Das Schlachtſchiff
wird immer dad Nüdgrat der Flotten bleiben. — Von
einer ausgeſprochenen maritimen Uebermacht eines der
Kämpfer bei Ausbruch des Krieges im Jahre 1894
fonnte Niemand ſprechen. Es war eine richtige Bes
urtheilung des Gegners als Perjönlichleit, wenn die
Japaner den Ehinejen auch zur See eine Initiative nicht
zutrauten, die irgendwie gefährlih werden konnte,
Dadurch erhielten Maßnahmen, die man ſonſt unter allen
Umjtänden für fehlerhaft erflären müßte, ihre volle
Berechtigung.
Die Halbinjel Korea war der Zankapfel, um dejjen
Beſitz c8 zum Kriege fam. Beide Gegner wünschten ſich
jeiner vor Beginn des Kampfes zu bemächtigen. Man
fünnte auf den Gedanken fommen, daß die Japaner beffer
gethan hätten, ſich zuerjt die Seegewalt zu erlimpfen,
dann die Häfen von Weichaiswei und Port Arthur, welche
1897 — Militär: Wochenblatt — Wr. 105
cAmzk
33
£. M — er
"Der n-Auar- g---
= I
u11g- hao- fi *
-%
Meer
280s
die Einfahrt in den Golf von Pe—tſchi-li beherrſchen, ab-
zuichließen, ihre Hecre aber an der Mündung des Peiho
zu landen, auf Peking vorzugehen und dort den Frieden
zu jchließen, in dem ihnen Korea doch zugeſprochen
worden wäre. Ein jolcer Kriegsplan Hätte anjcheinend
die Hauptlräfte ſofort an entſcheidender Stelle ein
geſetzt. Die Verhältniffe lagen aber doch anders. China
beſitzt eine ſo ſchwache Gentralgewalt, daß Enticheidungen,
die vor der Hauptjtadt erfochten werden, in entfernten
Provinzen oder gar in einem nur tributpflidtigen Staate
Wirkung nicht zu haben brauden. — Ein jeltjames
Schauſpiel blieb es doch, daß beide Kämpfer nach Ausbruch
der Feindſeligkeiten ihren Aufmarſch unbelümmert um
den Gegner nach Korea verlegten, und zwar einen Yuf-
marich, der mit Hülfe von Schiffätransporten über Sce
1
As: BR ©
ausgeführt wurde. Japan ift von der Halbinfel durd
einen Meeresarm getrennt, der an feiner ſchmalſten Stelle
den weitejten Abjtand Englands und Frankreichs am
Kanal übertriftt. China hing mit Korea zufammen;
aber die Grenzprovinz der Mandjchurei mit ihrem
öden, unfruchtbaren Hodlandscharatter und dem Mangel
an Nommunikationen machte den Durchzug von Truppen
faft unmöglich. So wurden jehr erhebliche Streitkräfte
von der Provinz Shantung und dem Peiho aus
zu Schiff nach der Mündung des Nalu umd nad) Alan
in Korea befördert. Da die Japaner das nördlich
von Mian gelegene" Chemulpo al ihren Haupt:
Ausſchiffungshafen ins Auge gefaßt hatten, mußte es zu
Zuſammenſtößen kommen. Javaniſche Kreuzer vernichteten
einen unter Eskorte von Wei-hai-wei herannghenden
Chineſiſchen Transport. Man ſollte denken, daß dieſer
Erfolg dazu angeregt hätte, die Ueberfahrt des ſeindlichen
2809
Heeres überhaupt zu verhindern; doch nichts dergleichen
erfolgte. Sechs volle Wochen nad der am 1. Auguft
1894 erfolgten Kriegserllärung fam es nicht zum Kampfe;
während dieſer Zeit jegte die Erfte Japaniſche Armee
nad Chemulpo über. Nur Ajan wurde von Soeul aus
angegriffen und die dort befindliche Chineſiſche Truppen-
macht vertrieben. Die Japanijche Flotte kreuzte nördlich
der Taidongmündung, den Gegner beobadhtend; allein der
dritte» und größte Transport der Erjten Armee wurde
von Kriegsihiffen eskortirt. Die Ehinefen hatten, um
Zuſammenſtöße mit dem Feinde zu verhindern, ihrer
Flotte verboten, die Linie Yalumündung — Borgebirge
Shantung zu überjchreiten.
Mitte September waren etwa 60000 Japaner
bei Soeul verjammelt. Die Chineſen ftanden bei
Thong- Yang und am Yalu. Nun, da der Aufmarich
beendet war, zeigten die Japaner eine Initiative,
die gerechte Bewunderung erweden muß. Um
15. September wurde die Stellung von Phong-Yang
genommen; das Ghinefiiche Heer floh in Auflöjung dem
Yalu zu. Hier hatten fi) unterdefjen ebenfalls wichtige
Ereigniſſe abgeipielt. Sobald der letzte Soldat der
Erften Armee den Fuß auf Ehinefiichen Boden gejeht
hatte, machte fich die Japanifche Flotte auf den Weg, die
feindlichen Geſchwader aufzuſuchen und zu vernichten.
Es fam zur Schlacht am Yalu, welche die taltiiche Ueber—
legenheit des Schlachtſchiffes über Kreuzer Ddarlegte.
Ungeſtört konnten die Chineſiſchen Schiffe ihren Rückzug
antreten. Sie waren wohl reparaturbedürftig, aber keines—
wegs widerſtandsunfähig geworden. Admiral Ting führte
die Flotte zuerſt nach Port Arthur, dann in den ſchützenden
Hafen von Weishaiswei. — Die Kritik fommt über den
Einwurf nicht hinweg: die Japaner kannten die Ueber:
legenheit ihrer Schiffsbeſatzungen, beabjichtigten von
Anfang an, auch die feindliche Flotte zu vernichten und
hatten das Zutrauen, daß ihnen dies nicht ſchwer fallen
werde. Hätten fie die Offenfive zur See bereits ergriffen,
während die Chinefen noch mit ihren Transporten
beichäftigt waren, jo wäre ein Sieg nicht nur leichter,
jondern auch ergebnifvoller geweien. Die Erlämpfung
der abjoluten Seegewalt mußte den Krieg beginnen.
Nah der Schlacht bei Phong Yang ſetzte die Erſte
Japanische Armee ihren Vormarſch gegen den Yalu fort
und überfchritt am 25. Oltober die Grenze der Mand-
ſchurei. Im der richtigen Erlenntniß, daß ein Vorgehen
in Richtung auf Peking ftrategiich wichtiger jei als
dasjenige in nördlicher Richtung auf Mulden, erreichte
dad Invaſionsheer troß der einjependen Winterlälte
Anfong Januar 1895 die Gegend von Niutſchuan.
Unterdefjen war die erſte Staffel einer weiten
Armee zwiien dem 24. und 29. Dftober an der
Mündung des Hun- Yuanfluffes auf der Halbinfel
Lino»Tong gelandet worden. Port Arthur wurde von
der Landjeite angegriffen und am 21. November ge
nommen, Eine vortrefjlihe Baſis für Unternehmungen
gegen Peling war gewonnen. Doch die Japaner be:
chloſſen, zunächſt auch Wei-hai-⸗wei zu erobern und die
dort dor Anker Liegende Flotte unſchädlich zu machen.
Die zweite Stafiel der Zweiten Armee wurde in Japan
eingeſchifft. Ihr Führer wandte ſich gegen den Hafen von
1897 — Rilitär-Wohenblatt — Wr. 105
2810
Tengstjcheu, etwa 17 Deutſche Meilen nordiweftlic von
Beishaiswei, machte Unftalten zur Landung und zog
dadurd) den größten Theil der für die Vertheidigung
der Provinz Shantung bejtimmten Chinefiichen Truppen
' auf fi. Dann ftah er wieder in See und landete das
Heer, ohne irgend welchen Widerjtand zu finden, bei
Jung-⸗Tſching, ſechs Meilen öftlich des Angriffsobjeftes.
Die Landbefeftigungen Weishaistweiß wurden genommen ;
nicht leicht war es, den Widerſtand der flotte zu
brechen. Der Hafen, deſſen Einfahrt durch eine be—
fejtigte Inſel geihügt war, machte den Japaniſchen
Kreuzern ein Eindringen unmöglid. Es ift belannt,
wie chließlich die Torpedoflotte in umerjchrodenen Nachts
angriffen ein Schiff der Verteidiger nach dem anderen
außer Gefecht jegte, bi8 Admiral Ting am 12. Februar
kapitulirte. — Das Chinefiihe Reich hatte feine
Seemadt mehr. In der Mandſchurei wurde das
befeftigte Niutichuan geftürmt, nachdem bereit3 im
Dezember 1894 ein Theil der Zweiten Armee von
Port Arthur aus zu Schiff nad Ying-Ku an der Mündung
des Linohofluffes übergeführt worden war, um mit ber
Erjten Armee zufammenzumwirken. Nichts ftand einem
Borgehen auf Beling auf dem Land» und Seewege mehr
im Wege. Die Furdit, daß weitere Siege der Japaner
dad Ende der Mandſchudynaſtie bedeuten fünnten, be
ftimmte die Chineſiſche Staatsleitung, in Verhandlungen
einzutreten, die zum Frieden führten.
Wir möchten etwas eingehender die Militärtrangporte
der Japaner und die Verihiffung von Truppen über
See im Allgemeinen betrachten. — Die Erjte Armee
wurde in drei Staffeln in Chemulpo gelandet. Die
erite Staffel umfaßte 4213 Mann und 248 Pferde,
die zweite Staffel 18552 Mann, 1006 Pferde ſo—
wie Proviant für 21, Monate, die britte Staffel
28646 Mann, 6329 Pferde und Proviant für
2'/2 Monate. Größer waren die Transporte der Zweiten
Japaniſchen Armee, deren erjte Staffel 39 657 Dann und
5120 Bferde, deren zweite Staffel 41 547 Mann und
5745 Pferde jowie Proviant für 2'/; Monate umfaßten.
Schließlich wurden am 12. März 1895 noch Verftärktungen
für einen etwaigen Vormarih auf Peling, im Ganzen
43 031 Mann und 8156 Pferde jowie Proviant für
1Y/.: Monate, in der Tha-lienshuan:Bai gelandet. Es
waren jomit im Ganzen 175646 Mann und 26604
Pferde über die See geführt worden.
Die Japaner verfügten zu Beginn des Krieges
über feine dem Staate gehörigen Transporticiffe Ihre
Handelömarine bejtand aus nur 56 Dampfern von 64 000
Regiſtertonnen. Zum Vergleiche jei erwähnt, daß die
Deutſche Handeläflotte bereit? im Jahre 1895 eine
Ladefähigfeit von 3 390 000 WRegijtertonnen erreichte
und jeitdem die vierte Million weit überjchritten hat.
Man war genöthigt, bei Beginn des Krieges Schiffe im
Auslande anzulaufen. Dies muß immer Schwierigkeiten
haben, da neutrale Staaten durd) eine derartige Ber
günftigung eines Kämpfenden, twie die Lieferung von
Sahrzeugen, jelbjt in die Verwidelungen hineingezogen
werden können, Kriegsſchiffe mit Truppen zu beladen,
ift nicht anzurathen, weil fie ihre Kampifähigfeit zum
großen Theil verlieren. Man wird es nur tun, wenn
2sıı_
man eine ſehr jtarfe maritime Ueberlegenheit befikt.
Die Japaner Fauften noch 46 Dampfer, jo dab fie im
Ganzen über 102 Transportſchiffe von 187 988
Leiftungen gegenüber verſchwindend Heine Zahl von
Bahrzeugen.
Es ijt intereffant, zu beobachten, wie die Transport:
flotten durch Einftellung größerer Schiffe und die bejjere
Einrihtung derjelben allmählich Heiner werden konnten.
Es wurde bereitd erwähnt, daß Venedig während
des fünften Kreuzzuges zum Transporte von 4500
Pferden und 35 000 Mann 430 Schiffe gebrauchte.
400 Fahrzeuge hatte Napoleon, um jein 40 000 Mann
ftarfes Heer von Frankreich nad) Aegypten zu über:
führen. Im Jahre 1830 genügten 347 Schiffe, um
die gleihe Stärke nad) Algier zu jchaffen, im Jahre 1853
355 Fahrzeuge (einjchließlidh der zum Transport ver—
wendeten Kriegsſchiffe, um 60 000 Mann von Warna
nach der Krim zu überführen. Schließlich jei zum
Kontrafte die Thatjache wiederholt, daß bei den dies—
jährigen Ruſſiſchen Seemanövern 16 000 Mann —
freilih) mit nur wenig Kavallerie — auf fieben Fahr:
zeugen eingeichifft wurden. Furſe, wohl die größte
Engliiche Autorität in Fragen des Truppentrandportes
(Military Transport, London 1882) will, daß man
zur Aufitellung einer Transportmittelüberjiht 7 bis
10 Regiſtertonnen für einen Reiter nebjt Pferd und
2 bis 2,5 für einen Fußjoldaten berechnen ſolle. In
einem ſolchen Unjchlage ſei dann der für die Unter:
bringung der Waffen, der Lebensmittel, der Fourage
und der Kohlen nöthige Raum mit einbegriffen. Der
Engliihe Admiral Hill formulirt feine Anficht anders.
Er meint, dab je ein Mann für Transporte von ein:
tägiger Dauer auf jede Megijtertonne, bei Transporten
bis zu bdreitägiger Dauer auf zwei Negiftertonnen und
bei längerer Dauer auf drei Negiftertonnen gerechnet
werden könne Der Deiterreicher Kirchmayer führt
dagegen in einem lejenswerthen Aufjage über Landungss
operationen (Organ der militär-wifjenjchaftlichen Vereine,
Wien 1897) an, daß die Berechnungen der Engländer,
bei denen jelbjt die gewöhnlichen Soldaten einen gewiſſen
Komfort beanfpruchen, in dieſer Beziehung zu weit
gingen. Als Beweis erwähnt er, daß die während des
Aufſtandes Arabi Paſchas im Jahre 1882 in Ismailia
gelandeten Engliihen Truppen in Stärke von 23 550
Mann mit 5000 Pierden 68 Dampfer bemöthigten,
während die Japaner bei ihrem letzten Transport
43 031 Mann und 8152 Pferde nebſt Proviant für
1'/; Monate auf 74- Dampfern überführten. Und
dabei waren die Englijchen Schiffe größer. Kirchmayer
betont, daß man jehr wohl auf je 1000 Negiltertonnen
700 Mann Fußtruppen oder 150 Neiter oder eine
halbe Feldbatterie rechnen könne. — Danach würde ein
großer Dampfer, wie die „Pennſylvania“ der Hamburgs
Amerika = Linie, der „Barbarofja* und „Friedrich der
Große“ des Bremer Lloyd über 7000 Mann Fuße
Gedrudt in der Rönigligen Hofbucbruderei von E. ©.
1897 — Milttär-Wodenblatt — Rr. 105
|
|
|
Negijtertonnen verfügten, eine der Großartigleit ihrer |
|
2812
truppen oder 1500 Reiter oder etwa 6 Batterien auf:
nehmen können. Wir möchten uns der Anficht des
Admirals Hill anichließen: e8 wird in allen Transport:
mittelüberfichten ganz auf die Länge der Neije an:
fommen. Bei den Berechnungen der Engländer wird
ausdrüdlich darauf hingewieſen, daß hohe Zahlen gewählt
feien, um den Truppen in heißen Klimaten und auf
langen Transporten die nothiwendige Bequemlichkeit zu
geben. (Fortfegung folgt.)
Beridtigung. An Ne. 102, Spalte 2723, 16. Zeile v. o,,
muß es beißen: „Durdh eine Masfe ä la Bousmard
gededt“ ftatt „Durch eine Straße A la Bousmard gededt.“
W. Stavenhagen.
Kleine Mittheilungen.
England. Schon feit längerer Zeit hatte fid die
Nothwendigkeit neuer Dods bei Kapftadt und auf der
Infel Mauritius fühlbar gemacht, daher fandte denn
die Admiralität unlängft einen Civilingenieur behufs
Aufftellung eines Koftenanfhlages dorthin. Nachrichten
aus Kapftadt befagen nun, daß die Koften einer ent
ſprechenden Anlage in der Simonsbudht, der flotten:
ftation der Kaplolonie, ſich auf 2500 000 Lſtrl. belaufen
würden. Hieraus müßte ſich eine beträchtliche Vermehrung
der im Staatshaushalt für ſolche Zwecke ausgeworfenen
Beträge ergeben. Zur Zeit find feine Englifhen Kriegs:
Ihiffe am Kap der guten Hoffnung ftattonirt; aber in
Zulunft wird das ficherlich geſchehen. Die dort bereits
vorhandenen Dods reihen nun für große Kriegsſchiffe
nicht aus und find aud nicht hinlänglich gegen Angriffe
von der Seefeite her gefhüst. Das erſcheint um fo
bedenfliher, wenn man die Möglichkeit einer Sperrung
des Suezkanals ins Auge faßt. Obendrein ift bie Ber
deutung der Simonsbuht wie auch der Infel Mauritius
ana erheblich geftiegen, ſeitdem die Franzoſen Herren von
adagastar find.
Nordamerifa. Der Staatsfelretär für die Flotte
bat beitimmt, dab fortan beim Bau von Kriegsſchiffen
dasDrehenderfhürmenihtmehrdurd elektriſche
Motoren erfolgen fol. So aut ſich diefe anfangs zu
bewähren ſchienen, haben fie ſchließlich doch die bedenllichſten
Mängel gezeigt. Daher follen die Schiffe „Illindis“,
„Alabama” und „Wisconfin” mit bydraulifgen Dreh:
vorrichtungen, wie fie in der Englifhen Kriegäflotte in
Gebrauch find, verjehen werden.
(Army and Navy Gazette Nr. 1963.)
— Die Schotten des Kreuzers „Chicago“ find mit
luftdichtſchließenden Thüren verfehen worden, melde von
einem Gentralpuntt aus durch hydrauliſchen Drud geöffnet
und zugemadt werden können. Ein „Anzeiger“ läßt
jederzeit erfennen, wie die Thüren ftehen. Wenn bieler
Verſuch von Erfolg gekrönt ift, fol die neue Einrichtung
auf allen Kriegsſchiffen der Bereinigten Staaten eims
geführt werben.
(Admiralty and Horse Guards Gazette Nr. 4.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI12, Kochſtraße B—T1.
Hierzu eine Beilage der Königlichen Hofbuhhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin,
betr, das Werf: „Uns meinem Leben. Aufzeichnungen des Prinzen Kraft zu Hohenlohe: Ingelfingen“,
und der Allgemeine Anzeiger Nr. 94,
Militär-Wodhenblatt,
Berantwortlicher Redakteur: 3 Verlag der Königl. Hofbuchhandl
v. Eitorff, Generalmajor z. D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E. S. — re
Friedenau b. Berlin, @oßlerftr. Erpedition: Berlin SWI2, Kodftrahe 68. Berlin swı2, Kodjitr. 68 — 71.
ö— — — — — — — — —
— Ni —
Diefe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Aukerdem werben derjelben beigefügt 1. monatlich ein» bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär-Literaturs
eitung“ ; 2. jährlih mehrmals größere Auffäge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
terteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mart 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Zeitungs Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — ın Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
N: 106. Berlin, Sonnabend den 27. November. 1897.
. Juhalt:
Verſonal · Veränderungen (Preußen, Marine), — Ordens ⸗Verleihungen (Preußen). — Anzeige der Königlichen Landes:
Aufnahme Topographiſche Speyialfarte von Mittel:Europa).
Jourualiſtiſcher Theil.
Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des 19. Jahrhunderts. (Mit Skiszen.) (Fortfegung.) — Bemerkungen zu
den Auflag: „Zur Löfung der Angriffsfrage.” (Mit zwei Skizzen.) — Statiftifcher Veterinär-Sanitätsberit über die Preußiiche
Armee für das Rapportjahr 1896.
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Nenderung bed Wehrſteuergeſetzes. Aeußerung ded Kriegäminifterd über den
Zweitampf. — Bortugal: Ummandlung ber Gebiras + Artilleriebrigabe in ein Gebirgs + Artillerieregiment. — Rußland:
Zufammenfegung des Generalftabes und Zahl der Generalftabsoffiziere. Prüfung von Offizieren in der Ehinefiihen und
Sapanifchen Sprache. Neue Vorſchriſten zur Ausbildung der Freiwilligen und der Bildung nad gleichberechtigter Mannſchaften
su Rejerveoffisieren.
BVerfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc. Nladweifung
Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen. der beim Sanitätskorps im Monat Oktober
Im aktiven Deere. eingetretenen Veränderungen.
Berlin, den 18. November 1897, Den 8. Oftober
Graf v. Lüttihau, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. von D — Be
68 eo r. Larz, einjährig freiwilliger Arzt vom Inf. Regt.
———— — Rr. 5, In das Belbart. Regt. Nr. 147, zum aktiven Unterart ernannt und mit
3 Keen Wahrnehmung einer bei jeinem Truppentheil offenen
u Aſſiſt. Arztitelle beauftragt.
KRaiferliche Marine. |
Offiziere ıc. Prinz Heinrid von Preußen Königliche Hoheit,
Ernennungen, Beförderungen, Verſetzungen :c. Kontreadmiral und Inſpelteur der 1. Marine-Inip.,
An Bord ©. M. Panzerfchiffes 1. Klaffe unter Entbindung von diejer Stelle, zum Chef der
„KAurfürft Friedrich Wilhelm‘, 2. Div. des Streuzergeihwaderd, — ernannt.
Kiel, den 23. Nobember 1897. Plachte, Korv. Kapitän mit Oberftlieutenantsrang, tritt
v. Diederich3, Kontreadmiral und Chef der Kreuzer: mit Außerdienititellung S. M. Panzerſchiffes 3. Klaſſe
Div., unter Beförderung zum überzähl. Vizeadmiral, „Sadjien* als Kommandant auf S. M. Kreuzer
zum Ghef des Kreuzergeſchwaders, 1. Klaſſe „Deutichland“ über.
4. Quartal 1897.)
Ordens - Berleihungen.
Preußen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt |
geruht:
dem Hauptmann der Landw. Koffmahn in Gotha den
Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe,
dem Büchlenmacher a. D. Meyer zu St. Avold im
Kreife Forbach, bisher im 2. Hannov. Ulan. Regt.
Nr. 14,
dem Wallmeijter a. D. Schwarz zu Berlin, bisher bei
der PFortififetion in Memel, — das Kreuz der
Suhaber des Küniglichen Haus- Ordens von Hohen:
zollern,
dem Ulanen Hecht im Litthau. Ulan. Negt. Nr. 12
die Rettungd: Medaille am Bande, — zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur An—
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen und zwar:
des Großkreuzes des Verdienſt-Ordens der Königlich
Bayeriſchen Krone:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, General der Kav.
Grafen v. Schlieffen, Chef des Generalſtabes der
Armee;
des Großkreuzes des Königlich Baheriſchen
Militär-Verdienit-Ordens:
dem General der nf. dv. Lignig, kommandirendem
General deö III. Armeelorps;
des Komthurkreuzes bejjelben Ordens:
dem Generalmajor Frhrn. dv. Nechenberg, Abtheil.
Chef im großen Generalftabe,
dem — Budde, Abtheil. Chef im großen General:
jtabe;
des Nitterfreuzes eviter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Dberjtlieutenant Clüver, ä la suite des nf.
Regts. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29 und Eiſenbahn—
fommifjar, fommandirt zur Dienftleiftung bei der
Eifenbahn-Abtheil. ded großen Generalftabeg,
dem Oberjtlieutenant Reuter, ä la suite ded nf.
Regts. von der Golb (7. Pomm.) Nr. 54 und vom
Nebenetat des großen Generalftabes,
dem Major v. Lochow vom großen Generalſtabe;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe dejjelben Ordens:
dem Hauptmann Hoeppner, & la suite des Anhalt. |
Inf. Regts. Nr. 93 und Eiſenbahnlinien-Kommiſſar
in Frankfurt a. M.;
des Königlich Bayeriichen Militär-Verdienſtkreuzes:
dem Sergeanten Stein,
dem Unteroffizier Ebeling, — Beide vom Heli. Feld-
art. Regt. Wr. 11;
des Großlreuzes des Königlich Sächſiſchen Albrechts-
Ordens mit goldenem Stern:
dem General der Inf. v. Holleben, Gouverneur von
Mainz;
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 106
2816
des Großkreuzes deijelben Ordens:
dem Generallieutenant v. Meerſcheidt-Hülleſſem,
Kommandeur der 11. Div.;
des Nitterfreuzes eriter Klaſſe defielben Ordens:
dem Hauptmann d. Volkmann, ä la suite des General:
jtabes und Zweitem Adjutanten des Chefs des General:
ſtabes der Armee;
des Offizierlreuzes deſſelben Ordens:
dem Major Liman im Generaljtabe des X]. Armee:
forps;
de3 Königlich Sächſiſchen Allgemeinen Ehrenzeichens:
dem Sergeanten Berger vom nf. Regt. Keith (1. Ober-
ichlef.) Nr. 22,
dem Sergeanten Vaupel
Negt. Nr. 51,
dem Sergeanten Daniſch vom Ulan. Regt. von Rapler
(Sclej.) Nr. 2;
des Ehrenkreuzes des Ordens der Königlich
Wiürttembergijchen Krone:
dem Oberjtlieutenant dv. Fabeck, Chef des Generalftabes
be3 X]. Armeelorps;
des Großfreuzes des Großherzoglich Heſſiſchen Verdienſt
Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Generallieutenant v. Stülpnagel, Kommandanten
von Frankfurt a. M.;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe mit der Krone
deſſelben Ordens:
dem Oberſten v. Kleiſt, Abtheil. Chef im großen
Generalſtabe;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Naſſau, ä la suite des General:
jtabes der Armee und vom Nebenetat des großen
Seneralitabes,
dem Hauptmann Sauberzweig im Öeneraljtabe des
XI. Armeelorps;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Hauptmann Overdhck vom Heſſ. Pion. Bat. Nr. 11;
des Komthurkreuzes des Großberzoglic Mecklenburg:
Schwerinſchen Greifen-Drdens:
dem Oberſten Frhr. v. Gayl, Chef des Generalitabes
des IX. Armeelorps;
des Ehrenkreuzes deſſelben Ordens:
dem Major v. Zitzewitz im Generalftabe des IX. Armee
lorps,
dem Major v. Boddien vom Drag. Regt. König
Friedrich III. (Schlei.) Nr. 8, kommandirt als Adju
tant beim Generallommando des IX. Armeelorps;
des Ritterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Frhrn. v. dem Busſche vom
Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19, kommandirt als
Ordonnanzoffizier bei Seiner Königlichen Hoheit dem
Erbgroßherzog von Oldenburg;
vom 4. Niederjchlei. nt.
2817
1897 — Militär-MWodhenblatt — Pr. 106
2818
des Nittertreuzes des Großherzoglich Mecklenburgiſchen
HausDrbend der Wendiſchen Krone:
dem Hauptmann Bronfart dv. Schellendorfj im
Generalitabe des IX. Armeelorps,
dem Rittmeilter v. Pachelbl-Gehag, A la suite des
2. Pomm Ulan. Regts. Nr. 9 und vom Nebenetat
ded großen Generaljtabes;
des Nitterfreuges zweiter Abtheilung des Großherzoglich
Sächſiſchen Haus-Ordens der Wachſamleit oder vom
weiten Falten:
dem Premierlieutenant v. Friedeburg, A la suite de
Generalitabed der Armee und vom Nebenetat des
großen Generaljtabes;
des Ehren » Großlomthurfrenges des Großherzoglich
Oldenburgiſchen Haus: und Werdienft » Ordens des
Herzogs Peter Friedrich) Ludwig:
dem Generalmajor 3. D. Baron dv. Vietinghoff gen.
Scheel zu Berlin;
de3 Komthurkreuzes erſter Klaſſe ded Herzoglich
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus-Orbens:
dem Generalmajor vd. Porembsky, Kommandeur der
10. Inf. Brig;
des Nitterfreuzes erjter Klaſſe deffelben Ordens:
dem Hauptmann Lübbede vom Eifenbahn-Regt. Nr. 3; |
des Nitterlreuzes zweiter Klaſſe dejielben Ordens:
dem Hauptmann der Landw. Inf. 1. Aufgebots Lazar
vom Landw. Bezirk II Berlin;
des Fürſtlich Schwarzburgiichen Ehrenfreuzes
zweiter Klaſſe:
dem Oberjtlieutenant z. D. v. Kajdaeſy, Kommandeur
des Landw. Bezirks Erfurt,
dem Oberſtlieutenant z. D. v. Zimmermann, Kom—
mandeur des Landw. Bezirls Gera,
dem Major v. Oertzen, Bats. Kommandeur im
7. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96;
ber dritten Klaſſe deifelben Ordens:
dem Hauptmann Faber vom 7. Thüring. Inf. Negt.
Nr. 96,
dem Premierlieutenant Bracht von demielben Regt.;
der Fürftlih Schwarzburgiichen Ehren-Medaille
in Silber:
dem Feldwebel Dorfmann vom 7. Thüring. Inf. Regt.
Nr. 96,
dem Ober-Lazarethgehülfen, Vizefeldwebel Cartus von
demjelben Regt.;
des Füritlih Waldedichen Verdienft-Ordens
dritter Klaſſe:
dem Major Liman im Generaljtabe des XI. Urmee
lorps;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Annen-Ordens
dritter Klaſſe:
dem Hauptmann v. Machui vom Kaiſer Alerander |
Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1,
dem Rittmeiſter Frhrn. v. Schauroth vom 2. Örof-
herzogl. Heſſ. Drag. Regt. (Leib-Drag. Regt.) Nr. 24;
des Großkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
ODeſterreichiſchen St. Stephan⸗Ordens:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, dem General der
Kap. Grafen v. Schlieffen, Chef des Generalſtabes
der Armee;
des Kaiſerlich und Königlich Deſterreichiſchen Ordens
der Eiſernen Krone zweiter Klaſſe:
dem Oberſten Budde, Abtheil. Chef im großen General—
ftabe;
der dritten Klafje dejjelben Ordens:
dem Hauptmann dv. Volkmann, ä la suite des
Generaljtabes und weitem Mdjutanten des Chefs
des Generaljiabes der Armee;
der von Ihrer Majeftät der Königin von Großbritannien
und Irland verliehenen Jubiläums-Medaille:
dem Rittmeijter v. Baumbah vom Huf. Negt. von
Bieten (Brandenburg.) Nr. 3;
des Großkreuzes bes Königlich Italieniſchen
St. Mauritius- und Lazarus-Ordens:
dem General der Kav. Grafen dv. Haeſeler, lomman—
direndem General des XVI. Armeelorps;
des Großoffizierkreuzes deſſelben Ordens:
dem Generalmajor Stern, Kommandeur der 11. Feld-
art. Brig.,
dem Generalmajor Frhrn. dv. Rechenberg, Abtheil.
Ehef im großen Generaljtabe;
des Dffizierfreuzes deifelben Ordens:
den Mojeren dv. Lohomw, Eben und Dame vom
großen Generalftabe;
des Nitterfveuzes deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Grafen v. Gehler vom für.
Regt. Königin (Pomm) Nr. 2, Lommandirt zur
Leib-Gendarmerie;
bes Nommandeurlreuzes defjelben Ordens:
dem Überften Frhrn. dv. Hoiningen gen. Huene,
Kommandeur des 1. Großherzogl. Heli. Inf. (Leib—
garde-) Regts. Nr. 115,
dem Oberften Sinispel, Kommandeur des Naſſau. Feld—
art. Regts. Nr. 27,
dem Dberjten Hederich, Kommandeur des Heſſ. Feld—
art. Regts. Nr. 11,
dem Dberiten Jacobi, Kommandeur des Heſſ. Train-
Bats. Nr. 11;
des Difizierfreuges deffelben Ordens:
dem Major Deimling vom Generaljtabe des XVI. Are
meelorp3,
dem Major Liman vom Generalitabe des XI. Armee
lorps,
dem Major Frhrn. v. Lüttwitz vom Inf. Regt. von
Wittich (3. Heſſ. Nr. 83 und Adjutanten beim
Generaltommando des XI. Yrmeeforps,
dem Major Grafen v. Pfeil u. Klein-Ellguth vom
Nafjau. Feldart. Negt. Nr. 27 und Adjutanten bei
demjelben Generallommando;
2819
des Kommandeurfreuzed des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
dem DOberftlieutenant Geijeler, Kommandeur des Heſſ.
Pion. Bats. Nr. 11,
dem Dberjtlieutenant v. Fabeck, Chef des General:
ftabes des XI. Armeelorps;
des Nitterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Bollmann, ä la suite bes
Generalftabed und Zweitem Adjutanten des Chefs
des Generalfiabes der Armee;
des Dffizierfreuzes deſſelben Ordens:
den Major Frhrn. dv. Humboldt-Dahroeden vom
Gren. Negt. zu Pferde Freiherr von Derfflinger
(Neumärk.) Nr. 3 und Adjutanten bei dem General:
tommando des XI. Armeetorps,
dem Hauptmann Sauberzweig vom Generalitabe des
Xl. Urmeelorps,
dem Hauptmann z. D. v. Frankenberg u. Ludwigs—
dorf vom Landw. Bezirk Marburg;
der Nette zum Großkreuz des Königlich Schwediſchen
Schwert: Ordens:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, General der Kav.
Grafen dv. Wedel, Gouverneur von Berlin;
des Großkreuzes bejjelben Ordens:
dem Generalmajor v. Kroſigk, Kommandeur der3. Garde:
Inf. Brig.;
des Kommandeurfreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Schwediihen Waja: Ordens:
dem Major dv. Apell, Flügeladjutanten Seiner Durch:
laucht des Fürften zu Walded und Pyrmont;
des Großfreuzed des Königlich Siameſiſchen Weißen
Elefanten-Ordend:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, dem General ber
Kav. Grafen v. Schlieifen, Chef des General-
ftabes der Armee,
dem General der Inf. v. Keßler, Generalinjpekteur
bes Militär- Erziehungs und Bildungswejens;
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Nr. 106
2820
bes Grofoffizierfreuges deſſelben Ordens:
dem Generalmajor v. Krofigt, Kommandeur der
3. Garde⸗Inf. Brig.;
de3 Kommandeurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Dberjten Frhrn. v. Buddenbrod: Hetterädorl,
Kommandeur des Kaifer Franz Garde-Ören. Regie.
Nr. 2,
dem Major dv. Wegnern, Kommandeur des Kabetten
hauſes in Potsdam;
des Ritterkreuzes defielben Ordens:
dem Selondlieutenant dv. Maltzahn Frhm. zu Warten:
berg u. Benzlin vom 2. Bomm. Ulan. Regt. Nr. 9;
des Großlreuzes des Königlich Siamefiihen Ordens
der Krone:
dem Generallieutenant Frhrn. dv. Falkenhauſen, Kom:
mandeur der 2. Garde-Inf. Div.,
dem Generallieutenant Frhen. v. Schleinig, Kommans
danten von Altona, zugleih über die in Hamburg
und Wandsbel garnijonivenden Truppen,
bem Generalmajor vd, Freyhold, Kommandeur des
Kadettenlorps;
des Kommandeurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Major v. Wietersheim, à la suite des Füſ.
Regis. Graf Roon (Oſtpreuß.) Nr. 33 und Erſtem
Adjutanten der Gen. Inſp. des Militär-Erz iehungs
und Bildungsweſens,
dem Major v. Lariſch vom Kaiſer Alexander Garde—
Gren. Regt. Nr. 1 und Adjutanten der 2. Garde
Inf. Div;
bes Dffizterfreuzes defjelben Ordens:
dem Rittmeifter v. Sittmann, ä la suite ded 2. Grob
herzogl. Medienburg. Drag. Regts. Nr. 18, Plap-
major in Altona;
der Königlich Siamefifhen filbernen Medaille:
dem Sergeanten Sievers vom nf. Regt. Graf Bote
(1. Thüring.) Nr. 31 und Schreiber bei der Kom—
mandantur in Wltona.
Anzeige.
Topographiſche Epezinlfarte von Mittel-Enropa im Mafitabe 1: 200 000.
Im Anſchluß an die biefjeitige Anzeige vom 3. Juli 1896 wird hierdurch befannt gemacht, daß bie
Seltionen:
Nr. 173. Kammin,
174. Belgard, 223, Angermünde,
414. Sirfon, 475. Verdun,
505. Bar le Duc und 535. Neufchätenu,
durch bie ee umge Abtheilung veröffentlidt worden find.
Der Vertrieb der Karte erfolgt dur die Verlagsbuchhandlung von R. Eifenfhmidt hierfelbft,
Neuſtädtiſche Kirchſtraße Nr. 4/5.
Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 Marl.
Berlin, den 15. November 1897.
Königlihe Landes: Aufnahme,
Kartographiſche Ubtheilung.
Steiumeb,
Oberſt und Abtheilungschef.
2821
1897 — Militär» Wodenblatt — Nr. 106
2822
Journaliſtiſcher Theil.
Der Einfluß der Seegewalt auf die Kriege des | der Ausſchiffung der Franzoſen in Madagaslar, wo bie
19. Jahrhunderts.
(Mit Skizzen.)
(Fortjegung.)
Zur Unterbringung ber Pferde eignen fi immer nur
beitimmte Sciffstheile und zwar diejenigen, welche ſich
mittihiff8 unter Ded befinden, wo die Thiere bei
ſtürmiſchem Wetter am wenigſten von der ftarfen Bewegung
des Fahrzeuges zu leiden haben. Für Pferdetransporte
von längerer Dauer find überhaupt nur große Dampfer
zu gebrauchen, da dieſe ftetiger und meiſtens auch be-
ionder8 ſchnell find. Jeder Tag, der an der See
reife geſpart werden fann, it von großer Wichtigkeit.
Auch bieten große Schiffe bei höheren Zwiſchendecks
beſſere fanitäre Bedingungen. Die Viehtransportichiffe
der Engliihen Dampficifffahrtsgejellichaften, melde
Maffen von Pferden von den Vereinigten Staaten nad)
Europa herüberbringen, haben auch bei ſtürmiſcher
Reife infolge ihrer guten Einrichtungen nur wenige
Verlufte zu verzeichnen. Dem gegenüber verdient daran
erinnert zu werden, dab auf einem einzigen Heinen
Franzöſiſchen Transportichiffe, der „Ardeche”, welche im
Jahre 1861 nach Mexilo 373 Pferde überführte, bei
einem Sturme 40 Pferde ftarben und 70 mehr oder
weniger verlegt wurden. Der Führer des Transporteg,
der nachmalige General Margueritte, führte dies allein
auf die Kleinheit des Schiffes und auf die fchledhten
Anordnungen zurüd, welche man für den Transport
getroffen hatte (Pernot, ©. 453). Auf diefe Unord-
nungen fommt es eben in erjter Linie an. Die Ställe
der Pferde müſſen hoch und vor Allem gut ventilirbar
fein. Viele Pferde auf der „Ardeche” waren erjtict,
ald man die Seitenlichter des Schiffes des hohen See
gangs wegen jchließen mußte, Das Pferd leidet während
des Transporte am meiſten dadurch, daß es fich nicht
zu legen wagt. Es beanfprucht ganz bejondere Wartung
und Pflege. Die Ställe find auf das Peinlichite fauber
zu halten. Won Sachverſtändigen wird empfohlen,
Hatt der Streu Matten oder Sand anzuwenden; bie
Sronzofen benußten bei ihren Rransporten nad)
Madagaslar Torfitren. Bei ftürmijchem Wetter bringen
die Engländer eine Art Hängematte unter dem Leib
der Thiere an; im Wllgemeinen wird dieſes Verfahren
aber verworfen und empfohlen, es den Pferden
allein zu überlafjen, fi) im Gleichgewicht zu halten.
Was gute Pflege und praktiſche Anordnungen leijten
lönnen, zeigte ich, al3 mährend des Zulukrieges im
Jahre 1881 2000 Pferde von England nad) Durban
in Natal veridhidt wurden. Sie hatten während
der 30: bis A0tägigen Geereije nur 2,7 pCt. Verlufte,
meiſt durch Hiichlag.
Die Pferde find mit ihren Reitern in demſelben
Schiffe zu verladen. Man muß überhaupt den all-
gemeinen Grundſatz aufftellen, dab jede Truppe
ihre gejammten Bebürfnifje, ihre Wusrüftung und
Bagage mit fi zu führen hat. Die taktischen Ber:
bände find möglichſt zu wahren. Peinliche Ordnung
ft notgwendig; ſonſt werden Fälle vorlommen, wie bei
Mengen von Chinin, welche man mitgenommen hatte,
nicht aufgefunden werden konnten, als bereit3 viele
Fieberfälle auftraten, und wo die Truppenfahrzeuge
Spitem Lefoͤvre nach der Ausſchiffung längere Zeit nicht
zu brauchen waren, weil ſich die zu ihnen gehörenden
Näder auf einem Schiffe befanden, das erit bedeutend
ipäter nachfolgte. — Ein jedes Schiff verlangt, je
nachdem es Mannicaften, Pferde, Material, Munition
oder Lebensmittel aufnehmen joll, bejondere Ein—
richtungen. Im Ullgemeinen empfiehlt fi) die Ver—
wendung von Perjonendampfern für den Transport
von Fußtruppen, diejenige von Waarendampfern für
Kavallerie, Urtillerie und Trains ſchon aus dem
Grunde, weil Leßtere über eine größere Zahl von
Krähnen zur Ein und Ausihiffung von Laſten verfügen.
Die Perjonendampfer werden bei Truppentransporten
überfüllt fein. Bejondere Küchen, Waſſerreſervoirs,
Lazarethräume, Ventilationseinrihtungen ꝛc. werden
bergejtellt werden müjjen. Jedes Schiff hat ferner alle
Mittel zum Ausſchiffen von Truppen und Material,
wie Pontons, Boote, Flöße ꝛc. mit ſich zu führen. —
Man verjteht, dab Furſe im Jahre 1882 eine Vor:
bereitungszeit don ſechs Tagen, bei Pferdetransporten
eine folde von zehn Tagen für nothwendig erachtet.
Bei den jeither verbejjerten Schiffseinrichtungen werden
ſich dieſe Zeiten ablürzen lafjen.
Die Transportflotte muß für die Seereije in Unter-
abtheilungen zerlegt werden. Die Japaner ließen je
fünf bis ſechs Dampfer durch einen Seeoffizier führen,
diejem waren Kriegsichiff:Matrofen zur Unterweijung der
eingeihifiten Truppen und ald Signalmannjchaften zus
getheilt. Wir jehen, weldhe FüllevonAnordnungen
und Ueberlegungen der Truppentrandport
über See erfordert. Ein Land, weldes in
die Lage kommen kann, ſolche Transporte
ausführen zu müfien, und nichts für ihre Vor—
bereitungen thut, wird eine große Verant—
wortung auf ji laden. Im Emitfalle wird eine
jchnelle Organijation unmöglich fein. Ruſſen wie Eng:
länder haben oft dieſe Erfahrung madyen müffen; Erjtere
haben jeßt das ganze, zu Truppentrandporten noth-
wendige Material für ihre Freimilligenflotte bereit-
gejtellt; die Umgeftaltung ihrer Dampfer wird nur
wenige Tage, manchmal auch nur wenige Stunden,
brauchen. (Kirchmayer, ©. 302.)
Die gleiche Sorgfalt, wie die Organifation ber
Trandportflotte, gebraucht die Worbereitung des Ein»
und Nusladens von Truppen, wenn ed ordnungdmäßig
verlaufen fol. Schon das Einladen iſt ſchwierig,
troßdem es meiſtens an Küſtenplätzen ausgeführt werden
wird, wo Safenanlagen und Quais zur Berfügung
ftehen. Wir Haben darauf Hingewiefen, daß für den
eigentlichen Seetransport große Dampfer ſehr er-
wünſcht find. Das Ein- und Ausladen von Truppen
ift bei ihmen jchwierig, da die Höhe ihrer Deds
über dem Waſſerſpiegel und den inladequais
eine jehr beträchtliche ift. Bei dem Biefendampfer
„Pennſylvania“ beträgt fie 114 Fuß über dem Waſſer.
Ein großes Schiff wird feines Tiefganges wegen nur
in ben jeltenften Fällen jo nahe an den Quai
herankommen können, daß man es mit dieſem durch
hölzerne Rampen oder Brüden verbinden kann. Dieje
bieten immer das einfachite, bequemite und ficherite Mittel
für das Einladen. Sind fie mit Bretterverichlägen an
den Seiten verfchen, fo werden fie von Pferden ohne
Schwierigkeit begangen. In wenigen Häfen aber wird
man jolhe Rampen gebrauchen lönnen. Meift vers
langt das große Schiff Heinere Fahrzeuge, Boote oder
Flöhe zu feiner Verbindung mit dem Ufer. Dieje
fleineren Fahrzeuge werden vom Quai oder von
LZandungsitegen aus beladen. Infanterie beſteigt
das große Schiff auf Treppen, Thiere und Laſten
müſſen auf Deck gehoben werden. Schwierigkeiten
macht das Hochziehen der Pferde. Mehr und mehr
fommt man davon ab, fie an angelegten Bauch—
gurten durch Krähne zu heben. Sehr viel günjtiger
it das Einladen mit hölzernen Verſchlägen oder
Käfigen. In foldhen werden fie dann auc vom Oberded
zu den Ställen hinunter gelaffen, nach welchen viele
Schiffe feine Rampenverbindungen haben. Mit Hülfe
hölzerner Käfige wurden im Jahre 1879 in South—
Hampton 267 Pferde der Englischen 1. Gardedragoner
auf dem Schiffe „Spain“ in 4'/s Stunden verladen.
Auf dem Schiffe „Egypt“ brauchte man bei der gleichen
Gelegenheit für270 Pferdenur Stunden und 50 Minuten,
(Furſe, ©. 172.) — Dem GStaate gehörige Trandport-
ichiffe find am beiten jo einzurichten, dab man
die für die‘ Aufnahme von Gütern unterhalb des
Dedd in der Schiffswand befindlichen Pforten groß
genug anordnet, um nad) ihnen vom Quai oder kleineren
Schiffen auß Rampen binüberlegen zu lönnen. Welche
Macht im Uebrigen die Krähne auf modernen Schiffen
bejigen, fei wiederum an der „Pennſylvania“ gezeigt.
Diejelbe lud mit ihren 18 Dampfwinden und 4 Dampf:
frähnen jchwerften Kalibers eine Ladung von 18 000 t,
welde fie am 4. März d. 38. aus New: Nork hinüber
brachte, in vier Tagen aus. — Bei der Einichiffung
find zuerjt das Material, dann die Fahrzeuge, Geſchütze,
die Pferde und zuleßt die Mannjchaften zu verladen.
Die Ausihiffung erfolgt in umgelchrter Reihenfolge.
Das Material ijt vorher zu jammeln.
Die Verladung der Sapanifchen Truppen ging
in Ujina, dem Hafenplatze von Hiroſchima, vor
fih. Dieſer Plaß bot Sehr umgünftige Wer:
hältnifje, die ZTransportdampfer mußten wegen bes
flahen Strandes bis 8 kınm vom Ufer entfernt
antern. Zur Bermittelung dienten Ruderboote (Samt:
pangs, welde 40 bis 50 Mann oder fünf Pferde
fafjen fonnten. Zwei Tage vor dem Einichiffen der
Truppen wurden gewöhnlich die Traind verladen. Die
Pferde wurden in Bauchgurten, nur in Ausnahme:
fällen in Holzverfchlägen, hochgehißt. Zum Beladen
und Ausladen des Sciffes begleiteten 20 000 Laſt—
träger (Kulis) das eingejchifite Heer. Dadurch wurde
dieſes von einer großen Arbeit entlajtet. Wie geübt
man jchließlich im Einſchiffen war, zeigt, daß troß ber
ungünftigen Verhältnifie in Nina während 12 Stunden
1897 — Militär:MoKenblatt — Nr. 106
2824
10 000 Dann mit Pferden eingefchifit wurden. (Kirch—
mayer, ©. 306.)
Die drei Staffeln der Erjten Japaniſchen Armee
landeten bet Chemulpo, wo ſich bereit8 eine Japaniſche
Garniion von 1200 Mann Marineinfanterie befand.
Die Ausichiffung erfolgte auf den Sampangs, Booten
und Dampfbarfajien der Kriegsichiffe, zum Theil
auch auf requirirten Dſchunlen. — Biel jchwerer
war Die Landung der beiden Staffeln der Zweiten
Urmee. Die erſte Staffel, die in der ungefähren Stärle
von 40 000 Mann, 5000 Pferden, 48 Geihügen und
3000 Kulis bei Port Arthur ausgeichifft wurde,
verfügte über zwölf Dampfbarlajien und 350 Sampangs,
welde von den Dampfern mitgenommen worden waren.
Da die Tha—lien-huan-Bai, der einzig gute Anlegeplah
der Gegend, durch Forts geihügt war, wurde zum
Ausichiften der offene Strand bei Tſung-kao⸗li gewählt.
Er war jo flach, daß die Transportflotte 7,5 km bis
11 km vom Ufer entfernt anfern mußte Da ber
Unterfchied der Gezeiten 4 m betrug, mußte überdies
dad bei Ebbe ausgeſchiſfte Material meilenmweit durch
die Kulis auf dem durchſumpften Boden landeinwärts
getragen werden. Wuch die Truppen hatten ge
wöhnlih nod große Streden watend zurüdzjulegen.
Dem Ufer möglidft nahe wurden Dſchunken ver—
anfert, bis zu welchen Pioniere lange Landungs-
brüden hinausbauten. Die mit Pferden beladenen
Sampangd wurden bis an die Dſchunken heran
gefahren. Es kann nicht Wunder nehmen, daß bei der
volltommen fehlerhaften Auswahl dieſes Landungd
punktes das Ausjchiften der Truppen und Trains fünf,
dad der Pierde zwölf Tage dauerte. Es ijt am
erfennenswerth, daß es überhaupt gelang.
Weſentlich günftigeren Verhältniſſen begegnete bie
zweite Staffel der Zweiten Armee in der Jung-Tſching-
Bai, öſtlich von Wei-hai-wei, Hier fonnte die aus
71 Dampfern bejtehende Trandportflotte 700 m bis
1000 m vom Lande anlern. 18 Dampfbarkajien
fchleppten die mit AFußtruppen beladenen umd mit
leichten Landungsbrüden verjehenen Sampangs ans
Land. Die mit Pferden und Material belafteten Boote
wurden an den Strand gerubert. In der Zeit vom
25. bis 28. Januar 1895 landeten auf dieſe Weiſe troß des
ſtarlen Schneefalles etwa 41 500 Mann und 5000 Pferde.
Ueber die letzte große Ausſchiffung in der Thaslienchuan-
Bai liegen Nachrichten nit vor. — Alle Landungen
ber Japaner geſchahen ungejtört vom Feinde. Bei
Bei-haiswei war es nöthig gewefen, ihn durch Scheins
bewegungen an eine andere Stelle zu loden. Es bleibt die
Frage, ob die Japaner bei der Landung auf ber Halb:
injel Liao⸗Tong nicht befjer gethan hätten, einen weniger
vor dem Gegner geichüßten, dafür aber der Ausichiffung
günftigeren Anlegepuntt zu wählen. Wenn die Küften-
verhältniſſe eine weite Feuerwirkung der flotte
geitatten, verliert aud) eine Landung im Angeſichte
feindlicher Beobachtungsdetachements ihre Schreden. Che
der Gegner mit ftärferen Kräften ericheint, wird die
Ausihiftung ſchon erheblich vorgeichritten jein.
Bir möchten zum Schluß die Anforderungen anführen
welche Kirchmayer an einen idealen Landungsplatz ftellt:
2825
1. Strategiich günftige Lage und gute Verbindungen
mit dem Inlande (da eine jchnelle Offenfive folgen joll);
2. Schuß vor ſchlechtem Wetter; 3. die Möglichkeit
einer beherrichenden Wirkung der eigenen Schifisartillerie;
4. Uferverhältnifje, welche die Herftellung zahlreicher
Brüdenverbindungen mit den (die Ausſchiffung ver
mittelnden) Fahrzeugen ermöglichen; 5. genügender Ent-
widelmgsraum für die ausgeſchifften Truppen, und
ihließlih 6. gute VWertheidigungsfähigfeit für Arriere-
garden bei einem eventuellen Rückzuge auf die Schiffe.
— In den meiſten Fällen wird man auf eine oder
mehrere diejer Bedingungen verzichten müjjen. Immer
wird anzuftreben jein, an vielen Punkten gleichzeitig
zu landen. Dad Günſtigſte wird bleiben, feindliche
tüftenorte zu gebrauchen. Da fie aber zum mindejten
durh Hafeniperren gejchügt jein werden, lönnte ein
praktisches Verfahren darin beitehen, in ihrer unmittelbaren
Nähe Infanterie, einige Artillerie und Kavallerie aus:
zuihiffen, fie von der Landſeite zu nehmen, die Sperren
zu befeitigen und dann das Gros der Artillerie und
Kavallerie im Hafen and Land zu ſetzen.
(Schluß folgt.)
Bemerkungen zu dem Aufjag:
„Zur Löſung der Angriffsfrage."
(Mit zwei Stkisyen.)
In dem Aufſatz „Zur Löfung der Angriffsfrage*
(Militär » Wochenblatt Nr. 95) wird der Vorſchlag
gemacht, den Weg von etwa 800 m bi 300m oder 400m
von der feindlichen Stellung, d. h. vom Beginn des
wirlſamen feindlichen Gewehrfeuers bis zur Hauptfeuer-
ftellung, wo die legte Entſcheidung fällt, nicht, wie das
Reglement vorjchreibt, durch ſprungweiſes Vorgehen,
iondern in kriechender Vorwärtsbewegung zurüdzulegen.
Zweifellos liegt die größte Schwierigkeit der Durd)-
führung des Inſanterieangriffs in der Ueberihreitung
der durch das wirkſamſte Feuer beherrichten Zone, und
jedes Mittel, daS dieſe Schwierigkeit bejeitigt, ja nur
vermindert, muß hochwilllommen jein. Wir wollen
bier nicht in eine Prüfung aller einjchlägigen Verhältniffe
eingeben, jondern nur unterjuchen, ob und inmieweit
der Zweck — Verminderung der Verluſte gegenüber
denen beim jprungweijen Borgehen — erreicht wird.
Der Verfaſſer des Auffages jagt: „Zunächſt wird
feitzuftellen jein, ob mit Unmwendung friechender Biele
in einem bejtimmten Zeit und Geländeabichnitt im
Öegenjag zu dem Wechſel von liegenden und laufenden
Zielen eine Verminderung der Verlufte zu erreichen
fein mag." Dieje Fragejtellung — und darauf fommt
es bei Anlage von Verſuchen vor Allem an — ſcheint
mir von vornherein nicht richtig oder wenigiten® nicht
ſcharf genug zu jein. Denfen wir uns auf der einen
Seite eine Truppe, die bie in Rede jtehende 500 m weite
Strede durch ſprungweiſes Vorgehen zurücklegt, auf der
anderen Seite eine ſolche, die auf diefer Strede vor:
frieht, fo ift ganz Har, daß die Zeit, die die Be—
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 106
2826
wegung Beider beaniprucht, in beiden Fällen nicht
gleich iſt. Man wird nicht zu ungünjtig rechnen, wenn
man annimmt, daß die Friechende Bewegung mindejtens
die vierfache Zeit der Laufbewegung in Anſpruch nimmt.
Es handelt fich bei dieſem Vergleich nicht etiwa darum,
in welcher Zeit die 500 m tiefe Strede überhaupt
zurücgelegt wird; denn die Bewegung wird in beiden
Fällen durdy häufiges Niederlegen und Feuern unter
brochen; jondern es handelt ſich lediglich um die Zeit»
dauer der Bewegung; denn für die Ruhepauſen
twiichen der Bewegung find die Bedingungen in beiden
ällen dieſelben. Dieje Bewegungsdauer iſt aber bei
dem Siriechverfahren mindeſtens viermal jo groß als
beim Laufen.
Unter der Vorausjeßung eines völlig überfichtlichen,
keinerlei Deckung bietenden Geländes, alſo der reinen, freien
Ebene wird man daraus den Schluß ziehen dürfen, daß
das Kriechverſahren die Verlufte nur dann verringert,
wenn Die treffbare Flähe des Friehenden Mannes
weniger ald ein Viertel derjenigen beträgt, die der
laufende darbietet. Wäre die trefibare Fläche des
friehenden Mannes genau ein Viertel derjenigen des
laufenden, jo würde die friechende nfanterie unter
fonft gleichen Umftänden (Entfernung, Zahl der feuernden
Gewehre, Feuergejhwindigfeit) in der gleichen Zeit
genau ein Viertel der Trefferzahl erhalten, die auf dad
größere Biel der laufenden Infanterie entfällt. Da aber
die Zeit, während es unter Feuer gehalten wird, viermal
jo groß ift, gleicht fid) die Größe der Verlufte volltommen
aus. Freilich muß der Feind zur Erreichung feines
Zwedes auch die vierfache Patronenzahl einjepen.
Unterfudyen wir nun, wie e8 ſich mit der Größe
der trefibaren Flächen verhält. Der Aufſatz führt fort:
„Die erſchreckenden Schießergebniffe bei dem auch nur
fürzejte Zeit mwährenden Gricheinen von Mannshöhen
berechtigen wohl zu der Anficht, daß fich der Unterjchied
als ein ganz erheblicher herausitellen wird, da von den
kriechenden Schüßen dauernd nur Bruſt- und Kopfziele
gezeigt werden.“ a, lägen die Verhältniſſe in Wahrheit
jo, wie der Verfaiier meint, dann hätte er unbedingt
Net; denn die Figuricheibe hat eine Trefiflädhe von
0,54 qm, die Brujticheibe aber nur von 0,13 qm, Die
Kopfſcheibe gar mur von 0,06 qm. Die Treffflächen
der niedrigen Scheiben betragen alſo etwa ein Biertel
oder gar nur ein Neuntel der Figuricheibe. - Ed kommt
aber im Ernftfall nicht darauf an, wie ſich die Ziele
dem Auge des Schüßen, jondern wie fie ſich feinen
Geſchoß darbieten, und da ftellt jich die Sache denn
doch wejentlich anders.
Es iſt ſehr zu bedauern, daß in Deutichland bisher
feine Werjuche angejtellt oder doch wenigſtens nicht
veröffentlicht find, die Größe der trefibaren Fläche eines
Schüpen in verichiedenen Stellungen durch genaue
Meflungen mit Hülfe der Photographie zu ermitteln,
wie dies in Italien geſchehen iſt. Erſt dann würde
man Ziele erhalten, die der Wirklichkeit beijer entiprechen,
und könnte daraus einwandfreiere Schlüſſe ziehen.
Nad) Langlois' „L'artillerie de campagne en liaison
avec les autres armes“, ©. 188, ift die verwundbare
Fläche eines Mannes, abgejehen von jeiner Bekleidung
2827
und Ausrüftung, in Stalien durch photogrammetrifche
Meffungen, wie folgt, feitgejtellt:
Schüge ftehend von vom ........ 0,4753 qm
: Mienmd = EEE 0,2799 =
= Hiegend (feuemd) ........ 0,1612 —
⸗ = fi möglichſt dedend ... 0,1192 =
In der „Rivista di artiglieria“ ift in einer Ueber:
jegung der im Beiheft Nr. 3 zum Militär-Wochenblatt
des Jahres 1895 veröffentlichten Studie „Ueber die
Beurtheilung der Wirkung beim gefechtsmäßigen Schießen“
die trefibare Fläche eines ftehenden Schützen von vorn
zu nur 0,3776 qm angegeben; die übrigen Maße ftimmen
mit Lauglois’ Angaben überein. Jedenfalls fteht feft,
daß die Figurfcheibe der Deutihen Schießvorſchrift eine
größere, die Bruſt- und Kopficheiben aber eine erheblich
kleinere Trefifläche darbieten als die lebenden Ziele,
die fie darftellen follen. Legt man die Langloisichen
Bahlen zu Grunde, jo beträgt die Trefifläche eines
jeuernden, liegenden Schügen ein Drittel, die eines ſich
möglichjt dedenden ein Viertel der Treffflähe eines
ftehenden Mannes.
Die Sade ftellt ſich aber thatſächlich noch erheblich
ungünftiger für den friechenden und etwas günftiger
für den laufenden Mann. Die Trefffläche eines
laufenden Mannes ift zweifello8 Heiner ald die eines
ftehenden. Wer läuft, beugt fid) vom über, die Gelenke
ber unteren Gliedmaßen find gebeugt, wodurd das Ziel
niedriger wird. Wir werden eher noch zu ungünftig
rechnen, wenn wir die treffbare Fläche eines laufenden
Schützen zu 0,38 qm (dem von der Rivista für einen
ftehenden Mann angegebenen Mafe) annehmen. Anderer:
jeit8 bietet der kriechende Mann, der fi auf Hände
und Kniee ftügt, um vorwärts zu kommen, jedenfalls
eine größere Trefffläche als der liegende Schüge. Wir
ihäßen fie als in der Mitte zwiſchen einem knieenden
und einem liegenden Mann, alfo zu etwa 0,24 qm.
Demnad) verhält ſich die treffbare Fläche eines kriechenden
Mannes zu der eines laufenden wie 1:1,6, d. h., um
gegen kriechende Schüten dieſelben Treffergebnifje zu
erhalten wie gegen laufende, müßte man die 1,6fache
Munition und Zeit aufienden. Es jteht aber, wie
wir gezeigt haben, die vierfache Zeit zur Verfügung;
fehlt es nicht an Munition, fo würden die kriechenden
Schüpßen mithin 2'/,mal fo viel Treffer erhalten als
die laufenden.
Diefe wohl etwas weitichweifig ericheinende Unter
juhung war nöthig, um den Irrthum zu widerlegen,
als könne man aus der fcheinbaren (noch dazu falich
angenommenen) Größe der Ziele ohne Weiteres, alfo
namentlich ohne Nüdjiht auf die Zeit, auf die Größe
der Berlufte jchließen. Das Hier Ausgeführte gilt
lediglid; für die reine Ebene, in der fich Teinerlei
Dedungen gegen das feindliche Auge und das feindliche
Heuer finden. Solche Ebenen giebt es in Wirklichkeit
nicht; faft überall iſt das Gelände bewachſen mit Büſchen,
Getreide ꝛc. Hier finden niedrigere Ziele beſſer Dedung
gegen da3 feindliche Auge als aufrechte, ziehen aljo das
Feuer auch nicht auf ſich. Da mag es dann wohl unter
Umftänden angezeigt jein, durch Kriechen oder noch bejjer
Heranſchleichen anjtatt Laufen vorwärts zu kommen.
1897 — Rilitär⸗Wochenblatt — Rr. 106
ÖL 2828
Aber der Aufjak giebt noch zu einigen weiteren
Bemerkungen Veranlafjung. Die Anſicht, daß liegende
Ziele von den „ſenkrecht einfallenden Sprengftüden der
Artillerie” in hohem Maße leiden würden, ift grund:
falſch. Die Sprengftüde der Schrapneld fallen nicht
ſenkrecht, ſondern auf den Entfernungen, um die c8 ſich
hier handelt, höchſtens unter 15° ein, und freiftehende
oder liegende Scüßen mit Sprenggranaten Bz. zu
beichießen, fällt feinem Artillerijten ein. Es ift übrigens
merkwürdig, ein wie zähes Leben ein folder Irrthum
hat, der in keiner Thatſache eine Unterftüung findet.
Schon vor einer Neihe von Jahren tauchte derſelbe
Irrthum an diefer Stelle auf und hat auch eine ſach—
gemäße Widerlegung gefunden.
Der Wunſch, bei dem Gefechtsſchießen ber Infanterie
„liegende Scheiben“ zu verwenden, um barzuitellen,
von welchen Entfernungen ab erfahrungsmäßig unjere
rafanten Infanteriegejchoffe, wenn fie gerade über bie
Köpfe der Schühen hinweggehen, den Leib derjelben
nicht mehr gefährden, entipringt aus nicht gemügender
Kenntniß der balliftiichen Geſetze. Dazu braucht man
feine Erfahrungen, vielmehr genügt dazu ein Blid in
die Schießvorſchrift 3. 22, woraus hervorgeht, daß auf
2000 m ein den höchſten Punkt der Brufticheibe be-
rührendes Geſchoß 3 m dahinter den Boden erreidt.
Wäre der Wunſch ausgeſprochen, die liegenden Ziele
auch bisweilen körperlich darzuftellen, wie dies z. B.
beim Schießen der Feldartillerie mit Sprenggranaten
geichieht, jo wäre dagegen nichts einzumenden. Durd
folhe Ziele z. B. eine Schüßenlinie darzuftellen, bie
Schrägfeuer oder gar Flanlenfener erhält, dürfte ſehr
belehrend jein.
Eine eingehendere Unterfudhung verdient der Ge
danke, die Unterftügungen hinter der Schüpenlinie
aufgelöft folgen zu lafjen, weil er nicht vereinzelt,
fondern jehr häufig in der Militär-Literatur auftritt,
E3 wäre nicht unmöglich, daß dieſe jo Häufig wieder:
fehrenden Vorjchläge zu Verſuchen führten, die, wenn
nicht richtig angelegt, fehlerhafte Folgerungen ergeben
müßten. Das Ererzir-Reglement für die Infanterie
ichreibt (Th. I, 189) vor, daß der Unterjtügungstrupp,
in Linie oder Kolonne formirt, fi) mit feinen Be:
wegungen nach denen der Schüßenlinie richtet; e3 kennt
aljo weder die eingliedrige Stellung noch die aufgelöfte
Ordnung für die Unterftüßungen. Dieſe werden vor:
geihlagen, weil man fi) davon eine Abnahme der
Verlujte veripriht. Wir wollen nur unterjuchen,
ob für diefe Annahme genügender Grund vorhanden
ift, auf die übrigen gegen die eingliedrige oder gar
aufgelöite Ordnung der Unterftügungen geltend zu
machenden Bedenfen nicht eingehen.
Unſeres Erachtens muß man bei Erörterung biefer
Frage unterjcheiden, ob die Verlufte, weldye die Unter:
ftügungen erhalten, von dem Feuer herrühren, das
eigentlich auf die Schüpenlinien gerichtet ift, oder ob
fie von dem Feuer herrühren, welches mit der Abſicht,
die jogenannten Unterftüßungen, aljo nicht die Schüpen
linie, zu treffen, abgegeben iſt. !
Nehmen wir zunächſt an, das feindliche Feuer fei
auf die Schüßenlinie gerichtet. Denken wir und nun
2829
die Unterftüßung etwa 200 m hinter der fämpfenden | gehenden Geſchoſſe,
Schüfenlinie, jo wird die Frontbreite dieſer Unter
ftüßungen von der Stärke und der Aufftellung abhängen.
Nehmen wir 3. B. die Stärfe zu 200 Mann an, jo
wird die Frontbreite derjelben 240 m betragen, wenn
fie als Schüßenlinie mit 1 bis 2 Schritt Abjtand von
Mann zu Mann formirt if. Sie wird 120 m be
tragen, wenn die Unterftüßung in eingliedriger Linie
(von Bruft zu Bruft 60 cm), dagegen 60 m, wenn fie
in zweigliedriger Linie aufgeftellt ift. Noch jchmaler
würde die Front in Kolonne jein. Sit das Feuer auf
die vordere Schüßenlinie gerichtet und gleihmäßig auf
diefelbe vertheilt, jo geht, falls die Schüßenlinie dies
jelbe Länge wie die Unterftügung bat, von den weit—
gehenden Geſchoſſen, die allein in Betradht kommen,
teind rechts oder linf3 der hinteren Schüßenlinie vorbei.
Bon den Geichoffen, die eine an diefer Stelle gedachte,
geſchloſſene Scheibenwand von der Höhe der Schüßen-
linie treffen würden, geht ein großer Theil zwiſchen den
einzelnen Schügen hindurch. Halbirt nun die Unter:
jtüßung ihre Frontbreite durch Aufftellung in geichloffener,
eingliedriger Linie, jo geht genau die Hälfte aller Geſchoſſe
jeitlich vorbei; aber von den Geſchoſſen, die im Allgemeinen
die richtige Seitenrichtung haben, treffen jet gerade
noch einmal fo viel als vorher, weil an die Stelle eines
Zwiſchenraumes von 60 cm nunmehr ein Mann tritt;
die Verlufte werden alfo in Summa genau ebenjo groß fein.
Ganz ebenfo jtellt fi) die Sache für die zweigliedrige
Aufitellung oder Kolonne, wenn ein Geſchoß mehrere
Glieder durchſchlägt. Das ift aber noch jehr fraglich.
Ein Geihoß von 300 m Geſchwindigleit (auf einer
Entfernung von 700 m) bejitt zwar eine Energie von
nahezu 70 mkg, die acht» bis neummal jo hud) iſt als
diejenige, die erfahrungsmäßig ausreicht, um einen Mann
außer Gefecht zu ſetzen. Daraus folgt aber nun nod)
lange nicht, daß das Geſchoß auch im Stande wäre,
aht bi8 neun Mann außer Gefecht zu ſetzen. Unſeres
Wiſſens find noch niemals Verfuhe gemacht, um zu
ermitteln, eine wie große Arbeit geleitet wird, wenn
ein Geſchoß einen menſchlichen Körper durchſchlägt. Es
ift ald wahrjceinlich anzunehmen, daß das Geſchoß auf |
jeinem Wege durd) den menjchlichen Körper derart aus |
feiner Bahn gelenkt wird, daß es dem zweiten Mann |
nicht mit der Spiße nad) vorn, jondern als Querjchläger
trifft. Mehr als zwei hintereinander ftehende Leute
dürften wohl jchwerlich je von ein und demielben Geſchoß
außer Gefecht geſetzt werden.
Nun umterliegt es gber gar feinem Zweifel, daß
eine Truppe von nur 30 m Breite leichter hinter irgend
welhen Dedungen (Häujern, Gehölzen, Hohlwegen,
Dämmen x.) Schuß findet ald eine Linie von 240 m
Länge und dann jehr viel weniger Berlufte erleidet
ald eine Schüßenlinie,
Anders liegt die Sache, wenn die feindlihe Schüßen-
linie ihr Feuer nicht auf die diefjeitigen Schützen ver
theilt, jondern auf die geichlojjenen Unterjtügungen
bereinigt. Dann allerdings erleiden dieje um jo größere
Verlufte, je enger die Aufftellung ijt. Aber ein joldhes
Verfahren würde als fehlerhaft bezeichnet werden müfjen;
denn der Feind würde das gefährlichite und nächſte
Biel zum größten Theil unbeſchoſſen lajjen; die kurz
1897 — Nilitär- Wochenblatt — Nr. 106
2830
die auf die geichloffene Unter—
ftüßung gerichtet waren, würden nur einen ſchmalen
Theil der Schüßenlinie gefährden; der Reit würde jo
gut wie gar nicht am Vorjchreiten verhindert werben.
Die Skizzen machen das Gejagte auf den erjten
Anblick Har.
IT
II IH! | J ||
EUTIN
14
| | ' | | | N
| ' | 4 I 1
I I | \
| | j
III I |
I J00
| ||
| | Unterftügung aufgelöft | | |
AITTTETERGTLELELETETTIT
| — —— | |
4 | | | | | | | | 44 | |
| — Linie |
| | | | |
I | | | — —
n | | —
EELLRLLIFLTTTHHEHEE ER
Kolonne |
44*4⸗
Es geht hieraus deutlich hervor, daß das Reglement
mit ſeinen Beſtimmungen über das Verhalten der Unter—
flüßungen das Richtige getroffen hat.
Alſo nicht Friechen, jondern fprungweife vorgehen!
Unterjtügungen nicht eingliedrig, noch viel weniger auf-
gelöft, jondern in Linie oder in Kolonne!
a
2831
Statiftiiher Beterinär-Sanitätsbericht
über die Preußifche Armee für das Rapportjahr 1896.
Dieſer alljährlich erjcheinende Bericht*) enthält viel
des Lehrreihen für jeden Pferde beſitzenden Offizier;
bei feinem erheblihen Umfange und da er naturgemäß
Manches giebt, was nur den Fachmann interejjirt, wird
er indek nur von wenigen Offizieren wirklich ſtfudirt
werben, ift überhaupt vielen nicht zugänglid. Es er:
fcheint daher angezeigt, an diejer Stelle die wichtigſten
Anführungen des Berichts wiederzugeben. **)
Am Laufe des Napportjabres haben von den vor—
bandenen 76575 Königlichen Dienftpferden 28 148
Pferde fi) wegen Krankheit in Behandlung befunden,
gleihh 36,75 pCt. des Beftandes, eine mittlere Durch-
fchnittäziffer, wenn man die legten zehn Jahre in Betracht
zieht. Die höchſte Krankheitsziffer weit wie immer
dad dritte Quartal auf (8596), die niedrigfte (6028)
da3 erjte Quartal.
Bon den Erkrankten wurden 90,87 pCt. geheilt,
während der Gefammtverluft (Ausrangirung, Tod,
Tödtung) fih auf 1628, gleih 2,12 pEt. der Sit:
jtärfe jtellte. Der Verluſt ift um ein Weniges, fieben
Pferde, geringer als im Borjahre.
Der Rotz, diefe früher fo gefürdhtete Krankheit,
welche der Armee bejonder8 nad) dem leßten Kriege
enorme Verlufte zufügte, ift dank den gejeplichen Maß—
nahmen und bejonders den Fortichritten der Wiſſenſchaft,
welche das Feſtſtellen ihre Auftretens, ihr Erkennen
erleichtert hat, fait aus der Armee geſchwunden und
hat audy unter bem Pferbebeitand der Eivilbevölferung
erheblich abgenommen. Im Berichtsjahre hat die Armee
nur ein Pferd an dieſer Srankheit verloren gegen
zehn Pierde im Jahre 1894 und feinen Verluft 1893.
Dagegen nimmt die erſt in den legten Jahrzehnten
jo verheerend auftretende Bruftjeuche immer mehr an
Ausbreitung zu. ES wurden im Berichtsjahre an diejer
Krankheit 2377 Pferde, d. i. 8,44 pCt. aller Erkrankten
und 3,10 pCt. der Iſtſtärle behandelt, das find
970 Pierde mehr als im Vorjahre, 1069 mehr als
1894 und 1577 Pferde mehr ald im Jahre 1892.
Das find erfchredende Zahlen. Gejtorben find an ber
Krankheit 91 Pferde gegen 60 im Worjahre und
58 im Jahre 1894. Wenn aljo die Zahl der Ge-
ftorbenen nur 3,82 pCt. der Erkrankten beträgt, jo hat
doch einerjeit3 die große Zahl der Erkrankungen außer:
ordentlihe Störungen im Dienftbetrieb zur Folge und
bei einer großen Zahl der Geheilten durch Nach—
frantheiten, bejonderd Entzündung der Sehnenſcheiden
und Sehllopfäpfeifen dauernde Beeinträchtigung der
Kriegsbrauchbarkeit. Dieje Pferdeſeuche bildet aljo
eine fih immer mehr fteigernde Kalamität für die
Armee. Die meijten Krankgeitsfälle und Berlufte —
*) GStatiftiicher Veterinär » Sanitätäberiht über bie
greußiſche Armee für das Rapportjahr 1896. Berlin 1897.
’ rg & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. “Preis
Nart 5,—.
*)Für das Napportjahr 1895 fiehe Militär: Wochen:
blatt Nr. 94/1896, Sp. 2463 fi.
1897 — Militär:Modenblatt — Nr. 106
| 2832
1410 bezw. 62 Pferde — weift wieder daB vierte Quartal
auf. Daraus ijt weiter zu folgern, daß, abgeiehen von
einzelnen Fällen, wo die Einſchleppung durch die jungen
Nemonten nachgewieſen ift, die Anftedung durch Pferde
der Civilbevölferung erfolgte. In dem Bericht wird
ausgeführt, daß auf einen Nüdgang der Seuche nicht
eher zu hoffen jein wird, als bis der Krankheitserreger
genau gelannt und die geeigneten Gegenmittel gefunden find.
Bei der Bedeutung der Sache wird es angezeigt
fein, etwas auf die im Bericht wiedergegebenen Anfichten
einzugehen, wie die Truppentheile bei dem Ausbruch
der Seuche ſich zu verhalten haben. Bekanntlich ift e8
den NRegimentern unbenommen, um einem jchleppenben
Verlauf der Krankheit entgegenzutreten, behufs jchnellerer
Ausbreitung das Durchjeuchen zu begünftigen. Nun hat
aber neuerdings die Erfahrung gezeigt, daß man es
nicht in der Hand hat, die Infektion auf natürlichem
Wege zu begünftigen, indem man ſolches 3. ®. bei
einem Regiment auch ſelbſt dadurch nicht erreichte,
daß man die Nüſtern der noch geſunden Pferde mit
dem Naſenausfluß erkrankter beſtrichen hatte. Auch iſt
es z. B. vorgelommen, daß bei einer Esladron, im der
die Krankheit erloſchen ſchien, dieſe nach 33 Tagen wieder
auftrat.
Der Verlauf der Bruſtſeuche war in den einzelnen
Fällen ſehr verſchieden. In den leichteren Fällen hielt
das Fieber drei bis ſechs Tage an, in allen ſchweren
Fällen und bei Pferden, die in Eckſtänden ftanden,
acht bis zwanzig Tage. Befanden fich die Kranken in
gut gelüfteten und niedrig temperirten Räumen oder im
Freien, jo waren die Srankheitsfälle gewöhnlich leicht;
in überfüllten und jchlecht ventilirten warmen Stallungen
wurden vielfach ſchwere Erkrankungen wahrgenommen.
Ueber die Behandlung der Seuche herrſcht jept
foft Einigkeit dahin, daß man fich vorläufig darauf zu
beſchränlen habe, den Ausbruch jo frühzeitig als möglid
feitzuftellen und den Seuchenherd zu lofalifiren, um das
Umfichgreifen der Seuche zu hindern. Außer der That
fache, daß, wie bemerkt, man bei dem Verſuche, ein
ſchnelles Durchſeuchenlaſſen zu erzielen, auf fichere Er:
gebniffe nicht rechnen kann, ijt man zu der Ueberzeugung
gefommen, daß das Verbleiben der Kranken im Esla—
dronsjtall einen jehr ungünftigen Einfluß auf das All—
gemeinbefinden der jchwer erfrantten Pferde aus
übte und daß ed außerdem nicht angezeigt iſt, die
gejunden Pferde durch die Pilege der Kranken, die
bei der Schwere des Seuchenganges oft die Nacht hin—
durch ausgeführt werben mußte, dauernd zu beunrubigen.
Da die Remontejtälle gewöhnlih von den Seuchen des
Vorjahres heimgeſucht worden find, fo wird aud
empfohlen, die anlommenden Remonten nicht immer in
diejen Ställen, jondern in anderen Abtheilungen unter
zubringen. Nurdurd einezwedmäßige diätetiſche
Pflege, durch Ausnutzung des natürlichen Des—
infeltionsmittels, der friſchen atmoſphäriſchen
Luft, durch vorſichtigen Gebraud der an-
jheinend gejunden Pferde, frühzeitige Feſt—
ftellung des Einzelertrantungsfalles und, wenn
irgend möglid, Abjonderung der Erkranlten
fann ein günftiger Erfolg erzielt werden.
2833
An Rothlauffeuche, der der Bruſtſeuche ver-
wandten, aber viel gutartiger verlaufenden Krankheit,
wurden 930 Pferde gegen 905 im Vorjahre und
403 im Jahre 1894 behandelt, von denen 3 ftarben;
alſo auch hier eine erhebliche Zunahme.
MM Die Drufe, welche in den meijten Fällen von den
Remonten eingejchleppt wurde, zeigt mit 108 Er—
kranlten gegen das Vorjahr mit 183 eine Abnahme.
An Hyperämie und Dedem der Qunge hat bie
Armee von 44 behandelten Pferden 26 verloren. Die
Verde ftarben nach großen Anftrengungen (Patrouillen:
oder Piftanzritten) gleih oder einige Zeit jpäter.
Der vorjährige Verluft betrug 17 Pferde.
Bon der gefährlichiten Krankheit der Verdauungs—
organe, der Kolik, wurden 3413 Pferde gegen 3509
im Vorjahre und 3662 im Jahre 1894 befallen, von
denen 449 gegen 496 bezw. 492 in den Vorjahren
geftorben find. Die Kolik ift aljo noch immer die-
jenige Krankheit, welche die meiften Opfer fordert, die
größte Zahl, wie immer, im dritten Quartal. Die
Krankheitsurſachen find, wie in den früheren Jahren,
Mangel an genügender Bewegung, Streufrefjen, Sand»
frefien, Verabreihung von Mais und Srippenjeßen.
Da feftjteht, daß die Pferde nur dann Streu frefjen,
wenn man ihnen bejjere Nahrung nicht genügend
juführt, jo wird als das befte VBorbeugungsmittel gegen
die häufigen Koliferfrankungen nad; dem Manöver
empfohlen: Eine gute, jaubere Streu und möglichſt
bo bemefjene Zulage von Heu oder noch bejjer
von Kraftfutter. Gegen Erkältung bei größeren
Uebungen im Herbit und Winter, wo der Winter:
pelz ftarfen Schweißausbruch zur Folge hat, wird das
Sceeren der Pferde mit langem Haarkleid — zur
geeigneten Zeit — empfohlen.
An Duetihungen am Widerrift und Wider-
riſtfiſtel, fait ausſchließlich durch den Sattel ver-
anlaßt, wurden 225 Pferde behandelt, davon 6 aus—
tangirt. Die Behandlung durch Prießnigiche Umjchläge
und Wafjerberiefelung jcheint fi) immer mehr zu be-
währen.
Wegen Duetihungen anderer Körpertheile
find 743 Pferde in Behandlung geweſen, davon faft
die Hälfte im dritten Quartal. Bezüglich der Be-
handlung haben ſich Komprefien, welche mit Burowſcher
Löjung und besinfizirenden Flüſſigleiten befeuchtet
werden, als jehr vortheilhaft ertwiejen.
Kleine Mitteilungen.
— Ein Regierungsantrag auf
Aenderung des Wehrſteuergeſeßes (Le Progres
militaire Nr. 1775) würde, wenn er die Zuftimmung
der Kammern erhält, eine mefentlihe Vermehrung der
egenwärtig von der Zahlung Befreiten und eine ent
—* Verringerung der dem Staate aus der
abe zufließenden Einnahmen zur or haben. Es
würden nämlıh von den Steuerpflihtigen in Zukunft
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 106
2831
zur Zahlung nicht mehr herangezogen werden: Sämmtliche
wegen Dienftuntauglichfeit nicht eingeftellten Militär:
pflihtigen; alle diejenigen, melde Mär ihrer Einftellung
aus dem nämlichen Grunde wieder entlafjen wurden;
die Ernährer ihrer Genies; die vorzeitig Entlafjenen;
diejenigen, melde jih zur Ausbebung nicht geftellt
haben, und die Fahnenflüchtigen, ſo daß die Steuer nur
gezahlt werden würdevon den, den Hülfsdienſtzweigen Webers
wieſenen, den mit Rüdjiht auf Familienverhältniſſe Bes
nr den wegen ihrer Studien oder wegen ihrer Ans
tellungen nit Soldaten Gewordenen; den Zurüdgeitellten;
denjenigen, welde nicht dienen, weil fie ihren Wohnſitz
im Auslande haben; den Söhnen von Ausländern ſowie
von den im Auslande Naturalifirten, melde der per—
fönlihen Ableiftung ıhrer Dienftpfliht ganz oder theils
meife entgehen. Außerdem aber follen alle diejenigen,
welche zur Zahlung verpflichtet bleiben, die Wehrſteuer
nur für biejenige Set entrichten, während deren ıhnen
durch die Befreiung vom Dienfte thatſächlich eine Er—
leihterung zu Theil wird, alfo im höchſten Falle drei
Yahre lang. Die von einem Jeden der Steuer Unter:
morfenen zu zahlende Grundtage im Betrage von jährlich
6 Fres. fol unverändert bleiben, der je nad dem Ein:
tommen der Steuerpflihtigen zu bemeſſende Theil der
Abgabe foll dagegen auf das Dreifache des bisherigen
Sages erhöht werden. Wenn das Gefeg zu Stande
täme, fo würde die Zahl der Steuerpflichtigen von etwa
805 000 auf 150000 finfen und das Erträgniß fi von
6000000 Fıcd. auf die Hälfte diefer Summe ver-
mindern. Als das Geſetz im Jahre 1889 gegeben wurde,
rg man auf das Zehnfache des letzteren en a
dag die Einnahme fo erheblihd hinter dem Anfchlage
zurüdgeblieben ıft, wird hauptfädlich der mangelhaften
Handhabung des Geſetzes Schuld gegeben. Der Kriegs:
minıfter begründet feinen Antrag durd Forderungen ber
Gerechtigleit und der Menſchlichleit, ohne jedoch deren
Vorhandenfein nachzuweiſen und ohne diejenigen zu
widerlegen, welde ın der Entrichtung ber GWebrfleuer
nur eine ſchwache Gegenleiftung für den Aufwand und
die pefuniären Embußen erbliden, welde der perſönliche
Dienſt im Gefolge hat.
— Ueber den Zmweilampf und die dem Dffizier
unter Umftänden obliegende Berpflihtung ſolchem nicht
aus dem Wege zu gehen, hat ſich der Kriegsminiſter
General Bıllot vor Kurzem bei Beantwortung einer an
die Kammer der Abgeorpneten gerichteten Petition un-
ummunden und deutlich ausgefprodhen. Es handelte ſich
um einen dem Beurlaubtenftande angehörigen Ver—
waltungsojfizier, welder, von einem Offisier ——
geohrfeigt, unterlaſſen hatte, Genugthuung zu fordern,
und auf Grund ehrengerichtlichen Spruches wegen ſtandes⸗
widrigen Benehmens entlaſſen (réͤroqué) war. Der
Kriegsminifter fagte: Wenn auch die Militärbehörden
daoon Abſtand nehmen, die außerdem geſetzlich verbotene
Herſtellung der Ehre durch die Waffen anzuordnen, fo
jtimmen doch befanntlih alle Militärperfonen in ber
Anſicht überein, daß derjenige unter ihmen, welder
Begenftand mwörtliher oder thätliher Beleidigungen
ewefen ift, Genugthuung durch die Waffen fordern muß.
— Offizier hat es unterlaſſen. Damit hat er ſein
moraliſches Anſehen bei Kameraden und Untergebenen
eingebüßt, die Disziplin iſt gefährdet, wenn er, zu Uebungen
eingezogen oder ım Falle eınes Krieges, in die Lage ver:
fegt werden würde, ald Borgefegter aufzutreten. Daß die
bürgerlihen Gerichte, melde er angerufen hat, ihm
Recht gegeben und jeinen Angreifer au einer Gelpftrafe
von 300 Fred. verurtheilt haben, ändert an der Sache
2835
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 106
2836
nichts. Jene Gerichte hatten die Angelegenheit von
einem ganz anderen Gefichtspunfte aus zu beurtbeilen.
ür fie handelte es ſich um den Schaden, weldyer dem
eohrfeigten dur die Thätlichkeiten zugefügt war; wir
haben den Vorgang vom Stanbpuntte der Ehre zu
betrachten. Da liegt die Sadhe jo: Serr F. hatte ein
paar Maulfhellen empfangen; nad) den Ueberlieferungen
bes Heeres und der Anſicht feiner Kameraden durfie er
fie nicht hinnehmen, ohne von feinem Angreifer mit den
Waffen in der Sand Genugthuung zu verlangen. Er
hat vorgezogen, es nicht zu thun, fondern hat zu den
Berichten feine Zufluht genommen. Das war fein
Recht; aber er mußte wiffen, daß er damit feine Stellung
im Dffizierforps unbaltbar machte, e8 fei denn, daß bie
jenigen unter dem Xeßteren, welche berufen waren, über
den Fall zu urtheilen, fein Verhalten mit Rüdjicht auf
außergewöhnliche Umftände gut geheißen hätten. Das
ift aber nicht geſchehen. Daß er aus dem Dffizierftande
ausgeſchloſſen ift, war daher lediglich die unvermeidliche
Folge feiner eigenen Handlungsweiſe.
(La France militaire Nr, 4086.)
Portugal, Die Gebirgä-Artilleriebrigade ift nad
Genehmigung der Kortes durch Königlihen Erlaß vom
13. September d. Is. (vergl. Ord. do exereito Nr. 12u. 14)
in ein Gebirgd-Artillerieregiment zu ſechs Batterien
zu je ſechs Geſchützen und einen Munitionswagen nebft
vier Reſervebatterien umgewandelt worden und wird
fortan die Benennung „Artillerieregiment Nr. 6*
führen. Zu diefem Zwecke werben in Penafiel zwei
Batterien, die 5. und 6., neu errichtet (biöher vier
Batterien zu je ſechs Geſchützen), und zwar mit dem
durch das Heer-Orbnungsgefeg vom 30. Dftober 1884
feftgefegten Stande an Dffizieren und Mannſchaften.
Der Negimentsftab befteht aus: 1 Oberft, 1 Oberſt⸗
lieutenant, 1 Major, 1 Aojutant, 1 Oberarzt, 1 Unter
* und I Roßarzt (Crftere vier beritten), dazu
1 Sergeantadjutant, 1 Stabstrompeter, 1 Obertrompeter,
1 Regimentsfattler und 1 Fahnenſchmied. Jede Batterie
hat einen Stand im Frieden von: 1 Kapitän, 1 Premier:
lieutenant, 2 Sclondlieutenants, 1 Feldwebel, 29 Unter:
offizieren, 2 Schmieden und 3 Trompetern, mithin von
4 Dffizieren (fämmtlich beritten), 35 Unteroffigieren
(einfhließlih Schmiede und Trompeter) und einem
aljährlih nah oben angeführtem Geſetz feftzuftellenden
Mannihaftsftande. Im Kriegsfalle vermehrt fich ber
Regimentsftab um einen unberittenen Geiſtlichen; Oberft,
Oberftlieutenant und Major erhalten ein zweites Pferd,
den Batterien mird je ein Unterarzt und ein Roßarzi
mugetheilt, die ſämmtlich beritten jind, die Zahl ver
nteroffiziere wird einfchlieglih Trompeter, Schmiede,
und Gattler auf 63 vermehrt; die Zahl der Manns
haften beträgt alsdann 130 (70 Kanoniere, 60 Fahrer),
fo daß ſich die Kopfſtärke der friegsftarfen Batterie auf 200
beläuft. Danach beträgt die Kriegsſtärle des Negiments
nad Mobilmachung der 4 Refervebatterien 2000 Offiziere,
Unteroffiziere und Mannfhaften; dazu 100 Pferde und
630 Waulthiere.
Aufland. Der Generalftab befteht jetzt aus
40 Generalen der Infanterie, 116 Generallieutenants,
|
92 Generalmajoren, 249 Oberften, 124 Oberftlieutenants,
189 Kapitäns, 5 Stabslapitäns; außerdem find mod
65 Dffiziere zum Generalftabe tommandirt. Im aktiven
Dienft jtehen jegt als Beneralftabsoffiziere: 8 General:
lteutenants, 39 Generalmajore, 72 Oberjten und 1 Oberft
lieutenant, zufammen 120 Offiziere; im NReferveverhältni
ftehen noch 5 Offiziere. Somit ftellt die Gefammtzahl
der Offiziere des Generalftabstorps —— den Bedarf
im Kriege fiher. Diefe Zahl kann nöthigenfalls noch dur
die Dffiziere erhöht werden, welche nach Beendigung dei
Kurſus in der Nıkolaus-Generalftabsalademie nicht in
den Generalftab verfegt wurden, fondern zu ihrer Truppe
zurückkehrten.
— Im laufenden Jahre hat im Amur-⸗Militärbezirk
die Prüfung von Offizieren in der Kenntniß der
Chineſiſchen und ie a Sprade ftattgefunden,
wobei ein Dffigier der Feſtungs-Minenkompagnie in
Wladimoftof jo befriedigte, dab er eine Prämie von
500 Rubeln für die Kenntniß der Chinefifhen Sprache
erhielt. (Pläntler Nr. 368.)
— Da die bisherigen Beftimmungen jur Heran:
bilbungvonraporfaticifiderfteferve ihren Imed
nicht voll erfüllt haben, find vor Kurzem neue verfchärfte
bezüglihe Vorſchriften erlaſſen worden. Danach folen:
1. Ale Freiwilligen erfter Bildungsftufe, die am 1. Sep:
tember oder am 1. Dftober bei den Truppen eingeftellt
werben, zum 1. Dftober in die Re — —
(zur Ausbildung von Mannſchafien zu Unteroffizieren
behufs Theilnahme am Unterricht eintreten (bereits früher
ublich); 2. alle Freimilligen folder Truppen, die während
der Lagerzeit zur Ausübung des Machtdienftes im der
Garniſon zurüdbleiben, find zu den im Lager befindligen
Xruppen zu lommandiren; 3. anftatt der früheren Prüfung
nur an einem Zeitpunft (Ende Auguft) kann die Schluf-
prüfung fortan an zwei folden: am 1. September und
am 1. Dftober, je nad dem Eintritt des Betreffenden
(am 1. September oder 1. Oktober) ftattfinden; 4. die
die Prüfung beftehenden Freiwilligen dürfen nicht mehr
während der Dauer ihrer übrigen Dienftzeit in ber
Garnıfon als wachthabende Offiziere verwendet werben,
fondern follen diefe Obliegenheiten bereits während ihres
Verbleibens beim Xehrlommando und mährend der
Lagerzeit erlernen; 5. zur befieren taktifhen Ausbildung
ber Freiwilligen find fie während der Lagerzeit mindeftens
einmal wödentlih in befonderen Kommandos unter
zeitung von Generalftabsoffizieren oder folher Offiziere
zu vereinigen, dıe den pueiläbtigen Kurfus der Generals
ttabsafademie durdgemadt haben. Ende November
erfie Prüfung; die Beftandenen werden Gefreite und
vom 1, Mai ab als Unteroffiziere verwendet, vom Juni ab
als jüngſte lee Nah Schluß der Manöver Offizierd
prüfung praltiſch⸗ theoretiſch. Die Beftandenen werden nad
Syluß der Dienftzeit zu Offizieren der Referve eingegeben
und nad) einigen Wochen befördert. Nur für die reis
willigen der Artillerie und ber Genietruppen bleiben die
frügeren, im Jahre 1895 erlafjenen Bejtimmungen be
ftehen. Weitere Yenderungen des Programms find je
nad den Ergebnifien der jetzigen Menderung dem
miniſter anheimgeftellt. (Ruf. Invalide Nr. 189.)
Gebrudt in ber Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtraße 68-71.
Hierzu die Militär-Literatur- Zeitung Nr. 12, eine Beilage der Königlichen Hofbuchhandiung
von E.&,Mittler& Sohn in Berlin, betr. „Weihnachtd:Hatalog (Militärifche und Geichent:Werke)",
und der Ullgemeine Anzeiger Nr. 95.
Verlag der Königl. Hofbuchhandiung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kochſtr. 68 -71.
Berantwortlicher Rebakteur:
v. Eorff, Generalmajor a. D.,
drledenau b. Berlin, Boßlerftr.
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedition: Berlin Swı2, ſtochſtraße 68,
Diefe Zeitfchrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Auferbem werben berjelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „MilitärsLiteratur:
Zeitung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläse ald beiondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
dierteljahrlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mart 50 Bf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poſtanſtalten (ZeitungsPreislifte Rummer 4616) und Budhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
M 107. Kerlin, Mittwoch den 1. Dezember. 1897.
Iuhbalt:
Berfonal » Beränberungen (Preußen, Bayern, Sachſen, Marine). — Drbend » Berleifungen (Preußen, Bayern, Sachſen,
Rarine). — Anzeige ber Königlichen Landes: Aufnahme (Mektiichblätter).
Iournaliftifcher Theil,
Militärische SE zu Berlin. (Anzeige) — Der Einfluß ber Seegewalt auf die Kriege des 19. Jahrhunderts.
Mt Slizzen.) (Schluß) — Eol eine Korpsartillerie beftehen bleiben ober die gefammte Artillerie auf die Divifionen vertheilt
werden? — Ein Wort der Erwiberung.
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Pontoniere 1. Klaſſe. Neue Schnelfeuergefhüge.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Porteperfähnridhe 2. Wichmann, Sel. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Karl
4. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Sm altiven Heere
Neues Balais, den 25. November 1897.
hr. v. Schauroth, Rittm. vom 2, Großherzogl.
Heſſ. Drag. Negt. (Leib - Drag. Regt.) Nr. 24, als
Esladr. Ehef in das Huf. Negt. König Humbert von
Stalien (1. Heil.) Nr. 13 verjept.
dv. Nathuſius, Major und Eskadr. Chef vom 3. Bad.
Drag. Regt. Prinz Karl Nr. 22, dem Regt. aggregirt.
Örünert, Hauptm. vom Generalftabe des VIII. Armee-
lorps, als Rittm. und Esladr. Chef in das 3. Bad.
Drag. Regt. Prinz Karl Nr. 22 verſetzt.
öthr. v. Hammerflein-Gesmold, Pr. Lt. aggreg.
dem Generalftabe und beim großen Generalitabe,
unter leberweilung zum Generalftabe des VIII. Armee-
forps, in den Generalitab der Armee einrangirt.
de Graaff, Major und Esfadr. Chef vom lan. Regt.
Prinz Augujt von Württemberg (Pojen.) Nr. 10,
dem Regt. aggregirt.
Graf v. Weftarp, Rittm. vom Leib-Garde-Huj. Negt.,
als Esladr. Chef in das Ulan. Regt. Prinz Auguft
von Württemberg (Bofen.) Nr. 10 verjegt.
B. Abidiedsbewilligungen.
3m altiven Heere.
Neues Palais, den 25. November 1897.
v. Jagemann, Major und Estadr. Chef vom Huf.
Rept. König Humbert von Italien (1. Hefi.) Nr. 13,
mit Penfion und der Negts. Uniform,
4. Quartal 1897.)
von Medlenburg-Strelig (6. Oftpreuß.) Nr. 43, mit
Penſion, — der Abſchied bemilligt.
Sm Beurlaubtenftande
Potodam, den 16. November 1897.
v. Waldreuth, Rittm. vom 1. Aufgebot der Garde:
Landw. Kav., mit der Uniform der Rei. Offiziere
des Regts. der Garde du Corps der Abſchied be-
willigt.
v. Voß⸗Wolffradt, Rittm. a. D®., zulegt bei ber
Garde-Landw. Kav., der Charakter als Major ver:
lieben.
j Altona, den 24. November 1897.
Schaar, Pr. Lt. a. D., zulegt von der Ref. des jeßigen
ren. Regts. Kronprinz Friedrid Wilhelm (2. Schleſ.)
Nr. 11, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform
der Reſ. Offiziere des gedachten Negts. ertheilt.
Nenes Palais, den 25. Nobember 1897.
Hauſchild, Hauptm. don der Feldart. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Coblenz, der Abjchied bewilligt.
Katholifhe Militär-Geillice.
Paulus, bisheriger Weltpriefter hierjelbit, zum Div.
Piarrer der 22. Div. in Eafjel ernannt.
Prälat Dr. Scher, Div. Pfarrer von der 29. Div. in
Mülhauſen i. E, zur 20. Div. nad) Gannover,
Dr. Iſeke, Div. Pfarrer von der 20. Div. in Hannover,
zur 29. Div. nad) Mülhaujen i. E., — verjept.
}
Militür-Wodenblatt.
*
2839
1897 — MilitärsWodenblatt — Nr. 107 2840
*
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Eruennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere
Den 13. November 1897.
Friederich, Hauptm., bisher Komp. Chef vom Eiſen—
bahn-Bat.,
Dannhorn, Hauptm., bisher Komp. Chef vom 1. Pion.
Bat., — Beide zur Fortififation Ingolſtadt,
Bechtel, Hauptm., biöher Komp. Chef vom 2. Pion.
Bat., zur Fortifilation Germersheim,
Sonntag, Sek. Lt. vom 1. Pion. Bat,,
Stempel, Sek. Lt. vom 2. Pion. Bat, — Beide
fommandirt zur Art. und Ingen. Schule,
Lug, Schöpf, Sek. 23. vom 1. Pion. Bat, —
ſämmtlich zum Eifenbahn-Bat., — verfeßt.
Weber, Hauptm. von der Fortififation Germersheim,
im 1. Plon. Bat.,
Schnitzler, Hauptm. des Eijenbahn:Bats., in dieſem
Bat,
Kleber, Pr. Lt. vom 2. Pion. Bat., in diefem Truppen-
teil, unter Beförderung zum Hauptm., — zu Komp.
Chef ernannt.
Dietel, Sek. Lt. im 2. Pion. Bat.,
Hähn, Se. Lt. & la suite bed Ingen. Korps, kom:
mandirt zur Fortifikation Ulm, — zu Br. Lt.
befördert.
Den 15. Nobember 1897.
Graf zu Eaftell-Rüdenhaufen, Pr. Lt. vom 6. Chev.
Negt. Prinz Albrecht von Preußen, mit der Uniform
dieſes Regts. zu den Difizieren ä la suite der Armee
verſetzt.
Den 20. November 1897.
v. Wallmenid, Major, bisher à la suite des Inf.
Leib⸗Regts. umd Adjutant bei der 1. Div., im 1. Auf.
Regt. König,
Schr. Kreß v. Kreßenſtein, Major vom General:
ftabe der 3. Div, im 9. Inf. Negt. Wrede, — zu
Bats. Kommandeuren,
Schr. dv. Stein, Hauptm. und Battr. Chef vom 4. Feld-
art. Negt. König, unter Stellung A la suite dieſes
Truppentheils, zum Adjutanten beim Generaltommando
II. Armeelorps,
Huller, Hauptm, und Komp. Chef vom 1. Inf. Regt.
König, unter Stellung à la suite diejes Negts., zum
Abjutanten bei der 1. Div,
Buder, Hauptm. vom 10. nf. Regt. Prinz Ludwig,
bisher fommandirt zum Ariegäminifterium, im 1. Inf.
Regt. Künig,
Sprengler, Pr. Lt. des 4. Feldart. Negts. König,
unter Beförderung zum Hauptm. in diefem Negt., —
— zu Komp. (Battr.) Chefs ernannt.
ling, Major und Bats. Kommandeur vom 1. Inf.
Regt. König, in den Generalitab (Lentralitelle), |
Nitter v. Kylander, Major von der Gentralftelle des |
Generalftabes, zum Generalftabe der 3. Div.,
Scanzoni dv. Lichtenfels, Hauptm. à la suite bes
2. Feldart. Regts. Horn und Adjutant beim General-
fommando Il. Armeekorps, in den Generalſtab (Central:
jtelle), unter Beförderung zum Major ohne Patent,
— verjeßt.
Die Br. Lis.:
Fürſt dv. Thurn u. Taris, ä la suite der Armee,
Sambhaber im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernſt Ludwig
von Heſſen,
Endres im 8. Inf. Negt. Pranckh,
v. Normanı, à la suite des 2. lan. Negts. König,
v. Hellingrath, à la suite deffelben Regis. umd
Adjutant bei der 4. Kap. Brig,
Schr. dv. u. zu Egloffſtein, ä la suite des 3. Chen.
Regts. Herzog Karl Theodor und Adjutant bei der
Eyuitationsanftalt,
Schropp, ä la suite des 4. Chen. Regts. König,
Sreudenberg im 5. Chen. Regt. Erzherzog Albrecht
von Defterreih,
Held des 1. Feldart. Regts. Prinz-Regent Quitpold,
Habler des 2. Feldart. Negts. Horn, — ſämmtlich zu
überzähl. Hauptleuten (Rittmeiftern),
Lobenhoffer, Port. Fähnr. im 3. Feldart. Regt
Königin Mutter,
Aldinger, Port. Fähnr. im 4. Feldart. Negt. König,
— zu Gef. Lts., — befördert.
Reber, Pr. Li. des 10. nf. Regts. Prinz Ludwig,
unter Stellung & la suite dieſes Truppentheils, zum
Kriegäminifterium kommandirt.
Graf v. Moy, Hauptm. à la suite der Armee,
Geiger, Hauptm. & la suite des 7. Inf. Regts. Prinz
Leopold und Ndjutant bei der 8. Anf. Brig,
ann; Hauptm. und Komp. Chef im 21. Jul.
egt.,
v. Hellingrath, Hauptm. und Battr, Chef im 3. Feld⸗
art. Regt. Königin Mutter, — Batenteihrer Charge,
Engel, Rineder, Set. 213. im 5. Feldart. Regt,
ein Patent vom 3. März I. 38, — verliehen.
Ulmer, ärhr.v.Reigenftein,v. Allweyer, Majore;-®.
und Bezirlsklommandeure bezw. in Nofenheim, Ingols
ftadt und Kaiferslautern,
Biherer, Major 5. D., fommandirt zur Wahrnehmung
der Geſchäfte des Vorftandes des Art. Depots Münden,
— als DOberitlts.,
Scobert, Elfäßer, Griesbed, Hauptleute z. D. und
Bezirköoffiziere bezw. bei ben Bezirkskommandos
Waſſerburg, Amberg und Würzburg, als Majore, —
harafterijirt.
Durh PVerfügung des Kriegsminiſteriums
Stöber, Self. Lt. des 1. Pion. Bats, bisher kom:
mandirt zur Art. und Ingen. Schule, zunächſt au
die Dauer eines Jahres zur Intend. 1. Armeelorps
zur Dienftleiftung lommandirt.
2841
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 13, November 1897.
Reinſch, Hauptm. von der Fortififation Ingolſtadt,
mit der geſetzlichen Penfion und mit der Erlaubniß
[ zum Tragen ber Uniform des 1. Pion. Bats. mit
den für Verabſchiedete worgefchriebenen Abzeichen der
Abſchied bewilligt.
Den 17. November 1897.
Hartmann, Sel. Lt. vom 3. Feldart. Negt. Königin
Mutter, zu den Ref. Offizieren dieſes Negts. verſetzt.
1897 — Militär-Modenblatt — Nr. 107
Bu 2842
Den 20. November 1897.
Gebhard, Major und Bats. Kommandeur vom 9. Auf.
Negt. Wrede, mit der gejeblichen Penſion und mit
der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform
mit den bejtimmungsmähigen Wbzeichen zur Disp.
geitellt.
Hien, Hauptm. a. D., ald Major,
v. Le Suire, Pr. Lt. aD, als Hauptm.,
Nitter und Edler v. Appell, Würth, Set. Lis. a. D.,
als Pr. Ltis. — Haralterijirt.
XIL (Königlich Sächfifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepeefähnriche xc.
A, Ernennungen, Beförderungen und Berjegungen.
Sm oaltiven Heere
Den 24. November 1897.
Henier, Major und Komp. Chef vom 7. Inf. Negt.
Prinz Georg Nr. 106, al Bats. Kommandeur in
da8 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Negent Luitpold
bon Bayern,
Richter, Major & la suite des 1. Feldart. Regts
Nr. 12 und Mdjutant im Generallommando, als
Abtheil. Kommandeur in das 2. Feldart. Negt. Nr. 28,
— verjeßt.
v. Zettenborn, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. Jäger-
Bat. Nr. 12, ald Adjutant zum Generallommando
lommandirt.
v. Shweinig, Hauptm. und Komp. Chef vom 3. Inf.
Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Quitpold von Bahern,
unter Stellung ä la suite dieſes Regts., vom 1. De:
zember d. Is. bis mit 31. Mai 1898 beurlaubt.
Schroeder, Hauptm. ä la suite des 4. Inf. Negts.
Nr. 103, Intend. Rath und Vorſtand der Intend.
der 3. Div. Nr. 32, als Komp. Chef in das 7. Inf.
Regt. Prinz Georg Nr. 106 verjegt.
dv. Seydlig-Gerftenberg, Hauptm. und Komp. Chef
vom 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiſer Wilhelm, König
von Preußen, ein Patent jeiner Charge verliehen.
v. Minckwitz, Pr. &t. vom Schüpen-(Füf.)Regt. Prinz
Georg Nr. 108, zum überzähl. Hauptm.,
Lorenz, Pr. Lt. vom 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinz
Regent Luitpold von Bayern,
Graf Platen zu Hallermund, Pr. Li. vom Schügen-
(Füſ.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, dieſen unter
Berjegung in das 1. Jäger» Bat. Nr. 12, — zu
Hauptleuten und Komp. Chefs, — befördert.
Schr. dv. Sedendorfj-Gudent, Pr. Lt. à la suite
des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107
und Intend. Aſſeſſor bei der Korps» Intend,, unter
Beförderung zum Hauptm, vorläufig ohne Patent,
zum Intend. Rath und Vorſtand der Intend., dev
3. Div. Nr. 32 ernannt.
Die Self. Lts.:
Alter vom Schügen-(Füf.)Negt. Prinz Georg Nr. 108,
Larraß vom 2. Yäger-Bat. Nr. 13, — zu Pr. Lt.
befördert;
Sachße vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich Auguft
Nr. 104, unter dem 30. November d. 8. von dem
Kommando bei der Unteroffizier-Vorjchufe enthoben.
dv. Winkler vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent
Luitpold von Bayern, unter Belafjung auf dem Etat
des Truppentheild, zum Intend. Aſſeſſor ernannt.
Fiſcher von demfelben Regt, vom 1. Dezember d. Is.
ab zur Unteroffizier-Vorichule kommandirt.
Haedenjtedt, Pr. Lt. vom 1. Feldart. Regt. Nr. 12,
unter Stellung & la suite dieſes Regts, zum Intend.
Aſſeſſor bei der Korps-Intend.,
Grünmeller, Hauptm. und Komp. Chef vom Fußart.
Regt. Nr. 12, in Genehmigung jeines Abſchieds
gejuches, mit Penfion zur Disp. geftellt und zum
Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk II Chemnitz, —
ernannt.
Tridon, Pr. Lt. von demfelben Regt., zum Haupt,
und Komp. Chef, vorläufig ohne Patent,
Schmidt (Mar), Sek. Lt. von demjelben Regt., zum
Pr. 2t., vorläufig ohne Patent, — befördert.
Die charakteriſ. Port. Fähnriche:
Frhr. v. Hammerjtein vom 1. (Leib-) Gren, Regt.
Nr. 100,
Sicher vom 4. Inf. Negt. Nr. 108,
Kirſch vom 5. Inf. Megt. Prinz Friedrich) Auguſt
Nr. 104,
Erner vom 7. Inf. Negt. Prinz Georg Nr. 106,
Heinemann, Tempel vom 8. Inf. Regt. Prinz
Johann Georg Nr. 107,
v. Mindwig, Müller dv. Berned vom Schüpen:
(Fũſ. Regt. Prinz Georg Nr. 108,
Claus vom 9. Inf. Negt. Nr. 138,
Hinze vom 10. Inf. Negt. Nr. 134,
Köring vom 11. Inf. Regt. Nr. 139,
Nothlauf vom 14. Inf. Regt. Nr. 179,
v. Ivernois vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
Frhr. v. Weld, Wilsdorf vom 2. Säger » Bat.
Nr. 13,
v. Watzdorf vom 3. Jäger-Bat. Nr. 15,
Schr. dv. Ziegler uw. Klipphauſen vom Gardes
Reiter⸗Regt.,
Frhr. v. Reitzenſtein vom 1. Königs-Huſ. Regt.
Ne. 18, — zu Port. Fähnrichen ernannt.
2813
Die harakterii. Bort. Fähnriche:
v. Borberg vom 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiſer Franz
Joſeph von Deiterreih, König von Ilngarn,
Rothe vom 3. Feldart. Regt. Nr. 32,
Franke vom Fußart. Negt. Nr. 12,
Mohrmann vom Pion. Bat. Nr. 12;
die Unteroffiziere bezw. Oberjäger:
vb. Loeben vom 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100,
Jungnidel, Steher vom 2. Gren. Regt. Nr. 101
Kaiſer Wilhelm, König von Preußen,
Deutihbein, Flechſig, Göbel vom 5. nf. Regt.
Brinz Friedrih Auguſt Nr. 104,
Schulze vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106,
Kutzleb, Node, Weiß vom 8. Inf. Regt. Prinz
Kohann Georg Nr. 107,
Bolge, Jung vom 9. Inf. Regt. Nr. 133,
Wigand, Weigandt, Berkling vom 10. Inf. Regt.
Nr. 134,
Werner vom 11. nf. Regt. Nr. 139,
Boißelier. vom 1. Jäger-Bat. Nr. 12,
Frhr. dv. Stralenheim vom Garde-Reiter-Regt.,
v. Polenz vom 1. Königs-Huſ. Regt. Nr. 18,
Weynert vom 3. Feldart. Negt. Nr. 32, — zu
Port. Fähnrichen ersannt.
Im Beurinubtenitande.
Den 24. November 1897.
Die Set. Lis. der Nei.:
Luboldt vom 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100,
Schredenbad, v. Pflugk vom 2. Gren.
Nr. 101 Kailer Wilhelm, König von Preußen,
Wäntig (Louis) vom 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinz-
Negent Yuitpold von Bayern,
Dürer vom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg
Mr. 107,
Stau vom Karab. Regt.,
Vogel vom 1. Feldart. Negt. Nr. 12;
die Se, Lis. von der nf. 1. Aufgebots:
Lomer vom Landiw. Bezirk Leipzig,
Dr. Küſter vom Landw. Bezirk Plauen,
Doss vom Landw. Bezirt Schneeberg, — zu Pr. Lts.,
Kühne, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirk Freiberg,
Nüdart, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots vom
Landw. Bezirk Zittau, — zu Hauptleuten;
bie Vizefeldwebel bezw. Vizewachtmeiſter:
Edhardt vom Landiw. Bezirt Meihen, zum Self. Lt.
der Reſ. des 1. (Leib-) Gren. Regts. Nr. 100,
Mühle vom Landiv. Bezirt Wurzen,
Wendihud vom Landw. Bezirk Dresden-Altt., — zu
Set. Lt3. der Rei. des 2. Gren. Regts. Nr. 101
Kaiſer Wilhelm, König von Preußen,
Dr. Rietſchel vom Landw. Bezirk Leipzig,
Dr. Otto vom Landw. Bezirk Meißen, — zu Set.
2t3. der Reſ. des 3. Inf. Regts. Nr. 102 Prinz-
Negent Luitpold von Bayern,
Maudfe vom Landiv. Bezirk Zwickau,
Regt.
1897 — Militar-Wochenblatt — Ar. ei
234
Mojig vom Landw. Bezirk Dresden-Neuſt, — zu
Self. Lts. der Rei. des 4. Inf. Regts. Nr. 105,
Dr. Alberti vom Landw. Bezirk Borna, zum Sel ft.
der Ref. des 6. Inf. Negts. Nr. 105 König Wilhelm II.
von Württemberg,
Priber vom Landw. Bezirt Schneeberg,
Heym dom Landıw. Bezirk Leipzig,
Weile vom Landw. Bezirk Döbeln,
Leuthold vom Landw. Bezirk Großenhain,
Ebert vom Landw. Bezirk Leipzig,
Boelderling vom Landw. Bezirl Dresden-Altit., — zu
Set. 8t3. der Re. des 7. Inf. Regts. Prinz Georg
Mr. 106,
Bruhns vom Landw. Bezirk Döbeln,
Hey vom Landw. Bezirt Wurzen,
Büttner, Jung, Ace, Richter (Alfred), vom Landın.
Bezirk Leipzig, — zu Sel. Lts. der Ref. des s. Sal.
Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107,
Dietrid vom Landw. Bezirk Leipzig,
Lippold vom Landw. Bezirk Zwidau, — zu Set
28. der Ref. des Schützen⸗(Füſ.)Regts. Prinz Georg
Nr. 108,
Seifert vom Landw. Bezirk Leipzig,
Roth vom Landw. Bezirk Zwidan,
Pfeiffer vom Landw. Bezirk Dresden-Altjt.,
Richter (Mar) vom Landw. Bezirk Leipzig, — zu
Sek. Lts. der Reſ. des 9. Inf. Negts. Nr. 133,
Rehwagen vom Landw. Bezirk Freiberg,
Höhne vom Landw. Bezirk Schneeberg,
Dr. Ruppin vom Landw. Bezirk Leipzig, — zu Sel.
Lts. der Reſ. des 11. Inf. Regis. Nr. 139,
Göpfert vom Landiw. Bezirk Dresden-Altft.,
Dr. tod vom Yandw. Vezirf Dresden:Neuft., — zu
Set. Lts. der Ne. des 1. Jäger-Bats. Nr. 13,
Kräbe, Behniſch, Conrad, Beder vom Land.
Bezirk Dresden-Altft., zu Set. Lis. der Rei. dei
2. Jäger-Bats. Nr. 18,
Schneider vom Landw. Bezirt Döbeln,
Plapmann vom Landw. Bezirk Wurzen,
Binding, Dr. Stobbe vom Landw. Bezirk Leipzig,
— zu Gef Lis. der Ref. des 3. Fäger-Bats.
Mr. 15,
Schr. v. Kalitſch vom Landw. Bezirk Bautzen, zum
Se. Lt. der Rei. des Garde-Reiter-Regts.,
Arnold vom Landw. Bezirk I Chemnitz,
Dr. Neumeijter vom Landw. Bezirk Leipzig,
v. Herder vom Landw. Bezirk Freiberg,
Hillmann vom Land. Bezirt Dresden-Altſt, — zu
Set. Lts. der Ref. des 1. Königs-Huſ. Regts.
Nr. 18,
Heymann dom Landw. Bezirk II Chemnig, zum Set.
Lt. der Ref. des 2. Königin-Huſ. Negts. Nr. 19,
Wittig vom Landw. Bezirk Leipzig,
Schmelzer vom Landw. Bezirk Zwidau, — zu Sel.
28. der Ref. des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiſer
Franz Joſeph von Deiterreih, König von Ungarn,
Miller vom Landw. Bezirk Borna,
Popp vom Landiv. Bezirt Plauen, — zu Gel. Lis.
der Rei. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, — be
fördert.
2845
Die Vizefeldwebel bezw. VBizewadtmeifter:
Frhr. v. Brandenftein vom Landw. Bezirk Borna,
Dr. Knoblauch vom Landw. Bezirk Leipzig, — zu
Sef. Lts. der Ref. des 2. Ulan. Negts. Nr. 18,
Scheider vom Landw. Bezirt Borna,
Zimmermann dom Landw. Bezirk Zwickau,
Stolle vom Landw. Bezirk Leipzig,
Gärtner vom Landw. Bezirk Borna, — zu Se. Lts.
ber Rei. des 1. Feldart. Regts. Nr. 12,
Ritterſtaedt vom Landw. Bezirk Dresden-Ultft.,
Ross vom Landiw. Bezirk Leipzig, — zu Set. Lts.
der Reſ. des 2. Feldart. Negts. Nr. 28,
Wieck vom Landw. Bezirk Dresden-Altſt, zum Gef.
Lt. der Rei. des Fußart. Negts. Nr. 12,
Edler v. Querfurth vom Landw. Bezirk Schneeberg,
Elauß vom Landw. Bezirk Döbeln,
BVeidli vom Landw. Bezirk Dresden-Altft., — zu
Gel. Lts. der Ref. des Pion. Bats. Nr. 12,
Stolz vom Landw. Bezirk Dresden-Neuft., zum Sek. Lt.
der Reſ. des Train:Batd. Nr. 12,
Müller, Worgiply, Drefler vom Landw. Bezirk
Dresden Altit.,
Blumer vom Landw. Bezirk Dresden-Neuft.,
Weſſer vom Landw. Bezirt Bauen,
Joahimi vom Landw. Bezirk Leipzig, — zu Sek
23. der Landw. nf. 1. Aufgebots, — be—
fördert.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 24, November 1897.
Bauer, Major und Batd. Kommandeur vom 3. Inf.
Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern,
in Genehmigung feines Abichiedsgejuches mit Penſion
und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen
Uniform mit den vorgefchriebenen Abzeichen zur Dip.
geitellt.
Scheffler, charakteriſ. Port. Zähne. vom 12. nf.
Regt. Nr. 177, zur Disp. der Erjapbehörden ent-
lajjen.
Kallenbach, charakterij. Oberſtlt. z. D, zulegt Mitglied
des Belleidungsamts,
Schäffer, Major z. D., zuletzt Bats. Kommandeur
im 4. Inf. Regt. Nr. 103, — unter Fortgewährung
der geſetzlichen Penſion und mit der Erlaubniß zum
Forttragen der bisherigen Uniform mit den vor—
geſchtiebenen Abzeichen, der Abſchied bewilligt.
Im Beurlaubtenſtande.
Den 24. November 1897.
Klötzer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Dresden-Altit.,
Näbe, Set. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Yandw.
Bezirls Leipzig,
Beidler, Pr. Lt. von der Fußart. 2. Aufgebots des
Landw. Beziris Großenhain,
1897 — Rilitär-Wochenblatt — Wr. 107
2846
Burgmann, Pr. Lt. von den PBionieren 2. Aufgebots
des Landw. Bezirks Leipzig, — behufs Ueberführung
zum Landſturm 2. Aufgebot® der Abſchied be-
willigt.
t. Im Samitätslorps.
Den 24. November 1897.
Dr. Mansfeld, Unterart vom Schüpens( Füj.)Regt.
Prinz Georg Nr. 108,
Dr. Riider, Dr. Schneider, Dr. Hendel, Unter
ürzte der Reſ. des Landw. Bezirls Leipzig, — zu
Aſſiſt. Aerzten 2. KL. befördert,
Dr. Klinger, Stabsarzt der Reſ. des Landw. Bezirks
Wurzen, mit der Erlaubniß zum Tragen der bis-
berigen Uniform mit den vorgeichriebenen Abzeichen,
Rohde, Alfift. Arzt 1. Kl. der Ref. des Landw. Bezirks
Leipzig, behufs Uebertritts in das Sanitätskorps der
Kaiferlihen Marine,
Dr. Rampoldt, Ajfift. Arzt 1. KL. der Landw. 1. Auf:
gebot3 des Landw. Bezirks Leipzig, behufs Ueber:
tritt8 in Königl. Preuß. Militärdienfte, — der
Abſchied bewilligt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegäminifteriums,
Den 23. September 1897.
Käppel, Roßarzt vom 2. Königin-Huſ. Negt. Nr. 19,
unter dem 30. September 1897 zur Landw. 2. Auf
gebot3 entlafien.
Den 28, Oftober 1897.
Krauje, Unterroßarzt vom 1. Feldart. Negt. Nr. 12,
unter gleichzeitiger Verjegung in das 2. Königin- Huf.
Negt. Nr. 19, zum Roßarzt befördert.
Den 19. November 1897.
Hartmann, Proviantamtsrendant beim Proviantamt
Leipzig, zum Vorjtand des Proviantamts Borna,
Lippmann, Provtantamtstontroleur beim Proviantamt
Leipzig, zum Amtsmitgliebe dieſes Probiantamts, —
ernannt.
Nöfner, Proviantamtsaffiit. beim Proviantamt Leipzig,
zur probeweilen Wahrnehmung der Gejchäfte des
weiten SKontroleur® beim genannten Proviantamt
bejehligt.
Den 20. November 1897,
Helm, Garn. Verwalt. Inſp. in Zwidau, als Amts:
voritand zur Garn. Verwalt. Truppen-Uebungsplaß
Beithain,
Goldhan, Garn. Berwalt. Inſp. in Dichap, ald Amts-
voritand zur Garn. Verwalt, Zwickau,
Müller, Kaſerneninſp. in Königsbrück, als Amts»
vorſtand auf Probe zur Garn. Verwalt. Oſchatz,
Mittag, Kaferneninip. in Dresden, ald Kontrolführer
auf Probe zur Garn. Verwalt. Nönigsbrüd, — unter
dem 1. Dezember d. 8. verjegt.
2847 1897 — Militär-Wohenblatt — Rr. 107 9848
Kaiferliche Marine.
Offiziere ıc. Gerde (Eduard), Korv. Kapitän, zum Kommandeur
Ernennungen, Beförderungen, Berfegungen :c. der 2. Mbtheil. der 1. Matrojen-Div.,
Menes Palais, den 29. November 1897. Jacobſen, Now. Kapitän, unter Entbindung von
Schr. v. Bodenhaufen, Kapitän zur See und Kom— jeinem Kommando zum Stabe des Obertommandos
mandant ©. M. 9. „Hohenzollern“, unter Belafjung | der Marine, zum Kommandanten S. M. Kreuzers
in dieſer Stellung bis zum Beitpunkt, zu welchem 4. Klaſſe „Geier“, — ernannt.
die Bejapung ©. M. 9. „Hohenzollern“ auf den P
vollen Ei Anfgefültt wird, 2 F Vertretung des Baqhmann, Kapitänlt., unter Entbindung bon jeinem
fehlenden Infpekteurs der 1. Marine-Inſp. beauftragt. ommando zur Dienftleiitung im Reich: Marine-Amt,
Graf v. Moltke, Korv. Kapitän mit Oberjtlieutenants- zum Stabe des Oberlommandos der Marine lom—
rang, unter Entbindung von der Stellung als Komemandirt.
mandeur der 1. Matrojen:Art. Abtheil., zur Dienft: | Sievers, Lt. zur See, von der Stellung als Aſſiſt.
leiftung im Reichs-Marine-Amt kommandirt. beim Torpedo:Verjuchstommando entbumden.
Janke, Korb. Kapitän, unter Entbindung von der | Yazaromwicz, Kor. Kapitän z. D., unter Entbindung
Stellung ald Kommandeur der 2, Wbtheil. der bon der Stellung als Büreauchef und Bibliothelar
1. Matrojen-Did., zum Kommandeur der 1. Matrofens bei der Marine-Alademie und «Schule, zur Dienſt
Art. Abtheil., leiftung im Reichs-Marine-Amt lommandirt.
Ordens = Verleifungen,
Breufen, Sachſen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt Seine Majeſtät der König Haben Allergnäbigft
gerubt: geruht:
dem Hauptmann Meſſing im Eiſenbahn-Regt. Nr. 1 den nachbenannten Offizieren die Erlaubnig zur An
den Rothen Adler-Orben vierter Klaſſe, legung der ihnen verliehenen Nichtſächſiſchen Inſignien
dem Premierlieutenant Saenger in demſelben Regt. zu extheilen, und zivar:
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe, j j
dem Feldwebel Siptroth in bemjelben Regt. das * —— Dalara ig *
Allgemeine Ehrenzeichen,
dem Selonduentenam Kleinſchmidt in demſelben Regt. dem Hauptmann = a. —— J des 5. Int.
die Rettungs- Medaille am Bande, — zu verleihen. | Regts. Prinz Friedrich Auguſt Nr. 104;
des Komthurkreuzes des Könlglich Württembergifcen
Ordens der Krone:
Bayern. Allerhöchſtihrem dienfttuenden General à la suite,
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold, Generalmajor Hingit;
des Königreihs Bayern PVerwejer, haben im Namen mr: ;
Seiner Majeftät des Königs Sic Alergnäbigt de Furilid) Waldedicien ge nn Kae
bewogen gefunden, den nachgenannten Offizieren die Er dem — — Fri — 1. Aufgebots Ber»
faubniß zur Annahme und zum Tragen Nichtbayerifcger | Mann des Landw. Bezirks Leipzig.
DOrdendauszeichnungen zu ertheilen, und zwar: — — —
des Königlich Preußiſchen Rothen Adler⸗Ordens Staiferliche Marine.
vierter Klaſſe: . Seine Majeftät der Kaifer und König haben
dem Hauptmann Frhrn. v. Godin, & la suite des Allergnädigſt geruht:
——— Son EURE; dem Kapitänlieutenant Kirchhoff den Rothen Adler
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe des Königlich Drden vierter Klaſſe,
Sächſiſchen Albrechts-Ordens: dem Lieutenant zur See Lange den Königlichen Kronen:
dem Premierlieutenant Frhrn. v.Branca des 2. Schweren | Orden vierter Klaſſe, — zu verleihen.
Neiter = Regts. valant Kronprinz Erzherzog Rudolf 2
von Dejterreich, kommandirt zur Equitationsanftalt ;
des Ritterkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Deiterreihiihen Franz Joſeph⸗Ordens:
dem Premierlieutenant dv. Nagel zu Aichberg, & la
suite des 2. Ulan. Negts. König, fommandirt als
Adjutant zum Stabe der 4. Armee-|nip.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtpreußiiher Orden ertheilt:
de8 Komthurkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Deiterreihiichen Franz Joſeph⸗Ordens:
dem Korvettenlapitän Pohl;
der zweiten Klaſſe des Kaiſerlich und Königlich
Oeſterreichiſchen Ordens der Eijernen Krone:
dem Korvettenfapitän Wenpel.
2849
1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 107
2850
Anzeige,
betreffend die vom der Landes-Aufnahme veröffentlichten Mektifhblätter im Mafftabe 1:25 000,
Im Anſchluß an die dieffeitige Anzeige vom 9. Oftober 1897 wird hiermit befannt gemacht, daß nachſtehende
Blätter erfchienen find:
Nr. 1940. Salzbergen,
2012. Sclevehaufen,
2139. Ottenſtein,
2147. Bodhorft,
1942. Mettingen,
2072. Alftätte,
2140. Ahaus,
2209. Stadtlohn,
2435. Ahynern,
1945. Ofterfappeln,
2078. Lengerich,
2141. &
2210. Roesfeld (Weit),
2509. Soeft und 2510. Anröchte.
2007. Rheine, 2009. Tedlenburg,
2079. Iburg, 2080. Borgholshaufen,
2145. Dftbevern, 2146. Versmold,
SHorftmar,
2211. Koesfeld (Oft), 2364. Wabersloh,
er Vertrieb erfolgt durch die BVerlagsbuhhandlung von R. Eiſenſchmidt hierſelbſt, Neuſtädtiſche
D
Kichftraße Nr. 4/5.
Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 Marl.
Berlin, den 24. November 1897.
Königliche Landes: Aufnahme,
Kartographiſche Abtheilung.
Steinmeh,
DOberft und Abtheilungschef.
Journaliſtiſcher Theil.
Militärifhe Geſellſchaft zu Berlin.
Der nächſte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwod, den 1. Dezember, abends 7 Uhr
in der Rriegdalademie, Dorotheenftr. 58/59
ftatt.
Vortrag: „General dv. Moltkes Einwirkung auf den
ftrategiichen Gang des Krieges 1864“, ge
halten von Premierlieutenant dv. Holzing
vom 1. Badiſchen Leib = Dragonerregiment
Nr. 20, fommandirt zur Dienftleiftung beim
großen Generalftabe.
Der Einfluß der Seegewalt auf die Sriege des
19. Jahrhunderts.
(Mit Skiygen.)
- (Schluß.)
Kämpfe in Mitteleuropa.
Es ijt für das Verjtändnii der Bedürfniffe unferer
heutigen Zeit entichieden unglüdlich gewejen, daß in
denjenigen Kämpfen, welche in diefem Jahrhundert auf
mitteleuropäiichen Kriegsſchauplätzen ausgefodjten wurden
und in erjter Linie daS Intereſſe unjerer Militär:
hiſtoriler erregten, die Seegewalt eine nur untergeordnete
Rolle geipielt hat. Die Folge war, daß weite Kreiſe
aufhörten, fi mit maritimen Fragen zu bejchäftigen.
Es bildete fi die Meinung, Deutjchland dürfe jeine
Kräfte nicht dadurch „zeriplittern“, daß es neben jeinem
ſtarlen Landheere auch eine ad)tunggebietende Flotte
beanjprude. Im Beſtehen einer Flotte neben
der Armee kann gewiß nie eine Jerjplitterung,
iondern nur ein Zuwachs an Kraft erkannt
werden. Beide jind gleihwerthige Waffen in
der Rüftlammer des Staates.
Oeſterreich iſt durch alle Phajen feiner Geſchichte
hindurch eine fontinentale Macht gewejen. Seine
Küftenausdehnung war gering; es fehlten aufjtrebende
Handelsjtädte und eine auf den Export angemiejene
Induftrie. Die militärtiche Lage änderte ſich immer
bin, als der Katjerftaat durch den Befig der Lombardei
und Venetiens beide Ufer des Adriatiſchen Meeres be-
herrſchte. Es war Mar, daß Truppentheile aus Krain,
Iſtrien, Dalmatien und Ungarn leichter die Ebene der
Lombardei erreichen fonnten zur See, wie im Fuß—
marſche oder ſpäter im Cijenbahntransporte über bie
Alpen. — Gering war die maritime Macht des Kaiſer—
jtante8 während des Krieges von 1848. Den vers
einigten Sardiniihen und Neapolitaniſchen Gejhwadern
fonnte nichts Gleichwerthiges entgegengejtellt werden.
Marihall Radeply hat das Fehlen der Seegewalt
während der Operationen an Minco und Adige
jchmerzlic, empfunden. Es war ihm unmöglich, jeine Ber:
bindungen über die See nah Triejt zu führen, nur der
Weg über die Alpen blieb offen. Da derjelbe von Venedig
aus in der Flanke bedroht wurde, mußten erhebliche
Kräfte des ohmedied nicht jtarfen Heeres zur Dedung
der Etappenlinie detachirt werden. Dem Feinde blieb es
unbenommen, der Nevolution in Venedig aus anderen
Theilen Staliens Kräfte zuzuführen.
Die enticheidenden Siege der Franzoſen im Feld—
juge von 1859 wurden viele Meilen von der Küfte
entfernt errungen und dod) hat aud) zu ihnen die See—
gewalt ihren Theil beigetragen. Von den ſechs Fran:
zöjifchen Armeelorps überjchritten nur zwei die Alpen,
die anderen wurden von Marjeille, Toulon und Algier
aus zu Schiff nad) Genua übergeführt. Man bedente,
welche Vortheile die Dejterreiher gehabt hätten, wenn
das Franzöfiihe Heer durchweg auf den langjamen
Alpenübergang angewiejen gewejen wäre. Bei richtigen
Maßnahmen hätte es gelingen müſſen, die Sardiniiche
Armee vereinzelt zu jchlagen. — Die Ausihiffungspunkte
der Franzofen an der Riviera lagen ftrategiich ungemein
günjtig. Der weitere Vormarſch führte in die Flanle
2851
1897 — Milttär:Wodenblatt — Nr. 107
2352
ber über den Teifin vorrüdenden Defterreiher. Der
Kampf begann für Letztere fofort unter jehr mißlichen
Verbältnifien.
Unabhängig von den Operationen der Feldarmeen
und erſt, al3 dieſe ihre entjcheidenden Schlachten bereits
geihlagen Hatten, fam es im Nahre 1866 zu einem
Zulammenftoße der Defterreichiihen mit der ihr an
Zahl und Güte der Schiffe ſtark überlegenen Stalientichen
Hlotte in der Adria. Auf die taktischen Lehren der
Schlacht von Liſſa einzugehen, möge Fachleuten über:
lafjen bleiben. Aber auch wir Laien dürfen aus ihr
etwas entnehmen: Der Geiſt der Schiffäbelagungen, ihre
Seetüchtigfeit und Führung, nicht das beſſere Schiff an
und für fich, gewinnen die Seeſchlacht. Auch auf dem
Meere braucht der Führer die Feinde nicht zu zählen,
jolange er feiner jelbit umd feiner Untergebenen jicher
ift. — Es wäre andererſeits gewiß unrichtig, auf den
Bau guter Schiffe verzichten zu wollen, weil die Be-
fagungen anerkannte Tüchtigkeit befigen. In einem
Lande mit allgemeiner Wehrpflicht, wo der Soldat wie
der Matroje die Blüthe des Woltes verförpern, können
die beite Waffe und das bejte Schiff immer nur gerade
qut genug jein.
Am meijten hat die Sergewalt eingewirktt auf Die
Kämpfe um den Beſitz Schleswig-Holfteins. Nicht mit
Unrecht haben Engliihe Schriftjteller Dänemarks ftra-
tegiſche Bedingungen mit denjenigen Griechenlands ver:
glihen. Das Feſtland beider Staaten bildet eine lang-
geſtreckte Halbinjel; beide befigen eine fehr ausgedehnte
Küftenlinie und einen Archipel von Inieln. Nur in zwei
Beziehungen find Abweichungen vorhanden. Während
die öden und Ichwachbevölferten Gebirgstandichaften des
Griechiſchen Feitlandes die Operationen eines Heeres auf
das Meußerite erjchweren und buch Verpflegungs-
rüdfichten einſchränken, ift die Halbinfel Jütland vergleiche:
weiſe fruchtbar, bevölkert und von guten Straßen durch—
zogen. Dann liegt die Dänische Hauptſtadt auf einer Juſel,
die Griechijche auf dem Feitlande. Es war ein mißlicher
Umjtand, auf den der General v. Moltke in feinen Dent:
ichriften vom Jahre 1864 immer wieder hinwies, daB
der Kampf durch die Belegung Jütlands allein nicht
zum Abſchluß gebracht werden tonnte Nur mit
Hülfe der Seegewalt war Dänemarf vollitändig
niederzufämpfen. Ueber dieſe verfügten die Deutjchen
weber im Jahre 1848 noch 1864. Den Dünen
ftanden die Meeresftraßen offen; überall dort, wo
die augenblidtihe Yage dazu einlud, konnten ſie
Truppen landen und diefelben wieder auf die Schiffe
in Sicherheit bringen, wenn Gefahr im Verzuge war.
Daraus erwuchs ihnen eine foldye Fülle von günstigen
ſtrategiſchen und taftifhen Situationen, daß ihre
numerische Unterlegenheit reichlich aufgewogen wurde,
Es ſei dies an einzelnen Beilpielen erörtert: Am
23. April 1848 wurden die Dünen bei der Stadt
Schleswig don dem Deutjchen Bundestontingent unter
dem General Wrangel geichlagen. Sie zunen fich unter
dem Schuß ihrer Kriegsſchiffe nach den Inſeln Allen und
Fünen zuräd. Hier jtanden jie in einer Flankenſtellung
zum weiteren Wormariche des Feindes. Die See
gewalt geitattete ihnen, jederzeit wieder zur Offenfive über:
zugehen. Das X. Deutiche Armeelorps biteb im Sunde:
witt, Alfen gegenüber ftehen, General Wrangel ſetzte den
Vormarſch nah Norden fort und gelangte bis vor
Kolding. Als dann fpäter infolge dDiplomatifcher Jnter-
ventionen dem Deutjchen Heere der Rückzug ans
befohlen wurde, gingen die Dänen von Alſen aus
zum Angriff vor, ein Gefecht bei Gravenſtein verlief
für fie fehr günftig. Ste nahmen dann eine Stellung
bei Düppel, Front nad) Weiten, ihre Verbindungen
nah Alſen Hinter fih. Ein Angriff der Deutſchen
im Juni wurde mit Hülfe der Sciffsfanonen ab—
oeichlagen. — Am 20. Mai 1849 wurde von den
Preußen Kolding bejegt. Wieder wich nur ein Theil
der Däniſchen Armee nah Norden aus, ihre Haupt:
fräfte gingen nach Fünen über. Fridericia wurde von
den Deutichen eingeichloffen. Einen befeftigten Küftenort
von der Landfeite nehmen zu wollen, wenn man ihn
nicht auch von ber See abſchließen kann, wird immer
ein mißliches Unternehmen bleiben. Verſtärkungen und
Proviant können ihm jederzeit zugeführt werden. Dem
Feinde ift es unbenommen, überraichend an irgend einer
den Belagerern beſonders gefährlichen Stelle zu landen.
So geihah es hier. An der Nacht vom 5. zum
6. Juli wurden Däniſche Truppen im Norden umb
im Süden der Feitung ausgeſchifft. Nach mörderiſchem
Kampfe mußte das Schleswig-Holſteinſche Heer unter
dem Berlujt zahlreicher Artillerie den Rüdzug antreten.
Während dieſer ganzen Kämpfe hatten die Dänen
die Häfen in der Nord: und Ditiee blodirt und dem
feindlichen Handel jehr erheblichen Schaden zugefügt.
Ein Wuthſchrei ging durchs Deutihe Land. Alle
Parteien wurden plößlih einig, Won den Liberalen
und Demokraten noch mehr wie von den Konſervatiwen
wurde die „maritime Erhebung“ Deutichlands und bie
jofortige Beſchaffung einer „achtunggebietenden“ Flotte
gefordert. Freiwillige Flottenbeiträge gingen ein, bie
Nationalverſammlung in Frankfurt bildete einen Marine:
ausſchuß und bewilligte 6 Millionen Thaler für Flotten-
zwede. — Mber jo schnell wie dieſe Begeifterung
entjtanden war, fo ſchnell verflog fie auch, ala die
Binnenländer mit Erftaunen innewurden, daß ſich zur
Noth wohl ein Heer aus dem Nichts hervorzaubemn
läßt, eine feiftungsfähige Flotte nicht. Fahrzeuge
fonnte man faufen, auch die Armirung lieh fi
beichaffen; aber wenn die neuen Kriegsſchiffe den
Dänen entgegentraten, dann zeigte ſich bald, wie gering:
werthig troß aller perjönlichen Tapferkeit das Perſonal
war. Der metterfejteite Seefahrer ift eben noch lange
fein Kriegsſchiff-Matroſe. Die Disziplin, dad militärifche
Denken und Fühlen iſt zur Sce wie zu Lande bie
unerläßliche Vorbedingung des friegeriichen Erfolges.
Die vielfachen Miberfolge der Holländer am Ende
ihrer Nämpfe gegen die Briten im 17. Jahrhundert
find wohl mit Necht auf ihren Mangel an foldatiichen
Eigenschaften zwrücgeführt worden. Kein Staat barf
die Errichtung einer Flotte anf den Augenblid
der Gefahr verichieben.
Unter dem Spotte und Hohne des Auslandes
famen die Reſte dev Deutichen Flotte unter den
Hammer. Am Engliichen Sonntagsblatte „Eraminer“
2853
war damald zu leſen: „Unter anderen Grillen hielt
dad Deutiche Neid, im Fahre 1848 es aud für würde—
voll und groß, eine Deutſche Flotte auf die Beine zu
bringen. Dieje Flotte eriftirte freilich nur dem Namen
nad. Wie dad Reid) nur der Schatten eines Reiches
war, jo war aud) die flotte nur der Schatten einer
Flotte.“ — Nicht oft genug können jene Seiten tiefen
Niederganged an unſerem Geifte vorüberziehen. Wir
müjjen aus ihnen lernen, dab die Werth:
Ihäßung, welde und dad Ausland entgegen-
bringt, einzig und allein bemefjen ift nad der
Kraftentfaltung, deren wir fähig find.
Aehnliche Verhältnifje wie die Kämpfe von 1848/49
zeigte der Srieg von 1864. Hatte fic auch bis dahin
eine Heine Preußiſche Flotte gebildet ımd Proben von
Muth und Unternehmungsgeift abgelegt, jo war fie
doch viel zu ſchwach, um den 18 Däniſchen Hochſee—
Kriegsdampfern gegemübertreten zu können. Die Defter-
reicher aber gebrauchten fo viel Zeit zur Mobilmahung
ihrer Seeftreitkräfte, daß erjt gegen Ende des Krieges einige
Schiffe in den nördlichen Meeren erjchienen. Wiederum
wurden die Küſten der Dft- und Nordſee blodirt;
wieder litt der Preußiiche Handel unſäglichen Schaden;
wieder geftattete die Seegewalt den Dänen, ungehindert
Truppen zwilchen ihren Inſeln und Jütland hins und
herzuſchieben.
Der erſte Theil der militäriſchen Werke des großen
Feldmarſchalls läßt uns einen Einblick in das tiefe Ver—
ſtändniß thun, mit welchem dieſer allumfaſſende Geiſt auch
Fragen der Seekriegsführung durchdrungen hat. Im
Großen wie im Kleinen zeigt er ſich vertraut mit dem
Weſen des „amphibiichen Krieges“. Wie ſchwer hat
feine von Initiative durdglühte Natur die Feſſeln
empfunden, welche die Seegemalt des Gegners jeinen
Entwürfen auferlegte! Immer wieder fommt er darauf
zurüd, daß die Ofkupation von Jütland nie ein aus:
Ichlaggebender Erfolg jein könne. „Irgendwo muß
man doch über das Waſſer.“ Die Verhältniffe eines
Ueberganges nad Fünen und Uljen werden auf das
Eingehendite jtudirt. Hauptjächlich auf jein unausgeichtes
Drängen hin wurde jchliehlih die Unternehmung gegen
Alien genehmigt, trogdem die Flotte bei ihr nicht mit
wirlen fonnte. Sowie diefer Schlag gelungen, ordnete
er den Transport des Uebergangsmaterials nad) Kolding
an, um ein fombinirtes Preußiich-Defterreichifches Korps
nad Fünen zu führen. Ein ausdrüdlicher Königlicher
Befehl war nöthig, um diejes Unternehmen zu verhindern
(Seite 181). Als dann das Einlaufen der Oeſter—
reihijhen Flotte in die Dftiee die Möglichkeit zu
bieten ſchien, durch eine Schlaht die Seegewalt zu
erlämpfen, da erwacht jofort fein bis dahin zurück—
geitellter Lieblingsplan von Neuem: die Landung in
Seeland in unmittelbarer Nähe der feindlichen Hauptitadt.
Die Siege Preußens im Jahre 1866 wurden zu
Lande erfochten, und aud in den Jahren 1870/71
jollten die großartigen Erfolge der Armee die Auf-
merfjamteit von den Ereigniffen zur See ablenten. —
In den Kriegsplänen der Franzofen hatte die Aus:
nußung der Seegewalt eine große Rolle geipielt. Man
gedachte unter ihrem Schuhe 30 000 Mann auserlejener
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 107
2854
Truppen an den Deutichen Küften zu landen, dadurch
einen großen Eindrud auf den Feind hervorzubringen,
Dünemark zum Eintritt in den Strieg fortzureißen und
einen erheblichen Theil des Preußiichen Heeres an der
Küfte feitzuhalten. Die Deutihe Heeresleitung kannte
diefe Abfichten und jah in ihnen etwas Erwünſchtes.
Schon in dem Memoire, welches General v. Moltle im
Winter 1868/69 über den Kriegsfall mit Frankreich auf:
jebte, heißt e8: „Die Ueberlegenheit, weldje wir glei)
anfangs in den Norbdeutichen Kräften befigen, wird noch
wejentlich gnefteigert werden, wenn die Franzoſen fi) auf
Erpeditionen gegen die Nordſeeküſten einlafjen.“ Als
dann der Krieg wirklich ausbrach, wurden die 17. In—
fanteriedivifion bei Hamburg, die Garde» Landwehr:
divifion bei Hannover, die 2. Yandwehrdivijion bei
Bremen verjammelt; die 1. und 3. Landwehrdiviſion
echelonnirte man bei Schneidemühl, Magdeburg, Stettin,
Glogau, Pojen und Tilfit jo an den Eifenbahnen, daß ihr
Transport nad) der Küſte auf einen kurzen Befehl hin
beginnen fonnte (Generaljtabswert 5.82). Immerhin waren
zunädjit etwa 78000 Mann in der Heimath feitgehalten. —
Wir haben auf den Eindrud der Landungsdrohungen
der Alliirten an der Küfte der Oſtſee während des Krim—
frieges hingewiejen. Im Jahre 1870 war der Nach—
theil nit jo groß. Die Ueberlegenheit über den
Gegner war ohnehin bedeutend. Die Truppen, welche
mit dem Küſtenſchutze beauftragt wurden, hätten dod)
nicht glei) anfangs nad) der Franzöfiihen Grenze
transportirt werden können, da alle Erjenbahnlinien in
Anſpruch genommen waren. Feindliche Diverfionen
waren nur in den eriten Stadien des Krieges zu
erwarten. — Aehnlich wie die Mobilmadjung des
Feldheeres verzögerte fich infolge jchlechter Vorbereitungen
auch die Indienſtſtellung der Franzöſiſchen Flotte. Als
ſie zum Auslaufen bereit war, hatten die Siege von
Wörth und Spicheren eine neue Situation geſchaffen.
Bon Diverfionen an Deutſchen Hüften verlautete nichts
mehr.
Die Landungspläne waren ein fehler in den
jtrategiichen Berechnungen der Franzoſen geweſen.
Sie wußten, daß die Deutjchen mit Uebermacht an der
Grenze auftreten fonnten. Die Pflicht ihrer Heeres:
leitung wäre gemwejen, hierher, an den Drt der Haupt:
enticheidung jeden irgend verfügbaren Mann heran:
zubringen. Man fonnte nicht anführen, daß aud)
der Gegner fi) um eine Macht ſchwächen mußte, die
den Sandungstruppen an Zahl mindeitens gleich kam.
Das feindliche Wehrſyſtem war bekannt, und man wußte,
da den Franzöfiihen Truppen eine Uebermacht militäriic)
ausgebildeter Reſerve und Landwehrformationen entgegen =
geftellt werden konnte. — Diverjionen, wie die hier
geplanten, kann ſich nur der Stärkere erlauben.
In einem Sriege des Zweibundes gegen Deutichland
fünnte feine Kritit ihnen die Berechtigung abſprechen.
Der Ueberſchuß an Kraft, welchen unjere Gegner be:
ſitzen, ift auf diefe Weife nüßlich zu verwenden. Die
Abwehr von Landungsverjuhen fällt in das Reflort
der Flotte, da wir, ald die Schwächeren, jeden Land—
joldaten an der Grenze gebrauchen. Wir haben aus
friegsgeichichtlichen Beiſpielen gezeigt, daß die Flotte
2
— — — — nn
ihrer Aufgabe nur gerecht werben lann, indem fie bie
Seegewalt in dem eigenen Meeren erlämpft und Die
feindliden Ausgangshäfen blodirt. Es ijt von zu:
ftändiger Stelle oft darauf hingewieſen worden, daß
fie zur Erfüllung diefer Pflichten in der jegigen Stärke
nicht im Stande ilt. —
Bon großem Nußen war den Franzoſen im Jahre
1870 die Seegewalt im Mittelmeere. Bei Ausbrud)
des Krieges jtanden erhebliche Mengen vortrefflicher
Truppen in Algier und in Rom. Sie haben jpäter
bei Wörth, Sedan und Paris gefochten. Sehen wir
den einfahen Fall, dab den Deutichen die Engliſche
Seemadht zur Verfügung geitanden hätte, jo wäre ihre
Ueberführung nad) der Heimath in Frage geftellt geweien.
Die geringe Energie ber Franzöfiichen Flotte in
der Nord: und Ditiee ift auf den lähmenden Eindrud
der ſchnell aufeinander folgenden Deutſchen Landfiege
zurüdzuführen. Uber ohne Einfluß war auch hier die
Seegewalt nit. Während des ganzen Krieges war der
Deutihe Seeverlehr vollitändig abgeichnitten, Die
Deutihen Seehäfen wurden blodirt, die Handelsflotte
war in ihrer Thätigfeit gelähmt; viele Kauffahrtei-
ſchiffe fielen feindlihen Kreuzern in die Hände —
Damals betrug die Ladefähigleit unſerer Handelsflotte
1146 000, heute zählt fie über 4 Millionen Regifter:
tonnen, im Jahre 1870 hatte der Hafenverfehr von
Hamburg einen Umjap von nod) nicht 2 Millionen, im
Jahre 1896 einen joldyen von 7 103 862 Tomnen.
Velden zermalmenden Schlag unjere Schifffahrt, unfer
Handel, unjere Induftrie und damit der National-
wohlſtand erleiden würde, wenn wir in einem zufünftigen
Siriege wieder nicht im Stande wären, unjere Häfen vor
Blodade zu ihüpen und für den Aus- und Einlauf
ber Handelsſchiffe offen zu halten, dies iſt von berufener
Seite jo oft umd eindringlich geichildert worden, daß
auf weitere Ausführungen verzichtet werden kann.
Auch auf die Wichtigkeit wurde hingewieſen, melde
die Waffeneinfuhr aus England für die Auſſtellung
der Republilaniſchen Heere in ber zweiten Hälfte bes
Krieges beſaß. Als die Deutiche Regierung Beſchwerde
erhob, antwortete die „Times“ mit der Frage: „Wo
it die Deutiche Flotte?“ — Dieſe Frage: „Wo ift
die Deutiche Flotte?“ wird mit jedem künftigen Jahre
immer jchärfer und eindringlicher an unſer Ohr Hingen.
Nur Macht giebt Rechte. Möge dieje Einjicht
immer tiefer in das Bewußtjein des Bolles und
feiner Bertreter eindringen zum Nutzen und
Wohl des VBaterlandes und zur Fejtigung feiner
Stellung im Rathe der Bölter!
Bir haben aus der Geſchichte des zu Ende gehenden
Jahrhundert? erjehen können, welchen ausichlaggebenden
Einfluß die Seegewalt in jehr vielen Kriegen defjelben
ausübte. Hierauf hinzuweiſen erichien ald eine nicht
undantbare Aufgabe, da unjere eigenen Kämpfe, welche wir
vorwiegend jtudiren, reine Landkriege waren und daher
nicht alle Verhältnifie des großen Krieges erichöpfend
zur Darftellung bringen. Darin liegt eine gewiſſe
Gefahr. ES jei geitattet, jie an einem Beilpiele zu
erläutern. Die Siege ſchnell vorrüdender Feldarmeen
1897 — Militär-Wochenblatt — Re. 107
2856
hatten in den Feldzügen von 1859 und 1866 zu einer
Unterjhäßung des Einflujjes geführt, welcher der Zeitung
in der Kiriegführung unwiderruflich zuſteht. Wir haben
dies im Kriege von 1870/71 jchmerzlich büßen müflen. —
Unjere allgemeinen politiihen Verhältniſſe deuten
darauf hin, daß wir jehr plöplid zum Beweiſe ge
zwungen fein Zönnen, ob wir „amphibiſche Sriege* zu
führen im Stande find, wie jie in diefem Jahrhundert
Franfreid in Algier, Mexiko, Tonkin und Madagastar,
England am Kap und in Wbejlinien, beide Staaten
zufammen in China zu bejtehen hatten.
Der „amphibiice” Krieg verlangt ald Grund:
bedingung feines Erfolges Schnelligkeit und Energie.
Oft wird feine Eindrudsfähigfeit überhaupt verloren
jein, wenn ed nicht gelingt, ihm unter Außnußumg
einer ſich bietenden günjtigen Gelegenheit ohne jeden
Aufſchub zu beginnen. Dies iſt nur möglich bei den
allerpeinlichiten Worbereitungen. Es ſei verſucht, fie
nachſtehend zuſammenzuſtellen.
1. Die zu Truppentransporten nothwendigen Fahr—
zeuge müſſen zu allen Zeiten in genügender Anzahl
vorhanden und zum ſchnellen Gebrauch vorbereitet jein.
2. Das für die Verichiffung von Truppen noth
wendige Material iſt in Depotd geeigneter Seehäjen
bereitzuftellen. Der größte Theil dieſes Materials
wird fo beichaffen fein können, daß es für Schiffe jeder
Art und Größe verwendbar iſt.
3. Sehr wichtig erfcheint die Tagung einer jtändigen,
aus Generaljtabs:, Marineoffizieren und technijchen Mit
gliedern bejtehenden Kommiſſion. Auf die Dei:
theilung ift Werth zu legen. Werden nur der Marine
oder nur dem Landheere die Vorbereitungen über:
wiejen, jo könnten leicht die Bedürfniſſe der anderen
Macht nicht genügende Berüdjichtigung finden. — Die
Kommilfion wird am bejten an einem großen Hafen:
plaße tagen. Ihr füllt die Ueberwachung des unter
1 und 2 beichriebenen Material zu. Sie bat bie
Transportverhältnijje der Handeläflotte zu ſtudiren, alle
Neuerungen zu begutachten, jelbjt Neuerungen in Bor
ſchlag zu bringen und jchließlich folgende Anleitungen
außzuarbeiten:
a) für die Vorbereitung der Truppen, des Materials,
jowie der Trausportſchiffe zu Seereijen;
b) für die Einjdiffung vom Hafenquai aus oder
mittel Booten, Flößen :c.;
c) für die Seereije jelbit;
d) für die Ausihifjung von Truppen und Kriegs
material in Häfen oder an offener Küfle.
4. Diefe Anleitungen müſſen Gemeingut aller
Generalitabß- und höheren Truppen= wie Marineoifiziert
werden in derſelben Weile wie die Beſtimmungen
über Kolonnen und Train, Eiſenbahndienſt :c.
5. Gemiſchten Striegsipielen von Land: umd Ser
offizieren, Generalitabsreifen, denen die dee von
Landungen zu Grunde gelegt it,
6. Eine umd Wusladeübungen im Bereiche der an
den Küſten ftationirten Armeelorps, ſowie ſchließlich
7. Vereinigten Land» und Seemanövern, wie fie von
den Ruſſen dieſen Sommer ausgeführt wurden, ül
Wichtigkeit beizulegen. Die Koften werden ſich in
2857
friegeriichen Nußanmendungen, zu welchen wir gezwungen
werden können, reichlich bezahlt machen.
Eine jolhe Organtjation würde der Regierung und
der Diplomatie eined Handelsſtaates im Berein mit
einer achtunggebietenden Flotte eine ſcharfe und wuchtige
Waffe in die Hand geben. Sie wäre micht hoch genug
anzuſchlagen in Beitläuften, in denen alle Kultur
itanten danach tradjten, fich überjeeiiche Gebiete an-
zugliedern. Man kann ſehr wohl ſchlecht vertheidigte
ſKtüſtenſtädte durch die Flotte m Beſit nehmen laſſen,
um ſie und ihr Hinterland dauernd zu behaupten,
gebraucht man Landtruppen.
Soll eine Korpsartillerie beſtehen bleiben, oder die
gefammte Artillerie auf die Divifionen vertheilt werden?
Die eingehende Beichäftigung mit unſerem lebten
Kriege lehrt, dab ſelbſt mit größter Energie durch—
geführte Infanterienngriffe nicht zum Ziele führen, bevor
nicht die feindliche Artillerie niedergelämpft oder theil-
weile zum Schweigen gebradt if. Diefe Erfahrung
gewinnt durch die Fortichritte der Waffentechnik, durch
das rauchſchwache Pulver, die größeren Schußweiten,
ſowie die größere Schnelligkeit im Schießen nur an
Bedeutung.
Dad Ererzir » Reglement für die Feldartillerie von
1892 fchreibt deshalb in den Ziffern 320 und 329 vor,
dab beim Angriff wie in der Vertheidigung in der
Regel die gefammte Artillerie zur SHerbeiführung der
Heuerüberlegenheit über den Gegner frühzeitig in Thätig-
feit zu bringen if. Damit bat fi ımjere moderne
Taltil von dem Begriff einer zurücdzuhaltenden Artillerie
maſſe frei gemacht und will die volle Kraft aller
vorhandenen Gejchüße bereit? zur Durhführung des
Artillerielampfes einjeben.
Um dies zu erreichen, ift die Artillerie zur Seit
in allen Heeren — (abgejehen von den reitenden
Batterien, die in Verbindung mit der Kavallerie kämpfen,
und den fchweren Batterien, die beim Angriff befeftigter
Stellungen mitwirten) — auf die Armeelorps vertheilt.
Ste ijt hier zum Theil als „Divifiondartillerie* den
Diviftonen, zum Theil als „Korpsartillerie“ den kom—
mandirenden Generalen zur Berfügung geftellt. Rußland
maht hiervon allein eine Ausnahme, indem es im
Kriegsfall die gefammte Artillerie gleihmäßig auf die
Divifionen vertheilt.
Die Ordre de Bataille aller übrigen Armeen weift
jomit innerhalb der Korps — mögen dieje im zwei
oder drei Divifionen gegliedert jein — gemifiermaßen
zwei Arten vom Urtillerie auf: die Divifiond- umd die
Korpsartillerie.
Angefihts der Vorichrift des Meglementd für bie
Artillerieverwendung im Gefecht fragt es fich, ob dieſer
Unterſchied in der Gliederung weiter fortbeitehen darf,
oder ob die gefammte Artillerie den Divifionen zu
unterjtellen ift?
Die Einen — darunter Hohenlohe, Schlichting,
Bogus lawsli, Schell, Medel — befürworten das Bei-
behalten einer dauernd ausgeſchiedenen Korpsartillerie,
1897 — Rilitär-Modenblatt — Rr. 107
2858
die Anderen — wie Scherf und Veröffentlichungen in
den Löbellichen Jahresberichten ımd im Militär:
Wochenblatt — verlangen ihre Butheilung am bie
Diviftionen.
Die erfigenannten Schriftiteller jehen in der Korps
artillerie ein Mittel, die Nachtheile der Zmeitheilung
einigermaßen auszugleichen. Die lommandirenden Generale
fönnten mit ihrer Hülfe den Kampf der Divifionen
beeinfluffen, aud) würde durch ihr Einfepen die Wirkung
in der enticheidenden Richtung erhöht und damit der
Infanterie der jpätere Siegedweg vorgezeichnet.
Die Wichtigkeit des Grundſatzes, dem Feinde von
vornherein mit einer überlegenen Geſchützzahl entgegen-
zutreten, wird zugegeben, jedod betont, daß dieſem
Grundſatz durch Einjchiebumg der Korpsartillerie in die
Tete der Marſchlolonne entiprohen und die Mafjen-
bvorbereitung auf dem Theil des Schlachtfeldes gewähr⸗
leijtet würde, wo die Enticheidung fallen joll.
Eine Abjchaffung der Korpsartillerie und Vertheilung
diefer Batterien an die Divifionen jolle dagegen bie
Aufhebung der Korpöverbände nothwendig zur Folge
haben. Ohne dies vermitielnde Bindeglied erichienen
ihnen die Generaltommandos zu machtlos und deshalb
überflüffig-
Gegen diejen Schluß ift wohl jofort einzuwenden,
daß ſich die Erhaltung der Korpsverbände allein ſchon
mit Rüdjiht auf die jtändig anwachjenden Heereömafjen
rechtfertigen läßt. Im Kriege würde jonjt die Zahl
der Bejehläeinheiten, die von einem Armee-Dberlommando
aus zu leiten wären, zu groß werben, ihre Yeitung
während der Operationen wie in der Schladht von einer
Stelle aus unausführbar fein.
Der Korpsartillerie wird von ihren Gegnern bie
Dajeinsberehtigung nur zuerkannt, falls die Gefechts—
taktil die jedesmalige Ausſcheidung einer Artilleriereferve
geboten erjcheinen ließe. Da dad AZurüdhalten einer
jolden Maſſe aber längft als taktifher Fehler erkannt
it, jo wird ihrerſeits vorgeichlagen, die Korpsartillerie
zu gleichen Theilen den Divifionen zu überweilen.
Zur Prüfung der Frage ericheint eine kurze Feſt—
ftellung der Gründe, die zur Ausfonderung der Korps:
artillerie führten, unerläßlich.
Die verjchiedenartige Verwendung der Artillerie ift
urſprünglich durch das Geſchützlaliber bedingt worden.
Leichte Geihüße begleiteten als Bataillons- und Regi-
mentsgeſchütze die Infanterie, während die jchwereren,
ziemlich unbeweglichen in ihren Batterieftellungen vereinigt
bleiben mußten. Allmählich verringerte fi dann bie
Zahl der Kaliber, und Napoleon gab feiner Artillerie
dadurch eine einheitlichere Verwendung, daß er fie,
nach Abihaffung der Negimentsgeihüge, nur noch in
größeren Batterien vereinigte. Daneben brachte er zuerft
die Bedeutung der Gefechtsreſerven zur allgemeinen
Geltung. War der ſchwache Punkt in der Stellung bes
Gegners erkannt, jo ſchickte er die Wrtillerie der in
Neierve zurüdgehaltenen Korps — eime bejondere
Artilleriereferve kannte er niht — in beichleunigter
Gangart gegen die Einbruchsftelle vor, um den Feind
aus nächſter Nähe vor dem Gnticheidungsftoß feiner
Garben mit Kartätichiewer zu überjchütten.
2859
In Anbetracht der geringen Schußweiten war dieſe
Taltik durchaus angezeigt. Nah Einführung der ge-
zogenen Waffen mit erheblich gejteigerten Schußweiten
wurde jie indeß unzweckmäßig. Auf Entfernungen,
denen gegenüber die \nfanterie in der Negel zur Un—
thätigleit gezwungen blieb, eröffnete die Artillerie ihre
einleitende und kampfenticheidende Thätigkeit. Jedes
Zurüdhalten und Aufiparen verfügbarer Artillerie mußte
als jchwerwiegender Fehler in die Wagichale fallen, da
eine Urtilleriemafje um fo geringere Wirkung erzielt,
je ausgedehnter das Ziel ift, auf das fie ihr Feuer zu
vertheilen hat, d. h. je mehr Artillerie von vornherein
gegen fie entwidelt wird.
Nichtsdeftoweniger blieben die Lehren der Napoleoni-
ihen Schlachtentaktik aber unverändert in Gültigfeit.
Die Ausiheidung einer allgemeinen Geſchützreſerve
bon 128 Geſchützen bei der Defterreichiichen Nordarmee,
wie einer Armee-Rejerveartillerie von 16 Batterien bei
der Erften Preußiſchen Armee und das Beftehen einer
befonderen Artilleriereferve noch 1870 bei der Fran—
zöſiſchen Aheinarmee bewieien, daß die Taltik mit den
Sortichritten der Technik nicht gleichen Schritt ge-
halten Hatte.
Nah den Erfahrungen des Krieges von 1866
wurde Preußiſcherſeits die Kriegsformation der Artillerie
indeß dahin geändert, dab an Gtelle der „NRejerve-
artillerie“ die „Korpsartillerie“ geichaffen wurde ala
bejondere Berfügungätruppe des lommmandirenden Generals.
Von diefer Aenderung erwartete man infofern Erfolge,
als man diefe Truppe nicht erft gegen Ende der Schlacht,
ſondern vor dem enticheidenden Einjegen der Anfanterie
verwendet zu jehen erwartete.
Die Entjtehung der Korpsartillerie ift hiernach auf
die Napoleoniſche Epoche zurüdzuführen, doch bleibt es
fraglich, ob dieje Formation in unjere Ordre de Bataille
eingefügt jein würde, wenn die geſchichtliche Entwidelung
nicht mitgejprochen hätte. Der Gedanke Tiegt nahe,
daß die neuen Gefichtspunfte über eine frühzeitige Ver:
wendung möglichſt zahlreicher Artillerie angefichts der
überfommenen Grundjäße fih nur allmählih Bahn
brechen konnten. Bei der ausdrüdlichen Scheidung von
Korps und Divifiondartillerie hatte man jedenfall
grundjäßliche Unterjchtede in der Gefechtöverwendung
diefer beiden Formationen beabfichtigt.
In ber That verlangen denn auch die Vertreter
der Korpsartillerie, daß die Divifionsartillerie mit der
Infanterie ihrer Divifion und deren Gefechtsaufgabe
in ftändiger Verbindung bleibt bezw. die Verbindung
jtet8 wieder aufnimmt, ſobald die taktischen Verhältniſſe
es geitatten, während die Korpsartillerie von bejtimmten
Infanterieabtheilungen unabhängig iſt. Sie foll dort
eingejept werden, Ivo der Schwerpunft der Gefechtsaufgabe
des ganzen Korps liegt.
Hierin drüdt fi ein entichiedenes Schematifiren
aus, das weder mit der heutigen Gefechtstatil, noch
mit der Sampfesthätigleit der höheren Führer ver:
einbar iſt.
Die Gefechtöverhältniffe find zwingender als alle
aufgejtellten Regeln. Die Aufgaben der Korps⸗ und
1897 — Militär-Wodenblatt — Wr. 107
2860
Divifionsartillerie werden ſich in der Schlacht gar nicht
auseinanderhalten laſſen.
Das Fortbeitehen der beiden Artillerieförper wird
daher in der Mehrzahl der Fülle vorausfichtlic Uebel:
ftände hervorrufen.
Mit Rückſicht darauf, dab die Korpsartillerie zur
vollen Wirkung gelangt jein jol, bevor die Maſſe der
Infanterie in den Kampf eintritt, ijt eine gewiſſe
Konkurrenz zwiſchen der Korps- und Divifionsartillerie
nicht zu verhindern. Die Vermifchung beider Artillerie
mafjen und das Zerreißen der für eine fichere feuer:
leitung, wie für den Munitionserjaß fo überaus wichtigen
Abtheilungsverbände find die naturgemäßen Folgen.
Es fragt ſich, ob dieſen Nachtheilen nicht erhebliche
Vortheile gegenüberjtehen, die allein die Formation
einer bejonderen Verfügungstruppe des fommandirenden
Generald gewähren kann.
Das Feldartillerie-Reglement bejagt in Ziffer 263:
„Gewöhnlich wird die Feldartillerie daS Feuergefecht
eröffnen. Es iſt dabei in ben meilten Fällen von
Wichtigkeit, gleic; anfangs eine überlegene Gejhüßzahl
entwideln und frühzeitig eine Mafjenwirkung entfalten
zu können;“ und in Ziffer 319: „Zur Durchführung
des Angriffs iſt es von größter Bedeutung, daß bie
feindliche Artillerie von vornherein niedergehalten wird.“
Diejen Gefichtspunften jcheint die Ausicheidung einer
Korpsartillerie allerdings zu entiprechen, doch ſchwinden
die Vorzüge, die diefer Formation zugejchrieben werden,
bei näherer Betrachtung der im Kriege thatſächlich ſich
ergebenden Berhältnijie.
Ein Eingehen auf die geplanten Angriffs- oder
Vertheidigungsihlacdhten iſt Hierbei nicht erforderlich,
denn die Hauptmaſſe der Artillerie muß in ihnen vorber
bereitgejtellt fein. Alle Unterjchiede und Mängel in
dem Bejtehen und in der Verwendung der Korps—
und PDivifionsartillerie machen ſich deshalb kaum be
merlbar. Aber wejentlic anders ijt die Lage in den
Begegnungsgefechten.
Dieſe entwideln ſich aus der Tiefe der Mari:
folonne gegen einen jelbjt noch im Aufmarſch begriffenen
Gegner. Der Artillerie fällt hierbei die Aufgabe zu,
die Zeit und den Raum zum Aufmarſch zu fihern unter
möglichjt geringer Inanjpruchnahme der Infanterie, um
dem Truppenführer die Freiheit der Entſchließung zu
wahren.
Zu den Begegnungsgefechten werden jid) die Armee
forp8 in der Regel aus einer, jeltener aus zwei Marſch—
folonnen, zu entwideln haben. In erjterem fall wird
die gejammte Artillerie in verftärkter Gangart vor-
gezogen werden. Ein Unterjchied liegt allein darin,
dab der Befehl zur Entwidelung an drei oder an ziwei
Behörden auszufertigen ift, je nachdem, ob eine Korps—
artillerie vorhanden ift oder nicht.
Nur in dem Fall, daß die Korpsartillerie unmittelbar
hinter der Artillerie der Tetendivifion in die Mari:
folonne eingefügt ift, wird eine größere Geſchützzahl
und eine Mafjenwirkung frübzeitiger entfaltet werden
fönnen, als wenn die gejammte Wrtillerie auf bie
Divifionen vertheilt ift, in allen übrigen Fällen aber nicht.
Gegen das dauernde Einjchieben der 3 km langen
2861
Korpsartillerie in die vorderfte Divijion fprechen mun
neben der großen, räumlichen Trennung der vorderen
Infanteriebrigaden die Schwierigkeiten einer ſachgemäßen
Regelung der Unterkunft und Verpflegung diejer For:
mation.
Um die Divifion nah dem Marich zujammen-
zubalten, wird der Führer anftreben, der Korpsartillerie
einen bejonderen Unterkunftsbereih außerhalb jeiner
Truppen zuzuweiſen. Damit ijt der Nachteil einer
ihlechteren Ausnugung der Quartiere verbunden, während
die Größe der heutigen Armeen gerade hierin Sparjamleit
fordert. Auch; wird dieſer Bezirk meift hinter ber
Dipifion liegen. Bei einem Vormarſch infolge von
Alarm würde die Korpsartillerie dann doch zu jpät
und jedenfalld ſpäter ald die Divifionsartillerie an den
Feind kommen. Wird die Siorpsartillerie aber in dem
ganzen Bereich der Divifion untergebracht, jo werden
ihre Verbände nicht zulammengehalten werden können
und die Verbände der Truppen der Divifion ebenfalls
über einen weiteren Raum zerjtreut.
Jedenfalls wird ihre Ueberweiſung allein zu Marſch—
und Verpflegungszwecken dem betreffenden Divifions-
fommandeur ſtets unerwünſcht bleiben.
Marſchirt das Artillerieregiment aber zwiſchen beiden
Divifionen, jo muß es in der Regel verjpätet eintreffen.
Die Divifionsartillerie, die nur ihre eigene Aufgabe im
Auge hat, wird ferner — wenn fie bereit3 feuert —
den vorhandenen Geihüßaufitellungsraum ohne Rüdjicht
auf die Korpsartillerie für jich ausgenußt haben. Der
Führer der Lepteren wird juchen können, wo er für
jeine Truppe noch Pla findet.
Daß die PVerfügungstruppe des kommandirenden
Generald in der Nähe des Feindes noch hinter dem
Korps marjchiren wird, ericheint undenkbar und braucht
dies Marichverhältniß nicht erörtert zu werben.
Beim Vormarſch auf zwei Straßen wird die Korps—
artillerie meijt derjenigen Divifion folgen, der die
befiere Straße überwiejen if. Nur in den jeltenjten
dällen werden — immer das Begegnungsdgefecht voraus:
gelegt — taltiſche Nüdfichten für dieſe Zutheilung
beitimmend fein, denn die Verhältniſſe beim Feinde
lafjen ſich niemals mit Sicherheit vorausjehen.
Stoßen die Kolonnen nun aufeinander, jo find die
Sträfte des Korps höchſt ungleich vertheilt. Es bleibt
fraglich, ob die Divifion, bei der ſich die Korpsartillerie
aufhält, thatjächlih der Hauptmafje der Artillerie bes
dürfen wird. Tritt dieſer Glüdsumftand aber nicht
ein, jo ift die andere Divifion von vornherein in eine
kritiihe Lage gebradht, und hängt es ganz bon den
Geländeverhältnifien ab, ob die Verfügungstruppe bes
fommandirenden Generals noch zeitig genug zur Unter:
ftügung herangeführt werden fann, um einen ungünftigen
Gefechtöverlauf zu verhindern.
Auch ift der MUebertritt von einer Divifion zur
anderen feine ganz einfache und gelegentlicy mit Gefahren
(feindliche Kavallerie) verbundene Mafregel. Bagagen
und Munitionstolonnen müjjen anders dirigirt werden
und erreichen dadurch vielleicht die Korpsartillerie nicht
immer rechtzeitig. Die übrigen Traind und Kolonnen
nnen dabei in Mitleidenschaft kommen.
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 107
— 2862
Für ungellärte Verhältniſſe ift die zeitweile Ver—
theilung der Korpdartillerie auf die Divijionen denn
auch jelbjt von vetichiedenen Vertretern der Formation
vorgejchlagen worden. Geſchieht dies, jo wird die Aus—
einanderreißung des Negimentöverbanded, namentlich
wenn dieſer Zuftand von längerer Dauer ift, wieder
zu Uebelftänden führen, die fich in der Führung, Befehls-
ertheilung, Verpflegung ꝛc. fühlbar machen.
Dem Einwurf endlich, daß nad; Aufhebung der
Korpsartillerie Gefechtölagen eintreten können, die
wieder die Ausſonderung einer Verfügungdtruppe ver:
langen, ift zuzuftimmen, aber wohl nicht der Forderung,
dab es deshalb rathjam jei, an der biäherigen Ordre
de Bataille feftzuhalten. Der fommandirende General
kann ſich eine Verfügungstruppe der Artillerie von Fall
zu Fall ebenjo gut ausjcheiden, wie er es jeßt unter
Zerreißung der Verbände mit der Infanterie zu thum
genöthigt ift.
Angeſichts diejer rein theoretiſch Dargelegten Nachtheile
wird die Frage, ob die KKorpsartillerie beſtehen bleiben
joll, wohl verneint werden müſſen. Für die Märſche
und Begegnungsgefechte verdient die organiſations—
mäßige Vertheilung der Artillerie auf die Divifionen
entichieden den Vorzug. Dieſe Maßregel erleichtert die
Befehlsertheilung, fie gejtattet die beijere Unterbringung
und Berpflegung und gemwährleiftet vor Allem die früh—
zeitige Entwidelung einer ſtarken NArtilleriemafje unter
Erhaltung der Verbände und einen leicht zu vegelnden
Mimitionderfag. Der Divifionstommandeur wird durd)
feine jtarfe Artillerie in den Stand geſetzt, ſelbſt über-
legenen Kräften gegenüber jo lange ein hinhaltendes
Gefecht zu führen, bis die andere Divifion auf dem
Schlachtfelde eintrifft. Bedingt die Gefechtälage jeiner
Divifion aber eine Verjtärfung durch Artillerie der
anderen Divifion, jo ijt der fommandirende General
immer im der Lage, die entiprechenden Anordnungen
zu treffen, wie dies die zeitweile Bildung einer Korps—
favalleriebrigade und die Ausicheidung von Infanterie
rejerven hinfichtlid der anderen Waffen bemeiit.
(Schluß folgt.)
Ein Wort der Erwiderung.
In der viel beiprochenen politiihen Broſchüre:
„Vor der Fluth“ vom Reichsgerichtsrath a. D. Mittelftaedt
wird im lepten Briefe auch die Armee mit einigen
Worten berührt, und zwar in dem Sinne, daß jie den
einzigen, vorläufig noch ficheren rocher de bronce
bilde, auf den ſich die Monarchie in Deutichland ſtützen
könne. In der anjchließenden Erwägung, wie lange
dieſe Zuverläſſigleit des Heeres wohl noch anhalten
werde, findet ſich folgender Satz:
„Daß unter unjeren Subalternoffizieren
die Sozialdemofratie ihre offenen und ftillen
Anhänger bejigt, ijt offentundige Thatjache. *
Trägt diefe Behauptung den Stempel der Unmwahrheit,
ja der Unmöglichkeit ſchon an der Stirn, jo follte fie
doc bei der Verbreitung, die die genannte Broſchüre
2863
gefunden hat, nicht unerwidert bleiben. Sie verdient
vielmehr die allergründlichite Zurückweiſung!
Wenn wir aud dem Verfaſſer bei aller Begabung
die völlige Unfenntniß der inneren Verhältniſſe unjeres
Heeres und des Geijtes, der in demjelben herricht, zu
gute halten wollen, jo hätte er ſich als erfahrener
Juriſt denn dod darüber Har jein jollen, daß er mit
diefer Behauptung dem Deutjchen Dffizierlorps eine
Beleidigung entgegenjchleudert, wie fie jchroffer nicht
gedacht werden lan. „Treue ijt die erjte Pflicht des
Soldaten!“ Anhänger der Sozialdemokratie zu jein,
würde aber den denfbar jchwerjten Treubruch bedeuten
und ſomit im Hinblick auf den geleifteten Fahneneid
das Verbrechen des wifjentlichen Meineides in ſich
ſchließen.
Von ſozialdemokratiſcher Seite hat man ſich des
Defteren gerühmt, Anhänger unter den Mannſchaften
des Heeres zu beſitzen. Daß unter der Maſſe der all—
jührlich einzuſtellenden jungen Leute und noch mehr
unter den Reſerviſten und Landwehrleuten ſich eine gewiſſe
Zahl befindet, die von ſozialdemokratiſchen Agitatoren
bethört worden iſt, wird Niemand leugnen wollen. So:
lange dieſe Leute als Soldaten ihre Pflicht erfüllen
und fi nicht als Anhänger der Sozialdemokratie
irgendwie erieilen, wird die Disziplin und Feſtigkeit
des Heeres davon nicht berührt. Einen Theil des
Deutichen Dffizierlorps aber der offenen und ſtillen
Anhängerichaft an die Sozialdemokratie zu bezichtigen,
ift denn doch ein Vorgehen, dad man von einem
gebildeten Manne, der die Eigenſchaft als königstreuer
eg für fih in Anfpruch nimmt, nicht erwarten
ollte.
Wer jo wenig, wie der Herr Berfafier, ahnt, wie
tief der Geiſt der Nönigätreue in unferem Offizierkorps
wurzelt, der Geijt, der uns von unjeren Vätern übers
fommen it, und der den fejteiten Grundpfeiler für die
innere Stärfe unjeres Heeres bildet, der jollte fich
hüten, die Armee in den reis feiner Betrachtungen zu
ziehen. Wenn Herr Mittelitaedt ſich gemüßigt fand,
an allen Zweigen unjerer Politit feine tadelnde Kritik
zu üben, jo hätte er es bei jeiner Unfenntniß der ein-
ſchlägigen Verhältniſſe vermeiden jollen, der Armee
überhaupt Erwähnung zu thun. Die Tendenz, die dem
Leer aus feinen politifhen Briefen entgegenleuchtet,
findet im Deutſchen Offizierkorps feine Stätte!
Kleine Mittbeilungen.
Franfreich. In Gemäßheit einer friegsminifteriellen
Verfügung vom 13. Dltober d. Is. foll bei einem jeden
1897 — Militär-Wodhenblatt — Nr. 107
| ausgenommen —
864
„Sappeurs Mineursregiment”, aljo bei einem jedem ber
beftehenden fieben ®enteregimenter, mit Ausnahme des 5.,
bes Eifenbahnregiments, eine Anzahl von Sergeanten,
Korporalen, Handwertsmeiftern und Sappeuren, mel
unter den der Schifffahrt und des Kahnfahrens am
meiften fundigen Leuten auszumählen find, zu Pon—
tonieren 1. Klaffe ernannt und durd ein Abzeichen
kenntlich gemacht werden. Die Ernennung geſchieht durch
den Regiments- oder den betadirten Bataillond-
fommandeur; bie Bedingungen, an melde biefelbe
geknüpft ift, beftehen in den Forderungen, daß der Be
treffende ſich gut geführt haben muß, daß er ſchwimmen
ann, daß er ſich dur Eifer und Geſchick als Schiffer
und ala Kahnfahrer bemerklich gemacht hat und daß er
gemwifje Sonderproben beftanden hat. Zu legterem Zwede
veranftaltet ein jedes Regiment bezw. Bataillon al:
jährlid eine Prüfung; die Unteroffiziere werben einer
folden auch noch in der Verwendung als Steuerleute
unterworfen. Die größte Anzahl von Korporalen,
Handmweriömeiftern und Sappeuren emes jeden Mobil:
madungsjahrganges, welche bei einer der ın Frankreich
befindlihen Kompagnien, — die LZuftichifferlompagnien,
Pontonieren 1. Klafje ermannt
werden bürfen, beträgt zehn. Diefelben werden bei ein⸗
tretender Mobilmahung auf die im Ariegsfalle auf:
zuftellenden Formationen vertheilt. Sie allein werden
zu dem in Gemäßheit des Minifterialerlaffes vom
15. Mai 1895 alljährlich ftattfindenden Preisbewerbe für
Schiffer zugelafien. Ihr Abzeichen ift ein auf dem
linfen Aermel anzubringender Unter, für den Unterojfizier
in Gold, für den Korporal und den Soldaten in Wolle,
(Bulletin officiel du ministere de la guerre). Die
ganze Anordnung ift eine Folge der am 29. Jumi 1894
erfolgten Ausscheidung der Pontoniere aus der Artillerie,
welcher jene biß dahin angehört hatten und die Leber:
tragung Der den „Artilleurs-Pontonniers“ bis dahin
obltegenden Dienftverrihtungen auf das Genie, beflen
Leiftungen nicht genügt und den Gegenftand viel
facher Vorwürfe gebildet hatten. Le Progr&s militaire
Nr. 1779 ift mit der Anordnung nicht zufrieden gefiellt,
er verlangt eine durchgreifendere Maßregel und wünſcht
eine weitergehende Scheidung der für die Bedienung der
Pontons beftimmten Mannjhaften behufs Aufftellung
befonderer Einheiten,
— Sur Serftellung der neuen Scnellfeuer:
gefhüsge ift die Privatinduftrie in großem Umfange
herangezogen. Sie hat die aus Chromftahl hergeftellten
Rohre geliefert, welche alddann in den Artilleriemerfftätten
zu Bourges und zu Puteaur gebohrt und gezogen
wurden. Ebenfo ift die Xieferung ber zugehörigen
Geſchoſſe den Fabrilen im Norden, im Xoirebeden, zu
Havre und zu Paris aufgetragen, dad Laden berjelben
aber beforgt ausſchließlich die Artillerie. Die Verſuche
mit den Bremsvorrichtungen, welche den Rüdlauf ber
Geſchütze möglichſt befeitigen follen, haben noch nıdt zu
einer völlig abſchließenden Entſcheidung geführt; dieſe
Ginrihtung wird im Yager von Ghälons den lchten
Proben unterworfen. (L'Avenir militaire Nr. 2259.)
DB Mit der heutigen Nummer wird das adıte Beiheft dieſes Jahrganges ausgegeben; es enthält:
„Zur Reform des Militärftrafverfahrens.“
Gedrudt in der Königlichen Hofbucbruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin SWI12, Kochſtrahe 68—71.
——
Hierzu eine Beilnge der Königlichen Hofbuchhandiung von E. S. Mittler& Sohn in Berlin,
betr. „UA. T. Mahan, Der Einfluf der Seemacht anf die Geſchichte“, eine Beilage von Ed. Sprenger,
optiſch⸗ mechaniſche Werkitätten in Berlin SWI3, Alte Jakobftr. 6, und der Allgemeine Anzeiger Mr. 96.
Militär-Wodenblatt. —
a ern, Zweiundachtzigſter Jahrgang. "ce Rue en
— — Erpedition: Berlin sWie, Kochttrade 68. Badia 0w 10, oqn. 68-71.
— — — — —
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werden derfelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literariiche Beiblatt, die „Militär-Piteratur:
itung“ ; 2. jährlicd mehrmals grökere Aufiäge als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Hährlicher Bränumerationäpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf, — Abonnements nehmen
alle Poſtanftalten (BZeitungd:Preistifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
M 108. Berlin, Sonnabend den 4. Dezember. 1897.
Inhalt:
Perſonal⸗ Beränberungen (Vreußen, Bayern, Mürttemberg). — Drbend » Verleihungen (Preußen, Bayern, Wurttem⸗
berg, Heflen). — Berleihung von Abelspräbitaten (Bayern).
Journaliſtiſcher Theil,
Soll eine Korpsartillerie beftehen bleiben, ober bie geſammte Artillerie auf die Divifionen vertheilt werden? (Schluß.) —
——— Beifpiele aus dem Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriege von 1870,71. — Errichtung eines neuen Kavallerielorps in
ußland,
Rleine Mittheilungen. England: Stärfe des Indian Stafflorps. Berbindbung mit ben Kolonien, Verſuch gegen
Banyerplatten. — Frankreich: Refruten mit einjähriger Dienftverpflihtung. MWettfliegen von Brieftauben. NReitbeinkleider. —
Defterreih-Ungarn: Berufäunteroffiziere. Geſchäftsvertheilung im Reichs⸗Kriegsminiſterium. Unteroffizieranftellungen im
bürgerlihen Staatsdienſte. Bauliche Veränderungen in Bubapeft.
BVerfonnl- Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc. | abjuttant, zum Kommandeur bes gebachten Regts.
A. Ernenmingen, Beförderungen und Berfegungen. ernannt.
Neues Palais, den 1. Dezember 1897.
ö— — — — —
Im altinen Heere dv. Uſedom, Gen. 2t. 3. D, zulegt Gen. Major und
Neues Palais, ben 30. November 1897. Abtheil. Chef im Nebenetat des großen Generatitabes,
Loerbrols, Hauptm. ä la suite des Schleswig. fommandirt zur Vertretung des Kommandanten des
deldart. Regts Nr. 9, : # Zeughaufes in Berlin, unter Wiederanftellung im
v. der Diten, Hauptm. A la suite des Kaiſer Franz aktiven Militärdienft und zwar als charakterif. Gen. Lt.
Garde-Gren. Regts. Nr. 2, — deren Kommando und unter Belaffung bei den Dffizieren à la suite
ur Dienftleiftung bei dem Belleidungsamt des IX. bezw. der Armee, zum Nommandanten des Zeughauſes in
XIV. Armeeforps bis auf Weiteres verlängert. Berlin ernannt.
v. Boſſe, Sek. Lt. vom Huf. Rent. Landgraf Friedrich IL. rt
von Heflen-Homburg (2. Hei.) Nr. 14, unter Stellung B. Abſchiedsbewilligungen.
ä la suite des Regts, vom 1. Dezember d. Is. ab Im aktiven Heere
auf ein Jahr zur Gefandtichaft in Teheran fommandirt. Wilhelmohöhe, den 18. Auguſt 1897.
Herrmann, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 36, in | v. Iſing, Gen. Lt. à la suite der Armee und Kom:
das Hannov. Train-Bat. Nr. 10 verjet. mandant des Zeughauſes in Berlin, in Genehmigung
Strauß, Sef, Lt. von der Rei. des 3. Garde-Regts. feines Gefuches mıt Ende November d. NS. mit Penfion
zu Zub, lommandirt zur Dienjtleiftung bei dem in den Ruheſtand verjegt; zugleich tritt derielbe mit
Niederrhein. Füſ. Negt. Nr. 39, im aktiven Heere jeiner Penfion in das Verhältniß der Offiziere zur
und zwar als Set. Lt. mit einem Watent vom Dispofition,
1. Mai d. 38. bei dem leßtgenannten Regt., Neues Palais, den 30, November 1897.
dv. Woedtle, Unteroff., Unterprimaner der Haupt: | Bunfen, Pr. Et. vom Füſ. Negt. von Gersdorff (Heſſ.)
Kadettenanftalt, in der Armee und zwar als charakteriſ. Nr. 80, mit Penfion der Abſchied bewilligt.
Port. Fähnr. bei dem 3. Garde» Regt. zu Fuß, — Im Beurlaubtenſtande.
angejtellt. Berlin, den 30. November 1897.
Berlin, den 30. November 1897, v. Döringen, Grafv.Rothlird u. Trac, Nittm.a.D.,
Graf v. Hohenau, Major und Flügeladjutant Seiner zulegt von der Rej. des Garde » für. Regts., der
Majeftät des Maifers und Königs, beauftraat mit der Charakter als Major verliehen.
Führung des Garde-flür. Regtd., unter Beförderung Barby, den 1. Dezember 1897.
zum Oberfilt. mit einem Patent vom 11. Juni d. 58. | Plade, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebors des Landw.
und unter Belafjung in dem Verhältniß als Flügel— Bezirls Aichersleben, der Charakter als Major verliehen.
(4. Quartal 1897.) — —
2867
1897 — Rilittär-Modenblatt — Ar. 108
2868
Königlich Bayerifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Am aftiven Heere.
Den 25. November 1897.
Weiß, Oberfilt. im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig,
Staudinger, Oberftlt. im 13. Inf. Negt. Kalſer Franz
Joſeph von Deiterreih, — Beide bisher zur Wahr:
nehmung dieler Funktionen lommandirt, zu etats—
mäß. Staböoffizieren,
Biherer, Oberftlt. 5. D. in München,
Käß, Major 3. D. in Augsburg, — zu Vorſtänden
bon Art. Depots, — ernannt.
Weller, Sek. Lt, fommanbirt zur Kriegsalademie, im
1. Fußart. Negt. vafant Bothmer,
Bruhn, Sek. Lt. im 2, Fußart. Regt, — zu Br. Lts,
Ruß, Feuerwerls- Br. Lt. bei der 2. Feldart. Brig,,
zum Feuerwerkshauptm.,
Flohrſchütz, Feuerwerls-Pr. Lt. bei der 1. Feldart.
Brig.,
Fiſcher, Feuerwerls-Pr. Lt. beim Art. Depot Augs-
burg, fommanbdirt zum Platzlommando Lechfeld, —
zu überzähl. Feuerwerlshauptleuten,
Schred, Oberfeuerwerfer vom Art. Depot Würzburg,
zum Feuerwerlslt., — befördert,
v. Öropper, Rittm. A la suite des 1. Chev. Regts.
Kaifer Nikolaus von Rufland,
Benetti, Pr. Lt. des 3. Chev. Regts. Herzog Karl
Theodor in Bayern,
Wülfert, Br. Lt. des 5.
Albrecht von Defterreich,
Schr. dv. Notenhan, Gel. Lt. des 1. Chen. Negts.
Kaifer Nilolaud von Rußland,
Veit, Set. Lt. des 6. Chev. Negts. Prinz Ulbrecht von
Preußen, — lettere Vier unter Stellung ä la suite
der genannten Regtr, — zum Detachement Jäger
zu Pferde des II. Armeelorps, zugetheilt dem 1. Chev.
Negt. Kaiſer Nikolaus von Rußland, lommandirt.
Ehev. Regts. Erzherzog
B. Wbihiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Den 25. November 1897.
Leopolder, Dberjilt. 5. D.,
Ruland, Major 5. D., — mit der gejeplichen Penſion
und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen
Uniform mit den für Berabichiedete vorgejichriebenen
Abzeichen der Abſchied bewilligt.
Dengler, Major a.D,, zu den mit Penſion zur Disp.
itehenden Offizieren verjeßt.
c. Im Sanitätölorps,
Den 11. November 1897.
Dr. Schrauth, Oberitabsarzt 2. Kl. und Negts. Urzt
im 2. Inf. Regt. Kronprinz,
Dr. Niedermayr, Oberjtabsarzt 2. KU. und Regts.
Arzt im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf,
| Dr. Bögler, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
im 2, Feldart. Negt. Horn,
Dr. Hummel, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Dozent am
Operationskurs für Militärärzte, — zu Oberitabs-
ärzten 1. EL,
Dr. v. Srafenftein, Stabs- und Bats. Arzt vom
10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, im 5. Feldart. Regt,
Dr. Schuſter, Stab: und Batd. Arzt vom 4. ni
Regt. König Wilhelm von Württemberg, im 2. Fub-
art. Regt.,
Dr. v. Kirchbauer, Stabdarzt vom Invalidenhauſe,
im 17. Inf. Regt. Orff, — dieſe al Regts. Aerzte,
— zu DOberjtabsärzten 2. RL,
Dr. Weindel, Mifift. Arzt 1. Kl. vom 2. Feldart.
Regt. Horn, im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von
Württemberg,
Dr. Henfe, Affift. Arzt 1. Kl. vom 1. Feldart. Negt.
Prinz » Regent Luitpold, im 12. Inf. Regt. Prinz
Arnulf, — Beide als Bats. Uerzte,
Dr. Götz, Aſſiſt. Arzt 1. KL vom 16. nf. Regt.
Großherzog Ferdinand von Toskana, beim Jnvaliden:
hauje, — zu Stabsärzten,
Dr. Lahm, Aſſiſt. Arzt 2. Hl. im 18. Inf. Regt.
Prinz Ludwig Ferdinand,
Dr. v. Ammon, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. im 1. Schweren
Neiter-Negt. Prinz Karl von Bayern,
Dr. Ritter und Edler v. Peßl, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. im
1. Feldart. Regt. PrinzeRegent Luitpold, — zu über:
zähl. Aſſiſt. Merzten 1. Kl., — befördert.
Dr. Bürger, Oberitabsarzt 2. KL. und Regts. Arzt
vom 17. Inf. Regt. Orff, ald Garn. Arzt zur Kom:
mandantur der Feſtung Germeräheim,
Dr. Hartmann, Stabs- und Bats. Arzt vom 7. Ini,
Negt. Prinz Leopold, in gleicher Eigenſchaft zum
16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toslane,
Dr. Dieudonne, Stabdarzt vom Inf. Yeib-Regt., fom-
manbdirt zum Statjerlihen Gejundheitdamt, zur Nom:
mandantur Mürzburg,
Dr. Strauß, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom 20. nf. Regt,
zum 2, Feldart. Negt. Horn, — verjept.
Dr. Lukas (J Münden), Dr. Rölig (Nürnberg),
Dr. Wermuth (Nichaffenburg), Dr. Flatom,
Dr. Mertihing (Hof), Dr. Rumpff (Kaiferslautern),
Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. in der Reſ.,
Dr. Felix(Kempten), Dr. Sing (Augsburg), Dr. Trötſch
(Ansbach), Einjtein (Würzburg), Dr. Glatſchle,
Dr. Tichinte (Hof), Dr. Schäfer (Ludwigshafen),
Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. in der Landw. 1. Aufgebots,
Dr. Rilling (Straubing), Aſſiſt. Arzt 1. Kl. in ber
Landw. 2. Aufgebot, — zu Stabsärzten,
Dr. ®ogel, Dr. Kahn, Knevels (I München),
Dr. Miller (Kempten), Dr. Theilheimer,
Dr. Brigelmayr (Augsburg), Deutſch, Dr. Ger:
nert (Würzburg), Dr. Lorenz (Aichaffenburg), Unter:
ärzte in der Rei,
Dr. Floer (Würzburg), Unterarzt in der Landw. 1. Auf
gebots, — zu Aſſiſt. Aerzten 2. Kl., — befördert
2869
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 108
2870
Den 15. November 1897,
Dr. Brorner, linterarzt, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl. im
10. Inf. Regt. Prinz Ludwig befördert.
Den 25. November 1897,
Dr. Herrmann, Oberjtabsarzt 1. Kl. des 2. Inf.
Regtd. Kronprinz, zum Kriegsminiſterium verſetzt.
Durch Berfügung des General:Stabsarztes der Armee.
Lug, einjährigefreiwilliger Arzt des Inf. Leib > Negts,,
zum Unterarzt in dieſem Regt. ernannt und mit
Bahrnehmung einer offenen Aſſiſt. Arztitelle beauftragt.
. |
|
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 11. November 1897.
Sattes (IT Münden), Wirth (Augsburg), Nagl (Nürn-
berg), Roſa (Würzburg), Deffner (Landau), Unter |
apothefer der Rej., zu Oberapothefern befördert. |
Den 25. November 1897.
Auers, Geheimer Ranzleifefretär im Kriegsminifterium,
zum Geheimen expedirenden Gelretär dajelbit,
Völkel, Rechnungsrath, Intend. Sekretär der Intend.
II. Armeetorps,
Stingl, Intend. Sefretär der Intend. I. Urmeekorps,
— Beide bisher lommandirt zum Kriegsminiſterium,
Braun, Wörner, Geheime erpedirende Selvetäre des
Kriegsminiſteriums, unter Wahrung ihres biöherigen
Titeld und Ranges, — zu Geheimen Kallulatoren
im Sriegöminijterium,
Freyland, Geheimer Kanzleiſekretär
miniſterium,
Moritz, Intend. Sekretariatsaſſiſt. der Intend. der
1. Div., kommandirt zum Kriegsminiſterium, —
zu Kalkulatoren daſelbſt,
Reiſerer, mit dem Titel eines Geheimen Regiſtrators
im Kriegs⸗
bekleideter Kanzleiſekretär im Kriegsminiſterium, zum
Geheimen Regiſtrator daſelbſt,
Friedrichs, Grill, Kanzleifunltionäre im Kriegs—
minifterlum, zu Geheimen Kanzleiſekretären daſelbſt,
Mettin, Kanzleifunktionär des Kriegsminifterums, zum
Kanzleifetvetär beim Generafitabe,
Lenzer, Büreaudiätar für den Sekretariatsdienſt bei
der Intend. II. Armeekorps, zum Intend. Sekretariat:
affift. diefer Intend.,
Albrecht, Kanzleifunktionär bei der General:Militär:
kaffe, zum Kaſſenaſſiſt. daſelbſt, — ernannt.
Rubner, Kanzleijetretär vom Generalſtabe, als Ges
heimer Kanzleijefretär zum Kriegsminiſterium,
Leichienring, Intend. Sekretär von der Intend.
Il. Armeekorps, bisher lommandirt zur Intend. der
militärijchen Inſtitute, zu leßtgenannter Intend.,
Ammon, Intend. Sefretariatsaflift. von der Intend.
1. Armeelorp®, zu jener der 1. Div, — verjegt.
Lenz, Intend. Rath und Vorſtand der Rechnungs
Revifionsitelle im Kriegsminiſterium, zum Über:
Intend. Rath,
Ehrensberger, Stabsveterinär vom 2. Feldart. Negt.
Horn, zum Korps» Staböveterinär beim General:
tommando 1. Armeekorps,
Edl, Beterinär 1. Kl. vom 4. Feldart. Negt. König,
zum Stabsveterinär im 2. Feldart. Negt. Horn,
Kramer, Veterinär 2. SI. im 4. Chen. Regt. König,
zum Veterinär 1. Kl,
Dreylorn, Brad, SHaferneninipeltoven der Garn,
Verwalt. München,
Zumpf, Kaſerneninſp. der Garn. Verwalt. Fürth,
Ullersperger, Kaſerneninſp. der Garn. Verwalt.
Negensburg, — zu Garn. Berwalt. Jnjpeltoren,
Francke (Haiferslautern), Blaim (Nürnberg), Unter:
veterinäre der Reſ., zu Veterinären 2. Kl. der Reſ.,
— befördert.
XII. (Königlih Württembergifches) Armeeforps.
Im Sanitätslorps.
Den 29. November 1897.
Dr. Hodjftetter, Stabs- und Garn. Arzt in Stutt-
gart,
Dr. Barth, Stab3: und Abtheil. Arzt im 2. Feldart.
Regt. Nr. 29 Prinz « Regent Luitpold von Bayern,
— zu überzähl. Oberjtabsärzten 2. Kl.,
Dr. Seller, Unterarzt der Rei. vom Landw. Bezirk
Heilbronn, zum Aſſiſt. Arzt 2. Kl, — befördert.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 29. November 1897.
Bergin, Oberroßarzt im Ulan. Regt. König Wilhelm 1.
Nr. 20, behufs Rücktritts in Königl. Preuß. Dienfte
die nachgeſuchte Entlafjung aus dem Württemberg.
Staatsdienſte ertheilt.
Fuß, Proviantamtsaffiit., der Charakter als Proviant-
amtöfontroleur verlichen.
Brenkmann, Militäranmärter, zum Lazarethinjp. er:
nannt,
Durch Berfügung bed Ariegäminifteriums.
Den 30. November 1897,
Brentmann, Lazarethiniv., dem Garn. Lazareth Ulm
zugetheilt.
2871
1897 — Rilitär-Wohenblatt — Re. 108
2872
Ordens - Verleihungen.
Preußen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
geruht:
dem Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Gren.
Regts. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.)
Nr. 2 Dr. Korſch,
dem Stab3- und Bats. Arzt Dr. Velde im 1. Hannov.
Inf. Negt. Nr. 74, — den Rothen Adler » Orden
vierter Klaſſe,
dem früheren Stanonier im Feldart. Negt. Nr. 15
Blandhard zu Strafburg i. €. die Nettungs-
Medaille am Bande, — zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Mllergnädigft
geruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Inſignien
zu ertheilen und zwar:
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Königlich
Sächſiſchen Albrechts-Ordens:
dem Premierlieutenant Grafen v. Maldeghem vom
2. Garde⸗Ulan. Regt.;
des Großkreuzes des Großherzoglich Medlenburg-
Schwerinſchen Greifen: Ordens:
dem Rittmeifter Bringen von Shönburg-Walden:
burg im Leib-Garde-Huf. Regt.;
des Großfomthurkreuzes defjelben Ordens:
dem Generalmajor Kuhlmay, Kommandeur der
29, Kav. Brig.;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus: Ordens:
dem Oberiten Lölhöffel v. Zoewenjprung, Kom—
mandeur des 8. Thüring. Inf. Regts. Nr. 153,
dem Major und Bats, Kommandeur dv. Wenden von
demjelben Negt.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Selondlieutenant Eggebredt,
dem Selondlieutenaut und Bats. Adjutanten Tiebe,
— Beide von demjelben Negt,;
der demjelben Orden affiliirten filbernen
Berdienit: Medaille:
den Feldwebeln Eichſtädt und Sadje,
dem Bizefeldiwebel Gieſel,
dem Sergeanten Herdegen,
den Hoboriten Ziem, Hartwig und Riedel, —
ſämumtlich von demjelben Regt.;
des Kaiſerlich und Königlich Defterreichiichen Ordens
der Eiſernen Krone zweiter Klaſſe:
dem Oberſtlieutenant v. Rundſtedt, Kommandeur des
Huſ. Regts. Hafer Franz Joſeph von Oeſterreich,
König von Ungarn Schleswig-Holſtein.) Nr. 16;
der dritten Klaſſe dejjelben Ordens:
den Rittmeiitern v. Bülow, Grafen v. Oriola, Nennen,
v. Winterfeld und v. Zglinigli,
dem Premicrlieutenant v. Schmeling, — jämmtlid
von bemfelben Regt.;
des Komthurkreuzes des Kaiſerlich und Königlich
Defterreichifchen Franz Joſeph⸗Ordens:
dem Major und etatsmäß. Stabsoffizier von demjelben
Negt. dv. Borries;
des Ritterlreuzes deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant v. Suckow,
den Selondlieutenants Tesdorpf, v. Bülow und
Dommes, — ſämmtlich von demſelben Regt.;
des Kaiſerlich und Königlich Oeſterreichiſchen goldenen
Verdienſtlreuzes:
ben Wachtmeiſtern Storm, Havemann, Gerbſch,
Schaudinn und Selchow, ſämmtlich von dem—
ſelben Regt.;
des Kaiſerlich und Königlich Oeſterreichiſchen ſilbernen
Verdienſtkreuzes mit der Krone:
ben Vizewachtmeiſtern Ribinsli, Schwark, Vans—
botter, Scheil, Burzlaff und Kranich,
dem Zahlmeiſteraſpiranten Schmidt,
dem Gergeanten Foelske, — jämmtlih von dem—
felben Regt.;
dem Divifionsküfter Bormann von der 18. Div.;
bes Kommandeurkreuzes erjter Klaſſe des Königlich
Schwediihen Schwert-Ordene:
dem Oberſten Frhrn. v. Langermann u. Erlencamp,
tommandeur des 2. Garde-Ulan. Regts.;
des Großkreuzes des Ordens der Königlich
Stalieniichen Krone:
dent Generallieutenant v. Müller, Inſpekteur der
Jäger und Schüpen,
dem Öenerallieutenant dv. Müller, Kommandeur der
Großherzogl. Hell. (25.) Div.;
des Kommandeurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Überjtlieutenant vd. Wedel, Kommandeur des
1. Großherzogl. Hei. Drag. Regts. (Garde-Drog.
Negts.) Nr. 23,
dem Überitlieutenant v. Woyrſch, Nommandeur des
2. Großherzogl. Hell. Drag. Regts. (Leib- Drag.
Regts.) Nr. 24,
dem Dberjilieutenant dv. Dewall, Kommandeur bed
Großherzogl. Hejj. Train-Bats. Nr. 25;
des Difizierkrenzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Bülow vom Hefl. Jäger: Bat.
Nr. 11;
des Ritterlreuzes deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant Arndts,
den Selondlieutenants Beder, Frhrn. Schent
zu Schweinsberg und Frhrn. v. Norded
zur Nabenau, — jämmtlid vom Heſſ. Jäger-Bat.
Nr. 11;
2878 1897 — Rilttär-Bogenslett — RR. - 108 2874
des Großoffizierkreuzes des Königlich Italieniſchen bes —— deſſelben Ordens:
St. Mauritius- und Lazarus-Ordens: dem Rittmeljter Grafen zu Lynar im Regt. der Gardes
dem Generalmajor v. Sranjedy, Kommandeur ber du Corps;
49. Inf Brig. (1. Großherzogl. Hefi.); des Nitterfreuzes deffelben Ordens:
des Kommandeurkreuzes deſſelben Ordens: dem Premierlieutenant Frhen. v. Stoßingen in dem:
dem Dberften v. Winterfeld, Kommandeur ber jelben Regt.
25. Kav. Brig. (Großberzogl. Hefi.), —
- — v. Madai, Kommandeur des nf. Regts. Bavern.
aller Wilhelm (2. Groß erzogl. Heſſ.) Nr. 116, j
dem Dierher 4 — ee bes Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
3. Großherzogl. Heil. Inf. Negts. (Leib-Regts.) | DI Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Rr. 117, Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigit
dem Oberften v. Weiher, Kommandeur des 4. Groß. | bewogen gefunden:
herzogl. Heſſ. Inf. Regts. (Prinz Carl) Nr. 118, ; dem General ber Kav. Herzog Karl Theodor in
dem Oberſten v. Hannefen, Kommandeur des 5. Grof- Bayern Königliche Hoheit, Inhaber des 3. Chen.
berzogl. Heſſ. Inf. Negts. Nr. 168, Negts., die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen
dem Oberjten v. Bed, Kommandeur bes Großherzogl. des Großkreuzes des Fürſtlich Monacoiſchen Ordens
Hei. Feldart. Regts. Nr. 25 (Großherzogi. Art. des Heiligen Karl zu ertheilen.
Korps),
dem Oberften Magdeburg, Brig. der 11. Gend. Brig.;
des Dffizierkreuzes deffelben Ordens:
dem Major v. der Marwitz, etatsmäß. Stabsoffizier
des 2. Großherzogl. Hei. Drag. Negts. (Leib-Drag.
Regts.) Nr. 24,
dem Major Vitzthum v. Edjtaedt, Erjtem General:
ftabsoffizier der Großherzogl. Heſſ. (25.) Div,
dem Major v. Borries, Kommandeur des Heſſ. Jäger:
Bats. Nr. 11:
des Ritterkreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Buttlar,
dem Sekondlieutenant Moldenhauer, — Beide vom
Heil. Jäger-Bat. Nr. 11;
des Großkreuzes des Königlich Siameſiſchen Ordens
der Krone:
dem Generallieutenant Grafen v. Wartensleben,
Kommandeur der Garde-Kav. Div.;
des Kommandeurkreuzes dejjelben Ordens:
dem Major dv. Blumenthal im Generaljtabe der
Garde⸗Kab. Div.;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Siamefiichen
Weißen Elefanten-Ordens:
dem Oberſten chen. dv. Langermann u. Erlencamp,
Kommandeur des 2. Garde-Ulan. Regts.;
Seine Majejtät der König haben Allergnädigft
gerubt:
den nachbenannten Difizieren die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtwürttembergiſchen
Infignien zu ertheilen, und zwar:
des Großlreuzes des Königlich Sächſiſchen
AlbrechtsOrdens:
dem Generallieutenant und Generaladjutanten v. Bil—
finger;
des Offizierkreuzes deſſelben Ordens:
dem Major und Flügeladjutanten Frhrn. v. Gemmingen—
Fürfeld.
Heſſen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog
haben Allergnädigſt geruht:
dem unberittenen Wachtmeiſter Kern,
dem Fußgendarmen Seibel im Diſtrikt Oberheſſen,
dem Fußgendarmen Hebeiſen im Diſtrilt Starlenburg,
dem Fußgendarmen Gumbel im Diſtrikt Rheinheſſen,
— ſämmtlich im Gend. Korps, das ſilberne Kreuz
des Verdienſt-Ordens Philpps des Großmüthigen
Württemberg.
zu verleihen.
Berleihung von Adeldprädifaten,
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweſer, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sich Allerhöcjit bewogen gefunden:
den berjtlieutenant Ritter v. Endres, Chef des Generalitabes I. Armeelorps, als Ritter des Verdienſt-Ordens
der Bayerifchen Krone unterm 2. November für jeine Perſon der Adelsmatrikel des Königreiches bei
der Nitterflafje einzuverleiben.
2875
1897 — Nilitär-Wohenblatt — Nr. 108
2876
Journaliſtiſcher Theil.
Soll eine Korpsartillerie beſtehen bleiben, oder die |
geſammte Artillerie auf die Divifionen vertheilt werden?
(Säluß.)
Schließlich ergiebt fi) für das Friedensverhältniß
ald Hauptvortheil die engere Verbindung mit der
Infanterie, der bisher allein das Fethalten an der
Korpsartillerie Hindernd im Wege jteht.
Nach der jepigen Organiſation erhält der Divifions-
fommandeur erſt mit Ausipruh der Mobilmachung
Artillerie unterjtellt. Im Frieden hat er in feinem
Dienftbereich fi nur wenig mit ihr zu befaſſen. Die
Heranbildung des Dffizierforps, die taktiiche Ausbildung
der für ihn jo wichtigen Truppe entzieht fich feiner
Einwirkung. Nur vorübergehend wird ihm für die
Dauer der Herbitübungen Artillerie zugetheilt, und fo
muß ihm dieje Waffe, falls er nicht jelbft aus ihr hervor:
gegangen ift, mehr oder weniger fremd bleiben. Die Um—
geitaltung diejes unhaltbaren Zuftandes durch eine kriegs—
mäßige Zuſammenſetzung der Divifion bereits im Frieden
kann deshalb mit Rüdjicht auf den Krieg nur erwünſcht
fein. Gleichzeitig werden aber auch die Schwierigkeiten
der Mobilmahung weſentlich verringert, indem Die
driedend- und Kriegsorganiſation ſich mehr entipredhen,
ald dies jetzt der Fall ift, wo das Sorpsartillerie-
Negiment erit entjteht und ihm alle Eigenjchaften fehlen, -
die ein wirkliches Regiment erft ausmachen, vor Allem
ein geſchloſſenes Offizierkorps.
Dieſe Geſichtspunkte ſcheinen zum Theil für die
Aufſtellung der Ruſſiſchen Ordre de Bataille mit
in Frage und zur Erwägung gelommen zu ſein. Das
Lehrbudy der Elementartaltit von Gudim-Lewlowitſch
(Petersburg 1890) führt wenigſtens nachſtehende Gründe
für die von den übrigen Armeen völlig abweidende
Kriegsorganifation an:
1. Die Mrtillerie wird am zwedmäßigiten dem
Führer der Truppeneinheit, in deren Verbande fie kämpft,
unterjtellt.
2. Im Angriff wie in der Vertheidigung iſt die
ganze oder zum mindejten eine Erfolg verjprechende
Artilleriemaſſe einzulegen, was ſich am ficherjten und
ſchnellſten durch ihre gleichmäßige Vertheilung auf die
Divifionen ermöglichen läßt.
3. Der fommandirende General kann ſich durch
bezüglichen Befehl an die Divifionsfommandeure jeder:
zeit, jelbjt in der Schlacht, wenn beide Divifionen jchon
im Heuer jtehen, die gewünjchte Zahl von Batterien
ausicheiden, falls er eine bejondere artilleriftiiche Wirkung
an einem bejonderen Punkt für erforderlid, hält.
Das Beſtehen einer Korpsartillerie wird Ruſſiſcher—
jeit$ gerade als unzwedmäßige Mafregel hingejtellt, da
dieje Formation leicht den Charakter einer Reſerve an-
nehmen kann und wegen ihrer Loslöfung don allen
anderen Truppen Häufig einen bejonderen Schuß er
fordert.
Welcher von beiden Organifationen bei richtiger
Führung thatfählih der Vorzug zu geben ift, fann
nur ein neuer Krieg lehren. Cine VBetradhtung der
Ürtillerieverwendung im Deutich = Franzöfiichen Kriege
wird jedody einige Anhaltspunkte gewinnen laſſen, die
in Verbindung mit den theoretiihen Erwägungen zur
Beurtheilung der Frage beitragen fünnen.
Mit Rüdjicht darauf, daß die Kriegführung nad
dem Sturze des Kaiſerreichs wejentlihe Abweichungen
von den gewöhnlichen Verhältniffen aufweiſt — bie
zeitweije Auflöfung von Korpsverbänden und das Ber:
zetteln von Brigaden und Divifionen auf weiten Raum
bedingte Häufig die Aufhebung des SKorpsartillerie
verbandes — lann dieſe Erörterung auf die erfte
Periode des Krieges bis zur Schlacht von Sedan be
ſchränlt werden.
Das Treffen von Weißenburg kennzeichnet ſich
als ein Deutſcherſeits als möglich vorhergejehenes Be
gegnungsgefeht. In ihm wurde von den fomman:
direnden Generalen de8 V. und XI. Urmeelorps der
Verſuch gemacht, ihre zwiſchen den Divifionen marjchirende
Korpsartillerie einzujeßen. Das Generallommando
II. Bayerifchen Armeekorps mußte von einer entipreden-
den Anordnung abjehen, weil jeine „Artillerie-Rejerve-
abtheilung“ erit an der Queue nachfolgte.
Drei Batterien des V. Armeelorpd fuhren aud
verhältnigmäßig zeitig neben zwei bereit? im feuer
fiehenden Batterien der 9. Divifion auf; die übrigen
drei mußten wegen Platzmangels in Neierve zurüd-
gehalten werden,
Daß die Korpsartillerie hier noch früh genug eintrof,
ift allein darauf zurüdzuführen, daß ihr Führer auf
den Stanonendonner hin jelbitändig Meile vorgetrabt
war und fich bereit5 in der Nähe des Gefechtäfeldes
befand, als der lommandirende General das Auffahren
feiner Verfügungstruppe anordnete. Ohne diefe Selbits
thätigfeit hätte die Artillerteentwidelung erjt erheblid)
jpäter erfolgen können.
Bon der Korpsartillerie des XI. Armeelorps be
ihofjen troß eine® Trabes von über Meilen nur
nod) die beiden reitenden Batterien den bereitd ab-
ziehenden Gegner. Die Zußbatterien vermochten wegen
der jchlechten, jandigen Wege nicht jchnell genug zu folgen.
Die Korpsartillerie diente font bei beiden Armee
korps ausichließlich zur Verſtärkung der Divifionsartillerie.
Ihre Verbände mußten von vornherein zerrifien werden,
um fie noc zur Verwendung zu bringen. Cine Zu:
theilung an die Pivifionen hätte eine frühzeitigere,
ftärlere Artillerieentwickelung ermöglicht. Dadurch würden
der Infanterie manche Opfer erjpart geblieben jein.
Für die verftärkte Artillerie der am Kampf betheiligten
Divifionen hätte fi) auch troß der Waldparzellen, der
Wein- und Hopfengärten der nöthige Pla gefunden,
jo daß feine der auf dem Gefechtäfelde verfügbaren
Batterien umthätig geblieben wäre.
In der Schlaht von Wörth lagen die Ver
bältnifje für das V. Armeekorps wegen der furzen
Entfernung des Gefechtöfeldes von den Biwals außer
ordentlih günſtig. Die Artillerieentwidelung vollzog
ſich deshalb raſch, aud fand die Korpsartillerie ganz
im Sinne unferes heutigen Reglements Verwendung.
2877
Die beim Auffahren vorgelommene Vermiſchung der
Berbände Hatte ihren Grumd in artilleriftiihen Fehlern.
Immerhin bleibt es zweifelhaft, ob dieſer Uebelitand
nach erfolgter Auftheilung der Korpsartillerie gleichfalls
eingetreten wäre. Der zur Erkundung borgerittene
Kommandeur der Artillerie der 10. Divifion würde
höchſt wahricheinlich Vorjorge getroffen haben, daß neben
feinen Batterien die gleichſtarke Artillerie der 9. Divifion
geichlofjen Blat finden fonnte. Die Chauſſee Dieffenbach —
Wörth war hier die gegebene Trennungslinie.
Aus dem Vorhandenfein einer Ktorpsartillerie läßt
fih für den Schlachtbeginn troß ihrer frühzeitigen und
geichlofjenen Verwendung an enticheidender Stelle fein
Bortheil ableiten. Zwei an Batteriezahl ebenjo jtarke
Divifionsartillerien hätten das gleiche Ergebniß erreicht.
Lehrreich ift der Verlauf des Kampfes. Ein etiwaiger
Unterſchied in den Gefechtsaufgaben der Korps» und
Divifionsartillerie hätte zur Geltung fommen müfjen,
als der nfanterieangriff das Sauerthal überjchritt.
Den Dipifiondartillerien hätte hier die Begleitung bes
Angriffs, der Korpsartillerie aber die Aufgabe zufallen
müffen, aus ihrer Stellung heraus Rückſchlägen auf
dem weſtlichen Sauerufer vorzubeugen. Statt defjen
jehen wir, dab die Divifionsartillerien den Entſchluß
zu jelbftändigem Loslöfen von der Korpsartillerie nicht
finden, und dab die Diviſionskommandeure died im
richtigen Augenblick nicht befehlen. Erſt jehr ſpät werden
die Batterien der 10. Divifion nachgezogen; ihnen
ſchließt fi) die Hälfte der Korpsartillerie an, die andere
verbleibt mit den Batterien der 9. Divifion öſtlich der
Sauer.
Beim XI. Armeekorps würde der Rüdichlag in dem
erjten Vorgehen der 21. Divifion wohl nicht bis zu
einem BZurüdfluthen der Infanterie auf das öftliche
Ufer ausgeartet jein, wenn bei Gunſtett glei) anfangs
eine ſtarle Divifionsartillerie dem nachdrängenden Gegner
hätte Halt bieten fönnen. Dieſe zahlreicheren Batterien
würden wahrjcheinlich auch noch die weitlih der Sauer
aufgefahrene Mitrailleufenbatterie befämpft haben. Hier:
mit wäre für die Artillerie der 22. Divifion der Grund
fortgefallen, fich von ihrem taftiichen Verbande loszulöjen.
E3 jehlte bei Gunftett an Artillerie. Dieſer Mangel
wurde ausgeglichen durch das NAuffahren der gerade
zur Stelle befindlichen Batterien der 22. Divifion,
daher fand die zur Verjtärfung vorbeorderte und ver:
jpätet eintreffende Storpsartillerie nicht genügend Plaß,
um ſich mit allen Batterien am Kampfe zu betheiligen.
In den jpäteren Momenten machte fi, wie beim
V. Armeelorps, ein Unterfcied in der Verwendung
der Korps und der Divifionsartillerie nicht bemerkbar.
Sm Kampf um Elfahhaufen ift die Auflöfung der
Berbände eine fait völlige. Schließlich ericheinen in der
ri deö XI. Armeelorps noch mehrere Batterien
des V.
Das Beitehen der Korpsartillerie iſt hier geradezu
mit Nachtheilen verfnüpft. Die Artillerie it im Anfang
der Schlaht zu ſchwach. Died iſt die Veranlafjung,
daß die 22. Divifion ihre äußerſt Schwierige Gefechts-
aufgabe unter ſchweren Berluften ohne ihre Artillerie
durdlämpfen muß, während ein Theil der Korps
1897 — Nilitär-Mocdenblatt — Rr. 108
2878
artillerie überhaupt nicht auffährt. Ferner bedingt der
beichränfte Aufjtellungsraum neben der Vermiſchung der
Verbände eine erheblihe Erſchwerung der Feuerleitung.
Bei Spiheren war die frühzeitige Entfaltung
ftarfer Artillerie von bejonderer Bedeutung, um den
Uebergang über die Saar zu deden und den Gegner
zu voller Entwidelung zu zwingen. Hierzu genügten
die vier Batterien der 14. Divifion nicht; die Korps:
artillerie aber befand ſich unglüdlicherweife etwa 13 km
entfernt auf der Strafe Püttlingen—Wehrden bei der
13. Divifion und war rechtzeitig nicht heranzuziehen.
Durch ihre Auftheilung hätten ſich die Gefechtsverhält-
niffe der 14. Divilion, die ganz unerwartet auf jtarte,
feindliche Kräfte ſtieß, weſentlich günftiger geftaltet.
Das Auftreten jtärlerer Artillerie auf dem Winter: und
Galgenberge hätte die Gefechtslage vielleicht auch früher
geflärt. Nach einem in fürzerer Zeit beendeten Geſchütz—
fampf hätte der Infanterieangriff vorbereitet bezw. untere
ftügt werden lönnen. Seine Zurüdweifung am „Rothen
Berg“ würde dann kaum erfolgt fein, ebenjo würde der
rechte Preußiiche Flügel weniger durch die Franzöfiiche
Artillerie öſtlich Stiring : Wendel zu leiden gehabt
haben. Der Angriff vermochte erſt fortzuichreiten, als
friiche Batterien anderer Korps eintrafen. Dieje Hülfe
braten durchweg Divifionsbatterien. Die Korps:
artillerie hatte beim VII., III. und VIII. Armeelorps
weite Wege zum Schlachtfeld und mußte zu jpät
fommen. Die reitenden Batterien des VII. und
II. Korps eilten ihren Fußbatterien zwar voraus, doch
vermochten auch fie nicht mehr bei der Entſcheidung
mitzuwirken.
Eine ftärkere Divifionsartillerie verdiente deshalb
bier entſchieden den Vorzug vor einer Korpsartillerie.
Nahdem der Angriff einmal befoblen war, hätte die
jofortige Anweſenheit jtarfer Artillerie ihn jedenfalls
erleichtert.
Wie bei Spicheren bringt auch in der Schlacht
von Colombey — Nouilly die Korpsartillerie dem
VII. Armeetorps feinen Nutzen. Abgeſehen davon, daß
fie underhältnigmäßig weit rückwärts untergebracht und
zu frühzeitiger Verwendung nicht verfügbar war, wurde
fie nad) ihrem Eintreffen größtentheils in Reſerve ge
halten, weil der fommandirende General mit der An—
zettelung des Gefecht wenig einverjtanden war.
Die 13. Divifion kämpfte deshalb unter jchwierigen
Verhältnijien. Ihre Yage befjerte ſich erit, als die
Korpsartillerie des I. Armeekorps Unterjtügung brachte.
Dieje war mit der Mehrzahl ihrer Batterien verhältniß—
mäßig zeitig auf dem Gefechtäfelde der 1. Divifion
aufgefahren und vermochte von hier aus in den Kampf
der 13. Divifion wirlſam einzugreifen. Ihre Ver—
wendung war jomit zwedentipredyend; der Angriff der
1. Divifion konnte fortichreiten, die Nahbardivifion ſich
behaupten. Bei allgemeiner Vertheilung der Wrtillerie
hätten ebenjo zeitig höchitens fieben Batterien bei der
1. Divifion eingejegt werden können.
Diefer Fall ſpricht anfcheinend für Beibehalt der
Korpsartillerie. Indeſſen iſt Zweierlei zu bedenken.
Einmal hätte die verjtärkte Divifiondartillerte der 1. und
13. Divifion über eine ungefähr gleiche Batteriezahl
2879 _
verfügt, dann wäre aber auch der Stellungswechiel ber
Korpsartillerie des I. Armeelorps wahricheinlich unnöthig
gewejen, als der Feind durch Verſtärkung feines linken
Flügeld eine Umfafjung von Nordweiten her vorzus
bereiten jchien und ſich das PVorhandenfein jtärferer
Artillerie bei der 2. Divifion erwünscht zeigte. Sichen
Batterien hätten hier dem etwaigen Vorſtoß jehr wohl
begegnen fünnen, bejonder wenn die 13. Divifion mit
mehr Artillerie das Gefecht eröffnet hätte.
Der anſcheinende Vortheil des Sorpsartillerie-
verbandes ſchwindet alſo auch hier im Vergleich mit
den vorausſichtlich beſſeren Ergebniſſen einer völligen
Auftheilung der Artillerie auf die Divifionen.
Ein weiteres treffended Beiſpiel für die durch die
Korpsartillerie verurjachten Nachtheile bietet die Schlacht
von Bionville Die 5. und 6. Anfanteriedivifion,
feßtere gefolgt von der Korpsartillerie, erftiegen hier auf
zwei Paralleljtraßen das Plateau von Pionville, theil-
weile im Flanlenmarſch vor der Front des Feinde.
Mit außerordentliher Schnelligkeit entwickelte fich Turz
nad 9° vorm. der Begegnungslampf, nachdem die Fran—
zöſiſchen Lager durch die Deutſche Kavallerie aufgejcheucht
waren. Dem Anfturme des weit überlegenen Gegners
waren zunäcit außer ben Batterien der Stavallerie-
divifionen nur die vier Batterien der 5. Dipifion
entgegenzuftellen. Dieje Artillerie erwies jih als un:
zureichend. Einem glüdlichen Zufall war es allein zu
danfen, daß noch andere Batterien (die der Detachements
v. Lyncker und Lehmann) bald zur Stelle famen. Hier:
durch gelang es, nachdem noch die Batterien der
6. Divifion im aller Eile hervorgezugen waren, mit
größter Anstrengung nach 10° vorm. das Gefecht bei
Bionville- Flaviguy zum Stehen zu bringen,
Ohne die Mitwirkung der nicht zur 5. Diviſion
gehörenden Batterien hätte fi) der Schlachtbeginn ent-
ſchieden noch ungünftiger geitalten müffen.
Auf das Verhalten der Slorpsartillerie, die ſich
bon dem Charakter einer Reſervetruppe nidjt freimachte
und deshalb mit der Mehrzahl ihrer Batterien — die
reitenden Batterien waren auf das Kampffeld voraus:
geeilt — erit um 11°/,° vorm. nad) der Einnahme
von Mionville auf dem Kampffelde erjchien, ſoll bier
nicht näher eingegangen werden. Aber felbit bei richtiger
Verwendung hätte jie infolge ihrer Zutheilung erit nad)
den Batterien der 6. Diviiton auffahren fünnen. Bis
zu dieſem Beitpunft mußte die 5. Divifion auf ihre
eigene Artillerie angewieſen bleiben, aljo mindeſtens
eine Stunde,
Die Schwierigleiten Hinfichtlich des Aufmarjches der
Divifion wurden jomit nicht verringert. Cine befjere
Gefechtslage fonnte ſich nur aus der Auftheilung der
Ktorpsartillerie ergeben. Die größere Batteriezahl wäre
nicht bloß dem anfänglichen Gefecht, ſondern auch der
Erhaltung der Verbände — die Artillerie kämpfte gegen
Mittag in fünf verjchiedenen Gruppen — und damit
der Feuerleitung zu gute gelommen. So war bie
Korpsartillerie der frühzeitigen Entwidelung einer jtarfen
Artilleriemaffe geradezu Hinderlih. Ihre Zutheilung
zur 6. Divifion war mit Rüdliht auf die Auffafjung
der Lage beim Gegner veranlaßt. Irrthümer in dieſer
1897 — Rilitär-Modenblatt — Wr. 108
j 2580
Nichtung werden auch in Zukunft niemals ausgeſchloſſen
fein und wird die Korpsartillerie in jolden Fällen jtets
zu jpät auftreten.
Bor der Schladht von Beaumont bezwedten die
Marichbeiehle die ſchnelle Entwidelung ſtarler Artillerie
neben rechtzeitiger Bereitjtellung von Infanterie nördlich
des Bois du Pont Gerade. Die Ausführung dieſer
Abſicht erichwerte das zu durchſchreitende Waldgelände,
wie dad Vorhandenfein der Korpsartillerie beim IV. und
XII. Armeelorpd. Nur durch ihre Vertheilung an die
Dipifionen konnte eine gleichmäßige Zufammenjegung der
einzelnen Rolonnen und eine gleichzeitige, gleichmäßige
Entwidelung aus den Defileen erreicht werden.
Aus Veranlafjung des Beſehls, daß die Korpßartillerie
wegen ber Wegeverhältniffe bei den äußeren Flügel—
folonnen der Korps marſchiren follte, war die Zu:
jammenjegung diefer Kolonnen von den fommandirenden
Generalen verſchieden angeordnet.
Die Korpsartillerie marichirte beim IV. Korps an
der Queue der 8., beim XII. Armeekorps zwiſchen ben
beiden Brigaden des Gros der 23. Divifion. Dem:
gemäß kam fie beim IV. Armeekorps unter mannig:
fahen Schwierigleiten erft zum Wuffahren, als ber
wichtigfte Gefechtmoment für beide Diviftonen bereits
vorüber war und die fiegreich vorgehende Infanterie
das Geichüßfener ſoweit maäfirte, daß nur noch eine
Batterie kurze Zeit das Feuer aufnehmen lonnte
Beim XII. Armeelorpd wurde die frühzeitige ftarle
Artillerieentwidelung allerdings erreicht. Durd das
Einfchieben der Korpsartillerie zwiichen die 23. Diviſion
war der Aufbruch der beiden Marjchlolonnen indeß
erheblich verzögert, Die Spihen der Divifionen de
bouchirten nicht gleichzeitig, und entwickelte ſich die
24, Divifion, ohne das Eintreffen der Nachbarlolonne
abzumarten.
Irgendwelche Vortheile laſſen ſich deshalb auch hier
zu Gunſten ber KHorpsartillerie nicht hervorheben, doch
wurden die erwähnten Uebelſtände durch fie bedingt.
Für die Begegnungsgefechte ergiebt ſich hiernach,
daß die Ausicheidung einer Korpsartillerie der ſchnellen
Entwidelung dieier Waffe weniger förderlich ift als die
BZutheilung aller Batterien an die Divifionen. Daffelbe
gilt für Colombey —Nouilly.
Die geplanten Schlachten find, wie bereit# dargelegt
it, zur Benrtheilung der Frage weniger geeignet, weil
die gejchilderten Uebelſtände vorausfichtlic zu vermeiden
find. Immerhin faffen ſich aud in der Artillerie
verwendung bei Gravelotte und Sedan einzelne nad)
theilige Exicheinungen erlennen, deren Urjprung allein
auf die unzweckmäßige Organilation zurüdzuführen it
Bei Gravelotte ftanden die Batterien der 13,
14. und 15. Divifion bereitd3 geraume Zeit (mamentlid
beim VII. Armeelorps) im Feuer, bevor die Kom
artillerie eintraf. Die Platzfrage war nicht voraus
bedacht und die Zerreißung der Werbände eine notb-
wendige Folge. Die Korpsartillerie VIII. Armeelorpt
fuhr zu beiden Seiten der Batterien der 15. Divifton
auf, während die des VII. Armeelorps erſt nad) einem
Stellungswechſel mit drei Batterien in Stellung geben
fonnte.
2881
Starke Divifionsartillerien hätten hier die Bildung
ber Artilleriemafjen bejchleunigt. Die Vermifchung der
Verbände wäre von jelbjt vermieden, aud) würde der
vorhandene Platz befjer ausgenutzt fein, um alle Batterien
zum Auffahren zu bringen.
Eine Trennung im Verwendungszwed der Korps:
und Diviionsartillerie findet gleichfalls nirgends jtatt.
Batterien der Korpsartillerie find es, die zuerſt den
Mancegrund zu überjchreiten juchen, um den Infanterie
angriff zu begleiten. Divifionsbatterien dienen dem
fommandivenden General des VIII. Armeeforps zunädjit
als Reſerve; ja auf dem linken Flügel beim Garde:
und XII. Armeelorps löft eigentlich jeder Artillerie:
verband eine andere Aufgabe, als ihm der Theorie
nach hätte zufallen dürfen.
In der Schladt von Sedan fällt das frühzeitige
Auftreten der Korpsartillerie beim Gardeforps auf,
um jo mehr, als ihre Kantonnements rüdwärtd der
2. Garde-Infanteriedivifion gelegen hatten. Bei näherer
Betrahtung waren es indeß außergewöhnliche Glüds-
zufälle, die dies ermöglichten; ohne dieſe hätte die
Mafjenartillerieentfaltung erheblich fpäter erfolgen müfjen.
Nach einem ununterbrochenen Trabe von Carignan auf
das Schlachtfeld (15 km) gelang es der Fußabtheilung
der Korpsartillerie (die reitende Abtheilung war ans
fänglid) der Garde-Kavalleriediviſion zugetheilt), ſich bei
Pouru St. Remy, ohne Stodungen hervorzurufen,
zwiſchen die beiden Theile der eigenartig formirten
Avantgarde der 2. Garde-Infanteriedivifion zu ſchieben.
So erreichte fie, immer im Trabe verbleibend, den
Weſtausgang von Villerd: Cernay noch vor dem Gros
der auf dem redjten Flügel vorgegangenen 1. Garde:
Infanteriedivifion und bewirkte ihren Auſmarſch an
der Nordipige des Gehölzes von Billers » Cemay nur
'« Stunde jpäter als die Batterien der 1., und
'/a Stunde früher als die der 2. Garde - Infanterie
divifion.
Mit Sicherheit war diejes jchnelle Auftreten jomit
nicht zu erwarten. Durd ein Yujammentreffen oder
Kreuzen mit anderen Truppen hätte es vereitelt werden
müflen. Das zeitige Auffahren jtarler Artillerie lieh
fi) mit Sicherheit auch hier nur durch Auflöfung des
Korpsartillerieverbandes erreihen. Jedenfalls iſt die
Thatſache, daß bereit? um 9'/,° vorm. elf Batterien
für die Niederwerfung des feindlichen Widerjtandes im
Bold de la Garenne jorgten, nicht dem Vorhandeniein
einer Korpsartillerie als ſolcher zuzufchreiben.
Hinſichtlich der Artillerieverwendung bei den übrigen
am Kampfe betheiligten Korps it zu bemerken, daß die
Korpsartillerie XII. Armeelorps nicht geichloffen und
nicht gleichzeitig, jondern abtheilungsweile verfpätet ein:
gelebt wurde. Dadurch hatten die vier Batterien der
24. Divifion bei La Moncelle in der Zeit von 7° bis
nad; 8° vorm., d. 5. bis zum Eintreffen der Korps—
artillerie einen äußerjt jchwierigen Stand, bejonders weil
für jie größtentheils eine rontveränderung während des
Geſchützlampfes nothwendig wurde.
Die Auftheilung der Artillerie hätte die Gefechtslage
entſchleden günſtig beeinflußt, auch hätte die Avantgarde
der 24. Divifion ausnahmsweiſe reichlich mit Artillerie
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 108
2882
verjehen werden können. Died wäre injofern gerade
hier zwedmäßig geweſen, als es fih um das voraus-
fihtlihe Feſthalten eines abmarjchirenden Gegners
handelte. Gleichzeitig hätten ſich die taltiichen Verbände
leichter aufrecht erhalten lajfen. So fuhren drei Batterien
der 4. Fußabtheilung an drei verjchiedenen Stellen der
Feuerlinie auf, während die 4. Batterie in Reſerve
zurüdgehalten wurde.
Diefen Beijpielen ift wohl zu entnehmen, daß ſich
Verzögerungen in der Entfaltung jtarter Wrtillerie
bereits 1870/71 empfindlich bemerlbar gemadt haben
troß der großen Ueberlegenheit des damaligen Deutichen
feldgeihügesd gegenüber dem Franzöſiſchen. Es ift
zuzugejtehen, daß die Wrtillerieführer gerade aus den
vorgefommenen Fehlern gelernt haben, und daß einer
Neihe von Uebeljtänden im künftigen Kriege vorgebeugt
werden wird. Die Möglichkeit zur Wiederholung joldher
Fehler, die in der Organifation begründet find, wird
aber jo lange fortbejtehen, bis eine Organijationd«
änderung fie von jelbft ausichließt. Unterläßt man dieſe,
jo werben verhängnißvolle Gefechtslagen eintreten fönnen,
wenn Bewaffnung, Ausbildung und taltiihe Schulung
der gegenüberftehenden Armeen auf gleicher Höhe ſtehen.
Der anerlannten Nothtwendigleit einer frühzeitigen jtarfen
Artillerieentfaltung ift in allen Gefechtslagen am ficheriten
durch eine ſtarke Divifiondartillerie, d. h. durch Auf—⸗
theilung der Korpsartillerie, zu entiprechen.
Zum Schluß jollen die Weränderumgen in ber
Organijation noch kurz berührt werden, die eine etwaige
Auftbeilung der Korpsartillerie zwedmäßig zur Folge
haben mühte.
Die Waffe kann, wie ſchon ausgeführt, im Frieden
den Divifionen unterjtellt werden. Es liegt ferner fein
Grund vor, die bisherigen, für die Ausbildung viel zu
großen Negimenter beizubehalten, aud würde Die
Divifionsartillerie im Kriegsfall zu ftark jein, um in
einem Regiment aufzutreten.
E3 würde daher für Frieden und Krieg am zweck—
entiprechenditen fein, wenn für jede Divifion zwei Regi—
menter formirt werden, die, wie bei der Nlavallerte, einem
Brigadeverband angehören. Die zur Zeit beim Armee—
forps durdichnittlich vorhandenen 24 Batterien gejtatten,
die vier Negimenter ded Korps annähernd gleichmäßig in
zwei Abtheilungen zu drei Batterien zu gliedern. Dieje
Stärken haben ſich für die Ausbildung und Verwendung
bejonders günftig erwiejen.
In die Zahl diefer Batterien find die reitenden
Batterien der SNavalleriedivifionen ſowie die als
Stämme für. Erſatz- bezw. Nejerveformationen vor—
gejehenen fahrenden oder reitenden Batterien eingerechnet.
Diefe — rechnen wir durchſchnittlich vier auf das
Urmeelorp8 — ſcheiden im Mobilmahungsfall aus, jo
daß bei jedem Negiment eine Abtheilung nur mit zivei
Batterien ausrüden würde. Mit Nüdjicht darauf, daß
den mobilen Abtheilungen die gleiche Gefechtskraft inne-
wohnen muß, um gleichmäßig verwendbar zu jein, würde
voraussichtlich die Vervollitändigung der betreifenden
Abtheilungen auf drei Batterien angejtrebt werden.
Die hier vorgeſchlagene Drganijation bedingt eine
Vermehrung der Urtillerie im Frieden. Sie würde
2
2883
1897 — Rilitar⸗Wochenblatt — Nr. 108
2884
dadurch erleichtert fein, daß bei einer Anzahl Armee
forp8 die jetzt grundjäglih vorhandenen reitenden
Batterien in Fortfall fommen könnten, deren größerer
Pierdebeftand zur Bildung fahrender Batterien aus—
genußt werben kann. Gomeit reitende Abtheilungen
für Ravalleriedivifionen beitehen bleiben jollen, wären
fie als dritte Abtheilungen einzelnen Regimentern ans
zugliedern. Ihre Ubgabe im Mobilmachungsfall zerrifie
dann feine Feldverbände.
Die Unterftellung der Artillerie unter die Divisionen
macht im Frieden eine bejondere artilleriftiiche Spike
beim Generallommando unnöthig. Munitionserfag im
Großen wird nicht geübt. Die Bildung von Artillerie
maſſen von mehr ald zwölf Batterien fommt in Ber:
bindung mit der Gefechtäthätigfeit der anderen Waffen,
abgejehen vom Staifermanöver, höchſtens einmal im
Jahre vor (Norp8manöver gegen marlirten Feind).
Ein Kommandeur der Artillerie des Armeekorps
findet deshalb im Frieden feine Thätigkeit. Anders iſt
dies im Kriege. Hier tritt die Negelung de8 Munitions—
erſatzes für die Divifionen in den Vordergrund, auch
erfordert die einheitliche Leitung der gefammten Artillerie
des Armeekorps (in geplanten Schlachten) wie die hin
und wieder angeordnete Ausſcheidung einer Artillerie
mafje zu bejtimmten Zweden, einen bejonderen direlt
unter dem Generalkommando ftehenden Artilleriegeneral,
der aljo auch bei der vorgeſchlagenen neuen Organi—
fation im Felde vorhanden jein müßte.
Es hat etwas Beſtechendes, den Dezentralijations-
gedanken weiter durchzuführen und die Divifionen durch
dauernde Zutheilung einer Munitionsfolonnenabtheilung
wirklich zu jelbjtändigen Schladjtenförpern zu machen.
Der gewaltige Fuhrpark, der dem Armeelkorps folgt,
muß dann aber von drei Stellen aus geleitet werden,
was unzmwedmäßig ift. Die unvermeidlihen Reibungen
würden regelmäßig das Eingreifen des Generallommandos
nöthıg machen. Außerdem bewahrt fi der komman—
dirende General dur das Verfügungsrecht über die
Miunitionstolonnen einen gewiljen Einfluß auf den
Selbjithätrgkeitsdrang feiner Divifionsführer und die
Sicherheit, an der Stelle, die er als die entjcheidende
erkannt bat, wenigiiend auf das VBorhandenfein der
erforderlichen materiellen Mittel rechnen zu können.
Kriegegeſchichtliche Beiſpiele aus dem Deutſch—
Franzöſiſchen Kriege von 1870,71.
Im Anſchluß an die in der Militär-Literatur:
Zeitung 1897, Sp. 147 und 241 beiprochenen drei
Hefte friegegeichichtlicher Berfpiele aus dem Deutjch-
Franzöſiſchen Kriege von 1870/71 hat Major Kunz
weitere zwei Hefte, Nr. 4 und 5, veröffentlicht. *)
*) Siriegsgeihichtlihe Weifpiele aus dem Deutic: Frans
zöſiſchen Kriege von 1870 71. Bon Kunz, Major a. D.
Viertes Heft. Nactgefechte IV. (Schluß.) Die Nachtgefechte im
Feftungsfriene vor Strafburg, Verdun, Belfort und Paris.
Dit aht Skizzen. — Funftes Heft. Attaden Franzöfiicher
Kavallerie auf Deutjche Infanterie und Artillerie, Mit einem
Plan in Steindrud. Berlin 1897. E. ©, Mittler & Sohn,
Königlice Hofbuhhandlung. Preis; 4. Heft Mt. 1,75; 5. Heft
De. 2, —.
Im vierten Heft hat der Herr Verfajjer aus dem
reihen Material von Nachtgefehten aus dem
Feſtungskriege nur eine bejchränkte Anzahl heraus»
gegriffen: In der Beſchränkung zeigt fich der Meifter.
Er jildert die Nachtgefehte vor Straßburg, Verdun,
Belfort und Paris.
Clauſewitz jagt: „Hiſtoriſche Beiſpiele machen Alles
Har und haben daher in Erfahrungswifienichaften die
beite Beweiskraft. Mehr ald irgendwo iſt dieß im der
Kriegskunſt der Fall.“ Die „Eriegsgeichichtlichen Bei—
ipiele“ des Major Kunz dürfen aber getroft auf folde
„Beweiskraft“ Anſpruch machen, weil fie unparteiiih,
ungefärbt und — fomweit das überhaupt möglich ift —
zuverläffig gehalten find. Das gilt auch wieder von
dem vorliegenden Schlußhefte der „Nachtgefechte“.
Was Kunz über die Nußfofigleit de Bombardements
von Straßburg jchreibt, ericheint durchaus zutreffend.
Der „Hiftorie* ift ſchon lange der recht große Unter:
ſchied aufgefallen, welcher zwifchen dem militärischen
Verfahren vor Straßburg und dem vor Paris beiteht.
Dort eine unnütze „Kraftanwendung“ und hier eine
ſchwer erflärliche Schen vor einer nad) menſchlichem
Ermefjen jehr nüplichen Kraftanwendung. Hoffentlich
bleibt die „hiſtoriſche“ Nutzanwendung für zukünftige
Fälle nit aus.
Der praktiſche Werth der hier vorgeführten Bei:
ipiele von Nachtgefechten im Feſtungskriege ift unſeres
Eradjtend? — abgejehen von taktischen und techniſchen
Einzelnheiten — hauptſächlich in Folgendem zu ſuchen.
Sie lehren den großen, ich möchte ſagen, ausſchlag
gebenden Werth der taktiſchen Organifation auch
auf diefem Gebiete. „Beweiskraft“ — fiehe die Nadıt-
nefechte im Januar 1871 vor Belfort. Die Eroberung
von Danjoutin und Peroufe (8. und 14. Januar)
gelingen glänzend, namentlich daS erftere Gefecht bildet
geradezu ein Auhmesblatt in dem Deutſch-Franzöſiſchen
Kriege — und die Gerechtigkeit verlangt, das fejtzuftellen,
ganz bejonders in der Gejcichte der Landwehr. Da—
gegen mißlingt volllommen das nächtliche Unternehmen
auf die Perchesforts in der Naht zum 27. Januar.
Am 8. Januar ein voller Erfolg Deuticherjeits; allein
18 Diffiziere, 711 Mann Gefangene fielen ihnen in die
Hände bei eigenem Gejammtverluft von nur 3 Offizieren,
91 Mann.
Am 27. Januar unleugbarer Mißerfolg, diefjeitiger
Verluſt 8 Offiziere, 314 Mann, davon 5 Difizier,
262 Mann vermißt. An Schneid hat es dem Deuticen
Truppen nicht gefehlt, im Gegentheil; denn fie find
mehrfad) bis in die Feftungsgräben vorgedrumgen. Auer:
dem waren es theilweiie diejelben Truppen, weldt
am 8. Januar mit großer Auszeichnung gefochten hatten.
Auch führte auf dent emticheidenden Kampfflügel der
jelbe Hauptmann v. Manftein, defien Umſicht, Kalt:
blütigkeit und Tapferkeit in erjter Linie der glänzende
Erfolg des 8. Januar zu danken war; allerdings lag
die Vorbereitung und Leitung des Unternehmens dom
27. Januar nicht in feiner Hand. Major Kunz giebt
denn auch die „Öründe* an, welche das Scheitern des
Unternehmens herbeiführten. Kurz zufammengefakt be
jtanden ſie in einem gewijjen Mangel. an, Umſicht, al
1897 — Militär»Wodenblatt — Rr. 108
einer unzutreffenden Beurtheilung der Lage, der zu
erwartenden Hinderniſſe ꝛc. Das find Fehler militärifcher
Einfiht, und deshalb brauden wir ala Führer nicht
nur thatkräftige, ſondern auch Lluge Männer. Es
genügt nicht, die Charaktereigenichaften und Dienjt-
fenntnifje als die SHaupteigenjchaften eines Führers
binzuftellen, jondern erſt die Intelligenz, unterjtüpt
durch wiſſenſchaftliche Schulung, verleiht jenen Eigen:
Ihaften die richtige Ergänzung für die militäriiche Braud)-
barkeit in höheren oder verantwortlichen Stellungen.
Ohne ſolche Intelligenz wird aber eine ſachgemäße
taltiſche Organifation, worunter ich Vorbereitung, Eins
leitung und Durdführung jeder militärischen Alktion
verfiehe, mehr oder minder Sache ded AZufalls jein.
Derſelbe Mangel an richtiger taftiiher Organijation
tritt hervor in dem Nachtgejechte von Le Bourges am
28.Oftober 1870. Es wurde hier dem 2. Bataillon Kaiſer
Franz⸗Regiments eine Aufgabe geitellt, die gar fein greifs
bares taktiiches Ziel hatte. Dieſes Bataillon jollte unter
dem Schuge der Naht „gegen Le Bourget vorgehen,
die vorgejchobenen Feldwachen zurüdwerfen, den Feind
erkunden, im Falle eines ftarfen Widerjtandes fich jedoch)
nit in ein ernjthaftes Gefecht einlafjen“. Dabei war
Le Bourges von fünf Franzöſiſchen Bataillonen beiept.
Vie man nachts durch einen Angriff einen Feind
„erfunden“ joll, der fich in einem großen, verbarrifadirten
Dorfe jeftgejegt Hat, bleibt jchwer verjtändlich. in
paar geſchickt vorgetriebene Schleichpatrouillen bejorgen
das jedenfalls beſſer. Ebenjo fordert der Paſſus des
Befehl8 zur Kritil heraus, daß im Falle eines ftarken
Widerſtandes ein ernithaftes Gefecht zu vermeiden jei.
Eine brave Truppe hat naturgemäß das Beſtreben,
feindlichen Widerjtand zu brechen — denn zum „Amüfiren”
des Feides ıft fie doch nicht vorgeſchickt, namentlich nachts
nicht — und wird deshalb meiſtens erft dann merken,
daß der Widerjtand „stark“ if, wenn es mit der
Möglichkeit, einen taktiihen Erfolg zu erringen, vorbei
it. Da aber an demielben Tage erſt eine Kompagnie
des Augufta-Regiments von feindlicher Uebermacht aus
Le Bourged herausgedrängt worden war, fo konnte
man zuftändigen Ortes wohl wiſſen, daß ein „jtarfer“
Widerſtand zu erwarten jei.
Wenn jchließlich bei verjchiebenen Beiprechungen dieſes
Gefechte die taltiihen Maßnahmen jeitens des
2. Bataillond Kaifer Franz-Regiments getadelt worden
find — was aud Major Kunz thut — namentlich das
Berzetteln eines Bataıllond auf weitem Raum in drei
getrennten Kolonnen, jo iſt jolcher Tadel an fich gewiß
gerechtfertigt, aber es darf dabei nicht überjehen werben,
dad die eigentliche Urſache des Miherfolges in dem
ſchlechtweg, zumal bei Nacht, unausführbaren Auftrag
jelbjt lag. Hätte man genügende Sräjte bereitgejtellt
mit dem bejtimmten Befehl, Ze Bourget in der Nadıt
vom 28. zum 29. Oltober zu nehmen, jo würde dies
ganz gewiß mit glänzendem Erfolge gelungen fein. So
trug die mangelhafte „taftiihe Organiſation“ jenes
mißlungenen nächtlichen Angriffs dazu bei, das Gelbjt-
gefühl der Bejagung von Ye Bourget zu jteigern, und
es mußte jpäter am Tage mit großen Verluſten das
erlämpft werden, was am 28. Oltober bei Nacht unter
verhältnigmäßig geringen Opfern zu erreichen geweſen
wäre. Das find „kriegsgeſchichtliche Lehren“, zu welchen
die vortrefflihen „Eriegsgeihichtlihen Beiſpiele“ des
Majord Kunz allenthalben brauhbaren Stoff liefern.
Im fünften Heft: „Attaden Franzöfiiher Kavallerie
auf Deutiche Infanterie und Artillerie“ bietet Major Kunz
auf noch nicht 90 Seiten in inhaltsvoller Kürze 18 kriegs⸗
geichichtliche Einzelbilder, die vorhandene Darftellungen
weſentlich ergänzen oder berichtigen und mehrfach Lücken
in der PDarftellung der Geihichte von 1870 ausfüllen.
Den breiteften Raum (5. 23 bis 67) nehmen die
großen Kavallerienttaden der Franzoſen in der Schlacht
bei Sedan ein. Ihrer quellenmäßigen Darftellung iſt
außer taktifchen Bemerkungen auch ein genauer, anderswo
bisher nicht gebotener Nachweis über den Verbleib der
Franzöfiichen Savallerietruppentheile beigefügt, weldye
der Katajtrophe von Sedan entgingen.
Major Kunz’ Forihungen gewinnen ben Vorgängen
bei Sedan neue Seiten ab. Als 1875 der darauf
bezügliche Band des Generaljtabswerles erichien, war
von Franzoſen noch fein zuverläjfiged Werk über dieje
Vorgänge gejchrieben worden. Geitdem haben Per:
fonen und Regimenter ihre Erlebniffe veröffentlicht, und
Major Kunz hat alle diefe Geſchichtsquellen mit jeiner
befannten peinlihen Genauigleit jtudirt, mit Deutichen
Quellen verglichen und von dem Hergang der Ereignifje
eine den Thatſachen jo nahelommende Darftellung
gewonnen, daß er es unternehmen kann, die einzelnen
Attadenvorgänge aus dem großen Wirrwarr der Reiter:
ftürme bei Floing und Cazal herauszuſchälen ſowie den
Einfluß der handelnden Führer zu fennzeichnen.
Auch bezüglid) der Attade der Franzöſiſchen Garde:
füraffiere am 16. Auguft jtellt Major Kunz (S. 11
bis 15) der Schilderung des Generaljtabswerfes die
inzwiichen als glaubwürdig befanntgewordenen Frans
zöſiſchen Berichte gegenüber und klärt damit den Vor—
gang noc mehr als biäher zum Nuhme der Brandens
burgiſchen Infanterie wie des attadirenden Regiments,
defien Erfolg allerdings „gleih Null“ bleibt. Die
Attade bei Lorcyg am 26. November wird ald Die
einzige, wirllich erfolgreiche, welche Franzöſiſche Ka—
vallerie gegen Deutſche Infanterie geritten hat (S. 71,
80, 81) gewürdigt.
Major Kunz bietet mit feiner neuejten Arbeit der
Armee und namentlid der Reiterei wieder eine Fülle
von Anregung und — neuen Grund, an jich zu glauben.
Tropdem „die Deutiche Infanterie jeden Franzöſiſchen
Neiterangriff abgewiejen hat, jolange fie fiegreich war,
auch dann noch, wenn fie jhon völlig durcheinander—
gelommen war“ —, tropdem beweilen Major Kunz’
Darlegungen — und das iſt die Hauptiahe —, daß
Kavallerie audy heute no in der Schladht mitſprechen
darf, wenn auch er jelbit „die Stunde des Erfolges“
erſt jchlagen läßt, wenn die Infanterie unter jchweren
Verluften geworfen ift und die Verfolgung anhebt.
Aber man denfe nur an den Erfolg des Eingreiſens
der Brigade Bredow am 16. Auguſt — Major Kunz
giebt und die zuverläiligite Schilderung derjelben in
jeinem befannten Wert über „Die Deutiche Reiterei
im Kriege 1870/71“ — und jehe fid) dann die Lage
2887
der Preußiſchen Gardeinfanterie vor St. Privat am
Abend des 18. Auguft an, nicht allein angeſichts des
in der neueften Kunzſchen Studie (S. 16) geſchilderten
ſchwächlichen Attadenverfuches von zwei Schwadronen,
fondern angejidhts der von Major Kunz betonten und
durch einen Blick auf den Schladhtplan erllärten Mögliche
teit, 60 Esladrons dazu einzufegen und — bemegen
zu fönnen. „Im Kriege giebt ed fein Dogma.* „Am
Kriege macht die Perjönlicyleit Alles“ — und bei keiner
Waffe jo ſehr wie bei der Neiterei, fügen wir hinzu.
Darum Ihr Herren von der Kavallerie, lernt „Rönnen!“
Reitet und — jtudirt Kriegsgeihichte und ſucht zu
ergründen die Piychologie des Krieges. Keine Waffe
hat mit diefer jo zu rechnen wie die Neiterei! „Sm
Kriege fommt es wejentlid darauf an, den Muth des
Gegners zu zertrümmern.“* Die moralifchen Potenzen,
über welche eine todesmuthige, zwedbewußt geführte
Neiterei im der Enticheidungsitunde der Schladjt vers
fügt, find unberechenbar. Todesmuthig hat Frankreichs
Neiterei 1870 ſich erwieſen; zweckbewußt geführt wurde
fie faum einmal. Planlos, in der Verzweiflung,
wurde ihr Todesmuth eingefegt — Major Kunz’ Dar-
jtellung beftätigt es — bei Sedan wie bei Wörth.
Die „Borjehung“ Hatte ihr feinen General gegeben
von der „Begabung“, „die richtigen Maßregeln gewiſſer—
maßen zu fühlen und dann mit jchnellem Entichluß
jogleidh zu treffen“. Hatten ihn die Deutihen? —!
Möchten wir ihn haben in der nächſten ernjten Stunde
des Baterlandes! Studien, wie Die des Majors Kunz
bieten Grundlagen, auf denen „Selbjtentwidelung“ zum
„Können“ möglid if. Dafür ihm unjeren Dank!
Mertwürdig ift die von Major Kunz ziffernmähig
belegte Thatjache, daß bei den Attaden der Franzoſen
auf Deutſche Infanterie die hinteren Staffeln zumeift
die größeren Verlufte gehabt haben. Eine Ertlärung
für dieſe Thatjache möchten wir mit in dem Umjtand
fuchen, daß der gegen die vorderjte Staffel erzielte
Erfolg die Ruhe der attadirten Infanterie und damit
auch deren Trefflicherheit hob. Seitdem hat die Najanz
der Flugbahn, die Durchſchlagslraft der Geſchoſſe zus
genommen, und es fann jomit um jo weniger zweifelhaft
jein, da wir auf dem richtigen Wege find, wenn wir
bei den Attaden auf Infanterie die hinteren Staffeln
niht auf Vordermann, jondern thatjählich gejtaffelt
und möglichſt umfajjend angreifen lafjen.
Im Uebrigen denle man bei der Beurtheilung von
Kavallerieattaden im Manöver nidyt immer nur am die
Franzöſiſchen Küraffiere von Wörth und an die Frans
zöſiſchen Chaſſeurs von Sedan, jondern aud) an Bredows
Uttade von Vionville und freue fi, wenn Kavallerie
Gelegenheiten zu Attaden jucht und wahrnimmt. Beide
Theile — Kavallerie und Infanterie — können dabei
nur gewinnen, und das Eelbftbewußtjein der Armee
erit recht. Der Erfolg einer Navallerieattade läßt ſich
im Frieden, wo es feine Berlujte, feine Entmuthigten,
feine moralijchen Eindrüde von dem Gewicht des
„Schlachtendonnerwetters“ und feine leeren Patronen-
tafchen giebt, überhaupt nicht feititellen. Man lehre
unjere Deutiche Infanterie, dab fie durch Kavallerie
nicht zu befiegen fit, jolange fie noch Patronen und
1897 — Militar-Wochenblatt — Nr. 108
2888
die Ruhe befitt, welche nicht unterliegen will, und man
fehre unfere Deutiche Kavallerie, daß fie im Voll—
bewußtfein ihrer Eigenart jede feindliche Infanterie
überreiten wird, wenn fie dieſe im richtiger
Beurtheilung ihrer Verfaſſung und der
Gefehtslage, in geſchickter Ausnutzung des Geländes
und unter Verwerthung des moraliihen Eindruds ihrer
Mafje, überreiten will. Nur im Vorwärts darf fie
ihr Heil juchen. Kehrtmachen heißt erjt recht Ber
nichtung. Das muß jeder Meiter wiſſen, damit aud)
die Feigen nad vorwärts flichen. Wajor Kunz hat
es „unterlaffen, am Schluſſe des Heftes eine Anzahl
von Aufgaben zufammenzuftellen“, weil „kavalleriſtiſche
Aufgaben von erfahrenen, fachlundigen Neiteroffizieren
gejtellt werden müſſen“. Wir bedauern, daß im vor
liegenden Fall ſolche Enthaltjamteit geübt worden ift.
Wer die Thätigleit der Kavallerie im Feldzuge 1870/71
fo gründlich ftudirt, wer durch das Studium der That-
jachen jein taktiſches Urtheil jo geichärft hat und wer
mit ſolchem Verſtändniß und von ſolcher Begeifterung für
die Neiterwaffe erfüllt ift, wie der Verfaſſer des vor-
liegenden Heftes und des Werfes über „Die Deutide
Neiterei im Kriege von 1870/71*, der hat aud Er:
fahrung und Fachkunde erworben und Berechtigung
genug, um Reiteroffizieren kriegswiſſenſchaftliche Aufgaben
zu stellen. Nicht darauf kommt es an, daß man in,
jondern darauf, daß man über den Verhältnifjen fteht.
Ueber den Standpunkt, welden Major Kunz der
Reiterwaffe gegenüber einnimmt, ift im Deutjchen Reiter
Dffizierforps fein Zweifel. Wir danken ihm für jede
friegsgejchichtlihe Belehrung aus feiner Feder und
werden ihm dankbar fein für jede neue Anregung, für
jede Aufgabe, die er ung im Intereſſe unferer „Selbit-
entwidelung*“ zu kriegeriſchem „Können“ giebt.
Daß wir jolche Aufgaben uns nun jelbjt aus feinem
neuejten Heft kriegsgeſchichtlicher Beiſpiele herausichälen
müffen, thut dem Werth dieſer Veröffentlihung keinen
Abbruch und wird uns nichts ſchaden. Die Periode
der theoretifchen Winterausarbeitungen ift im Dienft-
jahre des Deutſchen Dffizierd gelommen. Die Attaden
der Franzöfiichen Kavallerie in Kunzſcher Beleuchtung
bieten reihen Stoff zum Nachdenken und zur (nt:
widelung eigener Gedanten. Das Heft ijt aljo zur
rechten Zeit erjchienen, um auch nad) diejer Seite zur
Selbjtthätigleit anregen zu können.
Erridtung eines neuen Kavallerieforps in Rußland.
Laut Befehl vom 28. Oktober/9. November (vergl.
Ruf. Invalide Nr. 242) haben bei der Ruſſiſchen
Kavallerie folgende wichtige Veränderungen jtattgefunden.
1. Die im Militärbezirt Warſchau in diefem Jahre
neuerrichteten Dragonerregimenter Nowoarchangel Nr. 53
und Nomwomirogrodsf Nr. 54 find zur 3, jelbftändigen
Stavalleriebrigade (zwei andere bejtanden bereits)
zuſammengeſtellt worden.
2. Die bieher zur 2. Garde-Kavalleriediviſion ge
hörige, aber in Warſchau jtehende 3. Brigade diejer
Divifion jcheidet aus diefem Verbande aus, bleibt jedod
— — — — — —— nn
Gardebrigade und wird mit der neugebildeten 3. jelb-
ftändigen Brigade zu einer fombinirten Ktavalleriedivifion
vereinigt.
3. Aus diefer fombinirten Divifion und ber bisher
jelbitändig gebliebenen 15. Kavalleriedivifion wird im
Mititärbezirt Warjchau das 2. jelbjtändige Kavallerie:
forp8 nad) dem Mujter des jchon feit 1896 bejtehenden
und von nım an 1. genannten Kavallerieforps gebildet.
Demnach ftellt ſich die Zahl der im Militärbezirk
Warſchau ftehenden Kavallerie und ihr Verhältniß zu
den übrigen Truppen, wie folgt: Jedes der in dem
Bezirk jtehenden 5 Armeekorps (die 3. Garde-nfanterie-
divifion, Rejervebrigaden, Schüpenbrigaden ꝛc. nicht ge=
rechnet) hat ſeine aus 4 Regimentern mit 24 Schwadronen
bezw. Sotnien bejtehende Kavalleriediviſion. Außerdem
find 2 jelbjtändige Kavalleriekorps, jedes 48 Schwadronen
bezw. Sotnien ſtark, zur bejonderen Verwendung
vorhanden. Zuſammen 36 Regimenter mit 216 (mit
Einſchluß des KHubanhalbregiments 218) Schwadronen
und Gotnien.
Der Militärbezirl Wilna enthält dagegen vorläufig
bei 4 Armeekorps nur 2 Savalleriedivifionen und
1 jelbftändige Brigade; zujammen 10 Regimenter mit
60 Schwadronen.
Der Militärbezirt Petersburg mit 3 Armeelorps
einihließlih Garde, 2 Garde-Havalleriedivifionen mit
5 Brigaden oder 10 Regimentern, davon 6 im Frieden
nur zu 4, 4 zu 6 Schwadronen; zujammen 48 Schwa—
dronen außer Convoi ıc.
Militärbezirk Kijew mit 4 Urmeelorps, 5 Kavallerie
divifionen, darunter 1 felbftändige Kaſalendiviſion;
zuſammen 120 Schwadronen.
Odeſſa mit 2 Armeelorps, 1 Mavalleriedivifion und
1 jelbjtändiged Kaſakenregiment. 30 Schwadronen.
Moskau mit 3 Urmeelorpd nur 1 Kavalleriedivifion
und 1 jelbjtändige Brigade. 36 Schwadronen.
Kaſan, für defien Truppen ein Armeelorpsverband
nicht bejteht, verfügt nur über einige Kafatenfotnien.
Finnland nur über 1 Dragonerregiment.
Der Kaufajus mit 1 Armeekorps zu 3 Divifionen
und 1 jelbjtändigen Divifion zählt an Kavallerie im
Frieden 1 Kavalleriedivifion zu 5’, Negimentern,
2 Kajakendivifionen und 2 Kaſalenregimenter.
Es ift aus dieſer Zufammenftellung erſichtlich, in
welder Weife die weitlihen Mititärbezirle ſtärler mit
Kavallerie verjehen find, wie die weiter nach Diten,
Süden und Norden abliegenden, und welche gewaltige
Anhäufung von Reitermafjen namentlic) in den Militär:
bezirten Warfchau und Kijew jtattfindet. Wir jehen
bier, außer den zu den 9 Armeekorps gehörigen
9 Kavalleriedivifionen 2 Kavallerielorps und
1 Kajafendivifion, die zu jelbitändiger Verwendung
berufen und dazu in jeder Weile geordnet umd
geübt find. Ein Gleiches konn man auch hinſichtlich
der zu den Armeekorps gehörigen, bereit8 im Frieden
in beftändigen Verbänden gehaltenen Kavalleriedivifionen
feitjtellen, um fo mehr, da die zur Diviſions- bezw.
Korpslavallerie nöthige Reiterei im Kriege von den
Rafatenregimentern zweiter und dritter Kategorie geſtellt
wird. Dabei find die im Kriegsfalle aus den Brigaden
1897 — Militär-Modhenblatt — Wr. 108
2890
ber Grenzwache zu bildenden 20 und mehr Neiter-
regimenter ebenfalld in Rechnung zu ziehen.
Dean geht übrigend nad) allen Anzeichen faum mit
ber Annahme fehl, daß auch die reguläre Kavallerie
nod einer weiteren Vermehrung durch neue Brigaden
bezw. Divifionen umd Korps entgegenfieht.
Kleine Mittbeilungen.
England. Das Indian Stafflorps, mozu
fämmtlide im Indifhen Seere verwendeten Engliſchen
Dffigiere gehören, zählt zur Zeit: 1 Feldmarſchall, 3 Ge:
nerale, 5 Generallieutenants, 18 Generalmajors, 50 Oberſt⸗
lieutenants in Oberftenftellungen, 254 fonitige Oberſt⸗
lieutenants, 250 Majore, 817 Dauptleute, 894 Lieutenants
und 37 Unterlieutenants; im Ganzen 2329 Offiziere,
Werner befinden ſich dort noch 56 Englifche Offiziere zur
’probedienftleiftung fommanbirt.
(Army and Navy Gazette Nr. 1965.)
— AUngefihts der Kämpfe, die zur Zeit in den Kolonien
ausgefochten werden, ericheinen folgende, der Army and
Navy Gazette (Nr. 1959) entnommenen Angaben über
die Berbindung der mwidtigften Kolonien mit
dem Mutterlande von befonderem Intereſſe. Die
Kürzlich für den Kriegsfall in Pflicht genommenen ges
waltigen Dampfer der Handelsflotte „Teutonic” und
„Majeftic“ (Beide der „White Star Line“ gehörig) befigen
eine derartige Gejhmwindigfeit und einen fo großen
KRohlenfaflungsraum, daß fie durch den Kanal von Suez
Bombay in 14, Honglong in 21'/,, Adelaide (Auftralıen)
in 231/, Tagen zu erreihen vermögen. Sollte der Suez⸗
fanal unbenußbar werden, fo ergeben fi folgende
Friſten: bis zum Kap der guten Soffaung 12”, Tage;
um dieſes Kap herum bi Bombay 221, Tage, bı8
ongtong 271, und bis Adelaide 251, Tage. Diefe
treden fönnen ohne Kohlenaufnahme zurüdgelegt
werden. Der „Dceanic”, ein Dampfer, der zur Zeit
für dieſelbe Scifffahrtslinie gebaut wird, vermag bei
einer Geſchwindigkeit von 12 Knoten in der Stunde ohne
Kohleneinnahme 23400 Knoten zurüdzulegen, das ıft,
rund um bie Erbe zu fahren. Wie nugbar die Dampfer
biefer Art fih durh Ummandlung in Kreuzer für die
Kriegsflotte machen laflen, hat der „Zeutonıc” im vers
—— Sommer gezeigt. Am 21. Juni fam er von
tem: Work in Liverpool an; am 24. ftad er mit feinen
vorgefehenen 16 Kanonen und fonftiger Kriegsausrüftung
nad Spitehead in See; nad Beendigung der Flottenſchau
fehrte er nach Liverpool zurüd, chhehe ab und trat am
30. Juni eine neue Reife nah New York an. Wir
möchten zu Vorftehendem Zweierlei nicht unerwähnt laſſen:
einmal, daß die Zahl derart leiftungsfähıger Eagliſcher
Dampfer im Hinblid auf die Anforderungen eines großen
Truppentransportes doch nur eine beſchränkte ift; dann,
dab nad einer zuverläffigen Italieniſchen Duelle die
außerordentlihen Abmefjungen, namentlih ver Tief⸗
gang des „Teutonic” nicht geitatten, ihn durd) den Suez⸗
fanal ſchleppen zu laſſen. Mit dem „Majeftic” und dem
„Dreanic” dürfte ed faum anders ftehen.
— In dem unabläffigen Rampf zwifhen Geſchütz
und Panzer ſchien ſich während ber legten Jahre der
Steg dem Panzer zuneigen zu wollen; jest ıft der Aus—
gang wieder recht zweifelhaft geworden, und zwar durch
dıe Erfolge, die unlängft ein fechszölliges Hadfieldgeſchoß
bei Shoeburyneß gegen eine Platte von Harveyſtahl
erzielte. Diele Platte maß 8 Fuß im Geviert und war
2891
6 Zoll ſtark. Bereits früher hatte man fie mit amei
ſechs zölligen Geſchoſſen aus geichmiedetem Stahl beſchoſſen,
von denen feines tiefer als 2°/, Zoll eingedrungen war.
Indefien waren 70 pCt. der Platten-Oberflähe gänzlich
unverfehrt geblieben, und auf diefen Theil feuerte man
dann zwei Hadfieldgefchofje mit einer Geſchwindigkeit von
etwas über 1900 Fuß ab. Beide Geſchoſſe durchſchlugen
die Panzerwand ſowohl ald aud die ıhr als Stüße
dienende 2 Fuß Starke Holzwand und wurden 15 Fuß
bezw. 20 Fuß hinter dem Ziel — zerfchellt — gefunden.
Die einzelnen Stüde des Gefhofjes hatten noch eine
Art Kartatſchwirlung ausgeübt, die erkennen lieh, daß fie
3 B. im Innern eines Schiffstörpers ernfte Verheerungen
angerichtet haben würden.
(Army and Navy Gazette Nr. 1963.)
Franfreich, NRelrutenmiteinjähriger Dienſt—
verpflidtung werden im laufenden Jahre 72 116 eins
eftellt. Davon erhalten die Lınieninfanterie 56 462, Die
uß:Zägerbataillone 2440, die Feldartillerie 6100, die
ubartıllerie 2540, das Genie, der Train und die Vers
waltungstruppen je 1220, die Krantenwärter 914. Um
an Heiteloften zu fparen, werden die Rekruten der Ins
fanterie allemal dem Regiment derjenigen Subdiviſion
überwiefen, zu deren Bezuf ihr Aufenthaltsort gehört,
die der Artillerie der Brigade des betreffenden Armeelorps.
Die ın Parıs Ausgehobenen werden auf die Armeelorps
von Amiens, Nouen, le Mans und Orléans vertheilt.
(La France militaire Nr. 4059.)
— Zur Förderung des Wettfliegend von Brief
tauben hat der Kriegsminiſter mitteld Erlaſſes vom
19. Auguft d. Is. den ftaatlıh anerfannten Vereinen
der Taubenfreunde die alljährlihe Gewährung von Beis
hülfen zugefihert, welche als Belohnungen oder als
Aufmunterungen den Witaliedern jener Vereine, aber
nur folden und nie einem außerhalb derjelben ftehenden
Beliter, gegeben werden follen. Die als „Belohnungen“
ausgefegten Preiſe beftehen in Runftgegenftänden, Denk⸗
münzen und Diplomen, welche den Stegern bei den zu
veranftaltenden Wettbewerben zu Theil werden jollen;
als „Aufmunterungen” werden Tauben aus den ftaats
lihen Schlägen Bereindmitgliedern geneben, ohne daß
diefe ſich am Lreisfliegen betheiligen. Um zu den Wett:
bewerben zugelafien zu werden, bedarf es für den Ein—
zelnen des Beſitzes von wenigſtens Qu Tauben; die Leber:
—* von Tauben als Aufmunterung iſt an eine
ſolche Bedingung nicht gebunden.
(Revue du cerele militaire Nr. 40,)
— NReitbeinlleider, zu benen der Schnürfhuh
und Ledergamafchen getragen werden, find für bie Zög—
linge der Polytechniſchen Schule an Stelle der von den
berittenen Truppen gebrauchten lederbefehten langen
Hofe und der Schaftftiefel getreten.
(Le Progrös militaire Nr. 1766.)
Deſterreich-Ungarn. Ciner im Reichs: Kriegs:
miniſter um ausgearbriteien Studie über die Berhältnifje
der Berufsunteroffiziere entnimmt das AUrmeeblatt
Nr. 40 u. U. die nachſtehenden Mutheilungen: Bon ber
Geſammtzahl der im K. und K. Seere vorhandenen
187 — Militär-Wodhenblatt — Rr. 108
2892
Unteroffiziere dienen bei Behörben, höheren Kom-
manden und bergleidhen 18 pCt. bei Truppen 82 pCt.
Die Vertheilung der über die geſetzliche Verpflichtung
hinaus dienenden Unteroffiziere ift eine höchſt ungleiche.
Die meiften derfelben finden fih in Oſtgalizien, die
wenigften in Defterreich, Tırol, dem Maayarıfden Ungarn
und dem indujtriellen Böhmen. Es find unter ihnen
13 pCt. Defterreihifhe, 27 pCt. Ungariſche Staats
angehörige und im VBerhältnifje zur Gefammtbevölterung
der beiden Theile des Staatsgebietes 15,57 pCt. mehr
Defterreiher als Ungarn. Es dienen bei der Infanterie
und den Zägern 34 pCt., bei der Kavallerie 32 pCt,
bei der fFeldartillerie 17 pGt. der Gefammtzahl. Bon
legterer ftehen nur 38,45 pCt. im Frontdienſte. Die
Vorteile, melde das Fortdienen nad erfüllter Dienft-
pflichi bietet, beftehen ın der Gewährung der Dienſt⸗
prämie (monatlıh 17 Gulden für den Feldwebel,
14 Gulden für den Zugfuhrer, 91, Gulden für den
Korporal), dem Anfprud auf Anftellung im öffentlichen
Dienite nad zwolf Dienftjahren und auf Änvariden»
penfion (nah 30 Jahren jährlih 162 Gulden für den
Feldwebel, 156 Gulden für den Jugführer, 130 Bulven
für den Sorporal), endlid in Auszeihnungen und
Begünftigungen (Armftreifen, Wıluär » Dienftzeichen,
zeulihe Beurlaubungen). Die Mitiheilungen bringen
Klagen über die Schwierigkeit des Etlangens von
Anftellungen in Stellungen des bürgerligen Berufes
vor und belegen diefelben mit Zahlen.
— Die Gefhäftsvertheilung im Reichs-Kriege—
minifterıum ıft dahım geändert worden, daß aus dem
Bereihe der 6. (Unterrihts:) Abtheilung alle diejenigen
Angelegenheiten, Behörden und Anftalten ausgeſchieden
und der 5. (Generalftabs:) Abtheilung überwiefen find,
welche ſich auf die Fortbildung der Dffisiere beziehen,
Es find dies die Kriegsſchule, die miluariſchen Fachkurfe,
das Miluär-Reitlehrerinſtitut, der Miluär⸗Fecht⸗ und
Zurnlehrerfurs ſowie die Kommiſſion zur Beurrheilung
der Stabsoffiziersafpiranten. Der 6. Abiheilung ver
bleibt alles Dasjenige, was die Ausbildung zum Diffizier
zum Gegenjtande hat, alſo das eigentlihe Militärs
Erziehungs: und Bıldungsmwefen ſowie das Offiziers—
Töpterinfutut nebjt den dazu gehörenden Stiftungen.
(Neue Armegzeitung Nr. 54.)
— Bon den mit Anſtellungs-Berechtigungs—
certififaten verfehenen Unteroffizieren find ım
dritten Vierteljahre 1897 196 im Staats» oder diefem
ger Dienfte angeftellt, und zwar 108 als
Beamte, 88 ald Diener, Neu ausgegeben find 93 Gertifilate
mit den Wrn. 16312 bis 16405. Won den Inhabern
derfelben befigen nur 16 die Ungarıfche, alle übrigen
die Oeſterreichiſche Staatsbürgerfchaft. Die meıften find
Nechnungdunteroffiziere; die Garden, die Gendarmerie
und diesmal aud die Marine find ftarf vertreten.
— Die Entfeftigung von Budapeſt und die
Aufgabe der bisher zu militärıfher Verwendung bes
nugten Baulichkeiten madt weitere —— Im
Serbit 1897 find das 1786 errichtete Neugebaude, die
Cıtadelle auf dem Blodsberge und ein aufgelafjener
Tralt der Karlskaſerne der Stadtbehörde zur Abtragung
übergeben. (Armeeblatt Nr. 44.)
Hierzu eine Beilage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin,
betr. „Dienftalterd:?ifte der Königlich Prenfifchen Armee und des XII. (Königlich Württembergiichen)
Urmeekorps für 1997/98", eine Beilage der Uniform: Handichuhfabrif und Waichanftalt mit Maſchinen-
betrieb von Gebr, Herbich, Schweidnig in Schlefien, und der Allgemeine Anzeiger Nr. 97.
/
Militär-Wodenblatt,
Berantwortlicher Redakteur: Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Berlag der Königl. Hoſbuchhandlung
v. Ekorff, Beneralmafor z. D.,
Erpebdbition: Berlin Swı2, Koditraße 68,
von E. S. Mittler & Sohn,
Friedenau b, Berlin, Goßlerſtr. Berlin swız, Kodftr. 68 — 71.
ö— — —— —— — — — — — — — ———
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berjelben beigefügt 1. monatlich eins bis zweimal das literariiche Beiblatt, die „Militär-Literaturs
Zeitung“ ; 2. jährlıh mehrmals größere Auffäge als beiondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
erteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Bf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Zeitungs: Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsipeditionen — an.
NM 109. Berlin, Mittwoch, den 8. Dezember. 1897.
YJubalt:
Berfonal » Beränderungen (Preußen), — Orbend » Berleihungen (Preußen).
Journafiftifcher Theil,
- Todtenlifte (Breußen).
Militäriiche Geſellſchaft zu Berlin. (Angeige.) — Der Entwurf eines neuen Ruſſiſchen Infanterie Ererzir-Reglementd. —
Ueber die Kriegsbrauchbarkeit der Fahrräder. — Militäriſche Nahrichten aus Niederländiſch-Indien.
Rleine Mittheilungen. Frankreich: Doppelrehnung der Dienflzeit in der Sahara, Andere Zelte. Dienftalter einzelner
Rangllaffen. Annahme von Dreijährigs Freiwilligen. — Defterreid: Ungarn: Dffigier » Bilbungsanftalten für bie Honved.
Seered: und Flottenhaushalt 1898. — Spanien: Sanitätsabtheilung bes Kriegäminifteriums. Sanitäre Maßnahmen auf Huba.
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnride zc.
Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Im altiven Heere.
Durch Verfügung bed Kriegsminiſteriums.
Den 19. Nobember 1897.
Koepfe, Hauptm. a la suite ded Weftpreuß. Feldart.
Regts. Nr. 16 und Unterdiveltor bei den technijchen
Inftituten, in gleicher Eigenidaft von der Art. Werk:
ſtatt in Spandau, zur Geſchühgießerei verſetzt.
Wicke, Hauptm. A”la suite des Heſſ. Feldart. Regts.
Nr. 11 und Unterdireftor bei den techniſchen In—
ftituten, der Art. Werkitatt in Spandau,
Dreßler, Set. Lt. à la suite des Feldart. Regts.
Nr. 15 und Direltionsaſſiſt. bei den technijchen In—
jtituten, dem Feuerwerlälaboratorium in Spandau,
— zugetbeilt.
Den 29. November 1897.
Scheithauer, Zeughauptm. vom Art. Depot Eöln,
zur 2. Art. Depot-Inſp.,
Valtin, Zeughauptm. vom Art. Depot Wittenberg, zum
Art. Depot Cöln,
Schultz (Heinrich), Zeuglt. vom Art. Depot Polen, zum
Art. Depot Straßburg i. E,,
Riedel, Zeuglt. vom Art. Depot Glogau, zum Art.
Tepot Poſen,
Fendler, Leuglt. von der 3. Art. Depot-Inſp., zum
Urt. Depot Breslau,
Goecke, Zeuglt. vom Art. Depot Cöln, zum Art. Depot
Nüterbog,
|4. Quartal 1897.)
—
Siekert, Zeug: Pr. Lt. von der Geihüßgießerei, zur
Art. Werkſtatt Spandau,
Thelen, Zeuglt. von der Art. Werlſtatt Danzig, zur
Geſchützgießerei,
Trautmann, Zeuglt. vom Art. Depot Thorn, zur
Art. Werlſtatt Danzig,
Kentrat, Zeuglt. vom Art. Depot Graudenz, zum Ürt.
Depot Thorn, — verjeßt. ö
Im Sanitätstorps.
Neues Palais, den 30. Nobember 1597.
Dr. Wiſcher, Oberjtabdarzt 1. Kl. und Chefarzt des
Garn. Lazareths I] Berlin, zum Div. Arzt der
31. Div,,
Dr. Reger, Oberitabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom Füſ. Negt. General-Feldmarſchall Prinz Albrecht
von Preußen (Hannov.) Nr. 73, zum Dw. Arzt der
36. Div,
Dr. Brodführer, Oberftabsarzt 1. Hl. und Regts.
Arzt vom Füſ. Negt. don Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80,
zum Div. Arzt der 29. Div,
Dr. Schian, Stab: und Bars. Arzt vom Füſ. Bat.
des Gren. Regts. König Wilhelm I. (2. Weitpreuß.)
Nr. 7, zum DOberitabsarzt 2. Sl. und Regts. Arzt
des Schleöwig. Feldart. Regts. Nr. 9,
Dr. Dormagen, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat.
des Weitfäl. Fußart. Regts. Nr. 7, zum Oberjtabs:
arzt 2. Kl. umd Regis. Arzt des 5. Großherzogl.
Hell. Inf. Regts. Nr. 168, — befördert.
2895
Dr. Geißler, Stabsarzt don der Kaiſer Wilhelms:
Alademie für das militärärztlihe Bildungsmwejen, zum
Oberſtabsarzt 2. SI. umd Negts. Arzt des Fü. Regts.
General = Feldmarihall Prinz Albrecht von Preußen
(Hannov.) Nr. 73,
Dr. Jlberg, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. des
Garde - Füf. Regts, zum Oberſtabsarzt 2. Kl. und
Negtd. Arzt des 2. Garde» Negtsd. zu Fuß, dieſer
vorläufig ohne Patent;
die Aſſiſt. Merzte 1. RL:
Dr. Serve vom 4. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 67,
zum Stab! und Bats. Arzt des 3. Bats. des
2. Thüring. Inf. Negts. Nr. 32,
Dr. Mette vom Feldart. Regt. Nr. 36, zum Stab8-
und Bat. Arzt des 2. Bats. des Füſ. Regts. Graf
Roon (Ditpreuf.) Nr. 33,
Dr. Mayer vom Großherzogl. Medlenburg. Füf. Negt.
Nr. 90, zum Stabs- und Batd. Arzt des 1. Bats.
des Weftfäl. Fußart. Negts. Nr. 7,
Dr. Niehoff vom nf. Regt. Nr. 98, zum Stabs—
und Wbtheil. Arzt der 2. Nbtheil. des Feldart.
Regts. Nr. 33,
Scholz vom Feldart. Regt. von Klaufewig (Oberſchleſ.)
Nr. 21, zum Stabs- und Batd. Arzt des Fü.
Bats. des Gren, Regts. König Wilhelm I. (2. Weit:
preuß.) Mr. 7,
Dr. Eberling vom Nafjau. Feldart. Regt. Nr. 27,
zum Stab5- und Bats. Arzt des 2. Bats. des nf.
Regts. Nr. 173,
Dr. Stahn, Wit. Arzt 2. Kl. von der Unterofi-
Vorſchule in Neubreiſach,
Dr. Eſſelbrügge, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom Weſtfäl.
Pion. Bat. Nr. 7, — zu Aſſiſt. Aerzten 1. Kl.;
die Unterärzte:
Dr. Merrem vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 2, unter Ver—
ſetzung zum 5. Garde-Regt. zu Fuß,
Dr. Bäumer vom Eiſenbahn-Regt. Nr. 3, unter Ver:
jegung zum 4. Niederichlej. Inf. Negt. Nr. 51,
Geiß vom 2. Garde: Feldart. Negt.,
Dr. Ernjt vom Inf. Regt. Nr. 140,
Dr. Cremer von 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65, dieſer
unter Verſehung zum SKadeitenhaufe in Dranienftein,
Dr. Kapejjer vom 3. Großberzogl. Heil. Inf. Regt.
Leib⸗Regt.) Nr. 117, — zu Aſſiſt. Aerzten 2. Kl.,
Dr. Betri, Stabsarzt der Rei. vom Landw. Bezirk
III Berlin, zum Oberftabsarzt 2. Kl.;
die Aſſiſt. Aerzte 2. Kl. der Rei:
Weber vom Landiv. Bezirk III Berlin,
Bramesfeld vom Landw. Bezirk Bonn,
Yamparsfi vom Landw. Bezirf Deutſch-Eylau,
Schiller vom Landw. Bezirk IIL Berlin,
Wapler vom Yandiw. Bezirf Bitterfeld,
Kinſcherf vom Land. Bezirk Heidelberg,
Brandenburg vom Land. Bezirk Gießen,
Dr. Redes vom Landw. Bezirk
Dr.
Dr.
Dr.
Dr.
Dr.
Dr,
Dr.
Dr. Bollmer,
III Berlin,
Dr. Urensberg vom Landw. Bezirk Detmold,
Dr. Czygan vom Yandıv. Bezirl Lügen,
1897 — Rilitär-Modenblatt — Wr. 109
28%
Deibel vom Landw. Bezirk Mannheim,
Dr. Besdziel vom Landw. Bezirk Wohlau,
Dr. Schaller vom Landw. Bezirk Halle a. ©,,
Dr. Schweif vom Landw. Bezirk Freiburg,
Dr. Schultz, Dr. Saalfeld, Dr. Frid vom Landın.
Bezirk III Berlin,
Dr. Ludwig vom Landw. Bezirt Woldenberg,
Dr. Bertelömann vom Landw. Bezirl Hamburg,
Dr. Henjel vom Landw. Bezirk Gotha,
Dr. Kramm vom Landw. Bezirk III Berlin,
Koenig vom Landw. Bezirt Sonbershaufen,
Dr. Pfeiffer vom Landw. Bezirt 11 Darmitadt,
Dr. Jetſchin vom Landw. Bezirk II Breslau,
Metzner vom Landw. Bezirk Bernburg,
. Rammijtedt vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
*. Hübner vom Landw. Bezirt II VBraunfchweig,
. Zuelzer vom Landw. Bezirl I Breslau,
". Böhme vom Landiv, Bezirk III Berlin,
. Breuer vom Yandiv. Bezirk Saarlouis,
' in der Stroth vom Landiv. Bezirk Lingen,
*, Weije vom Landw. Bezirk Altenburg,
Heude vom Landw. Bezirk Bitterfeld,
. Kier vom Landw. Bezirt I Wltona,
. Mentler vom Landw. Bezirk I Bochum,
. Lahr vom Landw. Bezirl Worms,
. Naedijch vom Landw. Bezirk Schweibniß,
. Schreher vom Landw. Bezirl Wiesbaden,
Senff vom Landw. Bezirk Erfurt,
Dr. Heim vom Landiw. Bezirl III Berlin,
. Bührmann vom Landiw. Bezirk Osnabrück,
. Salsburg dom Land. Bezirk Oppeln,
. Braun vom Landw. Bezirk Koften,
Wyszyüski vom Landw. Bezirl Rawitich,
. Shmiß vom Land. Bezirk Düfjeldorf,
Dr. Wolf vom Landw. Bezirt I Breslau,
Jeckſtadt vom Landw. Bezirk Allenftein,
Dr. Glitſch vom Landw. Bezirl I Breslau,
Dr. Stier vom Landw. Bezirt Guben,
Dr. Hötte vom Landw. Bezirk Aachen,
Martini vom Landw. Bezirf Stade;
die Aſſiſt. Aerzte 2.81. der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Rummel vom Landiw. Bezirk Potsdam,
Dr. Schütt vom Yandw. Bezirk Stettin,
Dr. Morgenjtern vom Landw. Bezirl III Berlin, —
zu Aſſiſt. Aerzten 1. KL;
die Unterärzte ber Rei.:
Dr. Leitner vom Landw. Bezirk Königsberg,
Dr. Dorbrig vom Landw. Bezirk Stettin, Diejer unter
gleichzeitiger Anstellung im aktiven Sanitätslorps und
zwar beim Feldart. Regt. Nr. 36,
Dr. Wolff, Dr. Gugmann, Dr. Schveneberg dom
Landw. Bezirk 111 Berlin,
Dr. ®oltersdorfi vom Landiv. Bezirl Halle a. Z.,
Felgentraeger vom Landiw. Bezirt Sangerhaufen,
Dr. Bröderhoff vom Landw. Bezirl Beuthen,
Dr. Hauffe vom Landw. Bezirt 1 Breslau,
Lorenz vom Landw. Bezirk I Münfter,
Dr. Wolter, Dr. Hinge vom Landw. Bezirk Bonn,
— zu Aſſiſt. Aerzten 2. Kl., — befördert.
28%
Die Unterärzte der Rej.:
Dr. Freſe vom Landw. Bezirk I Bremen,
Schmidt vom Landw. Bezirk fiel,
Dr. Hentel vom Landw. Bezirt Hamburg,
Dr. Berg vom Landw. Bezirk Hannover,
Dr. Schoenewald vom Landw. Bezirk III Berlin,
Bod vom Landiw, Bezirk Freiburg,
Dr. Strauß vom Landw. Bezirt Neuß,
Dr. Oſter vom Landw. Bezirt Bonn,
Dr. Krieger vom Landw. Bezirk III Berlin,
Dr. Holzmann vom Landw. Bezirk Danzig,
Dr. Schnaaſe vom Landw. Bezirk Neuftadt;
die Unterärzte der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Silber vom Landw. Bezirk Gleiwig,
Dr. ®indler vom Landw. Bezirk Bielefeld,
Dr. Wehl vom Landw. Bezirk Celle,
Dr. Klein vom Landw. Bezirt I Darmitadt, — zu
Aſſiſt. Nerzten 2. KL, — befördert.
Dr. Saarbourg, Dberitabsarzt 1. Kl. und Reglts.
Arzt vom 5. Weſtfäl. Inf. Regt. Nr. 53,
Dr. Schnier, Dberjtabsarzt 1. Kl. und Gam. Arzt
in Thorn;
den Oberſtabsärzten 1. RI. und Regts. Aerzten:
Dr. Umende vom 1. Garde-Drag. Regt. Königin von
Großbritannien und Irland,
Dr. Rabik vom Garde-Fußart. Regt.,
Dr. Kanzow vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93,
Prof. Dr. Kraske, Div. Arzt der Reſ. vom Landw.
Bezirk Freiburg, — ein Patent ihrer Charge
verliehen.
Den Oberftabgärzten 2. KL. und Regts. Yerzten:
Dr. Kunze vom Wejtpreuß. Feldart. Negt. Nr. 16,
Dr. Faulhaber vom 2. Pomm. Ulan. Regt. Nr. 9,
Dr. Stenzel vom Fußart. Negt. Nr. 15,
Dr. Baegelein vom Inf. Regt. Graf Tauenpien von
Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20,
Dr. Hartog vom Feldart. Negt. Nr. 31, — der
Eharalter als DOberjtabsarzt 1. Kl. verliehen.
Dr. Schuſter, Affift. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf:
gebot3 vom Landw. Bezirk III Berlin, im aktiven
Sanitätskorps und zwar als Affift. Arzt 1. Kl. mit
einem Patent vom 30. November 1897 bei dem
Kommando des Landiv. Bezirls I Berlin angeftellt.
Prof. Dr. Schede, Stabsarzt a. D. im Landw. Bezirk
Bonn, zuleßt von der Landw. des damaligen 1. Bats.
(Hamburg) 2. Hanjeat. Landw. Regts. Nr. 76, als
Oberftabsarzt 1. Kl.,
Prof. Dr. Nußbaum, Stabsarzt a. D. im Landw.
Bezirk Bonn, zuleßt von der Landw. 1. Aufgebots
dieſes Landw. Bezirks, als Oberjtabsarzt 2. Kl.,
Dr. Eichler, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. a. D. im Landw.
Bezirk Bonn, zuletzt von der Reſ. des Landw. Bezirks
Frantfurt a. D., als Aſſiſt. Arzt 1. KL, dieſer mit
einem Patent vom 15. Oktober 1891, — in der Armee
und zwar bei den Ganität8offizieren der Landw.
1. Aufgebots wiederangeitellt.
1897 — Rilitär-Wochenblatt — Ar. 109
2898
Dr. Thel, Oberftabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom
2. Garde-Regt. zu Fuß, als Chefarzt zum Garn.
Lazareth II Berlin,
Dr. Scholze, Dberjtabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt
vom 5. Großherzogl. Heil. Inf. Negt. Nr. 168,
zum 2. Nafiau. nf. Regt. Wr. 88,
Dr. Huber, Stabsarzt don der Kaiſer Wilhelms:
Alademie für das militärärztliche Bildungsweſen, als
Bats. Arzt zum 2. Bat. des Garde⸗Füſ. Regts;
die Stabs- und Bats. Aerzte:
Dr. Schmiz vom 2. Bat. des Inf. Regts. Nr. 173,
zum Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
Dr. Martens vom 2. Bat, des Füſ. Negts. Graf Roon
(Dftpreuß.) Nr. 33,
Dr. Schmidt vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8, — zur
Kaiſer Wilhelms: Alademie für das militärärztliche
Bildungsweſen;
die Afſiſt. Aerzte 2. RL:
Dr. Friedrich vom Königs-Inf. Regt. Nr. 145, zum
Inf. Regt. Graf Barfuß (4. Weſtfäl.) Nr. 17,
Dr. Schellmann vom Inf. Regt. Graf Barfuh
(4. Weitfäl.) Nr. 17, zum Königs-Inf. Regt. Nr. 145,
Dr. Schröder vom 2. Bad. Gren. Rigt. Sailer
Wilhelm I. Nr. 110, zum Feldart. Negt. Nr. 34,
— verſetzt.
Dr. Buſch, Div. Arzt von der 29. Div,
Dr. Lieber, Div. Arzt von der 31. Div.,, — Beiden
unter Verleihung des Charafterö als Gen.
Arzt 2. Kl., mit Penſion und ihrer bisherigen
Uniform,
Dr. Seulen, Oberftabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt
vom 2. Naflau. Inf. Regt. Nr. 88, unter Verleihung
des Charakters als Div. Arzt, mit Penfion und
jeiner bisherigen Uniform, j
Dr. Duddenhauien, Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts.
Arzt vom Schleswig. Feldart. Negt. Ar. 9, mit
Penſion nebjt Ausfiht auf Anjtellung im Eivildienit
und jeiner bisherigen Uniform,
Arning, Aſſiſt. Arzt 1. ML. der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirk Göttingen, mit Penfion,
Dr. Brednow, Stab3arzt der Reſ. vom Landw. Bezirl
III Berlin,
Dr. Lerche, Stab3arzt der Reſ. vom Landw. Bezirk
Hauer,
Dr. Wolf, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Reſ. vom Landw.
Bezirk Torgau, dieſem behufs Uebertritt3 in Königl.
Sächſ. Militärdienite,
Dr. Bange, Stab3arzt der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirt Meſchede,
Dr. Hartmann, Stab3arzt der Landw. 1. Aufgebots
vom Landw. Bezirk Frankfurt a M.,
de Beauclair, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Auf-
gebotS vom Landw. Bezirk Welel, — der Abſchied
bewilligt.
289 1807 — SRSBESERSRERBENU Re 18 2900
Seamte der Militär-Verwaltung. Vollers, Jörn, Böhne, Kling, Unterroßärzte der
Durch Verfügung deö Kriegsminifteriume. Ne, — zu Roßärzten des Beurlaubten:
Den 12. Oftober 1897. ftandes, — ernannt.
Weichelt, Korps + Stabsapotheler VIII. Urmeekorps, | Pankritius, Oberroßarzt vom Thüring. Ulan. Regt.
auf feinen Antrag vom 1. Februar 1898 ab mit
Penſion in den Ruheſtand verfept.
Den 2. November 1897.
Koſſe, Proviantamtsfontroleur bei der Armeesflonjerven-
fabrif in Spandau, mit Wahrnehmung der Rendanten-
geichäfte bei genannter Fabrik,
Teele, Proviantamtsafiit. in Mep, zur Armee-Stonferven-
fabrif in Spandau veriegt und mit Wahrnehmung ,
der Kontroleurgeichäfte daſelbſt, — beauftragt.
Den 3. November 1897.
Hollmann, Proviantmeilter in Hagenau, als Proviant-
amtsdireftor auf Probe nad) Breslau,
Bartſch, Proviantamtörendant in Dt. Eylau,
Proviantmeifter auf Probe nad) Hagenau,
Kraufe, Proviantamtsrendant in Breslau, nad) Di. Eylau,
Schwartzkopff, Proviantamtsfontroleur in Koblenz,
als Proviantamtsrendant nach Breslau,
Manteuffel, Proviantamtsajfiit. in Stettin, als Pro-
viantamtstontroleur auf Probe nad; Eoblenz, — zum
1. Januar 1898 verſetzt.
Den 4, Nobember 1897.
Ehrift, Engelhardt, Gebhard, Liepert, Liman,
Patermann, Quaſig, Schmidt, Settmader,
Sieberger, Steinbed, Stephani,Strud, Better,
Weiſt, Werner, Unterapotheler des Beurlaubten—
ſtandes, zu Oberapothekern befördert.
Imgart, Klein, Smarzyl, Oberapotheler des Be—
urlaubtenſtandes, der Abſchied bewilligt.
Den 11. November 1897.
Nocding, Unterrofarzt vom Huf. Regt. Kaiſer Nikolaus II.
von Rußland (1. Weſtfäl.) Nr. 8, unter Berjeßung
zum Magdeburg. Huf. Regt. Nr. 16,
Achterberg, Unterroßarzt vom 1. Weitfäl. Feldart.
Negt. Nr. 7, unter Berjegung zum Feldart. Regt.
General: Feldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 3, —
zu Noßärzten,
Zündel, Roßarzt der Landw. I. Aufgebots, zum
Oberroßarzt des Beurlaubtenjtandes,
Marr, Unterroßarzt der Yandiw. 1. —
als
Nr. 6, zum Weſtpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16,
Krauſe, Oberrofarzt vom Feldart. Negt. Nr. 33, zum
Thüring. Ulan. Regt. Nr. 6,
Dr. Goldbed, Roßarzt vom 3. Bad. Drag. Regt.
| Prinz Karl Nr. 22, zum 3. Garde-Ulan. Regt,
Jacob, Roßarzt vom Magdeburg. Huf. Regt. Nr. 10,
| zum 3. Bad. Drag. Negt. Prinz Karl Nr. 22, —
| verjeßt.
Den 21. November 1897.
| Körner, Oberbüchſenmacher von der Gewehrfabril in
ı Erfurt,
| Beudel, Oberbüchſenmacher von der Gewehrfabril in
ı Spandau, — mit dem 1. Dezember 1897 zur Munition
fabrit in Spandau verjept.
Den 23. November 1897.
Peuder, Zahlmftr. vom Kür, Regt. Herzog Friedrid
Eugen von Württemberg (Weitpreuß.) Nr. 5, auf
feinen Antrag zum 1. Januar 1898 mit Penfton in
den Bi verjeßt.
en 25. November 1897.
Kiffuth, Rob vom Poſen. Feldart. Regt. Nr. 20,
auf jeinen Antrag mit Penſion in den Ruheſtand
verjeßt.
Den 26. November 1897.
Bed, Zahlmitr. vom 2. Bat. 1. Naffau, Inf. Rente.
Nr. 87,
Adam, Zahlmftr. vom 2. Bat. Inf. Regts. von Boigts-
Rhetz (3. Hannov.) Nr, 79, — auf ihren Antrag mit
Penſion in ben Auhefiand berjeßt.
Durch Berfügung F — 8
Zahlmeiſter:
Verſetzt:
Dannappelvoms.Bat. Füſ. Regts. Königin (Schleswig
Holflein.) Nr. 86 zum 2. Bat. Großherzogl. Medien:
burg. ren. Regts. Nr. 89,
Nicolai vom (früheren 4. Bat.) 7. Bad. Inf. Regt.
I Mr. 142, zum 2. Bat. des Negts.,
| Krebs vom 1. Bat. nf. Regts. von Grolman (1. Posen.)
Nr. 18, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 141.
Ordens⸗ Verleihungen.
Preuffen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnadigſt
geruht:
dem Oberſtlieutenant Grafen v. Schwerin, ſtomman—
deur des Kadettenhauſes in Plön, den Rothen Adler—
Orden dritter Klaſſe mit der Schleife,
dem Hauptmann a. D. Frhrn. dv. Stenglin zu Herford,
bisher Bezirlsoffizier bei dem Landw. Bezirk Detmold,
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Treldiwebellieutenant und Hausverwalter Kloſe bei
dem Kadettenhauſe in Plön, den Königlichen Kronen:
Drden vierter Klaſſe,
' dem Unteroffizier Schulz; im Inf. Negt. Nr. 174 bie
Rettungd:- Medaille am Bande, — zu verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
oeruht:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur An:
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiichen Infignien
zu ertheilen und zwar:
des Komthurkreuzes des Civil-Verdienjt-Orbens
der Königlih Bayeriſchen Krone:
Allerhöchſtihrem General à la suite, Generalmajor
v. Scholl;
2901 1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 109 2902
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Königlich des Fürftlich Waldeckſchen Verbienfttreuzes
Bayeriſchen Militärs-VBerdienft: Ordens: vierter Klaſſe:
dem Premierlientenant d. Vultejus vom Huf. Negt. | dem Oberitabsarzt 2. Kl. Dr. Schneider, Regts Arzt
König Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7; . des Inf. Regts. von Wittih (3. Heli.) Nr. 83,
dem Stabsarzt Dr. Leopold, Bats. Arzt im demſelben
des Nitterfreuzes erſter Klaſſe des Königlich Regt;
* bring,
— ——— — — des Ehrenkreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
dem Sekondlieutenant Kirſch vom 4. Oberſchleſ. Inf. Shaumbuch Lippiſchen Haus⸗ Ordens
Regt. Rr. 63; dem Hauptmann v. Spedt, ä la suite des Kadetten—
forp8 und Gouverneur des Erbprinzen Adolf und
des Prinzen Morig zu Schaumburg » Lippe Durch—
lauchten;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Griechiſchen
Erlöſer⸗Ordens:
den Oberſtabbarzt 2. Kl. Dr. Korſch, Regts. Arzt
des Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm IV.
(1. Pomm.) Nr. 2;
des Groß;Offizierklreuzes des Königlich Siameſiſchen
Ordens der Krone:
dem Oberſten Frhrn. v. Schönau-Wehr, Flügel:
adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Groß:
herzogs von Baden;
des Offizierkreuzes deſſelben Ordens:
dem Hauptmann v. Steuben bei dem Kadettenhauſe
in Potsdam;
des Ritterkreuzes des Königlich Siameſiſchen
weißen Elefanten⸗Ordens:
dem Premierlieutenant Frhrn. v. Erffa, à la suite
des Königin Auguſta Garde-Gren. Regts. Nr. 4
und Militärlehrer bei dem Kadettenhauſe in Potsdam,
dem Premierlieutenant Puſch, à la suite des nf.
Regts. Nr. 130, lommandirt als Erzieher bei dem—
ſelben Kadettenhauſe.
des Ehren-Großkreuzes des Großherzoglich Olden—
burgiichen Haus: und Verdienſt-Ordens des Herzogs
Peter Friedrich Ludwig:
dem Rittmeiſter z. D. Frhrn. dv. Ziegeſar vom Landw.
Bezirl Altenburg;
des Ehren-Komthurkreuzes deſſelben Ordens:
dem Major z. D. chen. v. Ketelhodt vom Landw.
Bezirl Gera;
des Großkreuzes des Großherzoglich Badiſchen Ordens
vom Zähringer Löwen:
dem Generallieutenant à la suite der Armee Grafen
v. Kanitz;
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Großherzoglich
Heſſiſchen Ludewigs⸗Ordens:
dem Oberſtlieutenant v. Zimmermann, à la auite des
1. Großherzogl. Heſſ. Drag. Regts. (Leib-Drag.
Regts.) Nr. 23 und vom Nebenetat des großen
Generalſtabes;
des Komthurkreuzes des Großherzoglich Sächſiſchen
Haus-Ordens der Wachſamkeit oder vom weißen Falken:
dem Divifionsarzt Dr. Fri von der 1. Garde = nf.
Div.;
—— — —— — — — — — — — — — — —
Uachweiſung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlichen Kenntniß gekommenen Todesfälle von Offizieren
und Beamten der Königlich Preußiſchen Armee.
Geſtorben am:
Hugo Herzog von Ujeſt, Fürſt zu Hohenlohe-Oehringen, Gen. der Inf.
à la suite der Armee. 23. Auguft 1897.
v. Rapprig, Hauptm. im Nebenetat des großen Generalftabes ꝛc. 30. =: =
Graf Yord v. Wartenburg, Hauptm. ä la suite der Armee. 12. September =
Sriedrih Wilhelm Adolph Günther, Herzog zu Medlenburg Hoheit, Pr. Lt.
ä la suite des 2. Großherzogl. Medlenburg. Drag. Regts. Nr. 18 und
Lt. zur See in der Kaiſerlichen Marine. 22. s
Garbeforps,
Teploff, Zahlmitr. im 1. Garde Ulan. Negt. 1. Juli 1897.
v. Hatte, Oberftlt. und Kommandeur des 2. Garde: Drag. Regts. Kaiferin Alerandra
von Rußland. 19. = ⸗
Graf dv. Stoſch, Set. Lt. à la suite des 1. Garde-Ulan. Regts. 18. Auguft ⸗
I. Armeekorps.
van Dühren, Zahlmſtr. im Gren. Regt. König Friedrich III. (1. Oftpreuß.) Nr. 1. 3. Juli 1897.
II. Armeekorps.
Haldenberg, Pr. Lt. der Yandw. Nav. 1. Aufgebot im Landw. Bezirk Bromberg. 11. Juli 1897.
2903
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 109
1. Armeeforps.
Dr. Boer, Stabsarzt der Yandww. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk III Berlin.
Dr. Rajjerfubr, Gen. Arzt 1. Kl. bei der Landw. 1. Aufgebot3 im Landw. Bezirk
III Berlin.
Dr. Sigler, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des Füſ. Negts. Prinz Heinrich
von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35.
v. Wigleben, Pr. Lt. der Landiv. Jäger 1. Aufgebot im Landw. Bezirt IV Berlin.
Kepler, Pr. Lt. der Landw. Kav. 1. Aufgebot? im Landw. Bezirt IV Berlin.
Paul gen. Rohne, Sek. Lt. der Landw. Feldart. 2. Aufgebot? im Landw. Bezirk
Frankfurt a. O.
Erdmann, Hauptm. und Battr. Chef im Feldart. Regt. General-Feldzeugmeiſter
(2. Brandenburg.) Nr. 18.
IV. Armeekorps.
Dr. Prauſt, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Reſ. im Landw. Bezirk Weißenfels.
v. Wegner, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand von
Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27.
Rudloff, Pr. Lt. der Rei. des Ulan. Regts. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16.
Lindenhahn, Sek. Lt. des Landw. Traind 2. Aufgebots im Landw. Bezirk Vitterfeld.
Y. Armeeforps.
Keibel, Sek. Lt. der Re. des lan. Regts. Prinz Auguft von Württemberg (Poſen.) Nr. 10.
v. Tiedemann (Heinrich), Set. Lt. der Reſ. deijelben Regts.
YI. Armeekorps.
Goebel, DOberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier im 4. Niederſchleſ. Inf. Negt. Nr. 51.
v. Tihirfhly u. Bögendorff, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Negt. König
Friedrich Wilhelm II. (1. Schlei.) Nr. 10.
Pfeiffer, Pr. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots in Landw. Bezirk I Breslau.
Dr. Kleinwädter, Stabdarzt der Reſ. im Landiw. Bezirt J Breslau.
v. Sydow, Hauptm. z. D. und Bezirktsoffizier beim Landw. Bezirk Striegau.
Lieje, Set. Lt. im nf. Negt. Keith (1. Oberſchleſ.) Nr. 22.
VI. Armeeforp3.
Brunzlom, Set. Lt. der Ne. des 2. Weſtfäl. Feldart. Regts. Nr. 22.
Schüngel, Zahlmſtr. im Niederrhein. Füſ. Negt. Nr. 39.
v. Mueller, Hauptm. 3. D. und Bezirtsoffizier beim Landw. Bezirk Solingen.
Zarepfy, Major und Abtheil. Kommandeur im 2. Wejtfäl. Feldart. Negt. Nr. 22.
Hafenclever, Sek. Lt. der Reſ. des 1. Weitfäl. Feldart. Regts. Nr. 7.
Kallenberg, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. der Reſ. im Landw. Bezirk Eſſen.
Aſcherfeld, Pr. Lt. der Reſ. des Niederrhein. Füſ. Regts. Nr. 39.
VII, Armeecforps.
Brir, Set. Lt. im 2. Rhein. Feldart. Regt. Nr. 28.
Ubelmann, Hauptm. 3. D. und VBezivksoffizier beim Landw. Bezirl II Trier.
Poppe, Zahlmitr. im nf. Negt. Nr. 161.
Lück, Kanzleirath bei der Intend. VIII. Armeetorps.
IX. Urmeeforps.
v. Blaendner, Hauptm. dev Landw. nf. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Rendsburg.
X. Armeeforps.
Dr. od, Stabsarzt der Landiw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Hildesheim.
Neuendorif, Sek. Lt. im Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunſchweig
(Ditfrief.) Nr. 78.
vd. Shudmann, Pr. Lt. im Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91.
Niehelmann, Rittm. der Rei. des Hannov. Train-Bats. Nr. 10.
Reitſch, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots in Landw. Bezirk Hildesheim.
Xi. Armeeforps.
sleiichhauer, Pr. Lt. der Landw. Feldart. 1. Aufgebots im Landw. Bezirl Mainz.
Schneider, Roßarzt im Heil. Feldart. Regt. Nr. 11.
11.
16.
8.
20.
27.
20.
20.
10.
24.
29.
14.
12.
28.
27.
. Auli
. September
Juli
23.
31.
30.
September
22.
Juli
11. =
16.
23.
5.
19.
30.
24. Juli
. Zuli
Juli
Auguſt
2901
Geſtorben am:
Juli 1897.
Auguft
September :
Juli 1897.
. Augujt B
. September =
*
1897
1897.
Auguft
1897.
September =
Juli 1897.
Auguft 5
September :
1897.
1897.
— *
Auguſt
2905 1897 — Militär-Wodenblatt — Nr. 109 2906
XIV. Armeckorps. Geftorben am:
Anbeujer, Hauptm. und Komp, Chef im 9. Bad. Inf. Regt. Nr. 170. 31. August 1897.
Junge, Militär-Intend. Selretär bei der Intend. der 29. Div, 8. September >
Zinnow, Oberſtlt. 3. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Colmar. 17. ⸗
XV. Urmeceforps.
Bartels, Sek. Lt. im 3. Schleſ. Drag. Regt. Nr. 15.
v. Kamm, Rittm. beim Detachement Jäger zu Pferde des XV. Armeelorps.
Brunert, Zahlmftr. im’ Feldart. Negt. Nr. 31.
Dr. Schnellen, Stabs- und Bats. Arzt im Inf. Regt. Nr. 137.
. Auguft 1897.
XVI. Armeekorpo.
Bagner, Sek. Lt. im Inf. Negt. Nr. 144.
3. September 1897.
XVIL Armeekorpo.
Nelius, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebot? im Landw. Bezirk Danzig. 26. Zuli 1897.
Eihenhorn, Set. Lt. der Ne. des Anf. Regts. Nr. 175. 11. September =
Yangbein, Sek. Lt. der Ne. des Inf. Regts. Nr. 141. 30. E ®
Shönemann, Rittm. des Landw. Traind 1. Aufgebot3 im Landw. Bezirk Danzig. 30. ® ⸗
Ingenieur: und Pionierkorpsé.
Sander, Pr. Lt. der Reſ. des Schleswig-Holftein. Pion. Bats. Nr. 9. 20. Zuli 1897.
Zandgendarmeric.
v. Kurowsky, Major in der 3. Send. Brig. 8. Juli 1897.
Journaliſtiſcher Theil,
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin.
Der nüchſte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwoch, ben 15. Dezember, abends 7 Uhr
in ber Kriegsakademie, Dorotheenitr. 58/59
ftatt.
Vortrag: „Ueber die weitere Entiwidelung der Kriegs:
geihichte*, gehalten von Generalmajor
v. Reihenau, Kommandeur der 14. feld:
artillerie-Brigade.
Der Entwurf eines nenen Ruſſiſchen Infanterie:
GErerzir:Reglements.
Gelegentlich der Anweſenheit Seiner Majeität des
Kaiferd in Rußland wurde Allerhöchitdemjelben am
10. Augujt d. 38. im Lager von Kraſſnoje Sſelo ein
Ererziren des Wyborgſchen Sinfanterieregiments, deſſen
Chef Seine Majeſtät iſt, vorgeführt. Dieſe Hebung
erfolgte auf Grund des neuen Ruſſiſchen Ererzir-
Reglements für die Infanterie, weldes ald Ent—
wurf im Frühjahr 1897 den Truppen zugegangen ift.
Die Vorarbeiten zu diejem Entwurf umfafjen einen
Zeitraum don etwa 1'/. Jahren. Um 10. Dezember
1895 wurde auf Allerhöchſten Befehl eine Kommiſſion
„zur Durchſicht des Reglements von 1881“ eingelet.
Sie bejland aus 7 Generalen, 5 Stabsoffizieren und
1 Hauptmann, jämmtlih Infanteriſten, unter dem
Borfig des Generallieutenants Nasgildejew, Gehülfen
bes Oberbefehlshabers des Militärbezirls Warſchau.
Bis zum 27. April 1896 bearbeitete ſie die Vor:
ſchriften über die Schule bis zur Kompagnie einſchließlich
und gab diejen Abjchnitt zur Prüfung an die Truppen
aus. Im Winter 1896 wurde dieſer Theil auf Grund
der Truppenberichte umgearbeitet und die von dem
Bataillon, den höheren Verbänden und der Parade
handelnden Abjchnitte entworfen. Die Bearbeitung der
Vorſchrift für das Gefecht der Infanterie muß gleich
zeitig mit derjenigen des 1. Theil3 der Schule erfolgt
jein, denn auch fie it im Sommer 1897 praktiſch
geprüft worden.
Die leitenden Geſichtspunkte bei den Arbeiten
der Kommiſſion find in der Vorrede zum Entwurf dar:
gelegt. Es jollte den durd die heutige Bewaffnung
der Infanterie bedingten Aenderungen Rechnung
getragen und gleichzeitig das Reglement vereinjadt
und gelürzt werden. Es jtellt jich jomit die Arbeit
eigentlich als eine Bearbeitung der alten Vorſchrift dar.
Eine furze Beſprechung der hauptſächlichſten Be-
ſtimmungen des Entwurfs jomie ein gelegentlicher Ver:
gleih mit dem alten Nuffiichen Reglement*) werden
am beiten in das Weſen der neuen Ruſſiſchen Vor—
ſchrift einführen.
An der Redaktion des Entwurfs ift eine Nende-
rung eingetreten, die einen ortichritt gegen früher be-
deutet. Während früher die Schule, das Gefecht und
die Parade ftark durcheinander gemiſcht waren, find fie
jept schärfer getrennt. Die erſten drei Abſchnitte
behandeln die Schule bis zum Bataillon einjchlichlich
in geichlofjener und zeritreuter Ordnung, jowie die Ent:
widelung zum Gefecht. Der vierte, von den höheren
Verbänden handelnde Theil enthält nur deren Ver—
Beiheft 4 zum Militär Wochenblatt von 1882: Das
Ruſſiſche Infanterie-⸗Reglentent vom Jahre 1881.
2907
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 109
_ 28
ſammlungsformationen und die einfachiten Bervegungen
in denjelben. Ber fünfte Mbjchnitt behandelt Die
Parade bis zum Regiment einſchließlich und enthält
Anlagen über nftrumente, Spielleute u. |. w. Hierau
ſchließen ſich als bejondere VBorichriften die Aus—
bildung des Schützen und das Gefecht der In—
fanterie. Die Gliederung des Stoffes iſt alſo im
Allgemeinen diejelbe wie in unjerem Reglement. Eigen-
thümlich it die Trennung der beiden eng miteinander
verwobenen Theile über Schule und Gefecht durd bie
Parade,
Der von der Einzelausbildung, dem Gliede
und dem Zuge handelnde erſte Abichnitt der
Schule enthält nichts von bejonderer Bedeutung.
Einige dem Ruſſiſchen Reglement eigentbümliche For:
mationen und Bewegungen find in den neuen Entwurf
hinübergenommen. Dahin gehört das Deffnen der
Notten auf einen Schritt oder mehr (je nad) Befehl) und
das Zuſammenſchließen derielben. Dahin gehört ferner
der Uebergang der zweigliedrigen Linie in Die ein-
gliedrige, dadurch, daß erit die Rotten auf einen Schritt
geöffnet werden, und ſodann die Leute des zweiten
Gliedes linls neben ihren bisherigen Vordermann
treten. Gndlid gehört dahin die Formation mit ver-
doppelten Rotten. Sie entiteht dadurch, daß das
zweite Glied vom eriten doppelten Abjtand nimmt, und
Sigel. I IN Iı MH 1
21 2 a 1
-
1
Slizze 2. 1 I l
II I uU
1 1 1
2 2 2
die zweiten Motten ſich gliederweile hinter die erſten
jeben (ſ. Skizze 1 und 2). Diefe Formation joll drei
Zweden dienen, nämlich 1. dad Auseinanderziehen einer
Abtheilung bei längerem Reihenmarſch verhindern,
2. die Frontbreite verringern, wenn die geöffneten Notten
(Skizze 2) nad einer Richtung bin zuſammenſchließen
und 3. das Hindurchmarichiren von Abtheilungen durch—
einander ermögliden Den eriten beiden Zwecken
würde wohl auch ein Marjchiren bezw. Abbrechen in
Seltionen entiprechen, wie es der Entwurf an anderer
Stelle anwendet. Wenigftend würden jie allein das
Beibehalten einer bejonderen Formation mehr
noch nicht vechtfertigen. Indeſſen legen die Ruſſiſchen
Vorſchriften großen Werth darauf, daß vor Beginn von
Uebungen mit gemifchten Waffen die einzelnen Waffen:
gattungen einander hinfichtlih ihrer Eigenart genau
fennen lernen. Da fie zu diefem Zwecke durcheinander
hindurchmarſchiren, jo mußte die Formation jchon des—
halb beibehalten werden.
Kavallerie, ji bei Attaden an das Hindurdreiten durch
die Infanterie zu gewöhnen.
Im Uebrigen bat diefer erjte Abjchnitt durch Fort:
fall des Schließens und Rückwärtsrichtens ſowie des
Präjentirens von angefaßtem Gewehr und umgelchrt an
Einfachheit und Kürze gewonnen.
Bei der Nompagnie (zu vier Zügen) joll die
Sie geftattet ferner der |
frühere Zweizugkolonne,“) bei welcher je zwei Züge in
erjter und in zweiter Linie jtanden, nur noch aus:
nahmsweije angewendet werden. Die Nompagnie bildet
daher in der Regel nur nod; die Kompagnie- und die
Seltionskolonne.
Zeitweiſe kann an Stelle des Vormarſches in Linie
der Marſch in Reibenfolonne zug: oder halblompagnie
weije treten, nöthigenfalld mit verboppelten Rotten.
Anftatt in Linie anzutreten, madjt die Kompagnie rechts
um, die Zug:(Halbfompagnie-)teten machen eine Biertel:
ſchwenkung Lmls und marſchiren dann geradeaus
weiter. Dieſe Formation wird für Bewegungen im
Gefeht bis zum Eintritt in das wirkjame feindliche
Sewehrfeuer empfohlen. Die Bildung der Slolonnen
aus der Linie und umgefehrt ſowie der Uebergang von
einer Kolonne in die andere find durch Fortjall einer
Unzahl Zwildentommandos der Zugführer vereinfacht
worden. Während früher zur Berjtellung der Nom:
pagniefolonne aus der Linie nicht weniger als 26 Kom-
mandos des Kompagnieführerd und dreier Zugführer
erforderlich waren, wird dieje Kolonne jeßt, wenn im
Yaufichritt, auf das einfade Nommando des Kom
pagnieführers gebildet:
„I. Kompagnie rechts (linls, auf den nien Zug
Kompagniefolonne formirt, Laufichritt,
2. Mari!“
Allerdings entichuldigt fih der Entwurf im der
Vorrede gewifjermaßen wegen diefer hohen Anforderung
an das Beritändnig der Mannichaften.
Diefe Vereinfachung it aber nicht folgerichtig durch
geführt, die Einfachheit unſeres Reglements bei Weiten
nicht erreicht. Denn, wenn die Nompagnielolonne auf
der Stelle gebildet wird, jo wird außer zivei Nom:
mandos des Kompagnieführers noch je ein Kommando
der drei hinteren Zugführer nothwendig, und wenn
dieſe Bewegung von der Stelle oder in der Bewegung
erfolgt, jogar fünf Kommandos des Nompagnieführer
und in Summte fieben der Zugführer. Auch werden vor
Antreten der Bewegung beitimmte Pauſen beobaditct
Die Bearbeiter find aljo bier in ihrem Streben nad)
Vereinfachung auf halbem Wege jtehengeblieben.
Us Feuer der geihlojienen Ordnung it
neben dem früher allein jtatthaften Salvenſeuer noch
das Schnellfeuer eingeführt, allerdings nur bei ge
öffneten NRotten und wenn das Kommando zur Zalve
nit gut hörbar iſt. immerhin wird, wenn audı
icheinbar mit Widerftreben, dem Scübenfeuer eine
größere Rolle als bisher eingeräumt, das Salvenfeuer
dem entiprechend eingejchränlt. Der Entwurf veripricht
jih von dieſem Schnellfener jogar eine größere mo»
ralijche Wirkung als vom Salvenfeuer. Recht zwed:
mäßig ericheint die Beitimmung, daß am dem Feuer
der geichloffenen Ordnung alle Untevoffiziere theilnehmen,
joweit jie nicht Züge führen. Sie find zu dieſem Zwed
in die beiden Glieder der Kompagnie zwiſchen die ein—
zelnen Züge und Seftionen einvangirt. Dadurd ver—
fügt die Nompagnie über 10 bis 12 gute Schühen
*, Heibeft 4/1582, ©. 181.
09 een
mehr, die früher als jchließende Unteroffiziere unthätig
hinter der Front jtanden.
Die „Gefehtsformation“ der Kompagnie,
d. h. die Entwidelung zum Gefecht, bat ſich gegen
früher nur unweſentlich geändert. Es können nad
wie vor 1 bis 8 Züge entwickelt werden, einer muß
mindeſtens in Reſerve bleiben. Die Frontausdehnung
der Kompagnie iſt von etwa 180 m auf etwa 140 m
herabgefeßt, um den gegebenen Entwidelungsraum dichter
als bisher mit Schügen beſetzen zu lönnen. Die
Schüpenlinie leitet der Kumpagnieführer, jobald mehr
als zwei Züge ausfchwärmen, fonjt der ältefte Zug—
führer. Der Uinterftügungstrupp joll ſich jo hinter der
Mitte oder hinter einem Flügel der Schüßenlinie aufs
jtellen, dab er dieſe ſtets rechtzeitig unterjtügen fann.
Die Flanken der Kompagnie werden durch Gefechts—
vatrouillen gefihert. Eine Berjtärkung der Schützen—
linie fann durch Verlängern oder Einſchieben erfolgen.
Die in letzterem Falle vermiſchten Zugverbände jollen
bei der erjten jich bietenden Gelegenheit wieder her-
geitellt werden.
Das Feuereiner Shüßenlinie wird ald Schüßen-
feuer (langjames oder Schnellfeuer) oder Salvenjeuer
abgegeben; das Schnellfeuer ſoll möglichſt ſchnell
abgegeben werden (vergl. unſer Exerzir-Reglement für
die Infanterie I, 134). Als Feuergrenzen find für
das Schüßenfeuer 350 m gegen alle Ziele, 700 m
gegen Gruppen angegeben. Größere Ziele können auf
weitere Entfernungen bejchojjen werden. Für das
Salvenfeuer, welches zugmweife vorwiegend gegen große
Biele angewendet werben joll, find feine Grenzen ge
ſeht. Ein Feuern in der Bewegung ijt im All:
gemeinen unterjagt. Es ift ausnahmsweiſe geitattet beim
Bajonettangriff, wenn dieſer aus großer Entfernung
(etwa 350 m) erfolgt, und beim Zurüdgehen einer
Schützenlinie vor dem Feinde (vergl. unjer Exerzir—
Reglement für die Infanterie II, 43).
Die Beitimmungen über den Schüßenangriff be
ſchränken fic) auch im neuen Entwurf im Wejentlidjen
auf die Form.*) Das Vorgehen im Schritt bildet
die Negel, ein Laufen der Schübenlinie die Ausnahme.
Dieſes iſt geitattet zum Durdyichreiten ſtark beitrichener
Geländeftreden und zum fchnelleren Einnehmen günftiger
deuerftellungen. Der Unterjtüßungstrupp vichtet jeine
Bewegung nad) der Schüpenlinie.
Der Bajonettangrijf kann nad) wie vor von der
Schützenlinie allein ausgeführt werden, wenn die Ver:
hältnifje beim Feinde einen Erfolg erwarten laſſen. In
der Negel wird er jedoch von der Schüßenlinie und
dem Unterjtüßungstrupp gemeinſchaftlich aus:
geführt. In letzterem Falle reift der von rückwärts an-
tretende Unterftügungstrupp die Schügenlinie aus der
legten Feuerftellung vor. In beiden Fällen ſchließt die
Schügenlinie in jchnellem Vorgehen hinter ihren Zug—
führern zujfamnen. Auf 50 Schritt vom Gegner an-
gelangt, wirft ſich die Echüßenlinie allein oder die
Schüßenlinie und der Unterftüßungstrupp zujammen
mit Hurrah auf den Feind.
*) Siehe Beiheit 4,1882, S. 181.
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Wr. 109
2910
Nach erfolgreihem Sturm verfolgt die Schüßen:
linie den Feind mit Feuer. Der Unterjtügungstrupp
wird dor meiterer Verwendung geordnet.
Am Schluß des von der Kompagnie handelnden
Abjchnittes enthält der Entwurf die Forderung, daß,
jobald die reglementarifchen Formationen den Leuten
eingeprägt find, auch unreglementarijche Formationen
angenommen werben jollen, und zwar thunlichſt unter
Verhältniffen, die ein Abweichen von der vorgejchriebenen
Form thatſächlich nothwendig machen. Den höheren
Vorgejepten ift das Erlafjen allgemein bindender Be-
jtimmungen für jolde Fälle unterfagt. Sie ſollen
lediglich darauf achten, daß im gegebenen Falle das
Richtige geſchieht.
Der vom Bataillon Handelnde dritte Abjchnitt
hat gegen früher weitere Vereinfachungen erfahren. Ab-
geihafft find die Vierzugfolonne (die Kompagnien in
Linie hintereinander), die Zweizugfolonne (die Kom—
pagnien jede in zwei Linien hintereinander) und die
Neihenkolonne; beibehalten jind die Tieflolonne
(unter Umftänden Marjchformation) und die Seltion3-
folonne. Neu eingeführt find als Grundformation die
Doppellolonne und zu Paradezweden die Breit:
folonne. Endlich fann das Bataillon in einem oder
mehreren Treffen auseinandergezogen werben.
Da das Bataillon im Wejentlihen nur als eine Bu:
jammenjtellung ber vier Kompagnien angejehen wird,
jo bleiben alle Einzelheiten in den Kompagnien fajt
unverändert. Die Kolonnen entiprechen daher fajt völlig
den unferigen. Die Kompagnieführer, welche früher
innerhalb höherer Verbände in der Front ftanden, find
jept mit ſechs Schritt Abjtand vor ihre Kompagnien
geſetzt. In Tiefs und Seltionsfolonne haben die Kom—
pagnien 10 Schritt Abſtand voneinander. Eine Er:
ſchwerung bildet der Umjtand, daß bei den Kolonnen
und bei dem Uebergang von einer Kolonne in bie
andere die Reihenfolge der Kompagnien vorgeſchrieben
ift. Bei dem in Kompagnielolonnen auseinandergezo—
genen Bataillon find die Abjtände bezw. Zwiſchenräume
von 100 m auf 70 m herabgeſetzt. Die in dem alten
Reglement bis ins Einzelne durchgeführten Beifpiele für
das Ererziven des auseinandergezogenen Bataillons find
durch einige allgemeine Gejichtspunfte vortheilhaft erjeßt.
Die „Sefehtsformation“ des Bataillon be
jteht darin, daß eine, zwei oder drei Kompagnien in
der Regel ganz aufgelöft werden, während der Reſt
nach den für die Kompagnie gegebenen Geſichtspunkten
die Neferve bildet. Die früher nad) Auflöſen von zwei
Zügen als Regel nod) verbleibenden Kompagnierejerven
fallen aljo fort. Als Grund für diefe Neuerung giebt
die Einleitung zum Entwurf die Abjicht an, von An—
fang an eine möglichjt große Zahl von Gewehren in
Tpätigleit zu bringen, die Feuerleitung von vornherein
in die erfahrene Hand des Kompagnieführers zu legen
und die Verlufte dadurch zu vermindern, daß man die
meist nutzloſen Unterjtüßungstrupps dem feindlichen
Feuer entzieht. Unjer Reglement empfichlt ein gemau
entgegengelehtes Verfahren. Es weiſt darauf hin, daß
die ganz aufgelöfte Kompagnie, jelbit wenn fie ſich in
einer Stellung befindet, von ihrem Führer nicht
2
2911
immer einheitlich beherricht werben kann, und daß eine
Einwirkung des Führer? auf den Bang des Gefechts
bei ganz aufgelöfter Kompagnie unmöglich ift. (Vergl.
Negl. II. 92 u. 97.) Gehören mehrere Kompagnien
zur Neierve, jo bleiben fie in der Regel zufammen
unter Führung des älteften Kompagnieführerds. Weber
die Frontausdehnung des Bataillons im Gefecht iſt
nur gejagt, dab fie bet zwei aufgelöjten Kompagnien
280 m (biöher 350 m) betragen fanı. Der Bataillons-
fommanbeur leitet das Gefecht durch Befehle, Beitimmen
von Richtungsabtheilungen und dergl, im Webrigen
wird auf die für Die Kompagnie gegebenen Beitimmungen
verwiejen. Auch der Bajonettangriff erfolgt entiprechend
wie bei der Kompagnie, nur giebt der Bataillons-
fommandeur das Zeichen zum Antreten der Reſerven.
Auch diefer Theil ſchließt mit der Forderung, daß
nah Durchnahme der reglementariihen Formen und
Entwidelungen auh nichtreglementarifche gezeigt
werben jollen, um Findigfeit und Umficht der Unter:
führer zu erhöhen. Schluß folgt.)
lieber die Kriegsbrauchbarkeit der Fahrräder.
Unter dem vielen Eigenartigen und Neuen, das bie
Kaijermandver dieſes Jahres boten und wodurch fie das
Intereffe, nicht nur des neugierigen Schlahtenbummlers,
fondern auch des Fachmannes, des Soldaten von Beruf,
auf das Lebhafteſte beanipruchten, jtand das Auftreten und
die Verwendung von radfahrenden Abtheilungen als
fechtende Truppe nicht in leßter Neihe. Sowohl der
Weit: als der Dftarmee waren Radfahrerabtheilungen
beigegeben worden, und es nahm jogar eine jolche von
100 Mann, aus dem 11. Pionierbataillon und den
Gijenbahnregimentern gebildet, an der Parade des
XI. Korps bei Homburg theil. Die Wejtarmee ver-
fügte, außer über dieſe 100 Radfahrer, noch über eine
weitere Abtheilung von 80 Radlern, die die 15. Divifion
zufammengejtellt hatte. Auf Bayerischer Seite befand
fih neben mehreren Kleinen Abtheilungen eine wohl-
geichulte und geübte Nadfahrtruppe von 10 Offizieren
und 100 Mann, die der dortigen Savalleriedivifion
zugetheilt worden war.
Ueber die Art der Verwendung und vor Allem über
die Erfolge, die diefe neue Sondertruppe bei den
Uebungen aufzuweilen gehabt hat, liegen aegenwärtig
noch feine wirklich fachmänniſchen Berichte vor. Bei
der völligen Neuheit der Sache wäre es jedoch jehr
erwünſcht, wenn dieſe Letzteren möglichit ausführlich
durch die Führer der Abtheilungen jelbit erfolgten und
hierbei vornehmlich auch zur Sprache Täme, welche
bejonderen Umstände in den einzelnen Fällen der Ber:
wendung förderlich) oder hemmend auf die allgemeine
Leiftung der Truppe einwirlten.
Für die Abficht diefer Meinen Abhandlung find die
obigen Ungaben an ſich von Bedeutung; denn der Zweck
diejer Zeilen ift vor Allem, das Intereſſe und Verſtändniß
für Aufftellung von Radfahrerabtheilungen al$ Sonder-
truppe zu verbreiten, und zwar unter Darlegung, welches
1897 — MilitärsWodKenblatt — Rr. 109
2912
Fahrrad nad) Anficht des Verfafjers, die ſich auf mehr:
jährige perjönlihe Erfahrungen und Verſuche ſtützt,
das kriegsbrauchbarſte Rad fein wird.
So wohlwollend nämlich das große Publitum bei
uns in Deutjchland und auch ein großer Theil der
jüngeren Dffiziere unferer Armee dieſem Beftreben
gegenüberftehen, fo beitand doch bisher gerade bei höheren
Offizieren noch vielfach; die Anficht, daß ſolche Radfahrer:
abtheilungen nur eine kojtipielige Spielerei feien.
Diefen, man möchte fager „Ungläubigen“ beweiſen
doc) Die diesjährigen, großen Verſuche zum mindeſten, daß
man an leitender Stelle das Beitreben eine Radfahrer:
truppe zu ſchaffen, ermiter nimmt, ihm jchon gegenwärtig
Bedentung beimift und nicht exit für eine von ums
noch weit entfernt liegende Zukunft.
Unſere Verſuche beim diesjährigen Kaijermanöver
find außer den Englifchen — in England find ganze
Volunteerbataillone zu 500 bis 600 Mann endgültig
ala Radfahrertruppe ausgerüſtet — (fiehe auch Militär
Wochenblatt Nr. 64) — die bedeutendften, die bis
dahin vorgenommen wurden, wenigſtens was die Größe
und Anzahl der Radfahrerverbände anbelangt.
Bei der Beurtheilung der Ergebniffe diejer eriten
größeren Verſuche müfjen zu Gunſten derjelben verfchiedene,
für Die thatjächlichen Lerjtungen der Abtheilungen fehr
ungünstig ind Gewicht fallende Umſtände berückſichtigt
werben, um ſachlich richtige Vorftellungen zu erhalten.
Zunächſt find die jämmtlichen zur Verwendung
nelommenen Abtheilungen, auch die am längjten bejtehende
und daher beftgeübte, die Bayertiche, nur vorüber:
gehend und erſt feit Kurzem zujammengeftellt. Ihre
Angliederung an andere Truppentörper, vor Allem an
die Navalleriedivijionen, ift noch jpäter erfolgt. Iſt
auc 3. B. das Nadfahrerdetachement der 11. Pioniere
bereit am 4. Februar d. 8. gemäß der „Ordre de
bataille der im Nahre 1897 aufzuftellenden Kavallerie—
divifionen“ ald der Stavalleriediviiion B. zugehörig be
zeichnet worden, jo fonnten gemeinjame Uebungen doch
erſt kurz vor dem Manöver jtattfinden. Fernerhin it
diefe Truppe als joldye eine jo neue und eigenartige,
daß nicht ohne Weiteres angenommen werden kann, die
höheren, fie berwendenden Führer hätten diefe Ber:
wendung überall ideal getroffen. Borläufig, da eine
auf vielfachen Erfahrungen beruhende Lehre hierüber
noch nicht möglich ift, muß es für einen Nicdhtradfahrer
als ſehr ſchwierig bezeichnet werden, Nadfahrertruppen
gut, ihrer Eigenart gemäß, zu verwenden. Endlich aber
waren das Hädermaterial, die Ausrüſtung und Ausbildung
der Abtheilungen nicht nur jehr verjchiedenartig, ſondern
auch das Erjtere durchaus nicht überall dem gegen:
wärtigen Stand der Radtechnik entiprechend, und das
Lebtere nicht jo geartet, wie ed die langjährigen Er-
fahrungen geübter Radfahrer, die Berufsfoldaten find,
forbern.
Troß dieſem Allen lauten die bisherigen Zeitungs
berichte über die Yeiftungen der Nadfahrerabtheilungen
äußerſt günftig, und die Ordensauszeichnungen ziveier
Fahrer durch Seine Majeftät den Kaiſer für vorzügliche
Leiftungen auf dem Rade ſprechen doc ebenfalls eine
beredte Sprache.
2913
Indeſſen find namentlich die letzten vorher als
ungünſtig angeführten Umſtände bisher in der That
meiftend jo geivejen, daß den Gegnern der Aufjtellung
von Nadjahrerabtheilungen als fechtende Truppe der
iehr große Uebeljtand der nur bedingten Verwendbarteit
einer derartigen Mbtheilung zugegeben werben mußte,
womit natürlich ihre Kriegsbrauchbarteit äußerjt fraglich
ericheint.
Eine zum Fechten bejtimmte Truppe, erflärten die
felben mit Mecht, die nicht jo beichaffen it, daß fie bei
jeder Witterung und Jahreszeit und auch in ſchwierigem
Gelände nad) der Art ihrer Bewaffnung gut fechten
tan, muß als Ballaft für die Urmee betrachtet werden,
auch wern fie bei günftigen Verhältnifien Bejonderes
und Hervorragendes leijtet.
Faßt man daher kurz die Anforderungen im Als
gemeinen zujammen, die man an eine foldhe Truppe
itellen muß, jo wird fich etwa Folgendes ergeben: Eine
Radfahrertruppe ſoll eine fahrende Infanterie fein, fie
fol im Gefecht ftet3 zum mindeiten das leijten, was
eine gleich ſtarke Infanterieabtheilung leiſtet, muß jedoch
mittel8 ihrer Maichinen vor dem Gefecht für gewöhnlich
das Drei⸗ bis Vierfache, mindeftens aber das Zwei: bis
Dreifache wie dieje in allen Aufträgen, in denen es ſich
um Gejchwindigfeit und Marichleiftung handelt, zu
Stande bringen. Sollen diefe Forderungen erfüllt
werden, jo müſſen Rad und Fahrer vortrefilich fein
und Beide ſtets in engiter Verbindung bleiben fünnen.
Welches Rad nun bei dieſen Forderungen nad)
Anſicht des Verfaſſers das beſte und kriegsbrauchbarſte
iſt, ſoll näher erörtert werden.
Vortrefflich für die vorliegenden militäriſchen Zwecke
iſt ein ſolches Rad, das neben großer Dauerhaftigfeit
und Geichwindigkeit feinen Gebrauch möglichjt bei jeder
Witterung und in jedem Gelände erlaubt und dabei jo
feiht außer Gebrauch fortzufchaffen ift, daß es den
iragenden Fahrer nicht erheblich mehr belajtet ald das
Gepäd den Fußſoldaten. Dieſe lepte Forderung ift
unbedingt zu ftellen; denn, abgeiehen von allen anderen
Fällen, muß das Rad dod) jtets im Gefecht, jelbjt in
den meijten Vertheidigungsgefechten, getragen werden.
Un ein Zurüdlaffer und Aufgeben der Räder während
des Gefechts, wie es verichiedentlich in bisherigen Auf:
ſähen als durchaus angängig darzulegen verfucht wurde,
wird man dod im Ernſt nicht denfen können, wenn
man ji nur einigermaßen vergegenmwärtigt, weldye Zus
ſtände ſich beiſpielsweiſe bei einem Angriffögefecht für
eine ſolche Abtheilung ergeben würden und könnten.
Nein, e8 muß jedes Gewehr, wie bei der Infanterie,
zur Verwendung lommen fönnen, und doch das Rab
immer zur Hand jein, um daſſelbe jofort nach dem
Feuerlampfe und bis kurz vor demjelben ausnutzen zu
tönnen, ja unter Umjtänden jelbjt während defjelben.
Die meijten Gegner der Verwendung de3 Rad—
fahrer als jechtenden Soldaten werden nun bier ers
Hären, daß ein ſolches Rad, das allen diejen angeführten
Anforderungen wirklich Genüge leiftet, noch nicht bejteht
und auch nicht jobald zu jchaffen jei. Der Berfafjer
ift der Anſicht, daß die gegenwärtig ſowohl in Defter-
reich als in Franfreic, bei der Armee zur Verwendung
1897 — Wilitär-Modenblatt — Nr. 109
2914
gelommenen jaltbaren Räder „Klappräder“, „eyeles
pliantes“, im Wejentlihen durchaus diefen Anforderungen
entiprechen, namentlich aber, wenn fie bei ung jo gebaut
würden, daß die Vortheile beider vereint und die Nach—
theile möglichjt gemindert werden, was unferen großen
Nadfabrifanten nicht allzu jchwer fallen wird, Be—
züglih der beiden genannten Radarten find natürlich
die Herftellungen vom Jahre 1897 gemeint.
Es liegt auf der Hand, daß eine nod jo vorzügliche,
gewöhnliche Tourenmafcine, fei fie auch gemäß ihrer
großen Leichtigleit mehrere Kilometer tragbar, niemals
fo bequem zu tragen tit, wie eine Machine, die man
zufammenklappt und wie einen Tornifter auf den
Rüden ſchnallt.
Demnach muß das Klapprad, jofern es auch zugleid)
ein vbortrefflihes Tourenrad ift, das für eine fechtende
Radfahrertruppe allein kriegsbrauchbare Rad fein.
Die Verfaſſer der Urtifel über Radfahrangelegenheiten
in den Nummern 51 fowie 71 u. 72 des Militär:
Wochenblattes ſowie Graf Pfeil in jeinem Auflage:
„Die Verwendung bed Fahrrades für militäriiche
Bwede“ in den Nummern 67 bis 71 der Allgemeinen
Militärzeitung, find der entgegengejehten Anſicht: ſie
vertverfen das Klapprad als für militäriihe Zwecke
nicht geeignet. Die Gründe zu biejer Verwerfung find
dort näher angegeben worden; fie jollen- hier einer
Unterfuhung auf ihre Stichhaltigkeit unterworfen werden,
weil fi am bejten an ihrer Entkräftung darlegen läßt,
daß das Klapprad für militärische Jede das Rad der
Zukunft iſt.
Als der Hauptjehler des Klapprades wird im Artikel:
„Ein Vorſchlag zur Ausbildung unjerer Radfahrer“ in
Nr. 51 des Militär-Wochenblatted der Umſtand be-
zeichnet, daß es nicht geitatte „irgend welches Gepäd
mitzunehmen“. Dieje Behauptung mußte befremden;
denn fie kann zum mindeſten nicht in dieſer Form
begründet ‚werden. Allerdings kann man feine feſte
Nahmentafche anbringen; follte die denn aber die
einzige Art fein, wie ein Radfahrer jein Gepäd unters
bringen fan? Freilich, wenn der Verfaffer des Artikels
meint, der Radfahrer müffe, falls er feine Rahmentajche
habe, doch einen Tornifter, womöglih unſeren ſo—
genannten „Affen“, auf den Rüden jchnallen können,
dann hat er Recht. Aber, ob Klapprad oder nicht,
von dem Mitnehmen eined derartigen Gepäds, wie es
unjere ſonſtige Infanterie bat, fann doch für einen
Radfahrer keine Rede fein. Da jeder Radfahrer fchon
jeher richtig den höchſten Werth auf eine möglichit
leihte Maſchine legt, jo aud naturgemäß auf die
äußerfte Beichränkung bes Gepäcks. Auch der Militär-
vadfahrer muß unbedingt diejem Grundjaß folgen, oder
feine Marſch- und Gefchwindigkeitsleiftungen werden jehr
gering, er büßt alſo gerade jeine beiden beiten Eigen:
ſchaften ein. Selbjtverjtändlicy zwingen die militäriichen
Geſichtspunkte dazu, den Soldaten zu Rad mehr zu
belaften als einen Giviltourenfahrer. ber über das
Maß der militärtic nothwendigen Belaftung eines rad—
fahrenden Infanteriften bat der Schreiber diejes ganz
andere Anjchauungen, als dies in den meiſten Aufiäpen
über Militär- Radfahrangelegenheiten zum Ausdruck
2915 i =
fommt. Was der Infanterieradfahrer braucht, it außer
einem tadellojen Gewehr und möglichjt viel Munition
eine zweite ganz leichte Jade und kurze Radfahrerhofe
aus Lodenftoff, eine zweite Wäſche aus Wolle, einen
leiten Poncho ald Mantel, ein zweites Paar dünne,
pontoffelartige Schuhe und höchſtens manchmal noch
eine eijerne Portion ſowie flahe in der Korporalichaft
vertheilte Kochgeräthe. Radfahrer, die in drei bis vier
Minuten 1 km zurüdlegen, find nicht wie die Fußtruppe
und jelbjt die Kavallerie ein ſchwer beweglicher Truppen:
förper, der, wo er Halt macht, feititchen und dort kochen
und biwaliren muß, fondern die Radfahrerabtheilung,
die noch dazu bei richtiger Verwendung allen anderen
Truppen meiſt weit voraus fein wird, fann ftet3 in
oder doch bei Ortichaften halten, wird aber immer in
der Lage jein, jelbjt von weit her ſich Vorräthe und
alles Nörhige zu verichaften, und wäre es auch durd)
Nüdjendung zur Bagage.
In der Praris it ja bereit die Mitführung jehr
wenigen Gepädd duch die radfahrenden Wb-
theilungen zum Ausdruck gelangt, da follte man aljo
doch auch in der Theorie nicht von Torniftern für
Radfahrer reden und den Vorjchlag machen, die Tornijter
der Fahrer auf der Bagage mitzuführen. Mein, die
Bagage der Nadfahrerabtheilungen muß ganz bejonders
geartet fein, aber ſich nicht mit Torniſtern von Fahrern
herumſchleppen, die dieſe doc niemals tragen könnten.
Dod von der Bagage ein andermal. Hier foll nın
die Unterbringung des immerhin noch jehr reichlichen
Gepäds bei einem Klappradfahrer klargelegt werden.
In einem breiten, wafjerdichten Beutel (nad) Art der
Tornifterbeutel) find Pondo, Jade und Hofe ganz flach
gelegt, unterzubringen. Dieſer Beutel wird bei der
Fahrt mittel3 Leicht lösbarer Hafen im Nahmengejtell
feftgehalt. Sobald dad Rad getragen werden muß,
wird der Beutel abgehakt, auf den Rüden gejchnallt
und dient nunmehr gewijjermaken als Unterlage für das
umgehängte Rad.
Alles Andere jowie die Munition, die der Infanterift
ſonſt in der hinteren Tafche trägt, iſt in zwei kreuz—
weile zu tragenden Taſchen (nad Art der Brotbeutel)
an der Seite zu verpaden. Die Kocgeräthe und die
eilerne Portion werden meift auf der Bagage belajjen
werden können.
Es joll hier gleid) erwähnt werden, daß das Gewehr
jelbjtverftändlich am Rade, und zwar am beiten die
Mündung nach unten, der Kolben oben überjtehend, an
der Lenkſtange anzubringen iſt, die Werkzeugtaſche am
Sattel. Der Verfaffer des Artilels in Nr. 51 wird
nun gebeten, einmal perſönlich verjuchen zu wollen, ob
er nicht das Klapprad auf dem Wüden troß auf-
geichnalltem Beutel mit Poncho und Anzug durdaus
bequem tragen fan und dabei in der Lage ift, Inteend,
liegend und ftehend zu ſchießen. Zu dem Verſuch muß
allerdings das nod) näher zu bejchreibende Oeſterreichiſche
„Styria“-Klapprad, M/1897, verwendet werden.
Hiermit glaube ich genügend dargelegt zu haben,
dab der angebliche Hauptfehler des Klapprades, ein
Gepäck als Fahrer eines ſolchen mitnehmen zu können,
1897 — Militär-Modenblatt — Nr 109
2916
nicht beſteht. Der Einwurf, der bereits in einer anderen
Abhandlung über das Klapprad gemacht wurde, das
Zuſammenklappen und. Schultern des Nades und nun
gar, wie hier vorgejchlagen wird, das Umſchnallen des
Gepäcks außerdem, nehme zu viel Zeit in Anſpruch, it
doc wohl nicht jtichhaltig. Zunächſt wird bei einer geübten
Truppe das Aufichnallen des Nades und Gepäds kaum
eine Minute dauern und dann: ft denn das Klapprad,
nicht gejchultert, nicht ebenjo gut wie das fonitige
ZTourenrad? Iſt Not) am Mann, und muß mitten in
der Fahrt zur Schußwaffe gegriffen werben, dann läßt
man das Umjchnallen und jhafft das Klapprad fort, wie
man jedes andere Rad auch fortichaffen müßte, biß ſich eine
Gelegenheit bietet, das Aufichnallen, wenn noch erwünidt,
nachzuholen.
Als weiteren Fehler bezeichnet alsdann der Verfaſſer
des genannten Aufſatzes in Nr. 51, daß der Fahrer
nad) Umijchnallen des Rades, das Gewehr nur in der
Hand tragen könne. Auch diejes trifft bei dem hier
vorgeichlagenen und erprobten Klapprade nicht zu. Das
Gewehr kann über die linfe Schulter genommen und
aud am Riemen um die rechte Schulter getragen werden.
Die ganze Beurtheilung und darauf erfolgte Ver—
werfung des Sllapprades überhaupt in Nr. 51 und
ganz bejonders auch im Auflage des Frhrn. v. Puttfamer
in den Nrn. 71 u. 72 gründet ſich jcheinbar nur auf
Kenntniß des in Nr. 11 des Militär-Wochenblattes
bejchriebenen und durch Zeichnung dargeftellten Klapp
rade3 der Firma Geidel u. Naumann. Jedenfalls
bezichen ſich die Verfajjer beider Artikel immer nur auf
dieje Radkonftrultion. Sie ijt aber nur eine unter
vielen, und ihre Bejonderheiten find, wie der Verfaſſer
der Arbeit in den Nın. 71 u. 72 jchon jehr richtig bemertt,
durchaus feine ſolchen, „die ſich nicht auch an anderen
Nichtllapprädern anbringen ließen“, und find vor Allem
nicht nothiwendig durch den Klappmechanismus an ji,
hervorgerufen und bedingt. Im legtgenannten Aufjak
werden num dieſe Bejonderheiten: 26zÖllige Räder, tiefe
Tretfurbellagen, weit nach hinten gejtellter Sattel, und
endlich größeres Gewicht des Nades, jehr ſachgemäß als
ungünftig wirlend dargelegt; aber dieje Fehler fallen
durchaus nicht dem Klappmechanismus zur Laft.
Das „Styria“-Klapprad, M/1897, beſitzt außer dem
erjten feinen Diejer gerügten Fehler, wie die Be
ſchreibung defjelben zeigen wird. Die 26zÖlligen Räder
dieſes Modells find allerdings für ein Klapprad praktiſch,
aber nicht nothwendig. Im Mebrigen ijt die Ber
minderung der Geichwindigteit durd) die Heineren Räder
eine jehr geringe. Der Verfafler iſt, ohne bejonders
dvorgeübt zu jein, mit dieſen 263Ölligen Rädern in fünf
Stunden, jelbjt im durchichnittenften Gelände Lothringens,
90 bis 100 km gefahren, und hat mit 28zÖlligen Rädern
bei gleicher Uebertragung genau diejelbe Zeit gebraudt.
(Schluß folgt.)
71) —
1897 — Rititär-MWodenblatt — Nr. 109
2018
Militäriſche Nachrichten aus Niederländiſch-Indien.
Nach dem Nolonialbericht für 1897 wurden vom
29. März 1896 (Aufitand des Häuptlings Toelve Demar
in Atjeh) did zum 18. Auguſt gleichen Jahres bei den
Feindjeligkeiten in Atjeh im Ganzen 703 Europätiche und
eingeborene Militärperfonen verwundet, von denen 38 an
ihren Wunden verjtarben, 31 dauernd und 17 vorüber:
gehend untauglich zum Militärdienft erllärt wurden
jowie 196 ſich noch unter ärztlicher Behandlung
befinden (von diejen werden vorausfichtlid; 88 gänzlich
bergejtellt), während die übrigen 421 genejen find.
Im Ganzen betrug die Anzahl der im Jahre 1896 Ge-
jallenen und an den Folgen der vor dem Feinde
erhaltenen Verwundungen Geftorbenen 92 Köpfe.
Tem fih unangenehm fühlbar machenden Mangel
eines gehörig geordneten Transportdienites wurde durch
Beihluß des Gouvernements dom 22. November 1896,
betreffend Einrichtung eines militärischen Trans:
portdienjted für Atjeh und Zubehörungen, ein Ende
gemacht. Es wurde außer den zur Verfügung ftehenden,
zu Bmwangsarbeit verurtheilten Gingeborenen, die als
Tragfulis Verwendung finden, ein Park von 100 Trag-
thieren eingerichtet. Das Perfjonal, daß über den Etat
zu führen iſt, beiteht aus 4 Europäern und 4 Ein-
geborenen (Unteroffiziere und Gemeine der Kavallerie
und Artillerie), dazu 56 Zwangsarbeiter. Die Pierde,
in Batavia angeichafft, wurden dort für den beabfichtigten
Zweck dreifirt und im Januar und Februar 1897 mit
dem betrefjenden Berfonal in drei Abtheilungen von 25, 40
und 35 Stüd nad) Kotta Radja abgejchidt, wo inzwijchen
die nörhigen Unterlunftsräume hergejtellt worden waren.
Bon den zu Anfang 1896 im Befig der Militär:
verwaltung befindlihen 46 051 Beaumontgewehren
wurden im Laufe des Jahres 360 an verjcdiedene
Departements abgegeben, 139 ausrangirt und 28 vor dem
Feinde verloren, jo daß ein Bejtand von 45 524 Stüd
verblieb. Davon befinden ſich 38 525 in Gebrauch bei
den Truppen, den Schutterijen, den Bariſſons und der
Mangtoe Negorojchen Legion; 6999 Stück fanden als
Nejervevorrath in den Waffenmagazinen.
Zur Ausbildung der Büchjenmachereleven wurden
alte Nemingtonfarabiner aptirt, wodurch der Beſtand an
lepteren auf 1266 jtieg, davon waren 933 in den Händen
der Truppen und 333 in den Magazinen. Un Mares
haufjdelarabinern, womit die Maréchauſſées in Atjeh
ausſchließlich bewaffnet find, wurden außerdem 285 Stück
angefertigt.
Im Yaufe des Jahres 1897 wurde das Repetir-
gewehr M/95 in Gebraud) genommen und zu dem
Zwed 24000 Stüd diefer Waffe nebjt 4 Millionen
ſcharfer Patronen nad) Indien geichidt. Ferner wurden
weitere 5 Millionen Patronen bejtellt, die im Yaufe des
Dezember geliefert werden müfjen, desgleichen Apparate
angeihafft, um die Füllung von Patronen in Indien
jelbjt vornehmen zu können.
Beitellt find jerner im Mutterlande 1250 neue Repetir—
farabiner, deren Lieferung Anfang 1898 erfolgen joll.
Mit Rüdfiht auf die Einführung des neuen Gewehr:
modells wurde die Heritellung der neuen Patronen in der
Fabrik zu Soerabaja beichleunigt und auf 2 Millionen
gebracht; Nevolverpatronen wurden 350 000 Stüd an:
gefertigt. ri
Ende Juni d. 38. wurden wiederum 15 7 em Gußſtahl⸗
feldgeihüge mit Laffetirung nach Indien geihidt. Ein
gleiches Geſchütz blieb im Mutterlande zurüd zur Aus—
bildung und Uebung des Artilleriedetachements der
Nelonvaleszentenabtheilung der Kolonialreſerve. Die
Beitellung von 12 12cm Kanonen und 12 12cın Mörjern
bei der Firma Krupp erlitt einige Verzögerung, weil
die gelieferten Probejtüde nicht allen geitellten An—
forderungen entſprachen. Inzwiſchen find neue Probes
geichüge überwiejen, und glaubt man annehmen zu dürfen,
daß die Lieferung der neuen Geſchütze Anfang 1898
erfolgen wird. E
Bu erwähnen ift noch, da die für da3 7 cm Geſchütz
in Atjeh angenommene Ringgranate durch ein einfacheres
Geſchoß erjegt werden wird, mährend für den
Tem Mörfer/A an Stelle der Stahlgranatkartätiche
eine folche aus Eifen eingeführt wird.
(Militair Weekblad Nr. 46,)
Kleine Mittheilungen.
Frankreich. Die Südgrenze, deren Ueberſchreiten
den Anfprud auf Anrehnung der doppelten
Dienftzert in der Sahara begründet, ift in Ab-
änderung einer im Jahre 1894 erlafjenen Borfchrift
andermeıt feitgefegt worden. Sie führt über eine Reihe
von namhaft gemadten Puntten von Nakhélat (füdlich
von Figuig in Algerien) im Weſten nach Guirat Lila
an der Grenze von Tripolis im Oſten.
(Revue du cerele militaire Nr, 42.)
— Eine andere Art von Zelten fol in Zukunft
beim Bern des gegenwärtig im Gebraude
befindlichen Zeltes Waldejo und des Schußzeltes treien.
Dafjelbe befieht aus zwei Stüden mwafjerdihten Baum-
mollenzeuges von 1,60 m Seitenlänge; das Bulletin
officiel da ministere de la guerre giebt eine aus—
führlihe Beſchreibung.
— Nach Eintreten der Novemberbeförderungen haben
den von ıhnen gegenwärtig befleideten Rang
inne: Die Hauptleute bezw. Rıttmeifter der Infanterie
fet dem 8. Mai 1383, der Slavallerie feit dem
30. Dezember 1884, der Artillerie feit dem 8. Zuli 1881,
des Gene feit dem 3. Dftober 1879; die Lieutenants
der Infanterie feıt dem 27. Dftober 1890, der Kavallerie
feıt dem 1. September 1889, der Artillerie feıt dem
31. März 1890, des Genie feit dem 1. Dftober 1892.
Rechnet man dazu eine zweijährige Dienftzeit als Unter:
lteutenant, fo ergiebt Ka, dab, um Stabsoffizier zu
werden, es einer Dienftzen als Dffizier bedarf: Bei der
Infanterie von 23 Jahren 6 Monaten, bei der Kavallerie
von 23 Jahren, bei der Wrtillerie von 25 Jahren
11 Donaten, beim Genie von 25 Jahren 2 Monaten.
(Le Progres militaire Nr. 1778.)
— Die Annahme von Dreijährig- Freimwiligen,
welde jeıt dem 31. März d, Is. nit mehr erlaubt
war, darf jeit dem 1. Oftober wieder jtattfinden, und es
dürfen ım Laufe des legten Vierteld des Jahres je zehn
derartige Freiwillige annehmen: ein jedes Infanteries,
Zuaven:, Algeriſches Tirailleurs- und Artillerieregiment
fowie ein jedes Fußjäger- und Yußartillerie-Bataillon,
2919
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 109
2920
Die KHavallerieregimenter dürfen nur Vier- und Fünf:
jährige, der Train darf überhaupt feine Freiwilligen
einftelen. Mıilitärpflichtige, welde auf Grund ihrer
Studien die Anmartfchaft haben, nach einjähriger An—
wejenheit bei der Fahne zur Neferve entlafjen zu werden,
und ſich freimillig zu einer dreijährigen Dienftzeit vers
pflichten, dürfen in unbefchräntter Anzahl angenommen,
aber nur bei denjenigen Negimentern eingeftellt werben,
der Einſtellung des jährlihen Wefrutenkontingents, in
diefem Jahre alfo nad) dem 12. November, ift der frei—
willige Eintritt diefer Gattung von Militärpflichtigen
nicht mehr geitattet.
(Bulletin officiel du ministere de la guerre.)
Oeſterreich-Ungarn. Die zur Heranbildung
von Dffizieren für die Honved geplanten
Bildungsanftalten werden in der beabfichtigten Weiſe
(vergl. Militär-Wocdenblatt 197, Sp. 1483) zur Auf:
ftellung gelangen. Die Ludovila-Afademie zu Budapelt
wird zu einer nad) dem Muſter der Wiener-Neuftädtifchen
Anftalt einzurichtenden wirklihen Militäratademie auss
geftaltet, in Dedenburg wird als Vorſchule für diefelbe
eine Militär-Oberrealfhule und in Fünflirchen wie in
Großwardein werden Infanterier-fadettenfhulen errichtet
werden. In allen diefen Anftalten foll dem Unterridhte
im Deutfhen, ald in der Dienſtſprache des Heeres, der
. dem Gegenjtande gebührende Werth beigelegt und
dafür geforgt werden, daß die fünftigen Donved—
offisiere ın genügendem Umfange die ihnen unumgänglid)
nötbige Kenntniß erwerben. Die Beihaffung der
erforderlihen Lehrkräfte aus dem Areife des Offizier
forps des gemeinfamen Heeres wird vom Reichs-—
friegäminifterrum zweckentſprecheud gefördert. Der Bor:
ftand des Unterrichtsdepartements im Donvedminifterium
2 eine Reiſe unternommen, deren Zweck ift, eine genaue
enntniß der Militär: Erziehungs: und Bildungsanitalten
des K. und K. Heeres zu erlangen.
(Armeeblatt Nr. 42.)
— Die den Delegationen zugegangenen Vorlagen
für den Heereshaushalt im Jahre 1898 verlangen
im Ordinarium 125 634 421 gegen 122 863 641 und im
Ertraordinarium 11980407 gegen 14 797 187 Gulven
im Borjahre, außerdem aber enthalten jie eine Nachtrags:
fordberung im Betrage von 7500000 Bulden für das
Zahr 1897, wovon 450000 Gulden für Sanpdfeuers
waffen und Fyeitungsartillerie-Watertal, 1 300 000 Gulden
für anderweite Ausrüftungsgegenftände und 1 700 600
für Befeitigungsmaßnahmen verwendet murden. Die
gemachten Ausgaben find durch die politiihen Vorgänge
auf der Baltanhalbinfel veranlaft, der Nahmeıs ihrer
Nothwendigleit ıft mündlıdher Erörterung vorbehalten.
Die Mehrforderungen im Ordinartum für 1898 beruhen,
abgefehen von ſolchen, welche ſich als Fortſetzungen
früherer Bewilligungen darſtellen und minder wichtigen
Poſten, auf einer Vermehrung der Militar-Intendantur—
beamten um 40 Kopfe, auf der Syſtemiſirung von drei
Pionierinfpizirenden und von 405 berittenen Bataillons:
borniften, auf weiterer Berttenmadung der Artillerie:
hauptleute, auf einer Erhöhung der Dotatıon für
Waffenübungen um 100 000 Gulden, auf der Beſetzung
fämmtliher Korpstummandos mit Difizieren in der
Feldzeugmeiftercharge, auf der Errichtung eines 5. Nemonte:
Depots, auf der Erweiterung der Pionier-Kadettenſchule,
auf der Vermehrung der techniſchen Artillerie. Im
Gedruat in der Röniglihen Hofbuhbruderei von €. ©.
Ertraordinarium ift der bemerfenswerthefte often eine
‚Forderung von 400 000 Gulden behufs Adaptirung der
alten Feldgeſchütze für die Uebergangszeit bi8 zur Neu—
audrüitung der gefammten Artillerie. — Der Marine:
haushalt beanjprudt im Ordinarium 10 563 060 gegen
10 381 060 Gulden und im Ertraordinarium 3 918 200
gegen 3600 200 Bulden im Jahre 1697. Es ift eine
‚ allmählihe Verſtärkung des Seeoffizierlorps in Ausficht
welche zu diefem Zwecke ausfhlieglid beitimmt find. Nach
genommen. Die Bewilligung einer erften Nate für den
Bau eines Küftenvertheidiaungss Panzerfhiffes, deſſen
Herſtellung auf 5000 000 Bulden veranſchlagt ift, ſoll
zum Erfahe eines veralteten Schiffes dienen.
(Armeeblatt Nr. 46.)
Spanien, Die Sanitätsabtheilung des Kriegs:
miniſteriums war bisher dem Kommando eines Brigade
generals von irgend einer Waffe unterftellt. Em König-
licher Erla vom 20. Oktober d. 38. ändert nun dies
Verhältniß indem er vorfchreibt, daß die betreffende
Abtheilung in Zukunft von einem Medizinalinſpelteut
2. Klaſſe, der den Hang eines Brigadegenerald beſitzt,
geleitet werben joll. ithın werden Die beftehenpen
zwölf Abtheilungen des Kriegäminifteriums von zehn
Brigadegeneralen der verfchiedenen MWaffengattungen,
einem Medizinalinfpekteur 2. Klafje und eınem Divifions:
intendanten, letztere Beide gleichfalls im Wange von
Brigadegeneralen, befehligt merden. Der in Rede
ftehende Erlaß gründet fie auf die Nothwendigfeit, die
Dberleitung der Medizinalangelegenheiten des Heeres
einem Sanitätsoffizier zu übertragen, um bie auf
fanitärem Gebiete im Kriege und ım Frieden gemachten
Erfahrungen befjer ausnugen zu fünnen. Namentlid
aber fordern die Verbefjerungen, welche die Truppen:
hygiene faft ohne Unterbrehung erfährt, die Ober:
leıtung der Sanıtätdangelegenheiten durd einen Sach—
verftändigen gebieterifh, um fo viel wie möglidy die
Sterblidtert ım Heere zu vermindern und um alle Ein
richtungen und Neuerungen, die auf die Verbeſſerung
des Gejundheitäzuftandes der Mannſchaften binzielen, ge
wiſſenhaft prüfen bezw. zur Einführung bringen zu können.
— Marſchall Blanco, der Nachfolger von General Weyler
im Oberbefehl über die Truppen * Kuba, hat fofort nad)
Uebernahme feines Kommandos neue Mafregeln zur
Verbejjerung des Gefundheitsruftandes und
Verminderung der Sterblichkeit der ıhm unter:
ftellten Armee in Ausficht genommen. Au diefem Zmede
hat er dem Kriegsminiſter auf telegraphifhem Wege
nachſtehende Vorſchläge dringend zur Erwägung empfohlen:
1. Berbefjerung der Unterbringung und Belleidung der
Truppen; 2. Grridtung von Genefungsheimen für
Kranke und Geneſende auf allen dazu geeigneten ‘Puntten
der Inſel; 5. Errihtung neuer Xazarethe bezw. Wer:
größerung der bejtehenden, jedoch nicht über je 1000 Betten;
4. Einrichtung von Kliniken in allen mıt den beftehenden
oder neu zu errichtenden Lazarethen durch Eiſenbahnen
oder Seewege verbundenen Standorten der Xruppen;
5. Einrihtung von Regiments-Krankenſtationen zu 40
bis 50 Betten für die Aufnahme folder Kranten, die
vorausfichtlid in wenigen Tagen wieder dienftfähtg find;
6. Erlaß von durch die Medizinalabtheilung begutachteten
Beſtimmungen betreffend die Verwendung von Feld—
filtern zur Befhaffung guten Trintwaflers; 7. Maßnahmen
für Ueberführung von franfen bezw. genefenden Mılıtärs
in die Heimath. Am Schluſſe feiner Eingabe bittet der
Marſchall um fchleunigfte ‘Prüfung der gemachten Bor:
ichläge, (Revue du cercle milıtaire u. A.)
Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kochſtrahße 68—T1.
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Ar. 98.
Militär-Wodenblatt
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpebition: Berlin Swı2, Kochſtraße 68,
Berantwortlicher Nebakteur:
». Eftorff, Generalmajor z. D,,
Sriebenau 5. Berlin, Goßlerftr.
s
Berlag ber Königl. Hofbuchhandlung
von E. ©. Mittler& Sohn,
Berlin swı2, Kochſtt. 68 — 71,
Diefe Zeitfchrift erfheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Radhmittag von 8 bis 7 Ubr
ausgegeben. Außerbem werden berjelben beigefügt 1. monatlich ein« bis zweimal das literarifche Beiblatt, bie „
ilitar· Literatur⸗
Fe 2. jährlich mehrmals größere Auffäge ald befondere Beihefte, deren Ausgabe nit an beftimmte Termine gebunden iſt.
erteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 5 Bf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Boftanftalten (Zeitungs:Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
M 110.
Berlin, Sonnabend den 11. Dezember.
1897,
SIubalt:
Berfonal s Beränberungen (Preußen, Marine), — Ordens » Berleifungen (Preußen, Marine). — Todtenlifte (Preußen).
Jonrnaliftifcger Thell.
Militäriſche Gefelichaft zu Berlin. (Bortrag.) — Der Entwurf eines neuen Ruffiichen Infanterie s Ererzir : Reglements.
(Säluß.) — Ueber die Ariegdbrauchbarfeit der Fahrräder. (Mit zwei Figuren.) (Schluß.)
Rleine Mittpeilungen. Defterreid: Ungarn: Scheibenſchuß- und Ererzirmunition,
öhmen. Zweiter Inhaber.
in bad Heer. Kriegerdenfmäler in
Eintritt von Kabetienfchülern
Berfonnl= Veränderungen.
Königlich Preufifche Armee.
Offiziere, Porteperfähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen,
Sm altiven Heere
Neues Palais, den 7. Dezember 1897.
d. Ingersleben, Hauptm. und Battr. Chef vom
1. Garde: Feldart. Regt. auf jechd Monate zur Dienjt-
leiftung beim Militärtabinet fommandirt.
v. Schoeler, Sek. Lt. und perfönlicher Adjutant des
Erbprinzen von Anhalt Hoheit, unter Entbindung
von dieſem Verhältniß, in das 5. Thüring. nf.
Rent. Nr. 94 (Großherzog von Sachſen) verſetzt.
v. Yorry, Br. Lt. à la suite bed 1. Großberzogl.
Mecklenburg. Drag. Regts. Nr. 17, in das 2, Hannov.
Drag. Regt. Nr. 16 einrangirt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Neues Palais, den 7, Dezember 1897.
Graf v. Webel, Pr. Lt. ä la zuite des 2. Garbe-
Ulan. Regts., auögeichieden und zu den Ref. Dffizieren
des Regts. übergetreten.
Leuchtenberger, Sek. Lt. vom 3. Magdeburg. Inf.
Nept. Nr. 66, mit Penfion nebit Ausficht auf Ans
ftellung im Civildienſt und dem Eharalter ald Pr. Lt.
ber Abjchied bemilligt.
Im Beurlaubtenftande.
MNenes Palais, den 7. Dezember 1897.
Braun, Sek. Lt. von der Ref. des Inf. Regts. Kaiſer
Wilhelm (2. Großherzogl. Hell.) Nr. 116, mit Penſion
der Abſchied bemilligt.
Kaiferliche Marine,
Offiziere ır.
Ernennungen, Beförderungen, Berjegungen ꝛt.
Neues Balais, den 6. Dezember 1897.
Sad, Kapitän zur See, Vorſtand der Waffen-Abtheil.
im Reihd-Marine-Amt, zum Kontreadmiral befördert.
Broeler, Kapitän zur See a. D., unter Fortfall der
ihm bei feiner Verabjchiedung ertheilten Ausficht auf
Anftelung im Eivildienft, zur Disp. gejtellt und zum
Art. Direktor der Werft Wilhelmshaven,
Krauſe (Morig), Kor. Kapitän 3. D., unter Ent»
bindung von der Stellung als Hülisarbeiter bei dem
Kommando der Mearineftation der Nordjee, zum
Aſſiſt. des Ausrüftungsdireltord der Werft zu Kiel,
Kopka dv. Loffow, Major und Kommandeur bes
2. See-Bats., zum Kommandeur des zur Verjtärkung
der Landungs-Abtheil. des Kreuzergeſchwaders zu
formirenden Bats. der Marine-Inf,, — ernannt."
— — — — —
4. Quartal 1887.)
2923
1897 — Nilitär:Wodenblatt — Rr. 110
2924
Orden? = Verleihungen.
Brenfen.
Seine Majeftät der König haben Allergnädigft
gerubt:
dem Dberften a. D. Werner zu Berlin, bisher Kom—
mandeur des Gren. Regts. König Friedrich II. (3. Oft:
preuß.) Nr. 4, ben Königlichen Kronen-Orden zweiter
Klaſſe mit Schwertern am Ninge,
dem Dberjten 5. D. v. Grolman zu Darmſtadt, bisher
Kommandeur bed Inf. Regts. Herzog Friedrih Wil:
heim von Braunſchweig (Ditfriel.) Nr. 78, den König:
lichen Kronen-Orden zweiter Klaſſe,
dem Sergennten Prillwig im Kurmärk, Drag. Regt.
Nr. 14 bie Rettungs » Medaille am Bande, — zu
verleihen.
Seine Majeftät der König haben Allergnäbigft
gerußt:
den nachbenannten Offizieren ꝛc. Die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußtichen Infignien
zu ertheilen und zwar:
bes Großherzoglich Badifchen Ordens der Treue:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, dem Generaloberften
ber Kav. Grafen dv. Walderjee, kommandirendem
General des IX. Armeekorps;
des Nitterkreuges erſter Klaſſe des Großherzoglich
Heſſiſchen Verdienft- Ordens Philipps des Großmüthigen:
dem Major v. Erhardt, Bats. Kommandeur im Inf.
Negt. Großherzog Friedrich Franz Il. von Medlen-
burg-Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24;
bes Ehrem-Ritterkreuges erjter Klaſſe des Großherzoglich
Dlbenburgiihen Haus: und Merbienit » Ordens bes
Herzogs Peter Friedrich Ludwig:
dem Major Zei, Abtheil. Kommandeur im Holftein.
Feldart. Regt. Nr. 24;
des Komthurkreuges zweiter Klaſſe des Herzoglid)
Sachſen⸗Erneftiniſchen Haus-Ordens:
dem Major v. Rothlirh u. Banthen, etatämäh.
Stabsoffizier des 2. Leib:Huf. Negts. Kaiferin Nr. 2,
dem Major Junk, Bat3. Kommandeur im Inf. Regt.
Nr. 130;
bed Fürſtlich Waldeckſchen Verdienſtkreuzes dritter Klafje:
dem Major v. Kesznchi, etatsmäß. Staboffizier im
Drag. Regt. von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12;
des Ehrenkreuzes vierter Alafje des Fürſtlich Lippiſchen
Haus · Ordens:
dem Hauptmann Quentin vom Gren. Regt. Graf
Kleiſt von Nollendorf (1. Weſtpreuß) Nr, 6;
des Ehrenkreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
Schaumburg-Lippiſchen Haus-Ordens:
dem Premierlieutenant Bartholomaeus vom Weſtſäl.
Zäger-Bat. Nr. 7;
des Fürſtlich Schaumburg-Lippifchen fübernen
Verdienſtlreuzes:
dem Waldhorniſten Hofmeier von demſelben Bat.;
der Fürſtlich Schaumburg⸗Lippiſchen ſilbernen
Verdienſt⸗Medaille:
den Vizefeldwebeln Schütte und Erdmann,
ben Oberjägern Jung und Peglow, — ſämmtlich
von demſelben Bat.;
des Kaiſerlich und Königlich Defterreihiichen Ordens
der Eijernen Krone erjter Klaſſe:
bem Generallieutenant Frhm. v. Schleinig, Komman
Danten von Altona;
des Großherrlih Türkischen Medjidie:Orbens
dritter Klaſſe:
dem Selondlieutenant Fchm dv. Saurma:feltid
vom Leib⸗Kür. Negt. Großer Kurfürſt (Schleſ.) Nr. 1;
bed Nitterfreuzes des Ordens der Königlich
Italieniſchen Krone:
bem Selondlieutenant Ritter v. Xylander vom 3. Schleſ.
Drag. Regt. Nr. 15;
des Kommandeurkreuzes ded Ordens der Königlich
Numänischen Krone:
dem Dberjtlieutenant vd. Ammon,
3. Feſtungs-Inſp.;
des Difizierkreuzes de Königlih Rumäniſchen Ordens
„Stern von Rumänien:*
dem Hauptmann Meinshaujen,
1. Pion. Inſp.,
den Hauptleuten Berger und Eichmann vom Garde:
Pion. Bat;
bes Ritterkreuzes defielben Ordens:
dem Selondlieutenant Tertor, Mdjutanten des Garbes
Pion. Bats.;
des Großlreuzes des Königlich Siamefishen Ordens
der Krone:
Inſpelteur der
Adjutanten der
dem Generallieutenant Frhrn. v. Röſſing, Kommandeur
der Eijenbahn-Brig.;
der Königlich Siamefiichen goldenen Medaille:
dem Stabähorniften Hubert vom Weftfäl. Pion. Bat.
Nr. 7.
Kaiferlihe Marine,
Seine Majeftät der Kaifer und König haben
Allergnädigit geruht:
dem Feuerwerlsmaaten Dieß von ©. M. S. „Prinzeb
Wilhelm“ die Erinnerungs: Medaille für Rettung aus
Gefahr zu verleihen.
2925 19 — Militär-Wodenblatt — Nr. 110
Yadweifung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öffentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von penfionirten
und auögeichiedenen Offizieren und Beamten der Königlih Preußifchen Armee.
v. Wedelſtädt, Pr. Lt. a. D., zulegt Sek. Lt. im damal. Kaifer Alexander Gren. Regt.
dv. der Deden gen. dv. Offen, Nittm. a. D., zuletzt Estadr. Chef im Magdeburg. Huf.
Negt. Nr. 10.
Fries, Hauptm. a. D., zulet im ehemal. Frankfurter Linien-Bat.
Weicht, Sel. Lt. a. D., zulegt im ehemal. Schleswig-Holjtein. Kontingent.
v. Humbradt, Pr. Lt. a. D,, zuletzt Sek. Lt. im damal. 15. Inf. Regt.
Frhr. v. der Bord, Ritter. a. D., zuletzt A la suite des Weftfät. Drag. Regtd. Nr. 7.
Neuhaus, Set. Lt. a. D., zulegt im ehemal. Schletwig-Holftein. Kontingent.
Bohitedt, Brig. Auditeur a. D., zulegt im ehemal. Schleswig-Holftein. Kontingent.
Hellner, Sek. Lt. a. D., zuleßt im ehemal. Schledwig-Holitein. Kontingent.
Hoffmann, Hauptm. a. D., zuletzt im ehemal. Großherzogl. Bad. Kontingent.
Bolbrügge, Hauptm. a. D,, zuleßt Battr. Chef im Weitpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16.
v. Schramm, Pr. Lt. a. D., zulept im 4. Garde-Regt. zu Fuß.
v. Deynhaujen, Major a. D, zulegt Hauptm. umd Komp. Chef im damal. 3. Hefl.
Inf. Regt. Nr. 83.
v. Engelbrechten, Oberft a. D., zuleßt im ehemal. Hannov. Kontingent.
Edert, Hauptm. a. D., zulegt aggreg. dem damal. Holftein. Inf. Regt. Nr. 85.
Bus: Rittm. a. D., zuleßt Br. Lt. im Train:Bat. Nr. 15.
, Nolte, Stabsarzt a. D., zuletzt Affift. Arzt mit Pr. Lientenantsrang im 2. Gardes
Negt. zu Fuß.
Dr. Böttcher, Oberjtabsarzt 1. Kl. a. D., zuletzt Garn. Arzt in Altona.
Dallmer, Hauptm, a. D., zulegt im ehemal, Schleswig. Holjtein. Kontingent.
Gemehl, Hauptm. a. D., zuletzt im ehemal. Großherzogl. Bad. Kontingent.
Dr. Bödeder, Oberarzt a. D., zufegt im ehemal. Großherzogl. Oldenburg. Kontingent.
v. Baumbach, Major z. D., zulegt im ehemal. Kurheſſ. Kontingent.
v. Kamede, Major a. D., zulegt Plakmajor in Rendsburg.
dv. Heydebrand u. der Laja, Major 3. D., zuleßt bei der 8. Gend. Brig.
dv. Müllenheim-Rehberg, Major a. D., zulegt etatsmäß. Stabsoffizier im 6. Pomm.
Inf. Regt. Nr. 49.
Scheibner, Pr. Lt. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. im damal. 1. Bat. (Kirn)
7. Rhein. Landw. Regts. Nr. 69.
dv. der Moſel, Oberitlt. a. D., zuleßt Major und Bats. Kommandeur im damal.
2. Rhein. Inf. Regt. Nr. 28.
dv. Arnim, Major a. D,, zuletzt Hauptm. bei der 4. Gend. Brig.
Beppler, Geheimer Kriegsrath, zulegt bei der Intend. des Garbeforps.
Dr, Froſt, Stabarzt a. D., zulegt Bats. Arzt im Rhein. Pion. Bat. Nr. 8.
v. Limburg, Major a. D., zuleht Bats. Kommandeur im damal. 3. Oſtpreuß. Gren.
Negt. Nr. 4.
v. Biedenfeld, Hauptm. a, D., zuletzt Komp. Chef im 2. Hannov. Inf. Regt. Nr. 77.
Ehrift, Zahlmſtr. a. D., zuleßt im damal, 1. Rhein. Inf. Regt. Nr. 25.
Riedefel Frhr. zu Eiſenbach u. Altenburg, Rittm. a. D., zulegt Set. Lt. im 2. Groß
herzogl. Hefj. Drag. Regt. (Leib-Drag. Regt.) Nr. 24.
v. Rothenburg, Oberſtlt. a. D., zulegt Kommandeur des Landw. Bezirld Stargard.
Bahn, Sek. Lt. a. D., zuleßt im Inf. Regt. Nr. 129.
Dr. Lindauer, kathol. Div. Pfarrer a. D. mit dem Nange als Militär-Oberpfarrer, zuletzt
bei der 22. Div.
Krag, Div. Pfarrer a. D. mit dem Titel und den Gejchäften als Milttär-Oberpfarrer
und Konfiftorialrath, zuleßt bei der 22. Div.
v. Knobelsdorff-Brenkenhoff, Major 5. D., zulegt Ritim. und Esladr. Chef im
2. Weſtfäl. Huf. Regt. Nr. 11.
v. Blod, Gen. Major z. D., zuletzt Kommandant von Diedenhofen.
Marcard, Major a. D., zuletzt Abtheil. Kommandeur im Heil. Feldart. Regt. Nr. Il.
Dr. Steinhanjen, Gen. Urzt 2. Sl. a. D., zuletzt Oberjtabsarzt 1. Kl. und Regts.
Arzt im 1. Huf. Regt. Nr. 13.
11.
24.
29.
19.
31.
10,
27.
14.
19.
4.
8.
17.
19.
24.
24.
24,
24.
25.
28.
31.
31.
2.
3.
7.
14.
17.
30.
1.
12.
24,
». nm»
10.
10.
11.
12.
Geitorben am:
April 1895.
Juli 1896.
September
November
Dezember
Januar 1897.
Februar s
März
Aprif
Mai :
Juni
Juli
2927
1897 — Militar⸗Wochenblati — Nr. 110
2328
Sonrnalitifher Theil.
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin.
Vortrag vom 1. Dezember 1897: „General v. Moltles Eins
wirkungen auf den ftrategifchen Gang des Krieges non 1864”,
halten von Tremierlieutenant v. Holzing vom 1. Babiichen
eib:Dragonerregiment Nr. 20, kommandirt zur Dienftleiftung
beim großen Generalftabe,
Nah einer kurzen Darftellung der politiihen Vor—
geſchichte des Krieges 1864 befaßte ſich die Daritellung
zunächſt mit dem Angriff auf Miſſunde. Nach der
Anſicht des Vortragenden hat das Oberlommando der
Verbündeten für die ungünſtige Dirigirung des J. Korps
auf Miſſunde einen formellen Rüchhalt an dem Wort:
laut der „Direltiiven“ des Generals v. Moltke gehabt.
Die Umgehung über Arnis läßt fi zwar im weiteren
Sinne aud) ald eine Form der Erfüllung des großen
Moltteihen Umgehungsplanes auffaffen, ift aber damals
allein vom Oberiten v. Blumenthal gefordert und unter
Schwierigkeiten von ihm durchgeſetzt worden. General
v. Moltkes Abſicht nad) der Leberichreitung der Dane—
werte war ein Einbrud in Zürland, unter Vermeidung
eines Angriff8 auf die Düppeler Schanzen. Im Gegen-
job dazu forderten die Deiterreicher Die Belagerung
diefer Stellung in erſſer Yinie und hielten die Invafion
Jütlands für einen politiichen Fehler. Die Konflikte,
die ſich daraus auf jtrategiihem und politiichem Gebiet
ergaben, da8 Verbot der Grenzüberichreitung und der
Bruch dieſes Verbotes famen zur Schilderung. Den
Ausgleich diejer Widerſprüche braten die von General
v. Manteuffel durchgeſehten Wiener Abmachungen, durch
die freilich die Abfichten des Generald v. Moltfe in
doppelter Hinficht durchlreuzt wurden. Düppel mußte
angegriffen, die Invaſion Fütlands durfte nicht in
jenem Sinne ausgeführt werden. Bor Tüppel ent
jtand dann der vom Vortragenden ganz der nitiative
des Dberjten v. Blumenthal zugejchriebene Plan des
Ueberganges nad Aljen auf Booten. General v. Moltte
unterjtüßte einerjeitd Ddiefen mit Rath und That,
andererjeit8 aber hielt er dod) die Unternehmung ohne
Hülfe der Flotte nicht für ausführbar und verzögerte
dadurch ıhre Ausführung. Das Ende der Windjtille,
mit der man aus-techniichen Gründen rechnen mußte,
ließ den Plan jcheitern, und man ging num ernftlid)
zum Angriff auf Düppel vor. Bei der Belagerung
traten Verhäliniſſe ein, die der VBortragende mit ähn—
lichen bei der Beſchießung von Paris verglih. Die
politifche Lage machte nämlich eine baldige Waffenthat
vor Düppel dringend wünſchenswerth; General dv. Mottfe
und Oberft dv. Blumenthal waren. aus militärijchen
Gründen gegen jede Uebereilung des Angriffs.
Im Folgenden nahm der Vortragende Gelegenheit,
die damalige Stellung des Chefs des Öeneraljtabes
der Armee im Gegenfag zu ihrer jpäteren Gejtaltung
zu charakterifiren und den Umſchwung zu ſchildern, der
eintrat, ald General dv. Moltke im Kriege 1864 mit
den Gejchäften des Chefs des Stabes der Operations—
armee betraut wurde. Beim Heere eingetroffen, vers
juchte General v. Moltle zuerft feinen Plan einer übers
rafchenden Sandung auf Fünen zur Ausführung zu
bringen; aber Schwierigfeiten aller Urt, erſt politiihe
von Dejterreihiicher Seite, dann die Waffenruhe, ſchließ⸗
lid) die Karlsbader Abmachungen, jtellten ſich dem ent-
gegen. Als die Feindieligteiten wieder begannen, mußte
die Offenfive ſich auf Alien beichränfen. Die Eroberung
dieſer Inſel entjchied nad) der Anficht des Bortragenden
den Feldzug, endigte aber nicht die ſtrategiſchen
Schwierigkeiten. Gerade damals forderte Minilter
v. Bismard, nachdem die Eroberung des nörblicen
Jütland ziemlich ergebnißlos verlaufen war, daß durch
ſcharſe Bedrohung Fünens ein Drud auf die Regierung
ausgeübt würde. Da Fünen aber inzwilchen ftarl be
ſetzt und befeitigt war, hielt General v. Moltle die
Zeit für eine jolhe Unternehmung für verjäumt, und
fie wurde nicht mehr ausgeführt. Der Vortragente
ſchloß mit emer Schilderung des letzten Moltleſchen
Operationsentwurfs aus dieſem Kriege, zu einer direlten
Landung auf Seeland von Stralſund aus, und wies
dabei darauf hin, welche Ausdauer der Willenskraft
fi) darin fund gebe, daß General v. Moltle jegt, kur
vor dem endgültigen Friedensſchluſſe noch jo weit
gehende Pläne entwarf und genau ausarbeitete. Wenn
nun auch im Siriege 1864 die Abfichten des felbherm
oft durchkreuzt wurden, jo fann das weder den hiſtoriſchen
Erfolg des Sirieged noch den Ruhm unferes groben
Feldherrn jchmälern.
Der Entwurf eines nenen Ruſſiſchen Infanterie⸗
Ererzir-Reglements.
Schluß.
Bei den höheren Verbänden ſind nur noch die
Verſammlungsformationen mit Kommandoverhältmiſſen,
einfachſten Bewegungen und Fronweränderungen be—
handelt. In der Verſammlungsſormation des Regi—
menis ſtehen die Bataillone wie bisher in zwei Linien,
zwei Bataillone in jeder Linie. In der Brigade jtellen
fi) die Negimenter, in ſich wie oben rangirt, in einer
Linie (flügelmeife) oder in zwei Linien (treffenweiie)
auf. Daß die Infanteriedivijion in diefen Abichnitt
mit aufgenommen ift, ericheint von zweifelhaftem Werth.
Die wichtigeren Beitimmungen über Verſammlungs—
formation und dergl. find naturgemäß nur ganz alk
gemein gehalten. Das Ererziren nad) Kommando it
dagegen bei einem jo großen Verband praktiſch laum
durchführbar und aud ohne bejonderen Werth. Das
Auseinonderziehen der größeren Verbände auf ganze
Bwilchenräume, wie es das alte Reglement noch brachte,
ift fortgefallen. Dagegen find die Gefechtsentiwide
lungen in der Vorſchrift über dad Gefecht behandelt.
Für die Parade ift als Formation des Regiments
zum Parademarſch die Regimentskolonne neu auf
genommen worden. Die Bntaillone marichtren hierbei
in aufgeſchloſſener Doppeltolonne je zwei in erfter und
äiveiter Yinie. Der Entwurf begründet in der Low
rede die Aufnahme diefer Formation in dad Neglement
mit der Erfahrung, dab ſchon früher bei Paraden
2929
größerer Verbände nichtreglementarifhe und dabei un-
jwedmäßige Formationen häufig angewendet wurden.
Der Barademarfh im Laufſchritt iſt fort:
gefallen.
An diefen Theil ſchließt fi, gleichſam ald Ein»
leitung zum Gefecht der Infanterie, eine kurze Ab—
handlung über die Einzelausbildung als Schüße.
Sie enthält eine Anleitung für den ausbildenden Offizier,
welche Uebungen vor Beginn des Kompagnieererzirens
mit den Mannſchaften vorzunehmen find, um fie in das
Öefeht der Kompagnie einzuführen. Dieje Uebungen
find grundſätzlich unter Gegenüberjtellung eines Gegners
vorzunehmen. Auf die Einzelausbildung wird zwar
beionderer Werth gelegt, diejelbe aber praftiic dadurch
erihwert, daß dem Lehrer von Anfang an die gleich
zeitige Ausbildung mehrerer Schüßen vorgeſchrieben ijt.
Die Vorjhrift für das Gefedht der In—
fanterie iſt wejentlih umfafjender und allgemeiner
gehalten als in dem alten Reglement, in welchem nur vom
Auftreten der Kompagnie und des Bataillons die Rede
war. Da die ‚„Vorſchrift“ häufig auf die jchon bei
der Schule behandelte Form zurüdtommt, jo find
Biederholungen, jelbjt wörtliche, nicht jelten. Der
wejentlihe Inhalt der Vorichrift ift folgender:
Die Gefehtsformation beſteht bei einer Kom—
pagnie aus Schüßenlinie und Unterftüßungstrupp, bei
jedem größeren Verbande, einſchließlich Diviſion, aus
dem „Kampftreffen” und der Rejerve. Das Kampf—
treffen fann nur aus einer Schüßenlinie beſtehen, wenn
3. ®. beim Gefecht des Bataillons die für die erite
Linie bejtimmten 1 bis 3 Kompagnien fid) ganz aufs
löjen. Es kann aber auch die Schüßenlinie und bie
Iheilreferven umfafjen. Wenn 3. B. ein Regiment
zwei Bataillone zum Kampitrefien bejtimmt, jo können
dieſe zwei Bataillone fi je eine Referve zurücdbehalten ;
die beiden nicht zum Kampftreffen beftimmten Bataillone
bilden die Reſerve des Regiments. Bei der Brigade
und der Divifion ift das Verhältniß entſprechend. Das
Kampftreffen ſoll das Gefecht einleiten, die Nejerve es
enticheiden.
Die Benußung des Geländes zur Dedung joll
in ausgiebigjtem Maße ftatıfinden, ohne daß die Feuer—
wirlung darunter leidet und die Schügen die ihnen
angewiejene Marichrichtung verlieren.
Für die Aufitellung der Reſerve ift lediglich
der Geſichtspunlt maßgebend, daß fie, ohne unnöthige
Berlufte zu erleiden, im Nothfalle an der angezeigten
Stelle eingreifen fann. Sie ſoll lieber zu nahe heran,
ald zu weit entfernt fein. Als Höchitgrenze für den
Abjtand der vorderjten Nejerven von der Schüpenlinie
auf mittleren Entfernungen werden 420 m vorgejchrieben.
Beim Heuer der Schübenlinie wird dem
deuer auf nahen Entfernungen die größte Bedeutung
beigelegt. Jede der Eigenſchaften des heutigen Gewehres,
wie jchnelles Feuer, Trefflicherheit und große Tragweite
jollen bei günftiger Gelegenheit außgenußt werden. Die
Anwendung der einzelnen Feuerarten ijt bei der Kom—
pagnie bereits beſprochen. Bon grundlegender Be—
deutung ift die Feuerdisziplin. Nur wenn fie auf das
Strengfte beobachtet wird, lann die gejammte Feuers
1892 — Militär» Wohenblatt — Wr. 110
2930
kraft im richtigen Augenblick auf die gebotenen Ziele
vereinigt werden. Die Feuerleitung liegt nicht nur in
den Händen der Kompagnieführer, jondern ift in höheren
Verbänden auch Sache der Bataillonstommandeure des
Kampftreffens (vergl. Er. Regl. für die Inf. II, 35). Die
Obtliegenheiten der Unterführer entſprechen unjeren An—
ſchauungen.
Als Ziele für den Angreifer werben ſich zunächſt
die Artillerie, dann die Schützen, dann die geſchloſſenen
Abtheilungen des Gegners darbieten. In der Ver—
theidigung ſollen die feindlichen Schützen ununter-
brochen nur von einem Theil der Schützenlinie be—
ſchoſſen werden; nur wenn ſie ohne Deckung ſtehen
oder vorgehen, werden ſie als vortheilhaftes Ziel
empfohlen. Dagegen wird der Vertheidiger hauptſäch—
lich die geichloffenen Abtheilungen und die Urtillerie
ded Gegners unter Feuer nehmen und dabei unter
günftigen BVerhältniffen das Feuer auf weitefte Ents
fernung beginnen. Im Bereich; ded Standvifird wird
die Wahl des Field den Schüßen überlaffen. Das Be-
ftimmen der Entfernung und der Patronenerjaß geichieht
nach denjelben Geſichtspunlten wie bei uns; bei jeder
Kompagnie ſoll ſich ein Entfernungsmeffer (Soudjier)
befinden.
Die nachſtehenden Beftimmungen über den Verlauf
de3 Angriffs find für dem Fall gegeben, daß der
Angriff ohne Mitwirkung der Artillerie über freies Feld
gegen einen vorbereiteten Feind erfolgt.
Die erjte Entwidelung geichieht unter dem Schuß
der Uvantgarde außerhalb des feindlichen Feuerbereichs.
Die vorderjten in der Regel ganz aufgelöften Kom—
pagnien gehen thunlichſt ohne Aufenthalt im Schritt
und einheitlich in die erjte Feuerjtellung (700 m bis
1000 m vom Feinde), wo die Vorbereitung des An—
griffs durch Feuer beginnt. Nur in dem Falle, daß
ſich der Schüpenlinie biß zur erften Feuerjtellung
günftige Ziele zum Beſchießen darbieten, find kurze
Halte gejtattet. Im Allgemeinen gilt die Unaufhaltfam-
feit der Bewegung ald das beite Mittel zur Ver—
tingerung der Verluſte. Der Führer erläßt nunmehr
die legten Bejehle zum Angriff, die Schüpenlinie wird
veritärkt, die Munition ergänzt.
Aus diefer erften Feuerſtellung wird das möglichit
einheitlihe Vorgehen der Schüßenlinie fortgejegt, bis
günftige Stellungen zur Wusnugung der Feuerkraft
auffordern. Es ijt indefjen auch jtaffelmeijes Vorgehen
mit gegenjeitiger Feuerunterſtützung geitattet. Sprung:
weiſes Vorgehen der Schüßenlinie bildet, wie bei der
Kompagnie gejagt wurde, die Ausnahme.
Die Nejerve bewegt ſich nad) den bei der Kom—
pagnie gegebenen Grundjäpen. Als Formation wird
für die Kompagnie empfohlen: a) im Wrtilleriefeuer
Kompagniefolonne in Reihen mit ganzen Zugzwiſchen—
räumen zwiſchen den Bugteten, b) im Gewehrfeuer über
1000 m daſſelbe oder Linie mit geöffneten Notten,
ec) im wirlkſamen Gemwehrfeuer (von 1000 m ab) die
Züge Ihachbrettförmig mit geöffneten Motten. Der
Führer des Ganzen muß umter allen Umftänden bis
zur Entiheidung eine Nejerve zurüdbehalten, Dieſes
oben geſchilderte Vorgehen jol, namentlich beim Uns
2931
griff auf befeitigte Stellungen, durch eine Kompagnie
oder ein Bataillon unterftügt werben, welche jeitwärts
borwärtd des eigentlichen Angriff den Gegner unter
andauerndem Feuer halten. Es ift diejes die — aus
ber alten Borjchrift übernommene — fogenannte
Gemwehrbatterie.
Die legte Feuerſtellung liegt auf 350 m bis
280 m dom Feinde (500 bis 400 Schritt). Im ihr
wird ber Bajonettangriff durch möglichſt ansgiebiges
Feuer endgültig vorbereitet, indefjen nad) wie vor
nicht betont, daß die Herbeiführung der Feuerüber—
legenheit die Borbedingung für das Gelingen bes
Angriffs ift (vergl. Er. Negl. für die Inf. II, 82).
Eind die Nejerven möglichſt nahe herangeführt, jo er-
folgt der Sturm nad) den bei der Kompagnie beichriebenen
Geſichtspunkten. Wird zum Sturm auf weiter Ent-
fernung (350 m) angetreten, jo darf in offenem Ge-
lände während des Vorgehens bis auf 50 m an
den Feind in Ausnahmejällen gefeuert werden.
Im Gegenjaß zu diefer Beitimmung jeßt das neue
Ruſſiſche KavalleriesErerzir-Neglement von 1896 ala
Regel feit, daß die Schüben während des Vorgehens
aus der legten Feuerjtellung Schnellfeuer abgeben.
Nach erfolgreichem Sturm drängt die möglichft
ſchnell zu ordnende Schüßenlinie zumächit bis zu einer
günftigen Feuerjtellung nad. Aus dieſer erfolgt die
Verfolgung durd) Feuer, an dem die Reſerve nicht theil:
nimmt. Iſt ein Gegenangriff bed Feinded wahrjchein-
ih, jo joll die jchnell geordnete und mit frilcher
Munition verjehene Rejerve die gewonnene Stellung
bejegen; anderenfall® wird ihr die nachdrücklichſte,
unabläjfigite Verfolgung zur Pflicht gemacht.
Umfaffung iſt bei jedem Ungriff möglichſt an-
zuſtreben.
In der Vertheidigung wird Ausnutzung der
Feuerfraft, dabei aber Sparſamkeit mit der Munition
auf weiten Entfernungen empfohlen. Bor der eigent:
lichen Front gelegene günftige Stützpunkte können in
die Vertheidigung bineingezogen, müffen dann aber recht-
zeitig geräumt werden.
Wenn der Gegner zum Sturm fchreitet, empfangen
ihn die Schüßen mit Schnellfeuer, die nächiten herans
geführten Nejerven mit Salven. Hält dieſes den Gegner
nicht auf, fo werfen fih Schüßenlinie und Reſerve ihm
mit dem Bajonett entgegen. Bei Befejtigungen Hettert
der Vertheidiger zum Gegenftoß auf die Bruftwehr.
Diefer Gegenftoß der ganzen Vertheidigungs—
linie erjcheint nach unjeren Anfichten dazu angethan,
eine große Unruhe bei dem Bertheidiger hervorzurufen,
und zwar gerade in dem Augenblid, wo er am meijten
der Ruhe bedarf, um den auf nächſte Entfernung heran:
gelommenen Angreifer unter vernichtendes Feuer zu
nehmen. Es ijt unzweifelhaft, daß die Anordnungen
zum Gegenftoß und die Ausführung defjelben jchon rein
zeitlich eine Verringerung der Feuerwirkung mit fi)
bringen. Wir würden anjtatt deſſen Schnellfeuer bis
zum legten Augenblid, verbunden mit einem etwaigen
Angriff der Hauptreferve, jegen (Er. Negl. für die
Inf. II, 85 Abjak 5). Indeſſen entjpricht dieje Be—
ftimmung durchaus der Vorliebe des Ruſſiſchen Heeres
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 110
für den Gebrauch der blanken Waffe. Auch iſt fie viel-
leicht deshalb gegeben, um die Initiative aller Führer
aud in der Vertheidigung bis zum legten Augenblid
rege zu erhalten.
Beim Nüdzug wird eim möglidft baldiges
Halten und Frontmachen dringend gefordert. Geht
eine Schüßenlinie vor dem Feinde zurüd, jo dürfen
einzelne Schützen jtehenbfeiben und feuern, um ſich
dann der Bewegung wieder anzujclichen.
Den Kavallerieangriffen des Feindes wird in
einem befonderen Rnpitel große Aufmerkiamfeit gejcyentt;
indeffen ift das Signal „Achtung“ fortgefallen, weil es
geeignet erjcheint, Unruhe hervorzurufen. Es wird an-
erkannt, daß die heutige Bewaffnung die Infanterie im
den Stand jebt, der Kavallerie in jeder Formation ent-
gegenzutreten, wofern fie mur genug Feuerkraft Hat.
Immerhin wird ein Zujammenlaufen in Zügen
oder Gruppen gejtattet, wenn dazu Beit it. Ge-
Ichloffene Abtheilungen nehmen die zur Feuerabgabe
vortheilhaftefte Formation bei möglichſt geringer
Srontbreite mm.
Die beiden legten Kapitel der „Vorſchrift über das
Gefecht der Infanterie“ bringen über Artillerie
bededung und nädtlihe Unternehmungen der
Infanterie einige allgemeine durch die Erfahrung
bejtätigte Gefichtspuntte,
Wie aus dem Dargelegten hervorgeht, tft das Be-
ftreben der Kommiſſion, das Neglement zu verein—
fahen und zu fürzen, in vielen SHinfichten von
Erfolg begleitet gewejen. Es fommt dieſes hauptiäd;-
li bei der Schule in Betracht, wo thatfächlich eime
Bahl veralteter Bervegungen und Formationen in Fort:
fall gefommen und andere vereinfacht, ja auch fonft
verbeſſert find. Wielleicht Hätte amgefichtd jo manches
guten durch die Erfahrumg bewährten Reglements
anderer Heere dad Streben nad Vereinfachung nod
weiter durchgeführt werben fünnen. Bejondere An—
erfennung verdient das Beftreben, aus dem Gefecht alle
diejenigen Bejtimmungen auszuſchließen, welche geeignet
waren, die Selbjtändigleit des Untergebenen
durch jtarre Formen zu ertödten und bie freiheit bes
Handelns zu unterbinden. Dieje Abſicht macht ſich unter
Anderem auch dadurch geltend, daß in der Vorichrift
über ‚dad Gefecht der Infanterie an vielen Stellen betont
wird, daß es dem Führer überlaffen bleibe, im ge
gebenen Falle nad) eigenem Ermefjen zu handeln. Es
liegt jogar die Möglichkeit nahe, daß die Geſichtspunlte,
welche der Entwurf ſtatt der früheren Regeln giebt,
zu allgemein gehalten find und Mißverftändniffe hervor
rufen werden. Auch die größere Bedeutung, welche
der Feuerwirkung beigelegt wird, verdient Ans
erfennung. Einzelne aus der alten Vorſchrift hinüber:
genommene Anjchauungen, denen wir weniger zuftimmend
gegenüberjtehen, find wohl durch eine gewiſſe Scheu
begründet, mit den früheren Gebräuchen völlig zu
brechen. Dahin gehört die Unficht, daß es bei ber
heutigen Bewafinung überhaupt. noch möglich jein wird,
freie Streden im wirkſamen feindlichen Feuer im Schritt
zu durchmeſſen, noch dazu ohne Mitwirkung der eigenen
Artillerie. Als eim Ueberbleibjel früherer Anfichten üt
2933
aud die Befürchtung vor Vermiſchung ber Verbände
zu bezeichnen, welche jogar bis zu ber Beſtimmung
führt, daß im Gefecht die alten Verbände wiederher—
geitellt werden jollen. Entſchieden charakteriftiich für
die Auffiichen Anjchauungen iſt endlich der oben be-
ſprochene Gegenſtoß des Vertheidigerd. Aber troß
diejer Berjchiedenartigleit der Auffafjungen lann ohne
Rückhalt gejagt werden, da der Entwurf von 1897
einen bedeutenden Fortichritt gegen das Reglement von
1881 bedeutet. In den zwei Jahren, weldhe für die
praltiſche Prüfung des Entwurfs bei den Truppen be=
fimmt find, wird ſich zeigen, ob die Ruſſiſche Infanterie
ed verjteht, ſich in Dem neuen Geift der Freiheit ein-
zuleben, der ihr duch dieſe Vorſchrift anerzogen
werben joll. '
Ueber die Kriegsbrauhbarkeit der Fahrräder.
(Mit zwei Figuren.)
Schluß.)
Graf Pfeil giebt betreffs der Klappräder in feiner
vortrefflihen Abhandlung von vornherein zu, daß er
ein jolches noch nie gejehen Hat. Seine Bedenken find
aljo rein theoretiiher Natur. Er bringt aber, was
jofort den tüchtigen Fachmann verräth, das einzige,
wirllich ind Gewicht fallende Bedenten vor, daß nämlich
die Maſchine infolge des Klappmechanismus an Sicherheit
und Dauerhaftigkeit verlieren würde. Dieſes Bedenten
lann nur durch praltiſche Erfahrungen gehoben werden
und wird in der hier folgenden Beſchreibung und
Beurtheilung des „Styria: Militärflapprades, M/1897
jur Sprache kommen.
Die Einrihtung zum Zufammenklappen bei dem—
jelben ift die gleiche wie bei den übrigen bekannten
altbaren Rädern, dem Cycle pliante des Capitaine
Gerard und dem im Militär-Wochenblatt abgebildeten
Seidel & Naumann-Rad. Es wird deshalb von Bei-
gabe bejonderer Zeichnungen bier abgejehen. Das
„Styria*-Rad wird, wie die genannten Räder, durch
eine Bolzenvorrichtung, die Vorder- und Hintergeftell
verbindet, faltbar gemacht. Die Bolzen liegen in der
Mitte der beiden Verbindungsſtangen des, wie bei den
meilten neuen Maſchinen hochgebauten, grablinigen
Rahmens und gejtatten durch Herausziehen aus den
Defen der Stangen, in denen jie feftgelegt find, ein
derartiges Zuſammenlegen der Majchine, daß Vorder:
und Hinterrad, aufeinanderliegend, ſich volllommen deden.
Mittels Gurten, die am Hintergeftell angebracht
find, wird num das Rad auf den Rüden gefchnallt, und
zwar jo, daß bie Räder etwas rechts, die Pedale, richtig
geſtellt — daß jie nicht auf den Nüden ſtoßen —
und Triebrad, linls des Rumpfes herausragen. Sattel
und Senkjtange liegen in Höhe der Kopfbededung, die
halbe obere Verbindungsitange fo weit über der ünken
Schulter, daß man das Gewehr noch auf derjelben
fragen Tann. Die Räder, insbejondere, wenn man nod)
einen flachen Beutel mit weichen Saden auf dem
Nüden trägt, jtehen jo weit von der rechien Rüdenjeite
ab, daß das Gewehr, aud über die rechte Schulter
gehängt, bequem Platz findet.
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 110
2984
Ein geübter Fahrer gebraucht etwa eine halbe Minute,
um dad Rad zufammenzulegen und richtig aufzujchnallen;
dabei find alle nöthigen Handgriffe, wie dor Allem
dad Herausnehmen der Schußwaffe aus den ent»
ſprechenden Haltern an ber Lenkjtange und Gabel des
Vorderraded, mit einbegriffen. Das Geſammtgewicht
des Fahrrades beträgt 12'/s kg, es iſt aljo leichter als
der kriegsmäßig gepadte Torniſter.
Als wichtige Bejonderheiten der Herjiellungsart
find noch anzuführen: Die eine Hälfte der Lenkitange
fann ebenfalls zujammenkllappbar gemadt, ferner ein
zweiter Sig hinter dem Sattel angebracht werden, um
nöthigenfall3 eine zweite Perſon zu befördern; Die
beiden zujammenklappbaren Theile des Rades können
völlig voneinander getrennt werden unb ermöglichen
dadurch, daß zwei Fahrer bequem beim Fahren, bie
nur 5 bezw. 7'/ kg wiegenden Theile, auf den Rüden
geichnallt, tragen können. Namentlich die beiden letzten
Einrichtungen find von hohem Werthe; denn dadurch
wird e3 einer mit folchen Rädern ausgerüſteten Truppe
möglich, ſowohl die Räder Gefallener als auch Ber:
wundeter, die nicht mehr ſelbſt fahren können, mit—
zunehmen.
Bor allen Dingen aber wird dur dieſe Ein-
richtung verhindert, daß gejunde Leute mit beſchädigten
Fahrrädern unter Umftänden zurüdgelaffen werden
müfjen, was beijpieläweife bei mweit ausholenden Er-
fundungsfahrten häufiger dorlommen könnte umd zur
Folge haben würde, daß biejelben in Feindes Hand
fielen.
Die Berichte über die Erfahrungen, die mit dieſem
Rabe in der Dejterreihhiichen Armee biöher gemacht
worben find, lauten außerordentlich günftig, wenigitens
foweit fie Schreiber dieſes erlangen konnte. Schon im
vorigen Kaifermanöver bei Cſalathurn wurde eine
Adtheilung von 24 Fahrern, mit dem älteren „Styria“s
Nad, M/96 auögerüftet, verwendet und bewies durch
ihre Leiftungen die zweifelloje Ueberlegenheit dieſes
Rades über andere in militärischer Hinfiht. 2800 km
wurden im ſechs Wochen zurüdgelegt, dabei vielfach
außerhalb der Wege durch ſchwieriges Gelände wie
durch Wälder ıc.
Der Führer genannter Abtheilung, Oberlieutenant
Ezeipel, jchreibt über dad „Styria*:Rad, M/97: „Diejes
Fahrradmodell erzeugt die Firma J. Bud & Co. in
Graz, jo folide und feit, daß man mit demjelben über
Aeder, Stiegen, Schotterhaufen :c. fahren Tann, ohne
daß dem Made der geringite Schaden geſchieht.“
In der That ift auch der Verfaſſer der Anjicht,
daß mit dem „Styria“-$tlapprad ein wirklich kriegs—
brauchbares Fahrrad hergeftellt worden ift. Auch die
veritärkten Sontinental-Pneumatils, die bei dem Rade
verwendet find, ermweilen ſich ebenjo wie Die Fleinen
Räder deſſelben als jehr widerſtandsfähig. Schreiber
dieſes hegt überhaupt mit Rückſicht auf Die neueren
Zuftgummireifen nicht die gleichen Bedenken wie Graf
Pfeil. Verſchiedene Firmen, auch Deutjche, wie Dürkop,
führen ſchon über ein Jahr völlig undurchdringliche
Luftreifen, denen Nägel, Glasjcherben ıc. nicht an—
haben können. Wllerdings find die Preile dafür jchr
2985 1897 — Rilitär-Wogenblatt — Wr. 110 9936
hoch; jedenfalls aber fann man dieſe verftärkten Luft: | Berge von 400 m und darüber, ohne abzufteigen, ge:
reifen als durchaus kriegsbrauchbar bezeichnen. nommen und ijt mit einer Gejchwindigfeit von 2 bis
Für jo vortrefflid ich nun das „Styria“-Klapprade 1'/s Minuten den Kilometer hinuntergejauft, ohne auch
halte, jo iſt doch das „Kapitän Gerard-Rad“, M/1897, | nur einmal die geringſte Beſchädigung an der Zahnrad:
in einer Hinſicht demjelben ganz entichieden überlegen, | übertragung gehabt zu haben.
nämlich binfichtlih der Art der Uebertragung. Das Dabei — und darauf fommt es für die „Ungläubigen*
Gerard: Klapprad befigt die Zahnrad» anftatt der Ketten- befonderd an — war das Rad nachgemwiejenermaßen
übertragung. 41/4 Jahre alt und jehr ftark im Gebrauch geweſen,
In dem Aufjag „Ueber Sriegsräder“ in Nr. 11 | vor Allem viel von Anfängern zur Probe gefahren
des Militär-Wochenblatted 1897 fchreibt Hauptmann | worden, was bekanntlich die Räder am meiften verdirht.
Stavenhagen: „Ferner erjcheint mir der Erſatz der Die Art der Zahnradübertragung an den Acatöne-
Kette, eines ſchwachen Theiles jedes Rades, durch eine | Fahrrädern ift die denkbar einfachite. Zur näheren
andere Uebertragungsweiſe — vielleiht mit Hülfe von | Erklärung derjelben dienen die beigegebenen Zeichnungen.
Bahnrädern — wichtig.“ Figur 1 ftellt die ganze Mafchine „Acatene“ (d. h.
Auch Graf Pfeil weift in; feinem Aufſatz treffend | ohne —8 von rechts geſehen vor, ſo daß man die
auf die Unzulänglichleit der Kettenübertragung hin. | Lage und Stellung der Uebertragung überſchaut. Mar
Jeder erfahrene Radfahrer Hat die Uebel diejer Ueber ! ficht fofort, daß diefelbe unter feitem Verſchluß ift,
Figur 1.
KOSSUTH
jehr unangenehm empfunden, und der Verfafjer namentlich | bedeutend geficherter ift als die Kette, jelbit im Schuß
nie unangenehmer, als wie er nad) längerer Zeit, | kaften von Gelluloid oder anderem leichten Material.
während der er nur mit Rädern mit Zahnradübertragung Figur 2 zeigt die Einrichtung der Zahnrad—
gefahren war, wieder größere Touren mit Kettenrädern | übertragung des Acatöne-Fahrraded. Sie it, wie jhen
unternahm. Es iſt feine Frage, die Zahnrabübertragung | gejagt, jehr einfach und darum vortrefflich.
bedeutet für ein Kriegsrad einen ganz bedeutenden Durd das auf der Pedalwelle ſitzende Wintel:-
Fortichritt. Das ungünjtige Urtheil, das darüber bisher | treibrad A (die Buchftaben ſiehe Zeichnung) wird bie
in Deutichland, bejonderd bei verichiedenen Verfaffern | Notation mitteld ftählerner — wie überall an den Ge
der Aufjäge über Radfahrangelegenheiten im Militär- | trieben — Verzahnung auf das vordere Winkelgetriebe B,
Wochenblatt, laut geworden ift, kann ummöglich auf | von diefem durch die Welle C auf das hintere Winkel:
genügender Kenntniß und praftiicher Erfahrung mit | getriebe F und endlich durch dieſes auf das auf der
diefer neuen Uebertragungsart beruhen. Hinterradnabe befindliche Getriebe G, damit alſo auf
Der Verfaſſer hat wochenlang in diefem Sommer | das Hinterrad, übertragen. Die beiden Winfelgetriebe B
fait täglich ein Acatöne-Fahrrad der Firma Metropole | und F, angebracht an den Enden der Welle C, laufen
in Paris gefahren, und zwar auf größeren Fahrten von | auf durch Kegel geregelten Kugellagern und find durd
Meh nad) der Pfalz und an den Mhein, hat das | den Fahrer jelbit, wenn nöthig, richtbar. Die Trieb:
gebirgigfte Gelände dieſer Gegenden nicht gejcheut, | welle C, die aljo die beiden Wintelgetriebe verbinde:
tragungsart jchon am feinem eigenen Nabe des Defteren | wenig Raum einnimmt und gegen äußere Beichädigungen
2937
und die Drehung des Tretkurbel- oder Antriebrades
unmittelbar auf das Hinterrad überträgt, ift eine kräftige
Stahlröhre, die jih um das rechte Rohr des feften
Rahmengejtelld (fiehe Figur 1 und D Figur 2) frei
herumdreht. E und E! fowie O und OÖ! zeigen bie |
abgenommenen Theile der den vorderen Pedal: und den |
am Hinterrade befindlichen Uebertragungsmechanismus
ſchützenden Hülſen. Diefe Hilfen, durch einige ſehr
bequem zur Hand liegende Schrauben an Ort und |
Stelle feſigemacht, verhindern das Eindringen jeglichen |
Fremdlörpers, wodurch das Getriebe im glatten
Arbeiten gehemmt werden könnte. Zum Unjchrauben |
werden die Hülfen ganz mit Vajeline oder jonjt einem
geläuterten dicken Fett vollgeftopft, und damit iſt die
Maihine für drei bis vier Monate fertig geichmiert.
Tie fettige Maſſe in den Hülfen ergießt ſich natürlich
in die wenigen Fugen derjelben und macht fie jo vollftändig |
undurchdringlich.
Für Fachlenner ſeien hier einige
erläuternde Bemerkungen, die die Kon—
firufteure der Acatene-Majchine, die Ins
genieure Malicet und Blin aus Paris,
in ihrer Bejchreibung des Nades machen,
mit Hülfe der Figur 2 eingejchoben:
„Es ift zu beachten, daß bei Maximal:
arbeit eine Verunſtaltung ded Rahmens
unmöglid; gemacht wird, da die Kraft—
äußerungen bei den Nolltegeln der Ge:
triebe und zugleich Kugelhülfen — für
B und F — (fiehe K der Figur 2) ges
ihehen, d. 5. am Sraftpunft einer der
Seiten ded Trapezes felbit, dad durch 7
jenen Theil des Rahmens gebildet ii.
Die Gegenplatte (fiche L der Figur 2)
hält die Achſe des Hinterrades in end-
gültiger Stellung, ſchließt die hintere
Gabelertremität ein und zeigt jomit an,
daß fein Nichten während des Rennens
nöthig iſt.“
Die Buchſtaben H, I der Figur weijen auf |
„Gegenmütter und fFirirrondelle zur Negulirung der |
Kegel (fiehe K der Figur 2) der Zrandmiljionen
dienend“, M it eine „Schraubenmutter zur Fixirung
der Hinterachſe“. N ift das Gabelende, in dem das
innere fefte Gejtell eingelaffen ift, das Ende „des leßteren
bildend und die Hinterachje empfangend*.
Aus der ganzen Beichreibung der vorliegenden
Uebertragungsart geht von ſelbſt hervor, daß diejelbe wie
eine Uhr genau geregelt ift und wie dieje durch Getriebe
arbeitet, die auf feiten Punkten ihre Drehung, mit bes
ftimmten Winkeln für jede Vervielfältigung unveränderbar,
ausführen.
Das Material aller Theile des Mechanismus muß
natürlich vortrefflich jein; die Zähne aller Getriebe aus
gehärtetem Stahl, die Triebwelle mit den Wintelgetrieben
jehr widerjtandsfähig, daß fie jelbit ſtarle Schläge und
Stöße vertragen kann.
Die Abnupung ift dann außerordentlich gering, wie
das Fahrrad, das Verfaffer fuhr, bewies. infolge der
1897 — Militär: Wochenblatt — Ar. 110
2938
Drehungen um genau feitgelegte Punkte find Be:
richtigungen der Mafchine fehr jelten.
Bisherige Erfahrungen haben ergeben, daß an ber:
jelben im ganzen Jahre außer den gewöhnlichen
äußerlichen Reinigungen nur vorzunehmen find: das
Richten der Getriebe einmal, das Richten der Kugel—
lager höchſtens zweimal, die Ausſäuberung der Hüljen
vom Fett ꝛc. viermal.
Verfafjer Hat die, wie ſchon erwähnt, 41/, Jahre
alte Maſchine, die ihm der Vertreter der firma
Metropole, Herr Adam in Mep, zur größten Inanſpruch—
nahme völlig zur Verfügung ftellte, auch bei ſtarlem
Negenwetter auf einer Strede von 85 km gefahren,
ohne die geringjte Abnahme des leichten, janften Ganges
berjelben zu bemerken, obwohl diejelbe äußerlich voller
Straßenſchmutz war.
Das Abbrechen von Zähnen aus den Zahnrädern,
wie wohl Viele befürchten mögen, fommt faum vor,
Figur 2,
ereignet es ſich wirklich einmal, jo ift das Nad dennoch
fahrbar, wie verfichert wird. Es iſt Verfaffer allerdings
nie vorgelommen, und ift ihm auch noch fein Beifpiel
befannt geworden -
Bei der mathematiſch genauen Arbeit aller Theile
der Uebertragung iſt natürlich die Auswechjelbarkeit für
jeden Theil möglid, und erlaubt aljo bei Mitnahme
der nöthigen Erjaptheile eine jchnelle Inſtandſetzung,
jelbft bei großen Unfällen, wie Brüchen, Verbiegungen
und dergl.
Ein jehr wichtiger Vortheil der geringen Reibung
bei der Zahnrabübertragung, wie fie fi) aus der ge-
ihübten Lage der reibenden Theile und der geringen
Abnutzung derjelben ergiebt, it, daß man jehr hohe
Uebertragungen anwenden kann. Das jpridt fid in
dem höchſten Nelord der Welt, den das Ucatene-Rad
auf der Rennbahn aufzuweiſen gehabt hat, aus.
Auch für Militärräder gebrauchen wir hohe Ueber-
tragungen, um möglidit große Geſchwindigkeiten zu
erreichen. Doch dieſes ift ein Kapitel für ſich, worüber
29839
Verfaſſer ausführlicher
vorbehält.
Fällt man nun nad) dem Gefagten über dieje neue
Uebertragung ein Geſammturtheil, jo ergiebt ſich, daß
dieje Zahnradübertragung die beite bisher befannte iſt,
weil fie fid) am wenigjten jchnell abnugt, daher, namentlich
auf die Dauer, viel geringere Reibung hat als jede
Kettenübertragung, ſich nicht verunftaltet und ftets
geſchmiert bleibt, ohne fchmußig zu werden.
Die Berichte über die Erfahrungen mit den Gerarb-
rädern, M/1897, die die Acatöne- Metropole: Firma
gebaut Hat, bleiben abzuwarten. Vorläufig erfcheint
dem Berfafler in jeder anderen Beziehung, außer der
Uebertragungsart, das „Styria“-Klapprad als das dor:
trefflichere.
Die Unbringung der Metropolesllebertragung an
einem der Deiterreichiichen Kriegsmaſchine entiprechenden
Klapprade würde mithin nad) Anficht des Verfaſſers
das in jeder Beziehung bis jet kriegsbrauchbarſte Rad
ihaffen. Viele ins Einzelne gehende Wünjche werden
ſich naturgemäß nod an eine ſolche Bauart jtellen
laſſen, hier genüge e8, in großen Zügen eine beftimmte
Näderart ald eine für Nadfahrer als fechtende Truppe
durchaus feldmäßig brauchbare Maſchine gekennzeichnet
zu haben.
Möchten diefe Zeilen einige Freunde für die Ueber—
zeugung des Verfaſſers gewinnen, daß mit dem Fahrrad,
ſchon in feinen gegenwärtig beitehenden oder doch leicht
herftellbaren Bauarten, ein Kriegsmittel geichaffen iſt,
das, richtig hergeftellt und verwendet, eine neue Truppe
mit einer außerordentlihen Beweglichkeit und ganz
neuen Kampfesweiſe hervorrufen muß.
Nachtrag.
Dieſe Abhandlung war bereits ſeit längerer Zeit
abgeſchloſſen, als am 9. Dftober in der Nr. 90 des
Militär-Wochenblatted ein Aufſatz „Radfahrertruppen
und Kriegsräder“ von Hauptmann W. Stavenhagen
erichien. Die Schlußergebniffe in den techniſchen Fragen
des Radfahrweiens, zu denen Hauptmann Stavenhagen
nad) dieſem Artilel gelangte, find im Ganzen Die
gleihen, zu denen Verfafjer diejes durch feine vielfachen
praftiichen Verſuche gelommen ift, und die er dem Leſer
in der vorliegenden Arbeit dargelegt hat.
Verfafier hebt die mit Genugthuung hervor, da
der jachkundige Leſer fofort, auch ohne dieje Bemerkung,
die völlige Selbitändigkeit und Unabhängigkeit beider
Arbeiten ebenjo deutlic, ertennt wie die Gleichartigkeit
ihrer Ergebnifie.
auszulaſſen ſich für fpäter
Kleine Mittbeilurgen.
Defterreidyelingarn,. Gebühr und Verwendung
der Scheibenſchuß- und Exerzirmunition find für
das Jahr 1898 in nadjitehender ife angeordnet: Die
mit Repetirgewehren ausgerüfteten Truppen erhalten an
Gebrudt in der Könialihen Hofbuchbruderei von E. ©,
1897 — Militär-Wodhenblatt — Nr. 110
2940
8 mm ſcharfen Patronen je ein Drittel M/93, M/88/93,
M/92 mit refonftruirten Hülſen. Ausnahme von der
Hegel finder ftatt, wo die Vorräthe von M/92 noch nicht
aufgebraudt find. Für das Belehrungs- und das
—— find in erſter Linie Patronen M/93 au
verwenden. Die Kavallerie gebraudt ausſchließlich Pa—
tronen M/88/93. Die Jahresgebühr an Ererzirpatronen
beträgt bei der Infanterıe und der ZJägertruppe für
jeden mit dem sFeuergemehre bemaffneten Mann
100 Stüd, Für Ererjir- und Manöverzmede werden
Ererzirpatronen mit marzpulver ausgegeben, falls
nit befondere Anmeifung erfolgt.
(Reue Armegzeitung Nr. 55.)
— Der Eintritt folder Zöglinge der Ka—
bettenfhulen in daß Heer, melde nicht zu Rabetten-
| Offigiersftellvertretern ernannt, fondern als Kadeuen
ausgemujtert werben, foll laut Erlaß bes Reichs friegs:
minıfteriums in Zufunft mit der Korpotalscharge
erfolgen, während fie bisher in der Negel mıt der Feld⸗
webelcharge verfügt wurde. (Armeeblatt Nr. 42.)
— Der Eentralverein zur Erhaltung der Krieger:
denimäler von 1866 in Böhmen befigt nach Aus-
weis des letzten Jahresberichtes ein Vermögen von
64477 Gulden, wovon 50.000 Gulden einen unantaft:
baren Grundſtock bilden. In Anbetracht feines günftigen
Vermögensſtandes hat der Verein befchloffen, nach dur
läffigteit der zu Gebote ftehenden Mittel feine Thätigtert
dahin zu ermeitern, daß er letere auf Schlachtfelder,
Kriegergräber und NKriegerbenfmäler ausdehnen kann,
melde außerhalb Böhmens liegen oder auf denen vor
dem Jahre 1866 gelämpft worden ift. Zunächſt wurde
in Ausfiht genommen, auf der Walftatt von Rolın ein
Dentmal zu errichten.
(Reihswehr Nr. 1192, Abendblatt.)
, — Die Stellung eines amweiten Inhabers,
die bis zum Jahre 1866 bei allen Regimentern ver:
liehen wurde, melde Mitglieder des Kaıferhaufes oder
andere Fürſtlichleiten zu Inhabern hatten, ift gegen-
märtig nur nod ein einziged Mal, und zwar beim
Ungarıfhen Infanterieregiment Wilhelm I, Deutfcher
Kaiſer und König von Preußen Nr. 34 vertreten, mo
diefelbe feit jenem Jahre Feldmarſchall⸗Lieutenant Freiherr
Schwartz von Meiller bekleidet. Das Regiment hat
daher eigentlich drei Inhaber, nämlich den, deſſen Namen
ed für tmmermwährende Zeiten trägt, den regierenden
Raifer Wilhelm II., und den genannten zweiten Inhaber.
Tharfählihe Befugniffe, welche früher fehr weitgehende
waren und ihm namentlich einen großen Einfluß auf
die Ernennung und Beförderung der Dffigiere ein:
räumte, hat berfelbe, nachdem das R. und K. Heer mit
einer großen Menge derartiger aus früheren Zeiten
überfommener, für die heutigen Werhältniffe nicht
pafjiender Einrichtungen gebrochen hat, nicht mehr aus:
zuüben; es ift lebiglih eine Ghrenftellung, welche er
einnimmt, berjenigen der Chefs von Preußifhen Re—
gimentern, der Inhaber in Bayern und im Großherzog-
thum Heſſen entſprechend. Ein Unterfdied be bt
dagegen zwiſchen den Chefitellen und denen der Defterreich-
Ungarifgen Inhaber: Die Xeteren leihen den Re
imentern ihren Namen, falls jene nicht einen ſolchen
© immermwährende Zeiten führen, was in Deutſchland
nur in Bayern gefcieht. (Armeeblatt Nr. 44.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Rodftrahe 88 71.
Hierzu die Militär-Literatur-Zeitung Nr. 13, eine Beilage der Verlagsbuchhaudlung vom Friedrich
Stahn, BerlinSsW, Wilhelmftrahe 1222, und der Allgemeine Anzeiger Nr. 99.
d. Eftorff, Generalmajor 3. D.,
driedenau 5. Berlin, Goblerftr.
Militür-Wochenblatt.
Berantwortlicher Redakteur
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Erpedbition: Berlin Swı2, Kochſtrahe 68.
un nn
Verlag der Königl. Hofbuchhandlung
von E, ©. Mittler& Sohn,
Berlin swı2, Kodltr. 68 — 71.
ö— — — nn — ei
Diefe Zeitfchrift ericheint jeden Nittwmod und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berielben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Milttär-Literatur:
eitun
getung
“. 2. jährlich mehrmals größere Auffäge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
eljäbrliher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis ber einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
ale Poftanftalten (Zeitungs-Preistifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
111.
(Breußen, ©
Zobtenlifte (Preußen).
7
ch
Berlin, Mittwoch den 15. Dezember.
1897,
Anhalt:
BerfonalsBeränderungen (Preußen, Sahjen, Württemberg, Marine, Kaiferlihe Schutztruppen). — DOrbendsBerleihungen
Sachſen). — Anlegung von Trauer zu Ehren des verftorbenen Generals der Artillerie zur Dispofition v. Bülow. —
Ionrnaliftifher Theil.
Rilitärifche Gejelichaft zu Berlin. (Anzeige) — Bankrott. — Wie viel Geſchütze brauden wir? — Der Selbſtmord⸗
rerſuch bes Generals Bourbali.
Rleine Mittheilungen. Deutihland: Taktiiche und firategiiche Grundfäge der Gegenwart, Gothaiſcher Genealogiſcher
flalender, — Belgien: Regimentöihulen. — Frantreid: Bılla FurtabosHeine.
weis: Schiedägerichte beim Manöver. — Inhalt der Nummer 34 bes Armee-Berorbnungsblattes.
enftionszulagen. Wlpentruppen, —
Berfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ernennungen, Beförderungen und Berfegungen.
v,
=
Am altiven Heere
Neues Palais, den 11. Dezember 1897.
Binterfeld, Gen. der Inf, Gen. Adjutant Seiner
Majeität des Kaiſers und Königs, kfommandirender
General des Gardekorps und beauftragt mit Wahr:
nehmung der Funktionen als Oberbefehlshaber in den
Marten, in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches,
unter Belafjung in dem Verhältniß als Gen. Adjutant,
mit Penfion zur Disp. gejtellt.
. Bod u. Polach, Gen. Lt. mit dem Range eines
fommandirenden Generald, Kommandeur der 20, Div.
und fommandirt zur Vertretung des fommandivenden
Generals des Gardekorps, unter Beförderung zum
Gen. der Inf, zum fommanbdirenden General des
Gardekorps ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Am aktiven Heere
Neues Palais, den 10, Dezember 1897.
dv, Blönntes, Pr. Lt. vom Großherzogl. Heſſ. Feldart.
Kremlow, Pr. Lt. vom Fußart. Negt. General Feld:
Regt. Nr. 25 (Großberzogl. Art. Korps),
zeugmeifter (Brandenburg.) Nr. 3,
Gutſchmidt, Set. Pt. vom Garde Fußart. Negt.,
(4. Quartal 1897.)
Müller, Hauptm. von der 3. Ingen. Inſp. und Mit:
glied des Ingen. Komitees,
Tismer, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Inſp. — behufs
Uebertritts zur Marine-Inf. ausgeſchieden.
c. Im Sanitätskorps.
Neues Palais, den 7. Dezember 1897.
Dr. Bluemchen, Aſſiſt. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt.
Nr. 129, jcheidet mit dem 10. Dezember d. 38. aus
dem Heere aus und wird vom 11. Dezember d. 38.
ab als Aifift. Arzt 2. Kl. mit jeinem bisherigen
Patent in der Schußtruppe für Sübdweitafrila ans
geitellt.
Evangeliſche Militär - Geifliche.
Den 3. Dezember 1897.
Mirbt, Div. Pfarrer der 30. Div. in Dieuze, auf
jeinen Antrag am 6. d. Mts. ausgeſchieden.
Kramte der Militär- Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums.
Den 1. Oktober 1897,
toldewey, Proviantamtsaffiit. in Düfjeldorf, auf feinen
Antrag mit Penfion in den Ruheſtand verſetzt.
Den 19. Oftober 1897.
Schwarß, Proviantamtsfontroleur auf Probe in Hanau,
zum Proviantamtsfontroleur ernannt.
Ir
2943
Hentſchel, Kajerneninip. in Breslau, nad) Görlig und
zum 1. März 1898 als Verwalt. Inſp. auf Probe
nad; Zauban verjegt.
Den 20, Oftober 1897.
Walter, Gar. Verwalt. Oberinjp. in Gneſen, zum
1. Februar 1898 mit Penſion in den erbetenen
Ruheſtand verjegt.
Den 22, Oftober 1897.
Mietbner, Garn. Verwalt. Oberinfp. in Torgau, nad)
Berlin,
Siemon, Garn, Verwalt. Inſp. in Darkehmen, nad
Torgau, — verjeßt.
Den 23, Oftober 1897.
Kieſelbach, Proviantamtsrendant bei der Armee—
Konfervenfabrif in Mainz, von 1. Januar 1898 ab
mit der Leitung diefer Fabrik beauftragt.
Speltader, Proviantamtstontroleur, beauftragt mit
Wahrnehmung der Rendantengejhäfte bei der Armee-
Konjervenfabrit in Spandau, in gleicher Eigenſchaft
zu der Fabrik in Mainz verjept.
Den 27. Oftober 1897,
Bünting, Gam. PVerwalt. Injp. in Bremen, zum
1. Februar 1898 mit Penfion in den erbetenen
Ruheſtand verjeßt.
Wellftein, Garn. Verwalt. Oberinip. in Saarbrüden,
zum Direltor ernannt.
Den 30. Oktober 1897.
Pagel, Proviantamtsaſpir, als Proviantamtsaffiit.
bei dem Proviantamte in Graudenz zum 1. Nor
vember d. Is. angejtellt.
Den 1. November 1897.
Bergmann, Kaſerneninſp. in Spandau, nad) Torgau,
Diedering, Kajerneninfp. in Torgau, nad Spandau,
— verjept.
Den 4. November 1897,
Heyroth, Kaſerneninſp. in Stargard i. Bomm., als
Verwalt. Inip. auf Probe nah) Tarfehmen,
Thormann, Kaſerneninſp. in Polen, nad) Stargard
i. Bomm., — verjept,
Den 8. November 1897.
Schmidt, Kajerneninip. in Saarbrüden, als Berwalt.
Infp. auf Probe nach Bremen verjeßt.
Den 21. November 1897,
Wollendberg, Garn. Berwalt. Oberinfp. in Bromberg,
zum Direftor ernannt.
1897 — Militär-Wohenblatt — Nr. 111
2944
Den 24. November 1897.
Ahlgrimm, Lazareth = Verwalt. Inſp. beim Garn.
Lazareth II Meg Montigny, zum Lazareth-Oberinip.
ernannt,
Den 25. November 1897.
Boettger, Garn. Berwalt. Dberinip. In Hagenau,
zum Direktor;
die Kajerneninjpeltoren:
Richter in Stade, Scherer in Worms, Odendahl
in Dejjau, Arnold in NewRuppin, Taubih in
Pillau, Pölzing auf dem Art. Schiekplap Lamsdorf,
Richter in Brammsberg, Grote in Königsberg i. Pr,
zu Garn. Verwalt. Inſpektoren, — ernannt.
Den 26. November 1897.
Scholz, Garn. Verwalt. Oberinip. ir Lyd, als Direltor
auf Probe nah Altona,
Wohlers, Garn. Verwalt. Inſp. in Coſel, nad) Iyd,
Radtke, Kaſerneninſp. in Halle a. ©., ald Verwalt.
Inſp. auf Probe nach Coſel,
Stier, Kaſerneninſp. in Caſſel, nad) Halle a. ©,
Bergen, Garn. Verwalt. Inip. auf dem Truppen:
Uebungsplag Munfter, al3 Oberinfp. auf Probe nadı
Minden,
Albrecht, Kaſerneninſp. in Diedenhofen, als Verwall.
Inſp. auf Probe auf den genannten Uebungsplatz,
Brinkmann, Kafemeninfp. in Me, nad) Diedenhofer,
Bernau, Kaſerneninſp. in Magdeburg, nah) Metz,
Günther, Rajerneninfp. in Cöln, nad) Magdeburg, —
verſetzt.
Schmidt, Wallmeiſter der Fortifilation Pillau, zum
Feſtungsbauwart ernannt.
Den 27. November 1897.
Meyer, Garn. Bauinjp. in Plön,
Hagemann, Garn. Bauinſp, techniſcher Hülfsarbeiter
bei der Intend. des VIII Armeelorps, zum
1. Januar 1898,
Schmid, Bauratd, Garn, Baubeamter in Cöln LI,
Nohljing, Garn. Bauinfp. in Meiningen, zum
1. April 1898, — gegenfeitig,
Koch, Garn. Verwalt. Direltor in Danzig, nad) Coblen;,
Utcht, Gam. Verwalt. Oberinfp. in Wittenberg, alt
Direltor auf Probe nad) Danzig,
Koppellamm, Garn. Verwalt. Oberinjp. in Weißen
burg, nad) Wittenberg, — verjeßt.
Den 29. November 1897.
Kienig, Baurath, Garn. Baubeamter in Graudenz |,
Scholze, Garn. Bauinjp. in Gleiwig, zum 1. April 1898,
— gegenjeitig verjeßt.
XI. (Königlich Sächfifches) Armeekorps.
Offiziere, Portepeefähnriche ıc.
A. Ermennungen, Beförderungen und Berjetsungen.
Im altiven Heere
Den 6. Dezember 1897.
v. Heygendorff, Pr. Lt. vom 1. (Leib) Gven. Regt.
Nr. 100, vom 1. Jannar 1898 ab bis auf Weiteres
zur Dienftleiftung als perſönlicher Adjutant Semer
Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Auguſt,
Herzogs zu Sachſen, fommandirt.
v. Wurmb, charalterij. Oberft 5. D., zulept im 2. Ören.
Regt. Nr. 101 Kaiſer Wilhelm, König von Preußen,
der Charalter als Gen. Major verliehen,
295
Den 10. Dezember 1897.
v. Schlieben, Major vom 2. Gren. Regt. Nr. 101
Kaiſer Wilhelm, König von Preußen, als Bats. Kom—
mandeur in daß 10. Inf. Regt. Nr. 134 verjeßt.
Frhr. v. Hammerftein, Major und Komp. Chef vom
10. Inf. Regt. Nr. 134, von der Stellung als Komp.
Chef enthoben.
Eydam, Pr. Lt. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg
Nr. 106, unter Verſetzung in dad 10. Auf. Negt.
Nr, 134, zum Hauptm. und Komp. Chef befördert.
Prinz Albert Herzog zu Sachſen Königliche Hohelt,
Pr. Lt. vom 2. Jäger-Bat. Nr. 13, unter Stellung
ä la suite dieſes Bats, unterm 1. Januar 1898
in das 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaifer Franz Joſeph
von Dejterreich, König von Ungarn, verſetzt.
vb. Schönberg, Sek. Lt. vom 1. (Leib:) Gren. Regt.
Nr. 100, zum Br. St. befördert.
v. Mepih-Reihenbah, Nittm. und Eskadr. Chef
vom Garde⸗Reiter⸗Regt.,
Sthamer, Nittm. und Esladr. Chef vom Karab. Negt.,
— Batente ihrer Eharge verlichen.
Roßbach, Grabau, v. Schönberg, charakteriſ. Port.
Fähnrihe vom 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wil-
heim 11. von Württemberg,
Vieweg, charakteriſ. Port. Zähne. vom 7. Inf. Negt.
Prinz Georg Nr. 106,
— charalteriſ. Port. Fühnr. vom 2. fan. Regt.
. 18,
Roh, Blod, Unteroffiziere vom 6. Inf. Regt. Nr. 105
König Wilhelm II. von Württemberg,
Grünler, Unteroff. von 8. Inf. Regt. Prinz Johann
Georg Nr. 107,
v. Einfiedel, Unteroff. vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18,
Scholber, Unteroff. vom 1. Feldart. Regt. Nr. 12, —
zu Port. Fähnrichen ernannt.
Sm Beurlaubtenftande.
Den 10. Dezember 1897.
Die Sel. Lts. der Rei.:
Galame vom 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinz-Regent
Puitpold von Bayern, zu den Dffizieren der Ref.
des 9. Inf. Regts. Nr. 133 verſetzt.
Klette vom 5. nf. Regt. Prinz Friedrich Auguſt
Nr. 104,
ſtlooß vom Schützen-(Füſ. Regt. Prinz Georg Nr. 108,
Roeder vom 10. nf. Regt. Nr. 134,
1897 — Militär⸗Wochenblatt — Nr. 111
Roßberg (Arndt) vom 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Saifer |
Franz Joſeph von Dejterreich, König von Ungarn,
Bappild, Schnetger vom 2. Feldart. Regt. Nr. 28,
Lonsky, Se. Lt. von der uf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirld Großenhain,
Schroeter, Sek. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Dresden-Altſi, — zu Pr. Lts.,
Schroeder, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot3 des
Landw. Bezirks Wurzen, zum Hauptn. — befördert. |
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aktiven Heere
Den 10. Dezember 1897.
Meſſow, Major und Bat. Kommandeur dom
10. Inf. Regt. Nr. 134, in Genehmigung jeines
Abſchiedsgeſuches mit Penfion und der Erlaubnik
zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den
vorgefchriebenen Abzeichen zur Disp. geitellt.
Schubert, Set. Lt. vom 3. Jäger-Bat. Nr. 15, mit
Penſion der Abſchied bewilligt.
Im Beurlaubienftande
Den 10. Dezember 1897.
Gumpredt, Set. Lt. von der Rei. des 7. Inf. Negts.
Prinz Georg Nr. 106,
Dr. Neumann, Pr. Lt. von ber nf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirk! Dresden-Altft.,
Loſſow, NRittm. von der Reſ. des 2. lan. Regts.
Mr. 18,
Lehmann, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebot? bes
Landw. Bezirts Schneeberg,
Kreller, Möhring, NRittm. von der Kav. 1. Aufs
gebots des Landw. Bezirls Döbeln, — behufs
Ueberführung zum Landjturm 2. Aufgebot3 mit der
Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform,
Büttner, Self. Lt. von der Inf. 1. Aufgebot3 des
Landw. Bezirk! Zittau,
Röhrs, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirks Leipzig,
Augft, Pr. Lt. von ben Jägern 2. Aufgebot des
Landw. Bezirt3 Unnaberg, — behufs Ueberführung
zum Landſturm 2. Aufgebots, — der Abjdied
bewilligt.
C. Im Sanitätslorps.
Dex 10. Dezember 1897.
Dr. Deeleman, Stabs und Bats. Arzt des 3. Bats.
1. (Leib) Gren. Regts. Nr. 100, unter dem
31. Dezember 1897 von dem Siommando zum
Reichsgeſundheitsamt in Berlin enthoben.
Dr. Boeder, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. vom Schützen⸗(Füſ.)
Regt. Prinz Georg Nr. 108, unter dem 1. Januar 1898
zum Neichögeiundheitsamte in Berlin fommanbdirt
und in das 5. Inf. Negt. Prinz Friedrich August
Nr. 104 verjept.
Die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. der Rei.:
Dr. Klemm, Dr. ®eble, Dr. Ibener, Dr. Burd-
hardt (Dtto), Dr. Böhme, Dr. Kelling des
Landw. Bezirts Dresden-Altit.,
Dr. Eulig, Dr. Shmohl des Landw. Bezirks
Dresden-Neuit.,
Dr. Dürr, Dr. Loewenhardt des Landw. Bezirts
Großenhain,
Dr. Dertel des Landw. Bezirks Pirna,
' Dr. Glot, Dr. Müller, Dr. Engel des Landw.
1
|
Bezirks Zittau,
‚; Dr. Albrecht, Dr. Schmidt des Landw. Bezirks
Baupen, — zu Stab3ärzten befördert.
DE
Die Aſſiſt. Aerzte 1. Kl. der Nei.:
Dr. Schmidt (Richard), Dr. Traumann, Dr. Bad,
Dr. Zeupold, Dr. Weigel, Dr. Klix, Dr. Hennig
des Landw. Bezirls Leipzig,
Dr. Sirehlow, Dr. Moebuß de Landw. Bezirks
Borna,
Dr. Claus des Landiw. Bezirls Zwickau,
Dr. Sieber des Landw. Bezirls II Chemnitz,
Dr. Höffel, Dr. Sonntag, Dr. Oette, Dr. PBilk,
Dr. Ehelius, Dr. Schaefer des Landw. Bezirls
Plauen;
die Affift. Aerzte 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots:
Dr. Flade des Landw. Bezirks Dresden-Neuſtadt,
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Mr. 111
„298
Yange
Dr. Brohmann, Dr. Kretſchmann, Dr.
des Landw. Bezirks Leipzig,
Dr. Nügenadel des Landw. Bezirls Borna,
Dr. Braune des Landw. Bezirk! Zwidan,
Dr. Otto des Landw. Bezirls I Chemnip,
Dr. Körner, Dr. Stärter des Landw.
Blauen,
Dr. Kindler des Landw. Bezirls Schneeberg, — zu
Stab3ärzten,
Dr. Kahleyß, Unterarzt der Reſ. des Landw. Bezirls
DresdenNeuft.,
Dr. Heinele, Dr. Köhnle, Unterärzte der Reſ. des
Landw. Bezirld Leipzig, — zu Aſſiſt. Merzten
2. 8, — befördert.
Bezirls
XI. (Königlich Württembergiſches) Armeekorps.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Den 3. Dezember 1897.
Wiegand, Zahlmitr. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Groß:
herzog Friedrich von Baden, auf feinen Antrag mit
der gejeßlichen Penfion und unter Verleihung bes
Titels Nechnungsrath in den Ruheſtand verjept.
Den 10. Dezember 1897.
Lütje, Roßarzt im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25,
zum Oberroßarzt des Ulan. Regts. König Wilhelm 1.
Nr. 20,
Weitig, Unterroßarzt im Ulan. Regt. König Karl
Nr. 19, zum Roßarzt, — ernannt.
Kaiferliche Marine,
Neues Palais, deu 10. Dezember 1897.
v. Plönnies, Pr. Lt, bisher im Großherzogl. Heil. |
Beldart. Negt. Nr. 25 (Großberzogl. Art. Korps),
Kremkow, Pr.Lt., bisher im Fußart. Regt. General-
Feldzeugmeifter (Brandenburg.) Nr. 3,
| Tismer, Br. Lt.,
| Gutſchmidt, Sek. Lt., bisher im Garde⸗Fußart. Megt.,
Müller, Hauptm,, biäher in der 3. Ingen. Inſp. und
Mitglied des Ingen. Komitees,
bisher in der 3. ungen. Inip., —
mit ihrem Patent bei der Marine-Inf. angeftellt.
Kaiferliche Schußtruppen.
Neued Palais, den 9. Dezember 1897.
— für Deutſch-Oſtafrila:
Hofft, Aſſiſt. Arzt 2. Kl., zum Aſſiſt. Arzt 1. Kl.
Patent vom 30. Oltober d. Js.
Dr. Stierling, Aſſiſt. Arzt 2. Kl, zum überzähl.
Aſſiſt. Arzt 1.Kl. mit Patent vom 30. November d. Is.
— befördert.
Ordens-Verleihungen.
Preußen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt |
geruht:
dem Oberſten z. D. Mache zu Wiesbaden den Rothen
Adler⸗Orden dritter Klaſſe mit der Schleife,
dem DOberjtlientenant a. D. v. Siegroth zu Brieg,
dem Oberjtlientenant a. D. vd. Keiſer zu Schweidniß,
dem Major a. D. v. Frankenberg-Proſchlitz zu
Seubersdorf bei Garniee i. Weftpr., — den Königlichen
Kronen:Orden dritter Klaſſe, — zu verleihen.
Sachſen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Major z. D. Meſſow, bisher Bats. Kommandeur
im 10. Inf. Regt. Nr. 134, das Ritterkreuz erſter
Klaſſe des Verdienſt Ordens,
dem charakteriſirten Oberſtlieulenaut z. D. Exner,
Vorſtand des Kriegsarchivs, das Offizierkreuz des
Albrechts-⸗Ordens, — zu verleihen.
9949 1897 — Militär-Wogenblatt — Ar. 111
2050
(Aus dem Armee-Verordnungsblatt Nr. 34 vom 14, Dezember 1897.)
Anlegung von Trauer zu Ehren des verſtorbenen Generald der Artillerie zur Dispofition dv. Bülow.
Um das Andenken des verjtorbenen General® der Artillerie zur Dispofition v. Bülow, des im Krieg
und Frieden hochverdienten früheren Generalinſpelteurs der Artillerie zu ehren, beftimme Ich bierdurd, daß
fämmtliche Offiziere der Feld» und Fußartillerie drei Tage Trauer anlegen. Außerdem hat eine Abordnung des
1. Pommerſchen Feldartillerie-Regiments Nr. 2, deifen Chef der Verewigte war, bejtehend aus dem Regiments:
fommandeur, einem Stabsoffizier, einem Hauptmann und einem Lieutenant, an den Belfehungsfeierlichkeiten theil-
zunehmen. Ich beauftrage Sie, Vorftehendes jogleich der Armee befannt zu machen.
Neues Palais, den 11. Dezember 1897.
Wilhelm.
An den Kriegsminiſter.
Uachweiſung
der vom 1. Juli bis Ende September 1897 zur öfſentlichen Kenntniß gelommenen Todesfälle von penſionirten
und ausgeſchiedenen Offizieren und Beamten der Königlich Preußiſchen Armee.
(Schluß aus Nr. 110.) Geftorben am:
Dr. Hache, Aſſiſt. Arzt 1. Kl. a. D., zulegt bei der Landw. im damal. 1. Bat,
(Bohum) 7. Weitfäl. Landw. Regts. Nr. 56. 13. Juli 1897.
dv. Erdert, Oberit 3. D., zulegt Kommandeur des 2. Heil. Inf. Regts. Nr. 82. 15. = «
v. Witzleben, Oberftlt. 5. D., zulegt Major und Bats. Kommandeur im damal. 3. Bad.
Inf. Regt. Nr. 111. 19. = x
v. Strombed, Major a. D., zulegt Mitglied des Bekleidunggamts VII. Armeelorpd. 19. = ⸗
Schwarz, Dberftlt. a. D., zuletzt Major und Abtheil. Kommandeur im 1. Weſtfäl.
Feldart. Regt. Nr. 7. 21. = ⸗
Sackersdorff, Oberſtlt. a. D., zuletzt Major in der 12. Gend. Brig. 21. = E
Staehle, Oberftlt. a. D., zulegt Ingen. vom Plaß in Memel. 23. = .
Nittmeyer, Oberft 3. D., zulegt Oberitlt. und Bats. Kommandeur im damal. Herzogl.
Braunſchweig. Kontingent. 23. = s
dv. Monjterberg, Major 3. D., zulebt in der 2, Ingen. Inſp. 297. = s
Lenk, Dberfilt. 3. D., zulegt Bezirkstommandeur des damal. 2. Bats. (Allenjtein)
3. Oſtpreuß. Landw. Negts. Nr. 4. 29. =
Graf v. Zeh u. vd. Burfersroda, Se. Lt. a D., zulegt im Leib⸗Garde-Huſ. Regt. 1. Auguſt
v. Altrod, Sek. Lt. bei der Schuptruppe für Südweſtafrila, früher im Inf, Regt.
von Soeben (2. Rhein.) Nr. 28. 2. .
Irhr. v. a Oberſt 3. D., zuleßt Oberitlt. und Eijenbahnlinien-ffommifjar in
Poſen. 3. ⸗ ⸗
Nienſtaedt, Oberſtlt. z. D., zuletzt Major und Abtheil. Kommandeur im 1. Pomm.
Feldart. Regt. Nr. 2. 8, > :
Schr. v. Türkheim, Major z. D., zulegt im damal. Großherzogl. Bad. Kontingent. 8. =
Diederichd, Rittm. a. D., zuleßt bei der Landw. Kav. im damal. 1. Bat. (Striegau)
1. Schlej. Landw. Regts. Nr. 10. 9. = 5
Dettinger, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im damal. Schleſ. Füf. Negt. Nr. 38. 10. = ⸗
Bardt, Major a. D., zuletzt Haupt. und Komp. Chef im 8. Oſtpreuß. Inf. Regt. Nr. 45. 13. = -
d'Arreſt, Oberſt z. D., zuletzt Bezirlslommandeur des damal. 1. Bats. (Münfterberg)
4. Niederſchleſ. Landw. Regts. Nr. 51. 14. = ⸗
v. Hagen, Sel. Lt. a. D., zuletzt im Heſſ. Feldart. Regt. Nr. 11. 14. — ⸗
Dr. Peters, Gen. Arzt 2. Kl. a. D., zuletzt Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des
Huf. Regts. König Wilhelm I. (1. Rhein. Nr. 7. 15. = ⸗
Ringe, Major z. D., zuletzt Ingen. Offizier vom Platz in Swinemünde. 17. ⸗
Meyburg, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt. bei der Landw. Inf. im damal. 2. Bat.
(Gera) 7. Thüring. Landw. Regts. Nr. 96. 17. —⸗
Rautenberg, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt. im damal. Magdeburg. Feldart. Regt. Ne. 4. 19. =
v. Raczeck, Hauptm. a. D., zuletzt bei der Landw. Inf. 2. Aufgebots im damal. 1. Bat.
(Gleiwitz) 1. Oberſchleſ. Landw. Negts. Nr. 22, 19. = s
v. Schweinig, Hauptm. a. D., zufegt Komp. Ehef im Schlej. Pion. Bat. Nr. 6. 21. « s
Dfterroht, Rittm. a. D., zuleßt Pr. Lt. der Ne. des 1. Brandenburg. Ulan. Regts.
(Kalſer Alerander II. von Rußland) Nr. 3. BL —⸗ ⸗
2051
Dunder, Oberſtlt. a. D., zuletzt Major bei der Landw. Kav. 2.
1897 — Milttär:Wodenblatt — Pr. 111
Aufgebots im Landw.
2952
Geftorben am:
Bezirk 1 Berlin. 23. kin 1897.
Frhr. v. der Heyden-Rynſch, Gel. Lt. a. D., zulegt beim 2. Garde-Feldart. Regt. 24. ⸗
v. Dobſchütz, Major a. D., zuletzt Bezirkskommandeur im damal. 2. Bat. (Coſel)
3. Oberſchleſ. Landw. Regts. Nr. 62, 2. ⸗
v. Wnuck, Oberſtlt. z. D., zuletzt Major und Bats. Kommandeur im damal. 1. Weſtpreuß.
Gren. Regt. Nr. 6. 27. ⸗
Frhr. dv. Stenglin, Gen. Lt. a. D, zuletzt Gen. Major und Kommandant von Schwerin. 29. =
v. Thümmel, Major a. D., zuletzt Bats. Kommandeur im damal. 3. Garde-Gren. Regt.
Königin Elifabeth. 29. = ‚
Tiedfe, Haupt. a. D., zulegt Komp. Chef im Rhein. Fußart. Regt. Nr. 8. 3. — .
v. Seegenberg, Oberfilt. a. D., zuleßt Major und Bats. Kommandeur im 3. Garde
Negt. zu Fuß. 31.
Schroeder, Oberſt z. D, zuleßt Bezirlskommandeur des damal. 2. Bats. (Thorn)
4, Dfipreuß. Landw. Regts. Nr. 5. 31. = -
v. Bernhardi, Gen. der Kav. 5. D., zulegt Gen. St. und Kommandeur der 2. Div. 2. September =
Bornemann, Wirkliher Geheimer Kriegsrath und Hauptm. a, D., zuleßt Geheimer
Kriegsrath im Kriegsminifterium. 2. = .
Liebeneiner, Oberjtlt. 3. D., zuleßt Major und Bats. Kommandeur im 2. Heſſ. Inf.
Negt. Nr. 82. 8, : P
v. Schad, Sek. Lt. a. D., zuleht im damal. 31. Inf. Regt. 8. « s
Made, Oberſt a, D., zuletzt Kommandeur des nf, Negts. Nr. 148. 7. . s
v. Sperling, Pr. Lt. a. D., zulegt Set. Lt. im 3. Niederſchleſ. Inf. Regt. Nr. 50. 10. - s
Wilhelmy, Rittm. a. D., zuleßt im 1. Großherzogl. Heſſ. Drag. Negt. (Garde - Drag.
Regt.) Nr. 23. 10. s 5
Müller, Major a. D., zuletzt Abtheil. Kommandeur im Poſen. Feldart. Negt. Nr. 20. 11. ⸗ ⸗
Kunkel, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Komp. Chef im 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113. 12.
Graf dv. Haugwitz, Oberſtlt. a. D., zulept Kommandeur des lan. Regts. von Kapler
(Schleſ.) Nr. 2. 12. ⸗ ⸗
v. Kraatz-Koſchlau, Gen. der Inf. z. D., zuletzt Gen. Lt. und Kommandeur der 16. Div. 12. ⸗
Schmitt, Hauptm. a. D., zuletzt à la suite des Fußart. Bats. Nr. 13. 19 . .
Koch, Oberſilt. 3. D., zulept Bezivksfommandeur des damal. 2. Bats. (Heidelberg) 2. Bad.
Landw. —— Nr. 110. 20. ⸗
Kleckel, Gen. Major z. D., zuletzt Inſpelteur der Gewehrfabrifen. 20. .
Dr. Marung, Stabant ı a. .D., zulept bei der Landiv. des damal. 2. Bats, (Neuftrelik)
1. Großherzogl. Medtlenburg. Landw. Negts. Nr. 89. 22. ⸗ ⸗
v. Strempel, Gen. der Inf. z. D., zuletzt Gen. Lt. und Kommandeur der 2. Div. 24, 5 a
Schmidt, Oberjt 5. D., zulegt im ehemal. Großherzogl. Medienburg. Kontingent. 24. ⸗
Michaelis, Gen. Major z. D., zuletzt Kommandeur der 71. Inf. Brig. 25. ⸗ ⸗
Chytraeus, Oberſt a. D., zuletzt Oberſtlt. und Bats. Kommandeur im 5. Weſtfäl. Inf.
Regt. Nr. 53. 6. —
Braun, Oberjt 3. D., zulegt Oberftlt. und Bats. Kommandeur im 4. Bad. nf. Regt.
Prinz Wilhelm Nr. 112. 27. ⸗ ⸗
v. Wießlow-Verchland, Pr. Lt. a. D., zuletzt Sek. Lt. der Landw. Kav. im damal.
1. Bat. (Stargard) 5. Pomm. Landw. Regts. Nr. 42. 29. 5
Sievers, Sek. Lt. a. D., zuleßt im ehemal. Schleswig-Holftein. Kontingent. 29. .
ek Theil,
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin. Bankrott.
Der nächſte Vortrag im Winter 1897/98 findet am
Mittwoch, den 15. Dezember, abends 7 Uhr
in ber Rriegäalademie, Dorotheenjtr. 58/59
ſtatt.
Vortrag: „Ueber die weitere Entwickelung der Kriegs—
geichichte*,, gehalten von Veneralmajor
v. Reichenau, Kommandeur der 14. Feld-
artillerie-Brigade.
E3 war mir bewußt, daß feine Behauptung meines
Buches über „die Taktit der Waffen im Lichte der
Heeresvorſchriften“ mid größerer Anfechtung ausjegen
werde als diejenige, welche rein frontale Infanterie:
angriffe über ebene Flächen gegen vorbereitete Stellungen
für ausſichtslos erflärte. Auch ward diefe Meinung
mit einer Beitimmtheit im Ausdruck vertreten, die feine
Mißdeutung zulieh. Es geichah in der Ueberzeugung,
2953 —
daß ohne die Erledigung dieſer techniſchen Frage die
neutaltiſche Lehre nicht abzullären ſei.
Gerade aus dieſem Grunde war ich ſchon ver—
haltnißmäßig früh nach dem Kriege und als in litera—
rüchen Erörterungen die technijchen Methoden der Be-
handlung des Infanterieangriffs zur Abichwächung
feindliher Geſchoßwirlung dargelegt wurden, dreift
genug, in einem Vortrage in der Militäriichen Gejell-
ihaft zu Berlin im März 1879 öffentlich die Be—
hauptung zu wagen:
„daß die über 1000 m tiche, ſchutzloſe Plaine das
ſchwierigſte Fronthinderniß für offenſive Infanterie
ſei. Schon unſer altes Reglement habe uns geſagt,
daß mit dem Zündnadelgewehr in der Hand Infanterie
frontal unüberwindlich jei, und die gleiche Bewaffuung
mußte der gegneriichen Front die gleiche Stürfe
geben. Es folgte der Ausſpruch: „Keine Formations—
fünftelei und künſtlich aufgelöfte Gliederung kann
verhindern, daß ſich der reine Frontalangriff völlig
ungeſchützt unausgeſetzt in den bejtrichenen Räumen
des feindlichen Bleies bewegt. Selbft in ungeübteften
Türkenhänden richtet das Blei, jolange es der intafte
Bertheidiger zur Hand hat, eine Verwüſtung beim
Angreifer an, vor welcher titantiche Tapferfeit in den
Staub int.”
Shon damald war die Warnung aus Freundesmund,
die mich veranlafjen wollte, von der Schroffheit des
Ausdruds ein Weniges nachzulaſſen vergeblih. Ic
folgte derſelben nicht — in der Weberzeugung, daß ich
für die Infanterietaktil der Zukunft den enticheidenden
Bunft berühre, bei welchem die reglementarifche Neform
einjegen müjje. Unſere Entwickelungsgeſchichte der letzten
20 Jahre hat dieje Auffafjung beftätigt, und aus dieſem
Grunde erjcheint mir auch heute ein gegen diefe Lehr:
anihauungen gerichteter Aufſatz in der „Täglichen Rund-
hau“ vom 10. und 11. November d. 38. ganz beſonders
werthvoll, gerade weil er die Frage an joldyen Lagen
mißt, die meine Behauptung allein im Auge hatte, und
fie nicht ausdehnt auf das in jeiner Oberfläche ge
miſchte Gelände, bei dem richtige Führungsbehandlung
im Einzelnen begrenzt offene Flächen verhältnigmäßig
leiter überwinden wird, wenn nur die Infanterietaktif
den Treffenrichtungen entjagte.
Seitdem dieſer Stein des Anſtoßes durch unſere
gegenwärtigen reglementariſchen Vorſchriften befeitigt ift,
fann auch ich über denjelben leichteren Herzens hinweg—
neben. Zur Begleichung des jeßt noch obwaltenden
Streites ift dad bereits ein großer Gewinn. Es handelt
ih nur noch um Flächen, wie St. Privat und Medole.
Es wird ſich jpäter Raum und Gelegenheit finden,
auf einzelne Aeußerungen des in Nede ftehenden Auf:
fages näher einzugehen, wie — „die Bantrotterflärung
der ganzen Infanterietattil*, oder des „Wehe dem
Heere und dem Volke, bei welchen nicht jeder Mann,
der ind Feld zieht, davon durchdrungen jei, daß er
lediglich) dazu da ijt, für fein Vaterland das Leben zu
laffen“ u. ſ. w.
Das jind theild Beſchuldigungen, die mich nach der
Geſammtheit meiner Auseinanderjegungen nicht berühren,
1897 — Nilitär: Wochenblatt — Nr. 111 2954
*
theils Schlagworte, mit denen ſchließlich Alles aber
auch nichts bewieſen werden kann. Zunächſt entlehne
id) der Arbeit den Satz, dem ich zu widerlegen mir
vorgelegt. Dann erjt vermag ich zu dem Nachweife
fortzufchreiten, daß ich der Dffenfive nach mie vor den
oberften Pla in der taktiſchen Schladhthandlung vor:
behalten wiſſen will.
Diefer Saß lautet: „Der enticheidende Angriff ſelbſt
muß aber gelingen, wenn die einem gleichwerthigen
Gegner gegenüber für den Angriffslampf unbedingt
erforderliche Weberlegenheit bereitgeitellt und jchnell
und rückſichtslos in ſachgemäßem Verfahren eingejegt
wird. Wenn der Vertheidiger drei bis vier Mann auf
den laufenden Meter der Vertheidigungslinie bereit:
gejtellt hat, jo wird der Angreifer an der entſcheiden—
den Stelle jehs bis acht Mann und mehr auf den
laufenden Meter einzujegen haben, um die zu erwarten:
den größeren Verluſte immer noch öfter erjegen zu
können als der Vertheidiger. Nie kann der Angreifer
hoffen, mit der zuerft eingejeßten Linie bis an bie
feindliche Stellung heranzulommen; die erjte Linie hat
ichliehlih genug gethan, wenn fie den Angriff bis auf
600 m bi8 700 m an den Feind herangetragen hat; der
zweite auf jeden Meter Frontbreite eingejegte Mann
mag dann den Angriff bis etwa auf 500 m heran-
führen, der dritte Mann deögleichen bis auf 400 m
u. ſ. mw, bis ichließlih der 5., 6. und 7. Mann im
Verein mit den Weften der zudor eingejehten Linien
mit jomit ſchließlich dennoch überlegenen Kräften den
Angriff bis in die feindliche Stellung hineinführt.“
Im Bejonderen diefer Sa macht mir den Fritifchen
Artilel in hohem Grade mwerthvoll, weil derjelbe Alles
das enthält, was ich taltiſch zu widerlegen jeit
20 Jahren praltiſch umd theoretiſch bejtrebt bin. Auf die
Gefahr Hin, vielen Lejern oft von mir Bernommenes
in befonderer Anwendung auf obiges Rechenerempel zu
wiederholen, muß ich vor Allem den Nachweis führen,
daß dafjelbe falſch it.
Diesjeitigen Erachtens hat die Auseinanderjegung
den Grumdfehler, daß fie eins der fchwierigften Pro—
bleme der Taktit überhaupt mit einer Rechenformel
löſen will; doch kann jolches Verfahren nicht jonderlic)
überrafchen, weil es jchon jo viele Vorgänger hat. —
Die Taktit und im Befonderen aud) der Kampf um
die vorbereitete Stellung ijt fein Rechenerempel. Jeder
einzelne Fall verlangt feine eigenartige Yöfung, welche
in Führerhand liegt; aber auc in diejer wird aller
dings gelegentlich eine gewiſſe Berechnung anzuftellen
jein. Daher muß geprüft werden, ob hier überhaupt
richtig gerechnet ift.
Hierzu bedarf es eines Hinblicks auf die Trefferreihen,
welche die Flugbahnen der Geſchoſſe unjerer gegen-
wärtigen Infanteriebewaffnung liefern. Aus ihnen ers
giebt ſich die gewaltige Steigerung der Yeiltungen,
welche derielben gegenüber von Zündnadel und Chaſſepot
zur Beltreihung der Räume beimohnt. Man kommt
jebt dabei im Wejentlichen mit zwei Viſiren aus, wo
man früher einer bejtändigen Umjtellung derjelben be-
durfte, ganz abgeiehen von der geſteigerten Trefflicher-
heit des Gewehrs an ſich ımd in vertieften Räumen.
2955
1897 — Militär: Wodenblatt — Nr. 111
2956
Hinzu tritt das Anwachſen der Geichogmengen beim
Mehrlader in verfürzter Zeit, wobei das rauchſchwache
Fulver dem zielenden Auge alle Hindernifje fern hält.
Diefen Thatfahen gegenüber findet der Herr Verfaſſer
die Leiſtungsfähigleit der jegigen Gewehre im Vergleich
zu dem 1870 bei den Franzoſen gebrauchten Chajjepot
nicht derart gejteigert, daß fich die Verhältnifje „völlig
geändert“ haben ſollten.
Völlig geändert iſt ein dehnbarer Begriff, genauer
ausgedrüdt, hat ſich rein techniſch die Schiefleiftung ver:
zehnfaht. Damit aljo wäre den Berluftlijten der
Garden bei St. Privat eine Null anzuhängen. So
allein rechnet man genauer.
Herner ftellt der zu belämpfende Sap eine eigene
Art von jtatiftischer Berechnung zulünftiger Verluſtliſten
an, welde eine Thätigfeit der erjten Gefechtälinie zur
Vorausſetzung hat, mit der fie den Angriff bis auf
600 m und 700 m beranträgt. Was ihr von da ab
für eine Aufgabe zufällt und wie fie wiederum ein-
greift, iſt micht völlig Mar, doch joll fortab im Bor:
ichreiten des Angriffs immer auf 1m Frontbreite
und 100 m zurüdzulegenden Naumes ein Mann Ber:
luft entfallen, jo daß der 5., 6. und 7. Mann für den
Meter Frontbreite zum Sturm verfügbar bleiben. Dieje
ſchließlich veftirende Zahl der Kämpfer ſoll jo jtark fein,
daß fie dem Wertheidiger gegenüber noch die Ueber:
legenheit bewahrt.
Einzumenden bleibt, daß ſolche Verluſtannahmen,
die an die Stelle von Prozentberechnungen treten, völlig
willfürliche find, daß fie fich keineswegs jo auf die
Abftände von der feindlichen Stellung vertheilen und
dab fie endlih auch an der falihen Vorausſetzung
leiden, dab man die verfügbaren Streitkräfte des
Gegners beim Einfaß der eigenen auch nur annähernd
beurtheilen kann.
Aber auch abgejehen von alledem bejteht der
Hauptfehler in caleulo darin, dag mit Stopfzahlen,
ſtatt mit Geſchoßeinſätzen gerechnet wird. Auf dieje
aber fommt es bei derartigen taftiichen Anläſſen und
der Beichaffenheit gegemmärtiger Bewaffnung ganz vor:
zugsweiſe, wenn nicht allein an, und diejer Umjtand
wird bei Manöverbispofitionen und =leiftungen nur
allzu Häufig wenig berückſichtigt. Da fällt allermeift
eine derartige don drei Bataillonen vertheidigte, von
zehn Bataillonen angegrifiene Front auf Schiedsrichter
Ipruch im Handumdrehen, auch ift ja den Bedingungen,
die obiger Sab fordert, durchaus entiprocdhen. Hier
aljo muß unfer zunäcjt rein mathematischer Gegen:
beweis nicht minder eraft verfahren.
Geben wir dem Anfanteriften unter Zuhülfenahme
des Patronenwagens 150 Geſchoſſe, ganz abgejehen
davon, dab man ihm im vorbereiteter Stellung auch
noch aus Munitionsfolonnenbeftänden ein beliebig großes
Quantum daneben zu legen vermag. Das ergiebt alſo
für die fechtenden Bataillone 450 000 Geſchoſſe im
Minimum. Die Berechnung von 10 pGt. Treffer ijt bei
einer bis an die Zähne gededten Truppe, die einem ſich
vorbeivegenden Angriff gegenüber laum nennenswerthe
Verluſte erleidet, mit folder Wafle in der Hand, ge-
wiß nicht hoch genug bemeſſen, aud ließe jie ſich ja
unter Zuſatz von Mumition noch erheblich jteigern.
Aber ſchon jo find 4500 Mann Verluft, aljo 45 pEt.,
beim Angreifer erzielt. Cine derartige, im lürzejten
Zeitraum über eine jtürmende Truppe hereinbrecdyende
Wirkung übertrifft bereit? um 5 pEt. diejenige, welche
eine tüchlige Truppe nad) eigener Anfiht des Herrn
Verfafjerd an einem Kampfestage zu ertragen vermag.
Ein jo angeſetzter Infanterieangriff macht alſo
total bankrott und darum muß vor demſelben ein—
dringlichit gewarnt werden, jolange ſich nody immer
Stimmen erheben, welde an ihm fejtzuhalten rathen,
und man ihm auch auf Manöverfeldern noch jo häufig
preisgefrönt fieht. Ach halte es jedenfall für falich
und gefährlich, den Thatjahen gegenüber, weldje die
jebige Bewaffnung ſchafft, Blindekuh zu jpielen und
auf Infanterieangriffen zu bejtehen, die nur bei der
feindlichen Bewafinung mit Steinſchloß- oder Perkuffions-
gewwehren möglich waren. Unfere Gegner im Jahre
1866 machten an diejer Erfahrung banfrott.
Aber der Herr Verfaſſer hilft ſich in eigener Art, in-
dem er bei der Deutichen Infanterie mehr als jpartaniiche
Tapferkeit vorausfept und bei ihren zufünftigen Gegnern
mit dem Laſter der Feigheit gleich verichwenderiih um
fih wirft. Gr meint nämlid, daß der Selbſt—
erhaltungstrieb den Angriff vorwärts treibt, um
auf die Nahentfernungen jein Gewehr ausnugen zu
können, während derjelbe Trieb den Vertheidiger dazu
veranlaßt, den Kopf hinter der Dedung zu be-
halten und aljo zu feuern, ohne zu zielen. Das
find moraliiche Faktoren, die man zumal auf dem Papier
bezw. rein theoretijch verjchieden einihägen fann. Ihnen
gegenüber jei ed verjucht, einen konkreten Fall zu Rathe
zu ziehen. Damit aber ſchließe aud) id) die rein mathe-
matiiche Beweisführung ab. Sie dürfte der geometrifchen,
daf zwei rechtwinklige Dreiede fongruent find, wenn
fie gleiche Katheten haben, nicht um Vieles nachſtehen.
Einzuräumen iſt indefjen, daß mit mathematiſchen Be-
weiſen in der Taktif an ſich noch nicht Alles gethan it,
und darum wende ich mich zu dem Striegsbeijpiele,
das ich erlebt habe, um darzuthun, daß mindeitens in
diefem Falle die moralijchen Faktoren, welche der Herr
Verfaffer anruft, gerade umgelehrt wirkten.
Das Infanterieregiment Nr. 23 einſchließlich des
2. Bataillond Regiments Nr. 63 haben den frontalen
Angriff der Infanterie des Vinoyichen Korps auf Die
Ortſchaften L'Hay— Ehevilly über die Ebene von etwa
1500 m Tiefe vor Paris glatt abgewiejen. Das Stärke:
verhältniß zu Gunſten des Angriffs war hier das ges
wiß im Sinne des Aufſatzes reichlich wünſchenswerthe.
Auch hatte er die artilleriftiiche Ueberlegenheit unter
der Wirkung der Feitungswerfe und zahlreid eins
gefahrener Feldbatterien auf jeiner Seite; es litt ferner
das tapfere Korps — befanntlic der legte Neft der
Kerntruppen des Kaiſerreichs — keineswegs an Ver⸗
luſtſcheu“, wie ja neuerdings ein literariſcher Kunſt-
ausdruck lautet, denn es trug ſeinen Angriff trotz ge—
häufter Verlujte bi8 an die Mauern und Erddeckungen
der Stellung heran, an einer Stelle, die er offen fand,
jogar bis in dieſelbe hinein. Er bediente ſich der jo
oft geforderten aufgelöjten Ordnungen in reichem Maße
2957
und erfüllte auch die Forderung, im Vorwärtsjchreiten
reichlich Feuer zu geben, theils in der Bewegung jelbft,
theils in den Pauſen des jprungweifen Vorgehens.
Nur blieben die entiprechenden Verlufte aus, bezw. waren
jie minimal, jo daß von einem „Erftiden des Vertheidigers
im eigenen Blute“ allerdings nicht die Nede fein konnte.
Der Angreifer hatte die überlegene Bewaffnung,
ChHaffepot gegen Zündnadel, und infolgedeflen begann
leptere ihre Arbeit überhaupt erit bei feind-
liher Annäherung auf 300 Schritt. Die Kaltblütigfeit
und zielbewußte Sicherheit der Vertheidigungstruppe
wuchs bei alledem unter dem effeltlojen Sinallen des
Angreiferd mit jedem Schritt der Unnäherung, jo daf
gelegentlih an einzelnen Stellen, wo Unterführungen
dad Zeichen zum eigenen Feuereinſatz im Uebereifer
früh geben wollten, fi) der Auf aus den Reihen der
Mannihaft vernehmlich machte: Noch nicht! — Dann
aber war der Erfolg ein geradezu überwältigender.
Unjere tüchtige Feuerdisziplin, mit welder wir in den
Feldzug hineingegangen, feierte bei diefer Gelegenheit
ihre höchiten Triumphe. Bon einem Duden der Köpfe
hinter den Dedungen war jo wenig die Rebe, daß
Mannjchaften in ihrem Uebermuthe jogar auf die Bruft:
wehren jprangen, um in ihrem ficheren Ueberlegenheits—
bewußtjein mit befjerem Weberblid zielen zu können.
So fam e3 denn, daß die feindlichen Verlufte zum Theil
zu Wällen gehäuft unmittelbar vor der Stellung lagen;
den Einbrud in diejelbe vermochte die brave Truppe
hingegen nicht mehr zu leiſten.
Bei aller Zuverfiht zu überlegener Deutjcher
Tapferkeit halte ich nad) folder Erfahrung für mehr
ald gewagt, einer Fechtweiſe dad Wort zu reden, die
jeßt gejchoßgepanzerter Männer bedürfen würde. Das
mals fehlte noch der Mehrlader, und ed gab nur jtark-
tauchende8 Pulver, welches das Zielen anjehnlich be
einträchtigte. Aber ſchon der kurz und langiam fchießende
Hinterlader hatte genügt, die vorbereitete Stellung in
der Front unangreifbar zu machen.
Ih beantworte daher die im beregten Aufjak ge—
Htellte Frage: „Iſt hiermit denn nun aber etwas Neues
gegeben, find dieſe Verhältniffe denn wirklich erft durch
die heutigen Waffen geichaflen worden?“ — mit einem
einfahen „a!“
Darum aber vermag ih aud der Meinung des
Herrn Verfaſſers nicht zu folgen, die mit folgenden
Worten zum Ausdrud gelangt:
„Wie der Infanterieangrifi über die Ebene durch—
zuführen ijt, welches Verfahren hierbei anzuwenden,
das näher auszuführen, würde an dieſer Stelle zu
weit führen. Nur dad möchten wir betonen, daß es
fiher nicht der richtige Weg iſt, die Mittel für die
erfolgreihe Durchführung einer Aufgabe zu finden,
wenn man die Ausführung diejer Aufgabe von vorn:
herein für unmöglich erflärt.“
Mit diefem Satz iſt lediglich für mich erwieſen,
dab der Herr Verfafler nur diejenigen Ausſprüche
meined Buches einer Beachtung würdigt, die ihm feine
Kreiſe über die Angriffsform auf vorbereitete Stellungen
-
1897 — Militär-Wodenblatt — Mr. 111 2958
über ebene Flächen ftören. Dazu wird fogar das
Reglement gegen mich in Bewegung gejebt, mas mancher
Orten wohl bejonderd überrajht haben mag. Das
Neglement predigt allerdings auf jeder Seite des
zweiten Theils ofjenfiven Geijt, aber auch meine Aus—
einanderjegungen pflegen denjelben, indem fie eine
Angriffsmethode ablehnen, welche die Bewaffnung heutiger
Tage nicht mehr zuläßt. Die Kenntniß der Waffe, die
wir führen, und die mit und gegen den Hinterlader
nicht bloß im eigenen Heere gemachten Kriegserfahrungen
liefern dazu die Beweiskraft.
Uns iſt die Ruſſiſche Infanterie ald Gegner (fieben:
jähriger Krieg) und als Bundesgenojje (Befreiungstriege)
ald bemerkenswerth tapfer bekannt. Die nad) obiger
Methode angejepten Stürme auf Plewna brachten aber
aud) fie ſtets auf geraume Zeit um ihre Unternehmungs:
luft. Aus allen diefen Gründen fordert dad Reglement
in der Ziffer II, 82 ein anderes Verfahren bei
vorbereiteter Stellung. Darum aber aud it die Be—
bauptung, daß meine Unmöglidkeitserllärung betreffs
derartiger Angriffe von „vornherein“ erfolge, unbegründet.
E3 liegt derjelben eine umfajjende, man kann wohl
jagen, wifjenfchaftlihe Forſchung von Jahrzehnten zu
Grunde.
Den Herrn Verfaſſer erfüllt es mit beſonderer
Sorge, „wenn derartige Lehren von Stellen verbreitet
werden, denen ein gewiſſer Einfluß auf die taltiſchen
Anschauungen unſerer Armee nicht abzuſprechen iſt“.
Ob er damit meine Perjönlichleit über- oder unter:
ihägt — ift zu enticheiden nicht meine Sache, hat
aber auch mit der Streitfrage an ſich nichts zu thun.
Ihr wird am zwedmäßigiten alles Perſonelle jern-
gehalten. Wir beichäftigen uns lediglich mit einer Waffe,
welche die Fähigkeit befigt, mit zwei Vifiren den Raum
von 1000 m Tiefe in Manneshöhe gleichzeitig zu bes
ftreichen, haben ferner ihre raſche Ladefähigleit in
Nehnung zu ziehen und damit fejtzuftellen, daß 4000
Mann in der PVertheidigung rein techniſch im Stande
find, deren 40 000 im frontalen Angriff über ofiene
Flächen zu erſchießen. Ob es zwedmäßig ift, bei alle:
dem der Deutichen Infanterie eine Tapferkeit zuzu—
muthen, die bis auf den legten Mann jid) zu opfern
fähig und bereit ijt und gleichzeitig der feindlichen Nicht:
deutijchen Truppe einen Mangel an Moral anzudichten,
die ihre Köpfe unter die Bruſtwehren dudt und ihre
bei Weitem leichtere Aufgabe in feiger Verluftichen
preißgiebt, fan lediglich anheimgegeben werden, Zu
bewundern ift, wie leidhten Herzens der Herr Verfaſſer
jelbft der Artilleriewirtung bei ſolchen Gelegenheiten
unter Umjtänden entjagen will.
Der tapferjte der Tapferen, der Offizier mit offen-
fioftem Geift, der bis zu jeinem Lebensende das
„Bajonett* für das wichtigſte, weil jchlachtenticheidende
Attribut der Infanteriewaffe anſah, der die Garde:
infanterie wiederholentlich zu ihren glorreichſten Angriffs—
leiftungen geführt hat — der Generaloberjt v. Pape —
war jedenfall® anderer Meinung. Ein Zeugniß aus
diefem Munde wird wohl an Glaubwürdigkeit nichts
zu wünjden übrig lafien. Er fertigte einen. der—
2
2959
artigen Angriff, der mit jehr überlegenen Kräften gegen
eine ftarfe Stellung beim Manöver, in mufterhaft ge
gliederter Ordnung, aber ungededt und rein frontal
durchgeführt ward, mit der lakoniſchen Kritil ab:
„Soldhe Angriffe find verboten!“ «
Zur Begründung der taftiihen Lehre der Gegen-
wart iſt Diefer Ausſpruch des unvergeßlichen Mannes
an die Spitze zu jtellen, jonjt wäre in der That zu
bejorgen, daß zwar nicht die Waffe an fich, wohl aber
ihre Führung in hochenticheidenden Schlachtfällen und
gerade da bankrott macht, wo mit anderen Mitteln
gewaltige Erfolge verhältniimäßig leicht zu haben
wären. Der Herr Verfafler fagt nämlich ferner:
„Zunächſt muß aber erſt einmal jede Truppe im
Stande fein, mit dem ihr jelbit gegenüber befindlichen
Gegner allein fertig zu werden, ſei e8 auch, daß bie
Aufgabe der Durchführung des enticheidenden Angriffs
über die bededungsloje Ebene an fie heran tritt."
Cine derartige Uebereilungstaltif errang freilich ftraflos
Erfolge im Jahre 1866 gegen den Vorderlader, jtrafte
ji) aber 1870 häufig durch blutigſte Denkzettel gegen
den überlegenen Hinterlader. Gegen den Mehrlader
müßte fie zufünftig ins Verderben führen, da fie den
beiten Abjichten höherer Führung nicht die nöthigite
Zeit für die Entwidelungen zum Zuſammenwirken der
Kräfte einräumt.
Bevor ſich dieje Abhandlung zu dem Wefen der
Lebteren wendet, um die eigenen Offenſivanſchauungen
vor Anfechtung zu retten, jei noch eine Bemerkung in
jenem Aufſatz richtiggejtellt. Der Ausiprucd über „die
Thatfahe des Mißerfolges der Gardeinfanterie bei
St. Privat“ („Tägliche Rundſchau“ vom 10. November,
Seite 1054 mittlere Spalte) läßt die Deutung zu, daß
eine ſolche wirklich bejtehe. Dem gegenüber fei im Inter:
eſſe des Herrn Verfaſſers jelbjt ausdrüdlich betont, daß
betanntlich das Gegentheil der Fall it und er feinem
Ausſpruche eine ſolche Deutung gewiß; gar nicht hat
geben wollen. Der Erfolg der Gardeinfanterie gehört
zu den glängenditen und opfervolliten Ruhmesblättern
Deuticher Kriegsgejchichte und bewährte die große
Leiſtungsfähigleit diejer Elitetruppe. Nur ift freilich
zur Steuer geihichtliher Wahrheit und zur Bes
gründung taftiicher Lehre niemals außer Acht zu lajjen,
daß die Wirkung auf die feindliche Flanke Seitens
der Sachſen von Roncourt her wejentlich mit dazu
verhalf.
Intereſſant ift ferner, daß ein Vertreter des Treffen:
kampfes die Seranziehung dieſes vielgebrauchten Bei:
ſpiels fatt zu haben jcheint. Urſprünglich ward dafjelbe
zu einem Modell, an welchem die Reform der „Treffen-
gliederungen* am liebjten auseinandergejegt wurde.
So aljo jehe ich in diefer Thatjache ein vielleicht un—
willtürliche® Zugeltändniß an freiere Führungsformen.
Auch der Verſuch, eine Kriechtaftit auf ebenen Flächen
einzubürgern, welden der Herr Verfaſſer wohl mit
Recht in hohem Grade verabjcheut und wirfjamft wider-
legt, fann mir doch immerhin zum Beweiſe dienen, daß
eö mehr Leute giebt, die vermeinen, auf offenen Flächen
1897 — Nilitär-Wodenblatt — Nr. 111
290
feine manndhohen Ziele mehr zeigen zu können. Im
Uebrigen aber wird dieſe Chingagookstaltik, melde
jugendliche Herzen nad Coopers Schilderungen höher
ichlagen läßt, wohl von feiner einigermaßen enticheiden-
den Stelle jemald ernft genommen werden.
(Schluß folgt.)
Wie viel Geſchütze brauden wir?
Der Herr Verfaffer ded in Nr. 50 des Militär:
Wochenblattes veröffentlichten Aufjages: „Zur Organi:
fation der FFeldartillerie*, hat auf unjere in den
Nrn. 59, 80 und 81 erichienenen Einjendungen in
Nr. 92 geantwortet.
E3 ift eine gewöhnliche Ericheinung, daß bei der-
artigen Streitfragen die Gegner, ſtatt ſich gegenſeitig
zu überzeugen, immer fefter in ihren Anfichten werden
und dabei Gefahr laufen, über der Vorliebe für die:
jelben, den Blick für das Allgemeine, für die großen
Hauptfragen, zu verlieren, das Trennende immer jchärfer
zu erfennen, das Einende aber zu überſehen.
Wir wollen verfuchen, diejen Fehler zu vermeiden!
An diefer Gefinnung an die genannte Entgegnung
herantretend, begrüßen wir es mit Öenugthuung, wenn
der Herr Verfaſſer in Nr. 92 auf Ep. 2439 fchreibt:
„Ic von meinem Standpunkte aus würde nichts dagegen
haben, wenn unter Beibehalt der jetzigen Gejchützahl
die Munitionswagen entiprechend vermehrt würden.“
Wir jehen hierin eine werthvolle Annäherung an unferen
Standpunkt, die wir um jo höher anjchlagen, als jene
Worte zugleich die Grumdlage der von uns in biejer
ganzen Frage eingenommenen Stellung bezeichnen.
Zunächſt und vor Allem fei die Frage auf:
geworfen: Wie viel Geſchütze brauden wir? Die
Frage nad) der Gliederung ift nichts weniger als neben:
jächlich, reicht aber in ihrer Bedeutung nicht annähernd
an jene heran. Wir erinnern und nun, daß der Herr
Verfaſſer in Nr. 50, Sp. 1436, ichreibt: „Läßt man
andererjeit3 die Geſchützzahl unvermindert und vermehrt
entiprehend die Zahl der Batterien eined Armeelorps
von 20 auf 30, jo fteigert man dadurd die Gefechts—
kraft der Artillerie um 50 pCt. und darf ſich ım
fiheren Beſitz der artillerijtiichen Feuerüberlegenheit
halten.“ Da nun unjer «Herr Gegner das im Anſchluß
hieran geltend gemachte Bedenken über die Un—
erichwinglichleit der Koſien nicht wiederholt, jo iſt
wohl anzunehmen, daß er daſſelbe aufgegeben hat,
und vielleicht zu Hoffen, ihm nicht umter unſeren
Gegnern zu jehen, wenn wir jagen, daß uns die
gegenwärtige Zeit nidt dazu angethan jceint,
die einmal erreichte Gejammtzahl der Geſchütze
herabzuiegen, daß wir vielmehr ſchon aus
politiihen Gründen Urjade haben, den Vor:
jprung, den wir in der Neubewaffnung der
Artillerie in fo überrajhender und glänzender
Weiſe errungen haben, wenn irgend möglich voll
auszubeuten und nit durd eine Herabjegung
der Geihüßzahl, ſei jie nodh jo gering, zu
beeinträchtigen. Im Uebrigen iſt die frage nad) der
2961
gebotenen bezw. gejtatteten Höhe berjelben nicht kurzer
Hand zu beantworten. Es bleibe vorbehalten, an
anderem Orte in längerer Ausführung hierauf zurüd-
zulommen und einftweilen auf das in Nr. 59, Sp.1653/54
Geſagte zu verweilen.
Oben wurde gejagt: „wenn irgend möglih“ und
damit angedeutet, da wir mit dem Herrn Verfaſſer
die Möglichkeit der vollen Ausnußung dieſer größeren
Geihüßzahl von der Erfüllung gewijjer Bedingungen
abhängig erachten.
Dad Hauptbedenten wird auf dem Gebiete des
Munitionserjaged zu fuchen jein, da die Vermuthung
nahe liegt, daß das Schnellfeuergeſchütz den Bedarf
außerordentlich fteigern wird. Dem Herm Berfafjer iſt
volljtändig zuzuftimmen, wenn er Sp. 2439 jagt: „Ich
bin aber der Meinung, daß nicht die Zahl der feuernden
Geihüge, jondern die der treffenden Geſchoſſe den
Kampf enticheidet. Können wir die Geſchütze nicht
mit einer genügenden Zahl von Geſchoſſen ausrüften,
jo nüßt die große Geſchützzahl nichts.“
Dad Maß dieſes Bedürfniſſes wird nun aber
nad unjerer Anficht vielfach überſchätzt. Die Steige
rung des Munitionsverbrauches hat bisher weder
bei den Geſchützen nod; bei den Handfeuerwaffen mit
der Erhöhung der Feuergeſchwindigleit Schritt gehalten.
Der Gefahr, viel Munition zu verausgaben, jteht die
Möglichkeit gegenüber, die Entſcheidung fchneller herbei-
zuführen. Je jchärfer id) meine Ueberlegenheit zur
Geltung bringe, je intenfiver ich meine Feuerlraft ausnutze,
um jo jchneller fällt die Enticheidung und umgefehrt.
Damit beantwortet fi) auch die von unferem Herrn
Gegner auf Sp. 2438 gejtellte Frage: „Wo joll bei
diefer intenfiven Ausnußung der Fenerkraft die Munition
berfommen ?*
Man darf wohl annehmen, daß die gewaltige Ent:
widelung der Feuerwaffen dazu zwingt, die Enticheidung
der Schlachten nur an einer oder einigen Stellen zu juchen,
dort aber den Kampf erit alifzunehmen, wenn man ſich
die Bedingungen für die Ueberlegenheit gefichert hat, daß
daher die entiheidenden Augenblide des Kampfes jchnell
verlaufen werden, der Munitionsbedarf aljo nicht in
dem Maße jteigen wird, wie man vielfach vorausjeßt.
Immerhin halten auch; wir es fir geboten, eine
größere Mumitionsmenge bereitzuftellen. Sollte aber
diejem Bedürfnifje nicht bejier durch Neuaufitellung von
Munitionskolonnen als durch Vermehrung der Batterie
wagen gedient werden? Das Mißverhältniß zwiſchen
dem jechtenden und dem nicht fechtenden Theile der
Batterie iſt ſchon jet recht groß und würde, wenn nad)
dem Vorſchlage des Herm Verfaſſers auf ein Geſchütz
zwei Wagen entfielen, noch ungünftiger.
Mit Recht wird nun auf Sp. 2439 hervorgehoben,
welche beträchtliche Steigerung die Zahl der Gejpanne
infolge einer etwaigen Vermehrung der Munitions-
wagen erfahren müßte, wenn nicht die entiprechende
Zahl der Geihügbejpannungen hierfür hergegeben würde.
Dem gegenüber ift aber unjerer Ueberzeugung Aus:
drud zu geben, dab im „Seitalter des Verlehrs“
auch für den Munitionderjap vielfah andere Mittel
und Wege gefunden werden. Die Entwidelung des
1897 — NilitärsWodenblatt — Wr. 111
2962
Feldeiſenbahnweſens giebt die Gewähr, daß die Munition
jpäter die Bahnen verlajien wird, als dies früher
angängig war. Und für die Sicherſtellung genügender
Munition in der Nähe der fechtenden Truppen wird
man vielleicht vielfach zur Anlage von großen Munitions⸗
nieserlagen jchreiten müffen. Für die Verbindung der-
jelben mit den Eijenbahnen werden die im Lande reichlich
vorhandenen jchweren Lajtfuhrwerle, die für jonjtige
Kriegszwecke weniger verwerthbar find, eine nüßliche
Verwendung finden. Wir glauben aljo, daß fich der
Mehrbedarf an Munition ohne Keranziehung eines
Theiles der jeßigen Geſchützgeſpanne wird deden lafjen.
Diefe erjcheinen uns hierfür zu werthvoll und dürften
beſſer auszunupen fein, indem fie weiter Geſchütze ziehen.
Aus Rüdficht auf den Munitionserfag wird fein Bes
denfen gegen die Beibehaltung der jegigen Geſchützzahl
herzuleiten jein.
Es Handelt fi nun aber weiter um die Frage,
wie die Feuerkraft dieſer größeren Geſchützzahl cm
beiten auszunußen fein wird. Darin, daß dies im
Flügelfeuer mit ſechs Geſchützen nicht möglich ift, find
wir mit unjerem Herrn Gegner einig. Nur in Bezug
auf das Mittel zur Nbhülfe gehen befanntlid) unjere
Anfichten auseinander.
Nach wie vor halten auch wir unfere Vorichläge
für die befjeren, weil anzunehmen ift, daß fie ölonomiſcher
find, eine noch höhere Ausnugung der Feuerkraft gejtatten
und gleichzeitig den Verhältniffen des Ernitfalles mehr
Rechnung tragen. Noch einmal näher auf diejelben
einzugehen, iſt unnöthig. Es feien nur dem geehrten
Lejer noch folgende Fragen vorgelegt:
1. Iſt richtig, von der jeweiligen Feuergeſchwindigleit,
die in einem jteten Fortichritt begriffen ift, die Größe
der taftiichen Einheit, für die eine gewiſſe Stetigfeit
dringendes Erfordernif ift, abhängig zu machen?
2. Entſpricht die Verkleinerung der Batterie auf
vier Geihüge wirklich der Feuergeſchwindigleit der
neuen Kanonen? Wird fie vor Allem den zweifellos
zu erwartenden weiteren Fortſchritten derjelben ent»
ſprechen; iſt aljo jebt und namentlich jpäter eine volle
Ausnugung der Feuerkraft gemwährleijtet?
3. Iſt es richtig, diefe aus Furcht vor Munitiong-
verichwendung organifatortich zu hindern, oder joll man
nicht vielmehr dahin jtreben, in den enticheidenden Augen-
bliden die Waffe nach ihrer vollen Leiſtungsfähigkeit
auszunugen, den Schuß gegen Munitionsverſchwendung
aber darin zu juchen, daß man durch Diele höhere
Ausnutzung eine überlegene Wirkung und damit eine
Abkürzung des Entiheidungslampfes erzielt?
4. Iſt das auf größere Entfernungen nothiwendige
Schießen mit mehreren Entfernungen nur im lagenweilen
Blügelfeuer oder nicht auch im zuge oder geſchützweiſen
Feuer zu ermöglichen?
Welche Antworten wir auf dieje ragen haben, it
nicht nöthig zu jagen. Troßdem würden wir nicht
eigenfinnig auf unſerer Anſicht bejtehen, wenn die
Sicherheit vorläge, daß der Vorſchlag unjere® Herrn
Gegners nit auf Koften der Gejammtitärte unjerer
Artillerie jeine Verwirklihung finden ſolle. Sit dieſe
ungefährdet, dann joll und auch die Herabſetzung der
Batterieftärte auf vier Geihüge recht fein, da auch
durch jie eine, wenn auch nicht völlige, jo doc; erhöhte
Ausnutzung der Feuerfraft des neuen Geſchützes gewähr—
leiftet wird und außerdem auch eine fpätere Annahme
des zugweiſen Feuers nicht ausgeichloffen bleibt.
Es ift aber zu befürchten, daß die bedeutenden hier:
für nöthigen Mehrkoften nicht zu erlangen fein werben,
und darin der zwingende Grund zu jehen, die erjtrebte
höhere Ausnutzung des Geihüßes in Menderung der
Feuerordnung zu ſuchen; dag wir unjere in dieſer Be-
ziehung gemachten Vorſchläge nicht als die allein richtigen
anjehen, hoben wir bereit bei der erjten Veröffentlichung
berjelben hervor, meinen jedoch nur, daß man bie
Sangbarkeit dieſes Weges mindeftend verjuchen jollte.
Es erübrigt und no einige in Nr. 92 gemachte
Bemerkungen ded Herrn Einjenderd, insbeſondere Die
und vorgeworfenen Jrrthümer, kurz zu beleuchten.
Es ift richtig, dab der Unterfchied zwijchen der in
Nr. 50 geforderten und der jetzt geltenden Geichüßzahl
nur ein Fünftel beträgt. Aber dem erjteren in Nr. 13/1896
gemachten Borjchlage zur Herabſetzung der Batterie
jtärlen lag die Vorausjegung zu Grunde, daß der biß-
herige Bejtand um ein Drittel vermindert werden jolle.
Auf fie bezog fich die Hervorhebung des Vortheils, daß
die Marichtiefen und die Frontausdehnungen der Artillerie
um ein Drittel vermindert werden würden. Wir glauben
und daher mit der Angabe, dab unſer Herr Gegner
und zumuthe, freiwillig auf die Mithülfe von „bis“
zu einem Drittel der bisherigen Geſchützzahl zu ver-
sichten, eines Irrthums jchuldig gemacht zu haben.
Auf Sp. 2440 berechnet der Herr Einjender die
Steigerung der Artilleriewirkung auch nad) Verminderung
ber Geſchützzahl auf 50 pCt. Denjelben Gewinn jieht
er auf Sp. 1436 umter Beibehalt der bisherigen
Geihüpzahl voraus. Wenn nun auch anzunehmen: ift,
daß er hierbei den durch die höhere balliſtiſche Leiftung
der neuen Gejchüge erwarteten Gewinn vun 20 pCt.
nicht mit einrechnet, jo ift doch darauf zu verweilen,
daß eben dort die Vermehrung der Batterien von 20
auf 24 nur gerade für genügend erflärt wird, um
„den Nachtheil der verhältnigmäßig größeren Berlufte
durch die eigene größere Wirkung im Artilleriefampfe
auszugleichen“, dab aber auf Sp. 2440 dieſer Ber:
mehrung um vier Batterien eine Wirfungsfteigerung
von 30 pCt. zugefchrieben wird. Läßt man jene erjte
Berechnung gelten, jo wird der nad den Vorſchlägen
unjere® Herrn Gegners zu erzielende Gewinn wohl
nur mit den aus der höheren balliftiichen Leiſtung
erwarteten 20 pCt. eingejegt werden dürfen. Und das
icheint und doc etwas wenig zu jein.
Daß das auf Ep. 2440 erwähnte Sfalaverfahren
jih mit unſeren Vorſchlägen für das zugweiſe Einjchießen
dede, kann nicht anerkannt werden, da die Eröffnung
des Feuers nicht mit geſchützweiſe, jondern mit zug—
weile verichiedenen Entfernungen gefordert, für die Fort—
ſetzung deſſelben aber die größere Selbitändigfeit der
Zugführer zur Grumdlage genommen wird. Auch iſt
anzunehmen, dab die Nothwendigkeit, ſchnell zur Gabel:
bildung zu fommen, heute größer iſt als damals, daß
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr 111
2964
alfo diefe Frage durch jenes vor 30 Jahren abgegebene
UÜrtheil nicht erledigt jein kann.
In Bezug auf die Dienfte, die wir von der reitenden
Artillerie erwarten, ſei auf unſere Vorſchläge in
Nr. 89/1895 des Militär-Wochenblatted verwiejen. Wir
glauben, Grund zu der Unnahme zu haben, da der
Sinn für die hohe Bedeutung der reitenden Artillerie
auf den Flügeln der Schlachtltnien ſich in weiteren Kreiſen
Bahn bricht. Die Ausführungen in den Nm. 110
und 112/1896,*) die Bemerkungen zu den Sailer:
mandvern der letzten Jahre jowie die Wenderung der
3. 346 des Ererzir-Reglementd jcheinen und dafür zu
iprechen.
Hervorragende Yeiftungen verlangen aud) wir von
der reitenden Artillerie Der Anſpruch, eine lite:
truppe zu fein, wird ihr faum von allen Geiten zu—
geitanden werden, jebenfalld aber, wenn ihm Rechnung
getragen wird, die Regimenter benachtheiligen, bei denen
ſich reitende Artillerie befindet. Eine Trennung dürfte
für beide Theile vortheilhafter fein.
Am Schluffe unferer Ausführungen ſei noch einmal
hervorgehoben, daß wir und mit jedem Vorfchlage be-
freunden zu können glauben, der eine wirfjamere Aus:
nußung der Geſchütze verſpricht, nur nicht mit einer
Verminderung ihrer Anzahl.
Der Selbftmordverfuh des Generals Bourbali.
Durd) den am 22. September d. %8. in der Billa
Saint-frangoiß bei Bayonne erfolgten Tod des einund-
achtzigiährigen General3 Bourbali, eines der nambaftejten
Offiziere unter den Afritanern, eines ergebenen Anhängers
des Kaiſers Napoleon III. und eines der unglüdlichen
Heerführer der Nepublif im Kriege gegen Deutjchland,
ift das Intereffe an den Lebensichidjalen des Generals
und namentlid) an dejjen mißlungenem Verſuche, jeinem
Dajein ein vorzeitiged Ende zu maden, von Neuem
wacgerufen. Kurz vor Bourbalis Tode erihien ein
Bud: „Souvenir et impressions (1840 bis 1871)*
betitelt, deffen Verfafjer, der Marquis Philippe de Mafla,
dereinft Stallmeijter des Kaiſers, ein ehemaliger Offizier
und im Januar 1871 Ordonnanzoffizier des Generals,
jenen am 27. Januar zu Bejangon gemachten Selbit-
mordverfuch in nachitehender Weile bejchreibt:
„Bevor ih mid) (mad) dem Einrüden in Die
Stadt) wieder zum General verfügte, ging id nach der
Artillerielajerne, wo unjere Pferde untergebracht waren,
um das meinige dort einzuftellen, und fam gerade darauf
zu, als des General Ordonnanz in deſſen Satteltajchen
nad) dem Revolver fuchte, den dieſer in der Regel darin
fteden ließ; ich nahm denjelben dem Manne aus der
Hand, fagte, daß ich ihm jelbjt überbringen werde,
verichloß ihn aber, im Einverftändnig mit des Generals
Adjutanten Laperche, der im Erdgeſchoſſe ein an das
von diefem bewohnte Zimmer anftoßendes innehatte, in
dem meinigen, im oberen Stodiwerle belegenen. Bourbali
fiel es auf, daß das Eintreffen des Revolvers auf fi
*) Inöbejondere Spalten 2877, 2878 und 2025.
2%5
warten ließ, er argmwöhnte, dab einer der Dffiziere
jeiner Umgebung bdenjelben an ſich genommen habe, und
ging, wie er ſpäter felbit geitand, in die Stadt, um
einen anderen zu faufen, konnte aber, da die Waffen:
händler ausverkauft hatten, feinen finden. Da bemerkte
er beim Burchichreiten des von Laperche bewohnten
Zimmers auf defjen Bette den Revolver feines Adjutanten,
den ohme deſſen Wiffen und ohne dazu angewiejen zu
iein, eine Ordonnanz dorthin gelegt hatte. Gr nahm
ihn, tete ihm in eine der Tajchen jeines Pelzes und
trat in fein Zimmer, wo Laperche und der Arzt Nogues
ihn erwarteten, welch leßterer, jeitdem fie gemeinfam
Metz verlafjen hatten, dem Stabe des Generald ans
gehörte. Um Laperche zu entfernen, und da er mit
dem Leben nicht abichließen wollte, ohne daß er ben
Verſuch gemacht hätte, fein Heer in Sicherheit zu bringen,
ihidte er ihm zum General Borel, dem Generalſtabschef,
dem er den Befehl für die am nächjten Tage auszu—
führenden Bewegungen überbringen follte; die Einzelheiten
hatte er vorher mit der größten Kaltblütigleit diktirt.
E war der nämliche Marjchbefehl, den jein Nachfolger,
der General Elindhant, genau befolgt hat, und es fteht
außer Zweifel, daß, wenn nicht das Vertrauen auf den
Abſchluß eines Waffenftillfiandes die Zeit hätte verjäumen
machen, der Uebertritt in die Schweiz vermieden wäre.
Als der getreue Adjutant genöthigt war, das Haus
zu verlaffen, jeßte er mich, wie unter und verabredet war,
durch einen Burſchen davon in Kenntniß, damit id) auf
unferen Chef Achtung gäbe. Die erite anlommende
Depeiche diente mir ald Vorwand, einzutreten. Nogues
ſaß, eine Zeitung lejend, vor dem Kamin, er hatte dem
Alloben den Rüden zugelehrt; der General jchrieh,
entgegen jeiner Gewohnheit, die Dienftichreiben zu biktiren,
an einem in der Mitte des Zimmers ftehenden Tijche;
er wies mein Erbieten zurüd, an feiner Stelle bie
Feder zu führen, umd entfernte mich dadurch, daß er mir
befahl, die Depeiche dem Generaljtabschef zu überbringen
und auf deffen Aeußerung über den Inhalt zu warten.
Als ih zurüdtem, war der Selbſtmordverſuch
geichehen. Der General lag ausgejtredt auf feinem
Bette, ohne Bewußtſein, die eine Seite feines Geſichts
war mit Blut überftrömt. Nogues, über ihn gebeugt,
unterjuchte den Herzichlag, das Zimmer war mit Pulver:
dampf gefüllt. Ganz außer mir, juchte id Laperche
jowie den General Borel auf und von Beſorgniß erfüllt,
umftanden wir die Lagerftätte ded Verwundeten, der
nah und nad das Bewußtjein wiedererlangte. Nach
einigen Augenbliden öffnete ev die Augen, jah uns wirr
an, bemühte fich lange, jeine Gedanken zu jammeln, und
ſprach dann leife: „Lieber Gott, ich habe fehlgeſchoſſen.“
Unter dem Vorgeben, daß er ermübdet jei und ein wenig
ruhen wolle, hatte er die Vorhänge des Alkovens zu=
gezogen, mit beiden Händen den Revolver ergriffen umd
die Mündung gegen jeine rechte Schläfe gerichtet. Der
Druck des Fingerd auf den Abzug hatte den Schuß
abgelenkt, und das Geſchoß fi auf dem Echläfen-
Inochen abgeplattet, wie wenn es auf eine gußeijerne
Platte geichlagen wäre. Nogues, von einem anderen
Arzte unterjtügt, zog dafjelbe jofort heraus; durch den
Widerftand, den der Schädel dem Eindringen entgegen-
1897 — Militär: Wodenblatt — Rr. 111
2966
geſetzt hatte, war es aus einem cylindro⸗loniſchen Geſchoſſe
von 12mm Durchmeſſer jo umgeformt, daß es einer
bleiernen Dentmünze gli. Die beiden Aerzte ver:
fiherten uns, daß die Verwundung feine tödliche fei,
fall3 fie nicht Störungen im Gehirn Gerbeiführen würde;
fie ordneten an, daß Alle das Zimmer verlafjen jollten,
und empfahlen volljtändige Ruhe.“
Kleine Mittheilungen.
Deutichland. Der zweite Band des großen
Wertes „Taktiſche und ftrategifhe Grundfäße
der Gegenwart”, verfaßt von Seren General der
Infanterie v. Schlihtina, ijt in naher Zeit zu erwarten.
In ihm beginnt der Verfaffer die Truppenführung zu
behandeln, und zwar wird das erſte Buch dieſes
zweiten Theil den „Heeresoperationen“ gewidmet fein,
alfo zunädft über die Strategie der Gegenwart und
über das Kriegstheater im Allgemeinen handeln. Befondere
Aufmerkfamteit wird den Feſtungen (dritter Abfchnitt)
ugewendet werben (Landesvertheidigung; verfchanzte
ager; die Feftung auf dem Scladtfelve; die Küften-
vertheidigung; auch foll ein befonderer Anhang eine friegs-
eſchichtliche Weberficht über die Bedeutung der Feſtung
ür die Ariegführung feit der Zeit Friedrichs des Großen
geben), Das Werk wırd fodann die heutige Schlaht im
Vergleich zu den früheren charakteriſiren und dabei ein-
gehend den Aufmarſch einer und das Zufammenmirken
mehrerer Armeen erörtern, alfo einheitliche und Divergirende
Bewegungen, Schwenkungen u. U. ſchildern. Eingehende
Darftellung wird der Berfafler fodann den ftrategifchen
Aufflärungen und Sicherungen ſowie den Märjchen
widmen. Das zweite Bud) diefes zweiten Theils, nämlich
die „Zaktit im Dienfte der Heeresoperation“, wird den
Inhalt eines dritten Bandes im engen Anſchluß an den
nädjterfcheinenden bilden.
— Der Gothaiſche Genealogifhe Hoflalender
nebſt biplomatifchsftatiftifichem Jahrbuch 1898 (Gotha
Juſtus Perthes. Preis Mi. 8,—) ift zum 135. Male
erfhienen. Er bringt die Bildnifje zweier Königinnen,
und zwar ber Königin Viltoria von England, die im
verflofjenen Sommer das feltene Feſt der G6Ojährigen
Regierungsdauer gefeiert hat, und der Königin Wilhelmina
der Niederlande, die demnädft den Thron ihrer Väter
befteigen wird. Zwei weitere Bilder ftellen den neuen
Präfiventen der Vereinigten Staaten von Norbamerifa,
Mac Kinley, und den Grafen zu Solms-Laubach, Bors
figenden des Vereins Deutfher Standesherren, dar,
Einfchneidende, große Veränderungen hat der Hoflalender
nicht zu verzeichnen gehabt. Ein Artilel „Abeffinien“
ift neu geſchaffen, ſowie das neue Staatengebilde auf
Mittelameritanifhem Boden, die Hepublica Mayor
de GentrosAmerica zum erften Male behandelt
worden. Sodann haben wir noch hinzumeifen auf den
dem Buche hinzugefügten ſechſten Abſchnitt „Inter—
nationale Büreaus”, in welchem über bie inters
nationalen Büreaus für Telegraphenverwaltungen, für
Maße und Gewichte, die Vereinigungen zum Schutze
gewerblichen, literarifchen und fünftleriihen Eigentbums,
das Büreau für Unterdrüdung des Stlavenhandels 2c.
eingehende Auskunft eriheilt wird. Die Stammtafel
des Gefammthaufes Lippe, welche mit Rüdfiht auf den
gefällten Schiedsſpruch von allgemeinem Interefje ift,
fonnte Raummangels halber erft in die Nachträge ver:
fegt werben. Wie in den vorhergehenden Jahren, fo ift
2967
die Redakltion auch diedmal wieder bemüht gewefen, die
zuverläffigiten und neueften Nachrichten zu erhalten, in
welchem Beftreben fie von den Regierungen durch Zus
fendung offizieller Angaben unterftügt wird. Auch die
ftatiftifhen Daten wurden auf dem Laufenden erhalten
bezw. ergänit, fo ift u. A. auch das Ergebnik der erften
Ruſſiſchen Boltszählung aufgenommen, Dem Offizier
bietet der Soffalender wiederum reiches und zuverläffiges
Material für Studien und Arbeiten, giebt er dod Aus»
funft über die Seere und Flotten fämmtlider in
Betradht fommenden Staaten. Das Bud) fei daher den
Kameraden beſtens empfohlen.
Belgien, Eine Neugeftaltung der Regiments»
fhulen der Infanterie und der Kavallerie, welde
der Kriegsminiſter angeorbnet hat, verfolgt den Zweck,
denjenigen Anmärtern auf die Beförderung zum Offizier,
welde, weil fie nicht Söhne von foldyen find, in der am
1.D1t.d. 38, eröffneten Kadettenſchule von Namur feine Auf»
nahme finden fünnen, Gelegenheit zur Vorbereitung auf
den Eintritt in die Militärfchule zu bieten. Die für dieſen
Zweck bisher vorhanden gemejene Borbereitungsanftalt
ift Dagegen aufgehoben. Bedingungen für die Zulafjung
zu den Regimentsfhulen find, daß die Bewerber am
1. Zuli des nädjften Jahres das 24. Lebensjahr nicht
zurüdgelegt haben; daß jie ganz freimillig, ald „volon-
taires purs“, alfo weder auf Grund ber Loosziehung
nod als Stellvertreter, in den Dienft getreten find;
daß fie noch nicht zu Unteroffizieren befördert wurden;
dab fie eine Zulafjungsprüfung beftehen; daß fie den
für den Eintritt in die Militärfchule vorgefchriebenen
Bedingungen in Betreff der Nationalität ꝛc. genügen;
daß fie die einem Offizier im Uebrigen unentbehrlihen
Eigenfhaften beſitzen und daß fie, Hals fie dem Seere
bereits angehören, fih durch ihr Betragen der Bers
günftigung würdig gezeigt haben. Neben diefen Schulen
eftehen Abendfurfe. Die Theilnehmer an bdenfelben
müffen im Wefentlihen den nämlihen Anforderungen
entjpredhen, wie fie an die zu den Regimentsſchulen Zus
zulafienden geitellt werben.
(La Belgique militaire Nr. 1378.)
Franfreich. Da die Billa Furtado-Heine zu
Nizza, der Abſicht der Geberin entfprecdhend, lediglich
dazu beftimmt iſt erholungsbedürftige Offiziere aufs
aunehmen, deren Geſundheit durch die Theilnahme an
Feldzügen, dur den Aufenthalt im Auslande oder durch
angeitrengte geiftige Thätigfeit gelitten hat, die Aufnahme
foldyer Zeidender dagegen ausgeichlofjen ift, deren Zuftand
mwundärztlihe oder Yazarethbehandlung oder den Genuß
von Kranfenkoft bedingt, fo hat der Kriegsminiſter die
Kommandobehörden erneutangemwiefen, diefe Beftimmungen
genau zu beadten und bei den Worfchlägen zur Aufs
nahme auch auf die klimatiſchen Berhältnifje von Nizza
KRüdfiht zu nehmen, die nicht einem jeden Erholungs«
bedürftigen zufagen, fo daß der Aufenthalt unter Um:
ftänden fogar ungünftige Folgen nad ſich ziehen könnte,
— Die Penfionszulagen, welche Unteroffizieren,
Korporalen, Brigadierd und Soldaten in allen den»
jenigen Fällen gebühren, in denen eine auf Dienft
befhädigung zurüdzuführende Arbeitsunfähigfeit vorliegt,
find mit rüdmirtender Kraft bis aum 1. Januar 1897
dur eine Verfügung vom 30. September d. 38. auf
1897 — Militär-Rodenblatt — Ar. 111
die Beträge von 500 Fred. für einen Adjutanten, von
450 Fred. für einen Sergeantmajor, von 400 Fres. für
einen Sergeanten, von 340 Fred. für einen Korporal
oder einen Brigabier, von 300 Fres. für einen Soldaten
erhöht worben. Für die Zeit, während welcher der
Betreffende aus dem Dienfte gefchieden if, ohne daß
feine endgültige Penfionirung ftattgefunden hat, gebührt
ihm eine als gratification de r&eforme bezeichnete Ent:
fhädigung in der bisherigen Höhe der Venfiondzulage
von 350 Fres. für den Adjutanten, 300 Fres. für den
Sergeantmajor, 270 res. für den Gergeanten, 250 Fres.
für den Korporal oder Brigadier, 240 Fred. für den
Soldaten. (Bulletin offic. da min. de la guerre.)
— Bei den Vebungen der Alpentruppen im Hoch—
gebirge, denen der Präfident der Republif im Laufe des
etztverfloſſenen Sommers beimohnte, haben Haltung und
foldatifhe Erfcheinung der Jäger und der Gebirge
artilleriften da8 Staatsoberhaupt fo entzüdt, daß in Aus:
fiht genommen ift, bei der nächſtjährigen zur Feier des
Nationalfeftes am 14. Yuli abzuhaltenden Parade auch
den Parifern die Gelegenheit zu bieten, fi am Ans
blide diefer Elitetruppen zu erfreuen.
(Le Gaulois Nr. 5782.)
Schweiz. Neue Beflimmungen über die Thätigkeit
des Sciedsgerihtes und die Ausübung ber
Manöverkritil, welche das Militärbepartement für
die diesjährigen großen Herbſtübungen zu verſuchsweiſer
Anwendung erlafjen hatte, ſchreiben vor: Schiedsrichter
follen unmittelbar nur gegenüber von Offizieren eins
greifen, melde im Grade oder im Range unter ihnen
ftefen. Die weiße Fahne führen Ieviglic der Obmann
bes Schiebsgerichted und die beiden Divifionäre, melde
dem letzteren angehören. Die übrigen Schiedsrichter
tragen nur Die weiße Armbinde und lehnen jedes
ſchiedsrichterliche Einfchreiten, um welches fie angegangen
werden, ab. Die bisher üblich gewefene Berathung des
Schiedsgerichtes nah Schluß oder Unterbrehung des
Manövers fällt fort; der Zeitende wird einzelne Schieds⸗
richter oder Truppenführer befragen, wenn ihm dies zur
Aufklärung nothwendig erfheint, und dann nad Ber:
fammlung der zur Kritik befohlenen Offiziere ſofort zur
Abhaltung der leßteren fchreiten. Er wird diejelbe nad
freiem Ermeſſen behandeln. Unmittelbar nad ber
Nüdlehr in das Duartier treten die Mitglieder des
Schiedsgerichtes zufammen, um, querft in gruppen:
weiſer, dann in eg Berathung unter Zeitung
des Obmannes die kritiſchen Bemerkungen feftzuftellen,
zu welden ihnen das Manöver des betreffenden Tages
oder Betrahtungen, welche fie außerhalb deſſelben ger
madt haben, Anlaß geben. Sierüber ift ein Inapp ge
haltener fchriftlicher Bericht baldmöglichſt an den Leitenden
zu richten; dem Berichte find Bemerkungen in Betreff
einzelner Truppenführer gefondert beizulegen. In ähn-
licher Weiſe taufchen die Waffen und Abtheilungschefs
ſowie die Oberinftruftoren, welche fidy unter dem Bor:
file des Chefs des Wiilitärbepartements verfammeln,
ihre Bemerkungen aus und theilen biefelben dem
Leitenden mit, welcher die ihm gewordenen Mittheilungen
nad Gutdünken benugt und durd den Drud in an
gemefjener MWeife zur Kenntniß der Truppen bringt.
(Allgem. Schweiz. Militärzeitung Nr. 36)
Inhalt der Nummer 34 ded Armee-Berordnungsblatte8 vom 14. Dezember 1897.
Anlegung von Trauer zu Ehren des verftorbenen Generals der Artillerie zur Dispofition v. Bülow.
Gedrudt in der Königlien Hofbubruderei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kodftrafe 68—71,
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Rr. 100.
Militür-Wochenblatt.
Berantwortliher Rebakteur:
». Eftorff, Generalmajor a. D,,
driedenau 5. Berlin, Goflerftr.
——
Zweiundachtzigſter Jahrgang.
Grpebdition: Berlin swı2, Kochſtrabe 68.
Berlag der Königl. Hofbuchhandlung
von €, ©. Mittler & Sohn,
Berlin swız, Kodkr. 68 — 71.
— —
Dieſe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienſtags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben berfelben beigefügt 1. monatlich ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär-Literatur:
Zeitung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Aufjäge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
Vierteljährlicger Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Rummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
NM 112,
alle Poſtanſtalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4616) und Buchhandlungen — in Berlin auch die Zeitungsfpebitionen — an.
Berlin, Sonnabend den 18. Dezember.
1897,
Zuhbalt:
Berfonals Beränberungen (Breußen, Bayern, Marine). — Drbend » Berleifungen (Preußen, Bayern, Sachſen, Württem:
berg, Marine). — Berlegung der Kommandantur des Truppenübungsplages Elſenborn von Malmedy nad Montjoie, — Altive
Yonrnaliftifder Theil.
Generallieutenant 5. D. v. Stoden f. — Bankrott. (Schluß) — Prefiur und Abrichtung der Kavalleriepferde. —
Dienftgeit der Trainfoldaten.
Das Hohengollern⸗ Jahrbuch.
Inhalt der Nummer 35 des Armee-Verordnungsblattes.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußifche Armee.
Offiziere, Portepeefähnridhe 1c.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verfegungen.
Im altiven Heere
Neues Palais, den 14. Dezember 1897.
dv. Gottberg, ®en. Lt. mit dem Nange eines Div,
Kommandeurs und Kommandeur der 20. Kav. Brig,
zum Kommandeur der 20. Div. ernannt.
v. Pfuel, Oberft und Kommandeur des Königs-
Ulan. Regts. (1. Hannov.) Nr. 13, unter Stellung
ä la suite dieſes Regts, mit der Führung der
20. Kav. Brig.,
v. Kramfta, Major und etatsmäß. Stabsoffizier des
Garde-für. Regts, mit der Führung des Königs—
Ulan. Regt3. (1. Hannov.) Nr. 13, unter Stellung
ä la suite bejjelben,
dv. Neumann-Eojel, Major vom Garde-flür. Negt.,
unter Entbindung von der Stellung ald Eskadr.
Chef, mit den Funktionen des etatsmäß. Stabs—
offiziers, — beauftragt.
Prinz Marimilian von Baden Großberzogliche
Hoheit, Rittm. & la suite des Garde-Kür. Negts.,
als Esladr. Ehe; in dieſes Negt. einrangirt.
dv. Prittwig u. Gaffron, Oberſt und Kommandeur
des Gren. Regts. Graf Kleiſt von Nollendorf
(1. Weftpreuß.) Nr. 6, unter Stellung & la suite
dieſes Regts, mit der Führung der 20. Inf. Brig,,
v. Kameke, Oberjtlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
Gren. Regts. Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weit
preuß.) Nr. 6, mit der Führung dieſes Negts.,
4. Quartal 1897.]
unter Stellung & la suite deffelben, — beauf—
tragt.
v. Woedtle, Dberftlt. und Bats. Kommandeur vom
Niederrhein. Füſ. Regt. Nr. 39, als etatsmäh. Stab3-
offizier in das Gren. Negt. Graf Kleiſt von Nollen-
dorf (1. Weftpreuß.) Nr. 6 verjept.
dv. Krohn, Major aggreg. dem Garde-Gren. Regt.
Nr. 5, ald Bats. Kommandeur in das Niederrhein.
Füſ. Negt. Nr. 39 einrangitt.
v. Maaßen, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Garde:
Regt. zu Fuß, unter Verleihung des Charakter als
Major, als aggregirt zum Garde:Ören. Regt. Nr. 5
verſetzt.
Ludwig, Major und Bats. Kommandeur vom
8. Ditpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, unter Gtellung
zur Disp. mit Penfion, zum Kommandeur des
Landw. Bezirld Braunsberg ernannt.
v. Hartmann, Major dom großen Generalftabe, als
Bats. Kommandeur in dad 8. Dftpreuß. Inf. Regt.
Nr. 45,
v. Pachelbl-Gehag, Rittm. A la suite des 2. Pomm.
Ulan. Regtd. Nr. 9 und vom Nebenetat de3 großen
Generaljtabes, unter Beförderung zum Major und
unter Ueberweifung zum großen Seneralftabe, in ben
Generaljtab der Armee,
Schr. dv. Freytag-Loringhoven, Hauptm. und Komp.
Chef vom ren. Regt. Kronprinz Friedrich Wilhelm
(2. Schlef.) Nr. 11, unter Beförderung zum Major,
vorläufig ohne Patent und unter Stellung & la suite
des Generalftabes der Armee, in den Nebenetat des
großen Generalſtabes, — verjeßt.
Er
2971
vd. Langenthal, Pr. Lt. vom ren. Negt. Kronprinz
Friedrich Wilhelm (2. Schleſ.) Nr. 11, zum Hauptm.
und Komp. Chef befördert.
Gündell, Major vom großen Generalftabe, als Bats.
Kommandeur in das 5. Bad. nf. Negt. Nr. 113
verjeßt.
Didhuth, Hauptm. ımd Komp. Chef vom 6. Pomm.
Inf. Negt. Nr. 49, unter Ueberweilung zum großen
Generaljtabe, in den Generaljtab der Armee zurüd:
verſetzt.
v. Breitenbach, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 140,
unter Beförderung zum Hauptm. und Komp. Chef,
in das 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49,
Ulrich, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt.
Nr. 135, unter Verleihung des Charakters ala
Major, als aggregirt zum Inf. Regt. Nr. 173, —
verjeßt.
Leo, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 135, zum Hauptm.
und Komp. Chef befördert.
Bon den zur Dienftleiftung bei dem Kriegs—
minifterium fommandirten Offizieren find in
das Kriegsminiſterium verjeßt:
Stumpff, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt.
Kaiſer Wilhelm (2. Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116,
Kühne, Hauptm. à la suite der Feldart. Schießichule,
v. Grolman, Rittm. A la suite des 1. Großherzogl.
Heſſ. Drag. Regts. (Garde-Drag. Regts.) Nr. 23,
biejer ald Hauptm.,
Beuther, Hauptm. A la suite des Pion. Bats.
Nr. 17,
Hahn, Hauptm. à la suite des Leib-Gren.Regts.
König Friedrih Wilhelm III. (1. Brandenburg.)
Nr. 8.
Verſetzt jind:
Kraehe, Hauptm. vom nf. Regt. Graf Tauengien
von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20 und
fommandirt zur Dienftleiftung bei dem großen
Generaljtabe, unter Stellung ä la suite des Regts.,
in den Nebenetat deö großen Generaljtabes,
Dürr, Hauptm. vom 2. Bad. Gren. Regt. Kaijer
Wilhelm I. Nr. 110, ald Komp. Chef in das Gren.
Negt. Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Wejtpreuf.)
Nr. 6,
Sonntag, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt.
Nr. 135, in dad 2. Naffau. Inf. Regt. Nr. 88,
v. Jahmann, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf.
Negt. Graf Barfuß (4. Weitfäl.) Nr. 17, in das
Großherzogl. Medienburg. Fü. Negt. Nr. 90,
Baron, Pr. Lt. vom nf. Regt. Nr. 172, unter Be-
förderung zum Hauptm. und Komp. Chef, in das
Inf. Regt. Graf Barfuß (4. Weftfäl.) Nr. 17,
v. Bötticher, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf Schwerin
(3. Bomm.) Nr. 14, in das nf. Regt. General:
Feldmarſchall Prinz Friedrih Karl von Preußen
(8. Brandenburg.) Nr, 64;
1897 — Militär: Wodenblatt — Wr. 112
2972
die Sel. 2t3.:
Krofta vom ren. Regt. König Friedrih Wilhelm 1.
(2. Ditpreuß.) Nr. 3, in dad nf. Regt. von Boyen
(5. Oftpreuß.) Nr. 41,
Michaelis vom 8. Dftpreuß. Inf. Negt. Nr. 45, in
dad 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66,
Feiber vom 6. Rhein. nf. Negt. Nr. 68, in das
Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braun—
ſchweig (Dftfriej.) Nr. 78,
b. Devivere vom 1. Hannod. Inf. Regt. Nr. 74, in
das Inf. Negt. Nr. 151,
Schr. Teuffel dv. Birkenjee vom 2. Hanſeat. Inf,
Negt. Nr. 76, in dad 3. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 62,
Claus vom 2. Bad. Gren. Regt. Kaiſer Wilhelm 1.
Nr. 110, in das nf. Regt. von Grolman (1. Pojen.)
Nr. 18,
dv. Bejjer vom 1. Großherzogl. Heſſ. Inf. (Leib—
garde-) Negt. Nr. 115, kommandirt zur Dienft-
leiftung bei dem 1. Großherzogl. Heil. Drag. Regt.
(Garde-Drag. Regt.) Nr. 23, in diejes Megt.,
Weſtphal vom nf. Regt. Nr. 149, in das Garde
Train⸗ Bat.
v. Goetze, Hauptm. vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 62,
Großmann, Hauptm. vom nf. Regt. Kaiſer Wil-
beim (2, Großherzogl. Heſſ.) Nr. 116, — zu
Komp. Chefs ernannt.
Goldmann, Pr. Lt. vom Großherzogl. Mecklenburg.
Füf. Regt. Nr. 90, zum überzähl. Hauptm. befördert.
Hantelmann, Major 3. D. und Bezirksoffizier vom
Landw. Bezirk Rybnik, zum Landw. Bezirk Ratibor
verſetzt.
Ed, Hauptm. z. D., zuletzt Komp. Chef im Garde:
Fußart. Negt., zum Bezirlksoffizier bei dem Landw.
Bezirl IV Berlin,
Krap, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt.
Nr. 156, unter Stellung zur Disp. mit Penfton,
zum Bezirlsoffizier bei dem Landw. Bezirk Kattowih,
— ernannt.
Jahn, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 157, unter Be
förderung zum Hauptm. und Komp. Chef, in das
Inf. Regt. Nr. 156 verjet.
Kommandirt find:
Schmidt, Königl. Sächſ. Pr. Lt. vom 4. Sächſ. Inf
Regt. Nr. 103, als Inſp. Offizier zur Kriegsſchule
in Hannover;
die Set. Lits.:
v. Szymonski vom 1. Hannod. Inf. Regt. Nr. 74,
vom 1. Januar 1898 ab auf ein Jahr zur Dienſt
leiftung bei dem Feldart. Regt. von Peuder (Schlei.)
Nr. 6,
v. Lettow- Vorbed (Amd) vom Füſ. Negt. von
Gersdorff (Heſſ.) Nr. 80, vom 18. Januar 1898
ab auf ſechs Monate zur Dienftleiftung bei ber
Schloßgarde-Hlomp.,
Kauffmann vom Heſſ. Yäger + Bat. Nr. 11, dom
3. Januar 1898 ab auf ein Jahr zur Gefandticaft
in Brüffel,
2978
Richter von der Mei. des Inf. Regts. Nr. 129,
früher in dieſem Regt, vom 1. Sanuar 1898 ab
auf ein Jahr zur Dientleiftung bei dem Inf. Regt.
von Boyen (5. Djtpreuß.) Nr. 41.
Verjegt jind und zwar mit dem 3. Januar 1898:
die Hauptleute:
Krüger-Belthujen, & la suite bes Inf. Regts.
von Hom (3. Rhein.) Nr. 29 und Lehrer bei der
Kriegsichule in Hannover, ald Komp. Chef in das
Inf. Regt. Freiherr Hiller von Gaertringen (4. Poſen.)
Nr. 59,
Pietſch, Komp. Chef vom nf. Regt. Prinz Friedrich
der Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15, unter Stellung
à la suite des Regts., ald Lehrer zur Kriegsſchule
in Hannover,
Schnakenburg, Komp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 136,
in dad Inf. Regt. Prinz Friedricd der Niederlande
(2. Weftfäl.) Nr. 15,
Braß, à la suite des nf. Regts. Vogel von Falden-
ftein (7. Weſtfäl.) Nr. 56 und Lehrer bei der Kriegs—
ſchule in Hannover, als Komp. Chef in das nf.
Regt. Nr. 186,
zur Nedden, Komp. Chef vom 1. Hanjeat. Inf. Regt.
Nr. 75, unter Stellung & la suite des Regts., als
Lehrer zur Kriegsſchule in Hannover.
Struben, Hauptm. vom 1. Hanjeat. Inf. Regt. Nr. 75,
mit dem 3. Januar 1898 zum Komp. Chef ernannt.
Stieler, Sek. Lt. vom 2. Naffau. Inf. Negt. Nr, 88,
von dem Kommando ald Erzieher bei dem Kadetten—
bauje in Bensberg entbunden.
Beitphal, Sek. Lt. vom Eolberg. Gren. Negt. Graf
Öneijenau (2. Pomm.) Nr. 9, als Erzieher zum
Kudettenhauje in Bensberg tommandirt.
Eylau, Sek. Lt. vom Grofherzogl. Medlenburg. Füſ.
Regt. Nr. 90, von dem Kommando bei der Unteroff.
Schule in Potsdam entbunden.
datken, Set. Lt. vom nf. Negt. Graf Barfuß
(4. Weſtfäl.) Nr. 17, als Komp. Offizier zur Unteroff.
Schule in Potsdam,
dv. Sodenjtern, Pr. Lt. vom nf. Hegt. von Wittid)
(3. Heſſ.) Nr. 83, als Affift. zur Inf. Schießſchule,
— fommandirt.
Kloer, Pr. Lt. vom 2. Thüring. Inf. Negt. Nr. 32,
mit Ende Dezember d. 38. von dem Kommando zur
Dienftleijtung bei den techniſchen Inſtituten ent»
bunden.
Glum, Set. Lt. vom Niederrhein. Füſ. Negt. Nr. 39,
vom 1. Januar bis Ende September 1898 zur
Dienftleiftung bei den technijchen Inſtituten font
manbdirt.
Bernig, Major & la suite des Drag. Regts. Prinz
Albrecht von Preußen (Litthau) Nr. 1 und Direltor
der Kav. Unterofj. Schule im Militär-Reitinjtitut,
mit der Führung des Lıtthau. Ulan. Regts. Nr. 12,
unter Stellung & la suite defielben, beauftragt.
1897 — Rititar-Wogenbiett — Nr. 2
2974
v. Seeler, Major & la suite des 1. Großherzogl.
Dredienburg, rag. Regis. Nr. 17 und Lehrer bei
dem Militär-Reitinftitut, unter Belafjung & la suite
des Regtd., zum Direltor der Kav. Unteroff. Schule
in dem gedachten Injtitut ernannt.
v. Bülow, Rittm. und Esladr. Chef vom 2. Brandenburg.
Ulan. Regt. Nr. 11, unter Stellung & la suite bes
Regts. ald Lehrer zum Militär-Neitinftitut,
Müller, Rittm. vom Ulan. Regt. Kaiſer Alerander III.
von Rußland (Wejtpreuf.) Nr. 1, unter Entbindung
von dem Kommando als Udjutant bei der 34. Kav.
Brig, als Eskadr. Chef in das 2. Brandenburg.
Ulan. Regt. Nr. 11, — verjegt.
Graf v. Schmettow, Pr. Lt. vom 1. Leib- Huf, Regt.
Nr. 1, als Adjutant zur 84. Kav. Brig. lom—
manbdirt.
Verſetzt find:
Graf v. Kanitz, Nittm. vom 2. Pomm. Ulen. Regt.
Nr. 9, als Eskadr. Chef in das Garde-Kür. Regt.,
v. Schleußner, Rittm. vom Kür, Negt. Graf Wrangel
(Oſtpreuß.) Nr. 3, als Eskadr. Chef in das Illan.
Negt. Graf zu Dohna (Djtpreuß.) Nr. 8,
v. Simon, Br. Lt. vom 2. Hannov. Drag. Regt.
Nr. 16, in dad Drag. Negt. König Albert von
Sadjen (Dftpreuß.) Nr. 10,
v, Mörner, Self. Lt. vom Kür. Negt. Kaiſer Nilolaus 1.
von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6, in das Leib:
Garde⸗Huſ. Regt.,
v. Walde-Shuldt, Sek. Lt. vom 2, Brandenburg.
Ulan. Regt. Nr. 11, in das Ulan. Regt. Hennigs
von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16.
Behr. v. Edhardtitein, Sek. Lt. a la suite ded Kür.
Regts. Kaiſer Nikolaus I von Rußland (Brandenburg.)
Nr. 6, in das Regt. wiedereinrangirt.
Stern, Gen. Major und Kommandeur der 11. Feldart.
Brig, zum Inſpekteur der techniſchen Inſtitute im
Kriegdminifterium,
Schede, Oberft und Kommandeur des Feldart. Regts.
Nr. 33, unter Stellung & la suite des Negts,,
zum Stommandeur der 11. Feldart. Brig,
Tilleifen, Oberſt und etatsmäß. Stabsoffizier des
2. Rhein. Feldart. Negts. Nr. 23, zum Kommandeur
des Feldart. Negtd. Nr. 33, — ernannt.
Roehl, Oberftlt. und Abtheil. Kommandeur vom Feld—
art. Negt. Nr. 34, als etatsmäß. Stabsoffizier in
dad 2. Rhein. Feldart. Regt. Nr. 23 verjept.
Bordenhagen, Hauptm, vom Feldart. Negt. Nr. 34,
unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne
Patent, zum Kommandeur der reitenden Abtheilung
diejed Regts. ernannt.
Schultze, Hauptm., bisher Battr, Chef, vom Feldart.
Negt. Nr. 33, in das Feldart, Regt. Nr. 34
verſetzt.
v. Sucro, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. Nr. 33, zum
Hauptm. und Battr. Che, vorläufig ohne Patent,
befördert.
Zu Hauptleuten und Battr. Chefs, vorläufig
ohne Patent, find befördert:
Schr. dv. Puttkamer, Pr. Lt. vom Feldart. Regt.
von Podbielsti (Niederichlei.) Nr. 5,
Hecht, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. Nr. 35,
db. Freeden, Pr. Lt. von der Teldart. Schiehfchule,
diefer unter Verſetzung in das Feldart. Regt. Nr. 31.
Nogge, Pr. 2. & la suite des Feldart. Regts.
Prinz-Regent Luitpold von Bayern (Magdeburg.)
Nr. 4 und Direktions-Aſſiſt. bei den techniichen
Inftituten, zum Hauptm., vorläufig ohne Patent,
befördert.
Brauer, Königl. Württemberg. Pr. Lt., bisher im
2. Württemberg. Feldart. Negt. Nr. 29 Prinz
Negent Quitpold von Bayern, fommandirt nad)
Preußen, dem Feldart. Negt. Prinz-Regent Luitpold
von Bayern (Magdeburg) Nr. 4 zugetheilt.
v. Mayer, Set. Lt. vom Hell. Feldart. Negt. Nr. 11,
vom 1. Januar k. Is. ab auf ein Jahr zur Dienit-
leiftung bei dem 1. Hannov. Drag. Regt. Nr. 9,
Hamann, Se. Lt. vom Thüring. Feldart. Regt.
Nr. 19, unter Entbindung von dem Kommando
zur Dienftleiftung bei dem Fußart. Regt. Ende
(Magdeburg.) Nr. 4, auf ein Fahr zur Dienft-
leiftung bei dem 7. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96, —
fommanbirt.
Schmitt, Pr. Lt. vom Feldart. Regt. von Clauſewitz
(Oberfchlef.) Nr. 21, von dem Kommando als Alfıft.
bei der Art. Prüfungskommiſſion entbunden.
Biehe, Pr. Lt. vom Feldart. Negt. Nr. 33, al
Aſſiſt. zur Urt. Prüfungskommiſſion fommandirt.
Caſtendyck, Oberſt à la suite des Fußart. Negts.
Nr. 10 und Inſpelteur der 83. Art. Depot:Anip.,
vom 1. Januar 1898 ab zur Dienftleiftung bei dem
Kriegsminifterium lommandirt.
Herrmann, Major vom Hannov. Pion. Bat. Nr. 10,
zum Kommandeur des Pion. Bats. Nr. 20 ernannt.
Fellinger, Major vom Hell. Pion. Bat. Nr. 11,
unter Verleihung eines Patents feiner Charge in
eine Stabsoffizierftelle eingerüdt.
Nicolai, Pr. Lt. vom Schleswig-Holftein. Pion. Bat.
Nr. 9, zum Hauptm. und Komp. Chef,
Knoch, Pr. Lt. vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
unter Verſetzung in die 2. Ingen. Infp., zum
Hauptm., — befördert.
Berjept find:
die Hauptleute:
Schr. v. Schrötter von der 2. Ingen. Infp., in
das Hannov. Pion. Bat. Nr. 10,
Willmeroth, Komp. Chef vom Schleswig-Holftein.
Pion. Bat. Nr. 9, in die 3. Ingen. Inſp.,
Rhenius, à la suite der 3. ungen. Inſp., unter
Entbindung von der Stellung als Lehrer bei der
Kriegsichule in Hannover, zum 3. Januar k. Js. in
das Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
1897 — Militär-Wodenblatt — Mr. 112
Morgenftern vom Pion. Bat. Nr. 15, umter Stellung
à la suite de Bats, mit dem 8. Januar E. Is
ald Lehrer zur Kriegsſchule in Hannover,
Buſch, & la suite der 3. Ingen. Inſp. unter Ent:
bindung von der Stellung ald Lehrer bei ber
Kriegsichule in Metz, zum 15. Januar k. 8. in die
1. Ingen. Inſp.;
die Br. Lts.:
Metzke vom Pion. Bat. Nr. 17, unter Stellung
ä la suite des Bats., mit dem 15. Januar E. Is
als Lehrer zur Kriegsſchule in Metz,
Tilmann vom Hefj. Pion. Bat. Nr. 11, unter Ent-
bindung von dem Kommando als Adjutant bei der
2. Pion. Inip., in das Rhein. Pion. Bat. Nr. 8,
v. Goedede vom Württemberg. Pion. Bat. Rr. 13,
unter Entbindung bon dem Kommando nad Würt-
temberg, in das Pion. Bat. Nr. 15.
Muth, Pr. Lt. vom Pion. Bat. von Rauch (Branden⸗
burg.) Nr. 3, als Adjutant zur 2. Pion. Infp.,
Herper, Sel. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 15, nad
Württemberg, behufs Verwendung im Württemberg.
Pion. Bat. Nr. 18, — lommandirt.
Koehler, Hauptm. und Komp. Chef vom Eijenbahn:
Negt. Nr. 1, ein Patent jeiner Charge verliehen,
Kühl, Sek. Lt. vom Eifenbafn-Regt. Nr. 3, zum Pr.
Lt. vorläufig ohne Patent, befördert.
Schulze, Pr. Lt. vom Eifenbahn:Regt. Nr. 3, in die
3. Ingen. Inſp.,
Hausding, Sek. Lt. vom Bad. Pion. Bat. Nr. 14,
in das Eijenbahn-Regt. Nr. 3, — verjegt.
Madlung, Hauptm. & la suite de Garde-Train—
Bats. und Erfter Traindepotoffizier bei der Train
depot⸗Inſp., bis auf Weiteres zur Dienftleiftung bei
dem Kriegsminiſterium kommandirt.
Rindfleiſch, Sek. Lt. à la suite des Inf. Regts
bon der Marwitz (8. Bomm.) Nr. 61 und kom—
mandirt zur Dienftleiftung als Zweiter Offizier bei
dem ZTraindepot des J. Armeelorps, zum weiten
Offizier dieſes Traindepot3 ernannt.
Öronert, Zeug-Pr. Lt. vom Urt. Depot Neubreiſach,
Grunomw, Zeug Pr. Lt. vom Art. Depot in Poſen,
— zu Beug-Hauptleuten,
Henlel, Zeug-Lt. von der Art. Werlſtatt in Deup,
zum Beug:Pr. 2t.,
Strauß, Zeugfeldw. vom Art. Depot Spandau,
Schwerdtfeger, Zeugfeldw. vom Art. Depot Jüter-
bog, — zu Zeug-Lts. — befördert.
Menten, Feuerwertält. von der Oberfeuerwerter-Scule,
zum Feuerwerlks⸗Pr. Lt.,
John, Oberfeuerwerker vom Bad. Fußart. Negt. Nr. 14,
zum Feuerwerlslt, — befördert.
dv. Wolffersdorff, Major und Mitglied des Be
Heidungsamtes des IV. Armeelorps, unter Verleihung
eine8 Patents jeiner Charge, zum Stabsoffizier des
Velleidungsamtes des X. Arnieekorps ernannt.
2977
ad — Mititäe-Wagenblatt — Re. 218
298
Liebach, Hauptm. und Komp. Chef vom nf. Regt. | Volkmann, charakterif. Port. Fähnr. vom Niederrhein.
Nr. 131, unter Stellung ä la suite des Regts.,
auf fechs Monate zur Dienſtleiſtung bei dem Be—
tleidungsamte des IV. Armeekorps fommanbdirt.
Pohl, Hauptm. von demſelben Regt., zum Komp. Chef
ernannt.
Befördert jind:
a. zu Set. 2t8.:
die Bort. Fähnriche:
von Dobbeler vom nf. Negt. von Voigts-Rhetz
(3. Hannob.) Nr. 79,
v. Collas vom 1. Großherzogl. Heil. Inf. (Leibgarde:)
Regt. Nr. 115,
Dieb vom Huf. Negt. König Humbert von Stalien
(1. Hefl.) Nr. 13,
Badjad vom nf. NRegt. Nr. 130,
Rocttelen vom Für, Regt. Herzog Ariedrid Eugen
von Württemberg (Weftpreuß.) Nr. 5;
b. zu Port. Fähnriden:
v. Behr, Unteroff. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß,
v. Yelow, charakteriſ. Port. Fähnr. vom Garde Fül.
Negt.,
dv. Demwiß gen. vd. Krebs, Unteroff.
Negt. zu Fuß,
v. Kaldjtein, Unteroff. vom Königin Elifabeth Garde:
Gren. Regt. Nr. 3;
die Unteroffiziere:
Scheuermann vom Füj. Regt. Graf Roon (Ditpreup.)
Nr. 33,
Schoepplenberg, Dietrich dom 8, Oſtpreuß. Inf.
Regt. Nr. 45,
Gamble vom Oſtpreuß. Train-Bat. Nr. 1,
Bever vom Goldberg. Gren. Negt. Graf Gneijenau
(2. Bomm.) Nr. 9,
Hoppe vom Pomm. Füſ. Regt. Nr. 34,
Klawitter vom nf. Regt. Nr. 129,
Bender vom nf. Regt. Wr. 149,
Strauß vom Gren. Negt. Prinz Carl von Preußen
(2. Brandenburg.) Wr. 12,
Mattheus vom Inf. Negt. von Stülpnagel (5. Branden—
burg.) Nr. 48,
dv. Kobylinski vom Kür. Regt. Kaifer Nitolaus 1.
von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6,
Müller, cherakterij. Port. Fähnr. vom Magdeburg.
Fü. Negt. Nr. 36,
v. Krofigf, Unteroff. vom lan. Regt. Hennigd von
Treffenjeld (Altmärk.) Nr. 16;
die Unteroffiziere:
Franke vom ren. Regt. Graf Kleiſt von Nollendori
{1. ®ejtpreuß.) Nr. 6,
v. Garnier vom Gren. Regt. König Friedrid Wilhelm 11.
(1. Schleſ.) Nr. 10,
Bötticher vom 4. Niederjchlei. Auf. Negt. Nr. 51,
Pupke vom 3. Oberſchleſ. Inf. Regt. Nr. 62,
Ballhauſen vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt. Wr. 63,
Rubel vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3 . Weitfäl.)
Nr. 16,
von 3. Garde-
Füſ. Regt. Nr. 39,
v. Rotberg, Unteroff. bom nf. Regt. Nr. 158,
' Schulz: Briefen, Stenger, Jaeſche, Koppe, Unter:
offiziere vom nf. Negt. Nr. 159,
v. Heſſe-Heſſenburg, Unteroff. vom Huf. Regt.
Kaiſer Nifolaus IL von Rußland (1. Weſtfäl.) Nr. 8,
v. Kamptz, Unteroff. vom 2. Weftfäl. Feldart. Negt.
Nr. 22,
v. Weltzien, Unteroff. vom Großberzogl. Mecklenburg.
Gren. Regt. Nr. 89,
MWilberg, Unteroff. vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32,
Wrede, charafterif. Port. Fähnt,,
Lange, Unteroff., — vom 1. Heſſ. Inf. Regt. Nr. 81,
Bechtel, Unteroff. vom 1. Naſſau. Inf. Regt. Nr. 87,
Schellenberg, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 166,
Giersberg, harakterif. Port. Fähnr. vom Huf. Regt.
König Humbert von Italien (1. Hei.) Nr. 13,
Adermann, Unterofi. vom nf. Regt. Nr. 137,
Hehe, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 130,
v. Bonin, d. Blejjen, Oberjäger vom Garbe-Fäger:Bat.,
Grünewald, Oberjäger vom Pomm. Jäger-Bat. Rr. 2,
Schr. v. Neibnig, Oberjäger vom 2. Schleſ. Jäger—
Bat. Nr. 6,
Reith, Dberjäger vom Großherzogl.
YFäger-Bat. Nr. 14,
Braune, charakterif. Port. Fühnr. vom Rhein. Fußart.
Regt. Nr. 8,
Preuß, Unteroff. vom Fußart. Regt. Wr. 15.
Mecklenburg.
v. Heyden, Sek. Lt. vom Leib-Garde-Huj. Regt., à la
suite des Regts. geſtellt.
Drogand, Oberſtlt. z. D. und Kommandeur des
Landw. Bezirls Braunsberg, in gleicher Eigenſchaft
zum Landw. Bezirk Königsberg verſetzt.
Kelch, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier bei dem
Landw. Bezirk Inowrazlaw, der Charakter als
Major verliehen.
Iffland, Set. Lt. vom 2. Pomm. Feldart. Regt.
Nr. 17,
Frhr. v. Bodenhauſen, Sel. Lt. vom Kür. Regt.
Kaiſer Nikolaus I. von Rußland (Brandenburg.)
Nr. 6, — A la suite der betreff. Regtr. geſtellt.
v. Zerboni di Epojetti, Hauptm. 3. D. und Be
zirtsoffizier bei dem Landw. Bezirt Glatz, der Cha—
after ald Major verliehen.
v. Arnim, Set. Lt. à la suite des Weitfäl. Ulan.
Regts. Nr. 5, in das Regt. wiedereinrangirt.
dv. Voigt, Port. Fähnr. vom 2. Weftiäl. Huſ. Regt.
Nr. 11, in das Huf. Negt. Fürft Blücher von
Bahljtatt (Pomm.) Nr. 5 verfeßt.
v. Lahrbuſch, Pr. Lt. 3. D. und Bezirksoffizier bei
dem Landw. Bezirt Wismar, der Charakter als
Hauptm. verliehen.
Graf dv. Baudifjin, Pr. Lt. vom Auf. Regt. von
Manitein (Schledwig.) Nr. 84,
v. Schöning, Sel. &. vom lan. Negt. von Schmidt
(1. Bomm.) Nr. 4, — A la suite der betreff.
Kegtr. geitellt,
2979
Bartenwerfer, Bizefeldw. vom Pion, Bat. Nr. 18,
zum Port. Fähnr. ernamnt.
». Ditrowsfi, Hauptm. vom Colberg. Gren. Negt.
Graf Gneifenau (2. Pomm.) Nr. 9, unter Ent-
bindung von dem Kommando als Adjutant bei der
19. Dio., dem Regt. aggregirt.
Schr. v. Krane, Rittm. und Esladr. Ehei vom für.
Negt. von Driefen (Weitfäl.) Nr. 4, als Adjutant
zur 19. Div. kommandirt.
Kiel, den 15. Dezember 1897.
v. Chelius, Nittm. und Gsladr. Chef vom Xeib:
Garde-Huſ. Regt., als Hauptm, dem Generaljtabe
der Armee aggregirt und zur Dienftleiftung bei dem
Generalitabe der Garde-Kav. Div. kommandirt.
Clifford Kocq v. Breugel, Major à la suite des
1. Leib Huf. Regis Nr. 1, unter Entbindung von
dem Verhältniß als perjönlicher Adjutant des Prinzen
Heinrich von Preußen Königliche Hoheit, als Eskadr.
Chef in das Leib-Garde-Huf. Negt. veriebt.
v. Kleift, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. Garde
Negt. zu Fuß, zur Dienitleiftung ald Generalitabs-
offizier zur 1. Garde-Inf. Div. fommandirt,
In der Gendarmerie
Neues Palais, den 14. Dezember 1897.
Graf Drofte zu Vifchering v. Neſſelrode-Reichen—
ftein, Rittm. a. D., zuleßt Kommandeur der Yeibs
Esladr. vom Regt. der Gardes du Corps, als Hauptm.
in der 8. Gend. Brig. angeltellt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im aftiven Heere
Neues Palais, den 14. Dezember 1897.
Baron, Gen. Major und Kommandeur der 20. nf.
Drig., in Genehmigung feines Abſchiedsgeſuches, mit
Penſion und dem Charakter ald Gen. Lt,
Giſevius, Gen. Major und Anipelteur der techniſchen
Anititute im Striegäminifterium, in Genehmigung
jeines Abjchiedsgejuches mit Penſion, — zur Disp.
geitellt.
Eggers, Self. St. vom Ulan. Regt. Graf zu Dohna
(Dftpreuß.) Nr. 8, ausgeſchieden und zu den Wei.
Offizieren des Regts. übergetreten.
v. Sceffer, Oberſt und Kommandeur des Litthau.
Ulan. Regts. Nr. 12, mit Benfion und der Regts.
Uniform,
v. Tihirihly, Rittm. und Eskadr. Chef vom Ulan.
Regt. Graf zu Dohna (Dftpreuf.) Nr. 8, mit Pen—
ſion und ber Uniform des Huf. Regts. von Schill
(1. Schleſ.) Nr. 4, — der Abſchied bewilligt.
Amerlan, Oberft 5. D., unter Entbindung von der
Stellung ald Kommandeur des Landw. Bezirls
Königsberg und unter Ertheilung der Erlaubniß
zum Tragen der Uniform des Magdeburg. Füf.
Negts. Nr. 36, in Die Kategorie der mit Penfion
verabſchiedeten Offiziere zurüdverjept.
1897 — Rilitär- Wochenblatt — %r. 112
2980
v. Hupleben, Major z. D., unter Entbindung von
der Stellung als Bezirläoffizier bei dem Landın.
Bezirk IV Berlin und Ertheilung der Ausficht auf
Anjtellung im Eivildienft, mit jeiner Penſion und
der Uniform des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94
(Großherzog von Sachſen) der Abjchied bewilligt.
Naven, Sek. Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72,
ausgejchieden und zu den Mei. Offizieren des Regts
übergetreten.
Quentin, Hauptm. und Komp. Chef vom Gren. Rent.
Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weitpreuf.) Nr. 6, mit
Benfion und der Regts. Uniform,
Burger, Pr. Lt. vom nf. Regt. Graf Kirchbach
(1. Niederichlei.) Nr. 46, mit Penſion nebſt Aussicht
anf Anjtellung im Eivildienjt und der Armee: Uniform,
Schr. v. Zedlig u. Neulich, Pr. Lt. & la suite
des 2. Leib-Huj. Regts. Kaiſerin Nr. 2,
Nichter, Hauptm. 3. D., unter Entbindung von der
Stellung als Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezt
NRawitih und unter Ertheilung der Ausſicht auf
Anftellung im Givildienft, mit feiner Penſion und
der Uniform des 4. Niederichlei. Inf. Regts. Nr. 51,
— der Abſchied bewilligt.
Mayerhaujer, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 154,
zur Rei. entlaffen.
v. Maubeuge, Br. Lt. vom Gren. Regt. König
Friedrich Wilhelm 11. (1. Schleſ.) Nr. 10, mit
Penſion, der Ausjicht auf Anstellung in der Gen:
darmerie und der Nrmee-Uniform,
Schloenbach, Hauptm. und Komp. Chef vom 3. Ober:
ichlef. Inf. Regt. Nr. 62, mit Penſion nebſt Ausſicht
auf Anftellung im ivildienft und der Uniform de
Inf. Regts. Graf Barfuß (4. Weitfäl.) Nr. 17, —
der Abſchied bewilligt.
Grütering, Port. Zähne. vom Feldart. Negt. von
Holgendorff (1. Rhein.) Nr. 8, zur Rei. entlaffen.
Kühne, Br. Lt. vom Inf. Regt. von Manſtein
(Schleswig.) Nr. 84, mit PBenfion,
v. Koenig, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Nafjau.
Inf. Negt. Nr. 88, mit Penſion, dem Charakter als
Major und der Regts. Uniform, — der Abſchied
bewilligt.
Strebe, Se. Lt. A la suite des 7. Bad. Inf. Regts.
Nr. 142,
Frhr. v. Mündhaufen, Pr. Li. vom 1. Bad. Feld:
art. Regt. Nr. 14, — ausgeschieden und zu den
Reſ. Offizieren der betreff. Negtr. übergetreten.
Bogt, Port. Fähne. vom 2. Bad. Gren. Regt. Kaijer
Wilhelm 1. Nr. 110, zur Re. entlajjen.
v. Ebmeyer, Major und Bats. Kommandeur vom
5. Bad. Inf. Negt. Nr. 113, mit Penſion und der
Uniform des Inf. Regts. Herzog Friedrid Wilhelm
von Braunſchweig (Ditfriel.) Nr. 78,
Fouquet, Pr. Lt. vom Inf. Negt. Nr. 136, mit
Penſion nebſt Ausficht auf Anjtellung im Civildienft
und der Armee-Uniiorm,
Nonne, Major aggreg. dem nf. Regt. Nr. 173, mit
Benfion und der Uniform des 6. Thüring. Inf.
Regts. Wr, 95, — der Abſchied bewilligt.
2981
v. Borde, Hauptm. und Battr, Chef vom Feldart.
Negt. Nr. 35, in Genehmigung feines Mbjchieds-
gefuches mit Penfion und der Uniform des 1. Garde:
Feldart. Regts. zur Diep. geitellt.
Schmidt, Sek. Lt. vom Lauenburg. Jäger-Bat. Nr. 9,
der Abichied bewilligt.
Heldt, Feuerwerks-Pr. Lt. von der Geſchoßfabrik in
Siegburg, als halbinvalide mit Penfion nebit Ausficht
auf Anjtellung im Civildienjt ausgeichieden und zur
Landw. 2. Aufgebot3 des Feuerwerts-Offizierlorps
übergetveten.
Prümers, Port. Fähnr. vom Garde-Pion. Bat., zur
Rei. entlafjen.
Niegih, Major umd Kommandeur des Pion. Bats.
Nr. 20, mit Penfion und feiner bisherigen Uniform,
Chorus, Major und Stabsoffizier beim Belleidungs-
amt des X. Armeeforps, mit Penſion nebſt Ausjicht
auf Anftellung im Givildienft und feiner bisherigen
Uniform,
1897 — Nilitär-Modenblatt — Nr. 112
2982
Julius, Beughauptm. von der 4. Art. Depot-Inſp.,
Dingel, Zeughauptm. von der Munitionsfabrit in
Spandau, — mit Penſion und ihrer biöherigen Unis
form, — der Abſchied bemilligt.
Wehmeyer, Oberftlt. a. D., zulcht Kommandeur bes
Landw. Bezirls Mühlhaufen i. Thür, unter Er:
theilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der
Uniform des 2. Thüring. Inf. Regts. Nr. 32, in die
Kategorie der mit Penſion zur Disp. ftehenden
Offiziere zurüdverjeßt.
In der Gendarmerie
Neues Palais, den 14. Dezember 1897.
Sembad, Dberitlt. von der 8. Gend. Brig, mit
Penſion und der Uniform des Kür. Regts. Graf
Geßler (Rhein.) Nr. 8 der Abichied bewilligt.
Woſchée, pen. Oberwadhtm., biäher in der 1. Gend.
Brig., der Charakter ald Sef. Lt. verliehen,
Königlich Bayeriſche Armee.
Offiziere, Portepeefühnriche ıc.
A. Eruennungen, Beförderungen und Berfegungen.
Im altiven Heere
Deu 28. Nobember 1897.
Zu Port. Fähnrihen in ihren Truppentheilen
befördert bezw. ernannt:
Brüdner, Unteroff. des 14. Inf. Regts. Hartmann,
Nepf, Unteroff. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm
von Württemberg,
Rumbucher, Bizefelbw. der Reſ., zur Zeit dienjt-
leiftend im 17. Inf. Regt. Orff,
Neuß, Unteroff. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm
von Mürttemberg,
Mentrop, Unteroff. des 2. TrainBats.
Den 3. Dezember 1897.
Schr. v. Sceefried auf Buttenheim, Sek. Li., bisher
a la auite des 14. Inf. Regts. Hartmann, unter
Enthebung vom Kommando zum Auswärtigen Amt,
in das 8. nf. Regt. Pranchh verſetzt.
Den 4. Dezember 1897.
Dengler, Major 5. D., zum Vorſtand des Art. Depots
Ingoljtadt ernannt.
Schr. v. Reitzenſtein, Set. Lt. des 20. Inf. Regts,,
unter Stellung à la suite des genannten Regts,
auf die Dauer eines Jahres beurlaubt.
Den 6. Dezember 1897.
Schmitt, Zeug:Pr. Lt, unter Enthebung vom Kom:
mando zum Kaiſerlichen Art, Depot Ulm, vom Art.
Depot Augsburg zu den Art. Werkjtätten verjegt.
Stürmer, Beugfeldw. von der Inſp. der Fußart., unter
Kommandirung zum Kaiſerlichen Art. Depot Ulm, zum
Beuglt. beim Art. Depot Augsburg befördert.
Den 11. Dezember 1897.
Bedenbauer, Oberftlt. à la suite des 15. Inf. Regts.
König Albert von Sachſen, bisher kommandirt zum
Kriegsminifterium, zum Wbtheil. Chef im Kriegs—
minijterium ernannt.
v. Zwehl, Oberſtlt. bei der Eentralftelle des General:
jtabed, der Rang eines Abtheil, Chefs verliehen.
Nittmann, Major ä la suite des 5. Inf. Negte.
Großherzog Ernſt Ludwig von Heffen und Abjutant
der 3. Div, zum Bats. tommandeur im 3. Inf.
Negt. Prinz Karl von Bayern,
Schröder, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. Jäger—
Bat., unter Stellung ä la suite dieſes Truppentheils,
zum Mdjutanten der 3. Div,
Kanz, Hauptm. vom Generalftabe II. Armeelorps, im
9. Inf. Regt. Wrede,
Sambaber, Hauptm. vom 5. Inf. Regt. Großherzog
Emit Ludwig von Heffen, im 1. Säger-Bat., zu
Komp. Chefs, — ernannt,
Graf dv. Zeh auf Neuhofen, Hauptm. von der Central-
jtelle des Generalftabes, zum Generalitabe 11. Armee—
forps,
Endres, Hauptm. vom 8. Inf. Regt. Prandh, in den
Generalſtab (Eentraljtelle), — verjeßt.
Durch Berfügung bes Kriegsminiſteriums.
Fehr. v. Bodman-Bodman, Sek. Lt. des 12. Inf.
Regts. Prinz Arnulf, zu ſechsmonatlicher Probe:
dienftleiftung zum 2. Ulan. Regt. König fommandirt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
im altiven Heere
Den 4. Dezember 1897.
Erhard, Port. Fähnr. des 1. Inf. Megts. König, zur
Disp. der Erſatzbehörden entlaffen.
Den 6. Dezember 1897.
Ritter v. Renauld Edler v. Kellenbach, Oberſt
und GSeltionschef bei der Inſp. des Ingen. Korps
und der Feitungen,
Behr. v. Oumppenberg: Pöttmeh-Oberbrennberg,
DOberftlt. à la suite des Inf. Leib-Negts.,
Frhr. dv. u. zu der Tann, Rittm. des 2. Ulan. Regts.
König, — mit der geießlichen Penfion und mit der
Erlaubnig zum Tragen der bisherigen Uniform mit
den für Berabjchiedete vorgeſchriebenen Abzeichen,
Zientner, Set. Lt. vom 2. Pion. Bat., mit der gejch-
lien Penfion, — der Abſchied bewiltigt.
Den 11. Dezember 1897.
Schwaabe, Major und Bats. Kommandeur vom 3. Inf.
Negt. Prinz Karl von Bahern,
Nitter, Hauptm. und Komp. Chef vom 9. Inf. Regt.
Wrede, — mit der gejeplichen Penfion und mit der
Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit
den für Verabſchiedete vorgejchriebenen Abzeichen,
der Abſchied bewilligt.
1897 — AUCINDETRRSUREHDRIE: _ m 112
2984
| (. Im en
| Den 9. Dezember 1897.
Dr. Renner, Unterarzt vom 12. Inf. Regt. Prinz
Arnulf, zum Alfift. Arzt 2. Kl. im 22. Inf. Regt.
befördert. ——
Beamte der Ailitär-Verwaltung.
Den 26. November 1897.
Sribius, Pr. Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots und
biöher bei den Art. Wertjtätten vertraggmäßig an:
geitellter Aſſiſt,
Scufter, bisher bei den Art. Werfitätten vertrag:
mäßig angejtellter Zeichner, — zu tehniiden
Aſſiſtenten (mit dem Range der Meifter) dortjelbft
ernannt.
Den 5. Dezember 1897.
Nitter dv. Lehner, Wirkliher Geheimer Kriegsrath
(mit dem Wange der erjten Beamten - « Rangtlafie),
bortragender Nath und Seltionsvorjtand im Kriegs
minifterium, zum 1. Januar 1898 in den erbetenen
Ruheſtand verjept.
KRaiferliche Marine.
Offiziere ıc
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen.
Un Bord S. M. Sirenzerd 1. Klaſſe „Deutichland‘,
Kiel, den 15. Dezember 1897.
dv. Baſſewitz, Kapitänlt., zum Korv. Kapitän,
v. Jahmann, Lt. zur See, zum Kapitänlt,,
Loeſch, Goebel, Unterltd. zur See, zu Lis. zur See,
Homuth, Möhmting, Maihinenellnteringenieure, zu
Majchineningenieuren,
Jaenke, Torpedo-Unteringen., zum Torpedoingen.,
Mannzen, Majchinen-Unteringen., zum Majchineningen.,
Ederlein, Krug, Prüfer, Eichſtädt, Grühn,
Voigt, Jobſt, Hoffmann, Voegele, Ober—
maſchiniſten, zu überzähl. Maſchinen-Unteringenieuren,
— befördert.
Ballauf, Schmidt, Dietrich, Mattern, Striepe,
Jehle, Wundrack, Arnold, Scharfenberg, über:
zähl. Maſchinen-Unteringenieure, rücken nah Maß—
gabe des Etats in offene Etatsſtellen ihrer Charge ein.
Wiegand, Vizemaſchiniſt der Seewehr im Landw.
Bezirk II Caſſel, zum Maſchinen-Unteringen. der
Seewehr 1. Aufgebots,
Molſen, Fraſch, Ingen. Aſpir. im Yandw. Bezirk
Hamburg bezw. Straßburg i. E, zu Maſchinenbau—
Unteringenieuren der Re].,
Simon, Lehmann, Steen, Bizefeldw. der Ne. im
Landw. Bezirk Ludwigshafen a. Rh. bezw. Bromberg
und Kiel, zu Set. Lts. der Reſ. der Marine: nf,
— befördert.
Heinymann, Korv. Kapitän, mit der gefeglichen Penſion
zur Disp. geftellt und gleichzeitig zum Hülfsarbeiter
bei dem Kommando der Marineftation der Norbdier
ernannt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
An Bord ©. M. renzers 1. Hlafle „Deutfchland“,
Kiel, den 15. Dezember 1897.
Paude, Korv. Kapitän, mit der gejeßlichen Penſion
der Abſchied bewilligt.
Schulz, Set. Lt. der Marine-nf, auf fein Gejud
ausgejhieden und zu den Offizieren der Ref. der
Marine-Inf. übergetreten.
0. Im Sanitätslorps.
An Bord S. M. Sirenzers 1. Rafſe „Deutſchland“,
Stiel, dem 15. Dezember 1897.
Rohde, bisher Könige. Sächſ. Alfift. Arzt 1. Kl. der
Reſ. im Landw. Bezirk Leipzig, im aktiven Marine
Sanitätsforp® und zwar ald Marine-Affift. Arzt
1. Kl. angejtellt.
Dr. Schmidt, Marine-Unterarzt, zum Marine-Ajfiit.
Arzt 2. SU. befördert.
Dr. Reid), Marine-Stabsarzt, vom 1. Januar 1898 ab
auf ein Kahr, unter Stellung & la suite des Marine:
Sanitätsoffizierforps, beurlaubt.
Dr. Meier, Dr. Kasbaum, Dr. Krauſe, Dr. Fehre,
Drenius, Dr. Hauſch, Marine-Unterärzte der Rei.
im Landw. Bezirk I Oldenburg bezw. Heidelberg,
Kiel und Gießen, zu Aſſiſt. Uerzten 2. Kl. der Rei.
der Marine-Sanitätsoffiziere befördert.
1897 — BRLIMEEEFERMIGERRHRNE — . 112
Ordens = Berleihungen.
Breufen.
|
Seine Majejtät der König haben Allergnäbigft ;
gerußt:
Allerhöchſtihrem Generaladjutanten, Gen. der Inf. z
v. Winterfeld, bisher kommandirender a er
Gardelorps, das Großkreuz des Rothen Adler- Ordens
mit Eihenlaub und Schwertern am Ringe,
dem Hauptmann dv. der Heyden im Bion. Bat. von
Rauch (Brandenburg.) Nr. 3,
dem Hauptmann Weiße im Eifenbahn » Negt. Nr. 2,
fommanbirt bei der Direktion der Militär-Eifenbahn,
dem Hauptmann Madlung, ä la suite des Garde:
— und kommandirt bei der Train-Depot:
nip.,
dem Pfarrer Wendt beim Kadettenhaufe in Plön,
dem Zeughauptmann a. D. Sabed zu Weftend, bisher
von der Art. Werkjtatt zu Spandau,
dem Feſtungs⸗Oberbauwart a. D., Rechnungsrath Arnold
zu Koblenz, bisher bei der Fortififation daſelbſt, —
den Rothen Adler-Orden vierter Klaſſe,
dem Geheimen Rechnungsrath Pauly zu Berlin, bisher
Geheimer erpedirender Sefretär im Kriegäminifterium,
dem Intendanturjefretär a. D., Rechnungsrath Opper—
mann zu Erfurt, bisher bei der Intend. des
IX. Armeelorps, — den Königlichen Kronen-Orden
dritter Klaſſe,
dem Sefondlieutenant Hartmann im Pion. Bat. von
Rauch (Brandenburg.) Nr. 3,
dem Roßarzt a. D. Honert zu Wiesbaden, bisher beim
Naſſau. 344 Regt. Nr. 27,
dem Garniſonverwaltungsinſpektor a. D. Zſchieſchang
zu Weimar, bisher zu Stade,
dem Elementarlehrer Ermel beim Kadettenhauſe in
Plön, — den Königlichen Kronen-Orden vierter Klaſſe,
dem Sergeanten Erkner und dem Unteroffizier Träger
vom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg) Nr. 3,
8 — Schildknecht beim Kadettenhauſe in
ön,
dem Kaſernenwärter a. D. Witthuhn zu Lübeck, bisher
bei der Garn. Verwalt. in Altona,
dem Kajernenwärter Ihli zu Freiburg i. B., biäher
bei der Garn. Verwalt. dajelbit,
dem Kaſernenwärter Kaifermann zu Nowawes, bisher
bei der Garn. Verwalt. zu Potsdam, '
dem Obermeifter a. D. Grojemann zu Spandau, bisher
bei der Urt. Werlſtatt daielbit,
dem Zeugwart a. D. Marzahn zu Berlin, bisher bei
der Zeughaus-Verwalt. dafelbft, — das Allgemeine
Ehrenzeichen,
dem Unteroffizier Bäder vom Garde-Fußart. Regt.,
dem Unteroffizier Bülichen und dem Dragoner Schmidt
vom 3. Schleſ. Drag. Negt. Nr. 15, — die Nettungs-
Medaille am Bande, — zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nihtpreußifher Orden ertheilt:
des filbernen Verdienſtlkreuzes des Herzoglich
Sadjen-Erneftinijhen Haus-Ordens:
dem Garnijonverwaltungsinfpeftor Heffter zu Smwine
münde;
der demjelben Orden affiliirten Verdienit-Medaille
in Silber:
dem Kafernenwärter Schmidt bei der Garn. Verwalt.
in Gotha.
Bayern.
Seine Königlihe Hoheit Prinz Luitpold,
des Königreich Bayern Verwefer, haben im Namen
Seiner Majeftät des Königs Sich Allergnädigft
bewogen gefunden:
dem Oberitlieutenant a. D. Frhen. v. Gumppenberg-
Pöttmeß-Oberbrennberg, biöher & la suite des
Inf. Leib-Regts, den Verdienſt-Orden vom heiligen
Michael dritter Klaſſe,
dem Wirklichen Geheimen Kriegsratd (mit dem ange
der eriten Beamten-Rangllafje) Ritter v. Lechner,
bortragendem Rath und Seltionsvorſtand im Kriegs—
minifterium, das Komthurkreuz des Militär-Verdienit-
Ordens, — zu verleihen.
Die Erlaubniß zur Anlegung
Nichtbayeriſcher Orden ertheilt:
des Großlreuzes des Herzoglich Sachſen-Erneſtiniſchen
Haus⸗Ordens:
dem Generallieutenant Prinzen Ludwig Ferdinand
von Bayern Königliche Hoheit;
des Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Annen-Ordens
dritter Klaſſe:
dem Hauptmann Schwappach von der Landw. Feldart.
1. Aufgebots (Hof).
Sachſen.
Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
ben nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
fegung der ihnen verlicehenen Nichtſächſiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ritterlreuzes des Königlich Württembergijchen
Ordens der Krone:
Allerhöchſtihrem Leibarzt, Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr.Selle,
Regts. Arzt des 1. Feldart. Regts. Nr. 12;
des Nitterfreuzes erſter Klaſſe des Großherzoglich
Badiichen Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Selondlieutenant der Landw. Inf. 1. Aufgebots
Dr. Clemen des Landw. Bezirls Leipzig.
2987
2988
— — — — — — — — — — —
Württemberg.
Seine Majejtät der König haben Allergnäbigft
geruht:
dem Zahlmeiſter Gebhardt im Pion. Bat. Nr. 13
das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Friedrichs-Ordens
zu verleihen.
Staiferliche Marine.
Seine Majeftät der Kaifer und König haben
Allergnädigit gerußt:
den nachbenannten Dffizieren ıc. die Erlaubniß zur Ans
legung der ihnen verliehenen Nichtpreußiſchen Infignien
zu ertheilen, und zwar:
des Ritterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich Bayerischen
Militär⸗Verdienſt⸗Ordens:
dem Korbvettenkapitän mit Oberſtlieutenentsrang Plachte;
des Ritterlreuzes des Großherzoglich Mecklenburgiſchen
Ordens der Wendiſchen Krone:
dem Kapitänlieutenant Simon,
dem Marine-Stabsarzt Dr. Schlick;
des Komthurkreuzes des Großherzoglich Mecklenburgiſchen
Greiſen⸗Ordens:
dem Kapitän zur See da Fonſeca-Wollheim;
des Ritterkreuzes befjelben Ordens:
den Lieutenants zur See Fiſcher (Reinhold) und
Klappenbach (Hand);
des Komthurlreuzes des Großherzoglich Sächſiſchen
Falken⸗Ordens:
dem Kapitän zur See Frhrn. dv. Bodenhaufen;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglid
Sachſen⸗Erneſtiniſchen Haus-Orbens:
dem Premierlieutenant vom 1. Gee =» Bat.
v. Soden.
Grafen
(Aus dem Armee» Berorbnungsblatt
Nr. 35 nom 15. Dezember 1897.)
Berleguug der Kommandantur des Truppenübungsplages Eljenborn von Malmedy nad) Montjoie.
Auf den Mir gehaltenen Vortrag beitimme Id:
Die Kommandantur bes Truppenübungsplages Elfenborn
wird zum 1. April 1898 von Malmedy nad Diontjoie verlegt. Das Ariegsminifterium hat hiernach das Weitere
zu veranlaſſen.
Berlin, den 18. November 1897.
Wilhelm,
An dad Kriegsminiſterium.
v. Goßler.
Aktive Dienftzeit der Trainfoldaten.
Auf den Mir aehaltenen Bortrag beftimme Id, daß vom Derbit 1898 ab die Trainfoldaten in der Hegel
nad) einjähriger aftiwer Dienfizeit zur Neferve zu beurlauben find, Das Kriegsminifterium hat hiernad) das Weitere
zu veranlafjen.
Berlin, den 18. November 1897.
Wilhelm.
An dad Friegsminiiterium.
v. Goßler.
Journaliſtiſcher Theil,
(Senerallieutenant 3. D. v. Stoden 7.
Die Großthaten des Heeres find für den Offizier
der unveriiegbare Born fruchtbarer Anregung und
innerer Erhebung. Am ergicbigiten flieht dieſer Duell,
wenn mit der fachlichen Würdigung der Greignifie die |
gerechte umd treue Verehrung der Männer fi) ver: |
bindet, welche berufen waren, jene Thaten vorzubereiten |
und an ihrer Ausführung mitzuwirlen, |
General v. Stoden war ein folder Mann. |
Am 27. Dftober 1824 wurde Eduard Stoden zu |
Halberitadt geboren. Für den Veruf des Vaters, das |
Poſtfach, beſtimmt, gelingt es dem für den Soldaten |
ſtand begeifterten Jünglinge, die väterliche Einwilligung |
zum Mebertritt in das jichende Heer zu erhalten,
nachdem er als Landwehroffizier 1849 am Feldzuge
in Baden theilgenommen. Mit Offizieröpatent vom
15. Auguſt 1850 wird er im 14. Snfanterieregiment |
angeftelt. Ehe ein Jahr verfloffen, erfolgt Lieutenant
Stodens Kommandirung als „Militäreleve” zur Eentrals
Turnanftalt, ſchnell nadeinander in den nächſten Jahren
die Berufung als Hülfslehrer, wiederholte Komman—
dirungen zur Diviſionsſchule in Stettin und am 28. Mär;
1858 als Meilitärlehrer an der Gentral:Turnanitalt
Am 31. Mai 1859 wird er zum Premierlieutenant,
‚ am 6. Juni 1862 zum Hauptmann und Kompagniechef
99
befördert, aber don am 22. September 1863 jeine
Ernennung zum Unterrichtödirigenten der Central:
Turnanſtalt ausgeſprochen.
Damit beginnt die nahezu ſechs Jahre währende
Dienftperiode -— fie wurde vom 9. Mai bis 12. Sep:
tember 1866 durch die Theilnahme am Feldzuge in
Böhmen ald Führer der 9. Kompagnie jeined Regiments
unterbrochen —, in der es Stoden bejchieden war, eine
durchgreifende Umgeſtaltung der Miltärgummaftil zu
erzielen und feinen Namen unbergänglich mit ber
Geſchichte unjeres Heeres zu verknüpfen.
2989 =
Ein berufener Zeitgenoſſe und Mitarbeiter be:
zeichnete Hauptmann Stoden als einen „Haupt:
begründer der Militärgpmnaftil in Preußen“.
Wie hod Hauptmann Stoden aud) von jeiner Aufgabe
dachte, wie ernit und gewiſſenhaft er fie auch erfüllte,
jo bat er beicheiden und jelbjtverleugnend nie mehr
von der Gymnaſtik erwartet, als daß fie den übrigen
Dienjtzweigen fördernd die Hand reichen ſollte.
Und wenn es in der Natur der Gymnaſtik liegt,
dab ihre unmittelbare Einwirkung auf die friegsgemäße
Ausbildung ded Mannes bei der endgültigen Probe,
im Slampfe mur in den jelteniten Fällen zu unmittel-
barem Ausdrud kommt, jo iſt doch unbejtritten, daß
der Geiſt Iraftvoller Dffenfive, wie er auf den Schladht:
feldern von 1870/71 ſich gezeigt, durch die Handhabung
der Gymnaſtik nad) den Grundjäpen und der Methode
Stodend eine mächtige Förderung erfahren haben mußte
und zweifellos und thatjächlic erfahren hat.
Für unfer Heer aber wird es in alle Zulunft heil—
jam und bedeutung&voll bleiben, dieſes Vermächtniß
des Generals v. Stoden zu ehren und zu pflegen, da=
mit es aud) jernerhin fich wirkſam erweije ald Träger
jieggewinnender Dffenfive! In Anerkennung feiner
aufßerordentlichen Berdienfie wurde Hauptmann Stoden
am 22. März 1868 zum Major A la suite des
77. Infanterieregiments und am 18. Juni 1869 zum
Bataillonsfommandeur im 20. nfanterieregiment er:
nannt.
An der Spike des 1. Bataillond war es ihm bald
vergönnt, auf dem Sclachtfelde Zeugniß abzulegen von
dem Geiſte der erfolggewijien Dffenfive, auf deſſen
Pflege feine bisherige Thätigfeit zielbewußt und vor:
nehmlich gerichtet gewejen war. So führt er an dem
ewig bdenkwürdigen 16. Auguſt um die Mittagitunde
im Brennpunkte der Schlaht jein Bataillon an Vion—
ville vorüber in die vorderjte Kampflinie, die ſchwer
Ringenden im ungeftümen Vorwärts über das hiſtoriſche
Wäldchen und bis zur Ehaufjee Vionville— Rezonville
fortreißend. Hier aber behauptet er ſich gegenüber der
feindlichen Hauptitellung ungeachtet der jtundenlangen
Krifis mit Feftigkeit und Umficht. Und als in der
jpäten Abenditunde der Prinz Feldmarjchall den berühmt
gewordenen Dffenfivitoß befahl, da war Major Stoden
„mit Freuden bereit“, die Trümmer jeined Bataillon
für dieſe Ruhmesthat mit einzuſetzen.
Gleich tapfer führte er jein Bataillon am Tage von
Azay und am 11. Januar 1871 im Gefecht von Ya
Yandiere dad Regiment.
In geredhtem und reichem Maße wurde Major
Stoden dafür von jeinem Allerhöchſten Kriegsherrn
geehrt.
Am 14. September erhielt er das Eijerne Kreuz
zweiter, am 27. Januar 1871 das erjter Klaſſe, und
am 16. Juni dejjelben Jahres erfolgte die Erhebung
in den Adeljtand „für tapferes Verhalten während des
Feldzuges gegen Frankreich“. Als Oberjtlieutenant fchrte
v. Stoden nah der Dfkupation am 7. Auguſt 1873
in die Garniſon zurüd.
Am 12. Februar 1876 wurde Überitlieutenant
v. Stoden mit der Führung des Örenadierregiments
1897 — Militär-MWodenblatt — Re. 112
{
2990
Kronprinz beauftragt, am 11. Mär; 1876 als Oberit
zum Kommandeur dieſes und am 12. März 1878 zum
Kommandeur ded 3. Garde-Örenadierregiments Königin
Eliſabeth ernannt. Vier Jahre jpäter an die Spike
der 26. Infanteriebrigade berufen, wurde er am 13. Sep:
tember 1882 zum Generalmajor befördert. Faſt bier
Jahre wirkte er jegensreich in diejer Stellung, bis er
am 12. Zuni 1886 als Generallieutenant feine militärijche
Laufbahn abichlof.
General d. Stoden nahm jeinen Wohnjig in Han-
nover. Hier lebte er im jtiller Burüdgezogenheit ; bes
glüdt dur die Liebe, mit welcher ihn Die treue
Lebensgefährtin {und feine Kinder umgaben, und hoch—
erfreut, wenn fein gaſtliches Heim von einem der alten
Kameraden aufgejucht wurde.
Dann blidte er gern und freudig bewegt rückwärts,
dann plauderte er mit feiner zu Herzen gehenden und
jejfelnden Licbenswürdigfeit gern von jenen Jahren
erniter Friedendarbeit und der darauf folgenden Ernte:
zeit des großen Krieges. Dann erglänzte fein ruhiges
Auge, als gälte es, jeinem Bataillon wieder vorans
zuleuchten zum Siege. Und wie er allzeit jeine Lebens—
arbeit gethan unter der Loſung: „Sei getreu bis im
den Tod“, jo iſt er treu geblieben, bis jeine Augen fich
am 24. Dltober für immer ſchloſſen: Treu feinem
Könige und feinem Vaterlande, treu den Seinen, treu
Denen, welchen es vergönnt war, ihm näher zu treten
und treu — ſich jelbit.
Mit ibm ift ein Offizier von uns gegangen, deſſen
Wirken in der Geſchichte unjeres Heeres dauern wird;
ein Held, defjen Beifpiel fortleben wird in der Geſchichte
des ruhmvollen Regiments Graf Tauengien; ein edler
Mann, dejien Gedächtniß nie erlülchen kann.
Seinem letzten Wunſche gemäß wurde General
v. Stoden zu Berlin auf dem Invalidenlichhofe —
am 28. Oltober — beitattet.
Hier im Kreiſe der alten Wafjengefährten ruht ev
aus von einem arbeitsvollen und reich gejegneten Leben
bis auf feine Lebenslojung: „Sei getreu bis in ben
Tod“ der Herr der Heerſchaaren ihm durch die Ant-
wort erweden wird: „. . jo will Ich dir die Krone
des Lebens geben”.
Bankrott.
— Schluß.)
Hiermit dürfte zur Abwehr der mir gemachten
Einwände das Ausreihende gefagt fein, und ich lann mid)
zu meinen eigenen Anschauungen über den hohen Werth
jtrategiicher und taftiicher Offensive wenden. Cinräumen
will ich gern, dab es ſchwer war, jid) von einer Kampf—
form zu trennen, die vorangegangenen Geſchlechtern mit
gerichteten Ordnungen und flatternden Panieren auch
über offene Flächen zum Siege verhalf. Man ver-
abjchiedet fich nicht leichten Herzens von jolchen Helden-
bildern der Vorfahren, zu denen aber bei den Grenadier—
müben des alten Frip und den Bärenmützen ber alten
Kaifergarde doch aud) der jogenannte Kuhfuß mit jeinem
Steinshloß gehört, der erit auf 80 Schritt einige
Trefimöglichleit bot. Der Gedante lag ja aud) anfäng-
2991
ih am nächſten, diefe Bilder durch verftärkte Auf:
löjungen und mit dem Erſatz der Kolonnen durch die
Linie lediglich etwas anders zu frifiven, um die Feuer:
leiftungen des Gegners „abzujchwächen“, wie der Kunſt—
ausdrud lautet. Am letten Ende wird man fidh aber
doch zu dem Zugeltändniß bequemen müflen, daß ſolche
Mittel völlig unzulänglic find. Das Suworowſche Schlag:
wort von der „thörichten Kugel“ muß dem Napoleontichen
„Lie feu e’est tout* in erweitertem Sinne weichen.
Das Anwachſen der Heeresmaſſen und die völlig
veränderte Leiſtung der Feuerwaffen haben mittlerweile
auch zu veränderten jtrategiihen Maßnahmen geführt
und damit der taltiſchen Dffenfive zu einer Macht—
erweiterung verholien, die vergangenen Zeitaltern fremd
war. Died erichöpfend zu begründen, fehlt es in dieſer
Nuseinanderiepung an Raum. Behauptet und dargelegt
aber iſt dieje Anichauung fchon in demjenigen Bande,*)
aus dem der Herr Verfaſſer jeine Anfechtungen gegen
mich ſchöpft. Schon dort vertrete ich die Anficht, da
der Angriff durch die neuen Waffen an Vortheil bei
Weitem mehr gewonnen als eingebüßt hat; ich belenne
dort, daß ich die Offenfive ftrategiich allermeiſt, taltiſch
nahezu immer für die jtärfere Form halte, vorausgeſetzt
nur, daß fie ſich verjagt, mit rein mechanischen Mitteln
unter allen Umjtänden und obne Weiteres gegen un—
beziwingbare Stellungen frontal anzurennen. Die zen:
tralen Lagen bezw. die Stellungsreiterei bezeichne ich
gleichzeitig als die ſchwächſte der Formen für Operation
und Kampf, aber auch die leifefte Andeutung darüber
läßt fi in der gegen meine Behauptungen gerichteten
Kritif vermifjen, und dazu allerdings fehlt mir das Vers
jtändniß, meine Anichauungen über den Werth und die
Macht richtig geleiteter Offenjive find einfad) todt«
aejchwiegen.
Es wird am fürzejten fein zum Beleg meiner Bes
hauptungen über den Werth der Offenſive, zwei unferer
Operationen aus dem leßten Kriege vergleichend neben-
einander zu ftellen, eine an ſich mißglüdte und eine
gelungene: Gravelotte-—— St. Privat und Seban.
Die firategiiche Lage des Deutſchen Heeres am
Vorabend des eriteren Tages ericheint mir als eine
ungleich ungünftigere noch als am 16. August, an welchem
die einzelnen Heertheile noch auf falicher Fährte jagten,
und zwar aus dem einfachen Grunde, weil am Abend
des 17. eine relativ enge Heerverjammlung in falicher
Front, unmittelbar am Feinde perfelt geworden war.
Die nod) getheilten Kräfte am 16. vermochte man unter
Verlehrung der Front immerhin noch leichter in die
richtige Richtung zu bringen, als die im Laufe des
folgenden Tages in falicher Front wieder verfammelten.
Nur das pallive Verhalten der Franzöſiſchen Armee
und ihrer Neiterei in ftarler Stellung ſchuf das Fort:
beitehen Deutſcher Ueberlegenheit und führte jie zum
taktiichen Ziege. Zu diefem bedurfte es zuvörderſt
eined Heeredaufmariches vor ſeindlicher Schlachtfront,
nach defien Vollendung die Enticheidung mit dem äußeren
Flügel herbeizuführen war. Dennoch jchritt jedes
der in die KHampflinie einrüdenden Armeelorp8 unge—
*, v. Schlichting, Taktifhe und firategifhe Grunbfäge
der Gegenwart, Erſier Theil.
1897 — Milttär:Wodenblatt — Rr. 112
2992
fäumt zu an ſich mißglüdendem Enticheidungslampf und
lieferte die Beiſpiele für die „verbotenen Angriffe“, von
denen weiter oben geiprocdjen wurde. Bon dieſem Tage
an datiren bie Erfahrungen, daß folche Unternehmungen
in alter Form unausführbar geworden find. Die
Angriffstaltil bei Plewna beftätigte diefelbe Wahrnehmung
auch für die Ruſſen, und jo leiteten ſich bier wie dort
die Verfuche ein zur Umgeftaltung der Form. Gleich—
zeitig mußte dabei die Thatſache an dad Licht treten,
daß erft da8 Zuſammenwirken der Heeresbewegungen
die Feuerüberlegenheit im Großen zu ichaffen vermag,
und dieſes Zuſammenwirken kann nur noch zu Stande
fommen, wenn die Kräfte bis zum letzten Augenblick in
der Theilung beharren, nicht mehr durch eine vorber
zufammengeichobene Schlahtorbnung entftehen, Die al&
dann naturgemäß wieder zu einer Zerlegung jchreiten
mühte, Diefe ift beim Anwachſen der Stampfgrößen
viel zeitraubender geworden und beanjprucht gelegentlich
Dperationdtage zu ihrer Durchführung, wobei jie ber
Gegner auf kürzeren Linien zu kreuzen vermag, falls er
jelbjt in der Trennung verharrte.
Normaler lag der Fall vor St. Privat freilid,
wenn die Flankenbedrohung von Roncourt ber gleid-
zeitig mit dem frontalen Serantritt auf Montigny la
range perfelt wurde. Da jene dort aber nicht vedht-
zeitig zu bewirken war, forderte die Lage hier zunädt
eine größere Zurüdhaltung, d. h. ein defenfiveres Ver:
halten. Die ſchon erwähnte Behauptung des Herm
Verfaſſers, daß zunächſt einmal jede Truppe im Stande
jein müfle, mit dem ihr jelbit gegenüber befindlichen
Gegner allein fertig zu merden, erfcheint in dem fo
gewonnenen Lichte hinfällig und befonders gefährlid.
Die Betonung des Gegentbeils, bezw. des Zufammen:
wirkens der Theile in den gewaltigen Operationen der
Gegenwart iſt bei Weitem wichtiger. Offenbar fonnte
bei ſolchem Verhalten vor Gravelotte—St. Privat eine
viel rationellere Ausnutzung der Kräfte herbeigeführt
werden, wenn Die leßteren lokal richtig angelegt und
mit verichledenen Aufgaben betraut wurden. Dergleichen
ipart gelegentlidy Ströme von Blut.
Gar häufig können zufünftig einzelne Heertheile einer
großen Operation einer taktijchen Lage ausgeſetzt fein,
weiche bei entitandener Iſolirung zu vorübergehender
Defenfive, alfo zum Behaupten einer Stellung, ztwingt,
um bis zum SHeranrüden der Nahbargrößen Zeit zu
gewinnen. Das und jelbjt ein jpontanes Zurückweichen
verträgt jich mit offenfioften Gefammtabfidhten viel mehr
als das Schreiten zum „verbotenen Angrifi“. Es wäre
aljo der Uebel größtes keineswegs geweien, wenn bie
Schlußenticheidung in der Schladht von St. Privat nad)
Gewinnung von Ste. Marie und Koncourt noch einen
zweiten Tag beanſpruchte. Dazu gehörte lediglich ber
Verzicht auf „verbotene Angriffe“, die wir und zus
fünftig gegen den Mehrlader durchaus verbitten müſſen.
Mit der fo erreichten Lage war die Feuerüberlegen⸗
heit für den 19. Auguſt fichergeftellt, falls nur bie
Zeit bei Nacht und Tag im Sinne des Infanterie
Ererzirreglement3 II, 82 richtig außgenußt wurde
Wir erfahren bei der Gelegenheit auch, worin bieje
Feuerüberlegenheit in der Regel am wirkfamften befteht
2993
— im konzentriſchen Ziele nämlich, feineswegs im Ein-
jag nad) Kopfzahlen allein. So auch iſt es nebenſäch—
lid, ob der Gegner im Laufe des 18. Auguft nod) Ver:
ftärfungen nah St. Privat zu werfen vermochte, wenn
diefelben nur bei ihrem Eintreffen im ihrer rechten
ölanfe einen Riegel vorgejchoben fanden. Ye mehr des
Wildes im Keſſel, deito größer die Jagdbeute. Auch
darf zum Ueberfluß micht vergefien werden, daß die
Deutſchen nod zwei Korps in Nejerve hatten, das III.
und X. nämlich), die mit ihrer Infanterie gar nicht zur
Thätigkeit gelangten.
Eine ſtarle Zumuthung legt dabei der Herr Ver:
fajler unferer Phantafie mit der Annahme auf, daß die
gelammte Infanterie in der Front der Schlacht das
verbotene Ungrifisverfahren und nur das die Flanke
bedrohende Korps im Sinne I], 82 das langjamere,
geplante gewählt haben fünnte. („Tägliche Rundſchau“
vom 10. November d. Is. Seite 1054 Mitteljpalte.)
Dad füme der Annahme nahe, daß e3 überhaupt Ge—
wehr in Ruhe jepte oder abmarjchirte, einen Separat-
frieden jchließend. Das umgefehrte Verhalten in Flanke
und Front war taltiich bei Weitem naturgemäßer.
Der Lage einer mihlihen Deutichen Offenſiv—
operation ijt nun diejenige einer gelungenen aus dem
legten Kriege an die Geite zu jeben, um die Ueber—
legenheit des taktiichen Angriff? in das volle Licht
treten zu laſſen. In der Trennung der Kolonnen bis
zum legten Augenblick verharrend wird bei Sedan eine
Geſchoßwirkung erreicht, die in ihren Folgen ganz ohne
Beiſpiel ift in der Kriegsgeſchichte aller Zeiten. Freilich
handelt es ſich nun beim Gegner um feine gewählte,
geihweige vorbereitete Stellung, immerhin war jie in
ihrer Geländebeichafjenheit von einer nicht zu unter
Ihägenden Widerjtandstraft auf jeder ihrer Fronten.
Ihnen gegenüber aber konnte doch von allen Seiten
im taftiichen Angrifiöverfahren verharrt werden. Diejem
alljeitigen Zuſammenwirlen der Theile gelang die Her-
beiführung einer Lage im Bois de fa Garenne und
feiner Umgebung, die in ihrem Fortbeſtehen völlige
Vernichtung zur Folge haben mußte und darum zur
Kapitulation zwang. Angeſichts diefer Thatſache muß
ald erwiejen gelten, daß der Angriff die ftärfere Form
geworden ijt, d. h, daß ihm mit den neuen Waffen
eine Macht zur Seite fteht, der rein pajfive Abwehr in
ſtarlen Stellungen auf die Dauer völlig unterliegen
muß. Denn jelbft angenommen, daß eine der Ber:
theidigungsfronten bei Sedan in erörtertem Sinne uns
angreifbar gemwejen jei, jo hätte dies am Schlußergebnik
um feines Haares Breite geändert, wenn nur der davor
geſetzte Theil fich zunächſt auf die Einſchließung in ab-
wehrender Form beichränkte und die Fortichritte auf
den anderen heranreifen ließ, bevor er jelbit zum Ans
griffsverfahren ſchritt. Alle Einzelheiten der Schlacht
beweilen übrigens hinlänglich, daß jeit Beginn des
öeldzuges nad) dieſer Richtung in den Truppenführungen
gewaltig viel gelernt worden war.
Dei diefen ſchon oft in meinen Lehrichriften wieder:
holten Auffafjungen dürfte id) als Kronzeuge für die
Nichtoffenfive ſchwerlich verwerthbar bleiben. Aber ich
dennody bereit, dem Herrn Verfaſſer auch einige
1897 — Militär: Wochenblatt — Nr. 112
2994
Zugeftändnifje zu machen. Wenn die gegnerijche Truppe
wenig taugt, fie jeden moralüchen Impulſe weicht und
zum Ausreißen jelbjt in überlegener Kopfzahl unüber:
windlihe Neigung dargethan hat, braucht es auch
der Angreifer mit der Ziffer II, 82 des Exerzir—
reglements nicht allzu genau zu nehmen. Er wird ſich
jehr bald daran gewöhnen, auch weite, offene Räume
im Frontaleinſatz anſtandslos zu überjchreiten, ohne ſich
der Feuerüberlegenheit vorher zu verfichern, und dieſes
Verfahren Lonnte ſich gegen die republifaniichen Majien
im legten Kriege erfolgreich einbürgern. — Nur muß
die taftiiche Geſetzgebung mit ebenbürtigen Kräften
rechnen!
So alſo fonnten mid) die Mahnrufe des Heren
Berfajjerd freilich nicht überzeugen. Um jo bereitwilliger
bin ich aber, ihm den nachfolgenden Sap aus feiner
Schrift zu unterjchreiben:
„Schwerlich wird aber eine auf Entfernungen über
1000 m erfolgende Feuereröffnung des Angreifers
oder der Verſuch, den Gegner auf einer Entjernung
bon 600 m aus feiner Stellung herausjchiehen zu
wollen, den Gegner zur thatjächlichen Näumung feiner
Stellung veranlafjen.“
Davon bin aud id, überzeugt. Für jo banfrott
jollte man die gegneriiche Infanterie vor erbradhtem
Beweiſe niemals halten, und darum gerade Din ich gegen
die verbotenen Angriffe Die Truppenführung darf
mit denjelben nicht mehr rechnen. |.
Drefjur und Abridtung der Kavallericpjerde.
Die Infanterieoffiziere, denen beim Felddienjt oder
im Gefecht Melvereiter der Navallerie zugetheilt wurden,
bejchwerten ſich früher oft darüber, daß die Pferde
derjelben nicht immer einzeln gehen wollten. Man warf
diefen vor, daß fie klebten, jenen, daß fie nicht im
Gelände gehen wollten, ohne zu ſcheuen oder ſich zu
widerjeßen, anderen, daß fie nicht im Feuer ftänden,
oder nicht an eine feuernde Truppe herangehen wollten.
Es gab auch ſolche, die beim Auffigen nicht ftanden,
oder feine Karte auf ihrem Nüden entfaltet jehen
wollten. Gelbjtverjtändlih waren den Eskadronchefs
ſolche Uebelthäter belannt, und mancher litt jelbjt mehr
an ihnen, als ihm lieb war, wenn auch häufig ohne
jeine Schuld, da er jie oft nur als theures, zins—
lojes Vermächtniß eines Vorgängers übernommen hatte,
Wenn er die Zahl feiner Lieben vor jeinem geiftigen
Auge vorüberziehen ließ, dann fonnte er Sicher jene
Reihe von Ausftellungen jogar noch vermehren, und
zwar einmal durdy alle die Pferde, deren Temperament
ihm zu Schaffen machte, jei es, daß fie feinen Schritt
gingen, wenn es fein jollte, jei es, daß fie fid) im Gliede
hin= und herwarfen und die Ruhe in der Truppe jtörten,
ſei e8, daß fie nicht geradeaus gehen oder nicht wenden
wollten.
Es ift nun leichter, Fehler zu finden, als fie abzu—
jtellen. Es muß zugegeben werden, daß jene Uns
Ihuldigungen häufig auf Wahrheit berubten und noch
beruhen; damit fie aber ihre Berechtigung verlieren,
95
müßte eine Schwadron aus lauier guten Meitlehrern,
lauter guten Neitern und in Formen und Temperament
ausgeſuchten Pferden beſtehen. Wir werden ja jehen,
ob die Meldereiter- oder Jägerdetachements bei ihrem
gewiß hohen Streben nach Vollkommenheit dieje ers
reichen werden.
Es iſt wohl nicht zu leugnen, daß es ſtets Pferde
geben wird, die gezwungen fein wollen. Böllig
diszipliniren kann man faum jeden Mann, da3 Pferd
nur annähernd; denn Temperamentöfehler werden bier
und da immer einmal wieder hervortreten, Die Remonte—
drefjur zeitigt num nicht immer den Erfolg, daß alle
Pferde als volllommen durchgearbeitet betrachtet werden
tünnen; das heilt, daß fie jederzeit im Gehorſam jind.
Auf ſolche zurüdgebliebenen, oder jagen wir ed ganz
offen, auch durch falſche Drefiur verdorbenen Pierde
gehören, damit fie überhaupt verwendet werden fünnen,
gute Reiter. Je mehr von folden Thieren eine Schwadron
hat, deſto mehr gewandte Reiter muß fie haben, und
dieje ftehen nicht immer im Verhältniß zu jenen. Das
find die Schwierigkeiten, die fich der Ausbildung jebes
Neiterd zum ausgezeichneten Meldereiter entgegenftellen.
Wir find aber heute in Bezug auf das Einzelgehen
der Pferde viel weiter ald in den erſten jechziger Jahren.
Dad Regiment, in das id) eintrat, hatte als Lehrer der
Offiziere einen der befannteften damaligen Reitlehrer
gehabt und beſaß unter jeinen Offizieren gute Ausbilder;
aber glauben Sie nicht, daß die Pierde damals befier
einzeln gingen wie heute. Das lag indeflen nicht am der
Drefjur, die, auf wiſſenſchaftlichen Grundiäpen ſich auf:
bauend, wenn richtig betrieben, in den allermeijten Fällen
zu einem guten Ende führen muß, jondern es lag daran,
daß dieſe Pferde zu jelten vor die Probe auf das
Exempel gejtellt wurden, ſich im der Volltommenheit
einzeln und im freien bewegen zu müflen und in dem
dazu nothwendigen Gehorjam zu bleiben. Lehren Sie,
meine Herren, einem nfanteriften die wunderbarften
Griffe und Wendungen, bringen Sie jeinen Körper in Die
vollfommenjte Haltung, die es für ihn geben kann, üben
Sie mit ſolchen Leuten die Kompagnieſchule prächtig ein
und geben Zie Salven ab, in denen nicht einer ein
Taufendjtel einer Sekunde nadyflädert — Sie werden
lofchergeftalt geübte Leute noch lange nicht in der
Schützenlinie leiten können und werden finden, daß, wo
fie ſich ſelbſt überlaffen find, fie plötzlich unjelbjtändig
und verlehrt handeln. Nun, Tann man vom Bierde
etwas Beflered verlangen ald vom Menschen?
Wir befißen in umierer Abtheilungsreiterei ein
vorzügliches Mittel, die Pferde durch fortgeſetzte Uebung
in ihrem Herdentriebe nod) zu vervolllommnen. Leider
zwingt uns auch das ganze militärische Weſen, unjere
Taktik, in Gefchloiienheit zu marjchiren und zu ererziren.
Das ift nicht zu umgehen, und daran gewöhnen wir
die Pferde nur zu ſchnell oder brauchen fie eigentlic)
faum daran zu gewöhnen; denn in Haufen fühlen fie
ſich meift am wohljten. Dagegen brauchen wir alfo ein
Gegengewicht, das ſich nur im Cinzelreiten im Freien
darbietet. In dem Ausdrud Drefjur liegt der Begriff
von förperlicher und geiſtiger Ausbildung, damit aber
ein Pferd gut einzeln und im Gelände ache — das
1897 — NMilitär-Wodenblatt — Nr. 112
Ä 2996
heißt eben überall im freien, denn Alles iſt Gelände —
muß jich fein Begriffsvermögen noch beträchtlich er:
weitern, es muß neue Eindrüde in ſich aufnehmen.
Eine Gemeinschaft von Lebenden Wejen, wie eine
Schwadron es ift, kann nur dann richtig, nach jeder
Nichtung verwendet werden, wenn jede Geichöpf in
ihr einzeln die Durchbildung genoß, die es befähigt,
feinen Platz im Ganzen oder im Einzelnen auszufüllen.
Taher jteht die Einzelausbildung der Neiter und Pferde
in erfter Linie Die Verwendung jede einzelnen
Pierdes durch einen beliebigen, auch ſchlechten Reiter
beruht auf feinem Gehorjam. Diejer entiteht aber nicht
allein durch irgend eine Art von Dreffur, jondern ledig:
lich durch richtige Dreijur, die, wenn gelungen, auch bie
Beherrihung ded Temperaments, ſoweit died überhaupt
möglich ijt, gewährleiſtet. Einem guten Reiter wird ein
temperamentvolles Pferd, das richtig durchgearbeitet iſt,
wohl geborchen, ein ſchwacher Reiter, der dem Pferde
die Haltung, in der es gehorjom ijt, nicht abgewinnen
fann, wird nicht immer im Stande fein, den gewünschten
Sehoriam herbeizuführen. edenfalld wird aber ein
mit Verſtändniß drejirtes Pferd immer noch die beite
Gewähr für alljeitige Verwendung leiten und ſich bejier
erhalten als ein frühzeitig naturaliſtiſch vermwendetes.
Schen wir aber den Fall, daß ein Pierdb immer
nur in der Bahn und ſtets in Geſellſchaft mit anderen
Verden geritten wurde, und gehen wir nun mit dieſem
ins Freie, dann werden wir erleben, daß der Gehorfam
oft genug in die ſtärlſten Verſuchungen geführt wird,
und daß jelbit das beitgerittene Pferd diefen nicht immer
widerfteht. Ich bin weit davon entfernt, behaupten zu
wollen, daß ein richtig durchgerittenes, ſich alſo in fort
geichrittener, geiftiger und körperlicher Bildung befindendes
Pferd nicht fürzerer Uebung bedarf als ein ungerittenes,
um dem Weiter aud unter verführeriichen Verhältnijien
zu geboren. Darum empfehle ich immer das qute
Durchreiten der Pierde ald die Grundlage, auf der ſich
alles Andere jchneller und ficherer aufbaut, auf der ſich
das Vierd länger erhält, und auf der wir uns aus
unferen Rekruten einen guten neuen Nachwuchs heranbilden
lönnen. Aber die Durhbildung muß Hand in Hand
gehen mit den Anforderungen für den Gebraud und
dazu ift Abrichtung*) nöthig. Die Duchbildung muß
aber auch auf richtigen Grundjäßen aufgebaut und
wirklich gelungen fein, denn eine faliche oder nur
halbe Durchbildung it weit ſchlimmer als gar feine.
Zu Teugnen ift num nicht, daß wir häufiger, als es
für da8 Ganze wünfchenswerth ift, ſolcher Halb= oder
Falſchbildung begegnen, und das liegt daran, daß nicht
jeder zum Lehrer Berufene auch außerlejen ift. Das
it der Hauptgrund, weshalb man die Trefjur überhaupt
nicht mehr als das befte Mittel, den Gehoriam herbei-
zuführen, anerfennt; diefer Schluß iſt aber nicht richtig;
denn die Dreffur ijt nicht der Uebelthäter, jondern die
falich veritandene und ebenjo durchgeführte Dreſſur.
Glauben Sie nicht auch, meine Herren, daß der im
Frieden volllommen disziplinirt ericheinende Mann unter
Umftänden im Kriege in die Verſuchung gelangt,
*) Abrichtung im Sinne von „Uebung” verjtanden.
2997
ungehorſam zu fein? Werden Sie für jeden im Frieden
noch jo tadellofen Gefreiten im Siriege die Gewähr
übernehmen wollen, daß er im feindlichen euer oder
angeſichts ftärkerer jeindlicher Patrouillen mit feiner
Patrouille dahin reitet, wohin Sie bejtimmten? Sie
werden jagen: Der Mann zeigt dann eben, daß er nicht
vollfommen disziplinirt if. Wohl, feine Gemüths- und
Willeneigenihajten gehen eben mit ihm durch, er zeigt
ſich ungewohnten Lagen nicht gewachien. Wahrſcheinlich
würde er jeine Zurcht dann überwinden, wenn Sie ihn
beobachteten; das iſt für ihn eine Stüge feines Willens.
Nun, ein in der Bahn oder auch in der Abtheilung
im Freien auf dem Viereck vollftändig gehoriames Pierd
wird Ihnen unter veränderten, ihm unbelannten Umständen
auch den Gchorjam verweigern wollen, trogdem Sie auf
ihm figen, und Sie werden num genöthigt fein, hier
Hülfen ald Stügen des Willens oder zu deſſen Belämpfung
anzumenden. Das Pjerd fehlt hier, wie jener Gefreite,
deshalb, weil ihm die Lage, in die Sie es bringen,
unbelannt it. Ihre Hülfen, die den Gehorſam wieder
herjtellen, helfen Ihnen zwar ſchließlich aus der Lage
wieder heraus, aber am nächſten unbefannten Gegenjtand
wiederholt ſich dieſelbe Sache, und mit allen biejen
Aufenthalten gebrauhen Sie zu einem Kilometer, den
Sie fonjt in zwei Minuten reiten, deren zehn und mehr.
Daher iſt Abrihtung, dad heißt die Gewöhnung an
Waffen, Schießen und Geländeverhältnijje und namentlich
Einzelgehen, als Ergänzung der Dreſſur unerläßlich;
fie verhalten fich ungefähr jo zueinander wie Erziehung
und Drill bei dem Manne.
Bor einiger Zeit hatte ich die vorjtehenden Feilen
niedergefhrieben und murde durch einen Aufſatz in
den Nm. 60/61 des Militär-Wochenblattes, betitelt:
„SKriegsgerchte Pferdeausbildung“, veranlaßt,
fie wieder hervorzuholen.
Gehen wir einmal auf den Inhalt der Abhandlung
ein, ohne uns in Einzelheiten allzuſehr zu verlieren, und
betradten, wa3 der Herr Verfaffer über die Ausbildung des
Kriegspferded dentt. Bisher galt die Durcharbeit ober
Drefiur des Pferdes ald Grundlage, und je nachdem
dieje voranfchritt, ging man zur Gewöhnung des Pferdes
an Einzelgehen, an Waffen, Gelände, Schießen und zu
Marſchübungen über. Der Herr Verfaffer ftellt in den
meijten Fällen die Gewöhnung, die Uebung oder Ab—
richtung voran und hält die Dreifur zwar keineswegs
für überſlüſſig, aber doc) für ein zweiichneidiges Schwert,
wodurd zwar einerjeit3 Gutes geichaffen werden kann,
das ji aber auf der anderen Seite auch gegen den
fehrt, der es führt. Letzteres mamentlif) dann, wenn
die Drefjur, einjeitig betrieben, Nachtheile zeitigt. Es
neht aus dem Aufjap Har hervor, daß die jo jehr oft
hervortretenden mangelhaften Drefjurergebnifje den Herrn
Berfafler in feinem Gedanfengange geleitet haben.
„In der MAusbildungsarbeit der Navalleriepferde
lommt man auf Ummege oder Abwege, wenn man ihre
kriegeriichepraltiichen Ziele aus dem Auge läht“, fagt er,
und diefer Sad, den er voranstellt, ift zu unterjchreiben.
Er verfolgt nun den Reiter und das Pferd vom erjten
Schritt an auf dem Siriegspfade und beginnt mit dem
Marih im Schritt.
1897 — Militär: RWodenblatt — Rt. 112
2908
Im Mari wird „ein langer Schritt mit freiem
Halfe und pendelndem Schweif“ ald erwünjcht erachtet
und gejagt: „Ein jolcher ift aber fein Probuft der
Drefjur“. Gewiß, ein langer, ruhiger Schritt, wie ihn
3. ®. die Rennpferde bei ihren Spaziergängen gehen,
braucht kein Ergebniß der Drefjur zu fein, infofern als
dazu natürliche Anlage des Pferdes genügt. Ein langer
Schritt mit freiem Halſe ift aber auch bei vorangegangener
Dreffur möglich, und ebenjo gut wie der Trab läßt ſich
der Schritt durch fie vervolllommnen. Das Mindefte
aber, wa8 wir vom Siriegäpferbe verlangen müſſen, ift
die Haltung, in der ed mit Kopf und Hals in einer
befliimmten Stellung an den Bügeln ftehenbfeibt, und
dieſe kann nur durch Geraderichtung des Pferdes und
durch gleihmäßiges Treten der Hinterbeine, allo eine
gewiſſe Aufrichtung, erzielt werden. Das Pferd, das
diefe geringjten Unforderungen, die jogar dem
Flachpferde abgefordert werden, nicht erfüllt, gewähr—
feiftet troß aller Uebung oder Abrichtung nicht den
einjachiten Gehorfam. Um aber num eine jolhe Haltung
bes Pferdes, die natürlichfte, die es unter dem Reiter
noch geben kann, Herborzubringen und zu erhalten,
brauchen wir ſchon Drefjurmittel. Da dieſe erite Haltung
aljo Vorbedingung für den Gebrauch in allen anderen
Lagen ift, fo kann fie auch im Schritt nicht entbehrt
werden und fördert ihn fogar, indem fie die Bewegung
der Hinterbeine regelt und die Vorderbeine entlaftet.
Kamm man den von dem Herren Berfafler geforderten
Schritt durch Dreffur wieder erlangen, wie er jagt,
wenn er durch falſche Dreſſur verborben war, dann
fann man dem natürlichen, entweder jehr langſpurigen
oder eiligen Schritt auch durch Drefjur regeln. Hier
fallen Drefjur und Uebung innig und unlößbar zufanmen;
denn ſelbſt die Abrichtung verlangt eine Heranftellung
an die Zügel, wie fie die Drefjur aud) verlangt. Dafür
fpricht die Erfahrung, und ich wüßte nicht, was Dreffur-
mittel hier Schaden Lönnten. Sit der Schritt durch den
vorher angegebenen Grad von Aufrichtung geregelt, dann
ift ein Pierd dadurch gewandter geworden, und ein
ermübdeted wird fich, weil an dieſen Grad von Auf—
richtung gewöhnt, auch leichter vor dem Stolpern
bewahren lafjen als ein ſolches, das nicht Daran gewöhnt
wurde, feine Laſt und die des Reiters aud) einmal
vermehrt auf die Hinterhand zu übernehmen, ohne daß
dadurch die Tritte der Worderbeine unjicherer werden.
E3 verlangt aber Niemand und Hat noch Niemand
verlangt, dab das Pferd auf dem Marche „in hoch—
gezäumtem Paradeſchritt“ dahingehe. Solche Anſprüche
habe ich in meiner langen Dienſtzeit noch nicht machen
hören. Das iſt alſo ein Schreckgeſpenſt, welches Niemand
ſchreckt, der weiß, was unſere Reitinſtrultion unter
„Gebrauchshaltung“ verfieht. Etwas Anderes iſt es,
wenn der Herr Verſaſſer verlangt, daß ein Pferd ſchon
früh an einen ruhigen Schritt auf Straßen und Wegen
gewöhnt werde und Geländeverhältniffe lennen lerne.
Diefjem Gedanlen ftimme ich bei. Früher, als die
Nemonten häufig von Ditpreußen nad dem Rhein
marjchiren mußten, lernten fie das jchon früher als heute.
Es war das eine entichieden gute Vorübung, die leider
heute nicht mehr beiteht. (Schluß folgt.)
2999
Das Hohenzollern : Jahrbud).
Der Direltor des Hohenzollern: Mufeums und
Dirigent der Kunſtſammlungen in den Königlichen
Schlöſſern, Dr. Paul Seidel, hat ein Hohenzollern:
Jahrbuch“) herauszugeben begonnen, in welchem
„Horihungen und Abbildungen zur Gejchichte der Hohen-
zollern in Brandenburg. Preußen“ veröffentlicht werden
jollen. Ein höchſt danfenswerthes Unternehmen, das
von bejtgeeigneter Stelle dargeboten wird! Die
Hauptpflegeftätte Hohenzollerſcher UWeberlieferungen er—
weiſt fi durch dieſes Werk nicht nur als eine Fund—
grube wichtigiter Denkmäler der vaterländiichen Geſchichte,
jondern vor Allem auch jein Leiter als der umfichtigfte
und fürjorglicite Sammler und Kenner diejer Schäpe.
Nach wie großem, umfafjendem Plane diejes „Jahr:
buch“ unternommen ijt, bezeugt der erite joeben aus:
gegebene Band; e3 wird, was das Hohenzollern-Mujeum
als Aufbewahrungsort der Gegenftände ift, ebendajjelbe
auf literariichem Gebiete fein: die Sammeljtelle für alle
auf unjer Fürjtenhaus bezüglichen Deittheilungen. Von der
Zeit des Nardinals Albreht von Brandenburg bis in die
des Kaiſers Friedrich III. erhalten wir werthvolle Bei—
träge zur Hobenzollerngejchichte; fie gehören ebenjo wohl
der politiichen wie der Kultur- und Kunſtgeſchichte an.
Die berufenften Foricher haben fi mit dem Herausgeber
zu Beiſteuern vereinigt. Ein kriegsgejchichtlicher Auf-
jaß nimmt darunter cine der erjten Stellen cin, der
des DOberftlieutenants Dr, Mar Jähns: „Der Große
Kurfürft bei Fehrbellin, Wolgajt und Stettin 1675 bis
Hohenzollern⸗Jahrbuch. Forſchungen und Abbildungen
zur Geſchichte der Hohenzollern in Brandenburg : Breuken.
Herausgegeben von Paul Seidel. Erfter Jahrgang 1897.
Yeipzin und Berlin. Gieſecke und Devrient. Folio 203 Seiten
mit 27 Kunftblättern und zahlreihen Abbildungen im Text.
Preis M. 20,—.
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 112
3000
1677.” Der Verfafier beginnt damit, die Kriegäthaten
zu erläutern, deren Darjtellung der von dem Großen
| Hurfürften in Berlin gegründeten Wandteppih-Manu:
' fattur auf Gobelind zu bewirken aufgetragen war
und die eine® der michtigiten Denkmäler Branden-
ı burgiicher Gejchichte bilden.
Mit diefem Auflage gewinnt das „Hohenzollern:
Jahrbuch“ ein beionderes Friegsgeihichtliches Intereſſe
und hat ſchon deswegen auf Verbreitung in militäriſchen
Kreiſen Anſpruch. Darüber aber noch weit hinaus
iſt es nicht etwa nur der patriotiihe Plan, der
es allen Freunden des Vaterlandes empfiehlt, jondern
vor Allem die Belanntihaft, die der Inhalt des
Werled und mit den Herrſchern und Mitgliedern
unſeres Königshaufes vermittelt. Jeder diejer Aufſähe
führt uns einem Hohenzollern näher; wir lernen ihn
in jeiner Perjönlichkeit, feinen Scidjalen, in jeinen
Neußerungen, jeinen Charakterzügen aufs Zuverläffigfte
und Trefflichite fennen. Es muß dabei die reichliche
Ausitattung des Wertes mit Kımjtblättern und Ab—
bildungen rühmend hervorgehoben werden, die uns die
Bildnifje der Mitglieder unjerer Königsfamilie ſowie
der Diener ihres Hofed und Staates anſchaulich
machen. Der Aufſatz des Herrn Dr. Seidel z. ©.
über: „Die äußere Erſcheinung Friedrich des Grofen“,
oder die Bildniſſe Friedrich Wilhelms III. in jungen
Jahren und der jugendlihen Königin Luiſe, Die
Dr. Bailleu's Aufſatz: „Bor hundert Jahren“ jchmüden,
find von köſtlichen Werte. — So viel das Unter:
nehmen für die Kenntniß der darin dargejtellten Perſön—
lichleiten, die Geſchichte unſeres Herricherhaufes wiſſen⸗
ſchaftlich erforſchen und darbieten wird, nicht weniger
ſchätzen wir, daß es dem von jedem Patrioten genährten
Verlangen, nicht nur in der Geſchichte unſeres König
hauſes bewandert zu ſein, ſondern auch mit ſeinen
Perſönlichleiten belannt zu werden, die danlenswertheſte
Befriedigung bietet.
Inhalt der Nummer 35 des Armee-Verordnungsblattes vom 15. Dezember 1897.
j Verlegung der Kommandantur des Truppenübungsplages Elfenborn von Malmedy nah Montjoie. —
Aktive Dienftzert der Trainfoldaten. — Abſchluß des Werkes „Die Wohnpläße des Deutſchen Reiches”. — Ber:
änderungdnadhmeifung Nr. 25 zum Namentlihen Verzeihniß der ernannten und gewählten Beifiger bezw. Stells
vertreter der Ecdjiedögeridte im Bererhe der Preußischen Heeresverwaltung. — Verlegung des Stabes der
50. Infanteriebrigade (2. Großherzoglich Hefjifhen). — Aenderungen des $ 86 der Dienftanmeifung zur
Beurtheilung der Militär-Dienſtfähigkeit 2c. vom 1. Februar 1894. — Yenderung der Heerordnung. — Ueberſicht
derjenigen Infanterie-Truppentheile, welche am 1. April 1898 Emjährig-Freiwillige einftelen. — Nadtrag zum
Geſammtverzeichniß derjenigen Lehranftalten, melde zur Ausftellung von Zeugniffen über die wiſſenſchaftliche
Befähigung für den einjährig:freimilligen Miluärdienſt berechtiat find. — Ableben eines Arztes in Bulareft, welcher
zur Ausstellung ärztlicher Zeugniſſe für militärpflichtige Deutfche in Rumänien ermächtigt war. — Belanntmadhung,
betreffend Yenderungen der SS 42 und 44 der Verlehrsordnung für die Eifenbahnen Deutſchlands fowie der hierzu
gehörıgen Anlage B. — Belanntmadhung, betreffend Ergänzung der Anlage B zur Verkehisordnung für die Eiſen—
bahnen Deutſchlands. — Ausgabe von Zeichnungen des ußartilleries Materials, — Belöftigung der Kom:
mandirten ꝛc. in den Lazarethen. — Feſtſtellung des penfionsfähigen Durhfchnittsfervifes für die fervisberechtigten
Militär-Unterbeamten ꝛc. — Kriegsfeuerwerterei für Artillerie. — Ausgabe von Zeichnungen des Feldartillerie⸗
Materials. — Erfahaewährung für abhanden gelommene Kaifer Wilhelm-Erinnerungsmedaillen. — Aenderung bes
Preisverzeichnifjes I über Fabrikate der Artillertewerkftätten. — Unterrichtsfurfe der Kriegsſchulen. — Dffizier- und
Fortepeefähnrihöprüfungen 1898.
—“
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kochſtrahe 68—71.
Dierzu der Allgemeine Anzeiger Rr. 101.
Militär-Wodenbintt.
Berantwortliher Rebakteur; 3 Berlag ber Rönigl. Hofbuchhandl
», Etorff, Generalmajor a. D., Zweiundachtzigſter Jahrgang. von E. ©. Mittlerk Sohn.
Briebenau b. Berlin, Mohlerftr. Erpedition: Berlin Swı2, Kodhftrahe 68. Berlin swi2, Kodftr. 68 - 71,
— ——
mr nern
Diefe Zeitfchrift erfheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Außerbem werben derſelben beigefügt 1. monatlic, ein: bis zweimal das literarifche Beiblatt, die „Militär: Literatur:
itung“ ; 2. jährlich mehrmals größere Aufläge als befondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Bränumerationäpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Roftanftalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4704) und Buchhandlungen — in Berlin aud die Zeitungsfpebitionen — an.
M% 113. Berlin, Mittwod) den 22. Dezember. 1897.
Zur Nr, 114 des Militär-Wochenblattes erjcheint des Chriftfejtes wegen am
Freitag, den 24. d. Mts. und wird für Berlin an diefem Tage, von 8 Uhr
vormittags bis 5 Uhr nachmittags, ausgegeben.
Juhalt:
Berfonals Beranderungen (Preußen, Württemberg, Marine). — Drdens-Verleihungen (Preußen).
Jourualiftiſcher Theil.
Nochmals über Artillerieftellungen in zwei Feuerlinien. — Drefiur und Abrichtung der Kavalleriepferde. (Schluß.)
Rriegstehnifhes. Ueber die Zufammenfegung und Wirkung eines neuen Toluolpulvers.
Rleine ——— Deutſchland: Drittes Krieger-Waiſenhaus Renthe-Fink-Haus). — Italien: Eröffnung
einer neuen Eiſenbahnſtrecke.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Januar beginnt das erſte Duartal 1898 des Militär« Wochenblatted. Der vierteljährliche
Abonnementäpreiß für daſſelbe einjchl. des Literarifchen Beiblattes „Milttär-Literatur-Zeitung“ ſowie ber befonders
auszugebenden Beihefte, beträgt 4 Marl 50 Pig. Beitellungen hierauf bitten wir recht bald bei dem nächſten
Boftämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den Beitungsipebitionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementsbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Berlag und Expedition des Militär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
Berional- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Offiziere, Portepeefähnriche xc. ı Stejinsty von demjelben Landiv. Bezirk, zum Set.
4. Ernennun Örderungen und Verſetzungen. Lt. der Rei. des 3. Garde-Regts. zu Fuß,
* ei Bi ziegung | Seyd von demjelben Landw. Bezirk, zum Self. Lt. der
Neues Palais, den 14. Dezember 1897 Neil. des Kaiſer Alerander Garde-Ören. Regts. Nr. 1,
b. Funde, Hauptm. und Komp. Chef vom Großherzogl. | Shwarg vom Zandw Bezirt Naugard, zum Set. St.
Medlenburg. Füf. Regt. Nr. 90, in das Anf. Regt. der Mei. des Kaiſer franz Garde-Gren. Regts. Nr. 2,
Nr. 135 verfeßt. Lohmann, Schüttel vom Landw. Bezirk III Berlin,
Im Beurlaubtenftande Schmidt vom Landw. Bezirk Mülhaufen i. E, — zu
& en (ei :
Nened Palais, den 14. Dezember 1897. | er er a. des Königin Elifabeth Garde
Befördert find: . Nr. 8,
Bentelberg vom Landw. Bezirt! Magdeburg, zum
sche. v. Sedendorff, Sek. Lt. von der Rei. des Peg a tulct 3 ‚
2. Garde⸗Regts. zu Fuß (Mltenburg), zum Pr. Lt.; en. * Fi — —
die Vizefeldwebel: v. Kobylinski'vom Landw. Bezirk Weſel,
Pourroy vom Landw. Bezirk 111 Berlin, zum Sel- | Buſch vom Landw. Bezirk Lennep, — zu Set. Lis.
Lt. der Reſ. des Garde-Füſ. Regts, der Reſ. des Garde-Gren. Regts. Nr. 5,
4. Quartal 1897.]
ex
3003
Patt vom Landw. Bezirk Hagen, zum Sel, Lt. des
1. Uufgebot3 4. Garde-Ören. Landw. Regts,
v. Gordon, Sek. Lt. von der Nef. des Garde-Kür.
Negts. (Graudenz),
Bed, Ze. Lt. von der Reſ. des 1. Garde-Feldart. Regts.
(Bromberg), — zu Pr. Lis.;
die Vizewachtmeiſter:
Graf v. der Schulenburg vom Landw. Bezirk | Braun-
ichweig, zum Self. Lt, der Reſ. des 1. Garde-Fyeldart.
Negts.,
Nitter vom Landw. Bezirk Prenzlau, zum Sel. Lt.
der Ne. des 2. Garde-Feldart. Negts.,
Vold vom Landw. Bezirf Pr. Stargardt,
Siebe vom Landw. Bezirk Di. Krone, — zu Sef.
Lis. der Reſ. des Garde-Train-Bats,,
Hirſchberger, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Tilſit, zum Br. Lt.;
die Vizefeldwebel:
Gersbach vom Landw. Bezirk Königsberg, zum Sel.
Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König Friedrich
Wilhelm J. (2. Oſtpreuß) Nr. 3,
Krieger, Gutzeit von demſelben Landw. Bezirl, zu
Sef. Lis. der Rei. des Gren. Regts. König Friedrich II.
(3. Oſtpreuß) Nr. 4,
Thurau von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Rei. des Füſ. Negts. Graf Roon (Ditpreuf.)
Ar. 33,
Kolw von demjelben Landw. Bezirk, zum Set. Lt. der
Ne. des Inf. Regts. Freiherr Hiller von Gaertringen
(4, Poſen.) Nr. 59,
Schrader von bemielben Landw. Bezirk, zum Set. Lt.
der Reſ. des nf. Regts. Nr. 146,
Gutzeit, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Self, 2. der Reſ. des Ulan. Regts. Graf
zu Dohna (Oſtpreuß.) Nr. 8,
Gehrmann, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Weſtpreuß. Feldart.
Regts. Nr. 16,
Schernikau, Pr. Lt. von der Reſ. des Rhein. Train-
Bat. Nr. 8 (Allenjtein), zum Rittm.,
Hartmann, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Stargard,
zum Gef. Lt. der Mei. des 3. Niederſchleſ. Inf.
Negts. Nr. 50,
Wandel, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sef, Lt. der Ne. des Inf. Regts. Nr. 140,
Weidemann, Rizefeldiw. vom Landw. Bezirk Bromberg,
zum Set. Lt. der Rei. des nf. Regts. Wr. 155,
Wedwarth, Vizewachtm. von demielben Laudw. Bezirl,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Drag. Negtd. von Wedel
(Bomm.) Pr. 11,
Koſch, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Deutſch-Krone,
zum Sel. Lt. ber Rei. des Gren. Regts. König
Friedrich I. (4. Oſtpreuß.) Nr. 5,
Hoffmann, Pr. Lt. von der Kab. 1. Aufgebot® des
Landw. Bezirls Inowrazlaw, zum Rittm.,
Calließ, Sek. Lt. von der Reſ. des Brandenburg.
Train-Bats. Nr. 3 (Stralfund),
Staſſen, Sel. Lt. von der nf.
Landw. Bezirld Guben, — zu Br. 213,
1m — Suitur. onendlait — Bas 113
3004
Schrader, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Yüterbog,
zum Sek. Lt. der Reſ. des Anf, Regts. Graf Kirchbach
(1. Niederichlei.) Nr. 46,
Berlin, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Ruppin, zum
Sel. Lt. der Mei. des Feldart. Regts. General
Feldzeugmeifter (1. Brandenburg.) Nr. 8,
| Shmalbrud, Sek. Lt. von der Reſ. des Inf. Regtz.
General » Feldmarihall Prinz Friedrich Karl von
Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64 (Prenzlau),
v. Arnim, Self. St. von der Rei. des Drag. Regts.
von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12 (Prenzlau),
— zu Pr. Lt3,;
die Bizefeldwebel:
Haeger vom Landw. Bezirk I Berlin, zum Self. Lt.
der Mei. des 6. Pomm. Inf. Regis. Nr. 49,
Eggeling von demfelben Landw. Bezirl, zum Sel
Lt. der Reſ. des 5. Weitfäl. Inf. Regts. Nr. 53,
Groß von demjelben Landw. Bezirk, zum Sef. ft.
der Reſ. des Inf. Regts. von Grolman (1. Polen.)
Mr. 18,
Ruge vom Landw. Bezirl II Berlin, zum Sel. Lt.
der Rei. des Inf. Regits. Großherzog Friedrich
Franz II. von Mecdlenburg: Schwerin (4. Branden-
burg.) Nr. 24,
Wehrmeier von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel
Lt. der Reſ. des Füſ. Regts. Privz Heinrid von
Preußen (Brandenburg.) Nr. 35,
Marrod, Müller von demjelben Landw. Bezirk, ; zu
Set. 218. der Reſ. des Inf. Negtd. von der Golf
(7. Bomm.) Nr. 54,
Neeff von demielben Landw. Bezirk, zum Set. Si.
der Ne. des 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68,
Lippe don demfelben Landw. Bezirk, zum Set. Li.
der Reſ. des 9. Bad. Inf. Regts. Nr. 170;
die Vizewachtmeiſter:
v. Jena vom Landw. Bezirk IV Berlin, zum Set. Lı.
der Reſ. des 1. Brandenburg. Drag. Regts. Nr. 2,
Richter von demielben Landw. Bezirk, zum Gel, St.
der Reſ. des Ulan. Regts. Großherzog Friedrich von
Baden (Rhem.) Nr. 7,
Sufpmann-Hellborn von demjelben Landw. Bezirk,
zum Self. Lt. der Re. des Ulan. Regts. Graf zu
Dohna (Oſtpreuß.) Ar. 8,
Wannow von demſelben Landw. Bezirk, zum Se
2t. der Rei. des 1. Pomm. Feldart. Regts. Nr. 2,
Müller von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des Feldart. Regts. von Podbielski (Nieder:
ſchleſ.) Nr. 5,
Dahms von demjelben Yandw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des Feldart. Regts. Nr. 15,
Nachmel von demfelben Landw. Bezirk, zum Gel. Lt.
der Ref. des Feldart. Regts. General-Feldzeugmeifter
(2, Brandenburg.) Nr. 18,
Mide von demjelben Landw. Bezirk, zum Sel. Ü.
der Rei. des Feldart. Negts. von Clauferwig (Ober:
ſchleſ.) Nr. 21,
2. Aufgebot? de | Schulze vom Landw. Bezirt Woldenberg, zum el.
Lt. der Reſ. des Pomm. Train-Bats. Nr. 2,
3005
Linne, Bizefeldiw. vom Landw. Bezirk Magdeburg,
zum Sek. Lt. der Landw. Inf. 1. Nufgebots,
Schnelle, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirk Halle a. ©.,
zum Gel. Xt. der Rei. des 3. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 71,
Rehbein, Bizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sel. Lt. der Neil. des 4. Thüring. Inf. Regts.
Rr. 72,
Zapf, Vizewachtm. vom Landiv. Bezirk Sondershaufen,
zum Self. Lt. der Ne. des Feldart. Negts. Nr. 35,
Garde, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Weißenfels,
zum Gef. Lt. der Rei. des 7. Thüring. Inf. Regts.
Nr. 96,
slemming, Zinkeiſen, Bizefeldw.
Bezirk Altenburg, zu Set. Lis.
8. Thüring. Inf. Regts. Nr. 153,
Rennau, Port. Fähnr. vom Landw. Bezirk Gera,
zum Sel. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 131,
Geift, Vigemahtm vom Landw. Bezirt Sonderd-
haufen, zum Sek. Lt. der Reſ. des Hannov. Train-
Bats. Nr. 10,
Imand, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Görlig, zum
Set. Lt. der Mei. des Inf. Regts. Nr. 154,
Goliſch, Vizefeldiw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sef. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Graf Hendel dv. Donnerdmard, Set. Lt. von ber
av. 1. Aufgebots des Landw. Bezirtd Glogau, zum
vom Landiv.
der Mei. des
Br. Lt,
Kienig, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Sprottau,
zum Sel, Lt. der Rei. des Ulan. Regts. Kaiſer
Alexander II. von Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Graf v. Harrad, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk
Jauer, zum Set. 2t. der Rei. des Huf. Regts.
König Wilgelm I. (1. Rhein.) Nr. 7,
Pland, Vizewachtm. von demijelben Landw. Bezirk,
zum Set. 2. der Reſ. des Feldart. Regts. von
Scharnhorſt (1. Hannov.) Nr. 10,
Tamchina, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirk Hirichberg,
zum Sek. Lt. der Rei. des nf. Negts. Keith
(1. Oberfchlej.) Nr. 22,
dv. Kaldreutb, PVizefeldw. vom Landw. Bezirt Pojen,
zum Sek. 8. der Rei. des Gren. Negts. König
Wilhelm I. (2. Weftpreuß.) Nr. 7,
Lehfeldt, Vizewachtm. von demfelben Landw. Bezirk,
zum Set. 2t. der Rei. ded 2. Rhein. Feldart. Regts.
Ar. 23,
v. Loſſow, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Koften,
zum Set. Lt. der Rei. des Huf. Negts. Graf Goetzen
(2. Sclef.) Nr. 6,
Loſſow, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Oſtrowo, zum Hauptm,,
Hermann, Sek. Lt. von der Auf. 1. Aufgebots des—
felben Landw. Bezirks, zum Pr. Lt.,
Schneider, Bizefeldw. vom Landiv. Bezirk Münfter-
berg, zum Self. Lt. der Reſ. des Füſ. Negts. General:
Feldmarſchall Graf Molke (Schlei.) Nr. 38,
Gielig, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt 1 Breslau,
zum Sek, Lt. der Reſ. des Gren. Regts. König
Wilhelm I. (2. Weftpreuf.) Nr. 7,
Robitzel, Vizefeldw. von demielben Landw. Bezirk,
1007 — BilIBerKBoendlatt - _ * 113
3006
zum Set. Li. der Reſ. des 3. Niederſchleſ. Inf.
Regts. Nr. 50,
Renner, Bizefeldiv. bon demjelben Landw. Bezirt,
zum Sel. Lt. der Landw. Inf. 1. Wufgebots,
Vogt, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Set. Lt. der Rei. des Ulan. Negtd. Prinz August
von Württemberg (Pofen.) Nr. 10,
Schmook, Grund, Bizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zu Sek, Lts. der Ne. des Feldart. Regts.
von Peucker (Schlej.) Nr. 6,
Rothert, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Oppeln, zum
Sef. Lt. der Landw. Inf, 1. Aufgebots;
die Vizefeldwebel:
Hangarter vom Landw. Bezirt Hagen, zum Set. Lt.
der Ref. des nf. Regts. Prinz Friedrich der Nieder:
lande (2. Weftfäl.) Nr. 15,
Ruhenſtroth vom Landiv. Bezirk Bielefeld, zum Set.
2. der Ref. des 1. Hannov. Inf. Regts Nr. 74,
Balzereit vom Landw. Bezirt Dortmund, zum Set,
Lt. der Ne. des Inf. Regts. Herwarth von Bitten
feld (1. Weftfäl.) Nr. 13,
Utermann von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ne. des nf. Regts. Graf Bülow von Denne:
witz (6. Weitfäl.) Nr. 55,
Homuth von demfelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des Inf. Regts. von der Marwig (8. Bomm.)
Nr. 61,
Kropp von demjelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt.
der Ref. des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Groß:
herzog von Sachſen),
Shwemann, Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sek. Lt. der Ref. des Weitfäl. Drag.
Regts Nr. 7,
Schulte-Bullen, Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sel. Lt. der Reſ. des Feldart. Negts.
Nr. 34,
van Delden, Vizewahtm. vom Landiw. Bezirk Ned:
linghaufen, zum Set, Lt. der Reſ. des Huf... Regts.
Karer Nikolaus II. von Rußland (1. Wejtfäl.)
Nr. 8;
die Vizefeldwebel:
Bahlmann vom Landiv. Bezirk Redlinghaufen, zum
Set. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Herwarth von
Bittenfeld (1. Weitfäl.) Nr. 13,
Bedmann von demſelben Landw. Bezirk, zum Sek.
Lt. der Rei. des nf. Regtd. Prinz Friedrich der
Niederlande (2. Wertfäl.) Nr. 15,
Deiterhe, Peter von demjelben Landw. Bezirl, zu
Set. Lts. der Ne. des Inf. Regts. Graf Bülow von
Dennewitz (6. Weitfäl.) Nr. 55,
Weſtphal vom Landw. Bezirl Barmen, zum Self, It.
der Rei. des nf. Megts. Nr. 129,
DBettgenhäufer vom Landw. Bezirt Düffeldorf, zum
Sel. Lt. der Reſ. ded Niederrhein. Füſ. Negts.
Nr. 39,
Baltin von demſelben Landw. Bezirk, zum Gef. Lt.
ber Reſ. des 5. Weſtfäl. Inf. Negts. Nr. 53,
Spindler, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirl,
zum Sek. 2t. der Reſ. des 2. Weſtfäl. Feldart. Regts.
Nr. 22,
3007 1897 —
RUHEEREBIMERELANt — Nr. 118
— 3008
Dübbers, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Düſſeldorf,
Buchmann, Bigewachtm. vom Landw. Bezirk Wejel,
— zu Sel. Lis. der Ne. des 1. Weitfäl. Feldart.
Regts. Nr. 7,
Heßmann, PVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Reſ. des nf. Regts. Hermwarth
von Bittenfeld (1. Weftfäl.) Nr. 13,
Nüdel, Bizefeldw. von demfelben Landw. Bezirk, zum
Gel. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 161,
Sievers, PVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Sek. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Bejenfeld, Pr. Lt. vom Train 1. Aufgebots des
Landw. Bezirtd Barmen, zum Nittm.,
Teue, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirls Neuß, zum Pr. Lt.,
Reiners, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Aachen, zum
Self. Lt. der Ref. des Füſ. Negts. Fürjt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40,
Ridder, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Jülich, zum
Set. Lt. der Ne. des Inf. Negts. Herzog Ferdinand
von Braunschweig (8. Weltfäl.) Nr. 57,
Schüll, Vizewahtm. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Reſ. des Kür. Regts. Graf Gehler
(Rhein.) Nr. 8,
Peill, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirk, zum
Set. Lt. der Ref. des 2. Rhein. Huf. Negts. Nr. 9,
Schmitz, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gef. Lt. der Rei. des Feldart. Regts. von
Holgendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
Reiff, Nihter, Meyer, Vizefeldw. vom Landw.
Bezirk Eöln, zu Sek. Lts. der Ne. des 5. Nhein.
Inf. Negts. Nr. 65,
Krüger, Mayer, Vizefeldw. von demjelben Landw.
Bezirk, zu Sek Lts. der Rei. des 6. Rhein. Inf.
Negts. Nr. 68,
Primaveji, Vizefeldw. von demfelben Landw. Bezirl,
— Sel. Lt. der Reſ. des 8. Rhein. Inf. Regts.
tr. 70,
Wendcebach, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk,
zum Gel. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Herzog
Be Wilhelm von Braunihweig (Ditfriel.)
r. 78,
Schr. v. Wrede-Meljchede, Vizewachtm. von dem-
jelben Landw. Bezirk, zum Sek. Lt. der Reſ. des
Kür. Regts. von Driefen (Wetfäl.) Nr. 4,
v. Eupen, Funde, Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zu Sek. Lis. der Reſ. des Feldart. Regts.
von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8,
v. Monſchaw, Bizewahtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Gel, Lt. der Rei. des Großherzogl. Heil.
deldart. Regts. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps),
Bindler, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Coblenz,
zum el. Lt. der Ref. des Nafjau. Feldart. Negts.
rt. 27,
Worbs, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Se. Lt. der Nef. des 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68,
Mennede, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Neumied,
zum Gef. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. von Goeben
(2. Rhein.) Nr. 28,
Lembcke, Hahmann (Paul), Hahmann (Rudolph),
Set. Lts. von der Feldart. 1. Aufgebot3 des Land.
Bezirls Hamburg, zu Pr. Lts.,
Parree, Vizefeldiv. vom Landw. Bezirk II Bremen,
zum Sek. Lt. der Ref. des Inf. Regts. von Boigts-
Nheb (3. Hannov.) Nr. 79,
Stenkhoff, Sek. Lt. von der Rei. des nf. Regts
Prinz Friedrid der Niederlande (2. Weſtfäl.) Nr. 15
(Aurih) zum Br. Lt.,
Plagge, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Aurich, zum
Set. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunfchweig (Dftfriel.) Nr. 78,
Nohde, Vizewahtn. vom Landw. Bezirk Lingen, zum
Set. Lt. der Reſ. ded Feldart. Regts. General
Feldzeugmeijter (2. Brandenburg.) Nr. 18,
Dtto (Juftus), Set. Lt. von der Rei. des 2. Hanieat.
Inf. Regts. Nr. 76 (II Oldenburg), zum Pr. Lt,
Roſcher, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Gelle, zum
Set. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Nr. 167,
Neinede, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk I Bram-
ſchweig, zum Gef. Lt. ber Rei. des Inf. Regts
Nr. 165,
Eruje, Bizefeldiw. vom Landw. Bezirk II Braunſchweig,
zum Gef. Lt. der Ref. des 2. Heſſ. Inf. Regts.
Nr. 82,
Dreßler, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Oberlahr-
ftein, zum Gel. Lt. der Ref. des Inf. Regts
Nr. 160,
Söhntein, Self. Lt. von der Rei. bed Drag. Regts
Freiherr von Manteuffel (Rhein) Nr. 5 (Wiek
baden) zum Br. Lt.,
Lofien, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Wiesbaden,
zum Set. Lt. der Ne. des 2. Hannov. Ulan. Regts
Nr. 14,
Martius, Vizewahtm. vom Landw. Bezirk Weplar,
zum Gef. Lt. der Reſ. ded Huf. Regts. König
Wilhelm I. (1. Rhein.) Nr. 7,
Sawapfi, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Front:
furt a. M., zum Sek. Lt. der Re. des Gren. Regts.
König Friedrih I. (4. Oftpreuf.) Nr. 5,
Müller, Bizefeldw. von demjelben Landw. Bezirt,
zum Sek. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Nr. 166,
Merr, Bizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Se. Lt. der Reſ. des 2. Naffau. Inf. Regie.
Nr. 88,
Helbig, WVizefeldw. von demjelben Landw. Bezirl,
zum Set. Lt. der Ne. des Inf. Negts. Nr. 99,
Hommerih, Vizewachtm. von demſelben Landıw.
Bezirk, zum Sel. Lt. der Rei. des Nafjau. Felbart.
Regts. Nr. 27,
Meſchede, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Meſchede,
zum Sek. Lt. der Reſ. des 1. Naſſau. Inf. Regts
Nr. 87,
Wackermann, Sek. Lt. von der Feldart. 2. Auf
gebots des Landw. Bezirks Arolſen, zum Pr. Lt,
Keller, Vizewachtm. vom Landw. Bezirt Weimar,
zum Sel. Lt. der Reſ. des is a Regts
(1. Hannov.) Nr. 18,
Gentſch, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Frank
furt a. M., zum Sek. Lt. der Reſ. des Heſſ. Train:
Bat. Nr. 11,
3009
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Nr. 113
_ 3010
508, Vizefeldm. vom Landw. Bezirt Mannheim, zum
Set. Lt. der Rei. des Leib-Ören. Negts. König
Friedrih Wilhelm III. (1. Brandenburg.) Nr. 8,
Shniper (Fritz), Vizewachtm. von demjelben Landw.
Bezirk, zum Sel. Lt. der Rei. des 1. Großherzogl.
Heſſ. Drag. Regts. (Garde-Drag. Negts.) Nr. 23,
Schniger (Ludwig), Vizewachtn. von demjelben Landw.
Bezirl, zum Sel, Lt. der Rei. ded 2. Großherzogl.
Hell. Drag. Regts. (Leib: Drag. Negts.) Nr. 24,
Öreber, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Heidelberg,
zum Sek. 2t. der Reſ. des 8. Bad. nf. Regts.
Nr. 169,
Meißner, Bizefeldw. von demielben Landw. Bezirk,
zum Gef. Üt. der Reſ. ded Inf. Negts. Graf Bülow
von Dennewig (6. Wejtfäl.) Nr. 55,
Berg, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Karlsruhe, zum
Sef. Lt. der Ne. des 1. Bad. Leib-Gren. Regts.
Nr. 109,
Schr. Huber v. Gleichenſtein, Sek. Lt. von der
Ref. des 6. Bad. Inf. Negts. Kaiſer Friedrih 111.
Nr. 114 (Freibitrg), zum Pr. Lt.,
Ebeling, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Freiburg,
Röttelen, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Mül—
hauſen i. E, — zu Sel. Lts. der Reſ. des 2. Bad.
Feldart. Regts. Nr. 30,
Bodenſtein, Vizewachtm. vom Landw. Bezirk Heidel-
berg, zum Sek. Lt. der Reſ. des Bad. Train-Bats.
Mr. 14,
Wiltzer, Bizewahtm. vom Landıv. Bezirk Diedenhofen,
zum Sek. Lt. der Re. des Train-Bats. Nr. 16,
Lindner, Bizefeldw. vom Landw. Bezirk Thorn, zum
Set. Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots,
Braemer, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Graudenz, zum Hauptm.,
Bannow, Gel. Lt. von der Rei. des Gren. Negts.
König Friedrich 11. (3. Oftpreuß.) Nr. 4 (Öraudenz),
Arnsberg, Sef. Lt. von der Reſ. des Inf. Regts.
von der Marwitz (8. Bomm.) Nr. 61 (Graudenz),
— zu Pr. 23,
Ehrlich, PVizefeldw. vom Landw. Bezirk Danzig, zum
Set. Lt. der Reſ. des Gren. Regts. Nönig Friedrich 1.
(4. Ditpreuß.) Nr. 5,
Drewes, Bizefeldw. von demjelben Landw. Bezitl,
zum Sel. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. von Winter:
jeldt (2. Oberjchlei.) Nr. 23,
Naumann, Bizefeldw. von demjelben Yandw. Bezirk,
zum Gel. Lt. der Rei. des nf. Regts. Nr. 128,
Pauly, Vizefeldw. von demjelben Landw. Bezirk, zum
Sek. Lt. der Ne. des Inf. Regts. Nr. 141,
Matthées, Vollmar, Kuhn, Vizewachtm. von dem
jelben Landw. Bezirk, zu Sek. Lts. der Ne. des
Feldart. Regts. Nr, 36,
Koppe, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Pr. Stargardt, zum Hauptm.;
die Vizefeldwebel:
Bollentopf vom Landw. Bezirk Deutih-Eylau, zum
Sek. Li. der Reſ. des Inf. Regts. Graf Dönhoff
(7. Oſtpreuß.) Nr. 44,
Preuß vom Landw. Bezirk Königsberg, zum Set. Lt.
der Rei. des Jäger-Bats. Graf Yorck von Warten—
burg (Oftpreuß.) Wr. 1,
Sceunemann vom Landw. Bezirt Danzig, zum
Sek. &%t. der Reſ. des Pomm. Jäger-Bats. Nr. 2,
Schmidt vom Landw. Bezirk Neuwied, zum Sel. Lt.
der Ref. des Fußart. Regts. Generalsfseldzeugmeiiter
(Brandenburg) Nr. 3,
Spad vom Landw. Bezirt Molsheim,
Hejjelt vom Landw. Bezirt I Bodum, — zu Set.
Lts. der Ref. des Weſtfäl. Fußart. Negts. Nr. 7,
Naab vom Landw. Bezirk Vaderborn, zum Sek. Lt.
der Ref. des Schleswig-Holitein. Fußart. Regts.
Nr. 9,
Liedtfe vom Landw. Bezirk Königsberg, zum Sek. Lt.
der Ref. des Pion. Bats. Nr. 18,
Wolfram vom Landw. Bezirk Cüjtrin, zum Sek. 2t.
der Rei. des Pion. Bats. Nr. 17,
Liebau vom Landw. Bezirt Magdeburg, zum Sek. Lt.
der Rei. des Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4,
Hoppe vom Landw. Bezirk I Breslau, zum Set. Lt.
der Rei. des Niederſchleſ. Pion. Bats. Nr. 5,
Lüderitz vom Landiw. Bezirk Bielefeld, zum Sek. Lt.
der Rei. des Magdeburg. Pion. Bats. Nr. 4,
Mentzel vom Landw. Bezirt I Bochum, zum Sel. Lt.
der Ref. des Niederichlei. Pion. Bats. Nr. 5,
Kumbier vom Landw. Bezirk Königsberg, zum Gel. Lt.
der Reſ. des Eiſenbahn-Regts. Nr. 1.
Bolte, Sek. Lt. von der Ne. des Brandenburg. Train:
Bald. Nr. 3, als Ref. Offizier zum Ulan. Regt.
von Katzler (Schlei.) Nr. 2,
v. Schend, Sek. Lt. von der Rei. des 1. Brandenburg.
Drag. Regts. Nr. 2, als Reſ. Offizier zum Hui.
Regt. von Zieten (Brandenburg) Nr. 3, — verjegt.
Rahm, Pr. Lt. a. D. im Landw. Bezirt Minden,
zulegt von der Feldart. 2. Aufgebots deſſelben Landw.
Bezirls, in der Armee, und zwar ald Pr. Lt. mit
einem Patent vom 21. Juli 1892 bei den Offizieren
der Landw. Feldart, 1. Aufgebot wiederangejtellt.
Ehlers, Pr. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Wismar, in die Kategorie der Rei.
Offiziere zurüdverjegt und als joldyer dem Holftein.
Feldart. Negt. Nr. 24 wiederzugetheilt.
Dtten, Pr. Lt. von der Inf. 1. Nufgebots ded Landw.
Bezirks Lingen, in die Kategorie der Ref. Offiziere
zurückverſetzt und als folder dem nf. Regt. von
Voigts-Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79 zugetheilt.
B. Abſchiedsbewilligungen.
Im altiven Heere
Neued Palais, den 18. Dezember 1897.
v. Eichftedt, Sek. Lt. vom Auf. Regt. Vogel von
Faldenjtein (7. Weſtfäl.) Nr. 56, behufs Uebertritts
zur Marine-Jnf. ausgeſchieden.
Rennebartd, Set. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 147, der
Abſchied bewilligt.
1897 -- Militär -Modenblatt —
WE 0...
Schöngarth, Major a. D., zulept Dale. Kommandeur |
im nf. Regt. Kaiſer —— 2, Großherzogl)
Heſſ.) Nr. 116, mit ſeiner 2 und der Er—
laubniß zum ferneren Tragen der Uniform des
3. Niederjchle). Inf. Regts. Nr. 50 zur Disp. geitellt.
Am Beurlaubtenftande
Nened Palaid, den 14. Dezember 1897.
Ente, Br. Lt. von der Reſ. des Sailer Alerander
Garde-Ören. Regie. Nr. 1, mit dem Charakter als
Hauptm. und der Landw. Armee-Uniform,
Keuter, Hauptm. vom 2. Aufgebot des 2. Garde—
Landw. Regts, mit dem Charakter ald Major und
feiner bisherigen Uniform,
Klähn, Pr. Lt, vom 2. Aufgebot des 4. Garde⸗-Landw.
Negts,, mit der Landw. Armee-Uniform,
Schmidt, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Inſterburg,
Rohde, Rittm. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Gumbinnen, dieſem mit der Landw. Armee—
Uniform,
Rurpiun, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots defjelben
Landw. Bezirts,
Lackner, Hauptm. von der ni.
Landw. Bezirid Allenftein,
Bandemer, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Löpen, — lepteren Beiden mit ber
Landw. Armee-Uniform,
Vormſtein, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Königsberg,
Rinneberg, Sek. Lt. von der Reſ. des Gren. Regts.
Graf Kleiſt von Nollendorf (1. Weſtpreuß.) Nr. 6,
Voß, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des Sandıv.
Bezirk! Stettin, diefem mit der Land. Armee—
Uniform,
Neumann, Br. Lt. von ber
jelben Landw. Bezirks,
2. Aufgebot? des
©)
Inf. 2. Aufgebots des-
Karjten, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot? des
Landw. Bezirks Stargard,
Geppert, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirts Bromberg, diefem mit der Armee-
Uniform,
Veister, Sek. Lt. von der nf.
jelben Landw. Bezirks,
Schmidt, Hauptm, von der Inf. 2. Aufgebots bes
Landw. Bezirks Schneidemühl, diefem mit feiner bis:
berigen Uniform, — der Abſchied bemilligt.
Weber, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.
Bezirfd Anklam, aus allen Militärverhältnifien ents
laſſen.
Vogt, Sek. Lt. von ber Rei.
Grolman (1. Polen.) Nr. 18,
Fern, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Landsberg a. W.,
v. Zawadzty, Br. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots
des Landw. Bezirks Eroffen,
Neunberz, Hauptamt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Guben, diefem mit der Land.
Armee-Uniform,
2, Aufgebots des
des Inf. Regts. bon
Nr 113 3012
Petzel, Sef. Lt. von der Feldart. 1. Aufgebot: des
Landw. Bezirk Brandenburg a. H.,
Guntelmann, Pr. St,
Kettler, Sek. Lt, — von der nf, 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks I Berlin,
Ziethen, Pr. t.,
Wolff (Eric), Set. Lt. — von der Inf. 2
des Landw. Bezirks II Berlm,
Elsner dv. Gronomw, Rittm. von der av. 2. Auf:
gebots des Landw. Bezirtd 1V Berlin, dieſem mit
der Uniform bes Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen
von Württemberg (Weitpreuß.) Nr. 5,
Werften, Rittm. von der Reſ. des Magdeburg. Train-
Bats. Nr. 4,
Nüffer, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Halle a. S., — letzteren Beiden mit
der Landw. ArmeeUniform,
dv. Szezepauski, Hauptm. von der In.
des Landw. Beziris Bitterfeld,
Wolff, Br. Lt. von der Ref. des Feldart. Negts. von
Glaufewig (Oberſchleſ.) Nr. 21,
Rikmann, Hauptm. von der Änf.
Landw. Bezirks Gleiwitz,
Stangen, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Oppeln, dieſem mit der Sand.
Armee⸗ Uniform,
Roeber, Marcus, Rittm. von der Reſ. des Weſtfäl.
Ulan. Regts. Nr. 5, Beiden mit ihrer bisherigen
Uniform,
Hübener, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Paderborn, mit der Landw. Armee—
Uniform,
Schmittdiel, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Il Münfter,
Jäger (Emil), Rittm. von der Rad. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls Barmen, diefem mit der Landıw.
Armee-Uniform,
Hüesfer, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Eſſen,
Horſtmann, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots,
Kochs, Mallinckrodt, Pr. Lts. von der Stav. 2 . Auf:
gebot8 des Landw. Bezirks Cöln,
Süß, Hauptm,,
Lind, Set. 8, — von der nf.
Landw. Bezirt3 I Trier,
Sthamer, Pr. Lt. von der Ref. des Schleswig. Feldart.
Regts. Nr. 9,
Langfeld, Sel. &t. von der Anf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirls Lübeck,
Janſon, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirls I Bremen, dieſem mit der Landw.
Armee⸗ Uniform,
Fedderſen, Pr. Lt. von der Kav.
Landw. Bezirks Wismar,
Graf zu Rantzau, Rücker, Set. Lis. von der Stab.
2. Aufgebots 2 Landw. Bezirks Kiel,
Wagner, Br. von ber nf. 2. Aufgebots dei
Sand. — 1 Altona,
Hafenbalg, Pr. Lt. von der nf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirks Hannover, — der Abſchied bewilligt.
. Aufgebots
2. Aufgebot
2. Aufgebots des
2. Aufgebot3 dei
2. Aufgebots des
3013
1897 — Militär-MWohenblatt — Rr. 113
3014
Blitz, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. | Eppinger, Proviantmeifter in Hanau, auf feinen Antrag
Bezirls Weplar,
Kramer, Sef. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des
Landw. Bezirld Fulda,
Oppel, Pr. Lt. von der Inf. 2 Aufgebots,
Rümpler, Sek. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots, —
des Landw. Bezirls Gotha,
Maquet, Pr. Lt. von der nf. 1. Aufgebots des
Landw. Bezirks Heidelberg,
Klehe, Rittm. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw.
Bezirls Karlsruhe, — lehteren Beiden mit der Landw.
Armee: Uniform,
Poleüski, Hauptm. von der Ne. des Garde-Schüßen:
Bats., mit der Landw. Armee-Uniform,
Eben, Pr. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots des
Landw. Bezirid Stargard,
Schulte, Set. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots
des Landw. Bezirls Striegau,
Kramer, Set. Lt. von der Landw. 1. Aufgebots der
Eijenbahn-Brig., — der Abſchied bemilligt.
Neues Balaid, den 18. Dezember 1897.
Vergemann, Hauptm. von der nf. 1. Aufgebots
des Landw. Bezirls Sprottau, mit dem Charakter
als Major und feiner bisherigen Uniform der Abſchied
bewilligt.
Klug, Sek. Lt. a. D., zulegt von der nf. 2. Auf:
gebots des Landw. Bezirld Poſen, die Erlaubnif
zum Tragen der Landw. Armee-Uniform ertheilt.
Seamte der Militär- Verwaltung.
Den 25. November 1897.
Kniebe, Prof. beim Stadettenhaufe in Potsdam, der
Rang der Näthe 4. Klaſſe,
Benfel, Oberlehrer bei der Haupt-Kadeitenanftalt, ber
Eharalter als Prof, — verliehen.
Durd Verfügung des Ariegäminifteriums.
Den 13. Nobember 1897,
Bergin, bisher Königl Württemberg. Oberroßarzt,
vom 1. Dezember 1897 ab als Oberroßarzt beim
Feldart. Regt. Nr. 33 angejtellt.
Den 18. November 1897.
Blume, Proviantamtsfontrofeur auf Probe in Frank—
furt a. O.,
Rubach, Proviantamtsaffiit., beauftragt mit Wahr:
nehmung der SKontroleurgeichäfte bei der Armee—
Konjervenfabrit in Mainz, — zu Proviantamtss
fontroleuren ernannt.
Den 23. November 1897.
Harenberg, Proviantmeifter in Schleswig, auf feinen
Antrag mit Penfion in den Ruheſtand vericht.
Den 26. November 1897.
Raper, Proviantamtsaffift. in Spandau, nah Mes,
Lahrtz, Proviantamtsaffift. in Mititih, zum 1. Ja—
nuar 1898 nach Stettin, — verſetzt.
Den 27. November 1897,
Berl, Proviantamtsaipir,, zum 1. Dezember 1897
als Proviantamtsaffiit. in Spandau angejtellt.
mit Penfion in den Ruheſtand verjeßt.
Den 4. Dezember 1897.
Bojjardt, Zahlmſtr. vom 1. Bat. 2. Hannod. Inf.
Regts. Nr. 77, auf jeinen Antrag mit Penſion in
den Ruheſtand verießt.
Den 7. Dezember 1897.
Servé, Zahlmitr. von der 1. Abtheil. Feldart. Regts.
Nr. 15,
Schlüter, Roßarzt vom 2. Pomm. Feldart. Regt.
Nr. 17, — auf ihren Antrag mit Penfion in den
Ruheſtand verjegt.
Schmidt, Proviantamtörendant in Schwedt a D.,
Neuß, Proviantamtsrendant in Stendal, — als Pro—
viantmeifter auf Probe nach Schleswig bezw. Hanau,
Semerau, Ruſch, Proviantamtsrendanten in Biſch—
mweiler bezw. Leobſchütz, nach Stendal bezw. Schwedt a.D.,
Ulrich, Died, Proviantamtsfontroleure in Bodenheim
bezw. Graudenz, als Proviantamtsrendanten nad)
Biſchweiler bezw. Leobſchũtz,
Teichert, Lucas, Proviantamtsaſſiſtenten in Danzig
bezw. Schleswig, als Proviantamtskontroleure auf
Probe nach Graudenz bezw. Bockenheim,
Littwin, Proviantamtsaſſiſt. in Raſtatt, nach Danzig,
— zum 1. Januar 1898 verſetzt.
Den 10. Dezember 1897.
Petſch, Geheimer Sekretär bei der General » Militär
fafje, zum Buchhalter ernannt.
Durch Berfügung der Generallommanbos.
Zahlmeiſter:
Verſetzt:
Schaum von der 3. Abtheil. Poſen. Feldart. Regts.
Nr. 20 zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 155,
Machmer vom 2. Bat. 4. Großherzogl. Heſſ. Inf.
Regts. (Prinz Carl) Nr. 118 zur 1. Abtheil. Naſſau.
Feldart. Regts. Nr. 27,
Urban vom nf. Regt. von Wittich (3. Heſſ.) Nr. 83
zum 2. Bat. 4. Großherzogl. Heſſ. Inf. Regts. (Prinz
Carl) Nr. 118,
Behnert von der 2. zur 1. Abtheil. Feldart. Regts.
Nr. 31,
Sipterlein vom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 99 zur
2. Abtheil. Feldart. Negts. Nr. 31,
Mahnke vom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 136 zum
3. Bat. Inf. Negts. Nr. 99,
Niefe, früher beim Inf. Regt. Nr. 97, zum 3. Bat.
Inf. Regts. Nr. 136,
Zir vom 2. Bat. Inf. Regts Nr. 174, zum 2. Bat.
Inf. Regts. Nr. 130,
Hoenede, bisher beim 4. Magdeburg. Inf. Regt.
Nr. 67, zum 2. Bat. Inf. Regtd. Nr. 174,
Gadomsky dom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 144, zum
1. Bat. des Regts,
Preſſer, bisher beim Königs-Inf. Regt. Nr. 145,
zum 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 144,
Kemple, biäher beim nf. Negt. von der Marwitz
(8. Pomm.) Nr. 61, zur 3. Abtheil. Feldart. Regts.
Nr. 35.
. 3015 1897 — Militär-Wogenblatt — Rr. 113 3016
XL (Königlih Württembergifches) Armeeforps.
Offiziere, Portepecfähnride ıc. zum Set. 2t. der Reſ. des Inf. Regts. Kaiſer Friedrich
A. Eriennungen, Beförderungen und Berfesungen. König von Preußen Nr. 125, e
Schury, Vizefeldw. vom Landw. Bezirt Mühlhauien i. E,
Im altiven Heere 2 —*X a
zum Gef. Lt. der Ne. der 4. (Königl. Württemberg.)
_ Den 14. Dezember 1897. Komp. des Könige. Preuß. Eijenbahn:Negts. Nr. 2,
Wundt, Hauptm. im großen Generaljtabe, unter Be:
h - Mayer, Bizefeldw. vom Land. Bezirk Stuttgart, zum
aan in dem Kommando nad Preußen, zum Major | Set, Lt. der Reſ. des Gren. Negts. Königin Olga
efördert.
en RR Nr. 119,
v. Goedecke, Königl. Preuß. Pr. St. im Pion. Bat. | Cordes, Kumpf, Vizefeldw. vom Landw. Bezirk Reut:
Nr. 13, don dem Kommando nah Württemberg lingen, zu Sek. Lts. der Rei. des 9. Inf. Regts
behufd Verwendung im Pion. Bat. Nr. 15 enthoben. Nr. 127, ;
Brauer, Pr. Lt. im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz:
Regent Luitpold von Bayern, nah Preußen behufs
Verwendung bein Feldart. Regt. Prinz-Regent Quitpold
von Bayern Magdeburg.) Nr. 4 fommanbdirt,
Bol, Sel. Lt. im Pion. Bat. Nr. 13, zum Pr. £t.,
vorläufig ohne Patent, befördert.
Herger, König. Preuß. Sek. Lt, bisher im ion.
Bat. Nr. 15, fommandirt nad Württemberg, in das
Pion. Bat. Nr. 13 eingetheilt.
Nagel, Sek. Lt. im Inf. Regt. Kaiſer Friedrich, König
von Preußen Nr. 125, unter Verleihung eines Patents Hoffmann, Vizewahtn, vom Landw. Bezirk Ulm, zum
jeiner Charge vom 27. Januar 1895 in das nf. Sek. Lt. der Reſ. des Feldart. Regts König Karl
Regt. Kaiſer Wilhelm, König von Preußen Nr. 120 Nr. 13,
Benjamin, Vizewachtm. vom Landw. Bezirl Stuttgart,
zum Sek. Ct. der Reſ. des Train-Bats. Nr. 13,
Dertinger, PVizefeldiw. von demjelben Landw. Bezirf,
zum Gel. Lt. der Hei. des Gren. Regts. König Karl
Nr. 123,
Linder, Vizewachtm. von demſelben Landw. Bezirf,
zum Sek. Lt. der Ref. des Drag. Regts. König Nr. 26,
Schmoll, Vizewahtm. von demjelben Landw. Bezirl,
zum Set. Lt. der Ne. des Drag. Regts. Künigin
Olga Nr. 25,
verjept. N Zoeppritz, Vizewachtm. von demjelben Landw. Bezirk,
Duttenhofer, charakteriſ. Port. Zähne. im 2, Feldart. zum Gel. Lt. der Ne. des Drag. Regts. Königin
Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Olga Nr. 25,
Hintelbein, Unteroff. in bemjelben Regt, Hartmann, Vizewachtm. von demfelben Landw. Bezirk,
Zwißler, Unteroff. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, zum Sel. Lt. der Reſ. des Feldart. Regts. König
Böhme, Unteroff. im nf. Regt. König Wilhelm 1. Karl Mr. 18, — befördert.
Nr. 124, — zu Port. Fähnrichen befördert. 2
Sm Beurlaubtenftande. B. Wbidiedsbewilligungen.
Den 14. Dezember 1897. Sm aftiven Heere
Hory, Bizefeldw. vom Landw. Bezirt Ravensburg, Den 14, Dezember 1897.
zum Sel. 2t. der Ref. des Inf. Regts. At-Württem: | Dedekind, Major 3 D,, zuleßt Kommandeur des
berg Nr. 121, Landw. Bezirls Rottweil, mit der Erlaubniß zum
Roth, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum ferneren Tragen der Uniform des 4. Inf. Regts.
Sel. St. der Re. der 4. Königl. Württemberg.) Nr. 122 Kaifer Franz Joſeph von Defterreich, König
Komp. des Königl. Preuß. Eiſenbahn-Regts. Nr. 2, von Ungarn, in die Kategorie der mit Penfion ver-
Stodmayer, PVizefeldw. vom Landw. Bezirl Gmünd, abſchiedeten Offiziere verjeßt.
zum Sef. Lt. der Ne. des Gren. Regts. König Karl
Nr. 123, Am Beurlaubtenftande
Bauer, Bizefeldiv. vom Landw. Bezirk Ehlingen, zum Den 14. Dezember 1897.
Set. Lt. der Rei. des nf. Regts Kaiſer Friedrich, | Moſer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebot? des Landw.
König von Preußen Wr. 125, Bezirks Calw,
Herborn, Vizefeldw. vom Land. Bezirk Stuttgart, Boſch, Sek. Lt. der Rei. des Inf. Regts. Kaiſer Wil-
zum Sek. Lt. der Reſ. des Inf. Regts. Kaiſer Wil: beim, Körig von Breußen Nr. 120,
heim, König von Preußen Nr. 120, Koerner, Sek. Lt. der Inf. 1. Aufgebot? des Landw.
Hofader, Vizefeldw. von demſelben Landw. Bezirk, Bezirls Ludwigsburg, — der Abſchied bewilligt.
Kaiſerliche Marine.
An Bord S. M. Rtreuzers 1. Klafſe „Deutſchland“, Nenes Palais, den 18. Dezember 1897.
Kiel, den 15. Dezember 1897. v. Eichjtedt, Sek. Lt, bisher im Inf. Regt. Vogel
Schulz, Self. Lt. der Marine-Inf, ansgeichieden und von Faldenjtein (7. Meftfäl) Nr. 56, mit feinem
zu den Offizieren der Nef. der Marine = \nf. über: Patent bei der Marine Auf. und zwar bei dem
getreten. ı 2. SceeBat. angejtellt.
Breufien. |
Seine Majejtät der König haben Allergnädigſt
geruht:
dem Küraffier Langenhagen vom Kür. Negt. Kaiſer
Nikolaus I. von Rußland (Brandenburg.) Nr. 6,
dem früheren Delonomiehandwerter vom Feldart. Regt.
General = Feldzeugmeijter (1. Brandenburg.) Nr. 3
Deul zu Berlin,
dem früheren Huſaren vom Huſ. Negt. Graf Goetzen
(2. Schleſ.) Nr. 6 Scholz zu Neuſtadt O. ©.,
dem früheren Musletier im Juf. Hegt. von der Goltz
(7. Pomm.) Nr. 54 Smentkowski zu Pakojch im |
Kreiie Mogilno, — die Nettungd: Medaille am Bande |
zu verleihen.
Seine Majejtät der König haben Allergnädigit |
geruht:
den nachbenannten Offizieren ıc. die Erlaubnif zur Une |
fegung der ihnen verliehenen Nichtpreußiichen Infignien |
zu ertheilen und zwar:
des Nitterkreuzes erſter Klaſſe des Königlich
Bayerischen Militär-Verdienſt Ordens:
dem Major v. Unger, Allerhöchſt mit der Führung
des 1. Bad. Leib⸗-Drag. Regts. Nr. 20 beauftragt;
des Nitterfreuzes zweiter Klaſſe dejielben Ordens,
des Ritterkreuzes eriter Klaſſe des Königlich
Sächſiſchen Albrechts-Ordens und des Nitterfreuzes
eriter Kaffe des Königlih Württembergiichen
Sriedrichd-Ordens:
dem Rittmeiſter Frhrn. v. Krane im Nür. Negt. von
Driefen (Weitfäl.) Nr. 4;
der eriten Klaſſe des Königlich Sächſiſchen
Albrechts⸗Ordens:
dem Prinzen Biron von Curland, Rittm. & la suite
der Armee und freiem Standeshern auf Groß:
Bartenberg;
des Großkreuzes des Großherzoglich Badijchen
Ordens vom Zähringer Löwen:
dem Generallieutenant Frhrn. v. Bülow, Some
mandeur der 1. Garden. Div.;
bed Ritterkreuzes erfter Klaſſe defjelben Ordens:
dem Major dv. Below, Bats Kommandeur im Königin
Augufta Garde-Ören, Regt. Nr. 4;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe mit Eichenlaub
defielben Ordens:
den Hauptleuten Fchm. v. Verſchuer und Frhrnu.
Raip dv. Frentz (Emmerid), in demjelben Negt.;
des Ritterkreuzes zweiter Klaſſe deſſelben Ordens:
dem Premierlieutenant und Batd. Adjutanten Grafen
v. Stillfried u. Rattonitz, j
dem Selondlieutenant Frhrn. v. Dalwigk zu Lichtens |
feld, — Beide in demjelben Negt.;
1897 — Militär: Wochenblatt — Wr. 113
3018
Ordens - Berleihungen.
der Krone zum Ritterkreuz erſter Kaffe des Groß—
herzoglich Heſſiſchen Verdienit: Ordens Philipps
des Grofmüthigen:
den Oberſten v. Yynder, Kommandeur des Thüring.
Feldart. Regts. Nr. 19;
de3 Verdienſtkreuzes in Silber des Großherzoglich
Mecklenburgiſchen Haus-Ordens der Wendiſchen
Krone:
dem Mujildireftor Möller vom 1. Garde-Regt. zu Fuß;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzoglich
Sadjen-Erneitiniihen Haus-Ordens:
dem Major Nickiſch v. Roſenegk, Bars. ont:
mandeur im 1. Garde-Regt. zu Fuß,
dem Major a. D. Bölle zu Trier;
des Nitterfreuzes eriter Klaſſe deifelben Ordens:
dem Hauptmann vd. Edartöberg im 1. Garde-Regt.
zu Fuß;
der demjelben Orden affilirten jilbernen
Verdienft-Medaile:
: den Feldwebeln Kaſſel und Bauszus in demjelben
Regt.;
des Komthurkreuzes zweiter Klaſſe des Herzuglic
Sachſen-Erneſtiniſchen Haus-Ordens und des Fürſtlich
Schwarzburgiſchen Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe:
dem Major Frhrn. v. Lyncker, etatsmäß. Stabs—
offizier des Hannov. Huf. Regts Nr. 15;
des Fürftlih Waldedichen Berdienjtfreuzes
vierter Klaſſe:
dem Hauptmann Wahrendorff im Inf. Regt. Prinz
Friedrid der Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15;
des Ehrenkreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
Lıppiichen Haus-Ordens:
dem WBremierlieutenant Grafen v. Schwerin
2. Garde-Feldart. Regt.;
des Ehrenkreuzes vierter Klaſſe des Fürſtlich
Schaumburg⸗Lippiſchen Haus-Ordens:
dem Selondlieutenant v, Mallindrodt im Reitenden
Veldjägerforpg;
des Offizierfreuzes des Königlich Italieniſchen
St. Mauritius und Lazarus: Ordens:
dem Major v. Unger, Allerhöchſt mit der Führung
des 1. Bad. Leib: Drag. Regts. Nr. 20 beauftragt;
des Dffigierkreuzes des Ordens der Königlid)
Stalieniichen Krone:
dem Nittmeifter Frhrn. v. Krane
von Driejen (Weitjäl.) Nr. 4;
des Ritterkreuzes eriter Klaſſe des Königlich
Schwediſchen Schwert Ordens:
dem Hauptmann v. Pfeil, ä la suite des 1. Bab.
Leib⸗Gren. Regts. Nr. 109, Ordonnanzoifizier Seiner
König. Hoheit des Erbgroßherzogs von Baden;
2
im
im Kür. Regt.
3019
des Nitterfreuges zweiter Klaſſe des Königlich
Schwediihen Schwert-Orbens:
bem Premierlieutenant Frhrn. dv. Humboldt-Dad-
roeden, ä la suite des 1. Garde-Regts. zu Sup, |
militäriihem Begleiter Seiner Königl. Hoheit des
Erbgroßherzogd von Sachſen;
des Dffizierfreuzes bes Königlich Rumäniſchen
Ordens „Stem von Rumänien“:
dem Bremierlieutenant dv. Websty, aggregirt dem
Generalftabe der Armee und fommandirt zur Dienft:
1897 — Rilitär-Wodhenblatt — Nr. 118
letftung bei dem Generaljtabe des VI. Armeelorps; |
3020
des Stommanbeurfreuzes des Großherzoglich
Luremburgifchen Ordens der Eichenkrone:
| dem Major a. D. Kolb zu Wiesbaden;
des Kommandeurtreuzes des Königlich Siamefiichen
weißen Elefanten: Ordens:
dem Generalmajor v. Woyrſch, Kommandeur der
4. Garde-Inf. Brig.;
des Kommandeurkreuzes des Königlich Siameftfchen
Kronen⸗Ordens:
dem Major v. Unger, Allerhöchſt mit der Führung
des 1. Bad. Leib-Drag. Regts. Nr. 20 beaujtragt
Journaliſtiſcher Theil.
Nochmals über Artillerieftellungen in zwei
Feuerlinien.
In dem in Nr. 54 des Militär-Wochenblattes
von 1897 veröffentlichten Artikel „Zur Artillerietaktif”
habe ih die Anſicht ausgedrüdt und zu begründen
geſucht, daß in den Schlachten der Zukunft häufiger, ald
bisher vielfad und anjcheinend auch bei Abfaſſung unieres
Artillerie: Ererzirreglement8 angenommen worden ei,
Beranlafjung vorliegen werde, Artillerie in zwei hinter
einander liegenden Feuerlinien zu verwenden. In jehr
danlenäwerther Weiſe ift dieſe Frage fodann in zwei
weiteren Wrtileln dieſes Blattes — „Ueber die Auf:
ftellung der Artillerie in zwei Feuerlinien“ (Nrn. 68 u. 69)
und „Ueber die Raumverhältnifje der Artillerie in der
Schlacht“ Nrn. 97 u. 98) — von jachverjtändiger
artilleriftiicher Seite näher beleuchtet worden. Da die Ans
fichten der Herren Verfafjer der gedachten Entgegnungen
fi mit der meinigen nicht in allen Punkten beden,
wird die praftijche Bedeutung der frage es rechtfertigen,
wenn ich auf fie nochmals zurüdtomme. Dabei ſei es
mir geftattet, der Kürze wegen die eritgedachte Ent:
gegnung mit A, die zweite mit B zu bezeichnen und
von mir jelbft in der Einzahl zu reden. Die jchrift:
ſtelleriſche Gewohnheit, von ſich jelbft in der Mehrzahl
zu ſprechen, wiberfirebt meinem militärischen Gefühl.
Ih ſähe fie aus der Militär-Literatur gern verbannt.
Meine Erwiderung muß ich, jo unlogiſch Dies jcheint,
an den Schluß des Artikels B antnüpfen. Dort jagt
nämlic) der Herr Berfaffer, jeine Ausführungen zufammen-
faffend:
„Die Möglichkeit, troß alledem einmal wegen Raumes
mangel3 auf einem Scladtfelde bezw. einem Theile
deſſelben nidyt voll oder doch nicht in jedem Abſchnitte
der Schlaht zur Verwendung zu kommen, theilt die
Artillerie mit der Infanterie und noch mehr mit der
Kavallerie. Diejer Uebelftand ift gewiß viel eher zu
ertragen ald eine nicht genügend ftarfe Yrtillerie in
der Mehrzahl der Schlachten.“
Diefer Schlußſatz könnte den — vom Herrn Ver:
fafjer gewiß nicht beabfidhtigten — Eindrud ermweden, als
beitände das letzte Ziel der von mir gegebenen Anregung |
in einer Verminderung der Artillerie. Da foldhe Auf:
faflung der objektiven Prüfung der aufgerworfenen Frage
|
|
|
|
innerhalb der Artilleriewaffe hinderlidy werden fünnte, ſo
bin ich genöthigt, mich gegen fie ausdrüdlic zu ver-
wahren. Meine Erörterungen verfolgen lediglich das
Biel, zwedmähiged Zuſammenwirlen der Waffen im
Rahmen der bejtehenden Drganijation zu fördern.
Insbeſondere möchte ich die Zahl der Fälle, in denen
die Öefechtötraft verfügbarer Artillerie nicht zu voller
Ausnutzung gelangen kann, nad) Möglichkeit verringert
jehen.
Uebereinjtimmung bejteht zwijchen den Herren Ver:
fafjern beider Entgegnungen und mir in Bezug auf drei
wejentlihe Punkte, nämlid dahin, daß
1. die gerade oder gebrochene Linie mit vollen
Gejhüß-Seitenabjtänden die geeignetſte Kampfform für
die Artillerie in dem Sinne ift, dab man von ihr nur
abweichen wird, wenn dies durd den Geſechtszweck,
durch die nothiwendige Rückſichtnahme auf die Gefechts—
thätigleit der anderen Waffen und das Zuſammenwirken
mit ihnen, *) durch Raummangel oder durch die Gelände:
gejtaltung erheiſcht wird;
2. daß während des Artillerielampfes, der in der
Schlacht dem entſcheidenden Eingreifen der Infanterie
vorausgeht, die erfolgreiche Durchführung jenes Kampfes
die Hauptaufgabe ift, der Artillerie daher hierfür das
Feld möglichit freigegeben werden muß;
3. daß da, wo die Artillerie nicht in einer geöffneten
Linie dem Gefechtszweck entiprechend verwendet werden
fan, ihre Aufftellung in zwei bintereinander liegenden
Linien, auch ohne Ueberhöhung der vorderen durch die
hintere, ein unter Umjtänden anwendbares Auskunfts—
mittel bietet.
Meinungsverichiedenheit bejteht dagegen
1. in Bezug auf die Häufigkeit des Vorlommens
von Lagen, die Veranlafjung geben künnen, zu letzterem
Auskunftömittel zu greifen, und
* B B hat allerdings bei Zufammenfafiung feiner Anficht
bie notbwendige Rüdjihtnabme auf das Zujammenmirten mit
den anderen Waffen auffallenderweife unerwähnt gelaflen,
Gr fagt nur: „Aus dem Borfiehenden folgt: ed empfiehlt ſich
für die Wrtillerie in der Regel nicht, ohne Roth von ber
normalen Gefechtsform der geöffneten Yinie mit bireftem
Feuer abzugeben. Kann aber ein großer Theil ber verfügbaren
Artillerie enimeder nur in einer dieſer abweichenden Formen
oder gar nicht zur Verwendung lommen, jo wird man oft
davon Gebraud; machen müfjen, über die Auswahl enticheiden
Gefechtsperiode und Geländeverhältniffe.”
DIE
II. in Bezug auf die Größe der Schwierigfeiten,
die der Anwendung des Austunftsmittel3 entgegenftehen.
Bull.
B weit darauf Hin, daß die Verwendung der
Deutichen Artillerie in den Schlachten von 1870,71 doch
nur in wenigen Fällen durch Raummangel auf
Schwierigkeit geitoßen fei. Das ift richtig, beweiſt aber
wenig für die Zulunft; denn während 1870 die
Deutihen Armeelorpd mit 84 bi 90 Geichüßen img
Feld zogen, führen fie in Zukunft deren 120. Es ift
immerbin jehr beachtenswerth, daß fich ſchon 1870/71,
troß der jo viel geringeren Stärke der Artillerie, in
einzelnen Fällen räumliche Schwierigkeiten für fie heraus:
geitellt haben. Ueberdies aber handelt es ſich aud
nit allein darum, ob der Raum ausreicht, um die
Artillerie in der für fie vortheilhafteiten Kampfform zu
verwenden, jondern auch Darum, wie der verfügbare Raum
am vortheilhafteiten für die gemeinſame Thätigkeit aller
Waffen zu benußen ift. Im diefer Hinficht bleibt bei
Prüfung der Erfahrungen von 1870/71 zu beachten,
daß damald die große Ueberlegenheit der Deutichen
Artillerie über die Franzöſiſche ausgenutzt werden konnte
und mußte, um die Minderiverthigteit der Deutjchen
Infonteriebewaffnung auszugleichen. Weil die Artillerie
einen Theil der Arbeit verrichtete, die unter normalen
Berhältnifien der Infanterie obliegt, hatte fie ein gewn
gewährtes Vorrecht in Bezug auf die Wahrnehmung
räumlicher Vortheile, wie es ihr in Zukunft nicht immer
in gleihem Maße wird gewährt werden fünnen. DaB
fie von dieſem Vorrecht ſtets nur zum Beiten des
Ganzen Gebraud; gemacht hat, ändert an der Sache nicht.
B beruft fich ferner für feine abweichende Anficht
darauf, daß bei den großen Mandvern der legten Jahre
in Deutſchland wenig VBeranlaffung gefunden jei, Artillerie
in zwei hintereinander liegenden Feuerlinien zu vers
menden. Das beweift freilich nicht, daß Veranlaffung
hierzu nicht öfter vorgelegen hat. Wielleicht würde das
Bedürfniß, die in Frage ſtehende Gefechtsformation
anzuwenden, häufiger empfunden fein, wenn die Infanterie
und Mrtillerie fih auf voller Kriegsſtärke befunden
hätten und auf beiden Seiten mit jcharfer Munition
geihoflen worden wäre. So hohen Werth auch unjere
Friedensmanöver haben, jo bleibt das Bild, das fie vom
Kriege geben, doc in wejentlichen Beziehungen von dem
des Ernſtfalles verichteden. Daß Died unter Anderem
von den räumlichen Verhältniſſen gilt, unter denen bie
Artillerie im Gefecht zur Verwendung kommt, ift auch
von A zutrefiend hervorgehoben worden.
Wende ich mich nunmehr den Ausführungen ber
Herren Berfafler von A und B über die in Betracht
fommenben Berhältnifje der geplanten Angriffsſchlacht
zu, jo erfennt Erjterer, obwohl er die Nachtheile, die
mit der Verwendung der Artillerie in zwei hinter:
einander liegenden Feuerlinien jür dieſe Wafſe verbunden
iind, jür größer eradhtet, als ich zugeben kann, doch an,
daß die Artillerie beim Vorſchreiten des Angriffs nicht
ſellen genöthigt fein wird, zu dieſem Auskunftsmittel zu
greiien. Er fchlieht jeine Betrachtung mit dem Sape:
„sn den legten Stadien des Kampfes werden jomit
1897 — Rilitar Wochenblatt — Rr. 118
3022
öfters nicht nur zwei, fondern jelbit drei voreinander
geſtaffelte Batterielinien vorhanden jein. So wird bie
Infanterie für ihre eigene Entwidelung die nöthige
Ellenbogenfreiheit befommen.“
Nicht jo B. Er iſt der Anficht, daß die Fälle
iehr jelten fein werden, in denen die Artillerie durch
Raummangel genöthigt fein wird, von ber Aufftellung
in einer geöffneten Linie abzugehen. Er will zwar fein
Bedenken dagegen erheben, daß in der Angriffsſchlacht in
dem Raum vor dem ausipringenden Winkel des feindlichen
Flügels, gegen den der entfcheidende Angriff geführt wird,
„während dieſes ichneller vorübergehenden Gefechts—
moments“ vor dem jtehenbleibenden Theile der Artillerie:
linie fi eine zweite, jelbit unter Verminderung der
Geihüpzwiichenräume, bildet. Ein anderer Theil der
Artillerie, die zu den den enticheidenden Angriff aus-
führenden Korps gehört, wird beim Vorgehen der Änfanterie
„sehr oft zur Verftärfung der Artillerie des dem
inneren Flügel zunädjititchenden Armeelorps des
Nebenangriffs dienen Können. Es wird bier nicht
an Aufftellungsraum fehlen, wenn diefed Armeekorps,
feiner Aufgabe entjprechend, eine größere Frontlänge
bat und die Ausführung eines enticheidenden Infanterie
angriffs unterläßt”.
Diir Scheint zumächft, daß der Herr Verfaſſer hier
dem Nebenangriff doch nicht Die volle Bedeutung zus
erfennt, die ihm zufommt. Das jchließe ich auch daraus,
daß er für die zum Nebenangriff in der geplanten
Angriffsichladht beftimmten Korps eine Frontbreite von
je 4800 m bis 6000 m annimmt. Ich halte dem entgegen,
daß ein Nebenangriff in der Schlacht feinen Zweck
volljtändig verfehlen würde, wenn nicht auch bei ihm
die Infanterie in folder Stärke und jo nahe an den
Feind heranginge, dab dieſer ſich ernſtlich bedroht fühlt.
Aud beim Nebenangriff muß deshalb die Mafje der
Infanterie über die Linie hinaus vorgehen, in der die
Artikerie ihren Kampf gegen die des Bertheidigers führt.
In welcher unjerer Angriffsihlachten wäre das nicht
geichehen? Hierzu iſt aber ein Armeelorps auf einer
Front von 5000 m bis 6000 m nicht stark genug,
vielmehr wird man in der Angriffsichlacht gegen einen
ebenbürtigen Feind auch für den Nebenangriff den
Armeelorps nur ungern größere Frontbreiten als joldye
von 3000 m zumeijen. Um dies auch an einem Beilpiele
zu erhärten, bitte ich, den Plan des Schladhtfelded ‚von
Gravelotte— St. Privat und einen Zirkel zur Hand zu
nehmen. Es gelte, die Stellung der Franzöſiſchen Armee
vom 18. Augujt 1870 mit fieben Armeelorps frontal und
unter Umfafſung des feindlichen rechten Flügels anzugreifen.
Die Erfahrung hat nelehrt, daß ſieben Armeelorps für
einigermaßen ſichere Löſung der Aufgabe nicht zu biel
find; am 18. Auguft 1870 wäre dies möglicherweiſe
den eingeleßten acht Deutichen Korps nicht gelungen,
wenn Bazaine jeinen rechten Flügel rechtzeitig verſtärkt
hätte. Bon den fieben Korps mögen zunächſt zwei in
Reſerve gehalten werden, eins hinter dem linken Flügel,
eind hinter der Mitte, jo dab e8 ſich für den Beginn
der Schlacht um den Raum für fünf Korps handelt.
Dieje werden ihre Artillerie zur Niedertömpfung der
3023
feindlichen in einer Entfernung von 2500 m bi8 3000 ın
von ihr entwiceln, aljo auf einer Linie, die etwa 1500 m
öſtlich Montoid beginnt und über den genannten Ort
nah Ste. Marie, St. Ail, Habonville, Werneville,
Gravelotte bis 1500 m Jüblih von Gravelotte geht.
Die ganze Länge dieler Linie beträgt 15 000 m. Das
ergiebt für jedes der Fünf Korps beim Beginn der
Schlaht eine durchſchnittliche Frontbreite von 3000 m.
Den mit Ausführung des umfaffenden Angriffs be-
auftragten Korps wird für die erite Entwidelung ein
größerer Raum zur Verfügung fiehen, der fich jedod)
beim Vorjchreiten des Angriffs verringert. Daraus folgt,
daß die gegen das Centrum und den linken Flügel des
Feinde zu verivendenden Korps ſich durchichnittlich
ſogar mit einem geringeren Frontraum als 3000 m
begnügen müflen.
Für den die Schlacht einleitenden Kampf der Angriff:
artillerie gegen die des Vertheidigers ſoll der erſteren
der ganze Entwidelungsraum zu freier Verfügung jtehen.
In Linie mit vollen Geihügabitänden hat die Artillerie
eine8 Armeelorps eine Breite von 2200 m, die der
fünf Angriffskorps alſo eine jolche von 11 000m. Wird
das Gelände irgend eines Schlachtfeldes die Möglichleit
bieten, die Artillerie auf den gegebenen Räumen in
diejer Formation überall vortheilhaft zu placiren? Auf
dem Schladhtfelde von Gravelotte— St. Privat wäre dies,
wie ein Blick auf die Karte lehrt, zweifellos nicht der
Fall. Soll deshalb auf die Mitwirkung eines mehr
oder weniger großen Theile der Artillerie verzichtet
werden? ch denke, dazu werden am wenigſten Die
Wortführer der Waffe geneigt fein, jolange es cin
anwendbares Auskunftsmittel giebt, die Feuerkraft der
Artillerie in ihrer vollen Stärke zur Geltung zu bringen!
Als Auskunftsmittel aber fommt nur die Verringerung
der Geſchützabſtände oder die Aufjtellung in zwei hinter:
einander liegenden Feuerlinien in Betracht. *)
Je nachdem die Angriffsartillerie die Feuer—
überlegenheit über die des Gegners erlangt, wird ste
fih genen die anderen Bertheidigungämittel des letzteren,
namentlich gegen die Theile jeiner Aufitellung wenden,
die als Hauptzielpunfte für den demnächitigen Angriff
der Infanterie ind Auge gefaht find. Aber die feindliche
Infanterie hat zunächſt feine Veranlaffung, fich zu zeigen,
und jolange fie in Deckung bleibt, lann ihr die Artillerie
mit ihren Flachbahngeſchühen leider wenig Abbruch thun.
Auc die Artillerre des Vertheidigers wird, wenn fie
den Kampf gegen die Angriffsertillerie aufgeben muß,
die Bedienung der Geſchüßtze, letztere jtehenlaifend, in
Deckung zurüdziehen. Es tritt eine, nur durch Heinere
Gefechte der Vortruppen und langſames Geichüßfener
unterbrochene SKampfpauje ein, bis die Maſſe der
Angriffsinfanterie fi zum Heranrücken an die feindliche
Stellung in Bewegung fett.
Sept ändert ji das Bild auch in diefer. Die
*i B führt als drittes Mittel, die Raumfchiwieriafeiten zu
verringern, das „Schieken aus ganz verbedter Stellung” an.
Diejes Mittel fällt aber, inſoweit Raumerſparniß in ‚Frage
fteht, mit dem der RBerringerung ber Geſchütz-Seitenabſtände
zuſammen und ermöglicht nur die häufigere Anmendung bes
legteren,
1897 — Militär-Wochenblatt — Rr. 11H
3024
Artillerie nimmt das Feuer mit allen noch fampffähigen
Geſchützen gegen die vorgehende Infanterie auf, und
auch die Infanterie des Vertheidigerd erjcheint auf dem
Plane. Der Artillerie des Angreiferd Fällt jet die
wichtige Aufgabe zu, der eigenen Infanterie das ſchwierige
Vorgehen durch Unterhaltung eines wirkſamen Feuers
gegen die feindliche Infanterie und Mrtillerie zu
erleichtern.
Die Angrifisinfanterie iſt tief gegliedert. Hinter
den Schübßen folgen die Soutiens, dann die Kompagnien
des Vortreffens, dann das Haupttreffen, endlich die
Reſerve, auch dieſe nach der Tiefe gegliedert. Das
Ganze hat eine normale Tiefe von mindeftend 1500 m.
Durch eine mit vollen Zwiſchenräumen aufgejtellte
Artillerielinie kann die Anjanterie fi allenfalls ohne
wejentlihe Störung ihrer Ordnung bindurchziehen. Bei
verminderten Geichüsabftänden iſt das ein mißliches
Manöver, und im einen wie im anderen Falle muß bie
Artillerie während der ganzen Dauer des Durchzuges,
da jie eine Linie nach der anderen nahe vor der
Mündung bat, das Teuer unterbredien. B meint, es
handle fich hierbei nur um einen ſchnell vorübergehenden
Gefehtsmoment. Mir erjcheint diefe Annahme um io
weniger zutreffend, als die Vorwärtsbewegung der
tiefen Maffe ſich nicht immer ohne Unterbrechung voll-
ziehen wird. Wenn aber gerade in dieſer Zeit ein
mehr oder weniger großer Theil der Artillerie am
Feuern verhindert wäre, jo könnte dies verhängnißvoll
werden. Hier und da wird ja das Gelände geitatten,
die Anfanterie dverdedt, und ohne daß die Artillerie
am Schießen gehindert wird, im einen vor diefer im
todten Winkel liegenden Abjchnitt vorzuführen, um fie
dort erjt für den Angriff zu formiren. Am 18. Auguſt 1870
dot 3. B. die MancrSchluht die Gelegenheit hierzu
vor dem Deutichen vechten Flügel. Aber das wird
immer nur auf einzelnen Theilen des Schlachtfeldes
vorfommen; die Regel wird dagegen fein, daß Die
Artillerie einen beträchtlichen Theil des Raumes, über
den fie bisher frei verfügte, che die vorrüdende Infanterie
in ihre Höfe fommt, für dieſe frei maden, und sid)
mit dem ſehr beichränften seitlichen Raum begnügen
muß, um, fo gut es geht, den Infanterieangriff durch
ihr Feuer zu unteritügen. Sie wird den Befehl dazu
von den höheren Truppenjührern erhalten. Ob fie ſich
zu defien Musführung durch Verminderung der Geſchütz—
abjtände oder durch Bildung mehrerer voreinander
liegenden Fenerlinien in Stand jebt, wird ihr frei
gelafjen werden. Sie wird ihre Wahl nad) Lage des
bejonderen alles, in&bejondere unter Berüdjichtigung
des Geländes, treffen, vermuthlich nicht jelten — trotz
der im voraufgegangenen Vrtillerielampf erlittenen
Gejhügverlufte — zu beiden AusfunftSmitteln greifen
müjlen Daß ein Wrtillerieführer auf den Befehl mit
der Meldung antworten werde, er müfje einen Theil
jeiner Batterien unverwendet lafjen, weil er fie nicht
alle in einer Linie aufftellen könne, befürdte ich nicht:
doch halte ich für dringend geboten, daß die Artillerie
ſich mit der hiernach wahrjcheinlich nicht jelten anzu-
wendenden Kampfform ichon im Frieden völlig vertraut
made. (Schluß folat.)
30%
1897 — Militar-Wochenblatt — Rr. 118
3026
Dreſſur und Abrichtung der Kavalleriepjerde.
— Schluß.)
Wir können uns aber in den meiſten Fällen dadurch
helfen, daß wir die Remonten ũberhaupt im Freien reiten
und dreſſiren. Es iſt ſchon dafür geſorgt, daß das heute
weit mehr geſchieht als früher. Es bedarf alſo kaum
einer Neuerung, die über das hinausgeht, was die
Beſtimmungen enthalten. Für den Reitlehrer wird es
auch ſtets ſchwieriger ſein, die einzelnen Reiter und
Pferde im Rudel oder in der Marſchordnung zu über—
ſehen und zu belehren, als in den Abtheilungen. In
den Abtheilungen werde alſo die wirkliche Arbeit weiter
beſorgt, und dann reite man in jenen Formationen ins
Freie. Beides gehe nebeneinander her. Reitet eine
Abtheilung junger Remonten auf einem freien Reitplatz
oder auf dem Exerzirplatz außerhalb der Garniſon, dann
iſt ſie von Natur umgeben; reitet man nun in der
Marſchordnung auf Umwegen dorthin und wieder zurück,
dann hat man das, was der Herr Verfaſſer verlangt.
Der größte Fehler, den man begehen kann, iſt allerdings
der, daß man die Remonten nad) ihrer Ankunft zu lange
bummeln läßt; das Wichtigjte ift, fie ſofort zu befteigen,
was ihnen auch gar nichts jchadet. Das wird vernünftiger:
weile nicht zu bejtreiten fein.
Ich habe nicht gefunden, „daß unſere Remonten
viele Monate hindurch nichts weiter gejehen haben ala
Winde und Genofjen, wodurd ihre widerwärtigften
Eigenichaften, Herdentrieb und Dummheit, nur noch
mehr befejtigt wurden“. Ich weiß vielmehr, daß man
da, wo ich gewejen bin, Werth auf das Reiten auf
freien NReitplägen und jchon in den allererjten Abſchnitten
der Dreſſur auf Einzelreiten legte. In früheren Zeiten
— aber jie find lange hin — wurden wohl die getadelten
Fehler gemadht.
„Und erjegt und die Drejjur den Schaden?“ fragt
im Hinblick auf diefe Fehler der Herr Verfaſſer. Hier
kann ich mich ruhig auf das beziehen, mas ich eingangs
über Drefjur und Abrichtung ſagte. Ich will nur noch
erwähnen, daß eine gute, verjtändige Dreffur wohl einen
anftändigen, freien Schritt verbürgt, aber allerdings
ohne Mebung, nicht das vertraute Draußengehen. Das
iſt alſo zu üben, und ift das Pferd damit vertraut,
dann gewährt die richtige Drefjur mehr Bürgſchaft für
einen guten Gebrauchsſchritt als die alleinige Uebung
oder Abrichtung.
Ueber den Trab in Beziehung zur Dreſſur ift der
Herr Verfaſſer jchon anderer Meinung, denn er jagt,
daß er durch die Drefjur verbefjert werden könne. Auch
jagt er ganz richtig: „Der®rundjag, die Haltung (Refultat
der Dreffur) verbürge nrößere Sicherheit, Schonung
und Ausdauer des Pierdes, ließe ſich theoretijch vielfach
unterftügen.“ Das Für umd Wider will er aber nicht
weiter erörtern. Auch ich gehe nicht näher darauf ein,
nahdem ich jelbit und Andere ſchon jo vielfach eine
Sanze für den eriten Theil des Sapes eingelegt haben.
Uber der Herr Verfafjer hätte fich das Wort „erfahrungs-
gemäß“, neben theoretiich, nicht zu jparen brauchen.
Auch mir ift befannt, daß ich verſchiedene Pferde
in jogenannter ſchlechter Haltung jehr lange erhalten
haben, und daß es Schwadronäpferde giebt, die darin
jehr alt wurden. Dieje haben fich, weil jie troß dieſer
Haltung in der Abtheilung und einzeln dahin kamen,
wohin fie follten, durchgedrückt. Man ſah aus dieſem
Grunde und vielleicht auch aus Bequemlichkeit von einer
bejjeren Haltung ab. Manche von ihnen bedurften aber
jpäter auch beſonders geeigneter Reiter und machten mit
anderen oft, was fie wollten. Ich weis aud, daß
Nennpferde in einer beliebigen Haltung jehr lange aus:
gehalten haben, aber fie hatten auch feine Rekruten zu
tragen, und zu diefem Zwed ift eine bejtimmte, ruhige
Haltung, die eine gute Drefjur verbürgen joll, doch
wohl am Plage. Die Pierde, die aus Schwäche in
irgend welchen Theilen unter dem Reiter von vornherein
feine genügende Haltung zeigen, werden ſich doc gewiß
länger erhalten, wenn man ihnen die ihren Verhältniſſen
entiprechende Haltung durch Drefjur giebt.
Es wird dann ausgeſprochen, da der Aufklärungs—
dienſt, jept eine Hauptthätigfeit der Kavallerie, mehr
erfordere al$ der Marjchdienft. Es würde der Gehorjam
verlangt, durch den der Reiter das Pferd dahin bringt,
wohin er will. Um das zu erzielen, ſei es aber ein
Ummeg, das Pferd durch die Verfuchungen einer hoch—
getriebenen Bahndrefjur hindurch dahin bringen zu
wollen, denn den Gehorfam als völlige Unterwerfung
unter den Willen ded Reiters finde man doch nur bei
Sculreitern, die eine recht anjtändige Stufe ihrer Kunſt
erreicht hätten. In dem Sab: „Wenn aber Gehoriam
und eine gewiſſe Beweglichkeit bedingt immer noch ala
die Frucht einer guten Dreffur angejehen werden können,
jo fann dies von einem flotten, willigen Allein=,
Geradeaus:, Duerjeldeinsgehen nicht gelten”, jcheint mir
doc; ein MWiderfpruch zu liegen; denn wenn eine gute
Dreſſur Gehoriam hervorbringt und, wie vorhin gejagt,
zu den zulegt verlangten Thätigkeiten Gehorſam gehört,
dann ift nicht einzujehen, warum die gute Drefjur dieſe
nicht noch fördern und ein Umweg fein jollte,
Ich unterjchreibe gern den Saß: „Auch ein hoch—
dreſſirtes Pferd ift feine Machine. Als charalter- und
willenbegabtes Weſen muß es zum jpeziellen Gebrauch
erzogen, geübt werden“; aber ich finde nicht, dak
dadurd die Dreffur überflüjfig wird. Man braucht
nur auf die Rennbahn zu gehen und fi) die Pferde
anzufehen, die erzogen umd geübt wurden, ohne Durch—
arbeit zu genießen, und man wird den Beweis geliefert
ſehen, daß das allein auch nicht genügt, denn die meijten
Verbrecher findet man eben auf der Rennbahn.
Ich finde nicht, dab unjer Dreſſurſyſtem die Schuld
an dem häufigen „Hintersdem:Zügel:fein“ der Dienit-
pferde trägt, jondern die Lehrer, die das Syſtem nicht
rihtig auffafjen und anwenden. Die, welche nur in der
Arbeit vorn Genuß finden, und deren giebt es mehr
ald man glaubt, und die darüber die Hinterhand ver-
geſſen, find die Schuldigen. Noch möchte ich bemerken,
daß ein gewiſſer Schwung von hinten dod) recht eigentlich
als Drefjurerfolg betrachtet werden muß, und daß er
die Gewandtheit nad) jeder Richtung hin erhöht. Der
durch die Drefjur erzeugte richtige Schwung bringt das
Pferd eben an die Bügel und weder auf noch hinter
fie. Die Pferde, die hinter dem Zügel gehen, find ein
Zeichen mißverjtandener umd nicht gelungener Dreffur,
3027
Em ichöner Gedanke iſt es, dab Pierde im Gelände
im Galopp ohne Anlehnung gehen jollen. Die
Botihaft hör’ ich wohl, fie Hingt mir auch ſüß; aber
mir fehlt der Ölaube. Die ganze Lage, die Aufregung,
die Mann und Pierd naturgemäß erfaßt, muß Schon
auf Anlehnung Hindrängen. Mber ſicher ift dahin zu
ftreben, daß der Mann jein Pierd, wenn es zu jehr
auf die Zügel drängt, abzunehmen verjteht, und das
lehrt ihn eben auch die Dreijur. Nicht immer ift «8
Erregung allein, die die Pferde veranlaft, unruhig im
Gliede zu galoppiren, jondern das Hin- und Herwerfen,
das durch mangelnde Geraderichtung hervorgerufen wird.
Der ruhige Galopp, leicht am Zügel (aber nicht ohne
Unlehnüng), it ein Erfolg ruhiger, guter Durcharbeit
und ruhiger Uebung einzeln, dann zu Zweien und
Dreien, im Zuge und jchliehlicd; in der Schwadron. Es
beruht der ruhige Galopp, wie jede amdere ruhige
Gangart, auf rubiger, regelmäßiger Arbeit der Hinter:
beine, die man als Ziel einer guten Dreſſur betrachten
muß. Das Wejentlichfte dabei ıft dann auch ein ruhiger
Galoppreiter, und der erwirbt dieſe Fähigleit nur durch
unausgeſetzte Uebung. Alſo meine ich, daß der Galopp
defto beijer werden wird, wenn die Geradeausrichtung
durch die Drefjur mit der Uebung Hand in Hand geht.
Es freut mich, daß anerkannt wird: „Eine jorgfältige
Dreſſur ſchaffe zwar ein Pferd, das beifer auf die
Hülfen, wenn fie im Glffde negeben werden, reagirt,
al3 ein rohes Pferd; daß fie ferner eine praktische Aktion
im. Trobe erziele und jomit zur Fertigſtellung eines
bequemen Frontpferdes beitrage. Aber — io heit es
weiter — feine Dreffur in der Welt verbürge «Ruhe im
Gliede«. Hier müſſe die Erziehung einwirken.“ Wenn
darauf aber unjere auggedehnte Ererzirperiode und dievor:
herigen Uebungen nicht genügend einwirken, dann weiß ich
wirklich nicht, was noch gemadyt werden könnte, Die
Zeit genügt doch wohl zur Gemwöhnung, jo daß man
denten Sollte, alle Pferde müßten genügend eingenubbdelt
werben. Wenn das häufig nicht der Fall iſt, dann fehlen
die Grundlagen, nämlich; geübte Neiter und durchgebildete
Pierde. Der es liegt daran, daß die Einzelübungen im
Gliede oder Zuge manchem Schwadronchef zu langweilig
find, umd er zu bald in der ganzen Schwadron arbeitet.
Ein folder Schwadrondef liefert für mandjes Auge eine
recht gute Befichtigung, wer aber tiefer hineinfieht, der
ftößt wiederholt auf mangelnde Einzelausbildung. Das
ift die Kehrſeite der Medaille: Uebung ohne gründliche
Ausbildung.
„Nicht die Ichulgerechte, jondern die ſachgemäßeſte
Drehung, nicht die harmoniſchſte, ſondern die jchroffite
Parade; nicht der ſchön angelegte Galopp, jondern die
plöglih hervorgejtoßene verzweifelte Karriere retten
das Leben und tödten den Gegner“, heißt es mit Bezug
anf das Einzelgefeht. Dazu fann id mur fragen:
Welches Pferd verbürgt alles das am beiten? Das
Pferd, das durch die Dreſſur die Sammlung erhielt,
die es befähigt, jo jchnell und fur; zu menden wie
möglich, ſich im Augenblid auf die Hinterhand zu jeßen,
wenn ed gefordert wird, um daraus fofort wieder ab-
geichoffen zu werden. Es iſt gerade das richtig dreffirte
Pferd, das alles das am beiten und eifrigiten, auf die
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 113
3028
geringsten Hülfen bin, ausführen wird, ohne daß
Schroffheit und Stoßen vorherriht. Für Schroffheit
und Stoßen brauchen wir nicht erſt zu forgen, die finden
jih von jelbit ein. Wohin kommt man aber mit ihnen
bei einem nur „geübten“ Pferde? SKlappernde Gebeine
find die unausbleibliche Folge.
„Es erjcheint nit günjtig, die zwei erjten ent-
icheidenden Zehrjahre des Pferdes (nach der Reitinftruftion
2.Theil, S.55 nur1"/a. Verf.),ohne jolche direkten Lebungen
hingehen zu laſſen, indem man in diejer Zeit, den Vor-
Ichriften entiprechend, auf die Ziele ſchulgemäßer Dreſſur
fait allein hinarbeitet“, heißt & am Schluß. Unter
ber bireften Uebung verjteht der Herr Verfafler das,
was ich unter Abrichtung verſtehe, d. h. das frühzeitige
Gewöhnen der Pferde an Einzelgehen, Bodenverhältnifie,
Gegenftände im Gelände und das rubige Gehen im
Truppenverbande. Die PVorichriften verlangen aber
durchaus nicht faft allein ſchulgemäße Dreffur, was aus
©. 44 u. 166 des 2. Theil der Neitinjtruftion und
den Dedblättern zu diefem Theil, am Ende der Leltionen
für das erite Jahr, deutlic, hervorgeht. Danach ift ein
frühzeitiges Ueben im Gelände durchaus nidt aus
geichloffen. Es wäre vielleicht möglich, dieſe Seite der
Ausbildung noch weiter auszudehnen, und aus dieſem
Gefühl heraus entjtand der erite Theil meined Aufiages,
ganz unabhängig von dem Herrn Verſaſſer des Auf
ſatzes im Militär-Wochenblatt. Wenn id) aber auch der
Abrichtung das Wort reden muß, jo gehe ich doch nicht
jo weit, wie der Herr Verfaffer, der der Dreſſur nur
einen „bedingten“ Werth zuerlennt. Denn ih Tage:
die rechte Dreſſur legt die befte Grundlage für Alles,
und die Ausbildung mird durch fie nicht leiden. Die
Abrihtung muß aber von vornherein und zwiſchendurch
auch zu ihrem echte gelangen. Der Herr Berfafier
meint aber auch viel weniger Die gute, von Erfolg
begleitete Dreſſur, als vielmehr die halbe und falſche,
und ich bin mit ihm darin einig, daß dieſe jchädlicher
wirken als gute, mehr naturaliftiiche Mebung. Aber zu
leterer gehören auch recht geſchickte Weiter.
Eine gute, ſachgemäße Dreſſur ift aljo anzu:
ftreben und darüber die Gewöhnung der Pferde an
friegägemäße Vorkommniſſe nicht zu unterlaſſen. Bisher
glauben allerdings noch einzelne Schwadrondeis, daß den
jungen Pferden beim vielen Reiten im freien auf
wechſelndem Boden Zufälle zuſtoßen fönnen, die fie früß
zeitig minderwertbig machen. Es fommt aber nur darauf
an, wie etwas betrieben wird, und daß ein Pferd deite
ruhiger und bejonnener im freien gehen wird, je mehr
man ihm geitattete, das zu thum, lient wohl auf der Hand.
Sehr einverjianden bin ich mit dem, was der Herr
Verfafjer über das leberwinden von Hindernifien im
Kriege jagt, und bin auch der Anficht, da das Springen
über Hochſprünge zu viel, dad Springen oder Durchllettern
von Gräben mit jumpfigen Rändern aber im Allgemeinen
viel zu wenig geübt wird.
3029
Kriegstechniſches.
Ueber die Zuſammenſetzung und Wirkung eines
neuen Toluolpulvers.
Von Dr. Chriſtian Göttig, etatsmähigem Brofefjor der
Königlichen vereinigten Artillerie: und rl a
Den bisherigen beiden Hauptkategorien rauchſchwacher
Rulverarten, dem Schießwollpulver und dem Nitro:
glycerinpulver hafteten bei guter ballijtiicher Leitung
gewife Mängel an, deren volljtändige Bejeitigung
meines Wiſſens noch nicht völlig gelungen zu fein ſcheint.
Dad erfigenannte Schiemittel enthält flüchtige
Beitandtheile, deren Entweichen mit der Zeit eine gewifje
Aenderung der Leijtung bedingt, und zeigt ſich zum
Theil nicht ganz unempfindlich gegen Feuchtigkeit.
Die Nitroglycerin-Pulverarten ergeben eine hohe
Zerjegungswärme, wodurch der Lauf angegriffen, bezw.
die Dauerhaftigfeit der Waffe beeinträchtigt wird, und
erleiden nach den Unterjuchungen von Wehrhahn umter
dem Einfluß der wechſelnden Luftfeuchtigkeit einen
gewifjen Verluſt an Nitroglycerin.
Wohl in der Abficht, diefe Mängel zu bejeitigen,
wurde neben zahlreihen anderen Wulverarten von
der Fabril des Herrn Kommerzienraths Güttler
in Reichenſtein das Toluolpulver „Plaſtomenit“
eingeführt, nachdem in der dortigen Fabril die Ent—
decung gemacht war, daß das Nitrotoluol und
andere nitrirte Kohlenwaſſerſtoffe in geſchmolzenem
Zuſtande Schießbaumwolle aufzulöſen permögen. Die
unter obigem Namen in den Handel gebrachten Schieß—
mittel, die im Wejentlichen aus Nitrocellulojen, nitrirten
Toluolen und Bariumnitrat in variablen Berhältnifjen
beitanden, wurden in den Jahren 1894 und 1895 von
Militärbehörden geprüft umd megen des erheblichen
Rückſtandes, der beträchtlichen Naucherjcheinung beim
Schießen ſowie wegen des relativ großen Gewicht- und
Raumbedarfes der erforderlihen Ladung als ver:
beiferungsbedürftig bezeichnet.
Nahdem die oben erwähnte Fabrik die hervor:
gehobenen Mängel der früheren Blaftomenitkonftruftionen,
betreffend Rüdjtand und Rauchentwidelung, namentlich
durch) Verringerung des Gehalt? an Barptjalpeter,
bejeitigt zu haben glaubte, unterzog ich das jo entftandene
neue Toluolpulver einer eingehenden chemischen Unter:
fuhung, die in der joeben erichienenen Schrift des
Herrn Generalmajord 3. D. Wille,*) betitelt „Plaſto—
menit“, wiedergegeben ift und deren weientliche Ergebniffe
bier folgen:
1. Chemifche Bejchaffenheit des Plajtomenits.
a. Beftimmuna der prozentifchen Zuſammenſetzung.
Das über Chlorcaleium getrodnete Pulver enthielt:
Bariumnitrat 9,76 pCt.
Nitrirted® Toluol 2206 =
Nitrocellulojen ꝛc. 67,48 =
Feuchtigkeit . -0,90 :
j 100,20 pCt.
ange von R. Wille, Generalmajor 3. D. Mit
neun Tafeln und einem Kurvenblatt im Text. Berlin 1898.
Verlag von R. Eifenfhmidt.
1897 — Rilitär-Wocdenblatt — Rr. 113
Das waſſerfreie Plajtomenit:
Bariumnitrat 9,83 pCt.
Nitrirtes Toluol 2222 =
Nitrocellulojen :c. 67,96
100,01 pCt.
b. Unterfuchung der Beſtandtheile.
1. Nitrocellulofe.
Bon der zum Plaftomenit verwendeten Nitrocelluloje
erwied ſich ein Theil durch altoholhaltigen Schwefel:
äther auflösbar.
Un GStidjtofjgehalt wurden nah) Dumas durch—
ſchnittlich 12,33 pCt. gefunden. Die Kontrolbejtimmungen
nah dem Schulze-Tiemannſchen Verfahren gaben
mindejtend um pCt. niedrigere, die nad der
Lungeſchen Methode etwas höhere Ergebniſſe.
2. Nitrirtes Toluol.
Der eingedampfte Chloroformrüditand ergab nicht
eine volljtändig homogene Zubftanz, jondern eine
krijtallinifche bei 71° C. ſchmelzende Materie, die nad)
dem Umfriftallifiren den Schmelzpuntt (81° C.) des
a (1:2:4:6) Trinitrotoluols annähernd zeigte, neben
einer beigemengten ölartigen Flüſſigkeit, die auf in
Waſſer unlösliches Orthonitrotoluol ſchließen läßt.
II. Serjegung des Plajtomenits.
a. Serjeungsrüditand.
Der von 49 Gewehrſchüſſen (gleih 147 g Pulver)
erhaltene Rückſtand wog nad jorgfältiger Befreiung
von Feuchtigkeit und anhaftendem Werg 1,1682 g.
Mit diefem Rückſtand wurden drei Unterjuchungen
vorgenommen:
1. Die qualitative Prüfung ergab neben einem in
Säuren unlöslihen weißen Rüditand in der Haupt-
jache Bariumcarbonat und organiſche Subftanz (Kohle)
neben geringer Menge Altalicarbonat, Eijen u. j. w.
- 2. Durch ſchwaches Glühen bis zum konjtanten
Gewicht ergab ji ein Gewichtsverluſt von 9,51 pCt.
wobei die gejammte Kohlenjäure der Carbonate im
Glührückſtand verblieben war.
3. Zur Beitimmung des Bariums wurden bon
0,5092 g des Sciefrüdjtandes 0,3892 g Bariumjulfat
erhalten, welches entſpricht 0,328 g Bariumcarbonat.
Hiernad; enthält der Schiegrüditand in der Voraus-
ſetzung, daß dad Barium als Carbonat vorhanden ift:
Organiſche Subjtanz (Kohle) . 9,51 pCt.
Bariumcarbonat . » 2 2 202. 64,dd =
In Säuren unlösliher Rüdjtand
neben Alfalicarbonaten, Eijen= u. ſ. w.
Verbindungen . s 26,05 =
100,00 pCt.
b. Gasförmige Zerſetzungsprodukte.
Zur Beitimmung der Pulvergaje wurde eine ge»
wiſſe Menge des Plajtomenit® in einem Eleinen Wer:
brennungsraum durch einen mittel eleftriichen Stroms
glühend gemachten Platindraht zur Erplofion gebracht,
worauf die entjtandenen Gaje in eine Eudiometerröhre
geführt und unterjucht wurden.
3031
Ih fand in 100 Volumen der waſſerfrei bered)-
neten Pulvergaſe:
Stidftofforyd 10,75
stohlenjäure . 27,48
Kohlenorvp . 36,02
Methan . 9,01
Waflerftofi . 1,94
Stidftoff 14,80
e. Prozentifhe Sufammenfezung der Ferſetzungsprodukte.
Aus der bei der Gasanalyje gefundenen Menge des
Methan und des Waſſerſtoffs und dem im Plaſto—
menit enthaltenen Wajjerjtoff läßt fich die Menge des
entjtehenden Waſſers zu 8,64 pCt, aus dem Barium-
gehalt des Plaftomenitd und demjenigen des Ver—
brennungsrüdjtandes, der letztere zu 12,23 pCt. (Ver:
ſuch 14,28 pCt.) berechnen.
Berüdfichtigt man dieje berechneten Werthe und die
Ergebnifje der gaſometriſchen Unterjuchung, jo ergiebt
fih für die Zerjegungsprodufte, auf 100 berechnet,
folgende Zufammenjeßung:
Stidjtofforyd 8,22 Gem, pCt.
Kohlenfäure . 3089 =: =
Kobhlenoryd . 26,71 = =
Methan . 3,69 = =
Waſſerſtoff 010 = =:
Stidftoff . 10,55 = =
Waflerdampf. . . 8,64 = =
Verbrennungsrüditand . 12,20
d. Entwicelung der chemiſchen Formelgleichung.
Unter Augrundelegung obiger Zahlen läßt ſich
folgendes Molelularverhältniß der Beitandtheile des
Plaſtomenits aufftellen, wobei die Zujammenjegung der
Nitrocellulofe nad) der Ederſchen Theorie angenommen
it, da die von Vieille aufgeitellten Formeln noch nicht
allgemein für richtig gehalten werben:
11 Molefüle
Cıa Hu (NO2 O)s O4 = 11,594 — 6534 Gemth.
10 Moleküle
Cs H: (NO:) CH; = 10,227 = 22370 =
4 Moleküle
B, (NOs)s — 4261=104 -
9848 Gemth.
Berüdjichtigt man ferner den Pıozentgehalt und die
Zujammenjegung des Verbrennungsrüditandes, jo läßt
fi) in der Annahme, dab dad Bariumnitrat bei der
Zerſetzung ganz in Carbonat übergeführt wird und daf
der Glühverluft nur aus Kohlenftoff befteht, folgende
Formelgleihung für die Zerſetzung aufftellen:
11Cı Hu INOs% O5 -- 10 Cs Hr INOs)s
CHs + 4 Ba (NO: 4 Ba CO; +40 H» O—+
9C+9 CO +72 C0: +28 N0 + 10H +
24 CH + T6 N.
Zoll jedoch diefe Gleihung ein annähernd richtiges
Bıld geben, jo muß beachtet werden, dab erfahrungs:
gemäß beim Verbrennen unter hohem Drud das Stids
1897 — Rilitär-Wochenblatt — Nr. 113
3082
ftofforydgas faſt verjchwindet, indem der Sauerjtoff des:
jelben orydirend wirft und der Stiditoff frei auftritt
Nimmt man an, daß dieje oxydirende Wirkung ſich
auf das Methan erjtredt, jo zerſetzt ſich Plaftomenit
bei hohem Drud etwa gemäß folgender Gleichung:
11 Cıa Hu (NOs% O4 -+ 10 Cs Ha (NO);
CH; + 4 Ba (NO:): = 4 Ba (00; +9C +
67 H50 + 101 CO + 73C0: +10H +15
CHı + 104N.
Aus diefen auf die Analyſe der Zerſetzungsprodulte
jundirten Gleichungen geht hervor, daß die früher bei der
Zerſetzung aufgetretenen Mängel hinfichtlich der Rückſtands—
menge und der Nauchentwidelungsitärte nicht bedeutend
jind, während der Mangel hinfichtlich des Gewichts: und
Raumbedarfs der Ladung noch theilweije bejtehen bleibt.
Diefer Nachtheil dürfte durch die in der Willeſchen
Schrift hervorgehobenen Vorzüge des Plaftomenits,
welche in dem günftigen Verhältnik des Kraftaufwandes
zur nußbaren Leiftung bei geringem Einfluß der Pulver:
feuchtigfeit und der Pulverwärme, in der Bejtändigteit
gegen größere Wärme und Luftfeuchtigkeit ſowie in der
Sefahrlofigleit der Anfertigung und Handhabung bei
leichter Entzündlichkeit in der Waffe beftehen, vielleicht
überwogen werden.
Kleine Mittbeilungen.
Deutſchland. Auf dem Mbgeorbnetentage des
Deutihen Kriegerbundes zu Cottbus war am 21. Juni
d. 2386. die Erbauung des dritten Srieger:
Waifenhaufes, des Renthe-Fink-Hauſes befchloflen
und die Wahl des Platzes dem Bundesoorftande über
tragen worden. Bis zum 1. Dftober d. I8. hatten
ſich 41 Städte und DOrtfhaften gemeldet, die den
Bau des dritten Waifenhaufes innerhalb ihrer Mauern
aufgeführt zu fehen wünſchten. Bon diefen 41 famen
10 Städte auf die engere Wahl, und es wurde eine
Kommiffion beauftragt, diefe bezüglid Prüfung der
Angebote zu befuhen. Auf Grund des Berichtes diefer
Kommiffjon wurde am 29. v. Mis. Osnabrüd von dem
Vorftand des Deutihen Kriegerbundes einftimmig als
Bauort für das Renthe-Fint:Haus auserwählt! Die
von dieſer Stadt gemadten Anerbietungen überragten
die ber anderen Ortfchaften um ein Bedeutendes.
Italien. Bor kurzer Zeit ift eine kurze aber fehr
a Eifenhahnftrede eröffnet morden, nämlıd
von S. Giorgio di Nogaro an der Linie Meitre—
cn eg Pr nad) der Defterreihifchen Station
toignano, die durch die kleine Zweigitrede Gervignano—
Monfalcone mit der Bahn Cormons — Trieft verbunden
ift. Die ganze Entfernung von S. Giorgio bis Ger:
vignano beträgt nur 11km und die von dort bis zur
Emmmündung in die nad Xrieft führende Bahn auf
Oeſterreichiſchem Gebiet ebenfo viel; jedoch wird bier:
dur die Bahnentfernung Benedig— Trieft um über 60 km
und die Fahrzeit um mehr als zwei Stunden verlürzt.
Bisher mußte man zwiſchen den beiden genannten
Städten den großen Umweg von Meftre über Trevifo,
Gonegliano, Udine und Cormons maden.
(Popolo Romano Nr. 281.)
Mittler & Sohn in Berlin SWI12, Kodftrate 68-71.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdbruderei von €. ©.
Dierzu Titel und Juhalts:Verzeichnik der Militär-Literatur: Zeitung für 1897
und der Ullgemeine Anzeiger Nr. 102.
Militär-Wodjenblatt. °
Verantwortlicher Redakteur: H 3 Berlag der Königl. Hofb di
e.aRortt, Geratmajora od, Zweiundächtzigſter Juhrgang. rc ann
BEENDEN N RE: BORN Erpedition: Berlin SWI2, Koditrahe 68. Satin swin, equr. 08-71.
Diefe Zeitſchrift erſcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bi 7 Uhr
ausgegeben. Außerdem werben derſelben beigefügt 1. monatlid) ein: bis zweimal das literartiche Beiblatt, die „Militär:Literaturs
er 2. jährlich mehrmals größere Aufſätze als bejondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftinnmte Termine gebunden ift.
ierteljährlicher Pränumerationspreis für das Ganze 4 Mark 50 Bi. — Preis der einzelnen Nummer 20 Bf. — Abonnements nehmen
alle Poſtanſtalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4704) und Buchhandlungen — in Berlin au die Zeitungsfpebitionen — an.
M% 114, Berlin, Freitag den A. Dezember. 1897.
ei Juhalt:
Perſonal⸗ Beränberungen (Preußen). — Ordens⸗ Berleihungen (Preußen).
Jourualiſtiſcher Theil.
Weihnachten! — Militäriiche Gefelichaft zu Berlin. (Nortrag.) — Nochmals über Artillerieftellungen in zwei Feuerlinien.
Schluß.) — Die diesjährigen Garnifonmandver bei Paris,
Rleine Mittheilungen. Belgien: Normalfhule für Turmen und Fechten. SKommanbirung zur eleftrosiechnifchen
Anftalt. Kommando von Roßärzten zur Reitſchule. Reorganifation der Gendarmerie — Frankreich: Herkunft von höheren
Offizieren. — Italien: Neuordnung der Diftriftsfommandos und Depots. freiwillige für die Flottenequipage. — Nord:
amerifa: Torpeboboot Nr. 5 „Winslow". Schießverſuche mit rauchſchwachem Pulver, Befeftigungen an ber Golffüfte, —
Defterreihs Ungarn: Neuerungen in ben Militär » Erziehungs» und Bilbungsanftalten. — Schweiz: Bobdenfeelarte. —
Spanien: Neue Beftimmungen die Adjutantur betreffend.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Januar beginnt das erjte Quartal 1898 des Milttär- Wochenblatte. Der vierteljährliche
Abonnementöpreis für dafielbe einjchl. des Literarifchen Beiblattes „Milttärsliteratur- Zeitung“ ſowie ber bejonders
auszugebenden Beihefte beträgt 4 Markt 50 Pig. Beitellungen hierauf bitten wir recht bald bei den nädjiten
Poſtämtern oder Buchhandlungen — in Berlin auch bei den Zeitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Berlag und Expedition bes Milttär-Wochenblattes,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hoſbuchhandlung.
BVerfonal- Veränderungen.
Königlich Preußiſche Armee.
Beamte der Ailitär-Verwaltung. Den 10. Dezember 1897.
Durch Allerhöhfte Beitallung. Albrecht, Intend. Sekretär von der Intend. des
Den 9. Dezember 1897. XVII. Armeelorps, auf feinen Antrag mit Penfion
Sinzingr, Intend. Aſſeſſor, Vorjtand der Intend. der in den Ruheſtand verſetzt.
36, Div, zum Intend. Rath ernannt. Den 17. Dezember 1897.
Dur; Verfügung bed Kriegsminiſteriums. Hode, Aſſiſt. vom Bekleidungsamt J. Armeelorps,
Den 7. Dezember 1897. auf feinen Antrag mit Penfion in den Ruheſtand
Hammann, überzähl. Intend. Aſſeſſor, unter Ueber: verſetzt.
weiſung zu der Korps-Intend. des XIV. Armee- Becker, Bekleidungsamtsaſſiſt, zum 1. Januar 1898
torps, zum etatsmäß. Intend. Aſſeſſor ernannt, vom VI. Armeelorps zum 1. Armeekorps verjeßt.
4. Quartal 1897.
\
—
3035 1897 — Militärs Wochenblatt — Nr. 114 3036
Ordens - VBerleihungen.
Breufen. | der jilbernen Medaille dejjelben Ordens:
— Majeſtät der König haben Mllergnädigit | Yen Sergeanten Dreyer im Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93;
den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Erlaubniß zur Ans des Königlich Bayeriſchen Militir-Berbienfttreuges:
—— m verliehenen Nichtpreußiichen Infignien | dem Oberwachtmeiſter Nolte in der 11. Gend. Brig.:
zu ertheilen und zivar:
des Nitterfreuges erſter Klaſſe des Großherzoglich mr a ——
Badiſchen Ordens vom Zähringer Löwen: dem Feldwebel König, Zahfmeif afvi ten beim Juf
dem Rittmeifter Grafen v. Bylandt Baron zu Rheydt, | Dem Feldweben Kong, Zahlmeiſterapiran —
Flügeladjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Groß— Regt. Fürſt Leopold von Anhalt-Deſſau (1. Magde—
herzogs von Sachſen; burg.) Nr. 26;
der Ritter-Jnfignien zweiter Klaſſe des Herzoglich des Kommandeurfreuzes des Königlich Siameſiſchen
Anhaltiſchen Haus⸗Ordens Albrechts des Bären: Kronen⸗Ordens:
dem Sekondlieutenantv. Jer in im Anhalt. Inf.Regt.Nr.93; | dem Major Grafen v. Roedern im Garde-Kür. Regt.
Journaliſtiſcher Theil.
Weihnachten! Einigkeit aller Stände und Berufsklaſſen vor Gott an—
z gezeigt wird, jo findet daß jeine Erflärung und Aus-
Ein Chrift ein wadrer Ariegesheld, führung noch in dem bebeutjameren Umſtande, dab in
Voll Geift, voll Kraft und Stärke, den Gleichniffen Jeſu und der Apoftel jowie im den
ee — —— Berichten des neuen Teſtaments der Chriſt als ein
Fr innerlie) 2 verflärtes Abbild der mannigjaltigen Berufsarten erfcheint.
Und äußerlich Der Ehrift ift der Siemann, der das Feld beitellt,
Mit Teufel, Welt und Sünden den Samen ausſtreut, im Weinberge arbeitet, die Sichel
Du. Damen mac Aierwinben. ſchwingt und die Ernte einbringt. Der Chriſt ijt der Bau—
Weihnachten ift ein Feſt des Friedens. Es bringt | mann und Zimmermann, der auf gutem, feitem Grunde fein
einen Stillftand im äußerlihen Weltverfehr und auf | Werk aufführen jol. Er ift der Fiſcher, der das Netz
der großen Bahn des politifchen Lebens und Treibens. | auswirft, um für den Herm jeinen Fang zu thun. Er
Aus der öffentlichen Arbeit, aus der ftraffen Er- | fit aud der Kaufmann, der köſtliche Perlen ſucht umd
füllung des Dienftes tritt der Mann des Staates, tritt | für die eine köſtlichſte Alles hingiebt und auch der,
der Soldat zurüd. Er darf dem Haufe, der Familie, welcher mit feinem anvertrauten Beſitzthum handelt, es
er darf ſich ſelbſt gehören. Aber er bleibt, was er ift. | umſetzt und mehrt. Der Chriſt iſt — und das iſt ein
Seine Pflicht erlifcht niemals. jehr häufig wiederlehrender Vergleich — cin Kriegs
Das Ehrenkleid des Kriegers deutet nicht eine Ver; | Maun, welder wachjam auf feinem Poſten jteht, daß die
pilihtung am, die dann und warn ihm in Anforud Verſuchungen ihn nicht überrafchen, der unverzagt und
nimmt ober mur für einige Stunden gilt. Wer es | Ihe Örauen aud) den ftärkten Feinden entgegengeht,
wahrhaftig und ehrlich meint, der ift immer im Dienfte, | Der gerüſtet iſt mit ie; die ihn be—
Denn das Dienen bezieht ſich nicht auf vereinzelte, ſchirmen und Im ben Sieg | heeren der tapfere,
äußerliche Thaten, fondern 8 umfaßt den gefammten unüberwwindliche Stweiter, ber endlich die Krone des Lebens
Sinn und die Richtung des Geifies und die Palme des Siege empfängt. Er weiß, um
— TE welchen Preis es ſich handelt; darum wendet er ges
Aud) in der jtillen, friedlichen Weihnachtszeit wird | treufich und zielbewußt alle Kraft auf. Er haut nicht
es offenbar, daß der Strieger feine Aufgaben nicht vergißt. | ;, x: *
Ein Gefühl der Gemeinfchaft und kameradicaftlicen in die Luft, jondern trifft den böfen, berüdenden Gegner.
Treue veredelt den Umgang der Waffenbrüder unter- Der Chrift it ein Soldat, und das Bild des
einander und wehrt dem Gefühl der Vereinfamung | teten Soldaten, wie es bejonderd Paulus mit Vor—
und Verlaffenheit, das den jungen Mann leicht über- | liebe ausführt, hat ſchöne, geidichtliche Gegenjtüde in
fällt, der bisher gewöhnt war, den Weihnachtsbaum | den Evangelien.
unter dem väterlichen Dache im Kreiſe der Eltern und Da jehen wir jenen glaubensjtarten, Römiſchen
Geſchwiſter brennen zu sehen. Jene ritterlihe und | Hauptmann in Gapernaum, der am Gehorjam jeiner
edelmüthige Fürforge des Gebietenden für den Ge: | Leute ſich freut und fie dafür mit väterlicher Liebe
horſamen zeigt ſich jeßt im jchönften Lichte als Lohn | und Fürſorge vertritt und vom Herrn das Lob
und Dank gehaltener Treue. erntet, daß fein Glaube größer fei als der des aus:
Wenn zur Weihnachtszeit durdy die Freude, die | erwählten und berufenen Israel. Da legt ein
allem Volke widerfahren ift, eine Gemeinfchaft und | anderer Römiſcher Hauptmann unter dem Kreuze
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Ar. 114
Ehrifti gegenüber den Xäfterungen der Hohenprieſter
und Schriftgelehrten für den Herrn das Zeugniß ab:
Wahrlich, diefer ift ein frommer Menſch und Gottes
Sohn geweſen.
Da erjcheint jener dritte Römiſche Hauptmann,
Cornelius zu Caejaren am Mittelmeer, deſſen ahnungs—
volle Sehnſucht nad) dem Heile die Veranlafjung wird,
einen Petrus aus der Enge altteftamentliher Gebunden:
beit in die Weite einer unbegrenzten Berufung aller
Nationen zu führen.
Diefe Alle bezeugen, daß der Siriegerftand vom
Geiſte des Evangeliums geadelt und verllärt wird, und
daß es in diefem Stande ganz bejondere Anknüpfungen
und Handhaben findet. Ya jeder Chrift ift vecht ein
Kriegamann! Möchte nur jeder Krieger ein rechter
Ehrift fein!
Jene Heilige Größe der Selbjtüberwindung in Zucht
und Selbjtverleugnung und des jtahlharten Wideritandes
gegen die Lodungen und Berführungen der Sünde
findet in den Vertretern dieſes glänzenden, aber darum auch
verſuchungsvollen Standes ihre ſchöne Darftellung. Je
näher e3 gerade bier liegt, Menichendient über Gottes-
dienft zu jtellen umd die eigene Ehre gegen das Gebot
des Herrn zur Geltung zu bringen, dejto köſtlicher zeigt
ich die heldenmüthige Hoheit des Gehorſams und ber
Mäßigung und das unerichrodene Belenntniß der
Wahrheit bei der ftrengen Gemiljenhaftigkeit und Wor-
fiht des Wandels.
Ehrift jein und Kriegsmann fein ſchließt ſich gegen:
feitig nicht auß.
Das wußte unfer großer Huger König wohl, als er,
auf die vorüberziehenden Grenadiere deutend, die mit
dem Ehoralgefang: „O Gott, Du frommer Gott, Du
Brunnquell aller Gaben“ in Echlachtordnung rüchkten,
zum alten, veritändnifvollen General Zieten fprad):
„Meint Er nicht, daß ich mit joldyen Leuten heut jiegen
werde?“
Das beweiit der Choral von Leuthen, der aus
dem innerjten Bedürfniß der friegeriichen Herzen heraus
zu Gott emporftieg, um den Dank emporzutragen, und
der auf vielen Scylachtfeldern bis zu den großen Siegen
in Frankreich jeinen Wiederhall erllingen lieh.
Das ift derjelbe Geijt, der aus dem oft wieder:
holten Loſungsworte des Lord: Proteltord Erommell
ſprach: „Betet und haltet euer Pulver troden.*
Sp haben es von Guſtav Adolphs Tagen an
viele Schwediſche Heerführer gehalten. Eine große Er:
wedung veligiöien Lebens in Schlefien ging von den
Feldgottesdienjten aus, welche die Truppen Karls
des Zwölften beim Durchmarſch hielten umd deren
Zeuge dad Landvolt ward. In derjelben Armee fand
der herrichende Geift feinen Ausdrud durch das treu—
berzige Lied des alten Th. Juſtus:
„Bott er der Chriſten Hülf' und Nacht,
Ein’ feite Citabelle.
Er wacht und jchildert Tag und Nacht,
Thut Rond’ und Sentinelle.
Jeſus“ ift das Wort,
Bruftwehr, Wall und Bort,
Der rechte Horvoral,
Hauptmann und General,
Duartier und Corps de Garde.“
3038
In unferer Armee hat es auch nie an den tapferen Trägern
gleiher Gefinnung gefehlt. Diefe braucht ſich nicht
nur in großen, aufopferungsvollen Thaten oder in
bochbedeutenden Belenntniffen zu entjcheidender Stunde
fund zu thun. Der rechte Ehriftenfinn offenbart ſich in
der unverbrüchlichen Treue der Pflichterfüllung und in
den Grofthaten der Geduld, deren jchönfter Schmud
das beicheidene Schweigen über eigenes Verdienſt bleibt.
Dazu gehört aber eine Freudigfeit und unentwegte
Liebe zum Gebote Gottes, wie fie am beiten in dem
Lichte des hrififeftes erblühen und reifen. Denn
wer die Liebe Gottes an jeinem Herzen erfährt, eine
Liebe, die ſich jelbit und Alles den Menjchen jchentt,
den treibt fein beglüdter Dank, um Gottes Willen
Alles zu thun und Alles zu tragen.
Bon Ihm die Kraft. Für Ihn der Kampf. In
Ihm der Sieg! Mar Vorberg.
Militäriſche Geſellſchaft zu Berlin.
Vortrag vom 15. Dezember 1897: „Ueber die weitere Ents
widelung der Kriegögeihichte”, gehalten von Generalmajor
v. Reihenau, Kommandeur ber 14. Feldartillerie-Brigade.
Der Vortrag folgte im Wejentlichen dem nachſtehenden
Gedanfengang:
Bei der engen Verbindung, in welcher die kriegerifche
Thätigleit mit der gefammten Lebensentfaltung fteht,
iſt es auch für die Armee bedeutjam, daß im ablaufenden
Jahrhundert alle Hulturjtaaten in eine Epoche neuer
und eigenartiger Entwidelung eingetreten find.
Dieje Epoche Fennzeichnet fi) durch raſches Anwachien
der Bevölferungen in Wechſelwirlung mit mächtiger
Entfaltung induftrieller und fommerzieller Thätigfeit,
durch die infolge hiervon bewirkte Hebung nationalen
Wohlitandes, wie ber allgemeinen Lebensführung und
bejonderd durch eine hohe Entfaltung der geiftigen
Thätigteit.
Mit diefer Entwidelung und durch fie haben ſich
die Menſchen, die Einzelmwejen wic die Maffen, viel-
fah in ihrem Wejen, ihren Neigungen und Unfichten
geändert. Dieje Veränderungen drüden ſich auf dem
törperlichen, dem jeeliichen und geiltigen Gebiet bereits
praktiich in jehr bejtimmter Weile aus. Deshalb bat
die Armee mit der neuen Entwidelungsepodhe jo ernft-
haft zu rechnen; denn jede erhebliche Veränderung
in der Mafje der Heerespflichtigen zwingt ſchließlich
zu veränderten militäriichen Maßnahmen.
Um bei diefen Maßnahmen nicht fehl zu greifen, iſt
eine nähere Kenntniß der Vebensvorgänge in ben
Mailen jowie ein vertieftes Eingehen auf die menſchlichen
Lebensvotgänge umerläßlih. Das führt den Offizier
auf das Gebiet der Geſellſchaftswiſſenſchaften,
ſoweit wenigjtens, wie die hierher gehörenden Fragen
die friegeriiche Thätigkeit und die Vorbereitung auf den
Krieg berühren.
Diefen nen auftretenden Bedürfnifjen entiprechen
bereits die Frortichritte, welche im allgemein praktiſchen
und wiſſenſchaftlichen Interefie in der Wiſſenſchaft
von Menihen und in der Erlenntniß der
Majlenerfheinungen gemacht worden find.
3089
Ein unentbehrlihes Hilfsmittel auf dieſem Gebiet
der Forſchung iſt die Etatijtik, deren Ergebnifje uns
bereitö jo vielfad im praltiichen Leben unentbehrlich
geworden jind. So mag mur darauf hingewieſen
werden, daß eine geordnete Staatdverwaltung ohne
das Hülfsmittel der Statiſtik ſchlechterdings nicht mehr
möglich fein würde.
Der Vortragende gab nun an der Hand ſtatiſtiſcher
Diagramme ein Bild von der Ausdehnung der
Statiftil, von ihren Leiftungen, ihren Zielen und von
den Folgerungen für das praftiiche Leben, zu welchen
fie berechtigt.
Sp mannigfad) auch die Irrungen auf dem Gebiet
Statiftiicher Thätigfeit find und der Vielfältigkeit der
unterfuchten Ericheinungen entjprechend eigentlich fein
müfjen, jo iſt doch nicht zu bejtreiten, daß wir auf
ſtatiſtiſchen Wege zu einer Neihe von Kenntniſſen
gelangen, welche wir auf keinem anderen Wege zu
erreihen im Stande find. Schon ein jo einfaches
ſtatiſtiſches Ergebnif, wie es in der Ermittelung der
Bevöllerungszahl bejteht, würde und ohne An-
wendung biejer Unterfuchungsmethode durchaus fremd
bleiben. Und doch, von welder praktiſchen Bedeutung
für unfer Verhalten muß ein ſolches Erkennen werden!
Ein Blick auf die fteigenden Kurven der Bevölterungs-
zahlen in den Sulturländern (auch die Bevölkerung
Frankreichs wächſt, wenngleich ſchwächer ald die der
anderen Länder) weiſt auf die elementare Macht der
Expanſionsbeſtrebungen der Völker hin; wir verſtehen
jo den Drang eines ſtark anwachſenden Volles nad)
dem Meere und nach ſeinen jenſeitigen Ufern, und wir
verſtehen, von welcher Bedeutung deshalb die Be—
herrſchung des Meeres werden muß, ohne die fein
Volk einer großen Zukunft entgegengeht.
Um nun die zwedmäßige Verwendung des Menichen-
materiald im Kriege zu jihern und um jeinen Ver:
werthungsfoeffizienten möglidit fteigern zu
fönnen, iſt es in eriter Linie nöthig zu wiſſen, wie
fih die Menſchen im Kriege verhalten; man muß die
natürlichen Gejege lennen lernen, welde dieſem Ber-
halten zu Grunde liegen.
Dieje ſchwierige Aufgabe kann nur durch Anwendung
derjelben Methode gelöjt werden, deren man fich zur
Erforſchung der menſchlichen Mafjenbewegungen über:
haupt bedient, durch die Anwendung der jtatiftiichen
Methode alio.
Wenn man zur praftijch allein verwerthbaren Er:
fenntniß des Grundes der Erideinungen, zum Warum
der Thatjachen, gelangen will, jo muß man zunächſt
Mittel und Wege finden, die Thatſachen und Er-
Iheinungen ſelbſt in ähnlicher Weile zu regiltriren,
wie die jtatiftifhe Methode dies zur Unterſuchung der
Lebensericheinungen bereit? thut. Die Statiſtik ift
bejtrebt, die Ergebnifje der Erhebungen joweit, wie
angängig, in Zahlen auszudrüden und diejes Urmaterial
der Ueberjichtlicheit und leichteren VBerwerthung halber
in Tabellen zu Sammeln. Die Verwendung von
Tabellen zu Sammelzweden, deren nähere Einrichtung
im Vortrag erläutert wurde, werden wir ebenfalls
nicht entbehren können. Zu Gunften der tabellarijchen
1897 — Nilitär-Wocdenblatt — Ar. 114
3040
Form mag bier nur noch angeführt werden, daß dieſe
Art der Niederlegung des Erfahrungsmaterials die
fürzefte und am wenigiien mühevolle it. Außerdem
zwingt da8 Schema, immer wieder die Aufmerkjamteit
denjenigen Erſcheinungen zuzumenden, welche beobachtet
und unterfucht werden jollen. Ohne Verwendung eines
Schemad werden erjahrungsmäßig die Beobachtungen
nicht zahlreich genug: je höher die Zahl der aus dem
gleichen Geſichtspunkt gemachten Wahrnehmungen aber
jteigt, dejto jicherer wird das Geſetzmäßige in ber
Ericheinung erkannt. Außerdem wirkt die Berzeichnung
tauſendfach gemachter gleichartiger Beobadhtungen jo
wuchtig, dab man ſich dem Eindruck einer jolchen
Logik kaum zu entziehen vermag, Das weiſt auf den
Werth bin, welden eine derartige Erhebung der That-
ſachen auch bei fyriedensübungen haben müßte.
Es joll nicht verfannt werden, daß eine gemügende
und genaue Sammlung der Erjcheinungen und That:
fachen im Kriege nicht leicht iſt; denn es jtellen ſich
ihr mancherlei objektive und ſubjektive Schwierig:
feiten entgegen. Die Schwierigkeiten objeltiver Art
fafjen ſich durch Fleiß überwinden. Die Art unjerer
geiftigen Entwidelung bedingt überhaupt ein erhebliches
Mehr an geiftiger Arbeit, wer fie nicht zu leiften ver
mag, bleibt zurüd und wird überflügelt. Die ſub—
jeftiven Schwierigfeiten find ernjthafter, denn fie werden
nur nad) Erlangung eines hohen ethiſchen Stand:
punkte bewältigt. Um mit Sicherheit auf die Ver—
zeichnung auch derjenigen Erſcheinungen zu vechnen,
welche nicht günftig und ruhmvoll find, müſſen Wahrbeits-
liebe, Pflichttreue, Selbjtverleugnung und Aufopferung
zur That geworden fein. Der Weg zu diefem hoben
Ziel iſt lang, und wir erreichen «8, wie jedes deal,
niemals völlig, Aber wir müfjen uns ıhm zu nähern
juchen, dies Bejtreben allein kennzeichnet das, was man
Tugend und Mloral nennt.
Mit dem Ueberwinden der jubjeltiven Schwierigleiten
wächſt auch die fittliche Kraft, die erforderlich ift, die
wijjenjchaftliche Bearbeitung des Thatjachenmaterials,
alfo die Niederichreibung der Kriegsgeſchichte jo
ſchnell nad) den Kriegen zu bewirken, wie dies ſachlich
möglih ift. Nur jo vermögen wir den vollen Nupen
aus den Erfahrungen zu ziehen. Wenn die wirkliche
Geſchichte eines Krieges erjt ein Menfchenalter nad
demjelben gejchrieben wird, jo iſt das nichts Anderes,
als wenn man ein Kapital 50 Jahre lang brach liegen
läßt. Und wie viel an Erfahrungdmaterial kann bis
dahin vergejien werden und verlorengehen!
Daß wir einen foldhen, im Geilte erafter
Wiſſenſchaft liegenden Fortichritt nicht von heute auf
morgen, nicht plötzlich machen werden, bedarf feines
Beweifes. ES ift das eben eine Frage geiftiger Ent:
widelung; aber deshalb ift es aud nur eine Frage
der Zeit. Denn wie die geiftige Entwidelung uns
ftatt de3 Schwerte den Mehrlader in die Hand
gezwungen hat, jo wird fie uns, wenn auch allmählich,
dazu nöthigen, auf dem Gebiet wifjenichaftlicher Unter»
juchungen diejenige Methode anzunchmen, die als die
wirfungsvollfte und leiſtungsfähigſte erfannt
worben ift. Je früher wir übrigens dieſen Fortjchritt
3041
1897 — Militär-Modhenblatt — Wr. 114
3042
machen, deſto raſcher gewinnen wir an Kraft; denn | jein, in denen die Gefechtskraft der Artillerie nur unter
geiftige Entwidelung und Kraftentfaltung find
identijd. Wer die natürlichen Kräfte in jeinen Dienſt
zwingen will, muß fie zunächit erfennen. Die Kräfte
aber, die im Kriege wirkſam werden, jind fo vielfältig,
dab an ihr Erkennen eine tiefgehende Arbeit gejept
werden muß. Wir haben uns aud) ſtets gegenwärtig
zu halten, daß im Kriege noch eine große Reihe anderer
als jtrategiicher, taftiiher und technilcher Fragen in
Betracht lommen. Es handelt ſich nicht allein darum,
gut bewaffnete Mafjen auf dem Seriegätheater und dem
Gefechtäfeld nad; richtigen Grundfägen zu bewegen,
iondem auch darum, ob dieſen Mafjen die nöthigen
phyſiſchen und geiftigen Kräfte innewohnen und
wie dieſe ſich jteigern laſſen. Fragen diejer Art er-
langen der fortichreitenden Veränderung und höheren
Differenzirung des Menſchenmaterials gegenüber eine
iehr vermehrte Bedeutung. Ihnen gerecht zu werden,
ft die Aufgabe exakter Forihung auf dem Gebiet
der Kriegsgeſchichte. Wir werden diefer Arbeits:
methode in der Vorbereitung auf die großen Aufgaben,
die unfer in abjehbarer Zeit harren, nicht entbehren
tönnen!
Nochmals über Artillerieftellungen im zwei
Feuerlinien.
— Schluß.)
Ich wende mich zu den Betrachtungen über die Rolle
der Artillerie in der vorbereiteten Vertheidigungs—
ſchlacht. Hier werden die zur Beſetzung der Stellung
in der Front anfänglich verwendeten Korps immer
ausreichenden Raum zugewieſen erhalten, um ihre
Artillerie in einer Linie vortheilhaft aufzuſtellen,
zumal die mit Verkleinerung der Geſchütz-Seitenabſtände
verbundenen Nachtheile durch Herſtellung künſtlicher
Deckungen ſehr abgeſchwächt werden können. Einen
großen Theil der Kräfte — von fünf Korps vielleicht
drei — wird der Vertheidiger anfänglich zurüdhalten,
um jie, ſei e& zur VBerftärkung der am meijten bedrohten
Theile der Stellung, fei e8 zum Gegenangriff, zu vers
wenden, nachdem die Abfichten des Angreiferd deutlich
erfannt find. Sobald dies aber der Fall ift, wird man
in dem Theil der Stellung, gegen den jich der Hauptangriff
richtet, fo viel Artillerie entwideln, wie nur irgend mit
Nupen verwendet werden kann. Es wäre unflug, wollte
man zu dieſem Zweck nicht auch ſich des Auslunfts—
mittels des Feuerns in zwei Linien bedienen, wenn die
Umſtände ſeine Anwendung geſtatten und auf anderem
Wege nicht die ganze verfügbare Artillerie in die Wag—
ſchale des Kampfes geworfen werden kan. Zutreffend
bebt A hervor, daß der Vertheidiger ſich artilleriftiich
der Umfaffung eines freijtehenden Flügels ohne Ans
wendung aller Mittel, aljo auch des in Rede jtehenden
AustunftSmittels, gar nicht zu erwehren vermag, voraus:
geieht, daß der Angreifer ausreichende Kräfte bereit hält,
um einen Öegenangriff genen die Flanke der Umfaſſung
zurüdzumeijen.
So werden alſo aud in der vorbereiteten
Vertheidigungsihlacht die Fälle durchaus nicht jelten
Anwendung mehrerer hintereinander liegender Feuer-
linien zu voller Berwerthung lommen kann.
Dajjelbe gilt endlih aud) von der Begegnungs—
ihladht. In ihre wird der auch in der geplanten
Schlacht mögliche Fall häufig eintreten, daß von rückwärts
fommende Batterien feinen Raum finden, um neben
den im teuer ftehenden aufzumarjchiren, während ihre
Hülfe dringend nöthig ijt. Dieſe Ueberzeugung hat zu der,
von jehr gewichtiger Seite geftellten Forderung geführt,
die Artillerie müfje dahin geübt fein, daß im ſolchem
Falle die Geſchütze der eintreffenden Batterien ſich in
die Geſchützzwiſchenräume der ftehenden einjdalten.
Ich betenne, daß ich das für ein jehr mißliches Manöver
halte. Wird es jchon jchwierig fein, unter ſolchen
Berhältnifjen eine leidlich neue Ordnung in der Feuers
linie berzujtellen, jo wird das Durcheinander der Progen
und Munitionswagen kaum zu entwirren fein. Da
andererjeit? das engere Zuſammenſchließen der bereits
im Feuer ftehenden Batterien, um Raum für die neu
eintreffenden zu jchaffen, eine ganz beträchtliche Zeit
erfordert, die nicht immer zur Verfügung fteht, jo wird
in ſolchen Fällen die Bildung einer neuen Feuerlinie
hinter der jtehenden, unter Umftänden jelbjt vor ihr, das
einzige Mittel bieten, die eintreffenden Batterien in
Thätigkeit zu ſetzen.
3u 1.
Ih verfenne durchaus nicht, daß die Gefechts—
formation im zwei hintereinander liegenden Feuerlinien
im Vergleich) mit der Aufjtellung in einer geöffneten
Linie und häufig aud) gegenüber der Aufftellung in einer
Linie mit verminderten Geſchützabſtänden in artilleriftiicher
Hinfiht Schwierigkeiten und Nachtheile hat. Nur halte
ic) diefe für minder groß als A und B und meine, daß
fie in den Kauf genommen werben fönnen und müſſen,
wenn in der Schladt anderenfalls verfügbare Artillerie
fräfte überhaupt nicht oder doch nicht jo verwendet
werden können, wie e8 für den Erfolg des Ganzen am
förderſamſten ift. Nun kann man freilid) dieſen Säßen
im Prinzip zuftimmen und doch, wenn es gilt die
praftiichen Folgerungen daraus zu ziehen, zu ganz;
verjchiedenen Ergebniffen fommen, je nad) der Anficht,
die man don dem Verlauf einer Schlacht und von den
der Artillerie dabei zufallenden Aufgaben hat. Der
Artillerift, der glaubt, daß es bei richtiger Einficht ohne
Nachtheil für das Ganze vermieden werden kann, der
Artillerie in der Schlacht räumliche Schranfen aufzus
erlegen, durch die jie an der Anwendung der für fie
vortheilhafteiten Gefechtsformen gehindert wird, möchte
geneigt jein, die mit derartiger Beichräntung verbundenen
Nachtheile ſehr hoch einzufchägen. Wer dagegen überzeugt
iſt, daß die Artillerie häufig in die Lage fommen wird,
ihre volle Kraft zur Erreihung des Erfolges nur unter
Anwendung minder günftiger Gefechtsformationen eins
jeben zu Lönnen, wird dahin zu wirken trachten, daß
die Waffe ſich mit dem Gedanken hieran vertraut mache
und bei ‚jeiten die aus der Sachlage ſich ergebenden
Schwierigleiten überwinden lerne.
In den Ausführungen von A und B tritt dieſes
Beſtreben nicht in wünſchenswerthem Mae zu Tage.
3043
Mir ſcheint vielmehr, daß die mit der Verwendung der
Artillerie in zwei hintereinander liegenden Feuerlinien
verbundenen Schwierigkeiten und Nadhtheile nicht jo
groß find, wie dort angenommen wird.
Was zunächſt die Feuerleitung betrifft, jo trete ich
der Anficht bei, daß bei der jegigen Stärke der Artillerie
eined Armeeforps der Brigadelommandeur darauf mur
einen jehr geringen Einfluß auszuüben vermag. Aber
wenn wir darüber einig find, was haben dann die jehr
ausführlichen Darlegungen, daß es leichter ei, das
Feuer einer langen Linie ald das zweier fürzeren von
einer Stelle zu leiten, noch für einen Zwed? Es ließe
ſich Manches gegen die bezüglichen Ausführungen eins
wenden; aber ich betrachte dieje Frage als befeitigt
durch die Vorfrage.
Nebeneinander feuernde Batterien, heit es an anderer
Stelle, können ſich leichter untereinander verftändigen
und bei Beobachtung ihrer auf dafjelbe Ziel gerichteten
Schüſſe dieje befier auseinander halten als zwei, mit
500 m Abjtand hintereinander jtehende und feuernde
Batterien. Zugegeben! Aber man wird doc dafjelbe
Ziel nur dann aus zwei hintereinander ftehenden Linien
beichießen lajjen, wenn es aus den Batterien einer
Linie nicht ſtark genug beſchoſſen werden fan, wenn
alfo das Feuer jehr vieler Batterien auf einen Punkt ver:
einigt werden muß. Dann find aber die Schwierigleiten
in einem Fall diejelben wie im anderen. Hat die in
zwei Linien feuernde Artillerie eines Urmceelorps, wie
es die Negel fein wird, ein Ziel von gewifjer Breite
zu beſchießen, jo ftößt es doch auf feine Schwierigkeit,
das Feuer jo zu vertheilen, da jeder Linie eine Hälfte
des Ziels zugewieſen wird.
Meiner durd; Verjuch beftätigten Anficht, daß beim
Kampf von Artillerie in zwei Linien die hintere durd)
die vordere im Beobachten und Zielen nach Einführung
des rauchſchwachen Pulver nicht weſentlich behindert
jei, wird widerſprochen. Es wird namentlicd angenommen,
daß die bei der vorderen Linie plaßenden feindlichen
Geſchoſſe durch ihre Rauchentwidelung jehr binderlid)
jein müßten. Ich bleibe bei meiner Anficht jtehen, jo-
lange nicht durch weitere, unter verſchiedeuen Verhältnifjen
angeftellte Beobachtungen das Gegentheil erwiejen it.
Verjuche find leicht zu machen; man braucht fi nur
in entiprechender Entfernung hinter eine feuernde Batterie
zu ftellen, bei der plaßende, feindliche Geſchoſſe durch
Kanonenſchläge mit jtarler Rauchentwidelung dargeitellt
werden.
Ich hatte gejagt, daß im Kampf mit der feindlichen |
Artillerie die in zwei hintereinander liegenden Yinien |
mit vollen Gejchügabitänden aufgeitellte Artillerie eines
Armeelorps, übrigens gleid,e Verhältniffe angenommen,
Berluften in geringerem Maße ausgeſetzt ſei als bei
der Aufſtellung in einer Linie mit halben Gejchüß-
abjtänden. Dem wird nicht widerſprochen, nur be:
fremdet e8 B, daß ich nicht auch die Linie mit normalen
Geſchützabſtänden zum Vergleich bevangezogen habe.
Dazu hatte idy aber gar feine Veranlafjung, weil ich
feinen Zweifel gelafjen habe, daß id, der geöffneten
einfachen Linie vor der Doppellinie und der Aufitellung
mit verminderten Geſchützabſtänden überall den Vorzug
1897 — Milttär:Wodenblatt — Nr. 114
304
gebe. Wo es aber an Raum zu deren Anwendung
fehlt, kommt diejenige der geöffneten Doppellinie
oder der einfahen Linie mit verminderten Geſchütz
abjtänden in Frage, wenn man nicht gar durch Raum-
mangel genöthigt ift, fi) mit engen Doppellinien zu
behelfen und jo die Front auf ein Viertel ihrer normalen
Breite zu verringern. Meine Erörterung diejed Punktes
war daher frei von Einfeitigfeit.
„Gelegenheit zu verdedten Stellungen bietet jid
viel eher bei der Gliederung in einer als in zwei
Linien“, jagt B. Es iſt ebenfo jchwer, diejen Satz zu
witerlegen, wie ihn zu begründen. Ic glaube, daß
man ebenjo oft oder ebenjo jelten günitige berdedte
Stellungen für zwei kurze, wie für eine lange Geſchütz—
linie finden wird.
Wo die Artillerie in größerer Frontbreite auftritt,
beherrjcht fie mit ihrem Feuer aud einen größeren
Naum und ift der Flanlirung minder ausgeſetzt, als
bei ſchmaler Front. Das ift richtig, mit dem Worbehalt,
daß, wenn der in breiter Front gegenüber jtehende Gegner
fein Feuer auf einen Theil der langen Geſchützlinie
nach dem anderen vereinigt, fein feuer ebenjo flantirend
oder umfajjend wirkt, wie, wenn er eine fürzere Linie
vor fi) hat. Zu erwägen ift aber auch, daß, wenn es
gilt, das Feuer zahlreiher Geichüge aus jeitlicher
Stellung gegen einen ſchmalen Theil ber feindlichen
Front zu vereinigen — eine Aufgabe, die der Artillerie
beim Angriff ftet3 vor dem Sturmlauf der Infanterie
zufält —, dab dieſe Aufgabe oft wirfungsvoller aus
zwei hintereinander liegenden” kürzeren Feuerlinien als
aus einer langen, deren äußerer Flügel zu entfernt
vom Ziele ift, gelöft werden fann.
Ih lomme zu dem letzten Bedenlen gegen die
Verwendung von Artillerie in zwei Feuerlinien, defien
ernjte Bedeutung ich in vollem Mae würdige. Es
betrifft die Aufitellung und Bewegung der Proßen und
Wagenitaffeln der vorderen Geſchützlinie. Wenn nicht
das Gelände jehr günftig iſt, ericheint es kaum
möglich, fie jo aufzuitellen und zu bewegen, daß nicht
eine Erſchwerung des Mumitiongerjages, eine Verzögerung
bei nothwendigem Stellungswecjjel und eine Steigerung
der Verlujte eintritt. Dieſe Nachtheile werden fi in
der Offenſivſchlacht empfindlicher fühlbar machen als in
der Deienfivichlacht, im Kampf mit der feindlichen
Artillerie ſchwerer zu ertragen fein als nach deren
Niederlämpfung, fie bergen einem altiven Feinde gegen-
über größere Gefahr als bei Bekämpfung eines pajjiven.
Es lann fid) daraus in manchen Lagen die Nothwenbdigleit
ergeben, dad Mittel zur Ueberwindung räumlicher
Schwierigkeiten in Anwendung der Yinie mit engen
Geſchützabſtänden zu juchen, wo in jeder anderen Be
ziehung die Aufftellung in geöffneten Doppellinien den
Vorzug verdienen würde, daß aber die Artillerie, wenn
fie ihre Schweiterwaffe, die Infanterie, in dem ſchweren
Ringen, von deſſen Ausgang das Schidjal der Schlacht
abhängt, mit ihrer ganzen Kraft nur unter Inlaufnahme
der vorgedachten Nacdıtheile und Gefahren unterjtügen
fann, jtatt Dies zu thun, vorziehen jollte, einen Theil
ihrer Batterien zurüdzulafjen — das halte ich für au-
geichlofien. Insbeſondere wird die Deutſche Artillerie
30 _ Br
iiher ſtets deſſen eingedent bleiben, daß fie in der
Vertheidigung zwar jelbftändig Erfolge erzielen Tann,
ihr Ruhm in der Angriffsichlacht aber darin beiteht,
der Infanterie die blutige Arbeit des Sturmes zu er-
leichtern. Sie wird es verjtehen, fich den daraus
entipringenden taktiichen Anforderungen anzupafien.
Auf die Nothwendigfeit, fi) zu dieſem Zwecke eines
bereits befannten Mittels häufiger zu bedienen, ald bisher
vielfah angenommen worden ift, habe ich aufmerkfam
machen wollen. Der Gedante, eine neue Erfindung
gemacht zu haben oder ein Schema anzupreiſen, hat
mir jern gelegen. v. B.
Die diesjährigen Garniſonmanöver bei Paris.
Nachdem in ben lebten Fahren bei Paris umfang:
reiche Feſtungsmanöver jtattgefunden Hatten, bei denen
auch die Technik des Feitungsfrieges eine bedeutende
Rolle jpielte, hat man jich in diefem Jahre damit
begnügt, mit der Beſatzung von Paris nur Garnifon-
manöver in einfacherem Rahmen unter der Leitung des
Gerald Follivet abzuhalten. Ueber dieje Manöver
bringt L’Avenir militaire in Mr. 2252 einen
ausführlichen Bericht, welcher dem Nachſtehenden zu
Grunde gelegt ift.
65 waren zwei Parteien gebildet worden, von
denen die eine die Vertheidigung, die andere den Angriff
darſtellte.
Die Truppen der Vertheidigung kommandirte
General de Pellieur; fie hatten eine weiße Armbinde
um den linfen Oberarm als Untericheidungszeichen an-
gelegt. Die Truppeneintheilung war folgende:
1. Ein gemiſchtes Detachement, beftehend aus einem
Bataillon des 162. Infanterieregiments, dem 29. Jäger:
bataillon, der Militärſchule von Zoinville, einer Batterie
des 12. Artillerievegiments;
2. 1 Marine-Infanterieregiment, 2 Bataillone;
3.1 Snfanteriebrigade, 1 Bataillon des 4. und
82. Regiments; 2 Bataillone des 131. Regiments;
4. 1 Mbtheilung Feldartillerie, 3 Bataillone Fuß:
artillerie;
5. 2 Kompagnien des 5. Genieregiments;
6. 2 Eskadrons des 27. Dragonerregimenis.
\ Die Truppen des Angriffs waren dem General
‚Jeannerod ımterjtellt. Die Truppeneintheilung war:
1. Die 1. Infanteriebrigade, 4 Bataillone des 5.,
24, 28. und 119. Regiments;
2. die 2. Brigade, 4 Bataillone des 101., 102,
103. und 104. Regiments;
‚3. 2 Ubtheilungen Feldartillerie von der 19. Artillerie-
brigade;
4. das 1. Genieregiment und 6 Kompagnien de&
5. Genieregiments;
5. 2 Esladrons des 18. Negiments Jäger zu Pierde.
. Dem Manöver lag die Annahme zu Grunde, daß
ein Theil des im Beſiße des Waldes von St. Germain
befindlichen Belagerungslorps nach einem erjolgreid,
ausgeführten Ueberfall der Halbinſel Monteijon —
Houilles — Argentenil einen Uebergang über die Seine
1897 — Militär-Wodenblatt — Ar. 114
3046
beabfidhtigt, um fi im den Beſitz der Halbinſel
Gennevilliers zu ſetzen. (Dieſe Halbinjeln werden durch
die verſchiedenen, faſt parallel miteinander laufenden
Bogen der Seine gebildet, wodurch das Gelände die
Geſtalt einer Halbinjel annimmt.)
Mit Ausnahme der Brüden bei Bougival und
Argentewil (bier befindet ſich eine Eifenbahn- und
eine Chauffeebrüde, zwijchen denen zur Slapitulation
von Paris Deutjcherjeits eine Pontonbrüde geſchlagen
war), welche fid) im Beſiß des Vertheidigers befanden,
waren jämmtliche Seineübergänge ald abgebrochen
angenommen.
Um Abend des 19. Dftober, gegen 11 Uhr, brachen
die Truppen des Angreifers aus den Walde von
St. Germain auf und erreichten die Halbinfel von
Houilles über die Brüden bei Le Peeq und Matjons-
Laffitte.
Die Brückentrains waren bei Bezons aufmarſchirt,
einem großen, am linken Seineufer gelegenen Markt:
fleden, in der Achſe der Strafe nad) Pontoije; bie
bier vorhandene Brüde war als zeritört angenommen,
wie dies auch 1870/71 der Fall war.
An diejer Stelle Hatte die Belagerungsarmee be:
ihlojien, ihre Pontonbrüden überrajhend und unter
dem Schuße ihrer auf Pontond übergejegten Avant⸗
garden zu jchlagen. (Es ift intereffant, daß an dieſer
Stelle auch mährend der Einſchließung von Paris
durch die Deutichen, namentlich, das IV. Armeekorps, ein
Brückenſchlag an dieſer Stelle bei Bezond in Er—
wägung genommen worden war. Mit Nüdficht auf
die Befeſtigungen des Mont Valsrien, welche fait bie
ganze Halbinjel mit ihren ſchweren Halibern — darumter
die zwifchen dem Zeughaus und der Hauptwacde in
Berlin aufgeftellte Valerie — beherrihte und die
Ortichaften Bezond, Houilled und Wrgenteuil unter
direkltes Feuer nehmen Zonnten, gelangte jedoch ber
Plan als von vornherein ausſichtslos nicht zur Aus—
führung. Die Benubung dieſer Brüden wäre nur
möglich geweien, wenn man die Feſtungsgeſchütze
des Mont Valsérien niedergelämpft hätte; auch wäre
der Beſitz der Halbinjel Gennevillierd mit der Seine
im eigenen Nüden doch nur von jehr zweifelhaften
Werthe gewejen.)
Mit Tagesandbrud) wurden die feindlichen Spigen
nad) der Halbinfel Gennevilliers übergejegt; ſie befegten
das Dorf Petit-Nanterre, welches einige Hundert Meter
von der Brüde von Bezond entfernt auf dem rechten
Seine-Ufer liegt.
Zu derjelben Zeit jchlugen die Genietruppen des
Angreiferd oberftrom und unterſtrom je eine Brüde
mit ſchwimmenden Unterjtübungen. (Die Ufer bei
Bezons find ziemlich jteil, und der Fluß hat am Ufer
bereit3 eine ſolche Waflertiefe, daß das Aufſtellen von
Böden höchſtens für die erite Landftrede erforderlich)
wird. Da in dem Avenir-Beridht von Brüdentrains
(equipages de pont) die Rebe ift, jo muß an—
genommen werden, daß die jchwimmenden Unter—
jtübungen aus Pontons und nicht etwa aus vor—
gefundenen Flußfahrzeugen — die aud im Emmitfalle
nicht vorhanden fein werden — bejtanden, wie bie
3047
Brüden überhaupt aus vorbereitetem und nicht aus
undorbereitetem Material hergejtellt waren.)
Die Herjtellung der Brüde unterftrom von Bezons
nahm zwei Stunden in Anſpruch. Was die zweite
Brüde anbetrifft, jo mußte man mit dem Bau der-
jelben aufhören, kurz bevor man die Mitte erreicht
hatte, weil die Beichaffenheit der Pontons derart ſchad—
haft war, daß fie wie Schwämme voll Waſſer wurden.
Diejer Vorfall beweift wiederum den Fehler, den
man mit der Abſchaffung der Pontoniertruppe gemacht
hat. Es geihah dies, weil nur das Genie als aus:
reichend für dieſe Aufgabe betrachtet wurde; aber dieſes
hat jo viel andere Dienftzweige zu verjehen, daß es
flug wäre, von den alten Irrthümern zurüdzutommen.
Der bei diejer Uebung anwefende General Sauffier
fonnte nicht umhin, dieſe Erwägungen ebenfalls an:
zujtellen. (Die Schuld an dem mangelhaften Material
fann der Genietruppe wohl nicht gut zur Laſt gelegt
werden; denn wenn die Pontons jo undicht waren,
daß fie voll Waſſer liefen und gebrauchsunfühig wurden,
jo hätten die Pontoniere mit ſolchem Material ebenjo
wenig zu leiten vermocht. Der Fehler lag daher nicht
an der Truppe umd deren Zeitung, jondern am
Material, für deſſen Zuftand die Verwaltung ver:
antwortlih iſt; über die Unterjtrombrücde, welche da$-
jelbe Genie geſchlagen Hatte, werden dod ähnliche
Klagen nicht geführt, Beweis genug, daß die Truppe
ihrer Aufgabe gewadjjen war.)
Als um 9 Uhr der Bau der Pontonbrücde beendet
war, befahl der Kommandeur des Angriffs, General
Jeannerod, dem beim Hauje von Nanterre jtehenden
Theil jeiner Truppen vorzugehen. Diefer kam aud)
alsbald in ein Gefecht mit der feindlichen Marine-
infanterie, welde nad) febhaftem Kampfe auf Garenne
zurüdgeworjen wurde.
Der BVertheidiger, anftatt einen kräftigen Vorſtoß
zu verfuchen, um den Feind bei Bezons zum Zurück—
gehen über den Fluß zu nöthigen, ging dann auf
beiden Flügeln gegen Houilles vor in der Abjicht, dem
Gegner die Nüdzugslinie abzujchneiden. Eine aus
Urgenteuil vorbredende Kolonne warf den Angreifer
auf VBalsNotre-Dame zurüd und bejeßte dieſes Dorf
jowie den Wald, in dem es liegt. Mit Rückſicht auf
diefe Bedrohung jeiner Rüdzugslinie befahl General
Jeannerod der Angriffstolonne, auf das linfe Ufer
zurüdzugehen. Die Kompagnien gingen nacheinander
über die Pontonbrüde, an deren Ausgang das Genie
jeine Arbeiter geichict hatte, um einen Theil der
Brücke ſofort abzubrechen.
In dieſem Augenblick ſtieß die Marinelnfauterie
auf der Chauſſee nad) Bezons vor. Ein Zug kam
im Yaufichritt herbei und erreichte das Uſer, als die |
Pontoniere begannen, die Stredbalfen zurüczunehmen. |
Unter dem feindlichen Feuer mußten jich die Pioniere
im Laufjchritt auf die Brücke zurüdzichen; aber fie
hatten eine ausreichend große Deffnung in dieler
hergeitellt, weldie den Uebergang unmöglich machte.
Die marsouins waren übrigens nur ſehr ſchwach an
Zahl; die Kompagnien der Pioniere des 103. und
1897 — Militär: Wochenblatt — Rr. 114
3048
104. Infanterieregiments eröffneten ein ſolches Feuer,
daß ihre Lage unhaltbar war.
Ein dumpfer Knall ertönte von fern; es war eme
der Batterien des Mont Valerien, welche ihr Feuer
eröffnete und Bezons beihoß. Andere Geſchütze der
Feſtung feuerten gegen Monteſſon, indem fie dadurd
das Vorgehen des linfen Flügeld des Wertheidigers
unterjtüßten.
Der Angriff war abgeſchlagen. Man mußte
Ichleunigft den Rüdzug antreten. Bezons wurde daher
geräumt. Zwiſchen diejem Ort und Houilled mußte
eine der zurücgehenden Kolonnen aufmarjchiren, um
die über Val-Notre-Dame vorbredjenden, mit jtarfer
Artillerie ausgerüſteten Vertheidigungstruppen auf
zubalten. Dieje wurden von den Batterien bei Cor:
meilles unterjtüßt, welche das Dorf Houilles mit ſchweren
Geſchützen beichofjen.
Lepteres konnte indejjen geräumt werden. Ge:
neral Jeannerod führte feine Truppen auf den von
Steinbrühen durdjepten hohen Bergrüden, welcher
eine Art von Rüdgrat der Halbinjel bildet, um jo den
Uebergang über die Seine gegen das Gehöft La Borde
und Sartrouville zu deden. Seine linfe Kolonne ſtieß in
Montefjon auf die Truppen des Vertheidigerd, womit
dad Manöver als beendet erklärt wurde. (Daſſelbe
beweiſt die Nichtigkeit der Thatſache, daß ein Fluß—
übergang bezw. der Bau einer Kriegsbrüde unter dem
Feuer von Feitungsgeihüg unausführbar ift.)
Kleine Mittheilungen.
Belgien, Die Normalfdule für Turnen und
Fechten ift, um bdiefelbe bei der Erreihung ber ihr
geftedten Ziele zu fördern, in zwei entſprechende Ab:
theilungen gegliedert. Es werden alljährlih drei Kurfe
von je dreimonatiger Dauer — Su einem
jeden derfelben entfendet ein pP. Regiment einen Unter:
offizier oder einen Korporal bezw. va pet: melder
zur Beförderung geeignet ift. Auf die Ausbildung zu
Lehrern wird der Dauptwerth gelegt. Nach Beendigung
des Kurfus findet eine Prüfung ftatt. Wer diefelbe be:
fteht, erhält das Zeugniß als Privot oder ald Meifter.
— Die Kommandirung von Artilleries und
Genieoffizieren zu der zur Univerfität Yüttid
ehörenden eleftrostehnifhen Anftalt Montes
* ſoll in Zukunft alljährlich in Gemäßheit einer
vom Kriegsminiſter erlaſſenen Verfügung in einem dem
Bedarfe der betreffenden Waffen entſprechenden Umfange
erfolgen und ſich auf Bewerber richten, welche mindeſtens
zwei Jahre lang Dienſt bei der Truppe gethan ſowie
beſondere Fähigkeiten auf den in Frage kommenden
Gebieten an den Tag gelegt haben. Die nad Dienſt⸗
alter und Tüchtigkeit Ausgemwählten werden zu einem
Zruppentheile ihrer Waffe in der Garnifon Lüttich ver:
fest, und es wird ihnen jede thunliche Erleichterung beim
Verfolgen ihres Zwedes gewährt; im Winter find fie
allwoͤchentlich drei Tage dienftfrei. Die Koften der Aus:
bildung trägt der Staat. Beide Vergünftigungen werden
aber nur für ein Jahr zugeftannen. Artillerie- und
Senieoffizieren, welche bei der genannten Anitalt das
Zeugniß der Befähigung als Eleltrizitätsingenieur auf
9
eigene Roften bereits erworben haben, werben bie leteren
erjtattet.
— Die Rommandirung der Roßärzte 2. Klaffe
jur Armee-Reitfhule 4 durch einen Erlaß des
Ktiegsminiſters vorgefchrieben worden, um dieſen Ge—
legenheit zu ihrer militäriſchen und fachwiſſenſchaftlichen
ribildung zu bieten und fie zur Beförderung in ——
tellen bei der Truppe ſowie bei jener Schule zu
befähigen. Das Kommando dauert zwei Jahre. Die
Kommandirten werden theils mit den Offizieren, theils
mit den Offizieranwärtern unterrichtet; daneben fönnen
fie zum roßärztlihen Dienfte der Anftalt wie zur Unter-
weiſung der Zöglinge der Lehrfchmiede verwendet werben.
— Eine durd Königlihen Erlaß verfügte Reorgani-
8 der Bendarmerie hat eine neue Esladron ges
haffen und angeorbnet, daß die Verleihung eines höheren
Ranges als derift, welherihrerStellungentfpricht, in Zukunft
aufzuhören habe. Außerdem find verſchiedene Aenderungen
im Stande des Korps befohlen, mweldes fortan zählt:
1 General, 1 Oberſt oder Oberfilieutenant, 3 Majore,
11 SKapitänstommandanten, 9 Kapitäns 2. Klafie,
18 Yieutenants, 22 Unterlieutenants, 4 Adjutant-Unters
offizierfefretäre, 10 Rompagnieadjutanten für bie Ver—
maltungsgefhäfte der 9 Kompagnien und der mobilen
Schwadronen, 40 berittene und 30 unberittene Ober:
wadtmeifter, 79 berittene, 73 unberittene erfte Wacht⸗
meifter, 10 berittene Wachtmeifter-fyouriere, 216 berittene,
155 unberittene Macdhtmeifter, 70 berittene, 50 uns
berittene Brigadierd, an Gendarmen 1. Klafje 500 be-
rittene, 300 unberittene, an foldyen 2. Klaſſe 833 berittene,
452 unberittene, 83 Offizierds und 1762 XTruppenpferde.
Die Tageslöhnungen liegen zwiſchen 5,60 Fres. für den
Adjutantenunteroffizier und 2,65 Fres. für ben uns
berittenen Gendarmen 2. Alafie, der berittene Gendarm
der letzteren Klafje empfängt 3,25 res.
(La Belgique militaire Nr. 1378.)
Franfreich. Die Herkunft einer Anzahl von
fommandirenden Beneralen und einiger anderer in
hoben — befindlicher Offiziere nachzuweiſen hat
der Zeitung L'Avenir militaire Nr. 2252 die vor
Kurzem erfolgte Beförderung von zwei Oberften zu
Brigadegeneralen Beranlafjung gegeben, deren Ab»
fammung eine fehr verfchtedene war, deren Laufbahn
fih aber fehr gleihartig geitaltet hat. Es find der
General Niel, welcher eine Kavalleriebrigade, und der
General Marfaa, welcher eine Infanteriebrigade erhalten
hat. Des Erfteren Vater war Marfchall von Frankreich;
der Letztere iſt der Sohn eined Bendarmen ; Beide aber, jet
51 Jahre alt, haben gleichzeitig die Mılitärfchule von
St, Eyr befuht und alddann dem Beneralftabe angehört
und Beide wurden im Jahre 1870 im Seeresbefehle
rühmend genannt. Iener als Adjutant des Generals
Ladmirault nah den Auguſttagen bei Mek, dieſer
—— des Kampfes von Etraͤpagny. Und mie dieſe
eiden und die Benerale des Erſten Kaiferreiches, von
denen der Eine, wie Davout aus altem Adelsgeſchlechte
hervorgegangen war, Andere, wie Soult, Monery und
Macdonald angefehenen bürgerlihen Familien entfprofien
maren, nod Andere, wie Mugereau und Ney, einfache
Handwerker zu Vätern hatten, gehörten aud die übrigen
höheren Offiziere bei ihrer Geburt fehr verfchiedenen
Rreifen der bürgerlihen Gefelfhaft an. General
Vierre, der fommanbirende General des 7. Armeelorps
zu Befancon, ift der Sohn eines fehr beſcheidenen Gaſt⸗
wirthe zu Mey, General Riff, welcher das 9. Korps
1897 — Nilitär-Mochenblatt — Nr. 114
8050
u Kours befebligt, der eines Bendarmen zu Weißenburg.
Dassgen war der Bater bes Generals Mercier, des ches
maligen Kriegsminifters, jet fommandirenden Generals
- Le Mans, Savallerieoffizgier, der des in —*
— zu Lyon befindlichen Generals Zéͤdé,
unter König Louis Philipp, der des früheren Kriegs:
minifters, jet Söchftlommandirenden zu Marfeille Zurs
linden Hichter am Handelsgerichte zu Colmar, ber bes
Armeeinipefteurs General Caillot Profefior der Seiltunde
zu Straßburg, der des an ber Spithe bes 13. Rorps zu
Glermont:FFerrand ftehenden General® Jacquemin eben:
falls General, deögleichen ber des Generals Negrier.
Weitere Namen von höheren Offizieren und Beamten,
Profefjoren, anderen Lehrern und Abgeorbneten werden
ald die von Bätern genannt, deren Söhne es zum
General gebradht haben; wir begegnen darunter aber
aud wiederum dem eines Gendarmen und dem eines
Schneiders der Artillerie-Handwerterlompagnie zu Met.
talien. Durch die neue Heeresorganifation werben
die Mobilmahungsgeihäfte zwiſchen den Diftrikts-
(Bezirks: Kommandos und ben Depots ber Nenimenter
anderweitig als bisher vertheilt (fiehe Militär-Wocen-
blatt Nr. 71, Sp. 1940); ben erfteren liegt von jetzt an
nur die Aufftellung ber Truppentheile der Territorials
miliz ſowie Aushebung und —— der Reit · und
Zugihiere ob, während die Ginkleibung der Reſerve—
mannfhaften für das flehende Heer und die Aufftellung
der Truppentheile der Mobilmilia bei den Regiments«
bepots jtattfinden. Die bisherigen permanenten Roms»
pagnien der Diftrikte find daher aufgelöft, und für das
Difigierperfonal der Diftriftstommandos ift ein neuer
Etat aufgeftellt worden. Dieſer umfaßt: je 44 Oberften,
DOberftlieutenants und Majors, 176 Kapitäns, 88 Subaltern«
offiziere, von denen nur 3] Oberſten und 14 Oberfts
lieutenante dem aftiven Dffizierforps, der Reft den
Offizieren ber posizione ausiliaria (den Offizieren 3. D.)
entnommen wird, Am 14. Dftober haben die hierzu
nothwendigen Ernennungen bezw. Einberufungen ftatt«
gefunden. Aud hängt hiermit die theilmeife Verlegung
der Negimentödepot? aus den Stabsgarnifonen zus
fammen, die am 21. Oktober für 22 & nfanteries und
5 Berfaglieriregimenter verfügt worden ift. Die meiften
Depots bleiben in der Nähe ihrer NMegimentsftäbe, bei
einigen jedoch ift die Entfernung recht bedeutend, 3. B.
Genua — Macerata, Baeta — Parma, Givitavechia— Caſtro⸗
villari, (L’Esereito ital. Nr. 124/25.)
— In diefem Berbit wurden beim Korps der
lottenequipage 400 Freiwillige mit vierjähriger
ienftverpflihtung, theils am Sit des Kommandos in
Spezia, theils bei dem detachirien Wbtheilungen in
Neapel, Tarent, Venedig und la Madbalena angenommen.
Vevorzugt wurden folde, die mwenigitens vier Monate
Fahrzeit auf Handelsſchiffen hinter hatten.
(L’Italia militare Nr. 222.)
Nordamerika, Cleveland, Ohio, Mitte Novbr. 1897.
Das Torpedoboot Nr. 5 „Winslom“ erlangte bei der
Probefahrt eine Geſchwindigleit von 25,3 Anoten in ber
Stunde. Der Bau wurde im Jahre 1894 vom Kongreß
angeorbnet und bei demſelben das Torpedoboot Nr. 1
„Ericjon“ in verbefjerter Form ald Mufter genommen.
— In dem Arfenal au Frantford, Bennfylvania,
werden zur Zeit unter Leitung von Offizieren vom
Artillerie und Zeugdepartement Schießverfude mit
dem rauchſchwachen Pulver aus dem 45 Kaliber
Springfieldgewehr, mit welchem ein großer Theil ber
3051
Miliz ausgerüftet ift, angeftelt. Da im ftehenden Heere
das alte Springfieldgewehr abgefhafft und durch das
Krag⸗Jörgenſen⸗ Repelirgewehr, bei dem ausſchließlich
rauchſchwaches Pulver zur Verwendung kommt, erſetzt
worden iſt, ſo handelt es ſich um die Frage, ob bei den
Springfieldgewehren nicht auch rauchſchwaches Pulver,
ohne die Waffe zu ſchädigen, zur Verwendung gelangen
fann. Sollte dies nicht der Fall fein, jo würden die
Bundesregierung und die Emizelſtaaten baldigſt ber
Frage nahe treten müſſen, die Miliz ebenfalld mit den
neuen Repetirgewehren auszurüften,
— Die Befeftigungen vieler Hafenpläße von Ber
deutung jind in lebter Zeit verftärft und den neueren
Anforderungen gemäß umgeändert worden, vor Allen
auf der Infel Key: Weft und an der Golfküfte Die
Inſel Key: Weft ift durd ihre Lage (auf halbem Wege
zwifhen Havanna und ber Feſtlandsküſte gelegen) eine
der wichtigſten Flottenftationen der Union, befonders
bezüglid der Weſtindiſchen Gewäſſer und des Golfs von
Merito. Sie befigt einen vortrefflihen Safen, ver
fhon ſeit Jahren durch das auf einer fleinen Borinfel
befindlihe ort Taylor geihügt wird, Jetzt werben
dafelbit weitere bedeutende WBefefligungen errichtet,
namentlich am weſtlichen Safeneingange. Andere wichtige
Werke werden zur Zeit an der Golffüfle von Florıda
bei dem alten Fort Pidens und auf der Infel Santa
Roſa unweit der Stadt Penfacola und bei legterer felbjt
erbaut. Man hatte bereits vor vier Jahren die Pläne
dazu entworfen, iſt aber zu deren Ausführung erft nad
dem Ausbrud des jetigen Krieges auf Kuba gefcritten.
Ueber 400 Dann find dort feit Monaten an der Arbeit.
Die Forts Barancas und Mac Rae auf der Infel
Santa Roſa werden mit dem Fort Pidens und der
Stadt Penſacola durd eine Eifenbahn verbunden werben.
Auf den Hafen von Penfacola wird deshalb fo großes
Gewicht gelegt, weil er der größte und tieffte am Golf
= und zugleich den Verfchiffungspunft für die großen
oblenfelder in NWlabama und Tenneſſee bildet.
Ebenfo wird die Erbauung von Küftenbefeftigungen bei
St. Yuguftine geplant.
Deſterreich⸗ Ungarn. Verſchiedene mit Beginn des
Schuljahres 1897,98 in Kraft getretene Neuerungen
in ben für die Militär: Erziehungs: und
Bildungsanftalten geltenden Beltimmungen haben
den Zwed, dem überhandnehmenden Zubrange von Zög-
lingen der MilitärsUinterrealfhulen zu den Kadetten⸗
ſchulen Einhalt zu thun. Diefer Zudrang beruht darauf,
daß die betreffenden Militär-Unterrealſchüler eR darauf
anlegen, ungenügender Xeiftungen wegen von der Ber:
fegung in die Militär-Oberrealfchule zu Mährifch- Weiß:
lirchen, aus melder der Weg zur Grlangung bes
oldenen Portepees durd) eine der beiden Miilitäralademien
Führt, ausgefchlofien zu werben, um biefes Ziel auf
dem bequemen und unter Umftänden fogar rafcheren
Wege durch eine Kadettenfhule zu erreihen. Weil es
bei Berfolg dieſes Gedanlens vornehmlid auf eine der
in den größeren Städten oder in der Nähe von foldyen
nelegenen derartigen Anftalten abgefehen war, ift der
Mebertritt aus einer MilitärsUlnterrealihule in die
Infanteries-Radettenfhulen zu Wien, Budapeft, rag,
Königsfeld bei Brünn und Liebenau bei Graz ganz eins
geftellt; außerdem ift angeordnet, daß die aus den
Mılitärslinterrealfhulen hervorgehenden Bewerber um
Gebrudt in ber Königlichen Hofbuchbruderei von E. &.
1897 — Militär-Mocdenblatt — Nr. 114
3052
die Aufnahme in eine Kadettenſchule die vorgefchriebene
Aufnahmeprüfung, von mwelder fie bisher befreit waren,
abzulegen haben. In den Kadeitenſchulen ſelbſt ift der
freie Ausgang weſentlich beſchränkt. Zöglinge mit nur
„genügendem” oder gar mit „ungenügendem” Erfolge
haben folden überhaupt nit mehr; der Ausgang am
Donnerftag ift für den erften Jahrgang ganz aufgehoben,
den Zöglingen des zweiten wird er ber „jehr gutem“,
denen des dritten bei „gutem“ Erfolge monatlid einmal
gefatiet, die Zöglinge des vierten find reichlicher damit
edacht. Freier Ausgang an Sonn: und fFeiertagen
wird allen Zöglingen gewährt, welde fi gut geführt
und mindeftens „quien” Erfolg haben.
(Armeeblatt Nr. 39.)
Schweiz. Die Herſtellung einerBodenfeelarte durch
das Eidgenoſſiſche Topographiſche Büreau, welche dieſem
durch die fünf betheiligten Uferftaaten übertragen war, iſt
vom Könige von Württembera durch Berleihung ber
Boldenen Medaille für Kunft und Wiſſenſchaft gemürbdigt
worden. (Allgem. Schweiz. Miltärzeitung Wr. 36.)
Spanien, Ein fürzlid ergangener Königlicher Erlaß
regelt die Zahl der den Generalen zuftehendenAdjutanten
für Friedens- und Kriegdzeiten. Danady werden dem
Kriegsminifter im Frieden fieben Adjutanten zugetheilt,
beren Zahl für den Krieg ger erhöht werden Tann.
Das Bleihe gilt für Generale, welche Armeen befehligen,
die im Frieden ſechs Adjutanten haben. Armeelorps-
fommandeure erhalten vier bezw. ſechs, Divijionsgenerale
wei bezw. drei, Brigadegenerale einen bezw. zwei
djutanten, der Chef des Beneralftabes vier bezw. ſechs,
wenn er Generallieutenantds, zwei bezw. drei, wenn er
Divifionsgenerale: und einen bezw. zwei, wenn er Brigade⸗
generalsrang befleidet. Zur Adjutantur werben Oberſt⸗
lieutenants, Majore und Kapitäne des Generalftabsforps,
der Infanterie, der Kavallerie, der Artillerie und des Genies
des ftehenden Heeres fommandirt. Unter Umſtänden lönnen
jedoch auch Oberften ald Adjutanten Verwendung finden,
und zwar beim fAriegäminifter, den Generallapitänen
(Warſchällen), den Armees und Armeelorpslommandeuren.
Dffiziere, deren Beförderung Verzögerung erlitten bat,
dürfen nit als Adjutanten fommandirt werden, Die
Adjutanten behalten die Uniform der Waffe, der fie bei
ihrer Ernennung angehören, tragen jedoch, wenn beritten,
den für die Kavallerie vorgefhriebenen Stiefel. Ferner
als befonderes Abzeichen ———— auf der rechten
Bruftfeite, und zwar aus Gold, dreifach geflodhten, fofern
fie dem Kriegsminiſter und den Generalfapitänen, aus
Bold, zweifach geflodhten, wenn fieeinem Generallieutenant,
aus Gold einfach geflodhten, wenn fie Divifiond: und
aus Silber einfach geflodhten, wenn fie Brigadegeneralen
zugetheilt find. Die Adjutanten beziehen das Gehalt,
die Kationen und die Belleidungszuſchüſſe der Kavallerie:
offiziere des gleihen Grades, fofern fie beritten find.
Unberittene Offiziere erhalten nur die Gebührnifje ihres
Grades und der Waffe, der fie angehören, und empfangen
weder Nationen nod Belleidbungszufhüfle. Die Ad»
jutanten treten nicht zu den Generalftäben der Armee
lorps oder Divifionen über, fondern haben nur Dienfte
als Drdonnanzoffiziere zu leiften.
Berihtigung. In Nr. 112, Sp. 2991, Zeile 7 von
unten, muß es ftatt: „und ihrer Heiterei in ftarfer Stellung“
heißen: „und ihre Reiterei ftarfer Stellung”.
Mittler & Sohn in Berlin SW12, Rodftrafe 68—71.
Hierzu der Allgemeine Anzeiger Nr. 103.
C
t
ji
Militär-Wodhenblatt,
». Chor Gmmamın, Zweiundachtzigſter Juhrgang. "ir sr srl Subussenstuns
Briebenau b. Berlin, Boßlerftr. Erpedition: Berlin SWı2, Roditraße 68. Berlin swı2, Kodftr. 68 — 71.
Diefe Zeitfhrift erfcheint jeden Mittwoch und Sonnabend und wird für Berlin Dienftags und Freitags Nachmittag von 5 bis 7 Uhr
ausgegeben. Auberdem werben berjelben beigefügt 1. monatlid) ein bis zweimal das literariiche Beiblatt, die „MilitärsLiteraturs
— 2. jährlih mehrmals größere Aufſate als beſondere Beihefte, deren Ausgabe nicht an beftimmte Termine gebunden iſt.
jährlicher Pränumerationäpreis für das Ganze 4 Mark 50 Pf. — Preis der einzelnen Nummer 20 Pf. — Abonnements nehmen
alle Poftanftalten (Zeitungs-Preislifte Nummer 4704) und Buchhandlungen — in Berlin aud) die Zeitungsfpebitionen — an.
M 115. Kerlin, Mittwoch den 29. Dezember. 1897.
Nr. 1 des Militär-Wochenblattes 1898 wird für Berlin bereits am Freitag,
den 31, d. Mts., von 8 Uhr vormittags an ausgegeben.
Juhalt:
Perſonal · Veründerungen (Preußen, Sachſen, Kaiſerliche Schutztruppen) — Anlegung von Trauer zu Ehren des ver:
ftorbenen Generals ber Infanterie zur Dispoſition v. Ballet des Barres. — Regelung von Offiziergehältern.
Yonrnaliftifer Theil.
Ranglifte der Kaiſerlich Deutſchen Marine für das Jahr 1898. — Eine neue Bewerthungsmethode der Schägergebnifie. —
Das Italienische Königsmandver. — Feltungen und Feitungsperfonal in Portugal nad den neueften Beftimmungen.
Rieine Mittheilungen. Nordamerika: Abmiral Worden F. — Inhalt der Nr. 36 des Armee-Verorbnungäblattes.
Aufforderung zum Abonnement.
Mit dem 1. Januar beginnt das erſte Quartal 1898 des Milttär- Wochenblatted. Der vierteljährliche
Abonnementöpreis für dafjelbe einjchl. des literarifchen Beiblatted „Milttär-Literatur- Zeitung“ fowie der befonders
auszugebenden Beihefte beträgt 4 Marl 50 Pig. Beitellungen Hierauf bitten wir recht bald bei dem nächſten
Poſtämtern oder Buchhandlungen — in Berlin aud bei den Beitungsipeditionen — anzumelden, woſelbſt auch
die Abonnementöbeträge ſogleich einzuzahlen find.
Berlag und Expedition des Militär-Wochenblatteß,
€. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbughandlung.
Berfonal= Veränderungen.
Königlich Preußische Armee,
Offiziere, Portepeefähnridhe ıc. | d. Kroſigk, Oberftlt. und Kommandeur des Huf. Regts.
A. Ernennungen, Beförderungen und Verſetzungen. eg Friedrich II. von Hefien-Homburg (2. Hefl.)
r
Im aktiven Heere. —
v. Tresckow, Oberſtlt. und Kommandeur des Drag.
— — Regts. von Bredow (1. Schleſ.) Nr. 4,
. VBerijen, Oberftlt. und etatsmäß. Stabsoffizier des
> a. ———— von Spart nn a 16, Neumann, Oberſtlt. von der 1. Jngen. Inſp. und
unter Beförderung zum Oberften, zum Kommandeur | ipelteur der 2. Feſtungs -Inſp, — zu Oberften
des Inf. Regts. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21 ernannt. beförbert.
Gühler, Major und Bats Kommandeur vom Inf. | Friede, Oberjtlt. und Kommandeur des Train » Bat,
Regt. Nr. 140, unter Beförderung zum Oberftlt., als Nr. 16, ein Patent feiner Charge verliehen.
etatsmäß. StabBoffizier in das Inf. Negt. Freiherr | v. u. zur Mühlen, Hauptm. und Komp. Chef vom
von Sparr (3. Weitfäl.) Nr. 16 verſetzt. Inf. Negt. von Borde (4. Pomm.) Nr. 21, unter
Treumann, Major aggreg. dem Jäger: Bat. von Neu— Beförderung zum überzähl. Major, ald aggregirt zum
mann (1. Schleſ.) Nr. 5, ald Bat. Kommandeur in Auf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braun
das Inf. Regt. Nr. 140 einrangirt. ſchweig (Dftfriej.) Nr. 78 verſetzt.
[4. Quartal 1897.)
3055
1897 — Nilitär: Wochenblatt — Rr. 116
3056
v. Rodbertus, Br. Lt. vom Inf. Regt. von Borde
(4. Bomm.) Nr. 21, zum Hauptm. und Komp. Chef
beförbert.
Baumgardt, Hauptm. und Komp. Chef vom nf.
Regt. von der Marwig (8. Pomm.) Nr. 61, unter
Beförderung zum überzähl. Major, als aggregirt zum
Inf. Negt. Nr. 148 verſetzt.
v. Burmb, Br. Lt. vom Inf. Regt. von der Marwitz
(8. Bomm.) Nr. 61, zum Hauptm. und Komp. Chef
befördert.
v. Henning, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf.
Regt. Nr. 176, dem Regt. unter Verleihung des
Charakters als Major, aggregirt.
Seweloh, Hauptm. und Plapmajor in Thorn, die
Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Niederrhein.
Füſ. Regts. Nr. 39 ertheilt, und iſt er à la suite
dieſes Regts. zu führen.
v. Belfer-Berensberg, Pr. Lt. vom Ulan. Regt.
von Schmidt (1. Pomm.) Nr. 4, zum überzähl.
Rittm. befördert.
Neues Palais, den 23. Dezember 1897,
Schr. v. Woellwarths Lauterburg, Pr. Lt. vom
Huf. Regt. König Wilhelm J. (1. Rhein.) Nr. 7, vom
1. Januar 1898 ab zur Dienftleiftung bei des Prinzen
Friedrich Heinrid von Preußen Königlicher Hoheit,
Graf v. Zedlitz u. Trützſchler, Hauptm. und Komp.
Chef vom 1. Garde: Negt. zu Fuß, von demjelben
Tage ab zur Dienftleiftung bei des Prinzen Joachim
Albrecht von Preußen Königlicher Hoheit,
dv. Doering, Br. Lt. vom 4. Oberſchleſ. Inf. Regt.
Nr. 63, unter Stellung à la suite dieſes Negts.,
zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt, —
fommandirt.
v. Zaue, Set. Dt. vom Königs» Inf. Negt. Nr. 145,
in dad 8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153,
Frhr. v. u. zu Abelsheim, Sek. Lt. vom Schleswig:
Holitein. Ulan. Regt. Nr. 15, in das 1. Bad. Leib:
Drag. Regt. Nr. 20, — verjept.
B. Abſchiedebewilligungen.
Sm aktiven Heere
Neues Palais, den 23, Dezember 1897.
v. Maltzan Schr. zu Wartenberg u. Penzlin,
Se. Lt. vom 2. Pomm. Wlan. Negt. Nr. 9,
Schr. v. Romberg, Sek. Lt. vom 2. Weſtfäl. Huf.
Negt. Nr. 11,
Pohl, Sel. Lt. vom Feldart. Regt. von Holgendorfi
(1. Rhein.) Nr. 8, — mit Penfion der Abſchled
bewilligt.
Im Beurlaubtenftande
Neued Balaid, den 23. Dezember 1897.
Hübner, Self. Lt. von der Rei. des Inf. Regts. Nr. 130,
mit Penfion und dem Charakter als Pr. Lt. der
Abſchied bewilligt.
Beamte der Militär- Verwaltung.
Durch Allerhöchſten Abichieb.
Den 9. Dezember 1897.
Haidolf, Zahlmjtr. vom Inf. Regt. Nr. 132,
Beuder, Zahlmitr. vom Kür. Regt. Herzog Friedrich
Eugen von Württemberg (Weſtpreuß.) Nr. 5, — bei
ihrem Ausicheiden aus dem Dienjt mit Penfion der
Charakter als Rehnungsrath verlichen.
Durd Verfügung bes Ariegsminifteriums.
Den 15. Dezember 1897.
Richter, Garn. Bauinſp. techniiher Hülfsarbeiter in
der Bau-Abtheil. des Kriegsminifteriums, als Lolal-
baubeamter nad) Spandau III zum 1. April 1898
verfeßt.
XI. (Königlich Sächſiſches) Armeeforps.
Abſchiedsbewilligungen.
Den 19. Dezember 1897.
Beder, Feldw. Lt. mit dem Range eines Set. Lis.
der Armee, wegen der in Ausficht genommenen An:
Ernennung als techniſcher Hülfsarbeiter bei der Korps
Intend. angeftellt.
Den 17. Dezember 1897.
ftellung als Rendant beim Kadettenkorps der Abſchied Pölitz, Noad, Techniler (geprüfte Baugewertsmeiiter),
bewilligt.
KSeamte der Militär- Verwaltung.
Durch Allerhöchſten Beſchluß.
Den 8. Dezember 1897.
Lubomwsti, Negierungsbaumeifter, unter dem 1. Ja:
nuar 1898 zum Garn. Bauinjp. ernannt.
Durd Verfügung des Ariegsminifteriums,
Den 11. Dezember 1897.
Lubowsli, Garn. Bauinjp., unter dem Tage feiner
unter dem 1. Januar 1898 ald Garn. Bauwarte bei
den Lolalbaubeamten I Dresden und Bauen a
geitellt.
Den 19. Dezember 1897.
Beder, Feldw. Lt. a. D., unter dem 1. Januar 1898
als Rendant beim Kadettenlorps zu Dresden angeitellt.
Den 20. Dezember 1897.
Herold, Geheimer Selretär, Negijtrator beim General:
ftabe, auf feinen Antrag unter dem 1. April 1898
mit Penfion in den Ruheftand bericht.
Kaiferliche Schußtruppen.
Neues Palais, den 23. Dezember 1897.
Dominik, Pr. Lt. & la suite der Schuptruppe für |
Kamerun, unter Entbindung von dem Kommando |
zur Dienftleiftung bei dem Auswärtigen Amt, in
dieje Schußtruppe einrangirt.
3057
1897 — Militär-Wodenblatt — Pr. 115
(Aus bem Armer-Verordnungsblatt Nr. 36 vom 28, Dezember 1897.)
Anlegung von Trauer zu Ehren des verftorbenen Generals der Infanterie zur Dispofition dv. Ballet des Barres.
Um das Andenken des verftorbenen, durch jeine langjährige Thätigkeit als Präjes der Ober- Militär-
Eraminationstommifjion um die Armee hochverdienten Generals der Infanterie zur Dispofition v. Vallet des Barres
zu ehren, beitimme Ich hierdurch, dab die Difiziere des Kadettenkorps, à la suite defien der Verewigte geftanden
hat, drei Tage Trauer anlegen. Außerdem hat eine Abordnung de3 Kadettenhauſes in Oranienftein, beftehend
aus dem Kommandeur, einem Hauptmann umd einem Lieutenant, an der Beijegung theilzunehmen. Ich beauftrage
Sie, Vorjtehendes jogleih der Armee bekannt zu machen.
Neues Palais, den 19. Dezember 1897.
An den Kriegsminiſter.
Wilhelm,
Kriegäminifterium.
Raffenabtheilung.
Berlin, den 14. Dezember 1897.
Regelung von Offiziergebältern.
Das Chargengehalt 1. Klaſſe beziehen die Hauptleute bezw. Nittmeijter:
I. Infanterie und Jäger.
Vom 1. Dezember 1897 ab: Klatten, 2. Nafjau, Inf. Regt. Nr. 88.
2. Kavallerie.
a. Bom 1. November 1897 ab: Saenger, 2. Bad. Drag. Regt. Nr. 21. — b. Vom 1, De-
jember 1897 ab: v. Liebermann, Kür. Regt. Herzog Friedrih Eugen von Württemberg (Wejtpreuß.) Nr. 5.
— v. Ulvensleben, ä la suite des Nür. Regts. Kaiſer Nikolaus 1. von Rußland (Brandenburg) Nr. 6,
Lehrer bei dem Militär-Reitinftitut. — dv. Kroſigk, Thüring. Huf. Negt. Nr. 12.
3. S$eldartillerie,
Vom 1. Dezember 1897 ab: Bromeis, Heil. Feldart. Regt. Nr. 11. — Rüppell, à la suite
des 2. Weſtfäl. Feldart. Regts. Nr. 22,
Regt. von Podbielsti (Niederſchleſ.) Nr. 5.
Militärlehrer bei der Haupt-Kadettenanſtalt.
— v. Eonta, Feldart.
4. Sußartillerie,
Bom 1. Dezember 1897 ab: Lauff, Schleswig-Holſtein. Fußart. Regt. Nr. 9. — Jablonsky,
Fußart. Regt. Nr. 10.
5. Ingenieur: und Pionierforps.
Vom I. Dezember 1897 ab: Backhaus, A la suite der 3. Ingen. Inſp. Lehrer bei der Kriegs—
Ihule in Hannover. — Perg, Rhein. Pion. Bat. Nr. 8. — Strauß, Pomm. Pion. Bat. Nr. 2,
6. Train.
Vom 1. Dezember 1897 ab: Lechla, Traim-Bat. Nr. 16.
Gadom.
gonnalififiher Theil,
Rangliſte der Kaiſerlich Deutihen Marine für das
Jahr 1898.
Segen dad Vorjahr find folgende Veränderungen
hervorzuheben: *)
Reihs- Marine: Amt: Kontreadmiral Tirpig als
Staatsjefretär an Stelle des zur Allerhöchiten Dispofition
geftellten Admirals Hollmann. Es trat Hinzu Die
Nahrichtenabtheilung mit dem Storvettenfapitän
d. Heeringen als Vorjtand und den Kapitänlieutenants
Edermann und Boebdider.
*), Ranglifte der Kaiſerlich Deutſchen Marine für daB
Jahr 1898. Abgeſchloſſen am 30. November 1897. Auf
Beſehl Seiner Majeftät des Kaifers und Königs. Nebigirt
im Marinelabinet. Berlin, €. S, Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis ME, 2,50.
Für 1897 vergl, Militär: Wochenblatt Nr. 110/1896,
Sp. 2878 ji.
Nommando des 1. Geſchwaders: An Stelle
bes Cheſs des Stabes, Kapitäns zur See Geißler, trat
Kapitän zur See Fritze. Von den vier Panzerſchiffen
1. Klaſſe wedjjelten drei die Kommandanten: Kapitän zur
See Galſter erhielt (für Kapitän zur See Grafen
dv. Baudiffin) das Kommando über den Banzer 1. Klaſſe
„Kurfürjt Friedrich Wilhelm”, Kapitän zur See v. Dresky
erhielt (für Kapitän zur Sec v. Eidjledt) dad Kom—
mando über den Panzer 1. Klaſſe „Brandenburg“ und
Kapitän zur See Diederichſen (für Napitän zur See
dv. Frantzius) das Kommando über ven Panzer 1. Klaſſe
„Weißenburg“.
Das Kommando der 2. Divijion des 1. Ges
ſchwaders übernahm der Montreadmiral Bendemann
von dem Kontreadmiral Prinzen Heinricy von Preußen.
Aus dem Berbande ſchieden der Kreuzer „König Wilhelm“
und das Panzerſchiff „Sadien*. Es trat ein das
Panzerſchiff „Baden“, Kommandant Kapitän zur See
3059
Stiege. Das Kommando über den Panzer 3. Klaſſe
„Württemberg“ erhielt (für Kapitän zur See Wider)
Korvettenfapitän mit DOberjtlieutenantsrang Etienne.
Kommando des Kreuzergejhmwabders: Admiral
Tirpig gab dad Kommando über die 1. Divifion an
Bizeadmiral dv. Diederichs ab. Drei Schiffe wechjelten
die Kommandanten: dad Flaggſchiff „Kaiſer“ erhielt
an Stelle des Kapitäns zur See Zeye der Kapitän
zur See Stubenrauch (jeither Kommandant von Helgo-
land), den Kreuzer „Irene“ erhielt Korvettenkapitän
DObenheimer und den Kreuzer „Prinzeß Wilhelm“ der
Korvettenkapitäin mit Überjtlieutenantsrang XTruppel.
Neu erſcheint die 2. Divifion des Kreuzergeſchwaders
unter dem Befehl des Prinzen Heinrid) von Preußen,
bejtehend aus den Kreuzern „Deutichland* (Kom
mandant Sorvettenlapitäin mit SOberjtlieutenantsrang
Plate), „Kaiferin Augufta* (Kommandant Kapitän
zur See Köllner) und „Gefion“ (Kommandant Kor—
vettenfapitän Follenius). Geihmwaderlommandant:
Vizeadmiral dv. Diederiche.
Schiffe auf außwärtigen Stationen: Auf der
Auſtraliſchen Station wechjelten die Kreuzer 4. Klaſſe
„Halte“ und „Bufjard* die Kommandanten: „Falle“
erhielt (für NKorvettenfapitän Krieg) Korvettentapitän
Ballmann, „Buſſard“ (für Korvettenfapitän Winkler)
Korvettenkapitän Mandt. Auf der Oſtamerikaniſchen
Station Freuzen die Schulſchiffe „Gneifenau“, Kom—
mandant Kapitän, zur See Hofmeier, „Charlotte“,
Kommandant Kapitän zur See Thiele (Auguft), und
„Stein“, Kommandant Kapitän zur See Oelrichs. Auf
ber Ditafrilanijchen Station gab Korvettenkapitän
Eoerper das Kommando des Kreuzerd 4. Klaſſe „See
adler“ an den SKorvettenfapitän Kindt ab. Auf der
Weſtafrikaniſchen Station gab Korvettenfapitän Gerde
(Eduard) an den Korvettenkapitäin Schwarklopff das
Kommando des Kanonenbootes „Habicht“ ab; das
Kanonenboot „Hyäne“ unter dem Befehl des Kapitän-
lieutenant® Becker kehrte in die Heimath zurüd; an
jeine Stelle trat das Kanonenboot „Wolf“ unter dem
Befehl des Korvettenkapitäind Schröder (Johannes);
außerdem freuzt dort dad Schiffsjungen-Schulſchiff, Nixe“,
Kommandant Korvettenkapitän mit Oberftlieutenantsrang
Goede. Das Kommando über dad Stationsſchiff
„Loreley* auf der Mittelmeerftation erhielt (für
Kapitänlieutenant v. Kroſigk) Kapitänlientenant v. Wiß:
leben; ferner befindet fich dort das Panzerſchiff „Olden=
burg“, Kommandant Norvettenfapitäin mit Oberſt—
lieutenantsrang Wahrendorff, ftationirt.
Auf der Fahrt nad Haiti befindet fich der Kreuzer
„Beier“ unter dem Kommando des Korvettenkapitäns
Jacobſen. Diejer Kreuzer wird auf der Oſtamerika—
nijhen Station geführt, während die oben erwähnten
Schulſchiffe „Gneiſenau“, „Charlotte* und „Stein“ nur
als „vorübergehend auf der Station“ geführt werden.
Die Wejtamerilaniihe Station iſt zur Zeit
unbejeßt.
Kommando der Marinejtation der Ditjee:
An Stelle des Kapitäns zur See Frige trat Kapitän
zur See v. Franpius als Chef des Stabes. Als In—
jpefteur der 1. Marineinjpektion trat Kapitän zur
1897 — Rilitär-Wodenblatt — Wr. 115
3060
See Frhr. v. Bodenhaufen an die Stelle bed Kontre—
abmirald v. Arnim; an Stelle des Kapitäns zur See
v. Dreöfy als Kommandeur der 1. Matrojen
division der Kapitän zur See bu Bois.
Kommando der Marineftation der Nordiee:
Für Kapitän zur See v. Schudmann wurde Kapitän
zur See Schmidt Chef des Stabes. Inſpelteur der
2. Marineinjpeltion ward Kontreadmiral Hoffmann,
Kommandeur der 2. Werftdivijion Korvettenkapitän
mit Oberftlieutenantsrang Brinkmann.
Bei der Marineartillerie hat Kapitän zur See
Kirchhoff die Stelle des Inſpelteurs an den Kapitän
zur See Geißler abgegeben. Die 1. Matrojen:
artillerieabtheilung übernahm Korvettenfapitän
Sanfte.
Bei der Inſpektion des Torpebomwejens ward
Kontreadmirat dv. Arnim Snipelteur,
Bei den wiſſenſchaftlichen Inſtituten ericheint
neu Kapitän zur See Kirchhoff ald Direktor der ab-
gezweigten Marineſchule.
Bei den Kommandanturen wecdjelte ber om:
mandant von Helgoland, Kapitän zur See Stuben:
rauch (jet nach Kiatſchou) mit Kapitän zur Gee
v. Schudmann (Dar).
Bei den Kaiſerlichen Werften ging die Stellung
des Ober-Werftdireltord der Werft zu Kiel von dem
Kapitän zur See Diederichfen auf den Kapitän zur
See v. Ahlefeld über.
ä la suite ber Marine werben neun fremde
Fürften geführt, und zwar: König Oskar II. von
Schweden und Norwegen, Kaifer Nifolaus II. von
Nufland, König der Belgier Leopold II., Erzherzog
Karl Stephan von Dejterreih, Herzog Alfred von
Sadjen-Koburg und Gotha, Prinz Ludwig von Jtalien,
Herzog der Abruzzen, Großfürit Alexis Alexandrowitſch
von Nußland, Prinz Thomas von Jtalien, Herzog von
Genua und Großfürft Cyrill Wladimirowitſch von
Rußland. Ferner die Kontreadmirale Graf v. Walderjee,
v. Eiſendecher und Frhr. v. Sedendorff.
Das gejammte Seeoffizierforps hat eine Stärle
von 747 altiven Seeoffizieren. Auf die einzelnen
Chargen verteilt fi die Gejammtzahl in folgender
Weije: 2 Abmirale (dv. Knorr, Koeſter), 3 Vizeadmirale
(Karcher, Thomjen, dv. Diederichs), 9 Kontreadmirale
(Dldelop, Hoffmann, Frhr. v. Senden-Bibran, Barandon,
Bendemann, Zirpig, Prinz Heinrih von Preußen,
dv. Arnim, Büchjel), 47 Kapitäne zur See. Der ältefte
Stabsoffizier diefer Charge iſt der PVorftand der
Waffenabtheilung des Reichs-Marine-Amts, Kapitän zur
See Sad, mit einem Patent vom 1. April 1889.
16 Korvettenfapitänd mit Oberftlieutenantsrang, davon
ift der ältejte der Korvettenkapitän mit Oberftlieutenants-
rang Brinkmann, mit Führung der 2. Werftdivifion
beauftragt, mit einem Patent vom 15. Februar 1897,
66 Korvettenlapitänd, 171 Kapitänlieutenants, 254
Lieutenantd zur See und 179 Unterlieutenants zur See.
— ä la suite des Geeoffizierforps werden die Admi—
rale zur Dispofition Frhr. v. der Goltz und Hollmann,
Bizeadmiral zur Dispofition Batſch, Korvettenkapitän
Müller, perjönliher Adjutant des Prinzen Heinrich,
3061
und Lieutenant zur See Mahrenholz, tommandirt zur
Dienftleiftung im Fußartillerie⸗Regiment Nr. 10, geführt.
Nah; der Rangliſte ift während des verflojjenen
Jahres im Seeoffizierlorps folgender Abgang zu vers
zeichnen: 1 Admiral (Hollmann), 1 Kontreadmiral
(Plüddemann), 2 Kapitäne zur See (od), Samomw),
4 Korvettenkapitäne (Hellhoff, Palmgran, Klindfied,
Heinrich XXVI. Prinz Reuß), 2 Sapitänlieutenants
(Ritter, Fallenthal), 3 Lieutenants zur See (Möller:
mann, Braun, Vles), 1 Unterlieutenant zur See
(Merkus). Berunglüdt: Lieutenant zur See Friedrich
Wilhelm Herzog von Medienburg beim Untergang
S. M. Torpedoboot „S 26”; verjtorben: 2 Lieutenants
zur See (v. Hahnke, Keller [Edmund]), 2 Unterlieutenants
zur See (Stenzel, Voigt). — Bon den Dffizieren zur
Dispofition befinden ſich 24 in altiven Dientitellungen,
und zwar 1 Kontreadmiral (Aſchenborn), 10 Kapitäne zur
Ser, 2 Rorvettentapitäne mit Oberftlieutenantsrang und
11 Korvettenfapitäne,
As Erjap für die Abgänge führt die neue
Ranglifte 119 Seekadetten und 77 Kadetten auf, In der
Ronglifte für 1897 waren deren 124 bezw. 69 geführt.
Eine neue Bewerthungsmethode der Schägergebnifie.
In den Nm. 17 und 64/1897*) des Milıtär-
Bocenblattes ſchlagen zwei Offiziere der Bayerijchen
Schießſchule eine neue Methode zur Beurtheilung der
Treffergebnifie vor.
Sie verwerfen dad bisher übliche Verfahren der
Umrehnung der Schäßungsfehler in Fehlerprozente,
weil es rechneriiche Thätigkeit erfordere und damit die
Luft am Dienftzweige beeinträchtige, unb weil der Ge-
fechtspraxis entiprechend die Bewerthung der Schäß-
ergebnifje lediglich davon abzuhängen habe, inwieweit
das gewählte Bifir für die Treffergebniffe
maßgebend jei.
In Anlehnung an die epochemachenden Arbeiten des
Generald Rohne jtellen fie dabei die Zahlen 1, 2, 6,
10 derart als Verhältnißwerthe auf, daß das richtige
Viſir mit 10, die übrigen dem Abftand von ihm ent:
Iprehend, mit 6,2 und 1 oder gar nicht bewerthet
werden. Wäre 3. B. 700 m da8 richtige Bifir, jo
würde bei Wahl des Viſirs 700 ber Schäger 10 Punlte,
bei Wahl des Viſirs 650 und 750 aber nur 6 Puntte ıc.
erhalten.
Den Berfaffern ift es nicht entgangen, daß bei
diefer Beurtheilungsweiſe der Fehler von 50 m ganz
gleih bemeſſen wird, gleichviel ob er auf naher oder
weiter Entfernung gemadjt wird, daß aljo die Fertig—
feit im Scäpen feinen gleihmäßigen Ausdrud findet.
Aber fie begegnen diefem Vorwurf der Unbilligfeit
durch die Behauptung, daß in der Praris die Ent:
fernungen für alle Konkurrenten gleich jeien und die
Verihiebung des Vergleichsmaßſtabes zu Un-
gunften der nahen Entjernungen durd die
größere Wichtigkeit richtiger Viſirwahl auf
‚*) Nr. 35 des Militär-Wochenblattes jpricht ſich in gleichem
Sinne aus,
1897 — Rilitär»-Wodenblatt — Nr. 115
3062
den weiten Entfernungen völlig begründet
werbe.
Bevor wir zu ber neu aufgeitellten Methode
Stellung nehmen, führen wir nachitehended einfache
Beiipiel an:
Wirklihe Entipred. Geſchätzte Gemähltes Fehler
rg ae) an Lifte MO in Punkt.
A. 1. 1200 1200 1090 1050 12,5 1
2. 480 oo) 470 450 2 6
Turdicnitt: 7,25 3,5
B. ®ie A. 1250 1250 4 6
670 650 40 1
Durdicnitt: 22 3,5
Die nad der Punktmethode völlig gleidywerthigen
Schätzer A und B haben nach der Prozentmethode
völlig ungleich geſchätzt. Eine von den beiden Be:
werthungsmethoden fann mithin nur richtig fein, wir
meinen, e8 iſt die alte.
Wir haben dafür folgende Gründe:
1. Bei der zur Zeit bejtehenden reglementarifchen
Schäßmethode jowie überhaupt bei der Vorausſetzung
einer ſyſtematiſchen Ausbildung muß als Regel aufgejtellt
werden, da ein Mann, der auf weiten Entfernun-
gen gut ſchätzt, aud auf ben nahen ein zuver—
läfliger Schäßer ift.
Wenn nun in unjerem Beiipiel B eine Entfernung
von 480 m auf 670 m ſchätzt, jo kann bei font
normalen Berhältnifjen das gegenüber dem 1200 m
entfernten Schäßobjelt erzielte vorzüglihe Schäßergebnif;
doch wohl nur ein zufälliges, mehr ein Rathen als
ein Schäßen gemwejen jein.
Mit anderen Worten: Der Vorzug, der den
weiten Entfernungen bei der neu borgeichlagenen
Bewerthungsmethode eingeräumt wird, gejtattet feine
gleihmäßige Beurtheilung der thatjählihen
Schäpfähigleit.
2. Auch das jprungweije Bewerthen von Bijir
zu Bifir verjhiebt das Ergebniß auf unbillige
Weiſe. Denn hätte in unferem Beifpiele die zweite
Entfernung jtatt 480 m 475 m betragen, dann hätte
A ftatt 6 Punkte deren 10 gehabt und B gar feinen
Punkt. Diefe 5 m, die zudem nod nicht einmal mit
Genauigleit feitzulegen find, würden dann den gemein-
jamen Durchſchnitt von 3,5 Punkten auf 5,5 bezw. 3
verändern.
Nun ſuchen zwar aud die Bayeriihen Herren Ver:
faffer die Prozentmethode der Unbilligleit zu zeihen,
wenn fie ein Beilpiel anführen, in dem ein guter
Schätzer deshalb mit einem jehr mäßigen Durchſchnitts—
ergebniß abjchneidet, weil er einmal 100 pCt. Fehler
gehabt hat.
Diefer Vorwurf verliert jofort dann feine Gültig:
feit, wenn die don uns geübte Praxis befolgt wird,
ſolche „Ausreißer“, die aus Inaufmerljamteit und
Mikverftändniffen entitanden find und das Bild von
der Leiftungsfähigkeit des Schätzers verjchieben würden,
unbeachtet zu laſſen. Aucd beim Schießen geichieht dies
ja beim Bejtimmen der Trefferbilder.
*) Nach den von den Verfaflern gegebenen Negeln joll das
nächſte (bei den mit 25 oder 75 enbenden Entfernungen das
nächitniedere) Vifir genommen werden.
3063
3. Wenn jo nahgemwiejenermaßen die Punkt—
methode fein gerechter Beurtheilungsmaßftab
für die abjolute Schäßleijtung ijt, fo ift jie es
auch nicht einmal genügend einwandsfrei für
die Treffergebnilje.
Wir bleiben, dies zu beweijen, wieder bei unjerem
Beijpiel und nehmen an, daß in einem erjteren Falle
fih uns auf 1200 m ausgejhwärmte Schügen nähern,
die allmählid in das mit Viſir 1050 abgegebene
Heuer hineingerathen, während wir ung bei der zu zweit
angegebenen Entfernung von 480 m im entjcheidenden
Seuergefecht gegen einen Gegner denlen, den die von
B mit Bifir 650 abgegebenen Schüffe — auch abgeſehen
vom natürlichen Hochſchuß — durchweg überfliegen.
Die Gegenüberjtellung dieſer beiden Gefechtöbeijpiele
zeigt, daß dierein ballijtiiche Lehre der größeren
Wichtigkeit rihtiger Shäßungen auf den weiten
Entfernungen gegenüber den doch allem Anderen
voranſtehenden taktiihen Rückſichten niht Stich
hält, auch an ſich noch nicht einmal immer
richtig iſt, daß es vielmehr häufig Gefechtslagen giebt,
wo das gute Schätzen auf den nahen und mittleren
Entfernungen von größerer Wirlung und Bedeutung
ift als auf jenen.
Daß außerdem Witterungsd- und Beleuchtungs—
verhältnifje fowie dad Borwiegen der Hoch—
ſchüſſe und die Wirkung der Auffhläger die
Treffergebnifje ımd mit ihnen die Viſirwahl
ebenfalld beeinflujfen, wollen wir nur nebenbei
berühren; aber auch diefer Umſtand zeugt gleich unjeren
Beilpielen davon, dab die Faktoren, aus denen fid
die Schießerfolge zufammeniegen, zuſchwankend
find, al& daß leßtere das Motiv zu einem Be:
urtheilungsmaßftab der Schäpleiftungen abzu—
geben vermödten.
4. Die Punktmethode rehnet nicht mit der
Ausbildung.
Dem Soldaten müfjen unbedingt beftimmte Maß-
einbeiten und Vergleichsmaße genau eingeprägt werden.
Unmöglih fann man fich bier mit einer Abrundung
auf 50 m begnügen, vielmehr ift, wenn die zu mefjende
Strede in eine Anzahl Abjchnitte getheilt wird, Die
möglichft genaue Feftitellung der Größe jedes Einzelnen
dringend geboten.
Nun könnten ja freilich die Verfechter der Punkt—
methode fagen, daß erit nach volljogener Addition die Ab—
rundung auf bie Vifirentjernung einzutreten hätte, bei
dem Zufammenzählen jelbjt aber die einzelnen Theile
genau zu ſchätzen jeien. Uber das eben, behaupten wir,
wird der Schäßer nicht können, wenn nicht vorher auch
Heinere Entfernungen — auch die Mafeinheiten —
jelbjtändig geſchätzt und genau bewerthet find. Das
Runftverfahren gejtattet das aber bekanntlich nicht.
Wenn wir nun aus allen diejen Gründen Lebteres
für das „Ihulmäßige* Entfernungsichäßen und immer
da, two es fih um eine Prüfung handelt, verwerfen,
jo treten wir doch für bafjelbe in einer veränderten
Form bei denjenigen „angewandten oder gefedhts-
mäßigen“ Schäpübungen ein, die wir als das
187 — Militär-Wochenblatt — Nr. 115
3064
naturgemäßeite Mittel, die Mannichaften zur ſelb—
ftändigen und jorgfältigen Viſiranwendung
zu zwingen und ihre Yeiftungen dauernd zu über:
wachen und zu bewerthen, mit jeder Gefechts
handlung grundjäglicd zu verbinden empfehlen.
Hier iſt Einfachheit das dringendfte Gebot, und
deshalb haben wir die von den Bayeriſchen Kameraden
borgeichlagene, wifjenihaftlid richtige, aber immerhin
künstliche Stala durch nachfolgende einfachere, wir glauben
die einfachſte erſetzt.
Nichtiges
Datum | Sie | A
ı _|e
N B | © Se Bemterlungen
II ie
1. 2. | 750 | 2+ | 0 1— | Schwer fihtbares
12, 2, 650 | 14 | 0 | 0 Kopfaiel.
|
Erläuterung: Eine Fehlerſchätzung um 1 Rijir
rechnet 1 Punkt. Mithin hatte
Musfetier A bei der 1. Schäßung Bifir 850
" BB... 2 B A 750
> Se FF 5 700
gewählt. Bei der Zuſammenzählung der Fehlerpunkte
hat wie bei den Fehlerprozenten der befte Schäßer die
geringfte Summe.
Das Schema ift leicht und ſchnell auszufüllen,
erfordert leinerlei Rechenarbeit und gewährt doc, einen
für den G©efehtszwed genügend genauen und
überfichtlichen Einblid in die Leitungen jedes einzelnen
Mannes. Die ganze Kontrolarbeit widelt ſich ohne
Störung des Gefechtsganges ab, jofern in Analogie
des Schießbetriebs ein befonderer Unteroffizier
zum Shähunteroffizier bejtimmt wird, der auf die Ab-
fichten des Kompagniechefs einzugehen weiß und Hebung
und Fähigleit befigt, die Entfernungen fchnell und genau
zu ermitteln,
Diefe Arbeit, ein Auszug aus einem Schriftchen über
Entfernungsihägen, war bereits fertiggeftellt, als in
den Nm. 92 und 93 ein Artifel erichien, der ebenfalls
in entichiedener Weije gegen die Runftmethode Stellung
nahm, Dennoch halten wir die Veröffentlichung auch
unjerer Darlegungen nicht für überflüſſig. Denn nad:
dem in dieſem angejehenen Blatte wiederholt energiſch
für Die Punktmethode von ihren Berfajlern Propa—
ganda gemadjt worden ift, und da fernerhin unſert
bedeutendite Militärformularfabrit, die von Kühler in
Wejel, neuerdings vorzugsweiſe die nad diejer Methode
eingerichteten Schäßhefte den Truppen empfiehlt, bebarı
es dringend mie eiligit erneut der Mahnung, den von
unferer Schiehihule vertretenen Beurtheilungsmodus
nicht Tritifflos über Bord zu werfen.*)
Hoppenftedt, Hauptmann und Kompagniche
im Infanterieregiment Nr. 144,
*| Verfafler hat eine Umrechnungdtabelle angefertigt, die
eine teicht fahliche, ſchnelle Erledigung des rechnertichen Theils
des Schiehdienfted ermöglicht. Sie ift im Verlage der Deuticen
Buchhandlung (Georg Lang) in Meg erfchienen. Preis 25 Fi.
bei Partien billiger. Die Redaktion.
3065
Das Italieniſche Königsmanöver.
Die diesjährigen großen Manöver ſpielten ſich in
dem Gelände zwiſchen Chieſe und Etſch ab, das den
Feldzügen von 1796, 1797, 1848, 1859 und 1866
als Schauplaß gedient hat. Die Ordre de Bataille der
daran theilnehmenden Truppen, des 3. und 5. Armee
forps, einer Mobilmilize und einer Kavalleriedivifion,
brachten wir in Nr. 82, Sp. 2193 ff. Es ift nur
nachzutragen, daß an Stelle des Generalmajor Cobianchi,
der jeinen Abſchied eingereicht hat, der Generalmajor
Aſſinari di Bernazzo, Kommandeur ber 7. Kavallerie
brigade in Florenz, dad Kommando der Kavalleriedivifion
übernommen hatte.
Der erite Theil der Uebungen, vom 10. bis 14. Sep⸗
tember, beitand im Manövriren der Divifionen inner:
halb der Armeelorps, bezw. der Brigaden innerhalb
der jelbitändigen Divifionen gegeneinander.
Bon Beginn an hatten die Truppen unter ber
äußerften Ungunft des Wetters zu leiden; das ſchlimmſte
Unwetter wüthete am 11. und in der Nacht zum 12,
wo unter Anderem der Feflelballon ſich losriß und jo
beihädigt wurde, daß er ausgewechjelt werden mußte.
Um 15. begann der zweite Theil der Manöver in
Gegenwart Seiner Majeftät des Königs. Die General
idee hierzu war folgende:
„Eine Wejtarmee, die längs des linfen Po-Ufers
operirt, entjendet ein Armeekorps (3. Armeekorps, ver:
ſtärlt durch die Mobilmiligze und die Kavalleriedivifion),
das gegen Berona vorrüdt, zur Sicherung ihrer
linfen Flanke.
Eine Dftarmee entjendet ein Armeelorps (5. Armee:
forp8), um Verona zu deden und den linken Flügel
der Wejtarmee zu bedrohen.“ *)
Am 14. war das 3. Armeekorps um Volta Manto-
bana und Cerveto, die Mobilmilizdivifion um Gajftel-
lari und Laguifello, die Kavalleriedivifion jüdöftlich von
Gerlungo, dad 5. Urmeelorpd bei Sommacampagna,
Ganfardine und Gasparino vereinigt.
Schon am Nadmittag ded 14. gingen Kavallerie—
abtheilungen des Weftlorps über den Mincio, ihnen
jolgten am Abend einige Bataillone, die eine Vorpoften:
ftellung am linfen Ufer bezogen. Zugleich begann bei
Candiola, zwijchen den beiden feften Uebergangspunlten
bon Borgketto und Monzambano, der Bau einer
Pontonbrüde, der in der Nacht vollendet wurde.
Die Spezialidee für den 15. lautete: „Das Weit:
lorps geht über Valeggio und Monzambano vor, um
die Höhen auf dem linken Mincio-Ufer zu bejegen.
Dos Oſtkorps jucht, wenn es ihm nicht gelingt, Die
Mincio-Linie zurüdzuerobern, jedenfall das linle Ufer
des Tione zu halten. Der Flußübergang beginnt um
6 Uhr früh.“
Demgemäß überjchritt zunächſt die Kavalleriediviſion
des Wejtlorps die Brüde von Vorghetto, um den Vor-
marſch zu fihern und die linke Flanke des Feindes
ſowie feine Rüdzugslinie zu bedrohen. Sie entjendete
ein Regiment, um in der Front zwiſchen Campagna Roffa
*), Das gefammte Manöver läkt fih auf dem Schlacht—
plan von Euftozza verfolgen.
1897 — Militär-Modenblatt — Wr. 115
3066
(weitlih Dliofi) und dem Monte Mamaor aufzuklären,
bezw. den Vormarſch des Gros zu verdeden; mit einer
geichloffenen Brigade und den reitenden Batterien ging
fie auf der Chaufjee über Torre Gherla vor, ihr
vierted Regiment holte noch weiter über Rojegaferro
aus, um des Feindes linken Flügel zu umfaflen.
Der Kavallerie folgte zunächſt die 5. Infanterie
divifion mit den ſchweren Batterien der Korpsartillerie
in der Abficht, Sta. Lucia del Tione und den Monte
Mamaor zu beſetzen, dahinter als Reſerve des Korps:
das 1. Berfaglieriregiment, das zur 6. Divifion gehörige
48, Infanterieregiment, das Savallerteregiment Nizza
und die leichten Batterien der Korpsartillerie.
Zugleich ging die 6. Divifion (ohne Regiment 48)
über die Kriegsbrücke in Richtung auf die Höhen des
rechten Tione-Ufers bei Muraglie, während die Mobil-
milizdivtfion als äußerſie Imte Flügelkolonne etwas
jpäter den Uebergang bei Monzambano benußte.
Dem gegenüber war das Ditlorps auf die Nachricht
vom Uebergang des Feindes über den Mincio ebenfalls
in drei Solonnen vorgegangen, nämlidy mit der 9. Di-
vifion über Berettara, Guaſtalla Vechia auf Perniſa,
mit der 10. über Staffalo, Monte Godio auf Sgarijjola
und mit dem 11. Berjaglieriregiment, vier Esladrons
und einer Batterie der Korpsartillerie über Ganfarbine
auf die BelvederesHöhe von Cuſtozza, wo fi das Dent-
mal für die in der Schladht vom 24. Juni 1866 Ge
fallenen erhebt.
Die beiderjeitigen Artillerien entwidelten ſich etwa
um 8'/s Uhr auf den Höhen an beiden Ufern des
Tione, und die Infanterievortruppen ftießen in den
Thälern aufeinander. Die Kavalleriedivifion hatte an
der Brüde Hinter Torre Gherla nur wenig Widerſtand
durch abgeſeſſene Kavallerie gefunden, hatte fi jodann
unter Zurücklaſſung ihrer Artillerie auf dem Monte
Mamaor bei Rillafranca vereinigt, war auf Somma—
campagna vorgegangen, wo fie feindliche Traind über
raichte, und jchidte fi eben an, nach Weften in den
Rüden des Feindes einzuſchwenlen und durch Patrouillen
die Eifenbahn zu unterbrechen, ad um 9 Uhr das
Signal: „Das Ganze Halt!“ gegeben wurde. Seine
Majeftät der König Hatte fi) nämlich des ununter:
brodhen in Strömen niedergießenden Regens wegen
entichloffen, die Uebung abbrechen zu lafjen, ehe die
Infanterie zur Entwidelung gelommen war. Aus
demjelben Grunde befahl er das Einrüden in Noth:
quartiere.
Nach einem zu Beſprechungen benußten Ruhetage
wurden die Uebungen am 17. bei beſſerem Wetter
unter der Vorausſetzung fortgejeßt, dab e8 dem Weſt⸗
forp8 gelungen fei, die Stellungen auf dem linten Ufer
des Tione zu nehmen. Inzwiſchen waren die Mobilmilizs
divifion und eine Savalleriebrigade von Weit: zum
Oſtkorps übergetreten.
Die Spezialidee für diefen Tag lautete: „Der Noms
mandeur des Dftlorps, verftärkt durch eine Infanterie
divifion und eine Kavalleriebrigade, wird die gejtern
vom Feinde eingenommene Stellung angreifen, mit der
Abficht, die MinciosLinie wiederzugewinnen. Das Dit-
torps, das Verſtärkungen erwartet, die ihm erlauben,
3067
die Dffenfive über Sommacampagna fortzufegen, wird
fih auf deu Höhen von Euftozza zu behaupten fuchen.
Die Bewegungen beginnen um 7 Uhr früh.“
Zu diefer Zeit nahm das Weſtkorps nun folgende
Vertheidigungsitellung em:
Die 5. Divifion mit der Hälfte der Korpsartillerie
und einer Eskadron hatte die Höhen von Cuſtozza be—
jebt; der größte Theil der Brigade Bologna mit einigen
Batterien war nah dem Monte Croce vorgeichoben.
Die 6, Divifion, ohne das Infanterieregiment
Nr. 89, jedoch verjtärkt durch das 2. Berfaglieriregiment
nebjt der anderen Hälfte der SKorpsartillerie und einer
Esfadron hatte die Höhen bei Sta. Lucia befeßt.
Das Negiment Nr. 89 ſtand in Neferve bei Arietti.
Die aus den Regimentern Lucca und Vicenza be—
jtehende Stavalleriebrigade, verjtärft durch vier Esladrons
bes Negiments Nizza, dedte die rechte Flanke in der
Ebene und jtieß dabei ſchon in aller Frühe mit der
feindlihen Kavallerie bei Pozzo Moretto und Colom—
barotto. zujammen.
Gegen dieſe ftarfe Höhenftellung ging das Dfttorps
in drei Kolonnen zum Ungriff vor.
Die Kolonne des linten Flügels, die 10. Divifion
nebjt einer Esladron des Regiments Lodi, griff von
Staffalo aus den Monte Groce an, die mitteljte, die
Mobilmilizdivifion (ohne ihre Berjaglieribataillone) und
eine Esladron nahm ihren Weg über Monte Godio
auf Bagolina, und die des rechten Flügels, beftehend
aus der 9. Divifion, den beiden Berjaglieribataillonen
der Mobilmiliz, vier Eskadrons Lodi und einer Brigade
der SKorpsartillerie, holte zu einer Umgehung des
feindlichen Tinten Flügels über ©. Rocco di Palaz«
z0lo aus.
Eine Nejerve, beitehend aus dem 11. Berfaglieri-
regiment und der anderen Brigade der Klorpsartillerie
folgte hinter den beiden exjtgenannten Kolonnen. Die
Kavalleriebrigade, Regimenter Firenze und Genova,
ſchlugen ji, wie erwähnt, mit der feindlichen Kavallerie
in der Ebene herum, die ihr zugetheilten reitenden
Batterien griffen mit bei der 10. Diviſion ein.
Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung erfolgte um
7'/s Uhr der Angriff der leßtgenannten Divifion auf
den Monte Eroce, den die von Bagolina her durch die
Mobilmiliz im Rüden bedrohte Brigade Bologna bald
räumen mußte. Auch der Neft ber 5. Divifion, der,
nad) furzer Bertheidigung des Monte Arabica, ſich längere
Beit hartnädig auf der Belvedere-Höhe von Euftozza hielt,
wurde durch den den rechten Flügel umfafjenden An-
griff der beiden feindlichen linfen Kolonnen zum Rück—
zug auf den Monte Mamaor genöthigt.
Indeſſen hatte ſich die vechte Kolonne des Oſtkorps
bei S. Rocco getheilt; der Heinere Theil wandte ſich
auf Pernifa und Muraglie, um die bei Sta. Lucia
itebende 6. Divifion in Front und linker Flanke an-
zugreifen, der größere überjchritt den Tione öjtlid von
Dliofi in der Abficht, über Gerini und Nebolfi den
Monte Vento zu erreihen und jo dem Feinde den
NRüdzug nah dem Mincio abzuſchneiden. Diefe jehr
weit ausholende Umgehungsbewegung ftieß aber auf
bedeutende Geländejchwierigfeiten und war noch nicht '
1897 — Militär-Wochenblatt — Nr. 115
3068
zur Wirkung gelommen, als um 10°/, Uhr das Zeichen
zum Abbruch der Uebung gegeben wurde. lm dieſe
Beit ſchickte fi die 10. Divifion, unterjtüßt von der
Mobilmiliz, zum Angriff auf den. Monte Mamaor an,
während fih die 6. Divifion des Weſtkorps noch bei
Sta. Lucia behauptete, wenngleih ſchon ſtark er-
jchüttert durch Artilleriefener vom Belvedere ber.
Als Ergebniß des Tages wurde angenommen, daß
das Weitlorps zum Rückzug über den Mincio genöthigt
worden ſei, ohne daß die entiprechenden Märſche aus—
geführt wurden.
Nah einem Ruhetag am 18. ‚folgte der Schluß Der
Manöver am 19. Für diefen Tag bildeten jämmtliche
verfügbaren Truppen, mit Ausnahme von 3 Infanterie:
regimentern, 1 Savalleriebrigade und 24 Geidhügen,
die Weitabtheilung; die genannten Truppentheile waren
bejtimmt, das Dftlorp8 zu marfiren, wobei jedes
Infanterieregiment eine Infanteriedivifion und jedes
Geſchütz eine Batterie darzuftellen Hatte.
Das Kommando der Wefttruppen übernahm Der
Leiter der Manöver, Generallieutenant Morra bi
Lavriano, das des marlirten Feindes Generalmajor
Ferraris, Kommandeur der Infanterie-Schiehihule.
Die Spezialidee für diefen Tag war folgende: „Das
Oftlorps hat erfahren, daß der Feind bedeutende Ver—
jtärfungen erhalten, hat fich daher nidt bid zum
Mincio audgedehnt, fondern ift nad) Sona—Somma=
campagna— Dofjobuono zurüdgegangen und beabfihtigt,
um eine Diviſion verftärtt und in Erwartung noch
weiterer Verftärkungen, diefe Stellung zu halten. Die
Weftabtheilung faßt den Entjchluß, den Mincio wieder
zu überfchreiten und auf Verona vorzugehen.“
General Ferraris hatte über feine Truppen, wie
folgt, verfügt:
Die Divifion A (12 Bataillone, 8 Batterien) be-
jegt die Höhen bei Zerbare, le Borghe bis nördlich
zur Eifenbahn, die Artillerie bei le Borghe, linls daneben
die Divifion B (12 Bataillone, 12 Batterien) auf den
Höhen zwilchen la Berettara, Pelicciare und Cività del
Sale, mit 4 Batterien bei Berettara und 8 bei Eivitä del
Sale; die Divifion C (12 Bataillone, 4 Batterien)
ſtand in Reſerve weitlih von Sommacampagna. Die
Kavalleriebrigade follte vor der Front den Anmarſch
des Feindes aufllären und ſich dann zwiſchen Somma—
campagna und Pozzo Moretto jammeln, um die Iinfe
Flanke vor einer Bedrohung von Billafranca her zu
ſchützen.
Für den (ſupponirten) Mincio-Uebergang der Weſt⸗
abtheilung waren dem 8. Armeekorps die Uebergänge
von Borghetto und Canchiola, dem 5. der von Mon:
zambano zur Verfügung geftellt worden, die Mobilmiliz-
divifion Hatte al8 Reſerve dem Erfteren zu folgen.
Die Abſicht des Generald? Morra war, den Feind in
der Front zu beichäftigen und jeine linfe Flanke zu
umfafjen. Demgemäß ſchlug das 5. Korps die Richtung
auf S. Rocco di Palazzolo ein, während fid) daB 3.
mit der 5. Dipifion jüblich, mit der 6. nördlich um
den Monte Mamaor herum auf den Monte Eroce
bezw. die Belvedere-Höhe in Bewegung jeßte und Die
Mobilmilizdivifion die Chauſſee über Torre Gherla
3069.
hinaus verfolgte. Von der Kavallerie war die aus
den Negimentern Bicenza und Lucca beftehende Brigade,
verjtärft durd; vier Eskadrons Nizza und die reitenden
Batterien, zur Dedung der rechten, vier Esladrons Lodi
zur Sicherung des linken Flügels nebft Aufklärung bis
über die Eijenbahn hinaus beauftragt, während der
Reſt der Regimenter Nizza und Lodi auf die Infanterie:
folonnen vertheilt war.
Der Ungriff entwicelte fih auf der ganzen Front
gegen 8'/s Uhr. Das 5. Armeelorps fand bei Zerbare
heftigen Widerjtand; das 3. griff den feindlichen linten
Flügel mit der 6. Divifion über Cuſtozza — Bagolina in
Front, mit der 5. theilweile umfaſſend in der Flanke
an, indem die Brigade Negina rechts vom Monte Croce
in der Ebene, die Brigade Bologna auf feinem linken
Abhang über Cavalchina vorging. Endlich holte die
Mobilmilizdivifion, unterftügt von der Kavallerie, über
Ganfardine zum Angriff auf Sommacampagna aus.
Als um 11?/, Uhr die Uebung ihr Ende erreichte, hielt der
marfirte Feind zwar noch die Höhen bei leßtgenanntem
Orte, war aber aus allen feinen weiter vorgeſchobenen
Stellungen zurüdgedrängt. Das Wetter war an diejem
Tage wieder höchſt ungünftig; der Negen goß unauf-
hörlih in Strömen.
Am 21. beſchloß eine große wohlgelungene Parade
jämmtlicher betheiligter Truppen vor Seiner Majejtät
dem Könige bei Verona das ganze Manöver.
Als jein Hauptergebniß ift zu betrachten, daß ſich
die Mobilmilizen troß der durch das jo ungemein uns
günjtige Wetter vermehrten Strapazen in jeder Weile
bewährten; auch der Gejundheitäzujtand war ſehr günftig.
(Rad) Esereito und Italia militare.)
Feitungen und Feitungsperfonal in Portugal nad)
den neuejten Beitimmungen.
Das Portugiefifche Armeeverordnungsblatt veröffent-
licht ein von den Corte angenommene neues Gejeh,
nad) welchem die Befeftigungsanlagen des feſtländiſchen
Neichstheiles und der anliegenden Injeln in zwei Klaſſen
eingetheilt werden, und gleichzeitig neue Beitimmungen
über die Obliegenheiten bezw. Zuſammenſetzung des
Feitungsperjonals in Kraft treten jollen.
Zur 1. Klaſſe der Feitungen gehören:
1. das befejtigte Lager von Liſſabon,
2. die Feſtung Elvas mit den zugehörigen Forts ıc.
3. das Kaſtell ©. Joäo Baptijta auf der Inſel
Terceira (Azoren).
Das befeftigte Yager von Lijiabon beftcht aus
den Werfen von Monjanto, den Nedouten auf dem
Alto do Duque bei Cairas und auf dem Monte intra,
den Batterien Bom Suceſſo e da Lage, dem Fort ©.
Julio da Barra, der Nedoute Duque do Braganza
und einer Neihe von Werfen ohne bejondere Benennung,
die zur Ergänzung des die Hauptjtadt und deren Hafen
ihügenden Vertheidigungsiyitems dienen.
Zur Fejtung Elvas gehören außer der 9 km von
der Spaniſchen Grenze auf einem Hügel liegenden,
jtarf befejtigten Stadt ſelbſt noch die Forts da Graga
und Santa Lucia.
Die 2. Klaſſe der Feftungen bilden die Werte
non Naleneon die @nftelle Niannn ımh © nän da
1897 — NRilitär-Wodenblatt — Nr. 115
3070
Alle Hier nit namentlich aufgeführten noch be-
jtehenden Bejeitigungsanlagen irgendwelcher Art werben
aus der Reihe der Zeitungen gejtrichen und, falls nicht
bejondere, ausjchlaggebende Gründe für das Fortbeftehen
derjelben zu anderen Zweden vorliegen, geichleift; der
freiwerdende Grund und Boden wird der Heeres—
verwaltung zur Verfügung geftellt.
Nah dem neuen Geſetz erhält der Öeneraljtab
ber Feitungen 1. Klaffe den in nachſtehender Tabelle
aufgeführten Stand.
2 5
E| | €
5 82 E
- = — |
Bezeichnung der Feltungsr s»sE82 8,
BEesze.s | 8
werte sas5E8SsS3lt | 8
A
—77
DESRAARenSn
Befeftigtes Lager von Liffabon 1— 1-8
©. ‘ul — ——
do Braganza.. — 1— 1-— 1115
Caixas .... 128 —— — — 1 — 1
Monte Cintra . . — —— — — 1-—l1l
Monſanto, Alto do duaue |
und Bom Sucflo , . . | — - — — — — ——l
Feſtung Elvas . . gi 1 1 111—— 1
Fort da _Graga . i - 1115
Kajtell S. Joao Baptifta auf |
der Inſel Terceira . . . L— 1 1 ı 11 1-i—| 7
Sulammen
3258363373 255
Zu Gouverneuren der Feitungen 1. Klafje können
nur Brigadegenerale ernannt werden. Der Gouverneur
des Kaſtells S. João Baptijta auf Terceira bekleidet
gleichzeitig dad Amt eines Militärgouverneurs der Azoren.
Sämmtlichen Gouverneuren wird je ein Sapitän oder
Lieutenant als Adjutant zugetheilt. Die Kommandanten
der Forts ©. Juliao da Barra und da Öraga werden
der Oberſtlieutenantscharge entnommen.
Us Goupderneurlieutenants der Befeſtigungen
1. Klaſſe können nur Oberſten der Artillerie und der
Genietruppe, als Feſtungsmajore, Oberjtlieutenants oder
Majore des Feuerwerks- und Beugoffizierforpd ver:
wendet werden; als Adjutanten: Hauptleute, Lieutenants
oder Wlfered (Fähnriche) des gedachten Dffizierforps,
und zwar je nad dem Umfang und der Bedeutung
der zu verjehenden Dbliegenheiten oder der Größe des
Platzes.
Zu Kommandanten der Feſtungen 2. Klaſſe
lönnen Oberſten des Feuerwerls- und Zeugoffizierkorps
oder Stabsoffiziere aller Waffengattungen, auch ſolche,
die zur Dispoſition geſtellt oder für den Dienſt in der
Front nicht geeignet ſind, je nach Bedeutung des be—
treffenden Werles, ernannt werden. Der Stab von
Valenga joll aus einem Kommandanten, einem Feſtungs—
adjutanten und einem Materioltlommandanten beſtehen,
die übrigen Befeſtigungen 2. Klaſſe erhalten nur Material—
fommandanten. Befehligt ein Staboffizier die in einem
| befejtigten Plage ſtehende Garniſon, ſo befleidet derjelbe
zugleich das Amt des Feitungstommandanten.
Die Kommandanten des Siriegsmaterials
werden aus den Reihen der Artilleriehauptleute ernannt,
denen ar Interitiitomn hei Renuffichtimma und Anſtand—
3071
Zeug: und Feuerwerfsoffiziertorps zugeordnet werben.
In den Werfen 2. Klaſſe verjehen Subalternoffiziere
des gedachten Dffizierforps dieſes Amt.
Die aus der Reihe der Feſtungen zu ftreichenden
Pläße erhalten, ſoweit dies erforderlich ericheint, den
im Range am höchſten jtehenden Dffizier der betrejien-
den Garnifon oder in Ermangelung einer joldyen einen
zur Dispofition ftehenden Offizier al$ Kommandanten.
Das Feſtungsoffizierkorps der Befejtigungen 2. Klaſſe
beiteht aus:
E38
—— JI
Difiziere A288 2 % 8
zo 1; 1) Fri -
= 2 2,5, 58
== = ces er
=eE 2 2332 &
5 = © 2 =
nm m m ©
Dberit . . . . l- — — 1
Oberſtlieutenant —1
Majore - 2 - — 2
Hauptleute — 6 10 16
Yieutenants . . — 1,19 %
Alferes — — 0 20
Zuſammen 1 3.749.600
Diejed Perfonal findet Verwendung ſowohl in den
Feſtungen 1. und 2. Klaſſe und deren Zubehörungen als
auch im Mrtillerie- und Geniedienſte ſowie bei den
praftiichen Schulen der veridiedenen Waffengattungen.
Die Zeug: und Feuerwerlsoffiziere ergänzen
ſich 5i8 zum Hauptmann aus den Sergeantadjutanten
der Artillerie und der Genietruppe, welche dem Alter
nach zu Oberjergeanten, Alferes, Lieutenants und Haupt-
leuten befördert werden, wenn jie die Alferesprüfungen
beitanden haben und den Beftimmungen über die Alters:
grenzen genügen.
Zu Majors werden Hauptleute der Artillerie er:
nannt, für deren Aufrüden in höhere Stellungen das
Geſetz bejondere Beſtimmungen enthält.
Für den Dienft bei der Ingenieurwaffe werden
10 euerwerk3- x. Difiziere fommandirt, die theild dem
Generaltommando der Waffe, den Ingenieurinjpektionen,
den Materialdepot3 ꝛc. zugeteilt oder bei militärifchen
Bauten als Bauführer verwendet werden.
jolfen hauptjächlich jolche Perjonen herangezogen werden,
die aus der Ingenieurtruppe hervorgegangen find. Die
Artillerie erhält 36 Feuerwerksoffiziere zugerheilt, die
theil3 beim Generalflommando der Waffe, den Fabriken
und den Materialdepot3 beichäftigt werden. Für diejen
Dienft find vorzugsweiſe ſolche Dffiziere auszumählen,
die aus der Artillerie hervorgegangen find. Der Erlös
aus dem Werkaufe der durch die Ausführung der vor:
ftehenden Gejegesbeitimmungen verfügbar werdenden
Grundſtücke ꝛc. ſoll befonders zu artillerijtiichen Zwecken
verwendet werden. (Ordem do Exéreito Nr. 12.)
1897 — Nilitär-Wodhenblatt — Ar. 115
3072
Nordamerika. Cleveland, Ohio, Ende Novbr. 1897.
Der Tod endete kürzlich die ruhmvolle Laufbahn des
Admirals Worden. Der Name erinnert an eine
Siegesthat der Marine, die nit nur den Güdftaaten
zur Zeit ihrer größten Macht einen wuchtigen Schlag
verfette, fondern auch eine völlige Umwälzung im Kriegs:
flottenwefen der ganzen Welt herbeiführte. Als die
Nebellen im April 1861, im erften Anfang des Krieges,
dur Verrath in den Beſitz des Bundes-Schiffebauhofes
zu Norfolt in Virginia gelangten, fiel ihmen auch bie
Dampffregatte „Merrimac” in die Hände. Am 8. März
überfiel diefes, von den Rebellen mit Ketten und Schienen
behangene und von Norfolf fommende Kriegsihifi unter
dem Namen „Virginia“ mit zwei fleineren Schiffen das
hölzerne Geſchwader der Nordftaaten auf der Rhede
von Sampton, rannte mit feinem gepanzerten Bug bie
regatte „Cumberland” in den Grund und fchoß die
regatte „Congreß“ in Brand, daß fie in die Luft flog.
nzwifchen hatte der Schwedische Ingenieur Ericfon in
New: Vork für den Norden das erjte eigentliche Panzerſchiff
der Welt, den freilih fehr Leinen „Monitor“ erbaut.
In der Naht vom 3. zum 9. März 1862 fam der
„Monitor“ unter dem Befehl des damals 24jährigen
Morden, der den Bau des Fahrzeuges überwacht hatte,
auf der Rhede von Hampton an, die mit der Mündung
des Iamesfluffes einen Arm der Chefapeale-Bai bildet.
Beim Tageögrauen des 9. März fuchte die „Virginia“
die hölzerne Bundesfregatte „Minneſota“ vollends zu
vernichten, die während der Flucht auf Grund gerathen
war, während bie Fregatten „St. Lawrence” und
„Roanofe” die Bai hinab entiamen. Da fah ſich die
„Birginia” plöglid dem Heinen „Monitor“ gegen:
über. Die Nebillen auf der „Birginia” fpotteten
des Gegners. Troß feines gewaltigen Geſchützes ver:
mochte der „Monitor“ nichts gegen feinen Gegner
auszurichten, aber andererfeits dieſer auch nichts gegen
ihn. Jetzt wandte fi die „Birginia” fcheinbar die Bai
hinab zur Flucht, der „Monitor” folgte ihr. Plötzlich
drehte ſich die „Virginia“, um dem „Wlonitor” womöglich
bafjelbe Schidfal wie der „Cumberland” zu bereiten.
Aber gefchidt wich der „Monitor“ den Stößen aus, und
ald ein Stoß traf, prallte er an der Panzerung des
„Monitor“ ab. Nun gelang es dem Letzteren, durch
eines feiner Geſchoſſe einen Theil der weit ſchwächeren
Eifendedung der „Birginia” zu befhädigen, worauf
diefe, geſchleppt von den beiten Eleineren Schiffen, einen
fchleunigen Rüchzug nad Norfoll antrat. Gegen den
Schluß dieſes fo berühmt gewordenen Kampfes wurde
| des „Monitors“ heldenmüthiger Kommandant Worden
| 5
Zu Lepteren | durd Gementftüdchen, melde ıhm in dem Thurme, als
diefer von dem feindlichen Anprall erjhüttert ward, in
die Augen flogen, ſchwer und höchſt ſchmerzvoll verlegt,
fo daß fein Yugenliht längere Zeit gefährdet blıeb.
Mit verbundenen Augen lag der Held ım Augenblide
des Sieges danieder. Als ihm die Flucht der „Virginia“
Sy wurde, fragte er: „ft die „Virginia“ fort?
Iſt die „DMinnefota* gerettet?” und als ıhm diefe Frage
bejaht ward, rief er inmitten feiner Schmerzen: „Nun
dann iſt's mir gleichgültig, was aus mir wird!“ Der
9. März ift nicht nur der Ruhmestag für die Union,
fondern auch der Geburtstag der heutigen gemaltigen
Panzerflotten der Welt, die alle in dem kleinen fieg«
reihen „Monitor“ ihren Vater haben.
Anhalt der Nummer 36 des Armee-Berordnungsblatte® vom 23. Dezember 1897.
Anlegung von Trauer zu Ehren des verftorbenen Generals der Infanterie zur Dispofition v. Vallet des
Barres. — Ausftellung von Kontrolbefheinigungen bei den Antendanturen. — Negelung von DOffiziergehältern.
DEE Mit diejer Nummer werden ausgegeben: „Titel und Inhalts » Berzeihniß für das Militär:
Wochenblatt 1897” und „Titel und Aubalt für die Beibefte zum Militär-Wocenblatt 1897“.
Ailtär-Literatur-Jeitung.
Literarifhes Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
1897.
Verantwortlicher Redakteur: v. Eſtorff, Generalmajor zur Dispofition,
Berlin.
Drud und Berlag von Ernft Siegfried Mittler und Sohn,
Königliche Hofbudhandlung und Hofbuhdrurkeret,
Kochſtraße 63-7
Snhalts-Berzeihniß.
I. Bufammenfaffende Auffäge.
Sarnifonbefhreibungen vom Standpuntte der Ger
fundheitspflege aus aufgeftellt. 1. 74. 2. 75.
Ruffifhe veriodifhe Militär-Piteratur, Die, im
Jahre 1896, 54.
Unterrihtsbüder.
— für Einjährig- Freiwillige. 288.
162,
Abel, Unter der Standarte der Gardehuſaren. 363,
Almanadb für die 8. und K. Sriegämarine 1897.
XVII. Jahrgang. 40.
v. Altrod, Geſchichte des Königin Elifaberh Garde:
Grenadierregiments Nr. 3. 265.
v. Ampntor, Gerte Suteminne. 98.
Anciennetätslifte, Bollftländige, der Dffiziere des
en Reichäheeres und der Kaiferlihen Marine
Anzugs-Beftimmungen für Dffigiere und Sanitäts:
offiztere des Königlich Preußiſchen Heeres, 259,
Arnold —v.Raldftein, Geſchichte des Infanterieregiments
von Eourbitre (2. Polenfhes) Nr. 19. 25.
Artillerie a tir rapide, Etude sur l'organisation
d’une, 351.
Badener im Feldzuge 1870/71. Perfönlihe Erlebniſſe
und Erinnerungen. 13. und 14. Band, 433,
Bald, Taltik. 210.
— v. Wedel's Dffizier-Tafhenbuch für Manöver, Öeneral-
ſtabsreiſen ꝛc. 286,
Bataillon, Regiment und Brigade auf dem Exer—
zirplatz und ihre Ausbildung für das Gefecht. 71.
Baheriſche Krieger und Heeresgeſchichte, Dar:
ftellungen aus der, Heft 6. 339.
Befeftigung, Peitfaden für dem Unterricht in der beftän-
digen, zum Gebraude in den K. und K. Militärs |
fhulen, 17.
Befeſtigungslehre, Leitfaden für den Unterricht im |
der, und im Feſtungslrieg an den Königlichen Krieges |
faulen. 306. |
v. Belom, Kaifer Wilhelm der Große. 84. |
v. Berg, Einer von den erften Huſaren der Engliſch-
Deutihen Legion. 301. |
Berger, Deutiche Unteroffiziere in Franfreih 1870/71. |
v. Bernbardi, Aus den legten Tagen des Deutjchen
Bundes. 181.
II. Einzelbefpredjungen undkurze Mittheilungen.
v. —— Das Deutſche Reich und die Hohenzollern.
Bielefeldt, Die Schlacht bei Sedan. 432,
Bley, Durch! Aus dem Leben des Generals der
Kavallerie v. Rofenberg. 421.
Bölſche, Stizzen aus Mindens Bergangenheit. Die
Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 380,
— v. Doſſows Dienſtunterricht für den Pionier des
Deutſchen Heeres, ſ. Krafft. 418.
Boeters, Geſchichte des 3. Magdeburgiſchen Infanterie⸗
regiments Nr. 66. 373.
Börfh- Philips, Heil Wilhelm dem Siegreicen.
v. Boguslawski, Aus bewegten Zeiten. 183,
— Der Ehrbegriff des Offizierſtandes. 16.
— Die Ehre und dad Duell. 429,
Bonfen, Baterländiihe Geſchichte. 439,
v. Brauchitſch —v. Lewinski, Geſchichte des Örenadier-
regiments König Wilhelm I. (2. Weſtpreußiſchen) Nr. 7
1797 bis 1897. 297.
Braumüllers militäriſche Taſchenbücher. 5. Bd. 100,
Brecher, Napoleon I. und der Ueberfall des Lützow—
ſchen Freilorps bei Kigen am 17. Juni 1813. 185.
Brofig, Bericht über meinen Ritt von Forbach i. Yothr.
nah Glatz i. Schl. 1894. 260.
Ritter v. Brunner, Leitfaden für den Unterricht in der
beftändigen Befeſtigung. 17.
Burdart, Das Rad im Dienfte der Wehrkraft. 412,
Cardinal v. Widdern, Kritiſche Tage. 1. Theil. 144,
de Castellane, Journal du marcchal, 1804— 1802.
183.
Church, Ulysses 8. Grant and the period of national
preservation and reconstruction. 423.
Cörsi, Della Milizia a’ di nastri. 307.
Dr. Dangelmaier, Der Kampf um die Ehre. 253.
Dayot — Marſchall v. Bieberftein, Napoleon I. in
Wort und Bild. 160.
v. Donat, Rathgeber für den Württembergifchen Offizier:
Apiranten und für den Offizier ded Beurlaubtenftandes.
310.
Dreifing, Geſchichte des Füſilierregiments General:
Feldmarſchall Graf Moltle (Schleſiſches) Nr. 38. 371.
v. Dunder, Feldmarſchall Erzherzog Albrecht. 428.
Eiswaldt, Handbuh für Einjährig-Freiwillige ıc. des
Traind, 289.
Eifele, Unteroffizier-Notizbuch. 443.
van Eferis, Kaijer Wilhelm der Große x. f. Stüd.
mann. 53,
Eliter, Die biftorifche ſchwarze Tradt der Braunfhwei-
giſchen Truppen. 9.
=.
IV
Endres, Beifpiele aus dem Deutich-Frangöfiichen Kriege :
von 1870/71 und dem Ruffifh-Türkifchen Kriege von |
1877/78. 345.
d. Ejtorff, Unfer Infanteriedienft. 441.
Exner, Der Antheil der Königlich nn Armee
im Seldguge gegen Rußland 1812. 30.
Weg zum injährig » freiwilligen und zum
Offizier des Beurlaubtenftandes ıc. 289.
Fabris-Marjelli, Dad Haus Savoyen. 11.
Feldkunde, Leitfaden für dem Unterricht in der, (Ter
rainlehre, Planzeihnen und Aufnehmen) auf den Königs
lihen Kriegeſchulen 17.
Frhr. v. Fircks— Frhr. v. Gall, Taschenkalender für
das Heer. Einundzwanzigster Jahrgang (Dienst-
jahr vom 1. Oktober 1897 bis 30. September 1898).
350.
Friedrich, Soldatenheim-Liederbud. 437.
Dr. fröhlich, Lebensbilder berühmter Beldherren des
Alterthums. 4. Heft. 98.
Trommel, Emil, 7. 42.
— Zur Erinnerung an Emil. In Pam Memoriam, 42,
— Ein Kranz auf da8 Grab von Emil. 42.
Prof. Sue, Hannibald Alpenübergang. 349.
Frhr. v. Gall, Taschenkalender für das Heer etc.
s. Frhr. v. F ircks. 350,
Oarnifonbefhreibungen, vom Standpunkt der Ge-
fundheitspflege aus aufgefteit. 74. 75.
Geens, Etude sur L’Armee Belge 1896. s. Viatour. 394.
Gefehtsfatehismus, Kleiner, für den Infanteriften
und Jäger. 188.
Geng—Bierow, Geſchichte des Infanterieregiments
General⸗Feldmarſchall Prinz Friedrid Karlvon Freufen
(8. Brandenburgiſches) Nr. 64. 340,
Geyer, Raifer Wilhelm der Große. 51.
v. Geyſo, Handbud für den aftiven Offizier der Armee
über Dienſtvorſchriften und dienftliche Perfonalangelegen-
heiten. 19.
v. a REN taltifche Aufgaben nebſt Yöfungen.
T. 179,
Heft
—— Taubert, — ER Aufgaben nebit
Löfungen. Heft 1 und 12,
v. @lafenapp, Handbuch) fir den EinjährigsfFrei:
willigen 2c. der Kavallerie. 288.
Göbl, Die große Parade des Königlich Bayeriſchen
II. Armeelotpe am 1. September 1897 und die
Bärhentage in Würzburg. 302.
Goehl, Karfer Wilbelm der Große und fein Haus in
Glaube, Arbeit, Kampf und Sieg. 171.
Goens, Geſchichie der Königlichen Berliniſchen Garniſon⸗
firde.. 201.
v. Goßler, Wilhelm der Große in feinen Beziehungen
zur Kunſt. 169,
Granier, Die —— der Deutſchen Armeen
im Auguſt 1870. 1.
Pr Taltifche Unterrihtebriefe zur Vorberei—
tung für das Kriegsatademie-Eramen ıc. 284.
Dr. phil. ®üntber, Der Feldzug der Divifion Yecourbe
im Schweigerifchen Hochgebirge 1799. 280.
Guerre et Marine. 382. i
Gyßling, Die Bayerische Feldeifenbahn-Abtheilung im
ſtriege 1870/71 f. Thoma. 359.
Hajdecki, Dffizierd:Standeßprivilegien. 305.
Handtmann, Die widtigften Beflimmungen für die im
— ſich aufhaltenden Deutſchen Militärpflichtigen.
* over, Beſchreibung der Garniſon. 74. 75.
— Kurzgefaßtes Militär-Handwörterbuch für
Urmee und Marine 15.
— Sit und Trageweife der Belleidungd: und Aus
rüftungsftäde der Bußtruppen. 100,
Hausding, Die Fremdwortfrage für Behörden, Fach—
wiflenfhaft und Gewerbe nebit einem Verdeutſchungs⸗
wörterbud) ıc. 171.
Fehr. v. Heided, Die Baheriſche Philhellenenfahrt
1826—1829, 1. Theil. 339.
Heinte, Unfer Soldatentaifer Wilhelm I. 50.
Heinze, Stecherts Armeeeintheilung und Ouartierlifte
des Deutfhen Reichsheeres und der SKaiferlichen
Marine. 20,
Dr. Helbig, Gefundheitlihe Anſprüche an militärifce
Bauten. 362.
Helbling, Dienftanweifung für die Königlich Bayeriſchen
Dffiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Beamten des
Beurlaubtenftandes. 19.
fell, Duell-Koder. 188,
Berti v.Rohden, Der Dienftunterricht des Deutſchen
Infanteriften. 1. und 2. Heft. 306.
Heufer, Die dritte und vierte Belagerung Yandaus im
Spaniſchen Erbfolgefrieg (1704 und 1713). 279,
v. Heyden, Ehrenzeihen (Kriegs: Dentzeihen, Berdienft-
und Dienftalterözeihen) der erlofhenen und blühenden
Staaten Deutihlands und Oeſterreich-Ungarns. 398.
Hierthes, Aufgaben aus der Feldbefeſtigung mit Bear-
beitung und Beſprechung. 438.
Prof. Dr. Sirſch, Den Winterfeldzug in Preußen
1678/79. 85.
Hoderlein, Kurze Anleitung zum Krokiren, Efiyiren
und Kartenlefen für Einjährig-Freiwillige, Unteroffiziere
und Unteroffizierafpiranten. 254.
Hörhold—Riebe, Drei Jahre unter Deutſcher Flagge
im Hinterland von Kamerun. 158.
Hoffmann, Beihreibung der Raſſen, Gangarten und
Farben ded Pferdes. 442.
ee r, Kaifer Wilpelm der Große. 85.
rin raft zu — Aus
meinem Leben.
v. Holleben, Die Rrie Sartilel, 71.
v. —5 Sir Joſeph Crowe. 151.
Prof. Dr. Holzmüller, Die Ingenieur-Mathemalik in
elementarer Behandlung. 311.
v. AB ORITBaEISR: Heidler, Die Schlaht bei Beaumont.
— Wie lernt man? 162.
Jahnke, Wilhelm: Gedentbud. 52.
Dr. jur. Yoeften, Geſchichte und Syſtem der Eijen-
bahnbenugung im Kriege. 5.
Yöfting, Erinnerungen eines friegäfreiwilligen Gym:
ae aus dem Jahre 1870,71. 431.
Kahle, Die Aufzeichnung des Geländes beim Kroliren
für geographiſche und technifhe Zwede. 101.
Kaifermandöver, Die großen 1897. 381.
v. Kaldfiein, Geſchichte des Imfanterieregiments ꝛc.
Nr. 19, f. Arnold. 25.
Kapitulantenfhulen, Kurzgefaßter Lehrſtoff für. 259.
Karte der Garnisonen des Reichsheeres, 390,
Kavalleriftifhe Gedanken. 165.
Keßler, Kaifer Wilhelm der Große, der ſiegreiche
Kriegsherr und das fiegreiche —— 137.
Kießling, Geſchichte des Königlich Bayeriſchen 5. In:
fanterieregiments Großherzog Ernſt Ludwig von Heilen.
III. Theil. 407,
Kipping, Handbuh für den Einjährig-Freimilligen .
der Bußartillerie f. Weigelt. 43.
„> Dr. Reha, Grundriß der Militär-Gefundheits-
pflege. 163.
v. Kat, Der gute Kamerad, ein Lern. und Leſebuch
* ————— des Deutſchen Infanteriſten.
162. 1
Klos, Standorte, Eintheilung und Zufammenfegung der
Ruffiihen Armee, 309.
Knight, Letters from the Sudan. 215.
Prof. Dr. Knote, Das Varuslager i im Habichtömalde. 180.
— — — Das Barnslager im Habichtswalde bei Stift
Leeden. 13.
— — — Die Kriegszüge des Germanicud in Deutfh-
land. 376.
Andtel, Aus der Srangofengeit, 426.
— Die Deutſche Armee.
Knötel, Die Türkische — und Marine in ihrer
gegenwärtigen Uniformirung etc. 103.
Dr. Rnövenagel, Ueber kriegsmäßige Borübungen im
Feldfanitätsdienft bei den Mandvern. 72,
Prof. Dr. Köhler, Die modernen Kriegäwaffen. 282,
König, Bor neunzig Jahren. Die Schredendtage von
Saalfeld a. S. und der Heldentod des Prinzen Ludwig
Ferdinand von Preußen (10. Oltober 1806). 10,
Königs Rod, In ded. Monatliche Anfpradhen an die
Soldaten. 68.
— Die Ausbildung der, im Patrouillendienſt.
1
Komwarzit, Duellbud. 251.
Krafft, Friedensmanöver und ihre Bedeutung ſ. Woide. 94.
—Bolſche, v. Doſſows Dienftunterricht für den Pionier
des Deutfchen Heeres. 418.
Dr. Kraſchutzki, Die Berforgung von Heineren Städten,
Landgemeinden und einzelnen Orundftüden mit gefunden
Bafler. 102.
Kriegdmarine, Die Laufbahnen in der Deutſchen. 302.
Kuchler, Geſchichte der Königlich Bayerifchen Pionier:
bataillone und ihrer Stonsmjormationen. 373.
Kürſchner, Heil Kaiſer Dir! 138.
Küfter, Stigzen aus dem Leben des Ruſſiſchen Soldaten
f. Tchorſchewsli. 435.
Kufahl —Schmied-Kowarzilk, Duellbuch.
Dr. Kunow, Die Heilkunde. 361.
Kunz, Die er eit der Deutfchen Yägerbataillone im
Kriege von 1870/71. 85.
— Kriegegeſchichtliche Beiſpiele aus dem Deutſ ——
Kriege von 1870/71. Heft I und II. 147.
Heft IIT. 241.
ange, Dilthey's Militärifher Dienſtunterricht für Ein-
jährig- Freiwillige :c. der Infanterie. 288.
Laird Clowes, The Naval Pocket-Book. 40.
Dr. Lauenftein, Der Aſſiſtenzarzt. 283.
Dr. Peitenftorfer, Das militärifhe Training. 187.
v. Lewinski, Geſchichte des Grenadierregiments ꝛc.
Nr. 7, ſ. v. Brauchitſch. 297.
Frhr. o. Lichtenſtern, BEER und Feuer
der Infanterie im Gefecht. 89.
Liehr, Dienſtvorſchriften für *3 Jäger und Schützen,
ſ. v. Roſenberg. 441.
Liegnitz, Beſchreibung der Garniſon. 75.
lipmann, Beiträge zur taktiſchen Ausbildung unferer
251.
Offiziere, J. Offizier Felddienflübungen. 209.
Löblich, Kurze Darftellung der — des ——
Sächſiſchen Fußartillerieregiments Nr. 12. 66.
v. Loebell, Kurzer Abriß der Geſchichte ded Brenfifggen
Staates und des Deutihen Reiches ıc. 67.
V
Lorenz, Operative und taftifhe Betrachtungen über die
Konzentrirung des X. Korps am 23. und 24. November
1870 bei Beaune la Rolande, 141.
Frhr. v. Lütgendorf, Applilatoriſche Drehen der
Thätigkeit des K. K. 10. Korps im — bei Trau ·
tenau am 27. Juni 1866. 1. Heft.
— — Zelddienſt und Gefeitsaufgaben —* Detache⸗
ments im engen Verbande mit einer Infanterie—
Truppendivifion. 155.
Lylos, Die Beflimmungen über das Gefecht im Auffi-
(den Ererzirreglement für die Fußtruppen und die
othwendigkeit ihrer Modernifirung. 91.
en Herzog Wilhelm von Württemberg, K. und
R. Feldzeugmeifter. 410.
v. Maladowsti, Erinnerungen auß dem alten Preußen.
379,
Mandverlalender für die Imfanterie, zugleih für
Uebungßreifen ıc. 287.
Manoeuvres, Nos grandes. Destructions nöcessaires.
9.
Mantel, Ausbildung ded einzelnen Infanteriften im
Schuſchießen. 45.
Maraun, Kaifer Wilhelm des Großen Denken und
Wollen nad Selbfteigenem Wort ꝛc. E
Marine et Guerre. 382.
v. Marnig, Ruſſiſche Grammatil. 439.
Marihall v. Bieberftein, Napoleon I. in Wort und
Bild, f. Dayot. 160.
Marfelli, Das Haus Savoyen, f. Fabris. 11.
Frhr. v. Maffenbah, Amberg und Würzburg 1796. 26.
Martin—de Montalbo—Richeb&, Armoiries et
Decorations. 16.
Maudry, Waffenlehre für Offiziere aller Waffen. V.
und VI. Heft. 248.
Mayerhoffer, Applilatoriſche Studie über die Gefechte
bei La Fourdhe am 5. und 6. Januar 1871. 348,
Medel, Grundriß der Taltik. 207.
Meirner, Hiſtoriſcher Rüdblid auf die Verpflegung der
Armeen im Belde. 2. Lieferung. 203.
Meyer, Zehn Aufgaben in militärifcher Geländebeurthei-
lung aus Kuhns Aufnahmeprüfung. 150.
Meyers Konverfationdlerilon. 444.
Moch, Artillerie et Budget. 253.
Molli, Le spedizioni marittime militari moderne ed
i trasporti militari a Massaua. 213,
de Montalbo, Armoiries et D&corations, s. Martin. 16.
Mufit am Preußiſchen Hofe. 191.
Mufter für fchriftlihe militärifche Ausarbeitungen. 359,
* Murat, Murat, Lieutenant de lEmpéreur en
— 1808. 277.
yrdacz, Das Franzöſiſche und Italieniſche
a ıc. 364.
Sanitätsgefhihte des Deutſch-Franzöſiſchen
Krieges, ſ. Dr. Steiner. 101.
— — — der Feldzüge von 1864 und 1866 in Däne-
mark, Böhmen und Italien. 442.
Nanfen, In Naht und Eis. 255
Nesweda, Zwölf Entwürfe zu taltifchen Aufgaben für
Subalternof jiere. 347.
Neumirtb, Grundfägg der Sriegführung und Trug—
ſchlüſſe. 433.
Dberbau durd Eifenbahntruppen, Anleitung zum
Berlegen von. 389.
LA FSERURN Erfat und Heranbildung des Deutjchen.
re Wilhelm der Große. 51.
VI
Prof. Dr. Oncken, Unſer Heldenlaiſer. 81.
Omnia mecum porto. 287.
Dr. Baetel, Die Organifation des Heffifhen Heeres
unter Philipp dem Großmürhigen. 377.
Palat, Bibliographie gänerale de la guerre de 1870/71.
415.
Batrouillendienft, Die Ausbildung der Kompagnie
im. 100.
— im Felde, Der, unter befonderer Berädfihtigung
Franzöſiſcher Berhältniffe. 212.
te Beerdt, Kriegslieder. 191.
v. Belet— Narbonne, Der Stavalleriedienft. 3.
— — v. Mirus' Leitfaden für den Kavalleriſten ıc.
— Les Russes et les Anglais en Afghanistan etc.
358,
Petermann, Anleitung zur Behandlung, Reinigung
und Ausbefferung der Feldflafhen und Kochgeſchirre
aus Aluminium. 102,
— Anleitung zur Unterfuchung der im Bereiche der Be-
Neidungsämter zur Prüfung und Abnahme gelangenden
Stoffe, Metalle und des Yeberd. 103.
Dr. Pfeiffer, Der Feldzug Ludnerd in Belgien im
Juni 1792. 417.
Pferde, Unfere, 1. Heft. 165. 2. Heft. 286. 3. Heft. 392.
Dr. Pfiſter, Aus dem Lager des Rheinbundes 1812
und 1813. 419.
Philips, Heil Wilhelm dem Giegreichen, |. Börſch. 34.
Plinzner, Briefe über das Reiten in der Deutjchen
Kavallerie, .
Politifhe Eorrefpondenz Friedrid des Großen.
23. Band. 338.
Boten, Militärifcher Dienftunterricht für die Kavallerie
des Deutſchen Reichſsheeres. 289.
— Geſchichte des Militärerziehungs- und Bildungsweſens
in den Yanden Deutſcher Zunge. 5. Band. 409,
Porro, Note sulla sistemazione scientifica dello
studio della Geografia Militare. 388.
Preußens Schwertadel 1870 bis 1896. 161.
v. Prollius, Kurze Entwickelungsgeſchichte des Preußiſch⸗
Deutihen Heeres feit dem Anfang des 19. Jahr—
hundertd, 258.
Pſychologie des Großen Krieges, Zur. II. Sta
tiftift und Binde. 69.
dv. Quiftorp, Der große Ravallerielampf bei Strefetig
in der Schlacht ber Königgräp am 3. Juli 1866. 275.
Raif, In fremden Dienft. 433.
Ranglifte von Beamten der Kaiſerlich Deutſchen
Marine. 283.
Reinelt, Löfungen von Aufgaben aus dem Gebiet der
formalen Takuük. 247.
Fehr, v. Reigenftein, Das Geſchützweſen und die
Artillerie in den Landen Braunfhweig und Hannover
von der erjten Anwendung eines Pulvergefhüges in
Deutfhland im Jahre 1365 bis zur Öegenmwart,
2. Theil. 414.
Erinnerungen und Aufzeichnungen aus den
Kriegsjahren 1870/71 als Kompagniechef im Branden-
burgijchen Füfilierregiment Nr. 35 ıc. 391.
Rheinländer, Kaifer Wilhelm I., der Große. 52.
Richeb&, Armoiries et D&corations, s. Martin, 16.
D. Ridter, Ein Kranz auf Emil Frommels Grab. 42.
Riebe, Drei Jahre unter Deutiher Flagge im Hinter:
land von Kamerun, ſ. Hörhold. 158.
Riedt, Militärifhe Charakter» und Zeitbilder. 430.
Dr. Rocholl, Deutfhes Boll, gedente Deines großen
Kaifers! 49.
dv. Roſenberg —Liehr, Dienftvorfchriften für die Jäger
und Schügen. 441.
NRof-Haddrup, Das Gebrauchs- und Remontepierd. 357.
Prof. Roßberg, Armee und Präſentirmärſche. 161.
Fehr. v. Rotenban, Philippe de Gentils, Marquis de
Langalerie. 364,
Brof. Dr. Rothert, Karten und Skizzen aus der Geſchichte
des Alterthums. 1. Band. 435.
Roy, Kaiſer Wilhelm der Große, 51.
Nüder, Die Artilleriepatronille. 343,
Ruffifhe Armee, Eintbeilung und Dislolation der. 19.
Rußlands Oſtſeehäfen mit befonderer Berüdfichtigung
des neuen Kriegshafens von Libau. 160.
Schaeffer, Der Kriegstrain des Deutihen Heeres in
feiner gegenwärtigen Organilation. 410.
Scheibert, Yluftrirtes Deutſches Militärleriton ıc. 157.
v. Schimpff, Der Krieg 1870/71. 8.
Schinsky, Das Festungsbauwesen. 285.
Schmied-Kowarzik, Duellbud ſ. Kufabl. 251.
Schnöginger, Schwarmlinie und Fenerleitung. 71.
Schöffler, Löſung von Aufgaben mittels des Richt:
bogen® und des Sprenghöhenmefler® ꝛc. 284.
Schoenbed, Hippologiſches Alphabet. 20.
Schreck, Bilhelm der Große, des neuen Deutichen
Reiches erſter Kaiſer. 51.
Schroeter, Die Feſtung in der heutigen Kriegführung.
1. Abtheilung. 32,
Shulwandtarte des Kriegsſchauplatzes 1870/71 und
der weſtlichen kriegeriihen Begebenheiten. 166.
v. Schwargloppen, Stihworte für Dffiziere umd
Unteroffiziere der Infanterie bei Ertheilung des Dienft-
unterrichte. 360.
Seeoffizier, Ein Deutider. 391.
v. Seydewitz, Die erfien 25 Jahre des Königs-Ulanen-
regiment8 (1. Hannoverfhen) Nr. 13. 270.
Smekal, Fünf taktische Aufgaben über Führung
und Verwendung der Feldartillerie. 36.
Soldatenfreund, Der. 7.
Sommer, Dad PBrandenburgiih:Preußiihe Heer in
feiner Entwidelung feit dem Anfange des 17. Jahr—
bunderts bis auf die neuefte Zeit. 384.
Spohn, Die Ditziplinarftrafgemalt des Kompagnie-,
Eslkadrons- und Batteriecheid. 304.
Spohr, Das Niederbreden von Renn= und Keitpferden
in ſchnellen Gangarten ꝛc. 286.
— Die Bein: und Hufleiden der Bferde ꝛc. 358.
Sfuhomlinow, Geſammelte Auffäge 249.
Start, Das Eiſerne ſtreuz der Hohenzollern in drei
Generationen. 140,
— Das Eiferne Kreuz in drei Generationen.
Stavenhagen, Grundriß der Befeſtigungslehre.
Stavenhagen, Renseignements divers. 360.
— Petit dietionnaire militaire frangais-allemand et
allemand-frangais, 440.
Dr. Steiner, Sanitätögefhichte des Deutic- Franzöfi-
hen Krieges 1870,71, 1. Dr. Myrdacz. 101.
Frhr. Stodhorner v. Starein, Kaiſerbüchlein. 337.
v. Strang, Die Deutfhen Einigungsfriege. 342,
Stüdmann, Kaiſer Wilhelm der Große und feine Zeit,
ſ. von Eleris. 5%.
Sübring, Bilder aus der Jugendzeit ded Großen Kaiſers
Wilhelm I. 139,
Tanera, Schwere Kämpfe. 431.
140.
205
Tanbert, Strategiſch- taltiſche Aufgaben ıc. Heft 12,
j. v. Gizydi. 88
v. Tepper-Pasti, Rennreiten. 360.
örhr. v. Tettau, Die Ruffiihe Kavallerie in Krieg
und Frieden ıc. 13,
Thimm, A complete bibliography of feneing and
duelling. 335.
Thoma, Die Bayerifhe fFeldeifenbahn-Abtheilung im
Kriege 1870/71, t Gyßling. 340.
Thouret, Muſik am Preußifhen Hofe Nr. 7. 191.
Frhr. v. Thüna, Ein aus Eifenad ſtammendes Preufi-
ſches Infanterieregiment im Eiebenjäbrigen ftriege. 87.
Transfeldts Dienftunterridt für den Infanteriften des
Deutfhen Heeres. 441.
— — :c., Pionier-Ausgabe. 436.
Örbr. v. Erofhle—). v. H., Anleitung zum Studium
der Kriegsgeſchichte. Ergänzungsband. 345.
d. Trotha, Der Kampf um Plerona. 176.
Thorfhewsti—Kifter, Stizzen ans dem Leben de
Ruſſiſchen Soldaten. 435.
Turnen und Bajonettiren, Anleitung für Offiziere
in Unteroffigiere beim Ertheilen des Unterrichts im.
257,
Uniformen, Die, der Deutihen Armee. 304,
Unjeres Kaifers Wefen und Walten. 54.
Unteroffizier-Kalender, Deutfcher auf das Jahr
1897, 163.
— — Deutſcher auf das Jahr 1898. 444.
—slinterridt, Der ıc. 162.
Frof. Dr. Barnbagen, Werder gegen Bourbali. 346,
Prof. Dr. Bafen, Aus zmei Kriegen. Selbfterlebtes
aus 1866 und 1870/71. 427.
Verdeutfhungsbüdher des Allgemeinen Deutſchen
Spradvereins. VII. Die Heiltunde. 361.
Viatour-Geens, Etude sur PArmée Belge 1896. 394.
Bierordt, Geſchichte des Infanterieregiments ıc. Nr. 64,
f. Geng. 340,
Weigelt — Kipping, Handbuch für Einjährig- Freiwillige
fowie für Reſerve- und Pandmehroffiziere der Sub
artillerie. 43.
Bernigt, Handbuh für den Einjährig-fFreimilligen ıc.
der Keldartillerie. 434.
— Taſchenbuch für die Feldartillerie. 14. Jahrgang.
458
Prof, Dr. Wershoven, Vocabulaire technique fran-
gais-allemand et allemand-frangais. 362.
Beitgalizien, Der Aufftand in, im Februar 1846,
359
Dr. Wiener, Die hygienische Beurtheilung der Militär:
Heidung und Rüftung. :
Bilhelm der Große. 139.
— — — Unier Heidenfaifer. 139.
Willoughby Walke, Lectures on Explosives. 362,
Voide— Krafft, Friedensmanöder und ihre Bedeutung.
94
Bölfing, Todtenfeft:Predigt über Offenbarung Johannes
7,13 bis 17 ⁊c. 42,
Graf Wrangel, Das Luxus-Fuhrwerk. 437,
— — Einiges über Fahren. 392.
Frhr. v. Wucherer, Studie über den Aufllärungsdienft
und die diesfällige Verwendung von Fußtruppen. 46.
dv. Xylander, Borſtoß der 3. Bayerifhen Infanterie
brigade in der Schlaht bei Foigny am 2. Dezember
1870. 340,
Graf Mord v. Wartenburg, Kurze Weberficht der
Feldzüge Aleranderö des Großen. 375.
vu
Zent, Die Deffentlikeit im Militär-Strafprogeffe :c.
154
v. Bepelin, Die Heere und Flotten der Gegenwart.
2. Band, 443,
Dr. Zingeler, Hohenzollern. 140.
Prof. Dr. med. Zürn, Geſchirrkunde und Beihirrungs:
lehre. 258.
Zmwenger, Batſch' Leitfaden für den Unterricht der
Kanoniere und Fahrer der Feldarlillerie. 97.
III. £iterarifche Wotizen.
Anciennetätslifte, Bolftändige der Offiziere der Feld⸗
und Fußartillerie ded Deutfchen Reichsheeres und der
Zeug- und Feuerwerksoffiziere. 21. 445.
Armee: und Marinealbums für Unteroffiziere und
Soldaten. 192
Brodhaus’ Konverfationd-Perilon, Ergänzungs—
band, 261,
v. Bruchhausen— Felix, Resbojul dintre Erythrea
si Abesinia 1895/96. 312.
Deutſcher Kolonial:Abreißlalender von 1898. 446.
Drei Schirmherren Deutfher Jagd. 445.
v. Eftorff, Anleitung zum Unterricht über Fahneneid,
Kriegsartitel x. 216.
Franke, Anleitung zum Eäbelfehten. 2%.
rn: Soldatenheim-Fiederbudl, 77.
Frommel, Zur Erinnerung an Emil. 21.
Geſchützführerbuch des .... Geihüges. 395.
Hammer, Gott mit uns! Friedenspredigten vom
Kriege 1870/71 x. 197.
Beer, Eintheilung und Quartierlifte des Deutfchen. 168.
Hoenig, 24 Stunden Moltleiher Strategie. 395.
Hübner, Erzählungen und Schilderungen. 167.
Raifer Wilhelm: Gedächtnißstefezeihen. 104.
— — — Bandihmud. 104.
Koeſters Lehrbuch des Hufbeſchlages. 396.
Kolle, Dr. Fritz' Unterrichtsbriefe zur Selbſterlernung
der Deutſchen Sprache. 290.
Kraft, Kaiſerlied. 166.
v. Lettow⸗Borbeck, Der Krieg von 1806 und 1807
ins Ruſſiſche überfegt von v. Voigt. 216,
Martens, Die Schladht bei Krügersdorf (Lithographie).
47.
Mehers bifloriidy-geugrapbifcher Abreißlalender 1897. 47.
— SRonverfationsleriton. 14. Band. 47. 15. Band. 193,
16. Band. 396.
Militär-Mufiler-Notiz- und Tafhenbuh für
das Jahr 1897. 48.
Nanfen, In Nacht und Eid. 168,
Napoleons Feldzug in Rußland von 1812, 262.
Prof. Dr. Onden, Unſer Heldentaifer, 365.
Dr. Pohler. Bibliotheca historico-militaris. 366.
Rangliſte der Kaiſerlich Deutihen Marine,
Nachtrag zur. 216.
D. Reihard, Gedenlwerl an Emil Frommel. 2%.
Scheibert, Unfer Heim (Wochenblatt). 192.
v. Shlihting, Die Taktit der Waffen im Lichte der
Heeresvorſchriften. 311.
Seidels Meine Armeeſchema des K. und K. Defter-
reichifch-Ungarifchen Heeres. 22. 312.
Smutny, Anleitung zur Behandlung des Fahrrades
und deſſen praftiiche Verwendung. 194.
Springer, Armeelörper-Tableau (Oeſterreich⸗ Ungarn).
366.
VIII
Sturm des 1. Garderegiments zu Fuß auf | Woide, Die Urſachen der Siege und Niederlagen im
&t. Privat (Gemälde). Mit Abbildung. 193. Kriege 1870. I. Theil. 312,
v. Szezepanski, Xelieflarte. 216. — Friedensmanöver und ihre Bedeutung, |. Krafft. 4.
Thouret, Mufit am Preußiſchen Hofe. Heft 12. 76. | Wölfing, Zodtenfeft. Predigt zum Andenten an Enil
Ueberfihtsfarte der Dislofation ded Fl. und K. Frommel. 21.
Oeſterreichiſch-Ungariſchen Heered. 395. u
Umſchau, Die, (Zeitſchrift). 48,
Grof v. Wartensleben-Earow, Erinnerungen des ‚ Bibli ie, -
Generald der Kavallerie, während des —*8 1866 v Bibliographie Inhalts Heberfichten.
Major im großen Generalflabe. 166. Bibliographie. 21. 47. 77. 167. 195. 261. 291,
Baffenkunde, Zeitſchrift für hiftoriihe. 366, 367. 397. 447.
Wilhelm ber ga geb. 22. März 1897, geftorben | Inhalts-Ueberſicht der periodifhen Militär» Literatur
9, März 1888 des In⸗- und Auslandes. IV. Vierteljahr 1896. 105.
— — — —* Sefdentaifer. 311. I. Vierteljahr 1897. 217, II. Vierteljahr 1897. 313.
Alılıtär-
Siterariihes Beiblatt zum Militä
—— — — ——
—— — EEE
v. Ehorif. Generalmajor z. D,,
Friebenau b Berlin, @ohlerftr. ı
v. Boguslamsli, Der Ehrbegriff des
Offizierftandes, (16
Ritter v. Brunner, Leitfaden für den
ring in der beftändigen Befeftiqung.
(17)
Elfter, Die hiſtoriſche ſchwarze Tracht der
Braunfhmweigiihen Truppen. (9)
Fabris Marjelli, Das Haus Sa:
voyen. (11)
seldfunde, Leitfaden für den Unter:
richt in der (Zerrainlehre, Planzeichnen
und Aufnehmen) auf den Königlichen
Ariegsſchulen. (17)
v. Geyfo, Handbud; für den altiven Off:
jier der Armec über Drenftnorichriften
Kiteratur- Zeitung.
Actundfiebziafter Jabrgana.
r-Wochenblatt.
Nr. 1. Januar 1897.
— * —ñNiN — — —— ee
Die nn tär« —E Beitung eritgeint ee ee Bis — als Verlag der Königl. Hofbuhhandfung
Beiblatt zum Militar«
Ubonnement Hır 5 Mark bırelt von der Frvebition umd Durdı alle ‚ug
bendlungen zu begicben. reis der einzelnen Nummer 50 BF.
tochenblatt umd tit auch im beionderen JZahres · | von €. S. Mittler & Sobn,
| Berlinswiz, Achftr. 68-71.
Hartmann, Kurzgefaites Mititärsdand: ' v. — Der Arien von 1870) 71.
Mörterbuch für Armee und Marine. (15) (8)
Heinze, Stecherts Armee:Eintheilung und Schoenbed, Hippologiſches Alphabet. (20)
Quartierlifte des Deutſchen Reiches und Soldatenfreund, Der. (7)
der Kaiierlihen Marine. (20) Fehr. v. Tettau, Die Ruſſiſche Kavallerie
Helblina, Dienftanweifung für Die Könige in Sirieg und Frieden. (13)
lich Bayeriſchen Dffigiere, Sanitäte- |
offiziere und oberen Beamten bed Be:
urlaubtenftandes. (19)
Dr. jur. Joefter, Gefcichte und Syftem Anciennetätslifte, Vollftändige, der
der Eiſenbahnbenutzung im Arieae. (5) Offiziere der Feld⸗ und Fußartillerie
Kndtel, Die Deutſche Armee. (11) des Deutſchen Reichäheeres ıc. (21)
Prof. Dr. Knoke, Das Varuslager im Frommel, Jur Erinnerung an Emil. (21)
Habichtswalde bei Stift Leeden. (13) Seidelsktleines Armeeſchema, Deiter:
König, Vor neunzig Jahren. Die, reidrlingarn, (22)
Scredendtage von Saalfeld ıc. (10) ‚wöii ing, Todtenfeſt⸗Predigt ıc. (21)
Martin—de Montalbo—Richebe,
—* dienſt liche Perſonalangelegenheiten.
19) Armoiries et Decorations. (16) — —
Granier, Die Einmarſchkämpfe der v. Pelet-Narbonne, Der Kavallerie:
Deutichen Armeen im Auguft 1870. (1) dienft. (3) Bibliographie. (21)
Die Einmarſchkämpfe der Deutihen Armeen im Auguft
1870. Bon Hermann Granier. Mit 3 Stixzen.
Berlin 1896. U. Bath. Preis Mt. 5,—.
Das Buch verdankt jeine Entftehung der Abficht
eines Amerikaners, für feine Landsleute eine authentiſche
Geſchichte des Deutſch-Franzöſiſchen Krieges von
1870/71 durch Deutſche Gelehrte jchreiben zu laſſen,
wobei die Bearbeitung des militärischen Theiles dem
Berfafjer übertragen wurde. Als die Vollendung dieſes
Werkes fich zerichlug, erjchienen die für daſſelbe geleifteten
Arbeiten jelbitändig in der hier vorliegenden form. Das
Buch giebt eine Schilderung der Tage von Weihenburg,
Wörth, Saarbrüden und Spicheren. So oft man auch
die Schilderung der Ereigniſſe diefer unvergehlihen Tage
durch berufene und umberufene Federn ſchon gelejen hat,
je bietet das vorliegende Bud; doch wieder viel Inter
efjantes und MReizvolles, jo daß es den Lejer von
Anfang bis Ende feffelt. Die Schilderung der Gr:
eigniffe ift eine außerordentlich lebendige und jehr über:
fihtliche, und erhebt fich in ihrem militäriichen Werth
über die Mittelmäpigfeit, ohne doch ammähernd die in
alle Einzelheiten gehende Auaführlichkeit des General—
ftaböwertes zu erreichen. Beſonders fefjelnd ift es
dadurch, daß es ſich auch die Berüdfichtigung Franzöſi—
ſcher Quellen angelegen jein läht, welche, weil jüngeren
Uriprunges ald das Generalftabswert, uns eine Fülle
von Detaild über die Vorgänge bei unjeren Feinden
(Januar 1897.]
— — — — — — — — — —
geben und ſo manche ſoldatiſch intereſſante Epiſode auf
gegneriſcher Seite vor Augen führen. Die Gerechtig—
keit, welche der Franzöſiſchen Tapferkeit den Zoll der
Bewunderung nicht vorenthält, fann und nur ſym—
pathifch berühren, denn ed ift gewiß ein größerer
Ruhm, einen tapferen Gegner geichlagen zu haben, als
einen untüchtigen, und man kann der tapferen Truppe,
die derartig von ihrer höheren Führung im Stich ge
lafjen wurde, das Mitleid nicht verjagen. Died Mitleid
verdient 3. B. die Divifion Abel Douay, die am
3. Auauft I870 nah Weißenburg vorgeſchoben murde,
mit einer die Selbjtändigkeit ihres Kommandeurs völlig
unterbindenden Inſtruktion über die Art, wie die Stellung
bejeßt werden jollte, während der General bis zu feinem
Tode nie erfahren hat, zu welchem Zmwed er eigentlich
dort ftand. Daß die Divifion im Kampf, während
defien ein einziges Franzöſiſches Bataillon in der Stadt
Weißenburg die ganze Bayeriſche Divifion Bothmer auf
fich zog und dauernd fefjelte, von den nächſtſtehenden
Franzöſiſchen Truppenförpern keinerlei Unterftügung er—
fuhr, zeigt gleih im Anfang die mangelnde Znitiative
der Franzöſiſchen Unterführer; daß der General Douay
thatjächlich feine Karte bejah, kennzeichnet die Franzöfi⸗—
idien Zuſtände; dah aber der Unterpräfelt von Weißen—
burg dem General am Mittag des 3. Auguſt die
unmittelbare Nähe von KO 000 Deutichen meldete, ohne
damit irgendwie Glauben zu finden, während die Ka—
1
8 MilttärsSiteratur-Beitung. — Wr. 1
4
vallerie niemald weiter als höchſtens 2 bis 4km über '
die Infanterielinie hinaus aufflärte und jo natürlich
jene Meldung nicht bejtätigen fonnte, das beweift, daß
die Verwendung der Kavallerie bei den Franzoſen recht
mangelhaft war.
Dad mannhafte Ringen bei Wörth, lange Stunden
faft allein vom V. Armeeforps durchgeführt, die durch
die Ereigniffe jtets überholt eintreffenden Berehle des
Armes Oberfommandes laffen und den Entſchluß Kirch
bachs zur Fortjeßung der Schlacht in jeiner ganzen
moraliichen Größe bewundern, ebenjo wie den Helden-
muth der Truppen, deren jchmeidige, immer wiederholte
Frontalangriffe den Umfafjungstruppen die Wege ebneten.
Bei der Komödie von Saarbrüden, wo gegen fieben
Preußiſche Kompagnien ebenjo viele Franzöſiſche Di:
vifionen ind Feuer geführt wurden, muß uns Mitleid
erfafjen mit Napoleon, dem körperlich gebrochenen Manne,
der, auf jeinen Adjutanten neftügt, das Schlachtfeld vers
ließ mit den Worten: „Je souffre horriblement“,
während ein disziplinlofes Bataillon, an der Straße
liegend, e8 magt, ben oberiten Kriegsherrn anzurufen:
„Ab, mon Empereur, Ötez-nous nos sacs, Ötez-nous
nos eouvertures!* — Wie fremd aber muß es einen
Preußiſchen Soldaten anmutben, wenn der Generals
ftabächef der Franzöſiſchen Armee jeinen Befehl, der
die der Schlacht von Spicheren voraudgehenden Be-
wegungen betrifft, einleitet mit den Worten: „Nach dem,
was man in Engliſchen Zeitungen lieft, foll Steinmek
eine Gentralftelung zwiſchen Saarbrüden und Zwei—
brüden einnehmen“ x. — In der That blieben die
Franzöſiſchen Generale meift auf ſolche nichtmilitärischen
Nachrichten angemiejen, thaten aber auch jelbft kaum
Nennenswerthes, um ſich direfte Nachrichten zu vers
Ichaffen. Die Folge waren die unbejchreiblicden Srrs
fahrten der Divifionen Gaftagny, Metman und Mon:
tauton am 6. Auguſt, während auf den Höhen von
Spidyeren das Korps Froſſard ſich mannhaft genen einen
Gegner wehrte, der zwar bis zum Abend an Zahl ae
ringer, bei dem aber drei fommandirende Generale,
ihren Truppen vorausgeeilt, anmwejend waren, die nun
mit aller Energie alle erreichbaren Truppen heranzogen,
jo daß mit finfender Nacht endlich ein Ueberſchuß an
Kräften zur Feſthaltung des errungenen Höhengeländes
zur Stelle war!
Kein Wımder, daß die Tage des 4. und 6. Auguft
im Kaiferlidjen Hauptquartier zu Me eine dumpfe
Verzweiflung bervorriefen, während in ganz Europa
eine unvergleichliche Stimmung bewundernten Stauneus
über die Wucht der Deutichen Hiebe auflebte.
Der Kavalleriedienft. Gin Handbuch für Offiziere,
Bearbeitet und heranögegeben von ©. v. Pelet-
Narbonne, Generallieutenant von der Kavallerie z. D.
Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage. Mit 2 farbigen
Steintrudtafeln, 6 ſchwarzen Vollbildern und 202 Ab:
bildungen im Xert. Berlin 1897, € ©, Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis geh.
Mt. 8,50, geb. ME. 9,50.
Das Montetonfhe Wort: „Die fonzentrirte Thätig«
feit von Leib und Seele gehört dem Beruf, dem man
jein Leben gewidmet hat“ bethätigend,*) raftet General
v. Pelet auch als Generallieutenant von der fa
vallerie 3. D. nicht, dem Berufe, der Waffe weiter
zu dienen, denen er als Soldat jein Leben gewidmet
bat. Bor der Front nicht mehr im Sattel, leiftet er
diefe Dienfte jegt mit der in der Armee ſchon wohl:
bekannten Feder.
Da Reitersleute mit der leßteren nichts zu thun
haben jollen, gehört zu den Behauptungen, Die leere
Köpfe erfinden und noch leerere nachſprechen. Auch die
Reiterwaffe iſt eine Wiffenjchaft geworden, und nach der
Thätigkeit im Sattel den Federkiel zur Hand nehmen,
verträgt fich ſehr wohl mit Reiterart; es ift jogar
Reiterpflicht. Schen ver junge Offizier lernt dieſe
fennen, wenn er nach dreiftem Ritt jeine Beobachtungen
melden joll; und hoch wird dann jeine Federgewandtheit
geichäßt, wenn er dad, was er erfundete, auch kurz und
Har, geichidt und richtig als Meldung niederzuichreiben
veriteht. Es entipricht daher ganz dem Weſen des Reiter:
berufs, wenn ein Difizier diefer Waffe reitet und fchreibt,
alſo mit der Wifjenichaft nicht auf geipanntem Fuße
lebt, und zumal wenn ein bejahrter Reiteroffigier nad
gethaner aktiver Arbeit die Summe jeiner Grfahrungen
den Jüngern feiner Waffe übergiebt. Solche Arbeit
mit der Feder muh Nuben jchaffen, wenn Dabei um—
fafiendes, gründliches Willen und ficheres Können ein»
ander unterjtügt haben.
Ein Werk diefer Art widmet General v. Pelet in
feinem ſoeben erichienenen „Handbuche“ der Deutichen
Kavallerie ala höchſt dankenswerthe Neujahrsgabe. Zitel
und Verlag Klingen an frühere Bearbeitungen befjelben
Themas durdy denjelben Berfaffer an; das vorliegende
Handbuch ift dennoch in feiner Art und Zufammen-
jtellung eigentlich feine Neuauflage, fondern etwas völlig
Neued, Man kann jagen: Allee, was der Deutjche
Reiteroffizier als folcher wiffen muß, ‘findet er auf ven
552 Seiten des handlichen Handbuches in gedrängter
Kürze wörtlich und bildlich zuſammengeſtellt, und will
er mehr wiſſen, ſo wird er an geeigneter Stelle durch
einen ſichtenden und kennzeichnenden Literaturnachweis
auf das Zutreffendſte des Weiteren unterrichtet. Auch
Erfahrungsgrundſätze und Unfichten hervorgetretener
Kavalleriften und Soltaten werden angeführt; wider:
ftreitende Meinungen folder Autoritäten werden mit dem
Geſchick und dem Takt, zu welchen lange eigene Er—
fabrung befähigt, abgewogen. Geglüdt ift dies erfreu—
licherweife auch da, wo es ſich um die beiden Männer
— General v. Schmidt und General v. Rofenberg —
handelt, welche, ein jeder im feiner ausgeprägten Urt,
von allen Generalen ded Heered in den lebten Jahr—
zehnten den ausgeſprochenſten Einfluß auf die Ent—
wickelung und den heutigen Geift der Deutichen Reiterei
ausgeübt haben. General v. Pelet hat fjogar Raum
gefunden, da, wo ſolche eindringliche Spradhe am Plate
ift, Thatſachen und gejchichtlihe Vorgänge reden und
belehren zu lafjen.
*) Dies Mort findet fi ald Motto auf dem Titel bes
5 1897 — Literariſches Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
6
Das Handbuh ſoll natürlih die Dienftvorichriften | der Darftellung — troßdem ein jehr umfangreicher Stoff
und deren Studium nicht erjegen; aber indem es die
dieſen Borfchriften gebührente grundlegende und maß—
gebende Stelle anerfennt und immer wieder herworhebt,
regt und leitet ed den jungen Difizier zur Beichäftigung
mit dieſen Vorſchriften an und gewährt auch dem älteren
einen zuverläjfigen Ueberblid über Vorſchrift und Lehre
auf dem geſammten Berufögebiet. Selbit die neueſten
Dedblätter der NReitinftruftion haben — bis auf die
Benennung der Reitabtheilungen Jla und b — iden
Berückſichtigung gefunden. Der Inhalt ſteht aljo auf
der Höhe der Gegenwart.
An den eriten vier Theilen — innerer und Garniſon—
dienft, Das Pferd, die Ausbildung zu Pferde und mit
den Waffen (aljo einſchl. Ererziren in allen Verbänden),
Felddienſt — ift Dad Handbuch hauptiächlidy für den
Friedensgebrauch des Kavallerieoffiziers als Erzieher,
Lehrer und Führer beſtimmt; im jeinem fünften, zum
Herauönehmen eingerichteten Theile bietet es ein „Sattel«
buch“, in welchem jemer kurz und überfichtlich technifche
und andere Angaben über das eigene Heerweſen und
diejenigen unjerer Nachbarn in Weiten und Oſten ſchwarz
auf weiß mit fih führen kann — Angaben, deren
Kenntnig ihm vor dem Feinde und den vielfeitigen
Aufgaben gegenüber von Nugen jein wird, vor welche
die heutige Kriegführung den Reiteroffizier ftellt, und
ohne welche Kenntniß alle aufgewendete Keittüchtigkeit,
Unternebmungsluft und Kühnheit ſchließlich völlig gegen»
ſtandslos werden fünnen. Weichen doch dieſe Aufgaben
bis im dad Gebiet des Brücken- und Eijenbahnbaues,
der Gleftrotechnif und anderer moderner Spezialwifjen-
ſchaften hinein,
General v. Pelet bietet ſonach mit jeinem neueften
Handbuche ein den gefammten Kavalleriedienft und deſſen
Wiſſenſchaft umfafjendes, geſchickt zujammengedrängtes
Sammelwerk, welches in der That jeden Kavallerie:
offigier zur Hand jein jollte und welches diejer niemals
aus der Hand legen wird, ohne kurz und genau das
Befentliche defjen erfahren zu haben, worüber er ſich
unterrichten wollte, Wir wünſchen dem Buche im
Interefje der Difiziere, für die es bejtimmt ift, und
damit auch der Waffe, welche dieje zu führen berufen
find, die weitefte Verbreitung und können ihm kein
befiered Wort auf den jelbitgeficherten Weg mitgeben,
ald die dankbare Verſicherung an den Herrn Berfaffer
und die rückhaltloſe Zuficherung an die Herren Kameraden:
dad Handbuch erfüllt feinen Zwed, „dem Kavallerie
offizier ein Rathgeber und Leiter in allen wichtigen
Zweigen jeines Dienſtes“ zu fein, volllommen,
Geſchichte und Syftem der Eifenbahnbenugung im
riege. Ein eijenbahntechniſches und militäriſches
Hülfebud von Dr. jur. Zoeiten, NRegierungsrath
und Hauptmann a. D. Leipzig 1506. Berlag der
Dentihen Berkehrsblätter. Preis ME. 1,50.
Der Herr Verfaffer ift literarifch vortheilhaft bekannt
unter dem Pſeudonym Miles Ferrarius. Auch das vor:
liegende Schriftchen zeichnet ſich aus durch Knappheit
zu bemältigen war — und zuverläffige ftatiftiiche wie
technijche Angaben und eine friiche Auffafjung, wo es
gilt ein Urtheil abzugeben oder eijenbahntechniich zu
„reflektiren“.
Es werden abgehandelt: die Benutzung der Eiſen—
bahnen für ftrategijche Zwede; der Aufmarſch der Heere
‚auf den Gijenbahnen, die Anforderungen an ein den
militärifchen Berhältniffen der Gegenwart entiprechendes
Betrieböne und defjen Betriebsmittel; die Leiſtungs—
fähigkeit der Eiſenbahnen. Hieran jhließen fih Angaben
über die Benugung der Cijenbahnen in den Kriegen
der Neuzeit — auch für rein taktiiche Zwecke — ſowie
der Gürtel- und Umgehungsbahnen.
Dieje Abjchnitte enthalten an fidy nichts Neues,
aber man wird anerkennen müfjen, daß eö dem Herrn
Berfaffer gelungen ift, hierbei die Linie einzuhalten, Die
er ſich laut Vorwort dahin gezogen, weder ben rein
eijenbahntechniichen, noch den rein militäriichen Stand»
punft bei Grörterung der einichlägigen Fragen einzus
nehmen. Gigentlich follte es in der Natur der Dinge
liegen, daß es auf diefem Gebiete ſtets jo gehalten wird,
jonft jcheint und ein non liquet in der rauhen Wirk—
lichkeit des Krieges unvermeidlich; namentlidy jollte ein
Vorwalten von büreaufratiihen Auffafjungen nicht ftatte
haben, da der Krieg Das genaue Gegentheil von Alten,
Schablonen und Theorien zu jein pflegt.
Beionderes Anterefje können die Kapitel über die
Eijenbahnbenußgung in Deutichland, Frankreich, Rufe
land, Defterreich » Ungarn und Stalien beanjpruchen.
Man befommt auf dieje Weile einen durchaus objektiven
Mapitab über die „Eiſenbahnmacht“ der betreffenden
Großſtaaten. Sehr erfreulicy lieſt fich das über Deutichs
lands Eiſenbahnweſen Geſagte und der Patriot wird
bier gern dem Urtheile eines unſerer verdienjtvolliten
Militärjchriftiteller, Mar Jähns, beiftimmen, der in
Betreff der Deutſchen „Eijenbahmer* jchreibt: „Das
jtraffe, vertrauenerwedende Meuhere, die aniprucsloje
Treue und Hingebung der Beamten ift eine der jchönften
Eigenſchaften, welche nach dem Urtbeile bedeutender
Kenner des Gijenbahnmweiens aller Binder den anderen
Gricheinungsformen des Gijenbahnmejens vorzuziehen
fein dürfte.“
Andererſeits würde eö aber doch ein faliches Bild
geben, wenn man die Entwidelung und die Friedens—
vorbereitung des Eiſenbahnweſens anderer Großmächte
nicht nach der vollen Bedeutung einjchäßen wollte, Die
in erjter Linie Srantreih beanipruchen darf, Der Herr
Berfaffer ift anjcheinend kein Freund der Frangöfiichen
Gijenbahnorganijation, weil hier keine Staatsbahnen im
Deutihen Sinne beftehen, tritt aber doch mit vollem
Nahrrud für die Auffaffung ein, daß unſer weftlicher
Nachbar auh auf dieſem Gebiete jeit 1870,71 jehr
große Kortjchritte gemacht habe,
Nach diefer Richtung bildet ein joeben erjchienenes
beveutiames Wert: „Die Eiſenbahnpolitik Frankreichs“
von R. v. Kaufmann (Stuttgart 18595, Berlag der
9. G. Cottaſchen Buchhandlung) eine jehr werthvolle Er—
gänzung, obgleich es ſich naturgemäß mit der militär—
techniſchen Seite des Franzöſiſchen Eiſenbahnweſens nur
1*
nebenbei beſchäftigt. Jedenfalls ift aber dort der Beweis | gelegentlichen heeresgeſchichtlichen Aufjäge — in letzter
erbracht, daß eine zielbewußte Eijenbahnpolitit heutzus
tage mit zu den Pflichten und Aufgaben der Staats»
kunft gehört — letztere muß deshalb auch ſchon im
Frieden in gewiffen Sinne militäriiche Eifenbahnpolitit
treiben, denn eine weitausjchauende Staatskunſt wird
fich ſtets des Clauſewitzſchen Satzes erinnern müſſen,
daß Krieg weiter nichts iſt als Fortführung der Politik
mit gewaltſamen Mitteln. Im Kriege ſpielen aber die
Eiſenbahnen jetzt eine Rolle, von welcher Clauſewitz
feine Ahnung haben konnte. Aber auch in unjeren
Tagen giebt ed wohl noch Manchen, dem erjt das
Werkchen von Dr. Joeſten einen klaren Begriff geben
dürfte von der Macht und Bedeutung diejes modernen
Kriegsfattors!
Der Soldatenfreund.
Dieje vortreffliche Zeitichrift*) hat fich ſeit einer langen
Reihe von Zahren jo in unjerem Heere eingebürgert,
daß es überflüffig ericheinen könnte, die Bedeutung ders
jelben noch bejonderd hervorzuheben. Aber es geht auch
hier wie bei jo manchem Werthvollen, was uns täglich
umgiebt, wir beachten es nicht genügend und benußen
ed nicht jo, wie wir fünnten. Und dody liefert uns der
Soldatenfreund ein reichhaltiges, hodyinterefjantes Mar
terial; nicht nur werden Unteroffiziere und Soldaten
ihre Kenntnifje dDadurd vermehren und ihre Gefinnungen
befeftigen, auch der Offizier wird darin Bieles für jeine
Belehrung, manches Anregende, mandyen Stoff finden,
den er für die Inſtruktion feiner Untergebenen ver:
wertben kann. In Harer, leicht fahlicher Weije führen
die Aufſätze uns in die verjchiedenen Gebiete des Krieges
und feiner Hülfsmittel zu Lande und zur See ein, 3. B.:
„Die Glektrizität im Dienfte des Krieges* — „Der
Krieg zur See“. Alles durch jehr anſchauliche Bilder
erflärt und erläutert. Gin vortrefflidyer, ſich durch viele
Nummern binziehender Auffag: „Unjere Unteroffiziere
im Kriege“ ift in einem bejonderen Abdruck erjchienen
und in Nr. 15 der Militär » Literatur » Zeitung 1896,
Sp. 486, beiprochen worden. „Bor fünfundzwanzig
Zahren* bringt in kurzer, verftändlicher und patriotiſcher
Darftellung den Krieg von 1570/71 in Grinnerung,
reich mit Schladytplänen und Bildern ausgeftattet. In
ähnlicher Weije werden die neueiten kriegeriſchen Er:
eignifje vorgeführt. Neben diejen erniteren Aufjägen
erfahren wir des Soldaten Freud’ und Leid in hübjchen,
oft humorvollen Erzählungen nebjt Jagderlebniſſen aus
unjeren Kolonien. Den Schluß jedes Heites bilden
die Rubriken: „Was giebt es Neues in der Welt?!" —
„Monatsrapport* und „Antwort auf eingegangene
Fragen“,
Der Soldatenfreund hat jeit jeinem Beitehen, aljo
jet jeit über jechzig Jahren, die Preußiſche Heeres—
geſchichte jehr ſachverſtändig gepflegt in Wort und Bild,
fo daß die unzähligen farbigen Bilder Preufiicher Unis
formen, alte wie meuere, die größte Sammlung von
Uniformen bilden, die es überhaupt giebt. Auch die
. Wonatlic ein Heft mit aahlreichen Abbildungen. reis balbjährlid
we . —. Berlag von E. ©. Mittlet & Sohn, Königl. Hojbudhh., Berlin.
Zeit meift nur als Antworten auf geichehene Anfragen
— find höchſt werthvoll, weil fie von wirklichen Hennern
der Preußiſchen Heeresgejchichte geſchrieben find.
In einer Zeit, wo die Umfturgparteien eine jo weit:
verzweigte, rührige Agitation entfalten, um für ihre
Pläne durd Wort und Schrift zu wirken, iſt es doppelt
nothwendig, durch gute Lektüre für die Erhaltung des
altbewährten Geiftes im Heere zu wirken. Hierfür ift
der vorzüglich redigirte Soldatenfreund in hervorragender
Weiſe geeignet.
Der Krieg 1870/71, von v. Schimpff, Oberit z. D.
Kurz, für Jedermann nad den beften Quellen und
eigener Anſchauung. Mit einer Karte. 8%. IV u.
116 Seiten. Dresden 1859. Wilhelm Baenid.
Preis ME. 1,—.
Der Name des Königlich Sächſiſchen Oberften z. D.
v. Schimpff ift jeit einer Reihe von Zahren zu ver
jchiedenen Malen in der MilitärsLiteratursZeitung mit
großer Anerkennung genannt. Wir verdanten ihm
mehrere werthvolle Bücher kriegs- und heeresaeichict-
lihen Inhalts. Auch diesmal erwarteten wir Tüchtiges
zumal des Verfafjers perjönliche Verhältniſſe ihn, neben
jeiner allgemeinen und jeiner militäriichen Bildung, für
die Löſung der übernommenen Arbeit bejonders geichidt
erjcheinen liefen. Wir fragten und nur, ob bei ber
großen Menge ähnlicher Schriften, welche bereits vor
handen find, das Erſcheinen einer weiteren eine Be
rechtigung habe, denn jolde kann nur einem Werte
zuertannt werden, weldyes Beſſeres bietet, als jeine Vor—
gänger in der Löſung der nämlichen Aufgabe gewährt
haben.
Nach ſorgſamer Prüfung erkennen wir die Berech—
tigung mit Freuden an. Oberſt v. Schimpff hat eine
vorzügliche Arbeit geliefert, weldye ganz dem geftedten
Ziele entipricht, „kurz und für Jedermann“ zu jchreiben.
Daneben zeugt fie von vollem Verſtändniß jomohl der
politiihen wie der militäriichen Seite des Krieges, fie
ift nicht nur kurz und für Jedermann, jondern auch
Mar und anſchaulich geichrieben, dabei lebendig und
feffelnd, mit Schwung und mit warmer Empfindung,
aber ohne Weberhebung und den Anſprüchen des Gegners
auf Anerkennung ebenjo Redynung tragend wie ven
eigenen.
Nur ein paar nebenfäcliche Bemerkungen möchten
wir uns geitatten. Auf ©. 55 ift die Entſendung
Tanns gegen Orleans erwähnt; mander Lejer wird
glauben, daß dieſe damit abgethan jei, bis er auf
S. 76,77 einer Darftellung begegnet, welche dort aller:
dings an ihrem Plage ift, es wäre wohl angezeigt ge
wejen, an erfterer Stelle auf leßtere hinzumeifen. Ebenſo
wäre zweckmäßig geweſen, bei der Schilderung der Kriege:
ereignifie vom Februar die erjt jpäter berichteten Ab»
mahungen des Waffenftillitandes zu erwähnen. Daß
dieje Abmachungen jo getroffen wurden, wie thatjächlic
geſchah, weil die Franzoſen auf diefem Kriegsihauplage
ji) noch Erfolge verſprachen, bezweifeln wir; ebenio
daß bei Beginn des Feldzuges das 1., IL, Vl. Armee:
forps und zwei Kavalleriedivifionen hauptjächlic deshalb
1897 — Literariihes Beiblatt zum Rilitär⸗Wochenblatt.
1
zurüdgehalten find, weil erft am 21. Mobilmachungs- | Heimath ift daher bei ihm erflärlich umd verzeihlich,
tage die Eiſenbahnen für fie frei wurden. Der 21. Mobils
madungstag war der 5. Auguft, an dieſem Tage hatten
Biele ſchon den Rhein überjchritten und Alle werden
eingeſchifft geweſen ſein. Die Nüdjicht auf die Haltung
Deiterreihs war nicht ein nebenfächlicher, jondern der
alleinige Grund. In einem „für Jedermann“ gejchrie-
benen Bude durfte eine Erklärung des Ausdrudes
„Debrouillez-vous* (S. 11) nicht fehlen. Gersdorff
„Nel* nicht bei Sedan, jondern er jtarb an jeiner Vers
mundung; der Leſer fragt, wie fam er an die Spitze
des XI. Korps, da vorher Boje als defjen Führer
genannt ift.
Das Buch würde noch werthvoller jein, als es it,
wenn der Drud größer wäre und wenn auf der Karte
die in Benugung gewejenen Gijenbahnen verzeichnet
wären.
Die hiftorifhe ſchwarze Tracht der Braunſchweigiſchen
Truppen. Bon D. Eljter, Premierlieutenant a. D.
Mit vier Gruppenbildern und fünf Abbildungen im
Tert jowie den Skizzen der Schlachten bei Quatre-
bras und Waterloo. 80. 45 Seiten. Leipzig 1896.
Zuckſchwerdt & Co., Verlagsbuchhandlung für Kriegs:
er (früher Helwingjcher Militärverlag). Preis
Mt. 1,50.
Die frühere Uniform der Braunjchweigiichen Truppen
bildet den rothen Faden, welcher ſich durd die ganze
Schrift zieht, aber nicht allein den Inhalt ausmacht.
Biel mehr und in weit höherem Grade ift es die ges
fammte Vergangenheit jener Truppen jeit dem Tage,
an welchem fie das ſchwarze Kleid anlegten, aljo jeit
dem Frühling des Zahres 1809; erft für die Zeit nadı
dem Jahre 1848, in welchem diejes Kleid, nachdem cs,
abgejehen vom Leibbataillon, fait ein Bierteljahrhundert
lang überall einer dem Preußiſchen Mujter nachgebildeten
Uniform Play gemacht hatte, zum zweiten Male ein:
geführt wurde, fteht ed im MWordergrunde der Dar:
ftellung. Hierbei mag bemerkt werden, daß die Angabe,
die Braunjchweiger jeien ſchon 1848 mit der jchwarzen
Tracht befleidet in das Feld gerüdt, unrichtig iſt; erft
im folgenden Jahre erichienen fie, abgejehen von den
noch blau uniformirten Hufaren, in derjelben auf dem
Scleswig-Holfteinichen Kriegsichauplage.
Die Geſchichte des Braunſchweigiſchen Truppenforps
bildet aljo den Hauptinhalt der Keinen Schrift. Der
Berfafjer hat über denjelben Gegenſtand unter dem
Zitel „Nunquam retrorsum*, einem alten Motto des
Welfenhauſes, aus Anlaß des fünfundjiebzigjährigen
Beftehens des Füſilierbataillons des Infanterieregiments
Nr. 92 bereits im Jahre 1884 einen „Nüdblid auf
die Geſchichte der Braunjchweigiichen Truppen“ ver:
öffentlicht, welcher damals in der Militär: Literatur:
Zeitung wenig günftig beurtheilt worden if. Wenn
auch die jet vorliegende Arbeit der Unrichtigfeiten,
Lüden und anfechtbaren Urtheile erheblich weniger aufs
weift als ihre Borgängerin, jo ift fie doch nicht frei
davon. Ihr Berfafjer ift augenſcheinlich Braunjchweiger,
eine Borliebe und Boreingenommenheit für die engere
— —— — — — — — —
und ebenſo iſt zu entſchuldigen, wenn er in einer Dar—
ſtellung, welche auf kriegsgeſchichtlichen Werth wohl
keinen Anſpruch macht und die Vergangenheit des
Truppenkorps nicht erſchöpfend darſtellt, das Licht hervor—
treten läßt, die Schatten beiſeite ſtellt. Sein Stand—
punkt darf ihm aber nicht zu einer Verherrlichung der
im Sabre 1550 durch Herzog Heinrich geichaffenen Wehr:
einrichtungen verleiten, wie jolde im Gingange der
Schrift geboten wird. „Ausihüfje" von der Art der
damals errichteten gab es um die nämliche Zeit in fait
allen Deutſchen Staaten, ihr Entjtehen ging natur—
nemäh aus dem gejammten Entwidelungsgange des
Wehrweiens hervor und für die Behauptung, dab „die
ipätere Brandenburgiſch-Preußiſche Militärorganijation in
vielen Punkten auf der Braunjchweigiichen Wehrordnung
baſire“, fehlt jegliche Unterlage.
Die Heine Schrift, welche übrigend ganz geeignet
ift, eine oberflächliche Kenntniß der Braunfchweigiichen
Truppengeſchichte, mamentlih aus den Jahren 1809
bis 1815, zu vermitteln, klingt aus in dem Wunſche,
daß bei den beporftehenden Neuaufftellungen von In—
fanterietruppentbeilen ein Braunſchweigiſches Jägers
bataillon mit der jchwarzen Uniform gebildet werden
möge. So werthvoll es ift, den gejchichtlichen Sinn
auch durch die Erhaltung äußerliher Erinnerungen zu
pflegen und zu fördern, wird der Wunſch aus den
nämlichen Gründen umerfüllt bleiben, welche die Ab—
ſchaffung der alten Uniform veranlaht haben.
Die Gruppenbilder verfehlen ihren Hauptzwed, da
fie nicht farbig bergejtellt find.
Bor neunzig Jahren. Die Schredenstage von Saal:
feld a. S. und der Heldentod des Prinzen Yudwig
Ferdinaud von Preußen (10. Oktober 1806). Nach
den gediegenften, zuverläjfigiten und jelteniten hiſtori—
ihen Quellen dargeitellt von Bruno Emil König
(Saalfeld). Mit vielen Abbildungen. Gr. 8°. 44 ©.
Meiningen 1896. Drud und Verlag von Junghanß
& Koriger, Hoflieferanten. Preis ME. 1,—.
Es ijt fein unbekanntes Gebiet, welches der Ber-
fafjer der Heinen Schrift zu erſchließen nöthig gehabt
hätte. Den nämlichen Gegenftand hat, in einer anderen
„Aus Saalfelds militärifcher Vergangenheit“ betitelten
Arbeit, Lieutenant Thümmel (vergl. Militärs Literaturs
Zeitung 1882, Juli) erjchöpfend und in gefälliger Dar:
jtellung behandelt, und an Quellen, für welche es Des
Hinzufügens, da fie „hiſtoriſche“ feien, nicht bedurft hätte,
fehlt es nicht. Sind doch die kriegsgeſchichtlich wichtigen
Borgänge erſt im jüngiter Zeit durch Oberſt v. Lettow
in gelungeniter Weije dargeftellt. Neues gab es daher
nicht mitzutheilen und die im Vorworte betonte Schwierig⸗
keit des Beſchaffens der benußten Quellen leuchtet dem
Berichterftatter nicht ein. Das Ergebniß defjelben iſt
eine Sammlung von Aufjägen, welche fih mit den
Vorgängen des 10, Oktobers außerhalb und innerhalb
‚ der Stadt Saalfeld beſchäftigen. Am wenigſten bekannt
' werden die Aufzeichnungen mehrerer Damen jein, welche
11
MilitärsLiteraturs Zeitung — Nr. 1 12
damals das Schloß bewohnten und von ihren perjün- | wir Deutſchen noch einen bejonderen Anlaß zu jum«
lihen Bahrnehmungen berichten. Ginige Dichter find
zu poetifcher Beiftener herangezogen: Freiligrath mit
dem Zopfliede, R. Bunge mit Auszügen aus einer in
der Militär » Literatur » Zeitung 1895, Sp. 271, be
ſprochenen Dichtung, und ein dritter, welcher Gereimtes
vom heimijchen Parnaß bietet.
Die zahlreichen Abbildungen find meift nur klein,
aber recht gelungen; vor vielen dergleichen Beigaben,
welche gegenwärtig geboten werden, zeichnen fie ſich
durh Schärfe und Deutlichkeit aus, auch die nöthigen
Planjkigzen find vorhanden, jo daß das Ganze namentlich
für die Ortsgeſchichte ein Intereſſe gewährt.
Der Titel „mardchal de logis* ift irrthümlicher-
weije mwörtli mit „Quartiermeijter“ überjegt, er be—
zeichnet indefjen die Stellung des Wachtmeiſters, auch
heißt ed „mardchal des logis“.
Die Deutihe Armee, von R. Knötel. Berlin 1896,
Aug. Thümede Nachf. Preis ME. 3,50,
Unter den Druckwerken, die den Mannichaften milis
tärifche Kenntnifje in anſchaulicher und gewinnender Form
geben, verdient auch dad von dem kundigen und ge
achteten Militärmaler Knötel herausgegebene Buch: „Die
Deutſche Armee“ genannt zu werden, das in Urt eines
Leporelloalbumd auf der einen Seite des heraus—
zuſchlagenden Inhaltsſtreifens flott und genau die
Uniformbilder aller Deutjchen Truppentheile in ftattlichen
Figuren einzelner Mannſchaften bietet und auf der Rüd-
jeite die Geſchichte aller Warfengattungen erzählt und
in Bild und Wort deren Uniformangaben enthält,
14.
Das Haus Savoyen. Aus dem Stalienifchen des
Dberiten C. Fabris, von Major K. Marijelli.
66 S. Turin, ohne Jahreszahl, In Kommiſſion
bei Karl Claufen. Preis Mt. 2,—.
Dad Bud verdient aus mehr ald einem Grunde
befondered Intereſſe. Schon der Titel: „Das Haus
Savoyen“ mwedt im unjeren Herzen einen lebhaften
Wiederhall, denn wer von und dächte da nicht ohne
Weiteres an das Haus Hohenzollern? Haben doch die
beiden Fürftenhäufer, die Deutichland und Stalien zu
einigen verftanden, jo viel Gemeinſames, Aehnliches in
ihrem Gntwidelungsgange! Aus Heinen Anfängen mit
unermüdlichem Streben fich hocharbeitend, dem Bater-
lande Kriegähelden auf Kriegshelden, Staatsmann auf
Staatämann jchenkend, voltsthümliche Geſchlechter durch
und dur; auch in Zeiten des Unglüds, die nicht immer
ausblieben, niemals verzagend und jchlieflich doch immer
nMehrer des Reiches“, find fie zu der Weltitellung
emporgewachjen, die fie heute einnehmen. Und wenn
die Sage recht hätte, welche den Stammbaum Hums
bertö des Weihhändigen, der ald hiſtoriſch verbürgter
Stammbhalter des Haufe Savoyen gelten darf, bis auf
Widukind den Sachſen zurüdführen möchte, jo hätten
pathiichem Fühlen mit dem Herrichergejchlecht, das
obendrein an der Spitze unferer Waffenbrüder jenfeite
der Alpen fteht.:
„Se atans mon fastre*, lautet der Wappenjprud
der erften Grafen von Savoyen, „viresque acquirit
eundo*, wählte fi einer von ihnen — der grüne
Graf — zum Motto. In jedem diefer Stichworte tritt
ein feljenfeftes Vertrauen in die Zukunft zu Tage. Und
der glückverheißende Stern jollte nicht getrogen haben:
18 Grafen, 14 Herzoge, 9 Könige entiproßten dem
Haufe Savoyen! Und nachdem es im Laufe der Jahr:
hunderte vor dem andrängenden, überitarfen frankreich
zurüctweichend, jeinen Schwerpunft vom Nordfuhe der
Alpen nach deren Südjeite verlegt hatte, fügte es ein
Stück Italiens nach dem anderen zu jeiner Krone.
Welch reiher Stoff für den Berfafjer. Und mie
beherriht ihn der Oberſt Fabris! Nicht ein trodenes
Regifter der einzelnen Herrjcher, mit genauer Angabe
der Negierunggzeiten, liefert er (ein paar Zahlen mehr
wären und freilich nicht unlieb gemejen), er läßt viel
mehr von verjchiedenen Gefichtöpunften aus erhellende
Streiflichter auf die Gejchichte des Hauſes Savoyen
fallen; kaleidoſtopartig wechſeln die Bilder und es er:
icheinen die Wendepunfte in der Geichichte der Sabau—
diſchen Dynaftie, ihre politiichen Ziele, ihre Bedrängniſſe
und ihr Aufblühen. Nicht Gejchichte im landläufigen
Sinne, mehr Gejchichtsaphorismen, unter denen aber
das verbindende Band nicht fehlt. So werden wir in
fnappen, geiftvollen Sägen in die Werdegeſchichte des
Haujed Savoyen eingeweiht; befjer, ald ed durch das
Studium langathmiger Geſchichtswerke hätte gejcheben
fönnen.
Nicht geringe Anerkennung verdient aber auch der
Ueberjeger. Major C. Marjelli hat die Schrift des
Dberften Fabris in mufterhaftes Deutſch übertragen,
und dad war in diefem Falle nicht leicht. Das ger
drungene, wir möchten fait jagen „lapidare“ Stalienifch
des Oberſten Fabris erjchwert das Ueberſetzen ins
Deutiche gar jehr. Dbendrein war ed ein Stalienifcyer
Difizier, der ſich diefe Aufgabe geftellt und — mir
dürfen jagen — der Form wie dem Geiſte nach glänzend
gelöft hat. Major E. Marjelli hat ſich ſchon vielfach
ald Vermittler zwiſchen dem Deutjchen und Stalieniichen
Heere hervorgethan. Er hat das Lehnertihe „Handbuch
für den Truppenführer* ind Stalieniiche überjegt und
zwar in der originellen Weife, daß er Italieniſchen und
Deutſchen Text mebeneinander drudt. So wird das
Büchlein beſonders werthvoll für die Lernenden der
beiden Sprachen. Auch die „Beiipiele für den Pa-
trouillendienft* vom Hauptmann v. Schleinig und des
Erzherzogs Johann Salvator bekannte Schrift: „Drill
oder Erziehung“ bat er jeinen Landsleuten zugänglich
gemacht. Auch an der von jeinem Könige befohlenen
Ueberſetzung der achtzehnbändigen Lebensbeſchreibung des
Prinzen Eugen von Savoyen (amtlidyes Deiterreichijches
Merk) arbeitete er mit. Mit diefer Beſchäftigung ftebt
die Herausgabe eines jelbitändigen Büchleins (Cenni
biografiei sul Prineipe Eugenio di Savoia, Roma,
Tipografia italiana) in Zujammenbang.
1 1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
14
Schließlich dürfen wir aud der Königlichen Hof | Schriften über die Ruffiiche Armee vortheilhaft bekannte
buchtruderei von Vincenz Bona zu Turin nicht ver-
gefien, welche das immerhin nicht ganz geringe Wagniß
unternommen und erfolgreich durchgeführt hat, in Stalien
ein Deutjches Werk mit Deutjhen Typen herzuftellen.
Daß fie ed auf das Glängendfte ausgejtattet hat, ver
ftebt fi von jelbft. Das hübſche und farbenprädhtige,
mit allerlei Emblemen verzierte Bild auf dem Umſchlage
— der Genius des Hauſes Savoyen weiſt mit der
Lanze auf dad Kapitol hin, von deſſen Thurm die
grünsweiß;rothe Flagge weht und über dem der fünf:
zadige Glücksſtern Staliens ſchwebt — ift vom Oberft
Evel, 3. 3. Kommandeur des 1. Ztalienifchen Infanterie
regiments, gezeichnet.
So hat fidy Alles vereinigt, in dem „Haufe Sa—
voyen“ eine nadı jeder Richtung hin muftergültige
Leiſtung zu ſchaffen. Ein Prachteremplar — es wurden
deren zwölf gedrudt — iſt feinerzeit unferem Kaijer
dur den Italieniſchen Botſchafter am hiefigen Hofe,
General Lanza, überreicht worden.
Das Varuslager im Habidhtswalde bei Stift Leeden,
von Profefjor Dr. 5. Knoke, Direktor des Raths—
aumnafiums zu Osnabrück. Mit 2 Tafeln. Berlin
1896. R. Gaertners BVerlagsbuchhandlung. Preis
Mt. 4 —.
Profeſſor Knoke wandelt inſofern auf Moltkeſchem
Wege, was die Löſung der vielumſtrittenen Frage über
die Oertlichkeit der Varusſchlacht betrifft, als er bemüht
iſt, mit Hacke und Spaten das zu Tage zu fördern,
was nach beinahe 2000 Jahren als greifbarer Beleg
füt eine oder die andere Hypotheſe noch erbracht werden
fönnte. Er iſt hierbei auch inſofern vom Glück be—
günftigt, als er außer den Moorbrücken bei Diepholz:
Brägel, die er für die pontes longi anſpricht, nunmehr
bei Natrup » Hagen im fogenannten Habichtswald die
Spuren eined Lagers aufgefunden hat, welches Profefjor
Knofe für das letzte Diarjchlager des Varus vor der
Kataftrophe im Teutoburger Walde hält. Seiner Ber
ihreibung nad entipricht allerdings jene Umwallung
dem Umzug eines Römiſchen Marjchlagers, zumal er
auh dad Praetorium nachweiſen zu können glaubt.
Bei der Unvereinbarfeit der verjchiedenen Varushypo—
thejen dürfte bier, allein jchen im Intereſſe der Auf—
fafjung des Profefiord Knoke jelbft, nur „das Auge eines
fundigen Militärs“ — um mit Mommien zu ſprechen —,
der dem ganzen Gelehrtenftreite fernjteht, enticheiden
önnen über den möglichen Zujammenhang jener Um:
wallung mit dem Kriegszuge des Varus, vorausgejekt,
dab ed fih mirfli um ein Marjchlager Römijcher
Provenienz handelt.
Die Ruſſiſche Kavallerie in Krieg und Frieden, unter
bejonderer Berüdfichtigung der Kavalleriereglementd
vom Zahre 1896, von Frhrn. v. Tettau, Haupts
mann. Leipzig. Zuckſchwerdt & Go. Preis ME. 3, —.
Unter diefem Zitel hat der durch jeine gediegenen
Verfafjer ein neues Buch veröffentlicht, dad von ben
Lejern fiher mit Dank begrüßt werden wird.
Die Beranlafjung dazu hat dad in biefem Jahre
erfolgte Erjcheinen des jchon längere Zeit in Borbereis
tung und Erprobung gemejenen neuen Reglementd ber
Ruffiihen Kavallerie und der damit verbundenen Aus-
bildungsbeftimmungen gegeben, die, hauptſächlich aus
der Initiative des jegigen Generalinſpekteurs, Großfürſten
Nikolai, hervorgegangen, eine hohe Stufe des Fortſchritts
zeigen und, neben gründlicher Schulung im Einzelnen,
namentlich auch das Auftreten großer Kavalleriemaſſen
im Auge haben.
Die Beftimmungen ded im Vergleich zu dem alten
von 1884 jehr verkürzten neuen Reglements und der
Inſtruktion find von Hauptmann v. Tettau unter zweck⸗
mäßiger Betonung der wichtigeren Punkte überjet worden,
jo daß man daraus ein Mares Bild der anzumwendenden
Formen und der gemachten Anforderungen erhält. Zur
Erläuterung dienen bildlihe Darftellungen der Fors
mationen, darunter auch für fombinirte Kavallerieforpe.
Als Einleitung, und dadurd ihren umfafjenderen Titel
begründend, bringt der Berfafjer eine auch die neueften
Grlafje berüdfichtigende, jehr vollftändige Ueberficht der
gegenwärtigen Organifation und Stärke der Ruſſiſchen
Kavallerie im Frieden und im Kriege, einjchlieflich der
Kafaten, Grenzwache, Reichswehr x. Es wird dabei
auch auf die Wehrpflicht, die Ergänzung mit Unter
offizieren und Offizieren — letzteres beſonders eingehend
—, bie Offizier Kavalleriefchule, das jet jo im Vorder⸗
grund ftehende, vielfach bemängelte Pferdematerial, Bes
waffnung, Uniformirung und Ausrüftung in recht lehr-
reicher Weife Bezug genommen. Das Endergebnif
aus feinen wie immer den zuverläffigften Quellen ente
nommenen Angaben zu ziehen, überläßt der Berfafjer
dem Lejer. Vielleicht hätten die der Grreihung des
angeftrebten Ideals entgegenftehenden Schwierigkeiten
noch etwas ftärfer hervorgehoben werden können.
Wie zeitgemäß eine derartige Veröffentlichung ift,
ſpricht ſich jehr zutreffend in einigen Säßen der Ein-
leitung aus. Hauptmann v. Tettau jchreibt: „.... Wie
die ganze Armee, . jo verdient namentlich die Rujfiiche
Kavallerie unjer vollftes Intereſſe. Denn während die
übrigen Waffengattungen fid; bezüglich ihrer Organis
jation, Stärke x. nicht weſentlich von den entjprechenden
Waffengattungen unjerer Armee unterjcheiden, weicht die
Ruſſiſche Kavallerie in numeriſcher Stärke, fFriedends
und Kriegdorganijation, Bewaffnung, Pferdematerial x.
wejentlih von der unfrigen ab. Reitermafjen wie fein
anderer Staat der Welt vermag Rußland in das Feld
zu ſtellen und immer noch ift die Heeresleitung an dem
Ausbau der Organifation und an der Vermehrung der
Kavallerie thätig.*
15
Kurzgefaßtes Militär » Hand » Wörterbuch für Armee
und Marine. Unter Mitwirkung von Offizieren,
Sanitätsoffigieren 2. der Armee und der Marine
zulammengeftellt und herausgegeben von E. Hart:
mann, Königl. Preuß. Oberft 3. D. Leipzig 1896.
Verlag von Georg Lang. Preis broſch. Dit. 16,—,
geb. ME. 18,—, monatliche Abzahlungen à ME. 2,—.
Ueber dad Zeitgemähe eines derartigen Sammel-
werfes mird ſchwerlich eine verjchiedene Meinung vor
walten; denn wenn man erwägt, daß jeit dem Erſcheinen
des legten militärischen Konverſationslexikons etwa fünf:
zehn Jahre verflofſen find, jo ergiebt ſich das BVeraltete
derjelben bei den ungeheuren syortichritten auf dem
Gebiete der militäriichen Technik und Rifjenichaften von
felbft. Dad nunmehr vollendet, im Umfange von 961
großen Drudjeiten vorliegende Werk ift ein jegenanntes
Lieferungswerk, Dad auf dreißig Lieferungen beredinet
war und auch injomweit eingehalten wurde, ald eine
Scluflieferung nur wenige Seiten Nachtrag ſowie Titel⸗
blatt und Borwort enthält.
Manchem erjcheint vielleicht der eine oder andere
Artikel zu kurz geratben; dafür find aber bei ſolchen
Artikeln reichliche Quellen anaeführt, welche ven Suchen:
den auf ten weiteren Weg leiten. Es darf keineswegs
verfannt werden, daß die Zufammenftellung eines ſolchen
Werkes in allgemein befriedigender Weiſe au den
ſchwierigſten Aufgaben achört.
Da Armee und Marine gleichwerthig behandelt find,
jo jchafft das Werk des Oberſten Hartmann eine Brüde
für das gegenfeitige Verſtändniß, mas bei ver Noth—
wendigkeit des Zufammenmwirkend von Armee und
Marine nicht unterichäßt werden darf.
Das Wörterbuch umfaßt alle Gebiete militäriichen
Wiſſens und behandelt demgemäß Strategie und Taktik,
Waffenlehre und Befeſtigungskunft, Heer: und Flotten—
weien, Sanitätöwejen und Verwaltungsangelegenbeiten,
Sejchichte und Geographie, Biographien und Orden x.
Das Werk ift bie in die neuefte Zeit fortgeführt, im
Nachtrage ift aufgenommen der ‚Friede von Adis Abeba,
die Schlacht von Adua, Canetſches Schnellfeuergeſchütz,
Mefieanzua fowie die Biographien der Generale
v. Goßler und Baratieri und des neuen Gouverneurs
von Deutſch-Oſtafrika, des Oberften Liebert.
Ueberfichtlich find die Aufſätze über die Bereftiqungen
Frankreichs ſowie über dad gefammte Befeſtigungsweſen,
melche den auf literarifchem &ebiete bewanderten Heraus
geber zum Berfaffer haben. Hervorzuheben find audı
diejenigen über die Handfeuerwaffen mie über das
MilttärsLiteratursBeitung. — Nr. 1
Ehre greifen oft ineinander
ich befitze meine Ehre.
Geſchützweſen ſowie alle Marine und Sanitätsartifel, |
ebenje die über die einzelnen Waffengattungen; ferner
find der Auffaß über den Japaniſch-Chineſiſchen Krieg
1894/95 jomie die übrigen Aufjäge geſchichtlichen Ans
halts beachtenswerth.
und Abbiltungen beigegeben, jo eine bunte Flaygentafel,
einige Zafeln mit Handfeuerwaffen, enthaltend das
Deutſche Infanteriegemehr M/S8, das neue Italieniſche
Gewehr M/1891, das Oeſterreich-Ungariſche Repetir—
gewehr M,/ 1888 (verbeſſertes Mannlichergewehr), das
Ruffiiche Dreiliniengewehr, das Franzöſiſche Lebelgewehr,
16
ferner Abbildungen von fahrbaren Panzerlaffeten und
des neuen Preußiſchen Wilhelms: Ordens.
Man fan anerkennen, daß bier ein Sammelmwert
geſchaffen ift, das unter Berüdiichtigung der kurzen Zeit
von anderthalb Jahren zur Heritellung, des verhältniß—
mäßigen niedrigen Preiſes an PVollftändigfeit und Ge—
nauigkeit in gebotener Kürze Gutes aeleiftet hat.
Armoiries et Decorations,
de Montalbo et Raym. Richeb£.
Jos. van Driesten. Paris 18%.
Contemporains.
An einem feinen, handlichen Bande, im Format
der Gothaiſchen Tafchenbücher, ift bei unſeren republi-
kaniſchen Nacıbarn ein Werl erichienen, das ausführlicher
ale anderswo von allen Ländern der Welt außer dem
Bildnih des Staatsoberhauptes und dem Staatswappen
vornehmlich die von dort verliehenen Ordends um
Ehrenzeichen buntfarbig abbildet. Es ift anzuerkennen,
daß die Darjtellung und Beichreibung aus quten und
zuverläffigen Quellen geſchöpft ift; allerdinge find von
den Orden vorzugsweiſe nur deren Ritterfreuge und
Bandfarben, nicht die Formen der höheren Klafjen dar:
geitellt. Dagegen bietet das Buch namentlich bezüglich
der Kriegämedaillen fremder Staaten eine willkommene
und leichte Ucberficht; im Ganzen find 249 Orden um
35 Ehrenzeichen wiedergegeben und ein Verzeichniß der
Bandfarben beigefügt, welches zur leichteren Erkennung
diefer Abzeichen die aleichfarbigen aufammenitellt.
14.
Par Jules Martin,
Illostr, de
Libr. des
Der Ehrbegriff des Offizierftandes. Ein kurzes Wort
zur Aufllärung von W. v. Boguslawski, General:
tieutenant 3. D. Berlin. Schall und Grund. Preig
60 m.
Die kleine Schrift vertheivint den Ghrbeariff des
Dffizierftandes gegen die Auffaffungen verichiedener
Parteien, wie ſolche bei Gelegenheit einzelner Bor:
fommniffe hervergetreten find. Ohne uns auf die
Auseinanderſetzung mit Ddiefen Parteien einzulaffen,
fönnen wir der Daritellung über die Standesehre völlig
beitreten. „Die Standeschre ift verknüpft mit den
Pflichten und der Eigenart ded Standes, Pflicht und
... Sch thue meine Pflicht;
... Am Rriegerftante .. . gebören
zum Ehrbegriff: die Bewährung des phufiiden Muthes,
die Verachtung der Gefahr. Nber auch der moraliſche
Muth, d. h. die Entichlußfeaft, ferner die Fähigkeit,
eine große Berantwortlichkeit auf ſich zu nehmen, fid
| für Die Allgemeinheit aufguopfern, endlich Die uner
Als Ausjtattung des Wörterbuches find einige Tafeln |
ſchütterliche Treue zur Fahne und zum Kriegsherrn ..-
find Merkmale der militärtichen Ehre.“ Dieje wie tie
folgenden Ausführungen über den Begriff der Ehre find
jedem Soldaten aus der Seele gefchrieben. Mir können
das 37 Seiten enthaltende Schriftchen Jedem, ver ſich
hierüber orientiren will, nur empfehlen.
17 1897 — Piterarifheß Beiblatt um Milttäe-Wocenb
18
Leitfaden für den Unterricht der Feldkunde (Terrain: | i&nitte der Neuzeit und bringt erft im vierten Abſchnitt
lehre, Planzeichnen und Aufnehmen) auf den König:
lien Kriegsſchulen. Auf Beranlafjung der General-
infpeftion des Militär » Erziehungs» und Bildungs-
wejend bearbeitet. Neunte Auflage. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis ME. 3,30.
Man begegnet biäweilen der Auffafjung, ald ob diefe
für die Kriegsſchulen bearbeiteten Leitfäden nur für die
Fähnriche zu ihrer Vorbereitung zum Dffiziereramen
brauchbar feien, womit man ſich aber in einem ftarfen
Irrthum befindet. Ganz bejonders gilt diejed von dem
Leitfaden über die Feldkunde, welcher einen vollftändigen
Ueberblid über die gejammte Geländelehre bietet und
jo jedem Offizier für die Zruppenführung von Werth
ift. Was den Leitfaden bejonderd audzeichnet, ift die
ganz vorzügliche Kürze ded Textes, welcher alled Weit»
ihmweifige, wozu gerade diefer Stoff jo Manchen ver:
führt, forgfältig vermeidet; er eignet fich daher namentlich
auch für die älteren Lieutenants, weldhe in der Bor-
bereitung zum Kriegsakademie-Exanien begriffen find,
und zwar deshalb, weil er dem ſich Borbereitenden
Gelegenheit zur breiteren Ausarbeitung der einzelnen
Segenftände bietet und ihm dadurch die Vorbereitung
auh für Die Taktik mejentlich erleichtert, denn Taktik
ohne Gelände giebt es nicht.
Leitfaden für dem Unterricht in der beftändigen Be—
ung. Zum Gebrauche in den E. und k. Militär:
Bildungsanftalten bearbeitet von Moriz Ritter
v. Brunner, k. und E. Generalmajor. Fünfte, ganz
neu bearbeitete Auflage. Wien 1896. L. W. Seidel
& Sohn, k. und k. Hofbuchhändler. Preid Mt. 6,20.
Der auf dem Gebiete der Befeftigungstunde ala
Sachtenner bekannte Berfafjer bietet in dem vorliegens
den Leitfaden keineswegs eine neue Auflage, jondern ein
volftändig neues Werk, denn die Sortichritte in der
Artillerietechnif mit ihren Briſanzbomben und Mörier-
Ihrapneld jowie im gejammten Geſchützweſen haben
auf dem Gebiete der beftändigen Befeftigung eine voll
fändige Ummälgung hervorgerufen. Der Umfang und
die Behandlung ded Stoffes entipricht dem Lehrplan
der Therefianiihen Militäralademie des Defterreichs
Ungarijchen Heeres, aber beide find ganz beſonders dazu
geeignet, ein vortreffliches Mittel zur Vorbereitung für
dad Eramen zur Kriegdafademie auch für unfere Offi-
ziere abzugeben. Aber auch dem Xruppenoffizier des
Deutſchen Heeres wird der Leitfaden ebenjo wie jeinem
Defterreihiichen Kameraden willkommen jein, da ihm
durch Aufnahme zahlreicher Holzſchnitte in den Text die
Möglichkeit gegeben ift, ſich rafch über dem neueften
Stand der Befeitigung zu unterrichten; ihm find die
Italienische und Niederländifche Schule, die Dürer und
Spedle, die Gormontaigne und Bauban mehr neben-
ſächlich, er fteht mitten in feiner Zeit und kann ſich
daher nur mit dem Neueften zufrieden geben.
So widmet auch der Berfafjer die drei erften Ab»
einen Weberblid über den Entwidelungdgang der bes
ftändigen Befeftigung.
Nach einer kurzen Einleitung werden im criten Ab:
ſchnitt die Elemente der beftändigen Befeftigung behandelt
und die Hauptbeitandtheile gewöhnlicher Landbefefti-
gungen, wie Kampfitellung, Bereitſchafts- und Ruhe—
räume, Kommunifationen mit dem Außenfelde, Minen
und Gewäſſer bejprochen und dann auf die befonderen
Befeitigungdformen übergegangen, wobei eine Erörterung
ftattfindet über Befeitigungen, welche nur dem Feuer
aus Feldgeſchützen zu widerſtehen haben, über Befefti-
gungen im Hochgebirge, Küftenbefeftigungen und pro—
viforiihe Befeftigungen.
Im zweiten Abjchnitte bilden die feften Plätze und
ihre Beftandtheile den Stoff, der in die beiden großen
Unterabſchnitte Gürtelfeftung und Sperren zerlegt ift,
und woran ſich die Beziehungen einer Feitung zu den
bürgerlihen Bauten und fpezielle militärifche Bauten
anreihen. Wortreffliche Beijpiele von Einheitsforts nad)
den neueften Grundfätzen find mit jehr guten Abbil-
dungen verjehen und geben mit der Haren Yafjung des
Zertes ein überfichtliches Bild über den jebigen Stand
der Befeftigungen; auch für Zwiſchenwerke und Fern—
fampfbatterien find ſolche Beijpiele aufgeführt.
Wie dem Fortögürtel, jo wird auch der Panzerfront
und jodann dem Noyau volle Aufmerkſamkeit zuger
wendet. Letzteres ift nicht allein die Stadtummallung
ald gefchloffene Linie, jondern es find jomwohl zuſammen⸗
hängende Linien wie auch Forts mit Berbindungslinien.
Das Noyan ift aljo mehr die eigentliche Kernfeftung
ald die Stadtenceinte im herkömmlichen Sinne.
Der dritte Abjchnitt erörtert die Geftaltung und
Benennung der Feitungen und feften Punkte nad) ihren
bejonderen Aufgaben und unterſcheidet hier bei den
Landbefeftigungen Lagerfeftungen, Brüdentöpfe, Depot:
feftungen und Sperren, bei den Seebefeftigungen Haupt:
Kriegähäfen, Kriegähäfen, befeftinte Ylottenlager, befeitigte
Häfen und befeftigte Rheden, Küftenfortd und Küften-
batterien.
Der Schlußabſchnitt mit dem gejchichtlihen Ent»
widelungsgang umfaßt das Alterthum, dad Mittelalter,
die neue und die neuefte Zeit, wobei letztere in vier
Perioden eingetheilt ift. Die erfte Periode umfaßt die
Zeit bis zur Einführung der gezogenen Geſchütze 1815
bis 1861, die zweite von der Einführung der gezogenen
Feſtungsgeſchütze bis zu jener der ſchweren Brifanz«
bomben 1861 bis 1886 (Artilleriefort, Hochwallfort),
die dritte von 1886 bi heute.
Dad Wert des Generalmajord Ritter v. Brunner
wird ganz bejonderd den Lehrern der Befeftinungstunft
an unferen Kriegsſchulen willlommen jein, da daſſelbe
weit ausführlicher behandelt ift ald unjer Leitfaden für
die Kriegsſchulen, und ed wird aud auf den höheren
Militär » Bildungsanftalten, wie Kriegdafademie und
Artillerie» und Ingenieurſchule, vortheilhaft benutzt
werden fönnen.
MilitärLiteratur-Beitung — Nr. 1
20
Handbuch für dem aktiven Offizier der Armee über | jein, welden die Inſtruktion von Cinjährig = freie
Dienftvorjhriften und dienſtliche Perjonalangelegen:
heiten. Bon 4. v. Geyjo, Hauptmann im Hohen»
zollern. Füf. Regt. Nr. 40. Berlin 1896. Militär—
Verlagsanftalt. Preis geb. Mt. 5,—.
Das Handbuch wird jedem Dffizier ein willtommener
Rathgeber und ein Nachichlagebuch jein bei Fragen, die
täglih an ihm herantreten. Der Taſchenkalender für
das Heer von Firdd, der Katechismus des Deutjchen
Heerwejend von Erner und der nunmehrige Geyio er»
gänzen einander. Die Natur der Sache bringt ed mit
fi, daß die drei handlichen Bücher einzelne Abjchnitte
bezw. Kapitel gemeinjam haben. Der Lejer dieſer Be:
jprehung wird wohl am jchnelliten über den Inhalt
des Geyſo orientirt fein, wenn ihm die Ueberjchriften
der einzelnen 29 Kapitel mitgetheilt werden. Es find
diejes: Das Recht der Ernennung von Offizieren auf
Grund der Militärtonventionen, Beförderung zum Dffi-
zier und Beförderung der Dffiziere, Vereidigung, Range
und Dienftverhältniffe, Perjonal- und Qualifitatione-
berichte, Burfchen und Ordonnangen, Urlaub, Meldungen
und Ehrenbezeugungen, Krankheit und Xovdesfall, Be:
Ihmwerden, Aus dem Garniſonwachtdienſt, Anzug, Orden
und Ehrenzeichen, Kommantos, Geſuche, Geſchäftsſtil
und sverfehr, Ehrengerichte, Zweifampf, Militärgerichte:
verfaffung und Strafverfahren, Sebührnifje, Wohnungs—
geldzuſchuß, Servis und Miethsentſchädigung, Dienft-
reifen und Berjegungen, Pferdeangelegenheiten, Heirathen,
Wittwen- und Waifengeld, Die bürgerlidien Rechtes
verhältniffe der Offiziere, Ausjcheiden und Penfionirung.
Die Reichhaltigkeit ded Inhalte wird es nicht aus—
ſchließen, daß einzelne Srrthümer unterlaufen jein mögen
oder daß ftellenweife eine Sadye nicht berührt worden,
deren Aufnahme für die Folge wünjchenswerth ift. Die
Ausjtattung des handlihen Buches von 543 Seiten ift
eine jehr gute.
Dienftanweifung für die Königlich Bayeriſchen Off:
iere, Sanitätsoffiziere und oberen Beamten des
eurlaubtenftandes. Bon Helbling, Pr. Lt. im
Königl. Bayer. 1. Inf. Regt. 1896. Berlin,
E. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung,
Münden, Th. Riedel. Preis 80 Pi.
Die Vorſchriften und Verfügungen, weldye die Dienft-
verhältnifje der Offiziere des Beurlaubtenftandes betreffen,
find der Natur der Sache nad) jo zahlreich, daß jedes
Hülfsmittel, welches geboten wird, um ſich fattelfeit zu
machen, mit Freuden begrüßt wird, Der Berfafjer hat
binfichtlih der Punkte, welche auf das Verhältniß der
Dffiziere zum Bezirkskommando irgend welden Bezug
haben, durch jein kurz, aber eingehend gehaltenes
Schriftchen ein derartiges Hülfsmittel geboten, welches
um jo mehr empfohlen werden kann, ald es neben dem |
Tert die einjchlägigen Verordnungen x. mit Präzifion
angiebt. Wenn hiernach das Büchelchen zum Zwed
der GSelbtbelehrung den Difizieren des Benrlaubten |
ftandes dient, jo wird es gleichzeitig den Organen der
willigen zc. obliegt. — Mit Ausnahme einzelner Bayeri⸗
ſcher Spezialbeftimmungen ift das Bücheldyen, in Klein-
format, verwendbar für jämmtlihe Dffiziere x. des
Beurlaubtenitandes in der Deutſchen Armee.
Stecherts Armee: Eintheilung und Quartierlifte des
Deutſchen Reiches und der Kaiferliden Marine.
Nach amtlichen Quellen bearbeitet von Heinze, Pr.
Lt. im Inf. Regt. von Alvensleben. Berlin 1896.
C. R. Dreher. Preis 60 Pf., in Partien billiger.
Dieſe tabellariiche Zuſammenſtellung ſämmtlicher
Deutſcher Truppentheile mit Angabe der Regimentschefs
bezw. sinhaber, Kommandeure und Standorte iſt im Heere
als ein mwohlbefanntes und bewährtes Nachſchlagebuch
geſchätzt. Dafjelbe enthält im jeinem vorliegenden
38. Jahrgang auch Furze Uniformbeſchreibungen nebſt
Abbildungen der Regimentsnamenszüge und ift Anfang
Dftober 1896 abgejchloffen. Da mit dem 1. April
1897 eine vollitändige Aenderung jowohl in der Armee
Eintheilung ald auch in den Standorten erfolgen wird,
jo muß aud eine meue Stechertſche Quartierlijte ers
icheinen, bei mweldyer einige jett fehlende Ergänzungen
ftattzufinden hätten, jo z. B. die kurze Beſchreibung ver
Uniform für die Melvereiter-Detachements, welche beim
Gardekorps, dem XV, Armeekorps jowie den anderen
Armeeforps zujammen voneinander abweichen; ferner
dab bei dem Schulterabzeichen der Eijenbahnregimenter
unter dem Buchſtaben E die Regimentänummer in
Römiſcher Ziffer angebradt iſt. Auch das für bie
5. Kompagnie des Garde» Pionierbataillens eingeführte
Abzeichen auf den Schulterflappen wäre zu erwähnen.
Fedenfalld wird der nächſte 1. April in allen dieſen
Standesnachweiſen und Armeeeintheilungen ganz er:
hebliche Veränderungen hervorrufen.
Hippologiſches Alphabet. Handbuch für berittene Offi—
ziere wie auch Pferdebefiger jeden Ranges und Standes
zur Drientirung im Umgang mit Pferden nebjt Ans
leitung über deren Pflege. Herausgegeben von Berthold
Schoenbed, Fürftl. Stallmeifter a. D. Mit 85 Ab-
bildungen. Leipzig. Verlag von H. Hartung & Sohn.
Preis ME. 4,50.
Ein praftijches umd preiswerthed Bud liegt vor
und, Der in hippologiicher Hinſicht geſchätzte Berfaffer
giebt in diefem neuen Werk eine Art von Nachſchlage—
buch, in weldyem der Leſer ſich in allen einichlagenden
Fragen bequem Ratly holen kann.
Wir erhalten, durch trefflihe Zeichnungen unterftügt,
Auskunft über folgende, den Pierdebefiger interejjirende
Fragen: Arbeit, Bandagen, Cirkel, Drefiur, Erkennen
des Alterd der Pferde, Fütterung, Gummiartifel, Huf—
pflege und Hufbeſchlag, Jucker, Kummet, Longiren und
Longirzeug, Mittel gegen Stalluntugenden, Nothhülfen,
Bezirköfommandos und denjenigen Difizieren behülflich Delonomie des Stalles, Pferdejtallanlagen, Quadjalberei-
vermeidung, rajched Erkennen der Lahmheiten, Sattel
und Sattelunterlagen, Temperament, Untugenden im
Dienfte, Borricytungen zur Bändigung von Pferden
und zum Borbeugen von Unfällen und Unglüd, Wagen»
behandlung und Konjervirung, Xbeinige Pferde, VYork—
ihire und andere bemerfenäwerthe Pferdezuchtitätten,
Zäumung.
Das Nachſchlagen wird erleichtert durch ein aus—
giebiges alphabetifches Wörterregifter (gegen 500 Wörter).
Dad Bud ift hübſch audgeftattet.
Den vielen Freunden des veremigten Hofpredigers
Emil Frommel wird eine Gedenkſchrift willtonmen jein,
welche foeben im Berlage der Königlichen Hojbuhhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn in Berlin unter dem Titel:
„Zur Erinnerung an Emil Frommel“ erfdienen
ft. Die Schrift (Preis Mt. 1,—) bringt zunächſt das
Bild des Heimgegangenen in Lihtdrud, dann die legte
Predigt defjelben, die er im der Kapelle des Stadeitens
baufed zu Plön am XIX. Sonntag nad Trin. 1896
gehalten hat, und berichtet darauf über die Trauerfeier in
der Sarnifontirhe zu Berlin am 12, November 1896,
Hiernach folgt ein Bild der legten Lebenstage Frommels
unter der Heberfchrift: „Letzte Tage in Plön”, daß einen
Einblid in das gottergebene Herz des Heimgegangenen
gewährt; getroft iſt er dem Tode entgegengegangen, Alles
bat er mit Ruhe geordnet und aud) in bitteren Schmerzen
feine heitere und ruhige Seelenftimmung bewahrt und
bezeugt. Zwei Reden, nad) Frommels Tode in der Schloß:
firde zu Plön von dem Kadettenpfarrer Wendt gehalten,
befhliegen die Schon viel erfehnte Schrift. Witgetbeilt
jei hierbei no, daß aud die in der Berliner Garnifons
lirche von dem Mtilitär = Dberpfarrer Sonfiftorialrath
Wölfing gehaltene und dem Andenken feines Amts:
vorgängerd und Freundes D. Emil Frommel gewidmete
Todtenfeft« Predigt gleihfalld im obigen Verlage er-
ihienen ift Preis 40 Pf.).
Die „Bollftändige Unciennetätslifte der Offi—
ur der Feld- und Fußartillerie des Deutſchen
eihäheered und der Zeug: und Feuerwerks—
offiziere” ift foeben bei A. Hopfer in Burg bei Magdes
burg erfchienen (Preis Mit. 1,50). Diefelbe iſt am
1. Degember 1896 abgefchloffen und enthält neben den
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-Wodenblatt.
2
Anciennetätöliften eine Gintheilung der Artillerietruppen-
ıheile, unter Angabe von deren Errichtungsjahren und
Standorten. In Preußen einjhl. Württemberg find zu
ihrer Charge befördert bei der Feldartillerie die älteſten
Dberflen und Dberftlieutenants jeit 1893, Majore 1840,
Hauptleute 1887/88, WPremierlieutenants 1890, Setond-
lieutenants 1889 (Herbft); bei der Fußartillerie desgleichen
mit Ausnahme der Premier- (1893) und Selondlieute-
nantd (1890 Januar). In Bayern find befördert bie
älteften Oberſten ſeit 1895, Oberftlieutenant® 1896, Majore
1893. Die älteften Haupileute, Bremierlieutenants und
Selondlieutenants der Feldariillerie find 1889 bezm.
1890/91 und 1890, die gleihen Ehargen der Fußartillerie
1889/90, 1893 und 1891 ernannt. In Sadfen ift der
Kriegsminifter aus der Artillerie hervorgegangen. Es
ftehen zur Beförderung heran bei der Feld- bezw. Fuß-
artillerie die Dberften von 1893, Oberftlieutenantd von
1895 bezw. 1893, Majore von 1892, Hauptleute von
1887/89 bezw. 1889, Premierlicutenantd von 1891/92,
Selondlieutenant® von 1889/90 bezw. 1891. Die Zahl
der Eifernen Kreuze wird alljährlich geringer. Die 1. Klaſſe
diefed Ordens befigen bei der geſammten Deutfhen Ar-
tillerie nur fünf Offiziere, die Generale Edler v. der Blanig,
Generalinfpelteur der iFußartillerie, dv. Hoffbauer, Im:
ſpekteur der Keldartillerie, der Sächſiſche Kriegsminiſter
General v. der Planig, Generallieutenant v. Froben,
Gouverneur von Meg, und Oberſt Weber, Kommandeur
des Feldartillerie-Regiments Nr. 21. Das Eiferne Kreuz
2. Klaſſe befigen nur StabSoffiziere und ein Hauptmann
im 5. Bayerifchen Feldartillerie- Regiment.
Seidels Heines Armeefhema („Dislolation und
Eintbeilung des k. und k. Heered, der E. und f. Kriegs.
marine, der f, f. Pandmwehr und der föniglih ungariſchen
Landwehr”), welches alljährlich zweimal, nach Veröffent⸗
lihung der Mais und der Novemberbeförderungen, aus:
gegeben wird (Wien, 2. W. Eeidel & Sohn, 50 Kreuzer),
ift foeben, mit dem 1. November 1896 abſchließend, zum
vierzigiten Dale erfchienen. Das Heine Heft bietet durch
den Inhalt feiner 148 Seiten eine vorzügliche Gelegenheit,
fi) mit der Gliederung und den einzelnen Beftandtheilen
der Wehrmacht Defterreich « Ungarns, mit der Stellen»
befegung, der Unterkunft und der Uniformirung befannt
zu maden. Die Gruppirung ded Stoffes wie die Art
und Weile der Darftellung durch den Drud befördern
die Ueberſichtlichkeit mie das Nachfehen irgend welcher
Einzelheit in hohem Grade,
Bißliograpdie.
Bon Neuigkeiten ded Büchermarkted der legten Zeit verzeichnen wir:
1. Erzherzog Carl von Oesterreich als Feldherr
und Heeresorganisator. Im Auftrage seiner Söhne
der Herren Erzberzöge Albrecht und Wilhelm, dann
seiner Enkel der Herren Erzherzöge Friedrich und
Eugen nach ÖOesterreichischen Originalskten dar-
gestellt von Moriz Edlen von Angeli, k. und k.
Oberst des Armeestabes. III. Band. Mit 1 Ueber-
sicbiskarte und 1 Plan. Wien und Leipzig 1897,
W Braumüller, k. und k, Hof- und Universitäts-
buchhändler, Preis Mk, b,—.
2. Ein aus Eisenach stammendes Preussisches In-
fanterieregiment im Siebenjährigen Kriege. Zweiter
Beitrag zur Geschichte dieses Krieges mit archivali-
schen Beilagen. Von L. Frhrn. v. Thöna. VlIlu.
146 Seiten gr. 8%. Eisenach 1897. M. Wilckens.
Preis Mk. 3,0,
3. Der Feldzug der Diviflon Lecourbe im Schweizeriſchen
ochgebirge 1799. Bon Reinhold Günther, Dr. pbil., ı
berlientenant im Rüfilierbataillon 17,
1896. 9. Huber, Preis NE. 2,40.
4. Preußens Schwertadel 1871 bis 1896. Ein genca-
logiſches Handbuch. Berlin 1897. W. T. Bruer.
Preis Mt. 5,—.
5. Der Antheil der Königlich Sächſiſchen Armee am
Feldzuge gegen Rußland 1812, Nah amtlihen Unter:
lagen bearbeitet von Morig Erner, Dberftlieute
nant 3. D. und Borftand des Königlid Sächſiſchen
Kriegdarhive. Mit 2 Schladtenbildern und 9 Skizzen
und Plänen, Leipzig 1896. Dunder & Humblot.
Preis ME 4,—.
6. Der Winterfeldzug in Preußen 1678/79. Dargeftelt
von Dr. Ferdinand Hirſch, Brofefior am Königſtädti—
fhen Realgymmafium zu Berlin. Berlin 1897. 8.
Saertner. Preis Mt. 3,—.
7. Napoleon I. und der Ueberfall des Lützowſchen Frei-
korp8 bei Riten am 17, Junt 1813, Ein Beitrag zur
Sefchichte der Befreiungstriege von Adolf Breder.
Mit einer Karte von figen und Umgegend 1813.
Berlin 1897. R. Gaeriner. Preis Mt. 3,—.
8. Schönhaufen und die Familie von Bismarck. Be—
arbeitet im Auftrage der familie von Dr. Georg
Schmidt, P. Mit zahlreihen Abbildungen. Berlin
1896. € ©. Mittler & Sohn, ———— Hofbuch⸗
handlung. Preis geh. Dit. 5,—, geb. Mt. 6,50.
9, Le spedizzioni marittime militari moderne ed i
trasporti militari a Massaua. Giorgio Molli (l’ex
marioajo). Milano 1897, Chiesa-Omodei-Guindani.
Prezzo Lire 2.
10. In Naht und Eid. Die Norwegiſche Bolarerpedition
1893 bis 1896. Bon Fridtjof Nanjen. Mit einem
Beitrag von Kapitän Dito Sverdrup. Deutſche Original»
ausgabe. (Zwei Bände) Lieferung 1 bis 4 à 50 Pf.
Leipzig. F. U. Brodhaus,
il. Journal du mar&chal de Castellane 1804 — 1862.
Tome einguitme 1853—1862, Avec un portrait en
beliogravure. Paris 1897. Plon, Nourrit et Cie,
Prix fres. 7,50,
12. Die dritte und vierte Belagerung Yandaus im Spani:
{hen Erbfolgefrieg (1704 und 1713). Bon Emil
Heufer, Hauptmann a. D. Landau, Pfalz, 1896.
E. Kaußler. Preis Mt. 5,—.
13. Deutſche Waffen in Spanien. Mit Anhang: Sein
läd. Kriegsnovelle aus Napoleonifher Zeit. Bon
Carl Bleibtreu. weite Auflage. Berlin 1897,
R. Eifenfhmidt. Breis Mt. 4,—.
14. Philippe de Gentils marquis de Langalerie, Fran-
zösiecher Generallieutenant, ÖOesterreichischer Ge-
neral der Kavallerie, angeblich Kaiser von Mada-
gaskar, Polnischer General der Kavallerie etc., 1661
bis 1771, und Geschichte der Familie Gentila de
Langalerie, zusammengestellt von Hermann Frhrn.
v. Rotenhan, Oberst, München 1895. Durch den
Verfasser Preis Mk. 1,50.
15. Raifer Wilhelm J. der Große. Ein Lebensbild zu
feinem hundertften Geburtötage für die Deutfche Jugend
und dad Deutfche Heer, von C. Rheinländer Mit
Frauenfeld
Rüttär-LiteratursBeitung. — Rr. 1
— 24
14 Bildern. Düffeldorf 1897. 8. Schwann. Preis
20 Pf. von 50 Eremplaren ab je 15 Pf
16, Unferes Kaiſers Weſen und Walten. Deutſchen
Jünglingen vorgetragen am Geburtstage des Monarchen
von einem Deutſchen Schulmanne. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis 25 Pf., in Partien 20 bis 10 Pf.
17, Kurzer Abriß der Geſchichte des Preußiſchen Staates
und des Deutihen Reiches, unter befonderer Berüd.
fihtigung der Heeresverfajlung fowie Lebenobeſchrei bung
des Kaiſers Wilhelm I. Bon 4. d. ?oebell, Oberſt⸗
lieutenant und etatömäßiger Stabsoffizier im 2. Nieder-
hlefiihen Infanterieregiment Ar. 47. Reunte Auflage.
erlin 1897. € ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof»
buchhandlung. Preis 35 Pf.
18. Ein franz auf Emil Frommels Grab von D. Richter,
Evangeliſchem jFelbpropft der Armee. Der Ertrag ift
für die Frommel. Stiftung beftimmt, Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königlide Hofbuchhandlung.
Preis geh. 80 Pf., in Peinmandband Mt. 1,50.
19. Felomarihall Derfilinger. Dem Dragonerregiment
Freiherr von Derfflinger gewidmet von W. v. Unger.
Mit einem Bildnig umd flebzehn in den Text gedrudten
Stizgen. Berlin 1897. € S. Mittler & Sohn,
Königlihe Hofbuhhandlung. Preis Mt. 2,—.
20. Der Kampf um Plewna. Zaltifhe Studien von
Thilo d. Trotha. Hmeite, völlig umgearbeitete und
erweiterte —— it einem Plan und fieben Skizzen
in Steindrud. Berlin 1897. €. ©, Mittler & Sobn,
Königlihe Hofbuchhandlung. Preis Mt. 8,—.
21. Garnifonbefhreibungen, vom Standpunft der Gefunds
heitöpflege auß aufgeftellt. Herausgegeben von der
Medizinal-Abtheilung ded Königlich Preußiihen Kriegs-
minifteriums. Beſchreibung der ®arnifon Hannover.
Mit 20 Abbildungen im & t, 2 Rartenbeilagen und
36 Zafeln. Berlin 1896. & S. Mittler & Sohn,
Königlihe Hofbuhbandlung. Preis ME, 9,—.
22. Bericht über die Kaifermanöver vom 7. bis 12, Sep.
tember 1896, Wit einer Ueberfichtälarte und Drei
Skizzen. Berlin 1897. €, ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis 75 Bf.
23. Ranglifte der Kaiſerlich Deutſchen Marine für das
Jahr 1897. (Abgefhloffen am 30. November 1896.)
Auf Befehl Seiner Majeſtät des Kaifers und Könige.
Redigirt im Marinelabinet. Berlin. €. S. Mittler
& Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung. Preis Mit. 2,50.
24. Die Laufbahnen in der Deutfchen Kriegdgmarine. Ein
Kompendium der wefentlichften, auf den Eintritt und
den Dienft in der Marine bezüglihen Vorſchriften. Auf
Grund der neueften Beflimmungen, Erlafje und Ber«
fügungen nah amtliden Duellen zufammengeftrüt.
Dritte Auflage. Berlin 1897. G. Schenk, Königlicher
Hofbuchhändler. Preis Mt. 2,50.
25. Ratbgeber für den Offiziersburſchen. Ein Nach—
ſchlagebuch über alle in feinem Dienfte vortommenden
ia Magdeburg 1897. W. Niemann, Preis
26. Kurzgefaßter Pebritoff für Kapitulantenfhulen. Ein
Lern⸗ und Wiederholungsbuh für den Deutſchen Sol-
daten. Leipzig 1896. W. Möſchle. Preis 30 Bi.
Gebrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E. S. Mütler & Sohn in Berlin SWI2, Kochftrafe 68—71.
Allitär-Literatur-Deitung.
Acbtundfiebzigfier Jahrgang.
Literariihes Beiblatt zum Militär-Wocdenblatt.
Nr. 2. Januar 1897.
mm
Berantwortlicher Rebakteur:
». Eorif, Generalmajor z. D,,
#riebenau b. Berlin, Goblerſtt.
— — — — —
Beiblatt zum Dilitär«
Die Dilttär- Literatur · Beitung erſcheint mongatlich ein- bis zweimal als
ochenblatt und ift auch im beionberen Jahres-
Abonnement für 5 Mark direlt von der Ervedition und durch alle Bud
bandiungen zu bezie hen. Preis ber eingeinen Nummer 30 Bi.
Berlag ber Koͤnigl. Hofbuhhandlung
von E. S. Mittler & Sohn,
Derlin swi2, ſtochſtr. 68—71.
Almanac) für bie f. und? Kriegsmarine Laird Clowes, The Naval Pocket-
1897. (40) Book. (40
Arnold—v. Kalditein, Geſchichte des Mantel, Ausbildung des einzelnen Zn
fanteriften im Schulfdießen. (45)
nfanterieregimentd von Gourbicre
gi 2 a v. Maſſenbach, Amberg und Würzburg
(2. Rofenihes) Nr. 19. (25) i
Exner, Der Antheil der Königlich Sächſi⸗
Ichen Armee im Feldzuge gegen Rußland
1812. (30)
Frommel, Emil y. (42)
— Zur Erinnerung an Emil. (42)
v. Gizygdi—Taubert, Strategiich-tals
tiſche Aufgaben nebft Löjungen. Heft 1
und 12. (38)
Kuns, Die Thätigkeit der Deutfchen Jäger:
Bataillone im Kriege von 1870,71. (35)
Geſchichte des Sue
2. Bofenfches) Nr. 19, als Fortjegung der „Fünfzig
Fahre Geſchichte“ des 2. Poſenſchen Infanterie-
regiments Rr. 19. Bon Major Arnold und Haupt:
mann v. Kaldjtein. Berlin 1896, E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. PreisME.6,—.
Das Regiment bejah bereits jeine Gefchichte vom
Jahre feiner Stiftung bis zu 1863. Die jegt vor
liegende Fortjegung der Regimentsgeſchichte umfaßt
den Zeitraum von 1863 bis zum 19. Januar 1896
und wurde hierzu die früher von Major Rivinus bes
arbeitete Theilnahme des Regiments am Feldzug 70/71
neben dem Generalftabswert und neben Zagebücern
und Feldzugsbriefen benutzt. So ift denn ein Werk
erftanden, welches fich getroft anderen guten Regiments»
geſchichten an die Seite ftellen Tann.
Das alte Regiment von Courbiöre, damals Nr. 58,
it am 12. September 1797 gebildet worden, ftand
unter der Dftpreußiichen Snipeftion des General—
lieutenants v. Rüchel und hatte bis 1806 die Gar—
nifonen Goldap, Gumbinnen und Angerburg. 1808
wurde dad Regiment 2, Wejtpreubiiches genannt umd
behielt den Beinamen von Courbiere bis zu dem
1811 eingetretenen Tod feines durch die Vertheidigung
von Graudenz rühmlichft bekannten Chefs, des Generals
Feldmarjhallde und Generalgouverneurd von Weit:
preußen. Während ded Jahres 1813 wurde das nun—
mehrige Infanterieregiment Nr, 19 errichtet, und zwar
mit der Bezeichnung 7. Rejerve-Infanterieregiment, aus
(Januar 1897.)
1%. )
D. Richter, Ein Aranz auf Emil From —
meld Grab. (42)
Schroeter, Die Feſtung in der heutigen
Kriegführung. (32)
Smekal, Fünftaktische Aufgaben über
Führung und Verwendung der Feld-
artillerie. (36)
jährig: freiwillige ſowie für Reſerve ⸗ und
Sanbmwehroffiziere ber Fußartillerie. (43)
wollte.
badı,
nutzbar macht.
Wolfing, Todtenfeſt⸗Predigt über Offen:
barung Johannis 7, 13 bis 17. (42)
Schr. v. Wucherer, Studie über den
Aufflärungsdienft und bie biesfällige
| Berwendung von Fußtruppen. (46)
— Die Schlacht bei Krügersdorf.
Meyers Konverſationslexilon. (47)
— hiſtoriſcher Abreißlalender ꝛc. (47)
Militär-Muſiker-Notiz⸗u. Taſchen⸗
buch für das Jahr 1897. (48)
Deigelt— Kipping, Handbuch für Ein, | Umſchau (Beitigrift). (48)
Bibliographie. (47)
nterieregimentd® von Courbiere | dem 3. Bataillon, dem 1. und 2. Refervebataillon des
2. Meftpreufifhen Infanterieregiments.
Regiment von Courbisre dagegen ift das jeßige Gre—
nabierregiment König Wilhelm I. (2. Weſtpreußiſches)
Nr. 7. Das neue Infanterieregiment von Gourbiere
erhielt jeinen ehrenvollen Namen durd die Allerhöchite
Kabinet-Drdre vom 27. Zanuar 1889, worurd Seine
Majeftät unſer Kaifer und König dad Andenken des
Generals Feldmarfhalld für alle Zeiten lebendig erhalten
Das alte
Dem gut gejchriebenen Buch find viele Anlagen
und Skizzen beigefügt, jowie die Pläne der Schlacht
felder von Kiffingen, Noiffeville und St. Quentin.
Amberg und Würzburg 179%. in Säfularbeitrag zur
Kriegsgeichichte.
Dberftlieutenant und
offizier im 9, Bayerifchen Infanterieregiment Wrede.
München 1896. Th. Adermann.
Die kriegsgeſchichtlichen Einzelforſchungen haben fich
in den legten Jahren erfreulich gemehrt, nachdem die
Adtheilung für Kriegägeichichte des großen Generals
ftabes mit den „Kriegsgefchichtlichen Einzeljchriften“ in
erfter Linie Weg und Ziel gewieſen hat, wie man
Einzelforſchungen im Intereſſe des militärifchen Studiums
Bon Frhrn. Hermann v. Majien-
etatämähiger Stabs⸗
Preis ME. 2,40,
3
27
vertiefte, auf gewifienhaftem Duellenftudium beruhende
Arbeit vor, die bei maßvoller Beſchränkung doch
die jpringenden Punkte hervorhebt, welche, an den
Forderungen moderner kriegsgeſchichtlicher Methode ges
mefjen, der Aufllärung bedurften. Dieje Forderungen
waren biälang nicht ganz erfüllt, troßdem der Held
jener Tage jelbft die Feder ergriffen hatte, um in
der „Geichichte des Feldzuges von 1796 in Deutjch-
an eine authentiiche Schilderung jener Greignifje zu
geben.
Warum diejed Wert und ebenjo dasjenige des ver-
dienten Geſchichtsforſchers Angeli: „Erzherzog Karl als
Teldherr und Heeredorganifator“ einer durchdringenden
Geſchichte — wie ſich Oberftlieutenant v. Mafjenbad)
ausdrüdt — nicht mehr genügen, das leſe man in der
„Einleitung” nach, die einen feinen hiftorifchen Sinn
verräth. Sedenfalld gehört der Herr Berfafler —
erfreulicherweife — nicht zu denjenigen, welche die
Kriegsgeſchichte zu „aptiren“ trachten.
Sn knapp gehaltenen Vorbemerkungen wird die all»
gemeine Kriegälage im Spätjommer 1796 erörtert.
Sie hatte ſich durch das fiegreiche Vorbringen Jourdans
über Rhein, Lahn und Main bis gegen die Haub,
wohin der Feldzeugmeifter Graf Wartendleben, Befchlös
haber des rechten Flügels des Defterreichiichen Heeres,
zurüdgegangen war, nicht günftig geftaltet für die
Kaijerlihen. Letztere ftanden in zwei Gruppen infolge
des ercentriichen Rüdzuges v. Wartendlebend, welcher
trog wiederholt gegebener Befehle des Erzherzogs, ſich
an ihn heranzuziehen, ald Unterführer feiner „beſſeren
Einficht folgend“, nad Böhmen ausgewidhen war, als
dem ihm wichtiger erfcheinenden ftrategijchegeographijchen
Objelt.
Es würde im Uebrigen ungerecht fein, dem Feld—
zeugmeifter einen befonderen Vorwurf daraus zu machen,
dab er über dem „geographiichen Objekt“ das militärifch
Wichtigere und Richtigere, nämlich die Vereinigung mit
dem Erzherzoge verjäumte. Die Geographie jpielte
damald — und, wie die Preußiſche Kriegführung
von 1806 beweift, auch noch zehn Zahre jpäter —
eine ſolche geheiligte Rolle in dem Kalkul der „Schule“,
daß jelbft die Thaten Napoleons fie nicht ganz zu
depofjediren vermochte. Siehe u. U. den Feldzugsplan
der Alltirten im Jahre 1814 mit dem ftrategijchen
Objekt Langres!
Auh Erzherzog Karl war nad diefer Richtung
nicht frei von dem Banne der herrichenden Schuls
meinung. Das geht nicht allein aus jeinem bereits
erwähnten Werfe über den Feldzug 1796 hervor, jondern
auch aus verjchiedenen feiner Maßnahmen während des
Zuged von Amberg nah Würzburg, Mafnahmen,
welche die objektive Kritit herausfordern und die der
Herr Berfaffer in ebenjo objektiver Weiſe übt. Des—
halb bleibt Erzherzog Karl doh ein Feldherr von
Gottes Gnaden!
Amberg— Würzburg geftaltete fich zu einem fiegreichen
Feldzuge aus, der mit dem Zurüdmwerfen der Frans
zojen über den Rhein endete. „Es war Died jene
ihöne Operation“, ſchreibt Oberftlieutenant v. Mafjens |
MilitärsLiteratur: Zeitung. — Nr. 2
28
„Amberg und Würzburg 1796* ſtellt ſich als eine |
bad), „welche eigentlid den Feldzug entichieden, den
Ruhm des Erzherzogs ald Feldherr zuerft feft begründet
hat. Eine Operation, wie fie nur ein hoher, freier
Geiſt, eine kraftvolle Natur zur That werden lafjen kann.“
Wir möchten hinzufügen, daß die gleichſam „piychologi»
ſche“ Feinheit jener Operation darin beftand, dem eigen:
willigen und etwas jchmwerfälligen Wartensleben vie
pajfive, ſich jelbft aber die aktive Rolle zuzumeifen.
Der Erzherzog beließ befanntlih die eine Hälfte der
Armee am Led) Moreau gegenüber, während er mit
der anderen Hälfte Wartensleben zuzog — da biejer
nicht zu ihm kommen wollte —, um dann vereint mit
ihm über Zourdan herzufallen, als den thatkräftigeren
und deöhalb gefährlicheren der beiden Gegner.
Naturgemäh bieten dieſe Operationen auch ein
reiches Material für die ewig neue Gtreitfrage bes
„DOperirend auf der inneren Linie”. Sourdan vers
fügte über 46 000 Mann und ftand zwijchen Wartens-
leben (33 000) und dem heranmarjchirenden Erzherzog
(28 000). Jourdan Hatte fid aber auch wieder ge:
theilt — der Detacdhirungsgedante ift eben im ber
Kriegskunſt zu allen Zeiten unausrottbar gemefen —
indem er Bernadotte mit 8000 Mann dem Erzberzoge
gegenüber belieh, natürlich um von Letzterem en detail
gejchlagen zu werden. Bermabotte fam aber nod
mit heiler Haut davon, während ein Echec bei der
Sadjlage unaudbleiblih erjdhien. Der Erzherzog giebt
das auch jelbft zu, da er jchreibt, „der Erzherzog hätte
an diefem Tage mehr leiften jollen, er verlor hier Zeit,
und anftatt den Feind durch feine Meberlegenheit augen»
blicklich zu unterdrüden, hat er ihn nur verfolgt“.
Erzherzog Karl jchrieb das im Jahre 1813. Zwifchen
1796 und 1813 liegt die Rapoleonijcye Periode, welche
die Energie der Kriegführung in nod höherem Maße
zum leitenden Prinzip erhob, ald dad bereitö in ben
Feldzügen 1794/96 ſeitens einzelner Franzöſiſcher Ge»
nerale geſchehen war. Wir möchten aber aus guten
Gründen jene korrigirende Selbftkritif, welche übrigens
der Erzherzog wiederholt ald frei und groß denkender
Mann übt, nur mit einer gewiffen Einſchränkung gelten
lafjen, denn wir bezweifeln, ob er benjelben kritiſchen
Mahftab ſchon im Jahre 1796 angelegt hätte, weil
damald die „Energie der Kriegführung” noch nicht zu
den Requifiten des Feldherrnthums gehörte, wie es,
Ueberlieferung aus herrſchender Schule gemäß, auf
Deutjcher Seite aufgefaht wurde. Das „Approbirte*
ift eben eine Macht, der fi) auch ein Erzherzog Karl
nicht entziehen konnte.
In diefer Auffafjung können auch die weiteren
Operationen nur beftärfen, tenn jomohl nad) Amberg
ald nad) Würzburg läßt die „Energie der Kriegführung*
Manches zu wünſchen übrig. Der Erzherzog ſelbſt fteht
nicht an, zu erllären, „der Zug des Erzherzogs von
Amberg bis Eſchenau geichah im jeder Richtung zu
langjam; dieje Strede hätte in Eilmärfchen zurüdgelegt
werden müſſen“. Man ift wohl berechtigt, das für
nachträgliche Theorie zu halten, denn im Wirklichkeit
vermied der Erzherzog geradezu jede Kraftanftrengung,
um eine recht günftige Kriegslage voll und ganz aus
zunußen. Barum? Man dürfte der Löſung fehr nahe
29
fommen, wenn man jeine eigenen Worte beachtet: „Er
(der Erzherzog) verfolgte zwei verfchiedene Zwede: die
feindliche Rüdzugslinie gefährden, ohne unmittelbar den
Befig der eigenen aufzugeben." Go entitand ein
„Manövriren*, wo rückſichtsloſes Bormarjchiren uns
heutzutage als jelbftverftändlich erjcheinen würde. Die
„Macht des Manbövers“ ftand aber vor 100 Zahren
in joldem Anſehen bei allen regelredhten Kriegs—
männern, dab man von dem jugendlichen Graherzog
nicht zu viel verlangen foll nach diefer Ridytung hin.
Dagegen wird Jomini, ald dem Snterpreten
Napoleoniſcher Kriegführung, zuzuftimmen fein, wenn er
über die Ereignifje vom 29. und 30. Auguft, wo dem
Erzherzoge nochmald Gelegenheit geboten war, Jourdan
eine ſchwere Niederlage beizubringen, urtheilt: „L’archi-
duc, par trop de circonspection fit un pont d’or ä
V’ennemi dont il pouvait achever la defaite.“
Aehnliched gilt von dem Schlußakt der Schlacht bei
Würzburg (2. und 3. September), wo die taktiſche
Zertrümmerung der Franzofen dem Erzherzoge gleichlam
präjentirt wurde, jo daß der Herr Verfaffer nicht über»
treibt mit der Bemerkung: „Es bedarf keiner Aus—
führung, wie jehr dieſes Verhalten dem Feinde zu gute
kam; die Defterreichifche Armee fiel ſich gewiſſermaßen
felbft in die Arme, in dem Augenblid, wo er fidh
hätte erheben können, um die Frucht des Sieges zu
pflüden.“ Aehnliches gilt von dem operativen Bers
halten nad) der Schlacht von Würzburg. Anſtatt
ſcharfen Nachdrängens, ungemein begünftigt durch die
große Ueberlegenheit an Kavallerie, ſchwierige Rückzugs—
verhältniffe der Franzoſen durch eine Gebirgsgegend
(Spefjart), deren Bewohner einen energiichen Volkskrieg
führten, begegnen wir wiederum einem „Manöver*,
d. h. einem großen Parallelmarſch mit dem gejchlagenen
Gegner, Die Gründe, welche der Erzherzog für diejes
Verhalten anführt, find vorwiegend mechaniſche — aber
was wußte man auch damals viel von der Pſychologie
ded Krieges? Und doch mar Erzherzog Karl nichts
weniger als ein Mechaniker in jeinem Berufe — er
fand thurmhoch über den meiften Generalen der Deiter:
reichiſchen wie Preußiſchen Armee, was Vorurtheilsloſig⸗
keit und Schwung des Geiftes betrifft. Man mag
daraus erjehen, melde Gefahr für die wahre kriegs—
mäßige Ausbildung der Führer darin liegt, wenn in
Friedengzeiten der Xradition, der Routine und vor
Allem Schlagwörtern zu viel Einfluß eingeräumt wird
auf die militärifche Ausbildung und demgemäß auch
auf die militärische Anſchauungsweiſe der Führer.
Daß Oberftlieutenant v. Maſſenbach Gelegenheit
nimmt, gerade in Sachen der Schlagwörter auf takti—
ſchem wie ftrategiichem Gebiete in „Amberg und Würz-
burg“ ebenjo ſachgemäßen wie energüichen Ginjpruch zu
erheben, verleiht auch nady der lehrlyaften Seite jeiner
vortrefflihen kriegsgeſchichtlichen Ginzelftudie ganz bes
fonderen Werth. Am Sntereffe der Krienägeichichte
wäre ed mur zu wünſchen, dem Herrn Verfaſſer noch
öfterd auf diefem Gebiete literariich zu begegnen.
Der Sieger von „Amberg und Würzburg“ wird
für und Soldaten aber ſchon um deswillen ſtets eine
hochſympathiſche Erſcheinung bleiben, weil er ein Ritter
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
30
war ohne Furcht und Tadel, der den Muth jeiner
Meinung hatte und dem fein Kaiferlicher Herr in jenen
Dftobertagen des Jahres 1796 mit Fug und Recht
jchreiben konnte: „Wir zwei (Kaifer und Erzherzog)
waren die Einzigen, die noch Kourage hatten, da man
und ald halaftarrige Leute jchon zu traftiren anfing,
die die Monardie ruiniren wollten.“
Der Antheil der Königlid Sähfifhen Armee im
Feldzuge gegen Rußland 1812. Nach amtlichen
Unterlagen bearbeitet von Morig Erner, Oberſt—
lieutenant 3. D. und Borftand des Königlih Sächſi—
chen Kriegsarchivs. Mit zwei Schlacdhtenbildern (in
Lichtdruck) und neun Skizzen und Plänen auf drei
lithographirten Tafeln. Gr. 8°. VII um 172€.
Leipzig 1896. Berlag von Dunder & Humblot.
Preis ME 4,—.
Des großen Korjen jelbitfüchtige Politik, welche ihn
bewog, bei jeder Gelegenheit der Eitelkeit feiner Fran—
zofen zu jchmeicheln, um fie für neue Forderungen von
Seld- und Menjchenopfern günftig zu ftimmen, und
feine niedrige Denkungsart, weldye nicht verjchmähte,
zur Erreichung diejed Zweckes unter Berleugnung aller
Anſprüche jeiner Bundesgenofjen auf Anerkennung und
Dankbarkeit die Geſchichte zu fälſchen und das Redht
mit Füßen zu treten, erſchienen im Sahre 1812 in
bejonderd ungünftigem Lichte. Und gerade die Er—
eignifje des Ruffiichen Feldzuges waren es, bei denen
die folvatiihen Tugenden und Borzüge der Nichte
frangojen fihb ganz bejonderd bewährten. In der
Schlacht famen jene an glängender XZapferkeit und
todedmuthiger Hingebung diefen mindeitend gleich, in
der Widerftandsfähigkeit gegen die ihnen zugemutheten
Anftrengungen und Entbehrungen übertrafen fie fie, dank
ihrer beſſeren Mannszucht und dank der größeren
Fürjorge der Vorgeſetzten für ihre Untergebenen, bei
Weitem. Was zulegt nod Stand hielt, Gewehre trug
und dieſelben gebrauchte, waren fait nur Deutiche und
Polen.
Mit Freuden haben wir daher die Darftellung des
Antheild empfangen, melden die Sächſiſchen Truppen
an jenem Felvguge genommen haben, Wie vor Jahres»
frift Major v. Lindenau die glänzende Rolle nachwies,
weldye die Badiſchen Truppen an der Berefina geipielt
haben (vergl. Militär-Literatur Zeitung 1896 Sp. 213),
jo zeigt bier der Berfaffer, was die Sadyjen auf den
verjchiedenen Schaupläßen ihrer Thätigkeiten geleiftet
haben. Solcher Schauplätze waren vier. Der haupts
ſächlichſte war der, auf weldem das aus Sachſen
beitehende 7. Korps der großen Armee, weldyed unter
dem Oberbefehle des Generals Reynier ftand, gemeins
ſam mit dem f. k. Auriliarforps unter Schwarzenberg
verwendet wurde, Weniger die MUeberlegenheit des
Feindes ald die allgemeine Kriegslage, die Ungunft des
Seländed und die mangelnde Verpflegung bewirkten,
daß dieſe Truppen, obgleich fie einige Male glücklich
fodyten, einen dauernden Erfolg nidyt gehabt haben
und jchlieplich, freilich in einer weit beſſeren Ber-
ge
31
genommen und unter ſchweren Verluften, in die Heimath
zurüdfehrten.
Schon vor Beginn des Feldzuges von ihnen ab»
gezweigt, machte die Küraffierbrigade Thielmann den
Feldzug bei der großen Armee mit. In der Schlacht
an der Moskwa erwarb fie unvergängliche Zorbeeren,
aber nur 20 Offiziere und 6 Mann jahen ohne Weiteres
ihr Baterland wieder; die zugehörige reitende Batterie
war jpurlod vom Erdboden verſchwunden.
Semeinfan mit den Küraffieren, aber in einem
anderen Berbande, befand fich bei der großen Armee,
deren Schickſale ed theilte, dad Chevaulegersregiment
Prinz Albrecht.
Zwei Snfanterieregimenter endlich und ein anderes
. Ehevaulegeröregiment, zum 9. Armeeforps unter Mars
ihall Viktor gehörend, trafen erft jpät auf dem
Kriegeichauplage ein, entgingen aber dem allgemeinen
Untergange ebenjo wenig; ein Sächſiſches Infanterie
regiment war der lchte geichlofjene Truppentheil, welcher
die Berefina-Brüde überjchritt.
So wenig Neigung Napoleon zeigte, die von den
Sachſen geleifteten Dienfte anzuerkennen, jo wenig
fargten die anderen Franzöſiſchen Vorgeſetzten, denen
fie unterjtellt waren, mit dem Lobe; das Bud) legt
vielfach Zeugniß dafür ab.
Oberftlieutenant Exner bietet eine höchft überfichtliche
und lehrreiche Darftellung der Greignifje, feine Mit—
theilungen find aus den beften Quellen geichöpft und
diefe find mit Sachkenntniß verwerthet. Neben den
Sächſiſchen und Oeſterreichiſchen Archivalien find eine
große Menge von Aufzeihnungen mithandelnder Sächſi—
jcher Offiziere benußt, wodurch die Schilderungen an
Lebendigkeit und Friiche jehr gewonnen haben. Ferner
find die beten vorhandenen Ruffiihen Drudicriften
herangezogen; auch Hinweifen auf Franzöſiſche Quellen
begegnen wir. Auffallend ift die große Zahl von Fällen,
in denen Sächſiſche Truppen überfallen oder überrajcht
wurden. Die Stärke des Feinded an Kavallerie, die
Beichaffenheit des Geländes und der Umftand, daß der
Krieg in Feindesland geführt wurde, werden dazu beis
getragen haben, während eines großen Theiles des
Feldzuges auch die durch Entbehrungen verminderte
Reiftungsfähigkeit der eigenen Reiterei.
Im Eingange ift die Beichaffenheit des Sächſiſchen
Heered bei Beginn des Krieged gejchildert; wir haben
dabei, während jonft die Uniform genau bejchrieben ift,
eine Angabe über die Farbe des Grundtuches der
Infanterie und der Xrtillerie vermißt. Die Anlagen
enthalten werthvolle Beigaben an Beweisftüden, ftatifti«
ſchen Nachweiſen und Mittheilungen von Theilnehmern
an ben Greigniffen. Gin gutes Kartenmaterial ers
leichtert das Verſtändniß, ein forgfältig gearbeitetes
Drtd» und Namenverzeichnig dad Auffinden.
Militär-LiteratursBettung. — Nr. 2
32
faſſung als die große Armee, aber doch ſtark mit- Die Feſtung im der heutigen Kriegführung. Bon
Schroeter, Hauptmann und Kompagniechef im
Schiefiihen Pionierbataillon Nr. 6. Erfte Abtheilung.
Das Wejen des Feſtungsbaues. — Die Randeäbefefti-
gung. Mit 14 Tertiligzen und 7 Tafeln in Stein
drud. Berlin 1897. € S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mi. 2,60.
Nach den herfömmlichen Annahmen über das Kriege:
theater eines zufünftigen Krieges werden die Feſtungen
einfchlieglih der im Frieden ftändig ausgeführten Be
feftigungsanlagen von vornherein eine bedeutjamere Rolle
zu jpielen berufen jein, ald dies in den leßten Kriegen
der Fall war. Dedhalb ift ed auch für die Truppen:
führung eine zwingende Nothwendigfeit, ſich mit allen
Mitteln vertraut zu machen, welche die Militärtechnit
für diefe Berhältniffe bietet, Cine ebenjo jchmierige
wie viele Zeit erfordernde Arbeit aber ift ed, fich aus
dem Gebiete der Ingenieurliteratur dasjenige heraus:
zuſuchen, mas für das Studium diefer Technik erforderlich
ift, und jo wird ed von jedem fich weiterbildenden
Dffigier mit Freuden begrüßt werden, daß ihm in dem
vorliegenden Werke ein brauchbared Hülfsmittel beim
Studium geboten wird, das, weit entfernt von irgend
welcher jchulmeifterlichen Pedanterie, auf dem Boden
der Eriegägejchichtlichen Praris aufgebaut ift.
Bei dem Wejen des Feſtungsbaues beipricht der
Verfaſſer in acht Unterabtheilungen den Zufammenhang
des Feſtungsbaues mit dem Feftungsfriege; über die
Ausnugung der Kampfmittel für die Feftungsvertheidis
gung; Zielfähigleit und paffive Widerſtandsfähigkeit;
das Endziel der Feitungsvertheidigung und die ideale
Aufgabe des Feſtungsbaues; Feld- und Feſtungskrieg;
Stärke, Koften und Bejagung; Theorie und Praris im
Feftungsbau; der Feitungsbau und die moralijchen
Einflüffe bei der Feftungsvertheidigung.
Wenn wir aus diejem reichen Inhalt des eriten
Theiles Einzelnes herausgreifen, jo jehen wir zunädjit,
wie ſich die Geſchichte des Feitungskrieges, ähnlich mie
der Kampf zwijchen Panzer und Kanone, darftellt als
ein unabläjfiges Ringen zwiſchen Feitungsangriff einer
ſeits, Feſtungsvertheidigung und Feſtungsbau anderer
ſeits, als ein Kampf um die Vorherrſchaft, in dem bald
der eine, bald der andere Theil die Ueberlegenheit er
ringt.
In einer kurzen tabellariſchen Zuſammenſtellung der
wichtigſten Entwickelungsperioden, deren der Berfafjer
neun aufführt, findet man die Vertheidigung nur zwei:
mal überlegen, nämlich in der erften Periode, vor Ein-
führung der Feuerwaffen, und in der fünften Periode,
der Alte und Neupreußifhen Schule Montalembert.
Die Bertheidigung ift gleich oder überlegen in der
dritten Periode, der Stalienifchen, Niederländiichen umd
Deutihen Schule, ſowie in der fiebenten Periode von
1860 bis 1863. Diejen vier Perioden ftehen ebenio-
viel gegenüber, in denen der Angriff ald überlegen auf:
geführt ift, mämlich zweite Periode, erjte Zeit nad
Einführung der Feuerwaffen; vierte Periode, Vaubanſche
Schule; jechfte Periode, Einführung der gezogenen Ge
ihüße; achte Periode, 1883 bis 1887. Für die neunte
Periode, als für die Zeit nah 1887 und des modernen
33
Feftungsbaues, ift ein Ergebnih nicht aufgeführt, der |
„Die legte Entwidelungsperiode des bier jei einiges Weniges herausgegriffen.
Berfaffer jagt:
Feſtungsweſens und Feſtungskrieges kann ald völlig
abgeſchloſſen noch nicht betrachtet werden. Immerhin
find die grundlegenden Fragen geklärt oder der Klärung
jehr nahegeführt, und es läht ſich, ſoweit theoretiiche
Erwägungen bierzu berechtigen, wohl überjehen, daß die
Bertheidigung das Gleichgewicht, wo nicht dad Ueber:
gewicht zurüdgewonnen hat. Die endgültige Enticheis
dung kann erft der nächſte große Krieg fällen."
Die Berbältnifie im Zapanijch- Chinefiichen Kriege
1894/95 hat der Verfafjer hierbei nicht in Berüdfichtie
gung gezogen, wie dieſe fidh bei ter Groberung von
Port Arthur zugetragen hatten. Hier lief am 23. Ok⸗
tober 1894 die Flotte unter Graf Ito, mit der Il. Armee
an Bord, eine Meine Bucht nördlich Talienkwan, uns
weit Port Arthur, an und jchiffte vom 24. bie 28. Of
tober die Truppen aus. Die telegraphifchen Verbin—
dungen nad) Port Arthur wurden zerftört, am 8. November
Kiutihan und Talienkwan genommen und zum Angriff
vom Lande aus vorgegangen. Am 20. November bes
gann dad Bombardement, am 22. fand der erfolgreiche
Sturm ftatt und die Feſtung wurde übergeben. Hierbei
alfo war der Angriff überlegen, und wenn auch Port
Urthur in modernem Sinne befeftigt war, jo mußte
doh wohl die Bejabung ald minderwerthig und mit
Rückſicht hierauf diefe ganze Epijode des Feſtungskrieges
nit ald jo einwandfrei gelten, um von einer unbedingt
erwiejenen Weberlegenheit ded3 Angriffs über die Ver—
theidigung reden zu können. Wenn nun der Verfaffer
auf Grund theoretifcher Erwägungen von einem wor
möglichen Zurüdgewinnen des Uebergewichts der Bers
theidigung über den Angriff ipricht, jo wird er bamit
zweifeläohne in fußartilleriftijchen Kreifen auf einigen
Widerftand ftoßen. Aber troßdem wird man ihm darin
Recht geben müflen, daß eine endgültige umd zwar ein»
wandfreie Entjcheidung erit der nächte große Krieg
bringen kann.
Berfen wir nun einen Bli auf den zweiten Theil
der vorliegenden erften Wbtheilung, auf die Landes—
befeftigung, fo umfaßt dieſe in act Abjchnitten den
Einfluß der Landeäbefeftigung auf Politit und Kriege:
vorbereitungen; Bedeutung der Landesbefeſtigung in der
großen Kriegführung; einige kriegsgeſchichtliche Beiſpiele
zur Beleuchtung des Ginfluffes der Landesbefeftigung
auf die große Kriegführung, ald Prag 1757, Dresden
1813, das Venetianiſche Feſtungsviereck 1848 und 1866,
der Däniſche Feldzug 1864, der Böhmiſche Feldzug
1866, Feldzug 1870,71 mit Metz, Paris, Nordfejtungen,
Orléans; was läßt fi gegen eine ftändige Landes—
befeftigung einwenden? weldhen Werth hat die Behelfd-
befeftigung für Landesvertheidigung und große Kriegs
führung? Syſteme der Landesvertheidigung, nämlich
das natürliche oder Abſchnittsſyſtem, das Syſtem der
Feftungsgruppen, befeftigte Linien, Gentralbefeitigung
kleinerer Staaten; die Landesbefeftigung an der Küſte;
Meberfiht über die Landeabefeitigung einiger Staaten
Europas, ald Deutjchland, Rupland, Frankreich, Belgien,
Rumänien, Schweiz.
Welche Fülle reichen Stoffes und in welch Turzer,
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttär Wochenblatt.
31
Auch
präziſer Faſſung von dem Berfafjer dargeboten!
Ueber den Werth der Feſtungen ift ſchon viel ge-
fchrieben und noch mehr geredet worden, mobei er von
den Mertretern des Feldkrieges par excellence ſtets
in mehr oder weniger abfälliger Weiſe beurtheilt wurde.
Bei der Beurtheilung des Werthes der Landesbefeſtigung
wird man aber dem Verfaſſer rüdhaltlod zujtimmen
fünnen, daß deren Hauptbedeutung in der Begünftiqung
der Operationen der eigenen Feldarmee liegt. Wenn
ed der Feldarmee mit Hilfe einer Feſtung gelungen ift,
ſich einer jchwierigen Lage zu entziehen oder günftigere
Lagen zu erfolgreichen Schlägen auszunußen, jo hat die
Feſtung ihre Dajeinsberedhtigung erwieſen und ſich
reichlich bezahlt gemacht, auch wenn fie weder beobachtet,
noch eingejchloffen, noch belagert wird (5. 64).
Was die Behelfsbefeftigung betrifft, jo ift deren
Werth für die Landesvertheidigung und die große Krieg-
führung doch erheblich eingejchränft; der Verfaſſer faht
ihn (S. 71) dahin zujammen:
1. Behelfsfeftungen können zeitgemäße ftändige
Seftungen in der Landesvertheidigung niemals erſetzen
oder entbehrlich machen;
2. fie find in der Regel nicht geeignet, die Ope⸗
rationdfähigfeit der iyeldarmee zu erhöhen, da fie nur
mit jehr ſtarker Befagung und Ausrüftung auf längere
Zeit ſich jelbit überlaffen werden dürfen;
3. Behelfebefejtigungen dienen daher entweder nur
zur Behauptung des Drtabefiges gegen feldmähige Ans
griffämittel auf fürgere Zeit (Wochen) oder zum Schuße
der Feldarmee jelbit in Form verjchanzter Lager oder
befejtigter Stellungen;
4. Behelfsfeftungen bieten in Ermangelung fländiger
für die große Kriegführung ein werthvolles Hülfsmittel
zur Sicherung der Invafion.
Zum Schluß noch auf die Ueberficht über die Landes—
befeftigung fremder Staaten übergebend, ſei angeführt,
daß das Europäijche Rupland im Ganzen zählt 12 pers
manente Landfeftungen, als D große, 3 Heine, 4 Feſtungs⸗
depotd; 3 Behelfsfeitungen; 8 Küjtenbefeitigungen, ald
3 große Kriegehäfen (davon Libau im Bau) und 5
fonitige Küjtenbefeftigungen, zufammen 20 permanente,
8 Behelfsfeitungen. Frankreich, welches das Werk in
die Nordoftzone, vom Kanal bis zum Jura einichlieglich,
die Alpenzone, vom Genfer See bis zum Mittelmeer,
die Pyrenäenzone, die Küftenzone des Mittelmeeres und
die des Atlantijchen Oceans gliedert, verfügt über 17
große Feitungen, darunter Paris und Lyon, 59 Kleinere
Plige und Sperrforts, 5 große Kriegshäfen und 18
jonjtige Küftenbefeitigungen, wobei zu bemerken bleibt,
daß eine beträchtliche Anzahl älterer Feſtungen, bes
jonderd im nördlichen Frankreich, Die hier nicht aufs
geführt find, zwar nicht mehr unterhalten werden, aber
immerhin nod als Stüßpunfte für einen Volkskrieg und
als taktiſche Stüßpunfte einen gewiſſen Werth bejigen,
Die in Borbereitung befindliche zweite (Schluß-)
Abtheilung behandelt die DOrtöbefeftigung, wodurch das
35
Schroeterfche Werk ſich zu einer höchſt werthuollen Be- |
reicherung der Literatur über das Feſtungsweſen und
den Einfluß deſſelben auf die heutige Kriegführung
geftaltet.
Die Thätigleit der Deutſchen Jägerbataillone im
Kriege von 1870/71. Bon Kunz, Major a. D.
Berlin 1896. E. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis ME. 3,50.
Mit diefer Heinen Schrift hat der rühmlichft
befannte Berfaffer unjeren Grünröden ein jchäßens-
werthes Geſchenk gemacht, das aber auch über den
Kreis der Waffengenofjen hinaus viel Freunde finden wird.
Mit großer Sorgfalt und Gemwifjenhaftigfeit ſtellt
Major Kunz die Thätigkeit aller Deutſchen 33 Zäger-
bataillone in Heinen Aufjägen zuſammen. Un deren
Schluß werden dann die Anzahl der Gefechtätage, die
BVerlufte an Xodten, Berwundeten und Gefangenen
aufgeführt und endlidh auch noch angegeben, wann und
wo dabei das Bataillon eine jogenannte „jägermäßige”
Verwendung gefunden hat.
Es ift erfreulich, zu jehen, daß dieje „jägermäßige*
Verwendung bei vielen Bataillonen doch recht häufig
eingetreten ift; einzelne Bataillone find faft durch
gängig in diefer Weife vom Glück begünftigt worden,
mehrere haben Mufterleiftungen dieſer Art aufzumeifen.
Die Zahl der Vermißten im Berhältnig zu den Gefammt-
verluften einer Truppe giebt gewiß Anlaß zu Sclüffen
auf deren innere Feſtigkeit, auf deren Mannszucht
und Erziehung: Major Kunz läht aber bei Ber:
werthung dieſer Verluftftatiftit die erforderliche Vorſicht
walten: auch die beite und tüchtigfte Truppe kann
Unglüd haben und in Gefangenſchaft gerathen.
Immerhin aber zeigt fi) bier, daß thatſächlich die—
jenigen Bataillone, welche nicht einen jo ſorgſam aus«
gewählten Erjaß bejahen wie heute alle unjere Deut:
ſchen Zäger, auch die meijten Vermißten gehabt haben.
Werthvoll und fefjelnd find die Folgerungen und
Schlüſſe, welche Kunz ſtets am Schlufje feiner Arbeiten
im Zufammenhange darlegt, und die Bemerkungen
taftifcher Art, die er an die von ihm dargeſtellten
kriegeriſchen Ereigniſſe fnüpft. Im Schluhfapitel dieſes
Werkchens ſpricht er fich lebhaft für die Daſeins—
berechtigung unjerer Jäger aud in jedem Fünftigen
Kriege aus: ein Feld für deren eigenartige Vorzüge
findet er in der engeren Verbindung mit den Kavallerie
divifionen und zwar jomwohl im Aufllärungsdienft,
wie bei der taftijchen Verwendung. Wenn er dabei
bemerkt: „Borläufig werden Mandye über den Gedanken
lächeln, ganze Zägerbataillone auf Fahrräder zu jeßen*,
fo befennt der Schreiber diefer Zeilen, daß er zu dieſen
Zweiflern nicht gehört, vielmehr feft davon überzeugt ift,
daß zu dieſem Mittel gegriffen werden wird, jobald
unjere Technik den Bau der Räder nur noh um
Weniges verbefjert haben wird. Unjer weitlicher Nachbar
jcheint uns im diefer Richtung etwas überholt zu haben.
Ebenjo wird man Kunz beiftimmen müfjen, wenn
er als weitere, die jägermäßige Thätigfeit begünfigende
Momente im Gange der Operationen die Verfolgung
Witttär«BiteratursBeitung. — Ar. 2
36
— biefe wieder im Berein mit der Kavallerie und ber
reitenden Artillerie —, dann Rückzugsgefechte und endlich
Einſchließung und Belagerung größerer Feſtungen be—
zeichnet. Was unjere „Grünen“ vor Met und Paris
geleiftet haben, ift ja befannt.
So fünnen wir wohl mit Sicherheit annehmen, daß
ſich an die ehren» und verluftreidhen Leiftungen — der
Durchſchnittsverluſt der 31 Zägerbataillone des ftehenden
Heeres betrug faft 26 p&t.! — umferer Zäger in der
Vergangenheit auch eine ebenfo glorreihe Zukunft ans
Ichließen wird.
Fünf taktische Aufgaben über Führung und
Verwendung der Feldartillerie. Applikatorisch
behandelt von Gustav Smekal, k. und k.
Hauptmann des Generalstabskorps, eingetheilt
zur Truppen-Dienstleistung beim Infanterie-
regiment Humbert I. König von Italien No. 28.
1. Heft. (Einleitung und taktische Aufgabe
No. 1.) Mit fünf Beilagen. Wien 1897. Ver-
lag von L. W. Seidel & Sohn, k. und k. Hof-
buchhändler. Preis Mk. 3,60.
Die vorliegende Arbeit bietet in mehr als einer
Hinfiht viel des Interefjanten und Lehrreihen. Wie
der Berfafjer in der Einleitung hervorhebt, giebt es in
der Fiteratur eine Menge von taktiſchen Aufgaben, die
muftergültig durchgearbeitet find; aber die meiften be-
handeln die Taktik der verbundenen Waffen in großen
Zügen und dringen nicht in die artilleriftiichen Cinzel-
heiten ein. Der Berfaffer hat fi in der vorliegenden
Arbeit gerade das Ziel geftedt, die Thätigkeit des
Artilleriefommandenrd und feiner Organe bid in die
geringften Einzelheiten zu verfolgen und Betradytungen
daran zu fnüpfen. Solde Aufgaben mit Truppen im
Selände zu löſen, ift durch die Rückſicht auf die
leidigen Flurſchäden nur jelten möglich; man ift dadurch
auf Mebungsritte mit Diffizieren und Unteroffizieren
amgemwiejen. Gewiß bilden diejelben nur ein dürftiges
Surrogat für die Hebungen mit Truppen; immerhin
werden fie bei jachgemäßer Leitung und Beiprechung
ſehr Iehrreich fein. Was der Verfaſſer hier bietet, ift
die genaue Wiedergabe der bei einem joldyen mit großer
Sachkenntniß und auferordentliher Sorgfalt angelegten
Uebungsritt gejftellten Aufgaben, deren Löjungen und
Beurtheilung. Ueber die Zwedmäpigkeit der Aufgaben
im Einzelnen, die Richtigkeit der Löjung und Be
urtheilung wird man vielleicht verjchiedener Anficht
fein — es führen viele Wege nad Rom —, aber die
Anerkennung, das Thema gründlich durdhgearbeitet zu
haben, wird man dem Berfafjer nicht verfagen können.
Id bin der Anſicht, daß die gründliche ind Einzelne
gehende Beiprehung einer Aufgabe viel nützlicher ift
als die oberflächliche Beiprehung eines vollen Dußend
joldyer. Darum empfehle ich diejed Buch tem Studium
aller Vorgeſetzten, die dergleichen Uebungen zu leiten
haben, aljo allen Artillerieoffizieren vom Hauptmann
aufwärts auf das Wärmſte.
Das vorliegende Heft beichränft fih auf die Ber
wendung, das Berhalten und Auftreten einer jelb:
37
1897 — Literariihes Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
38
ftändigen fahrenden —— ſpätere Hefte werden das bei unſeren Uebungen nur ſelten erörtert wird, iſt die:
Verhalten einer reitenden Batterie in Verbindung mit
der Kavallerie bezw. der größeren Artillerieverbände
behandeln.
Es ift ſelbſtverſtändlich, daß die Aufgabenftellung
und deren Löfung ganz den Berhältniffen und Bors
ichriften der Defterreichiichen Armee angepaßt find.
Aber überall — und dad macht das Studium der
Schrift jo intereffant — ift auf die Beftimmungen
fremder Urmeen hingewiejen und namentlich dem Preufis
ihen Ererzir-Reglement volle Anerkennung gezollt.
Bir möchten nachſtehend auf einzelne Abweichungen
von unjeren Beftimmungen aufmerkſam machen, die
nicht allgemein bekannt, gleichwohl nicht ohne Intereſſe
fein dürften. Cine ganz befonderd wichtige Stelle
nimmt in der Defterreichiichen Batterie der „Offizier
hinter der Front”, unjerem „Schliefenden” entjprechend,
ein. Nah unjerem Reglement ift der Schließende
Führer der erften oder zweiten Staffel; über jeine
Thätigkeit jagt das Reglement jo gut wie nichts. In
der Regel bejtimmt man dazu auch den jüngften Offizier,
höchftend unterftellt man die vereinigten zweiten Staffeln
einem älteren energijhen Offizier. Ganz anders in
Defterreih! Dort ift der „Offizier hinter der Front“
ſtets ein Oberlieutenant, meift jogar der ältefte; denn
er ift eintretendenfalld der Stellvertreter des Batteries
führers, den er bis zu dem Augenblid, wo die Batterie
in Weuerftellung geht, begleitet und bei der Erkundung
unterftügt, jo dab er am beften in die Aufgaben der
Batterie und die Gefechtälage eingeweiht ift. Bon dem
Augenblid an, wo die Batterie in Feuerftellung geht,
ordnet er die Aufftellung der Staffeln, die Dedung der
Progen, den Munitionderfaß, den Erſatz für gefallene
oder verwundete Mannſchaften und Pferde an. Kurz,
er findet hier ein reiches Feld der Thätigkeit, wo er
feine Umfiht und Grfahrung, an die weit höhere Ans
ſprüche ald an die eines Zugführerd geftellt werden,
verwerthen kann. Gerade weil dieſe Funktionen, die
ihm zufallen, bei den täglich ftattfindenden Uebungen
nicht immer zur Darftellung gebradht werden können,
weil er nicht unter den Augen des Batterieführers
handeln kann, alſo felbftändiger handeln muB, empfiehlt
ed fih, einen älteren erfahrenen Offizier dazu aus:
zumwählen, der dem Batterieführer die Gewähr bietet,
dab der Munitionderfag ordnungsmäßig ftattfindet und
diefen der Mühe überhebt, fi um die Dinge binter
der Front zu kümmern, jo daß er jeine volle Auf—
merkfjamfeit auf das Gefecht, d. h. auf dad Schießen
richten kann. Beiläufig mag bemerkt werden, dab auch
die Schweiz in ihrem neueften 1896 herausgegebenen
Reglement ähnliche Aufgaben ihrem „Batterieoffizier“
übertragen hat. Sch möchte die Frage aufwerfen, ob
fih die Aufnahme einer ähnlichen Beltimmung in
unjer Reglement nicht empfehlen würde, etwa derart,
daß der bie Staffel führende Offizier den Batterie
führer bei Erkundung der Feuerſtellung begleitet und
von ihm die nöthigen Befehle direkt erhält. Es würden
dadurh eine Menge von Reibungen und Mifwers
ftändnifjen aus der Welt gefchafft werden.
Eine wichtige, vom Berfafjer geftreifte Frage, die
Wie verhält man ſich gegenüber feindlicer an Zahl
überlegener Artillerie? Der Berfafjer verfpridt fich
wenig von der Feſtſetzung des Deutichen Ererzir-Regles
ments Ziffer 308, welche die zeitweilige Vereinigung des
Feuers gegen einen Theil des Feindes empfiehlt. Er
ift der Meinung, daß dies Berfahren im Gmiftfall
theuer zu ſtehen kommen könne. In der That fann
alddann ein größerer Theil der feindlichen Artillerie
gänzlich unbeläftigt von der biefjeitigen ſich ficher in
aller Ruhe einjchiegen und die größte Wirkung erreichen.
Nach feiner Meinung find die in bdiefem Kalle ans
zumendenden Mittel: Vergröherung der Seitenabftände
der Geſchütze, Steigerung der Feuergeſchwindigkeit und
endlih Mitwirfung der diefjeitigen Infanterie beim
Feuer auf die feindliche Artillerie. Ob diejes Mittel
anzuwenden ift, darüber dürften wohl die Mahregeln
des Feindes entjcheiden; im Uebrigen dürfte er nicht
Unredt haben.
Strategifh:taktiihe Aufgaben nebft Löfungen. Bon
H. v. Gizycki. Heftl. Hünfte Auflage. Heft 12.
Fortgefeßt von Taubert, Oberft und Kommandeur
des Gijenbahnregiments Nr. 3. Leipzig 1897. Berlag
von Zuckſchwerdt & Co. Preis eines jeden Heftes
Mt. 2,50.
Die „Gizyckiſchen“ rothen Hefte haben fih in ber
Armee jo viele Freunde erworben und find auch literarijch
ftetö jo günftig beurtheilt worden, daß eine bejondere
Empfehlung derjelben nicht mehr nöthig erfcheint. Bon
all den vielen jogenannten „Heinen Verdys“ kommen
die Gizyckiſchen Aufgaben nebſt Röfungen dem „großen
Verdy“ im ihrer praftiichen Lehrhaftigkeit am nächiten.
Soldyed ift aber das enticheidende Moment bei der
Mebertragung der applifatoriihen Methode auf die Ber-
hältnifje des Krieges.
Heft 1 beichäftigt ſich hauptſächlich mit dem- Der
tachementäfriege, denn bei der Größe der heutigen Hrere
fällt auch füglich noch das Gefecht einer ijolirten Dis
vifton unter den Begriff des Detachementäfrieged. Daß
legterer in jeiner Friedensbevorzugung ernftliche Gefahren
in fich ſchließt, was die taftifche Verwendung der Truppen
angeht, haben wir ſchon wiederholt nachzumeifen vers
ſucht, au v. Gizycki denkt viel zu friegdmäßig, um
diefe Gefahren der Detachementätaktif zu überjehen. Er
findet fie aber mehr auf anderem Gebiete — wir er-
bliden fie mehr in Sachen des taktiichen Berfahrend —,
was die nachfolgenden Schlußſätze des erften Heftes
beweifen: „Man ſieht hin und wieder bei den Uebungen
Detachements tagelang fi) herumfchlagen, obgleich nach
der gegebenen Kriegslage Gefechte nicht nur nicht geboten,
jondern jogar zwedwidrig waren. Darf man fi dann
wundern, wenn Detachementäführer im Kriege ohne zu—
reihenden Grund Gefechte herbeiführen? Bei den jo:
genannten Heinen Uebungen im Gelände genügt es
doch, dem Detadjementsführer zu jagen: »Bertheidigen
Sie diefed Dorf, dieſes Höhe« u. j. w., dem Gegner:
»Greifen Sie ed an.e Statt deſſen fieht man z. B.,
daß ein durch eine Eskadron und eine Batterie ver—
39
Militär Literatur » Zeitung. — Nr. 2
40
ftärftes Bataillon ein Gefecht vollſtändig durchzuführen | er aber im Feſtungskriege nad) wie vor eine große
genöthigt wird, um — einige Gentner Heu zu fihern,
beziehungsweife fie dem Feinde zu entreißen.“
Das ftimmt, und die Nukanmwendung für die Ber
anlagung joldyer Heinen Uebungen ergiebt fih von
felbft. Aber erftend ift es wirklich oft ſchwer für den
Auftragfteller, namentlich in Garnifonen mit „Geländes
mangel*, eine ftreng kriegsgemäße Unterlage zu finden,
und zweitens verbieten ſich im Ernſtfalle die Gefechte
wegen ein paar Gentner Heu von jelbft. Trotzdem
bleibt die Gefahr für eine nicht krieggsgemäße Schulung
der Führer in dem eben jkizzirten Umfange beftehen und
fie wird wachſen, je mehr aus den Reihen eined Heeres
die Offiziere ſchwinden, welche den Krieg aus eigener
Anſchauung kennen.
Kriegserfahrene Offiziere werden 3 8. den Werth
der fogenannten Vorpoftenübungen richtig einjchägen.
Sie wiſſen, daß im Kriege der Vorpoftendienft nicht in
der ſchematiſchen Weiſe gehandhabt wird, wie das im
Frieden gebräuchlich und aus gleich zu erörternden
Gründen auch nöthig ift. Sie werden vor Allem großen
Werth auf Oekonomie der Kräfte legen, und nad diejer
Richtung find wir mit der Borpoftenaufftellung bei
Aufgabe 1 nicht ganz einverftanden.
Ein Detachement ift nach fiegreihem Gefecht dem
Gegner bid zu einem Bachabſchnitt gefolgt und ftellt
dort in jehr günftiger Lage Vorpoſten aus (1 Bataillon,
!/ Eskadron), 4 km von der feindlichen Arrieregarde
entfernt. In der Löjung werden zwei Borpoften-
fompagnien audgeftellt, eine, um den Uebergang an der
Hauptjtraße zu fichern, die andere, um dafjelbe bei einem
2 km entfernt liegenden Uebergang zu thun. Wir halten
eine Kompagnie an der Hauptitraße für genügend, für
den zweiten Mebergang einen Unteroffizierpoften. Es
leiten und hierbei in erjter Linie piyuchologiichepraftiiche
Gründe. Einem geſchlagenen Feinde gegenüber halten
wir eine Vorpoftenfompagnie für völlig ausreichend —
umgekehrt nicht. Außerdem empfiehlt es ſich aus takti—
ſchen Gründen nicht, zwei Kompagnien auf 2km Ents
fernung aus der Hand zu geben. Bon einer einheitlichen
Gefechtäleitung kann da gar feine Rede mehr fein und
eine Borpoftenaufftellung, welche nicht mit der Mög—
lichkeit eines taktiſchen Zufammenftohes rechnet, taugt
eben nichts.
Grundjäglich follte man aber, ebenjo wie bei De
tachirungen, ſich ſelbſt ftetd die Frage vorlegen: Wie
ſchwach kann id; die Vorpoften machen, ohne den
jpeziellen Zwed zu gefährden? niemals aber die Tendenz
verfolgen, fie möglichft ftart zu machen. Aehnliches
dürfte auch für die Avantgarde gelten.
Der Werth der VBorpoftenübungen befteht im Frieden
hauptfächlich darin, daß fie eine Art geiftiger Gymnaſtik
darjtellen für alle Betheiligten, namentlich aber für den
Unteroffizier und für den gemeinen Mann, die bier
eine jeltene Selbjtändigkeit geniehen (detachirte Poften,
Patrouillenführer, Doppelpoſten). Im Emitfalle werden
wohl jogenannte Gefechtsvorpoſten (Felddienſt-Ordnung
Ziffer 129) die Regel fein und ein Vorpoftendienft, wie
wir ihn im Frieden treiben, — für die Infanterie
wenigftend — zu den Ausnahmen gehören, dafür dürfte
Rolle jpielen und naturgemäh auch im Pofitionäkriege.
Erwünſcht ericheint bei einer neuen Auflage der
Hefte ein kurzes Inhaltsverzeichniß, das gänzlich fehlt.
In Heft 12 wird der „Kleine Krieg“ behandelt
und zwar in einer originellen Auffaffung. Es handelt
fih bier nicht um den Krieg hinter der Front, jondern
um friegeriihe Unternehmungen vor der Front der
Armeen. Dberft Taubert hat volllommen Recht, wenn
er die Anficht vertritt, daß in zulünftigen Kriegen die
Rüdfichtslofigkeit in Anwendung kriegeriſcher Mittel
eine ungleih größere fein wird, ald das jeither
üblih war, weil es fi dann um Völkerkämpfe auf
Tod und Leben handeln dürfte. Seine Auslafjungen,
ebenjo wie die praftifche Nubanmwendung in verjchiedenen,
recht gejchidt gewählten Beijpielen erinnern an Scharn-
horſt⸗ Gneifenaufhe Worte und Gedanken in Sachen
der „Volkswehr“. Solche Volkswehren treten auch hier
auf — alias Landſturm —, und zwar ſtützen ſich die
gewählten Beiſpiele auf konkrete Berhältnifie, die dem
Herrn Berfafjer zum Theil aud eigener Anſchauung in
der betreffenden Gegend bekannt find. Dieſes getreue
Lokalkolorit kann nur dazu beitragen, den praftiichen
Werth der Beijpiele zu erhöhen. Es werden behandelt:
„Unternehmungen gegen die Eijenbahn » Elbbrüde bei
Riefa und gegen die Eijenbahnbrüde über den Elſter—
werder Floßgraben bei Langenberg”, „Unternehmen gegen
die Elbbrüden bei Torgau“, „Bejondere Lage der Volke:
wehrtompagnien in Torgau — in Verbindung mit einem
nächtlichen Angriff auf den Etappenhauptort Dahme“
und eine Unternehmung gegen den Etappenort Riemegt.
Streng genommen iſt bei all diefen Beijpielen die
applikatoriſche Methode, namentlih was die Entſchluß—
fafjung, Befehlertheilung x. betrifft, formal etwas in
den Hintergrund getreten. Der Herr Berfaffer hat das
auch herausgefühlt und deutet die Gründe für diejes
Verfahren an. Wir können ihm im Großen und Ganzen
nur beiftimmen. Die Art und Weije, wie er fich die
friegeriiche Nutzbarmachung feiner „Volkswehren“ denkt,
dürfte in Manchem vom üblichen Schema abweichen.
Das ift aber ein Borzug ded Taubertihen Gedanken—
ganged. Der nächſte Krieg wird ganz gewiß ungemohnte
und unvorbergejehene Erſcheinungen zeitigen und da
fann es nichts fchaden, wenn man fi) ſchon im Frieden
wenigftend akademiſch⸗applikatoriſch darauf vorbereitet.
1. Almanad für die f. und f. Kriegsmarine 1897.
XVII. Zahrgang. 16%. 487 ©. Pola/Wien bei
Gerold & Eo.
2. The Naval Pocket-Book by W. Laird Clowes,
Neville Beeman Ltd. 16°. 878p. London
1897.
Bon den Taſchenbüchern für die Marine für 1897
find das ältefte, der „Almanach für die f. und f. Kriegs»
marine“ 1897, Pola / Wien bei Gerold und Eo. fieb»
zehnter Zahraang und das jüngite „The Naval
Pocket-Book* by W. Laird Clowes, zweiter Jahr:
gang, London, Neville Beeman Ltd., rechtzeitig mit
41
Beginn des Jahres erſchienen, beide vortrefjlidh in ihrer |
Art, in handlidem Format für die Taſche, 16°, mit
Kalendarium, nütlichen Tafeln x. ausgeftattet und
eine erjchöpfente Sammlung von Angaben über die
Kriegäflotten aller Seeſtaaten nebit Schifföſtizzen und
über die verjchiedenen Geſchützſyſteme enthaltend, alle
wichtig für den Seeoffizier, der ein ſolches Nachichlages
buch nicht entbehren kann, wenn er fih auf dem
Laufenden erhalten will.
Der Oeſterreichiſche Almanach hat für unſere Offi—
ziere den Vorzug, daß er im Deutſcher Sprache ab»
gefaßt iſt; aber für Ausländer berückſichtigt derſelbe
den Oeſterreichiſchen Standpunkt mehr als erforderlich
oder wünſchenswerth. So hat er ſeit 20 Jahren —
im Jahre 1877 erſchien bereits der zweite Jahrgang
— das Gebührenweſen und Normalien, ſowie den
Perſonalſtand der Defterreich-Ungariihen Kriegsmarine,
120 bis 130 Seiten umfafjend, beibehalten, und aud)
im Webrigen ift an dem Inhalt, abgejehen von dem
durch die Zeit Bedingten, wenig geändert.
Das Engliſche Tafchenbuch dagegen läßt feinen
nationalen Standpunft nur injofern hervortreten, als
e3 in den alphabetifchen Liften aller flotten der eigenen
den erften Pla einräumt; Beftimmungen oder jonjt
auf die Engliihe Marine im Beſonderen Bezügliches
enthält es nicht, dagegen eine Anzahl anderer, für den
Seeoffizier im Allgemeinen interefjanter oder für den
Gebrauch des Buches zmwedmähiger Theile; jo 3. B.
eine Bezeihnung des Gefechtswerthes ter Schiffe nad)
Größe, Alter und Panzerihuß und eine danach aufs
geitellte Weberficht über die zum Seegefecht beftimmten
Schiffe aller größeren Flotten, ferner Angaben über
die in den verjchiedenen Flotten eingeführten Torpedos,
eine überfichtliche Zufammenftellung des Perſonals der
wichtigeren Flotten, eine Lifte aller Trodendods der
Welt mit ihren Abmefjungen und endlid am Schluß
ein alphabetijches Verzeichniß der Kriegsichiffe aller
Flotten, die das Aufſuchen einzelner Schiffe in den
Flottentiften jehr erleichtert, um jo mehr, als dieſe
Liften bei ihrer Ausführlichkeit 700 Seiten umfafien;
fie geben die Pferdeftärten bei natürlichem und künſt—
lihem Zuge mit den entiprechenden Fahrgeihwindige
feiten, den normalen und den größten Koblengehalt,
nebft den damit bei 10 Knoten Fahrt zu durchlaufenden
Streden, Panzerung und Armirung detaillirt und
endlich die Bejatungsftärten an — lauter Daten von
wejentlihem Snterefje. Ungeachtet der faſt doppelt jo
großen Seitenzahl bei gleihem Format wiegt das aus
dünnem, aber genügend feitem Papier hergejtellte
Büchlein nur 230 g gegen 245 g des Oeſterreichiſchen
Almanachs, was bei einem Taſchenbuch nidht uns
wichtig ift.
Troß diejes in jeiner Art vortrefflichen alten und
zweier neuer Franzöſiſcher Konkurrenten hat das Laird
Glowesihe Taſchenbuch infolge jeiner Vorzüge ſchon
im erften Zahrgange vielen Beifall und große Ber:
breitung gefunden.
Um ſchließlich auch einen Heinen Mangel nicht uns
erwähnt zu lafjen, jo fehlen in den Maß- und Gewichtes
tafeln joldye für die Gewichte von weniger als ein Pfund
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär: Wochenblatt. 42
—
und von Flüſſigkeiten, obwohl die Umwandlung von
grains und ounces in Gramme und die von pints
und gallons in Liter nicht jelten vorfommt. indes
ftend wären dafür kurze Angaben nach Art derer in
Lord Wolseley’s „Soldiers Pocket-Book*, vierte
Ausgabe, ©. 495/96 erwünjcht, um das Nachſchlagen
in anderen Büchern unnöthig zu machen.
Emil Frommel *.
1. Todtenfeſt-Predigt über Offenbarung Johannis 7,
13 bis 17, gehalten in der hiefigen Garnijſonkirche
und dem Andenken jeines theuren Amtsvorgängers
und Freundes D. Emil Frommel gewidmet von dem
Militär-Oberpfarrer des Garde: und III. Armeekorps,
Konfiftorialrath Wölfing. Berlin 1896. E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis brojdirt
40 Pi.
Warme, von Herzen kommende, zu Herzen gehende
Worte eines Mannes, der dem Entichlafenen nahes
geftanden hat. Der Schmerz ift durdy den Troſt vers
Härt, auf den Frommel ſelbſt an jeinem Sarge hat
binweijen lafjen.
2. In Piam Memoriam. Zur Erinnerung an Emil
Srommel. Abiit non Obiit., Mit einem Bildnifje
in Lichtorud. Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbudhhandlung. Preis broſch. ME. 1,—.
Das Schriften enthält die lette Predigt des Heim
gegangenen, gehalten im der Kapelle des Kadettenhaufes
zu Plön über Apoſtelgeſchichte 8, 26 bis 39, die Trauer:
feier in der Garniſonkirche zu Berlin am 12. November
1896, Nachrichten über die lebten Tage Frommeld und
zwei warm empfundene Traueranjprachen des Kadettens
pfarrerd Wendt in Plön. Das beigegebene Bildniß mit
Autogramm ift vorzüglich.
3. Ein Kranz auf Emil Frommels Grab von
D. Richter, Gvangeliihem Feldpropft der Armee,
Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis broſchirt SO Pf. geſchmack⸗
voll gebunden ME. 1,50.
Unter allen Kränzen, die bisher auf Emil Frommels
Grab von danfbarer Hand gelegt worden find, verbient
diefer weitaus die größte Beachtung. Gr will zwar mır
dem Andenken des Soldatenpfarrers gewidmet jein, als
ein Nachruf der Liebe und Verehrung über das Grab
hinaus aus dem Munde des Feldpropftes, der dem
verewigten Amtöbruder lange Zahre ald Borgejekter
und ald Freund nahegeftanden hat. Aber wir erhalten
mehr; ein Bild des ganzen Mannes, gezeichnet mit
liebevollem Berftändni für die Frommelſche Eigenart
und warmer Unerfennung feiner Bedeutung. Wer
Frommel gekannt und geliebt hat — und wer hätte
ihn kennen gelernt, ohne ihm zu lieben! —, wird ihn hier
wiederfinden und feinen Zug vermifjen, der ihm an
dem Entjchlafenen irgend theuer war. Nicht was zeitlich
4
43
und irdiich an dem Entichlafenen war, nicht das fallende |
Laub, jondern der Ewigkeitsgehalt jeiner Perjönlichkeit
ift ald reife Garbe und bleibende Frucht in dieſen
Kranz des Gedenkens hineingeflodhten. Nicht Gefchichten
und Gejchichthen werden und erzählt, fondern die
Perſönlichkeit ift central erfaßt und jo lebendig und
plaftiih vor Augen gemalt, daß der Eindrud nur jein
kann: Das war unjer Frommel. Und wenn aud) die
„Kehrjeite der Medaille” nicht unerwähnt gelafjen ift —
wie natürlich, in pietätvollfter Weife —, jo fühlt man der
Darftellung wohl ab, wie aud hier das Beftreben
obmwaltet, für die wirklichen Freunde Frommels ein
getreued und objeftives Bild zu zeichnen, bei welchem
doch immer fichtbar das Wahrfjein in der Liebe die
Feder führt.
Das Büchlein bringt einige Briefe Frommels aus
dem Jahre jeiner Berufung in das Garnifonpfarramt
zu Berlin 1869 und dem Kriegsjahre 1870 zum Ab»
drud, die bisher unbekannt waren, für und jetzt ebenjo
wehmüthige wie theure Zeugnifje von dem warmen
und friichen Herzen des Schreiberd. Auch aus feinen
legten Lebenstagen finden fich briefliche Aeußerungen,
darunter eine rührende Notiz an einen jungen freund,
wenige Stunden vor der legten Operation niedergejchrieben.
Die Wirkſamkeit Frommels ald Soldatenpfarrer erfährt
eine eingehende Würdigung. Der Prediger auf der
Kanzel, der Liturg am Altar, der Seelſorger für Hoch
und Niedrig — immer finden wir den theuern Mann
unjerem liebevollen Erinnern jo wieder nahegerüdt, wie
er war. Die Charakterifirung feiner Predigergabe giebt
Gelegenheit zu einer feinfinnigen Parallele mit Kögel,
die nicht mur den Theologen intereffiren wird. Den
Schluß bilden grumdfägliche Ausführungen über das
Militärpfarramt, wie Frommel ed auf und anfahte.
Was an jeiner Amtöführung vorbildlich genannt werden
darf, ift mit feinem Takte getroffen und auch für weitere
Kreife anziehend hervorgehoben. Dad Büdjlein wird
allen Freunden und Verehrern Frommeld eine will:
fommene Gabe und liebe Erinnerung an den Heim—
gegangenen fein.
Handbuch für Einjährig: Freiwillige fowie für Reſerve—
und Landwehroffiziere der Fußartillerie. Bearbeitet
von Weigelt und Kipping. Zweite Auflage. Berlin
1897, E. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuch—
handlung. Preis ME. 7,—, gb. ME. 7,50.
Mit Recht deutet das Vorwort darauf hin, daß dies
umfangreihe Handbuch nicht nur zum Selbitunterricht
der Einjährigen und der Offiziere des Beurlaubtenftandes
dienen joll, jondern daß es auch jeitens der aftiven
Offiziere dem Dienftunterricht bei der Truppe zu Grunde
gelegt werden kann. Bejonders der Abjchnitt über das
Schießen ift durch praftifche Beijpiele auf einem Ueber:
fihtsplan nebſt Zieljkigzen jo eigenartig in die Schwierig»
keiten des Ernſtfalles einführend durchgearbeitet, dab
fein gründliche? Studium aud den aktiven Offizieren
nicht genug empfohlen werden kann. Ohne ihre Hülfe
werden Ginjährige dieſen Abjchnitt wohl jelten ganz
verftehen, aber er wird fie eben anregen, dieſe Hülfe zu
MiltärsLiteratur Zeitung. — Rr. 2
44
ſuchen, um ſich jo recht für den Ernftfall zum Batterie
fommandeur auszubilden. Die verdedte Lage der Ziele
häuft für die Fußartillerie, wenn fie nicht ind Blaue
ſchießen will, eine foldhe Zahl von Fehlerquellen vor
dem erften Schub, daß nur ein eifriged Studium vor
den praftiichen Uebungen entichlußfefte Batterielomman-
deure jchaffen kann. Die Beifpiele dieſes Handbuches
bilden einen vortrefflihen Wegweiſer hierfür.
Die dienftlichen Abjchnitte find entweder Auszüge
aus den betreffenden Vorſchriften oder recht Hare und
leicht fahliche Kürzungen des Inhalts derjelben. Im
Intereſſe des jchnelleren Verſtändniſſes für die Ein-
jährigen Hätte das leßtere Berfahren vielleicht noch
häufiger angewendet werden können, 3. B. für den
Sarnifondienft. Die Vorrede verfichert, daß jeder Wink
„zu Ruten und Frommen“ des Handbuches willlommen
jei. In diefer Beziehung wäre bejonders die Erweiterung
des Kapiteld über Kartenlefen und Geländebeurtheilung
zu befürworten, zumal fonft der Weberfichtäplan zu den
Schiehbeifpielen jchwer feinem Werthe nad audgenußt
werden kann. Bor Allem müßte dad Erkennen ber
Ballrihtung, der Höhen und Ziefenlinien, wie bes
Geſichtsfeldes für einen Standpunkt bei Schichtlinien-
wie Bergftrichzeichnungen gründlid; erörtert werden.
Leider werden im XZert vielfah die Schichtlinien als
Höhenlinien bezeichnet, wad doch leicht zu Bermechie-
lungen mit den eigentlih jo benannten Rüden und
Kammlinien führt. Werner ericheint die Beſprechung
der Strichrichtung und der Art des Strichzeichnens wohl
wichtiger ald die Erwähnung der Lehmannſchen und
Müfflingihen Manier. Die jetige Generalftabsmanier,
vor Allem aber die nicht erwähnten drei Strichſtärken
für Krofis möchten genügen. Das ganze Kapitel paßt,
entiprechend feiner Wichtigkeit, wohl befjer in ven jechiten
Theil (Felddienft) zur Bedeutung des Geländes ald in
den zweiten Theil (Innerer Dienft), wo es fih an die
militärifchen Schreiben anſchließt.
Bon fonftigen Wünſchen für eine (hoffentlich bald
nöthige) Neuauflage find noch folgende zu verzeichnen:
Nr. 53. Beim mittleren und ftrengen Arreſt find die
guten Tage aus Verjehen gleich angegeben. Nr. 62. Bei
den Ehrengerichten wäre ald Nachtrag die Allerhöchite
Kabinetd:Drdre vom Januar d. 33. wegen ihrer Wichtig-
feit gerade für Neferveoffiziere erwünſcht. Im „All
gemeinen” lautet ein Sat: „Selbitahtung kann nur
derjenige befigen, der ſich bei gemifjenhafter Prüfung
zu jagen vermag, daß er alle jeine Pflichten nach beſtem
Wiſſen erfüllt." Gerade bei gemwifjenhafter Prüfung er:
fennen wohl aud die Beiten unter und, wie oft fie
wider ihr befjeres Wifjen gehandelt haben. „Nicht daß
ich's jchon ergriffen hätte, aber ich jage ihm nach!“ jagt
Paulus, der ja nad; dem Liede von der faulen Grete
der erfte Artillerift war, Nr. 65. Jeder Offizier hat
nicht nur das Recht, jondern auch die Pflicht, unehren-
hafte Handlungen jeined Kameraden zur Anzeige zu
bringen, da er verantwortlich iſt für die Ehre des
Difizierforpd. Nr. 143. Die freie Bereinbarung des
Ginjährigen mit feinem Putzer darf die Höhe der Ber:
gütung nicht überjchreiten, welche der Kompagniechef zu
beftimmen hat, wenn die Leute nicht verdorben werden
45
follen. Ein ernfter Hinweis in diefem Sinne, wie ein
foldyer auf die ſchwere Verſchuldung des gebilteten
Einjährigen durch dad Freihalten der Unteroffiziere, er
ſcheint dringend erwünſcht. Nr. 252. Die Nothmwendigkeit
verjchiedener Pulverjorten wäre zu begründen. Nr. 260.
Zahl und Durchſchlagskraft der Sprengtheile fommt auch
für die ſchweren Kaliber der Sprenggranaten zur Sprache.
Nr. 267. Hier müßte erft die Nothwendigfeit der Drehung
für Langgeſchoſſe begründet werden, zumal darüber aud)
fpäter nichts Genaueres folgt. Ebenjo wäre die Noth—
wendigleit der Gentrirmulft aus dem Progrejlivdrall
berzuleiten. Nr. 271. Feftlagerung der Schrapnelfugeln
durch gepreßtes Schwarzpulver, nad Art des Feld—
ichrapnelö 91, beim 15 cm Bodenkammerſchrapnel wäre
zu erwähnen, hierbei audy der Einfluß des ftärferen
Dralld auf die jeitliche Ausbreitung der Kugeln zu
betonen. Nr. 275. Grund für Größe und geringe
Zahl der Kartätichkugeln fehlt. Nr. 319. Schwierigkeit
ded Munitionderjaßes bei großen Kalibern. Nr. 320.
Feldgejhüge fjollen der Infanterie nicht folgen, jondern
ihr querfeldein voraneilen. Nur der Kavallerie joll die
reitende Artillerie vorzugsweiſe folgen. Belagerungs-
geichüge können bis jegt nur leichte, fahrbare Panzer:
laffeten zerftören. Nr. 321. Nidelgupftahl bei Rohr»
frepirern mit brijanter Ladung wäre zu erwähnen.
Rr. 326. Zweck des Vordergewichts. Nr. 327. Zus
fammenhang des Erhöhungswinkeld mit der Flug: und
Fallzeit des Geſchoſſes fehlt. Nr. 580. Anfangs:
geichwindigkeit aud abhängig von richtiger Wahl der
Pulverforte im Berhältnig zur Größe von Gasſpannung
und Reibung. Nr. 581. Weder Geſchoßgewicht noch
Querjchnitt für fih allein fommen in Betracht für die
Ueberwindung des Luftwiderftandes, jondern nur bie
Querjchnittäbelaftung, die bei Langgeſchoſſen nicht vom
Kaliber, jondern nur von der abjoluten Länge des Ge—
ſchoſſes und jeiner Dichtigkeit abhängt und nur bei
Rundgeſchoſſen au vom Kaliber. Nr. 582. Gejchoß-
drehung nicht nur abhängig vom Drall, jondern auch
von der Anfangsgeſchwindigkeit. Nicht je größer, jondern
gerade je Heiner fie ausfällt, deſto ftärfer muß die
Drehung durch den Drall gemadht werden. Nr. 586.
Die Nothwendigkeit großer und Heiner Erhöhungsgruppen
für das GSteilfeuer wäre bier zu entwideln. Nr. 734,
Front der Polygonalbefeftigung nach innen oder außen
gebrochen, je nach dem Verlauf der zur Feuerlinie bes
nußten Höhenlinie der Natur. Nr. 758. Korps-Brücken—
train fehlt. Nr. 769. Avantgarde nicht '/s—"/s des
Ganzen, jondern Avantgardeninfanterie '/s—"/s der
ganzen Infanterie,
Sclieflih wäre ein Hinweis auf die Verwendung
der verjchiedenen Geſchütze beim Angreifer und Ber:
theidiger im Feſtungskriege mindeftend in dem Umfange
nöthig, in dem er im Waffenlehrleitfaden für Kriegs—
fchulen bereits veröffentlicht ift.
Ausbildung des einzelnen Jnfanteriften im Schul:
ſchießen. XTheoretiich » praftijcher Unterrichtegang in
den vorbereitenden Uebungen und Wnleitung zur
1897 — Literariſches Beiblatt zum MilitärsMocenblatt.
46
Durchführung des jchulmäßigen Schiefend von ©.
Mantel, Major à la suite des Königlich Bayeri—
chen 5. Infanterieregiments. Vierte Auflage. München
1896. Th. Riedel. Preis ME. 1,—.
Der Umftand, dab das Werkchen bereitö die vierte
Auflage erlebt hat, jpricht für feinen praftijchen Werth.
Da der Infanterift bereit3 nach dem erften Dienftjahre
im kriegsgemäßen Schiehen geübt jein muß, jo gilt es
die Zeit auf das Rationellſte audzunugen, um jo mehr,
da die Schiefausbildung nur einen der Cigenart des
einzelnen Mannes angepaßten Unterridt erträgt. Der
Berfafler theilt jeinen auf 15 bis 18 Wochen berechneten
Unterricht in 15 2eltionen ein, die aber bei einer
fürzeren ald der zweijährigen Dienftzeit derart zufammen-
gezogen werden können, daß etwa zwei Lektionen inner
halb einer Woche durchgenommen werden, mährend er
bei der normalen Ausbildungszeit je eine Lektion auf
jede Woche vertheilt.
Wenn auch die Ausbildung nad Rezepten Teinen
ungetheilten Beifall findet, jo find wir doch ficher, daß
jeder Kompagniechef aus dem Büchelchen irgend etwas
entnehmen wird, das er zum Bortheil der Ausbildung
feiner Kompagnie verwerthen kann.
Studie über den Aufflärungsdienft und die diesfällige
Berwendung von Fußtruppen.*) Bon Oberftlieutes
nant Fchrn. v. Wucherer. Mit 6 Skizzen. Wien
1896. Berlag von L. W. Seidel & Sohn. Preis
Mt.
Der Herr Berfaffer jpricht im voraus die Ber-
muthung aus, dab jeine miedergelegten Gedanken eine
fteptifche Beurtheilung erfahren, weil fie über den
Rahmen der geläufigen Anjchauungen über den Auf:
Härungsdienjt hinausgehen. Wir unjererjeits können
diefe Vermuthung nicht theilen, find vielmehr der An—
fiht, daß der Herr Berfaffer einen jehr werthuollen
Beitrag zum kriegsgemäßen Aufklärungsdienſt der
Kavallerie und der ihr zugetheilten Fußtruppe geliefert
hat. Dad Ganze ift eine Studie auf Grund kriegs—
geichichtlicher Thatſachen und von eingehenden Beob»
achtungen während der Manöver bei Güns, in Galizien
1893 und während der Aufllärungdmanöver in Ungarn
1895. Berfafier kommt zu dem Schluß, daß der
Nachrichtendienft zur Zeit in Bahnen geht, die viel zu
wenig der wahrfcheinlichen, ja ficheren, jcharfen Gegen:
wirkung des Feindes Rechnung tragen, und daß Die
richtige Verwendung der Fußtruppe bei einem Kavalleries
förper noch faft Alles zu mwünjchen übrig laſſe. Wenn
auch die Anfichten, abaejehen von den kriegsgeſchichtlichen
Betrachtungen, auf Deiterreihiichen Berhältnifjen aufs
gebaut find, jo enthalten fie doch jo viel Interefjantes
und allgemein Gültiges, daß ihr Studium jedem Offi—
zier, insbejondere jedem Deutſchen Kavallerieoffizier
empfohlen werden kann.
*) Beral. Militär-Wocenblatt 1897 Nr. 1 und 2.
47
Der vierzehnte Band von Meyers onverfationds
leriton, von „Bolitit” bis „Ruffiiches Reich“, ift befonders
reichhaltig am vorzüglihen, längeren Auflägen. Unter
vielen heben wir die über Preußen, Rom (Alt- und Neu-
Rom), Röomiſches Reich, Ruffiiches Reich hervor, reich mit
Karten ausgeftattet, ferner die Arbeiten über Polnifche,
Portugiefifche und Ruſſiſche Literatur, ebenfo die Beiträge
über Biyhologie, Pſychophyſil und Pſychiatrie, Rechts-
wiſſenſchaft. ine Religions: und Miſſionékarte nebft
Erläuterungen zeigt die Verbreitung der Religionen auf
der Erde. Bon militäriſchem Intereſſe ift bejonders die
Farbentafel „Neiterei”, ſowie „Neitlunfi” durch Bilder
erläutert.
Meyers biftorifhegeograpbifher Kalender auf
das Jahr 1897, zufammengeftellt von Karl Bührer, zeigt
und über 600 Yandjhaftö: und Städteanfihten, Archi—
tefturbilder, biftoriiche Porträts sc. in hübſcher Ausführung.
Das Ganze iſt ein hodinterefjanter Abreißlalender, der
jehr empfohlen werden kann. Er ift im Verlage des
Bibliographiichen Inftituts in Leipzig und Wien erfchienen.
Der Preis beträgt Mi. 1,50.
Nah) dem Gemälde von Willy Martens: „Die
Schlacht bei Krügersdorf* erfchien bei Dufleau in
Ktapftadt eine lithographiſche Neprodultion in 20 Farben,
die im gelungener Ausjührung eine naturgetreue Dar:
ftellung des denlwürdigen Ereigniffes in Trondvaal vom
Januar 1896 bietet. Das Original zählt zu den beiten
Schöpfungen des Künftlere, der im Sommer 1896 für
feine Werfe auf der Berliner Kunftausftellung die goldene
Militär-Literatur: Zeitung. — Nr. 2
48
Medaille erhielt. Für Deutfchland iſt der Vertrieb des
Kunftblatted (Bildgröße 50x70 cm, Preis Mt. 9,—)
Herrn ©. Hedeler in Leipzig übertragen.
Das müglihe Militär- Mufiler- Notiz: und
Taſchenbuch für das Jahr 1897 ift im der biäber
bewährten Einrichtung im Berlage der Deutſchen Militär.
Muſiler Zeitung (Prager), Berlin SW., Schöneberger:
ſtraße 27, Preis DIE. 1,60, vierzehnter Jahrgana, erſchienen
und enthält ald neu auch die Signale der HFußartılerie.
Ein Lichtdrudbild des Reiter » Standbildes vom Kaiſer
Wilhelms Dentmal auf den Kyffbäufer und ein patriotijches
Borwort weifen bin auf die Weihe des dem Andenlen
des hochſeligen Kaifers Wilhelm des Großen gemwidmeten
Jahres 1897.
„Die Umſchau“ betitelt ſich eine feit dem 2. Ja—
nuar d. 38, in Wochennummern durd Dr. 3. H. Bechhold
zu Frankfurt am Main zum PVreiſe von vierteljäbrlid
Dit. 2,50 herauögegebene Zeitfchrift, welche eine „Ueber:
fit über die Fortfcritte und Bewegungen auf dem
Gefammtgebiet der Wiſſenſchaft, Technif, Literatur“ zu
bringen verheißt. Da die Nr. 1 der Militär» Literatur:
Zeitung mit der Bitte um Beſprechung zugegangen iſt,
fo muß angenommen werden, daß in dem Blatte aud die
Kriegsmifienfchaften berüdfictigt werden follen. Aus
diefem Grunde erwähnen wir das Erſcheinen, obgleich die
Probenummer nichte don militäriishem Interejie entbält
und unter den Namen der vom Herausgeber genannten
Mitarbeiter fich feiner findet, welcher auf eine Betheiligung
von Militärfchriftftellern an dem Unternehmen hindeutet.
Bißbliograpdie.
Bon Neuigkeiten ded Büchermarkted der letzten Zeit verzeichnen wir:
27. Deutfhlands großer Heldentaifer.
Leben des großen Kaiſers Wilhelm I. Ein Jubel
büclein zum bundertjährigen Gedächtniß feiner Geburt,
von Gottlieb Fifher, Baftor in Barmen. Herborn
1897, Naflauifcher Kolportageverein. Preis 20 Pf.,
in Partien billiger.
28. Kriegslehren in kriegsgeſchichtlichen Beifpielen der
Neuzeit. Bon W. v. Scherff, General der Ins
fanterie 3. D. Fünſtes Heft: Der Feldzug von Sedan.
Darftellung und Betrachtungen. Mit einer Ueberfidhts-
farte und drei Efiszen in Steindrud. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis Mi. 7,—, in ganz Leinwandband Dif. 8,25.
29. Kriegsgeichichtlihe Beifpiele aus dem Deutſch⸗Fran—
zöfiihen Kriege von 1870/71. Bon Hermann Kunz,
Major a. D. Erftes Heft: Nachtgefechte. I. Das Nadıt-
efeht vom 18. Auguft 1870 auf der Hodfläde von
Moscou Ferme— Point du Jour. Mit einem Plan in
Steindrud. Preis Mt. 2,20. Zweites Heft: Nadıt-
gefehte. II. Die Nachtgefechte gegen die Kaiſerlich
Franzöfifhe Armee, Mit vier Slizgen im Text und
Bilder aus dem |
einem Plan in Steindrud. Preis ME. 2,40. Berlin
1897. €. ©, Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuds
handlung.
30. Die PBolitit in der Armee oder die „Itille Kriege»
fhule*. Bon Dtto v. Monteton, Berlin 1897.
R. Felix. Preis Mt. ,—.
31. Unsere Pferde. Sammlung zwangloser, hippo-
logischer Abhandlungen. 1. Heft: Kavalleristische
Gedanken mit besonderer Berücksichtigung der
Remontenabrichtung. Von einem ehemaligen Oester-
reichischen Reiterofizier. Stuttgart 1897, Schich-
bardt & Ebner. Preis Mk, 1,—.
32. Beiträge zur taltiihen Ausbildung unferer Offiziere.
1. Offizier » Felddienftübungen. Anlage und Yeitung.
Beiprehung durch den Leitenden. Bearbeitung durch
die Führer. Bon Litzmann, Oberſt und Kommandeur
des 6. Bommerfhen Infanterieregimentd Nr. 49. Mit
1 Kroli, 1 Stizze und Blatt Eofel der Karte des
Deutichen Reiches 1:100000, Dritte, durdgejehene
—5* Berlin 1897. R. Eiſenſchmidt. Preis
3
Gedrudt in der Königlichen Hofbugdruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kocitraße FT
Allitär-Literatur-Deitung.
Acdtundfiebzigfier Jahrgang.
— Beiblatt zum Militär— Wochenblatt.
Nr. 3. Februar 1897.
—
Die Wıltäre fiteratur« tem ericheint monatlich ein» bis zieeimal ald
Beiblatt zum Wilitat -· Wochenblatt und ift auch im beiomberen Jahres ·
Übonnement für 5 Mart bırelt von der Erpebition und durch alle Bud-
Berantwortlicher Mebakteur:
».@ftorff. Generalmajor z. D,,
Friedenau b. Berlin, Gohlerftr.
Berlag ber Rönigl. Hofbuhhandtung
von E. &, Mittler & Sohn,
Berlin sw 12, Kodjitr. 68-71.
bandlungen zu beziehen. Preis der einzelnen Rumimer 50 BE
—
Bataillon, Regiment und Brigade
auf dem Ererzirplak und ihre Aus:
bildung für dad Gefecht. (71)
Garnifonbefhreibungen vom Stand»
punft ber Geſundheitspflege aus auf
geftellt. (74)
Geyer, Raifer Wilhelm ber Große. (51)
— Beſchreibung der Garniſon.
(15)
% Unier Soldatenfaifer Wilhelm I.
ibung ber : Garnifon. (75) Shnökinger, Schwarmlinie und Feuers
v. Loebell, Aurzer Abriß der Geſchichte leitung. (71)
des Breußticen Staate® und bed Schred, Bibeln ber Große, des neuen
Deutſchen Reiches ıc. (67) Deutſchen Reiches erfter Kaifer. (51)
Löblid, Kurze Darftellung ber Geihicte Stüdmann — van Ekeris, Aaiſer
bes Königlich Sähfiihen Fußartillerie Wilhelm ber Große und feine "Zeit, (63)
Hegimentd Ar. 12. (66) ‚Unferes Raifers Wefen und Walten.
Militärliteratur, Die Ruffifche perio: (54)
diſche, im Jahre 1896. (54)
Ohneforge, Wilhelm der Große. (51)!
Pſychologie bed Großen Krieges,
Liegnitz, Beſ
Friedrich, Soldatenheim-Liederbuch. 77)
Muſik am Preußiſchen Hofe. Heft 12. (76)
Rheinländer, Kater Wilhelm I, ber —— ber Große, geb. 22. März
2. Holleben, Die Kriegdartifel. (71) ur. (69)
3 des Königs Rod. (68)
abnte, Wilhelm:Wedentbud. (52) Große. (52)
Dr. Anövenagel, Ueber Friegämäßige
Borübungen im Felbfanitätsbienft bei
den Dianövern.
Deutſches Bolt, gedente Deines großen Kaifers! Ein
Charakters und Lebensbild Kaijer Wilhelms I. zu
defien hundertjährigem Geburtstage am 22. März 1897,
gezeichnet von Dr. Heinrih Rocholl, Militär-Ober-
pfarrer ded X. Armeekorps und Konfiitorialrath zu
Hannover. Mit zahlreichen Abbildungen. 8°. 93 Seiten.
Hannover 1897. Garl Meyer (Guftav Prior). Preis
50 Pf., in Partien bezogen erheblich billiger.
Als der Berfafjer ded vorliegenden Bucheö, dem
wiederholt ausgeiprochenen Berlangen des Berlegers
nachgebend, ed unternahm, ein Charakter und Lebens:
bild Kaifer Wilhelms I. zu deffen hundertjährigem Ge:
burtötage zu entwerfen, legte er ſich zunächſt bie Frage
vor: „Wozu die große Zahl der bereits vorhandenen
pleihartigen Schriften, unter denen gar viele vortreff⸗
li find, noch um eine vermehren?” Uber er gab dem
Verleger Recht, welcher von der Anficht ausging, daß
nic genug zum Andenken des großen Monardyen ger
drudt werden könne, zumal im feindlichen Lager bie
Gegner echter Königstreue ihre Flugblätter und Bücher
nah Millionen zur Vergiftung der Vollsfeele unter die
Leute bringen.
Da hat er fi denn frifcd and Werk gemaht und
hat ein Büchlein gejchrieben, welches dem Zwede in
vorzüglicher Weife entſpricht. Mit voller Hingabe an
den Segenftand, mit warmem Empfinden für des Bater:
landes Größe und für Deutichlands Ginheit, in dank:
barer Erinnerung an die Heldenthaten unferes legten
(Februar 1897.)
Dr. Rodoll, Deuties Rolf, gedenlke
Deines großen Kaiferd. (49)
'Roy, Raijer Wilhelm ber Sroke. (51)
7, geit. 9. u 1888. (76)
Bibliographie. (77)
Krieged abgefaht, giebt ed dem Kaiſer, was bes Kaiſers
if. Um feine erhabene Perjönlichkeit als Mittelpuntt
gruppiren fich alle die Geftalten, welche mitgewirkt haben
zur Herftellung des Reiches; die Erſcheinung Kaiſer
Wilhelms dient, zu zeigen, wie auf die Nacht von Jena
der 18. Sanuar des Jahres 1871 im Schloſſe von
Berjailles folgte und wie hernady der greife Held in
treuer fFriedensarbeit für feines Volles Wohl jorgte,
aber auch, wie diefes ihm zum Theil mit Undank lohnte.
Eine Menge von guten, in ben Text gedrudten Abs
bildungen erläutern und beleben die Erzählung; der
billige Preis, der fich bei Entnahme von taufend Abs
drüden allmählich auf dreißig Pfennig für den einzelnen
ermäßigt, erleichtert Die Beihaffung behufs Mafien-
verbreitung, wofür die Heine Schrift fi vortrefflich
eignet.
Unſer Soldatenfaifer Wilhelm I. Gedenkblatt zum
hundertjährigen Geburtstage des großen Kaiſers, dem
Deutihen Soldaten dargebraht von F. Heinte,
Hauptmann ä la suite des Kadettenkorps und Militärs
lehrer an der Haupt-Radettenanftalt. Elfte, vermehrte
Auflage. Mit Anhang: Aus den letztwilligen Aufs
zeichnungen Kaifer Wilhelms I. Kl. 8°. 20 Seiten.
Berlin. Berlag der Liebelihen Buchhandlung. Preis
15 Pf., 20 Abdrüde je 10 Pf., 100 Abprüde je 8 Pr.
Mit kurzen, kernigen Worten, aber mit warmem
Herzen, hat der Verfaſſer ein Lebensbild gezeichnet, wie
6
sl
der Soldat ed liebt und wie ed für ihn paßt. Die |
Zahl der Auflagen, welhe das Büchlein erlebt hat,
fpricht für den Beifall, den es gefunden und den es
verdient. Die militärifche Bedeutung des Kaiſers fteht
im Bordergrunde der Darftellung, die übrigen Seiten
feines Lebens und feiner Thätigkeit haben daneben ges
bührende Beachtung gefunden. Die legtwilligen Auf:
zeichnungen find nicht Beftimmungen für den Todesfall,
ſondern Selbftbetradhtungen, namentlid beim Jahres⸗
wechſel angeftellt.
Wilhelm der Große. Bilder aud dem Leben des
Helden in Liedern und Berjen von Fr. Ohneſorge.
8°. 646. Berlin 1897. Dtto Salle. Preis Mt. 1,—.
Kaifer Wilhelm der Große. Lied von Berthold Roy.
os Werftftrafe 21, III. Selbftverlag. Preis
f.
Zwei Schriftfteller haben ded nationalen Feiertages
in Berjen gedacht. Fr. Ohneforge hat demfelben einen
ganzen Band von Gedichten gewidmet, weldhe an bes
jondere Ereigniffe im Leben des Monarchen anknüpfen
und von denen einige aud in Muſik geſetzt mitgetheilt
werden; Berthold Roy bietet nur ein einzelnes Blatt,
auf welchem er der Geburt und ded Todes gedentt.
Kaifer Wilhelm der Große. Eine Feftjchrift zu deſſen
hundertjährigem Geburtstag, am 22. März 1897,
von Albert Geyer. Mit zahlreichen Illuſtrationen.
Gr. 8%, 124 ©. Berlin. A. W. Haynd Erben.
Preis geb. ME. 1,—.
Der Berfafjer führt des großen Kaiſers Leben von
der Wiege bis zur Bahre in einer Reihe von gut ges
zeichneten, durch Xertilluftrationen erläuterten und vers
anjchaulichten Einzelbildern vor. Die Arbeit ift geeignet,
den Zweck, welchem fie gewidmet ift, zu fördern.
Wilhelm der Große, des neuen Deutſchen Reiches erfter
Kaijer. Sein Leben und Wirken, erzählt für Schule,
Haus und Heer von Emft Schred. 8%. 48 ©,
Trier 1897. Berlag von Heinr, Stephanus. Preis
30 Pf., Partiepreife bi 15 Pf.
Ein gut gejchriebenes, Kleines Bud, für den vom
Verfaſſer beabfichtigten Zwed wohl geeignet und auch
äußerlich gut audgeftattet. Es will den Kaifer in feiner
anſpruchsloſen, jchlichten, edlen Perfönlichkeit zeigen und
dad Deutſche Bolt mahnen, ſich der Errungenſchaften
würdig zu zeigen, die ed ihm dankt. In zwölf Einzel
bildern giebt es eine fortlaufende Darftellung des Weſens
und Wirkend des Begründerd des neuen Reiches, Fein
Ereigniß von Bedeutung ift darin übergangen, das
Urtheil ift überall zutreffend, die Sprache einfach, aber
zum Herzen fprechend. Einige Ungenauigfeiten möchten
wir richtigftellen: Die Dänen waren in der Düppels
ftellung nicht „ungejchloffen”, König Wilhelm fette ſich
NilttärsZiteramir- Zeitung. — Wr. 3
52
am Tage von Königgräß nicht „jelbft an die Spike
feiner den Feind verfolgenden Reiter“, der Umritt auf
dem Schladhtfelde von Sedan fand am Nachmittage
des 2,, nicht am Abend des 1. September ftatt. Trotz⸗
dem ift dad Buch zur Verbreitung in den Kreiſen des
Heered zu empfehlen.
Kaifer Wilhelm I., der Große. Ein Lebensbild zu
feinem hundertiten @eburtätage für die Deutjche
Qugend und dad Deutjche Heer, von C. Rhein-
länder. Mit 14 Bildern. Düſſeldorf 1897.
7 Schwann. Preis 20 Pf., von 50 Abtrüden ab
15 Pr.
Der 22. März 1897, ein Tag der feier und der
dankbaren Erinnerung, hat Anlaß zum Gricheinen einer
ganzen Reihe von Lebensbildern gegeben, die dem Ges
dächtniß an Kaijer Wilhelm I, den Großen, gewidmet
find. In gelungener Weije ift in der vorliegenten
Heinen, nur zwei Drudbogen füllenden Schrift die Auf-
gabe gelöft, ein ſolches Bild zu entwerfen. Die Arbeit,
der Deutichen Jugend und dem Deutjchen Heere ge
widmet und mit einer ganzen Reihe gut ausgeführter
Abbildungen geſchmückt, verdient weite Verbreitung.
Wilhelm-Gedentbuh. Zum Andenken an den hundert:
jährigen Geburtstag Kaifer Wilhelms des Großen,
22. März 1897, für dad Deutſche Boll und Heer
von Hermann Jahnke. Mit einer Kunftbeilage in
elf Farben und fehr vielen Abbildungen in Schwarz«
drud. Berlin 1897. Paul Kittel. Große Ausgabe
Preis ME. 1,—. Kleine Ausgabe Preis 40 Pf.
Friſch und fefjelnd gefchrieben, bildet das der Hundertjahrs
feier am 22. März 1897 geweihte „Wilhelm-Gedentbuch“
in feinen beiden Ausgaben eine würdige Gabe für Bolf
und Heer, in der der Berfafler und den großen Hohen-
zollern von der Geburt bis zum Grabe in lebenswahren
Schilderungen vor Augen führt. Wohl lebt noch das
Gedächtniß an unjeren Helvenkaifer in der Bruft eines
Jeden, der unter ihm gefochten und ihn von Angeficht
zu Ungeficht geichaut hat, aber auch die jüngere Ge—
neration ſoll fih an dem hehren Bilde Wilhelms des
Großen erfreuen und begeiftern, und dazu ift die vor
liegende Feitjchrift mit ihren vielen guten Holzichnitten
jo recht geeignet.
Während die große Ausgabe namentlih für Bis
bliothefen und Prämienzwede empfohlen werden kann,
eignet fich die Heine Ausgabe jehr für den Ankauf
durch Mannſchaften, zumal die Preije ſehr niedrig geftellt
find. Die der Armee eingeräumten Subjkriptionspreije
betragen nämlich für die große Ausgabe ungebunden
60 Pf., gebunden ME. 1,—, für die Heine Ausgabe
30 Pf., in Partien über 20 Stüd je 20 Pf. ferner
giebt die Verlagshandlung aus Anlaß der Enthüllungs
feier des Nationaldentmald zu Berlin ein Erinne—
rungsblatt an den 22, März 1897 heraus, das
53
an alle Abnehmer des „Wilhelm-Gedenkbuches“ foftenlos |
verabfolgt, oder gegen Vergütung von 10 Pf. Porto zus
gejandt wird.
Kaiſer Wilhelm der Große und feine Zeit. In dank:
barer Erinnerung an die erjten Deutichen Kaiſer aus
dem Hohenzollerngeichlehhte und zur Belebung wahrer
Gottesfurcht, echter Königätreue und aufrichtiger Vaters
landsliebe dem Deutichen Volke gewidmet von
H. Stüdmann und 3. van Ekeris, Rektoren in
Dortmund. Kl. 8°. 2446. Dortmund. Drud und
Berlag von Fr. Wilh. Ruhfus. Preis 75 Pf., bei
Partiebezug mwohlfeiler.
Angefihts des Zweckes, welchen die Berfafjer des
Buches verfolgt und in mancher Beziehung erreicht
haben, hätte der Berichterftatter gewünjcht, demjelben
eine günftige Beſprechung zu Theil werben lafjen zu
können. Es ift ihm aber nicht möglich, eine Schrift
zur Verbreitung im Heere zu empfehlen, welche in ihren
kriegsgeſchichtlichen Darftellungen jo viele, große und
Heine Fehler und Irrthümer enthält und jo bedenkliche
Lücken aufweift, in ihren Nachrichten vom häuslichen
Leben ded Kaiſers jo manche Unrichtigkeiten bietet wie
die vorliegende. Ein Bud), welches — um nur einige
Beweije für dieſe Beurtheilung zu liefern — das Dane-
werk als einen hinter der Schlei liegenden, vor taujend
Zahren aud Holz und Steinen errichteten Wall jchildert,
der in den legten Jahren zu einer ſtarken Befeftigung
ausgebaut worden; ein Buch, in welchem gedruckt ift,
daß bei Beginn des Krieges vom Zahre 1966 der Krons
prinz von Preußen, um die Defterreicher zu täufchen,
ein Heer von Meihen aus habe vorrüden laſſen, und
daß Benedek dadurch veranlaßt worden jei, einen großen
Theil des feinigen nad) diefer Gegend zu entjenden;
in welchem weder die Bejekung von Zütland im Jahre
1864, nod die Mitwirkung Staliend bei den Kämpfen
von 1866 erwähnt ift, und in dem erzählt wird, daß
Kaijer Wilhelm in feinem Sclofje zu Berlin fich jeden
Mittag von dem — übrigens ſchon 1878 verftorbenen —
Geheimen Hofrath Schneider habe vorlejen laffen —
tönnen wir, abweichend von der Meinung mehrerer
Schulmänner, Geiftliher und Bereinävorfigender, deren
Ausiprühe die Verlagshandlung mittheilt, zur Ver—
breitung im Heere für geeignet nicht eradhten, um jo
weniger, ald zahlreiche, den nämlichen Zweck verfolgende
und demſelben vorzüglich entiprechende Schriften vor:
handen find.
Außer dem Abjchnitte, welcher dem Kaifer uns
mittelbar gewidmet ift, enthält das Buch ſolche, welche
fi mit deſſen Paladinen (Bismard, Moltte, Roon),
der Kaiferin Augufta, dem Kaifer Friedrich III., der
Kaiferin Biltoria, dem Kaifer Wilhelm II. und ver
Kaiſerin Augufte Biltoria beichäftigen.
Schließlich jei hervorgehoben, dab das Bud eine
große Anzahl gut ausgeführter Abbildungen enthält.
2m — uereriche⸗ Beiblatt zum ———— ——
54
Unſeres Kaiſers Weſen und Walten. Deutſchen Züng-
lingen vorgetragen am Geburtstage des Monarchen
von einem Deutſchen Schulmanne. 80. 16 Seiten.
Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuhhhandlung. Preis 20 Pf.
Der Deutihe Schulmann hat fi dad Ziel gejekt,
eine Charakteriſtik Kaifer Wilhelms IL, ein Bild feines
Weſens und Waltend — möglichft vollftändig im engften
Rahmen — zu zeichnen. Zu diefem Ende hat er „faft
ein Zahrzehnt lang aufmerkjam verfolgt, wie jene groß
angelegte Herrſchernatur in Wort und That fich äußerte,
das Ergebnif feiner Beobachtung bietet er hier in der
äußeren Form eined Bortraged Deutichen Knaben und
Zünglingen. Wir dürfen dazu bemerken, dab aud
andere Kreife von der Kenntnifinahme Genuß und
Freude haben werden, vor allen die Angehörigen des
Heered, die in dem Kaijer ihren Kriegäherrn und oberften
Borgejeßten, aber au ihren Freund und Kameraden
verehren.
Die Ruſſiſche periodifhe Militärliteratur
m J a 896,
(Ald Spiegelbild der Thätigkeit und ber Beftrebungen ber Armee.)
Bon A. v. Drygalski.
Kriegsgeſchichte. Die Darftellungen kriegsgeſchicht⸗
licher Ereigniffe beginnen im Zanuarheft ded Wajenny
Sbornik mit einem im Märzheft beendigten Artitel von
N. Markow: „Die Operationen der Ruſſiſchen Reiterei
in Zranöfaufafien im Türkischen Kriege von 1877/78.”
Wie bekannt, hatte die Ruſſiſche Kavallerie in der Euro:
päiihen Zürfei nur wenig Gelegenheit, ihre Thätigkeit
zu entfalten, und wo es geichah, waren die Reſultate
höchſt dürftig. Einen viel günftigeren Boden, mit in
den Kampf einzugreifen, fanden die Megimenter der
Kaukafiihen Kavallerie: und Kafakendivifionen in Klein:
afien gegen Muktar Paſcha, und fie zeichneten ſich in
verjchiedenen Schlachten und Treffen ganz bejonders aus.
Hier tritt namentlich die Perjönlichkeit des Fürften
Tſchawdſawadſe, jpäteren Kommandeurd ded Kaukaſiſchen
Armeekorps und damaligen Führers zweier Eombinirter
Kavalleriedivifionen, zu denen auch die altberühmten
Kaukafiihen Dragonerregimenter Niſhegorodsk Twer,
Säwersk und Perejaslaml gehörten, hervor. Die Dar:
ftellung der Greignifje bezieht fi auf die gefammten
Operationen auf Kleinafiatiijchem Gebiet, wobei fidh die
Thaten der Kavallerie reliefartig und, man darf jagen,
muftergültig abheben. In Anbetracht der Thatjache,
da nah dem Kriege von 1870/71 hier auf Klein-
aftatijchem Boden die einzigen nennendäwerthen Reiter
angriffe ftattgefunden haben, wäre ed im Intereſſe des
Studiums ihrer Ausführbarkeit auf mit Schnellfeuer:
gewehren bewaffnete Infanterie wünfchenswerth, diejen
Artikel überjeßt zu ſehen. Wir denken dabei namentlich
an die den Offizieren gegebenen Winterarbeiten auf
diefem Gebiet, zu denen ed, außer der befannten Schrift
von Gardinal v. Widdern, an Deutſchen Informationds
quellen fehlt.
5*
55
Ein ſchon häufiger behandelte Thema bringt das |
Märzheft und Fortjegung in dem Artikel: „Das Avant-
gardendetachement des Generaladjutanten Gurko im Kriege
von 1877/78." Gin Auszug von einem von N. Epans
tichin im Stabe des Gardekorps und des Peteröburger
Militärbezirks gehaltenen Vortrag. Der Haupttheil des
Uvantgardendetacdhements, zu dem auch der neu errichtete
Bulgarifche Landfturm gehörte, beitand der Natur der
Sadıe nad aud Kavallerie (5000 Mann), doch war
ihre Organifation eine ganz improvifirte, ihre Reiftungs-
fähigkeit jowohl im Auffiärungsdienft ald im Kampf
eine äußerſt ſchwache. „Man jcheute fich, die Wirkjams
keit der Feuergewehre überjchätend, die Infanterie ans
zugreifen, ſaß jelbft in Dertlichfeiten, die Attaden zu
Pferde begünftigten, zum Gefecht zu Fuß ab, ja führte
jogar Feuergefechte zu Pferde.” Diefen Umftänden ift
neben den zu überwindenden Xerrainjchwierigkeiten der
ſchließliche Mißerfolg des urſprünglich zu jo wichtigen
Aufgaben berufenen Avantgardendetachenıents und der
Ruſſiſchen Kavallerie im Allgemeinen mit zuzuſchreiben.
Eine ſpäter aufaelöfte Kafalendivifton, unter dem Befehl
des Generals Skobelew Bater, erwarb fi dabei den
ſchönen Namen der „Bummeldivifion*.
Beendigt wird im Webruarheft die bereit in der
vorjährigen Beiprehung erwähnte Studie: „Die Ber
theidigung des Schipkapafſes“, hauptfählih auf die
Theilnahme der Artillerie bezüglich.
Eine zufammenhängende Gejchichte des Krieged von
1877/78 fehlt immer noch. So viel auch über Einzel»
heiten jchon geſchrieben worden ift, es jet unter anderen
der Artikel im Novemberheft: „Einige Tage vor tem
Uebergang bei Siftoma” von Liprandi gedacht, fcheint
ed doch, daß darüber die Akten noch nicht abgejchloffen
find und das zu Berfchweigende überwiegt.
Eine auch in ethnographifcher Hinficht interefjante,
auf den Gang der Ereigniffe in Kleinafien nicht ohne
Einfluß gebliebene Epifode berührt der im Aprilheft
begonnene Artikel: „Skizze des Aufftandes der moham—
medanijchen Berguölfer im Terelgebiet 1877." Sei es
neftattet, bier ein kurzes, dharakteriftiiches Bild von den
Verhandlungen mit den Aufftändijchen und den fie zur
Meuterei treibenden, auch jeßt noch verbreiteten Bes
fürchtungen zu geben.
Ein Ruſſiſcher Detachementöführer kommt in einen
wegen Tödtung eines Dffizierd zu beftrafenden Aul
(Dorf) und fragt die Repräfentanten: „Was wollt Ihr
eigentlich?" Die Wortführer erwidern: „Das Bolf
meint, daß man uns zu Soldaten nehmen, mit Steuern
belegen und dad Land entzichen wird.” (Es wurden
damals gerade Bermefjungen vorgenommen.) Der Ruſſe
antwortet: „Zu Soldaten kann man Euch Gefindel nicht
brauchen, vielleicht zur Miliz. Was Ihr von Steuern
fagt, ift Unfinn. Aermer, als Ihr jetzt jchon ſeid,
könnt Ihr nicht werden; gelangt Ihr zu Reichthümern,
müßt Ihr natürlich) zahlen. Bon Eurem Lande wird
man Euch ſchon deshalb nichts nehmen, weil gar feine
Ruffen unter Euch wohnen. Wäre ih Euer Befehls—
haber, würde ich ſogar feine Kataftrirung vornehmen
laſſen, und Euere Kınder könnten ſich wie biäher, mit
dem Kinjhal (Dolch) in der Hand, um die ftreitigen
MiltärsLiteraturreitung. — Nr. 3 56
Aecker zanken. Wenn Ihr mir aber innerhalb zehn
Tagen die Mörder ded Oberften nicht überliefert, jo
geht ed Euch ſchlecht.“ — Die Auslieferung erfolgte
denn auch pünktlich; ed mar eime wahre freude, zu
jehen, mit mweldyer Seelenruhe die Kerls ſich aufhängen
lieben.
Jetzt herricht bei den Bergbemwohnern anfcheinend
volle Ruhe; aber ed iſt ihnen feinen Augenblick zu
trauen. Dad Berhalten der Ruffen bedarf noch immer
großer Borfiht, was auch den politiihen Maßnahmen
der Türkei gegenüber nicht ohme Einfluß ift.
Mit ähnlihen, aber des hervortretenden religiöien
Fanatismus halber noch viel ernfthafteren Berhältnifien
beſchäftigt fich im Septemberheft der Auffaß des Hiftorifers
P. D. Bobrowski: „Die Fortichritte in dem Kampfe
mit den Muriden unter Fürft Woronzow.“ Durch ibn
wurde die Macht Schamyld wenn auch nicht gänzlich
niedergeworfen, jo doch jo gebrochen, daß feine endlice
Beftegung durch Woronzows Nachfolger, Fürft Baria-
tinsty, drei Zahre nach Abſchluß des den orientalifchen
Krieg von 1853 bis 1856 beendigenden Parifer Friedens
erfolgen konnte. Wir beſchließen die Reihe der friegi-
geichichtlihen Artikel mit dem im Dftoberheft ent:
haltenen Bruchftüd der Memoiren des Generallieutenants
Mentow: „Eine Seite aus der Geſchichte der Berthei-
digung von Sewaftopol“, mitgetheilt von U. Sai—
ontſchkowsky.
Der damalige Oberft des Generalſtabes P. K. Menlow
war als Oberquartiermeiſter eine der Hauptvertrauens-
perfonen ded Kommandirenden, Fürften Gortſchakow,
und wurde von dieſem mit den wichtigften Aufträgen
betraut. Es handelt ſich hier ſpeziell um ein Projekt
in zehn Bariationen zu einem Ausfall aus Sewaſtopol,
der gleichzeitig mit dem Angriff der Ruſſen auf bie
Stellung der Verbündeten an der Tſchernaja (4./16. Yuguft
1855) erfolgen und ihre Aufmerkjamkeit ablenken jollte,
Ermwähnen möchten wir dabei einer ebenfalls von
Menkow herrührenden und von Saiontſchkowsky in den
Beiheften ded Raswädshik 1896 veröffentlichten kriege:
geſchichtlichen Skizze, betitelt: „Die Donau und die
Deutſchen.“ Der Autor ſchildert darin in höchſt
draftiicher, ironifirender Weife die Ereigniſſe währen?
des fih an der Donau abjpielenden erften Theiles des
Drientkrieged von 1853 bis 1856 und jdhreibt als
guter Rufje den in der Armee dienenden Generalen
Deutſcher Herkunft den Hauptantheil an dem faft kläglich
zu nennenden Miberfolgen bei. Biel Gutes berichtet er
aber auch von jeinen eigenen Landsleuten nit. Die
ganze Behandlungsweiſe des Stoffes ift äußerſt originell,
jo daß fie nicht mur zur Lektüre, fondern, um aud
Anderen ein Vergnügen zu bereiten, zur Weberjegung
lodt. Wie jehr die Erinnerungen an die ruhmreide
BVertheidigung von Sewaſtopol noch immer in der
Ruſſiſchen Armee fortleben und wie eifrig man bemüht
ift, diefe Traditionen auch für die Zukunft nugbar zu
machen, bemweift die bereit? mehrfach erwähnte Stubie
von Sergei Herrichelmann: „Das moraliihe Element
bei Sewaſtopol.“ Die in neungehn verjchiedenen Heften
veröffentlichte und natürlich auch auf die kriegeriſchen
Greignifje direkt bezugnehmende Arbeit ſchließt erit im
57
1897 — Literarifched Veiblatt zum MilitärWocdenblatt.
58
Dezemberheit 1896 und wird vermuthlich demnächit in | Dragomirows zu jeiner Bekämpfung herausgefordert
einem bejonderen Bud; vereinigt erjcheinen. Intereſſant
ift es, daß der Autor den Hauptantheil an der aus—
gezeichneten Haltung der Garnifon von Sewaftopol dem
ihr von den Matrofen der Flotte des Schwarzen Meeres
gegebenen glänzenden Beiſpiel zuichreibt. Ueber die
Harakteriftiichen Züge aus dem Leben und der Auss
bildung diejer ihre Schiffe mit den Baftionen ver:
tauſchenden Seeleute, überihre Offiziere, Admiraleıc. bringt
der Autor ein nmamentlid für unjere junge Marine
höchft lefendwerthes Kapitel. Ein verwandtes, ebenfalls
in die Kriegsgeſchichte hinübergreifendes Gebiet berührt
der durch jein vortreffliches Werk über den Krieg von
1870/71 bekannte General Woide in der im Maiheft
begonnenen und nod nicht beendigten Abhandlung:
„Die wirkliche Bedeutung der Selbitändigkeit im Koms
mandojyftem im Kriege" (auf Beranlaffung einiger
Aeußerungen in der Rufftichen Literatur). In der Ein»
leitung wird angeführt, daß die Selbſtändigkeit der
Führer au in Rußland „offiziell anerfannt iſt“. Da
aber der Begriff Selbftändigkeit jehr verichieden auf:
gefaßt werden kann, d. h. von dem Einen ald nicht
genug zu befämpfended Uebel angejehen wird, während
er dem Anderen im Lichte des Steined der Weifen er-
fcheint, jo bemüht fi der Autor, unter Bezugnahme
auf Friegägefchichtliche Beifpiele, den Sinn und bie
Grenzen der Selbftändigkeit bei der Kommandoführung
Harzuftellen, jpeziell was die Unterführer anbetrifit.
Er findet die Bereinigung der widerftreitenden Meis
nungen darin, daß unter Selbftändigkeit nichts weiter
ald dad uralte Ariom von der „Theilung der Arbeit”
zu ſuchen jei. Die wahrhaft geiftreich und troß ges
legentlihen Hervorkehrend ſeines Ruffiichen Standpunftes
vornehm gejchriebene Studie, die natürlich auch auf den
Krieg von 1870/71 eingehend zurüdgreift, ift den
Deutſchen Lefern durch eine in den Neuen Militärijchen
Blättern von 1896 und 1897 veröffentlichte Ueberjegung
zugänglicd gemacht.
Noch mehr reflektirend und jchon faft an philoſophiſche
Abhandlungen ftreifend find zwei andere Aufjäße:
„Strategijhe Fragen“ von U. Petrow, Juniheft und
Fortſetzung, und: „Strategie und Politit* von P. 4.
Geißman, Dezemberheft und Fortſetzung. Mit einem
großen Aufwand von Scharffinn und unter Anführung
der Meinungen der erjten Autoritäten: Lloyd, Rüjtom,
Fomini, Glaufewig, Napoleon, Morig von Sadjien,
Machiavelli ıc., verjucht der erftgenannte Artikel den
Begriff der Strategie feftzuftellen und an Beijpielen zu
erläutern. Der Auijag von Geifiman richtet fich mit
nicht geringerer Gelehrſamkeit und mit einem wahren
Arjenal von Citaten aus den Schriften Älterer und
neuerer Denker gegen die von den „Freunden der
Menſchheit angeftrebte Friedensära“ und die Idee, die
Streitigkeiten unter den Nationen nicht durch Kriege zu
entjcheiden, jondern durch Kongrefje jchlichten zu laſſen.
Namentlih wendet fi) die Polemik Geißmans gegen
einen Ruſſiſchen (?) Philanthropen, Herrn Blioch, der
bereitö jeit 1893 jeiner Friedensliebe und der Abneigung
gegen den Militarismus im Russki Wjästnik (Bote)
Ausdrud giebt und im neuefter Zeit jogar die Feder
hat. Im Grunde ift auch und der Gedankenflug diejer
Strategen und Philofophen zu hoch, merfwürdigermeije
neigt man aber gerade in Rußland auch in militärifchen
Kreifen zu derartigen, und weit überflügelnden
„Srübeleien*, und die beiden genannten Arbeiten find
dafür charakteriftiich.
Eine bereitd im vorjährigen Bericht beiprocdhene Ab-
handlung: „Ueber die Mittel zum Unterhalt der Armee
und zur Führung ded Krieges“ von Makſchejew wird
im Sanuarheft 1896 abgeſchloſſen. Sie darf ebenfalls
ald eine Profefforen- oder Spezialiftenarbeit bezeichnet
werden, wozu der Umftand, daß viele Difiziere des
Generalftabes lange Zahre hindurch die Lehrftühle der
Akademie befleiden, die Erklärung liefert. Am Schluß
feiner Betrachtung führt der Autor aus, daß bei der
Kriegführung in fremdem Lande feine andere Armee
hinfichtlich des Requiſitionsſyſtems, der Kontributionen
und ded Lebens von den Mitteln ded Feindes jo humane,
den Grundjägen des internationalen Rechts entſprechende
Prinzipien verfolgt wie die Ruſſiſche, wenigftens in der
Theorie. Auch die Landeseinwohner find in Rußland
mit geringeren Kriegälaften belegt. Es ift das für die
Ruſſiſche Kriegführung von jeher von Nachtheil geweſen
und müßte, um meiteren Schaden zu verhüten und
dem Feinde nicht weitere Vortheile zu bieten, geändert
werden,
Keine unnüße Delikatefje bei Benußung der feind-
lichen Mittel! Kein Sparen für die Bereitftellung der
eigenen Armee, weil die bei einem unglüdlichen Aus»
gang ded Kriege vom Feinde erhobenen Kontributionen
viel größere Opfer verlangen würden ıc.!
Das Fahr 1896 ift an Zubilien Ruffifcher Truppens
theile, die in der erften Regierungszeit Kaiſer Pauls L.,
theild ſchon früher errichtet wurden, ganz bejonders
reich gewejen und hat Gelegenheit zur Heritellung vieler
Regimentsgefhichten und Herausgabe von Feftichriften
gegeben. Hierzu gehört der Artikel: „Die Gardejäger
unter Kaifer Paul* (auf Beranlafinng des hundert⸗
jährigen Zubiläiums) von NR. Orlow, Rovemberheft.
Ferner: „Die Choperkaſaken“ (zum zweihundertjährigen
Jubiläum des Kubankajatenheeres) von P. Korolenko,
Januarheft. Beide Arbeiten find für die Kenntniß der
Ruffiichen Armee jehr zu empfehlen.
Alle Übrigen im Jahrgang 1896 des Sbornik ent»
haltenen Artikel, abgejehen von einigen ethnographiichen
und ftatiftijchen Inhalts, beziehen ſich auf fogenannte
aktuelle Fragen: Drganifation, Ausbildung, Reglements,
Taktik, Bewaffnung, Ergänzung x. Wir geben die
Ueberficht nach den Waffengattungen und beginnen mit
der Infanterie. In erſter Linie ftehen hier die Er»
örterungen über die Taktik und dad Reglement.
Bekanntlich ift dad von 1831/85 herrührende, im Jahre
1893 mit einigen Abänderungen verjehene Zufanteries
reglement auf Grund der Reubewaffnung x. als nicht
mehr zeitgemäß anerfannt und durch eine dazu ein-
gejegte Kommiſſion in der Umarbeitung begriffen. Wie
immer in derartigen Reformperioden, ift der Diskuſſion
über die vorzunehmenden Beränderungen in der Militärs
literatur ein großer Spielraum belafjen, und die einan⸗
59
der vielfach widerjprechenden Artikel find auch im Jahre |
1896 jehr zahlreich gewejen. Wir nennen im Januar⸗
heft: „Ueber wünſchenswerthe Veränderungen im Ererzir-
Reglement der Infanterie” von 3. 3., und: „Zur Frage
über die Abänderung des Gperzir » Reglements* von
D. Kaſchkarow, deögleichen von Baron Korff, Februar⸗
heft und Fortſetzung. Baron v. Korff befürwortet unter
Anderem eine Normalformation für das Borgehen, be:
ftehend aus nebeneinandergeftellten Zügen mit vers
doppelten Rotten, jeder Zug in Reihen abmarſchirt,
die jogenannten „Schlangen“.
Ein anderer Aufjag im Maiheft, von Oberftlieutenant
Lofjomäli, wendet ſich gegen dad von anderer Geite
befürwortete, feiner Meinung nach aber nur zum uns
nüßen Patronenverbraudh führende Schießen in der
Bewegung. Er giebt dazu ein genaues Schema des
Avancirend von 3000 Schritt Entfernung vom Gegner
ab. Weitere Ziele ſteckt fih im November und
Dezemberheft A. Reinbot mit der Studie: „Verſuch zu
einer theoretijchen Erörterung ded Offenſivkampfes der
Infanterie.” Der Artilel bringt jehr werthvolle Un-
gaben über die Gigenjchaften des neuen Gewehrs und
baſirt darauf feine Theorien, wobei jedoch auch das
moralijche Element und die dem Rufjen par excellence
zugejchriebene Neigung zur Anwendung des Bajonetts
gebührende Berüdfihtigung finden. Man trifft diejen
Gedanken in ſämmtlichen über die Taktik handelnden
Artikeln wieder. Wenn ed zum Beweiſe der Richtigkeit
der Theorien nur der Zahlen und Schemata bedürfte,
jo hätten alle diefe Neuerungäbeflifienen Recht. Ein
vortreffliches Refümee über diefe Meinungdverfchieden-
heiten giebt im Dezemberheft M. B. in dem kurzen
Artikel: „Ueber dad Avanciren und die Attade.* Er
ichliegt daran den Rath, bei Abänderung des Regle—
ments dad Kind nicht mit dem Bade auszufchütten
und namentlich der gejchlofjenen Formation, ald zum
mindeften jehr disziplinirend wirkend, nicht abjolut den
Garaus zu machen. Ein von einem Defterreichiichen
Dffizier gegen das noch beftehende Ruſſiſche Reglement
gerichteter Tadel, der dafjelbe ald ganz veraltet bezeichnet,
wird im Wuguftheft von Bolotow ſcharf abgemiejen.
„Ein guter Soldat jchlägt ſich gut nach jedem Regle—
ment.“
Immerhin jcheint auch etwas Pofitives aus diefem
Kampf der Meinungen und den angeftellten praktiſchen
Verſuchen hervorgegangen zu ſein. Es ift vorläufig
ein offiziöfes „Projekt“ zur Abänderung des Regle—
mentd ausgearbeitet und bei der I. Divifion (gehörig
zum 13. Armeekorps Smolensf) im Sommer 1896
unter perfönlicher Leitung des Korpslommandeurd er
probt worden. Die hauptſächlichſten Neuerungen, die
dad Ruſſiſche Reglement dem unfrigen noch mehr ala
biäher nähern und wejentliche Vereinfachungen enthalten,
find aus einem zum Theil im Militär -» Wochenblatt
miedergegebenen Artikel vom Generalftabsfapitin Baron
Tauber: „Die projektirte Abänderung ded Reglements
für die Infanterie", Novemberheft, zu eriehen. Cine
jpeziel auf den Ungriff bezügliche Wortjegung dazu
bringt dad Januarheft von 1897. Weitere Meinungs»
Äußerungen find damit jedoch noch nicht abgeſchloſſen.
MilitärsLiteraturseitung. — Wr. 3
60
Hand in Hand mit den reglementarifchen ragen
gehen naturgemäß die Weußerungen über bie Be:
waffnung und das Schießen. Ueber ben gegen:
wärtigen Standpunkt der Tertigitellung der neuen
Dreiliniengewehre und die Geſchichte ihrer Fabrikation
enthält das Dezemberheft jehr inftruftive, ebenfalls durd
dad Militär » Wochenblatt zu veröffentlichende Mitthei-
lungen unter dem Titel: „Skizzen der Neubewaffnung
unferer Infanterie mit dem Gewehr M/1891* von
P. Kryſhanowski. Ueber die in Rußland einen mit
bejonderem Eifer betriebenen Ausbildungszweig bilden:
den und bisher die Detailausbildung in den Hintergrund
drängenden Manöver mit jharfen Patronen fiehe
Zuniheft: „Das Schiefen mit Mandvriren“ (mit Zeic-
nungen) von M. Chlynowski. Es wird immer noch
mehr Aehnlichkeit mit den Berhältnifjen der Wirklichkeit
verlangt, namentlich binfichtlih der Art und der Auf:
ftellung der Ziele. Siehe darüber auch Septemberheft
von W. Litwinow. Cine vorzügliche vergleichende Zu:
fammenftelung der Schiefmethoden, Befihtigungs-
anforderungen, Schägen der Entfernungen, Eintheilung
in Schiehklafjen, Patronenzahl x. bei den verjchiedenen
Armeen bringt W. Glaſow im März, April- und
Maiheft.
Die bei der neuen Ruſſiſchen Sciehinftruftion von
1896 maßgebend gewordenen, übrigens nicht bedeuten:
den Uenderungen hinfichtlich der Zahl der beim Schiehen
auf bekannte und unbekannte Entfernungen abzuleiftenden
Uebungen und zu verbrauchenden Patronen find Bei
dem Vergleich noch nicht berüdfichtigt worden. Es
genügt, darauf hinzuweiſen, dab, in Abänderung der
Beftimmungen von 1893, die Uebungen auf befannte
Entfernungen auf Koften des Schiehens auf unbekannte
Entfernungen etwas vermehrt find, die ſämmtlichen
Uebungen fortan auch von den älteren Jahrgängen
durchgeichofjen werden müſſen und das Corriger la
fortune bei den auf eine größere Zahl von Kompagnien
pro Regiment ausgedehnten Prüfungsihiehen etwas er-
ichwert ift. Wie mehrere im Ruffiichen Invaliden und
auch) im Raswädshik 1896 enthaltene Artikel beweiſen,
wird aber auch die neue Schiefinftruftion die Einzel—
audbildung im Scharfſchießen nur wenig fördern, wenn
nicht dad Schiehen auf bekannte Entfernungen wenigftend
theilmeife mit in den Winter verlegt wird und bie
Scyibenftände in den Lagern eine ſolche Einrichtung
erhalten, daß genügende Zeit verbleibt, jeden einzeln
abgegebenen Schuß zu Fontroliven und die Fehler da-
nach zu verbefiern. Bei der jeßigen primitiven Ein—
richtung der gleichzeitig von mehreren Bataillonen,
meiftend acht Kompagnien in unmittelbarer Nähe um:
getrennt nebeneinander benußten Sceibenftände wird
das Refultat in den meiften Fällen erft dann marfirt,
wenn alle in der Feuerlinie ftehenden Mannjchaften
ihre fünf Schuß auf die beftimmte Gntfernung ab»
gegeben haben.
Man verlangt daher Schießplätze nicht nur im der
Umgegend der großen Lager, ſondern auch der Garni—
jonen, die Möglichkeit, durch zweckmäßigere Anlegung
der Dedungen jeden Schuß marliren zu fünnen x.
61 1897 — Literarifhes Beiblatt zum Wilitär-Wodenblatt.
62
Siehe darüber Ruſſiſchen Invaliden Nr. 201, 218,
Im Anſchluß hieran jeien mehrere andere Auffätze
im Ruſſiſchen Invaliden, fiehe Nr. 111, 112, erwähnt,
von denen der eine behufs Erhöhung der Schiehfertigfeit
den naiv klingenden Borjchlag macht, die Zahl der bes
fanntlid eine Elite nad) Art unferer Zäger bildenden
Schüßentruppen zu verdoppeln und zu verdreifachen,
einfach dadurd, dab man die vierten Bataillone aller
Regimenter und die Linienbataillone in Schüßenbataillone
umbenennt, ihnen die Uniformsabzeichen verleiht x.
Der ſchon allein in dem Namen „Schüße* liegende
Impuls würde den Eifer für dad Scharfichiehen ers
höhen, auch ohne dah man. ihnen mehr Patronen wie
der übrigen Infanterie zu geben brauchte. Die Ent»
gegnung macht geltend, daß, wenn die Schüben auch
ohne mehr Patronen befler ſchiehen, was thatjächlich
der Fall ift, der Grund nur darin liegt, daß fie befiere
Leute und Offiziere befommen, im fonftigen Dienft er
leichert find, mehr Sciehftände zur Verfügung haben,
eine alte Tradition befiten x. Wollte man mithin die
Schüten vermehren, jo fönnte ed nur dadurch gejchehen,
daß man die übrige Infanterie hinfichtlich ihres Erſatzes,
der bleiftung des Garnifondienfted x. noch mehr
benachtheiligte. Aljo lieber eine Einheitäinfanterie, aber
eine gute, und gleiche Ausbildungsbedingungen für Alle.
Barum nicht gleih die ganze Infanterie zu guten
Schützen machen?
Daß derartige Ideale in Rußland nicht zu erreichen
ſind, beweiſt die nothgedrungene Organiſation von Eliten
innerhalb der Truppe, der ſogenannten Jagd—
kommandos, beſtimmt zur Ausführung ſchwierigerer,
von dem Gros der Mannſchaften nicht zu bewältigender
Dienſtleiſtungen des kleinen Krieges. Die Organiſation
hat ſich vollkommen eingebürgert und iſt in ihrer Be—
deutung nicht zu unterſchätzen, doch fehlt es noch immer
nicht an Verbeſſerungsvorſchlägen. Da die Auswahl
der zu den Jagdkommandos geeigneten Mannfchaften,
normalmäßig bei jeder Kompagnie vier, ſchwer ift und
die Kompagniechef3 durchaus nicht immer geneigt find,
die beiten Leute für den größten Theil des Jahres aus
der Hand zu geben, jo ift der Erjag der Zagdfommandos
häufig ein mangelhafter, die Leiftungen entjprechen nicht
der verwendeten Mühe. Lieutenant Fleginski macht
daher im Juliheft den Vorſchlag, pro Kompagnie nur
zwei, aber wirklich der beiten Leute für dad Jagd»
fommando audzumählen, was durchaus genüge und bei
dem jeßigen geringen Snftruftorenperjonal, unzureichen⸗
den Hülfgmitteln x. die Ausbildung wejentlich erleichtern
würde. Man brauchte dann bei Befichtigungen und
größeren Exkurſionen nicht wie jeßt die Hälfte der
Ochotniki zu verftedten bezw. zurüdzulafien. N. Weſſe—
lowsti, ald langjähriger Inftrufteur von Jagdkommandos,
fpricht im Degemberheft: „Stärke der Jagdkommandos“
ganz entgegengejeßte Anfichten aus. Er meint, daß die
praftiiche Ausbildung der Ochotnifi im elddienft durd)
die größere Zahl eher erleichtert ald erjchwert wird, da
man bei genügender Mannſchaftsſtärke die Uebungen
zweijeitig, alſo anfchaulicher, machen könne. Auch müfje
| man darauf Rüdficht nehmen, möglichft viele Ochotnili
227, 286. Es fehlt jedoch an den nöthigen Mitteln. | für den Kriegsfall in Bereitichaft zu haben.
Dffiziell
werden die Leiftungen der Ochotnifi jehr gelobt; der
Invalide und der Raswädshik bringen fortwährend
Berichte über von ihnen vorgenommene Bären», Tiger
und ſonſtige Zagden, mochenlange Parforcemärjche im
Winter und zweifeitige Manöver bei Nacht, Flußüber—⸗
gänge xc., ausgeführt von den vereinigten Jagdkommandos
ganzer Divifionen. Das Januarheft ded Sbornik bringt
einen längeren Bericht: „Die Thätigkeit der fünf Jagd»
fommandod der 1. Dftfibiriihen Scüßenbrigade bei
Erfarſchung des Ufjarigebietd im Sommer 1894.“
Noch jchwieriger ald die Ergänzung und die Aus—
bildung der Zagdfommandes geftaltet fich die Beſchaffung
guter Unteroffiziere und die Einrichtung der zu ihrer
Heranbildung bei jedem jelbftändigen Truppentheil vors
handenen Lehrfommandos. Hierüber handeln folgende
Aufjäge: „Ueber die Fapitulirenden und die aus dem
gewöhnlichen Dienftftande entnommenen Unteroffiziere*
von Kapitän Obrutſchew, Zanuarheft; „Ueber die Unter»
offizierfrage" von Oberſt Kurganowitſch, NRovemberheft;
„Ueber die Lehrfommandos“ von Oberftlieutenant Bo»
riffjow, und „Die Nahhülfebefhäftigungen mit den
Unteroffizieren" von Uchatſch-Ogorowitſch, Auguftheft.
Alle genannten Autoren find darüber einig, daß es mit
der Unteroffizierfrage jehr ſchlecht beftellt ift. Trotz der
den Kapitulanten gewährten bedeutenden Zulagen und
anderer Gerechtſame ift faum die Hälfte der etatd-
mäßigen Kapitulanten vorhanden, nicht einmal alle
Feldwebel find Kapitulanten, meil bei dem Ruffen die
Neigung zum Kapituliren nicht vorliegt. Der Kapitulant
wird gewiſſermaßen als ein Miethling angejehen. Es
müffen daher die Unteroffiziere größtentheild aus den
Richtlapitulanten entnommen und durch die feit 1875
beftehenden Lehrtommandos herangebildet werden; bie
Programme diejer Lehrlommandos find veraltet, der
Kurjus von nur fieben Monaten ift zu kurz, die Leute
dienen dann ald Unteroffiziere nur zwei Jahre und ges
nießen feine Autorität. Die von den Referenten ger
machten, einander vielfach widerſprechenden Borichläge
befürworten daher eine Verlängerung des Kurjus auf
neun Monate bis zu zwei Jahren, wobei die geeigneten
Rekruten fofort zu den Lehrkommandos kommen jollen,
ferner eine größere Gleichmäßigkeit der Anforderungen,
Ausſcheidung alles Meberflüffigen, ſowohl bei den Lehr⸗
fommandos jelbjt als bei den mit den Unteroffizieren
ald ſolchen vorzunehmenden Nahhülfebefhäftigungen.
Letztere werden bei einzelnen XTruppentheilen jo weit
ausgedehnt, daß die Unteroffiziere geeignet jein jollen,
die Offiziere zu erjegen, bei Anderen begnügt man ſich
damit, die Lüden ded Programms der Lehrfommandos
auszufüllen. Es fehlt an Inftruktoren, die Kompagnies
chefs möchten ſich ihre Unteroffiziere lieber bei ber
Kompagnie jelbft heranziehen. Wie die brennende
Frage endgültig zu löſen ift, ift aus den genannten
Artikeln nicht zu erjehen, fie gewähren jedoch einen
tiefen Einblick in die vorhandenen Schwierigkeiten. Eine
Vermehrung der gute Rejultate ergebenden Unteroffizier
ihulen (vorläufig nur ein Bataillon in Riga) würde
mit zu großen Koften verbunden jein.
63
Kavallerie.
und die Ausbildung der Kavallerie haben durch das
Erſcheinen ded neuen Kavalleriereglementd von
1896, das ſchon jeit Jahren erprobt worden ift, einen
vorläufigen Abſchluß erreiht. Man hat einen feiten
Boden gewonnen und arbeitet mit großem Eifer fort,
wobei auch auf die bei anderen Armeen geäußerten
Meinungen eingehend Rüdfiht genommen wird. So
befindet fih in der Bibliographie des Maiheftes und
Fortfegung eine ausführliche Beipredung des Wertes
von General v. Pelet:Rarbonne: „Ueber Erziehung und
Führung von Kavallerie.” Es bleiben aber noch genug
Fragen auf der Tagesordnung. Da die Bahnreiterei
infolge des Heild, dad man allein von der fogenannten
Kampagnereiterei, jhnellen, andauernden Gangarten ꝛc.
erwartet, lange Zeit vernachläffigt worden war, was ſich
auf die Rittigkeit und Konſervirung der Pferde ſehr
nadıtheilig äußerte, zumal bei der jeßigen kurzen Dienft
zeit, hat Generalmajor Hahn eine vollftändig neue
Reitinftruftion ausgearbeitet. Diefelbe ift unter dem
Zitel: „Grundlagen der Srontreiterei® in vollem Um—
fange, vom Zuliheft beginnend, im Sbornik veröffentlicht.
Ueber die alljährlich bei der Offizier» Ravalleriejchule
(unjere Reitjchule) vorgenommenen Verſuche mit Trais
nirung von Dienftpferden verfchiedener Rafjen und zu
deren Prüfung ausgeführten Dauerritten in allen
Zahreszeiten, bringt das Januar⸗ und das Dftoberheft
zwei für Fachleute jehr Iefenswerthe Berichte des
Direktor der Schule, Generald Sſuchomlinow. Hierher
gehört auch das im Märzheft und Fortfegung ver
Öffentlichte Tagebuch des Kaſakenſotnik Kenike über feinen
in fünf Monaten ausgeführten Dauerritt vom Lager
von Krafinoe Selo bis Tichita in Trandbaikalien.
Sehr eingehend wird der Standpunkt der Pferde»
zudt in Rußland und die fich immer fchwieriger ges
ftaltende Remontirung abgehandelt. So bringt der
befannte Spezialift D. Dubensfi im Maiheft und Fort-
jegung einen Bericht über die ehemald jo berühmte
Pferdezucht im Kaufafusgebiet, die nach langem Nieder:
gang wieder im Auffhwung begriffen ift. Ungünftiger
liegen die Berhältnifje in dem nach Verfall der Ruffiichen
Privatgeftäte hauptjählichiten Transdoniſchen Remon—
tirungsgebiet für die Ruffiiche Kavallerie, der jogenannten
Transdoniſchen Steppe. Wie mehrere Artikel im Rujfi-
ſchen Invaliden (fiehe Nr. 251, 252) darthun, kommen
die Pächter, denen die Ländereien vom Staat zu einem
ſehr geringen Preife überlaffen worden find, der Bes
dingung, hauptjächlich für die Kavallerie geeignete Reit»
pferde zu ziehen, nicht nad. Sie find mehr darauf
bedadıt, dad Land zum Aderbau und zur Viehzucht zu
benußen, und thun nichts zur Berbefferung der in fich
zu heterogen gemijchten Rafje. Die Remonteure können
daher für die ausgeſetzten Preije keine guten Pferde
mehr erhalten und müfjen nehmen, was fie finden.
Außerdem machen die Donijchen Züchter, bei den ihnen
gewährten Bergünftigungen, den Geftüten im übrigen
Rupland eine ſolche Konkurrenz, daß fie nicht zu bes
ftehen vermögen. Hierfür giebt eine in Nr. 279 des
Invaliden enthaltene Ueberficht über die Ergebnifie der
Pferdeausftellung in Niſhny⸗Rowgorod 1896 den Beweis.
MilitärsLiteratur Zeitung. — Nr. 3
Die Erörterungen über die Taktik |
ESEL...
Es wird daher in den genannten Artikeln eine Re
vifion der Kontrafte mit den Transdoniſchen Pächtern
und eine andere Art der Remontirung im Berein mit
der Hebung der Gejammtpferdezuht dringend befür:
wortet. Es bezieht ſich dad aud auf die Artillerie,
jpeziell auf die bejonderd gute Pferde beanjpruchende
reitende. Giehe darüber: „Ueber den Pferbebeftand der
reitenden Feldbatterien“, Novemberheft. Die gleiche
Frage berührt im Märg und Aprilheft 8. Dworſhitzky:
„Mittel zur Erhöhung der Beweglichkeit unjerer fahrenden
Artillerie." In diefem ſehr inftruftiven, Vergleiche mit
anderen Armeen anftellenden Aufſatz wird aber aud
auf andere einjchlägige Verhältniffe, wie Organijation,
Stats, Geſchütz- und Laffeteniuftem, Pferdeausrüftung,
Bezug genommen. Die Ruffiiche Artillerie kommt dabei
nicht gut fort, Menderungen werden auf allen Gebieten
verlangt. Gleich reformirende Tendenzen verfolgen die
Artikel: „Die Feldartillerie in der nächſten Zukunft“
von N. Gabbin, Januarheft, Hauptfächlic auf die Schuß⸗
arten bezüglich und ein leichted Einheitsfaliber, wos
möglich mit Schnellfeuereinrichtung, befürwortend. Ferner
Degemberheft: „Reglement des Geichüßererzirend der
Feldartillerie" von N. Stepanow. Auch für die Ar-
tillerie ift ein Projekt zu einem neuen Ererzir-Reglement,
auf Beranlaffjung der Hauptartillerieverwaltung, ent»
worfen und wird jcht erprobt. Der Autor geht die
einzelnen Paragraphen des Geichügererzitiums durch
und knüpft daran jeine Eritiichen Bemerkungen. Ein
baldiged Erſcheinen audy der übrigen Theile ded Regle-
mentö und der Inſtruktionen hält er für durchaus
geboten. Speziell mit der Thätigkeit der Artillerie»
bedvedung im Gefecht beichäftigt fih Apuſchlin im
Maiheft. Auf Grund der veränderten Gefechtäbedin-
gungen und der in dem leßten Kriegen gemachten Er—
fahrungen wird eine jtarfe Partialbededung der Artillerie
ald unumgänglich eradytet. Wir erwähnen ferner: „Bes
merfung über die Gebirgsartillerie" von P. K.
und: „Weber die fortifikatoriſchen Dedungen im feld:
kriege in Abhängigkeit von den Eigenſchaften des heutigen
Artilleriefeuerd® (auf Beranlafjung eined von G. L. Engel-
hardt im März 1896 gehaltenen Bortrages). Um vie
Bebirgsartillerie auch den neueiten Gewehrſyſtemen gegen
über wirfjam zu erhalten, befürwortet P. K. die Ein-
führung einer leichten 16pudigen Haubige mit leihterer
Munition und eine andere Fortſchaffungsmethode von
Rohr und Laffete auf Wagen. Der letgenannte, von
U. Tſchudowski bejprochene Vortrag führt bereit3 im
dad Gebiet des Geniewejend hinüber, indem Tſchu—
dowsti ald Ingenieur die von Engelhardt behauptete
unbedingte Uebermacht der heutigen Artillerie, namentlich
der Feldmörjer, über Feldbefeſtigungen, ſpeziell Redouten,
zu entkräftigen verfuht und dieſem Bertheidigungämittel
bei richtiger maskirter Konftruftion für alle Zeiten jeinen
Werth zuerkannt wiſſen will, voraudgejegt, dab Der
Ingenieur nicht nur Konftrufteur, ſondern auch Taktiker ift.
Bon jonftigen, auf die Geniewaffe bezüglichen
Artikeln finden fih im Wajenny Sbornik 1896 nur
folgende: „Ueber die Organiſation der Feftungs: Ingenieurs
truppen“ von Stabskapitän Moſchin, Februarheft. Eine
Entgegnung darauf, Märzheft, von Tumanow, eine
65
andere von N. Kirffanow, und: „Die Eijenbahn- | araphie zu bringen.
druſchinen“ (Bataillone der Reichswehr) von A.
v. Wendrich, beide im Maiheft mit Fortjegung. Die
Organifation der in Rußland eine befondere Spezialität
bildenden Feftungs- Ingenieurtruppen: Sappeure,
Mineure, Zelegraphiften, Luftſchiffer x. ift bereits im
vorigen Jahrgange des Sbornik ein Gegenftand leb—
hafter Grörterungen geweſen. Es handelt ſich darum,
ob man die einzelnen Kategorien fompagniemeije jelb-
ftändig belaffen oder fie zu Bataillonen vereinigen, und
ob man dieje fombinirten Bataillone dem Feſtungs—
fommandanten oder den Chefs der Feſtungs⸗Ingenieur—⸗
verwaltung unterftellen joll. Eine Einigung und definitive
Entjcheidung ift darüber noch nicht erfolgt. Eiſen—
bahndrufhinen zur Leiftung des entiprechenden
Dienfted im Kriege werden für nöthig erachtet. Der
Autor macht Vorſchläge zu ihrer Drganijation und
Berwendung. „Ueber den Dienſt der Luftſchiffer—
abtheilungen im Frieden und im Kriege” fiche April
heit. Die dad Geniewejen betreffenden Artikel rein
techniſchen Charakters finden ihren Plaß im Ingenieur⸗
journal, für die Artillerie im Artilleriejournal.
Es bleiben noch einige auf die Gefammtausbildung
und einzelne Spezialfragen bezüglicye Artikel zu nennen.
So: „Die Manöver der Finniſchen Truppen im Zahre
1895" von F. Sein, Aprilheft. Ferner: „Ueber den
Borpoften- und Kundichaftsdienit* von Oberſt Smätlom,
Dezemberheft. Diefer Aufjag hat eine gewiſſe Be
deutung dadurch, daß er dad jegt in Rußland gebrauchte
Borpoften= und Sicherungsſyſtem als zu fomplizirt und
dabei unguverläffig bezeichnet und es durch eine Art
von Feldwachenaufftellung (Sasstawy) nad) unjerem
Mufter erjett wiflen will. Er tadelt ed auch, dah in
Rußland faſt ausſchließlich die Kavallerie nicht nur zum
beweglichen Sicherungsdienſt (Patrouillen), jondern auch
zur Sicherung auf der Stelle (Poſtenkette) benutzt wird.
Die jehr inftruftive Arbeit wird in den Jahrbüchern
für Die Deutjche Armee und Marine zur Veröffentlichung
gelangen. Das Franzöfiiche Felddientreglement bejpricht
E. U., Januarheft und Fortfegung. Eine jehr oriens
tirende, hiftorijche Heberficht über die Einquartierungs-
bedingungen der Ruſſiſchen Armee und die Fort:
ihritte des Kajernenbaues giebt P. Agapäjow im
Aprilheft und Fortſetzung.
Alle anderen Artikel im Sbornik beſchäftigen fich
mit zu internen, nur den Spezialiften interejfirenden
Angelegenheiten, wie Refrutirung, Regiftrirung der
Referviften, Programme der Zunferjchulen, Büreau:
dienst, Befleidung, Rechnungsweſen ꝛc., jo daß wir die
Ueberficht hiermit abjchliehen.
Bas den Inhalt des dem Wajenny Sbornik affi—
liirten Ruſſiſchen Invaliden anbetrifft, jo find die weſent⸗
lichften Mittheilungen von allgemeinerem Intereſſe bereits
bei Beiprehung der Artikel des Sbornik erwähnt worden.
Siehe andy die vierteljährlichen Literaturüberfichten des
Militär-Wochenblattes,
Die ganz jelbftändig daftehende Mititärzeitichrift
Raswädshik fährt fort, neben rein militäriichen Mit-
theilungen und Streitfragen, belletriftiiche, auf das
Soldatenleben bezügliche Skizzen und eine reiche Biblio-
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
66
Hierzu eine bejondere Beilage:
Wjästowoi (Der Bote). Behufs Verwerthung des ihr
jehr reichlich zufließenden Stoffes an Memoiren und
anderen längeren Schilderungen aus der Gegenwart
giebt die ſehr thätige Redaktion jeit 1895 befondere
Hefte, unter dem Xitel: Isbornik (Sammler) des
Raswädshik heraus. -
Bon größeren, im Zahre 1896 im Bufammenhang
erichienenen militäriichen Werken nennen wir zum Schluß
folgende: „Wiſſenſchaftliche Unterfuchungen über die
Taktik“ von Generallieutenant Mafjlow. Aeußerſt tief
finnig und abjtraft und daber in Rufland ſelbſt jehr
ſcharf kritiſirt. Ferner: „Die Stellung der Artillerie
unter den übrigen Waffen* von Generalftabsfapitän
Swiatzki. Urjprünglich erichienen im Wajenny Sbornik
1895, Schluß 1896, und ſchon in der vorjährigen
Ueberficht ald die Bedeutung der Artillerie zu jehr in
den Bordergrund jtellend charakterifirt, die vortreffliche
„Geſchichte der Reiterei”, Theil 5 (Schluß), von General:
major Markow. „Die Kriege Rußlands von Peter dem
Großen bis auf die Neuzeit”, Theil 4, Bud) 2. „Der
Krieg im Kaukaſus unter Nikolaus I. und Ulerander II.“
von Generallieutenant Dubromwin. „Die Gejchichte der
Kriegskunſt von den älteften Zeiten bis Anfang des
19. Zahrhunderts" von N. P. Michnewitſch, und endlich
— jehr interefjant — „Die (militäriihen) Anſchauungen
Skobelews“, herausgegeben von Kaſchkarow.
Kurze Darftellung der Gedichte des Königlich Säch—
fiihren Fußartillerie-Regiments Nr. 12. Auf Ver—
anlafjung des Regiments für die Unteroffiziere und
Mannjchaften bearbeitet von C. Löblih, Major
und Bataillonsftommandeur. Kl. 8" 44 Seiten. Met
1896. G. Scriba. Preis, geh. 35 Pf., geb. 75 Pi.
Der 1. Zuli 1873 ift laut Allerhöchſten Beichluffes
Sr. Maj. des Königs ald Tag der Errichtung des
Fußartillerie-Regiments Nr. 12 auserjehen, welches jeit
dem 1. April 1867 als Feitungsartillerie- Regiment mit
gleicher Nummer beftanden hatte. Unmittelbar vor dem
leteren Zeitpuntte war in der Sächſiſchen Armee längere
Zeit eine infonderheit für den Dienft in und vor feften
Plaätzen beftimmte Artillerietruppe nicht vorhanden ges
weien. Da die gefammte Waffe aus ſolcher hervor—
gegangen ift, hat der Verfaſſer Necht, wenn er behauptet,
dah eine 1622 aufgeftellte „Hausartillerie-Kompagnie",
welche die in den feſten Häufern und Pläßen befind-
lichen Gejchüße bediente, der Stamm des jeßigen Re—
giments jei. Dem Geſchützweſen überhaupt, der Ber:
gangenheit der Sächſiſchen Artillerie im Allgemeinen, der
der bald verſchwindenden, bald von Neuem erjcheinenden
„Hausartillerie” im Bejonderen, ift daher der größte
Theil ded Inhalte gewidmet. Bei den Mittheilungen
über die Schidjale im neueren Zeitabjchnitte jteht natür-
lich die Theilnahme am Kriege der Zahre 18570 und
1871 im Bordergrunde. Es waren damals zwei Kom:
pagnien bei der Beſchießung von Paris thätig, eine
beigegebene Karte erläutert die Darftellung ihrer Ver:
wendung.
6
67
Militär » Literatur » Zeitung. — Nr. 3
68
Die Heine Schrift enthält eine Menge von geſchicht- | wurde nicht „infolge der Schlacht von Eoulmierd* aufs
lichen Ginzelnheiten; unter den Mannſchaften aber, für
deren Gebrauch fie geichrieben wurde, wird es Viele
geben, welche die Darftellung nicht ganz verftehen, weil
häufig die Grundlagen für das Verſtändniß fehlen und
die einzelnen Angaben in abgeftricdyenen Säßen ohne
die Zugabe eined vermittelnden Zufammenhanged das
ftehen. Bei Erwähnung der friegerijchen Greignifje
hätte wenigftend gejagt werden müſſen, wo die ftreitenden
Parteien waren, und auf welder Seite die Sachſen
ftanden. Der Lejer, welcher died nicht ohnehin weiß,
wird vielfach vergeblich danach fragen.
Kurzer Abriß der Geſchichte des Preußischen Staates
und des Deutſchen Reiches, unter befonderer Be:
rüdfichtigung der Heeresgeſchichte ſowie Lebensgeſchichte
des Kaiſers Wilhelm I. von U. v. Loebell, Oberſt⸗
lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier im 2. Nieder⸗
ſchleſiſchen Infanterieregiment Nr. 47. Neunte Aufs
lage. Kl. 8° 56 Seiten. Berlin 1896. E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis 35 Pf.
Die Neuauflage des weitverbreiteten Büchleins er-
fcheint unter etwas verändertem Titel und in einer
von der lebten Beröffentlihung etwas abweichenden,
den Stoff mehr zufammendrängenden Geftalt. Die
Heine Schrift ift beitimmt, dem Vortrage des mit dem
Unterrichte in den Truppenjchulen beauftragten Offiziere
zu Grunde gelegt zu werben, dem Schüler bei der Bor:
bereitung auf den Vortrag und bei der Wiederholung
Dienfte zu leiften und vor Allem dem Soldaten bei
feiner Entlafjung mitgegeben zu werden. „Begeifterung
für die Thaten ihrer Vorfahren und Kameraden joll fie
erweden.” Zur Grreichung diefer Zwede ift fie nad
Anlage und Durdführung wohlgeeignet; namentlich ift
die Screibweife der Beitimmung ded Buche ans
gemeſſen, eingeftreute Verje und Anekdoten beleben die
Darftellung. Bei den letteren möchte fid empfehlen
in Fällen, in denen ſolche erzählt werden, die von der
Geſchichtsforſchung längft ald der Begründung entbehrend
gerichtet find, ein „jagt man“, ein „erzählt man fich“,
ein „ſoll“ oder einen ähnlichen Zujaß beizufügen, welcher
dad Gewiſſen des Verfafferd, der „Gefühle zu jchreiben
verſpricht, entlaftet.
Auch Heine Irrthümer finden fih. Das Wort
„garden” kommt nicht von den Feſtungsgarden des
großen Kurfürften her; daß dieſer und jeine Rachfolger
die einzigen NReichsfürjten gewejen jeien, die gegen
Ludwig XIV. die Waffen ergriffen, ift unrichtig; Die
Schweden fielen 1678, nicht 1679, in Preußen ein
und Görkfe „padte" damald den nicht „an“; Die
Truppen, welche Friedrich Wilhelm I. feinem Sohne
hinterließ, waren keineswegs „kriegsgeübt“; nicht ein
„Engliich» Hannoverfches" Heer wurde bei Haftenbed
geſchlagen; der Zuſatz (Fähnrich) hinter „Kornett“ vers
leitet zu der Annahme, daß Letzterer dem Portepee—
fähnrich gleichzuftellen ſei; die allgemeine Wehrpflicht
wurde nicht ſchon 1813 zum Geſetz gemacht; Orléans
gegeben; bei Kameke fehlt das F und dergleichen Heine
Unrichtigkeiten mehr.
In des Königs Rod. Monatliche Anſprachen an die
Soldaten. Herausgegeben von der evangeliihen Mi-
litärgeiftlichkeit. Berlin. E. ©. Mittler & Schn,
Königliche Hofbuhhhandlung. Die dritte und vierte
Sammlung liegen in Buchform vor. Preis gebd.
je 18 Pf. bei Abnahme von 100 Gremplaren je
15 Pf. Einzelne Nummern 1 Pf., bei Abnahme von
100 Gremplaren / Pf. Die fünfte Sammlung ift
im Erſcheinen begriffen.
In der dritten Sammlung diefer Soldatenanſprachen
find folgende hiſtoriſch bedeutfame Stätten behandelt:
1. Die Burg Hohenzollern, 2. Das Königliche Schloß
in Berlin, 3. Das Hermannedentmal, 4. Das Zeughaus
in Berlin, 5. Die Marienburg, 6. Dad Straßburger
Münfter, 7. Die Terraſſe von Sansfouci, 8. Das
Brandenburger Thor, 9. Das hiſtoriſche Ecfenſter,
10, Das Maufoleum in Charlottenburg, 11. Der Luft:
garten in Potsdam, 12. Das Niederwalddentmal.
Die vierte Sammlung hat den Feldzug 1870,71
zum Gegenftand, Der Inhalt ift: Die Kriegserklärung,
2. Spicyeren, 3. Wörth, 4. Vionville und Mars la Tour,
5. Gravelotte und St. Privat, 6. Sedan, 7. Bor Straß»
burg, 8. Bor Paris, 9. Die Kaiferproflamation, 10. Bel-
fort, 11. Die Deutjche Flotte, 12. Friede und Heimkehr.
Der fünfte laufende Zahrgang giebt die Lebens—
bilder Preußiſcher Feldherren. Behandelt find: 1. Der
große Kurfürft, 2. Derfflinger, 3. Friedrih Wilhelm 1.,
4. Der alte Defjauer, 5. Der große König, 6. Zieten,
7. Seydlitz, 8. Scharnhorft, 9. Blücher, 10. Wort,
11. Gneifenau, 12. Bülow von Dennewig. Bereits
erjhienen find die Nummern 1 bid 4. Die Bezugd-
preije ftellen fi für den Bezug von mehr als 100
GSremplaren auf ”/ Pf. das Stüd. Außerdem erfolgt
die Zujendung bei einer Anzahl von 300 Eremplaren
an portofrei.
Diefe auf Anregung und unter Yeitung des evan—⸗
gelifchen Feldpropftes der Armee D. Richter heraus»
gegebenen Soldatenanjpradhen find erneut durch kriegs—
minifterielle Verfügung vom 29. Mai 1895 empfoblen.
Hier liegt ein Unternehmen vor, befjen Bedeutung nicht
bed) genug angejchlagen werden kann, umjomehr als
die Abficht der Herausgeber eine völlig uneigennüßige
und jeder perjönlicdye Gewinn für dafjelbe ausgeihlofjen
ift. Es ift ein glüdlicher Griff, daß diefe Aniprachen
vorwiegend gejchichtlichen Stoff bringen. Der gemeine
Mann kann die Geſchichte jeined Volles nit aus
wifjenichaftlihen Werken kennen lernen; was er and
der Schule mitgebracht hat, ift meift zum größten Theil
vergefien. Wer jemald Rekruten inftruirt bat, weiß
dad. Die BVertrautheit mit der vaterländijchen Geſchichte
aber ift einer der ftärfften Hebel für die Wedung eines
gefunden Patriotismus. Wenn es wahr ift, was Treit ſchke
einmal jagt, daß große Staaten nicht durch andere
Kräfte erhalten werden, ald durd melde fie gro
wurden, jo gilt das doppelt heute, wo eine vaterlande-
69
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militär-Wochenblatt.
70
loſe Partei alle Würdigung für das hiſtoriſch Gewordene | Bruch und Werkftüde auf dem Felde kriegspſychologiſcher
und Berechtigte ertödten will. Hier treten diefe Soldaten-
anſprachen in die Rüde, mit reichem, forgfältig aus—
gewähltem Stoff, mit frijcher, lebendiger Sprache, an«
ſchaulich und faßlich, von Anfang bis zu Ende von
dem Streben durchzogen, jene Begeifterung zu wecken,
melche Goethe ald die ſchönſte Frucht aller Beichäftigung
mit der Geſchichte bezeichnet. Das chriftliche Moment
ift dabei die ſtillſchweigend jelbftverftändliche Voraus—
fegung, ed tritt darum nirgends aufdringlich hervor;
mit gutem Takt haben die Berfafjer ed vermieden, er
baulih zu werden. Auch der Gebildete wird dieſe
Skizzen gern zur Hand nehmen. Er wird vor Allem
anerfennen, wie mit richtigem Bli aus der Fülle des
hiftorifchen Materiald der mejentliche, geiftige Gehalt
hervorgehoben und für die Gegenwart fruchtbar gemacht
ift, eine gewiß nicht leicht zu erfüllende Aufgabe, wenn
man bedenkt, da für jede Anſprache nur 8 Drudijeiten
Heinften Formates zur Verfügung ftehen. Nicht todte
Zahlen und Gedächtnißkram, jondern lebendige Perjön-
lichkeiten treten und entgegen. Uneingejchränftes Lob
verdienen in diefer Hinficht die Biographien des laufenden
Jahrgangs. Sie zeichnen fi auch dadurch aus, daß
alled Sagenhafte vermieden ift.
Es ift jehr zu wünſchen, daß jowohl die älteren
Jahrgänge ald auch der im Erjcheinen begriffene die
weitefte Berbreitung finden. Die ftetig wachjende Auf:
lageziffer zeigt, daß fie fih im der Armee jehr viele
Freunde erworben haben. Für die Marine dürfte ſich
der Bezug der abgejchlofjenen Jahrgänge in Buchform
mehr empfehlen ald das Abonnement auf die monat=
lich erjcheinenden Nummern. Den beften Erfolg aber
werden dieje Blätter haben, wenn fie aus den Kajernen
in Stadt und Land hinauswandern, dem Reſerviſten
und Landwehrmann eine liebe Grinnerung an jeine
Dienftzeit, und jo helfen den vaterländiihen Sinn zu
beleben und zu ftärfen. Es iſt ein verdienftlicyes Werk,
welches da in aller Stille geſchieht. Soldye Beſtre—
bungen bedürfen der Anerkennung, bejonderd wenn fie
den Borzug haben, nicht nur gut gemeint, jondern
auch wohl gelungen zu fein,
Zur Piydologie des Großen Krieges von C. v. B.:K.
III. Statiftit und Pfyche. Wien und Leipzig 1897.
W. Braumüller.
Bon dem eine allgemeine Beachtung verdienenden
Berfaffer find bereits früher zwei Studien, 1. Arcole, aus
den Lebensjahren eines großen Generals und 11. ein
Krieg ohne Chancen veröffentlicht und in diefen Blättern
eingehend beiprochen worden. Den früheren Studien
reiht fid) die nummehrige auf die eingehendften ftatiftie
fchen Unterjuhungen aufgebaute Arbeit, ebenbürtig an.
Man muß geftehen, daß der Verfaſſer ed in einer ganz
vorzüglihen Weije verfteht, aus den Grgebnifjen
trodener Zahlenbetradhtungen nach den verjchiedenften
Richtungen hin bedeutungsvolle, manchmal überraſchende
Sclüffe zu ziehen. Wenn auch feine Gedanken nur
Forfhung jein wollen, jo fügen fie ſich immerhin in
den Rahmen eined Sammelwerked ein und haben den
unbedingten Borzug, kurz gefaht und hoch intereffant
zu jein. Sie leiten die ausſchließliche Aufmerkſamkeit
von der oberiten Führung im Kriege ab und lenken
fie auf das Weſen, dad Verhalten und den Einfluß
der Maſſen. Verfaſſer jagt: „Oft ift ein glüdlicher
Feldherr nur der fichtbare Ausdrud der Kraft, die in
dem Werkzeug aufgejpeichert liegt, das er zu führen
bat; oft jcheitert auch der Befte an den inneren Wibder-
ftänden, die ihm fein Heer von Haufe aus entgegen»
fegt, falls es fich ftofflih oder ſeeliſch minderwerthig
zeigt." Wenn er weiter fagt, daß die Heere und ihre
mitgebrachten Eigenthümlichkeiten heute weit ent-
icheidender als früher und in Zukunft noch gaticheidender
wie heute fein werden, jo liegt in diefen Anfichten die
Quintefieng feiner Betrachtungen, die, nebenbei be—
merkt, für die Preußifche Armee im höchſten Grade
anerfennend find.
Das Buch, zerfällt in zwei Theile, von denen ber
erfte „Berluft und Reaktion in den Schlachten einft
und jet“, ber zweite „Leiftung und Berluft auf Märjchen
einft und jet“ überjchrieben ift. Um dem Lejer das
trodene Statiftiiche zu erjparen, macht der Berfaffer in
liebenswürdiger Weife den Lejer darauf aufmerkjam,
daß er die von ihm im Borwort bezeichneten Seiten
überjchlagen kann, weil diejelben nur die Grundlagen
für die Folgerungen enthalten.
Im erften Theil find nad) diefer nahahmenswerthen
Grleichterung nur 29, aber inhaltsvolle Seiten zu lejen,
welche, wie folgt, jchließen: „Wir haben in unferen, dem
Wejen nach unanfechhtbaren Zahlen eine Abftufung der
im Kriege erlittenen Berlufte jeitend der einzelnen Heere
gefunden, wie folgt: Preußen, Ruffen, Franzoſen, ziem-
(ich weiter Defterreich, noch weiter Stalien. Und nun
möchten wir mal den jehen, der dieje durch lange Zeit-
räume ziemlich gleichbleibende Abftufung defjen, was
die verjchiedenen Heere in Gieg und Niederlage er-
trugen, aus zufälligen Umftänden jedes einzelnen Falles
herzuleiten vermöchte. Wenn je die Zeit da war, um
jolhe Berechnungen der ernfteften Erwägung zu unter
ziehen, jo ift dieſe Zeit jet da, unter dem Zeichen ber
Volksheere und angeſichts der beftehenden politischen
Konftellation.” Scharf, vielleicht etwas zu jcharf geht
BVerfaffer den sogenannten Wiffenjchaftlern zu Leibe.
Er befürditet, daß diefe dem im Kriege die Palme ges
bührenden Schneid und der Rückſichtsloſigkeit Abbruch
thun fönnten.
Im zweiten, die Märjche behandelnden, Theil be—
tont der Verfaſſer die Dauerleiftungen der Rapoleonifchen
Heere während der Jahre 1805 bie 1807 und ferner,
da der Energie der Führung bei den Marfchleiftungen
für die Folge verhältnigmäßig mehr Erfolg zugeſprochen
werden kann wie der Gnergie der Führung in der
Schlacht. Damit unterſchätzt er keineswegs den Werth
der Lebteren, er rechnet aber mit dem weicheren Menichens
material in den jekigen Volksheeren. — In der Schrift
dofumentirt ſich ein objektiver, weitausſchauender Blick.
6*
71
Sie wird viel Aufjehen erregen und mandherlei An—
regung geben, ſei es zur Belehrung oder zum Ausbau
jeiner Gedanken oder zur Polemik.
Bataillon, Negiment und Brigade auf dem Exerzir—
platz und ihre Ausbildung für das Gefecht. Im
Sinne des neuen Reglements praktiſch dargejtellt von
9. Shen. v. d. © R Dritte, vermehrte Auflage.
Berlin 1896. MilitärsVerlagsanftalt. Preis ME. 6,—.
Da das Buch bereitö früher von und beiprochen
ward, bejonders eingehend im Sabre 1892, jo dürfte
jest ein Hinweis auf diefe Beiprechung genügen, ums
jomehr, da an der Tendenz des Buches mittlerweile
nichts geändert worden ift umd da diefe den Lejern
hinlänglich bekannt jein dürfte,
Schwarmlinieund Feuerleitung. Bon gr. Schnößinger,
k. & Hauptmann im Inf. Regt. Graf Khevenhüller.
Wien und Leipzig 1897. Wilh. Braumüller.
Das Bud ift eine Studie über den Kampf der
Infanterie auf Grundlage der Defterreichiichen Exerzir⸗
und Schiefvorichriften. Der Berfaffer jagt, nachdem
er die Nothwendigkeit betont hatte, „die Truppe in der
Hand“ zu haben, daß eine Abtheilung nur dann der
Feuerleitung gehorchen könne, wenn fie taftijch geordnet
ift. Den geringften Grad von Zuverläjjigfeit müſſe
eine aufgelöfte Linie, untermijcht mit fremden Zügen
haben. Diejer Anfiht muß wohl Jedermann zuftimmen,
Da aber ein VBermifchen fremder Züge, ja Gruppen,
Rotten und Mannichaften untereinander nicht zu ums
gehen tit, jo muß nach unjerer Anſicht mit dieſer That:
ſache gerechnet werden, und gipfelt Die Erziehung in
der Feuerdisziplin dahin, daß unter Diefen Umftänden
das Feuer in jedem Moment auf das der Gefechtslage
entjprechende Ziel, in der diefer Gefechtälage entiprechenden
Menge unter Berüdfichtigung des Munitionsvorrathg,
abgegeben wird, bei wechielnder Feuerleitung — und
ſchließlich beim Berjagen ver Leitung.
Das Buch iſt nur für Oeſterreichiſche Verhältniſſe,
aber mit viel Sachlenntniß, geichrieben.
Die Kriegsartifel. Erläuterung derjelben an Beijpielen,
nach Geſchichten Deuticher Truppentheile, zufammen:
geftellt von v. Holleben, Hauptmann und Roms
pagnieführer bei der Unteroffizierſchule Jülich, à la suite
des Garde: Füfilierregimente. Berlin 1896. E. ©.
Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandlung. Preis
60 Pr.
Der Unterricht über die Kriegsartikel, die Unter
weifung in ben Beruföpflichten bildet den wichtigflen
Theil der geijtigen Ausbildung des Soldaten. Daß
hier der Difizier die ſchönſte und beſte Gelegenheit hat,
auf die Geſinnung und den Charakter jeines Unter:
Militär-Literatursßeitung. — Wr. 3
723
| gebenen einzuwirken — oft das nachzuholen, was Eltern⸗
haus und Schule verabſäumt — weiß Seder, dem dieſe
verantwortungäreiche und ehrenvolle Aufgabe je zu Theil
geworden ift.
Erflärlich ift ed daher, wie immer wieder der Ber-
juch gemacht und feine Mühe gefcheut wird, die Art
ded Unterrichts von neuen Gefihtäpunften aus zu bes
leuchten, den reichen Stoff von Neuem zu beleben.
Ueber allen Zweifel erhaben ift dabei von jeher der
hohe Werth guter Beifpiele gewejen. Die vorliegende
Urbeit legt hierauf ein ganz bejondered Gewicht. Die
nadte Aneinanderreifung von weit über 100, zahl:
reihen Zruppengeichichten entnommenen Beiſpielen ber-
vorragender Ginzelthaten fennzeichnet an und für fich
ſchon hinreichend das Weſen der verjchiedenen Pflichten
und Soldatentugenden. Der Berfaffer hält daher auch
alle weiteren Erklärungen und Abhandlungen für über:
flüffig; einige lurze einleitende und begleitende Worte
nur dienen gleichjam ald Bindemittel, wie der Kitt
zum Berbinden der einzelnen Steine eined Mojaits,
die, ohne daß es des Pinfeld, der befonderen Zeihmung
bedürfte, dennoch plaftijch und körperlich die verſchiedenen
Figuren hervortreten lafjen; jagen wir hier: Die alle-
goriichen Geftalten der „Treue“, der „Kriegsfertigkeit“,
„Tapferleit“, des „Muthes“, „Sehorfams*, der „Ehre“
und „Kameradſchaft“. Dabei läßt ſich aber nicht über-
jehen, dab die Darftellung der leßteren drei bei der
Fülle ded jonft Gebotenen etwas zu farb» und leblos
ericheint. Sollte das Deutſche Heer arın fein an Bei:
jpielen für „Kriegöfertigfeit“ und „ehrenhafte Führung“,
und muß man fi aus Mangel an jeldhen für „Ge:
horſam“ mit einigen der „Treue“ entlehnten behelfen?
Died vermag jedoch faum den Sefammteindrud und
ficherlich hohen Werth des Werkes zu beeinträchtigen.
Das Büchlein für militärifche Lehranftalten, zunächft
wohl für Unteroffizierjhulen berechnet, wird auch für
weitere Kreife der Armee von großem Nußen fein und
an jeinem Theil mithelfen, dem Heere Soldaten und
dem Baterlande Männer zu erziehen.
Ueber frieggmäßige Borübungen im Feldfanitätsdienit
bei den Manövern. Bon Dr. Knövenagel, General-
arzta. D. Neue militäriiche Blätter. September 1896.
General v. Schlihting ftellt in feiner lichtvollen
Schrift „Das Manöver des XIV. Armeelorpg* — den
Theilnehmern der Leitende, 1889 — ald Grundjag für
diefe Uebungen hin: Fühlung zwiſchen Zruppenführer
und leitendem Arzt; Erkenntniß des Nothwendigen;
Uebung in der Entichliefung; Fähigkeit, dem Gange
des Gefechts kritiſch zu folgen, melde gewifjermaßen
ald militärifche Seite jeined Berufs dem Militärargte
beimohnen muß. In allen diefen Beziehungen müſſen
Borübungen bei den Truppen im Manöver erziehlic
wirken. — Dieje goldenen Worte geben das Leitmotiv
für die Ausführungen des auf diefem Gebiet jeit Laugem
thätigen Berfafjerd. Zunächſt werden die MWorjchläge
anderer Militärärzte zufammengeftellt. An Ideen ift
fein Mangel, denn die veränderte Waffentaftit bat andere
73
Geſichtspunkte für die Sanitätstaktif geſchaffen, und die
Frage wird in den BVeröffentlihungen aller modernen
grogen Armeen häufig ventilirt. Dann giebt Ber:
faffer eine genaue Darftellung feiner eigenen Borjchläge.
Auf die Analyje derjelben im Einzelnen muß in der
gebotenen Raumbeichränfung des Referates verzichtet
werden. Der Kernpunft liegt darin, dab die leitenden
Aerzte, Seneralarzt, Divifionsärzte, die Manöver mit-
maden und am der Hand der gegebenen Gefechtälage
über Feldjanitätsformationen verfügen lernen, weldye
dur ärztliches Perjonal und einzelnes Material —
Krankenwagen, Flaggen — marlirt werden. Der leitende
Arzt joll während der Mebungen nicht beim Stabe
bleiben, jondern die für Truppen» und Hauptverband-
pläge wie Feldlazarethe angenommenen Plätze ſelbſt ab-
reiten, jich ein Bıld von den Funktionen machen und am
Schluß der Uebung mit den unterftellten Aerzten eine
Beiprehung halten. Im Prinzip muß man mit dem,
was Berfaffer fordert, einverftanden jein; in der That
bewegen jich die Uebungen der Militärärgte im Manöver
ſchon jeßt bei vielen Armeeforps in dem vorgezeidhneten
Rahmen, und es ift nicht zu bezweifeln, daf die Etatifirung
der Divifionsärzte für die Ausbildung des Perjonals
auch hier von jegensreichen Folgen jein wird. Niemand
kann es leugnen, daß die Sanitätsoffiziere auf dem
Gebiet des Kartenlefens, der DOrientirung im Gelände,
des Werftändnifjes der Operationäbefehle und ver Bes
urtheilung von Gefechtslagen noch viel lernen müflen,
wenn fie Lie volle Befähigung gewinnen jollen, im
Ernftfalle ſchnell die richtigen Entſchlüſſe zu fafjen.
Allen man täuſche ſich nidyt darüber, daß ſanitäts—
tattiſche Uebungen durch gemwifje Umstände der Wirk:
lichkeit nod) viel weniger nahe kommen wie dad Manöver:
gefecht jelber. Dahin gehört zunächſt die Kürze der
Sefechtämomente. Sie führt leicht dazu, Hauptverband-
pläge zu früh anzulegen. Dahin gehört ferner das
Fehlen der ZTrefferzahl und die richtige Schätung der
Treffweite. Hierüber gehen oft genug die Urtheile der
Schiedsrichter jelbft weit auseinander. Für den leitenden
Arzt aber beeinflußt die Trefferzahl die quantitative
Entfaltung der Hülfe; die Treffweite ift für die ürts
lihe Anlage, mamentlih die Dedung der Berband-
pläße und deren Entleerung ausſchlaggebend. Ob und
wie lange Zufahrtäftraßen für Sanitätsformationen
oder Abjahrtsftraßen für Verwundetentransporte beftrichen
find, läßt fh im Manöver nicht annähernd jchäßen
und doch hängt davon der Aufmarjch der Sanitätd-
tetachements, Ort und Dauer ihrer Wirkjamfeit und
ihre Auflöjung in hohem Grade ab. Ebenſo unficher
ift im Manöver das Urtheil darüber, ob und wie lange
Straßen für Truppenanmärſche gebraucht werden, auf
denen fih im Ernftfalle lange Transporte von Bers
mwundeten in die rüdwärtigen eldlazarethe zu bewegen
haben würden. Dergleihen Unmwahrjcheinlichkeiten giebt
eö noch viele. Darum lege ich im Gegenfaß zu dem
Herrn Berfafjer mehr Gewicht darauf, daß der leitende
Arzt von jeinem Standpunkt beim Stabe aus im Ges
lände richtig diöponiren lernt, die Stellungen der Ber:
bandpläge x. nad) eigener Anſchauung des Geländes
im Verbindung mit den Truppenftellungen auf jeiner
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-MWochenblatt.
7
| Karte notirt und im jeinem Gefechtöbericht ordentlich
zur Darftellung bringt, ald daß er einen einzelnen
Arzt, einen Wagen oder eine Flagge hier und dort
aufbeut. Die Ausbildung der untergebenen Aerzte braucht
darum nicht zu kurz zu kommen. Sie erhalten an der
Hand des militäriichen Befehls ähnliche Aufgaben und
erftatten darüber Berichte, die der Kritit der Führer
unterliegen und dem leitenden Arzt in und nad) dem
Manöver reiche Gelegenheit zu Grörterungen geben.
Mir hat diefe Urt der Uebungen jehr gute Ergebnifje
gebracht. Das Kriegsjpiel kann die Theilnahme am
Manöver für Sanitätsoffiziere nicht annähernd erjegen,
ja nicht einmal nennenswerth unterftüßen, bauptjächlich,
weil die Karte das Plaftijche des Geländes nicht wieders
giebt. — Gleihmohl möchte ich das Kriegsſpiel aud)
für Sanitätsoffiziere nicht miſſen, da ed den Blick für
Zruppenbewegungen und Stellungen jchärft.
Die Arbeit fei dem Studium der Sanitätsoffiziere,
vorab der Divifionsärzte, recht jehr empfohlen.
Körting.
1,
Garnifonbejhreibungen.
Die Medizinalabtheilung des Kriegsminifteriums
hat jett mit der Beichreibung der Garniſon Hannover
die vierte jener Darftellungen veröffentlicht *), welche fich
wie Schreiber dieſes ſich hat berichten laffen, bereits
vollftändig für alle Garniſonen der Preußiſchen Armee
in ihrem Befit befinden.
Wir haben ed hier mit einer literariichen Er—
iheinung zu thun, melde weit über denjenigen Inter—
eſſenkreis hinausgreift, dem fie nah ihrem Titel
gewidmet zu fein jcheint. Wenn auch diefe Garnijons
beichreibungen in erfter Linie vom Standpunft der
Sejundheitäpflege aufgeftellt find, jo dürfte doch kaum
an irgend einer anderen Stelle jo vollftändig und dabei
in jo fnapper und klarer Form alles das zujammen-
getragen jein, was die betreffenden Städte hinſichtlich
ihrer geihichtlichen Entwidelung, ihrer geographiſchen
Lage, ihrer klimatiſchen und geologischen Beziehungen
und der Bewegung und Hauptbejchäftigung ihrer Ein:
wohner Snterefjantes aufweijen.
Nicht nur für den Arzt, fondern auch vom volles
wirthſchaftlichen Standpuntt und für den Verwaltungs—
beamten ift von höchſter Bedeutung, was dieje Bücher
über die Wafjerverforgung, die Bejeitigung der Abfall»
ftoffe, die Vorkehrungen gegen anjtedende Krankheiten
und insbejondere über die wichtigen gemeinnüßigen
Anlagen der bejchriebenen Städte enthalten. Neben»
einandergeftellt bieten fie eine Fülle an Vergleichs—
momenten und body interefjante Belehrung über die
*) Beihreibung
bildungen im Text, ®
18%. ©. ©. Mittler & Sohn,
Preis ME. 9,—.
Beiprehungen 1 und
Seiten zugegangen.
der Garnijon Hannover mit 20 Ab—⸗
—— und 36 Tafeln. Berlin
öniglidhe Hofbuchhandlung.
2 ſind uns von verſchiedenen
D. Red.
75
Militär-LiteratursBeitung. — Rr. 3
16
verjchiedenen Wege zur Erreichung des gleichen Zieles,
auf denen man vielfach erſt nach Eoftipieligen und
folgenjchweren Irrungen zu befricdigenden Zuftänden
gelangte.
Ganz bejonderd wenden ſich natürlich dieje Bücher
an den Militärarzt und den Militär: Verwaltungs:
beamten, aber audy darüber hinaus werden die höheren
Befehlähaber wie inöbejondere die militäriichen Kafernen-
vorfieher darin des Wiſſenswerthen genug und
namentlich den zutreffenden Stantpunft für ihre An-
ſprüche an die ihnen zur Benußung überwiejenen
Sarnifonanftalten finden, die Anſprüche auf unbedingte
Bolllommenheit nun einmal nicht machen fünnen und
mit denen fie fich, wie fie diefelben vorgefunden, viels
fach wohl oder übel werden behelfen müfjen.
Zweifeln könnte man, ob ed fih im jchnellen
Wandel unjerer Tage der Mühe verlohnte, jo viel
Arbeit und gewiß auch jo bedeutente Koften auf die
Darftellung von Dingen zu verwenden, die über kurz
oder lang wejentlich verändert oder ganz verichwunden
jein könnten. Ginmal aber enthalten die Garnijon-
beichreibungen in ihrem allgemeinen Theil eine Bericht:
erftattung von dauernder Bedeutung, und dann hat
noch nie ein Chronift ed unternommen, das Gegen-
wärtige jo Har und präzije und jo vom wifjenfchaft-
lihen Standpunkte zu jchildern, daß die Garnifon-
beichreibungen, auch wenn fie in vielen Stüden veraltet
jein werden, ihren Werth als Eaffiiche Wiederjpiegelung
unjeres heutigen Kulturzuftandes niemals einbüßen
werden.
Dringend wünſchen kann man nur, daß diejelben
allenthalben einen werthvollen Bejtandtheil der Büchereien
aller Militär und Givilverwaltungsbehörden bilden,
und dab auch darüber hinaus das gebildete Publitum
nicht verjäume, durch ihre Lektüre jeine Anjchauungen
von den inneren und äußeren Berhältniffen unjerer
bedeutenderen ftädtijchen Gemeinmwejen zu erweitern.
2.
Garnifonbejhreibungen, vom Standpunkt der Ge:
fundheitspflege aus aufgeftellt. Herausgegeben von
der Medizinalabtheilung des Königlich Preußifchen
Kriegäminifteriums. Berlin. E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
Dritter Band: Bejchreibung der Garniſon Liegnig, mit
2 Karten und 13 Tafeln. 18096. Preis ME. 4,—.
Vierter Band: Beichreibung der Garnifon Hannover,
mit 20 Abbildungen, 2 Karten und 36 Tafeln.
1396. Preis ME, 9,—.
Rüftig schreitet das groß angelegte Unternehmen
fort. 1893 erſchien der erfte Band: Gaffel; 1895
folgte Stettin; im Sommer 1896 Liegnig und Ende
des Zahred Hannover, Was bei der Beiprehung des
erften Bandes gejagt wurde, läßt fih bei den vor-
liegenden lediglich wiederholen. Mit peinlicher Sorgfalt
bearbeitet, vornehm in der Audftattung, geben vieje
|
von den Berhältnifjen der genannten Städte bis zum
Moment der Drudlegung. Geographiiche Lage, Grund
und Boden, Klima, Wafferverfjorgung und die Be
ſchreibung gemeinnüßiger Anlagen beginnen jeden Band;
eine ganz eingehende Beichreibung ſämmtlicher Garniſon⸗
anftalten bildet den Hauptinhalt. Se mehr Bände er:
ſcheinen, um jo interefjanter wird ed au vergleichen,
wie fi) an verſchiedenen Drten die erhöhte Berüd-
ſichtigung der geſundheitlichen Porderungen in den
Bauanlagen entwicelt hat und wie verjchieden anderer:
feitö die Wege find, auf denen in ganz modernen An:
lagen das Bolllommenfte auf diefem Gebiet angeftrebt
it. Würde es überhaupt eines Beweiſes betürfen,
wie jehr unfere Militärverwaltung bemüht ift, die
gejundheitlihen Bedingungen zu fördern, unter denen
die militärifche Jugend des Landes zu leben gezwungen
ift und wie jehr jeder Schematiämus hierin — jo weit
möglid — vermieden wird, jo würde dad Studium
diefer Garnijonbejchreibungen ihn erbringen. Sie find
nicht nur für den ortdeingefeflenen, jondern für jeden
Offizier, Sanitätsoffizier und Bermaltungsbeamten eine
Bundgrube für die Löfung von Aufgaben, welche das
praftiihe Leben im Dienft bei jeder neuen und bei
jeder Berbefferung alter Anlagen ftellt.
Zum bundertjährigen Geburtstage unſeres Kaifers
Wilhelm ded Großen giebt der Berein für chriftliche
Vollsbildung ein Flugblatt Nr. 171 beraus: „Wilhelm
der Große, geb. 22. März 1797, gef. 9. März
1888”, in dem an der Hand eigener Ausſprüche des
Kaifers fein Lebenslauf in leichtfaßlicher, überfichtlicher
Weiſe geſchildert wird. Wir fönnen nur fagen ein gläd:
lider Gedanke, denn in feinen Worten fpiegelt fich der
Charakter unfered unvergehlihen Heldenkaiſers befonders
tar wieder. Das Flugblatt, dem wir die mweitefte Ber-
breitung wünſchen, ıft durch den Sekretär des Vereins,
Herrn C. Goerle in M.-Gladbah (Rhld.), einſchließlich
Porto für 10 Pf. zu beziehen. 100 Stück loſten Mt. 3,—,
50 Stüd Mt. 1,75, 20 Städ 80 Pf. ohne Porto.
Bon der hodjinterefjanten und werthvollen Sammlung:
Mufit am Preußiſchen Hofe, herausgegeben von
Georg Thouret, verlegt und gedrudt bei Breitlopf & Härtel,
Leipzig, ift Nr. 12 erfhienen und dem Andenken an Kaiſer
Wilhelm den Großen gewidmet. Es ift dieſes Heft für
die jeßtzeitige Kavalleriemufil neuinftrumentirt von Adolph
Schint und enıhält einen Tuſch und fünf Fanfaren, melde
fur; nad der Vermählung ded Prinzen Wilhelm, fpäteren
Kaijerd Wilhelm des Großen, und zwar bei einem zu
Ehren der Anweſenheit feiner älteften Schwefler Charlotte,
Kaiferin von Rußland, veranftalteten Turnier, während
eines Hoffeftes im Neuen Palais zu Potsdam, bei dem
jedesmaligen Auftreten des Herolds und der Bannerträger
geblafen wurden. Komponirt find diefelben unter Anderen
von W. Wicprecht und zwei der Fanfaren von E. Baron
v. Danfelmann. Die Neutnftrumentirung ift eine wirlunge-
reiche, und haben fomit dieſe fiegesfrohen Klänge in diefem
dem Andenken unfered Heldentaiferd gewidmeten Sabre
ein bejonderes Intereſſe zu beanfpruden und merben
Beichreibungen die denkbar volljtändigfte Darftellung | Hierdurch bejonder8 den Kavallerie - Mufiltorpe warm
77
empfohlen. Das Vorwort ded Herrn Herausgebers giebt
eine beredte Schilderung dieſes intereſſanten Turniers,
deſſen Nitterfpiele von unferem erlauchten Heldentaifer
und Seinen drei Brüdern eröffnet wurden. Der Preis
für die Partitur beträgt ME. 3,—.
Im Berlage der Königlihen Hofbudhhandlung von
€. ©. Mittler & Sohn, Berlin SW12, Koditraße 68— 71,
erihien: SoldatenheimsFiederbud. Herausgegeben
von 9. van Divifionspfarrer, Preis für Soldaten.
beime 20 Pf., bei Abnahme von 100 Eremplaren an
1897 — Literariſches Veiblatt zum Milttär-Wocenblatt.
18
15 Pf., im Buchhandel 30 Pf. Wenn aud das durch
die friegdminifteriellen Erlafje vom 17. Juni 1881 und
28, Ditober 1881 (Armee-Berordnungsblatt S. 165 bezw.
259) eingeführte Soldatenliederbuh, dad den Truppen-
theilen feinerzeit im ausreichender Anzahl überwieſen
wurde, allen Anforderungen entipricht, fo empfehlen wir
das „Soldatenheim » Piederbuh“ dennoch gern, weil es
eine Sammlung von 150 Liedern enthält, deren Auswahl
mit befonderer Sachkunde getroffen morben ift. Das Büchlein
ift namentlih für den Gebraud in Soldatenheimen bes
flimmt und bringt, außer geiftlihen und Baterlandeliedern
ernfteren Inhalts, auch Soldaten, Wander: und Bolkslieder.
Bißliograpdie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarkted der leten Zeit verzeichnen wir:
33. Yubilate. Feſtſchrift zur bundertjährigen Yubelfeier
des Geburtätages Seiner Majeftät Kaifer Wilhelm des
Großen am 22. ie Sl Berfaßt von Auguft
Ernft. Frankfurt a. M. 1896. Gebrüder Knauer.
Preis 75 Pf.
34. Aus den legten Tagen des Deutihen Bundes. Tage
buchblätter aus den ohren 1864 bis 1866. Bon
Theodor v. Bernhardi. Leipzig 1897. ©. Hirzel.
Preis Mt. 7,—.
35. Kritiſche Tage. I. Theil: Die Initiative und die
gegenfeitige Unterflügung in der Deutfhen Heeres—
und ZTruppenführung. Bon Georg Eardinal von
Widdern, er Preuß. Oberſt a. D. Band 1:
Die I. Armee bei Colombey—Nouilly, 13. u. 14. Auguſt
1870. Mit einer Karte und einer Slizze im Zert.
Berlin 1897. R. Eifenfhmidt. Preis Di. 3—.
36. Sir Joſeph Crowe. Lebenserinnerungen eines Jour⸗
naliften, Staatomannes und Kunſtforſchers 1825 bie
1860. Ins Deutfche übertragen von Arndt v. Holger:
dorff. Eingeleitet von Dr. Mar Jordan. Mit einem
Bildniß in Lichtdrud, einer Textſlizze und einen Plan
in Steindrud. Berlin 1897. €, & Mittler & Sohn,
Königlihe Hofbuchhandlung. Preis Mi. 7,50.
37. Letters from the Sudan. By the special corre-
spondent of „The Times“ (E. F. Knight). Reprinted
from „The Times* of April to October 1896. With
illastrations and plans. London 1897. Macmillan
& Co. Price 8 sh. 6.d,
38. Souvenirs militäires du Baron de Bourgoing
1791—1815. Publies par le Dr. Pierre de Bour-
going. Avec un portrait. Paris 1897. E. Plon,
Nonrrit et Cie. Prix fre. 3,50.
39. Kiesslings grosse Karte der Provinz Brandenburg,
sechsfarbig, 1:432 690. Mit Kilometer-Eintheilung
der Chausseen und Pflasterwege und Ortaverzeichniss.
Siebente Auflage, Berlin 1897. A, Kiessling.
Preis Mk. 2,—.
40. Grundriss der Militär-Gesundheitspflege von Dr.
Martin Kirchner, K. Preuss. Stabsarzt und Privat-
docent. Mit zablreichen Figuren im Text und drei
Lichtdrucktafeln. Zehnte bis fünfzebnte Lieferung
(Schluss). Braunschweig. H. Brubn. Preis der
Lieferang Mk. 2,—.
41. Ranglifte der Königlih Sähfifhen Armee für das
Jahr 1897. (Nah dem Stande vom 1. Januar.)
Dredden. Heinrihihe Buddruderei. Preis Mt. 4,—.
42. Strategifd-tattiiche Aufgaben nebft Yöfungen. Bon
9. 0. Girnei. Heft 7 (Borpoften). it einer
Ueberſichtsſtizze und einer Generalftabsfarte. Zweite
nad der Felddienft-Ordnung vom 20. Juli 1894 um—
gearbeitete und erweiterte Auflage. Yeipzig 1897.
Zudihwerdt & Co. Preis Mt. 2,50.
43. Zehn Aufgaben in militärischer Geländebeurtheilung
aus Kühne Aufnahmeprüfung für die Kriegsalademie
bearbeitet und erläutert von Meyer, Premierlientenant
im Königlich Sächſiſchen Infanterieregiment Wr. 133,
A. Ausgabe ohne Karten, Preis Mt, 1,50 B. Aus:
abe mit fieben Starten Wit. 3,60. Berlin 1896.
iebelihe Buchhandlung.
44. Derünteroffizier-Unterricht, enthaltend die ſchwierigeren
Themata, wie: Der Unteroffizier als Vorgefegter, als
Untergebener, als Lehrer, ald Rerporalicoftsführer ic.
mit Dispofitionen. Ein Leitfaden für Lehrer und
Schüler bearbeitet von W. Zugleich als zweite Auf:
lage von „Der Moanciıtenvortrag” bearbeitet von D.
Berlin 1897, Liebelfhe Buchhandlung. Preis 60 Pf.,
in Bartien 50 Bi.
45. Grundriß der Befeftigungslehre. Bon W. Staven»
bagen. Zweite, durch einen Nachtrag vermehrte Auf»
lage. Berlin 18%. €. ©. Mittler & Sohn, König-
tige Hofbuchhandlung. Preis Dit. 4,50.
46. Unciennetätslifte des roßärztlichen Perſonals der
Deutſchen Armee. Nah amtlihen Quellen zufammen«
geftelt von Ober-⸗Roßarzt Koenig. Sonderabdrud
aus „Zeitſchrift für Beterinärkunde” 1896, Heft 12.
Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuhhandlung. Preis 75 Pf.
47. Bemerlungen des Inſpizienten des Feldartillerie⸗
Materiale. Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn,
Königlihe Hofbuhhandlung. Preis geheftet 50 Pf.,
fartonnirt 65 Pf.
48. Entwurf. Beitimmungen für die Ausbildung von
Shiffsjungen in der Kaiſerlichen Marine. Berlin
1897. € ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof:
buchhandlung. Preis 60 Pf.
49. eg rag für die Kaiſerlichen Schutz⸗
truppen in Afrila. Berlin 1897. €. S. Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis 40 Pf.
79
50. Taltiſche Unterrihtöbriefe zur Vorbereitung für das
Kriegsalademie-Examen, taltiſche Uebungsritte, Kriegs-
ſpiel und Manöver. Aufgaben im Rahmen des
Detachements geftellt und erörtert von Griepenterl,
Major und Bataillonstommandeur im Infanterie:
regiment von Boigts-Rhetz (3. Hannoverfchen) Nr. 79.
Bierte Auflage. Mit vier Kartenbeilagen im Maf-
ſtabe 1:25000 und einer Weberfihtsfarte im Maß—
ae hr Seen E ©, Mittler &
ohn. Nöniglihe Hofbuchbandlung. Preis geheftet
Mt. 9,—, gebunden Mt. 11,—. .» ia
51. Veitfaden für den Unterricht in der Befeftigungs-
lehre und im Feſtungskrieg an den Königlichen —8*
ſchulen. Auf Veranlaſſung der Generalinſpeltion des
Militär. Erziehungs. und Bildungsweſens aufgearbeitet.
Achte Auflage. Mit Abbildungen. Perlin 1897.
€. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandlung.
Preis geheftet MI. 6,—, fartonnirt ME. 6,50, kartonnirt
und mit Schreibpapier durchſchoſſen Dil. 8,—.
52. Uebungstafeln für den ſyſtematiſchen Betrieb der
gefammten Militärggmnaftil, Für die Truppen zu
Pferde. Mit Anhang: Stoßs und Hiebfehten. Zu:
fammengejtellt von Salm, Major und Bataillons—
fommandeur im 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infantericz
regiment (Prinz Carl) Nr. 118, vormald Lehrer bei
der Militär-Turnanftalt. Dritte umgeänderte Auflage.
Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuhhandlung. Preis 40 Bi.
53. Unteroffizieraufgaben. Ein Beitrag zur Ausbildung
der Unterführer, Für Offiziere, Kriegsſchüler, Ein:
jäbrig-sreimillige und Unteroffiziere zufammengeftellt
von 3. Hoppenfledt, Hauptmann und Kompagnie
chef in Infanterieregiment Nr. 144. Mit einer —*
und vier Krolis im Text. Berlin 1897. €. ©.
Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. Preis
Mt. 1,20.
54. Deutſcher Lnteroffizierfalender auf das Jahr 1897.
Ein Taſchenbuch für den Unteroffizier (Kapitulanten)
und Unteroifizierafpiranten (Cinjährig » Freiwilligen,
Korporalſchafts⸗, Beritt-, Sefhügführer). Herausgegeben
von der Leitung der Umteroffizier- Zeitung. Zehnter
ar. Berlin. Liebelſche Buchhandlung. Preis
55. Unſere ‘Pferde. Sammlung amwanglofer bippologifcher
Abhandlungen. Erſtes Heft: Kavalleriftiihe Gedanten
mit befonderer Berüdfihtigung der Nemonteabrichtung.
Von einem ehemaligen Deſterreichiſchen Reiteroffizier.
Stuttgart 1897. Schidhardt und Eber. Preis Mt. 1,—.
56. Dr. J. Fritz' Unterrichtäbriefe zur Selbfterlernung
der Deutfhen Sprade. Ein briefliher Unterricht für
Erwachſene, um in fürzefter Friſt ohme Anleitung eines
Lehrers die Deutihe Sprache richtig zu fchreiben und
zu fpreden und ſich namentlih aud mit Gemwandtheit
audzudrüden. Dritte verbeijerte und vermehrte Auf:
lage. Neu bearbeitet von Th. Kolbe, Städtiſcher
— ıc. Berlin. Liebelſche Buchhandlung. Preis
id. 3,—.
97. Großer Berkchreplan (Pierdebahnplan) von Berlin
und feinen VBorerten, entworfen von Maraun. Pferde⸗
bahnlinien, Dampfftraßenbahnen, eleltriſche Bahnen
und’ Dampfſchiff⸗Linien einzeln in vericiedenfarbigen
Zeichen vdargeftellt. Nebſt farbiger Tafel der Er:
läuterungen und zugehörigem Zert, enthaltend: Ber»
Militär-LiteraturBettung. — Nr. 3
80
zeichniß der Straßen und Plätze, der befonderen
Sehenswürdigleiten, öffentlichen Gebäude, Anftalten x.
Berlins. Berlin. Liebelihe Buchhandlung Preis
Die. 1,50
58. Die Fremdwortfrage für Behörden, Fachwiſſenſchaft
und Gewerbe nebft einem Verdeutſchungs⸗Wörterbuch
enthaltend die wefentlidhften hierbei in Betracht Lom-
menden Fremdwörter unter Aufzählung derjenigen,
für welche zur Zeit eine gute Berdeutfhung nicht be-
fannt if. Als Denfichrift bearbeitet von U. Haus:
ding, Mitglied der Kaiſerlichen Batentamtes. Berlin
1897. R. Heymann. Preis Mt. 1,60.
59. Mertbuh für den inneren Kompagniedienft. Bu:
fammengeftellt von einem Kompagniechef. Berlin 1897.
R. Eifenfhmidt. Preis 50 Pi.
60, Reihs-MilitärsPenfionsgefeg, Geſetz betreffend die
Benfionirung und Berforgung der Militärperfonen des
Reichsheeres und der Kaiferlihen Marine fowie bie
Bewilligungen für die Hinterbliebenen folder Perſonen
vom 27. Juni 1871 in der zufolge der Abänderungs-
aefege geltenden Geſtaltung. Mit Erläuterungen von
Oskar Hahn, Dber-Berwaltungdgerichtäratt. Zweite
Auflage. Berlin 1897. R.v. Deder. Preis ME. 1,50.
61. dv. Doſſows Dienftunterriht für den Infanteriften
des Deutſchen Heeres, Nah den neueften Beftim:
mungen bearbeitet von Krafft, Hauptmann und Kom:
pagniehef im Infanterieregiment Graf Schwerin.
Siebenunddreißigfte volfländig umgearbeitete Auflage.
Mit acht farbigen Tafeln und zahlreihen Abbildungen
im Text. Berlin 1897. Liebelſche Buchhandlung
Preis 50 Pf. In Bappband 60 Pf.
62. Wie lernt man inftruiren? Anleitung für den Bes
trieb des Dienflunterrihts. Für Offiziere und Unter-
offiziere verfaßt von v. Klaß, Major. Zugleich
Schlüſſel für den Lehrer zu dem Dienft-Unterrichtsbud
„Der gute Kamerad“. Berlin 1897. Liebelihe Bud:
handlung. Preis Mt. 2,—, 10 Eremplare a Mt. 1,50.
63. Der gute Kamerad. Ein Fern: und Leſebuch für
*den Dienftunterriht des Deutſchen Infanteriften von
v. Klaß, Mojor. Mit act farbigen Tafeln und
zahlreihen Abbildungen im Zert. weite verbeſſerte
Auflage. Berlin 1897. Liebelſche Budyhandlung.
Preis geheftet 50 Pf. In Partien billiger.
64. Föfungen von Aufgaben aus dem Gebiet der for-
malen Zakti. Ein Hülfsmittel für die Bor:
bereitung zur Aufnahmeprüfung für die Kriegsakademie
von Reinelt, Setondlieutenant im 4. Württembergifchen
Infanterieregiment Nr. 122 Raifer Franz Joſeph von
Deſterreich, König von Ungarn. Berlin 1897, Liebelfche
Buchhandlung. Preis Mt. 2,50.
65. Das Ruffische Havallerie-Ererzir-Reglement in Deut»
ſcher Ueberſetzung. Theil 1.: Einzelausbildung, Aus.
bildung ded Zuges und Ausbildung zu Fuß. Bor:
ſchriften für das Satteln und für das Anfpannen von
Kavalleriepferden an Geſchütze. Mit zahlreihen Abs
bildungen. Preis Mt. 1,80. — Theil IL: Aus
bildung der Esfadron, ded Regiments, der Brigade,
Divifion und des Kavallerielorpd. Reglement für das
Gefecht zu Fuß der Kavallerie. ——— für
Beſichtigungen und Ehrenbezeugungen. Kavallerie:
ſignale. it zahlreichen Abbildungen. Preis Mi. 2,80.
Berlin 1897. R. Eiſenſchmidt.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von €. S. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kochſtrahe 68—71.
Allitär-Literatur-Jeitung.
Actundfiebziafter Jahrgang.
Siterariiches Beiblatt zum Militär- Wochenblatt.
Nr. 4. März; 1897.
Berantwortlidher Redakteur:
d. Eftorff. Generalmajor 3. D,,
Sriedenau b. Berlin, Gohlerftr.
— — — — — —
zw
Beiblatt zum Militär
v. Ampyntor, Gerfe Suteminne. (98)
v. — Kaiſer Wilhelm der Große.
(84)
Börſch— Philips, Heil Wilhelm dem
Siegreihen. (84)
Dr. Fröhlich, Lebensbilder berühmter
Feldherten des Alterthums. (98)
dandtmann, Die wichtigſten Beftims
Kompagnie,
Patrouillendienft.
Dr. Kraſchutzki,
(89)
mungen für die im Auslande fih aufs Lykos, Die Beftimmungen über bad Ger
feht im Ruſſiſchen Ererzir » Reglement
für die Fußtruppen und bie Noth—
wenbigfeit ihrer Wobdernifirung. (91)
Belleidungs⸗ er a a ae ber Manoeuvres, Nos grandes.
1
—— Deutſchen Militärpflichtigen
01)
Hartmann, Sitz- und Tragemeije ber
Fußtruppen. (100)
Prof. Dr. diric, Der Winterfeldaug in
Preußen 1678/79. (85)
wege, Kaifer Wilhelm der Große.
43. Die Aufzeichnung des Geländes
geſchichte
Krieges 1870 71.
beim Kroliren für geographifche und Dr. DOnde n, Unjer Heldenlaiſer.
Petermann, Anleitung zur Behandlung, Inhalts-Ueberſicht der periodiſchen
Reinigung und Audbefferung der feld:
flaſchen und Kochgeſchirre aus Alumi-
tehnifche Zwecke. (101)
Knötel, Die Türkische Armee und‘
Marine in ihrer gegenwärtigen Uni-
formirung ete. (108) ' nium. (102)
Unjer Heldentaifer. Feſtſchrift zum hundertjährigen
Seburtötage Kaifer Wilhelmd des Großen von
Dr. Wilhelm Onden, Geh. Hofrat} und Unis
verfitätäprofefjor zu Giehen. Herausgegeben von
dem Komitee für die Kaiſer Wilhelm-Gedächtnißkirche
zum Beften ded Baufonds. Bilderſchmuck unter Leis
tung des Profefjord W. Röſe, Vorfteher der chalko—
graphiichen Abtheilung der Reichsdruckerei zu Berlin,
von A. v. Röpler, E. Beder, G. Bleibtreu, A. Drefjel,
9. v. Eyfen, DO. Frenzel, C. v. Hartitzſch, R. Hell:
greve, GE. Hohnbaum, R. Knötel, H. Lüders,
A. Menzel, H. Mützel, W. Otto, ©. Richter,
6. Rödhling, H. Scherenbera, K. Steffed, E. Sterm,
A. v. Werner, D. Wisnieski, W. Wolff, unter Ber
rückſichtigung der Kunſtſchätze des Hohenzollern»
Mufeums und der Königlihen Sclöffer. Briefe aus
dem Königlichen Hausardive und dem Königlichen
Staatdarchive. Prachtwert. Quart. 272 Seiten.
Berlin. Schall und Grund, Vereinigung der Bücher:
freunde. Preis geb. Mt. 5,—.
Rechtzeitig ift zur Feier des hundertjährigen Geburts—
tages unſeres Heldenfaijerd, Wilhelms des Großen, ein
Buch erjchienen, wie ed dem Deutſchen Volke würdiger
(Mär; 1897.)
Die Militär» Literatur» Zeitung ericheint monatlih ein. bis gimeimal als
ohenblatt und ift aud im befonderen Jahres ·
Abonnement für 5 Mark bırelt von der Erpebition umd durch alle Bud»
bandlungen zu begieben. Preis der einzelnen Rummer 50 vf.
Die Ausbildung der, im Petermann, Anleitung
Die Verforgung von
Heineren Städten, Tr x.) (1
mit gejundem Wafler. (102
Sehr. v. Lichtenſtern, Sihiepausbitbung
8 Feuer der Infanterie im Gefecht.
8
Maraun, Kaiſer Wilhelm des Großen
Denken und Wollen ıc. (84)
Dr. Myrdacz — Dr. Steiner, Sanitäts:
des —
(101)
— — ——
* verla ber Königl. Hofbughandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Berlin sun Real, 68-71.
ur Unterfugung
der im Bereiche * elleidungsãmter
Rn, Prüfung ꝛc. gelangenben Stoffe ıc.
)
(100)
Fehr. v. Thüna, Ein aus Eifenad ſtam—
mendes Preußifches AInfanterieregiment
im Siebenjährigen Kriege. (87)
Woide— Krafft, Friedensmandver und
ihre Bedeutung. (94)
Zwenger, Batih’ Leitfaden für den
Unterriht der Kanoniere und Fahrer
der Feldartillerie. (97)
(95)
‚Raifer Wilhelm, Gedädtniß : Lefe:
Frangöfifchen En s — mud.
(81)
(104)
Militär » Literatur ded In» und Aus
landes, IV, Vierteljahr 1896, |. Schluß:
bemerfung auf Sp. 103,4.
und paffender nicht hätte geboten werden fünnen. In
prächtiger Ausftattung, mit Bildſchmuck reich geziert,
von berufenfter Feder auf Grund der beften gedrudten
und archivaliihen Quellen gejchrieben, führt ed und die
Eriheinung des Neubegründerd von Deutſchlands Ein»
heit und Macht in feiner ganzen hehren Erhabenheit,
in feinem Wejen und Handeln, naturgetreu und lebend
wahr vor Augen.
Der Berfaffer ded Textes hatte fih die Aufgabe
geftellt, in diefer Weije das Bild wiederzugeben, welches
des neuen Reiches erfter Kaiſer in Wort, Schrift und
That jelbit von ſich gezeichnet hat, des SHerrichers
perfönlihen Untheil an den großen Entſcheidungen
jeiner Regierung auf Grund der bis jetzt zugänglichen
Urkunden zu ermitteln und inſoweit darzuftellen, als der
Umfang und der Zweck einer volkäthümlichen Feſtſchrift
ed geftatten, des Kaiferd Weſen ald Mann und Menſch
herauszuarbeiten aus den Thaten des Kriegäheren und
ded Regenten, dad Herz des edelften der Monarchen
zum Herzen jeined Volkes reden zu laffen in dem, was
die Kreije, die ihm nahe und am nächſten geftanden
haben, über ihn berichten, und in dem, was er jelbit
aufgezeichnet hat. Mittheilungen von Allerhöchſter und
7
83
Müitär:LiteratursBeitung. — Wr. 4 84
ſonſt zuftändigen Stellen, von Behörden und aus dem | Kaiſer Wilhelm der Große. Ein Lebensbild für das
Befige von Privatperfonen, darunter eine Reihe von
Briefen des Königs und Kaifer® aus den Jahren
1870/71 an feine Gemahlin, durch Kaifer Wilhelm II.
dem Berfafjer anvertraut, haben dieſen bei feiner gut
gelungenen Arbeit unterftüßt.
In der Beichreibung eined Lebens, wie das ift,
welches Kaifer Wilhelm geführt hat, muß die milis
tärijhe Seite einen breiten Raum einnehmen, und
diefer Forderung iſt der Verfafjer gerecht geworden;
mit gleiher Sorgfalt aber hat er auch die anderen
Seiten berüdjichtigt, die Thätigkeit des Megenten auf
den Gebieten bürgerlichen Wirkend und dad Privat:
leben. Namentlich in Beziehung auf das letztere war
er im Stande, viel Interefjantes und manches Neue zu
bieten. Auf allen Gebieten aber jchreibt er mit Ver—
ftändniß und mit warmem Herzen, anſchaulich umd
trefflich ſchildernd.
Der reiche Fünftleriiche Schmud, auf Grund der
beiten Vorbilder, jowohl von unbekannten Dilettanten
aus dem Hohenzollernhauje naheftehenden Kreijen wie
von Meiftern erſten Ranges, entftanden, und zahlreiche
Nahahmungen eigenhändiger Schriftitüde erhöhen den
Werth des Buches, welches ganz geeignet ift, jeine Ber
ftimmung, in weiten Kreijen bekannt und gelejen zu
werden, zu erfüllen, zumal der außerdem einem gemein«
nüßigen Zwecke zu gute fommende Preis im Verhältnif
zu dem Werthe des Gebotenen ein geringer ift.
Nur zu einigen nebenjählihen Ausſtellungen hat
der Inhalt dem Berichterftatter Anlap gegeben: Des
Prinzen von Preußen bemerfenswerthe Denkſchrift vom
Januar 1849, über die der Verfaffer auf S. 39 jagt,
daß fie den Doppelblid des politiich denkenden Soldaten
und des ſoldatiſch denfenden Politikers befunde, war nicht
lediglich eine Antwort auf „den erften parlamentariichen
Verſuch, der in der Paulskirche unternommen ward, unter
dem Namen »Reform« das Preufijche Heerweien umzu—
ftürzen und zu erjeßen durch einen ganz verfehlten Wechſel⸗
balg* (S. 30), fie war mehr als das, nämlich die Er:
widerung auf einen auf ©. 53 erwähnten Gejegentwurf,
welcher von einer befonderen Bundes-Militärkommiſſion
zu Frankfurt a. M. ausgearbeitet und jogar von vier
Preußiichen Offizieren unterjchrieben war; nicht „Heflen
und Medlenburg“ waren die Staaten, auf deren Bundes—
genofjenjchaft der König im Jahre 1866 rechnete (S. 91),
jondern Baden und Medlenburg- Schwerin; Gersdorff
ftarb nicht auf dem Schlachtfelde von Sedan (©. 23),
fondern erlag jpäter, wie S. 158 erwähnt ift, feiner
Verwundung; die Nachricht über dad Treffen von
Trautenau (S. 96) gehört nicht unter die Sieges—
botihaften; Trakehnerhengfte, die Profefjor Onden im
Jahre 1863 zu Frankfurt vor dem Wagen ded Könige
von Hannover gejehen zu haben glaubt, hat diejer nie
gefahren; das „Fürſt Pückler“ unterjchriebene Bild
(S. 245) ift das des Grafen Pücler, welcher dem
Kaijer in verjchiedenen Lebensjtellungen nahegeftanden
hat; die Zeit des Aufenthalts des Prinzen von Preußen
in Goblenz von 1850 bis 1857 ift in der Darftellung
ganz unberüdfichtigt geblieben.
Deutſche Heer und Voll. Von H. v. Belom,
Generallieutenant 3. D. Berlin 1897. K. Siegis—
mund. Preis 50 Pf., 100 Eremplare à 25 Pr.
Der Herr Verfaffer führt im dem vorliegenden
Schriftchen die ehrwürdige Geftalt ded und 1883 ent»
rifjenen großen Kaiſers in verftändlicher, jchlichter Weiſe
vor und hat in bderjelben ein getreues, echt volkäthüm-
liches Lebens: und Zeitbild unjered Heldenkaiſers ge
ihaffen, wie es in den Herzen aller vaterländiſch
gefinnten Deutjchen für alle Zeiten lebendig bleiben
wird. Erſt die Nachwelt aber dürfte im Stande jein,
die hiftorijche Größe dieſes Herricherd ganz zu ermefjen
und fie aus jeinen Gharaktereigenjchaften herauleiten.
Die Erfahrungen, aus denen die Herrichereigenichaften
ded großen Kaijerd erwuchjen, werden in dem Büchlein
Har dargelegt. Sie hatten feinen Blid geſchärft und
ihm eine Menſchenkenntniß verjchafft, die ihm befähigte,
immer die richtigen Männer an die geeignete Stelle zu
jtellen. Zur Anſchaffung für Mannſchaften kann die
Schrift nur empfohlen werden.
Heil Wilhelm dem Siegreihen. Lieder und Borträge
für die hundertjährige Geburtätagäfeier des Kaiſers
Wilhelm I., am 22. März 1897, von Joſef Börſch
und Karl Philips. Gr. 8°. 32 ©. Köln 1897.
Hübſcher und Teufel. Preis 60 Pf.
Zwei Dichter haben fi) vereint, in gebundener Rede
den Yebendgang Kaiſer Wilhelms darzuftellen. Ein jeder
von ihnen hat dazu eine Reihe von Beiträgen geliefert,
die des Einen follen gejungen, die ded Anderen jollen
iprechend vorgetragen werden, in ihrer Geſammtheit
begleiten fie den Kaifer auf dem Wege von der Wiege
bis zur Bahre. Im erfter Linie für die Feſtfeier der
Realihule zu Köln gejchrieben, find die Dichtungen
nah Form und Inhalt wohl geeignet, auch anderswo
zu gleichem Zwecke verwerthet zu werden.
Kaiſer Wilhelm des Großen Denken und Wollen nah
Selbiteigenem Wort und legtwilligen Aufzeichnungen.
Herrliche Zeugnifje erhabener Seelengröße und edleu,
frommen Sinnes zufammengeftellt von W. Maraun.
Kl. 8°. 726. Berlin o. J. Militär-Verlagsanftalt.
Preis ME. 1,—.
Herrliche Zeugnifje erhabener Seelengröße und edlen,
frommen Sinnes find in der That die Worte aus des
großen Kaiferd Munde und feiner Feder, die der Ber:
faſſer geichit ausgewählt und in einem Heinen Hefte
zur hundertjährigen feier feines Geburtätages zufammen-
geftellt hat. Ihr Inhalt berührt alle Zweige feiner
öffentlichen Thätigkeit, feine Stellung zu Gott und zu
feinem Bolfe, zur Kirche und zur Politil, der aus—
wärtigen wie der inneren, zur Ewigkeit wie zu den
Tagesfragen. Des Kaiferd Beziehungen zum Heere,
defjen erfter Soldat, defjen Bildner, Erzieher und,oberfter
85
Anführer er war, und dem er in erfter Linie die Erfolge
feiner ſtaatsmänniſchen Thätigkeit dankte, find voll ges
würdigt und in einer langen Reihe von Ausiprüchen
und fchriftlichen Kundgebungen nachgewiejen. An Stelle
des Allerhöchſten Erlafjes vom 1. Januar 1837 hätten
wir gern die Worte gelejen, welche der Kaiſer an diefem
Zage bei der Feier feines achtzig Jahre früher erfolgten
Eintritted in dad Heer an die ihn beglückwünſchenden
Dffigiere richtete; fie drüden die Gefühle, welche ven
greifen Monarchen an dieſem Tage bewegten, noch
beredter aus ald die gejchriebenen, und legen wohl das
iprechendfte Zeugniß unter den vorhandenen für jein
Verhältniß zum Heere ab.
Kaifer Wilhelm der Große. Zum Gedächtniß feines
hundertjährigen Geburtätaged. Bon 2. Hoffmener,
Seminar s Dberlehrer. Mit achtzehn Abbildungen.
5°. 48 ©. Breslau 1897. Ferdinand Hirt. Preis
25 Pf., 20 Eremplare auf einmal bezogen ME. 4,—.
Mit jchlichten Worten und in weiten Umrifjen ift
das Lebensbild des Kaiſers gezeichnet. Der Soldat und
ein Jeder, der am der militäriichen Thätigkeit des Ber:
ewigten und an feinen kriegeriſchen Leiftungen ein be»
jonderes Interefje nimmt, würde wünſchen, über Beides
mehr zu erfahren, ald das im Uebrigen gut geichriebene
und mit Abbildungen reich ausgeftattete Buch Bietet.
Die foldatifche Laufbahn ift nur in ganz allgemeinen
Ausdrüden gejchildert, über des Prinzen Stellung
während der Berliner Märzlimpfe vom Zahre 1848
wird der Lejer völlig im Unklaren gelafjen und eben-
jowenig erfährt er das Ergebniß der Reorganijation
vom Jahre 1860, welche übrigens nie den Zweck ver-
folgt hat, das ftehende Heer jo zu vergrößern, „daß
man im SKriegäfalle die Landwehr höchitens zur Ber:
theidigung des eigenen Herded aufzubieten brauchte“.
Auch in der Darftellung des Krieges der Zahre 1870/71
finden ſich mancherlei Kleine Ungenauigkeiten und nicht
zutreffende Urtheile.
Der Winterfeldzug in Preußen 1678/79. Dargeftellt
von Dr. Ferdinand Hirfch, Profeffor am Könige
ftädtiichen Realgymnaſium zu Berlin. 8°. IX und
114 Seiten. Berlin 1897. R. Gaertnerd Verlags—
buchhandlung, Hermann Heyfelder. Preis Mt. 3,—.
Der Große Kurfürft hatte die Bedeutung der Prefie
wohl und früh erfannt und machte von ihren Dienften
ausgiebigen Gebrauch, fobald ed ſich darum handelte,
der Welt von feinen Staats» und Kriegsaktionen die
von ihm gewünſchte Kenntniß zu geben. Es geſchah
auf mittelbarem und auf unmittelbarem Wege, durch
bejondere Relationen wie durch die Tageszeitungen und,
was bejonderd hervorgehoben werden muß, mit großer
Dffenheit und Wahrheitsliebe, jo daß die auf dieſe Weiſe
verbreiteten Nachrichten faft immer ohne Weiteres als
verbürgte Quellen angejehen werden dürfen. Ihr Ber:
gleich mit den in den Archiven aufbewahrten Beweis—
ftüden thut die Uebereinftimmung dar. Die Benutung
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
86
| jener Beweisſtücke durch den Berfaffer hat daher unfer
Wiſſen von den Vorgängen nicht wejentlich bereichern
fönnen; nur in Beziehung auf Ginzelned, was in den
legten Monaten ded Jahres 1678, vom Erſcheinen der
Schwediſchen Armee in Preußen an bis zum Gintreffen
des Kurfürften, geſchah, hat fie einiges Neue ergeben.
Menn daher Profefjor Hirſch auf diefem Gebiete faum
über ein beffered Quellenmaterial gebot, ald feinem
Vorgänger auf demfelben, dem Major Riefe, im Jahre
1864 für deffen den nämlichen Gegenftand behandelnde
Einzeljchrift zur Verfügung ftand, jo ift ed anders mit
einer weiteren wichtigen Quelle, dem Xagebuche des
Kurfürſtlichen Kammerjunkers und Reijemarichalle v. Buch,
welcher feinen Herrn auf dem Feldzuge begleitete und
von ihm vielfach zu Sendungen gebraudt wurde. Rieſe,
deſſen Arbeit troßdem noch immer eine werthvolle und
höchſt beachtenswürdige Leiftung bleibt, hat nur einen
Auszug aus dem Tagebuche gekannt, während daſſelbe
für die hier vorliegende Schrift in feinem ganzen Um—
fange benußt werden konnte.
Eine Heranziehung der Schwediſchen Archivalien
ift dagegen unterblieben; ald Erjaß hat eine auf Grund
derjelben von einem dortigen Offizier verfahte Ab:
handlung gedient; Profeffor Hirſch hat diejelbe indeflen,
vermutblich weil fie in Schwediſcher Sprache geichrieben
ift, nur durch Vermittelung eines Dritten benußt, „welcher
ihn auf die Schrift aufmerfjam und in liebendwürdigfter
Weiſe auch mit dem Inhalt bekannt gemacht hat“. Die
Darftellung berechtigt zu der Annahme, daß auf Schwe-
diſcher Seite die Verhältniffe ähnlich gelegen haben wie
auf Brandenburgifcher, auch die dortigen amtlichen Be:
richte gelangten in die Zeitungen und bilden die Haupt:
quellen für die Seichichtichreibung; ob die Archive mehr
enthalten, wiffen wir nidt. Die vom Berfaffer in
Ausficht geftellte Feititellung der Thatfachen auf Grund
quellenkritifcher Forichung ift aber durch diefen Umftand
vielfach eine fragmürdige geworden.
Die Arbeit des Profefjord Hirſch bringt weit mehr,
ald der Titel erwarten läßt, denn fie zerfällt im drei
Abjchnitte von annähernd gleichem Umfange, von denen
nur die beiden letzten fi mit dem Winterfeloauge be:
ſchäftigen. Der erfte handelt von den Angriffsplänen
gegen Preußen und von den zur Bertheidigung des
Landes in den Zahren 1675 bis 1678 getroffenen Ans
ftalten; der zweite jchildert den Einfall der Schweden
im November 1678, die darauf erfolgte Entjendung
des Generals v. Görtzke nad) Preußen und die bis zur
Mitte des Monatd Januar 1679 vorgefallenen Er—
eigniffe; der dritte berichtet von dem Zuge ded Kurs
fürften nach Preußen und von dem, was dort bid zur
Mitte des März ſich zutrug.
Die Darftellung zeigt, dab der Erfolg des Unter
nehmend viel weniger den Waffen der Brandenburger
ald äußeren Umftänden zu danken war, denn die
Schweden cerlagen mehr der Zahreszeit, dem Mangel
und den Anftrengungen ald dem Schwerte, auch die
Polen halfen zu ihrer Niederlage. Das Verhalten der
Kurfürſtlichen Unterführer war theilmeije ein recht
ſchwächliches, und nad) Beendigung des Feldzuges hielt
er ftrenged Gericht. Auch die Thätigkeit Görkfed und
7*
87
Militär» Literatur» Beitung. — Nr. 4 88
Treffenfelde, der nebſt Schöning am meiften hervor- | genannt, über defien Verhältniß zu jeinem Landeäherrn
getretenen Offiziere, ließ zu wünſchen übrig. Sener
wid ohne genügenden Grund beim Einfalle des Feindes
bis Königäberg zurüd und ließ diefen in feinem Kampfe
bei Splitter ohme Unterftügung, und Treffenfeld ritt,
ftatt die Früchte jeined dortigen Sieges zu ernten, zum
Kurfürften, um defjen Dank entgegenzunehmen. Am
meiften bewährte fih Schöning, dem zulegt die Ber:
folgung übertragen war; am glängendften aber fteht
der Kurfürft jelbft da, der, troß jchwerer politijcher Bes
denfen und jeines eigenen unficheren Gejundheitäzuftandes
ungeachtet, den Winterfeldzug unternahm und haupt⸗
ſächlich durch feine Thatkraft zu Ende führte. Seine
Soldaten aber, die unter Anftrengungen und Ent—
behrungen, welche kaum zu ertragen waren, in grimmer
BWinterfälte ſich tapfer jchlugen, verdienen, ebenjo wie
ihre Gegner, bei denen die Berhältnifje mindeſtens
ebenjo jhlimm waren und die dazu unter den drüdens
den Einflüffen des Rückzuges fochten, die allerhöchfte
Anerkennung.
Dad Buch enthält eine genaue und erichöpfende
Darftellung der Borgänge, unter Berüdfichtigung aller
auf die Entjchließungen der Betheiligten von Einfluß
gemwejenen Verhältniſſe. Bejondere Beachtung haben die
Zuftände im Lande gefunden, defjen Stände den Ab—
fihten der Regierung überall bindend in den Weg
traten. Um die Kurfürftlihen Truppen fernzuhalten
und um Geld zu fparen, vermaßen fie fih Preußen
jelbft zu defendiren; ald der Schwede fam, machte die
Miliz ein Mägliches Fiasko.
Ein aus Eifenad ftammendes Preußifhes Infanterie:
regiment im Siebenjährigen Kriege. Zweiter Beitrag
zur Geſchichte dieſes Krieges mit archivaliſchen Bei—
lagen von L. chen. v. Thüna. 80. VIIIu. 146 S.
Eiſenach 1897. Verlag von M. Wilckens. Preis
ME. 3,20.
Die dem Titel hinzugefügte Erläuterung, welche das
Buch einen „zweiten Beitrag zur Geſchichte des Sieben-
jährigen Krieges“ mennt, bezieht ſich vermuthlich auf
die Perjon des Berfaffers, welcher einen joldyen Beitrag
ſchon einmal geliefert hat, indem er im Sahre 1893
eine Darftellung der Schidjale zweier Fürſtbiſchöflich
Würzburgiicher Infanterieregimenter in Defterreichijchen
Dienften von 1756 bis 1763 durch den Drud ver
öffentlichte; die hier vorliegende Arbeit erwähnt freilich
diefe der Militärskiteratursgeitung unbekannt gebliebene
Schrift nit und läßt den Leſer über die Bedeutung
des Zuſatzes im Dunfeln.
Das „aus Eiſenach ftammende Preußiſche Infanterie
regiment“ wurde auf Grund eines im Dftober/November
1740, alſo zu einer Zeit, in welcher Krieg in Sicht
ftand, getroffenen Ablommend durch Herzog Wilhelm
Heinrich von Sachſen-Eiſenach an König Friedrich 11.
überlaffen und im Februar des nächitfolgenden Jahres
gejtellt. Kurz darauf ftarb der Herzog und fein Land
fiel an die Weimarifche Linie; das Regiment, zunächſt
das „Königl. Preuß. Sachſen ⸗ Eiſenach-⸗Regiment zu Fuß“
einer«, zu feinem Kriegsherrn amdererjeitd die Furze
Einleitung übrigend nichts mittheilt, ſcheint nun ein
rein Preuhijched geworden zu fein, wenigftens erhielt es
Preußiſche Generale ald Chefs; nach dem zweiten ber:
jelben, dem Generalmajor v. Kreußen (Kreytzen,
Creytz u. dal.) und deſſen gleichnamigem Nachfolger
hat es jechzehn Zahre lang geheigen und unter jenem
am Feldzuge 1744 waderen Antheil genommen, bis es,
ald die feiten Pläge in Südböhmen verloren gingen,
faft vollftändig in Kriegsgefangenſchaft gerieth, jo daß
1745 nur die Grenadiere im Felde jtanden.
Im Siebenjährigen Kriege mwechjelten die Rollen.
Hier verfielen durch die Kapitulation von Maren dem
gleichen Schidjal die Grenadiere, weldhe von vornherein
von dem übrigen Theile ded Regiments getrennt geweſen
waren, während die letteren bis zum Ende ded Krieges
auf verjchiedenen Schaupläßen thätig waren. Sie fochten
zunächit bei Prag und bei Kolin und machten unter
dem Prinzen Auguft Wilhelm von Preußen den Rüd-
zug aus Böhmen mit; dur die Uebergabe von
Schweidni gerieth von Neuem ein Theil des Regi-
ments in ODeſterreichiſche Gefangenſchaft, doch ftand
dieſes im Jahre 1758 von Neuem im Felde. Es wur
dad Regiment Nr. 40, zum Unterjchied von Nr. 28,
welches ebenfalld einen Kreugen zum Chef hatte und
nad) diejem auch „Jung-Kreutz“ genannt wird, zumeilen
ald „Alt⸗Kreutz“ bezeichnet. Die Wechjelfälle des neuen
Feldzuges führten dafjelbe über das Schlachtfeld von
Zorndorf nah Medienburg und Pommern, von wo es
im nächſten Jahre unter Dohna zurüdfehrte, um unter
Wedel bei Kay zu bluten. Während der Schladht von
Kunerädorf bewachte ed die Oderbrüden. Bon da an
blieb ed bei der Armee des Königs, ſeit Beginn des
Feldzuges hieß es, nachdem Kreygen den nachgejuchten
Abſchied erhalten hatte, von der Gablentz. Die letzte
Waffenthat, an welcher die Füſiliere von Gableng theil-
hatten, war die Eroberung von Schweidnig im Herbit
1762, dort blieben fie alddann in Garniſon.
Die Mittheilungen über den dargeftellten Zeitraum
find einem Bortrage entnommen, welchen der Berfafler
auf einer Wanderverjammlung der Deutichen Geſchichts—
und Wltertjumsvereine über die Bergangenheit des
Regiments gehalten hat; der mittlere Abſchnitt jemes
Vortraged iſt jodann auf Grund alles erreichbaren
Quellenmateriald weiter ausgeführt und zwar iſt dies
umftändlicher bei Begebenheiten geichehen, die im Ganzen
weniger bekannt find, fürzer, wo ed ſich um große
Schlachten handelte; der allgemeine Verlauf des Krieges
ift nur jo weit gejchildert, als das Veritändni der Ber:
wendung ded Regiments ed erforderte. Sonderquellen,
wenigftens jchriftlihe Urkunden, für die Gejchichte dei
legteren waren troß vieler aufgewendeter Mühe nur
wenige zu erlangen; die wichtigſte, ausjchließlich dem
Regiment gewidmete, war eine wenig befannte Drud:
fchrift, weldye ſich mit der Vergangenheit defielben be
ſchãftigt.
Alle vorhandenen Quellen aber ſind mit Fleiß und
Geſchick benutzt, namentlich die Kriegsarchive zu Berlin
und Wien ſowie die Grofherzogliche Bibliothel zu
89
Weimar haben beigefteuert und geholfen, dab an dem
Beijpiele eined Regiments gezeigt werden konnte, welche
Anforderungen der Grohe König an feine Soldaten
ftellen mußte und ftellte, und wie diefe jenen Anforde
rungen gerecht wurden.
Schiefausbildung und Feuer der Infanterie im Gefecht.
Vorträge von Frhrn. v. Lichtenftern, Oberſt und
Kommandeur der Königlich Bayeriſchen Militär-Schieß—
ſchule. Zweite, erweiterte Auflage. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis geheftet ME. 3,—, geihmadvoll gebunden
ME.
'
Es ſpricht für das Werk und andererjeits für das
Snterefje, welches die Deutjche Armee der Schießaus—
bildung widmet, dah der Ende 1895 erfchienenen Auf:
lage bereitö die zweite folgen mußte.
Unter Bezugnahme auf die ausführliche Beurtheilung
der eriten Auflage in der Militär-LiteratursZeitung Nr. 14
vom November 1895 bemerken wir, dal; der Neuabdrud
zahlreiche Wenderungen, Streihungen, Zuſätze aufweift,
die fih durchweg ald Verbeſſerungen daritellen und bes
zeugen, daß der Berfaffer unausgejeßt, gewiſſermaßen
mit liebevoller Sorgfalt, bemüht geweſen ift, für feine
Darlegungen nicht nur eine jchöne, jondern auch eine
Hare, jedes Mihverftändnig ausjchliefende Form zu
finden.
Erweitert ift die jetst vorliegende Auflage injofern,
ald auf die Beziehungen zwiſchen den ſeeliſchen und
förperlihen Faktoren näher hingewiejen ift und ala in
taktifcher Hinficht die Feuerſtellungen an Wäldern, die
Kampfmethoden, die Feuergeihwindigkeit und die Dichtige
feit der Schüßenlinien eingehender behandelt find.
Vielfach wurde mir von Dffizieren verfichert, daß
fie beim Studium der erften Auflage den pſychologiſchen
Ausführungen ded Verfafjerd anfangs mit einem gewiſſen
Widerftreben gefolgt wären, weil Alles, was Spiritismus
und Hypnotismus beträfe, ihnen unſympathiſch jei.
Sehr bald aber hätten fie fich überzeugen müfjen, daß
bier doch etwas Anderes geboten werde. Die Dar:
legungen jeien zwar eigenartig, aber folgerichtig auf:
gebaut, derart, daß man jofort bemerfe, hier arbeiteten
Theorie und Praris Hand in Hand, d. h. es handle
fih nidt um Gedanken, die nur am Schreibtiſch aus—
geflügelt find, jondern ed werden Erfahrungen erörtert,
die der Beobachtung auf dem Schiehftande und Uebungs—
plage ihr Entftehen, dem Nachdenken in der Studir—
ftube die Klärung und äußere Form verdanken, Wir
verweifen in diejer Beziehung nur auf die zum Theil
geänderten, theild neuen Abjchnitte: Seeliſche und körper:
lihe Faktoren (S. 7), Wecjelwirtung zwiſchen Geift
und Körper (S. 7), Nachahmungstendenz unjered Körpers
(S. 8), Methode der Eigenſuggeſtion (S. 11), Willens:
rihtung beim Sciehen (S. 18), Blid des Schützen
(S. 34), Verhalten des Schießlehrers (S. 78), Schieh-
fehler (S. 81). Die in diefen Artikeln erwähnten Vor:
bedingungen guten Schießens können nicht genug beachtet
werden, bilden fie doch die Hülfämittel zum Erkennen
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militär:Wocenblatt.
o
und Wbjtellen der beim Schießen wie beim einzelnen
Schützen aufgetretenen Fehler.
Bei dem Anſchlag in ftehender Stellung erwähnt
der Berfafjer, wie neuerdings Bedenken dagegen erhoben
werden, daß zuerſt diefer Anſchlag erlernt und beim
Schuljhiefen zur Anwendung gebracht werden joll.
Auch unferes Erachtens kann der Anſchlag ftehend aufs
gelegt ganz in Wegfall tommen, und ed wäre beim Schuls
ſchießen mit dem Anjchlag liegend aufgelegt zu beginnen.
Im fünften Abjchnitt, Gefechtsmäßiges Schiehen und
Prüfungsſchießen im Gelände, find neu hinzugefommen:
Stellung am Waldjaum, davor oder im Walde, Kampf:
methode und Beſchießung von Mauern,
Die Bortheile der Stellung am Waldjaum, vor
demjelben (dann aber mehr ald die angerathenen 50 m)
und nahe hinter dem Rand werden ſachgemäß abgewogen.
Ohne ein Schema zu geben, enticheiden ſich unjere Vor—
ichriften bekanntlich für die Stellung vor dem Walde
(Feldpionier =» Vorjchrift für die Infanterie von 1894,
Nr. 67). Um zu beurtheilen, ob der Gegner am oder
vor dem Walde fteht, giebt der Berfafjer ein zweckmäßig
erjcheinendes Hülfsmittel an.
Unter Kampfmethode wird jehr richtig auf die Ein-
heitlichkeit des Verfahrens zur Erreichung des Gefechts—
zwedes hingewiejen und betont, wie ungemein jchwierig
ed ift, bei Frievensübungen dieſe Einheitlichkeit mit
ſolchen Mitteln herbeizuführen, die im Ernitfalle, ins—
bejondere in pinchologifcher Beziehung, auch wirklich
anwendbar find.
Bei den Ausführungen des Berfaffers ift eine jcharfe
Trennung der materiellen von den jeeliichen Faktoren
des Kampfes vermieden. Meberall aber leuchtet der
Sedanfe durch, daß nur derjenige Sieger bleiben wird,
der fich den ftärferen Willen bewahrt und die Intelligenz
befigt, dieſen ftärferen Willen in entjcheidender Richtung
einzujegen. Died gilt für jede Gefechtshandlung, aljo
auch für das Schießen und die Feuerleitung.
Bei „Dedungen“ wird erwähnt, daß bei den flachen
Flugbahnen neugeitiger Gewehre die todten Winkel häufiger
geworden find und dadurch geichloffene Abtheilungen
zweiter Linie bei geſchickter Geländebenugung mehr als
früher Dedung finden werden (vergl, Nr. 462 der Feld»
dienjt » Drönung, Schluß des vriten Abſatzes). Der
empfohlene Beſchuß gegen Mauern auf Entfernungen
800 bis 40 m ift gewiß lehrreich; leider bedingt die
Rückſicht auf die Gefährdung der Umgebung meift ein
Schießen auf näheren Entfernungen, ald fie ſich im
Ernitfalle ergeben werden.
Der Abſatz „Feuergeſchwindigkeit“ hat eine Er-
gänzung erfahren. Berfafjer betont, dap es im Kampfe
nicht bloß treibende, jondern auch hemmende Kräfte
giebt; er ſpricht die Anficht aus, daß im Ernſtfalle die
natürliche und zu befämpfende Neigung ded Schüßen
dahin geht, den einzelnen Schuß zu jchnell abzugeben
und Schuh auf Schuh nicht gleichmäßig genug anein-
ander zu reihen.
Die „Dichtigkeit der Schüßenlinie” wird vom bal-
liſtiſchen wie taktijchen Standpunkt behandelt. Zu dem
Streben, dem Gegner an Breite überlegene Linien zu
entwideln, möchten wir bemerfen, daß ein ſolches
a
Streben hier und da im Gefecht, nicht aber in der
Schlacht zum Ausdruck gebracht werden kann, Die
Berhältniffe in letterer aber find ausjchlaggebend, denn
in diefer und nicht im Detachementskriege entjcheidet ſich
das Geſchick ded Vaterlandes. In der Schlacht haben
nur die zwei Flügel-Armeekorps, und auch diefe nur in
gewifjen Grade, die Möglichkeit, fih auf dem nicht
angelehnten Flügel ſeitlich auszudehnen, die in der Mitte
fechtenden Korps, aljo in der Entſcheidungsſchlacht bei
Weitem die Hauptmaffe, erhalten den Entwidelungds
raum zugewieſen, Ueberſchreiten der gegebenen Front—
breite ift ausgeſchloſſen. Bom Gegner wei man, daß
er mit ftarfen Kräften vor und und wo er ungefähr
fteht, wie ftark er aber gegen die unferem Armeeforps
zugetheilte Front auftreten wird, Fünnen wir faum vers
muthen. Unter foldyen Berhältnifjen ericheint es ans
gezeigt, die vorderfte Linie, jei ed beim Angriff, jei es
bei der Vertheidigung, jo ftarf wie möglich zu machen,
d. h. bei verfügbaren Kräften die Schüßenlinie jo dicht
zu bilden, daß gerade noch ſachgemäße Handhabung der
Waffe angängig if. Wir werden in diefer Formation
ftärkere Verluſte erleiden ald in loderer Schüßenlinie,
aber wir werden auf dieſe Weiſe dem Gegner auch
größere Berlufte beibringen und letzteres iſt der nächſte
Zwed der Kampfhandlung. Wir können denjenigen, die
in diefer wichtigen Frage noch Zweifel hegen, nur
dringend rathen, die jharffinnigen Bemerkungen General
Rohnes auf S. 29 des gefechtsmäßigen Schiehens der
Infanterie und Feldartillerie, Berlin 1896, nachzuleſen.
Der Beweis dort ift jchlagend.
Zum Schluß wünſchen wir der zweiten Auflage
diejelbe Verbreitung, wie fie die erſte mit Recht er-
fahren hat. Der Herr Berfaffer aber wird für die
aufgewendete Mühe und Arbeit den ſchönſten Lohn in
dem Bewußtſein finden, ein Werk geichaffen zu haben,
defien Studium dazu beitragen wird, dem Deutjchen
Schüten auf dem Schlachtfelde der Zukunft zum Siege
zu verhelfen. Menges.
Die Beftimmungen über das Gefeht im Ruſſiſchen
Ererzir: Reglement für die AFußtruppen und die
Nothwendigfeit ihrer Modernifirung. Polemiſche
Betrachtungen über reglementariiche Tragen von
Lykos. Wien und Leipzig 1896. Wilh. Braumüller.
Preis Mt. 1,—.
Die vorliegende Schrift theilt fich in zwei Abjchnitte;
der erſte enthält die „polemischen Betrachtungen”, der
zweite, unter der Aufichrift „non possumus*, eine
Ermiderung auf eine dem eriten Aufjag durch den
Ruſſiſchen Kapitän Bolotoff gewordene Antwort.
Jeder Kenner des Ruſſiſchen Reglements wird fich
darüber Mar fein, daß daffelbe reformbedürftig ift, was
ganz auf der Hand liegt, wenn man erwägt, daß die
jet gültigen Vorſchriften aus dem Jahre 1581 ſtammen,
wo ed noch feine Mehrlader, geihweige denn Hein»
kalibrige Mehrlader in den Europäiihen Armeen gab.
— Das beftehende Reglement ift jehr ftart Ruſſiſch—
national gefärbt, ftärfer ald e8 die modernen Waffen
zulafien; ed athmet noch Suworoffſche Traditionen, der
MilitärsLiteratur- Zeitung. — Pr. 4
%
| die Kugel für eine Thörin erklärte; das pfychologiſche
Moment ift in der Taktik ganz unberüdfichtigt gelafien,
der Goldat erjcheint darin zu jehr ald Schießmaſchine,
zu wenig als jelbftthätiged und ſelbſtdenkendes Indi—
viduum. Gind nun die von „Lykos“ vorgeichlagenen
Reformen auch wirklich Berbefferungen? Dieje Frage
müflen wir in den meiften Punkten verneinen! ber,
aber auch nicht durchweg, können wir den Vorſchlägen
Bolotoffd, der ald 3. 3. die Polemik begonnen bat,
beiftimmen.
Bon den zahlreichen Punkten feien an diefer Stelle
nur die hauptſächlichſten kurz herausgegriffen: Lykes
bekämpft den von Bolotoff vorgejhlagenen Wegfall der
Heinen Soutiens, die auch in frankreich ſeit 1594
fortgefallen find, mit dem hauptjäcdhlichften Argument,
daß feine Schügenlinie im feindlichen Feuer vorgeben
kann, die nicht durch neu einſchwärmende Verſtärkungen
vorgeriffen wird. Wir zählen und auch zu den Gegnern
der Fleinen Soutiend, die ald todtes Kapital hinter der
Schütenlinte nußlos verbluten werden, und find der
Anficht, daß eine ftarfe Schüßenlinie, wenn die Truppe
etwas taugt, unbedingt aus eigener Kraft fih bis auf
etwa 800m an den Gegner beranarbeiten kann und
muß. Meiftens wird fie noch näher heranfommen und
dann erft ſoll die Berftärfung aus rüdmärtigen Staffeln
erfolgen, um durch Nähren des Feuers auf der Haupt:
feuerftation die Ueberlegenheit zu erkämpfen.
Ueber das Zurüdhalten der Reſerven kann weder
Bolotoff noch Lykos zugeftimmt werden. Jener mill
fie 800, diejer 600 Schritt hinter der Schützenlinie
zurüdhalten und allmählich auf 400 bezw. 200 Schritt
heranführen. Beide Anfangsentfernungen erjcheinen viel
zu weit. Meder die Streuung der Gewehre, noch die
wahrſcheinlichen Schäßungsfehler des Gegners dürften
ein Zurüdhalten der Reſerven weiter ald 350 bis
400 m nöthig maden, um ihre Mitleidenichaft durch
die dem Scüben zugedachten Gejchoffe auszuicliehen.
Eine Heranführung gejchloffener Abtheilungen auf
200 Schritt an die Schüßen, wie fie Lykos im weiteren
Verlauf des Angriffs verlangt, ift ganz unmöglich; was
jo nahe an der Schüßenlinie ift, muß fich auflöjen und
in diejelbe hineinwerfen.
Beide Herren, B. und 2,, find begeifterte Anhänger
der Salve, die fie durdy alle Stadien des Angriffs feſt—
gehalten wiſſen wollen! Die Bortbeile der Salve find
befannt; aber die Hauptjadhe, die größere Trefferzahl,
liefert weitaus dad Schüßenfeuer. Beide Herren haben
wohl noch feinen Krieg mitgemacht, jonft würde ihnen
die mechanijche Unmöglichkeit der Salve im heißen Feuer
fampf ohne Weiteres klar fein. Es ift eine Täuſchung
mit jehr gefährlichen Folgen, wenn eine Infanterie zu
Gunſten der Salve es unterläßt, die Leute im jelb-
ftändigen Schüßenfeuer, der einzig möglichen Feuerart
des Ernſtgefechts, auszubilden. Geradezu wunderbar
aber iſt es, wenn Bolotoffs Anſicht, die reglementariſche
Entfernung der Hauptfeuerſtation vom Gegner ſolle von
200 Schritt auf 400 Schritt zurückgelegt werden, durch
Herrn Lykos lebhaft bekämpft und von dieſem die Er—
öffnung des Schnellfeuers ſogar erſt auf 100 Schritt
vom Gegner verlangt wird! Er erhärtet dieſe Forde—
93
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
91
rung mit der Behauptung, daß auf 400 Schritt dad | baren Kunftihügen. — Im Uebrigen könnte man ſich
Feuer diejelbe Wirkung habe wie innerhalb 200 Schritt,
und daß der Anlauf nicht 400 Schritt in einem Zuge
durchlaufen könne. Da es fih auf diefen Entfernungen
doch nur noch um Kopfziele handeln kann, möchten wir
fragen, ob Lykos wirklich meint, die Streuung des
modernen Gewehrd gehe auf 400 Schritt nicht über
Kopfhöhe hinaus? — Uns geht jelbitredend Bolotoffs
Forderung in diefem Punkte noch nicht weit genug:
Nicht auf 400 Schritt, fondern auf 500 bis 600m
erwarten wir in offenem Gelände den Hauptfeuerfampf
führen zu müflen und erft nad} bier erfämpfter Feuer—⸗
überlegenheit wird der Angriff näher herangetragen bezw.
durchgeführt werden dürfen,
Ueber die Art des Anlaufd, ob im Schritt oder im
Lauf, ob mit oder ohne Feuer in der Bewegung, wird
lang und breit geftritten, wobei Lykos die eigenthümliche
Behauptung aufftellt, dab beim Feuern in der Bewer
gung bie ftürmende Truppe ſtets die eigenen Leute
todtſchiehen würde. Auch hier zeigt fich die fehlende
Kriegspraxis: Selbftredend kann eine feldmarſchmäßig
ausgerüſtete Infanterie nicht auf 500 m, auch nicht auf
400 Schritt einen Anlauf machen; jelbitredend muß das
legte Vorgehen nad erlangter Feuerüberlegenheit durch
euer liegenbleibender, am beften jeitlicher Truppen
unterftüßt werben, damit der Gegner ſich nicht wieder
erholt; wahrſcheinlich wird, wenn dies nicht thunlich
ift, im Ernftfall das Feuer in der Bewegung feitens
der jtürmenden Truppen ſich von jelbft ergeben, auch
ohne reglementarisch befohlen zu fein.
Endlih noch ein Punkt: Lykos ſpricht ſich jehr
energiich gegen das Feuer auf mweite Entfernungen im
Angriff aus. Gleichzeitig verlangt er, dab von
3000 Schritt ab in Schüßenlinien vorgegangen und
auf 1500 Schritt das Feuer eröffnet werde! — Ganz
offenes Gelände, dad und zwingen könnte, auf 3000 Schritt
oder 2400 m nur noch in jchwerfälligen Schüßenlinien
uns zu bewegen, wird jehr jelten jein; wenn ein Theil
der feindlichen Stellung ein jo weites freied Schußfeld
vor fi} haben jollte, jo wird man diefen Theil eben
möglichft nicht angreifen, fondern hier nur mit dem
Angriff drohen und andere Punkte angreifen, — Wenn
aber ein Gegner des Weitfeuers dad euer auf
1500 Schritt, aljo 1200 m, eröffnen will, dann fragt
man billig, was verfteht er denn dann unter weiten
Entfernungen? Wir wollen doch jehr danach ftreben,
und womöglich nicht jenjeit 900 m zur Ermwiderung des
feindlichen Feuers zwingen zu laffen.
Sehr bedauerlich ift zum Schluß die Betrachtung,
daß ein Angriff heutzutage auch mit vier bis fünffacher
Ueberlegenheit nicht mehr gelingen kann, außer „wenn
der BVertheidiger nicht tüchtig ift*“. Dieſe Anſicht ftüßt
fi u. 9. auf das Argument, daß der Vertheidiger mit
einer Kompagnie in 2 Minuten mindeftens 10 000 Schuh
thut, mithin, bei nur 10 p&t. Treffer auf nächte Ent»
fernung, in 2 Minuten ein Bataillon von 1000 Mann
niederftredt. Nimmt man eine Kompagnie zu 180
feuernden Gewehren an, jo ergiebt das für jeden Mann
55 bis 56 Schuh in 2 Minuten — und dabei 10 pCt.
Treffer! Lykos rechnet augenjcheinlich mit unverwund⸗
über einen ſolchen Patronenverbraucdh beim Gegner nur
freuen. Wir find der Meinung, daß gerade die Ber:
volllommnung der Feuerwaffen, mit der gefteigerten
Tragweite und Rajanz, dem Angriff, deſſen moraliſches
Uebergewicht unbeftritten ift, alle Chancen des Erfolges
fihert, wenn er jachgemaß, d. h. umfaſſend, angeſetzt
und planvoll durchgeführt wird.
Es liehe fih noch Vieles über die Anfichten von
Lykos jagen. Die Widerlegung derjelben konnte hier
nur ſtizzenartig angedeutet werden. Weshalb der Herr
feinen zweiten Aufjag „non possumus“ nennt, ift und
nicht ar geworden. Aber, wenn er erwartet, daß wir
feinen Anfichten beitreten jollen, dann müfjen wir aller
dinge jagen: non possumus,
Friedensmanöver und ihre Bedeutung. Bon K. Woide,
Kaiferlich Ruffiicher Generallieutenant. Mit Genchmis
gung deö Herrn Berfafierd ind Deutſche übertragen
von Krafft, Premierlieutenant im Infanterieregiment
von Horm (3. Rheiniſches) Nr. 29, fommanbdirt zur
Kriegsatademie, Berlin 1896, E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung. Preis ME 2,75.
Das bedeutfame Buch hätte auch ebenjo gut unter
dem Titel erfcheinen können: Ueber Truppenausbildung
und Truppenführung, denn es berührt jo ziemlich Alles,
was nach diefer Richtung von allgemeinem Sntereffe ift.
Was fpeziell dad Kapitel betrifft, die Bedeutung der
Truppenausbildung im Frieden, jo wirb Zutreffenderes
hierüber jchwerlich zu jagen jein.
General Woide dürfte zwar von den „Empirikern“
zu den jogenannten gelehrten Dffizieren gerechnet werben
— ſchon weil er jchriftftellerisch jehr viel thätig iſt —,
aber wir können nur jedem Zruppenoffizier den praftis
ſchen Blick, die ſcharfe Beobachtungsgabe und dad Ber:
ftändnih für das Wejen ded Kampfes wünſchen, wie
fie bei dem „gelehrten“ General hervortreten. Ebenſo
kann jeder höhere Dffigier dem in Rebe ftehenden
Werkchen eine Menge praktiiche Winke entnehmen aus
den Abjchnitten: „Die taktiſche Ausbildung der Dffi
ziere*, „Die Führer der Parteien bei den Friedens—
mandvern”, „Friedensmandvermäßige Märfche und Ruhe;
Aufklärung und Sicherung”, „Die Leitenden, der Schieda-
richter, die Kritiker”.
Was „Kritik“ und „Kritifer” angeht, jo finden ſich
dabei geradezu goldene Worte, die für jede Armee
Anwendung finden dürften, denn es giebt überall Offi—
ziere, welche die Kritik nicht ald eine Quelle der gern
entgegengenommenen fachlichen und wohlwollenden Be—
lehrung auffafien, ſondern als eine Gelegenheit, die
eigene Weisheit auf Koften der Untergebenen leuchten
zu lafien. Im Zufammenhange damit jagt auch der
General: „Zu verlangen, dab jeder Kopf unbedingt in
allen Einzelheiten denken und urtheilen joll wie mein
eigener, das tft faft, ald wenn ich meine Müte einem
Jeden anpafjen und um diefer Müte willen die Köpfe
jelbft ausrangiren wollte.” Es giebt aber wohl überall
ſolche „Ausrangirer*. „Aus dem Geſagten“, führt der
9 Militär: Literatur Zeitung — Rr. 4
3%
General fort, „folgt an und für fich, dab man im | Hauptjächlid von taktiſchen Gefichtäpunften Bedenken
Friedendmanöver alle eigenen Löſungen vergeffen muß
und dab man im Stande fein muß, die Löfungen der
dad Manöver Ausführenden völlig objektiv anzu—
jehen.” Damit ift Alles gejagt, um. zu einer ver
nünftigen, gerechten und belehrenden Kritif zu ger
langen.
Auch das „rin in die Kartoffeln” und „raus aus
den Kartoffeln” findet Erwähnung, weil es für gemifie
Briedensgemohnheiten bezeichnender ift, als das in lang-
athmigen Audeinanderfegungen nachzuweiſen wäre,
Die Abſchnitte „Weshalb die grumdlegenten takti—
ſchen Uebungen außer Acht gelafjen werden“ und „Die
grundlegenden Uebungen“ haben für Deutjche Leſer
weniger Interefje, weil das Dort Geforderte und ala
nützlich Anerklannte bei und ſchon längſt — in ber
Hauptjache wenigſtens — gehandhabt wird. Wehnliches
gilt für den Abichnitt „Geländeausnutzung“.
Im Mebrigen ift General Woide auch nicht blind
gegen die großen Gefahren, welche unkriegsgemäß an«
gelegte und durchgeführte Manöver für die Truppen—
ausbildung im Gefolge haben können, und er bemerft
dazu treffend: „Es ift ein gutes Mittel in vers:
ftändigen Händen, im anderen Falle bringt es mehr
Schaden ald Nuten, befonders die Kritik ift ein zwei
ſchneidiges Schwert, und endlih, und das ift die
Hauptjadhe, muß man bedenken, daß der Krieg nicht
bloß eine gewifje Routine und Gewandtheit verlangt im
Manövriren im engeren Sinne, jondern auch moralifche
Kräfte und Eigenſchaften.“ Sehr richtig!
Nos grandes Manoeuvres. Destructions ne-
cessaires. Paris et Nancy 1896. Berger-
Levrault et Cie,
Schon aus dem Titel des friſch und amüjant ger
ichhriebenen Buches gebt hervor, daß der — leider
ungenannte — Berfaffer fein Freund der „arohen
Manöver“ if. Aus dem Vorwort bleibt ferner zu
entnehmen, daß ein aktiver Franzöfiſcher General „nos
grandes Manoeuvres* gleichjam ald eine Avantgarde
vorausihidt — das Gros foll demnächft in Form eines
größeren Werkes folgen. Fügen wir hinzu, daß der
Berfaffer ein ungemein belefener, militärwifjenichaftlic
durchgebildeter Offizier ift, welcher jeinen Glaufewit,
den er oft in Deutichem Text anführt, durdaus im
Kopfe hat, und dab neben manchen Uebertreibungen
auch fehr viel Zutreffendes, dem praftiichen Leben Ab:
gelaufchtes in dem Buche zu finden it, jo dürfte daraus
hervorgehen, dab es fih doch um etwas mehr als um
eine Art Manöverpamphlet handelt.
Obgleich viele Ausſetzungen — jo namentlich gegen
die Gewohnheit, den Verlauf der Manöver vorher genau
zu präzifiren — ſich gegen ſpezifiſch Franzöſiſche
Eigenthümlichkeiten richten, jo bleibt noch allgemein
Beachtenswerthes genug übrig. Es gehört allertings
ihon ein gewiſſer Muth dazu, gegen eine mächtige
Strömung anzukämpfen, welde in den „großen Ma-
növern“ gleihjam die Krönung aller kriegsmäßigen
Ausbildung erblidt und fi empfindlich zeigt, wenn
gegen den Nußen berjelben laut werden. Aber auch
auperhalb Frankreichs machen ſich Stimmen bemerkbar,
die, abgejehen von dem unbeftreitbaren Nußen der
Manöver, für die höheren Stäbe und für den phyſiſchen
„Zraining® der Truppe Reformen für angebradit halten.
Als „destructions ndcessaires* werden in erfter
Linie aufgeführt: pas de tableau, ni de panorama —
pas de manoeuvres dcrites d’avance — pas de
strategie. Den beiden erften Gravamina dürfte Durch
aus zuzuftimmen fein, und was die „Strategie* angeht,
je läßt ſich ficherlich gegen mandye Art Manöverftrategie
dad Eine oder dad Undere einwenden. Wenn dann ges
jagt wird: „Pas d’iddes generale et speciale. C’est
nuisible et bon pour les academiciens“, und ferner
„pas de manoeuvre contre ennemi marqué; c’est
un casse-töte, bon pour des Chinois“, je wird hier:
bei das Kind mit dem Bade ausgejchüttet, trogtem ed
den Herrn Berfafjer an draftiichen Gründen für Dieje
Behauptungen nicht fehlt. Aehnliches gilt von den
Sentenzen „pas de vaincus ni de vainqueurs de
manoeuvres; c'est grotesque und pas d’arbitres,
c'est superflu et dangereux“.
Dagegen wird man ihm nicht allein vom Stand:
punft der „Eriegsmähigen Ausbildung”, ſondern auch
von dem der „Moralpiuchologie* Recht geben müfjen,
wenn er fortfährt: „Pas de tactique arbitrale ou
tactique de manoeuvres; c'est immoral!* Wider:
ſpruch dagegen wird ſich erheben gegen die Berallges
meinerung ded Satzes: „Pas de ceritique; c'est faux
et eriminel,* Damit wird eins der wichtigiten Kapitel
der Führerthätigkeit im Frieden geftreift, und es
icheint nicht jelten gleichſam als „internationales“ Uebel
empfunden zu werden, dab bei Kritifen jo oft die
heilige Flamme unbeſtechlicher Gerechtigkeit und wohl⸗
wollender Objektivität erjtidt wird durch „Subjeltivität“
und perſönliche „Unftimmigfeiten®. Nichts ift aber mehr
geeignet, die Luft und Liebe zu unferem herrlichen Berufe
zu beeinträchtigen, ald werleßende, der „innerlichen“
Vornehmheit entbehrende Kritifen! Als „Appendir“
gleichfam ift ein Schlußkapitel angefügt: „La strategie
fin de siöele.* Als die charakteriftiichen Merkmale
diejer Strategie werden angeführt: „La guerre d’armdes;
la couverture; l’avantgarde strategique et la ba-
taille initiale.*
Diejed Kapitel ift beſonders leſenswerth. Es wird
bier die Strategie Napoleons, „Das Mafje Machen vor
der Schladyt“, mit ter Strategie Moltkes, „Die Ber:
einigung auf dem Schlachtfelde ſelbſt“, verglihen und
einer geiftreihen Kritit unterzogen. Der Franzöſiſche
General glaubt bier als die bedeutendften Deutichen
Vertreter — auf literarijchem Gebiete — der beiden
ftrategijhen Methoden den Grafen Yorck (Napoleon als
Feldherr) und den Frhrn, v. der Goltz (Kriegführung)
erwähnen zu follen. Wie gejagt, die „strategie fin
de sicele* verdient „kritiſch“ gelefen zu werden — fie
erbringt aud) von Neuem den Beweis, weldy rege Auf:
mertjamfeit man in Frankreich militärwifienjchaftlichen
„Streitfragen” entgegenbringt.
9
1897 — Literarifches Veiblatt zum Militär-Modenblatt.
9
Batſch' Leitfaden für dem Unterridt der Kanoniere |
Nach den neueften
und Fahrer der Feldartillerie.
Beftimmungen bearbeitet von Zwenger, Hauptmann
und Batteriehief im 2. Pommerſchen Feldartillerie:
Regiment Nr. 17. Sechsundzwanzigſte, vollitändig
umgearbeitete Auflage. Mit 8 farbigen Tafeln und
zahlreichen Abbildungen im Text. Berlin 1897.
Liebelihe Buchhandlung. Preis 75 Pf., in Papp-
band 85 Pr.
Wenn ein Bud), wie dad vorliegende, 26 Auflagen
erlebt, jo ift Damit Der Beweis erbradıt, daß es eine
fühlbare Lüde ausfüllt, und der Kritifer ift der Mühe
überhoben, nody etwas zu jeinem Lobe vorzubringen.
Der Bearbeiter hat bei diefer Auflage das ganze Bud
umgearbeitet, um den Anforderungen der Neuzeit beffer
zu entſprechen. Befonders glüdlich erjcheint uns ver
Gedanke, die Pflichten des Soldaten in engem Zus
fammenhange mit den Kriegdartifeln abzuhandeln und
mit zahlreichen Grläuterungen und Betipielen aus dem
praftijhen Leben zu verjehen.
Wir haben nur eine größere Ausftellung an dem
Bude zu machen, das der Kanonier doch zum Nach—
fchlagen und Auffriſchen feines Gedächtniſſes benußen
foll, und das ift, daß eigentlich nichts über das Richten,
namentlid die Handhabung des Richtbogens, der zwar
bejchrieben, und der Richtfläche, Die nicht einmal er-
mwähnt, gejagt ijt, ebenjo nichts über die Aufjasplatten.
Diefe Dinge muß der Kanonier oder menigftens der
Richtkanonier ganz genau fennen, und da diejelben doch
nicht jo ganz einfach find, muß ihm Der Leitfaden Die
Möglichkeit bieten, fi; darüber zu unterrichten. Unſeres
Erachtens ift dies, wenigftens ſoweit ed fih um das
eigentlich Artilleriftiiche handelt, das Allerwichtigfte, für
den Kanonier jedenfalld wichtiger als die Kenntnih
aller Preußiſchen Orden und der Abzeichen der Marines
offiziere, die jehr genau bejchrieben find. Wir möchten
den Berfafjer darauf aufmerkfjam machen, wie anjchaulicd)
dieſer Gegenftand von Wernigk in feinem Handbuch für
Einjährig » Freiwillige behandelt iſt. Wenngleich nicht
die gleiche Gründlichkeit geboten ift, jo bleibt die Methode
der Stoffbehandlung immerhin vorbildlich.
Dem am Schluffe des Vorworts geäuherten Wunjche
des Berfaffers nad Berbefferungsvorichlägen kommen
wir dadurd nad), daß wir auf einige Irrthümer bezw.
Auslafjungen aufmerkjam machen. In dem „Vaters
ländifcdyen Kalender” heißt es ©. 4, daß bei Wörth
Bayern, Preußen, Hefjen, Württemberger und Ba—
denfer zufammen kämpften. Heſſen, d. b. die Groß—
herzoglich Heſſiſche Divifion, war bekanntlich nicht bei
Wörth und das XI. Korps, das fid) zum Theil aus
dem alten Kurheffen refrutirte, kann man doch fein
Heffiiches nennen. — Bei Beaune la Rolande wies nicht
„die Armee des Prinzen Friedrich Karl, vereint mit den
Bayern und dem X. Korps, den Angriff der Franzoſen
zurüd”, fondern das X. Korps, unterftügt von Theilen
des 111. Korpe. — Der Uebergang nad Alſen fand
nicht am 18., ſondern am 29. Zuni ftatt (S. 11) —
Unter den Regimentern, welche einen Chef haben, fehlt
das Schleswigſche Feldartillerie-Regiment Nr. 9, deſſen
Chef der Generaloberft der Kavallerie Graf v. Walder-
jee if. — Die Regimenter Nr. 11 und 12 GSächſiſch)
beftehen nicht aus je drei Abtheilungen zu je drei fahren»
den und zwei reitenden Abtheilungen zu drei reitenden
Batterien, jondern fie haben je eine reitende Abtheilung
zu drei Batterien (S. 86)
Dieje Heinen Ausstellungen beeinträchtigen den Werth
des Buches indeh nicht,
Gerte Suteminne. Ein Märkiſches Kulturbild aus der
Zeit des erften Hohenzollern. In drei Büchern. Bon
Gerhard v. Amyntor (Dagobert v. Gerhardt). Bierte
Auflage. Zwei Theile. Breslau 1896. S. Schott:
länder. Preis ME. 10,—, geb. Mt. 13, —.
Der vortrefflihe Roman des Herrn Berfaffers, der
ein wirkliches Kulturbild aus der Zeit des erften Hehen-
zollern in der Mark Brandenburg bietet, hat fich eines
ganz ungemeinen Erfolges zu erfreuen gehabt und ver-
dient mit vollem Recht die vielen Anerlennungen, die
ihm zu Theil geworben find. Bereitd in der Militärs
LiteratursZeitung 1890 Rr. 6 empfahlen wir das pas
triotiſch und volksthümlich gefchriebene Werk zur weiteren
Verbreitung in der Armee, als Geſchenk für Kadetten
und angehende Soldaten jowie zur Anſchaffung für
Unteroffizterbibliothefen. Auch der vorliegenden Auflage
geben wir die gleiche Empfehlung mit auf den Weg, in-
dem wir, diefe ergänzend, noch hinzufügen, daß „Gerke
Suteminne“ fih auch zur Beſchaffung von Prämien,
namentlich aber für Regiments: und Bataillonsfchulen
ganz befonders eignet. Bei Abnahme von 50 Eremplaren
und darüber gewährt die Verlagsbuchhandlung ſowie auch
jede Sortimentöbuhhandlung einen Rabatt von 25 p&t.
Vebensbilder berühmter Feldherren des Alterthums.
Zum Schuls und Privatgebraud; verfaßt von
Dr. Franz Fröhlich, Profeſſor am Gymnafium in
Aarau. 1. Römer. Biertes Heft: 1. Gajus Marius.
2. Marcus Claudius Marcellus. (Mit einem Bilde
des Gajus Marius.) Zürich 1896. F. Schulthef.
Preis Mi. 5,80,
In diefen Lebensbildern berühmter Feldherren des
Alterthums ftellt uns der Verfaſſer vom „Kriegsweſen
Cäſars“ zwei markige Nömergeftalten gegenüber: den
voltsthümlichen Gajus Marius und ben ritterlichen
Marcus Claudius Marcellus.
Marius, obwohl fiebenmal Konful, ift weniger Staatö-
mann als kraftvoller Heerführer und Organiſator; Mar:
cellus erreicht nahezu unfer Ideal eined Reitergenerals,
eines Seydlitz, Zieten, Blücher. Beide find Männer
einer Zeit, in der Rom mehr ald je eines tüchtigen
Feldheren beturfte; jo hemmt Marceluß den Gieges-
lauf eined Hannibal in dem Augenblid, als diejer durch
Gannä feinen Gipfelpunft erreiht. Marius andererjeits
löft die Afrikaniſchen Schwierigkeiten, die damald Rom
nicht weniger ald heute zu jchaffen machten, mag ihnen
nun Zugurtha, Bocchus oder Menelik den Namen geben,
vor Allem aber ift Marius der Netter aus der Gimbern-
und Teutonennoth. Gerade die Lebensbilder Diefer. beiden
8
99
großen Römer, die und im Rahmen zweier der inter:
efſanteſten geichichtlichen Zeitabichnitte vorgeführt werden,
find nicht nur für unjere jtudirende Jugend, wie es auf
ven erften Blick ſcheinen mag, beitimmt, alle Freunde
des Alterthums und des Kriegsweſens werden darin
volle Befriedigung finden. Und gerade der Soldat fieht
in Diefen Männern des Krieges herrliche Beilpiele vor
fih, wohl geeignet, gleidy denen unjerer Tage, aufrichtend
und belehrend voranzuleuchten. Dod um fie jo in
ihrer kernigen Schlichtheit auf und einwirken zu laffen,
bedarf es, fie des Zeitgewandes zu entkleiden. Stand
doch der Römifche Offizier, je höher im Range, deſto
mehr mitten im politiſchen Leben. Mehr ald noch zu
Anfang des Sahrbunderts bei und, war für ihm Adel
der Geburt Anfangsbedingung zu erfolgreichem Vorwärts⸗
fommen, und nicht nur die höchiten militärifchen Würden
zu erlangen, jondern die erften Staatsämter zu befleiden
war jeined Strebens Ziel. Dabei hieß ed auch damals
noch: nicht geiftige und moraliſche Kräfte allein, vor
Allem körperliche Fähigkeiten, Gewandtheit, Ausdauer,
perfönliche Tapferkeit machen den Führer! Durch bers
vorragende Bethätigung folder Eigenſchaften lenkt der
junge Marius die Aufmerkjamfeit eines Scipio auf fidh,
der in ihm, obwohl er damals fi} nur in untergeordneter
Stellung befand, feinen Nachfolger fieht. Die Schwierig»
keiten, die Marius feine niedrige Abkunft entgegenftellt,
überwindet er feinem Ausjpruche getreu: „Nur Zapfers
feit verleiht den wahren Adel.* Auf der anderen Seite
aber geht er eine glänzende Heirath mit einer Tochter
des altadeligen Geſchlechts der Julier ein, um jeinem
raftlojen Ehrgeiz den Weg au ebnen, auf dem zum
Ziele zu gelangen er feine Mittel jcheut; ibm, dem
Römer jener Zeit, ift „Adel der Gefinnung“ fremd,
Rüdfichtslofe Energie und Zähigkeit hilft ihm über die
Unbilden hinweg, die ihm im hohem Alter nicht eripart
bleiben, bis jeine Kraft im fiebenten Konjulat zuſammen⸗
bricht. Gleich Marcellus bejaß er das, was ihren Zeit
genofjen verloren gegangen war: ftäblerne Newen; nur
hierdurch wurde Hannibal vor den Thoren Roms und
jpäter den Germaniſchen Schredtenägeftalten Halt geboten.
Die feurige Tapferkeit eined Marcellus läßt ihn im
Kampfe enden. Seine äußere Erjcheinung voller Ritter:
lichkeit und, wie die des Marius, Eriegeriich, voll Männs
lichkeit und Kraft, „mehr Furcht ale Bewunderung
erregend", hatten ihm, wie jenem, im Sturme Bolf
und Heer erobert.
So vereinigen Beide in fich hervorragende Führer:
und GCharaktereigenjchaften, die Wucht Eraftvoller Perſön—
lichkeit; Dazu lernen wir in Marius einen Organijator
und Ererzirmeifter kennen, auf deffen grundlegender mili—
tärijcher Ihätigkeit die Erfolge feined Neffen Gäjar
beruhen.
Sieht man bei den Römiichen Feldherren von ihren
politiihen Beftrebungen ab, fo ftehen uns in Marius
und Marcelus Vorbilder gegenüber, wie fie und die
Lebensicdhilderungen der Feldherren unjerer Zeit nicht
beſſer bieten können.
MilitärsLiteraturseitung. — Ar. 4
10
| Die Ausbildung der Kompagnie im Batronillendienft.
mm — — —ñ — — — ee a —— — — —— — —— —
Bon M. v. S. (Braumüllerd militäriſche Taſchen—
bücher, Band 5.) Wien und Leipzig 1897. Wilhelm
Braumüller, k. und k. Hof⸗ und Univerſitätsbuchhändler.
Preis ME 3,—.
Ein Studium, wie ed bei dem zu Grunde liegenden
Stoff eingehender kaum gedacht werden kann, umfaßt
die vorliegende, auf 304 Seiten enggedrudte Arbeit eines
wahren „Profefſors der Kriegswiſſenſchaft“. Er ver
arbeitet und, wie er fich jelbit auddrüdt, „zerlegt Das
Molekül Patrouille in feine Atome*. Doch man irrt,
wenn man glaubt, ed hier nur mit einen Theoretifer
zu thun zu haben. Die Erfahrungen eines praftiichen
Soldaten leuchten aus dem Ganzen hervor und es ware
ihnen im Sntereffe der praftiichen Berwerthung im
höherem Maße zu gönnen, dab ihnen der Schleier Des
Wortſchwalls, der fie umgiebt, genommen würde. Neben
der Schilderung des Ausbildungsganges der Kompagmie
im Patrouillendienft, die fih bis in alle Einzelheiten
vertieft, finden wir zahlreiche Wine und Lehren für den
Ernitfall; alle Möglichkeiten und denkbaren Zufälle find
forgfältg erwogen. Ausgezeichnet und vieljeitig ans
regend find schließlich die ſehr zahlreichen Uebungs—
aufgaben, denen allein 50 Skizzen beigegeben find.
Das Werk ift Defterreihiihen BVerhältniffen ans
gepaft und nimmt auf das f. und k. Dienftreglement
Bezug; ſieht man indeffen von einigen ungewohnten
Ausdrüden und Bezeichnungen ab, jo fönnte man es
ebenjo gut für einen — außerordentlich nützlichen —
Leitfaden für den Königlich Preußiſchen Kompagniechef
ald für den Kaiferlih und Königlihen Kompagnie-
fommandanten halten.
Sig: und Trageweife der Belleidungs: und Aus—
rüftungsftide der Fußtruppen. Auszug aus der
Belleidungsordnung für Mannſchaften. Zufammen-
geitellt von Hartmann, Premierlieutenant im In—
fanterieregiment Prinz Friedrich der Niederlande Rr. 15.
— i. W. 1896. Wilhelm Köhler. Einzelpreis
20 Pi.
Das Erſcheinen einer neuen Borjchrift ift in der
Regel von einer mehr oder weniger großen Anzahl hier
und ba auftauchender „Auszüge“ oder „Mannjchafts-
ausgaben* begleitet.
In der That läßt der beträchtliche Umfang der
neuen Belleidungsordnung, andererſeits aber die brins
gende Nothwendigkeit, daß unjere Unteroffigiere über die
wichtigften Feftjegungen derſelben in Bezug auf Sitz—
und Trageweiſe jederzeit unterrichtet find oder fich
ichnell orientiren fünnen, einen überſichtlichen, kurze
gefahten Auszug geboten ericheinen. Das vorliegende
Heften entipricht diejen Anforderungen in vorzüglicher
Weile, empfiehlt ſich außerdem dur vortbeilhaften
Druck und einen Preis, der es jedem Unteroffizier
leicht zugänglich macht.
101
Die widtigiten Beitimmungen für die im Auslande
jid) aufhaltenden Deutſcheu Militärpflicytigen. Her—
ausgegeben von Dtto Handtmann, Seneralfonjulatös
Sekretär, Premierlieutenant d. 2.
E. S. Mittler & Cohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis 20 Pr.
Anf Grund der Wahrnehmung, dab die in den ver:
jchiedenen Ländern in großer Zahl lebenden Deutjchen
Reichsangehörigen mit den Beitimmungen über die
Wehrpflicht nicht genügend befannt find, hat es ber
Verfafjer, dem Prarid und Erfahrung zur Seite ftehen,
unternommen, die einichlägigen Paragraphen der Wehr:
ordnung vom 22. November 1858 und anderer Gejeße
und Berordnungen auszugsweiſe Jedermann zugänglich
. zu machen. — Unjere Grjagbehörden wären nicht die
Legten, die dem Berfafjer Dank wifjen würden, jollte
fein Werk jeinen guten Zweck erfüllen.
Die Anfzeihuung des Geländes beim Kroliren für
gessraphliße und techniſche Zwede, von P. Kahle.
erlin 1896. Zulius Springer. Preis ME. 2,40.
Der Berfafler, Ajjiftent an der Herzoglichen technijchen
Hochſchule zu Braunſchweig, dient in jeiner äußerſt eins
gehenden und inhaltreihen Arbeit vorwiegend geos
graphiichen und allgemein technijchen Zweden; aber aud)
militärifche Gefichtepunfte läßt er nicht außer Acht, in«
dem er unter Anlehnung an die Vorſchriften der Königlich
Preußiſchen Landesaufnahme für Darftellungen in
1:25000 (Meßtijchblätter) und die neueften topo=
graphiihen Dtufterblätter des Generalſtabes unjeren
Zopographen hülfreich jeine Erfahrungen zur Verfügung
ftellt.
Sauitãtsgeſchichte des Deutſch-Frauzöſiſchen Krieges
1870,41. Unter Mitwirkung des Regimentsarztes
Dr. 3. Steiner bearbeitet von Dr. Paul Myrdacz,
t. und k. Stabsarzt. Mit Kartenjkizzen und Plänen,
Wien 1896. Joſ. Safar. Preis Mi. 4,50.
Unter dem Zitel: „Handbuch für k. und k. Militär
ärzte“ erjcheint jeit einiger Zeit ein groß angelegtes
Sammelwerf, an welchem der durch ganz ungewöhn-
lien Fleiß und durch eine umfafjende Sachkenntniß
ausgezeichnete Herr Verfaſſer den Lömwenantheil über:
nommen hat. Das Werk joll den Defterreichiichen
Militärärzten die Kenntniß des Militär-Sanitätömejengd
der Europäifchen Großmächte und des Sanitätsdienftes
in den wichtigften Feldzügen der neueften Zeit ver-
mitteln. Die vorliegende Arbeit bildet das achte Heft.
Der Krieg von 1870/71 hat auch hinſichtlich des
Sanitätsdienftes eine joldye Fülle von Thatjahen und
Erfahrungen zu Tage gefördert, daß er für die Sanitäts—
verwaltungen der Armeen eine unerjchöpfliche Fundgrube
maßgebender Anregung zu zeitgemäßen Reformen ges
worden ift. Die Verwerthung diejer Erfahrungen ift
aber erjt durch das Monumentalwerf der Medizinals
abtheilung des Preufijchen Kriegaminifteriums über den
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militärs Wochenblatt,
Berlin 1844. |
— — — — — — — — — — — — ——
102
Sanitätsdienſt in dieſem Kriege ermöglicht worden.
Dieſer achtbändige Bericht iſt aber in zu wenigen
Händen, um leicht zugänglich zu ſein. Daher war die
Aufgabe eine beſonders lohnende, eine kurze Darſtellung
alles Weſentlichen aus der eigentlichen Sanitätsgeſchichte
und der Statiftif (Band 1 und 2 des großen Berichts)
zu geben. Berfafjer hat ſich bei der Bearbeitung aber
nicht damit begnügt, jondern auch anderweitige Quellen,
namentlich ranzöftiche, eingehend benutzt. In wie voll
fommener Weiſe ihm das gelungen ift, das zeigt die
Leltüre der Arbeit, die den fpröden Stoff in durchaus
fliegender Form und gefälliger Darftellung auf 156 Seiten
bewältigt. Aus denjelben Gründen, welche Berfafjer für
feine Defterreihiichen Kameraden im Auge gehabt hat,
fann das Buch auch Deutjchen Offizieren und Sanitäts-
offizieren nüglich werden.
Die Verforgung von Heineren Städten, Yanudgemeinden
und einzelnen Grundftüden mit geſundem Waſſer.
Bon Dr. F. Kraſchutzki, Stabsarzt. Mit vier
Figuren im Text. Hamburg und Leipzig 1896.
Bob. Preis 80 Pr.
Die erhöhte Aufmerkjamkeit, welche jeit etwa fünf
Fahren wieder dem Grundwafjer in jeiner Verwendung
als Trinkwaſſer zugewandt wird, hat die Aufmerkſamkeit
aufs Neue auf die Pumpbrunnen gelenkt. Ebenſo auf
die chemijche Beichaffenheit des Wafjerd, mweldye unter
der Präponderanz der Bakteriologie ein Jahrzehnt lang
nicht Die gebührende Beachtung gefunden hatte. Ver—
fafler giebt im erfter Linie die Forderungen wieder,
welche an eine gejundheitägemäße Brunnenanlage zu
ftellen find, und berüdjichtigt aud die Reinigung ver»
düchtiger Wähler. Ohne auf Driginalität Anſpruch zu
machen, fann die Heine Schrift Militärärzten und Baus
beamten empfohlen werden, welde in Kajernen und
Lazarethen zu derartigen Fragen Stellung zu nehmen
haben, aber nicht die Zeit befigen, große Lehrbücher
nachzuſchlagen.
Anleitung zur Behandlung, Reinigung und Aus:
befjerung der Feldflaſchen und Kochgeſchirre aus
Aluminium. Bon Hauptmann Petermann, Mit-
glied des Bekleidungsamts XI. (Königl. Württem-
berg.) Armeekorps. Dritte, verbefjerte Auflage. Leipzig
1896. Zuckſchwerdt & Go. Preis 20 Pf.
Die Heine Schrift giebt in jehr Harer Behandlung
die offiziellen VBorjchriften und eigene Erfahrungen über
die Behandlung der ziemlich jubtilen Geſchirre aus
Aluminium. Die jeit Beginn der Maffengewinnung
gemachten Erfahrungen haben das Gebiet weſentlich
eingeichränft, auf dent man das Aluminium verwenden
zu können hoffte. Um jo müglicher ift eine Anleitung,
welche durdy Wiedergabe und Ergänzung der offiziellen
Borjchriften dazu beitragen kann, die eingeführten Gegen»
ftände möglichſt lange zu erhalten,
103
Anleitung zur Unterſuchung der im Bereiche der Be-
Heidungsämter zur Prüfung und Abnahme gelan-
genden Stoffe, Metalle und des Leders. Won
Petermann, Hauptmann, Mitglied des Bekleidungs—
amts XIII. (Königl. Württemberg.) Armeekorps.
Leipzig 1896. Zudidhwertt & Co. Preis 20 Pr.
Verfafjer giebt auf 52 Seiten Heinen Oktavformats
Vorſchriften für ſämmtliche mechanischen, chemiſchen und
mitrojtopifchen Unterfuhungsmethoden, welche zur Prü—
fung der im der Ueberjchrift genannten Materialien auf
ihre Reinheit bezw. auf ihre vorſchriftsmäßige Zufammen:
jegung dienen. Er jelbft hat jein Wiffen durd ein
längeres Studium an der technifchen Hochſchule in
Stuttgart gewonnen. Die Borjchriften werden dem
jenigen nützlich fein, der über eine gründliche Kenntniß
der Chemie, Technologie und Mikrojtopie gebietet. Für
jeden Anfänger auf diefem Gebiet, zumal für den Dffi-
zier, der in ein Belleidungsamt eintritt und fi den
einfhlägigen Aufgaben gegenüberfieht, find fie zu apho—
riftifch, um den Mangel an Borkenntnifjen zu erjeßen.
Die Türkische Armee und Marine in ihrer gegen-
wärtigen Uniformirung, dargestellt auf zwölf
Tafeln mit Abbildungen von Offizieren und
Soldaten, gezeichnet von R. Knötel, nebst
ausführlichen Mittheilungen über Organisation,
Stärke und Eintheilung der Türkischen Armee
und Marine. Rathenow. Max Babenzien. Preis
Mk. 4,—.
Die vorliegenden Darftellungen in Bild und Wort
find recht gut und nur Kleine Irrthümer untergelaufen.
Die Brigadegenerale tragen z. B. keine rothen, jondern
filber- und goldgeflocdhtene Achſelſtücke x. Treffend find
die Typen Türkiſcher Offiziere und Soldaten wieder
gegeben und man glaubt einzelne Porträts wieder-
zuerfennen. Die Figur des Divifionsgenerald trägt die
befannten energijchen Züge Achmed Mukthar Pajchas.
Sedenfalle bat der Berfafjer mit großer Sorgfalt ge
arbeitet. Auch die Angaben über die Organijation find
im Weſentlichen richtig, je ſchwankend manche Ber-
hältnifje, namentlid des Türkischen Linientruppenftandes,
aud find, Einzelne Dinge würden auch hier zu bes
richtigen fein. Das Armeekorps (eigentlich: Ordu = Heer)
hat nicht eine Artilleriebrigade, jondern eine Artillerie
divifion zu ſechs Regimentern und einer reitenden Ab—
theilung, die nur adminiftrativ einem Regiment zugetheilt
werden kann — im Ganzen 39 Batterien. Die Schügen-
bataillone find den Divifionen zugetheilt. Die auf ©. 7
gegebene Stärfeüberfiht würde beſſer ald Dislokations-
tabelle bezeichnet worden fein, ift jedoch auch als joldhe
nicht gang genau. Die Zufammenjeßung der großen
Heereseinheiten joll jeit den letzten Großherrlichen Er:
laffen von 1895 eine regelmäßige jein. Nur das 1. Ordu
ift damals unvollftändig geblieben, vier ihm fehlende
Bataillene wären neu aufzuitellen geweſen; doch blieb
dad dazu nothwendige Jrade aus. Das 3. Ordu hat
Miltärskiteraturseitung. — Nr. 4
104
nicht 55, ſondern jetzt 68 Bataillone, von denen mög:
licherweife einzelne noch auf Kreta Ddetachirt find.
Außerdem ftehen in feinem Bereihe 52, nidt 42,
Batterien. Das 5. Drdu ift einjchliehlih der Truppen
auf Kreta auf den vollen Beſtand von 34 Bataillonen
gebracht, die Divifion Hedjaz auf 17 (nit 13). Ein
Theil der meuformirten XTruppentheile mag wohl noch
unvolljtändig jein und einftweilen nur ald Kadres be»
ftehen. Im Wejentlichen ift aber die Neuordnung des
Linienftandes von 1895 dod durchgeführt. Die Auf:
ftelung der 19. Divifion, ald dritte Divifion im
4, Drdu, war vor den letten Unruhen im Werke, mie
weit fie gediehen, ift und augenblidlich nicht befannt.
Alles in Allem liefert das Knöteliche Heft eine gute
Ueberficht über die Verfaſſung der Türkiſchen Armee;
jedenfalls find feine Angaben weit richtiger und voll
ftändiger ald diejenigen der meiften Tagesblätter und
Zeitjchriften, weldye fih heute mit den Drientalifchen
Angelegenheiten befafjen. ©.
Einen Altveutfhen Kaiſer Wilhelm-Gedächtniß—
MWandfhmud hat die Gentraljtelle der Kaiſer Wilhelm:
Gedädtniggabe (Berlin SW47, Großbeerenftraße Nr. 76)
aus Anlaß der diesjährigen freier des 22. März heritellen
lofjen und bietet das Kunftwerf dem Deutſchen Volle
mit der Mahnung: „Dein Heim fei deine Welt — drum
fhmüde es.“ Der Wandſchmuck ift aus Eichenholz und
Erz gefertigt, 85 cm body und 62 cm breit, fein Haupt⸗
beftandtheil ift ein Wappenſchild, auf welchem eine Dar:
ftellung des an jenem Tage in Berlin zu enthüllenden
Nationaldentmales, ein Bıld des Kaiſers, die Jahres:
ahlen 1797 und 1897 und der Spruch: „Ich habe feine
Bei, müde zu fein“, angebracht find; die Tafel ift gefreuzt
von zwei Altdeutſchen Schwertern und hängt an fetten,
welche der Reichsadler in feinen fFängen hält. Der Preis,
um welden der Schmud unmittelbar von der Central:
ftelle oder durd eine der eingerichteten Sammelftellen
bezogen werden fann, ift fehr niedrig geftellt, er beträgt
nur Mt. 6,—, Verpadung wird nicht berechnet.
Bur ———— erſcheint als Neuheit und dabei
ſehr billiges Andenten für das Deutſche patriotiſche Volt
im Verlage von Garl Stange in Frankenberg i. Sa. ein
Kaifer Wilhelm-Gedächtniß-Leſezeichen, zwölf:
farbig in Chromolithographie nad vier verfdiedenen
Drigtnalzeihnungen ausgeführt und mit Golbverzierungen
geprägt. Die hübfchen Leſezeichen tragen auf der Vorder»
feite das Bildniß unferes großen Heldentaifers Wilhelm 1.
mit Kornblumenſchmuck ac. und den Jahreszahlen 1797
22. März 1897, auf der Nüdjeite einen paſſenden
Sprud) ꝛc. Das Zeichen ift in allen Bud und Papier:
handlungen für den billigen Preis von 5 Pf. das Stück
zu haben. Gleichzeitig giebt die Firma einen Kaifer
Gedenkfeier-Katalog aus Anlaß des hundertjährigen
Geburtstages Kaiſer Wilhelms des Großen heraus, welcher
den Beranftaltern von Feitlichleiten in Kirche und Schule,
Vereinen, Kommerſen ꝛc. alle auf diefe Feier bezüglichen
Itterarifchen Erſcheinungen, Mufifalien, Feſtſpiele, Bilder,
Büften, Medaillen, Kornblumenſchmuck ic. nachweiſt.
Die Inhalts-Ueberſicht der periodiſchen Militär:Yiteratur des In- und Auslandes für das IV. Vierteljahr 1896
wird der legten Märzuummer des Militär-Wochenblattes beigefügt.
Gebrudt in der Aöniglichen Hofbucdruderei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin SW12, Kochſtrahe 68-71.
105 106
1897 — Literarifched Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
Inhalts-Aeberſicht
der periodiſchen Militär-Literatur des In- und Auslandes.
IV. Vierteljahr 1896.
Verzeichniß derjenigen Militärs Zeitichriften, aus welchen Aufjäge in die Inhaltd-Ueberfiht aufgenommen werden,
nebft den Abkürzungen für die Titel derfelben.
KKAH. — Kongelig Krigsvetenskaps- | R. m. u. = Revue militaire universelle.
AAJD. = Ardio für Artillerie und In·
genieuroffigiere des deutſchen Rei
beered. Berlin SW, €. S. Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
AB. — Armeeblatt. Wien II, Seibls |
| MA. — Memorialde Artillerie. Madrid.
e 19.
— — Admiralty and Horse Guards
Gazette. London.
ANG. = Army and Navy Gazette.
London.
Av.m. = L’Avenir militaire. Paris.
aB.= 7 — — Bien IX., Berg⸗
gafle 8
BdA. = The Broad Arrow. London.
— Militär» Wochenblatt, Beihefte.
Berlin SW. € 6. Mittler & Sohn,
——
elgique militairo. Ant-
werpen.
BMZ. — Militärs Zeitung. Organ für
bie Referne« und Landwehr Offiziere
bed Deutihen Heeres. Berlin NW,
NR. Eiienfhmidt, Neuftäbt. Kirchſtr. 4/5.
CPM. — Cereul publieatiunilor mili-
tare. Bukarest, Strada PostaVeche 10.
DMZ. = Allgemeine —— |
Darmftadt. Ed, Zern
EI. = L’Esereito — Rom.
FMT. = Finsk Militaer Tidskrift.
Helsingfors.
Fr. m. = La France militaire. Sedan.
93. = Deutfche Heereögeitung. BerlinSW.
lig. Wilhelmftr. 15.
. = Liltalia Militare e Marina.
Rom.
IR. == Internationale Revue über die
mten Armeen und .Flotten.
resden. Fries & v. Puttkamer.
JAM. = Jahrbücher für die deutsche
Armee und Marine, Berlin W,
A. Bath, Mohrenstr, 19.
KB. = —— Aolonialblatt. Ber: |
Akademiens Handlingar och Tidskrift. |
Stockholm. P. A. Norstedt &Sönner.
M. = Minerva. Wien. L. W. Seidel
& Sohn, k. und k. Hofbuchhändler.
MAG, — Mittheilungen über Gegen-
stände des Artillerie- und Genie-
Wesens. Wien. RB. von Waldheim.
MB. — Militair-Weekblad. Haag.
Mbl. = Militär - Blatt. Wien III.
Beatrixgasse 14B.
MG. — De Militaire Gida. Haarlem.
De Erven F. Bohn.
MR. — MarineRundfhau. Berlin SW.
€. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofs
buchhandlung.
MS. = De Militare Spectator. Breda.
Broese & Co.
MT. = Militaert Tidsskrift. Kopen-
hagen, Vilbelm Tryde.
MZ. = Militär - Zeitung. Wien IV.,
Theresianumgasse 13.
= Nowosti. St. Petereburg.
NMEL. = Neue militärifche Blätter
Berlin W. Winterfelbiftr. 26.
NMT,. = Norsk Militsert Tidsskrift.
Kristiania.
OMWYV. = Organ der militär-wissen-
schaftlichen Vereine. Wien.
DB. = Der erg St. Peteröburg,
Kolofolnajaftraße 14
PNL = Proceedings of the U,8.Naval
Institute. Annapolis M. D., Nord-
amerika U.S.
PR. = Popolo Romano.
Due Macelli 6—-
Pr. m. = Le Progrös militsire, Paris,
RAB.— Revuede l’armöe beige. Lisge.
RAG. = Rivista di Artiglierise Genio,
Rom.
Roms. Via
Paris. Charles Lavauzelle.
er == Nuffiicher Invalide. St. ——
— Das rothe Kreuz. Wien.
Ba. = Romänia militarä. Bukarest.
RUSL — Journal ofthe Royal United
Service Institution, London.
RB. — Reihöwehr. Wien VL, Drei
hufengafle 13.
Rey. a. — Revista armatei. Bukarest,
Rev. c. m. = Revista eientifico militar.
Barcelona.
Rev.d.G. — Revue du Gönie. Paria.
Ber.m. = Revrvista militar, Lissabon.
Rirv.m.i. — Rivista militure italiana,
Rom.
Sfrd. = Soldatenfreund. Berlin SW.
E. S. Mittler& Sohn, Kal. Hofbuchhblg.
S, m. = Journal des sciences militaires,
Paris.
SMOW. = Schweizerische Monats-
schrift für Offiziere aller Waffen.
Frauenfeld. J. Huber.
SNZ. — Schweizerifge Militär Zeitung.
Baſel. Benno Schwabe.
Sp.m. = Spectateur militsire. Paris.
StOZ. — Sireffleurs Oesterreichische
militärische Zeitschrift. Wien L,
Graben 21.
SZAG. = Schweizerische Zeitschrift
für Artillerie und Genie. Frauen-
feld. J. Huber.
USA. — Journal of the United States
Artillery. Artillery School. Fort
Monroe. Virginia.
USCA. = Journal ofthe United States
Caval „Association. Fort Leaven-
worth Ka. USA.
USG.= United Service Gazette.London.
USJ = Army and Navy Journal.
New-York.
V. = Die Vedette. Wien IX.
* = Wajenny Sbornik. St. Peters-
Be ar für VBeterinärkunbe,
Mittler & Sohn,
Ainislice Sofbucbanblung,
lin SW, S. Mittler & Sohn, |
Königliche —
Ac. ⸗ ee Einzelichriften.
Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung
R.cav. = Revne de cavalerie. Paris. |
R. om m. = Revue du cercle militaire. | 8. — =
aris
R.d’art. = Revue d’artillerie. Paris. :
Sehr. v. Bed, Feldzeugmeiſter —. (RW. Nr. 975.)
Zebensbilb zum fünfzigjährigen Dienftjubiläum, (Deſter⸗
reich: Uingarn.)
Fürſt Bismard, Ein Schreiben von — an Raifer
Wilhelm I, auß dem Jahre 1877. (DMZ. Nr. 81.)
I. Geſchichtliches.
Jubiläen, Nekrologe, Biographiſches.
Abbot, General — }. (ANG. No. 1916.)
> —— Betrifft dad Mi id F% i
du Barail, Die Erinnerungen deß Generals —. (DM. 5 SIDE SO PAUREIINE Due Scene. BE ETW:
Rr. 85 u. ff.) Bright, Seneral — +. (ANG. No. 1922.)
Erinnerungen von 1864 bid 1875. Nachruf. (England.)
9
107
Cavaye, ®eneral — }. (ANG. No. 1917.)
Nachruf. (England.)
Derfflinger, Feldmarfhal — (Bh. 7 u. 8.)
Lebensbild. Mit Skigzen.
Diaz, General Borfirio — (USA. No, 1728.)
Präfident der Republik Mexilo. Mit Bildniß.
Dragonerregiment König, Dad Meiterfeft des —
(2. Württemberg.) Nr. 26. (DMZ. Nr. 102 u. fi.)
Bericht über bie Feier des fünfundzwangigjährigen Chef:
jubiläums Seiner Majeftät bes Königs von Württemberg.
Duellmandat, Daß — der Kaiferin Maria Therefta.
{StOZ. Norvbr.)
Inhalt der Berorbnung ber Katferin gegen dad Duell vom
=. Juni 1752.
Faidherbe, Zum Gedähtnif des Generald —.
1. Norbr.)
Betrifft die Einweihung eines Monuments in Lille am
23. Ditober 18%.
D. theol. Frommel, Militär: DOberpfarrer a. D., Hof:
prediger — +. (Sfr. Novbr.)
Nachruf. Mit Bildniß.
Gardejä iR: Die Ruſſiſchen — unter Raifer Paul,
(WS. Norbr.)
Auf Beranlaffung ihres hundertjährigen Jubiläums.
Gardiner, General — }. (ANG, No. 1922.)
(Sp. m.
Nadruf. (Emglanb.)
dv. Giehrl, Generallieutenant — }. (DMZ. Nr. 100.)
Nachruf. (Bayern)
de Greſſot, —— — — tr. (R.cav. Dezbr.)
Nadruf. (Frankreich.)
Gribeauval, der erfte re der iFranzöfis
fehen Artillerie. (OMWV. 53. Bd. 1. Heft.)
Lebendbefhreibung bes Schöpfers * —
Napoleons I. (1715 bis 1789), nach Franzöfiichen Quellen.
v. Grohman, Leben und Wirken des Generals der In-
fanterie und fommandirenden Generald des V, Armee:
forp8 —. (53. Nr. 103 u. ff.)
Belprehung bes dritten Bandes bed von General v. Eon:
rady herausgegebenen Werkes, Bol. MWBl. 1896 Nr. 106,
Hermannftadt, Die Entwidelung von — in tultureller
und militärifher Beziehung. (OMWV. 53. Bd. 3. Heft.)
Hiftorifche Slizze mit zwei Plänen,
von Heffen- Homburg, Zum 50, Todestage deö Land-
graten Philipp Auguſt —, des ehemaligen Gouverneurs
von Frankfurt a. M. (DM2. Nr. 99)
Lebensbild.
Hoch⸗ und Deutihmeifter, Zum 200jährigen Jubiläum
des l. umd k. —— Infanterieregiments —
Mr. 4. Efrd. Oltbr.)
Mit Abbildungen. Bgl. OMWV. 58, Bd. 3, Heft.
Jung, General — +. (Sp. m. 15. Oktbr.)
Nachruf. (Frankreich)
Kavalleriegenerale, Unfere —. (R.cav, Oktbr. u. ff.)
Lebendabriß des Franzöfiihen Generald Marquis d'Es⸗
peuilles, Kommandanten bes 13. Armcelorps. Mit Bildniß.
Marienburg, Die Befeſtigungskunſt und ng
u Drdendritter von — (DME. Nr. 97.)
u. einem Vortrage des Sandesbauraths * Steinbrecht
arienburg.
ref Moltte, Feldmarfhall — und die junge ftrategifche
Schule. (88. Nr. 81.)
Nah einer Schrift des Ruffiihen Generalftabshauptmannd
Dartinow.
Nobel, Der Erfinder des Dynamite Alfred — f.
(DMZ. Nr. 98.)
Nachruf.
RilttärsLiteratursBeitung. — Nr. 4
108
| Nußret en Marfhall — }. (ANG. No. 1923.)
Na
Balacios, — — tr. (ANG. No. 1923.)
Nachruf. (Merito.)
di Pettinengo, General — +. (Riv. m. i. Norvbr.
2. Heft.)
—* (Stalien.)
von in Zur Geſchichte des Königs Friedrich
Wilhelm I (IR. Novbr.)
Berbienfte erden
Ricci, General — }. (Riv. m. i. Novbr. 1. Heft.)
Nachruf. (Italien.)
von Rußland, * rg Tr Geburt Kaifer Ri:
tolaus I. —. (PL Rr. 276 u. ff.)
von Sadfen, Zum 200. — des Marſchalls
Moritz —. (D3. Nr. 84.)
Zum 28. Dftober 189%. Lebentabrif.
Frhr. v. — — Feldmarſchalllieutenant — j.
(RW. Nr. 997.)
Nachruf. (Deſterreich Ungarn)
Sfumoromw und fein — in Deſter⸗
reichiſcher Beurtheilunq. (HJ. N
Nach einer zeitgenöffiihen, bisher —* venutzten Arbeit
im Wiener Kriegsarchiv.
(ANG. No, 1923.)
Stavely, General — f.
Nachruf. (England.)
v. Steinmeg, Carl Friedrid — (DMZ. Nr. 100 uf.)
Lebensbild. Gebenfblatt zum 100. Geburtstage.
Thompfon, General — }. (ANG. No, 1916.)
Nachruf. (England.)
La Tour d'Auvergne, Warum ein Standbild für —
(Sp. m. 1. Dezbr.)
(Frankreich)
Trohu, General — +. (Sp. m. 15. Oktbr.)
Rachruf. (Frankreich) Del. 15. Dezbr, Pſychologiſche und
hiſtoriſche Studie und NMBI. Novbr.
Graf Urtüll»Güllenbrand, General der Kavallerie —
{M. 10. Heft.)
Lebensabriß. (Defterreih-lingarn.) Mit Bilbniß.
v. Wattet, Feldmarfchalllientenant — +. (RW. 978)
Nachruf. Der Verfiorbene war Präfident des oberften
Militär: Gerichtöhofes. (Defterreid- Ungarn.)
Werner, Feldmarfhalllientenant — }. (RB. Nr. %9.)
Nachruf. (Defterreig-Ungarn.)
von Württemberg, Wilhelm Herzog — +. (AB. 46.)
Nachruf, (Oefterreih-Ungarn.) Pol DMg8. Rr. 87, EB.
Nr. 987, MZ. No. 40 und MWöl. 1896 Rr. 106.
Armee und Kriegsgeſchichte.
Adis.Abeba, Der ifriede von — (SMF. Nr. 49.)
Betrachtungen über ben Friedensſchluß zwiſchen Italien
und Qbeffinien.
Alpen, Die Bertheidigung der — und die Fürſten aut
dem "Haufe Savoyen im 18. Jahrhundert. (Riv. m.i.
Norbr. 1. Heft.)
Geſchichtliche Abhandlung mit Rarten: und Feltungäffisen
Urmee, Die Bourbaliihe — im Deutſch- Franzöſiſchen
Kriege. (SMOW. Oktbr. u. ff.)
Vortrag nah den neueften Veröffentlichungen.
— Die Oeſterreichiſche — 1700 bis 1867. (V. No. 37.)
Nach dem Werke von Dittenfelb:Teuber.
u — 1869, Skizzen über die Franzöſiſche — (Dg.
77,)
Lager von Chälond. Bol. MLZ. 1896 Sp. 49,
109
XIV, Armeelorps, Kritiſche Studie über die Operationen
des Deutihen — in den Vogeſen und im oberen Thale
der Saöne im Dftober 1870. (S. m. Oktbr. u. ff.)
Folgerungen ıc. Bol. M23. 1896 Sp. 499.
Barbanegre, General — und die Bertheidigung von
Hüningen im Jahre 1815. (JAM. Dezbr.)
Bender fi gegen bie Franzöfiihen Darftellungen und
weift deren Unrichtigfeit nad.
Baußen. (R.cav. Dezbr.)
riefe von Franzöfifhen Generalen vom 20. und 21. Mai
1813 x. Mit Karte.
Bazaine, Konnte Marſchall — im Jahre 1870 Frant:
reich retten? (R. m. u. Oktbr. u. ff.)
Bol. DMZ. Nr. 79, Fr. m. 3791 und MLZ. 1896 Sp. 500.
Blätter und Blüthen aus der Kriegsgeſchichte. (StOZ.
ovbr.)
—— Erzherzog Karls von Deſterreich vom 6. April
Blaue Teufel, Die —. (R.c.m. No. 52.)
Erinnerungen an bie Kämpfe bei und in Bazeilles 1870.
Bulgarien, Aus der Zeit der Ruſſiſchen Ollupation
von — 1878/79. (JAM. Oktbr.)
Erinnerungen von X. W. Werefhtihagin. Vgl. N2Z. 1895
Sp. 403.
Donau, Ueber die dem Uebergange über die — vorher-
gebenden Tage. (WS. 12. Heft.)
Erinnerungen eined Ruſſiſchen Dffisierd aus dem Feld:
zuge 1877.
Dongola-Erpedition, Die — (ANG. No, 1917.)
Bericht.
K. und k. Dragonerregiment „Öraf Paar”, Das
— in den Kämpfen während des Feldzuges 1796.
(V. No. 39.)
Siftorifhe Sline.
Dublinfüfiliere, Die Königlihen — (ANG. 1915.)
Kurze Geſchichte des 102. und 103. Fußregiments. Der
eitpunft der Errihtung diefer Negimenter ift unbelannt.
eres foll bereitö 1668 beftanden haben, letzteres wird
im Jahre 1662 erwähnt. Mit Abbildung.
Duchesne, Der Bericht ded Generale —.
1. Oktbr.)
Betrifft den Kriegsſchauplatz auf Madbagadlar und den
Dperationdplan.
Durutte, Die Divifion — (Fr. m. No, 3746.)
Betrifft die Refraftärregimenter unter Napoleon I. im
Jahre 1812. Bol. MWBl. 1590, Bh. 2.
Erbfolgelrieg, Defterreihifher —. (V. No. 35.)
Nah dem Werke: Geſchichte bes erften Schlefiihen Krieges
nad ben Deſterreichiſchen Feldalten und anderen authentis
ſchen Quellen im k. und k. Kriegsarchiv bearbeitet. Bgl.
MWUL 1896 Nr. 63/64 und 1597 Nr. 19.
Feldzun, Ein — Turenued. (S.m, Oktbr. u. ff.)
—— des Jahres 1654. Mit Skizze. Bal. M83.
1 Sp. 500. Wird fortgejegt.
— 1796 in Deutfhland, Hiftorifche Slizze über den —.
(NMBL Deibr.)
Bal.: Erzherzog Karl von Defterreih, MWBl. 185%
Ar. 53 u. ff. und 1897 Wr. 19.
— 1849, Die erſten 13 Tage des —. (MT. 4. Heft.)
Darftellung der Bemühungen Dänemarks, einen Franzö—
fiihen General ald Oberbefehlshaber für den Arieg gegen
die Schledwig-Holfteiner zu geminnen.
- von 1866 in Italien, Ein neues Buch über den —.
Riv.m.j. Oktbr, 1. Heft.)
Beiprehung des Buches vom I. und k. Feldjeugmeifter
Srhrn. v. Scubier.
(Sp. m.
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wodenblatt.
110
| Feldzug 1870/71, Welche Unterfchiede im ftrategiicher
und taktifher Beziehung zeigt der zweite Theil des —
gegenüber dem erften und mwodurd wurden fie be-
gründet? (IR. Oktbr.)
uerft offenfived, dann mehr befenfived erhalten der
eutihen Heereslörper. Stärfeverhältniffe bei Freund
und Feind ıc.
— gegen Chokand, Die Ruſſiſche Artillerie im —
1875/76. (WS. Dezbr.)
Don K. Oberutihem.
— 1877/78, Erzählungen eines Kautafiihen Kaſalenoffi—
ierd aus feinen Erlebniffen im — in der Aſiatiſchen
ürlei. (BL Nr. 315 u. ff.)
Geſchütz, Ein Altheffiihes — in Malta. (DMZ. 9.)
Beichreibung.
Hafir, Die Einnahme von —. (SMZ. Nr. 51.)
Bericht über die Erpebition nad) Dongola, Einnahme des
Forts Hafır ic.
Heeresgeſchichtliche
(JAM. Oktbr. u. ff.)
General v. After über Eifenbahnen (1838). Palmerfton
über allgemeine Mehrpflidt. Belagerung von Danzig.
Franzdfifche Nitterorden. Fürſt Leopold von Deffau als
Schriftſtelier. Lebenslauf des Franzöfiihen Generals
Lambert. Aeltefte Berwendung der Piftole im Zweilampf.
Dffizierforps Friedrich Wilhelms I. ıc.
St. Hubert, Bei — am 18, Auguſt 1870. (SZAG.
Dezbr.)
Vol. MWBl. 1896 Nr. 25 u. fi.
34, Infanterieregiment, Das k. und f. —. (DM.
Nr. 90.)
Geſchichtliches.
Initiative, Die — im Kriege.
Kriegägefchichtliche Beifpiele.
Sfolirung und Flanfirung. (StOZ. Dezbr.)
An gefhichtlihen Beiſpielen erläutert. Wird fortgefegt.
Jäger, Verwendung der — im Jahre 1788. (MB. 50.)
Erlaf aus dem Hauptquartier der Ef. f. Armee, Semlin
1788. Verwendung von Windbüchſen.
Kavallerie, Die Deutſche — von Sedan nad Paris,
(R. cav. Novbr.)
Befehle für den Marſch nad) Paris, Nüdzug ded 13. Fran:
zöſiſchen Korps.
Kavalleriedivifion, Bier Tage einer Preußifhen —.
(Sp. m. 15. Novbr.)
Val.: Erinnerungen des Generals v. Hagen, 5. bis 8. Auguft
1870, NWBL. 1396 Nr. 69 u. ff.
Kolonial»-Erpeditiomen, Einzelheiten über —. (S. m.
Oktbr. u. ff.
Der Dienft ded Traind im Feldzuge der Engländer in
Zn 1367/68. Mit Stiggen. Bel MLZ. 1896
p. MI.
Mittheilungen, Kleine —.
(Sp. m. 1. Novbr.)
5. Korps Failly, Das Franzöſiſche — in den Tagen
vom 1. bis zum 6. Auguft 1870. (NMBL Novbr.)
Beftimmunag und Zufammenfegung deffelben. Darflellung
ber Greigniffe.
Krieg, Die Rufen im Giebenjährigen —.
Nr. 99 u. ff.)
Nah: Rambaud, Russes et Prussiens; guerre de sept
ans.
(DNB.
9
111
RilitärsLiterabur-Beitung. — Nr. 4
112
Krieg 1870/71, Aus dem Deutfch » Franzöſiſchen —. | In 1870, Zur Gefhidhte von — (HB. Wr. 93.)
a
(OMWV. 53. Bd. 2. Heft.)
1. Die Einihliefung von Varid. 2. Die Einnahme von
Drlcans. 3. Die Ereigniſſe im Süpdoften des Artegäfhaus
plaged. 4. Die Ereigniffe bei Me nad der Schladit von
Noiffenille. 5. Ueberfiht über die Greigniffe nad der
Schlacht von Sedan bis zum Falle von Metz. 6. Die
Berbindungen der Deutihen Armeen im September und
Dtober, Mit Eigen.
— 1877/78, Die Woantgarde des Generaladjutanten
Euro ım — (WS. 10. Heft.)
Bol. MLZ. 1896 Sp. 502.
— Der Cuineſiſch-Japaniſche —.
19. Heft u. ff,)
Bericht.
— don 1895/96, Der Italienifch-Abeffiniihe —. (JAM.
Norbr. u. #)
Dibre be Bataille ber Italieniſchen und Abeifinifchen
Zruppen. Bericht über den Gang der Ereignifje. Bol.
Riv. in. i. Aug. 2. Heft u. ff,
— Zur Vorgeſchichte des Italieniſch-Abeſſiniſchen —.
(IR. Okthr.)
Nach amtlichen Schriftſtücken.
Kriegögeihichrlihe Begebenheiten, Ueber die Me—
thode des Studiums ron —. (OMWV. 53, Bd. 3 Heft.)
Erläutert an den Operationen Radetzkys in Italien 1848.
Mit zwei Tafeln und Figuren im Text.
Kriegslahr 179, Aus dem —. (JAM. Dezbr.)
Beitrag zur Geſchichte der Revolutionskriege.
Kriegstunft, Eine Geſchichte der — der neueren Beit.
(BR. Nr. 43 u. ff.)
Allgemeined. Geift und Etoff im Kriege von C. v. B. K.
Erfter Theil: Das achtzehnte Jahrhundert,
Kriegsiebren in kriegsgeſchichtlichen Beiſpielen der Neu-
zeit. (DB. Wr. 85.)
Beiprehung bes vierten Heftes ber Striegälehren von
v. Scherf: Die Gernirung von Met und bie Schlacht bei
Noifjenille. Bol. MWBl. 1897 Nr. 8.
Kriegsplan von 1756, Der Preußiſche — und der Ur-
jprung des Eiebenjährigen Krieges. (JAM, Oktbr.)
Wendet fih gegen: Lehmann, Friedrich ber Große und
der Urſprung des Giebenjährigen Arieges.
Kroaten und Panduren. (AB, Nr. 42 u. ff.)
Bild aus der militärifhen Vergangenheit Defterreiche.
Faufadh, Das Gefecht bei — am 13. Juli 1866. (92.
Nr. 86 u. ff.)
Ueberblid über bie Ariegslage. Bericht,
Lombot, Erinnerungen an —. (MG. 7. Aflevering.)
Dgl. MWBL. 1895 Sp. 731.
Lügen, Bon — bis Baugen, Mai 1813.
Oktbr. n. fl.)
Briefe von Franzöfifhen Generalen vom 15. Mai und
—— Tage 1818. Mit Karte. Bgl. MEZ. 1896
p. 502.
(Rev. c. m.
(R. cav,
Macalle, Die Belagerung von — (Enda Jefuß).
(NMBL. Oltbr.)
Beriht. Mit Slizze.
Madagaskar, Der Feldzug der Franzoſen auf —.
(Sird. Nopbr.)
Mit Abbildungen.
Le Mans, Die Shladt von — am 10, 11. und
12. Zanuar 1871. (Bh. 5 u. 6.)
Schilderung mit Stijjen.
Matabeleland, Der erfte Feldzug der Engländer in —.
(HB. Nr. 89 u. ff.)
Bericht über ben Feldzug 1898.
dh: Thomas, L’armöe de Metz.
Militär-Luftballon, Ein — vor hundert Jahren.
(UOMWV, 53. Bd 3. Heft.)
Betrifft einen Feſſelballon ber Franzofen in der Schlacht
bei Mürzburg 1796.
Molttefhe Dienftfchriften, Aus den — des Krieges
1870771. (DME. Nr. 93 u. ff.)
Bol. MEB. 1396 Sp. 502.
Montecuccolidragoner bei der Belagerung von Wien
1683. (V. No. 28.)
Hiftorifche Stige
Mouaort, Dad Gefecht bei — I(MZ. No. 35.)
Beſprechung der Mittel und der Durdführung bed Aufs
färungsdienftes am Tage vor bem Gefecht 1870. Bl.
DILZ 1896 Sp. 408.
Nuits, Billerferel. (Sp. m. 1. Oktbr.)
ne P. Lehauteourt, Campagne de l'Est en 1870—
1.
Nummer 106, Die Gefdihte der — in der Franzöſi—
jhen Arme. (DWZ. Wr. 83 u. fi.)
Kurze Geſchichte des Infanterieregimentd Nr. 106.
Pamir, Marſch eines Ruſſiſchen Detachements durd
— im Winter 1895/96. (IR. Norbr.)
Bericht
Barie 1870, Die Belagerung von —. (53.96 u. fi.)
RNach Duquets Merk: Ereigniffe von Le Bourget und ber
Verluſt des Mont Aoron. Ende Dezember. Bgl. Sp. m.
15. Norbr.
Raftatt, Erinnerungen an die ehemalige Bunbesfeftung
—. (52. Nr. 80 u. ff.)
Hiftorifche Betrachtungen.
Regiment 32, Dezembertane beim —. (JAM. Oktbr.)
Erinnerungen an 1870. Mit drei Kartenſtizzen.
Regimenter, Geſchichtlicher Abriß der Leiftungen Alt
preußiſcher —im Siebenjährigen, Behreiungsfriege und in
ie drei legten Kriegen des 19. Jahrhunderts. (RMBL
opbr.)
Geſchichtliche Stisge; abfälige Kritil verfchiebener Namens:
verleihungen an Preußiſche Regimenter.
Rüdiger, Die Operationen des Ruffiichen Generale —
im Dabre 1831. (OMWY. 53. Bd. 1. Heft.)
Darftellung ber Kämpfe in Polen während bed Auf:
ftanded. Dit drei Karten.
Schüptenbrigade, Die — Prinzregent von England,
(ANG. No. 1920.)
Geſchichte des 95. Fuhregimentd, das zu Anfang bes
Jahrhunderts ald Schüfen: Berfuhätorps errichtet wurde
und 1503 die Rr. 95 erhielt, Mit Abbilbung.
Semwaftopol, Aus der Geſchichte der Vertheidigung von
—. (WS. 10. Heft.)
Nah den Erinnerungen bed Generald Mentoff,
— Das moralifhe Element vor — (WS. 11. Heft.)
Bol. Mo3. 1896 Ep. 508.
Strategie, Kritiihe Betrachtung über die Deutſche — zu
Anfang des Feldzuges von 1870. (RAB. Novbr./Dezbr.)
Folgen der Schlachten bei Wörth und Spideren. Rarſch
a Mofel. Bol. M2Z. 1896 Ep. 509. Wird fort
gejett.
Striegan, Die Sachſen in der Schlacht bei — am
4. Juni es im Fichte der neueren Forfhung. (DMZ
Nr. 77 u. fi.)
Hiftorifhe Skige. Bol. MLZ. 1896 Sp. 509.
Sturmverfud, Ein mifglüdter —. (V. No, 27.)
Epifode aus dem Feldzuge in Paraguay.
113
Zrondvaal, Der Krieg in—. (KKAH. 19. Heft u. ff.)
Mit Stiye. Dal. M2E. 1896 Sp. 503 und MWBl. 1896
Sp. 923 u. ff.
Beneto-Montenegrinifhe Kriegsgeſchichte, Ein-
zelnes auß der — (Riv. m. i. Norvbr. 1. Heft.)
Belagerung von Skutari 1474 durd; die Türken. Geſchichte
bed Montenegrinifgen Fürſtengeſchlechts ber Zernovich,
ihrer Kämpfe untereinander und gegen bie Türken
Ende bed 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, mit
Karte. Das letzte Kapitel ber Dalmatinijhen Kriege, bie
legten Kämpfe der Dalmatinischen Böller für Benebig von
1797 bis 1815 gegen Franzoſen und —
Waffen Der — Sprache. (V. No. 34
Nach dem Bud: Dr. Szendrei, Ungarifehe Bing chichtliche
Denkmäler in der Landes⸗Millenniums-Ausſtellung.
Wall, Der Römiſche — (JAM. Dezbr.)
Beihreibung mit Zeichnungen.
Ballenfteiner, Die modernen — (RW. Wr. 968 u. ff.)
Bilder aus ber Franzöſiſchen Fremdenlegton.
Wefindien, Das Regiment —. (ANG. No. 1924.)
Geſchichte der 1795 auß Schwarzen und Sreolen errichteten
Truppen. Mit Abbildung.
— ** — — in —. (R. m. u. Oktbr. u. ff.)
enel, 1781 bis 1782. Bol. M88. 1896
En. 508
Wohlverhaltun Batteft, Ein militäriſches — aus
dem Jahre ] (JAM. Oktbr.)
Thätigfeit der Immebiatlommiffion zur Unterſuchung ber
Kapitulation und fonftigen Ereigniffe des Krieges von
1806,7 in Preußen, Zeugniß für den Major Zorn von
ber Feflungsartillerie.
II. Heerwefen und Heeresverfafung.
Dentidland.
— Die Deutſche — im Jahre 1897/98. (R. e. m.
o. 48.)
Betrifft die Neuerrichtung von 17 Brigadeſtäben, 33 Regi⸗
mentern zu zwei Bataillonen in Preußen ıc. Einberufung
von Preinierlieutenants der Feldartillerie zur Ingenteurs
und Artillerieſchule ꝛc.
Artilleri⸗ Betrachtungen Über den Dienſt der Deutſchen
— im Felde. (R. c. m. No. 46 u. ff.)
Aufgaben der Aufllärer im Gelände während bes Mariches
und während bed Schießens.
Batterieführer, Der — bei der Mobilmadhung und
im Felde. (BNZ. Nr. 51 u. ff.)
Rathſchläge
Bekleidungsvorſchriften, Die — für die Offiziere
u Zr (Königl. Württemberg.) Armeelorps. (BNZ.
r. 47.)
Beſondere Beftimmungen berjelben, bie im Uebrigen ben
Preußiſchen Vorſchriften entſprechen.
Berliner — ——————— Der militärische Theil
der — 18%. (DM. 8.)
Helme, Ausrüftungsft de, ef Bal. Sfrb, Ditbr. u. ff.
mit Abbildungen und visg. 1896 Ep. 604.
Befoldungsverbefferungen, Die für die Dffiziere
und —— geplanten —. (BM8. Nr. 48.)
Meberfit. Bol. DMZ. Nr. 86 u. 91.
——— Die Erklärung des Reichslanzlers zur —.
(33. Wr. 98.)
A gegeben im Heichdtage am 17. November 1896.
Ehrenratb und Ebrengeridte. (DMZ. Nr. 93.)
Bezieht ſich auf Reformen.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
| Elfenborn,
114
Ein Franzöfifher Offizier über das Pager
von — und 2 ne oldaten. (DM.
Tr. 93 u. fi.)
Anerfennendes Urtheil, Strategiſche und politiiche Schluſſe ıc.
Beldartillerie, Ueber Schiefausbildung der Dffiziere
der — ohne Scharfihiehen. (SZAG. Oktbr.)
—— von Oberſtlieutenant Abhne. Vgl. M88.
896 Sp. 273. Studie von v. Reichenau.
pan und —— Die Deuiſche
ee bes —*
Initiative, Die — bei den großen Deutſchen Manövern.
{R. c, m. No, 52.)
Nach einem Urtheil des Horreipondenten ber „Times,
Raifermanöver, Die Deutfhen — 1896. (StOZ.
Norbr.)
Bericht und Kritil. Dal. IR. Norhr., DMZ. Nr. 80 und
MBWU. 1896 Nr. 104.
(DM.
— Die Führung bei den diesjährigen —.
Rr. 82 u. ff.)
—— über bie Thätigleit ber beiderſeitigen Armee⸗
ne Ueber die heutige Bewaffnung der —.
( J
et und Bi Ergebniffe. Vgl. Rr. 82 und RW.
Nr. 977 Mängel ıc.
DILL LER IAINFEIGEEEN, Die ie des gegen«
wärtigen Preußiſchen — (DMZ. Nr. W.)
Mängel ıc.
—⸗— Die Reform des — (JAM. Norvbr.)
Beiprehung verſchiedener Anſichten z«.
Militärifher Beriht auß dem Deutſchen Reiche.
(SMP. Wr. 48.)
Militärgerichtöreform, Duellgwang ber Dffiziere, Schnell»
fenergeihügfrage, Offiziergehälter, Nabfahrer ac.
Dffizier, Die geiftige Thätigleit deö jungen —.
Oktbr.)
Rathfchläge ꝛc.
Dffiziertbum und Wiſſenſchaft. (JAM. Norvhr.)
Ratbihläge. Mit einem Nachtrage: Unfere Regiments:
bibliotheten.
er NT Die — der Infanterieoffiziere.
Beiprehung ber neuen Beflimmungen ber Pferbegelbers
Vorfcrift.
Reichsheer, Die neuen Etats für die Verwaltung des
—. (BWZ. Nr. 47.)
Auszüge aud benfelben.
Reitunterricht, Nachträge zur Inftrultion zum — für
die Kavallerie vom 31. Auguft 1882. (BM IND. 42 u. fi.)
Reue Beitimmungen.
Rothe Bil Das —.
Thätigfeit ber Vereine ze,
Schießen, Die Anleitun
Fußartilerie. (BMZ.
Neue Beftimmungen.
Schladtfeld, Hülfe auf dem —. (53. Nr. 102.)
Wenbet fig gegen bie Schrift bes 8.8. Generalarzted a. D.
.. Be Den Berwundeten ihr Recht. Bol. Meg. 1896
p. 48
Taktik, * neue — der Deuifhen. (SMOW. Norbr.)
— aus ben Ergebniſſen der Armeemandver von
(JAM.
(BME. Nr. 51.)
zum — aus Geſchützen der
r. 40 u. ff.)
Unteroffigiere, Unfere — im firiege. (Sfrd. Dftbr. u. ff.)
Eine Schlacht. Mit Abbildungen.
115
— Die Ausnutzung der —.
Nr. 101 u fi.)
Militärifher Nuten der Flußläufe und Kanäle.
Kolonialbefig.
zu, Ueber die Lage in — im Juni 1896. (RB.
r. 22.)
Bericht bed Rompagnieführers Herrmann,
Deutſch-Oſtafrika. (KB. Nr. 24.)
Berichte de8 Kompagnieführers Ramfay über feine Ans
funft am —— und ſeine Bereiſung des Nordoſt⸗
ufers deſſelben
Eingeborene, Ueber die Heran —— der — von
Deutſch⸗ Südmweftafrifa zum Militärdienſt. (KB. 20.)
Borihläge und Anſichten in Bezug auf bie einzelnen
Voller ſchaften, ald: Baſtards, Hottentotten, Dereroß, Berg:
bamaras und Bufchmänner.
Eifenbahngejellihaft, Die — y ar Oſtafrila
(Uſambaralinie) zu Berlin. (RB. N
Gefhäftsberiht für 1895.
E.M.S. „Möwe“, Reife — (FB. Nr. 22.)
Bericht bed Kommandanten über eine ar nad ber Rorbs
weftfüfte von Neu⸗Guinea im Juli 1896
Klein⸗Popo, Ueber eine Reife von — über Lome nad)
Mifaböhe in Togo im Auguft 1894. (KB. Nr. 23.)
Bericht bes früheren Stationdaffiftenten Lieutenant ber
— Kloſe.
ale truppe, Ueber die Organifation der Raiferlihen —
ftafrifa und die kriegerifchen —— daſelbſt
—— der Jahre 1898/94. (Bh. 9
Zage 1891. Expedition Selemäti, Werbungen, Kilis
mandjaro⸗Expedition. Wahehe-Erpebition ꝛc.
— Air re Here der — und Landespoligei von
Deutih- Dftafrila am 31. Auguft, 30. September und
31. Ollober 1896. (KB. Nr. 20, 22. u. 24.)
Meberfiht über die Standorte der” Truppe und Geſchütze.
v. Trotha, Ueber die Erpedition des Oberftlieutenants
—. (RB. Nr. 20.)
Beriht vom Biktoria-Nyanza.
Ugogo, Ueber eine Erpedition nah —, Irangi, —
und Ufiomi in DeutſchOſtafrika. (RB. Nr. 2 22.)
— bed Stationschefs in Mpapua Lieutenants Glau:
ning.
Uhehe, Ueber einen Zug nach der Landſchaft — und die
Begründung einer — in Fremen (KB, 24.)
eriht vom Rompagnieführer Prince,
Abeſſinien.
Friedensſchluß, ng — zwifchen Italien und Abeſſi—
nien. (DMZ. Nr. 92.)
Abmachungen und u
Gefangene, Die Behandlung der Italienifhen — in
Abeffinien. (DMZ. Wr. 95 u. ff.)
Eingehender Bericht.
Aegypten.
etgeee Die Page in — (ANG. No, 1926.)
Armee, Die Aeghyptiſche — (ANG. No, 1915.)
Gefchichtlicheß ꝛc. Werth berfelben ıc.
Sudan, Der Aegyptiſche — AIR. Norbr. u. ff.)
Bol. WRWBl. 1896 Nr. 86 und 1897 Ar. 1 u. 2.
Wilktär Literatur, Beltung. — Nr. 4
(DM2. |
116
Afrika.
Boeren⸗Republiken, Kurze Darſtellung der Geſchichte
der Südafrilaniſchen — und deren Streitigleiten mit
England. (NMT. 10. Heft.)
Geſchichtliches, vertrag mit England ac.
Maffaua—Asmara, Vorſchlag einer Eifenbahn —.
(RAG., Novbr.)
Bortheile einer folgen und bie Moͤglichleit, fie mit ver
hältnigmäßig geringen Koften herzuftellen.
Uganda, Zwei Sabre in — (ANG, No. 1923.)
Nah dem Bericht bed Engliſchen Lieutenants Banbeleur.
Wiſſmanns Studie über Afrila. (M. Oktbr.)
Auszug aus den Aufſatzen bed bamaligen Reichslommiſſars
und jpäteren Gouverneurs von Dftafrila über Rorberei:
tungen zum ag Ya Ausrüftung, Gefechte ꝛc. Bel
MEZ. 1895 Sp. 50
Amerika.
(Bereinigte Staaten.)
Armee, Der Geſundheitsuſtand der — (USJ. 1729.)
Nach dem Bericht des Generalarztes der Armee.
— Auftand der — (USJ. No. 1734.)
— — Bericht des Generals Miles über den Werth
elben
Infanterie-Exrerzirvorſchriften, Die —.
No, 1732.)
Bezieht ſich auf die Neuherausgabe berfelben.
avallerieregiment, Betrachtungen eines Freiwilligen
vom 11. — der Bereinigten Staaten, (R. m.u.
Oktbr. u. ff.)
Bol. M2Z. 1896 Sp. 507.
Kriegsfelretär, Bericht des — (USJ, No. 1736.)
Für die Armee wurden 1896 51803298 Doll. veraus⸗
gabt, 1897 54044214 Doll. bewilligt und für 1898
52 883 305 Do. geforbert.
Kuba und die Bereinigten Staaten. (ANG. No, 1927.)
2gl. USJ. No 1739 u. ff.
Küftenvertheidigung, Die — der Bereinigten Staaten.
(ANG. No. 1922.)
Forderungen bed Staatdfefretärd Lamont für biefelbe,
Turnen, Die Ausbildung der Soldaten im — (USJ.
No. 1730.)
Vorfhläge und Wünſche.
(USI.
Argentinien.
Urmee, Die Organifation der — —, Linie
und Nationalgarde. (RB. N
—* * und Stärleverhältniſſe, RNedſict ꝛc. Bel.
Aſien.
Oſtaſien, Die Konkurrenz in — (IR. Norbr.)
Rukland, China, Japan. Bat. M2Z 1896 Sp. 507.
Syrien. (NMBl. Novbr.)
Land und Leute, Geſchichtliches ꝛc.
Anftraliem.
Bertbeidigung, Die — Auftraliend. (USG. 3331.)
Mängel und Vorfchläge zur Abflelung berjelben.
Belgien.
Urmee, Die Reform der — (AHG, No, 14.)
Beabfihtigte Mahregeln ac.
117
Brüden, Militärifde — (BM. No, 1326.)
Betrifft den Bau von Brüden während der großen Herbits
übungen.
Kadettenfhule (BM. No. 1330.)
Betrifft bie Einrichtung einer ſolchen. Vorfdläge ꝛc. Bol.
MUWEL 1895 Nr. 94 u. 105 und 1897 Ar. 14.
Manöver, Die großen — 1896. (RAB. Novbr./Dezbr.)
Befondere Aufgaben für den 28. Nuguft und folgende
Tage, Befehle x. Mit drei Kartenſtizzen. Bol. MEZ.
1896 Sp. 57,
— Ein Ueberblid über die großen — von 1896. (BM.
No. 1326 u. ff.)
Kritifhe Betrachtung der Aufgaben und ber Leiftungen
der einzelnen Waffengattungen.
Dffizier, Die foziale Aufgabe ded —.
u. Dezbr.)
Bezieht fih auf Velgifde Verhältnifle.
Radfahrer, Die bewaffneten — während der großen
Manöver 189. (BM. No. 1327.)
Uebungen derjelben x.
(RAB, Novbr.
Bulgarien.
Bulgarien, Größere Uebungen in —. (MZ. No, 42.)
Bericht. Vol. MWBl. 1896 Nr. 102 und MEZ. 1896
Sp. 508.
Ehina.
Preußiiher Drill in China. (NMBI. Novbr.)
Ausführlihe Schilderung ber Thätigfeit Preußiſcher Mis
litärs in Nanking.
u * Chineſiſche und Japaniſche — (DM83.
Tr, .
Vergleiche.
Dänemark,
Heerordnung, Auszug aus der — Däncmarld. (KKAH.
19. Heft.)
Entwidelung bed Heerweſens nad den neueſten Wehr:
gejegen und Beflimmungen.
England,
Aiderfbot-Manöver, Der Bericht über die —. (USG.
No. 3334.)
Auszug aus dem Bericht bed Oberlommandirenden, Herzogd
von Gonnaugbt. Bel. AHG.No,9 u. ANG.No. 1924.
Armee, Die Britifhe —. (IR. Oktbr. u. ff.)
Indiſche Truppen in Sualin, Ereignifje im Suban, Ma:
növer, Miliz.
— Die Stärle der — (USG. No. 3326.)
Nah dem amtlichen Bericht betrug biejelbe im Ganzen
221194 Köpfe, davon fanden 106100 in ber Heimath,
33 644 in den Kolonien und 18043 Mann in Indien.
— Die Vernadläffigung der —. (USG. No. 3332.)
Bezieht fih auf die Abhaltung von Manövern, für bie
nicht genug Mittel zur Verfügung ſtehen ıc.
Urmeefhulen. (ANG. No. 1918.)
Nah dem neueften Bericht des Pireltord bed Militärs
Erzie hungsweſens.
Armeeſtationen. (BdA. No. 1475.)
Berzeihniß und Neberficht über die Standoıte der Truppen.
Army Medical Department, Der Zuftand des —.
(USG. No. 3334.)
Mängel. Borfhläge. Bol. AHG. No. 19 und M83.
1896 Sp. 508.
Urtillerie, Die Organifation der —. (BdA. No, 1482.)
Mängel berjelben, Borfhläge. Dal. No. 1919.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milktär-Wocenblatt.
118
Ausbildung, Der Stand der — in der Armee, (USG,
No, 3327.)
Nach dem amtlichen Bericht des Direltord des Militär-
Erziehungdwefenäs für 1893,%.
Befehle, Die Ueberbringung von — im Felde. (USG.
No. 3329.)
Bezüglihe Mängel, die in ben Manövern bei Alderfhot
vorgelommen, werben gerügt ıc. Rathichläge.
Büreanfratismus, Der — in der Englifhen Armee.
(SMZ. Nr. 43.)
Berfaffer bemängelt dad Ueberhandnehmen beffelben. Beis
fpiele.
Einigkeit macht ſtark! (ANG. No. 1920.)
Betrifft die Verhandlungen des Bertheidigungdfomitees
bed Heeres und der Flotte.
Fußbetleidung, Die — des Soldaten. (USG. 3331.)
Borſchlũge ꝛc.
Herbſtmanöver, Bericht über die — 1896. (BdA.
No, 1484.)
Auszug aus dem Bericht bed Herzogs von Connaught.
Vgl. AHG. No. 17.
Infanterie, Die berittene — in England, (MZ, 42.)
Stärke berfelben ꝛc. Bgl. BdA. No. 1477.
— sErerzir-Reglement, Das. revidirte —. (USG.
No. 3329 u. ff.)
GEingebende Beiprehung bed „Ererzir-Reglements für die
Infanterie 1896".
Kavallerie, Die Ausbildung von — und Infanterie.
(USG. No, 3336.)
— für Dffigiere beider Waffen. Bel. BdA.
0, 1.
Kilworthmanöver, Die — (ANG. No. 1919.)
Nah dem Bericht ded Generalmajors Fryer.
Kirhenbefuh, Der — des Heeres und ber Flotte.
(USG. No. 3330.)
Gegenwärtiger Stand ıc.
Kompagnie, Die Ausbildung der — im Felddienſt.
(USG. No. 3335.)
Raibjchläge.
Manöver, Die — in Yıland, (ANG. No, 1917.)
Bericht und Kritil. Vgl. BdA. No. 1477,
Militär: College, Das Königliche —
No. 1482 u. ff.)
Studienordnung ꝛc.
—sSofpitäler, Ausrüfung der —.
Mängel und Vorſchläge.
Militärifhe Hülfskräfte, Reform der — (ANG.
No. 1923)
Betrifft Drganifationsverbefferungen des Bolunteer und
NDeomanrylorps.
Militäriicher Neifebrief aus England. (SM. 46.)
Soibatenmaterial, Offizierforps, Unteroffigierlorps, Nuss
bilbungsbetrieb ac,
Miliz, Die Ausbildung der — (USG. No. 3328.)
Bezügliche Fortfchritte ıc. Bal. BdA. No. 1476 u. fl.
* AHG. No. 8.
Mufittapellen, Die Reform der — (AHG. No. 12.)
Vorſchlãge.
Niger-Expedition, Die —.
Vorbereitungen für dieſelbe ꝛc.
Rekrutirung, Das Problem der — (Bda. No. 1481.)
Verſuch einer Loͤſung deſſelben.
Schießausbildung, Die — in Indien. (USG. 3333.)
Rad dem Bericht für 1895,96. Bol. BdA. No, 1481.
(BdA.
(USG. No. 3328.)
(ANG. No, 1923.)
119
Schießen. Gefechtsmäßiges — zu Alderfhot. (USG, | Dienft, Der zweijährige —.
No. 3329 )
Ergebnifie deſſelben nach bem amtlichen Bericht.
Signalifiren, Die neuen Beſtimmungen für das —.
(ANG. No. 1917.)
Nah dem neuen Handbuch für den Unterricht im Signas
tifiren in ber Armee,
Truppen, Die Kaiſerlich Indiſchen — (USG. 3334.)
Günftiges Urtheil des Bizelönigs von Indien ıc.
OSFAEIRIFBTBATLERGRT a. —, (USG. No. 3328.)
Auszug aus bem Berichte beffeiben für das r 1895/96.
—* NULL 1896 Nr. 1001 ” ui
Bolunteers, Die — im vergangenen Jahre. (USG,
No. 3330.)
Zeiftungen ꝛc. berfelben 1895/96. Bgl. BdA. No. 15,
Wehrmacht, Die — Großbritanniene, (USG. 3332.)
Bericht fih hauptſächlich auf die Möglichkeit der Vers
theibigung ber Kolonien, Canada, Auftralien zc.
Meomanry, Die Ausbildung der — und der Bolunteer-
tavallerie. (USG. No. 3331.)
Neue Beftimmungen bed Kriegsminiſteriums vom 12. No:
vember 1896. Bel. ANG. No. 1920.
Frankreich.
Aerzte und Roßärzte der Referve. (Av. m 2164.)
Betrifft deren Dienftzeit im ftehenden Heere. Mängel ꝛc.
Anticoftii, Die Infel —. (R. c. m. No. 50.)
—* bei Canada, von 1535 big 1763 Franzöſiſche Be:
tung. Mit Karte,
Die Reorganifation der anzöfiihden —.
CANG. No. 1923). —
Beſprechung einer Rede des Generals Billot.
— Die Berjungung der — (Fr. m. No. 3763 u. ff.)
Vorſchlãge ıc,
Armeeorganifation, Studien über —.
Norbr. u, ff.)
I. Unfere Unteroffiziere. Wird fortgefegt.
Artillerie, Die Ausbildung der — (Pr. m. 1686.)
Bergleih mit Deutihland. Rathſchläge ıc.
— und Öenie (Fr. m. No. 3810 u. ff.)
Nah dem Budget für 1897.
—. und Öenietruppen, Ueber die Verſchmelzung der
Stäbe der — (Pr. m. No, 1677.)
Borjhläge des Deputirten Boubenoot ic,
Auftlärer, freimillige —. (R. car. Dezbr.)
Rathſchläge betreffend Franzöſiſche Verhältniffe, unter Bes
zugnahme auf bie Deutichen Melbereiter.
Ausbildungsfhulen. (Fr. m. No. 3790.)
Bericht über die Thätigkeit der Ausbildungsfchulen für
Dffigiere der Reſerve und bed Territorialheeres.
Beförderung und Alter. (Pr.m. No, 1683.)
Wendet fi gegen bie ftrifte Einhaltung ber Alterös
grenzen x.
— und Berjüngung.
Borichläge ıc.
Corſita, Die Bertheidigung von —. (Av.m. 2144 u.ff.)
Berfafier fordert Ausbau bes Eifenbahnnehes zr.
ur Die Franzöfifche Vertheidigung des —. (IR.
tbr.)
Bebeutung bed Cotentin für gegen Frankreichs Norblüfte
flickr Angriffe _ u * R
Dienft, Der einjährige —. (Pr. m. No. 1671.)
Berfaffer erllärt bie Einführung ber allgemeinen ein:
jährigen Dienftzeit für Unfinn x.
(R. m. u.
(Pr, m. No. 1668.)
Militär Literatur ⸗ Zeitung. — Rr. 4
120
(Fr. m. No. 3764.)
Abfäliged Urteil x. BgL No. 3774.
— Einiges über den inneren — im Franzöfifhen Heere.
(Sfrd. Noobr.)
Nach einem Franzöfifhen Inſtruktions buche.
———— Fr m. Ba 1008) —
Betrifft die Zuſammenſet von jolden. v.m.
a Hi inte ac. *
Fontainebleau, Die Schule zu —. (Fr, m. 3781.)
Betrifft die Sonderkurſe für Artillerieoffiiere ac.
ffjremdenlenion, Die — (Fr. m. No, 3799.)
Wendet fi gegen geplante Henberungen ıc.
®endarmerie. (Fr. m. No, 3783.)
Ergänzung ber Dffisiere.
Generalitab, Die Beförderung im —. (Av.m. 2158)
Borihäge x.
Genietruppen, Die Orgatifation der —.
No. 1775.)
Abfällige Beurtheilung der in ben letzten Jahren ein
getretenen Veränderungen, Borjchläge.
Geſtütaweſen und Remonten. (Pr. m. No, 1685.)
Rammerverhanblungen.
Gefundheitsdienft, Betrachtungen über die Aus—
bilvungsfchulen der Bermwaltungsoffigiere des —
(R. c. m. No. 45.)
Mängel. Borfcläge.
— Die Uebungen des — im Lager von Ehälons. (Pr. m.
No. 1673.)
Bericht über bie vom 1., 2., 6. und 7. Korps bafelbft ab-
gehaltenen Uebungen. Abfälliged Urtheil.
Gefundheitsguftand, Der — der Franzöſiſchen Armee
während des Jahres 189. (HJ. Nr. 95.)
Nah dem amtlihen Beriät.
Grenzauffeher und Waldmwärter. (Av. m. 2147.)
Berfaffer meint, biefelben feien als Auftlärer im Kriege
ganz beſonders geeignet, und empfieblt, fie au dem Zwede
militärifch zu organifiren.
Heermejen, Monatsbericht Über dad Franzöſiſche —.
(BMZ. Nr. 48.)
Truppenihau im Lager von Chälons, Hauptmann Dreyfus.
Hinterindien, Frankreichs Machterweiterung in —.
(JAM. Oktbr.)
Betrifft den Stamefifhen Grengvertrag vom 15. Januar
1896 zwiſchen England und Frankreich.
Hälfsdienft, Der —. (Pr. m. No. 1775.)
Berfaffer will, daß zum Dienft mit ber Waffe untauglice
—— als Schreiber, Arbeiter ac. eingeſtellt werben
ollen ıc.
Hülfsoffigiere. (Fr. m. No. 3815.)
Bezüglie Forderungen x.
Snfanterie, Die Ranglifte der —. (Av. m. No. 2165.)
Beiprehung des Annuaire de l’arm&e de l'infanterie von
Major Marfeille.
Initiative, Zur Entwidelung der — (Pr.m. 1779.)
Ratbiläge c. Bol. Av. m. No, 2142 u, 2150 und
Fr. m. No. 37% u. ff.
KRapitulanten, Die Civilanftellung der —.
No. 2143.)
Geltende Beftimmungen ꝛc. Bal. No. 2159.
Kavallerie, Der Erfag der — (Pr.m. No. 1664.)
Neue Beftimmungen über den freiwilligen Eintritt. In
Zukunft werben nur Bier: und Fünfjährig⸗Freiwillige an-
genommen ꝛc.
— Der Erfat der Unterlieutenants der —. (Pr.m. 1684.)
Betrifft bie Aufnahme in die Schule von Saumur, Ab:
gangäprüfungen x.
(Pr. m.
(Av. m.
121
1897 — Lilerariſches Beiblatt zum Militär: Wochenblatt.
Kavallerie, In der —. (Fr.m. No, 3754.)
Betrifft die während ber Manöver beſchädigten Pferde.
— linfere — ({Fr.m. No. 3827 u. ff.)
Remontirungsfragen ꝛc.
SNavalleriemanöver. (Fr. m. No. 3788,)
Nugen der Manöver für die Kavalleriebivifionen ıc.
Kommandoftellen, Befegung von — (Pr. m. 1681.)
Bezüglihe Grundjäge ꝛc. Vergleich mit Deutichland.
Norrefpondenz aus Frantreich. (NMB. Oftbr.)
Manöver, große Parade, Mangel an Aditung vor ber
Difizieräuniform, Mängel des Offiziererfages, infanteriftifche
Wünfce, Reubewaffnung der Feldartillerie sc.
Kriegsbudget für 1597, Der Bericht über das —.
(Sp. m. 1. Dezbr. u. ff.)
Eingehende Beſprechung deſſelben. Vgl. R. ce. m. No. 48.
Bezligliher Kammerbericht, Pr. m. No. 1667 u. ff, Av. m.
No. 2156 a. ff. und Fr. m. No. 3773 u. fl.
Kriegstbaten, Belohnungen für —. (Pr. m. No. 1676.)
Vorijchläge.
Lagerutenſilien aus Aluminium.
Verſuche und deren Ergebniffe.
Pancier®, Die —. (Fr.m. No, 3745.)
Verfaſſer wünſcht für einige Reiterregimenter die Lanzen
beibehalten zu ſehen 20. Dal. Nr, 3798.
and» und Kolonialbheer. (Pr. m. No. 1775.)
Abſällige Kritif der gemachten Vorſchläge der Regierung
hinfichtlich Erridtung eines Kolonialbeeres. Vgl. Av. m.
No. 2154 und Fr. m. No. 3785.
Moadagaslar, Briefe aus —. (R.c.m, No, 40 u. ff.)
Zuftände auf ber Infel. Vgl. Fr. m. No, 3752 u. ff.
Manöver, Die großen Franzöſiſchen — von 1846.
(DUB. Nr, 87 u, ff.)
Bericht. Abfällige Uriheile ꝛc. Dal, StOZ. Dechr. und
Fr. m. No. 3749 abfällige Beurtheilnng.
— mit verminderten Koſten —. (Fr. m. No. 3781.)
Praktiſche Rathichläge.
— Nah den —. (R. car, Norbr.)
Betrifft Rennen in Fleurs.
— Meben den —. (Sp. m. 15. Octbr.)
Eindrücke und Folgerungen,
Marolltanifche Ziele, Franlreichs —. (JAM. Norvbr.)
Ausfihten für eine erfolgreihe Oftupation von Maroffo ic.
Militärärste, Die — (Pr.m. No. 1663.)
Günftiges Urtheil über diefelben ꝛc.
Militärfamilien, Der Umzug von —.
No. 1683.)
Neue Beftimmungen.
Militäraefege, Neue — (Av. m. No, 2165.)
Beiprehung verſchiedener Gefegentwürfe zc,
Militäringenieure, Die — und die Spezialtruppen.
(Pr. m. No, 1671.)
Heorganifationsvorichläge.
Militärjuftiz, Die — (Pr.m. No. 1686.)
Bezieht fi auf die Beförderung ber Beamten ꝛc.
Weilitärtransporte, Die — aus Anlaß der Dia:
nöoer des 12. und 17. Korps. (R.c. m. No, 40.)
Zeiftungen ber Eifenbahnen.
Normandie, Die füdlihe — in Bezug auf die Landes—
vertbeidigung. CR. m. u. Octbr. u. ff.)
Bol. MB2. 1896 Sp. 512.
Dberlommando, Entwurf betreffend die Einrichtung
des — und Bericht über denfelben. (Pr. m. No. 1672.)
Abfälige Beurtheilung. Val. Nr. 1687, Av. m. No. 2151
und Fr. m. No. 3777.
{R. c. m, No, 51,)
(Pr. m.
| Offiziere, Der Erfag der —.
(Fr. m. No. 3816.)
Mängel x.
— Die Berittenmahung der Franzöſiſchen —. (MZ.
Nr. 38.)
Neue Beftimmungen über die Remontirung der Offiziere.
Benfionen, Steigende —. (Pr. m. No. 1676.)
Betrifft Mängel der Beftimmungen über bie Benfionirung
von Unteroffizieren.
Prüfungsprogramme. (Pr. m. No. 1678.)
Verfaſſer bemängelt die für bie Zulaffung zur Schule von
Saint Eyr geltenden Prüfungsbeftimmungen. Borfhläge.
Radfahren, Das miltärifche — und die Manöver des
2. Urmeelorpe. (R. c. m. No. 46 u. ff.)
Bericht über die Leiftungen der Radfahrer. Vorſchläge ıc.
Radfahrer, Die — old Aufllärer — (Fr. m.
No. 3802.)
Erfahrungen und Wünſche.
—,Kompagnien in Frankreich. — (DMZ. Nr. 99.)
Antrag des Abgeorbneten Le Herifie. al. Pr. m.
No. 1682, Fr. m. No. 3813 und MWBL. 1897 Nr. 11.
Relrutenfontingent, Die Bertbeilung des —. (Pr. m.
No. 1662.)
Bezieht fih auf bie für Stubirende geltenden Beftim:
mungen bezüglich ihrer Wehrpflicht.
Remontirung, Die allgemeine —. (Pr. m. No. 1662.)
Beiprehung der Beftimmungen ber neuen Vorſchrift,
welche Ende September erſchienen ift. Abfälige Kritik ac.
Reierviften, Die Einberufung der — (Av. m,
No. 2164.)
Betrifft Uebungen 1897. Mängel ı. Bal. Fr. m.
No. 3783,
von Rußland, Der Beſuch des Kaiſers — in Franf-
reih. (DM3. Nr. 81.)
Bericht Über Feftlichleiten ꝛc. Bgl. R. c. m. No. 40 unb
42, Bericht über die Zruppenihau in Chalons Dal.
MZ. No. 36, Av. m. No. 2145, Pr. m, No. 1663 und
Fr. m. No. 3749, 3760 u. ff,
Saint Cyr, Sandidaten für — (Fr. m. No, 2775.)
Rathſchläge für aufgenommene Afpiranten ıc.
— Mairent und Saumur. (Fr. m. No. 3794.)
Prüfungsergebnifie.
Schießen, Das —. (Fr. m. No. 3796 u. ff.)
Betrifft Lehr und Unterrichtölurfe im Scieken.
Shiehgefellibaften, Die militärifhen —. (Av. m.
No. 2166.) .
Zwech derſelben ift, die Schießfertigleit der Reſerviſten zu
erhöhen.
Schnellfeuergefhüg, Ein neues Franzöfiihes —.
(DME. Nr. 100,)
Beihreibung des Canetſchen Geihüßes. Bal MWEL
1897 Ar. 1.
Soldaten, Die jungen — (R. c. m. No. 48 u. ff.)
Betrifft den Eintritt derjelben in die Regimenter.
— Ein neues Blaidoner für die alten. (Pr. m. No. 1662.)
Bertheibigung der gemachten Vorſchläge, einen Stamm
altgedienter Soldaten zu fchaffen x. Bgl. Fr. m,
No. 3752 u. fi, M23. 1896 Sp. 513.
Territorialarmee, Die Einberufung der —.
No. 1663.)
Günftiger Einfluß der Einberufungen für bie Dffiziere ıc,
— Die — im Herbft 1896. (Sp. m, 15. Decbr.)
Beriht. Bol, Ar. m. No, 2153 u. TE. Aritiſche Bes
merkungen.
Uebungslager. (Fr. m. No, 3814 u. ff.)
Ueberfiht über die vorhandenen großen Schiekpläte ıc.
Wunſche.
(Pr. m.
10
123
Unteroffiziere, Die Page der —. (Ar. m. No, 2143.)
Betrifft Verbeflerung derſelben ıc.
Berpflegung, Die — vermittelt der Eifenbahn. (Pr. m.
No. 1666.)
zn — Vorſchläge ꝛc. Val. Av. m.
0,
Bei und A Die Frangöfiihen —. (MZ.
No, 41.)
Dal. MWBl. 1896 Nr. 100.
Zufammenbrud, Der zulünftige —. (Fr. m. No. 5781.)
Ungünftiges Urtheil des Nittmeifter a. D. Rercy über bie
Heeredeinrihtungen. Derfelbe — für den Kriegsfall
neue Niederlagen. Vgl. No. 3792
Griedenland.
Standlager, Ein Griehiihes —. (MZ. No. 43.)
Betrefiende Königliche Botichaft ze.
Italien
Armee, die Itolienifhe — und das Keformprojelt des
Generals Pellour. (R. c. m. No. 50.)
Beſprechung deſſelben.
Beförderungsgeſetz, Italieniſche —.
(NMBl. DOftbr.)
Eingehende Beſprechung. Bgl. MZ. No. 37, RW. Nr. 956
und MWUL. 1896 Nr. 74.
Be Bom Itolienifhen — (REM. Nr. 970.)
Beförderungen ꝛc.
Heer und Flotte Italiens im 1. Halbjahre 1896.
{JAM. Dezbr.)
Ereigniffe in Afrika, Ergänzung des Heeres, He reshaus⸗
halt, Beförderungsgeſetz ꝛtc.
Herbſtmanöver, Die erſten großen — der Ralieniſchen
2 (DMZ. Nr, 9 u ff.)
Bericht.
Militärgeograpbie, Bemerkungen über die wiſſen—
ihaftlihe Syflematifirung des Studiums der —. (Rir.
m. i. Norvbr, II, Heft u. ff.)
Einrihtung und Betrieb des Studiums der Militärgeos
araphie an Kriegsſchulen.
PBolitifch » militäriihe Notizen
(Riv. m, i. Oktbr,, I. Heft u. ff.)
Nachrichten über die Verhandlungen mit Menelit. Straßen:
und Befeftiaungsbauten in Eritrea. ntlaffung ber Re:
jerven. Derorbnungen über die Einreihung von Offizieren
in den Generalftab u. a, Heirath bes Aronprinzen,
Drientalifche Frage ıc.
Spezialwaffen, Die Vereinigung der drei — Sop-
peure, Mineure und Wontoniere, in eine Waffe.
(RAG. Oktbr, u. ff.)
Untertunftshäufer, Die militärifhen — in den Ita—
lieniihen Alpen. (K. c. m. No. 49 u. ff)
Beſchreibung mit Zeichnungen,
Dad neue
aus Stalien.
Japan.
Armee, Die zulünftige — und Marine Japans. (R. e.
m. No. 45.)
Stärfeverhältnifie sc. Val. USG. No. 3332.
Soldaten, Bericht des Kapitäns G. #. Elliot über die
Jopaniſchen —. (MZ. No. 37.)
Günftiges Urtheil eines Amerilaniihen Seeoffiziers.
Montenegro.
Wontenegro. (Riv. m. i. Novbr. I. Heft.)
Geographifhe und hiftoriiche Slizzen mit Harte.
MilitärsLiteratursBeitung. — Nr. d
124
Miederlande.
Armee, Die Niederländiihe —. (ANG. No. 1915.)
Nah: Handbuch des Niederländifchen Heeres.
Norwegen.
Kavallerie, Der Dienft der — zu uf.
20, Heft.)
Beftimmungen des Reglemente.
Militär-Rehnungsmwefen, Unfer — (NMT. Oktbr.
v. ff.)
Vgl. MIZ. 18% Sp. 514.
Wachtdienſt, Die Ausbildung im — bei der Infanterie,
(NMT. Norbr.)
Rathſchläge.
Wehrkraft, Die Verſtärlung der — in Norwegen und
Schweden. (NMBl. Novbr.)
Entwidelung derſelben nach den neuen Wehrgeſetzen
(KKAH.
Defterreid- Ungarn.
Arbeiterabtbeilungen, Ueber — im 8. und K. Heer.
(810. Dezbr.)
Rathſchläge eines Stabsarztes.
Armeefragen im Reichsrath. (AB. Nr. 3.)
Artillerie, Die Deſterreichiſche — (USG. No. 3332.)
Beſchreibung der Stallungen, Rationen ꝛc. für bie Pferde
der eldartillerie.
Sjafatburn, Die Manöver bei —. (RW. Nr. 975 u. fi.)
Gelände. Beriät.
Dienft-Reglement II, Theil, Unfer neues —. (Sı0Z
Oktbr.)
Süngfte —— F Europäiſchen "großen
Militärftaaten. Bol. OM . 53. Band 4. Heft und
M. Oktbr. u. fl.
Donau— Obder-fanal, Der —.
Projekt.
Duell, Ueber daß —. (MZ. No, 42.)
Tritt für daſſelbe als unter Umftänden unvermeidlich ein.
Einfahbeit, Die verbannte — (SıOZ. Oktbr.)
Betrifft die Ausbildung ꝛc. der Infanterie in Defterreic
Ungarn ꝛc.
R. und 8. Feldartillerie, Etreiflichter über die —.
(StOZ. Oktbr.)
ee einer Etubie von AWZ. Bal. MLZ. 18%
(MZ. No. 43.)
aka an „yrgängung der — durch die
Beilpide. (MZ. No. 40.)
Günstige Beurtheilung.
Gageerhöhung, Zur Frage der —.
Borfchläge.
(MZ. No. 44.)
u a Die Defterreihifhe —. (MAIO.
tbr.
Entwidelung und Organifation berfelben.
Donved-Infanterie, Die Ungariihe —. (R. c. m.
o. 45.)
Neue Beftimmungen. Bol. NWB. 1896 Ar. 3.
Heer, Ucherlieferungen und Vorrechte im Deſterreich
Ungarifhen — (RMBl. Oftbr.)
Auszeihnungen von Truppentheilen ac.
Infanterie, Die — der beiden Yandmwehren. (RW.
Nr. 979.)
Neue organiſche Beftinimungen. Vergleich der Ungarifchen
Landwehr mit der Heeredinfanterie.
Koafjernen-Transaltion, Zur Wiener —. (MZ. No.43.)
Bol. MMUL 1896 Nr. 88,
125
Kommiffionen und Protofole ohne Ende,
Nr. 968.)
Urjache der Interoffiziermifere, Abänderungsvorichläge.
ſt. und f, Landwehr, Der Jahresvoranſchlag für die —.
(RW. Nr. 970.)
Beſprechung.
———— Die Ungariſche —.
\o. 39.)
Neue organische Beftimmungen.
Moscista, Die Manöver bei — (RB. Nr. 968 u. fi.)
Bericht.
Nebengebühren. (MZ. No. 45.)
Betrifft Duartiergebügr, Pferdepauſchal, Uebungs⸗ und
Marſchʒzulagen.
Nodemberabancement, Ein Nachwort
(MZ. No, 40.)
Abfällige Kritit der außertourlichen Beförberungen :c.
Offizier, Die Entlaftung des —. (MZ. No. 35.)
Vorſchläge.
(MZ.
zum —.
Preißreiten, Ein — zu Wien, Mai 1896. (R. car.
Oktbr.)
Bericht.
Regiments-Uebungsperioden, Zwei —
Umgebung von Olmütz. (M. Heft 10.)
Eingehende objektive Beſprechung biefer Uebungen.
Relrutenausbildung (RB. Wr. 976.)
Rathichläge.
Bollsheer und Jugenderziebung. (MZ. No, 36.)
Allgemeines. Vorichläge.
Wien, Zur Approvijionitung von —. (MZ. No, 38.)
Mängel. Nathichläge ıc.
in der
Portugal,
Kadfahren, Das militärifhe — in Portugal. (Rev. m,
No. 19 o. fl.)
Bal. MLZ. 189% Ep. 516.
Soldat, Der Portugieſiſche —.
(Rev. m. No. 21.)
Eigenſchaften deſſelben ıc.
Rumänien.
Armee, Die Rumäniſche —. (JR. Dezbr.)
Fortfhritte berfelben ſeit 1877/78. Gintheilung, Stärke:
verhältniffe ꝛc.
Nupland,
Armee, Aus der Ruffiihen —. (BM8. Nr. 45 u. ff.)
Berichte über die Uebungen, Traineinrihtungen, Schügen:
park, neue Dragonerregimenter, Dffizierfiub ber Garde.
Bel. MEZ. 1896 Sp. 506.
Urmeen, Der Berpflegungsplan der Deftereihiichen und
Deutfhen — im alle eined Krieges mit Rußland.
(93. Nr. 93.)
Nach der Nomofti.
Brüder, Unjere —— —, (BI. Nr. 322.)
Betrijjt die Behandlung der Soldaten.
Dauerritt, Ein — von 200 Werft von Rasmwäpdfdils.
(RI. Ne. 220 u. 248.)
Dragomirom, Aus den Befehlen des Auffiichen Gene:
told —, (MZ. No. 38.)
Bol. MWBL. 1896 Nr. 9.
Dreiliniengewebr, Skizze der Neubewaffnung unferer
Infanterie mit dem — Modell 91. (WS. 12. Heft.)
Bon P. Aryſhanowoli.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wochenblatt
126
(RB. | Eifenbahn, Die Transfibiriihde — und ihr Einfluß
im Falle eines Krieges in Oſtaſien. (R. c. m. No. 48.)
Strategifche Bebeutung ıc.
— Die Transfibiriihe —. (R. ec, m. No. 41.)
Stand ber Arbeiten. Bgl. NIE. 1896 Ep. 518.
Eifenbahnen, Die Ruffiiden — 1896. (JR. Dezbr.)
Länge derjelben, Berkehr. Strategiſche Bedeutung für
den Aufmarfch der Armeen ıc. Vgl MLZ. 1896 Sp. 517.
Feldartillerie, Die neuen Schiefregeln der Ruf:
fiihen —. (MAG. Norvbr.)
Neue Vorfhriften. Vgl. WS. 12. Heft.
Freiwillige, aa der Dienfleintrittsperiode für
die Ruſſiſchen — (RB. Nr. 971.)
Neue Beftimmungen. Vol. MWBl. 1896 Nr. 86.
Gebirgsartillerie, Ueber die —. (WS. Okıbr.)
Grenzwache, Das gejonderte Korps der —, feine Or:
ganifation ꝛc. (Pl. Nr. 318.)
Bol. MWBl. 1897 Ar. 21.
Heeresorganifation, Beiträge zur Charafteriftil der
gegenwärtigen Nuffiihen — und Taktik. (NWBl.
Dezbr.)
Nah den Schriſten von Dragomirow, Sſuchotin, Sluga⸗
rewoli, Michniewicz und periodiſchen Zeitſchriften.
Infanterie-Reglement, Die geplante Bereinfachung
des —. (WS, 11. Heft.)
Von Baron U, Taube.
Jagdlommandos, Die S:iärke der —. (WS, 12, Heft.)
Von R. Weſſolowsli.
(RI.
Kaiferpaar, Die Reife des — nad Paris.
Die Reife der Kaijerlihen Mas
Nr. 212.)
®gl. WB. 10. Heft.
jeftäten nad) der Krönung.
Kafaten, Der Dienft der Sibiriihen — in Turfeftan.
(Pl. Nr. 308.)
Von N. Eimonom,.
Savallerie»Ererzir- Reglement, Das Ruffifhe —.
{R. cav. Oktbr. u. fl.)
Agl. MEZ. 18% Ep. 517.
—.- Manöver, Die großen — bei Sumalli. (R3.
Nr. 213.)
Bericht.
Lawa, Die — der Kajalen.
Vgl. MW. 1896 Nr. 62.
Luftſchifffahrt, Die — auf der Ausſtellung in Nifchny-
Nomgorod. (RI. Nr. 229.)
Manöver, Das dreitägige — der Truppen des Lagers
bei At Tepe an der Perfifchen Grenze, (RI. Nr, 249.)
Militärpreffe, Ueberſicht über die Ruſſiſche —.
(FMT. Novbr.)
Bel. MLZ. 1897 Ar. 3.
Milirärifhe Neuerungen in Rufland —. (M. Okıbr.)
Reitende Artillerie-Diviftonen, Beftimmungen über Train:
pferde, Nilolaus: Ingenieurfhule, technijche Ausräftung
der Sappeurs und Telegraphen: Rompagnien, Brigade:
Lazarethe.
Militfäriſches aus Rußland. (JAM. Oktbr.)
Organiſation der Kavallerie des Militärbezirks Warſchau,
Uebungen im Lager von Kraſſnoe Selo x, Vgl. No:
vemberheft.
Niſchny-Mowgorod, Die Ruſſiſche Aımee und Marine
auf der Landesausſtellung in —. (JAM. Norbr.)
Nah den Berichten im RZ. Nr. 191 u. ff. und Mo38.
1896 Sp. 517.
Offizierklub, Der neue — in St. Petersburg. (R.c. m.
No. 51.)
Mit Abbildungen.
(JR. Oktbr.)
10*
127
Offizierſchießſchule, Der Verlauf des Kurſus der —
189. (R3. Nr. 215 u. fi.)
Pferde, Die — im Transdonishen Gebiet. (RI.
Pr. 251 u. ff.)
ton D. Dubenäki.
— Lieber die — der reitenden Batterien. (WS, 11. Heft.)
Pferdezudt, Die — im Süd-Uffurigebiet. (NI. 282.)
Plaftuni, Die — (Pl. Nr. 324.)
Betrifft die Kubaniſchen Schügenbataillone im Ararat.
Radfahrer, Ueber die Belleidvung und Ausrüſtung
der — (MI. Nr. 211.)
Reglement, Defterreihifche Aeuferungen über das Huf:
fiibe —. (Sı0Z. Oktbr.)
Ermiderung auf einen Nuffat im WS. No. 8. Verſaſſer
führt aus, daß das Ruſſiſche Reglement der Zußtruppen
nicht ganz mehr auf der Höhe fleht.
Keitpferde, Die Ausftellung von — auf der Aus:
ftellung von Nifhng-Nomwgorod. (RI. Nr. 279 u. fl.)
Samarland, Das Ruffiide — 1871 bis 1896. CPI.
0.)
Nr. 320
Schießausbildung, Ueber die — bei unjeren Truppen.
(RI. Nr. 268.)
Ton U. Butalow.
a A HET IL u Methode bei den — in
Rußland, (NW. Wr. 973.
Bericht aber eine Sefitigung | im Sager von Krafinoe
Selo. Vol MWBl. 189 Wr. 38.
Sommerdauerritt, Der — einer Mbtheilung der
Dffizierfavalleriefhule 1896. (WS. 10, Heft.)
Ion W. Euhomlinow.
Transtafpii e Bahn, Die neuefle Weiterführung der
— an die Aighanifche "Grenze. (JR. Okıbr.)
Ueberſicht über den Stand ber Arbeiten Mitte 1896.
Unteroffizierfrage, Zur —. (WS. 11. Heft.)
Von Oberft Aurganom.
Uralit und Asbeſt. (MI. Nr. 194, 199 und 208.)
Ton A. Illupinski.
Wehrmacht, Rußlands —. (USG. No. 3326 u. ff.)
—— über die Eintheilung, Stärleverhältniſſe zc. der:
elben.
Shweden.
Urmee, er — — der Schwediſchen —.
(MZ. No.
Neberfict — ben gegenwaärtigen Stand derſelben. Vgl.
NMRBl. Novbr.
— Einiges über die Leitung und Berwaltung der
Schwedifchen — (KKAH. 21. u. 22. Heft.)
Mari, Wodurch unterfheidet fih der — nad) dem
neuen Ererziv-Reglement von dem früheren? (KKAH.
19. Heft.)
Schweiz.
Urmee, Mittheilungen über unfere —, Ipeziell Artillerie
und Genie betreffend. (SZAG. Norbr.)
Bubgetvorlage.
3. Urmeelorps, Die Herbfimanöver des —. (SM3.
Nr. 44 v. fi.)
Algemeined. Brigabeübungen ber 6. und 7. PDivifien.
Vebungen Divifion gegen Divifion ꝛc. Vgl. DMZ. Nr. 79.
Artillerie, Grundzüge eines neuen Materials für die
Schmeizeriihe — (SZAG. Oktbr.)
Vorſchlãge betreffend Berbefferungen :c.
MilitärsLiteratursfeitung. — Nr. 4
18
Bataillon 87, Der Wiederholungdturs des — auf dem
Gotthard. (SMOW. Norbr.)
Bericht über die Feldübungen des Bataillond vom 7. bis
24. September.
Fefielballon, Memorial des Generalftabsbüreaus or
dad Schweizeriſche Militärbepartement betreffend Gin-
führung des militärifhen — bei der Schweizeriichen
Armee. (SMOW. Dezbr.)
Geſchichtliches. 7 und Wichtigkeit des Feſſelballond
Material x. Mit Slizze
Kadettenforps, Der militärifhe Borunterricht des —
der Kantonſchule Solothurn. (SMOW. Oktbr.)
— — — —
Schießübungen.
Reiſeerinnerungen, Militäriſche — aus der Schmeir.
(DMZ. Nr. 82 u. ff.)
Goitbarbbefefigung, Sciekvereine, höhere Militär:
perjonen x.
Shießübung, Die — der Artillerie dei 3. Armeelorps
bei Oberglett am 5. September 1696. (SZAG. Novbr.)
Beridt. Ergebniffe.
Unfallverfiherung, Die — ded Schweizeriſchen
Militär, (JAM. Oktbr.)
Bezugliche Beftimmungen.
Unterridt, Dir militäriſche — am Eidgenöſſiſchen
Polptehnitum. (SMZ. Rr. 41.)
Vorſchlaäge ıc.
Borunterriht, Militärifher — in der Schweiz.
(NMEBL. Diibr.)
Gegenwärtiger Stand befielben.
Wehrinftitutionen der Schwein. (M. Oktbr.)
Organifation der Infanterie, Kavallerie und Artillerie,
Anftalten x. Mit Stisze.
Spanien.
Kuba, Die Lage auf —. (ANG. No. 1924.)
Ueberficht c. gl. M2Z. 1896 Sp. 519.
Kriegövorbereitungen, Spaniſche —.
Berftärkung ber Befeftigungen auf Auba.
Doviedo, Die Fabril zu — und * erſten Spaniſchen
Maufergewehre. (R. c. m. No. 41.
Mehanismus, Gewicht ꝛc. ber . Durchſchlagelraft
der Geſchoſſe, Verſuche ꝛc.
Spanien und die Bereinigten Staaten.
Türkei.
Urmee, Die Türkiſche — (USG. No. 3325.)
Stärfeverhältniffe ıc.
Daordanellen, Die — (ANG. No. 1918.)
Betrifft Die Befeftigungen derfelben ıc. Vgl. SM3. Rr, 12
Bericht und Kritit.
Kreta, Land, Volt und Geſchichte von — (DM.
Nr. 79 u. fi.)
Vol. AUWBI. 1896 Ar. 75.
Soldat, Der Türliſche — im Gefecht. (USJ. 1731.)
Ausgezeichnete Cigenichaften deſſelben. Die Schwäche der
Armee, meint Verfaffer, beftche in dem Mangel eines tüch
tigen Unteroffi zierforp®.
(USJ. 1739.)
(USJ. 1733.)
Benezueln.
— 7 — Die — und die Friedensgeſellſchaft.
(MZ. No. 4
Abfällige — der Beſtrebungen der
Frau
v. Suttner ar.
129
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Bochenblatt.
Il. Strategie.
Allgemein.
Angriff, Ueber den — und die Attade. (WS. Dezbr.)
Führer, Die Selbftthätigkeit der — im Kriege (Bh. 9.)
Bedeutung, Borbebingung und Grenzen eltern Wie
wird im Frieden der Grund zur Eelbftihätigleit ber
Führer im Kriege aelegt? Bon General Blume.
Gebirgsfrieg, Einige taftiihe Aufgaben Über den —.
(IR. Oktbr.)
Mit — Rückſicht auf die Alpen und den Feldzug
von 1
Krieg, Der Heine — und deilen Unternehmungen.
(StOZ, Novbr.)
Ziele deiielben, Charalter der Unternehmungen, Grenz:
ſchutz, Sicherungsmaßregeln, Streiſtommandos, Nacht ⸗
gefechte, Geſchichtliches ꝛc. Mit fieben Skizzen.
— Die thatfädliche Bedeutung der Selbſtändigleit für
das Befehleigftem im —. (NMBI. Otıbr. u. ff.)
Nach dem Werke des Ruſſiſchen Generallieutenants K. Woide.
Militäriſche Briefe. (M. 10. Heft.)
Betrifft applilatoriſche Uebungen.
Schlachtfeld, Das — als Thementerrain.
Inſtrultive Beſchäſtigungen von Offizieren.
Strategie, Fragen der —. (WS. Oktbr.)
Ton A. Betrom.
— und Boliti (WS, Dezbr.)
Ton A. Geifman.
Taktiſche Anfidten. (NMT. Oktbr. u. Dezbr.)
Bl. MEZ. 1896 Sp. 520.
— Studien. (BM8. Nr. 47 u. fi.)
Darftelung der Thätigfeit der Kompagnie⸗, Cölabront:
und Batterieführer in größerem Rahmen.
— und ftrategifhe Grundfäße der Gegenwart.
{FMT. Dezbr.)
Betrachtung, eingeleitet durch die Schrift:
rung”
Taktik.
(RW. 974,)
„Rriegführ
von Frhrn. v. der Golf. Vol. MWBl. 1896 Bh. 4.
Zufommenziebung, Die —, der Krieg von Armeen
und der Maflenfrieg. (Sp. m. 1. Dezbr,)
Stubie von Pierre Lehautcourt.
Taktik der Jufanterie, Turnen, Feten.
Angrifistampf der Infanterie, Verſuch einer theo—
reichen Unterfuhung des —. (WS. Novbr. u. ff.)
Bon X. Reinbot.
Belaftung, Einfluß ſchwerer — auf marfhirende Sol:
daten. (NMT. Novbr.)
Berfuhe und deren Ergebnifie.
Infanterie, fahrende — (93. Nr. 87 u. fi.)
Schwierigkeit der Beihaffung von Wagen im Ariege, Be:
nutung von Fahrrädern ꝛc.
Infanterieangriff, Der —.
Kritifche Betrachtungen ꝛc.
— Ein Wort zur frage des —
Rathihläge.
Marfhfiherungen, Ueber —, inebeſondere das Ber:
balten des die Infanteriefpige einer Avantgarde führen:
den Offigiers. (BMZ. Nr. 44 u ff.)
Raibichläge.
Sicherheits- und Kundſchaftsdienſt,
(WS. Dezbr.)
Ton Oberſt Siwättom.
(ANG. No. 1917.)
(StOZ, Dezbr.)
Ueber den —.
130
| Borpoftenlompagnien, Die —, — das Ber:
halten ihrer Führer. (BWMg8.9
Aufgaben berjelben. Ne
Wintermärfdhe. (Pr. m. No. 1774.)
Empfehlung, ſolche abzuhalten. Borfihtömaßregeln ꝛc.
Schießen.
Diſtanzmeſſer, Ein — am Gewehre. (MAG. Norbr.)
Beſchreibung mit Abbildung.
Feuer, Die Wirkungen des — der Infanterie und Ar-
tiderie auf dem Schladtfelde. (S. m. Oktbr.)
Schiefen auf unbefannten und großen Entfernungen,
Sciehen gegen Artillerie x. Mit Skizzen.
Infanteriemunition, Berbrauch und
von — (R. d’art, Narbr,)
Geſchichtliches, Vorſchriften der verfhiebenen Armeen ıc.
Infanteriefhilde. (Sp. m. 15. Oktbr. u. ff.)
Tritt für Einführung von ſolchen ein ꝛc.
Kampf: und Schhießweſen. (SM}. Nr. 41.)
Anfihten bes Generals an über Fenerleitung und
Schießen. gl. Fr. m. No. 3579.
Ergänzung
Sara Das gezielte und das indirelte —. (RI.
t. 218.)
Von Sfugaremäfi,
— Stleine Fragen das — betreffend. (8. m. Oktbr.)
ung des Winded. Zielen beim Schieken auf Infan«
terie, Kavallerie ıc, Mit Skizzen.
Shiefvorfhriften, Die — der Europäiſchen Mächte,
(SMOW, Oktbr.)
Vergleich der allgemeinen Orundfäge, Schießlehre, Schieß⸗
übungen, Mit Slkizzen.
Talhenmunition, Die — des Infanteriſten. (Av. m.
No. 2161.)
Ver leih der bezügliden Vorſchriften der verſchiedenen
größeren Armeen.
Taktik der Stavallerie.
Urtillerie, Die Artade auf Infanterie und — (JR,
Oktbr.)
Leitende Grunbfäge für Kavallerie.
— Die reitende — bei den Kavalleriedivifionen. (HB.
Nr. 86.)
Betrachtungen über die Yutheilung von reitender Artillerie
und Folgerungen.
Gefechtstaltik, Die — der Kavallerie. (HZ. Nr. 82
u
- 1)
Aufllärungde, Erlundungs ⸗ und Sicherungsbienft. Gefecht.
Reiter, Briefe eines —. (R. cav. Novbr. u. ff.)
Betreffen Bewaffnung und Taktik.
Reiterei, Die — in den Kriegen der Zufunft gegen:
über den neuen Feuerwaffen und dem raudlofen
Pulver. (Riv. m. i. Oktbr. 1. Heft u. ff.)
Dienft und Werth ber Reiterei im Zufunftöfriege,
Neiten, Pferdebehandlung ꝛc.
—— Melanoſarlomatöſe Degeneration
der — (3. f. B. Oltbr.)
Kranlheitsbericht, Seltions- und milroſlopiſcher Befund.
Diſtanzritte, Einiges über den Hufbeſchlag bei —.
(SZAG. Okthr.)
Gemachte Erfahrungen, Rathſchläge.
Ellenbogengelent, Luxation des —. (Z. f. B. Dezbr.)
Vericht.
1331
Ejel, Der militärifhe Werth des — (SM}. Nr. 40.)
Wird als befonberd verwendbar für das Verforgen ber
Feuerlinie mit Munition bezeichnet ıc.
Senf, Ein Wettrennen in — Juni 1800.
Dezbr.)
Beridt.
Huffhube und Hufeifen des Provinzialmuſeums in
Trier, ein Beitrag zur Geſchichte des Hufbeſchlages.
(3.8. Olibr. u. ff.)
Beihreibung mit Abbildungen.
Koliten, Beitrag zur Entftehung der — nad dem Ma-
növer. (3. f. B. Novbr.)
Natbihläge zur Verhütung derfelben.
Pferd, Die Liebe zum —. (R. cav. Dezbr.)
Betrifft forgfältige Behandlung veflelben ac.
Pferdebein, Maflage des — (3. f. B. Novbr.)
Beichreibung des Anftruments „Doppelmwirkende Hydro⸗
nette”,
NRemonten, Zur Berladung von —. (3. f. B. Nopbr.)
Beigreibung eines praltiihen Berfahrene.
Reittunft, Einige über — (BMZ. Nr. 45.)
Rathſchläge. Mit Slizzen im Tert.
Sport, Militäriſcher — (R. cav. Oktbr. u. ff)
Programme von Rennen, Berichte ꝛc.
Starrframpifall, Ein mit Behringſchem Antitorin be:
bandelter — (3. f. B. Dezbr.)
Beridtt.
Ställe, Dffene — für Kavalleriepferde. (USG. 3325.)
Berfafler Ichlägt Stallungen als befonders geſund vor,
bie an ber einen Sangjeite offen find ꝛtc.
(RB. car.
Taktik der Feldartillerie.
Angriffsporbereitung auf eine Vertheidigungsſtellung
durd Artillerie. (HZ. Nr. 99.)
Rathichläge.
Artillerift, Briefe eines — an einen Stapalleriften.
(R. car. Oktbr.)
Betrifft die Fahrbarkeit von Wegen ꝛc.
Batterien, Uebung im Ginfchießen der —.
Oktbr.)
Rathſchläge, mit Skizzen.
fFeldartillerie, Die Verwendung der — der Haupt»
mädte. (BR. d'art. Oktbr.)
Nah den verichiedenen Reglementd, Yorfhriften und Ber
ftimmungen.
— Die Berwendung der — ded Armeelorpe. (H3.
ir. 95 u. fi.)
1. Angriff. Wird fortgeiett.
Schiefen, Das — aud verdedien Stellungen. (OMWV.,
53. Band 4. Heft.)
Allgemeines. Beſprechung verichiebener Methoden.
Abbildungen im Tert.
Schießverſuche, Ergebniffe von — mit 8,4 cm Schrap:
nels mit ZTempirplatten mit verlängerter Brennzeit,
(SZAG. Norbr.)
Zmwed, Ausführung und Ergebnifie der Verſuche ıc.
(SıO2.
Mit
Taktik des Feſtungskrieges.
Angriff, Die Aufgabe des —. (Riv. m.
2. Heft.)
Verihiedene Arten des Anarifie im Velagerunadfriene x.
Carnot, Neues und berichtigtes Altes über — als
Fortiſilationsſchriftſteller. (RAID. Novbr./Desbr.)
Mit einer Tafel,
i. Xorbr.
MNilitãr· Literatur⸗ Zeitung. — Nr. 4
132
| Feſtungen, Feftungstrieg, Gedanken über — und die
Keuertattil in demfelben. (StOZ. Dezbr.)
Betrachtungen über Vorſchläge, Anſichten ıc.
Landesvertheidigung, Die — und die Befeſtigunge-
tunſt General Brialmonte. (SM3. Nr. 40.)
Beſprechung ded neuen Werles des Venerals über bielen
Gegenftand.
Pangerbefeitigung, Die — (RAB. Novbr./Dezbr.)
Nah einer Stubie von Oberftlieutenant Wagner. Wird
fortgefeßt.
— Frage, Zur — (Sı0Z. Norbr.)
Beipredung der Schrift von Frobenius, die biöherige
—— der Panzerbefeftigung in den Europäilgen
taaten.
IV. Sefefligungen und Geniewefen.
Befeftigung, Die Anwendung der — bei der Bertbei:
diqung der Staaten. (Riv. m. i. Oktbr. 1. Heft.)
Geſchichtlich und wiſſenſchaftlich beleuchtet.
Dedungen, Ueber die fünftlihen — im Feldkriege in
Abhängigkeit von dem heutigen Artilleriefeuer. (WS.
Üktbr.)
Ton U. Tihabowsh.
Erbhöhlen als aranatfihere Kriegdunterlünfte. (StOZ.
Oktbr.)
Nüglichkeit und Ausführbarkeit derfelben.
Planſtizʒe.
Nägelhund Klammern mit geſpaltenen Spitzen. (MAG,
Oktbr.)
Beſchreibung mit Zeichnungen.
Bionierlompagnie, Die Ausbildung einer — im
Trieden. (SıOZ, Dezbr.)
Nah den Erfahrungen eines alten Pionierd im Zand-
und Wafferbienfte.
Schraubenpfähle, Ueber — und deren Verwendung ju
Brüdenbauten. (MAG. Dezbr.)
Rad Mittheilungen des Däniihen Ingenieuroberfien
Sommerfeldt. Mit Abbildungen.
Straßenbrüden, Das Unterfuhen und Berftärlen, Un:
traugbormaden und Zerftören ſowie das Wiederher-
ftellen von —. (Sı0Z. Novbr.)
Rathſchläge.
Mit einer
V. Waffenwefen.
Feuerwaffe, Selbſtthätige — mit feftem Lauf und durd
* Gaësdruck zurückgeworfenem Sclagftift. (SMOW.
Oktbr.)
Beichreibung eines von Hauptmann Raſchein erfundenen
Gewehrd.
Gemwerbeausftellung, Ueber die am 1. Mai 18906 er:
öffnete Berliner — (AAID. Olibr. u. fi.)
Waffenweien. Gewehre, Reiterpiftole Syſtem Bordarbt x.
Mit Abbildungen.
(SN3.
Handfeuerwaffen, Das Viſir der großen —.
Nr. 44 u. 45.)
Beſchreibung verfchiedener Syfteme mit Abbildungen.
Jagdmwaffen, Studie über — (R.d’art. Oktbr. u. fl.)
Mit Abbildungen. Vgl. MYZ. 1896 Sp. 523.
Kriegsgewehr, Dad —. (R.c.m. No, 42 u. ff.)
Gigenfhaften, die dad Zulunftsgewehr haben muß :c.
Militärifhes Gebiet, Umfhau auf — (JAM.
Dezbr.)
Gemehre.
133
Raudlofes Pulver und Meines Kaliber. (Riv. m. i.
Oktbr., 2. Heft u. ff.)
Nach einem Bortrage des Lieutenants Mago.
Artilleriematerial,
Erplofionsvorgang, Zur Kenntniß des —.
Dezbr.)
Unterfuhungen und deren Ergebniffe. Mit Sfiggen.
Feldartillerie, Das Schiefen der — bei Naht. (MAG,
Novbr.)
Desügliche Vorſchriften verfhiedener Reglements. Hülfs:
mittel.
Beldgefhüsfrage, Zur — (DMZ. Wr. 78.)
Beiprehung bed neueften Buches von General Wille,
Geſchoößbewegung im Rohr, Experimentelle Beftims
mung der — mittelft des Polarifationd- Photo-Chrono:
graphen. (AAID. Olibr.)
Berfuche und beren Ergebnife.
— Graphiſche Darſtellungen der — (RAG.
ovbr,
Baliftiihe Abhandlung des Hauplmanns Ricci, mit Fi:
guren im Tert und Tafeln.
Koordimeter, Einrichtung und Gebrauch des —. (MAG,
Oktbr.)
Snftrument zur Beftimmung ber Koorbinaten eines Punktes
der Alugbahn eines Geſchoſſes. Beichreibung mit Ab»
bildung.
a Automatifher Rihtapparat für —.
(MAG. Oktbr.)
Beihreibung bes von be Kerillis erfundenen Apparats,
Mit Abbildungen.
Militärtehnifhes Gebiet, Umfhau auf — (JAM.
Dezbr.)
Scähnellfeuerlanonen ıc.
Schnellfeuerfeldgefhäge Syſtem Canet M/1896.
{RAB. Norvbr./Dezbr.)
Beihreibung mit photographiihen Abbildungen. Bol.
MWBl. 1897 Nr. 1.
Schrapneld, Die Bedeutung des Terrainmwinteld jür
dad Schießen mit — bei Anwendung des Richtbogens.
(MAG. Norbr.)
Unterfuhungen und deren Ergebniffe. Mit Skizzen.
Schußbehelfe, Neuered über — (MAG Norbr.)
In Rußland und Deutfchland gebraudte Apparale.
fhreibung mit Abbildungen.
Bifir, Belrahtungen über ein —, das die durch die
Neigung der Räder verurfahte Abweihung verbeilert.
(R.d’art. Dezbr.)
Beſchreibung mit Abbildungen.
(MAG,
Bes
VI. Eifenbahnwefen, Luftballons,
Taubenſport, Kriegshunde, Radfahren,
elektrifche und photographifde Apparate ıc.
Blitzſchläge, Zur Statiftit der — (MAG. Oktbr.)
Vortheile von Bligableitern, Zweckmäßigleit verichiedener
Spfteme :c.
Bellelballons, Schießen gegen —.
Vorihläge. Mit Figuren.
Infanterie, Die fahrende — der Zukunft.
Nr. 89.)
Bol. MWBl. 18% Nr. 11.
(RAG. Novbr.)
(DMZ.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Nilitär-Wodenblatt.
| Photogrammerrifhes Verfahren,
154
Unterfudhungen
über die Anwendung des — für topographifche Auf»
nabmen. (SZAG. Oktbr.)
Beriht von M. Roſenmund.
Televhonie, Studie Über die —. (RAG. Novbr.)
Mathematiſche Theorie der telephonifchen Mebermittelungen.
Mit Figurentafel,
Uhr, Die Drientirung nad der —. (R.c.m. No. 46.)
Beihreibung des Berfahrens. Mit Zeichnungen.
VII Generalftabsdienf.
Rrieaslarten, Ueber — (JAM. Oktbr.)
Wichtigleit des Kartenweſens für die militäriihe Aus-⸗
bildung, höhere und niedere Führung ꝛc.
Topographie, Die — und ihre Bedeutung für die
Kriegswiſſenſchaft. (MZ. No, 45.)
Gefchichtlihes, Ausführung von Urbeiten und Arbeit:
methoden ꝛc.
VII. Marine.
Adriatifhes Meer, Der Einfluß des — auf die Ge⸗
fhichte der Völker Mitteleuropas. (OMWV. 53. Band
1, Heft.)
Schilderung.
„Arcona“:Rlaffe, Die — (MER. Dltbr.)
Geſchichtliche Studie. (Deutihland.)
„Brandenburg”= Klaffe, Die Geeeigenfhaften ber
Schiffe der — (MR. Noobr.)
(Deutichland.)
Dampfbeiboote n/M, Angaben über — für ©. M.
Schiffe. (MR. Dezbr.)
(Deutihland.)
Elektrizität, Die — im Seefriege. (ANG. No. 1913.)
Flotte, Die Aufgabe der — umd des Heered bei der
Vertheidigung des Reichs. (RUSI. Novbr./Dezbr.)
England.
— Die Britiſche — (JR. Oktbr.)
Naval Defence Act, Marinereferve ıc.
— Die Feanzöftiide — (ANG. No, 1923.)
Bericht.
— Die Ruſſiſche Freiwillige — (MZ. No. 44.)
— Die Stationen der —. (BdA. No, 1476.)
England.
— Aur Borgefhichte der —. (MR. Oftbr.)
Preußifher Anfang.
— Die hauptfälichften — (ANG. No, 1920.)
Flotten Großbritanniens und diejenigen anberer Länder.
Flottenmanövder, Die diesjährigen Franzöfifhen —.
(823. Nr. 100.)
ericht. Vgl. USG. No, 332.
— Die Englifhen — 1896. (IR. Septbr.)
Beriht. Bol. ANG. No. 1X u. fl. und JAM. Novbr.
— Die Italienifhen — 1896. (RUSI. Novbr.)
Bericht.
Hlottenverftärfungen, Spanifhe —. (USJ. 1727.)
Grant, Admiral —}. (ANG. No. 1921.)
Nachruf. (England.)
Heizverfuche mit einem nach Syftem Dürrerbauten Waſſer
robrleſſel. (MR. Oltbr.)
Verſuche und deren Ergebniſſe.
135 Milttärs-Literatursgeitung. — Nr. 4 136
„Hela“, Vrobefahrten S. M. ©. — (MN. Dezbr.) | Rihards, Admiral —+. (ANG. No. 1922.)
Mit Abbildung. (Deutſchland.) Nadıruf. (England)
Hochſchule, Bedarf unfere Marine einer militärifchen —. Scheinwerfer, Ein Apparat für Schaffung einer in
(2b. 6.) aleiher Yage bleibenden Ebene auf See für —. (RUSI,
Studie von Kapitän z. S. Stengel, welder für Erridhtung Novhbr.)
FR — Bgl. Entgegnung auf dieſen Auf: Beſchreibung mit Abbildung.
a NRovbr. i — im Mittel . (ANG. 1915.
„su llen ©. ie an! * (MR. Novbr.) a — — —
ntergang befielben. Geſchichtliches. Mit Karte und Ab: : r.: J N 17
bildungen. Bol. Dezbr. Beftattung der Befagung mit | Pete re Sr (089. No. 1738.)
fie und DMZ. Nr. 88 u. ff e
Ingenieur, Der — im Seefriege. (ANG. No. 1926.) et: zur —. (RMBl. Desbr.)
„Sanzögwiberen. Des Deampöflie Shtagisifi Seeleute, Befirebungen zurgeiftigen, fittlichen und foziolen
1. Klaſſe — (RUSI. Norvbr, -
Mit —5 as — — — (MR. Septbr. u. fi.)
Kanonenbootflottille, Die Dienfte der — auf d Bezügliche Deranftaltungen x.
SL. (ANG: No. 1914) Re der — anf dem | _ zu, Aaniglichen — (ANG. Na. 1918)
Kohlenladung, Löſchen der brennenden — des Bremer England.
i nilie“ ; seR-Gala Seemadt, Deutihlande — (MR. Desbr.)
—— Euilie in Dar⸗es⸗Salam. RR. Dezbr.) Nah Wislicenus, Deutſchlands Seemacht ſonſt und jetzt
t ie Chi Seeftreitlräfte, Vergleich der — Englands mit den
je Serie a * ie re aus Anloß jenigen Rußlands und Franlkreichs. (ANG. No. 1921.)
England. Signalifationsfyftem, Das — des Admirals Mor:
Krieg zur See, Der —. (Sird. Oltober u. ff.) farow. (MI. Nr. 231.)
Mit Abbildungen. Sprengftoffe, detonirende und raudlofe Puloerarten.
Kriegshafen, Aus unferem — (RB. Nr. 974.) (MR. Oktbr.) _
Defterreid- Ungarn. ——— zit —— —— mit Pulver der
Kriegsſchiffe, Die Vertheilung der Franzöſiſchen — au Ben Ne ET»
die eh — (RÜST. et „Standart“, Die Ergebniffe der Probefahrten der
Ueberſicht. Ruſſiſchen Kaifergaht —. (ANG. No. 1922.)
— Franzöſiſche und Englifhe —. (ANG. No. 1915.) | Torvedoboote, Die neuen — (UsJ. 1726 u. 1727.)
Norbamerifa. Vgl. ANG. No. 1914.
Vergleiche ꝛtc.
ſtüſtenbefeſtigungen, Der Kampf um —. (NMT. Torpedos, Eine neue Erfindung für — in Defterreid:
Ungarna. (RUSI. Dezbr.)
Norbr.)
Leuchtfeuerweſen, Drganifation, Entwidelung, neuere | Beſchreibung. , —
Fortſchritte und gegenwärtiger Stand des Franz. Trafalgarzeier, Die — (ANG. No. 1917.)
ſiſchen —. (DIR. Novbr.) England. Dal. Ar, 120. :
Auszug aus einem Bericht. Mit Zeichmungen. en etrie, Beitrag zur graphiſchen ſphäriſchen —.
Marine, Der Etat für di walt Kaiſerli (MR. Olttr.)
e, für die Verwaltung der Kaiſerlichen Betrifft nautiide aftronomie.
— auf das Etatsjahr 1897/98. (BMZ. Nr. 48.) w
Voller: Seereht, Dad — im Kriege. (MR. Oktbr.)
Deutſchland.
— Die — der Vereini S ‚CD uff PBarifer Seerchts:Deflaration 1356 und ähnliche Ber-
D r Bereinigten Staaten. (MR. Novbr. u. ff.) fräge. Lehren ber Pragid ar.
Bericht. Mit Abbildungen.
—:+Bermaltung, Die — in England. (USJ, 1928.) | Waddilove, Aomiral — }. (ANG, No. 1918.)
—— —— nad den Beröfientlihungen des Nadıruf. (England.)
SERIE STE. DUAREROG: WEINE: Wells, Apmiral —}. (ANG. No. 1917.
MarmarasMeer, Das —. (USJ. No. 1732,) Racruf, (England ) , 2
Martin, Admiral —t. (ANG. No, 1925.) ; — &
Nachruf. —— Das Bombardement von —. (SW}. 43.)
Neubauten, Ausſchreibung ven — in Nordamerila.
(USJ. No. 1726.)
Betrifft den Bau von 3 Panzerſchiffen und 13 Torpebo:
booten.
Nifhny-Rowgorod, Die Marine auf dır Ausſtellung
in —. (RI. Nr. 224)
Rußland.
Panzerſchiffe, Die Probefahrt: und Schießverſuch-
ergebnifle der neuen Engliſchen — (RUSJ, Oktbr.)
IX. Armee-Ernährung, Gefundheitspflege.
Kleinlalibergewebre, Die Geſchoßwirlung der —
und die Wahl der Berbandpläge. (DMZ. Nr. 80 u. fi.)
Rathſchläge.
Marſchoerpflegung, Die — der heutigen Maſſen—
armeen. (RI. Nr. 205 u. ff.)
— — — — — — — — — —
— — —— — — — — —
Gedruckt in ber Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW12, Rodftraße 68 71.
Ailitär-Literatur-Deitung.
Ahtundfiebzigfier Jahrgang.
Literariihes Beiblatt zum Militär-Wodenblatt.
Berantwortliher Redakteur:
d. Eftorff, Generalmajor 3. D.,
Briebenau d. Berlin, @oblerftr.
ement
I. Theil. (144
Dayot — Marfhall v. Bieberftein,
Napoleon I. in Wort und Bild. (160)
Hörbold — Riebe, Drei Jahre unter
Deutiher Flagge im Hinterland von
Kamerun. (158
v.Holgendorff, Sir Joſeph Erome. (151)
Inftruiren, Wie lernt man? (162)
Kehler, Kaiſer Wilhelm der Große. (137) |
Dr. Kirchner, Grundrik der Militär:
Gefundheitäpflege. (163)
v. Klaß, Der gute Kamerad, ein Lern:
und Leſebuch ıc. (162)
Kürfchner, Heil Kaifer Dir! (135)
Kunz, Kriegsgeſchichtliche Beifpiele aus
dem Deutich » Franzöſiſchen Kriege von
1870,71. Heft I und II. (147)
Lorenz, Operative und taltiſche Betrach⸗
tungen über die Konzentrirung bes
. X. Korps am 23. und 24. November
1870 bei Beaune la Rolande. (141)
Sthr. v. Lütgendorf, Applitatoriiche Ber
Beiblatt zum Militär-
Übonn
Nr. 5. April 1897,
Die Militär- Biteratur · Beitung eriheint monatlih ein. bid ameimal als
ochenblatt und ift auch im befonderen Yabres-
Ervebition und burd alle Buch ·
hondlungen zu beziehen. Preis der einzelnen Nummer 50 Bi.
Cardinal v. Widdern, aritiſche Tage. |
für 5 Mark bırelt vom ber
Sehr. v. Lütgendorf, Feldbienft- und
engen Verbande mit einer Infanterie
Truppendivifion. (155)
Meyer, Zehn Aufgaben in militärifher
Geländebeurtheilung aus Kuhns Auf:
nahmeprüfung. (150)
Pferde, Unfere. 1. Heft. (165)
Preußens Shwertabel 1870 bis 1896.
(161)
Prof. Noßberg, Armee: und Praſentir⸗
märfhe. (161
Rußlands DOftfeehäfen mit befonderer
Berüdfichtigung bed neuen Kriegdhafend
von Libau. (160)
Scheibert, Jluftrirted Deutfches Militär:
Leriton. (167)
Schulmwandtfarte bed Kriegsſchau—
platzes 1870 71 und der weſtlichen
friegerifhen Begebenheiten. (166)
Starf, Das Eiferne Kreuz ber Hohen:
jollern in drei Generationen. (140)
Gefechtsaufgaben eines Detachements im |
Verlag ber Königl. Hofbuhbandlung
von €. ©. Mittler & Sohn,
Berlinswiz, Kodftr. 68-71.
Unteroffizier» Stalender, Deutjcher,
auf dad Jahr 1897. (168)
—sUnterridt, Der. (162)
Unterrihtöäbücder. (162)
Wilhelm der Große. (139)
— — — Unſer Heldenfaifer. (139)
Bent, Die Deffentligleit im Militär:
Strafprozefle ıc. (154)
Dr. Bingeler, Hobengollem. (140)
Hammer, Gott mit uns! (167)
‚Heer, Eintheilung und Duartierlifte des
Deutfchen. (168)
H her er, Erzählungen und Schilderungen.
| 7)
Kraft, Kaiſerlied. (166)
Nanſen, In Naht und Eid. (163)
Graf v. Wartensleben-Garow, Er
innerungen bed Generals ber Kavallerie,
während des —*—* 1866 Major im
großen Generalftabe. (166)
— Das Eiierne Kreuz in drei Generas
iprehung der Thätigfeit des N. A. tionen.
10. Korps im Gefecht bei Trautenau
am 27. Juni 1865. 1. Heft. (156)
(140)
Kaifer Wilyelm der Große, der fiegreice Kriegäherr | Heil Kaifer Dir!
und dad fiegreihe Kriegsherr. Bon 3. Keßler,
Sarnifonpfarrer von Potsdam, Divifiondpfarrer der
1. Sarde-Infanteriedivifion. 8°, 68 S. Berlin 1897.
&. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis 25 Pf.
Ein rechtes Soldatenbuch, von einem Soldatenpaftor
geihrieben und Deutjchlands erften Soldaten jchildernd,
den ed und zeigt, wie er war, ſchlicht und erhaben, einen
treuen Kämpfer und fiegreicyen Ueberwinder, tapfer und
fromm. In furzer, aber erichöpfender Schreibweife,
friſch und lebendig ift der Lebendgang des großen Kaiſers
gezeichnet; das militärifche Intereſſe fteht, ſowohl der
Wirklichkeit entipredhend wie im Hinblid auf die Ber
fiimmung der Schrift, im Bordergrunde, ohne daß die
übrigen Seiten zu kurz fommen; eine ganze Reihe von
Abbildungen veranihauliden dad im Text Geboten.
April 1897.)
Sühring, Bilder aus ber AJugenbzeit Bibliographie.
des großen Kaiſers Wilhelm I.
(167)
(139)
Dad Leben und Wirken Kaijer
Wilhelms 1. Bon Zofeph Kürſchner. Ein Bändchen
in Zafchenformat. 416 Seiten mit 300 Abbildungen.
Berlin, Herm. Hilger. Preis 50 Pf.
Spät ift zum 100, Geburtätage Kaifer Wilhelms 1.
ein Büchlein erfchienen, das in Heinftem Tajchenformat
und zum Preife von 50 Pf. der Aufmerkjamfeit zu ent:
gehen in Gefahr jcheint. Und dennoch ift es nicht zu
jpät erjchienen, jondern bleibenden Werthed. Der Ber:
faffer, Geh. Hofrath Zojeph Kürfchner, hat fi an eine
Aufgabe gewagt, deren Löjung gewiß Viele ſchon als
ein Bedürfniß, ald wejentlihe Bereicherung unjerer
Kenntnig vom Lebendgange ded verewigten Kaiſers
gewünſcht haben, die aber eine unvergleichliche Arbeit
und Ausdauer erfordert: die Lebendereignifje des Kaiſers
von der Wiege big zum Grabe Tag für Tag in jedem
Jahre zu verzeichnen. Es kann nicht fehlen, daß ſolch
ein amnaliftijches Wert die vielfachften Erweiterungen
noch finden wird. Einem Saatlorn kann man das
vorliegende Büchlein vergleichen, das fich Hoffentlich zu
einem mächtigen, weitverzweigten Baume entwideln
11
139
wird. Uber der Grund ift doch für ein ſolches allum- |
fafjendes Werk gelegt, und dafür gebührt dem Verfaſſer
tebhafter Dank und volle Würdigung. Zudem ijt das
Büchlein durchaus nicht jo geringfügig, jo Enapp in
Inhalt, als fein bejcheidener Umfang es vermuthen
läßt; diefer Inhalt ift vielmehr ſchon jetzt jo reichhaltig
und jo jorgjam zufammengeftellt, daß das Taſchenformat,
in dem fih das Werkchen darftellt, darüber täujcht.
Und dennoch ift Raum außerdem gefunden für jo zahl
reiche Abbildungen, dab das Leben des Kaijers, alle
Ereigniſſe und Perjönlichkeiten, die dafür von Bedeutung
find, gleichermaßen in Bild wie in Wort dargeftellt er:
icheinen.
Das Werk verdient ed, allgemein befannt und vers
breitet zu werden. 14.
Unſer Heldentaifer Wilhelm der Große. Zmölf Lieder
zu feinem Gedenken. Bon einem Patrioten. 8°. 30 ©.
Verlag der Liebelihen Buchhandlung.
Die tiefempfundenen, von warmer Baterlandäliebe
erfüllten Lieder knüpfen an einzelne Vorgänge in des
Kaiferd Leben oder an beftimmte Berhältnifje feiner
Wirkjamkeit an und eignen fi fowohl zum Singen
nad) befannten Melodien bei patriotiichen Feſtfeiern wie
zu deflamatorifchen Vorträgen. Um fie für den erfteren
Zwed gut verwendbar zu machen, ift die Einrichtung
getroffen, dab die einzelnen Lieder, je nach der Anzahl
der gewünfchten Abdrücke, für den Preis von je 5 bis
3 Pf. zu haben find. Die dem Heft zu Theil ge
wordene hübſche Ausftattung mit Abbildungen entipricht
dem Werth der Dichtung und dem hoben Ziel, welches
dieje verfolgt. An die Unteroffiziere und Mannjchaften
der Sarnifon Berlin find vom Herausgeber zehntaufend
Gremplare koftenfrei zur Verfügung gelangt.
Bilder aus der Jugendzeit des großen Staifers
Wilhelm I. Im fünf Gedichten für unfere Deutjchen
Kinder von 9. Sühring. 8%. 16 S. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis 10 Pf.
Mit Pareg beginnend und mit Bar fur Aube endend,
ichreibt der Verfafjer, an einzelne Begebenheiten aus der
Jugendzeit des Prinzen Wilhelm anfnüpfend, mit Ber:
ſtändniß und feinem Empfinden für das, was eines
Kindes Herz erfreut, aus eines Kindes Leben. Er zeigt
den Grund, welcher damald gelegt wurde, regt zur
Liebe und zur Nacheiferung auf dem Wege zu gleichen
Zielen, einen Jeden nach der ihm durch feine Lebens-
verhältniffe geftellten Aufgabe an. Im Bilde werden
und der Knabe und der reife Mann gezeigt.
Wilhelm der Große. Zum hundertjährigen Geburts-
tage ein Bild feines Lebens dargeftellt mit jeinen
eigenen Worten. 4%. 8 S. Münden » Gladbach.
Preis 10 Pf., bei Bezug mehrerer Abdrücke billiger.
MilitärsLiteratursgeitung. — Rr. 5
140
Ein Flugblatt des Vereins für chriftliche Volls—
bildung, welches durch Mittheilung von Niederjchriften
und Ausſprüchen des Kaiferd und von deſſen frübefter
Jugend bis in fein hohes Alter, durch Leid und Freud,
durch Kampf und Sieg führt und uns bei den wichtigſten
Anläfjen und den hervorragendften Begebenheiten feines
wechjelvollen Lebend einen Einblid in ſein Herz, fein
innerfted® Denten und Empfinden thun läßt.
Hohenzollern. Bilder aus der Gegenwart und der
Vergangenheit der Stammlande des Deutichen Kaifer:
haufed, Bon Hofrath Dr. 8. Th. Zingeler, Bor:
ftand ded Fürftlih Hohenzollernihen Haud- und
Domänenarchivs. Mit zwanzig Abbildungen. Stutt-
gart 1897. Paul Neffs Verlag. Preis Mt. 2,50.
Die Stelle, von weldyer der Flug des Hohengollern=
aard vom Feld zum Meere jeinen Ausgang nahm, hat
für einen jeden Deutſchen ein hohes Intereſſe. Das
bier vorliegende Bud, lehrt fie genau kennen; es unter:
richtet und, vertraut mit Land und Leuten, über ihre
Vergangenheit und die Berhältniffe der Gegenwart,
über die natürliche Bejchaffenheit der Fürftenthümer
und deren Bevölkerung, über Sitten und Gebräuche,
Sage und Geſchichte. Die Stammburg Hohenzollern
hat mit Recht hervorragende Beachtung gefunden, Wort
und Bild zeigen, wie fie war und mie fie ift; ebenſo
werden die Städte ded Landes Sigmaringen, Hechingen
und Haigerloch vorgeführt. Es ift ein hübiches und
interefjanted Stüd Erde, defjen Beſuch reichlich lohnt;
ed dur die hier gebotene Beichreibung kennen zu
lernen, hat ebenfalls großen Reiz. Die beigegebenen
Abbildungen unterftügen wirlſam die Darftellung durdh
dad Wort.
Das Eiferne Kreuz der Hohenzollern in drei Gene»
rationen, von Paul Start, Offenbach a. M. 1897,
Selbftverlag des Berfafjerd. Preis 50 Pr.
Das Eiferne Kreuz in drei Generationen, von Paul
Stark. Offenbach a. M. 1896. Selbftverlag des
Verfaſſers. Preis 50 Pr.
Serechten Stolz und eine begreiflihe Genugthuung
empfindet der Berfaffer, zu deſſen äußerer Qebenäftellung
wir bemerken, da er feinem Namen „In Firma Petri
und Stark“ zugejeßt und feiner Bücherjendung eine „von
jeiner Firma angefertigte Jubiläumsmedaille“ beigefügt
hat, wenn er daran denkt, daß im feiner Familie, wie
vom Hohenzollernjtamme, das Eiſerne Kreuz in drei
Geſchlechtsfolgen vertreten gewejen ift. Der Großvater
Start hat es in den Befreiungäfriegen ald Garde
küraffier für im eimem Gefechte bei Stöhen bewieſene
Zapferleit erhalten, der Bater erwarb ed ald Stabsarzt
im 2. Oberſchleſiſchen Landwehrregiment Nr. 23 vor
Me, dem Enkel und Sohne wurde ed ald Bizefeld»
webel beim Königlich Sächſiſchen Feldartillerie-Regiment
Nr. 12 für Auszeihnung in der Schlaht an der
Lifaine verliehen. Diefen Erinnerungen hat der Ber:
141
faffer in dem zweiten der obengenannten Bücher Aus—
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär: Wochenblatt.
142
ganz felbftändig geordnet. Für Zwecke des „ftrategijchen“
drud gegeben. In dem erften wirft er, angeregt dur |, Aufkllärungsdienftes fehlte es an Kavallerie.
die Zubelfeier ded 22. März 1897, einen Rüdblid auf
die Entwidelung des Preupiichen Staated und Heeres
vom Frieden zu Zilfit an bis zur Gegenwart, das Leben
Kaifer Wilhelms I. fteht im Bordergrunde, die beiden
anderen Träger bed Kreuzes find mehr nebenbei erwähnt,
von Meinen Irrthümern und Ungenauigleiten ift die
Arbeit nicht frei. Das Vorkommen des Ehrenzeichens
in drei Geſchlechtsfolgen ift jedenfalld jehr jelten und
bemerfendwerth, und die Grinnerung daran wohl bes
rechtigt.
Operative und taftiihe Betrachtungen über die Kon:
jentrirung des X. Korps am 23. und 24. November
1870 bei Beaune la Rolande, ine applifatorifche
Studie von Johann Lorenz, K. und K. Oberft-
lieutenant im Inf. Regt. Erzherzog Leopold Rr. 53.
a. 1897. L. W. Seidel u. Sohn. Preis
Mt. 5,—.
Oberftlieutenant Lorenz bietet hier eine werthvolle
applifatoriihe Studie — was man nicht von aller
Applikatorei behaupten kann —, indem er ſich auf kriegs⸗
gejchichtliche Thatjachen ſtützt. Die jubjektive Auffafjung
tritt bei jolhem Berfahren naturgemäß zurüd. Der
Leſer hat ſtets jelbft einen objektiven kritiſchen Grad»
mefjer zur Verfügung in dem Grfolg oder Mißerfolg
der einzelnen kriegeriihen Handlungen, und da nun der
Herr Berfafjer Betrachtungen anjtellt, Urtheile fällt,
geichieht ed immer in jo durchdachter, ſachgemäßer Weife,
dab ed eine Freude ift, diefe lehrhafte Studie zu lejen.
Daß ein Unbetheiligter, d. h. weder ein Deutſcher noch
ein Franzoſe, hier Eritijch auftritt, dürfte außerdem der
Sache nur nützlich ſein; denn Niemand kann aus feiner
nationalen Haut herausfahren, und wenn er noch ſo
unparteiiſch zu urtheilen beſtrebt iſt.
Dagegen muß es getadelt werden, daß dem Werke
kein Inhaltsverzeichniß zur Seite ſteht; die Orientirung
wird dadurch ungemein erſchwert. Der Herr Verfaſſer
hat den Stoff eingetheilt in: 1. Strategiſche und ope—
rative Berhältnifie des X. Korps vom 19. bis 22. No—
vember 1870; Konzentrirung bei Montargis; Anord—
nungen für Kongentrirung bei Beaune la Rolande.
2. Der 23. November 1870. 3. Der 24. November
1870. Was dad „Dperative" angeht, jo muß der
ganze Vormarſch des X. Armeekorps von Meb bis
Montargis ald eine hervorragende Leiftung bezeichnet
werden. Gr fand unter jehr ungünftigen Berhältnifien
ftatt. Das Armeekorps mußte ein größtentheild ins
jurgirted Gebiet durdjichreiten, war zur Detachirung
einer ganzen Infanterie-Brigade (40.) zur Beobachtung
von Langres gezwungen, hatte mit Berpflegungsjchwierig-
keiten zu kämpfen und konnte von Langred ab nur eine
Straße benußen. Das Korps half fi vor Allem durch
Selbftändigmachen in drei Marjchlolonnen (Staffeln),
deren jede aud allen drei Waffen und einem Sanitäts—
detachement beftand. Die Trains marſchirten zwiſchen
den Staffeln. Der Sicherungsdienft war allerdings ein
rein taktiſcher und wurde von den einzelnen Staffeln
Dberftlieutenant Lorenz findet in dem Umftande,
daß auch für den 23. diefer „Mechanismus” beibehalten
wurde, troßdem ſich die ganze Situation durch die be
drohliche Nähe eines numerifch überlegenen Feindes
„operativ“ total verändert hatte, den Hauptgrund für
die allerdings mißliche Lage, in welche Theile des X. Korps
am 23. und 24. November geriethen. Daß die „opes
rativen" Auffafjungen des Korps fi damals nicht mit
der thatjächlichen Sage deckten, darüber kann kein Zweifel
fein. Man vermuthete den Feind weder in folder
Stärke noch im folder Nähe. Wie jhon erwähnt, war
dad X. Korps ſchwach an Kavallerie, deshalb murde
ihm die Großherzoglich Heffiihe (25.) Kavalleriebrigade
unterftellt, und es ift verjchiedentlich gegen diefe Brigade
der Vorwurf erhoben worden, dab fie ed an Gelbft:
thätigeit und an einem weit ausgreifenden Aufklärungs-
dienft in ftrategiichem Sinne habe fehlen laſſen. Oberſt—
lientenant Lorenz findet diefen Vorwurf nicht gerechtfertigt
und jhreibt: Die Brigade hatte feine Inftruftion, fie
war über die Abfichten des Armeefommandos, über bie
Lage beim Feinde und ifber die Aufgabe ded X. Korps
nit orientirt. Wenn fie danach tradhtete, ihren
Auftrag, „fh am 20. November dem X. Korps zur
Verfügung zu ftellen“, derart auszuführen, daß fie am
20. November möglichft ungeſchwächt und vollzählig
beim X. Korps eintraf (aljo Gefechten auswich und die
bequemfte Marjchftraße wählte), jo hat fie im Sinne des
erhaltenen Auftrages korrelt gehandelt. Die Urjache ift
alſo nicht bei ter 25. Savalleriebrigade, jondern im
Hauptquartier der Zweiten Armee zu juchen; ſie liegt
nicht nur im der Abfafjung des Befehles an die Heffiiche
Kavalleriebrigade, fjondern aud an dem ferneren Ver—
halten des Armeekommandos.“
Die unzutreffende operative Auffaffung trug ſich
aber auch auf das Vorgehen der am 23. und 24. No-
vember agirenden 37. und 39. Infanteriebrigaden
über und veranlafte die Bemerkung, „die Männer, die
bier ihre Anordnungen trafen, waren nicht nur in der
Theorie, jondern auch in der echten und wahren Kriegs-
prarid zu Haufe, fie. konnten ſich auf eine Fülle von
theuer erfauften Erfahrungen ftügen, und doch marſchirt
eine ftarfe, mit Kavallerie bis zum Weberfluß dotirte
Kolonne auf 12 km vor der front von vier feindlichen
Diviftonen vorüber, fie raftet in deren Nähe, ohne von
ihrer Eriftenz eine Ahnung zu haben“. Solche Dinge
find im Kriege ſchon öfter vorgefommen und werden
fih aud in zufünftigen Kriegen wiederholen. Sie be:
weilen, daß auch der Aufflärungsdienft der Kavalleric
nicht immer frei von „vorgefahten? Meinungen gehant:
habt wird, und im vorliegenden Falle beweijen fie, daß
man den Gegner niemald unterſchätzen joll, was jeine
Aktionsfähigkeit angeht, jelbit wenn es fih um jogenannte
minderwertbige Truppen handelt. Daß außerdem ber
„Vollkskrieg“ weitausgreifenden Erkundungen der Kavallerie
damals jehr hinderlich war, dürfte nicht zu überjehen
jein; aber trogdem müſſen diefelben von der Kavallerie
gefordert werden. Der Aufflärungsdienft ift nun einmal
heutzutage ihr Hauptaktionsfeld, und da dürfen von ihr
11*
143
militar · Literalur · Zeitung. — Nr. 5
14
ebenjomwenig Opfer gejcheut werden, als fie z. B. die
Infanterie auf ihrem Hauptaftiondfeld, der Schlacht,
zu bringen gewohnt ift.
Was den 24. November angeht, jo wird bier u. U.
auch zur Sprache gebracht, daß befonders bei der Kolonne
von Woyna eine Unklarheit hinfichtlich der Befehlögemalt
beftand, welche zu Reibungen und Mihverftändnifien
Beranlafjung gab. Das Nähere lefe man an Ort und
Stelle nad. Recht beherzigenswerth find die daraus
gezogenen Schlußfolgerungen: Solche unausgeſprochenen
Kommantdoverhältniffe ergeben ſich auch oft bei Friedend-
übungen, indem Bataillond:, Regiments», Brigades
fommandeure durch die oft eigenthümliche Yormirung
der Gefechtägruppen „ausgelöſt“ werden und fi aus
übelangebradhter Sorge, der Unthätigkeit geziehen zu
werden, einem Theile ihrer Truppen anhängen und zu
Konfufionen beitragen.” Zur einer einfady Haren tafs
tijchen Organifation gehört jedenfalld aud) eine beftimmte
Abgrenzung der Kommandoverhältnifie.
Die taktiihen Borgänge am 24. November finden
eine außerordentlich eingehende und lichtuolle Darftellung
— hier erreicht das „taktiſche Applikatorium" feinen
Höhepunkt —, und wenn dabei der Nachweis erbracht
wird, dab die Gefechtäleitung auf Deuticher Seite dies
jelben Eigenthümlichkeiten zeigt, die im Kriege 1870/71
wiederholt zu Tage traten, das Fehlen einheitlicher
Verwendung der Infanterie, jo wird hier eine gleihjam
Iofale Grundurſache (paffive Gefechtäleitung) angeführt,
die ſich jonft jehr oft ind Gegentheil verwandelte, zu
aktiver Gefechtäleitung, welche die Truppen „einzeln“
verwendete, Hören wir Oberftlieutenant Lorenz über
diefen Punkt ſelbſt. „Nichts ift Schlechter ald das
tropfenmweije Unfegen der Truppen. Hier lag nicht jener
Zwang vor, welcher in den eriten Schlachten dieſes Arieges
durch das Durdhgehen der vorterften Truppen geichaffen
wurde und dem Kommandanten die zunächft eintreffenden
Truppen aus der Hand nahm, um eine Krifid nad) der
anderen zu bannen. Die Truppen gingen am 24. No—
vember nicht durch, jondern erfüllten ihre Aufgaben mit
wunderbarer Präzifion. Der Feind war ed, der General
Woyna ein Bataillon nad) dem anderen aus der Hand
nahm, meil der Feind jchneller und richtiger vorging
und die Initiative an ſich zu reihen verſtand.“
Ich möchte noch hinzufügen, daß unter „Initiative“
nicht zu verftehen ift, daß ich unter allen Umftänden
zuerjt ind Gefecht trete, jondern daß ich mit derart
verjammelten Truppen ind Gefecht trete, um dem
Gegner das takltiſche Geſetz vorjchreiben zu können.
Mit tropfenweiſem Einſetzen wird das nur in Aus—
nahmefällen möglich jein.
Sehr anſchaulich jchildern die Schluhbetradhtungen,
wie durch das gleichſam ahnungsloſe Hineintappen der
37. Snfanteriebrigade in die gefährdetfte Zone (Kadon —
Maizieres) eine einheitliche Verſammlung des X. Korps
bei Beaune la Rolande, wo ein Angriff der Franzojen
vermuthet wurde, nicht ftattfinden konnte. Um die
37. Infanteriebrigade zu retten, muß die eingeleitete
Berjammlung der 38. und 39. SInfanteriebrigade
wieder aufgegeben werden.
Der Herr Berfafjer- bemerkt wiederholt, daß ficherlich
| einer oder der andere Punkt jenes interefjanten Gefechts-
tages der Aufklärung oder Ergänzung bedürfe, vorläufig
fonnte er aber doch nur auf Grund des allerdings jehr
reichlichen kriegsgeſchichtlichen Materiald urtheilen —
und auch diejed Urtheil will er nur formuliren, um
Andere zur eigenen Gedankenthätigleit anzuregen. Dazu
it jein Werk (299 Seiten) aber hervorragend geeignet.
Kritifhe Tage. I. Theil: Die Snitiative und die
gegenfeitige Unterftügung in der Deutichen Heeres
und Truppenführung. Bon Georg Kardinal
v. Widdern, Königl. Preuß. Oberfta.D. Band 1:
Die I. Armee bei Colombey — Nouilly, 13. u. 14. Auguft
1870. Mit einer Karte und einer Skizze im Zert.
Berlin 1897. NR. Eijenjhmidt. Preis ME. 3,—.
Kritiſche Tage” nennt Dberft Cardinal v. Widdern
eine Studienreihe, die er über ſolche Tage des Feldzuges
1870/71 zu veröffentlichen gedenkt, „in welchen ent
weder die Kriegdlage eine ganz bejonders geipannte mar
oder aber der Geift des Heered jomwie die höhere
Truppenführung und die Heeresleitung in bejonderem
Maße auf die Probe geftellt worden find“. Die erfte
diefer Studien liegt jegt vor; fie bejchäftigt fich mit
dem Tage von Eolombey—Rouilly.
Bor Kurzem, ald der General ter Infanterie & la
suite des rühmlichft bekannten SInfanterieregiments
Prinz Friedrih der Niederlande (2. Weftfälifches)
Nr. 15 Frhr. v. der Goltz feinen achtzigften
Geburtötag beging, war in der Tagespreſſe mehrfad
vom „Helden von Colombey“ zu leſen. Wir wiſſen
nicht, ob es Abficht ded Oberften Gardinal v. Widdern
gemwejen ift, mit feiner Studie über den 14. Auguft
jenem hochbetagten General ein Geburtstagsgeſchenk zu
maden. Das Grideinen der hier in Rede ftehenden,
148 Seiten umfafjenden Abhandlung war jedenfall
ein rechtzeitiges für diejenigen Alle, welche am 5. Februar
ihre Gedanken nah Haus Fülme, dem Weftfäliichen
Ruhefig des Generald, richteten und damit eined Sol:
daten König Wilhelmd des Siegreichen gedachten, deſſen
Thatkraft und Glück in allen drei Feldzügen des
Einigers unjeres Baterlanded ſich immer gleich bleibend
zum Heile der Preußijhen Waffen bethätigt haben, in
Kommantoftellen vom Bataillon bid zu einem Truppen
verbande von der Stärke einer gemiſchten, jelbftändigen
u hinauf und in mehr oder weniger Fritifchen
agen.
General Frhr. v. der Goltz gehört zu den namhaf-
teften, vielbewährteften Unterführern des Preußiſchen
Heered der Wilhelminifhen Zeit. Seine Erfolge ver
tragen, von der Legende befreit, in nadter hiftoriider
Wahrheit der Nachwelt überliefert zu werden. Den
Söhnen ded Mindener Landes, deren Väter er in drei
Feldzügen zum Siege führte, wird er bleiben, was er
diefen im Angefichte ded Feindes geworden und ge
wejen ift: der Yührer, dem fie unbedingt vertrauten,
der führer, der mit der feindlichen Stellung auch ihre
Herzen eroberte. In einer kriegswiſſenſchaftlichen Studie
über den 14. Auguft kann es fich jedenfalld nicht um
den „Helden von Colombey“ im voltäthümlichen, immer
145
1897 — Literariihes Beiblatt zum Militär⸗Wochenblatt.
146
legendaren Sinne handeln, jondern nur um den Führer | General v. Steinmeß und General v. Goeben ver-
der Avantgarde des VII. Urmeelorpd. Dieſes war
General Frhr. v. der Golg an jenem in der That
kritiſchen Tage. Kritiſch im ftrategiichen Sinne brach
der Tag nach Lage der beiderſeitigen Operationen an
und kritiſch im taktiſchen Sinne wurde er infolge der
Entſchlüſſe, der Initiative des Führers eben jener
Avantgarde.
Dieſe Znitiative Mar in das gebührende Licht zu
ftellen, ift eine der Aufgaben, welche Oberft Garvinal
v. Widdern fi mit feiner neueften kriegsgeſchichtlichen
Studie geftellt hat, und er hat diefe Aufgabe unjeres
Erachtens erfüllt,
General Frhr. v. der Goltz war, ald er 1870 ins
Feld z0g, ein im Truppen» wie im Generalftabädienft
gebildeter, vor dem Feinde bereitd erprobter, typiſcher
Bertreter der Preußiſchen Führerjchule — der Schule,
welche Weberlieferungen und Erfahrungen, jowie berufene
Bildner und Erzieher des Preufiichen Heered in dieſem
gemacht hatten. General Frhr. v. der Goltz handelte
im @eifte diefer Schule, als er auf die Meldung, der
Feind ziehe ab, ſich entichloß, dieje Abſicht zu durdhe
kreuzen, den Feind „nicht jo ruhig abziehen zu lafjen“
(eigene Worte, ©. 30), und General Frhr. v. der Goltz
erreichte, indem er diejen verantwortungsvollen Ent
ſchluß in voller GSelbftändigkeit zur ungejäumten That
werden ließ, daß der Feind thatjächlich jeinen Abzug
unterbrah. Was der Führer der Avantgarde des
VII. Armeekorps mit jeinem Aufbruch und Vormarſch
„über Marfily gegen Met“ bezweckte, gelang ihm
aljo. Das iſt fein unbeftreitbarer Erfolg, — Irgend
welche weiterliegenden ftrategijchen &efichtäpunfte fonnten
dem recht und links von anderen Heertheilen eingefahten,
von jeinem Generallommando nur mit den das Nächft-
liegende betreffenden Direftiven und Befehlen verjehene
Avantgardenführer gar nicht bejchäftigen. Daß diejer
ſchließlich ſeine erfte Abficht, „mur den Abjchnitt von
Colombey in Beſitz zu nehmen“ (mündlicher Befehl
©. 35), im Berlaufe deö entbrannten Gefechts übers
jchritt, erjcheint und gerade als ein Beweis dafür, daß
er lediglich unter taktiſchen Geſichtspunkten handelte, als
er jeine Truppen um 3'/: Uhr nachmittags antreten
lieg. Es ift ihm Ähnlich gegangen wie dem Chef des
Generalftabes des benachbarten, feinen Augenblick mit
jeiner Unterftügung zögernden I. Armeekorpo: „Ich
ſah in Bazained Armee nur das Operationsobjekt,
weiches man endlich erreicht hatte und mit dem man
fih daher ohne Berzug jchlagen müſſe“ (S. 44).
Dberft Gardinal v. Widdern hat neben den Alten
ded Kriegsarchivs des großen Generalftabes eine Fülle
von jhriftlichen und mündlichen Mittheilungen „von
zuftändiger Seite* benuten können. Seine Ausfüh—
rungen bejchäftigen fi) in der Hauptjache mit dem
Entftehen der Entjchließungen der befehlenden Perjonen,
und da diefe Entichlüffe das Ergebniß von Berftandes-
und Gharaktereigenjchaften find, jo find ihm Charafter-
ftudien aud der Feder gefloffen, die in ihrer Begrün-
dung oft über das Gefechtsfeld und die kritiſchen
Stunden von Golombey—Rouilly hinaus, rückwärts
bis auf die Siegesfelder von 1864 und 1866 jchweifen.
anlafjen ihn namentlich hierzu. In der Gegenüber:
ftellung diejer beiden eigenartigen, grundverjchiedenen
Heerführer erbliden wir einen ganz bejonderen Reiz
der Studie.
Auch über die Thätigkeit höherer Kommandoftäbe
lüftet Oberſt Gardinal v. Widdern den Schleier, der
für Fernftehende das Getriebe folder Werkftätten der
Entſchlüſſe und Befehle umgiebt. Die Nothmwendigkeit
des Austauſches von Nachrichtenoffizieren zwiſchen
höheren, zu übereinſtimmendem Handeln berufenen Kom—
mandobehörden wird eingehend beleuchtet; ſie aus den
kritiſchen Vorgängen des 14. Auguſt zu begründen, iſt
mit ein Beweggrund des Oberſten Cardinal v. Widdern
zu ſeiner Studie, eine zweite Aufgabe, welche ſie erfüllt.
Wir kommen damit zu ihrem hiſtoriſch werthvollſten
Theile. Oberſt Cardinal v. Widdern zieht in dem—
ſelben — endlich! — die Thätigkeit an das Licht der
Oeffentlichkeit, welche der vom großen Hauptquartier
zur Erſten Armee entſandte Abtheilungschef des
Generalſtabes, Oberſtlieutenant v. Brandenſtein, am
14. Auguſt bei der Avantgarde des VII. Armeekorps,
den Generalkommandos des I. und VII. Armeekorps,
dem Oberkommando der Erften Armee und an anderen
Stellen auf und hinter dem Gefechtsfelde — körperlich,
geiftig und ſeeliſch gleich angeipannt — entwidelt.
Wenn man überhaupt von einem Helden von Colombey —
Nouilly jprechen will, jo müßte damit der Name
Brandenfteind verknüpft werden. Dieſer ift die treibende
Kraft des Tages und wie Fein Underer der Vertreter
des ſtrategiſchen Gedankens des Kampfes gewejen.
Zum’ erften Male wird died von Oberſt Garbinal
v. Widdern der Deffentlichfeit autbentijch klargelegt
und damit einem Berdienit die gebührende Ehre öffent
lid) gejpendet, welche Eingeweihte dem leider zu früh
der Armee entriffenen, weitblidenten Offizier jchon
längſt gezollt und nicht mit jeinem irdijchen Reſt bes
graben hatten. Es war höchſte Zeit, daß dieſer
Ehrenpflict genügt wurde. Gardinal v. Widderns
Studie füllt damit zugleidy eine Lücke in der Gejchicht-
ſchreibung über den Krieg 1870/71 aus, deren Bor:
handenjein bisher die Beurtheilung der Borgänge am
14. Auguft trübte.
Mit dem 14. Auguft als erftem fritiichen Tag
feiner Studienreihe hat Oberft Gardinal v. Widdern
unſere Militärs&iteratur um ein werthvolles Werk be=
reicher. Der Name des gründlichen und gejchulten
Forjcherd bürgt dafür, daß auch die noch in Ausſicht
gejtellten Abhandlungen dieje Höhe erreichen werden.
Es ift ein Verdienft um die Zukunft, wenn unjerem
heranwachſenden Führergeſchlecht durch ſolche Studien
Gelegenheit geboten wird, zu lernen, daß es im Kriege
mit dem Ueberlegen, Entſchließen und Befehlen nicht
jo glatt und behaglich geht wie am friedlichen Schreib—
tijh oder auf der Schulbank ,. daß es im Kriege
feine That ohne Charakter giebt, und daß die kritiſchſten
Lagen vor dem Feinde weit mehr durch Charakter
eigenschaften als durch Verſtandeskräfte — jedenfalls
nicht durch dieje allein — überwunden werden.
147
Milttär-LiteratursBeitung. — Rr. 5
148
unter den denlkbar günftigften Berhältnifien ab. Mit
a tliche Beiſpiele aus dem Deutih: Fran: | Illufionen zu heilen, und doch fpielen fie ſich noch alle
zoll
hen Kriege von 1870/71. Bon H. Kunz,
Major a. D. Heft I: Nachtgefeht am 18. Auguſt
1870 auf der Hochfläche Moscou Ferme — Point du
Four. Mit einem Plan in Steindrud. Preis
ME. 2,20. Heft II: Nachtgefechte gegen die Kaiferlich
Frangöfifche Armee. Mit vier Skizzen im Text und
einem Plan in Steindrud. Preis ME. 2,40. Berlin
1897. €, ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbudh-
handlung.
Der in Armeekreijen durch feine literarischen Arbeiten
rühmlichft bekannte Major a. D. Kunz fteht im Begriff,
jeine gründlihe Kenntniß des Deutſch-Franzöſiſchen
Krieged zu verwerthen zur Bearbeitung zahlreicher kriegs—
gejchichtlicher Beijpiele, die in belehrender Weije die
verjchiedenen Gefechtsarten für den Truppenoffizier zur
Anſchauung bringen jollen. Major Kunz hat zum
Lieblingägegenftand nicht die Strategie, jondern die
Taktik, deren Studium nicht bloß für einige zu Höheren
beftimmte Ausnahmen, fjondern für jeden einzelnen
Dffizier umerläplih if. Er wendet fi daher mit
feiner Arbeit an alle Kameraden und ſchon die erften
vorliegenden beiden Hefte zeigen, daß er auch in einer
für Jeden verftändlihen Sprache zu reden verfteht.
Während der Zukunft die Behandlung von Waldgefechten,
von Kämpfen um Ortjchaften und einzelne Gehöfte, von
Ueberfällen x. vorbehalten bleibt, beichäftigen fich die
erften beiden Hefte mit den Nachtgefechten. Das Nacht:
gefecht auf dem rechten Deutjchen Flügel am 18. Auguft
nimmt ein ganzes Heft ein, ihm fchließen ſich die Nacht—
gefechte gegen die Kaiferliche Armee an, die der Ver—
faffer von denen gegen die Heere der Republif mit
Recht trennt, weil gerade bei diefer Gattung von Ges
fechten der innere Werth der fümpfenden Zruppen von
ausſchlaggebendem Einfluß ift.
Zu unjerer Freude weift der Herr Berfafjer auf das
Bedenkliche der Nachtgefechte hin. Wie könnte ed auch
anders fein! Unſer ganzes Streben geht dahin, daf in
Zukunft nicht nur der Beginn ded Kampfes, jondern
auch jein weiterer Verlauf fi nad dem Willen und
der Lenkung unferer Wührer, der höheren wie der
niederen, abfpielen joll; wir bemühen und, kampftaktiſche
Formen zu finden, die nicht an der feindlichen Waffen-
wirfung zerjchellen, und tadeln den Unterführer, den
fein Ungeftüm zu einem Durchgehen nach vorn hinreiht
und jo der Hand dei höheren Führers entwindet: wie
jollten wir und da für Nachtgefechte begeiftern, wo der
höhere Führer vom Augenblid des Antretend an nicht
mehr fieht und auch kaum je erfährt mas vorgeht, jo
daß er gänzlich außer Wirkfamkeit tritt, und wo auch
der Einfluß des niederen Führerd annähernd gleih Null
wird, weil er weder durch Zeichen, noch durch die
Stimme, noch — und das ift das Wichtigfte — durch
Beijpiel wirken kann, Nod Niemand hat den uners
mehlihen Einfluß des Beifpield unferer Dffiziere be-
ftritten; die „Freunde der Dunkelheit“, wie Kunz die
Verfechter des Nachtgefechts nennt, verzichten freiwillig
auf den allergrögten Theil diefes Einfluſſes. Die in
Heft I und II vorgeführten Beijpiele jollten jchon ge-
nügen, um die Freunde der Dunkelheit von ihren
Ausnahme eined einzigen nämlich, des Franzöſiſchen
Angriffes auf Mouzon in der Nacht zum 31. Auguft,
verliefen fie alle in befanntem Gelände; jei es, weil
dad Nachtgefecht nur die Fortjegung der Tagesſchlacht
bildete, jei es, meil das Gefechtäfeld innerhalb einer
jeit langer Zeit vertrauten Borpoftenftellung lag. Und
dennoch dieje Berwirrung, dieſe zahlloſen Mifveritändnifje!
Wie würde ed da erft zugehen, wenn ein Nachtlampf
einmal wirklich in einem von den Truppen bid dahin
unbetretenen Gelände geführt werden follte!
Das in dem erften Heft behandelte Nachtgefecht vom
18. Auguft auf der Hochfläche Moscou— Point du Four
ift eine ſolche Yundgrube nüßlicher Lehren, daß es in
ſich alle die Erjcheinungen vereinigt, die wir einzeln
in den zahlreichen jpäteren Nachtgefechten wiederfinden.
Der 18. Auguft überhaupt mit jeinen Berdienften und
Fehlern, jeinen Heldenthaten und Schwächemomenten,
feinen Unterlafjungen und Weberhaftungen ift jo reich
an harakteriftiichen Epiſoden, dab, wer diefen Tag
völlig fich zu eigen macht, jchon ein gutes Theil Taktik
ftudirt Hat. Bortrefflih find ſchon die Erwägungen,
wie dad ganze unnöthige Ringen vor Point du Jour
durd; eine rationelle Vorarbeit für den Angriff hätte
geipart werden können: Wenn, ftatt des achtſtündigen,
tropfenweijen Anrennend, nur unjere überlegene Artillerie
von Gravelotte her gefeuert und die Infanterie, unter:
ftüßt von den zahlreich anmwejenden Pionieren, Durch—
baue durd die Waldftreifen der Manceſchlucht gefhaffen
hätte, die eim gleichzeitiged Heraustreten aus dem Dit-
rande an 30 verjchiedenen Stellen geftatteten, dann
gelang wahrjcheinlich jchon der erjte Angriff. Und dieſe
Arbeiten hätten unter Dedung zweier Brigaden geihehen
können, ohne daß es und bei dem günftigen Gelände einen
Mann gekoftet hätte! Dies hätte nicht Zeit gekoftet,
jondern gejpart, jelbft wenn man doppelt jo viel Zeit
auf die Urbeiten rechnet, ald erforderlih war. Wir
werden fünftig gegen noch viel verheerendere Waffen
fimpfen als 1870. Möchten wir dann gelernt haben,
daß die vis consilii expers und nidht zum Ziele
führen kann, daß dad Wagen erft nach dem Wägen
fommen joll und daß in der Worbereitung ded An-
griffes mit allen Mitteln, auch 3. B. durch Korrektur
ded Geländes, die wichtigfte Worbedingung des Ge—
lingens liegt. Dieje Lehre fteht mit blutigen Lettern
auf Zaujenden von Grabfreuzen auf dem Hodplateau
Moscon— Point du Zour! — Die Einzelheiten, welche
geeignet find, Gegner des Nachtgefechtes zu fchaffen,
fönnen bier natürlich nur angedeutet werden. Dahin
gehören zunächſt die zehn verjchiedenen Fälle, wo
Preußiiche Regimenter fi gegenjeitig mit Schnellfeuer
beſchofſen. Namentlich war dies bei den Vorgehen des
II. Armeekorps der Fall, das in der Dunkelheit weder
erfennen fonnte, wie weit unfere eigenen Truppen ſchon
waren, noch auch darüber unterrichtet wurde. Es wäre
freilich befjer geweien, dad Korps erft aufmarjchiren zu
lafjen, die Führer genau über die Lage zu orientiren
und dann einheitlich angreifen zu laflen; es geſchah
aber nicht! — Am häufigften waren natürlich die
149
1897 — Literarifhes Beiblatt zum MilitäsWocenblatt.
150
Zapferften dem eigenen feuer ausgeſetzt; jo die Meine | Regiment nicht, oder war Niemand da, diejed un
Schaar am Straßenknie öftlih St. Hubert und der
Ichneidige Hauptmann v. Wobejer mit feinen etwa
60 Mann, der fi) ganz ijolirt erft vor, dann in den
Steinbrühen von Point dur Jour den ganzen Nach—
mittag und Abend hielt und von allen Seiten bejchiehen
ließ. — Daß aber auch das II. Armeeforpd ohne
Kenntnih der Gefechtälage vorging, lag daran, daß
weſtlich der Mancejchlucht überhaupt Wenige über die
Gefechtslage Beicheid wuhten, und das ift wieder eine
Folge des Nachtgefechts: der unbedingt nöthige Melde:
verkehr könnte nur durch eine Kette ftehender Melde:
poften aufrecht erhalten werden; eine ſolche Kette ift
auf weite Entfernungen nicht oder doch nur jehr ſchwer
durchführbar; fie verfagt jchon, wenn fi ein bis zwei
Glieder daraus verfrümeln, und wo gejdrihe das nicht
in der Nacht im Walde, in Schluchten x.? Gin einzeln
abgeſchickter Unteroffizier aber, oder auch wohl ein Offi⸗
zier, verliert bei Nacht zu leicht die Richtung und findet
den Vorgeſetzten, dem er melden foll, erft nach Stunden,
wenn er ihm überhaupt findet. Daß eine völlige Un-
fenntniß der Vorgänge ſchon auf etwa 600 m bei den
ftarfen Abtheilungen des VII. Korps im Einjchnitt des
Bois des Baur ſüdlich der Steinbrüche herrfchen konnte,
ift allerdings auch bei Nacht nicht zu entjchuldigen,
zumal der Führer an diefer Stelle, wenn nur eine
Patrouille entfandt worden wäre, die überaus günftige
Gelegenheit zu einem höchſt wahrſcheinlich entjcheidend
erfolgreichen Stoß gegen die linke Flanke der Franzoſen
hätte erfennen müfjen!
Dem Nachtgefecht eigenthümlich ift ferner die um
etwa 7'/a Uhr abends ohne jede Urſache weit hinter
der Gefechtöfront ausgebrochene Panik, die eine Rück—
fluth durch die Mancejchlucht erzeugte, von der bie
vorderſte Gefechtälinie völlig unberührt blieb und die
fi, jo trübe das Bild ift, einfach dadurch erklärt, daß
die Maſſe der Leute Förperlich und moralijch total ver-
braucht war, daß die Nerven unter der Einwirkung
unftillbaren Durftes nachließen, da die Nacht fie hinderte,
fih an dem heldenhaften Beifpiel der wenigen, noch
tampffähigen Offiziere aufzurichten. Die Kraft war zu
Ende, die Schreden der Nacht jchufen nicht vorhandene
Gefahren vor der überreizten Phantafie und aus tapferen
Kriegern wurden — nicht etwa Feiglinge, jondern halt-
loſe Menfchenmaffen. Die Panit wurde endlid) über-
mwunden, aber man denke fi, wenn jet die vorderfte
Linie gewichen wäre, auf rüdwärtige Aufnahme rech—
nend — mas wäre dann entftanden? Unabjehbares
Unbeil, wie ed nur ein Nachtgefecht bringen kann!
Noch ein Punkt fei der Merkwürbigkeit wegen er-
wähnt! Als gegen 9 Uhr abends auf die 4. Infanteries
divifion zurüdgegriffen wurde, trat dad Regiment 21
nach Ablegen ded Gepäds bei Rezonville an mit zwei
Kompagnien in der Avantgarde! So tief aljo fahen
die Friedensgewohnheiten, daß ein Regiment, acht
Stunden jpäter ald die Schlacht auf diejem Flügel
entbrannt war, noch eine Avantgarde vornahm, obſchon
jenjeitd? der GStraßenenge ſchon etwa 20000 Mann
Preupifcher Truppen im furdhtbarften Feuer fich gegen»
feitig an der Entwidelung hinderten! Wußte das das
mögliche Bild abzuftellen?
Doch genug! Man leje die Hefte und ftubire fie;
fie find nicht nur interefjant, fie find förmlich ergreifend!
Was dad erfte Heft bringt, wir finden ed auf veränderten
Scauplägen im zweiten Heft wieder, aus deſſen Nacht-
gefechten nur eins, außer dem oben erwähnten, feiner
Kürze wegen einen normaleren Berlauf hat, nämlich der
auf den heroiſchen Befehl des Prinzen Friedrich Karl
hin unternommene jchneidige Reiterangriff bei Rezonville
am 16. Auguft: der mit dem letzten Athemzug nad)
dem heißen Tage dem Feinde eindringlid; zugerufene
Entihluß: „Wir wollen fiegen!“
Zehn Aufgaben in militäriiher Geländebeurtheilung
aus hus Aufuahmeprüfung, bearbeitet und
erläutert von Meyer, Pr. Lt. im Königl. Sächſ.
nf. Regt. Nr. 133. Berlin 1896. Liebelſche
Buchhandlung. Preid ohne Karten ME. 1,50, mit
Karten ME. 3,60,
Derartige Aufgaben, ‚ welche den Kriegsakademie⸗
Aipiranten geftellt werden, find auf Grund der vor:
gelegten Karten innerhalb 1 bis 11/ Stunden Arbeits:
zeit zu löfen, und es kommt hierbei auf logiihe Ans
ordnung ded Stoffes, auf Kürze und Schärfe des
Urtheild an. Wenn auch in dem Bud von Kuhn
„Aufnahmeprüfung für die Kriegsafademie” derartige
Aufgaben bereits geftellt find, um die jungen Offiziere
darauf Hinzumweifen und ihnen zu überlaflen, ſich auf
ihre Löſung vorzubereiten, jo fehlte doch dort die ein»
gehende Anweilung, wie man fich durch eigenes Studium
ohne zeitverbrauchende Ummege in diejem bejonderen
Zmeig vorbereiten könne. Es läßt fi zwar nicht
leugnen, daß heutzutage jehr viel Grleichterungen zur
Grlernung der militärifchen Wiſſenſchaften geboten werben,
dod; können wir und nicht unbedingt gegen diejelben
ausſprechen, injofern fie ed verftehen, fich von der Be—
förderung eines jchematifchen Wifjens fernzuhalten. Anderer:
feitö find die wiljenichaftlichen Anforderungen jo ge
ftiegen und ift die Zeit zur Vorbereitung durch erhöhte
dienftlihe Anforderungen derart verkürzt worden, daß
das Bedürfnig nad Hilfsmitteln erflärlich wird.
Das vorliegende gehört zu den „erlaubten“. Der
Berfaffer mählte fi) Beifpiele aus Kuhns Bud; oder
Aufgaben, welche bereits bei Aufnahmeprüfungen geftellt
waren und hierdurch allgemein befannt find. Er ent:
widelt für die einzelnen der zehn Themata den Gedanken⸗
gang, aus welchem die Dispofition entjpringt, dieſe
Dispofition jelbit und die auf Grund derjelben angezeigte
Ausarbeitung. Da es nun jelbftverftändlic ift, daß
über gemifje Punkte nur bedingt zutreffende Löſungen
gefällt werden können, inäbejondere da dieſelben auf
der Karte und nicht im Gelände ftattfinden, jo giebt
der Berfaffer richtigerweije für einzelne Aufgaben mehrere
Gedankengänge mit Dispofitionen, ohne die Behauptung
aufzuftellen, dab er nunmehr dad Allerrichtigfte getroffen
habe. Am Schluß jeder Aufgabe findet die Beiprechung
einzelner Punkte in der ausgedehnten Form von „Bes
merkungen“ ftatt.
151
Die zur Löfung der Aufgaben nöthigen Karten find,
mit Ausnahme einer — Kißingen —, in dem Buch
von Kuhn enthalten und können bejonderd bezogen
werden. Es find dieſes die Sektionen Friedland, Natel,
Böttingen, Nordhaufen, Wohlau, Liegnig und Meb.
Sir Joſeph Crowe. Lebenserinnerungen eines Zour-
naliften, Staatsmannes und Kunftforjchere. 1825
bis 1860. Ind Deutiche übertragen von Arndt
v. Holgendorfi. Berlin 1897. € ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuhhandlung. Preis geheftet
ME. 7,50; in Leinwandband Mt. 9,—.
Die Beiprehung der Lebenderinnerungen eines Eng»
liſchen Sournaliften, Staatdmanned und Kunſtforſchers
ſcheint auf den erften Blick nicht in eine Deutjche mili—
tärifche Zeitjchrift hineinzugehören, felbjt wenn, was in
den vorliegenden Bande thatfächlic der Fall ift, es ſich
um einen hochbedeutenden geiftreihen Mann und um
merfwürdige, vom Alltäglichen weit abliegende Lebens»
ſchickſale handelt. Die Beranlaffung zu unjerer Be:
ſprechung bieten nun aber die Kapitel ded Werkes, worin
der Verfaſſer feine Thätigkeit als Kriegskorreſpondent
großer Engliſcher Zeitungen eingehend beichreibt. Wie
er Kunftforicher und Verfafjer kunſtgeſchichtlicher Schriften
war (er jchrieb die Gejchichte der alten Niederländiichen
Maler, die der Stalienifchen Malerei und Lebens—
beihreibungen von Tizian und Raffael), jo war er auch
ausübender Künftler, Zeichner und Maler. Das kam
feinen Berichten aus den Kriegen zu gute, indem er
fie durch Zeichnungen von Gegenden und Menjchen er:
läutern konnte.
Sein Vater, ein meift in Paris lebender bedeutender
Engliſcher Zournalift, hatte ihn in ganz eigenthümlicher
Weiſe und abweichend von den ausgetretenen Bahnen
der Schulpädagogik erzogen und jo feine wieljeitige
bedeutende Begabung gründlidy entwidelt, aladann aber
jeinen Sohn in jungen Jahren auf eigene Fühe geftellt
und ihn feine eigenen Wege gehen lafjen, ohne doch
jeinen geiftigen Einfluß auf ihm aufzugeben. Diefe
Wege führten den jungen Growe ebenfalld der berufs—
mäßigen Sournaliftit und Politik zu. Darin hatte er
mit immer größer werdendem Erfolge, wenn auch nicht
ftetd vom Glück beaünftigt, gearbeitet und fich bereits
einen geachteten Namen erworben, ald der Krimfrieg
ausbrah. Die Illustrated London News forderten
ihn auf, ald ihr Korrefpondent auf den Kriegsſchauplatz
zu gehen, und er nahm das Anerbieten an. Seine
Befähigung zu einer ſolchen Aufgabe geht aus jeinen
Aufzeichnungen Har hervor, freilich nur mittelbar, denn
feine Perjon ftellt er überall in vornehm beicheidener
Weiſe in den Hintergrund. Dieſe Befähigung lag in
feinem liebenswürdigen, gefälligen Wejen, der Sicherheit
im Berkehr, der Findigkeit und dem praftiichen Sinn
in fremden und ungewohnten Sagen und einem guten
Humor. Daß er der Engliſchen und Franzöſiſchen
Sprache gleich mächtig war, trug weſentlich zum guten
Gelingen bei. So begab er fidh Ende 1853, 28 Jahre
alt und in jeder Beziehung, geiftig wie körperlich, gut
MilitärsPiteraturseitung. — Ar. 5 152
| vorbereitet auf dem Landwege nach der Türkei und auf
den Kriegeichauplag am der unteren Donau. Es gelang
ihm ſchnell, Beziehungen und einflupreihe Belannt«
ſchaften anzufnüpfen, jo daß er jo viel jah, wie er nur
immer jehen wollte — und das war nicht wenig —,
auch holte er ſich ald unerjchrodener Mann in befter
Form feine Feuertaufe, wie er mit Humor erzählt. Im
September 1854 feßte er auf einem Engliſchen Truppen:
trandportichiff nach der Krim über, wurde dort Augen:
zeuge der erften vergeblichen Beſchießung von Sebaftopol
(wobei ihm fein Zelt faft über feinem Kopf durch eine
Ruſſiſche Bombe zerftört wurde) und der Schlachten bei
Balaklava und Inkerman. Auch hier fehlte ed mich
an perjönlichen Gefahren im feindlichen Feuer, er macht
aber nicht viel Aufheben davon, jondern benutzt jede
Gelegenheit, eine Notiz für den nächſten Bericht an
fein Blatt zu machen oder ein padendes Augenblidebild
in Wafjerfarben zu ſtizziren. Lehrreih für alle zu
fünftigen Kriegsforreipondenten und aud für Strategen
ded Biertifches ift, was er über feine damalige Auf:
faffung und Beurtheilung der militäriichen Maßregeln
jagt: „Damals neigte ich dazu, überall Fehler zu finden
und anzunehmen, dab Alles befjer und jchneller gemacht
werden könne, ald es wirklich geſchah. Heute aber, wo
ich an die erftaunliche Geſchwindigkeit und Gründlichkeit,
mit der Alles ausgeführt wurde, zurückdenke, fühle ic,
daß ich in der Würdigung der BVerhältniffe ungerecht
und in Allem, was ich auszuſetzen hatte, Trittelig war.“
Growe erkrankte im November, ging zu feiner Er
holung nad Malta, kehrte aber, bald genejen, nach der
Krim zurüd. Dort fand er die Englischen Truppen
vor Sebaftopol in einer traurigen Berfafjung. Der
ftrenge Winter, der Mangel an Borräthen für Ber:
pflegung, Untertunft und Schuß gegen die Kälte —
ein Orkan hatte die damit beladenen Transportſchiffe
ı an der Küfte der Krim zum Scheitern gebracht —
wirkten auf die durch Krankheiten geſchwächten Truppen
faft auflöfend, zudem begann ſchon jett der innere Zwie—
jpalt zwiſchen Engländern und Franzoſen, der in Koa—
litionöfriegen jo oft eine unheilvolle Rolle gejpielt hat,
und der fpäter zu offener Feindſchaft ausarten jollte.
Des Berfafjerd zweiter Aufenthalt in der Krim war
nur kurz; noch im Winter reifte er nach London, ſuchte
aber im Juni des folgenden Zahres das Lager feiner
Landsleute vor Sebaftopel wieder auf. Während feiner
Abmwejenheit hatte fi) dort Bieled verändert und er
fam gerade noch zur rechten Zeit, um die legten ereigniß⸗
reihen Wochen vor der Erftürmung der Südfront und
diefe jelbft jowie die Räumung der Feftung durch die
Rufjen mit zu erleben. Nachdem er dann nod die
Slottenerpedition gegen Kinbum mitgemacht hatte, blieb
er in der Krim noch bis in den Winter hinein und
bis die Engliſchen Truppen nad) dem Friedensſchluß
abzogen.
Nochmals jei betont, wie höchſt interefjant Crowe
Greigniffe, Perjonen und Gegenden zu jdhildern weiß.
Bei ten Gefechten trug er feine Haut wader zu Marfte,
um zu jehen, jein perjönliches Auftreten führte ihn
überall, jeloft bei den Höchftftehenden, gut ein, jo daß
er von Begegnungen und Unterredungen mit Lord
153
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär» Wochenblatt.
154
Raglan, Peliffier, Canrobert u. A. erzählen kann; die | die Wege, die unjer unvergeßlicher König und Kaiſer
Gegenden jah er mit dem Auge des Maler und bes
ſchreibt fie deshalb auf das Anſchaulichſte und Feſſelndſte.
Nach Beendigung des Krieges führte ihn fein Beruf
ald Journaliſt nady Indien, wo er ein paar ereigniß-
reihe Zahre zubrachte; er war aber gerade wieder nach
London zurüdgelehrt, ald 1859 der Krieg zwiſchen
Deiterreih und dem mit Frankreich verbündeten Sar-
dinien in DOberitalien ausbrah. Nun ging er ala
Berichterftatter der Times zur Defterreichifchen Armee
und langte im großen Hauptquartier zu Verona am
15. Juni an, alſo nachdem die Schladht bei Magenta
bereit3 geichlagen und die Defterreichiiche Armee hinter
den Mincio zurüdgegangen war. Auch hier gelang es
ihm bald, ſich jo zu ftellen, daß er alle Berüdfichtigung
bei den höchften militärischen Autoritäten fand und ſich
dem großen Hauptquartier anjchliefen durfte. So er-
bielt er die günftigfte Gelegenheit, fih genau zu unter:
richten und umzuſehen. Die wenige Tage nach jeinem
Eintreffen ftattfindende Schlacht bei Solferino machte
er im Gefolge des Kaiferd Franz Joſeph mit, wagte
ſich aber auferdem auf eigene Gefahr weit vor, um
möglichft viel zu jehen. Die Beſchreibung der Schlacht
it darum jehr anſchaulich, klar und richtig ausgefallen;
dad, was er über die Operationen vorher und nachher
und zwar ziemlich weitläufig vorbringt, lieft ſich gut,
ift aber doch vielfach überholt durch zahlreiche ſpätere
BVeröffentlihungen von Defterreidhiicher Seite. Hiermit
joll fein Tadel ausgeſprochen werden; es bleibt immer
beachtendwerth, einen gejcheiten Menſchen, auch wenn
er nicht Fachmann ift, über diefe Dinge zu hören, und
fo find dieſe Bemerkungen ald ein willtommener Bei-
trag zur Gejchichte des Krieges von 1859 anzujehen.
Auch die Schilderung der folgenden Greigniffe ift von
eindrudtövoller Frijche und Deutlichkeit, jo bejonders die
erfte Begegnung der beiden Kaiſer mit einer treffenden
Perjonalbejchreibung der beiden Hohen Herren.
Die Grlebniffe Crowes ald Kriegaberichterftatter
hatten mit Beendigung des Krieges von 1859 ebenfalls
ihr Ende erreicht. Die Engliſche Regierung war ins
wiihen auf feine bedeutende Begabung aufmerkjam
geworden und jchidte ihn 1860 mit einem handels-
politiichen Auftrage nad) Deutichland, defjen ſachgemäße
und tüchtige Ausführung zur Folge hatte, daß er im
den diplomatifchen Dienft übertrat und darin bis zu
feinem 1896 in Paris erfolgten Ableben blieb. Die
letzten Kapitel ded vorliegenden Bandes behandeln diefe
Deutjche Reife. Wir würden fie übergehen, wenn nicht
einige Urtheile über die Preußiſche Politif während des
Krieged von 1859 und der folgenden Zeit und über
die im Gange befindliche Reorganifation der Armee von
1860 darin fich vorfänden, die als völlig unzutreffend
anzufehen find. Der Berfafjer war, feiner eigenen
politisch » liberalen Ridytung folgend, in den Dunſtkreis
des Nationalvereind gerathen und erblidte die Preufis
ſchen und Deutichen Angelegenheiten durch defjen etwas
trübe Brillengläjer. Dementiprechend glaubte er zwar
in Preußen den berufenen Vorkämpfer für Deutſchlands
Einigkeit zu erfennen, aber mit den Mitteln des
Nationalvereind und gleich diefem ohne Berftändnifi für
Wilhelm zu diefem Zwede einzuſchlagen für richtig er-
adhtete, Wege, auf denen ein großer Theil feines eigenen
Volkes vorerft dem Könige nicht zu folgen verftand,
weil Doktrinäre und Speologen eine heilloje Verwirrung
in den Köpfen der Menge angerichtet hatten. Die
Anfichten des Verfaſſers find durch die Wucht der Er»
eigniffe längft widerlegt; die über die Preußiſche Armee
aber find als durchaus faljch zu bezeichnen. Es ift am
Ende auch nicht zu verlangen, dab Jemand, der ein
großes Land im Fluge durdeilt, jeine Informationen
in einer politiich bewegten Zeit nur vom einjeitigen
Parteiftandpunft aus erhält, dem zudem ald Ausländer
für viele Verhältniffe der richtige Maßſtab fehlt, daß
ein jolher Mann von den damals in Frage ftehenden
militärifchen, namentlich organifatoriihen Dingen etwas
verjteht und darüber ein einigermaßen richtiges Urtheil
hat, jelbft wenn er ald Berichterftatter auf zwei Kriegs—
jchauplägen thätig geweſen ift. Nur jo find Ausiprüche
zu erflären und zu entjchuldigen wie die folgenden.
©. 333: „Ich bin der Anficht, daß es ein Glück war,
daß der Prinzregent fi im Sommer 1859 jeder Eriege-
riſchen Handlung enthalten hatte. Wenn er... nur
einen Augenblid feinen eigenen ſanguiniſchen Hoffnungen
nachgegeben hätte, jo hätte er mit Truppen zu Felde
ziehen müfjen, von denen mehr ald die Hälfte nicht
befjer als diejenigen gejchult waren, die 1806 die Schlacht
bei Sena verloren.” S. 335: „Was die Feſtungen
anbelangt, die auf Befehl des Pringregenten armirt
werben jollten, jo hatten nur wenige von ihnen Ka—
nonen, feine einzige Vorräthe, und man (!) erzählte fich,
Um und Raftatt wären einfah Ruinen.“ Soviel
Worte, fo viel Irrthümer; wir glauben, hier und an
manchen ähnlichen Stellen hätte der Ueberſetzer ein-
greifen müfjen. Uebrigens können dieſe falſchen Uns
ſichten dem Werth des ganzen Bandes nicht Abbruch
thun, und es iſt ſehr zu bedauern, daß der Verfaſſer
geſtorben iſt, ehe er die Erinnerungen aus den 26 Jahren
ſeiner diplomatiſchen Thätigleit aufzeichnen konnte.
Was die Ueberſetzung anbetrifft, ſo kann man ſie
im Allgemeinen loben; die Sprache hält ſich ziemlich
frei von den Auswüchſen des papiernen Stils.
Die Oeffentlichkeit im Militär-Strafprozeſſe zuſammt
den ihr verwandten Materien, beleuchtet von Friedrich
Zenk, K. B. Ober⸗Stabsauditeur. Zweite, ver—
mehrte und verbeſſerte Auflage. Würzburg 1896.
Gnad & Co, Preis Mi. 6,—.
Seitdem nad) der Erflärung des Herrn Reichskanzlers
feftfteht, „daß vorbehaltlich der Bejonderheiten, weldye
die militäriichen Einrichtungen erheiichen, die Vorlage
einer auf den Grundlagen der modernen Recdhtsanichaus
ungen aufgebauten Reiche-Militärjtrafgerichtss Ordnung“
erfolgen wird, dürfte ed auch von praftiihem Nußen
jein, fih über die einjchlägige Materie einftweilen zu
orientiren. Hierfür kann fein befferer Führer empfohlen
werden ald das vorliegende Werk ded Königlich Bayer
riſchen Dber:Stabdauditeurd Zenk. Daffelbe_ zeichnet
12
155
fih durch eine wiſſenſchaftlich-objektive Haltung aus, |
behandelt den Stoff unter großen Gefichtäpunften, und | die Kavallerie dem Gegner „ha
vor Allem fteht der Herr Berfaffer nicht auf dem rein
juriftiichen Standpunkte, jondern er trägt dem milis
täriſchen Moment bei der ganzen Frage in beſonders
einfichtövoller Weife Rechnung. Das bezieht fich namentlich
auf die „Serichtäherrlichteit”, von deren Berechtigung
und Nothwendigkeit der Herr Verfaſſer durchaus überzeugt
ift. Da Lepterer auferdem lange Jahre in dem Baye-
riſchen Heere, wo die Deffentlichkeit der Militär-Straf-
prozefie befanntlich ſchon ſeit geraumer Zeit herricht,
in ber Lage war, umfafjende perjönliche Erfahrungen
zu jammeln, jo kann died den Werth des Buches nur
erhöhen. Im Uebrigen tritt Ober-Stabsauditeur Zent
zwar ein für Deffentlichkeit im MilitärStrafverfahren,
jedoch für eine „Deffentlichkeit in Beſchränkung“.
Es werden abgehandelt in ſechs Kapiteln: Die
Deffentlichleit im Militär-Strafprogefje und die öffent:
liche Meinung, Allgemeine Betrachtungen über Deffent-
lichkeit im Strafverfahren, Allgemeine Betrachtungen
über Deffentlichleit im Militär-Strafverfahren, Zur
Entwidelungsgejchichte des Militär-Strafverfahrens, Ber:
gleihung der zur Zeit in den Ländern mit Deffentlichkeit
des Militär-Strafverfahrens geltenden Rechte (Frankreich,
Belgien, Stalien, Schweiz, Rumänien, Griechenland,
Serbien, Großbritannien, Vereinigte Staaten von Nord»
amerifa, Rußland, Bulgarien, Bayern, Schweden,
Portugal, Spanien, Brafilien, Transvaal), Vorſchläge
binfihtli der Deffentlichkeit im künftigen Deutjchen
Militär-Strafprogefle.
Felddienſt⸗ und Gefehtsaufgaben eines Detachements
im engen Berbande mit einer Jufanterie-Truppen-
divifion. Bon Gafimir Frhru. v. Lütgendorf,
Hauptmann des K. und K. Generalſtabskorps. Wien
18%. L. W. Seidel & Sohn. Preis Mt. 2,40.
Auf 54 Drudfjeiten begleitet Verfafjer ein rechtes
Geitendetachement einer Divifion drei Tage hindurch;
am zweiten wird Fühlung mit dem Gegner gewonnen,
am dritten kommt es zum Gefecht. Die anger
nommene 2age ift feine intereffante. Die bis in das
Hleinfte Detail gegebenen Erwägungen, Anordnungen
und Befehle an jede Stelle, bis hinab zu jedem Pa—
trouillenführer, find bei der ungemein einfachen Sach—
lage nicht recht berechtigt und können, da fie gar feinen
neuen Geſichtspunkt bringen, höchſtens jehr junge Offi-
ziere intereffiren. Die Erwägungen über Gelände ꝛc.
find meift Phantafiegebilde, denen man auf der jehr
unüberfichtlichen Karte nicht folgen fann. Wenn aber
ein erfundender Generalftabäoffizier jo weit geht, uns
die Stubenzahl ded Hauſes, wo er jeinen Stab unters
bringen will, zu nennen, oder die geringe Xiefe eines
Wafjerlaufed auf 1,7 cm anzugeben, jo geht dad doch
zu weit. — Eine Eigenthümlichkeit, ja eine Gejchraubt-
heit der Ausdrüde befitt die vorliegende Schrift bis
zur Unart: Wenn bei der „Detachementöfommante-
Abfertigung” (Befehldempfang) der Befehl „eindiktirt*
wird, wenn „beim Alarm ſich Alles auf den Formirungs⸗
Iinien ſammeln“ ſoll, wenn ein „Rideaurand“ im wirt
Milktärs2tteraturs Zeitung — Rr. 5
——
ſamen „Gewehrertrag“ (Schußweite) liegt, und endlich
rt am Fuße“ bleiben
fol — jo find das doch Vergewaltigungen der Sprache,
daß man fi) nur freuen kann, fie in Lateiniſchen Bud’
ftaben gedrudt zu finden, denn „Deutſch“ ift das faum
noch zu nennen. — Während man im Allgemeinen fi
bemüht, möglichſt Deutjche Worte an Stelle der Fremd»
worte zu jeßen, ſchwelgt die vorliegende Schrift förmlich
in leßteren, was feinen angenehmen Eindrud macht.
Der Inhalt ift, wie gejagt, jo dürftig, daß fich nichts
weiter darüber jagen läßt.
Applikatoriſche Beipredhung der Thätigkeit des K. K.
10. Korps im — bei Trautenau am 27. Juni
1866. Erſtes Heft: Vormarſch ded Korps; Gefecht
der Brigade Mondel und der Windiſchgrätzdragoner
bis 3 Uhr nahm. Bon Gafimir Frhr. v. Lütgen-
dorf. Wien. 8 W. Seidel & Sohn. Preis
Me. 2,40.
Die Heine Schrift ift nicht ohne Intereſſe und be
leuchtet in ſachgemäßer Weife die beſprochenen Greigniffe.
— Das 10. Defterreihiiche Korps, bei JZuromer— Schyur;
jtehend, mit einer Brigade nad Keule vorgejchoben,
jollte am 27. Zunt nad) Trautenau marjhiren, um die
Berfamminng der Armee bei Zojephftadt zu decken. —
Nicht einverftanden find wir hier mit der Anficht des
Verfaſſers, daß die nach Keule ſchon vorgeihobene Bri-
gabe fi gang von felbft als die für den Vormarſch
geeignete Vorhut des Korps darftellte. Dieſe Brigade,
die nad Dften gegen den ſehr bedrohten Paß von
Eipel beobachtete, ftand doch jedenfalls micht gejchloffen,
jondern wie Borpoften zerftreut. Sie mußte ſich daher,
unter Belafjung eines Detachementd gegen Gipel, ber
Queue der Marfchlolonne anjchließen. Sehr richtig be
merft der Berfafjer, da das Korpskommando, dem
8 Uhr vorm. ald Aufbruchftunde vorgejchrieben war,
nad) den vom Feinde eingehenden Nachrichten trachten
mußte, Trautenau vor dem Gegner zu erreichen, und
daher den Aufbruch jelbftändig auf 3 Uhr morgens ver-
legen mußte. Died wurde verfäumt und dafür nur
der vorgejchobenen Brigade Mondel befohlen, um 8 Uhr
bereitö bei Trautenau einzutreffen. Dieje halbe Maß—
regel hätte die mit nur einer einzigen Batterie ver
jehene Brigade im die verhängnißvolllte Lage bringen
tönnen, wenn nicht die zuerft nördlich Trautenau bei
Parſchnitz eintreffende Preußiſche Divifion den Fehler
begangen hätte, zwei Stunden auf die Rachbardiviſion
zu warten, ohne die Höhen füdlich Trautenau zu be
ſetzen. Berfaffer hebt das richtig hervor und ſchildert
in kritiſcher, klarer Weife, wie die Brigade Mondel,
diejen Fehler benutzend, ſich auf diefen Höhen feftiegt
und fie zähe vertheidigt. Der tapfere, aber natürlich
erfolgloje Vorſtoß des 3. Bataillond 24. Regiments
aus der Front der Bertheidigung heraus kommt unjeres
Erachtens bei der Kritit zu gut weg: das war ein
Durchgehen nach vorn, dad aus dem Rahmen der
Führung herausſprang. Solche Einzelvorſtöße werden
immer ſcheitern und koſten unnützes Blut. Wir wollen
157
nicht Xropfentaftit treiben, jondern das Recht ber | durchweg Mar gerathen. Eine jehr warın zu begrüßende
Führung adıten, die ihre Ziele nur erreichen Tann,
wenn fie über alle ihr unterftellten Kräfte dem Zweck
entiprechend dauernd verfügen kann. — Nun, man fann
ja in Einzelheiten verjchiedener Meinung fein; die Art,
wie der Berfaffer applikatoriſche Kriegsgeſchichte treibt,
ift jedenfalld lehrreich und verdienftlid).
Illuſtrirtes Deutſches Militär = Leriton, unter Mit
wirkung von Kgl. Pr. General a. D. Wille, Kal. Pr.
General a. D. v. Zepelin und anderen Fachmännern
herauögegeben von 3. Scheibert, Kgl. Pr. Major z. D.
Mit etwa 550 Abbildungen und einem Anhang:
Militär-Literatur. Berlin 1897. W. Pauli Nadıf.
Preis ME. 25,—.
Ein Lexikon giebt ſich ald Begleiter für eine lange
Reife; leiftet er auf der erften Fahrt gute Dienfte, jo
gewinnt man Bertrauen und mit der Zeit kann er ein
lieber unentbehrlicher Freund werden. Die Anſprüche
find ja verſchieden. Einer wünſcht einen geiprädigen
Gicerone; ein Anderer will nur kurze, das Wejentliche
enthaltende Erlärungen namhafter Erſcheinungen; Alle
aber beanjpruchen unbedingte Zuverläjfigkeit. Someit
man nun nad) einem kurzen gemeinfamen Drientirungd-
jpaziergang zu urtheilen vermag, wird Scheiberts
„SUuftrirtes Deutſches Militär-Lerifon” jehr bald vielen
Deutjchen Offizieren des aktiven wie des Beurlaubten-
ftandes ein umentbehrlicher Rathgeber werden. Es ift
zweifellod ein glüdlicher Gedanke gemwejen, neben den
fünfbändigen „Poten“ noch ein Handbuch, Ähnlich wie
das vom Oberften 3. D. E. Hartmann herausgegebene
Kurzgefaßte Militär-Handwörterbuch für Armee und
Marine”, Leipzig 1896, G. Lang, Preis Me. 16,—
(vgl. Moe3. 1896 Sp. 367 und M83. 1897 Sp. 15 u.ff.),
zu ſtellen, welches bei geringem Preis die Aufgabe er—
füllt, über auftauchende Fragen des militäriſchen Lebens,
der ſoldatiſchen Literatur ausreichende Antwort oder
einen Fingerzeig zu genauerer Nachforſchung zu geben.
Das vortreffliche Potenſche „Handbuch der Militär—
wiſſenſchaften“ iſt durch ſeine gediegene Arbeit dem
neuen Scheibertſchen Werk als Grundlage außerordentlich
zu ſtatten gekommen. Major Scheibert hat ſich aber
nicht einfallen laſſen, einen „Heinen Poten“ zu liefern;
im Gegentheil geht er, troß der Kürzung auf ein Sechitel
ded Äußeren Umfanges, in mehreren Richtungen ers
heblich über’ dad Potenjche Programm hinaus. Die in
der Preußiſchen Armee gültigen Beftimmungen find
aufgenommen, foweit fie dem Offizier weniger leicht
zugänglich find, 3. B. Gehaltd- und Penſionsſätze, Servid-
Hafjen jeder Garnifon, Nebungsbeftimmungen für Rejerves
und Landwehroffigiere x. Im ganz bejonderd aus—
aiebiger und überfichtlicher Weije find die modernen
Waffen behandelt; zahlreiche Hare Abbildungen erleichtern
dad Verftändnig. Auch dem Feſtungsweſen der Neuzeit
ift ein verhältnißmähig breiter Raum angemwiejen; die
Franzöffchen Feſtungen und Sperrfortd werden zum
Theil durch Ausichnitte aus den Franzöfiſchen Generals
ftabölerten wiedergegeben; leider find die Abdrücke nicht
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
158
Neuerung ift die Beigabe von Schlachtplänen; die meiften
Geſchichtswerke enthalten Feine Karten, entbehren oft
jogar der Ueberſichtsſtizzen; da liefern die Scheibertichen
Pläne ein wichtiges Hülfsmittel zum Verſtändniß der
Schilderungen. Es ift ſchade, daß die ſtarke Berkleine-
rung der Deutlichkeit der Geländedarftellung, der Ein-
zeichnung mehrerer Gefechtäömomente, der Klarheit der
Gefechtslagen vielfach Eintrag gethan hat. Auch die
Dislokationdkarten von Frankreich und Rußland, deren
Einſchaltung jehr dankenswerth ift, werden für wiele
Augen nur mit dem Vergrößerungsglas zu lejen fein.
So wirb man bei genauerem Durchſuchen noch mandherlei
Ausftellungen zu machen haben; auch Berfehen umd
Drudfehler lafjen fich in einem Werk diefer Art nicht
vermeiden. Als außerordentlich gelungen möchten wir
die am Schluſſe des Buches gegebene „Ueberficht über
die Hauptzweige der Militärs Literatur“ der Beachtung
empfehlen. Sie erleichtert ed ungemein, auf jedem
Gebiete der Kriegswiſſenſchaften, auf welchem man
nähere Belehrung ſucht, die beften und neneften Werke
ausfindig zu machen. Auch über Kartenwerfe findet
man dort ſachkundige Auskunft. Die Zufammenftellung
aus der Biographien» und Memoiren » Literatur ift in
ihrer Reichhaltigkeit jehr geeignet, zu echt folbatifcher,
gefunder Lektüre anzuregen.
Alles in Allem Haben fih Major Sceibert und
jeine Mitarbeiter durch das Militär⸗-Lexikon ein zweifel-
loſes Berdienft um die Deutjche Armee und die Kriegs—
wifjenjchaft erworben.
Drei Jahre unter Deutſcher Flagge im Hinterland
von Kamerun. Gejhildert nad) den Tagebuchblättern
ded Karl Hörhold, vormaliges Mitglied der vom
Auswärtigen Amt entjandten Forjchungserpeditionen
und zeitweiliger Leiter Kaijerliher Stationen im
Hinterland von Kamerun, von Otto Riebe. Berlin.
U W. Hayns Erben. Preis Mi, 1,—.
Der Herr Berfaffer hat ed in dem vorliegenden
Werkchen verftanden, die Tagebuchblätter jeined Freundes
Hörhold zu einer ungemein fefjelnden Schilderung der
Greignifje eined wichtigen Abſchnittes der Entwidelungss
und Forjhungsgejhichte unfererr Kolonie Kamerun
zufammenzufafjen. In allgemeinverftändlicher Form
werden Erlebnifje und Beobachtungen dargeftellt; jeder
Kenner der Berhältnifje wird Herrn Hörhold fcharfen
Blick und treffended Urtheil zufprechen müfjen.
Hörhold landete im Dftober 1888 in Kamerun,
Hier befand fih damald Hauptmann Kund, um Bors
bereitungen zu einer neuen Hinterlandserpedition zu
treffen, nachdem im Borjahre feine erfte im Lande ber
Bakokos wegen Munitiondmangeld zerjprengt worden
war. Kund und fein Begleiter, Lieutenant Tappenbeck,
erreichten verwundet die Küſte. Jetzt befand fich der
Lebtere bereitd wieder in Kribi, und Mitte Oftober
begab fih Hauptmann Kund mit Herrn Hörhold eben-
falld dorthin. Im Januar 1889 brach dann die Kolonne
— 250 Köpfe ftart — ind Innere auf. 14 Tage
12*
159
man dann enblidh wieder lichtere Gegenden erreichte,
erfranfte der Zoologe Dr. Weihenborn jo ſchwer, daß
er zur Küfte zurückgebracht werden mußte; Hörhold
erhielt die Leitung dieſes Transportes. Er hatte aufer-
tem den Auftrag erhalten, die Station Kribi auszubauen.
Mit Umficht und Liebe lag er diefer Beichäftigung ob,
bis beunruhigende Gerüchte aus dem Innern über eine
Niederlage der Kundichen Kolonne ihn veranlaften, mit
allen verfügbaren Leuten und reichlicher Munition diejer
entgegenzumarjchiren. Die Gerüchte bewahrheiteten ſich
glüdlicherweije nicht; nur Hauptmann Kund befand ſich
fieberfrant auf dem Wege zur Küfte. In der jegigen
Yaunde-Station traf Hörhold den Lieutenant Zappenbed
gefund an. Sehr interefjant geftaltete fih das Leben
an diefem Ort; Jagden auf Glephanten, Büffel und
Antilopen, Kämpfe mit den Eingeborenen und friedliche
Arbeit wechjelten ab. Bald übernahm Hörhold die
alleinige Leitung der Station, da Tappenbed, nachdem
er noch den kriegerifhen Stamm der Vettingas gezüchtigt,
nach der Küſte zurüdgefehrt war. Auf Yaunde trat
dann Nahrungsmangel ein; nad) langem vergeblichen
Harren traf endlich Premierlieutenant Morgen mit
einer Grjaßfarawane und friſchen Borräthen ein.
Leider brachte diefer Dffizier die traurige Kunde von
dem Ableben des alten Gefährten Hörholds, des Lieutenants
Tappenbeck.
Mit Morgen zog Hörhold durch den ganzen ſüd—
lichen Theil Adamauas, beſuchte den mächtigen Neger—
fürſten Ngila, der den Ndumba-Stamm beherrſcht.
Bis dahin war die Expedition überall leidlich empfangen.
Aber auf dem Rückmarſch kam es zu ernſten Kämpfen
mit den Balis, die mit großer Anſchaulichkeit geſchildert
ſind. Endlich in Malimba an der Küſte angekommen,
kam es hier am Meeresſtrande zu neuen Unruhen mit
den Malimbas, die ſich in ihren Handelsintereſſen durch
dad Vorgehen einiger Faltoreien bedroht glaubten.
Mit Waffengewalt mußte Lieutenant Morgen Ordnung
und Ruhe jchaffen.
Es würde zu weit führen, alle die einzelnen Ereig—
nifje zu berühren, in denen Hörhold mitgewirft. Nur
das jei noch erwähnt, daß auch er cd war, der ben
Trümmern der Zintgraffihen Erpedition Erjak und
Hülfe brachte: Dr. Zintgraff war, wie noch befannt
jein dürfte, 1890 bei einem Angriff auf die Stadt
Bandeny vollftändig geichlagen worden, jeine Leute meift
niedergemadht, und er jelbft traf eines Nachts in Kamerun
ein, dad Unglüd zu berichten. Alle dieje äußerſt inter
efianten Vorgänge werden in dem vorliegenden Werkchen
berührt und zum Theil eben von einem Augenzeugen
geſchildert.
Aus dem Geſagten dürfte zur Genüge hervorgehen,
wieviel ded Anregenden und Belehrenden dad Bud)
Riebes bietet, jo day es einem weiteren Publitum nur
warm empfohlen werden Tann.
MilitärsLiteratursBeitung. — Rr. 5
lang ging der Marſch durch jungfräulihen Wald; als | Rußlands Oftfeehäfen mit befonderer Berüdfichtigung
160
des neuen Sriegshafens von Libau. Kurze Ab»
handlung nebft vier Skizzen nad) neueften Ruſſiſchen
Quellen bearbeitet von R. ©. 8. Kolberg 1897.
R. Knobloch. Preis Mi. 1,—.
Die Abhandlung giebt ein recht zutreffendes Bild
der Ruſſiſchen DOftfeehäfen, wenn fie auch die Stärfe
Kronftadts nicht unerheblich überfhägt. Ihr Erfcheinen
und das Hervorheben der Bereutung, die Libau gewinnen
muß, ift bejonderd unter dem Gefichtöpunfte zu bes
grüßen, ald dadurch abermals ein Beweis für die Noth—
wendigkeit der Berftärtung unferer flotte beigebracht
wird.
Napoleon I. in Bild und Wort. Bon Dayot. Ueber:
tragen von D. Marſchall v. Bieberftein. Mit
mehr als 500 Xertbildern nah den berühmteften
Malern, Bildhauern und Stechern. Leipzig 1897.
Schmidt & Günther. Preis Mi. 21,—.
Eine „Geſchichte Napoleons in Wort und Bild“
liegt und nicht fo fern, ald es auf den erften Blick den
Anſchein haben könnte, jogar dann nicht, wenn fie, wie
in Dayots Werk, nur aus Franzöſiſchen Quellen jchöpft,
ganz von Franzöſiſchem Standpunkte gejchrieben iſt,
und nur die Darftellung Napoleons, jeiner perjönlichen
Erſcheinung in zahllofen auf ihm bezüglichen Bildern
wiederzugeben bejtimmt ift. Denn, hat man den Kem
des Werkes in der That in der Fülle der Abbildungen,
die mit rühmenswertbem Bemühen gejammelt worden
find, zu ſehen und verzichtet neben ihnen der Tert auf
jelbftändigen gejchichtlichen Werth, jo drängt fih um jo
voller und anfchaulicher das gewaltige, alles beherrichende
und erbrüdende Gewicht diefer einen großen Perjön-
lichleit auf und man erfennt, wie ein Heros feinem
ganzen Zeitalter dad Gepräge geben, zum Gegenftande
ebenjowohl abgöttiſcher Schmeichelei wie bitteren Hafſes
werden, aber auch zur Gelbftvergötterung ſich verfteigen
kann. Das Werk lehrt aber aud den hohen Werth
erkennen, den eine ſolche heroifhe Geſtalt für das
nationale Empfinden hat; es ift anzuerkennen, mit
welcher Sorgfalt, welchem Nachdruck die Franzoſen den
Heldenfultus pflegen, den ihre Geſchichte ihnen darbietet,
und es ift Vermerk davon zu nehmen, wie planmäßig
fie dadurch das nationale Bewußtſein, die Licbe zum
Baterlande rege zu erhalten und bis zur Ruhmbegier
und zu Herrſchaftsanſprüchen zu fteigern wiſſen. So
fremdartig dad Werk daher aud) urjprünglih für und
Deutſche geplant war, jo verdient die Ueberſetzung doch
Beachtung und Aufnahme in unfere Büchereien. Das
empfehlende Urtheil, das dem inhaltlich wie äußerlich
vornehmen und reichhaltigen Werke ſchon während jeines
Erſcheinens in dieſen Spalten gezollt wurde (1895
Sp. 292; 1896 Sp. 368), tft daher auch nach defjen
Abſchluß aufrecht zu erhalten. 14.
161
Preußens Schwertadel 1871 bis 1896, in genea- | ponirt ift und zwar in Mollwig im Jahre 1741. Die
logiſches Handbuh. Berlin 1897. Bruer. Preis
Mk. 5—.
Der Herausgeber M(arcelli) I(anecki) hebt im Vor—
wort mit Fug und Recht hervor, wie Waffenpfliht und
Waffenehre, dad Verdienſt im Felde und vor dem Feinde
von alter Zeit her vornehmlich durch den Ritterſchlag
belohnt worden find. Es war daher ein trefflicher
Gedanke, Nachrichten über diejenigen Familien zufammen-
zuftellen, deren Haupt fich durch Eriegeriiche That hervor»
gethan und darum durd; Erhebung in den Adelsſtand
ausgezeichnet worden iſt. Es enthält ein ſolches Wert
einen Beitrag zur vaterländifchen Kriegsgeſchichte und
bezeugt, wie hervorragende Erfolge in den Kriegen
König Wilhelms I. errungen worden find und wie bie
pietätvolle Treue, die des jeßt regierenden Kaiſers
Majeftät für diefe große und ruhmreiche gi pflegt,
noch jeßt dad Andenken jeines erhabenen Grofvaters
dur die Auözeichnung feiner Diener ehrt. 172 neue
Preupiiche Avdelsfamilien haben in dieſem Werke Aufs
nahme gefunden, davon find 115 von König Wilhelm I.,
54 von des jet regierenden Königs Majeftät in den
Adelsjtand erhoben worden. Es wird von ihnen allen
der Perjonalftand verzeichnet und das Wappen beichrieben;
bei leßterem tritt auch die Bejonderheit des Abzeichens
hervor, wie es dem Wappenjchilde derjenigen verliehen
worden ift, die gruppenweije, aus gemeinjamer Veran:
lafjung oder an einem bejonderen Gedenktage geadelt
worden find, 14.
Armee: und Präſentirmärſche. (Nr. 54 bis 70 für
Infanterie. Nr. 54 bis 87 für Kavallerie.) Auf
Allerhöhften Befehl Seiner Majeftät des Kaiferd und
Königs Wilhelm II. Laut Kabinets » Drdre vom
T. November 1895. Auf Grund handjcriftlicher
Aufzeihnungen aus der zweiten Hälfte des 18. Zahr-
hunderts bearbeitet von Guftav Roßberg, Königlich
Preußiſcher Armee » Mufikinjpizient und Profeſſor.
Leipzig. Breitfopf & Härtel.
Bon den vorgenannten Märjchen liegen und die
folgenden zur Einfiht vor:
Nr. 66. Regimentsmarjc des Srenadier-Regimentd
Fürft Leopold in der Partitur für Snfanteriemufik.
(1806. Rr. 3.)
Nr. 85. Der Defjauer Mari (1806. Nr. 3) in
der Partitur für Kavalleriemufit (zugleich für Jäger
und Pioniere).
Rr. 69. Der Mollwiger Marſch (neue Fafjung)
für Infanteriemufif.
Nr. 84/69. Derjelbe für Kavalleriemufit (zugleich
für Jäger und Pioniermufit).
Der Defjauer Marſch ift der in der älteren weniger
befannten, doch darum nicht weniger edlen Form üblidye,
mit dem Bor:, Zwilchen: und Nachſpiel der erften
Trompete (Solo). Der Mollwiger Marſch ift nad) der
neuen Fafſung bearbeitet. Er verdient ganz bejonderes
Intereſſe, weil er, wie die vorhandenen Aufzeichnungen
zur Genüge beweiſen, von Friedrich dem Großen kom»
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
162
Märjche ftehen in Es und werden infolge ihrer forg-
fältigen Bearbeitung und bejonderd durch die charakte—
riftiiche Führung der Trompeten eine lebendige Wirkung
erreihen. Die Partitur Eoftet je 1 ME. und ift das
Ausjchreiben in die Marſchbücher der Regimenter ge
ftattet.
Bezüglih der Stimmführung in den Partituren
dürfte der Erwägung anheim zu geben jein, ob die
Behandlung der melodieführenden Stimmen nicht wirkungs⸗
voller geftaltet werden Fünnte. Das plögliche Verlafjen
der Melodie in einer oder mehreren Stimmen und der
Uebergang berjelben zu den Fülltönen an nicht dazu
geeigneten Stellen, wie beijpieldweije ohne zwingenden
Grund im Defjauer Marſch, in der Partitur für Jäger:
und Pioniermufit beim I. Horn auf Seite 3 Takt 1
und in der für Infanteriemuſik ebenfalld auf Seite 3
Takt 1, bei der I. Pojaune und dem I. Horn zugleich,
fann dem fonft jo verbienftlichen Werke nicht zum Bors
theil gereichen, noch weniger aber, wenn eine derartige
Fortſchreitung in einer der hervortretenden oberen melodies
führenden Stimmen ſich vollzieht, wie in dem Moll«
wiger Marfch bei den durchdringenden Tönen der Es-
Klarinette Seite 4 Takt 4, wo wohl die Rüdficht auf
ein paar fjchmwierige hohe Töne die Beranlaffjung zu
einem plößlichen Sprung in die tiefere Oftave gegeben
hat, der weniger auffallend fein würde, wenn er einen
halben Takt früher eintrat.
Unterrichtsbücher.
In der Liebelſchen Buchhandlung, welche ſich ein
beſonderes Verdienſt um die literariſchen Bedürfniffe
der Unteroffiziere erworben hat, ſind neuerdings wieder
vier Bücher erſchienen, welche wir hier lobend erwähnen
wollen. Es ſind dieſes:
1. Der gute Kamerad, ein Lern- und Leſebuch für
den Dienſtunterricht des Deutſchen Infanteriſten von
v. Klaß, Major. 2. Auflage, Preis 50 Pf., in Papp⸗
band 60 Pf. Es gehört dieſes Buch zu denjenigen
Inſtruktionsbüchern, welche mit dem früheren trodenen
Ton gebrochen haben, dem Soldaten zu Herzen und
zum Berftand reden und nicht mur das Gedächtniß be—
ſchweren. Gewiſſermaßen ald Schlüfjel für den Lehrer
zu dem „guten Kameraden“ hat derjelbe Berfafjer ge—
ſchrieben:
2. Wie lernt man inſtruiren? Eine Anleitung für
den Betrieb des Dienſtunterrichts für Offiziere und
Unteroffiziere. Preis 2 Mk., bei 10 Exemplaren 1,60 Mk.
Der Zweck, zum Nachdenken anzuregen, zu ſelbſtändiger
Arbeit Anhaltspunkte zu geben, ift vom Verfaſſer
zweifellos erreicht worden und werden diejenigen, welche
dad Büchelchen ftudiren, fid veranlaft jehen, von der
Benukung der trodenen Unterrihtsbücher Abftand zu
nehmen.
3. Der Unteroffizier » Unterricht, enthaltend die
ichwierigeren dienftlihen Themata, mit Dispofitionen,
von W. Preis 60 Pf., bei 10 Gremplaren 50 Pr.
163
Militär-LiteratursBeitung. — Nr. 5
164
Dieſes Büchelchen ift zugleich die 2. Auflage des früher |
erjchienenen „Wvancirten-Bortragd" von D, Es vers
folgt den Zwed, die Unteroffiziere im logijchen Denken
zu üben und fie zum jelbftändigen, zufammenhängenden
Vortrag anzulernen, damit ihnen die fatale Meldung
an den Belichtigenden erjpart wird: „das Thema ift
erſchöpft.“ Das Buch ift demnach jowohl für die
Unteroffiziere von Werth, wie für die Offiziere, welche
mit der, Ginlernung der Unteroffiziere betraut find. Es
verfolgt ‚die Tendenz des unter 2 bezeichneten Buches,
ift indeß weniger inhaltreich und beichränft ſich auf die
Thätigkeiten der Unteroffiziere ald Borgejegte, Unter
ebene und ald Lehrer in den verjchiedenen Dienftzweigen.
Es ift infofern überfichtlich zufammengeftellt, als jedem
Abſchnitt eine Dispofition vorangeftellt ift und jeder
Punkt derjelben kurz aber mit gemügender Deutlichkeit
bejprochen wird.
4. Deutſcher UnteroffiziersKalender auf das Jahr
1897. Herausgegeben von der Leitung der Unteroffiziers
Zeitung. 10. Zahrgang. Preis ME. 1,—. Diejer
Kalender ift für die Unteroffiziere das, was für tie
Dffiziere der „Yirds“ ift. Er iſt für alle Waffen be—
rechnet, indem für die Infanterie, Fußartillerie, Pioniere
ein herausnehmbares Korporalſchaftsbuch, für Kavallerie
und Train ein Berittibuch und für die Feldartillerie ein
Geſchützführerbuch beftimmt iſt. Der Kalender enthält
außer den Angaben, die während bed Dienjtes nöthig
find, auch diejenigen, welche zur Grlangung einer
Givilanftellung und zur eigenen Verſorgung wie zu
derjenigen der Wittwen und Waiſen in Betracht fommen.
Der Kalender hat ein handliche Format, er ift gut
ausgeſtattet, alles Wiſſenswerthe ift erjchöpfend und mit
Genauigkeit angegeben, jo daß die Verbreitung deſſelben
ald Geſchenk oder als Heine Prämie bei dem billigen
Preid nur empfohlen werden kann.
Grundriß der Militär: Gefundheitspflege, von Dr.
Martin Kirdiner, Ober-Stabsarzt und Profefjor.
Mit 454 Figuren im Text und drei Lichtörudtafeln.
Zehnte bis fünfzehnte Lieferung (Schluß). Braun»
ihweig 1896. Harald Bruhn. Preis der Lieferung
Mt 2, —
Der Name Kirchner hat einen guten Klang in der
Militärgeſundheitspflege. So konnte ſich neben dem
grundlegenden dreibändigen Werk von Roth und Lex
(1872—1877) das Eurze treffliche Lehrbuch des Dber-
Stabdarzted E. Kirchner in zwei Auflagen behaupten.
1594 gab Stabdarzt U. Kirchner einen recht praftiichen,
ganz kurzen Rathgeber für die Truppengejundheitäpflege
heraus. 1891 erſchien die erſte Lieferung des vors
liegenden groß durchgeführten Werkes vom damaligen
Stabsarzt M. Kirchner, jetzt Ober-Stabsarzt und Pro-
feffior. Habent sua fata libellii Mit der erjten
Lieferung erſchien ein Proſpekt, in welchem die Fertige
ftellung bis Anfang 1892 und eine jo begrenzte Form
in Ausficht genommen war, daß dad Buch geeignet
bleiben jollte, auf Reijen, ia ind Manöver mitges
nommen zu werden. Nun, mit Schluß des Jahres 1896,
ift es vollftändig geworden und liegt ald ein mehr als
ftattliher Band von 1180 Seiten vor, an weldem,
wie vorweggenommen werden joll, nichts weiter auszu—
jeen ift, ald der Titel „Grundriß“. Denn, mas ge
boten wird, iſt ein mit durchdringendem Wiſſen und
ftaunenswerthem Fleiß bearbeitetes, umfafjendes Lehr:
buch. Wie Roth und Ler für ihre Zeit, jo legt Kirchners
Wert für die heutige den Standpunft der Militär:
gefundheitäpflege feft und wird dadurch für ein Men-
jchenalter und länger nicht nur den Werth eines Lehr-
und Lernbuches, ſondern den eines Quellenwerfes erften
Ranges behalten. Mit einer zweiten, ſicher woraus:
aujehenden Auflage wird denn auch der Titel „Grumd-
rip" wohl verjchwinden und die nothmwendige Theilung
in zwei oder mehr Bände eintreten, die ſchon aus
äußerlihen Gründen wünſchenswerth ift.
Zur Ankündigung ded Werkes wäre Borftehendem
faum etwas hinzuzujegen. Der Werth für die bethei«
ligten Kreije der Offiziere, Militärärzte und Verwaltungs-
beamten liegt zu jehr auf der Hand, um längerer
Begründung zu bedürfen. Doch jei es geitattet, im
einem Blatt, welches jeine Lejer hauptjächlih unter
Difigieren hat, den Standpunkt kurz zu beleuchten, den
der Berfafjer eingenommen hat. Es ift zur Genüge
bekannt, welchen Rang unter den gelehrten Fächern
heute eine Wiſſenſchaft errungen hat, die fi) die An—
wendung der hygieniſchen Erfahrungen auf militärifche
Verhältnifje zur Aufgabe ftellt. Die Eigenart diejer
Verhältniffe und die Schwierigkeit, die Gejundheit des
Soldaten auch da zu erhalten, wo gejundheitliche Lebens⸗
bedingungen fi) kaum herftellen laſſen — auf engbelegten
Kriegsihauplägen, unter den Anftrengungen und Ent—
behrungen größerer Uebungen und Feldzüge, im Lager
und in ber gedrängten Noth der Ortsunterkunft, in
Kafematten und Panzerthürmen, endlich auf Schlacht⸗
feldern in Hiße wie Kälte — machen die Militär:
gejundheitöpflege zu einer eigenen Wiſſenſchaft. Die
Forderungen derjelben kann nur ber erfüllen, welcher
den Dienft und Alles, was mit ihm zujammenhängt,
auf dad Gründlichfte kennt, der es verfteht, die Gejund-
heitöpflege mit dem Dienftbetrieb in Einflang zu bringen,
ohne in übertriebene Uengftlichkeit zu verfallen. Letzteres
ift ein Kardinalpunkt. Man kann jagen, daß Kirchner
fi in diefer Beſchränkung ald Meifter gezeigt hat. Es
darf aber auch nicht vergeſſen jein, dab ihm hierin
unjere Militärvermwaltung jelbit den Weg gezeigt bat.
Denn derjelbe leitende Gefichtäpunft ift ed, von dem
aus alljährlich eine große Zahl von Dffigieren auf der
Kriegdalademie in die Gefundheitäpflege eingeführt wird,
derjelbe, welcher feitend der Mebdizinalabtheilung des
Kriegsminiſteriums ald maßgeblich für die außerordentlich
geförderte Ausbildung der Militärärgte in den hygieniſchen
Unterfuchungsmethoden, wie in der Ginrichtung hygie⸗
nijcher Unterjuchungsftellen bei allen Armeekorps zur
Durhführung gelangt ift. Die Entdedung der Heinften
Krankheitderreger hat auch der Militärgefundheitäpflege
neue Bahnen gewiefen. Die Erkennung und Umnjchäd-
lihmachung jener ift daher die vornehmfte Aufgabe anf
nahezu allen Gebieten der praftiichen Hygiene geworben.
Gerade dad hebt das vorliegende Werk aus allen zur
165
1897 — Literariihes Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
166
Zeit vorhandenen heraus, daß es dieſe Grundlage bei | Schulwandlarte des Kriegsſchauplatzes 1870,71 und
allen Kapiteln fefthält — vornehmlich natürlich bei
denjenigen, welche fi) mit dem Wafler, der Luft, dem
Boden und den anftedlenden Krankheiten bejchäftigen.
In Allem, was hier an den Truppenarzt herantritt, ift
en ein zuverläjfiger Rathgeber für die einjchlägigen
iten.
Die Widmung an Se. Excellenz den Generalſtabs—
arzt der Urmee v. Coler ift ein Zoll der jchulbigen
Dankbarkeit für die Ausbildung und Förderung, die
Verfaſſer durch ihn genofjen hat. Es liegt darin gleich-
zeitig die warme Anerkennung der umfafjenden Fürjorge
des jetigen Chefs des Sanitätskorps für die Militärs
gefunbheitäpflege überhaupt, eine Fürforge, welche dem
Wohle der Armee im mweiteften Mafe zu Gute gekommen
iſt und ferner kommen wird.
Unfere Pferde. Sammlung zwanglofer hippologiicher
Abhandlungen. 1. Heft: Kavalleriftiiche Gedanken.
Mit befonderer Berüdfichtigung der Remonteabrichtung.
Bon einem ehemaligen Defterreichiichen Reiteroffizier.
—— Verlag von Schickart & Ebner. Preis
Das vorliegende Heft ift dad erfte der Sammlung.
Die Heraudgabe einer ſolchen in zwanglojen Heften
motiviren die Berleger in einem kurzen Vorwort, in
meldyem audgeführt wird, daß biöher ein geeignetes
Organ fehlte, um folde Abhandlungen zu veröffent
lihen, die, obwohl fie den Raum eined gewöhnlichen
Zeitungdartifeld überjchreiten, nicht umfangreich genug
find, um in Buchform erfcheinen zu künnen und welche,
wenn fie in der periodifchen Fachpreſſe erfcheinen, zu rajch
der Bergefienheit anheimfallen. Diefem Nachtheil auf
hippologiſchem Gebiete abzuhelfen, jollen je nach Be—
dürfniß zwangloje Hefte herausgegeben werben, die aus—
ſchließlich den verjchiedenen Fächern der Pferdekunde
gewidmet fein follen.
Das vorliegende 2'/ Drudbogen ſtarke Heft hat
in erfter Linie die Berhältnifje bei der Defterreichijchen
Kavallerie im Auge, enthält aber im feinen allgemeinen
Ausführungen auch für uns jchäßenäwerthe Gedanken.
Der Berfafjer redet einer gründlicheren Durchbildung
der Remonten ald bisher das Wort, um Lenkſamkeit,
Beweglichkeit und Ausdauer der Reiterei auf eine mög»
lihft hohe Stufe zu bringen, und mwünjcht für bie
Oeſterreichiſche Kavallerie eine ausführliche „Inſtruktion
für die Remonteabrichtung“. Er erachtet das in Geltung
befindliche Reglement für jenen Zweck nicht ausreichend
und Elagt zugleich, daß jeine jachgemäßen Beftimmungen
nicht genügend beachtet würden. Der Berfaffer ift ein
entjchiedener Anhänger von Plinzner und empfiehlt bei
der heraudzugebenden Inſtruktion eine recht innige An-
lehnung an befien Schriften. Außerdem erwähnt er
noch Seeger. Die Haffiihen Schriften unjerer alten
Reitmeifter Seidler und Krane find ihm augenjcheinlic)
fremd geblieben.
der weftlihen kriegeriſchen Begebenheiten. Kartos
graphiihe Berlagsanitalt von Georg Lang in
Leipzig. Preis auf Leinwand aufgezogen und mit
Stäben verjehen ME. 11,—.
Der Unterricht in der vaterländifchen Gefchichte hat
bei den Truppentheilen dadurch mit Schwierigkeiten zu
kimpfen, dab den Schülern an den gebräuchlichen Wand»
karten der ganze Kriegsſchauplatz des Krieges von 1870,71,
der befonders bei der Truppengejchichte den eriten Platz
einzunehmen pflegt, nicht in verjtändlicher Weije zur
Anſchauung gebracht werden kann. Die vorliegende
Schulwandkarte Hilft diefem MWebelftande ab, da jede
durch die Seländedarftellung verurſachte Ueberladung der
Karte, welche eine Größe von 136 auf 202 cm hat,
vollftändig vermieden ift, woburd; die Karte eine ganz
außergewöhnliche Klarheit erhalten hat. Auf biejer
Karte find die Schlachten und Gefechte, die eingejchloffenen,
belagerten und eroberten Feftungen durch bejonbere
Signaturen angegeben und durch joldhe auch die Marjch-
linien der Deutjchen Armeen, der Rhein-Armee, bed
v. der Tamſchen Korps, fowie der 2. und 4. Vormarſch
der Nord⸗Armee veranfchaulicht. Die Franzöſiſche Grenze
vor dem Kriege jowie die Grenze des nad) dem 28. Ja—⸗
nuar 1871 von den Deutjchen Heereätheilen bejetten
Gebietes und die Franzöſiſch-Deutſche Grenze nach dem
Kriege find eingezeichnet, audy dad vom 4. Yuguft bis
4. September 1870 jowie vom 5. September 1870
bis 28. Januar 1871 von den Deutjchen eroberte Gebiet
durch bejondere Farbenabtönung amgegeben. Für
Kapitulantenfchulen wie für den Maunnſchaftsunterricht
ift diefe Wandfarte, welche die erfte in ihrer Art ift,
ein vorzügliches Hülfsmittel und wird fich bald als
unentbehrlich erweifen.
Kaiſerlied zum hundertjährigen Geburtätage Kaiſer
Wilhelms I. Das Lied ift lebendig aus — Herzen
entftrömt unb nad der befannten Melodie von Hanitſch:
„Sind wir vereint zur frohen Stunde” fließend 5 fingen.
Es hat den Kantor und Lehrer Karl Kraft zu Sommer:
> zum Berfafjer und eignet ſich zu weiter, vollsthüm—
icher Verbreitung vortrefflih. Der Preis des Blattes ift
nicht angegeben, das Lied iſt durch die Königliche Hof—⸗
budbruderei Trowitzſch & Sohn in Frankfurt aD. oder
vom Verfafler zu beziehen.
Die Erinnerungen des Generals der Kavallerie
Grafen Wartensleben » CGarow, während der
Kriegszeit 1866 Major im großen Generalftabe
(Berlin 1897, €. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof:
buchhandlung, Preis ME. 1,50), deren Auszug bereits in
den Wrn. 10, 11 und 12 des Militärs MWochenblattes d. Is.
gebracht ift, find vor Kurzem vollftändig erfchienen
und enthalten in ruhig flarer, objektiv gehaltener Weife
noch viel Werthvolles aus jener Zeit, in welder unter
harten Kämpfen der Grund für Deutſchlands Einigkeit
egt wurde. Die Erinnerungen beginnen nad einer
urzen Einleitung mit den ſtrategiſchen und ——
Verhältniſſen bis zum 14. Juni und ſchließen mit der
Heimlehr. —
167
In jieben hübſch eingebundenen Bänden liegt uns
eine Reihe von — vor, in denen Mar
Hübner von dem Leben der Fürften aus dem Hohen—
ollernftamme und deren Gemahlinnen berichtet, welche
beit dem Großen Kurfürften auf dem Preußiſchen Throne
geſeſſen haben (Berlag von Franz Goerlid in Breslau,
ohne Iahreszahlen, reis pro Band 1 ME., geh. 80 Pf.).
Die Sombertitel lauten: Der Große Kurfuͤrſt; König
Friedrich I. und König Friedrich Milhelm I.; Friedrich
der Große und Friedrich Wilhelm II.; Friedrich Wil—
helm III. Königin Zuife und König Friedrich Wilhelm IV. ;
Kornblumen (Kaifer Wilhelm der Große und die Kaiferin
Augufta); Veilchen (Kaifer Friedrich und Kaiferin Viktoria);
Maiglöckchen (Kaifer Wilhelm Il. und Kaiferin Augufte
Viltoria). E3 find nicht fortlaufende Yebenäbefchreibungen,
die der Verfaſſer bietet, der nicht den Anſpruch erhebt
Geſchichte fchreiben zu wollen, ſondern es find Erzählungen
und Schilderungen aus dem Xeben, Darftellungen von
Einzelereignifjen, Beiträge zur Charalteriftif, Kleinmalerei;
— gezeichnet und anregend vorgeführt. Eine große
Zahl von Abbildungen belebt und erläutert den Text.
Die Bücher eignen ſich ihres patriotifchen Inhalts wegen
für die Aufnahme in die Mannjchaftäbibliothefen der
Truppen fowie für die Bibliothelen der Zönlinge auf den
Militär » Erziehungs: und Bildungsanftalten, ferner zur
Verwendung ald Geſchenle und als Prämien ganz be—
ſonders.
Auf die unter dem Titel: „Gott mit und”, Friedens—
predigten vom Kriege 1870/71 von evangelifchen Beiftlichen
der Armee, dem Volk in Waffen, gewidmet und von Theodor
——— evangeliſchem Diviſionspfarrer der Köniali
reußiſchen 2. Diviſion, in Königsberg i. Pr. bei W. Ko
(Preis Dit. 4,—, geb. ME. 5,—) zum Beſten einer mili⸗
tärifchen Sam Perausgegehen (vgl. ML3. 1896 Nr. 15
Sp. 488 u. Mm ommen wir nochmals empfehlend zurüd.
Die mit vielem Geſchick ausgewählte Sammlung von
59 Feftreden, die theils in Garniſonkirchen, bei Feſtgottes—
dienjten, vor Weteranenvereinen oder am
mälern und auf Barnifonfrievhöfen gehalten worden find,
eignen fi ihres gediegenen Inhalts wegen insbefondere
zur Anſchaffung für Mannſchafts- und Lazarethbibliothefen,
Milttär » Literatur » Zeitung. — Rr. 5
Fuße von Dents
168
mal der Reinertrag des Buches zur Unterftügung
)
von Invaliden aus dem Kriege von 1870/71 und deren
Hinterbliebenen beftimmt ift.
„In Naht und Eis” hat Fridtjof Nanfen die
Bit naar Bari in den Jahren 1893 bis 1896 aus:
eführten re re Nordpol vorzudringen, betitelt.
Dem Beifpiele der Wikinger folgend, unternahm er mit
greölf Genoſſen, zunähft auf einem für den Zwed er
auten Fahrzeuge fein Ziel zu erreichen. Als dieſes im
Eife fteden blieb, machte er mit nur einem der Gefährten
fih auf den um auf andere Weife feine Aufgabe
zu löfen. Freilich mußte er umlehren, bevor es ihm voll
gelang. Trotzdem find feine Wahrnehmungen und Beob:
adhtungen von hohem Werthe für die Wiſſenſchaft, und
der Bericht von feinen und feiner Begleiter Erlebnifien
ift von großem Interefje für einen Jeden, der Gefallen
ndet an fühnem Wagen und an ftandhaftem Ertraaen,
an Ausharren und an Ueberwinden. Das Werk erfhien
in 36 Lieferungen zu je 50 Pf. (Leipzig, F. A. Brodhaus),
reich mit Abbildungen und Karten ausgeftattet. Auf das
feit einigen Tagen abgefchlofjen vorliegende Buch werden
wir fpäter zurüdlommen.
Die im Verlage der Liebelſchen Buchhandlung,
Berlin SW. Anhaliſtraße 14, meuerdings erjchienene
81. Auflage der Eintheilung und Quartierlijte des
Deutſchen Heeres enthält eine ausführliche Ueberſicht
über die Militär « Behörden und »Bildungsanftalten, die
Armee » Eintheilung und Standquartiere, unter Angabe
der Namen der Armeelorps:, Divifiond:, Brigades, Regi—
ments- ıc. Kommandeure ſowie eine Geſammtüberſicht
des Deutfhen Heeres und eine Weberfiht der Kaiſerlich
Deutſchen Marine, Es wird diefe altbefannte Eintheilung
' und Quartierlifie diesmal um fo willkommener fen, als
| fe nad dem Stande vom 1. April d. Is. bearbeitet,
ereits alle Formationsänderungen zum genannten Zeit:
puntt, aljo jämmtlide neuen Brigaden, Regimenter x.
mit ihren Standorten ꝛc. enthält. Der Preis des Heftes
beträgt 35 Pf.
Bibliograpdie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarktes der letzten Zeit verzeichnen wir:
66. Der Kampf in Deutfchland um die Vorherrſchaft
in Deutfchland 1859 bis 1866. Bon Seinrid Fried»
wi Erſter Band. Mit 3 Karten. Stuttgart 1897.
R3 . Cotta. Preis ME. 10,—, gebunden Mk. 12,—.
67. Das Varuslager im Habichtswalde. Von Prof.
Dr. F. Knoke, Direktor des Rathsgymnasiums zu
Ösnabrück. Nachtrag. Berlin 1897. R. Gaertner.
Preis 60 Pf.
68. Politische Correspondenz Friedrichs des Grossen.
Dreiundzwanzigster Band. Berlin 1896. Alexander
Duncker. Preis Mk. 14,—, Quart-A. Mk. 20,—.
69. Militärifhe Schriften weiland Kaiſer Wilhelms des
Großen Majeftät. Auf Befehl Seiner Majeftät des
Kaifers und Königs herausgegeben vom Königlich |
Preußifhen Kriegsminifterium. Zwei Bände. it
drei Steindrudbeilagen. Berlin 1897. €. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mi. 16,—,
gebunden Mt. 20,—.
70. König Wilhelm auf feinem Kriegsjuge in Frankreich
1870. Bon Mainz bi8 Sedan. Zum 22. März 1897
herausgegeben vom aroßen Generalitabe, Abtheilung
für Kriegsgeſchichte (Kriegsgeſchichtliche Einzelichriften,
Heft 19). Nebſt den Plänen der Schlachtfelder bei
Met und Sedan. Berlin 1897. E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbudhhandlung. Preis Me. 1,75.
71. Murat, Lieutenant de l’empereur en Espagne 1808.
D’apres sa correspondance inedite et des documents
originaux. Par le comte Murat. Avec un portrait
en heliogravure et deux fac-simile d’autographes.
Paris 1897. E. Plon, Nourrit & C. Prix Fres. 7,50.
Gebrudt in ber Königligen Hofbu—druderei von €. S. Mittler & Son in Berlin SW12, Kochſtrahe 68—TL
Allitär-Literatur- Deitung.
Achtundfichzigfter Jahrgang.
LSiterariihes Beiblatt zum Militär: Wochenblatt,
Nr. 6. Mai 1897.
Berantwortlider Redakteur:
v. Eftorff, Generalmajor 5. D.,
Briedenau db. Berlin, Bohlerftr,
v. Bernhardi, Aus den legten Tagen
des Deutihen Bundes. (181)
v. Boguslawäli, Aus bewegten Zeiten.
(183
)
Brecher, Napoleon I. und der Ueberfall
des Lützowſchen Freilorps bei Kifen am (171)
17. „unit 1813. (185) Hergfell, Duellzfloder.
de Castellane, Journal du maröchal,
1804—1862. (185) walde. (180)
Gefechtstatechismus, Kleiner, für den
Infanteriften und Jäger. (188)
v. Gizycki, Strateaiichstaftiiche Aufgaben
nebjt Löſungen. (179)
Be Kaiſer Wilhelm der Große und
fein Haus in Glaube, Arbeit, Kampf
und Sieg. (171)
Training. (187)
lofation ber.
v. Trotha,
(176)
— — — — — — nn
Die Wıtıtä tär« „Eilemeines Reitung ericheint monatlid ein- bis zweimal als | Werlag der Königl. Hofduhhandfung
Beiblatt zum Mielitar« Mocenblatt und ift aud im befonderen Jahres-
Ubonnement für 5 Mark ditelt von der Grvedition und durch alle Bud)
bandlumgen zu besichen. Preis ber einzelnen Nummer 50 Pi.
Dr. Knole, Das Baruslager im Habichts⸗
Dr. Zeitenftorfer,
Musik am Preußischen Hofe.
Ruſſiſche Armee, Eintheilung und Dis—
190 )
: von E. S. Mittler & Sohn,
| Berlin SWI12, Kochſtr. 68-71.
v. Gofler, Wilhelm der e Große i in feinen Armee und Marinealbums für Inter:
d en | zur Kunft. —
ausding, Die Fremdwortfrage für Ber Meyers Konverſationslexilon, 15. Band.
hörben, Fagwifienidaft und Gewerbe 198) enreh ”
nebft einem Verdeutſchungswörterbuch ıc.
(169) offiziere und Soldaten. (192)
Scheibert, Unfer Heim. (192)
Smutny, Anleitung zur Behandlung des
Fahrrades und defjen praftifche Ber:
| wendung. (194)
Dad militäriſche Sturm des 1. Garderegiments zu Fuß
191) | auf St. Privat, (192)
(188)
Der Kampf um Plewna. gihliographie. (195)
l
Wilhelm der Große in feinen Beziehungen zur Kunft. | dem Einfluß dritter Perjonen zuichreiben zu jollen, was
Rede, bei der Zahrhundertfeier der Königlidyen Aka—
demie der Künfte am 20. März 1897, gehalten von
Suftav v. Goßler. Nebſt urkundlichen Anlagen.
Berlin 1897, €. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis Mi. 1,75.
Zange Zeit hat bei Sernerftehenden des Deutjchen
Meiches erfter Kaijer für einen Mann gegolten, weldyem
vorzügliche militäriiche Fähigkeiten zugeftanden werden
müßten und der dementiprechend auf diejem Gebiete
tüchtige Leiftungen aufzumeijen habe, der jedoch auf
allen übrigen Feldern jeiner Regententhätigkeit lediglich
durch feine Rathgeber geleitet worden ſei. Nur das
Verdienſt, dieſe Rathgeber mit einer hervorragenden
Menſchenkenntniß gewählt und ihnen das einmal ge—
ſchentte Vertrauen unerſchütterlich bewahrt zu haben,
ward ihm eingeräumt; für ſeine Perſon ließ man ihn
nur als Soldat und als Menſch gelten. Seine große
Beſcheidenheit, ſeine Selbſtloſigkeit, ſein Beſtreben, fremdes
Verdienſt anzuerkennen, es über das eigene zu ſtellen,
förderten dieſe Anſchauung.
Seit dem 9. März 1888 iſt es anders geworden.
Die Veröffentlichung zahlreicher Beweisſtücke, das Er—
ſchließen vieler, bis dahin unzugänglich geweſener Quellen
haben zuwege gebracht, dab das Bild des großen
Kaijerd und in einem neuen Lichte ericheint, daß bes
fannt geworden iſt, wie er vielfach jelbjtändig ein—
gegriffen, dab er feine eigenen Anfichten gehabt und
diefen Geltung verichafft hat, wo man bisher glaubte,
(Mai 1897.)
angeordnet und gethan wurde,
man meijt Davon aus,
Um fo dankbarer ift anzuerkennen, dab Guſtav
v. Goßler, weldyer dem Kaifer und Könige auf diefem
Gebiete in der Stellung als Minijter der geiftlichen,
Medizinale und Unterrichtsangelegenheiten eine Reihe
von Zahren hindurch vielfach nahegetreten ift, unter
nommen hat, nachzuweiien, daß auch hier des Herricherd
Wirken und Walten bedeutend geweſen find, daß er,
unterjtügt durch eine jeltene Gabe, ſich zurechtzufinden,
Pläne und Zeichnungen raſch zu verftehen, dur ein
vorzügliches Gedächtniß, ein feines Empfinden und einen
aus einem richtigen Gefühl für das Wahre und Schöne
entjpringenden Talt, auf Grund eigener Erwägungen
jeine Entſcheidungen getroffen hat. Gr bildete ſich nicht
ein, Alles zu wiſſen oder gar Alles beſſer zu wifjen
als Andere, er hörte die Leute von Fach, prüfte und
wählte, und immer traf er das Richtige; ftets war er
bereit, zu geben und zu gewähren. In diefem jcharfen,
ficheren Blicke für Sachen und Perjonen, in der ruhigen,
entjchloffenen Durdyführung des für richtig Erkannten
und in dem Gewährenlaſſen der hierfür geeigneten
Perjönlichkeiten lag hauptſächlich jeine Größe.
An der Entwidelung ter Künfte aller Art, die
während der dreißinjährigen Regierungszeit Kaijer
Wilhelms hohen Aufihwung nahmen, bat der Verfaſſer
ed gezeigt. Seine Arbeit gliedert fich in awei Theile. Der
erite enthält die Rede, der zweite die dem Schrift:
13
Nur die Kunft nahm
171
verfehr des Geheimen Givilfabinets, des Minifteriums |
der geiftlicdhen Angelegenheiten und des Kriegsminiſteriums
entjtanmenden Kundgebungen des Kaifers, weldye der
Rede zu Grundlagen gedient haben. Der joldatijchen
Figenart des Letzteren entipredhend, beziehen diejelben
ſich vielfady auf militäriihe Dinge. Dadurch gewinnt
die Schrift für uns ein bejondered Intereſſe.
Kaifer Wilhelm der Große und jein Haus in Glaube,
Arbeit, Kampf und Sieg. Bon Rektor Goehl in
Wermelskirchen. 8°. 72 S. Selbitverlag des Ber:
fafjerd. Einzelpreis 30 Pf, bei Entnahme einer
größeren Zahl von Abdrücken billiger, bis zu 15 Pr.
„Srzählungen, Fürſtenworte, Gedichte, Sprüche und
Lieder — neue Deutjche Nationalhymne u. U. — zu
geichichtlichen Gruppenbildern verwoben* bilden, nad)
einem Zujage zum Titel, den Inhalt des Buches, welches
ein Feſtgeſchenk und ein Wegweiſer bei vaterländiichen
Feiern in Schulen, Anftalten und Bereinen fein will;
„in dankbarer Erinnerung an das tapfere Herricherhaus
der Hohenzollern® hat der Berfaffer es der Deutjchen
Jugend gewidmet. Dazu iſt es brauchbar und im
diefem Geiſte iſt es geichrieben; eine Menge von ein—
geitreuten Gedichten und Verſen beleben die Darftellung
und bieten Anknüpfungspunfte für die .bei ſolchen Ans
läffen zu haltenden Reden. Wenn der Verfaſſer jeine
Arbeit aber daneben als „Geſchichtsheftchen“ in ven
Händen der Jugend und des Heeres zu fehen wünjcht,
jo hätte es auf Grund bejjerer Bekanntjchaft mit den
Greignifjen der Regierungszeit Kaiſer Wilhelms und mit
den militäriſchen Verhältniſſen Preußens geſchrieben fein
müſſen. Die Mängel, weldye der Darftellung in diejer
Beziehung anhaften, machen ſich vielfah und jehr
empfindlich fühlbar. Ginige Site mögen es beweijen.
Auf ©. 35 ift bei Schilderung des Feldzuges vom
Zahre 1849 in einer Fußnote die Erklärung der Ber
nennung Musfetier mit den Worten gegeben: „Der mit
einer Muskete oder Flinte (Luntengewehr) bewaffnete
ſchwere Fußſoldat, zum Unterſchiede von dem leichteren
Füſilier“; bei Darftellung der Reorganifation vom Jahre
1860 heißt ed: „Bei der legten Mobilmadung erfuhr
der Prinz, daß bei einem ernſten Kriegsfall die ganze
Landwehr — aljo meiftens Familienväter — einberufen
werden müßte. Darum legte er im Januar 1860
dem Landtage die Bedeutung der Reorganijation vor“;
des Tages von Öravelotte— St. Privat wird mit einem
Sate gedacht, welcher lautet: „Erſt am Abend wurde
die Schlacht durch Die wadere Pommerſche Landwehr
entichieden.“ Es wäre leicht, dieſe Auswahl zu ver
mehren.
Die Fremdwortfrage für Behörden, Fachwiſſenſchaft
und Gewerbe nebjt einem Berdeutihuungswörterbud),
enthaltend die weſentlichſten hierbei in Betracht kom—
mende Fremdwörter unter Aufzählung derjenigen,
für welche zur Zeit eine gute Berdeutichung
nicht bekannt ift. Als Denkſchrift bearbeitet von
Militär » Literatur » Zeitung. — Nr. 6
12
U. Hausding, Mitglied des Kaiferlichen Patentamte,
Berlin 1897. Karl Heymann. Preis ME. 1,60.
Das vorliegende Buch ift zunächſt für die Zwecke
des Kaiſerlichen Patentamts geſchrieben, wo, wie leicht
begreiflich, eine Unzahl „Deutſche“ Schreiben eingehen,
die mit den wunderlichſten, fremden Spradyen entnom:
menen Wortbildungen angefüllt find. Hier Wandel zu
ihaffen, wenigftend guten Rath zu geben, ift die Ab-
ficht des Verfaſſers. Gewiß ift es ftets ein der An
erfennung werthes Unternehmen, an der Reinigung
unjerer ſchönen Mutterfprache von dem Unkraut des
Fremdwörterunweſens mitzuhelfen, und dieje Anerkennung
ift dem Berfafjer nicht zu verfagen, im Gegentheil, fie
gebührt feinem Fleiß und feinem edit Deutjchen Sinn
im vollften Mafe. Seine Arbeit reiht ſich den Be
jtrebungen würdig an, die nun ſchon jeit längeren
Jahren von Bereinen und Einzelnen (wir erinnern 5. B.
an das vortreffliche Verdeutichungswörterbuh von Dtte
Savrazin, das auch in dieſen Blättern jeinerzeit be
jprochen ift) gepflegt werden und mandes Gute bewirkt,
auch Behörden zum Gingreifen angeregt haben. (Ob
das immer mit Glück geſchehen iſt, ift Anfichtsjache;
der Schreiber dieſer Zeilen kann ſich 3. B. perſönlich
nicht für die von der Eiſenbahnverwaltung erfundenen
Verdeutſchungen begeijtern.)
Biel ift gejchehen, um dem Fremdwörterunmejen zu
fteuern, viel bleibt noch zu thun, um es in der Schrift:
ſprache zu bejeitigen und um es aus der mündlichen
Umgangsiprache zu entfernen. Die zweite Aufgabe it
noch ſchwerer als die erfte und dazu wichtiger; denn
erft durch den Verkehr von Mund zu Mund erhält die
Berdeutihung eines bisher gebrauchten Fremdwortes
Bürgerredyt (mas ſich z. B. mit dem jchönen Wort
„Abtheil“ wohl faum ereiquen wird), außerdem wird
jelbft heutzutage immer noch mehr geſprochen als ae
ichrieben und gedrudt. Im mündlichen Verkehr jpielen
nun Grziehung, Gewohnheit, Umgebung, dazu Mode,
Eitelkeit oder Nachläſſigkeit und noch taufenderlei ver:
ſchiedene Umftände und Zufälligkeiten mit, die ven
Sebraud von Fremdmwörtern entweder begünftigen oder
bejchränten. Der Berfaffer betont, daß die Anwendung
der Fremdwörter im perjünlichen Verkehr zwar Jeder—
manns eigene Sadye ift, daß aber auch derjenige, der
die Spradye am vollkommenſten beherrſcht, am meiften
bemüht und im Stande jein wird, fie joweit irgend
angängig zu vermeiden. Unſeres Erachtens reicht die
Schulbildung (im weiteften Sinne genommen) dazu
nicht aus, die täglichen Beweiſe dafür find handgreiflic,
jondern gejunder Menjchenveritand, gute Grziehung,
Fleiß, Lebenserfahrung und etwas Geſchmack, oder beſſet
Schönheitsſinn, müfjen mitwirken, um Selbftzucht bei
dem Gebrauh der Sprache zu üben. Und jelbit
Mandher, der dazu den beiten Willen hat, wird ſich der
Tyrannin Mode, die jeweilig in feinen Kreijen herrſcht,
nidyt immer entziehen können, troßdem er ſich ihrer
Auswüchſe bewußt ift, die fih bis zur Lächerlichkeit
fteigern fünnen. Gin Beijpiel, das dem Schreiber diefer
Zeilen ftets ſehr komiſch erichienen, obgleich er ſich be
wußt ift, eine Keßerei damit zu begehen, it das Wort
„Möte*, wie heutzutage der Dann, der in Sportkreifen
173
etwas gelten will, nothwendig jagen muß ftatt Meute, |
wie man früher ſprach. Zwar ift ja „meute* ein
Franzöſiſches Wort; durch die kräftige, Hangvolle Aus—
jprahe des eu war es aber zu einem vollwichtigen,
echt Deutichen Lehnmwort geworden wie Geſchwader,
Kumpan, Pferd und taujend andere. Es kommen nodı
viele joldhe Dinge vor; auf fie hinzuweifen, würde aber
zu weit führen; jedenfalls giebt es Umſtände, die jelbft
beim beften Willen die Vertauſchung eines Fremdwortes
mit einem Deutjchen ſtark erjchweren.
Wir find ferner feſt davon überzeugt, daß für jede
Fachſprache Fremdwörter einftweilen noch unentbehrlid)
find, wenn die Fachgenoſſen ſich untereinander übers
haupt verftehen wollen, aljo aud für die militärijche,
und ed jei daran erinnert, daß die Franzöfiiche Militär:
ſprache auch ihrerjeits Deutſche Worte aufgenommen
hat, 3. B. le havre-sac, le loustic (Spaßmacher),
la landwehr, en zig-zak (bei aufgräben), räpe
(Rappe), les schlagues (Prügelitrafe), mät (Zelt
ftange), bivouak u. a.m. Wenn es in unjerer Militär:
ipradye mehr Franzöfiihe Worte giebt ald umgelehrt,
jo find die Gründe bekannt: Frankreich errichtete zuerft
ftehende Truppen, und das Franzöfiiche war faft zwei—
hundert Zahre lang (leider!) die Sprache der Europäi—
ſchen Höfe, der Diplomatie und guten Geſellſchaft.*)
Viele diefer Ausprüde find uns jo in Fleiſch und Blut
übergegangen, daß man fie ohne Weiteres ald Lehn—
worte (ein jehr dehnbarer Begriff) anſprechen kann und
muß. Solange fie ferner in den amtlichen Beröffent-
lichungen vorfommen, hat Niemand ein Recht, fie für
ſchlecht oder unzweckmäßig zu erklären.
Wir kommen damit zu dem Verdeutſchungswörter—
buch des Verfaſſers, in dem, feinem Zweck entiprechend,
zumeift techniſche und ähnliche, außerdem aber auch
allgemein gebräuchliche und cinige militärische Fremd—
wörter verdeuticht werden. Die Ueberſetzung der milis
tärifchen ift nicht durchweg gelungen und mehrfach auch
auf ſolche angewendet, die wir nidyt entbehren können,
mweil fie durch langen Gebrauch und amtliche Anwen:
dung eine ganz beftimmt eng umgrenzte Bedeutung ers
halten haben. Worte wie Kartuſche, Kolonne, mobil,
Strategie (Kriegskunft, Kriegsleitung genügt nicht),
Taktik (Heerführungstunft, Schlachtplan genügt noch
weniger) ⁊c. werden wir noch lange beibehalten müſſen.
Andere, wie Gage, Peloton, Lifiere find ſchon außer
Gebrauch, bei noch anderen ijt der Berfafler, troß jeiner
guten Abficht, dem Scyidjal aller zu eifrigen Ber:
deutjcher verfallen, daß er mit den vorgejdylagenen Ber:
deutichungen komiſch wirkt, jo wenn er 3. B. einen
Penfionär als „Ruhegehaltner* oder „Ruherechtner“
bezeichnet. Der Verſuch, das zu Tode gehebte häßliche
Wort „paffiren” mit jeinen hundert ihm aufgepadten
Bedeutungen zu entwirren, ift zwar nicht übel gelungen,
dabei läuft aber die ebenjo häßliche, dem neuejten
papiernen Deutſch angchörige, unlogiſche Wortbildung
„durchqueren“ mit unter. Wie lange wird es dauern,
dann werden wir auch „durchlängfen“!
*) Wer bie Ruſſiſche Militärfprade kennt, weiß (aud)
weshalb), dak dort die Deutihen Ausdrücke faft ebenjo zahl
reich find wie bei uns die Franzöſiſchen.
1897 — Literariſches Beiblatt zum MilitärsWodenblatt.
174
Auch bei anderen Berdeutjchungen iſt der Berfafjer
den Auswüchjen unſeres moderniten Deutſch verfallen.
Eigenart umd eigenartig, womit er Charakter und
charakteriſtiſch überjegt, find ſolche Auswüchſe, die man
vor wenig Jahren noch nicht kannte und die keineswegs
eine Bereicherung unjeres Sprachſchatzes bedeuten. Sie
fteben auf derjelben Höhe wie z. B. die Modemwörter
naturgemäh (auf die etwaige Lebensweije richtig ange—
wendet, jet aber ſtets für natürlich gebraucht), unent—
wegt, zielbewußt, voll und ganz (neuerdings ganz und
voll oder nur voll), jelbitredend ꝛc.
Unjered Erachtens ijt die Fremdwörterfrage ge
nügend im Fluß; aber es giebt eine andere, die unjere
ſchöne Deutſche Sprache zur Zeit viel näher angeht
und der mäher zu treten ein viel größeres Verdienſt
wäre ald die Ausgabe weiterer Berdeutihungswörter:
bücher. Wir meinen die troftloje Berlotterung, in der
fih unſer Schriftdeutich befindet, Dad grauenhafte Ueber:
bandnehmen des Tintendeutſch, des papiernen Stile.
Es it, ald ob uns Allen oder fait Allen jedes Gefühl
für unjere Sprache abhanden gelommen wäre, und wer
noch Gefühl dafür fih erhalten hat, der leidet Qualen,
jowie er etwas Gedrucktes zur Hand nimmt. Die
Zeitungen, alle ohne Ausnahme, find Die jchlimmiten
Brutjtätten dieſes Uebels; aber auch in der leichten
Unterhaltungsliteratur wie in der ernithaften und wiſſen—
ſchaftlichen jeßt ed fih mehr und mehr feſt. Um kurz
zu erläutern, was wir meinen, folgen einige Beijpiele,
die man überall ohne Mühe finden kann.
„Die Fahrgeſchwindigkeit ift jelbitredend eine mäßige.“
(Demnach mühte der Sertanerfaß terra est rotunda
überjegt werden: die Erde ijt eine runde!)
„Auch in der Deutjchen Armee dürfte die Frage
nicht unterfchäßt werden, und find wir der Hoffnung,
dab jeitend der Heeresleitung Alles erwogen worden
ift“ ꝛc.; richtig Deutſch: und wir find der Hoffnung,
dah die Heeresleitung Alles erwogen hat.
„Die Mebung war beendet und war dieſelbe eine
ziemlich anftrengende*; richtig: und (fie) war ziemlich
anftrengend.
„Der Staatsrath genehmigte gegen Bewilligung
jeitend der Skuptſchina“; richtig: gegen Bewilligung
durd die Skuptſchina.
„Es war ſchon ziemlich dunkel, jo daß man bie
feindlichen Stellungen nicht mehr deutlich zu ſehen ver—
mochte. Einſchlagende Granaten bewieſen aber, daß
der Gegner dieſelben noch behauptete“; richtig: ſie noch
behauptete, oder will man ganz ſicher gehen: die Stel—
lungen noch behauptete.
„Sr meldete demjelben (dem im voraufgehenden
Satze erwähnten Oberbefehlöhaber) nur das, was 3.
und M. über die Schlacht mitgetheilt und was er per:
jönlih von derjelben gejchen hatte.” So jpridyt Fein
Menih! Richtig: Er meldete ihm, . . was er davon
gejehen hatte.
„Major B. erbat ſich die Antwort ſchriftlich. Dies
jelbe wurde ihm in einem Schreiben eingehändigt.
Letzteres erklärte ꝛc.“ Wo ift denn da das „Eritere”?
Richtig: Sie wurde ihm in einem Schreiben einge:
händigt. Diejes erklärte ıc.
13*
175
MiltärsBiteraturZeitung. — Nr. 6
176
„Seitens des Oberbefehlähabers geſchah hierfür gar | fteigert, fo können wir's noch erleben, daß in der
nichts.”
jo ausgedrückt werden können: Man that jeitend des
DOberbefehlöhabers hierfür gar nichts; richtig: Der Ober:
befehlähaber that hierfür gar nichts,
„Prinz Friedrich Karl juchte die Entſcheidung in
tem Sturm auf die Düppeler Schangen. Nachdem man
62 Tage vor denfelben (richtig: Davor) gelegen, in den
legten Wochen dieſelben (richtig: fie) planmähig bes
fämpft ꝛc.“
„Die Schwäche der Flotte gejtattete jedoch eine Mit⸗
wirkung ber erfteren nicht“ (weſſen? der Schwäche? ver
Flotte?), richtig: ihre (oder deren) Mitwirkung nicht.
„An die Mitwirkung eines angriffsweien Verfahrens
feitend der Deutjchen denkt er nicht." Richtig: Ver—
fahrens der Deutichen.
„Man konnte fi des Cindruds nicht ermehren,
daß dem Dberbefehiähaber die Anfrage nicht genchm
war, er diejelbe vielmehr ald eine überflüffige oder
mindeſtens voreilige anſah.“ Wichtig: er fie als über-
flüjfig oder voreilig anjalı.
„Es entzog ſich damals noch feiner Kenntniß, daß
wir einen Verluſt von 1400 Mann mehr gehabt hatten
als der Feind und daß die Verzögerung im Abmarſch
des letzteren eine ſo unerhebliche geweſen war.“ Richtig:
daß die Verzögerung in deſſen Abmarſch ſo unerheblich
geweſen war. (Erheblich und unerheblich ſind zudem
auch jetzt graffirende Modewörter; hier wäre beſſer
gering zu ſagen geweſen.)
Wenn man die Lehren aus den vorſtehenden Bei—
ſpielen zieht, ſo ergiebt ſich:
1. Die überflüſſige, häufige und falſche Anwendung
von: derſelbe. Von dem falſchen Gebrauch dieſes Für—
wortes ſagt ein hervorragender Kenner unſerer Deutſchen
Sprache: „An der Unnatur und Steifbeinigkeit unferes
ganzen ſchriftlichen Ausdruckes trägt dieſes Wort die
Hälfte aller Schuld. Könnte man unferer Schriftiprache
dieſen Bleiflumpen abnehmen, ſchon dadurd allein würde
fie Flügel befommen. Der Mißbrauch diejes Fürwortes
nehört zu den Hauptfennzeichen jener Sprache, die man
fo treffend als papiernen Stil bezeichnet hat.”
2. GSeitene, Der eben erwähnte Sprachkenner faat
über dies Wort: „Der größte Greuel auf Dem Gebiet
unferes heutigen Präpofitionengebrauchs ift wehl das
Wort jeitend; es iſt wieder zu einer wahren Krankheit
am Leibe unjerer Sprade geworden. -— Sowie man
eine Zeitung in die Hand nimnıt, das erfte Wort, das
einem in die Augen Fällt, iſt: ſeitens. — Da es die
Zeitungsſprache immer mehr verlernt, einen Borfall, ein
Ereigniß im Altivum mitzutheilen, da fie mit Vorliebe
im Paſſivum erzählt, jo dah das Dbjeft zum grammati=
ſchen Subjeft und das logische Subjeft zum äuferlichen
Agens wird, „von“ beim Paffivum ihr aber ganz un—
befannt geworten ift, jo fann fie thatjächlich nicht Die
Heinfte Mittheilung machen chne ſeitens. Die Regierung,
der Bundesrath, das Minifterium x. — fie alle thun
nichts mehr, jondern Alles wird gethan, Alles geichieht,
erfolgt, findet ftatt feitend der Regierung, jeitens des
Bundesrathes x. — Wenn ſich der Mißbrauch, der mit
„eitens“ getrieben wird, in der bisherigen Weiſe weiter
Das hätte in dem beiten Tintendeutſch auch Deutichen Grammatik gelehrt werden muß: Nominativ:
der Mann, Genitiv: jeitend ded Mannes, Dativ: dem
Manne x.
3. Die Inverfion nad „und“. „Die Hebung war
beendet und war dieſelbe.“ Hören wir auch bier unjeren
Sprachkenner: „Auf feinem Kunftgebiete kann es ein
jo ſchlagendes Beiipiel für die Verſchiedenheit des Ge
ſchmacks geben wie auf dem Gebiete der Stiliftif die
Inverſion nach sunds. Der Beamte, der Zeitungsjchreiber,
der Kaufmann hält fie für die größte Zierde der Rede;
für den fpradfühlenden Menichen ift fie der größte
Greuel, der unfere Sprache verumnftaltet, fie geht ihm
noch über derfelbe, über jeitens, über bezw., über Died:
bezüglich.“
Wer mehr über die Unſchönheiten ded papiernen
Stild leſen und fich gleichzeitig Darüber unterrichten
will, was von einem guten Schriftdeutich verlangt werden
muß, der jtudire ein Meines Büchlein: „Allerband Sprad:
dummhbeiten. Kleine Deutiche Grammatik des Zweifel:
haften, des Falſchen und des Häßlichen, ein Hülfsbuch
für Alle, die ſich öffentlih der Deutihen Spradye bes
dienen, von Guftav Wuftmann, Stadtbibliotbefar und
Direktor des Rathsarchivs in Leipzig." Der Berfafler
dieſes Buches ift der hervorragende Kenner der Deutjchen
Sprache, von deffen Ausſprüchen wir joeben Einiges
mitgetheilt haben. Es märe dringend zu wünſchen,
wenn auch in der Armee das Bejtreben nad) einem
guten Schriftdeutich lebendig würde. Wer, wie ber
Schreiber diefer Zeilen, dienftlih und auch and Neigung
veranlaft ift, viel zu leſen und von allen neuen Er—
icheinungen der Militärliteratur Kenntnig zu nehmen,
der ift genöthigt, feftzuftellen, daß aud; bei ihr der
papierne Stil viel weiter verbreitet ift, als es ſich mit
der gerade tem Soldaten jo wohl anftebenden Klarbeit,
fnappen Deutlichkeit und Schönheit des Ausdrucks ver
einigen läßt.
Der Kampf um Plewna. Taktiſche Studien von Thilo
v. Trotha. Zweite, völlig umgearbeitete und er:
weiterte Auflage. Mit einem Plan und jieben Skizzen
in Steindrud. Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn,
Königlide Hofbuhhandlung. Preis ME 8,—.
Das vorliegende Wert behandelt mit vielem Gejdhid
und tiefer Sachlenntniß in eingehender Weiſe das inter
effantefte und lehrreichite Ereigniß der neueren Kriege:
gejchichte und kleidet es durd feine elegante Sprache
in ein fo jchönes Gewand, daß der Leſer in genuß—
reihen Stunden zugleich belehrt und erfreut wird. Was
giebt es wohl Merkwürdigeres, ald daß ein unbefanntes,
offened Landitädtchen plößlich durch die Madıt der Er-
eignifje zu dem Brennpunkt des ganzen Ruifiic-
Türkiſchen Kriege wird, neben dem alles Andere
zurüdtritt und auf den fechd Monate lang die Augen
Europas mit ſtaunender Bemunderung gerichtet find.
Plewna wurde die Sphinr, die alle nachgezogenen
Ruffiichen Verftärtungsarmeen in ihren Bannkreis zog
und fie mit ftarfen Armen feftbielt; es wurde ver
ftrategifche Punkt des Krieges, deſſen Widerftand den
177
Ruſſiſchen Operationen auf dem Kamm des Balkans
Halt gebot, defien Fall jeden weiteren Widerftand der
Zürfei ausſichtslos machte. „Im Kriege ift die Perfön«
lichkeit Alles!" Dieſes Wortes Wahrheit zeigte fich nie
deutlicher ald hier; denn ohne Osman Paſcha fein
Plewna; oder hätte man ſich von der Führung eines
Krüdener, Schachowski oder Sotom etwa gleiche Res
jultate verjprechen fünnen? Nein, jelbft Gurko und
der jchneidige junge Skobelew, deren Leiftungen hoch
über die aller anderen Ruffiichen Generale hervorragen,
von denen man namentlidy dem leßteren dad Hinreifende
der Perjönlichkeit nicht abjprechen kann, die zielbewußt
mit dem legten Mann fich jelbit einfett und zum Siege
ftürmt — jelbft diefe hätten eine Bertheivigung, mie
fie Osman führte, nicht geleiftet. Hierzu mußte die
Seele eined Helden gepaart fein mit dem Gharafter
des Drientalen, der mit fataliftiiher Ruhe dem Kismet
entgegenharrte und mit echt Türkiſcher Zähigkeit und
Beharrlichteit alle Mittel zur Berlängerung jeiner Ber:
theidigung erfinderifch heranzog. Im eine offene Stadt
mar Osman am 10. Juli eingezogen und eine troß
zehnfacher artilleriftiicher und vierfacher Ueberlegenheit
der anderen Waffen, troß enormer, mit Heldenmuth
gebradhter Dpfer unbezwungene Feſtung übergab er
aus Hunger am 10. Dezember.
Die taktifhe Bedeutung der um Plewna geführten
Kämpfe, deren gemwaltigite fih am 10, und 30, Zuli
jowie am 11. und 12. September abjpielten, reicht be—
lehrend und mahnend in Gegenwart und Zukunft hinein.
Die Schilderung diejer Kämpfe durch den Verfaſſer ift
jo lichtvoll und anſchaulich, daß ſich aud dem
ungeübten foldatijhen Berftande die aus ihnen zu
ziehenden Lehren aufdrängen. Wir können aus dem
reichen Material an diejer Stelle nur die hauptſäch—
lichften Punkte andeuten: Das von den Deutichen
Truppen im Feldzuge 1870/71 aus gewiß lobenswerthem,
aber übertriebenem Kampfeseifer jo oft gezeigte Los—
ftürmen einzelner Bataillone und Regimenter zu Ans
griffen, die nur durch planvoll angelegten und durch—
geführten Mafjenanfturm gelingen konnten, wiederholt
fih vor Plewna in jedem einzelnen Kampf um die
Türkiſchen Redouten umd fordert bier noch weit mehr
unnüß vergoffenes Blut. Der Fehler aber mar vor
Plewna viel weniger zu entjchuldigen: Im Franzöfifchen
Kriege nahmen ſich die Deutihen Führer häufig nicht
die Zeit, den Aufmarjch der heranrüdenden Truppen:
maffen abzuwarten, in dem Glauben, e# läge Gefahr im
Berzuge und fie müßten ohne Zeitverluft den ſchon
kämpfenden Truppen Hülfe bringen; oft auch ftürmten
die Unterführer, nach vorn durchgehend, auf eigene Hand
los und nahmen jo der höheren Führung die Leitung
aud der Hand; vor Plewna aber ftanden die Mafjen
der belagernden Armee den Führern verjammelt zur
Verfügung; es bedurfte nur des Befehle, um fie ein-
heitlich mit erdrüdender Uebermacht in Bewegung zu
jegen, und dennoch erging diefer Befehl immer nur an
einzelne Regimenter, höchſtens Brigaden, zur Zeit, jo
daß wir in einem Kalle 48 Bataillone gegen 6 nach—
einander fich verbluten jehen.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär⸗Wochenblatt.
178
Auch in Bezug auf die Fampftaktiichen Formen der
Infanterie find jene Kämpfe höchft lehrreich, denn fie
beweijen, daß auch der größte Heldenmuth ſchon gegen
die Hinterlader des Jahres 1877 nicht mehr ausreichte,
wenn er fih nur des Bajonetts und nicht in aus—
giebigitem Maße auch der Kugel bediente. Suworows
Wort kann man heute umkehren und jagen: Das
Bajonett ift ein blinder Fanatiker, die Kugel allein
führt zum Siege. Wie die Helden haben die Ruſſiſchen
Truppen geftürmt und 47 pCt. Verluſte ftellenweije ers
tragen, ehe fie zurüdflutheten; zum Xheil find fie in
den Gräben der feindlihen Werke vernidıtet worden.
Das war die unaudbleibliche Folge ded Stürmens gegen
einen wnerjchütterten Gegner, d. h. der mangelnden
Feuervorbereitung. Mit Einführung der Gewehre Heinen
Kaliberd hat dieje Forderung noch zehnfach an Gewicht
gewonnen; wir müfjlen den Gegner in feiner Stellung
ſtark erjchüttern und, um den hierzu erforderlichen langen
Feuerkampf zu nähren, aud für unjere rüdwärtigen
Staffeln und derjenigen Formen bedienen, die ed uns
ermöglichen, fie in die Feuerlinie hineinzuführen. Die
einzig mögliche Yorm aber gegenüber den modernen
Gewehren ift vom Gintritt in den feindlichen euer:
bereich an die eingliedrige Schüßenlinie, denn ſchon die
zweigliedrige Linie verdoppelt bei der Durchſchlagskraft
der heutigen Gejchofle unjere Verluſte.
Endlich jei aus den Kämpfen vor Plewna die Vers
wendung des Spatens in der Offenfive erwähnt. Nicht
um ein Vorgehen mit der flüchtigen Sappe handelt es
fih natürlid, fjondern darım, gewonnene Stüßpunfte
durch ſchnelles Eingraben zu verftärken, ehe der feindliche
Gegenſtoß fie und wieder entreigt. — Unſere künftigen
Kämpfe werden um fo erfolgreicher jein, je weniger
durch das Ungeſtüm der Unterführer im Laufe der
Schlacht die höhere Führung außer Kurs geſetzt wird.
Um das chaotiſche Durcheinanderwogen ungeorbneter
Mafjen zu verhüten, find beftimmt begrenzte Gefechts—
aufträge für die Truppe erforderlih. Bon dieſer wieder:
um muß dann verlangt werden, daß fie nadı Erfüllung
ihrer Aufgabe ſich wieder in den Stand jekt, nach
höherem Willen weiter zu handeln. Dazu gehört nad)
Gewinnung des ihr vorgezeichneten Kampfobjektes ein
Heritellen der Verbände und, während dieſes Ber:
ichnaufens, eine Sicherung des neuen Beſitzes durd)
gewandtes, jchnelles Cingraben. Nur dadurd wird die
ſchon gelichtete Truppe im Stande fein, was jehr oft
ihre Aufgabe fein wird, einen auf nicht entjcheidender
Stelle des Schlachtfeldes gewonnenen Stüßpunft viele
Stunden lang gegen die Gegenjtöße feindlicher Ueber:
legenheit zu halten. — Führt fie ein höherer Befehl
dennoch weiter vor — um fo befier! Jede Deutiche
Truppe wird gern ihre Schügengräben verlaflen, wenn
fie mit Hurrah weiterftürmen darf.
Noch eine Fülle anderer Gedanken und Erwägungen
regt das vorliegende Werk in dem Lejer an, jo da ihm
nur meitefte Berbreitung zu wünſchen ift.
179
MilitärsPiteratur« Zeitung. — Rr. 6
180
Strategiſch-taktiſche Aufgaben nebſt Löſungen. Bon | deshalb, weil fie hierbei vor allem Formenkultus warnt,
9. v. Gizycki. Heft T (Borpoften). Zweite Auf
lage. Zypus 1897. Zuckſchwerdt & Go. Preis
ad '
Bei der zweiten Auflage dieſes Heftes hat die Feld»
dienft-Drdnung vom Jahre 1894 ſachgemäße Beachtung
gefunden. Eigentlich ift es zu verwundern, daß für
die „Borpoften” von H. v. Gizycki — gleidy den
übrigen ſchon im vierter bezw. fünfter Auflage erſchienenen
rothen Heften — nicht bereit längft eine neue Aus»
gabe nöthig geworden war; denn dieſe Art, über Bor:
poften lehrhaft-praftiich zu ſchreiben, ift nach des Re—
ferenten Anficht die weitaus ſachgemäße und nütlichfte.
Es mag mit daher rühren, dab in den „Borpoften“
auf Schemad, Bilder und Achnliches jo gar fein Werth
gelegt wird, und gerade bei diefem Ausbildungszweig
fpielt das Formale, man könnte jagen die heilige
Schablone, leider noch öfters eine Rolle, die im Inter—
effe einer Eriegämäßigen Ausbildung der Truppe zu bes
Hagen ift.
Um nur eind aud den „Vorpoften“ herauszugreifen,
jo wird an einem gegebenen Beiſpiel nachgewieſen,
melde Rolle im Ernftfalle die Jahreszeit bei diefem
Dienftzweig jpielt und von welcher Bedeutung die
Delonomie der Kräfte für die Truppe ift.
„Bar Mander, der died lieſt, wird der Anficht
fein, es jei bier den Witterungsverhältnifien in übers
triebener Weife Rechnung getragen. So handle man
im Kriege nicht, ein naffes oder kaltes Biwak jei kein
jo großes Unglüd für die Truppe, man dürfe dies
jelbe nicht zu jeher verwöhnen, man müſſe cinen
größeren Schneid von ihnen beanſpruchen. Derartig
»jchneidigene Herren möchte ich aber empfichlen, zu
prüfen, mie ſich der Krankheitäzuftand 1870/71 bei
denjenigen Truppen geftaltet hat, welche fortgefeßt bei
naffer oder Falter Witterung biwalirt haben. Gr hat
fi bis auf 50 pCt. gefteigert! Wir haben aber
manchmal im Kriege bimaliren laffen, wo es nicht
nöthig war, und zwar weil wir es vom Manöver her
jo gewöhnt waren. Es erſcheint den jüngeren Offizieren
als Megel, daß Vorpoften bimaliren müfjen. Dieje
ift es aber nicht; denn in der Mehrzahl der Fälle ift
jelbft für die Vorpoiten Unterkunft möglich.“
Weiter: Einzelne Kommandeure haben in mandyen
Fällen nur zu ihrer perjönlihen Beruhigung bimaliren
lafjen, um fi in ihrer Verantwortlichkeit ficherer zu
fühlen, überſahen aber dabei, dab dieſes Gefühl
größerer Sicdjerheit nur mit Opfern der Truppe zu
erfaufen war.
Auch Friedensvorpoften follten deshalb immer nur
mit dem „Borbehalt* aufgejtellt werden, daß man hier:
bei aus Rückſichten der Friedensausbildung das wirklich
Kriegsmäßige im dieſem oder jenem Falle zurüdtreten
laffen müfje, ſonſt bilden fih eben „unkriegsmäßige“
Vorftellungen in Sachen des Vorpojtendienftes heraus.
Darin liegt aber eine Gefahr für die Leiftungäfähigkeit
der Truppe, melde um jo größer ift, je mehr die
kriegderfahrenen Offiziere aus der Armee verſchwinden.
Unjere Felddienft-Drdnung handelt die Borpoften
in geradezu Elaffischer Weife ab, und zwar ſchon nur
indem fie jagt: „Bei der Berjchiedenartigkeit der Ber:
hältnifje, der Zwecke und des Geländes lafjen ſich über:
haupt kaum für alle Fälle paſſende Vorſchriften für
Vorpoften geben." Und doch glaubt Mandyer an die
Unfehlbarkeit gewiſſer „Borpoftenrezepte“.
Wenn noch Wünjdre auszuſprechen wären für die
Erweiterung der nächſten Auflage der „Borpojten“
von 9. v. Gizycki, jo beſtänden fie in Folgenden.
Gritend nicht nur Beijpiele aus dem „Detacdhements-
kriege" wählen, der auch hier wieder das Feld be
herrjayt, jondern auch aus dem großen Rahmen des
wirklichen Krieges, der nur im feiner „Nachleſe“ mit
Detachements zu arbeiten pflegt. Im Zufammenhange
damit Gefechtövorpoften, die auch die Felddienſt-Ordnung
andentet, wie fie beijpieldweije am Abend des 16. bezw.
18. Auguft 1870 Deutſcherſeits ausgeftellt worden find.
Das Baruslager im Habidtswalde, von Profeſſor
Dr. 5. Knofe, Direktor des Rathsgymnaſiums zu
Osnabrück. Nachtrag. Berlin 1897. R. Gaertner.
Preis 60 Pi.
In der MilitärsLiteraturZeitung Nr. 1 d. 8. ift über
ein Scriftdien des Profefjors Knoke berichtet worden,
dad fi) mit den Reften einer Befeftigungsanlage im
Habichtswalde (zwiſchen Osnabrück und Münfter) bes
ichäftigt, welche von ihm als das zweite Lager des
Varus während der Kataftropbe im Teutoburger Wald
angejprodhen wird. Es war zu erwarten, daß Diele
Auffaffung des um die Geſchichte der Feldzüge der
Römer im nordweftlichen Deutjchland jehr verdienten
Forſchers mannigfache Anfechtungen aus Gelehrtenfreijen
erfahren würde. Sollte es nämlich Profeſſor Knoke
gelingen, die unbedingte Richtigkeit ſeiner „Enttedung*,
daß es ſich hier um ein Römiſches Marſchlager größeren
Stiles handelt, zu beweiſen, ſo würde das allen übrigen
Varushypotheſen — abgeſehen von der Knokeſchen,
welche das Schlachtfeld nach Iburg verlegt — die
Grundlage rauben. Es haben deshalb auch bezügliche
Anzweifelungen nicht auf ſich warten laſſen. In einem
Nachtrage“ beſchäftigt ſich der Herr Verfaſſer mit einer
ſolchen „Anzweifelung“, und zwar in ſtreitbarer Weiſe.
Jedenfalls wird ihm darin Recht zu geben ſein, daß es
in vorliegendem Falle durchaus verfehlt iſt, die Ab—
meſſungen und Raumverhältniſſe der Limesfajtelle in
Vergleich zu ftellen mit einem in Eile aufgeworfenen
Marjchlager, das lediglich dazu beftimmt war, den
zufammengefchmolgenen und theilweiſe demoralifirten
Truppen des Varus Schug und Unterfommen für eine
Naht zu gewähren. Hier ftehen militärpſychologiſche
und nicht bautechnifche Momente im Vordergrund. Im
Uebrigen verdient die Methode des Profeſſors Knoke,
neben Hypotheſen in Sachen der Varusſchlacht und der
Germanicusfeldzüge — und es giebt folder Hypotheſen
zu vielen Dußenden — audy nad) fichtbaren Beweis:
mitteln zu forjchen, vom praftijch: militäriichen Stand»
punkte aus nur Anerkennung. Gr wandelt damit, wie
ihen früher angedeutet wurde, die Wege Moltkes, der
181
in diefen Fragen die Anficht vertrat, daß in erfter Linie |
die Römiſchen Heerftrafen und die Weite Römiſcher
Befeftigungen im nordweitlichen Deutjchland gründlich
unterjucht bezw. fejtgelegt werden müßten, um zu einem
greifbaren Ergebniß über alle die fireitigen, kriegs—
geichichtlichen und militärtopographifchen Fragen zu ger
langen. Diejer Standpunkt erjcheint auch und der allein
richtige, umd es bleibt au hoffen, daß die Thätigkeit
jowie die Methode der Limeskommiſſion redyt bald auf die
Gebiete zwijchen Wefer, Ems und Lippe übertragen wird.
Ans den lesten Tagen des Deutſchen Bundes. Tage:
buchblätter aus den Zahren 1864 bis 1866. Bon
Theodor v. Bernhardi. Leipzig 1897. Verlag von
©. Hirzel. Preis ME. T,—.
Die Bedeutung diejer Tagebudjblätter des berühmten
Seichichtichreibers ift bereits bei der Beiprechung des
vorhergehenden Bandes in Nr. 1/1596 ver Militär
LiteratursZeitung hervorgehoben worden. Der vorliegende
Band jchildert die kritiiche Zeit des allmählichen Werdens
des Deutjchen Reiches und liefert eine reiche Ausbeute
in politijcher wie militäriicher Hinfidyt. Der Berfafjer
bat den meijten der damals leitenden Perjönlichkeiten
nahegeitanden und feine täglichen Aufzeichnungen geben
aleihjam ein photographiiches Bild von Thatjachen und
Perjonen, wie ſich diejelben damals ihm und den
Zeitgenofjen darjtellten. Es ift deshalb jelbitverftändlidh,
dab Bernhardis Urtheile keine endgültig hiſtoriſch ab»
ichliegende jein Eonnten, und Niemand war mehr wie
der Verfafjer jelbjt bereit, frühere irrige Urtheile zu be—
richtigen. Sehr richtig jagt die Vorrede: „Weber die
Geſchichte des Jahres 1864 bis 1866 liegen zahlreiche,
nad) den verjchiedenen Geſichtspunkten gejchriebene Be:
richte vor, darunter joldye, die einzelne Berhältniffe mit
einer altenmäßigen Genauigkeit beleuchten, wie fie von
den Aufzeichnungen eines Privatmannes nicht erwartet
und nicht verlangt werden fünnen. Dafür tragen die
Bernhardiſchen Dentwürdigkeiten, weil fie ohne jede
Tendenz und Boreingenommenheit — ja ohne den Ges
danken an Beröffentlihung und lediglich als Anhalt für
die eigene Erinnerung niedergeichrieben find — den uns
trüglihen Stempel einer Objeltivität, die auch von
aftenmäßigen Darftellungen nur jelten erreicht wird und
ihnen den Werth einer hiſtoriſchen Quelle erften Ranges
verleiht. *
Der erite Theil enthält die Miſſion nach England
im Frühjahr 1864 im Auftrage Des Herzogs von
Auguftenburg. Bernhardi mußte dort bald einjchen,
dab ſich angeſichts des Deutichenhaffed und der all:
feitigen Däniſchen Sympathien nur wenig wirken laffe.
Damald waren auch die Nationalitätöbeftrebungen
Staliens in England populär: „Es iſt eine ausgemadhte
Sache, dab fie berechtigt find, und die der Deutjchen im
Schleswig nicht. Dieje Annahme gehört bei den Ge:
bildeten in das weitſchichtige Gebiet der konventionellen
Ueberzeugungen. Die Mafje, die nie Gründe ans
nimmt — und wenn fie jo häufig wären wie bie
Brombeeren —, die glaubt natürlidy mit einer gewiſſen
ftupiden Redlichkeit, was fie eben eigenfinnig glauben
1897 — Literarifched Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
182
will,“ Es iſt dies eine Erjcheinung, die ſich jo ziemlich
bei allen politischen ragen, bei denen England inter
ejfirt ift, wiederholt. Bon hohem Intereſſe find Bern-
hardis Beobachtungen und Urtheile über dortiges Leben,
' Randwirthichaft, Schule, Kunft, Sport x. Zu dem
Urtheile Thorntons, des einftigen Gouverneurs einer
Provinz in Dftindien, daß die Engländer in Indien
gewaltig verhaßt jeien und dab die Herrichaft Englands
in Indien fi) nicht für immer werde behaupten laffen,
bemerkt Bernhardi: „Mir fcheint, fie beteht durch die
| geringe kriegeriſche und ftaatsbürgerliche Tüchtigkeit der
Sindus; und die Schwäche der Unterdrüdten kann fie
jedenfalls noch jeher lange erhalten, wenn nicht eine
fremde Macht ihr Schwert in die Wagjchale legt.“
Bon England reifte Bernhardi nad) Holftein und
bejuchte auch die Düppeler Schangen, deren Anlage er
eingehend befichtigte. Der jebige Yeldmarfchall Graf
| Blumenthal ſagte ihm: „Daß unjere Soldaten fih gut
ſchlagen würden, das habe er gewußt, aber daß fie wie
ein Sturmmwind unaufhaltfam über das ganze Schladht:
feld bingehen würden, dad war mehr, ald er erwartet
habe.“
Der zweite Theil behandelt das Ende des Deutſch—
Däniſchen Krieges und die Safteiner Konvention. Der
dritte die Entftehung des Deutſch-Oeſterreichiſchen Krieges
1866. An der Hand der täglichen Aufzeichnungen
Bernhardid lebt man das Werden einer großen Zeit
mit durch und iſt erftaunt, wie kleinliche Geſichtspunkte,
Rechthaberei, Schwarzjehen und Berzagtheit eigentlich)
die Maffe der Gebildeten und Ungebildeten damals be—
herrſchten. Klarer Blid und zielbewußtes Wollen findet
fih nur bei Wenigen; es iſt interefjant, wie ſich Bern-
hardis Urtheil über Bismarck allmählid änderte, er
immer mehr deſſen Bereutung erkannte und ihm
ſchließlich perjönlidy nahe trat. Auch zu dem Kriegs:
minijter v. Roon und dem Generalſtabschef Moltke
hatte Bernhardi nähere Beziehungen, beſprach mit ihnen
die Rage der drohenden Entwidelung eines Defterreichi-
ſchen Krieges und reichte dem Generalftabe einen direkt
auf Wien gerichteten Operationsplan ein. Moltke ers
mwiderte: „Die allgemeinen Berhältnifje lägen etwas
anders, als ich vorausgeſetzt habe, der Plan müfje dem
nach in mancher Beziehung modifizirt werden; — die
Denkſchrift enthalte aber jo viel Gutes, daß fie dem
ungeachtet jeher gut benußt werden könne.“ Getreu
feinem Wahliprud: „Erft wägen, dann wagen”, hob
Moltke die vielen Schwierigkeiten, welche ſich einer
fühnen Dffenfive entgegenftellten, hervor, jo da Bern:
hardi den Eindrud gewann: „Die militärijche Zuverficht
(jo jcheint es) entipricht nicht der Kühnheit der politi—
ſchen Pläne." Im Gegenjag zu der gewöhnlichen Er:
fahrung, daß die Ausführung weit hinter den kühnen
Plänen zurüdbleibt, widerlegte bier der Verlauf des
Feldzuges 1866 weit den Gindrud mangelnder mili—
täriſcher Zuverficht, die Bernhardi glaubte wahrgus
nehmen.
Als Legationsrath wurde Bernhardi offiziell nad
Italien gefandt, um im Sinne eines Moltkeſchen Me—
moires auf die dortige Kriegführung einzuwirken.
183
Militär-LiteratursBeitung. — Nr. 6
184
Aus bewegten Zeiten. Novellen und Skizzen von | feiner Empfänge Fürftlicher Perjönlichkeiten, die Lyon
U. v. Boguslawski. Berlin. Verein der Bücher:
freunde, Schall und Grund. Preis Mt. 4,—.
Der durch mandyed hervorragende Werk bekannte
Militärjchriftiteller giebt uns im feinen Novellen und
Skizzen patriotifche und militärifche Bilder aus Deutjch-
lands Vergangenheit, die in jpannender, fefjelnder Er-
zählung vorgeführt werden. Es find lebenswahre,
militärifche Perjönlichkeiten, denen wir hier begegnen,
gleihjam Typen, deren ſich jeder altgediente Dffi-
zier aus feiner Vergangenheit erinnern wird. 3. B.
wie häufig begegnet man Figuren wie der des armen
Musketiers Padverke, der durch jeine Ungejchidlichkeit
zur Berzweifelung des Kompagniechefs, zum Zorn der
Unteroffiziere und zum Spott der Kameraden wird,
aber fi in Breslau im Maiaufjtande 1849 ala Held
bewährt umd fallt. Dft werden ſolche Perjönlichkeiten
im Frieden falſch beurtheilt und behandelt, aber nicht
jelten find diefe Padderkes die Vorderften am Feinde,
dort wo man manchen Friedensmuſterknaben vergeblid)
fuht. In diefer Novelle von 1849 ift auch der
Schleſiſche Volkscharakter, den der Herr Verfaſſer aus
langer Erfahrung gründlich kennt, beſonders bedacht.
Die Novellen und Skizzen können warm ſowohl
den Offizieren wie deren Familien empfohlen werden;
ſie werden dazu beitragen, die militäriſchen Traditionen,
die zur Größe unſeres Vaterlandes ſo viel beigetragen
haben, von Geſchlecht zu Geſchlecht fortzupflanzen.
Journal du maréchal de Castellane 1804— 1862.
Tome cinquieme 1853— 1862. Paris 1897.
Plon, Nourrit et Cie. Prix fres. 7,50.
Der erjte Band dieſes Tagebuches hat 1895 in
Ne. 9 dieſer Zeitung feine Beiprehung gefunden. Er
zeigte ung den Verfaffer erſt als Napoleoniſchen Offizier,
dann ald Anhänger des Bourboniſchen Königthums.
Im vorliegenden fünften Bande finden wir ihn wieder
ald Marſchall ded zweiten Kaiferreiches, als der er 1862
ftarb. Wenn in dem erften Bande die Aufzeichnungen
über die perjönlidy miterlebten großen Zeiten der Feld-
züge in Spanien, Oeſterreich und Rußland rein anek—
dotenhaft gefunden und dies dem jugendlichen Alter des
Berfafjers zugejchrieben wurde, jo muß man jagen, daß
der Soldat in ihm entſchieden gewachſen ift und jein
Blick fi für Alles, was die Ausbildung und den Geift
der Armee betrifft, jehr geichärft hat. Von politifchen
Vorgängen allerdings ſah Gaftellane bis zulett wohl
nicht viel mehr ald die DOberflähe. An den Kriegen
des zweiten Kaiferreiches hat er zu feinem Bedauern
feinen Theil genommen und jowohl während des Krims
friegeö wie 1859 blieb er in Yyon ald Kommandirender
der dortigen Armee, Dieje Kriege werden mit einigen
wenigen Zeilen durd Wiedergabe einiger Depejchen
abgemadyt, während der weitaus größte XTheil des
Buches ausgefüllt wird durch Herzählung feiner fort
währenden Reiſen zwijchen Lyon und Paris, jeiner
Einladungen bei Hofe, wo er in höchſter Gunft ftand,
jeiner Unterhaltungen mit dem Kaijer und der Kaijerin,
paffirten, und gleichgültiger Vorkommniſſe in jeiner Fa—
milie. Von allen diefen Sachen jei nur eines Mittag-
eſſens auf der Preußiſchen Gejandtichaft, bei jeinem
Schwiegerſohn Hatfeldt, gedacht, wo er mit Bidmard
zufammentraf. Ueber diejen, damals Bevollmächtigter
am Frankfurter Bundestag, urtheilt er: „Il est grand
et poli, a l’air plus epais que distingue.*“
Aus feiner Darftellungsweiie ſpricht überall eine
unangenehm. berührende Gigenliebe, und Gajftellanes
Perjönlichkeit wird gar zu jehr in den Vordergrund
gerüdt. Allerdings bildete die ihm unterftellte Armee
von Lyon, die er in dem dort errichteten Lager von
Satlyonay ausbildete, in jeder Hinficht die Elite der
Franzöſiſchen Truppen, jo daß es im Kabinet während
des Krimkrieged ſchon hieh: Wenn man eine gute Bri—
gade braucht, muß man fie aus der Armee von Lyon
nehmen. Bei allen übrigen Truppen herrichten grobe
Mipftände, und jeder General that ziemlich, was er
wollte. Sogar die Uniformen änderte Jeder nach jeinem
Geſchmack, jo daß einige Brigaden Tſchakos, andere
Käppie, andere nur Heine Mützen trugen. — Gegen
ſolche Mißſtände zog Gaftellane jcharf zu Felde, wie
er überhaupt für dad Wejen und die Bedeutung der
Disziplin ein gutes Verſtändniß hatte. Gr war jtets
mißtrauiſch, wo er wenig Strafen fand, und lieh auf
den Rapporten immer die Strafen jür Ungehorjam und
Adhtungsverlegung einzeln aufführen. Wenn ihm beim
Ausbruch des Krieges von 1859 ſchon die neue zwei—
gliedrige Formation der Infanterie Sorge machte, weil
das Reglement noch nidyt mit den durch fie bedingten
breiteren Fronten rechnete, jo ſah er noch viel jchwärzer
wegen des Mangeld an innerer Disziplin, des laisser
aller. Er fand den Frieden nah Solferino jehr noth—
wendig; denn der Franzoſe hatte wohl im Anfang
entrain, mais il se lasse vite. Dann jprad er das
prophetijhe Wort: „Jufolge der Siege würden Nach—
läffigkeit und Gigenmächtigkeit immer weiter beitchen,
und der erite längere Krieg würde für Frankreich ver
hängnihvoll werden." — Was waren ed aber auch für
unbegreifliche Zuftände: 1855 fandte z. B. das Offizier:
forps eines Regiments in Rouen eine Deputation an
den Kaifer mit der Erllärung, fie müßten dort Alle
Schulden mahen. Der Kaifer ſchickt jedem Lieutenant
des Regiments 400 Francs. Auf die Kunde von diejem
Schritt beftraft der Divifionsgeneral alle Lieutenants
mit Arreſt, der Kaijer aber hebt jämmtlihe Strafen
auf. Sein Hafen nach Popularität lieg Napoleon
entjchieden nadhtheilig auf die Armee wirken: 1856 bei
einer Parade 3. B. tritt in Gegenwart des Marjchalls
Ganrobert, der denjelben Mann wegen defjelben Ger
juches ſchon von feiner Thür gewiejen hatte, ein Zuave
an den Kaijer heran und bejchwert fich, nur die Medaille
erhalten zu haben, während er das Kreuz verdient babe.
Ungeachtet wiederholter Befehle des Marſchalls, ſich zu
entfernen, läßt der Dann nicht loder und — Napoleon
verjpricht, jeine Sache unterfuchen zu wollen! — Der
Kriegaminifter Baillant war eine vollftändige Rull,
wagte nie ein Wort vor dem Kaifer und hatte vor
diejem eine „peur de chien*. Gajtellane aber durfte
185
1897 — Literarifched Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
86
nach ſolchen Vorkommniſſen ſeinem Herrn energiſche ihn, wie er am Schluß ſeiner Einleitung ſchreibt, zu
Vorſtellungen machen und that es furchtlos als treuer,
ehrlicher Soldat. Sehr oft beklagt ſich dieſer Marſchall
auch über dad widerliche Geſchrei des „vive l’empereur*
bei allen Paraden und jonftigen Gelegenheiten, das nur
geeignet fei, die Reihen zu lodern und ten Siß der
Reiter zu verſchlechtern. Namentlich tadelt er die Un—
fitte dieſes Zurufed an Generale, da die Truppen bald
thin kommen würden, gelegentlid auch „a bas* zu
ihreien. — Alle dieje folgereichen Unfitten find eben
echt Franzöſiſch, und welcher Geift auch die Beſſeren
treibt, zeigt ein Brief eines hochgeftellten Generals aus
dem Oeſterreichiſchen Kriege, der ſelbſt Gaftellane als
Empfänger jcheinbar gar nicht unangenehm berührt hat,
in dem jener die Borzüglichkeit der Zruppen betont
und von den Führern rühmt, fie jeien avides de gloire
et de grades. Es fteht jchlimm, wenn das die eins
zigen Triebfedern find!
Man fieht, diejer fünfte Band des Tagebuches giebt
mandyen interefjanten Einblid in dad Innere der das
maligen Franzöſiſchen Armee, und wenn die Ausbeute
aus dem dien Bande auch nicht veich ift, wird ihm
dech Mancher mit Bergnügen leſen.
Napoleon I. und der Heberfall des Lützowſchen Frei
forps bei Kigen am 17. Juni 1813. Ein Beitrag
zur Geſchichte der Befreiungstriege von Adolf Breder.
Mit einer Karte von Kigen und Umgegend 1813.
8°. 1008. Berlin 1897. R. Gaertners Berlags-
buhhandlung, Hermann Heyfelder. Preis ME. 3,—.
Der wort: und vertragsbrüdige Weberfall, welchem
in den Abendftunden des 17. Zuni 1813 bei Kißen,
in der Nähe von Leipzig, die Lützowſche Freiſchaar
erlag, hat eine Menge von Darftellungen erfahren.
Bei der großen Theilnahme, welche das Ereigniß her
vorrief, konnte ed nicht anders jein. Es verging in«
deffen eine lange Zeit, bis der nach Unparteilichkeit
itrebente Geſchichtſchreiber fih im Beſitz hinlänglicher
Bemweisjtücde befand, auf Grund deren er beurtheilen
tonnte, wie viel Schuld Lützow jelbit beizumeſſen iſt
und ein wie großer Theil derjelben jeinen Gegnern zur
Laft fällt, namentlich aber aud inwieweit Napoleon
perjönlich betheiligt ift. Ueber alle dieſe Punkte hat
im Jahre 1866 der bekannte Franzöſiſche Geſchicht-
ihreiber A. du Caſſe helles Licht verbreitet, ald er bei
ter Herausgabe jeines zweibändigen Werkes: „Le
general Arrighi de Casanova, Duc de Padoue*
tie vom Kaijer an den damals zu Leipzig befehligenden
Arrighi gerichteten Schreiben veröffentlichte, denn unter
diejen befanden ſich audy diejenigen, welche die Heraus—
geber des Napoleoniſchen Schriftwechield, eingedenk der
ihnen für ihre Auswahl maßgebenden Weifungen, wohl:
weislich ungedrudt gelafjen hatten. Die jpäteren Dar:
fteller der Geſchichte des Lützowſchen Korps haben die
du Gafjejche Arbeit gefannt und benußt, der Verfaſſer
der hier vorliegenden Schrift vermißt jedoch eine kritiſch
gefichtete Bearbeitung derjelben und hat ſich daher der
Aufgabe unterzogen, eine ſolche zu liefern. Sie hat
\
den nämlichen Ergebniffen geführt, zu denen in einer
etwa gleichzeitig herausgegebenen Arbeit der Württem-
bergiiche General Dr. Pfiiter gefommen ift („Der Unter:
gang der Lützower bei Kitzen“, Sonderabdrud aus der
Deutſchen Revue, Auguſt- und Septemberheft 1896)
und von welcher er erft nach Bollendung der eigenen
Kenntniß erhalten hat.
Daß Napoleon die Lützower mit feinem bejonderen
Haß verfolgte, lag ſchon darin, dab er — und mit
vollem Reht — jede freie Volksbewegung beargwohnte
und daher bejonders ſolche Vereinigungen zu vernichten
wünjchte, melde darauf hinausgingen, das von ihm
dem Deutichen Volke auferlegte Joch zu bredien, dann
aber aud) darin, daß es ihm erbitterte, während er in
der front fiegreich vorrüdte, im feinem Rüden empfind-
liche Einbußen zu erfahren, ohne daß er im Stande
geweien wäre, feinen dortigen faſt unfichtbaren Gegnern
ernftlich beizulommen. Un leßteren ein Grempel zu
ftatuiren, ſchien ihm die durch Lützow gebotene Ges
legenheit um jo mehr geeignet, ald der Wortlaut des
über den Baffenftillitand abgeichloffenen Bertrages eine
Lücke enthielt, deren Benutzung ihm geftattete, mit Lützow
zu Ende zu fommen, ohne daß ihm jelbjt ein Vertrags
bruch vorgeworfen werden könnte. Bon letzterem ſpricht
Dr. Bredyer den Kaifer daher frei, aber „Napoleons
Schuld liegt auf einem anderen Gebiete: Er bat tem
Lützowſchen Freikorps gegenüber den Schein angenommen,
ald ob er demielben die Bortheile des Waffenftillitandes
zu gute kommen lafjen wollte, um es, nachdem er es
ſorglos gemacht, um fo fiherer zu verderben". Argliſtig
und zielbewußt bediente er ſich dazu feiner Bundes»
genoffen. Die Württemberger mußten die Wufgabe
übernehmen. „Aus befonderem Bertrauen“ übertrug
er fie ihnen, Franzoſen follten nur im äuferften Noth-
falle ald deren Beihüger gegen ihre rohen und gewalts
thätigen Landsleute gebraucht werden.
Normann trifft kein Borwurf. Er war Soldat
und gehorchte feinen Borgejeßten, von denen der ihm
unmittelbar übergeordnete, der Franzöſiſche General
Fournier, ihn außertem gröblich täujchte, gern hätte
er das Unheil von den Lützowern abgemendet; ihres
Führerd Mangel an richtiger Auffafjung und Beurthei-
lung der Berhältnifje ermöglichte und erleichterte das
Gelingen des Napoleoniſchen Anſchlages.
Die der Arbeit zu Grunde liegende Abſicht des
Verfaſſers und ſein auf die Erfüllung des Zweckes hin—
zielendes Vorgehen machen erklärlich, daß das Buch
nicht eine flüſſig und lebendig geſchriebene Darſtellung
der Ereigniſſe enthält. Es bringt vielmehr einen rein
fahlihen Nachweis über dad, was ſich an jedem der
in Betradht kommenden Zage zugetragen hat und von
dem, was davon augenblidlidy zur Kenntniß der Be—
theiligten gefommen war, beurtheilt daraufhin die von
leßteren gefaßten Entſchliehungen und zieht aus den
thatjachlich derzeit bejtehenden Berhältnifjen die eigenen
Schlußfolgerungen, gegen welche fich ſchweirlich erhebliche
Einwendungen werden madjen lafjen.
14
187
Das militärifhe Training.
praftifcher Grundlage. Ein Leitfaden für Offiziere
und Militärärzte von Dr. Leitenftorfer, Ober:
ftabsarzt 1. Kl. im Königl. Bayer. 4. Inf. Regt.
König Wilhelm von Württemberg. Mit 49 Helms
> Stuttgart 1897. Enke. Preis
—
Verfaſſer hat ſich die ebenſo dankbare wie ſchwierige
Aufgabe geſtellt, die körperliche Ausbildung des Soldaten
vom Eintritt des Rekruten an bis zu der Höhe der
fertigen Truppe nach ihren anatomiſchen und phyſio—
logiſchen Grundlagen zu ſtudiren und gemeinverſtändlich
darzuſtellen. Er hofft hiermit dem Offizier wie dem
Militärarzt die Beurtheilung ded Mannes zu erleichtern
und Beiden ein Mittel mehr an die Hand zu geben,
mit weldem im Rahmen der Dienftvorfchriften die
Leiftungsfähigkeit gefteigert und erhalten werden kann.
Der Stoff ift ſpröde; die Deutung von körperlichen
Vorgängen, welche bei der Ausbildung ded Soldaten
eine maßgebende Rolle fpielen, ift an ſich nicht einfach;
doppelt jchwierig wird ihr Berftändnik dem Offizier,
der die fachtechniihen Borkenntniffe nicht haben kann.
Im Ganzen ift indefjen dem Berfaffer das wohl ge
lungen, was er beabfichtigte, und die Annahme der
Widmung ded Buches dur dad Regiment, dem Ber:
faffer angehört, zeigt, daß auch auf militärifcher Seite
der Werth eined ſolchen Unternehmens richtig gewürdigt
wird, In einem kürzeren wiffenichaftlihen Theil wird
die Zujammenjegung und Thätigleit der Bewegungd-
organe zur Darftellung gebracht, audy die Ermüdungs—
vorgänge werden erläutert. Dem folgt die Anwendung
der gewonnenen Örundlagen auf die einfachen Bewe—
gungen, wie Gehen, Laufen, Springen, Reiten,
Schwimmen x., welche bei der Ausbildung in Frage
tommen. Bejonderd ausführlih ift dad Turnen bes
handelt. Der praktiſche Theil verfolgt jodann die Ent—
widelung des Manned von jeiner Einftellung an bis
zu den komplizirten Uebungen in ber verjammelten
Truppe dur alle Abjchnitte der dienftlichen Ausbildung.
Diefer Theil giebt dem erfahrenen Regimentsarzt die
erwünjchte Gelegenheit, aus dem Schaß eigener Beob-
achtungen eine Reihe werthvoller Winke für die Be—
handlung ded Mannes mitzutheilen. Ganz bejonders
verdient hier das Beachtung, was über die Ernährung,
über den Alkohol — den Berfafjer mit Recht ald Reiz-
mittel gänzlich verwirft — und über die Vorbeugung
des Hitichlaged gejagt wird. Der praftiiche Theil der
Arbeit ift am beiten gelungen; in dem wifjenichaftlichen
ftören die Fremdwörter ftellenweife mehr, ald für das
Verſtändniß des Offizierd vortheilhaft if. Die ganze
Studie legt Zeugniß von einer Auffafjung der regi«
mentsärztlichen Wirkſamkeit ab, welche dem Allerhöchiten
Dienft nur zum Segen gereihen kann. Sehr inter
efjant find die beigegebenen Helmfpigenzeichnungen. Neu
in ihrer Art, durch Auflegen eined berußten Papiers
auf die Helmjpige des in verfchiedenen Stellungen
ftehenden Mannes gewonnen, zeigen fie in dem hier—
durch entftandenen Figuren, daß ed den Begriff einer
abjoluten Ruhe jelbjt beim Stillftehen des völlig aus—
gebildeten Mannes nicht giebt. Gleichzeitig laffen fie
MilitärsLiteratursBeitung. — Rr. 6
Auf poyfiologifcher und |
188
jehr gut die Unterfchiede erkennen, melde die Ruhe:
ftellung in verjchiedenen Körperhaltungen, in der Friſche
wie in der Ermüdung, bei Belaftung und ohne ſolche
zeigt.
Der Arbeit ift weite Verbreitung in den Kreifen zu
wünſchen, für die fie beftimmt ift. Unentbehrlich ift
fie für die mit dem Turnen der Leute jpeziell be
ihäftigten Dienftftellen, vorab für die Militär - Zum-
anftalt.
Kleiner Gefechtskatechismus für den Infanteriften und
Jäger. Zur Selbftbelehrung ſowie zum Gebraud
beim Mannſchaftsunterricht. Dritte, durch kriegs—
geſchichtliche Beiſpiele ergänzte Auflage. Kl. 80. 51 €.
Darmſtadt und Leipzig 1897. Eduard Zernin. Preis
er 40 Pf., bei Abnahme von 100 Gremplaren
Pf.
Dad Exerzir-Reglement für die Infanterie vom
1. September 1888 erwähnt in Ziffer 21 des zweiten
Theild „Gefecht“, daß es die Pflicht des Dffiziers jei,
„durch angemefjene, der Faſſungskraft ded Soldaten
angepahte Darlegungen“ in dem Soldaten Beurtheilungs:
vermögen und Selbftvertrauen zu ermweden.
Um nun für eine jolhe „Darlegung” eine Hand»
habe zu bieten, ift der vorliegende Kleine „Gefechts—
katechismus“ entftanden und in zwei ftarfen Auflagen
bereits im Deutjchen Heere verbreitet worden. Er bat
viel Gutes gewirkt und ift von der Kritik jowohl, als
von der Truppe mit Unerlennung aufgenommen worden.
Allein man hat doch etwas in dem Büchlein vermißt,
und zwar kriegsgejchichtliche Beiſpiele.
Der Berfafjer, ein Deutjcher Stabsoffizier, hat das
jelbft erkannt und die jegt vorliegende dritte Auflage
gänzlich umgearbeitet und durch Hinzufügung von kriegs—
geichichtlichen Beifpielen ergänzt. Diefelben beziehen
fih auf tapfere Kriegäthaten, die von Ungehörigen
folgender Deutſchen Truppentheile ausgeführt worden
find:
dem 1. Garderegiment zu Fuß,
dem Garte-Scyüßenbataillon,
den Infanterieregimentern Nr. 8, 11, 12, 20,
34, 35, 48, 50, 52, 54, 57, 64, 94, 9,
106, 109, 118,
den Zägerbataillonen Nr. 1 und 3,
dem Feldartillerie-Regiment Nr. 5.
Durch die Einfügung diejer Beifpiele hat der Heine
Gefechtskatechismus die richtige Bekräftigung feiner
Lehren erhalten; es wird jeßt in ihm an ber Hand
diefer praftijchen Fälle ad oculos demonftrirt, wie dus
Beurtheilungsvermögen und dad Gelbftvertrauen des
Schützen und Jägers im Kriege zu wecken jei.
Duell:Koder. Bon Guftav Hergjell, K. K. Haupt-
mann i. E. Zmeite, ergänzte Auflage. Mit fieben
Zafeln. Wien, Peft, Leipzig. A. Hartlebend Berlag.
Preis ME. 5,—.
Es ift ein eigenthümlicher Zufall, daß gerade zur
jegigen Zeit, im welcher die Duellfrage ſo lebhaft
189
erörtert wird, mit dem vorliegenden Koder gleichzeitig
dad Duellbuh von Kufahl und Schmied-Kowarzik er:
ſchienen ift, welch Letzteres die Geſchichte des Zweis
fampfed behandelt und in einem Anhang die Duells
regeln und ten Pauffomment. Während im erften
Theil diefed Buches eine Stellungnahme zur Frage
der Berechtigung des Duelld nicht zu umgehen war,
beſchränkt fih das und vorliegende Buch von Hergfell
auf eine Zufammenftellung der Borjchriften bezw. Ger
feße ded Duelld und der Vorgänge im Terrain beim
Kampfe.
Indem ſich der Verfaſſer vor der Unterftellung ver:
wahrt, daß fein Koder als eine indirekte Aufmunterung
zu Duellen aufzufafen jei, ift er von der Wahrheit
des Satzes durchdrungen: Es giebt nur ein Mittel, dad
Duell abzujhaffen, man ſchaffe dad Ehrgefühl ab!
Er will durch fein Bud, ſowohl denjenigen, welche
durch die Umftände gezwungen find, ſich zu einer be—
waffneten Begegnung zu ftellen, wie denjenigen, die
durch das Vertrauen berufen würden, zu interveniren,
und die in ſolchen Dingen wenig Erfahrung haben,
die nöthigen Anhaltäpunfte zu dem geben, wozu fie
berechtigt und verpflichtet find. Der Berfafjer lieh ſich
im Wllgemeinen bei feiner Arbeit durch die im
Jahre 1836 unter dem Xitel „Essai sur le duel“
erjhienenen Aufzeihnungen des Grafen Chataupillard
leiten und ferner von denjenigen des Franzöſiſchen
Fachſchriftſtellers Croabbon, der fie in dem Bude
„La science du point d’honneur* neuerdings nieder:
gelegt hat.
Der erfte Theil des Buches beichäftigt fih in ein»
gehenditer Weije mit den Vorgängen zum Duell, und
Berfafier legt hierbei gebührenden Werth auf die Pflicht
der Zeugen, bei vollflommener Wahrung der Ehre defien,
den fie vertreten, Alles zu thun, um noch auszugleichen
bezw. um die Schärfe des Kampfes im richtigen Map
zu der Stärke der Beleidigung zu halten. Im zweiten
Theil werden die verjchiedenartigen Säbel-, Degen: und
Piftolenduelle behandelt. Am Schluß defjelben wird
das Duell mit Revolvern beiprodyen, in der Annahme,
dab Fälle nicht ausgeſchloſſen find, in welchen geeignete
Piftolen oder blanke Waffen nicht beichafft werden
tönnen und eine längere Aufſchiebung nicht ftatthaft ift.
Nur ungern unterzog ſich der Verfaſſer, zur Ber:
vollftändigung des Ganzen, der Bearbeitung des dritten
Theils, der Schilderung der irregulären, jogenannten
Ausnahmsduelle. Er rechnet hierunter: Piftolenduelle
a) mit feftem Standpunfte bei geringerer als der gejeß-
mäßig fürzeften Entfernung, b) mit Borrüden und
— bei engen oder nahen Barrieren bezw. mit einer
rriere, c) mit einer geladenen Piſtole, d) auf
parallelen Linien mit ununterbrochener Bewegung.
Kampf mit Gewehr, Kampf mit Karabiner, Kampf
zu Pferd, Amerikaniſches Duell. Gleichzeitig betont
aber Berfafler, dab Niemand verpflichtet ift, ein Aus—
nahmeduell anzunehmen. Auch die Sekundanten müfjen
demjelben nicht beipflichten, fie haben vielmehr das
Recht, jederzeit ihr Amt niederzulegen. Auch können
die geleifteten Unterjchriften noch im letzten Moment
1897 — Literarifches Beiblatt zum Rilitär⸗Wochenblatt.
1%
| im Zerrain zu Gunften eines nad) gejegmäßigen Regeln
ftattzufindenden Duelld zurüdgezogen werten.
Die Ameritaniihen Duelle mit ihren unglaublichen
Abarten werden mit der Bemerkung erwähnt, daß ders
artige Forderungen zurüdzumweifen jind und daß ber
Geforderte die Angelegenheit dem Ehrenrath zu unter
breiten bat.
Am Schluſſe ded Buches find Mufter für die Ab—
fafjung von Protofollen gegeben.
Die bereitd zahlreiche Literatur über Duelle ift,
wie wir jehen, noch nicht abgeſchloſſen. Wir find ficher,
dab im Heiligen oder aud im jonftigen Entrüftungs-
eifer fih manche Stimmen erheben, weldye ſchon die
Erwähnung des Buches, das fogar innerhalb ſechs
Jahren die zweite Auflage erlebt, verdbammen und ent:
rüftet audrufen: Selbſt Lehrbücher über dad Duell
werden jett gejchrieben! Wir rufen diefen „Entrüfteten“
die eingangs erwähnten Worte zu: Es giebt nur ein
Mittel, das Duell abzujhaffen, man ſchaffe das Ehr-
gefühl ab! Gleichzeitig aber find wir ficher, daß, wenig-
ftend in der Armee, die am 1. Januar d. 38. ge—
gebenen Allerhöchften Beftimmungen ihre Wirkung nicht
verfehlen und daß Duelle wegen geringfügiger Urfachen
für die Folge audgefchloffen fein dürften. Ein Duell
Koder iſt daher, jolange Menjchen mit ihren Schwächen
und Stärken und Männer beftehen, die es vorziehen,
ihre Ehre jelbft zu vertheidigen, anftatt ſich hinter den
Richter zu verziehen, immerhin ein nothwendiges Uebel.
Nach Ruffiichen offiziellen Quellen bearbeitet von
v.6.M. Zanuar 1897. Zweiter Jahrgang. Leipzig.
Zuckſchwerdt & Comp. Preis 30 Pf.
Der Herr Berfaffer hat feine im vorigen Jahre
zum erften Dale erfchienene Zufammenftellung der Ein-
theilung und Dislofation der Ruſſiſchen Armee in etwas
vervollftändigter Form fortgefeßt und damit den fich
für die Ruſſiſche Armee interejfirenden Kreifen einen
Dienft erwiejen. Die Zufammenftellung ift jehr genau
und ausführlicher, ald ed bei anderen, im Raum be»
ſchränkteren Beröffentlihungen ähnlicher Tendenz, 3. B.
den Löbellihen Zahresberichten mit ihren umfafjenderen
Zweden der Fall fein kann. Wünjchenswerth wäre viels
leicht für die Folge eine kurze Beleuchtung der Urſachen
und Wirkungen der eingetretenen Beränderungen, um
jo das fortwährende, durch bloße Zahlen nicht genügend
und nie mit völliger Richtigkeit darzuftellende Anwachſen
der Ruffiichen Heeresmacht deutlicher zur Anſchauung
zu bringen.
Freilich find die Gründe dieſer Drganifationd»
veränderungen und XZruppenvermehrungen nicht immer
ganz durhfichtig und auch wohl Schwankungen unter-
worfen, jo daß man ſich meijtend nur auf Bermuthungen
beſchränken kann, die mehr oder minder anfechtbar find
und zu ihrer Klarlegung einer ganzen Literatur bedürften.
)
Eintheilung und Dislokation der Ruſſiſchen Armee.
[)
14*
191
Mufit am Preußiſchen Hofe.
Die in Nr. 15 der Militär-LiteratursZeitung von
1896 Sp. 490/1 empfohlenen Kriegälieder, Nr. 7 der
von Georg Thouret heraudgegebenen Sammlung
Muft am Preußiſchen Hofe, bearbeitet von Garl
te Peerdt, Premierlientenant im Invalidenhauſe zu
Berlin (Berlag von Breitfopf & Härtel in Leipzig),
wurden am 10. April d, 38. auf Allerhöchſten Befehl
Seiner Majeftät des Kaiſers im großen Schloßhofe
durch die vereinigten Geſangchöre des Gardekorps und
der Kapelle des 3. Garderegiments zu Fuß unter
Leitung des Königlihen Mufikdirigenten Arnold mit
Sicherheit, Geſchmack und Begeifterung vorgetragen.
Daß fie auch das Intereſſe Seiner Majeftät in hohem
Maße erwedt haben, beweift die UWeberreichung tes
Kronen-Drdend an den Premierlieutenant te Peerdt
und der Befehl, daß Lie Lieder umter Anderem auch
auf Seiner Majeftät Nacht Hohenzollern zur Einübung
fommen jollen.
Drei von diefen Liedern gelangten ebenfalls in
einer geiftlihen Mufitaufführung in der Garniſonkirche
vor der Konferenz der Militäroberpfarrer zur Auf:
führung und fanden allgemeinen Beifall. Der Herr
Feldpropft empfahl bei dieſer Gelegenheit, für teren
Verbreitung in der Armee nad) Kräften Sorge zu tragen.
Die Originale gehören zu den Geltenheiten der
Privatmufifjammlung des Kaiſers. Ihre Beröffent:
lihung in einer Bearbeitung für vier Männerftimmen
— uriprüngli find fie einftimmig — erfolgte aus
zwei Gründen. Unfer Kaifer ftrebt zielbewuht eine
Ueberbrüdung des Riſſes an, den das Jahr 1806 und
die Franzofenzeit auch durch die Gejchichte des Preufis
ſchen Heeres brachten. Damals verſchwand die Frideri—
cianifche Geftalt mit der alten Armee und zugleich
verſank ein gut Stüd Fridericianifcher Tradition. Die
Miedererwedung alter GChrennamen der Regimenter
und die Verleihung Wltpreußifcher Präjentirmärjche
in unferen Tagen knüpfen das zerriffene Band von
Neuem. Die LKieder möchten derſelben Abficht dienen;
tenn fie fingen von Lomofig und Prag, von ber
friegerifchen Stimmung im Preußiichen Heere in den
Jahren 1790 und 1801 und ſchließen mit einem Radı-
hall der Befreiungsfriege.
Der zweite Grund war eim rein mufikalifcher.
Die Melodien find einfach, aber padend und eignen
fi) vorzüglich für Soldaten. Die Begeifterung der
Sänger ſchon in den Proben war der jchönfte Lohn
für die Mühen, die Heraudgabe und Einrichtung ver
urſacht hatten. Möchten die prächtigen Lieder in der
Armee heimifh und oft, befonders bei Regimentäfeften,
gefungen werden; fie werden ftets den mwohlverbienten
Beifall finden.
Die Kriegslieder erjchienen im oben genannten Berlage
in Partitur und Stimmen und können in jederMufifalien-
handlung beftellt werden. Der Ladenpreid für die
Partitur beträgt 3 ME, für jede vollftändige Sing:
ftimme 60 Pf., für jede Inftrumentalftimme (ad libitum)
30 Pf.
MilitärsLiteratur- Zeitung — Wr. 6
1
I
192
Seit Kurzem erfceint, herausgegeben von Major z. D.
3. Scheibert: Unjer Heim, Wochenblatt für
Deutfhlands Krieger. Das Blatt wird jeden freitag
verfandt und kann für den billigen Preis von 30 Pf.
vierteljährlich durch alle Reichspoftanftalten bezogen werben.
Geſchäftsſtelle und Redaktion befinden ſich in Berlin und
zwar erjtere W 57, Culmſtraße 7/8, letztere NW5, Arupy:
ftraße 8, II. Der Herausgeber, als gediegener Schrift:
fteller befannt, beabfichtigt, durch die Zeitschrift bei den
Leſern vaterländifchen, foldatiſchen Geift, ehrliches Deutſches
Weſen, Liebe zu Kaifer und Neid, Fürſt und emaerer
Heimath, zu Geſetz und Ordnung zu hegen und zu pflegen.
Den Männern will das Blatt berichten von dem, was
fih im Reihe und in den Nahbarländern zutrua, was
an wichtigen Aenderungen im Heere, was in der Flone
und in den Kolonien vorgeht, auch fih mit den wırth:
ſchaftlichen und fozialen Werhältniffen befaffen und Tor:
ſchläge zu deren Beflerung maden. Den frauen werden
—— und Allerlei Belehrendes gebracht, der Na:
milie allerlei Kurzweil geboten. Möge es in weitelten
Kreifen Verbreitung finden.
Ein eigenartiges Unternehmen ift von A. Brudmanns
militärifhem Verlag in Münden ins Leben gerufen
worden, auf das wir unfere Leſer empfehlend aufmerlfam
maden möchten. Mir meinen die vor Kurzem begonnene
Herausgabe eined Armee: und Marinealbums für
Unteroffiziere und Soldaten, deſſen Widmung
Seine Majeftät der Kaifer Allerhuldvollit anzunehmen
geruht hat. Es wird jemweilig enthalten das Bildniß
Seiner Majejtät des Kaiſers ſowie von dem betreffenden
Kontingente die Bildnifje des regierenden Fürſten und
der majorennen Prinzen, daneben aber bie Porträts
fämmtlicher, direkt vorgefegten Offiziere des Kompaanıc,
Eskadrons⸗, Batterie: beim. —S— Das Album
je den Zwed, den aktiven Soldaten, namentlich den
efruten, mit den Allerhödhften und höchſten Perſönlich
feiten, ferner mit den direkt vorgejegten Offizieren befannt
u maden, ſowie den aus dem aktiven Dienft ausſchei—
enden Unteroffizieren und Soldaten ein ſchönes Andenten
an die Militärzeit zu bieten. Gewiß ein hervorragendes
Mittel, die Anhänglichleit an Kaifer und Reich und ar
das angeftammte Herrfcherhaus, ala auch die Pflege des
militärifchen Geiftes zu fördern. Der Freis des Albums
beträgt 1 ME., in Anjehung der guten Ausführung und
der Herſtellungskoſten fiher fein zu hoher. Wir fürdten
jedoch, daß er einer Maflenverbreitung des Albums
— im Wege ftehen wird, da für den gemeinen
ann immerhin die Ausgabe von 1 ME. als eine be
deutende erjcheint, wenn aud die Verlagshandlung bereit if,
defadenweife Zahlungen von je 10 Pf. anzunehmen. Um
aud den Offizieren Gelegenheit zu geben, ſich auf leicht
Weiſe in Beſitz der Bildnifje der Negimentslameraden
zu ſetzen, follen ebenfalls Offizieralbums a 3 Mt. m
eleganter Ausſtattung hergeflellt werben.
Eine Nahbildung des Gemäldes von Maler Carl
Röchling: „Sturm des 1. Garderegiments zu Fuß
auf St. Privat La Montagne am Abend dei
18. Auguft 1870” ift von der Kunftanjtalt von C. i
Wiskott in Breslau hergeftellt worden und für 25 Mt.
zu beziehen. Das Bild, das im jeder Hinſicht die Be
zeichnung „Kunftblatt” verdient und von dem wir nad
BB
ftehend eine verkleinerte Abbildung bringen, hat eine
Höhe von 46cm und 84cm Breite, Blattgröße 80 bezw.
110cm. Das Röchlingſche Gemälde verdankt feine Ent:
ftehung einer direlten Anregung Seiner Majeftät des
Karferd und Könige, Allerhöchftwelder die Skizzen zu
dem Bilde ſelbſt entworfen und den Künftler mit der
1897 — Literariſches Beiblatt zum MilitirWocenblatt.
A a
rn ul Fri a N ———
he N a
— iR F
I de —
—JE —* I
BR
2 RE
4 ; Pi
u
Ausführung beauftragt hat. Röchling hat die Eh ge:
ftellte Aufgabe fehr gut gelöft und den zur Darftellung
gelangten Augenblid, das heldenmüthige Eingreifen des
Regiments bei St. Privat, mit großem Gefhid aufgefaßt
und wiedergegeben. Allen denjenigen, welche dem Regi—
ment angehört haben, wird das Blatt, das fehr viele
Bildnifje von damaligen Offizieren deſſelben bringt, deren
Namen man nad) einem beigegebenen Dedblatte Fefftellen
fann, eine bleibende Erinnerung, außerdem aber für
Offizierlaſinos ꝛc. ein hübfher Wandihmud fein.
. Der 15. Band von Meyers Ronverfationslerilon
bildet durd feine gediegenen Auffäge und vielen, jehr
guten Abbildungen eine neue Bereicherung der Deutſchen
Yiteratur, er ftellt ſich dadurch auf gleiche Höhe wie feine
Vorgänger. Der erite Aufſatz behandelt die Ruſſiſche
Geſchichte und zeigt und an der Sand einer erläuternden
Karte das jtetige Anwachſen dieſes Reiches aus kleinen
Anfängen, weldyes troß vieler —— sähe und energiſch
feinen et Der 15. Band enthält viele
—— eſchreibungen und Geſchichten einzelner Länder
und Provinzen, jo von Sachſen, Schleſien, Schleswig—
Solftein, Sibirien, Schweden und der Schweii. Von
militãriſchem Interefje im die — Sanitätslorps
nebſt illuftrirter Tafel, —* Küftungen mit zwei
Tafeln „Rüftungen und Waffen”; die Marine ift haupt:
“
— _ 194
fählid vertreten durch die Aufſätze: Schiffe und See—
farten, beide durch Abbildungen erläutert, wir finden die
—— aller Zeiten durch drei Tafeln ſehr an—
ſchaulich vorgeführt. Von ſonſtigen Aufſätzen heben wir
unter den vielen guten hervor: Schiller, Shaleſpeare,
Salz, Silber, Schaugebilde der Pflanzen, Schmiedelunſt,
———
ee
—
XX
Schmuck ꝛc. Der neue Band. bringt außer 250 Terxt—
abbildungen 87 Sondertafeln, darunter 23 in Farben—
drud, 21 Karten und läne, er enthält Auffäge zc. von
„Ruffiihes Reich bis Sirte”.
Eine dar
rades und
Smutny ift in
Anleitung zur Behandlung des ach
efien pratiiige Verwendung von Franz
— vermehrter und verbeſſerter Auf⸗
lage bei P. Cieslar in Graz erſchienen (Preis 1 ME.),
die namentlid für Anfänger Behr zwedentipredende Rath-
ſchläge enthält, wie Referent aus eigener Erfahrung mit«
theilen fann. Verfaſſer, Inftrultionsoffizier des K. und
. Militär: Nadfahrerturs in Say hat die Schrift ur:
——— auf Anregung feiner | —— als Nach—⸗
lage: und Inſtrultionsbuch herausgegeben, dieſelbe fand
Id aud in Givilfreifen weit über Graz hinaus einen
rartigen eg daf die erfte Auflage von 1200 Erem:
plaren in wenig Wochen vergriffen war. Der Inhalt iſt
in zwei Theile eingetbeilt, und zwar in: I. Die Behand:
lung des Fahrrades, II. Das Nadfahren. Letzteres enthält
ſehr praftifche Regeln — Erlernens des Hab:
fahrens, der Benutzung des Rades, des Verhaltens
während der Fahrt und der Kleidung des Nadfahrers.
Viele Abbildungen find zur Veranſchaulichung der ge—
gebenen Regeln, der Beftandtheile eines Fahrrades zc. in
den Tert eingebrudt.
195 MittärsLiteraturBeltung. — Rr. 6 196
Bißliograpdie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarfte der Ichten Zeit verzeichnen wir:
72. Applikatorische Studie über die Gefechte bei Deutſche Berlagsanitalt. reis
la Fourche am 5. und 6. Jänner 1871. Von Eberhard
Maverhoffer, K. und K. Oberlieutenant im Infan-
terie-Regiment No. 100, zugetheilt dem Generalstabe.
Hierzu I Uebersichtskarte und Detail-Skizze, 1 Oblate,
4 sonstige Beilagen. Wien 1897. I. W. Seidel
& Sohn, K. und K. Hofbuchhändler. Preis Mk. 3,—.
73. Kriegs- und Friedensbilder. Erzählungen aus
Deutſchlands militärifcher — * I. Band,
Einer von den Erften Hufaren der Engliſch-Deutſchen
Legion. Bon Morit vo. Berg. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung.
preis Mi. 2,50.
74. Kaifer Wilhelm der Große, Deutfhlands Netter und
Räder. Geſchichte feiner Zeit und der von ihm ge:
führten Nationaltriege bis zu feinem Tode, mit hiftori-
fcher Einleitung, von Dr. Adolf Zehlide. Berlin
1897. 2. Abel. Erfte Lieferung. Preis 50 Ef.
75. Applikatorische Besprechung der Thätigkeit des
K. K. X. Korps im Gefecht bei Trautenau am 27. Juni
1866, von Casimir Frhrn. v. Lütgendorf, Haupt-
mann des K. und K. Generalstabskorps. 1. Heft:
Vormarsch des Korps, Gefecht der Brigade Mondel
und der Windischgrätz-Dragoner bis 3 Uhr nach-
mittags. Hierzu 1 General- und 2 Spezialkarten-
blätter, 2 Skizzen und 8 Öblaten. Wien 1896.
L. W. Seidel & Sohn, K und K. Hofbuchhändler.
Preis Mk. 2,—.
76. Operative und taktische Betrachtungen über die
Konzentrirung des 10. Korps am 23. und 24. No-
vember 1870 bei Beaune la Rolande. Eine appli-
katorische Studie von Johann Lorenz, K. und K,
OÜberstlieutenant im Infanterieregimeut Erzherzog
— No. 53. Mit 3 Skizzen. Wien 1897.
l.. W, Seidel & Sohn, K. und K. Hofbuchhändler.
Preis Mk. 4,50.
77. Kurze Entwidelungsgefhichte des Preußiſch-Deutſchen
Heeres feit dem Anfang des 19. —— Von
A. v. Prollius, Lieutenant der Landwehrkaväallerie.
Leipzig 1897. Verlagsanſtalt Militäriſche Rundſchau.
Preis 60 Pf.
78. Die Schweizerische Landesvermessung 1832 bis
1864 (Geschichte der Dufourkarte). Herausgegeben
vom Eidgenöss. topographischen Büreau. Bern
1897. Schmid & Fraucke. Preis Mk. 3,35, geb.
Mk. d,—.
79. Die modernen Kriegswaffen. Ihre Entwiekelung
und ihr gegenwärtiger Stand, ihre Wirkung auf das
todte und lebende Ziel. Ein Lehrbuch der allge-
meinen Kriegschirurgie von Dr. Rudolph Köhler,
ord. Professor der Kriegsheilkunde an der Kaiser
Wilbelms - Akademie für das militärärztliche Bil-
dungswesen in Berlin. Oberstahsarzt 1. Kl., a la suite
des Sanitätskorps etc. Berlin 1897, 0. Enslin.
Preis Mk. 7,—.
80. Aus dem Lager des Nheinbundes 1812 und 1813.
Von Dr. Albert Pfister, Generalmajor z. D. Stutt⸗
gr und Leipzig.
t. 7,—.
81. Zur hiftorifhen Entwidelung der Balfanfrage. Yon
Ay Trotha. Berlin 1897. R. Felix. reis
50 Pf.
82. 24 Stunden Moltleſcher Strategie entwickelt und
erläutert an den Scladhten von ®ravelotte und
St. Privat am 18. Auguft 1870. Erſte eingehende
Darftellung der Kämpfe der Erften Armee an ber
Date Yale von Fritz Hoenig Mit 2 Karten.
* Auflage. Berlin 1897. R. Felix. Preis
. 7,50.
83. Unter der Standarte der Garbehufaren. Kriegs:
erinnerungen von Mar Abel, Banquier und Yieute:
nant a. D. Berlin 1897. F. Dümmler. reis
Mt. 3,—.,
84. Apercu eritique sur la strategie allemande au
debut de la campagne de 1870, par le Capitaine
Millard du corps du genie, adjeint d’etat-major.
Liege‘ 1897. Ch. Desoer.
85. Historischer Rückblick auf die Verpflegung der
Armeen im Felde. Zweite Lieferung. Verfasst von
OÖberstlieitenant Otto Meixner des K. und K. Ge—
neralstabskorps. Wien 1897, L. W. Seidel & Sohn,
K. und K. Hofbuchhändler. Preis Mk. 4,40,
86, Erzherzog Carl von Oesterreich als Feldherr und
Heeresorganisator. Im Auftrage seiner Söhne der
Herren Erzherzöge Albrecht und Wilhelm, dann
seiner Enkel der Herren Erzherzöge Friedrich und
Eugen nach Oesterreichischen Originalakten dar-
gestellt von Moriz Edlen v. Angeli, K. und K.
Oberst des Armeestabes. IV. Band. Mit 1 Ueber-
sichtskarte und 5 Plänen. Wien und Leipzig 1897.
W. Braumüller. Preis Mk. 14,-.
87. Betradhtungen über Heerweſen und Kriegführung
Bon 4. v. Boguslamsti. Benerallieutenant 3. D.
Mit Slkizzen im Tert und 4 Kartenbeilagen. Serlın
1597. R. Eiſenſchmidt. Preis ME 8,—.
88. Taktiſche und — Grunbfäge der Gegenwart.
Bon v. Schlihting, General der Infanterie z. D,
a la suite bes 1. Badiſchen Leib-Grenadierregiments
Nr. 109. Erſter Theil: Die Zaftil der Waffen im
Lichte der Heeresvorſchriften. Berlin 1897. E. S. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mk. 4,—.
89. v. Löbell's Jahresberichte über die Neränderungen
und Fortfchritte im Militärwefen. Dreiundzwanzigſter
Jahrgang. 1896. Unter Mitwirfung der General:
majore v. Berendt, van Zuerenhout, der Oberſten Keim,
boten, Taubert, Tuxen, des Geheimen Kriegsraths
Kaupert, der Dberitlieutenants Exner, Frobenius,
Pangerhjelm, der Majore Aunz, Schott, des Haupt:
manns v. Brudhaufen, des Hittmeifters v. ii
des Sefondlieutenants Lorenzen, von H. Albertall und
mehreren Anderen herausgegeben von v. Welet:
Narbonne, Generallieutenant z. D. Mit acht Skizzen
im Text. Berlin 1897. € ©. Mittler & Eon,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis geh. Mt. 12,—,
geb, Mt. 13,50.
| —
90. Einfluß der Kultur auf Krieg und zen
Von v. Reihenau, Generalmajor. Berlin 1897.
E. ©. Mittler & Sohn, Königlide Hofbuhhandlung.
Preis Mt. 1,75.
91. Die Heerführung Napoleons und Molties. Cine
vergleihende Studie von Frhrn. v. Freytag⸗Loring—
boven, Hauptmann und Kom: — im Grenadier⸗
regiment Kronprinz Friedrich Bi helm (2. Schleſiſches)
Nr. 11. Mit dreizehn Skizzen im Text. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung.
Preis Mt. 1,20.
92. Taftif der Infanterie und das Gefecht der verbun:
denen Waffen 1896. Bon Keim, Oberft und Kom—
mandeur bes race Fürft Karl Anton von
Hohenzollern (Bobenzollernfhes) Nr. 40. Sonbderab:
drud aus v. Löbell's Jahresberichten über die Verände-
rungen und Fortſchritte im Militärweſen, XXIII. Jahr-
us Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn, Königliche
ofduchhandlung. Preis ME. 1,—.
93. Grundriß der Taktit, von 3. Medel, General:
major 3. D. Wierte, durchgearbeitete Auflage. Mit
—— im Text und zwei Kartenbeilagen in
Steindrud. Berlin 1897. €. S. Mittler & Sohn,
Königliche — Preis geheftet MI. 7,—,
gebunden Mi. 8,50.
94. Die Deutfhen Mundarten, Auserlefenes aus ben
Werken ber beften Dichter alter und neuer Seit.
Niederdeutih. Herausgegeben von C. Regenharbdt.
=. 1897. €. Regenharbt. Preis Mi. 2,—, geb.
. 3.
95. Der Dienjtunterriht des Deutſchen Infanteriften.
(Dispofitionsbud.) Bon Herhudt v. Rohden, Major
und Bataillonsfommandeur im Grenadierregiment König
Wilhelm 1. (2. Weftpreußifches) Nr. 7. Erftes Heft:
Unterricht durdy den Unteroffizier. Zweite, verbejjerte
Auflage. reis 40 Pf. Zweites Heft: Unterricht durch
den Offizier. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Preis
50 Pf. Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, König:
liche Hofbuchhandlung.
96. Dilthey's Militäriſcher Dienſtunterricht für Einjährig⸗
reiwillige bei der Ausbildung zu Reſerveoffizier⸗
fpiranten, fowie für Offiziere des Beurlaubtenftandes
der Deutfchen Infanterie. Bearbeitet von E. Lange,
Oberftlieutenant und etatömähiger Stabsoffizier des
Infanterieregiments Prinz Louis Ferdinand von Preußen
2. Magdeburgifches) Nr. 27. 27. Auflage. Mit einem
Zitelbilde, 14 Tafeln, 4 autographirten Anlagen und
2 Steindrudtafeln. Berlin 1897. €. S. Mittler
& Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. Preis Mi. 3, —,
geb. Mi. 3,50.
97. Stechert's Armee-Eintheilung und Duartierlifte des
Deutihen Reichsheeres und der Kaiferlihen Marine
für 1897. Xabellarifhe Zufammenftellung fämmtliher
Deutfhen Truppentheile mit Angabe der Chefs (In-
haber), Kommandeure und Standorte, ſowie furzer
Uniformbejhreibungen und Abbildungen der Regiments:
namenszüge. Nach amtlihen Quellen bearbeitet von
Heinze, Premierlieutenant im Infanterieregiment
von Alvensleben (6. Brandenburg.) Nr. 52. 38. Jahr:
gang. 324. Ausgabe. Abgefchlofien Ende März 1897.
Berlin. C. R. Dreher. Preis 60 Pf, in Yartien
billiger.
98. Der Gendarmerie:Probift. Anleitung zum praftifchen
Dienftbetrieb und Vorbereitung zum Cramen, durd)
1897 — Lüerariſches Beiblatt zum Wilitär-Wodenblatt.
— — — — — — — — — — — — —— — — nn nn —— — —
198
Ausarbeitung der in demfelben zu löfenden Aufgaben.
Bon Winkelmann, weiland Oberftlieutenant. Fünfte,
nad) den neuejten Bejtimmungen beridjtigte Auflage.
Berlin 1897. €. S. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuhhandlung. Preis ME. 1,—.
99. Mittheilungen für die zu den Lehr: und Informations:
furjen der Infanteriefhießfchule fommandirten Offiziere.
Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königlihe Hof:
buchhandlung. Preis 20 Bf.
100. Bollftändige Anciennetätslifte der Offiziere des
Deutfchen Heichäheered und der Kaiferlihen Marine
mit Angabe des Datums der Patente zu den 35—
Chargen und der Armee⸗Eintheilung nad den v ng
denen Waffengattungen zufammengeftellt von G.
Vierzigfter Jahrgang. Burg 1897.
reis DE, 5,50.
Major 4 D.
U. Hopfer.
101. Guttentags'ſche Sammlung von Lehrbüchern des
Deutfchen Reichsrechtes. VI. Das Staatöreht des
Deutſchen Reiches. Bon Dr. Philipp Zorn, ord. Bros
feffor der Rechte zu Königsberg. Zweiter Band: Das
Verwaltungsrecht, einfchliegli des äußeren Staats:,
des Militär: und Seerechtes. Zweite, völlig neu be=
— Auflage. Berlin 1897. I. Guttentag. Preis
. 10,—.
102, Der Assistenzarzt. Winke für angehende Hospital-
assistenten, Volontärärzte und zum Garnisonlazareth
kommandirte jüngere Militärärzte, von Dr. Carl
Lauenstein, Oberarzt des Seemannskrankenhauses
und der chirurgischen Abtheilung der Diakonissen-
anstalt Bethesda zu Hamburg. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis Mk. 3,—.
103. Tafeln zur Flugbahnberechnung der Infanterie-
geschosse. Nebst kurzer Anleitung zum Gebrauch
der Tafeln. Herausgegeben von v. Burgsdorff
(Alexander), Sekondlieutenant im 4. Garde-Re-
giment zu Fuss, kommandirt zur Königlichen
Technischen Hochschule in Berlin und v. Reck-
linghausen, Premierlieutenant im Infanterie-
regiment von Horn (3. Rhein.) No. 29. Berlin
1897. E. 5. Mittler & Sohn, Königliche Hof-
buchhandlung. Preis Mk. 6,—.
104. Die hygienische Beurtheilung der Militärkleidung
und Rüstung. Mit Berücksichtigung der ein-
schlägigen Faserstoffe und der mechanischen Tech-
nologie von Dr. Emil Wiener, K. und K. Re-
gimentsarzt. Vom K. und K. Militär-Sanitäts-
kömitee gekrönte Preisschrift. Mit 88 Abbildungen
im Texte. Wien und Leipzig 1897. W. Brau-
müller. Preis Mk. 7, —.
105. Der Sanitätsdienst im Kriege au einer Reihe
von Beispielen applikatorisch dargestellt von
Herm.Kusmanek, Major im K.undK. Generalstabs-
korps, und R. v. Hoen, Hauptmann im General-
stabskorps. 1. Heft. I. Thätigkeiten im Auf-
marschraume. II. Sanitäre Einrichtung der in dem
Aufmarschraume führenden Kommunikationen. Mit
zwei Karten und sechs Skizzen. Wien. L. W.
Seidel & Sohn, K. und K. Hofbuchhandlung. Preis
Mk 4,-.
106. Anleitung zum Sübelfechten von W. Franke,
Hauptmann, Mit sieben photographischen Ab-
bildungen. Bern 1897. Nydegger & Baumgart.,
Preis 80 Pf.
199
107. Die Bedeutung der Körperübuhgen, besonders
der Volks- und Jugendspiele vom hygienischen und
militärischen Staudpunkt. Vortrag, gehalten auf
‚der Frankfurter Versammlung Deutscher Natur-
forscher und Aerzte, am 24. September 1896
von Stabsarzt Dr. Dedolph (Aachen). Aachen.
OÖ. Müller.
108. Etudes sur le röle des places fortes dans la
defense des ctats par le Capitaine Millard du
eorps du genie adjoint d’etat-major. Liege 1897.
©. Desoer.
109. Quelques considerations sur les forteresses
a grand developpement par le Colonel van Bever.
Anvers 1597.
110. Die Ingenieurmatbematik in elementarer Be-
handlung von Professor Dr. Gustav Holzmüller,
Direktor der Königlichen Machinenbauschule zu
Hagen i. W. Erster Theil enthaltend die statischen
Momente und Schwerpunktslagen, die Trägheits-
und Centrifugalmomente für die wichtigsten Quer-
schnittsformen und Körper der technischen Mechanik
in rechnender und graphischer Behandlung ete.
Mit 287 Figuren und zahlreichen Uebungsaufgaben.
Leipzig 1897. B.G. Teubner. Preis geb Mk. 5—.
111. Reerutement et avancement des officiers. Par
le major Ducarne. Bruxelles 1897. Vanderlinden.
Freres.
112. War, Famine and our Food Supply by R. RB.
Marston. Wlustrated. London 1897. w, Marston
& Comp. Price 2 shillings.
113. Guerre et marine. La puissance navale de
L’Angleterre. L’armee eoloniale, Le combat de Yalou.
La strategie du canal de Kiel. L’expedition de
Madagascar, Paris 1897. C. Levy. Prix 3 fr. 50.
114. Imperial defenee. By Sir Charles Weutworth
Dilke and Spenser Wilkinson. New edition revised
and in part re-written. Westminster 1897. Con-
stable & Comp.
115. Die — der Franzöſiſchen Infanterie. Von
A. v. Geyſo, Hauptmann und Kompagniechef im
Füftlier-Regiment Fürſt Karl Anton von Hohenzollern
(Sohenzollernfches) Nr. 40. Mit 22 Skizzen im Tert.
Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn, Königlicye
Hofbuchhandlung. Preis Mi, 1,20.
116. Die Felsensprengungen unter Wasser in der
Donaustrecke „Stenka-Eisernes Thor* mit einer
Schlussbetrachtung über die Felsensprengungen im
Rhein zwischen Bingen und St. Goar von Georg
Rupeic, Ingenieur. Mit 6 Tafeln und 16 in den
Text eingedruckten Abbildungen. Braunschweig
1897. Fr. Vieweg & Sohn. Preis Mk. 3,—.
117. Statistik der Sanitätsverhältnisse der Mannschaft
des K. und K. Heeres im Jahre 1895. Ueber An-
ordnung des K. und K. Reichs-Kriegsministeriums
bearbeitet und herausgegeben von der III. Sektion
des K. und K. technischen Militär-Komitee. Wien
1897. Kaiserlich - Königliche Hof- und Staats-
druckerei.
Wilitär-Biteratur-Beitung. — Wr. 6
118. Die leitenden Grundsätze des Schiessbetriehes
Eine Studie des Schiesswesens von J. Bihbäls,
K. und K. Hauptmann im Feldjäger - Bataillon
No. 22. Wien 1897. L. W. Seidel & Sohn,
K. und K. Hofbuchhändler, Preis Mk. 1.20,
119. Waffenlehre für Offiziere aller Waffen von Hans
Maudry, K. und K. Artilleriehauptmann. Vierte
Auflage. V. Heft. Ballistik. (Mit 57 Textfiguren).
Vi. Heft. Gebrauch der Feuerwaffen. (Mit 15 Text-
figuren) Wien 1897. L. W. Seidel & Sohn.
K. und K. Hofbuchhändler. Preis V. Heft Mk 4,0%.
VI. Heft Mk. 4,—.
120, Felddienst-Gefechtsaufgaben eines Detachements
im engen Verbande mit einer Infanterie-Truppen-
division. Durchgeführt und bearbeitet nach der
Neuauflage des Dienstreglements. II. Theil von
Casimir Frhrn. v. Lütgendorf, Hauptmann des
K. und K. Generalstabskorps. Hierzu ein (seneral-
kartenblatt, vier Skizzen, eine Öblate. Wien 15%.
L. W. Seidel & Sohn, K. und K. Hofbuchhändler.
Preis Mk. 2,—.
12). Die Truppenführung in der Defterreid:Ungarifden
Armee. Eine kritiſche Studie von Pannonicus. Braun:
Ihmeig 1896. Rouert & Rocco Nachfolger. Preis
1,50.
122. Offiziersstandes-Privilegien. System und Praxis
des geltenden Offiziersrechtes der K. und K. be-
waffneten Macht. Dargestellt von Alexander
Hajdecki, K. und K. Majorauditor. Wien 1597.
M. Perles. Preis Mk. 3,20.
123. Standorte, Eintheilung und Zufammenjegung ber
Nuffiihen Arme. Mat 1897. Nach offiziellen Huifi:
ſchen Quellen bearbeitet von N. Klos, Selondlieute:
nant im Füſilierregiment General-Feldmarſchall Graf
Moltte (Schlef.) Nr. 33. Golberg 1897. R. Knobloch.
Preis ME 1,-.
124. Die Kunst, die Russische Sprache durch Selbst-
unterricht schnell und leicht zu erlernen. Theore-
tisch- praktische Sprachlehre für Deutsche auf
grammatischer Grundlage und mit phonetischer
Aussprachebezeichnung; mit zahlreichen Uebungs-
aufgaben, sowie einer Ührestomathie mit durch-
gängiger Accentuation und interlinearer Deutscher
Vebersetzung, sammt einem kurzgefassten Deutsch-
Russischen Wörterbuche. Von B. Manassewitsch.
Vierte Auflage Wien, Pest und Leipzig 1897,
A. Hartleben. Preis Mk. 2,—.
125. Ueber die Ausbildung und Erziehung der
Schweizerischen Infanterie. Von Major (sertsch.
Bern 1897. Stalder & Sieber.
126. Die Türkiſche Armee und Vlarine in ihrer gegen:
wärtigen Uniformirung dargeftellt auf 12 Tafeln mit
Abbildungen von Offizieren und Soldaten. Gezeichnet
von R. Knötel. Nebft ausführliden Erläuterungen
zu denfelben und Mittheilungen über Organifation,
Stärle und Eintheilung der Türlifhen Armee und
Marine, Rathenow. M. Babenzien. reis ME. 4,—.
Militär-Literatur-Beitung.
Acdtundfiebzigfter Jahrgang.
Literarifhes Beiblatt zum Militär: Wochenblatt.
Nr. 7. Juni 1897.
Berantwortlicher Redakteur:
v. Eftorff. Generalmajor 4. D,,
Ftiedenau b. Berlin, Boßlerftr.
Bald, Tattit. (210)
Goend, Gedichte der Königlichen Berlinis
ihen Garnifontirhe. (201) |
Knight, Letters from the Sudan. (215)
Ligmann, Beiträge
bildung unferer d
Feldbienftübungen. (209)
Medel, Grundriß ber Taktif. (207)
Meirner, Hiftorifher Rückblick auf die
Verpflegu
Zweite Lieferung. (208) |
— —— — —
Beiblatt zum Militär»
Die Milıtär+ Literatur» Beitung eriheint monatlich ein- bis zweimal ald
i ochenblatt und ift aud im befonderen Jahres ·
Übonnement für 5 Mark direlt von der Expedition und durch alle Bud-
bandlungen zu beziehen. Preis der einzelnen Nummer 50 BF.
Molli, Le spedizioni marittime mili- |v. Lettom- Borbed, Der Arie
tari moderne ed i trasporti militari
A Massaua. (213) |
Pur 5 ee Ranglifte der Kaiferlih Deutſchen
2 unter beſonderer Berüdfihtigung Fran⸗
ur taktischen Aud: zöfifcher Verhältniffe. (212
jiere. 1. Dffisier | Stavenbagen, Grunbrif
ı gungslehre. (206)
ber Armeen im Felde. v. Eftorff, Anleitung zum Unterricht
über Fahneneid ıc. |
Berlag der Rönigt. Hofbuhhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kodftr. 68— 71.
un
von
1806 und 1807, ind Ruſſiſche überfegt
von v. Boigt. (216
Marine, Radıitrag.
dv. Szezgepansfi, Nelieflarte. (216)
er Befeftis
Inhalts »Heberfi t ber periobif
Mike. Siaematan Yes n» und
(216) landed, LI Bierteljahr 1897. (217)
Geſchichte der Königlichen Berliniihen Garniſonkirche alle Wetter gehen", um dann in einer ftetig auffteigenden
von Georg Goens, evangeliihem Garnifonpfarrer | Entwidelung wieder zu Ehren zu kommen. Xreulich
von Berlin. 116 ©. Berlin 1897. €. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis geh.
Mt. 2,25, gbd. Mt. 3,—.
Am 31. Mai d. 38. hat die Garniſonkirche in
Berlin die 175jährige Wiederkehr ihres Einweihungs—
tages feierlich mit einem Feftgottesdienft begangen. Zu
dieſem Tage hat der derzeitige Garnifonpfarrer eine
Geſchichte des ehrmwürdigen Gotteshauſes ericheinen
laſſen. Ihm ſtanden reichliche und zuverläſſige Quellen
zu Gebote, vor Allem die Alten des Garniſonpfarr—
amted und des Garnifonkirchenkollegiumd. Durch ſorg⸗
fältige und gemifjenhafte Benugung dieſes Materials
ift es gelungen, ein einheitliches Bild der Entwidelung
der Kirche zu Stande zu bringen, welches an feiner
Stelle wejentlibe Lüden aufmweift. Die Geſchichte der
Kirche ift aufs Engfte verwoben mit der Geſchichte des
Preußiſchen Staates. Die Anfänge des Militärkirchen-
weiend führen auf den Großen Kurfürften zurüd, ber
1656 durch die Beftallung eines ftändigen Garnifons
predigerd für die Friedensgarniſon die erfte ordentliche
Militärgemeinde in Brandenburg, ja wahrſcheinlich im
ganzen Deutſchen Reiche begründete. Dann brachte
das Krönungsjahr des erften Preußiſchen Königs 1701
die Grundfteinlegung der erften Preußiſchen Soldaten:
firde: Als diefe 1720 dur die Grplofion eines
Pulverthurmes zerftört war, eritand an ihrer Stelle die
jegige Garniſonkirche. In der ruhmreichen Zeit der
Schleſiſchen Kriege ſchmückte fie fih mit den erbeuteten
Fahnen und den Bildniffen der Helden Friedrichs des
Großen, in der Zeit der Demüthigung unfered Bater-
landes ftand auch fie da „wie eine Elende, über die
Juni 1897.)
berichtet der Ehronift, was die Kirche der Fürſorge des
Hohenzollernhaujes, kirchlich geſinnter Gouverneure und
Kommandanten, wie der Opfermilligkeit der Garniſon⸗
gemeinde zu allen Zeiten zu danken hatte. In lebend»
vollen Zügen werden die an ihr wirkenden Geiftlichen,
foweit ihr Wirken von Bedeutung war, vorgeführt, an
erfter Stelle der alte Propft Gedide, in unjerem Zahr«
hundert Ziehe, deſſen originelle Predigtweife Erwähnung
findet, und fehr ausführlich dieneueren Strauß und Frommel.
Bei dem Lebteren hat dem Berfaffer fichtlich liebevolle
perfönlihe Erinnerung die jeder geführt. Reben den
nationalen Beziehungen ftehen kulturhiſtoriſche. Die
Fülle der mitgetheilten Einzelzüge macht dad Buch bes
jonderd nach diefer Seite interefjant, und der Berfaffer
hat es verftanden, auch hier den Zujammenhang mit
dem großen Ganzen zu wahren. Wie die Söloner des
Großen Kurfürften fi erft zu ihrem Gottespienft auf
dem lindenüberjchatteten Kirchhof zufammenfanden, wie
die Gründer der Kirche ſich die Mittel zu ihrer Unter
haltung mühjam juchen mußten, wie die Kirche auch
hier an den Armen und Kranken Samariterdienfte, an
der Schule Mutterdienfte verrichtete, bis die Tochter
ihren eigenen Weg einichlug, wie die Verwaltung der
Kirche auch äußerlich die denkbar innigfte Verbindung
von ftaatlihem und kirchlichem Jutereſſe dokumentirte,
wie der Rationalidmus fie entvölferte und die Erhebung
der Freiheitöfriege fie wieder füllte — dies Alles ift
wie ein Spiegelbild der Geichide der lutheriſchen Kirche
in Preußen überhaupt. Der Werth des Buches wird
durd eine Anzahl guter Zlluftrationen erhöht, deren
legte ein vortrefflides Bild Frommels if. Cine
15
Milttärs2iteratursBeitung. — Rr. 7
204
Zabelle zum Schluſſe über die Allerhöchften Patrone, die | Nachſchub aus dem Innern ded Reiches und auf Aus
Vizepatrone, die Kommandanten und Gamifonpfarrer
erleichtert die Ueberſicht. Die Schlußworte verdienen
ald bezeichnend für die lebendige, warmherzige Dars
ftellung bed Berfafferd hier angeführt zu werden:
„Die alte Garniſonkirche ift von vielen anderen präch—
tigen Gotteshäufern der legten Jahrzehnte an Schönheit
übertroffen. Aber dennoch fteht fie da in ihren ein-
fachen jclichten Formen ald eine Berförperung des
Geiftes, der Preußen groß gemacht hat, umrauſcht von
ernten und fröhlichen Erinnerungen und verwoben mit
der Geichichte des Heered und des Königshauſes wie
feine andere mehr in der Stadt; eine Schule deö Ge-
beted um Kraft und ein Tempel der Dankopfer für
den Sieg, eine Grabftätte für die Berfchiedenen und
eine Gedächtnißhalle für die Ueberwinder.”
Siftri der Rüdblid auf die a ber Armeen
elde. Zweite Lieferung. Bon Oberftlieutenant
Dito Meirner des K. und K. Generalftabälorps.
Wien 1897. 2. W. Seidel & Sohn, K. und K. Hof⸗
buchhändler. Preis ME. 4,40.
Mit diefer Lieferung wird eine Arbeit fortgeführt,
welche eine Ueberſicht über die hiftoriiche Entwidelung
der Berpflegung im Felde zum Zwed bat. Nachdem
im Befonderen in der erften Lieferung*) das Scheitern
der Operationen Rapoleond I. im Feldzuge 1812 an
den Berpflegungsjchwierigkeiten dargeftellt wurde, tritt
der Berfafler in der zweiten Lieferung dem Drientalifchen
Kriege 1853 bis 1856 und dem Feldzuge 1859 in
Stalien näher. Die Berpflegung in diejen Feldzügen
ift zum Berftändnig der Entwidelung der heutigen
Verpflegungskunde jedenfalld höchſt beachtenäwerth, in-
deffen war die Verpflegung der Ruſſiſchen Armee 1853
bis 1856 doch zu fpezifiih Ruſſiſch und faft gänzlich
auf Landwege bafirt, und die Anftalten der Defterreichi-
jchen Armee 1859 von jo negativen Erfolgen begleitet,
daß die ganzen Maßnahmen nur vom biftorifchen Stand»
punkte von Intereſſe find. Um jo feijelnder wird die
verfprochene Beleuchtung der Feldzüge 1866, 1870/71,
1876/77 jein.
Seit 1846 ift in Rußland „bei Organifirung der
Verwaltung im Frieden volle Rüdficht auf die Forde-
rungen des Krieged genommen”. Die für den Krieg
erforderlichen Behörden find bis auf die „Kommiffionen
beim Gros der Armee“ jhon im Frieden vorhanden.
Die Verwaltung macht ed fich infoferm leicht, als fie
das Schwergewicht für die Handhabung der Verpflegung
auf die Truppe abmälzt; ihr ift 3. B. die Erbadung
von Zwiebad und Brot im Kriege wie im Frieden
überlafjen, desgleichen die Beichaffung der Fourage.
Daß hierunter die Einwohner in Feindesland jchwer zu
leiden haben, ift bei den ungeordneten Berhältnifien im
Kriege verftändlih. Immerhin konnte die Rufſiſche
Verwaltung mit diejen primitiven Mafnahmen in den
Donaufürftenthümern nicht auskommen umd mußte auf
*) Bol. MEZ. 1896 Nr. 1 Sp. 35 ff.
nugung der Hülfämittel des offupirten Landes bedacht
fein. Da aber lettere® Verfahren, einer dauernden Beir
treibung jehr ähnlih, den Unwillen der Donauländer
erregte, wurden die Lieferungen Unternehmern über:
geben, ganz wie 1876/77. Zur Heranichaffung der
Verpflegung wurden für 100 000 Mann 9000 Fuhr:
werke gebraudht. Cine ſchwere Aufgabe für die Ber:
waltung ergab fih aus der Räumung ber Würjten-
thümer, da 100 000 Wagenladungen Getreide zurüd:
trandportirt werden mußten, eine Aufgabe, welche jedoch
glüdlich gelöft wurde.
Auf der Halbinfel der Krim erwuchs aus dem Bei:
treibungsrecht der Truppen eine wahre Kalamität, denn
gerade ald die Umgegend vollftändig ausrequirirt war,
begann auch auf der langen Etappe der Nachſchub zu
fehlen. Berwaltung und Zruppe arbeiteten fich micht
in die Hand, Eine Berechnung ergiebt, daß zur Ber:
bindung der Armee in der Krim mit dem Hinterlande
170000 bis 180 000 Fahrzeuge nothwendig waren,
die für die annähernd 300 000 Mann ftarfe Armee
auch zum größten Theil unterwegs waren,
Sehr viel leichter lagen die Berhältniffe für die
Defterreichifche Armee in Stalien 1859. Die Frucht:
barkeit und Wegſamkeit Oberitaliens ift bekannt, Gijen-
bahnen und jhiffbare Flüffe erleichterten den Defterreichern
die Verpflegung. Der Nachſchub aus dem Kaiſerreiche
erlitt dadurch eine ſchwere Einbuße, daß die Südbahn
nicht in die Lombardiſch⸗Venetianiſchen Bahnen mündete,
fondern zwiſchen Nabrefina und Gajarja eine Lüde
blieb. In erfter Linie gefhah in Stalien die Ber:
pflegung durch Ankäufe. Die Vorräthe jollten vermittelft
Traind aud Magazinen den Truppen nachgeführt werben.
Da jedoch der Feldzug vor Beendigung der Aufftellung
der Zraind begann, wurden leßtere durch beigetriebene
Fuhrwerke erjeßt, die zu Anfang jehr geringe Dienfte
leifteten. Unficherheit in den Dperationen umd ben
Verpflegungs maßnahmen bewirkte, daß die Truppen troß
gefüllter Magazine Mangel litten. Die Organifation
der Kommandos und der Berwaltungäbehörden war ver-
widelt und wenig übereinftimmend. „Proviantkolonnen
ald Bindeglied zwiſchen den Kolonnenmagazinen und
den Truppen fehlten.” Auch erwiejen ſich die beiden
großen Keffel für je eine Kompagnie ald unpraktiſch,
da die Kefjelmagen oftmald nicht heranfamen und bei
dem Fehlen von Kochgeſchirren die Mannſchaften über:
haupt nicht ablochen konnten.
für die moderne Verpflegung im Felde find bie
genannten Feldzüge wenig belehrend, da die Ruffijchen
Operationen jchleppend und zum Theil hinter einer Be
feftigung ſich abjpielten, die Kriegführung der Defter-
reicher jo wenig von Erfolgen gekrönt war, daß von
einer geregelten Berpflegung, zumal bei den improvi—
firten Trains, faum die Rede jein konnte.
Dieje Umftände mit Klarheit und ohne Umſchweife
dargelegt zu haben, dafür und für feine lichtvolle Dar-
ftellung gebührt dem Berfafjer voller Dank.
205
Grundriß der Befeftigungslehre. Bon W. Staven-
bagen. Zweite, durch einen Nachtrag vermehrte
Auflage. Mit drei Tafeln in GSteindrud. Berlin
1896. &. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof-
buchhandlung. Preis ME. 4,50, geb. Mt. 5,60.
Das vortrefflihe Werk, welches wir eingehend in
Rr. 3/1896 der Militär» Literatur» Zeitung beſprochen
haben, ift im ber vorliegenden zweiten Auflage durch
einen Nachtrag erweitert worden, in dem auch inter
eſſante Ausiprüche berühmter Männer wie Scharnhorft,
Gneifenau, Boyen, Grolman, Verdy und Moltfe über
das Befeftigungdwejen mitgetheilt werden. Wenn wir
in Folgendem einige Bemerkungen machen, jo geichieht
ed in der Abficht, daß hierauf vielleicht bei einer jpäteren
Auflage Rüdfiht genommen werden könnte.
In dem Nachtrag findet ſich Himfichtlid der Bes
feftigungen im Innern, bei Anordnung der Landes
befeftigungen im Großen, erwähnt, daß zu den Haupt-
ftädten, die unbedingt zu fichern find, Kopenhagen,
Antwerpen, Lifjabon, Konftantinopel und — Paris
gehören. Die Begründung, warum gerade diefe Haupt»
ftädte befeftigt werben müßten, wird nicht gegeben; fie
wäre ebenjo erwünjcht und interefjant gemwejen wie eine
Grörterung darüber, warum beijpieläweije Berlin, Wien,
Rom nicht zu den Hauptftäbten zählen, die unbedingt
zu fihern find. Beſonders werthvoll wäre eine derartige
Erörterung bezüglich Berlind gewejen, defjen Bedeutung
doch groß genug erjcheint, um noch mit einer unmittel-
bareren Sicherung verjehen zu werden, ald diefe durch
die Meineren Feftungen Eüftrin, Spandau und Magde—
burg der Fall if. Cüſtrin und Magdeburg dürften
ihre Wichtigkeit nur noch von ihrer Lage an zwei
großen Strömen herleiten, jo dab fie gleichſam als
Flußſperren anzufehen find; aber auch ald ſolche nehmen
fie weitaus nicht mehr den Pla wie in früheren Zeiten
ein, da jett eine fiegreih von Dften oder Weſten vor—
dringende Feldarmee die Oder und Elbe paffiren und
die beiden genannten Feftungen, höchſtens durch Ob:
fervationdforps beobachtet, beifeite liegen lafjen würde.
Daß Spandau allein einen fihheren Schuß für Berlin
abgeben würde, wird man jchmwerlich behaupten wollen;
wohl aber könnte dies der Fall fein im Berein mit
anderen, um Berlin herum anzulegenden Befeftigungen,
bei denen Spandau etwa die Rolle einer großen Forts—
anlage zu fpielen hätte, durch welche gleichzeitig eine
Sicherung der vielen technifchen Anſtalten erzielt würde.
Die Annahme, daß Berlin zu ausgedehnt wäre, um
nicht befefligt werden zu können, ift ungutreffend; jelbft-
verftändlich wäreeine gefchloffene Stadtummallung nad} Art
der Parifer Enceinte von vornherein auszuſchließen;
aber es ift nicht erfichtlich, warum Berlin nicht auch
durch Anlage eines Sürteld von Forts, die meit hinaus
geihoben find, in ebenjo unmittelbarer Weiſe follte
gefichert werden können, wie dies bei Paris der Fall
ift. Daher hätte der Herr Berfaffer der Befeftigungs-
iehre Berlin ebenfo gut den Hauptftädten beizählen
können, die unbedingt zu fihern find; denn daß Berlin
nicht im Sinne einer modernen Gürtelfeftung befeftigt
ift, beweift noch keineswegs, daß dies auch nicht noth—
wendig wäre.
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Milttär-Wocenblatt.
206
In dem Radıtrage werden auch zu Nr. 42 ded Buches
die Scheinwerfer für den Beobachtungs⸗ und Meldedienft
erwähnt, namentlich auch ihre bewegliche Verwendung
bi8 auf 600 und 700m vom Werk entfernt. Die
Beweglichkeit der im Gebrauch der Feitungen befindlichen
Scheinwerfer ift vorläufig doch noch eine recht mäßige
und der ganze Apparat viel zu ſchwerfällig. Der
Transport der ſchweren Lichtmafchine, die ſchwierig zu
handhabende Lampe mit dem Scheinwerfer, dad Mit-
führen einer großen Schiebeleiter oder eined Schieber
thurmes nebft jonftigem Zubehör ift für die Erleuchtung
umd Beobachtung ded Borgeländes eine auferordentliche
Erſchwerniß. Wenn ed endlich gelungen ift, den ganzen
Apparat vom Gegner ungefehen und unbeläftigt an Ort
und Stelle zu bringen, jo dauert es immer noch eine
ganze Zeit, bid man Licht erhält, und auch dann darf
ſich noch Feine Schraube dur die Erjchütterung bei
dem XTrandport gelöft oder an der Lichtmafchine ſich
irgend etwas verjchoben haben. Das zu Erftrebende
dürfte der verſenkbare gepanzerte Scheinwerferftand jein,
der bei Tage Beobachtungsſtand ift und bei Dunkelheit
fein Licht von der beftändigen eleftrifchen Beleuchtungs-
anlage des Forts erhält, welche für alle Forts nur eine
Frage der Zeit fein kann. Der Einwand, daß man
dur; einen beftändigen Scheinwerfer die Lage des
Forts verräth, erfcheint deshalb nicht hoch bemerthbar,
weil die Lage der Forts dem Gegner nicht allein ſchon
im Frieden befannt fein wird, fondern ihm bei der
Berennung, Einjchliefung bis zum förmlichen Angriff
jo befannt und geläufig fein wird, dab doch von einem
Berrathen der Lage durch den Scheinwerfer ſchwerlich
die Mede fein kann. Uebrigens mwäre hier unter Be
richtigungen aufzunehmen gemeien, dab die Belagerung
von Balencienned 1793 mar (nit 1893, wie auf
©. 43 die Fußnote zeigt).
Zu Nr. 151 des Nachtrages ift angegeben, daß bei
Rocroy 1870/71 die Beichiefung zum Ziele geführt
babe. Died ftimmt indeffen mit den Angaben des
Generalſtabswerkes (Theil IV, ©. 938) nicht überein;
dort heißt ed: „Nachdem der Plaß vier Stunden lang
aus Feldgeſchütz befhofjen worden war, wurde die Unter:
nehmung ald anjcheinend ausfichtslos aufgegeben. Nichts—
deftomeniger gelang ed, während die Truppen bereits
den Abmarſch angetreten hatten, dem Brigadeadjutanten,
Premierlieutenant v. Foerfter, den Kommandanten zur
Uebergabe der Feftung zu bewegen. Bei der noch an
demfelben Abend (5. Januar 1871) erfolgenden Bes
feßung fielen 8 Offiziere und 300 Mann in Gefangen
ſchaft.“ Auch in dem Gefechtskalender des General«
ſtabswerkes (Theil V, S. 978) heißt ed: „Handftreich
auf Rocroy”; jedenfalld hat die Beſchießung nicht zum
Ziele geführt.
Die beiden Hinzugefügten Blatt Zeichnungen find
höchſt werthvoll; auf der einen find moderne Befeitigungs«
anlagen enthalten, wie fie in den Panzerbefeftigungen
Schumanns, Brialmontd und Mougins zur Ausführung
gelangt find. Dad Gürtelhauptwert nah Fehr.
v. Leithner ftellt wohl nur eine theoretiiche Konftruftion
dar, welcher ebenfo wenig eine wirkliche Ausführung
zu Grunde liegt wie dem Nahkampfftützpunkt nach
15*
207
Welitichlo und ein Fort nach Rocchi.
enthält ein Beiipiel der Feldbefeftigungsanlagen zur
hartnädigen Bertheidigung einer Stellung durd ein
Bataillon, flügelweife gegliedert auf dem rechten Flügel
eined größeren Verbandes. Die Verwendung von leichten
Schnellfeuerfanonen dürfte über den Rahmen einer Feld»
befeftigungsanlage hinausgehen, fie gehört mehr in dad
Gebiet der proviſoriſchen Befeftigung mit vorbereiteten
Kampfmitteln. Ebenſo wird man nicht leicht Wellblech-
unterftände zu einer Feldbefeſtigungsanlage zur Ver—
fügung haben, fomweit ed fih nur um eine vorüber-
gehende Geländeverftärfung zur Grreihung eines
beitimmten Gefechtszweckes im Feldkriege handelt. In
der Feldbefeſtigungsvorſchrift iſt zwar der Bau ſolcher
Unterftände vorgejehen, aber dafelbft auch als „vors
bereitete Unterftände” bezeichnet. Im Feldkriege wird
es ſich aber meift nur um Eindedungen in Schüben-
und Dedungdgräben hanteln, wie fie in Ziffer 46 ff.
der Feldbefeſtigungsvorſchrift vorgejehen find; auch dieje
Vorſchrift jpridt von fahrbaren, nepanzerten Schnell
feuerfanonen nur bei Verwendung im Feſtungskriege.
In der auf Tafel I figzirten Feldbefeſtigungs—
anlage will uns die zufammenhängende Vertheidigungs—
linie nicht vortheilhaft erjcheinen, weil fie zu ſehr auf
die ausſchließliche Defenſive hinweift und durch Schaffung
von Lücken ſowohl in der Vertheidigungslinie ald auch
in dem vorgelegten Hindernii nicht die Nothwendigkeit
der Dffenfive ertennen läßt, zu der bei jeder Defenfive
unbedingt die Möglichkeit gegeben fein muß. In der
gewählten Anordnung ift dem in ber Feldbefeſtigungs—
vorjchrift ausgeiprochenen Grundjaß, möglichft räumlich
voneinander getrennte Befeftigungdgruppen anzulegen,
zu wenig Rechnung getragen; jchon daß die Kompagnie
die Kampfeinheit ift und nicht das Bataillon, weiſt auf
die Trennung der Befeftigungsanlagen, wodurch die
Feuerleitung erheblich erleichtert wird und die Aus—
nußung des Geländes vortheilhafter ftattfindet. Die
BVertheidigungseinrichtung des Haufes am rechten Flügel
der Stellung wird ald Nothbehelf anzufehen fein, wenn
dafjelbe nicht bejonders ftarfe Umfafjungsmanern hat.
Bon großem Werth; wäre ed geweien, wenn im Nach—
trag mit aufgeführt worden wäre, mit melden Arbeits—
fräften und in welcher Zeit die fligzirte Stellung ſich
ausführen läßt und welches Handwerkzeug und Material
dazu erforderlich ift, deſſen Beichaffung im Feldkriege
auch keineswegs jo einfach ift. Die Tabelle auf S. 166
(Ausrüftung ded Feldmineurwagens 2.) könnte nad) der
neuen Sprengvorſchrift berichtigt werden.
Grundriß der Taltik von 3. Medel, Generalmajor
3. D. Vierte, durdhgearbeitete Auflage. Mit Ab»
bildungen im Text und zwei KRartenbeilagen. Berlin
1897. €. ©, Mittler & Sohn, Königliche Hof:
buchhandlung. Preis ME. 7,—, gbd. ME. 8,50.
Der Werth ded Buches ift bereitd in früheren Be-
ſprechungen gewürdigt worden (Mil. Lit. Zeit. Ar. 3,
Februar 1895), er beruht hauptjächlich in dem Worte
„Grundriß“. Fern don den ftrittigen Tageöfragen
MiltärsLiteratursBeitung. — Ar. 7
Das zweite Blatt |
208
legt dad Werk, neftügt auf die reglementarijchen Bor:
ichriften, die Grundlagen der Taktik in Harer, knapper
Form dar und bietet jo Jedem, der fih mit Taktik
beichäftigt, einen vorzüglicen Anhalt. Dad Buch um-
faßt in feinem erjten Theile die „Formen-Taktik“, im
zweiten die „Ungewandte Taktik“, ald Anbang folgt
ein kurzer „Abriß der Geſchichte der Taktik“. Bei
allen Borzügen des Buches können wir jedoch nicht
umhin, auch eine abweichende Anficht auszuipredhen, es
betrifft die balliftiichen Leiftungen des jegigen Infanterie
gewehrd, denen nicht genügend Redynung getragen zu
jein ſcheint. 3. B. finden wir in den erläuternden
Tafeln die Entwidelung des Angriffs zu nabe ber
feindlichen Feuerlinie gelegt. Auf Tafel I wird der
Angriff einer Brigade von fieben Bataillonen in feinen
verichiedenen Stadien von Gravelotte gegen Point du
Four gezeigt. Im der „erften Entwidelung der In—
fanterie zum Angriff” befinden ſich knapp 600 m vom
Feinde erft rund drei Kompagnien in der erſten Feuer—
linie, alled Uebrige ift noch in der Entwidelung be»
griffen. Bei der „Krifis ded Feuerkampfes, Beginn
des entjcheidenden Angriffs“ find noch im Ganzen etwa
ſechzehn Kompagnien, gleich vier Bataillonen, geſchlofſen
in zweiter und dritter Linie. Nach den Erfahrungen
ded 18. Auguft 1870, wo die Stellung von Point du
Four allen Angriffen widerftand, bei den gegen damals
jo jehr vervolllommneten Leiftungen des jeßigen In—
fanteriegemehre können wir unmöglich glauben, daß bei
einem Frontangriff über offenes Gelände der Angreifer
no über fo viele geſchloſſene Kompagnien, mehr als
die Hälfte feiner ganzen Streitmadt, in der zweiten
und dritten Linie verfügen wird.
Tafel II führt und die BVertheidigung vor, 2a bat
die Weberichrift: „Der Feind wendet fi mit jeinen
Hauptkräften gegen unjeren rechten Flügel. Frontale
(Entwidelung (unjererjeits) und Vorſtoß mit dem linken
Flügel.* Den Vorſtoß macht ein hinter Roncourt
bislang in Reſerve geftandened Regiment. Kann man
aud) nad) der Weberjchrift den feindlichen rechten Flügel
ald ſchwächer wie den linfen annehmen, jo werden in
dem völlig freien Gelände nur vier Züge — als erfte
Feuerlinie in engem Raum von 250 m eingezeichnet —,
ichwerlih bis auf 400 m an den Feind anders denn als
Trümmer gelangen, während das ganze übrige Regiment
ſich erft entwidelt, zwei gejchlofjene Kompagnien auf
900 m vom Feinde jogar einen Parallelmarſch zur feind»
lihen Feuerlinie machen. Wollen wir jo nahe dem
Feinde und erft entwideln, jo ift die größte Gefahr,
dab die Feuerlinie wie die Rejerven bereits vom Feinde
zufammengejchofjen find, bevor wir zum Aufmarſch ge
langen. Es wird dann eintreten, was wir 1870 jo
oft erlebt haben, das Scheitern von mit ungureichenden
Kräften unternommenen Angriffen. Im Uebrigen ift
bis auf die zu jpäte Entwidelung gegen die Anlage
der vorgeführten Angriffe nichts einzuwenden.
Der Grundriß der Taltik hat bereits die vierte
Uuflage erlebt, was für den Anklang jpricht, den das
Buch im Heere findet, um jo mehr wünjchen wir, daß
der. Herr Verfaſſer bei der nächſten Auflage den jegigen
Feuerwaffen eine eingehendere Berüdfichtigung zu Theil
209
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttä Wochenblatt.
210
werden läßt. Lafjen ſich die Ergebniſſe unjerer Frieden» | Aufgaben zu Grunde liegen, angeregt werben, eigene
übungen auch nicht ohne Weitered mit denen ded wir
lichen Gefechte vergleichen, jo werden die erhöhte
Schießausbildung, die rafante Flugbahn des Gewehrs
doch noch erheblih größere Rejultate wie 1870/71
erreichen ; zeigt doch Plewna im Ruſſiſch⸗Türkiſchen Kriege,
was das heutige Gewehr jelbft in der Hand ungelbter
Schützen zu leiften vermag.
Trotz unjerer in Manchem abweichenden Anficht
fünnen wir das Buch doch nur warm empfehlen. Der
überfichtlich angeordnete Inhalt, die Behandlung jämmt-
licher Gebiete der Taktik bieten in überaus Harer Weiſe
reichen Stoff zur Belehrung und zum Nachdenten.
Beiträge zur taktiihen Ausbildung unferer Offiziere.
1. Offizier » Felddienftübungen. Bon Ligmann,
Dberft und Kommandeur ded 6, Pommerſchen Zn:
fanterieregiments Nr. 49. Berlin 1897. R. Eijen-
ſchmidt. Preis ME. 3,—.
Es liegt hier die dritte Auflage eined werthuolfen
Buches vor — werthvoll, weil ed, von durchaus praftis
ſchen Gefichtäpunften ausgehend, eine ganze Reihe von
Felddienftübungen durchſpricht wie fie als fogenannte
„Dffizieraufgaben* in der Deutichen Armee abgehalten
werden. Beiläufig bemerkt, häufen fi — menigftend
in den weftlihen Garnijonen — die Schwierigkeiten,
nugbringende Felddienftaufgaben zu ftellen und zu löjen,
mit jedem Zahre, wegen Mangeld an verfügbarem Ges
lände. Das ift aber eine Beranlafjung mehr, dieſe
Aufgaben recht kriegsmäßig zu ftellen, weil es hier
dann um jo mehr auf die „Qualität“ und nicht auf
die „Quantität* ankommt.
Im Uebrigen beruht der Hauptwerth der Heinen
Felddienftübungen darin, daß fie eine geiftige Gymnaftik
darftellen, jowohl für denjenigen, der die Aufgaben
ftellt, als für denjenigen, der fie ausführen fol. Diejen
Sefihtäpunft betont Oberft Ligmann wiederholt.
Es liegt ferner in der Natur der Sache, daß bie
Aufgaben meiftend dem Gebiete des Heinen Krieges
entnommen werden müſſen, und deshalb wird in den
„Beiträgen” zutreffend bemerkt: „Der Auftragfteller muß
fih mit der Natur des Heinen Krieges vertraut zu
machen juchen, ehe er die Anlage von Uebungen aus
dem Gebiet defjelben unternimmt. fehlt die eigene
Kriegderfahrung, jo muß das Studium aushelfen. Kein
jelbftändiger Kopf wird die von einem Anderen er-
fundenen Aufgaben einfah nachmachen wollen. Aber
die Anregung, welche aus der Kriegsgefchichte und aus
guten Arbeiten über den Meinen Krieg zu gewinnen iſt,
follte Feder audzunugen trachten, dem die Anlage und
Leitung von Offizieraufgaben obliegt.”
Damit ift eimerjeitd angedeutet, dab Oberſt Lik-
mann nichts weniger ald „Patentaufgaben“ zu ftellen
und „Patentlöjungen” zu geben beabfidhtigt, anderer:
feitd aber auch auf den richtigen Weg hingemwiejen, um
diefen wichtigen Zweig der Ausbildung unſerer Offiziere
zu einem wirklich nußbringenden zu machen. Der be
treffende Offizier felbft wird aber auch durch entjprechende
Hinweiſe auf kriegsgeſchichtliche Thatjachen, die ſolchen
kriegsgeſchichtliche Studien zu machen — was immer
nützlich ift!
Taltit von Bald, Hauptmann A la suite deö In—
fanterieregiments Herzog Friedrich Wilhelm von
Braunſchweig (Dftfriefiiches) Nr. 78, Lehrer an der
Kriegsichule Engerd. Erfter Theil. Erfter Halbband:
Einleitung und formale Taktik der Infanterie. Berlin
1897. R. Eifenfhmidt. Preis Mi. 4,—.
Wir haben es hier mit einem weitangelegten Werte
zu thun. Es find noch zu erwarten: Formale Taktik
der Kavallerie und Artillerie (zweiter Halbband des erften
Theiles) jomwie zweiter und dritter Theil, die fich mit
der jogenannten angewandten Taktik beichäftigen werden.
Was den vorliegenden Halbband betrifft, jo ftellt er
ſich ald eine recht gediegene, dabei von großen Gefichtd-
puntten ausgehende Arbeit vor. Das würde aber noch
nicht genügen, um ein Taltikbuch brauchbar und nützlich
zu machen — weil ed eben vor Allem praftifchen Lehr:
und Lernzweden dienen fol. Aber auch dieje Bedin«
gungen erfüllt ed in hohem Maße, da ed durchaus auf
zeitgemäßem und, was noch wichtiger bleibt, auf Eriegd-
gemähem Standpunkt fteht. Das gilt auch für die
jehr leſenswerthe „Einleitung? — die ja gleihjam als
Glaubensbekenntniß eines Schriftftellerd anzujehen ift
und in welcher „der Krieg”, „Strategie und Taktik”,
„die Lehrmethode", „Angriff und Bertheidigung“, „die
Waffengattungen“, „taktiiche Einheit" und „Borbegriffe*
abgehandelt werden.
Wenn gejagt wurde, dab die Taktik von Bald „zeit
gemäß“ jei, jo bedeutet das feinen Tadel gegen Taktik—
bücher älterer Provenienz, die fih in „neuen Auflagen“
bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Der Herr
Verfafjer hat volllommen Recht, wenn er in jeinem
Vorwort jagt: „Die Deutſche Militärliteratur befigt fein
größeres umfafjendes Werk über Tatil. Das jeinerzeit
vortreffliche Meckelſche Lehrbuch ift bereits im Jahre
1874 erjchienen*) und jetzt vollftändig veraltet.” Zwiſchen
1874 und 1897 liegt nicht allein das Deutſche Ererzir-
Reglement von 1888, fondern auch eine neue taftifche
Schule, die ernftlich beftrebt ift, die „Taktik“ nicht nur
auf formalspraftifcher, jondern auch auf pſychologiſcher
und balliftifher Grundlage aufzubauen. Diefe neue
taktiſche Schule begegnet allerdings noch manchem heftigen
und einflußreichen Widerftand feitend derjenigen, welche
der „Routine” des Grerzirplaged und dem bequemen
Schlagwort der „Tradition“ zu Liebe überjehen, daß
die Fampftechnifchen Bedingungen des heutigen Gefechts
infolge gefteigerter Waffenwirkung fi jo fundamental
geändert haben, daß es taktiſche Pflicht geworden ift,
fih in vielen Dingen „umzudenken“, infofern man
noh in der alten Schule großgemworden ift, die in
vielen wichtigen Fragen nun einmal unwiderruflich auch
„veraltet“ genannt werden muß. Der menjchliche Fort-
ſchritt macht eben vor der Taktif nicht Halt. Hat doch
ſchon Napoleon gejagt: „Man muß jeine Taktik alle
Die neuefte Auflage ift 1897 erfhienen. gt. &p.207.
e A
211
Milttär-LiteraturBeitung. — Rr. 7
212
zehn Jahre ändern, wenn man ſich dad Webergewicht | im Deutichen Ererzir-Reglement für die Infanterie einen
über den Gegner fichern will.“
Die ‚„Taktik“ von Bald ift unter diejen Geſichts—
punkten ein „moderned" Buch im beften Sinne des
Wortes, auch nad der Richtung Hin, daß ed nicht ex
cathedra ſpricht, jondern das „Für und Wider” gewiffen-
haft erwägt, vor Allem aber beftrebt ift, die Kriegs—
gejchichte Iehrhaftepraftiich zu verwerthen und jo den
theoretijchen Beigeichmad, der nun einmal jedem Buche
militärwifienjchaftlicher Art mehr oder minder anhaftet
— jelbft die „Reglements“ können denjelben nicht ver-
leugnen —, nad) Möglichkeit abzufchmächen.
Das taftiihe Nukbarmakhen der Kriegsgeſchichte
unter vernünftigen Einſchränkungen ift aber gerade in
langen riedendperioden von großer praftiicher Bedeu:
tung für die Truppenausbildung, da in joldhen Zeiten
erfahrungsgemäß leicht eine Ueberſchätzung des mechani-
ſchen Elements in militaribus plaßgreift.
Was nun Ginzelbeiten aus dem vorliegenden Buche
betrifft, jo hat e# u. U. den Referenten vom infanterifti=
ſchen Standpunft aus jehr angemuthet, daß wiederholt
darauf hingewiejen wird, wie heutzutage der Zug die
Einheit im Feuerkampfe darftellt. Hier verwöhnt uns
vielfahh die Friedensgewohnheit. Es ift auf dem
Schlachtfelde der Zukunft unmöglich, daß der Kom—
pagniechef eine im ernſten Feuerkampf befindliche Kom
pagnie von 200 bis 250 Gewehren „feuertechniich"
noch jo leiten kann, wie ed gefordert werden muß.
Selbft der Zugführer wird hierbei feine ganze Aufmerk-
jamkeit und Gnergie brauchen, um wirklich noch die
Teuerleitung feined Zuges durch alle Kampfphafen hin-
durch möglichft in der Hand zu behalten. Deshalb foll
man aber auch die Konfequenzen ziehen und Hipp und
Mar ausfprehen: „Die eigentliche Feuerleitung liegt,
nachdem einmal die Kompagnie in ein ernfted Feuer»
gefecht eingetreten ift, der Hauptjache nad in den
Händen der Zugführer.” Beiläufig bemerkt, verdient
auch aus diefem Grunde die Eintheilung der Kompagnie
in vier Züge, anftatt in drei, den Vorzug; die Feuers
leitung kann bei erfterer Eintheilung eine forgfältigere,
intenfivere fein.
Jedem Truppenoffizier ift das genaue Studium des
Kapiteld 4: „Die Wirkung der Feuerwaffen und die
Mittel, Berlufte zu verringern“, zu empfehlen. Er wird
da eine Menge praftifcher Winke finden, weldye er bei
der kriegsmäßigen Ausbildung der Truppe verwerthen
fann, auch was die anzumendenden Formen angeht.
Mit der Redendart: „Jede Form ift gut, wenn nur die
Truppe gut ift*, wird man leicht dazu fommen, auch
eine gute Truppe im Ernftfalle jo zu ruiniren, daß fie
taktiſch nicht mehr mitzählt. Dann hilft aber auch
alle ihre „Güte“ nichts mehr.
Sn den Taltifbüchern alten Stile fpielt die Balliftif
beinahe eine ebenjo dürftige Rolle wie die Piychologie
ded Kampfes.
Nach beiden Richtungen fteht die Balckſche „Taktik“
durchaus auf der Höhe, und deshalb wird fie ſich auch
bald eine hervorragende Stelle in der Deutjchen Militärs
literatur eroben. In „Lampftechnijcher" Beziehung
trägt fie voll und ganz dem Grundſatze Rechnung, der
fo präzifen Ausdrud gefunden hat in dem Gabe: „Der
Schützenſchwarm ift die Hauptlampfform der Infanterie.*
Thatſächlich war das jchon im Kriege 1870/71 der Fall;
denn wo man mit ber „geichloffenen Ordnung“ agirte,
traten allenthalben Miperfolge ein — troß diefer Kriege:
erfahrungen erhielt ſich aber jpeziell in Deutjchland eine
Strömung, für welche die taktifchen Erfahrungen von
1870/71 gar nicht vorhanden zu fein jchienen. Unter
den Einwirkungen diefer gewiß befremdlichen Erfcheinung
hat ſich im Zeitraum von 1871 bis 1888 theilmeiie
auch die taktifche Lehre entwidelt, und Hauptmann
Bald dürfte es als befondered® Berdienit anzurechnen
jein, daß er mit den MWeberbleibjeln dieſer „unkriegs—
mäßigen" Taktik gründlich aufgeräumt hat!
Ebenjo allgemein verdienftlich erjcheint ed ums aber
auch, wenn im Snterefje der Einheitlichkeit und Gleich
zeitigkeit des Angrifföverfahrend vor übertriebener An-
wendung des Prinzips der „Selbftthätigteit“ gewarnt
wird. Die „Selbftthätigkeit“ muß als erziehlich-ethifches
Moment gehegt und gepflegt werden — taltijch find
ihr in der Feldſchlacht nur jehr enge Grenzen gezogen.
Es wäre vielleicht erwünjcht geweien, wenn Hauptmann
Bald auf diefen Punkt mehr Nachdrud gelegt hätte,
namentlich angefichts einer nicht unbedenklichen Richtung,
welche die Friedensübungen auf Rechnung des Detache-
mentöfrieges öfterd einzujchlagen belieben. Die „Detache⸗
mentstaktik“ wächſt fi aber dann auch leicht zu einer
„Detacdhementöftrategie” aus, und wer die großen Herbft-
übungen der verjchiedenen Armeen in den legten Zahren
‚kritiſch“ verfolgt hat, wird fi dem Eindrud nicht
entziehen können, da man ohne Uebertreibung hier und
da von einer „Detachementöftrategie” reden kann.
Jeder „Taktiker“ hat deöhalb die Pflicht, am feinem
Theil dazu beizutragen, daß die ‚Taktik“ nicht auf dieje
Weiſe gleihjam zum „Bacillus“ einer faljhen Stra-
tegie werde; denn wer Portiondtaktik zu treiben gewöhnt
ift, wird ala höherer Führer am Ende auch zur Portions⸗
ftrategie neigen. Dann ift ed aber vorbei mit der
wahren Kriegskunſt.
Bir jehen dem Erſcheinen der „angewandten Taktil“
des Hauptmannd Bald auf Grund der „formalen Taktil
der Infanterie" mit der Ueberzeugung entgegen, dab ed
fid) jedenfalld hier um eine hervorragende literarifche
Leiſtung handelt.
Der Patrouillendienft im Felde, unter bejonderer Be-
rũckſichtigung Franzöſiſcher Verhältniſſe. Nach den
neueſten Beſtimmungen zuſammengeſtellt. Mit 63 Ab⸗
bildungen im Text. Berlin 1896. Liebelſche Buch—
handlung. Preis 40 Pf.
Während wir in den befannten, uns in die Ber
hältnifje des Ruffiichen Heeres einführenden Tettauſchen
Schriften im wahrften Sinne des Wortes ein Vade-
mecum für den Offizier und Unteroffizier im falle
eined Krieged am unferen öftlichen Grenzen befigen, war
und ein Gleiches in Bezug auf unjeren weftlichen Nach⸗
bar biöher vorenthalten. Wie zwingend nothmwendig es
aber ift, die intimfte Belanntichaft mit. diefem, die, wir
ja doch ſchon zur Genüge gemacht, und friſch zu er-
halten, beweilt dad Studium der vorliegenden Arbeit.
Der ungenannte Berfafjer verbindet eine genaue
Kenntniß ber Zufammenjegung der Franzöftichen Armee
in Frieden und Krieg, ihrer Ausrüftung, Bekleidung
und alles jonft für den Ernſtfall Wiſſenswerthen mit
der Gabe, es in Harer und knapper Form, wie für den
Handgebraud im Felde erforderlich, wiederzugeben. Nicht
nur zur Snftruftion durch Offiziere und Unteroffiziere
ift der allgemeine Inhalt geeignet, gewandtere Leute,
wie ed unfere Patrouillenführer jein jollen, können ſich
jelbft darin über dad Nöthigfte unterrichten. Der Hins
weis auf bejondere Merkmale und wichtige Kennzeichen,
wie 3. B. der, daß Langen nur von den erften Gliedern
derjenigen Dragonerregimenter geführt werben, die den
Kavalleriedivifionen zugetheilt find, ferner Winke für
Erkundung des Geländes, für den Verkehr mit den
Einwohnern, Lönnen Zedem von großem Ruben jein.
Die Angabe der Audiprache der vorkommenden Frans
zöſiſchen Namen und Bezeichnungen und die Ueberjegung
einer Anzahl der unentbehrlichften Fragen und Anreden
ift für den Unteroffizier und gemeinen Mann berechnet;
ſchließlich erleichtert diefem auch der überall gewählte
Bergleih mit Deutjchen Berhältnifjen bedeutend das
Verſtändniß, zumal viele Heeredeinrichtungen unjeres
Nachbars faft wie ein Abklatſch von den unfrigen er-
ſcheinen. Einzig und allein im Widerſpruch mit der
ſonach wohl beabfichtigten Gemeinnützlichkeit der Heinen
Schrift jelbft für den einfachen Soldaten ſcheint der
Inhalt der Abjchnitte III bis VIII zu ftehen; es läßt
fi zwar nicht leugnen, dab auch die wichtigſten taktis
ihen Formen und Begriffe in Gefechts-, Marjche und
Sicherheitsdienſt, das Hauptjächlichfte über Feidbefeſti—
gung, Unterfunft und Meldeweien (Radfahrer) beim
Feinde auch für den gemeinen Mann, mehr noch für
den Unteroffizier wifjenswerth find; hier bedürfte es in-
defien dann wohl größerer &emeinverftändlichkeit. Eine
Bereinfahung und Kürzung würde aber das für den
Dffizier Unentbehrliche des Inhalts jchmälern; ein Bes
weis wiederum, dab das Erfüllen mehrerer Anforde-
rungen gleichzeitig ſich in dieſer Weiſe nicht bewerk-
ftelligen läßt, joll nidyt dad Eine auf Koften des Anderen
geſchehen. Es würde ſich daher wohl die Veranſtaltung
einer beſonderen Mannſchaftsausgabe empfehlen, die auch
den Bedürfnifſen der Unteroffiziere vollauf genügen
könnte. Andererſeits würden dann dem vorliegenden,
für den Dffiziergebrauh im Felde volllommen aus»
reichenden und jehr geeigneten Werkchen die Angabe der
Ausſprache ꝛc., jowie einige untergeordnete Abfchnitte
fehlen dürfen. Die reiche Ausftattung mit guten Ab»
bildungen, bejonderd der Uniformen, Kennzeichen höherer
Stäbe und der wichtigften Kartenfignaturen läßt dieſen
Wunſch ganz bejonderd gerechtfertigt erjcheinen.
Le spedizioni marittime militari moderne ed i
trasporti militari a Massaua. Giorgio Molli.
Milano-Galli 1897. (Moderne militärische Ex-
peditionen zur See und die Militärtransporte
1897 — Literarifhes Beiblatt zum — ——
— — — — — — — — — — — —
214
nach Massaua.) Mailand 1897. Chiesa-Omodei-
Guinandi. Prezzo L. 3.
Berfafjer beklagt, daß die Kriegägefchichtichreiber bei
der Darftellung militärtjcher Unternehmungen über See
allzu flüchtig über einen wichtigen Punkt — die Truppen»
trandporte zum Kriegsſchauplatze — hinmweggehen, und
daß infolgedefien die Mitwirkung der Handeläflotten
für diefen Zwed nicht genügend gewürdigt wird. Zur
Aufklärung hierüber hat er alle nennenswerthen über-
feeifhen Erpeditionen ſeit 1854 einer genauen Unter-
juchung unterzogen, und fo werden und unter Beis
bringung eines reichen Zahlenmateriald und unter fteter
Berüdfihtigung der jeweiligen allgemeinen Schifffahrt:
verhältnifje die Truppen x. XZrandporte für folgende
Erpeditionen vorgeführt: nad der Krim 1854; bie
Tranzöfifche nach Stalien 1859; die Engliſch-Franzöſiſche
nad China 1860 und die Trandportverhältnifie während
ded Amerikanischen Sezeſſionskrieges 1863 bis 1865
(diefe jehr knapp gehalten); die Englifche nach Abeffinien
1867/68; die Chileniſchen im Kriege mit Peru 1879/80;
die Franzöfifche nad) Tunis 1881; die Engliſche nad)
Aegypten 1882; die Stalienifche nah Mafjaua 1887;
die Japaniſche nad) Korean 1895; die Spanifchen nach
Kuba 1895/96; die Franzöſiſche nach Madagaskar 1895
und die Stalienifche nad) Mafjaua 1895,96.
Berfaffer will den Nachweis führen, daf kein großer
Staat bei überjeeifchen Erpeditionen der Hülfe feiner
Handeleflotte entbehren Tann und dab er daher gut
daran thut, durch Gewährung awedentiprechender „Sub»
ventionen” an große Dampfergejellichaften fi ſchon im
Frieden einen kräftigen Stamm für den Truppentrandport
geeigneter Fahrzeuge zu fichern. Unſeres Erachtens ift
diejer Nachweis durchaus erbracht; und nebenbei nod)
ein anderer überrafchender: daß fich die begreiflicherweife
bejonderd ausführlich behandelten beiden Stalienijchen
Truppentrandporte 1887 und 1895/96 in jeder Be
ziehung — aljo in Schnelligkeit, Ordnung, Billigkeit,
gutem Gejundheitäftand der Truppen — vortheilhaft
vor der Englifchen Erpedition 1882 und der Franzöſi—
ſchen 1895 auszeichnen. Das ift in dem jonft nicht
jehr erfreulichen Kriegen gegen Abeſſinien wenigftens ein
Glanzpunkt.
Bekannteres erledigt Verfaſſer kurz; ebenſo das
weniger Belehrende, wie z. B. die Engliſche Erpedition
1867/68, weil damals die Segelſchifffahrt noch ſtark
betheiligt war und daher alle Vergleiche mit den heutigen
Verhaͤltniſſen hinken.
Verfafſer bringt viel Neues und außerdem mancherlei
Angaben, welche nur ſchwer erhältlich ſind. Inſofern
iſt fein Buch, zumal er ein gutes militäriſches Ver—
ftindniß verräth, ald ein werthvoller Beitrag zur kriegs—
geihichtlichen Literatur zu betrachten; jo 3. B. die forg-
fältige Berechnung der im Berlaufe der Erpeditionen
wirflih über See beförderten Menſchen und Thiere.
Eine Rahprüfung der einzelnen Zahlen ift natürlich
jehr jchwierig, wenn nicht unmöglih. Indeß macht das
Werk einen jehr folide gearbeiteten Eindrud, Auch ge
nieht Giorgio Molli (L’Ex-marinajo) in feinem Bater-
lande ald Schriftfteller über maritime Dinge hohes
215
Anfehen. Bon feinen früheren Werken ift und „L’Italia
in mare“ auf dad vortheilhaftefte bekannt.
Alles in Allem ein ebenjo eigenartiges wie lehrreiches
Bud.
Letters from the Sudan. By the special corres-
pondent of the Times (E. F. Knight). Re-
printed from „The Times“ of April to October
1896. With illustrations and plans. London
1897. Macmillan and Co. Price 88. 6d.
Dad Weltblatt „Times“ hat bei der Entjendung
feiner Berichterftatter auf Kriegsſchauplätze von jeher
Geſchick gezeigt umd glüdlihe Wahlen getroffen; das
Preußiſche und das Deutiche Heer erkennen die ſach—
verftändige und würdige Art, in welcher diefelben 1866
wie 1870/71 ihres Amtes gewaltet haben, gern an.
In dem vorliegenden Buche find die Briefe abge:
druckt, welche einer unter ihnen, Mr. Knight, im Laufe
ded leßtverfloffenen Jahres, während des Engliſch—
Aegyptiſchen Zuges nad) Dongola, aus dem Sudan⸗
gebiete nach England gerichtet hat. Kaum war Ende
März 1896 die Kunde nady London gelangt, daß ein
ſolches Unternehmen geplant werde, jo jah der Kriegs»
berichterftatter der Zimed auf der Eijenbahn, und ſo—
bald General Kitchener, der Sirbar des Heeres, jeinen
Vormarſch begann, durfte er ſich defjen Vormarſch ans
ſchliehen. Als im Herbft Dongola gefallen, das Bors
haben erfolgreich zu Ende geführt war, Eehrte er heim.
Bon hervorragenden Kampfedleiftungen der Truppen
hatte er nicht zu berichten, die gegenüberftehenden Ders
wijche gaben den Sudanefen und Aegyptern, aud denen
die eigene Streitmaht — abgejehen von einem Englis
ichen, im Gefechte nicht zur Verwendung gelommenen
Bataillon — beitand, dazu wenig Gelegenheit, meil fie
ſtets frühzeitig das Feld räumten; deſto mehr hatten
die Briefe von den Schwierigkeiten und Hemmnifjen
zu erzählen, welde die Beichaffenheit des Kriegsjchaus
plates bereitete. Bejondere Umftände, wie die in dieſem
Jahre ganz abjonderlichen Wafjerverhältnifie des Nils,
das Auftreten der Cholera und die Ungunft der Witte
rung, vermehrten jene Widerwärtigkeiten in nicht vorher-
äufehender Weife und in außergewöhnlichem Umfange,
aber die Fürſorge der Heeredverwaltung überwand fie,
und mit Befriedigung durfte der Berichterftatter jchreiben :
„Wäre dad Unternehmen gegen Dongola nicht jo jorge
fältig vorbereitet gewejen und wäre ed nicht durch Offi—
ziere, welche fi) auf langjährige, im Grenzgebiet er-
worbene Kriegderfahrung ftügen konnten, geſchickt geleitet
worden, jo hätten die unerwartet eingetretenen Ber:
hältnifje, welche den Beförderungsdienft ganz brach zu
legen drohten und die gefammte Verpflegung ded Heeres
in frage ftellten, leicht zu einem verhängnißvollen Er:
gebniß führen können.” Aber die Vorausficht der Briten
fiegte ob, Dongola wurde bejeßt und das Nilthal ward,
in einer Ausdehnung von 500 Englifchen Meilen für
die Aegyptiſche Herrichaft wiedergemonnen.
Milttär-LtteratursBeltung. — Wr. 7
— — — — — — — — — — — —
u 216
Gute Karten erleichtern das Verſtändniß des Textes,
welcher alle Erörterungen über die Engliſche Sudanpolitil
vermeidet, außerdem ift eine Reihe von Abbildungen ge
geben, weldye die Truppen und die von ihmen durch—
zogenen Gegenden veranjchaulichen. Bei der Beachtung,
weldhe die Vorgänge in Afrika gegenwärtig in Deutid-
land finden, wird dad Buch vielfaches Intereſſe erregen.
Die — zum Unterridt über Fahnen:
eid, Kriegsartilel und Berufspflihten von
v. Ejtorff, Hauptmann und Sompagniehef im In:
——— Nr. 152, iſt in dritter, durchgeſehenet
uflage im Verlage der Königl. ——— von
E. ©. Mittler & Sohn, Berlin SW12, Kochſtraße 68—71,
zum Preiſe von 70 Pf. erfchienen. Das Büchlein enthält,
was bei dem Unterricht der Mannjchaften über ahnen:
eid, Kriegsartifel 2c. gelehrt werben foll, und zeigt dem
Dffizier den 9 * wie er bei ſelbſtihätigem Denken den
Lehrſtoff auf praktiſche Art den Sonderverhältniſſen feiner
Leute entfprechend zu behandeln hat,
Wie alljährlid, ift für den Sommerbienft im Verlage
der Königlihen Hofbuhhandlung von E. S. Mittler
& Sohn in Berlin ein Nachtrag zur Ranglifte der
Kaiferlid Deutfhen Marine erfdienen, der am
25. Mai d. 38. abgeſchloſſen ift (Preis 60 Pf.). Diele
neuejte Ueberſicht der Kaiferlihen Flotte enthält eine
genaue Eintheilung der letzteren, die Anciennetätslijte des
gefammten Geeoffizierforps nebſt den Hülfskräften ſowie
die Stellenbefegung der Marinebehörden, aller im Dienit
ftehenden Sahrzeuge, die Stäbe der Matrofen: und Werft:
divifionen, der Matrofenartilleries und der Torpedo—
abtheilung zc.
Die Relieflarte des Herrn Oberftlieutenants a. D.
D. v. Szezepansfi bildet ein ausgezeichnetes Lehr:
mittel für den Unterriht der Offiziere und auf Ktriegs
fhulen in der Tattif, Gelände: und Feldbefeſtigung, ſowie
ein vorzügliges Hülfsmittel für die Inftruftion der
Unteroffizier, Offizierafpiranten, Einjährig: Freiwilligen
und Mannſchaften über Belände:, eld- und Gefechts-
dienft. Bereits in Nr. 10 der MLZ,, Jahrgang 1895,
Sp. 322/3 haben wir die Nelieflarte beſprochen und
fönnen das derzeit abgegebene günftige Urtheil nur wieder:
holen. Zu beziehen H diefelbe durch die geographiid:
artiſtiſche Anftalt von Ernft Schotte & Co., Berlin W. 35,
Potsdamerftr. 41a. Sinfichtlih der Preife ꝛc. vgl. In:
ferat der Firma in der beiliegenden Nr. 52 des Allge
meinen Anzeigers zum Militär:Wocdenblatt.
Das von Herm Oberſt 3. D. v. Lettow-Vorbed
verfaßte, von der Königlichen Hofbuchhandlung von
E. ©. Mittler & Sohn in Berlin herausgegebene Wert:
Der Krieg von 1806 und 1807, brei Bände, ift von
dem Kaiſerlich Ruſſiſchen Oberſten Herrn N. v. Boigt
in das Ruſſiſche übertragen und in der Ruſſiſchen
Stabödruderei in Warfchau gedrudt worden.
217
1897 — Stierarijges — zum Rittte-PWogenblait,
Inhalts-⸗Aeberſicht
der periodiſchen Militär-Literatur des In- und Auslandes.
I, Bierteljahbr 1897.*
I. Geſchichtliches.
Jubiläen, Nekrologe, Biographiſches.
Ajaccio, Die Geburtöftadt Napoleons I. —. (DMZ. 12.)
Reiſebericht.
Amazonen, Die —. (Riv.m.i. Jan. L) Sagen von ben
älteften Zeiten ber bis zur Betrachtung ber heutigen Ber-
threrinnen bed Sporiä ıc.
d'Auvergne, Divifiondgeneral — F. (Pr.m. 1701.) Rach⸗
ruf. (Frantreid.)
Sehr. Böck v. Greiſſau, FML. — +. (V. 47) Nachruf.
(Defterreid.)
Booms, Generallientenant — +. (MG. 2, Aflevering.)
Nachruf. (Niederlande.)
u General — N 8 m. 1699.) Nachruf. (Stalien.)
gl. Riv.m.i. Febr. II.
Chotj — — — +. (Pl. 324.) Nads
ul (Rt (Rufland.)
Ritter A v. Nagy-Mejo, - 0.2. — T. (MZ. 2.)
Nahruf. (Defterreih,) Vgl V
Delorationen, Kreuze unb Mebalttın (Sp. m
1. Jan. u. I) Geſchichtliche Stubie betreffend bie begüg:
lihen Stiftungen, Berleihungen ıc.
Dragomirom, ein moderner Siriegäbenker.
Charalteriſtil des Auffiichen Generals.
Duellfrage, (83. 6.) Exemplis discimus. Ber
zügliche Ausſprüche des General v. Grolman und bes
Kriegäminifterd vo. Roon.
Foley, Generaflieutenant — F.
(England.)
Franz Ferbinand Nr. 19, Gefchichte des K. und K. In
fanterieregiments Erzherzog —. (AB. 8 u. ff.) Errichtet
1734. Eingehende Beſprechung.
Friedrich, Der Große —. (S.m. Jan. u ff) Militäriihes
Lebensbild. Betrifft Vorbereitung auf den Arieg und Bus
—— von Streitkräften. Kriegsſjahre 1757 und
1758. Mit Karte,
de Gentils, Philippe — Marquis de Langalerie. (JAM.
Febr.) 2ebensbild bed Franzöſiſchen Generallieutenants,
Defterreihiihen General® der Kavallerie und angeblichen
Hatferd von Madagaskar 1661 bis 1717.
St. Georgenfeft, Die vorjährige eier des — in St. Peters⸗
burg. (DMZ. 2.) Bericht über die eier am 26. November/
T. Dezember 1896.
v. Goßler, Kriegsminiſter —.
Bildniß.
(AB. 10 u. ff.)
(Pr. m. 1699.) Radıruf.
(Ti. 329.) Lebensbild mit
Hegebüs de Tiszavölgy, FML. — f.
ruf, (Defterreih.) Bat. V. 42.
delbensRhapfobie, Neubellenifhe —. (DMZ. 20.) Betrifft
den Kampf bei Autra 1886 und bie dabei — Feig⸗
beit von Difizieren ꝛc.
Jubiläen, Ueber die bevorfiehenden hundertjährigen — von
Truppentheilen in Rußland. (RI. 30 u. ff.)
Raifer, Dem Großen —. (HB. 22.) gur hundertjährtigen
Seburtatagofeier am 22. Mär; d. 38. Bol. JAM. März.
(MZ. 4.) Rad)
Kaiferproflamation, Zum — der —. (Bh. 1.)
Nachtrag zu Bh. 1 1895. Perlonalien
Kierulf, Generallieutenant und Generalfeldzeugmeifier a. D.
(NMT. Jan.) Nachruf. (Norwegen.
König, Zu des großen — Andenken. (JAM. Jan.) Zum
Friebrichstage.
Lenfumé be Ligniöres, Divifiondgeneral — }.
1691.) Nadruf. (Frankreich) Bel. R.cav. Jan.
Ritter v. Lobenhoffer, Generalmajor — (DOMZ.1.) Mili—
tärifches Lebensbild des neuen Chefs des A. B. Generalftabes.
rn 1897, Zum —. (RMBl. März) Vol MWBl.
r. 24.
(Pr. m.
Marchal, Generallieutenant — F. (BM. 1341.) Nachruf.
(Belgien.)
v. Martini, Ingenieur —, Erfinder des Martinigemehrd.
(DMI. 11.) Nachtuf.
Muſeum, = neue hiſtoriſche — ber Franzgöftihen Armee.
(DMZ. 14.) Errihtet im Invalidenhauſe zu Paris.
Graf Neipperg, General ber Kavallerie — +. (M. Febr.)
Nachruf. (Defterreih.) Dal, MZ. 9 und V. 47.
Niederlande, Prinz Friedrih ber — 1(Sfed. Febr.) Zur
Erinnerung an ben hunbertjährigen Geburtätag bes vers
ewigten Chefs des gar Tue Prinz Friedrich ber
Niederlande (2. Weitfäl.) Nr. 15.
von Defterreih, Erzherzog Albrecht — als Felbherr. (StOZ.
März.) Mititärifhes Lebensbild.
— Erzherzog Earl — als Feldherr und Heeredorganifator.
(St0Z, März) Nach dem Werte des Dberften v. Angeli,
II.u. III. Teil. Bol. V.43 und MWBl. 1896 Rr. 66 u. ff.
— Erzherzog Eugen — FWE2. {M. März.) Militäriiches
Lebens dild.
— Erzherzog Dito —. (A. Jan.) Militäriſches Lebensbild.
— Grabersog Rainer — F8M. (MZ. 2.) Militäriihes Lebens:
bild, Vgl. V. 40. Dit Bildniß.
Ritterordend: Schloß, Das Deutſche — zu Darienburg.
(DM. 1.) Seine Geſchichte und Wieberherftelung.
Rop, General — (RUSL 228.) Lebensbild, 1766 bis 1814.
England.)
Ritter v. Roßkowski, K. und A. FNL. — Y. (MAG.
Febr.) Nadruf. (Defterreih) Bol. MZ, 5 und V. 43.
Ruhmeshalle, * Gang durch die — in Berlin. (Sfrb.
Jan. u. fi) I. Gefhägiammlung. IE. Waffenſammlung.
von Rußland, Zur feier der bunbertjährigen Wiederkehr
bes Geburtötages des Kaiſers Nilolaus L —. (WS. Jan.)
Rede des Generals ber Infanterie Leer. Zufammenftellung
der Thätigkeit der Nikolai: Afademie.
Savin de Larclaufe, Divifiondgeneral — T-
1711.) Nachruf. (Frankreich.)
Scheremetieff, General ber Kavallerie — 7.
Nachruf. (Rukland.)
Tradition, Ehret bie — (AB. 13.) Bezieht fid) auf den
Namen Örenabierregiment au Pferde, ber bem Dragoners
regiment von Derfflinger Nr. 3 verliehen wurbe.
(Pr. ım.
(Pr. m. 1689.)
*, Das Verzeichniß derjenigen Militär⸗Zeitſchriften, aus welchen Aufſütze in die Inhalts-Ueberſicht aufgenommen
werden, ar den Abkürzungen für bie Titel derfelben ift in Nr. 4 ber Militär» Literatur: Beitung enthalten.
= Militärische Rundschau.
Leipzig. Verlagsanstalt.
16
219
Verjailler nen: Die Süddeutihen Staaten !
(DME. 18 u. ff.) Geſchichtliche Studie von |
und die —.
9. v. Pofchinger.
Bollähymne, Das hundertjährige Jubiläum der Defter-
reihifhen — (DME. 17.) Diefelbe wurde 1797 von
Haſchla gebichtet und von Haydn fomponirt. Vgl. AB. 1 u. ff.
Schr. Wagner v. Wehrborn, Generalmajor — T. (M.
Jan.) Nadruf. (Defterreidh.)
Wilhelm I, Die militäriihen Schriften des Kaiſers —.
(DMZ. u. ff.) Eingehende Beipredung. Val. MWBl.
1897 Rr. 29.
— faifer — erfter Exergirmeifter ein Eifäffer.
Lebendbild des Sergeanten Clery.
Wilhelm der Große, Kaiſer — (Sird. März) Erinnes
rungen zum 22. März. Mit Titelbild und vielen Abbildungen.
Wilhelm IL, Biographifche Stigge des Deutichen Kaiſers —.
= U SI. 226.) Mit Bildniß.
um Geburtätage zu — bed Kaiſers —. Efrd.
an.) Del. MWBl. N
Wormd, Eine neue te Netropole bei — (DME. 13.)
Ergebniffe von Ausgrabungen.
von Württemberg, FIN. Wilhelm Herzog —. (AB. 15 u. ff.)
Nachruf. (Defterreid.)
Armee- und Kriegsgeſchichte.
Adis⸗Abeba, Zur Geſchichte des Friedens von — (MR.
Febr.) ®ertrag vom 26. Oftober 1896, Bereinbarung bes
treffend Auslieferung der Jtalienifchen Kriegägefangenen x.
Alma, Die Schladht an der —. (WS. März.) Bericht mit Plan.
Anapa, Die Einnahme von — und die Vernichtung des
Fürften Aldamir. (Pl. 322.) Epifode aus dem Jahre 1809.
Arizona, Der Heine Krieg in — und Neu s Merifo in ben
Jahren 1895 und 1896. (USCA. März.) Bezieht fid auf
den Feldzug gegen die Apache: Indianer in jenen Diftrikten.
Artillerie, Die — bei Beginn der Revolutionskriege. (R.d’art.
Jan. u. ff.) Geſchichtliches über die Franzöſiſche irreguläre
Artillerie, die freiwilligen Kanoniere ıc. von 1789 an.
Franzöſiſche — von 1860 bis 1870. (Rev. c.m. 3.) Hiftoris
fer Rückblick auf die Entwidelung berfelben, Mängel ıc.
Artilleriefrage, Nochmals die — (DMZ. 12.) Betrifft
Schiegübungen in Belgien mit vier» und fehspfündigen
Geihügen Preußiſchen Modells. Nah den Erinnerungen |
des Generald Lebrun
Aſchaffenburg, General der Kavallerie Graf Neipperg und
dad Trefien bei — (AB. 10.) Bericht über das Gefecht
am 14. Juli 1866.
Aufterlig, Die Kavallerie in der Schlaht von — am 2. Des
jember 1805. (R. cav. Jan. u. ff.) Bericht.
Vazaine, Die Verantwortlicfeit des Generald —. (93. 22.)
Betrachtungen bed Franzöſiſchen Oberften Girard mit Beug
auf die Schrift von Major Kunz: „Konnte Bazaine frank:
reich — Val. Av. in. 2174, R. m. u. Jan. u. fl.
und Sp. 1
Belfort, * am 30. Oltober 1870 beginnende Vormarſch
gegen — und deſſen Einfäliefung. (MR. Febr.) Beridt.
— Die Uebergabe von — (MR. März.) Beridt.
Benin: Erpedition, Die — (ANG. 1936.) Bericht bes
treffend Landung und Vormarſch derfelben. ——
von Benin am 18. Februar. VBgl. auch ANG.
Berefinaübergang, Erinnerungen an ben —.
Geſchichtliches, Beichreibung der Dertlichleit ıc.
Bida, Die Einnahme von —. (ANG. 1934.) Gefeht vom
26. Januar.
Bonaparte, Der erfte Feldzug des Generald — (MR.
Jan. u. ff.) Feldzug in Italien.
Bulgarien, Erinnerungen aus ber Zeit der Ruſſiſchen DE
kupation von —. (NMB. Jan. u. fi.) Ticherkeffliri, De:
deagatſch, Bul zeiioe und zu. Baſchibozuls. Bei den
Türken zu Gafte x. Bon A. DW. Wereſchtſchagin.
je 4)
MilitärsLiteratursBeitung. — Rr. 7
(OMZ. 25.) |
220
Chäteaudun, Der Kampf um — am 18. Dftober 1870.
(DME. 6 u. ff.) Berichtigung eined Artikels - Henri
Houchhaye im „Figaro“. Wal. Av.m. 2180 u.
DonaufürftentKümer, Die Dfkupation ber — —
Serbiſch⸗ Banater Korps, 1854 bis 1857. (OMWYV. 54. Br
1. Heft.) Beridt. Mit Karte.
Donauübergänge, Die — in den Ruſſiſch-Türkiſchen Kriegen.
(93: —* Nach: Aperqu critique des passages da Da-
nu ndant les gaerres turco-russes depuis 1828 etc.
Son, einem höheren Türkiihen Offizier.
—— Die — (ANG 1935.) Bericht.
Dal. MWBl. 18% Nr. 79 u. 86.
Elſaß, Der — in der Kriegsgeſchichte.
der Römerzeit an bis zu dem Kriege
—— 68 Der Deſterreichiſche — 1740 bis 1748. (S.m.
fi) Schlefiiher Krieg 1740/41.
re Dad — im Feldzuge 1877/78, (WS,
Jan. u. f.) Bericht.
Etappen: und MilitärsEifenbahbnmwefen fonft und jept.
(NMT. März.) Kriegsgeſchichtliche Beifpiele ꝛc. Wird fortgei.
Feldfriegsereigniffe in Mähren im Jahre 1758, Be
tradtungen über die — und Treffen bei Wonenbaele. (M.
Febr. u. ff.) —* plan Friedricht des Großen, Zuftände
und Borgänge auf Deſterreichiſcher Seite,
Seltans von 1708, Der — in den weitlihen Alpen. (Riv.m.i.
März II.) Darftellung auf Grund von Gefchichtämerfen über
den Spaniſchen Erbfolgefrieg, Nutzanwendungen auf ben
Dienft im Gebirgäfriege. Wird fortgejekt.
— 1799, Aus dem — in Stalien. (M. März.) Anfichten und
Borgänge aus damaliger Zeit ıc.
— Der — ber Divifion Lecourbe im Schweizeriſchen Hod:
gebirge 1799. (SMOW. Jan.) Beipredhung des Buches
von Dr. Reinh. Günther, Dberlieutenant im Füf. Bat. 17.
— in den Pyrenäen, Der — 1813. (ANG. 1925.) Beridt
nad einem Bortrage.
— 1877/78, Die Operationen der Anantgarde bed Generald
Gurko im —. (WS. Febr.) Bgl. Sp. 111.
Feldzüge von 1796, Strategiihe Beratungen über bie —
in Deutſchland und Stalien. (JAM. Jan. uff.) Wird fortgei.
Feuertakftil, Die — ber Infanterie feit 1793. (SMOW.
Febr. u. ff.) Beitrag zur Geſchichte der Infanterie.
Generale, Daß Alter der — in Franfreih und Deutſchland
1870/71. (Fr. m. 8844.) er 4 Die Bensghfiiten
Generale waren im Durdfcnitt 68 , bie Deutichen über
64 Jahre alt.
Geihihtsfritif, Defterreihifge —. (RW. 1111.) Abdfälige
Kritit des Mertes: „Der Kampf um bie Vorherrſchaft in
Deutſchland 1859 biß 1866” von Friebjung. Desgl. 1118,
Adfälliges Urtheil über den 3. Band des Werkes: „Ery
herzog Earl" von Oberſt v. Angeli.
Gef — Die Preußiſchen und Deſterreichiſchen — in Moslau.
MB. 8.) Betrifft 1512 von den Rufen eroberte, im bie
——— in Moskau eingefügte Kanonen.
„Gluck“ im Kriege, Dad —. (MR. Jan.) An geſchicht⸗
lihen Beifpielen erläutert.
Heere, Die numerifhe Stärte
Febr.) Bergleihende Stubie.
Heeresgefhihtlihe Mittheilungen, Kleine — (JAM.
Jan. u. f.) Heldenhafter Geiſt im Siebenjährigen Kriege,
Voranftellung des wirklichen Berbienftes feıtens Friedriga
bes Großen, Wafſenthat der Preußiſchen Gendarmes“,
Württembergifches Kriegsweſen vor hundert Jahren, König
Zubwig XVII. und die Napoleoniihen Generale, Bagen-
thum zur Zeit Friedrih Wilhelms I., die erften Artillerie
ſchulen, Beftrafung von Deferteuren, Niligfahnen von 1702
Charakterzug Kaiſer Wilhelms des Großen, Fürft Biömard
bei Mars la Tour, Badiſche Offiziere 1812 in Rufland,
Belleidungäzuftand Preußiſcher Truppen 1812. Vgl. Sp.112.
Hodhländer, Der Aufftand der — im Jahre 1745. (RUsl.
226.) Militäriſch geſchildert.
(MR. März.) Von
1870/71.
der — fonft und jest. (IR
221
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär»: Wochenblatt.
222
Hufaren, Unfere — (R.carv. Jan. u. ff.)
Studie bezügli der Entftehung der Hufarenregimenter in
Frankreich. —— Poldeack⸗ Filg:Monteil am 25. Sep:
tember 1705 errichtet. Regiment Verjeilles am 6. Rovember
1705 erridtet. Regiment Saint » Germez errichtet 1701.
u Ratyky errichtet 1707. Regiment Lynden errichtet
1743. Regiment VBerheny errichtet 1720.
Infanterie, Wie bie Ungarische — vor 150 Jahren ausjah.
(AB. 2 m. fi) SHulturs und Uniformenbilb.
—gemehr, Die Aenberungen bed — (Av.m. 2176.) Ents
wickelung defielben von 1550 bis zur Gegenwart. Bezieht
fih auf Gewicht, Kaliber, Anfangs: und Feuergeſchwindig⸗
feit, Munition ıc.
—regiment, Ein aus Eiſenach ftammendes Preußiihes —
im Siebenjährigen Kriege. (DMEZ. 16.) Beitrag zur Ge:
ſchichte diejed Krieged. Dal. Sp. 87.
Slolirung und Flanfirung (StOZ. Jan) An den
Schlachten von Hohfird und Magenta— Solferino erläutert
von Carl Bleibtreu.
Kahoa, Der Sieg von — am flongo. (BM. 1345.) Beridt.
Kaifala, Der Reiterangriff bei — (Rir.m.i. März L)
Angriff der Schwadron des Rittmeifterd Carchidio auf die
Mahdiften am 17. Juli 1894.
Kavallerie, Die Deutſche — von Sedan nad) Paris. (R.cav.
An Pair ber Deutfchen nad) Paris, Marſchtafel. Vgl.
p.
Kirundu, Vom — zum Tanganika.
über eine kriegeriſche Expedition.
KR. und K. Korpsartillerie-Regiment Frhr. v. Smola
Nr. 11, Gefchichte des —. (V. 44.) 1854 errichtet.
Kreta, Auß der Vergangenheit der AInfel — (DMEZ. 19.)
Darftellung der friegerifchen Ereigniffe ꝛc von ben älteften
Beiten an bis zum Jahre 1890.
Krieg, Geift und Stoff im — (JAM. Jan.) Beſprechung
des erften Theiles dieſes Werles: „Das achtzehnte Jahr:
hundert.“ Bgl. AB. 22 u, ff.
— von 1806 und 1807, Der —. (58. 8.) Beiprehung des
Buches von Dberft v. Lettow⸗Vorbeck. Val. MWBl. 1896/92.
— 1808 und 1809, Der Finnifhe —. (KKAH. lu. ff.) Beridt.
— 1866, Geſchichte des — in Deutihland. (53.9 u. fi.) Bes
ſprechung des 1. Bandes des Werkes von Dberft v. Lettom:
Borbed, Val. JAM. März und MWBl. 1897/14,
— 1870/71, Ein Rüdblid auf den Ausbruch des — und bie
damalige Haltung ber fremden Mächte. (DWZ. 14) Ge
ſchichtliche Stubie.
— 1877/78, Das Feuer im — bei uns und bei den Türken.
(WS. Febr.) Erlebniffe bei der 4. Schüenbrigade.
— Der Italieniſch⸗Abeſſiniſche — in Stalienifcher Beleuchtung.
(NND. März) Bezieht ſich auf Strategie, Logiftik, Taltif,
Borbereitung, Afrilaniſche Erfahrungen. Vgl. Bh. 1.
— Zur Geſchichte des — (StOZ. Febr.) Allgemeines, Bors
geſchichte, Kriegdmarimen, Rundihau, Ausblid in die Zukunft.
— Zur Vighologie deö großen — (MR. Febr.) Beiprehung
des Buches von C. v. B. K. II. Statiftif und Pſyche,
welche Berluft und Reaktion in den Schlachten fowie Leiſtung
und Berlufte auf Märſchen behandelt,
— Die thatjählihe Bedeutung der Selbftändigkeit für das
Befehlsſyſtem im —. (NMBL Jan.) Rad) dem Werte des
Auffifhen Generallieutenants K. Woide. Beifpiel: Coloms
bey—Nonilly. Bol. Sp. 129.
— geihichte, Ein neuer Studienbehelf für allgemeine —.
MWV. 51. Bd., 1. Heft.) Beſprechung des Lehrbudes
= — und K. Militärakademien. Vgl. MLZ. 1896
p
(BM. 1339.) Bericht
Kriegsgeſchichtliche Beiſpiele aus dem Deutſch⸗Franzöſi⸗
ege von 1870/71. (BME. 1.) I. Nachtgefechte. Bon
Major Kunz. Bol. Ep. 147.
Kriegdbandmwerk, Der Aberglaube im —.
(StOZ. März.)
Kulturhiftorifhe Studie,
Geihichtlihe | Kuba, Spanien und ber Aufftand auf —. (NMT. Jan u ff.)
Bericht mit Karte.
Lanze, Unterfuhungen über die —.
Bericht ſich auf die Memoiren des
Geſchichtliches, Erfahrungen ıc.
Liffa, Die Kanoniere von —. (93. 20.) Erinnerung an
die helvdenmüthige Vertheidigung der Inſel Liffa durd) die
Defterreichifche Artillerie am 18., 19. und 20. Juli 1866.
Nach einem Buche vom A. und K. Oberftlieutenant Knobloch.
Dal. MB. 1896 Sp. 497,
Madagaslar, Arbeiten und Operationen bed Genie während
des Feldzuges auf — 1895/96. (Rev.d.G. Jan. u. fl.) Dr:
ganifation ber Truppe und des Materiald, Geſchichtliches,
Wege, Brüden ꝛc. Mit vielen Abbildungen und Starten:
ſtizzen. Wirb fortgefegt.
— Gedichte des Feldzuges auf —. (R.e.m. 6 uf) Be
ſchreibung der Inſel, Bevölkerung, Mabagaffiihe Streit:
fräfte, Urfachen des Krieges. Franzöſiſches Erpebitiondforps,
Kriegdereignife ꝛc. Mit Abbildungen, Bgl. MR. Jan. u. fl.
und Sfrd. Jan. u. ff. Wird fortgejegt.
Mars la Tour. (R.c.m. 5.) Erinnerung an den 16, Auguft
1870. Betrifft die 28. Brigade, das 1. Garde»-Drag. Neat. ꝛc.
Meg 1792. (Sp. m. 15. März.) Kurze Geſchichte der Belager
rung der Stabt in jenem Jahre.
Militäruniformen, Ein neued Werk über Deutfhe — aus
dem Anfang des 19. Jahrhunderts. (DMZ. 5.) Günftige
Beiprehung bed Werkes von Rofenberg: Badifche Uniformen
1807 und 1809.
Molttes Bleiftiftnotigen über 1866. (JAM. März.)
Notizen im Defterreichifchen Generalftabswerl über den Krieg
von 1866 von der Hand bed Generalfeldmarſchalls Moltle.
— militärifde gg ee (93. 4) Aus ben
Dienftihriften des Krieges 1870/71, vom 3. September
1870 bis zum 27. Januar 1871. Bol. Ar. 11, AB. 16
und Sp. 112.
Montenotte und Cheraſsko. (S.m. März.) Nad dem
Werke von Krebs und Morris über die Feldzüge in den
Alpen während der Nevolutiondgeit.
Nigerfeldsug, Der Britifhe — in Weftafrila. (SM. 7.)
Vorgefhichte. Land und Yeute. Kriegeriſche Ereignijfe bis
zum Gefecht bei Shonga.
Difizier, Erinnerungen eined Däniſchen —. (S.m. Febr. u. ff.)
Erinnerungen des Kapitäns Friſenberg aus den Kriegs—
jahren 1807 bis 1814 in Holftein, Lübeck ıc,
Paris, Das Bombarbement von — (Av.m. 2182) Betrifft
bie Urheberſchaft deſſelben nah Moltkes militäriſcher Kor⸗
reſpondenz. Schreiben des Generals v. Blume ꝛc. Bgl.
Fr. m. 3379.
— König Wilhelm und feine Berather vor — (SMOW.
März.) Nach Hoenigs Bolläfrieg an der Loire, Bd. 3 u, 4.
Biftolen, Ueber —. u 226.) Gejchichtliches, betreffend
Herftellung und Gebraud berjelben im Kriege.
Brager Shladt von 1757, Die — und ihr ftrategifcher
Hintergrund. (HB. Il u. ff.) Behandelt namentlich die
Fehler der Deſterreichiſchen Heeresleitung vor der Schlacht.
Preußiſches Freibataillon Duintus Jcilius, Eine Kons
vertitin vom —. (StOZ. März.) Schickſale der von ben
Defterreihern 1762 gefangengenommenen Johanna Gliaffin,
St. Privat, Die Shlaht von — am 18. Auguft 1870.
(RAB. Jan./Febr.) Angriff auf St. Privat durd die
Garde und die Sachſen, Entwidelung der Sächſiſchen
Truppen, Sturm auf St. Privat. Schlußbetradtungen.
Vgl. MEZ. 1896 Sp. 5089.
Bubliziftit, Zur militäriſchen — unferer Seit. (IR. Jan.)
Rüdblid auf die neueften literariihen Erfcheinungen auf
dem Gebiete der Kriegsgeſchichte.
Redan, Der — (ANG. 1934.) Darftellung der Erftürmung
deſſelben am 8. September 1855.
Nom, Die alten Mauern und Wälle von — AANIZD. Jan./
Febr. u.fj.) Nach Vorlefungen des Hauptm. Borgatti in Rom.
16*
Av. m. 2175 u. ff.)
arfhalld Eaftellane.
223
Saint: Pierre d'grube, Die Schladt von — am 12. und
13. Dezember 1813. (S. m. Febr.) Beridt.
Salankemen und Zenta, Alte Waffenbrüberihaft.
2526) Wird fortgefest.
Soldaten, Die Thorheit der alten —. (Sp. m. 15. Jan.)
Bezieht fi auf bie Folie da nombre, die die einzige
deisheit ſei. Beifpiele aus ber Kriegägeichichte ꝛc.
Sweaborgs Fall 1808. (FMT. März.) Nach: Der Schwe—
diſche Arieg in den Jahren 1808 und 1809, herausgegeben
von ber kriegsgeſchichtlichen Abtheilung des Schwedischen
Generalſtabes.
Trochu, Der Plan des Generals —. (Sp.m. 15. Febr.)
Betrifft die Belagerung von Paris 1870.
Bertheidigungsweſen, Nachrichten über unfer — in den
Jahren 1645 bis 1657. (NMT. Febr.) Lage nah bem
Frieden zwiſchen Dänemart— —Norwegen und Schweden unter
König Friedrich III. NReuorganifation der Etreitfräjte ıc.
Wachtparade, Die Berliner — im Sahre 1797. (DME.
21 u. ff.) Uniformen x.
Meikenburg (RMBl. Febr.) Darftelung der Ereigniffe
vom 2, bis 4. Auguft 1870 auf Franzoͤſiſcher Seite.
— en, Der Aufſtand in — im Februar 1846. (MR.
Jan.) Erinnerungen und Erlebniffe eines Havallerieoffiziers.
BWeftindien, Tagebuch eines Feldzuges in —. IR. m. u.
Jan. u. f) Bon Graf v. Revel, 1781/82, 2al. Sp. 118,
II. Heerwefen und Heeresverfaflung.
Deutidgland.
1847, Zum Neujahr — (DMZ. 1.) Rüdblid auf das ver:
gangene Jahr. Vgl. BMZ. 1 und MWBl. 1896112.
Armee, Die Königlih Sächſiſche — nad der Ranglifte für
1897. (DMZ. 5.) Bgl. NWRB, 1897/12.
Artillerie, SFranzöfifche und Deutfhe — (ANG. 1929.)
Vericht über Verſuche in Deutichland betreffend Einführung
eined neuen Gefchliges.
Batterieführer, Der bei der Mobilmahung und im
Felde. (BMZ. 1 u. ff) Rathichläge. Val. Ep. 118.
Bebel, Der Sozialdemofrat Auguft — als Denunziant Preußi ·
ſchet Difüiere. (93. 10 u. ff.) Verfaſſer zeigt, wie ber
Neihstagsabgeordnnete Bebel gegen Preußiſche Offiziere im
Reihstage lämpft. Beifpiele.
Befehl, Ein Lieutenant erhält während des Krieges in
Feindesland den —, mit feinem Auge ꝛc nad einem von
den eigenen Truppen nicht bejegten Ort zu marſchiren und
den Ortsvorftand feftzunehmen ꝛe. (BMZ.1u. ff.) Rath⸗
ſchläge betreffs Ausführung diefes Auftrages.
Ehrengerihte, Die Ergänzung der Einführungdorbre zu
ber Verordnung über die — vom 2, Mai 1374. 153. 16.)
Cinaehende Beiprehung. Bgl. DMZ.2, BNZ-2uf.u.7,
StOZ. März, V. 39 und MZ. 2.
Feuer, In einer Ortfchaft bricht — aus; wie verhält fich der
dortjelbft mit feinem Zuge detadirte Infanterielieutenant?
(BVZ. 4 u ff.) BVerhaltungsmaßregeln.
Generalität, Die Berjüngung der — in dem Deutfchen und
Frangöfiihen Deere. (SM3. 2.) Vergleich.
Gemwerbeausftellung, Ueber die am 1. Mai 1896 eröffnete
Berliner — (AAZD. Jan Febr.) Buchgemerbe, Photo:
graphie, Sefundheitspflege, Wohlfahrideinrichtungen, Unter:
richt unb Erziehung, Sport ꝛc. Bgl. Sp. 132.
Heeresbeftand, Die neuen Beränderungen im Deutihen —.
(DMZ. 26.) Ueberfiht nach dem neuen Reichs-Militäretat.
Heereöorganifation, Ein Franzöſiſches Urtheil über die —
in Deutfhland und Frankreich (DMEZ. 4) Vergleich zu
Ungunften Franfreiche.
Herbftübungen, Die diesjährigen — des Preußiihen und
Bayerifhen Heered. (BMEL. T.) Programm,
BilttärsLiteratur-Beitung. — Rr. 7
224
SAnfanterieformationen. (Pr. m. 1704.) Berfafler ie
fürchtet Verſtärkung der neuen Hegimenter auf 3 Bataillone.
(93. | Infanterieregimenter, Die neuen Deutſchen — und bie
Franzöſiſchen vierten Bataillone. DM8. 16.)
zu Gunjten ber Deutichen Einrichtung ic.
Jäger zu Fuß und Forftbeamte. (Pr. m. 1694.) Dienft:
verhältniife, Anftellung ze.
Kaifermandver, Die Deutihen — von 18%. (5M3.5)
Bericht und Krilik. Bat. Riv. m. i. Febr. In. fl., RAG.
Febr., R. d’art. Febr., Sp. m. 1. März und Sp. 114.
— Ein Englifches Urtheil über bie Deutſchen — von 18%.
(93.3 u. ff.) Nah einem Beridt der „Ximes”. Bol,
OMZ. 3 u ff. und NMBL März.
Kavallerie, Die — und bie Deutfchen Kaiſermandver im
Sabre 1866. {R. cav, Jan.) Beridt und Kritik.
— Rene Mittheilungen über die Taktif der — in Deutiäland.
(Av. m. 2171 u. ff.) Einflüffe der neuen Exerzirvorſchrift
von 1895 ıc.
Kompagnien, Drei oder vier —? (RMBl. Jan.) Bar
Ihläge betreffend Formation des Bataillons zu drei Rom:
pagnien und ber Brigade zu brei Regimentern.
Kriegsalademie, Aufgaben für die Aufnahmeprüfung zur
Deutfhen — (Av.m. 2174) Weberficht.
Lettenbach, Das Deutihe Heim für genefende Soldaten
in — Elfah : Lothringen. (Av. m. 2175.) Befcreibung,
Verpflegung ac.
Literarifche Veröffentlihungen, Die neue Allerhöchſie
Aabinetsordre über — feitend der Deutfchen Offiziere und
Militärbeamten. (DM. 12.) — der Beſtimmungen
und Bemerlungen. Bgi. BMZ.7
22. März, Allerhöchſte Rundgebungen anläßlih des
(BMZ. 13.) Anlegen der Deutfchen Kolarde, Erinnerungss
mebaille 0. Bol. MWBl. 26 u. ff
Manöver, Bericht über bie großen — bed Deutfchen Heeres
im Sabre 1879. (S. m. März.) Bon General Stobelefl.
I. Snfanterie. II. Kavallerie. Vgl. WS. Jan. und NWEIL
12 u. fi. Wird fortgefegt.
Militäranwärter, Annahme von — bei ben Invalidität:
und Altersverfiherungen. (BMZ.2.) Beitimmungen vom
24. Dezember 1846.
BITTRECEBAITONAILEN, Deutfche Anfichten über — (Sp. m.
1. Jan. u, ff. Günftige Beiprehung ber Schrift von
Frhen. v. König: „Winke für — und Loͤſung von
Aufgaben für Difizierpatrouillen.” Bat. MLZ. 1896 Sp. 259.
Difigiere, Die Verabihiedung der — (DMZ. 13) Be
tradtungen über das Uebergangenwerden“ ꝛc.
Politik, Die — in ber Armee oder bie ftille Ariegsſchule
(93. 16 u. fi.) Beſprechung eines Buches von v. Monteton.
Duartiermadher, Der Lieutenant ald — im Trieben und
im Kriege. (BME. 9 u. fi.) Rathſchläge.
Relruten, Ueber bie Ausbildung der — ber Deutichen Feld⸗
artillerie. (R. d’art, Jan.) Bezieht fih auf Reit⸗; und
Fahrunterriht. Mit Skizzen.
Sanitätsoffiziere, Rang« und Gehaltöverhältniffe der —
(93. 2.) Borfchläge.
Scheibentafel für das Schulſchießen im Deutf Deere.
{M. Febr.) Ringlopf» und Bruſtſcheibe Settionslopf⸗
icheibe. Programmtabelle für das gefechtsmäßige Schiehen
der Infanterie.
Sprengvoridrift 16896. (Ber. d. G. März) Gingehende
Beiprehung. Mit Abbildungen. Vgl MWBl. 1897 Nr. 16
Taltil, Die neue Deutihe — beurtheilt nad den lehten
großen Manövern. (Av.m. 2176 u. ff.) Ariliſche Studie.
Mit Stigen des Mandvergeländes.
Mebungspläge, Die großen — für das Deutiäe_ Heer.
{Av.m. 2170 u. ff.) Uebungskurſe an der Infanterie»-Schieb:
ſchule in Spanbau, Ueberſicht über die großen Uebung⸗
pläge. Vgl. MMU. 1897 Nr. 8.
Vergleich
225
a Unfere — im Ariege. (Sfrd. Febr. u. ff.) | Derwiſchgefahr, Die —, Kaſſala und England.
, 114.
Bol. Sp
Wittwen: und Maifenverforgung,
der —. (93. 12.) Borichläge x.
BZahlmeifter, Die beabfichtigte Gehaltsaufbelferung der —.
(DME. 11.) Borſchläge.
Zur Aufbeilerung
Ktolonialbefig.
Hluminium- Dampfpinaffe für den Vilioriafee. (KB. 3.)
Beſchreibung. Außerorbentliche MWetterbeftändigfeit bed Alu:
miniums ꝛc. i
Baftards, Abſchluß eined Mehrverirages mit den — in
Deutid-Süpmeftafrifa. (4B. 6.) Bericht des Kaiferlichen
Landes hauptmanns.
Busa, Ueber die Station —. (RB. 5.) Bericht des Gou—
verneurd von Kamerun.
Buöm, Ueber eine Reife nah —. (AB. 6.) Bericht bed
Stationsvorftehers aus Mifahöhe, Togo.
Ja luit⸗Atoll, Dienftreife des Kaiſerlichen Landeshauptmanns
im —, Marſhall ⸗Inſeln. (RB. 5.) Bericht.
Kamerungebirge, Ueber bie Ausfihten von Plantagens
unterne eg an den Abhängen des —. IKB. 2)
Bericht von Dr. Freuf.
Kolanuflultur, Ueber die Bebeutung ber —.
Bericht von Dr. Warburg.
Kolonialgebiete, Die wirthſchaftliche Entmwidelung ber
Deutihen —. (MR. März) Plantagenwirtbichaft in Oſt⸗
afrifa, Mit zwei Kartenſtizzen.
Rolonien, Ein Blick auf die Deutfhen — (R.c. m. 3.)
Betrifft die Befigungen in Afrifa und in der Sübfee,
— Wie die Deutihen ihre — ausbauen und ſchützen. (R.c.m. 1.)
Allgemeined. ESchugtruppen.
Auirenga, Bericht des Hauptmanns Prince aus —. (RB. 2.)
Vom 4. November 1896. Werlegung der Ulangaftation,
Errichtung der Uheheſtation ıc.
RKwai, Ufambara s Kulturftation —. (AB. 3.) Bericht bes
Leiters.
KB. 5.)
Lindi, Ueber die Verhältniſſe im Hinterland von — (KB. 5.)
Briefe des Sultans Matſchemba ſowie des Wali Abballah
bin Mohammed.
Malagarafluf, Weber eine Erforfhung des — in Deutſch⸗
DOftafrifa. (RB. 4.) Bericht mit Aartenffisze.
Meruberg, Ueber die Erpebition nah —. (RB.2.) Bericht
des Kompagnieführers Johannes aus Moſchi. Bol. AB. 5
Bericht über den Strafzug, veranlaht durch die Ermordung
von Miffionaren.
Mille und Malovelab, Reife des Kaiferlichen Landes haupt ⸗
manns nah —, Marſhall⸗Inſeln. KGB. 4) Bericht.
Neu⸗Guinea. (AB. 1.) Bericht über den Abſchluß ber
Erpedition bed Dr. Yauterbah nad Kaiſer Wilhelmsland.
— (RB. 6.) Rachrichten von den Stationen Friedrich Wilhelms⸗
bafen, Stephandort, Konftantinhafen und Herbertähöhe.
—« und Aitrolabe-Rompagnie, Bereinigung ber Verwal:
tungen der —. (RB. 6.) Vorſchläge .
Schugtruppe und Landespolizei, Vertheilungdplan ber
— von Deutſch⸗Oſtafrila am 30. November 1896. (NB. 2.)
Weberficht fiber die Standorte der Truppe und Geſchütze
Berletungen, Behandlung von — RB. 5.) Bericht bes
Stabsarzted Dr. Widenmann über Speerftihe, Schwert:
biebe, Pfeilmunden xc.
Abeffinien.
Abeflinien, Die Italienifhen Gefangenen in —.
Lage berfelben x.
(MZ. 8.)
Megypten.
Aegypten, Die Lage in —. (ANG. 1926.) Politiſche Ber
hältniffe in Bezug auf Frankreich und Rußland.
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
226
(NND,
März.) England und Stalien in Bezug auf Norbafrifanifche
Verhältniffe ac.
Heerwefen, Daß — Aegyptens 18%6. (M Febr.) Gliebe
rung und Stärke bed Heeres, Engliihe Dffupationätruppen,
Formation, Dislokation, Erſatzweſen, Nemontirung, Suban:
erpebition ıc.
Suban, Der Aegyptiſche —. (TR. Febr.) Eifenbahnbau,
Termaltung x. Bgl. Sp. 115.
Afrika.
ſKriegswolken, Weſtafrilaniſche — (AHG. 23.) Betrad-
tungen über die politiſche Lage ıc.
Niger, Die hydrographiſche Milfion de —. {R.c.m. 10.)
Betrifft den Fluß als Zugangsſtraße zum Inlande ac.
Sudan, Der — des Reiches bed Aihalifen. (SMOW, Febr.)
Lage im alten Aegyptifchen Sudan ar.
Amerika.
(Bereinigte Staaten.)
Armee, Die — im Jahre 1897. (UST. 1748.) Stand des
Offizierkorps derſelden nach dem Army Register für 1897.
Artillerie, Die Vermehrung der —. (USJ. 1748.) Bor:
fhläge.
Ausbildung, Zweckmäßige militäriſche — (USJ. 1744.)
Belprehung einer preißgefrönten Arbeit von Kapitän Pettit,
1, Inf. Regt. Bal. 1747.
Kavallerieregiment, Betradtungen eines Freiwilligen vom
11. — der Bereinigten Staaten. R. m. u. Jan. u. ff.
Ravallerieihule in sort Leabenworth, Militärſchulen,
Militärgefängniß in Leavenworth, Disziplinarfragen, Ariegs:
gericht, Garniſonwechſel, Kantinen. Wirb fortaefegt.
Kriegsbereitſchaft, Die — der Vereinigten Staaten von
NRorbamerifa. (MR. März.) stüftenihug, Stärke und Ein-
theilung der militäriihen Streitkräfte x.
Kuba und die Vereinigten Staaten. (UST. 1748.) Ein Ein:
greifen zu Gunften Kubas würde ziemlich gefahrlos fein,
führt Verfaffer aus ꝛc. Bol. ANG. 1127 Politiſche Lage.
Vergleich der militäriichen Streitkräfte mit denen Spaniens ıc.
Zinienarmee, Die Reorganifation der — (US. 1744.)
Vorschläge eines vom Kongrek gewählten Komitees.
Radfahrer, Eine Aufflärungsübung von — audgeführt.
(USJ. 1750.) Bericht mit Abbildungen,
Waſhington, Die Bertheibigung von —. IUSJ. 1748.)
Betrifft die Wiederherſtellung des Forts Wafhington.
Dellowftone:Rationalpark, Die Thätigleit der Navallerie
in Bezug auf den Schuß bed —. (USCA. März.) Beridt.
Mit Abbildungen.
Alien.
Eifenbahnen, Afiatifhe —. (IR, Fehr,) Militärgeographiiche
Stubie.
Auftralien.
Kavallerie, Die Role der — in Auſtralien (USCA. März.)
Thätigfeit und Nugen berfelben ꝛc. Dal. USQ. 3340.
Bertheidigung Auftraliens, Die — (USG. 3345.)
Vorihläge bezüglich Neuorganilation der Streitkräfte, Ers
richtung von Befeftigungen ıc.
Belgien.
Bevölkerung, Ueber bad Anwachſen der — und feinen
Einfluß in der Zufunft. (BM. 1343.) Betrachtungen und
Vorſchiäge von General Brialmont,
Depots, Das Kommando ber —. (BM. 1342.) Mängel.
Borjhläge. Bol. 1349 u. M Entgegnung ic.
Militärfrage, Die — in Belgien. (IR. März.) Trauriger
Stand berjelben ıc,
227
RiitärSiteratur» Beitung. — Rr. 7
228
MilitärsSanitätöverfaffung, Ueber Belgiens — (MR.
Febr.) Geſchichtliches, Ergänzung des Ganitätölorps,
rechtliche Stellung der Militärärzte ıc.
Dffiziere, Erfak und Belörberung der —. (BM. 1361.)
Vorſchläge eined Major des Generalftabes.
Chile.
Offiziere, Die Deutſchen — in Chile. (IR. März.) Lage
derſelben, Mangel an Disziplin im Heere ꝛc.
China.
China ald Militärmadt, (USJ. 1742) Bezüglicher Bericht.
GEifenbahn, Die Wefthinefiihde — (R.c.m. 5.) Beſchrei⸗
bung der Trace mit Karienſtizze.
Dftaften, Die Konkurrenz in —. (IR. Jan.) Reife Li Hung
Ehangd, Eifenbahnen, Geheimbunde ıc. in China.
Rother Fluß, Meber die Bedeutung des — ald Eingangs»
weg nad) China ſowie Betrachtung über die Umgebung von
Zao-flay. (R.m.u. März.) ortheile des Befiges des
Rothen tuſſes. Beſchreibung der Waſſerläufe, welche Zu:
angswege zur Hauptſtadt von Yun⸗-Nan bilden ꝛc Wird
ortgeſetzt.
Eugland.
18%, Das militäriſche Jahr — (ANG. 1928.) Rüdblid.
Val. USG. 3339.
Alderf bot, Truppenausbildung in —. (USG. 3341 u. 3343.)
Größere Frühjahrsübungen. Vgl. ANG. 1930.
Armee, Die Britiide —. (IR. Jan. u. m) BIENEN,
Truppen im Audlande, neue Dienftvorfchriften ac. l.
USG. 3340 Stärteverhältniffe ıc. u. 3344 Gejeßentwürfe ıc.
— —* Ruſſiſches Urtheil Über die eingeborene Englifch : ns
difhe — (JAM. Febr.) Kortfhritte derjelben, Stärke,
Eintheilung, Bewaffnung ıc., Geift der Truppen.
— Einige Thatfachen betreffend unfere — (AHG., 26 u. ff.)
Beiprehung der Mängel des Erfagmefens, der Ausbildung ıc.
— forderungen. (BdA. 1493.) Nach dem VBoranfchlage für
1897/98 foll die Stärke des Heeres 153 774 Dann betragen.
Koften 21162422 Lſtrl.
—ftationen, (BdA. 1488.) Ueberſicht über die Stanborte
der Truppentbeile ded Landheeres.
Army Medical Department, Dad — und bie lehte
banti Erpebition. (USG. 3341.) Bericht über gemachte
Erfahrungen ꝛc.
Army Medical Service, Der Stand des — (USG.
" 3345/46.) Borfchläge betreffend ENG des Geſund⸗
heits dienſtes. Bol. 3348 u. 3350.
Army Service Corps, Das —.
und Aufgaben beflelben ac,
Artillerie, Die Drganifation der — (BdA. 1484.) Bor:
ſchlage betreffend die Vereinfachung der fieben verſchiedenen
Arten derfelben, 1. Reitende Artillerie, 2. Feldartillerie,
8. —— 4, — — 5. Belage⸗
rungsartillerie, 6. Feſtungsartillerie und 7. Geihüge zu
befonderen Zmweden. Bgl. ANG. 1928.
Eifenbahnen im Engliſchen Weſtafrila. (AB. 4.) Projelte
und begonnene Arbeiten.
a Taktifhe — in Alderſhot im Jahre 1896,
(M. Jan.) Nbfälige Beurteilung.
Generalftabsoffiziere, UAnzugöbeftimmungen für die —.
{ANG. 1938.) Beftlimmungen über Uniformänberungen.
ad ei al Lg der Armee, Der — (USG. 3342.)
Nach dem Bericht des Army Medical Department.
Großbritannien, Die Vertheidigung von — (USG. 3345.)
Grörterungen betreffend bie verſchiedenen Möglichkeiten einer
Invaſion ze.
Handfeuerwaffen, Die — des Englifhen Heered. (R. d’art.
Febr.) Lee» Metfordgewehre Modell 1 und 2 mit Bei
nungen, Karabiner Lee⸗Metford, Pıftole Webley.
{ANG. 1928.) Stand
Heer, Die Bermebrung des — (ANG. 1929 u. ff) 1933
Verhandlungen im Barlament. 1934 Die Infanterieregis
menter follen nad) dem neuen Gejegentwurf verftärkt, die
Artillerie vermehrt werden und die Kavallerie mehr Pferde
erhalten. Bol, SM}. 9, USG. 3440 und BdA. 149.
Heermwefen, Englands —. (MZ. 12.) Geſchichtliches, Landes ⸗
eintheilung, Stärfeverhältniffe, Bejoldung, Geiſt und Dis:
ziplin, Rejerven ıc.
Indifhe Truppen, Die Raiferlid —. (BdA. 149.)
richt über eine Befichtigungdreife des Bizefünigs.
Infanterie, Berittene — (ANG. 1931.) Ausbildung der
felben, Pferde ꝛc.
Invasion, Die — Englands: Muß London befeftigt werben?
(USCA. März.) Erfolgreide Invaſionen und Invaſions
verjuche; dann: Laſſen diejelben eine Invaſion Englands
in nädfter Zukunft als wahrſcheinlich erfcheinen? Iſt eine
Invafion ausführbar und melden Hauptzweck hat ber
Feind dabei im Auge? Gegenwärtig zur —5 ſte hende
Mittel, denſelben abzuwehren ꝛc. Val. RUSI. 228.
Kavallerie, Die Ausbildung der — (ANG. 1932.) Forbert
Aufftellung von 5. Schwabronen für die Refrutenauäbildung.
Kolonialreih, Die Fortfchritte des Britiihen — während
ber legten 60 Jahre der Regierung Ihrer Majeftät. (USG.
3343.) Ueberſicht.
ar — Verfahren, Dad — im Englifchen Heere.
(DM8. 26 u. f) Wird fortgefegt.
— ung, Der Geſehentwurf betreffend die —
—— —9— Bezieht ſich auf befeſtigte Depots für die
olunteers
London, Der Schuß der Stadt —. (USG. 3347.) Betrifft
die Mobilmahung der Bolunteerd x. Vorſchläge von
Spencer Willinfon ꝛc. Bgl. AHG. 27.
Loofung, Erfag für die — (ANG. 1929.) Betrifft Ein-
führung der allgemeinen Wehrpflicht für die Miliz ꝛc.
Militärifche Lage, Die — Großbritanniens den Bereinigten
Staaten gegenüber. (IR. März.) Bezieht fih auf die
Chancen eines Sand: und Seefriegs zwiſchen beiden Staaten,
Miliz, Die Errihtung der — als Grundlage für bie Armee.
(RUSI. 227 u. 224.) Bal. ANG. 1934 u, 19386, AHG.
26 und USG. 3344.
Offiziere, Eine Referve von —. (BdA. 1498.) Borjchläge
bezüglih Errichtung eined Referveoffizierforps.
Probemobilmahung. (ANG. 1925.) Bericht über die
Mobilmahung eines Wallifiihen Regiments.
Neitende Artillerie und Savallerie. (USG. 3342.) Be:
trifft das Zuſammenwirken beider Waffen ꝛc. Bgl.BdA. 142.
Rothe Kreuz, Die Pritifhe Geſellſchaft vom —. (USG.
3342.) Bericht ded Borftandes für den Zeitraum 1586 bis
1896. Bel. AHG. 22 Das Rothe Kreuz in Afrika.
Rüftungen, Die — Englands, (SM. 12.) Beſprechung
der bezüglihen Forderungen des Kriegsminiſters von
5435 000 Lſirl. ꝛc.
———— Die — in Indien. AXG. 192%.)
Be⸗
Soldatenappell, Ein Engliſcher — (DM3. 24.) Bericht
eined Deutſchen.
Stenograpbie, Die — im Heere. (ANG. 192.) Betont
die Nothwendigfeit derfelben für Generalftabsoifiziere und
Adjutanten,
Truppen, Die Verwendung von eingeborenen — im ben
Englifhen Kolonien. (R.e.m. 2.) Nah einem Bortrage
des Dberften Hutton in Alderſhot.
— in Indien, Der Gefundheitszuftand der — (ANG.
1932.) Ueberiht. Vgl. 1936, USG. 3345, 46 u. 3350
und BdA. 1495.
Uniform, Das Anfehen der — in England.
Mängel des Eiviltragens ıc.
Verordnungen, Die Königlihen — (ANG. 1927.) Leber
ficht Über die 1896 erlaffenen neuen bezw. abgeänderten
Vorſchriften.
(NRE. März)
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
su ERREGER...
Bermwunbeten, Die — im Kriege. (ANG. 1931.) Thätig-
feit und Leiſtungen von Bereinen ıc.
Volunteerd, Die — der Zukunft, (BdA. 1490 u. ff) Bes
trifft Neuorganifation berfelben ıc. Vgl. AHG. 22 u. ff.
und ANG. 1932 Ausbildung berfelben.
Wettfhießen in der Armee. (BdA. 1491.) Erfahrungen,
Rathichläge ꝛc. .
Molfeley, Lord — und die Armee (ANG. 1928.) ner
fennung feiner Zeiftungen für das Heerweſen in Bezug auf
Drganifation und Ausbildung.
Deomanry, Die — im Rahmen ber Landesvertheidigung.
(AHG. 23.) Borfhläge ꝛc. Bal. 27.
Frankreich.
1896, Dad Jahr —. (Fr.m. 3836.) Rückblick auf die Befig:
ergreifung von Madagaskar, gute Lage in Tonfin, Algier,
Weltausftelung, Befuch ded Zaren. Vgl. Pr. m, 1689.
Altion und Realtion. (Fr. m. 3352 u. if.) Behandelt
Ausbilbungäfragen.
Alpenjäger, Unſere — I{R.c.m. 8.) Eintheilung und
Standorte berfelben, Ausbildung ac.
Alterögrengen 1897. {Fr. m. 3848.) Es erreichen dieſelbe
3 Diviflonds und 24 Brigabegenerale.
Anihauungdunterriht, Der — im Heere.
Vorſchläge. Mit Abbildung.
Armeemandver (Fr.m. . Betrifit den Erkundungs⸗
dienft bei benielben. 3847 ftif der Infanterie, 3865
Artilleriefeuer. 3369 Genies und Befefligungätunft. 3872
Studium ber Schlacht. 3893 VBorbereitender Kampf. Bgl.
3821 Mängel 1896.
Armeeorganifation, Stubien über — {R.m.u. Jan. u. ff.)
Betrahtungen und Borfähläge betreffend Nengagement von
Unteroffizieren, Ernennung von folden zu Unterlieutenants,
Offizieren und Unteroifizieren der Referne.
Artillerie, Die ungenügende Porbereitung unſerer —.
(R. e. m, 5.)
(Av. m. 2189.) Einführung eines Schnellfeuergefchütes,
Mangel an Schießplägen ıc. Bgl. Pr. m. 1694. ’
— und Genie.
(Pr. m. 1690 u. f.) Vorſchläge betreffend
die Vereinigung beider Waffen. gl. 1713,
— abtheilungen, Die Zufammenjehung der —.
2176.) Mängel, Borfcläge.
Ausbildung, Vorbereitende militäriihe —. (Pr.m. 1702.)
Abfällige Beurtbeilung eines bezüglichen Gejekvorfchlages.
Vgl. 1712 und R.c.m. 13 u. ff.
Ausbildungskadres, Shwahe — in Frankreich. {IR.
Febr.) Heberficht, Mängel ıc. Bel. 8.m. März Vorſchläge.
4. Bataillone, Die — in franfreih. (53. 21.) Neuer
Geſetzentwurf. Vgl SM. 3, Pr.m. 1648, S. m. Febr.
und MWBL 1897 Nr. 2 u. 11.
Beförderung, Die — (Av.m. 2192.) Bergleid mit ans
deren Armeen. Vorſchläge. Bgl. Pr. m. 1701,
Dispenfirungen und Privilegien. (Pr. m. No. 1707.)
Mängel ıc. Bgl. S.m, Febr.
Ecole militaire de Saint Cyr, Die Drganifation und
ber innere Dienft in der —. (IR. Jan.) Eingehend, Bericht,
Entvöllerung, Die — Frankreichs. Ar.m. 2176.) 1841
feien Frankreich und Deutihland gleich ftarf beuölfert ges
wejen, in fieben Fahren würde Xehtered die doppelte Anzahl
von Heerespflichtigen ftellen fönnen, führt Verfaffer aus.
Esladrons, Die Belleidungsfammern der — und die Ber
fände der Kriegsgarnitur. (R. cav. März.) Mängel,
Rathichläge ꝛc.
Felddienft, Praktifche Boririften für ben —. (Pr. m. 1708.)
Neue Beftimmungen, Borichläge ic. Dal. Fr. m. 3886 u. ff.
und Av. m. 2172.
Freiwilliger Eintritt. (Av.m. 2181.) Reue Beſtim—
(Av.ım. 2188 u. E.) Wendet
(Av. m.
mungen.
Garnifonveränberungen.
fih gegen biefelben.
| Gejundbeitäzuftand der Armee.
de
(Pr. m. 1704.) Nah
m Bericht bes Ariegäminifterd für 1896. Bol. Av. m.
2184 und MWBl. 1897/49,
Heere, Vergleich der Stärlen ber ſtehenden — in Frankreich
und Deutihland. (Av. m. 2173) Frankreich 1897:
532994 Mann, Deutichland 1897: 578359 Mann, 2181
Heerethaudhalte: Frankreich 601 Millionen, Deutichland
528 Milionen Franes. Vgl. DM. 4.
Hiſtoriſche Abtheilung, Die — (Av.m. 2192.) Betrifft
das Kriegsarchiv. Mängel. Vorſchläge.
Infanterie, Die — verliert ihre Seit. (Fr. m. 3832 u. ff.)
Es wird audgeführt, daß Deutichland Frankreich im Hins
blid auf Schiehausbildung, Schießſchule, Schiekpläge weit
vorauß fei.
Infanteriften, Die Belaftunga der —. (Fr. m. 3859.) Die:
felbe ift in Frankreich mit 23,5 kg zu hoch bemeflen nad
ftattgefundenen Berjuchen.
Kafernen, Die Disziplin in ben —. (Pr. m. 1689.) Rängel.
Rathihläge.
Kavallerie, Die Beförberung innerhalb ber —.
1694.) Mängel x.
— Die Bewaffnung ber — und bie Enquete über bie Yanze.
(Pr. m. 1702.) Bufammenftelung von Preßſtimmen ze. für
und gegen bie Zange ıc.
— Die Franzöſiſche — (BdA. 149.) Bezieht fi auf bie
Drganifation derfelben, namentlich des Regiments. Günftige
Beurtheilung. Bgl. Fr. m. 3875.
— Gedanken über die praktifche Ausbildung ber Habre ber —.
(RB. cav. Jan. u. |.) Rathſchläge :c. betr. Dperationen
einer Aufflärungsabtheilung, Ueberbringen von Nachrichten,
Sicherung der Truppen durch Divifiondfavallerie, Mari:
fiherung ıc. Vgl. MEZ. 1896 Sp. 511.
—manöver, Die — im Gatinai® im Jahre 1896. R. car.
März u. f.) Amtlicher Bericht des Generald Yells, Präs
fiventen bed Kavallerielomitees. An denſelben nahmen bie
1., 3. und 7. Kavalleriedivifion theil. Mit 3 Karten und
3 Arofis. Bol. MWBl. 1897/54 u. ff.
Rolonialarmee, Die — (Sp. m. 1. Febr. u. f.) Be
forehung der Verhandlungen der Armeelommiffton. Rath⸗
ſchläge. Bgl. Pr. m. 1696 u. 1701, 8. m. März und
MWyðl. 1897/39.
Kommandoftellen, Die höchſten — in franfreid. (IR.
März.) Gejeentwurf des Kriegsminiſters General Billot
betreffend Ummanblung ber —— der oberen Be:
fehlsſtellen des Heeres. Dal. Pr. ın. 1695,97 und 1703,
Fr. m. 3868 und S.m. Febr.
Kompagnie, Meine — (SM. F.) Brief bed Generals
de Saint:Mard, Bol. MWEL. 1897/10 Innerer Dienft.
Korrefpondenz aus Frankreich. (NMBI. Febr.) Heeres⸗
haushalt, Rolonialarımee, Geſetzvorſchläge, St. Eyr, Disziplin,
Neubewaffnung der Feldartillerie, 4. Bataillone ꝛc.
Kriegsbudget, Der Bericht über das — für 1897. (Sp. m.
1. Jan.) Bol. M23. Sp. 121 und SMZ.3 Vergleich mit
bem Deuticen.
Hriegäpferd, Dad — {Arv.m. 2183.) Bezieht ſich auf
den Mangel an brauchbaren Pferden im Mobilmadjungsfalle.
Sothringen, Die Schließung ber Breijhe von — und bie
Verminderung der Friebenäftärfen. (Sp. m. 15. März.)
Betrachtung Über die Völler in Waffen, Annahme eines
plöglichen Deutihen Einfalles auf ber Meurthelinie, Bes
(hleunigung der Mobilmahung ⁊c., dlonomiſche Reformen
bed Belleivungsmefens ıc.
Manöver, Bericht einer Deutichen Zeitichrift über bie großen
Franzöfiihen —. (Av. m. 2174.) BgL JAM. Jan, IR.
Jan. nnd AMBL Febr.
— Die großen — 1897.
Fr. ın. 3890.
— Ein neues Buch über die — (S.m. Jan.) Beipredung
des Buches: Nos grandes manoeuvres, Bol. Sp. 8
(Pr. m.
(Av. m. 2185.) Programm. Bal.
231 a2
Manöver, Unfere großen —, was fie find und was fie fein
müßten. (Sp.m. 1. Febr.) Mängel. Zorfdläge. |
Pilitärs» Lteratur- Beitung. — Nr. 7
Griehenland.
Militärfhulen, Die — und ber Unterricht im Deutſchen.
(Pr. m. 1699.) Mängel
Militärifhe Maßnahmen, Was man in Deutichlanb über
unfere meueften — denkt. (Av.m. 2181.) Bezieht fich auf
bie Einführung eines neuen Schnellfeuergefhüges, Errichtung
von 4. Bataillonen, Ausbildung ber Nelerpeoffiiere, Herbſt⸗
übungen ꝛc
Mobilmachung, Die — und die ſtändigen Garniſonen,
namentlich mit Rückſicht auf die Kavallerie. (R.cav. Febr.)
Geſchichtlicher Rüdblid auf das Jahr 1870, Mängel, Ver:
gleiche mit anderen Armeen, Ratbichläge. Tal. Pr. m. 1706.
Monatöbericht über das Franzöſiſche Heerweſen. (BMg.
5 u fi) Neue Schnellfenergefhüge für die Feldartillerie,
4. Bataillone, Uebungen der Territorialarmee, Exerzirs
Reglement für die Infanterie, Remontirung ꝛc. Dedgl. 12:
Herbftübungen 1897, Ausbildungsvorfäriften ıc.
Nancy, Die Befeftigungen von —. (Pr.m. 1706.) Wbfälige
Beurtheilung der Anlage von folgen ꝛc. Vgl. 1711: Rancy:
frage, desgl. 1713.
Rormannifde Halbinfel, Die — in Beyug auf bie Der
theidigung Frankreichs. (R.m.u. März u. ff.)
Difigiererfag, Einheitliher — (Av.m. 2183 u. ff) Bor
fchläge.
Dffisierheirathen. (Pr. m. 1690.) Berfafler ſpricht ſich
gegen Fortfall der Heirathserlaubnig aus. Vgl. Fr. m. 3838.
Präfenzftärten, Die Stänbigfeit der —. (Pr.m. 1697.)
Mängel. Borichläge.
Rabdfahrereinheiten, Organifation und Verwendung von —.
(R.c.m. 2u. ff) Stärfeverhältniffe, Verwaltung, Bellei-
dung, —— Ausbildung ꝛc. Bgl. Pr. m. 1700 und
Av.m. 2178 u. fl.
Relrutirung, Die regionale — (Av.m. 2191.) Rachtheile
derjeiben ıc.
Hemontenfrage, Die — vor dem Parlament.
Febr.) Kammerverhandlungen.
Remontirung, Die — und bie Geſtüte in Frankreich.
(Sp. m. 15. Jan.) Mängel. Vorſchläge. Bel. MZ. 26,
MWBl. 1896/107 und Sp. 122.
Referveoffiziere, Die Ausbildung der — (Av. m. 2178.)
Dlängel, Rathſchläge. VBgl. Fr.m. 8873.
Shieherfaßrungen. (Av. m. 2191.)
Schießens bei Auxerre.
Schnellfeuergeſchütz, Unſer neues — in Deutfcher Beurs
theilung. (Av.m. 2172.) Bgl. MWBl. 1897 Ar. 1.
Schreiben, Das Recht zu —. (Fr. m. 3871.) Beiprehung
ber Kabinetöorbreß des Deutſchen Kaiſers. Vergleich.
Soldat, Der Franzöſiſche — (R. m. u. Febr.) Charakteriftit
von General Dragomirom.
Uebungen, Die vorjährigen größeren — des Franzöſiſchen
Heeres. (JAM. Jan.) Große Neiterübungen, Artillerie:
übungen im Lager von Chalons, Feitungsartillerieübungen,
—— ber Alpentruppen, große Manöver. Bericht und
Unteroffiziere, Das neue Gefek über bad Rengagement
ber —. (Av.ım. 2180.) Neue Beftimmungen. Vgl. Fr. m.
3561 u. ff.
Tagesbefehle, Franzöfiihe — 13. 17) Driginelle Er:
lafje bed Generals Pouilloue de Saint: Mars, Tommans
birenden Generald 12, Armeelorps.
Telegraphie, Die optifhe — in ber Franzöfiihen Armee.
SM}. 8.) Einridtung berielben.
— Nenorganifation der leichten —.
Vorſchrift für die Felbtelegrapbie.
Berabichiedete und Givilanftelungen. (Pr. m. 1700.)
flimmungen für Offiziere und Unteroffiziere.
(R. cav,
Ergebniffe eines
(Av.m. 2169.) Reue
Ber
Landmacht, Die — Griehenlande. (SMOW. März.) Eins
theilung und Stärleverhältniffe. Zweifelhafter Werth der
eg ae NMT. März, SM}. 11, MZ. 9 umb
v. m, 2182,
Italien.
Armee, Die Italieniſche — und ber Reformvorſchlag des
Generals Pelloug. (AMBI. Febr.) Eingehende Beſprechung.
Vgl. IR. Febr. und 93. 25 26.
Belörderungdvorfhrift, Die neue Stalienifhe —. (Ar. m.
2172.) Geſetz vom 2. Juli 1896.
Dienftvorfhrift, Eine Italieniſche — über das Gefedt.
(83. 28 u. ff.) Beiprehung ber yelbbienftorbnung vom
16. September 1896, Bat. MWBl. 1897 Ar. 44 u. fi.
Florenz, Das Gelände jübmeftlih von — bis zum Fluſſe
Peſa. (Riv.m.i. März I.) Bezieht fi auf die Verthei⸗
digungsjähigfeit von Florenz ꝛc.
Kolonialtruppen, Die Italienischen — in Ergtbräa. (MR.
Jan.) Vorgeſchichte. Organifation, Erſatz, Disziplin, Ber
waffnung ı.
Zebensfragen. (Biv.m.i. Jan. II.) Betrifft Lieferung bes
Kriegämateriald durch Privatwerfftätten.
Militärifhes aus Stalien, (SMOW. März.) Refrutirungs-
ordnung, Beförberungäverhältniffe, Rothes Kreuz, Artillerie:
ſchießſchule ac.
Dffizierlorps, Der Erfa bed Italieniſchen —
2182.) Neue Beftimmungen.
Pinerolo, Ein Tag in — (B.cav. Jan.) Beſuch ber Reit⸗
Aule für Italieniſche Offiziere, Neiten berfelben ꝛc. Mit
bbildungen. Bal. Av.m. 2181
(Av. m.
Japan.
Dftafien, Die Konkurrenz in — (IR. Jan.) Eintheilung
des Heeres, Bezirke der neuen Küftenwade ꝛc. in Japan.
Bgl. März.
Soldat, Der — —. (S5M3. 1) Schilderung.
Vgl. USG.
Montenegro.
Heer, Einige Angaben über bad — von Montenegro. (Riv.
m. i. Febr. IL.) Reifebericht ze. eine® Italieniſchen Dffiziere.
Niederlande,
Dandver, Die großen — im Königreich ber Niederlande.
{RAB. Jan./Febr.) Bericht. Mit 3 Karten.
Nilitär-Sanitätsverfaffung, Ueber die — Hollands.
MR. März.) Sanitätstorp& bes einheimifhen und bes
olonialheeres, Ergänzung befjelben ꝛc.
Norwegen,
Feldartillerie, Die Ausbildung ber — (NMT. Febr.)
Ererziren zu Fuß, Neitunterriht, Ausbildung im fahren,
Ererziren am Geihüg, Hebungen im Gelände, Schieß—
übungen ı.
Militärifche Gejellihaft, Die — zu EChriftiania 1596
XMT. März.) Jahresbericht.
Deſterreich Ungarn.
1897, Zur Jahreswende —. (MAZ. 1.) Rücklick auf das ver:
flofiene Jahr.
Adel, Der — im K. und K. Dffigierforpe. (StOZ. März.
Bufammenftellung ber Prozentjäge von adeligen und bürger:
lihen Dffizteren in ben verfhiebenen Waffengattungen.
Bat. AB. 5.
Disziplinarftrafen. Disziplinarftraffäge für
Difiziere.
(V. 41.)
233
„Du, Das — in Defterreih: Ungarns Heer.
Geichichtliches, Nutzen deſſelben ıc.
Duellfrage, Zur — (8102. Jan.) 1. Blick in bie Ber
gangenheit und Zukunft. 2. Ratbichläge :c.
(NMBL. Jan.)
Einjähriafreiwilligen, liniere — (43. 16.) Vlängel
in der Ausbildung. Vorſchläge.
Felddienftorbnung, Die neue Defterreihifhe — (IR.
März.) Eingehende Beipredung. Wird fortgefett.
Gendarmerie, Der Hund im Dienfte der —. (St0Z.
Febr.) Nuten beffelben, Anforderungen am einen ger
ſchulten Genbarmerichund, Rathihläge sc. Mit Abbildungen.
Geihüspanzer, Die Entwidelung der — in Defterreich-
Ungam. (IR. Febr.) Bericht. Mit Abbildungen.
Heer und Sozialdemokratie, (MZ. 8. Vorſchläge.
DonvedsBerufdoffizier, Vom Cinjährigfreimilligen zum
V. 40.) Neue Beltimmungen.
Rarftbefeftigung, Die—. (M. März.) Vorſchläge für ein
vaflendes Spftem derjelben unter Berüdfictigung der
Operationen ber Jahre 1869, 1873 und 1882. Mit brei
Tafeln.
Krieg mit Rufland, Gedanken über einen —. (StOZ.
Febr.) Beiderſeitige Streitlräfte, Auſmarſch derielben,
Befeftigungen x.
a Brauden wir geſchulte —? (AB. 8.) Tritt für
Errichtung eines —— ein zur —X von
Militärlehrern. Vgl. MZ
Maunfsaftstonmanbirungen
ſchlüge.
Militär-Erziehungs- und Bildungsanſtalten, Die
Vermehrung der Ungariſchen Staatsſtiftungsplätze in den
AZ. 23) Würnſche ꝛc.
Militärmuſiken, Oeſterreich-Ungarns —
Geſchichtliches, Organiſation, Kapellmeiſter,
tambour ıc.
Militärradfahrer, Die — bei den großen Manövern in
Defterreih-Ungarn. (BR. ec. m. 1.) Bericht für 189.
(V.50.) Mängel. Vor⸗
{NND März.)
Bataillons⸗
Militärfpitäler, Unſere — (V.39.) Mängel. Vorſchläge.
Okkupationsgebiet, Aus dem —. (V. 49.) Mängel ber
Aompetenzen der Offiziere. Vorſchläge.
Pionieroffiziere, Der Mangel an — AZ 15.) Bor
ſchlage zur Abhulfe.
Portepee und Feldbinde AH. 26.) Wünſche.
Dualififatiendliften. (93. 17 u. fi) Bezüglide Vor:
ichriften für die Anfertigung berjelben ꝛc. Mängel, Bors
idläge. ůgl. 20
Stilaufen bei den Truppen. (StOZ. März.)
bezüglich ded Schneefhuhlaufens. Bgl. V. 46
Soldaten und Veteranen. (AB. 12) Werth der Vete—
ranenpereine ꝛc.
Spionagegejeggebung in Oeſterreich-Ungarn.
Entgegnung auf RW. vom 7. März.
Staböoffizierafpiranten, Die Erprobung vor der flom:
miffion zur Beurtheilung der —. (StOZ. Febr) Bes
züglihe Beftinmungen ıc.
Tauernbahn. V. 35.) Betrifft die Bahnverbindung von
Zrieft mit dem Sinterlande.
Trahom, Das — und bie Heeresergänzung (StOZ. Jan.)
Verbreitung berjelben, Mahregeln zur Berhütung von Ans
ftedung :c.
Zruppenoffizier, Die außertourlice Belörberung ber —.
(V. 50.) ängel.
Qielfhreiberei, Ein neued Kapitel über —.
Torfhläge zur Abhülfe,
Mafienübungen, Ein Wort zu $ 20 ber Inſtruktion für
die — des M. und K. Heeres. 8t02. Jan.) Berfafjer
wünſcht mehr Abwechſelung in den Befechtsübungen ıc,
Rathihläge
AZ. 24.)
V. 38.)
1857 — Literarisches Beiblait zum Militärs BWogendlatt.
234
Portugal.
Dis ziplinarſtrafordnung, Die neue — des Portugieſiſchen
Heeres. (R.e.m. 10 u. fl.) Eingehende Beſprechung.
Geihof, Die ——— des — des Portugieſiſchen
Gewehre. Rer. d. G. Jan.) Verſuche und deren Er—
gebnifie.
Numänien.
Armee, Die Rumäniide — (IR. Jan.) Offizierlorps.
Militärifhe Nahridhten aus Rumänien. (JAM. Febr.)
DOrganijation der Miliz und des Sanditurmes, Verftärfung
des Heeres ꝛc. Wal. V. 47.
Rufland.
1896, Mititärifhe Heberfiht für — (NY. 5 u. ff.)
Armee: und Marinenahridhten aus Rußland. (JAM.
Jan. u.) Neuorganifation von Kavallerietruppentheilen,
Wintermandver, Raswädſchils ber Kavallerie, Organifationds
änderungen bei den Feſtungs und Rejerveiruppen, Niko—⸗
fauss@eneralftabs:Afademie. Bol. BMZ 6
Artillerie, Die Entwidelung der Auffifhen — 1891 bis 189%.
(MAG. Febr.) Ueberſicht betreffend Feldartillerie, Aus:
rüftung der Landeefeſtungen und süftenbefeitigungen.
Dal. MZ. 6.
Ausbildung, Die — der Soldaten nad dem Syſtem der
Unteroffizierfhule. (WS. März.)
Batteriebauvorfhrift, die Ruſſiſche — (MAG. März.)
Eingehende Beipregung. Mit Abbildungen.
Brüder, Ueber unjere jüngeren — (Bl. 322.) Bezieht ſich
auf die Behandlung der Soldaten.
Bug, Ein Uebergang über den —. (NMBL März.) Beridt.
Ausgeführt von Abteilungen des XIX. Ruffiihen Armee:
forps,
Detahementömanöver, Die
Einheitsinfanterie, Ueber — (N. 25 u. 55.)
Erſatz, Ueber die Verbefierung des — {WS. März.)
Ererzirreglement, Entwurf zu einem — für die Ruſſiſche
Sinianterie. (R.c.m.9.,) Mängel der alten Vorſchrift,
Berbeilerungen ꝛc. Dal. WS. Jan.
Gefecht, Die Beitimmungen über dad — im Ruſſiſchen
Ererzir:Heglement. (AB. 17.) Bgl. Pr. m. 1709 und Sp. N.
Generalftabslorpe, Das im Ruffiihen Heere.
IR. e. m. 5.) Graänzgung, Stärleverhältniffe x. Bal.
Pl. 327 u. fi.
Grenzmwade, Die — in Rußland {R. c. m. 1.)
und MWEL 159721,
Ingenieurtruppen, Die —— der Ruiſiſchen —
und deren Ausbildung. (MR. März.) Betrifft fünftige
Stärte und Zuſammenſehzung berieiben, Ausbildungss
methode ıc.
Junkerſchulen, Das Lehrprogramm ber —. (Pl. 325.)
Rafaten, Einige Betradtungen über Reitwejen und Pierbe:
abrichtung bei den —. {R. cav. Febr.) Rad Fleiſcher,
Manuel, d'tquitation et de dressage ü l’usage des Üo-
saques. Dal. Bi. 324 u. AZ. 24.
Kavallerie, Das neue Ererzir:Reglement für die Ruſſiſche
— und feine taftiihen Eigenthüntlichkeiten. (V. 40 u. ff.)
Bal. MWBl. 10.
— Die heutige Ruſſiſche — (DME. 15.)
befehlen des General Dragomiroff.
Kavalleriemandver, Das — im Militärbezirt Kijew 15986.
(BI. 830.) Beridt.
KRavallerieofiiziere, Die Schule für — in St. Peters:
burg. {R. cav. März.) Geſchichtliches. Beftimmungen über
den Ausbildungsgang ber Neitichüter ıc.
Kriegöbereitihaft, Die — Rußlands.
Allgemeine Ueberſicht.
WS. Jan.)
Sal. Pl. 325
Nadı neuen Tages:
(SMOW. März.)
17
235
Militärliteratur, Ueberficht über die Ruſſiſche — für 1896
AJ. Nu. ff.) Bol. Sp. 54 u. ff.
Dftafien, Die Konkurrenz; in —. (IR.März,) Betrifft den
Bau von Ruſſiſchen Eiſenbahnen in Sibirien. Vgl. RJ. 27.
Pferdezucht, Die Ergebniffe der Kaiſerlichen —. 1881 bis
1896. (RY.19.) al. WS. März.
NKegimentsfahne, Die — und ihr Plag in der Front.
(WS. Febr.)
Regimentölehrfommandos mit ymeijährigem Kurſus
WS. Jan.)
Reichswehr, Uebungen der Ruſſiſchen — und deren Ergeb:
niſſe. (AB.3.) Ueberſicht pro 189%.
Retruten, ——— Vertheilung und Beförderung der —.
ebr.|
Stabsoffiziere, Beförberungzu— 1897. (RZ 46.) Ueberficht.
Uebungspläge, Don Ruffiihen — (Sfrd. Febr.) Uebungen
von Kaſaken, Feſtungstruppen ıc. Mit vielen Abbildungen.
Minterbeihäftigungen mit den Unteroffizieren. (WS. Jan.)
MWintermanöver beim 19. Armeekorps. (RF. 65.) Bericht.
Schweden.
Schweden im Jahre 1896. XMT. Jan.) Drganifations:
veränderungen, Heereöhaushalt und Anſchaffungen, Mebungen,
Schulen ıc. ’
Schweiz.
Armee, Mittheilungen über unſere —, ſpeziell Artillerie und
Genie betreffend. (SZAG. März.) Betrifft Bekleidung,
Beſoldung, Vunitionsvergütung an Revolperichiekvereine ıc,
Armeelorpyd: Manöver, Laut gewordene Wünſche mit
Bezug auf die Durdführung unferer — (SMOW. Febr.)
Zuſammenſtellung des Wechtigſten aus verichiebenen Pe:
richten und Beſprechungen zc.
Artillerie, Grundzüge eines neuen MWateriald für bie
Schweizeriſche — (SMZ. 9 u. fi.i Bericht ꝛc.
— Mittheilungen über unfere — {SZAG. Febr.) Zu:
jammenjtellung der Durchſchnittsergebniſſe der Schieß⸗
übungen in den Schulen und Kurſen der Artillerie 1896.
Gebirgsartillerie, Studie über bad Material ber
Schweizeriſchen. R. d’art. März.) Leiſtungsfähigkeit und
Beweglichkeit, Einzelheiten der Konftruftion, Tragethiere ıc.
Kavalleriemanöver, Die — {SMOW. Jan.) Bericht
über die Manöver Brigade gegen Brigade vom 28. Sep-
tember bis 3. Oftober 1806.
Militär-Sanitätöverfaffung, Ueber die — der Schweiz.
{MR. Jan.) Seered:Sanitätödienft, Ergänzung bes Dber:
und linterperfonals ac.
Spanien
Armee, Die Spanifde—. (AHG. 23.)
eintheilung, Kolonialtruppen ic.
Gebirgs- und Feldartillerie, Material der Epanifchen
—. ({R. d’art. Jan. u. 7) Beichreibung mit Zeihnungen.
Wird fortgefegt. Vgl. Ar. m. 2171.
Kuba, Die Kriegslage auf — (ANG. 1936 u, .
al. IR, März.
Bhilippinen, Die — (NMBL Ian.)
Anlab der dortigen Kämpfe im Jahre 1846.
März und MWBl. 43.
Türtei,
Armee, Die Türkiihe —. (Av. m. 2182). Gintheilung,
Dienfizeit, Stärleverhältniffe ıc. Vgl. SMOW., März.
Kretenjiihe Aufftand, Der — und ber Griechiſch-Turkiſche
Wehrpflicht, Heeres:
Bericht.
Schilderung aus
Del. IR.
Konflift. (M. Febr.) Beriht. Mit Kartenſtizzen. ers
glei der Heeresſtärken ꝛc. Bgl. Av. m. 2181 u. ff, und
AMD. Mär.
MilitärsLiteraturseitung. — Nr. 7
Ill. Strategie. Taktik.
Allgemein.
Angriff, Ueber den heutigen — (DMZ. 17 u. ff.). Beittag
zur Frage, nach welden Grundſätzen berielbe erfolgen fol.
Aufllärungs: und Nahridhtendienft, Der —. (AB. 7.)
Bezieht fich befonderd auf den Bebirgäfrieg.
Befehl, Phyſiologie des — (Riv. m. ij. März 1.) Art und
Weiſe der Befehlsführung, Einwirkung des Führers auf
bie Truppe, Betfpiele.
Gebirgätriege, Befonderheiten ber Taltik im — (Bir.
m. i. Jan. En. ff.) Anforderungen des Gebirgäfrieges
an die Taktil, Wird fortaefekt.
Kriegöfpiel und Kriegägeihihte (AZ. 20.) Ratk-
ſchlãge ꝛc.
Operationslinien, Wahrſcheinlich — im Kalle einet
Krieges zwiſchen dem Franzöſiſch-⸗Ruſſiſchen Bündniſſe und
dem Dreibunde. R. e. m. 11.) Stärkeüberſichten, Dpe:
rotiondpläne ꝛc. Wit Kartenſtizze.
Strategie, Neue Betrachtungen über ben Gegenftand und
die Grundzüge der —. (3. m. Febr. u. ff.) Rottwendig
keit genauer Teftftelung der Begrifföbeftimmungen:
Strategie und Taktik.
Strategiihstaltiihe Aufgaben nebſt Zöfungen. (BZ. 4)
Beiprechung des 7. Heftes. Borpoften.
Taktik, (BMZ. 12 m. fi.) Eingehende günſtige Beſprechung
des Buches von Hauptmann Bald. Bgl. Sp. 210.
— Anleitung zum wiſſenſchaftlichen Etubium der —.
Jan.) Vom Nuffiihen Generallieutenant Masloff.
Taltil-Nufgaben, Ueber — uuf kriegsgeſchichtlicher Grund:
lage. (StOZ März.i Nugen und Bortheile derſelben
An Beiipielen erläutert.
Truppen, Erziehung und Audbildung der —. (Pr. m. 1712.)
Rad er und Anberen.
Vertheidigung, die Entſcheidung ſuchende — (OMWY.
LIV. Bd, 3. Heft.) Angriff und Gegenangriff ꝛc. An
geihichtlichen Beifpielen erläutert. Wit Skizzen.
(SM.
Tattit der Infanterie, Tnrnen, Fechten.
Ererzir:Reglement, Was man vom — verlangen fann
und was man von ihm nicht erwarten darf. (MZ. 9 u. f.}
Beiprehung der Schrift vom General v. Scherji.
Fechtweiſe, die — ber Franzöſiſchen und Ruſſiſchen Infanterie
im Vergleich mit der Deutichen (DWZ. 1 u. fi.) Bezüg⸗
lihe Vorfhriften, Schiekausbildung, Angriff ıc,
Feind, Mit unwiderſtehlichem Drange an den — heran.
(A3. 21.) Rathſchläge ꝛc. für den Anfanterieangriff.
Felddienft-Reglement, Jtalienifhes und Franzöſiſches —
Riv. m. i. Jan. 1.) Vergleich.
Gymnaftif, Ueber bie militärifche
Zeichnungen.
Infanterie, Der Schritt der — (Av. m. 217%) Bezieht
ſich auf die Körperhaltung beim Marſchiren, Natbicläge ı.
— Die Aufllärer ber — (Sp. m. 1. Febr.) Rathichläge.
— Taktik der — B. m. 1350.)
Infanterieangriff. (Bd. A. 1492.) Rathſchläge ıc.
Kompagnie, Tie Ausbildung der — im Felddienſt. Be
zieht fih namentlih auf den Angriff. Beifpiel aus Der
ſtriegsgeſchichte.
Märſche und Gefechtſsübungen im Winter. (Ar. m. 2177.)
Rathihläge ıc.
Nachtmärſche. iStOZ. Jan.). 1. Beantwortung der Frage
Wann find Nachtmärfde erforderlich? 2. Nachtheile und
Ausführung derjeiben. An Beiſpielen erläutert.
Rejerven, Weber die Entfernung zwiſchen — und Schühen⸗
fette. (AJ. 13.)
(WS Febr.) - Rit
Unterftügungdtrupps, Gefährbung der hintereiner Shügens |
linie befindlihen — durch
geltendes Infanteriefeuer.
und Borichläge.
feindliches der Schützenlinie
(SMOW Jan.) Erfahrungen
Schießen.
Jäger, Die — und bie Jagd vom militäriſchen Stand⸗
punfte. (M. Juli.) Nugen für die militärifhe Ausbildung
als Schügen, Latrowillenführer zc.
Jagd, Betrachtung über bie Verwendung von ———
und smunition beim Schießen auf der —. (R. dart. Jan.)
Mit Figuren.
Präziſionsſchuß, Der —
märden für Inſanteriſten.
Scheiben, Beweglihe — für dad Schießen der Infanterie.
(Pl. 837.)
Shiefausbildung, Die Deutiche und die Ruſſiſche — nad)
den neuerfchienenen Vorfcriften. (M. Jan.) Vergleiche der
beiden Schießvorſchriften von 1898 in Bezug auf das
Schulſchießen und das geiechtämäßige Schießen. Bol.
S. m. Fehr.
Schießen, Gefechtsmäßiges — (5. m. März.) Rathſchläge.
Biellinie. (S. m. Jan.) Beſchreibung eines Inſtrumentes
zum Unterricht im Nehmen verichiedener Ziellinien und
Unvifiren eines beftimmten Punktes. Mit Abbildungen.
(DMZ. 4) u. ff.) Faſtnachts⸗
Taktik der Kavallerie.
Aufklärer, Die — der Neiterei und ihre Ausbildung.
(Riv. m. i. März II.) Betrachtung, onfnüpfend an bie
Ruffiihen Vorichriften.
Kavallerie, Die Bewaffnung der — (ANG. 1988.)
Geltende Bejtimmungen in den verſchiedenen Heeren in
Betreff der Bewaffnung mit Langen, Sarabinern und
Säbeln. Anfichten über Werth und Unwerth x. Bol.
USG. 3335 u. fl.
Napvallerie, Die —, ihr Werth, ihre Aufgabe, ihre Ber
deutung. (Fr. m. 3841 u. ff)
Aavallerietruppe, Ueber die Schlagfertigleit der —.
(MR. Febr.| Mängel von friedensübungen, Verpflegung
im Kriege, Beſchlag und Nejerveeiien ıc.
Neiten, Pferdebehandlung ze.
Hufbeihlag. (USCA. März.) Rathſchläge.
dungen.
Kavalleriepferde, Betrachtungen über das Füttern von —.
{USCA. März.) Rathichläge. Verſuche und deren Ers
gebniſſe
— Ein: und Ausſchiffen von — auf offener Strede. (UCSA.
März.) Beidreibung von bezügligen Borridhtungen mit
Zeichnungen,
Pferd, Die Mechanik der
(3: j. 8. Febr. u. ff.)
Wird fortgeſetzt.
— Nochmals die verichiedenen Gangarten des —. (B. f. 2.
Jan.) Mit Berüdfihtigung ihrer Darftellung in ber
Ralerei und Bildhaueret.
— Ueber Seiftungsprüfungen der —. (53. 14 u. ff.) Mängel
der Prüfung der Pferde nad) Leiftung für eine gegebene
Entfernung. Borſchläge: Rennen gegen Pierde und Rennen
gegen Zeit. Vgl. auch 19.
Plerde und Fahrräder. (Sp. m. 15 Febr.) Bergleide.
Für ein Pierd laſſen fich ſechs Zweiräder anfaufen und
mit 50 Free. jährlich unterhalten. Borſchläge.
Reittunſt, Betrachtungen über die — (B. m. 1344 u. ff.)
Bezieht fi auf die Zügelführung, Gangarten, Hülfen ꝛc.
Wird fortgeieht.
Schraubſtollenbeſchlag. (8. f. B. Febr.) Mit Abbildung.
Turf, Ein Beitrag zur Reinigung des —. (98. 19.)
Vorfchläge :c.
Mit Abbils
DOrtöveränderungen des —.
Bewegung der Bordergliedmaßen.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
238
Veterinärhygiene, Die Entwidelung und die Aufgaben
ber —. (BMZ. 7.) Rede des Profeffors Dr. Dftertag in
Berlin,
Beltboote, Heritellung und Berwendung von — nad) Syftem
Lieutenant Egernyg (MAG. Jan.) Belhreibung mit Ab»
bildungen. 2gl. Av. m. 2180.
Tattit der Feldartillerie.
Artillerie der Zukunft, Taktiihe Beratungen über bie
—. {Av.m. 2178.) Bezieht fid) auf den Angriff von In—
fanterie auf Artillerie nad Ginführung von Schnellfeuer:
gefhügen ꝛc. Vgl. RAG. März.
— Neitende — und Slavallerie. (ANG. 1931.)
das Ineinandergreifen beider Waffen.
Artilleriftifde Bemerkungen. (WS. März.) Die Kunft
des Manövrirend von A. Baumgarten.
Batterie, Die Schlagfertigmachung einer eben mobiliſitten —.
. Jan. u. ff) Batbichläge ꝛc.
Feldartillerie, Verwendung der — des Armeelorps.
(88. I u. ff.) 2. Vertheidigung. Bgl. Sp. 131.
Taltifhe Studien. (BMZ. I u. ff.) Artilleriftiiches.
Tattit des Feitungsfrieges.
Befeftigung, Proviioriihe — und Feitungsimprovijationen.
(SZAG. März.) Nah Wagner, Grundriß der Rortififation
nebft fortififatoriihem Atlas. Wird fortgefegt. Bl.
BM. 1350, RAB. Jan./Febr. und MWBl. 1897, 53.
Befeftigungen, Drganifation und Werth beftändiger —.
(MAG. Jan.) Gürtelfeftungen und Sperren von Oberft-
lieutenant Frhen. v. Leithner. Mit Zeichnungen.
Belagerungsartillerie, Ueber bie Zeitung der Thätig:
feiten, inöbelondere der Bewegung und des Feuers der
ſchweren — bei dem Angriff auf Feftungen, mithin in ber
Feltungsfhladt. (JAM. Jan. u. f.) Nlöbaldige nahe
Wechſelbeziehungen zwiſchen Feld⸗, Pofttions: und Feſtungs⸗
ſchlachten in zufünftigen Kriegen und kurze Betrachtung
der Zuſammenſetzung einer mit dem Angriff auf eine
Feftung beauftragten Armee und derjenigen Thätigleiten
derfelben, welche der Feuerthätigleit ıhrer Belagerungs:-
artillerie vorangehen müffen x. tgl. S. m. Jan. u. ff.
Wird fortgefegt.
Feftung, Die — in der heutigen Kriegführung. (BMZ.9.)
Nach dem Buche von Hauptmann Schroeter.
Schildert
IV. Befeſtigungen und Genieweſen.
Baracken, in den Alpen. (Rev. d.G. Febr.) Beſchreibung
mit Zeichnungen.
Baugrund, Apparate zur Ermittelung der Tragfähigkeit des
—. (MAG. März.) Beſchreibung mit Beichnungen.
Befeftigung, Reuere formen der proviforifhen — 8246.
Jan.; Allgemeines, Kritit der beftehenden Boricriften,
Vorſchlage, betreffend den Bau von Infanterie und Ur:
rg Masten, transportable Panzer ıc.
Entgegnung fiehe Märzheft.
Feftungsfrieg, Neuerungen und Erfahrungen im —.
(V. 42.) Berſenkbare Geihügftände, Feldeiſenbahnen,
eleltriſche Beleuchtungsvortichtungen ꝛc.
Fortifilator, Ein Deſterreich-Ungariſcher — (JAM. Febr.)
Beiprehung des Leitfadens für den Unterriht in ber be:
ftändigen Befeftigung vom 8. und K. Generalmajor Nitter
v. Brunner. Bol. M83. Sp. 17.
Land- und Seebefeftigungen, Einige Grundfäge General
Brialmonts über — (AAJO. März / April. Nach Brial:
mont, La défeuse des cötes et les tétes de ponts per-
manentes.
239
Schusräume, Unterirbiihe — gegen Granaten.
Febr.) Vorſchläge.
Sturmfteg, Projelt eined —.
(Rev.d.G.
{M. Jan.) Beſchreibung einer
Vorridtung zum leberbrüden von Gräben ꝛc. Mit fünf
Tafeln.
— Die — einer Fefſtung. OMWV.
d. 2, Heft.) ntmwidelung der Gürtelfeftungen.
ioberne Gürtelfeitung, Unfertigfeit moderner eftungen,
Einrihtungsgrunbfäße . Mit Skiggen
V. Waffenwefen.
Beramannide Sclbftladepiftole, Die — Modell 96.
(DM}. 20.) Bechreibung.
Gewehr, Das Heinfalibrige — (Av. m. 2176.) BWängel
deflelben. Erfahrungen in Chitral und Abejifinien.
Gewehrlafjeten. (V. 47.) Beſchreibung :c.
Handfeuerwaffen, Die Wirlung ber — {JAM. Febr.)
Ergebnifie von Schießverſuchen des Schweizeriſchen Horps-
arztes des 2, Armecelorps, Oberft Birder. Pol. SMZ. 13,
Handfeuerwaffe und Schiekauäbildung. iS. m. Jan.)
Verminderung des Kalibers, automatiſche Gervehre, eleltriſche
Gewehre und Gasgewehr von Giſſard. Patronen ver:
fhiedener Syſteme. Ausbildungsmethode rc. Mit Ab:
bilbungen.
Maufer, Der verbefferte — (USJ. 1741.) Beſchreibung
des Mauiergemehrs M/93.
Militäriſches Gebiet, Umſchau auf — JAM. März.)
Gewehre in England, Italien, Schweden, Portugal.
Artilleriematerial.
Balliftiihe Tabelle, Neue allgemeine —.
April.) Bon Sciacei. Vgl. RAG. März.
9,2zöllige Drebgefhüge, Neue — {ANG. 1931.)
Feldartillerie ber Zufunft, Die—. (RAB. Jan.;Fehr.)
"Beichreibung einer Kruppſchen Kanone Mit Zeihmungen.
Flugbahnen, Berechnung gefrümmter — iMAG, Febr.)
Formeln ze.
Geſchoſſe, Die Einwirkung der Glektrizität auf ben Flug
der —. (USG. 3342.) Verfuche und deren Ergebnifle.
— mit Gentralzündung. (RAB. Jan./Febr.) Beſchreibung
mit Berechnungen.
Geſchützrohre, Zerlegbare —. (NAAID. Jan Febr. Nad:
Lyeoudis, Suite au memoire sur un nonveau systeme de
bouches à feu d@montables ete. Bgl. MWBl. 1897, 11.
Luft, Betrachtung über den Widerſtand ber — bei geringen
Geihwinbigkeiten. {R. d’art. Jan.) Berechnungen mit Slizzen
im Tert und einer Tafel.
Mitrailleufe Hotchkiß, Automatiihe —.
Beichreibung mit Abbildungen.
Pneumatiſches Geihüd, Das von Simd:Dubley.
{US.J. 1749.) Beſchreibung mit Abbildungen.
Bulver-Dimenfionirung, Ueber (MAG.
Studie vom K. und K. Oberft Ritter v. Wuich.
Schnellfeuer:Feldlanone, — Canet, Modell 1896.
H3. 3. Bel. MMBL 1897,
5 mm Sänellfener: REN Syftem Schneider.
M/1895. R. d’art. März.) Beſchreibung mit Abbildungen.
Verſuche ꝛtc.
AAJO. März/
(R. d’art. März.)
Febr.)
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchbruderei von €. S.
Milttär-Literatursfeitung. — Nr. 7
— #
Banntieuergelänäfsege, Die — in Deutihland und
andermärtd. (SMR. 4) Stand dberjelber x. Bat.
DUB. 5 u. fi, JAM. März, V. 58, RAB. Jan. Fehr.
93.5, SZAG, Jan. u, M. und Av. m. 2165.
Scänellfeuerlanone, Die — (Av. m. 2168 u. I Kor:
ſchritte der Induſtrie, zu ſtellende Anforderungen ꝛc.
Waffenfabril Skoda, Die — in Pilſen. Agß. 20 Ge
ſchichtliches. Fabrilate derſelben für artilleriſtiſche Jwede
Watkin, Diſtanzmeſſer — (MAG. Fehr. Beſchreidung
mit Abbildungen.
VI. Eiſenbahnweſen, Luftballons,
Taubenſport, Kriegshunde, Radfahren,
elektriſche und photographiſche Apparate u.
Dampfwagen zu militäriſchen Zwecken. (ANG. 1.)
Verſuchsfahrt mit einem Transportmotorwagen und deren
Ergebnijfe.
Eijenbahnen, Die Benußung der — zur Kriegszeit. RJ. 58.)
Zuitballons, en „setige Benugung von — zu militäriiden
Zwecken. Rg
Radfahren, —ã Rev. c. m. 7.
Stand deſſelben in verſchiedenen Ländern. Ariegsrädet x.
Val. Av. m. 2174 u. ff, Rer. e. m. 12, Rirv. m. i.
Febr. II. u, £. und MWBl. 1897, 11.
Rennwoli, Der —. (Sfrd. Febr.) Beſchreibung mit Ab:
bilbungen.
Scheinwerfer für Armee und Marine.
ichreibung mit Abbildungen,
Telegraph, Die Anwendung des — im Stiege von ben
älteiten Zeiten biö zur Gegenwart (OMWYV. LIV. Bd,
3 Heft.) Bericht. Mit Tafeln. Bgl, ANG. 1928.
Gcgenmwärtiger
MR. März: Be:
VII. Generalkab.
Geographie, Entwidelung und gegemmvärtige Lehren ber
phofitaliihen —. (S. m. Jan.) Betrifft Anwendung ber:
jelden auf die Militärgeographie und Topographie.
Kartographie, Studie über die — ber Vergangenheit und
der Gegenwart. (RAB. Jan./Febr.i Deutisland. ıc.
Topograpbiiche Relief, Dad — in feiner Bedeutung für
die Landeskunde. S3MOW. Febr.) Vorſchläge ıc.
VII Armee-Ernährung ıc.
Aluminium, Die Verwendung des — zu militäriichen
Sweden. (RUSI. 226.) Geräthe aus Aluminium x.
Herzbeſchwerden, Nervöſe — bei Dffigieren. (DNS. 15
Rathſchläge.
ee Mufter eines — für ein Lager im Gebirge.
RAG. März.} Beſchreibung mit zwei Tafeln.
— Das — als Transportthier BdA. 1488. Rail:
ſchlage. betreffend Behandlung und Ernährung deſſelben x.
Kajernen, Die Bepflanzung der — und Lagerpläge mit
Buſchwerk und Bäumen in hygieniſcher Hinſicht. Pl. 338.)
Mittler & Sohn, Berlin SW12, Aochſtraäße 68—11.
HAllitär-Literatur-Deitung.
Adtundfiebzigfter Jahrgang.
Literariihes Beiblatt zum Militär-Wocdenblatt.
Nr. 8. Juli 1897.
Berantwortliher Redakteur:
v. Eftorff, Generalmajor z. D.,
Sriedenau b. Berlin, @oblerftr.
Heiblatt zum Wılitar»
Anciennetätslifte, Volftändige, der| Rapitulantenfhulen,
f Lehrftoff für. (259)
ſufahl —Schmied-Kowarzik, Duell:
Difigiere des Deutſchen Reichsheeres
und der Kaiſerlichen Marine. (256)
Anzugd:Beftimmungen für Offiziere
und Sanitätsoffiziere bed Königlich
Preußiſchen Heeres. (259) | em)
Brofig, Bericht über meinen Ritt von) yuudr
Forbad nad) Glak 1894. (260)
Dr. Dangelmaier, Der Kampf um bie
Ehre. (258)
Erfat und Heranbilbung bed Deutfchen
Dffigierlorps. (250)
Hoderlein, Kurze Anleitung zum flrofiren,
Stizziren und Kartenlefen für Einjährig:
Freiwillige, Unteroffiziere und Unter:
offiier-Aipiranten. (254)
bud. (251)
aller Watten,
Kriegsgeſchichtliche Beiſpiele aus dem deutſch⸗frauzöſiſchen
Kriege 1870/71. Bon Kunz, Major a. D. Drittes
Heft: Nachtgefechte III. Berlin 1897, E. S. Mittler
& Sohn, KönigliheHofbuhhandlung. Preis DIE 4,60.
Die ‚„Nachtgefechte“ aus dem Kriege 1870/71 find
auch mit dem vorliegenden dritten Hefte noch nicht
abgejchlofjen.*) Der Herr Verfafjer ftellt in dem Vorwort
ein vierted Heft in Ausficht, in dem die Nacht—
gefechte im Feftungsfrieg behandelt werden jollen.
Referent hatte anfänglich beabfichtigt, an der Hand der
mufterhaft jorgfältig gearbeiteten kriegsgeſchichtlichen
Beijpiele von Nachtgefechten aus dem Kriege 1870/71
von Major Kunz ein taktiſches Reſumé zu geben
über Nachtgefechte überhaupt, da über den Kriegäwerth
derjelben die Anſichten ziemlich weit audeinandergehen.
Es joll nun erft dad Erjcheinen des vierten Heftes
abgemwartet werden, meil gerade im Feſtungskriege
und vielleicht in noch viel höherem Grade beim ſo—
genannten „Poſitionskriege“ Nachtgefechte eine Rolle
ipielen dürften. Der „Poſitionskrieg“ erfcheint aber
heute ſchon namhaften Xaktifern als der Typ der
Zufunftötriege überhaupt, und da verlohnt es jchon
der Mühe, die Nachtgefechte nicht ald eine mehr oder
minder zufällige taktifche Ericheinung, jondern von dem
Stantpunft des „großen Krieges" aus eingehender
Erörterung zu unterziehen.
*) Heft I und IT fiehe MilitärsLiteratursBeitung Nr. 5,
Sp. 147 fi.
(Juli 1897.)
Die Dılıtär» Literatur» Zeitung ericheint monatlich ein- bis poeimal als
ochenblatt und ift auch im befonderen Jahres ·
Abonnement für 5 Mark brreft von ber Ervebdition und dur alle Buch
bandlungen zu beziehen. reis der einzelnen Nummer 50 Bf,
Kunz, Kriegsgefhichtlihe Beiipiele aus
DEN THE OLRSDIIDCHRENGELETOLTL.
Waffenlehre für Offiziere
(248
Moch, Artillerie et
Nanfen, In Naht und Eis,
Plinzner, Briefe über das Reiten in;
der Deutfhen Kavallerie.
v.Prollius, Kurze Entwidelungsgefhichte |
bed Preußiſch⸗Deutſchen Heeres. (258)
Reinelt, Löjungen von Aufgaben aus |
dem Gebiet der formalen Taltit, (247) Bibliographie. (261)
Berlag ber Königl. Hofbuchhandtung.
von E, ©, Mittler& Sohn,
Berlin swı2, Kodftr. 68-71.
Kurzgefaßter a 2 omlinomw, Geſammelte Auffäke.
(249)
Zurnenund Bajonettiren, Anleitung
für Offiziere und Umteroffiziere beim
Ertheilen des Unterrichts im. (257).
Dr. med. Zürn, Geidhirrfunde und Be:
fhirrungslehre. (258)
(258)
(255)
udget.
Brockhaus' Konverfationd:Lerilon,
Ergänjungsband. (261)
Napoleons Feldzug in Rußland von
(244)
1812. (262)
Major Kunz hat auch bei Nachtgefechten III —
welche ausſchließlich dem Krieg gegen die Franzöſiſche
Republit entnommen find? — durchaus gewifjenhaft
Alles „gebucht“ und erläutert, was eine unbefangene
taktifche Beurtheilung herbeizuführen im Stande ift.
Er hat nun ſchon feit Jahren dem Grundſatze gemäß,
daß nur gründliche objektive Darftellung kriegsgeſchicht—
licher Thatſachen — sine ira et studio — wirflichen
Nuten gewähren könne, eine Fülle unſchätzbaren taftifch-
ftatiftiijchen Materiald der Wiſſenſchaft und gleichzeitig
dem praftiihen Soldaten zur Verfügung geftellt. Daß
er hierbei auch taktiſche Konjequenzgen und allgemeine _
Lehren zieht, ift nicht allein jein gutes Mecht, jondern
auch gleichjam feine Pflicht, zumal die kritiſche Ges
ſchichtſchreibung beſonders in Deutſchland — mas den
Krieg 1870/71 angeht — erft verhältnißmäßig jpät
auf dem Plane erjchienen ift.
Bei Heft III gewinnt man aber doch den Eindrudt,
ald ob der Herr Berfafjer in feiner offen ausgeiprochenen
Antipathie gegen Nachtgefechte injofern etwas weit geht,
ald er öfters von den „Zaltifern der Dunkelheit“ jpricht.
Er verwahrt fich zwar wiederholt gegen alle „jchematijche“
Anwendung taktiicher Ergebnifje und Lehren; aber für
den jungen Offizier — und Major Kunz betont ſtets,
dab er in erfter Linie für die jüngeren Kameraden
ſchreibe — liegt hierbei doch die Gefahr nahe, dah er
das Kind mit dem Bade ausjchüttet und die Nacht:
gefechte überhaupt als ein taftisches Uebel anfieht. Das
würde aber doch ein falſches Bild von dem Werth oder
18
243
WilitärsLiteratursBeitung. — Ar. 8
Unwerth der Nachtgefechte geben. Außerdem dürfte e3 | Bildung.
im nächſten Kriege gar nicht im unferer Macht liegen,
Nachtgefechte zu mollen oder nicht zu wollen. Sie
werden und aufgezwungen werben, und ba ift eö doch
unbedingt erforderlich, über die Technik der Nachtgefechte
theoretifch wie praktiſch Beſcheid zu mwifjen.
Werner unterliegt e3 gar feinem Zweifel, daß gegen
Ende einer unentſchiedenen erbitterten Schladjt es aller:
dingd möglich fein kann, durch emergiich und ſachgemäß
geführte Angriffe mit beginnender Dunkelheit die Wage
des Sieges günftig zu beeinflufien — dafür ift eins
der jchlagendften Beifpiele die Schlacht von Torgau,
und au in der Schlacht von Le Mans wurde thats
ſächlich durch einen nächtlichen Angriff die entjcheidende
Wendung herbeigeführt. Auch möchte ich dem nächte
lihen — oder richtiger — abendlihen Sturm auf
Schloß Chambord am 9. Dezember 1870 durch das
2. Bataillon Regiments 118 nicht mifjen, der eine der
glänzenditen Waffenthaten des Krieges 1870/71 darftellt
und merfwürdigerweife bis auf die neueſte Zeit der
Armee ziemlich unbelannt geblieben war. Auch im
Generalftabswerle ift nur nebenbei die Rede davon.
Major Kunz Hat dieſes „Nachtgefecht“ beſonders
anfchaulich gejchildert, und wenn er durchaus berechtigt
A folgern, wie ed nicht oft vorfommen dürfte, daß
3 Mann vor 150 Mann, oder richtiger 58 Mann
einfach weglaufen, fo ift ed eben eine der „Eigen-
thümlichfeiten“ der Nachtgefechte, daß jelbft ganz beherzte
Leute — und die befanden fich zweifeldchne unter jenen
3000 Mann ſich nicht dem Eindrud eines rüdfichtslos
durchgeführten nächtlichen Angriffes entziehen können,
Es gehört dad eben unter das Kapitel der „Pinchologie
bed Krieges“, die in langen Friedenszeiten jo leicht
hinter dem Mechanifchen, der „Sleichmäßigkeit“, der
Routine, dem „Aeußerlichen“ zurüdtritt. Daß Major
Kunz jede Gelegenheit wahrnimmt, immer wieder auf
das wahre Wefen kriegsmäßiger Ausbildung hinzuweiſen,
auf den Werth der „Zmponderabilien“ — und er thut
dad auch bei den Nadhtgefehten —, wird ihm von
jedem einfichtigen Soldaten zu bejonderem Verdienſte
angerechnet werden. Auch der eigentliche Held von
Chambord, Hauptmann Kattrein, war fein blofer
Routinier, jondern ein geiftig hochitehender Soldat, und
es liegt eine feine Wahrheit in der Bemerkung des
Majord Kunz, daß gerade bei der Durdführung eines
der ſchwierigſten friegerijchen Probleme, der Nachtgefechte,
die Perjönlichkeit die Hauptrolle fpielt. Cr belegt
dad durch Beiipiele. Auch in der Schladht von Torgau
lag das Entjcheidende allein in den betreffenden Per
jünlicheiten, nachdem die Kriegskunſt Friedrichs des
Großen als ſolche verfagt hatte,
Wenn aber der Offizier, welcher meiftend gar nicht
ahnt, melde ungeheure Arbeit in den „Kriegsgeſchicht—
lichen Beifpielen“ des Majors Kunz ftedt, die 83
im dritten Hefte gefchilderten Nachtaefechte gelejen,
die nöthigen Reflerionen ſelbſt angeftellt, dann damit
diejenigen ded Herrn Verfaſſers verglichen und ſchließlich
einige der am Schluſſe des Heftes geftellten, ſehr ſach—
gemäßen „Aufgaben“ felbſtthätig gelöft hat, fo wird er
großen Gewinn haben für, jeine militärische Weiter:
Hat er aber aud noch den eigentlichen
piychologifch = Iehrhaften Kern der bis jet erjchienenen
drei Hefte „Kriegägeichichtlicher Beiſpiele“ erfaßt und
wei; ed von höherem Standpunkte aus zu verwerthen —
namentlid; wenn er einen höheren Wirkungskreis ein:
nimmt —, jo wird er dadurch der Geſammtheit wiel
nügen fönnen. Schon deshalb dürften die „Nachtgefechte‘
in vorliegender Form ihr Gutes haben.
Briefe über das Reiten im der Deutſchen Kavallerie
von Paul Plinzner, Major a. D. von der Landwehr:
Kavallerie, Leibftallmeifter Seiner Majeftät des Kaiſert
und Könige. Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung. Preis Mt. 2,50,
Dieje Briefe erichienen an Stelle einer erforderlich
gewordenen Neuauflage der „Briefe* von 1889 und
bilden gewifjermaßen eine Fortſetzung jener Schrift. —
Herr Plingner will, wie er im Vorwort fagt, jeinen
Freunden und Gefinnungsgenoffen in der Armee wieder
einmal ein Lebenszeichen und eine Anregung geben
und eine Feine Freude bereiten.
Eine Schrift Plingnerd wird im der Deutſchen
Kavallerie ſtets gebührende Beachtung erregen, ob «#
fih um Freunde oder Gegner der Grundprinzipien
feined Syſtems handelt; denn aud die Gegner ber
„unbedingten Beizäumung“, und zu diejen gehört der
Referent, werden in den Schriften des erfahrenen Stall⸗
meifterd manche Anregung finden und feine derjelben
aus der Hand legen, ohne daraus gelernt zu haben.
Es ift hier nicht der Drt, zu erörtern, weshalb das
Prinzip der unbedingten Beizäumung, nach der biäher
üblichen Reiterſprache „Ueberzäumung“, für die Zwede
der Soldatenreiterei für faljch gehalten wird; der Streit
für und wider hat auch keinen praftiichen Werth mehr,
nachdem bei der wor Zahresfrift erfolgten Umarbeitung
der Reitinftruftion in feiner Weije eine Annäherung
an dieſes Prinzip erfolgt ift und daher eine Arbeit
nad diefem Syſtem der Vorſchrift widerjprechen würde.
Unbeadhtet find bei der Berathung über die erfolgten
Menderungen die Wünjche Herrn Plinznerd jedenfalls
nicht geblieben, und nur in Ginzelheiten, wie z. B. in
der ftärferen Begünftigung der Kandarenarbeit, wie in
der Einführung der Arbeit mit getheilten Zügeln, in der
größeren Betonung der Einzelarbeit, könnte man eine
Annäherung an die von Herrn Plinzner ausgejprodenen
Wünſche erbliden, doch treffen gerade hier feine An-
fichten mit Denen feines großen Gegners Fillis zujammen,
defjen Schrift kurz vorher von den beiden Kavallerie
injpefteuren der Waffe warn empfohlen worden war.
Um den Standpunkt des Referenten weiter zu kenn—
zeichnen, mag bemerkt werden, daß derjelbe auch fein
unbedingter „Filisihwärmer” ift, wie ſolchen Her
Plinzner auf ©. 109 jdhildert, den man nur ein Jahr
brauche gewähren zu laffen, um ihm durch die Praris
von der Schädlichkeit des Syſtems zu überzeugen.
Referent fteht, was die Grundprinzipien betrifft, gam
auf dem Boden der Reitinftruftion, wie ſich dieſe aus
den klaſſiſchen Schriften von Seydler und Krane ent:
245
widelt hat, wenn auch in Einzelheiten, die dieje Grund⸗
prinzipien aber nicht berühren, Aenderungen erwünſcht
jein mögen. Wenn nun Herr Plinzner in feinem legten
Briefe, S. 122, andeutet, daß das von der Reitinftruftion
aufgeftellte Prinzip der „relativen Aufrihtung* und
fein Prinzip der „unbedingten Beizäumung“ eigentlich
dafjelbe jei („im Grunde genommen meinen wir doch
Beide dafjelbe*), jo muß dem entichieden widerjprecdhen
werden; zwiſchen beiden Prinzipien bejteht eine un—
überbrüdbare Kluft. Herr Plinzner kennt nicht die
„Aufrichtung aus der Tiefe“ (Meitinftruftion II. Th.,
©. 18), und wenn berjelbe auch im „Syitem ber
Pferdegymnaftif” darauf hinweiſt, daß zur Durchläſſig—
machung eines feftgehaltenen Rüdens ein Abſtoßenlaſſen
in höhere Stellung „zeitweife“ geboten jei, jo beftätigt
eben diefe Ausnahme nur die Regel. Dieje geftattete
Auönahme zeigt und aber zugleid) die ſchwache Seite
feined Syſtems.
Bevor wir und mit dem Inhalt der Schrift weiter
beichäftigen, müfjen wir aber die Reitinftruftion auch
noch gegen den wider fie erhobenen Borwurf in Schuß
nehmen, ald ob diejelbe für die Haläbiegung bezw.
Aufrichtung eine Schablone aufgeftellt hätte,
Der Berfaffer führt dabei die Leiftungen im II. Theil
der Inſtruktion ©. 176 über die Stellung des Pferdes
an, die ihm bejonders unſympathiſch find. Hier ift die
regelmäßige, die mangelhafte und die fehlerhafte Stellung
des Halſes bejchrieben, und obgleich auch hier Modifi—
kationen je nad) dem Gebäude vorgejehen find, könnte
ed doch jcheinen, ald wäre ein Schema gegeben. Die
zu tiefe Stellung ſowie dad Zurüdgehen ded Kopfes
hinter die Senfredhte, die Meberzäumung, aljo die
Prinzipien ded Herrn Plinzner, werden allerdings als
fehlerhaft bezeichnet. Wenn man aber die Inftruftion
ald Ganzes betrachtet — und das tft doch erforderlich,
wenn man das Werk beurtheilen will —, jo wird man
erkennen, dab diejelbe weit davon entfernt iſt, eine
Schablone aufitellen zu wollen.
Wir Iefen im II. Theil ©. 18: „Eine für alle
Pferde normale Stellung, einen normalen Aufrichtungs-
grad giebt es im der Soldatenreiterei nicht”, und
weiter S. 19: „Der Gang ded Pferdes dient als
Maßſtab, ob die Stellung die zur Zeit richtige ift oder
nicht." Ferner ©. 5l: „Bei der Ausbildung ift mit
großer Sorgfalt darauf zu achten, daß Hals und Kopf
in eine für fein Gebäude pafjende Stellung gebradıt
und darin ftät gemacht werden.” Und ©. 89: „Der
Grad der Aufrichtung beim Abbrechen richtet fich nadı
dem Gebäude des Pferdes, vorzüglih nach der Bes
ſchaffenheit des Rückens. Hauptſfächlich bricht man das
Pferd in der Stellung von Kopf und Hals ab, welche
für daſſelbe zur Zeit die normale iſt, d. h. die im
Gange als die beſte erkannt wird," Bei dieſen Grund—
ſätzen kann man doch nicht von einer Schablone reden,
das Individualiſiren bei der Bearbeitung des Pferdes
iſt vielmehr als oberſtes Geſetz hingeſtellt; dem gegenüber
nähert fi) die jo energiſche Betonung der unbedingten
Beizäumung durch Herrn Plinzner ald allein heilbringend
der Schablone doc; recht ſtark.
1897 — Literarifhed Beiblatt zum Militär ⸗Wochenblatt.
246
Was nun den weiteren Inhalt der in Rede ftehenden
Schrift angeht, jo find die Briefe, welche in der erften
Ausgabe an einen Freund gerichtet waren, ber eben
eine Eskadron übernommen hatte, demjelben Freunde
zugedacht, der nun im Begriff ift, Regimentslommandeur
zu werden, und bejdjäftigen ſich mit deſſen erjter
Thätigkeit in Drefjurangelegenheiten nach Uebernahme
des Kommandod. Im erſten Briefe tagt der Berfaffer,
daß, wenn auch in einzelnen Schwadronen und Batterien,
theilmeije auch wohl in ganzen Regimentern nad) feinem
Syſtem gearbeitet worden ift, diefe Verſuche dennoch
„feinen recht fürdernden Einfluß auf feine Sache aus—
geübt haben". Die Urſachen ſucht der Berfafjer natürlich
nicht in Fehlern des Syſtems, überhaupt nicht auf
„equeſtriſchem“, fondern auf „pſychologiſchem“ Gebiet,
d. h. in dem mangelnden Verſtändniß der Vorgeſetzten,
„Herren in gereiftem Lebensalter, welche gegen das
Neue mißtrauiſch find“, die nicht zu befichtigen verftehen,
die ſich nach Art von Theatervorftellungen „jorgfältig
einftudirte Enjembletouren und Programme” gefallen
lafien und nad) äußerlicher Gleichmäßigkeit in erjter
Linie fehen. Es wäre wahrlih traurig um unſere
Kavallerie beftellt, wenn Herr Plinzner Recht hätte.
Gottlob ift ed anders, und die Frage möchte wohl
berechtigt jein, wie Herr Plinzner, der doch lediglich in
bejchränktem Kreife hin und wieder Gelegenheit gehabt
hat, einer Befichtigung beizumohnen und wohl noch
jeltener die Kritik mitanzuhören, zu dieſem harten
Urtheil kommt. In den „hergebrachten Befichtigungs-
zopf“ muß aber nad Herrn Plinzner Wandel gebracht
werden, und nun ftellt der Verfaſſer die Haupts
forderungen auf, denen bei einer Beſichtigung ent»
ſprochen werden muß. Er beſchäftigt ſich dabei im
Wejentlihen mit den Gängen und dem Springen, und
wir freuen und, zu diefem jehr leſenswerthen Abſchnitt
unfere faft ausnahmsloſe Zuftimmung ausdrüden zu
können. Leider verbietet der Raum ein näheres Ein»
gehen. — Im folgenden Briefe jpricht der Verfaffer über
die Erhaltung der Zufammenftellung des Pferdes beim
Gebrauch. „Man verlange nur in allen Gebrauchs—
gängen elaftiich febernde Bewegungen und Gefunden:
gehorfam", Lehren, denen man durchaus zuftimmen
kann und die bejonderd für unſere jüngeren Zagdreiter
beadhtenswerth find. Leider wird die Freude an dieſen
Ausführungen immer wieder durch das Betonen des
Prinzips" unterbrochen. „Die Furcht vor zu tiefen
Stellungen muß verjchmwinden, die Begriffe »überzäumt«
und »faljcher Knid« werden aus dem hippologijchen
Wörterbuch geftrichen.* Sehr richtig ift die Warnung
vor zu frühem Springen unter dem Rüden, bevor
„das Pferd aus dem Rüden und in die Hand jpringen
wird“.
Der Abſchnitt Über das Eingaloppiren der Pferde
und ihre verjchiedene Behandlung, dabei je nach dem
Temperament, ift jehr beachtenswerth, ebenjo das über
die Erziehung und Charafterentwidelung Gejagte. Im
dritten Briefe wird Mandjed über Eintheilung von
Abtheilungen gejagt, was zum Theil nicht wohl durchs
führbar ift, jo die Forderung, dab die beften Reiter
der Schwadron vier und mehr Pferde täglich reiten
18*
PT
*
247 MilttärsLiteratursBeitung. — Nr. 8 248
jollen. Sehr verftändig ift der auch ſchon von anderer | Aufanterie ftet3 das Kriegsmäßige betont, jo joll man
Seite gemachte Vorſchlag, die Lanzenübungen ald Freis
übungen zu Pferde anzujehen und entiprechend zu
betreiben. Ded Weiteren hören wir Ausführungen
über den Betrieb der Offizierreitftunde und eine andere
DOrganifation ded Neitinftituts, bei welchem die Ein-
richtung eines dritten Cötus zur Ausbildung von
Lehrern für dafjelbe befürwortet wird. Die Verſuchung
liegt und jehr nahe, auf alle dieje ſehr beachtenswerthen
Dinge näher einzugehen; aber wir haben den und zu-
gemefjenen Raum bereits erheblich überjchritten, und jo
mag denn das neueſte Werk Plinzners auc denen
empfohlen fein, welche fi dem Prinzip der unbedingten
Beizäumung gegenüber nicht aus „Mißtrauen gegen
dad Neue“, jondern aus vollfter wohlbegründeter Ueber—
zeugung ablehnend verhalten; denn dad Buch enthält
viel Vortrefflichhe. Bon ihm kann man jagen:
„Prüfet Alles, das Befte behalte!” Man kann das
„Prinzip“, das für uns nach erfolgter Umarbeitung
der Reitinftruftion für immer abgethan ift, beijeite lafjen
und doch Vortreffliches aus dem Buche lernen,
Ten von Aufgaben aus dem Gebiet der formalen
aitik. Bon Reinelt, Sek. Lt. im 4. Württem-
berg. Inf. Regt. Nr. 122, kommandirt zur Kriegd-
akademie. Berlin 1897. Liebelihe Buchhandlung.
Preis ME, 2,50.
Ein brauchbares Büchlein, unter der Borausjegung,
dab ed nicht ald „Schematismus“ verarbeitet wird.
Die gewählten „Aufgaben“ find theilmeife dem Re
pertoire der Themata für die Aufnahmeprüfung zur
Kriegsakademie entnommen, bei denen fie ald Hülfs—
mittel zur Vorbereitung gedacht wurden — die Löfungen
jachentjprechend und formal geſchickt aufgebaut. Jedoch
icheint und die letzte der behandelten Aufgaben: „Weldye
Bedeutung haben Selbftändigkeit und Selbitthätigkeit der
Unterführer für den Erfolg im Kriege?“ nicht mehr in
den Rahmen oder, der Ueberſchrift entjprechend, in das
„Gebiet der formalen Taktik“ zu gehören. Die taktijche
Selbftändigkeit und Selbſtthätigkeit darf überdied niemals
zu einem Schlagwort ausgenugt werden, da ſonſt der
erfte taktijche Grundſatz, einheitliches Zuſammenwirken
der Kräfte, illuforijch wird und der „falſch“ verftandene
„Woide* — der überdied hauptjählic die operative
Selbjtändigkeit im Auge hat — dann vorausſichtlich
mehr Schaden wie Nuten ftiften könnte,
Auch über das Weſen ded fogenannten „Normal
angriffes der Infanterie” ſcheint der Herr Verfaſſer eine
nicht ganz zutreffende Auffafjung zu haben, da hierdurch
an der Gelbftändigfeit und Selbitthätigkeit ald Führer
eigenſchaft durchaus nicht gerüttelt, fondern in erſter
Linie für ein geregelted Kampfverfahren (Kampftechnif)
für die gröheren Verbände eingetreten werden fell. Die
berufenjten Vertreter ded jogenannten Normalverfahrend
leiten deren Berechtigung gerade aus den Erſcheinungen
des Krieges her, umd ed dürfte ſchwer fein, fie an der
Hand der Kriegegefhichte zu miderlegen. Da aber
unjer am ſich vortreffliches Ererzir » Reglement für die
nicht den Verſuch machen, die Regelung des kampf:
technijchen Berfahrende nad) den Gefidytäpunften der
Schlachtentaktik — und nicht des Detachementöfrieged —
in einen gewiffen Gegenjaß zu bringen mit dem Geifte
der Borichriften. Die Schlußjäße des Büchleins könnten
aber unter Umftänden den Schein erweden, als ob die
Verfechter der Schlachtentaktik nicht im Geifte der Bor-
ſchriften dächten!
Waffenlehre für Offiziere aller Waffen von Hans
Maudry, K. u. k. Artillerie-Hauptmann. Vierte
Auflage. V. Heft. 8. Abschnitt: Ballistik
(mit 57 Textfiguren). VI. Heft. 9. Abschnitt:
Gebrauch der Feuerwaffen (mit 15 Textfiguren).
Wien. Verlag von L. W. Seidel & Sohn,
k. und k. Hofbuchhändler. 1897. Preis Mk. 4,0
bezw. Mk. 4,—.
Mit den beiden vorliegenden Heften hat dad umfang:
reiche Werk, deſſen früher erjchienenen Hefte bereits
beſprochen find, jeinen Abſchluß gefunden.
Die „Balliftit“ ift für Leer gejchrieben, die nicht
in die Geheimnifje der höheren Mathematik eingedrungen
find. Das ift nur zu loben; denn andernfalld würde
diefer Abjchnitt für den größten Theil des Kreijes, auf
den die Waffenlehre berechnet ift, unverftändlich geblieben
fein. Schon jett erfordert dad Verftändnig ein redt
aufmerkſames Studium.
Zuerft giebt der BVerfafjer einen Abriß über die
geſchichtliche Entwidelung diefer wichtigen Hülfswiſſen⸗
ichaft. Leider vermiffen wir darin den Namen de}
erften aller lebenden Balliftiker, des Stalienifchen Oberften
Siacci, defjen Arbeiten geradezu epochemachend geworden
und durd) jeinen Landemann Braccialini auch für den
Nichtmathematiker verwerthbar gemacht find.
Die „innere“ Balliftit ift mit Necht, weil für
den Dffizier im Allgemeinen ohne Werth, gang fun
abgehandelt; dann folgt die „äußere“ Balliftik, in der
mir dad über den Einfluß der Geſchoßrotation Geſagte
bejonderd gefallen hat, da ed eine klare Darftellung
der dadurch Hervorgerufenen Griceinungen giebt.
Recht gründlich ift auch die „Theorie der Treff
wahrſcheinlichkeit“ behandelt.
Das VI. Heft bringt zunächt eine Abhandlung über
die Entfernungdmefjer. Dann folgt der „Gebraud
der Handfeuerwaffen*, der der Feld» um
Gebirgsgejhüßge, der der für den Zeitungs:
und Küſtenkrieg beftimmten Geſchütze und endlich
der der Marinegejchüge. Vieles von dem hier
Geſagten gehört nach meiner Anficht mehr in ein
Lehrbuch der Taktik, als in cind der Waffenlehre; dot
gebe ich gern zu, daß ein Zuviel in diejer Beziehung
weniger jchabet ald ein Zumenig.
Neu war mir, aus dem Buche zu erjehen, daß die
Defterreichiichen Feldgeſchütze mit Stahlgranaten zum
Schießen gegen gepanzerte Ziele audgerüftet find. Rach
249
1897 — Lilerariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
250
der im Kürze zu erwartenden Ginführung der „Ekraſil—
granaten“ find die Batterien aljo mit fünf Geſchoß—
arten audgerüftet; in der That etwas viel!
Das Werthvollite für die micht der Defterreichiichen
Armee angehörigen Offiziere dürften die hier mitgetheilten
„Schießregeln“ fein.
Gejammelte Aufjäge von W. Sjuhomlinomw, General:
major und Direktor der Offizier» Kavalleriefchule in
St. Petersburg. (Ruſſiſch.) St. Peteröburg 1896,
W. U. Bereſowski.
Einem Jeden, der ſich mit der Ruſſiſchen Militärs
literatur bejchäftigt, find die Aufjäge de3 Generalmajors
Sſuchomlinow im „Ruffiihen Invaliden“, „Wajenny
Sbornik* und „Raswjedtschik* genügend bekannt.
Simmtlihe bis zum Zahre 1896 erichienenen Aufs
läge find nunmehr in einem ftattlihen Bande von faft
500 Drudjeiten im Verlage von Bereſowski in Peterö-
burg herausgegeben worden. General Sſuchomlinow
ift, neben Dragomirom, wohl der eifrigfte Militärfchrift-
fteller der Ruffiihen Armee. Seine hodhintereffanten
und belehrenden Schriften beruhen auf dem von ihm
ausgejprochenen Grundſatze, daß „in der Kriegevorbereis
tung einer jeden Armee der freie Mannesmuth, die
eigenen Schwächen zu befennen, und das Studium der
Einrichtungen der Nachbararmeen eine nit unmichtige
Rolle fpielen*. In diefem Sinne weift der General
in feinen Schriften unabläjfig auf den fortjchreitenden
Niedergang der Ruſſiſchen Pferdezucht und auf die
immer mehr fich verringernde Kriegäbrauchbarfeit des
Ruffiihen Kavalleriepferded hin. Die Gründe hierfür
ſucht er in der Begünftigung des Steppenpferdes und
verlangt die Rückkehr zur NRemontirung mit Geftütds
pferden, indem er die Ueberlegenheit des Deutichen
„Kulturpferdes* über das Ruſſiſche Steppenpferd („Ein-
mwohnerpferd“) hervorhebt. „Der Geift des Ruſſi—
ſchen Kriegers, der Sewaftopol mit dem Feuerjchloßgemwehr
vertheidigt hat, tft genügend befannt; ein von ſolchem
Geifte bejeelter Menſch aber, der feine ſchwachen Seiten
erkennt, verbefjert dieje, wenn ihm die Zeit dazu gelaffen
wird; tritt aber die Stunde der Prüfung ein, jo wird
er um jo größere Feſtigkeit zeigen."
Die Kenntnifje, welche der General in feinen Schriften
bezüglich der Nachbararmeen, namentlich der Deutjchen
und Defterreichiichen Kavallerie, an den Tag legt, find
bewundernöwerth; nicht nur daß er mit der Deutjchen
Militärliteratur in hervorragender Weiſe vertraut ift,
er ift auch durch perjönliche Anjchauungen bis in die
Einzelheiten unferes tavalleriftiihen Dienfted einge:
drungen. Und in Allem zeigt der General, ohne jemals
feinen Ruſſiſchen Standpunkt zu verleugnen, ein Bares,
durch keine Boreingenommenheit beeinflußtes Urtheil.
Die „Sejammelten Aufjäge* des Generald Sſuchom—
linow können daher jedem der Ruſſiſchen Sprache kun»
digen Offizier nur auf dad Wärmfte empfohlen werden;
fie find geeignet, unſere Kenntnifje über die Ruſſiſche
Kavallerie in hohem Grade zu bereichern; fie regen durd)
ihr ruhiges, ſachliches Urtheil zum Nachdenken über
manche avalleriftiiche Fragen an und können durch
ihre wohlthuende Unparteilichleit nur dazu beitragen,
dad kameradſchaftliche Verhältniß der Nachbararmeen zu
fördern und zu erhalten.
Erſatz und Heranbildung des Deutſchen Offizierlorps
von *,*, Magdeburg. Berlag von CE. E. Klotz.
8%, 40 Seiten. Preis Mt. 1,00,
Der Berfaffer der Schrift, welcher ſich als Feld»
artillerift zu erkennen giebt, hat an den für den Erſatz
und die Heranbildung des Deutſchen Offizierforps
geltenden Beftimmungen und Einrichtungen viel aus-
zuſetzen und macht Borfchläge, diefelben in den von
ihm für verbefjerungsfähig gehaltenen Punkten zu ändern.
Wir geben ihm in Manchem Recht, find aber vielfach
anderer Anficht.
Der Verfaffer bezweifelt zunächſt, daß auf ben
Bildungdgrad und auf die Bildungsfähigkeit der Offiziers
afpiranten ftetd genügend Werth gelegt werde, und
führt hierauf das Ausicheiden vieler der Letzteren,
bevor oder kurz nachdem fie dad Ziel erreicht haben,
zurüd. Liegt aber nicht gerade in diefem Ausſpruche
der Beweis, daß auf jene Punkte Werth; gelegt wird?
Der Verfaſſer meint ferner, das Fehlen der erforderlichen
Eigenjhaften werde zu ſpät erfannt, weil der Heran—
bildung des DOffizierforps zu wenig Beachtung geſchenkt
würde, giebt aber nicht an, wie ed einzurichten wäre,
von vornherein dad Vorhandenjein jener Eigenſchaften
feftzuftellen und demgemäß zu verfahren.
Den Erjat des DOffizierforpd durch die aus dem
Kadettenkorps und aus Abiturienten hervorgehenden Ans
wärter erflärt er für einen den berechtigten Anforderungen
genügenden. Was aber nicht aus diejen beiden Quellen
hervorgeht, verwirft er; nur im Betreff Einzelner,
welche durch beiondere Berhältniffe an der Ablegung
der Abiturientenprüfung verhindert jeien, macht er eine
Ausnahme; alle Anderen erflärt er für foldhe, welche
durch Ablegung des Fihnrichderamens den letzten Rettungs⸗
anker erhajchen wollen, und mit jcharfer Entjchiedenheit
ſpricht er fich gegen die jogenannten Prefien aud. Wir
halten die Letzteren für ein nothwendiges Uebel, welches
wir vor Allem deähalb nicht entbehren können, weil
die Anforderungen, die in der Fähnricheprüfung gemacht
werden, und das Lehrziel der Oberjetunda, nicht nur
des Humans, jendern auch des Realgyumnafiums, fich
nicht deden, und wenn wir vorurtheilöfrei an die Be—
urtheilung eines Offizierkorps herantreten, jo finden
wir unter den Mitgliedern defjelben, melde eine ſolche
Anſtalt durchgemacht haben, von Ausnahmen abgejehen,
freilich eine geringere allgemeinswifjenjchaftliche Bildung,
aber überall eine ganze Reihe tüchtiger Offiziere. Die
Prüfung weift nur nad), was der Einzelne gelernt hat,
fie läpt aber nicht erfennen, was er zu lernen und zu
leiften fähig ift.
Die befürwortete Herabjegung der Altersgrenze für
die Beförderung zum Offizier um zwei Jahre, damit
der Einzelne nicht demnächſt durch feine Lebendjahre
zu einem verfrühten Ausjcheiden genöthigt werde, halten
251
MilttärsLiteratursBeitung. — Nr. 8
252
wir für bebeutungelod. Ob fünfundzwanzig, ob drei— | meinungen der fogenannten fatisfaktionsfühigen Kreile
undzwanzig Jahre, macht wenig aus, zumal der erftere
Fall nur felten vorfommt, und dann find Glemente,
welche übertreten, nachdem fie ihre Univerfitätsftudien
gemacht haben, Rejerveoffiziere geworden find zc., in
den meiften Fällen ein ſehr willlommener Zumadhs.
Wenn fie fih in allen Stüden für ihren Beruf eignen,
kann auch dem Mifverhältniffe ihres Dienftalters ab»
geholfen werden.
Gegen eine Verlängerung der dem Kriegäfchulbejuche
vorangehenden Dienftzeit von jechs auf neun Monate
haben wir nichts einzuwenden, ebenfo wenig gegen den
Erſatz ded einen zu jenen Schulen fommandirten
Kavallerieoffizierd durch einen Lieutenant der Feld—
artillerie. Zu dem Vorſchlage, die Dauer der Kriegs—
ſchulkurſe zu verlängern, bemerken wir, daß die gegen-
wärtig geltende Zeit von fünfunddreigig Wochen nicht
auf einer endgültigen Borjchrift beruht; die ganze
Angelegenheit befindet fi im Stadium des Verſuches.
Den Lehrftoff um einen Vortrag über Kriegsgeſchichte
zu vermehren, möchten wir nicht empfehlen und, da der
lettere hauptjächlich eingeführt werden ſoll, um die
Tähnriche an freiedg Spredhen zu gewöhnen, darauf
hinweijen, daß dazu genügend andermweite, eifrig gepflegte
Gelegenheit vorhanden ift. Ueber den Umfang und den
Betrieb fremder Sprachen auf den Kriegsichulen fcheint
der BVerfaffer nicht genau unterrichtet zu fein; ihn
obligatoriih zu machen, ift bei der großen Zahl von
Schülern, denen der ohnehin zu bewältigende Lehrjtoff
Schwierigkeiten genug bereitet, nicht rathjam.
Die gegen die Selelta geltend gemachten Bedenken
find durchaus gerechtfertigt; wir glauben aber nicht, daß
der vorgeſchlagene Ausweg, die Seleftaner ald Portepees
fähnriche zu überweifen und fie etwa drei Monate
lang unter Anleitung eines DOffizierd den praftiichen
Dienft erlernen zu laffen, im Stande fein würde, in
den jenen Bedenken zu Grunde liegenden Berhältnifjen
Wandel zu jchaffen.
Duellbuch. Geſchichte des Zweikampfes nebft einem
Anhang, enthaltend Duellregeln und Paukkomment.
Bon Hand Kufahl und Zofef Schmied-Kowarzik.
Mit zwanzig in den Xert gedrudten Abbildungen.
Leipzig 1896. Berlagsbudhhandlung von 3.3. Weber.
8°. VII und 380 Seiten. Preis Mt. 7,50.
Der Titel „Duellbuch“ und der denjelben erläuternde
Zufaß jagen dem Leer, was er zu erwarten hat und
daß das Buch nicht geichrieben ift, um einen Beitrag
zu der viel bejprodenen Frage nah Abſchaffung
oder Beibehaltung ded Zweilampfes zu liefern. Die
Verfaſſer erklären im Borworte, dab fie „gerade
feinen Parteiftandpunft einnehmen, aber finden, daß
man bei eingehendem Studium eines heilien Stoffes,
wie der des Duelld es ift, vom ſelbſt auf eine Seite
gedrängt wird“. Die Seite, auf welcher fie ftehen, iſt
— wie die Arbeit ergiebt — die Seite derjenigen,
weldye der Anficht find, daß der Zweikampf nicht eher
verjhwinden werde, als bis in den geltenden Standed-
ein vollftändiger Umſchwung eingetreten ift. In Be
ziehung auf die Herkunft des Duelld unjerer Tage
vertreten fie den Standpunkt, welcher behauptet, daß
dafjelbe nicht Romaniſchen Urjprungs und nicht aus der
Fremde nad) Deutjchland gelommen, fondern daß es ein
im Germanifchen Leben wurzelnder Gebrauch jei. Sie
führen diefen Brauch auf die mittelalterlihen Gottes:
gerichte zurüd, die wiederum aus der Raufluft unjerer
AUltvorderen hervorgegangen jeien; daneben aber geben
fie zu, daß nicht nur die äußeren Formen, jondern auch
ganz neue Begriffe über die Duellurjadhen aus Frank—
reich nach Deutichland gebradyt worden jeien, jo daß
der Leer mit Recht fragen wird: Wenn das Beides
Romanifcher Herkunft ift, was bleibt dann für das
Germaniſche übrig?
Der geihichtliche Theil des Buches beginnt mit
einer Darftellung der gerichtlichen Zweikämpfe, beſpricht
alddann das Duell unjerer Zeiten und die Ehrbegriffe,
welche es veranlafjen, entwidelt die bei demjelben zur
Anwendung kommenden Regeln, widmet dem Zweikampfe
auf den Hochſchulen einen Abjchnitt, in welchem vie
früheren wie die gegenwärtig beitehenden Verhältniſſe
dargeftellt find, ſchildert den Paukkomment, bei welchen,
nachdem jeit fünfzig Sahren der Stoßfomment abgejchafft
worden, nur noch die Menjur auf Schläger und die
Säbelmenfur in Betradyt kommen, und jchließt mit
einem Auszuge aus den Duellgefeen aller (?) Länder.
Dad Beftreben, „die XTrodenheit ded Stoffes durch
eingehendere Erzählung einiger interefjanter Fälle zu
mildern“, hat dazu geführt, daß neben wirklich inter
efjanten auch eine lange Reihe von Zweilämpfen
unbekannter Leute mitgeteilt ift, welche weiter nichts
bringt ald die Nachricht, daß &. ſich mit Y. gejchlagen
oder geichoffen und welden Ausgang der Kampf ges
nommen hat. Die Erzählung von einem Duell zwifchen
zwei Preußiſchen Dffizieren, welches auf Anordnung
des zuftändigen Ehrengerihtd am 1. Juli 1846 zu
Münfter auf einem mit Pfählen und Striden umgebenen
Öffentlichen Plate, unter Aufbietung einer Schwadron
Hufaren und von Fuhfoldaten behufs Aufrechterhaltung
der Ordnung, mit Säbeln ausgefochten fein joll, ſowie
eine andere von einem Zweikampfe zwijchen einem
Belgijchen Major, der für Bismarck in die Schranfen
getreten, und einem Hannoverſchen Oberjten gehören
in dad Reid) der Fabeln. Sie wären beſſer fortgeblieben.
Wie groß die Zahl der bereit3 vorhandenen Bücher
ift, welche den nämlichen Gegenftand behandeln mie
die Verfaſſer ded hier vorliegenden, zeigt jchon die
Menge der von Lebteren als ihre Quellen bezeichneten.
Ein Bedürfniß, jene Zahl noch zu vermehren, lag nicht
vor. Es ift jedoch in einer dem Zwecke entſprechenden
und zugleich unterhaltenden Weiſe geichehen, jo daß,
zumal bei dem großen Snterefe, welches der Frage und
den Angelegenheiten des Zweikampfes entgegengebradht
wird, das Duellbud) vorausfichtlih eine günftige Auf
nahme finden wird.
253
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
— — — — —— — — — — —— ——— — —
Der Kampf um die Ehre. Von Dr. Emil Dangel-
maier. Wien und Yeipzig 1896. Wilhelm Braus
müller. Gr. 8°. 34 Geiten. Preis 70 Pf.
Die jeinerzeit vielbefprochene Tagesfrage, welche die
Beibehaltung oder die Abſchaffung des Zweifampfes zum
Gegenftande hat und für den Fall, daß die Entſcheidung
zu Gunſten ber letzteren Alternative ausfallen follte, nad)
anderen Mitteln zur Erhaltung der angegriffenen oder ge=
ſchädigten Ehre jucht, hat einen Mann veranlaft, in der
Angelegenheit das Wort zu ergreifen, defjen Name in
weiten Kreifen hochangeſehen ift und der in feiner
Perfon Gewähr dafür leiftet, daß die Stimme, welche
er abgiebt, Beachtung verdient. Als Offizier, als
Rechtögelehrter, als Philofoph ift er im jeder für die
Erörterung in Betracht kommenden Richtung ſach—
verftändig.
Wie er über die Frage denkt, deutet das Motto
an, weldes er auf das Zitelblatt feiner Schrift nejett
hat. Es ift das Dichterwort: „Der Soldat muß fid)
fönnen fühlen.“ Ruhiges Abwägen, ſcharfes Denken,
folgerichtiges Urtheilen führen ihn zu der Meberzeugung,
daß die Abichaffung des Zweikampfes nicht angängig
ift. Dieſe Ueberzeugung beruht auf der Auffafjung
der Germanifhen Welt von der Nothwendigkeit und
der Pflicht der Vertheidigung der Ehre, einer Auffafjung,
welche auch die des DOffizierftandes ift und deren Bes
rechtigung er philofophifch und juriftiich begründet. Die
Bewahrung der Ehre des Difizierd hängt von feiner
Thatkraft ab, und diefe kann er nur erreichen, wenn
er jene ſelbſt vertheidigt. Zur Abwehr von Angriffen
auf die phyſiſche Perjönlichkeit, heißt ed in der Schrift,
fteht dem Angegriffenen das Nothwehrrecht zu, ed muß
aber aud eine Abwehr der gegen feine ideale Per—
jönlichkeit gerichteten Angriffe möglich fein. Und diefe
kann, trotz aller gegen die Vertheitigung mit den Waffen
in der Hand geltend gemachten Ginwände, nur durd)
den Zweilampf geichehen.
Die Schrift iſt höchſt beachtenäwerth, fie enthält
eine Fülle von Anregung, jelbjtverftändlich bietet fie
keinen leichten Lejeftoff.
Artillerie et Budget par Gaston Moch, ancien
Capitaine d’Artillerie. Paris 1897. G. Carre
et ©. Naud.
Der wohlbefannte BVerfaffer, der fich, jeit er den
Militärdienft verlaffen, vorwiegend der Politif und den
Beftrebungen der internationalen Friedenäliga zugewendet
hat, bejchäftigt fich in der vorlienenden Heinen Schrift,
die ein Sonderabdrud aus der Revue gengrale des
sciences ift, mit der auf der Tagesordnung ftehenden
Frage der Neubewaffnung der Feldartillerie vom mili-
täriihen und volfswirthichaftlihen Standpuntt. Mod
führt aus, welche Umftände es find, die einen Staat
zu einer Neubewaffnung veranlafjen, beipricht das Sich.
gegenfeitig = überbieten vieler Nachbarftaaten und die
Dauer, Koften und den praftiichen Erfolg einer Um—
armirung, wobei er gleichzeitig die Verhältnifje bei der
Infanterie in Betracht zieht. Hierbei finden wir u. U.
die interefjante Notiz, daß von 1717 bis heute die
mittlere Lebensdauer der Gewehrſyſteme in Frankreich
höchſtens neun Jahre betrug, und daß es in anderen
Staaten auch nicht weientlic anders gemejen: ift.
Die Schluffolgerung jeiner Unterjuchungen gipfelt
darin, die in gewifjen Perioden nothwendigerweiſe doch
wiederkehrende allgemeine und jedesmal mehrere Jahre
beanjpruchende Neubewaffnung fallen zu laffen, aus der
Noth eine Tugend zu machen und die Feldartillerie
nur entſprechend den im Felde aufzuftellenden Armeen
neu zu bewaffnen, derartig, daß immer nur eine Armee
das jedesmal neuefte und volllommenfte Geſchützſyſtem
erhält und von allen jpäteren Aptirungen abgejehen
wird. Die Artillerie würde alfo unter Umftänden jo
viele verjchiedene Syſteme, vielleicht aber gleiche Kaliber,
ind Feld führen, als fie Armeen befigt, und der Ueber:
gangdzuftand würde im Frieden zur Regel werden.
Für die Neubewaffnungen wären permanente Summen
im Budget (aljo keine außerordentlichen Kredite) aufs
zuftellen und die ftaatlihen und privaten Geichüß-
werfftätten hätten in fortlaufendem, ziemlich gleihmäßigem
Betrieb zu bleiben.
Der Berfafjer weift auf die Vorzüge und Nachtheile
feined Vorſchlages hin, ift auf Einwürfe gefaßt und
weift die am nächſten liegenden in außerordentlich
geſchickter Weiſe zurüd, Ohne und zu den Anfichten
ded Berfafjerd bekennen zu wollen, Eönnen wir ihnen
doch unſere Hochachtung nicht verfagen und empfehlen
die Heine Schrift zu weiterem Studium.
Kurze Anleitung zum Kroliren, Stizziren und Karten:
leſen für Einjährig: Freiwillige, Unteroffiziere und
Unteroffizier = Aipiranten. Mit einer Zeichenichule.
Bon Anton Hoderlein, Sefondlieutenant im Königl.
Bayer. 9. Inf. Regt. „Wrede“. Würzburg. Verlag
von E, Bauer. 1896. Preis ME. 1,50.
Die „Anleitung“ bildet einen kurzen Audzug der
beiten über die Terrainlehre vorhandenen Werke, indem
fie zunächſt in einfacher und Flarer Form dad Wichtigfte
in Bezug auf Kenntni des Geländes und defjen Wieders
gabe auf dem Papier, dann aber auf 30 Tafeln für
lettere eine Alles erichöpfende, geradezu muftergültige
Zeichenſchule enthält. Jeder Einjährig = Freiwillige,
Unteroffizier, Unteroffizier- und aud Offizier: Aipirant
findet bier einen vortrefflihen Anhalt zum Selbit-
unterricht oder Nachſchlagen, beſſer, als ihm alle Mufter-
blätter und weitjchweifigen Leitfäden, zumal für Anfänger,
bieten können. Aber auch dem Offizier möchten wir
dad Heftchen warm empfehlen, überall da, wo er fich
mit Krokiren oder Skizziren eingehender zu befafjen
hat, vor Allem 3. B. aud, um ed ald Grundlage
des Unterrichts der injährig » Freiwilligen oder für
Kapitulantenfchulen mit Vortheil zu verwenden.
255
MilitärsLiteratursBeitung. — Nr. 8
256
In Naht und Eis. Die Norwegifche Polarerpedition | Loos der auf der „Sram“ verlafenen Gefährten die
1893 bis 1896. Bon Fridtjof Nanfen. Autorifirte
Ausgabe. Zwei Bände. Leipzig 1897. F. A. Brodhaus.
Preis geb. ME. 20,—.
Früher, ald anfänglich in Ausficht geftellt war, und
in dem durch die Ankündigung bedingten Umfange ift
Fridtjof Nanſens Bericht über feine Nordpolreife ers
ſchienen. Wir heben dies ausdrüdlich hervor, weil in
neuerer Zeit Lieferungswerke jo häufig die den erften
Abnehmern gemachten Verſprechungen unerfüllt gelafjen
und Berlagsbuchhandlungen die berechtigten Erwartungen
der Käufer getäufcht, dad Vertrauen derjelben gemiß—
braucht haben.
In zwei ftattlichen Bänden, von denen der erfte 528,
der zweite 508 Seiten in Großoktav umfafjen, mit vielen
Abbildungen und einer reichlichen Kartenbeigabe aus—
geftattet, liegt das in der Militär-LiteratursZeitung 1897,
Sp. 168, bereitd erwähnte Werk vollendet vor. Es legt
ein glänzendes Zeugniß ab für den Unternehmungägeift des
kühnen Forſchers, für die Umficht und für die Sorgfalt,
mit denen er fein Unternehmen vorbereitete, für die
Standhaftigkeit und die durch nichts zu erjchütternde
Zuverficht, mit denen er und feine Gefährten ihr Bors
haben durchführten, für Nanjens Herz und Gemüth
und feine feeliichen Eigenichaften.
‚ Das Shidjal des im Jahre 1881 vom Eije
zerbrüdten Gntdedungeihiffese „Jeanette“ hatte ihn
auf den Gedanken gebracht, ein Schiff heritellen zu
lafjen, defjen Bauart die Gewähr böte, daß es ähnlichen
Gefahren würde widerftehen fünnen, und die Er-
fahrungen früherer Reijender hatten ihm den Weg
gezeigt, welcher die meifte Wahrfcheinlichkeit böte, daß
er ihn zum Ziele führen würde. Als er aber nad
faft zweijähriger Abweſenheit von Europa fich überzeugt,
daß er im der beabfichtigten Weife nicht zum Pole
gelangen werde, da verläft er mit nur einem jeiner
Begleiter das Schiff und verfucht fein Ziel zu Schlitten
oder zu Fuß zu erreichen. Freilich glüdt ed ihm nicht;
unter dem 85. Breitengrade muß er umlehren, und
nun tritt die ſchwerſte Prüfung an die unerjchrodenen
Forjcher heran. Sie müffen die mit Hunden bejpannten
Schlitten, auf denen fie ihre Lebensbedürfnifje mit ſich
führen, felbft ziehen, das Fleiſch von Eisbären ift ihre
einzige Nahrung, Walroßſpeck ihr Heigmittel, den Winter
von 1895 auf 1896 verbringen fie in Eishöhlen wie
die Eskimos. Plöglih als fie, allein in unbekannten
Lande, fi) weitab von allen menfchlihen Nieder:
lafjungen wähnen, ftoßen fie auf einen Engliſchen
Reifenden, welcher das Franz Joſeph-Land erforſcht,
und find gerettet. Am 13. Auguft treffen die längſt
Aufgegebenen, für verloren Gehaltenen in Norwegen
wieder ein, freudig begrüßt von ganz Guropa, will
kommen geheifen überall, wo Geiftesarbeit hochgehalten
wird und ideale Beitrebungen einen Preis haben. Wenn
auch das Ziel der Reife nicht erreicht, der Nordpol
von Nanjen nicht betreten war, jo brachte er doch reiche
Ausbeute an wiſſenſchaftlicher Erkenntniß und an Ber
lehrung heim.
Aber neben der Freude an der eigenen glüdlichen
Rüdkehr bewegten Sorge und Kümmerniß um dad
Gemüther Nanjens und ſeines Begleiters, des Reſerve—
lieutenantse Sohanfen, der, um an dem Unternehmen
fi) betheiligen zu können, da fein anderer Platz frei
war, alö Heizer an Bord gegangen war. Auch dieſe
Laft follte von ihnen genommen werden; denn adıt
Tage nah ihnen traf die „Sram“ ein. Sie hatte
allen Anfechtungen fiegreich widerftanden; ihres Erbauers
Genie feierte einen weiteren glänzenden Triumph.
Und die elf waderen Männer, denen das Schiff drei
Fahre lang Unterkunft geboten hatte, kehrten mohl-
behalten heim. Kapitän Sverdrup, der das Schiff
befehligte, hat in dem Bude ihre Grlebnifje und
Begegniffe dargeftellt.
Kampf und Sieg bilden den Inhalt des hoch—
interefjanten Wertes. Es ſei Allen empfohlen, melde
an ſolchen Dingen ihre Freude haben.
Bollftändige Anciennetätslifte der Offiziere des
Deutſcheu Neichsheeres und der Kaiſerlichen Marine.
Burg b. Magdeburg 1897. A. Hopfer. Preis ME.6,25.
Die befannte Anciennetätälifte ift in diefem Jahre
im 40, Zahrgange zur Ausgabe gelangt und zerfällt in
drei Abjchnitte: 1. die Offiziere ded Königlich Preubis
ichen Heeres einjchliehlich des XIII. (Königlich Württem-
bergijchen) Armeetorps, 2. ded Königlich Bayerijchen
Heeres, 3. der Königlich Sächſiſchen Armee; abgejchlofjen
am 7. Mai d. 38.
Die Dffiziere des Königlich Preußiſchen Heeres und
ded Württembergifchen Armeelorps bilden hinfichtlic
der Beförderung einen Verband und werden bis zu
den Stabsoffizieren zufammen aufgeführt.
Die Zahl der General-Feldmarſchälle und Generals
oberften beträgt 9 einfchlieflich Seiner Königlichen Hoheit
des Königlicdy Bayerischen Generaloberften der Kavallerie
Prinzen Leopold von Bayern, Generalinipefteurs der
IV. Armeeinjpeltion. Der ältefte General-Feldmarſchall
ift noch Graf v. Blumenthal, der am 30. Zuli d. 38,
jein ſiebzigiähriges Dienftjubiläum feiert.
Der ältefte im aktiven Dienft befindliche General
ift der General der Kavallerie v. Häniſch, komman—
dirender General des IV. Armeekorps, der ebenfalld im
Juli fein fünfzigfähriges Dienftjubilium feierte. Der
jüngfte fommandirende General ift General v. Bomd-
dorf, fommandirender General des V. Armeekorps, der
Dffizier von 1860 ift. Die Generallieutenants find
durchſchnittlich 1857 bis 1863 Offizier geworden, die
Seneralmajore haben Patente von etwa 1858 bis 1865,
einzelne von 1867 und 1868. Die Beförderung der
Stabsoffiziere erfolgt dur alle Waffengattungen nad)
dem Dienftalter.
Zum Aufrüden in dad Gehalt 1. Klaffe gelangen
bei der Infanterie und Fußartillerie die im Herbſt 1893,
bei der Kavallerie die Mitte 1892, bei der Feld—
artillerie und dem Ingenieurkorps die Mitte 1893 be
förderten Offiziere.
Die älteften Sekondlieutenants find bei der Ju—
fanterie, Seldartillerie und dem Sngenieurforps- jeit
257
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
258
Herbft 1889, bei der Kavallerie jeit Anfang 1889, bei Geſchittkunde und Beidirrungslehre von Dr. med,
der Fußartillerie jeit Herbit 1890 Difizier.
In Bayern ift das Moancement im verfloffenen
Jahre in allen Graben weſentlich fortgejchritten; in
Sachſen ftehen bei der Infanterie die älteften Haupt-
leute jeit 1887, die Premier: und Sefondlieutenants
jeit 1891 bezw. 1890 in ihrer Charge. Jeder Heeres—
verband enthält eine Armeeeintheilung und die Errichtungs⸗
jahre der Zruppentheile,
Inder Kaiſerlichen Marine find aufgeführt 3 Admirale,
2 Bizeadmirale, 11 Kontreadmirale, darunter Seine
Königliche Hoheit der Prinz Heinrih von Preußen.
Den Schluß bilten die Dffiziere der Kaiſerlichen Schutz—
truppen für Deutich » Oftafrika, Deutſch-Südweſtafrika
und Kamerun.
Zum erften Male giebt die neue Ausgabe der
Anciennetätslifte eine MWeberficht, wie weit das allen
Deutjhen Truppen in gleicher Weije 1870/71 verliehene
Ehrenzeihen, das Eiſerne Kreuz, in der Armee noch
vorhanden iſt. Die erite Klafje diejes Ordens iſt jehr
jelten geworden, die zweite ift meift im Befiß von
Stabsoffizieren und nur noch vereingelt bei den Haupts
leuten x. vertreten. Bei der Kaiſerlichen Marine
befiten es nur noch 5 Dffiziere, bei der Königlich
Sächſiſchen Fußartillerie feine mehr.
Anleitung für Offiziere und Unteroffiziere beim Er:
theilen des Unterrichts im Turnen und Bajonettiren.
Nah den Allerhöchiten Borjchriften vom Jahre 1895
bearbeitet von S., Hauptmann und Kompagniechef.
Leipzig, Zuckſchwerdt & Co., Berlagsbuchhandlung
für Kriegswifjenfchaft. 1896. Preis 40 Pr.
Auf Grund der neueften Vorfchriften giebt der ala
„Spezialift* auf dem Gebiete ter Gymnaſtik rühmlichft
befannte Berfafjer unjeren Turn- und Fechtlehrern eine
ſchätzenswerthe Anleitung für erfolgreiche Ertheilung des
Unterrihtd. Gr geht dabei von der Thatjadhe aus,
dah die Allerhöchften Beftimmungen nicht immer Jeder—
mann. zugängli und 3. B. für Unteroffiziere oft
meniger geeignet find, als ein furzgefaßter Auszug mit
den nöthigften Crläuterungen und Winken für zweck—
mäßiges Ginüben. Indem das Wichtigfte bejonders
hervorgehoben, Nebenjächliches nur angedeutet, auf leicht
zu überfehende Einzelheiten einerjeits und häufig vor—
tommende Fehler andererjeits aufmerfiam gemacht wird,
erweilt der Berfaffer der Sache einen großen Dienft.
Gerade für den Unteroffizier jehr zweckdienlich ift ferner
der Hinweis auf Uenderungen gegen Manches, das in
jahrelanger Prarid fich eingebürgert, jo dal; es fih z. B.
einem altgedienten Sergeanten nicht leicht „abgewöhnen“
läht. — Auf wenigen Seiten ift jo der volle Inhalt
der Turn- und der mit diejer leider noch immer nicht
vereinigten Bajonettir » Borjchrift zufammengefaht und,
gewürzt mit den Erfahrungen der Militär-Zurnanftalt,
in eine Geftalt gebracht, die das Büchlein nicht nur
jedem Offizier, jondern bei dem billigen Preije auch
vor Allem den Unteroffizieren dringend empfehlensmerth
macht.
Friedrich Anton Zürn, Profeſſor an der Univerſität
Leipzig und Königl. Sächſ. Hoftath. Mit 476 Ab—⸗
bildungen. Leipzig. Hirzel. Preis Mt, 12,—.
Es liegt und ein ganz umfafjendes Werk vor, wie
ſolches unſeres Wifjens biäher nicht eriftirte. Das
Wert will auf die zwedmäßige Art der Beichirrung
jewohl für Zugthiere wie für Reitpferde und Laftthiere
hinmweijen, und man kann dem Verfafjer nur zuftimmen,
wenn er die Wichtigkeit der Geſchirtkunde hervorhebt
als einen Haupttheil der Gejundheitölehre der Hausthiere,
indem bejonderö auch Reitpferde und Lajtthiere durch
unrichtiged Geſchirr Frank und arbeitsunfähig gemacht
werden.
Das Werk behandelt in drei Abjchnitten das Ges
ihirr für Zugthiere, das Gejchirr für Reitthiere, das
Geſchirr für Pad» und »Saumthiere, und in einem
Anhang noch eine große Zahl von Utenfilien für die
Pfervepflege. Uns intereifirt matürlich weſentlich der
zweite Abjchnitt und der Anhang, und wir finden bier
in audgiebigiter Weile Alles wierergegeben, was fid)
auf Sattelung, Zäumung, Drefjur und Ausrüftung des
Pferdes bezieht. Die verichievenften Sättel für die
verjchiedenften Zwecke, alle vorhandenen Munditüde
und Zäumungen, Hülfäzügel x. find erörtert und in
anſchaulichen Zeichnungen wiedergegeben, jo daß Jeder,
der ein für jeine Zmwede geeignetes Ausrüſtungsſtück
jucht, dafjelbe in Bild und Wort nebit Bezugsquelle
und Preisangabe leicht findet. Gin ausführliches Wörter:
verzeichniß erleichtert das Auffinden. Das Werk ift mit
umfafjenter Sachkenntniß und bemunderungswürdigem
Fleiße verfaßt und kann allen Reitern warm empfohlen
werden.
Kurze Entwidelungsgeihichte des Preußiſch-Deutſchen
Heeres jeit dem Anfang des 19. Jahrhunderts.
Von U, von Prollius, Lieutenant der Landwehr-
Kavallerie. Leipzig 1597. Berlagsanftalt Militärifche
Rundſchau. 12%, 32 Seiten. Preis 60 Pf.
Die Heine Schrift dankt ihr Entſtehen der feier
des 22. März 1897; der Schriftleitung der Militärs
Literatur Zeitung ift fie erft nach diejem Zeitpunfte
zugegangen, fie Eonnte daher nicht zu dem Tage bes
Iprodyen werden, an welchem fie das Gedächtniß an den
Wandel veranſchaulichen follte, den unjeres großen Kaiſers
Augen gejeben haben und zu dem er jelbit in jo hervor:
ragender Weife beigetragen bat. Die Entwidelungs-
geichichte, welche den Gegenſtand der Arbeit bildet, ift
im Ganzen zutreffend dargeftellt; die Hauptgegenjäße,
um die es ſich bei den Umgeftaltungen der Berhältnifje
handelte, hätten freilich zuweilen jchärfer hervorgehoben
werden können, fo bei ter Reorganijation von 1860
das Beftreben, die älteren Jahrgänge der Landwehr
von der Theilnahme am Kriege zu befreien, und auch
in den mitgetheilten Einzelheiten finden ſich Irrthümer
und Mängel, u. 4. find bei den Reuformationen von
1860 zwei Sarde:-Dragonerregimenter genannt, während
ein Garde » Dragoners und ein Garde »« Ulanenregiment
aufgeftellt wurden; ferner muß es ftatt „Württemberg
19
259
bat bis jet noch feine Fußartillerie“ heipen „Württem-
berg hat keine Fußartillerie mehr“; bet der Heeres⸗
vermehrung von 1860 iſt die Reuordnung der Feld⸗
artillerie erwähnt, es fehlt aber die Angabe, welchen
Zuwachs die Waffe dadurch erfahren hat, und ebenfo
fehlt die an das Hauptwerk der Reorganifation ſich
fchliefende Bildung fünfter Schwadronen bei einer
Anzahl von Kavallerieregimentern.
Grundfalſch aber ift die Schilderung des Preußiſchen
Heered vor dem Jahre 1806. Es war keineswegs, wie
der Berfafjer behauptet, ein Werbeheer, die Mehrzahl
der Angehörigen waren Kantoniften, deren numerijches
BVerhältnig den gemworbenen Mannſchaften gegenüber
feft vorgejchrieben war, und der Kompagniedhef, von
dem gejagt wird, er habe fein feites Gehalt bezogen,
jondern jeine Cinnahmen jeien lediglich aus einem
Pauſchquantum gefloffen, aus weldem er Werbegeld,
Löhnung, Verpflegung und Ausrüftung habe beftreiten
müfjen, wogegen bie Eriparnifie ihm ald Eigenthum
verblieben jeien, war, wie ein flüchtiger Blid in irgend
ein die damaligen Zuftände ſchilderndes Geſchichtswerk,
3. B. das bes Oberften v. Lettom, dem Berfafjer gezeigt
haben würde, thatſächlich ganz anders geftellt.
v. 8: Beftimmungen für Offiziere und Sanitäts-
iere des Königlich Preußifhen Heeres. Berlin
I Berlag von Wilhelm Greve. Preis 10 Pfg.
Diefe in der Brieftafche oder dem Portemonnaie
zu tragenden Anzugs-Beſtimmungen ftellen in bunten,
Heinen Uniformbildern den Parade, Dienft-, kleinen
Dienſt⸗, Geſellſchafts- Gala» und Hofgartenanzug dar.
Ein kurzer Text giebt die Beftimmungen über das
Tragen langer Hofen und hoher Stiefel, des Paletots
und der Litewka x. an, jo dab das Blättchen jedem
Dffizier und Sanitätsoffigier in den gewöhnlichen Anzugs⸗
fragen fofort richtige Antwort ertheil. In der Dar:
ftellung des Heinen Dienftanzuges ftedt der Waffenrod
im langen Ueberrock, da jeder derjelben dazu getragen
werden kann, und die langen Hojen zu beiden Geiten
der hohen Stiefel angeordnet find. Diefe bunten Bildchen
können für den aktiven Dienftftand wie den Beurlaubten»
ftand empfohlen werben.
Kurzgefaßter Lehrſtoff für Sapitulantenfhulen. Gin
Lern» und Wiederholungsbuh für den Deutichen
Soldaten. Leipzig 1896. Walter Möſchke. KI. 8°.
80 Seiten. Preis 30 Pf.
Die Verlagsbuchhandlung meint, dab ed noch immer
an einem Hülfämittel fehle, welches den Lehrftoff der
Kapitulantenfchule, wie folder durd; die Verfügung
des Preußiſchen Kriegsminifteriums vom 2. November
1876 feftgelegt worden, in möglichft kurzer aber dennoch,
völlig erſchöpfender und dabei zugleich jo leicht fahlicher
Form behandelte, daß derjelbe den Unteroffigieren und
Soldaten jogar bid zur Möglichkeit des Selbſtſtudiums
—— würde. Dieſe Forderung ſoll das hier
Nilitãr·Lieratur· Zeitung — Nr. 8
SO ____— 7 lieeflimntumdeitung · EL 260
gebotene Buch erfüllen, daneben foll ed einer weiteren
Forderung, nämlich der eines denkbar niedrigften Au—
ſchaffungspreiſes, genügen.
Der leteren Bedingung ift die Verlagsbuchhandlung
gerecht geworden, die erftgenannte Aufgabe ift in dem
Rahmen einer einheitlich abgefaßten Schrift überhaupt
nicht zu löfen, weil die obengenannte friegeminifterielle
Verfügung vorjchreibt, daß der Unterricht auf zwei
Stufen ertheilt werden fol. Die Schüler zerfallen
daher im zwei Klaſſen. Die Einen, welche auf der
unteren Stufe ftehen, lernen, was ein jeder Unter»
offizier wiffen muß, um zur vollen Erfüllung feiner
militärijchen Dienftobliegenheiten befähigt zu fein; der
Unterricht auf der oberen ſoll Gelegenheit zum Erwerb
der für die höheren Stellen als Unteroffizier oder für
eine befjere Berforgung im bürgerlichen Berufe erforder⸗
lichen Kenntniſſe geben. Auf beiden Stufen wird in
allen denjenigen Fächern unterrichtet, welche in den
Lehrplan der Kapitulantenſchulen überhaupt auf⸗
genommen ſind; aber der Umfang, in welchem es
geſchieht, iſt ſehr verſchieden. Die Verfügung giebt
die Grenzen an, bis zu denen auf einer jeden Stufe
gegangen werden darf, daher hätten dieſelben auch in
dem Lern⸗ und Wiederholungsbuche nachgewieſen werden
müſſen, zumal dieſes jene Grenzen ſo weit geſteckt hat,
daß ſie kaum je in einer Kapitulantenſchule erreicht
werden möchten.
Ohne eine ſolche Scheidung, melde am beften eine
durch vollftändig getrennte Behandlung eines jeden ber
beiden Unterrichtögebiete herbeigeführt werden würde,
aber auch durch Hinzufügung von in Kleindruck ber:
geitellten Zufägen für die obere Stufe zum Penſum der
unteren bewerfitelligt werden könnte, wird fein derartiges
Hülfsmittel die Anſprüche aller Betheiligten befriedigen.
Sm Nebrigen entjpricht der Inhalt jowohl der Bor
ſchrift wie allen an denſelben fonft zu madhenden
Anſprüchen.
Bericht über meinen Ritt von Forbach i. Lothr. nach
Glag i. Schl. 1894 von Brofig, Lieutenant im
Inf. Regt. Graf Barfuh (4. Weftfäl) Nr. 17.
2. Auflage. Berlin 1897. E. S. Mittler & Schn,
Königliche Hofbuchhhandlung. Preis ME. 1,25.
Auf dieſe Heine Schrift, welde in 2. Auflage er-
ſchienen ift, - wiederum aufmerfjam zu machen, ericdheint
bejondere Pflicht; denn wir kennen kaum die Schilderung
eines Fernrittes, welche jo viel des Lehrreichen enthält,
wie dieje, ſowohl was die monatelange Borbereitung
zu dem Ritt, ald mas defien Durchführung betrifft.
Der Berfafier hat dabei in 17 Tagen 1116 km, alie
täglich im Durchſchnitt faft 66 km zurüdlegend, fieben
Gebirge: Hardt, Odenwald, Steigerwald, Fränkiſche
Schweiz, Fichtelgebirge, Böhmerwald und Subeten durd
Querthäler überwunden, fein Pferd ftets ſelbſt gepflegt
und hat dafjelbe, was das Wichtigfte ift, im völlig
leiftungsfähigem Zuftande and Ziel gebradht. Jeder
Kavallerieoffizier jollte die Kleine Schrift befigen.
261
Zur Serftelung der Jubiläums» Ausgabe von
Brodhaus’ Konverſations-Lexikon war trok ans
otefter Arbeit ein Zeitraum von etwa vier Jahren
erforderlih, und fo liegt es auf der Sand, daß ein
foldes von 500 auserwählten Mitarbeitern hergeftelltes
Wert bereit3 am Tage des Erſcheinens des Schlußbandes
ri war, denn auf den Gebieten der
iſſenſchaft und Kunſt, der Politik, Technit und Geſetz—
bung tritt fein Stillftand ein, unaufhörlich arbeitet und
—* der menſchliche Geiſt weiter. Dieſem Mangel hilft
nun der vor Kurzem —— 7 gs⸗Band
(weshalb die undeutſche Benennung „Supplement“ ),
der ſich auch äußerlich ſeinen 16 Vorgängern anſchließt
und nicht weniger als 5305 Stichworte behandelt, ab.
Er enthält beifptelöweife im Artikel „Deutfhland“ ſchon
die vollftändige Volkszählung aller Ortſchaften des Deut:
hen Reiches von 1895, theilmeife amtlih überhaupt
no nicht veröffentlichte Ergebnifje. Ferner erftmalig
genealogifche Tabellen der Sobenzollern und Sabsburger,
die zuverläffige Auskunft geben über die vielen in einem
Ronverfationd-Lerifon fonjt nicht vortommenden Prinzen
und Prinzeffinnen ꝛc. Ueber 1000 zweifpaltige Seiten
Zert umfaßt der Band, die Stichworte des ganzen Wertes
auf über 130000 vermehrend, und 59 bunte und ein-
farbige Tafeln und Karten, darunter 8 Chromos von
befannter Ausführung: leuchtende Thiere; Spieltarten
aus alter und neuer Zeit, aus Europa, Java, Perſien,
Japan; Eishöhlen; Buddhismus; Eier unferer Sing-
vögel; Nönt enftrahlen; bunte Ornamente u. 9. Unter
den Karten jeien erwähnt: Kuba, Delagoabai, Sudan,
Japan und Korea, —— F und die inter⸗
eſſanten Karten der Anſteckungskrankheiten, des Deutſchen
Welthandels und der unglaublich komplizirten, bisher
nitgends —— dargeſtellten Währungsverhältniſſe
der ganzen Welt. Auch der bisher in einem Konverſations⸗
Leriton nicht zu findende, in Paris jüngſt zu fo trauriger
Berühmtheit gelangte Kinematograph, die Peſtkonferenz
in Venedig, die Darftellung der Erfolge des Diphtherie-
Heilferums werden nicht vermißt. Kurz: wer die Jubiläums⸗
Ausgabe von Brodhaus’ Konverfations-2eriton befigt, wird
dad Erfcheinen des Ergänzungsbandes (Preis Mi. 10,—)
mit Freuden begrüßen.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
262
Unter dem Titel Napoleons Feldzug in Rußland
von 1812 hat die Verlagsbudhhandlung von Seinrid)
Schmidt und Carl Günther in Leipzig, welde fih ans
jheinend die Aufgabe geitellt hat, dem Napoleonskultus
in Deutſchland eine neue Pflegeftätte zu ſchaffen, die
meite Ausgabe eines vor länger als einem halben Jahr:
undert zum erften Male erfchienenen le veranftaltet,
ß deſſen —— ſich damals zwei Württembergiſche
ffiziere, Beide Theilnehmer an den Ereigniſſen, zuſammen⸗
gethan hatten, der Artilleriemajor Faber du Faur,
welcher nach Skizzen, die er inmitten der Schreckniſſe des
Krieges anfertigte und nad der Rücklehr in die Heimath
ausgeftaltete, die Bilder geliefert, und Major v. Raussler,
ein Generalftabsoffizier, welcher den Tert dazu geichrieben
hat. Die Arbeit diefer beiden Offiziere, vermehrt durch
eine Einleitung von Armand Dayot, einem Franzoſen,
und einen 7 Dog welder eine Anzahl von ‘Porträt:
bildern berühmter Marfchälle, Generale 2c. bringen foll,
will die Berlagshandlung in etwa 35 Lieferungen
neu herausgeben; eine jede Lieferung von je zwei Bogen
in Großoktav foll 60 Pf. foften, wenn mehr als 35 Liefer
rungen erjcheinen, werben dieſe ohne Bezahlung geliefert,
der Sefammtpreis des Werkes fol Mi. 21,— nicht über:
fchreiten;; dafjelbe wird etwa 100 Original: Bollbilvertafeln
und Xertilluftrationen — und das Buch ſechs
anderen (Napoleon I. in Bild und Wort, Napoleon 1.
und die Frauen, Wapoleon I. zu Haufe, die Weneralin
Bonaparte, die Kaijerin Zofephine, die Schweitern Na-
poleons) zur Seite treten, welche die Derren Schmidt und
Günther aus dem Franzöfiihen haben überjegen laſſen.
Napoleon war gewiß ein großer Mann, einer der größten,
welche je gelebt haben, feine Erſcheinnng und feine Thaten
werden das Intereſſe eines jeden Geſchichtsfreundes jtets
in hohem Grade in Anprud nehmen; aber er war ber
fhlimmite von den Bedrüdern, unter deren Joche Deutſch—
land je gelitten hat, ein erbitterter Widerſacher gegen
Deutfches Wefen, fein Wirlen und Walten war über
die Maßen unheilvoll und verderblih für unfer Yand
und unſer Volk, das wollen wir nicht vergeſſen. Daher
fönnen wir und an der ihm und feinen Seerführern bier
dargebrachten Huldigung nicht erfreuen. — Die Aus:
führung des meift in photographifher Wiedergabe ge:
botenen Bilderfhmudes, melden der Proſpelt und die
erjte Lieferung bringen, läßt viel zu wünſchen übrig,
das Dargeftellte erſcheint faft überall undeutlih und
verſchwommen.
Bibliographie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarktes der letzten Zeit verzeichnen wir:
127. Die erften 25 Sep bes Königs⸗Ulanen⸗Regiments
‚1. Sannoverfhen) Wr. 13, mit einem bis in die
Gegenwart reihenden Nachtrage von F. von Seybe-
wi, Rittmeifter & la suite des Regiments. Zweite
vermehrte und berichtigte Auflage. Berlin 1897.
H. Peters. Preis ME. 7,50,
128. Geſchichte der Königlih Bayerifhen Pionier:
Bataillone und ihrer Stammformationen. Auf dient:
liche Beranlafjung bearbeitet von Hauptmann Kuchler,
Adjutant der Injpeltion des Ingenieurforps und ber
Feſtungen. Mannfhaftsausgabe. Mit einem Bildniß,
wei Uniformtafeln, drei Karten und verſchiedenen
Iluſtrationen. Münden 1897. Gelbjtverlag des
Verfafjerd. Preis Mt. 1,25.
|
129. Kaifer » Worte. Ausſprüche Kaifer Wilhelms des
Großen gefammelt von E. Schröder. Sedjite, als
Gedentgabe zum 100. Geburtstage Kaifer Wilhelms
des Großen erjchienene Auflage, Berlin und Xeipzig
1897. F. Ludhardt. Preis 50 Pf.
130. Die Schlacht bei Sedan. Bearbeitet nah dem
Generalitabswerf: „Der deutſch- franzöfifhe Krieg
1870,71” und den beiten franzöfifhen Werten von
rg: Bielefeldt Berlin 1897. R. Felix. Preis
fe. ,—.
131. Deutſche Unteroffiziere in Franlreich. Erzählungen
aus dem Feldzuge 1870,71 von Mar Berger.
248 Seiten. 5%. Berlin 1897. Liebelſche Bud:
handlung. Preis ME. 1,50.
263
132. Werder gegen Bourbali. Der Kampf des vier:
zehnten deutſchen Korps gegen die franzöfiiche Oſt—
armee im Januar 1871. Dargeftellt von Dr. Hermann
Varnhagen, Profejfor an der Univerfität Erlangen,
1870,71 Einjährig⸗Freiwilliger im 4. Rhein. Infanterie
Regiment Nr. 30 (XIV. Korps). Berlin. Schall &
Grund. reis ME. 4,50.
133. Der große Gavallerie» Kampf bei Strefetig in der
Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866 von
Barthold v. Duiftorp, Generallieutenant 3. D. 2. Aufl.
Mit fünf Plänen undeinemUeberfichtäblatt. Neiße 1897.
J. Graveur. reis Mi. 2,50.
134. Dentwürdigfeiten aus dem Leben des GFM. Kriegs:
minifterd Grafen von Roon. Bierte ftarf vermehrte
und verbejjerte Auflage. Erfcheint in ſechs Halbbänden.
Herausgegeben von Waldemar Graf Roon. Mit
drei Poriräts und einem Fadiimile. Breslau 1897.
E. Tremendt. reis des Halbbandes Mt. 3,60.
135. Kaiſerbüchlein. Wilhelm der Große als Chrift im
Leben und im Streben. Bon Dtto Frhrn. Stod«
horner von Starein, Großherzoglich badijchem
Kammerherrn und Zandgeriditsrath. 29. ftark ver:
mehrte Auflage. Berlin 1897. Schriftenvertriebs-
anftalt.
136. Aus zwei Arienen. Eelbiterlebtes aus 1866 und
1870.71 von Wrofeflor Dr, VBafen. Berlin 1897,
Siebelfhe Buchhandlung. Preis Mi. 1,—.
137. Stizzen aus dem Leben des ruffifhen Soldaten
von K. Ihorfhemwsfi Autoriſirte Ueberſetzung aus
den Ruffiihen von Hüfter, Hauptmann a la suite
des Anhaltifhen Infanterie» Hegiments Nr. 93 und
Schrer an der Kriegsſchule Glogau. Berlin 1897.
Liebelſche Buchhandlung. Preis Mt. 1,—.
138. Darftellungen aus der Bayerifhen Kriegs: und
Seeresgeihichte. Herausgegeben vom K. B. Kriegs:
ardiv. Heft 6. Die bayerifhe Ehilhellenen = Fahrt
1526— 1329. Aus dem bandfhriftlihen Rücklaß des
K. B. Senerallieutenants Frhru. v. Heided. I Theil.
— Vorſtoß der 3. bayerifhen Brigade in der Schlacht
bei Loigny am 2. Dezember 1870. Won v. Xylander,
K. B. Oberftlieutenant a D. Mit einem Croquis. —
Die bayerifche — — im Kriege
1870.71. Bon Thoma, Oberſtlieutenant z. D., und
Gyßling, Hauptmann und Batterichef im 3. Feld:
artillerie = Negiment „Königin Mutter“, Mit zwei
Beilagen, einer Karte und drei Blatt Slizzen.
München 1897. 3. Lindauer. reis ME. 3,-.
139. Geſchichte des Königin Eliſabeth Garde-Grenadier—
Regiments Nr. 3. Bon feiner Stiftung 1859 bis
zum Jahre 1896. Im Auftrage des Negiments:
fommandeurd zufammengejtellt durch Konftantin
v. Altrod, Hauptmann und Kompagniechef im Königin
Eliſabeth Gardes Grenadier : Negiment Wr. 3. Mit
Bildniffen, Karten und vielen Skizzen im Tert.
Berlin 1897. €. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofs
budhandlung. Preis ME. 12,—.
140. Geſchichte des FFüfilier = Regiments General » Feld—
marihall Graf Moltte (Schlefiihes) Nr. 35. Auf
Befehl des Hegiments zufammengejtellt und bearbeitet
von 9. Dreifing, Yremierlieutenant im Regiment.
Mir Abbildungen, Karten und Plänen. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung.
Preis ME. 9,—.
MilitärsLiteratursZeitung. — Nr. 8
264
141. Der Sächſiſchen Armee und der Sachſen Theil:
nahme am deuiſch⸗ franzöſiſchen Kriege ım Jahre 1870/71.
Lorbeerblätter und Eichenlaub in dem Ruhmestranz
der Sadjen. Ein Vollsbuh nah amtlıdıen und
anderen zuverläffigen Quellen und wahren Berichten
Betheiligter verfaßt von B. E. König und E. Boll:
born, Kömial. Sächſ. Hauptmann a. D. Leipzig 1896,97,
Theophil Weber, Preis ME. 5,—.
142. Gefdichte des 3. Magdeburgiſchen Infanteries
Regiments Nr, 66. Auf Befehl des Regiments bes
arbeitet von Boeters, Bauptmann im 3. Magde:
burgiſchen Infanterie» Hegiment Nr. 66. Mit vier
Abbildungen, fünf Karten und Plänen. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung.
Preis ME. 5,50.
143. Die Uniformen der Deutihen Armee. 8 ſyſte—⸗
matifche Farbentafeln mit Erläuterungen, nebjt Angabe
ſämmilicher ZTruppentheile, ihrer Standquartiere und
des Errihtungsjahres. Von R.Knötel und W. Kuske,
Sel Lt. der Ref. Inf. Regts. Nr. 129. Berlin 1897.
U. Ihümede Nachf. Preis Mt. 5,50.
144. Geſchichte des Königlib Bayerifhen 5. Infanterie
Regiments Großherzog Ernft Ludwig von en.
11. Theil: 1833 — 1897. Auf Grund ardivalifcher
Forſchungen verfaßt von Kießling, Hauptmann und
Kompagniehef im Regiment. Mit vierzehn Karten,
Plänen und Skizzen ſowie acht hiftorifhen Uniform:
bildernineinem Sonderband. Berlin 1897. E. S. Mittler
& Sohn, Königlidye Hofbudhhandlung Preis ME. 14,—.
145. Der Spion. Hiſtoriſche Erzählung von Auguft
Guntermann. Freiburg i. Breisgau P. Waehel.
Yreis ME. 2,—.
146. Die Garnifonorte des deutſchen Reichsheeres und
der Kaiferlihen Marine alphabetifh geordnet nebft
Verzeihnig ſämmtlicher Negimenter bezw. Bataillone
der deutſchen Armee, mit Angabe ihrer Sarnifonorte,
fowie der Armeelorps, welchen fie angehören. Mit
einer Ueberſichtskarte. Leipzig 1897. F. A. Berger.
preis 40 A
147. Die —— —— im deutſchen Heere.
Eine Begründung der Nothlage der verabjchiedeten
Dffiziere der mittleren und unteren Chargen. Bon
— v. .... Stuttgart 1897. R. Luͤtz. Preis
DE 1,—.
148. Blätter aus dem Bürgerlichen —————
und mit dem im Gebiet des Preußiſchen Allgemeinen
Landrechts geltenden Privatrecht verglichen von Mar
Oſtermeyer, Rechtsanwalt und Notar. Heft 1.
Erſtes Buch: Allgemeiner Theil. 88 1—240. Heft 2.
Zweites Buch: Recht der Schuldverhältniſſe. SS 241—
432. Berlin und Leipzig 1897. F. Zudhardt. Preis
des Heftes ME. ,—.
149. Der Weg zum Einjährig » Freiwilligen und zum
Offizier des a ae ie Armee und Dlarıne
von Mori Erner. Zweite Auflage. Leipzig 1897.
I. 3. Weber. reis ME. ,—.
150. Stihworte für Offiziere und Unteroffiziere ber
Infanterie bei Erteilung des Dienftunterrihtis. Bes
—— —9 Ay — ———ü — und
ompagniechef im 6. Thüringi nfanterieregiment.
Dritte durchgeſehene Auflage, —X 1897. —
ſchmidt. Preis 60 Pf.
Gedruckt in ber Königlichen Hofbuchdruckerei von E. S. Mittler & Sohn in Berlin SWI12, Kochſtraße 68 - 71.
Allitär-
Literatur- Zeilung.
Achtundſiebzigſter Jahrgang.
Literariſches Beiblatt zum Militär-Wochenblatt.
une —
— — —j —⸗
Nr. 9, Auguſt 1897.
— — — rn
—
|
Die Milttär« Literatur ·
erantwortlider Rebafteur:
» worin Beiblatt zum Militar ·
v. Eftorff. Generalmajor z. D.,
Griedenen b. Berlin, Goßlerftr.
eitung ericheint monatlich ein- bis zweimal als
ochenblatt und ijt aud im befonderen Jahres»
Übonnement für 5 Mark breelt won der Ervebitiom und durch alle Buch ⸗
te zu beziehen. Preis der einzelnen Runner 5 Fi.
Berlag der Stönigl, Hofbuhbandtung
von €. S. Mittler & Sohn,
Berlinswi2, Kochſtr. 68—71.
m mn nn —
v.Altrod, Geſchichte des Rönigin Glifabetg | Dr. Köhler, Die modernen Kriegswaffen.
Garde: GrenadiersRe iments Nr. 3. (265) |
Balck, v. Wedel's Dffirier —
für Manöver. x. (236)
Eis waldt, Handbud für EinjährigsFrei«
willige ıc. des Traind. (259)
Erner, Der Weg zum Einjährig : Freis
willigen ıc. (289
v. Glajenapp, Handbuch für den Ein-
— — c. der Kavallerie.
(258)
Griepenterl, Taftifche Unterrichtsbriefe
zur Vorbereitung für das Kriegsalademie⸗
Eramen ꝛc. (234)
Dr. Günther, Der Feldzug der Divifion
Zecourbe im Schweizeriihen Hochgebirge
1739. (280)
Heufer, Die dritte und vierte Belagerung
Landaus im Spanifhen Erbfolgefriege
(1704 und 1713). (279)
Geſchichte des Königin Elifabeth Garde: Grenadier: |
Regiments Nr. 3. Im Auftrage des Regiments-
von
von NAltrod, Hauptmann und Kompagniechef.
E. ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuhhhandlung. Preis ME. 12,—.
Eine Regimentsgeſchichte foll nicht nur eine Ans
einanderreihung der erwähnenswerthen Erlebniffe eines
Truppentheild jein, jondern fie jol auch, indem fie fich
von dem allgemeinen Bilde der großen Greignifje abhebt,
eine lebendige, anfchauliche und genaue Schilderung des
liefern.
handlungen werden dabei freilich ftets im Vordergrunde
ftehen; aber auch das Wirken in Frieden, die Eriftenz-
das Leben des Einzelnen,
der Mannſchaften und des Dffizierforps müſſen im
Das Bild muß durch Darftellung
der allgemeinen VBerhältnifje, wie der Maler jagt, richtig
Es joll ein Kulturbild, aber aud)
fommandeurs zujammengeftellt
Berlin 1897.
Berlaufed der Begebenheiten
bedingungen der Truppe,
Erſcheinung treten.
abgetönt werden.
eine Quelle für den künftigen Hiftoriter jein.
erfüllen nicht zu viele Regimentsgeſchichten dieſe Ber
In manchen ift jogar ein bedauernäwerther
Mangel an Kenntniß und richtiger Beurtheilung ber
Ereigniſſe, an denen der Truppentheil betheiligt war,
Und wenn von einer jo faljchen
Grundlage ausgegangen wird, weldyen Werth kann dann
dingungen.
zu erkennen gewejen.
Auguſt 1897.]
(282)
‚Zange, Dilthey's Militärifher Dienfts
unterricht für Einjährig: reimillige ıc.
der Infanterie. (283)
Dr. Zauenftein, Der Affifienzarzt. (288)
a nenn für die Infanterie. |
Cte Murat, Murat, Lieutenant de
l’Empereur en Espagne 1808, (277)
— ky, Das Festungsbauwesen.
85)
Shärlter, Löfung von Aufgaben mittels
des Richtbogens ıc. (284)
v. Seydewißtz, Die erften 25 Jahre des
" songssitanen-Regiment (. annovers
fhen) Nr. 13. (270)
Spohr, Das Nieberbrechen von Kenns
und Neitpferden in ſchnellen Gang
arten ıc. (286)
Unterrihtöbüder für Einjährig ⸗ Frei ·
Omnia mecum porto. (287) willige. (238)
v. Belet-Narbonne, v. Mirus’ Leit
faden für den Kavalleriften. (239) Hranfe, Anleitung zum Säbelfedhten. (290)
; Kolle, Dr. Fritz' Unterrichtsbriefe zur
Pferde, Unfere. 2. Heft. (236) Seldfterlernung der Deutihen © Exakt.
v. Duiftorp, Der gr roße KavalleriesRampf | (2)
bei Strefetig in der Schlacht bei König: D. Reihard, Gebenfwert an Emil
gräk am 3. Juli 1866. (275) Frommel. (29 0)
Ranglifte von Beamten der Kaijerlicd) — —
Deutſchen Marine. (233) Bibliographie. (291)
die Geſchichte des Truppentheils jelbit haben? — Ehe
daher ein Regimentskommandeur einem Offizier den
Auftrag zur Abfafjung- einer Gejchichte ertheilt, muß er
fi) die Ueberzeugung verſchaffen, ob der Erwählte den
Grad allgemeiner Bildung und der Fachbildung befißt,
um hierzu befähigt zu fein.
Wenn wir ed nun ausſprechen können, daß bie
vorliegende Regimentögejhichte den von und geftellten
Anforderungen größtentheild entjpricht, daß fie fich ferner
durch Gründlichkeit auszeichnet, und daß die Erzählung
an mehreren Stellen einen Schwung entfaltet, der Herz
und Gemüth bewegt, ohne ins Phrajenhafte zu verfallen,
jo ift für und feftgeftellt, dab fie zu den beiten gehört,
die neuerdings gejchrieben worden find. In die Ers
zählung der Begebenheiten find Züge verflochten, die
wirklich erwähnenswerth find und erhebend wirken, nicht
Dinge angeführt, die erſt künſtlich heraufgeichraubt
werden müfjen. So der allgemeine Eindrud des Buches,
an dem einzelne Ausjtellungen zu machen ich nicht
verfäumen werde, wo fie mir aufftohen.
SH bin an jeine Beiprehung gern herangetreten,
da ich bei der Errichtung des Regiments bei ihm
fommandirt war, viele Zahre in einer Garniſon mit
ihm geitanden, die Grenzbejeßung bei der Polnischen
Inſurrektion 1863 und den Dünifchen Feldzug in einem
Berbande mit ihm mitgemacht habe, jomit das damalige
20
Gonftantin
Die Krieger
Kleider
267
RilttärsLiteratursBeitung. — Rr. 9
268
Dffigierforps kenne, jo daß mir die erwähnten Geftalten | Gableng beim überrafchenden Erjcheinen des Gardekowpe
in ihrer Eriegerifchen Thätigkeit Har vor Augen ftehen,
und ich jogar die Schilderung der Perjönlichkeiten zu
fontroliren. vermag. Dieſe Schilderung muß. ich. ald
bejonderd gelungen hervorheben. Wie präcdtig und
wahr find 3. B. Stwolindfy (gefallen vor Düppel) und
Knobelödorff (gefallen- bei St. Privat) in ihrem vor—
nehmen, ruhigen und heldenhaften Weſen gezeichnet,
mit dem fie auch in den Tod gingen.
Dad Regiment Elifabeth war, wie. viele andere
Regimenter, ein Kind der großen Reorganijation König
Wilhelms ]., durch welche er den Grund zu den übers
reihen friegerifchen Erfolgen feiner Regierung legte.
Nah der Demobilmahung im Jahre 1859 wurden
„Landwehr-Stammbataillone” errichtet, welche diejelbe
Nummer wie die mobilgewejenen Landiwchrbataillone
führten. Aus den Gardelandwehr-Stammbntaillonen des
3. Garde » Landmwehrregiments ift das „1. kombinirte
Grenadierregiment“ gebildet worden, welches am 4. Juli
1860 den Namen 3. Garde-Grenadierregiment erhielt. Bei
der Krönung 1861 wurde die vermittwete Königin
Elifabeth zum Chef des Regiments ernannt, welches
fortan den Namen Ihrer Mafeftät und deren Namends
zug in den Achſelklappen führen ſollte. — Dem Regis
ment war 1860 ald Standort Breslau zugewieſen, und
es ift von dort aus zu jeder kriegeriſchen Thätigkeit
ausmarſchirt.
Bei der Polniſchen Grenzbeſetzung von 1863,
welche das Regiment im Verbande der 21. Brigade
mitmachte, hatte ed Gelegenheit, ſich durch Ausübung des
Sicherheits- und Patrouillendienftes in oft wechjelndem
Gelände und unter verjchiedenen Berhältnifjen wirkfam
auf den Krieg vorzubereiten,
Dad friegeriihe Feuer, welches damald in der
Armee loderte, zeigte dad Regiment bei jeiner unter
den Augen des Kronprinzen erhaltenen Feuertaufe im
Dänifchen Kriege am Heiſe-Kro vor Fredericia und in
allen darauf folgenden Gefechten, fo inäbejondere am
Sturmtage von Düppel, wo das Regiment bei der
Wegnahme von Schanze I und VI betheiligt war und
drei Danebrogs eroberte. Der Berluft betrug 3 Offi—
ziere, 61 Mann.
Der weitere Verlauf des Feldzuges jpielte ſich für das
Regiment in Zütland ab, und es Fam dabei nicht mehr
zur ernften Gefechtsthätigkeit. Hierbei hätte die Eintheilung
des im Juli gegen den Liim- Fjord vorrüdenden Korps
vollftändig angegeben und, wenn man das Gefecht bei
Lundby erwähnte, auch die Nummer des Regiments
genannt werden können, welches dafjelbe ſchlug. Am
17. Dezember erfolgte der Einzug in Berlin, unter
den Augen Seiner Dlajeftät. Am 21. Dezember 1864
traf das Regiment wieder in Breslau ein.
Der Krieg gegen Defterreich gewährte dem Regiment
nur eine beichränkte XThätigkeit. Zwar nahm daſſelbe
in den Gefechten bei Soor, Alt» Rognig und Neus
Rognig (28. und 29. Zuni) dem Feinde an 1000 Ges
fanaene und eine Fahne ab; aber es ift hierbei nicht
zu überjehen, daß dies in Betracht des äußerſt geringen
Verlufted von einigen Verwundeten nur möglid war
durch die höchſt ungünftige Lage, in der ſich das Korps
in der Flanke ſeines Marjches nah Praudnig verjegt
ſah. Das ftürmifhe Draufgehen des Regiments,
welched. den Feind von Buſch zu Buſch trieb, . verdient
deshalb nicht minder hervorgehoben zu werden. Ja
der Schlacht bei Königgräß verlor das Regiment den
Oberftlieutenant v. Pannwig und feinen Wdjutanten
durch ein und denfelben Schrapnelihuß, außerdem nur
noch zwei Verwundete.
Das Regiment ſtand nach dem Kriege einige Zeit
in Dresden und kehrte erſt 1867 nach Breslau zurüch
wojelbft es bis 1870 verblieb. In den nun folgenden
wenigen Friedensjahren ift beſonders des Oberſten
v. Doering gedacht, welcher die felomäßige Ausbildung
auf das Ergiebigfte förderte. Er beichloß bekanntlid
jeine Laufbahn bald darauf ald Brigadier auf dem
Schlachtfelde von Vionville.
Die Erzählung des Kriegsausbruches, der Mobil:
machung und der erften Bewegungen gegen den Feind
hat mid) nicht ganz befriedigt. Die Zeichnung der vater:
ländijchen Bewegung mit einigen lebhaften Stridyen hätte
dem Bilde mehr Farbe verliehen. Der Bericht über
ten Vormarſch in der erften Hälfte des Auguft ift
weniger eine fließende Erzählung ald eine Aneinander:
reihung von Befehlen. Zur vollen Höhe erhebt fi
aber der Bericht wieder vom 14. Auguft ab, und bie
Schilderung der Schlacht von St. Privat giebt ein
klares und in den Einzelheiten der Erzählung packendes
Bild. Die 3. Gardes-Infanteriebrigade, in welcher das
Regiment ftand, wurde kefanntlih am 18. Auguft
dem IX. Korps zur Verfügung geftellt und zu dem
am Abend unternommenen Borftoß gegen die Höhen
bei Amanvillerd verwendet. Zuerſt am Bois ve la
Cuſſe ald Reſerve zurüdgelafien, trat das Regiment
jodann in ein hartnädiges Feuergefeht und drang in
unübertrefflihem Anlauf ſchon bei einbrechender Dunkelheit
in die verftärfte Stellung des Gegners ein. Hierbei
fam es am einzelnen Stellen zum Handgemenge. Der
Verluſt des Regiments bielt ſich, im Vergleich zu dem
vieler anderer Garderegimenter, in mäßigen Grenzen.
Immerhin betrug er 11 Dffiziere, 1 Arzt und 426 Mann.
Der Patronenverbrauh betrug noch nicht fünf Stüd
pro Mann.
Die Schilderung der Vormärſche gegen Paris und
der Belagerung läht an Genauigfeit wie an Lebendigkeit
und Hervorhebung der charakteriſtiſchen Eigenthümlid-
feiten nichts zu wünſchen. Insbeſondere geben die
taktiſchen Ginzelheiten ter Kämpfe vom 30. Dftober
und 21. Dezember 1870 viel Stoff zum Nachdenken
in ihrer äuferft mannigfachen Geftaltung. — Die Be
lagerung brachte dem Regiment nod mehrere hödit
ehrenvolle Tage, unter welchen die Wiedereroberung
des ald äußerſte Borpoftenftellung dienenden Dorfes
Le Bourget ein beſonderes Merkmal Preußischer Angrifie:
kraft für alle Zeiten bleiben wird, Die Schilderung
erreicht hierbei den Gipfelpunft des Snterefjes. Und
was mehr ift, ter erfahrene Soldat muß ſich bei jedem
Satze jagen: Sie ift durchaus wahr, jo muß es geweſen
fein. Wie erhebend find die legten Worte des Oberften
v. Zaluskowski, der in Le Bourget den Heldentod ftart:
269
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
270
„Meine Herren, dab wir Le Bourget nehmen werden, | Die erften 25 Jahre des Königs: Ulanen-Regiments
dafür bürgt mir die unbefledte Ehre des Regiments!
Sie aber nehme Gott in feinen heiligen Schuß!" Wie
charalteriſtiſch ift der Tod des Lieutenants v. Schönitz,
der, von den Kameraden wegen jeined neuen Anzuges
nenedt, antwortet, man müfje zum Gefecht ebenjo gute
Toilette machen wie zum Ball.
Das Regiment verlor in diefem Kampfe 19 Dffiziere
(davon 8 todt), 1 Arzt, 263 Mann, — Der 21. Des
jember, an welchem Tage die Franzoſen dad Dorf
Le Bourget überrafchend angriffen und mehrere Abs
theilungen abichnitten, foftete dem Regiment faft
100 Gefangene. Mehrere Abtheilungen unter Haupt-
mann dv. Altrod und Lientenant v. Rohrſcheidt fchlugen
fih bis in ein Fabrifgebäude durch, wo fie durdh herbei»
eilende Unterftügungen Entſatz erhielten. Die 3. Kom—
Mgnie unter Hauptmann v. Helldorf und die 4. umter
Lieutenant v. Lippe behaupteten fich zu gleicher Zeit
ruhmvoll gegen eine zwölffache Uebermacht am Südende
dd Dorfed. Das Ende des Gefecht? war die Wieders
eroberung der Theile von Le Bourget, melde die
Franzoſen genommen hatten, durch die herbeieilenden
Verftärfungen vom Aleranders, Franz und Glifabeth-
regiment. Bedeutende Franzöſiſche Truppenmaſſen, die
füpöftlih Le Bourget entmwidelt waren, wurden nur
durch das Feuer der Artillerie der Garde in Schach
gehalten. Der Berluft ded Regiments betrug ein»
ihlieplih der Gefangenen 11 Offiziere, 247 Mann.
Bar am 30, Dftober der Angriff bewundernswerth,
jo am 21. Dezember die zähe Bertheidigung, melche
verhinderte, daß das von allen Seiten umfahte Dorf
gänzlich in die Hände des Feindes fiel.
Somit jheiterte an dem MWiderftande dieſes weit
vorliegenden Poftend der für den 21. Dezember geplante
Mafjenausfall und bewährte ſich auch hier die Webers
legenheit einer Kerntruppe über die damaligen Truppen
der Republik,
Indem wir die auferdem noch vorgefallenen Gefechte
vor Parid übergehen, erwähnen wir noch, daß bei der
Kaiferproffamation eine Abordnung des Regiments
zugegen, und dab das Regiment Augenzeuge ded Kommune-
fampfed in und um Paris war. Das Regiment nahm
jewohl an der Parade in den Longchamps ald auch
am Ginzuge in Berlin und an der erhebenden Feier
am Denkmal König Friedrich Wilhelms III. theil.
68 kehrte nicht nach Breslau zurüd, jondern erhielt
ald neue Standorte Brandenburg und Spandau zus
gewiejen.
Der Raum verbietet und, auf die Schilderung der
Friedendzeit von 1871 bis 1896 einzugehen. Lebens»
abrifje dreier Kommandeure des Regiments und zahle
reihe Anlagen ſowie treffliche Karten find dem Buche
— deſſen Werth wir ſchon eingangs gekennzeichnet
en.
v. Boguslamäfi.
(1. Hannoverjhen) Nr. 15 mit einem bis in die
Gegenwart reichenden Nachtrage von F. v. Sende
wit, Rittmeifter à la suite ded Regiments, Flügel
abjutant Seiner Königlihen Hoheit des Regenten
von Braunfchmweig, Prinzen Albrecht von Preußen,
jegt Major im MilitärsKabinet Seiner Mafeftät des
Kaiferd und Könige, à la suite des Regiments,
Zweite vermehrte und beridytigte Auflage. Berlin W
1897. Berlag von Hermann Peters. Preis ME. 3,75,
Der bekannte jhöne Wahlſpruch: „Den Gefallenen zum
Gedächtniß, den Lebenden zur Erinnerung, den kommen⸗
den Geſchlechtern zur Nachahmung“, war der Leitftern
bei Abfafjung dieſer Regimentsgejchichte, deren zweite
vervollftändigte und berichtigte Auflage dad Kommando
ded Regiments am diesjährigen Geburtstage jeines
hohen Chef den Lejern übergab, nachdem — eine
jeltene Erſcheinung — die 1500 Gremplare ftarfe,
1891 veröffentlichte erfte Auflage bald vergriffen war.
Troß der kurzen Zeit ihres Beftehend — am 14. No—
vember 1891 feierte das Regiment feine erften 25 Zahre
— bliden die Königs-Ulanen auf eine an Greignifien
und Grlebniffen reiche Geſchichte zurüd. Auf nur
315 Eeiten, von denen fajt 100 Seiten Anlagen und
Urkunden enthalten, bietet der Berfafjer eine höchſt
anjchauliche und überall jehr fefjelnde Darftellung, in
der die heiße Liebe zu feinen Reitern aus jeder Zeile
ſpricht und die daher auch jeden Lejer paden und fort
reißen muß, Begeifterung und Hingebung für die Waffe,
dad Heer und den oberjten Kriegäheren erweckend.
Allein, es ift nicht nur die Begeifterung, melde fie
in und erwedt — nad Scillerd wahrem Wort die
höchſte Aufgabe der Sejchichte, ganz beſonders natürlich
einer zunächſt für Soldaten beftimmten, an deren heiliger
Flamme wir und in unferer nüchternen, an Spealen
jo armen Zeit zu erwärmen und dur Nacheiferung
zu der Väter würdigen Thaten und zu befähigen vers
mögen, jondern es ift auch der bedeutende wifjenjchaft-
liche Werth, der mir diefe Truppengeſchichte vor vielen
anderen in die erfte Linie, in die Reihe 3. B. ber
Reitergeichichten der 1. Gardedragoner und der Pommer⸗
ſchen Kürajfiere zu ftellen jcheint. Denn der Verfaſſer
hat mit hohem Ernft und großem Geſchick feine Auf—
gabe gelöit, in methodiſcher Weiſe und unter gewiſſen—
hafter Quellenbenugung nicht nur in perfoneller, taktijcher
und lokalgeſchichtlicher Beziehung ein lüdenlofes, in edler
Sprache gefaßtes Abbild der Vergangenheit ſeines Regi—
ments, jondern auch ein Werk von armees und kultur—
gefchichtlihem Werth zu ichaffen, das auch der Beachtung
weiterer Kreife, namentlich der Hiftorifer, empfohlen
werden darf.
Auf den reichen Inhalt vermag ich. nur durch einzelne
Hinweiſe einzugehen, die zum Lejen anregen follen,
nicht aber ift ed mir bier möglich, jede Angabe und
Ziffer zu prüfen, wenn ich auch jagen darf, daß mir
an feiner Stelle Zweifel gekommen oder Widerjprüche
aufgefallen find.
Bald nach den Kriegsereignifien des Jahres 1866
durch Allerhöchfte Kabinets -Ordre vom 26. Auguſt im
20*
Nilitär-LiteratursBeltung. — Nr. 9
272
221
Potsdam mit Feſtſetzung von Hannover als künftigem |
Standquartier errichtet, wobei die fünften Eskadrons
der Gardes du Corps und der drei Garde » Ulanen-
regimenter zur Bildung der erjten vier Schwadronen
verwendet wurden, erhielt das Regiment die Bezeichnung
„Ulanen: Regiment Nr. 13", die bald in „Hannoverjches
Ulanen-Regiment Nr. 13* umgeändert wurde. Jedoch
erft mit dem Zufammtentritt der 5. Eskadron, die
aus den übrigen Eskadrons am 18. April 1867 gebildet
worden, war dad Regiment vollftändig. In der Friedens—
zeit bis zum Kriege 1870/71 ift es der vorbildliche
Einflußdesausgezeichneten erften Regimentsfommandeurs,
Majors v. Schad, welchem ed in kurzer Zeit gelang,
dad jo verjchiedenartig zufanımengejegte Offizierkorps
zu einem Ganzen zu geftalten, dem er feinen im jchönften
Wortſinn vornehmen Geiſt aufprägte — ein dem Offizier
korps für alle Zeiten gebliebened Vermächtniß dieſes
Manned, wie ed der Berfaffer auch ausſpricht. Die
Schilderung dieſes Einflufjes und des Wirkens der
Schwadronschefs, unter denen ald Förderer des Reiter
geifted der weltbefannte v. Rojenberg hervorragte, jowie
des pflichttreuen Schaffens des Zahlmeifters Wolff ift
überaus anſprechend. Zeder Offizier fagt fich, in ſolchem
Kreife zu leben und erzogen zu werden, ift in der That
der höchſte Borzug.
1870 am elften Mobilmahungstage friegäbereit,
trat dad Regiment unter Führung jeined trefflichen
Dberftlieutenantse v. Schack in den Verband der
5. Kavalleriedivifion (v. Rheinbaben), die in Verbindung
mit der 6, Kavalleriedivifion zunächft den Aufmarſch
der Erjten Armee zu verjchleiern hatte. „Meine Herren,
heran werde ih Sie führen, dad »Durch« ift Ihre
Sache. Es lebe Seine Majeftät unſer Allergnädigiter
König!*, jo ſprach Generalmajor v. Barby die Offiziere
der zum erften Male unter jeinem Befehl verfammelten
(11.) Kavalleriebrigade an. Sie haben diefem Ber:
trauen im ganzen Feldzuge entſprochen! „Die Lanzen-
jpige am Feinde!” — jo war die Loſung der Ulans
terribles. Dieſe Spige der Königin der Waffen hat
eine hervorragende Rolle gejpielt, namentlich bei den
berühmten Attaden zwijchen Bille jur Iron und der
Straße Mars la Tour—Jamy am 16. Auguft 1870
gegen die Dragoner der Kaiferin und die Garde-
lanciers — dieſer mélée infernale, wie fie der
Franzöſiſche General Thomas bezeichnend nennt, deren
ichwerfted Opfer der theuere Kommandeur, Oberft
v. Schad, war*) — und am 17. November 1870
bei Berheres— Richebourg, wo Lieutenant v. Wedell IL
den Heldentod fand gegen die Franktireurs und Mobil
garden der Ardeche: eine jo hervorragende, daß Seine
Majeftät bei feinem erften Beſuch des DOffizierforps
ald Chef am 13. Dezember 1539 in einer Tiſchrede
ausiprechen konnte: „Das Regiment hat weientlich dazu
beigetragen, daß die Umbemwaffnung und Ummodelung
der ganzen Kavallerie mit der Lanze ausgeführt worden
*) „Nehmen Sie Gewehr auf und blaſen Eie Marſch—
Marſch!“, waren die legten Worte des dann mit Hurrah weit
vor ber front vorftürmenden Difizierd, der nad der Attacke
ift. Wieder und wieder bezogen ſich die einlaufenden
Berichte auf die Thaten, welche das Regiment im letzten
Feldzuge mit der Lanze erfochten hat. Rechnen Sie es
fih zum Berdienft an, für die Umbewaffnung der
Kavallerie den Anhalt gegeben zu haben, Ihr Regiment
kann ftolg darauf fein, gewiſſermaßen ald Mufterregiment
unjerer gefammten Kavallerie zu gelten.“
Noch viele trefflihe und überaus lehrreihe Unter:
nehmungen bejonderd im Borpoften- und Aufllärunge
dienfte, geſchickte Erkundungsritte ꝛc. wären zu nennen.
Bejonderd denkwürdig aber erjcdheinen mir die
großen Patrouillenritte der Lieutenants v. Beltheim,
v. Wedell III. (II.) und Lumley, welche der Regiments:
führer Major v. Rofenberg am 13. Dezember 1870
veranlaßte, um feftzuftellen, ob zwiſchen Chartres und
Le Mans noch ftarke feindliche Kräfte ftänden. Es
ift werthvoll, daß die Berichte der Offiziere wörtlich
wiedergegeben find. Ohne zu futtern, wurden mit den
nur mit Yutterfad und Freßbeutel bejchwerten Pferden
Entfernungen von 17 Meilen in 15 Stunden, von
13 Meilen in 10 Stunden und von 20 Meilen in
nicht ganz 21 Stunden zurüdgelegt, der Auftrag gut
gelöft und die Pferde dienftfähig zurüdgebradht. Ferner
jei ded großen Rittes des Rittmeifterd — im wahren
Sinne ded Worted — Frhrn. v. Durant mit einem
Zuge von Berneuil nad) Sées gedacht, um die Ber-
bindung der Divifion mit dem Großherzog von
Medlenburg berzuftellen. Trotzdem das Unternehmen
durch kaltes Wetter und Glatteis auf dem Hinmwege,
dur aufgeweichten Schnee infolge plößlichen Thau—
wetterd auf dem Rüdmarfch erjchwert und durch den
Feind gefährbet wurde, legten die tapferen Reiter die
22 Meilen lange Strede in 20 Stunden zurüd —
unter Abredinung der Nachtruhe in Sées und ber
jonftigen dienftlihen Aufenthalte. Auch der Erkundungs—
ritt des Megimentd unter dem umfichtigen Major
v. Rofenberg gegen Bouzierd am 28. Auguft, wo es
bei Falaiſe zum Gefecht zu Fuß unter ſchwierigen Ber:
hältniſſen mit der Reiterpiftole ald Schußwaffe gegen
verftedte Infanterie kam, zahlreiche Briefihaften der
Armee Mac Mahons und cine Franzöfiihe Feldpoſt
aufgehoben und nad Rüdfehr von dem Führer eine
muftergültige Meldung abgeſchickt wurde, ift lehrreich.
Ebenjo ift die Telegraphen- und Eifenbahnzerftörung
bei Poir an der Bahn Mezieres— Rethel um desmillen
interefjant, weil fie wegen unzureichenden Werkzeuges
der Kavallerie nur mit Hülfe der Franzöſiſchen Eins
wohner und ihrer Werte vollendet werden konnte,
Idylliſch muthet das reine Garnifonleben des Regiments
in der berühmten 6cole militaire zu St. Gyr an.
Zu Herzen aber ſpricht das innige Verhältniß von
Führer und einfachem Reiter während der ganzen Dauer
des Feldzuges, wo mit Gefahr des eigenen Lebens ber
Eine für den Anderen ald wahrer Kamerad einjpringt.
Auch der Schlachtenjänger, Unteroffizier Braun, erfreut
durch feine hübjchen Lieder.
Ruht natürli der Schwerpunkt der Darftellung
auf Schilderung der ruhmvollen Kriegsthaten des Regi-
ments, der 136 Seiten von den 219 des Textes gewidmet
vermißt und deſſen Leiche erft nad) Monaten gefunden wurde. | find, jo ift ed ein Vorzug vor vielen anderen Truppen«
273
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militärs Wodenblatt.
274
geichichten, dah Major v. Seybewit mit gleicher Sorgfalt | Deutſchen Sports. Es find 759 erfte, 540 zweite
und Liebe fich dem SFricdenderlebnifjen bis zur vor—
jährigen feier ded Kriegd-Erinnerungsjahres zugewandt
und bei beiden Darftellungen ftetd den Zuſammen—
bang mit den großen Kriegd- und Zeit-
begebenheiten, joweit die Armee daran Antheil hatte,
bewahrt oder hergeftellt hat.
Aus diefem „Friedens“theil des Werkes möchte ich
nur die herrliche Feier hervorheben, welche am
16. Auguft 1895 zur Erinnerung des großen Zahres
im Ungefichte ded Hermann » Denfmald in dem Heide:
gelände der Senne veranftaltet wurde, mo dad Regiment
mit jechd anderen Regimentern zum Divifiontererziren
vereint war. Bier diefer Regimenter hatten an den
Meiterfimpfen bei Mard la Tour theilgenommen,
drei davon die damalige Brigade Barby gebiltet. Trotz
feiner 75 Lebensjahre hatte es ſich der heldenhafte
Führer von einft, der jeßige General der Kavallerie 3. D.
v. Barby, nicht nehmen laffen und war zu Pferde
erſchienen. „Es war ein gejchichtlicher, unvergehlicher
Moment*, jo jagt Berfaffer jehr wahr, „als ver alte
Reitergeneral in jeltener Rüſtigkeit und vollendeter
Haltung zu Pferde fitend“ erfchien. Genau nach den
Angaben des Generalftabäwerked wurde ihm die Attadte
nochmals vorgeführt, und zwar, wie der alte Held
erflärte, in faft vollendeter Treue. Ebenſo wurde der
dem Regiment jeit feiner Gründung angehörige würdige
Stabätrompeter Manthe hoch geehrt.
Unwillfürlih fühlt man bei diefen Alten der Pietät
und, wenn man alle übrigen Kriegd- und Friedenszüge
in dem Abbilde des Regiments betrachtet, die Wahrheit
der Kaiſerlichen Worte: „Ich erachte in diefem Regiment
alle Kardinaltugenden verkörpert, feljenfefte Königstreue,
Adel der Gefinnung, edle Denkweiſe, opferfreudigen
Patriotidmus, Fefthalten an dem einmal Grgriffenen.*
Ueberaus reich und weit über den Kreis der An—
gehörigen und näheren Freunde des Megiments hinaus
interefjant find die 14 Anlagen und Urkunden, die
Alles enthalten, was in eine ſolche Truppengeſchichte
gehört und doch jo oft darin vermißt wird oder fich
nur lüdenhaft wiederfindet. An zwölf Schladten
bezw. Gefechten und Scharmüßeln x. mar das
Regiment betheiligt und erhielt 3 Eijerne Kreuze erfter
Klaſſe, 88 zweiter Klaſſe und 4 Außerpreußiſche Orden.
Aus der Berluftlifte hebe ich den Gefechtäverluft
von 9 Dffizieren, 81 Mannſchaften und 101 Pferden
und von 6 Mann und 54 Pferden durch Tod außerhalb
des Gefechts hervor, jowie die eingehenden Angaben
jelbft über jeden einzelnen vom Kriegsſchickſal getroffenen
Reiter. Unter den Kommandeuren verdient aufer
v. Schack und v. Rojenberg der jetige Generaloberft
Graf v. Walderfee, der auch & la auite ded Regiments
fteht, bejondere Hervorhebung. Sehr interefjant find
aud die Angaben über Erjat an Mannjchaften und
Pferden. Der Charakterifirung des Hannoveranerd als
bejonderd zuverläjfigen und braven Soldaten wird man
allerort3 zuftimmen. Dad Verzeichniß der von den
Difizieren in der Zeit von 1867 bis 1896 gewonnenen
Rennen ift ein wichtiges Blatt in der Gejchichte des
Plätze, 442 Ehrenpreife und 1069580 Mt. 38 Pr.
an Geldpreifen von den jchneidigen Reitern auf ihren
flinfen Pferden erobert worden, davon entfallen allein
auf v. Rojenberg, und nur für die Zeit von 1867
bis 1875, wo er die Zietenhujaren übernahm,
144 Preiſe — mahrlidy ein würdiges Gegenftüd zu
den kriegeriſchen Thaten des Regiments.
Eins möchte ich noch hinzugefügt haben: ine
Angabe der jpäteren Lebensjtellungen bezw. des Verbleib
aller aus dem Regiment gejchiedenen aktiven Offiziere,
wie fie dem ſchönen Familienleben des Dffizierkorps,
bei dem nicht die Bande mit dem a. D. oder z. D.
gerifjen find, entiprechen würde und für die Offiziere
von 1870 aud gegeben worden ift. Und ald Ber:
vollftändigung der Marſchkarte eine Erläuterung, welche
die Anzahl ter Marichtage und zurüdgelegten Kilos
meter angiebt und jo dem Leer mühjames Aodiren
und Abzirkeln erfpart. Hiermit komme id auf die
lobenswerthe Ausftattung des Tertes mit Abbildungen,
fowie mit Karten und Skizzen. Ein Bildniß Seiner
Majeftät ded hohen Chefs in der Uniform ded Regiments,
die photolithographijche Nachbildung eines im Regiments-
befiß befindlichen Driginals-Delgemäldes, läßt die fehlende
Angabe des Namens des Künftlerd bedauern. Zwei
Uniformbilder, darunter ein farbiges, zwei Attadenbilder,
zehn hübſch flott und richtig gezeichnete Abbildungen
vom Maler Stödl, die aber zuweilen durch eine ſchlechte
„ſogenannte“ Rundjchrift entjtellt worden, die Marſch—
karte und fieben Karten« bezw. Planſtizzen find jehr
zu begrüßen. Letztere Skizzen müfjen aber, ſoweit fie
Sefechtöfelder darjtellen, durh Einkrokirung einiger
Bergftriche oder Kurven an den für dad Regiment bes
deutungsvollen Geländeftellen vervollitändigt werden.
Endlich ift dad Fakſimile der Allerhöchſten
Kabinets-Drdre vom 13. September 1889 hervors
zuheben, in der Seine Majeftät Sich „in ehrender
Anerkennung der von dem 1. Hannoverjchen Ulanen-
regiment Nr. 13 im legten Feldzuge bewieſenen
glänzenden Tapferkeit zum Chef dieſes Regiments erklärt
und demgemäh beftimmt, daß das Regiment fortan den
Namen »Königsd-Ulanen- Regiment (1. Hannoverjches)
Nr. 13e zu führen, Offiziere und Mannjchaften defjelben
auch Meinen Namenszug in den Feldern der Epaulettes
bezw. Schulierftüde zu tragen haben“.
Dem jungen Verleger darf Glück gewünſcht werden,
daß es ihm zu dem vorangeführten niedrigen Preife
gelungen ift, auch einen jehr jauberen Drud auf gutem
Papier und einen jehr gejchmadvollen Einband in den
Regimentsfarben (dunkelblau und weiß) mit dem goldenen
Königlihen Namenszuge berzuftellen und dadurch der
weiten Verbreitung des dazu jo würdigen Werkes die
Wege zu ebnen. DB. Stavenhagen.
275
Der große Kavallerie-Kampf bei Sttejetig in der Schlacht
MilitärsZiteraturs Zeitung — Nr. 9
276
etwas ſah, vielleicht nicht mehr zu erreichen, viel dazu
bei Königgräg am 3. Juli 1866 von Barthold |; beigetragen hat, daß das Vorbrechen der Preußiſchen
von Quiftorp, Generallieutenant 3. D. 2. Auflage.
Mit fünf Plänen und einem Ueberſichtsblatt. Neiße.
Joſeph Graveur. Preis ME. 2,50.
Bald nah Beendigung des Feldzuges von 1866
hatte der BVerfaffer begonnen, Material zu fammeln,
um jenen großen Kavalleriefampf in feinen Einzelheiten
Har zu legen. Dad Ergebniß der ſehr mühevollen
Arbeit war das Erſcheinen ded Werkes im April 1870.
Die Herausgabe zu jenem Zeitpunkt, furz vor Ausbruch
des großen Krieges, der ſchließlich zur Einigung Deutjch-
lands führte, war der Berbreitung der Schrift natur
gemäß wenig günftig, die interefjante Arbeit fand nicht
die Beachtung, die ihr gebührte.
Daß diefelbe nunmehr in 2. Auflage vor und liegt,
ift um jo danfenswerther, ald die neue Bearbeitung
den Werth der Schrift weſentlich erhöht hat, einmal,
indem eine ganze Reihe von Quellen benutt werden
fonnte, weldye bei der Bearbeitung der 1. Auflage
dem Berfafjer nicht zu Gebote ftanden, Dann aber auch,
daß inzwiichen die Bedenken hinweggeräumt find, die
früher Kritit und Schlüffe aus den Begebenheiten
zu ziehen dem Berfafjer nicht räthlich ericheinen ließen.
Diefe Kritit, welche fi) dem Lejer beim Studium
vielfah von jelbft aufdrängt, ift nun auch in der
mahvoll vornehmen Weiſe, in welder das ganze Bud
abgefaßt wurde, vom Berfaffer geübt worden.
Wenn eine eingehende Beſchreibung großer Reiter:
kämpfe überhaupt ftets ſchwierig ift — hat man doch eine
joldye bezüglich des größten aller neuzeitlichen, desjenigen
von Liebertwoltwig am 14. Dftober 1813 zu liefern
nie verſucht —, jo gilt folcheö bezüglich der vom Ber:
fafjer geichilderten Ereignifje in ganz bejonderem Srade.
Der ſchnelle Verlauf der Geichehnifje, der plößlicdhe
Wechſel, die ſich häufenden Eindrüde und die geringe
Ueberficht, welche Mitkämpfer über den allgemeinen
Gang der Dinge gewinnen, machen es erflärlidh, daß
gerade die Berichte von Augenzeugen bei Reiterfämpfen
die größten Widerjprüche zeigen, indem ein Jeder nur
die Eindrüde wiedergiebt, die ein kurzes Gefichtäfeld
zu gewinnen ihm ermöglichte. Findet der Zujammens
ftoß wie in dem großen Reiterfampf bei Bruville am
16. Auguft 1870 nad) regelmäßiger Entwidelung und
vorbedachter Einleitung unter wenigftend im Allgemeinen
einheitlicher Zeitung auf beiden Seiten ftatt, jo gelingt
wohl eine Feſtſtellung des taktiichen Verlaufs ohne zu
große Schwierigkeit, anderd bei dem in Rede ftehenden
Ringen, zu welchem die Preußiſche Neiterei ſowohl
infolge der Geländeverhältnifje ald aud infolge mangelnder
einheitlicher Führung einzeln, brigaden:, ja regimenters
weije herbeieilte und ſelbſt vielfadhy in den Regimentern
getrennt zum Angriff jchritt. Referent, welcher jenes‘
Reitergefecht, dem Stabe der erften Brigade, welche zur
Verfolgung befehligt wurde, ſich anſchließend, miterlebt
hat, weiß ed, wie der Drang, vorwärts zu fommen,
endlich theilzunehmen an dem großen Ringen, nachdem
man ftundenlang unthätig hinter Sadowa gehalten
hatte, und die Sorge, den Feind, von welchem man
beim Betreten der weiten Ebene zunächſt kaum noch
Kavallerie jedes Geordnetjein vermiffen ließ und von
einer höheren Führung eigentlich nicht geſprochen werben
fann. Wenigftend bei der erwähnten Brigade war
davon durchaus feine Rede, in fühnem Thatendrang eilte
der Führer, perjönlich an den Feind zu kommen, und
ftürgte vorwärts, etwa wie ein Fähnrich, dem ein Zug
folgt. Nach dem vorliegenten Werke ift es bei anderen
Truppenkörpern mit der Führung nicht viel beſſer
beftellt gewejen, wenn auch nicht überall, wie hier, der
ungezügelte perjönliche Kampfesmuth; der Führer die
Urſache gewejen jein mag.
Die geſchilderten Umftände, in&befondere aber die
Thatſache, daß der größte Theil der vorgezogenen
Kavallerie eigentlih nur eine brauchbare Brücke über
die Bitrig beim Vorgehen zur Benutung hatte, find
aber jehr geeignet, die Mängel der Führung auf
Preußischer Seite wenn nicht zu entichuldigen, jo doch
theilweife zu erklären. Im Allgemeinen kann man
fagen, daß die Preußiſche Kavallerie, ald fie aus den
Defileen vorbrach, ſich nicht zu größeren Verbänden,
nicht einmal zu Brigaden formirt, jondern ſich, jelbit
theilweiſe ohne aufmarſchirt zu fein, auf den Feind,
zunächit weichende Defterreichiiche Infanterie, warf.
In ganz anderer Lage war die Defterreichiiche
Reiterei, welche, ald die Spiken der gegnerischen er»
jchienen, im Begriff war, in gejchlofjenen Diviſions—
mafjen durch die Infanterie fich langſam auf Königgräg
abzuziehen, und erft wieder front machte, ald das
Erſcheinen der Preufifchen Neiterei den Rüdzug des
Heeres gefährdete. In diefer Lage erfolgte das einheit-
lihe Ginjegen mit Naturnothwendigkeit, und ebenſo
erflärlich ift ed, daß die ungeorbnet und vereinzelt
vorbrechenden Preußiſchen Schwadronen dem Anfturm
der Defterreicher im Weſentlichen erliegen mußten und
diefer Anfturm fich jchlieplih erft an dem Feuer der
Preußiſchen Infanterie und Artillerie brach. Allerdings
war die Preußiſche Reiterei, nachdem fie. fich gejammelt
hatte, troß mancher Berlufte in ihrer Gefechtskraft
unerjchüttert, während die Defterreichifhe zum Theil
vernichtet, im Ganzen aber kampfunfähig aus dem
Kampfbereid; verjhmwunden war. Jetzt wäre der Augen-
blick geweſen, wo die Preußiſche Meiterei ſich die mohl-
verdienten Yorbeeren hätte pflüden können. Uber König
Wilhelm wollte dad Blutvergießen beendet ſehen und
widerftand den jowohl von Moltke wie vom Prinzen
Albredyt unabhängig voneinander ausgejprochenen Bitten,
nun ein Nachhauen zu geftatten.
Mit auferordentlihem Fleiße ift ed in Marer Dar-
ftellung dem Berfaffer gelungen, die einzelnen Momente
diefer dentwürdigen Begebenheiten darzulegen und in
wohldurchdachten Ausgleichen der verjchiedenen Wider:
ſprüche in den Berichten, die ihm zur Berfügung
ftanden, ein Gejammtbild jo wahrheitägetreu zu geben,
ald wohl überhaupt möglih if. Durch fünf and
gezeichnete Pläne und eine Weberfichtäfarte wird dus
Verſtändniß des Textes weſentlich erleichtert.
Das Studium des großen Kavalleriekampfes iſt für
jeden Kavalleriften insbejondere außerordentlich, lehrreic.
277
Der junge, nicht kriegslundige Offizier wird daraus |
erjehen, wie ganz abweichend oft die Verhältniſſe des
Schlachtfeldes ſich von denen ded Ererzirplaßes geftalten.
Eine Fülle lehrreicher Aufgaben läßt fih am dieſe
Kämpfe knüpfen, und dazu bietet das vorliegende Buch,
dad wir auf dad Wärmfte empfehlen können, die Ans
regung und die Mittel.
Murat, Lieutenant de l’Empereur en Espagne 1808.
Par le comte Murat. Paris1897. Librairie Plon.
Murat, der ald einfacher Reitersmann feine „Karriere*
begann und fie ald König von Neapel ſchloß — zwiſchen⸗
durch war er auch zu den Zeiten von Deutſchlands tiefiter
Erniedrigung Großherzog von Berg gemejen —, ift
unzweifelhaft eine der glängendften militäriichen Er—
icheinungen der Rapoleonifchen Epoche. Mit angeborenem
Führergeichi verband er eine nur in Ney übertroffene
perſönliche Tapferkeit, die ihn vor Feiner Gefahr zurück—
jchreden ließ, und die für einen „General“ jo ungemein
werthvolle Gabe, die ihm unterftellten Truppen zu den
höchſten Leiſtungen anzuſpornen. Bon Deutjcher Seite
ift Murat häufig nicht ganz zutreffend beurtheilt worden
— mozu fein etwas theatraliſches Wejen beigetragen
haben mag —, und wenn er auch nicht unter die
„Feldherren“ zu rechnen ift, jo hat er feinem Lande
jedenfalld auf unzähligen Schlachtfeldern hervorragende
Dienfte geleiftet, und jede Armee kann fid nur wünjchen,
recht viele Generale zu befiten von joldhen brillanten
ſoldatiſchen Eigenſchaften, wie Joahim Murat fie auf:
wied. Gin Pedant war er allerdings nicht.
Das vorliegende Bud) bringt militärisch nichts Neues,
fein Intereſſe liegt vor Allem darin, ein „dokumen—
tariſches“ Licht zu werfen auf eine bisher hiſtoriſch
etwad dunkle Periode, nämlich die Vorbereitung der
Napoleoniſchen Heerichaft in Spanien durch Murats
Miſſion im Jahre 1808. Die Hauptjache war aller:
dings, daß dieſe Miſſion durch 50000 Franzöſiſche
Soldaten unterſtützt, und vor Allem, daß ſie von Na—
poleon jelbft „geleitet“ wurde; denn in Wirklichkeit
war Murat, troßdem er an der Spite des Franzöſiſchen
Heered in Spanien ftand, weiter nichts ald das Werk:
zeug feines Kaiferlihen Schwagers, der ihn politijch
düpirte und militäriſch brüsfirte — als die Zeit dazu
gefommen war.
Dberft v. Lettow charakteriſirt am Schluſſe feines
vortrefflichen Buches: „Der Krieg von 1806/7* Ras
poleon ald einen der größten Diplomaten, die je gelebt
haben. Das vorliegende Bud bringt hierfür neue
Belege. Allerdings muß man dabei unter Diplomatie die
Kunft verftehen, mit allen Mitteln beftimmte politijche
Zwede erreichen zu wollen — unter Berleugnung jeder
Art Moral.
Die Hauptperjonen, welche in dem erften Akt des
Spaniſchen Dramas auftreten, find auf Spanijcher
Seite ſehr minderwerthig — der König, der Prinz von
Aiturien, der Friedensfürſt Godry. Sie gehen in das
Napoleoniſche Netz, fie fallen dem Vertrag von Bayonne,
diefem Meifterftüd ſtrupelloſer Berfchlagenheit, zum
Opfer und find dabei wunderbarerweije Napoleon noch
„dankbar dafür, dab er fie um Land und Krone
1897 — — ⸗ Beiblatt zum Militär⸗Wochenblatt.
EN —
gebradyt hat“. Währenddem „beruhigt" Murat von
Madrid aud Spanien, wobei nicht weiter unterfucht
werden joll, ob er nicht jelbit daran dachte, die Spanifche
Königskrone zu erwerben.
Jedenfalls hat Murat feine Miſſion loyal aufs
gefaßt — bis zu einem gewiſſen Punkte nur zu loyal
nach Rapoleons Geſchmack. Lebterer wirft denn aud)
ichlieflih die Maste ab, indem er Murat ſchreibt:
„Ih habe Ihnen aufgegeben, fi der Regierung zu
bemädhtigen. Wenn man an der Spitze von etwa
50 000 Soldaten fteht, jchreibt man nicht joldye Briefe,
wie Sie an den Infanten von Antonio gejchrieben
haben. Ihr Zagesbefehl an die Armee über die Affaire
von Burgos ift mijerabel. Das haben Gie bei mir
nicht gelernt, Ihre Proflamation hat mir die Schamröthe
ind Geficht getricben.” Das war der „Berfehräftil*
Napoleond mit: dem damaligen Großherzog von Berg.
Leßterer hatte u. U. auch ein Friegägerichtliches Urtheil
gemeldet; darauf jchreibt ihm Napoleon: „Sie haben
die gegen einen Soldaten ausgeſprochene Todeöftrafe in
fünf Jahre ſchweren Kerkers gemildert. Sie hutten
gar nicht dad Recht dazu, und Sie werden ſich zu-
künftig ſolche Mipgriffe nicht mehr erlauben. Sie fünnen
folhe Gnadenafte ald Großherzog von Berg bei den
Bergiſchen Truppen geftatten, aber nicht in der Fran—
zöftichen Armee. Behalten Sie den Mann in Arreit, bis
der acheime Rath jeine Sentenz geiprochen hat. Ich werde
die Angelegenheit dem höchften Gericht unterbreiten.“
Man mag über das jchroffe Auftreten Napoleons
jeinem Schwager gegenüber denken, wie man will —
jedenfalld beweift ed aber, daß Napoleon in Sachen der
Disziplin keinen Spaß veritand, und daß er, ähnlich
wie Friedridy der Große, mit unglaublicher Arbeitjamkeit
auch die „Details“ der Regierung beherrichte. Als dann
Murat remonftrirte, ermiderte Napoleon, dab das
„militärifche Geſetz“ über allen Perjonen ftände, auch
über ihm, dem Kaifer, der felbit nicht einmal das
Recht habe, ein Zodesurtheil willkürlich aufzuheben.
Ald der erfte Vorbote der Spaniſchen Boltserhebung,
weldye mit eine der Urjachen zu NRapoleond Sturz war,
fündigte fich eine Revolte in Madrid an, welche Murat
jedody fofort niederſchlug. Napoleon fam diefe Revolte
jehr gelegen; fie gab eine Handhabe mehr, die Frans
zöfiihen Truppen in Madrid zu belaffen „zum Schuße
des Landes*. In einer Beziehung hatte fich jedoch der
gewaltige Mann geirtt. Er ſprach und ſchrieb immer
nur von der „canaille*, die fi gegen den Franzöſiſchen
„Schub“ auflehne, In Wirklichkeit war ed dad Spanijche
Volk, das fih dem Joche Napoleons nicht beugen
wollte, und mit der glühenden Baterlandslicbe des
Spaniſchen Volkes Eonnten jchliehlich auch die jchlachten-
newohnten Franzöſiſchen Heere nicht fertig werden.
Napoleon fehlte eben jedes Verſtändniß für die „idealen“
Seiten im Leben der Völker — deshalb unterſchätzte
er auch die Erhebung Preußens im Jahre 1813 —,
und an diefem Fehler iſt er jchliehlih trog aller
Senialität und Machtfülle zu Grunde gegangen. Er
betrachtete den Krieg ald „ein Ding für ſich“, und das
ift und bleibt ein hiſtoriſcher wie militärischer Irrthum.
279
Die dritte und vierte Belagerung Yandans im Spanifchen |
Erbfolgetrieg (1704 und 1715). Bon Emil Heujer,
Bahnhofverwalter, Hauptmann a. D. 8°. Landau,
Pfalz, 1896. Ev. Kauflerd Buchhandlung. VI und
318 Seiten.
In Nr. 12 der Militär » Literatur » Zeitung vom
Dftober 1894 konnte ich die Belagerungen Landaus
von 1702 und 1703 beipredyen und dem Werke des
Herrn Berfafferd die mwohlverdiente Anerkennung mit
gutem Gewiſſen ausdrüden. Ich freue mich, dab es
mir jegt vergönnt ift, die Fortſetzung des Werkes, die
Belagerungen von 1704 und 1713 an gleicher Stelle
zu betrachten. Viele werden fih freuen, dab Herr
Hauptmann Heufer feine im erften Bande ausgeiprochene
Abficht, den jet hier vorliegenden zweiten Band zu
liefern, in der kurzen Zeit von zwei Jahren verwirklicht
hat. Auch diefer zweite Band ift ſowohl für den Freund
von Kriege und Kulturgefchichte, ald auch für den
Bachmann, den Ingenieur und den Lehrer des Feftungs-
frieged von höchſtem Werthe. Der Herr Verfaſſer hat
ed verftanden, jeine audgedehnten Studien über jene
für die Verhältniffe des Deutichen Reiches und für die
damalige Kriegführung fo überaus traurige Zeit in
verhältnigmäßig engem Rahmen zu einer jehr Haren
und verftändlichen Darftellung zu verwerthen. Die
Einfügung von Skizzen über den Verlauf der zwiſchen
beiden Belagerungen liegenden Weldzüge und Bers
handlungen ift vorzüglid) gelungen und man fann das
Heuſerſche Geſammtwerk jehr gut als eine Ueberſicht
ded Spanischen rbfolgefrieges anfehen; denn man
wird feine damald mahgebende Perjönlichkeit und fein
wichtiges einflußreiched Ereigniß jener Zeit vermiffen.
Die Belagerungen ſelbſt find mit jo viel Sad)
kenntniß in ihrem ganzen Verlaufe geichildert, daß ihre
Beichreibung, wie ich das ſchon in meiner erften Bes
iprehung hervorgehoben, fich ganz vorzüglich zur Vers
anſchaulichung des Kampfes um Feitungen, inäbejondere
auch ded Minenkrieges, von dem in den Belagerungen,
namentlid 1713, gerade der andgedehntefte Gebrauch
gemacht wurde, eignen. Daneben finden fic) interefjante
Beijpiele des Heinen Krieges, wie dad Reiterftüd des
DOberften v. Frankenberg, S. 18 u. A., von der großes
artigen Tapferkeit der Soldaten in den vielfachen
Kämpfen Mann gegen Mann, von der Energie der
BVertheidiger, des Franzöfiihen Generallieutenants Grafen
Laubanie, der, ſchwer verwundet und des Augenlichts
dabei faft völlig beraubt, dennoch die Vertheidigung
fortjegt, ohne von den Forderungen der Pflicht und
Ehre aud nur einen Fingerbreit zu weichen. Gleiches
Lob verdient der Vertheidiger Landaus 1713, der Kaifers
liche Feldherr Prinz Karl Alerander von Württemberg.
Wunderbar ift ed nur, dab bei Angriff und Vertheidi—
gung der Feitungen damals eine folde Menge von
Einfiht, Meberlegung, Tapferkeit und Gchneidigkeit
entwidelt wurde, während man auch mur eine einzige
diefer Führer und Soldatentugenden im damaligen
Feldkriege ſtets vergeblich jucht. Die hierdurch hervors
gerufene langjährige Dauer der Kriege ijt deshalb
verhängnihvoller für die Völker geworden als unfere
heutigen Kriege, wenn diefe leßteren auch in einzelnen
MilttärsLiteratursZeitung. — Nr. 9
280
Schlachten Verlufte an Menfchenleben aufwieſen, die
damals in folder Ausdehnung nicht vorkamen. Daß
die Völker jelbft an der langen Dauer der damaligen
Kriege nicht unſchuldig waren, geht aus vielfachen Stellen
des Heuferjchen Buches hervor. So erzählt er ©. 116,
daß Marjchall Billard 1707 zuerft mit Kontributionen,
welche er in Süddeutſchland den weltlichen und geiftlichen
Staaten auferlegte, die Franzöſiſche Kriegskaſſe und
dann jeine eigenen Taſchen „bi an den Rand“ füllte,
„Sanz Süddeutſchland war gründlich ausgeleert. Bisher
hatten die Stände fich ſtets gefträubt, die vom Kaijer
geforderten Kriegäbeiftenern zu bewilligen, jetzt nahm
der Feind dad Zwanzigfache davon mit fort.“ Es wäre
nicht ohne Nuten für das heutige Deutjhe Reich, wenn
unfere Reicheboten fih etwas mit der Geſchichte jener
Zeiten bejchäftigen wollten.
Heuferd Werk ift auch im diejem zweiten Bande
gut ausgeftattet und enthält als Titelbild die Nachbildung
eined Kupferftihed von Rugendas, die Belagerung
von 1704 darftellend, ferner zwei Skizzen der Be
lagerung von 1704 und 1713, mehrere Zafeln von
Denkmünzen und Münzen, die während der Belagerung
als Nothverkehrsmittel geprägt waren. Die verichiedenen
Kapitulationd- und Friedendverträge, Briefe und Berichte,
ſowie numismatiijhe Angaben find in einem Anhange
vereinigt. Ebenſo giebt der Herr Berfafjer ein Ber:
zeihnig der von ihm benugten Quellen, während er
gewifjenhaft außerdem aud in Anmerkungen unter dem
Zert auf alle Nachrichten hinweiſt, die er bei jeinen
Darftellungen benutt hat. Wir entnehmen daraus, daß
er jeine Studien bis in die Archive und Alten jelbit
Heiner Städte ıc. des damaligen Kriegsſchauplatzes aus⸗
gedehnt hat.
Sein Bud) verdient die weitefte Verbreitung.
Der Feldzug der Divifion Lecourbe im Schweizeriſchen
ochgebirge 1799. Bon Reinhold? Günther,
r. phil., Oberlieutenant im Füſilierbataillon 17.
Mit einer Ueberſichtskarte des Gotthardgebietes und
vier Skizzen. Frauenfeld 1896. Verlag von D. Huber.
Gr. 8%. 216 Seiten. Preis ME. 2,40.
Dem Berfaffer, deſſen Eriegsgeichichtlichen, im Boden
jeined Heimathlandes wurzelnden Arbeiten wir in letzterer
Zeit mehrfad, begegnet find, wurde für die bier vorliegende
am 1. Zuli 1895 ein von der Schweizeriſchen Dffizierd-
gejellichaft negebener Preis zu Theil, welchen diefe für
die befte Löſung der Aufgabe audgejeßt hatte: „Die
Dperationen Lecourbes im Schweizerifchen Hochgebirge
mit bejonderer Berüdfichtigung der Wolle, die der
Gotthard dabei gejpielt hat“, darzuftellen. Das Preis
gericht ſprach damals die Anficht aus, daß die Schrift,
einzelner an ihr gemadhter Ausjegungen ungeachtet,
einen großen bleibenden Werth habe, und nachdem
diefe Ausſetzungen durch eine Umarbeitung ſeitens des
Verfaſſers erledigt waren, ließ jene Gejellichaft bie
Schrift druden. Sie hat uns dadurd zu lebhaften
Danfe verpflichtet; denn der Feldzug bietet in mehr:
facher Hinficht großes Intereſſe. Umfangreichere Kriegs:
unternehmungen im Hochgebirge find an und für fi
281
jelten, die bier geichilderten gingen unter ganz befonders |
ſchwierigen Berhältnifjen vor, und ed ftanden ſich ein
paar Führer gegenüber, von denen der eine, Sumorom,
überall wo er erjcheint, Außerordentlihed in uns
gemöhnlicher Weife leiftet, der andere zu den tüchtigen
Männern gehört, denen der Meg zu glängenderer
Ruhmeslaufbahn durh Napoleons auf politifchen
Gründen beruhender Abneigung verſchloſſen wurde, der
fih aber im Jahre 1799 als hervorragend tüdhtig
erwied in jeder Beziehung und die volle Sympathie
des Lejerd in Anſpruch nimmt. Für die Herftellung
der Arbeit lag gedrudted Duellenmaterial in großer
Menge vor. Der Berfafjer hat ed verftanden, das
Letztere aus Franzöfiichen Fundgruben mwejentlich zu ver-
mehren.
Das Buch beginnt mit der Darftellung der anfangs
glüdlih, dann aber ganz unglücklch verlaufenden Kämpfe
vom März und April in Graubünden gegen die
Oeſterreicher unter Bellegarde, nad) deren Beendigung
Lecourbe fich wieder da befand, von wo er ausgegangen
war, nämlich in Bellinzona. Dann betrachtet der Ber-
fafjer aufftändiiche Bewegungen, welche durch Reibereien
zwijchen den Franzöfiih-Schweizeriihen Soldaten und
ten Bewohnern der Urkantone hervorgerufen, durch die
Machthaber blutig niedergeworfen wurden. Sie fallen
in den Mai und berühren die Thätigkeit der Divifion
Lecourbe freilich nicht unmittelbar, gehören aber in das
Gejammtbild. In demjelben Monate ging der Gotthard
verloren, Recourbe mußte ihn den Defterreichern über:
lofien und ſich an den Vierwaldftätter See zurüdziehen,
dann trat eine längere Waffenrube ein. Im Auguft
folgte die Wiedereroberung des Gotthard und darauf
der mwichtigfte und militäriſch interefjantefte Theil des
Feldzuges, der Mari Suworows nad der Schweiz.
Er ward aus Gründen der Politif unternommen, nur
ungern gehordte der Feldmarſchall dem Befehle des
Zaren, ihn auszuführen. Er gelang troß der Schwierig-
keiten, welche die Natur bot, ſowie des vom Feinde
geleifteten hartnädigen Widerftandes und führte Suworow
bis in das Muottathal, dann veranlafte die Wendung,
welche der Gang des Kriege infolge der Niederlage
Korjalows bei Zürich genommen hatte, den Feldmarſchall
zu jenem denfwürdigen Rüdzuge, welcher ihn unter un-
fäglihen Beichwerden und ungeheuren Berluften in den
erften Tagen bed Ditober in das vordere Rheinthal
bradte. Das Buch zieht ihm nicht mehr in das Bereich
feiner Beiprehungen; denn für Lecourbe war der Feld:
zug zu Ense. Er nahm am 3. Abſchied von jeinen
Truppen, um den Oberbefehl der Rheinarmee anzutreten.
Mit Befriedigung durfte er auf feine und ihre
Thätigkeit während der lettverfloffenen fieben Monate
zurüdbliden; wir haben fie an der Hand eines Fundigen
Führers begleitet, der und nicht nur von ihren Leijtungen
erzählt, jondern jeine Erzählungen audy mit lehrreichen
Nuganwendungen begleitet und aus den Vorgängen
praftiihe Schlußfolgerungen gezogen hat. Wir haben
feine Darftellung nur in großen Zügen wiedergegeben
und ihren Inhalt nur andeuten können, daneben aber
bietet fie eine Fülle von Einzelſchilderungen und Bei-
trägen zur Kriege» und Landesgeſchichte.
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-Bocenblatt.
Der beigegebenen Karte müfjen wir den Borwurf
machen, dab fie den Schauplaß der Greigniffe nicht jo
darftellt, wie er im Sahre 1799 war, fondern jo, wie
er gegenwärtig ift, mit —— und mit Kunftſtraßen.
Die modernen Kriegs swaflen. 3 Ihre Entwidelung und
ihr gegenmwärtiger Stand. Ihre Wirkung auf das todte
und lebendige Ziel. Ein Lehrbuch der allgemeinen
Kriegächirurgie von Prof. Dr. Rudolph Köhler,
Divifionsarzt à la suite und Geh, Medizinalrath.
Theil]. Mit — — Berlin 1897, Otto Enslin.
Preis Mt. 7
Der — Band iſt der Beginn cines groß⸗
angelegten Werkes. Auf das eigentlich Chirurgiſche
geht er noch nicht ein; er enthält aber gerade diejenigen
Kapitel, welche auch für einen militäriſchen Leſer von
Intereſſe ſind. Für den Militärarzt bietet dieſer Theil
des Wichtigen die Fülle. Seit dem Kriege von 1870/71
hat es fi für den Feldchirurgen zu einer unabweisbaren
Pflicht geftaltet, die Kriegswaffen und ihre Wirkungd-
weije genau kennen zu lernen, weil von ber richtigen
Beurtheilung diefer Umftände auch die der Kriegemwunden
und ihre Behandlung in hohem Grade beeinflußt wird.
So ift denn die Frage von ber Wirkungsweiſe beionders
der Kleingewehrgeichoffe ſeit einem Bierteljahrhundert
nicht wieder von der Tagesordnung gelommen; ja, bie
Unterfuchungen darüber haben feit der Einführung der
Hleintalibrigen Gewehre, feit der ungeheueren Steigerung
der Xreffweite und der Raſanz nod an Wichtigkeit
gewonnen. Gin Abſchluß dieſer Studien ift biäher
nicht erreicht. Auch das vorliegende Werk wird ihm nicht
bringen. Berfafjer befchreibt in den erſten Kapiteln
die Entwidelung der treibenden Kräfte bei den fern-
waffen und die Entwidelung der Waffen jelbft, um
dann auf die derzeitigen Infanteriegewehre näher ein»
zugehen. Demnädft wird die Artilleriewaffe hiftoriſch
und nach ihrem jeßigen Stande geichildert. Die Lehre
vom Geſchoßfluge bildet das fünfte Kapitel, während
dad ſechſte und längfte der Theorie der Geſchoßwirkung
gewidmet iſt. Das Verſtändniß diefer Wirkung ift für
den Militärarzt der Kernpunft der ganzen Frage. Zahl«
loſe Berjuche find angeftellt, um die exploſiv zerftörende
Wirkung der mit einer gewaltigen Gejchwindigkeit in
unmehbar Heiner Zeit die Gewebe durchdringenden
Geſchoſſe zu erklären, und noch find wir fern von
einer einheitlihen Wuffafjung. Formveränderung,
Scmelzung, Drehung und Pendelung der Gejchofje
find herbeigezogen worden, um die erplofive Wirkung,
namentli der Höhlenihüfe — ganz befonderd beim
Schädel —, zu erklären. Hydrauliiche Prefiung wurde
relativ lange ald maßgebend angefehen; vor wenigen
Jahren trat an deren Stelle die hydrodynamifche Theorie,
Berfaffer vermehrt diefe Theorien durch eine neue,
weldye den zeritörenden Effeft auf die Fortpflanzung
der vom Geſchoß erzeugten Stoßwelle im beengten
Raum und in Heinftem Zeitmaße bafırt. Es ift hier
nicht der Drt, auf dieje Theorien näher einzugehen;
unbeftritten find fie nicht geblieben. Zedenfalld wird es
dem jungen Militärarzt, der fi) mit den Gtreitfragen
noch nicht mäher beichäftigt hat, ſchwer werden, ſich in
21
283
militar · Literatur · eitung. — Nr. 9
284
dieſe Theorie hineinzudenken, da fie manches parador Taltiſche Unterrichtsbriefe zur Vorbereitung für das
Scheinende hat — zumal ed in dem Buch am einer
furzen Zufammenfafjung fehlt. Berftändlicher ſcheint
auf den erften Blid die in dem befannten Werft des
Kriegdminijteriumd betonte hydrodynamiſche Theorie
der Geſchoßwirkung, welche die Zerftörung durch die
Fortpflanzung der Geichwindigkeit des eindringenden
Geſchoſſes auf die umgebenden eingefchloffenen Wafjer:
theilhen der Gewebe zu erflären jucht.
Wie dem auch ſei, Köhlerd Buch ift für den milis
täriichen Leſer ebenjo interefjant wie für den militär-
ärztlichen, Wir dürfen die Urbeit ald eine wirkliche
Bereicherung der Friegächirurgijchen Literatur anſehen.
Körting.
Ranglifte von Beamten der Kaiſerlich Deutſchen Marine.
Abgeſchloſſen im Zuli 1897. Redigirt im Reiche»
Marine-Amt. Berlin 1897. €. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbudhhandlung. Preis Mi. 2,50.
Die joeben erjchienene Ranglifte folgt in ihrer Ein-
richtung der MarinesRanglifte und bildet eine Ergänzung
derjelben. Sie enthält alle Stellenbejegungen, dad Dienſt⸗
alter ſämmtlicher Marinebeamten und die Angabe ihrer
Wirkungskreife, jo dab man mit ihrer Hülfe fih ein
Bild der weit verzweigten und vieljeitigen Thätigkeit
des Reichd-Marine- Amts vorftellen fann. Die einzelnen
Thätigkeiten werden innerhalb defjelben von zehn Des
partements bezw. Abtheilungen bearbeitet, und zwar find
diefed: die Gentrals, Nachrichten⸗, Militäriſche Abtheilung,
dad Marine und dad Verwaltungs » Departement, bie
Waffen⸗, Nautiſche, Konftruftiond:, Medizinal-Abtheilung,
ſowie bejondere Dezernate, wobei 3. B. dad Gtatiftiiche
Büreau. Es find aus der Ranglifte ferner zu erjehen:
die Seewarte zu Hamburg, das Objervatorium zu
Wilhelmshaven, das Chronometerobjervatorium zu Kiel,
die Iutendanturen der zwei Marineftationen, die zwei
Stationdgerichte, die Seelforge und die Garnifonjchule
Friedrichsort, die Verpflegungd- und Belleidungsämter
der beiden Marineftationen, dad Garnijonverwaltungs-
und Gerviäwejen, die beiden Sanitätdämter, dad Marines
lazareth zu Yokohama, dad Bildungsweſen mit der
Marinealademie, Marine» und Dedoffizierfchule, die
drei Werften zu Danzig, Kiel und Wilhelmähaven, das
Waffenweſen und die Befeftigungen, die Schiffd-Prüfungs-
fommiffion zu Kiel, dad Kaſſen- und Rechnungs-, das
Küften und Bermefjungäwejen.
Bon der Ausdehnung der Geſchäfte macht man fich
leichter einen Begriff, wenn man einzelne Zahlen hört.
So find 3. B. 53 erpedirende Sefretäre, 28 Regiftratoren,
28 Konftruftiondzeichner nöthig, andererjeits find an der
Seewarte außer dem Direktor Profeſſor Dr. Neumayer
noch 4 Abtheilungsvorftände und 13 Ajfiftenten thätig,
worunter auch der durch feine lehrreihen und inter
effanten Werte mwohlbefannte Kapitänlieutenant a. D.
Georg Wislicenus. Zur Inftandhaltung der Flotte und
der Werftanlagen find 11 Refjortdirefteren, I1 Betriebö-
direftoren, 73 Bauinfpeltoren, 34 Bauführer, 37 Werft:
jefretäre, 70 Zeichner angeftellt x. In der gejammten
Nanglifte werden 1300 bis 1400 Namen figuriren.
Kriegdalademie » Cramen, taktiihe Uebungsritte,
Kriegsipiel und Manöver. Aufgaben im Rahmen
des Detachementd geftellt und erörtert von Griepen-
ferl, Major und Bataillonstommandeur im Infanterie-
Regiment von Boigtd-Rhek (3. Hannoverjchen) Rr. 79.
Vierte Auflage. Mit vier Kartenbeilagen im Map
ftabe 1:25 000 und einer Heberfichtötarte im Map
ftabe 1: 100000. Berlin 1897. E. ©. Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis ME. 9,—.
Der im Zahre 1893 erfchienenen dritten Auflage
(vergl. Militär-Literatur- Zeitung Nr. 14/1893, Sp. 447)
ift nunmehr die vierte gefolgt, die Feine wejentlichen
Bereicherungen aufmeift, weil fi die Urt und Weiſe,
wie der Herr Berfaffer jüngere wie ältere Kameraden
ber Deutſchen Armee in ihrer takliſchen Ausbildung zu
fördern jucht, durchaus bewährt und des allgemeinften
Beifalld mit Fug und Recht zu erfreuen gehabt hat.
Es find daher in der vorliegenden Ausgabe nur joldhe
Aenderungen gemacht, die durch dad Erfcheinen einer
Anzahl von taftiichen Schriften veranlaßt find oder
durdy neue Dienftvorfhriften geboten wurden.
Dad Bud hat im Auslande ebenfalls mehrfach
Beachtung gefunden. So erjdyien unter dem Zitel:
Thdmes tactiques graduds bei Baudoin, Paris, eine
Franzöſiſche MWeberjegung deffelben von Richert,
Capitaine de l'6cole superieure de guerre, ferner
unter Mithülfe von Generalftabsoffizieren in Tokio eine
Japaniſche Ueberfeßung von Shiba, Profefior an der
Kriegdalademie dajelbft.
Löfung von Aufgaben mittels des Richtbogens und
des Sprenghöhenmefjerd nebft Beihreibung dieſes
Anftruments. Mit 58 Figuren und 1 Movell des
Sprenghöhenmeflerd. Bon Major Benedict Schöffler
der techniſchen Militärs Fachlurje, ü. c. im Korps—
artillerie» Regiment Luitpold, Prinz» Regent von
Bayern Nr. 10. Wien und Leipzig 1897. Wilhelm
Braumüller, K. und 8. Hofe und Univerfitäte-
buchhändler. Preis ME 2,—.
Der Defterreichifche Richtbogen, von dem mehrere
Zeichnungen gegeben find, weicht nur in Einzelheiten
von dem in der Deutichen Feldartillerie eingeführten
ab. Die auf den Richtbogen bezüglichen Aufgaben
können daher auch in ähnlicher Weife auf den Deutſchen
übertragen werden.
Der Sprenghöhenmefjer ift ein von dem Berfafler
erfundened Inftrument, welches nicht nur zum Mefjen
von Sprenghöhen benußt werden kann, jondern aud
zur Löſung von vielen anderen Aufgaben bejtimmt ift und
namentlih in allen den Fällen benugt werden joll, in
denen der feiner Batterie vorauägeeilte Führer genauere
Erfundungen über das Ziel ausführen muß. Es be
fteht in der Hauptſache aus einem graduirten Meffing-
ftreifen, der, auf WUrmlänge (50 cm) vor das Auge
gehalten, dazu dient, nah dem Prinzip der Pro
portionalität in ähnlichen Dreieden Längen» oder
Höhenmefjungen auszuführen. in ganz ähnliches Ins
firument, „der Gradftreifen”, wurde im Zahre 1891 im
285
„Arhiv für Urtillerieoffiziere" von dem Bayeriſchen
Hauptmann Frhrn. v. Waldenfeld beichrieben; es jollte
allerdings nur Zwecken der Fuhartillerie dienen. Ebenſo
iſt ein ſolches unter der Bezeichnung „reglette gradude*
in der Franzöfiichen Feldartillerie eingeführt. (Berl.
Instruction provisoire du 24 Decembre 1886 sur
les exercices d’application du service de l’artillerie
de campagne, Ziffer 25.) Sicherlich Tann ein jolches
Snftrument in der Prarid in manden Fällen recht
gute Dienfte leiften; nur darf man die Anſprüche an
die Genauigkeit nicht zu hoch ftellen. Die gewählten
Beifpiele, welche die verjchiedenartige Verwendung des
Sprenghöhenmefjerd klar machen follen, jcheinen nicht
alle aus der Prarid des grünen Feldes herausgewachſen,
jondern mehr am grünen Tiſch erfonnen zu fein. Un
allen Beifpielen haben wir auszuſetzen, daß die
angegebenen Maße nicht ſolche find, die man aus
mwirfli gemachten Ablefungen am Snftrument gefunden
hat, jondern ſolche, die errechnet find unter ter Vor-
ausjeßung, dab das Snftrument ganz fehlerlod arbeite.
Ein richtiges Urtheil über den Werth des Inftruments
für die Prorid könnte man erft abgeben, wenn man
die Größe der wahrjcheinlichen Fehler, die beim Mefjen
gemacht werten, kennt.
Das Festungsbauwesen. Herausgegeben von
G.Schinschky, Festungsbauwart (Fortif.-Feste
Boyen). Lötzen (Ostpr.) 1897. Selbstverlag.
Dad vorliegende eine Taſchenbuch enthält eine
fehr jorgfältige und zweckmäßig geordnete Zufammen
ftellung der auf das Feſtungsbauweſen bezüglichen Bes
ftimmungen. Der Berfaffer hat den reihen Stoff in
drei Haupttheile georbnet. Der erfte bezieht fih auf
den Feftungsbaudienft und enthält die Beftimmungen
über den Baus und inneren Dienft, die Kaſſengeſchäfte,
die Berdingungen von Lieferungen und Leiftungen, bes
jondere Dienftzweige (Aufnehmen, Feſtungstelegraphie,
Brieftauben, Beleuchtung und Lufticifffahrt), Rayons,
Feitungdgrundftüde (Erwerbung, Verwaltung und Bers
äußerung), WUrbeiterfürforge, Berhalten bei Bränden,
Ueberſchwemmungen und Diebftählen, militärifche Dienft«
jchriften und Fortififationsbibliothefen. Der zweite Theil
enthält die Betimmungen über dad Feſtungsbau—
perjonal (Eintheilung und Ergänzung, Gintommen
und fonftige Gebührniffe, Stellung und dienftlihe Ber:
haͤltnifſe). Im dritten Theil werden Beftimmungen
über „Berfchiedenes* (Militärbehörden, Stempels
abgaben, Steuern, Verkehrsweſen, allgemein wichtige
gejegliche Beftimmungen) mitgetheilt. Außerdem bringt
ein Anhang eine Reihe von mathematischen Formeln,
wichtige Zahlen aus dem Gebiete der Mechanik und
Phyſik, der Feftigkeitälchre, Erfahrungsjäge über Bedarf
an Mauermaterial und zur Berechnung der für die Fort
ſchaffung erforderlichen Fuhren.
Dieſer Auszug aus dem Inhaltsverzeichniß wird
eine Vorſtellung von dem reichen Stoff des Buches
geben, das für Fortifikationsoffiziere und »beamte ein
werthvolles Nachſchlagebuch fein dürfte und als joldyes
beftens empfohlen wird.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär⸗Wochenblatt.
286
| Unfere Pferde. Sammlung zwanglofer hippologiſcher
Abhandlungen. 2. Heft. Dad Niederbrehen von
Renn- und Meitpferden in jchnellen Gangarten,
feine Urfachen und Folgen wie deren Verhütung und
Heilung. Bon Spohr, Oberft a. D. Stuttgart.
Schickardt & Ebner. Preis ME. 1,—.
Das 2. Heft jener Abhandlungen, deren Heraus
gabe bereitd? an diejer Stelle beiprochen wurde, liegt
nun vor und wir glauben, daß es ein recht glüdlicher
Gedanke der Heraudgeber war, den Herrn Oberft Spohr
um jeine Mitarbeit an dem Werke zu bitten, Oberft
Spohr, der ſich durch feine vortrefflihen Schriften über
das naturgemäße Heilverfahren bei Pferden große Ber:
dienfte, inäbefondere durch dad Zurückdrängen des
quadjalberifchen Verfahrens in der Beterinärlehre
erwerben hat, fommt hier auf einem Gebiet zu Worte,
das als feine eigenfte Domäne bezeichnet werden kann,
Seine Ausführungen find wie immer logiſch, Mar über-
zeugend, ohne unnüge Länge.
In dem vorliegenden drei Bogen ſtarken Heftchen
behandelt der Berfaffer im erften Abjchnitt die Urſachen
des Niederbrechens und ihre Vermeidung, wobei natürs
licherweife zuerft über die Bedingungen einer ratios
nellen Aufzucht der jungen Pferde, ihre Ernährung,
Beihlag, Training der zwei bezw. dreijährigen, den der
Verfaſſer ald prinzipiell jchädigend erachtet, und ferner
über die unmittelbaren Beranlafjungen zum Niederbruch
verhandelt wird. Im 2. Mbjchnitt finden mir die
Folgen des Niederbrehend und ihre naturgemäße
Heilung beiprochen. Diefe kurze Inhaltsangabe genügt,
um den klaren Aufbau der kleinen Schrift zu zeigen,
deren Anjhaffung wir jedem Pferdebefiger, beſonders
ſolchen, welche den Renniport treiben, warm empfehlen
können. Auch wer nicht allen Ausführungen ded Ber:
fafjerd zuftimmen und nicht geneigt fein follte, alle
Konfequenzen zu ziehen, wird doch des Lehrreichen
viel aus diefem eminent praktiſchen Schriftchen ziehen.
v. Wedel’3 Offizier » Tajhenbuh für Manöver,
Generaljtabsreiien, Kriegsipiel, taktiihe Arbeiten.
13, Auflage. Bolllommen neu bearbeitet und ver»
mehrt von Bald, Hauptmann und Lehrer an der
Kriegejchule Engerd. Berlin 1897. Berlag von
Eiſenſchmidt. Preis ME. 1,50.
Dad Taſchenbuch war noch in feiner 12. Auflage
(1895) ein ſolches, welches im Wefentlichen nur Rotizen
und Mufter, allerdings in genügender Zahl und ers
ihöpfender Behandlung, enthielt. Wenn auch Wedels
Notizenbuch gut war, jo ift doch das nunmehrige Wedel⸗
Balckſche Taſchenbuch noch beffer. Der auf dem Titel⸗
blatt angegebene Vermerk: „Vollkommen neu bearbeitet
und vermehrt“, trifft in reichem Maße zu, ohne daß
dad Buch dider geworden if. Das Geheimniß liegt
darin, da die früheren Notizblätter, Kalender ꝛc. weg⸗
gelafjen worden find und dafür eine Furze, aber genügende
Zufammenftellung aller Vorſchriften x. für die kriegs—
gemähe Verwendung der Truppen fowie die Notizen
und Angaben, welche der Befehlende für die verjchiedenften
Kriegdlagen nöthig hat, aufgenommen worden find,
21*
287
Die Seitenzahl Hat fich auf dieſe Art verdoppelt. Die | Der Aififtenzarzt.
Grundlage, die dem Buch durch die bewährte Wedelfche
Kraft gegeben war, und der Umſtand, daß der im
neuefter Zeit durch fein Xaktifbuh auf dad Aller⸗
vortheilhaftefte in den Vordergrund getretene Hauptmann
Bald ſich der Neubearbeitung unterzogen hat, bürgen
dafür, daß die Benußer der neueſten Auflage voll bes
friedigt jein werden.
Bei den jpäteren Auflagen entjchließt fich vielleicht
die Verlagshandlung zu zwei Abänderungen: 1. zum
Format der Felddienſt-Ordnung, auf welche wir einmal
Alle zugejchnitten find, und 2, zu einer formellen Vers
befierung der beigegebenen Tabelle, enthaltend: Truppen-
ftärfen, Schanggeuge und Munitionsausrüftung, Marjchs
tiefen, Rücwärtige Abſtände, Gefechtäausdehnung,
Aufmarſchzeiten, Biwaksräume, Bedarf an Eijenbahns
wagen. Dieje mafjenhaften und unentbehrlihen Notizen
find am Schluß des Taſchenbuchs einem großen, dünnen
Papierbogen anvertraut, der herausgejchlagen werden muß
und vom Wind und Regen unbarmberzig zerftört werden
wird, Gntweder den Inhalt der Tabelle auf mehrere
Blätter vertheilen, oder die Tabelle fo, wie fie jegt ift,
auf dünne Leinwand aufziehen.
Unfer Vorſchlag geſchieht nur im Intereſſe des
Buches, dad, auch ohne defien Verüdfichtigung, aufs
Wärmfte empfohlen werden kann.
Omnia mecum porto. Manöver-Kalender für die
Infanterie, zugleich für Uebungsreisen, Uebungs-
ritte, Kriegsspiel und taktische Arbeiten. Metz.
G. Seriba. Preis Mk. 1,75.
Bon dem vorftehenden Manöverkalender ift kürzlich
der XIV. Zahrgang erjchienen. Wiederum kann nur
darauf hingemwiejen werden, dab fowohl die gegebenen
Schemas ald auch die audzugsweife angeführten Ber
ftimmungen ihrem Zmwede voll entipreden. Auch in
diefem Zahrgange ift die befjernde Hand des Verfaſſers
zu erfennen. So find die Marſchlängen ftellenweife
den neueren Beitimmungen entipredyend richtiggeftellt,
die Angaben über die Bagage find ergänzt. Bei den
Angaben über Munition konnte wohl noch nidyt auf
den neuen KompagniesPatronenwagen und die jonftigen
neuen Beitimmungen für die Infanterie Rüdficht ges
nommen werden. Die früheren irrigen Angaben über
die Artilleriemunition find ftellenmweife verbefjert, genauere
Zahlen wohl mit Rüdficht darauf weggelaſſen, daß die
betreffenden Drudvorjchriften nur für den Dienftgebraud)
bejtimmt find. Auch bei den Trains jomie bei dem
Feldtelegraphen find Aenderungen bezw. Ergänzungen vors
genommen. Bei dem Schema zu einem Divifionsbefehl
auf ©. 58 jähen wir gern unter Truppeneintheilung
diefelben Abkürzungen angewendet, welche ©. 71 ans
gegeben find; die Weberfichtlichkeit gewinnt dadurd. Für
den nächften Zahrgang empfehlen wir, nod) einige Notizen
über die Verwendung der Zeltbahnen aufzunehmen.
Möge fi das trefflihe Buch zu feinen alten Freunden
noch neue erwerben.
Wilitär-Piteratur-Betung. — Wr. 9
Winke für angehende Hoſpital⸗
affiftenten, Bolontärärzte und zum Garnijonlagareth
fommandirte jüngere Militärärgte von Dr. C. Lauen-
ftein. Berlin 1897. € S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mi. 3,—.
Ein recht müßlicher Leitfaden, der weſentlich als
Ergänzung zu den in jedem Krankenhauſe wohl vor»
handenen Dienftanweijungen für die Aififtenten auf
zufaffen ift. ordern die Anweifungen eine Summe
von vorbereitenden und ergänzenden Arbeiten für den
Dienft, jo will dad Buch zeigen, wie den Aufgaben zu
genügen ift. Für den Militärarzt kommen inäbejondere
die Direktiven für den Dienft auf der hirurgifchen und
inneren Abtheilung, ſowie im hygieniſchen Laboratorium
in Betradt. Was Verfaſſer hier giebt, ift aus ter
Erfahrung langjähriger Krantenhausleitung geſchöpft
und mohl zu beachten.
Unterrihtsbüder für Cinjährig: Freiwillige.
Das Herannahen deö Zeitpunkted, des 1. Oktober,
an dem die Mehrzahl der Einjährig » Freiwilligen all»
jährlich behufs Ableiftung ihres Militärdienftjahres bei
den verjchiedenen Truppentheilen einzutreten hat, ver
anlaft und, nachftehend kurz auf einige in neuen Auflagen
erjchienene, altbewährte Unterrichtsbücher für diefe jungen
Leute aufmerkfjam zu machen.
1. Dilthey's Militärifcher Dienftunterricht für Ein
jährigefgreiwillige bei der Ausbildung zu Rejerveoffizier-
YAipiranten jomwie für Offiziere des Beurlaubtenftandes
der Deutſchen Infanterie. Bearbeitet von E. Lange,
Dberftlieutenant und etatdmäßiger Stabdoffizier des
Infanterie » Regiments Prinz Louid Ferdinand von
Preußen (2. Magdeburgiiches) Nr. 27. GSiebenund-
zwanzigfte, nach den neueiten Geſetzen und Beftims
mungen völlig neu bearbeitete und mit ausführlichem
Sadıregifter verjehene Auflage. Mit 1 Zitelbilde,
14 Tafeln, 4 autographirten Anlagen und 2 Steindrud-
tafeln. Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, König
liche Hofbuchhandlung. Preis Mt. 3,—. Die vor
liegende Auflage des befannten und vortrefflihen Buches
mweift gegen die früheren Ausgaben nicht unweſentliche
Beränderungen auf, hat aber durch die praktiſche Neus
eintheilung und Gliederung bed Stoffes, wodurch dem
Einjährig » Freiwilligen die Benugung jehr erleichtert
wird, bedeutend gewonnen. Bejonderd werthvoll er-
jcheinen die von dem Herrn Bearbeiter den midhtigiten
Abjchnitten vorangeftellten Aufjäge, die ein allgemeincs
Bild von dem geben, was in dem betreffenden Abſchnitt
beiprochen wird. Das Buch ift für den Ginjährig-
Freiwilligen, den Bizefeldwebel ſowie aud für ben
Offizier des Beurlaubtenftandes ein ficherer, zuverläffiger
Rathgeber in allen dienftlihen Lagen und wird im der
neuen Geftalt fi) ohne Zweifel der alten Gunft zu
erfreuen haben.
2. Handbuch für den Ginjährige Freiwilligen ſowie
für den Rejerves und Landwehr-Offizier der Kavallerie.
Bearbeitet von v. Glaſenapp, Rittmeifter und
Eskadronchef im Mlanenregiment Kaifer Alexander II,
von Rußland (1. Brandenburgifches) Nr. 3. Zugleich
fiebente Auflage des Militäriihen Dienft » Unterrichts
für die Kavallerie des Deutichen Reichsheeres von
B. Poten, Königlih Preußifcher Oberft a. D. Neue,
bid zum Herbit 1897 berichtigte Ausgabe. Mit zahle
reihen Abbildungen. Berlin 1897. €. ©. Mittler &
Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. Preis DIE 5,—.
Auch die vorliegende berichtigte Ausgabe diejes zulegt
in der MilitärsLiteratursZeitung Nr. 15/1895, Sp. 472,
beſprochenen Buches hält jeder Kritik ftand und kann
nur empfohlen werden. Ebenſo dürfte das im gleichen
Verlage erjchienene Büchelchen:
3. v. Mirus' Leitfaden für den Kavalleriften bei
feinem Verhalten in und außer Dienfte. Zum Gebraud)
in den Snftruftioneftunden und zur Gelbftbelehrung.
Im Anſchluß an die maßgebenden Beftimmungen neu
bearbeitet von ©. v. Pelet-Narbonne, Generals
lieutenant von der Kavallerie 3. D. Dreiundzwanzigfte,
umgearbeitete und vermehrte Auflage, Preis 75 Pf.
gleichfalls für den EinjährigeFreimilligen der Kavallerie ein
werthvolled Lernmittel bilden und ihm ein treuer Bes
rather während feines Dienftjahreö jein (vergl. Militär
Literaturs Zeitung Nr. 15/1895, Ep. 471/2).
4. Handbuh für Cinjährig » Freiwillige, Reſerve—
offizier-Ajpiranten und Dffiziere des Beurlaubtenftandes
des Traind. Bearbeitet von Eiswaldt, Oberftlieute-
nant und Kommandeur ded Garde » Train » Bataillene.
Dritte, auf Grund der neueften Vorſchriften bearbeitete
Auflage. Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung. Preis ME. 3,—. Ein
durchaus praltiſches Buch, das die richtige Mitte zwiſchen
Zuviel und Zumenig hält. Der Herr Berfafjer hat
durch Hinweiſe (D. U.) auf fein bei den Zrainbataillonen
eingeführte Unterrichtsbuch (vergl. Militär » Literatur:
Zeitung Nr. 6/1891, Sp. 130), das Handbuch zweck—
mäßig ergänzt und jo einen zu großen Umfang defjelben
vermieden.
5. Der Weg zum Ginjährig-fsreiwilligen und zum
Dffigier des Beurlaubtenftandes in Armee und Marine
von Morig Erner, Oberftlieutenant z. D. und Borftand
des Königlich Sächſiſchen Kriegs-Archivs. Zweite Auflage.
Leipzig 1897. J. J. Weber, Preis Mt. 2, —. Ein
fehr nützliches Buch, deſſen erfte Auflage bereits in
der Militär-LiteratursZeitung Nr. 13/1891 gebührende
Beachtung gefunden hat. Es bringt aus der Heer⸗ und
Wehrordnung ded Deutihen Reiches, aus der Marine
ordnung, dem Reichsmilitärgeſetz x. alle einjchlägigen
Beftimmungen möglichft mortgetreu und überfichtlich
zufammengeftellt, jo daß ſich jeder junge Mann bei
ng des Berechtigungsicheines, während ber
Ableiftung feiner Dienſtpflicht ſowie bei Erlangung des
Befähigungdzeugnifies zum Offizier erjchöpfende Auskunft
fofort verfchaffen kann,
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär Wochenblatt.
2%
In dritter vermehrter und verbefierter Auflage hat
die Liebelſche Buchhandlung BerlinSW. Dr. 3. FVaß
Unterrichtsbriefe zur Selbſterlernung der
Deutſchen Sprache neu bearbeitet von Th. Kolle,
ſtädtiſchem Lehrer und Givillehrer an der Kapitulanten-
ſchule des 2. Garderegiments zu Fuß herausgegeben.
preis in fefter Mappe 3 Mi. Mit Hülfe derfelben vers
mögen Erwachſene in fürzefter Zeit ohne Anleitung eines
Lehrers die Deutſche Sprade richtig ſchreiben und ſprechen
fowie fih auch mit Gewandtheit ausdrüden zu lernen.
Die briefliche Unterrichtsform wurde gewählt, weil fie ſich
befonders bei den allgemein anerfannten Xoufjaint:
Langenſcheidtſchen Unterrichtsbriefen zur Erlernung_ der
Franzöſiſchen und Engliihen Sprade als fehr praktisch
bewährt hat. Bei AUbfafjung der Briefe (20) hat ſich
der Herr Bearbeiter möglichiter Klarheit befleißigt, um
dur eine jedem Faflungsvermögen begreiflihe Dar:
ftellung auch dem einfachften Menſchen die Mutterfprache
verftändlid zu maden. Vom Leichteren ſyſtematiſch
zum Schwereren fortfchreitend, lernt der Schüler auch die
Abfafjung von ſchwierigen jchriftlihen Aufſätzen, von
Briefen und geihäftlihen Wlrbeiten und wird bei
Fleiß und gewifjenhafter Befolgung der gegebenen Ans
ordnungen in ben Stand gejeht, Alles, was ihm im
dienjtlihen und Privatleben an fchriftlihen Arbeiten
vorlommt, felbjtändig anzufertigen. Allen, denen daran
liegt, die Deutfhe Sprache richtig zu gebrauchen, fo
namentlid auch Kapitulanten, Militäranmwärtern 2c., feten
die „Unterrichtsbriefe“ ald zwedmäßigites Sülfsmittel zur
Anſchaffung empfohlen.
Pr Eine — — zum ———————
.Franke, Sauptmann, mit ſieben photographiichen
Abbildungen, reis 80 Pf., ift in Bern bei Nydegger &
Baumgart erfhienen. Das Büchlein, eine „im Auf:
trage“ hergeftellte Umarbeitung einer von einem ver:
ftorbenen Hauptmann Schneider herrührenden Schrift,
will ®ereinen, denen e3 an Fachlehrern fehlt, ein
Nathgeber fein und —— Gelegenheit geben, ohne ſolche
regelrecht fechten zu lernen. ine klare Sprache, ver:
bunden mit zweckmäßig gewählten Abbildungen, laſſen es,
fomweit eine ſolche Möglichkeit vorhanden ift, dazu geeignet
erſcheinen.
Die Familie des Hofpredigers Frommel hat jetzt die
handſchriftliche Hinterlaſſenſchaft des Verewigten geordnet,
und deſſen Wittwe ift in Gemeinſchaft mit Herrn Ober⸗
Konfiftorialratyg D. Reichard in Pofen beichäftigt, ein
„Bedentwerf an Emil Frommel” Br yore
Die Aufzeihnungen des Entichlafenen fi dabei
ald jo reichhaltig ermwiefen, und fo zahlreiche Beiträge
ind von Freundeshand gefpendet worden, daß deren
thung zu Gunften einer allgemeinen Verbreitung
5 am beiten dur Theilung der Vorlagen in einzelne
elbftändige Schriften minderen Umfanges wird bewert«
a. afjen. Eine eingehende Zebensbejchreibung wird
as Charakterbild des Werewigten befonderd aud nad)
feinen Tagebüchern und Briefen fdildern; ihr werben
bie — ungedruckten Schriften, *
nach ihrem Inhalt geordnet, folgen, ſo daß durch dieſe
Veröffentlihungen mehr und mehr die Perſonlichkeit des
Seelforgerd in feinem Wirken hervortreten und dauernd
erhalten bleiben wird. Das erfcheint im Verlage
der Königlihen Hofbuchhandlung von E. ©. Mittler &
Sohn in Berlin.
Bißliograpßie.
Bon Neuigkeiten ded Büchermarktes der legten Zeit verzeichnen wir:
151. Unfer ch Wilhelm der Große.
Lieber zu Seinem Gebenten. Bon einem Patrioten.
Zum Singen nad) befannten Melodien bei patriotifchen
a x. Berlin. Liebelfjhe Buchhandlung. Preis
of
152. Kriegsgeſchichtliche Einzelfhriften. Herausgegeben
vom Großen Generalftabe, Abtheilung für Kriegs—
eſchichte. Seft 22 und 23, Der Antheil der Groß:
erzoglich Heflifchen Armee-Divifion am Ariege 1866
- v, a Deifiden — a suite
ed 1. Großherzogli ifhen Dragoner: Regiments
(Bexhe- Dragon Aesiment) r. 23 und vom Neben:
etat des Großen Beneralitabes. Mit 1 Ueberſichts—
farte, 4 Plänen und 4 Sfizgen. Berlin 1897,
€. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung.
Kreis ME. 3,60.
153. Die Kriegszüge des Germanicus in Deutschland
von Prof. Dr.Knoke, Direktor des Rathsgymnasiums
zu Osnabrück. Zweiter Nachtrag. Mit einer Tafel
Abbildungen. Berlin 1897. R. Gaertner. Preis
154. Moltkes Militärifhe Werke. I. Militärifche Korre—
fpondenz. Dritter Theil. Dritte Abtheilung. Moltles
Militärische Korreſpondenz. Aus den Dienftfchriften
bes Krieges 1870/71. Serausgegeben vom Großen
Generaljtabe, Abtheilung für Kriegägefhichte. Dritte
Waffenftillitand und Friede. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königlide Hofbuchhandlung.
Preis Mt. 5,—.
155. Erinnerungen und Aufzeihnungen aus den Kriegs:
jahren 1870,71 als ein im Branden⸗
urgifchen Füfilier-Regiment Nr. 35, jetzigen Füfilier:
Regiment Yrinz Seinrihd von Preußen (Branden-
burgiſches) Nr. 35, von Hans Frhrn. v, Reigenftein,
Oberftlieutenant a. D. Rathenow, M. Babenzien.
Preis ME. 1,50.
156. Das Geſchützweſen und die Artillerie in den Landen
Braunſchweig und Hannover von der eriten Anwendung
eined Pulvergefhüges in Deutſchland im Jahre 1365
bis auf die Gegenwart. Zweiter Theil. Von 1631
bis 1803. Nach authentifchen Quellen bearbeitet von
3. Frhrn. v. Neigenftein, Königl. Sächſ. Saupt:
mann a. D. Leipzig 1897. M. Ruhl. Preis Mt. 3,50,
157. Die Deutſchen Einigungskriege. Illuſtrirte Kriegs:
onik der Jahre 1864, 1866 und 1870/71. Von
ictor v. Strang. Zweite, vermehrte Auflage, Eine
eitgabe zur Ds des hundertften Geburtstages Kaiſer
helm Il. Mit authentifchen Iluftrationen, Porträts,
Karten, Plänen und einem Anhang: Thaten und Phrafen
. im beutjch-franzöfifchen Kriege 1870,71. Leipzig 1897,
3. 3. Weber. Preis ME. 7,50.
158. Kleine Geſchichte des 4. Thüringifhen Infanterie:
Negiments Nr. 72. Auf Veranlafjung des Regiments
- zur 25. —— des Schlachttages von Vionville
Hr die Mannjhaften zufammengeftellt von v. Müls
mann, Hauptmann und —— im Regiment.
Zweite vervollſtändigte Auflage. it 4 Bildern.
Korgau. P. Schultze. Preis 40 Pf.
Zmölf | 159. Skizzen aus Mindens Vergangenheit. Die Zeit
des breikigjährigen Krieges. ah handſchriftlichen
Ueberlisierm ee von Bölfhe, Haupt:
mann und Kompagniehef im Hannoverſchen Pionier:
Bataillon Nr. 10. Mit zwei Merianfhen Anfichten,
Minden i. W. 3. €. C. Bruns, Preis Mt. 2,—.
160. Die Urfahen der Eiege und Niederlagen im
Kriege 1870/71. Verſuch einer fritiihen Darftellung
des deutfch-franzöfifchen Krieges bis zur Schlaht von
Sedan von Woide, Benerallieutenant im ruſſiſchen
Generalftabe. Aus dem Ruſſiſchen überfegt von
Klingender, ug beim Beneralftabe des Bouverne:
ments von Thorn. Erfter Band. Zmweite Auflage. Mit
ieben Skizzen in Steindrud und einer Ueberfichtäfarte,
erlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof⸗
budhandlung. Preis Di. 7,50.
161. Der Feldzug Luckners in Belgien im Juni 1792
auf Grund unveröffentlichten urkundlichen Materials
dargestellt von Dr. Heinrich Pfeiffer. Leipzig 1897.
G. Fock, Preis Mk. 2,—.
162. Hannibals Alpenübergang. Ein Studien- und
Reiseergebniss von Josef Fuchs, k. k. Professor
in Wiener Neustadt. Mit zwei Karten und einer
Abbildung. Wien 1847. C. Konegen.
163. Karten und Skizzen aus der Geschichte des
Alterthums. I. Band des Gesammtwerkes. Zur
raschen und sicheren Einprägung zusammengestellt
und erläutert von Professor Dr. Eduard Rothert.
Düsseldorf 1897. A. Bagel. Preis Mk. 5,—.
164. Bautzen (une bataille de deux jours) 20.—
21. Mai 1813. Par le Commandant Foucart, chef
de bataillon au 54° regiment d’infanterie Avec
uatre croquis. Paris et Nancy 1897. Berger-
evrault & Cie. Prix Fres. 5,—.
165. R£pertoire des faits politiques, sociaux, &cono-
miques et generaux. Annee 1896. Par A.S.Grenier.
Paris et Nancy 1897. Berger-Levrault & Cie. Prix
Fres, 7,50,
166. Campagne du Nord en 1870—1871. La de-
fense nationfle dans le nord de la France par
Pierre Lehauteourt. Nouvelle &dition entiere-
ment revue et corrigce. Avec 9 cartes. Paris et
Nancy. Berger-Levrault & Cie. Prix Fres. 6,—
167. Campagne de l’an 14 (1805). Le corps d’armee
aux ordres du marechal Mortier.r. Combat de
Dürrenstein. Par le Capitaine Alombert de la
section historique de l’etat-major de larmee. Avec
une carte, un croquis et une gravure. Paris et
Nancy 1897. Berger-Levrault & Cie. Prix Fres. 6,—.
168. Bibliographie generale de la guerre de 1870— 71.
Repertoire alphabetique et raisonn€ des publications
de toute nature concernant la guerre franco-alle-
mande parues en France et l’Etranger, Par le
Commandant Palat, chef de bataillon brevete au
54° regiment d’infanterie, prec&demment au 2* bureau
de l'&tat-major de larmee. Paris et Nancy 18%.
Berger-Levrault & Cie, Prix Fres. 15,—.
293
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär» Wochenblatt.
294
169. Campagne de l’Est en 1870-71 par Pierre | 180. Manderfport. Praftifhes und bugienifhes Vade—
Lehautcourt. Avec 7 cartes. 2 volumes. Nuits
Villersexel; Hericourt; La Cluse. Paris et Nancy
1896. Berger-Levrault & Cie. Prix Fres. 5,—.
170. La guerre Serbo-Bulgare de 1885. Combats de
Slivnica (17, 18 et 19 novembre), Par le Colonel
Regenspursky de l'armeel.et R. Austro-Hongroise,
Traduit de l’Allmand par le Lieutenant Barth du
54° Regiment d’infanterie. Paris et Nancy 1897.
Berger-Levrault & Cie. Prix Fres 5,—.
171. Die beutfhe Kriendmarine in zwölfter Stunde.
Nothwendigteit einer Vermehrung unferer Sriegsflotte
zur Wahrung deutfdher Ehre und zum Schuße von
Deutfhlands Handel und Induftrie. Won Buftav Adolf
Erdmann. Berlin und Leipzig 1897. F. Zudharbt.
Preis 50 Pf.
172. Die Flotte und der Reichstag. Eine vollsthümliche
Erläuterung der Marine-Frage im Anſchluß an die
Zabellen des Kaiferd. Don Theodor Lorentzen,
Arbeiter auf der Kaiferlichen Werft zu Kiel. Kiel 1897.
Lipfius & Tiſcher. Preis 50 Pf.
173. Karte von Bad Harzburg und Umgebung. Be-
arbeitet nach amtlichem Material durch Herzog-
liche Landesaufnahme. Herausgegeben auf Veran-
lassung des Herzoglichen Badecommissariats in Bad
Harzburg. Massstab 1:10000. Harzburg 1847.
—— Preis Mk. 2,—, auf Leinen gezogen
Ik. 3,—.
174. Rennreiten. Praftiihe Winle für Nennreiter und
Manager von K. v. Tepper-Laski. Berlin 1897.
Paul Parey. Preis Mt. 7,-..
175. Gesundheitliche Ansprüche anmilitärische Bauten.
Bearbeitet von Dr.C.E Helbig, Oberstabsarzt a. D.
in Dresden. Mit 9 Abbildungen im Text. Jena 1897,
G. Fischer. Preis Mk. 1,20.
176. Verbeutfhungsbüher des Allgemeinen Sprach—
vereins. VIIL Die Seilfunde Verdeutſchung ber
entbehrlihften Fremdwörter aus der Sprache der Herzjte
und Apotheler bearbeitet von Dr. Otto Runom, Ober:
ftabsarzt in Neu-Ruppin. Berlin 1897. Verlag des
Allgemeinen deutfhen Sprachvereins. Preis 60 Pf.
177. Suaheli, Schwank in einem Aft von E Schlad.
Berlin. Liebelihe Buchhandlung. Preis Mt, 1,50.
178. Anleitung zur Anfertigung von Krofis, Skizzen und
Erfundungsberihten. Nah den Beftimmungen der
Felodienft- Ordnung und den Angaben des Leitfadens
der Feldkunde zufammengeftellt von Kutzen, Oberft:
lieutenant ä la suite des 3, Niederfchlefifchen Infanterie:
Negiments Nr. 50 und Direltor der Kriegsſchule in
Veiße. Dritte, durchgefehene und erweiterte Auflage.
Mit acht Beilagen in Steindrud. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung.
Preis Mt. 1,—
179. Grundzüge der Wechselstrom - Technik. Eine
emeinfassliche Darstellung der Grundlagen der
ülektrotechnik der Wechsel- und Mehrphasenströme
für Ingenieure, Architekten, Industrielle, Militärs,
Techniker und Studirende an technischen Mittel-
schulen. Mit 261 Abbildungen und 1 Tafel. Von
Richard Rühlmann, Dr. phil. und Professor,
Leipzig 1897. 0. Leiner. Preis Mk. 11,50.
mecum für Wanderer und Radfahrer von Dr. 2. Lad,
Berlin 1897. Boas & Heſſe. Preis Mi, 1,—.
181. Die Beine und Hufleiden ber Pferde, ihre Ent
ftehung, Verhütung und arzneilofe Heilung nebit einem
Anhange über arzneilofe Seilung von Drudidhäden
und Wunden von Spohr, Oberft a. D. Gedhte,
neu durchgeſehene, vermehrte und verbefjerte Auflage.
(Mit —— im Text.) Leipzig 1897. A.Strauch.
Preis Mt, 2—.
182. Der Kriegstrain des deutſchen Heeres in ſeiner
gegenwärtigen Organiſation. Nebſt einem Anhang:
Das Feldverpflegungs⸗ und Transportweſen in ben
legten deutſchen Kriegen, Nachweis der etatömäßigen
Kriegsitärfe des Trains und ber Verluftlifte im Feld⸗
zuge 1870/71. Bon E. Schäffer, Major z. D.
Zweite, neu bearbeitete Auflage, Berlin 1897.
E. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandlung.
reis ME. 2,50.
183. Kurzgefaßte Grammatit zur Erlernung ber Ruffie
hen Sprade. Zufammengeftellt von v. Heygen⸗
dorff, Premierlieutenant im 1. (Leib) Grenadier⸗
regiment Nr. 100. Leipzig 1897. E. Baldamus.
Preis ME. 2,50.
184. Die Artillerie + Patrouille. Von Rüder, Oberjt-
lieutenant und Abtheilungs » Kommandeur im Feld—
artillerie-: Regiment General: eldzeugmeifter (2. Brandens
burgifhen) Nr. 18. Berlin 1897, €. ©. Mittler &
Cohn Königliche Hofbuchhandlung. Preis ME. 1,40.
185. Anleitung zum Verlegen von Oberbau durch Eifen-
baßntruppen (41-0) Berlin 1897. €. S. Wiitler &
Sohn, Königlidye Hofbuchhandlung. Preis ME. 1,—.
186. Anleitung für die Fütterung, den Beſchlag und die
Arbeit der Pferde ſchweren Schlages. (Als Ergänzung
der Drudvorfcdriften: „Anleitung zur —55 der
Dienſtpferde 2c.”) Hierzu Anhang: „Beſchreibung und
Anleitung für die Behandlung und das afjen der
Ausrüftung für Reit: und Sugpferbe der Fußartıllerie.”
Berlin 1897, € S. Mittler & Sohn, Königlide
Hofbuchhandlung. Preis 35 Pf.
187. Leitfaden für den Unterricht in der Taktik auf den
Königlihen Kriegsſchulen. Auf Weranlafjung ber
Beneral = Infpeltion des Militär » Erziehungs: und
Bildungsweſens ausgearbeitet. Neunte uflone: Erfte
und zweite Lieferung. Berlin 1897. E. ©. Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis Mi. 4,50.
188. Leitfaden für den Unterricht in ber eh wen
lehre und im Feſtungslrieg an den Königlichen Kriegs»
ſchulen. Auf Veranlaſſung der General » Infpeltion
des Militär » Erziehungs: und Bildungsweſens aus-
gearbeitet. Achte Yufla e. Mit Abbildungen. Berlin 1897,
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung,
reis Mt. 6,—.
189. Lectures on explosives. of le
prepared especially as a manual and guide in the
———— of the U. S. Artillery School. By
Willoughby Walke, First Lieutenant, Fifth United
States Artillery, Instructor. Second edition, revised
and enlarged. New-York 1897. Wiley & Sons.
Prize Doll. 4,—.
A course of lectures
295
190. La carvalerie au combat. Conference de garnison
donnee A Gand le 19 Mars 1896 par le Capitaine
Commandant Adjoint d’Etat-Major L. Clooten du
4° rögiment de Janciers, Gand. Vandermeulen
freres.
191. La cavalerie en service strategigque. (Suite aux
etudes exposces en 1895 et 1896.) Conferences de
garnison donnees a Gand le 11 et 25 Mars 1897
= le Capitaine Commandant Adjoint d’Etat-Major
. Clooten du 4° regiment de lanciers. Gand.
Vandermeulen freres.
192. Vocabulaire technique frangais - allemand et
allemand - frangais. Technisches Vokabular für
höhere Lehranstalten, sowie zum Selbststudium
für Studirende, Lehrer, Techniker, Industrielle von
Prof. Dr. F. J. Wershoven. Zweite, umgearbeitete
und vermehrte Auflage. Leipzig 1897. F. A. Brock-
haus. Preis Mk. 2,50.
193. La nouvelle tactique allemande d’apres les
dernieres grandes manoeuvres et une critique alle-
mande de grandes manoeuvres frangaises. Par le
Commandant Picard. Avec 6 cartes hors texte.
Paris 1897. Charles-Lavauzelle. Prix Fres. 3,—.
194. Education et instruction des troupes. Ir® partie:
La doctrine „Paroles“ selon Mikhael Ivanovitch par
Loukiane Carlovitch Cosaque du Kouban. II® partie:
La methode „Paroles“ selon Mikhael Ivanovitch par
Loukiane Carlovitch Cosaque du 'Kouban. Paris et
Nancy 1897. Berger - Levrault & Cie. Prix
a Fros. 3,— ,
195. Petit dietionnaire militaire francais - allemand
et allemand-frangais par W. Stavenhagen, Capi-
taine du genie en retraite. Premiere partie francais-
allemand. Berlin 1897. R. Eisenschmidt. Preis
Mk. 5,50.
196. Die Ehrenzeichen (Kriegs-Denkzeichen, Verdienst-
und Dienstalters - Zeichen) der erloschenen und
blühenden Staaten Deutschlands und Oesterreich-
Ungarns. Zusammengestellt und beschrieben von
H. von Heyden, KammerherrSr. Hoheit des Herzogs
von Sachsen-Meiningen, Major z.D. Meiningen 1597,
Brückner & Renner. Preis Mk. 7,—.
197. Arımee-Körpertableau. Darstellung der Armee-
körper (Division, Korps, Armee) mit Kriegsständen
nach einer beispielsweise angenommenen Ordre de
bataille als Anhaltpunkt bei Lösung von taktischen
und operativen Aufgaben sowie als Vademecum
für Offiziere aller Waffen und Militärbeamte
bei Generalstabsreisen, taktischen Uebungsreisen,
Uebnngeritten, Kriegsspielen und dergleichen. Ein
raktischer Lehr- und Lernbehelf für Militär-
Interrichtsanstalten. Nach den neuesten organischen
Bestimmungen verfasst von Adalfried Springer,
K. und K. Militär- Bauingenieur. Wien 1897,
L. W. Seidel & Sohn, K. und K. Hofbuchhändler.
Preis 1 Krone.
198. Zwölf Entwürfe zu taktischen Aufgaben für
Subalternoffiziere. Von Richard Nesweda, Haupt-
marm im K. und K. Infanterieregiment Erzherzog
Carl Stephan No. 8. Zweite verbesserte und ver-
mehrte Auflage. Mit einer Karte. Brunn 1897.
Im Selbstverlage des Verfassers.
Müktär- Literatur Zeitung. — Rr. 9
2%
199. Seidels kleines Armee-Schema 1897. Dislocation
und Eintheilung des K. und K. Heeres, der K. und K.
Kriegsmarine der K. K. Landwehr und der Königlich
Ungarischen Landwehr (abgeschlossen mit 1. Mai
1897). Wien 1397. L. W. Seidel & Sohn, K. und K.
Hofbuchhändler. Preis Mk. 1—.,
200. Der Sanitätsdienst im Kriege an einer Reihe
von Beispielen applikatorisch dargestellt von
Hermann Kusmanek, Oberstlieutenant im General-
stabskorps, und Max R. Hoen, Hauptmann im
Generalstabskorps. 2. Heft. 3. Sanitätsdienst bei
Truppendivisionen unter Berücksichtigung der
sanitären Thätigkeiten bei einer vorgeschobenen
Kavalleriebrigade. Mit drei Karten und fünf Skizzen.
Wien 1897. L. W. Seidel & Sohn, K. und K.
Hofbuchhändler. Preis Mk. 4,50.
201. Handbuch für K. und K. Militärärzte.
9. Heft. Das Italienische Militär-Sanitätswesen,
Geschichte und gegenwärtige Gestaltung. Bearbeitet
von Dr. Paul Myrdaecz, K. und K. Stabsarzt,
Wien 1897. J. Safıf. Preis Mk. 1,80.
202. Handbuch für K. und K. Militärärzte 2. Band
1. Heft. Das Französische Militär-Sanitätswesen.
Geschichte und gegenwärtige Gestaltung. Bearbeitet
von Dr. Paul Myrdaez, K. und K. Stabsarzt.
Zweite durchgesehene Auflage. Wien 1897. J.Safar.
Preis Mk. 2,20.
203. Exerzier-Reglement für die Russische Infanterie
nebst Anleitung für die Verwendung der Infanterie
im Gefechte. Erschienen Juni 1897. Vollinhaltlich
übersetzt vom K. und K. Hauptmann Victor
Grzesicki. Wien 1897. L. W. Seidel & Sohn,
K. und K. Hofbuchhändler. Preis Mk. 2,40.
204. Die neue Bekleidung und Ausrüstung der
Russischen Kavallerie. (Mit Abbildungen.) ilage
zu „Die Russische Kavallerie in Krieg und Frieden*
von Frhr. v. Tettau, Hauptmann. Leipzig 1897,
Zuckschwerdt & Co. Preis Mk. 1,20.
205. Die Ruſſiſche Schießvorſchrift vom Jahre 1896.
Ergänzung zu „Die Ruffiihe Schießvorſchrift vom
Jahre 1893 für das Dreiliniengewehr“ von Frhrn.
v. Tettau. Leipzig 1897. Zudjdwerbt & Go. Preis
ME. 1,20.
206. Karte der Schweizer Alpen in zwei Blättern
(westliches und östliches Blatt)im Maasstab 1: 250000
gezeichnet von Hans Ravenstein. Frankfurt a. M.
1897. L. Ravenstein. Preis: jedes Blatt aufgezogen
in Taschenformat Mk. 6,—, unaufgezogen Mk. 5, -.
207. Topographische Aufnahmen auf der Insel
Santorin-Thera. Von P. Wilski (Sonderabdruck
aus der „Zeitschrift für Vermessungswesen* Jahr-
2. Band
gaug 1897. Heft 12). Hannover 1897, Gebr.
Jähnecke. Hofbuchdruckerei.
208. With the Turkish Arıny in Thessaly. By Clive
Bigham. London 1897. "Macmillan & Co.
209. Die Fernphotographie von F. Paul Liefegan
Mit zahlreihen Illuftrationen und mehreren Kun
beilagen. Düfjelvorf 1897. €. Lieſegang. Preis
f *
Gedrudt in der Rönigligen Hofbuhdruderei von E. S. Wittler & Sohn in Berlin SWAL, Rochſrahe 68-TL _
Ailitär-Literatur-Deitung.
Acdtundfiebzigfter Jahrgang.
Literarifhed Beiblatt zum Militär- Wochenblatt.
Nr. 10, September 1897.
— — — — — — —— —
Berantwortlichet Redatteut;
d. Eftorff, Generalmajot z. D.,
zriedenau b. Berlin, @oßlerftr,
mn an vun
—ñ— —
Die Ailnar. Literatur · Zeitung erſcheint monatlich ein- bis zweimal als | Verlag der Königl. Hoſbuchhandlung
Beiblatt zum Mılitar- Wochenblatt und ift auch im befonderen Jabres- | von E. S. Mittler & Sohn
Abonnement für 5 Marl direlt vom der Expedition und durch alle Buch-⸗ ar ’
hendlungen zu bezichen. Preis der einzeinen Nummer 50 Bi.
| Berlinswiz, Kochſtt. 68—71.
Befeſtigungslehre, Leitfaben für den Haidedi, Offizier » Stanbesprivilegien —— Die — der Deutſchen
Unterricht in der — und im Feſtungs-⸗ (305)
trieg an ben Königlichen Kriegsſchulen. Herhudt v. Rohden, Der Dienftunter: —
(06) richt des Deutichen Infanteriften. (305) | Wilhelm ber Grofe, Unſer Helden:
r. Holgmüller, Die IngenieursMathes Pr 4
matil in elementarer Behandlung. (311) v. Schlichting, Die Taktif der Waffen
v. Berg, Einer von ben erften duſaren D
ber Englifch-Deutfhen Legion. (301) |
v. Brauditih — v. Lewinäli, Ge
Ihichte des Grenadierregiments Kön
Wilhelm I. (2. Weftpreußifches) Nr.
Corsi, Della Milizia a’ di nostri. (307) _“
v. Donat, Rathgeber für den Württem⸗
bergiichen Dffizierafpiranten und für |
Goͤbl, Die große Parade des Königtig (2097)
Bayerifchen II.
tember 1397 und bie Fürftentage in
Würzburg. (302) Chefs. (304)
Geſchichte des Grenadier-Regiments König Wilhelm I.
(2. Weſtpreußiſchen) Nr. 7. Bon jeiner Stiftung
1797 bis zum Jahre 1897. Herausgegeben auf
Befehl ded Regiments von Hauptmann v. Lewinski
und Premierlieutenant v. Brauchitſch. In zwei
Bänden mit Buntdrudtafeln, Bildniffen, Beilagen,
Karten, Skizzen x. Glogau 1897. Berlag von
Carl Flemming. Subjkriptiongpreis ME. 22,—.
Preis im Buchhandel ME, 30,—.
Dad Grenadierregiment König Wilhelm I. hat
mit dem vorliegenden Werk zum erjtenmal eine ein«
heitliche Gejchichte erhalten, die den Zeitraum von nun—
mehr 100 Jahren jeined Beftehend umfaßt. Bei den
ihon vorhandenen Theilen der Regimentögeichichte,
namentlich bis 1854, waren zahlreiche Umarbeitungen
erforderlich. Hinzugefügt ift die Friedensgeſchichte von
1871 bis 1897, und völlig neu bearbeitet der bejonderd
hübſch und gediegen audgeftattete 2. Band. Das knapp
und würdig geichriebene Werk veranjchaulicht die Ges
idichte eines Regiments, das unferem unvergeflichen
Heldenkaiſer Wilhelm I. in jeinem thatens und erfolge
reihen Leben bejonders nahe geftanden hat. Die vor
treffliche Darftellung zeigt das Regiment in hundertjähriger
Arbeit für König und Baterland treu erprobt in Krieg
[September 1897.)
Klos, Standorte, Eintheilung und Zur
fanmenfegung ber Ruſſiſchen Armee.
rmee. (304)
faifer. (311)
im Lichte der Heeredvorfchriften. (311)
Woide, Die Urſachen der Siege und
——— im Kriege 1870. I. Theil
(312)
en une, Das Saufoahnen in ber Seidels Heined Armeeſche ma. (312)
den Dffisier des Peurlaubt des, v. Lewinski, Gefhichte bed Grenabiers |
10) fig urlaubtenſtandes | "regiments ıc. Kr. 7, ſ. v. Braugitid.
v. Bruchhausen—Felix, Resbojul
— Erythrea si Abesinia 1895/06.
(312)
Armeelorpd am 1. Sep- | Spohn, Die Diöziplinarftrafgewalt ded Inhalts-Ueberſicht der periobifchen
Kompagnies, Esladrons⸗ und Batterie
Militärs2iteratur des In⸗ und Aus⸗
landes, II. Vierteljahr 1897.
und Frieden. 71 Scladiten und Gefechte haben die
Königd-Grenadiere mit Ehren durchgelämpft. In den
14 Drudjeiten umfafjenden Ordensliſten find 28 Ritter
ded Ordens Pour le merite genannt. Elfmal in
100 Zahren hat das Regiment den Namen gemwechjelt
und 21 Garnifonen jein eigen genannt, 14 Rang:
liften, 1808 beginnend und 1897 endigend, geben einen
theilmeifen Ueberblidt über das Dffizierforps, das in der
837 Dffiziere umfafjenden Stanımlifte ausführlich be-
handelt wird. Die Lehrer des Regiment? — die
Regimentd«, Bataillond:Kommandeure und Kompagnies
chefs — find in zeitlicher Aufeinanderfolge geordnet.
Fünf Buntdrudtafeln über Bekleidung, Ausrüftung
und Bewaffnung ded Regiments, von Röchling und
Knötel geihmadvoll gezeichnet, geben Kenntnih von
den vielen Uniformveränderungen ded Regiments, von
der Ausrüftung von 1797 an bis zur Verleihung der
Garde⸗Abzeichen 1897. Auch eine Reihe von Gedichten
ift aud dem poetiſchen Schatze des Regiments bei—
gefügt.
Bei feiner Stiftung 1797 war dad Regiment auf
Werbung angewiefen. Seine erften fünf Garniſonen
lagen 1799 zum Theil im heutigen Ruffiich-Polen.
Der erften Königsrevue 1802 folgte 1805 eine erfte
2 22
299
Mobilmahung, die das Regiment nad Schlefien führte. |
Die Stärke ded Regiment? von 60 Diffizieren und
1179 Mann, mworunter fit) 723 Ausländer befanden,
war jehr gering, Die Schwierigkeiten, welche die
Zruppenbefehlähaber während der Zopfzeit zu überwinden
hatten, find treffend dargeftellt. So dejertirten während
der genannten Mobilmahung 220 Urlauber, was die
Kopfftärte ded Regiments unter 1000 Mann herab:
drüdte. Unter dieſen befanden fi 583 Berheirathete
mit 657 Kindern. Die Mannſchaften dienten zwiſchen
43 und 44 Jahren. Der ältefte Soldat hatte das wür-
dige Alter von 61 Zahren erreiht. Gin bejonders
ehrenvolled Zeugniß für das Dffizierforps war es, daß
unter diefen Umftänden das Regiment 1806/7 Glän-
zended bei der BVertheidigung von Danzig leiftete, ob»
wohl ein großer Theil der Mannſchaften Polnifcher
Nationalität infolge der Berführungen ihrer Landsleute
defertirte. Das Zahr 1812 führte das Regiment unter
das Kommando des Marjchalld Macdonald nad den
Ruffiihen Oftfeeprovingen, wo es ſich troß der verhaßten
Tranzöfiihen Waffenbrüderfchaft in einem langwierigen,
entjagungsreichen Feldzuge bewährte. Dad Regiment
wurde am Sclufje diejes Krieges Zeuge des Taurog⸗
gener Bertraged, durch den General v. Nord die Bes
freiungskriege einleitete,
Dieje letztere, padend geſchilderte Zeit, während
welcher Wunder von Tapferkeit und Aufopferung durch
Angehörige ded Regiments verrichtet wurden, fann zum
eingehenden Studium nur warm empfohlen werden.
Der hier verfügbare, fnappe Raum geftattet leider
nicht, auf die Großthaten des Regiments näher einzus
gehen. Staunend lieft man die Begebenheiten jener
eijernen Zeit, in der Napoleons Feldherrnruhm vor den
Preußiſchen Waffen dahin ſank. Zweimal war eö
dem Regiment in jener Zeit vergönnt, jeine Fahnen
vor die Thore von Parid zu tragen. Den Kämpfen
folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Frankreich.
Die fi anfchliehende langjährige Friedendzeit war
erfüllt von treuer, frucdhtbringender Arbeit. Hervorzu—⸗
heben wären aus dieſer fünfzigjährigen Friedenszeit einige
Heinere Begebenheiten zum Theil kriegeriſchen Charat-
terd, 1830 wurde das Regiment mobil, um gegen
die in Polen tobenden Aufftände verwendet zu werben.
Unter feindlidher Bevölkerung und widrigen Berhält-
nifjen hatte dad Regiment dort viel von der Cholera
zu leiden; u. U. erreichten feine Fieberkranken damals
die erjchredende Höhe von 600 Mann. Am 6. Zuni
1842 beging Prinz Wilhelm fein 25jähriges Chef:
Jubiläum im Kreife des Regiments, am welches er ſich
in bewegten Worten wandte. Während des Jahres
1844 mußte dad 2. Bataillon des Regiments mit
anderen Truppen die ziemlich erheblichen Unruhen im
Schleſiſchen Weberbezirt unterdrüden. Das Füfllier-
Bataillon rüdte 1846 erneut an die Polnifche Grenze.
Am 12. September 1847 erlebte das Regiment im Ma—
növer den Tag feines fünfzigjährigen Beftehend, Die
ernften Unruhen des Jahres 1848 führten das Regie
ment nach der Provinz Pojen. Xreffend find hier die
überaus jchwierigen Berhältniffe geichildert, mit denen
der Soldat im jener Zeit zu Kimpfen hatte, Anftatt
MilttärsLiteratursBeitung. — Rr. 10
300
dad zufammengelaufene aufftändiiche Gefindel von Ans
fang an feft anzufaffen, wurde von Berlin aus ber
General v. Willifen abgejandt, um mit den Empörem
zu verhandeln. Wie zu erwarten war, hatte daher die
berüchtigte Konvention von Jaroslawice nicht den ge
wünjchten Erfolg. Die von den Aufftändiichen ange
nommenen Bedingungen wurden von ihmen nicht er:
füllt, wohl aber die gewonnene Zeit nach Möglichkeit
zur weiteren Organifation audgenugt. Die Folge davon
waren ſchließlich mehrere emfte und blutige Gefechte.
1849 wurde dad Regiment erneut mobil und marſchirte
1849/50 nad) Schleswig. Die Mobilmachung von
1859 hatte nur eine zehntägige Abweſenheit des Regi-
ments aus jeiner Garnifon zur Folge. 1864 murde
dad Regiment wiederum an der Polniſchen Grenze ver:
wandt,
Im Feldzuge 1866 der Zweiten Urmee des Kron
pringen zugetheilt, kämpfte das Regiment bei Nachod
und Stkalit im Berbande des V. Armeekorps mit grober
Auszeihnung. Schon der Tag von Nachod forderte an
Verluften 4 Offiziere, 81 Mann, zu denen am folgen
den Tage bei Skalitz 23 Dffiziere, 463 Mann Ber:
luſte Hinzutraten. Mit dieſer letzteren Berluftziffer
hatte das Regiment die Hälfte der Gejammtverlufte des
V. Armeekorps und fein 2. Bataillon ein Drittel der»
felben auf fi) genommen. Bei Königgräg wurde dem
Regiment die Freude, von feinem Könige auf dem
Schlachtfelde begrüßt rn werden. Auf ihren weiteren
Märihen nah Olmütz und Preßburg verloren die
Königd-Grenadiere noch 15 Mann an ber Cholera.
Nach der Königsparade bei Wiſchau auf dem Schladt:
felde von Aufterlig erfolgte der Rückmarſch in die
Heimath.
Die Heldenthaten ded Regiments im Kriege 1870/71
find wohl allſeits noch im frifcher Erinnerung. Es
braucht nur darauf bingewiefen zu werden, daß die
Könige-Grenadiere in den Schlachten bei Weißenburg
und Wörth, alfo innerhalb dreier Tage 40 Dffiziere und
846 Mann auf der Walftatt liegen ließen. Die drei
übrig gebliebenen Hauptleute führten Bataillone, je
dab ganz junge Sekondlieutenants die Führung der
Kompagnien übernehmen mußten. Ald daher die Könige:
Grenadiere am 1. September 1870 von der Ferme
du Champs aus der Schlacht von Sedan zuſchauten
und dort Seine Königliche Hoheit den Kronprinzen be
grüßten, konnte diefer auf ihre Klagen, daß fie heute
nicht an den Feind gelommen jeien, mit Fug und
Recht antworten: „Ihr müßt auch 'mal die Anden
vorlaſſen.“ Bei der Einjhliefung von Paris kämpfte
das Regiment am 19. September bei Petit Bicätte,
am 30. September bei Bellevue und beſchloß den Felt:
zug durch feine glänzenden Waffenthaten in der Schladt
am Mont Balerien, wo ed leider noch in letter Stunde
3 Dffiziere, 72 Mann verlor. Den Friedensſchluß er
lebte dad Regiment in Orl&and, wohin es zu gegebenen:
falld weiterer Verwendung mit dem V. Armeekorps gerüdt
war. Als der Friedensjchluß in Orleans befannt wur,
jpielten dort die Regimentsmuſiken auf den verjchiedenen
Plätzen der Stadt, und am Abend fand ein allgemeiner,
großer Zapfenftreich ftatt. Nachdem dad Regiment
301
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttär-Mochenblatt.
302
noch die große Kaiferparade auf dem Longhamp bei | auf der Pyrenäiſchen Halbinjel Antheil hatte, und dann
Paris mitgemacht hatte, traf ed im Juni 1871 wieder
in feinem heutigen Standort Liegnig ein.
Die fih am den Feldzug anjchliefende 26jährige
Friedenszeit hat dem Regiment neben reicher Arbeit
auch hohe Auszeichnungen jeitend feiner hohen Chefs
gebracht. Der Berfaffer hat diefe, wie auch die früheren
Friedensepochen mit liebevoller Sorgfalt bearbeitet und
fih dadurch den Dank aller Königd-Grenadiere gefichert.
Die kraftvolle und lebendige Darftellung der kriegeriſchen
Großthaten ded Regiments bildet dagegen über ben
Rahmen ded Regiments hinaus einen wichtigen Beitrag
zur Kriegsgeſchichte der gejchilderten Zeiten.
Für die Beihaffung des Werkes ift leider der ganz
außergewöhnlich hohe Preis ein ſchwer zu überwindendes
Hindernif.
Einer von dem erften Hufaren der Engliſch-Deutſchen
Legion. MilitäriichHiftorifche Erzählung von Moritz
von Berg. Mit einem Uniformbilde und drei
Skizzen im Tert. Berlin 1897. E.S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Kl. 8%. VII und 252
Seiten. Preis ME. 2,50.
Das Buch bildet den erften Band einer Sammlung
von „Kriegd und Friedensbildern aus Deutſchlands
militärifcher Vergangenheit”, deren Heraudgabe die Ber-
lagsbuchhandlung beabfichtigt. Die Gegenftände der in
dieje Sammlung aufzunehmenden Darftellungen werden
verjchiedenen Zeiträumen entnommen werden, und die
einzelnen Arbeiten jollen neben ihrem erzählenden Theile
die politiichen, gejellichaftlihen und wirthichaftlichen
Zuftände und Strömungen befchreiben; nicht nur für
Freunde von Schilderungen militärischer Begebenheiten
find fie beftimmt, fondern auch weitere Kreife wollen
fie fefjeln und unterhalten.
Mit der Wahl des Kriegsſchauplatzes, auf welchem
die im erften Bande der Sammlung geichilderten Er—
eignifje fi abipielen, und der SPerjönlichkeiten, bie
auf demjelben erjcheinen, ift ein guter Griff gethan.
Es war eine höchſt dankbare Aufgabe, die Schidjale von
Männern zu jchildern, welche in der Zeit von Deutjch-
lands tieffter Gmmiedrigung, in den Zahren, in denen
ganz Europa dem Galliichen Imperator zu Füßen lag
und mächtige Herricher ihm Heeredfolge leifteten, über
das Meer zogen und die Schiffe hinter fich verbrennend,
unter fremden Fahnen ihrem angeftammten Yürften
dienend, im Kampfe gegen den Grbfeind ungetheilte
Anerkennung bei Freund und Feind und unvergänglichen
Ruhm erwarben, und vortrefflih hat Morig v. Berg,
dem wir auf verichiedenen Gebieten militärijcher Belle
triftit jchon früher begegnet find, ed verftanden, ein
Bild von Land und Leuten, von feines Helden Leben
in der Heimath und in der Fremde zu zeichnen.
In diejes Helden Perjon und in feinen Schidfalen
hat er einen guten Theil von dem verkörpert, was die
Legion überhaupt gethan und erlebt hat. Er läßt ihn
faft zu allen bedeutenderen Waffenerfolgen beitragen, an
denen die Kavallerie der Legion bis zum Zahre 1812
Ihiet er ihn zur Heilung einer Wunde nad) Sizilien,
wo andere Truppen der Legion ftehen. Hier verleiht er
ihm die Geftalt eined anderen Offizierd der leßteren,
ded Lieutenant Wilding vom 8. Linienbataillen, der
thatfächlih dort Herz und Hand der Tochter eines
Principe gewann, eined Predigerfohned aus der Stadt
Hannover, und zeigt ihn dem Leſer zum Schluß in feiner
Heimath, einem Pfarrhauſe in der Lüneburger Heide.
Der Lefer möge ihn bier aufſuchen. Er wird mit
Interefje den Wegen folgen, welche ihn dorthin geführt
haben, und wird ihn am Schluſſe feiner foldatifchen
Laufbahn mit Befriedigung begrüßen.
Die große Parade des * Bayer, II. Armee
forps am 1. September 1897 und die Fürftentage
in Würzburg. Nah Mittheilungen des General-
fommandos ded Königl. Bayer. IL. Armeekorps und
des Feſtkomitees. Anhang: Würzburg, die Stadt des
Rococo, ein Eulturhiftorifches Städtebild von S. Göbl,
Königl. Kreisarhivar. Würzburg 1897. Drud
und Verlag der Königl. Univerfitätd = Druderei von
H. Sturz. Preis Mi. 2,50,
Ein eigenartiged Büchlein liegt und vor, eigenartig
durch die Menge vorzüglicer Abbildungen und Por—
träts. Sämmtliche Fürftlichleiten und höheren Offiziere,
einjchließlih der Kommandeure der Regimenter und
jelbftändigen Bataillone, find darin bildlich vertreten,
In Harer, anfchaulicher Weije find die Würzburger Tage
beſchrieben, ein warmer, patriotijcher Ton durdyzieht das
Ganze. Jedem Theilnehmer an den dortigen Tagen
wird das Meine Büchlein eine angenehme Grinnerung
fein, dad auch durch die vielen Porträts für die Zukunft
ihren Werth, behält. Die „große Parade” ift auch ohne
den Anhang zu beziehen. Lebterer bringt viel Inter:
eſſantes in dem Rüdblid auf die politifche Gefchichte
der Stadt und des Fürſtenthums Würzburg jowie in
der Geſchichte der Bauten der Stadt. Viele Abbils
dungen erläutern den Tert, jo die Abbildung Würzburgs
vom Sahre 1648.
Die Laufbahnen im der deutſchen Kriegsmarine. Auf
Grund der neueſten Beftimmungen nad amtlichen
Quellen zufammengeftellt. Dritte Auflage. Berlin
1897. R. v. Decker's Berlag (G. Schend). Preis
Mt. 2,50.
Dad vorliegende Kompendium der wejentlichiten,
auf den Eintritt und den Dienft in der Marine bes
züglichen Vorjchriften hat innerhalb des Zeitraums von
11 Zahren drei Auflagen erlebt. Es ift dies eigentlich
nicht viel; denn dad Intereſſe für die Marine und der
Zudrang zu derfelben wachen von Zahr zu Zahr, und _
wird die Antheilnahme aller Bevölkerungsfreife von
jest ab noch ſehr viel größer werden, denn die Er—
kenntniß ift endlich durdhgedrungen, daß unfere Marine
unferem Seehandel entiprechend ausgebaut werden muB.
So wie Zeder des täglichen Brotes bedarf, jo kann für
22*
303
MilitärsLiteraturZeitung. — Nr. 10
304
die Folge unjer jhwimmender Nationalwohlitand des | Die Uniformen der deutſchen Armee. Berlin 1897.
Schutzes durch die Marine nicht entbehren. Jeder
Deutſche weiß, daß der augenblidlidhe Stand unjerer
Kriegämarine unzulänglich ift, doch nur Wenige wiffen
ed, dab der Deutjche, entiprechend der Kleinheit unferer
Seeftreitkäfte, nur 1Y, Mark im Zahr für feine Marine
aufwendet, während der Franzoſe jährlih 5°, Marl,
und noch dazu mit Freuden, zahlt! Gin noch größerer
Antheil für das Wohl und Wehe der Marine wird ſich
naturgemäß, jelbft über die Häupter der Fraftionsführer
hinweg, von jetzt ab Bahn bredien. Das Erſcheinen
des vorliegenden Buches ift daher jehr zeitgemäß.
Es ift aus ihm zu entnehmen, daß die Etatöftärfen
von 1889/90 bis zu 1895/96 in nachftehender Weije
gewachſen find:
Seeoffizierforps .. von 554 auf 700,
Majchinen-Iugenieurforpd . = 48 ⸗ 87,
Seeoffigier-Wipiranten . . >» 150 = 247,
Dedoffiere . ». ».. 0» 547 » 865,
Mannichaften . . -» 12794 = 16903.
Eine Gejammtvermehrung des Perſonals hat dem»
nad zwar ftattgefunden, fie ift aber auch, ganz abge
jehen von einer vermehrten Schiffszahl, bedingt durch
den viel fomplizirteren Zuftand des nautijchen Apparates
mit jeinen vielfältigen Ginrichtungen zur Bewegung,
Steuerung, ferner durch die wuchtigere, artilleriftiiche
Armirung, die Mannigfaltigkeit der jubmarinen Kampf:
mittel, die Vorrichtung zum Rammen, die Beleuchtung
des Kampffelded ꝛc. Die Fortfchritte, welche die Technik
des Schiffbaues auf faft allen Gebieten gemacht, hat
zwar den Dienft an Bord erleichtert, infofern, als es
nicht mehr des Aufwandes phufiicher Kräfte wie früher
bedarf, dafür werden aber jet viel höhere Anforderungen
an die Manövrirfähigkeit, Kampfbereiticaft, Schuh
wirkung, Feuergeſchwindigkeit x. des Kriegsichiffes
geftellt. Diefen Anforderungen Tann aber jehr wohl
entiprochen werden, wenn neben der jeemännijchen Be—
völferung ein noch größerer Prozentſatz der Landbevöl⸗
ferung, wie zur Zeit, eingeftelt wird. Es iſt zu er
warten, daß in nächfter Zeit großer Bedarf an Seeoffizieren,
Ingenieuren, Dedoffizieren, Technilern, höheren und
niederen Beamten eintreten muß, und wird ſich daher
für Biele Gelegenheit zu einer ehrenvollen Berufslaufs
bahn in unjerer aufftrebenden Marine ergeben.
In dem Vorwort des vorliegenden Buches wird
daher gejagt: „Um diejenigen Kreife, welche den Wunſch
hegen, ſich über die verfchiedenen Laufbahnen, die im
Bereich des Kriegsdienfted zur See offen ftehen, zu
unterrichten und ſich mit den neueſten Vorſchriften und
Beftimmungen, für den Antritt und die Entwidelung
diejer Laufbahnen bekannt zu machen, ift die nachfolgende
Darftellung entworfen und jo kurz und überfichtlich
wie möglich gehalten worden.”
Wer Luft hat, fi dem frifchen und flotten Seedienft
zu widmen, kann fi) mit Hülfe des Buches (256 Seiten)
über dad Maß an Kenntniffen, die bei den verjchiedenen
Prüfungen verlangt werden, über die zum Aufſteigen
in höhere Chargen geltenden Normen, über die Rang-
verhältnifje, Kompetenzen fowie über die Refjortvers
hältnifje x. orientiren.
U. Thümecke Nachf. Preis ME 2, —.
Auf Grund der Befleidungsordnung hat Lieutenant
der Rejerve W. Kusle in überfichtlicher Form Erläu-
terungen zu acht ſyſtematiſchen Farbentafeln zufammen:
geftellt, jo daß ſich Jeder ſchnell orientiren kann über
die Uniformen der Diffiziere, Aerzte, Beamten, ver
Unteroffiziere, Gefreiten, Mufiler, Einjährig-fsreimwilligen,
der Mannſchaften jowie über die bejonderen Abzeichen
und Auszeichnungen. Die Ausftattung des zeitgemähen
Büchelchens ift im jeder Beziehung eine ganz vor:
zügliche.
Wir jagen „zeitgemäß“, weil es thatjächlich nicht
ganz leicht ift, alle Uniformen ber verjchiedenen Waffen
und alle Abzeichen und Namenszüge zu kennen, und
deömwegen ein Hülfsmittel nothwendig ift. Wus der
Belleidungsordnung kann ja Derjenige ſich Rath holen,
der fie hat; in diefem Fall find aber nur recht Wenige,
und überdied wird man in vielen Fällen fich ſchneller
vermitteljt des neu erjchienenen Büchelchens orientiren
fünnen. Da das Snterefje für die Armee in allen
Kreifen des Volkes ein jehr großes ift, jo find mir
fiher, dab das überdied geichmadvoll ausgeftattete
Büchelchen allgemeinen Anklang finden wird. Gs
gewinnt ferner dadurch an Werth, daß ed in einem
bejonderen Theil die Benennung der Regimenter mit
Angabe der Errichtungsjahre, ihrer Standquartiere und
der Armeekorps enthält, Auch die Offiziere und Sani-
tätsoffiziere ded Beurlaubtenftandes, ſowie die arte:
und ProvinzialsLandwehr, find nicht vergefien.
Die Disziplinarftrafgewalt des Kompagnie:, Esla—
drond: und Batterie-Chefs von Spohn, Hauptmann
und Kompagniechef im Inf. Regt. v. Boyen (5. Dit
preufiichen) Nr. 41. Berlin 1897. Verlag von R.
Eiſenſchmidt. Preis 80 Pf.
Ein praftiihes und vom beſten Geift biktirtes
Büchelchen. Praktifch, weil ed den Lieutenant als
Kompagnieführer und den jungen Kompagniechef ſchnell
und fihher in den überaus wichtigen Dienftzweig einführt
und ihn vor manchen Fehlern bewahren wird, indem
es unter Zugrundelegung der Disziplinar-Strafordnung,
ded Militär-Strafgejeßbucdhes und der Kriegsartifel über-
fichtlih geordnet ift und demnach die Drientirung er
leichter. In richtiger Erkenntniß der Nothwendigkeit,
dab bei der jeßigen betrübenden Zeitſtrömung mehr
denn je in der Armee ein erhöhter Nachdruck auf die
moraliiche Erziehung des Soldaten gelegt werden muf,
und dab ed kin Schema hierbei giebt, betont der Ber:
fafier, daß der Kompagnieführer wie ein rechter Vater
dahin bejtrebt jein muß, bei den ihm Anvertrauten die
ihlummernden edlen Triebe zu jchöner Frucht ausreifen
zu laffen und die häßlichen mit allen Mitteln zu unter
drüden. Er jagt zwar damit nichts Neues, er ftellt
aber das Ganze in mundgerechter Weife zujammen.
Sicherlich wird ihm Niemand widerſptechen wenn cr
jagt, daß ed vor allen Dingen durd; Gerechtigkeit dem
Kompagnieführer gelingen wird, das Ziel einer richtigen
305
1897 — Literarifched Beiblatt zum Militär: Wochenblatt.
306
Erziehung zu erreichen, — denn diefe hat Liebe und | Leitfaden für dem Unterricht in der Befeitigungslehre
Bertrauen, Anbänglichfeit und Dankbarkeit im Gefolge,
fie muß daher auch die Grundlage für die Handhabung
der Disziplinar-Strafgewalt fein.
Officierd-Standes-Privilegien. Syftem und Praris
des geltenden Dificierdrechts der K. und K. bewaff⸗
neten Macht von Alerander Hajdecki, K. und K.
Major-Auditor. Wien 1897. Berlag von Morig
Perled. Preis ME. 3,20.
Der Inhalt ded Buches entipricht dem gewählten
Titel nicht; denn dafjelbe behandelt weder ausſchließlich
die Vorrechte ded Offizierftandes noch bejchränft es ſich
darauf, die rechtlichen Berhältnifje defjelben Harzulegen.
Neben jenem beichiftigt es ſich mit den Laften und
Pflichten, außer diefen richtet ed jeine Aufmerkſam—
keit auf eine große Menge von Einrichtungen, welche
auf rein dienftlihen Anordnungen und Borjchriften bes
ruben.
Ziel und Zweck der Arbeit find im Vorworte ein-
gehend erläutert. Sie will zunächſt das Offiziersrecht
ald ein Einzelrecht aus dem allgemeinen Militärrechte
berausichälen, die Dajeinsberedhtigung des erfteren auf
einen Rechtsgrundſatz zurüdführen und dadurch der
rechtöphilofophifchen Seite der Frage Rechnung tragen.
Sodann will fie eine Darftellung aller jener bejonderen
Rechtsvortheile und Rechtsbeſchränkungen bieten, welche
einerfeitd die Stellung des Dffizierd im Staatöorganis-
mud und demjelben gegenüber kennzeichnen, andererjeits
ihm im Bergleihe mit der bürgerlichen Bevölkerung
wie mit dem Mannichaftöftande eine abweichende Stel-
lung anweiſen. Die Unterfuhung der Privilegien führt
zu der Meberzeugung, daß diefe meift odiojer und one—
tojer Natur find, für deren Uebernahme dem Offizier
durch die Gewährung der ihm eingeräumten unwäg—
baren äußerlichen Vorrechte ein billiger Erſatz geleiftet
werden muß.
Den Angehörigen der K. und K. Wehrmacht wird dad
Bud) ein werthvolles Hülfsmittel zur Belehrung über alle
dieje Berhältnifje bieten, den außerhalb derjelben Stehen»
den gewährt ed einen interefjanten Einblid in die Ber
dingungen für das Leben und Treiben der erjteren.
Bon einer eingehenden Prüfung des Inhalte in Bes
ziehung auf Richtigkeit und Bollftändigkeit der Daten
hat der ausländische Berichterftatter dem einheimijchen
Fachmann gegenüber Abftand genommen; aufgefallen
find ihm das Fehlen einer im Jahre 1896 ergangenen
Verordnung über dad Verhalten der Sicherheitäorgane
bei Zagdvergehen von Militärperfonen und einer aus
dem nämlidhen Jahre ftammenden jehr mejentlichen
Aenderung der Bedingungen für die Mobilifirung jowie
der in Beziehung auf die legtere durch die Zuerfennung
ded Militär» Marias Therefien- Ordend gewährten An—
ſprüche. Auch andere wichtig erjcheinende Beitimmungen
hat er vergeblich geſucht.
und im Feſtungskrieg an den Königlichen Kriegs:
ſchulen. Achte Auflage. Mit Abbildungen. Berlin
1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hof:
buchhandlung. Preis ME. 6,—.
Daß von diefem Leitfaden, welcher auf Veranlafjung
der Generalinipektion des Militärerziehungs- und Bil
dungsweſens über die einzelnen Lehrgegenftände aus:
gearbeitet wurde, immer wieder neue Auflagen noth—
wendig find, liegt in der Natur der Verhältniſſe. Aber
dieje neuefte Auflage hat eine wejentlihe Erweiterung
durch die Hinzufügung eined großen Theiles des Pioniers
dienfted im Felde wie der Herftellungsarbeiten der
Kavallerie erfahren, jo daß mir nicht nur Feldbrüden-
bau, Pontonierdienft und Lagerbau, jondern aud) die
Benußung der Faltboote aufgenommen finden. Diefe
ftehen eigentlich ebenfo wenig wie die Ungaben aus der
Lager: und Wegebauanleitung bezüglich Bau und Unter:
bredung von Verkehrswegen x. in unmittelbarer Bes
ziehung zur Befeftigungslcehre und zum Feſtungskrieg,
jo daß auch ſchon im Titel dieſes Leitfadend der Hinweis
„Sowie im Feldpionierdienft* enthalten jein jollte. Durch
diefe Erweiterung hat der Leitfaden einen anjehnlichen
Umfang erhalten; es fragt fid) doch aber, ob er in
mancher Beziehung nicht weiter in die Einzelheiten ein-
geht, ald dies zur theoretifchen Ausbildung der Portepees
fähnriche auf der Kriegsſchule erforderlicdy erjcheint. Da—
gegen wird der Leitfaden dem ſich zur Kriegsakademie
vorbereitenden Offizier ein vortreffliches Mittel zum
Vorftudium bieten, um feine von der Kriegsſchule ber ihm
nur noch dunkel vorſchwebenden Kenntniffe über Befeitis
gungölehre und Feſtungskrieg wieder aufzufrichen; für
diefe Offiziere ift der Yeitfaden von ganz bejonderem
Werth.
Der Pienftunterriht ded Deutſchen Infanteriſten.
(Dispoſitionsbuch.) Erſtes Heft: Unterricht durch
den Unteroffizier. Preis 40 Pf. Zweites Heft:
Unterricht durch den Offizier. Preis 50 Pf. Bon
Herhudt von Rohden, Major und Bataillonsfom-
mandeur im Grenadierregiment König Wilhelm ].
(2. Weſtpreußiſches) Nr. 7. Zweite verbeſſerte Auflage.
Berlin 1897, €. ©. Mittler & Sohn, Königlidye
Hofbudhhandlung.
Bereit bei dem erften Erjcheinen der vorliegenden
beiden Hefte Tonnten wir ihnen den berechtigten Wunſch:
Verbreitung in der Armee zu finden, mit auf den Weg
geben, da der Herr Berfaffer ſich durch jeine Urbeiten
jedenfall ein VBerdienft auf dem jo wichtigen Gebiete
der Soldatenerziehung erworben habe. (Vgl. Militärs
FiteratursZeitung 1895, Sp. 10 u. fi) Das große
Intereſſe nun, Das der erjten Auflage in Armeekreiſen
entgegengebracdht worden ift, veranlaßte die Herausgabe
einer zweiten, die unter Berüdjichtigung der inzwiſchen
erlafjenen neuen Beftimmungen bezw. Abänderungen
von folden vor Kurzem in den Buchhandel gelangt it.
Wir ergreifen dieje Gelegenheit gern, um unſere
frühere günjtige Beurtheilung der Hefte zu wiederholen;
ift ed doch von großer Wichtigkeit, daß Unteroffiziere
307
wie Dffiziere ihrem Unterricht eine gute Didpofition
zu Grunde legen, da ohne eine foldye oder durch eine
mangelhaft geordnete Verarbeitung des Lehrftoffes die
ſer nachtheilig beeinflußt werden muß. Cine gute
Dispofition immer zu finden ift jedoch nicht leicht, denn
nur wer feinen Stoff gründlich beherrſcht, ift überhaupt
in der Lage, eine jolche zweckentſprechend zu entwerfen.
Hier helfen nun unſere Hefte im vortrefflicher Weije
aus. Wir wünſchen auch der vorliegenden Auflage
weitefte Verbreitung bei Unteroffizieren und Offizieren,
empfehlen deren Anſchaffung übrigens auch den Kom—
pagniechefs, denen die Hefte die Leitung und Kontrole
des Unterrichtödienftes erleichtern werden.
Von Carlo Cörsi,
Verlag der Rivista
Della Milizia a’ di nostri.
Generallieutenant. Rom.
di Fanteria.
Ein Büchlein von nur 88 Seiten, aber inhaltsreich.
Der Titel wäre etwa zu verbeutihen: „Bom Wehr:
wejen unferer Zeit”, denn erft im Plural gewinnt
das Wort milizia die Bedeutung des bei und einge
bürgerten Ausdrudes „Miliz“. Der Verfaſſer — er
jhied vor ein paar Jahren ald fommandirender General
des 10. Armeekorps (Neapel) aus dem aftiven Dienft
— war lange Zeit Direftor der unferer Kriegsakademie
entiprechenden Scuola di guerra in Turin. Aus
diefer Thätigkeit und zwar aus gelegentlichen Bor:
trägen an die dorthin fommandirten Offiziere ift, wie
aus der gelegentlich gebrauchten Anrede: „a Voi, eletti
ufhciali* erhellt, die Heine Schrift hervorgegangen.
General Görft hat ihnen, die Vorlefungen der Fach—
lehrer ergänzend, noch allgemeine Lehren über das Kriegs—
wejen mit auf den Weg gegeben, die ihren Geift für die
Auffafjung großer Geſichtspunkte ſchärfen, fie mit Rüft-
zeug gegenüber den fich ftetig mehrenden Widerſachern
der modernen Wehrverhältnifje verjehen und zu idealer
Thätigfeit anjpornen wollen. Demgemäß behandelt er
in jieben Abjdhnitten: Krieg und Kriegsweſen
(gegen die kurzfichtigen Friedensvereinler und die ſon—
ftigen Belämpfer des „Militarismus“ gerichtet); das
Wehrthum im Kriege (Ergebnif: „Das Volk in
Waffen“, wenn ed zur Miliz wird, verjagt gegenüber
den Anforderungen des heutigen Krieges); das Wehr:
thum im Frieden (dad Heer ald eine Pflanzftätte
bürgerlicher Zugenden, Gründe für allerhand Unzu—
friedenheit im — Stalienifchen — Heer, das Heer bei
der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung); die
Dffiziere (Charakterifirung des Italieniſchen Offiziers
im Vergleich zum Deutſchen, die Nothwendigkeit guter
und ſtarker Kadres); die Unteroffiziere (Schilderung
des früheren, des heutigen und des idealen Unteroffi—
ziers, immer in Bezug auf Italien); der gemeine
Soldat (Moderner Erſatz, die Unzulänglichkeit des
„Volles in Waffen“ gleich Miliz); der Oberſtkom—
mandirende (Idealer Zuſtand. Die Stellung des
Kriegsminiſters in Italien ꝛc.)
Aus dieſer ſummariſchen Inhalts-Ueberſicht ergiebt
ſich ſchon, daß wir es hier nicht mit einem abgeſchloſſenen
Werk zu thun haben, ſondern — wenn wir das Wort
wilitar⸗Literatur ⸗ geitung — Pr. 10
308
darauf anwenden dürfen — mit einem Torſo. Und
in der That hat BVerfaffer diefe Darlegungen ald den
erften Theil eines breiter angelegten Werkes gedacht,
jpäter aber auf defien Vollendung verzichtet.
Zur richtigen Würdigung der troßdem bedeutenden
Schrift müfjen wir hervorheben, daß General Cörſi
feineöwegd auägetretene Pfade wandelt, fondern in
origineller, geiftreicher und feffelnder Weiſe durch ftets
neue Gedankenfolge überrafht. In ihm vereinigen ſich
der tiefgründige Gelehrte und der Meifter ded Wortes
mit dem Manne der That, dem 1893 in dem gären»
den Sizilien die verantwortungsreiche Stelle des kom—
mandirenden Generald (12. Armeekorps; jpäter wurde
er dann, wie ſchon erwähnt, in gleicher Eigenjchaft
nad; Neapel verjegt) übertragen wurde. Dieje feine
Doppelnatur gelangt denn auch in dem vorliegenden
Büchlein in der glüdlichiten Weile zum Ausdrud:
ernite philoſophiſche Gedankenarbeit ift durchjeßt von
frijhem Realismus; fein Pulsichlag des neuzeitlichen
Lebens ift dem Verfaſſer fremd, und in mehrfacher Be
ziehung könnten wir die Milizia a’ di nostri treffend
eine jozialsmilitärijche Studie nennen. Mandymal
freilich jcheint er und den modernen Zeitftrömungen
reichlich weit entgegenzufommen. Dabei bleibt dann aber
wieder zu bemerken, daß es ein Staliener ift, der jo
fchreibt, und daß in Stalien die „Demokratifirung des
Volkes“ in ganz anderer Weije fortgefchritten ift wie
bei und. Man verftehe und nicht faljh: Der Vers
fafjer billigt keineswegs alle Tendenzen diefer demokra—
tiſchen Richtung, aber er findet fich mit ihnen als einer
unabänderlihen Thatſache ab, während wir in Deutidh-
land ed noch für ausſichtsvoll halten, zum Beſten des
Staatswohles dagegen anzufämpfen. Im Uebrigen
gelten dem General Görft die Deutihen Berhältnifie,
ald deren gründlichen Kenner er fich erweift, wie er
denn auch der Deutſchen Sprache durdaus mächtig ift,
vielfach ald ideale, nachahmenswerthe, jo namentlich
auch in Bezug auf den Oberbefehl. Gründe des
Raumes verbieten und, bier näher auf den Inhalt der
Schrift einzugehen, aber einen Punkt aus dem leßten
Abſchnitt möchten wir doc hervorheben. Berfafler
ſpricht von der durch das in Stalien herrſchende rein
parlamentarische Syſtem bedingten Thatjache, daß dort
im Frieden der Kriegsminifter ald die Spite des Heeres
gilt. Dazu meint er: wenn Bictor Emanuel von
Anfang am die Zügel ded SHeered in feiter Hand
behalten hätte, fo würde man ſich troß der parlamen-
tarifchen Regierungsform daran gewöhnt haben, und es
wäre viel Unheil vermieden worden. E3 gebe keinen
Alt, durch welchen von Seiten des Königs die hödhfte
militäriihe Gewalt an den Kriegdminifter abgegeben
wäre.
An geichichtlihen Ausbliden ift die Schrift reich,
und wer den Stalienifchen Offigier und Unteroffizier
gründlich Tennen lernen will, der findet in den betreffen-
den Abjchnitten die werthvollſten Aufſchlüſſe; nicht
minder auch über — wir möchten jagen — das innere,
feeliiche Leben des Stalienifchen Heeres. Im Ausdrud
ift die Schrift, ohne zu erfältender afademijcher Glätte
zu erftarren, künftlerijch durchgearbeitet und oft geradezu
309 |
dramatifch belebt.
gewahrt bald, wie Verfaffer mit dem ganzen Fühlen
und Denken bei jeinem Thema ift, und das reiht mit fort.
Er ift der geborene Lehrer für den reiferen Difizier.
Standorte, Eintheilung und Zufammenjegung der
Ruffiihen Armee von R. Klos, Lieutenant im
Schleſ. Füf. Regt. Graf Moltke Nr. 38. Kolberg
1897. R. Knobloch. Preis ME 1,—.
Eine ganz tüchtige Arbeit, zu deren SHerftellung
man aber weder, wie der Herr Berfaffer, in Petersburg
geboren, noch überhaupt je in Rußland gemejen zu fein
braucht.
Die Kenntniß der Ruſſiſchen Sprache iſt heute bei
den Deutſchen Offizieren eine jo verbreitete, die Bericht:
erftattung über die Ruffifche Armee eine jo ausgedehnte
und gründliche, dab eher ein Ueberfluß ald ein Bedürf-
niß an derartigen Zufammenftellungen vorliegt, Wir
verweifen, außer auf die allbefannten und nach Mög-
lichkeit zuverläffigen Löbellihen Zahresberichte, auf
das der Urbeit des Herm R. Klos mindeftens gleich
werthige und ebenfalld jedes Jahr richtiggeftellte
Heften: „Eintheilung und Dislofation der Rujfiichen
Armee, nad) Ruffijchen offiziellen Quellen bearbeitet, von
v. C.⸗M. Leipzig, Zuckſchwerdt.“ Letzteres giebt,
was ſehr weſentlich iſt, ebenſo wie Löbell auch die
Kriegsformationen.
Es liegt überdies in der Natur ſolcher Ueberſichten,
daß ſie im Augenblick des Erſcheinens bereits mehr
oder minder veraltet ſind und keinen Anſpruch auf
Genauigkeit mehr haben. So auch hier.
Adgejehen davon, daß die Angaben des Herrn
RN. Klos nicht, wie bei der Ankündigung betont, bie
zum Mai 1897 und darüber hinaus, vollftändig weiter
geführt und richtiggeftellt find, kommen audy vers
ſchiedene andere Irrthümer vor.
So ift die am 15. Januar 1897 anbefohlene und
bereitd? ftattgefundene Umgeftaltung des Kadres
bataillond des Leibgarde« Rejerve- Infanterieregiments,
jowie der zur 49, Mejervebrigade gehörigen drei
Bataillone zu Regimentern zu zwei Bataillonen nicht mit
angegeben. Die erfte und zweite Kaufafijche Reſerve—
Snfanteriebrigade, fiehe Seite 24, beftehen nicht aus je
vier Bataillonen, jondern aus ebenjo viel Negimentern
zu zwei Bataillonen. Sollte hier, wie an anderen
Stellen, ein Drudfehler vorliegen, jo macht das die
Sache nicht beſſer. Es giebt, fiehe Seite 50, nicht 11
Kaukafifche Rejervebataillone zu fünf Kompagnien, fon-
dern nur 10 (davon act im Brigadeverband, zwei
jelbftändig). Das Kaukaſiſche Trainbataillen ift nicht
erwähnt. Das Finnländische Artillerieregiment hat nicht
brei, jondern vier Batterien. Die reitende Weftfibirijche
Gebirgsbatterie befteht nicht mehr. Es giebt jet fünf,
und nicht mehr nur noch vierjelbftändige Doniſche Kaſalen⸗
ſotnien. Bei der Feftungsinfanterie, Seite 45, werden
nur Bataillone angegeben, während ſchon früher zwei
Teftungsregimenter und neuerdings laut Befehl vom
1897 — Literarifche Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
Und was die Hauptſache ift: man |
_ 310
4./16. Januar 1897 eine ganze Anzahl derſelben, nämlich 18,
beftehen. Gin Rejerve-Infanterieregiment (joll wohl
Bataillon heißen), hat nicht fünf bis ſechs Kompagnien,
jondern, die im Regimentöverband befindlichen Bataillone
deren vier, die jelbftändigen Bataillone deren fünf.
Diefe fünf Kompagnien entwideln fi, einzelne Aus:
nahmen abgerechnet, im Kriege nicht nur zu Bataillonen,
jondern die vier erften Kompagnien zufammen zu einem
Regiment zu vier Bataillonen, die fünfte Kompagnie
für fich ebenfalld zu einem Regiment bezw. zu vier
Bataillonen. Die beiden Mörferbatterien in DOftfibirien
find nicht zu je einer der erften und zweiten Oftfibirijchen
Artilleriebrigade, jondern beide jchon jeit mehr ald Jahres⸗
frift der erften Oftfibirifchen Brigade augetheilt. Ein
dieje Beftimmung abändernder Befehl ift und nicht bes
fannt geworden,
Es ift nicht zu verlangen, daß Neuerungen, die
während des Druded einer ſolchen Zufammenftellung
eintreten, ſämmtlich noch mit eingefügt werden jollen.
Irrthümer jedoch, die ſich auf ſchon Ältere Formationen
bezichen und zu deren Vermeidung ein Blick in den
neueften Löbell oder in die letzte Ausgabe der Kratkoje—
rahpiffanie (kurze Dislofationslifte) genügt, follten nicht
in jolher Anzahl vorlommen.
Fehler, wie fie bei der unaufhaltfamen Entwidelung
der Ruffiichen Armeeorganifation faft unvermeidlich, find,
fönnen nur durch periodiſche Wiederkehr ſolcher Zus
fammenftellungen und durch genaue Kontrole der in=
zwifchen eingetretenen Beränderungen richtiggeſtellt
werden. Vivat sequens!
Rathgeber für den Württembergifhen Offizier-Afpi-
ranten und für den Offizier des Beurlaubtenjtandes.
Nach der deutichen Wehr: und Heerordnung — mit
bejonderer Berückſichtigung der für dad XIII. (8. W.)
Armeekorps gültigen Beitimmungen — und einem
Anhang „Anzugsbeftimmungen“ zufammengejtellt von
von Donat, Major 3. D. und Bezirkäoffizier.
Stuttgart 1896. 3. B. Metzlerſcher Verlag. Kl. 8°.
VI und 58 Eeiten. Preis ME. 1,—.
Durd feine Thätigkeit im der von ihm befleideten
Stellung beim Bezirkskommando Stuttgart ijt der Ver—
faffer zu der Ueberzeugung gelommen, daß bei dem
Kreis von Leſern, für welche er gejchrieben hat, vielfach
Untlarheit darüber berricht, wie fie fich bei Fragen, weldye
ihre Dienſtverhältniſſe betreffen, zu verhalten haben.
Der Rathgeber, weldhen er ihmen bietet, ift ganz ges
eignet, fie aufzuflären, da er nicht allein die allgemein
gültigen Verordnungen der Wehr» und Heerordnung in
einer ihrem Bedürfnifje angepaßten Form wiedergiebt,
jondern außerdem die für fie maßgebenden Sonders
beitimmungen enthält. Die ald Anhang aufgenommenen
„Anzugsbeſtimmungen“ aber find durch Die jeit dem
Erſcheinen des Büchleins erlaffene Bekleidungsvorſchrift
in manchen Stücken abgeändert und zur Zeit nur noch
theilweiſe in Geltung.
311
RilttärsLiteratursBeitung. — Rr. 10
312
Die Ingenienr-Mathematit in elementarer Behandlung
von Prof. Dr. Guſtav Holgmüller, Direktor der
Kol. Maſchinenbauſchule zu Hagen i. W. x. Erſter
Theil. Mit 287 Figuren und zahlreichen Uebungs—
ze. Leipzig 1897. B. ©. Teubner. Preis
Unter Ingenieur-Mathematik verfteht man den Ins
begriff derjenigen mathematischen Wahrheiten, Konftrufs
tiond und Berehnungämethoden, die der Techniker und
Konſtrukteur beherrichen muß, wenn er in der Lage
fein will, die ihm in der Praris entgegentretenden Auf
gaben zu löjen. Dies glaubte man biöher nur mit der
fogenannten höheren Mathematit erreichen zu können;
in dem vorliegenden Werke wird aber der Beweis er:
bracht, daß die Differential und Integralrehnung von
vornherein auszuſchließen ift und eine elementare Dar:
ſtellungsweiſe ebenfalld zum Ziele führt. Der erfte
Theil enthält die ftatiihen Momente und Schwer-
punftälagen, die Trägheits- und Gentrifugalmomente
für die wichtigften Querjchnittsformen und Körper der
technijhen Mechanik in rechnender und graphiicher Ber
handlung unter Berüdfichtigung der Methoden von
Nehle, Mohr, Culmann, Land und Reye.. Das Wert
wird manchem technischen Dffizier ein willlommenes
Lehrbuch fein.
Zwölf Lieder, von einem ungenannten Batrioten zum
Gedenlen an „Unferen Seldenfaifer Wilhelm den
Großen” verfaßt, hat der Verlag der Liebel'ſchen Buch—
handlung in Berlin im Drud erfcheinen lafjen. (30 Pf.d,
welche zum Singen nach befannten, in dem Büchlein an—
egebenen Melodien beitimmt find und von denen einige
1 auch zu deflamatorifchem Vortrage eignen, Die Lieder
nüpfen an die wichtigſten Vorgänge in bes verewigten
Herrſchers Yeben an oder haben die Hauptbezeichnung ferner
foldatiichen und Drag Beziehungen zum Begens
ftande. Nach Form und Inhalt find fie zur Verwen—
dung bei patriotifchen Feſtfeiern ſehr pafiend. Um fie
für diefen Zwed moͤglichſt braudbar zu maden, iſt die
Einrichtung getroffen, dab die einzelnen Lieder in belie—
biger Anzahl * reife von drei bis fünf Pfennig für
einen jeden Abdruck käuflich find, damit einem jeden
Sänger einer derfelben in die Sand gegeben werben fann.
Von dem im Frühjahr oe eriten Theile
des vom General der —— . D. v. Schlichting,
a la suite des 1. Badiſchen Yeib-Grenadierregiments
Nr. 109 verfaßten Wertes: Taltiſche und ftrategifche Grund:
fäge der Gegenwart: „Die Taktik der Waffen
im Lichte der Heeresvorfhriften” liegt bereits nad)
verhältnigmäßig furzer Zeit die zweite Auflage vor.
(Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn, Königlihe Hof: |
buchhandlung. Preis ME. 4,—.) Das ausgezeichnete
Buch wurde feiner Bedeutung nah als taftifhes Lehr:
buch entjprechend von berufener Feder — & l.
MWBl. 1897 Nrn. 40 und 41.) Der an derſelben Stelle
angekündigte zweite Theil obigen Werles wird unter dem
Kitel „Truppenführung“ im Laufe des Winters
1397/98 im gleichen lage erſcheinen.
Der erfteBand des von dem era Generallieutenant
Woide verfaßten Werkes: Die Urfahen der Siege
und Niederlagen im Kriege 1870. Verſuch einer
fritifhen Darſte ng des Deutfä-Franzöfihen Krieges
bis zur Schlacht bei Sedan. us dem Ruffifchen
überfegt von Klingender, Major beim Generalftabe
des Gouvernements Thorn (mit fieben Skizzen im
Steindrud und einer Ueberſichtskarte, Preis ME, 7,50)
ift bei €. ©. Mittler & Cohn, Königlige Hofbuc-
handlung, Berlin, in zweiter Auflage erfchienen. Die
erfte Auflage des bekannten Buches wurde ım Militärs
Wochenblatt 1894 Nrn. 23 und 38 eingehend beiprochen
und auf das hohe Interefje defjelben für das militärifche
Publilum in Deutihland hingewiefen; wir erwähnen
daher nur, daß in der vorliegenden 2. Auflage einige
in ber — enthaltenen Angaben und Urtheile über
das Verhalten des IX. Armeekorps (Vol. MWBl. 1894
Nrn. 23, 28 und 38) durh den Herrn Verfaſſer jelbft
eine Nenderung bezw. Richtigſtellung erfahren haben.
Seidels kleines Armee-Schema bietet in feiner
neueften, nad) dem Belanntwerden des diesjährigen Mai-
Avancements abgefchlofjenen Ausgabe, der 41. (Wien,
2. W. Seidel und Sohn, Preis Mi. 1,—) ein kurz»
gefafstes, überfichtliches und zuverläffiges Bild der Ein:
ag —— Unterkunft und eg: des
. 8. Heeres, der K. K. Kriegsmarine, der K. K. Land—
wehr und der Königlih Ungarifhen Landwehr. Das
alljährlich zweimalige Crieinen des im Uebrigen hand⸗
lien, aber leider durch die Einfügung einer Anzahl von
Blättern mit Gefchäftsanzeigen umfangreid gewordenen
Büchleins giebt Gelegenheit ſich mit den —— Ver⸗
hältniſſen ohne Mühe belannt zu machen. Die neueſte
Ausgabe iſt von beſonderem Intereſſe, weil ſeit dem
Erſcheinen der Vorgängerin ein ungewöhnlich ſtarker
Wechſel unter den Inhabern der höheren Kommando:
und Berwaltungsftellen ftattgefunden hat.
Unter dem Titel: Resbojul dintre Erythrea si
Abesinia 1895—96 de Capitanul von Bruch-
hausen hat der Cercul Publicatiunilor Militare (Bus
fareft) eine Rumänifche Ueberjegung des im Beiheft zum
Militär-Wochenblati Nr. 1/1897 veröffentlichten „Ery:
thräifh-Abeffinifhen Krieges“ vom Hauptmann
a. D. v. Brudhaufen herausgegeben. Ueberſetzer ift der
Artillerielieutenant C. I. Feltg, ber die Deutſche Sprache
— wie wir uns zu überzeugen Gelegenheit hatten — tn
einer für einen Ausländer feltenen Meife beherricht. Die
Ueberfegung ift in einem befonderen Seftchen (Bucuresci,
Tipografia „Corpului didactic“ C. Ispasescu &
G. Bratanescu. 1897) von 154 Seiten erſchienen. Hier:
von entfallen 21 Seiten auf einen dem rg aa ans
geglieverten Anhang der — gleihfalld aus der jeder
des Hauptmanns v. Brudhhaufen — der Wr. 1/1897 der
„Brenzboten“ (Die Folgen des Friedens von Adis Abeba)
entnommen ift.
313 _
1897 — Literariſches Beiblatt zum ut ——
Bnbalts= Ueberficht
der periodifhen Militär-Literatur des In- und Auslandes.
U. ®ierteljabr 1897.*)
I. Geſchichtliches.
Jubiläen, Nekrologe, Biographifches.
v. Albedyll, General ber Kavallerie — (BMZ. 25.)
Nachruf. Bal. V. No. 62,
von Aumale, Herzog — F. (ANG. 1946.) Nachruf. (Franl:
reich.) Val. 1947 und Pr, m. 1727.
von Baden, Prinz Wilhelm — 7. (DMZ. 35.) Nachruf.
Benedet, Zum Tobestage des FüM. —. (St0Z. Mai.)
Nachruf, (Defterreid.)
Frhr. v. Catty, FZM. —
reih.) Dal. AB. 19. und R
Dekorationen, Kreuze und Medaillen.
1. April u. 0.) Bel. Sp. 217.
Deutihland, Der Kampf um die Borherrihaft in —. (AB.
22 u ff.) Beiprehung des Buches von Dr. Friedjung.
Bal. AZ. Ne. 27 u. fi. und MWBl. 1897 Sp. 1169 u. rg
Fahnen, Die — in Defterreih:UIngarnd Heer. (NMBl.
April) GEeſchichtliche Studie.
Fleury, Die Erinnerungen des Generald — (DMEZ. 4.
u. fi) Nah: Souvenirs du general Fleury 1837—1859-
Friedrid, Der Große —. 8. m. Juni.) Ueber Berbin-
dungälinien. Bgl. Sp. 217, Wird fortgejest.
Gordon, General — +. (ANG. 1945.) Nachtuf. (England.)
Grant, General —. (USJ. 1758.) Militärifches Lebens⸗
—— 18.) Nadruf. (Deſter⸗
{Sp. m.
bild. (Norbamerifa.)
Gribeauval, eriter Generalinfpefteur des Artillerielorps.
{JAM. Mai.) Betrifft einige bisher noch nicht ver
öffentlichte Mittheilungen über feinen Aufenthalt in Defter«
rei. Dal. R. d’art. 1896 Mai.
Gußftahltanonen, Zum fünfzigjährigen Jubiläum der —.
(DMZ. 31.) April 1847 wurde die erfte Gußſtahllanone
von Friedr. Krupp in Eſſen an die Preußiſche Artillerie:
Prüfungs-fommiffion geliefert. Geſchichtliches ꝛc.
Seyland, General — FT. (ANG. 190.) Nachruf. (Eng:
land.) Bel. USG. 3360.
Hiftoriihe Entbüllungen (V. 54.) Beiprehung ber
Erinnerungen bed Generald Lebrun 1866 bis 1870. Bal.
MWBL. 1896 Sp. 895 u. ff.)
Hobenzollern, Die — als Bilpner und Erzicher bed Heeres.
{(JAM. Juni.) Die erjten ſechs Aurfürften.
Hughes, General — F. (ANG. 1942.) Nachruf. (England.)
Infanterieregiment (Zeibregiment) Ne 117. Das
200jährige Jubiläum des 3. Großherzoglich Heifiihen —
(DME. 46 u. ff.) Geſchichtliches Bgl. BMZ. 25 und MWBL.
1897 Sp, 1484 u. fi. Tageöbefehle des Großherzogs.
Invalidenhbaus, Im —. (Sfr. April.) Zum 150jährigen
Gedachtniß der Grundfteinlegung.
AJubiläumfeier, Die — (ANG. 1947.) Feier des ſechzig⸗
jährigen Regierungsjubiläums der Königin von England.
Bal. ANG. 1951/52 und MWBl. 1597 Sp. 1571 u. ff.
Kaifer Wilhelm I, Die feier des 100jährigen Geburtstags
—— in Nolohama. (DNZ. 40.) Bericht. Vgl. Sird.
Ap
314
Kaiſer Wilhelm J. Erinnerungsmebaille an —. (DM.
Rr. 27.) Stiftungsurkunde.
Klepſch, FRE — (AB. 18.) Lebensbild. (Defterreid.)
Königin, Die — und ihr Reid. (USG. 3363.) Geſchicht⸗
licher Rüdblid. (Englanb,)
Kolin, Zum Tage von — (AB. 24.) Zum 140. Gebent:
tage der Schladt.
Ritter v. Kofal, FML. — f. (AB. 15 u. 16.) Rachruf.
(Defterreig.) Bol. MZ. 14, V. 54 und AM. 1146.
a Preußiſche — aus dem Jahre 1778. (DMZ.
33 u, fl. } Gebichtet von einem Örenadier.
—— er, Die — bed Grafen Fred Franlenberg
von 1566 und 1870,71. (93. Nr. 47.) Beipredhung ber
von v. Poſchinger herausgegebenen Tagebüdyer. Bol. MY.
1896, Sp. 404.
KR. und 8. Infanterieregiment, Gedenltag des — Erz⸗
herzog Karl Stephan Rr. 8 (RW. 1183) Bezieht fi
auf die Schladt bei Aſpern.
Lazich, FML. — F. {MZ. 19) Rachtuf. (Defterreid.)
Loudon, Zur Abftammung der Familie —. IStOZ. April.)
Nachweis der Abftammung aus Schottland,
Graf zu Lynar, Generaloberft der Artillerie des Kur:
fürften Johann Georg von Brandenburg. (DMZ. 42.)
Lebensbild
1. Mai 1880, Am —. (AZ. 31.) Erinnerung an TIM. *
Herzog Wilhelm von Württemberg. Bgl. MWBl. 1396
Sp. 2746 u. ff
Ralcolm, General — +. (ANG. 1942.) Nachruf. (England.)
Maude, General — +. (ANG. 1953.) Nachruf. (Ungland.)
von Medlenburg- Schwerin, FriedrichFranz III. Großherzog
— f. (BR3. Nr. 15.) Nachruf. Dal. NWBi. 1597 Sp. 1029.
Milde v, Helfenftein, FZM. —. (AB. 33.) Militärifches
Lebensbild zum SMjährigen Dienftjubrläum. (Defterreich.)
MRunier, General — * A m. 1724.) Nachruf. (fFrants
rei.) Bal. ANG.
de Nanfouty, re —. {R.e. m. 25.) Mititärifches
Lebensdild des 1895 geftorbenen Franzöſiſchen Generale.
Napoleon I. nad feinem Zenithe. (JAM. Mui u. ff} Mostau.
Elba. Das Kaifergrab im Jnvalidendome zu Barie.
— und Wellington. (WS. Mai u. ft) Vergleich. Bon
General Dragomiroff.
von Defterreidh, Erzherzog Karl — als Feldherr und Dr«
ganijator. (V. 55.) Beiprehung des Wertes von Dberft
v. Ungeli. 3 Bd. Bgl. 63. 4. Bo. u. Sp. 218.
D’Dyly, Generallieutenant — }. (ANG. 1442.) Nachruf.
(Englanb.)
Parke, General — 7. (ANG. 191.) Nachruf. (England.)
St. PBeteröburger Kommandantur, Die Hedentfeier zum
100jährigen Beftehen der —. (Bi. 336.) Bericht.
Poilloue de Saint-Mars, General —}. (Pr. m. 1727.)
Nahruf. Frankreich
von Preußen, Zum HOjährigen Dienftjubiläum bed Generals
eldmarſchalls Bringen Albregt — 8.9. (Sfrdb. Mai.)
Bol. MW. 1897 Sp. 1215 u. ff.
*, Das Verjeichniß derjenigen Militärs Zeitihriften, aus welchen Aufſätze im die Juhalts-Ueberſicht aufgenommen
werben, nebft den Abkürzungen für die Titel derjelben ift in Nr. 4 der Militärs Literatur: Beitung enthalten.
MR. — Militärische Ruudschau.
Leipzig. Verlagsaustalt.
23
315
Pürkher, FM — f. (MZ. 13.) Nadruf. (Defterreih.) |
Bal. V. 54.
Radeliffe, General — }. (USG. 3351.) Rachruf. (England.)
Ramjay, Major — (RUSI 231.) Militäriſches Lebens⸗
bild des bei Waterloo gefallenen Führerd der Eng-
liſchen reitenden Artillerie.
Nas Ulula r. iSt0Z. Mai.) Nachruf. (Abeifinien.)
Roberts, Die GSoldatenlaufbahn des Feldmarſchalls —
(DM. 38 u, fi.) Militäriiches Lebensbild.
Roche, General — 4. (ANG. 1912.)
Ruhmeshalle, Ein Gang durch die
April u. fi.) Mit Abbildungen.
Sauer Cſaky v. Nordbendorf, Generalanditor a. D. —.
(England)
Nadruf. (Ingland.)
- in Berlin. (Zfrb.
(AB. 18.) Lebensbild zum 90. Geburtötage. Deſterreich.
Schmidt v. Kid:Ber, FML. — F. IMZ 20) Nadruf.
(Defterreidh. )
Frhr. v. Schönfeld, FIN. —. 26.) —————
Lebensbild zum 70. Geburtstage —4
Schwarz-Weiß-Roth, Die Karben — in * Deutſchen
Kokarde. (DM3. 26) Entſtehung der Farbenzuſammen⸗
ſtellung.
Schwerin, Die Militärbildungsanſtalt zu — von 1842 bis
1868. (DR, Juni.) Geſchichtlicher Ruckblick.
Schwert und Feder. (OIWV. LIV. 4) Geſchichtliche
Skizze betr. Dichter ꝛc. im Waffenrod.
Sfuhomlinow, General — PL 346.) Militäriicher
Lebensabriß. Mit Bildnik. (Ruftand.)
Thenterordbnung, Eine allgemeine — für das Landgräflid
Heſſiſche Militär aus dem Jahre 170, (DM. 29 u. ff.)
Wortlaut derfelben.
Franlk⸗
Thiou, General — f.
reich.)
Todte Krieger, Ehret die — (St0Z. Mai.) Bezieht fid
auf Erhaltung der Soldatengräber ıc.
Maffentunde, Eine neue Zeitſchrift für hiſtöriſche —.
(DMZ. 36.) Redigirt von Hauptmann Wendelin Boeheim.
Armee und Sriegsgeicdichte.
Abeffinien, Betrachtungen über den lebten Feldzug ber
Staliener in —. (03. 48.) Abfällige Kritit des Generals
Oazzurelli. Lehren ıc.
— Gefangenſchaft, Erlebniſſe eines Majors in —.
(DME. 45 u. ff.) Schilderungen des Italieniſchen Majors
Gamerra.
Adua, Die Schlacht von —. Kiy. m, i. April I.) Vom
Abeffiniichen Lager unb nad) Nuſſiſchen Duellen betrachtet.
Alexander IL, Kaiſer — und ſeine erſten Maßregeln zur
Unterwerfung des Kaulaſus. (WS. April.) Schilderung
aus den Kaulaſiſchen Kämpfen der —8* Truppen.
Armee, Erinnerungen an die Britiihe — (ANG. 1952.)
Betrifft den Krimlrieg 1854/55 ꝛc.
Armeen, Der Krieg von — nad) den Maßnahmen bed Mar:
ſchalls Moltfe. (Sp. m. 15. April.) Bezieht ſich auf
Moltles Militäriſche Korreipondenz; von 1871/71. Bgl.
WBl. 1897 Sp. Tu ff.
Artillerie, Bemerkungen über die —. (RB. d’art. Juni.)
Ton Napoleon I. während jfeined Aufenthaltes auf
St, Helena an den Baron Gourgand gerichtet.
Auftralien, Die Streitfräfte in — (USG. No. 3358.) Ents
widelung derſelben von 1851 an.
Baugen, Bon — nad Pläswig. (BR. cav. Juni.) Bewegungen
am 22. Mai 1813.
Bazaine, Konnte Marjhall — 1870 Frankreich retten? R.
m. u. April u. ff} Ueberfegung des Buches von Major
(Pr. m. 1716#.)
Nachruf.
Kunz. Val. Sp. 219. Wird ſortgeſeht.
v, Benebel, Eine Anfiruttion des F3M — (MR. 1192.)
Auszug aus Der
Milttär-Literatur-Beitung. — Nr. 10
Inſtruktion für die Generalität ac. ber |
RA. K. operirenden Armeen vom Jahre 1566. Ueber Gefechte. ı
$i6
Blandan, Der Sergeant —. {R. c. m. 16.) Grimme
rung an die friegerifchen Greigniffe in Algier 1842,
Epiſode von Beni⸗Mered
Chancellorsville, Die Schlacht von —
1758.) Berichtigung von Irrthümern ıc.
EentenarsErinnerungen. (RW. 1138739.) Beziebt fi
auf Bonaparte und ben Feldzug von 1746,
Cuftossa, Die Havallerieattade bei — am 24. Juni 1866.
(MR. April.) Wabrheitögetreuer Bericht über die Attade
der Deſterreichiſchen Havallerie.
Erbfolgelrieg, Der Defterreihiide — 1740—1748. (8. m.
Em) Geſchichte des Schlefiihen Krieges 1740/41. Bal.
r. 220.
Etappen: und WilitärsEifenbahnwefen fonft und jett
1863. (US.
(NMT. April u. .) Sanitätömefen. ——
Beiſpiele, Eiſenbahnen, Feldbahnen x. Bgl.
Be Die Taltif der — von >
& ;u ben Kriegen des Kaiſerreichs. (R. d’art. April u. ff)
Sa von 1708, Der — in ben weftlichen Alpen. (Bir.
m.i. April I. u. M) VBgl. Sp. 220.
— 1849, Materialien zur Geſchichte bes Ungariſchen —. (WS,
Juni u. #) Nah amtlichen Aftenftüden.
— Studien aud dem — von 17%,97 in Stalien. (S. m. Juni.)
Die Vereinigung mit Moreau. Mit Kartenſtizzen. Wird
fortgejegt.
— Bonaparte, Der erfte — (MR. April n. ff.) Lehren
deffelben.
— von 1864, Der —. (53. 40 u. ff.) Dänifches Heer und
flotte, Kriegäplan und Befeftigungen. Preußiſches Heet
und Flotte, Defterreihifches Heer und Flotte, Oberbeſehl
ber Verbündeten, Gang ber Kriegdereignifje ꝛc.
— 187778, Die Dperationen der Avantgarde bed Generals
Gurko im — (WS, April.) Bgl. Sp. 111.
— — Erinnerungen eined alten Soldaten aus bem —
(WS. Mai u. fl
— 1897, Der Türfifih:Griehifhe —. INAMBL. Juni.) Auf
marſch der beiberjeitigen Streitlräfte, Kämpfe bei Elaffona,
Zurnavo und Lariſſa 14.—25. April 1897. Wird fort
aefent. Vol RW. 1169 w ff. Riv. m. i. Mai I. u. f.
DWZ. 51 u. ff. Bericht und Lehren, MZ. 15 u. fi, IR
Juni und MWBL. 1897 Sp. 1246 u. fi.
Feldzüge von 1796, Strategiige Betrahtungen über die —
in Deutſchland und ‚Ytalien. {(JAM. April. u.) Bgl.Sp.220.
Feuertaftif, Die — ber — ſeit 1793. (SMOW.
April u. ff) Bol. Sp. i
Genietruppen, Aufgabe ui Leiftungen der Franzöfifchen
— mährend des Feldzuges auf Nadagasfar 189% — 18%.
(SZAG. Juni.) Bericht. Mit 2 Sfigzen.
Sravelotte, Die Ka Wedel bei — nah Frig Hoenig
(Sp. m. 15. Mai.) tifhe Studie von Pierre Lehaum ⸗
court.
Griehenland, Die militäriiche Drganifation dei alten —
und bed alten Rom, Rev. m. 7.) Hiſtoriſche Skizze
Heer, Der Urfprung bes Amerifaniihen — (USJ. 17.
Geſchichtliche Skizze betr. das Jahr 1775.
— Geſchichte der Entwidelung des Ruſſiſchen — (AZ. 3.)
Belprehung bed Werkes von General Arabmer. tgl.
MEZ. 1895 Sp 359.
Deeresgeihihtlihe Mittheilungen, Kleine — {JAM.
Juni.) Weibliche Krieger aus der Zeit ber Befreiungd:
friege, Muthiaed Benehmen eines Preußiſchen Feldpredigers.
Steklifeieg, wunderbarer Wechſel der Stellungen des War
ee Moncey, zwei Marginal⸗Entſcheidungen Friedrichs bei
Großen.
Hundert Jahre, Bor —. (Sfrd. Mai u. ff.) Leben und
Abenteuer des Stadtwachtmeiſters Voigt zu Eifenberg.
Huſaren, Unſere (R. cav. April.) Geſchichtliche Studie
über die Entftehtng der Huſarentegimenter in Franlteich
Regiment Berchoͤny. Bgl. Sp. ML
317
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
318
QufarensChre. (V. 60.) Geichichte des K. u. K. Hufaren:
regiments Kaiſer Milhelm IT. 1798—189%.
Indien, Schlappe Britifher Truppen in —.
Bericht Über den Ueberiall bei Sherani,
Jriſche Brigade, Die — im Dienfte Franfreihe. (BR. c. m.
20.) Geſchichtliche . Bon 1689 an hat Irland
Granfreih mehr ald 400 000 Soldaten geliefert. Vgl.
AHG. XXL. 32.
Bezieht fich
Kanadier, Die Höniglihen — (USG. 3340.)
auf die Wiedererrichtung des alten „Oundertjien” Regiments.
Geſchichte deflelben von 1855 — 1881.
Kavallerie, Die Ruſſiſche — unter Kaiſer Nilolaus J.
(AMD. Mai.) Darftellung der Wandlungen in der Stärfe
und Drganifation während dieſes Zeitraums.
Khibar-Paß, Die erfte Einnahme des — (RUSI. 23%.)
Geſchichtliche Studie aus den Hämpfen 1838/39.
Königgräg, Cine Erinnerung an die Schladt von —.
(DMZ. 27.) Bezieht fi) auf das Verhalten bed Generald
v. Manftein.
Kreta, Deutihe Freiheitslämpfe auf — vor 200 Jahren.
(MR. — Bayerische und Luneburgiſch-Hanndoverſche
Truppen auf Kreta gegen Ende des 17. Jahrhunderts.
— Die Geihihte der Inſel — bi zur Gegenwart. (MR,
Mai.) Bericht von den Älteften Zeiten an.
Arieg, Die Entſtehungsgeſchichte des Siebenjährigen —.
(JAM. April.) Bezieht fih auf Naudé, Beiträge zur
Entftehungsgefgichte des Siebenjährigen Krieges ıc.
— von 1870/71, Ariegsgeſchichtliche Beilpiele aus dem
)
Deutſch⸗ Franzöſiſchen — (BMZ. 19.) Beiprehung bes
1. und 2. Heftes der Nachtgefechte von Major Auny.
— Der Griechiſch⸗Türkiſche — und die Marimen Napoleons 1.
(Pr. m. 1729.) Vergleiche.
— in Afrika, Altenftüde aus dem —. (ir. m. i. Mai 1.)
Berichte mit Skizzen ꝛc.
Kriegderinnerungen. (MR. April u. |.) Betrifft bie
erfte Befefung von Sedan am 4.—10. September 1870.
—geihihte, Dad Studium der —. (AB. 36.) Nathr
Thläge.
— leute, Brave — (V. 62.) Geichichte des K. u. K. In:
fanterieregiments Nr. 19, Erzherzog jerdinand 1734-1896.
Kritifhe Tage. (63. 49.) Veiprehung des I. Bandes des
von Oberft Garbinal v. Widdern verfahten Werkes betr.
die I. Armee bei Colombey:Rouily 1570. Vgl. BME. 18,
Kurbannoverfche Armee, Die — von 1789 bis zu ihrem
Untergange im Jahre 1809. (DME. 37 u fi.) Geigict:
lie Skigge.
Lühowſche Freiforps, Dad — und ber Kronprinz von
Schweden 1813/14. (JAM. Juni) Mit einem Schreiben
bed Schwebifchen Kanzlers v. Wetterftedt.
Madagaskar, Arbeiten und Dperationen bed Genie während
bes Feldzuges auf — 1895/96. (Rev.d.G. April u. ff.) Te:
legraphie, Etappendienit, Arbeiten in Tananarivo, Befeſti—
gungen, Gebäude ac. Mit viren Abbildungen und Skizzen.
Bel. Pr. m. 1723 u. Sp. 222,
- Die Erpeditionölolonne und die Ravallerie auf —. (R.
cav. Mai u. fi) Bericht mit Slizzen.
— Die Franzöfifhe Egrpebition nah — iMR. April u. ff)
Dperationen bid zur Einnahme von Tananarivo, Gefecht
bei Thinainondey. Bel. R. c. m. 14 u. fe u Sp. 222,
Mainz und Eoblenz, Die Feftungen — vor 60 Jahren.
(DRZ. 33 u. ff.) Militäriſcher Beitrag zur Kulturgeſchichte.
u Die Schlachten bei — im Jahre 1870 während ber
inihliefung und ihre taftiihen Lehren. (RAB, März-
April.) Vorbemerkungen. Militäriſche Kreigniffe bei Diet
nah der Schlacht von St Privat am 15. Auguft. Schlacht
bei Noifleville. Mit 3 Karten. Wird fortgejept.
{(USG. 3362.)
| Milizgen, Die Gefahr der —. (S. m. April u. DM.) Gefdicht:
lid) erläuterte Beilpiele. SKriegerfafte der Aegypter, Heer
der Israeliten, Afiatifche Heere, Heereödienft in Grieden:
fand, Kom ır.
Montenotte und Cheraädfo. (3. m. April.) Val. Sp. 222,
Studien über den Feldzug von 1796/97 in Italien. Mit
Kartenſlizzen. Wird fortgefegt.
Rapoleonifhe Grundfäge (S. m. Mai.) Kriegöprins
zipien.
Niederländiſche Truppen, Die — Deſterreichs. OMWV.
LIV. 6) Beſtand bis Ende 1799, Schickſale der:
ſelben ꝛc.
Oſtgrenze, Die Franzöſiſche — im Jahre 1792. (Sp. m,
1. Juni.) Schilderung ber Lage während der Donate
Auguft und September im Mofeldepartement, Saarlouis,
Lager von Fontay, Kongwy, Thionville.
St. Privat, Unter den Öranaten von —. (R. e. m. 18 u. ff.)
Erinnerungen an 1870.
Radetzky ald Generalftabäcef der
Jahre 1813/14. (JAM. April.)
Radetzty entworfen.
Redouten von Rorb: Antwerpen, Mititäriiche Geſchichte
des Mirtungäbereihed der — von 1584-1630. (RAB.
März/April.) Striegsereianiffe bes 17. Jahrhunderts bis
zum Frieden von Münfter. Spaniſcher Erbfolgelrieg. Mit
Stizie. Wird fortgefegt. Bal. MUB. 18%. Sp. 499.
Auffifhe Truppen, Zur Charakteriftit der im Sieben:
jährigen Ariege. (MR. Juni.) Bezüglide Ausiprüche
Friedrichs des Großen, Benehmen von gefangenen Offizieren
und Mannſchaften in Berlin ıc.
Schweizer Regimenter im Auslande. (RUSI. 227.) Pe:
zieht fih auf die Leiftungen der Schweiger in Franzöfi:
ihen, Niederländifhen, Spanifchen, Päpſtlichen zc. Dienften.
Shiloh, Die Schlacht von — im Bürgerfriege der Vereinigten
Staaten. (USG. 335%.) Bericht über die Kämpfe am
6. u. 7. April 1862,
Sithsftrieg, Der — (USG. 3357.) Nach biöher uns
veröffentlichten Dofumenten aus ben Jahren 1845 u. 1349.
Siourfrieg 1867 bis 1877, Das lehte Gefecht des —
(USCA. Juni.) Bericht über das Treffen bei Big Hil,
weſtlich des Rofebudfluffes am 5. Mai 1377.
Soldat, Der Römiſche — und ber der Gegenwart. (NMT. 5.)
Vergleiche bezüglich Ernährung, Bewaffnung, Ausrüftung ıc.
Straßburg, Tor. (R. ec. m. 15.) Erinnerung an den
25. September 1870.
Sungari, Die Erpebition auf dem — 1895.
u. |) Bericht.
Smweaborgs Fall 1808, Zu dem Auffage — (FMT.
Juni; Entgegnung und Richtigſtellung. Bgl Sp. 231.
Trebbia, Die Shladt an der — am 8. (20.) Zuni 1799,
(Bi. 316.) Bericht mit Skiyge.
Vauban, Auszüge aus der Korreiponden; von —. {Rer. d.
Mai u. f.) Betrifft Entwürfe für die Citabellen von
Lille und Courtray ıc. 16567. Wird fortgejegt.
Vertheidbiaungslinien, Unſere — im Jahre 1370. (Sp.
m. 15. gr Betrifft Streitfräfte und Vertheidigungs⸗
tinien in Elſaß⸗Lothringen.
Vinoy, Die Dperationen gegen — im Geptember 1870.
KrE. 20 u. 21.) Beriht mit Karte und verſchiedenen
Skizzen. Bol. MRWBl. 1897 Sp. 1613 u. fl.
Daffenbrüberfihaft, Alte — (9.8. 27 u. ff.) Bezieht
fih auf die Schlachten bei Salantemen unb Zenta,
Wellington, Betradtungen über — ald Heerführer. (USG.
3352.) Rach einem Vortrage.
Weftindien, Tagebuch eines Felbjägers in—. (R. m. u.
April n. fd.) Won Graf v. Revel 1731/52. Mit Slizze.
Sl. Sp. 224.
ere ber Verbündeten im
D'perationdplan von
(WS. April
23*
319
WilitärrLiteratur-Beitung. — Rr. 10
320
Wilhelms bes Großen Majeftät, Mililäriſche
weiland —. (98. 28 u. ff.) Beirrehung Bol. M
1897 &p. 897 u. fi.
Wörth, Die Flankenftelung bei —. (JAM. April.) Kriegs⸗
geſchichtliche Studie mit Skizze.
—— Dragoner in Ungarn 1706—1711. (NMEL.
Mai u. fi.) — der Thätigfeit des Regiments,
jepigen A. 6. Chevaulegeröregiments, während dieſes
Beitraums.
I. Heerwefen und Heeresverfaflung.
Dentidland.
Unciennetätslifte, Die neue — des Deutfchen Reichsheeres.
(DME. 40.) Beſprechung. Vgl. Sp. 256.
Armee, Menderungen in ber Preußifhen — aus Anlah bes
Etats 1857/98. (BMZ. 15.) Erhöhung bes Dffizieretats,
Yäger n Pferde, Neuerrihtung von Truppentheilen ıc.
Vol. DMZ. 26 und MWBl. 1897 Sp. 681 u. ff.
—torps, Zur Eintheilung des — (JAM. Mai.) Nach: Ideen⸗
entmurf einer Heeresreorganifation. Entworfen von ©. v. ©.
XIIL UArmeelorps, Aenderungen beim — Agl. Württem-
bergifhen) aus Anlaf bes Etats für 1897/98. (BMZ. 15.)
Neue Truppentheile, Berlegungen ac.
Batterieführer, Der — bei ber Mobilmahung und im
Felde. (BMZ. 18. u. ff.) Hülfsbeobadter, Stellungs:
wechjel, Bertheidigungsftellungen.
Beförderungsverhältniffe, Die heutigen — im Deutfchen
—— DMB8. 38.) Preußen, Bayern, Sachſen, Württem⸗
berg.
Etat 1897/98, Vorläufige Beftimmungen bed Königlich
Sächſiſchen Kriegsminifteriums den — betreffend. (BMZ.
14.) Betrifft die neu zu bildenden Xruppentheile und
Beirlöfommanbos.
el ee Die neue Schiehoorjhrift der Deutfhen —.
(RAG. April.) Beiprechung.
Heer, Eine neue arte des Aufmarjhes des Deutſchen
an ber Franzöfiihen Oftgrenze. (DMEL. 42.) Beipredung.
SnfanteriesTruppentheile, Die linterfheibungdzeichen
der am 1. April 1897 neu gebildeten Breußilgen —.
(BM8. 14.) Beſchreibung.
Kaſſenweſen, Dad — der Preußiſchen Armee.
11 u. 12.) Bericht.
Kompagnieführer, Der — beim Bataillondererziren und
beim Gefecht des Bataillons. BM8. 21. u. ff.) Ent
widelung zum Gefecht, Durchführung.
Kriegöbrüdenmaterial, Dad Bayeriide — und das
Pontonier-Reglement vom 4. März 1896. (MAG, Juni.)
Glieberung und BZulammenfegung bed Brüdentrains,
Brüdenmaterial, Handhabung beffelben, Thätigkeit der
Difisiere und Mannihaften ꝛc. Mit Figuren.
Manöver, Bericht über die großen — der Deutichen Armee
im Jahre 1879. 8. m. April.) Bon General Stobeleff.
Artillerie. Techniſche ee Bol. Sp. 224.
Mandöverbetradtungen. (IR. April.) Bezieht fi auf
Vorfichtömafregeln gegen Flurſchüden und deren Abfhänung.
Militär: Strafprogef, Die Abänderung des —. (DM.
35.) Borſchläge ꝛc.
— Turnanſtalt, Die Deutſche — in Berlin. (KKAH. 9.)
Bericht.
NReubewaffnung, Die — in Deutſchland. (AW. 1215.)
Bezieht ſich auf Berſuche mit neuen Gewehren und Kara—
binern.
Dffisiere, Ueber die Terabfchiedung der —. (53. 45.) Er:
widerung auf den Auffag im MWBl. 1897 Sp. 927 u ff.
Offizierkorps, Erfag und Heranbildung des Deutihen —.
(IR. Juni) Beſprechung einer bezüglichen Schrift. Bgl.
Sp. 260.
(KKAH.
—— | aa A a a Die — im Deutfchen Reid.
Beiprehung einer anonymen Schrift. Val
3. 37, V. 61 u DM. 40. Vorſchläge.
Duartiermader, Der Lieutenant ald — im frieben und
im Kriege. (BME. 15 u. ff.) I. Rathſchläge betreffend Er:
franfungen und Todesfälle. IL Im Kriege.
Rangs und Duartierlifte der Röniglih Vreußiſchen Armee
und bes XIII. (Kal. Württembergifhen) Armeeforps für
1897. (BMZ. 22. prodneng, Bol. DMZ. 49 und
MWBl. Ep. 1350 u
Rothe Kreuz, Die — bes Deuiſchen Vereins vom
— in Griechenland. (DME. 47.) Bericht.
Techniſche Truppen, Zur Reorganiſation der —. (83
33 u ff.) Wichtigſte Armeefrage. Vorſchläge.
Unteroffiziere, Unſere — im Kriege. (Sfrd. April u. fi.)
Sicherheitsdienſt vor der Feſtung ꝛc. Mit Abbildungen.
Val. Sp. 226.
Wittwens und Waifengeldber, Gntwurf eines Geſehes
wegen anderweiter Bemeffung der — (BMZ. 15.)
Kolonialbefig.
Abjperrungdömaßnabmen, lieber die — im Norden des
Schupgebietes von Deutſch⸗Südweſtafrila. KB. 11.) Be:
richt des Negierungdraths v. Lindequiſt.
Baſtards, Militäriſche Ausbildung non — in Deutſch⸗Süd⸗
weſtafrila. (AB. 9.) Bericht des Bezirfähauptmanns
v. Burgsdorff.
Deutſch-Oſtafrika. (RB. 11.) Bericht über die Inſpel—
tionsreife des Kaijerlihen Gouverneurs Dberfi Liebert im
nördlichen Theile des Schutggebietes
(RB. 7.) Deutih-Portugieftihe Grenzregulirung.
Handel, Statiftif des ausmärtigen — im Deutig-Dftafrila:
nifhen Schutzgebiete für das Jahr 18%. (AB. 12.)
Ueberfiht über Ein: und Nusfubr.
Kilimatinde, Befichtigungdreife des Stationschefs von —
(RB. 12.) Bericht von Premierlieutenant Kielmeyer.
Lindi, Reife im Ointerlande von — KB. 12.) Bericht
deö Premierlieutenants Engelhardt über die bortigen Ber:
hältniffe.
Drangefluf, Patrouille am — in Deutid:Südmweltafrita.
(RB. 11.) Bericht von Lieutenant v. Altrod,
Dftafrifa, Wie die Deutfchen Krieg in — führen. (R. co. m.
19 u. ff) Allgemeines, Sicherungsmahregeln, Seiten:
dedungen, Lager und Bimals, Gefecht, Verfolgung x.
Verſchiedene Expeditionen.
nd Ha für Sübmeftafrifa, Verordnung — 8 die
Erfüllung ber Dienſtpflicht bei der — — (BBg3.
15.) Neue Beſtimmungen. VBgl. NY
Wahehes&rpebition, Bericht des — Brince über
den Abſchluß der —. (RB. 9.) Einſetzung von Sultanen zc.
Datnde, Bericht des Kaiſerlichen Gouverneurs über feine
Infpektionsreije nad) —. (RB. 12.) Beſuch beim Häupt-
ling Tunga im Raumbalande x.
Abefjinien.
Armee, Die Drganifation der Abeffiniigen —. (StOZ.
April.) Xruppengattungen, Bewaffnung, Angriffsver:
fahren x.
Afrika,
Airika, Ein Zug in das Innere von — (RB. e. m. 14.)
Beriht mit Abbildungen von Zulu: und Matabelefriegern.
Dbof und dad Grenzland am Golf von Tajura. (RUSI.
231.) Mititärgeographifhe Stubie,
Vereinigte Staaten, Die — von Sübafrifa. (RW. 1147.)
Zukunftsgebil de.
321
1897 — Lutrariſches Beiblatt zum Milktär Wochenblatt.
322
Amerita.
(Bereinigte Staaten.)
Arizona, Kundſchafterdienſt in — 18%. (USCA. Juni.)
Bericht
Feldbienftübungen. (USCA. Juni.) Berichte über größere
Kavallerieslebungen bei Fort Leavenworth und Fort Riley.
Mit Skizzen.
Hamaii, Die Annerion von —. (USJ. 1766.) Bortheile ders
felben ꝛc.
Indianer, Der — ald Soldat. (UST. 1762.) Mängel ber:
felben ze.
4. Kavallerie, Die — im Dofemite Nationalpark. (USCA.
u Beichreibung des Sicherheitsdienſtes. Mit Karten⸗
ige.
11. Kavallericregiment, Betradtungen eines Freimilligen
vom — der Bereinigten Staaten. (RB. m u. April u. fl.)
Beförberungäverhältnifle der Difiziere. Eine Expedition.
Lager in ber Prärie, Indianerkrieg, Geſundheitsdienſt ıc.
Val. Sp. 226. Wird fortgejegt.
Miliz, Die organifirte — (USJ. 1756.) Stand derſelben
nah dem Jahresbericht des Kriegsdepartements.
Schiekvorfhrift, Neue — (USJ. 1763.) Neue Beftim:
mungen. Mit Abbildungen beichoffener Scheiben.
Spolane, Der neue Militärpoften zu —. (USJ. 1753.) Be:
fhreibung mit Lageplan,
Berändberungen, Einige — zu Wuk und Krommen bes
Dienftes. (USCA. Juni.) Vorſchläge betreffend Kantinen,
Pferdeausrüftung, Ausbildung der Mannſchaften, Bellei:
bung ꝛc.
Argentinien.
Argentinien, Ueber — {MR. Mai.) Etärle ber Zinie
und Nationalgarde, Erſatz bed Dffizierlorpe, Landesein⸗
theilung.
Afſien.
Krieg, —— Lehren des Chineſiſch-Japaniſchen —.
(Re. m. 23 u. ff)
————— Vergleichende Betrachtung über die — von
China, Japan und Korea ꝛc. Riv. m. i. Juni. Il.)
Beigreibung der Länder und der gegenfeitigen Kräfte :c.
Mit Karten. Wird fortgefegt.
Belgien.
Armee, Die Belgiſche — 1897. (AB.26.) Nah dem Jahr:
buche der Armee für 1697. Bol. R. ec. m. 21.
— Die Drganifation der — (BM. 1362.) Borſchläge vom
Generalaubiteur Tempels.
Belgiens militärifhe Sage. (DM. 23 uff) Wehr:
pfliht. Untwidelung bes Vertheidigungsſyſteme, Kriegs:
ftärle des Heeres ac.
Bürgergarbe, Neuordnung ber —. (BM. 13583.)
ihläge zum bezüglichen Gefeßentwurf ıc,
Gehälter, Die Einheit ver —. (BM. 1357.) Wünſche ıc.
Militärs Habfahrer, Die — RaAB. Mai/Juni.) Erfah—
rungen ber legten Herbftübungen, Rathſchläge ze.
Dffiziere, Erſah und Beförderung der —. (BM. 1356.) Be:
ſprechung einer Schrift des DÜberftlieutenants Ducarne vom
Generalſtabe.
Bor:
—anmärter, Die — BM. 1358.) Betrifft deren Aus:
bildung.
Ehile.
Ebile, Ueber — (MR. Mai.) Wehrgefeh, Friedensſtärle
der Streitfräfte, Deutſche Offiziere, Eintheilung der Zinien-
truppen ıc.
Ehiun,
Rother Fluß, Ueber die Bedeutung des — ald Eingangs:
weg nah China, fomwie Betrachtung über die Umgebung
von Zaoftay. R. m. u. April u. ff) Schiffbarkeit bis
Mansdao, Englifdes Gifenbahn nprojeft Aulmein-Jun: Nans
Fou ꝛc. Bol. Sp. 227. Wird fortgefegt.
Dänemark.
Befeſtigung, Die Koſten der — von Kopenhagen. (Ber.
d. @. Mai.) Weberfiht der Ausgaben von 1836— 1894.
Bol. MWBl. 1897 Sp. 401 u. ff.
Divifionsübungen, Bericht über die — bed Jahres 1896.
(MT. 2.) Mit Genehmigung bed Ariegaminifteriums nad
den eingegangenen Truppenberichten bearbeitet. Mit Karte.
Düppelftellung, Die — in ihrer Bedeutung für die Düs»
niſche Yanbeövertheibigung in den Feldzügen 1848, 1549
und 1564. (BM2. 16 u. ff.)
Yilitär- Sanitätsverfaffung,
MR. April.)
Material.
Ueber Dänemarts —.
Gefhichtlihes, Sanitätäperfonal und
Eugland.
Afabanifhe Verrätherei. (ANG, 1951.) Betrifft den
Aufftand in Indien
Armee, Die Britiſche — (StOZ. April.) Stärke derjelben.
Budget. Geplante Vermehrung der Zruppen ıc.
— Die — und dad Sand, (ANG. 1962.) Betrifft bie Ber
beiferung des Berhältniffes zwiſchen Militär und Benölfe
rung feit ben legten 6U Jahren.
— und Marine, Die Britiſche (IR. April u. f.) Be
feftigungen, Lager von Alderſhot, Bolunteers.
—faplan, Urtheil eines — über den Soldaten. (USG. 3357.)
Bezieht fi auf die Trunkſucht und deren Belämpfung.
—treform, Die Rothmwenbigfeit der —. (USG. 3360.) Rath:
fchläge bezüglich Neuorbnung der Heereseinrichtungen. Bal.
3362 und BdA. 1509 u. fl.
—remonten. (ANG. 193.) BVorſchläge.
Army Medical Staff. (USG. 3352 u. f) Wängel.
Komiteeberiht. Bol. AHG. XXIL 33.
Artillerie, Uebungslager für die — (USG. 334.) Pro—
gramm der Schiepübungen in Dfehampton ꝛc.
— Drganifation. (ANG. 1944.) Wünſche und Rathſchläge.
Chefbire und Zancalbire, Infanteriebrigade, die —.
(USG. 3362.) Uebungen verfelben im Lager zu Conway.
Dienft, Freiwilliger — oder allgemeine Wehrpflicht (ANG.
Bel. USG.
1950.) Nach einer preiögelrönten Schrift.
3350.
Garnifon: Artillerie. (ANG. 1948.) Reorganijations:
voridläge :c.
Generalftabsuniiorm.
derungen.
Genieoffigiere, Königliche — in Indien. (ANG. 1943.)
Nah dem Bericht bed Generald Maitland find folde für
eine Urmee von 320 000 Dann burdhaus nothwendig ꝛc.
ae Der — der Truppen in Indien.
{USG, 3353.) Sefchichtliches. —— Einrichtungen x.
Bol. AHG. 32 u. 34 und BdA. 150
Sülfätruppen und Ausſichten einer — (BdA. 1506.)
Stärke und Werth der Erfteren ac.
Indien, Die neuefte Bebrohung von — durch Rußland.
(AHG. XXL 12.) Betrifft Kafafen in Afgbaniftan.
Kavallerie, Die Reorganifation ber — (ANG. 1945.)
Betrifft Ausführung des Reorganifationsplaned. Errich-
tung von SKavalleriebrigaben in Goldefter und Ganter:
bury ıc.
Kavallerielommandos, Rang und Gehälter bei ben neuen
—. (BdA. 1501.) Beftimmungen betreffend die beiden
neuen Kavalleriebrigaben,
BdA. 1501.) Bevorſtehende Aen-
Mitär«Literaturs Zeitung. — Wr. 10
KRavallerieorganijation, Die — im PBergleih au den !
Syfiemen auf dem Feſtlande (AHG. XXIL. 35.) Betrifft
namentlich den Mangel an Bierden. England befigt nur
7785 Pferde für 12764 Navalleriften.
Kochſchule, Die — der Armee. (USG. 3359) Bericht über |
die Thätigkeit derſelben. Auöftellung.
Krankheiten, Anftedende — in der Armee.
Mafregeln für Indien ar.
Kriegdgefhichtlihe Verfahren, Das — im Englifchen
Heere. (DMZ. 26 u. ff) Aburtheilung von Militärper:
fonen nur durch Offiziere, Deffentlichteit deö Berfahrens ꝛc
Vergleich mit dem Deutſchen Verfahren.
— geſchichte, Das nationale Studium der — (RUSI. 231.)
nthfeptäge für Heer und Schule
Zinienlavallerie, Die Reorganifation der — (R. car.
Juni.) Beriht nad den in den Army Orders vom April
= veröffentiihten Beſtimmungen Gefammtftärte 19110
ann.
Marſchfähigkeit. (ANG, 1951.) Mängel bei der Infanterie.
Borjhläge ıc.
Militär: Finanzigftem, Fehler unſeres —.
Mängel bes Perfonald. Rathſchläge ıc.
Miliz, Die — 1897. (ANG. 1962.) Mängel. Borfhläge ıc.
Nefrutirung 1896. (ANG. 1941.) Rach dem Bericht des
Generalinjpeltord. al, USG. 3351. BdA. 1501 und
MMB, 1807, Sp. 1208 u. ff.
Schiekausbilbung, Die — während des altiven Dienftes.
(USG. 3358.) Pebingungen für Anfanteriften. Bor:
ſchlãge ıc.
Shießen, Wie ift dad — in der Armee zu verbeflern?
{ARG. XXIU. 14.) Rathſchläge betreffend die Schieß—⸗
ausbildung der Soldaten.
Soldatenleben, Die moralifhen Schwierigkeiten im —.
(USG. 8359.) Betrifft die Verführung der Soldaten zu
allerlei Zaftern ıc.
Stenograpbie, Die in ber Armee.
MWünfche betreffend Einführung berfelben.
Streitfräfte, Die bewafineten — bed Weide. (ANHG.
XXIU. 15.) Theilnahme derjelben am Jubiläum ꝛc.
Sudanerpedition, Die bevorftehende — (AHG. XXI.
16.) Bezieht fih auf die Nüderoberung von Ahartum ꝛc.
Südafrika, Nemefiß in — (AHG. XXI. 12) Drohungen
gegen Trandvaal und Deutichland x.
Tranövaal, (AHG. XXI. 13.) Betrifft Bewilligung von
200 000 Eftrl. zu militärtihen Bweden in Südafrika ıc.
Beteranen, Unbelohnte — (ANG. 1942.) Wünſche ꝛc.
al. 1947,8, Veteranen bei dem Jubiläum.
Bolunteerd. {ANG. 195.) Bufriebenftellende Berichte
über die Leiftungen der Truppe während des Jahres
1595,%. Bol. Is5bl und AHG. XXI 17.
— ⸗—5Schießkurſus, Der Reue — (USG. 3362.) Vorfchläge
für das Jahr 1893.
Wehrpflicht, Die Bortheile der freiwilligen und all«
gemeinen — vom militäriihen und patriotiihen Stand—
punkte aus betradtet. (RUSI. 230 u, M) Berfafler führt
aus, daß die gegenwärtigen Heereseinrichtungen für Ein:
führung ber allgemeinen Wehrpflicht nicht geeignet find.
Rathſchläge ꝛc.
———— Die —. (ANG. 1945.) Betrach-—
tungen über den Werth derielben im Kriege ac.
(USG. 3963.)
(USG. 3357.)
(RUSI. 230.)
Frankreich.
Abgang, Der urſprüngliche — (Sp. m. 1. April u. ff.)
Betrifft den Austritt von Unteroffigieren aus den Schulen
von Saint Eyr, Saint Maigent und Saumur ıc.
Afrifanifhe Bataillone, Die — (Pr. m. 1730.) Neue
Organifation vorgeihlagen.
Algerien, Die Unruhen in —. (Av. m. 2210.) Beridt.
324
Alter und Beförderung in Deutihland und in Frank⸗
reih. (Pr. m. 1733.) Bergleih. Wunſcht beffere Stellung
für Rapitäne.
Annuaire de l’armde lrangaise
Eingehende Beipredung. Bgl. M
Armee, Die Franzöſiſche — (ANG. 1948.) Fortſchrittt
derjelben ıc.
— Die neue — (Pr.m. 1732.) Abfällige Beurtheilung von
Borfhlägen bezüglich gänzlicher Neuorgantfation berielben.
— und Kolonifation. (RB. «. m. 23 u. M) Bezieht fich
auf bie Kulturarbeit in Algier x.
our 1897. {R.e. m. 16.
Bl. 1397. Sp. 1581 u. fi.
— Inſpekteure, Die — iFr. m. 3959.) Mängel. Bor:
fhläge.
—tommiffion. (Pr. m. 1714 u. fi.) Situngäbericte.
—organijation, Studien über — (R. m, u. April n. ff.)
Betrachtungen und Vorfchläge betreffend Referveoffiziere
und Unteroffiiere ıc. Vgl. Sp. 224. Wird fortaefegt.
Artillerie, Die Ausbildung ber gr ige —. (MZ. 17.
Mängel der Schiehpläge x. Bol. A 2197.
— Die Fortichritte der — in —*— und in Frankreich
(Pr. m. 1731.) Bergleiche.
Artilleriftifhge Wanblungen in Frankreich (MR. Mai.
Gejammtftärfe der Artillerie, Schnellfeuergeihüge, Feld-
haubigen, Munition ıc.
4, Bataillone, Die — (Pr. m. 1715 a. fi} Gefahr ber
Errichtung von neuen Regimentern aus denjelben in Deutſch⸗
land für frankreich sc. Bal. Fr. m. 3985, Av. m. 2209 u.
Sp, 229.
Beförderung, Die — (Pr. m. 1726.) Borfhläge gegen
die überhbandnehmende Berlangfamung.
Deutfhland, Der Aufenthalt in — (JAM. Juni.) Rath:
ihläge für Franzoſen.
— Dienſt. (K. m. Juni) Mängel defielben.
äge. al. Fr. m. 3955,
Feldartilferie. (Fr. m. 3951 u. ) Betrifft Schieß—
übungen 1896.
— dienst, Die neue Anfiruftion für den Franzöfiichen
(DME. 32.) Eingehenve Beiprechung.
12cm Feldhbaubige, Franzöſiſche — (RAB. März April.)
Beſchreibung
————— Die —. (Fr. m. 3961.) Beſtimmungen ꝛc.
Val. Av. m. 2214.
Sturihäben, Erfah der — bei ben Manövern. (Pr. m.
1724.) Geſetzliche Beitimmungen.
Fußartillerie. (Fr. m. 3936.) Sciegübungen 1896.
Garnifon, Werth einer —. (Pr. m, 1730.) Bgl. MWBl.
1597 Sp. 1845 u. ff
Garnifonen, Ständige — (Pr. m. 1714.) Berfafjer verwirft
das Wechſeln der Garnifonen.
Gendarmerie, Die Rangliften der — und bed General:
ftabes 1897. (Sp. m. 15. Mai.) Eingehende Beſprechung
Generalftabödienit, Der —. (Pr. m. 1727.) Vorbereitung
ber Offiziere sc. Vgl. 1728, Av. m. 2108 u. fl.
Geſundheitsdienſt, Der — und bie Manöver,
1734.) Borfchläge.
— und Hülfsgejellfihaften. (Pr. m. 1722.) Mängel ıc.
Gewehre, Unfere Unterfuhungen über bie Wirkung ber
neuen —. (Av. m. 219%.) Bgl. Fr, m. 3922 und Sp.
m. 15. Juni.
Gourma, Die Franzofen in —. (RB. c. m. 22.) Beridt über
einen Zug des Hapitänd Bermeerih. Dal. 26.
Grad und Funktion. (Pr. m. 1725.) Betrifft Brigade:
fommanbeure.
Bun Monatöberiht über das Franzöſiſche — (BMZ. 0
24.) Milttärkiteratur. Ummwallung von Paris, Sifen-
balımeh. Movilmahungsverfud, 4. Bataillone, Grobe
Herbflübungen.
(Pr. m.
325
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
326
Hygiene, Die — in der Franzöſiſchen Armee, (58%. 49.) Be:
richt des Ariegäminifters über den Gefunpheitäzuftand bes
Heeres an ben Bräfidenten der Republik.
Infanterie, Aufllärer der — (Fr. m. 3933 u. WM) Vers
wenbung berielben ꝛtc.
— Dad Egerzirreglement für die Franzöſiſche — vom Jahre
154. (StOZ. April.) Kritifhe Betrachtungen.
— Die — verliert ihre Zeit. (Fr. m. 3397 u. fl)
der Ausbilbung ıc.
— Eine Deftlirung der Franzöfiigen —.
fällige Beurtheilung.
Kavallerie, Die Aufgabe der — bei den Dedungstruppen,
{B. cav. April u. M) Nachrichtendienſt ac.
— Die Difigiere der — und die Kriegsſchule. (Pr. m. 1724.)
Fernbleiben derfelben. Gründe, Vgl. Fr. m. 3926.
— linfere — (Fr. m. 3943 u. ff.) Stärke der Kavalleriedivifionen
(im Kriege 3600 Reiter), Berwenbung derfelben ac.
— manödver, Die — im Satinais 1896. (R.cav. April u. ff.)
Bericht mit Skigen. Dal. MWBl. 1857 Sp. 1523 u. ff.
2. KRavalleriedipifion, Initruftionen für die —. (3. m.
Mai.) Behandelt die Pflichten des Dffiziers, Unterricht
und Ausbildung ded Kavalleriften zu Fuß und zu Pierbe,
Pierbebreflur :c.
6. Korps, dad — und die Dedungdtruppen. (Pr. m. 1734.)
Bezicht fih auf die Befeftigung von Nancy und Neuord-
nung des gedadten Armerkorps.
KRorreipondenz aus Frankreich. (RMBl. Juni.) Betrifft
Aufftellung von 4. Bataillonen, zweijährige Dienftzeit, Ko:
lonialheer, Remontirung ber Kavallerie, größere Uebungen,
Disziplin ze.
Rriegsbudget, Dad — (Pr. m. 1736 u. M) Der Vor:
anſchlag für 1898 beziffert fi auf 629 561 397 Fre. gegen
622 551 397 Fred. für 1897. Bol. Av. m. 2115 und
Fr. m. 3948,
— pferd, Zur Frage bes —. R. cav. Mai.) Betrachtungen
über Berbefjerung der Rafle, Vermehrung ber Zuͤchtung,
Prämien für Züchter zc.
Zanzenfrage, Die — in Frankreich. (Av. m. 2195.) Rad
General v. Pelet⸗Rarbonne.
Lothringen, Die Schließung der Breſche von — und die
Verminderung der Friedensſtärle. (93. 48.) Vorſchläge
des Genieoberft Dvier. Vgl. Sp. m. 15. März u. Sp. 230.
Manöver, Die — mit Frieggmäßigem Schießen. (Pr. m. 1714.)
Beſprechung derartiger Hebungen mit gemijchten Waffen
bei Aurerre. Bol. Fr. m. 3923,
— Die — von 1897. (Pr. m. 1730 u. 1746.) Programm
der Hebungen ded 1. und 2. Armeekorps. Bal. Av. m.
2210.
Militär-Radfabrer, Und unfere —? (Pr. m. 1785.) See
deren Verwendung bei den diesjährigen großen Herbſt⸗
übungen. Bgl. Fr. m. 3918,
MilitärsTelegrapbenmandver. (Av. m. 2196.) Beridt.
tgl. Fr. m. 3912 u. ff.
Militärifhe Erziehung und einjähriger Dienft. (Pr. m,
1723.) Berfaffer wendet fi gegen Einführung von mili«
tärifhem Borbereitungsunterriht und einjähriger Dienft:
zeit. Bol. R. ec. m. 14 u. f, Fr. in. 3907 u. F. und Av,
m. 2197 u. 2204 u. ff.
Nancy, Nohmals die Frage ber Befehigung von —. (DMZ.
50.) Prüfung diefer Frage durd einen Ausſchuß von
Sadverftändigen ꝛc. Lgl Fr. m. 3408, Av. ın. 2215,
Pr. m. 1735 und MWBl. 1897 Sp. 1727 u. ff.
Norboftgrenge. Die — {Fr. ın. 3950 u.) Allgemeines,
Deutſche und Franzöſiſche Streitkräſte ac.
Normauniſche Halbinſel, Die — in Bezug auf die Ver—
theidigung Frankreichs. (K. m. u, April u. ſſ.) Betrach⸗
tungen über die Landſchaft Bray. Mit Kartenſtizze. Val.
Sp. 231. Wird fortgejcht.
Mängel
(RW. 1147.) Abs
Dberbefehl, Der —. (Sp. m. 15. Juni.) Borfchläge bes
treffend: Armeekorps aus 4 Divifionen, Befehlsgebung
innerhalb berfelben, Bereinigung von Artillerie und Genie
unter einem Chef, Dberlommando. Überbefehl über bie
feften Pläge, Erinnerungen an 1570/71.
Dberfommando, Die Geſetzvorlage über dad — in Fran:
reih. 188. 46.) Betrifft Neuordnung des oberften Kriegs⸗
raths und Schaffung von 12 Armergeneralen. Val. Fr. m.
3904 u. ff. Sp. m. 1. April u. ff. und Pr. m. 171% u. ff,
— und Generalftabsbienft. (Pr. m. 1715 u. 1718.)
a bezüglich Neuordnung berfelben. Bol. Av. m.
219%.
Difiziere, Die mit Brevet verfehenen — und die Mahl
(Sp. m. 15. April.) Mängel betreffend Beförderung ber:
felben ꝛc.
— Beamte und Techniker.
Mängel. Vorſchläge ıc.
Difigiererfag, Einheit des — (Pr. m. 1719.) Vorſchläge
bezüglich Ausbildung der Dffigieranmärter.
Barlament, Dad — und die Armee, (Sm. April.)
ſchlage ıc.
Benfionen, Die — (Pr. m. 1720.) Borihläge x. Bol
1724 u. fff, fowie 1735. -
Rehtsirrtbum, Ein —? (USG. 3363.) Betrifft die Ber:
urtheilung des Kapitäns Dreyfus.
Schießſchulen, Die — für die Infanterie. (Pr. m. 1736.)
1893 follen drei Schulen neu gefhaffen werden mit 18 Dfr
figieren und 229 Unteroffigieren und Mannſchaften feſtem
Berfonal.
Sondermwaffen, Die Befihtigung der —.
Vorihläge ꝛc.
Tare, Aufredterhaltung der —. Pr. m. 1725.) Tritt für
Beibehaltung der Wehrfteuer in der jegigen Höhe ein.
Territorialarmee, Unfere Reſerveladres und bie —.
(Av. m. 2200 u. fi) Mängel. Rathſchläge ıc.
Berpflegung, Die — mährend ber Eifenbahnbeförberung
und bie Obliegenheiten ber Verpflegungsftationen. (RB. ec.
m. 22.) Rathichläge.
PRerwaltungsoffiziere, Die —.
derfelben.
Bogeien, Ein Blid über die —. (Sfrd. April u. fi.) Frans
zöfihe Truppen. Mit Abbildungen.
Bmweijährige Dienftzeit, Zur Frage der — in Frankreich
und Deutihland. (NMB. Mat) Bergleiche ıc.
(Sp. m. 1. Mai.) Bezügliche
Vor⸗
(Pr. m. 1722.)
(Pr. m. 1719.) Bünjde
Griedenland.
Armee, Die Griehifhe —. (SI0Z. Mai.) Stärleverhült⸗
nife, innerer Werth :c.
Erjagrejerve, Bon ber Griechiſchen — (RB. 1175.)
Mängel ac.
Sandesvertheidigungsmwefen, Dad — Griechenlands.
‘IR. Mai.) Befeftigungen, Eifenbaynen, Streitkräfte ze.
Militär-Sanitätsverfajfung, Ueber Griechenlands —.
(MR. Mai.) Stand des Sanitütskorps, Etgänzung des—
felben, Stellung des Sanitätsperfonals x.
Difizierforps, Das Griehifhe — und der legte Türkiſch—
Griechiſche Krieg. (BM. 25.) Abfällige Beurtheilung.
Streitkräfte, Kurze Beichreibung der — Griechenlands.
{MR. April.) Seeresbudget, Einteilung und Stärke der
Truppen ıc,
Eheffalien in feinen geographifgen und militäri—
ihen Beziehungen. (Riv. m. i. Mai II.) Vgl. MWBl.
1897 Sp. 1246 u. fi.
Truppen, Gin Deutſches Urtheil über die Griechiſchen —.
(DM. 37.) Adfällige Beurtheilung der Wehrmacht
327
$talien.
Armee, Die Reorganifation der Italieniſchen (BR, c. m.
26.) Veftimmungen | des neuen — —
Bal. MNWAL 1897 Sp. 1656 u
Felbartillerie-Regimenter, * "Berderationen der —.
{RAG. Juni.) Wünſche bezüglich Gleichſtellung derſelben
für Sommer und Winter
Garda-See, Das morinishe Amphitheater des —. (Rirv. m.
i. April II. u. #,) Militärgeographiſche Beſchreibung
mit Karte.
Heer und Flotte Italiens im II. Halbjahre 1896. (JAM.
Mai.) Seeredreformgejeg, Neuer Generalögrad, Zahl ber
höberen Einheiten, Umgeftaltung ber Diftrikte, Budget ıc.
Heermweien, Dad — am Ende des 19, Jahrhunderts. (62.
41.) —— von Corsi, Deila milizia a di nostri,
Bal. Sp. 307.
Kavallerie, Die Italieniſche. R. cav. Juni.) Neued Regler
ment, Kavallerie im Abeffinifchen Kriege ze.
Militäriihe Berbältnifie, Die — Italiens in den brei
fegten Jahren 1593-96. (IR. Mai.) 1. Beim Nüdtritt
des Minifteriums Giolitti. II. Beim Amtsantritte Crispis.
III. Spätere Mafnahmen ꝛc.
———— Der Friedensſtand des JItalieniſchen —
(V. 54) Eintheilung und Stärke deſſelben.
Dftafrila, Die Kämpfe der Italiener in —.
Kämpfe mit den Derwiſchen.
dungen, Wird fortgefegt.
Retrutirungsgeieh, Dad neue — in Italien iMZ. 18.)
Zurnslilnterricht, Meber die neue Art des militärifchen
{Riv. m. i. Juni I.)
(Sfrd. Juni.)
Mit Kartenfkisze und Abbils
Montenegro,
Armee, Die — Montenegro® (USG. 3363.) Eintheilung,
Stärke, Bewaffnung ıc.
Niederlande,
Amfterdam, Die Ermeiterung ber Gürtellinie von —.
MAG. Juni.) Borfdhläge ze. Wit Beihnungen. Pal,
MG. 4. Stellung von Amfterdam.
Ernährung der Soldaten, Die — in Nieberlänbiid-Dft:
indien. (JAM. Mai.) Friedensrationen, Kriegsrationen,
Speijezettel für eine Mode. Dffizierverpflegung ac.
Norwegen.
Oberlommando, Der Borjchlag des Kommandokomitees be:
treffend bie Neuordnung unjeres militärijhen — (NMT.
April.) Bericht.
Deſterreich Ungarn.
Armee, Die ade —. (DMZ. 44.1 Bat.
36 Kaiferparade und AB. 3
— unb Preſſe. (MZ. 14.) —— Mangel an Vers
ſtändniß ber Legteren jür das Heerweſen nachgewieſen ıc.
Beförberungdtermine, Die — (A8. 27.) Mängel x.
Seht: und Turnlehrerturfus, Der militäriihe — in |
WienerNeuftadt, IKKAH. I1 u. 12.) Bericht.
Feldartillerie, Die Neubewaffnung unfererr — (NW.
1199 u. fi.) Berjuche, Rathſchlaͤge :c.
—artillerift, Mahntuf eines —. (V. 62.) Bezieht ſich
auf die Hebung des Reitſports ꝛc.
Felbbinde und Genferbinde (V. 51.) Betrifft Vers
leihung der Feldbinde an dic Militärärzte. Mal. 60,
Frage, Auf eine — (MZ. 14.) Bezieht ſich auf die Ver:
theidigung der Donaubrüden bei Wien.
Frühjahrs-Inſpizirungen. V. 55)
AB. 15.
Mängel ꝛc. Bat.
Militär » Literatur» Zeitung. — Nr. 10
328
Gageregulirung, Der Stillftand in der — {MZ. 2.)
Dot. AB. 24. „Hoffnungen oder Befürdtungen.” A332.
V. 31 und RM. 1213.
General-Truppeninjpeltoren, Die Inftitution der —
{MZ. 16.) Obtiegenheiten derfelben im Ernftfalle x. SL
RW. 1138 u. MZ. 16, Wüniche ıc.
Gelege, Zwei militärifhe —. {AB. 14.) Betrifft „Militär
Strafprogeforbnung” und „Gefeg zum Schutze des milith:
riihen Geheimniffes“.
Heer und Rolitif. (MZ. 19.) Wendet fih gegen ben Föde⸗
ralismus 20, gl. 22. Deſterreich über Alles,
HonvsdsBilbdungsanftalten. (MZ. 20.) Betrifft die Ber:
mehrung ber Ungariihen ftaatlihen Stiftungspläge in den
gemeinfamen Militär: Bildungsanftalten, jowie Umwand—
lung der Ludowila⸗Alademie und Errichtung von Donner:
Schulen. Bgl. RW. 1185, 1185 u. 1208. U. 36 und
MW. 1897 Sp. 1483/4.
Infanterie, Cinigeö über die —. (StOZ. Mai.) Dienfteit,
Gewehr, Schanzzeug, Nunitionderfag ꝛc.
— und Jägertruppe, Der Friedensſtand der — (AB. 26.)
Derjelbe wird als zu ſchwach bemängelt.
Jäger, Unjere — (93. 29. Wünſche mit Bezug auf Unis
formirung ze.
Katjer:Parade, Die — zu er am 22. April 189.
(DMZ. 36.) Beriht. Vgl.
Kanonicr, Zur Bewaffnung 5 — ber feldartillerie. ıV
59.) Empfiehlt Revolver oder Repctirpiftole ala Waffe.
Navallerie, Die organischen Beftimmungen der Deiterieid
Ungariſchen — (BMI. 16.) Berrifft Eintheilung, Be
waffnung, Ergänzung der Dffiziere und Mannjdaften, X
ferviften, Mobilmachung ꝛc
Konſervefabriken, Aerariſche —.
ſchlãge ꝛc.
Korpömamdver zwiſchen den 1. und 2, Korps. (RB. 11%
Programm.
8. 8. Yanbwehriruppen, Zur Vermehrung der —.
1213.) Borfchläge ꝛc.
Mährifhe Pforte, Die — und ihre ſtrategiſche Bedeutung
(IR. Juni.) Bezieht fih auf einen Krieg mit Rußland x.
RilitärsKonfervenfabrit, Die — in Brud a. d. Leitha
(MZ. 21.) Anlage und Einrichtung berielben.
—Muſikkapellen, Unfere — (NZ. 35.) Borfchläge.
— radfahrer, Neue Beltimmungen für —. RW. 12085
Verwendung im Felddienſte, Ausrüftung ꝛc.
Offiziersdiener, Unfere — (StOZ. Mai.) Entftehung und
Entwidelung berjelben.
— :Standesprivilegien. (13. 32.) u des Budas
von Majorauditor Hajdedi. Bal. Sp. W
PBortorofe, Einweihung des —— in — (RE.
1155.) Bericht.
Preisreiten, Wiener Kampagne: —.
Jubiläum. Bericht.
Keiteroffizier, Wie madt fi ber —
Rathichläge.
Rothe Kreuz, Das Deſterreichiſche — (U. 38.)
bericht. Vgl. MWBl. 1895 Sp. 2312 u. fi.
Sad, Dit — und Pad. (AZ. 4.) Rudfad an Stelle Dei
ZTornifterd empfohlen.
(StOZ. Mai.) Rath⸗
(RB.
{V. 60.) 2öjähriges
beritten? (V. 5.
General:
Stabsoffizier, Die theoretiihe Prüfung zum — ws
18.; Vorſchläge ꝛc. Pol. MWBL. 1897 Sp. 1128 u.
Statiftifhe Notizen. ıRiv. m. i. Juni L.) —
den geſundheitlichen Zuſtand des Heeres 1895.
Strafgewalt, Steht den politiſchen Behörden eine — über
altive Wilitärperionen zu? (93. 33.) Bezügliche Beftim-
mungen ꝛc.
Titel, Ueber — (8
jierftand beionderer äußerer Ehren erfreut,
. 38.) Gründe, warum fid der Dif
Votſchlage H
329
K. K. Truppen, Die — ald Hulturträger. (V. 53.) Vezieht
8 Ka bie Olkupation der Donaufürftenthümer 1854 bi
I.
Zurnunterricht, Der — in ben Mittelfgulen. (MZ. 15.)
Mängel ıc.
et Ni über das Bertheibigungdfgftem von —. (RAG.
pril.)
Vebungen im Skelet. (V. 61.) Mängel ꝛc.
— Die applıfatoriihen — mit ben Truppenoffizieren. (V. 54.)
Mängel. Borfchläge.
Unteroffisiere, Was follen wir für unfere — thun? (AB.
14.) Rathſchläge betreffend Berbefferung ihrer Stellung ıc.
Bol, 21 u. ff.
Verwundungszulage, Die —. {MZ. 16.) Reue erläur
ternde —— Bgl. RW. 1146 u. MWBl. 1897
Ep. 1279.
Wiener Kafernenfragen. (AB. 18) Mängel. Stop:
feufzer eines Wiener Peripherie-Zoldaten.
Wünfde, Beſcheidene —. (MZ, 13.) Bezieht fih auf bie
Beförderung ber Difiziere.
Portugal.
Mapillars, Die—. (AHG. XXIII. 14.) Schilderung ber
Bewohner der Portugal gehörenden Malabarküfte und
deren Unbotmäßigteiten.
Rumänien.
Armee, Die Rumänifde —. (IR. April.) Betrifft Militärs
ſchulen ꝛc.
Rußland.
Aluminium in der Ruſſiſchen Feldausrüſtung. (NW. 1140.)
Neue Kochleſſel, Trinlbecher ıc.
Armee, Aus der Ruffifhen —. (BMZ. 14 u. ff.) Vermehrung
der Feldartillerie, Kaukaſiſches Belagerungsartillerie-Bas
taillen, Intendantur, Bildungswefen, Erſatzgeſchüft 1896,
Wintermanöver, Uniformveränderungen \c.
—: und Marinenahridten aus Rußland. (JAM April
u. ff.) Vermehrung der Feldartillerie. Wintermanöver,
Peförderung zu Oberftlieutenants, neue Kavallerieuniform,
Mett: und Geländereiten von KRavallerieoffizieren, Preis:
Entfernungsihäten, Militärliteratur ıc.
Artillerie, Neuformationen ber Ruſſiſchen — 1897. (IR.
Juni.) elbartillerie, Belagerungs: und Feſtungsartillerie.
—⸗Brigaden, Uniformabzeihen der neuerrihteten —.
{RS. 95.)
— pferde, Die Remontirung der — im Militärbezirt Warſchau.
(BI. 338.)
Beförderungdverhältnifje, Die — im Ruſſiſchen Offizier⸗
forpd. (DEZ. 39.) Allgemeine Ueberſicht.
Bobruist und Bender, Nuflaffung ber Feſtungen —.
(AJ. 100.) Die Feſtungen Kijem und Divinst find fortan
Feſtungsdepots“.
Dragomiroff, Neue Befehle des Generals —. (R. ec. m. 23.)
Etjenbahnen, Die Ruſſiſchen — 18%. (IR. April.) Erhöhung
der Fahrgefchwindigfeit, Erweiterung bes Eifenbahnneges ıc.
Eifenbahnftationen, Verzeichniß der Nommandanten ber
—, (RI. 82.)
Ererzirplag, Skizzen vom Ruſſiſchen —. (BMB. 26.)
Felddienftorbnnung, Ueber uniere —. (WS. Juni.) Wird
fortgeſeht.
Friedensliebe, Militärifhe Gründe für die gegenwärtige
— Rußlands. (AB. 35.) VBerfaffer weiſt die Unfertigkeit
Rußlands im Ausbau der Referveformationen nad.
Generalftabstorps, Das — der Ruſſiſchen Armee. (MZ.
16.) Ergänzung und Etärfe deſſelben, Bortheile ber
Generalftabsoffiziere ꝛc. Val. 93. W.
1897 — Literariiches Beiblatt um Dilitär» Wochenblatt.
330
Grenzwächterkorps, Dad — in Rußland. (MZ. 23.)
Bal. MWHL 1897 Sp. 600 u. fi.
Hauptleute und Nittmeifter, Meberfiht über die Ergebs
niffe ber Beldrberung der — des Zruppendienfied zum
Staböoffizier in offene Stellen. (WS. April.) Beftim:
mungen vom 10. Mär; 1897.
Infanterie, Das Ererzirreglement für — vom Jahre 1897,
(FMT. Juni.) Beſprechung des für die Finnifhen Truppen
für zwei Jahre verſuchsweiſe eingeführten Entwurfs,
— Erläuterungen zu dem Entwurf für das Exerzirreglement
der —. RZ. 104 u. fi.) Bgl. PM. 345 u. WS, Jani.
— Die Lehrlommandos der — (WS. Juni.)
—:Einzelabrigtung, Die Ruſſiſche —.
Rach dem neuen Egerzirreglement dargeftellt.
Kavallerie, Die neuen Uniformveränderungen in der Ruſſi⸗—
fen —. (PL. 334 u. 837.) Ugl. WS. April und MWEL
1897 &p. 1412 u. ff.
—manöver, Die großen Ruſſiſchen — im Mititärbezirt
Kijew, September 189%. (IR. Mai.) Bericht, Mit Karte.
gl. R. car. Juni und UWBl. 1897 Sp. 1933 u. ff.
Militärliteratur, Ueberficht über die Ruſſiſche —. (FMT.
Mai.) Bom infanteriftiihen Standpunfte aus betrachtet,
Behanbelt den Zeitraum Oktober 1896 — März 1897.
Zur Stellung der — in der Ruffifchen Urmee. (JAM,
April.) Unterftügung der maßgebenden Kreife des Difi-
zierforp® ıc. Bergleih mit Deutſchland.
Dffizierpferbe, Die Verfiherung der — (PL. 344.)
DOrdonnanzreiter, Raswädſchils und Beobachter der Feld⸗
artillerie. Zur Frage ber Ausbildung der —. (WS. April.)
Ramis Tſchiflik, eine Kurbiiche Kaferne. (DMZ.42 u. ff.)
Beihreibung.
Neferve, Kurzer Bericht Über die Uebungen der — im
Sommer 1896. (FMT. Mai.) Bezieht jih nur auf Die
Finniſchen Truppen.
Aufjen, Die — am Stillen Deean. (MR. April.) Eisfreier
Hafen, Sibiriſche Eifenbahn, Krieg zwiſchen China und
Japan,
Sewaftopol, Ein Bejuh des heutigen —. (DM. 36 u. ff.)
Beihreibung ber Ztabt ıc.
Sibirien, Ein Jahr auf dem Marſch durch —. (BME. 24.)
Bericht Über Truppenverlegungen.
Sommerübungen, Die — ber Truppen im Jahre 1897.
RZ. Mm. fi) Bel. V. 62 und MWU. 1897 ©p.
1959 u. ff.
Tehnifche Truppen, Neue Borfhriften für bie Sonder
ausbildung der — in Rußland. (MAG. April) Ned
Brifas 174 u. 182 von 186,
Unteroffiziere, Die Ausbildung der — in den Infanterie
regimentern. (Pl. 383.)
Baffenjanmlungen, Die — Ruflande. (DMZ. 51 u. ff.)
Waftenfammlung in der Eremitage zu St. Peter&burg.
Wird fortaefegt.
Weichfelland, Dad — und feine Reſſourcen für einen
operirenden Seereslörper. (StOZ. Mai.) Sand und Leute,
Witterungsverhältniffe, Feldbau, Städte zc, Mit Sfizge,
Winterbauerritt von Dffizieren ber reitenden Garde—
Artilleriebrigade. (XJ. 62.) Bericht.
Winterübungen, Die — ber Ruffiihen Armee. (OMWV.
LIV. 5.) Schilderung bed Ruſſiſchen Winters. Marid:
übung, mehrtägige Manöver, jelomäßige Schiekübungen,
Sagbfommandos, befondere Märfhe und Nitte ıc.
Schweden
Armeevermwaltung, Vorſchläge betreffend bie Neuordnung
der Schwediſchen — (KKAH. 8.)
Gewehr undSlarabiner, Angaben über — Mb. (KKAH.
10.1 Beichreibung der nenangenommenen 6,5 ın Waffen.
Mit Abbildungen.
(NW. 1216)
24
331
Reitinſtruktion, Die neue Schwediſche —.
Eingehende Beiprehung x.
Schiehausbildung, Etwas über unjere —.
Mängel. Vorſchläge.
Schweiz;
Gefhäftsführung, Auszug aus dem Bericht des YBundesr
rathed an die Bundesverſammlung über feine — im Jahre
1895, fomeit es die Artillerie und das Geniekorps betrifft.
(SZAG. Juni.) Wird ſortgeſetzt. Inſtruktionsperſonal ic.
”gl. MWBl. 1897 Ep. 705 u. ff.
Infanterie, Ueber bie Ausbildung und Erziehung ber
Schweizeriihen. — (93. 43.) Beſprechung der Schrift
von Major Geriſch. Bol. MMWEL 1897 Sp, 951 u. fi.
Militärifhes aus der Schweij. (MR. Juni.) Betrifft
Neuordnung der Landwehrinfanterie, Verftärfung der Has
vallerie, Veränderungen in der Artillerie, Uebungen ꝛc.
PBadung, Die neue — der Schweizer Fußtruppen. (DME.
38.) Belchreibung.
Zufluchtshäuſer, Militäriſche — und Schughütten in den
Schweizer Alpen. iR. cm. 18.) Beihreibung ꝛc.
Siam.
Blid, Ein — auf das heutige Siam, (Biv. m.i. Juni. 11.)
Sand, Leute, Entwidelung ır.
Heer, Dad — Siams. (AB. 24.) Wehrpflicht, Heeresreor:
ganifation, Bewaffnung, Stärke, Elefanten ıc,
— und Flottenmadt, Die — Siams. (NW. 1203.) Ein:
theilung, Stärle x,
Spanien.
(NMT. Juni.)
(KKAH. 7.)
Heer, Das Spaniſche nah dem Budget 1806/97. (TAM.
April.) Stärke und Eintheilung, Dislolation ıc.
Kuba, Der Krieg auf — ({USJ. 1755.) Stillſtand ber
Operationen ıc.
Verlufte, Die — ded Spaniſchen Heeres auf Auba und ben
Philippinen. (DMZ. 27 u. 30.) Ueberficht.
Transdvaal,
England und Trandvaal, (RW. 1132.) Kriegsvorberei⸗
tungen, Truppenftärlen ꝛc.
Türkei.
Armee, Frhr. v. ber Goltz über die Türkiſche — (MZ. 17.)
Dal. R. c. m. 24, DMB. 37 und MUB 18597 Sp. 1151 u. ff.
Ausbildung, Die taltiſche — und Kampfweiſe der Türken.
(RW. 1147.) Bericht fih auf Infanterie und Kavallerie,
Ballan-Halbinjel, Die Verhältniffe auf der — auf Grund⸗
lage der Geſchichte. Rix. m. i. April Lu.) Vortrag
in ber militärifhen Gelelihaft in Nom am 31. März 1897.
Wird fortgefegt.
Inſurgenten, Gliederung und Aampfmeife ber — auf Kreta.
(StOZ. Mai.) Driginalberidht.
Konftantinopel, Die Vertheidigung von — auf der Sand:
feite (BR. e. m. 21.) Beipredung der Schrift: Quelques
mots sur la defense et l'attaque de Constautinople du
eöt& de la terre par M. M. Bel. MED 1897 Sp.
607 u. ff.
Kreta, Die Creigniffe vor — und in Griedhenland, (IR.
Mai.) Bericht.
— Die Europäifchen Truppen auf —
fagungsfommandos,
— Die ftrategifhe und politifche Bedeutung der Inſel —.
(AB. 27.) Wichtigkeit derjelben dargeſtellt.
Landwehr, Die Türliihe — in Kleinafien. (DMZ.51 u. ff.)
Charakteriftit des Landwehrmannes ıc. Wird fortgejegt.
MilitärsSanitätsverfaffung, Ueber die — ber Türtei.
{MR. Juni.) Friebensftand der Militärärzte, Heilanftalten,
Genfer Konvention ıc.
(DM. 31 u. ff) Ber
—— — — mn 10 332
| Streitfrage, Die Kretiihe —
NM. April u. ff.) Tür:
tie Mobilmahung im März 1897, Ariegsſchaupiatz im
Theſſalien, Epirus und Griechenland, Kreta.
— kräfte, Die militäriſchen — der Türkei und Griedhen:
lands zu Sande und zu Waſſer. RaB. März/April.
Bl. Sp. m. 1. April und IR. Juni.
Truppen, Ein Franzöſiſches Urteil über bie Türkiichen —.
(DMZ. 34.) Günftige Aritik.
III. Strategie. Taklik.
Allgemein.
Befehlsführung, Die thatjächliche —— der Selb⸗
ſtändigleit der — im Kriege. (WS.
Eiſenbahnen, Ueber den Kampf um —. Mz 22 u. f.
Geſchichtliches, Angriffspunkte gegen Eifenbahnen, Verthei—
digung ꝛc.
Tlubübergänge iS. m. April.) Betrifft alle Waffen:
gattungen. Beifpiele. Mit vielen Abbildungen,
Initiative, Der Werth der Anerziehung der — (OMWY.
LIV. 6.) GErläutert an triegögefgigtlichen Beiipielen aus
dem Feldzuge 1866 in Jtalien, dem Feldzuge 1870,71 in
Sranfreih und aus dem Kriege der Ntaliener gegen Abei:
finien 1895 u. 1896. al. FMT. Mai,
Kanonenbonner, lleber dad Marfchiren auf den —.
April.)
Land» und Waſſerwege im Kriege. RMBl. April.) Be:
trifft die ſtrategiſche Bedeutung des projeftirten Donau—
Dderkanals bei einem Aufmarjce des Deutſchen und
— — Heeres im einen Kriege mit Ruß—
land.
IWS8.
Manöver, Die großen —, was fie find unb was fie fein
müßten. (Sp. m. 1. Febr.) Mängel. Vorſchläge. Ber:
gleiche zc.
Parteigängerfrieg, Der — (Sp. m. 15. Juni.) Be:
——— eines vom Robiret de Clery herausgegebenen
uches.
Selbſtändigkeit, Die wirkliche Bedeutung der — in dem
Kommandofyften im Ariege. MR. Mei.) Erläutert an
der Schlacht bei Eolombeg—Nowiliy nad Auflägen bes Ruſ ·
ſiſchen Generallieutenantse Woide im WS,
Stellungen, Ueber bie Bejegung von — in der Vertheidi—
gung. (RAB. März/April.) Brief Friedrichs des Großen
über diefen Gegenftand ıc.
ZTaltil, Die neue Deutſche — gemäß den letzten großen
Mandvern. (Av. m. 21% u. FM) Beiprehung, Ber:
gleide x.
— Vortrage über Grundlehren ver —. (NZ. 28.) Betrifft
— — Gefecht, Gefechtsielb, Angritt. Sal. Fr. m.
34
a, —— über das Bufammen:
wirfen ber verjhicdenen — (KKAH. 7.)
Taktif der Infanterie, Turnen, Feten.
Gefecht, Der taktifche Verband im —. (StOZ. Mai.) Rath:
ſchlãge.
Infanterie, Die — und ber Pionierdienft. (WS. Juni.)
Mari, Der — des Fußgüngers. (Sm. April a. ff) Das
Marſchiren der Völker des Alterthums, Anſichten des Ge
neral& Lewals, Vergleich verichiedener Neglements, Rath⸗
ſchläge ꝛc. Mit Abbildungen.
Taktik. (BM8. 14.) Gefechtstaltik der Infanterie.
Unterführer, Die Selbftändigfeit der — NMBl. April)
Erläutert an ber Schlacht von Spichern
333
334
Schießen.
Entfernungsihägen, Das —. (MG. 4.) Rathſchlüge wc.
Feuerbiäziplin. (ANG. 1946.) Rathichläse ıc. l. USG.
> 3356 2 AHG. XII. 14. Nie =
Gemwehrfeuer, Die taltifhe Bedeutung bed — (WS. Mai.)
Infanterie, Schiefausbildung und Feuer ber — im Gefecht.
(93. 51.) Rathſchläge nah Frhr. v. Lichtenſterns Bud).
Scharfſchützen- oder Maffenfeuer ber Infanterie. (JAM.
Javi.) Erörterung dieſer Frage, die zu Gunften des ger
zielten Ginzelfeuwers ausfällt.
Schießen, Die Ergebniffe des — ber Infanterie und Artil:
lerie. (R. d’art, April u. fi.) Bufammenfaffung Deuticher
Anſichten und deren theoretifcher Werth. Bgl. KAG. Mai.
— Moderne? —. (ANG. 1949.) Borfchläge ıc.
— übungen und Schiefifertigfeit (MG. 3.)
Biele, Beweglihe — beim Schießen der Infanterie. (PL. 337.)
Taktik der Stavallerie.
Fußgefecht, Das — ber Kavallerie. (R. cav. Juni.) Als
gemeine Betrachtungen, Verwendung bed Harabinerd und
Nunitionderfag. Feuerleitung ıc.
Kavallerie, Geipräde über — {RUSI. 230.) Nah dem
Werke des Prinzen Hohenlohe, Bal. WS. 6.
—majfen, Verwendung von — in der Schladt. (StOZ.)
Juni.) Erläutert an ben Reiterfämpfen in der Schladt
bei Bionville, Huguft 1870.
Kriegsſpiele, Kavalleriftiihde — auf lriegsgeſchichtlichet
Grundlage, (StOZ. Juni.) NAufflärungsdienft, Beiſpiel
aus bem Feldzuge 1870 in Frankreich, Aufgabenftellung zc.
Mit Skizzen.
Mandvrirform, Eine neue — ber Kavallerie. (RW. 1147.)
Borfchläge zur Verminderung von Verluſten ıc.
Neiterei, Nochmals die Verwendung der — im firiege.
Riv. m. i. April I. u ff) Abhandlung vorzundmeife auf
Grund Deutfher Werke über den Strieg 1870.71, welche
nachweiſen fol, daß bie Reiterei damals noch nicht auf ber
Höhe ihrer Ausbildung angelangt war. Wird fortgejeht.
Siche rungsdienſt, Ueber die Aufgaben ber Kavallerie im
R. cav. April.)
Heiten, Bferdebehandlung ze.
Beihlag:-Erneuerung, Ueber — beim Pferde.
Juni.) Rathſchläge. Mit Abbildungen.
Bruftfeuhe, Die — und ihre Belämpfung. (3. f. B. Mat.)
Größere Verbreitung biefer Arankheit, Rathſchläge :c.
Hindernifje, Die Kavallerie und die — im Gelände.
(BI. 335.)
(SZAG.
Hufbeihlag, Die Bedeutung bed — und ber Reſerveeiſen
für die Sclagfertigleit der Kavallerie. (MR. Juni.)
Rathichläge.
Hufeiien, Ein neues —. (NZ. 32.) Beſchreibung des Huf.
eifend „Scherban“.
Infanterieoffizier:Pferbe, Der Beilag ber — (JAM.
Juni.) Rathſchläge ıc.
Jahresbericht über die in der Klinik ber Königl. Militärs
Lehrſchmiede zu Berlin im Jahre 1895 behandelten Iahmen
und beihäbigten Pferde. (3.5. B. Juni.) Aeußere Krank:
heiten, Sufverlegungen ꝛc.
Kavallerie- Keldlazarethe. (USCA. Juni.) Borihläge
beir. Fortichaffung von Verwundeten auf Tragethieren.
Mit Abbildungen.
Pferd, Die Mechanik der Ortöveränderungen des —. (3.1.8,
Mat.) Beurtheilung des Pferbelörpers ıc. Bal. Sp. 237.
— Ueber Stehen und Gehen des — mit Berüdfichtigung ihrer
Darftellung in der Kunſt. (3. f. 9. April.) Betrachtungen
über Statit und Mechanik des Pferdelörpers ꝛc.
| Pferdefuß, Der —. (USCA. Juni.) Bau und Behandlung
beijelben. Rathichläge für den Beichlag.
Rampe, Eine transportable — (USUA. Juni.) Befchreibung
mit Zeichnungen.
Neitfunft, Betrachtungen über bie — (BM. 1353 n. ff.)
Galoppiren, Springen, Bearbeiten des Pferdes ıc.
Bäumungdfrage, Die — innerhalb und außerhalb ber
Armee. (JAM. Juni.) Erläutert an Abbildungen.
Taktik der Feldartillerie.
Artillerie, Das Feuer der — bei den Mandvern.
3355.) Bgl. MWBl. 1896. Sp. 2295.
Artilleriſtiſche Streitfragen, Moderne — erörtert vom
taktifhen Standpunkte. (H. 31. u. ff.) Allgemeine taktiſche
Geftchtöpuntte, Schrapnelihuß als Hauptſchußart ber Feld⸗
artıllerie, Granatſchuß berjelben, Sprenggranaten ꝛc.
Batterien, feuerleitung der — (RAG. Mai.) Feuerleitung
je nad ben verfchiebenen Zielen, welche zu beſchießen find.
Einidießen, Ueber die Zuverläſſigleit des —. (AUZD.
Mai/ Juni.) Bezüglihe Berechnungen und Bufammenftel:
lungen von General Hohne.
Feldartillerie, Die — im Zulunftäfampf und ihre Iriegö-
gemäße Ausbildung. (AAO. Mai Juni.) Beiprehung
ded Buches von DOberftlieutenant Layriz. Bol. MUB.
1397 Sp. % u. ff.
— Die Taktik der — geihildert von den Uranfängen bis &
den Ariegen des SKaiferreihed. (R. d’art. April u. ff)
Zeitalter Guſtav Adolfs, Friedrichs des Großen ꝛc.
Taktik des Feſtungskrieges.
Befeſtigung, Ueber proviſoriſche — und Feſtungs⸗Impro-⸗
vifationen. (RNMBl. Mai.) Beſprechung bed Werkes von
Oberftlieutenant Wagner. Vgl. 93. 36 u. fi. IR. Mai,
MWBl. 1897 Ep. 1500 u. ff. u. Ep. 238.
Belagerungdartillerie, Ueber bie Leitung der Thätig:
feiten, in&befondere —. {JAM. April.) Betrifft die von
ber Belagerungdartillerie unmittelbar vor, während und
nad dem Sturm zu erfüllenden Aufgaben. Organifation
der Belagerungd« und Feſtungs · — Fuße — Artillerie im
Frieden. Bgl. Sp. 28.
Feftungsdfrieg, Zu einigen fragen aus dem Gebiete bes
— (5t02. April.) Betrifft Organifation und Werth
beftändiger Befeftigungen, biöherige Eutwidelung der
Panzerbefeftigung in den Europäiihen Staaten ıc.
Zager, Die befeftigten — in ber Verteidigung der Staaten.
(Sp. m. 1. Juni.) GErläutert an geſchichtlichen Beiipielen.
Zandesbefeftigung, Die — (DB. 44.) Bezieht fih auf
die Schrift: Schroeter, Die Feſtung in ber heutigen Krieg:
führung.
Rofitionsartillerie, bie vierte Hauptwaffe des Feldfrieges.
(IR, April.) Berfafler forbert Ginführung von ſchweren
Steilfener» und Flahbahngeihügen bei den Feldarmeen ıc.
Schlahtfeldbefeftigung, Grunbfäte ber — und bed
Kampfes um verſchanzte Stellungen. (SZAG, April.)
{USG.
IV. Befeſtigungen und Geniewefen.
Anti-Brifanzgefhoß:Fortifilation, Die — (AANID.
Mai Juni.) Sechzehn Vertreter berjelben und Rüdblide
auf dad Borangegangene.
Eijen»Befeftigungen. (USJ. 1761.) Beihreibung von
VanzersHüftenbefeftigungen. Mit Abbildungen.
Feftungen von großer Ausdehnung. (IR. Juni.) Vor⸗
Ihläge ꝛc.
Geniedienft, Die leitenden Organe bed — im Ariege.
(RAG. Juni.) 2eitung ber Geniewafle im Felddienſte
und Thätigleit der verfchiedenen höheren Genieoffiziere,
unter Bezugnahme auf neuere, indbefondere auch Deutſche
Schriften.
335
Landesbefeſtigungen,
über — 8246. Mai.)
Straßen-Unterbrechungen. (RAG. April.) Mittel verſchie⸗
dene Arten Strafen im Kriege auf längere oder fürzere
Zeit unbrauchbar zu maden.
General Brialmonts Grundſätze
V. Waſſenweſen.
Gewehre, Die — welche nicht tödten. (RAG. Mai.) Ents
widelung ber Gewehre Meineren Kaliberd. Wirkung ders
felben ar,
Maufer:Selbftlader, Der —. DMg3. 37.)
ber 7,63 mm Zehnlader-Piſtole.
Militärtehnifhes Gebiet,
Juni.) Reue Handfeuerwaffen.
Repetirsfeuerwaffen, Moderne —
fchreibung der Borchardt ⸗Piſtole. Mit Abbildungen.
6,5 mm Repetirgemehr M/93, Tas — der Waffenfabril
Steyr im Vergleich mit dem Schweizerifhen Repetirgemehr
M,89. (SZAG. Mai.)
Säbel und Revolver. (USGA. Juni.) Ermägungen be
treffs beiter Bewaffnungsart für die Kavallerie.
Beſchreibung
al. RAG. Juni.
Umſchau auf —. (JAM.
(USCA. Juni.) Bes
Selbftladegemehr, Ein neues — (RB. 1170.) Beſchrei⸗
bung ded Cei⸗Gewehrs.
Nrtilleriematerial.
Balliftif, Ueber — (RAB. März/April.) Beiprehung bed
Buches „Aeufere Ballijtil” von Oberſt Zaboudéli.
Diopterroßr, Reitzners — (SZAG. Juni.) Beſchreibung
mit Abbildung.
Feldartillerie der Zufunft, Die — (RAB. März/
April.) Beihreibung eines T5 mm Schnellfeuergeſchützes
der Fabrik Nordenfelt in Paris. Mit Abbildung.
Bengeihän Syſtem Schneider, Material des 75 mm
— Shodell 1895. (RAB. Mai/Jani.) Beichreibung
J 9 Abbildungen.
Feuerwaffen, Beitrag zum Stublum bed Nüdlaufed der
—. (R. d’art. Juni.) Mit Tabellen und Skizzen.
Hotchliß⸗Maſchinengeſchütz, Das automatische —. (StOZ.
Juni.) Beichreibung. Bol. AB. 18, RAG. April und
AHG. XXIII. 12 mit Abbildungen.
Kanonen, Der Lehrſatz der geringften Arbeitsleiftung, anges
wenbet auf bie Umringung der — auf warmem Wege.
{RAG. Mai.) Mathematiſch⸗mechaniſche Abhandlung.
Sangaeldolic, Ueber die Erjheinungen bei ber Bewegung
der — (OMWYV. LIV. 6.) Berechnungen mit Abbils
dungen.
8
Militärtehnifhes Gebiet, Umſchau auf — (JAM.
Juni.) Betrifft Artilleriematerial in Deutſchland, Defter
reich. Ungarn, Frankreich, Rußland ꝛe.
Richtbogen und Sprenghöhenmeſſer. (AZ. 36.) Bes
ſprechung einer Schrift von Major Schöffler. Dal. Sp. 284.
dem Rihtbogen M/t2, Gebrauch und Verwendung der —.
(MAG. Juni.) Nathihläge. Wit Stizgen.
Schneider-Canet, Material — auf der Prüffeler inter:
nationalen Ausftellung. (RAB. Mai’Juni.) Beichreibung
verſchie dener Gejhüte.
Schnellfeuer⸗Artillerie, Die — im Auslande. (DMZ.
49.) Verſuche der Großſtaaten.
MilitärsLiteratursfeitung. — Nr. 10
336
Shnellfeuersfeldlanonen, Einige über — auf zur
Drientirung für Nictertilleriften, (IR. April.) Zwed ber
Einführung, Wirkung des Schuffes und Feuergeſchwindigkeit.
Zu jtellende Anforberungen ꝛc.
—⸗Geſchütze, Ueber — zum Feldgebraude (OMWV.VIL 5.
Zu ftellende Anforberungen x.
75 mm Schnellfeuer-Keldgeihüg, Syſtem Darmancır.
(R. d’art. — ae mit Abbildungen. Del.
MWoVBl. 1897 Sp. 1681 u.
— — — Epjtem de Bange = Piffard.
——— mit Abbildungen.
Schnelllader⸗Frage, Zur —. (SZAG. Mai un. ff.) Berich
über den Stand in verfchiebenen Ländern. Bgl. Sp. 24u.
Wird fortgejegt.
— waffe — Echnellfeuermwaffe. (StOZ, April.) Bezieht
fi) auf das Feldgeſchütz der Sufunft x.
Schußtafeln, Graphiihe. (BAG. April.)
Zabellen.
Tachymeter⸗Schieber von Buller » Breitbaupt.
Juvi.) Beſchreibung mit Abbildungen.
(R. d’art. Juni.)
Tafeln und
(MAG.
VI. Eifenbahnwefen, Luftballons,
Taubenfport, Kriegshunde, Radfahren,
elektrifche und photographifhe Apparate x.
Ballond im Kriege (USCA. Junf.) Geſchichtliches, gegen:
märtiger Stand der Militär⸗Luftſchiffſahrt in den Armeen
ver Großſtaaten ıc.
Buſſole, Eine neutonftruirte Schmalfatver — mit Höhen:
mefier. (DMZ. 45.) Beichreibung mit Abbildungen. Bgl.
MWBl. 1897. Sp. 138%.
Fahrrad, Das — im Kriege. (ANG. 193.) Nah den
Erfahrungen der Herbſtmandver von 1895 zufammengeftellt.
Feld» Telephon, Das —. (Pl. 3839 u. ff) Rugen und
Anwendung beffelben ac.
Luftſchiff, Das Wölffertſche lenkbare — (RB, 1204.) Be
ichreibung :c.
Meilen, Das techniſche — (MAG. April u. fi) Analgtifche
Betrachtungen und praltiihe Verwerthung derjelben. Dit
Zeichnungen.
Militär-⸗Eiſenbahnen. (USG. 3361.) Anlegung und Bor:
theile derjelben ꝛc.
—radfahrer. (BM. 1357 u. = Stand der Frage in den
verjhiedenen Armeen ꝛc. gl. Fr. m. 3918,
Militärifhe Kunſt, Die — auf der Ausſtellung in Brüffel.
{RAB. Mai/Juri.) Ueberſicht.
Photographie, Die Fortſchritte der — im Dienfte bes Heeres
feit dem Jahre 1889. (MG. 4.) Beridt.
Taubenhäuier, Wiltärifge {RAG. er Brieftauben.
Bau der Häufer für dieſelben. Mit 3 Tafeln.
Zelegraphiren, Das — ohne Drähte, (AB. 22.) Apparat
Marcont.
VIL Generalfab.
Kartographie, Stubie Über die — ber Vergangenheit und
Zukunft. (RAB. März/April u. .) Italien, Schweiz.
Spanien, Vortugal, Dänemark, Rußland. Vgl. Sp. 210
Wird fortgefegt.
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E, S. Mittler & Sohn, Berlin SW12, Kochſtraße 68-11.
Mililür⸗
Literariſches Beiblatt zum Militär—
— — mn — an an ann — — — — —
Berantwortlicher Redakteur:
v. Eftorff. Generalmajor z. D.,
Briedenau b_ Berlin, Wohlerftr.
Abel, Unter der Standarte der Garbes |
bufaren. (363)
Artillerie ä tir —5 Etude sur
l’organisation d’une. (35
Bayeriſche Kriegs— Ar RER
ſchichte, Darftelungen aus der. (339)
Endres, Beiſpiele au dem Deutfche
Fran öfiigen Kriege 1870/71 und dem
„ing ———— 1877/78. (345)
Frhr. v. Firckse — Frhr. v. Gall,
Taschenkalender für das Heer. (350)
. a9, Hannibald Alpenübergang.
(@
Gen — Bierow, Geſchichte des In-
fanterieregiments Generalfelbmarfchall
Yrinz Friedrih Karl von Preußen (8.
Brandenburgifchen) Nr. 64. (340)
Gyßling, Die Bayerijche Feldeiſenbahn⸗
Abtheilung im Kriege 1870,71. (340)
Ärhr. v. Heided, Die Bayerifhe Phil⸗
hellenenfahrt 1526—1829. I. Theil. (539)
Dr. Helbig, Gelundheitlihe Anfprüche |
an militärifche Bauten. (362)
Dr. Runomw, Die Heilfunde. (361)
Die Mılttär+ Literatur» Zeitung ericheint mn ein- bis zweimal als
Beiblatt zum Wiılitär- Rrocenblatt und it auch im beiomberen Jahres ·
Übonnement für 5 Darf dırelt von der Erpebition und Durch alle nd
bandlungen zu besichen. Preis ber einzelnen Hummer 50 %
‚Stavenhagen, Renseignementsdivers,
Literatur-Beitung.
Adınndfiedzigfier Jahrgang.
Wochenblatt.
Nr. 11. Oftober 1897.
— — —
— —
Berlag der Königl. Hofbuhhandlung
von E. ©. Mittler & Sohn,
Berlinswie, Kchftr. 68—71.
Das Franzöſiſche und Frhr. v. Troſchle — J. v. H., Anleis
tung zum Studium ber Kriegsgeſchichte.
GErgänzungdband. (345)
Werder gegen Bour⸗
Dr. Myrdacz,
StalienifheRilitär-Sanitätöwejen. (864) |
Nesweda, Zwölf Entwürfe zu taftifchen |
Aufgaben für Subalternoffiziere. (347 ), Dr. Varnhagen,
bali. (346)
y Les
r —— et les Anglais en ‚Berdeutfhungsbücer bed Allgemeinen
Deutihen Spradvereind. VIII. Die
TE re ah Friedrich Heilfunde. (361)
‘Dr. Wershoven, Vocabulaire tech-
En a Gebrauchs· und nique — — et allemand-
|
frangais. (362)
Frhr. v. Katınban, Philippe de Gen. |
tils, Marquis de Sangalerie. (364) ——— 33. ag in, im
Rüder, Die Artilleriepatrouille. (343)
Dr. Wiener, Die bygieniihe Beurtheis
v. Shwarpfoppen, Stichworte für Dfe | fung ber Militärkleidung und Rüftung.
fijiere und Unteroffiziere der Infanterie | (357)
bei an des Dienftunterriht. | Willoughby Walke, Lectures on
(360 Explosives. (362)
Gyoht, Die — und Hufleiden der v. Xylander, Vorſtoß der 3, Bayerischen
erde ıc. (30%) Infanteriebrigade bei Zoigny am 2. De:
(360) FE ne Kr Helbenfaifer. (365)
05. Dr.Onden, Unſer Helbenfaifer. (3
Schr. Stodhornern. Starein, Kaifer- pr. Pohler, Bibliotheca historico-
büdlein. (337) militaris. (366)
Mayerh offer, Applifatoriihe Studie | v. Strang, Die Deuiſchen Einigungd- Springer, Armee⸗Körper-Tableau (366)
über die Gefechte bei La Fourche amd.
und 6. Januar 1871.
friege. (342) Waffenkunde, Zeitſchrift für hiſtoriſche.
65)
v. Tepper⸗Laski, Rennreiten. (360) | (3
(348)
Muſter für (Hriftliche BONES A complete bibliography of
feneing and duelling. (335)
Audarbeitungen, (359)
Kaiferbüdlein. — Wilhelm der Große als Chrift im
Leben und im Sterben. Bon Dtto Freiherrn
Stodhorner von Starein, Großherzoglich Badi—
ſchem Kammerheren und Landgerichtärath. 29. ftark
vermehrte Auflage. Berlin 1897. Schriftenver-
triebsanftalt. 8°. 142 Seiten. Preis geb. ME. 1,20.
Das Kaiferbüchlein, welches zuerft im Jahre 1878
erfchien und jeit des Kaijerd Heimgange den Namen
des Berfaffers trägt, hat weite Verbreitung gefunden.
75 000 Abdrüde zeugen für die günftige Aufnahme,
welche ihm zu Theil geworden. Damit ift gleichzeitig
einem Wunjche des hochſeligen Kaiſers entſprochen, den
dieſer wiederholt ſowohl öffentlich als auch in gnädigſten
Worten dem Verfaſſer kundgegeben hat. Einer weiteren
Empfehlung der Arbeit bedarf es daher nicht.
Die letztere enthält die eigenen in Schrift und Wort
gethanen Ausſprüche des verewigten Herrſchers von
frühefter Jugend bis zu dem im höchſten Greiſen—
alter erfolgten Hinicheiden in ihrem gejchichtlichen Zus
fammenhange und zeigt die große Perjünlichkeit nicht
nur in ihrer allgemein geſchichtlichen Bedeutung, ſon—
dern ganz bejonders in ihrer offenen und klaren Stellung
zum chriftlihen Glauben, der die Grundlage jeines
Wejend und jomit feiner großen Thaten war. Auch
auf den, der ſolchen Glauben nicht theilt, wird es
einen tiefen Eindruck machen, nachgewieſen zu fehen,
[Oltober 1897.]
(867)
wie dieſer mächtigſte Mann unferer Zeit von Kindheit
an in tiefer Demuth und in unwandelbarem Vertrauen
in guten und böfen Tagen an jeinem Gott hing, bei
ihm Troſt, Hülfe und Kraft fuchte und fand.
Für die Angehörigen des Heered hat die Schrift
un jo größeres Intereffe, ald Kaiſer Wilhelm ſelbſt
vor Allem Soldat und feinen Soldaten ein treuer
Bater war.
| Bibliographie.
Politifhe Correipondenz Friedrich des Großen. Drei:
undzwanzigfter Band. Berlin 1896. Verlag von
U. Dunder. Preis ME. 14,—.
Der vorliegende Band, der fi, was wifjenichaft-
liche Methode und mufterhafte „Durcharbeitung* betrifft,
durhaus würdig den früheren Publikationen anſchließt,
umfaßt den Zeitraum von April 1763 bid September
1764 und ift redigirt von den Herren Dr. v. Buttlar
und Dr. Bol. Es handelt fi bei der Politifchen
Korrejpondenz von jetzt ab um Friedenszeiten und Des»
halb tritt Das militärische Intereſſe an diefen Publi—
fationen mehr in den Hintergrund, da militaria nur
noch vereinzelt vorfommen. Trotzdem bleibt die Kor:
rejpondenz auch für den denfenden Soldaten eine un—
erihöpfliche Fundgrube von Belehrung auf den verſchie⸗
| denften Gebieten des Staatslebens und giebt Zeugniß
25
339
von dem jchier übermenſchlichen Fleiß des Großen |
Könige. Nicht mit Unrecht jagt Moltle: „Das Genie
ift der Fleiß!“ Auch die unerjchütterliche Gerechtigkeit
ded Königs, der unter allen Umftänden an dem Spruche
fefthielt: „Justitia est fundamentum regnorum“,
wird im vorliegenden Bande treffend illufteirt (Nr. 14599)
durch ein Schreiben an den Prinzen Ferdinand von
Preußen, dem der König ed rundweg abichlägt, ſich in
eine Rechtsfrage zu mijchen, weil das Sache des Juftize
minifterd jei.
Darftellungen aus der Bayerischen Kriegs: und Heeres:
geſchichte. Herausgegeben vom K. B. Kriegsardiv.
Heft 6. Die Bayeriſche Philhellenenfahrt 1826— 1829.
Aus dem handjchriftlidyen Rüdlaf des K. B. Generals
lieutenants Karl Freiherrn v. Heide, I. Theil. —
Vorſtoß der 3. Bayeriſchen Infanteriebrigade in der
Schlacht bei Loigny am 2. Dezember 1570. Bon
Oskar v. Aylander, K. B. Oberftlieutenant a. D.
(Mit einem Croquis.) — Die Bayerische Feldeijen-
bahn-Abtheilung im Kriege 1870/71. Bon Karl
Thoma, Oberftlieutenant 3. D., und Otto Gypling,
Hauptmann und Batteriehef im 3. Feldartillerie—
Regiment „Königin Mutter“, (Mit 2 Beilagen,
1 Karte und 3 Blatt Skizzen.) 8°. München 1897.
3. Lindauerihe Buchhandlung (Schöpping). VIII
und 137 Seiten. Preis Mt. 3,—.
Die erfte Darftellung des und vorliegenden Heftes
jchildert die Erlebniffe des Generals, damaligen Oberfts
lieutenantö v. Heide, welcher fih im Auftrage König
Ludwigs I. mit mehreren Difizieren im Intereſſe der
Griechiſchen Sache nad) Griechenland begeben hatte.
König Ludwig nahm befanntlid großen Antheil am
Befreiungsfampfe der Griechen von der Türkiſchen
Herrſchaft. Heidecks Berichte über feine Erlebnifje
geben und ein anjchauliches Bild der damaligen Zus
ftände in Griechenland. Kaum fann man begreifen,
wie es bei folden Zuftänten den Großmächten gelang,
ein Königreih Griechenland aus diefen Wirrnifjen ber:
zuftellen. Die neueften Greigniffe auf der Balkan—
Halbinjel, der Kürzlich ftattgehabte Krieg zwiſchen
Griechenland und der Zürkei, haben und den Beweis
geliefert, daß troß einer Zeitperiode von etwa TO Zahren
ded Beftehend des Griechiſchen Königreichs noch Vieles
zu ſchaffen bleibt, um einigermaßen Zuſtände zu erreichen,
welche den Vergleich mit den ſonſtigen Europäiſchen Ver—
hältniſſen nicht zu ſcheuen haben. Heidecks Erzählungen
ſind in dem vorliegenden Hefte noch nicht beendigt.
Nicht unterlaffen will ich, aus den mancherlei intereſſanten
Einzelheiten der Heidedichen Mittheilungen anzuführen,
dab die Türken damals Gebraud von Brieftauben
machten, was ja allerdingd auch bereitd zur Zeit der
Kreuzzüge von den Mohammedanern geſchah, wie in
Raumers Gefchichte der Hohenftaufen zu lejen ift. Eine
charakteriſtiſche Einzelheit, welche Scylüffe auf die da—
malige Bildungsftufe des Griechiſchen Volkes ziehen
läßt, ift die, dab bei der Sitzung des Kongrefjed, der
im Freien in Damala tagte, Beifalld- oder Mißfallens⸗
äußerungen ded umftehendes Volles — nad) heutigen
Rilitär-LiteraturBeitung. — Rr. 11
340
Begriffen der Galerie — dadurch vom Polizeichef in
Schranken gehalten wurden, daß berjelbe Steine oder
Gitronen in den Haufen warf, oder auch feine Keule
drohend erhob.
Die zweite Darftellung unſeres Heftes beichäftigt
ſich mit der vielfach erörterten Frage, ob die 3. Baye
riſche Infanteriebrigade in der Schlacht bei Loigny am
2. Dezember 1870 den mit großer Tapferkeit audge-
führten, aber leider mißglüdten Vorſtoß aus eigenem
Ermefjen oder auf höheren Befehl ausgeführt habe.
Mit großer Sorgfalt hat der Herr Berfafer aus eigenen
Erinnerungen, Alten und Mittheilungen anderer Dffi-
ziere dargethan, dab diefer Vorſtoß auf einen von dem
damaligen Major und 2. Generalftabsoffizier der Divi-
fion, Kriebel, überbradhten Befehl zurüdzuführen ift,
dab aber Major Kriebel dazu feinen Auftrag gehabt,
jondern die Aeuherung eined BVorgejegten im Eifer in
einen Befehl umgewandelt hatte.
Die legte Darftellung, die Thätigkeit der Bayeris
ichen Felveifenbahn:Abtheilung 1870/71, ift von hohem
Interefje und zeigt, mit welcher Energie die Bayeriſche
Regierung damals alle Schwierigkeiten überwand, um
aus Beamten, Arbeitern ihrer Eijfenbahnvermwaltung und
aus Landwehrleuten x. eine Feldeijenbahn-Abtheilung
zufammenzujegen. Die Arbeiten diejer Abtheilung find
von großem Erfolge begleitet gewejen. Die Schilde
rung derjelben zeigt, mit weldyer Umfiht und häufig
mit welcher perjönlichen Tapferkeit Beamte, Dffiziere
und Mannjchaften dieſer Abtheilung ihrer Pflicht ob»
lagen. Bon wirklih jpannendem Intereſſe ift die Ers
zählung der Art, wie Oberlieutenant Riegel zwei Lolomo—
tiven herbeijchaffte, welche die Franzoſen entfernt hatten und
die den auffälligen Bauern am Orte ihres Berftedes
mit Gewalt genommen werden mußten. Gbenjo vers
dient der Muth und die Umficht des Ingenieurs Eber-
maier, jeßigen Generaldireftord der Bayerijchen Staate-
eijenbahnen, und des Mafchinenmeifterd Engelhardt bei
Fortihaffung des Cifenbahnmateriald aus Orléans
am 9. November 1870 die größte Anerkennung. Das
eingehende Studium der Thätigkeit der Bayerifchen
Gijenbahnabtheilung kann nur dringend empfohlen
werden für Alle, welche zu joldhen Arbeiten berufen
find.
Geihihte des Jufanterie-Regiments General: Feld:
marjhall Prinz Friedrich Karl von Preußen
(8. Braudeuburgiſchen) Nr. 64. Auf Befehl des
Königlichen Regiments bearbeitet von den Hauptleuten
Geng und Vierow. Mit Bildniffen und Plänen.
Berlin 1897. € ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis Mi. 10,—.
Die Militär » Literatur- Zeitung hat bereits über den-
jenigen Theil der vorliegenden Regimentsgejchichte ger
urtheilt, deſſen Berfafjer Hauptmann Gentz ift; es
erübrigt aljo, auf den zweiten vom Hauptmann Bierom
gejchriebenen Theil des Werkes, die Friedendgeit von
1573 bis zur Gegenwart (1897), einzugeben.
341
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wochenblatt.
342
Das SInfanterieregiment Prinz Friedrih Karl ift
aus der Mobilmadjung 1859/60 hervorgegangen ala
eined jener Regimenter, die, im Sturm geboren, ſchon
in früher Sugendzeit durch ſchwere Kämpfe erprobt
wurden. Dem erften Herrn Verfaſſer, jeinerzeit
Hauptmann Gen, fiel die jchöne Aufgabe zu, fein
Regiment durdy jene großen Zeiten zu begleiten, als
das unbefiegte Preußenſchwert vom SKattegat bis zur
Donau die Feinde vor ſich niederwarf, und ſchließlich
Kaiſer Wilhelms I. Majeftät fi unter dem Donner
der Kanonen zu Berjailled die Kaiſerkrone aufs Haupt
fette.
Meniger lohnend war die Aufgabe, die dem zweiten
Herrn Berfafjer, Hauptmann Bierow, geftellt war.
Naturgemäß werden die kriegeriſchen Erlebnifje eines
Regiments ftetd die Brennpunkte in deſſen Gejchichte
bilden. Sehr dankenswerth aber bleibt ed, wenn aud)
die Friedenszeiten mit Liebe und vollem Berftändniß
behandelt werden, wie es hier durch den Herrn Ber:
fafjer geſchehen iſt. In den Friedenszeiten wird ja
der Grund gelegt für dereinftige Waffenerfolge. Nicht
umjonft ift in den geſchilderten jehöundzwanzig Friedens⸗
jahren unfer Schwert gejchärft worden. Es wird ber
einft jeine Eifenprobe beftehen müflen. So hat der
Herr Berfafjer ſich den Dank aller 64er gefichert, ins
dem er dieſe Zeit der Worbereitung, dieſe Fülle treuer,
jelbftlofer Arbeit dem Gedächtniß aufbewahren half.
Der Berfafjer jchildert auf 59 Drudjeiten die
Friedenszeit nicht in zeitlicher Aufeinanderfolge von
Fahr zu Zahr, jondern faht feinen Stoff in größere
Abjhnitte zufammen. Geht Hierdurd; auch dem ein»
zelnen Offizier die Möglichkeit verloren, ſich feine Dienft-
jahre im Regiment einzeln genau zu vergegenmärtigen,
jo wird doch andererjeits das Ganze von einem höheren
Geſichtépunkt beleuchtet, und jene Trodenheit der Schil-
derung vermieden, die vielen Regimentsgeſchichten ans
haftet. Die flüffige Darftelung macht den Leſer bekannt
mit der Ecdhilderung der Garnifoneinridtungen, dem
Wechſel in der Unterbringung, der Steigerung der dienſt⸗
lihen Anforderungen, den Abgaben bei Neuformationen,
der Thätigkeit der Megimentslommandeure, den zahl«
reihen Allerhöchften Anerfennungen von der Beendigung
der Dfkupation in Frankreich 1873 bis zur letzten
Befihtigung durd Seine Majeftät Kaifer Wilhelm 1.
(Auguft 1886) und bis zur Emennung der Tochter
des einftigen Regimentächefs, Ihrer Königl. Hoheit der
Herzogin von Connaught, zum Chef ded Regiments;
ferner 1885 mit dem Feſt des fünfundzwanzigjährigen
Beftehens, mit dem Grinnerungsjahr an den Deutjch«
Franzöſiſchen Krieg (1895) und ſchließlich mit der Feier
der hundertjährigen Wiederkehr des Geburtätags weiland
Kaiſer Wilhelms 1.
Beſonders eingehend behandelt der Berfafler bie
Beziehungen des Pringen Friedrich Karl zu feinem
Regiment und würdigt die auferordentlicdyen Verdienſte,
die fi) Hochderjelbe um die Ausbildung unſerer Ins
fanterie erworben hat. Es ift naturgemäß, daß des
Prinzen fegensreiche Thätigkeit in feinem III. Urmee-
forpd und feinem 64. Regiment beſonders erfolgreich,
werden mußte. So ſehen wir den Prinzen als Refor-
mator der Infanterie in feinen zum Theil wörtlich ans
geführten, epochemachenden Schriften, ferner in feiner
Fürforge für das Regiment, in bdienftlicher Beziehung
ftetö fördernd und anregend,. Liebhaber der Gymnaftif,
zeigt fi) der Prinz ald gewandten Bajonettfechter, der
gern jelbit das Fechtgewehr zur Hand nahm, Grwähnt
find aud) die Tage, am denen der Prinz fein Regiment
befidhtigte oder gelegentlich größerer Manöver jah, bis
ſchließlich die Schilderung der Beijegung des Prinzlichen
Feldherrn zu Nikolskoje bei Potsdam dieſes werthvolle
Kapitel beſchließt.
Der Berfaffer gedenkt auch mit warmen Worten der
Uckermärliſchen Bevölferung, die Leid und Freude ftets
getreulich mit ihrem Regiment theilte und dafjelbe 1877
dur Errichtung eined Denkmals auf dem Marktplatz
von Prenzlau in bejonderer Weije geehrt hat. Die
Söhne der Udermarf find aufs Innigfte mit dem
Regiment verwachſen, in dem fie drei ruhmreiche, blutige
Feldzüge durchkämpft, und defjen Fahnen bereitd? Bater
und Sohn den Treufhwur geleijtet haben. Möge die
Zukunft halten, was die Vergangenheit dem Regiment
beſcheerte, und der vorliegenden Gejchichte noch manches
Nuhmesblatt hinzufügen.
Die Deutſchen Einigungskriege. Illuſtrierte Kriegs—
chronit der Jahre 1864, 1866, 1870/71. Bon
Victor von Strang, Königl. Preuß. Major 5. D.
Zweite vermehrte Auflage. Eine Feftgabe zur Feier
des hundertiten Geburtstages Katjer Wilhelm I. Mit
autbentijchen Slluftrationen, Porträts, Karten, Plänen
und einem Anhang: Thaten und Phrajen im Deutjch-
Franzöſiſchen Kriege 1870/71. Leipzig. Verlag von
3. 3. Weber. Preid Mt. 7,50.
Bon den literarijchen Erzeugniffen, welche noch
unter ber patriotifch belebenden Einwirkung der ver-
flofjenen Hundertjahrfeier entftanden find, verdient die
in zweiter, vermehrter Auflage erfchienene „Strantzſche
Kriegächronit” hervorgehoben zu werden. Der Berfafer
hat eine bejondere Art gewählt, dem ſchon fo oft und
jo mannigfady behandelten Stoff eine wirkungsvolle
Geftalt zu geben. Nach einer kurzen chronologifchen
Ueberfiht führt er und zunädft die Begebenheiten
und friegeriichen Greignifjfe der Feldzüge von 1864,
1866 und 1870/71 in der anſchaulichſten Form guter
Slluftrationen vor Augen. Nur hin und wieder von
Porträts der beiderfeitigen Heerführer und von vorzüg-
lihen Plänen und Relieflarten unterbrochen, ftellen fie
in ihrer Aufeinanderfolge zugleih eine wohl lüdenlos
zu nennende Sammlung des hierin jo umfangreich feit
der Zeit der Kriege angehäuften Materiald dar. Ein
fogenanntes „tartographijches Panorama” des Kriegö-
ſchauplatzes in Frankreich bejchließt den erften Theil,
dem fich ein zweiter würdig anreiht, eine Zuſammen⸗
ftellung jämmtlicher an die Deffentlichleit gedrungenen
Depeſchen und Nachrichten aus den Zahren 1870/71
enthaltend. Schon die Ueberſchrift „Thaten und Phraſen“
weift darauf hin, dab in diefer zweiten Sammlung,
welche, obwohl nur „Anhang“ bezeichnet, an Bollftän-
25*
343
MilitärsPiteratur-Beitung. — Rr. 11
344
digkeit der des erften Theiled nicht nachfteht, neben den | und GSeländeausnugung, ald unjere letzten Kriege fie
Deutfhen und Franzöſiſchen Kriegsnachrichten offizieller
und offiziöfer Natur auch die Lügenberichte der
Parifer Prefje nicht fehlen. Unwillkürlich drängt ſich
einem bei genauerer Durchfiht dabei der Vergleich
zwifchen den beiderjeitigen Volksſtimmungen auf, die
wohl nirgends beſſer ald gerade hierin zum Ausdruck
fommen. Sie laſſen den Leſer einen tiefen Blid in
dad Empfinden und Fühlen des beftegten und des fiegen-
den Volkes thun. So bietet diejer Abichnitt geradezu
ein Studium und ift hervorragend geeignet, allfeitiges
Interefje an dem Werke wachzurufen! Dem erften Ein-
drud eined „Illuſtrationswerkes“ folgend, mag es bei
mäßigem Preife mehr für Soldaten» oder auch Schüler-
bibliothelen beftimmt erjcheinen, zweifellos indeſſen ift
ed auch anderen Kreijen warm zu empfehlen.
Die Artillerie-Patronille von Rüder, Oberftlieutenant
und Abtheilungstommandeur im FFeldartillerie-Regi-
ment Generalsfzeldzeugmeifter (2. Brandenburgiiches)
Nr. 18. Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis ME. 1,40.
Der Artillerie geführt hat, wird wohl troß jchnellen
Reitend und Sehens beim Gntwideln feiner Truppe
regelmäßig das Gefühl des Unzureichenden gehabt und
ſich gefagt haben: Dad nächſte Mal mahft Du es
anderd. Er verwerthet die gemachten Erfahrungen
beim nächſten Mal, um doch wieder unbefriedigt auf
jeine eiftungen zurüdzubliden.
Die heutige Artillerieverwendung ftellt eben an den
Führer Anforderungen, denen er allein mit den Mitteln
der in der Jugend erworbenen Routine nicht ger
wachſen ift.
Aus der Nothwendigkeit heraus find fchüchtern und
iprungmweife neue Beflimmungen und Gewohnheiten
über Aufllärung — als unerlähliche Vorausſetzung ſach⸗
gemäßer Anorduung des Artillerieführerd — erwadhfen,
an einzelnen Stellen ſchon zu einiger Bolllommenheit
entwidelt, an anderen noch arg vernadhläjfigt.
In dieſes Gebiet tritt der Berfaffer, begünftigt
durch vortreffliche Anleitung, mit jeinen Ausführungen
und Vorſchlägen, die diefem Dienftzweige zum erften
Male eine ſyſtematiſch durchdachte Grundlage geben.
Ich glaube, daß ſchon im bevorftehenden Ausbildungs»
jahr das Büchlein ald Anhalt für die Snftruftion in
feinem Regiment fehlen wird.
Es ift eine befannte Erfahrung, daß unjere Ka-
vallerie im Aufjuchen des Gegners, im Erfennen feiner
Anmarfchformen und richtungen Vortreffliches leiftet,
aber weniger in ber Drientirung des Führers kurz vor
und während des Gefechts. Die Gründe hierfür find
mannigfache, zum heil unabänderlihe. Aus dieſer
Erkenntniß heraus find die Meldereiter- Detachements
entftanden, eine weitere Ergänzung bietet die „Artillerie
patrouille”. Die gewaltig gefteigerte Feuerwirkung
zwingt zu einer weit planvnlleren Eruppenverwendung
fannten. Die Kavallerie allein vermag thatjächlich die
Unterlagen für eine ſolche nicht mehr zu jchaffen. Die
in der Artillerie jchlummernden Kräfte, wie der Ver—
faffer es jehr hübſch ausdrüdt, für diefen Zweck zu
verwerthen, wird ein Gebot der Selbfterhaltung.
Nachdem die nad Felddienft-Ordnung und Exerzir—
Reglement für die Yyeldartillerie gültigen Beftimmungen
über „Aufllärung“ kurz zufammengefaßt, die Einleitung
des Gefechts der Gegenwart charakterifirt, die Aufgaben
der Artillerie im Rahmen des Gefechts beiprochen und
die Thätigkeit des Artillerieführerd® vor und während
des Gefechts nejchildert find, ſetzt Verfaſſer auseinander,
wie die Artilleriepatrouille der Thätigkeit des Führers
vorzuarbeiten hat, ſoll dieſe rechtzeitig und ſachgemäß
in die Erjcheinung treten.
Al Zujammenfeßung der Patrouille wird
gewünſcht.
1 älterer Offizier als Führer,
2 Unteroffiziere,
2 Melbdereiter.
Die Mitglieder der Patrouille follen möglichft von
derjelben Batterie fein, damit fie ſich kennen, ihre Zus
fammenfegung muß unbeftimmt fein, damit die Batterie,
welche fie zu ftellen hat, mit Ueberlegung die entftehen-
den Lücken wieder ſchließen fann.
Die Aufgaben der Patrouille find: Aufklärung
über die feindliche Artillerie und Erkundung des Ge
länded, Beide Aufgaben erfordern ein verjchiedenes
Berhalten, in erfterem Falle bleibt der Patrouillenführer
meiſt am Feinde und kehrt am Gefechtätage nicht zum
Kommandeur zurüd, in leßterem Falle rechnet der
Führer auf Rückkehr des Patrouillenführerd, um deſſen
Angaben über das Gelände für feine perfönlihe Er:
fundung, das Borführen und Entwideln jeiner Truppe
au berwerthen.
Bei Ausführung des Auftrags ift zu beachten:
Der einzufchlagende Weg und die Schnelligkeit, die Art,
wie, und die Orte, von mo am beiten beobadhtet wird,
das Verhalten, wenn man auf feindliche Patrouillen
ftößt, die Form der Meldung, der Uebergang zur Ziel:
aufflärung im Sinne der Schießvorſchrift, wenn bie
Truppe in Stellung geht.
Sodann wird die Beobadhtung des Feindes
während des Gefechts, der Dienjt der Zielauf-
flärer im Gefecht und die Aufgaben der Patrouille
beim Stellungswechſel bejprocen.
Zum Schluffe find eine Anzahl kriegsgeſchichtlicher in
died Gebiet fallender Beiſpiele aud dem legten Kriege
vorgeführt, die recht deutlich zeigen, wie wenig damals
in dieſer Beziehung geleiftet wurde, und die eine ernſte
Mahnung enthalten, und für die Zukunft befjer vor
zubereiten.
Der Herr Berfaffer hat ſich durch die kleine, aber
gründliche und erichöpfende Arbeit ein wirkliches Ber
dienft erworben.
35
1897 — Literariſches Beiblatt zum Wilitär-Wocenblatt.
346
Anleitung zum Studium der Kriegsgeſchichte von der Vorfchriften für das Turnen in der Schule mit
J. v. H. und Th. Fchm. v. Troſchke, Königlid) | denen des Heered befürwortete. — Was der Herr Ber:
Preußifcher Generallieutenant 3. D. Ergänzungd-
band. Bierter Hauptabjchnitt, von 1866 bis 1880.
Mit zahlreichen Figuren, Plänen und Karten. Ger
ſchichte der Kriege der Neuzeit. Als Anleitung zu
deren Studium bearbeitet von J. v. 9. und Th.
v. Troſchke, Königlich Preußiſcher Generallieutenant
4 D. Ergänzungsband. Beiipiele aus dem Deutidh-
Franzöſiſchen Kriege von 1870/71 und dem Rujſiſch⸗
Türkischen Kriege von 1877/78 bearbeitet von K. Endreg,
Major und Abtheilungslommandenr im Königlicd)
Bayeriſchen FeldartillerieeRegiment Königin Mutter,
Mit Figuren, Plänen und Karten. Darmftadt und
Leipzig 1894. Eduard Zernin. Preis ME. 4,80.
Die erfte Hälfte ded nun vollendet vorliegenden
Ergänzungsbandes zu der allgemein als trefflich aner-
kannten Anleitung zum Studium der Kriegsgeſchichte
von 3. v. 9. ift in Nr. 14 dieſes Blattes von 1894
beiprochen worden. Ich kann mich der Iobenden Beur-
tbeilung, welche der Herr Berfafler jener Beiprehung
der Arbeit des Herm Major Endred bat zu heil
werden laffen, nur voll und ganz anſchließen. Auch
diefe zweite Hälfte ift ihm mohlgelungen. Aus der
flaren und überfichtlichen Darftellung der Kriegsereig—
niffe von 1870/71 und 1877/78 geht hervor, daß der
Herr Berfaffer ed an eingehenden kritiſchen Studien
nicht hat fehlen laſſen. Was er auf Seite 150 er
wähnt, daß die Art der Verwendung der Artillerie durch
die höhere Führung bei Gravelotte— St. Privat nicht
immer einwandfrei gemwejen, ift wohl richtig, lag aber
hauptfächlich darin, daß man noch nicht gelernt hatte,
die volle Wirkung der Arbeit der Artillerie abzuwarten,
ehe man die Infanterie zum Angriff anfegt. Durchaus
einverftanden kann man fich damit erklären, daß die
innerfte Kraft unferes Heereö von 1870, „in dem Alles
auf Treue, Charakterftärfe und Gehorfam aufgebaut
war”, die Ungunft der taftiichen Lage bei Gravelotte
bewältigt habe. Ebenſo jagt der Herr Verfaſſer jehr
richtig auf S. 248 bei Beurtheilung von Werken über
1870/71: „Bei aller Anerkennung dieſer jcharffinnigen
Werke kann ihnen doch der Vorwurf nicht eripart
bleiben, daß fie der perjönlichen Kritit oft einen uns
nöthig weiten Spielraum gegeben haben, ohne dem
Lejer immer wieder den Sat vorzuführen: Die Kritik
ift leicht, die Kunft ift ſchwer.“
Der Abjchnitt über die Nachwirkung der beiprochenen
Kriege auf die militärische Entwidelung im Allgemeinen
enthält viel intereffante Bemerkungen. Insbeſondere
ſchliehe ich mich den Anfichten des Herrn Verfaſſers darüber
an, dab der heutige Soldatenftand auf der nur durch
die Wehrhaftigkeit und durch die fittlidhe Beſchaffenheit
begrenzten allgemeinen ftaatsbürgerlichen Pflicht beruht,
aljo Fein Beruf mehr ift, der den übrigen Bevölkerungs—
Hafjen mehr oder minder fremd gegenüberfteht. Ich
babe in der Internationalen Revue über die gefammten
Armeen und Flotten 1892 S. 853 und 1893 S. 200
und a. a. D. ähnliche Anfichten entwidelt, indem ich
einen engeren Anſchluß unſeres Schulweſens an die
Ausbildungsweife im Heere, indbejondere die Gleichheit
fafier auf ©. 342 von einer „zeitweije ſtark hervor»
tretenden Bevorzugung ded Adels jagt", möchte ich lieber
in ein ſtarkes „Ueberwiegen des Adels“ überjegen;
denn in der That findet eine Bevorzugung des
Adels als folder nicht ftatt und Hat im unjerem
Jahrhundert auch nicht ftattgefunden. Jedenfalls
iſt der Adelige nicht bevorzugt worden, wenn er
nichts leiſtete; daß in Stellungen, wie z. B. Geſandt⸗
ſchaften ꝛc., Adelige mit alten geſchichtlich bekannten
Namen den Nichtadeligen vorgezogen wurden, iſt wohl
erflärlich und natürlih. Ebenſo natürlich ift es, daß
alte Regimenter ihren Erfaß vorzugsmeife aus dem
Adel nehmen, wenn die Söhne und Enkel früherer Offi-
ziere eined ſolchen Regiments zum Gintritt angemeldet
werden und der Bedarf damit gededt werden kann.
Außerdem war der Beruf des Adels von jeher der
Waffendienft, und das ift auch eine Urſache für das
Ueberwiegen ded Adels in der Armee, Endlich finden
fi) in den höchſten Stellen des Heeres Dffiziere, welche
ihre Beförderung ald Nichtadelige erreicht haben und
erft jpäter geadelt worden find. — Von eingehendem
Studium auch der Außerdeutſchen Verhältnifje zeugen
die Bemerkungen über die Dffizierforpd der anderen
Großmächte.
Einverſtanden muß ich mich mit dem Herrn Ver—⸗
faſſer erklären über die „der Kriegsformation nicht ent⸗
fernt entiprechende jchwerfällige Friedensformation“
unferer Feldartillerie. Unſere Armeelorps haben zwei
Feldartillerie-Regimenter mit zwölf oder elf Batterien
in je vier Mbtheilungen. Dieje beiden Regimenter
follten entweder in drei Regimenter, nämlich zwei Divi-
fiond- und ein Korpsartillerie-Regiment, oder — wenn
man dad Korpsartillerie-Regiment nicht will — in vier
Regimenter zu je ſechs Batterien in zwei Abtheilungen
formirt und je zwei Negimenter ald eine Brigade
der Divifion unterftellt werden. Dad Anfeten der
Feldartillerie in künftigen Schlachten wird feine leichte
Arbeit fein, und dazu, namentlich zum Ausfuchen pafjender
Stellungen, zum ficheren Heranführen in die Gtellung
und zur Feuerleitung, ſowie zur Unterhaltung des Ver—
fehrd mit den Kommandirenden find mehr höhere Dffie
ziere nöthig, ald wir jett haben.
Ich ſchließe meine kurzen Betrachtungen mit dem
aufrichtigen Wunfche, daß das vortreffliche Werk des
Herrn Verfafjerd eine recht weite Verbreitung in der
Armee finden möge. Alle Offiziere können aus dem—
jelben lernen und eine reiche Anregung zum Studium
der Kriegsgeſchichte darin finden.
Werder gegen Bourbali. Dargeftellt von Dr. Her—
mann Barnhagen, Profeffor an der Univerfität
Erlangen. 1870/71 Einjährig- Freiwilligerim4. Rhein.
Infanterieregiment Nr. 30. Berlin. Schall & Grund,
Preis ME. 4,50,
Eine verdienftliche Arbeit, die, friſch gefchrieben und
bon patriotiſchem Geiſte durchweht, alles literariſche
Material — Deutſches ſowohl wie Franzöſiſches —
34
MilitärsLiteratursBeitung — Nr. 11
348
jorgfältig berüdfichtigt hat. Auf kritiſch-hiſtoriſchen
Werth Tann jedoch die Darftellung feinen Anſpruch
machen. Da, wo Kritit geübt wird, ift diefelbe öfters
anfechtbar, namentlich ift es durchaus faljch, die Leiſtungs—
fähigkeit des Bourbafifchen Heeres ſowohl in operativer
wie in taktifcher Hinficht mit dem Deutjchen Heere auch
nur annähernd vergleichen zu wollen. Es muß hier
ftet3 mit ganz verſchiedenem Maßſtabe gemefjen werden,
ſonſt gelangt man zu einem jchiefen Urtheile. Ebenſo
muß im Snterefje einer objektiven Gejchichtichreibung
darauf hingewiefen werden, daß die Werdienfte des
Generals v. Werder ald Führer des XIV. Korps während
des Krieges 1870/71 immer noch groß genug find, um
ihm ein ehrendes Andenken zu fichern, aber auf Grund
der neueren Forfchungen und „dokumentarer“ Belege
würde ed nicht der Wahrheit und Wirklichkeit entiprechen,
den General v. Werber ald genialen und aufergewöhn-
lich entſchloſſenen Feldherrn zu bezeichnen. Speziell
dad Verdienſt, die jogenannte Schlacht vor Belfort ziel-
bewußt und entſchloſſen „aus fid) ſelbſt“ heraus geplant
und durchgeführt zu haben, kommt dem General v. Werder
nicht zu, jondern theild dem großen Hauptquartier in Vers
jailles, theild dem damaligen Oberftlieutenantv. Leszezynski.
Er hat aber jhließlich die Verantwortung dafür übers
nommen und damit gebührt ihm auch die Ehre und
dad Verdienft an dem fiegreichen Ausgang jener ewig
dentwürdigen, den Truppen zum höchſten Ruhme gerei-
enden Kämpfe an der Lifaine.
Einzelne Kampfepijoten find förmlich dramatiſch
geichilvert, und deshalb wird das auch bildlich gut aus—
gejtattete Werk feinen Hauptzwed, den ehemaligen Mit:
kämpferndes XIV. Korps während des Deutich- Franzöfiichen
Krieges ald Erinnerung zu dienen, recht gut erfüllen,
Snhaltsverzeihnig und Kapiteleintheilung fehlen leider.
Zwölf Entwürfe zu taktiſchen Aufgaben für Subaltern-
Offiziere. Bon Richard Nesweda, Hauptmann
im K. u. 8. Infanterieregiment Erzherzog Garl
Stephan Nr. 8. Zweite vermehrte und verbefjerte
Auflage. Brünn 1897. Im Selbftverlage des Ver:
faſſers.
Die „Aufgaben“ find als ſolche für „Subaltern-
offiziere” bezeichnet, thatjächlich handelt es fi) um
Entſchlüſſe von Bataillons- und Regimentstomman-
deuren. Aus dem Vorwort geht aber hervor, daß es
fih um „Stellung” taktiſcher Aufgaben für Subaltern-
offiziere handelt, außerdem jollen die „Entwürfe* behufs
„Borbereitung zur Ablegung der Stabsoffizierprüfung
und zur entjprechenden Frequentirung der Korpöoffiziers
ſchule“ ald Uebungsgegenſtände dienen,
Da die „Entwürfe” eine zweite Auflage erlebt haben,
müfjen fie wohl einem „Bedürfniffe* entſprochen haben.
Die „Löſungen“ jollen erft fpäter veröffentlicht werden,
es läßt fich deshalb nicht erkennen, wes Geifted Kind
der Herr Berfaffer in Sachen der Taktik und der Ber
fehlsertheilung ift. Nach dem Gejchmade des Referenten
find folde „Entwürfe“ nicht. Der Bearbeitende hat
hierbei ungemefjene Zeit zur Verfügung und das bes
nimmt ſolch geiftiger Gymnaſtik ihren Hauptwerth,
der doc; nach des Herrn Berfafjerd durchaus richtiger
eigener Anfiht darin beftcht, Friegsgemäße Ent-
ſchlüſſe zu faſſen. — Dazu hat man aber im Emit-
falle nur bejchränfte Zeit. Diefed Moment raſcher
Entſchlußfaſſung kommt alfo hierbei gar nicht zur Gel:
tung, während beim Kriegsſpiel oder bei taftijchen
Uebungdritten nicht allein der Mund geſpitzt, ſondern
au gepfiffen werden muß, und zwar ä tempo, joweit
ed ih um taltiſche Entſchlüſſe handelt, die ſofort in
Befchlöform umgejegt werden müfjen. Der praftijche
Nuten folder Entwürfe jcheint mir deshalb ein recht
anfechtbarer zu jein — abgejehen von dem Schematid-
mus, der leicht bei ſolchen „Aufgabenftellungen“ groß
gezogen wird. Wer ald Bataillond: oder Regiments-
fommandeur nicht vermag, ſachgemäße Aufgaben ohne
ſolche „Hülfen“ zu ftellen, der ift eben feiner Stellung
nicht gewachſen. Das „Deutſch“ in den „Entwürfen“
ift oft geradezu unverantwortlic, wie 3. B. „nadı Ab-
ichlag Shres Bataillons“ oder das „Bataillon hat weft:
lich Gorze geftellt zu fein“ oder „Aufgrund Ihrer Kal:
fulation betreffend die beiderfeitige Situation”.
Applilatoriſche Studie über die Gefechte bei La Fourche
am 5. und 6. Januar 1871. Bon Eberhard
Mavyerhoffer, KR. u. 8. Oberlieutenant im In—
fanterieregiment Nr. 100, zugetheilt dem Generalftabe,
Wien 1897. Seidel & Sohn. Preis ME. 3,.—.
Es wimmelt, feit den bahnbredjenden, muftergültigen
Arbeiten v. Verdys auf diefem Gebiete, in der Militär:
literatur von „Applifatorien”. Der praktiſche Werth
eines großen Theiled diejer Applifatorien ift ſehr zweifel-
haft, einmal weil dabei die eigene Weisheit nicht immer
jehr eindrudsvoll wirt — und der „Applifant” ſoll doch
von Rechts wegen das Gefühl haben, daß der „Applis
lator“ ihm geijtig überlegen jei —, zum anderen, weil
die „Mechaniker des Geiſtes“ fich leicht applikatoriſche
Rezepte zurechtlegen, die ftetd von Uebel find.
Vorliegende „applikatoriihe Studie” gehört jedoch
unter die empfehlenswerthen Abhandlungen diejer Art,
erſtens weil fie anſpruchslos auftritt, zweitend weil fie
ih am thatjächliche, d. h. kriegsgeſchichtliche Vorgänge
anſchließt, und drittend weil fie eine durchaus nüchterne,
taktiſch ſehr verftändige Kritit übt, unter Wiedergabe
von „Ausarbeitungen“ über die an Ort und Stelle
jeinerzeit zu erlafjenden Befehle.
Die damals wirklich erlafjenen Befehle”— wenig-
ftens für die höheren Snftanzgen — find im Wortlaute
wiedergegeben. Um nur einendiejer Befehle (XIIT. Armee-
forps, 4. Zanuar 1871). heranzuziehen, fo erjcheint
er nicht gerade mufterhaft; denn er greift nicht allein
in die Befugnifje der 22. Divifion ein, „die beiden
Detachements diefer Divifion (22.) gehen morgen unter
einheitlicher Führung fo weit gegen La Fourche vor, als
ed ohne ernftlidhe Engagements mit dem Feinde” möglich
ift“, jondern er erinnert auch ſtark an die hoffentlich
für immer verflofjenen „Rekognoszirungen" — mit
halben Mafregeln. Das Herangehen der beiden
Detachements bis La Fourche hatte gar feinen Zweck.
Entweder handelt es fid) nur um Einziehen von Nach⸗
350
349
richten, dann genügten einige Patrouillen, oder man
wollte den Feind bei La Fourche angreifen, dann war
dad blohe „Herangehen“ geradezu ein Fehler, weil es den
Feind aufmerffam machte, ihm Zeit ließ, ſich zu ver-
ftärfen und auf den Angriff vorzubereiten. So ift ed
denn auch gefommen. Der Angriff, welder am
5. Januar viel leichter und erfolgreicher ausgeführt
werden Eonnte, geftaltet ſich — abgejehen von unnöthigen
Anftrengungen für die Truppen — am 6. Januar viel
ſchwieriger und verluftreicher.
Es handelt fih hier um Erſcheinungen des ſoge—
nannten „Detachementäfrieged*, der in jedem Volkskriege
eine gewiſſe Rolle jpielen wird; allgemein taktifche
Lehren aus demjelben ziehen zu wollen, erſcheint gefährs
ih, weil die ſchlachtentaktiſchen Anforderungen,
die doch in erfter Linie über Sieg oder Niederlage ents
icheiden, ganz anderer Art find. Trotzdem behält dieje
Studie für den beſchränkten Rahmen des Detachementö-
frieged auch einen gewifjen Friedenswerth, da ja die
meiften riedendübungen auf Arbeiten mit Detachements
hinauszulaufen pflegen.
Hannibald Alpenübergang. Ein Studien und Reife:
ergebnig von Zojet Fuchs, K. K. Profefjor in
Diener» Neuftadt. Wien 1897. Garl Konegen.
Preis ME. 3,40.
Der Zug Hannibal über die Alpen ift in feinem
interefjanteften und fchwierigften Theile — d. h. welchen
Pap der große Karthager überfchritten hat, che er nach
Stalien hinabftieg — noch heutzutage topographiich ebenfo
wenig unzweifelhaft feftgelegt wie die Dertlichkeit der
Varusſchlacht. Die Urſachen dieſer Erjcheinung find
in beiden Fällen die gleichen, nämlich die Unftimmigs
keiten der hiftorifchen Quellen,
Was Hannibald Alpenübergang betrifft, jo handelt
es fi um abweichende, theilweije unvereinbare Angaben
in den Werfen von Livius und Polybius. Heftiger
Selehrtenftreit, an dem ſich auch u. A. der Engliſche
General Meville, der Franzöfiiche Oberft Perrin betheis
ligten, ift jchon feit vielen Jahrzehnten um diefe Frage
entbrannt, ohne daß fie eine alljeitig befriedigende
Löfung gefunden hätte.
Die Schrift des Profefjors Fuchs darf aber vom
fühlspraftifhen Standpunkt aus injofern bejondere Be—
achtung beanjpruchen, als er feine Hupotheje auf greife
bare topographiiche Spuren flützt. Er glaubt nämlich
im Mont Genoͤbre den viel umiftrittenen Uebergangs—
punkt gefunden zu haben, und zwar in den Spuren
eined Gerpentinenwegd in der Chabertonjchlucht, in
welher Napoleon I. eine neue Kunftitrahe erbauen
ließ, die den Quellarm der Dorea Rigaria überbrüdt
und dann gegen Gejanne führt. Es ift auch eine Ab»
bildung der Schludht beigefügt; aber jelbft mit der Lupe
ift diefer Serpentinenweg nicht zu entdeden, und es bleibt
nur zu hoffen, daß er in Wirklichkeit deutlichere Spuren
jeined Borhandenjeins zeigt. Der Herr Berfafler bes
merft allerdings, dab er durch die Beſatzung eines naher
liegenden Italieniſchen Sperrfortd? an einer genaueren
topographiichen Feſtlegung feiner Beobachtungen gehin»
dert worden jei.
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militär:Wodenblatt.
Förmlich dramatiih jchildert der Herr Berfaffer
den erjten Eindrud feiner Entdedung, indem er jchreibt:
Als ih im Zahre 1895 neben dem Rabe hergehend
von der Höhe des Genevre hinabwanderte umd an die
Stelle fam, wo die neue Straße fih an den plötzlich
herantretenden Felſen des Chaberton eingräbt, jagte der
erfte Blid, mit dem ich die Schlucht überjchaute, daß
im Altertum bier der Weg zu Ende war. Die Er-
innerungen an dergleichen Worte des Römijchen Autors
und der Charakter des Ortes, mit dem fie in jo auf:
fallender Weiſe übereinftimmten, erfüllten mich mit dem
Fieberſchauer, den die Nähe eines hiftorifchen Ortes
erzeugt. Der in Stein geführte Weg des Autors blißte
im Gedächtniffe auf und inftinktiv lenkte ich dad Auge
zur Rechten auf die niederfallende Wand und nicht ohne
Bewegung jah ic) die Züge deutlich im Feld ausgeprägt.“
Wir glauben nicht, daß die Gelehrtenwelt jo ohne
Weiteres die Auffafjung des Profefjord Fuchs in einer
hiftorijchemilitäriich und topographiſch jo vielumftrittenen
Frage wie derjenigen des Alpenüberganges Hannibals
acceptiren wird. Es mird jedoch auch von den Gegnern
der Fuchsſchen Hypotheſe zugugeben jein, dab er — was
namentlid) die militärifche Seite der Frage betrifft —
mit guten Gründen arbeitet. Das dürfte ihm mwenigftend
von jedem eimfichtsvollen Soldaten beftätigt werden,
der die geichichtlichen Quellen und die in Betracht kom—
menden Gegenden einer unbefangenen Prüfung unters
zieht. Auch das Zeugniß Strabos, der gelegentlich
berichtet, daß der Zug Hannibals über den „Zauriner
Paß“ gegangen fei, kann der Herr BVerfafjer für ſich
in Anſpruch nehmen. Sedenfalld müßten aber noch an
Drt und Stelle jorgfältigere Studien angeftellt werden,
ald fie bis jet eigentlih nur „kurſoriſch“ Profefjor
Fuchs vornehmen konnte, und gewiß wird dann aud)
die Stalieniihe Regierung bei einer jo allgemein
intereffirenden frage dafür Sorge tragen, daß ähnliche
unliebjame Störungen, wie fie in dem Schriftdhen ers
wähnt werden, fernbleiben,
Taschenkalender für das Heer, begründet von
Frhr. v. Fircks, Generalmajor z. D.,
mit Genehmigung des Königlichen Kriegs-
ministeriums herausgegeben von Frhr. v. Gall,
Oberstälasuitedes3. Oberschlesischen Infanterie-
Regiments No. 62 und Inspekteur der militäri-
schen Strafanstalten. Einundzwanzigster Jahr-
gang 1898 (Dienstjahr vom 1. Oktober 1897
bis 30. September 1898). Berlin. A. Bath.
Preis Mk. 4,—.
Der „Kleine Fircks“ iſt auch im dieſem Jahre
wiederum mit militärifcher Pünktlichkeit jo zeitig er—
ſchienen, daß er fi bei Beginn des Dienftjahred am
I. Dftober im Befit jeiner zahlreichen Verehrer befinden
fonnte. Der Umfang des vorliegenten Taſchenkalenders
ift nahezu der gleiche geblieben (1896/97 493 Eeiten,
1897/98 497 Seiten), trogdem die recht anjchnliche
Zahl von rothen Sterndyen und Doppelſternchen viel»
fache Veränderungen jowie Neuaufnahmen von Bejtims
mungen nachweiſt und redendes Zeugniß ablegt von ‚der
351
Militär-LiteraturBeitung. — Nr. 11
352
mühevollen Arbeit, die der Herr Heraudgeber mit bes
währtem Geſchick zu bewältigen hatte, um den Kalender
auf der gewohnten Höhe zu halten.
Bon einem Eingehen auf den Inhalt des nun im
einundzwanzigften SZahrgange erjchienenen Taſchen—
buches dürfen wir füglic abjehen, die Thatſache, daß —
ſtatiftiſch geiprohen — jeber zweite Offizier den
„Kleinen Fircks“ befigt, ſpricht am überzeugenditen
für jeine Bortrefflichkeit als zuverläffiger Freund und
Rathgeber in fait allen Lagen des praftiichen Truppen:
dienftes, er ift in der That ein Schag für jeden
Befiger.
Sm Vorwort dankt der Herausgeber für die ihm
aud; in diefem Jahre aus Kameradenkreije gewordene
Unterftügung, bittet aber gleidyzeitig bei allen Zujchriften
um Angabe des Namens, da nur hierdurch die in den
meiften Fällen unerläfliche Rückſprache ermöglicht wird.
Im Uebrigen ftellt er allen ausgeiprochenen Wünjchen
thunlichite Berückſichtigung in Ausficht.
Etude sur l’organisation d’une artillerie a tir
rapide par X*** Paris 1897. L. Baudoin.
Die vorliegende Studie, die ald Audzug aus dem
Journal des sciences militaires in Sonderausgabe
erſchienen ift, behandelt die wichtige Frage, welche Folgen
die Einführung von Schnellfeuergefhügen für die Or—
ganijation und Verwendung der Feldartillerie nach ſich
ziehen würde, eine Frage, die auch in Deutjchland zu
den brennenden gehört und bereit3 mehrfah im Militärs
Wochenblatt erörtert worden ift. Die hier vorgejchlagene
Löſung weicht erheblich von den biäher an diefer Stelle
erörterten ab, Trotzdem wir mit ihr durchaus nicht
übereinftimmen, glauben wir doch darauf eingehen zu
jollen, weil fie infofern intereffant ift, ald fie zeigt,
wohin die Verehrer des Schnellfeuers folgerichtig gelangen
müffen.
Der Berfaffer ift ein Anhänger Langlois’ und inds
bejondere ein Schwärmer für das Feuer in „rafales“,
d. bh. ein Feuer, das kurze Zeit mit der Gewalt eines
Orkans über das Schlachtfeld brauft, um dann für
längere Zeit vollftändig zu ſchweigen. Bon den niede
lihen Spielzeugfanonen, die Langlois jeinerzeit vor—⸗
ihlug und die umbegreiflicherweife auch bei uns
begeifterte Anhänger fanden, will er freilich nichts wiſſen;
dad Geſchütz, das er im Sinn hat, verfeuert ein Ge—
ſchoß, welches einjchlieglich Ladung etwa 8 kg wiegt.
Andererjeitö geht er aber auch weit über Langlois hin-
aus. Diejer fordert ein ſicheres Einſchießen, wenn
auch in weiten Grenzen, und will das dazwiſchen liegende
Gelände durch Schnellfeuer, das von den ſechs Geſchützen
der Batterie mit verjchiedenen Erhöhungen abgegeben
werden joll (tir Echelonne) beftreuen; bier wird von
jedem Einſchiehßen ganz abgejehen und vorgeicdhlagen,
das Gelände in einer Tiefe von etwa 800 m in der
Weiſe unter Feuer zu nehmen, daß alle Geſchütze die
Erhöhung von Schuß zu Schuh um etwa 25 m ver
größern (tir progressif), im Uebrigen eine parallele
Seitenrichtung beibehalten. Beginnen fie das Feuer
mit einer Entfernung, die 200 bis 300 m Eleiner als
die geſchätzte iſt, jo wird ein Streifen von 800 m |
zunutzen,
Tiefe, in dem ſich wahrſcheinlich das Ziel befindet,
ſo unter Feuer genommen, daß Alles, was ſich in
dieſem Raum aufhält, nach Anſicht des Verfaſſers ar
troffen werden muß. Durch eine „rafale* würde
ſomit ein Raum von etwa 80 m Breite und 800 m
Tiefe (64 000 qm) unter Feuer gehalten. In diejem
Raum mürden eine Kompagnie Infanterie und Alles,
was ſich dahinter aufhält, oder eine Batterie mit ihren
Staffeln vernichtet werden. Auf den Entfernungen
von 1600 bis 2400 m joll Az.⸗, von 2200 bis
3000 m Bz.-Feuer abgegeben werden. Jedes Geſchüt
muß dazu 32, die Batterie aljo 192 Schüfje verfeuern,
So die Anficht ded Verfaſſers, der ſich nicht ver:
hehlt, daß die Durdführung ſeines Vorſchlags jehr
bedeutende Munitionämengen verichlingen wird. Des—
halb’ joll jede Gruppe (Abtheilung) fortan nur aus
2 Batterien beftehen; an Stelle der 3. Batterie tritt
eine „Munitionsftaffel*. Die Batterie jol 6 Geſchütze,
9 Munitiondwagen, die Munitionsftaffel 18 Munition
wagen zählen. Die Ausrüftung einer Proge wird zu
30, die eined Munitionswagens zu 90 Schuß veran-
ichlagt, jo daß die Abtheilung von 12 Geſchützen auf
dem Sclachtfelde über 3600 Schuß, jedes Geſchütz
alfjo über 300 verfügt. Innerhalb tes Armeelorps
würden — die Munitiondkolonnen 1. und 2. Staffel
eingerechnet — für jedes Geihüg 580 Schuß ver-
handen jein. Da die Zahl der Abtheilungen unver:
ändert bleiben fol, jo iſt die der Geſchütze um ein
Drittel geringer.
Auf den erften Blick haben diefe mit großer
Beredſamkeit vorgetragenen Anfichten etwas jehr Be:
ftechended. Nichts könnte einfacher jein ald das Gefecht
der Artillerie. Sobald irgend ein Ziel auftaucht, wird
die Entfernung geſchätzt, 300 m abgebrodyen, und nun
ein« für allemal nad) derjelben Regel verfahren. Jedes
Geſchütz feuert für fih jo ſchnell ald möglich um
erhöht nad) jedem Schu die Erhöhung um je 25 m.
Keine Beobachtung, Feine Korrektur, bei den Uebungen
feine Schiefliften und keine Schiehkritilen mehr! Das
wäre in der That ein Ziel, aufs innigfte zu wünſchen!
Leider ftellt ſich doch bei Licht bejehen Manches
nicht jo günftig dar. Richtig ift der Gedanke, die Zahl
der Geſchütze innerhalb des Armeekorps zu vermindern,
da ein Geſchütz, welches ſchnell fhießen fann, mehr
leiftet ald ein ſolches, das langſam ſchießen muß.
Richtig, ja nothwendig ift ferner die Erhöhung ber
Munitionsaudrüftung, zumal der Schwerpunkt im
Schnellfeuer liegt. Unrichtig aber ift nach umjerer
Anficht, dad Schnellfeuer jo zu fteigern, daß jede Becb-
achtung und Korrektur aufhört; das vermindert die
Wirkung des einzelnen Schuſſes jo erheblih, daß da—
durch ein auferordentlicher Munitionsverbrauch unver:
meiblich wird. Auch wir find an diefer Stelle für eine
Herabjegung der Geſchützzahl eingetreten; der Unterjchied
zwifchen unjerem und dem hier gemachten Borjchlage
liegt darin, daf wir die Zahl der Geſchütze innerhalb
der Batterie Heiner machen wollen, um die Fähigkeit
der modernen Geſchütze, ſchnell feuern zu können, aus
ohne die Wirkung des einzelnen
Schuſſes herabzujegen. Der hier. „gemachte, Bar:
RC
ſchlag will die Minderleiftung des einzelnen Scufjes
im Schnellfeuer durch Aufwendung einer grohen Schuß—
zahl ausgleichen. Einer der wichtigften artilleriftijchen
Grundſätze heißt: Es ift entjcheidende Wirkung mit
einem möglichit geringen Aufwand von Munition und
Zeit zu erreichen. Es ift noch nicht jo fehr lange her,
dat das Streben dahin ging, die entjcheidende Wirkung
nur mit dem geringften Aufwand von Munition zu
erreihen. Man ſchoß fih jehr genau ein, führte
kleinliche Korrefturen aus und legte nur Werth auf
eine hohe Zahl von „Treffern pro Schuh“; der Faktor
Zeit blieb außer Anſatz: man fragte nie nad) der Wir:
fung in der Zeiteinheit und noch weniger, wann die
entjcheidende Wirkung begann. Der hier gemachte
Vorſchlag legt gar keinen Werth auf die verbrauchte
Munitiondmenge; aber er giebt aud) feinerlei Gewähr
dafür, daß die entjcheidende Wirkung überhaupt, ge
ſchweige denn früh eintritt. Freilich verfichert der Ver:
fafler, dab die Wirkung jpäteitend nah 4 Minuten
eintreten müfje; da jedes Geſchütz 32 Schuß verfeuern
und in 1 Minute 8 gezielte Schüſſe abgeben kann, jo
werde chen die „rafale* 4 Minuten dauern. Mit
demſelben Recht könnte man jagen, die 990 Schuh,
welche jede Batterie mit ſich führt, können in 21 Mi-
nuten verfeuert werden.
Daß von einem Schnellfeuergeſchütz 8 gezielte Schüffe
in einer Minute abgegeben werden, kann zugegeben
werden. Aber voraudgejegt ift dabei 1. eine vorzüg—
lich geübte Bedienung; 2. dab das euer eben nur
eine Minute dauert; denn ein ſolches Schnellfeuer
greift die phufiichen und pfychiſchen Kräfte der Leute
jo an, daß es feinesfalld lange fortgejegt werden kann.
Es müfjen die zu verfeuernden Geſchoſſe neben dem
Geſchütz bereit ftehen und dürfen nicht erft von den
Munitiondwagen herangeholt werten. 3. Wird vor
ausgefeßt, daß dieſelbe Richtung beibehalten, namentlich
der Aufjag nicht von Schuß zu Schuß umgeftellt wird.
Die Aenderung der Michtelemente, bejonderd die der
Brennlänge, wenn man im Bz.- Feuer ift, verzögert die
Feuergeihmindigleit ganz erheblich, weil man fich bei
jedem Schuh überzeugen muß, daß Erhöhung und
Zünderftellung fi) in voller Nebereinftimmung befinden;
denn jonft bleibt das Feuer völlig unwirkfjam. Uebrigens
ift bei den Verſuchen der Fabrifen das Schnellfeuer
ftet3 auf nur Heinen Entfernungen abgegeben, wo es
auf eine Genauigkeit der Richtung nicht anfommt. Es
dürfte jchon eine hervorragende Leiftung fein, wenn
bei den in Rede ftehenden „rafales* auf Entfernungen
zwiichen 1600 und 3000 m die Feuergeichmwindigkeit
halb jo grob ift, ald angenommen. Dad würde
heißen, dab die enticheidende Wirkung leicht 8 Minuten
auf fih warten ließe. Bei den Sciefübungen der
Truppe beginnt die entjcheidende Wirkung gegen Artillerie
ziele auf Entfernungen zwiichen 2000 und 3000 m durch⸗
ſchnittlich nach 4 bis 5 Minuten; denn jo lange nach
dem Beginn ded Einſchießens läßt der erfte BzuSchuß
auf fi warten.) Nun mag fogar zugegeben werden,
*) Vergl. Nohne, „Das gefechtömähige Schießen ber In—
fanterie und Feldartillerie“, ©. 45.
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militär: Wochenblatt.
_354
| dab im Ernſtfall die Wirkung noch länger auf ſich
warten läßt und daß die in der Studie vorgejchlagene
Methode den Vorzug verdient, voraudgejegt natürlich,
dap fie fiher zum Ziele führt.
Wir wollen nachweiien, daß das eben nicht der Fall
iſt. Auf den Entfernungen von 1600 bi 2400 m
ſoll Az⸗Feuer angewendet werden. Die Wirkung dieſes
Feuers ift gegen niedrige Ziele, 3. B. lienende Schüßen,
außerordentlich gering, ſobald das Gelände am Ziel
nicht ganz feit und eben ift. Ziele auf weichen oder
anfteigendem Boden leiden wenig; Ziele auf den rüd-
wärtigen Abhängen von Höhenzügen können bei ben
Heinen Fallwinkeln der modernen Gejhüße mit Az.-Feuer
oft gar nicht getroffen werden. Das Bz.-Feuer, welches
einen Raum von 800 m oder, wenn man die Wirfungd-
tiefe des Schrapneld noch hinzgurechnet, von 1000 m
Tiefe beitreut, bietet eine gewiſſe Wahrfcheinlichkeit,
aber keineswegs eine Sicherheit dafür, daß das Ziel
ſich innerhalb der beftreuten Fläche befindet. Die Fehler
beim Schägen der Entfernung find recht groß, im Kriege
weit größer, ald wir und nach den Ergebnifjen auf den
Uebungsplägen vorftellen. Ich erinnere an das befannte
Beifpiel, dad Prinz Hohenlohe aus der Schlaht von
Königgräg erzählt, wo der Kommandeur der II. Ab»
theilung des GardesfFeldartillerie-Regiments in feiner
erften Stellung die Entfernung, die thatjächlih 4500
Schritt (3600 m) betrug, auf 2500 Schritt (2000 m)
ihägt.*) Was wäre die Wirfung einer „rafale* ges
wejen, die nach dem Vorjchlage mit 1700 oder 1800 m
zu beginnen hätte? 192 Gejchofje wären in den Raum
von 1810 bis 2600 m eingejchlagen oder wären in der
Zuft Erepirt; das auf 3600 m befindliche Ziel hätte
nicht einen Dann verloren, dagegen Gelegenheit gehabt,
fi) in aller Ruhe einzujchießen, und hätte wahricheinlich
der Abtheilung unangenehme Verluſte beigebracht.
Sicher aber wäre der Erfolg geweien, dab 6 Proßen
völlig leer, die Bedienung unruhig geworden und aus
der Hand ihrer Führer gelommen wäre und das
Vertrauen in die Feuerleitung verloren hätte, Was
dort vorkam, kann ſich jeden Tag wiederholen. Die
Schätzungsfehler brauchen noch gar nicht fo übertrieben
groß zu fein, damit der Erfolg ausbleibt. Bei Annahme
eines wahrjcheinlihen Schägungsfehlerd von einem Achtel
der Entfernung würde man 3. B. gegen ein Ziel auf 2300 m
in einem Viertel aller Fälle das Ziel näher ald 2250 m,
ebenjo oft weiter ald 3150 m ſchätzen. In allen Fällen,
wo man das Ziel um 350 m zu weit jchäßt, würde
man auch dann, wenn man die Ausgangsentfernung
um 300 m Heiner wählt, feine Wirkung erhalten, aljo
in etwaeinem Biertelaller Fälle. Ebenſo würde die Wirkung
ausbleiben, wenn man die Entfernung auf 2100 m
oder weniger jchäßt, feine Wirkung mehr erreichen, da
dann die „rafale* von 1800 bis 2600 m abgegeben
wird, die kleinſte Sprengweite aljo 250 m betragen
würde. Dabei ift noch vorausgejeßt, dab die Bedienung
troß der Eile jo tadellos arbeitet wie im ruhigen ylügelfeuer
auf dem Schiehplag. Es iſt gewiß nicht zu ungünftig
gerechnet, wenn «man annimmt, daß) in einem Drittel
Geſchichte der Garbeartillerie, TH. II, ©. 73.
26
355
Milttär-LiteratursBeitung. — Rr. 11
356
aller Fälle die „rafale* nicht die geringfte Wirkung | Veröffentlidungen mit allen auf das Erſcheinen bezüg-
außer Verminderung der eigenen Munition hat.
So und nicht anders ftellt ſich der Erfolg bei der—
artiger Verwendung der Schnellfeuergejhüße. Deshalb
halten wir ed nad) wie vor für geboten, an dem ſicheren
Einjchießen, und jei ed auch in weiten Grenzen, unbes
dingt feftzuhalten. Es mag noch bemerkt werden, daß
die hohe Munitiondausrüftung troß der verminderten
Zahl der Batterien nur um den Preis der Erhöhung
der Zahl der Fahrzeuge bei den fechtenden Truppen um
8 pCt., innerhalb des Armeekorps um fat 15 pEt. zu
ermöglichen ift.
Der Artillerift muß mit der Munition haushalten,
d. h. im entjcheidenden Augenblick nicht geizen, ſondern
fie auögeben wie ein König, mit vollen Händen. Hier
aber wird ihm ein verfchwenderijches Umgehen mit der
Munition vorgejchrieben. Verſchwendung führt ſchließ—
lich immer zum Ruin, und dem würde die Artillerie,
die nur Schnellfeuer und nichts Anderes abzugeben ver:
fteht, auch ficher nicht entgehen.
A complete bibliography of feneing and duell-
ing as practised by alleuropean nations from
the middle ages to the present day By Carl
A. Thimm. With a classified index, in Chro-
nological Order, according to languages (Alpha-
betically Arranged) and Illustrated with Nu-
merous Portraits of Ancient and Modern Masters
of the Art, Title pages and Frontispieces of
the earliest works. London and New-York
MDCCCKCVI.
Der Betrieb der Fechtkunft, eines in dem ſport⸗
fiebenden Großbritannien lange Zeit hindurch vernach—
läffigt gewejenen Zweiges Törperlicher Uebungen, hat
jeit Kurzem einen neuen Aufihwung genommen. Man
beſchäftigt fidh eifrig Damit, es bilden fich Vereine zu
ihrer Pflege, glänzende Schauftellungen werden verans
ftaltet und die Literatur wendet der Aunft eine rege
Aufmerkjamkeit zu. Diefen Berhältnifien dankt fein
Entftehen das hier vorliegende Buch, welches einen
Liebhaber des Fechtſports, late Captain of 2"4 Lon-
don Rifles, zum Berfaffer hat. Seine Arbeit will
den Lejer über Alles unterrichten, was von jeher über
die Fechtkunſt gedrudt ift, und daneben von Allem
Kunde geben, was der Büchermarkt an Schriften über
den Zweikampf aufzuweijen hat; auf leßterem Gebiete
in ſolchem Umfange, daß nicht allein Tontroverje Pre—
digten und Verordnungen aufgenommen, jondern auch Dich:
tungen und Theaterftüde genannt find, deren Titel auf
dad Duell hinweifen; weder der Fechter von Ravenna
nod; Shakeſpeares Dramen find vergefien.
Es ift ein ftattlicher Band, welden Berfafjer und
Verleger dem Zwede gewidmet haben, nadı jeder Rich—
tung vornehm audgeftattet und mit reichem Bilderſchmucke
geziert. Der Inhalt ift im dem ausführlichen Titel
nachgewiejen. Den Haupttheil des Buches bildet natür-
lich die eigentliche Bibliographie, dad Berzeichniß der
lichen Nebenangaben, die Preife ausgenommen; meift
find nur die Titel mitgetheilt, zuweilen aber aud Mit»
theilungen über den Suhalt oder den Berfafier hinzu:
gefügt; zahlreiche Hinweife erleichtern das Auffinden
eined jeden gejuchten Buches.
Richtigkeit und Bollftändigkeit der Angaben haben
dad Hauptftreben ded BVerfafjerd gebildet; daß er beide
Ziele nicht vollftändig erreichen werde, hat er ſich gejaat;
aber daß er viel geleiftet hat, wird der Leſer anerkennen.
Am wenigften jcheint ed ihm in Beziehung auf die in
Deutjcher Spradhe erfolgten Beröffentlihungen gelungen
zu ſein. Trotz ſeines deutichanklingenden Namens
fommt eine Reihe bedenklicher Irrthümer und Mif-
griffe vor, welche auf mangelhafte Kenntniß der Sprache
zurüdgeführt werden müſſen. Dahin ift vor Allem zu
rechnen, daß alle Wortbildungen, welche mit „Fechten“
aufammenhängen, auf die Fechtlunft bezogen und daher
Bücher, deren Xitel dergleihen Ausdrüde enthalten,
unter den ihr gewidmeten Werken aufgeführt find. So
finden wir nicht allein Schriften über die Fechtweiſe
der Infanterie und der Kavallerie — ſogar mit dem
Zufage geichloffene oder zerftreute —, eine Anweiſung
zum Unterrichten von Unteroffizieren über den Ghafjepot-
tarabiner und Aehnliches aus dem Gebiete der militäri-
jchen Ausbildung, ſondern ſogar die Deutiche Neiche-
fechtichule ift verzeichnet, weldye in den Bierhäufern
Sammelbüchſen für gemeinnügige Zwecke ausftellt
und mit den Grträgnifien Wohlthätigkeitsanftalten
gründet. Auch die Schreibweife der Eigennamen iſt
nicht jo genau wie die der Englifchen und Sranzöftichen,
beijpieläweife „Roch“, ftatt „Rochow“, „Seehorft" ftatt
„Seelhorft", „Goelben“ ftatt „Soeben“, letztere bei
Erwähnung eines Duel between General von Goelben
and Marshal Manteuffel, von weldyem die Times am
2, Dezember 1873 berichten. Das Fehlen einer großen
Zahl von Büchern aud Deutſchem Berlage, deren Ren-
nung ſchon die Benußung des Kataloged einer größeren
Militärbibliothet ermöglicht haben würde, und fajt der
gejammten die brennende Tagesfrage der Abſchaffung
des Zweikampfes behandelnden Streitichriften ift ein
weiterer Mangel.
Sntereffant find die eingeftreuten Bildniffe alter
und neuer Meifter der Kunft, welche über die letztere
geichrieben haben, und die Nahbildungen der Titel
ihrer Werke,
Den vom Berfafler ald die Beftandtheile jeiner
Urbeit genannten Abjchnitten, der eigentlichen Bibliogra-
phie und einem Berzeichniffe, welches die in dieſer
nachgewiejenen Beröffentlihungen nad den in den
Schriften abgehandelten und der Zeitfolge entjprechend
geordneten Gegenftänden nochmals nennt, ift als
Schlußtheil ein Anhang zugefügt, welcher Prebftimmen
aus neuefter Zeit über Fechten und Zweilämpfe enthält,
meist Zeitungsflatich, deſſen Yortbleiben dem Wertbe
ded Buches feinen Eintrag gethan haben würde, welches
letttere wir ald eine weſentliche Bereicherung der über
den Gegenftand vorhandenen Literatur begrüßen.
BB
Das Gebrauchs- und Remontepferd. Grundlagen
für die fichere Hebung der Gebrauchöpferdezucht, wie
für Erzielung von Militärpferden. Nach fünfzig
jährigen Erfahrungen gejchrieben von B. Roft-
Haddrup, Landwirt x. Berlin. A. W. Haynd
Erben. Preid ME. 1,50.
Eine augenſcheinlich von einem praftifchen Züchter ver⸗
fahte Schrift liegt hier vor, der mit den Verhältniſſen
rechnet. Als Grundlagen für einegejunde, nach allen Seiten
erjprießliche Pferdezucht bezeichnet der Berfaffer: 1. Eine
fortwährend gute Ernährung und richtige Haltung des
Pferdes, wobei eine intenfive, nicht ertenfive Fütterung
befürwortet wird. 2. Ein angemefjened Zuchtmaterial
— rationelle Behandlung der Zucht überhaupt —.
Hierbei der Hinweid auf die vielfach verfannte Bedeus
tung der Eigenfchaften der Zuchtſtute. 3. Cine zweds
mäßige Durdyführung der Fohlenaufzudt. 4. Hinreichende
Birthichaftstraft nebſt genügender Sachkenntniß zu einer
vortheilhaften Verwendung derjelben. — Dieje Abjchnitte
bilden die Grundlage für die Eintheilung des Buches.
— Benn dafjelbe aud in erfter Linie dem pferdezüch—
tenden Landwirth dienen joll, jo bringt ed doch auch
den pferbebefigenden Offizieren werthvolle Winfe, da
der Verfaffer eingehend alle Berhältnifje der Pferdepflege
beipricht.
Die hygieniſche Veurtheilung der Militärfleidung und
Nüftung, Mit Berüdjichtigung der einjchlägigen
Haferftoffe und der mechanischen Technologie von
Dr. Emil BWBiener, 8. und 8. Regimentsarzt.
Bom Kaiferlihen Militär-Sanitätefomitee gefrönte
Preisihrift. Mit 88 Abbildungen im Text. Wien
und Leipzig 1897. Braumüller. 290 Seiten. Preis
ME.
—.
’
Berfafjer bejchreibt im eriten Abjchnitt jeined Lehre
buches die Rohftoffe, weldye in der Militärkleidung zur
Verwendung kommen. Jede einzelne Art von Pflanzen:
fajern wie von thieriichen Produkten (Haaren, Seide)
wird durch gute Abbildungen und eine genaue Auf:
führung der Unterjcheidungszeichen jo zur Darftellung
gebradit, dab der mit der Prüfung beauftragte Unter-
jucher nicht im Zweifel fein kann über das, was er
vor fih hat. Es folgt die Erflärung der Verarbeitung
der Grundſtoffe zu Gejpinnften und die Charakterifirung
der Gewebe jelbjt nach ihren phyſikaliſchen und chemi—
jchen Eigenſchaften. Erft im dritten Abjchnitt wird
die eigentlihe Prüfung der Stoffe behandelt. Faden»
zählung, mikroſtopiſche Prüfung, Feſtigkeitsprobe, Prüs
fung der Farbe, Glaftizität, Durchläſſigkeit für Luft und
Waſſer werden jo eingehend und klar bejchrieben, daß
jelbit der auf diefem Gebiet minder geübte Unterjucher
im Stande iſt, danach ein richtiges Urtheil zu gewinnen.
Ein Bergleidh der Militärbekleidung und Ausrüſtung
der verjdiedenen großen Armeen in Guropa und eine
praktiſche Darftellung der Desinfektion und Reinigung
der Bekleidung ſchließt die ebenjo fleipige wie brauch—
bare Arbeit. Diejelbe jollte in feinem hygienifchechemi-
fchen Laboratorium und in keinem Bekleidungsamt der
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttär-Wodenblatt.
358
| Armee fehlen, da einjchlägige Unterfuchungen zu ben
gewöhnlichen Aufgaben derjelben gehören und zur Zeit
faum ein Handbuch eriftirt, welches die erforderliche
Anleitung jo gründlich giebt wie das vorliegende.
Die Bein: und Hufleiden der Pferde, ihre Entftehung,
Verhütung und arzmeilofe Heilung nebft einem An—
hange über die arzneiloje Heilung von Druckſchäden
und Wunden von Spohr, DOberft a. D. Sechſte,
neu durdhgejehene, vermehrte und verbefjerte Auflage.
Mit 2 Figurentafeln im Text. Leipzig. Arwed
Straud. Preis ME 2, —.
Die Thatſache, daß das vorliegende Werl des
Dberften Spohr die ſechſte Auflage erlebt, jpricht ſchon
an fich für deſſen Werth, und eine Beiprehung möchte
erübrigen, wenn ed nicht wichtig jchiene, bei dem Nuten,
den das Buch ftiften kann, immer wieder auf daſſelbe
hinzuweijen.
Wenn der Berfaffer in dem Borwort bemerkt, daß
die amtliche Veterinärkunde ſich der von ihm vertretenen
Heilmethode gegenüber noch immer theild ablehnend vers
hält, theild fi an ihr mit Berbefjerungen A la Ball-
horn verjucht, jo jcheint doc die Behauptung geredht-
fertigt, daß, wie überall fonft in weitem Umfange, die Lehren
des Verfaſſers Einfluß geübt haben, diejer Einfluß aud)
in den amtlichen Vorſchriften unverkennbar ift.
In der vorliegenden Auflage it der Anwendung
ded Dampfes wie der Wechjelbehandlung mit warmem
(bezw. heißem) und kühlem Wafjer eine bejondere Bes
achtung geichenft worden, da gefteigert günftige Er—
gebnifje bejonderd in chronischen Fällen ſich ergeben
haben.
Dad Kapitel über den Hufbeichlag Hat eine völlige
Neubearbeitung erfahren, insbejondere mit Bezug auf
den neuen Hufbeichlag des Oberft Schumacher in Bern,
dem der Berfaffer vor dem Einſiedelſchen den Borzug
giebt. — Nach der durdy Zeichnungen erläuterten Be:
ſchreibung jcheint uns der Schumacherſche Beichlag jehr
der Beachtung werth, doch wollen wir ein abjchließendes
Urtheil nicht fällen. — Wenn irgend wo, fo geht beim
Hufbeichlag Probiren über Studiren.
Wir wünſchen dem Buche weite Verbreitung.
Les Russes et les Anglais en Afghanistan ou la
preponderance europdenne en Asie-Öentrale.
Par Henri Pensa, Laureat de l’Academie Fran-
gaise. Paris, Librairie africaine et coloniale,
Der Berfafjer glaubt nicht, daß Rufland die durch
dad mit England im Jahre 1895 getroffene Ueberein—
fommen gezogene Grenze zwiſchen den beiderfeitigen
Einflugbezirten (zones d’influence) länger gelten lafjen
werde, ald ed ihm paßt. Durch die in Kraft getretenen
Abmachungen, meint er, jei der Emir thatjächlid aus
der Welt geichafft, die beiden Weltreiche, welche ſich
um den Befit des mittleren Aſiens ftreiten, jeien Nach—
bam geworden und der Zag werde kommen, am welchem
26*
359
MilitärLiteraturBeitung. — Nr. 11
360
es den Rufjen gefallen würde, Herat zu bejeßen und auf forgfältig ftudirt, vollftändig genügende Anbaltäpunfte
Kandahar zu marjciren. Hier werde die Schlacht ges
ichlagen werden, aud welcher die Ruſſen, unterftügt
durch die Mujelmänner in Perfien und Afghaniſtan,
freudig begrüßt von den Glaubensgenoffen in Indien,
ald Sieger hervorgehen würden. Das Ereigniß ftehe
nicht unmittelbar bevor, für jeßt jeien Rußlands Blide
noch mehr auf die Ufer ded Bosporus gerichtet, Aber
der Tag, an weldyem der Briten Herrichaft in Afghaniftan
und damit Englands Einfluß in Mittelafien ganz vers
ſchwinden würde, werde heranbrecen.
Inzwifchen berichtet er von dem umftrittenen Lande
und zeigt, daß der Preid des Ringens wohl werth it.
Das Land hat Hülfequellen, welche bei zweckmäßiger
Ausbeutung und einer geordneten Berwaltung reiche
Erträge bringen würden, vor Allem aber liegt ed im
Interefje einer jeden der beiten Mächte, fid} zum Herrn
der Granitmauer zu machen, weldye ihrem weiteren Bors
dringen zunächſt noch ein Hinderniß in den Weg ftellt.
Mas von beiden Seiten biäher geſchehen ift, um diejem
Ziele näher zu fommen, ift darauf in weiten Umriffen
nachgewiejen. ine beigegebene Karte hilft zum Ber
ftändniffe des knapp und klar gejchriebenen Buches.
Der Aufftand in Weit: Galizien im Februar 1846.
Erinnerungen und Grlebnifje eined Kavallerie-Dffi-
zierd. Leipzig. Verlagsanftalt Milttäriihe Rund»
ſchau. Preis ME. 1,60.
Ein ſehr anregend gejchriebener Aufſatz. Derjelbe
ſchildert den Aufftand der Polen in Weftgaligien im
Sahre 1846, weldyer etwas verfrüht und nicht hin—
reichend vorbereitet zum Ausbrud kam und fi, da die
Polnischen Bauern der Oeſterreichiſchen Regierung treu
blieben, in eine Art Bauernfrieg der Landbewohner
gegen die Polnischen Edelleute verwantelte. Die Ins
jurgenten wurden verjagt, flüchteten nad) Krakau, welches
damald noch Freiftaat war. Nun rüdten auch Ruſſiſche
und Preußiſche Truppen an die Grenze des Freiſtaates
heran, die Polniſche provijoriiche Regierung floh, und die
drei Schutzmächte Dejterreih, Rupland und Preußen
hoben Krakau ald Freiſtaat auf und verleibten es in
das Oeſterreichiſche Gebiet ein. Der Aufſatz enthält
manche interefjante Urtheile über die Polen, jowie ver:
jchiedene Einzelheiten über den Dienftbetrieb in der
Dejterreichijchen Kavallerie zu jener Zeit und verdient
gelejen zu werben.
Mufter für ſchriftliche militärifhe Ausarbeitungen.
Berlin 1897, E. ©. Mittler & Schn, Königliche
Hofbuchhandlung. Preis ME. 1,—.
Nach jeder Richtung hin werden diefe Muſter den beab»
fihtigten Zwed erfüllen: vor Irrthümern in der formalen
Behandlung den Anfertiger zu bewahren und ihm und
gleichzeitig dem Empfänger dad Peinlihe und Zeit—
raubende der Rüdgabe und Wiederbearbeitung erjparen.
Es find zwar Beitimmungen über die Ausarbeitungen
und ihre Form gegeben, jo daß demjenigen, der fie
gegeben find. Es find aber diefe Beftimmungen nicht
zufammengefaßt; das Suchen nach denjelben und das
troßdem nicht ausgeſchloſſene Srregreifen wird eripart
durch die vorliegenden Mufter, die überdies auf dem
in Betracht kommenden Papierformat gedrudt fint.
Stichworte für Offiziere und Unteroffiziereder Infanterie
bei Ertheilung des Dienjtunterrichts. Bearbeitet von
von Schwargfoppen, Hauptmann und Kompagnie=
chef im 6. Thüringijchen Infanterie-Regiment Nr. 95.
Dritte, durcdhgejehene Auflage. 8%. Berlin 1897.
R. Eiſenſchmidt. Preis 60 Pf.
Das Meine Schriftchen ift vom praftiichen Geſichts—
punfte aus hergeftellt und trägt dem hohen und bei
der verkürzten Dienftzeit noch gefteigerten Werthe des
mündlichen Unterrichted volle Rechnung. Es hat gewiß
ſchon mandyem Lehrenden erwünjchten Anhalt gegeben
und großen Nutzen geftiftet. Die einzelnen Abjchnitte
find bei aller Kürze fuftematiich zufammengeftellt und
umfafjen den ganzen Inhalt des betreffenden Unterrichts:
gegenjtanded. Daß das Schriftchen innerhalb von
ſechs Jahren bereitd drei Auflagen nöthig hatte, ift
ein Beweis, daß ed einem wirklichen Bedürfnifje ent-
gegenfam.
Renseignements divers. Hilfsmittel zum Lesen
französischer Werke und Pläne sowie zur
Abfassung französischer Schriftstücke von
W.Stavenhagen. Berlin 1897.R.Eisenschmidt.
Preis 50 Pf.
Das Meine Büchlein enthält eine Menge von Ans
gaben über die Ausdruckſsweiſe in der Franzöfiichen
Militärſprache, ſowie aud in dem Franzöfiihen Brief:
wechjel überhaupt. Die Zeichen und Abfürzungen auf
den Generaljtabäfarten, das Morjeihe Telegrapben-
alphabet, Tageöbefehle, Proflamationen, Marſchbefehle x.
finden fi) in demjelben. Der Wunſch ded Berfaffert,
den Studien der Kameraden nützlich zu fein, wird ficher
erfüllt werden. Das von demjelben Berfafjer in Aus-
ficht geftellte Meine Militär-Wörterbuch wird, nach den
bier niedergelegten Kenntniffen des Herrn Hauptmanns
Stavenhagen zu ſchließen, gewiß ein jehr brauchbares
Hülfsmittel für die Erlernung und den Gebrauch der
Franzöſiſchen Sprache bei militärifchen Studien werden.
Pennreiten. Praktiiche Winke für Rennreiter und
Manager von 8. von Tepper-Lasfi, — Mit
16 Tafeln. Berlin, Paul Parey. Preis ME. 7.
Ein Bud) von Tepper-Rasti, einem unjerer bedeuten?-
ften Herrenreiter, ift ficher, nicht nur in Sportfreifen,
jondern in unjerer Kavallerie bejondere Beachtung zu
finden; denn Herr v. Tepper ſchreibt nur, ‚in (Sachen,
361
362
in denen er jo ziemlich Autorität iſt. — Das vor | Gefundheitlihe Anjprüce an militäriide Bauten von
liegende Buh ift dem General der Kavallerie
v. Rojenberg gewidmet, in welchem der Berfafjer jein
hohes Vorbild und jeinen Mentor in der Zugendzeit
feiner reiterlihen Uebungen verehrt.
An die Spige geftellt finden wir eine Abhandlung,
eine fogenannte Winterarbeit für 1875, welche dem
Lieutenant v. Tepper durch den damaligen Major
dv. Rojenberg aufgegeben war und von ihm beurtheilt
wurde. Das zu behantelnde Thema lautete: „Ueber
den Einfluß der Rennreiterei auf die Soldatenreiterei.*
Die eingehende und ſehr günftige Beurtheilung
durch den Auftraggeber, welhe am Schluß der Arbeit
abgedrudt ift, dürfte genügen, ihren Werth zu charak—
terifiren.
Es folgen nun eine ganze Zahl von Einzelabhand⸗
lungen kurz, bündig und flar, welche, wenn auch ohne
logiſchen Zufammenhang, fi) als ein Niederichlag der
langjährigen Erfahrungen des Berfafjerd ermeifen und
jo natürlich allen Züngern des edlen Reitiports mand)
wichtigen Hinweid bringen. in bejonderer längerer
Abſchnitt ift dem „Rennen“ an fich gewidmet, vom
Auffigen bis zum Endfampf oder Finiſh, mit Bemer-
tungen über die Fehler der Anfänger, das Verhalten
bei Wendungen, das Fallen ıc.
Der zweite Abjchnitt handelt vom „Management“,
bier im jportlihen Sinn die Leitung eines Rennftalles
bezeichnend. Hier finden wir Alles, mad den Be—
fitern von großen oder Heinen Rennftällen zu wifjen
noth thut, joll ihren Unternehmungen der Erfolg winten,
ein Abſchnitt, der ganz befonders bemerkenswerth jcheint;
denn bei dem ſcharfen Wettbewerb auf jenem Gebiet
ift die Pflege der Einzelheiten oft die Staffel, die zum
Siege führt.
Das Buch ift vorzüglich ausgeftattet, jo daß es
auch in der Äußeren Erſcheinung ald ein gern genom—
mened Geſchenk zu erjcheinen geeignet ift. Als Titel»
bild finden wir ein vortrefflides Bild des damaligen
Majord v. Rofenberg in der Uniform der jeßigen
Kaijerulanen, die übrigen Tafeln, zum Theil nach
Momentphotographien gearbeitet, zeigen und eine Ans
zahl bekannter Herrenreiter der Vergangenheit wie der
Gegenwart in verjchiedenen Lagen, die der Renniport
mit fi) bringt, auf befannten Siegen. Das Bud)
empfiehlt fich jelbit.
Verdeutſchungsbücher des Allgemeinen Deutſchen
Sprachvereius. VIII. Die Heilfunde, Bearbeitet
von Dr. Kunow, Oberftabsarzt. Berlin 1897.
Preis 60 Pr.
Anleitung zur Verdeutſchung der Fremdwörter in
ichriftlihen Urbeiten aus dem Gebiete der Heilkunde.
Das Beitreben, möglichft volljtändig zu jein, hat zur
Aufnahme mancher Ausorüde geführt, die faum mehr
gebräuchlich find. Auch deden fih nicht alle Berdeuts
ſchungen mit dem betr, fremdſprachlichen Begriff.
Dr. Helbig, Oberftabdarzt a. D. Mit 9 Abhil-
dungen im Text. Jena. Fiſcher. 32 Seiten.
Der vorliegende Sonderabtrud bildet die 34. Yiefes
rung des großen Handbuch der Hygiene von Werl.
Diejed Sammelmwerk ift nidyt für militäriiche Zwecke im
engeren Sinne gejchrieben. Die kurze Abhandlung des
Dberftabsarzted Helbig bildet gewiſſermaßen nur eine Zus
gabe zu dem jechiten Bande, der die jpezielle Bauhygiene
behandelt. Der Garnijonbauordnung folgend, beipricht
Berfafjer in aphoriftiicher Weife die gejundheitlichen Ber
dingungen, welche beiBau und Einrichtung von Kajernen,
Kajematten, Gefängniffen, Wachen, Kranfenhäujern umd
Lagern zu berüdiichtigen find, und fnüpft daran hier
und da kritiſche Bemerkungen, denen nicht überall bei—
zutreten if. Der Hauptwerth liegt in den zahlreichen
Literaturnachweiſen.
Lectures on Explosives. A course of lectures
prepared especially as a manual and guide in
the laboratory of the U. S. Artillery School.
By Willoughby Walke, 1* Lieutenant, 5
U, S. Art. Instructor. 2"! Edition. New York
1897. John Wiley & Sons. London 1897. Chap-
ham & Hall, Lt. Price. Doll. 4.
Wie der Titel jagt, ift das Buch in erfter Linie
für den Gebrauch beim Unterricht und im Laboratorium
der Artilleriefchule der Vereinigten Staaten geſchrieben
worden, und zwar in Form von 22 Vorlefungen. Es
erledigt ſich im geſchickter Weiſe unter Bermeidung hoch—
wifjenjchaftliher Grörterungen der geftellten Aufgabe,
behandelt aber unjered Erachtens die alten (jchwarzen und
braunen) Pulverjorten etwas zu breit, andererjeits beim
rauchſchwachen Pulver die jonft namentlidy bei den Roh—
materialien jehr hübſch erörterten Proben (tests) zu ober-
flächlich. Auch find beim raudichwachen Pulver weniger
bekannte Sorten beichrieben, während ungleich wichtigere,
z. B. diejenigen der vereinigten Köln-Rottweiler Pulver:
fabrit, übergangen find.
Die Anordnung des Stoffed und jein Inhalt müfjen
im Ganzen genommen aber als wohlgelungen bezeichnet
werden, jo daß das Werk über jeinen eigentlicdyen Zwed
hinausgebend auch als Nachſchlagebuch wird verwendet
werden können. Drud und Ausjtattung find gediegen.
Voeabulaire technique frangais-allemand et alle-
mand - francais. Technisches Vokabular für
höhere Lehranstalten und zum Selbststudium
für Studirende, Lehrer, Techniker, Industrielle
von Prof. Dr. F.J. Wershoven. 2. Auflage.
Leipzig. F. A. Brockhaus. Preis 2,50 Me.
Nichts ift jo ſchwierig, ald die Kenntniß tedhnijcher
Ausdrüde in einer fremden Sprache zu beherrichen, und
wer ſich mit Technik bejchäftigt, wird eines Wörters
buches kaum entbehren können, wenn er die technijche
Literatur der Franzojen, Engländer und Amerikaner
363
verfolgen will, was heutzutage für den Deutichen Tech; |
Militär » Literatur » Beitung. — Ar, 11
364
bei der vorhandenen Fülle ähnlicher Veröffentlichungen
nifer unerläßlich ift. Ein „Technical Vocabulary, ı nur den interejfiren, der an den Erlebnifjen aus irgend
English and German“ giebt es bereits; ein Franzöſi—
iches fehlte bislang. Es genügt, die Worte Luftballon,
Gijenbahn, Elektrizität, Brüdenbau hervorzuheben, um
zu zeigen, dab dieſes neue technifche Wörterbuch für die
Offiziere des Ingenieurkorps, der Pionier- und Eifen-
bahntruppen einjchließlich der Luftichiffer äußerſt werth—
voll if. Es kann beitens empfohlen werden.
Unter der Standarte der Garde-Huſaren. Kriegs—
Grinnerungen von Mar Abel, Bangquier umd
Lieutenant a. D. Berlin W. 8, Ferd. Dümmler's
Buchhandlung (Edmund Stein). KI. 8°. 264 Seiten.
Preis Mt. 3,—.
Dad Buch, in welchem der Verfaſſer berichtet, was
ihm 1870/71 als Einjährig-Freiwilligem des Garde—
Hujaren-Regiments begegnet ift, zerfällt in zwei Theile.
Im erjten, räumlich unbedeutenderen, erzählt er von
jeinen Kriegderlebnifjen bis zu jeiner am 6. Januar
erfolgten Verwundung und Kriegsgefangenſchaft, der
zweite handelt von jeinen ferneren Scidjalen bis zum
Einzuge in Berlin. Jener erfte Abjchnitt, welchen er
auf Grund der von ihm bejchriebenen Poftkarten und
Briefe jchildert und in meldiem er, nachdem die
Schlachten von Wörth, von VBionvile— Mars la Tour
und Sedan geichlagen waren, bedauert, dab die Fran—
zöſiſche Kavallerie nie attadirt, „was gerade unjere
Hauptitärfe iſt“, verlief ziemlih thatenlod; erft mit
dem Abmarjche ded Regiments aus der Einjchliefungs-
linie von Paris zur Nordarmee trat der ganze Ernft
ded Krieges an ihn heran. Es war gegen Weihnachten,
und am Tage der heiligen drei Könige war ed mit des
Verfaſſers Thätigkeit ald Hufar vorbei. Mit Führung
einer Patrouille gegen Cambrai betraut, fällt er durdy
eigenes Verſchulden in Feindeshand. In jugendlichen
Uebermuthe macht er, in die Vorſtadt eingeritten, die
Aufmerkſamkeit der Beſatzung rege, und als er die
nämliche Straße, auf welcher er gekommen, zurückreitend,
mit ſeinen Leuten, nur einen Pferdehalter draußen zu—
rücklaſſend, eine Wirthſchaft betritt, um ſich durch eine
Taſſe Kaffee zu erquicken, wird ihm durch eine aus
der Feſtung nachgeſandte Abtheilung der Weg verlegt,
und ducd die Bruft geſchoſſen, wird er Kriegsgefangener.
Die Erfahrungen, weldye er im zweiten Abjchnitte
feines Kriegslebens machte, waren wenig erfreulich, aber
angenehmer, als fie den meijten jeiner Schidjalsgenofjen
bejchieden waren. Durch mandjerlei Berhältniffe und
durch einflußreiche Verbindungen jeiner Eltern begün-
ftigt, darf er, nachdem der Waffenftillftand abgejchlofjen
ift, zu diejen, die ihn in Brüfjel erwarten, zurüdlehren,
und bald ijt er volljtändig hergejtellt.
Das Bud) ift lebendig und, joweit eö bei der Enge
des Gefichtöfreifes, in melden tem Berfaffer infolge
jeiner Stellung ein Einblid gejtattet war, und jeiner
geringfügigen Mitwirkung bei kriegeriſchen Begebenheiten
möglich war, aud unterhaltend gejchrieben, wird aber
einem Grunde bejonderen Antheil nimmt. Der Er:
trag der Schrift ſoll wohlthätigen Zweden gewidmet
werden,
Philippe de Gentils, Marquis de Langalerie, franzö-
fiiher Generallieutenant, öfterreichiicher General der
Kavallerie, angeblicher Kaifer von Madagaskar, pol»
niiher General der Kavallerie x. 1661 bis 1717,
und Geſchichte der Familie Gentild de Langalerie,
reg von Hermann Freiberrn von
otenhan, Oberſt. Münden 1895. Gr. 8°.
96 Eeiten.
Aus dem ſchon vor längerer Zeit ohne Angabe
eines Berlegerd, aljo muthmaplih ald Handſchrift ge—
drudten Buche ift der für weitere Kreiſe interefiante Theil,
die Lebenäbejchreibung des Marquis Philippe de Langas
lerie enthaltend, vom Berfafjer auch in dem letterjchienenen
Februarhefte der Jahrbücher für die Deutjche Armee
und Marine veröffentlicht worden. Was die Arbeit
mehr bietet, ift die Gejchichte einer der Religion wegen
ausgewanderten Franzöfiichen Familie, welcher die Mutter
des Verfafjerd angehört hat, und für weitere Kreije ohne
Bedeutung.
Der Held des Buches war einer jener abenteuern-
den Soldaten, deren ed zu feiner Zeit jo manchen gab,
die heute unter diefer, morgen unter jener Fahne fochten
und nebenbei ein lebhaftes Intereſſe an der Politik
bethätigten, welches fie mit kirchlichen Zielen verquidten.
Die auf dem Titelblatte ihm beigelegte Bezeihnung als
Kaifer von Madagaskar, vom Verfaffer ſelbſt ald auf
einer Verwechſelung beruhend nachgewieſen, hätte dort
füglich fortbleiben können. Beim Lejen des Buches
macht eine Fülle von Drudfehlern fi) in unangenehmer
Weiſe bemerklich.
Das Frauzöſiſche und Italieniſche Militär-Sanitäts-
wejen, deren Geſchichte und gegenwärtige Geftaltung.
Bearbeitet von Dr. P. Myrdacz, KR. und K. Stabe-
arzt. Wien 1897. Preis ME. 2,20, bez. ME. 1,80.
Berfafjer verfolgt ſeit längerer Zeit in einem großen
Sammelwerk den Zweck, den Militärärgten ded Oeſter—
reichiſch⸗ Ungariſchen Heeres ein Nachſchlagebuch in die
Hand zu geben, welches fie über alle Zweige des eigenen
Sanitätswejend, wie über dad der großen Guropätjchen
Mächte unterrichtet. Der erſte, bereitö in zweiter Auf-
lage erjdienene Band ift im Wejentlihen eine Samm-
lung von Beftimmungen und naturgemäß zunächſt nur
für die Militärärzte der eigenen Armee von Snterefie.
Der zweite gliedert fi) in eine große Reihe von jelb-
ftändigen Einzelfchriften, welche die Kenntniß des Militär:
janitätswejens der großen Guropäifchen Heere und die
Sanitätsgeſchichte der wichtigeren Feldzüge der neueren
Zeit verbreiten jollen. Wir haben aus dieſer Samm-
lung ſchon die Sanitätögejhichte des Feldzuges von
1870/71 beſprochen.
365
Die vorliegenden Hefte find zwei weitere Beläge
für das umfaflende Wifjen und den Fleiß des Verfaflers,
der den Löwenantheil an jeinem großen Werk jelbft
übernommen hat.
Beide Arbeiten geben einen geſchichtlichen Abriß
ihres Themas, dann eine Meberficht der Heeredorgani:
fation im Allgemeinen. Sn der Drganifation des
Sanitätsweſens werden die Ergänzung und Ausbildung
des Sanitätskorps, demnähft Rang und Dienftverhält:
nifje im Frieden wie im Kriege gewürdigt, Letzteres
an der Hand einer kurzen Darftellung der jetzigen
Kriegd-Sanitätsorganifation des betreffenden Heeres, bei
der auch die Stellung und Mitwirkung der freiwilligen
Krankenpflege berüdfichtigt wird.
Da dad Heerweien auch in diefem Theile in fteter
Fortentwidelung begriffen ift, jo fann einem ſolchen Wert
keine unbegrenzte Richtigkeit innewohnen. So viel
aber kann man jagen, daß der gegenwärtige Standpunft
kurz, richtig und in angenehm lesbarer Form wieder:
gegeben ift. Für militäriiche wie militärärztliche Biblio
theten ein recht brauchbares Bud).
Wir theilen unferen Lejern mit, daß der Reingewinn
des in Nr. 4 der MilitärstiteratursZeitung 1897 eins
nehend beiprochenen und empfohlenen Werkes von Prof.
Dr. Onden, Unjer Heldenkaifer — Feftichrift
zum bundertjährigen Geburtätage Kaifer Wilhelms des
Großen. Berlin. Schall & Grund. Preis Mt. 5—.
— dem Baufonds der Kaifer Wilhelm-Gedächtnißkirche
zugeführt wird. Das vorzüglihe Bud findet einen
feiner Bedeutung entipredyenden Abjat und kann den
Behörden, Truppentheilen und Unterrichtdanftalten nur
zur möglichſt umfangreihen Anſchaffung angelegentlichſt
empfohlen werden, zumal den Letzteren durch die Ver—
lagshandlung ein Vorzugspreis von ME. 4,— einge—
räumt wird.
Die Spezialwifjenfhaft der hiftorifhen Waffen:
Funde hat bis vor Kurzem noch feine Vertretung in der
periodifchen Literatur gefunden und deshalb hat der
Berein für hiſtoriſche Waffenlunde, der fid) das Studium
der Geſchichte des Waffenweſens in Hinblid auf die tech—
niſche Serftellung, fünjtlerifhe Ausjtattung und die krie—
gerifche Verwendung der Waffen zur Aufgabe ftellt, ein
eigened Drgan gegründet, das den Vereinsmitgliedern
unentgeltlich zugeht, aber aud von Nidytmitglievern für
den —— billigen Preis von jährlich 16 Mark
durch die Hofbuchhandlung von Warnatz & Lehmann in
Dresden bezogen werden kann. Die Gründung eines
ſolchen Fachblaltes, deſſen redaktionelle Leitung der Kufios
der Karjerlihen Waffenſammlung in Wien, Vendelin
Boeheim, übernommen hat, fann nur mit Freuden begrüßt
werden. Bis jet liegen drei in Broßquart und in vor:
zügliher Austattung und mit Illuftrationen erfchienene
Hefte vor. Bon den Einzelauffägen, bie 8* durchgãngig
durch Gediegenheit des Inhalts auszeichnen und das
Intereſſe nicht nur von Fachleuten, ſondern auch von
weiteren Kreiſen beanſpruchen, find beſonders hervorzu:
—— „Die Waffen auf der Millenniumsausſtellung in
udapeit“, „Studie über die Entwidelung des Geſchütz—
wejens in Deutfhland“, beide vom Serausgeber, und „Die
Waffenfammlungen —— von Eduard v. Lenz in
St. Petersburg”. Die legten Blätter eines jeden Heftes
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttärs Wochenblatt.
366
werden durch fachliche Notizen, Vereinsnachrichten, Bes
eg Mi das Waffenweſen betreffender Werte
und literarifhe Mittheilungen ausgefüllt. Der Berein
zählte bei Ausgabe des dritten Seftes 177 Mitglieder.
Eine weitere Steigerung in der Zahl derjelben herbeizu«
führen und die Vereinszwede thunlichſt zu fördern, ift
vornehmlich eine Aufgabe der Offigiertorps der einzelnen
Hegimenter, denen der Beitritt zum Verein und der Bes
ug des genannten Fachblattes nur empfohlen werben
En Zufhriften in Angelegenheiten der Zeitichrift find
an den verantwortlichen Redalteur, Kuftos Boeheim in
Wien, Mariannengafje Nr. 19, zu richten.
Die Bibliotheca historico - militaris von
Dr.Zoh.Pohler, welche feit einer Reihe von Jahren in ber
MilitärsLiteratur: Zeitung rühmende Erwähnung gefunden
hat, deren Erfcheinen aber, wie im Jahrgang 1895, Sp. 341,
mit Bedauern gemeldet werden mußte, nad Vollendung
des 3. Bandes eingeftellt wurde, ift in den Verlag von
Georg Lang in Leipzig übergegangen, welder die ort:
führung des Unternehmens in Ausficht ftellt. Dem zunächſt
ausgegebenen 1. Hefte des 4. Bandes follen nun weitere
(je Mt. 3,—) folgen. Den Inhalt werden Lebens:
beſchreibungen, Dentwürdigfeiten und Briefwechſel bilden;
bei Aufzählung der betreffenden Titel hat der Heraus:
geber fich nicht auf das rein Militäriſche beſchränkt, fon:
dern auch diejenigen Sammelwerte herangezogen, welde
alle Berufstlafien zum Gegenftande ihrer Darjtellung
emacht haben. Die Ergänzungen des zunächſt mit dem
ahre 1880 abgejchlofjenen Unternehmens bis zum Jahre
1895 ift in Ausfiht genommen. — Gleichzeitig mit der
Ankündigung von der Fortführung des Wertes werden
die bisher erſchienenen drei Bände zu dem herabgejegten
Preife von ME. 60,— (geheftet) und Mi. 67,50 (ge:
bunden) angeboten. Aud find Sonderabdrücke „Die
Siteratur über die Feitungen, kriegsgeſchichtlich denlwür—
dige Städte und andere Orte” (ME. 4,—) und bie „Lite:
ratur der wichtigften Preußifhen und Deutihen Kriege
des XIX. Zahrhunderts” (ME. 3,—) verfäuflid.
Auf einem beiderfeitig von Anfang bis zu Ende eng:
bedrudien Bogen von 22 cm Höhe und 15 cm Breite
liegt uns ein Armee-Körper-Tableau, nad den
neueften organifchen Beitimmungen verfaßt von Adalfried
Springer, K. und 8. Militär-Bauingenieur (Selbft-
verlag; in Kommiffion bei 2. W. Seidel in Wien und
bei S. Pötzelberger in Meran; Preis Krone a) vor,
weldes eine „Darftellung der Armeelörper (Divijionen,
Korps, Armee) mit Kriensftänden nad) einer beifpiels-
weile angenommenen Ordre de Bataille als Anhaltspuntt
bei Löſung von taktifhen und operativen Aufgaben, ſowie
als Vademecum für —2 und Militärbeamte bei
Generalſtabsreiſen, taltiſchen Uebungsreiſen, Uebungs—
ritten, Kriegsſpielen u. dgl. bieten und als praltiſcher
Lehr: und Lernbehelf für Militär-Unterridtsanitalten”
dienen will. Während mit der „Darftellung der Armee:
förper” ac. die eine Seite des Bogens bedrudt ift, bringt
die andere unter der Ueberſchrift „Einige Daten über das
Heerweſen der Europäiſchen Großmädte” Angaben
über Stärle und Eintheilung der eigenen Wehrmacht,
fowie der von Nufland, Deutſchland, Frankreich und
Italien und der vom Verfafjer für den Kriegsfall ange-
nommenen ®liederung der Deere diefer Staaten. Beim
Veraleihe der in den Daten gebraten Ziffern und
jonftigen Nachrichten mit den in den Löbellſchen Jahres:
erichten enthaltenen ift der Berichterftatter auf zahlreiche
Verſchiedenheiten geſtoßen.
36
368
Bibliographie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarktes der letzten Zeit verzeichnen wir:
210. Erinnerungen eines Iriensfreiwilligen Gymnaſiaſten
aus dem Jahre 1870/71, der patriotifchen Deutfhen
Jugend aewidmet von Werner Jöſting, Superinten:
dent in Remſcheid. Mit einem Kärtchen. München
1897. €. 9. Bed. Preis ME. 1,60, broſch. ME. 2,20.
211. Ulysses 5. Grant and the period of national
preservation and reconstruction 1522—1855 by
William Conaut Church, brevet Lieutenant Colonel
U. S. New York & London 1897. G. P. Putnams
Sons. Price Doll. 1,50.
212. Geschichte der Entwickelung des Russischen
Heeres von der Thronbesteigung des Kaisers Nico-
lai I. Pawlowitsch bis auf die neueste Zeit als
Fortsetzung der „Geschichte des Russischen Heeres
vom Ursprung desselben bis zur Thronbesteigung
des Kaisers Nicolai I. Pawlowitsch von F. v. Stein“,
bearbeitet von Krahmer, Generalmajor z. D.
Il. Abtheilung (von Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht 1874 -1897). Leipzig 1897. Zuck-
schwerdt & Co. Preis Mk. 8,—.
213. Die Lehre vom Kriege auf der Grundlage feiner
neuzeitlichen — — Ein Verſuch von
W. v. Scherff, General der Infanterie D. Berlin
1897. €, S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuch—
handlung. Preis Mt. 6,—.
214. Deutjche Erbfehler und ihr Einfluß auf die Befchide
des Deutihen Bolfes. Bon v. Mueller, Oberft
a. D. Erſter Band. Bafel 1897. F. E. Perthes
aus Gotha. Preis Mi. 6,—.
215. Kaifer Wilhelm I. Bon Erich Mards. Leipzig
1897. Dunder & Humblot. Preis Mi. 5,—.
216. Militärifche Charakters und Zeitbilder. Zumeift
nad) eigener Erfahrung von Ludwig Niedt. Ravens—
burg. Dornfche Verlagsbuhhandlung. Preis Mt. 1,50,
geb, Mi. 2,—.
217. Memoires d’un Grenadier Anglais (1791—1867)
par William Lawrence, Traduits par Henry Gau-
thier-Villars. Paris 1897. E. Plon. Nourrit et
Cie. Prix Fres. 3,50.
218. Die Zahl im Kriege. Statistische Daten aus der
neueren Kriegsgeschichte in graphischer Darstel-
Jung von Otto Berndt, K. u. K. Hauptmann im
Generalstabskorps. Wien 1897. Freytag & Berndt.
219. Prinz Heinrich von Preußen als Feldherr im fiebens
jährigen Kriege. Il. Die Kriegsjahre 1760— 1762, Von
Prof. Dr. Richard Schmitt in Greifswald. Greifs:
wald 1897. 3. Abel. Preis ME. 4,50.
220. Der Tollpuntt des Hauptmann Wenzel und andere
Geſchichten. Von A. E. Strahl. Sumoresfen. Dresden.
DB. W. Eiche. Preis ME. 1,50.
221. Kurze Ueberficht der Feldzüge Aleranders des Großen
von Marimilian Graf Vordv. Wartenburg, Oberft:
lieutenant und Abtheilungschef im großen Generalſtabe.
Mit ſechs Textſtizzen und ſechs Weberfihtsfarten in
Steindrud. Berlin 1897. €. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis ME. 2,25.
Gedrudt in der Königlichen Hofbugjdruderei von €. ©.
222, Das Leben des Königlich Preußiſchen Generals der
Infanterie Auguft v. Soeben. Bon Gebhard Zernin,
— Heſſiſchem Hauptmann à la suite der
Infanterie. Zweiter Band. it zahlreichen Briefen
Goebens an ſeine Familie aus den Kriegen von 1866 und
1870/71. Mit einem Bildniß in Siahlſtich. Berlin
1897. € ©. Mittler & Sohn, Königlibe Hofbuch—
handlung. Preis MI. 12,—, gebunden ME. 13,50.
223. Serzog Wilhelm von rg K. u. K. Feld:
zeugmeifter. Gin Lebensbild von Adolf Maairus,
Hauptmann im Örenadierregiment König Karl
(5. Württemb.) Nr. 123. Mit Illuftrationen, Bor:
träts, Kartenſtizzen und einem Stammbaum Stutt:
gart 1807. MW. Kohlhammer, Preis Mt. 7,50.
224. Aus dem Leben König Karls von Rumänien. Auf:
zeichnungen eines Augenzeugen, Mit dem Porträt des
Königs, Drei Bände. Stuttgart 1894— 1897. J. G.
Cotta Nadflgr. Preis Mi. 8,—.
225. Sanitätsgeschichte der Feldzüge 1864 und 1866
in Dänemark, Böhmen und Italien. Mit Benutzung
der Akten des K. u. K. Kriegsarchivs bearbeitet
von Dr. Paul Myrdacz, K. u. K. Stabsarzt, Mit-
glied des Militär-Sanitätskomite. Mit zwei Karten-
skizzen als Beilagen und zwei Skizzen im Texte.
Wien 1897. J, Safar. Preis Mk. 4,
226, Kritifche Tage von *8 Cardinalv. Widdern,
Königl. Preuß. Oberft a. D. Eriter Theil. Die Ini—
tiative und die gegenfeitige Unterftügung in der Deut-
ihen Heeres: und Truppenführung. Band II. Die
Krifis von Vionville am 15. und 16. Auguſt 1870.
Heft 1. Die Thätigleit des Benerallommandos. Mit
einer Karte und brei Ziyen im Text. Berlin 1897,
R. Eiſenſchmidt. reis ME. 5,—.
227. Mertbuh für den innern Batteriedienft. Berlin
1897. R. Eifenfhmidt. Preis 50 Pf.
228, Das Brandenburgifch: Preußifhe Heer in feiner
Entwidelung feit dem Anfange des 17. Jahrhunderts
bis auf die neuefte Zeit von Huno Sommer. Berlin
1897. K. Siegismund. Preis ME. 1,50.
229. Weltgeſchichte in Umriffen. derzeihnungen eines
— 5** ein Rückblick am Schluſſe des neunzehnten
Jahrhunderts. Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis ME. 9,—.
230. Die Schlaht bei Beaumont. Bearbeitet von
9. v. Hopffgarten:Seidler, Majorund Bataillons:
fommandeur im Infanterieregiment von Gourbiere
(2. Poſenſchen) Nr. 19. Mit einem Plan, zwei Karten
und zwölf Skizzen. Berlin 1897. R. Erfenfchmibdt.
Preis ME, 7,50.
231. Unteroffizier:Notizbud, bearbeitet nad) den Regle—
ments und Dienftvorfchriften von Eifele, Dauptmann
. D. und Bezivksoffizier, früher Kompagniechef im
SInfanterieregiment König Wilhelm I. (6. Württemberg.)
Nr. 124. Dritte vermehrte und verbeflerte Auflaae.
Stuttgart. Streder & Mofer. Preis ME 1,—.
Mittler & Sohn in Berlin SW12, Rodftraße 68-71.
Allıtär-Literatur-Peitung.
Acbtundfiebzigfier Jahrgang.
Literarifhes Beiblatt zum Militär-MWocdenblatt.
Nr. 12. November 1897.
Berantwortlicher Rebafteur:
d. Efitorfi, Generalmajor 3. D,,
Briebenau b. Berlin, Boßlerftr.
v. Bertoud, Das Deuiſche Reich und
bie Hohenzollern. (36%)
Böliche, Skigen aus Mindens Bergangen:
heit. Die Beit des Dreißigjährigen
Krieged. 380
Boeters, Geſchichte des 3. Magdeburgir
ſchen Anfanterieregiments Nr, 65. (373)
Dreifing, Beichichte des Fulfilierregiments
General s eldmarihall Gıat Moltke
Schleſiſches Nr. 38. (871)
Guerre et Marine. (382)
v. Heyden, Ehrenzeihen (Kriegs-Denk⸗
zeihen, Derdienft» und Dienftalters-
aeihen) der erloichenen und blühenden
Staaten Deutichlands und Defterreich:
Ungarns. (393)
Kaifermanöper,
(381)
Karte der Garnisonen des Reichs-
heeres, (390)
Prof. Dr. Anole, Die Ariegszüge des
Germanicus in Deutſchland. (376)
Die großen,
—— — —
Die Wilitäar-viteratur - Beitung ericheint monatlich
Beiblatt zum Dirlitare Wochenblatt umd it auch im
Übennement für 5 Darf bırelt von ber Erpedition umb durch alle Bud
bomblungen zu bezithen. Breid ber einzelnen Kummer 50 88,
1897.
Kudler, Geſchichte der Königlich Bayeri:
fchen Pionierbataillone und ihrer Stamm:
formatıonen. (373)
Malahomsti, Erinnerungen aus dem
d.
ı alten Preußen. (379)
Oberbau burh Eijenbahntrunpen, Ans
leitung zum Berlegen von. (39)
nn nn
ein Bis giweimal als | Verlag ber König, Hofbuchhandlung
beionderen Jabres ·
— ñN
von E. S. Mittler & Sohn,
Berlin swı2, Kodftr. 68— 71.
'Viatour-Geens, Etude sur L’ Armee
Belge 1896. (344)
Graf C. G. Wrangel, Einiges über
Fahren. (392)
‚Graf Vord v. Wartenburg, Kurze
leberfit der Feldzüge Alexanders des
Großen. (375)
Dr. Baetel, Die Organifation des Heifi: |
ihen Heeres unter 'philipp dem Groß⸗
müthigen. (377)
Pferde, Unfere. 3. Heft. (392)
Porro, Note sulla sistemazione scien-
tifica dello studio della Geografia
Mılitare. (38)
Frhr. v. Reipenftein, Erinnerungen und
Aufzeichnungen aus den Artegsjahren
1870,71 ald Kompagniechef im Brans
denburgiſchen Füfilierregiment Nr. Sb ac.
(391)
Seeoffizier, Ein Deutiher. (391)
Sommer, Das Brandenburgifh-Breußi-
ſche Heer in feiner Entwidelung feit dem,
Anfange des 17. Jahrhunderts bis auf
die neuefte Zeit. (384)
Geihüpführerbud. (39).
Hoenig,24Stunden Moltleſcher Strategie.
(335)
Abſters, Lehrbuch des Hufbeichlages.
(336)
Meyers Konverfationdlerilon.
16. Band. (395)
Ueberlihtsfarte der Dislofation
bes 8. und 8. Defterreihellngarifchen
Heered. (395)
"Bibliographie. (397)
Das Deutihe Reich und die Hohenzolfern. Von
Ernſt v. Bertoud, Kamımerherr Seiner Majeftät des
Deutſchen Kaiſers und Königs, Geheimer Regierungs
rath a. D. Bafel 1598. Verlag von Friedrich
Emil Perthed aus Gotha. Komplett in 8 Lieferungen
a 4 Bogen. Lieferung 1. Preis 80 Pf,
Der Standpunkt dieſes Werkes, das in eriter Linie
fid an Deutſchlands Jugend, aber auch an die Freunde
Deuticher Geichichte wendet, ift ein anderer ald in den
meiiten neuerdings zur Berherrlichung unjered ruhmreichen
Hohenzollernhaufes erſchienenen. Während dieſe meiſt
durch glänzende Ausſtattung mit Illuſtrationen fih an
die Phantafte ihrer Lejer wenden, ſoll hier vor Allem
der innere Zuſammenhang zwifchen Bergangenheit und
Gegenwart dargelegt werden. Bon dieſem Geſichtspuukt
aus hat dad Werk ficher auch troß aller ähnlichen jeine
Berehtigung. So werden hier denn auch nicht neue
Ergebnifje von Forſchungen in gelebrten Uuseinanders
fegungen dargeboten, jondern dad von bewährten
Geſchichtskennern als richtig Erforichte wird in einfacher,
ſchlichter Daritellung zuſammengefaßt. Um die Ber
dienfte unjerer Hohenzollern um Deutjchland aber in
[Ronember 1897.)
ihrem helliten Lichte zeigen zu fünnen, war ed gewiß
richtig, mit den erften Zeiten, wo überhaupt von einem
Deutihen Reiche die Rede fein kann, zu beginnen.
Der Berfaffer geleitet und durch die Zeiten vorübers
gehender blendender Kaiferpracht und beweift, warum
gerade dieje feinen dauernden Beftand haben konnte.
Die vorliegende erfte Lieferung des Werkes beginnt
mit der Gründung ded Deutſchen Reiches durch Karl
den Großen, defjen Thaten im kurzer kräftiger Schilde—
rung aujammengefaßt werden. Es folgt dann Die
weitere Entwidelung unter feinen Nachfolgern. Bei
Ludwig II. wird jehr treffend fein Verdienſt hervor—
gehoben, wie unter ihm die fcharfe Scheidung zwiſchen
Dit: und Weſtfranken — den eigentlichen Deutſchen
und den jpäteren Franzoſen — bewirkt wird, und wie
diefe Scheidelinie nicht der Rhein war, wie Eljah und
Lothringen mit Straßburg und Meß den Oſtfranken
zufiel und auf wie jchwachen Füßen daher die immer
und immer weiter wuchernde Franzöſiſche Legende von
der natürlihen Örenzlinie zwiſchen beiden Völkern fteht.
Die mächtigen Geftalten Heinrihs J. und Ottos des
Großen werden gebührend gezeichnet, wie jener, weil er
27
MilttärsLiteratursBeitung. — Nr. 12
372
zuerft Einigkeit unter den Deutjchen Herzögen herbei-
führte, von Vielen ald der eigentliche Gründer des
Deutſchen Reiches betrachtet wird und wie dieſer ſchon
Elſaß und Lothringen gegen Frankreich vertheidigte und
behauptete. Es folgen dann die großen Kämpfe der
Kaifer mit den Päpften, die erft im Wormfer Konkordat
1122 ihren Ausgleich fanden, in denen aber beide
Gewalten an Macht eingebüßt hatten. Der Urjprung
ded Kampfes der Guelfen und Ghibellinen wird geſchil—
dert, Glanz und Schwäche der Hohenftaufen, die dann
im unglüdlihen Konradin traurig endeten. Das Inters
regnum und Rudolf von Habäburg bilden den Schluß
diefer Lieferung. Bei dieſem Lebten wird ſchon der
Erbfehler der Habsburger gezeigt, die aus „Mehrern
des Reiches“ „Mehrer der Hausmacht“ wurden und
damit ſchon den Keim zu ihrem jchlieglihen Ausſchluß
aus Deutichland legten.
Schon aus diefen kurzen Proben glauben wir gezeigt
zu haben, daß es der Verfaſſer überall verftanden hat,
die Deutiche Geſchichte nicht äußerlich, jondern in ihrem
innerften Zuſammenhange auch mit der neueiten Ent:
widelung darzuftellen. Wir find überzeugt, daß dieſes
Wert viel Gutes fliften kann, nicht nur in jungen
Gemüthern, fondern daß auch gereifte Männer ed nicht
ohne Gewinn aus der Hand legen werden, und wünjchen
ihm daher weite Verbreitung.
Geſchichte des Fülilier-Negiments General: Feld-
marſchall Graf Moltte (Schlefiihes) Nr. 38. Auf
Befehl des Regiments zufammengeftellt und bearbeitet
von ©. Dreijing, Premierlieutenant im Regiment.
Mit Abbildungen, Karten und Plänen. Berlin 1897,
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis M. 9,—.
Mit dem vorliegenden Werk hat das Füfilierregiment
Graf Moltke nad 79 Zahren feines Beſtehens endlich
jeine wohlverdiente Geſchichte erhalten. Die Darftellung
beginnt mit dem Gründungsjahr 1818. Wie der Ver-
fafjer erwähnt, flofjen die Quellen für jene weitzurüd:
liegende Epoche ſpärlich, doch theilt er über die Zeit
des erjten Beſtehens interefjante Einzelheiten mit, unter
denen bejonderd die Schilderung des Schiehbetriebes
jehr gelungen ift. Nachdem das Regiment 1828 Fahnen
erhalten hatte, ſchied es 1830,31 für ein Zahr aus
feiner Garniſon Glatz, um bei Bejekung der Polnijchen
Grenze Verwendung zu finden. 1832 rüdte es nad
dem Rhein in wechſelnde Garnifonen (Mainz und
Umgegend, Zuremburg x). Anſchaulich find die ver
widelten Verhältniffe dargeftellt, unter denen damals
die Truppen der verjhiedenen Bundesftaaten auf engem
Raum vereinigt waren. So wohnten beijpieläweije
Preußen und Defterreiher in Gaftel in einer Kajerne
nur durch einen Korridor getrennt nebeneinander,
Bemerlendwerthe Mittheilungen über Bewaffnung, Aus:
rüftung, Dienftbetrieb und außerdienftlicyes Leben vers
vollftändigen das Bild. Der Verfaſſer begleitet jein
Regiment weiterhin durch das Revolutiongjahr 1848,
ſchildert padend die ſich immer fteigernde Berwirrung,
die Zufammenftöhe in Mainz und Frankfurt a. M.,
den Tod des Fürften Lichnowsky und des Generals
v. Auerswald und zeigt jchlichlich fein tapfered Regiment
im fiegreihen Sturme auf die Pöbelbarrifaden Frank—
furtd. Mit einem Berlufte von 3 Dffizieren und
52 Mann geboten damals die 38er der Revolution an
wirkjamfter Stelle Halt. Die fih anſchließende Ber
ichreibung des Feldzuges gegen die Infurgenten Mieros—
lawskis in Baden 1849 bringt werthvolles Material
für die Gejchichte jener Zeit.
An der Schilderung der Jahre 1849 bis 1858
behandelt der Verfaſſer mit Geihid die Blüthe der
Kleinftaaterei, die Tage von Dimüß und die Beengung
der Preufiichen Truppen durch nmörgelnden Haß, ven
man allenthalben den Preußen entgegenbradhte. Erhebend
wirkt nach joldyen Zeiten die Bejchreibung der auf Die
Mobilmachung von 1859 folgenden Heeresreorganifation
König Wilhelms 1. 1859/60, welche mit ihrem frijchen,
kraftvollen Geifte alles militäriiche Leben durdfluthete.
Die flott geichilderte Zeit der Bejegung der Polnifchen '
Grenze 1863 hätte die Zujammenfafjung in einem
gejonderten Abjchnitte gelohnt.
Die Veranlafjung, Eröffnung und der Verlauf des
Feldzuges 1866 find eingehend behandelt. Als Höhe-
punkt treten in der Darftellung hervor: das Gefecht
von Gfalik, in dem dad Regiment unter jchweren
Berluften wejentlich zum Siege beitrug und die Schlacht
von Königgräß, wo ed hauptjächlich durch Granatfeuer
zu leiden hatte, Der Krieg 1870/71 beginnt mit einer
ihwungvollen Einleitung. Die weitere Beihreibung
des Feldzuges zeigt in Haren Strihen die fi) von dem
Hintergrund der großen Ereigniffe abhebenden Schickſale
ded Regiments, dem ed zwar nicht vergönnt war, an
den großen Schlachtenenticheidungen mitzuwirken, das
aber in einer Reihe von Heineren Waffenthaten Gelegen-
heit fand, jeine hervorragende Kriegstüchtigkeit au
bethätigen. Die Friedenszeit der lebten 25 Jahre
behandelt der Berfafjer auf 32 Drudfeiten. Solche
Friedenszeiten eines Regiments find ſchwer zu jchildern.
Weſentliches und Unweſentliches wechielt bunt durch—
einander, und der oft trodene Stoff will bewältigt
fein. Um jo mehr ift ed erwünſcht, für dieſe Einzelbilder
einen Nahmen zu jhaffen, der das Regiment im Lichte
der Zeitgeidyichte zeigt, die Entfaltung unfered Heeres
wejend würdigt und durch Hinweiſe auf die Garnifon-
verhältniffe und das Dienftlihe und auferdienftliche
Leben ein Eulturgefchichtliches Bild liefert. In der
vorliegenden Friedensgeſchichte hat der Verfaſſer zwar
leider auf einen ſolchen Hintergrund für jeine Einzel:
darftellungen verzichtet, indeffen die Schickſale feines
Regiments in anfprechender Weife gejchildert. Zahlreiche
Anlagen und Karten vervollftändigen dad gediegene
Wert. ine beigefügte Dffizier-Stammlifte umfaht
455 Namen. Die jorgfältig zufammengeftellten nament:
lichen Berluftliften würden durch Hinzufügung zahlen:
mäßiger Ueberfichten noch gewonnen haben. Am Schluß
des Buches giebt der Amtägerichtärath A. Mila als
Anhang eine von Knötel illuftrirte werthvolle Zuſammen⸗
ftellung über die Geſchichte der Bekleidung, Ausrüftung
und Bewafinung des Regiments,
323
Geſchichte des 3. eier Regiments
Nr. 66. Auf Befehl des Regiments bearbeitet
von Boetersd, Hauptmann im Regiment. Mit
Abbildungen, Karten und Plänen. Berlin 1897.
E. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbudhhandlung.
Preis M. 5,50.
Das vorliegende Buch umfaßt die Geſchichte des
InfanterieregimentsRr. 66 von feiner Gründung 1860 bis
1896. Eine frühere, 1876 erfchienene Regimentsgejchichte
ift vom Hauptmann Gaertner bis zum genannten Fahr
bearbeitet und bereits beiprocdhen worden. Es erübrigt
aljo, auf die vom zweiten Herrn Berfafjer dargeftellten
Theile einzugehen. Wie der Lebtere in einem Vorwort
darlegt, hat er das Werk des Hauptmannd Gaertner
einer „gründlichen Umarbeitung* unterzogen und eine
Arbeit geliefert, „die im mwejentlich fürzerer Faſſung ala
früher die Schidjale und Thaten des Regiments bringt”.
Vielleicht hätten bei dieſer Gelegenheit die früher
üblichen, aber im vorliegenden Text noch zahlreich vor—
handenen Fremdwörter verdeutiht und die nad ven
Feldzugsjahren 1866 und 1870/71 eingeichobenen
„Beilagen“ am Schluß der Darftellung gebracht werden
können. Die Schilderung der Friedenszeit beginnt mit
der Demobilmadjung 1871 und geleitet das Regiment
durh fünfundzwanzigjährige wechjelvolle Erlebniſſe.
Näher ausgeführt find die Feier des fünfundzwanzig-
jährigen Beftehens, die Weihe der Wahne des
IV. Bataillond und die fünfundzwanzigjährige Gedenk—
feier der Schlacht von Beaumont. Cine Beichreibung
des Regimentälafinos, einige Rangliften, die Aufzählung
der Regimentsfonds und eine Abbildung des Regiments—
denfmald auf dem Kirdhhofe von Beaumont folgen in
einigen am Ende beigefügten Anlagen. In ſchwung—
vollen Schlußworten fordert der Berfafjer das heran—
gewachſene Gejchleht auf, in Pflichterfüllung, Treue
und Gelbjtverleugnung den Vorfahren nadhzueifern.
Möge ſich feine Hoffnung erfüllen und eine glüdliche
Zufunft den alten Lorbeeren des tapferen Regiments
neue Ruhmesblätter hinzufügen.
Geſchichte der Königlich Bayeriſchen Pionier-Bataillone
und ihrer Stammformationen. Auf dienſtliche
Beranlafjung bearbeitet von Hauptmann Kudler,
Adjutant der Inſpektion des Ingenieurforpd und der
Feitungen. Mannſchaftsausgabe. Mit einem Bildniß,
zwei Uniformtafeln, drei Karten und verjchiedenen
luftrationen. Münden 1897. Gelbitverlag des
Verfaſſers. Preis M. 1,25.
Die vorliegende Arbeit kennzeichnet fi ald eine
Jubiläumsſchrift gelegentlich de am 1. April d. 28.
begangenen fünfundzwanzigjährigen Beſtehens der
Bayeriſchen Pionierbataillone; Damit wurde zugleich die
früher ſchon im Bayerijchen Geniekorps mannigfach
bethätigte Geſchichtsforſchung zu einem gemifjen, wenn
auch nur vorläufigen Abjchluß gebracht und zugleich ein
Antnüpfungspunft für eine ausführliche „Sejchichte der
Königlich) Bayerifchen Pioniere” geſchaffen.
1897 — Slterariie Beiblatt zum Re Bodenblatt.
374
Die Geſchichte der Stammtruppen umfaßt den Zeit:
abjchnitt von 1809 bis 1844, wo ed zunächſt nur ein
Pontonierforps gab, dad 1813 in eine Pontoniers
fompagnie umgewandelt wurde. Hierzu traten 1822
noch technijche Kompagnien, deren Fehlen ſich in den
Feldzügen jehr ftörend bemerkbar gemacht hatte; fie
beitanden aus einer Mineurs, einer Sappeurs und einer
Pionierfompagnie, welch lettere dem GeneralsQuartier«
meifterjtab (ähnlich wie heute die Eijenbahntruppen in
Preußen dem Generalftabe), die beiden anderen Dagegen
dem Artillerieforpsfommando unterftellt waren. Diejem
wurde auch die Pionierfompagnie nad ihrer Ummwands
lung in eine zweite Sappeurfompagnie zugetheilt.
Hiermit fiel den Sappeuren auch der Pionierdienft zu,
wie das heutzutage ähnlich in Rußland ift, wo die als
Sappeure bezeichneten Truppen außer dem Sappiren
aud noch andere technijche Dienfte leiften müſſen. Erft
1826 wurden die Mineur- und Sappeurlompagnie dem
Angenieurforpsfommando umterftellt, während die
Pontonierfompagnie nad wie vor im Verbande der
Artillerie verblieb,
Aber ſchon gegen Ende der zwanziger Jahre hatte
ſich in Bayern die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß
der Dienft der Pontoniere, vom Fuhrweſen abgejehen,
mit dem der Artillerie nichts gemein habe. So wurden
denn auch 1844 die Mineure, Sappeure und Pontoniere
zu einem ®eniebataillen vereinigt und dem Ingenieurs
forpäfommando unterftellt, in deſſen Befehläbereich die
technifchen Truppen bis heute verblieben find.
In das bewegte Zahr 1348 fiel jodann die Erwei—
terung dieſes Bataillond zu einem Genieregiment,
dad bis 1872 beftand; aus ihm find alsdann die
beiden Pionierbataillone entitanden, welche zu je fünf
Kompagnien formirt waren. Die Kompagnien hiehen
nunmehr „Feld und Feftungs:Pionierfompagnien“, bis
1539 dieje Sonderbezeihnungen ganz wegfielen. Aus
den beiden fünften Kompagnien wurde im Jahre 1895
ein jelbitändiges Pionierdetahement in München gebildet,
dad einen Stab ähnlih wie ein Pionierbataillen
befitt, wozu es ſich vorausfichtlid, bald auswachſen wird.
Bei der vieljeitigen Verwendung der Pioniertruppe
ift eö feine leichte Aufgabe, eine Geſchichte derjelben
zu fchreiben, namentlich in Bezug auf die kriegsgeſchicht⸗
lichen Begebenheiten, die zeitlid) wie räumlich immer
erheblih) voneinander getrennt find. Hierdurch wird
ed jchwer, die erforderliche Verbindung zwiſchen den
verjchiedenen friegeriihen Vorgängen herzuftellen, was
dem Herrn Berfaffer in jeiner Geſchichte gerade als
Mannſchaftsausgabe ganz vortrefflich gelungen ifl. So
fehen wir die Ereigniſſe des Krieges gegen Frankreich
1870/71 außer den Vorbereitungen x. gegliedert in
einen Abjchnitt vom Rhein bid zur Seine, in welchen
für die Bayern Weipenburg, Wörth und Sedan fallen,
jodann die Kämpfe an der Loire, im Rüden der Feld-
armee mit den Belagerungen von Straßburg, Schlett-
ftadt, Neubreiſach, Belfort, Toul nebit der Einſchließung
und Beſchießung von Bitſch, an denen allen die Bayeri—
ſchen Pioniere ihren reichlihen Antheil an Leiftungen,
Ruhm und Ehren haben. Auch des Etappendienftes
27*
375
MilttärsPiteratur Zeitung. — Nr. 12
376
ift gebührend gedacht, der von einer Etappen⸗Genie—
fompagnie, einer Etappen Telegraphenabtheilung und
einer EijenbahnsGeniefompagnie verjehen wurde.
Es ift anzunehmen, daß diefe vortreffliche Geſchichte
der Bayeriſchen Pionierbataillone von jümmtlichen
Militärbibliothelen, vorab von denen aller techniichen
Zruppentheile bejchafft werden wird, zu melden Zwecke
hinzugefügt jei, dab dad Werk durch den Herrn Ber:
faffer, Hauptmann Kuchler in München, zu beziehen ift.
Kurze eberficht der Feldzüge Alcranders des Großen.
Bon Marimilion Graf York v. Wartenburg,
Dberftlieutenant und Abtheilungschef im Großen
Seneralftabe. Berlin 1897. E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis M. 2,25.
Es ift erfreulid), wieder einmal dem Namen eines
Deutſchen Generalitabsoffizierd zu begeqnen, der, ben
alten guten Traditionen der Müffling, Moltte, Goeben,
v. der Goltz ıc. folgend, kriegsgeſchichtlich ſchriftſtellert,
zumal wenn er, mie der Graf VPorck mit ſeinem
„Rapoleon als Feldherr“, literariſch fich bereits günstig
eingeführt hat.
Eine kurze Weberficht Eriegögeichichtlicher Ereignifſe
pflegt troden und injofern ohne praftiichen Nugen zu
fein, weil leßteren meiſtens nur ein vertieftes Eingehen
auf taktiſche oder ftrategiiche Vorgänge gewährt. Troßs
dem lieſt ſich vorliegende „Ueberſicht“ aut, meil fie
ihren Gegenftand innerlich, vor Allem pfychologiſch
auffaßt. Sie enthält eine Menge feiner Bemerkungen,
welche nur Die Frucht eines forgfältigen hiſtoriſchen
Studiums, einer bedeutenden allgemeinen — nicht mur
militäriſchen — Bildung fein können. Graf Vord hat es
verftanden, die Brüde zur Gegenwart mo immer mögs
lich zu jchlagen, und fidy auch auf das beſchränkt in der
Schilderung jener gewaltigen Kriegszüge, was bleibend
ift in der Griceinungen Flucht und Wechſel. Auch
dab er Alerander nicht abgelanzelt, wo er ed ver Theorie
nach zu verdienen jcheint, jondern feine Plüne aus
feiner Natur und aus dem damaligen Stande ber
geographiſchen Kenntnifje wehl erklärt, ift ein großer
Vorzug des Werkes oder richtiger ein Zeichen des
Scharfblickes des Verfaſſers. Er ift fih darüber voll
fommen far, daß der Krieg nicht ein „Ding für ſich“
ift, daß weder die Kunſt noch die Künftler improvifirt
werden können. Er wird ſich auch darüber klar fein,
daß die „Zugenden* des Krieges nicht „befohlen“
werden fünnen, jondern daß fie in den Zeiten der all
gemeinen Wehrpflicht von innen heraus entwidelt fein
müfjen, gehegt und gepflegt im ganzen Vollethum. Cs
genügt auch nicht, immer wieder auf den unvergehlichen
Großen Kaifer ald „Bildner“ eines mufterhaften Heeres
hinzuweiſen — wie das hier mit Recht bei jehr leſens—
werthen rücblidenden Betrachtungen geſchieht —, jondern
ed muß auch nach feinem vorbildlihen Thum umd Beis
ſpiel gehandelt werden. Außerdem müfjen auch
hierbei wieder die ethiſchen Merkmale im militäriichen
Weſen und Wirken des Großen Kaiſers in den Vordergrund
geftellt werden, nicht äußerliche und wanbdelbare
Dinge Zu letteren gehören aber nun einmal nad
unerbittlihen &ejegen Fragen der Technik, der Organis
jation und der Taktik. An diefen Dingen darf bie
Tradition nur mit großer Vorficht angerufen werden.
Die Ueberfiht behandelt die zehn Feldzüge des
großen Macedonierd in wmufterhafter Weberfichtlichkeit
und hebt überall nur die jpringenden Punkte berver,
politijch, militärijch und hiftoriih. Daß der Herr Ber:
faffer fich des ungeheuren Unterjchiedes bewußt ift,
welcher zwijchen der Struktur und dem Zwed fogenannter
Berufsheere erobernder Feldherren im Bergleih mit ben
Heeren der Gegenwart beiteht, geht aus veridietenen
Bemerkungen hervor.
Die Beruföheere vergangener Zeiten haben des halb
gewiffermafen nur noch antiquarijchen Werth, dad gilt
jelbft mit gewiſſen Einjdränfungen von den Heeren
aus der Fridericianifchen Zeit, und auf abfehbare Zeit
hinaus hat es feinen praftiichen Werth, die Vorzüge
ſolch Kleiner Berufsheere mit den rein militärtichen
Mängeln der heutigen Mafjenheere in Bergleih zu
ftellen. Es giebt auch eine militäriſch-hiſtoriſche Senti—
mentalität, die man nicht pflegen follte,
Sehr richtig hebt BVerfaffer hervor, was und auch
die alten Feldzüge lehren. Die Hauptfaltoren der
Siege Alexanders waren der feite Wille des Feldherrn,
zu fiegen, und das fefte Gefüge feines Heeres, Faktoren,
die zu allen Zeiten ihre durchſchlagende Kraft bewährt
haben, „Es iſt ein lebendiges Element, in aller Krieg—
führung wirkſam, welches für alle Zeiten gleich bedeutſam
bleibt, denn die menjchlihe Natur war aud vor 2000
Jahren im Weſentlichen die heutige.” Dies Element
zu erfennen, darauf beruht zum großen Theil Der
Werth des Studiums früherer Feldzüge.
Das in dem erften Kapitel über den Nußen kriegs—
geichichtlihen Studiums Gejagte wirft überaus ans
ipredyend, Der Mangel jolh eingehenden Studiums
kann bei dem fortgejchrittenen Kriegemann durd nichts
erfeßt werden, auch nicht durch die Routine des Dienftes
einschließlich der großen Herbitübungen. Dieje Wahr:
heit jollte ftetö und überall beherzigt werden. — Graf
Vord führt feinen Geringeren als den Schlachtenmeiſter
Napoleon in feiner befannten Aeußerung über den
Werth der Kriegsgejchichte ald Autorität an, und es joll
dem Herrn Berfafler befonders dafür gedankt jein, daß
er angelichts einer im Laufe der Zeiten immer wieder-
fehrenden Strömung, welche den Werth der Wiſſenſchaft
für die militärische Tüchtigkeit und für die militärijche
Praris nicht genügend würtigt, durch jein vortrefjliches
Efſay mittelbar und unmittelbar wiſſenſchaftlich wirft.
Die Kriegszüge ded Germanitus in Deutſchland von
Prof. Dr. 5. Knoke, Direktor des Raths-Gym—⸗—
nafiums in Osnabrück. Berlin 1897, R. Gärtners
Berlagebuchhantlung. Preis M. 2,—.
Profeffor Knoke veröffentlicht hier eine Entgegnung
auf die Kritif von Wilms in den Neuen Jahrbücher
für Hajfiihe Philologie, nachdem ihm von der Redak⸗
377
— — —
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Wochenblatt.
378
tion der genannten Zeitſchrift die Aufnahme dieſer Ent-
gegnung abgeſchlagen worden war. Handelte es ſich
nur um ſogenanntes Gelehrtengezänk, ſo würden wir
von der Beſprechung der neueſten Knokeſchen Schrift
Abftand genommen haben. Da aber Knote bis jetzt
in fonjequenter Weije jeinen Hypotheſen über die Ger:
manicus-}Feldzüge, über die Dertlichkeit der Varus⸗Schlacht,
die Pontes longi x. Nachdruck durch Arbeit mit dem
Spaten gegeben hat — ganz im Moltkeſchen Sinne,
was die Feſtlegung ftreitiger Dertlichkeiten aus Römiſcher
Zeit betrifft —, jo verdient auch die neuefte Auslafjung
des ftreitbaren Gelehrten Beachtung jeitend derjenigen,
welche fich für jene Fragen ſowohl vom hiftorischen,
als auch vom militärijchen und topographiichen Stand:
punft aus interejfiren.
Kürzlich konnte auf die Entdedung der Ueberbleibjel
eined anſcheinend Römischen Marſchlagers im Habichts—
walde bei Stift Leeden durch Knoke hingewiefen werden
und bis jegt ift noch nicht der objektive Gegenbeweis
erbracht, daß jene Wallrejte fein Römiſches Marichlager
feien. Das Gleiche gilt von den Moorbrüden, welche
Knofe als Pontes longi anſpricht. Wir müfjen ſolche
topographiichen Dinge aber ald die einzigen brauch—
baren Anhaltöpunfte Bezeihnen im Kampf der
Meinungen, zumal die Philologen unter ſich über den
Werth der verjchiedenen Quellenjchriften gar nicht einig
find. Der eine Gelehrte reflamirt Diefen, der andere
jenen Autor ald die einzig zuverläffige Quelle —
meiltend je nachdem eö am beften zu einer perjünlichen
Hupotheje paßt. Ebenſo herricht Streit um die Bedeu:
tung von Worten x. Bei diefer Sadylage kann eö
dem unbefangenen Forſcher oder Lejer nicht zugemuthet
werden, fich für eine Anficht beftimmt zu enticheiden,
wenn fie nicht auch topographiih und militäriſch gut
unterftügt ift. Auf das philologijche oder hiſtoriſche
Gefühl kann man fidh dabei nicht verlaſſen. Bis jegt
hat aber entichieden Kuofe dad brauchbarſte greifbare
Material geliefert zur Klarlegung jener vielumftrittenen
Fragen, und deshalb jcheint uns jeine Auffafjung auch
die meifte Ausfiht zu haben — bis jett wenigſtens —,
bei dem vorurtheilslofen Publitum Anklang zu finden.
Die Organifation des Heſſiſchen Heeres unter Philipp
dem Großmüthigen. Bon Dr. Georg Paetel.
Berlin 1897. Berlag von Gebrüder Paetel (Elwin
Paetel). Preis M. 5,—.
Dem Freunde der Gntwidelung des Deutjchen
Heerweiend bietet die Schrift viel Intereſſantes. Sie
führt uns in das Jahrhundert vor dem großen Kriege,
wo dad Lehns- und Landesaufgebot zwar noch beitand,
aber der Uebergang zum Soldheere ded Dreißigfährigen
Krieged doch ſchon faft vollzogen war. Für Aktionen
nach außen war auch damals jchon das Soldheer nicht
mehr zu entbehren, aber bei der ewigen Geldfalamität
konnte das Lehns- und Landesaufgebot für innere Zwifte
und die ftrifte DVertheidigung nicht aufgegeben werden,
da die Unterhaltung im Wejentlichen den Städten und
Aemtern zuficl. Es wird num hier gezeigt, wie einem
der politiih am meiften hervortretenden Fürſten des
16. Zahrhunderts der alte Heerbann doch mejentliche
Dienfte leiftete, und zwar ſowohl das Fußvolk wie die
Reiterei, joll doch bei einem jeiner glängendften Siege,
bei KRahlfeld, die nicht unbeträdhtlihe Zahl von 7000
Mann Landvolt betheiligt geweſen jein, und bei dem
Württemberger Zuge 1534 bildeten die Lanpfafjen und
Lehnsleute den dritten Theil jeiner Kavallerie,
Der Berfafjer liefert in feinen Darlegungen jo den
Beweis, daß das Landes» und Adeldaufgebot noch voll:
ftändig bejtand und dem Fürſten noch wejentliche Dienfte
leitete, wenn aud) die Goldtruppen den eigentlichen
Kern bildeten. Der Organijation der Leßteren iſt
der zweite größere Theil der Arbeit gewidmet. Hier
tritt nun zunächſt ein großer Unterjchied zwijchen dem
Fußvolk und der Reiterei entgegen; tenn während jenes
ſchon völlig die Formen des reinen Söldnerweſens zeigt,
ift bei diejer nody der Webergang von der Lehnsreiterei
zum Solvrittertjum vorhanden. Gleichwohl jpielte die
Reiterei ſchon Damals eine wichtige Rolle, wie hier des
Näheren nachgewiejen wird — Schlacht bei Mühlberg.
Die Organifation der Reiter» wie auch der Lande-
fnechtsfähnlein wird nun genauer gejchilvert. Wie es
damald bei einem joldyen Soldheer ausgejehen haben
mag, dafür nur das eine Beiipiel: Bei einem Heere
von 20000 Fußknechten befanden ſich 1474 allein
4000 Weiber. Das Scwierigite aber war die Aufs
bringung eines folden Heeres, da aus Geldmangel im
Frieden dauernd fein Heer erhalten werden fonnte und
ein jolches erft, wenn ein Krieg drohte, womöglich uns
bemerkt oder unter faljchem Vorwande, zuſammengebracht
werden mußte; nur ein großer Theil der Difiziere ftand
aud im Frieden in einem gewiſſen Dienjtverhältnig,
indem fie gegen eine beftimmte Vergütung ſich jeder:
zeit bereithalten mußten. Außerdem wurden in ber
drohlichen Zeiten noch eine weitere Anzahl auf „Wartes
geld* angenommen, um bei ausbrechendem Kriege jofort
über eine genügende Zahl verfügen zu können. Nicht
minder groß waren die Schwierigkeiten des Unterhalts
der Soldheere, da eine geordnete Finanzwirthſchaft
nirgends beſtand. Auch hier war Philipp jeiner Zeit
darin voraus, dab er ſich eine Art Landesihag für ven
Kriegsfall anzulegen ſuchte und jein Finanzweſen auf
guten Fuß bradyte. Den Proviant mußten ſich die
Söldner ſelbſt kaufen, und ed berührt und merkwürdig,
dah der Landesherr den Proviant jelbft auf den Markt
bringen lieg und an jeine Göldner verkaufte. In
Feindesland murden ebenfalld, wenn möglid, Märkte
abgehalten, und Philipp verfuchte bereits die Hülfs—
quellen defjelben in regelrechter Weile audzunugen.
Ueber Wartegelver, Soldverhältnifje werden eingehende
Mittheilungen gemacht, die ed erkennen lafjen, daß
nicht nur Die Führer bis zum Hauptmann herunter,
jondern auch der gemeine Mann nach einigen glüdlichen
Kriegsgügen reich oder wohlbabend heimkehren konnten.
Auch ein gewifjes feftes perjönliches Verhältniß hatte
ſchon Philipp mit feinen Offizieren, das weit über den
Rahmen eines blohen Kontraftverhältnifjes hinausging.
Ebenfo nahm die Entwidelung der Artillerie unter Philipp
einen bedeutenden Aufſchwung.
379
Milttär-Literaturs Zeitung — Ar. 12
380
So tritt diefer Fürft auf allen militärischen Gebieten
als ein thatkräftiger organifatorifcher Regent uns ent-
gegen, der ed wohl verjtand, die vorhandenen Kräfte
jeined Staated zu beleben, zu organifiren und in feine
Dienjte zu ftellen. Für die Heeres- und Kulturgejchichte
des 16. Jahrhunderts im Allgemeinen und Hefjend im
Bejonderen ift das vorliegende Werk ein werthvoller
Beitrag.
Erinnerungen aus dem alten Preußen. Nach
einer hinterlafienen Autobiographie bearbeitet von
D. v. Malachowski, Oberftlieutenant. Leipzig
1897. Fr. Wild. Grunow. Preis M. 2,50.
Das vorliegende Büchlein giebt auf feinen 230 Seiten
einen werthvollen Beitrag der bewegten Zeit am Ende
des vorigen und am Anfang des jebigen Jahrhunderte.
Der Berfafjer, der 1844 verftorbene Generallieutenant
v. Malachowski, war Flügeladjutant des Königs Friedrich
Wilhelm TIL. und ftand vielen hervorragenden Männern
nahe. Wie das Vorwort zutreffend hervorhebt, find
feine politiichen und ftrategiichen Betrachtungen in den
Memoiren enthalten, „der Verfaffer erzählt friſch und
mit gutem Humor, was er perjönlicd gejehen und
erlebt hat“. Zwei Punkte werden in dem Vorworte
namentlich als ſolche bezeichnet, die ein allgemeineres
Intereſſe beanipruchen dürften. Der eine ift die große
Ummandlung des Fridericianiſchen Preußens in das
Preußen Friedrich Wilhelms III, in der Zeit der Kämpfe
gegen Napoleon, wie fi dieſe Umwandlung in den
Ereigniſſen eines einzelnen Menjchenlebens deutlich
wiederjpiegelt. Der andere mwejentlihe Punkt ift in
den Beiträgen zur Charakteriſtik König Friedrich
Wilhelms III. und jeines Berhältnifjes zum Kaifer
Alerander enthalten.
Wir glauben nichts Beſſeres zur Kennzeichnung
der „Erinnerungen“ thum zu können, ald einige Proben
aus dem Inhalte mitzutheilen. Im Jahre 1806 wurde
auf dem Rückzuge Blüherd nad Lübel öfter mit
Erfolg gegen die Franzoſen Front gemacht. Bei
Gelegenheit des glüdlichen Gefechts bei Waren in
Medlenburg am I. November heit es:
„General Ple hatte das Gefecht mit feiner gewöhn—
lichen Ruhe und Kaltblütigkeit geleitet. Als das Feuer
am lebhafteiten war, und die Kugeln fortwährend um
und herumpfiffen, ftierte die Ordonnanz des Generals,
ein junger Karabinier, bleicdyen Angefidyts nach dem
Feinde; plößlich näherte er fi) und redete den General
an: »Herr General, da drüben fteht ein Trupp Franzojen,
die zielen immer gerade auf und.« — Go, war die
Antwort, noo, laß jie man, wenn die Kerls ordentlich
zielen und auch treffen, jo jolft Du mal fehen, mas
für ein wohlfeiles Begräbniß wir befommen!“
Am Tage ded Einzugd Ludwigs XVIIL in Paris
wird Berfafjer von den Franzoſen mit Fragen über
ihren neuen König beftürmt. Gr antwortet: „Le roi
ne viendra pas, c'est Napoleon, qui viendra, les
souverains allies se sont r&concilies avec lui qui
arrivera ce &oir.*
„Beftürzt ftierten mich Alle an, Mancher zupfte ſchon
leije an der Schärpe und an der decoration du lis;
um den Scherz nicht zu weit zu treiben, jagte ich
die Wahrheit, worauf ich die mir unvergehliche Antwort
erhielt: »Ah bah! c’est egal, pourvu qu'il en vient
un, tout est arrangel«*
Im Zahre 1817 reifte der König Friedrich Wil-
helm III. zu der Okkupationsarmee nach Frankreich,
bei Ligny war Manöver. Nach der Meinung des
Königs‘ war eine Kavallerieattade zu weit audgedehnt,
„pfeilfchnell eilte er heran und rief dem General Hobe
zu: »Aber, mo wollen Sie denn hin?« — Die Kavallerie
befand ſich in einer Kleinen Bertiefung und hatte vor
ſich eine janfte Höhe; General Hobe, im volliten Eifer
und nur an die Verhältniffe der Wirklichkeit denkend,
rief zurüd: »Im Loche kann ich nicht bleiben, den Berg
muß ich noch haben!« — Augenblicklich parirte der
König fein Pferd, ritt langſam zurüd und ſagte:
»&eneral Hobe hat ganz recht, ich konnte aus der Ent—
fernung das Terrain nicht richtig beurtheilen.«*
Die lebendig vorgeführten Bilder der Vergangenheit
erflären und die Gegenwart und ihr allmähliches
Werden. Die kleine Schrift Fünnen wir auf Das
Wärmſte empfehlen.
Skizzen aus Mindens Vergangenheit. Die Zeit des
Dreipigjährigen Krieged. Nach handichriftlien Ueber:
lieferungen zufammengeftellt von Böljdhe, Haupt»
mann und Kompagniechef im Hannoverſchen Pionier:
Bataillon Nr. 10. Mit zwei Merianſchen Anfihten.
Minden i. W. 3. E. C. Bruns. Preis M. 2,—.
In der vorliegenden, vortrefflich ausgeftatteten Schrift
gelangen die Schidjale der alten Reiche» und Hanfeftadt
Minden im Dreißigjährigen Kriege zur Darftellung
und bieten ein höchft interefjantes Stück Feftungd- und
Garnifongefhichte aus jenem Kriege, zu deflen Anfang
wir Minden in guter Sage, Handel und Wohlſtand
gedeihen jehen, während ſich die Stadt einer weitgehenden
Selbftändigkeit erfreut, trogdem fie den Biſchof von
Minden ald Lehnsherrn und den Herzog zu Braunſchweig
und Lüneburg ald Schugheren anerkennen mußte. Sie
hatte eine gejchloffene Befeftigung, Mauer und Wall
mit Rondellen und Außenwerken, eigene Artillerie und
jonftige jehr erhebliche BVertheidigungsmittel und bielt
eine je nach ber politiihen Lage verjchieden ftarfe
Söldnertruppe. Es ift interefjant, zu ſehen, wie die
Feftung zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges nach der
Darftellung auf der Merianjchen Anfiht im Großen
und Ganzen diejelbe Geftalt gehabt hat, die fie noch
bei ihrer Auflafjung im Zahre 1874 innehatte, nur
die Bauart, die Manier hatte fi) verändert, die Linien
waren biejelben geblieben, und ſelbſtverſtändlich feblte
auch die Bahnhofäbefeftigung, die noch heute zum Theil
erhalten und in deren ehemaligen Reduits ein Theil
des Pionierbataillons kaſernirt iſt. Dem Schreiber
diefer Zeilen waren die Verhältnifje der Feſtung um
mittelbar vor ihrer Schleifung auf das Genauefte befannt.
381
Nach einem Vorwort und einer Einleitung erörtert
der Herr Berfaffer im erften Kapitel Stadt und Feftung
Minden 1620 und zeigt darin, wie die militärifche
Bedeutung Mindens darauf beruhte, dab es die feite
Wejerbrüde beherricdhte und für eine Armee, die aus
der Wejerpforte oder Porta Weſtfalica heraustreten oder
diefelbe vertheidigen wollte, einen günftigen Stützpunkt
in der Nähe des Enapafjes bildete. Das zweite Kapitel
umfaßt die lette Zeit unter dem Biſchof und die
Bejetung der Stadt durch Tilly (bi8 1625), das dritte
Kapitel die Zeit der Kaiſerlichen Beſatzung und die
Einnahme der Stadt durch Herzog Georg (1626— 1634).
Ueber die Belagerung findet fih in der Bölicheichen
Schrift, melde bisher noch nirgends veröffentlichte
Urkunden und handſchriftliche Aufzeichnungen aus jener
Zeit enthält, ein „Berzeihnih, was ſich ſonderlichs
ungleich täglichem in der Belagerung der Stadt Minden
begeben und zugetragen". Es ift ein Kriegstagebuch
der Bertheidigung vom Juli bid 10. November 1634,
während der Herr Berfaffer den Gang ded Angriffs
nad Akten und Plänen erläutert. Im vierten Kapitel
wird über die Zeit der Lüneburgiſch · Schwediſchen Bejatung
und den Uebergang zur Brandenburgiichen Zeit berichtet,
welche am 1. Zanuar 1649 mit einem Dankaottesdienft in
allen Kirchen inaugurirt wurde. Der Kurfürft von
Brandenburg war mit feiner Gemahlin dann am
1. Februar 1650 nad) dem benachbarten Peteröhagen
gekommen, wo er am 12, die Huldigung der Stadt
Minden entgegennahm; er beftätigte im Allgemeinen
die Privilegien, und ed wurde zum Schluß dreimal
„Bivat Brandenburg“ gerufen. In einem Anhang
werden jodann höchft interefjante Sitten und Gebräuche
erörtert, ald Pfingjtverordnungen gegen Uebermaß im
Efjen und Trinken, Kleiderordnungen und Beftimmungen
für amilienfefte, das Herenbrennen; auch den Juden
und dem Lebensmittelverkauf wird ein befonderer Abjchnitt
gewidmet. Daneben enthält der Anhang die Geſchütz
audrüftung von Minden und die Pflichten der ftädtijchen
Offizier- und Militärbeamten, wobei die Kontrakte eines
Stadtkonſtabels und Büchjenmeifters, eines Pulvermachers,
eined Stadthauptmanned und ein Kontrakt mit einem
vom Herzog Ulrich zu Braunſchweig und Lüneburg
überwiejenen Inftruftor im Wortlaut aufgeführt werden.
— Die Schrift des Hauptmanns Böliche empfiehlt fich
ganz bejonderd durch ihre klare und überfichtliche Schreib:
meije und enthält mande harakteriftiiche Begebenheiten
und Bortommniffe aus der Zeit des großen Deutichen
Krieges, die bisher in den Archiven ungehoben
begraben lagen, jo da der Herr Verfaſſer fich auch um
die Geſchichtsforſchung ein unbeftreitbares Berdienft er:
— hat. Das Buch ſollte in feiner Militärbibliothek
ehlen.
Die großen Kaiſermanöver 1897.
nehmungen eines ehemaligen Soldaten des XI. Armees
forpd. Kafjel 1897. Gebr. Gotthelit, Königliche
Hofbuchhdruderei. Preis 25 Pi.
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär⸗-Wochenblatt.
382
„Kafjeler Tageblatt und Anzeiger“ lieferte, hat dieſe in
Seftalt einer Broichüre (39 Seiten) herausgegeben und
ſich verpflichtet, für jedes verkaufte Eremplar 5 Pf. für
Soldatenheime, und zwar je 3 Pf. für dad von Seiner
Greelleng dem derzeitigen Oberlommandirenden der Weſt⸗
armee Herrn General der Infanterie Grafen v. Haefeler
ind Leben gerufene Soldatenheim und je 2 Pf. für
dad Goldatenheim zu Kaffel Seiner Ercellenz dem
fommandirenden General des XI. Armeeforpd Herrn
General der Infanterie v. Wittih zur Verfügung zu
ftellen. Den gleichen Betrag von 5 Pf. ftellt Berfafjer
den Kriegervereinen für das Kriegerwaijenhaus bezw.
andere Unterftügungäzwede zur Verfügung, ſoweit
Eremplare in genannten Berbänden abgeſetzt werden.
Das in anfhaulicher Weiſe gneichriebene Büchlein
fann, namentlich auch unter Berüdjichtigung des guten
Zweckes, jolange nicht eingehende Berichte vorliegen,
zur Drientirung über die großen Kaifermanöver
empfohlen werden.
Guerre et Marine. La puissance navale de
l’Angleterre. L'armée coloniale. Le combat du
Yalou. La strategie du Canal de Kiel.
L’expedition de Madagascar. Paris 1897.
Calmann Levy. Prix Fres. 3,50.
Das vorliegende Buch befteht and einer Sammlung
von fünf Aufjägen verjchiedener Verfaſſer und verfolgt
den Zweck, zum Nachdenken über wichtige fragen ans
zuregen, die mit maritimen Berhältniffen in Zufammene
hang ftehen. Auch jollen die Schwächen und Lüden
gezeigt werden, die in der Organijation der Franzöfiichen
GSeeftreitfräfte beftehen. Man muß zugeftehen, dab es
den Berfafjern gelungen ift, ihren Zwed zu erreichen.
Wir unterlaffen ed an diejer Stelle, auf die ſpezifiſch
Franzöſiſchen Verhältniffe in den beiten Aufſätzen
„L’armee coloniale* und „L’expedition de Mada-
gascar“ einzugehen, und wollen nur die zwei Artikel,
die rein militäriſches Intereſſe beanjpruchen, etwas
näher betrachten. Außer diefen zur Beiprechung Toms
menden zwei Aufſätzen befindet fih nod in dem
Buche ein folder über die Seemacht Englands, der in—
jofern des Snterefjes nicht entbehrt, da — ein Franzoſe
ed wagt, das Praktische eined Bündnifjes Rußlands,
Frankreichs und Deutichlands gegen das perfide Albion
in Borjchlag zu bringen.
In dem weiteren Aufjaß „Les Japonais au combat
du Yalou* werden zunähit Land und Leute aus
früherer Zeit in vortrefflicher Weiſe gejchilvdert und dann
der Fortichritt Japans in Europäiſcher Kultur, der
Aufbau des Heermejend und der Aufihwung in jchiff-
baulicher Beziehung. Dabei werden Parallelen mit
‚ den Verhältniſſen in China gezogen.
Nah den Wahrs |
Es folgt nun die Schilderung der Schlaht am
Naluflug und der ſich hieraus für die Seetaktif, für
die Armirung und den Bau der Kriegsichiffe ergebenden
Lehren. Neu ift an diefen Betrachtungen eigentlich
Berfafler, der beiden diesjährigen Kaifermanövern die | nur die Abneigung, welche der Berfafjer gegen die Be-
täglihen Berichte nad) feinen Wahrnehmungen für das | laftung der Schlachtſchiffe durch zu ftarke Panzerung
383
zeigte. Er ſcheint hier ſtark im das Fahrwaſſer des
Admirald Fournier zu gerathen. Unzweifelhaft ift der
Ausſpruch, daß die Defenfivwaffen — aljo der Panzer:
ſchutz — die Niederlage verzögern können, die Offenfiv-
waffen — aljo die Vermehrung der Armirung —
allein den Sieg verleihen können, richtig. Es fragt
fih nur, wie dann das richtige Verhältnii zwischen
beiden abzumägen ift. Wir glauben, dab im diejer
Beziehung die Engländer, welche neuerdings den Seiten:
panzer nicht ftärfer ald 223 mm machen und auf den
Schiffen der Canopusklaſſe jogar bis zu 152mm herunter:
neben, am zwedmäßigiten verfahren. Gnticyeiden läßt
ſich dieje Frage jedoch vor der Hand nicht; erft die
Erfahrungen eined Krieges zwiſchen zwei einander eben-
bürtigen Seemächten werden hierüber Aufſchluß geben
fönnen. Die Bedeutung der Mittelartillerie wird mit
Recht bejonderd hervorgehoben, und wir fünnen dem
Verfaſſer auch darin nur beipflichten, daß die Gejchwin-
digkeit einer Flotte in taktijcher Beziehung unleugbare
Bortheile hat.
Die Abhandlung über „la strategie du Canal
de Kiel* zeichnet in kurzen Strichen die Bortheile,
welche der Deutjchen Heeresleitung durch die Vereinigung
des Geſchwaders in der Nordjee mit dem der Dftiee
erwacdjen. Im einem zufünftigen Kriege zwiichen
Deutichland einerjeits, Frankreich und Rußland anderer
feitd wird angenommen, daß die Deutiche Marine ent-
ſprechend der Armee die Offenfive nah Weften ergreifen
wird. Nachdem der Feind hier geichlagen, werden ſich
die noch intakten Deutſchen Schiffe mit dem biöher in
der Defenfive gebliebenen Geſchwader der Dftjee in
ſchnellfter Weife durch den Kanal vereinigen und alds
dann entiprechend den gleihen Bewegungen der Armee
offenfiv gegen den öftliden Gegner vorgehen. Es
wird nicht unterlafjen, anzuführen, da der Kanal feinen
Zweck beſſer erfüllte, wenn er direkt Kiel und Wilhelms—
haven verbunden hätte, und daß nun der meftliche
Gegner in der Lage ift, dadurch, daß er fich rechtzeitig
in der Elbe fejtjegt, die Vereinigung des Deutjchen
Geſchwaders zu verhindern. Dod auch die Schwierige
keiten, welche dem Feinde bei diejer Aufgabe erwachien
und in der Unzugänglichkeit der Flußmündungen der
Nordjee, in der jchmwierigen Verſorgung mit Kohlen,
Munition ꝛc., dem zu erwartenden jchlechten Wetter,
den Ungriffen durch die Deutichen Torpedoboote beitehen,
werden nicht vergefien. Der Artikel jagt, daß aud
Frankreich entipredyende Gegenmahregeln treffen muß,
und zwar erſtens: Verſtärkung des Kanalgeichwaders,
zweitens: endliche Ausführung des Binnenlandkanals,
welcher die Franzöfiihe Marine in den Stand jekt,
ihre Streitkräfte in furzer Zeit aus dem Mittelmeer
nah dem Norden und umgefehrt zu werfen. Gin
warmer Appell an den Patriotismus der Bürger Frank:
reiche, dies Werk nach Kräften zu unterjtügen, jchlieft
den Artikel.
Die einzelnen Darlegungen über die ftrategiiche
Bedeutung ded Kanals find logiſch aufgebaut und
zeugen von großem Berftändnig für die Behandlung
derartiger Fragen. Nur in Einem vermögen wir dem
MilitärsLiteratursBeitung. — Nr. 12
3%
Verfaſſer nicht zu folgen, das ift der kühne Zug des
Deutſchen Geſchwaders nach Weiten, obwohl verjelbe
Deutſchem Unternehmungsgeiftt und rückſichtsloſem
Handeln alle Ehre machen würde. Solange umjere
Flotte eigentlih nur aus vier Schlachtſchiffen beſteht
— abgejehen von den Panzerichiffen IV. Klafje der
Siegfriedllaffe —, würde dies Wagniß angeſichts des
viel ftärferen Franzöſiſchen Kanalgeihwaderd wohl mit
der gänzlichen Vernichtung einzelner und ber längeren
Gefechtsunfähigkeit der übrigen Panzer bezahlt werden,
ohne daß ein nennenswerther Erfolg zu verzeichnen
wäre. Die in kurzer Zeit neu verftärkten Franzöſiſchen
Geſchwader würden dann gegenüber den Panzerjchiffen
der Siegfriedklaſſe leichted Spiel haben. Bird es
da für unjere Geeftreitfräfte nidyt richtiger fein, anders
zu operiren? Wir würden nur wünſchen, daß die
Dberleitung unferer Marine in einem zulünftigen
Kriege nicht mit unzureichenden Seeftreitmitteln zu
rechnen braucht, und dab es gelingen wird, mit Hülfe
ded gefunden Kerns der Nation die Deutjhe Marine
auf eine Höhe zu bringen, welde eine erfolgreiche
BVertheidigung der „Deutihen See“ (wie fie in Eng»
liicher Ueberiegung richtig bezeichnet wird) ſowohl wie
der Ditjee gewährleiftet.
Das brandeuburgiſch-preußiſche Heer in feiner Ent:
widlung feit dem Anfange des 17. Jahrhunderts
bis auf die neuefte Zeit. Bon Hugo Sommer.
Berlin 1898. Karl Siegismund. Preis M. 1,50,
Der vielverfprechende Zitel des vorliegenden Buches
machte und auf den Inhalt gejpannt, in der Hoffnung,
endlich einer gut geichriebenen Heeresgeicyichte zu begegnen.
Uns fehlt ein derartiged Buch; aber neued Material
dafür ift genügend vorhanden, um ed zu jchreiben, je
daß es einen beträchtlichen Fortſchritt gegen die älteren
an ſich recht tüchtigen von Gourbiere, Alt x. bedeuten
würde. Bon ſolchem Material find zu nennen die vor—
trefflihen Spezialftudien von Guſtav Lehmann, die
Arbeiten der Kriegsgefchichtlihen Wbtheilung, ferner
manche Regimentägejchichte u. 9., und zwar ſoweit es
fih um die Geſchichte der alten Armee (bis zum
Zufammenbrud 1806/7) handelt. Vieles und Wichtiges
freilich, wad die alte Armee betrifft, ift noch dunkel und
unficher, und diefe Dunkelheit wäre nur durch Alten
ftudien zu lichten — ob gänzlich, ift zweifelhaft —, aber
von dem Berfafjer einer „Ueberſicht“ find jolde Studien
nicht zu verlangen; auch ohne fie hätte fich wenigftend
Brauchbares icyaffen laffen. Für die neue Armee aber
läßt fi) aus den mafjenhaft vorhandenen amtlihen und
nichtamtlichen Veröffentlihungen eine fehlerloje Geſchichte
zulammenjchreiben, man muß diefe Quellen nur fennen
und ſachgemäße Kritit daran zu üben verfteben. Dem
Verfafjer aber fehlen, nah dem Inhalt ded Buches zu
urtbeilen, Quellenfenntniß und Kritif. Uns ift jelten
ein Buch vor Augen gekommen, worin jo viel Unrichtig—
keiten, Irrthümer und krauſe, theilweife fomijhe Miß—
verftändniffe fich häufen wie in diefem. Das ift ein
ſchwerer Vorwurf und deshalb zu begründen. ° Die
385
Hauptquelle des Verfafſſers find die alten Stammliften
bis 1806 und die Stammlifte von 1840 nebft Nach—
trag von 1852. Jeder Kenner der Heeresgeſchichte
weiß, daß die alten Stammliften Privatunternehmungen
waren, er weiß, daß fie berüdhtigt find wegen ihrer
Tehlerhaftigkeit, und auch, dab die in der Stammlifte
von 1840 befindliche Einleitung, die eine Ueberſicht
über die Geſchichte der alten Armee giebt, getreulich
alle Fehler der alten Liften übernimmt. Und gerade
dieje Einleitung benußt der Verfaſſer mit Vorliebe oft
wörtlich, allerdings ohne fie jemald au mennen; das
läßt ſich fait Seite für Seite in dem Buche nachweiſen.
Zur weiteren Begründung unjeres pflidhtmäßigen gänz—
lich ablehnenden Urtheild jollen einige Irrthümer
beleuchtet werden, nicht alle, denn dazu müßte man ein
neued Bud) jchreiben, nicht die meiften, auch dazu wäre
fein Raum in diefen Spalten, fondern eben nur einige
wenige, die wir beliebig heraudgreifen und wobei wir
überhaupt erſt auf Seite 49 beginnen. Hier heißt es
aus der Zeit zwiſchen dem zweiten Schlefiihen und
dem Siebenjährigen Kriege: „bei dem gefammten Fußvolk
wurde die bdreigliedrige Stellung — — eingeführt",
Diefe Stellung ift ſeit 1743 reglementarifch, befohlen
war fie jhon beim Ginrüden in Schlefien 1740, und
die ganze Infanterie hat während des erſten Schlefiichen
Krieged dreigliedrig rangirt und gefochten. — „Der
Angriff" (der Infanterie) „erfolgte immer nur in feſt⸗
geichloffenen Bataillonskolonnen,“ Die einzige, ganz
alleinige Gefechtäform der Infanterie zum Feuer wie
zum Angriff war die breigliebrige Linie, etwas einer
Angriffsfolonne aud nur entfernt Wehnliches kannte
man nicht. — „Auch erhielten die Gewehre einen
jogenannten Regendedel auf dem Rohre (!), der dem
heutigen Mündungsdedel gleihlam und zum Schutze
des Innern (!) diente.“ Die „Regendedel” oder „Pfann:
dedel* genannte Vorrichtung diente in Wirklichkeit zum
Schuß des Schlofjes gegen Regen und Staub. „Ferner
erhielt die Infanterie einen verbefferten Ladeftod, der
in jeiner ganzen Länge fat gleichmäßig ftarf war und
nicht immer gewendet zu werden brauchte.“ Der cylins
driiche Ladeftod, der „nicht immer (d. h. beim Laden
und Anortbringen) gewendet zu werden brauchte”, ift
erft 1773 in Preußen eingeführt. „Statt der bis dahin
in Gebrauch befindlichen jchwerfälligen Muskete und
Flinte wurde das Heer mit dem handlicheren Steinſchloß—
gewehr bemaffnet, durch welches fich wieder ein leichteres
und jchnelleres Laden und Feuern erreichen lieh, weil
nämlich auf die Herftelung — — des Zündlochs eine
gröhere Sorgfalt verwendet wurde.“ Eine völlige Neube—
waffnung hat zwifchen 1745 und 1756 nicht ftattgefunden,
jo etwas Durdhgreifendes konnte man vor 150 Zahren
aus Mangel an Mitteln und Ginrichtungen gar nicht
vornehmen, die „schwerfälligen Musketen und Flinten“
find außerdem doh auch Steinſchloßgewehre gemweien,
und dabei wog dad Gewehr der Preußen im Sieben»
jährigen Kriege immer nod über elf Pfund. Wenn
unter dem mit größerer Sorgfalt hergeftellten Zündloch
das trichterförmige gemeint ift, was unklar bleibt, jo
fei bemerkt, daß diefe Verbeſſerung erſt 1770 eingeführt
it. „Beim Schnellfeuer Iud das dritte Glied mit und
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär, Wochenblatt.
386
taufchte die Gewehre mit bem erften aus.” Schnell⸗
feuer in unjerem Sinne gab ed damals nicht; jedes
Feuer murde nur auf Kommando abgegeben. Das
dritte Glied lud ſtets mit, weil ed mitfeuerte, indem
dad erfte Glied zum Feuern aufs rechte Knie fiel.
„Endlich führte der König eine wichtige Neuerung durch,
welche darin beitand, daß die Glieder gewöhnt wurden,
auf Kommando ohne genaues Zielen Salvenfeuer zu
geben.“ Gliederfalven gab ed nad) dem Reglement und
auch in der Prarid nicht; es ift unerfindlich, was der
Berfaffer hier meint. „Somit war die Fechtweiſe eine
bei Weitem andere und befjere geworden, wie der nach—
folgende dritte Schleſiſche Krieg darthun follte* Uns
zweifelhaft; nur ift es dem Berfafjer nicht gelungen,
die Grundlage für die verbefjerte Fechtweiſe darzuthun.
Seite 57, Anmerkung: „Der Name Küraffiere fam im
Preufiihen Heere erſt mährend des Giebenjährigen
Krieges auf und wurde jeit 1786 offiziell ald Bezeich-
nung der ſchweren Reiter angewendet." Bereits 1742
ift in Königlichen Erlaffen von Küraffieren die Rebe,
die amtliche Bezeichnung für die Kavallerie (d. b. die
Küraffierregimenter) war und blieb: Regimenter zu
Pferde. Merkwürdig, da gerade „ſeit 1786" die Bes
zeichnung Küraffiere aufgelommen jein foll, mo doch
bald, von 1787 an, der Küraß abgelegt wurde, was
der Verfaſſer freilich nicht erwähnt.
Unter König Friedrih Wilhelm LI. Seite 62.
„Den Infanterieregimentern wurde Artillerie beigegeben,
und zwar erhielt jedes Bataillon zwei leichte Feldſtücke
zugetheilt.”*) Seder, der fich nur oberflächlich mit den
Kriegen Friedrichs des Großen beſchäftigt hat, weiß,
dab von 1740 an, und mährend aller Feldzüge des
großen Königs, jedes Bataillon zwei, ſpäter auch wohl
drei Geſchütze — fogar Gpfdge und 7pfdge Haubigen
geführt hat, eine Einrichtung, die ſich erhielt.
Unter König Friedrih Wilhelm III. Die
große Reorganifation nad dem Tilfiter Frieden wird
unter engfter Anlehnung an die Stammlifte von 1840
furz abgemacht. In einem ebenfalld der Stammilifte
entnommenen Berzeichnii derjenigen Regimenter, die
nach beendeter Organijation vorhanden waren, ift bei
den alten NRegimentern der neuen aud die alte Bes
nennung vor 1806 beigefügt. Hierbei ift überjehen,
dab jeit Herausgabe der Stammlifte von 1840 mehreren
Truppentheilen alte Anciennetät und die Abſtammung
von alten Truppentheilen zuerkannt ift, wonach das
Negiment Garde zu Fuß das alte Bataillon Leibgarde
und Regiment Garde Nr. 15, das Brandenburgiiche
Dragonerregiment dad alte Regiment König von
Bayern Nr. 1, dad Neumärkiihe Dragonerregiment
dad alte Megiment Katte Nr. 4, das Pommerſche
Hufarenregiment das alte Regiment Blücher Nr. 8,
das Brandenburgiiche Hufarenregiment das alte Regiment
Rudorff (früher Zieten) Nr. 2 tft. — Seite 75 wird
die alte, unrichtige, oft widerlegte Behauptung abermals
*) In der Stammlifte von 1840 Seite 22 fteht: „Jedem
Sinfanterieregiment wurde Artillerie beigegeben, und zwar jedem
Bataillon zwei leichte Feldftüde zugeteilt" — ein deutlicher
Beweis, wie völlig unzuverläffig dieſe Stammliften find.
28
387
aufgeftellt, dab (vor 1806) „die Dffizierftellen dem
Adel vorbehalten” gewejen wären. Dah (Seite 76) die
allgemeine Wehrpflicht bereits zwijchen 1808 und 1813
„durchgeführt“ fein joll, ift gänzlich unrichtig. Die Dars
ftellung der Neuformationen 1814/15 ift dürftig und
höchſt lüdenhaft; hier (Seite 80,81), wo es fih um
lauter noch heut beftehende Truppentheile handelt, wären
einige wichtige Ginzelheiten nöthig gewejen. Seite 86
unter „hervorragende Heerführer" (zur Zeit Friedrich
Wilhelms III.) heißt es bei Blücher: „er war der
Neorganifator der Preußiihen Kavallerie”. Das ift
er bei allen jeinen Verdienften nicht gewejen; bei Schill
(Heerführer!?): „er war ein leuchtendes Vorbild für
alle fommenden Geſchlechter“. Warum gerade Schill?
Männer wie Blüdyer, Sneifenau, Vord, Srolman u. 4.
find den kommenden Geſchlechtern ald Vorbilder wohl
nöthiger ald ſolche von Schill Gepräge. Gneijenau
„nebörte zu den Helden der Befreiungefriege”. Dazu
haben viele Tauſende gebört! Glaufewig war „der
bedeutendfte Schüler Scharnhorftö". Das jagt aar nichts,
wenigftend nichte, wobei man fid etwas für Glaufewig
GSharafteriftiiches denken könnte.
Unter König Friedrih Wilhelm IV, Die
Einführung des Zündnadelgewehrs, eines der wichtigiten
und folgenichwerjten Ereignifje in unjerer Heeresgeſchichte,
wird mit folgenden Sätzen erledigt: Seite 86. „Bald
nad dem Tode Friedrich Wilhelms III. erging die erfte
Kabinetdordre über Einführung des Zündnadelgewehres.“
Daß die Ausrüftung der Truppen damit erft 1848
begann und in ziemlich langjamem Tempo fortgejeht
wurde, darüber fein Wort. Seite 90. „1855 trat
eine Kommiſſion zufammen, melde über Ginführung
der &angbleigejchofje berietb, und eine andere, die zur
Prüfung des Miniégewehres berufen wurde." Was
haben denn nun dieje Kommiſſionen ausgerichtet? und
Seite 90 „Schon die Einführung des Zündnadelgewehrs
hatte ein neues Grerzirreglement für die Infanterie
bedingt.” In Anbetracht der bereits betonten gewaltigen
Wichtigkeit des Gegenftandes find dieſe Mittbeilungen
doch mehr als dürftig, die hinfichtlich der „Kommiffionen”
zudem unverſtändlich.
Unter Kaijer und König Wilhelm I. Seite 101.
„Auf Grund diejer Uebereinkünfte (ver Militärkonvens
tionen) wurden dem Heere noch hinzugefügt die Truppen
der Heinen Staaten, welche fih zuſammenſetzten aus;
1) »Diee Infanterieregimenter Nr. 100 bis 108, 2) die
Jägerbataillone Nr. 12 und 13, 3) 4 Reiterregimenter,
4) 2 WUlanenregimenter Nr. 17 und 18, 5) bie
12. Urtilleriebrigade, 6) das Pionierbataillen Nr. 12,
7) das Zrainbataillen Nr. 12. Alle diefe Zruppens
theile wurden in die Preußiichen Armeekorps eingereibt.
Auperdem ftellte das Königreih Sachfen das XII.
Armeeforps, nämlih 1) »Den« Infanterieregimentern
Kr. 89 bis Nr. 96, 2) dem Jägerbataillon Nr. 14,
3) den Dragonerregimentern Nr, 17 bis 19 und dem
Hufarenregiment Nr. 17.“ Die falſch gebrauchten „die“,
„den“ und „dem“ laſſen ein Berjeben in der Drudterei
möglich ericheinen; es ift aber jo grob, dah es niemals
ftehenbleiben und das Bud damit in die Deffentlich
keit gelangen durfte,
MilttärsBiteraturs Zeitung. — Rr. 12
388
Unter Kaiſer und König Wilhelm II. Eeite 112.
„Es wurden die Unteroffizierprämien eingeführt, melde
mit den Dienftjabren fteigen jollten.* ())
Seite 114. „Die Feldartillerie wurde einem Generals
injpefteur unterftellt.“ (!) Seite 115. „Der Generalftab
hat eine Vermehrung erfahren; auch find bereits im
Friedenszeiten Quartiermeifterftäbe gebildet“. (?!)
Diefe, wie gejagt, beliebig zu vermehrenden Stich-
proben dürften genügen, um die Unzulänglichkeit des
Buches zu kennzeichnen.
Note sulla sistemazione seientifiea dello studio
della Geografla Militare. C. Porro, tenente-
colonello di Stato Maggiore. Roma 1896.
Enrico Voghera. (Bemerkungen über die wiſſen—
icaftlihe Weethode beim Studium der Milıtärs
geographie.)
Der Oberftlieutenant im Italieniſchen Generalſtabe
Graf Porro giebt in der feinen Schrift (30 Seiten)
Auskunft darüber, wie an der — unferer Kriegsakademie
entſprechenden — Kriegeihule zu Zurin das Studium
der Militärgeographie betrieben wird. Zum befleren
Verſtändniß ſchickt er eine von auferordentlicher Belejens
heit zeugende, kurze Geſchichte der noch jungen geo—
graphrichen Wifjenichaft voraus. Auch Deutjdre Quellen
find vielfach benutzt.
Bis zum Beginn unſeres Jahrhunderts ſtand es
mit der wiſſenſchaftlichen Erdkunde nicht zum Beſten
und mit ihrem Nebenzweige, der Militärgeographie, erft
recht nicht. Leßtere verdiente diefen Namen noh gar
nicht; denn in ihren Anfängen war fie nichts ald ein
dürftiged Erklärungsmittel für die Geſchichtſchreibung.
Berfafler wirft dann einen Blick auf das Aufblühen
der Erdkunde in der Nachnapoleonifchen Zeit. In
Deutſchland knüpfte ed ſich vornehmlih an den
Namen des berühmten Geographen Ritter; jeine Schüler
übertrieben die Betonung der geſchichtlichen Grundlage
für die Geographie und riefen Dadurch eine Gegen»
ftrömung, vertreten durch Peichel, hervor: es entipann
fih der heute noch nicht ausgefochtene Kampf zwiſchen
den Lehrſyſtemen der Geographie auf geihichtlidher
und auf geologijher Grundlage.
Was Verfaffer über Frankreich und andere Ränder
jagt, übergehen wir, um ihm nach Italien zu folgen, wo
der Aufſchwung der allgemeinen Erdkunde mit dem Werke
der mationalen Einigung ungefähr aleichen Schritt
hielt. Markiteine auf dem Gntwidelunaswege waren
bier: Die Gründung des Alpenklubs (1863) und ber
fräftig aufblühenden Italieniſchen geograpbiiden Gejell⸗
ſchaft (1867); die Errichtung von bejonderen Lehrſtühlen
der Geographie an elf Univerfitäten und zwei höheren
Kchranftalten; das Erfcheinen hervorragender geographi⸗—
ſcher Werke; die wachſende Kiebhaberei für Forſchungs—
reifen in fremden Ländern.
Die Militärgeograpbie folgte dem Aufblüben
ihrer Mutterwiſſenſchaft nicht ſofort. Haft bis zur
| Mitte des Sahrhunderts verdiente fie den Namen einer
389
1897 — Literariſches Beiblatt um Militär Wochenblatt.
390
„Wiſſenſchaft“ kaum, da fie nicht viel mehr war ald | friegamäbigen Eiſenbahnbau, möglichite Beichleunigung
eine Maififizirte Sammlung von tepographiichen, Mima-
tologiichen, ethnographiſchen und wirthichaftlichen Notizen.
An Deutichland»Defterreich war ed beionders der
Seneral v. Sonklar, der erfolgreich für eine geoloatiche
Grundlage bei ihrem Studium eintrat. Hier hätten
wir auch gern die Berdienfte Moltkes auf diefem Felde
gewürdigt geiehen. In Stalien lag die Militär
geographie zunächſt im Banne des aus Frankreich her
übergebolten jogenannten hydrographiſchen Syſtems
(Lavallee), Für das nach des Verfafjerd Anficht allein
berechtigte geologische Syſtem äußerte fich Der General
Riva Palazzi wirktungsvoll in einer 1883 erfchienenen
Schrift; andere Dffiziere, Die ſich darum verdient
machten, maren 3. B. die Generale Perrucchetti und
Goiran, jowie der Oberft Zuccari. Die neue Richtung
fiegte; aber fie irrte auch vielfah vom rechten Wege
ab, weil mun das Studium der Geologie in über:
triebener Weije gepflegt wurde, Die Folge davon
war das Entiteben einer oppofitionellen Schule, auch
die „bupothetijche" genannt, melde in Deiterreih und
Italien ftarfen Anhang fand. Sie betrachtete einzelne
Kriegstheater unter einem beſtimmten ®efichtöpunfte.
Als Beifpiel führen wir an: „Das ftrategiiche Ber:
hältniß zwijchen Defterreih und Rußland“ von Hıy
merle,
Nah Anfiht des Grafen Porro gebührt dieſer
Schule das unleugbare Verdienſt, die Militärgeographie
wieder auf praftiichere Bahnen gelenkt zu haben.
Trotzdem erflärt er ihr Syſtem für falich, weil es
nicht die natürliche Beichaffenbeit ver Erdoberfläche,
fondern dem Wechſel unterworjene politiiche Verhältniſſe
zur Srundlage nehme, Die geologiſche Grundlage ers
leichtere das Verſtändniß des Geländes und Damit die
Ertundungen; fie geſtatte eine kürzere, autreffendere
Ausdrucksweiſe bei Meldungen ıc., fei auch interefjanter.
Auf der Turiner militäriihen Hochichule folgt man
nun der „ekleftiichen“ Lehrmethode, d. h. man nimmt
aus jeder Schule das Befte und betreibt den Unters
richt ebenfo ftreng wiſſenſchaftlich mie praftiih. Aus
der allgemeinen Erdkunde werden die Erhebungen und
Senkungen des Geländes, die Wafferläufe, das Klima,
der Anwuchs und endlich der Menſch herausgegriffen,
zunächſt gefondert gelehrt und fpäter in Bezug auf die
Kriegführung geprüft. Dann wird die „Region” ins
Auge gefaht. So weit reicht der erfte Kurjud; der
zweite beichäftigt fih mit dem Studium bejtimmter
Kriegötheater, woraus fih die militärgeographijcdhe
Betrachtung einzelner Staaten von ſelbſt ergiebt.
Die Schrift des Grafen Porro tft ein vorzügliches
Drientirungsmittel über die bier in Frage kommenden
Berhältnifie.
Anleitung zum Berlegen von Oberbau durd Eiien-
babhntruppen. (U. D.) Berlin 1897. E. ©. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis 80 Pf.
Eine unerläßliche Bedingung für die Ausführung
militärtechnifcher Arbeiten ift, beſonders auch beim
unter gründlicher Audnugung der zur Verfügung ftehen:
den Arbeitskräfte. Dies ift aber nur dann zu erzielen,
wenn nicht nur die Thätigkeit der einzelnen Bautrupps,
ſondern auch die des einzelnen Mannes auf die genauejte
Weiſe, ſozuſagen reglementariich, feitgeftellt ift; denn
nur auf dieſe Meife kann Dad nothwendige maſchinen—
mähige Ineinandergreifen der einzelnen Arbeitsverrich—
tungen jichergeftellt werden. Diejer Zweck wird durch
die Anleitung zum Berlegen von Oberbau durch Eiſen—
bahntruppen vollitändig erreicht; anfcheinend wird bei ein-
zelnen Borverrichtungen zu jehr ins Einzelne eingegangen,
was fih durch Die Weberlieferung bei der praftijchen
Ausbildung von ſelbſt fortpflanzen mürde. Aber die
Anleitung muß auch dazu dienen, dem jungen Offizier
wie auch dem Difizier des Beurlaubtenitandes als
Hülfsbuch zu dienen, wobei man nicht immer auf die
durch Die praftiiche Uebung bereits erworbenen Kennts
niffe rechnen kann. Was die erwähnte „möglichfte
Beichleunigung“ betrifft, jo wird auf Diefen in Ziffer 106
auf Seite 36 gebraudten Ausdruck beſonders auf
merkſam zu macen jein, weil es fich bei der weiteren
Erflärung mehr um möglichit lebhafte Bewegung und
rajches Zugreifen der Trupps wie der einzelnen Leute
ald um möglichit raiche Ausführung der Arbeit an ſich
handelt. Denn Letzteres führt, wenn ein Keil den ans
deren treibt, gar leicht zur Ueberhaitung und Webers
ftürgung; man will möglichſt beichleunigt eine Arbeit
berftellen, und die Beſchleunigung erfolgt dann auf
KRoften der Güte, Dauerhaftigfeit und Haltbarkeit,
worauf beim Eijenbahncberbau ganz bejonders zu achten
ift, meil davon der Erfolg der ganzen Arbeit abhängt.
Beſchleunigte Herftellung einer techniſchen Ausführung
iſt werthlos, wenn Diejelbe nicht in durchaus tadelloſer
Weiſe ftattfindet; mamentlih find jüngere Offiziere
davor zu warnen, techniſche Arbeiten zu raſch here
itellen zu wollen; wenn hierbei erſt auf Rekord gearbeitet
wird, dann dürfte die Reiftung doch leicht minderwerthig
werden. Der Anleitung find veridyiedene Tafeln mit
vortrefflihen Elaren Abbildungen beigegeben.
Karte der Garnisonen des Reiehsheeres. Auf
Veranlassung des Königlich Preussischen
Kriegsministeriums bearbeitet in der Karto-
graphischen Abtheilung der Königlichen Landes-
Aufnahme. Maassstab 1: 900000. Berlin 1897.
Zu bezieben durch E. S. Mittler & Sohn, König-
liche Hofvuchhandlung. Preis M. 5,—.
Die vorliegende Karte giebt ein Mares Bild der
Diölofation der Truppen des Deutjchen Heered, und
zwar unter Berüdfichtiaung der ſämmtlichen am 1. April
d. 38. neuerrichteten Truppentheile. Für alle militärie
ihen Geſchäftszimmer, ſowie für die Schriftleitungen
größerer Tagesblätter x. dürfte fih die Anichaffung der
äußerft jauber und deutlich hergeitellten Karte
empfeblen, zumal der Preis als verhältnißmäßig billig
zu bezeichnen ift.
28*
Ein Deutſcher Seeoffizier. Aus den Hinterlaffenen |
Papieren des Korvettenfapitäus Hirjchberg. Heraus-
gegeben von feiner Wittwe. Mit einer Heliogravure,
2 Karten und 60 Wbbildungen im Text. Wiess
baden, Schlichterftraße 19, 1897. Gelbitverlag der
Heraudgeberin. Preis M. 4,50.
An unferen Tagen, wo das Für und Wider einer
Deutjchlande Gröhe genügenden Marine lebhaft erörtert
wird, fommt „Gin Deuticher Seeoffizier", aus den hinter
lafienen Papieren des Korvettenkapitäns Hirjchberg,
herausgegeben von deſſen Wittwe, demjenigen recht
paffend, der auch das innere Wejen ded dem Durdhe
ichnittädeutichen noch jo meltenfremden Seekriegslebens
fennen lernen möchte.
Und — ber Marine — hat die BVerfafferin ein
neues, ſehr werthvolles Geſchenk gemacht; denn abgejehen
davon, daß und die hohen Worte der Einleitung große
Freud emachen müfjen, enthält das Buch jo viel Marine:
geſchichte und -geſchichten, daß wir nur fehr dankbar
fein können, fie der Bergefjenheit entriffen zu ſehen.
Die Sachverſtändigen find getheilterMeinung darüber,
ob auch auferhalb der Marine das Buch Anklang finden
würde — ich bin nicht zweifelhaft.
Es ift fol warmes, frisches Leben, jo viel unver
fälſchtes Menſchenthum in dem Buche dargeitellt, daß
jeder Lejer, und nicht minder jede Leſerin, ein Mohl-
gefallen und eine reine freude beim Leſen defjelben
empfinden wird; denn befanntlich ift überall ein Bud
um jo liebenswürdiger, je weiter es von Reflerionen
und Wbjtraftionen, von Ergänzungen und Schlußfolge—
rungen entfernt ijt und je mehr es das wirkliche Leben
daritellt, !
In dieſem Sinne ift „Ein Deuticher Seeoffizier"
das Befte, was in neuerer Zeit erjchienen ift.
Erinnerungen und Aufzeihnungen aus den Kriege:
jahren 1870/71 als Kompagniechef im Branvden-
burgiichen Füfilierregiment Nr, 35, jeßigem Füfliers
Regiment Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.)
Nr. 35 von Hand Freiherrn v. Reigenftein, Oberſt⸗
lieutenant a. D. Rathenow (o. 3.). Verlag von Mar
Babenzien. Preis M. 1,50.
Der Berfaffer rüdte bei Ausbruch des Krieges in
der obenbezeichneten Stellung im das Feld, wurde am
16. Auguft jchwer verwundet nach Wiesbaden gebracht,
fehrte im November nothdürftig hergeftellt nadı
Frankreich zurüd, nahm an den Loirefämpfen und an
dem Zuge gegen Le Mans theil, hatte kurz nach dem
Beainne des Waffenitillftandes das Unglüd, durch das
Ummerfen eined Wagend zum zweiten Male dienit-
unfähig zu werden, muhte nochmals Wiesbaden aufs
juchen, blieb dann aber bis zum Ende der Offupationds
zeit in Feindesland. Die Erzählungen feiner Erlebniſſe
vom Sommer 1870 bis zum Sommer nädjitfolgenden
Jahres bilden den Gegenftand der vorliegenden Aufs
zeichnungen.
MilttärPiteratursBeltung. — Nr. 12
3”
Diejelben betreffen mannigfah Berhältnifie, welde
für weitere Kreife wenig Intereſſe bieten, jo die Aut:
zäblung der Quartiere, der Begegnungen mit alten
Bekannten und die Berichte über das tägliche Leben.
Nicht felten aber verdienen fie allgemeine Beachtung;
denn der Berfafler hat die Beobachtungen und Bahr
nehmungen, weldye zu machen ihm die Theilnahme jeines
Regiments an vielen und wichtigen Kriegsvorfällen bet,
geſchickt verwerthet, häufiger anichauliche Bilder davon
geliefert und erzählt manches Neue, jo das Abweilen
eines Angriffs der Franzöſiſchen Garbefüraffiere bei
Rezonville durch feine Kompagnie, wovon das Generals
ſtabswerk nichts erwähne, weldyed nur berichte, daß
ein ſolches Abmeifen durch das zweite Bataillon te
52. Regiments ftattgefunden habe, und die Art md
Weiſe, wie er die Bataillonsfahne im Gefechte babe
fihern laffen, wovon das Fahnenwerk nichts wiſſe.
Mehr als vom erften Abjchnitte feiner Kampfesthitig
teit hat er natürlich von dem zweiten, längeren au be
richten. Die Darftelung ijt erflärlichermeije em
Spiegelbild der großen Zeit, voll Anerkennung für die
Truppe und deren Führer, denen Prinz Friedrich Karl
voranleuchtet.
Bon ebenjo großem AInterefje find die Mittheilungen
über feine Handhabung des inneren Dienfted und
namentlib über die WAnorbnungen, melde er zum
Zwede der Berpflegung getroffen. Er mußte faft immer
jelbit für diefe jorgen, und es gelang ihm dies in foldem
Umfange, dab er, infolge der reichen Hülfsmittel des
Landes, nicht jelten Anderen und auch der Intendantur
abgeben konnte.
Die Anerkennung der von ihm geleifteten Dienſte
war nicht ganz die, auf melde er fih Hoffnung maden
durfte. Weder das Eiferne Kreuz 1. Klaffe, noch ein
bevorzugtes Avancement, weldye ihm in Ausficht geftellt
waren, find ihm zu Theil geworden.
Dad Buch ift micht geheftet. Sobald es auf
geichnitten ift, beſteht es aus loſen Blätten. Ber
den Krieg nicht fennt, kann aus den Erinnerungen
und Aufzeichnungen einigermaßen erfahren, mie es im
Felde zugeht, und aus den Erfahrungen des Berfaffers
Manches lernen; die Schreibweiie mahnt zuweilen an
das Feldleben, da fie Ausdrücke und Redewendungen
gebraucht, die wohl unter Kameraden vorlommen, in
Drudwerken jedoch nur felten anzutreffen find.
Unfere Pferde. Sammlung zwanglofer hippologiſcher
Abhandlungen. 3. Heft. Einiges über Fahren
von Graf E. ©. Wrangel. Mit 13 Abbildungen.
Stuttgart 1897. Berlag von Schickhardt & Ebner.
Preis M. 1,20.
Dat von dem Berfafjer ded Buches vom Pferde,
des Training des Pferdes, des Taſchenbuchs dei
Kavalleriften eine tüchtige Arbeit zu erwarten mar, it
für Jeden jelbftredend, der die Werke des Berfafler
kennt. — Das vorliegende Heft behandelt jeine Auf
gabe in eminent praftiicher Weile. Daß Fahren ein
393
1897 — Literariiches Beiblatt zum Militär ⸗Wochenblatt.
394
Kunft ift, wird wohl faum ein verftändiger Laie ! und Trier, ſowie des Großherzogthums Würzburg und
beitreiten; aber daß diefe Kunft jchneller und gründlicher |
erlernt werden kann, wenn dem Lernen vom Bod
einige theoretiiche Kenntnih vorangeht, wird jeltener
erkannt, Hierfür aber liefert die vorliegende Schrift
den Beweis. Durch fehr deutliche Zeichnungen wird
die gejammte Thätigkeit der Zügelführung und der
Handhabung der Peitiche bei dem ein» und zweiipännigen
fowie bei dem vierijpännigen Fahren in anjchaulicher
Weije dargelegt. Diejed Heft fteht auf gleicher Höhe
wie dad vorhergehende.
Ehrenzeichen (Kriegs Dentzeichen, Berdienfts und Dienſt⸗
alterszeichen) der erloſchenen und blühenden Staaten
Deutichlands und Oeſterreich Ungarns. Bon Hermann
v. Heyden, Kammerherr Sr. Hoheit des Herzogs
von Sadjen- Meiningen, Major z. D. Meiningen
1897. Kommiüftonsverlag von Brüdner & Renner.
Preis M. 7,—
Die Mehrzahl unter den Werken, deren Gegenftand
die „Ehrenzeihen* in dem hiergemeinten Sinne bilden,
vernachläſſigt diejenige Gattung der lehteren, deren Auf⸗
zäblung und Darftellung der Berfaffer des zu be
Iprechenden ftattlichen Bandes zu feiner in muftergültiger
Weiſe gelöften Uufgabe gemacht bat. Diefe Ehrenzeichen
dienen vornehmlich der Anerkennung militäriſchen Bers
dienftes und joldatiicher Leiftungen; das Heer und die
weiten Kreije, welche an den Ginrichtungen derfelben
Antheil nehmen, wird das Buch daher lebhaft intereffiren.
Sein Inhalt ift ein ungemein reicher, nicht weniger
ald 1110 Nummern geben Ausweis über ebenjoviele
Denkmünzen und Mepvaillen, Kreuze und Schnallen.
Und do ift ihr Uriprung wenig älter als ein Zahrs
hundert.
In anderen Staaten freilich fommen fie jchon früher
vor. Zu allererft unter König Guſtav Adolf, der ein
feined Gefühl befah für jeiner Schweden friegeriiches
Denken und Empfinden; dann in Rußland unter Peter
dem Großen und der zweiten Katharina; von den noch
in dem Buche berüdfichtigten Ländern machte Defterreich
unter Maria Therefia den Anfang. Es folgten Preußen
1793, Bayern und Württemberg 1794 und in den
näditen Jahren eine Reihe anderer Staaten, jo dah
fpäter fein fouveräner Fürft des Nheinbundes wie des
Deutihen Bundes und ebenſo wenig eine der freien
Städte derartiger Ehrenzeichen zur Belohnung militäris
jcher Dienfte entbehrte. Biele von ihnen find vergefjen
und nur jelten anzutreffen, bieten aber gerate aus
diejem Grunde ein doppeltes Intereſſe. Es ſeien aus
ihrer großen Zahl genannt: Militärs Berbienftmedaillen,
welche 1797 der Fürftbiichof von Bamberg ftiftete, „um
heivenmüthige Handlungen der Bergefjenheit zu entreißen“;
ein Ehrenfreuz, von dem mit der Verwaltung des Groß—
berzogthbums Frankfurt betrauten Generalgouverneur
Fürft Neuß den 1814 im Felde verwendeten Dffizieren
verliehen; eine Kriegsdenkmünze für 1814 und 1815,
welche der Fürft von Iſenburg ausgab; Tapferkeits—
medaillen der geiftlichen Kurfürften von Göln, Mainz
ded Königreichs Weſtfalen; Medaillen, welche 1848/49
in großer Anzahl die aufftändifchen Regierungen der
Lombardei und von Benetien, zu Bologna und zu
Livorno, ſowie in Ungarn ſchlagen liefen, und folche,
melde im Dftober 1848 die Reichstagsabgeordneten
zu Wien und die Mitglieder des dortigen Gemeinde:
rathed trugen, um ſich mährend der Kämpfe jener Tage
Penntlich zu machen.
Die beiden letztgenannten Arten ftellen freilich mehr
Erkennungézeichen für Nichtioldaten ald Ehrenzeichen
dar; leßtere murden jedoch bald nad der Einführung
der militärifchen Auszeichnungen auch für bürgerliches
BVerdienft gegeben, um befondere Leiftungen auf dem
Gebiete von Kunft und Gewerbe, im Gejundheitädienfte
und bei üffentlihen Nothitänden, für Rettung von
Dienichenleben aud Todesgefahr und in Anerkennung
langjähriger treuer, jomohl den Staatd- wie Privat
perjonen geleifteter Dienfte, verliehen.
Sie alle, militärifche wie nichtmilitärtiche, find eins
gehend bejchrieben, Stiftungszeit und -zweck des Ehren»
zeichens auf Grund der Statuten, oder, wenn dieſe
fehlten, auf Grund archivaliſcher Forſchung und jonft
zuverläffiger Quellen; dad Aeußere bid auf die meift
angegebene Größe und Schwere herunter, nad den
vorhandenen Driginalen der Denkmünzen x., jo daß
das Buch, dank der großen Sorgfamfeit und Sach—
kenntniß bed Verfafferd, auf höchfte Zuverläffigkeit
Anſpruch machen darf. Daneben zeichnet es ſich durch
überfichtlihe Unordnung ded GStoffed aus, die in
Verbindung mit dem beigegebenen Inhaltöverzeichnifie
das Auffinden des Einzelnen leicht macht, umd Durch
guten Druck.
Die im Vorwort kundgegebene Abficht, die Ehren-
zeichen der übrigen Staaten Europas in ähnlicher
Bearbeitung folgen zu lafjen, wird hoffentlich verwirk—
licht werben.
Etude sur l’ArmeeBelge 1896. Historique. Organi-
sation. Uniformes. Decorations. ParG. Viatour,
Lieutenant de place, Secretaire du General com-
mandaut la province de la Flandre Orientale.
Les illustrations de M.L. Geens, Artiste peintre
wilitaire. Gand 1897. J. Vanderpoorten. Prix
16 M. pour les sousscripteurs.
Dad vorliegende Prachtwerk füllt durch fein Er—
jcheinen eine fühlbare Lüde in der Belgiihen Militär:
literatur aus, gab es doch biöher fein Werk, mittels
defien man ſich vollitändigen Wufihlu über die
Belgiſchen Armeeverhältnifje verſchaffen konnte, Das
neue umfangreiche Werk des Herrn Viatour (zwei große
Bände) giebt Antwort auf alle nur möglichen Fragen,
mögen fie Geichichtliches, die verichiedenften militärtichen
Einrichtungen, techniſche Detailfragen, die einzelnen
Waffengattungen, Oberbefehl, Retrutirung, Dienftdauer,
Beioldung, Bekleidung, Verpflegung, Bewaffnung, Hei⸗
tathen, Penfionen, Organijation, Mobilmahung _ıc.
39
betreffen, und zwar, wie von ſachverſtändiger Belgijcher
nn hervorgehoben wird, in durchaus einwandfreier
eiſe.
Die Schlußkapitel des zweiten Bandes behandeln
den unabhängigen Kongoftaat, die militärischen Ordens»
audzeichnungen Belgiens und des Kongojtaates ſowie
den Urjprung ıc. der Brabangonne (Belgifches National
lied), Gin Anhang enthält Tabellen, die die Friedend-
und Kriegäftärten des Belgijhen Heered genau nad)
weiſen.
Das Werk, deſſen äußere Ausſtattung die Bezeich-
nung Prachtwerk in der That verdient, kann allen
Militärbibliothefen nur zur Anſchaffung empfohlen
werben.
Das befannte Bud; von Fritz Hoenig: 24 Stunden
Moltlefher Strategie, entwidelt und erläutert
an den Schlachten von Gravelotte und St. Privat am
18. Auguft 1870. Erfte eingehende Darftellung der
Kämpfe der Erften Armee an ver Mancefhlucht. Mit
zwei Sarten, it in dritter Auflage im Wiılitärverlage
von R. Felir in Berlin (reis M. 7,50) erfchienen. Da
das Bud, wie Verfaffer in feiner Vorrede zu dieſer
Auflage bemerkt, fiegreih aus allen Polemiken hervor:
gegangen ift, fo fonnte der Urtert aud in diefer neuen
Auflage fait vollitändig unverändert bleiben. An der
Form hat Verfafjer grundfäglic nichts geändert.
Ein Heine® Büchlein: Geſchützführerbuch des
... Gefhüsges (Lıebelihe Buchhandlung. Berlin SW,
Preis 40 Pf.) enthält in Tafhenformat eine Reihe von
zwedmäßig entworfenen Mujftern für Xıften, die ber
Gefhügführer anzulegen hat, 3. B. Mannidaitslifte,
Pferdenationale, Beichlaglifte 20. Für diefen Zweck kann
es beitend empfohlen werden.
Im Verlage der fartographifhen Anftalt von
®. Freytag & Berndt, Wien und Leipzig, erſchien
in neuer Auflage Ueberſichtskarte der Dislofation
des K. und K. Defterreih:Ungariihen Heeres
und der Landwehren im Jahre 1897/98 (Maßſtab
1:1 800000. Preis M. 2), welche en überfidhtliches
und deutliches Bild der Heeresdislofation der Dejterreich:
Ungariſchen Monardie biete. Als charalteriftifche
Signaturen für die einzelnen Waffengattungen find deren
Kopfbededungen gemällt, außerdem die Kommandos
und Truppengattungen verjchiedenfarbig dargeftellt. Man
Militär · Qlteratur ⸗ Beitung. — Nr. 12
396
lann diefe daher auf den eriten Blick unterfheiden und
einzelne Kommandos, Negimenter, Bataillone ꝛc. leicht
auffinden. Eine Zufammenftellung der Truppenftandorte
fowie eine Grflärung der Zeihen find der Harte bei—
eneben, auf die wir als geeignetes Mittel zum
Studium ber es sale des uns ver:
bündeten Seeres empfehlend aufmerkſam maden.
Der Korpsroßarzt und techniſche Vorftand der Militär«
lehrſchmiede zu Berlin, Koefters, hat ein „Lehrbud des
Hufbeſchlages“ herausgegeben, welches bei dem in
den Lehrſchmieden geleiteten Unterricht Berwendung findet.
Das Werk behandelt mit thunlichfier Kürze die Grund-
fäge für den Hufbeſchlag. Die in den legten Jahren
auf dem Gebiete des Sufbefchlages hervorgetretenen
Neuerungen find ihrer Bedeutung entſprechend berüd:
—X worden. Die Hufpflege, ſowie der Schraub—
tollenbeſchlag haben eine ausführliche Bearbeitung
erfahren. Die dem Terte eingefügten, zum größten
Theile nad) der Natur angefertigten Abbildungen tragen
wejentlid zum Verſtändniß des Snhalts bei. Das Bud
bietet den Difizieren der berittenen Waffen, dem roß—
ärztlihen Yerfonal und den Hufſchmieden bei Den
Truppen werthvolles Material zur Erweiterung ihrer
Kenntnifje im Hufbeſchlag und empfiehlt ſich für die—
felben um fo mehr zur Beichaffung, als es fih eng
an die in der Militärs Veterinär: Ordnung, Anhang
2. Theil gegebenen „Grundſätze für den HBufbeihlag”
anſchließt.
Der 16. Band von Meyers Konverſations—
lerifon ift in derſelben vorzüglidien Meife wie erben
Vorgänger nad allen Richtungen hin ausgeitattet. Sind
unter den vielen beachtenswerthen Aufiägen aud ferne
größeren militärifhen enthalten, jo bieten die zahlreihen
Artilel über Land und Leute ein reiches Material, ſich
in den verjdiedenen friegeriihen Verwickelungen alter
und neuer "sn In orientiren, hierher gehört die aus—
führlihe Arbeit über die Türkei und deren Geſchichte,
erläutert durch eine Karte, die ſich durd ihre flare Aus:
führung vortrefilid als Ueberſichtslarte zum letzten
Zürfifh:®riehifhen Krieg gebrauchen läßt. Servor:
auheben ift der Ariilel über Sozialdemofratie und
Sozialismus, der die geſchichtliche Entwidelung und
Ausbildung der Forderungen der Sozialdemofratie ent:
ält. Allgemeines Interefje hat der Auffag über die
onne, durch Nobildungen erläutert, er Ta Alles
hervor, was die Wiffenfchaft bislang von ihr, die unſer
ganzes Leben fo gewaltig beeinflußt, entdedt hat. Der
tertlihe Inhalt reiht von Sirup bis Qurfmenen, er
enthält 378 Xertbilver, 75 Tafeln in Holzſchnitt und
Farbendrud und 18 Karten und Pläne.
397
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär » Wochenblatt.
398
——
Bibliographie.
Bon Neuigkeiten des Büchermarktes der letzten Zeit verzeichnen wir:
232. Aus meinem Leben. ————— des Prinzen
Kraft zu fg sin fingen, weiland ®eneral
der Artillerie und Generaladjutant Seiner Majeftät
des Kaiferd und Königs Wilhelm J. Erfter Band.
Vom Revolutionsjahr 1848 bis zum Ende des Roms
mandos in Wien 1856. Nebſt einer Lebensſtizze
und dem Bildniß des Verfaſſers. Berlin 1897.
€. S. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung,
Preis M. 8,—, geb. M. 9,50.
233. Der Griehifch-Türkifhe Krieg des Jahres 1897.
Nah offiziellen Quellen von einem höheren Dffizier,
mit 21 Worträts und 6 Karten. Berlin 1897. Schall
& Grund, Königlidy Preußiſche und Herzoglich Bayeri-
ie Hofbuchhändler. Preis geheftet M. 5,—, geb.
234. Neun Monate Gefangenfhaft bei Menelif. Erinne:
rungen eines Kriegögefanaenen in Schoa (März 1896
bis Januar 1897) von Giovanni Gamerra, Major
der Berfaglieri, Kommandeur des ehemaligen 8. Ba:
taillond Eingeborener. Aus dem Ztalienifchen überſetzt
von Hedwig Jahn, Berlin 1897. F. Orunert. Preis
M. 3,50.
235. Geſchichte des — *— Preußiſchen Naſſauiſchen Feld⸗
artillerieRegiments Nr. 27 und feiner Stämme 1809
bis 1897. Zur fünfundzmanzigjährigen Crinnerungs:
feier an die im Jahre 1872 erfolgte Errichtung des
Regiments nah amtlıhen und offenen Quellen zus
fammengeftellt von Biebeler, Hauptmann und Batterie
chef im Nafjauifchen Feldartillerie-:Heniment Nr. 27.
Mit vier Uniformtafeln in arbendrud, Wiesbaden
1897. H. Staadt. reis M. 5,50.
236. Geſchichte der Entwidelung des 2. Hannoverſchen
reldartillerie-Negiments Nr. 26, infonderheit der vier
älteren Batterien dejjelben. Von Zeiß, Major und
Abtheilunasfommandeur im Scleswigfhen feld:
artillerie-Negiment Nr. 9. Dlvenburg und Leipzig
IR Schulzefhe Hofbuchhandlung. reis M.2,—,
geb. M. 3,—.
237. Geschichte des Militärerziehungs- und Bildungs-
wesens in den Landen Deutscher Zunge. Von
B. Poten, Königl. PreussischerOberst a.D. 5. Band:
Sachsen — Schaumburg-Lippe — Schleswig-Holstein
— Schweiz — Königreich Westfalen — Württem-
berg. Berlin 1897. A. Hofmann & Comp. Preis
M. 5,—.
238. Aus dem Lager der Verbündeten 1514 und 1815.
Von Dr. Albert Pfifter, Generalmajor z. D. Stutt:
art und Leipzig 1897. Deutfhe Berlagsanitalt.
Mreis M. 7,—, geb. M. 9,—.
239 Die Feuertaktik der Infanterie seit 1793. Von
Dr. Reinhold Günther, Oberlieutenant im Füsilier-
bataillon 17. Sonderabdruck aus der Schweiz.
Monatsschrift für Offiziere aller Waffen. Frauen-
feld 1897. Huber & Co,
240. Der Feldzug von 1864. Von Hermann Granier.
Mit einer Ueberſichtsſtizze. Berlin 1897. R. Felix.
Preis M. 2,40.
241. Feldmarschall Erzherzog Albrecht
v. Duncker, K. und K. Oberst. Mit Illustrationen
von Felician Freiherrn v. Myrbach. Titelbild
von William Unger. Wien und Prag 1897.
F. Tempsky.
242. Die Kriegführung des Kurfürsten Max Emanuel
von Bayern in den Jahren 1703 und 1704 von
Generalmajor v. Landmann, Direktor der K. B.
Kriegsakademie. Mit dem Bildnisse des Kurfürsten
Max Emanuel und vier Kartenbeilagen. München
1898. C. H. Beck. Preis M. 3,—.
243. Darstellung der kriegerischen Ereignisse in
Italien im Jahre 1866. Von Albert Margutti,
Hauptmann im K. und K. Infanterieregiment Graf
Grünne Nr. 43. Wien 1897. Seidel & Sohn,
K. und K. Hofbuchhändler. Preis M. 2,40,
244. Vaterländiſche Geſchichte, bearbeitet ald Lehr» bezw.
Repetitionsbuh von Boyſen, Premierlieutenant im
6. Pommerſchen Infanterieregiment Nr. 49, fomman-
von Carl
dirt zur Unteroffizierfchule Weißenfels. Mit vier
Meberjichtsfarten. Berlin 1897. Liebelſche Bud:
handlung. Preis M. 1,50.
245. Die Parifer Kommune 1871 unter den Augen der
Deutfhen Xruppen. Von Albert v. Holleben,
Beneral der Infanterie und Gouverneur von Mainz.
Mit einem farbigen Plan von Paris in Steindrud im
Mahitabe 1:40000. Berlin 1897. E. S. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuhhandlung. Preis M. 6,50.
246. Schwere Kämpfe. Roman aus dem Deutſch-Fran—
zöfiichen Kriege von 1870/71 von Garl Tanera, Hof
1897. R. Lion. Preis M. 4,—, geb. M. 5,50.
247. Die Denkmäler Berlins, ihre Geschichte und
Bedeutung, mit einem Anhang, enthaltend Gedenk-
tafeln und Wohnstätten berühmter Männer. Ein
kunstgeschichtlicher Führer für Einheimische und
Fremde von Hermann Müller-Bohn mit einem
Geleitwort des Geh. Regierungsraths und Stadtraths
Friedel. Mit sechsundvierzig Illustrationen. Steglitz-
Berlin. R. Auerbach. Preis M. 2,—.
248. Dienftvorfhriften für die Mannfchaften der Jäger:
und Schütenbataillone, Bon Liehr, Major. Nach
den neuejten Beitimmungen, verwendbar aud) für bie
Mannjhaften der Infanterie, umgearbeitet und zus
fammengejftellt von v. Rofenberg, Hauptmann und
Kompagnıehef im Weſtfäl. Tägerbat. Nr. 7. Achte, bis
zum Herbſt 1897 berichtiate Ausgabe. Mit einem
farbigen Bildnifie Eeiner Majeftät des Kaiferd und
Königs, einer Worträttafel, einer Krofire und zwei
Ordenstafeln, einem Vollbild, einer Skizze und 64
Tertbilvern. Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis: In Partien von
50 Gremplaren an a 65 Pf., einzelne Cremplare
a 850 Pr.
249. Soldatenheim » Yiederbud. Herausgegeben von
H. Fri edrich, Divifionäpfarrer.Berlin1897. E. S. Mittler
& Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis 30 Pf.
399 MilttärsLiteratursBeitung. — Rr. 12 40
—— für den Infanteriften des Deutſchen 259. Statiſtiſcher Veterinär-Sanitätsbericht über bie
es
. Bon Transfeldt, weiland Königl. Preuß.
Oberſtlieutenant. 32. Auflage unter Mitwirkung älterer
Regimentskameraden nach den neueſten Dienſtvor—
ſchriften neu bearbeitet und erweitert von Transfeldt,
Sekondlieutenant im Grenadierregiment Prinz Carl
von Preußen (2. Brandenburgifches) Nr. 12. Mit einem
farbigen Bilde Seiner Majeftät des Kaiſers und
Königs, 10 Vollbildern und 73 in den Tert gedrudten
Abbildungen. Berlin 1897, E. S. Mittler & Sohn,
Könialiche Sofbuchhanblung. Preis: An Partien von
50 Eremplaren an a 45 %f., Einzelpreis a 50 Pf.
251. Unfer Infanteriedienft. Leitfaden zum Dienftunter:
richt der Mannfchaften in Beifpielen aus dem Soldaten:
leben und der Kriegsgeſchichte. Auf Grund der neueften
Dienftvorfchriften bearbeitet von v. Eftorff, Haupt:
mann und KRompagniechef im Infanterieregiment Nr. 152.
Dritte Auflage. Oltober 1897. Mit einem farbigen
Bildnifje Seiner Majeftät des Kaifers und Königs,
13 farbigen Bildertafeln, einer Bildniftafel der renies
renden Fürſten, 5 ſchwarzen Vollbildern und 139 Ab-
bildungen im Texte. Berlin 1897. E. S. Mittler &
Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung. Preis in Partien
von 50 Exemplaren an a 55 Pf. Einzelpreis 60 Pf.
252. Die Ausbildung der Rekruten der Infanterie unter
befonderer Berüdfichtigung des heutigen Schul- und Ge:
fechtsfchiehens. Nach Ererzirreglement, Schießvorſchrift ic.
Auf Grund we ig in Wochenzetteln be=
arbeitet von Walter 9. v. ad, Hauptmann und
Kompagniehef im 4. Magdeburgiſchen Infanterie
Regiment Nr. 67. Leipzig 1897. Zuckſchwerdt & Co.
Preis 60 Pf.
253. Leitfaden für die Ausbildung der Refruten im Schul»
fchießen mit dem Wortlaut der Beitimmungen für die
wefentlichen Einzelausführungen aus der Schießvorſchrift
vom 9. September 1893, nad) einenen Erfahrungen
bearbeitet für Offiziere und Unteroffiziere von Walter
9 v Mad, Dauptmann und Kompagniehef im
4. Magdeburg. Infanterieregiment Nr.67. Leipzig 1897.
Zuckſchwerdt & Co. kreis 80 Pf.
254. Gemwifjenszeugniß eines Duellanten genen das Duell
von einem erg ge nie Kampfaenofien
1848/51. Stettin 1897. I. Burmeifter. Preis Mt. 1,—
255. Felddienst-Ordnung der Französischen Armee
(Erlass vom 28. Mai 1895). Siebente Ausgabe.
Uebersetzt von W. Stavenhagen. Berlin 1897.
H. Peters. Preis M. 1,50.
256. Das Luxus-Fuhrwerk. Ein Handbuch für Equi-
pagenbesitzer von Graf C. G. Wrangel. Mit
134 Abbildungen. Stuttgart 1898. Schickhardt &
Ebner. Preis M. 10,—.
257. Drei Zahre im Eattel. Ein Lern: und Leſebuch
für den Dienftunterriht ded Deutfhen Kavalleriiten
von v. Unger, Hauptmann im Generalftabe der
19. Divifion. Mit acht farbiaen Tafeln und zahl»
reihen Abbildungen im Tert. Berlin 1898. Liebelſche
Buchhandlung. Preis 80 Pf., geb. 90 Pf.
258. Die Fuhrwerks - Theorie. Ein Leitfaden zum
Selbstunterricht für Offiziere und Einjährig-Frei-
willige, Kadetten der K. und K. Traintruppe und
für Proviantoffiziere der K. und K. Armee von
Hanns Martin Strunk, K. u. K. Rittmeister.
Zweite Auflage. Mit 16 in den Text gedruckten
Zeichnungen. Wien 1897. L. W. Seidel & Sobn,
K. und K. Hofbuchhändler. Preis M. 2,—.
!
)
Preußifhe Armee für das Rapportjahr 1896. Berlın
1897. €. ©. Mittler & Sohn, Königliche Hofbud-
handlung. Preis M. 5,—.
260. Berittbudy des... Beritts. Berlin. Viebelſche
Buchhandlung. Preis 40 Pf.
261. Deutfcher Unteroffizierfalender auf das Iahr 189.
Ein Zafhenbud für den Unteroffizier (Rapitulanten)
und Unteroffizierafpiranten (Einjährig « Freiwilligen,
Korporalfchaftse [Beritt:, Befhüg-] Führer. Heraus⸗
& eben von der Zeitung der Unteroflizier: Zeitung.)
Ifter Jahrgang. Ausgabe A für Infanterie, B für
Kavallerie und Train, C für Feldartillerie. Berlin.
Liebelfhe Buchhandlung. Preis M. 1,—.
262. Der aute Kamerad. Ein Lern: und Leſebuch für
den Dienftunterriht des Deutfchen Infanteriften von
v. Kloß, Major. Mit acht farbigen Tafeln und vielen
Abbildungen. Dritte verbefjerte Auflage. Mit Nah:
trag: Die Reinigung des Gewehrs auf Grund der
neuen Beftimmungen von September 1897. Ausgaben
für Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg. Berlin
ze Liebelſche Buchhandlung. Preis 50 Pf., geb.
60 Pf.
263. Dienftunterricht für den Infanteriften des Deutſchen
eered von Transfeldt, weiland Königl. Preuß.
berftlieutenant. Ausgabe für Pioniere. 32. Auf:
lage unter Mitwirfung älterer Hegimentsfameraden
nad den neueften Dienftvorfchriften neu bearbeitet von
Transfeldt, Selondlieutenant im Grenadierregiment
Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgiſches) Nr. 12.
Mit einem farbigen Bilde Seiner Majeftät des Kaiſers
und Könins, 10 Vollbildern und 73 in den Tert ge
drudten Abbildungen. Berlin 1897. €. S. Mıttler
& Sohn, Königlihe Hofbuchhandlung. Preis 50 Pf,
in Partien 45 Pf.
264. Taschenbuch für die Feldartillerie. Herausgegeben
von Wernigk, Hauptmann und Batteriechef im
2. Badischen Feldartillerie- Regiment Nr. 30.
14. Jahrgang 1898. Berlin 1898. E. S. Mittler &
Sohn, Königl. Hofbuchhandlung. Preis M. 2,—,
geb. M. 2,50.
265. Batfch, Leitfaden für den Unterricht der Kanoniere
und Fahrer der Felvartillerie. Nach den neueften Be:
ftimmungen bearbeitet von Zmwenger, Hauptmann
und Batteriehef im 2. Pommerſchen jyeldartillerie:
Regiment Nr. 17. 27. Auflage Mit adht farbigen
Tafeln und zahlreichen Abbildungen im Tert. Berlin
4 Liebelfhe Buchhandlung. Preis 75 Pf., geb.
85 Bf.
266. DOffizierpenfionen und Givilverforgung. Ein Wort
zur Auftlärung von A. v. Winning, Oberftlieutenant
a. D. Berlin 1897. R. Felir. reis 60 Pf.
267. Karte der Umgegend von Gonftantinopel unter Be:
nutung der älteren Aufnahmen (1888— 1895) ermei:
tert, bearbeitet und gezeichnet von C. Freiherrn v. der
Bolg- Lafha, Königl. Preuß. Benerallieutenant und
Kommandeur der 5. Divifion, Kaiferliher Ottomani-
fher Marſchall a. D. Maßſtab 1: 100000. Aus—
führung in Bhotolithographie in 4 Farben. Format
64:70 cn. Berlin 1897. Schall & Grund, Vreis
aefalzt mit Vorwort und Erläuterungen in ftarlem
Umſchlag M. 4,—.
Gedrudt in ber Königligren Hofbucdruderei von €, S. Mittler & Sohn in Berlin swıg, Rocftraße —e
Alılitär-Literatur- Jeitung.
Adtundfiebzigfter Jahrgang.
Literarifhes Beiblatt zum Militär-MWocdenblatt.
Nr, 13, Dezember 1897.
an TE — — —
Verantwortlicher Redakteur: Die Mitstär» Pileratur» gelten erieint monatlich rin« bis ameimaf als | Derlag der Königl. Hofbuhhandlang
v. @ftorff. Generalmajor 5. D,, Beiblatt zum Mitttar- Wochenblatt umd it auch im beiomderen Achrese | yon E &, Mittler & Sohn,
r n Abonnement fire 5 Wark direlt von Der Erpebition umd durch alle Auch ⸗ b
Briedenau b Berlin, Bohlerftr. bandblengen zu begiehen. Preis ber einzelnen Wimmer 50 24 | Berlnswis, fodftr. 68-71.
Pabener im Feldzuge 1870,71. 13, und Kiebling, Geſchichte des Königlich Bayer Riedt, Militärifche Charalters und Zeit:
14. Band. (433) rigen : A Dunn Groß: yet (4.0) — F
B Deutſche Unt i t herzog Ernſt Ludwig von Heſſen. v. Nofenberg—Liehr, Dienftvorfhriften
a anrofflere bu ne a TE3B DIR 1897. (407) für die Jäger und Schügen. (441)
Bielefeldt, Die Schlacht bei Sedan ®- Klaf, Der gute Kamerad. 441) Prof. Dr. Rothert, Karten und Skizzen
(432) Andtel, Aus der Franzofenzeit. 426 aus der Geſchichte des Alterthums.
IF I. Band. (435)
Bley, Durch! Aus dem Leben des Krafft— Bölſche, v. Doſſows Dienfte „,"_”. van Petit dlstionrat “7,
— der Kavallerie v. Rofenberg. ' unterricht für den Pionier des Deutſchen nl ea et ea.
(421 Heeres. (418) francais. (440)
Bölfhe, v. Doſſows Dienftunterrigt Hüfter, Skigen aus bem Leben des Nu onaciten Derftrienstrain bes Deut
lür den Pionier des Deutfhen Heeres ſiſchen Soldaten Tgorſchewsti es feine gegenwärtigen rare
f. Rrafft. Liehr, Dienſtvorſchriften für die Jäger fation. 410)
v. Boguslamäti, Die Ehre und das und Schügen |. v. Rofenberg. _ Zanera, Schwere Kämpfe. 1431)
Duell. (429) Magirus, Herzog Wilhelm von Würt: Fransfeldts Dienftunterricht filr den
Bonfen, Yaterländifche Gefdichte. (1341 temberg, K. und K. Feldzeugmeiſter. Infanteriften des Deutfchen Heeres. (441)
Burdart, Dad Rab im Dienfte ber an it, Nuffiihe Grammatik. (439) — Plenler-finägebe. (436)
Wehrtraft. (412) * mid e Drama. I) Tchorſchewski-Küſter, Skizgen aus
eg Meyerdfonveriationdlerifon. (444) dem Leben des Ruſſiſchen Soldaten.
— —— —— = Dr. Myrdacz, Sanitätsgefhidte der (455) R
3 — Feldzüge von 1864 und 1*66 in Däne- Unteroffizier-Kalender, Deutſcher,
An R mar, Böhmen und Italien. (442) für da Jahr 1898, 444)
v. — — Erzherzog Neumirth, Grundfäge der Kriegführung Prof. Dr. Vaſen, Aus zwei Sriegen.
* REDE, und Trugihlüffe (433 Selbſterlebtes aus 1866 und 1870/71.
Eifele, Unteroffizier: Rotizbud. (444) Palat, Bibliograpbie g enerale de ia (427
v. Eftorff, Unfer Infanteriedienft. 441): guerre de 1870/71, tı5 Wernigt, Handbuch für die Einjährig—⸗
Friedrich, Soldatenheim⸗Liederbuch. 4147) Dr. Pfeiffer, Der Feldzug Luaners in Freiwilligen eignen (434)
Hierthes, Aufgaben aus der Feldbefefti- Belgien im Juni 1792. (417) , Taldendbuh für die Feldartillerie.
gung mit Bearbeitung und Beiprechung. Dr, Vfifter, Aus dem Laner bes Ahein: f 11. Jahrgang. 438
438 bundes 1812 und 1813. (419) * Prausei— Das Luruds Fuhrwert,
offmann, Beihreibung der Ra en, Boten, Geſchichte des — Fr
—— —— des Pen und Bildungämweiens in den Landen Bereits, Die Deere und Flotten ber
(442) Deutiher Zunge. 5. Band. 1409 Begenwart. 2. Band. 1449)
; & Raif, In fremden Dienft. (133)
I 5 ls
Be der Difere der
n : — weſen und die Artillerie in den Landen Feld- und Fußarlillerie ꝛc. (415)
v. ——— — Die Schlacht Zraunſchweig und Hannover von der Deutſcher Solonial» Abreikfalender
bei Beaumont. (401) erften Anwendung eines Pulvergejhüges VON 1898. (446)
Jöfting, Erinnerungen eined Eriegäfrei- | in Deutfchland im Jahre 1765 bis auf Drei Schirmberren Deutfcher Jagd. (445)
willigen Oymnaftaften aus dem Jahre die Gegenwart, 2. Theil 1631 bis 1803. - -
1870/71 x. (431) (414) Bibliographie. 1447)
Die Schlacht bei Benumont, Bearbeitet vond.v.Hopffe | Nr. 96, welches in diefer Schlacht die Feuertaufe
gartensHeidler, Major und Bataillonstommanteur | erhielt, bei der fünfundzwanzigjährigen Wiederkehr des
im Infanterieregiment von Gourbiere (2. Pofenfches) Schlachttages durch einfache, thatjächlidhe Schilderung
Nr. 19. Mit zwei Karten und zwölf Skizzen. | der Schlacht ein Gedenkblatt zu widmen; er, hat aber
Berlin 1897. Verlag von R. Eifenjchmidt. Preis | fchliehlih den Rahmen erweitert und eine eingehende
M. 7,50. kritifche Beſprechung hinzugefügt.
Da die Schladht bei Beaumont bisher eine geſon— 199 Seiten bringen die Darftellung der Schlacht,
derte Darftellung nicht erfahren hat, lag es in der | 56 Seiten die kritifchen Betrachtungen, ein Plan des
Abfiht des Herrn Berfafierd, jeinem alten Regiment | Schlachtfelte®, zwei Weberfichtefarten, elf Skizzen mit
‚Dezember 1897.) 23
403
Zruppeneinzeichnungen find beigefügt, ferner die Ordres
de bataille bezw. Marſchordnungen, Berluftliften, ein
namentliched Verzeichniß der gefallenen und verwundeten .
Deutihen Dffiziere, ſowie ein Namenverzeihnig. Sehr
zahlreiche Quellen find benußt, jo die Berichte der dies—
feitigen Kommandobehörden und XTruppentheile, die
Regimentsgefhichten, einige Kriegdtagebücher, die Akten
ded Geheimen Kriegsarchivs in Berlin, Mittheilungen
der Kriegdarchive in Münden und Dreäden, das
Generalſtabswerk, die Werke von v. Hahnke, v. Scerff,
Woide, Leo x., und für die Darftellung der Begeben-
heiten beim Feinde: de Failly, Roufjet, Die de Lonlay,
Defourny, ſowie die Gejchichten des 3., 11., 30., 46.,
68. und 86. Infanterieregiments, fo daß wir nicht nur
über die Thätigkeit jo manches Deutſchen Truppen-
theild, jondern vor Allem der Franzoſen viel Neues
erfahren. —
Die Darftelung erftredt ſich bis auf die Thätig-
feit der Kompagnien, wohl auch der Züge, bleibt aber
troß der großen Fülle des Stoffes immer Mar und
überfichtlich, zumal jeder neue Gefechtämoment durch
einen Meberblid über die jededmalige Lage eingeleitet
wird. So fönnen wir nicht nur die Darftellung der
Schlacht ald eine durchaus gelungene bezeichnen, jondern
müſſen daſſelbe auch von den kritiſchen Petrachtungen
ſagen. Einige Stichproben mögen folgen, um zum
Leſen des intereſſanten und lehrreichen Buches anzu—
regen.
Zunächſt jedoch noch Einiges über die beiderſeitigen
Streitkräfte. Die Berechnung des Herrn Verfaſſers
weicht um ein Geringes von der im 12, Heft der
kriegsgeſchichtlichen Ginzelichriften ab, weil er nicht
nur diejenigen Kräfte ald an der Entſcheidung betheis
ligt in Anja gebracht hat, welche jelbit zu Schuh
gefommen find, jondern alle, welche Verluſte durch das
feindliche Feuer erlitten haben, bezw. auf melde that-
ſächlich geſchoſſen it. Jedenfalls bleibt das Verhältniß
der Deutſchen zu den Franzöſiſchen Streitkräften daſſelbe;
denn als betheiligt am Entſcheidungskampf errechnet
Gewehre Zabel Geichihe Mitt.
Heft 12 Deutſche... 29996 — 222 —
der Herr Verfaſſer. .. 34716 1585 216 —
Heft 12 Franzoſen. .. 29 703 700 210 24
der Herr Verfaſſer. . 35665 1200 210cinis.24
Die beiderjeitigen Kräfte waren mithin annähernd
gleich, während Franzöfiiche Quellen (Rouffet) 80 000
Deutſche gegen 21 000 Franzoſen ausrechnen, andere
jogar 50 000 Deutjche gegen 5 000 Franzoſen.
Die 3. Kompagnie Pionierbataillons Nr. 4 hätte
wohl nicht mitgerechnet werden dürfen, der Herr Ber:
fafier hat es gethan, weil fie durch erfolgreiche Aus:
befjerung des aufgeweichten Waldweged den Vormarſch
der 7. Infanteriedivifion weſentlich beichleuniat hat.
Bei Berechnung der auf dem Schlachtfelte anmejen-
den Deutjchen ift ein Heiner Rechenfehler überjehen.
Auf S. 16 werden beim I. Bayeriſchen Armeelorps
24 Schwadronen verzeichnet, die bei der Stärke von
105 Säbeln per Göfadron auf S. 17 nur zu 2 100
Säbeln, anftatt 2520 berechnet werden.
on 2 404
Dur Meldungen war feftgeftellt, daß die Franzoſen
zum Theil bereits die Maas überjchritten hatten, zum
Theil aber noch auf dem bdiefjeitigen Ufer ſtanden.
Diefe zu erreihen und zu jchlagen war die Aufgabe
ded Tages; man mußte gewärtig fein, in der Gegend
von Beaumont auf eine zum Schu des Maasüber:
ganged gewählte Stellung zu ftoßen. Die vier in
erfter Linie marſchirenden Infanteriedivifionen der Maas—
armee mußten aljo gewärtig fein, nachdem fie die jchwer
paffirbare Waldzone durchſchritten hatten, auf den Feind
zu ftoßen, und ed war ihnen von Seiner Königlichen
Hoheit dem Kronprinzen von Sachſen aufgegeben, um
einem vereinzelten Kampfe vorzubeugen, ein ernſtes
Gefecht jo lange zu vermeiden, bis alle Kolonnen ven
Wald paffirt hätten. Auch wurde empfohlen, die
Infanterie jo lange zurüdzuhalten, bis die Artillerie
genügend vorgemwirft hätte.
Ald nun die Spiße der 8. Infanteriedivifion aus
dem Walde heraudtrat und die in voller Ruhe befind-
lichen, Faum durd einige Wachen gedediten feindlichen
Lager ſah, beſchloß der Divifionsfommandeur anzu:
greifen. Mehrfach hatten flüchtende Landleute, deren
Namen genannt werden, die BVorfteherin des Kranten-
und Waijenhaufed von Beaujejour, jchließlih mehrere '
Einwohner der hart ſüdlich der Biwaks gelegenen armen
auf die Nähe des Feindes aufmerkfjam gemacht, aber
fie fanden feinen Glauben und Alles blieb ruhig. Als
aber dann ein Soldat von Dften her, aljo zweifellos
von der Feldwache auf Höhe 698 in das Lager dei
2. Bataillond 46. Regiments lief und jchrie: „aux
armes! aux armes! Voici les Prussiens!“, da liefen
zwar die Mannjchaften auf dem linken Flügel des
Regiments zu den Waffen, warteten und horchten, aber
man beruhigte ſich wieder, nur einzelne Hauptleute ließen
die Zelte abbrechen.
In diefem Uugenblid befahl der bei der 8. Infanterie:
diviftion anmwejende fommandirende General die Eröffnung
des Feuers, und der erfte Kanonenſchuß war natürlich
für alle Theile die jchnellfte Meldung von der Anmwejen-
heit des Feindes. Es entftand nun ein ſehr ernſtes
und mit bedeutenden Verluſten verknüpftes Gefecht; denn
die Franzoſen überwanden außerordentlich ſchnell die
Schwierigkeit ihrer Lage, die kühnen Angreifer wurden
bald die Angegriffenen und würden wohl in den Wald
zurückgeworfen ſein, wenn die Franzoſen ihre große
Uebermacht ausgenutzt und die Vorſtöße einheitlich aus—
geführt hätten.
Der Herr Verfaſſer iſt mit Recht der Anſicht, daß
mit jeder weiteren Minute des Abwartens die Ver—
hältnifje ih immer günftiger für die 8. Infanterie
divifion geftaltet hätten und weift nad, daß die Frangoien
troß aller Warnungen in ihrer Sorglofigkeit verhant
und gar nicht daram gedacht haben, ſich marſch- oder
gefechtäbereit zu machen.
Der Herr Verfaſſer unterzieht dann die Eintbeilung
der vier Marſchkolonnen des IV. und XII. Armeetorps,
jowie auch der Bayern einer ausführlihen Betrachtung
und ftellt ald Aufgabe der Vortruppe am dieſem Tage
405
feft: Sicherung vor einem plöglihen Zufammenftoß mit
dem Feinde im Walde, Bejeitigung etwaiger Hindernifje
im Walde und vorfichtiges Aufklären nad dem Durch
jchreiten defjelben bezw. Erzwingung des Austritts aus
demjelben. Dem hätte jeiner Anfiht nah am beften
entiprodhen, wenn die Bortruppen einer Divifion aus
drei bißvier Bataillonen Infanterie, einer Biertel-Gäfadron,
den Batterien und Pionieren, beftanden hätten.
Dagegen hatte die 8. Infanteriedivifion ald Vor—
truppen vorgenommen 4 Götadrond, 6 Bataillone,
2 Batterien, 1 Pionierfompagnie, „gewiß jehr zweck—
mäßig, wenn es fid) darum gehandelt hätte, weit ab
vom Feinde, in ebener und offener Gegend den Bor:
marſch anzutreten“. Hier lagen die Verhältniſſe aber
anderd, und im Vergleich mit der Marſchordnung der
T. Snfanteriedivifion wird feftgeitellt, daß fie zur Zeit,
als ein Bataillon und zwei Batterien an der Ziegelei aufs
marjchirt waren, wohl bereit drei Bataillone und vier
Batterien hätte zur Stelle haben können.
Der Herr Berfaffer betrachtet dann die — Ent⸗
wickelung der 8. Infanteriediviſion (ij. 224 und
Skizze 1), tadelt die Aufſtellung der 5*5 füdlich
der Ziegelei, weil ſie als Geſchoßfang hinter den Batte—
rien ſtanden, und hält es für beſſer, wenn die eine
Brigade in der Niederung rechts aufmarſchirt wäre, da
wo ſich auf dem Plane der kleine Waſſerlauf befindet,
der übrigens am Schlachttage trocken war, die andere
Brigade in der Niederung links, im welcher der Weg
von Beaufejour nah Beaumont führt. Im diefen
Niederungen hätten die Brigaden zum Stoß oder zur
er möglichjt weit nach Norden vorgeſchoben werden
müfjen.
Hiermit können wir und doch nicht ganz einver-
jtanden erflären. Sowohl zum Stoß, ald zur Abwehr
mußte doch, zunächſt zur Sicherung des Austritts der
langen Marſchkolonne aus dem Walde, der zwiſchen
beiden Niederungen gelegene, um 60 bis 75 Fuß höhere
Rüden mit der Ferme de petite Foret ausreichend
bejegt werden. Hier am füdlihen Abfall des Rüdens
hinter der Ziegelei und dem Wäldchen boten aber nicht
nur dieje, jondern auch der Abfall des Geländes Dedung
gegen das infernaliiche Schnellfener der Franzoſen. Das
erfannte auch ein großer Theil der Truppen, und die
jenigen, die bier ihren Aufmarſch vornahmen, haben
auch weniger Berlufte erlitten ald diejenigen, die bereits
beim Austritt aus dem Walde rechts, oder noch jchlimmer
links des Weges, aufmarſchirten. Wir haben jelbft, wir
können es nicht leugnen, die „Annehmlichkeit“ der
Dedung bier gefoitet. Wäre der Feind aber jchlieplich
den bdiefjeitigen Aufmarjch gewahr geworden, und lange
Zeit konnte derjelbe unmöglich unentdedit bleiben, dann
wären die Verlufte der Truppen in den beiden Niedes
rungen viel bedeutender geweſen, als auf dem zwiſchen
ihnen gelegenen Rüden.
Es wird dann die Entwidelung der 7. Infanteries
divifion, die Einnahme der Lager, der Geſchützkampf,
das Eingreifen ded XII. Armeekorps, die Verhältniſſe
beim Gardekorps, die allgemeine Lage und das jchneis
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-Wocenblatt.
a — ——
406
dige Borwärtäftürmen der 2. Bayerifchen Divifion
beiprochen, welche faft die ganze Divifion Gonjeil
Dumesnil über den Haufen warf.
Aber wie von vornherein die Deutſche Führung in
ganz andere Bahnen gedrängt war, als fie vom Armee:
Oberkommando vorgezeichnet waren, jo trugen auch die
weiteren folgen des Weberfalld dazu bei, den Fortgang
der Schlacht in ganz anderer Weiſe zu geftalten, als
ed der oberen Führung erwünjcht jein konnte. Man
überſchätzte die Wirkung des Ueberfalld, glaubte, daß
die Franzoſen eine völlige Niederlage erlitten hätten,
und daß daher unverzüglich mit der Verfolgung begonnen
werden müſſe. „Diefe durch den Ueberfall bewirkte
Täuſchung führte in der Berfolgung zu einem zunädhit
vereinzelten Borgehen des IV. Korps, welches wiederum
nicht den auf ein Zuſammenwirken aller Kräfte und
damit auf einen großen Erfolg abzielenden Weiſungen
ded Armee-Dberfommandos entſprach.“
Die Franzoſen jtanden in der Stellung Bois de Givo-
deau⸗ Yoneq. Borausfichtlich würde dem XII. Urmeekorps
die Rolle zugefallen fein, den Feind in der Front feft-
zubalten, dem IV. Armeekorps, jeinen rechten Flügel
zu umfafjen. Aber dad IV. Armeekorps hatte ſich
bereits wieder in Bewegung gejegt, die 13. Infanteries
brigade wurde gegen das Bois de Givodeau vorgeichidt,
die 14. Brigade links daneben geſetzt, jo daß bie
8. Divifion zunächſt ind zweite Treffen kam, das
XII. Armeetorps aber feinen Raum zur Entwidelung
feiner Infanterie hatte.
General de Failly hatte dieje Stellung nur mit
einer Nachhut bejegt, unter deren Schuß er nad) Mouzon
abzog, wo er auf die Unterftüßung des 12. Franzöfi:
ſchen Armeekorps traf.
Der Kampf um das Holz ſeitens der 13. Brigade,
das erfolgreiche Vorgehen der 14., das Einſchieben der
8. Infanteriediviſion in das erſte Treffen werden
beiprochen, dann folgt eine vortrefflihe Schilderung des
Kampfes um den Mont de Brune, „der zweiten That
des Tages von hervorragender taktiſcher Bedeutung”,
„das BVerdienft des Kommandeurs der 14. Infanterie
brigade, des Generalmajord v. Zuchlinäfi, welcher in
raftlojer Thätigkeit und klarer Entjchlofjenheit beftändig
im ſchärfſten feindlichen Feuer perjönlid Alles verans
laßt hat, was für die Wegnahme und Behauptung
diefed hochwichtigen Punktes erforderlich war".
6 feindliche Bataillone, 6 Schwadronen und 3 Battes
rien wurden unter Verluft von 6 Geſchützen durdy 6'/s
Kompagnien der Regimenter Nr. 27 und 93 geworfen,
welche allerdings durch weitere 423 Kompagnien in
der thatkräftigften Weife unterftügt wurden. „In der
That ein Erfolg, wie er in der Kriegsgeſchichte, befon-
ders im derjenigen unjerer Tage, faft ohne Gleichen
daſteht.“
Wir möchten unter dem vielen Guten der Schlacht:
darftellung die Schilderung dieſes Kampfes mit der
Atade der beiden Schwadronen des 8. Regiments
Jäger zu Pferde, welche die Kompagnie Hellmuth (10.,27)
29%
40%
ohne zu feuern, nur dur Hurrah abweift, und ber
Attacke des 5. Küraffierregiments ald das Befte erklären,
ebenjo den um Mitternacht erfolgenden Weberfall der
11. Kompagnie Regiments 27 durch die in der Ferme
Givodeau zurüdgebliebenen 110 Difiziere, 223 Mann
unter dem DOberitlieutenant Demange und dem Rome
mandanten Gscarfail.
Leider geftattet ja der Raum diejer Blätter nur,
einzelne Andeutungen zu machen.
Möge aus den Betrachtungen über die Schlacht
noch hervorgehoben werden, daß der Herr Verfafjer das
gerade an diefem Tage jo jcharf hervortretende Durch—
gehen der Schügen nach vorn tadelt, das Draufgehen
ohne die Feuerüberlegenheit erlangt zu haben, troßdem
den Offizieren der dies tadelnde Armeebefehl Seiner
Majejtät, d. d. Pont à Mouffon, den 21. Auguft 1870
bereits vorgelejen war. Das übereilte Borftürmen an
diejem Tage wurde veranlaht durch die moralijche Wir:
fung des MUeberfalle, durch den Thatendrang des
IV, Armeekorps, das mit Audnahme einer Brigade an
diefem Tage zum erften Male an den Feind kam,
ihließlih aber auch durch die Erkenntniß von der
Minderwerthigkeit des Zündnadelgewehrs, die, um mit
Erfolg Schießen zu können, zum näheren Herangehen
aufforderte und zum Durchgehen verleitete. Daher
aber aud die verhältnißmäßig starken Verlufte des
IV. Armeekorps. — Einer Betrachtung der Formen
des Infanterieangriffs am diefem Tage, der von der
Deutſchen Artillerie überall mit rückſichtsloſer Ent—
ichlofjenheit vorbereitet und begleitet wurde, läßt ber
Herr Berfafjer die Grundjäge für den Angriff folgen,
infoweit fie durch den Verlauf der Schlacht bei Beau:
mont bekräftigt werden und ftellt ald Bedingungen
für den Erfolg: 1. Einheitlichkeit im Angriffsverfahren,
2. genügende Tiefengliederung, 3. Vorbereitung durch
Feuer, 4. Herbeiführung der Feuerüberlegenheit.
Einem vollberechtigten Lobe der Thätigkeit der
Deutſchen Artillerie an diefem Tage folgt ald Schluß
ein kurzer Vergleich der befannteften Neberfälle des 18. und
19. Zahrhunderts, von Beaumont und Hochkirch, letztere
Schlacht ald Ueberfall geplant, erftere ein Weberfall
ohne Vorwiſſen der Leitung, lediglich infolge der von
den Frangojen begangenen Fehler.
Möge das Bud, wie es verdient, einen zahlreichen
Leſerkreis finden.
Geſchichte des Königlich Bayeriihen 5. Infanterie:
Regiments Großherzog Ernit Ludwig von Heilen.
3. Theil. 1833 bis 1897. Auf Grund archivaliicher
Forſchungen verfaßt von Kiefling, Hauptmann und
Kompagniehef im Regiment. Mit 14 Karten,
Plänen und Skizzen ſowie acht hiftoriichen Uniform
bildern in einem Sonderbande. Berlin 1897. Ernſt
Siegfried Mittler KSohn, Königliche Hofbuchhandlung.
Preis M. 14,—.
Die Geſchichte des Königlich Bayeriſchen 5. Ins
fanterieregiment3 ift in der MilitärsLiteratursFeitung
ſchon mehrfach beiprodyen worden. Zum legten Male
Rililar · Literatur · geitung — Pr. 13
408
geichah es, ald im Sahre 1895 der 1., 1885 vom
damaligen Major Gerneth geichriebene, bis 1804
reichende Theil der Arbeit vergriffen war und in einer
vom Berfaffer des hier vorliegenden Buches beforgten,
bei dieſer Gelegenheit aber wejentlich gekürzten Neu:
auflage erichien. Die Herftellung des 2. Theiled war
durch beide Dffiziere in der Weije vorgenommen, daß
Major Gerneth das Werk bis zum Ruſſiſchen Feldzuge
bed Sahres 1812 gefördert und alädann, Da jeine
Dienftgeichäfte ihn verhinderten es fortzujeßen, die Auf:
gabe dem Premierlieutenant Kießling überlaffen hatte.
Der Letztere ſchloß den Band mit dem Jahre 1833 ab
und bietet nun das noch Fehlende in einem 3. Theile,
welcher die Daritellung der Schidjale ded Regiments
von jener Zeit bis auf die Gegenwart enthält.
Seine Arbeit fügt ſich der vorangegangenen auch
in der Art der Behandlung ded Stoffes an, fie ift alje
in Geftalt einer Chronik abgefaßt und bietet die Vorzüge
wie die Nachtheile einer jolhen Form. Sorgjam und
bis auf geringe Ginzelnheiten Alles in Betracht ziehend,
was dem Regiment begegnet ift, verzeichnet fie Jahr
für Jahr, was im Laufe defjelben zu bemerken war;
nur innerhalb der betreffenden zwölf Monate find die
gleichartigen Gegenftände zufammengefaht. Es ift viel
Intereffanted und mandyerlei Eigenartiges, längft nicht
mehr in Geltung Befindliched darunter, was nur nod
in der Grinnerung lebt. Ein Buch, welches ſich an-
genehm lieft und ſofort ein Gefammtbild bietet, hat
natürlich auf dieſe Weife nicht geichaffen werden können.
Dazu muß der Lejer tiefer eindringen.
Was an Beiträgen zur Kriegsgeſchichte geliefert
werden konnte, ift nicht von hervorragender Bedeutung.
Denn wie bereitd? in den Feldzügen der Befreiungs—
friege war das Regiment jowohl 1866 wie 1870,71
vom Schiejale injofern wenig begünftigt, ald diejes ihm
verjagte, eine gewichtige Schladhtenthätigkeit zu üben,
bei großen Kämpfen eine entjcheidende Rolle zu jpielen.
In verhältnigmäßig nicht erheblichem Umfange und meift
nur mit einem Theile feiner Kräfte war ed 1866 bei Roß—
dorf und bei Roßbrunn, 1870/71 bei Weihenburg und
bei Wörth betheiligt. Zwiſchen 1366 und 1870 aber hatte
fidy ein erfreulicher Umſchwung in vielen Einrichtungen
und Zuftänden vollgogen; erhebend ift es zu lejen, mit
welchem Eifer die Neuerungen aufgenommen wurden
und friiches Leben in die Reihen des Bayeriſchen Heeres
einzog. Der Wechjel jollte bald jchöne Früchte zeitigen.
Daß die Erinnerung an dieſe treu bewahrt wird,
zeigen die Gedächtnißfeiern, die Anhänglichkeit, mit
welher dad Andenken an Kaifer Wilhelm und an
dejien Schn, den Feldherrn im Kriege gegen Frankreich,
an Moltke und an Bismard, gepflegt werden.
An einzelnen Stellen der chronikartigen Erzählung
vermißt der Lejer ein etwas näheres Eingehen auf
Mittheilungen, weldye an und für ſich nicht ganz ver
ftändlich find; jo bei der Anftellung von „Offizieren
in widerruflicher Eigenſchaft“ im Jahre 1848 (©. 61)
und bei der Ueberweiſung von Krümperpferden im
Jahre 1894 (S. 347). Auch ftörende Druckfehler
finden fich, wie „Huckſcher“ ftatt „Hedicher" (S. 57),
409
„Random“ ftatt „Randon"” (S. 111), die Bezeichnung
des Kronpringen des Deutichen Reiches ald „Königliche“
ftatt als „Kaiſerliche Hoheit" (S. 294), die Bezifferung
der Heirathöfaution des Lieutenants mit „3500" ftatt
„2500 Mark“ (S. 318), die Erwähnung einer „echt
bank“ zum Zwede körperlicher Uebungen (S. 113).
Der auf den Krieg von 1866 fi beziehende Sat
„die Preußiſche Infanterie hatte faft durchgängig dreis
jährig gediente Männer in ihren Reihen, welche zu
einem großen Theile während des Jahres 1864 Kriegs—
erfahrungen gejammelt hatten” entipricht den damald
thatjächlich vorhandenen Zuftänden nur unvolllommen.
Die Ausftattung ded Buches mit Karten und
Plänen ift jehr reich; der Bilderſchmuck befteht außer
den im Titel genannten hiſtoriſchen Uniformbildern,
welche gruppenmeife Zufammenftellungen auf dem
Hintergrunde geihichtliher Vorgänge aus den Jahren
1722 bis zur Gegenwart bringen, aus Heinen in den
Text gedrudten Abbildungen von Dertlichkeiten und
Gebäuden aus der Umgebung von Paris.
Einen großen Theil des Inhaltes haben Beilagen
in Anſpruch genommen, welche den perjönlichen Ber:
hältnifjen der Regimentdangehörigen gewidmet find,
und jehr jorgjam hergeftellte Inhaltsverzeichniſſe.
Geſchichte des Militär-Erziehungs: und Bildungs:
weſens in den Landen Deutſcher Zunge von
B. Poten, Könige. Preußiſchem Oberſt a. D,
Berlin 1897. A. Hofmann & Comp. Preis M. 5,—,
Mit dem vorliegenden 5. Bande erreicht diefe ums
fangreidhe und jorgjame Darjtellung ihr Ente. Gr um—
faßt die Staaten Sachſen, Schaumburg-Lippe, Schleswig:
Holftein, Schweiz, Königreich Weftfalen, Württemberg.
Gerade hier war die Aufjuchung und Durchforſchung
der Quellen noch jchwieriger und zeitraubender, als bei
ten in den früheren Bänden behandelten Staaten.
Sadjen ift infofern bemerkenswerth, als es das erſte
Kadettenkorps in Deutjchland 1692 ſchuf. Schaum:
burg⸗Lippe iſt jedem durch jeine vom Grafen Wilhelm
im SteinhudersMeer errichtete Anftalt und ihren gröhten
Schüler Scharnhorft bekannt. Sogar die Heine Schles—
wig-Holfteiniche Armee hatte während der kurzen Zeit
ihred Beſtehens Anftalten zur SHeranbildung ihrer
Führer getroffen. Nichts Hervorragendes hat auf
diejem Gebiet die Schweiz, dagegen um jo Beflered
dad Königreich Weſtfalen troß jeined kurzen Dajeind
geleiftet. Sehr wechſelvoll waren die Ginrichtungen
Württembergs, da bier ebenfo wie in Baden fich die
Bolkövertretung in unheilvoller Weife in die Ent»
widelung hineinmiſchte. Zum Schluß widmet der Ber:
faſſer auch den Privat: Borbereitungsanftalten, den
fogenannten Preſſen, eine kurze Betrachtung. Er
bezeichnet fie ald mothmwendige Uebel, wobei er aber
ihrem Wirken volle Gerechtigkeit widerfahren läht. Im
Ausficht geftellt ift noch ein gejondertes ausführliches
Sad, Orts- und Namenregifter.
Es ift ein hervorragender Beitrag zur Entwidelung
des Deutichen Geifteslebens, der nunmehr abgeichloffen
1897 — Literarifches Beiblatt zum Militär-MWochenblatt.
410
daliegt. Welche Stadien aud dabei in den ver
Ichiedenen Staaten durchlaufen find, und wie verjchieden
fih auch im Einzelnen die getroffenen Anftalten dar—
ftellen, überall jehen wir doch auch hier die Deutiche
Eigenheit zum Ausdrud gebraht und bald in ſehr
gelungener, bald in weniger guter Weije das Beftreben
verwirklicht, denjenigen Glementen, die zu höheren und
niederen Führern des Heered berufen jein jollten, auch
eine entiprechente geiftige und praftiiche Vorbildung
zu gewähren. -
Der Kriegstrain des Deutſchen Heeres in feiner
gegenwärtigen Orgauiſation. Nebit einem Anhang:
Das Feldverpflegunge: und Transportweien in den
legten Deutſchen Kriegen, Nadyweis der etatsmäßigen
Kriegsſtärke des Trains und der Berluftlijte im
Feldzuge 1870/71. Bon E. Schaeffer, Major. D.
Zweite, meubearbeitete Auflage. Berlin 1897.
E. ©. Mittler & Sohn, Köntglihe Hofbuchhandlung.
Preis M. 2,50.
Die Kenntniß der umfangreihen Organijation des
Trains ift für jeden Offizier im Heere eine Noth—
wendigfeit, weil Verpflegungs- und Transportwejen im
Kriege eine auferordentlihe Rolle jpielen, an welcher
ſich in Zukunft auch die Eijenbahntruppe zu betheiligen
haben wird, jo daß die Thätigkeit des Trains und der
Gijenbahner vielfach ineinander greifen wird. Bei der
Verpflegung von Maffenheeren wird der Train die
ganze Arbeit des Heranſchaffens der Verpflegungs:
bedürfnifje freilich nicht mehr bewältigen können, jo
daß ihm in den Eifenbahnern die zeitgemäße Schweiter-
waffe eritanden iſt. Der Kriegstrain als joldyer gliedert
ih in den WFeldverpflegungstrain mit feinen Proviante
und Fuhrparkkolonnen; in den Feldjanitätstrain mit den
Sanitätsdetachements, Feldlazarethen, Lazarethreierves
depots; jowie in den Truppentrain. Als zugehörig und
im engjten Zufammenhang mit dem Train wird auch
dad Pferdedepot, die syeldadminiftrationen (warum
nicht Feltverwaltungsbehörden?), das Etappenweſen und
das Eijenbahnmejen beſprochen. Bon befonderem Intereſſe
it auch die Beiprechung der Verpflegung und des
Transportweſens der Preußischen bezw. Deutjchen Armee
während der drei Feldzüge unter weiland Seiner
Majeität Kaifer Wilhelm J., wobei 1864 auch Dejter:
reichiſche Verhältniſſe geftreift werden. Warum die
Traind der technijhen Truppen nicht berückſichtigt
worden find, iſt unverftändlid).
Herzog Wilhelm von Württemberg, K. und K. Feld—
zeugmeifter. Ein Lebensbild von Adolf Magirus,
Hauptmann im Grenadierregiment König Karl
(d. Württembergiiches) Nr. 123, kommandirt als
Adjutant der 52. Infanterichrigade (2. Königlich
Württembergiſche). Mit Illuſtrationen, Porträts,
Kartenflizzen und einem Stammbaum. Stuttgart
1897. W. Kohlhammer. Preis broih. M. 7,50,
gebunden M. 10,50.
Mit dem am 5. November 1896 aus dem Leben
geichiedenen Herzog Wilhelm von Württemberg iſt ein
411 wilitar · Literatur · geitung — Rr. 13 412
Deutſcher Fürſt zum ewigen Frieden eingegangen, Der Verfaſſer iſt ſeiner Aufgabe in vollfter
der es wohl verdient, daß ſein Andenken nicht Weiſe gerecht geworden, und der Leſer, welcher ſich
nur von ſeinen engeren Landsleuten ſondern von nicht nur an dieſem echten Soldatenbilde zu erheben,
allen Deutſch Fühlenden bewahrt wird; denn echt
Deutſch ift diefer Mann, wenn er auch feine Kräfte
ganz dem Deiterreichiichen Kaiferjtaate widmete,
ftetö geweſen, Deutih darin, daß er dem ein:
mal erwählten Herrn audy da treu blieb, wo jeinem
Herzen die ſchwerſte Berfuchung nahe trat, an der Spiße
jeiner eigentlichen Stammesbrüder gegen die Franzoſen
zu Felde zu ziehen und den Traum feines Lebens zu
verwirklihen, Elſaß und Lothringen zurüderobern zu
helfen. Man leie nur, was er empfand, ald erden an
ihn ergangenen Ruf ablehnen mußte, und man wird
ihm die Bewunderung nicht verfagen können.
Ein thatenreiched vierzigjähriges Soldatenleben hat
er durdhlebt. Als Züngling bei Mortara leicht und bei
Novara jchwer verwundet, daß er fich von den Folgen
diefer Verwundung kaum je ganz erbolt hat, kämpfte
er Shen wieder bei Magenta und Solferino, zog 1964
mit gegen Dänemark und wurde bier beim tapfer
Borftürmen bei Deveriee aufs Neue fchmer verwundet.
indem feine Brigade bei den Kämpfen um den Swiep—
wald ftark betheiligt war. Hiermit ſchloß jeine kriege—
riſche Thätigkeit, und er erhielt dann Gelegenheit, ala
fommandirender General und Chef der Landeöregierung
in Bosnien und der Herzegowina eine jegendreiche
Thätigkeit zu entfalten, ebenfo jpäter ald Kommandant
des 11. und 3. Korps in Lemberg und Graz.
Die zwiſchen den Kriegen liegenden Jahre hatte der
Herzog zum großen Theil Damit ausgefüllt, weite Reifen
in fremde Länder zu unternehmen, jo nah Spanien,
Nordafrifa, Nordamerika, Weftindien und dem Drient.
Die hier gewonnenen Eindrüde und Erfahrungen legte
4 Den Tr. eine bedeutende Rolle im „Kleinen Krieg"
Auch am Feldzuge 1866 nahm er thätigen Untheil, |
der Herzog im Aufzeichnungen nieder, die, zum Xheil |
im Kreife feines Offizierforps als Vorträge oder in
anderer Weije veröffentlicht, aud Anderen zu gute
kamen. Ueberall müflen wir die Vielſeitigkeit jeined
Wiſſens bewundern, und wir können 3. B. feine Bor:
lefungen über den Nordamerikaniſchen Krieg ohne
Zweifel ald die befte und fürzefte Darftellung hierüber
bezeichnen, wie auch feine nach dem Bejuc der Schladht-
felder des Deutſch⸗Franzöſiſchen Krieges verfaßte Schrift
„Angriffsweiſe der Preufifchen Infanterie 1870“ von
ſcharfer Beobachtung und Beurtbeilung zeugt. Seit
dem Jahre 1591 lebte der Herzog ald Privatınann, Da
er es nad dem in diefem Sahre erfolgten Tode bed
Königs Karl von Württemberg ald nunmehriger nächiter
Agnat der Krone nicht für richtig hielt, in Oeſterreichi—
fhen Dienften zu verbleiben und feinen Abſchied erbat,
den ihm der Kaifer, im deſſen Heere er 43 Jahre
gedient und jechd Feldzüge mit durchgekämpft hatte,
mit ſchwerem Herzen bemilligte,
Wie der Herzog dann ald Großgrundbeſitzer der
Herrichaft Karlsruhe in Schlefien für feine Untergebenen
wirkte, wie er auch in dieſem ihm neuen Beruf ftets
das Höchfte zu leiften fich bemühte, erfahren wir in
anjprechender Schilderung.
l
t
jondern auch Belehrung über die legten fünfzig Jahre
Defterreichiicher Heeresgeſchichte jucht, wird dieſes Wert
nicht aus der Hand legen, ohne fie in reihem Maße
gefunden zu haben.
Das Rad im Dienfte der Wehrfraft. Bon Julius
Burdart, Königl. Bayeriſchem Batteriechef, Lehrer
der Militär-Radfahrkurfe ded Königl. Bayeriſchen
1. Armeeforpe. Münden 1897, Akademischer Verlag.
Preis M. 1,20.
Eine auf Grund eigener Grfahrung, bei Hin:
zuziehung der reichhaltigen Literatur, aufgebaute ver:
zügliche und zeitgemäße Zufammenftellung der Radfahr-
leiftungen der Vergangenheit und ter Gegenwart und,
wiederum aufbauend hierauf, ein Blid in die Militär:
Radfahrwelt der Zukunft! Diefe Zukunft denft fich der
BVerfafjer für die Radfahrer ſehr ehrenvoll, da er ihnen
zuweiſt,
injofern fie im vorzüglicher Weiſe ausgebildet und zu
einer Glitetruppe herangereift find.
Bereits im „Radfahriport in Bild und Wort” bat
Hauptmann Burdart feine Gedanken über das Militär:
Radfahren, für weitere Kreife berechnet, ausgeſprochen,
und ift das vorliegende Bud; gewifjermahen eine
Sonderausgabe, allerdings in erweiterter Geftalt und
ſich nur am die militärischen Lejer wendend. Diefelben
werden durch die Lektüre voll und ganz befriedigt werben.
Der BVerfafjer theilt den Stoff in vier Gruppen
ein. Zuerſt beipricdt er die Entwidelung des Rad»
fahrweſens bis 1894 in Frankreich, England, Stalien,
Rußland, in den Heineren Europäischen, dann in den
Außereuropäiſchen Staaten und fchliehlih in Deutſch—
land und Dejterreih, Im der zweiten Gruppe wird die
Entwidelung ded Militär-Radfahrmeiend von 1894 ab
(dem Zahre, da in der Deutichen Felddienſt-Ordnung
zum erjten Male der Militär-Radfahrer feine dienftliche
Stelle angemwiejen erhält), bis zur Gegenwart dargeftellt,
und zwar in Frankreich, in Defterreich und im Deutjchen
Reiche, wobei die Bayerischen Verſuche in den Jahren
1895 und 1896 bejonders eingehend erwähnt werden.
Am dritten Abfchnitt werden die Erfahrungen und
Folgerungen und im vierten die Zufunfteideen entwidelt.
Den Inhalt der beiden erſten Abjchnitte unterziehen
wir feiner näheren Beiprehung, da er nur Zufammens
geftelltes und für Viele nichts Neues enthält. Bezüglich
; der Erfahrungen, Folgerungen und der Zukunft ftebt
der Berfafjer zweifellos auf durdaus folider Grundlage,
er geht aber wohl in feinen Hoffnungen zu weit, wenn
er das Fahrrad für berufen hält, in der zufünftigen
Entwidelung der kriegeriſchen Handlungen eine Rolle
zu fpielen, der gegenüber die bis jett betätigte
„offizielle“ Radverwendung relativ denſelben Abftand
aufweiſen dürfte, wie die militäriſche Ausnutzung der
Eiſenbahnen in den vierziger Jahren gegenüber jener
unſerer Tage. Doch derartige „Hoffnungen“ ſchaden
us
ja nichts, fie regen vielmehr an, um jo mehr, wenn |
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär-Mocenblatt.
414
Undererjeitd ift
des nothmendigften Gepäcks geftatte.
die oberſte Heereöverwaltung, wie es ja bei und der | er dafür, daß jeder Radfahrertruppe einige Zmweifahrer
Fall ift, der Angelegenheit jympathiich zur Seite fteht |
und dabei gleichzeitig ihrer Pflicht nachkommt, optimiftische |
Anjhauungen nicht zu fürdern. Indem wir mit dem
Berfafjer volllommen in der Anficht übereinftimmen, |
daß dem Fahrrad, entjprechend jeiner Vervolllommnung,
in der Zufunft eine erhöhte
zufallen wird, jedoch unfere Hoffnungen etwas weniger
hoch jpannen wie er die jeinigen, geben wir in Rad
ftehendem defjen Hauptgedanken wieber.
Neben der Berfennung der an ein Militärrad zu
ftellenden Anforderungen war es ein in ben meiften
Armeen begangener Fehler, dah man bie Bedingungen
außer Acht lieh, unter welden die Militär-Radfahrer
ihrem überaus anftrengenden Dienft bei Tag und bei
Nacht, bei Regen und Kälte obzuliegen haben. Man
hatte es jeither häufig mit einem Amateur-NRadfahrer-
perjonal zu thun, deſſen SKörperfräfte nicht durch
inftematifche Arbeit trainirt waren, mit Leuten, deren
Wille noch nicht durch Erziehung dahin gebracht war,
fih bedingungslos in den Dienft der militäriichen
Pflichterfüllung zu ftelen. Dies ift der Grund zu den
Enttäufhungen, die man mit den zu militärijchen
Zweden verwendeten Radlern vielfach erlebte und zu
ter infolgedefjen in militäriſchen Kreifen vielfach vers
breiteten geringen Meinung von der friegerifchen
Brauchbarkeit des Fahrrades.
Hauptmann Burckart ftimmt mit Borftehendem
volllommen mit Premierlieutenant v. Puttfamer über:
ein fjowie auch mit der Forderung, daß der Militär
Radfahrer in ftrengfter, gemeinfhaftliher Schule nad
einheitlihem Syſtem zu erziehen fe. Die Biel
feitigfeit der Anforderungen — Energie, Muth, Findige
feit, Lift, guter Schütze, Mechaniker, Beherrſchung der
Sprache ter feindlihen Bevölkerung, Kenntniß des
Kartenlefend, des Telegraphirens und Signalifirens, Aus—
bildung in der Bahn: und Telegraphenzerftörung x. ꝛc.
— deutet darauf bin, daß die MilitärsRadfahrer der
Zukunft eine Elitetruppe fein müffen.
Hauptmann Burdart ſchließt aus feinen Erfahrungen,
dab von gejdulten Ginzelfahrern je nach Wege und
Witterungsverhältniffen eine tägliche Durchichnitteleiftung
von 110, von geſchulten Radfahrtruppen eine jelche
von 80 kn, bei einer Durcichnittsleiftung von 15 km
in der Stunde, zu erwarten ift, er betont aber aus:
drücklich, daß ein Zurüdlegen von Entieınungen immer
nur ein Mittel zum Zwed der Grfüllung eined Auf:
trages oder der Löſung einer taktiichen Aufgabe jei.
In der Pointirung dieſes Gedankens, in dem Ver—
langen nad Ausnutzung des Fahrrades zur Zurück—
legung großer Streden zur Bedrohung der Verbindunge>
linien, in der Unforderung nach Selbſtändigmachung
der Radfahrabtheilungen liegt der SHauptwerth der
Burdartihen Schrift. In Konjequenz des auch nad)
unjerer Anficht richtigen Gedankens der Selbftändig-
machung der Radfahrer ift Berfaffer für deren entiprechende
kriegsgemäße Ausbildung und Ausrüftung, und mithin
auch ein Gegner des Gérardſchen Rades, weil deſſen
zufammenklappbares Geſtell nicht die Mitnahme
militäriiche Bedeutung |
zugetheilt werden, nit nur zum Transport von
Requifiten, jondern auch, um durch die Hintenfigenden
die Gewähr einer freieren Umjchau zu haben. Die
Brojhüre des Hauptmanns Burdart ift Jedem zu
empfehlen, der dem Radfahrweſen Intereffe entgegens
bringt. Und wer thut died heutigen Tages nicht?
Eigentlih nur Derjenige, der in feiner Familie noch
fein radelndes Mitglied Hat, oder ein Soldier, der fi
wegen körperlicher ober geijtiger Steifigkeit nidyt dazu
entſchließen kann, dem Fahrrad feinen allgemeinen und
den militärischen Werth zujuerfennen,
Das Geihüsweien und die Artillerie in den Yanden
Braunfhweig und Hannover von der erften An—
wendung eined Pulvergeſchützes in Deutſchland im
Sabre 1365 bis auf Die Gegenwart. Zmeiter Theil.
Bon 1631 bis 1803. Nach autbentifchen Quellen
bearbeitet von J. Frhrn. v. Reigenftein, Königlich
Sähfiihem Hauptmann a. D. Leipzig 1897. Moritz
Ruhl. Preis M. 3,50.
Der 1. Theil des Wertes ift in Nr. 8 der Militärs
Literatur⸗Zeitung vom Jahre 1896 beiproden. Die
daran ſchließende Fortfegung, welche hier vorliegt, be—
ginnt mit dem Zeitpunfte, in melden. des Herzogs
Georg von Braunjchweig und Lüneburg Betheiligung
an Guſtav Adolf Kriegführung in Deutfchland dem
daniederliegenden Zuftande feiner Artillerie einen neuen
Aufihwung gab. Mit dem Zahre 1632 nimmt die
militäriihe Geſchichte der fpäteren Hannoverfchen wie
der Braunſchweigiſchen Artillerie ihren Anfang. Diefe
trat alebald hinter jene zurüd; die von Herzog Georg
und feinen Brüdern zum Geſetze gemachte Untheilbarteit
ihrer Länder führte jchon 1705 zu völliger Bereinigung
ihrer Gebiete und geftattete der Erjteren, auf vielen
Schlachtfeldern und bei mander Belagerung eine
wichtige Rolle zu fpielen. Zuerſt waren es die Kämpfe
des Dreibigjährigen Krieges, dann faft immer jolche, in
denen wir die Truppen der Welfen den Franzoſen gegen«
über antreffen, die Kriege gegen Ludwig XIV., der
Defterreihiiche Erbfolge und der Siebenjährige und
zulett der gegen die Franzöfiiche Republik bie zu dem
vorläufigen Aufhören des Beſtehens Hannoverjcher
Truppen im Sabre 1803, Braunfchweigiider im
Fahre 1806. Das Geſchützweſen und die Artillerie
der Stätte, welche im 15. und 16. Sahrhundert eine
Bedeutung gehabt hatten, waren immer mehr herunter:
gefommen und aulegt ganz verſchwunden.
Zur Schilderung der Thätigkeit im ‘Frieden, ber
Grlebniffe im Felde, ift eine große Menge gedrudter
wie auch ungedrudter Quellen benußt. Unter ven
letsteren erwieſen fich ald beſonders ergiebig die biöher
fiterariich noch gar nicht verwertheten Aufzeichnungen
zweier Hannoverjcher Aırtillerieoffiziere, v. Bobart und
Brinkmann. Die Aufzeichnungen find in zwei Folio:
bänden enthalten und befinden fi im Beſitze Seiner
Königlichen Hoheit des Herzogs von Gumberland in
415
Gmunden. Sie ſind beſonders werthvoll für die
Kenntniß des Geſchützweſens um die Wende des 17. und
18. Jahrhunderts. Bobart, defjen Arbeit die Jahres»
zahl 1667 trägt, ftand an ter Spite der Gelleichen
Artillerie, er ftarb 1705; Brintmann, der bie
Hannoverfhe befehligte, 1750. Warum der Berfafler
eine andere Quelle nicht benutt hat, von weldier er
jagt, daß fie ſich früher in der Reyiftratur der Königlichen
Zuftizkanzlei zu Gelle befunden habe und jeßt ver
muthlih im Staatsardive zu Hannover aufbewahrt
werde, ift nicht erflärt; es heißt nur, ihre gründliche
Durchſicht von fachmänniſcher Seite fei jehr erwünjcht.
(S. 204, Anm.)
Wie im erften Bande, jo ift auch im zweiten der
Darftellung des Zuftanded von Geſchützweſen und
Artillerie in den Landen Hannover und Braunſchweig
eine Ueberficht der gleicharligen Verhältniffe im übrigen
Deutjchland vorangeftellt; fie befteht in einer Aneinander—
reihung von kurzen Schilderungen der dortigen Zuftände
und hat mit dem eigentlichen Zwecke der Arbeit nichts
gemein.
Lüden und Unrichtigfeiten find mir namentlich in
den Mittheilungen über die artilleriftiichen Unterrichts—
anftalten begegnet. Nur zwei der erheblichjien jeien
angeführt. Vom Oeſterreichiſchen Bombardierkorps, der
Hauptpflegeftätte artilleriftiicher Bildung und der Pflanz-
ſchule für das Offizierforps der 8. K. Artillerie, iſt
gejagt, jeine Beftimmung ſei geweſen, die Wurfgeſchütze
zu bedienen jowie die Feuerwerkskörper zu laboriren, und
die „Kollegia“ der Preußiſchen Artillerie werden als in
Berlin gehaltene VBorlefungen bezeichnet, während es
Lehrichriften waren, die von Hand zu Hand gingen.
Drudfehler und Wiederholungen, die nicht jelten vor
fommen, find in den von den Artilleriefchulen handelnden
Süßen bejonderd häufig. Die Sächſiſche Artillerie
ichule erjcheint zweimal, Scharnhorſts Uebertritt in den
Preußifchen Dienft wird viermal erzählt, und dabei
jtimmen die mitgetheilten Jahreszahlen nicht überein.
Uebrigens enthält auch diefer Band wie der Bor:
gänger viel Interefjantes und wenig oder auch gar
nicht Bekanntes. Für die den Gegenftand behandelnde
Literatur ift die Arbeit um jo mehr eine Bereicherung,
ald die Geſchichte der Hannoverjhen Armee von
v. Sichart auf denjelben wenig eingeht und eine Kleine
Schrift von Kühne über die Braunfchweigiiche Artillerie
nur dürftige Nachrichten mitteilt.
Bibliographie generale de la zuerre de 1870/71.
Par le commandant Palat. Paris 1896. Berger,
Levrault & Cie. Prix Fres. 15,—.
Der Verfaffer nennt jein Wert un repertoire
alphabetique et raisonne des publications de
toute nature concernant la guerre franco-alle-
mande parues en France et a l’Etranger. Das
Bud umfaßt nicht weniger ald 581 Seiten und legt
Zeugniß ab von einem enormen Sammelfleihe.
Manche Verſehen laufen freilich mit unter. Schriften,
die aus längft vergangenen Tagen datiren, find irre
MilitärrLiteratur-Beitung. — Rr. 13
416
thümlich auf den Krieg von 1870/71 bezogen worden x.,
indeffen in der Hauptiache haben wir ein recht braud-
bares Sammelwerk vor und, wie wir in gleichem Um—
fange fein Deutſches befißen. Der Berfafjer zieht Alles
in den Bereich feiner Thätigkeit, ſelbſt die Predigten,
Feftreden und Feſtſpiele. Das ift etwas zu viel dei
Guten und hat feinen Zwei. Man kann ein vorzüg—
licher Patriot jein und doch nicht das mindefte Intereſſe
für eine Feſtrede befien, die vor fünfundzwanzig Jahren
in irgend einem Winkel des Deutjchen Reiches oder
Franfreihd von einem gänzlih unbefannten Manne
gehalten worden ift. Ob 3. B. heute noch Semand das
Heine Buch von Timon-David „L’odyssde gambettiste*
faufen wird, das im Jahre 1871 erſchienen ift, erjcheint
recht wenig wahrſcheinlich.
Wenn der jehr fleißige Verfaffer eine zweite Auflage
feines Werkes heritellen wird, dann rathen wir ihm,
allen unnügen Ballaft bei Seite zu lafjen und fih
lediglih auf die Schriften zu bejchränfen, die kriege—
geichichtlichen Werth beſitzen. Das Bud würde dadurd
auf die Hälfte des jegigen Umfangs zuſammenſchrumpfen,
um die Hälfte billiger werden und gerade deshalb weit
mehr Käufer finden, als e& bei feinem jeßigen Umfange
wahrjcheinlich finden wird. Ich glaube fogar, daß nad
gewifjenhafter Sonderung ded Weizens von der Spreu
dad Buch nur den vierten Theil des jeßigen Umfangs
erhalten wird, und darin würde ich einen großen Bor:
theil erbliden.
Die erften 517 Seiten enthalten, nad den Namen
der Berfaffer geordnet, die Zaujende von Schriften,
die mühjam gefammelt worden find; dann folgt ein
Nachtrag, der fih mit den literariichen Erzeugniſſen
bejchäftigt, die während des Drucks erſchienen find.
Der zweite Theil giebt überfichtlih geordnet einen
guten Weberblid über den Inhalt des Buches und um:
faßt folgende Kapitel:
1. Allgemeined. Um einen Begriff von dem gemals
tigen Sammelfleipe des Herrn Verfaſſers zu geben,
will ich hier nur das anführen, was ich eigentlich für
überflüjfig halte, alje: Romans, nouvelles, contes,
fantaisies, podsies, chansons, discours, conferences,
sermons, predications, prieres, oraisons funebres,
theätre, arts, sciences X,
2. Aeußere Politit Franfreihs und Deutjchlands
vor dem Kriegsausbruche.
3. Innere Politif beider Reiche.
. Die Operationen der Rheinarmee.
. Die Operationen der Armee von Chäalons.
. Die Belagerung von Paris.
. Die Operationen im Norden Frankreichs.
. Die Operationen im Weften Frankreichs.
9. Die Operationen an der Loire.
10. Der Krieg auf den rüdmwärtigen Verbindungen
der Deutichen.
11. Die Bogejenarmee und die Operationen in
Burgund.
12. Die Operationen im Often Frankreichs.
13. Dertlihe Geichichte.
14. Verſchiedene Perfönlichkeiten.
je FE Kara ©
417
15. Gejchichte der Franzöſiſchen Truppeneinheiten.
16. Dafjelbe für die Deutjchen Truppeneinheiten.
17, Lehren des Krieges.
18. Gefunbheitödienit.
19. Berichiedenes.
Man fieht, welche Fülle von Stoff hier übermältigt
werden mußte, um dad Werk jo zu geftalten, wie es
uns vorliegt. Die wichtigen Hauptquellen find durch
geiperrte Schrift von den weniger bedeutenden Büchern
unterjchieden.
Das Unternehmen verdient hohe Anerkennung. Der
Fleiß iſt eine Begabung, erfolgreicher Fleiß eine hohe
Begabung, bier haben wir eö mit erfolgreichem Fleiß
zu thun. Es giebt in Deutjchland noch immer recht
viele Männer, die mit einem fertigen Urtheile raſch
bei der Hand find, ohne dabei durch Sachkenntniß im
Seringften beirrt zu werden. Solche Männer neigen
mitunter zu der Anſicht, daß in Frankreich ernfte
Arbeit nur verfchwindend jelten geleiftet würde. Das
ift ein Irrthum, dem nicht energijch genug entgegen»
getreten werden kann. Man arbeitet in Frankreich
jehr viel und mit Eifer, weil man ein beftimmtes Ziel
vor Augen hat. Das Bud von Palat giebt einen
deutlichen Begriff von dem Fleiß der Franzoſen.
Die Mängel des Buches find ohne große Schwierig«
keiten abaujtellen. Geſchieht das, dann können wir in
einer zweiten Auflage ein muftergültiged Sammelwerk
erhoffen. Dem überaus fleißigen Verfaffer wünſchen
wir von Herzen die Erreichung dieſes Ideals. Aber
nochmals fei es gejagt, der Inhalt muß von allem
Meberflüffigen befreit, der Umfang auf den vierten
Theil beichränft werden. Möchte der Herr Berfafler
das beberzigen!
Der Feldzug Ludners in Belgien im Juni 1792,
Auf Grund unveröffentlichten urkundlichen Materiald
dargeftellt. Bon Dr. Heinrich Pfeiffer Leipzig
1897. Guftav Fol. Preis M. 3, —.
Die Arbeit beruht auf gründlicher Durchforſchung
eines zu großem Theile bisher noch nicht verwertheten
Duellenmateriald, zu dem namentlih Die Frans
zöſiſchen Staatdarhive und Des Marſchalls Luckner
bandichriftlicher Nachlaß beigeitenert haben, und auf
einer ausgedehnten Befanntichaft mit den vorhandenen
Drudwerten. Der Berfafjer war daher im Stande,
einen wichtigen Beitrag zur Kenntniß des von ihm
geſchilderten Vorganges zu liefern.
Den Namen „Feldzug“ verdient diefer kaum;
Dazu fehlen die kriegeriſchen Ereigniſſe. Das ganze
Unternehmen beitand in dem Einmarſche einer Heeres:
abtheilung von fait 40 000 Mann, weldhe, am 8. Zuni
aus dem Lager von Famars aufgebrochen, durch Mängel
der Ausrüftung und durch die Witterungsverhältnifie
gehemmt, nad einem einzigen unbedeutenden Gefechte
am 19. d. Mts. in Gourtray einrüdte und, weil die
Grwartung, daß Die Defterreichiichen Niederlande ſich
der Franzöſiſchen Volkserhebung anſchließen mürden,
nicht in Erfüllung ging, in der Nacht vom 29. auf
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär⸗-Wochenblatt.
418
ben 30. von dort den Rückmarſch antrat. Die Unter:
fuhung der Beweggründe dieſes Entſchluſſes Bilden
einen Hauptbeftandtheil des Inhaltes der Schrift. Bon
militärifchem Intereſſe ift bejonderd die Schilderung
der inneren Zuftände bei den Franzöſiſchen Truppen,
ihrer Disziplinlofigkeit, des Difizierforpd und der
Häglichen Heeresverwaltung.
Bei der Schilderung von Ludnerd Perjönlichkeit
überfieht der Berfaffer, daß diejer überhaupt kein Heer-
führer war und daß die von ihm im Siebenjährigen
Kriege geleifteten Dienfte lediglich der Aufklärung und
der Sicherung, jowie — ber Füllung feines Geldbeutels
gewidmet geweien waren. Auch die Mittheilungen
über Luckners Berhältnifje in Hannover ftimmen nicht
ganz mit dem, was die ald Quelle angegebene Geſchichte
der Hannoverfhen Armee von General v. Sichart
darüber fagt.
Die Verlagshandlung hat das Bud infofern ſchlecht
audgeftattet, ald fie nicht dafür geforgt hat, daß die
einzelnen Blätter durch Draht oder Zwirn zufammen«
gehalten werten. Sobald die erjten aufgejchnitten
find, werden die folgenten jelbitändig und bleiben nicht
beifjammen.
v. Doſſows Dienftunterriht für den Pionier des
Deuiſchen Heered. Nach der von Hauptmann Krafft
bearbeiteten 37. Auflage von „v. Doſſows Dienit:
unterricht für den Infanteriften”, umgearbeitet von
Bölfche, Hauptmann und Kompagniechef im Han»
noverſchen Pionierbataillen Nr. 10. Berlin 1898.
Liebelfhe Buchhandlung. Preis 50 Pf.
Es hat einer langen Reihe von Jahren bedurft,
ehe für die Pioniere ein bejonderer Leitfaden für den
Dienftunterricht ausgearbeitet wurde, nachdem der von
der Generalinjpeltion des Ingenieur: und Pionierforps
für diefen Unterridyt ausgegebene Leitfaden eingezogen
worden war. Den Pionierbatailloenen war es dann
freigeftellt worden, welches von den verſchiedenen
Anftruftionsbüchern für den Refrutenunterricht wie im
Dienftunterriht überhaupt fie in Benußung nehmen
wollten; es fand ſich aber Niemand, der einen folden
Leitfaden für den Pionier bearbeitet hätte, man begnügte
fi mit den Leitfäden für die Infanterie, und der
inftruirende Offizier hatte ſich den bezüglichen Stoff
für den Pionier jelbjt nachzutragen. Bahnbrechend in
diejer Hinficht war der Oberſt Hartmann mit feinem
„Sreimwilligen Pionier“, und in diefem Zahre erfcheint zum
eriten Male auch eine Inftruftion für den Pionier, die,
ähnlich der Pionierausgabe des Transfeldt, bier in der
Erweiterung des Heinen Doſſow vorliegt. Der Abjag
„Pioniere* auf S. 36 und 37 Hätte etwas ausführs
licher behandelt werden können, auch wären zweckmäßig
auf den Tafeln der Uniformabzeichen der Pioniere neben
der Feldbinde, Schärpe und dem Portepee der Offi—
ziere aud Kragen und Aufſchläge defjelben am Waffen:
ro abgebildet worden. Wenn bei den Uniformabzeichen
der Pionieroffiziere (Tafel IL.) alle Epaulettes und
Achfelſtücke aufgeführt find, jo hätte man dem Oberft:
30
419 i MilttärsPiteratursBeitung. — Wr. 13 40
lieutenant auch jchon ein Plätschen einräumen können. |
Die Ueberſchrift „Uniformabzeichen der Pionieroffiziere*
ift nur bedingt richtig, indem auch die Abzeichen der
Generale der Kavallerie und Artillerie angegeben find,
wozu e3 ein Pionieroffizier nicht wohl bringen kann.
Das find freilih nur Kleinigkeiten, dagegen durfte fich
nicht die Unrichtigfeit einjchleihen, daß die beiden
Bayerischen Pionierbataillone je fünf Kompagnien haben;
aus jeder Armeeeintheilung und Quartierlifte ift zu er—
jeben, daß jedes Bayeriſche Pionierbataillen aus dem
Stab und vier Kompagnien bejteht. Außerdem giebt
es noch ein Pionierdetahement von zwei Kompagnien,
welches — jomweit wir und erinnern — im vorigen
Jahre aus den 5. Kompagnien des 1. und 2. Pionier:
bataillons errichtet wurde und ald jelbftändiger Truppen:
theil von einem Stabsoffizier geführt wird, In einer
neuen Auflage wird Died zu berüdfichtigen fein; auch
iſt ed wohl nmothmwendig, bei der Aufführung der
Pionierbataillone deren Garnifonen anzugeben; jeden-
falls dürfen die Bayern und Sachſen nicht fehlen, wie
auch zu vermerfen wäre, dab das Sächſiſche
Pionierbataillen nit auf eine der drei Preußiſchen
Pionierinipeftionen eingetheilt ift. Der Abjchnitt
N. „Techniſcher Dienft* kann auch noch ein wenig
breiter ausgeführt werden; die angeführte Klammer
am Schluß bleibt beffer ganz fort, um nicht den Schein
zu erweden, als gehörte dad Pionier-Taſchenbuch zu
den Vorſchriften. Wenn man diefe aufführen wollte,
fo waren ed Feldbefeftigungsvorjchrift, Sprengvorfchrift xc.
Sedenfalld wird der Leitfaden für den Pionier feinen
Zwed erfüllen; ob er in vollem Umfange ausreichend
ift, hängt von der Beurtheilung bei den einzelnen
Bataillenen ab. Konnte die PVerlagshandlung fein
befjered Bild unſeres Kaiſers ald Titelbild bringen?
Man joll dem Soldaten doch feine jo mehr ald mittel-
mäßigen Abbildungen darbieten.
Aus dem Lager des Aheinbundes 1812 und 1813.
Bon Dr. Abert Pfister, Generalmajor z. D.
Stuttgart und Leipzig 1897. Deutiche Berlags-
anftalt 1897. Preis M. 7,—.
Daß die NRheinbundszeit eine traurige Zeit für
Deutſchland geweſen ift, darüber befteht fein Zweifel.
Daß man aber den Rheinbundſtaaten lange Jahre hin—
durch und bis in die neueſte Zeit ihre damalige vater—
landsloſe Gefinnung zum Borwurf machte, ift ein Uns
recht. Man beginnt dieſes Unrecht jett, nachdem
Deutſchland durd „Blut und Eiſen“ glüdlidy zuſammen—
gejchmiedet worden ift, nach und nach einzujchen. Der
Herr Berfaffer des vorliegenden Werkes jchildert an den
Schickſalen eines NRheinbundftaates, des Königreichs
Württemberg, die ganze Entitehung diefes Staaten:
gebildes. Auf fleißige Erforihung aller über jene Zeit
vorhandenen Schriften und in höchſt anzuerfennender
Weile ihm zu Gebote geitellten Berichte, Briefe und
ſonſtigen Aktenſtücke geſtützt, iſt es ibm gelungen, die
Entwickelung des Rheinbundes, ſeiner Schickſale und
ſeines Endes, in überſichtlicher Darſtellung vorzuführen.
Von ganz beſonderem Intereſſe iſt, wie der Herr
Verfaffer aus der Geſchichte des alten zujammen-
gebrochenen Reiches die negenjeitige Entfremdung der
einzelnen Deutſchen Staaten unter ſich entmidelt und
wie er nachweiit, daß Napoleon dieje Entfremdung
benußt, um die Rheinbundftaaten unter ſich getrennt zu
halten, fie zu keinem Zuſammenſchluß kommen zu
laſſen und fie nur von feiner Gnade und Macht ab:
bängig zu erhalten. Wir erjehen dann aus den Er:
eigniffen, welche auf die große Niederlage Napoleons in
Rufland folgten, wie jchwer es die gegenieitige Ent:
fremdung aller Deutihen Staaten, Defterreih und
Preußen nicht audgeichloffen, machte, zu einem gedeiblichen
Zufammenwirfen zu kommen, um die Fremdherrſchaft
abzuſchütteln. Ganz verfehlt war das Verbreiten von
Flugblättern aus dem Ruſſiſchen Hauptquartier unter
den Deutſchen Truppen 1812. Gin jolches ift bei
Pfiiter abgedrudt und lautete: „Aufruf des Ruifiichen
Feldherrn Barday de Tolly. Teutſche! Unglüdliche,
ſchmachvolle Werkzeuge zur Grreihung ehrgeiziger
Zwede, ermannt und erhebt euch! Bedenket, daß ihr jeit
Jahrhunderten in der Geſchichte die Stelle eines großen
Volkes einnehmet, lernet aus dem Beifpiel ver
Spanier u. ſ. f. Teutſche, mählet! Folget dem Rufe
des Waterlanded und der Ehre oder beuget euch ferner
unter dad Joch der Unterdrüdung, das auf euch Lajtet!
Auf Alerhöchiten Befehl Seiner Majeftät des Kaijers
von Rußland.”
Pfiſters Buch ift eine reihe Fundgrube zur
Charakterifirung Napoleons J. Mandye Driginalbriefe
deffelben find angeführt. Auch über Metternichs Politit
befommt man gute Aufſchlüſſe. Lebterer war Damals
auf dem Wege zur Höhe feiner Macht. Seine Unter:
redung mit Napoleon in Dresden ift ausführlich wieder:
gegeben.
Daß die Niederlage Napoleons 1812 nicht durch
die Kälte, wie er jelbft zu jagen beliebte, jondern durch
die Unordnung und mangelhafte Fürſorge für die
Truppen entjtand, geht aus Pfiſters Darftellung un:
widerleglich hervor. Napoleons einziges Streben nad
dem Feldzuge war Herbeiſchaffung neuer Truppen.
Ich erinnere mid eined Briefes von ihm, im Darm—
jtädter Staatsardiv, wo er im wenigen Zeilen Lud—
wig I. jchreibt, die Kälte habe ihn befiegt, jetzt aber
wolle er Alles wett machen. Der Brief jchlieht:
Procurez des soldats, beaucoup de soldats. Aehn—
liche Briefe giebt Pfiſter wörtlich wieder.
General Pfifter hat ein verdienftuolles Werk geleiftet
mit jeinem Bude. Wir dürfen der Fortſetzung des—
jelben, weldye er im Vorworte zujagt, mit Spannung
entgegenfehen. Gottlob hat ſich ja Deutjchland dur
all dies Elend redlich durchgerungen und dank dem
erhabenen Kaifer Wilhelm I. und jeinen Paladinen
Bismard, Roon und Meoltke, das lange erftrebte Ziel
erreicht. Es kann aber nur von Nuten fein, wenn
unſere Jugend fidy aus ſolchen aftenmäßigen und Haren
Darftellungen, wie Pfiſter fie bietet, dad damalige
Elend vor Augen führt und einfehen lernt, dah man
die chemaligen Rheinbunditaaten nicht jo kurzer Hand
21
für Deutſchlands Zerriſſenheit verantwortlich machen
darf, wie es bis in die neueſte Zeit geſchehen iſt.
Außerdem iſt das Buch reich an Beiſpielen, aus
denen man eine Einſicht gewinnt, wohin Unordnung,
Disziplinlofigkeit, mangelhafte Fürſorge und Mangel
an Einheit in der Befehlägebung im Kriege führen,
und wie ſolchen Mihftänden aud ein Feldherr wie
Napoleon 1. auf die Dauer nicht gewachſen ift.
Durd! Aus dem Leben des Generald der Kavallerie
v. Rojenberg von Fri Bley. Berlin. F. Fontane
& Go. Preis M. 5,—.
Eine biographifche Arbeit von bejonderem Interefje
liegt und hier vor, da dieſelbe nicht allein das Leben
eined um die Armee verdienten und in derjelben außer:
ordentlid populären Mannes jdhildert, jondern dieſer
Aufgabe auch in einer jo anfpredyenden Weiſe genügt,
dab und zugleich eine angenehme, unterhaltende Lektüre
geboten wird, — Da der Berfafjer nicht allein das
Leben feines Helden jchildert, jondern gelegentlih auch
in längeren Ausführungen über Pferdedreſſur, Pferdes
pflege, die Kriegsbrauchbarkeit der Reiterei, die Attade,
die Taftit der Kavallerie jpricht, jo kann wohl
angenommen werden, dab ihm eine Anzahl bejonders
berufener Mitarbeiter zur Seite geftanden haben. —
Meberall verfteht ed der Berfafjer, die Perjönlichkeit des
Senerald und näher zu bringen, wobei eine große
Zahl eingeftreuter charakteriftiiher Erzählungen und
unterhaltender Anekdoten wejentlich beitragen, uns deſſen
Bild ſympathiſch vor Augen treten zu laſſen. — Neben
der Thätigkeit des Soldaten war auch hier das Wirken
des bedeutendften Herrenreiterd der legten vierzig Zahre
zu jchildern, defien Einfluß gerade durch die Ausübung
der letzteren Thätiafeit auf die Ausbildung unjerer
Neiterei ein jo hervorragender gemorden iſt.
Beide Aufgaben hat der Verfaſſer gejchidt zu löfen
gewußt. Daneben läuft die Schilderung des aufer-
ordentlich glüdlichen Yamilienlebend, das der General
an der Seite jeines „beften Kameraden”, dem aud)
died Bud; gewidmet ift, geführt hat.
Vom militäriichen Gefichtäpunft interejfirt und
natürlich in erfter Linie die Thätigkeit Roſenbergs in
den Kriegen von 1866 und 1870,71. — Eeine Gr:
fundung in dem Gefecht von Zobitichau, deren mittel
bare Folge die Eroberung einer feindlichen Batterie von |
17 Geſchützen war, läßt bereits den hochbegabten
Kavallerieführer vorahnen, und in der Führung erft
einer Göfadron, dann des Ulanenregiments Nr. 13 wäh:
rend des Feldzuges von 1870/71 lernen wir jeinen
auferordentlihen mit Umficht und nie mweichender Kalt-
blütigleit gepaarten Schneid fennen, der fid) bei Mars
la Tour und in zahlreichen Gefechten wie bei Peltre,
bei Berchoͤres und bei Lavard in jo glängendem Lichte
bewährte. — Dabei tritt ung überall, in den Briefen
an die Gattin daheim und in zahlreich mitgetheilten
Zügen, der einfach vornehme und liebenswürdige Charakter
ded Generals entgegen, jo daß der Lejer deijen Perſön—
lichkeit liebgewinnen muß. —
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militärs Wochenblatt.
422
Natürlich wird auch die Thätigkeit Roſenbergs in
der Ausbildung jeiner Eskadron, ald Regiments»
fommandeur und in den höheren Stellungen behandelt,
wobei wir die leitenden Grundfäße kennen lernen, auf
welchen jeine Kommandoführung beruht hat. — Bon
bejonderem Intereſſe ift das Kapitel „Rojenbergiche
Taktik“. — Wir lernen da auch die Gegenſätze kennen,
welche zwiſchen den Anſchauungen der Generale
v. Rojenberg und Garlv. Schmidt anjcheinend beftanden
baben.*) — Der Berfaffer tritt natürlich voll und ganz
für feinen Helden in die Schranfen, wie uns feinen
will, mit etwas zu viel Eifer. Bei Berührung der
Thätigkeit des Generald v. Schmidt im Feldzuge
1870/71 wird bemerkt, daß er ji ald Regiments» wie
ald Brigadefommandeur hervorgethan habe, wobei indeh
überjehen ift, daß er feine glänzendſten Erfolge an der
Spitze der 6. Kavalleriedivifion erzielt hat. Zum Ber-
ftändniß der Thatjache, dab die Bemegungsnormen,
welche bezüglich der Kavalleriedivifionen in den Regles
ments von 1872 und 1876 aufgenommen worden waren,
fi in der Folge nicht durchweg bewährten, jo daß
wir nach langen Erfahrungen und Berjuchen jchlieplich
zu dem Reglement von 1896 gelangt find, muß, da
General v. Schmidt ald der geiftige Urheber jener erften
grundlegenden Beftimmungen anzufehen ift, doch Folgen»
des bemerlt werden. Nach den Erfahrungen ded Krieges
von 1870/71 galt es, für die Kavalleriedivifion Gefechts—
formen zu finden, welche deren einheitliche Verwendung
in zwedmäßiger Weije begünftigten; denn an diefer ein«
heitlihen Verwendung hatte es im Gefecht faft immer
gefehlt. Die Grundſätze muhten neu gefunden werden;
denn die Erfahrungen des letzten Krieges genügten
nicht, um daraus Vorjchriften abzuleiten, und da war es
natürlich, daß man auf die Zeiten des höchſten Glanzes
der Reiterei zurüdgeiff. Der Prinz Friedrih Karl
ftand an der Spige diejer Beftrebungen, ihm zur Seite
neben dem General v. Schmidt befonders der nachherige
General Kaehler-Paſcha. So entitand der durch All
gemeine Kabinetsordre vom 9. Januar 1873 beftätigte
Abſchnitt V zum Grerzirreglement und mit ihm die
Dreitreffentatti. Wollte man die Kavalleriedivifionen
einheitlich verwenden, jo mußte man auch die Mittel
haben, diejelben zu ererziren, und das Fonnte nur nadı
feften Normen, die indeh fein Schema waren, geichehen.
Daß ſolche Borjchriften gefunden wurden, ift das Berdienft
unermüdlicher Arbeit der obengenannten hochverdienten
Offiziere. Erſt jetzt fonnten weitere Grfahrungen
| gefammelt werden, nach und nad traten Berbefjerungen
ein, ald deren endgültiged Ergebniß unfer neues Regle—
‚ ment anzuſehen ift. General v. Schmidt, dem es ver:
gönnt gewejen war, nody einen ſchönen Soldatentod
| mitten in eifrigfter dienftlicher Thätigkeit an den Folgen
| feiner Berwuntung im Feldzuge zu fterben, und der in
vollfter körperlicher und geiftiger Friſche von und jchied,
fonnte an den Reformbeitrebungen weiteren Antheil
leider nicht nchmen. Aber eine größere Zahl von
*) Wir jagen „aniheinend,” denn wir find überzeugt, daß,
wenn General v. Schmidt länger gelebt hätte, er der Richtung
völlig augeftimmt hätte, welche die Reformen unferes Regie
ments ſchließlich einjchlugen.
30*
423
Männern, weldhe das Bebürfnig der Reformen, die
bis zur Ausgabe des neuen Reglemente in den
23 Zahren ftufenweije eingeführt wurden, erkannt
hatten, arbeiteten dafür in Wort und Schrift. General
v. Nofenberg hatte mit jeinem außerordentlich praftiichen
Blick die Werbefjerungsfähigkeit des alten Regle—
ments gleichfalld erfannt und feinen vollen Antheil
an den allmählih eingeführten Verbeſſerungen.
Aber ed geht nicht am, wie der Berfafjer in dem
Kapitel „Rofenbergiche Taktik“ thut, dem General das
faft ausſchließliche Verdienſt dabei zugufchreiben. Cine
namhafte Zahl von noh in hohen Stellungen befind-
lichen oder bereits ausgejchiedenen Offizieren hat dabei
mitgewirkt und bejonderd unjer neueſtes Reglement,
dad erft nah dem Wusjcheiden des Generald aus
dem Dienfte erjchien, ift das Ergebniß der Erfahrungen
Vieler. Dies feftzuftellen jcheint und ein Erforderniß
der Gerechtigkeit. Der Biograph geht zu weit, wenn
er 3. B. ©. 215 fagt, General v. Roſenberg habe
den alten Zopf der vielen überflüffigen Kommandos
und Signale mit einem Ruck abgejchnitten. Das
fonnte derjelbe natürlich nicht, folange fie reglemen-
tarijch waren, und was die jegt eingeführten lautlofen
Uebungen betrifft, jo find diefelben zuerft im Zahre 1877
von General v. Wright in Meß verfuht und von
General v. Witendorff weiter ausgebildet worden.
Wenn in Borftehendem gewifjermahen eine Richtig:
ftellung zu der Schrift von Frik Bley erforderlich
geworden, jo thut Died unjerer hohen Verehrung für
den General v. Rojenberg ebenjo wenig Abbruch, als
deſſen ausgezeichnete Berdienfte um unjere Kavallerie
dadurch gejchmälert werden. Ein Dffizier ald Biograph
hätte diefe Thatjachen vielleicht etwas genauer geprüft,
deren gewifjenhafte Feſtſtellung für die Geichichte der
Entwidelung der Preußiſchen Reiterei wichtig iſt.
Wenn aljo aud in gewiſſer Hinficht dem vorliegenden
Buche ein dokumentariſcher Werth nicht zuzuſprechen ift,
jo liegt und dody eine interefjante Arbeit vor, die
nicht allein eine jo außerordentliche Perjönlichkeit wie
den General v. Rofenberg unjerem Sinn und unjerem
Herzen näher bringt, jondern auch bejonderd unjerer
Jugend ein glänzendes Vorbild bietet.
Möchten recht viele junge Kameraden beim Lejen
der Schrift zur Nacdheiferung angeregt werden und der
Geiſt eined Rojenberg allzeit in unferer Reiterei lebendig
bleiben.
Ulysses 8. &rant and the period of national
reservation and reconstruction by William
onant Church, Brevet Lieutenant Colonel
U. 8. Vols.; Editor „U. S. Army and Navy
Journal“; Author of „The life of John Eriesson*.
G. P. Putnams sone, New-York and London
1897. Price Doll. 1,50.
Der hier gebotene, durch hübjchen Einband, gutes
Papier, deutlihen Drud, reihe Ausftattung mit
Kartenjkizgen und pbotographifchen Nachbildungen von
MilttärsLiteratursZeitung. — Nr. 13
EEE — nn nn ——
44
einführende Band gehört zu einer „Die Helden aller
Völker“ (Heroes of the nations) betitelten Sammlung
von Lebenäbeichreibungen, in denen das Wirken und
die Schickſale jener Helden auf dem Untergrumde der
Beitverhältnifje und der Beftrebungen geſchildert find,
während deren die Männer — einmal ift es eine frau,
die Jungfrau von Orléans — thätig waren. Se
wird mit der Schilderung der Grlebnifje des Generals
Grant, des fiegreichen Feldherrn und hinterher lang:
jährigen Oberhauptes der Bereinigten Staaten von
Amerika, die Darftellung des Rettungswerkes und der
Wiederaufrihtung jener Staaten verbunden. Ulpſſes
©. Grant, ein Zögling der Militärafademie von Welt:
point, nach dem Austritte aus derjelben mehr als
zehn Jahre lang im Frieden und im Kriege Berufs:
offizier, dann Sandmann und jpäter Gerber, bei Beginn
des Bürgerkrieged zum anderen Male Soldat, nah
nicht allzulanger Zeit — zehn Jahre nachdem er ale
Hauptmann ausgeſchieden war — Generaliffimus des
Heered, in diefer Gigenjchaft den harten Kampf erfolg:
reich zu Ende führend, darauf durd das Vertrauen
feiner Mitbürger zum Präfidenten gewählt und nah
Ablauf der Wahlperiode zum zweiten Male als joldher
erforen, war eine für eine ſolche Darftellung bejonders
geeignete Erſcheinung, da fie das Urbild des Nord:
amerifanerd verkörperte.
Die Arbeit des Oberftlientenants Church ift nicht
eine Fritiiche, eine ftreng gejchichtliche, die unparteiiich
abwägt, Licht und Schatten ebenmähig vertheilt, die
Parteien mit gleichem Maße mißt. Eine Bor:
eingenommenheit für feinen Helden, namentlich wo es
fih um dejjen Amtsführung ald Präfident handelt,
fann der Berfaffer nicht verleugnen, auch haben ihm
Quellen, welche bisher gar nidyt oder mwenigftens nicht
kritiſch verwerthet waren, nicht zu Gebote geftanden;
aber er hat die jehr umfangreiche, in Drudichriften
verjchiedenfter Art, in den Aufzeichnungen Grants, in
vielfachen Lebens beſchreibungen, in Geſchichtswerken und
in Zeitjchriften enthaltene Literatur umfichtig benukt
und ein Buch bergejtellt, weldyes fich angenehm lieft;
ed bietet ein anſchauliches Bild der Perjönlichkeit des
Generals und der Verhältnifje, unter denen er thätig war.
Aus meinem Leben. Aufzeichnungen des Prinzen
Kraft zu Hohenlohe:Ingelfingen, weiland
General der Artillerie und Generaladjutant Seiner
Majeftät des Kaiſers und Könige Wilhelm 1.
Erſter Band 1848 bis 1856. Berlin 1897.
E. S. Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandlung.
Preis M. 8,—, geb. M. 9,50.
Der vor fünf Jahren verftorbene Prinz Kraft zu
Hohenlohe: Ingelfingen war ein Mann von hervor
ragend ſcharfem Berftande, gepaart mit einer jeltenen
Beobachtungsgabe und mit einem außergewöhnlichen
Gedãchtniß begabt. Durch feine Stellung ald Aodjutant
zweier Könige war ed ihm vergönnt, nicht nur „welt:
| bewegende Greigniffe aus unmittelbarer Nähe in ihrer
Perjonen und Dertlichleiten in empfehlender Weiſe ſich Entwidelung zu beobachten“, jondern jehr oft thätigen
425
Antheil an denſelben zu nehmen.
fommandeur fand er Gelegenheit, in zwei großen Kriegen
Hervorragendes zu leiften; wichtiger für jeine Waffe
und die Armee war, dab jein fcharfer Berftand und
feine Beobachtungsgabe ihn in den Stand ſetzten, die
Uriachen der geringen Erfolge feiner Waffe im Feld:
zuge 1866 Har und überzeugend nachzumeifen und Die
Srundjäge aufzuftellen, deren Befolgung die großartigen
Erfolge der Artillerie auf den Franzöſiſchen Schladht-
felvern zeitigte und die im der Hauptjache noch heute
für die Verwendung der Artillerie gelten. Mit dem
von ihm jo hochverehrten General v. Hinderfin zus
jammen ift er der Schöpfer der modernen Artillerie
taftif geworden.
Prinz Hohenlohe beja in hohem Maße die Gabe,
feinen Gedanken einen ſcharfen, ich möchte jagen ver:
blüffend Haren Ausdruck zu geben, zugleich aber auch
in anmuthig plaudernder Weiſe feine Zuhörer fefjelnd
zu unterhalten. Dazu kam ein fauftiicher Wit, mit
dem er nicht zurüdhielt, wenn er auf etwas ihm Uns
ſympathiſches ſtieß. Pedanten und impotente Vielwiſſer
haben oft genug die icharfe Yauge feines Epottes zu
fühlen befommen.
Das Alles find Eigenfchaften, dieihn zu einem Memoiren:
jchreiber eriten Ranges ftempeln. Unter den Deutjchen
Dffizieren giebt es nicht viele, die Denfwürdigfeiten binters
lafien haben und noch weniger joldhe, deren Denk:
würdigkeiten veröffentlicht find. Wenn wir die Generale
v. Marwig, v. Brandt, v. Serlah und v. Nagmer
genannt haben, jo dürfte die Reihe derſelben jo ziemlich
erihöpft fein, In Frankreich ſcheinen die Bedingungen
hierfür günftiger zu liegen; in feiner Sprade find jo
viel Memoiren geichrieben ald in der Franzöſiſchen.
Es giebt aber auch feine Spradye, in der es fich io
leicht und angenehm plaubert.
Die Aufzeichnungen ded Prinzen Hohenlohe find
nun feine Memoiren in dem Sinne, dab fie nur
mwirflihe Dentwürdigfeiten enthalten; es find eben Auf:
zeichnungen aus einem reichen und interefjanten Leben,
wobei freilich manches Alltäglihe mit unterläuft, mas
durch die feuilletoniftiiche Art der Behandlung jeinen
Reiz erhält.
Der Heraudgeber, Generallieutenant v. Teichman—
Logiſchen ſchickt den Aufzeichnungen ein mit Liebe ent—
worfenes Lebensbild des Prinzen voraus, in dem mir |
im Jahre 1809 Soldat geworden und jpäter entlafjen
nur einen Zug vermiffen: Prinz Hohenlohe war nicht
nur „treu dem freunde”; er war vielmehr von einer
geradezu aufopfernden Freundſchaft und fürſtlichen Wohl:
thätigteit. Wie mandye Thräne hat er in der Stille
getrodnet, wie manchem jungen oder älteren Offizier
durch eine offene Hand in hochherzigfter Weije eine
drüdende Sorge aus dem Wege geräumt! Möglich, dap ;
ed ein beionderer Wunſch des Prinzen war, daß hieran
nicht erinnert würde,
Der vorliegende erfte Band umfaht nur die Jahre |
1848 bis 1856, aljo vor Allem die Grlebniffe aus
dem nun jchon bald fünfzig Jahre hinter uns liegenden
tollen Jahre, dann den Bejucd der „Allgemeinen Krieges
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär⸗Wochenblatt.
As Truppen⸗
426
ſchule“ (Kriegsalademie) mit einer jehr interefjanten
Gharakteriftit des Generals v. Radomit und endlich das
Kommando als Mlilitärattace zur Geſandtſchaft nach
Wien, wo er über die Defterreichiiche Armee während
des Krimkrieges zu berichten hatte. Es liegt in der
Natur der Sache, daß dieſe Aufzeihnungen fein photo-
graphiſch treues Bild der Greigniffe wiedergeben; ver
Prinz war eine viel zu ausgeſprochene Perjönlichkeit,
um und nicht die Greigniffe in dem Licht, in dem fie
ihm erjchienen, zu zeigen. Was ihnen vielleicht an
objektiver Wahrheit abgeht, erfetzen fie durch die Lebendig—
keit und Anfchaulichleit der Darftellung. Jedenfalis
geben fie ein vortreffliches Stimmungsbild aus den
Kreifen, in denen der Prinz ſich bewegte.
Daß einzelne Irrthümer darin vorfommen, ift
leicht erklärlich, beeinträchtigt jedoch ten Werth
des Buches nicht. Der Herauögeber bat fie abfichts
lich nicht geändert, jondern nur ftellenweije gekürzt
oder Fußnoten beigefügt, Das ift im Allgemeinen der
richtige Stantpunft. Wir verhehlen allerdings den
Wunſch nicht, daß der Heraudgeber von jeinem Recht
der Streihung freien Gebrauch machen möge. In den
folgenden Bänden, die der Gegenwart näher ftehen, wird
fich Gelegenheit dazu in noch höherem Grade barbieten.
Der Berfuchung, Einzelnes im Auszuge mitzutheilen,
widerftehen wir; der Leer wird erhöhten Genuß im
Driginal finden.
Mas der Großvater und die
Großmutter erzählten. Bon Aug. Knötel. Leipzig
1896. Fr. Wilh. Grunow. Preis M. 4,50,
Was der Großvater und die Großmutter erzählten,
hat deren Schn jpäter aufgezeichnet, und ihr Entel
Dr. Paul Knötel, ein Bruder des Geſchichtsmalers
Richard Knötel, von Beruf Lehrer, der außerdem auf
tem Gebiete der alten Gefchichte vielfach fchriftitelleriich
thätig geweſen ift, hat es ald ein Buch veröffentlicht.
Der Inhalt beſchäftigt fich vorwiegend mit den kriege—
riſchen Greigniffen jener Zeit, deren Zeugen die Vor:
fahren waren und an denen der Großvater theil-
genommen hat. Der Schauplatz jener Greigniffe war
Scleften, insbefondere der Theil des eigentlichen Schles
ftens, welcher an die Grafichaft Glatz grenzt und die
letztere ſelbſt. Bon hier zog auch der Großvater, der
Aus der Franzojenzeit.
war, bei Beginn der Befreiungskriege ald Artillerift in
das Feld. Nach Verlauf von drei Jahren kehrte er in
die Heimath zurüd, nachdem er an den Kämpfen des
Jahres 1813 theilgenommen und dann Franfgelegen
hatte, nach Frankreich nachgefandt war, den Winter
1514 auf 1815 in Brabant verlebt und ſchließlich den
Schlachten bei Ligny und bei Belle Alliance beigewohnt
hatte.
Davon lieh ſich jchen erzählen; die Jahre 1806
und 1807 ſowohl wie die Zeit der Befreiungstriege
boten Stoff und Anregung in Menge, zumal wenn
man, wie die beiden Alten, mit offenem Auge und mit
42%
warmem Herzen dem Laufe der Begebenheiten gefolgt
war; der Berfaffer des Buches, welcher ihr Geplauder
und übermittelt, hat diejes, wo es ihm wünjchenswerth
erichien, mit Zufäten, Ergänzungen und Erläuterungen
verjehen, welche dem mit den Berhältniffen nicht genau
befannten Lejer dad Verſtändniß erleichtern.
Wenn der Sejchichtichreiber mit dem Urtheile über
einzelne Perjünlichkeiten und mit dem Berichte über
diefen oder jenen Vorfall nicht einverftanden jein jollte,
jo jchadet das dem Werthe des Buches nicht, das
nicht den Anſpruch erhebt, die Kriegsgeſchichte bereichern
zu wollen. Die Erzählung jpiegelt die Anſchauungen
wider, welche bei den Landbewohnern herrjchten und
giebt zugleid ein Bild der letzteren; namentlidy in den
Kreifen derjenigen, welche jene Gegenden fennen, wird
fie Interefje erregen. Dem Berichterftatter war eine
Schrift willtommen, welche einmal nicht von den
Sahren 1870/71 berichtete.
Ans zwei Kriegen. Selbiterlebtes aus 1566 und
1870/71. Bon Prof. Dr. Vaſen. Berlin (o. 3.).
Liebelihe Buchhandlung. Preis M. 1,—.
Prof. Dr. Vaſen hat ſich in beiden auf dem Titel:
blatte der ohne Angabe der Jahreszahl des Erjcheinend
herausgegebenen Schrift genannten Kriegen in jehr
untergeordneten Stellungen befunden. Gr ift weder an
befonders wichtigen Greigniffen betheiligt gewejen, noch
hat er Auferordentliches oder auch nur Ungemöhnliches
erlebt. Trotzdem hat er ein leſenswerthes und jehr
interefjantes Buch darüber gejchrieben, friich und lebendig,
voll Geift und Laune. Gr hat Mandherlei gejehen und
ein offened Auge gehabt für Alles, was in den Bereich
defielben gelommen ift.
Kurz vor Ausbruch des eritgenannten der beiden
Kriege und mit dem Wunfche, in demjelben mitfämpfen
zu können, tritt er zu Münfter bei der Artillerie reis
willig in den Dienft, es gelingt ihm, im eine zu Hans
nover aus dem Stegreife ind Leben gerufene Batterie
ſich einzufhmuggeln, mit diefer kommt er — das ein»
zige Mal in feiner militärijchen Laufbahn — in dem
bei Helmftadt am 25. Juli gelieferten Gefechte, tüchtig
ind euer, kehrt dann zu jeinen Studien zurüd und
zieht dank der Mobilmahung vom Juli 1870 zum
zweiten Male zu Felde, diesmal als Sekondlieute—
nant bei einer Munitionstolonne des VII. Armeekorps.
Vier Jahre früher hatte er „oftmald von der Höhe
einer Proge mitleidig auf die Mannſchaften der Kolonne
herabgeblickt“. Jetzt gehörte er jelbit dazu. „Indeſſen,
Pflicht ift Pflicht“ Und jo unangenehm fie mitunter
war, fie wurde treu erfüllt. „Wir haben den Tod in
allerhand Geſtalten um uns erblidt, haben Hunger und
Durft und Kälte erlitten, Zaufende von Kilometern
abgeritten und erft nach vollen elf Monaten die Heimath
wiedergejeben*, jo kennzeichnet der Berfafjer jeine Kriegs:
züge, die ihm über die Schlachtfelder von Spicheren und
428
gund hineinführten, und auf denen er „neben dem eigent-
lichen Kriegädienfte mehr Heitered und Trauriges erlebte
als jonft in einem langen Leben“,
Nach zwei Richtungen machte er dabei andere Er—
fahrungen als die meiften von den Theilnehmern am
Kriege gegen Frankreich, welche darüber geicrieben
haben: Die Ausrüftung jeiner Kolonne, als dieſe in
das Feld rüdte, war keineswegs jo glänzend und fo
friegstüchtig, wie fie in der Regel geichildert wird, und
die bei jehr vielen feiner Franzöſiſchen Quartierwirthe
ihm gewährte Aufnahme war eine weit freundlicdhere
und günftigere, ald fie den meiften anderen Deutſchen
Dffizieren zu Theil geworden ift. Zuweilen beruhte
fie freilich auf Berhältniffen, welche letzteren nicht in
gleichem Maße fürdernd zur Seite ftanden: Er ſprach
Franzöſiſch und war Katholif, dazu einer, welcher geift-
lihe Studien gemacht hatte. Die leteren hatten ihm
fogar eine Kenntniß des Hebräiſchen verichafft, welche
ihm half, ald er bei Juden im Quartier lag. Dat
er auch ſonſt in mandyen Sätteln gerecht war, zeigt
allerlei ihm gewordene Verwendung, melde über den
Wirkungekreid des Freiwilligen von 1866 und den
Lieutenant bei der Kolonne in den Jahren 1870/71 hin
ausging. Ebenſo übertrifft der Bericht über jeine
Grlebnifje an Intereſſe weit dasjenige, was vielfah in
Beröffentlihungen ähnlicher Art geboten wird, und der
Berfafjer wird nicht irren, wenn er die Hoffnung aus—
ſpricht, daß es dem Lefer „nicht unangenehm jein werde,
ded einzelnen Menſchen Empfindungen und Erfahrungen
in jo gewaltigen Zeiten näher kennen zu lernen“.
Feldmarſchall Erzherzog Albrecht. Von Carlv. Duncker,
K. und K. Oberſt. Mit Illuſtrationen von Felician
Shen. v. Myrbach. Titelbild von William Unger.
Wien und Prag 1897. F. Tempsky. Preis M. 24,—.
In einem ftattlichen Prachtbande liegt die Lebens
geichichte ded größten Oeſterreichiſchen Feldherrn der
neueren Zeit vor und, und es ift Damit einer Ehren-
pflicht des Defterreichiichen Heered genügt. Der Sieger
von Guftoga war ja auch bei uns eine populäre Per:
jönlichkeit, jeit er zu wiederholten Malen unjeren Kaijer-
mandvern beigewohnt hatte. Als Feldherr, Organijator
und Bildner des Heeres ijt er bereits nach jeinem am
18. Februar 1895 erfolgten Hinfcheiden im Militär:
Wochenblatt gewürdigt worden, und es ift daher der
Zwed dieſer Zeilen, jet nur auf diefe von berufener
Seite erfolgte Darftellung jeined Lebens hinzumweifen.
Seiner Jugendjahre, feiner Eltern, jeiner Erziehung
wird hier zunächſt in entipredhender Weiſe gedacht.
Verbürgte doch ſchon feine Abftammung von dem
Sieger von Aspern ihm gewiffermahen eine ähnliche
glänzende Laufbahn. Die forgjamfte allgemeine und
militärische Erziehung wurde ihm jelbftverftändlich zu
Theil, der dann die militärifchen Lehrjahre folgten.
Gab doch der Erzherzog Earl feinem Sohne jelber die
bier wohl zuerft veröffentlichten Lebensregeln bei jeinem
Eintritt in das Leben mit, die von der Erkenntniß
von Metz nach Mezieres und von da tief nach Burs | eines reifen Geifted und von tiefem Denken zeugen.
429
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär Wochenblatt,
Die Wiener Märzereignifie 1848 bemogen den |
bereitö zum fommandirenden General in Wien ernannten
Erzherzog Albrecht, jein Kommando dort niederzulegen,
in demjelben Zahr hatte er dann die Befriedigung,
unter den Fahnen Radetzkys kriegeriſche Erfahrungen
zu jammeln, und im folgenden Zahre durfte er bereits
feine erften Lorbeeren ernten. Leider war es ihm nicht
vergönnt, an dem Kriege in Stalien 1859 thätigen
Antheil zu nehmen, jo daß er bis 1866 nur im
Friedensdienfte Verwendung fand. Diejes Jahr brachte
ihm dann umvergänglichen Ruhm turdy ten Sieg von
Euftoza. Konnte er aud das Schickſal des Krieges,
der durch Die Niederlagen auf dem nördlichen Kriegs—
ſchauplatz entſchieden murde, nit mehr wenden, jo
trug er doch dazu bei, die jchlimmiten Folgen für fein
Land abzuwenden und, wie hier treffend hervorgehoben
wird, „die Dejterreihiiche Großmachtſtellung au retten“.
In der That ſchuldet der Defterreihhiiche Staat dem
Erzherzog unermehlihen Dank, daß er am jenem
24. Juni nachmittags jeine leßten Reſerven nicht
dazu verwendete, bei der mißlichen Lage etwa den
Rüdzug zu fichern, jondern ihnen den Befehl ertheilte,
alle Kraft einzufegen, um den Sieg zu erringen.
Was der Erzherzog nad) 1866 in langer und
mühevoller Friedensarbeit gethan, um das Heer ſeines
Landes umzuformen, zu bilden und für etwa ein:
tretende Eriegerifche Fälle zu ftählen, das erfahren wir
aud diejer Darftellung. Im Zahre 1869 zum General-
infpeltor des Heeres ernannt, fahte er dieje Stellung
mit tiefer Hingabe auf, ganz beſonders feine 1848
und 1849 gejammelten Kenntnifje verwerthend, um die
Einheit der Armee in Gefinnung, Organifation und
Bewaffnung ficherzuftellen. Als er feine Augen
ſchloß, konnte er ſich jagen, daß er dies Ziel erreicht
babe, aber jeine Kräfte, die er fein Leben lang dem
Dienjte ſeines Kaiferd und Landed gewidmet hatte,
waren auch dabei aufgerieben. Denn neben jeinen
militärifchen Pflichten nahm er diejenigen ebenjo ernit,
melde ihm die Verwaltung feiner großen Herrſchaften
auferlegte, und wie er dort bereits großartige Wohl:
fahrtdeinrichtungen für jeine Untergebenen ſchuf, lange
bevor der Staat dies in die Hand nahm, erfahren wir
hier. Alles in Allem ging mit ihm ein Held und ein
jeltener Menſch dahin.
Die äußere Ausjtattung feiner Lebensgeſchichte ift
hervorragend. Cine große Anzahl aufs Schönfte im
Buntdrud ausgeführter Darftellungen feines Krieges
und Friedenslebens, feiner Angehörigen und Kampf:
genofjen zieren dad Werk, das wir Allen, die an diefem
Heldenleben ein Intereffe nehmen, warm empfehlen.
Die Ehre und das Duell, Von A. v. Bogus—
lawski, Generallieutenant z. D. Zweite mit Berüd-
fihtigung der neueften Deutichen Verordnung und der
jüngften Borgänge umgearbeitete Auflage. Berlin(o.3.).
Schall & Grund. Preis M. 2,—.
Die bemerfenswerthe Schrift über eine das Tages:
interefje in hohem Grade beichäftigende Frage war
bald nach dem Erſcheinen der erften, in Nr. 9 der
Militär - Literatur » Zeitung vom Jahre 1896 auf
Sp. 305 beiprocdhenen Auflage durch den Erlaß der
Allerhöchiten Verordnung über dad Cingreifen des
Ehrenrathes bei Chrenftreitigfeiten unter Offizieren des
Preußiichen Heeres vom 1. Januar 1897 in einem
jehr weſentlichen Theile veraltet und durch die That—
jachen überholt. Diefe Lüde hat Anlaß gegeben zur
Herausgabe einer Nenauflage, deren Beröffentlihung
der Arbeit ihre volle Bedeutung wiedergewährt; das
lette Kapitel, welches einen Rückblick auf die ver
jchiedenen Perioden der Gejeßgebung über das Duell
bietet, ift vollftändig umgearbeitet, und die genannte
Verordnung ift dabei einer eingehenden Betradhtung
unterzogen.
Der Berfaffer pflichtet den durch jene vorgejchriebenen
Mafregeln faft durchgängig bei; an einzelnen Stellen
wünſcht er im Intereſſe größerer Deutlichfeit und
unbedingter Zweifellofigteit Aenderungen in der Fafjung;
bei der Wahl zwiichen dem Verfahren vom Jahre 1843,
welches den Sprudy des Ehrengerichtes an Stelle des
Zweitampfes jeßte, und dem von 1874, welches joldyen
Schiedsſpruch nicht kennt, entjcheidet er fi für die
Nüdkehr zu dem älteren Verfahren, während die neue
Verordnung ald legte Inſtanz Ausgleichsvorſchläge
durch den Ehrenrath und die Entjcheidung des Krieges
herrn einjegt; nicht einveritanden ift er mit der Bors
ichrift, welche für den Beſchluß des Ehrenrathes die
jchriftliche Beftätigung durch den Kommandeur verlangt.
Un des Leteren Stelle wünſcht er, wie 1843 ein-
geführt war, die Entſcheidung durch das gefammte
zuftändige Offizierkorps gejeßt zu jehen und belegt
jeine Anſicht mit Gründen, weldye der Berichterftatter
für triftige und durchichlägende hält.
Die Zweikämpfe neueften Datums, welche der Ver:
fafjer in den Kreis feiner Beiprehung gezogen hat,
find der des damaligen Defterreichiichen Minifters
präfidenten Grafen Badeni mit dem Abgeordneten Wolf,
ein politiiches Duell, und der, welchen zwei Prinzen,
und zwar der eine in Vertretung ded ganzen Dffizier-
forps, weldyem er angehört, ausgefodhten haben. Beide
bieten reichen Stoff zum Nachdenken, der erjtere bes
jonderd wegen der vom Kaifer Franz Zojef zu dem
Vorgange genommenen Stellung.
Die Schrift ift durd; das Ericheinen der Neuauflage
in ihr Recht, ald ein gewichtiger Beitrag aur Klärung
und zur Beurtheilung der Frage des Duells angejehen
zu werden, voll wiedereingejeßt.
Militäriihe Charakter: und Zeitbilder. Zumeift nad)
eigener Erfahrung von Ludwig Riedt. Ravensburg
1596. Dornſche Berlagsbuchhandlung (F. Albert).
Preis M. 1,50.
Der Verfaſſer verfolgt den löblichen Zwed, die Ans
griffe der Umfturgparteien auf den Soldatenftand abzu—
wehren und den Verſuchen entgegenzutreten, welche dieje
431
machen, um die Untergebenen gegen ihre VBorgefekten,
namentlich gegen die Offiziere, aufzuhegen. Der Weg,
welchen er zu diefem Ente einſchlägt, it der, dab er
aus dem eigenen Goldatenleben von ten PVorgejegten
erzählt, mit denen er im Württembergiichen und in
Päpftlihen Dienften, im Frieden und im Kriege, ala
Gemeiner und als Unteroffizier, zuſammengekommen
iſt, und von mancherlei Begebenheiten und Erfahrungen
berichtet, Die dieſer Zeit angehören. Gr ſei fein
Gelehrter, jchreibt er, jondern ein einfacher Mann;
aber er habe dad Beitreben, fein Scherflein beizutragen,
um das Fundament der ftaatlichen und gejellichaftlichen
Ordnung und den heiligen Gottesglauben aufrecht zu
erhalten, und dazu fönnen feine anjprechend vorgetragenen
Erinnerungen jehr wohl helfen. Bor Allem werden
fie den Württembergiihen Soltaten interefiren, mit
deffen engerer Heimath fie fich vorwiegend beſchäftigen;
aber auch Andere werden fie nicht ungern leſen. Sie
find der Deutſchen und der Defterreichiichen Armee
gewidmet.
Wer dad Buch in allen jeinen Einzelheiten verftchen
will, muß vorher ein anderes, vom Berfafer früher
veröffentliches, leſen, welches „Ernſtes und SHeiteres
aus meinem Soldatenleben® betitelt, der Militärs
LiteratursZeitung aber wohl nicht zugegangen ift.
Erinnerungen eines friegsfreiwilligen Gymnafiaften
aus dem Jahre 1870, der patriotiichen Qugend
gewitmet von Werner Zöfting, Superintendent in
Remſcheid. Mit einem Kärtchen. Münden 1897.
C. H. Beckſche Verlagsbuchhandlung. Preis M. 1,60,
broſchirt M. 2,20. -
Ein Buch; wie viele ähnliche, feine Bereicherung
der Kriegägefchichte und nicht eine Schilderung von
Heldenthaten oder beſonders merfwürdiger Schidiale,
aber eine friiche Darftellung der Grlebnifje eines Albis
turienten ded Gymnaflums zu Gütersloh, der, nachdem
er zu Köln „beim Schwamm" nothdürftig ausgebiltet
war, jeinem Bataillone, dem 7. Sägerbataillone, nadı |
Frankreich nachgefandt wurde und von Mitte November |
an den Krieg in Burgund und fchlieplih den Zug an
die Schweizer Grenze mitgemacht hat. Dankbar gegen
Gottes Fügung, die ihm eine fo herrliche Zeit hat er
leben lafjen, und die ihm geftattet hat, zu den Erfolgen
derjelben fein bejcheidenes Scherflein beitragen zu Dürfen,
ift er umverjehrt heimgefchrt und bittet jegt um cine
freundlihe Aufnahme feiner Grinnerungen, befonders
bei der patriotifchen Jugend. Ste wird nicht fehlen. |
Mancher Offizier wird das Büchlein um fo lieber lejen,
wenn er hört, daß der fie niederichrieb, einft Kadetten—
pfarrer zu Bensberg war.
Schwere Kämpfe. Roman aus dem aropen Kriege
von Carl Tanera. Hof. Rudolf Lion. Preis M. 4,—.
Der befannte und belichte Erzähler ſchildert hier |
die Liebe eines jungen Bayeriſchen Offiziers zu einer |
RilitärsLiteratursfeitung. — Wr. 13
432
reichen Hamburger Kaufmannstochter und die Kämpfe,
unter denen ed dieſem gelingt, die Vorurtheile des eins
nefleiichten Gejchäftsmannes gegen den geſammten
Oifizierſtand zu beſiegen. Der große Krieg bildet den
ernften Hintergrund dieſer Liebesgeſchichte, Die Charaltere
ſind anziehend geſchildert und die mannigfachen inneren
Kämpfe bilden im Verein mit Dem wechſelnden umd
zum Theil ergreifenden Daritellungen des Feldzuges ein
feffeindes Bild. Das dem Roman vorangeftellte Motto:
„Wahr und richtig den Krieg darftellen, iſt das befte
Mittel gegen den Krieg“, ſcheint uns nicht recht zu
paſſen, da zwar auch die abſchreckenden Seiten des
Krieges geſchildert werden, aber doch viel mehr auf die
durch ihn geweckten edlen Gefinnungen Gewicht gelegt
ift. Wir glauben, daß auch diefer Kriegsroman Jemen
Leſerkreis finden wird.
Die Schlacht bei Sedan. Bearbeitet nach dem Öenerals
ſtabswerk: Der Deutſch-Franzöſiſche Krieg 1870,71
und den beiten Franzöſiſchen Werten von Georg
Bielefeldt. Berlin 1896. Militärverlag R. Felix.
Preis M. 23,—.
„Wenn ein kriegsgeſchichtliches Ereigniß es verdient,
allgemein bekannt zu werden, ſo iſt es die Kataftrophe
von Sedan, wo unter Preußens Führung Deutihlande
Söhne mit Blut ihre Einigkeit beftegelt haben" — heißt
es in den Gingangeworten des Buches. Gegen dieſen
Satz wird Niemand etwas einzuwenden haben, ebenio
wenig aber auch gegen die Anficht des Berichteritatters,
daß ed zu dieſem Befanntwerden der hier gebotenen
Arbeit nicht bedurft hätte.
Sie ift für weite Kreije beftimmt, fügt ih außer
auf das im Titel genannte Generalftabswert auf einige
andere gute Deutjche und aud eine Reihe von Frans
zöfifchen Quellen, deren Angaben nicht immer im Eins
ange miteinander ftehen, und Die daher fritiich auf
ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen waren, umd it in
vaterlandeliebendem Geiſte, mit warmer Anerkennung
der Leiſtungen des Deutjchen Heeres wie ber Gegner
deffelben, friſch und lebendig geichrieben. Dagegen
erfüllt fie nicht ganz die am Weberfichtlichleit und Ein—
heit der Darftellung zu machenden Forderungen, enthält
manche Wiederholungen und Ungenauigkeiten und zeigt
dem militäriſch gebildeten Yejer nicht ſelten Mängel in
ihren Mittheilangen ſowohl über ftrategiiche, taktiiche,
organifatorijche Verhältnifie, wie über die Vorgänge und
die Perjönlichkeiten.
Dem Lefer, weldyer mehr verlangt, als eine volls—
thimliche Schilderung der Ereignifje, können wir fie
nidyt empfehlen.
Eine Stizze des Schlachtfeldes, melde dem zuerit
im Verlage von M. Drieöner erfchienenen, dann in den
Militärverlag R. Felix übergegangenen Buche beigegeben
ift, muß ala höchſt mangelhaft und undeutlich bezeichnet
werden.
e br
In fremdem Dienft. Erlebniſſe in der Franzöſiſchen
Fremdenlegion von Th. Leopold Raif, Sergeant
im 2. Badiſchen sFeldartillerieregiment Nr. 30.
Karlöruhe 1897. 3. 3. Reiff. Preis broſch. M. 2,40,
elegant geb. M. 3,60.
In jehr feffelnder Form erzählt Verfafler, der als
junger unerfahrener abenteurungsjüchtiger Menſch halb
gezwungen in der Fremdenlegion angemworben wurde,
feine Grfahrungen, das Leben und Treiben in der
Garnijon, auf dem Marjche, auf den Kriegszügen zuerft
in Afrifa, dann in Tonkin. Jedem jungen Menjchen,
der die unglaublichen Strapazen, denen die Legionäre
in dieſen Klimaten ausgeſetzt find, die harte grauſame
Behandlung, die ihnen oft zu Theil wird, lieft, dürfte
die Luft an ähnlichen Erfahrungen vergehen. Leider
fommt es ja auch heute noch vor, daß Dejerteure
unferer Grenzregimenter Dienfte dort nehmen. Wir
halten daher eine Verbreitung dieſer Schrift in den
Soldatenbibliothefen für durchaus erwünjdht. Aber
aud Andere werden dieje anſchaulichen Schilderungen
der fremden Länder, ihrer Sitten und Gebräude und
der dortigen Kriegführung mit Genuß lefen,
Badener im Feldzuge 1870/71. Perjönliche Erlebnifje
und Erinnerungen. Karlsruhe 1897. 3. 3. Reiff.
Bon diejen mit großem Beifall aufgenommenen
Veröffentlichungen liegen jet das 13. und 14. Bändchen
vor. Griteres erzählt die Erlebnifje eines Soldaten
vom 3. Badiſchen Infanterieregiment, letzteres diejenigen
eines Badiſchen Lazarethunteroffizierd. Wir können
beide nur warm zur Anſchaffung für Soldatenbibliotheten
empfehlen, da fie ebenjo wie die bereits erjchienenen
jehr geeignet find, dem neuen Geſchlecht, das jenen
großen Krieg nur vom Hörenfagen kennt, die Leiden
und Freuden eines Feldzuges vor Augen zu führen.
Beide find ſchlicht und anſpruchslos geichrieben und
durchaus dem zeitigen Standpunkt unferer meiften Qeute
entſprechend. Während die Erlebniffe des Infantertiten
uns ins volle Feld» und Lagerleben mit all jeinen
großen und erhebenden Ereigniſſen führen, zeigen und
die Erzählungen des Lazarethuntereffiziers, daß auch der
„Pflaſterkaſten“ ſein vollgewogen Theil an ten Ans
jtrengungen und Gefahren des Krieges hat. Der billige
Preis jedes Bändchens von M. 1,20 macht es auch
zur Anſchaffung ald Weihnachtsgeſchenk für die
Mannjchaften geeignet.
Grundfäge der Kriegführung und Trugſchlüſſe.
Drientirungsbehelf zum Studium der Kriegsgeſchichte
von Ferd. Neuwirth, K. und K. Major. Wien
und Leipzig 1898. Wilhelm Braumüller, K. und K.
Hof» und Univerfitätsbuchhändler.
Wir geftehen, dab uns die Zabellenform mit Stich
wörtern, in der hier die Grundjäge der Kriegführung
1897 — Literariſches Beiblatt zum Milttär-Wocenblatt.
434
behandelt werden, zuerit mit Mißtrauen erfüllte, gleich
wohl müffen wir anerfennen, dab dies Gerippe wohl
ald Anhalt beim Studium der Sriegsgeihichte dienen
kann; jedenfalls find die aufgeftellten Gefichtspunfte
geeignet, zum weiteren Nachdenken anzuregen. Die
ſtark philoſophiſch gehaltene Eintheilung und Behandlung
der Trugichlüffe jet aber ſchon weit vorgeichrittene
Lejer voraus, den meisten wird fie zu gelehrt jein.
Verfaſſer hat unter Umftänden eine ausführlicher
gehaltene Beiprehung von Feldzugsepijoden in Ausficht
geftellt; eö ift zu erwarten, daß das Fleiſch zu diefem
Gerippe den meijten Lejern jchmadhafter jein wird.
Handbuch für die Eimjührig- Freiwilligen jowie für
die Referves und Landwehroffiziere der Feldartillerie.
Bearbeitet von Wernigk, Hauptmann und Batterie
het im 2. Badiſchen Feldartillerie-Regiment Nr. 30.
Fünfte, neu bearbeitete Auflage. Zugleih neunte
Auflage des Handbuches für die Einjährig-Frei—
willigen x. der eldartillerie von v. Abel, jetzt
Generallientenant und Kommandeur der 4. Divifion.
Mit zahlreichen Abbildungen. Berlin 1898. E. ©.
Mittler & Sohn, Königliche Hofbuhhandlung. Preis
M. 6,—; gebd. M. 6,60.
Das Erſcheinen einer neuen Auflage diejes vor—
trefflichen Handbuches begrüßen wir ftetd mit Freude;
denn es ijt jedesmal die jorgfältig befjernde Hand des
gewifjenhaften Verfaffers zu erkennen, der bejtrebt ift,
jein Bud) immer mehr dem praftijchen Bedürfnig an—
zupafjen. Aus diefem Bejtreben heraus hat mandyes
Neue, jo 3. B. der Sik und die Berpafjung der
Pierdebelleidung Aufnahme gefunden, und ift der
Abſchnitt „Das Schiepen der Feldartillerie" bejonders
eingehend behandelt. Mit großer Befriedigung ftellen
wir feit, daß der Berfaffer jeine „Bemerkungen“
zu den Sciefaufgaben nicht bloß auf den Buchftaben
der Schiefvorfhrift ftüßt, jondern den Leſer auf die
balliftiichen Geſetze binzuführen ſucht. Nur auf dieſe
Weile kann der Stoff geiftig durdhgearbeitet und
bleibender Gewinn aus der Arbeit gezogen werden.
In diefer Beziehung ift eim wejentlicher Fortſchritt
gegen die früheren Bearbeitungen unverkennbar.
Nach diejer Anerkennung wird und der Berfafjer
aber auch eine im Interefje feines Buches zu machende
Ausftellung nicht verübeln. Die erite von ihm be—
arbeitete Auflage dieſes Handbuches (1893) zählte rund
400 Seiten, die vorliegende rund 500. Wie joll das
werden, wenn erft dad neue Feldgeſchütz oder gar die
neuen Geſchütze berüdfichtigt werden müfjen! In der
Beichränfung zeigt fih erſt der Meifter. Der jeßige
Umfang iſt das Aeußerſte, das wir einem jolhen Buche
zugeiteben können, Wir rathen daher, jchon jet energiſch
den Rothitift zu handhaben und Alles, was zur Aus—
bildung der Difiziere des Beurlaubtenftandes nicht
wirklich nöthig ift, rückſichtslos zu ftreihen. Mas
unter dieſem Gefichtäpunft fort muß, darüber kann
faum ein Zmeifel fein. Iſt es 3. B. nöthia, alle
3
135
Einzelheiten und Abbildungen der längft abgefchafften | treffliches Hülfämittel, nicht nur für ben Lehrer, um ſich
und nur noch Uebungszwecken dienenden Zünder zu
geben? Fort damit, ebenjo mit der Beichreibung und
Abbildung der alten Gramaten, ſowie der veralteten
und fremdländiichen Schrapneld. Ferner, ift es nöthig,
den Difizieren des Beurlaubtenftandes eine Vorleſung
über die Taktik der verbundenen Waffen oder gar Aufs
gaben über die Führung gemijchter Detachements zu
geben? Die Frage ftellen, heißt fie auch beantworten.
Nicht viel und oberfläclidy, jondern wenig aber
gründlich, das muß der leitende Gefichtäpunft für die
Abfafjung eines jolhen Buches fein.
Skizzen and dem Leben des Ruſſiſchen Soldaten
von 8. Tchoörſchewski. Autorifirte Ueberjegung
aus dem NRuffiichen von Küfter, Hauptmann & la
suite des Anhaltiſchen Snfanterieregiments Nr. 93
und Lehrer an der Kriegäjchule zu Glogau. Berlin
1896. Liebelihe Buchhandlung. Preis M. 1,—.
Ein gut geichriebenes und ebenſo gut überjeßtes
kleines Buch, welches eine Anzahl von Erzählungen
aus dem täglichen Leben des NRujfiichen Soldaten im
Kriege und im Frieden enthält. Die Schilderungen
zeigen den Lebteren von feinen beiten Seiten: Gottes:
fürdhtig, vaterlandsliebend, treu dem Zaren, qutherzig,
gehorjam, ald guten Kameraden, tapfer, anſpruchslos und
abgehärtet; über die Schattenjeiten gleiten fie jchonend
hinweg. Die Abficht des Weberjegers, „dem Deutichen
einen Einblid in das Leben und Treiben des Ruifiichen
Soldaten zu gewähren und diefen fennen und ſchätzen
zu lehren“, ift des Erfteren Arbeit jehr geeignet zu
fördern, außerdem wird das Bud in Mannſchafts-
bibliothefen willkommen jein.
Karten und Skizzen aus der Geſchichte des Alter:
thums. I. Band“des Geſammtwerkes. Zur raſchen
und ficheren Einprägung zujammengeftellt und erläus
tert von Prof. Dr. Eduard Rothert. Düffeldorf
1897. U. Bagel. Preis Halbleinwandband M. 5,—.
Bei dem ftetig vermehrten Werthe, welchen die
Pädagogik der Neuzeit auf den Anjchauungsunterricht
legt, verdient ein Werk Beachtung, defjen Urheber fich
die Aufgabe geftellt bat, das Gejammtgebiet der
Geſchichte unter Beigabe eines erläuternden Terted auf
Karten darzuftellen, die das Wachſen und Werden
der Staaten raſch und überfichtlih vor Augen führen.
Dergleihen Atlanten hat es freilich ſchon lange gegeben
und giebt es auch gegenwärtig ganz vorzügliche; vor
manchen derjelben zeichnen fich die hier gebotenen durch
eine deutliche Darftellung und eine weiſe Beſchränkung
auf dad Hauptjächliche vortheilhaft aus. Im Vereine
mit den beigegebenen kurzen Notizen bilden die fünf—
undzwanzig in Farbendruck ausgeführten Karten, auf
denen Nebenkarten bejonderd wichtige Ereignifje aus
dem betreffenden Zeitraume veranfchaulichen, ein vor
MiltärsLiteratursZeitung. — Nr. 13
436
auf den Unterricht vorzubereiten und für den Schüler,
um dem Bortrage zu folgen und zur Unterftügung
feines Gedächtnifjed bei der Wiederholung, jondern auch
für Jedermann, der fich jchnell und mühelos über vie
Vertheilung ded Landgebieted im Alterthume zu irgend
einem Zeitpuntte zu belehren wünſcht. Wer ſich von
dem Zutreffen dieſes Urtheiled überzeugen will, betrachte
nur die lette Karte, welche Rom unter den Kaijern
darftellt und made an der Hand, die ber Führer
ihm reicht, den vorgezeichneten Gang durch die Sieben:
hügelftadt.
Außer dem hier beſprochenen Bande find vier weitere
erichienen, welche die Gejchichte des Mittelalters, die
Baterländifche Gedichte der Neueren Zeit (1517 bie
1789), die Baterländijche Geichichte der letzten hundert
Fahre und die Auferdeutiche Geichichte des letzten Jahr:
hunderts zum Gegenftande haben.
Transfeldtds Pienftunterriht für den Infauteriſten
des Deutfhen Heeres. Ausgabe für Pioniere.
32. Auflage. Berlin 1897. E. ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung. Preis von 50 Exem—
plaren an: 45 Pf., Einzelpreis 50 Pr.
Bei den meiften Pionierbataillonen wird der Dienft-
unterricht für die Nefruten und alten Mannjchaften
meift nach dem Transfeldt abgehalten, und dabei das
für die Pioniertruppe Erforderliche von dem inftruiren:
den Offizier hinzugefügt. Endlich ift num auch von
tem Transfeldt eine Pionierausgabe erjchienen, melde
den Bataillonen gewifjermafen zum erſten Verſuch in
diefer Austattung übergeben wird; deshalb jeien hier
einige Wünſche für die nächitjährige Pionierausgabe
hinzugefügt. Die Gradabzeichen der Offiziere wären
mit Nummern der Bataillone zu verfehen an Stelle
der Regimentönummern, und zwar bis zum Grad
abzeihen eines Oberften einjchlieglih, welche Charge
die bei einem Pionierbataillon & la suite ftehenden
Kommandeure der Pioniere befleiden. Die Tafeln auf
©. 35 und 37 jowie die Ordenstafel wären vortheil-
hafter in Buntdrud zu geben, weil dadurch die
Unihauung befördert wird. Das Pionier Fajchinen-
mefier 71 (S. 55) ſcheint in feinem richtigen
Maßſtabsverhältniß gezeichnet zu fein. Auf ©. 137
ift hinzuzufügen, dab Bayern ein aus zwei Kompagnien
beitehendes Pionierdetachement in München befigt; auch
ift Dajelbit zu erwähnen, daß das Sächſiſche Pionier:
bataillon ſechs Kompagnien zählt. Auf ©. 141 wäre
zu erwähnen, dab beim Garde-Pionierbataillon in den
Epaulettes ıc. keine Nummer getragen wird, bei ber
5. Kompagnie defjelben ein gezadter Blig als bejonderes
Abzeichen (wäre vielleicht auf S. 35 abzubilden). Das
© ber fFeld-Telegraphenabtheilungen wird von irgend
einer FFriedensformation nicht getragen und ift auf
©. 142 beſſer fortzulaffen.
137
Soldatenheim-Liederbud. Herauägegeben von H. Fried»
rich, Divifionspfarrer. Berlin 1897. E. S. Mittler
& Sohn, Königlidye Hofbucdhhandlung. Preis 30 Pf.
Eine hübſche Sammlung aus dem reichen Schate
von Liedern, welche Deutjchlands Dichter unjerem Volke
geichenkt "haben, ganz geeignet, ſangesfreudigen Kreiſen,
und foldatijdhen zumal, im jedem Yugenblide und für
alle Zwede zu bieten, was fie nur begehren fönnen:
Geiftliche, Vaterlands-, Soldatens, Wander: und Volks—
lieder, im Ganzen 150, darunter alle meiftbefannten
und mandhes freilich nur im engeren Kreiſe verbreitete,
aber werth auch anderewo eingeführt zu werden. Die
Poeſie des lebten Krieges und dasjenige, was mit des
Baterlandsd Erhebung, des Deutichen Reiches Wiederauf:
rihtung in Verbindung fteht, hat hervorragende Bead)-
tung erfahren.
Der Drud ift, vermuthlih mit Rüdficht auf den
Koftenpuntt, um durch einen niedrigen Preis dem Büchelchen
größtmögliche Verbreitung zu fichern, nicht in Bersform,
jondern in fortlaufenden Zeilen ausgeführt, was aber
der Benußung nicht im Geringiten im Wege fteht. Wo
dieſe Anordnung zu Zweifeln Beranlafjung neben könnte,
ift das Ende der einzelnen Berje durch Bertikalftriche
angedeutet.
Die einzige Ausſetzung, die wir an dem Buche zu
machen haben, ift, daß die Verfafjer der Lieder — auch
in Fällen, in denen fie allgemein befannt find — nicht
immer Nennung gefunden haben. Als Beiſpiel jei
E. M. Arndts Gedicht „Was tft des Deutjchen Vater:
land?“ genannt. Bei einer Neuauflage wird das Fehlende
ſich leicht ergänzen laflen.
Das Yurus-Fuhrwert. Ein Handbuch für Equipagen-
befiger von Graf E. ©. Wrangel. Mit 134 Ab—
bildungen. Stuttgart 1898. Schickhardt & Ebner.
Preis M. 10,—.
Diefes Wert bietet allerdings fein militärifches
Intereſſe, und wenn es hier erwähnt wird, jo mag
darin eine Anerkennung für den verdienten Berfafjer
gejehen werden, dem unjere Armee und die Reitermelt
überhaupt fo viele vortrefflihe Schriften verdanken.
Auch dieſes hervorragend ausdgeftattete ganz eigenartige
Werk fteht auf derfelben Höhe. — Die Art der Dar:
ftellung ift dabei friih und unterhalten. Vortreffliche
Zeichnungen begleiten den Xert.
Dad Werk wird Befigen von Lurusequipagen
gewiß eine erwünjchte Weihnachtägabe fein.
Deutſche Unteroffiziere in Franfreih. Erzählungen
aus dem Feldzuge 1870/71 von Mar Berger.
Berlin 1896. Liebelſche Buchhandlung. Preis M. 1,50.
Es find Erfindungen der Einbildungäfraft, welche
dem Lejer vorgeführt werden; nicht Erzählungen aus
dem Bereiche der Wirklichkeit, jondern Schilderungen |
1897 — Literariſches Beiblatt zum Militär» Wochenblatt.
438
von Auftritten und Begebenheiten, die der Verfaſſer
erdacht hat und die er auf dem Hintergrunde der that-
ſächlich vorgefallenen Kämpfe und Kriegsereignifie dar-
ftellt. Leider hat er auch bei der Zeichnung des Hinter-
grundes feiner Phantafie mitunter zu viel Spielraum
geftattet und ohne Grund die Begebenheiten nicht ftreng
gejchichtlich beichrieben. Ob das Uebrige dem Leer
Freude macht und fein Intereffe zu feſſeln geeignet ift,
müfjen wir dem Gejchmade des Ginzelnen überlaffen.
Bei der vorhandenen Menge von Unterhaltungsichriften,
welche den nämlichen Krieg zum Ausgangspunkte nehmen,
würde der Berichterftatter rathen, andere in die Hand
zu nehmen, die Militär-iteratursZeitung hat deren jeit
einer Reihe von Jahren eine große Anzahl empfohlen.
ir ai aus der Feldbefeftigung mit Bearbeitung und
Beiprehung. Zur Vorbereitung für die Prüfung
in die Kriegsafademie von Albert Hierthes,
Premierlieutenant im Königlih Bayeriſchen 15. Ins
fanterieregiment König Albert von Sachſen. Mit
einer Weberfihtstarte, fünf Skizzen und zwei Krofis
in Steindrud. Berlin 1897. €. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung. Preis M. 1,80.
Wieder ein Buch zur Vorbereitung für die Kriege:
akademie, aber äußert brauchbar, weil es ſich nicht nur
auf der Feldbefeitigungevorichrift aufbaut, jondern dem
ſich Vorbereitenden volle Gelegenheit zu jelbitändiger
freier Bearbeitung darbietet. Wie kommt aber ein
Infanterift dazu, ſolch Hülfsbuch zu jchreiben? Einfach
dadurch, daß die Feldbefeſtigung ſchon längft nicht mehr
die ausfchließlihe Domäne der technifchen, bejonders
der Pioniertruppe ift, Ddiefelbe vielmehr von allen
Truppen zur Anwendung gelangt und deshalb auch von
ihmen gefannt fein muß. Gin Blid in das einfachite
Dienjtunterrihtsbuh für den nfanteriften oder
Kavalleriften genügt zum Beweiſe, dab auch bdiejen
beiden Waffen technifche Aufgaben im Feldkriege zufallen,
und wenn fie auch keine freunde vom „Burdeln“ find
und ja gewiß auch micht fein follen, jo fünnen fie ſich
doc) der Kenntniß der Ausführungen der Feldbefeitigung
nicht mehr entziehen, und nach diefer Richtung hin kann
die fleine Schrift jehr viel Gutes ftiften.
Taſchenbuch für die Feldartillerie. Herausgegeben
von Wernigt, Hauptmann und Batteriechef im
2. Badiſchen Feldartillerieregiment Nr. 30. 14. Fahr:
gang. Berlin 1898. © ©. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuhhandlung. Preis M. 3,—.
Die günftige Aufnahme und die große Verbreitung,
welche dieſes Taſchenbuch bei den Nrtillerieoffizieren
gefunden hat, überhebt und der Mühe einer eingehenden
Beiprehung. Unverkennbar hat fi der Berfafler
bemüht, jein Taſchenbuch von Jahr zu Jahr braudhbarer
zu machen. In diefem Jahrgang tft eine Zufammens
ftellung der Flughöhen des Feldſchrapnels C/91 von
31*
439
100 zu 100 m auf den Entfernungen von 400 bie |
3000 m neu aufgenommen.
Im Abſchnitt IX. „Wagenzugführer* haben mande
eigene Anfihten des Berfafjerd Aufnahme gefunden, die
wohl nicht auf allgemeine Zuftimmung rechnen
dürfen. Dazu gehört es 3. B., wenn als Regel
empfohlen wird, die leeren Munitionswagen aus der
Feuerftellung ohne Stangenpferde herauszuziehen. Fällt
das Gelände hinter der Feuerftellung etwas ab, was
bei Artillerieftellungen recht Häufig der Fall ift, jo
könnten dadurd recht bedeutende Unordnungen hervor:
gerufen werden, vor denen 3. 304 des Exerzirregle—
ments eindringlih warnt. Es ift nicht gut, ohne
zwingenden Grund Abweichungen von der Borichrift
vorzunehmen, geichmweige denn fie au empfehlen.
Ruffiihe Grammatit auf wiſſenſchaftlicher Grundlage
für praftijhe Zwecke bearbeitet von Ludwig
v. Marnig. Leipzig 1897. Raimund Gerhard.
Preis M. 2,80.
Der Herr Verfafjer ftellt fi die Aufgabe, den zur
Erlernung des Ruffiichen nothwendigen grammatifalijchen
Stoff möglihft vollftändig und ftreng ſyſtematiſch
geordnet zufammenzufafien. In dankenswerther Weije
ift er diefer Aufgabe gerecht geworden.
In feinem erften Theil bietet das Buch eine ab-
geichlofjene Formenlehre, bei der in einzelnen Haupt:
abichnitten — Subſtantiv — Adjektiv x. — der
Schüler alles Wiſſenswerthe auf wenigen Seiten über-
fichtlich vereinigt findet.
Der zweite, ſyntaktiſche Theil zeichnet ſich bejonders
durch die zahlreichen, durchaus dem praftiichen Leben
entnommenen Beijpiele aus, die jeder Regel unmittelbar
folgen und dadurch jowohl das Verſtändniß erleichtern
wie das Studium interefjant machen.
Hervorzuheben ift noch die befondere Sorgfalt, die
den Präpofitionen, den Aſpekten ded Verbs und der jo
ichwierigen Betonung gemidmet ift.
Das Buch ſei ganz befonders denen empfohlen, die
ihon über den erften Anfang hinweg find; infolge der
außerordentlihen Klarheit und Weberfichtlichkeit eignet
es fi) ald grammatiſches Wiederholungs- und Nach:
ſchlagebuch.
Baterländifhe Geſchichte, bearbeitet als Lehr- bezw.
Repetitionsbuch von Boyſen, Premierlieutenant im
6. Pommerſchen Infanterieregiment Nr. 49, kom—
mandirt zur Königl. Unteroffizierſchule Weißenfels.
Mit vier Ueberſichtskarten. Berlin 1897. Liebelſche
Buchhandlung. Preis M. 1,50.
Der Zweck diejes Leitfadens ift, in möglichft über-
fichtlicher Weife dem Schüler die wichtigiten Greignifje
der Baterländiichen Gejchichte vorzuführen und dabei
zugleich ein Bild der Entwidelung vom Heinen Branden-
Nilttär-SiteratursBeitung. — Wr. 13
440
burg bis zum großen Deutſchen Reiche zu geben.
Der Berfaffer bat dies durd eine bejondere Art der
Gruppirung des Stoffes zu erreichen gejtrebt, indem er
die Zeit jedes Herrſchers in bejtimmte Abjchnitte ein—
aetheilt hat: 1. Zugendzeit, 2. Zuftand des Landes bei
Antritt der Regierung, 3. das Heer, 4. Kriege,
5. Regierung im Innern, 6. Geſammtblick auf den
Herrſcher, feine Zeit und jein Wirken in Deutjchlant.
Durch eine weitere überfihtliche Untereintbeilung wird
denn auch ein Vergleich der entjpredyenden Abjchnitte
leicht ermöglicht. Die Schilderung ift furg und präg-
nant, das Wichtigfte herausgreifend. Hinter jedem
Herricher ift ein freier Raum für Notizen gelaffen.
Die beigegebenen Karten geben die allmählidhe Gebiets:
erweiterung im überfichtlicher Farbendarftellung, eine
Karte Europas zur Zeit Napoleons für die Kriege
1813, 1814, 1815, eine ſolche für die Kriege Friedrichs
des Großen und für 1870/71. Eine ſolche Daritellung
erleichtert das Verſtändniß ficherlich, aber die Karten
jelber find in einzelnen Theilen jtart verzerrt, was
wohl hätte vermieden werden fönnen. Das Format
des Heftes erjcheint etwas ungeſchickt, warum dieſe
unnatürlich lange Form? Der Leitfaden mird jeinen
Zwed erfüllen.
Petit dietionnaire militaire francais-allemand
et allemand-francais par W. Stavenhagen,
capitaine du genie en retraite. Premiere partie:
frangais-allemand. Berlin 1897. R. Eisen-
schmidt.
Das Kleine Militänwörterbuch des Herrn Hauptmanne
Stavenhagen iſt eine gute, fleißige und jergfältige
Arbeit. Man wird faum ein Wort der Militärfprache
vergeblich darin juchen. Doch dürften für eine wohl
bald nöthig werdende neue Auflage bier und ta noch
Ergänzungen erforderlich fein, wie joldhe der Herr Ver-
fafjer ja bereits auf der lebten Seite des jetzt vor—
liegenden erjten .— Franzöfiich-Deutihen — Bandes
feines Wörterbuches begonnen hat. Ich möchte dabei
namentlid auf Beachtung verjdjiedener neuer Werke
hinweifen, welche durch die Kriegexüge und das
Militärleben in Afrika in die Europäiſchen Sprachen
Aufnahme finden müfjen. Die von demjelben Herrn
Verfaſſer herausgegebenen Renseignements divers —
Hülfsmittel zum Lejen Franzöfiiher Werte —, melde
in der Militärs-LiteratursZeitung bereits beſprochen jind,
finden ſich dankenswertherweiſe mit werthvollen Gr:
gänzungen durch Angabe der Kommandeurflaggen, ver
Signale x. verjehen, an das fFranzöfiich-Deutiche
Wörterbuch angeſchloſſen. Möchte Herr Hauptmann
Stavenhagen nun recht bald den Deutjch-Franzöftichen
Theil folgen lafjen. Dem Offizier, welcher fi mit
Studien Franzöfiicher Werke bejchäftigt, wird mit den
Stavenhagenſchen Schriften eine jehr weientlihe Hülfe
dargeboten.
Mal
Transjeldt’8 Dienftunterriht für den Infanteriften,
1897 — Literarifhes Beiblatt zum Militärs-Wochenblatt.
32. Auflage. Preis 50 Pf., von 50 Gremplaren an |
45 P.,
Dienſt-Vorſchriften für die Jäger und Schügen von
Liehr, umgearbeitet von Hauptmann v. Rojen=
berg, 8. Ausgabe. Preis 80 Pf., Partiepreis 65 Pr.
Unier Infanteriedienit, von Hauptmann v. Gitorff,
3. Auflage. Preis 60 Pf., Partiepreis 55 Pr.,
find drei uns rühmlich bekannte, im Verlage der Könige
lichen Hofbuhhhandlung von E. ©. Mittler & Sohn
in Berlin in neuefter Ausgabe erjchienene und bis
zum SHerbft d. Ye. Berichtigte, Inſtruktionsbücher.
Da das Liehriche Buch aud für die Mannſchaften
der Infanterie verwendbar ift, jo fünnen bei Neu:
anihaffungen die drei Bücher in Wettbewerb treten,
und diefer würde nach unferer bereits früher über
das Eitorffihe Buch ausgeſprochenen Anficht, zu
defien Gunſten ausfallen. Diefes Lob ſoll indefjen
den Wertb ded Transfeldtſchen und des Liehr—
Rojenbergihen Anftruftionsbuches nicht herabjegen.
Sie find Kinder aus früherer Zeit, an und für fid)
vorzüglih brauchbar und zuverläjftg, manche Kapitel,
bejonders im Liehr—Rojenbergihen Bud, find jogar
eingehender bearbeitet und werden fih die Bücher mit
jeder neuen Auflage, den neueften Anforderungen ent—
iprechend, immer mehr entwideln. Die Truppentheile,
welche fie zur Inftruftion ihrer Mannjchaften eingeführt
haben, können fie bei ihrer Zuverläffigteit und bei dem
Umftand, daß jeder derartige Wechjel jo lange mie
möglich hinausgeſchoben werden ſoll, getrojt beibehalten.
Uebrigens hat ſich aud das Gitorffihe Buch, dem wir
nach Inhalt und Ausftattung den Vorzug geben, in
feiner neueften Auflage troß der kurzen Zeit jeines
Beſtehens bereit vervollfommnet.
Der gute Kamerad. Gin Lern und Lejebuch für den
Dienftunterriht des Deutichen Infanteriften, von
Majer v. Klaf. 3. verbefjerte Auflage. Berlin
1897. Liebelihe Buchhandlung. Preis 50 Pr.,
in Pappband 60 Pr.
Diejes erſt jeit kürzerer Zeit beftehende Buch ift
aud von dem neuen Geiſt durchweht, der der Inftrufs
tionejtunde den Typus des monotonen Frageſtellens
und Antwortgebens nehmen und welcher dem trodenen
Inſtrultionsbuch den Charakter eines möglichit interefjanten
Leſebuchs geben will. Die Tendenz des Verfaſſers
wird am beiten durch defjen eigene Worte zum Aus—
drud gebracht. Er jagt: Leit fleißig darin, Kameraden,
und fühlt Ihr Euch geftärft in der Liebe zu Gurem
Frürften und zu Eurem jchönen Deutſchen Vaterland,
ſeid Ihr mehr und mehr durchdrungen von echter
Mannestreue und freimilligem Gehorfam, erwacht in
Euch der Sinn für echte treue Kameradichaft, wächit
Eure Begeifterung für den herrliden Beruf eines
Deutihen Soldaten und für die Großthaten Eurer
Väter und Grofväter, dann ift der Hauptzweck diejes
Budyed erfüllt.
442
Das Bud) ift dem entiprechend gut bearbeitet. Die
Verlagshandlung bat eine jehr beachtenswerthe Einrich—
tung getroffen, indem für Bayern, Sachſen und
Württemberg bejondere Ausgaben hergeftellt worden
find. Da indefjen der „Gute Kamerad* ein Leſebuch
it, das jeder Soldat gerne in die Hand nehmen joll,
jo mühte cd noch mit Etwad, Das einen Hauptreiz
ausübt, in höherem Grade ausgeitattet werden: mit
auten Slluftrationen! Wir finden bei Klah nur die
Orten und die Uniformabzeichen illuſtrirt. Auf
die erfteren könnte, injomweit fic dem gemeinen Manne
nicht erreichbar find, überhaupt ganz verzichtet umd
dafür Anderes, weit Wichtigeres, aufgenommen werden.
Sanitätsgeſchichte der Feldzüge von 1864 und 1866
in Dänemart, Böhmen und Stalien. Mit Be—
nußung der Akten des K. und K. Kriegsardhivs,
bearbeitet von Dr. Paul Myrdacz, K. und K.
Stabsarzt. Mit zwei Kartenbeilagen und zwei
Skizzen im Xert. Wien 1897. Safät. Preis
M. :
Den früher erſchienenen und in der Militär
LiteratursZeitung beiprodenen Studien des Berfafjerd
reiht ſich die vorliegende im beſonders interefjanter
Weiſe an. Und zwar namentlicd deshalb, weil bier
zum erften Male Defterreichifhe amtlihe Quellen
benutzt find, weldye über Manches in der Sanitäte-
geſchichte jener Feldzüge Licht verbreiten, worüber
und die unter dem unmittelbaren Gindrud der Er:
eignifje verfahten Berichte Löfflers feine Auskunft
geben Fonnten. Namentlid wird das Werk diejenigen
älteren Militärärzte interejliren, welche die beiden Feld—
zuge mitgemacht haben und jomit in der Lage find,
die eigene Grinnerung der damaligen Greigniffe auf:
aufriichen. Und das bringt Genuß, nicht bloß in
chirurgiſch⸗-wiſſenſchaftlicher Hinficht.
Beidreibung der Raſſen, Gangarten und Farben des
Pferdes von 2. Hoffmann, Profeſſor für Thierzucht
und Erterieur an der Königlich tbierärztlihen Hoch—
ichule. Dazu 32 in Farbendrud ansgeführte Ab-
bildungen mit erläuterndem Xert. Stuttgart 1898,
Eugen Ulmer. Preis der Wandtafeln mit Tert
M. 10,—. Auf Leinwand aufgezogen M. 12,50;
die Albumausgabe mit Tert M. 14,—.
Der bejchreibende Tert, ein Heft von 90 Drudieiten,
handelt in drei Abſchnitten von der Abjtammung, Her:
funft und Raſſenkunde der Pferde, von Haut, Haar
und Farbe, von Gehen, Sangarten und Stehen des
Pferdes. — In klarer Weife ohne Weitſchweifigkeit
und doch erſchöpfend wird der Lejer über alles Wiſſens—
werthe aufgeflärt, während die vorzüglich ausgeführten
Tafeln jehr anſchaulich die harakteriftiichen Gigenjchaften
der beichriebenen Pferde wiedergeben; und zugleidy über die
443
MilitärsLiteratur-Beitung. — Nr. 13
verjchiedenen vortommenden Haarfarben und Abzeichen
belehren.
Der Preis für das Gebotene iſt fein hoher.
Wert wird mandem Pferdeliebhaber gewiß
erwünjchtes Geſchenk bilden.
Das
ein
Die Heere und Flotten der Gegenwart. Heraus-
gegeben don G. v. Zepelin, Generalmajor a. D.
Zweiter Band. Grofbritannien und Irland. Das
Heer, von *,*, Oberftlieutenant im Königlich
Großbritanniſchen Generalitabe.. Die Flotte, von
A. Stengel, Kapitän zur See a. D. Berlin 1896.
Schall & Grund. Geb. Preis M. 15,—.
Das großartige Unternehmen, die Heere und bie
Flotten jämmtlicher Staaten Europas in einem zehn
ftarfe Bände umfafjenden, mit reichem Bilderjchmude
ausgeftatteten dur namhafte Fachmänner bearbeiteten
Prachtwerke jchildern zu wollen, ift in Rr. 105 des
Militär Wochenblatted vom Jahre 1896 eingehend
gewürdigt worden. Es war damals der erfte Band
erjchienen, der dad Landheer und die Scemadht des
Deutihen Reiches zum Gegenftande hatte. Nachdem
darauf ein zwijchen dem Begründer des Unternehmens
und der Berlagähandlung entftandener, auch in ber
Tageöprefje mehrfach beiprochener Streit ausgefochten
und infolge defjelben Zener von der gemeinfamen Arbeit
geichieden ift, hat General v. Zepelin die Aufgabe des
Herausgebers übernommen und jegt den zweiten Band
veröffentlicht, defjen Inhalt die Darftellung von Heer
und Flotte Großbritanniens und Irlands bildet.
Der Band flieht fih feinem Vorgänger würdig
an und darf Anſpruch auf die nämliche rüdhaltälofe An—
erfennung des Geleifteten erheben, die jenem gezollt
wurde, Sowohl der auf dem Zitelblatte in durch—
ſichtiger Namenlofigkeit erjcheinende Bearbeiter des
Abſchnittes „Heer“, wie der Verfafjer des Abſchnittes
„Flotte“ hat Vorzügliches geliefert, und die Verlags—
handlung hat Sorge getragen, daß ihr gehaltvolled
„Wort“ durch entiprechendes „Bild“ veranschaulicht und
erläutert worden. Beide Berfaffer haben ihre Arbeiten
durch geichichtliche Rückblicke auf die Vergangenbeit ein-
geleitet und darin dad Wachſen und Werden von Land»
und Seemacht dargeitellt; dann folgen die Schilderungen
der gegenwärtig beftehenten Berhältnifje, beim Heere
in Weſentlichen auf die Britifchen Truppen im engeren
Sinne beichräntt, während die von den Kolonien auf:
geftellten Streitkräfte und die Kaiſerlich Indiſche
Eingeborenen-Armee nur in einem kurzen Anhange
Berüdjichtigung gefunden haben.
Eine auf genauer Kenntniß der Verhältniffe bes
ruhende, rein fachlich gehaltene Darftellung der Wehr-
macht Großbritanniens, wie ſolche hier geboten wird,
hat um jo mehr Bedeutung, als das Ausland in den
legten Jahrzehnten daran gewöhnt ift, die dortigen
Einrichtungen von der Engliihen Preſſe vielfach auf
das Heftigite angegriffen und möglichft jchlecht gemacht zu
jeben. ®ir erinnern nur an des Generald Cheöney Schlacht
von Dorking jowie an die Schilderung einer längeren
444
und fojtjpieligen Flottenübung, von der beide Parteien
in die heimathlihen Häfen zurüdgefehrt jein jollten,
ohne einander zu Geficht bekommen zu haben. Wer
das Buch mit der Erwartung in die Hand nimmt,
ähnlichen Erzählungen und Urtheilen zu begegnen, wird
je nach feinem Standpunfte, angenehm oder unangenehm
enttäujcht fein. Der Engliiche Generalitabsoffizier ent-
hält fich freilich abichliepender Beurtheilung, er jchildert
nur und vermeidet jegliche Kritik, jeine Darftellung
lautet überall günftig, jelbft die Schäden ver Disziplin,
von denen die XTagesblätter häufig Kunde gegeben
haben, bleiben unaufgededt, und die Hinderniffe, welche
einer kriegggemähen Ausbildung der Truppe entgegen=
ftehen, werden nur geftreift; Kapitän Stenzel aber tritt
entjchieden ein für den Werth der Flotte. Wie fie
jet ift, jagt er, verbürgt fie die Sicherheit Englands.
Deutſcher Unteroffizier-Kalender für das Jahr 1398,
herausgegeben von der Leitung der Unteroffizier:
Zeitung. 11. Jahrgang. Berlin 1897. Liebeljche
Buchhandlung. Preis M. 1,—.
Unteroffizier- Notiz: Bud von Hauptmann Eijele.
3. Auflage. Stuttgart. Streder & Moſer. Preis
M. 1,—.
Die beiden Kalender bezw. Tafchen: und Notizbücher
werden bier gemeinjchaftlidy angeführt, weil fie ſich in
ganz vorzüglicher Weije gegenjeitig ergänzen. Was in
dem Einen nicht enthalten tft, jteht ficherlih in dem
Anderen und find die beiden Büchelhen für den Unter:
offizier das, was für den Offizier die Fircks, Erner
und Geyſo find. Beide Kalender find gleihmäßig
jorgfältig bearbeitet; der erftere iſt vieljeitiger dadurch,
daß er auch alles Wiffendwerthe für den Uebergang in
eine Giviljtellung enthält, der zweite iſt inhaltsreicher
bezüglid) der praftiihen Ausführungen während der
Frontdienftzeit.
Meyers Sonverjationsleriton. 17. (Schluß-)Banv.
Se mehr ſich das Gebiet ded menſchlichen Wiſſens
erweitert, um jo jchwieriger wird es dem Gingelnen,
fid) auf demjelben zurecht zu finden, um jo mehr muß er
ein eingehendes Studium auf eng begrenzte Fächer
bejhränfen. Man braudjt aber nur eine größere Tages-
zeitung in die Hand zu nehmen, um auf eine vers
wirrende Fülle von Greignifjen, Unternehmungen, Er-
findungen x. auf allen Gebieten menſchlicher Thätigkeit
zu ftoßen. Ueberall empfindet man hierbei nun die großen
Lüden feines Wifjens, die jelbit der größte Gelehrte
und Forſcher unmöglich auszufüllen vermag. Gin
Nachſchlagebuch, ein Konverfationslerifon, das unfer
Wiſſen ergänzt, ift mehr wie je eine Notbwendigkeit.
Die Deutſche Wiſſenſchaft hat dieje Arbeit unternommen
und vorzügliche Werke geliefert, die fich beftändig ver-
vollkommnen und fortichreitend die menſchliche Forſchung
und Thätigkeit begleiten. Wir wühten kein Buch, das
in jeiner univerjellen umfafjenden Bedeutung Meyers
| Konverjationslerifon überträfe, defjen 17. (Schluß-)Band
445
der 5. Auflage und jeßt vorliegt. Ein Vergleich mit
den früheren Auflagen zeigt und den auferordentlichen
Fortſchritt dieſer 5. Auflage, die zu einem der
hervorragendften Werke Deutihen Wiſſens und Könnens
geworden iſt. Es kann nicht die Aufgabe der ein-
zelnen Artikel eines Konverjationsleritons fein, ihren
Segenftand völlig erſchöpfend darzuftellen, fie follen
vielmehr eine kurze, Mare, allgemein verftändliche
Drientirung geben, dem Leſer die Quellen nennen, wo
er noch weitere, eingehendere Belehrung findet. Dieje
Drientirung finden wir im Meyer überall, wo audf
wir, nad Belehrung juchend, ihn auffchlagen. Im der
Beichräntung zeigt ſich der Meifter, und daß dieſe
weije Beſchränkung, ohne der nothwendigen Belehrung
zu ſchaden, überall eingehalten wird, iſt ein ganz beſonderes
Verdienſt der Redaltion. Dieſen ſich oft widerſprechenden
Anforderungen, Belehrung einerſeits, Beſchränkung
andererſeits kann nur entſprochen werden, wenn, wie hier
geſchehen, die tüchtigſten Kräfte zur Bearbeitung der ein
zelnen Artikel gewonnen find. Wejentlic zur Erleichterung
des Verftändnifjes tragen die vielen fehr guten Karten
und Zluftrationen bei, die auch) im 17. Bande zahlreich
vertreten find. Das ganze Konverſationslexikon ent-
hält in feiner 5. Auflage ungefähr 10 500 Abbildungen,
Karten und Pläne im Tert, 1095 Tafeln, darunter
163 Farbendrudtafeln und 300 Kartenbeilagen.
Weyers Konverfationsterikon jollte in feiner Offiziers⸗
bibliothek fehlen. Für den einzelnen Dffizier wird dies
große Werk (gebunden 1TOM.) oft zu theuer fein. —
Meyers Heined Konverjationsleriton, mit 135 Illu—
ftrationdtafeln, Karten und erläuternden Beilagen koſtet
nur 24 M. und Meyerd Handleriton des allgemeinen
Wiſſens 6 M.; letztere beiten Werke find ebenfalls in
9. umgearbeiteter Auflage erjchienen.
, Dem abgeſchloſſenen großen Konverjationslerifon
in 17 Bänden wird noch ein 18. Band (zu 10 M.)
ald Ergänzungs- und Regifterband folgen.
. „Die Berlagsbudhhandlung von Paul Wolff
in Dresden — Blafewit hat nad) den von Prof Senfeler
und Maler Blumenau gemalten Bildnifjen der drei
erſten Deutſchen Kaiſer Heliotypien herſtellen laſſen und
unter der Bezeichnung „Drei Schirmherrn Deutſcher
Jagd“ in den Handel gebracht, die als hübſcher Zimmer:
ſchmuck fid) namentlich aud zu Weihnachtsaefhenfen für
Zäger und Jagdfreunde eignen. Seine Majeftät Kaiſer
Wilhelm l. iſt bei einem eingeftellten Sagen auf Schwarz:
wild; Seine Majejtät Kaiſer Friedrich III. bei einem
erlegten Kapitalhirſch und eine Majeftät Kaiſer
Wilhelm II. auf der Pürfchjagd dargeftell. Die Bilder
liegen in drei Ausgaben vor, von denen die erfte bei
Bildgröfe von 54:36 cm M. 15,—, die zmeite
Außerdem find die Bilder einzeln zu 5, 4 und AM. au
haben und pajien au zu Weihnachtsgeſchenten, Sdic-
prämien ꝛc. für Angehörige des Heeres.
. Die „Bollftändige Anciennetätslifte der Dffis
gere der Feld- und Fußartillerie des Deuffchen
NReihsheeres und der Zeug- und Feuermwerls:
— und bie Eeinere Ausgabe M. 6,— koftet. | A :
| farbig marfirt find. Die einzelnen Seiten des Abreiß—
446
offiziere“, —A— den 3. Dezember, eine Sonder:
ausgabe der „Anciennetätslifte der Offiziere des Deutſchen
Reichsheeres und der KHaiferlihen Marine”, von April
d. 38. 40. Jahrgang, ift bei A. Hopfer in Burg erfchienen.
Preis M. 1,50.
Die Offiziere der Königlich Preußifhen Armee und
des XIII. (Königlich Württembergifhen) Armeelorps, der
Königlich Bayerischen und der Königlich Sädjfifchen Armee
find getrennt aufgeführt. Eine Eintheilung der Artillerie,
deren Standorte und die Errihtungsjahre der Truppens
theile iſt beigefügt:
Preußen und Württemberg zählen 40 Artilleriegenerale.
Von der Feldartillerie fommandiren zwei Generale Divi:
— (4. und 13. Div.). Zwei find Gouverneure von
et und Thorn, einer ift Direftor der Kriegsalademie,
zwei find Kommandanten von Straßburg und Koblenz.
Neu beſetzt find feit Zahresfrift die 1. 2, 7, 9,
10. und 15. eldartillerie-Brigade, die 1. Fußartillerie—
Infpeftion, die 1. und 4. Fußartillerie-Brigade.
Das Chargengehalt der Sauptleute 1. Kl. beziehen
die Sauptleute, weldie im Herbſt 93 hierzu befördert
find. Bei der Feldartillerie find einige Oberften (Selond⸗
lieutenants feit 63,68) etatsmäßige Stabsoffiziere, bet
der YFußartillerie fommandiren bereits Majore (Selonds
lieutenants feit 59/75) Negimenter.
Bayern führt 3 Generallieutenants, darunter den
Kommandeur der 2. Divifion, und 9 Generalmajors bei
der Artillerie, zu letzteren gehört der Direktor der Ariegö-
alademie und der Präſes der Preußiſchen Artillerie:
Prüfungslommiſſion.
Zu ihrer Charge ſind befördert die älteſten Oberſten
feit 95, die Oberſtlieutenants feit 96, die Majore ſeit 94.
Die älteften Sauptleute, Premierlieutenants und Sekond—
lieutenants der Feldartillerie find 90 bezw. 92 und 91,
die gleichen Chargen der Fußartillerie 90, 93, 92 ernannt.
In Sadjen ift der Kriegsminifter aus der Artillerie
hervorgegangen. Es ſtehen zur Beförderung heran bei
der Feld» bezw. Fuhartıllerie, die Oberſten von 95 bezw.
96, Dberftlieutenants von 95, Majore von 93, Saupt:
leute von 89, remierlieutenants von 92 bezw. 93,
Setondlieutenants von 90 bezw. 91.
Die 1. Klaſſe des Eiſernen Kreuzes befitien bei der
Deutihen Artillerie noch 4 Offiziere, die Generale v. der
Planitz, Generalinfpefteur der Außartillerie, v. Hofbauer,
Infpelteur der Feldartillerie, v. der Planig, Sächſiſcher
Kriegsminifter und v. Froben, Bouverneur von Metz. Das
Eiferne Kreuz 2. Klaſſe befigen nur Stabsoffiziere.
In der Verlagshandlung von W. Buchholz, Berlin S 14
erfchien: Deutſcher Kolonial-Abreiglalender pro
1898. Serausgegeben von Ari Hejjemer. Preis M. 1,50.
Der Kalender, welder zum erften Mal erfcheint, wird
durch feine Eigenart und Ausführung fi Freunde er:
werben. Die Nüdfeite ftellt die Form des Afrilaniſchen
Feſtlandes dar, auf welder die Deutihen Schutzgebiete
falenders führen Aufnahmen aus dem Leben der Einge—
borenen unjerer Kolonien, Landſchaftsanſichten, Porträts
berühmter Forſcher u. dgl. in autotypiſcher Seritellung
bilvlih vor Augen, die nah Driginalphotographien her:
geitellt find, welche zum größten Theile nod nicht ver:
öffentlicht wurden; außerdem bringt der Kalender folonial:
hiſtoriſche Daten feit 1685 bis zur Gegenwart
Militärs Literatur» Beitung. — Nr. 13
448
Bißliograpdie.
Bon Neuigkeiten ded Büchermarkted der legten Zeit verzeichnen wir:
268. Hiſtoriſche Bibliothef. Dritter Band: Vorträge und
Abhandlungen von Seinrih v. Spbel. Mit einer
bioaraphifhen Einleitung von E. Barrentrapp.
Münden u. Leipzig 1897. R. Oldenbourg. Preis W.7,—.
269. Geſchichte der Stammtruppen des 6. Thüringifchen
Infanterieregiments Nr. 95 als Deutihe Bundes:
Kontingente von 1814 bis 1867. Gin Beitrag zur
Deutſchen Heeres⸗ und Landesgeſchichte Herausaegeben
von Georg Lantz. Braunſchweig 1897. R. Sattler.
Preis M. 60,—.
270. Geſchichte des Königlich Preußiſchen Thüringiſchen
Feldartillerie-Regiments Nr. 19 und feiner Stammes
Aruppentheile. Zum 25jährigen VBeftehen des Regiments
auf dienſtliche Weranlafjung bearbeitet von Forſt,
Hauptmann und Batteriecher im Thüringifchen Feld:
artillerie-Negiment Nr. 19. Mit einem Bildniß Seiner
Majeftät des Kaiſers und Könige. Berlin 1897.
€. ©. Mittler & Sohn, Königliche Sofbuchhandlung.
reis M. 4,50,
271. La Legion Portugaise 1807—1813. Par le Com-
mandant P. Boppe, Chef d’escadron de cavalerie
territoriale. Paris et Naney 1897. Berger, Levrault
& Cie. Prix Fres. 10,—.
272. Gli stati baleanici e la guerra Tureo-Greca
dell’ anno 1897. Aveta Federico, Capitano nel
72. reggimento fanteria. Con 8 carte in fotolito-
grafia. Torino 1897. 0. Clausen.
273. Der Volkskrieg an der Loire im Serbit 1870.
Sediter (Schluf:)Band: Die entiheidenden Tage von
Orléans ım SHerbit 1870, Vierter Theil, Die Räu—
mung von Orléans durdy die Franzoſen und die Neu:
formation der Yotrearmee. (Der 4. bis6. Dezember 1870.)
Bon Kris Hoenig, Hauptmann a. D. Mit ausführ:
lihem Namen: und Sachverzeichniß und zwei Karten—
beilagen. Berlin 1897. € ©. Mittler & Sohn,
— Hofbuchhandlung. Preis M. 7,50, geb.
.9,—.
274. Zwei Jahre im Sattel und am Feinde. Erinne—
rungen aus dem Unabhängigteitöfriege der Konföde—
rirten, von Seros v. Borde, ehemals Stabschef des
Generals I. E. B. Stuart. Aus dem Englifhen über:
jest von Kaehler, meiland Dberftlieutenant und
Kommandeur des 2. Schleſiſchen Huſarenregiments
Nr. 6. Deutfhe Originalausgabe. Dritte Auflage,
mit einem Nachtrage „Zwanzig Jahre fpäter“. Zwei
Bände. Mit zwei Lichtdrud: Porträts und einer Karte.
Berlin 18%. € ©. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung Preis gaeheftet M, 9,—, in einem
Ganzleinwandband M. 10,50.
— — — — — — — — — —— —
275. Anlage und Leitung von Kriegsspielübungen.
Von Emil Sonderegger, Hauptmann im General-
stabe. Mit zuablreichen zum Theil farbigen Ab-
bildungen im Text und fünf Kartenbeilagen.
* Frauenfeld 1897. J. Huber. Preis M 4,—.
276. Der Kampf um Küstenbefestigungen. Von
Sigmund Mielichhofer, K. und K. Hauptmann
im Festungs-Artillerieregiment No, 5. Mit sieben
Textabbildungen und einer Skizze als Beilage.
Wien und Leipzig 1897. W. Braumüller.
277. Waidmannsbraud und Jägerart. In Slizzen und
Szenen von Senerallieutenant Frhr. fr. v. Dindlage-
Campe. Mit zahlreichen Abbildungen von E. Otto
und G. Nöhling. Zweite Auflage. Berlin 1897.
Pfenningſtorff. reis M. 3,—.
278. Generalmajor v. Sterneggs Schlachtenatlas des
19. Jahrhunderts, vom Jahre 1828 bis 188).
54. Lieferung. Der Krieg im Jahre 1866 in Oester-
reich, Deutschland und Italien. 6 Uebersichts-
karten, 30 Pläne und 26 Skizzen in mehrfachem
lithograpbischem Farbendruck auf 46 Kartenseiten
nebst 190 Seiten Text. Leipzig, Wien, Iglau.
P. Bäuerle. Preis M. 2.60, für Subseribenten Laden-
preis M. 5,20.
279. Der Sanitätsdienst im Kriege von Hermann Kus-
manek, Öberstlieutenant im (Generalstabskorps
und Max R. v. Hoen, Hauptmann im Generalstals-
korps. 3. Heft. 4. Sanitätsdienst bei Korps.
5. Sanitätsdienst bei einer Armee und in deren
Etappenbereiche Krankenabschub. 6. Kranken-
zerstreuung und freiwillige Sanitätspflege. Wien
1-97. L. W. Seidel & Sohn, K. und K. Ilof-
buchhandlung. Preis M. 5,—.
280. Ueber die Wirkung und kriegschirurgi»che Be-
deutung der Selbstladepistole System Mauser von
Professor Dr. v. Bruns, Generalarzt 1. Kl. a la
suite des Königl. Württembergischen Sanitätskorps
Mit sechs Albildungen im Text und elf Tafeln.
Tübingen 1897. H. Lauppe._ Preis M. 3.—.
281. Der Feſtungskrieg. Yls Ergänzu.ig der Kriegs—
ſchul⸗Leitfaden für Befeftigungsiehre und Maffenlehre,
Zum Selbftftudbium für Offiziere, ſowie als Por:
bereitung zur Aufnahmeprüfung für die Kriensafademie,
Bon Gerwien, Oberitlieutenant a. D. Mit Abbil:
dungen und zwei lithoaraphiichen Anlagen. Berlin 1898.
Liebelſche Buchhandlung. reis M. 3,60.
282, Ueber elektrische Wellen und ihre Anwendung
zur Demonstration der Telegraphie ohne Draht nach
Marconi. Experimentalvortrag, gehalten im Natur-
wissenschaftlichen Ferienkursus zu Berlin am
2, Oktober 1897 ete, von Erich Ernecke, Ingenieur.
Mit 12 Abbildungen. Berlin 1897. R. Gaertuer.
Titel und Inhalts-Verzeichniß der Militär-YiteratursZeitung für 1897 werden dem Militär-Wodenblatt beigefügt.
Gedrudt in der Königlien Hofbuchdruderei von €. ©. Mittler & Sohn in Berlin SWI2, Kochſtrahe KB 71.
Beilage zu Nr. 98 des Militär:Wochenblattes 1897.
Alphabetifhes Sad: und Namen-Verzeihniß
vom 1. Dftober 1896 bis 30. September 1897
im Militär: Wocenßlafte
einfhließlid der Militär-Literatur- Zeitung und der Beihefte
enthaltenen Aufſähe und Mittheilungen.
Die fett gebrudten Zahlen bezeichnen den Jahr * (96 = 1896, 97 — 1897), die gewöhnlichen die Spalte beziehungsweiſe Seite.
MLZ — MilitärsLiteratur- Zeitung und — eiheft. — Diejenigen Artifel, denen feine nähere Bezeichnung beigefügt ift, find
in den Nummern bes Militär Wodenblattes enthalten.
I. Allgemeines. — II. Deutſchland. — III. Fremde Armeen.
I. Allgemeines.
Acetylen. %, 2379. Artillerietaktit. 97, 1517. 1654. 1870.2131. — Grundriß ber. MLZ.
Aluminium, Geräthihaften aus. 97, 269.| 2157. MLZ. 97, 64. |
MLZ. 97, 102. \—meien. ®M, 2330, — Unterführer im. Bh.
—, Leitungsdrähte aus. 96, 2379. 2381. | —wirfung, Steigerung ber. 97,229. 417. 9%, 499.
—fläen, Sufammenhaften von. M, 2356. ‚ Artillerie et Budget. MLZ. 97, 253. Behelfsbefeſtigung. MLZ. 97, 33. 34.
Angriff. 97, 1645. 1647. MLZ. 9,8. zen 97, 1708. MLZ, 97, 59. Belagerung von — 97, 1306.
Angri formen. 9, gl. —— %, 2823. Belagerungäfrieg, Mb, 2
—gefechte auf der Ebene. 97, 7. 1228, | Aufflärung, Strategifche. 97, 1015. Beleuchtungsweſen. %, 2 2370.
Anſchlag in fiehender Stellung. MLZ.| Aufflärungsdienft bei Manövern. 97, Beobachtungsmitte. MLZ, 96, 454.
7 18. 41, Berichterftatrer und Preſſe im Striege.
Armee, Mittel zum Unterhalt einer. MLZ.|—, Berwendungvon Fußtruppenim. MLZ.| MLZ. 6, 454.
9, 58. 97, 46. Pertefeldfilter. 96, 2402.
Armeen, Verpflegung der, im Felde. MLZ. Kuffapı mit Fernrohr für Gefhüge, 9, er er militaire pliante von Görarb,.
— Verſehen von, von einem Kriegs- Auftragsverfahren. 97, 872. 911. Bleilöthung, Selbftthätige. 96, 2356.
ſchauplaß auf den anderen. Bh. 97, 79. Augenblicksbilder, Bhotographifche, von | Boot, Unterjeeifches. 97, 2216.
Armoiries et d&corations. MLZ. 9, 16. Anihüg. 96, 2817 Bouffole, Schmaltalder, mit Höhenmeſſer.
Artillerie, Aufftellung von, in zwei Feuer: | Frese: mung MLZ, 97, 189. 97, 1389, 1417.
linien. 97, 1870. 1895. Ausrüftung von Mann und Pferd. 96, Bremfen. 97, 2062.
-, „ Eigentbümtsgei des Gefecht der.) 2400, Brieftauben. 6, 2471.
Avantgarden, Stärfe von. Bh. 9, 501. Brüden. W, 2465.
— ber, bei bireftem Richten. | Ballon in Papierdrachenform. 96, 2471. Bruſtſeuche der Pierde. 97, 1779.
551.
9, 92. Bajonettangriff. 97, 558. 559, Camp retranche. %, 2
—, Gefechtöthätigfeit der. 97, 559. Bh.|—Tampf. Bh. 97, 188. Gementbauten. 96, 2451.
Bajonettiren. 97, 904. — mörtel. WM, 2452. 2453.
—, Inpireftes Feuer der. 9, 9. * Balliſtil. MLZ. 97, 248. Claudii Aeliani tactica sive de
—, Kampf ber, gegen Kavallerıe. 97, 95. | Batterien, Auftreten jelftänbiger fahrenber. | aciebus ete. 97, 1229,
—, Material der, 1896. 97, 1409. | MLZ. 97, Dämme, Mauerwerk für, M, 2452.
—, Munitionsverbraudh der, im Gefecht. I Einf — von. M, 1309. | Dedungen. 4 1061. 1119. 1123. 1271.
97, 417 ‚ Wlattiormen zum Transport von. MLZ. 9, ©
— . der, aus verbedter Stellung. 96, 2331. | Detahement, Felddienfte und Geſechts⸗
97, 93. 413. 416. ı Bauten unter Waſſer vermittelft kom: | aufgaben eines. MLZ. 97, 155.
— Stellungder, unter den übrigen Waffen. | primixter Luft. 96, 2462. Detachementstrieg. MLZ. 97, 38.
MLZ. 97, 66. Befehlöertheilung. Bh. 96, 505. 506. 524. | —taftil. MLZ. 97, 212.
—, — Auffahren der. 9, 92. ——, Kriegemä äbige. 97, 1645. | Ditungsmittel für Däder ꝛc. W,2
415. | —gebung im Gefecht. 97, 222. | Dienftpflicht, —— 97, 1949,
=, ——— rs überlegener feind« | Beleftiguna, Beftändige. MLZ. 97, 17. | Disziplin. Bh. 96, 512 518.
RL r. MLZ2. 97, 38. — ende 97, 19. Doppellinfe für ein großes Fernrohr.
Mn De "Anfanteriefeuerd auf. Befeftigungsanlagen, Nothmwendigteit %, 2399,
fd ‘ ftändiger. M, 250. Drabtgeihüge. 97, 1001.
—fampf, 97, M. 9. 2122. ‚— bauten. 9%, 2451. Drill und Erziehung. 97, 1495.
—fommandeur, Thätigleit de. MLZ. —funde. MLZ. 9%, 17. Drudluftgeichüge. 97, 992,
‚36. — lehre. MLZ. 97, 306. Duell. 97, 873.
1
Duelbud. MLZ. 97, 251.
—foder. MLZ. 97, ss.
—protofolle, Abfaffung von. MLZ2. 9, |
190.
Duelle, Amerifaniihe. MLZ. 9, 1%.
Dynamiterplofionen. %, 2378.
—geihüge. 97, 932.
Dynamo-elettrijches Prinzip. M, —
Ehre, Kampf um die. MLZ. 97,
ınfpreder. MLZ. M, 455.
2472
Feftung in der heutigen Sriegführung. |
MLZ. 97, 32.
—, Hauptaufgabe der. WM, 2552,
Feftungen, Organilation von, großer Aus:
dehnung. 9%, 2551.
— und fefte Platze. MLZ. 97, 18.
d d te A u) Dertheidigung von. 97, 1305. |
—— Entwickelung de —' Werth der. MLZ. 97, 34.
Eijenbahnbenugung, Befghigte der, im | Feitungsbau. 97, 1507. MLZ. 97, 285.
—, Wefen bed, MLZ. 97, 32.
—impropifationen. 97, 1500. 1506. 1630.
—frieg. MLZ. %6, 484. 97, 306. |
— — Angriff: und Bertheidigungss
mittel im. 96, 2455.
— —, Gefhichtliches über den. 97, 1501.)
Kriege. MLZ. 9,5
— MLZ. 97, 6.
— —netze, Ergänzungsbau der. Bh.97, 80.
— —id enen, Feltigteit von. WW, 2473.
— bahnen. MLZ. %, 454.
— — für ftrategijhe Zwede. MLZ. 97, 6.
——, Rolle der, %, 2555. — mein. 97, 1409.
Bh. = 79. 80. ei ie ri rue 97, 1647. 1648. MLZ. 97,
— —, Schuß der, im ſtriege. Bh. 97,98.) 0. 211
— — Trandportletitung von. Bh. 97, 81. —— — MLZ. 9, 90.
| —leitung. MLZ, u el,
| — waffen, Kleine.
— draht für Bausmede. 96, 2451.
| „wirkung. 9, 12% MLZ. 9, 211.
— ſchilde für Richtlanoniere. 96, 2333.
Elektrizität. 96, 2379.
— Schießverſuche gegen. %,
\—faliber.
‚tafiete.
— Theorie der. MLZ. 97,
‚Geihüg, Neues. 9, W064.
ir Zerlegbare. 97, 321.
Geihüge. W, 330. N, 229.
9, 511.
97, 915.
Gewehre, Aniangsaeihwindigfeiten ver:
fchiedener. 97, 512.
—, Durchſchlagsleiſtungen von. 9,544.
= erichnelligfeit von. 97, 545.
_. von, verfdiebener Spfteme.
0 abenefäwinbigteit von. 9, 545.
Glübz ündung. 9%, 2884. 2885.
Grabenhindernifie. 96, 2554. 2555.
Grundwaffer, Automatiihe Entfernung
von. M, 2455.
a Große. M, 2551.
Gymnagtit. 9, 29.
‚ Handel, Ueberſeeiſcher. 96, 2572.
Handeläzerftörer. 96, 2571.
Handfeuermaflen. 97, 200.
— eit Heinfalibriger. 96, 984.
9%, 298 Feuerungsanlage ohne Schlot. WM, 235%. et rag > zur — Bh. M, 189.
— ee 9, 2300. 280. ji — 24 5 und leichte. — %, 2548.
c a h
—iüägen. 28, 3008. 97, 480 1068. 1307 Suubigen. 9%, 321,
Erkundungen. 9%, 322. — — vor Bombardement aus.
— Schutz der, im Kriege. 1 Site Zar ‘9, 874. —
lott atigkeit
en Leiftungsfäßigteit. von. otte, Thätig der, im Seelriege.
orts, Flache. WM, 25H.
—— 9%, 2563. Bene, Bros Angeftrebte. MLZ. 9, 57.'
— — Drganifation des, zur Seit des _gürtel, MLZ. 97, 18.
Krieges. Bl. 97, 81. — Bedeutung der. MLZ. 97, 9.
Greryie.Wenlement der Griechiſchen Phalanr.
ar. Base eiferne. M, 2355. Führer, "si enicdaften der. Bh. 96, 519.
hrrad, ——— MLZ. M, 194. —, Selbftthätigfeit der, im Kriege. Bh.
—räber. 97, 1459. 1 an Ab. 9%, 479. 518. 519. MLZ. 97, 87.
7. . 811
Er Ener Satan im ur * 2855.
Narben, Herftellung von, aus Theer. ,
2454.
— —
1461. 1952. 2164. Funlkenzundung.
eidung. 98.210
für Stranfen: ꝛc. Wagen. M,2474.| 96, 2455.
nd, =; von Nachrichten über den. | —truppe,
Bh, 9%, 517.
yelbartillerie der Zukunft. MLZ. 97, 64.
‚ Führung und Berwendbung "der.
MLZ. 9,
— — im —— * M, 90. 418.
— ffnung ber. MLZ. 97, Sefechtslinie, Hülfe in der. 96, 2957. 97,
— — Sitellungswechſel der 97,1177.1178. Bh. 9, 529. 590.
‚ Zattil der. 97, 1408.
—bahn, Eingeleifige, 96, 2473.
—batterien, Schwere. 6, 2953.
—befeftigungsanlagen. — 9, 207,
—bienftübungen. 97, 906
— der Zulunft. 9, 2332. 9,
— —, Syſtem Darmancier. 97, 1681.
Verwendung der, bei einem
Kavallerieförper. MLZ. 97, 46.
Vebirgearniuene Ueber. MLZ. 97, 64.
a 97,321.
ech Führer i im. Bh. 97, 208.
—übungen.
MLZ. 9, 101.
— Benupen des. 97, 1062. 1121. 1124.
—, Darftellung von Plänen von. 96, 2400.
_, — von, gegen Drud bei Bauten,
%,
‚— aufnahme. %, 23,
—benugung. 97, 1270. 1274.
—haubige n. 97, 230. —beurtheilung.. MLZ. %, 150.
‚—herren des Alterthums, Lebenöbilder ‚ Geniewejen. MLZ. 97
hmter. MLZ. 97, 98. ı Gefhurrkunde und Befehirrungslefee. MLZ.
—feflel. 97, 269. 258.
—kunde. MLZ. 97, 17. | Gehen e. 96, 230. 97, 30.
75cm feldihnelfenergefhüge. 97, 28. —, Eindringungstiefen von. 97, 544.
— — — M/%, Zablenangaben über die —, Einfluß der, im Kriege. Bh. 97, 183.
GCanetihen. 97, 28. —, Wirkung von, am Ziel. 96, 2803.
Fernobjelte, a aus Ballons Geicoßgeihroindigleiten, Meſſen von. 6,
. vermittelft. 96, 2818
9,58
wei jerftreuter Orbrrung. Bh. 96, -ucaofe Flugbahnberechnung der.
Gelände, Aufzeichnen des, beim Krofiren. ————— von Seftungen
Haup euerftation. 9, 1648.
Hebemafdinen, Eleftrifche. ”%, 2381.
Heer, Rüdwärtige Verbindungen eines, in
einem zufünftigen Ariege. Bh. 9, 73.
80. 8.
Heere, I ange ber, im Kriege. Bh.
ee 97, 903.
Aare Betrachtungen über. 97, 1M7.
— * Erfindung von gezogenen.
— gemehre. N, 54 1. 545.
ippologiiches Alphabet. MLZ. 91, %.
olz fteinhart machen, 96, es
— unverbrennlih maden. B, 2454.
Hofenträger, Esmarchſcher. %, 2602.
|—höden aus Cemem und Kiefelfteinen. Infanterie, Kampf der. MLZ. 97, 71. 89.
—, —taftifche Formen der. MLZ. 9,
178.
—, Rormalangriff der. MLZ. 9, 247.
—, —— m 9, 2802.
—, Taftif ‚ 1407. 1645. MLZ.
9,
gene, —— des, bis zur Gegen
nfluenza der Pferde. ge
ngenieurmathematif ar elementaren Be
on. MLZ. 97, 311
— weſen, Schägung des, 91, 1.
—— Bh. %, 485. 486, 487.
aliber verſchiedener ..— 9%, 541.
eh
— —— ber Heinen ( re). 9,
En erung. 97, 200.
Raltmörtel. , 2452.
Kampf, Wejen des. MLZ. 9, 9.
Kanonen aus Papier. M, 2334.
—, Pneumatiſche. 9, 2333.
—, Schnellfeuernde. 9, 229.
— Marſchiren auf den. Bh. 9,
Rarborandum, ES hleifmitiel. M, 3%.
Alphabetifches Sad: und Namen: Verzeihnik 1896,97
Kartätſchſchuß. 97,95. 419.
Karten, Mercatoriihe. MLZ. 97, 108.
— werte, Entwidelung und Stand der, in
Europa. 9, 1411.
—wejen, Entwidelung des, bis je Mitte
des 18. Jahrhunderts. Bi. 97, 100,
Kartographiicher — — 1756. |
Bl. 97, 99, 106
Kavallerie, Angriff der. 97, bh,
—, Aufflärungsdienit der. 97, 45.
—, Erjag der, durd Kadfahrer. 97, 1927.
— Gefentöorbnung ber, in Echelon 8,
96,
—, —— der. 97, 1701.
—, Taftif der. ‚515. 1408. MLZ.
97, 63
, Unterführer ber, im Gefecht, Bh. 96, 500. |
1
—bewaffnun . 97, 515.
—bienit. 97, 1252. MLZ. 97, 3.
—gefecdht. 97, 125.
—lanıpf, Reitende Artillerie im. 97, 1747.
—förper, Bewegungen von zur Linie ent-
widelter. 9%, 2567.
— offiziere, ee n hrenvon, |
im YAufllärungedienit. 97,
Kavalleriftiiche Gedanfen. ML gi 97,165.
Klappräder. 97, 1461. 1953.
Koalition der Mächte 1798. 97, 432,
— — — 1505. 917, 474.
Kolonialpolitif, —— der, bis zur
Gegenwart. MLZ. M, 455.
Kolonien, Europäiſche. MLZ. 6, 456.
Kompagnielolonnen. 97, 904.
Kompaß, Anwendung des, bei Beftimmung
von Küjtenlinien, Ih, 97, 100.
Kompenfations: Diftansmefier. 96, 2399.
Kreuzerfrieg. Mb, 2570.
Krieg, Kleiner. 97, 1256.
—, Zehre vom. 97, 221.
—, Pſychologie des aroßen. MLZ. 97,69.
—, Zeriplitterung der Aräfte im, Bl.
6, 497. 498.
Zweiter Puniſcher. 96, 2541.
— führung. 9, 910.
— — Betrachtungen über, 97, 1947.
1975.
— — im fremden Sande. MLZ. 97, 58.
— — moderner Grofftaaten. Bh. 96, 483.
— —, Rüdfichtslofe. 9, 2%.
Kriegertihe Ereigniſſe, Aufnahme von,
3%, 2818.
Kriegsbrüdenfpfteme. %, 2455.
— ereigniffe, Taltiſche Seite der. 97,557.
—gefchichte. MLZ. 97, D4.
MLZ. 97, 40.
— — Nutzbarmachung der, MLZ. 97,211.
—geihichtlihe Darftellung, Beurtheilung
der. Bh. 97, 181.
—funft, Geſchichte der, bis * Anfang des
19. Jahrbunderts. MLZ. 97, 66
— lehren. 97, 219.
— Strategiſcher Einfluß der. 96,
41
—räder. 97, 317. 872. 1185. 1208. 1461.
1929. 1959.
—maffen, Moderne. MLZ. 97, 282.
Krotiren. MLZ. 97, 101. 254.
Kupferröhren, Heritellung von, auf eleliri:
fchem Wege, Mi, 2382.
Laffeten. 97, 28. 202.
—tonitrultion Schneider : Creufot.
1000.
Yager, Verſchanzte. M, 2551.
Landartillerie, Kampf von Flotten, gegen.
MLZ. M. 198.
9,
} — Karto
Mauerjteine aus Glas,
der. W, 2
—befeitigung, ® Einfluß der, auf Politik| ———
Ortöbefeftigung. MLZ. 97, 34.
und Niriegführung. MLZ. 97, 33.
ganzen für Kavallerie. 97, 515.
Saron Tennis: Turnier, 97, 1733. 2013.
Seberfanonen. 96, 2331.
Linie, zen auf der inneren.
9,2
— 9,9383.
Literatur, Kriegs: und heeredgeichichtliche,
97, 1111.
189%.
vöthungsverfabren, — %, W.
Luftballon. 97, 56. 1301
— — Schiehverfuche „assen. * 2472.
— —braden, 97, 1005. 105
— ſchiff, Langley. WM, Ari
— — Lenlbares, von Loehr. 96, 2471.
— — fahrt. 6,2471. 97,56.29%. MLZ.
97, 65,
| Mallein. ”%, 2463.
Manöver, Leitung von.
—, Madıt des. MLZ. 97, 29.
Mannſchaften Auso ruſtung von.
Mantelgeſchoſſe. 97, 513.
Marcher au cunon. Bh. 96, 5083.
Marine, Kampf der, gegen Landartillerie.
MLZ. 96, 438.
—artillerie im Kampf. Bh. 97, 202.
Maritime Streitmittel, Werth von. 97,
1245.
Marius, Romiſcher Feldberr. MLZ. 97,98.
Marfchjormationen. 97, 1980.
—lager, Römifches. MLZ. 97, 13.
Mauern, Beſchuß von. MLZ. 9, 90.
%, 2458.
Tmm Maufergewehre. 97, 876.
Meldereiter bei Truppenübungen. 96, 614. |
ei Elektrizität beim Giehken von. 96, |
Methode, Taktiſche. 97, 1646.
Milrophotonraphie. M, 2817.
Militär » Erziehunass und Bildungsweſen
1896. 97, 1410.
— Geſundheitsvpfiege. MLZ. 97, 163.
— Handwörterbuch. MLZ. 97, 15.
— :teriton. MLZ. 97, 157.
— literatur. Bh. 96, 528.
—photographie. Mb, 2818.
—techniiches Gebiet, Meberficht über dic
neueſten Erfindunaen auf dem x. M,
2330, 2351. 2375. 2399. 2451. 97, 1410.
—wefen, Veränderungen und Fortichritte
im, 1896. 97, 1377. 1407.
— ug, Leiftunasfähigkeit eines, Bh. 97, 75.
re Geſchichte, Beiträge zur, 1896.
‚14.
Minenfrieg. 96, 2831.
—ladungen mit brifanten Stoffen. 96,
23717.
—:Jündapparate. M, 285.
%, 28581.
—zinduna, Eleltriſche.
Mitrailleufen. 97, 229.
Morfetelegrapb, Yeichen des. 96, 2380.
Nachrichtenmittel. MLZ. 96, 451.
Nachtgefechte. MLZ. 97, 241.
Nah⸗ und Fernfampfanlagen, Trennung |
von. 96, 2554.
Nitroglycerin, Rauchſchwaches. 97, 30.
Offenfiofampf der Infanterie. MLZ.97,59. |
Offizierehre. MLZ. 97, 258.
—itand, Ehrbegriff des. MLZ. 97, 16.
— —, Erziehung des. 97, 901.
Vorrechte des. MLZ. 97, 305.
Ordenss und Chrenzeihen. MLZ. 97, 16.
MLZ.
—ausrüftung.
'—beigirrung. MLZ. 97, 258.
6, 2521. 2856.
| — pflege.
96, 2400. | ch
Pfingſten.
Portionstaktif
| Pofitionskrieg.
| —laffete des „Brufonmertes,
| Radichlittihuhe.
| Rafetenzünder.
| Naftichuhe.
— und Neitpferde,
Allgemeines. 3
graphiſche | — Werth der taftifchen. 97,
%, 2399.
Oſtern. 97, 1039.
Vanzerdrehthürme, 97, 2084,
— platten. 97, 182,
_—, Enthärtung von. 9%, 28381.
Tanzerungen, Bedeutung der, für bie
Vertheidigung von Feitungen. 97, 1305.
— Gewicht von, für Gewehre.
i, 3,
- füllapparat. 9, 2375.
Vetroleummotor Pennington. M, 2474.
Verde, Naturgemäßes Heilverfahren bei.
MLZ. 97, 286.
— ausbildung, Kriegsgerechte.
16499. 2077. 2270.
%, 2400.
2,2
7, 1677.
— befiger, Rathichläge für.
—beden, Reinigung von.
MLZ. 97, 258.
97, 1684.
97, 1425.
Vhotogrammetrie. 96, 2400.
Photographie zu militäriichen Zwecken.
%, 2815,
Pionierweien. 97, 1409.
Polariſations⸗ — — .96, 2399.
1,22
9,221. MLZ.9, 24.
Praziſionsſchießen. 97, 1069.
Tulver, Rauchloſes. 97, 1305,
Pumpbrunnen. MLZ. J 102.
Rader, Ilmreifen von. 9, 2356.
97, 1000.
MLZ. %,
MLZ. 97,20.
%, 2409.
—idoner.
. 1135. 1301.
— —— des. M, 2626.
Nadfahrer. %, 2625. 97, 214. 318. 1456.
1483. 1587. 1808. 1823. 1927. 1951.
2107. 2164. 2275.
96, 2401.
%, 2378.
97, 1187.
Repetirfeuerwafie, Neue. 96, 2356.
—gewehr Daudeteau. Mb, 2356.
Herhenphotographie. 96, 2817.
— Artillerie, Verwendung von. 97,
17 ⁊
— in der Schlacht. 9”,
—
Bh,
182.
Neiterei, — der. MLZ. 97, 66.
‚Nennen. 97, 1155. 1558.
Hennivort. 97, 1049.
Niederbrecdhen von, |
in jchnellen Sangarten. MLZ.97, 286.
Richtüͤbungen, Geftell für. 96, 2352.
Nitvorrichlung für das Schieken aus
verdedten Stellungen. M, 2352.
Rirgeſchutze. 97, 932,
‚Höhren, Hydrometriſche. 96, 2155.
Römer, Ererzirlommandos der. 97, 1220.
Römisches Neich, Geſammtvermeſſung des.
Bh. 97, 100,
Noms Kämpfe mit Karthago. WM, 2541.
2512.
Roft, Anftrich zum Schuß gegen. 6, 2355.
Nothlauffeuche der Pferde. 99, 1779.
— Aufhebung des, bei Geſchützen.
7; 29
— zug, Verfehröwene bemt.
Säbelfechten, Erlernen des.
290,
Ih. 97, 77.2.
MLZ. 9,
*
-
4 (Allgemeines. |
Salven. 97, 908.
Samariterfahe. M, 2602. 2958.
Sandfilter. 96, 2454.
—geleife. M, 2473.
Sanitätstafti. MLZ. 9, 73.
Scheinwerfer, Eleltrifhe. MLZ. M, 455.
Schienen, — von, durch Elektrizität,
9%, 2381.
Schiehauebildung. 97, 1069. MLZ. 9,
89.
206.
— methoden. MLZ. 97, 60.
— wände aus Eiienbled. ”*, 25565.
—wollpulver. 97, 30.
Giesen in der Bewequng. MLZ. 97, 5%.
, Training zum infanteriftijchen. 97,
13.
Schiffe, Anitrih von. 97, 1028.
Schlacht, Reitende Artillerie in der.
1749.
Schlachten, Verluſt und Reaktion in ben,
einft und jet. MLZ. 97, 70.
Schlauch, Anwendung des, bei Verwun—
dungen. 97, 1983.
Schnee, Bewegungen durch. 97, 176.
—, Uebungen im. 97, 174. 175.
—fhube. 9%, 2936.
Schnelfeuergeihüge. 97, 31. 2060.
— —, Bedeutung der, für die Vertheidis
gung von fFeitungen. 97, 1305.
—gewehr Syſtem Cei. 97, a
—ftanonen, Berjchlub für. 96, 2351. 9,
272.
Schnellritte. 97, 1735
75em Schnellfeuer : Feldgefchüt, Syſtem
Schneider. 97, 1416.
Schrapnels. 97, 30.
Schreibwefen, Mititärifgie®. 97,566. HR.
Schwarmlinie und Feuerleitung. MLZ.
9,7.
Schweißen mittel3 Cleftrizität. 96, 2381.
Sdiwimmapparat. 96, 2402.
Schutzengefecht. Rh. 96, 482.
—linte, Dichtigfeit der. MLZ.97, 90. 91,
— ihwarm, Hauptlampfform der Infanterie. |
MLZ. 97,
S chuppenpanzerfarbe. M, 2355
Seegewali. M, 2541.
Bl. 97, 101.
%, 2572.
9,
—farten, Neltefte.
—madht, Örundlagen der.
—minen. %, 2583,
—politif und Seeftrategie, M, 2511. 2564.
Segelleinwand, Impraͤgnirte.
Serlbahnen für Materialtransport,
2473.
Signaldienft, Drachen für den. 97, 1051.
—meien. M, 2379.
Spaten, Verwendung des, in der Dffen:
five. MLZ 91, 178.
Sprenggranaten. 97, 30. Wi.
—höhenmeljer. MLZ. 97, 284.
—lödjer, Entfernung des Verſchluſſes von.
M, 2378.
—/jtoffe. M, 2376.
‚ Brifante. 97, 1305.
—tenif, Vervolllommnung ber.
nn,
%, 2881. 9, 457.
%,
Bh.
4, .
Sprengungen.
97, 1876.
Militär: Wochenblatt 1897
\Sprigen auf Fahrrädern. 96, 2458.
Steuälafen 97, 1682.
— Regulirung der, vom Sattel
aus. 97, >46.
Strilfeuergeihüge, Leichte. 97, 1307.
Steintohlenichiefer. 96, 2458.
Stellung, Kampf um vorbereitete. 97,
2259.
Strafentarten, Römiſche. Bl. 97, 100.
Strategie. 97, 1950.
— Begriff der. MLZ. 91, 57.
—, Grundſatz neuerer. 97, 998.
Strategie fin de sieele. MLZ. 97, %6.
Strategiſch- taktifche Aufgaben nebft Lö⸗
fungen. MLZ. 97, 38. 179.
Streuungen. 96, 2808.
Stügpunfte an Küften. M, 2568. 2560.
Sturm, Ausführung des. 97, 1978.
‚ Sümpfe, Ueberichreiten von. 9, 2455.
Tatıit, 97, 1975. MLZ. 97, 210.
—, Aufgaben aus dem Gebiet der formalen.
MLZ. 97, 247.
—, Grundrik der. MLZ. 97, 207.
—, Wiffenihaftlihe Unterfuhungen über
die. MLZ. 9, 66.
Taltiſche und ſtrategiſche Grundfäge ber,
Gegenwart. 97, 293. 1197. 1228.
Tafchenausrüftung der Leute inverfdiedenen |
| Seren. 91, x
Techniſche Werke, Verbandövereinigungen
| von. 97, 1416.
Telegraphie. 96, 2379.
\— im Stiege. Bh. Mb, 507.
Optiſche. MLZ. %, 455.
Zelegraphiren und Telephoniren auf dem⸗
felben Drabt. M, 2382.
Telemeter Vega. M, 2399.
——* Neues. %, 2379.
| Xelep onie. 9%, 2379
| Temont, Roftficherer Anftrih. M, 2355.
Teftalin, Anftrid. %, 2454.
Thurm » Verſchwindelaffete für
Schnellfeuerfanonen. 9, 2351.
Todtenichau, Militäriiche, 181%. 97, 1412.
\ Topographiiche Arbeiten. M, 2817.
Torpedod. M, 2376. 2382.
Train. M, 2474.
Training, Militärifches. MLZ. 97, 187.
Transportwagen für A ꝛc. —* "2452.
— — — Stolonialfriege. %, 2174.
— weſen im Kriege. 6, 2473.
Treffwahrſcheinlichleit. B, —*
Truppen, —— von. MW, 2826.
— führung. 97, 2256
- gefundheitspflee, MLZ. 97, 168.
—verbandpläge, Wahl von. Mi, 2600,
‚—verbände, Führer gröferer. Bh. 96, 500.
er Aeltefte der Griechen.
Bh. 97, 100
nterbeingungsbauten für Truppen. M,
nterfübre, Selbftändigfeit der. Dh. %,
4683. 4
— Beſondere. 97, 1256.
| Unterfuhungsmethoden für Materialien.
| MLZ. 97, 108.
MLZ. 9, 454. |
57 mm
PVentilation, Eleltriſche. 96, 2382.
— Rücwärtige, im Ariege.
%
‚Verkehr auf rüdwärtigen Verbindungen,
—— und Leitung bes. Bh.
— —— des, im Ariege.
Bh
Verfehrsmittel ꝛc. im militärifcher Be
leuchtung. MLZ. 96, 454
—, Reiftungsfäbigfeit der,
Bh. 97, 75.
Verlufte, Mittel um die, zu verringern.
MLZ. 97, 211.
Berpflegung. M, 24M.
— im Kriege. Uh. 97, 76.
Verfammlungsformationen. 9, 1980.
Vertheidigung. MLZ. 97, 208.
Vertheidiqungälinien, Einfluß des Geländes
auf. 2554.
Vollbahnen, Bau von. WM, 2563.
Vorpoften. MLZ. 97, 179.
—: und Kundſchaftsdienſt. MLZ. 97, 65.
— übungen, Werth der. MLZ. 97, 39.
Vorräthe, Vertheilung von, an Truppen.
Bh. 97, 85.
Vorschriften, Taftifhe. 97, 1645.
Waffen, Taktik der verbundenen. 97, 1407.
' 1645. 1650. 2255.
—lehre für Offigiere. 97,
97,248.
—plag, Gefichtäpunlte - Anlage eines
— 9, 1506. 1
—— Neue. X 2474.
e, Mauerwerk für. 9%, 2452.
| Wände x. aus Pappe. M, 2454.
Saldfaum, Stellung am. MLZ. 97, 90.
Rafferläufe, Ueberſchreiten von. 97, 1001.
—ftrafen. MLZ. 9, 454.
— —, Militärifche Venusung von.
im Kriege.
200, MLZ.
Bh.
—verforgung von Hleineren Stäbten ıc,
MLZ. 97, 102.
Weihnachten. N 2923.
| Welthandel. MLZ. , 456.
—vertheilung im vorigen Jahrhundert.
%, 257.
Winde. WM, 2356.
Wintel, Juftrument zur Theilung von,
96, 2309
Winter, Aufflärung im. 97, 174.
—, Marfh: und Gefehtsübungen
9, 173.
Würmer bei Pferden, Mittel gegen. M,
2408.
Seloote 9a 9,983.
Jeltboote. 97, 1002,
elte. 9%, 2401.
Sünder. M, 2376.
[2 Sugeineiätungen, | Federnde. 96, 24.
— ‚Anforderungen an das
—gewehr, Anforderungen an das. 9,
202.
—friege, Maffenaufgebot der. Bh. 97,80.
Zweifampfe.
MLZ. 97, 252. 258.
Alphabetiſches Sach⸗ und Namen-Berzeihnik 1896/97
— in der Rangliſte.
— Vereinbarte ꝛc. 97, 59.
Abprotzen. 97, 1175. 1176.
Abreik — Illuſtrirter, für 1897.
MLZ. 96, 4
Aıtelungefaieen, Gefechtämäßiges. 97,
—, kt im N (Ins
fanterie). 9, 2803
Achtundzwanziger, Bei ben, 1870,71. MLZ.
», 431.
v. Albedyu. General der Kavallerie ıc., T.
97, 1517.
— ⸗ Geſchi
rg (Pommerjches) Nr. 2.
ib.
r
te des | KHüraffierregiments
MLZ,
Dr. Albers, Die Belagerung von Me.
MLZ. 9%, 434.
— Sad): und Ramenverzeichniß.
v. Altrod, Geſchichte des Rönigin Eliſabeth
Garde-Grenadierregiments Nr. 3. MLZ.
9, 265.
Aluminium, Geſchirre aus, MLZ. 97,
102
—* 1796. MLZ. 97, 26.
v. —— Gerle Suleminne.
8.
Anciennetätslifte ber Difiziere der Feld⸗
und Fußartillerie. MLZ. 97, ©.
— — Vollftändige,
Deutichen Reihsheeres und der Haifer:
lien Marine. MLZ. 97, 256.
—Itjten. 97, 1363.
Angriff gegen Stellungen. 97, 345.
—, Noutine des a 97,345.
Angriffsverfahren. 97, 1275
Antlam 1676. Bh. %, 374.
a: der Stadt x. MLZ. %,
MLZ.
—— Beſtehen der Kriegsſchule.
LZ. W, 488.
für Melbereiter,
‚615.
—2 in ſtehender Stellung. MLZ.
— ‚Bayreuth: Dragoner, ——
der, 1759 bis 180. MLZ. 96
von —. Markgraf Carl ——
26, 481.
— —
1769.
Anzugsbeftimmungen für Offiziere und
Sanitätsoffiziere ꝛc. MLZ. 97, 250.
Arabiihe Weltherrfhaft und das Reich
Karls des Großen. MLZ. M, 410.
Armee, Eigenthümlichleiten der. 97, 42.
—, a! und Quartierlifte der.
MLZ. 97,
-, Fortentmidelung der. 97, 67%.
Friedrichs des Großen. 97, 18.
— in Baden und in der Pfalz 1849.
,'
der Offiziere des,
Deutſchland.
II. Deutſchland.
Armeediviſion, Heſſiſche, im Kriege 1866. Augmentationsmannſchaſten, Wiederein—
M, 2226 | siehung ber, u den Kompagnien im
—talender des Deutfhen Solbatenhorts. Kriege alle. ‚1625.
' MLZ. %, 496. ‚19. Auguft 1870, Betragptungen zum. 97,
'—»Boftfarte für Mannidaften. 97,1230.| 22%.
— und DMarinealbum für Ynterofigiere Ausbildung und Erziehungsweien. M,
und Soldaten. MLZ. 97, 2498.
— — BPräjentirmäride, Ki on, 161.
1. Armee, Aufftellung der, in Böhmen
1866. 9, I tushebung. 97. 622. 620.
2. Armee, Eingreifen der, am 3. Juli Ausrüftung, Neue. 97, 1606.
1866. 97, 286. 310. Aus⸗ und Einfuhr 1895. 9, 2572.
— — DOffenfive der, 1870. 97, 16. ' Avancement in Bayern. MLZ. 97, 257.
VL Armeetorps 1870/71. MLZ.96, 432. ' Aoancirtenvortrag. MLZ. 97, 162.
X. Armeelorps, Konzentrirung des, bei von Baden, Aniprahen ı. des Grof-
Beaune la Rolande 1870. MLZ. 9, berjogd. MLZ. W, 420.
141. _ , W. —— des Großherzogs.
XIV. Armeelorps, Grundſatz fur Uebhungen MLZ. 9%, 426.
Ar ne v —, Prinz Wilhelm, }. 97, 1197.
— —, Jäger zu hierde beim. 97, 1975. Bajonettiren, Anleitung für Offisiere und
Armeen, Einmarfclämpfe der, 1870.) Unteroffiziere beim — des Unter⸗
MLZ. 97, 1 tits im. MLZ. 97, 257.
Ken — u —, Einführung bes. 9, 904.
— des Yard, Taltil. MLZ. 97, 210,
© [4 h ’ 5 ’
E Bofenfges) sr. u — — d. Webelld Difigier Zaſchenbuch für
—2 Manöver, Generalftabsreifen, Kriegs⸗
Artillerie, — — — Heuer: | ſpiel, taktifche Arbeiten. MLZ. 97, 286.
520. 1870. 18405.
— Wochenzettel für den.
Ralditein, Geſchichte bes
linien. 97, iliſtit fi ü . MLZ. %,
—, Auftreten der, 1870. 97, 229. ey" al a
—, Feuer der, im Rampfe. 97, 372.
Balliftiihe Daten der Schießvorſchrift.
97, 120.
Bar fur Aube, Gefecht bei, 1814. 97,
668. Bh. 97, 122.
Bataillon, Regiment und Brigade auf
bem Grerzirplag und ihre Ausbildung
für das Gefeht. MLZ. 97, 71.
4. Bataillone, Fortfall der. 97, 815.
Batterie, Ausbildungsgang einerfahrenden,
—, Werth) der reitenden, für die Auf. MLZ. 96, 405.
„gg 97, 17%. j |, — — an Geſchũtzen der. MLZ.
— Seranfhaffung der Munition für die.
9 ‚312.
in den Slaifermanövern 184 und 1896.
97, 1004
—, — bei den Kavalleriediviſionen.
97, 1720
—, Ruſſiſches Urtheil über die. 97,371.
—, ———— der Truppen durch. 97,
151
— ts, Vorſtände der. 97, 817. Ö ;
zes Borkind 8 — arg einer, zu vier Geſchühen.
—tampf. 97, 1897. 9, 1436. 1437.
— —, Formen und Grundſatze des. 97, el et, Dissiplinarftrafgemalt bes, MLZ,
1227.
—reai . MLZ.%, Akte Aenderung ber. 97, 2131. 2157.
—— REBPRDING DER Batterien, Führung von. 97, 1174.
— —, Gliederung der, in Abtheilungen. — reitenden Artillerie. 97, 1723.
‚7.
—taftit. 97, 1517. 1870. — Ang 5 ——
wi üb d zum Feuer ». 1
| —— Se m Verhalten der, bei Nahangriffen. 97,
—— bed I. Armee: 1 Aa ber Gefüge einer. 97, 1434,
Affiftenzärzte, Wine für. MLZ. N, 288. _ — Difigiere bei — 97, 1441.
—— pe Baiter Wilhelm L. 97, 677 zu Selen na
. , [ou —— pl ü 9, ).
Aufklärer. 97, 622. ai Gerhägen. 9, 10% 97,
Baumgarten, Ueberfall 1741.
Auftläcung, Grfgmerung der ſeindlichen. Vgfgetten, Ueberſal von,
1, 46.
Auftiarungsdienſt der reitenden Artillerie, | ION Bayern, Handſchreiben des Prinz.
9, 60. 97. 1745. Regenten Luitpold, an ben er.
—, Marfchtafel der Preußiihen, 1760. ——, Mittel und Durdführung des. | Minifter Frhrn. v. Aſch. 97, 2287
bh. 97, 220 MLZ. 96, 409.
-, Mobilmahung der Preußiſchen 185%.
12.
MLZ. 97,
nr. —estadrons. 6, Zi.
4,
—, Uniformen der Deutichen. Aufmarjc) "des Heeres 1870. 90, 2487.
308. | Aufprogen. 97, 1176. 1177.
— — in der Säöchſiſchen. Huftragsverfahren. 97, 872. 911. 1979.
Aufträge, Feitftelung von, für Manöver.
ae vom 19. Auguft 1870. 97, 9. %, 2823.
'—übungen, Mängel der iehigen, 97.47.
Bayreuth: Dragoner, Geichichte der, 1731
bis 1769. MLZ. 96, 478.
Beaumont, Schlacht bei, 1870. 97, 871.
MLZ. 9, 434. Bl. 97, 199.
Beaune la Rolande 1870. MLZ. 97, 141.
HR: abe, Tägliche. 97, 598.
—gewalt 1870/71. 97, 11.
Befeftigungen 1813 ꝛe. 97, 1501.
3%
6 Deutichland. |
Beſeſtigungslehre, Yeitfaben für ben Unter: |
richt in der, ꝛc. MLZ. 97, 306.
Beförderungen im Sädjfiihen Deere. 97,
333
Belleidungsämter, Prüfung von Stoffen | —
(
für. MLZ. 97, 108,
— ordnung, Neue, MLZ. 97, 100.
— und Nusrüftungsitüde, Tragemeije
von. MLZ. 97, 1.
v. Below, Arnteelalender,
— Kaiſer Wilhelm der Große,
9,8.
— — v. Reldrzim, Die wiljenichaftliche Aus:
bildung des Soldaten. MLZ. 96, din.
Berg, Ereignifje im Herzogtbum, 1T!H,95.
MLZ. 96, 440.
MLZ.%6, 4.
MLZ.
v. Berg, Einer von den eriten Sufaren
der Engliſch ⸗Deutſchen Legion. MLZ.
9, 301.
Berichterftattung. 97, 57V.
Berlin, Befeftiqung von. 97, 12. 15.
MLZ. 97, 209.
— und feine Bauten. MLZ. WM, 445.
v. Bernhardi, Denfichrift über den Preußi—
ichen Operationsplan 1866. 97, 384,
Verittenmahung von Navallerieoffisieren.
MLZ. 96, 412.
Beſchaler, Zahl der, 1895. 97, 1231.
Beſchirrungslehre. MLZ. 97, 258.
Beichlagichüler, Unterricht von.
%, 41.
Beichwerdeführung der Perjonen des
Soldatenftandes uber Beamte. 97,217.
Bevölferung, Zunahme der. M, 2575.
Bicbrich nadı Yicanig, Ritt von. 97, 11113.
Bitſch, Uebergabe der Feftung, 1871. 97,
2291.
Biwaks. WM, 2825. 2826.
Blücher 1814. Bi. 97, 129.
v. Blume, Die Selbftthätigfeit der Führer
im Kriege, Bl. 96, 479,
Graf v. Blumenthal, TOjahriges Dienft:
jubiläum des General- yeidmarichalls.
97, 1815.
v. Boguslawsli,
MLZ. 97, 185.
—, Der Ehrbeariff des
itandes. MLZ. 97, 10.
Böhmen, Feldzug in, 1866. 97, 675.
Borſch — Philips, Heil Wilhelm dem
Siegreihen, MLZ. 97, &4
von Brandenburg, Murfürft Friedrich
Wilhelm der Große. Bh. 96, 306. 420
— —, — — III Bh. %, 424.
Brandmeifterftelen. 97, 1482.
—rafeten, Congreveſche. Bh. 97, 282.
v. Brauditihd—v. Lewinski, Geſchichte Des
Grenadierregiments König Wilhelm
2. Weftpreußiichen) Ar. 7. MLZ. 9,
27.
MLZ,
Aus bewegten Zeiten.
Deutſchen Offizier:
16
von Braunſchweig, Wehreinrihtung des
Herzogs Heinrich, 1550. MLZ. 97,10.
— — Sels, Herzog Friedrich Wilhelm,
180, MLZ. 9, 430.
Brecher, Napoleon I. und der Heberfall
des Yüsomfchen Freikorps bei Kigen
am 17. Juni 1813. MLZ. 97, 185.
Breslau, Kapitulation von, 1741. 97,
DD,
—, Schlacht bei. 97, 1,
Brienne, Gefecht bei, 1814.
Brigadeadjutant, Pflichten des. Mb, 2526.
— lommandeur, Pflichten des. 9, 2524.
Brodhaus' NKonverjationsleriton, Er:
gänzungsband. MLZ. 97, 261.
Bl. 97, 125.
Buhrke,
| Bundestriegövertaffung, Alte.
Militär-Mochenblatt 1897
Brofig, Bericht über meinen Nitt von‘
2. nah Glatz 1894. MLZ. 97,
Brulinie, Befeftigung der. 97, 1504.
Vertheidigung der, 1813. 9, 154.
| Bruftfeuche, 3%, 2464.
v. Bud, Tagebuch des ——
Kammerjunters. MLZ. 97, 86.
—— Vorſchrift über die. M,
Bührer, Meners zen geographiicher
Kalender. MLZ.
Kurze gemeinserfänbige Dar:
jtellung der Beſtimmungen über die
gefegliche Verjorgung zc. der Hinter—
bliebenen von Angehörigen des Reichs—
heeres ꝛc. 97, 3.
9, 452.
—, Berbefjerung der, 1860. 97, 678.
7. und 8. Bundesforps 1866. %, 2295.
2225.
Büreau-Schreibweien. 97, Fir.
v, YBurgsborf — v. Recklinghauſen, Tafeln
zur Flugbahnberechnung der Injanterie⸗
geichoiie, 97, 1218.
Auftorf, Gefecht bei, 1848. Bh. 97,183.
Bußler, Vreußiihe Feldherren und Helden.
MLZ. %, 427.
Cardinal v. Widdern, Aritiſche Tage.
MLZ. 97, 144.
dura, Havallericgefecht bei, 1866.
ih, 97
Charifius, Bei den — ai
1571,71. MLZ. W,
v. Glaufewig, —— — 1813.
Bh, 97, 263
v. Conrady, Leben und Wirken des
Senerals der Infanterie und komman—
direnden Generals des V. Armeeforps.
96, 2778.
Colombey, Held von. MLZ. 97, 144.
Dr. Cranz, Kompendium der heoretiſchen
äußeren Balifti. MLZ. 96, 462.
| Ueber, nad) Brünn 1866.
1, 340.
Danzia, Belagerung von. 9, 2398.
Darmitadt, ar u a Armee:
forps. 97, 76.
Dauerritte. 93, 1913. MLZ. 97, 260.
Dechend, Tas Treffen bei Bar jur Aube,
Bl. 97, 121.
Dedung. 97, 1270. 1272.
Dedungen. 97, 1061. 1119, MLZ. 97,90.
— Kriegserfahrungen bei ber.
97, 347.
— 187171. 9,
Dennewis, Schlacht bei, 1818 "ih 7,
188, 1%.
Derfflinger, Feldmarſchall. Bh. 96, 295.
Dejfauer Mari. MLZ. 97, 161. 162.
Dienftjubiläen 1897. 97, 171.
— pferde, Serbdentrieb der. 97, 2081.
—räbder, 97, 1456.
— für die Armee 1837. 97,
—unterricht. MLZ. 9%,
97, 306. 307
410. 411. 412.
_—, Zeitgemäßer. 9%, 149.
—vorihriften, Handbuch über. MLZ.
9,19
—zeit, Dreijährige. 97, 671.
— —, Zmweijährige (Feldartilerie). MLZ.
%, 405. Eh. 96, DU06.
—— der Heerführung 1870,71.
— Kreuze im Bayeri
Dispofitiondbüder. MLZ. 97, 30%.
—fonds, Unterftügungen aus dem Kaiſer⸗
lien. 97, 396.
Disziplin. 97, 344. 1253.
Disziplinarftraigemalt von Oifizieren.
MLZ. 97, 304.
Diviftonsärzte. MLZ. 97, 73.
—favallerie. 97, 371.
—mandver., WM, 2822,
Döberig, Truppenibungsplat bes Gardes
forps. 97, 69.
Dömig, Truppen bei, 1813. Bh. 97, 265.
v, Donat, Natbgeber für den Württem-
en Dfftzierafpiranten ꝛc. MLZ.
9,
1866. 97,
a — an die,
315.
‚ Tragoner, Erlebnijie eines Rheinischen,
187071. MLZ. W, 492.
—regiment Derfflinger. Bh. M, 327.
Drill und Erziebung. 97, 1253. 14%.
Druie. M, 2165.
Duelle — Zeit des Großen Kurfürſten.
, 423
Qüppeler Schanzen 1864. MLZ. M, 182.
Düſſeldorf, Zuſtände und Ereigniſſe in
1794,95. MLZ. W, 440.
Dupanloup, Brieiwechiel mit Bijchof, von
Orleans. MLZ. 96, 405.
v. Eberk, Kurze Gefchichte des Grenadier⸗
regiments König Friedrich Wilhelm II.
(1. Schleſ. Ar. 10). MLZ. %W, 449
Ehrenbreitftein, Kapitulation von, 1799.
\ 9, 428.
—gerichte der Difiziere, Verordnung über
\ bie. 9, 60.
v. Ehrenthal, Führer durch das Königliche
| Hiſtoriſche Mufeum in Dresden. MLZ.
| WW, 42.
Einjährig » Freiwillige, Anleitung zum
Kroliren, Stizjiren ꝛc. für. MLZ. 9,
254.
‚ Ausbildung von, der nfanterie.
| MLZ. 26 41.
——, Unterrihtsbüder für. 9,
| Einzel: Prüfungsiciehen. 96, 2678. 2704.
1, HR.
MLZ2.
| 4
—⸗, Bewerthung des. M, 2680.
—⸗, Rrobeihüfle beim. 96, 2709.
— reiten. WM, 2343.
— — im Gelände. 97. 614.
‚ Eifenbahnarbeiter Aompaanien. 9%, 2563.
Bl. 97, 88
"| Beiriebbtemmiffionen. Bh. 97, 8.
—— fompagnien, Bl. 97, 88. 89.
| —wejen. MLZ. 97, 6.
Br Benugung der, 1870/71.
h
|— —, Yeiftungen der, 1870/71. Bh.
| 84.
— lleberfichtöfarte x. der. 97, 1643.
| Eiferne Großfreus, ge —— 9, 827.
hen Diffizierlorps.
97, 1368.
— — — Reichsheer und in der Marine,
MLZ. 97, 257.
Eiswaldt, Handbud für Cinjährig + Freie
willige, Nejerveoffizier : Aipiranten ꝛc.
des Trains. MLZ. 97, 289.
Elbhersogthümer, Vorgehen in den, 1864.
97, 674
I 4, .
96, Elmshorn, Rennen zu, in Holftein. 97,
1185.
Aphabetiihes Sad und Namen: Berzeichnik 1896/97
Elſaß und Lothringen, Rüdgabe von, an
Deutfchland. 97, 676. |
Elfenborn, Truppenübungsplag VIII. Ars
meeforps. 9, 71. | 3
Eliter, Die biftorifche Tracht der Brauns
icweigiichen Truppen. MLZ. 97, 9.
Engliſch⸗ = Braunfchmweigifches Infanterie:
regiment bis 1814. MLZ. 6, 430.
—traben. M, 234.
— Einfluß des Schätzens ber.
Entfernungsmeſſer. 9%, 2819. 2820.
rauen. %, 2804. 2805. 2819. 97,
— bes. 97, 1068.
Erdbedungen, Anlage und Benutzung von,
97, 348.
Erinnerungäblatt an ben 22, März 1897.
MLZ. 97, 52.
— feiern 1895,96. MLZ. %, 430. 494,
Erfundungen. 9, 2822.
Erfundungsaufträge. MLZ. %, 458,
— und deren Loſungen. MLZ.
58.
Exzie ungäbeihülfen = Töchter von
Offsieeen a. 97, 828. 820.
— ——— des.
MLZ.
v. Comic, end Blutfparung bei Opera:
tionen und Berlegungen. 97, 1988.
v. Ejtorff, Anleitung zum Unterricht über
|
Zee, Kriegsartilel x. MLZ. 97,
—, fer Infanteriedienft. 97, 1497.
MLZ. %, 412,
Etappenintendanten. Bh. 97, 88.
—trains. Bh. 97, 58.
—truppen 1870/71. Bh. 97, 95, |
— und Eifenbahnbehörden. 96, 2563.
—⸗ — —weſen, Generalinfpekteur des.
%, 2.
—linien, Schub von, 1870/71. 96, 2564.
—trains. %, 2568.
—mejen 1866. 97, 337. |
— — 1870/71. Bh. 97, 8.
— — Inſtruktion über * vom
tember 1887. Bh. 97, 8
— —, Drganifation bes, ee Beit des,
Arieges vom 2. Mai 1867. Bi. 97,81.
-, Vorichrift über das. 96, 2563,
Etat 1897, '98, Vorläufige Beitimmungen
den, betreffend. 97, 815.
Ererzirmethode, 97, 1225.
—formen, 97, 1199. &
Erner, Der Antheil der Königlich Sächſi⸗
ſchen Armee im Feldzuge gegen Rußland | W
1512. MLZ. 97,
3. Sep: |
—, Der Weg zum Einjährig- Freimilligen — —
und zum Offizier des Beurlaubten: |
ftandes ꝛe. MLZ. 97, 289.
Eylau, Schlacht bei. W, 2397.
Faber du Faur — v. Kaussler, Napoleons |
Eldzug in Rußland von 1812. MLZ.
7,2 “
Fahnen und Standarten, Gnadenermeife |
für. 97, 691.
—ichmiebe, Unterricht der.
I
— —. Vihen der.
ee —— ber, über Hinder:
11
— — Uebungen mit Wagenftaffeln bei ber,
— — Vertheilung der, an die Infanterie:
— — Meiterbildung der Offiziere ber.
"65.
— — Negiment Prinz ge von Bayern
— bahnen,
—batterien, Sn Stellung Gehen von. W, | — — — bei Liegnit 1780. Bh. 97, 205.
| —befeftigungsanlagen. MULZ. 97,
MLZ. 96,441. | —binde für Offiziere bei * Hegiment
rt für Militär-Radfahrer, MLZ.
v. Fatdenftein, General, 1866. 97, 391.
— 1675. Bh. 96, 355.
Feind, Markirter. 97, 925.
Feld, Im, 1870/71. MLZ. M0, 484.
—armee, Direktiven für die Berpflegung
von. Bh. 97, 76.
BT Abtheilungsegersiren ber. 97,
1130.
— —, Anwendung des Signals bei ber.
11
’ .
— — — des Galopps bei ber. 97,1120.
— Ausbildung ber. 97,
— — — — Fahrer bei der. MLZ. %,
= * — —, am beſpannten Geſchütz.
97, 1127. 1128. 1156. 1173.
. im Fahren bei der. 97, 1132.
— — Brennzünderfeuer der. 97, 2134.
2158. 2160.
— — Einnehmen der, von verbedten |
Stellungen. 97, 415.
— ne ber. 97, 1650. 2181.
ar 7 Kriegämäßige Ausbildung der. 97,
— per Zeitung ber Abteilungen der. 97,
— ie ber. 97, 1434,
147.1
ber. 97, 417.
— — bei ber,
7, 2131.
MLZ.
2158.
2162.
‚ aus verbedten Stellungen. | |
9,413.
niffe ac. 97,
MLZ. B, 407
A Unterricht ber Kanoniere
ahrer der. MLZ. 97, 97.
und,
9,
>
0
1173. 1174.
Divifionen. 97, 1459. 1440. 1871,
— Tin bei der, MLZ.| |
"406, 40
Deutſchland. 7
Feldeiſenbahn⸗ Abtheilungen. Bh. 97, 89,
— —weſen, Chef des. 3, 2563.
—gefhüg, Neufonftruktion des. 97, M.
— herren und Helden, Preußiſche. MLZ.
‚428,
—funde, Leitfaden I den Unterricht
ber x. MLZ. 97,
—lazjarethe, Yeichte. 4. 2579.
| —manöver 18413. 97, 0.
—— Kaiſer Wilhelnis I. Anſicht über.
7, "66
—fanitätsdienft, Kriegsmäßige Nebungen
im. MLZ. 97, 72.
— —formalionen. MLZ, 97, 73.
— —organifation. MLZ, %. 487.
— —mejen. 9%, 2577. 97, 2185.
—truppen, Stärle der, 1870/71. 9,11.
I
—jug 1674 im — — Bh, 96, 346.
|—— 1759. Bh. 97, 205.
—_ 1796. 9%, 1015. 10%0. MLZ.
97,27.
— — 1799, Operationen des.
|— — 1812, Sähfiide Truppen
Rußland. MLZ. 97, 30.
—_— — 1864. 9, Tel.
— — 1870/71, Kritifche Würdigung des.
%, 2487.
9, 424.
im, in
— —, Transporte im. Bh. 97, 77.
—züge in Erg und Preußen 1656/57.
Bh. W, 314.
— — — Schleswig, Jütland - Pom⸗
mern 1658/59. Bl. M, 3
Feſſelballons. MLZ. WM, 404,
ftungsbaumweien. MLZ. 97, 285.
Dana des Munitionsverbrauchs irieg Unterricht im. MLZ. 97, 306.
—meien. 9%, 2493.
Feuer, Vorgehen im feindlichen.
—bissiplin. 97, 1223.
—eröffnung (Artiderie). %, 2295.
—geihwindigfeit (Infanterie). 9, 2805
—lettung. 9%, 346. 1604. MLZ. 9,0.
9%, 346,
Flaggen MLZ, 6, 482.
—— 97, 348.
Flotte. 96, 249.
— Schaffung, einer. M, 2574. 2577.
Floitenverein in Chile. 96, 2864.
vermehrung. 97, 1861.
Formationsänderun: en ıc. aus Anlaß des
——— 7, 2 —
ra rankenbergs riegstagebücher
1866 x. MLZ. de, 404. .
—— fir Behörden. MLZ.
—, Wenden der, im Bonen sc.
“u |
sı |
Bi der Pferde ber.
u
7,1 132.
” 1652.
ald Manövrir:
ameijes Feuer der.
ugfolonne der,
“ formation, 97, 1130.
(Magdeburgiiches) Nr. 4.
%, 2563. Bh.
97, 2149.
1,88.
22%.
207.
Fahrer, Ausbildung von. MLZ.9%, 406. der Gardes du Corps. 97, 2113.
— bei den Manövern 18%. M,| — —, Probe — 9530
|—bienft. 9,
RR %, 2626. 97, 1455. —— Studien über den. 6, 2504,
—— Zufammenflappbare. 97,318. — —übungen. Bh. 9, 529. 530.
1461. — — — flleine. MLZ. 97, 209.
—zruglolonnen, Befehlsertheilung an —— — — — mit gemiſchten Waffen bei Berlin F
%, 2856. 1844. 97, 906.
Frhr. v. Freytag: Loringhoven, Die Heer:
—— Napoleons und Molttes. M,
— Schlacht bei Torgau am
3. November 1760. Bl. 97, 121.
Friedenspredigſen vom Kriege 1870,71,
MLZ. 96, 48
{hu 1871. 9, DR.
—verjorgung. 97, —*
Friedrich der Große.
7, 532.
— — — — Torgau 1760. Bh. 97, 164.
Briefwechſel. 97, 195. 196.
198.
— — —— vom Ariege.
Ih. 96, 4
— — — über Artillerie 1777. Bh.97,178,
— — — — bie favallerie 1740. 97,533.
— Wilhelm III, Entbüllun
des Reiters
ſtandbildes des Königs. ‚ 676.
riedrichsdentmal, Einmeigung des,
Berlin 1851. 97, 6
in
3
8 (Deutfchland. |
Friedrihätaa. 97, 1. 281.
—vortrag. 97, 281.
Dr. Frih' Unterrichtöbriefe zur Selbit-
— der Deutihen Spradje. MLZ.
7, 20.
Frommel, Emil, *. M, 2621.
— Erinnerung an Hofprediger. MLZ.
9, 21. 42. 20.
—, Handichriftliche Gedenfblätter von. 96,
2755.
Sabre, Ausbildung von, im
h. 96, 527.
yeffifche, 1866. 97, 2228.
im Kriege. Bh. M, 509.
—, Selbjtihätigfeit der. Dh, 6, 481.
Fürftentage in Würzburg. MLZ. 97, 302.
le im Manöver, WM, 2855.
Außartillerie, Handbuch für Cinjährig:
Freimillige sc. der, MLZ. 97, 43.
— — Schießen der. MLZ. 97, 43.
Sabelfhüffe Beobachtung von.
v. Gablenz, FMEL., als Parlamentär 1866.
97, 314. 318. 335.
Galopp, Langer. WM, 2344.
Garbderegimenter, Ueberführuna von Ne:
ferveoffisieren der neuen, zur Yandwehr.
9, 207.
1. Sun. a 1866. 97,
1217.
2. Garde: — 1870 71.
7, 1218. 1219.
Garnifonbeihreibungen. MLZ, 97, 74.
—firde, Berliniihe. MLZ. 97, 201.
—taufh. 97, 1309.
Gedenkfeiern Schlef. Negimenter 1870,95.
MLZ. 9%, 432.
Gefeht. MLZ. 97, 188,
Führung im. 97, 343.
Gefechtsabftände. 97, 119%. 1201.
—ausbildung von Unteroffizieren und
Mannichaften. Bh. 96, 531.
—lalechismus für Anfanteriften sc,
J
MLZ.
—linie, Erfte Hülfe in der. 6, 201.
2957. 97, 1982.
— übungen im Winter, 97, 173.
Gelände, Aufzeichnung des beim Krofiren.
L . 97, 101.
‚ Dedungen im. 97, 1062.
—, Einfluß des, ri Treffwahrfgeinlid
keit. Mi, 28
—, Findigfeit — 7, 616.
— für er mit Icharfen Patronen.
MLZ.%
— benußung. m 1271. 1274.
— (Artillerie). %, 226.
—beurtheilung.. MLZ. 97, 1.
—erfundungd: Aufgaben. MLZ. WM, 458.
—fahren, Ausbildung im. 97, 1458.
Generalinfpefteur des Etappen: und Eifen:
bahnweſens. Bh. 97, 87.
Generalität. MLZ. 97, 250.
Generaljtab, Beränderungen des. 97, 1362.
Genietruppen, Ruſſiſches Urtheil über die.
97, 373.
Gerichts herrlichteit. MLZ. 97, 155.
Gerle Suteminne, — Kulturbild.
MLZ. 97, 98.
St. Germain, Frieden von, 1679. Bh.
%, 413.
Geſchirrkunde. MLZ. 97, 258,
Geſchoß, Wirkung des, am Ziel In—
fanterie). 96, 2809.
elbjtthätiges Yufammenmwirfen der; '
9,2159.
Militär Wochenblatt 1897
— Naturgeſetze der. MLZ.
Bchdüpinien, Feuer von zwei voreinander⸗
ſtehenden. 97, 1870. 1873.
— zahl der Batterien. MLZ. M. 407.
Geſchutze, Aufftellung von. 97, 1174. 1175.
—, Einfahren von, in die Feuerſtellung
mit Yangtau. 97, 413.
Geihmworene. 97, 120.
— 97, 1254. MLZ. M,
Frieden.
| Genie — des. 97, 1061.
—, Wirfung des Schuſſes auf das.
20
— Treffwirkung bes,
6,
97, 229,
1813.
MLZ, %,
Großbeeren, Schladt bei, Bh.
Groß. Goͤrichen, Schlacht bei.
Gruppe, u Tri XVII Ar:
meelorp3. 97,
Gymnaſtiſche — der Mann⸗
ſchaften. 97, 1475
Haberland, Krieg im Frieden. MLZ. %W,
466.
Habichts wald RE Zager bei. MLZ.
— Pruſungslomnmiſſion, Kommandirung
21
zur. 96, 2821.
Gewehre, Shfirung der. 96, 27H.
_ — Geihüge Syſtem v. Dreyſe. 97,
Geyer, Kaifer Wilhelm der Große, MLZ.
97, 51.
97, 13. 1%
v. Hagen, * Gelände im Dienſt ber
Truppenführung. MLZ. M, 458.
—, Sehnerts Handbuch für den Truppen:
führer. MLZ. %, 491,
Hagenau, Truppenübungsplag XV, Ars
meelorps. 97,
Halbblutpferd, Training des. MLZ. 6,
416.
-pferbe. MLZ. 96, 414.
‚v. Häniſch, Hojähriges Dienftjubiläum des
v. Geyfo, Handbuch für den aktiven Oft:
zier ꝛc. über Dienſtvorſchrift. MLZ.
9,19
Gitihin, Erlebniffe bei, und Nöniggräg
ı 1866. 9%, 2367.
— Sie
v. Gizycki
Bufanben nebjt Löfungen.
v. Glafenapp, Handbuh für den Ein:
jährig-Freiwilligen der Kavallerie, MLZ.
97, 288,
bei, 1866. 97,
282,
M LZ. 9,
Taubert, Ztrategifc: ialtiſche
Gliederungslehre. 97, 1190.
Gluͤhzundapparat. 97, 454. dan.
‚v. Glümer, General der Infanterie.
9, 2869. |
Gnadenbeweiſe Si In). 1491.
| —penfionen. 97, 36.
v. Soeben, Briefe des Generals, 1870/71.
9, 226
Gobl,
Baheriſchen II. Armeelorps ıc. in Würz⸗
burg. MLZ. 97, 302.
Goehl, Kaifer Wilhelm der Große und
9”,
\ fein Baus, MLZ. 97, 171.
Goͤhrde, — an der, 1813. Bh. 97,
| 189. 25
Bertufe bei der, 1813. Bh. 97, 301.
Goens, Geſchichte der Könialichen Verlini:
fchen Garniſonkirche. MLZ. 97, 201.
Frhr. v. der Goltz, General der Infanterie.
MLZ. 97, 144. 145.
— — , Rokbadı und Jena. MLZ. 96, 481.
v. Gohler, Wilhelm der Groke in feinen
Beziehungen zur Hunft. MLZ. 97, 160.
Gothaiiher Genealogisher Soflalender,
%, 2UB8.
Granier, Die Einmarihlämpfe der Deut:
ei Armeen im Auauft 1870. MLZ.
Gravelotte, Artillerie bei, 1870.
Greifswald 1578. Bl, M, 34.
Örenadierregiment König Friedrich Wil—
beim IV., Ausseihnung für das
(1. Bomm.) Nr. 2. 97, 1473.
97,1522.
Die” aroke Parade des Königlich |
ı Sannone,
(Senerals der Kavallerie. 97, 1717.
Hammelburg, Zruppenübungsplag des
Könialih Bayeriſchen IL. Armeelorps.
9,7
' 2.
Hammer, Gott mit und. MLZ. W, 488.
97, 167.
Hammerftein, Truppenübungsplag XVII.
Armeelorps. 97, 74.
Handel, Ueberjeeiiher. 97, 1864.
Handgelübde, Verpflichten von Zeugen
durch. 97, 117.
— mörterbud) für Armee und Marine,
MLZ. 97, 15.
Handimann, Die wichtigften Beftimmungen
für die im Auslande fi aufhaltenden
—— Militärpflichtigen. MLZ. 97,
101.
„Beireibung der Gamifon.
MLZ 75.
— und —— Operationen Preußens
gegen, 1866. 97, 300. 391.
—, Verhalten des Königs von,
9,3.
1866.
Hartmann, Kurzaefahtes Handwörterbud
zu Vierde Freiherr von Derfflinger.
97, 680,
Griepenkerl, Taktifche Unterrichtöbriefe zur
' Vorbereitung für das Kriegsalademie—
Eramen x. MLZ. 97, 281.
v. Grolman, Yebensbeichreibung des
| Generals der Infanterie. Mb, 2778.
für Armee und Marine. MLZ. 97,15.
‚ Sig: und Trageweife der Belleidungs:
und Ausrüftungsftüde der Fußtruppen.
MLZ. 97, 100.
Haubite oder Mörjer. M, 2957.
Hauptleute, Aufrüden der, ꝛc. 96, 2440.
2697. 2845. 97, 171. 473. 811. 1881.
2051. 2355,
-quartier, Großes, 1866. 97, 282.398.
330.
—⸗ und Reichsarmee 1797. 97, 421.
— verbandplas, Errichtung des. 97, 2075.
— verhandlung, Regeln über den Gang
der, in Bayern. 97, 121.
Hausartillerte, Sähfifge. MLZ. 97, 66.
Heer, Eintheilung und Quartierliſte des.
MLZ. , 108,
—, Entwidelungsgejhihte des. MLZ.
97, 258.
_ ——— des, 1870/71. Bi. 9,
74. 7
, Organiieiien des — 9,
670. 671. MLZ. 97,
— Preußiſches, vor 1806. — 9,250,
—, Nefrutirung bes, 1897/48. 97, 356.
—, Neorganifation des, 1819. 97, 1451.
—, Stehendes, 181. 9, 1431.
— führer, Yebensbilder genialer.
®%, 4128.
MULZ.
Alphabetiiches Sadı- und Namen⸗Verzeichniß 1896/97
Heermweien. M, 2494,
—— 18%. 97, 1378.
— —, Brandenburgifches, 1688.
421.
Heere, Aufmarſch der Preußischen, 1866.
9,5390,
Bh. 6,
— und Flotten der Gegenwart. Band 1.
Deutschland, 6, 2402,
Heeresneugeftaltung in Preußen. 97, 672.
[4
673. 675.
—organijation, Anfichten über. 97, My.
— verfaſſung. 97, 1149,
—veritärfung 1886. 97, 678.
Heilgehülfe, Rokärztliher. MLZ. M, 441.
Heinle, Unjer Soldatenlaifer Wilhelm 1.
MLZ. 9, 50.
Heinge, Stecherts Armeeeintheilung und
Quartierlifte x. MLZ. 97, @.
Helbling, Dienftanweifung für Bayeriſche
ffiziere, Sanitätsoffinere ac. des Ber,
utlaubtenſtandes. MLZ. 97, 19,
Helmfpigenzeichnungen. 97, 1477.
Hennig, Stop. MLZ. WM, 418.
Herbftfeldzug 1675. Bh. 97, 374,
— und Felddienſt Ordnung. 96
21.
— — von Armeelorps 1807. 97, 368,
Herhudt v. Rohden, Der Dienftunterricht
des Deutſchen Infanteriſten. MLZ. 97,
306
Herreniport, Ausbreitung des, MLZ, MG,
415.
von Heſſen, Prinz Alerander, 1866. 97,
2226.
Heuſer, Die dritte und vierie Belagerung
Yandaus im Spaniichen Erbfolgefriege
1704 und 1713. MLZ. 97, 279,
Dinterbliebene, PVerforgung, von Ans
gehörigen des Heeres. 97, 303.
Dr. Hirsch, Der Winterfeldzug in Preußen
1678/79. MLZ. 97, 85.
a und Seitenſchüſſe (Infanterie). M,
705
Hoderlein, Kurze Anleitung zum Krokiren,
Slizziren und Rartenlejen für Cinjährig:
Yretwillige x. MLZ. 97, 254.
Höbenftreuungen, Erſchoſſene mittlere, |
417.
MLZ. W%,
Hoffmeyer, Kaifer Wilhelm der Große.
MLZ. 9, 85
Hobenfriedberg, Siegeäritt bei. MLZ.M,
479.
Hohenmauth, Ueber, nad Zwittau 1866.
91, 339,
MLZ. %, 425.
drei Generationen
}
Hohenzollern, Bilder der.
— Eijerne Kreuz in
der. MLZ. 97, 140,
— haus. MLZ. 97, 140.
v. Holleben, Die Kriegsartilel. MLZ.
1, 71.
Dr. Holgmülfer, Die Angenieurmathematifin
elementarer Behandlung. M1,Z. 97,311.
Horpenſtedt, Jeitgemäßer Dienftunterridt.
7, 1498.
—, Unteroffizieraufgaben.
Horzig 1866. 97, 313.
Hofenträger, Esmarchſcher. 96, An.
dofianna, Auswahl geiftliher Männer:
höre x. MLZ. WM, 480,
Hübner, Erzählungen und Schilderungen.
MLZ. 9%, 167. j
Hülfetrantenträger, Vermehrung der. 96
7, 1500.
2.
— Errichtung von. M, 2570.
Sundertjahrfeier. 97, 667.
Huſaren, Unternehmung
Preukifcher, bei
Rothſchloß 17411. 97, 534.
| —tegiment Kaiſer Nikolaus II. von Ruf:
land (1. Weftfälifches) Nr. 8, Pelze für
' das. 97,41.
— — König Humbert von Italien (1. Heſſi⸗
ſches) Nr. 18. 97, 2149.
Snfanterie, Bekleidungsabzeichen für. 97,
361.
—, Dienftzeit bei der, 1833. 97, 02.
— Feuer der, im Gefecht. MLZ. 97,80,
— im Naifermanöver 1806, 9, 1002.
— Nerihformation der, 97, 180.
— Preußiiche, 1741. 97, 58,
—, Ruſſiſches Urtheil über die. 97,345.
—, Sciefausbildung der. M, 2679, 9,
1069, MLZ.97, 80.
—, Tattit der, 97, 1975.
— — — ⁊ꝛxc. 1896. 97, 1645.
— Ueberſchießen der, durch Artillerie,
7, 1870,
97, 187
—angriff. 97. 1654.
—angriffe unter Friedrich dem Großen.
9,533.
—brigaden, Neue. 97, 1359,
—bienft. MLZ. 9, 412.
, —bipifionen im Juni 1866. 96, 2207. 2325.
2367.
—Grerzir- Probleme. 97, 194.
——rNeglement, Berichtigung ded. MLZ.
97, 2113.
———, Ergänzung des. 97, 2307.
—1—:—, Preußiſches 1847. Bh. 6, 482,
—:—:—, Vorwürfe gegen das. 97, 2257.
— —⸗— Werdegang des. 97, 11.
— —, Zufäge zum. 97, 1978.
BE , 1201.
-geihoffe, Flugbahnen der. 97, 1205.
—fampfe. 97, 1200.
— » Nadhrichtendetachements, Entjendung
von. MLZ. 6, 403.
—tegiment aus Eiſenach ftammend. MLZ.
1, 87.
4,
— — (teibregiment), MOjähriges Beftehen
bes 3. Heſſiſchen, Nr. 117. 97, 1489.
- — von Block Nr. 42 (Preußen). MLZ.
%, 440.
—regimenter, Neue. 97, 1359.
ſchießen, Sefechtsmähiges. MLZ.,417.
—Schießlehre, Hülfsmittel der. 97, 1205.
— ſchule, Neuordnung der. 6, 2821.
-, Zujammenfetung der, 1847.
7, 168, .
Inianteriften, Ausbildung der. 97, 76.
— Dienftunterricht für. MLZ. 96, 410.
411. 412. 9, 306,
Informationskurſe an der Infanteries
Schießſchule. 97, 160.
Ingenieurmathematik in elementarer We:
handlung. MLZ. 97, 311.
—wejen. 97, 221.
Initiative 187071. Bh. 96, 486. 40%,
502
Inftruftionsbüdher. 97, 1495.
— methode, Neue. MLZ. Mi, 412. 413,
Jäger, Dafeinsberechtigung der. MLZ.
‘, ° .
— zu Pferde. 97, 815. 965. 1975.
— bataillone, Thätigleit der, im Kriege
1870/71. MLZ. 97, 35.
Jagdreiten. 97, 615.
Jahnke, Wildelm-Gedenkbudh. MLZ.97,52.
—: —
— —, Seitendedungen und Rückzũge der.
M, 2,
Deuiſchland. 9
Jahreswechſel. M, 2051.
Dr. jur. Joeſten, Geſchichte und Syſtem
der Eiſenbahnbenutzung im Kriege. MLZ.
9,5
forps. 97,
Junifeldzug 1807. M, 2308,
Kahle, Die Nufseihnung des Geländes
beim Kroliten x. MLZ. 97, 101.
Haifer, Theures Vermächtnif unferesgrofen,
MLZ. 96, 473.
1; Unferes, Wefen und Walten. MLZ.
7, 54.
—, Wilhelm I. bei Bar fur Aube 1814,
Bl. 97, 122. 141.
— —, Charalterbild des, MLZ, 9,4,
— — Medaille zum Andenten an, 9,
687.
230.
— Nilitäriſche Schriften weiland, 97,
68,
— — Unjer Soldatenfaifer. MLZ.97,50,
— — Zwei Briefe Seiner Majeftät. 97,
Gh.
| — — der Große, Dienftjubiläen des, 97,
BIT. 678.
— — —, Feier des Bundertjährigen
Geburtötages von. 97, 667. 681,
— — in feinen Beziehungen zur
Kunſt. MLZ. 97, 169,
— m — —, Unferem Heldenfaifer. MLZ,
97, 311.
— Wilhelms: Alademie, Gerichtliche Er:
fenntnifie der, für das militärärziliche
Bildungsweien. M, 2522.
— Gedachtniß⸗ Leſezeichen. MLZ. 97,
14,
— — —Wandſchmud. MLZ, 97, 104,
— —:Bebenffeier-flatalog, M1,Z.97, 104.
—abzeichen. M, 2819. 97, 2309,
— — für die im Schiefen beten Mom:
pagnien und Batterien 1897. 97, 2151.
—lied. MLZ. 97, 166.
—lieder. MLZ. 97, 311.
—manöver 1879, Sfobelemw über die, 97,
M2.
— — 1891. 36 2826.
— — Bericht über die, vom 7. Bis
12. September 186. 96, 2717. 275%.
2773. 2791.
——, Franzöfiihes Urtheil über Die,
1896. 97, 1590.
— . Geländeverhältnifje der, 186. 96,
2717.
— — Generalidee der, 18. M, 2721.
— — Taftif bei den, 1896. 97, 1601.
\—— 1897.97, 3602. 2987,
—proflamation in Berfailles 1871, Theils
nehmer an der. Bh. 97, 59.
—thum, Höhe und Niedergang ded. MLZ,
%, 419,
Kaiſerin Augufta : Verein für Deutjche
Töchter, Bericht des. 97, 827.
Kaifers Geburidtag. 97, 05.
Kalender, Hiſtoriſch ⸗geographiſcher. MLZ,
97, 47.
4».
Juterbog, — —— III. Armee⸗
1.
—, für Veteranen. 97,
Nameradihaft, Zeitichrift, 96, 2583.
| Kämpfe in Berlin 1848. 97, 665.
— — Epanien 1810 0. MLZ.W, 431.
Kampf um die Vorherrſchaft in Deutſch⸗
land 1854 bis 1866. 97, 1201.
— methode. MLZ. 97, W,
3*
Milittär-Wochenblatt 1897
Kanoniere, Bewaffnung von, von 1866. | haar "rag laye der Weftarmee 1896. %, Kolarde, Deutſche (Bayern). M. 681. 683.
sn.
10 Deulſchland.
%, 2370.
Kantare, Reiten auf, 96, 2346.
—, Zäumung auf, %, 23H.
Santonnementölazareihe. 97, 2072
Kapitulantenſchulen, Lehrſtoff für.
9, 259.
KHarolingiiches Reich, Zeriehung des, Be
MLZ2.
Kartätſchſchuß, men dei. 9,0.
—, Wirfung des. ‚419.
Karten, Erjagmittel gr 97, 617.
— von Deutſchlend, Aelteſte. Bh. 97, 101.
—Lefen, Anmweijung zum. MLZ. 97, 254.
—3* Standpunft der, 1756. Bh.
9,1
Kagbadı, Schladt an der, 1760. 96, 2702,
Kauffahrteiflotte. , 2572.
Kavallerie, Anpafjung der, an das Ges
lände. 97, 49.
_, —— der, und ihrer Führer. WM,
—, Suftrungeient der. 97, 45.
MLZ. 97, 142.
— — 1870/71. Bh. %, 516.
— — während der Manöver 1846.
v0, 2025.
—, Auftlärungsthätigfeit der. 97, 20.
—, Aufmarſch der, mit verfleinerten Inter
vallen. 9, 2345.
— bei den Karfermanövern. 97, 1609.
—, Berittenmachung der . * mit
eigenen ‘Pferden. MLZ. 96, 4
—, Briefe über das Reiten A SILz.
9, 244.
—, Brigadeübungen der. 9, 923.
—, Dienftbetrieb — Dienfteintheilung
bei der. 97, 1254
— — —
’
—
’
— der Litewla bei der. 97, Rliaß Der gr Kamerad. 97,
—, Einzellampf der. 97, 1704. 2082.
_, —— der, zu Pferde. 97, 1255
altbootwagen der. 97, 1001.
elddienft der, 97, 1259.
Ze ericianifhe. MLZ.96, 479. 480.
fecht der, zu Fuß. 97, 370. 1255.
—, Gefehtöformationen der. 369.
—, Gliederdiſtanzen bei der. ‚2.
- im Dienft der — 5———— 1870, 71.
96, 248%,
—, Innerer Dienft der. 97, 1253.
— Darichformation der. 9, 1980,
— Pionierdetahement der. 3%, 231.
‚ Reiten der Nefruten der. %, 2345.
— " Refrutenausbildun beider. 6, 2344.
—, Sn der, em Schlachtfelde.
3
Ruſſiſches Urtheil über die. 97, 367.
—, Echieken der. %, 1256.
— . Schlachtenthätigfeit der. 1228.
idi 241.
Schließen der. , 234.
— Waͤchtdienſt der. 97, 1254.
—, Beiteintheilung der Ausbildung der.
auf
9,
96, 2345.
—abtheilung, Aufftellung x. größerer. |
M, 6.
—angeiffen, Begegnen von. 97, 347
—attade. 97, 371. 2082.
u unter Friedrih dem Groken.
533.
anf 97, 1252. MLZ. 97, b.
aründung des Deutſchen Reiches, MLZ.
419.
|
|
|
‚ Königgräg, Artillerie bei, 1866.
22.
|
|
— — Dörnberg
| ** Ueberfall bei,
— — Zutheilung eines — auf
Fahrrädern an jede. ‚AT.
=-—, — von en an eine.
1722. 1723.
—bdivifionen, Aufgabe der. 6 3574.
— —, — — im Mandver 1896. 97, 48.
—— bei den großen 18".
9%, 2873. 97, 923. 1721
_—_ , Autftellung von, 1897. 97, 365.
— —. Reitende Artillerie bei den. 97,
1720.
— —, ar? — 9,23.
—dreffur. 9,2
— führer, Höher, gr dem Schlachtfelde
9, 19%
Zgefect, Uinfepen eines. 97, 923.
mpf, Reitende Artillerie im. 97, 1747.
—offizier, Sattelbucy des. 97, 125%.
—offiziere, Handbuch für, MLZ. 97, 3
‚ Findigfeit ıc. der. 97, 369. 373.
—pferde. 9,370,
— —, Ausbildung der. 97, 1677. 1699. |
— übungen 1897. 97, 362.
— — bei Berlin 1843. 97,
* Wi.
—unteroffisiere, Stand der. MLZ. WM,
461.
Ranallriten, Zeitfaden für. MLZ. %,
Dr. Kayjer, Erlebnifje eines Rheinischen |
‚Kranke, Sammelpuntte für.
a im Feldzuge 1870/71. MLZ.
40
a = Kaiſer Wilhelm der Große. MLZ.
‚13
F — Grundriß der Militär-Ge⸗
MLZ. 97, 163.
1813. MLZ. 97,
7, 1461. 1953.
jundheitöpflege.
—
1498,
MLZ. 97, 162.
—, Rie lernt man infteuiren? 97, 14.
MLZ. 97, 162.
Klingender — Woide, Die Urſachen der
| Krebs, Mottos und Devifen des Krieger:
Stege und Niederlagen im Kriege 1870.
MLZ. 97, 312.
Dr. Andvenagel, Ueber friegsmäßige Bor:
übungen im Feldſanitatsdienſt ꝛc. MLZ,
Anötel, Die Deutſche Armee. MLZ.97,11.
Prof. Dr. Knole, Das Varuslager im
Habichtswalde bei Stift Leeden. MLZ.
9,13. 18.
Dr. Köhler, Die modernen Ariegswaffen.
MLZ. 97, 282.
König, Aus Saalfelds militärijcher Ver:
gangenheit. MLZ. 97, 10.
—, Der Sächſiſchen Armee Antheilnahme
am Deutich⸗ Franzöſiſchen Kriege 1870 71.
MLZ. 96, 445.
—, Die Schredenstage von Saalfeld a. S.
1806. MLZ. 9,1
— 8. —— bei, 1866. Bh.
9,19.
—, Schladt bei. 97, 286. 287. 309. 996. |
Königs Nod, In des, MLZ. 97, 68
\—abjeihen für Sciefen. %, 2677.
2708. 2707.
— preis, 6, 2708.
Körner, Zeier und Schwert. 97, 4W.
Bh. 97, |
|
97, | Kollin, Schlacht bei.
1813. Bn. 97, 266. 275. Balken, Entfaß der Feftung, 1760. MLZ.
Koll. 3 2465.
97, 193. 1%.
' Kommandeurftellen, Beſetzung von,
Sadien. 97, 335.
Kommandirte, Abgabe von. 97, TM.
Kommandoftäbe, Thätigfeit höherer,
1870/71. MLZ. 97, 146.
in
| Rompagnie, Ausbildung der, 97, Tb.
—chef, Thätigleit des. 97, 76.
520.
—, Disziplinarſtraſgewalt der.
3
Bh. 9%,
M1Z. 97,
—tolonnen, Berwendung der. 97, M.
Bh. 96, 483
Konkurrenzgewehr M/71, Syſtem v. Dreyſe.
Kontrole, Bapierne. 97, 571. 572.
Korngrößen. %, 2705.
Korpsartillerie. 97, 1439.
‚v. Korgfleifch, Geſchichte des Herzoglich
Braunſchweigiſchen Infanterieregiments
und feiner Stammtruppen (1809 bis
1867). MLZ. W, 430.
Zua des Schwarzen Korps 1m.
Miz. M, 431,
' Kraft, Kaiferlied zum 100jährigen Geburts:
tag Kaiſer Wilhelms J. MLZ. 97, 166.
9, a7.
Krantenpflege, Militärinipelteur der frei:
u bei der Armee im Felde.
217
Ds Bewegungen bes, einer Truppe.
—jtuben. 97, 2071.
') —wärterbient. W, 2784.
|
4
'— wagen, Vermehrung der, im Kriege.
MLZ. %, 488.
Arantheitözuftand 1870/71. MLZ. 97,179.
Dr. Kraſchutzki Die Verſorgung von
Heineren Städten ꝛc. mit geſundem
Wafler. MLZ. 97, 102.
ſtandes. MLZ. WM, 493
Krieg von 1806 und 1807. 96, 23%.
— 1566. 97, 674. 675.
— 1866, Generalftabswerte über den,
97, 387.
— 1866 in — Geſchichte des.
87.
— — 558 676.
— 1870/71, = Geſchichte des.
97, 8.
— 1870/71, Lehren des. 97,9.
— Kleiner. MLZ. 97, 40.
— ãicwenoge im Siebenjährigen.
1:
— Siebenjähriger. MLZ. 97, 58.
— und Sieg 1870/71. MLZ. 96, 483.
—, Unternehmungen im Heınen. 97, 125%.
Krieger, Fürforge für vermundete und
erfrantte. 97, 1360.
en, Sammelergebniffe der, 18%.
9,
Pb: Beifehrft 9, 1281.
—itand, Mottos und Devifen des. MLZ.
%, 493.
MLZ.
%,
—gräber und Denkmäler bei Metz, Ber
einigung zur Schmüdung x. der. 97,
202. 1919.
Alphabetiſches Sad: und Namen: Berzeihnik 1896/97
Kriegsalademie. Bh. 96, 529.
— —— ——— für die. MLZ
4, .
eu Naterländiiche. 97, 583.
-arhiv, Schaffung
%, 277%.
—artifel. MLZ. 97, 71
—erinnerungen 1870,71.
42,
— — eines Preußiſchen Offiziers 1870/71.
MLZ. 96, 463
— flotte, Vergleich mit ber Englifchen.
97, 1863. 1865.
—geſchichtliche Beifpiele 1870,71. MLZ.
9, 147.
—lieder, Altpreukifhe. MLZ. 96, 40.
97, 191. |
— marine, Saufbahnen in der. MLZ.
97, 302.
—rüder, 96, 2631. 97,317. 1185. 1208,
1020,
--chulen, Unterridtäturfe an. M, 2697.
— ſchulkurſe, Verlängerung der Dauer der.
MLZ. 97, 251.
-fpiel, Bh. 96, 533,
—tagebücder 1866 und 1870,71.
2%, di.
-verforgung. 97, 395.
rn, haften, Handwörterbuch der. MLZ.
4),
griilee Gitate.
— Tage 1870.71.
Künfte, Entwidelung ber.
sürichner, Heil Kaiſer Dir!
138.
Kufahl — Schmied —- Kowarzik, Duellbuch.
MLZ. 97, 251.
Kuh, Aufmabmeprüfung für bie Kriegs:
MLZ2.
97, 2255
MIZ. nn. 14.
MLZ. 97, 110.
MLZ. 97,
afademie. MLZ. 97, 1%.
Kulturgeſchichte. MLZ. 96, 483. 484.
Kunz, Die Deutfche Neiterei im Kriege
1870/71. 97, 1958.
—, — Thätigleit der Deutihen Jäger—
bataillone im Kriege von 1870,71.
MLZ. 97, 85.
—, Kriegsgefchichtliche Beiſpiele aus dem
Deutſch⸗ Franzoſiſchen Atiege vonl 870 71.
MLZ. 97, 147, 217.
Samsdorf, Truppenübungsplap VI. Armee:
torps. 97, 75
Yandau, Belagerungen von, 1704 mb 1713. |
MLZ. 97, 279.
Sandesfarben. MLZ. %, 452.
—vertheidigung (Preufen). 96, 2771.
—vertheibigungdetommilfton, Aufhebung
der. 97, 1473.
Landſturm, Altersgrenze für den. 97, 67%.
‚ Errichtung des, 1875. 9, 677.
— iteg und Hrone in Preufen 152. 97,
674.
—wehr, Dentichrift des Prinzen Auguſt
von Preußen über die. M, 1428 1419.
— — 2, Aufgebots, Wiederherftellung der.
97,670,
artillerie 1810. 97, 1449.
— — bezirle, Unterfiellung einiger, unter
die 25. Havalleriebrigade. 97, 107.
— —bezitlseintheilung Helfen. 97, 167.
— — — für den ®ereih der 21. und
22. Infanteriebrigabe. 97, SIT.
— —Brigadelommandeure. M, 223,
2526, 97, 628.
— — injpeltionen. Mi,
— —lapallerte 1819.
2525. 2528.
9,1438.
eined Preußiſchen.
MLZ. 96, 431,
‚ Yauterburgs
Lanbmwehrorbnung (Preußen) 1815. M,
DTTR. 27.
-organitalion von 1814 und 1815.
97, 1428.
— —— — 1515 und 1815. 97, 112%,
— regimenter, Neuaufftellung von, 1857.
91, 672.
— — Ztammbataillone 1850. MLZ. 97,
267.
Tange, Diltheys Wilitäriicher Dienit:
unterricht für Cinjährig- jreimillige 2c.
MLZ. 97, 288.
Sangenfalza, Gefecht bei, 1866. 97, 301.
Langgeſchoſſe, Seitlihe Abweichung rotiren:
ber. MLZ. 96, 463.
Lanze, Ausbildung mit ber. 97, 125.
Dr. Lauenſtein, Der Aſſiſtenzarzt. MLZ.
97, 288.
illuſtririer Abreißlalender
MLZ. %, 406.
Ausbildung ber.
1847.
Zazareibgehülfen,
2783.
— refervePerjonal, Drganijation bed. 96,
25.
Yamıs Tennis: Turnier in Gomburg vor
der höhe 1897. 97, 1733.
Yayriz, Die Feldartilferie im Zufunits:
fampf und ihre friegsmäßige Ausbildung.
9, Ww.
Lechfeld, Truppenübungsplah des Königlich
Vayerifchen J. Armeelorps. 97, 73.
Genion, Englifch » Deutiche, 1813. MLZ.
97, 301. Bl. 9M, 266. 278
— Ruſſiſch-Deutiche, 1813. Bh. 97,265. 278.
Lehr: Infanteriebataullon, Königlich Preußi⸗
ſches. MLZ. WS, 401.
—turſe an der Infanterie : Schiehihule.
97, 169. 171.
Leichttraben. 6, 23H.
Leichtverwundete, Sammelplatz für.
272.
Dr. feitenftorfer, Der militärijche Training
aufphuftologiicher und praftiicher Örund:
lage. 9, 1473. MLZ. 97, 187.
Yeitungsprüfer, Eleltriſchet. 97, 450.
v. Yeltow : ANGER Der Krieg von 1806
und 1807. „2308. MLZ. 97, 216,
5 Seliichte des Sirieges von 1
in Deutichland. 97, 387.
Leuthen, Schlacht bei. 97, 200.
v. Lewinsii—v. Brauchitich, Geichichte des
Örenadierregiments Aönigq Wilhelm E
{2. Weftpreußiichen) Ar. 7. MLZ. 97,
297
3%,
9,
—⸗
sehr. v. Lichtenſtern, Schießausbildung und
euer ber Infanterie im Gefecht. MLZ.
9,8%
Liebestind — Koſch — Giſevius, Geſchichte
"des Fuſilierregiments Furſt Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollernſches
Ar. 40. MLZ. 96, 428,
Lieanitz, Ereigniſſe vor der Schlacht von,
175%, 96, 2700. Bi. 97, 208.
_, — der Garniſon.
MLZ. M. 7.
gimestaftelle. MLZ. 97, 180.
Lindner, Gründung, Bedeutung ꝛc. bes
Trains im Kriege. M1LZ. 9, 430.
Sinienlompak Syſtem v. Troidle. 97,
33.
Siterarifche Veröffentlihungen, Beitim:
mungen tiber Die, der Offiziere und
Deamten des Heeres ꝛec. 97, 357,
Litzmann, Beiträge zur taftiichen Aus:
bildung unferer I
Offiziere. MLZ. 97, 209.‘ Mauern, Beſchuß von.
Deutichland. | 11
goburg, Truppenübungsplag IV, Armee:
forps. 97, 69.
v. Lochow, Ausbildung und Befichtigung
des Relruten im Gelände x. MLZ,
%, 457.
Yoditedt, Truppenübungsplag IX. Armee⸗
forps. 9, 73
Frhr. v. Zoe, Hojähriges Dienftjubitäum
des Generaloberiten, 9, 814. 962.
83.
v. Loebell, Kurzer Abriß der Geſchichte
bes Preufiichen Staates und des Deut⸗
ſchen Reiches, MLZ. 97, 67.
v. Löbell, 81. Geburtstag des Oberſien.
6, 284,
— Jahresberichte über die Veränderungen
und SFortichritte im Militärweien.
XXI. Jahraana: 186. 6. 2851.
91, 1377. 1407.
Löblich, Kurze Darftelung ber Gefchichte
des Königlich Sächſiſchen Fußartillerie
Regiments Ar. 12, MLZ. 97, 66.
Yoofung. 9, 025.
vübomiches Freilorps. Bh. 97, 273.
— — lleberfall bes, 1813. MLZ. 97,
185.
Zuitballen, Yenfbarer, von Loehr. Mi,
2471.
Sundbye, Treffen bei, 1864.
Lunge, Öoperämie und Debem ber.
24605.
Lungen» Bruftiellentzündung. 96, 2460.
Maasarmee, Ereigniſſe bei ber, Auguft
1870, MLZ. 96, 403.
Männerchöre, Geiſtliche. MLZ. 96, 480,
Mainarmee, Berhältniffe bei der, 1866,
97, 341.
—feldzug 1866. 97, 2225. 2229. 2330.
Mainz bis Sedan, Won, 1870. 97, 989.
Maisfütterung, Schädlichkeit der, für Pferde.
M, 2466.
Maisier, Tagebuch aus dem Franzöftichen
Siriege 1870,71 ıc. MLZ. 96, 439.
Major, Aufrüden zum. 97, 81.
Mancefhludt 1870. MLZ. 97, 144.
Manöver, Grobe Bayeriiche. #7, 367.
Yeitung der. M, 2806
—gelände, Heilen ins, WM, 2820,
Bh. 97, 185.
%,
‚
-falender. MLZ. 97, 286. 287.
fchreiberei, 97, 572
v. Manitein, General, bei Königgräg.
97, 310,
Mantel, Ausbildung des einzelnen In—
fanteriften im Schulſchießen. MLZ.
”,4.
v. Manteuffel, General, und die Sud—
armer 1871. 97, 10. 2289. 2290,
Maraun, Kaifer Wilhelms des Großen
Denten und Wollen. MLZ. 97, 54.
Marine, Eintritt ıc. in die. MLZ.97,302.
—, Entwidelung der. 97, 6177.
—, Gtatäftärten der, von 1881,90 bis
189%. MLZ. 97, 303.
—, Verjonal ber. 9, 2406.
—beamte. MLZ. 9, 283.
— ;Denffchriiten. 97, 973.
gehe, Sieleinrichtung bei. MLZ. Mb,
IS,
—offizierforps.
Marktpreiſe 1812 bis 1816, 97, 1454.
Marfhübungen im Winter, 97, 173.
v. Maflenbah, Amberg und Würzburg
17%. MLZ. 97, 2%.
MLZ. 97, 257.
MLZ. 97, 0,
4
12 [Deutf&land.]
—* Grundriß der Taltil. MLZ. 97,
von Medlenburg : Schwerin, —— — Heerführung. 9%, *
Friedrich Franz IIL,
Meldereiter bei
2027.
1. 9,
den" Manövern 18%.
—, Neitausbildung der. 97, 614.
— Ständige für Bataillone. 97, 622.
—, Berwendung von, bei höheren Stäben.
97, 619.
—betahements. 97, 614. 515. 13683.
Meldbungsbüder. 97, 59.
Menzel, Der Einjährig - Freimillige und |
Offizier des Beurlaubtenjtandes der | Mufit am en Hofe.
Infanterie. MLZ. WM, 491. |
Meg, Belagerung von, 1870,
221. MLZ. W, 431.
— Erſte und Zweite Armee an der Moiel
bei. 9, 9%.
— jährige Gedenkfeier der Siege bei.
7. 202,
—, Kämpfe bei. 97, 1958.
—, Streitfräfte vor, 1870. 97,9.
Meyer, Zehn Aufgaben in militärifcher
Geländebeurtheilung zc.
420. 97, 47.
Micalte, Die Gedentfeiern der Schleſiſchen Neurafthenie.
Regimenter 1870.95. MLZ. W, 432.
Militär: Bezirlögerichte. 97, 118,
MLZ. 97, 150. |
Meyers Konver — MLZ. M., — —
193.
Nilitär:Wocenblatt 1897
Molttefhe Feldherrnkunſt. 97, 10.
— — 187071. %, 2488,
— — im Jahre 1870. 96, a
— Telegranıme 1870 71. ‚15.
Moskwa, Sächfiiche Truppen i in der Schlacht
an ber, 1812. MLZ. 97, 31.
Münfingen, Truppenübungsplag XII Ar⸗
meelorps. 97, Tl.
Muniter, Truppenübungsplat X. Armee:
forps. 97, 70.
Muſeum, Hiftorisches, in Dresden. MLZ.
6, 442.
MLZ. ®%,
4W. 97, 76.191.
9, 219. Wufterbatailon (Breußen). MLZ. 9%, 402.
Muſterungsgeſchäft. 97, 622. 623.
Nachrichten- und Befehlsübermittelung,
Organifation der. 96, 2490.
— vom 18. Auquft 1870. MLZ.
‚148.
—gefechte, MLZ. 97, 217.
—— 187071. Bh. 97, ©.
— Anwendung von. 97,
9. >
Kapitulation von. 97, 531.
Neresheim, Schlacht bei, 17%. 97, 1015.
9, 1474.
— Zerſtorung der Miſſionsſtation.
‚123. 124. 125. 126.
—:Eifenbahn, Benupung der. 97, 2129. — ——— 97, 122.
— in Preußen. MLZ. 97, Niederrhein, Beiträge
zur Befchichte bes.
MLZ. 9%, 440.
— Klinil ber, au Berlin. Niekold, * roßärztliche Heilgehülfe.
—⸗ Bun Illuſtrirtes. MLZ. 9, 157.
— Literatur 1896. 96, 2952.
—marſch, Verleihung eines Altheifiichen,
an das Leibregiment Nr. 117. 97, 2307.
— Verleihung Altpreußiſcher. 97.
— : Mufifer : Notiz: und Taſchenbuch für
1897. MLZ. 97, 48.
—:Obergericht. 97, 114.
—pflihtige im Auslande, Beſtimmungen
für. MLZ. 97, 101.
—:Boftlarten. 97, 1659.
— Anforderungen an, MLZ.
459.
— Strafgeſetzbuch, Bayeriſches. 97, 116.
——prozeß, Bayeriſcher. 97, 113
—⸗ — — Oeffentlichteit im. MLZ. 97,
154. 159.
—untergerichte. 97, 115.
— Verband in Baden. MLZ. 6,
Minengän 97, 450.
Minzloff, Die Hohenzollern von der Kur:
—— bis zum Kaiſerthron. MLZ. 96,
25.
Mobilmadung. M, 2527.
Mobilmahungs: Terminkalender, 97,626,
Mörfer und Haubigen, Schuktafeln für.
MLZ. %, 441
—batterien. M, 2956.
RER Schlacht bei. 97, 582. 533.
Graf v. Moltke, Widmungstafel für den
Feldmarjchall. 348.
Molke, — 1866. 97, 24. 310.
338. 34
Moltlkes — für 1871. 97, 2292.
— militärische Korreſpondenz 1870,71.
W, 2952. 97, 7. 2287.
— ftrategiiche Grundlehre. 97, 995.
J
Nouart, Gefecht bei, 1870.
MLZ.
—— Ediacht bei. 97, 219. 221.
Norddeutihe Bund. 97, 675.
Normalanariff. 97,1199. MLZ.97, 247.
MLZ. 96, 48.
— %, 2525. 2526. 97,
6:
Oberrhein, Ereianifje des Heinen Krieges
am, 1870. MLZ. %, 445
| Offigier, Beförderung zum. MLZ. 97,230.
| —ftand, Allgemeine Prinzipien für die) -
—afpiranten,
Nathgeber für Württem—
bergiſche.
MLZ. 97, 310.
‚—aufgaben. MLZ. 9, 209.
—:Ausrüftungsftüde, Proben für. M,
2539,
—etat. 97, Mi.
des Sächſiſchen Armeelorps. 97,
— —, Erhöhung bes. 97, 815.
— Felddienſtübungen. MLZ. 97, 209.
—lorps, Enges Zufammenleben der. Bh.
%, 521.
— —, Erfat und Heranbilbung des Deut:
chen. MLZ. 97, 250.
— — Geiſt des. —* 2951.
— Lan: Tennis-Turnier in Homburg vor
ber Höhe. 97, 2013,
— patrouillen. 97, 46. —*
—piferde, Eigene. MLZ. %, 413.
Erziehung des. 97, 901.
—ftellen, Ummandlung von. 97, 965.
— Taſchenbuch für Manöver ꝛc. MLZ,
97, 286.
Dffiziere, Alterögrenzen für. 97, 929.
—, Ansugsbeftimmungen für, ı.
97, 259.
—, Auswahl höherer, 97, 898.
— ber Landwehr 1819. 97, 1432.
— bed Beurlaubtenftandes, Ausbildung
von, ber Infanterie. MLZ. 96, 491.
MLZ.
\ Difigiere des Beurfaubtenjtandes, Dienft:
| anweiſung für Bayeriſche. MLZ. 97,19.
‚ Zahl der Sächſiſchen. 97,331.
I, Eintommensveränderungen für, und
Sanitätsoffiziere. 97, 1761.
— hrung von Orden ber. 1361.
eſammtzahl der Sächſiſchen. 3. 334.
— an Namens, Unterfgeidung” von.
61.
—, für berittene, ꝛc.
‚2.
—. wen wiſſenſchaftlichen Studiums für.
—, en re der. MLZ. 97, 16.
ze Ausbildung der. MLZ. 97,
MLZ.
_ —— von Civiltleidern durch Die.
4, “
— , Ueberalterung der. 97, 90. 931.
—, Unterſcheidung gleihnamiaer. 97.471.
5
— Verabſchiedung der. 97, RT.
—, Verein inaftiver. M, 2588.
ins der Bayerijhen. 97, 1366.
Dine orge, Wilhelm der Große. MLZ.
97, 51.
Omnia mecum porto. MLZ. 97, 287.
Dr. Onden, Unjer Heldenlaifer. MLZ.
9,8.
Operationen 1809. 97, 2315.
— 1866. 97, 284. 336.
Orléans, Entfendung v. der Tanns gegen.
| _MLZ. 9,8
‚ Offenfivoperation der Zweiten Armee
_ bor, 1870, ‚997.
‚ DOrtsunterfunft. 9%, 2826.
Oſtrach, Treffen bei, 1799. 97, 425.
Panzerſchiffe. MLZ. WM, 420.
Parade in Würzburg, MLZ. 97, 302.
— marſch, Pläfe der Fahnen: und
Standartenträger beim. 97, 1975.
— marſche im Januar. 97, 1475.
Pardubig 1866. 97, 335.
| Paris, Artilleriftiihe Angriffe gegen,
1870,71. „16. 17.
—— Kämpfe in, 1871. 9, 2293. 2294.
Tarolenusgabe. 97, 598.
Patronen, Heranfhaffen von. 97, 348.
-, — —— der ſchatfen. 6,
— 9,1331.
te Peerdt — Dr. Thouret, Kriegslieder.
MLZ. 97, 191.
v. elei⸗Raroonne, Der Kavalleriedienſt.
97, 1252.
— Havallericunteroffigier im in:
neren Dienjt der Esladron. MLZ.%W,
461. 97,3.
——, v. Miruß’ Yeitfaden für den Ka:
valleriften bei feinem Verhalten in und
außer Dienft. MLZ.%, 407. 97,289
| Petermann, Anleitung zur Behandlung x.
der Da Mam x. aus Aluminium.
MLZ. 97, 1
— — Unterfuhung ber im Bereiche
der Belleidungsämter zur Prüfung x.
aelangenden Stoffe x. MLZ. 97, 108.
Pferd, Bejchreibung des. 97, 1254.
—, Stellung bed. MLZ. 97, 245.
—, Training des, für verfchiedene Zwede.
MLZ. 9%, 414.
Pferde, Behandelte, in Berlin. M, 2358.
— Durchgehen von. MLZ. 9%, 418.
— Erſtie Hülfe bei Unfällen ꝛc. ber.
MLZ. %, 41.
|—, Gehorfam der. 97, 1699. 2081.
Alphabetifhes Sad: und Namen: Verzeichnik 1896/97
m. Naturgemähes Heilverfahren für.
MLZ, 97,
‚Niederbreden von, in fchnellen Gang:
arten. MLZ. 97, 286.
—, Training der. 9, 1250.
— Unſere. MLZ. 97, 286.
—, Zuchtwahl der, nach Leitungen. MLZ.
%, 415.
— ausbildung, Kriegsgerehte. 97, 2078.
—befiger, Fragen für. MLZ. 9, 20
— dreſſur. 97, 1677. 1699. 78.
— pflege. MLZ. 97, 258.
Dr. v. Pilugt : Harttung, Die Heere und
Flotten der Gegenwart, 97, 32.
— — —, Krieg und Sieg 1870/71.
32. MLZ. %, 483.
Dr. Pfiſter, Der EN der Yüßomwer
bei Higen. MLZ. 97,
Pionierdienf. MLZ. %, 3
—regimenter, Benennung von.
— übungen, Größere, 1897. 97, 363.
Pioniere auf Fahrrädern. M, 2081.
Pirrss“ Präparation für die Ruffiiche |
Umgangsipradie. MIZ. 96, 496.
Pas, Anſprachen und Hundgebungen bes
Großherzogs von Baden als Proteftordes
Badiſchen Militärvereind: Verbandes ıc.
MLZ. 9%, 426,
Platpatronen, Mehrbewilligung von. W,
2820.
9,
Plinzner, Briefe über das Reiten in der
Deutihen Kavallerie, MILZ. 97, 244.
v. Vlönnies, Leben, Wirten und Ende
weiland Seiner Ercellenz des Dber:
fürftlihen Generals der Infanterie
Frhen. Lebereht vom Anopf. 97, 566.
oe Nadtgefecht bei, 1866. Bh. 97,
191.
Tolenthbum 1832 in Poſen. WM, 2781.
Politiſche Yage 1866. 97, 389.
Polniſche Sprache, Unterricht in der. MM,
2602.
Dr. Port, Den Kriegsverwundeten ihr,
Recht. 97, 1986. MLZ. Mi, 487.
v. voſchinger, Fred Graf Frankenberas
Kriegstagebücher 1866 und 1870/71.
MLZ. 97, 404.
Por Zuftände in der Provinz.
2781.
Tojtweien 1866. 97, 337.
Toten, Militäriicher Dienſtunterricht für
die Havallerie. MLZ,. 97, 280.
Präfentirmäriche für Truppentheile. 9,
1059.
Praziſionsſchießen, Endaweddes. 97, 1069.
— Werth des, M, 2806. 2819.
Preis, Zuerfannter. 97, 1784.
— ausjchreiben für eine patriotifche Kom:
pofition. 97, :
— Etatoverhältniffe der.
1, 2129
Preußen 1807. 9, 2395. 23%.
—, Winterfeldzug in, 1678,79. MLZ.
97, 85.
von Preußen, Denkichrift bes Bringen,
1840. MLZ. 97,
— —, Heldentod des Prinzen gudig -
Ferdinand, 1806. MLZ. 97, 10.
— — xuife, in Bildern.
‚ Bring Albrecht, 97, 1215
— —, Hegentihaft des Prinzen Wilhelm.
9, 611.
4,
MLZ.
MLZ. | —
%,
|Deutfchland.) 13
von Preußen, Verleihung eines Bayerifchen | Gelchichte des U. R. Nr. 13. MLZ. 97,270,
Negiments an den Feldmarſchall Prinz (Preuß *
| Albrecht. 97, 2228. — — Fußart. R. Nr. 12. MLZ. 97, 66.
— —, Wilhelm Prinz. 97, 668. (Sadjen.)
MLZ. |
Reich, Geſchichte des, MLZ. 97, 67.
—, Gründung des Deurichen. 9, 676
— — unter Heinrich I. MLZ. 9%,
435.
‚Dr. Reidard, Gedentwert
Frommel. MILZ. 97, 20,
Neichenberg 1866. 97, 282.
Reinelt, Löfungen von Aufgaben aus dem
Gebiet der formalen Taltil. MLZ. 97,
Freußiicer Staat, Geſchichte des.
St. Privat la Montagne, Schlacht bei, |
1870. Bh. 97, 187.
Sturm des 1. Garderegiments |
zu Fuß auf. MLZ. 97, 192.
v. Prollius, Aurze Entwidelungsgefdichte
des Preukiich » Deutihen Heeres
\ MLZ. 9, 2358
Protzen, Stellung der. M, 1176. 1177.
an Emil
247.
a im Gelände. MW, 2677. Reitansbirdung 9, 1268, 2.
q b A —initruftion. MLZ. 97,2 2 j 2
in — ———— —— Reiches | — unterricht, Nacdträge zur Inſtruktion
Jubeljahr MLZ. 9, 494. — J a. 94
Fahrſchule für Militär Radfahrer. Fi '
— in ber Nacht und im Walde.
— Hriegsmähiges. 97, 619.
— mit allen Waffen. M, 2349.
— nad der Uhr. 97, 621.
MLZ. 96, 459. 9%, 620.
‚ Quartiere, Enge. 9%, 2826.
| — von Hörpertheilen bei Pferden.
2466.
Heitende Artillerie, Ausbildung der. 97,
Br: Suiftrp, Der große Kavallerielampf 1750, 1751.
| Strefetig ꝛc. 1866. MLZ. 97, 275. — —, Etat der. 97, 1752.
’ gr —— friegögefchichtlicher — — in der Schladt. 97, 1749.
F Darſtellung. Bh. 97, 181. — —, Verwendung ber. 97, 1745.
Habfahren, Grlernung des. M, 2626. — —regimenter. 97, 1725. 1726.
97, 1927. 1951. MLZ. * Art 460. Neiterregiment Deriflinger, Branden:
Nadfahrer, Ausbildung der.
von, Des
Nr. 140, ©, 2625
\—, Ausrüftung der, 9, 1459.
— bei den Manövern. 97, 96.
‚1455. | burgiides. Bh. 96, 310.
"nfanterisegiments — in Böhmen 1866. 97,
| Refcuten. 9, 624.
—, Ausbildung der. 97, 78.
1605.
|—, Verwendung der. 97, 6%. — * Befichtigung der, im Gelände.
Kanal en $ MLZ. 9%, 457.
anaife, — 88. are , Einftelung der, 1897. 97, 357.
— — Marine für 1897. %, 2878. —einftellung, Wechfelnde. 9, 77.
J — —— 1897, Nachtrag zur. MLZ. Relaisfahrt (Radfahren). 96 2632.
97, 216. ‚ Nelieffarte. MLZ. 97, 216.
— — Difiziere des aktiven Dienftftandes | ——— in Schleswig-⸗ Holſtein. 97,
der 5* en — 9, , m. = 197 — —
— — — —
331 —— Remonten, 97, 1618.
— von 1786. 97, 998. — Ausbildung der, 97, 2083.
Rennen. 97, 1185.
Rennpferd, Drefiur des. MLZ. 96, 417.
— pferde, Zureiten von, MLZ. ®%, 414.
— port. MLZ. M, 416.
Renthe-Finthaus. 97, 1231.
Referveoffiziere. 97, 345.
—offizierforps. M, 2408.
‚ Neferviften, Entlaffung der. 97, 355.
Rheinbund, Gründung des, 1806. 97,
10.
— Bee Wilhelm I. der Große,
ILZ 97,5
— — 1805. 97, 99.
' —: und Quartierlifteder Preußifchen Armee
und des XIII. Armeetorps für 1897.
97, 1359.
Weltgeſchichte. %, 419.
68.
Rathenow 1675. Bh. 97, 355.
Ration, Beichaffenheit der. 97, 1255.
v. Hauch, Mahriges Dienftjubiläum des
Generals der Infanterie und Chef der
Yandgendarmerie, 97, 1057.
MLZ,
— Derfflinger zu Fuß. Bh. 9%, Stade, Die Shift bei, 983. MLZ. W,
2 435. 436.
NRegimentschefs. 97, 1364. 1365. D Richter, Ein Kranz auf Emil Frommels
—geihichten. 97, 1497. | Grab. MLZ. —* —
Richterperſonal, Zuſammenſetzung des, in
Regimentsgeſchichten: — "zZ 97, 97.
a. des Elifabeth G. Gr. N. NRr. 3. Niebe, Drei Jahre unter Deuticher Flagge
MLZ, 97, 26 ‘ im Hinterland von Kamerun. MLZ.
— — Lehre. Bats. MLZ. 96, 401. 97, 158.
— Braunſchw. 3. 8. Er 9,430. Ringfigur cheiben. MW, 2682.
Gr. R. Wr T. MLZ. 97, 207. —topfiheibe. 96, 2082.
Gr. R. Nr. 10. MLZ, *. 449. — ſchießen. 9, 2819.
FR. Nr. 19. MLZ. 9, 2.
Füf. R. Nr. 40. MLZ. W, 428.
Kür. R. Nr. 2. MLZ. 96, 476.
Ritte bei Nacht. 96, 2297. 2325.
Ritter und Turniere im heutigen Deutſch.
MLZ. 96, 466. 467.
4*
14 Deulſchland.
Dr. Rocholl, Deutſches Voll, gedenfe
Deines großen Kaifers, MLZ. 97, 49.
Röhling—Anötel— Friedrih, Die Königin
Suife in 50 Bildern ꝛe. MLZ. 96, 476,
D. Rogge, Ein theures Vermächtniß unferes
aroken Kaiſers. MLZ. 96, 473.
— — Haifer Wilhelm I. MLZ. M, 473.
Hohne, Das gefechtsmäßige Schiehen ber
Infanterie und elbartillerte. 97, 96.
—, Sciehlehre für Infanterie. 96, 2802.
Rokbach, Schlacht bei. 97, 198.
— und Jena. MLZ. %, 481
Rothe Kreuz, Entwidelung und Organi—
fation des, 2496.
Notblaufleuche. WM, 2465.
Nosfrantheit. 96, 2463.
"> Kaifer Wilhelm der Große.
MLZ2.
‚51.
Nchwärige Verbindungen 1870. Mb,
Rügen 1678. Bh. M, 394.
Rufige Sprade, Unterricht in der. 6,
— — Präparation für bie,
MLZ. ” 4, |
Saalfeld a. S,, Schredenätage von, 1806. |
MLZ. 91, 10.
Sadien, Antheilnahme der, am Teutſch—
—— firiege 1870,71. MLZ.
Landesvermeſſ jung bes Aurſtaates.
Bh. 97, 101.
von Sachſen, HOjähriges Militärdienft:
jubiläum des Generalfeldmarſchalls
Bringen Georg. 97, 332.
Salven 1840. 97, 104.
Samariteriahe. M. 2602.
— unterricht. Mb, 2058. |
Sandgeleife für Eijenbahnen. M, 2473.
Sanitätsberigt für die H.ere 1870,71.
%, 2577.
—betachements. 97, 2072.
—formationen. M, 250.
—geihichte des Krieges 1870/71.
97, 101.
—Lorpd, Trennung bed, der Marine von
dem der Armee, 6, 2546,
— mannjdaften, Aushebung von. M.,
MULZ.
—offiziere, Aufträge für, bei den Mar |
növern, Mi, 2825.
Ausbildung der, im
janitätödienft. 97, 2069.
_—— « gusiehung der, zu Ariegsſpielen.
9, ‚13.
— Vermehrung des. WM, 2578.
—taftit. MLZ. 97, 73
—mejen. 97, 1186. |
Sattelbuh. 97, 61%.
Shäsungsiehler, ——— von, auf das
Treffen. 97, 40
v. Scharfenort,
MLZ. M. 467.
Scheffer, Winte ıc. zur erfolgreichen, Förde:
’
Kriegs⸗
— militaire.
rung des Schießens. MLZ. 96, 495.
Scheiben. M, 267%.
—, Große. M, 82.
Scheibert, Aluftrirtes Deutſches Militär:
Lexikon. MLZ. 97, 157.
— „Unfer Heim, Wodenblatt ꝛc. MLZ,
Y7, 102.
Sqhenleiweichen. M, 2345.
v. Scherff, Kriegslehren in egu
— Beiſpielen der Neuzeit. -97, 219.
Stritt,
— —, Didtigkeit der.
Miltär-Wochenblatt 1897
v. Scheve, Zur Aufitellung von Schub
tafeln für Mörfer und Haubitzen ꝛc.
MLZ. %, 441.
Schieffer, Negierungsrath, F. M, 2847.
Schießberichte (Infanterie). WM, 570. 2820.
‚—ergebniffe der Truppen. 97, 9.
—tehre für —— M, 2802
Schießen. M, 2679.
— Aufgabenftellung für das gefechts⸗
mäßige. Ws, 2800.
—— im gejehtsmäßigen. M.
—, Bedingungen für dad. Mb, 2680.
— Förderung des. MLZ.|
J
Gefechtsmäßiges. MLZ. 97, N
— mit ſcharfen Patronen im Gelände.
MLZ. 9%. 458.
— — zwei Bifiren. M, 2805.
—, Tageöhaltepuntt beim. 96, 2704.
— — zum infanteriſtiſchen. 9%,
14
— — er
| Infanterie). 6, 281
Schiffe, Armirung der. ss, 249.
— ber flotte. 9, 2880.
Schiffömaterial | der Schiffe. M, 2495.
v. Schimpff, Der Krieg von 1870,71.
MLZ. 97, 8
Schinsty, Das Feſtungsbauweſen. MLZ.
1, 285.
Schlacht. — V, 44
otte, ——
Schlagrohre .4
Schleſien, Marſch —* des Großen
nad, 1760, 96, 2701.
v. Schlichting, Takliſche und ftrategiiche
Grundfäge der Gegenwart. 97, 233
1151. 1197. 1223. 2255. M1,2. 97,311.
Schlüter, Training des Pferdes jür Spott-,
rg und Gebrauchs zwecle. MLZ. 6,
| eamertaner Bouflole mit Höhenmeffer.
97, 1380. 1417.
Schnee, Märfche im. 97, 175. 176.
Schnellzund ſchnur. M. 458.
ae Hippologiiches Alphabet. MLZ.
ir
Schred, Wilhelm der Große. MLZ. 97, 51.
Schreibwefen, Milttärifches. 97,566. 502.
Schriften, Herausgabe von. 97, 350.
—— a von. 97, 597.
78
er "Die Feſtung in ber heutigen
Kriegfuhrung. MLZ. 97, 32.
Schügengefedt, 97, 1977.
—gräben. 97, 1061.
—linien. 97, 1648.
MLZ. 97, 10. 91.
—ſchwarm. MLZ. 97, 212.
Schulenburg » Dragoner, Geſchichte der,
1717 bis 1731. MLZ. 9%, 477.
Schulſcheiben. MLZ. WM, 417.
— ſchiehen, Ausbildung der Infanterie im.
MLZ. 97, 46.
— —, Prüfung der Infanterie im. M
2682
Schulz, Der Ruchzug der Armee Mac
Mahons nach der Schlacht bei Wörth.
Bh. 97, 222.
Die Kriegsſchule Anklam. MLZ. 9,
46.
Schurzholz. 97, 459.
Schußleiftungen — — Einzelprüfungs:
chießen. 6, 2
Schuktafeln für Mörfer und Haubiken.
MLZ. 9%, 441.
| Schwadrondererjiren. 9, 1254.
‚Schwarzes Korps 180%. MLZ, M, 430.
Schmweidnig, Kapitulation von. 97, 19.
v. — NReitergeneral, 1755. MLZ.
Schwertieger, Das Treffen an der Göhrde
am 16. September 1813. Bh. 97, 259.
Sedan, Feldzug von. 97, 368. 907.
—, Operationen vor. 9, 870.
—, Schlacht bei. 97, 14.
Seeoffizierlors, Starke — , 2,
—politit und Seeſtrategie. M, 2539.
Seheſiedt, Treffen bei, 1813. Bh. 97, 195.
Seitengenehne, Aufpflanzen der. 97, 348.
Selbftthätigleit. MLZ. 97, 212.
— Truppenübungsplatz VII. Armee:
torps. 97, 72,
Septennat. 97, 678.
v. Seydewitz, Die erften 25 Jahre des
Königs:Ulanenregiments (1. Hannover:
| fen) Nr. 13. MLZ. 9, 200.
Sichrow, Schloß, 1866. 97, 283.
Siegert, Geſchichte des Königlich Preußi—
ſchen Lehr-Infanteriebataillons 1820
bis 1896. MLZ. M, 401.
Stobelem, General, über die Deutſche
Armee. 97, 342. 373,
Soldat, Der Deutfhe (Lied). 97, 1784.
Soldaten, Körperlihe Ausbildung des.
MLZ. 9%, 187.
— ea MLZ.
40,
— MLZ. 9, 68 38.
—freund. MLZ. 97, 7T.
—heim⸗Liederbuch. MLZ. M, 77.
— lirche 1701 in Berlin. MLZ. M, M.
— pferd, Ausbildung des. 96, 234.
—reiterei. MLZ. 97, 244. 245.
| Spielleute. 97, 79.
Sptachdummheiten. MLZ. 97, 175. 176.
' Sprengmunition 0,88. 97, 458.
vorſchriſt, Neue, 97, 457.
‘ Sprenqungen. 97, 457.
Springen über Hinderniffe. 9, 1701.
Spohn, Die Disziplinarftrafgewalt der
_Rompa niechefs x. MLZ. 97, 34.
Dienftunterriht für den Deutfgen
Infanteriiten. MLZ. %, 410.
Spohr, Das Niederbrehen von Nenn:
und Heitpferden in ſchnellen Gang:
arten ıc. MLZ. 97, 286.
Sportsman, Selbjttraining Des. MLZ.
»%, 416.
Stabsärzte. 97, 1362.
a in Verjailles am 18. Januar 1871.
h. 97,
64.
eu, Vorpommerice, 1721.
MLZ.%,
— MLZ. M, 482.
re 97, 114.
Starl, Das Eiferne Kreuz ber Hohen:
ni in drei Generationen. MLZ.
97, 140.
—, — — — in drei Generationen. MLZ.
y7,
— Grundriß der Befeſtigungs⸗
lehre. MLZ. 97, 205.
„Verlehrs-, Beobachtungs- und Nach—
| Fichtenmittel x. MLZ. %W, 454.
—1 Reguliren des, vom Sattel.
Alphabetifhes Sad: und NamenVerzeihnik 1896/97 Deutſchland. 15
Frhr. v. Steinäder, Die Bedeutung der Teutoburger Wald, Schlacht im. MLZ.|v, Unger, Feldmarſchall Derfflinger. Bh.
rüdtmätigen Verbindungen eined Heeres | 97,
in einem zufünftigen Kriege ꝛc. Bh. Thorn, Zruppenüßungaplap XVII. Armee: | Uniform der Detachements Yägerzu Pferde.
97, 73. forps. 97,7 97, 2129.
Dr. Steiner — Dr. Muyrdacz, Sanitäts: | Dr, ee Peerdt, Kriegälieber. —bilder der Truppentheile. MLZ. 97,11.
gras des Deutſch-Franzöſiſchen MLZ. 97, 191. ‚ —fiquren ber Preußifchen Garden 1870,71.
teges 1870/71. MLZ. 97, 101. — vnge am Preußiſchen Hofe. 280
MLZ. 96, 4 Uniformen der Armee. MLZ. 97, 304.
| Frhr. v. dien, un aus Eiſenach ftammen:
— Neubefegung von, 1896/97. 97,
des Preußiſches Infanterieregiment im
———— Kriege.
ur von, für Offiziere. 97,
tell ei ten. | Tilfit, Kriegeriſche Ereianifie bis zum
Stellung, Einzelne Poſten einer befeftigten. I Gele ae 1807. 96, 3994.
—nahme, Gebete (Artillerie). M, 2295. | Tintendeutje. MLZ. 97, 174.
Stengel, Verurteilung des Aebalteuns —
281.
Stettin 1677. Bl. %, 382.
(zo 9, 1679. 1701. 2079.
| Train, Bedeutung x. des, im Sriege.
Stiftungen. 97, 39.
Stil, Bapierner. MLZ. M, 1 * MLZ. 96, 486.
Stodad, Schlacht bei, 1799, 97, 425. gen! Zwed des, bei Pferden. MLZ. |
Stop, Vorrichtung gegen das Durhgefen
von Pferden. MLZ. 9, 418. Trau
——
Bl ke
re 9 fanteriften 0. MLZ. 96, 411.
Strategie 1870,71. 97, 225. |
Stredenfahren (Rabfahten). %, 2625. | Transportfahrzeuge. 97, 2076.
—— Kavalleriekampf bei, 1866. MLZ. Treffengefecht, Altes. 97, 1199.
97, 275. Treffergebnifie bei Truppenübungen. 9,97.
Stzeitteäfte, Gliederung der, 1870,71. | —* getroffene Figuren. 96, 2806.
97, 18. * * er Berforgung von Städten mit.
LZ.
rautenau, Gefecht bei, 1866. MLZ. 97,
| Zransfeibts Dienftunterricht für den In⸗
‚ Breußens Bemühungen, die, zu ſammeln
ur = 1861. auf | Truppen, Draunfchmeisithe, MILE, 97,9. |
— Heſſiſche, 1866.
eu — —— Schießen. | _’ Mernentraft ber. 97, 1624.
—— M 1. 2. 6, 417. =, Berfffung und Organifation von. Mb,
o er Ausbildungsgang einer : z R
fahrenden Batterie unter Berüdfichtigung — Handbuch für den. MLZ. 96,
er Einführung der zweijährigen Dienft-
— führung. 97, 2256.
zeit sc. 97, 1197. MLZ, 98, 406. — — Ausbildung in ber Lehre von der.
MLZ. | 97, 1197.
Ströhl, Deutihe Wappenrolle,
%, 482.
Stüdmann— van Eferis, Kaiſer Wilhelm |
der Große und jeine Zeit. MLZ.97,58.
Sturm, Ausführung des. 97, 1978.
F —, — in ber, 1870,71. MLZ, |
—tBeile, € Gnadenerweiſe für verfchiedene.
Sübdarmee, Weifungen an die, 1871. 7, — —, Neuerrichtung von. 97, 815. 968.
2289. 22% — — Unterbringung ber neuen. 97,819.
—— Bilder aus der Jugendzeit des — —, — von. |
großen Kaifers Wilhelm I. MLZ. 97, | — —, vVeri⸗ ng von. 97, 826.
139. übungen, rößere, 1897. 97, 361.
5 I
— Höhen 1759 und 1760. Bi. 97, , —, in Bayern 1897. 97, 368.
— Kaifer Wilhelms I. Anficht über,
Sa Cumiseh, Die eigenen Offizier: 9, 665.
pferde in ber Armee, MLZ. %, 413. ‚—übungspläge. 2 2320. 97, 67.
v. fy aevanen Relieftarte. MLZ. 97, en , 2072. 2074. 2600.
Tagebuch aus dem Franzöſiſchen Kriege —verlegungen. 97, 1473. 2149.
1870/71. MLZ. M, 438. — tftellungen vor "dem Kaifer in Kraßnoe
mag A 3 1489. Selo. 9” 1995.
attit 1870, ‘, 225. — Anleitung für
— ber drei Waffen. 86, 248. | Unterricht im. MLZ. 97,
= — 0 — im &ichte ber Heeres: |, ubiſch Kriegserinnerungen eines Preuki-
vorihriften. 97, 1197. 1223. chen Offigiers 1870/71. MLZ. 96, 463.
v. der Tanns Denkmal, Errichtung eines, me in zwei Parteien gegeneinander.
%, 2937. h. M, 532,
Tauber, Kämpfe an der, 1866. 97, 2230. | __ N r
Zegnifche Hoffe, Aurfe für Cffiriere —— bei den. Bh
ber. 97, 965. R j ——— nien. 97, 77.
— Werle, Vereinigung von. 97, 1416. | —ritte, Tattiſche. MLZ. 9, 458. Bh.
Telegraphenmwejen 1866. 97, 337 %, 583.
Ulanen, Fangſchnur der. 97, 471.
Um, —— des Gouverneurs
von x. 97, 169
| Umschau (Zeitfchrift). MULZ. 97, 48.
v. Tepper⸗Lasli, Aktuelles vom Rennſport.
MLZ. 96, 416.
Terminkalender der Kompagnie, 97, 504,
Terrainlehre. MLZ. 9, 254,
MLZ. 97, 87.|
cht bei, am 3. November
Bh. 97, 163.
a Kurfürftliche, 1678/79. MLZ,
— 97, 346.
* Zen im Kriege. 1. Seft. MLZ.
‚—offizierichule Potsdam. MLZ. M, 402.
— — : lebungsdturie am ber Infanterie:
ſchießſchule. 97, 169. 171.
Unterordnungsverhältniffe, Aufrechterhal:
a. der, im Kriege. Bh. 9, 495.
|
— Handhabung des theoretiſchen.
| Unterrichtäbriefe, Taktiihe. MLZ. 97, 284.
— zur Erlernung der Deutjchen Sprache.
MLZ. 97, 29%.
— — u * —
— — für Einjährig + Freiwillige. LZ2.
97, 288.
Baruslager im Habichtöwalde. MLZ. 97,
lat, Dertlichfeit der. MLZ. 97,18.
Vauchamps, Treffen von, 1514. MLZ.
Verabfchiedungen. 97, 930. 931.
Verantwortung, Muth der, Bh. 96, 513.
Verbandplätze. MLZ. M, 458,
Verbände, Anlagen ber michtigften. %,
2601.
Verdeutſchungswörterbuch. MLZ. 97,171.
v. a. Studien über den Felddienſt.
2508.
Berlufte im Jahre 1759 (Preußen). 9,
01.
— Kriege 1870/71. MLZ. 9%, 452.
Verpflegung, ER in der,
Verfailles, Stand des Thermometers zu,
1870,71. MLZ. M, 432.
| Verfammlungsformation. 97, 1981.
Verficherungsverein in Stuttgart. 97,516.
na immer 97, 396.
Vertheidigungsgefeht. 97, 224.
| Verwaltungs: und Behnungsiweien, Zopfige
Beſtimmungen im. 97,
Dffisiere beim
257. |
| Vermunpete. MLZ.
%, 487.
‚ Rettung von. 9%, 2600.
—, Transport von. 97,1984 1986. 2076.
Veterinär : Sanitätsbericht für das Jahr
1895. 96, 2463.
| Vieh : ; Berfigerungsbant, Saͤchſiſche, in
Dreäden. 97, 427
ar Doerailanen gegen, 1870. 97,
[FH
a Einfluß der, auf die Trefimirkung.
Voltätalender. MLZ. 96, 439,
— und Gedenttage, Feier von, MLZ.
%, 436.
Bolten im Schulterherein. 96, 2346.
Vorgehen, Sprungmweijes. 97, 1228,
Vorpoften. MLZ. 97, 179. 180.
— befehl. 97, 578.
Entfernung von, voneinander.
MLZ. 97, 39.
5
i- übungen.
16 Deutſchland.
Vorpoſtenunterſuchung. 97, 118.
Bahn, Truppenübungsplag VIII. Armee:
forps. f
Maldjaum, Stellung am. MLZ. 97, @.
Waffengattungen, Charalteriftif der drei,
durch Stobelew. 97, 345. |
—lehre, Leitfaden für den Unterriht in
der, an den Königlihen Kriegsſchulen.
91, 226.
—ftıllftand 1866. 97, 314.
— — 1871. 97, 2289.
Waaenftaffeln, Uebungen mit. MLZ. 96,
407.
Warfenhäufer. 97, 1231.
Graf v. Walmoden + Gimborn, Generals
lieutenant, 1813. Bh 97, 268.
MWappenrolle, Deutihe. MLZ. 96, 482.
Graf Wartendleben:Harow, Erinnerungen
des Generald der Kavallerie, 1866.
97, 282. 309. 335.
Wafferläufe, Ueberichreiten von. 97, 1001.
—ftraken, Gefichtspunfte für die mili:
tärifche Benusung der. Bh. 97, 9.
v. Webern, Die Operationen, welche ber
—— von de 1759 voraus:
gingen. Bh. 9
Weigelt — Kipping, Handbuch für Einjährig:
|
| Sernin,
Militar⸗Wochenblatt 1897
von ach De308 Wilhelm, F ,v. Kalben, zn bes Lieutenants, F.
mW, 2550. 2697. 2746 97, 97. 123.
Würzburg "MLZ. 97, %.
ürftentage in, 1897. MLZ. 97, 302
Wuftmann, Allerhand Sprahdummbeiten,
Heine Grammatif des Zweifelhaften, des
Falſchen 2. MLZ, 97, 176.
Wurfieuer, Tafeln für" das indirekte,
MLZ. 9%, 441.
Zeiten, Bewegte, 1849 x. MLZ. 97,183.
— 8* Niederlage am. Bh. M,
—:Erpebition 1893. Bh. 96, 452.
‚ Nislewula, Sultan. 97, 98. 102.
' Kolonialdienft, Meldungen sum. 97,509.
\—politil. Bh. M, 478. 477
—— — —— Bh. a
\ Kolonien, Bedeutung ber. Bh. 9, 476.
ag mar Te XII. Armee: | ‚Rieger Cperationen in —3 —*—
Zeltbahn im Feldbrückenbau. 97, 100 1. hen er
Fent, Die Deffentliceit im 3Riitär: | Ahnen leg
Strafprogeh, MLZ. 97, 154. —— een
Tas Leben des Generals der —dienſizeit der Echugtruppen. 97, 1643.
Infanterie v. Soeben. 2. Band. 97, Aubub, Ueberfall von. 97, 560.
3 Ausſtellung im. 97, 348. —2 — EU IE
' Dr. Zingeler, Hohenzollern. MLZ. 97, 140.
Sale. 9, 90 Bene SEE ER; u
— Grleichterung ber. Zulonga, Sultan. 97, 123. 128.
Mage, Gefecht bei, 1894. Bh. 97,470. 471.
Mannſchaften, Anwerbungvon, in Negypien.
Bh. 96, 445.
Marihfiherung. Bh. 96, 450.
MLZ. 96,
— General, bei Torgau 1760
* 97, 169 174.
Dr. Zimmermann, Die en Kolo:
nien. 1. Band. MLZ. 96, 4
Freiwillige zc. der Fußartillerie. MLZ.
9,
Weihnachten 1870. 96, 2924.
MWeinernte, Schonung der, 1870. 97,17.
v. Wengel, Generalmajor, +. 97, 1617.
v. Werder, General, vor Straßburg 1870.
v. Zimmermann, Der Antheil —* ‚Groß:
Mali, Hämpfe mit, Häuptling in Dit:
beraoglich Hejliihen Armeedivifion im 58.
afrifa 1893. Bh. %, 454. 4
97, 18.
v. Werderſches Korps, Kämpfe des, 1871.
96, 2871.
v. der Wengen, Ereigniffe des Heinen |
—— am Oberrhein 1870. MLZ.
I
wel, Zrunpentbungaptap VII Armee:
forps. 97,
Niverräf, —— en a Een 6,2466.
Weener Frieden 1
Wilhelm ber Große. "MLZ. 9, 51. 52.
58. 84. 85. 137. 138. 139.
— — —, geboren 22. März 1797, ge:
ftorben” 9. Mär; 1858. MLZ. 97, 76. |
— — —, Hundertjähriger Geburtötag des
Kaiferd. MLZ. 97, 81.
Kaiſers. MLZ. M. 475.
— — — flaifer. MLZ. W, 473.
— — — — als Herrſcher ꝛc.
‚4
_ — — Vghnarqes qriten desteiſers.
9,35%. 8
— — Ginfer Setdentaifer MLZ.97,311. |
— König, in ranfreih 1870. 97, 989. |
Wille, Zur Beldgeihügfrage. 97, 1000.
— in Preußen ieraris. Bh.,
3
ar
MLZ.
— Neitausbildung.
— übungen. 9, 7,4
MWittwen und —5 — Berforgung von.
9,393 39. 39.
—tafle, 97, 1710.
Wölfing, Todtenfeftprebigt. MLZ. 97, 42.
Wörth, Schlacht be. Bh 97, 222.
Woide—Hlingender, Die Urſachen der Siege
und Niederlagen im Kriege 18707,1.
MLZ. 97. 812. Bh. 96, 480. 512
Wolgaft 1675, Bh. 96, 374.
Wolter, Kaiſer Wilhelm der Große als
Serriher, Menfh und Ehrift. MLZ,
6
’
— Gedenktag der Geburt des |
Krtene 1866. 97, 2225 | Maufer » Jägerbühfe M/71. Bh. M, 47.
ündnabel 1 97, 669, Miwawa, Sultan. Bh. %, 463.
gün AL m me Muänza, Station, 97, 126.
— Einführung des. 9, WB. ‚Nutata, Sultan, 97, 126.
Zündungen, 7, 458. 459. Mufotanis Boma, Kämpfe um. 97, 102.
"Dr. Zürn, Geſchitriunde und Beſchirrungs- Nunition. Bh. 96, 447.
lebte. MLZ. 97, 258. — nn a 98. 101. 128.
f derbares, 1 ao € ei
— reſſen, Wunderbar: 866. ai 18 56 —
ä ü ziererſatz tafrifa
Br Do — — —— Große, in Innerafrila. Bh.
Sweilampf. MLZ. 97, 251. %, 464.
Bh.
Zwenger, Batich’ ei Oftafrife, Entftehung ber Kolonie.
der Kanoniere und fahrer der Feld: 441.
artillerie. MLZ. 97, 97.
Zwittau 1866. 97, 339.
’
NRomas Boma, Kämpfe um. 97,127. 129.
Rothe Berg. 97, 537. 538. 562.
‚ Rutafwe, Sultan. 97, 126. 128.
Sıhr. v. Schele, Ueber die Organijation
der Haiferliben Schugtruppe in Deutſch⸗
Oſtafrila und die friegeriihen Opera:
tionen bajelbft 1893/94. Bh. 96, 441.
—— — Dftafrifa, Ausrüftung der.
- —, Belleidung der. Bh. 96, 446.
— — —, Bewaffnung der. Bh. 96, 447.
— — — Entftehung der. Bh. 96, 442.
Stolonialbefiß.
‚ Araberaufftand. Bh. y en 442,
Areb, Beſetzung von.
‚Nuffland an der Fer ——5 1894.
Bh. ;
(Bi Zieutenant, f. Bh. M, 456. 458.
v,
Bülow, Deutg-Shdmeflafritn MLZ. | — — Ererzir-Neglement der. Bh. W,
%, 494. 448. "
————— he eur | — Zeohenk bee DI. 96, 408
v 7 — — d . Bh. %,
— 9, ne 450. Binrigersmeng Dax
ornenboma. Bh. M, 449. —
Slottenvermehrung. Bh. 96, 477. — Pe —, Neuorganijation der. Bh. %6,
irre Häuptling, Dftafrite. Bh. W,|__"_" —, Organifation der. Bh. 96, 441.
Fußtruppen, Verwendung leichter. 97,508. 7T 7 eg — Pr 8.
Gandberg, Gejeht am. 97, 563. 564. EEE; Terpflegung der, auf dem
Grootfontein, Zug nad. 97, 566. 585. | qnarfde. Bh. %. I
'Gurumanas, Steitkräfte in, 1893. 97, | .
637. 550. Schugtruppen, Anrechnung von Kriegs—
Hootnrans, Gefecht bei. 97, 514. 591. | Jahren für bie. 97, 449.
Horebis und Dieptal, Ueberfali bei. 97, — Kampfe der. 97, 508.
536. —, DOrganifation der. B, 24.
9, 514. Sturm, Nächtlicher, auf Kuirenga.
96, 467
Sudanejen, Anmwerbung von. Bh. 96, 446.
Hottentotten, Kampfe mit den. Bh.
Kämpfe, Koloniale, 97, 507.
‚—, Dftafritanifche. 97, 98.
Alphabetiiches Sach⸗ und Namen-Verzeihnik 1896/97
Südmweftafrifa, Erfüllung der Dienftpflicht |
bei der Schugtruppe für. 97, 1301.
—, Schilderungen aus. MLZ. 9%, 44.
‚ Wafjerfrage in. 97, — 639.
Träger. Bh. 96, 450. 4
Uhehe, Hochland. Bh. ” 459. 468.
—, Rudmarſch von, nad) ber Küfte 1894,
Bh. %, 470,
Abeſſinien.
Adis Abeba, Friede zu. Bh.
Adug, Belegung von. Bh. 97,
Ecqciacht bei, 1896. Bh. 97, 29. 32.
39. 42. 49.
Aethiopien,
9,7
7,55
Seiftungsfähigleit von. Bh.
4, 4
Agos Tafari, Häuptling. Bh, 97, 31.
45. 58.
Amba Aladſchi. Bh. 97, 8. 12. 23.
Anfari, Sultan von Haufja. Blı.
Befeftiqungen, Kampf gegen, Bh. 97,21.
v. Brudhaufen, der ErptbräiichAbeifini: _
fche Krieg. Bh. 97, 1.
Debra Ailat, Kampf bei. Bh. 9,5
Entiſcho, Heer in der Landſchaft, 1896.
Bh. 97, 28.
— 5 mit Italien. Bh. 97, M.
angene, Italieniſche. Bh. 97, 51. 53. 56.
Godſcham, Neaus von, Bh. 97, 9.
Handfeuerwaffen, Einfuhr von. Bh. 97,7.
Heerweſen. 1896. 97, 1378.
Krieg, Erythraiſch-Abeſſiniſcher Bh. 97,1. |
Matalle, Kämpfe bei. Bh. 97, 17.
Menelit von Echoa, König. Bh. 97, 3.49.
— — — Nüftungen des Königs. Bl.
10.
97,
militärifce Bedeutung des Yandes.
9,
Nequs Pegeft Johannes. Bh. 97, 3.
Nas Agos von Schiré. Bh, 97, 10.
— Alula. Bh, 9, 5.
Malonnen. Bh. 97, 7. 29. 35.
Mangasſcha. Bh. 7, 4.7.35. 5.
Mitael. Bh. 97, 7.
Dlie. Bh. 97, 7.
— Sebat. Bh. 97, 30. 45. 53.
Stellung am 29. Februar 186. Bh.
97,35.
Taltit. Bh. 97, 16.
Tekla Haimanot, Nequs.
Tigre, Reich. Rh. 97, 5.
Truppen, Stärke der, 1896. Bh. 97, 36.
Utſchalli, Vertrag von. Bh. 97, 4. 30.
Berlufte 1896. Bh. 97, 16. 47.
Wehrkraft. Bh. 97, 8.
Bh,
Bh. 97, 7.
Aegypten.
ee, Wichtigkeit des Beliges von.
Pferde und Maulthiere, Engliſche. 96,
Afghaniſtan.
Heerweſen 1896. 97, 1378.
Amerika.
Vereinigte Staaten von Nord—
amerifa.
„Annapolis”. Neues Hanonenboot. 97, 428.
9,9
-
7
Deutſchland.
Wahehe-Streittkräfte,
1
Ulerewe, Station. 97, 123. 125. | Organifation der,
Unteroffiziererſatz, Oftafrifa. Bh.96, 445. | 1894. Bh. 96, 463.
Benin 1894 in Uhehe. Bh. 96, 469. Walfiſchbay, Witboois in. 97, 540.
— — 1894. Bh. %. | Werbungen. Bh. 96, 445.
Wifimanntruppe. Bh. 96, 441. 442,
— Bh. 9, 449. |
— Kämpfe gegen. 97, 507.
Bahehe. Bewaffnung der. Bh, 96, 463.| 559. 585.
| —sErpebition 1894. Bh. WM, 459. 462, |v. Zelewstis Niederlage. 9, 2806.
III. Fremde Armeen.
re Register for 1896, Official. MLZ. — für den Kriegsfall. 96, 2336.
— Verſuchsſtation für,
Wadsworth. 97, 1532.
Befeſtigungen, Bau von. 97, 407.
er und Ausrüstung der Milizen. |
964.
Blodadenbung vor Charlefton. 97, 408.
1
in | Impalibentäufer der Bunbedarmee. 97,
1
Joveite, Neuer Sprenaftoff. 9, 23
„Jowa“, Probefahrt des S
97, 1370,
Ranoniere, Bewaffnung ber. M, 2376.
Kantine. 97, 106.
Boot, Verjuche mit einem unterfeeifhen. | Kavallerie, Ausrangirte Pferde der. Mb,
9, 2216, 2687.
Brieftauben. WM, 2360. Kreuzer, Bau von neuen, für Japan.
„Brooflyn“, Panzerfreuger. W, 2336.
‚ Probefahrt des Areuzers. 97, 203.
Bürgerkrieg, Deutiche im. 97, 1022.
—, Spionage im. 97, 1023. 1024.
—. — im. 97, 628. 1021.
1024.
* 1370.
Kriegsichiffe, Anitrid der. 97, 1028.
* — Forderungen des, für 1897.
Aufenneripeidigung, KRoften der. 9, 2760.
—vertherdigungsanlagen, Verbefferung ber.
Bundesmarine, Bemannung der. 97,2059.| 97, 135. 407.
—, Bewaffnung der. WM, 2760, Kupferdpraht für
— Unfälle der. 97, 1027. %, 2330.
Dienftzeit der Soldaten. 97, 105 Lazarethe der Miliz 97, 1964.
Dods, Herftellung von, für‘ die Flotte, —— 96 2334
7, 2276, See-Magazingewehr, Neues. 6, hier
‚ Drudluntgeihüge. 97, 932. Veinwandzelt. 6, 2401.
998. | Sotomotivenjagb 1862. 97, 1045.
Dynamittanone. Pnneumatifche. 97,
Ehren: Medaille, Schleife und Bänder für | Quftdrachen, Verfude mit. 97, 1005.
Telegraphenleitungen.
bie. 97, 1051. ‚fahrzeug in Bapierdrachenform. »,
Eifenbahnverbindungen, Unterbrechen ber, 1.
| „bei 7 read 1802. 9, 005 Mac Kinley, Präfident, ald Soldat. 9,
| Srplofioftof, Neuer. M, 3377. 290.
ı Fahrräder. , 2400. 97, 1135.
Mahan, Influence of Seapower upon
| — + „Brobefahrt des Torpedoboois.
1
History.
| Nannicaften, Andrang von, zum Eintritt
Feldtelegraphendrähte, in den Dienft. 97, 135.
dem Fahrrad. i — Belöftigung der. 97, 105.
Flagge, "Befondere, für den Kriegsfefretär. "Marineatademie i in Annapolis. 97, 2059.
7, 1371.
2060.
Flotte, ‚BEntftehung der, 1775. M., 2787. —felretär, Forderungen des, für 1897,
: 0.
1, 22
Legen von, mit!
»
ne Iefferion, Garnijon für das. 97, 6 mm Marinegewehr, Syſtem Lee. WM,
— Waihington, U des, 97, |
eben» Lanbon Dei. 95, 1005. | ann Brüde über den Fluhz Vend d’Drvife
‚Gebäude, Beſichtigung von. 97, 1028. %, 2452.
Sefchafe ngeireingen von, ohne Zündung.
Militäralademie, Januarprüfungen in der,
zu Weftpoint. —* 408.
Pi Tür Rüfßenvertgeibigung. 97, 1006. —— 9,
* Herſtellung von, in Waſhingion. ar? ewehre ar die. 97, 604. 97,
,1
Seichwader, Nordatlantiihes. 97, 2786. * — der. 97, 1904.
Hafenbaifin, Ausbaggerung eines, für —, Stärle der —— 1897. 97,
Kriegsichtife. 97, 2216, 1963.
—befejtigungen, Pläne für. 97, 407. Mitchel, General. 97, 1024.
Heer, a für das, 1895. Mitrailleufe, Selbfttyätige. , 2340,
%, 2635.
—— Schießverſuche gegen.
| Den des ftehenden Heeres. 97, 984.
MLZ. 96, 443.
Panzerplatte, Schießverſuche gegen eine.
“, 2354.
— platten, Prüfung von. 97, 182,
b*
%, 2383. 97,
—Wweſen, Jahresbericht über das. 97, 135.
|— — 18%. 97, 1380.
Heereshaushalt. 97, 936.
Holland:Boot. 97, 2216.
—, Stärle des ftehenden.
135. MLZ. ®, 443.
18 (Amerita.)
Banzerthurm, Schwimmender, zur Küften:
vertheidigung. 6, 2355.
Patronen zum Blindfeuern. %, 2375.
RP agpatrone, Neue, für Mehrlader. 97,84.
Veafanton, General, F. 97, 95.
Preisichiehen, Wegfall von. WM, 2359.
Bulver, Rauchſchwaches. 9, 84.
„Buritan”, Monitor. 96, 2786.
Radfahren. 97, 1135.
Radfahrerlorps, Stredenfahrt des, des
25. Infanterieregiments. 9,2732. 97,
2275.
—regiment. Mb, 2400.
Ramſay, Verabſchiedung des Kontre—
abmirald. 97, 1371.
Rang: und Quartierlifte 1896. MLZ.
Regierungsrejervationen, Beſichtigung von.
1, ’
Nevolver für Kavallerie. M, 2400.
Rirgeihüge. 97, 92.
Sanitätötruppen der Miliz. 97, 1964.
Schießwolle, Verſuche mit, ıc. 9, 2378.
Schiffsjungen für die Kriegsflotte. 97,
— Stulftation, Neue. 97, 2059.
13sÖlliae Schiffsgeihüge. M, 2786.
— Yau von neuen, 96, 2476,
2760.
Schnellſeuerwaffe für Ranoniere, WM, 2376.
Sexeifiondtrieg, Schilderungen aus dem.
97, 1021. 1042.
Signaldienft, Neuerung im. 9%, 1051.
Soldaten, 2008 ber. 7, 105.
Speifetarte des Soldaten. 97, 105.
— für die Miliz. 97,
60
—tarabiner für die Miliz. 97, 1964.
Stacheldrahtzäune ald Telephonleitungen.
%, 23379
Stahl, Widerftandsfähigfeit des. M, 2359.
Stapellauf. 97, 408. 428,
Torpeboboote, Bau von neuen. 97, 408.
Truppen, Unterbringung der. 97, 135.
Turnunterricht, Einführung des. 97, 181.
Toohuserfrantungen in Philadelphia. Mi,
Vebungen. 97, 135.
Uebungslager der Miliz. 97, 1964.
Unabhängigteitätrieg 1780 ꝛc. MW, 254.
Unteroffiziere, Stellen für. 97, 106.
Verſchwindelaffete. W, 2351.
Rerjentungslaffete füreine 12zöllige Kanone.
97, 1592.
Veſuvius“, Blockadebrecher. 97, 1052.
—, Dynamittreuzer. 97, 932.
Wagenbremſe von Ehamberlain, 9, 2474.
Werbebüreaus der Bundesarmee. 97, 105.
Wundärztlige Abtheilungen für Armee
pojten. 97, 428.
Zalinstygeihüg, Verſuchsſchießen mit dem.
97, 983.
Argentinien.
Heer, Stärke des ftehenden. WM, 2859.
Heereshaushalt für 1897. 97, 574.
Heu, Geprehtes. 96, 2402,
Nevolver, Neuer. M, 2357.
Borhutbrüden Syftem Pfund. M, 2470.
YAuftralien.
Verittene Infanterie, 97, 1418.
Militär-Wocenblatt 1897
Belgien.
d’atteindre thöoriques aux tirs col-
leetifa du Mauser. MLZ. W, 417.
—, Hausses par lignes. MLZ. %, 417.
Braffine, Nüdtritt des Kriegsmmiſters
General. 97, 1879.
Compagnies universitaires. 97, 406.
Deguise, La fortification permanente
appliquse ä l’organisation des forte-
resses ä grand developpement. W,
2550.
Garnifondienft-Borichrift, Neue. 97, 2278.
Generalftabsreile. 97, 2273.
Heerwejen 1896. 97, 1379,
— Große, 1897. 97, 1987.
adettenhaus in Namur, M, 2759. 97,
404,
—forps, Errichtung eines. W, 2475.
—— eſchofſe, Verſuche mit. 96,
Neutralität, Vertheidigungsmaßregeln zur
Aufrcchterhaltung der. —
5,Tem Schnellfeuergeſchütz, Raderlaffete
für das. m, 2352.
Schrapnelgefhüg. M, 2331.
Terfien, Generallieutenant, 7. 9, 2860,
ur: Einführung der allgemeinen.
6
Belt für Rannichaften. M, 2401.
Brafilien.
„Barrozo”, Neuer Kreuzer. WM, 2305.
Dructuftgefch . 97, 982.
Stapellauf. , 2305.
Bulgarien.
Heerweien 189%. 97, 1379.
Lowtſcha, Gejechtsübungen bei. B, 2685.
Truppenübungen, Größere. M, 2685.
Ehile.
Flottenverein. 6, 2864.
Stapellauf. 9%, 2408.
Torpedobootsjäger. M, 2408.
Dänemarf.
| Aimager, Befeftigungen auf der Inſel. — Ge
97, 404. —
Avedðdrebatterie. 97, 402.
Buddingebatterie. 97, 402.
Chriftiansholmlinieund «Batterie. 97,402.
Düppeler Schangen. MLZ. 97, 182.
| Slügelbatterien. 1, 402
' Heerweien 18096. 97, 1379.
\ „Helgoland“, Panzerichiff. 97, 1606.
Huſum⸗ und Weſtringwall. 97, 402.
Hpiddrebatterie. 97, 402.
Kopenhagen, Koften der Befeftigung von,
97, 401.
‘ Banzerfortd. 97, An.
| Politiiches 1864. MLZ. 97, 181.
Schraubenfhiff, Neuss. M, 2472,
Selbftbeftenerung, Freiwillige. 97, 409.
Stapellauf. 97, 1606.
Thingböjbatterie. 97, 402.
Ueberjchwemmungsanlagen bei der Haupt:
ftadt. 97, 402,
DVangedebatterie. 97, 402.
„Baterlandävertheidigung“, Verein.
403. 404.
nr,
England.
| d’Aout, Deviations verticales etchances | — am Geſchützrohr. 97, 1181.
Aeghpien, Pferde und Maulthiere in. 9,
‚Armee, Stärke der Anglo + Aegyptiſchen.
9,25.
| —— Jahresbericht des, 18M.
‘, .
———— Veranderung der. 9,
Befeftigungswerte in Inbien. 97, 1463.
Bodentammerſchrapnel. 97, 1181. 1188.
| — Abſchaffung der (Artillerie). 97,
| Broapmater, Truppen im Lager bei. 97,
) 11.
\ Brüdentonftrultionen in Indien. 96, 2471.
| Burn Murdoch, Major. 9, 50. 51.
es Grundzug des Englifhen. %,
| Elive an Pitt, Briefe von, 1759. 96, 2548.
Cordit. 6, 2332, 2353. 97, 1182.
zg — von, in Indien. 97, 1530.
07.
Crowe, 2ebenderinnerungen eines our:
| naliften x. MLZ. 97, 151.
Gurragbbrigade, Uebungen ber. 97, 1259.
| Depotichwa tonen, Mangel an. 97,1581.
Derwiſche in der Provinz Dongola. 97,
23. 50. 54
ug gegen, 18%. 97, 23. 26.
161. MLZ. 97, 152.
Eifenbahnen, Ausſchuß für die Benugung
| der. 97, 1322.
Entzündungsvorrigtung an Kanonen:
| ohren. 97, 1181.
Fahnenflüchtige, Wiederanwerbung von.
Feldartillerie, Schiekübungen der, zu Die:
| hampton. 97, 1418.
— — ‚Material C/84. 97, 1181.
—eifenbahnbau im Sudan, 97, 2086.
—geſchutz 0/84, Schrapnel des. 97, 468.
— -—, Streuungen bes. 9, 1184.
— — Vergleich des, mit dem Deutichen.
97, 1183. 1184.
—zug in Oberägupten 1896. 97, 23.
| Flotte, Beitand der. WM, 2347.
dichte der. 97, 1784.
Taihenbud für Die, 1897.
9,4.
Flottenhaushalt. 97, 2086.
\—perjonal, Reſerve für das. 97, 2107.
| Idau in Spithead. 9, 2140. 2142.
| Garnıfon s Artilleriefompagnien, Bildung
‘von. 97, 15831.
Gasleitungsröhren aus Papier. 96, 2379.
Geleifeverbindung, Neue, für Erjenbahnen.
0, 2473.
‚Gefüge aus Stahldraht. 6, 2333.
Geſchwader, Stärfe von. M, 2347.
Granaten, Abſchaffung der. 97, 1181.
, Hafenbauten und +» Befeftigungen. 97, 2105.
Haubigen für die —— = 1462.
‘, .
Dongola,
MLZ.
Heer, Stärte des, 1896.
—mefen 1896. 97, 1380
— — 1897. 9%, 1711.
Heereöhaushalt, Nachtrag zum. 97, 1712.
v. —— Sir Joſeph Crowe. MLZ.
7, 151.
er Ummanbdlung von, in Ulanen.
rm.
>
Alphabetiſches Sach⸗ und Namen⸗Verzeichniß 1896/97
Indien, Verbindung bed Mittelländiſchen Ollupationstruppen, Stärke der, in
Meeres mit, durch Eiſenbahn. 97, 1710. Aegypten. 97, 25.
Omdurman, Vormarih auf. 97, 3.
—, verſehung von Offizieren nad. 97,
2086. Parade, Grofe, in London. 97, 1572.
Indisches Heer, Gejundheitözuftend bes, | Perkuffionsgünder, Neuer, Mb, 2378.
97, 1732. Verde, Alter ber. 2
—, Beitand an, 1895/16. %, 2604.
—, Dienftzeit der. M, 2605.
— Gefundheits zuſtand der, B, 2604.
Infanterie, Berittene, aus Auftralien. 97,
—, emchtgieit der. 97, 2014,
—bataillone im auswärtigen Dienft. 97,|—, . Mangel an, für bie Kavallerie. 9,
1711.
— Munitionsfolonne, Mobilmahungeiner, | Prien, Gewinn an, im Siebenjährigen
9, 1802. Kriege. M, 2548.
—ffiere Mangelbaftes Berittenjein von. kart Rauchſchwaches Artillerie). —
2106.
——— für Flotten und Geſchwader⸗ rer, Beſichti ‚bei Alderſhot.
eis. 9. 148. ji J eſichtigung von, bei rſho
re möglich 1780. M, 2543.
adetten, Mängel der. 97, 2106.
Kamele für Indien. 97, 3107
Kanada, Franfiic-Englifce Kämpfe in,
1759. %, 2544.
Kanalgefenmader. a: ur
‚ Mebungen des. 97, 2140.
Kanone für reitende Artillerie, 97, 1181.
Kanonen, Pneumatiſche. M, 2333.
—— Größe, der, 189. W,
— Neueintheilung der, in Brigaden.
97, 1259,
—, Organıfationsplan für die, ag 1581.
—, Pferdeerſatz der. R
—, Berhältnik — — und
Verden. ‚158
—bivifion, — einer. 97, 2107.
— Hoher Stand für. 97,
1. — opol, dager von, 1864. MIL.Z. 9,
— _, Niebriger Stand ber. 97, 1632. en
—refruten, Maß der. 97, 1712. Pin — mw, 2669.
Kitchener, Generalmajor und Eirdar in — Defenfive im, 1778/83. Mi, 2666.
Aegypten. 97, 24, 50, — macht, Entwidelung der. 6, 2547.
Bi Letters from the Sudan. MLZ. — Erinnerungen eines. MLZ.
1,2
— ſchlittſchuhe. 9, 2401.
Regierungsjubildum , ———
önigin. 97, 1418. 1571.
Rekruten, Einftelung der. 97, 1208.
ee 97, 1207.
Remontedepot. ‚15931.
Reſerve. 97, 1908.
—, Stand der. 9, 1711.
Ener * 1897. a: 2141.
ya tary College, Be ung des.
06 ry College, Befichtigung
Sciekpreife. 97, 1802.
—verfuche unter Wajler. 9, 461.
Schiffbauplan, Neuer. 96, 35.
Schlagröhre, Tförmige. 97, 1181.
57 mm Echnellfeuerfanone. 6, 2332.
Schrapnel. 97, 1183. 1184.
— für fahrende Batterien. 97, 468.
Schwarzpulver, Abihaffung des. 97, 1258,
der
|
Kreuzer, Bau von vier neuen. %, 2609, 305 mm Stahlfanonen mit Stahlbraht.
Kriegsſchiff, Größtes. M, 2472. 6, 2332.
Kurvenerfundung. 97, 2141 Sudan, Briefe aus dem. MLZ, 97, 215.
Laird Clowes, The Naval Pocket-Book. — .. und Maulthiere in.
MLZ. 97, 40. %, 2605. 1295.
— —, The Royal Navy. A history from | eüdefritaniige Befapungätruppen, Forbes
the eurliest times to the present. | rungen für. 97, 1
97, 1784. Telepbonleitung an F Eiſenbahn. M,
Landesveriheidigungsplan für Indien. 97,| 2380.
1463, Thierärstliche Abtheilung, —
Lanzen, Einführung von. 97,1279.1417. | der, für 1895/96. 97, 264
Lee: — Pulver für das. WW, —arzneifchule, * der. ur 2605.
Tir reduit. 1182.
Sinienbataiffon Cameron Highlanders, ee A Bau von, für Japan.
Neues. 97, 1322. 9,1712.
Mahdi, Feldzug gegen den, 1896. 97, 25. , Klortillen von, bei ben Renten.
Rajoröprüfungen für Hauptleute. 97,1591. RK 2142.
Manöver, yortiall der arökeren. 97, 1462, Truppen, arbilde, in — M, 27.|
— in Irland. 97, 1259, pferde, Belaftung der. 97, 1462.
Marfchfähigleit der Fuhtruppen. 97, W014. | Thpeite, Aufftelung neuer. M, 575.
Matrojenforps. ‚1574. \— —, Schwader Stand von. 97, 2106.
a ee für Infanterie und „Zurbinia", Probefahrtdes Torpedobootes,
Kavallerie. M, 2401. \ #7, 2106.
Miliz. 97. 1208 1573. „ |ebungn, Größere, in 5*8* M. 1710.
—truppen, Kanadiſche, in London. M, Uebungs Be m ‚2140.
1574. \—plat,
rt 2 großen. 9,1711.
Minveftmake für Wehrpflichtige. 97, 1732. Veteranen.
Mittelmeergejhwader. 9, 2347. 2382, Volunteers. 97, 1073.
— für Feldartilferie. M, „Bietorious”, Probefahrten des ——
1182. 2558.
chiffes 1. AU.
Rachtubung bei le —
97, 1462. |
Naval Works Bill ‚2100.
Momanry. 97, 1573.
Jünder, Neue. 6, 2378.
Frantreich 19
Frankreich.
Abdellader. 97, 1931. 1932.
Ablommandirungen (Infanterie). 97,290,
‚ Acad&mie frangaise, Preisvertheilung
der. 9, 188.
Aerzte des Beurlaubtenftandes, Dienft:
leiſtungen von. 97, 1585.
Akademie, Preis Berger der. 97, 2086.
Atumulatoren in Paris, 6, 2380,
und Militärbehörden
in. 9,
rbftübungen in. 97, 1660,
ämpfe in. 97, 191
" Difigiere in. 97, 1933.
—,
— Ruheſtorun en in. 97, 1444. 1804,
Album d’un Saint Cyrien. MLZ. W,
465.
Algerien, Eingeborenen : Reiterei in.
2057
Allaire, Oberft. 97, 130.
Alpenklub, Ehrenmitglieder bes. 97,1419.
Alterögrenzen für Offiziere, 97, 2240,
Alterthumsfunde. 97, 181.
| Aluminium, Feldflafchen und Näpfe aus.
%, 2401.
Verwendung von. 97, 269. 271.
—fattelpöde. %, 2401.
ar Stärke der Bejagung von, 1870.
4,
— Berlufte in der Schlaht bei, am
27. November 1870. 97, 2316
St. Andre— Puget Theniers, Eifenbahn.
——— Puget TH ſenbahn
%,
ar 3 des, durch Artillerie,
Aunnuaire de l’arnmde frangaise pour
1897. P 1
— — la Gendarmerie. 97, 1187.
Arbeiter in Militärwerkftätten, Penſionen
für. 97, 914.
Arbeitödienft im Heere. 97, 2320.
Armee bei Boulogne 1805. 97, 477.
= — großen, Napoleons I.
—tintheilung. 97, 1582.
— pferde, Aufzucht von. 97, 574.
6. Armeelorps, Gliederung der Streit⸗
Träfte im Bereid) bes. 97, 1588.
13. Armeelorps 1870. 97, 169.
Armeen, Cinmarjch Deutigper,
MLZ. 97, 1
Armoiries et décorations. MLZ. 97, 16.
Arreit, Behandlung von Militärperfonen
im. , 2989.
Artillerie, Anwendung des indirekten Feuers
der. 97, 2103.
—, Bew
feide
Direltes Feuer ber. 97, 2119.
"des Gros, Frübzeitiges Eingreifen der.
1870.
in der, auf dem Gefechts—
\—, Felddienftübungen der. 97, 2099.
2118. 2123.
‚Feuer der, auf die Einbruchsitelle.
EL 2122.
GER 7 ug ge der. 97, 2121.
eitung bei ber. 212.
ie , Schuß der, En überrafchende Nah:
we angriffe. 9,2
—J———— der. 9, 210.
—, Suftem der. MLZ. 97, 254.
Frankreich.
Artillerie, Theilnahme von Offizieren
anderer — an den Schießübungen
der. 428.
—, —— der eigenen Truppen
durch. 97, 2101.
—, Unterſtützung der Infanterie durch.
M, 2104 2118.
—. herſtartung der im euer befindlichen.
9, 2102.
—, Verwendung der, im Gefecht.
2101.
20
—, Waffenübungen der, bei
E 322.
nt der, eined Armee:
korpb. 97, 2101.
—lampf. 9, 2104. 2122.
—forps für die Kolonien.
Chälons.
M, 1180.
—linten, Aufftelung von zwei, hinter: |
einander. 97, 2108.
— pferde, Größe der. 97, 627.
— :Schiekpläge. 97, 134.
—ftellungen, Erlundung von, für das
Gefecht. 97, 2118. 2119.
— übungen bei Chälons jur Marne, Schluß:
folgerungen aus den. 97, 2142.
——, Große, bei Chälonsd. #7, 1899,
— und Genieihule zu Verſailles, Auf:
nahme in die. 97, 2274.
— werfftätten, Annahme von Arbeitern
bei den. 97, 180.
Attade. 97, 1576. 1570. 2002. 2058,
Auftlärer., 96, 2606. 97, 1942,
Aufllärungsdienft. 97, 1527.
Aufnahmeprüfungen. 96, 2634.
von Numale, Berfiegelung des Nachlaſſes
des Herzogs. 97, 1587.
Ausbildung, Frühere, des Soldaten. 97,
2321.
durch. 97, 2274.
Automobilen, Erprobung von. 9%, 2475.
Avantgarde, Unterftügung der, durch
Artillerie. 97, 2102
Baden, —e— der Soldaten beim.
97, 2240.
du Barail, Mes 'souvenirs. 97, 190.
95
1955.
4. Botaillone, Aufftelung von. 97, 58.
316. 1419. 1583. 1631. 1803. 1846.
— —, Gamilonorte für die neuen. 97,
589
Batterien auf Kriegsſtärle, Uebungen von,
9, 2125. 2124
—, Begleitung flürmender Truppen durch.
9, 2118.
— bejonderen Nalibers. 97, 2118.
—, Vergrößerung der Geſchützzwiſchen⸗
räume in den. 97, 2102,
12 em Batterien. M, 2456.
Bayonne, Vertrag von. MLZ. 97, 277.
Bazaine, Morihall. 97,221. 1958. 1950.
Beaune la Rolande, Schladt bei, 1870,
MLZ. 97, 141.
Beiehlsertheilung. 97, 1526.
— haber, Oberftufe hoher. M, 2830.
Beförderungen am Nationalfeit. 97, 2087.
Belörderungsbeitimmungen. 97, 1802.1875.
Beillant—Angouleme, Cingleifige Bahn.
W, 2467.
Bekleidung. 97, 897.
Belleidungsoffigiere, Dffiziere als.
576.
—— — Leichte, für den Feld⸗
krieg.
—, 5 3 mit, 97, 108.
9,
— torrentielle,
Ausländer, Erwerb der Staatsangehörigfeit er Eijenbahn für das Yager von. |
1186.
Compagnie, Ma.
' Eorbeil— Montereau, Eifenbahn. 9,94.
‚Grefelit, Berfuche mit.
Militär⸗Wochenblatt 1897
Belfort, Auflaffung von. B, 2336.
— Belagerung von, 1870/71. 97, 2289.
Berittenmachung von Offizieren. , 2327.
Berpllium, Meiall. 96, 2358.
Befichtigung. 97, 291. 292.
Beurlaubtenitand, Einberufung von Mann:
ichaften des. 97, 521.
—, Fortbildung der Diffiziere bed,
2786
nahme der. 97, 1965
Bicyclette militaire pliante. 9, 317.
Blattern, Belampfung ber. 97, 1415.
' Bonaparte 1803. 97, 474.
Boot, Unterfeeiiches. 96, 2377.
| Borbeaur, Schieß⸗ und Vebungsplat Bi
9, 2240.
Be Beunge, 8 ‚Angriff auf, 1870. M Lz.|
Boren und —æ 9, 22.
Ya Bragonne, Lager bei. 97, 1586.
Brieftauben, Verſuche mit, an Bord von
Schiffen. MW, 2472
Budget, Erhöhung des. 9, 32.
Cadres supplömentaires. 97, 58
Gaid Osman. #7, A
120 mm Canon court. W, 2333. 2954.
Carlet, La petite guerre daus le Haut-
Rhin ete. 1870. MLZ. %, 445
Carpiagne, Schiehplag von. 9, 1482.
‚du Casse, Le general Arrrighi de Ca-,
sauova, Duc de Padone. MLZ. 97,
185
—-1862. MLZ. 9,
Cavalerie de forteresse. 97, 1579.
97, 1579.
— üebungen im Lager von. M, 351.
Chambord, ar auf Schloß, 1870.
MLZ. 97,
Ute. — Easai sur le duel.
MLZ. !
—— für Militäranwärter.
M, 2322.
—dienſt, Klaſſirung der Bewerber um
Anftellung im. 97, 1419.
de Coliany, Denkmal für den Admiral.
9, 1874.
Combat d’usure. 97, 2118.
Commission d’archives. 97, 1582.
97, 289,
W, 2376.
Crie relevevoie. %, 2356.
Croabbon, La seience du parole
a’'honneur. MLZ. 9%, 189.
St. Eyr, Aufnahme in die Militärfchule
von, M, 2555. 2654
—, Benennung des Jahrgangs 1897 der
Militärichule von. 97, 2273.
—, Eingeborene NAlgeriens in der Militär:
ſchule von. 97, 1169.
— Eleftriiche Beleuchtung der Schule
von. 9%, 2379.
—, Milttärichule von. Mb, 2307.
‚ Prüfungen für die Aufnahme in die
Militärfcute von, M, 2810.
—, Reife der Zöglinge der Militärſchule
von, nad Chälons. 97, 1942.
—, Zöglinge der Militärichule von. MLZ.
65
%, 465.
Cyrard. MLZ. 6, duo.
%,
%,—, Uebungen des. 9, 2755. 97,59.1585. Destructions necessaires. MLZ.91,%.
Bevölferung, Gefepvorichlag betreffend Zus
Danzig, Einnahme von, 1807. M, 239.
Dauernahrungsmittel, Vorrath von, für
den — 91, 2273.
Dayot, Napoleon I. in Bild und Wort.
MLZ. 97, 160.
Dedung, Grenze der, für einen berittenen
Mann. 97, 2120.
— an der Oſtgrenze. 9,
232.
2 Sprache, Unterricht in der. 97,
Dietionnaire militaire. MLZ. %, 420.
rn a Befreiung von. 97,
—zeit, — der, vor einer Beförderung.
97,
—_——, — ber altiven. 9%, 2830.
9, 2087.
' Diphtheritis, Heilferum gegen. 97, 1415.
—— Mangel an innerer. MLZ. 97,
Ir re Irrfahrten von, 1870. MLZ.
Diviftonsartillerie, Aufgaben der. 97, 2118.
' Douanierfonımandeure. 96, 2607.
| Douaniers. 3%, 2606.
Douay, Divifion, bei Weißenburg 1870.
MLZ. 97, F
Dragoner. 378.
ee siepveriuse an Bord ber.
Dreiährig-Sreimillige, Annahme von. WM,
|de —— Journal du maréehal, Eclaireurs. 97, 1942.
1804 — 1562.
Ecole speciale militaire de Saint-Cyr.
MLZ. %, 465.
Shrenbreitten, Belegung von 1799. 97,
Ehrenlegion, ur in die Erziehungs:
häufer der. 97, 1875.
—, Gele über den Drden der. 97, 1186.
‚Kreuz der, in Städtewappen. 97,
187.
Gleftrigität für Beleuchtung x. 9, 23379.
Eleltrizitats⸗ Yeitungsdrähte, Unverbrenn:
liche. 2379.
Einberufungen 1897. %, 2785.
Einberufungsbefeble. 97, 397.
Eilenbahnen. 96, 2336. 2467. 2499. 2785.
‘2940. 2060. 97, 398. 428. 1186.
—, Leiftungender,bei den Herbjtimanövern.
W%, 2467.
—, Nollendes Material der. 97, 1876.
—, Schmalipurige, bei Lille. 96, 2939.
— und Mobilmadhung. 97, 1875.
—eröffmung. 97, 934.
—organifation. MLZ. 97, 6.
—regiment, Arbeitsleiftung des, bei
Chälons. 9,59.
\ —jerftörungen 1870. 97, 169.
Entihädigungsforderungen. 6, 2831.
‚Epinal, Bürger von, im Kriegsfalle, 9”,
1135.
Ernteurlaub. 97, 1324.
Erſatzgeſchäft 1896. 9, 2014.
Be Adjtände zwiichen den. M,
95
Spanien, — *— 97. 1187.
Rablissements hippiques de Suip
96, 2809 pP Pos.
Eylau, Schlacht bei, 96, 2397.
aber du Faur — v. Kaufler, Napoleons
| Sefong in Rußland von 1812. MLZ.
7, 262,
Alphabetifches Sach: und Namen:Berzeihnik 1896/97
Fahnen, Detorationen von. 97, 1582,
—, Borftellung der. 97, 427.
Fahrer, Ausbildung von, der Marines
infanterie. 97, 1483.
Fahrrad, Verwerthung bes, im Heeres⸗
diente, 2830.
—räber,
2164.
Faidherbe, Schreiben des Generals, an
’
Zufammenlegbare. 97, 318.
General v. Soeben. 97, 2268.
rt Sichtbarkeit von, auf 600 m.
Faymont — Remiremont, Eifenbahnlinie,
2336.
Februarrevolution 1848. 97, 452,
Feldartilferie, Neubewaffnung der. MLZ. |
9, 258.
%, 294.
—bienft. 97, 291.
— —orbnungen, Neue. 97, 934.
— flaſche aus Aluminium, 97, 271.
—gefhüs, Canetſches, M/1896. 97, 27.
— batterie, Schwere.
ihen. 97,
— — der Zufunft. 97, 1686.
— — Syſtem Darmancier, , an
—geihüse, Schiefübungen mit. 97, 108.
—haubige. MW, 2954.
—jug 17%. MLZ. 97, 27.
1799. 97, 423.
— — 1805. 9,
—_—— en in Rußland. MLZ. 9,30.
10, Feldhaubite, Schwere. 96, 2333.
rt Andenfen an eine verſchwundene.
Seftingen und fefle Pläte. MLZ. 97, 34.
leifchtonjerven, Preis von. 97, 2273.
lotte, Hochſchule für die. 96, 2515.
— zu Ende des 18. Jahrhunderte. %,
2565.
Flottenbauplan. 97, 998.
—_vermehrung. 97, 998. 1058
Flußübergang. WM, 2306.
Fontaine le Berger, Fr des Schieß⸗
plages von. 97,
Forftbeamte. %, 2606.
Foucaris Beröffentlichungen über 1806
und 1807. M, 23
Fragen, Se "ss, 2830,
de ;srance, General. 97, 1211. 1295.
1443. 1900.
Friedenspräliminarien, Natififation ber,
durch = Nationalverfammlung 1871.
—ihluf 1871. 97, 2294.
Friedland 1807. %, 2348.
Fuhrwerle, Benusung von mit Dienfts
pferden befpannten. 97, 1324.
—, Veriud mit automobilen. 9, 2088.
Sußartillerie, Bermehrung der. 97, 2163.
Galopp. 97, 378.
Garden, Einfepen der, 1507. 6, 2397.
Sarifon, Werth des Borhandenfeinseiner,
97, 1845.
—übungen. 97, 934.
Gefechte im April 1809. 97, 2315.
Gehaltsvorſchüfſe bei Entfendung in bie
Kolonien. 97, 2087.
Geleiſe, Legung eines, beim Lager von
Chälons. 97, 59.
Gendarmen, Ergänzung ber berittenen.
%, 2960.
6,
duſbeſi⸗
Gendarmerie, ala una und Dienft
ber,
—, Siarie ber, 97, 1187.
— offiziere, Beförderung der. 97, 2143.
—— von, des Nuͤheſiandes.
Fortbildung der.
—— 37 491. 95.
Genieoffigiere, ee ber, des
Beurlaubtenftanded, 9, 2359
Mobilmahung der. %,
%
Generalfta —
9,
‚tegimenter,
ı* Genieregiment, Arbeiten des, bei Epinal.
| Gefang märend bed Vorbeimarjches. 97,
1323. 148
Geſchutz,
2064.
Geſundheitszuſtand des rg Jahres:
bericht über den. 97, 1414.
Gemwehriyfteme, Lebensdauer der,
1717 bis 1897. MLZ, 97, 254.
Syitem Humbert. 97,
von!
Infanterie, 97,
' Ölueinium, ech %, 2358.
Graisse ä sonpe. 9, 2939,
Grasgewehr M/1874. 96 2731.
Gratififation für Unteroffisiere. 97, 918.
Handfeuerwaffen, Wirfung Heinfalibriger,
am Niger. 97, 984.
rn —— Schießen mit einer. 96,
— — Berittenmachung
der. 97,233
— Dienfaiter eibedeter. 9, 2087.
Hauptvertheidigungslinie an der Maas
und Moſel. 97, 1729
br Freiwilliger” Eintritt in das. 97,
weſen 1896. 97, 1379.
— — Entwidelung des. 96, 2830.
— — Neuerungen im. 97, 18083.
Heere, en ber Rapoteonifcen, |
1805 bis 1807. MLZ. 97, 70.
— Etärfe der Napoleonifgpen. 9,11.
Hreresbaushalt 1898. 97,
— — Aufiwendungen für den, von 1872
bis 1807. 91, 983.
— —, Ordentliche und auberorbentfige |”
Wubgaben er ww“ = 1211 r ,
— ranſchlag für den 189
2530.
— Eröffnung des, in Paris. 97,
— — Erridtung eines. M, 2829.
— verwaltung, Forderungen der, betreffs
Verleguna von Garnifonen. 97, 1847.
Heiläberg 1807. 96, 2398.
— Beſtimmungen für.
Hinterbliebene, Zuſchüſſe für, von Militär—
perſonen. ‚575.
Serbftübungen, Große, bei Calais. 97,
58. 60. 133. 650. 1211. 1295. 1443.
1586. 1660. 1874. 1900. 1964. 1965.
2064. 2058.
aus Aluminium. 6, 2355.
Humbert, Hherft. 9,131.
Indoe hina, verhaliniſfe in. 97, 294.
‚ Verminderung der Militärbezirfe in.
97, 2087.
—— Exerzir⸗Reglement der. 97, 1941.
echtweiſe der. 97, 1941.
arfchgeichwinbigfeit der. 97, 294.
Frankreich] 21
Infanterie, Jahrbuch der, 1897. 97, 295.
—bataillon, Werth eines, für die Barnifon:
ftabt. 97, 1845. 1848.
—geicht. 97, 192.
—bauptleute als Zahlmeifter ꝛc. 97, 575.
—tompagnie, Dienftbetrieb einer. 97,289.
—offiziere, Ernennung von. M, 2359.
—regiment, Dffisierforps eines, 97, 1584.
Inaenieure, Beförderung der, bei den
Tulverfabrifen. 97, 1322
Instruction pratique provisoire du
24 döcembre 1896 sur le service de
rue en campagne. 97, 209.
118
— provisoire du 24 deecembre 1896 sur
les exereisesd’applieations du service
de l’artillerie en campagne, 97, 2128.
Instructions pratiques provisoires sur
le service en campagne. 97, 934.
Intendanturfchule, Belehrungsreife der,
zu Paris. 97, 1808.
Inbal denhaus 6 2829.
| Sägerbataillone, Difigiere ber. 97, 1585.
"6
C’1896, geihnung des neuen Deut: v. Geyſo, Die Gehtmeite der Franzöſiſchen 7 auf Gebieten des Militärfistus. 97,
9,1
de * Bemerkungen des Wenerals.
97, 1525. 1576. 1579. 1771. 1800.
2002. 2005. 20583.
2055.
Jourdan in Deutichland 1799. 97, 424.
MLZ. 9, 27. 28.
Journal offeiel. 9%, 321.
Julirevolution 1830, 97, 451.
Junifeldzug 1807. 96, 2398.
ann ‚re 91,491. 985. 1874.
Kaifermanöver, Urtheil über die Deutjchen,
| „von 18%. 97, 1599,
Kanada, Befig in. 97, 1180.
120 mm Kanonen, Kurze. 9, 2101.
— 97, 1059. 1060.
Karoffiers. 97, 573
— der, 1895. 96,
'v. Kaufmann, Die ya Frank⸗
| reihe. MLZ. 97, 6.
‚Kavallerie, Angriff der, auf Infanterie.
9, 378.
—, — —, in entwidelter Linie. 96, 2597.
—, Attadenformation der, 9%, 2598,
_, Bewaffnung der. 97, 516.
— Felddienſt der. 97, 1526.
efehtsorbnung der. %, 2599.
— —8 Beihaffenheit ber. 9,
51D.
gr e Gefotaffenfeit der Angriffe der. 97,
Geihte Feldtelegraphie der, 97, 230,
—, Linienformation der, M, 2598.
ker, ——— der. M, 2598.
| Sicherungd: und Vertheidiaungss
masregeln der. 97, 2006.
Verwendung der, 1870. MLZ. 97,8.
| —bivifion, Entwidelung ber, zum Angriff.
9,5
—bdivifionen im Frieden. 97, 517.
— — Uebungen von, gegeneinander. 97,
1525.
| —mandver im Gatinais September 1896.
AR, 377. 1523. 1574. 1769. 1796. 1999,
le
‚ —offiziere, Ausfichten der, aus dem Unter:
offisierftande. 96, 9831.
— —, Herkunft der. 97, 2142,
[san Mangel an Meldunaen von, zur
| Kriegshodicule. 97, 1186.
— —, Rangorbnung von. MW, 2634.
22 Frantreich.
Kavalleriepferde für Infanteriehauptleute.
9, 2328.
—fhule von Saumur,
%, 2307.
—tattif. 97, 515.
Kigen, Ueberfall bei, 1813. MLZ. 97,185.
Kolonialtarten, Neue. %, 2475.
—orden, Verleihung von, 97, 461.
—truppen. 97, 1180.
—— Freiwilliger Dienft in den. 97,
Kolonien, Rangverhältnifie in den. 96,
2335.
9, 291.
’
Kompagnie, Ausbildung der.
—feft, ährtiches. 97, 293
— Aufftelung von neuen. 9,
Kommandojtellen, Höhere, 97, 1632,
Krieg 1806 und 1807. 6, 2398.
Kriegsflotte, Stärke der. 97, 1865.
u und Küfter befeftigungen.
Rogen Aufnahmeprüfung für Die,
— —, Schlußprüfung ber. B, 2938.
— Zahl der Schüler der, 1896, 97. 96,
—-minifter, Lifte der, feit 1630. 97, 1582.
—minifterium, DOffigiere des. 97, 1582.
—vorbereitungen 1809. 97, 2312. 2313.
Kryolith. 6, 2354.
— aus Aluminium, 97,
Landau, Belagerungen von, 1704 bis 1718.
MLZ. 91,
— Soldaten zur Hülfe für. 97,
Langres, ga der Feltung 1871.
9%, 2291.
Sanye oder Säbel. 97, 516.
Sanzenreiter, Ausbildung ber. 97, 515.
2ecourbe, Divifion, in der Schweiz 1799.
MLZ. 280.
Lebelgewehr M,1886. 9%, 1731.
Legnago, Schlaht bei, 1799. 97, 458.
Lehauteourt, Campagne du Nord en
1870/71. 97, 2295.
Leier und Schwert, Dichtung. 97, 490.
Lille, Belagerungsübung bei. 97, 1482,
Sonauyon— Mont St. Martin — Yurem-
burgifche Grenze, Eifenbahn. 96, 2140.
Zoulans les Forges — Zure, Eifenbahn.
96, 2785.
Luftballon, Jagd auf einen, durch Rad:
fahrer. #7, 1391.
Zundpille, Friede von, 1801. 97, 473.
Mac Mabon vor der Schladt bei Sedan.
97, 869. 912.
Madagaskar, Berufungsrecht auf, 97,428.
—, Eingeborene von. 97, 1442.
—, Eifenbahn auf. 97, 428.
— Erkundungen auf, 1804.
‚ Erprobung von Gegenftänden aus
Aluminium in. 97, 270. 271.
—, Erridtung ftändiger Kriegögerichte auf.
9, 1591.
—, Generalgouverneur für die Kolonie, ꝛc.
97, 2300.
— Aufnahme der Inſel. 97,
1162.
—, Militärische Machtbefugniſſe auf. M,
2358
—, Schutzenregiment auf. 97, 1987.
—, Berlufte im Feldzuge auf, 1895. 97,
1163. 1188.
%, 2404.
MLZ.
—, Vermwaltungsrath auf.
Militär Wochenblatt 1897
Madagaslar, Zuftände auf der Infel. 96,
2786.
St. Maigent, Aufnahme in die Infanterie:
fhule von. 97, 1948,
—, Infanterieihule von. 97, 984.
Mannschaften, Ablommandirung von, aus
| der front. 97, 2321.
Mannigaftssimmer, Lüftung von, in Has
fernen. 9. 2402.
Manöver, Eifenbahnen bei den. 96, 2467.
=, Borberbeftimmung des Verlaufs der.
Manoeuvres, Nos grandes, MLZ. 97, 95.
Darincartillerie 1795. 97, 1180.
— budget 1897. 97. 993. 1058.
—infanterie. 97, 1180. 1483. 1586.
— — Bejeitigung des Mehrbeftandes ber.
4,
— — Reſerveolfiziere der. 97, 548.
— — und Vertheilung der.
— 9, 1180.
a den großen Herbftübungen. 97,
— — Eintritt in die. 9%, 2731.
— —, Erholungsurlaub für, in ben
Kolonien. 9, 40
— —, Sterbli feit bei den. 9, 7.
Raroffaniiche olonne. 97, 1369.
Mars la Tour, Mufeum zu. 97, 1920.
—, Reitergefecht bei, 1870. 97, 1958.
Marich von 140 km Länge. 97, 1988.
— übungen. 97,
Martin, de Mentalbo ete., Armoiries
et decorations. MLZ. 97, 16.
ee in der Schweiz 1799. 97, 424.
58.
— — alien 1805. 97, 477. 478,
'—, Marihall, 1809 bei Um. 97, 2318.
‚ Maulthiere, Ankauf von, für Madagastar.
l 4, +
Melinit, ei mit. 96, 2376.
—granaten. %, 2556.
_—, Schiehen mit. %, 2377.
Wemöiren, Militärifche, der Neuzeit. 97,
Meg 1870. 97, 1958.
0 Einfhliefung Bazaines in.
—, — von. 97, 221.
Merito, Feldzug in. 97, 1956.
| —— nach dem Lager von Chälons.
—bauten in Tunid. 9, 2452.
—brüdenbauten in Dahomey.
— Arbeitszulagen ber.
%,
M, 9.
%, 2471.
9,
Eingehen der, in Algier.
—— 1896. 97, 2014.
| —prejie, Verein der. 96, 2830.
s —⸗Roßärzte, Manael an. M, 2556.
—:Shiehpläte. 96, 2831.
—ichulen, Beſuch der, von Unteroffizieren,
97, 1296
— :Borbereitungsichulen, Unterrichtserfolge
| ber. 97, 1168.
'—:Maijenhaus Boiffiere,
\ bes. 97, 406.
— Bertfäite, Enilaffung aus den.
u
Tr Berforgung von Civilarbeitern in.
| geinkarıe Anmeifer für
9, 2064.
ee:
‚24.
Erweiterung
”,
|
‚ Nordarmee, Die
Kolumbien.
Militärifche Preffe. 96, 2335.
Milfon, Major. 97, 199.
Mindeftmah, Herabiegung des, für In:
fanterie. 97, 1900.
—maße für Wehrpflihtige 9, 2275.
— Rettung Verfchütteter bei.
2471
Mittelmeergeſchwader. M, 2382,
Mobilgarde. 97, 1957.
— — Erridtung der. M, 2607.
— madhung. 9%, 2306.
nn —E et budget. MLZ. 97,
Mörtel, Hydrauliſcher. 96, 2452.
—— in eg Se Ai:
oscou — Point our, efechte
bei, 1870. MLZ. 97, 148. *
— Belagerung von 1634. 97,
Munition der Feldartillerie. 9, 2954.
König von Neapel. MLZ. 97,
De — Murat Lieutenant de
Üßmpereer en Espagne 1808. MLZ.
Musie historique de l'armée. 96, 2829.
Nancy, Beleftiaung vom. 97, 1727.
Napoleon I. MLZ. 97, 160. 262. 977.
— Anſichten —— %, 2398.
— " Strategie.
— und das Sügomwide — 1813.
MLZ. 97, 185.
Napoleon III. bei Saarbrüden. MLZ.
9,3
[rme 7
—, Haſchen nad Popularität von. MLZ.
7, 184.
—, Politil des Kaiſers, 1859. 97, 2115.
Riel, Marihal. 97, 1957.
Nikolaus II. Beförderung. 9, 984.
Noiſſeville, Schladt bei. 97, 221.
Non valeurs. 97, 2322.
TR im Jahre
1870/71. 9,
—, Drganijation * am er November
1870. 97, 229.
—, — — im Dezember 1870. 97,
Dafe Figuig 97, 138.
Obus & mitraille. 9,28. W.
ee und Defenfive. 97, 1727.
Dffigier-Bildungsanftalten, — von
Civiliſten on 9, 1134
—:—, Ausmufterung aus den, derbſt 1896.
%, "2307.
‚2318.
—torps der Infanterie. 97, 1585.
— — Mittel zur Verjüngung des.
9,
2240.
— —, Stärke des. 97, 29.
— — Verhältnifje im. 97, 130.
— —, Berjüngung des. 97, 1802.
2008.
' —-patrouillen, 97, 1527.
Offiziere, Anftellung von, in bürgerlichen
Berufsarten. 97, 2240.
ierftande. 97, 1007.
andes, Ausbildung
— aus dem lintero
— bed Beurlaubten
ber. M, 2786.
— — —, Beförderung der. 97, 1875.
— — —, Fortbildung von, 97,548.
— — — Reue Vorſchrift für die. 9,
21%.
— — Territorialheeres, Beförderung der.
97, 398,
—, Reitpferde für. 96, 2928.
Alphabetifhes Sad: und NamensVerzeichnik 1896,97
Offiziere, Schiehübungen der,
—, — von. M, 107.
Operationsarıner, Stärke der, 1807. 6,
2395. 2396.
rt im füblichen. 6,
—, Unruhen in. 97, 1369,
Ordens» und Ehrenzeichen, Abbildungen |
der. MLZ. 97, 16.
Drdnung, Aufgelöfte. 9, 291.
Ordonnanzen (Jnfanterie). 97, 20.
Orleans 1870, MLZ. 97, 8
Panzerplatten Eyjtem Be %, 2353. |
—reıter. 97, 377. 378
— — von, 1870. 97,
16.
—, Anlagen in. M, 2379.
— Ne für den Sanitätsdienft in.
2402.
— — — Aufitand in, 1871.
9 223.
‚ Ummallung der Stadt. 97, 1211.
—, Verpadtung des Glacis von. 97,
1988.
—, Wechſel eined Theild der Garnifon
von. 97, 1988.
Pas gymnastique. 9%, 292.
Venftonäre, Sterblichteit der. 97, 575.
Penſionen, Sutaafie zu ben. 97, 575.
Bercherons. 97, 573.
Berfonenmaggons aus Aluminium. %,
473.
— Ankauf von. WM, 2808, 2809,
—, Gelegte, für Dffigiere, 9, 2322,
—, Größe von. Mi, 2ROR.
—, Schonung ber. 9, 2058.
—, zen von, für Difiiere sc.
* 32
—, Zählung der, in Paris x. M, 627.
—beichaffung, Vorſchrift für Die. M, 207.
—befiger, Dienſtleiſtungen von, der Reſerve.
7 1586
—zuöt. 97, 627. 13%.
_-—, Hebung der. 97, 1483.
— — Stand der. 9, 57.
— Einlieſerung von, M,
Sa "Deftalon, Major. ‚191.
Pläge, Dienjtanweijung * den Angriff
und die Vertheidigung von feften. 97,
148).
Pol * e Schule. %, 2307.
: —2 in bie. 96, 234.
— — rufung für die. 97, 627.
— —, Entlafiung von Schülern aus ber,
97, 2273.
15 em Rofitionshaubige. M, 2331.
Voſten ın Sübalgerien. 96, 2811.
Postes d’avertissement. 97, 1577.
Vouilloue de St. Mars, General, 9,321.
Presidence de la röpubli ue, 97, 1582.
Presse, Association de %, 2335.
Proviantwagendedet als Fahrzeug. 6,
2306.
Trüfungäbeitimmungen. 9, 2810.
Pulver, Herftellung von. 97, 322,
St. Quentin, Kreuz ber — im
Stadtwappen von. 9,
Radfahrer. 97, 1301. Dich
—, Reue Dienftordnung fur, „1808.
—tompagnien bei den — Herbit⸗
übungen. 97, 2164.
— ichtung von. 97, 294. 318.
M,
an der Rang ⸗ und Quartierliſte des Heeres. 97,
—— des Lagers von Chälons, |
1581.
Raſtſchuhe. 97, 1187.
‚ Reglement sur le service de la remonte
generale A linterieur. M, 2807.
— — des armées en campagne.
97, 1941.
| Reglette gradude. 97, 2123.
Reuerubungen, Große. 97, 6.
Reitpferdbe, Verlauf ausrangirter,
| üchter. 97, 1390,
‚ Refruten, Anforderungen an bie Hörper:
‚ größen der. 97, 2275.
— Lorſtellung der Fahne vor ben.
an
9”,
| ung %, 2531.
Remontedepots, Jwed der. Mi, 2807.
—verlaufisfommiljtionen. M, 2808.
Nemonten, Ankauf von, 97, 574.
— — — vom Züchter. 97, 1007.
| Nemontirung, 9,513. 574.
— 1897, 97, 627.
Rengagements. 97, 913.
— Eingehen von. 97, er
‚Neferve, Entlajjung zur. ‚2004.
—mannicaften, len * 97, 1900
—offiziere. 97, 1585
— — Ausbildung x. der.
Reunion, Aushebung auf ber Iniel.
258.
— Hefrutirungsliflen für. 97, 1026.
Nevolverichiehen. %, 2731.
Nheinarmee unter Davout 1509, 97,2312.
Richtmaſchine, Neue. Mb, 2352.
Rindertalg. M, 2939.
Rıttmeifter, Dienitaiter beförberter. 97,
2087.
Rocroy. Beſchiekung von, 1870,71.
9, 206.
Roßbach Schlacht bei. 97, 198,
Rothe Kreuz, Geſchäftsbericht der Geſell⸗
ſchaft vom, für 1896. 97, 1823.
Rotzkrankheit, Feſtſtelung von, durch
Mallein. WM, 2408,
Sanitätsdienit 1870/71. MLZ. 97, 101.
Sattelbäume aus Aluminium. 97, 270.
| Saumur, Aufnahme von Unteroffigteren |
in die Kavallerieichule von. 97, 409.
\—, Kavalleriefhule von. M, 2634.
Schießübungen (Infanterie). 97, 1900.
— — für Offiziere. 97, 2322.
— — mit Geichüßen. 97, 107.
‚— verein zu Lyon, Bericht Des.
— verjuche (Artillerie). 97, 30,
—— mit Sprengladungen. M, 2506.
‚—porjchrift von 1895. 97, 1941.
: Sciffsneubauten, Koften von, 1880 bis
1807. 97, 99. 1059.
Schladyt, Verlauf einer modernen. 97,
2102.
— Bergbeſteigung auf. 97,
Ohne: & Co., Geſchutzfabril. 97, 1416.
| Sprachunterricht,
9,
%,
MLZ. | i
‚Strategie fin de sicele.
96, 2731. |
(Frankreich. 23
Seelrieg, Dffenfive im. 96, 2565.
—madt, Entwidelung der, unter Lud—
wig XIV. ®, 2549.
— ſchießzubungen. 9, 108:
Seitengewehre für Unteroffiziere. 97, 914.
de Sesmaiſons, General. 97, 2164.
— Organiſation des. 97,
— Entziehung von, vom Aus—
bdungsdienſt 9,2321.
—bheim in Paris. M, 321.
—finder. 97, 1163.
— —, Ersiehung der. 97, 106.
Soubife, Marſchall. 97, 197. 1.
Souffe, Yager bei. 97, 181.
Souvenir franguise, Jahresbericht der
Vereinigung. 97, 2164.
— Auflöfung Sudaneſiſcher. 97,
—, Neuorganifation der Algeriichen, 9,
2057.
ee nad, 1808. MLZ. 97,
— Befehle vor der Schlacht bei.
MLZ. 97, 9.
Deutfher an Militär:
ihulen. 97, 547.
Sprengftoffe, Derftelung von. 97,322.
Staatsgeftüte. 97, 578.
Stabsoffiziere, Veſehlsbefugniſſ e von, der
Alpenbatterien. 97, 427.
—, Kommanbdirung von, zur Schießfchule.
9, 1900,
Stärfeberchmung für den 27. November
. 1870. 97, 2315.
Stahl, Arjenifyaltıger. %, 2358.
Sterblipleit im Heere. 97, 1414.
Stockach, Begegnungoſchlacht bei, 1799.
9, 425
MLZ. 97, 9%.
Sturmjchritt, 97, 294,
Stutpunfte in fernen Meeren. 97, 1059.
Sudangebiet, Niederlage im, durch
Tuaregs. 97, 1920.
Süpdalgerien, Unruhen in. 97, 1804.
Suppenfett. 96, 2039.
Tabatverfaufsitelen, Verleihung von, 13%.
97, 18
Telegraph, —J zwiſchen Toulon und
Rizza. W, 2
— Takes im. 97, 1134.
Telögraphie lögere. 97, 230.
' Telephonapparat Charollois für feld:
gebraud. WM, 2380.
— Aenderungen der Organi⸗
ſation des. M, 1322.
— —, Defret über die, von 1894. M,
2607.
— — Erfah, BR ıc. der Offiziere
der. 97, 2196.
—— — bes. 97, 1585.
— verabſchebungogeſuche von Offi⸗
zieren bes. 97, 1391.
—offiziere, Kenntnifje der. 97, 398,
‚Sapnelfeuergeiüh, Hergtellung von. 97, —regimenter, Uebungen ber, 189%. 97,
ı 8397,
| Eneigritt 9, 294. Tilfit, Frieden von, 1807. W, 2394.
‚ Schrüttlänge. 97, 2. 97, 2310. 2311.
Schulen für Solvatentinder. 97, 107. Tirailleurs malgaches. 97, 1442. 1987.
Shmwimmunterricht für Mannschaften. 97, Tonkın, Yage in. 97, 29. 1987. 2087.
2240 Torpedogranaten mit Melinitladung. 6,
Soeiet frangaise de secours aux 2378.
bless6s militaires ete. 97, 1823. Tornifter, Neue. 9, 2401.
Sedan, Schlacht bei. 97, 14. 867. WT.
171686.
Toul — Vont St. Bincent, Strategiſche
Eiſenbahn. 9, 2499,
24 Frankreich.
Truppen, Beſichtigung von, bei Iſſy. 97,
1
— in Deutfhland 1806. 97, 2310.
—beförderung bei ben Herbftübungen.
96, 2467.
— übungen, Neue Dienftanmeifung für bie
Abhaltung von. 97, 1874,
— Ubungsplatz bei Beſangon. M, 2382.
— —pläte, Einrichtung 91, 132.
— — und Schießplätze. ei 32.
Tuaregs, Gefecht mit. 97, 1
Tuat, Beförderung. 9, 16
—gebiet, Uebungen im. 9,1 33.
Zunefien, Aufhebung eines Militärs
tommandos in. 97, 1391.
—, EingeborenensReiterei in. 97, 2057.
— Koften der Befaung von. 97, 1162.
Tunnel, Herftellung eines, durch Genie:
truppen.
Tupbuserfrankungen. m, * 1482.
Uebungen. 97, 1874.
— im Gelände. 97, 897.
—, Theilnahme des Beurlaubtenftandes
an, 1897. %, 2785.
Uebungsplag für die Parifer Garniſon.
97, 1323.
— Gefechtsſchiehen bei Auxerre.
—ritte. 97, 2123.
Um, Napoleons Sieg bei, 1805. 97,479.
Umdeudpreien, Verwendung von 9,
Unteroffiziere, Anstellung von, im Civil:
dienſt, 97, 1006. 141%.
—, Beftrafungen von. 97, 521.
—, Kapituliren kommiſſionirter. 97, 1163.
—, Mangel an brauchbaren. 97, 397.
—, Verbefferung der Yage der. M, 113.
‚ Verforgung von rengagirten, in Evil:
“Helen, 9, 2522.
Unteroffigierlorps, Beförderungen im, der
Marineinfanterie. 97, 1586 1660,
Urlaub. 97, 490.
Berfegungsgefude von Difisieren. 9,
Sir Breite. 91, 12%.
Villas, Marihal, 1707. MILZ. 97,280.
ur General, im September 1870.
, 1698. 169.
— L'Alhum d'un Saint-Cyrien.
MLZ, 9%, 465.
Vocabulaire militaire. MLZ. M, 467.
VBoltserhebung, Spantiche.
Bollblutpferde. 97, 573,
Lorbeimarich (Infanterie). 9, 291.
Borunterricht, Milttärtfcher, in den Schulen.
97, 405. 546.
Waffenftillftandsvertrag vom 28, Januar
1871. 97, 2265. 2289.
Wehrpflichtige, Dertheilung von, in ber
Armee, WM, 2330.
—fteuergefes, Abänderung des. M, 2730.
Winterübungen. 97, 170.
Wörth 1870. MLZ. 97, 8.
—— Schlacht bei, 17%.
Sabtmeifker, Offiziere ale. 97, 575.
Zur, Aufwand des Heeres beine Empfange |
bed. W, 2731.
gelte, Verwendung von, bei den Herbſt⸗
übungen. 97, 1965.
MLZ.
Zollbeamte. %, 2606.
Ymweirad, Aufammenlegbares,
Gerard. WM, 2474.
”,|_
MLZ. 97,278.
Militär⸗Wochenblatt 1897
Griechenland.
em in den Thermopylen. |
9, 1966
| Athen, Zage in. 9%, 1209.
| Dienft, Befreiungen vom. 97, 651.
Domokos, Kämpfe bei. 97, 1368.
Sinfallverfuge in Turliſches Gebiet. 97,
1408.
— Strategiſcher Werth der. M,
‚ Grenzlinie.
\ Seeresitärfe.
12
Epirus, Kriegeriſche Ereigniffe in. 97,
1294. 18
Flotte, Stand und — der. 97,
873. 1246. 1295. 2%
helle Bruhn Ho 1369.
Grasgewehr M 74. 97, 651.
97, 1248.
97, 2231. 2232.
Heerwejen 18%, 97, 1379.
—, Mängel des. 97, 2232.
Infanterie, Bewaffnung ber. 97, 651.
Ravallerie. 97, 1409.
Kreta, Sage auf. 97, 1210. 1294.
Krieg, Griechrich: Türkifcher. 97, 1246.
Striegsibeater an der Türfijchen Grenze.
97, 1246. 2232. 2234. 2770,
in Epiruß. 97, 1247. 2270.
Yarijia. 97, 1404.
—, Abmarich von. 97, 1200. 1251.
Theben, Militärlager von,
‚ Accademia militare.. %, 2686.
—, Ebene von. 9, 1248. 1249. 1251.
Lyeoudis, Suite au meömoire sur un
nouyeau systeme de bouches ä feu
d&montables publi6 en 1891. 97,
321.
Mobilmachung. 97, 2232.
Othryspaſſe, Nüdzug auf 97, 1406.
Pharialos, Nüdzug aus. 1257.
Nejerveformationen. 97, J. 2232.
Schießubungen. M, 651.
9, 2232.
Theſſalien, Arien in. 97, 1294. 1868.
2151. 2209. 2231. 2247,
Veleſtino, Gefecht bei. 97, 1257,
Vertheidiqungslinien. 97, 1251.
Volo, Berluft von. 97, 1258.
9, 2231.
Wehrmacht, Neuordnung ber.
—pfliht,. 97, 651.
Italien,
Abba Carina, —n in der Schlacht
bei. 97, 134. 875.
Abeifinier, Taktiihe Unterfhätung der.
Bh. 97, 10. 33.
Abgeordnete, Difiziere als, 97, 1071.
2034.
97, 492.
Adagamus, Stellung bei. Bi. 97, 28,
28. 29.
Adera, Nufnahmeftellung bei. Bh. ‚9, 16.
Adi Caje, Höhe von. Bh, 97, 2.
Adigrat, fort. Bh. 97, 9.
—, Verftärfungstruppen bei. Bl. 97,28.
— Vertheidiqung von, Bh. 97, 18.
— Zuſammenſetzung der Truppen bei,
|
Bl. „2
Admiralstomiter, Einrichtung eines, 97,
463.
—, Geihäftsordnung für das. 97, 1071.
Adua, Belegung von, 1895. Bh. 97, 5.
—, Rach der Schlaht bei. Bh. 97, 50
| * a bei, 1896. Bh. 97, 1. 29.
| —— Zeitſchrift für Luftſchifffahrt.
Afrilaniſche Kriegführung. 9, 165%.
ı Albertone, ee 1896.
| Bh. 97, 35
—, General. Bh. 9,
Aluminium für —— MLZ. %,
444.
ur wenze für jede Charge. 97, 1070.
—E— Bh. 97, 8. in
—:—, Rataftrophe von. Bh. 9, 2.
‚„Ammiraglio di St. Bon“, Panzerjchiff
1. Kl. 9, 1469,
Arimondi, General. Bh. 97, 8. 12.
—, 1 Anfanteriebrigabe, 18%. Bh. 97,
35. 40. 42. 49.
Amneſtie aus Anlak der Kronprinzlichen
Hochzeitsfeier. 96, 2610.
Armee, Ergänzung der, im Frieden. %,
2933.
—, Zufammenfehung der. 97, 548.
rennen. 97, 522. 1049.
| Armuthäzeugnik behufs Befreiung von
der Wehrfteuer. 97, 407.
Artillerieinfpeltionen, Verminderung ber.
—train, Unterlieutenantöfteflen für Unter:
offiziere beim. 97, 1392.
Astaris, Gliedmaßen für verftümmelte.
M, 263
Aufklärung, Strategiihe. 97, 1314.
Ausbildungsabtheilungen bei den Regi—
mentern, 97, 874.
Aushebungsgeſetz. 97, 1966.
Ausrüftung, Acnderungen der. 9%, 2811.
Avancementögefeh, ——
mungen zum. 97,
Baldiſſera, General. Bh. 2. 34. DM.
Baratieri, General. Bl. 97, 9. 10. 32.
—, Kriegsgericht über — Bh. 97,54.
Batha Agos, Niederlage von, bei Halai
1894. Bl. 97, 4.
Baugerüfte aus Stablftäben. M, 2452.
Befehle, Beförderungsmuttel für. 97, 1288.
Befehlsempfang, Grleihterung des. 97,
1288.
— 97, 1287.
Beförderungsgeieh, Abänderung des.
— — Neued. 9, 1070.
—lifte für 1898. 9%, 1587.
—prüfungen. 97, 603. 1733. 2107.
Be —* Dedungslommandos.
9%,
2,
Begräbistommando 18%. Bh. 97, 54.
Belleidung, Aenderungen der. 96, 2811.
pn Belagerungsmörler, Munition für.
%, 2330.
Befagungen, Stärke der rüdwärtigen, in
Erythraa. Bh. 9, 31.
Beurlaubtenftand, inberufungen von
Mannichaften des. 97, 1
Bezirfölommandos. M, 2933.
—, Difiziere der. M, 1657.
‚ Berfonal der. 97, 379.
| Bildungsinfiitut, Nenderungen bei den.
2934.
2
Bodentammerſchrapnels. M, 2330.
Büchſen für Konſerven. 97, 874.
—jlerih, Verbraud) von altem. W, 2811.
„Garlo Alberto”, Banzerfreuger. 96, 2404.
Cenni biografiei sul Se Eugenio
di Saroia. MLZ, 97,
Alphabetifches Sadj: und Namen: Verzeichnik 1896/97
Gentral:Artileriefhule, Kurfe an der. M,
2686
— : \nfanterie » Schiehfchule, — für
Dffiziere in der. 96, 2490. 97, 524.
Eoatit, Kämpfe bei, 1895. Bh. Hi 4.
Collegi militari, w, 26. 86. 2934. 97,
108. 1658.
Corsi complementari di equitazione di
campagne, M, 2654.
Görsi, Ds milizia a’ di nostri,
Sorficeli, Gutachten des Oberfien, über
bie Edladt bei Adua. Bh. 97, 47.
Dabormibe, Seneral. Bh. 97, 48.
MLZ.
2, Anfanterichrigabe, 1896, Bh. 97,
6. 40. 44. 49.
Dauermarid, 97, 1587.
—ritte. 97, g,
Debra Ailat, Aampf bei, 1895. Bh. 97,5.
Graf Della Rocca, Feldmarſchall. 97,
1688. 2113. 2117.
Demotratifirung des Volles. MLZ. 97,
308.
Diftreiti. 96, 20
„Zoelmyt“, Beichlagnahme des Schiffes.
Bh. 97, 55.
Duell, Anfichten über das, im Heere. 97,
873.
— — Errichtung neuer.
Bh. 97, 8.
Eifenbahnzerftörungen. 97, 1314.
— Stationsdienſt, Aurſus ım. 97, 406.
—züge, Apparat zur Venachrichtigung von.
%, 2473.
Elena, 3. Infanteriebrigade, 18%.
9, 36. 40. 42. 49.
Enda Jeſus, Fort, bei Mafalle. Ih. 97,
9. 17. 18.
Entiſcho, Saumthierparls bei, Bh. 97,45.
Entlafjungen, Borzeitige, auf unbegrenzien
Bh.
Urlaub. ‚2
Ergänzungsiyftem, Gemischtes. 97,190.
— im Manöver. 97, 218,
21%
Erinnerungsfeiern für Gefallene. 97,875.
GErfundungen. 9, 1314.
Eriatgeigäft, Beginn des, 1897.98. 97,
Ev. — LAcronauta. MLZ. %, 443.
Erythräa, Beſatzungstruppen der Kolonie.
9,1
—, Eintheilung ber Kolonie,
323.
7,
Yabris » Marfelli,
MLZ. #7, 11.
in Zonen.
Dad Haus Savoyen.
Fahrräder, Beftimmungen für ben Ge: |
braud von. 97, 1944.
—radrennen. 97, 1587.
Feldbadöfen M/97, Berfuhe mit. 97,
219%.
—bienjt-Drbnung, Neue. 1285.
— — übungen mit — ni. 1464.
— mwaden. 97, 1313.
Feftungsartillerie, Aenderungen bei ber,
%, 2034.
— Ergänzung des Perſonals der,
7, 87
‘, .
Feuerwerler, Päpftliche. 97, 523.
Fleiſchlonſerven, Herſtellung von, in der 9
Fabrik zu Cafaralta. 97, 874.
Flotte bei Liſſa 1866. MLZ. 96, 487.
—, Difiziere der. 97, U15.
—, Bertheilung der. 97, 1027.
Boris, — von, bei Adigrat ꝛe.
bh. 97, 5.
— ———— Bh. 97, 55.
—ſchluß 189%. Bh. 97, 54.
—ftärfe, Durchfchnittliche. 9%, 2033.
—pertrag. Dh. 97,
Fußböden und Awtichendeden Syſtem
Hennebique. 24565.
—truppen, Rekrutenkontingent der, der
Dehregtlaſe 1876. 97, 522.
ru der Friedenäftärfe
ye 1657.
Peg Major, Bh, 97, 17. 22.
—— Starke, für 1897.
9, 322.
— wechſel, Befonderer. 97, 1041.
Gebirgsartillerie, —2 der,
Bh. 97, 49.
—frieg, Uebungen im. 96, 2532.
Gefangene 1896. Bh. 97, 51. 53. 54.
m —— der, aus Abeſſinien. 97,
944.
1896.
—, Uebereintommen betreffend die Frei:
lafjung der, in Abeſſinien. Bh. 97,56.
Gefechtöbefehle. 97,
Gendarmen, Räpftlihe. 97, 523.
Generali di Corpo d’esercito. 97, 108.
1688.
| @eneralität, Etat der. 97, 1659.
—, Zufammenfegung ber. 97, 1048.
—— — Einführung einer neuen.
|
Beneralftnbäihef der Armee, Stellung des.
7,1:
—offiziere. 97, 406.
Genie, Generalinfpefteur des. M, 294.
— Kurjus für Heferveoffigierafpiranten
des. 97, 379.
—lorps, Civilingenieurdiplome für Offis
ätere bes. 97, 1735.
— —, Referveunterlieutenants des.
2324.
—truppen, Züden im Offizieretat ber.
97, 379.
Geihwader aus älteren Sgiffen. 97,1027.
— fliegendes. %
Gewehr, Ungünftige Yrtheite über das
Heinfalibrige. 97, 154.
Gewehre, Neue. 9. 1658.
Godſcham, Nequs von. Bl. 97, 9. 19.
'Guardia Marina. 97, 874.
‚ Handelömarine, Berftärtungsfchiffe
ber. 97, 915.
ur ‚ Agaregirung von, dem &enera
abe #
— Beförderung zu, ber Infanterie, 97, |
— marichformation. 97, 1316.
Hauffa, Sultan von. Bl, 97, 9.
Heer, Friebenäftärfe des. 97, 1941.
—, Veränderungen des jtehbenden. 97,
1940.
= — des ſtehenden. 9,
9, 1686. |
— haushalt 1896/97. 96, 2008.
‚ Boranjchlag des. 97, 84.
—organifationsgeieg. 97, 1939.
Heerweſen 1896. 97, a
SHerbftübungen, Große. 97, 1049.
Hindernißrennen. 97, 8
— Neue, für Erythräa. Mb,
631.
— Konſolidirtes, von 1812.
Ws, 2983.
| Kadettenhäufer. %, 2686.
m
4,
Sesesbunge, Konfolibirtes.
von | Rannezudit
N
2
*
Italien. 5
Kabreübungen. 97, 1464.
Karren für Velagerungsgeihüge. 6,2532,
Kafjala, Derwiſche bei, 1896. Ih. 97, 52.
Kavallerie, 1 Eubalternoffizieren
bei ber. 97, 1
— —* für die. M,
—vorpoften. 97, 1313.
KidanesMeret:Paf. Bl. 97, 37. 39.
Kommandoftellen, Berjonalveränderungen
in den höheren. 97, 2323
Kreta, Ablöfung der Marinemannidaften
auf. 9,132.
* in Erythraa ge Amtliche Berichte
über den. Bl. 97, 2.
Ariegsakademie, Eröffnung ber. 96, 2811.
—minifter als en des Heeres im
Frieden. MLZ. 97, 308
—jchiffe, Beſtand an, 97, 915.
—jchulen. 96, 2686.
Kolonialheer, Bewaffnung des. Bh. 97,6.
— —, Offiziere des, Dh. 97, 6.
— — Stärfe be#, 1845. Bh. 97, 6.
politik, Bh. 9, 57.
Komailopaß. Bh 97, 25.
Kommandoftäbe. 97, 1286.
Kommiffion, Ständige, der Marine in
_Speyia. %, 2731.
— zur Unterfuhung bes Verhaltens von
Offizieren in Abeſſinien. 97, 1948.
‚ Kundjchafterdienft 1896. Bl. 97, 35.
Yandfturm, en des, in Erythräa.
Bh. 97, 23.
Lebensmittel, Snfhaffung von, burd) bie
Truppen. 97, 328.
Lieutenants, Beförderung von, der Ar:
tillerie und des Genictorps. 97, 2107.
Infanterie und Kavallerie.
ei, —— bei, 1866. MLZ. %,
Suimafinen aus Aluminium. MLZ.
- aipaht Zeitſchrift für. 6,
nat, Truppen bei, 1895. Bh. 97,
—, Bertheibigung von. Bh. 97, 17.
— —— bei. Bh. 97, 20.
97, 1286.
annſchaſten erfter Kategorie, Einberufung
von.
a —. „Errtaffungen von, zur Reſerve.
2124
—, Borzeitige Entlaffung von. 6, 2686.
Manöver, Beitimmungen für bie arofen.
9, 218.
—, DOberleitung der großen. 97, 194.
2193.
’
MLZ,
hr 2
—, Drbre de Bataille der an ben, be—
theiligten Truppen. 97, 219.
Mareb— Belefa—Muna, Grenzlinie. Bi.
9, 55.
— —— des Haushalts für
die, 1897/98. 97, 403.
— Aufnahme von Zöglingen in
bie. 97, 491.
— —. Neue Unterrichtsorbnung für die,
ur "874
i, 4
— Dffizierforps, Etat des. 9, 2124.
—⸗Rangliſte für 1897. 97, 915.
— Verfuhstommilfion. 6, 2731.
i
Märjche, en für, am Feinde ꝛc.
97, 1315.
26 Italien.
Mari: Sicherbeitädienft. 97, 1311.
—ttefen. 97, 1315
Maſſaua, Erpeditionen und Truppens
transporte nad. 97, 462.
Medaillen als Preiſe. 97, 158.
Meldepoften. 9, 1313.
— weſen. 97, 1314.
Militär: Bildungsanftalten, Aufnahmen in
bie. 97, 42.
—gerichtöbarteit. 97, 1287.
Miliz, Mängel der. MLZ. 97, 307.
Mobilmachung. 9,1940,
—milis, Infanteriebivrfion ber, im Ma-
növer. 97, 2195.
-—, Offiziere der. 97, ae
— —, Veränderungen der.
‚ Zufammenfetung ber. u
Mörfer, Leichte. Mb, 2055.
Molli, Le spedizioni marittime militari
moderne ed i trasporti militari a
Massaua. 97, 462. MLZ. 97, 213.
— Beſtimmungen für. 6,
Nobelaarde, VPäpfiliche. 97, 523.
Novemberdelrele 1894. , 2932.
— A der Gültigkeit ber,
4, »
Oberfommandos und Stäbe. 97, 1285.
Offizieretat. 6, 2933.
—tforps, Stärfe der. 97, 1048.
—prüfungen. 97, 2216.
Offiziere. MLZ. 97, 307,
— di eomplemento. 97, 1048.
— riserva. 97, 1049,
im Parlament. 97, 1071.
in posizione ausiliaria. 97, 1049.
— Radfahren der, 97, 1944.
—, Verjegungsaefude von, M, 2499,
Operationsbefehle. 97, 1288,
Organiſationsgeſetz, Neues,
Tarlament. #7, 108. 379.
— plan deö ‚Kriegeminifters General Pellour
%, 2932.
9,523.
9, 523.
MLZ. 96, 44.
‚1940
1659.
vor dem
Bapit, Truppenmacht bes.
Palaftwache, Päpftliche.
Penfionen. 97, 1688
Pferd, Handbuch über das,
— 516 Sprichwörter über das. MLZ.
96, 444.
Plotoni allievi uffeiali. 96, 2216. 249.
Politil 1858. 97, 2115.
Nadfahrer und Näder, Zutheilung von,
an Stäbe und Truppentheile. 97, 2107.
Ranalılte des Heeres für 1897. 97, 1048.
Ropporte. 97, 1287.
Nas Mangaſcha. Eh. 97, 4.
Reale Accademia Navale, Kurſe an ber.
9, 874.
Neqimentsrennen. 97, 1049,
Rerolamento di servizio in guerra.
7, 1285.
Neitichule von Tor di Quinto, Hurfe an
der. 6, 2634.
Nennbesirke, Lintheilung des Königreiches
im. 97, 322.
—iport, Pflege des. 97, 1049.
Rennen, Obligatorifche, für Kapitäns ꝛc.
7, 1019.
—, Preile für.
97, 522.
Reſerve⸗ \nfanterieoffigiere, Mebungen für., —
7,875
—sffizierafpiranten, Ausbildung von. %,
2499
— — Verkürzte Ausbildungsfurfe für.
97, 2216. 2328.
Militär Wochenblatt 1897
Neferveoffiziere der Feld⸗, reitenden und |
—— Einberufung von. 97,
1
‚ Dienftleiftungen der. 97, 1391.
Neferviften, Einberufung von, zu lebungen.
97, 1050. 2216.
Nindvieh, Schlachten von. #7, 874.
Nothe Kreuz, Heielichaft des. M, 2695.
— —, Kriegshoſpital Nr. 7 des, bei den
Manövern. 97, 2108,
— — Rechenſchaftobericht der Geſellſchaft —
vom. 9, 17134.
‚ Thätigleit der Geſellſchaft vom, in
Ergtbräa ıc, 1896. Bh. 97, 56.
Saaaneiti, Fort bei. Bh. 97, 4.
Salfa, Major. Bh. 97, 52.
Sappeure, Einberufung von. 97, 1734.
Savoyen, nn bes Haufe. MLZ.
9,11.
Shrbenihiehen, Gentralbehörbe für das
nationale. ‚2532.
—, Gewehre für die Geſellſchaften des
nationalen. 9, 379.
Schiehfurfe (Infanterie). 97, 523.
Schiffsjungen, Uebungsfahrten mit. 97,
406.
Schnellfeuergefhüge, Einführung von. WM,
2334.
—gemwebr Syſtem Gei. 97, 1463.
7,5 cm Schnellfeuerfanone für Die Marine,
9%, 2331.
“en und militärifche Inſtitute. 97,
1
Seuola d’applienzione d’artiglieria e
genio. W, 2034.
— ‚magistrale militare di scherma. %,
%, 2686. 28311. 2934. 97,
97, 523.
97, 874.
w.
— militare.
492,
Schweisergarde, Väpftliche.
Seefadettten, Ausbildung von.
Sicherheitäbienit, 97, 1311.
Societä degli Steeple- -Cheses d'Italia.
1, 522.
Soldaten, Gemeine. MLZ. 97, 307.
Stärleverhältnifie am 29, Februar 18%.
Bh. 97, 35. 36.
Standarten für die Navallerieregimenter.
9,32.
Stapellauf. 96, 2104. 97, 1463.
Stellunaen am 29, Februar 1896.
4, ‘
Tapferfeits » Medaille, Weibliche Inhaber
97, 407.
der. 97, 528.
Tassa militare.
Telegraphen: und Telephbonlinien, Unters
bredung von. 97, 1314.
Territorialmilig, Offiziere der. 97, 1048.
—, Vermehrung der. 97, 1940.
-, Zufammenjegung der. 97, 1659.
Tiare, Einnahme von. Bh. 97, 5.
Tolelli, Major. Bh. 97, 12. 13. 15.
97. 1287.
Bh. 97, 49.
Bh.
Truppen, Dienft bei den.
—, Haltung der, 18%.
\—-, Vertheilung der, am 1. Juli 1896.
Bh. 97, 53.
—, — —, März 189 in Erythräa
9,51
bagage bei Entifhö. Th. 97, 45.
transporte nach Maffaua, MLZ. 97, 214.
Uebungen. 97, 875. 1050. 1734.
Unteroffizier. MLZ. 97, 307.
—, Altersarenze für. 97, 132.
—— Vertrag von, 1889.
4. 30.
bh.
Bh. 97,
— Selbſtandige. 97,
—— 189%. Bl. 97, 15. 31. 47.
Verpflequnasichwierigfeiten, Bh.97,30.33.
—mejen, Verwendung und Beförderung
der Offiziere des. BE
Verftärfungstruppen = Afrika 1895/96.
Bh. 97, 5. 8. 25. 26. 27.
—, Nüdjendung der, og Bh. 97, 58.
Vol ini, TI eavallo.. MLZ, M, 444.
16 Proverbi sul cavallo.. MLZ.
96, .
Vormarid am 29. Februar 1896. Bh.
97, 37. 38.
Borpoften. 97, 1312
Maffengattungen., Dffigieretats der ein-
zelnen. 97, 1659.
Bappeniprud) des Grafen von Savoyen.
MLZ. 97, 12.
Wehrfteuergeich, Entwurf eines. 97, 406.
—meien unferer Zeit. MLZ. 97, 307.
Wettfechten. 97, 1588.
Wollo Galla, Häuptling der. Bl. 9,9.
Balivaf. Bh. 97, 29.
Yale, „zruppendurchmarfä durd. Bh.
n, 2
Japan.
Kreuzer, . von, in San francisco.
Banntaften, Desinfektion von. 96, 1675.
167
—— 8 die heimtehrende
Armee 1896. 97, 1672.
Torpeboboois erſiorer
Yartow. 97, 1712.
Bau von, bei
Wiontenegro.
Heerweien 1896. 97, 1380.
Uebungen, Bemeinfante,derneuaufgeftellten
Bataillone. 97, 2143.
Niederlande.
Atjeh, Kämpfe in. 97, 1411.
Europäer, Anwerbung von, für Indien.
ws, 2450.
Feldbrüdenmaterial. %, 2455.
Feitungsgräben, Beleuchten von. M, 242.
Geſchütze, Schwere, für Indien. 96, 2451.
Handfeuerwaffen, Neue, für die Indiſchen
Truppen. 6, 2450.
Heerweien 1896. 97, 1380.
Sazarethe, , Krantenftand in den Indiſchen.
6, 2450
1,5 mm Mannlicher : Nepelirgewehr. WM,
2557
mine »Brieftaubendienft in Indien. W,
2451
Munition für Andien. 9%, 2451.
— der Indiſchen Truppen. WM,
2450.
Nemontebepot in Soerabaya. W, 2451.
Seemacht, Entwidelung der, im 17. Jahr:
hundert. 6, 2546.
Transportwagen für Patronen. M, 2474.
Truppen, Stärfe der, in Indien. 96, 2449.
Norwegen.
Flottenhaushalt 1897/98. 97, 2324.
„Fram“, Bauart des. MLZ. 97, 250.
Alphabetiihes Sad: und Namen:Verzeichnik 1896/97
24 — — für Küftenvertheidigung. 13
—— 1897/98. 2. 2324.
Seerweien 18%. 97, 1380.
Johanſen, Lieutenant, MLZ. 97, 256.
arg In Naht und Eis.
Bolarerpeition 1803 bis 18%. MLZ.
9,
ee Schiffstapitän. MLZ. 97, 256.
DOefterreich-Ungarn.
Abtheilungstommandanten, Vorbereitung |
zu Hauptleuten und Nittmeijtern zu.
7, 178
Almanach für die Kriegsmarine 1897.
MLZ. 97, 40.
Alpen, Schusthäufer in den. 97, 2088.
Edler v. Angeli, Erzherzog Karl von
Defterreih als Feldherr und Heeres»
organifator. 97, 421. 453. 473. 2300.
Armee 1740. 97, 532
—, Eintheilung und Dislofation der, 1809.
97, 2312. 2313.
— — — — 156/97. MLZ. 97,22.
die
— in Inner: Defterreih 1799. 97, 421.
— — Stalien 1859, Verpflegung der. | —
MLZ. 97, 204.
—, Flalieniſche 1799. 97, 422.
— ‚ Neuformationen der, 1805.
— blatt.
M, 47.
— Sdießaule Kurfe an der, zu Brud
a. d. Leitha. 97, 1072
—: Zeitung, Neue. 96, 2500.
Artıllerie. 97, 30.
—, Gebührenbezüge der Oberftbrigadiere
der. 9, 380
—, Gefehtämähiges Schiehen der. 97,81. |
—, Hoher Werih überlegener. 97, 80.
—, Urlauber der tehnijchen. 97, 12.
—gabettenfgulen, Zudrang zu den. %6,
— a et ‚Schiefübungen
1
der.
_. — Genielurs, Zulaſſung zum höheren.
1280.
wie auf dem erften Verbandplate. 6,
Aubitoriat, Neue organische Beftimmungen
für das. 97, 1481.
Aufklärung, Weifterleftung ftrategifcher,
17%. 97,1
Auttärungenbtpeitungen, Kafriegämäiges
Verfahren von. 97, 44.
—bienft. 97, 18. 22. 1. MLZ. 97, 46.
— —, Detachemeni zur Ergänzung des.
9, 21.
Aushebung vom Jahre 1897. 97, 351.
Auft, Auf welche Weije wäre die Wirlungs⸗
fähigleit der K. und K. yeldartillerie
zu erhöhen? 97, 79.
Badeanitalten für Militäre. 97, 1211.
Ballons, Schießverſuche gegen. M, 2472.
Bandagenträger, Ausrüftung der. 9, 576.
Baumgarten, Ueberfall bei, 1741. 97,534.
Beförderungen, Aufertourliche im Mais
avencement. 97, 1371.
Beförderungsbeftimmungen. 97, 524.
Beilpiden für Infanterie. 97, 136.
Belagerungs: und Vertheidigungsgeichüte.
9, 230.
Belgiens Infanterie. 9, 2747. 27
—— *— — Reichslriegs
miniſterium. M, 1372.
Kitten 5. Benedel. 9* 1171. 1201.
— Berfuche mit dem. 6,
MLZ. 9, Blipfhläge, Beihädigung von Militär: |
bauten durch. 97, 209.
Bosnien, Kämpfe in, 1878. M, 2751.
—, Thätigfeit der Truppen in. M, 2752.
Bosniich - Herzegoviniſche Infanterieregi:
menter, Einberufung zu den. #7, 876.
Breslau, Kapitulation von. 97, 199. 535.
u + 1760 gegen Preußen.
2688.
| Burla, Thätigleit der Eskadron des Kitts,
Dienftprämien, Verteilung ber, für Unter: |
offiziere. 97, 188.
—fprade, Erlernen einer zweiten, für:
Sonveds. 97, 5.
— Thatigleit der, 1740 1. 97.
v. Dunder, — Erbfolgetrieg
1740 bis 1748. 97, 531.
Einjährig » Freiwillige, Ausbildung von,
im Verpflegäbienf. 9%, 2610.
—:—, Schulen für. M, 2516.
bei der Aufflärungsübung 1805.
‚19.
PAEL Schlacht bei, 1805. 9, 479.
— Ummandlung des Platz:
ommanbos von. 97, 1444.
—— Bau einer firategifchen. “*,
Dr REN Der Kampf um die
Chre. MLZ, 97, 258.
Daun, Feldmarſchall. Bi, 97, 167. 206.
Dentmäler, Schut von. 97, 1454.
Detachement, Felddienfte und Gefechte:
aufgaben eines, x. MLZ. 97, 150.
Deutſche Sprade, Unterricht in der. w,|
Deuchland, Ereigni ein, 1799. 9, 454.
Kampf um die Vorherrigaft in. 97,
1169. 1201.
— Operationen in, 1800, 97, 2312.
Eifenbahn: und Telegraphenregiment, Auf:
löfung der Kapelle des. 97, 652.
— — — Berittenmahung von Haupt:
leuten beim. 9, 208.
Emaillirtes und verzinntes.
Eisfprengungen 189%. M, 2376.
Efrafitgranaten. MLZ. 97, 249.
Erbfolgetrieg 1740 bis 1748. 97, 5öL.
Erzherzog Albrechticher Dffigierfonds im
Jahre 1806. 97, 604.
— Aarl als Feldherr. 97,421. 458. 451.
473. 2309.
— — — Feldmarjchall. 97, 475.
— — — Hommandant ber Armee in
Stalien 1805. 97, 478,
Fahrrad, Verwendung des. MLZ. 97,194.
—zeuge in der Marichlolonne. 97, 1316,
Feldartillerie, Berittenmahung von Re⸗
ferveoffizieren ıc. der. 97, 1444.
—— Erhöhung der Wirfungsfähigfeit
der. 9,79
— —, Streiflichter über die. ML.Z. 96,439.
— — friebensitand der. #7, 984.
—gejhüt, Erprobung eines neuen.
588.
1
—geihüte, Stahlgranate fü. MLZ. 97,
4 Kämpfe bei, 1799. 97, 455
—laffete M/75. 97, 82.
— zug 1866. 97, 1172
— in Deutihland 1796. 97, 1018.
9%,
| Suttergebührrelutum. 9,
| Sriebfung, Der Nampf um die ——
— 18309.
Geheimniſſe, Geſetz betr. Wahrung mili⸗
\—mejen 1896.
| Herbftübungen, Große.
— —, Neue Bejtimmungen für bie.
Hotze, FU,
423. 455.
Deſterreich ⸗ Ungarn.
ʒedrs in Deutſchland 1799. M, 421.
*
27
%,
'Feftungsartillerie, Glatte Gejcdhüge der.
9,
le, Tattifche Ausbildung von Offizieren
und Kadetten ber. 97,
ah
—geichüte, Einführung neuer. 97, 460.
Flotte, Sieg der, am W. —* 1866.
MLZ. M, 437.
Fußtruppe, Verwendung ber, bei einem
Kavallerietörper. MLZ. 9, 46.
1824.
n Deutſchland. 97, 1169.
Galyien, Aufklärungsdienit bei = Mar
növern in. 97, 22.
Gefecht der Brigade Mondel und der
Windifharäg: Dragoner bei Trautenat
1866. MLZ. 97, 156
Gefechte. 97, 1317.
97, 2314. 2315.
tärifcher. 97, 1072.
Geläne, Fr ana Beiprehungen im.
—— ige 9, 1164.
et Skizzen für bie Kriegsfchule,
7, 1136.
gr‘ — von 1859 bis 1866.
— Ziegen er
der. M,
Gemwehrlaffete, Neue. 97, 965.
— munition, Gebühr — ſeit 1896/97.
%, 2811.
Büns, Manöver bei, 1893, 97, 20.
Hajdedi, Offizier⸗ Standesprivilegien. MLZ.
M, 305.
Haubitze. 83.
Hauptarmee — 97, 1204.
Hauptleute und Nittmeifter, Stabsoffiziers⸗
prüfung für. 52.
—— und Reichsarmee 1799. 97,421.
22
Heer, Dislofation und Eintheilung des.
MLZ. 97, 22.
—, Entmwidelung ded. 97, 1170.
—, Schematismus für das. 97, 205.380.
9%, 1381,
Frhr. v. Henitftein, — ‚ Generalitabs-
11
chef, 1866.
9, 875. 1296.
— — für Zuſchauer bei ben.
9, 2088.
| Hergfell, Duellr-ober. MLZ, 97, 188.
Hoch⸗ und Deutjchmeifter, Jubiläums:
ftiftung für Das Regiment. 97, 1876.
Hochwaſſergefahr, —2 technifcher
Truppen bei. 97, 1
Hojfriegsrath 1809. vn 475,
————— —— Neue. 97,
—ergänzungöfommanden. 6, 2447. 2448.
-infanterie, Entftehungsgefchichte ber,
W, 2447.
17
2447.
—offiziere, M, 2448.
— ‚Stabsoffisierturs, Ungariicher. 97,177.
1799 in Vorarlberg. 97,
[Defterreich- Ungarn.)
Sufarenregiment Ar. 7, Jubiläumäftiitung
des, 1898, 97, 1824.
— Wilhelm IL, Parade des Ungariſchen.
M. 2144.
— FZerittene Horniſten der.
2811.
re rn MLZ. 9, 71.
—offiziere, Zutheilung von, zu Pionier-
bataillonen. WM, 2584.
—regiment Nr. 50, Inhaber des Ungari:
ſchen. 97, 916.
Inhaberjubiläen, SOjährige, von Regi—
mentern. 97, 1008
innere Berhältniffe 1805, 97, 475
Italien, Krieg in, 1805. 97, 473.
—, Operationen in, 1799. 97, 450.
Jaice, Einnahme von, 1878. Mi, 2752.
Hadetten, Mängel der Doppelftellung der. |
1, 182.
— ſchule zu Straf, Eröffnung der. 97,
155
28
%%,
— ſchulen, Eröffnung der. M, 2307.
— —, Inſpizirung der, 97, 1232,
-, Unterricht an den, in der Deut-
fen Spradie. 96, 2384.
Kälte, Notbbauten zum Schub gegen. 6, |
2459. |
Kaiſer Kranz Nofef:-Xubiläumsftiftung für
Wittwen ıc. 97, 1212.
Kaiier, a der Schnellfeuerfanonen. |
65mm als äußerfte Kalibergrenze. Mb, |
2357.
Kanoniere von Liſſa. MLZ. M, 437.
Kartographie, Stan der. Bh. 97, 115.
Kaferne auf der Schmelz bei Wien, 96,
2300
Siafernen, Wiener. 9, 2300,
Kavallerie, Aufflärungsdetahements aus.
i, a
—, Neuerungen in der Bewaffnung der.
7, 984
— Organische Beitimmungen für Die.
9, 984.
— — Bionierauscäitung der. 97, 984.
‚ Transferirung von Mannjchaiten der,
{um Train x. 97, 167.
‚ Waffenübungen der, mit Urlauber:
_ pferden. 9, 1372.
—bivifionen, Inſtrultionen von. 97,20.22.
—— zu Mähriſch-Weißkirchen.
6 230
—
von, im Auftlarungsdienſt.
—patrouillen. #7, 18.
—pioniere, Hebungen der. 97, 1372.
— Telegraphenfurs 1806,97, WM, 284. |
patrouillen. 97, 42. |
Navalleriftiiche Gedanten. MLZ. 97, 165.
Knobloch, Die Kanoniere von Liſſa. MLZ,
%, 437.
Koalition der Mächte 17.
1805. 97, 474.
Königgräg, Schlacht bei. 96, 2746.
—, — —, 1806. MLZ. 97, 275. |
Kompagnie, Ausbildung der, im Patrouillen⸗
dienft. MLZ. 97, 100.
Arica 1809. 97, 2309.
— 1866, Entitehbung des. MLZ. 97, 182.
— 1866, Gefechte Des, am 28.und29. Juni. ı
MLZ. 97, 267.
Ariegsereigniſſe, Umſchwung der, in Deutic- |
land 1796. 97, 1020, |
— marine, Almanadı für die,,1897. MLZ.
9,40.
Unkriegsmaßiges Verfahren
,19.
7%, 422.
‚Mad, AMY,
‚Maria TherefiensOrden, Ritter des.
3.
Militär-Mocenblatt 1897
Kriegsereianiffe, Schematismus für bie,
7, 295. 380,
—ſchulaſpiranten, Aufnahmeprüfungen für.
7, 11:0.
— — Geneliſche Skizzen für die Aufs
nahmeprüfung von. 97, 1130.
— ſchule, Borprüfung für die Einberufung
sur. 97, 379.
—vorbereitungen 17499. 97, 422.
Hrismanec, Weneralftabächef, 1866. 97,
1172. 1202,
Auſtenmandver in Dalmatien. 97, 1592.
Auranſtalt für Heer und flotte. 97,1211.
Land- und Zeemanöver, Kombinirte. 97,
1136.
Yandesbeichreibungsfarten, 97, 1175.
—vertheidiqung, Haushalt des 8. N.
Minifteriums für. 9%, 2687.
—vertheidigungsminiiterium, Budget des
Ungariſchen, 1807. 96, 2360.
Zandjturmpflichtige als Verpflegsbeamte
im Kriege. %, 2832,
— ——— des Wiener Schügens
vereins. 1136.
mehr, —* der, an Berufäoffizieren
mit höherer Bildung. 97, 2143.
— — ÜErgänzungsprüfung für Die Weber:
fegung ın den Berufsftand der Ungari—
ſchen. 97, 404.
— —, Madtdienit der. 97, 204.
— —fonds, Verwendung des Wiener, 97,
1967.
— — Kadettenſchule in Wien. M, 2636.
— — Kavallerie, Bedarf der, an Unter:
9, 2143.
offizieren, Trompetern ꝛc.
Reues, in
— — ⸗— Brigadekommando,
Ungarn. 97, 1532.
— —truppen, Bermehrungac.der. 96,2687.
Yaudon, General, 1760. Bh. 97, 207.
Militär-Bildungsanftalten, Ausmufterung
aus den. 9, 2108.
— — Ungarifche, für Die Honveds, 97,
1484.
— + Erziehungs: und Bildungsanfalien,
Auszeihnungen für die. Mb, 2787
— — — — Snfpisirungsvosichrift für.
9%, 1232.
—:Hoftommilfion 1798. 97, 422.
—tnabenpenftonatzu &arajewo. 6,2811.
Kurhaus zu Rortorofe. 9, 24.
— :Neitinftitut, Nitentirte für das, 97, 1.
—Statiftiiches Jahrbuch, Eingehen des.
Bi 1136.
« Thierarznei » nftitut in Mien.
1967.
— :Verpflegäbeamte der Reſerve,
übungen für. 97, 1212.
Minimal»Scyartenlaffete M/94. 97, 460),
Mollwitz, Schlacht bei. 97,592, 583. 54.
535.
Nachrichtendetachements. 97, 20.
—bdienft. 97, 43.
97
‘
Dienft-
‚ Graf Reipperg, Feldmarſchall, 1740. 9%,
| Neike, Kapitulation von,
532. 53
M, 51.
Neresheim, Schlacht bei, 1796. 97, 1015.
Nordarmee 1866. 97, 102. 1204.
‚ Nugtornifter, 97, 576.
| Deverjee, Gefecht bei, 1864. 96, 2746.
Offizier, Ehre des. MLZ. 97, 258.
—patrouillen, Selbftändige. 97, 20. 9.
!
— des Ruheſtandes, Wohnfige der.
Leder, Fußbekleidung aus chromgarem.
2400 |
2 Legnago, Schlacht bei, 1799. 97, 469.
u Schlacht bei. Mb, 2701, Bl.
Yippomwaner, Dientbefreiung ber. 97,
* Seeſchlacht bei, 1866. MLZ. %, 437.
Lorenz, Operative und taltiihe Betrach⸗
tung über die Konzentrirungdes X. Horps
an 23. und 24. November 1870 bet
Beaune la Rolande. MLZ. 97, 141.
Sehr. v. Lütgendorf, Applifatoriiche Bes
ſprechung der Thätigleit des K.
10, Korps im Geſecht bei Trautenau
am zu, Juni 1866. MLZ. 97, 150.
—, Felddienit: und Sefechtsauigaben
eines Detahements im engen Verbande |
mit einer nfanterie = Truppendivifion,
MLZ. 97, 150.
Lunéville, Frieden von, 1801. 97,473.
1805. 91, 475. 476.
Manöver. 97, 20. 22. 41.
— berichte von 1803 bis 1895. 97, 19.
Magenta, Schlacht bei. M, 2748.
9,
Marſchtafel 1760. Bh. 97, 220.
Maudry, Waffenlehre für Offiziere aller
Waffen. 97, 200.220. MLZ.97, 248.
Mayerhofier, Das Gefecht bei Nouart und
die Ereignijje bei der Maasarmee am
29. Auguft 1870. MLZ. %, 403.
Meırner, Hiftorischer Hüdblid auf die Ver:
pflegung der Armeen im Felde. MLZ.
97, 208,
21. 23.
Meldereiter, 97,
| Ditradh, Treffen bei, 1799,
1232, Vanzerfanone. 51.
|
—reht, Suitem und Praxis des, der be
mwafineten Macht. MLZ. 9, 305.
Dffiziere 1859. 97, 1170.
%,
—, Wechſeln der, zwiſchen Feld: und Fuß—
artillerie. 97, 81
—, Zuwads an. 97, 351. 2108.
Organ der militärwiflenichaftlichen Vereine.
9, 1260,
97, 425.
97, 461
‚—lajfete. 97, 461.
Parade in Wien vor dem Deutfchen
Naifer. 97, 1259.
Patrouillen, Unfrieggmäßiges Verfahren
von. 97, 44.
— dient, Ausbildung im. MLZ. 97, 100.
Veterwardein, Wafjerleitung in. 96, 2456.
Mierde für Negimentshorniften. M, 2832.
Bionier: Hauptleute, Berittenmadtng von.
Hi,
| —infpigirender. Wi, 2787.
—truppe, Aufftellung von Abtheilungen
durd die, im Mobilmahungsfalle. 9%,
2088.
—truppe, Befihtiaungen der. M, 2787.
Praterlajerne bei Wien. 96, 2301.
‚ Preisreiten in Wien. 97, 129%.
Preßburg, Frieden von, 1805. 97, 2810.
Radſahren von Offizieren.
%, 2360,
—fahrer zur Mebermittelung von Befehlen.
9, 1823.
Nedtöftreitigkeiten, — bei bürger
lichen, . 97, 21
— — Berlitene ©, 281.
‚ Pierde für, der nfanterie. 96,
232.
— übung, Uebungsentwurj für eine.
1528.
Reichſswehr (Zeitichrift), 96, 2636.
Neiterei bei Königgratz. MLZ. 9, 276.
M.
Alphabetiiches Sad: und Namen:Berzeihnik 1896/97
Remonteabridtung, nftrultion für bie,
MLZ. 9, 165.
— depot Labod in Ungarn. 9%, 2456.
Nejerve, Neujahrsbeförderungen in der.
9, 351.
—fabetten,
97, 1135.
—forps 1799. 97,
—offiziere, Pferde u 144.
— —, Waffenübungspflit der dem Be:
rufsftande entftammenben. 97, 1824.
Requifitentornifter. 97, 576,
Revolver, Syitem Dormus. M, 2358.
6,9 mm Revolver, Syſtem Bordard.
m", 2557.
Fehr. v. Nheinländer, son. General:
Zruppeninjpeltor. #7,
Ridhtbogen. MLZ. 97, a
Rothe KAreuz, Jahresbericht
M, 2372.
Rothiclof, Ueberfall bei, 1741.
Rüftungen 1808. 97, all.
Sanpfilter. M, 244.
Sanitätsgehifen, Unteroffisiere als. 97, |
1
Aeußere m der.
9,534.
— Ausbildung von Angehörigen
ber. 97, 328.
—verbältnifje, Statiftik —— — Mann:
Ichaften des Heeres. 97,
Scheibenſchuß⸗ und ——— Ge⸗
buhr an, 1896/97. %, 2036,
Schiehfurfe (Infanterie). ‚1072.
— übungen feige 9, "1986.
a anonen, Berfuche mit,
— —, Verfchlüffe für. M, 2350, 2331,
7 ‚em Schnellſeuer⸗Aanonenrohr. 97,460.
Schnöginger, Schwarmlinie und Feuer:
leitung. MLZ. 97, Tl.
Schöffler, Löjung von Aufgaben mittels
des Nidhtbogens und des Sprenghöhen:
meſſers x. MLZ. 97, 284.
Schushäujer, Unterkunft in. 97, 2088
Schweiz, Operationsplan zum Einmarſche
in bie, 1799. 97, 451
Schwimmapparat Alima. M, 2102.
Graf Sedendorf, Feldmarjchall, 1741.
97, 531.
Segelleinwand, Amprägnirte, für Pads
deden x. 97, 1876.
Seidels Heines Armeeſchema 18%.
97, 22. 812.
Wehrpflicht der.
Eclbitbejchädiger,
1279.
Smelal, Fünf taktiihe Aufgaben über
Führung und Verwendung der Feld—
artillerie. MLZ. 97, 36.
Smutny, Anleitung zur Behandlung Des
Fahrrades x. MLZ. M, 1.
Sprengböhenmeffer. MLZ. 97, 281.
Stabsoffizieräprüfuna. 97, 652. 1528.
— für Feldgeſchütze. MLZ.
24
%,
MLZ,
9,
Stellungspflidtige, Vornamen
Ungam, 97, 464.
von, in
— Ber — — bei, 1799.
1, 422.
Stoftaftit. ” 2749. '
Strafprozehordnung, Vorlage einer neuen.
9, 1072.
Strefetig, Havalleriefampf bei,
MI, L. 9, 275 sh
Streuftrobgebühr für Dffizieröpferde, Auf:
befjerung der, 6, 282.
1866,
für 1895.
—— Beſtimmungen für. 6,
zuufanen, Verzeihnik nicht Ungarifcher.
9, 464.
Tattifaufgaben. 97, 1520
Technische Militärakademie,
%, 2610.
— —, !erlegung der. 9, 1164.
Tegetthoff, Admiral, MLZ. WM, 437.
rerrtige Hochſchule in Wien. 97,
Tornifter. 97, 576.
Traditorenfafematten. 97, 461.
Train, Probemobilmahung von. 96, 2636. |
| —truppe, Permehrung bes Friedensftandes
der. 6, 2685.
r
Geſchichte der.
‚ Trautenau, Gefecht bei, 1866. MLZ. 97, |
156.
Uebungen. 97, 1008. 1372.
| Mebungsarbeiten. 97, 1529.
Ulm, Kapitulation von, 1805. 97, 478.
480
Unterfunft der Truppen. gi 1317.
| Fran rg er ‚18.
Urlauberpferbe. ‚1372. 1.4.
| Werbanbtornifter, v 576.
Verona, Gefechte bei, 1805. 97, 470.
Berpflegäbeamte, Vorbereitung, — Land⸗
| fturmpflichtigen zu. 9, 28
—dienft, Ausbildung im. M, "to.
Verfchleierung, Durchführung der, 18%.
,21.2.
er Neue Beitimmungen
über. 97,1
— leichobund, Beſtand des. 9,
——— 100jähriges Jubiläum der,
4, .
Wachtdienſt in gemifchten Garniſonen.
1, 204.
Waffenübungen in der Reſerve und Erſatz⸗
referve, 97, 1008
—, Verläumen von. 9, 1150.
Waypenro, Oeſterreichiſche.
482,
MLZ..%,
—
N,
Weihe — Geſellſchaft vom. 96, 2456.
Wiener Kaſernen. M, 2811.
— —, Benennung der neuen. M, 296.
— milnarwiffendafmcher und Kaſino—
verein, Rechenſchaftsbericht des. 97,
1260,
— Neuftadt, Austritt aus der Alademie
zu, 1897. 97, 1870.
— Echüßenverein, Landflurm + Schübens
ichule des. 97, 1130.
Mittwen und Waijen,
9, 1212.
Frhr, v. Wucherer, Studie über den Auf:
Härungsdienit und die Diesfälliae Ver—
wendung von Fußtruppen. 97, 18.
MLZ, 97, 40.
von Württemberg, HerzoaWilhelm, FIM.,T.
ws, 2740.
Beltboote. 97, 1002.
Zukmitöfeldgeichüg, Anforderungen an ein.
7. 31.
Einſuhrung der allgemeinen.
Verſorgung von.
weilampf. MLZ. 9, 189. 259.
+ Ungarn, Aufflärungsmandver in, 1895.
9,41.
(Rußland. | 29
| Portugal.
| Entdeder. MLZ. W, 456
BE Rechte und pflichten der.
— wo
B re M 56, Wirkung des. MW, 2357.
, 2401.
Fee 181. 97, 1881,
| Infanterieausrüftung, Neue.
Kolonialpolitif, Entwidelung der, bis zur
| Gegenwart, MLZ. 9%, 457.
Liffabon, Ueberjeeifcher Handel in. MLZ.
| Norambiqur, Cinfgiffung von Truppen
\ fürn 97, 2015 *
Negeritlaven, Handel mit. MLZ. 96, 45
Proviantanftalt, Neue, in Lılflabon. 97,
| 2016.
Pulver, Rauchſchwaches. W, 2351.
| „Nainha Amelia”, Neuer Kreuzer. 97,
1607.
Dr. Zimmermann, Die Kolonialpolitif
Portugals. MLZ. %, 4155
Humänien.
\v. Bruchhausen—Felix, Resbojul dintre
Erythrea si Abesinia 1895-1896.
MLZ. 97, 312.
Heermeien 1806. 97, 1381.
Heirathen der Offiziere, Unteroffiziere und
Mannichaften. 97, 1804.
‚ Kartenwerte des militärgeographifchen
Inſtituts, Neue. 97, 2300.
Havalleriedivifion, Auflöjung der. 97, 936.
Mannlichergeſchoß, Eindringungstiefen Des,
%, 237.
Mannichaften, GOtägiger Urlaub für aus:
ebildete. 97, 2300.
Offiziere, —— der. 97, 1381.
Bierdezucht, S Hebung der. 97, 2300.
Hemonten, Anlauf von. 97, 2300.
Nußland.
Achſelſtucke, Neue, für Beamte. 97, 2016.
Nojulantur, Ergänzung der, durch Alas
demilter. 97, 1627.
Afademiler, Bedeutung der. 97, 1628.
Amurjoldaten. M, 2720.
Angriff, Gelingen des. MLZ. M, 9,
Anlauf, Art des, MLZ. 97, 98.
Annäherungshinderniffe, Ueberſchreiten
von. M, 2470.
Anriden im Gefecht. 97, 174.
Armee, Eintheilung und Dislofation der.
MLZ. 97, 190. 390.
—, Mittel zur Unterhaltung der, und zur
Führung des Krieges. MLZ. 97, 58.
—, id der, 1858 bis 184.
MLZ. 97,
favallerie, "Dffizierafpiranten für Die,
9,18%
—torps, Batterien für ein, zu zwei In—
iantertedivrfionen. 97, 520.
—rennen, Große, bei Hrafinoe Selo.
1556.
—revolver, Neuer. 96, 2357.
Artillerie. 97, 1962. MLZ. 97, 64.
—, Bedienungsmannſchaften für Die, von
anderen Wafjengattungen. 97, 2139.
—, Erxer zit⸗Reglement für die. MLZ.
7,
—, Mittel zur Beweglichkeit der fahrenden,
ML 4. 97, 64.
—, Pferde für Die,
9,
MLZ. M, 64.
30 Rußland.
Artillerie, gr une der, W, 2303. |
2468, 97, 2138, |
—, —übungen der. 97, 1960.
—, Bermehrung der. 97, 518. |
\—infanterierBataillone, Umformung von,
Militär: Wochenblatt 1897
Feftungsartillerie: Bataillone, Neuer Etat |
——— zu Pferde, Uniform ber. 97,
der. 97, 519, 413.
— Schutz der. 97, 601.
97, 352. Grenzüberfchreitungen, Berbot von. 97,232.
zu Negimentern.
—hededung im Gefeht. MLZ. 97, 64. | —ingenieurtruppen, Drganifation der. | —wade,Betheiligung der, an den Uebungen.
—brigaden, Gliederung der, in Divifionen. MLZ. 97, 64. 65. 7, 19%1.
1, \—truppen. 9%, 2348. — —, Militäriihe Organifation der. 97,
— — Neue. 97, 518. Feuer auf weite Entfernungen. MLZ. 600.
— paris für den Militärbezirt Amur, 9, 9,8. Griffe, —— von. W, 2885.
19068. — in ber Bewegung, MLZ. 97, 8. Gurto, Avantgardendetahement des Ge—
— Organiſation der. — * 2469. a one (Feldartilferie). 9%, nerals, im Kriege 1877/78. MLZ. 97,58.
Attaden, a Karim | 33 Haupffeueritation. MLZ. 97, 2.
8%
— — ®* 1897. 97, 1756. |
Avanciren und itade. MLZ. 7,59.
Avantageure, Neue Beftimmungen für.
%
. Truppen, Manöver ber.
%, 2611.
MLZ.
Flaggen, Blausrothe.
'— madt, Anwadien ber.
Heeres⸗Georgsſahne. 96, 2633.
haushalt für 1897. 97, 520.
MLZ. 9,1%.
Heerweſen 1896. 97, 1381.
‚Hemden, Leinene, für den Remontebienft.
9,
9,179. | 324.
Bahnreitere. MLZ. 97, 683. — Fe Petersburger Gar· | Infanterie. 97, 1961. MLZ. 97, 58.
Ballons, LYenkbarteit von. 97, 56. , ‚ Bewafinung der, MLZ. 97, 60.
Bataillonsererziren. 97, 1754. Soße, Zruppentrangporte auf. 9%, 2729. | _ ' Diviflonde und Brigadelager für,
— —, Aenderungen des. 96, 2086. Flotte des Schwargen Meeres im Krims y, 1960.
—reierve. 97, 1754. triege. MLZ. 9%, 57. — Neubewafinung der, mit dem Ge
Batterien, Geihügzahl der. 97, 518. Slottenperfonal, Stand des eingeſchifften, mehr M/91. MLZ. 97, 60.
—, Prämienfchiefen von. M, 2468. 1896. 6, 2476. — Kegimentsfahnen für. 97, 1738.
Beobagtungsftände aus Metall. 96, 2400. Fourage für berütene Truppen. 9, 2788. | —, —— der. M 2308.
Beravöiter, Aufftand der, im Terefgebiet Friedensmandver, Bedeutung der. MLZ. | —, Schieken der. MLZ. 97, 60
1877. MLZ. 97, 55. 9, —, Zattit der. MLZ. 97, 58.
BRUDER —— 96,2468. | Frontreiterei, Grundlagen ber. MLZ.|- ererziren, Vereinfachungendes. 6,2035.
2138. —regimenter, Jubiläen von. 97, 4,
Y, 63.
Führer, Selbftändigfeit der. MLZ. 97,57.
Varbebatterien, Erridtung von leichten.
97, 158,
— — Uniform des. M,
— a Englifcher, 97,1384.
Biwak. 97,1
ee ee Neues. M, 2351.
— —— Jubiläum der.
MLZ. 97,
— MLZ. 97, 63.
Dienftbefreiung, Anrechte auf. 97, 132,
Divifion, Schießen einer reitenden, zu
zwei Batterien, M, 2468
Donau, Ereianijje an ber, 1853 bis 1856.
MLZ. 97, 56. |
Dragomirom, Befehle des Generald. WM,
8. 97, 1756. |
Dragonerregimenter, Neue, Nr. 51 und 52. —aufgabe. 97, 1290.
%, 2448. 2449. — ordnung, Aenderungen ber.
— , Neuuniformirung der. 97, 1413. ‚—jchiehen. 97, 1290.
Dreiliniengewehr, Neubewafinung mitdem. | — — mit Manöver bei Tiflis. Mb, |
—gendarmen, Uniformirung ber. 97,1413.
—jäger unter Haifer Baul. MLZ. %, 58.
Sebirgsartillerie. MLZ. 97, 64.
—batterien. 97, 518.
Gefecht, Beflimmungen je das, der Fuß⸗
truppen. MLZ. 97,
Gefechtsabfchnitt, Be "des, für eine
Kompagnie. 96, 2986.
9, 2936. |
2350. | Juden,
— Reglement, Abänderung des. M, 255.
— — Neues, 9,175. MLZ. 97, 5. 59.
— » Nejervetruppen, Ausgeftaltung der.
9,
352.
Jagden, %, 2306.
— Ausführung von. M, 2728.
Jagplommandos. 96, 2036. MLZ. 97, 61.
—, Thätigfeit der fünf, der 1. Oftfibiri-
{den ‚ Sgüpenbrigabe 184. MLZ.
—8 von Truppentheilen 1896, MLZ,
97, 58.
‚Yubiläumäfahnen für Infanterieregimenter.
7, 1736.
— -—, Verleihung von. 9, —
feiern 186. 97, 324. 40
Dienftentziehung von. 9%, 132.
97, 18317. Geländeausnugung. MLZ. 97, 95. unferfchulen, Ummandlung von, in Kriegs:
Einberufungsliften für 1896. 97, 131. | Gelbprämien für Entnahme von Fourage s miertdulen, Ba s u
Einquartierungsbedingungen. ML.Z.97,65.| aus Magazinen. Mi, 2788. | — 1383. 1384.
an : ET ae ‚Kafaten — er im, bis 1852. 97, ampagnereiterei, Prüfung der Offiziere
auf der. 97, ).
—bataillone, Neueintheilung der. I, 2688. | Kopkiäns, Auabildung älterer. 97, 425.
—druſchmen. MLZ. 97, 65. | ber. 97, 1755. | 426,
Fahne, Abichied von der. Wi, 2088. — — 100jähriges Beitehen der. 97, 1625. | Hapitulanten. MLZ. 97, 62.
u 96, 2634. 97,401. — — Beitereniwidelung der. 97, 1628. Nartographie, Stand der. Bh. 9%, 110.
—offiziere, Vielfeıtige Verwendung der. Kafaten zum Grenzichug. 97, HL,
9, 1630
ii, Reglement des Geſchü .
ö t ng Genietruppen. 97, 1962.
erersirens der, MLZ. 97, 64.
B
En Selbftändige Turleſtaniſche.
524,
— — ; Brigaden, Errichtung von neuen, — —, Cinzelausbildung der. W, 2350. —tommandos, Mari eines, nah Omst.
97, 518. 519. ‚ Entwidelung der. M, 2348. 184.
— —:Divifionen, Neue. 97, 519. — Uebunaen der. 97, 1960. Bi Einkünfte der. M, 2373.
— — ‚Material. 9%, 2330, —mejen. MLZ. 97, 64. 2 —regimenter 2. Kategorie, Gepäd für,
—dienft, Busölhung der Naswädiciki im. Georgsfahnen, Verleihung von. 97.401.| 97, 204.
6, 2728 —trompeten, Verleifung von. 9%, 401. gaſernenbau, orticritte des. MLZ.
- gefehne, MNittelpivotlaffete für. 96, —2*— aus Chromſtahl. Mi, 2330, 97, 65.
2352, Gejchügererziren. MLZ. 97, 64. Kaufafier, — über die Tracht
— — Schwere. W, 295. Pe: Schraubenverihluf der. ,| der. M, 2
—jägerlorps, Hundertjähriaes Beftehen des. ‚Ratafifhe Sekerpesetileriebrigabe. 9,
9, 232. — M/91, Geſchichte des. M, 1317. 518
—truppen (Genie). M, 2348. — batterie, 97, 1754. — Schügenbri abe. 97, 518.
— wadenaufftellung. MLZ. 97, 65. —fabrifation, 97, 1320, — Truppen, ushebung für bie, 1897.
— ug 1812. MLZ. 97, 80. 208.
—zugöplan 1760 gegen Preußen. 96, 2701.
15,5 cm Feldhaubitze. %, 2956.
—geihofie Syſtem Hebler. M, 2375.
97, 518.
9, 175%.
Grenadierbatterien, Errichtung von leichten. Raufafiihes Belagerungsartillerie:
|
Bataillon, Neues. 97, 519.
Apbabetiihes Sad: und Namen-Berzeihnik 1896/97
Kavallerie. 97, 12. MLZ, 97, 6.
— 1877,78. MLZ2. 97, 54.
—, — fi die Kundſchafter
der
—, Erergir Neglement für die, von 1896.
97, 288, MLZ. 97, 13. 14. 68.
— in Krieg und Frieden. MLZ. 97, 13.
—, Sonderjufammenziehungen der.
1m.
— Stärfe der. WM, 2449.
—, Uniformsveränderungen bei der.
1412.
— — gs mit der Deutjchen.
MLZ, 9,
—brigade, Sildung einer neuen. 96, 2448.
—erjaß, Vermehrung der Kadres der.
9%, 2448.
- + Junterfchule, Aufnahme in die, zu
Jeliſawetgrad. 97, 17%.
Kleinafien, Operationen in, 1877/78,
MLZ, 97, 54
Alos, Standorte, Eintheilung und Zu:
fammeniegung der Ruſſiſchen Armee.
MLZ. 97, 300.
Hompagnieererziren,
9, 1753.
Kopfieiben in Schügengräben. 97, 2238.
Kordons an den Grenzen. #7, 602.
Korpäftäbe, Belondere Anjchauungss
Vereinfahung des.
übungen für durddringende Attaden, |
97, 1962.
Araßnoe Selo, Taltifche Uebungen in.
9 |
426.
Kreuzerflotiille zum Schutze der Küſten.
7, sul.
Krieg im Kaukaſus unter Nikolaus I. ꝛc.
MLZ. 97, 66
—, — ————— 1877,78. %
4, .
Kriege von Peter dem Großen bis sur
Neuzeit. MLZ. 97, 66,
Kriegführung in fremden Lande.
”
MLZ. 97,
7. 58.
Kriegsgeichichte. 54.
— ſchulen. 9, 1967.
—idulturius in Zelifawetarad, 97, 179.
—vorbereitung der Armee. MLZ. 97, 249.
Krim, — auf der baibinſei.
MLZ. 97, 204.
Krönung, "Bnadenbeweife anläßlich der,
des Yaren. M, 2788,
Kuban:Hafalenheer, Mjähriges Beſtehen
bes, 6, 2633.
— —, Vermehrung der Plaftunbataillone |
des. 97, 2324.
Kundichaiter, Abzeichen für. M, 2728,
MLZ.
253.
2
MLM.
Aundſchaftsdienſt. , 2727.
Landes beſeſtigung, Europaiſche.
ĩ, 44.
—farben %, 2611.
Sandfturm, Bulgarifher, 1877/78.
1, 50.
Yaftgepäd Syftem Dieterihd. 97, 204.
Lajarethiahen, Aufbewahrung von. #7,
1736.
Yehrflommandos. MLZ. 9, 62.
Libau, Ariegöhafen von. MLZ. 97, 160
Sotalparts für Munitionderfag. M, 2470,
Zuftballons, Aufftieg von, bei Et. Peters:
bur 56.
—z, ——— MLZ. 97, 65.
— — Schulparts auf ber Ausftellung in
Riſchny⸗Rowgorod. 9, 57.
— —mejen. 97, 57.
91,
* Die Beftimmungen über das Ge—
| ur pe die Fußteuppen x. MLZ.
‚9
Mannihaften, Freiwillige Arbeiten der.
9,232.
— ber auszuhebenden. 97,
97, | Manöver. MLZ. 9, 95.
— Bewegliche, von drei
| 1897. 97, 1961.
—, Größere, 1897. 97, 1861.
— mit jcharfen Patronen. MLZ. 97, 60.
— — wechſelnden Quartieren. 97, 1961.
' Marinehaushalt 1897. 97, 521.
Mari eines Detahements. 97, 1289.
Armeelorps
Mehrladegewehre, — zur Pru⸗
fung von. 9,
Meldereiter. %, Er
Militäralademie, Gründung einer, 1892.
| 97, 1626. 1628.
| —beamie, Neue Abzeichen für. 97, 2016.
‚— :Bildungsmweien, Entwidelung des, feit
1818. MLZ. 97, 1626,
Periodi che,
‚54.
Mobilmahungsübungen. M, 2760.
—— der Feldartillerie, %,
— : Literatur, 18%, MLZ.
188.48 mm Mörjer. M, 29.
Mostwa, Schlaht an der, 1812.
97, 3l.
MNuriden, Fortichritte in dem Hampfe mit
den, unter Fürſt Woronzow. MLZ.
| 7. 56.
| Nationalfarben. 96, 2611.
Netze zum Schuß gegen Granatiplitter.
2353.
MLZ.
‚Nikolaus » Ingenieuralademie, Entlafjung
von Offizieren aus der, 97, 1755.
Ochotniti. M, 2728. MLZ. 97, 61. 62.
—* Militärbegiet, Yeiihtigung von
Anfanterie im. , 2
| Offisierafpiranten,, —— von,
Jeliſawetgrad. 97, 180.
—:tavallerieichule, —— im Trainiren,
bei der. MLZ. 97,
——, Wechſel im —— der.
100.
—Schießſchule, Kurſus an der, 1896.
97, 425.
Offiiere der Grenzwache. 97, 6.
Neue Uniformen für. 9. 1414.
Schiefen von. W, IH.
— Wintetubungen der. 96, 2349.
| Dranienbaum, Anicauungsiciehen in, 97, |
26
6, 2582.
in
Ordonnangen, Berittene.
| — ——— MLZ.97, 10.
\ Parts, —— 9%, 2469. 2470.
\--, Mobile. W, 2469. 2470.
\—verbraud. MLZ. 97, 94.
Plerdesucht, Niedergang der heimischen.
ı MLZ. 9%, 249.
| Standpunft der. MLZ. 97, 69.
— in den Transdoniſchen Steppen. 97,
1383. 1385,
—— Schießen mit. 97, 1759.
Plewna, Aampf um, MLZ.97, 176.
——⸗ für KRompagnien. %,
Preisreiten von Offizieren ber Garde:
tavallerie ꝛc. 96, 2497.
— mit Hinberniffen.
9,
, Oftfeehäfen mit bejonderer Berndfictigung | —— Verjuche mit.
(Nukland.| 31
Preffung der Uniformen ꝛe. 97, 1736,
Primorst: Dragonerregiment, Uniform des.
9, 1414.
Prüfungsichiehen. 6, 2.
art Einführung von neuem.
1518,
Raswädſchiti. M, 2727.
Rationen jür Offiziere der reitenden Garde
artillerie. 9, 27BN.
Ratnili. 6, 2827.
Redouten, Sturm auf Türkische, bei Plerona.
MLZ. 97, 177.
Hegimentserersiren, Vereinfachung des,
der Infanterie. 97, 1754.
Reglements, Neue. 97, 1:1.
Reichswehr, Einziehung von Mannichaften
\ ber, zu Uebungen. 97, 1736.
—, Hebungen der. 96, 2827.
Heiten, Neue —— für Prüfungen
im. 97, 1553. 15%
Neiterei, Geicichte —— MLZ. 97, 66,
—, Dperationen der, in Transkautaſien
1877, 78. MLZ. 97, 5.
Refrutirung 1895 und 181%.
' Nemontepferde, Preis von,
Remontirung. 97, 138.
— mit Geftütspferden.
Rennen, Freiwillige,
9, 15%.
",
9, 151.
97, 1380.
MLZ. 97, 68.
MLZ. 97, 211.
mit Hinderniſſen.
%, 2407,
Nennpreile. 97, 1554. 1555
—jport, Hebung des. 97, 158.
Neiervebataillone, Entwidelung der, zu
friegsftarlen Regimentern. 96, 27.
_—, — von, zu Regimentern.
9,
— Einziehung
Uebungen. #7, 1755
Referven, Zurüdhalten der,
Salve. MLZ, 97, 2.
Scheibenftände. MLZ. 97, 60.
Schießbeſichtigungen. 96,28.
97, 2138.
von, au
MLZ.9T, 2.
MN DIGN.
—inftrultion von 1815. MLZ. 97, 0.
— methoden, Zufammenftellung der. MI.Z.
9,60.
—pläte. MLZ. 97, o.
‚—prämien. 96, 280.
Schiehen auf befannte
| MLZ. 97, W.
— in der Bewegung. MLZ. 97, 59.
Schiptapaß, Bertheidigung des, 1877/78.
Entiernungen,
| MLZ. 97, 55
—— 97, 02.
Schnee, Schießen einer leichten Batterie
96, 232.
. Ar.
"| Shmelit von 85 Werft Länge, Preiſe
| r.
MLZ. ‚Patronenfarsen, Cinführung von. WM, ——⸗ Vermehrung der. 97,
9, 1755.
, —tette, Bilden der. 9, 1754.
—linie. MLZ. 9, 2.
— parts, liegende. %,
—truppen, Vermehrung der. MLZ.9T,01.
Schwarze Meer: Flotte. 96, IN).
Sewaftopol, Geſchichte der Vertheidigung
24.
von. MLZ. 97, 5b.
—, Moraliihes Element bei. MLZ. 97,
56. 57.
Sicherungsdienſt. MLZ. 97, 6.
1877. MLZ.
Siftoma, Uebergang bei,
9,5.
—*
32 Rußland.
Stobelem, General, über die Deutſchen
Karlermanöver 187%. 97, 342. 36T.
Skobelews militäriſche
MLZ. 97, 66.
Sofiano, Berabfeiedung des Generals |
der Artillerie. 97, 204.
Sommerlager 1897. 97, 2137.
— übungen 186, 97, 426.
-- — 1807. 97, 1959.
Soutiens, Wegfall der Kleinen.
9,2.
Spaten, Verwendung bes, in der Dffen-
five. MLZ. 97, 178,
Sjuhomlinow, Gefammelte Aufjäge. MLZ,
9, 249.
MLZ2.
Stahlboote mit Petroleummotoren. M,
2473.
Standarten, Verleihung von, an Kavallerie:
regimenter. 97, 1732.
——— —
324. 4
— in Italien 1799. 97, 459.
Sumorows Marid) nad) der Schweiz 1799.
MLZ. 91, 281.
Taltiſche Dffiziersübungen im Winter,
9, 1750.
Fehr. dv. Tettau, Die Nuffiihe Kavallerie
in Krieg und Frieden. MLZ. 97, 12.
Torpedogranaten, Widerſtandsfähigleit
gegen. 6, 2378.
Truppen, Neuordnung der Turfeftaniichen.
3%, 2520.
9,222.
|
Anſchauungen. | Zutoftgelder, Erhöhung der.
Guſtaf Adolf, König, Tod,
Milttär-Wocenblatt 1897
Moide, Friedensmandver und ihre Ber
deutung. MLZ. 97, M.
MW, 2788.
Yweimerjtrennen. 96, 2408.
— mit Hindernifien. 97, 1554. 1555.
Schweden.
Alademie, 1000hriges Jubiläum der, der
Kriegswifienihaften. 9, 108.
Baner, Feldmarſchall, 1634. Bh. 96, 298.
Brieftauben beim Schießen auf Kriegs—
Ihiffen. %, 2472.
— xmonerhaupmann, 1632.
Bh.
— und Kammerorbnung | _
1634. Bh. 96, 298.
Fehrbellin, Schlacht bei. Bh. 6, 368.
Feldzuge 1675 und 1676. Bh. 96, =
Bl. 96, 297
%,
Serrweien 1896. 97, 1381.
—— Rohrverſchluß für ſchwere.
—1
24 em Kanonen. M, 2332.
Karl Guſtaf, König. Bh. 96, 318.
Kartographie, Standpunkt der, um bie
des 18. Jahrhunderts. Bh 97,
Run: Sörgenfengemehr, Nulver für das.
— Svenska. 97,103.
Krigsvetenskapsakademiens handlingar |
och tidskrife. 97, 108,
65mm Maujergewehr. M, 25T.
er Döfar, Nede des Königs. 97, 104.
BE rk a Rügen 1678. Bh. 9, 34.
—märfge in Sibirien. 96, 2729 Stettin 1677. Bh. 96, 382.
Fürft Tſchawdſawadſe. MLZ. 97, 54. Telephotograph. 6, 2380,
Zurfeftan, ange der Truppen zc. Torftenfon, Feldmarſchall, 1641. Bi. M,
in, 2529 31.
Uebungen, Grundlegende MLZ. 97, 95. Warſchau, Schlacht bei. Ih. 96, 315.
—, Mängel der, 18497. 97, 1963.
— mit vereinigten Waflen. 97, 1460.
Uebungsritt berittener Ordonnanzen. 6, Schweiz.
2582. 3. Armeekorps, Herbitübungen des, 1896,
*— im Petersburger Militärbezirl. M, 1707.
9,352. Artillerie, Ausbildung der. 97, 1708.
‚ Zulagen für Offiziere bei. WM,
m
Uniformen, Neue. 97, 1418.
‚ Schließen der, burch Anöpfe. 97,
4 14.
Uniformftüde, Aufbewahrung von. 97,
736.
Unterführer 1806 und 1807. 96, 2396.
—offiziere, Beichaffungguter. MLZ.97, 62.
— —, Heranbildung von (Genie). 6,
38,
m. Nahhülfebefcäftigungen für. MLZ.
—. 96, 2349.
Verwaltung, —— der, im Frieden.
MLZ. 917,
— * allgemeine, für das
ganze Rei. 97, 204.
Vollbahnen, Bau von, 1877/78. %, 29.
Weftfibiriihe Linienbataillone, Verlegung
von. 2729.
Weitläufe auf Schneefhuhen. 96, 297.
Winterbefchäftigungen an ber Dffizier:
Schießſchule. 97, 426,
—manöver bei der Feſtung Nirgendwo.
97, 1288.
— —, Zweifeitiges. 9, 1280.
—, u der Truppenlörper ber.
Aufflärungss und Sicherheitsdienft. 97,
82.
Bahn, Reiten in der. 97, 2271.
Nr. 23 und 2.
— Uebung ber,
‚ 2008.
Benafinung, Verbefjerungen in der. 97
Binder, Ueber die Geſchoßwirkung der
Kleintalibergewehre und die Wahl der
Verbandpläge. 6, 2600,
Briſanzgeſchoſſe, Verjuche mit. 97, 1709.
Disziplin. 97, 981. 1382.
Disziplinar-Strafordnung, Neue. 6,2860. |
Einzelreiten. 97, 2272,
’
\ Feldarmee, Neuorganiiation der. 97,375.
—artillerie, Rarſchübung der, im Gebirge.
9. 2007.
— —, Neues Eprerzir : Neglement fir Die,
97, 1958
—— Ungenügende Deweglichleit ber. 97,
2006
* it, Mängel des. 97, 2006
75em Feldgeſchütz. 96, 2581.
Feſtungstruppen, Kurſe der, 1896. #7,
17
| Flurbeichädigungstoften. 97, 204.
Frante, Anleitung zum Gäbelfechten.
MLZ. 97, 2%.
Galopp. 9, 2272.
Gebirgäbatterien, Neue. 97, 376.
Gertih, Disziplin oder Abrüften. 97, 81.
— Ueber die Ausbildung und Erziehung
der Infanterie. 97, 982.
Gewehr M. 89/96. 97, 1709.
Gotthard, Unterbringung der Truppen am.
97, 1709.
Handfeuermwaffen, Vermehrung ber Beftände
an. M, 1
Heer, Kontroldeftand des, 1897. 97, 1706.
—meien 1896. 97, 1882.
tg 1896. 97, 1707.
des 2, Armeeforps. 97, 650.
Hinderniffe, Nehmen von. a 2272.
Infanterie, Auftreten der. 97, 1708.
—, Ausbildung ber. 97, 982.
—gewehr M,89, Umänderung bes,
1709.
— :MunitionäwagenM /1894, Zweiipännige.
2376
, 2376.
Initruftionsoffiziere, Stellung der. W,
2683.
9,
—perjonal, Beloldung und Kompetenzen
des aufßerordentlichen. 97, 464.
Kadettengewehr, Neues. 97, 576.
Kavallerie, Felptüchtigfeit der. 97, 1708.
Nriegsbereitihaft. 97, 1708.
— dag. 308.
—— — Arbeiten an der.
17
’
%,
Landſturm, Kadreskurſe bes bemaifneten,
der Infanterie 1896. 97, 1708.
— — llebertritt in den. #7, 1705.
—, Zweitägige Hadresturje des. 9,
"358,
— —‚Hontrolführung, Entſchädigung für.
9, 8.
— —pflichtige Mannihalten. 97, 1706.
—torpedo Syſtem Piund. 6, 3378,
—wehr, Infanterie der. 97, 374.
— —, Etärfe der. 97, 1706.
— — Umgeftaltung der Uebungen der,
| 9%, 2611. ,
— —bataillone, Unterricht der. 97, 374.
Malzzwiebad, Berfuhe mit. 97, 1709.
Durdführung der, 1896. 9%,
Br für die Nebungen 1897. 97, 352.
Marichleiftungen. 97, 3009. 011.
—übung. 97, 2008.
| Militärdepartement, Geihäftsführung des,
| 1896. 97, 1709.
—pflicht: Erfagfteuer. 97, 1692.
— ſchulen, Programm für die. 97, 649.
‚ Neubauten und Geländeerwerb. 97,198.
| Reuformetionen, Ausbildungszeit für bie.
3717.
Offen. Nüdfichtälofe. 97, 982.
Offisierpferbe. 97, BT.
' Baduna M/1896, Entihäbigung für bie.
,
| Bars, 475
— — 97, 1710.
Lferde, Zugleiftungen von. 97, 2010. ll.
— ausbildung, Ariegsgerehte. 97, 70
Polytechnilum, Kriegsmillenichaftliche Ab:
theilung am, zu Zürich. , 26H.
— 1. Al, Abzeichen für. N,
\ 1632.
— ———— Verſtarlung der Kom
pagnien der. 9, 376.
Alphabetiiched Sach: und Namen: Berzeihnik 1896/97
Prediger, Wehrpflicht der evangelifchen.
97, 652.
Refrutirung. 9, 1705
Rekrutirungsergebnifie 1896. 97, 1188.
Reitkurfe, Abhalten von, 1897. ”, 1607.
Nemontekurje. 97, 2271.
Remonten der Kavallerie. 97, 2270,
Nennen. 9, 2272.
Reiervebataillone. 97, 874. 375.
Richtlanoniere, Nbzeichen für. 97, 1692.
Sübelfehten. MI.Z. 97, 290.
Sand, Erweiterung des Schießplatzes im,
M, 2612.
Schrapnels. 9%, 2351.
Turnen. 97, 1706.
Uebungsfturje 1806. 97, 1707.
Unteroffigiere, Erjat der Belleidung für.
1588
7, .
Urlaub für Turnfefte. 96, 2360.
— Kriegswiſſenſchaftliche. 6,
— Freiwilliger militäriſcher.
204. 1706.
—— in Zürich. 97,
1908.
— — Militarverwaltung.
M, 1708. 1 2404,
Sehen, — des. 97,374.
— Vermögen der. 97,
— der Artillerie. 97, 2011.
Serbien.
Heerweſen 1896. 97, 1382.
Infanterie, Neuorganifation der. 97, 1688. |
Spanien.
Alademien, Aufnahme von Zöglingen in |
die, 97, 876,
Er ei für Militärzöglinge. |
Artillerie, Geſchütz für die reitende. 97,
2063.
— material, Heritellung und Aenderung
von. 97, 1607.
— Brüfungstommiffion, Dentihrift der.
—*
M, 20
— 7,60.
ar Generalgouverneur. 97, 1275.
1277.
Bodenfammerjhrapnel. 9, —*
Bremjen für Geſchuße. M, 262.
Carabineros, ee Han für die
Schule der. Mi, 2612.
Entdeder. MLZ. 9%, 456.
Fahnenflüchtige. MG, 27:32.
Feldgeſchützfrage. 97, 2060.
—«Verwaltungsparts, Errichtung von. 97,
Sreimilie für Kuba und die Philippinen.
10.
Sarifonen, Stärfe der feitländifchen.
%,2
3. Sebisatieie Heimen, ‚ Vermehrung
es }
Gefügverichlüfie. M. —
Gewehr, Neues.
Guardia eivil, Muhnahnepehfungen für,
die Schule der. %, 2612.
12 em Haubise Snitem Krupp. 7,2008.
— Stärke des jtehenden, 1806,07. M,
— Etärte bes ftehenden, bes feitländis
ichen Reichätheiles. 97, 1608.
Indang, 1278.
| Snfanterie Alademie der.
Berittenmachung von, auf, Angriff, Entwurf für den. 97, 1249.
2940, 1406.
Abdul Hamid II.,
Heerwejen 1896. 97, 1382.
| Fort. 97,
9, 876.
a
uba. M, 21
Inſurgentenchefs. 97, 1276.
Gegenwart. MLZ. M, 455.
Kolonien, Streitträfte in den. 97, 628.
Kreuzer, Bau eines neuen. 96, 2612.
Kuba, Aufftand auf. 97, 1162.
—, —— der Truppen auf.
2584.
— I auf, 96, 2584.
—, Truppen Se "9, 2584. 2732.
Saifeten, Starre. 9, 2061. 2062.
ar u ae Errichtung einer.
Suzon, Organifation der Aufftändifchen |
— 97, 1276.
anila, Sage in. 97, 1276. 1277.
Barinenfane, Offigierforps der.
‚Tmm Maufergewehr, Serftellung von,
9, 870.
M,93.
Metallfartujchen. 9, 2069.
Militärafademten, Aufnahmeprüfungen für
die, 96, 2308.
| Bert, Eintheilung in. %, 2336.
—pflichtige, Einberufung von. 97, 1608.
| Dffnieranmhrter, Prüfungen von. „, 261
N,
— Aufftellung einer, 1885
—, Bilder aus der. 9.
'—, Uniformirung der.
[Türkei] 33
rt Waffenftilftand zu. 1878.
Anatolien, Vorgänge in. 97, 1267.
— Umfafjender. 97,
| Applifatorifcher Unterricht. 97, 1766.
Kolonialpolitit, Entwidelung der, bis zur Armee, Aufmarſch der, an ber Griechiſchen
Grenze. 97, 1246.
97, 1152.
1151. 1256.
1763. 1791. 1866. 1889. 1907.
—, Ernährung der. 97, 2211.
—, Hülfsdienfte der. 97, 1892.
—, Draanifation der. 97, 1866.
MLZ. 97, 108.
—, Unterfunft der. 97, 2210.
—, Verhalten der. 97, 1404
—berirke und deren Hauptquartiere. 9,
2155.
—forps, 97, 1869. 2155. MLZ.97, 108,
Arta, Voften bei, ꝛc. 97, 1247.
Artillerie. 97, 1911
—, Stahlmunition ie Bug 91, 2210.
—, Vermehrung ber. 1246.
—bivifion. rt 9, Te.
Aufmarſch. 1250.
Ausbildung, Das der. 97, 18%.
Ausrüftung. 97, 2209.
Baſch⸗Kiatib des Sultans, 97, er
Bataillone, Gefechtsſtätke ber. ‚189%.
2, Befehlsführung. 97, 1794.
_ıu Befeftigungen, Beraltete. 97, 1866.
| — — — iegofähle a: Vefeftigungsentwurf des Generals Brials
Papier, Baditeine aus. %W, 2459 mont. 97, 861.
VHilippinen, Aufftand auf den. 97, 1162. Br Sütfeiruppen der Sübalbanefifchen.
1258. 6.
= — auf den. WM, 2732. 97, Beitreibungs:Heglement. 97, 1403.
| 1275. 1277.
Kolavieja, Generalgouverneur. 97, 1277.
\ „Brincefa de Afturias”, Kreuzer. , 2612.
Refrutenfontingent 1596. 6, 2556.
Hefrutirungssone, Neue, in Qittoria. 97,60,
Rüdlauf, Aufhebung des (Artillerie). 97,
2061.
Schnellfener aus Geihüsen. 97, 2061.
— lanone für Gebirasartillerie, Syſtem
Ordoñez. M, ZI
Schrapnel. 97, 2060,
— Zuſammenſetzung bes,
M, 16
Solomahorgeſchütz. 97, 2060.
‚ Staatsfabrifen, Erweiterung von. 97,1607.
Trandatlantiiche Dampficifffahrts-Gefell:
ſchaft. 9, 2940,
Truppen, Verlufte der, in den Kolonials
kriegen. 97, 628.
Verwundete und Kranke, Transport von,
aus Kuba. 6, 2940.
— Spanien als erite.
Wurfaefgüs für die fFeldartillerie,
Dr.
Spaniens.
MLZ. 9%,
9,
Zimmermann, Die Kolonialpolitit
MLZ. 9%, 455.
Zransvaal.
ſtiegsvorbereitungen. 97, 1295.
Türfei.
Sultan,
1765. 1767. 1891. 2239.
Achmed Eyub Paſcha. 97, 2237.
Adjutantur, Höhere. 97, 1768.
97, 1404. | Energie, Anerzogene.
Belleidung. 97, 2209.
— mit SHanbfeuerwafien.
2X9
Bezirfseintheilung. 9, 1891. 2155.
Blodhäufer. 97 2268.
Bosporus, Befeitigungen bes. 97, 607.
—, Sichere Schliefung des. 97, 865.
Bilparifge Wirren 1805 und 18%. 97,
Caisses agricoles., 97, 2158.
Gentral-ftriegsichule. 97, 1763.
Chauffeebau. 97, 1795. 2237. 2238.
Clive Bigham, With the turkish army
in T'hessaly. 97, 1768.
Constantinople. (Quelques mots sur la
defense et l’attaque de, du cöte de
la terre. 97, 607.
Dardanellen, Befeitigungen ber. 97, 607.
Dienft, Handhabung des Heinen. 97, 1268.
Divifion. 97, 1869.
— — der mobilen. 97,
Diokflonsfäbe. 97, 1892.
Domokos, Schlacht bei. 97, 1368.
—, Maufergewehre in der Schlacht bei.
97, 1444
Edhem ge — —
1161. 1405
Eigenſchafien, ae der Soldaten,
9,
Einberufungsart. 97, 1868.
Eifenbahn, Anatolifche. 97, Bi.
— nes, Ausbau ded. 97, 2239.
—transporte. 97, 2151.
97, 1269.
Epirus, Kriegeriſche Ereigniffe in.
1210. 1294. 1868. 1401. 1402.
—, Streitfräfte in. 97, 1248.
2,
*
4
9”,
34 | Türfei. |
Ereignifie, Wirkung ber Seemacht auf bie, |
in ber Türtei, %, 2545.
Erſatzweſen im Rrieae. 9, 189.
Gtappentruppen, Aufftelung von. 97,188.
Nanatismus. 97, 1265
Feldarmeen, Bildung von, 97, 1869.
—artillerie, Geichube der. 97, 2210,
— ug 1807, Darjtelung des. 97, 1404.
Flotte, Stärfe der. 97, 2283.
—, Vernadläifigung der. 97, 1246. 2233.
Freiwillige, Nohammedanifche. 97, 2214.
Fremdwörter. #7, 1791. 1793.
Friedenskadres des Heeres. 97, 1866.
—verhandlungen. #7, 1369.
Frontſtarlen, Schmelzen der. 97, 1893
Führung, Höhere, 97, 1764.
Gendarmerie. 97, 1866.
eneralitab, 97, 866. 1768.
Generalftabäoffiziere. 97, 1795.
— —, Beförderung von. 97, 1766.
—reifen. 97, 1894.
—ſchule. #7, 1768.
Geſchwader, Indienſtſtellung von. 97,2233. |
Geſellſchaft, Organiiation der Orientali:
ichen. 97, 1764. 1794
Grenzdienſt. 97, 1158.
Griechenland, Feldzug
—, Ueberaänge nad).
egen.
7. 226
Großherrliche Befehle, Unterwerfung unter. —
. 1795
Hamidieregimenter.
l2em Haubihen. 97, 2210.
Heere, Führung der. 97, 17%.
Heereseinheiten, Aujfammenfegung der
aroken. MLZ. 97, 108.
— majien, Verſammlung der, an der Öriedhis
ſchen Grenze. 97, 2255.
Heerweſen 1896, 97, 1382.
—, Nebenzmeige des. 97, 1891.
Hellenen, Cinfallverfuhe der. 97, 1408.
Ichtiat (Neleroen). #7, 1152
Infanterie, Marichfähigfeit der. 97, 1159.
Iradés, Srokherrlihe. 97, 172. MLZ.
97, 1764.
7, 1085,
Nugend, Bilbunastrieb der.
Sunatinfifche Umtriebe, 97, 1765.
Nabadili (Ilmganasıprade). 97, 1791.
Kapitulationen, Huibebung der. 97,1796.
Kavallerie, #7, 1911.
—, Mängel der. 97, 140%.
divifion. 97, 1251.
Kiatibs (Schreiber). 97, 1701. 17941795.
Andtel, Die Türkiſche Armee und Diarine
in ihrer geaenmwärtigen Uniformirung.
MLZ. 97, 109.
Nomitees, Berathende. 97, 179. 1795.
Konftantinopel, Garden in. 97, 1151.
—, Garniſon von. 97, 364.
—, Gelande mwejtlih von. 97, 610.
Vertheidigung ıc. von, auf der Land—
jeite. 97, 607. 641. 859.
— BVerſorgung von, mit Trintwaſſer. 97,
365.
Nrätte, Zeriplitterung der
„Nranfe Mann.“ 97, 1011.
“reditlofigteit des Staates. 97, 2158.
Kreta, Yaae auf, 97, 1161. 1210. 1258.
1294. 2155.
Krieg von 1877/78. 97, 608. 646.
— — 1897, Turkiſch-Griechiſcher.
7, 1860.
97, 1866.
9,
1246. 1401. 2151. 2209. 2231. 2267.
führung. 97, 1911.
Kriensbeute. #7, 1532.
— erflärung an Griechenland. 97, 1160.
—toften. 97, 2104.
Marine,
' 108.
97, 2152. Marjcfähigfeit der Truppe. 97, 1910.
7. | Mauſergewehre.
————— Votzugliches. 97, 1155.
‚—: und Marinefhüler, Verhaftung von.
7, 1765.
Militär-Wochenblatt 1897
Kriegölazarethe. 97, 1891. | Rebifbataillone, Berfammlung der. 97, 1868.
—minifterium, Selfungen des. 97, 2212, | Regimentstraditionen. 97, 1867.
—mittel, Sufemmenbringen ber. 97,1869.| Reich, Lebenskraft des. 97, 1156.
—ſchatz. 97, 2158. | Nefrutenaushebung für das jahr 1897.
—theater u der Griechiſchen Grenze. 97,| 97, 2157.
1160. 1209. 1246. 1401. 2234. 2270. | — und Erjagmannfcaftspepot. 97, 189%.
Landfturmbataillone. 97, 1898. | Religion, Rolle der, in der Armee. 97,
—— Feindliche, bei Kilios ıc.| 1267.
97, 859. Reſervegeſchwader. 97, 2%
| Sandivehr. 9, 18 Rhodopegebirge, Aufftand im, 1878. 97,613.
—, — und —XEE der. 97, —— Flußthal des. 97, 863
Riga Paſcha, Kriegsminifter. 97, 2158.
— Difisierforps, Ständiges. 97, 1867. Zalonu —* am Golf von. 97, 2269.
Sarifia, Ebene von. 97, 1248. 1249. San Stephano, Friede von. 97, 613.
1251. Sanitätsdienft im Kriege. 97, 1891. 2211.
— Einnahme von. 97, 1209. 1404. Schießausbildung. 9, *
einien and Neuordnung des, 1895 9, Scritt, Kenntnik *r. 97, 1791.
2155. MLZ. F 104. ı& fretäre, Roile ? rr. 9 179.
Yıftenführun
Lofdiha, G * bei.
— Vertheidigungslinie bei.
Mannſchaft, Erziehung der. 97, 1151.
Manns: und Kriegszudt. 97, 1367.
Uniformirung de. MLZ. 97,
1868. ' Soldaten, Bed rihlofigteit und Rücdıtern:
7, 1269, 1270. heit der. 97, 1268.
9,|—, Belleidung der. un
—, er A ‚1908.
—erziehung.
' Sperrfortä, Anlage von, bei Pyrgod. 9,
861.
Sprache, Reinigung und Vereinfachung
der. 97, 1793.
Stäbe, Difigiere der. 97, 1768.
Stärleüberfiht. MLZ. 97, 108.
Stellungen für Die Armee 1878. 97, 648.
Streitkräfte, Bereitfiellung von. 9,2212.
127 Sultan, Eingaben an den. 97, 179.
grilittefufe, Große. 97, 1152. Takib memuru. 97,
—dulen. 97, 1763. 1767. 1791. Tafhly—Dare, Vertheidigungslinie hinter
dem, 97, 612.
9, 2210,
9, 1794. 1795
Melunopaß. 97, 1404. 1406.
Theflalien, Angriff auf. 97, 1248.
Nobilmadung. 97, 1866. 2158. 2213. —, Arieg in. 97, 1294 1368. 1401. 1402,
2. 2151. 2209. 2231. 2267.
Mobilmadungsbefeht. 97, 1868, ‚ Toleranz, Neligiöje. 97, 1266.
— Neglement. 97, 1799. Zorpeboflottille. 97,:2231.
—vorbereitungen. 97, 1891. Trainbataillone, 97, 1892.
Motte, Feldmarihall, 1835. 97, 610, Transportfolonnen aus Tragethieren. 97,
Monzaffer Pascha, Defense de Plewna. _ 189.
97, 1269. 1270. Triffala, Vormarih auf. 97, 1251.
Mouavene, (Hülistruppen). 97, 2214.2215. 9”, 1151.
Truppen, Beurtheilung —*
1154
— im Grenzdienfte. 97, 1158.
—, Kriegsausbildung der. 9, 1152.
zigamtidie, Befeitigung bed. N, 862.
Munitionsausrüftung. 97, 2209.
—erjag. 97, 1892.
uftahfi, 9, 1893 2155, 2156.
a Mängel der. 97,
Rotionnlanicite, ‚Freiwillige. 9, 2154. Zihatarnje, £inien von. 97, 6ll.
Niſam. 97, 2155 Tihaufch (Sergeant), 9, 1767. 1769.
Oberfommando, guſammenſetzung des | 1866.
Iyrnavos, Beſezung von. 97, 1404.
Uebungsritte. 97, 184.
Umgangsregeln. 9, 1267.
Umgebungsgefahr 1878. 97, 644. 645.
Stabes des, in Theflalien. 97,
DOffigiererfag. 97, 1763. 1767.
—forps. 97, 866. 1763. 1769.
Offiziere aus dem Gemeinenftande. 97,
1892.
1767. Tee von Ziegenleder. 97,
Ordus (Nrmeelorps). 97, 2156. MLZ.| 114.
97, 108. Unterrichtöiyftem, Franzöfiihes. 97, 1766.
Osman Pafha. 97, 1406. 1894. 1909. | Veleftino, Einnahme von. 97, 1257.
Vadiſchah. 97, 1268 | Verantwortung, Scheu vor. 97, 174.
Peliſchet, Zei auf, 1877. 97, 1894. — 9,1251.
Pferde 1911. Hauptftadt. 97, 610. 642. 646.
— und —— Aushebung von. 97, | Voltsiprade. M, 1791.
1868 2209. Volo, Bejegung von. 97, 1258.
Tharjalos, Einnahme von. 97, 1257. | Wehrleute, Alter der. 9, 1867.
Plemna, Kämpfe um. #7, 1269. 1270. — macht, nnerer Werth der. 97, 2209.
1867 199. MLZ. 97, 176. | Zwiebad und Reis, Nahführung von.
—, Vertheidiger von. 97, 1893. 189%. | MM, 18R.
Preveſa, Feſtung. 97, 1161. 1210. 1247.
Häuberverfolguna. 97, 1153.
Nedif (Yandwehr). 97, 1152 1867. 2150.
2156. 2157. 2209. 2212. 2236
—bataillone aus Anatolien. 97, 1403.
Uruguay.
Aufftändiiche, Sieg der. 9, 1258
‚ Empörung, Niedermwerfung der. 97, 1369.
Zitteratur für Winterarbeiten der Herren Offiziere
aus dem Derlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn,
Berlin SWie, Kochftrafie 68— 71.
DER” Beionderer Beachtung empfohlen! ug
Soeben erſchien:
Mufter für ſchriftliche militärifde Ausarbeitungen.
Marf 1,—.
Das NM
- arbeiten ıc. von Wiu,nuleit.
tr für ſchriftliche militärifhe Ausarbeitungen ift bei der Abfafiung von Gefechts berichten, Winter;
Es ftellt eine fertige Ausarbeitung dar, wie fie der vorgefegten Behörde eingereicht werden
fol. In überfichtlicher, augenfälliger Weife werden an einem Beifpiele alle Vorjhriften, die in Bezug auf fchriftliche Arbeiten
beftehen, zuſammengeſaßt.
Sämmtliche Beftimmungen ftehen an denjenigen Stellen, an melden fie zur Geltung fommen, fo
daß es für die Verfaſſer von Gefehtsberihten, Winterausarbeitungen x. an der Hand dieſes Werkes ein Leichtes
ift, Berftöhe gegen die Form oder Fehler in den Aeußerlichkeiten zu vermeiden.
I. Taktik und Sfrafenie.
Blume (Generallieut.). Strategie. Eine Studie. 2. Auflage.
1886. mM. 5,—, geb. M. 6,—.
v. Boguslamsti (Generalmajor). Taltiſche Darlegqungen aus
der Zeit von 1859 bis 1892 mit befonderer Beziehung auf
bie Infanterie. Zweite veränderte Auflage. 182. —
Buddede, A. (Hauptm.). Taltiſche Entfehtüffe und Befehle.
Studie an den Operationen einer felbftändigen Divifion
im Anſchluß an eine auf ber Königlihen Kriegsalademie
bearbeitete Aufgabe. Mit einer Karte im —
1: 100000 unb einer Meberfichtäffisge. 1895. M. 3,—.
v. Donat (Major). Die Befeftigung und Vertheidigung der
deutich » frangöfifhen Grenze. Vierte, umgearbeitete und
ermeiterte Auflage. 189. M. 1L—
von der Golk, Sthr. (Hauptm,). Selbftändige Patrouillen.
Eine Forderung ber Taktik, der neuen Waffen und bes
rauchſchwachen Pulvers. Zweüe Auflage. 1898. M. 1—.
Griepenkerl Hauptm.). Tattiſche Unterrichtsbriefe zur Vor:
bereitung für das Kriegäafademie-Eramen, taftifche Uebungs—
ritte, Sriegäfpiel und Manöver, Aufgaben im Rahmen
des Detachements. Biere Auflage. Mit vier Karten:
beilagen. 1897. M.I,—, geb. M. 11,—.
v. Dagen (Major). Das Gelände im Dienft der Truppen:
führung bargeftellt in Grfundungsaufgaben und beren
ee Zweite Auflage. Mit einer Hartenbeilage im nr
ftabe 000. 1897. M. 1,50.
Bedert (Hauptm.). Winte f. die Leitung des Infanterie-Feuerd
gegen Infanterie, Kavallerie und Artillerie. 1892. 70 Bf.
Bierihes (Premierlieut.). Aufgaben aus der Feldbefeftigung
mit Bearbeitung und Beiprehung. Mit einer ea
karte, fünf Stizzen und zwei Hrofis. 1897. 180.
zu Bodenlode » Ingelfingen, Prinz Rrajt (Gem der
Artillerie). Militärische Briefe.
I. Ueber Kavallerie, 2. Aufl. 1886. M.3,— geb.
II. Ueber Infanterie. 2. Aufl. 1887. wi 1 Band
III. Ueber Feld⸗Artillerie. 2.Aufl. M.4—) M. 11,50.
— — Etrateg. Briefe. 2 Bände. 1887. M. 12,50, geb. M. 1.
Reim (Major). Kriegslehre und Kriegführung. re 1
zum Zilitar· Wochenblatt 1889.) M.
Der gegenwärtige Stand der Gefechtslehre und bie Ku:
* zum Gefecht. Vortrag, gehalten in der Militäriſchen
Geſellſchaft zu Berlin am 11. Dezember 1889. 75 Bf.
— — (DOberft). Tatil der Infanterie und das Gefecht der
verbundenen Waffen. 1896. Sonderabdrud aus v. Locbells
Nahresberichten über die Veränderungen und Kortfchritte im
Militärwefen. XXIII. Jahrgang. 1897. .
v. Rleift (Oberftlieut.). Die Offigier-Patrouille im Rahmen "der
ftrategifchen Aufgabe der Kavallerie. Dritte, umgearbeitete
Auflage. 1895, mM. 1,50
Lebnert's Handbuh für ben Truppenführer. 16. Auflage.
Mit einer Manöver» Beilage. Bearbeitet v. gasır (Major).
1896, . mM. 1,
Leitjaden für den Unterricht in der Taktif auf den Königlichen
Kriegsihulen. Auf Veranlaffung der General + \nipeltion
des Militär-Erziehungs: und Bildungsweſens ausgearbeitet.
Neunte Auflage. Zwei Lieferungen. 1897.
. 4,50, fartonnirt und durchſchoſſen M. 5,75.
Liebab (Hauptm.). Taktiſche Wanderungen über die Schlacht:
felder um Met vom 14., 16. und 18, Auguft 1870. M. 1,60.
Dazu18photographiiche Aufnahmen der Schlachtfelder M. 12,50.
Liebert (Hauptm.). Ueber Verfolgung. 2. Aufl. 1894. M. 1,20
v. Malahomsti (Oberftlieut.), Scharfe Taltik und Revue:
taftif im 18. und 19. Jahrhundert. Pr ————
Abhandlungen, Mit Skizgen im T M. 6,—
—— —8 —
v. Maltzahn, Srhr. ——
Mit Kalendarium. 1897.
Medel (Oberft), Allgemeine Lehre von der —
im Kriege. Dritte Auflage. Mit Abbildungen im Text und
2 Beilagen in Steindrud. 1890. M. 6,—, ab. M. 7,50.
— — Grundriß der Taltif. Vierte, Durchgearbeitete Auflage.
Mit Abbildungen im Tert und zwei Kartenbeilagen in
Steindrud. 1897. M. 7,—, geb. M. 8,50.
Moltte’s Takliſche Aufgaben aus den Jahren 1 bis 1882.
Herausgegeben vom großen Generalftabe, Abtheilung für
Krie —— Mit 3 en und 27 Plänen.
6,—, ın Mappe M. 8,—.
mofer (Premierlieut.). en frategüiher Ueberblid über
ben Krieg NT Mit fieben Skizzen in Steinbrud.
Zweite Auflage. 1896. M. 2—.
Münzenmaier (Oberftlieut.). Geſichtspunlte und Beiſpiele für
die Abhaltung von taftifhen Uebungäritten. 2. Aufiage.
Mit zwei Generalftabälarten. 1896. M.
über (Dberftlieut.) Die Artillerie: Patrouille. 1897. M. 1.40.
v. Scherfi (Weneral d. 38 Kriegslehren in kriegsgeſchicht⸗
fihen Beifpielen ber Neuzeit:
Erftes Heft: Betrachtungen über bie un a
Eolombey—Nouilly. Mit zwei Plänen. 1839. 3,26.
Zweites Heft: Betrachtungen über die Stadt von
Vionville — Mars la Tour, Mit einem Plane und vier
Skizzen. 189. . 6,50.
Drittes Heft: Betrachtungen über die Schlacht von
Gravelotte— St. Privat. it zwei Plänen und einer
Skizze. 189. . .
Viertes Heft: Die Germirung von Mek und bie
Schlacht von Noifieville. Darftelungen und Betrad:
tungen. Mit einem Blane. 18%. M. T,—.
Fünftes Heft: Der Feldzug von Sedan. Darftellung
und Betrachtungen. Mit einer Weberfichtöfarte und
drei Slizzen in Steindrud. 1897. M. 7—.
v. Scherfi (General d. Inf.). Die Lehre vom Kriege auf der
Grundlage feiner neuzeitigen al a ge 1897.
M.6,—, geb. M. 7,50.
v. Schlihting (General der Infanterie), Taltiſche und firas
tegiſche Grundſate d der Gegenwart.
Erfter Theil: Die Taktik der Waffen i im Lichte der Heeres:
vorichriften. 2. Auflage, 1897. M.4,— ‚geb. M. 5,50.
Der bie „Zruppenführung“ behandelnde zweite Theil
erfheint im Winter 1897/8.
u (Hauptm.). Die Feitung in der heutigen Krieg—
hrung. Erfte Abtheilung: Das Weſen des Feftungsbaues.
— Die Landesbefeitigung, Mit 14 Tertjfizsen und fieden
Tafeln. 1896, M. 2,60.
Sonbeur (Major). Taktifche und ſtrategiſch-taltiſche Aufgaben
für Felddienſt⸗, Gefechts⸗ und Detache ments · Uebungen, Feld⸗
Nebungäreifen und für das Kriegsſpiel. Zweite vermehrte,
verbefjerte und nad) den neuen Beftimmungen umgearbeitete
Auflage. Mit zwei Plänen in Steindrud, im Maßſtabe
1: 100.000, die, weiteren Umgebungen von Met und Cöslin
darftellend. 1890. M. 4 —.
Tattit der Seldartillerie. 1896. Sonderabdrud aus v. Loebells
Jahres berichten über die Veranderungen und Fortſchritte im
Militärweien. XXIII. Jahrgang. 1897. 50 Bi.
Tattit der Infanterie vergl. Heim.
Tattit der Ravallerie. 18%. Sonderabdruck aus v. Loebells
Jabhresberichten über die Veränderungen und Fortfchritie im
Militärwejen. XXI. Jahrgang. 1897, 50 Bf.
Cattiſche und firategiihe Grumdiäge der Gegenwart. Cine
Beirachtung, angeleitet durch die Schrift: Kriegführung.
Kurze Lehre ihrer wichtigſten Grundfäge und formen von
Colmar Frhr. von der Goltz“. (Beiheft 4 zum Militär:
Wochenblatt 1896.) 60 Bi.
v. Derdy du Dernois (General der Infanterie). Studien über
———
I. Theil: Lie Infanterie: Divifion im Berbande bes
Armeekorps. 2. Auflage. M. 9,—, geb. M. 10,50.
1I. Theil: Die Kavallerie: Divifion im Armeeverbande.
1874. M. 8,80,. geb. M. 10,30.
2. Auflage.
— — Gtiubdien über den Krieg. I. Auf Grundlage des deutſch⸗
— Krieges 1870/71.
Eriter ze Ereigniſſe in ben Orenzbezirten. (Vom
- 18. = bis 2, Auguft 1870.) 1892.
ft I. Nebft 1 Stisge und 1 Ei M. 2,60.
ft 11. Mit 1 Plan und 1 Ueberſichtskarte. M. Fa
Heft III. (Schluß des erften Theiles.) M. 2,70,
Zweiter Theil: Operationspläne.
Heft J. Dperationsentwürfe vom Auguft 1866 bis u.
vember 1867. Mit zwei Skagen im Tert. 1896. M. 2
hr (Haupim.). Taktiſche Uebungen am Fuße der Bogefen.
1894. m. 2,—.
Woide (Kaiſ. Ruſſ. General), Die Friedensmandver und
ihre Bedeutung. Ins Deutſche übertragen von Hy. ft
(Bremierlieut.). 1896. 2,75.
II. Truppendienft.
Leitfäden für ben Unterricht an ben Königlichen Kriegsſchulen.
Auf Veranlaſſung der General: nfpeftion des Militär:
Erziehungs: und Bildungswejens ausgearbeitet.
Befeftigungdlehre und Feſtungsltieg. 8. Auflage. 1897.
M. 6,—, fart. u. durdichofien M. 8,—.
Feldtunde. 9. — 1897.
M. 3,30, kart. u. durchichoflen M. 4,30.
Heermweien. 6. Auflage. 18%. M.1,60, kart. M. 2,—.
Pilitär« Schreibmefen. 10. Auflage.
M. 1,40, kart. M. 2,—.
T. Aufl. 18%. M. 1,20, kart. M. 1,60.
8. Auflage. 1897.
M.3,—, kart. u, durchſchoſſen M. 4,—.
Boromsti (Hauptm.). Handbuch für den eg bei
Truppen und Behörden. 1891. M. 4,50, geb. M. 5,50.
Bronfart von Schellendorfi (General ber Infanterie). Der
Dienst des Generalftabed. 3. Auflage, neu bearbeitet von
Medel (Oberft und — — im großen Te
189. M. 8,50, geb. M. 10,—.
v. Bellield (Hauptm.). Die Infanterie-Patrouile. Tr M. L,—.
v. ‚Kinptenftern, Srhr. (Öberfilieut.). —— und
feuer ber Infanterie im Gefecht. 2. Aufl. M.
v. Pelet » Narbonne (Generallieut.). Ueber Pin unb
Führung von Kavallerie, jowie Nebungen gemijchter ——
Truppendienſt.
Waffenlehre.
Fer)
im Gelände, Eine Denkſchrift. Mit 16 Skisgen ım Tert.
Zweite Auflage. 1896. mM. 4,—, geb. M. 5,25.
— — Der Kavalleriedienf. Ein Handbuh für Dffigiere,
Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage. Mit zwei farbigen
Steindrudtafeln, ſechs ſchwatzen an und 202 Ab:
bildungen im Text. 1896. M. 8,50, geb. M. 9,50.
Rau (Major). Winte über bie Ausbildung der Esfabron im
Felddienft. Nach zahlreichen Beifpielen für taftifche Aufgaben
und Uebungsritte, Mit 1 Ueberfichtäfarte in Steindrud im
Mahftab 1:100000. 1894. mM. 2,—
v. Reihenau (Oberft). Studie über bie kriegsmäßige Kus-
erg 1 der Tyeldartillerie. 1896. M. 2,75.
Robne, BD. (Generallieut.), Schießlehre der Infanterie unter
befonderer Berüdfihtigung des Gewehrs 88 und der A
vorſchrift für die Infanterie. 1896.
— — GEiehlehre für die Feldartillerie unter befonberer
Berüdfihtigung der deutſchen Feldgeſch Hr 1895. M. 3,60.
— — Bie wirft das gefechtsmäßige Schießen der Infanterie
und elbartillerie und mie werden baher feine .
neitellt? 1896. 1,50.
Scheffer (Major). Winfe, Mittel und 3 jur eich veißen
Förderung des Schießens. 2. Aufl.
Stävendagen (Hauptm.). Grundriß der Feldlunde (mitiiärfe
Gelänbeiche, militärifhed Aufnehmen und Zeichnen). Mit
20 Abbildungen u. 2 Beilagen. 1895. M.4,—, geb. M. 5,—.
— — Grundriß der Befeftigungälehre. Zweite Auflage. Mit
einer Skizze in Steinbrud, 1896. M. 4,50, geb. M. 5,50.
Stroebel (Hauptın.). Der Ausbildungsgang einer ——
Batterie. 1896, 80 Bi
Be:
Als ein weiteres litterariſches Hülfgmittel erjchien:
Derzeichnii neuefter militärifcher Bücher
einſchließlich
Kolonial⸗, Marine- und Geſchenklitteratur
aus dem Verlage der
Königl. Hoſbuchhandſung von E. H. Mittler & Hohn in Berlin
(Oftober 1896 bis September 1897),
welches unentgeltlich zu Dienjten fteht.
Gedrudt in der Königligen Hofbuchdruckerei von GE. S. Mittler & Sohn, Berlin SWis, Kochſtrahe 68—71.
Snbhalts-Urbrrficht
des Militär-Wochenblatts und der ihm zugehörigen Beilagen, nämlid der Mitlitär-Literaturs Zeitung und der
Beihefte für das IV. Vierteljahr 1897 und zugleich der neuerdings erichienenen wichtigen Aufjäße in den
militäriichen BZeitichriften des Ins und Auslandes.
Um dieſe Ueberſichten wifjenawerther und für militärische Studien ergiebiger Aufjäße möglichſt einheitlich
zu geftalten, werden fernerbin die über den Anhalt des Milttär-Wochenblatt® und feiner Beilagen mit denjenigen
über andere Beitichriften vereinigt gegeben werden und zwar deren Angaben dadurch umterichieden, dab Die
Fundſtellen des Militär-Wochenblatis x. durch dem Titel vorgeiepte Marken bezeichnet werden, während die
abgefürzte Bezeichnung fremder Zeitichriften den Titelangnaben nadıgefegt wird, Daher bezeichnet ein * vor
dem Ttel das Militär-Wochenblatt (die nachgeſetzte Ziffer die Spalte), ein vorgeſetztes 1, die Militär-Literatur—
Zeitung, ein vorgeſetztes B das Beiheſt.
auf die dabei genannten Beitichrijten; nämlich:
AAJO. = Archiv für Artillerie und In- | KKAH. — Kongelig Krigsvetenskaps-
genienroffiziere des Deutichen Neichös
heered. Berlin sW. E &: Mittler &
Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.
AB. — Armeeblatt. Wien III.
ANG. == Admiralty and Horse Gnards
Gazette. London
ANG. — Army and Navy Gazette.
London.
Av.m. = L’Avenir militaire. Paris.
8 Armee Zeitung. Wien IX.
B4A. — The Broad Arrow. London.
BM = La Belgique militaire. Ant-
werpen,
NZ. — Militärs Zeitung. Organ für
die Neierves und Yandmehr: Dffisiere
des Deutihen Heetes. Berlin NW,
R. Eiſenſchmidt.
EPM = Cereul publicatiunilor mili-
ture. Bukarest.
DNZ. — Allgemeine Militär » Zeitung.
Darmftadt, Ed. Zernin.
EI — LEsereito Italiano. Rom.
FMT. Finsk Militaer Tidskrift,
Helsingfors,
Fr. ın, = La France militaire. Sedan
G. — Le Gawois. Paris.
93.— Deutfche Heeresgeitung. BerlinSW.
Felix.
IMM. — L’Italia Militare e Marina.
Rom.
IR. — Internationale Revue über die
gesammten Armeen und Flotten.
Dresden. Fries: & v. Puttkumer.
MT. = Militnert Tidsskrift.
|MZ. = Militär- Zeitong. Wien IV.
t
JAM. — Jahrbücher für die dentsche |
Armee und Marine,
A. Bath.
K. — Kameradſchaft. Berlin W.
KB. — Deutiches Kolonialblatt.
lin SW. € &. Wüttler & Cohn,
Königlide Hoibuchhandlung.
NE. — Kriegsgeichichtliche Einzelichriften.
Berlin SW € S. Ritter & Sohn,
Königliche Hofbudyhandlung.
Berlin W, |
ı PR. = Popelo Romano. Roma.
ı Pr.m. = Le Progres militaire.
Ders |
Akudemiens Handlingar och Tülskrift.
Stockholm. P A. Norstedt &Sönner,
KT. — Kriegstechnische Zeitschrift.
Organ Tür kriegstechnische Erfin-
dungen und Kutdeckunge.-. Berlin
SW, E 8. Mittler & Soun, König-
liche Hofbnehhandlung.
MA. — Memorinlde Artilleria. Madrid.
MAG. — Mittheilungen über Gegen-
stände des Artillerie- und Genie- |
Wesens. Wien R. von Waldheim.
MB = Militair-Weekblad. Haag.
MG. — De Militaire Gids. Haarlem.
De Erven F. Bohn.
MIE — Memorial de Ingenieros del
KEjöereito, Madrid,
MN — Marine-Rundſchau. Berlin SW.
E. S. Mittter & Sohn, Königliche Hofr
buchhandiung.
MR.— Militärische Rundschau. L+iprig.,
MS — De Militare Speetutor. Breda.
Broese & Üo.
Kopen-
hagen. Vilhelm Tryde.
AMD. — Neue militärifche Blätter.
Berlin W,
NMT. — Norsk Militaert Tidaskrift.
Kristianie.
OMWYV. — Organ der militär-wissen-
schaftlichen Vereine. Wien,
Pl — Der Pplänkler. St Peteräburg.
PNT. — Proceedings ofthe U.S Naval
Institute. Annapolis M. D., Nord-
amerika U. 8.
Paris.
RAB.— Reruede l’armee belze. Liege.
| RAG. = Rivista di ArtiglieriaeGenio,
| Rom,
‘ R.cav. = Revne de cavalerie. Paris.
R.c.m. = Revue du cercle militaire.
Paris,
Bon den nachgeſetzten Titelbezeidinungen verweilen die folgenden
R.d’art. = Revue d’artillerie. Paris
R.d.G, — Revue du Genie, Puris.
R. m. u. — Revue militaire universelle.
Paris. Üharles Lavanzelle.
RI. = Ruſſiſcher Invalide. St. Petersburg.
Ar. = Das rotbe Arenz. Wien.
RM. — Rominis militari,. Bukarest.
RUSI. — Journal of the Royul Uuited
Service Institution. London.
' Rer.a. = Rervista armatei. Bukarest.
Rev. c.m. = Revista eientifieo militar.
Burcelona,
'Rev.m — Revista militar. Lissabon.
Riv.m.i. = Rivista militare italiana,
Rom.
Sfrd. — Soldatenfreund Berlin SW.
E. S. Mittler & Sohn, Aal. Hofbuchtdlg.
S. m. — Journal des seienees militaires
Paris,
SMOW. = Schweizerische Monuts-
schrift für Offiziere uller Wafen.
Frauenfeld. J. Huber
EMZ = Schweizeriſche Militär: Zeitung.
Balel. Benno Schmabe.
Sp.m. — Spectuteur militaire, Paris.
StOZ. Streffleurs Oesterreichische
militärische Zeitschrift. Wien I.
SZAG. = Schweizerische Zeitschrift
für Artillerie und Genie. Frauen-
feld. J. Huber.
USA. — Journal of the United States
Artillery. Artillery School. Fort
Monroe. Virginia.
USUGA. = Journul of the United States
Cavalry Association. Fort Lenven-
worth Ka USA.
USG.— United ServiceGazette. London.
USsJ. — Army aud Navy Journal.
New-York.
WS. — Wajenny Sbornik. St. Peters-
burg.
3.8.% — Beitihriit für Veterinärkunde,
Berlin SW 6& 8. Mittier & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
3 | * I. — ⸗⸗ 4
J. Geſchichtliches.
Jubiläen, Nekrologe, Biographiſches.
Fehr. v. Albori, FAME. —. (MZ. 32.) Lebensbild. (Deſter⸗
reich ⸗ Angarn.) Bal. ADB. 35.
L, Alterthum, Karten und Stigen aus ber Geſchichte des —.
(435 u. fi) Hülfemittel zur raſchen und ſicheren Ein—⸗
prägung.
Fürft Amilahmwari, General ber Kavallerie —. (Pl. 351.)
Lebensbild. (Rufland.)
Dismard und Dr. Bufd. (R. m. u, Juli.) Beiprehung
des Buches von Dr. Buſch, Graf VBismard.
* Bourbafi, Der Selbitmorbverfuh des Generals
(2964 u. ff.) Nach Souvenirs et Impressions (1840 bi 1871)
von Diarquis de Maſſa.
Bourbali, General — Y. (Pr. m. 1764.) Nadruf. (Frank⸗
reich
* 9. Bülow, Generalmajor Adolf — +. (2595.) Nachruf.
(Preußen) Val. 2949.
Gabetl, General — +. (ANG. 1954) Nachruf. (England.)
Douceurd. (StOZ., Auguft.) Betrifft die Auszahlung von
Douceurs in Defterreih an die Offiziere unter Maria
Therefia. 60 110 Gulden,
Duez, General — F. (Pr. m. 1751.) Nachruf. (franfreid).)
Ehrenzeichen, Kreuze und Medaillen. (Sp. m., 1. Zuliu. ff.)
Geſchichtliches. (Frankreich
von England, Das Privatleben ber Königin Viltoria —.
(USJ 1774.) Nah The Private Life of the Queen by
a Member of the Royal Househoid.
L, Erinnerungen aus dem alten Preußen. (379 u ff.)
Beiträge aus bem Ende des 18, und Anfang bes 1%. Jahr:
bunberts,
Feldpredigerweien, Dad Brandenburgiſch-Preußiſche —
in feiner geſchichtlichen Entwidelung. (IR, Auguft.) Bon
1655 an geſchildert.
L Feneing and duelling, A complete bibliography
of —. (355 u. ff.) Beziebt ſich auf den Betrieb der Fecht⸗
tunſt bei allen Europärfden Nationen vom Wittelalter bis
zur Gegenwart. Wut Bildniſſen alter und neuer Meifter,
Fleurn, Die Lebenderinnerungen des General® — (MR.,
Sepibr.) Nah: Souvenirs du general Fleury 1837 — 1559.
von Frankreich, Die Haiferin Eugenie — und ihr Antheil
an dem Ausbrudje des Strieges von 1870. (BB. 39 u. ff.)
Rechtfertigung derſelben.
L Franzoſenzeit, Aus der —. (426 u. ff.) Erinnerungen
aus ber Zeit von Inu9 bis 1815.
Fraser, Oberft — (RUSI.) Yebenebild. (England.) 1776 bis
1835; weiland Kommandeur der reitenden Artillerie.
Graf Beldern— Egmond zu Arcen, FIX. — (MZ. 32.)
Lebensbild. (Deſterreich Ungarn.)
Generale, War der Bildungäftand der erfolgreichen Norbs
amerifanifdhen — ein niedriger in der Klafle? (US. 1774.)
Ueberfiht Über die Yeiftungen derfelben zc. in Der Hfademie
zu Weftpoint.
* Generale, Zahl ber aus Elfahrtothringen ſtammenden —
in Franzöfifhen Dienften. (2583) Diejeibe beträgt ans
geblih 62. Bel. G. 5776.
I, de Gentild, Marquis de Langalerie. (564.) Erlebnifie
von 1661 bis 1717.
v. Soeben, Auguft. (93. 87.) Beſprechung der Lebens⸗
beichreibung des Generals v. Goeben. 2. Bo. Vgl. * 2261.
Gordon, Generailieutenant — F. (ANG. 1954.) Nachruf.
(England.)
L Grant, Ulyases S. — and the period of national pre-
servation and recsonstruction. Militäriſches Lebensbild.
(Vereinigte Staaten.) (423 u. ff.)
Haca, General — +. (Pr. m. 1753.) Nadruf. (Franfreid).)
| Heered-Mufeum, Dad Yarifer —. (DMI. 63 u. fi.) Er⸗
djinet am 12 Juli 1897.
L Hohenzollern, Das Deutfche Reich und bie —. (369 u. ff.)
Don der Gründung bed Deutichen Reiche durch Karl den
Großen an ge'childert.
* Hohenzoliern:Jahrbud, Dad —. (2999 u. fi) Be
fprehung des erften Jahrganges bed von Dr, Seidel heraus:
gegebenen Buches.
* v. Holleben, Bernhard — gen. v. Normann +. (2543 u. fi.)
Rachruf für den General der Infanterie 5. D. (Sachen.
Holroyd, General — +. (ANG. 1962.) Nachruf. (England.)
Hufeifen, Hiftoriihe — (3. f. V. Aug./Septbr.) Beichreibung
mit Abbildungen.
Jackſon Smith, Andrew —. (USCA., Septbr.) Lebensbild
des Generals mit Bildniß. (Morbamerifa.)
L Kaiſerbüchlein. (337 u. ff.) Schildert Kaiſer Wilhelm
den Großen als Chriſt im Leben und im Sterben.
ſtelly, General — +. (ANG. 1955.) Nadıruf. (England.
Konftantinopel. (NMBL, Juli/Aug.) Geſchichtliches ıc.
von Lothringen, Generallieutenant und Feldmarſchall
Carl V. Leopold, Herzog — und Bar. (MZ. 32.) Militärt:
ſches Lebensbild. (Dejterreih- Ungarn.)
Lyons, General — F. (ANG. 1965.) Nachruf. (England.)
Mathias, General —. (Pr. m. 1763.) Nachruf. (Rukland.)
@raf vo Montecuccoli, Feldmarſchall —. (MZ. 30.) Mili-
tariſches Lebensbild; geb. 1609, geſt. 1681. (Defterreid«
Ungarn.)
Napoleon I, Ein Spion von Aaifer — (JAM,, Juli.) Ge:
ſchichte des Spions Karl Schulmeifter nach dem Buche von
Muller, L’e-piounage sous Napoleon I.
Ritter v. Nordfort, FME aD. — 7. (MZ. 31.) Radruf.
(Defterreih- Ungarn.)
von Defterreih, Erzherzog Karl — ald Feldherr und
Heeresorganifator, (DZ. 69 u. ff.) Beſprechung bes 2. und
3. Bandes des von Dberft v. Angeli herausgegebenen
Werkes. Bal. * 421 u. ff. und * 2309 u. ff.
L von Defterreih, Feldmarfhall Erzherzog Albredt —.
(428 u. fi.) Lebensgeſchichte.
* Dffigiere, Derfunit von höheren —. (3049 u. ff.) Ges
fpiwtlices. (Frantreich.
Orden „de la Gönerosite*, Zur Geſchichte des — und bes
Ordens „pour le meörite*. (JAM., Dezbr.) Verleihungen
diefer Orden durch König Friedrich II. ⁊c.
Orden und EChrenzeihen in Defterreih:lingamd Heer
{NMAL, Juli / Aug Geſchichtliches, betreffend Thereſienkreuz
und Tapferleitsmedaille.
Graf Palffy ab Erdod, ML. — F.
Meſterreich⸗ Ungarn.)
Paretz, Im Gutehauſe zu — 1834. (Sfrd., Septbr.) Aus den
Erinnerungen eines alten Batrioten.
L Bolitifche Korrefpondenz Friedrichs des Großen. (338
u. ff.) Umfaßt den Zeitraum von April 1763 bit Sep:
tember 1164.
Probſt Edler v. Ohſtorff, FMEL. —. (MZ. 32.) Lebendbild.
(Defterreih: Ungarn.)
* della Rocca, Generalfeldmarfhal — 7. (2113 u. fi.)
Nachruf. (Italien) Bgl Riv. m. i., Sepibr, 1.
Römerlaftell, Das bei Holzhaufen a. d. Heide.
{BNZ. 72.) Beihreibung ꝛc.
Römerlager, Das — bei Neuß.
Aufdelungsaıbeiten ıc.
L v. Hofenberg, Aus dem Leben bed Generald ber Ha:
vallerie —. (421 u. fi.) Militäriſches Lebensbild
Rüftung, Ein Beitrag zur Gedichte ber — (DMB. 77.)
Bet fit Anpafiung der Rüftungen burh bie Waffen:
ſchmiede ꝛc.
{MZ. 34.) Nachruj.
(DMZ. 78) Stand der
5 Armee ⸗ und Kriegsgeſchichte. 6
Saint:-Marc, General — +. (Pr. m. 1746.) Rachruſ.
(Franfreid).)
* Samory (2555 u. fi.) Charalteriftit des Häuptlingd —
von Dberft Humbert, Vgl. Av. m. 2244.
* 9, Schachtmeyer, General der Infanterie 3. D. — *
(2677.) Unmittelbares Königliches Defret (Württemberg).
Bol. Nachruf (Preußen). * 2701 u. fi. und * 2729 Ans
legung von Trauer.
Frhr. v. Schönfeld, FZM. — (AB. 27.) Zum 7Ojährigen
Geburtstage des Deſſerreich⸗ Ungariſchen General Truppen:
inipeltors.
von Schweden, König Däfars IL. — 2bjähriged Regierungss
jubiläum. (KKAH. 17 und 18.) Mit Abbildungen.
Siebzig JahreimDienft. {Sfrd., Auguft.) Zum 7Ojährigen
Dienftjubiläum des Generalfelomarfhalls Grafen». Blumens
thal. Mit Bilbnif.
Soldatenleben, Erzählungen aus dem Ruſſiſchen —.
(Sfrd., Auguft.) Der alte Feldwebel.
Spion, Ein Preußifher — (AZ. 52.) Betrifft Salomon
Morgenftern. Nah: Oeſterreichiſcher Erbfolgelrieg 1740
bis 1748.
* ». Stoden, Generallicutenant 5. D. — (2987 u. ff.)
Nachruf.
Tegernſee. In einem Fürſtenſchloß —
riſche Erinnerungen an das Bayeriſche
Reichäfreiherr zu Teuffenbach, FZN. (AB. 33.) Lebens—
jligge. MDeſterreich⸗ Ungatn.)
Thereſianiſche Militärakademie, Die — zu Wiener—
Neuftabt und ihre Aöglinge. (AR. 44.) Siſtoriſch⸗biogra⸗
phiſche Weberficht von der Gründung an.
Tronmel, Bur Geſchichte der —. (DM3. 73.) Geſchichtliches
von den alten Griechen und Hebräern an ıc.
* p, Ballet des Barres, Anlegung von Trauer zu Ehren
des verftorbenen Generald der Infanterie z. D. —. (3057.)
ARD. vom 19. Dezember 1897.
L Baffentunde, Hiſtoriſche — (365.) Neue Beiticrift.
Waffenfammlungen, Die — Rußlands (DMZ. 52 u. ff.)
Maffenfammiung in Wosfau (Orusheinaja Palata).
Artilleriemujeum in Beteröburg.
* —— — (3035 u. ff.) Betrach unge von M. Bor:
erg.
eng 50.) Hiſto⸗
chloß.
v. Weiler&heim, Des Brandenburgiſchen Cornets Hand —
Gefangenfhaft in der ſchwarzen Tartarei 1656 bis 1661.
{NMEL, Novbr.) Beitrag zur Geſchichte des Tarlaren:
{chredens,
*v. Woeldern, Zum fünfzigjährigen Dienftjubiläum bes
Generald der Infanterie — (2567 u. fi.) Lebensbild.
(Württemberg.)
L von Württemberg, Herzog Wilhelm — K. und 8. FM.
(410 u. ff.) Lebensbild, (Defterreih-Ungarn.)
* Zeughaus, Neue Gejchente im Aöniglihen —. (2572 u. ff.)
Betrifft Ehrengaben, welche aus Anlaß ber Hundertjahrfeier
übermwiefen find.
Zivilftratege, Ein — des 18. Jahrhunderts. (JAM., Auguft.)
Zebenabild bed Geheimjelretärd Herzogd Ferdinand von
Braunſchweig Philipp Weftphaten, geb. 1724.
Armee- und Kriegsgeſchichte.
Bol. „Krieg“, „Feldzug“, „Kämpfe.
® Abeifinifher Feldzug, Die Folgen bed Mangeld an
Kavallerie bei den Jtalienern während des —. (2501 u. ff.)
Bezieht ſich auf die mangelhafte Ausführung des Aufllärungs:
und Melvedienftes während des Krieges.
Abu Hamed, Die Einnahme von
aus dem Feldzuge am Nil.
— [ANG. 1960.) Bericht |
Antwerpen, Militäriſche Geſchichte bed MWirkungäbereiches
der Rebonten nörblich von — von 1584 bi8 1830. (RAB,.,
Jull / Aug.) Revolution, Brabangonne, Jahre 1809 bis 1814.
Revolution von 1830.
Armee, Die Bourbakiſche — im Deutjch-Franzöfiihen Kriege.
(MR., Eeptbr.) Nad den neueften Beröffentlihungen.
Armeen, Die alten — und die gegenwärtigen Armeen.
{R. m. u., Aug. u, ff.) Vergleiche.
Aipern und Wagram. (AZ. 42.) Kurze Darfiellung ber
Ereigniffe in den Schlachten von Afpern und Wagram im
Sabre 1809.
L Badener im Feldyuge 1870 71. 433.) Perfönlihe Erlebs
niffe von Veteranen,
Bajonett, Das —. (IR., Aug.) Geſchichtliches.
Baugen, Bon — nad Pläswig. R. cav., Juli u. ff.) Er:
innerungen aus dem Mai 1513.
L Bayerifhe Kriegs- und Heeresgeſchichte, Dar
ftelungen aus der —. (339 u. fi.) Herausgegeben vom
Königlih Bayerifhen Kriegsarchiv.
Bayern, Die — im großen Kriege. (63. Nr. 86.1 Wenbet
fih gegen eine Arbeit des Nrotefiors Dr. v. Pflugl⸗Hart ·
tung, Die bad Auftreten der Bayern 1870/71 —8 ab⸗
fällig beurtheilt.
— im Ditober 1813 und die Schlaht von Hanau
23. bis 31. Dftober 1813. (DMZ. 55 u. fi.) Ordre de
Bataille der Defterreih-Bayeriihen Armee,
Bazaine, Konnte Marſchall — im Jahre 1570 Frantreid)
_—n (R. m. u., Juli u. ff) Nach dem Buche von Major
un.
L Beaumont, Die Shladt bei —. (401 u. ff.) Beiberjeitige
Streitkräfte, Darftellung ber Schladt, kritiſche Betradptungen.
Beaune, Der Kampf um den Kirchhof bei — am 28. Ro—
— 1870. (KKAH. 13 und 14.) Bericht mit Karten:
Inge:
L Bibliograpbie gönerale de la guerre de 1870/71.
415n. ff.) Das von Palat verfahte Buch enthält ein röper-
toire alphabstique faft aller auf den Deutſch⸗Franzöſiſchen
Krieg Bezug habenden Bücher ꝛc.
L Bibliotheca historico-militaris. (366.) Bejpredung
des Werkes von Dr. Pohler.
Bitfh im Jahre 1793. (Sp. m. 15. Juli.) Geſchichtliches,
Einnahme 1793 ıc.
BosnialensKorps, Zur Gefhichte der Werbung des Fride—
rietanifchen —. (JAM., Aug.) Ausſchreiben des General»
fieutenant® Frhr. v. der Golg von 1761.
Chartum, Die Erpebition gegen — (DMZ. 82. Zus
fammenfegung des Expeditionstorps, Verbindung mit
Kairo ꝛc.
Chieſe und Etſch, Zwiſchen — (Riv. ın. i. Septbr. 1.)
Bericht fih auf Mandoer unter Rabepfy und feine Kämpfe
gegen die Jtaliener, jowie die Kämpfe in den Mer Jahren
des vergangenen Jahrhunderts und von 1859 und 1u6h,
Ehitral und Tohi. (ANG. 1958.) Berichte über biefe
beiden Eppeditionen.
Chotand, Zur Geſchichte des Feldzuges gegen —. (WS. 9.)
Eüftrin, Die Feftung — 1806 biö 1814. (AAJDO., Juli/Aug.
u. ff.) Vorgeſchichte, Befeftigungen, Armirung, Angriff vom
31. Dftober, Einnahme am 1. November, Franzöfiiche
Beſatzung, Berhältniffe bis zur Einſchließung 1813 ıc.
L Dienft, In fremdem —. (433) Erlebniffe in der Frans
zöflichen Fremdenlegion.
Donaola, Der Engliſch-Aegyptiſche Vormarſch auf —.
{(SMOW., Aug, u. Geptbr.) Bericht.
Domokos, Der Kampf um — (SMOW., Juli.) Bericht nad)
Schilderungen von NAugenzeugen.
L Einigungdfriege, Die Deutihen —. (342 u. ff.) Jllm:
ftrirte Kriegächronit der Jahre 1864, 1865 und 1870/71.
2
7
L Geſchichtliches.
8
Einguartierungämefen, Dad — in Straßburg vor 1870.
(DMZ. 53.) Schilderung ber dortigen eigentbümlichen
Verhältnifie von 1681 ab nad) vorhandenen Aktenftüden.
Einft und jegt. (St0Z., Aug.) Zur Pſychologie des Krieges.
Kriegdgefd;ichtlihe Beiipiele.
Eylau, Die Kavallerie in der Schlacht bei —. {R. car,
Septbr.) Bericht über die Thätigkeit ber Franzöſiſchen
Heiterei am 8. Februar 1807.
L Feldeifenbabn»-Abtheilung,
Kriege 1870,71.
Seiftung derſelben.
Feldgeihüge, Die Entwidelung ber — (AB. 27 u. ff.)
Geſchichtliche Stubie vom 16. Jahrhundert an bis zur
Gegenwart.
L Feldverpflegungs- und Transportweien, Dad —
in ben letzten Deutſchen Kriegen. (13) Nachweis ber
etatsmäßigen Kriegäftärke des Train und der Berlufilifte
im Feldzuge 1870/71.
Feldzug 1796, Beſprechung von Ereignifien aus dem — in
Deulhland. (St0Z., Aug.) Mit einer Skizze.
— Zudners, Der — in Belgien im Juni 1792.(417 u. jſ. Auf
Grund unveröffentlichten urkundlichen Materials geſchildert.
— 1796,97, Studien über den — in Italien. (3. m., Juli
u. ff.) Vormatſch der Franzofen auf Baflano x. Mit
Skizzen.
— 1830/31, Eine kurze Schilderung des — in Polen in An—
lehnung an eine kritiſche Betrachtung deſſelben {IR , Septbr.)
— 1849, Aus dem — in Ungarn. (WS. 7.) Nah Urkunden
bed Generald Mantoff.
— von 1864, Der —. (53. 53 u. ff.)
und ber llebergang nad Alfen.
— von 1866, Rüdblide auf den Hannoverfhen —. (53. 69
u. ff.) Rach v. der Wengen, Geſchichte ber Ariegdereignifle
zwiſchen Preußen und Dannover 1866.
— von 1870, Taktifhe Erfahrungen aus dem —.
Auguft,) Folgerungen x. von K. Bleibtreu.
—, Der Türkiſch-Griechiſche — 1897. (NMBL, Juli Auguſt
u. fi.) Rüdblide auf bie Kämpfe bei Elaffona, Turnowo
und Lariſſa, Gefechte bei Domofo und Armyro am 17. bis
19. Dai, Kämpfe in Epirus ıc.
L Feldzüge Nleranders bes Großen, Aurze Weberficht
der —. (375 u. ff.) Betrifft das von Graf Dord v. War⸗
tenburg verfahte Bud).
L — 1864 und 1866, Sanitätsgeihichte der —. (442.) Düne:
marl, Böhmen und Stalien. z
Feuertaftil, Die — ber Infanterie feit 1793.
Juli m. ff.)
L La Fourche, Applilatoriſche Studie über die Gefechte
bei — am 5. und 6. Januar 1871. (848 u. ff.) Behandelt
Erſcheinungen des Detachementskrieges ac.
Freiheitstkämpfer, Aus dem Tagebuch eines Deutſchen —.
DME. 56 u. ff.) Beziebt fich auf die Kämpfe in Defter:
reih 1809 in Franzöſiſchem Dienft, Feldzug in Spanien,
Feldzug in Rußland 1812,
Die Bayeriſche — im
{340.) Bericht über die hervorragende
Ereigniffe bei Düppel
(SZAG,,
(SMOW,,
Frembdenlegion, Aus ber Franzöſiſchen — (DMZ.SLu. ff.) ı
Erlebniffe eines Elſaſſers.
Sriedrid der Große. iS. m., Auguft u. ff.) Ueber Vers
bindungslinien, Rüdzugslinie 1741, Nüdzug aus Böhmen
1744. Rückzug nad) der Belagerung von Dimük 1758 x.
Schlacht bei Prag 1757. Mit Stizge.
Füfilierregiment, Geſchichte des — Generals Feldmarihall
Graf Violtke (Schlef.) Ar. 38. (871 u. ff.) Gegründet 1818.
L Garde-Huſaren, Unter ber Gtanbarte der —. (363.)
Erinnerungen aus dem Kriegsjahre 1870/71.
L Gefhügmefen, Das — und die Artillerie in den Landen
Braunfhweig und Hannover, (414 u. ff.) Bon der erften
Anwendung eines Wulvergeihüges in Deutichland im
Jahre 1366 an.
| *
Soeben, General—. Ariegäberichte von 1866 und 1870,71.
(DMZ. 86 u. ff.) Nach feinen Briefen ıc. bargeftelt.
B Göhrde, Das Treffen an der — am 16. September 1813,
259 u. ff.) Beitrag zur Geichichte des Jahres 1313 und
zur Stammgefhichte verichiedener Infanterieregimenter,
„Jägerbataillone, Ulnnenregimenter x. Mit Skizze und
Hartenbeilage.
Grenadierregiment zu Pferde, Das — Freiherr von
Derfflinger Neumärkiſches Nr. 3. 193. 61.) Geſchicht⸗
lied. Dad Stammregiment wurbe 1704 errichtet.
Guiben, Die — (AHG. XXI. 11.) Geſchichte des Indi—
ſchen Regiments The Queens Own Guides,
I, Hannibal8 Alpenübergang (349 m. fi Verſuch
einer topographiichen Feſtlegung bed eingeihlagenen Weges.
L Seer, Das Brandenburgifh: Preußifhe — in feiner Ent-
midelung feit dem Anfange des 17. Jahrhunderts bis auf
die neueſte Zeit. (334 u. ff.) Abfällige Beurtheilung einer
Schrift von Sommer.
Heeredaeihihtlide Mittbeilungen, Kleine — (JAM.,
Juli u. ff.) Religiöjer Sinn im Fridericianiſchen Heere, Tobte
und Zerwunbete bei Borodino. Uniform der Adjutanten
der Marihälle von Frankreich. Marginal:Entfheidungen
Friedrichs bes Großen. Disziplinarftraforbnung für das
Breußiihe Heer 1827. Lieutenant v. Anobeleborff, Preu⸗
Bifche Unteroffiziere. Parabepferbe verftorbener Offiziere.
Heſſiſche Urmeedivifion, Der Antheil der Großherzoalid —
am Ariege 1866. (58. 11.) Beiprehung des Heftes NE.
22. und 23.
L Heſſiſche Heer, Die Organifation des — unter Philipp
dem Großmüthigen. 1377 u. ff.) Organifation der Weiter
wie auch der Landsknechts fühnlein ıc.
Hohenfriedberg, Die Blaurdde von —. (MR., Septbr.'
Nach Gaeberk, Friedrich der Große und General Chajat.
Bel. 1, 1893/460,
L Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen, Aufzeichnungen
des —. (424 u. ff) Von 1848 bis 1856 reichend.
Hohenzollern, Die — ald Bildner und Erzieher des Heeres.
(JAM., Juli u. fi.) Bon Johann Georg bis zum Regie:
rungsantritt des Großen Kurfürften.
&t. Hubert, Bei —, 18. Auguſt 1870. (MR., Septbr.) Be
richt bed Oberſten a. D. Gnügge über Die Thätigfeit feiner
Batterie. Vgl. * 1896/6563 u. ff.
7. Oufarenregiment, Dad — am Tage von Königgrä.
{A3. Ne. 40.) Nah Pizzigheli, Geſchichte des K. und A.
Huſarenregiments Milhelm IL, Deutſcher Haifer und König
von Preußen.
* Indifhe Nordweſtgrenze, Die Kämpfe Englands an
der — (2607 u. fi.) Bericht mit Kartenſtizzen. Veberfall
im Totihitbal, Kämpfe bei Malakand im Smwattthale, Kämpfe
gegen die Afridis, Dralzai ıc., Mohmanderpedition, Un:
ruben bei Quelta.
Infanterie, Die 2erlufte der — in den Schladten von
1757— 1878. (DMZ. 52) Gtatiftifche Ueberfiht nad)
einem Werle bes Italienischen Gcnerald Maffa.
—, Weber Uniformirung, Ausrüftung und Bewaffnung der
Preußiihen — von 1813 bis 189. (DMZ. 85 u. ff.)
Geidichtlicher Nücblid.
Länfanterieregiment®eneral: Felbmarfchall Bring Friedrich
Karl von Preußen, Geſchichte des — 8. Brandenburgifches)
Nr. 64, (340 u, ff.) Beſprechung bes von den Hauptleuten
Gent und Bierom herausgegebenen Werles.
L —, Gefchichte des 3. Magdeburgiſchen Nr. 66. (12. 373.)
Gegründet 1560,
— — Parma Ar. 24, Dad — in den Feldzügen 1848 und
1849. (OMWYV,, LV. ®b. 4. Heft) Kämpfe veffelben
gegen bie Aufftändifchen in Wien und Ungarn Mit
Kartenſlizze.
L 5. Infanterieregiment, Geſchichte des Königlich Bayer
riſchen — Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen. (407 u. ff.)
Bericht fich auf den Zeitraum 1833 bis 1897.
9 Armee und Ariegägeichichte.
Italieniſche Armeegeihichte, Ueber die Erinnerungen
eines Veteranen aud der — (Riv. m. i., Auli 2.) Nach
der Selbftbiographie des General® della Rocea, 1. Band.
{1807 bis 1859.)
* Kämpfe im Drient 1821 bis 1833, 1839 und 1840,
1853 bis 1856, 1877 bis 1880 (2625 u. ff.) Bericht ꝛc.
” — in Mitteleuropa. (2849 u. ff.) Feldzug in Stalien 1859.
Krieg 1864 ıc.
> — in Südamerifa, Norbamerifa und Dftafien. (2740 u. ff.)
Bericht von 1810 an, Mit Skiszen.
L —, Edwere — {431.) Betrifft 1870/71.
Raiferparabe, Die Franzöſiſche — unter Napoleon II.
1851—1810. (DMZ. 60.) Beſprechung eined neuen
Prachtwerles.
Kaſalen im Deſterreichiſchen Heere. (StOZ., Juli.) Geſchichte
der Baporoger Kaſalen von 1786 an.
Kavallerie, Die Franzöfifhe — im Jahre 1870. (USCA.,
Septbr.) Bezieht fih auf die Thätigfeit derfelben in ben
Schlachten und Gefedhten bei Sedan. Gemadte Fehler ıc.
Mit Hartenflizze.
—, Die — vor ber Front von Armeen. (R. car., Septbr.)
Bezieht fih auf den Krieg von 1866 in Defterreich-Ingarn.
—, Entwidelung von Gebanken über die Verwendung der —
feit Napoleon I. K. cav., Juli.) Betrachtungen über bie
Thätigleit ber Reiterei in verfchiebenen Kriegen ıc.
— Raids. (USCA., Septbr.) Zweck derfelben ıc. Beifpiele
aus der Kriegägeichichte.
2. Kavalleriedivilion, Die Ynftruftionen der —. (S. m.,
Juli u. ff.) Bortrag über bie Taktit ber Kavallerie, Er:
läutert an friegägeichichtlichen Beifpielen aus dem Zeitraum
von der erften Verwendung ber Kavallerie an, nad) amts
lichen Regeln, Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
6. — Die Operationen der Deutihen — in der Sologne
vom 6. bid zum 15. Dezember 1870. (KKAH. 17. und 18.)
Bericht mit Kartenſlizze.
10. Kavallerieregiment, Die Geſchichte des — (USJ.
1778.) Erinnerungen aus ben Sndianerkriegen in ben
Vereinigten Staaten,
11. —, Betrachtungen eines Freiwilligen vom — ber Ber:
einigten Staaten. (R. m. u, Juli u. ff.)
Ereigniffe nad demielben ac.
Heller, Dad Babifhe Detahement — im Dberellaß vom
11. biß 20. September 1870. (NMBI., Deibr.) Beitrag
zur Gefchichte des kleinen Krieges im Feldzuge 1870,71.
Mit Kartenſlizze.
Kliszow, Die Schladt bei — am 9. Juli 1702. (KKAH.
15. u. ff.) Bericht über die Schlacht zwifhen Karl XII.
von Schweden und König Auguſt von Boten.
Kochgeſchirre, Erprobung tragbarer — im Feldzuge 1813
bis 1814. (StOZ., Juli) Bericht über Verſuche mit Node
geihirren Syitem Young.
Königaräp, Die 5, 4pfd. Batterie Magdeburgiihen Feld⸗
artillerie:Regiments in ber Schlaht von —. (98.32 u. fi.)
Bericht über deren Thätigleit.
Kongo, Der Arieg am —. (Sp. m,, 1. Septbr.) Nach einem
in Brüffel erſchenenen Be
Aranz und Kreuz. Sfrd., Juli u. ff.) Baterlänbifhe Ger
fhichte aus dem vorigen Jahrhundert.
Krieg von 1807 bis 1814, Erinnerungen eines Däniſchen
Offiziers aus dem —. (8. m., Aug.) Bezieht fih auf bie
———— Ereigniſſe in Schleswig⸗Holſtein und Medien:
urg.
— von 1859, Wie dad zweite Franzöſiſche Kaiſerreich
den’— vorbereitete. (StOZ., Juli.) Bearbeitet nah General
Trocho, Oeurres posthumes tome IL. La socint6, l’ötat,
l’armee, &erite de 1874 à 1850.
— — 1864, General v. Moltled Einwirkungen auf den
ſtrategiſchen Gang des — (2927 u. fi.) Vorgeſchichte,
Umgehung über Arnid, Düppel, Offenfive auf Alſen ꝛc.
Indianerfrieg, |
10
| Arie ‘ 1870/71, Aus dem Deutſch⸗ Franzöfiihen — (OMWV.,
6. Heft.) Behanbelt den Beitpunft von ber
Kapitulation von Met bis zur Wiebereinnahme von Dr⸗
leand. Allgemeine Tage acgen Ende Dftober, Berfügungen
des großen Hauptquartierd, Bormarſch bis 10. November,
Schlaht bei Beaune la Nolande, Schlacht bei Loiguy—
Boupry, Einnahme von Orléans. Mit Karten.
— 1870/71, Der — an ben rüdwärtigen Verbindungen ber
Deutfhen Here. (BME. 48) on Dberft Garbinal
v. Widdern. Theil IV. 1. Band. Am Generalgouvernes
ment Vorbringen und in ben Bogefen.
IL; — 1870/71, Erinnerungen eined kriegsfreiwilligen Gyms
nafiaften aus dem —. (431.)
— 1817/78, Der Ruſſiſch⸗Türkiſche — (WS. 8. u. ff.)
Bericht.
L Ariege, Aus amei —. (427 u. ff.) Selbfterlebtes aus
1866 und 1870/71. Bon Brof. Dr. Baien.
Kriegeriihe Begebenheiten, Die Aritil von — DM}.
80 u. fi Verſchiedene Thätigleiten bei kritiſcher Erzählung
von geihichtlihen Ereigniffen ıc.
L Rriegführung, Grundſätze ber — und Trugiclüffe. (483.)
Drientirungäbehelf zum Stubium ber Kriegsgeſchichte.
— Heermefen und —. {DM3. Wu. fi.) Beiprehung bes
Werkes von General v. Boguslamsti.
Kriegsſahnen, Die Schmeizerifihen —. (SMOW,, Auguft
u. ff.) Geſchichtliche Slizze mit Abbildungen.
L Kriegsgeſchichte, Anleitung zum Stubium ber —. (345.)
Beifpiele and dem Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriege von 1870,71
und dem RuffifgeTürkijhen Feldzuge von 1877/78.
®* Ueber bie weitere Entwidelung der —. (3038 u. fi.)
Kriegsgeſchichtliche Beifpiele aud dem Deutih- Frans
zöfifhen Kriege von 1870,71. (2883 u. fi.) Beſprechung
des IV. Heftes: Nachtgefehte und bes V. Heftes: Attaden
Franzöfifher Kavallerie auf Deutihe Infanterie und
Artillerie, verfaßt von Mafor a. D. Kunz.
Kriegstift, Die — (StOZ., Juli.) Geichichtliche Beiſpiele ıc.
Kriegöliteratur, Die — von 1870, (Sp. m., 1. Auguft.)
Behanbelt die in Deutfhland und’ Frankreich erfhienenen
Werke ıc., bie auf den Arien 1570/71 Bezug nehmen.
Kriegämann, Erinnerungen eined Defterreihifhen —. (MR.,
Juli.) Kämpfe Garibaldis 1843/49. Beſetzung von Sarı
Marino 1851.
L Rriegszüge des Germanicus, Die — in Deutihland.
Wendet ſich gegen eine Kritil in ben Neuen Yahrbücern
für klaſſiſche Philologie.
Auba, Auf — {R. m. u, Auguſt u. ff.) Skizze aus dem
Anfurrektiondfriege von 1895/46.
—, Der Aufftand auf — bis zur Abberufung bed Marſchalls
Martinez Campo. (AR., Juli.) Vorgefhichte, Land und
Leute, Truppenftärle, Rriegdereigniffe ıc,
Landwehr, Die Xrabition in ber Defterreihifhen —
(a3. 53.) Thaten berjeiben ıc.
Sebrun, Die Enthüllungen des Generald — über Franzöſi⸗
ſche Kriegsplüne 1870, (IR., Septbr.) Vgl. * 1846/89 fi.
Leipzig, Der lebte Tag ber Völkerſchlacht bei — (MR,,
Sepibr.) Bericht. Politiſches.
Liſaine, Die Schlacht an der —. (MR., Juli w. ff.) Bericht.
Loigny, Das 17, Franzöfifche Korps bei — am 2. Dezember
1870. (Sp. m., 15. Septbr.) Beiprehung einer Schrift
von Morel buch P. Lehautcourt.
L —, Der Borftoh der 3. Bayerifhen Infanteriebrigabe in
ber Schladt bei — am 2. Dezember 1870. (341.) Beichäf-
tigt fi mit der Frage, ob der mißlungene Vorſtoß aus
eigener Initiative oder auf höheren Befehl erfolgt ift x.
—⸗ Poupry, Zur Schlaht von — (JAM., Juli) Nach
Hoenig, Vollöfrieg an ber Loire. 4. Bo.
11
* Soire, Der Bolfälrieg an ber — im Herbft 1870. (2604 ı Neapel, Die Belümpfun
u. fi.) Beiprehung des 5. Bandes bed von Fritz Koenig
verfaßten Wertes.
Mansbejeftigungen, Aeußerungen bed Grafen Moltfe über
die — und bie Belgifhe Militär:Organifation. (DME. 54.)
Abfällige Beurteilung aus dem Jahre 1890
Madagaskar, Der Bericht des Generale Dugeöne über bie
a Expedition nad) — im Jahre 1895/86. 93.
fi.) Vorbereitungen, Landungsquai, Zulammen:
he des Expeditionskorps, Bewaffnung, Kriegstheater,
auf (2615.)
Operationen ıc.
Sta tiſtiſche
Ueberſicht über die 1895 erlittenen Verluſte.
* Madagaskar, Berlufte
Märſche, Zur hygleniſchen Leitung der —. (BMZ.46 u. fi.)
Erinnerungen aus dem Feldzuge 1859 in Stalien.
Maitage 1849, Rüdblid auf die — in Dresden. (JAM.,
Juli u. fi) Bericht über bie Revolution und ihre Nieder:
werfung.
u Die Shladten bei — im Jahre 1870 während ber
infchließung und ihre taftifchen Lehren. (RAB., Sepibr.:
Dktbr.) Berhalten der Franzöfiihen Armee während des
Monatd September, Verhandlungen Bazaines mit den
Deutihen ic.
— im Jahre 1792.
dem Feinde.
L RilitärsErsiehungds und Bildungsweſen, Geſchichte
des — in den Landen Deutiher Zunge. (400 u. ff.)
Umfaßt die Staaten Sadfen, Schaumburg:Lippe, Schles:
wig⸗ Holſtein, Schweiz x.
Militärifhe Geſchichtschronik, Defterreihifhe —. (AB.
28 u. ff.) Bon 1683 an bis zur Gegenwart die wichtigften
Daten enthaltend.
— Standedgebräude früherer Zeit. (JAM., Juli.) Ehr—
lichmachung, Prozedur ber infamen Raffation, Beförderung
Din —— Schuß ins Schwarze, Aufnahme neuer
ziere
L Rindens Vergangenheit, Sligen aus — (380 u. ff.)
Bezieht ſich auf die Zeit des Dreikigjährigen Krieges.
Molttes militärifhe Werke. (BMZ. 45.) Beſprechung
bes 3. Theiled, 3. Abtbeilung: Waffenftillftand und
Frieden 1871.
Mongolen:-Reiterei, ihre Organifation und Taktik im
Vergleih mit der modernen Kavallerie. (83. 60 u. ff.)
Geſchichtliche Skizze.
Montenegro® Kämpfe und Siege gegen bie Türkei in
den Jahren 1876— 1875, (MMBL, Septbr, u. fi.) Bericht
mit Kartenſtizze. Winterfeldzug 1877/78.
Moreau, General — 1313 in Sachſen und Böhmen. (DMZ.
89 u. ff.) Darftellung ver kriegeriſchen re dajelbft.
Napoleon und Wellington. (Riv. m. i., Juli 1. u. ff.)
Bemerlungen über Napoleon, von Hechter hinter:
affen.
Rapoleon L, Die Taktifer Kaiſers — (IR, Novbr.) Schil⸗
derung ihrer Zeiftungen,
— politiſche Lage und Vorbereitungen für ven Krieg
805, (IR., Juli u, Auguft,) Friede von Amiend zwiſchen
Srankreid und England, Rüftungen, Forderungen an
Deiterreich 1.
Narentas» Thal, Am oberen (NMB,, Juli Auguſt.)
Militärifhe Sommerbilder aus dem Jahre 1882. Ber:
fafjer ſchildert die Verhältniſſe nad Niederwerfung des
Aufftandes in Bosnien und ber Hergegomina.
Najeby, Die Schlacht bei — am 14. Juni 1645. (RUST,
233.) Beiprehung an der Hand eines alten Schlacht⸗
planes.
(93. 65.) I. Bor Balıny. Il, Meg vor
I. Geſchichtliches.
12
des Aufftandes in — und Pie
mont im Jahre 1821. (OMWWV., LV. 8b. 3. Heft.) —*
tärifche Tg Defterreichs und in Neapel,
bei Rieti x. am 7. Wär, 1521. Bormarfch der Deker:
reicher auf a "Aufftand in Piemont. Treffen bei
Novara am 8. April 1821 x. Mit Skiggen.
* MNorbarmee, Die Franzöfiihe — im Jahre 1570,71.
(2344 u. ff.) Stärkenverhältniffe, Gefechte und Berlufte x.
Novi, Die —— bei — am 15. Auguſt 1799. (BI. 356.)
Bericht ıc
Drlsans, Die entfheibenden Tage von — im Berbft 1870.
(98. 94.) Beiprehung des 5. Bandes: Der Vollskrieg
an ber Loire von Hoenig. Bezieht fih auf die Aufr
löfung bed Franzö then Heeres vor Orloͤans.
Dftafrita, Die Kämpfe der Staliener in —. (Sfrd., Juli
u. ff.) Bericht mit Abbilbungen.
L Philhellenenfahrt, Die Bayerifhe — 1826 bis 1839.
(339) Schilderung nah ben Erlebnifien bes General:
lieutenants Frhrn. v. Heidech
L Pionier⸗-Bataillone, Geſchichte der Abniglich Bayer
riſchen — und ihre Stammformationen. (373 u. ff. Die:
felben beftanden am I. April d. 38. 25 Jahre.
L Rheinbund 1812 und 1813, Aus dem Lager bed —.
419 u. ff.) Entfrembung ber Deutfhen Staaten unter:
einander, Niederlage Napoleons 1812 ⁊c.
Santa Fa⸗Expedition, Die — ihr Weg und ihr Charalter.
(USCA., Septbr.) Bericht über Forſchungsreiſen durch bie
große Amerifaniihe Müfte von 1636 an.
Schießpulver und Feuermaffen in China. (DME. 64.)
Geſchichtliche Stubie.
Sedan, Die Schladt bei —. (432.)
Generalſtabswert.
*Seegewalt, Der Einfluß der — auf die Kriege des
19. Jahrhunderts. (2623 u. ff.) Geſchichtliche Studie mit
Efizzen.
Stäbe und Kadres zur Zeit Napoleons L (WS. 7.)
Nah den Denfwürbigfeiten eined Franzöſiſchen Offiziers
Suban, Der — (ANG. 1964.) Bericht über bie dortige
Lage,
Epriend Kriegsgeſchichte und Militärgeograpbie,
Beiträge Ri —. (JAM., Yuguft.) Geſchichtliche x. Studie
von dem älteften Zeiten an bis zur Neuzeit,
* ———— Krieg, — über bie Ereigniſſe
—. (2381 u. fi.) Bericht.
— a. —,. (JAM., Ottober.) Wendet
ſich gegen die Schauftelung zweifelhafter und faljcher
Gegenftände unter Anführung von Beijpielen.
Uhlanenzeit, Aus fhöner grüner —. (AB. 32 u. ff.) Bei:
trag zur Gefchichte des K. und K. Uplanenregiments Erz
berwg Dtto Ar. 1 aus den Jahren 1848 und 1849. Bat.
8 49.
Bearbeitet nah bem
Ulanen-Korps, Ueber Anwerbungen und Einrihtung von —
unter König Friedrich dem Großen. (RMBl., Juli/Auguft.)
Bezieht ſich auf Schriftftüde aus ben Jahren 1741—1761.
Unterführer, Ueber bie Bedeutung der Selbfithätigfeit
ber — nad) den Erfahrungen des Deutſch⸗Franzöfiſchen
Airieges. (JAM., Ditbr.) Un Beifpielen erläutert.
Unteroffiziere, Deutihe — in Frankreich. (18.) Erzäh—
lungen aus bem Feldzuge 1870/71.
L Baterländifhe Geſchichte. (439 uw. fi.) Bezieht ſich
auf die Jahre 1813—1815 und 1870/71 ıc.
Bauban, Auszüge aus der Korreſpondenz von —.
Nopbr.) 1672 und 1673.
Berona in den militärifchen Wechlelfällen Jtaliens, (Biv. mi,
Augufi 2.) Veronas Schidjale von den älteften Zeiten an.
Verpflegung, Die — bes Ruſſiſchen Heeres im Ruſſiſch
— hen Kriege 1831. (StOZ., Auguft.) Unter beſonderer
—— des —* der Verpflegung während ber
perationen geichilbert.
(RAG,,
II. Heerweſen und Heeredverfaffung. — Deutichland.
13
Binoy, Die Dperationen gegen — im September 1870,
(93. 81.) Veipredung des 20. und 21. Heftes der HE.
Voiat, Leben und Abenteuer des Stadtwachtmeiſters — zu
Eijenderg. (Zfrb., Juli u. ff.) Aus der Zeit vor hundert
Sahren.
Waldgefechte, Zwei — non 1866 unb 1870. (RUSI. 233.)
Betrifft Gefecht im Swiepmwalde bei Königgrätz und Gefecht
im Boid de Givodenu bei Beaumont 1870,
Graf v. Wartendleben, Nochmalö bie Erinnerungen des —.
(DMZ. 67.) Bericht fih auf die Generale v. Moltke und
v. Manftein in der Schlacht bei Königgrätz.
L Werder gegen Bourbafi. (346 u. fi.) Schilderung
der Kämpfe vor Belfort ıc,
Weftarmee, Nüdzug und Verfolgung ber zweiten Ruffis
{hen — 1812. (OMWV.,LV. 8.1, 9eft.) Ruſſiſcher Auf:
marſch, Franzöfiihe Armee, Napoleons Vorſtoß auf Wilna,
Ruffiihe Gegenmaßnahmen, Nüdzug des Ruſſiſchen 6. Armee»
forps ꝛc. Dit Stine und Karte.
L Weſtgalizien, Der Auffland in — im Februar 1846.
(359.) Erinnerungen und Erlebnifle.
Meftindien, Tanebucd aus dem Feldzuge in —. (R. m. m.,
Juli —* Geführt von Lieutenant Graf v. Revel 1781
bis 1782.
Wilhelm I., Legte Heerihau vor mweiland Kaiſer — in
Stettin 1887. (93. 75.) Bericht.
—, Mititärifhe Schriften weiland Kaiferd — bed Großen
Majeftät. (DMZ. 34.) Beſprechung. gl. * 897.
B Wörth, Der Rüdyug der Armee Mac Mahond nad) der
Schlacht von —. (221 u. ff.) Nach veridiedenen Franzd⸗
ftihen und Deutſchen Werken, namentlid aud ber Hiſto⸗
ziques von 12 Franzöfiigen Truppentheilen bargeftellt.
Zahl, Die — im Striege. (MB. 51.) Statiftifhe Daten
aus der neueren Ktriegsgeſchichte.
Zehn Jahre, Bor — Zur Erinnerung an ben Grofien
Kaifer. (58. 75.) Bezieht fih auf die legte Heerſchau
vor Raifer Wilhelm I. in Stettin 1887.
Benta. (AZ. 50.) Zur 200jährigen Wiederkehr bed Tages
von Benta am 11. September 1697.
II. SHeerwefen und Heeresverfaffung.
Deutſchland.
L Anciennetätslifte ber Offiziere der Feld- und Fußs
artillerie des Deutſchen Reichsheeres 1. 1445.) Kurze
Beiprehung.
Armee, Die Deutſche —.
mando, Eintheilung ıc.
Batterieführer, Der — bei ber Mobilmabung und im
(BM. 1365 u. fi.) Oberlom⸗
elde. (BMZ. 27 u. ff.) Obliegenheiten deſſelben, Rath»
läge ıc.
Bayerifhe Bartilulariften und Bayeriſches Heer.
(98. 34.) Verhandlungen in der Bayerifchen Kammer, bie
Strapazen der Manöver betreffend.
Beihmwerbeführung, Die — unter befonderer Berüdfid:
tigung ber Difigiere bed Beurlaubtenftandes, (BZ. 27
u. fi.) Beipregung ber einjclägigen neuen Beftimmungen.
Bezirkälommandeure, Die Stellung der — und Bezirks:
offiziere. (NMBL, Juli/Aug.) Pilichten derſelben. Aus:
wahl paffender Perjönlichfeit. Vgl. BMZ. 34. Prüfung
der Gerignetheit für dieſe Stellungen ıc.
L Dienftunterrit, Stihworte für Offiziere ıc. der In—
fanterie bei Ertheilung des —. (360.) Praltiſches Hiülfe«
mittel. Vgl. 441 und 442 Beipredung von bezüglichen
Schriften.
Disziplinar-Strafgewalt, Die — unter befonderer Be-
rüdfihtigung der Terhältnifje der Offiziere des Beurlaubten:
ſtandes. (BMZ, 34 u. fi) Rathicläge ac.
| Eintommendverbejferungen,
14
Die — ber Deutiden
Difisiere, Sanitätsoffiziere und Militärbeamten. (DMZ. 58.)
Ueberſicht.
*cEinzel-Prüfungsſchießen, Das —. /2716 u. ff) Vor⸗
ſchlage bezüglich Aenderung ber jegigen Beftimmungen.
* Elfenborn, Verlegung ber Kommanbantur bes Truppen«
übungsplatzes — von Malmedy nad) Montjoie. (2087.)
ARD. vom 18. Novbr. 1597.
Etats, Einiges aus den — für dad Königlich Preußiſche,
Asnialich Sächſiſche und Königlich Württembergifche Reichs»
Milttärtontingent auf das Rechnungsjahr 189. (BMZ. 50.)
Widtigfte Einzelheiten.
L Feldartillerie, Handbuch für Einjährig ⸗ Freiwillige ıc.
der —. (454,) Bünftige Beiprehung des Buches von Haupt:
mann Wernigt.
* —, Zur Frage der Organifation der mit Schnellfeuergeihügen
bewajfneten —. (2487 u. ff.) Vorſchläge ze. Bol. L 346
und DWZ. 78.
L — Taſchenbuch für die —. (439) 14. Jahrgang. Ber
ſprechung.
L Feldbefeſtigung, Aufgaben aus ber — mit Bearbeitung
und Beiprehung. (433.) Bezieht ſich auf die Prüfung zur
Kriegäalademie.
Feldgeihüg, Das neue Deutihe —.
Beihreibung, Vorzüge ꝛc.
Feldhaubigen, Die neuen Deutihen —. (M3.50.) Betrifft
Einführung von Felbwurfgefhügen. Aufgabe berjelben ꝛc.
*Gothaiſche Benealogiiche Hoflalender, Der — 1838.
(2956 u. fi.) Beſprechung.
Herbfimandver, Die Deutihen —. (AZ. 40.) Bezieht fich
aud) auf bie Bewaffnung ıc.
Initiative, Die — bei den Deutichen großen Manövern.
(93. 56.) Einprüde eines Englifhen Offiziere.
Jäger zu Pferde, Die Uniformirung bes Detachements —.
(98. 92.) Beſchreibung. * d⸗
Kabettenforps, Das Aöniglich Preußiſche — (AMmg. 65
u. ff.) Borſchläge betreffend Umgeſtaltung deſſelben ır.
Raifer Wilhelm IL. und dad Ruſſiſche Militär. (DME. 66.)
Bericht.
(13. 43 und 47.)
* — — ⸗Dank. (88) Berein von Soldatenfreunben.
* Kaiſerin Auguſta⸗Verein für Deutſche Töchter. (2688
u. ff.) Geſchichtliches ıc.
Kaifermanöper, Die Deutfhen — 1897. (OMWYV. LV.
Bd. 4. Heft.) Bericht und günftige Beurtheilung, Mit
Kartenſtizze. Bol. DMZ. 68 und 76 ff, BMZ. 32 und
37 fi. L 381 und AB. 38,
—, Ein auslänbifches Urtheil über die — in ber Wetterau.
(NMBL, Dezbr.) Urtheil des Schweizeriſchen Oberft Bluntſchli.
Bel. SZAG., Ditbr.
—, Eine Franzöfifhe Kritik der Deutihen — von 1896.
\ . en Urtheil des Artillerielapitans Magnin. Bol.
„Kameradſchaft“, Die neue —, Deutihe Difijier-Wohls
fahrts:Gefellichaft. (DME. 92.) Warnungen zc.
* Korpdartillerie, Soll eine — beftehen bleiben, oder bie
gefammte Artillerie auf die Divifionen vertheilt werben ?
(2557 u. ff) Beiprehung der verſchiedenen Anfichten,
friegögefchichtliche Beifpiele, VBorichläge.
* Rrieger-BWaifenhaus Menthe⸗FinkeHaus), Bau eines
dritten —. (3052.) Bird in Dsnabrüd gebaut,
Krliegsausfichten. {R. m. w, Septbr. u. if.) Bezieht ſich
auf das Verhalten Deutfchlands der Türkei gegenüber.
— erfahrung, Die — und bie Veförberung im Seere.
(OR. 64.) Werth der Erfteren ze.
* —techniſche Zeitichrift. (2370 u. iff.) Anlündiaung ber
neuen von Oberft Hartmann herausgegebenen Zeitſchrift.
3
15
L Kriegstrain, Der — des Deutſchen Heeres in feiner genen:
mwärtigen Organiſation. 410) Beſprechung des Buches
von Major Schaeffer.
*Lebensverſicherungsanſtalt, Neues Statut der — für
die Armee und Marine (2751 u, fi.) Anſchluß der Anſtalt
in Sadjfen und Württemberg.
Lettenbad, Das Genefungsheim zu
(DMZ. 58.) Beſchreibung.
Maufer-Selbftlader, Der — und das neue Deutjche
Brobegemehr. (NZ. 52.) Beihreibung ꝛc.
Meldungen, Die Abfafjung und Beförberung von
(BMZ. 35 u. fl.) Rathſchläge und Fingerzeige ıc.
Militärs: Strafgerihtordnung, Gloffen zur Reform
in Zotbringen
ver —. (93. 95.) Bur Frage, ob diefelbe unerläßlich ift
B — — Zu — (llu fi) Ein Mahnwort in lebter
Stunde.
B —ftrafverfahren, Zur Reform bed —. (325 u. ff.)
Beſprechung des neuen Ep einer Militär-Strafgeridhtö:
ordnung. Bgl. DWZ. 5
L Militäriſche A ER fir Schriftliche —
(359.) Zufammenfaffung aller bezüglichen Beftimmungen.
L — Charalter: und Zeitbilder. (430 u. ff) Wendet
ft gegen Umfturz ꝛc.
— Klubs. (93. 9%.) Vorſchläge.
* Namendzjug des SFeldartillerie-Regimentd Brinzs Regent
Zuitpold von Bayern (Magdeburg) Nr. 4. (2595. Nach
ber AHD. vom 12. Oftober 1597.
*— des Heffiichen Tägerbataillons Nr, 11. 12595.) Nach der
ARD. vom 23. Oltober 1897.
* Dffizgiergehälter, Kegelung von —. (2355.)} Ueberſicht.
Pionierdienft, Die Deutfchen Borichriften über den — der
Kavallerie im Felde. (USCA., Septbr.) Telegraphen-
bienft, Herftörungsarbeiten, Ueberjegen über Waſſerläufe ıc.
L —:Dienftunterricht, Für den — bed Deutſchen Heeres.
(418.) Bezieht ſich auf eine Reubearbeitung des v. Doſſow⸗
ſchen Buches.
Premierlieutenants, Die Etatsverhältniſſe der
(BMZ. 37.) Nach den neueſten Beſtimmungen dargeftellt.
Reiten, Briefe über das — in der Deutichen Kavallerie.
(BVZ. 35.) Beiprehung des Buches von Plinzner. Val.
93. 102.
Sanitätsbetahements, Die — im Felde. (BM8. 32.)
Bezügliche Beftimmungen ac.
a Die Ausbildung des Infanteriften im —.
Tu. f) Braltiſche Rathſchläge.
L ———— Deutſcher Jagd, Drei —
ſprechung von Heliotypien.
Schriftftelleriſche Thätigkeit, Ueber die — = Deutihen
($8.
(18.)} Be
Dffiziere. (DM. 72.) Borfchläge x. Val. &
Signalmeien, Dad — (DME. 62 u fi. — In⸗
fanterieſignale. Vgl. 75
Soldatenbrod, Unterſuchungen über das — (DM}. 74.)
Erlangte Ergebnifle.
L Soldatenheim:Lieberbud. i437.) Günftige Befprechung.
* Sozialdemofratie. Ein Wort der Ermiderung. (2852 ff.)
Verfaſſer wendet jih negen die Schrift des Reichs-—
gerichtsraths a. D. Mittelitaebt „Bor der Fluth“, in der
behauptet wird, daß die Sozialdemofratie Anhänger im
Offizierlorps befige ac.
Taktik, Die neue Dentſche — (BM. 1369 u. fi.) Beurtheilt
nad den großen Mandvern des Jahres 1896 von dem
Franzöſiſchen Major Picard. Val. MWBl. 1598, Urdu. 6.
* —, Leitfaden für ben Unterricht in der — (2355 u. ff.)
Beiprehung.
L Taſchenkalender für das Heer für 1508. (350 u. fi.)
Beiprehunn bed von Dberft Frhen. v. Gall herausgegebenen
Kleinen Fircks“.
II. Heerweſen und Heeresverfaſſung.
16
*Trainſoldaten, Altive Dienſtzeit der —. (287.) ARD.
vom 18. November 1897.
L UnteroffigiersSalender, Deutſcher — für 1898. (444.)
L — Notizbuch. (444.) Günftige Beiprehung.
Unteroffiziere, Verſorgungsberechtigung der halbinvaliden —,
deren Dieniizeit nur im Kalle einer Doppelrehnung ber
Kriegsjahre zmölf Jahre erreiht 20 (BME. 27) Nah
ben geltenden Beftinmungen bargeftellt.
L Berdeutſchungsbücher des Allgemeinen Deutichen
Sprachvereins. (361.) Seit VIII. Heilkunde.
* BeterinärsSanitätsbericht, Statiftiiher — über Die
PVreußiſche Armee für das Rapportjahr 1896. (2831 u. fi.)
Beiprechung des amtlichen Berichte.
Winter: und Sommerarbeiten.
Rathichläge.
(98. 101.) Mängel ıc.
Kolonialbefig.
Deutſch⸗Reu-Guinea. (KB. 22.) Mittbeilungen betreffend
bie Ermorbung des Forihungsreifenden Ehlers.
—⸗—⸗—. (RB. 22.) Nachrichten betreffend die Ermorbung
bed Landeshauptmanns v. Hagen.
(RB. 13.) Neue Karten des Schubgebietes.
—:Dftafrifa. (RB. 14.) Beriht des Peirksamtmanns
Berg über eine Befichtigungsreife im Bezirt Milindani.
(RB. 24.) Bericht des DBezirldammanns Leue in
Bagameyo über eine Dienftreife nah ber Landſchaft
Ngara.
(RB. 16.) Bericht bes Finanzdireltors v. Bennigien
über feine Reife nad) Weftufambara und bem Paregebirge.
(AB. 19.) Bericht des Forſtaſſeſſors v. Bruchhauſen
über die Utihungmeberge in Uhehe.
(RB. 24.) Beriht des Geheimen Mebizinalraths
Kod) aus Dar⸗es⸗Salüm Über die dortigen Biehjeuden.
(KB. 17.) Bericht bed Hauptmann Langheld über
feine Expedition nah Ungammefi.
(KB. 22.) Bericht des Kaiſerlichen Gouverneurs
Generalmajor Liebert über eine Erpebition nad Uhehe.
(RB. 13) Bericht bed Kaiſerlichen Gouverneurs
General Liebert über eine Inſpektionsreiſe nad) der ſüdlichen
Küfte des Schutzge bietes.
(KB. 21.) Bericht des Premierlieutenants Engelhardt
über die Erpedition der 9, Kompagnie der Schugtruppe in
das Dinterland von Lindi und Milindani.
(KB. 13.) Bericht über eine Reife nach Iringa.
— Südweſtafrika. (RB. 23.) Beriht bed Kaiferlichen
Feldbahnbaustommandos über die dortige Baimegbahn.
{RB. 22.) Bericht des Stabbarztes Dr. Kohlftod
über die fanitären Maßnahmen gegen die Rinderpeft.
(RB. 20.) Bericht über die Beftrafung der räuberir
chen Dottentotten durch die Schußtruppe am 2, Nuguft
bei ver Kamfib: Kluft.
(AB. 23.) Bericht über eine Heife des Diftriftächeis
von Swalopmund Hauptmann v. Perbandt nach MWofla-
medes.
— ⸗—, Dentmalsenthüllung in — (AB. 14) Bericht über
die Feier der Enthüllung des Denkmals in Windhoek für
die in ben Witbois Keldzügen Gefallenen, Mit Abbildung.
AB. 18.) Jahresbericht der Station Grootiontein.
(AR, 19.) AZufammenftöße mit den Hottentotten am
5. Zuli und 2. Auguſt in der Nähe des Dranjefluffes.
— —
—
—⸗—.
— —
— —.
Kamerun. IKB. 13.) Bericht des Lieutenants Dominik
über das Wutegebiet.
— (AB. 23.) Bericht über eine Straferpebition gegen ben
Fetiichhäuptling Mafia von Molonje von Kanzler Negier
rungsrath Dr. Seitz.
(KB. 13.) Strafegpedition nad) der Norpgrenze.
17 Afrila. — England.
Ramerun. (KB. 19.) Ueber einen Beſuch bei bem Mwelleſtamm.
Bericht deö Vremierlieutenantsd v. Camap.
L RolonialeAbreihlalender, Deuticher
446.) Beirrehung.
Togo. (AB. 16.) Bericht des Aſſeſſors Gleim über eine
Reiſe nach Kete⸗Kretſchi.
—. (RB. 23.) Bericht des Stationsleiters Dr. Sterfling über
a Heife von Lome nah Sugu.
—, Das Deutfch-Franzöfiihe Ablommen über bie Abgrenzung
von —. (RB. 21.) Vertrag. Mit Karte,
von Uganda, Sultan Mwanga —. (AB. 22.) Bericht
des Lieutenants v. Wulfien aus Bufoba über das Ueber
treten des Sultans auf Deutihed Gebiet ac.
Afrita,
Aın Sefra— Timbultu, Die neue firategifhe Bahnlinie.
(ARBL, Septbr.; Bebeutung berjelben ꝛc.
Eifenbahnen, Afrikaniſche —. (IR,, Auguft.) Beſprechung
ver ſchiedener Projelte x.
Kaflala in feiner handelspolitiſchen und ſtrategiſchen Beben:
tung. (NMBL., Novbr.)
Mauſer⸗Selbſtlader in Afrika. (53. 78.) Erprobung
auf einer Erpedition.
Nil» Fälle, Die — (USCA., Septbr.) Beſchreibung ıc.
vom militärifhen Stanppunlte aus.
— für 1898.
Sudan, Der — (BM. 1376.) Land und Leute, Geogras
phiſches ꝛc.
Afghaniſtan.
England und Afghaniſtan. (RMBl., Novbr.) Land
und Leute ze.
Amerika.
(Bereinigte Staaten.)
Armee, Einheitlichlkeit im Oberbefehl über die — (USJ.
1771.) Bezügliche Mängel und Verbeſſerungsvorſchläge.
*Befeſtigungen an der Golſtüſte. (3051. Bericht.
Hawai, Kuba und Amerika. (Oß3. 82.) Betrifft die
Annerion von Cuba, Spaniſche und Japanifche Seeſtreit⸗
fräfte ac. j
* Inbianertruppen, Die lebten — in Norbamerifa,
2419 u. ff.) Betrifft Abihaftung der Anwerbung von
Indianern für die Bundesarmee, weil biejelben ſich nicht
für den Militärbienft eignen,
Militärs Alademie, Die — in Reftpoint. (USJ. 1769.)
Rach dem amtlihen Bericht.
Bulver, Schiefverfuhe mit rauchſchwachem —. (3050 u. ff.)
Neuere Verjuche und deren Ergebnifte.
Vereinigte Staaten, Die — und Japan.
Bezieht fi auf die Hawaifrage.
Alien.
Dftafien, Die Konkurrenz in —.
England, Frankreich, Japan ꝛc.
(U8J. 1772.)
(IR., Eeptbr.) Politisches,
Belgien,
Bürgergarbe, Die Reorganifation der —. (BM. 1364 u. ff.)
Beiprehung des bezüglichen Entwurfs.
Deutihland, Gegen —. (BM. 1364.) Betrifft die Pflichten
der Neutralität im Fale eines Arieges zwifhen Deutfch-
land und Frankreich ꝛc.
* Elettrotehnifhe Anjtalt, Hommandirungen zur — in
Zürtih. (3048) Neue Beftimmungen für Artillerie: und
Genieojfiziere.
* Gendarmerie, Heorganifation ber —. (3049) Betrifjt
Neuerrichtung einer Geladron x. Vgl. BM. 1378,
18.
| 2oojung, Die — und bie militärische Stelivertretung. (IR.,
Juli.)
Manöver, Örofe — 1897. (BM. 1369 u. ff.) Gelände,
Oberleitung, Fellungdmanöver, Eintheilung ber Truppen ıc.
Bericht.
Dffizierlorps, Die Ergängung und Erziehung bes Belgi:
ſchen —. (DMZ. 59 u. ff.) Ausbildungsgang ıc.
* MNohärzte, Kommando von — zur Neitichule, (3049)
Neue Beftimmungen.
* Turnen und Fechten, Normalihule für —. (3048.)
Neuerung berfelben.
Bulgarien
Bulgarien, In — und im Auslande. (NMBL, Yuli/Aug.)
Nah dem Merle von Mereihtichagin: Mit Stobelem in
Berlin x.
Militär: Sanitätöverfaffung, Ueber Bulgarien® —.
(AR., Juli.) Rah den gefeglihen Beftinmungen vom
9. Nonbr. 1882.
China.
Briefe aus China. (BMZ. 27 u fi.) Sand und Leute,
Militäriiche Angelegenheiten ꝛc.
Nothe &luß, Ueber die Bedeutung bed — als Eindringungss-
weg in China nebft Betrahtungen über die Landſchaft
Zaosftag. (R. m. u, Juli u. #) Betrifft bie Schiffs
barkeit deffelben, Eifenbahnanlagen %.
Dänemark,
Heeresverhältnifie, Weber Däniſche — (NMT. 9.)
Ueberfiht über die Veränderungen und ortichritte ber
Heeredeinrichtungen in den Jahren 1895 und 1896,
Eugland,
Armee, Der Zuftand der — (ANG. 1960.) Berbefferung®:
vorfchläge, welde für das Finanzjahr 1895,99 an das
Yarlament gelangen follen.
—, Die Britifhe — IR, Juli m. FF) Yuflöfung von
Bolunteers, militärifhe Arbeiten, Schießplatz, Werbungen.
—, Die — in Indien. (ANG. 1962.) Traurige Yage ber
Eoldaten x.
‚ Die Lage, in der unfere — ſich befindet. (USG. 3363.)
— * gegenwärtige Schwäche derſelben ꝛc. bemängelt, Vgl.
ANG. 1955 u. if.
Artillerie, Die Königlihe — und die Volunteers. (D80.
3364.) Bericht über bie Theilnahme von Artillerie an
Uebungen ber Bolunteers.
Aufftand, Der — an ber Grenze von Indien. (ANG.
1951 u. fi.) Zuſtand und Stärke der eng liſchen Streit:
fräfte ꝛc. Mängel ꝛc. Val. AHG. 20 u fi.
USG. 3368 u. ff. und BdA. 1515 u. fi.
England und die Bereinigten Staaten. {AHG.
XXIII. 23. Politiſche Betrachtungen.
Entfernungsſchätzen, Dad — im Heere. (ANG. 1956.)
Bericht der Schießſchule in Alderſhot.
Feldaudbildbung, Höherer Flug in der — (ANG. 1965.)
Betrifft die Ausbildung eines Infanteriebataillond im
Felddienft nadı neuen Örundfägen und formen.
Garden, Die Berlegung der — {AHG. XXI. 25.) Be
zieht fich auf die Verwendung dieſer Truppen außerhalb
des Landes. gl. BdA. 1518.
Garnifonveränderungen 1897.98. (ANG. 1951.) Heber:
fit über die Berlegungen.
Generalftab, Der Indiſche — ANG. 1964.) Bufammens
fegung deflelben. Belörberungsverhältnifie :c,
Gejundbeitäzuftand, Der — ber Armee. (ANG, 1360.)
Betrifft die Ausbreitung der Syphilis x.
19
II. Heerweſen und Heeredverfaflung, — Frankreich.
20
Geſund heitszuſtand, Der — der Indiſchen Armee.
(USG. 3371.) Bericht ꝛc. Bol. ANG. 1958.
* Haubigen, Neue Britifhe — mittleren Ralibers. (2420
u. ff.) Beſchreibung mit Zeichnung.
Heer, Dad Indo:Britiihe —. (AB. 88.) Stärke befjelben,
Aufftand in Indien ze.
* —, Berftärkung ded —. (2669 u. fi) Bezüglige Bor:
ſchläge, Preßftimmen ꝛc. Bol. ANG. 1966.
L Heere und flotten, Die — ber Gegenwart. (13.)
Großbritannien und Itland.
Heeresdienft, Bortheile und Mängel ber Freimilligen im —
und bed Aushebungdverfahrend. (RUSI. 234.) Bezieht
fib auf die Einführung ber allgemeinen Wehrpflicht.
Herbfimandver, Die — in Irland. (ANG. 1961) Bes
richt ꝛc.
Indien. (AHG. XXIV. 4. u. ff.) Vortheile der Kolonie
für dad Mutterland, Nothwendigleit, den bortigen Befik«
ftand zu vertheibigen ꝛc.
—, Die Englifhe Armee in —. (DMEZ. 91.) Stärkeüberfidht.
—, Englifhe Urtheile über Truppen und Maffen in —.
(DMZ. 94.) Mängel x.
YZubiläumsd:PBarade, Die — vor ber Königin Viltoria in
Alderıhot. (DMZ. 54 u. ff.) Beridt.
Kavallerie-Erfundung, Eine —. (BdA. 1520.) Bericht
und Aritik, betreffend eine Uebung ber 1. und 2. Kavallerie
brigade genen eine aus bem 1.,3 und 7. Dragonerregiment
und den Royal Scotö Greys bejtchenbe feindlihe Truppe.
—:mandver, Die — (ANG, 1960.) Beriht und Kritik,
* Kolonien, Verbindung der — mit dem Mutterlande
England. (2890.) Bal. ANG. 1959.
Manöver, Die — in Niderfhot. (ANG. 1961 u. ff.) Bericht ze.
Bgl. USG. 3363 u. ff. und 3369 u. ff.
— vorlagen, Die neuen —. (USG. 3366.) Betrifft Befug:
nifje der oberen Führung ꝛc. Vgl. AHG. XXI 21
und BdA. 1519.
Maſchinengewehre bei der Kavallerie.
Nuten berielben,
Militär-Gefängniffe. (USG. 336%) Amtlicher Bericht
des Generalinipefteurs für dad Jahr 1896.
Miliz, Die Kanadiſche — (USJ. 1772.) Stärleverhält⸗
nife, Ausbildung ıc.
—, Die — und die Armee.
Leiſtungen ıc.
(BdA. 1516.)
{BdA, 1524.) Bergleich der
Radfahrerübung. (ANG. 1966.) Beriht über eine Er-
fundungsübung, von Difizieren ausgeführt.
Rekruten⸗ Anwerbung. ANG 1%5 u. fi.) Siriege:
minifterielle Beftimmungen für bie Anwerbung von Relruten
der Infanterie. Wal. USG. 3375.
RelrutirungdsBezirfe in Indien. (AHG. XXIV. 6.)
Geeignetheit verfiebener Stämme jür den Truppendienft ıc.
Salomonsinfeln, Verorbnung zur Einfhränfung des Ber:
faufs und Gebrauchs von Feuerwaflen und Erplofivftoffen
auf den Britifhen —. (RB. 14.)
Sanitätsdienft, Der — des Heeres. (USG. 3375.) Mängel,
Berechtigte Wunſche der Sanitätsoffiziere. Vgl, AUG.
XXI. 23.
—truppen, Mobilmahung von — in Alderſhot. (USG.
3367.) Beridit.
Schiehverein, Der nationale — (USG. 3369.)
die Entwidelung ber National Rifle Association.
Soldat, Der heutige — (USG. 3370.) Wendet fi gegen
die im Lande herrichenden Borurtheile gegen das Militär :c.
—, Der — im bürgerlichen Leben. (ANG. 1964.) Betrifft
bie Anftelung von audgedienten Vilitärd. Erfolge ber
National Assoeiation it.
Streitfräfte, Die vereinigten — bes Reichs (ANG. 1968.)
Stand und Koften derfelben x, Bel USG. 3368, |
Betrifft
Mebungen, Taltiſche — in Suſſer. (ANG. 1963.) Bericht
und eilt, Val. USG. 3572 und BdA. 1524.
Berabfhiedung und Beförderung im Heere. (ANG.
1965.) Mängel, Wünſche ır.
Verpflegung und Trandport. (ANG. 1965.) Bezieht
fich auf Beränderungen im Army Bervice Corps.
Volunteer: Akte, Die neue — (USG. 8373) Neue Be
fimmungen ac.
— Legion, Eine —. (USG. 3372.) Betrifft ihre Errichtung.
Bolunteers, Die Ausbildung von — (ANG. 1963.) Bezieht
fi auf die Herbftübungen berjelben bei Alderſhot, welche
fehr abfällig beurtheilt werden. Vorſchläge. Vgl. USG. 3373
und AHG. XXIL 25.
—, Die Ausbildung der — im Felddienſt. (ANG. 1966.)
Günftiger Beriht ded Generals Havelod-Allan über bie
Fortſchritte der Truppe. Val. USG. 3364 u. ff.
Frankreich.
Alpen, Die Vertheidigung ber —. {Fr. m. 4029 u. fi.)
Ausführungen, —— Simplonſtraße, Mobilmachung x.
* —truppen. (2968.) Uebungen berfelben im Hochgebirge
im Sommer 1897. Bgl. Pr. m. 1751 und R. c. m.
32 u. ff.
Alterdgrenge, Zur Frage ber —. (Pr. m. 1740.) Bgl.
Av. m. 2216 u. ff. Allersgrenzen und ®Berjüngung ber
Kadres.
Armee, Unfere — im Felde. (Fr. m. 4018 u. fi.) Auf⸗
ftelungsplan für einen Srieg mit Deutſchland. Die Streit:
träfte follen in 7 Armeen eingetheilt werben. Gelammt:
ftärfe 28 Korps und 8 Reſervelorps ıc.
— Kommiſſion, Die — (Pr. m. 1740 u. fi.) Bericht
über deren Verhandlungen. Bgl. Ar. m. 2216 unb Fr.
ın. 3982, Oberbefehl betreffend.
* — mandver, Franzöſiſche — 1897. (2865 u. ff.) Beridt
mit Skizzen, Vgl. BMZ. 44, Pr. m. 1756 u. ff, Av. m.
2238 u. fi. und Fr. m. duö4 u. ff.
Artillerie, Die Kadres ber —.
ſchläge ꝛtc.
—, Preßſtimmen über bie —.
fügrung neuer Geſchütze.
—, Vereinigung der Geniewaffe mit der —. (IB. Septbr )
Beiprehung des bezliglichen Geſetzentwurfes.
— und Infanterie. (Pr. m. 1756.) Mängel ber Mafien
manöver der Artillerie bei Chälond. Abfällige Kritif der
Wiedereinführung von Regimentögefchüßen bei der Infanterie.
Bol. DME. 60.
* 4, Bataillone, Kommando der —. (2556.) Sol nad
Beendigung der Herbftübungen den überzähligen Bataillons-
cheſs übertragen werden. Vgl. Av. m. 2248 und S. m,
Auguft.
Vatterien zu 4 ober 6 Geſchüutzen.
und Nachtheile ꝛc.
Bekleidungsdienſt, Der — bei den Armeekorps. (Pr. m.
1752.) Neue Beftimmungen.
* Brieftauben, Wettfliegen von —. (2891.) Förderung
defleiben durch das Ariegäminifterium. Vgl. R. c. m. 40,
Bündnik, Das Ruffiide — (Sp. m., 15. Septbr.) Ber-
faffer führt aus, daſſelbe fei jegt abgeſchloſſen, diefe That⸗
ſache fei ein neuer Anſporn zu intenfiver militäriicher
Thätigleit ac.
Chaffeurregiment, Betradtungen über ein Franzöſiſches —
(USCA., Septbr.) Bezieht fih auf die Difisiere und
Mannſchaften, Ställe, Rationen, Pferde, Reiten x.
Civilanftellungen, Die — (Pr. m. 1764 u, ff.) Bezüg:
lihe Beſtimmungen ic.
Dienftzeit, Bur Frage der — in Franfreid. (92. 57.)
dal. Av. m. 2237. Borbereitende Ausbildung und Yerab«
jegung ber Dienſtzeit.
(Pr, m. 1759.) Bor
(Pr. m. 1751.) Betrifft Ein:
(Fr. 3974.) Bor:
21
Frankreich.
22
önie,
* Ecole a de l’artillerie et da
mungen betreffs Neuorbnung derſelben.
(2648.) Beſt
R. ce. m. 38.
Ehrenlegion, Die — (Pr. m. 1745.) Ueberſicht über bie
Ordensverleihungen zum 14. Juli. Tr
Einjähriger Dienft, Treiben wir auf den — hin? (Pr.
ın. 1746.) Wendet fi) gegen bezllgliche Vorihläge. Bol.
8. m, Auguft.
Ellaireurs, Die — ber Franzöſiſchen Infanterie. (MZ.
81 u. ff.) Aufgabe derjelben im Gefecht. Vgl. 93. 67 u. ff.
Erziehung, Die militärifhe — der Jugend. (Pr. m. 1758.
Vorſchlãge ꝛc. 0 =
Helbarmee, Unfere. (Fr. m. 4008 u. ff.) Operationsfront,
z Strategiſches über den Krieg mit Deutſch.
and ıc.
Felddienſt, Praktifhe Inſtrultionen für den —. (Sp. m.,
15. Aug.) Beſprechung der Borfhriften für Infanterie,
Kavallerie, Artillerie.
Feftungsmanöver (Fr. m. 3%8 u, ff.)
Garnifonen, Der Wechſel der —.
fit ac.
* Sarnifonmandver, Die diesjährigen — bei Paris.
(3045 u. ff.) Bericht. Vgl. Av. m. 2252.
Gehälter, franzöfiihe und Deutihe —. (Pr. m. 1754.)
Vezüglicher Bergleih. Wunſche.
Generalftab, Die Reorganifation ded — (Av. ın. 2224
u. fl.) Vorfhläge eines Abgeordneten. Vgl. Fr. m. 3996.
Generalftabödienft, Der —. (Pr. m. 1745.) VBezieht
fi auf dad Kommando von Offizieren zum Generalftabe
und deren Beförderung.
Genie, Dad — und die Pontonbrüden,
Borſchlãge ıc.
Gewehr M/B6, Dad —. (Fr. m. 3998.) Betrifft die Feuer-
—— deſſelben. Vgl. Sp. m., 1. Aug. Unſer Gewehr
et.
Grenze, Die Dedung der —. (Sp. m., 1. Jul) Bermeh:
rung und Reorganifation der Örenztruppen. Oberbeſehl,
Unterkunft, Zager, Verpflegung ıc. Betrifft Stalienifche und
Deutihe Grenze,
Heer, Das heutige Franzöfiide — (DM. 8 u ff)
Betrifft Ausbildung ber Infanterie, Disziplin ꝛc.
* Heereshaushalt, BVoranihlag für den — im Jahre
1598. (2554 u. ff.) Peträgt 629551 397 gegen 622 551 347
dred, pro 1897. Bel. Fr. m. 3978 u. ff. und Pr. m.
1740 u. ff.
Heerweſen, Monatöberiht über das Franzöſiſche — (UMZ.
32 und 41.) Rationalfeft, Nefrutirungsergebnifje, Rad:
fahrweien, Zelte bei den Fußtruppen, Große Manöver.
Infanterie, Die Fechtweife der Franzöfiihen —. (93. 54.
ent nad ber Schrift von * Geyſo. Fe
u. fi
Bericht ꝛtc.
(Pr. m. 1755.) Ueber:
(Pr. m. 1765.)
—, Dringende Reformen ber (R
Betrifft bie Belaftung ber Soldaten.
Organifation und Effektivftärfen.
— ‚Reglement, Die Beurtheilungen des — (Av. m. 2234.)
Beſprechung deflelben ac.
* Infanterie»Rejerveregimenter, Uebungen ber —.
En Kritifche Bemerkungen über bie Ergebnilje ber
elben. Qal. Av. m. 2244.
Ravallerie, Der Schneid der —. (Pr. m. 1758.) Mängel ac.
—, Die — bei den großen Manövern. (Pr. m. 1757.) Ber:
fafier hofft, daß Die Herbftübungen eine endgültige Löfung
der Lanzenfrage wie ber NHadfahrerfrage herbeiführen
werben x. Bol. 1763 gemadte Erfahrungen ac.
—, Die Eintheitung der — in Divifionen, (Pr. m. 1762.)
Rothmendigkeit dieſer Mafregel betont ıc,
„em 27 u fi.
Mit Abbildungen,
Kavallerie, Proviſoriſche Inſtrultion über den Felbbienft ver—.
(Riv. m. i., Juli 1 u. fi.) Beſprechung der Vorſchrift vom
24. Dezember 1896.
2. Aavalleriedinilion, Inftruftionen, welche der — gegeben
wurden. (S. m, Juli w. ff.) Bortrag über bie Taktik
ber Kavallerie im Gefecht.
KRavalleriefaferne, Ein Beſuch einer Franzöſiſchen —.
(NMBL, Septbr.) Beriht und günftiged Urtheil.
Kolonialtruppen, Die —. (Pr. m. 1742.) Gegenwärtiger
Stand berfelben ꝛc. gl. Av. ın. 2226.
—, Die Kadres der — (Pr. m. 7164.) Borfchläge xc. Bol.
1765. Ergänzung derjelben.
* 6. Korpd, Zweitheilung bed —. (26710.) Bezüglicher
Gefegvorichlag. Vol. Av. m. 2253 und Pr. m. 1746.
Bedeutung von Nancy und das 6. Korps.
Korrefpondenz aus Franfreih. (NMBL., Septbr.) Rußland
unb Frankreich, Mindeſtmaß für Rekruten, Schnellfeuers
geihüge, Reformen bei der Infanterie, Oeneralftab ac.
Kriegsfhag, Unfer — (Fr. m. 3964.) Berfafler führt
aus, daß bie Bank von Franfreih im Kriegsfall dem
Staat nicht ausreichenden Nüdhalt böte, Vorfchläge ze.
Madagaskar, Auf —. (R. c. m. 17.) Königägräber ıc.
Manöver, Die Ergebniffe der diesjährigen Franzöfiiden —.
{DMZ. 82.) Betrifft Artileriemanöver bei Chälond, Rabs
fahrerübungen während der großen Dianöver. Vgl. Nr. 92
und Av. m. 2245.
Maffenmandver, Die — (Pr. m. 1744.) Beipredung
Bel. Fr. 3995.
Bors
{Pr. 1755.)
ber großen Artilleriemanöver,
—, Die — und die Hebungdlager.
ichläge ac.
Militär-Bildungsanftalten, Franzöſiſche — (UNZO,,
Sepibr. Dftbr.) Ueberficht. Jede, denen fie bienen ac.
—⸗Hoſpitäler und gemifchte Lazarethe. (Pr. m. 1741.)
Mängel. Borjchläge ꝛc.
—furfe, Die — (Pr. m. 1760.)
lichen Beftimmungen.
L Nilitär-Sanitätöwefen, Das Franzöſiſche und Atalies
nische —. (864 u. fi.) Geſchichte und gegenwärtige Geftaltung.
—:— , Hebungen be —. (Av. m. 2239 u. ff.) Beticht x.
—zjelt, Das Frangöfiihe —. (DMZ. 65.) Beſchreibung ꝛc.
Nancy, Die Befeftigung von —. (BB. 89.) Ueberblid über
verfchiedene Beſeſtigungsvorſchläge 1c. Bgl. Pr. m. 1741
gegen bad Projeft und Av. m. 2219. Sp. m, 1. Juli
und 3. m., uli.
Nordoft-Grenze, Die —.
theidigung berjelben.
Normanniſche Halbinjel, Die — in der Vertheidigung
Frankreichz. (R. m. u., Juli u. ff.) Betrachtungen über
die Landſchaft Bray. Mit Kartenſlizze.
Oberbefehl und Generalftab. (Pr. m. 1740.)
Sp. m., 15. Juli.
* Offiziere, Beurlaubung von — nad Deutſchland. (2348.)
Neue Beftimmungen. Vgl. Pr. m. 1768 und 93. 50.
— der Nejerne, Die — (Av. m. 2226.) Ausbilbung
Stellung ı. berjelben. Vgl. Fr. 3988,
* Dffigierlorps, Berjüngung des —. Bezüglide
friegaminifterielle Verfügung.
Bericht über die Revue
Bel. R. e. m. 28.
RBarade, Die — (Pr. m. 1744.)
bei Paris vom 14, Juli.
* Benfionsgulagen für Unteroffiziere ꝛc. (2967. Feſt⸗
fegung der Beträge durch neue Beflimmungen.
* Vontonniere 1. Alaffe. (2863 u. ff.) Bezügliche Ver⸗
orbnung. gl. Pr. m. 1779.
Remonten, Die und bie Landgeſtüte in Franfıeid.
(93. 74.) Mängel ıc. 2gl. Av. m. 2242.
L Renseignementa divers. (360.) Hillfömittel zum
Leſen Franzöſiſcher Werle ır.
Bemängelung der bezüg⸗
(Fr. m. 5985.) Betrifit Vers
Val.
(2586.)
23
II. Heerweien und Heeresverfaſſung.
— Frantreih. — Defterreih:Ungarn. 4
* Saumur, Siavollerieihule von — 1897/98. (2642 u. ff.)
Betrifft Kommandirung von Offizieren x. R. c. m. 38.
* Schiekübungen, Abhalten von — der Infanterie im
Gelände. (2426 u. fi.) Aenderung der bezügnlichen Beftims
mungen 3c.
* Schnellfeuergeihüge. (2670) Bezieht fih auf bie
Ausbildung von 9% Batterien mit benfelben im Laufe des
Winiers Tal. 102, Av. m. 2253 und Pr. m. 1774.
— Kıeinlalibrige — in Franfreid. (DM. 91.) Betrifft
ſolche von Gemehrfalibern.
* Schnellfewergefhüge, Neue. (2864.) Betrifft die Hers
ftellung berfelben. Vgl. Av. m. 99259,
Sperrforts. (Fr. m. 8494.) Verfafler will das Sperrfort
Manonvillers wegen feiner ungünftigen Lage aufgegeben
willen ıc,
Tananarivo und Tamatane, Gtubie über eine Merbin-
bungäftraße zwiſchen —. (R. d. G. Novbr.) Betrifft
bie Bermeflung berielben. Koſten 0. Mit Strofi.
Tehnifhes Militär-fomitee für die Kolonien. (2556.)
Betrifft die Zuſammenſetzung beffelben. Vgl. Pr. m. 1760.
Truppen, Die — an der Franzöſiſchen Oftgrenge. (DMZ. 61.)
Verteilung nah dem Annnaire de l’armee frangaise
pour 1897.
Uebungen, Die — mit Abtheilungen geringerer Ctärfe,
(Av. m. 2218.)
Berabihiedungen, Die — (Pr. m. 1760.) Berfaffer
wilnſcht öffentliche Belanntgebung ber Gründe bei Verab⸗
ſchiebung von Dffizieren.
Verjünaung, Die Irrtfümer ber —. (Sp. m., 1. Eeptbr.)
Betrifft Verjüngung der Offizierladres. Vgl. Sm., Aug.
* Berpflegung, Die — ber Truppen während der dies:
rg Herbftübungen. (2615 u. fi.) Bezügliche Grund:
e ı.
Verwaltungäperfonal, Die materielle Lage bed — bed
Deered. (Pr. m. 1750.) Vorſchläge ic,
Vorträge für Unteroffisiere und Mannſchaften in Frankreich.
(DMZ. 81.) Beobachtungen über ihre Wirkungen ꝛc.
Del. R. c. m. Bl u fi.
Waffen, Verwendung der — (Fr. m. 3965 u. ff.) Mängel
der Schießſchule, die Feine guten Schüßen ausbilden fann ıc,
Webhrftenergejeh, Aenderung des —. (2533 u. ff.) Betrifft
die Borſchläge des Negierungsantrags. Bal. Pr. m. 1775,
Weltausftellung, Die — für Heere und Flotten im Nahre
1300. iR. ce. m. 37 u. fi.) Programm ?ꝛc.
Wettrennen, Das — zu Nancy. {R. ce. m. 31.) Bericht.
* Bmweilampf, Neuferung des Kriegäminifterd über den —.
(Zeö4 u. ff.) Bertheidigt denjelben. Vgl. Fr. m. 4086.
Griechenland,
Geiftlihleit, Die Griechiſche — im Türliſch Griechiſchen
Kriege 1897. (TUE. 59.) Abfälliges Urtheil.
Heereöverhältniffe, Die Griechiſchen — mährend bes
Krieges gegen bie Türlen. XMT. 8 und 9.) Mängel
der Heereseinrichtungen aus finanziellen Gründen ıc.
Dffigterforps, Das Griechische — und der lepte Türliſch-Grie⸗
chiſche Arieg. (MZ. 25.) Abfälliges Urtheil ic.
Zürfei, Griechenland und die Mächte (ANG. 1960.)
Verhandlungen der Diplomatie ꝛc.
Japan.
* Heer und Flotte, Ausgaben für —.
2371.) UWeberficht
für 1897/08, ſich
Italien.
Afrika, Eine Berichtigung der Harte von — R. c.m. 36.)
Betrifft die Italieniſch⸗Engliſche Grenze. Mit Skizze.
| * Nirifa, Unterfubungdtommilfion über die Vorfälle in —
(246% u. ff.) Betrifft Berabichiebung des Generals Elena,
Schlacht bei Abba Garima ıc.
* Diftriftäfommanbos und Depots, Neuorbnung ber —.
(3050.) Na ben Beftimmungen ber neuen Heeredorgani:
fation.
Douaniersd, Die Kriegdformation ber JItalieniſchen —.
* e. m. 38.) Drganifation der Zollwächter im Kriegs⸗
alle,
* Eifenbahnftrede, Eröffnung einer neuen —. (3082.)
Linie S. Giorgio di Nogaro nad Cervignano,
* Gewehr M,91 in Stalien, (2752.) Stand der Fabrikation.
Bat. EL 115.
Heered:Reorganifationdgeieh, Das in Stafien.
83. 78 u. ff.) Eingehende Befprehung. Bal. * 1989,
IR,, Hug. u, ff. und AB. 30.
Kavallerie, Die Italieniſche — (BM. 1368) Nah einem
Franzöfifchen Urtheile über Organijation und Ausbildung.
gt. Riv. m. i., Juli 2.
* Rönigömandver, Das Htalieniihe — (3065 uw. ff.)
Bericht. Bol. AB. 39,
Kolonialbefig, Der Italieniſche — in feiner gegenwärtigen
Geftaltung. (MR., Zuli,) Nad den Feſtſezungen durch
die Kammernerhanblungen im Monat Mai,
Politiihemilitärifhe Notizen. (Riv.m.i., Juli 1 u. ff.)
Friedensvertrag mit dem Negus Menelil; Zwiſchenfall
an ber Jtalieniichezrangöfiichen Grenze, wo einige Granaten
einer Franzoöſiſchen Batterie gelegentlid einer Schiegübung
in der Nähe eines Italieniſchen Forts einfhlugen; 6: und
Imonatliche Unterrichtäfurfe an verſchiedenen Schulen
für Referne-Offigterafpiranten; Beſtimmungen für Ehüßen:
gelelligalten; neue Belörberungdorbnung für Difiziere,
Aerzte und Militärbeamte ıc,
Niederlande
Amfterdam. (IR, Dftober u. ff.) Beichreibung der Haupt:
ftadt, Fortögürtel, Küftenanfchlußlinien, fortifilatorifche Ein;
tihtung der Gürtellinie x. Mit Plan.
Doyads, Tie Waffen ver —. (IR, Ditober.) Schwert⸗
meſſer 2c. der Eingeborenen auf den Dftaftatifhen Inſeln.
Infanterie:Reglementd, Die neuen Rieberländifhen —
(IR., Ditober.) Gingehende Veiprehung der durd Die
Einführung des Gewehrs M,;U5 (Raliber 6,5 mm) gebotenen
neuen Vorſchriften.
Niederländifh:AIndien, Die Verwaltungseinriätungen
von — IRB. 17.) Eingehenbe Beiprediung.
Norwegen,
Schießvorſchrift, Iſt unfere gegenwärtige — für die Ins
fanterie zeitgemäß ober melden Nenderungen muß fie
unterzogen werben? (NMT. 7.) Mängel, Berbefferungds
vorfchläge.
Deflerreid- lingarn.
Armee, Eine Franzöfiihe Stimme über die Defterreidh
Ungarische —. (N. 46.) Bericht Über den Beſuch eines
Difiziers ꝛc. Vgl. 47.
Armeedeutih. (AB. 42.) Mängel der Armeeſprache.
L Armee-RörpersTableau. (866.) Nah den neueiten
organischen Beftimmungen zufammengeftellt.
Armeefprade, Die — im Defterreid:Ungarifhen Seere.
(OMZ. 73.) Warnung betreffs Einjhränfung bed Ge:
brauchs der Deutihen Sprade.
Ausmufterung, Die —. (AB. 34.) Vetrifft ben Austritt
von Zöglingen aus den Militärbildungsanftalten.
* Budapeft, Bauliche Veränderungen in —. (2892.) Bezieht
fi auf die Entfeftigung der Stadt xx,
25
Civilprozeſſualverfahren, Die militäriichen Beftimmungen
der neuen Geieke über dad —. (NZ. 46.) Im Wortlaut
wiedergegeben. Günftige Beurtheilung.
Disziplinarredt, Zum — (MZ. 23.) Vorſchläge ı.
Feldartillerie, Ueber Aenberungen der taftiidhen Vor—⸗
Ihriften der —. (St0OZ, Septbe.; Rathſchläge ꝛc. Mit
einer Taiel,
—, Zur Neubewafinung der — (AB. 46.)
Löfung diefer Frage: Bronze oder Stahl ıc.
Beitrag aur
Felbdienftordnung, Die neue — bes Deſterreich Ungari-⸗
hen Heeres. (Pr. m. 1752.) Veiprehung, Mängel.
* Feldgeihüg, Abartirung des —, (2371 u. ji.) Bericht
über Erprobung beijelben x. Vgl. AB. 38.
Gage:-Erhböhungsfrage, Die — vor 29 Jahren. (AB. 29
u. ff.) Veiträge zur Löfung diefer Frage in der Gegens
wart.
Hands off, {MZ. 32.) Bericht fih auf den Stanbpunft
der Difisiere zu den Auftritten im Parlament ic.
Heer und Volfäbildung. era 26.) Betrifft die Auf⸗
gaben der Vollsſchule. Bat.
Inhaber von ——— Zweite —.
Beſtimmungen.
Jubildums-Ausſtellung, Die — (AZ. 49) Geplante
Ausſtellung zum rn Jubiläum der Negierung des
Kaiferd. Bol. AB.
* u a —
Bol. AB. 3
— Die Belegung von Kommandoſtellen an —.
(A3. 52.) Belolgte Spfteme :c.
Kaifermandpver, Die Totifer — (AB. 37 uw. ff.)
de Bataille ꝛc. Bericht. Bal. MZ. 34.
Karpathen, Die ftrategiihe Bedeutung der —. (IR., Juli.)
Militärgeographifche Studie x.
* Sriegerbenfmäler von 18656, Berein zur Erhaltung
der — in Böhmen. (240.) Stand des Vermögens ꝛc.
Landwehr, Und die Defterreihiihe —? (AZ. 45.) PVetrifit
die Ausbildung der Offiziere im Bergleih zu berjenigen
der Honveds ıc. Bgl. MZ. 24 und 25,
KR. Landwehr, Der Rahmuds der —
fchläge x.
Mannliher-Repetirgemehr, Das —. M,1805. (AB. 40.)
Beſchreibung deſſelben, Vorzüge ıc.
Manbver, Die — (AB. 36. Ordre de Bataille der Mäh⸗
riſchen Derbftübungen, Bericht.
—, Unſere —. (AB. 38. Urmeebeſehl des Kaiſers. Bericht ic.
RititärsAffiftenzen. (MZ. 31.) Betrifft die Aufrechter⸗
haltung der Öffentlichen Drbnung bei Aufläufen und Zus
fammenrottungen ıc.
* Militärs —— an Bildungsanftalten, Neues
{2940.) Neue
(2644. Einrihtung berfelben.
Drbre
(AB. 32.) Bor:
rungen in den —. (3051 u. ff.) Neue Beitimmungen
für das Schuljahr 1asT8.
—sJuftizreform, Die — (AZ. 43.) Mängel ber gegen»
wärtigen Gefeggebung :c,
—:Qufillapellen, Uniere —
ſchläge ꝛc.
NReubewaffnung, Zur Frage der — bed Oeſterreichiſchen
Beered. (NMBL, Nopbr.) Betrifft Gewehre und Geſchütze.
Patentgefebe, Die militärifchen Beitimmungen ber neuen —.
(St02., Zuft) Beitrag zur Wilfenihait des Tatents
rechtes.
Benfioniften, Für —.
ihrer materiellen Lage.
* Brag, Feſtungswerle von —. (i644.) Betrifft Auflaffung
derſelben. Vgl. AB. 38.
Regimentss»Dffigierprüfungen in ber Drfterreichellngaris
ſchen Armee. (KKAH, 15 und 16.) Bericht ıc.
(AZ. 44.) Mängel, Vor
(MZ. 33.) Betrifft DVerbefferung
Defterreih: Ungarn. — Rußland.
26
*" Neihd:Kriegäminifterium, ERDE HEN im —.
(2892.) Reue Beftimmungen. Bol. AB. |
Neferveoffiziere, Ueber Aftivirung von —.
Bezügliche Beftimmungen ꝛc.
* Scheibenihuß- und Erersirmunition, Gebühr und
Verwendung der — (2939.) Neue Beſtimmungen.
Soldaten, Deuifhe und Czechiſche — (AB. 33.) Empfiehlt
Verlegung der Letzteren aus Böhmen ıc.
Sommermonturen. (AB. 28.5 Borihläge ıc.
L Taktiſche Aufgaben, Zwölf Entwürfe zu — für Zub:
alternoffiziere. (347 u. ff.) Beſtimmt zur Vorbereitung
auf Die Stabsoffizierprüfung.
Unteroffizierfrage, Die —
Löſung derſelben.
Wehrmacht, Die Beſtandtheile der Deſterreich ⸗ Ungariſchen —
in threr allmählichen Aufrichtung bis jetzt. (S02.
Septbr.) Beitrag zur Geſchichte der einzelnen Truppens
theile, waffenweiſe nach Regimentern geordnet ꝛc.
Zeltblatt, Einige praltiſche Berſuche mittelſt des — durch⸗
geführt im K. und K. Feldjäger-VBataillon Nr. 7. (StOZ,,
Septbr.) Bericht. Mit Zeichnungen.
(MZ. 31.)
{MZ. 27.) Beitrag zur
Bortugal,
Disziplinar-Reglement, Dad neue — für das Portur
giefiihe Heer. (JAM., Juli) Eingehende Beſprechung
der Beſtimmungen deffeiben
Feſtungen und Feſtungsperſonal in Portugal nad)
den neueſten Beſtimmungen. (3069 u. ff.) Nach dem Ordem
do Exereito Wr. 12.
* Gebirgdartilleriebrigabe, Ummanblung der — in ein
Gebirgd»Artillerieregiment. (2335) Stand und Gtärfe
derſelben ıc.
Guinea, Die Militäriihen Streitfräfte in —.
Mängel, Vorſchläge ıc.
Heer, Dad — im Parlament. (Rev. m.17.) Belrifit Neuorb-
nung bed eitungsperjonal® und Eintheilung der Befefti-
gungen :c.
Heeredorganiiation, Zur —. (Ber.m. 13.) Gegenmärtiger
Stand, Borfhläge x.
Remontedepot, Das — (Rev.m. 15.) Koften ber Anlage
deſſelben, Betrieb, Ergänzung ber Bierde ꝛc. Bol. 18.
(RM. 15.)
Rumänien.
Armee, Die Rumäniſche —. IR., Juli.) Berwaltung ber
Truppentheile.
Militär: Sanitätöverfaffung, Ueber Rumäniens
(MR., Zuli.) —— nad den gejeglichen Beſtimmungen
vom 6.)18 Mä rz 1889
Mititärifhe Lage, Die heutige — Rumäniend (SM3.34.)
Betrachtungen über Örenzen, Stüßpuntte ze.
Rußlaud.
Armee, Aus der Ruſſiſchen —. (BM8. 36 u. ff.) Materielle
Lage ber jungen Difiziere, Jagdlommandos, Fahnen und
Standarten für neue Truppentheile ıc.
—Nachrichten aus Rußland. JAM., Juli.) Sommers
übungen 1897. Exerzirreglement für die Infanterie.
Bataillonsbefihtigung, Eine Ruffiide — (BME. 33
u. ff.) Bericht.
Einzelhaft, Die — in Militärgejängniffen. (WS. 7 u ff.)
Von A. Karotihin.
Feldgefhügmaterial, Das Ruſſiſche —.
Leihte Feldgeſchutze. Kavalleriegeihüge,
seihüge und Feldmörſer.
Feftungs-Truppen, Die Ruffiihen —.
Neubildusg und Entmwidelung derfelben.
(MR, Septbr.)
ſchwere Feld⸗
(JAM., Auguſt.)
Standorte,
27
»Freiwillige, Neue Vorſchriften zur Ausbildung ber — und
ber Bildung nach gleichberechtigten Mannſchaften zu Referne:
offizieren. 2836 Verſchärfte Beſtimmungen. Val. BI. 204.
* Generalſtab, Zuſammenſezung des — und Zahl ber
Generalftabäoffiziere. (2835 u. ff.) Ueberſicht.
L Grammatif, Ruſſiſche —. (439) Beſonders günftige
Beiprehung ded von v. Marnig verfaßten Buches.
Grenzwache, Die Ruſſiſche — in ihrer Bedeutung für den
Krieg. ((JAM., Septbr.) MUeberblid über Neuordnung
und Bedeutung berfelben. Vgl. Pl. 318.
Heer, Bergrößerungen und Weuerungen im Auffiihen —.
(92. 63.) Ueberſicht.
* Infanteries&gerzirreglement, Der Entwurf eines —.
2905 u. ff.) Eingebende Beſprechung deſſelben. Bal.
R., Eeptbr., Aß. 41 und 92. 68.
Sntendantur, Die Leiftungen der — mährend ber Manöver
bei Bialyftot. (RI. 196 u. ff.)
Jagdkommandos, Die Ausfheidung der —. (Pl. 358 u. ff.)
Betrifft deren Selbftändigmadhung.
* Kadettenlorps in Warſchau, Errichtung eined neuen —.
= ff.) Erfte Anftalt in Ruffiih: Polen. Bgl.
194
* Kafaken, Neue Beftimmungen über die Ausrüftung der —.
(2671.) Befehl vom 10. Septbr, Bgl. IR. 198,
a Die Gehaltähezüge der Donſchen —.
Kavallerie, Die neue Belleivung und Außrüftung ber
Ruſſiſchen — (BMZ. 27.) Beſchreibung x,
* —forpd, Errichtung eines neuen — in Rußland.
u. ff.) Wichtige Beränderungen bei der Ruffiihen Kavallerie.
Krafnoe:Selo, Nahrihten aus bem Lager von — und
anderen Sommerlagern. (RZ. 160 u. ff.) Berichte über
ftattgehabte Mebungen ıc.
“ Manöver, De A e große Nuffifhe — bei Bialy:
ftof, (2532 fi.) t und SKritil. Bol RI. 174
u. ff. und AB. "39 u. En
—, Ein Neglementsentwurf für die — ber Ruſſiſchen Sn:
fanterie. (53. 53.) Neue Beftimmungen vorgefchlagen ıc,
a een ng DB nme: die — in ben jelbftändigen
Truppentbeilen. (WS. 8
MIN: Ein — für — (BI. 363.)
Pamir-Roften, Tom — nah Reu:Margjelan. (AB. 35.)
Wintermarſch. Bericht.
Penfionäre, Unfere —.
a. D. Jafimirsti,
Pferde, Die Donſchen — in früherer Zeit ac. (PL. 364.)
NRadfahrerfommando, Dad — bei den großen Manövern
bei Biatyftof. (NRJ. 182.) Bericht.
Reichswehr, Die Schaue ber —.
L Russes et les Anglais
(358 u. ff.)
afien ıc.
Schießen, Eine gefährliche Uebertreibung in Bezug auf —.
(BL, 362.) Antwort auf den Auflag eines Armeeoffiziers,
ber zuviel Gewicht auf Schieken legt. Von N. Iefjaulom.
Schiefvorfhrift, Die Ruſſiſche — vom Jahre 1896.
(BNZ. 27.) Eingehendbe Beſprechung.
L Soldaten, Skizzen aus dem Leben Ruſſiſcher —.
Tägliches geben x.
” Sommerlager, Aus den Ruſſiſchen — (2465 u ff.)
— — Lawa und fonftige Hunftreiterei der Kaſalen ıc
Bal. MZ. 33.
Teantefpifgen Gebiet, Skizzen aus dem —.
Bom Generalftabsoherft Kiaicto.
Truppenparabe, Die — vor Kaiſer Wilhelm IT. in Rußland.
(DME. 62.) Bericht
(Bl. 361.) Bon Überftlieutenant
(WS. 8.)
Les — en Afghanistan.
435.)
(WS. 9)
IT. Heerweſen und Heeresverfaſſung. — Rußland, — Eiam.
| Unteroffiziere, Ueber bie Ausbilbung der —.
(2388 |
Bezieht ſich auf "die Vorherrihaft in Gentrals |
’ bes Königs von — eröffnet.
28
ws. 8.)
Bon D Kaſchlarow.
Vorpoſten- und Kundſchaftsdienſt, Ueber ben — ber
Auffiihen Armee. (JAM., Septbr.) Arten ber Sicherung
und des Satrouillendienftes ıc.
Winterübung im Gouvernement Nomgorod.
Bericht. Januar 1897,
(IR., Aug.)
Schweden,
* Bauten zum Bmede ver Landedvertheibigung.
Vorſchläge für Neuausführungen; Koſten derjelben.
| Heereshaushalt, Der — für dad Jahr 1895. (KKAH.
! 15 und 16.) Weberficht über bie ordentlihen und außer:
orbentlihen Ausgaben für Deeredjmede.
Kavallerie, Die Thätigfeit ber — vor ber Front, die Bedeu⸗
tung bed Telephone für den Melbe- und Nachrichtendienſt xc.
(KKAH 13 und 14.) Bezieht fi auf bie großen Herbſt ⸗
übungen in Upland. Mit einer Skizze.
Uebungdlager, Ein — in Schweben. (AB. 49.) Beridt.
Günftiges Urtheil ac.
(2428.)
Schweiz.
Artillerie, Mitteilungen über unſere — (SZAG., Juli
u. ff.) Reuordnung der Truppenkörper, Perſonelles, Aus:
zug aus bem Bericht bes Bundesrathes für 1596. Er⸗
| gebniffe von Schießverſuchen.
| * Bodenfeefarte. (3052) Betrifft Herftellung berjelben.
Brüdenbau, Der — in der Sappeurrekrutenſchule 1897.
(SZAG., Septbr.) Bericht mit Abbildungen.
Herbftübungen bed II. Armeelorps. (SMOW., Septbr.)
Auszüge aus den abminiftrativen Rorpäbefehlen 1-17.
Dgl. DMZ. 81. Bericht.
Infanterie, Zur frage ber Belaftung ber — — —
(SMOW., Auguſt.) Vorſchläge zu deren Vermin—
derung ⁊c.
* Manöver, Schiedsrichter bei ven —. (2968.) Neue Beſtim⸗
mungen über bie Thätigfeit bes Schiedsgerichte® und bie
Ausübung ber Manöverkritif,
Platwachtdienſt und TE {SM}. 29.)
Nah den neuen Beftimmungen. Vgl. 81 u. ff.
Sicherungsdienſt, Borichriften über ben — die in ber
—— gr in diefem Jahrhundert erlaffen murben.
SWL. 30.) Ueberſicht von 1805 an.
— Zum —. (SM3. 35.) Vorſchläge zur Ent⸗
widelung bed Wehrmefens.
Mehbrmann, Der —. (SMB. 36.) Mängel ber militärifchen
| Ausbildung, Rathichläge ıC.
| Mehrmeien, Reformen im —. (MZ. 28.) Vgl * 1897374.
Wintermarid, Der — bes Feldartillerie Regiments 2/1
f vom 21. Januar bis 9. Februar. (SZAG., Juli.) Bericht.
Serbien.
| * Artillerie und Kavallerie, Bermehrungen ber —.
(2472.) Ueberſicht über bie durch Geſetz von 1898 ber
ſchloſſenen Neuaufftelungen.
Nilitär»Sanitätöverfalfung, Meber Serbien® — (MR,
| Septbr.) Eintheilung und Ergänzung des Sanitäte:
' Dbers und Unterperfonals.
Siam.
Armee, Die Siamefiihe — (MZ. 27.) Stärke derjelben ac.
Elephantenforps ꝛc.
Siam, Die militärifh-politiihen Ausfichten, — Beſuch
(AHG. XXL 23.)
III. Strategie, Taktik,
2
Spanien
* Abjutantur, Reue Beftimmungen die — betreffend. (8052.)
Kommandirung von Difizieren, Abzeichen.
Artillerie, Spanifhe — (Bev. c. m,
Verſuche mit verſchiedenen Felde und Gebirgägeigügen.
Fabriken, Unfere —. (MA., Juli.) Bericht über einen
Beſuch der höheren Rriegsfcule in ben Waffen, Geſchütz
1. Auguft u. fi.)
—— Munitionsfabriken xc. Bgl. Rev. e. m., 15. Auguſt.
ofebo.
Aubda, Militäriihe Betrachtungen über den Krieg auf der
Infel —. MA., Juli u. fi.)
MaufersRarabiner, Etwas über ben Spaniſchen —. (Rev.
e. m., 15. Auguft.)
Uniform, Die —. (Ber. ce. m., 1. Septbr.) Mängel ıc.
Türtfei.
Krieg, Einführung in das Studium des GriehiihsTürkiichen —
von 1897. (Rev, e. m. 1. Juli u. fi.) Nach den YAufs
fägen bes Generallieutenants m. v. ber Sol im MWBl.
Landwehr, Die Türkiihe — in — DM8. 52.)
charalietiſiũ derſelben. Bol. AB. 32.
Türfei und Griechenland. (ANG. 1955.) Nah ben
Schriften des Generals v. der Golf.
Verhältniſſe auf der Balkan-Halbinſel, Die — auf
Grundlage der Geidichte. (Riv.m.i., Aprit 1. Heft u. ff.)
Vortrag in der militärischen Sefellichaft in Rom.
II. Strategie. Taktik.
Allgemein.
Arrieregarden und Seitendedungen. (58. BEIN
= a Studien über den Felddienft, Theil III. Schluß:
Aufflärungs: und Meldemittel, deren Anwendung im
Horhgebirge. (OMWY., LV. Bd, 2. Heft.) Infanteries
patrouillen, Sagdlommandos, Kriegshunpe, Fahrräber,
Schneeſchuhe, Feſſelballons Brieftauben, optiſche Telegraphen,
Flaggenſignale x. Mit Skizjen.
Feldbefehle, Patrouillen und Berichte.
Septbr.) Rathſchläge ꝛc.
Gedanke, That und Wort. (WS, 7.) Bon ©. Leer.
Gefecht, Das — (R. ce. m. 39.) Erkundungen, Angriffs
gefecht 2c.; an kriegsgeſchichtlichen Beiſpielen erläutert.
Gelände, Mannſchaften und Waffen im Kriege. (S. m.
Auguft u. fi.) Geographie und Krieg, Geſchichtliches ı1c.
Grenzſchutz nad erfolgter Kriegserllärung. NMðl.
Oftbr./Rovbr.) Nathichläge, Schwierigkeiten ıc.
Manöver, Ueber —. IMZ. 30.) Betrifft Entwurf, Anlage
Leitung und Durdführung größerer Uebungen.
Mandöverlehren. (SMOW., Auli) Betrifit Kritil von
Uebungen.
Dperationdlinien, Die wahrfheinlihen bei einem
Kriege zwiſchen dem FranzöfischRuffiiden Bündniffe und
dem Treibund, (StOZ., Juli) Etreitkräfte der BER: |
benen Mächte. Vertheilung derfelben, Aufftellung von
Blänen x.
Dperationdpläne, Ueber — (53. 83.) Unter Jugrunde:
legung des 1. Heftes vom 2, Theile der Studien über ben
Krieg von General v. Berby.
u Der Einfluß des rauchloſen auf die Truppen»
führung während des Kampfes auf freier Ebene. (MT. 3.)
Rad) verihiedenen Schriftftellern dargeftellt.
(USCA,
— Allgemein, — Schießen.
|
|
30
Strategie unb Taktik, Höhere —. (Rev. e. m., 15, Septbr.)
An kriegsgeſchichtlichen Beiſpielen bargeftellt.
Strategiſche Fragen, Ueber —. (WE. 9.) Bon W. Betrow.
TreffensTaltil. (JAM., Juli.) Betrifft zwedmäßige Be:
fehlsertheilung sc.
Maffen, Die Wirkjamteit der verbundenen — (NMT. 8.)
Zufunftsfrieg, Der — und die Staatöwehr. (StOZ,
Juli) Land und Leute, die Staaten und ihre Heere,
Allgemeines über Wehrkräfte, ber Aricg ar.
—, Die Bedingungen des — (S. m., Juli) Nad Frhr. v. der
Golk „Das Bolf in Waffen“ von General Lemwal.
Taktik der Infanterie, Turnen, Fechten.
* Angriffäfrage, — —— zu dem Auffage zur Loſung
ver —. (2825 u. fi) Wendet fi gegen bie in 9
gemadten Borfchläge. Mit 2 Skizzen.
—, Zur Löfung der — (2527 u. ff.) Berfaffer führt aus,
daß bei den Leiſtungen bes gen Infanteriegemehres
ein ſprungweiſes Borgeben auf freier Ebene gegen eine
feindlihe Stellung nicht mehr ausführbar jei, und
empfiehlt kriechende Bormärtäbewegung zu biefem Zweck
Rathichläge.
* Bankrott. (2952 u. Fi.) Bezieht ſich auf ben Infanterie
angriff über die Ebene, Abwehr von Einwänden, Werth
ftrategifcher und taltiſcher Dffenfive.
* Einfahheit und Einheitlichleit. (2703 uw. fi.) Bezieht
ih auf die Löfung der Angriffsfrage, wendet ſich gegen
Kata Vorſchläge * 2027 bezüglich des Kriechverfahrend. Rath⸗
täge.
Fußgänger, Der Marſch des —. (5. m., Juli u. fi.) Aus:
bildung im Marſchiren, Belaftung, Ruhepaufen, Mefechts⸗
mãrſche, Eilmärſche, Rachtmärſche ꝛc.
Infanterie, Die Verwendung der — bei dem Angriff einer
modernen Feſtung. (BMg. 39 u, ff.) Feſtungen und deren
Kampfmittel, Berlauf des (ngriffs auf eine große Feftung ıc.
Infantericabtheilungen, Die Vorbereitung Heiner —
auf das Gefecht bei Hat. (Riv. ın. i., Juli L) Tattiſche
Studie.
—taftif 1896,
berichten.
Jägertruppen zur Erfundbung. (Rir. m. i., Septbr. 1
u. ff.) Erkundungsdienſt durch Fußtruppen an Stelle ber
Reiterei in Gegenden, welche ber Berwendung ber legteren
Scywierigteiten entgegenftellen.
Märſche, Anſchauungen der Dienftuorfdriften über —. (IR.,
Dftbr.) Aufbrucszeit, Bereitftellen zum Marſch, Marig:
geſchwindigleit, Haften, Marſchformation, Gliederung und
Zufammenjetung der Kolonne, Marſchſicherung ıc. in ben
verſchiedenen Hreren.
Sappeure und Infanterie, Gemeinfame Arbeit ber —
im Rampfe und bei ven Manövern. IWS.9 u, fi.) Don
€. Sforantihom.
INMT. 7.) Nach den Löbell'ſchen Jahres:
Schießen.
Einzelfeuer oder Salvenfeuer? (NMT. 8) Praktiſche
Verſuche zur Löſung dieſer Frage und deren Ergebnifle.
* Entfernungen, Beuribeilung ber Fertigkeit im Schägen
von —. (2446 u. ff.) Rathſchläge mit Tabellen,
* Entfernungsihägen, Peurtheilung bed — nad Bunlten.
(2666 u. ff.) Borihläge ıc.
Handfeuerwaffen, Die Wirkungen der Heinkalibrigen —.
(98. 77.) Beobadtungen aus dem Griecifch- Türkischen
Striege von 1847.
* Bee: Metfordgeihoß, Das —.
(2467 u. fi.) Beſchrei ⸗
bung und Wirkung beffelben ꝛc.
sl
Militärtehnifhes Gebiet, Umfhau auf — (JAM,,
Septbr.) Maufer-Selbftlader. Verſuche mit Gewehren vers
minderten Kalibers. Italieniſches kleinkalibriges Gewehr
M/91, Gewehrlaſſete, ſelbſtihärige Gewehre ıc.
* Panzertuch. (2470 u. fi.) Beſchreibung eines ſchußfeſten
Tuches.
Projektile, Ueberſichtliche Darſtellung der optiſch⸗photogra⸗
phiſchen Unterſuchungen der durch bewegte — in ber Luſft
erregten Borgänge. (MAG, Novbr.) Verſuche und deren
Ergebniſſe. Mit Abbildungen.
* Schäßergebniife, Eine neue Bemwerthungsmetbode ber —.
(Su6l u. F.) BVorfchläge.
Schießlehre, Neuere Bearbeitungen der — für Infanterie,
(SMOW,, Oltober u. ff.) Bezieht fih auf das Bud von
General Rohne.
* Toluolpulver, Weber die Zufammenfegung und Wirkung
eined neuen — (3029 u. ff.) Unterfuhungen über
I. Chemiſche
Plaſtomenit. Beſchaſffenheit. II. Zerſetzung
befjelben.
Taktik der Kavallerie.
Divifiond- und Korpslavallerie, Die Verwendung
der — in den Armeen der Großftaaten. (OMWV., LV.
Bd., 6. Heft.) Bezieht fih auf Deutihland, Frankreich,
Rußland, Italien und Defterreih:lingarn.
Gefehtsformationen, Ueber die — ber Kavallerie. (R}.
205.) Bon Griaönom,
* Kavallerie, Die Ausfihten der — im Kampfe gegen
Anfanterie und Artillerie. (2677 u. fi) Nah einem
Vortrage bed Generallieutenants v. Pelet-Narbonne.
Kavallerie, Die Bewaffnung der — (58. 92 u fi)
Beitrag zur Löſung der Lanzenfrage. Ausbildung, Tals
tiiches.
—, Betrachtungen über bie Rolle der — in zufünftigen Kriegen.
(AHG. XXI. 21.)
—, Einige mwidtige Faktoren bei der Ausbildung der —.
{USCA., Septbr.) Rathichläge betreffend den Reitunter:
richt der Refruten zc.
—, Studie über die — vor den Armeen. (RB. car., Septbr.
u. fi.) Bezieht fih auf die Thätigkeit der Wafle im
Kriege 1866 in Defterreid.
Mitrailleufen in der Cintheilung bei der Kavallerie.
(OMWV,., LV. Bd., 1. Beft.) Taktifhe Betrachtungen,
Vorſchlage betreffend Verwendungsweiſe reitenber Bats
terien ac.
Reiten, Pferdebehaudlung ꝛc.
Bahnreiten und Terrainreiten. (53. 59.) Rathſchläge
und Anleitungen.
Beſchlagen, Ueber dad — bödartiger Pierde. (3. f. B.,
Juli.) Rathſchlage ꝛc. Mit Abbildung.
BrucesLomeihe Zahlenſyſtem, Das —. (93. 73.)
Bezieht fih auf Rennpferde.
Drufe, Beitrag zur Diagnofe embolifcher Abſceßbildung in ben
Durlifaturen des Veritoneums als Nadtrankheit der —
(8. f. B., Juli.)
Fernritt, Ein— von Lolhringen nah Schleflen. (DMZ. 53.)
Bericht.
Fiebern, Beiträge zu den eintägigen — beim Pferde. 3. f.
B., Dezbr.) Bericht über verichiedene Fälle.
L Gebrauchs- und Remontepferd. Rathſchläge für die
Hebung der Zucht von Gebrauchs⸗ und WMilitärpferden.
Harn, Anleitung zur Unterfuhung des —. (3.1.8, Dezbr.)
KRavalleriepferd, Was fann man von dem heutigen —
verlangen? (RJ. 193.) Bon Griesnom.
* Kapalleriepferde, Drefiur und Mbrihtung der —
(2994 u. ff.) Bezügliche
IT. Strategie, Taltil. — Taltif der Kavallerie. — Tatil des Reftungäfrieges.
athidläge :c. |
32
Leber, Geihmulftbilbung in ber — bei einem Pferde und
deren forenfiihe Würdigung mit Bezug auf bad im Ent:
wurf bed Bürgerlihen Gejehbuches angenommene beutic:
rechtliche Währſchaftsſyſtem. 18. f. B., Juli.)
L Luxus⸗ßFuhrwer!l, Das —. (487. Rathſchläge für
Equipagenbefiger.
Militär-Neittunft, Die — und ber Sport. (RAG, Juli:
Auguft.
Pferd und Reiter, Ueber die Cinzelausbildung von — bei
ber Kavallerie. (WS. 9.) Bon I. Bruffilom.
L Pferde, Beſchreibung der Raſſen, Gangarten und Farben
der —. (422)
—, Dad Schwimmen ber —.
Ausbildung im Schwimmen.
L —, Die Bein: und Hufleiden der —. 358.) Entftehung,
Verhutung und arzneilofe Heilung berfelben 1c.
L Rennreiten. (360 u. fi.) Praltiſche Winfe für Renn-
reiter ⁊c.
SerumsBehandlung, Beitrag zur — ber Brufifell- und
Zungenentzündung bei Pferden. (Riv. m. i., Juli 2. u. ff.)
{USOA., Septör.) Betrifft
Wundbehandlung, Reues in ber thierärztlihen —. (3.
f. B., Dezbr.) Krolikowsliſche Verbände. PBaftenbeband:
lung der Wunden.
Taktik der Feldartillerie.
* Artillerie, Ueber die Raumverhältniſſe der — in der Schladt.
(2574 u. ff.) Wendet fich gegen den Aufſatz „Zur Artillerie:
taktit” (* 1517 u. ff), deflen Verfaſſer glaubt, daß bei
VBerwendung der Artillerie in zukünftigen Schladhten bäufig
Raumſchwierigleiten entftehen müffen, und daher Aufftellung
der Artillerie in zwei Feuerlinien mit etwa 4u0m bis
500 m Abftand hintereinander empfiehlt. — Beilpiele aus
der Kriegsgeſchichte von 1870/71. Mittel zur Berringe:
rung von Raumſchwierigkeiten ꝛc Naumwverhältnifie in
der geplanten Schlacht.
L —:Batrouille, Die —. (343.) Vortreffliche Vorſchläge
und Ausführungen bezüglih dieſes Dienftgweiges von
Dberftlieutenant Rüber,
* —ftellungen in zwei Fronten, Nodhmald über —.
3014 u. F Wendet fi gegen bie Ausführungen in
* 1870 u. ff., 2574 u. ff.
—taftit, Eine Frage der — (93: 66.) Prüfung ber tofs
tischen —— aus Anlaß der Einführung von Schnell⸗
ſeuergeſchützen. anlreich, Deutſchland.
L’Artillerie, Etude sur l'organisation d'une — & tir
rapide (351 u. ff.) Behandelt vie Folgen der Einführung
von Scnellfeuergefhügen für die Organifation und Vers
wendung ber Feldartillerie,
Artilleriftifhe Streitfragen, Moderne — erörtert vom
taltiſchen Standpunlte. (93. 61 u. fi.) Betrifft Flach⸗
bahn: und Steilfeuergefhüge, direlten und inbirelten
Schuß.
Feldmörſer. AZ. 48.) Betrifft die Urſachen ber Ein⸗
fügung von Wurfgeſchützen in bie Feldartillerie ıc.
Geihügftellungen, Verdeckte — (OMWYV, LYV. 8b,
2. Heft.) Bezügtihe Nathichläge für Feld- und Feftungs-
artillerie.
L Rafales. (351 w fi) Verfaſſer tritt für biefe ein.
Rafale ift ein Feuer, das furze Beit mit der Gewalt eines
Orland über das Schlachtfeld hinbrauſt, um dann für
längere Zeit wicher vollftändig zu ſchweigen.
Taltil des Feſtungskrieges.
Ungriff, Betrachtungen über den — und namentlich über
die Bertheidigung von Feftungen. (MT. 3.) Nach ver:
ſchiedenen Schriftſtellern.
33
IV. Befeftigungen und Geniemefen. — VI. Eifenbahnmefen ıc.
34
Befeftigungen, Improvifirte — (JAM., Juli.) Eingehenbe
predung bed Buches von Oberftlieutenant Wagner:
Ueber proviforifche Befeftigung und Feftungeimprovifationen.
Beldftellungen, Etwas über den Angriff auf befeftigte —
unter Verwendung von Fußartillerie mit Beipannung.
(SN3. 35 u. ff.) Wirkung von 15 em Haubigen, Ber
halten von Fußartillerie mit Beipannung auf dem March
und im Gefecht ac.
Feſte Pläge, Studien über die Rolle der — in der Der:
theidigung der Staaten. (RAB., Geptbr./Oltbr.) Er«
widerung. ®gl. RAB, Wai/QJuni 1895 und 1896
YJanuar/April, fowie 8. m., Auguſt.
* Feftungen, Einige Betrachtungen über — großer Aus:
behnung. (2718 u. fi.) Veiprehung des Buches von
Colonel van Bever: Quelques coneiderations sur les
forteresses ü grand developpement.
Schußtafeln für die Feltungsartillerie (RAG,,
Juli/Aug.) Schnellfte Ermittelung der Ladungen umd
Auffäge im Feitungsfriege bei Beichiekung verdedter Ziele;
mit vielen Tafeln.
Stobelews Anſichten über die feldmäßige —— von
Gefectäfeldern. (MAG., Novbr.) Rathſchiäge, Erfah:
rungen ac.
IV. Befeſtigungen und Geniewefen.
Anti: BrifanzgefhoßsFortifilation, Die — (NAID,,
Juli / Auguſt.) Sechzehn Bertreter derjelben und Rüdblid
auf das Vorangegangene. Mit Tafeln.
L Bauten, Gefundheitlihe Anſprüche an militärihe —.
(362.) Gefundheitlihe Bedingungen bei Bau und Ein:
richtung von Kafernen ıc.
Gementarbeiten bei niedrigen Temperaturen.
Rovbr.) Rathichläge ac.
L Explosives, Lectures on —. (362.) Hilfsmittel beim
Unterricht an der Artilleriefhule.
Feſtungen, Beftimmung der Lage von Objelten im Borfelde
von — (MAG. 8/4.)
Hydrauliſche Bremſen, Petradhtung über — mit kon:
ftantem Widerftande. (MAG., Novbr.) Berechnungen mit
Zeichnungen.
Minentheorie, Bemerlungen zur — (SZAG., Auquit.)
Bezügliche Berechnungen. Mit lithographiicher Beilage.
Portlandcement, Beton und Mörtel. (MAG,, Novbr.)
Sappeure, Verwendung der — im Felbfriege. (Rir. m. i.,
Auguft 2. u. ff.) Pionierdienft im Felde.
Sprengftoff, Was ift ein —? (Rev. ec. m., 15. Juli.)
Vouten, Ueber die Theorie der — {R. d. G., Novbr.)
Neuere Arbeiten ꝛc. Dit Zeichnung.
Wafferfahrzeuge, Improvifation von — bei Hochwaſſer⸗
gefahten. (AB. 33.) Rathſchläge, Beſchreibungen ic.
(MAG.
V. Waffenwefen.
Mauferpiftole, Automatiſche — (RAB. Juli / Aug.
Beſchreibung mit Abbildungen.
Munition, Die Herſtellung von — für Handfeuerwaffen.
(USCA., Sepibr.) Beſchreibung.
Waffenweſen, Umſchau auf dem Gebiete des —. (BMZ. 31.)
Handfeuerwaffen.
Artilleriematerial.
Artilleriematerial, Vetrachtungen über die Entwickelung
des —. (NMT. 8.)
Colt-Kanone, Die automatiſche —.
82A6G. Juli) Bes
ſchreibung.
——— Pneumatiſche —. (IR. Juli.) Beſchrei⸗
ung ꝛc.
Eiſen und Stahl, Zur Kenntniß und Beurtheilung von —
für militäriſche Bwede. (93. 85 u. if.) Schmelzprozeß,
Beitandtheile, Miſchungen ꝛc.
Feldartillerie, Die Franzöſiſche und die Deutfhe —.
(DMZ. 56.) Betrifft Bewaffnung.
Gefhoß-Oberfläde, Ueber die Entftehungs-Rurve
ogivalen — in Bezug auf den Zuftwiderftand. (RA
Juli / Auguſt.) Balliſtiſche Abhandlung.
Geſchütze, Betrachtungen über das Zielen bei — unter
Panjerluppeln. (RAB., Septbr./Dfibr.) Rathſchläge mit
Abbildungen.
— Schweigſame und unfidhtbare.
Erfindung bed Franzöfiihen Dberft Humbert.
DMZ. 64, AB. 35 und AB. 48.
Geſchwindigkeiten, Meber einige Wethoden zur Berechnung
der — in der Flugbahn. — D., Novbr./Dezbr.) For⸗
meln und Berechnungen. Sciebverfuche.
Kunft, Die militärifhe — auf der Ausftellung in Brüffel,
RAB, Juli/äuguft u. fi.) Feld⸗Telegraphenmaterial,
andbfeuerwaflen, Zielapparat für Artillerie, Kriegsmaterial
der Geſellſchaft Coderil in Seraing x. Belchreibungen
mit Zeichnungen.
Zaffetentheorie, Verfuch einer rationellen — (MAG. 8/9.)
Vorfchläge x.
Militärtehnifhes Gebiet, Umſchau auf — (JAM,,
Septbr.) Deutfches Feldartillerie-Material C/96, Franzö⸗
ſiſche unſichtbare Kanonen, Schnellfeuer · Feldgeſchutze,
Syſtem de Bange und Piffard, 12 cm Feldhaubitzen,
Engliihe Haubiten, Spaniſches Feld- und Gebirge:
artillerie»Material ıc.
* Mitrailleufen, Berfuche mit Heinen —. (2723) gl.
Av. m. 2238.
ber
G.,
(SZAG., Septbr.) Neue
Val.
Shneider:Ganet, Material — auf der internationalen
Ausftelung in Brüffel 1897. (RAB., Juli/Aug.) Be:
ſchreibung von 24 em Geſchützen.
Schnellfeuer⸗Feldgeſchütz, Dad — für moderne Kriegs
führung. R., Juli.) Verſuche in verihiedenen Staaten.
Anforderungen, die zu ftellen find ac.
75 mm Schnellfeuer-Gefhük M/95, Das — Syſtem
Schneider. (MAG, Novbr.) Beihreibung mit Abbils
dungen, Berjuchdergebnifle.
— — —Feldgeihüg, Das — der Gefelliaft Nordenfelt
in Paris. (R. d’art., Rovbr.) Beihreibung mit Abbils
dungen.
Schnelllader: Frage, Zur — (SZAG,, Juliu. ff.) Deuiſch-
land, Frankreich.
Waffenweſen, Umfhau auf dem Gebiete de8 —. (BMg.
29 u. ff.) Feldartillerie⸗Material.
Würfels Pulver. (93. 90.) Rauchloſes Geſchützpulver der
Fabril von M. v. Hörfter; Schießverſuche ic.
3ielapparat mit erhöhter Biellinie (sutoballıymetrique).
(RAB,, Septbr./Dftbr.) Ausgeftellt auf ber Weltauss
ftellung in Brüfjel von dem Franzöfiihen Artilleriefapitän
Froiffard. Beihreibung mit Abbildungen.
VI Eifenbahnwefen, Luftballons,
Taubenfport, Kriegshunde, Radfahren,
elektrifche und photographifhe Apparate ıc.
Brieftaube, Die — und ihre Verwendung für militärische
Zwecke. (IR., Oltbr.) Anmweifungen zur Abrichtung.
Die Verwendung des — für militärifche Zwecke.
| (DOME: 67 u. fi.) Borfgläge. Bel. IR, Dltbr.
35
* Fahrräber, Ueber bie Ariegäbrauhbarleit ber —. (2911
u. fi.) Betrifft Klappräder 20. Meatene fahrrad der
Firma Metropole in Paris. Mit Abbildungen.
Sellelballons, Der Schuß gegen —. (MAG. 8/9.) Rath⸗
ſchläge ac.
Kriegshunde, Die — in den Europäiſchen Heeren. (SME. 39.)
Frankreich, Deutihland, Rußland. Geeignetfte Hunde:
rafien ꝛc. Dal. WS., Auguft.
Luftſchiff, Das — des Ingenieurs Schwarz aus Agram.
(DM. 98 u. fi.) Beichreibung ıc. a
Militär-Radfahren, Neuere Erfahrungen im —.
1772.) Berfuhe und deren Ergebnifie.
L Rad, Dad — im Dienfte der Wehrkraft. (412,) Entwide:
lung des Radfahrweſens bis 189, Anforderungen an
Miltärräber, Radfahrertruppen ıc.
* Radfahrertruppen und Kriegsräder. (2391 u. fi.) Vor:
ſchläge. Berfafjer tritt für Alappräder ein ꝛc.
Schmalfpurbahnen, Ueber die Verwendung von — zu
Ariegszwecken. (RJ. 158.) Bon A. v. Wendrid).
Schneeſchuhe, Die Schnelligteit der Bewegung auf —
(81. 361.) Bon &. Horumitſch.
(USJ.
VII. Generalkab.
Kartographie, Studie über die — in ber Vergangenheit
und Zukunft. (RAB., Auti/Auguft.) Schweden und Nor:
wegen, Bulgarien, Rumänien, Serbien und Türkei.
Photographie, Die — im Dienfte der Vermeſſungskunſt.
(98. 95.) Verwendung derjelben zur Serftellung von
topographiihen Plänen ıc.
Terraindarftellung mit fchiefer Beleuchtung. (NZ. 58.)
Nach kartographiichen Stubien bed R. und K. Generals
majors Ritter v. Steeb.
VIII. Telegraphenweſen.
Telegraphie, Eleltriſche — ohne Draht. (MR, Dftbr.)
Verſuche mit dem Marconifchen Apparat und deren Er:
gebniffe. Mit Slizze
IX. Marine.
Aluminium, Das reine — und feine VBerwenbung in ber
maritimen Technik. (MR, Novbr.) Vor⸗ und Nachtheile
deſſelben.
— Vertheidigungsflotte. (H8. 60.) Deutſch⸗
land.
Artilleriedienit, Schwerer —. (ANG.
Marineartillerie 18596 in England.
Aftronomie, Beiträge zur nautifhen — {MAR., Auguft.)
Auftraliens Bertheidigung zur See. (ANG. 19656.) Koften ıc.
Ritter v. Barry, Abmiral — (MZ. 34.) Lebensbild.
(Defterreich-UIngarn.)
Bellevillesftejjel, Erprobung von — (TÜR, Auguft.)
Berfuche und deren Ergebnijle.
Bildungsanftalten, Die wiſſenſchaftlichen — und Schulen
ber Spaniſchen Flotte. (R. e, m. 20.)
Boust-Millaumez, Admiral — und feine Ariegführung
in ber Ditiee im Jahre 1870. (MR, Dobr) Nah La
Marine frangaise, April.
M. ©. „Brandenburg“, Bericht des Kommandos —
über die Nusihaltung eines Hodhbrud:Cylinderd nad
ven Bruch des Stopfbuchienhalfes. (MIR, YAuguft.)
Deutſchland.
192.) Betrifft
©.
VI. Generalflab. — IX. Marine.
— — — — — — — — nn — — — —
2
S. M. S. „Buſſard“, Bericht des Kommandos — über
die Anwendung von Retardern an Bord des Dampfers
„Zavinni” der Union⸗ Steam ⸗Ship⸗Comp. of New ⸗Jealand
(MR, Auguft.)
Chail Said und feine Beſetzung burd England. (93. 61.)
Vetrifit die Herrihaft über den Suez⸗Kanal.
* „Canopus”, Stapellauf des Schladhtidhiffes — 126%.)
Bauart und Armirung beffelben. England.
Eoote, Admiral — (AHG. XXI. 17.) 2ebentbilb.
(Englanb.)
Dampferflotie, Die — ber Vereinigten Staaten. (USJ. 1757.)
Rad: Bennett, The Steam Navy of the United States.
Disziplin, Die — in der Marine. (ANG. 1962.) Mängel
in England.
* Dods bei Kapftabt, Bau von —. (2512.) England.
Eberan v, Eberhorft, Abmiral — (MZ. 34.) ebene:
bild. (Defterreid» Ungarn.)
„Erſatz Friedrich der Große”, Dad Banzerichiff 1. Klaffe
—, (93. 75.) Deuticland.
K. 8. Edfadre, Bon der — in den Aretenfiihen Gemäflern.
(AB. 29 u, ff.) Beridt.
Flotte, Die Britifhe — von 1837 bis 1897. (ANG. 192.)
Hiſtoriſcher Rüdblid. Vgl. USG. 3365 und 3368 u. fi.
—, Die — der Zulunft. (\USG. 3371.) England.
—, Die Frage ber Berftärfung der Deutihen — (DMB.
63 und 83.) Bgl. MR. Sonderbeilage, Entwurf eines
Gefehes betreffend bie Deutjche Flotte und 93.90 und 96.
—, Die Siamefifhde — (MZ. 27.) Stärkeverhältnifje ıc.
—, Die — und die Kolonien. (ANG. 1955.) Betrifft bie
ungleiche Bertheilung ber Koften der Engliihen Flotte.
—, Erziehung für die —. (ANG. 1965.) Betrifft Errichtung
eines Kadettenhauſes. England.
— Geſchichte der Königlichen — (ANG. 198.) Betrifft
ein von Laird Clowes und Clements Markham verfahtes
Wert über die Englifche Flotte von den ältefien Zeiten
bis zur Gegenwart.
—, Zur Vorgeſchichte der — (MR, Juli u. ff.) Kommodore
Schroeder, 1846 Navigationsdireltor in Preußen, und feine
Beit..
Flottenangriff, Welder Erfolg kann von einem —
auf moderne KHüftenbeieftigungen ermirft werben. (MT. 3.)
—:Bauprogramm Japans — 15% bis 1%6. (93. 56.)
Bol. IR., Dftbr.
—beridt, Ein — aus dem vorigen Jahrhundert. (USG.
3367.) Britiiche Expedition von 1700 und 1702 nad bem
Sund bezw. Cabiz und Vigo.
—manöver, Die Engliihen — 1897. (IR., Septbr.) Bericht
und Kritik. Bol. USG. 3365 u. ff. und ANG. 1954 u. ff.
* Freiwillige für die Flottenequipage. (3050.) Stalien.
Freya“, „Luife* und „Rautilus“, Rüdblid auf die
Thätigkeit der aus ber Lifte ber Kriegsſchiffe geftrichenen
Schifſe — (MN, Auguft.) Deutichland.
* Gewehr, Neued — für bie Marine ber Bereinigten
Staaten. (2463 u. ff.) Beſchreibung.
Gibraltar, Die neuen Küftenbefeftigungen bei {AHG.
XXIIT. 23.) Beſchreibung der Englifhen Befeftigungen
daſelbſt.
GlattdedsKorovetten, Preußens — (MR, Desbr.) Ber:
alteler Typ.
L Guerre et Marine. (382.) Betrifft die Seemacht England.
Die Seeſchlacht bei Yalu, Rorboftjeelanal ıc.
Hafen, Rußlands neuer — am Weißen Meer. (IR., Zuli.)
Betrifft Anlage eined Hafens in Elatrinograb ıc.
— bauten, Hamburger — IMR, Novbr.) Weberficht mit
Planſtizze.
Handelsflotte, Aufgaben der — im Ktriege. (93. 80.)
Hülfslreuzer der Nordamerifaniichen Flotte, Deutichland x.
Hanſa, Bilder aus ber Geſchichte der —.
Ein geiftliher Seeheld.
Heizverſuche mit einem von ber Firma F. Schihau in
Elbing für S. M. ©. „Bayern“ erbauten Wafjerroprkeffel.
(WR, Chr.) Bericht mit Slkizze
Helgoländer Bucht, Mind und Seegang in ber — während
der Zeit vom bis 22. September 1897. (MIR., Noobr.)
Bericht mit Abbildungen.
Hudfon-Bai, Englifhe Pläne zur Erſchließung der —.
(MR, Juli.)
Hydrographiſches Amt, Dad — der Britiihen Nomiralität,
(MR, Sertbr.) Gefhichtliche Gntwidelung, innere Ein:
richtung, Arbeitäfeld ar.
Indienſthaltungskoſten, Die Zufammenftellungen über
bie —. (MR, Ditbr.) Deutſchland.
Kabellegen, Rorridtung zum — mit hoher Fahrt. (MIR,,
Oltbr.) Beihreibung mit Slizzen.
S. M. ©. „Kaiſerin Auguſta“, Bericht bed Kommandos —
über das Kohlennehmen im Mittelmeer. (VR., Auguft.)
Deutihland. Mit Slizze.
Kampfmittel, Die neueften fubmarinen — und deren Rolle
in der Hüftenvertheibigung. (OMWYV, LIV. Bb., 3. Seit)
(MR, Auguft.)
Beiprehung der neuejten einihlägigen Erfindungen. Dit
Abbildungen.
KRolliiton, Die — der Engliſchen Schiffe „Phaeton“ und
Thraſher“. (ANG. 1963.) Beridt.
2. M. Areu iS „Möwe“, Bericht bed Kommandos — über
den Ueberfall einer Bermefiungdaruppe und Beltrafung
der Aly-Leute. (MR, Juli) Aus Berlinhafen. Bol.
Septbr.
Krieg, Der — zur Ser. ıSfrd, Juli u. fh Mit Abbil-
bungen.
Kriegäflotten, Die — ber Großmächte.
Vergleihende Aufammtenftellung.
(IR., Septbr.)
— marine, Schifid: und Menichenverlufte ber — 1896.
{IR., Auguſt.) Deutichland, Franfreid, Stalien, Eile
und Schweden.
—, Unfere — (AZ. 41.) Dejterreih-Uingarn.
—, Unfere und die beimifche Induſtrie (AB. 52 u. fi.)
Defterreid Ungarn.
— ſchiffe, Die neueren — (DM3. 55.) Ueberſicht.
Küftenartilleriedienft, Berbefferung ded —. (USG. 3367.)
England. Bat. ANG. 1059.
—artillerift, Aus den Erinnerungen eines — (Pl. 364.)
Rußland,
— manöver, Die — (Pr. m. 1765.) Franfreid.
Sandungen, Ueber Belleidvung und Gepäd bei — in ben
Tropen. (MR, Rovbr.) Aerztliche Regeln.
* Sandungsmandver, Ruſſiſche an ber Hüfte bes
Schwarzen Meeres im September 1897. (2632 u. ff.)
Bericht mit Skizze. Bgl. RJ. 196.
—operationen, Ueber — (OMWV. LIV. 8b, 5. Heſt.)
Transportmittel und Einſchiffung ber Truppen in Japan.
Mittel für die Ein: und Ausfhiffung von Truppen ır.
Mit Abbildungen.
Xeopold IL, Deutider Admiral. (BM. 1367.) Bezieht fich
auf bie Ernennung des Königs von Belgien.
Zinienihiff, Das — ber —
Mit Shiffofligen. Bal. Septbr
Marine, Der gegenwärtige Stand der der Bereinigten
Staaten von Nordamerifa. (IR., Auguft.) Weberficht.
—, Die Britifde —. (IR., Juli.) Rüftungen, Royal Naval
"Reierve, Schiffsbauten x. Häfen.
— Artillerie, Die Königliche — (ANG. 1941.) England.
Geiihtliches ꝛc.
— forderungen, Verſchiedene Methoden zur Begründung
Engliſcher — (AB. 30.) Bal. ANG. 1857.
(MR., Juli.)
AI Marine.
—reliquien, (MR, Oftbr,) Betrifft bie hiſtoriſche Samm-
lung in Kiel.
Meade, Admiral — F.
amerila.)
Mends, Admiral — }. (ANG. 1954.) Nachruf. England.)
Mittelmeer, Dad — fein Handel und Verlehr im Zukunfis⸗
friege. (OMWV. LV. %p., 3. Seft.)
Nelfon, Das Leben von —. {UST.
nah Mahan, The Life of Nelson,
Drtäbeftimmung. Die aftronomifhe — nah der Methode
Marıqg St. Hilaire, mit befonderer Berüdfichtigung der
Fehlerquellen. (MR, Septbr.)
PBanzerplatten, Sciefverfuhe auf
Nordamerila.
» Berfuh gegen —. (2890 u. ff.)
"gebnuffe deſſelben. Bl. ANG 1963.
SM. Banzerfhiff „Negir“, Die Probefahrten — (MR.,
Septbr.) Bericht mit Abbildung. Deutihland.
Pulver, Das Vyrocolledion der Auffiihen Marine.
{R. d’art., Noobr.) Entjtehung, Unterjuchungen im Labo—
ratorium. Verſuche.
* Ranglifte der Raiferlid Deutihen Marine für das
Jahr 1-98. (3057 u. ff.) Beſprechung.
(USJ. 175%) Nachruf. (Nord⸗
1754.) Lebensbild
(UST. 1753.)
Bericht über die Ers
Regattawode, Die Kieler —. (Sfrd. Aug.) Mit Abbil:
dungen,
Royal:Naht, Englandd neue — und Nachten anderer
Herrigerhäufer. (IR., Juli; Beichreibungen.
Schiffsbau und Bewaffnung. {USG. 3370.)
— maſchinen, Umbrebungsgeihwindigleiten von —. (MA.
Nonbr.) Mit 10 Figuren. Bgl. Dezbr. Juni. Zwei Ent:
gegnungen.
* —neubauten der Stalienifhen Flotte. (2663 u. ff.)
Ueberſicht über den Zuwachs an Schiffen.
Schlachtſchiff, Eoll das — fortiallen? :<USG, 869.)
Verfaſſer ipricht fi für das Torpeboboot als dad Schlacht ⸗
ſchiff der Zufunft aus.
Schnelldampfer, Deutihe — (IR, Auguft.) Beichreibung.
Serfilcherei, Die Franzöſiſche — an ben Hüften von Algier
und Tunis. (TR. Juli) Mit 4 Skizzen.
Seelaberten, Der Eintritt von —. iANG. 1947.) Reue
Beſtimmungen. (England.)
-Irieg, Der — ber Zufunft.
—polizjeisBerordnung für
von Kiel. (BMZ. 31.)
— ſchifſe, Verhalten der — bei unfidtigem Wetter nad) bem
internationalen Seeftrafienreht. (DIR, Dezbr.) Gefegtiche
Beftimmungen
Signalwefen, Das — ber Klotte. (USG. 3376.) England.
Smith, Admiral — +. (ANG. 1965.) Nachruf. (England.)
Spithead, Die Revue bei — (ANG. 1953 u. fi.) Bericht.
Mit Stizze. Vgl. USG. 3364, AHG. XXI 19.
Stephens, Admiral — +. (BdA. 1516.) Radıruf. (England.)
Schr. v. Sterned, Admiral — (AZ. 51.) Lebensbild
Zum Strährigen —— Deſterreich⸗ Ungarn.)
Bgl. AB. 537 und MZ. 3
Straßenredt, Das neue — aufs See. (MR., Juli.) Reue
Beroronungen zur Verhütung bes Zufammenftoßes ber
Schiffe auf See.
Stürme und Sturmmwarnungsiignale, Einige über —
an ber Deutiden Hüfte. (MXN, Degbr) Mit einer
Kartenfkisge.
Taltil zur See, Die —. (RZ. 144 u. ff.) Don R. Orlow.
Telegraphenlabel, rar Legen eined — für Kriegs:
jwede. (ANG. XXI. 11.)
* Torpeboboot Nr. 5 „Windlow". (3050.) Norbamerifa.
= une Bau von —. (2724.) England. Vgl. ANG.
XXI. 24
(ANG. 1954.)
das Reichskriegshafengebiet
39
Tremlett, Admiral — T. (ANG. 1942.) Nachruf, (England.)
„Zurbinia”, Das Torvedoboot — (AHG. XXI. 19.)
+eicreibung mit Abbildung. Vgl. ANG. 1954.
Unterfeeboote, Neued von den —. (HB. 88.) Befpredung
verfchiedener Tnps.
Watfon, Admiral — F. (ANG. 1945.) Nachruf. (England.)
MWorden, Admiral — 7. (307°) Nachruf. (Norbamerifa.}
Bladimoftol, Bemerkungen über die hydrographiſchen Ber:
bältniffe von —. M. Novbr )
„Zenta“, Der Stapellauf der —. (AB. 29.) Neuer Torpedo:
lreuzer. (Defterreih-Ungearn.) Vgl MZ. 30.
X. Armee-Ernährung ac.
Aluminiumausräftung, Die — bei den
(NY. 135.1 Von K. Yjabinsfi.
Armeen, Die Verpflegung der — bei der heutigen Krieg:
führung. (RZ. 197 u. ff) Bon F. Matſchyew.
Hitzſchlag, Der — im Heere, (DWZ. 76.) Rathſchläge ıc.
Infeftionsfrankheiten, Eduk argen — (OMWY,
LV 8», 4. Heft.) Beiſpiele. Borfchläge ıc,
Kohblenfäureaehbalt, Der — der Luft. (OMWV. LV. Br.
2. Het.) Ergebniffe von Veftimmungen des Kohlenſäure⸗
gehaltes in ben Lehr⸗ und Sclaffäten der MR. und R.
Milnän⸗Oberrealſchue in Mähriig-Teiktirchen
Krankheiten, Ueber dceh Kampf mit epidemiſchen — bei
den Truppen im Frieden und im Striege. (WS. 7.) Bon
I B Tſchudeowsli.
Kron-Aethyl, Dad —. (93. 57.) Anwendung deſſelben
gesen Higichtag empfohlen.
Küchenherde, Kleine — für Kaſernen (RAG., Auli/’Aug.)
Beurtheilung mit vielen Figuientafeln.
L Rititärfleidbung, Die hygieniſche Beurtheilung der —
und Rüſtung. 357.) Nobftoffe und deren Prüfung.
Desinfeition zc.
Militär-Sanitätöfragen (Pl.
Wuljanitzti.
Truppen,
349 und 361.) Von
X. Arıneeernäfrung ꝛc. — XI. Verſchiedenes.
40
* Mothe Kreuz, Die Ergebniffe des 6. Anternationalen
Kongreſſes vom — in Wien. 126590 u. fi.) Bericht.
Dal. AB. 58 u. ff.
Maffer, Einfluh der Abklärung des — auf beifen Keimgehalt
bei der daraufioigenden Sandfiliration. (MA, Roobr.)
Betrifft Maflerverforgung großer Städte. Verſuche ꝛc.
Weichtheilſchuß, Reiner — mit blindem Kanal, verurſacht
durch en Projeftil des Schweizeriſchen Ordonnanzgewehrs
(SMOW., Otibr.) Beſchreibung.
XI. Verſchiedenes.
Acetylengas, Die Beleuchtung mit — {MAG., Novbr.)
Geſchichtliches. Verwendbarkeit deffelben für militärifche
Zwecke.
Armee, Die — als Vermittlerin in ben Kolonien. BM. 1376.)
1, Ehre, Die — und das Duell, (439) Peiprehung ber
Schrift ded Generallieutenants v. Boguslawski, die einen
wichtigen Beitrag zur Klärung der Duellfrage bildet.
Horngebilde, Einiges über die — an den Extremitätenenden
der Hiusthiere, IB F. B. Juli.)
Menihlihe Körper, Die Größe des —.
fchreiten bed Wachsthums derſelben,
Maßen :c.
L Meyer& Ronverfationdlerifon. (444)
bes Wertes,
Miligzarmee und ftehenbes Heer. (53. 93.)
zu Ungunften der erfteren ausfällt.
PBrinzen:Duell, Das (MR. Septbr.) Kolgerungen aus
dem Zweifampfe wilden dem Grafen von Turin und bem
Prinzen von Orleans,
Zigerjagd, Eine —, ausgeführt von dem Jaablommando-
des 5. Turkmeniſchen Linienbataillons. (BAß. 31.
Bericht.
Verrath oder Unfähigkeit im Ariege. (Pl. 361.)
Zweikampf, Der — in ber Gefellihaftälehre. (Riv. m. i..
Auguft 1.) Vom Nitertbum bis heute ꝛc.
(93 62.) Fort ⸗
Vergleiche von
Beiprehuna
Vergleich, der
24
7 €
Gebrudt in der Aöniglichen Hofbudbruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW12, Kochſtraße (8-11.
OF
mini